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Anbau und Benutzung. — DEU EEE, bey Johann Jacob Gebaser, 178% | Ä + » — — — ı © ih { a der Br "u un Se 4 — % Rn R, a — 127 * — Kent, / 4 f N. j RE», 1.7 TR = n% Ak: — J nn r { ie u‘ —J * * A « fi — — gl u a F " a ge * IN Ace 1 — 4 * J —* FR N TR — y HE —— hr ——— * u $ Yr # h * —— 8: er £ Sr 4,3 ee r x 8 5 WR “ a REES N —* * N / 2 © .. cr A u vi nn \ 4 * —— —2 * X - Day € i N — W ef“ F # NN 4/7 Sr Be Va BER, Fur T —— 2 — — — — F | ). Yeunahbswgnsiafies Kapitel Familie der Steinfruͤchte 2), $. 366. = — der Familie. 39 den —— Roſenbluͤthen, deren \ Staubfäden und Blumenblätter auf dem Kelche ftehen, unterſcheidet fie ſich durch eine eins = fächtige einfaamige Srucht, deren Außerftes Weſen weicher und faftiger, Deren inneres aber hartholzig, ja faft fteinig if. Sie iſt nicht an den Kelch angewachfen, fondern ſteht fee Auf „einer Seite hat fie eine Furche. | $. 367. Andre Kigenfhaften der Blume und Srucht, Immer folgt die Srucht auf eine Dlüthe, des ren fünf Blumenblaͤtter, eben fo wie die Staub» fäden, am Kelche feftjigen, mie bey den nächftfol- ‚ genden sven Familien. Die Staubfäden find zahl: 3 reich, a) Drupiferae. Fig. 401-407. 380. 381. Batſch Botanik 2, Th, A — 28333— — * | Nenunundzwanzigſtes Kapitel. ich, und kruͤnmen ſich einwärts, che die Blume eröf net wird. Die Furche der Frucht iſt die Nath des Fruchtbalges „, welche durch den Griffel bis dur Narbe fortgefegt wird. Die Blühezeit ift im Frühjahr, und * * Bluͤthe faͤllt * und Griffel ab. "8. 368. * KR: Eigenſchaften. He Gewaͤchſe diefer Familie find meiſt Bäume ‚and Sträucher. Bey uns find fie nicht vom Ans _ fang einheimiſch geweſen, wenigſtens die edlern nicht; dieſe wurden aus einem waͤrmeren Himmels⸗ ſtrich zu uns gebracht, und bedürfen, wie die fols senden, der Warfung, wenn fie nicht. verwildern ſollen. Aber durch die Wartung iſt eine ungeheure Menge von Abaͤnderungen in ihren ſchoͤnen Fruͤch⸗ ten erzeugt worden. ...% 369. BGartungen Eigentlich giebt es mehrere NER ale man gewöhnlich zählt, oder nur Eine. Denn die beiden befannten gehen durch Verwandtſchaften zu einander über, und enthalten felbft mehrere deutliche Abtheilungen. Man unterfcheidet | 1. Prumus. Kirſchen⸗ Pflaumen⸗ Schlehen⸗ Aprikoſenbaum. Mit einer Nuß, welche eine ſtarke Nath aber eine „mehr ebene Dbers fläche hat. II. Amygdalus. Pfirſchen⸗ und Mandelbaum. Mit einer Nuß, deren Oberfläche mit Gruben beſetzt iſt. 370. > Familie der Steinfrüchte, 3 | | 6. »370. | merkwuͤrdige Yrtem I. PRUNUS. ı) P. Lauro-Cerafus. Kirfchlorbeerbaum. Die immergrünenden Blätter haben am Grunde auf der untern Seite einige Drüfen; die Blumen ftehen in Trauben, Ein fchöner immergrünender, auch bey ung im Sreyen ausdauernder Baum, der fi) zu Win terluſtwaͤldern ſchickt. Er führt in ven Blättern, Blumen und Fruchtfernen eine angenehm riechende mandelarfige Bifterfeit, wie mehrere diefer Fami⸗ lie, womit man ebenfalis der Milch fowoh! als dem Brandwein einen angenehmen Geſchmack ertheilt. Sie äußert auch magenftärkende und auflöfende Kräfte, legtere Hat man bey dickem Blut und hart naͤckigen Verſtopfungen wirffam gefunden. Auch Die tunge foll dadurch geftärft werben. Aber fehr zufammengedrängt, im hoͤchſten Grade der Wirk famfeit, ift fie ein Gift, und zwar von eigner Art. Das deftillirte fehr geſaͤttigte Waffer bringt, durch den Mund genommen, Menfchen und Thiere, ja. die Faltblütigen noch) leichter, mit größter Schnel - ligfeit ums Leben, und zwar ohne Convulfionen, Die es nur erregt, wenn es ſchwaͤcher iſt. Der . Körper ift gelähmt und erfchlafft, der Magen gut, aber der Kopf angegriffen. In eine Wunde, ja felbft in das Aderblut gebracht, wirft es nicht, oder ungleich —— und iſt nicht toͤdtlich. Doch er⸗ zaͤhlt Fontana eben ſo ſchreckliche Wirkungen vom aͤußern Gebrauch des verſtaͤrkten Giftes. Der Salmiakgeiſt ſcheint das wirkſamſte Gegengift zu ſeyn. Das Fruchtfleiſch wird von den Voͤgeln ge⸗ | a Ba -- fref xl 4. Neumundziwanzigftes Kapitel, freſſen, und die Blätter hauchen, obgleich von ih⸗ nen das Gift abgezogen wird, iner Sonne 9% funde $uft aus. Diefer Baum Bam 1576. von Trapezunt am fcbwarzen Effeere. Ä . 2) P. Padus, Die Traubenfirfhe. Die Blu: men ftehen in Trauben; die Blätter, welche bier und bey den übrigen abfallen, find eyrund- laͤnglich, fägeförmig, und ihre Drüfen ſtehen am Grunde auf der untern Flaͤche. Das Holz riecht widrig, und dient zu Schrei⸗ nerarbeit. Die Blumen haben ein ſchoͤnes Anfes ben, einen angenehmen Geruch, und follen die Mäufe von ven Kornboͤden vertreiben. Die Ninde hat man in Wechfelfiebern gebraucht; die Früchte dienen den Bögeln zur Speife, fie find ecfelhaft, und follen die Bauchflüffe ftillen. Auf den Stamm fan man edfere Kirfch > und andre Obftarten pfropfen. Waͤchſt in Europa. 3) P. virginiana. Die birginifche Trauben: firfche. Die Blumen ftehen in Zrauben, die - Blätter find eyrund zugefpist, rund gesahnt, ihre Druͤſen ſtehen am Grunde, aber auf der obern Seite. Komme. der vorigen Art, auch in der warzi⸗ gen Rinde, den kleinen ſchwarzen Beeren, und in der Benutzung nahe. Die Fruͤchte dienen zur Ans - nehmlichfeit des Brandweins. Das Holz foll mie den Zahren fehöner werden 7 nachdem es verarbeitet worden. Aus Pirginien und Carolina, kann aber ben uns ſehr gut gezogen werden. 4) P. Cerafus. Der zahme Kirfchbaum. Die Blumenſtiele ftehen in Furzgeftielten Dolden; pie Blätter find eyrund zugefpißt, auf 2. ei⸗ Familie der Steinfruͤchte. x Seiten glatt. In der Knoſpe liegen fie von beiden Seiten zufammengefaltet. Das Holz läßt fich verarbeiten, die Ninde dient zu fehr verfchiedenen und ziemlich beftändigen Färbereyen. Die Anzahl der Abänderungen, wel che die Früchte zeigen, ift außerordentlich groß. Die Berfchiedenheit gründet ſich auf die Geftalt, Farbe, Härte, Größe, Reife, und den Gefchmarf. ‚ Auf die Berfchiedenheiten des letztern aber gründen fich, die Kräfte; indem er bald füß, fauer, berbe oder wäfferig ift. Dieß gilt vom Steifche; der Kern hat den mandelartigen Geſchmack, und leidet daher ‚ die oben bemerfte Anwendung. Man benugt die Kirfchen auf mancherlen Weiſe in der Küche, zur Arzney und zu allerley Getränfen. Sie laffen fich ohngefehr fo ab£heilen: A) Herzfirfchen, a) einfär- bige, b) bunte; B) runde Kirfchen oder Weichfeln. Saure Kirfcharten werden auf füße gepfropft, und umgekehrt. As befondre Abänderungen hat man eine ftets bluͤhende, und eine andre mit halbgefülk ter Blume. » Dach einigen iſt diefer Baum aus der Wald; firfche entflanden, und einige feiner Abanderungen wachjen in Europa wild. Doc fand Tournefort den eigentlichen Rirfchbaum in der Provinz Pontus wild, und von dorther foll ihn Lueull im Jahr 680 nach Roms Erbauung nad) Stalien ges bracht haben, aud) hat er den Namen von einer Stadt aus jener Gegend erhalten. 5) P. avium. Der Waldkirſchenbaum. Die Blumenftiele bilden feftfisende Dolden, die Blätter find eyrund, zugefpist, am Rande Doppelt gezahnt, und unten wollig. Sie tie> gen in den Knoſpen von beiden Seiten zuſam⸗ mengelegt. — | | | AR Man 6 Neunundzwanzigſtes Kapitel. Man genießt vie Früchte, deren Fleiſch went ger faftig, Deren Nuß aber größef iſt, als beym vorigen. Der Kern giebt auch mit Brandwein einen Ratafia, und, deſtillirt, ein Waſſer, das von ähnlicher Eigenfehaft, und, obfchon ſchwaͤcher, doch eben fo verdächtig iſt als Kirſchlorbeerwaſſer. Man macht auch einen Wein aus den Fruͤchten. Das Holz iſt zu feiner Verarbeitung geſchickt. Den Splint brauchte man als ein Fiebermittel. Der Baum ſchwitzt wie der vorige, nur weit haͤufiger, ein klares Gummi aus. Die Fruͤchte ſind verſchie— den, eine Abaͤnderung hat gefuͤllte Blumen. In Europa. 6) P. inſititia. Die Haberſchlehe. Die ge⸗ ſtielten Blumen ſtehen paarweis, die Blatter ſind eyrund, gezahnt, und unten wollig. In den Knoſpen liegen ſie einwaͤrts gerollt. Auf den Zweigen ſtehen kurze Stacheln. | Die Früchte, welche blau, aber nod) einmal fo groß find, als an folgender, werden mit Eflig eingemadht. Sie waͤchſt ebenfalls ſtrauchartig. Das Holz ſoll dem vom Pflaumenbaume es hen feyn. Waͤchſt miedem folgenden bey uns — und ſcheint zwiſchen ihm und dem Pflaumenbaum das Mittel zu halten. =) P. ſpinoſa. Der Schlehdorn, der Schwarzdorn. Die Blumenſtiele ſtehen bald einzeln, bald gepaart; die laͤnglichen feinge⸗ gezahnten Blaͤtter ſind auf beiden Seiten glatt; die Zweige aber gehen in Dornen aus. Der Strauch bluͤht, ehe er Blaͤtter Sefommmt, äußerft häufig, aber wenige Fruͤchte werden reif. Seine Stacheln machen ihn zu Zaͤunen geſchickt, die En aber Friechen, und verderben das an⸗ gebaus Gradierhäufern zum Durchfeihen ver Sohle. Das Holz iſt feft; die Rinde zuſammenziehend ‚und das ‚ber zum erben und gegen die Wechfelfieber ars wendbar. Die Wurzel iſt weniger herbe, und foll den Stein abgetrieben haben. Die. Blumen purs given fehwächere Perfonen, und find bi lutreinigend. Aus der Rinde ſowohl als aus der Frucht erhaͤlt man Farben. Die letztere faͤrbt dauerhafter; fie ift ſehr herbe, und deswegen in gewiffen Fallen heils fan; man hat auch ven Saft ehemals befonders zu dieſem Endzweck getrocknet. Sonſt werden bie Früchte roh, oder wie Salat, getrocknet oder eins gemacht genoflen, und auch durch Gaͤhrung zu Wein und Eſſig gemacht. Man hat eine Abaͤnderung mie weißer. Frucht. 8) P. domeftica. Der —— Die Blumen ſtehen einzeln, gepaart, oder drey⸗ fach; die Blätter ſind lanzenfoͤrmig und zus gleich eyfürmig, fanft eingefchnitten, oben tief‘ gefurcht, unten farkadrig. In den Knoſpen Siegen fie einwärts gerollt. Die Aeſte haben keine Stacheln. | Er zeigt fich ſowohl als Baum, als auch in der Geſtalt eines Strauches; und verträgt fait jes den Boden, wogegen die Kirfchen fehr zärtlich find. Es ſchwitzt auch ein Gummi aus ihm, das roth⸗ bräunliche Holz dient zum Drechfein und Faͤrben. Die Fruͤchte, welche größer find, als alle vorige, haben eben fo viele Abaͤnderungen als die Kirfchen, und dieſe find eben fo zu beurtheilen. Einige haben eine Furche an der Seite, andre nicht; bey den Mivabellen loͤſt ſich das Fleiſch vom Steine, bey den Pflaumen nicht; die Farbe iſt blau violett, oder gelb. Der Geſchmack iſt —* aͤuerlich, zumal bey den x — Familie der Steinfruͤchte. gebaute fand. Man braucht die Zweige in den 8 NReumundsmanzigftes Kapitel. - den getrockneten oder eingekochten „welche daher alle Heilkraͤfte der ſuͤßſaͤuerlichen Dinge befegen und, vorzüglich dem Tamarindenmarfe fich nähern. Die friſchen Fruͤchte ſind meiſt waͤſſerig, und erregen, haͤufig genoſſen, Blaͤhungen und Durchfaͤlle, zuwei⸗ len haben ſie einen biſamartigen Geſchmack. Man ſpeiſt die Pflaumen roh, gekocht, auf verſchiedene Weiſe getrocknet, und eingemacht. Eine Abaͤnde⸗ rung hat keinen Stein, ſondern nur holzige ‚Side, um den Saamen. Man findet ven Pflaumenbaum auch wild. und mit Stacheln verjeben, er verbeffert ſich durch Wartung vollkommen. 9) P. Armeniaca. Der Aprikoſenbaum Die: Blumen haben Feine Stiele; die Blätter find: herzförmig zugefpist, und liegen in den Knofpen von beiden Seiten zufammengelegt. Bluͤthe und Frucht nähern ſich offenbar der Pfirſche. Die erftere ift größer, ſehr ſchoͤn, er⸗ ſcheint auch früh und iſt gleichfalls zaͤrtlich Die Frucht kann, nebſt der Pfirſche, mie die Pflame benutzt werden. Der Kern oder die Nuß von bei⸗ den fo ähnlichen Früchten Fann ſowohl zur Annehm⸗ fichfeit des Brandweins, als aud), gebrannt, zu einer fehonen Schwärze in Wafferfarben und Oel⸗ mahlerey dienen. Beide Baume zieht man hoch ſtaͤmmig oder an Spalieren. Die Rinde des Apris fofenbaumes ift mit weißgrauen Punkten beſetzt, und er ſchwitzt ein Gummi aus. Man hat von den Fruͤchten der Aprikoſe und Pfirſche eine Menge Abaͤnderungen, welche auch von der wolligen * glatten Oberflaͤche beſtimmt werden. Der Aprikoſenbaum ſoll aus Armenien gekommen ſeyn. IL. Familie der Steinfrüchte. 9 II, AMYGDALUS. 10) A. Perfica.: Der Pfirfehenbaum. Die Bluͤthen ftehen einzeln, und haben feine Stiele; die Blätter find ſcharfgezahnt. Die Frucht if faftig | | Das mehrefte, was von der Aprifofe gilt, gilt auch hier. Die Blüthen und Blätter der Pfirfche haben den bitteren Mandelgeſchmack und ven gleichen Geruch, wie mehrere Arten diefer Familie, theilen dadurch der Milch einen Wohlſchmack mit, verur: fachen bey Kindern Erbrechen, purgiren Erwach— fene, und treiben die Würmer. . Das Vaterland des Pfirfbenbaumes Fennt man nicht. ı1) A. communis. Der Mandelbaum. Die Blumen ftchen gepaart, und haben Feine Stiele; die Blätter find gezahnt; auf den am Grunde ftehenden Zähnchen, fo wie oben auf den Blattftielen, befinden ſich Drüschen. — haben mehrentheils ein trocknes leiſch. Die Bluͤthe des Mandelbaums iſt ungemein ſchoͤn, kommt eben ſo fruͤh, und iſt ſo zaͤrtlich wie bey dem vorigen. Man hat mehrere Abaͤnderungen in Anſehung der Frucht: ſeltner hat ſie ein eßbares Fleiſch; in den gewoͤhnlichen Faͤllen iſt es trocken, und der Stein alsdenn hart oder zerbrechlich. Die Mandeln find beſonders wegen der Saamen merk— würdig. Dieſe liefern beym Auspreffen ein Oehl, das füß und angenehm ift, und die meiften übrigen Dele übertrifft. Eben diefer ohlige Beftandtheil dient auch zu den Mandelmilchen, und zur Bermifchung mit Dingen, die dadurch erft mit dem Waſſer ver« “ mifchbar werden, als den Harzer. Durd) Ro: A5 ſten - 10 Reimunbsivanzigftes Kapitel. ſten kann man die Saamen deswegen auch zu Kaffee und Schocolate anwendbar machen. Was nach dem Auspreſſen des Oehles uͤbrig bleibt, oder die Mandelkleye, braucht man ftatt Seife. In dieſer Kleye bleibt bey den bittern Mandelarten ein aͤtheri⸗ ſcher Theil zuruͤck, der durchs Deſtilliren und durch Weingeiſt geſondert werden kann, den Speiſen die mandelartige Bitterkeit und Annehmlichkeit vers ſchafft, und, vorzuͤglich den Thieren, eben ſo ein Gift iſt, wie das Kirſchlorbeerwaſſer. Nur fand man die Eingeweide hier oͤfter beſchaͤdigt. Dieſe ſtarkwirkende Bitterkeit treibt den Harn, toͤdtet die Wuͤrmer, und ſoll Wechſelfieber und Waſſerſcheue vertreiben. Sie beſtimmt nicht einmal eine Abaͤn⸗ derung der Form, ſondern blos des Geſchmacks und Beſtandtheils, der vorzuͤglich in der Saamenhaut befindlich, und durch Cultur zu veraͤndern iſt. Suͤße und bittre Mandeln werden auf mancherley Weiſe genoffen. In Afrika und» dem Morgenlande wächft der Mandelbaum wild, doch kommt er in Suͤdeuropa fort. ir 6.378, »aupttbeile der erwähnten Bewächfe, ( — 11.) Sie liefern uns folgendes zu verſchiedener Anwendung. ı) Ein feſtes Holz, teift zu Schreiner» und Drechslerarbeit. 2) Einen zufammenziebenden Theil, der in der Ninde zum Gerben und gegen die Wech⸗ felfieber gebraucht wird; in einigen Früchten zum Stärfen und Stopfen dient. 3) & * Familie der Steinfruͤchte. 11 3) Einen färbenden Theil; in Holz, Rinde und Seuche. . 4) Ein Bummi, das die Bäume ausſchwitzen. 5) Eine Süßigkeit over. Säure, „oder Ver⸗ miſchung von beiden in dem Fruchtfleifche, das zur Arzney amd 6) zur Speife dient, wie die nächitfolgenden, 7) Öeblige Saamen. 8) Einen bittern angenehm riechenden Theil von eigner giftiger Art in Blättern, Bluͤ— then, Nuͤſſen, und Saamen. | : 9) Bäume und Sträucher zur Zierde, | Dreyßigftes Kapitel, Familie der Kernfrüdhte, ——— Bauptkennzeichen der Samilie, Von den vorigen unferfcheiden fich die Gewächfe diefer Familie dadurch, daß in Kiner Sructificaz - . ‚tion mehrere einzelne Bälge vorhanden find, und diefe den Saamen in Feiner fleinigen, fondern in einer haͤutigen Huͤlle tragen; durch welchen Um⸗ ftand fie auch von den folgenden unterſchieden wers den, deren Saamenhülle feſt und verfchloffen, dicht um den Saamen angewachfen, und entweder ganz oder innwendig fleinig, aber zum Unterſchied von den vorhergehenden, wenn fie faftig, auch allemaf vielfältig iſt. Mehreres geben die Gattungen. . 373. %) Pomiferae. Fig. 408. 409. 382. ! 12 .BDreykisftes Kapitel R ih 8. 373. V Andee Mennzeichen der Blume und — Die Frucht iſt mehrentheils ſo befchaffen, daß nur Eine Zirfelreihe von nebeneinander ſtehenden Baͤlgen von einem Kelche eingeſchloſſen iſt, mit ihm verwaͤchſt, und in ſein ſaftiges Fleiſch eingeſenkt iſt. So entſteht die Kernfrucht, deren Lappen nebſt dem dazwiſchen liegenden Nabel den Kroͤbs bilden. Die G der Bluͤthe iſt den vorigen mehr vers wandt, als den folgenden , auch die Bluͤhezeit, * welcher die Griffel verwelken. | §. 374: Uebrige Eigenſchaften. Die Gewaͤchſe dieſer Familie ſind Baͤume, Straͤucher und trockne Kraͤuter. Sie und die in der naͤchſtfolgenden Familie haben wechſelsweis ſte⸗ hende mit Afterblaͤttern verſehene mehr oder minder getheilte Blätter, eine angenehme Geſtalt und Bit the, welche letztere nicht felten wohlriechend ift. Die edlern, faftigern, und mildern Früchte kom⸗ men aus gemäßigtern Himmelsftrichen, und. vers langen ebenfalls Wartung. d. 375. Gattungen. Eine trockne kapſelartige, mit deutlich unter⸗ | ſchiednen Baͤlgen verfehene, nicht mit dem Kelche verbundene Frucht befißt II. Spiraca. Spierftaude. Die Übrigen beſitzen faftige Früchte, die alle (IX. ausgenommen,) mit dem Kelche verwachſen find. Hier⸗ Familie der Rernfrüchte. 13 Hiervon tragen IV— VII Blumen mit großen — IV. Punica. Granatbaum. Mit einem Grife X fel und mehrern Fächern. V. Pyrus. Birn⸗ Apfel⸗Quittenbaum. Mit /f « fünf Griffen, und eben fo viel Fächern ine» ‚ner fleifchigen Frucht. VI. Mefpilus. Miſpel. Mit fünf Griffeln, und ſo viel Faͤchern in einer weichen Bears" figen Frucht, welche auch bey den folgenden ſtattfindet. VII. Crataegus. Meißdorn, Mit zwey Grifs feln und Fächern. VIN. Sorbus. Vogelbeerbaum. Mit drep Stiffeln und Fächern. 4 Die beiden letzten haben auch beerenartige Fruͤchte, aber kleine ſchuppenartige Blumenblaͤtter und fuͤnf Staubfaͤden, da die vorigen deren viele befißen. . IX. Rhamnus. Rreugdorn. Mit freyſtehen⸗ der Frucht. X. Ribes. Johannes⸗ und Stachelbeers ſtrauch. - Mit angewachfener, unter der spe fiegender Frucht. * §. 376. —93 Merkwuͤrdige Arten. BR TEA, a) firaucharfige. . 12) S. Hypericifolia. Die Johanniskraut⸗ blaͤttrige Spierſtaude. Die Blaͤtter ſind um— gekehrt eyfoͤrmig und geradrandig. Sie ſte⸗ hen buͤſchelweis, die Blumen aber in feſtſitzen⸗ den Dolden bey einander, Diefe XI 14 . Dreyßigſtes Kapitel.» | Diefe und mehrere flrauchartige Spierflauden machen wegen ihres gefälligen Anſehens, ‚wegen der . Menge und Schönpeit ihrer Blüthen eine Zierde der Gärten aus. Diefe Art kommt aus Canada. bD) krautartige. 13) 8. Filipendula. Filipendel, rother Stein brech. Die Blätter find unterbrochen gefie— „dert, Die Blaͤttchen derfelben gleichbreit und lanzenförmig, glatt und ungleic) gezaͤhnelt; die Blumen ſtehen in Afterdolden. Die knollige Wurzel hat im Herbſt einen Orangengeruch und ſuͤßlichen Geſchmack, im Som⸗ mer aber einen bittern, und keinen Geruch. Die Schweine oe fie aus, fie hat ſchleimige Theile, “und wird in Hungersnoth gegeffen. Getrocknet ift fie zufammenziehend, bitterlich, giebt eine Dinte, und dient zum Öerben, wie ehedem in der Arzney⸗ Zunft. Auf trocknen Wiefen Europens. 14) S. Ulmaria. Geißbart, Johanniswedel. Die Blätter find eyfürmig, Doppelt fägeförz mig gezähnt, unten graulich; Die Slüthen ftes ben in Afterdolden. * Die Blumen geben einen ſtarken, eben nicht ganz angenehmen Geruch, welcher die Kornwuͤrmer von den Kornböden verfreiben fol. Doch ſtreuen fie die ſchwediſchen Bauern an Feſttagen in die Haus fer, wo fie, zerfvefen, das ganze Haus mit dem Geruche anfüllen. Sie werden als ſchweißtreibende Mittel gebraucht. Das Kraut foll zufammenzie hende Wirkungen Außern, man braucht es zum Serben, auch erhält man Farben von ihm. Auf Familie der Kernfruͤchte. 15 Auf feuchten Wieſen, an Graͤben und Bächen in Europa. 2 INTPHNICA "! 15) P. Granatum. ‘Der gemeine Granats baum. Die Blätter find lanzenfoͤrmig. Der Wuchs diefer Art foll in der Wildniß ftrauchartig, Hingegen unter der Cultur baumartig feyn. Durd) feine prächtigen hochrothen und haͤu⸗ figen Blüchen iſt er eine große Zierde der Gärten, wo felbige meiftens gefüllt find. . Bon der Frucht bat man, wie bey andern edlen Obftarten, mehrere - Abanderungen, die durch Lebergänge vom ſauern zum füßen beftimmt werden. Die Frucht iſt ges front, und frägt in neun Fächern viele Saamen, deren jeder gleichfarn in einer eigenen Beere liegt. Sie wird in dem Daterlande des Baumes genoflen, und hat die Kräfte ähnlicher Obſtarten, in den Apos thefen bewahrt man die Schaale der Frucht und die Blume; erflere diene zum Serben und als ein hefs tig zufammenziehendes Mittel, die Blumen find ges linder, und die Saamen follen aͤhnliche Kräfte bes fißen. In beiden Tjndien, im Morgenlande und in Südeuropa wächft der Granarbaum, vorzüglich auf Areideboden, wild; doch daus ert er auch bey uns im Freyen aus, VPYERUS, 16) P. Malus. Der Apfelbaum. Die Blätz ter find gezahnt, und unten feinhaarig. Die Blumen ftehen in_feftfisenden oder Furigez ftielten Dolden. Die Früchte find rundticher, und haben ein gleichartiges Fleiſch. | Der , 16 Drehyßigſtes Kapitel. " Der Apfelbaum hat folgende Stücke mit dem Birnbaume gemein. Don beiden findet man wilde einheimifche Arten, mit Stacheln auf den Zweigen, und fleinen herben Früchten. Die Früchte der wils den und zahmen Arten, welche letztere aus erſteren moͤgen entſtanden ſeyn, werden zur Maſt, zu einer eigenen Art von Moſt, Eſſig, Wein und Brands | mein, und fonft noch auf verſchiedne Weiſe zum Genuß angewandt. Die Kraͤfte ſind nach den Ab⸗ änderungen 5 u beurtheilen, doch pflegen Die Aepfel ſaͤurer und * zu ſeyn. Birn⸗ und Aepfelbaͤu⸗ me zieht man hochſtaͤmmig, an Spalieren oder als Zwergbaͤume. Die Abaͤnderungen der Aepfel laſſen fi ch, nach Manger, auf folgende Art ordnen: A) platte, 2) ebne, b) um das Auge faltige, Fnofige, ecfige, c) ringsum ecfige und gerippfe; B) hyperboliſche, am Auge oder Kröbs fchmälere, a) ebne, b) um ‚das Auge herum edfige, c) gerippte; C) parabos liſche, deren Durchmeffer Fleiner als ‚die Höhe, a) ebne, b) am Auge edfige, c) ganz gerippte. Außerdem aber find fie nebif den Birnen, fo wie die Kivfchen, in mehrern Nückfichten verfchieden; wos zu noch kommt, daß die Berfchiedenheiten der. Ae⸗ pfel und Birnen ſich auch durch den Geruch unters ſcheiden. Einige Aepfelarten wachſen wie Sträucher, amd eine derfelben trägt Blumen ohne Kronen und Männcheh.. Das Holz des wilden Apfelbaums dient zum Berarbeiten und zur Feurung; die Rinde zur Faͤrberey und als Fiebermittel; der Apfehvein iſt fehr gefund, und die Subſtanz der Aepfel giebt, außerlich gebraucht, ein ————— und eine lin⸗ dernde Salbe. | Einige Familie der Kernfrüchte, 17 Einige wollen, det zahme Apfelbaum fey aus einem wärmern Simmelsftrich zu uns ges — — 077) P. communis. Der Birnbaum. Die Blätter find (bald mehr, bald weniger, bald gar nicht ) gezähnelt, und glatt. Die Blu: men figen in Traubendolden. Die Früchte find mehrentheils gegen | den Stiel zu fehmäler und mit einem faftigen Fleiſche verſehen, wel⸗ ches kleine Steinchen enthaͤlt. | Das Birnbaumholz iſt von vorzuͤglicher Guͤte zu feinerer Bearbeitung. Die Blätter geben eine Farbe. Die Früchte unferfcheidet man überhaupf in Zafelbirnen, die vorzüglich ſchmecken und ſich nicht lange halten, und in wirthſchaftliche, wo das Gegentheil ſtattfindet. Nach Manger koͤnnen ſie auf folgende Weiſe eingetheilt werden: A) äpfel- förmige, B) birnformige, C) flafchenfürbisformige, D) fegelfürmige, welche nach dem fpißigen, runs ben, platten oder eingebrückten Oberende, und den geraden oder eingebogenen Seiten weiter abgetheilt werden fönnen. 18) P. Cydonia. Der Quittenbaum. Die ‚Blätter find geradrandig, unten wollig. Die DBlüthen ftehen einzeln, und fißen ohne Stiele fell. Die Früchte find außen wollig. Die Früchte haben einen ftarfen Geruch, ſchme⸗ cken aber fo berb und fauer, daß fie roh nicht zur Speife taugen. Der ausgepreßte Saft "ft flär- kend, er giebt einen Wein, und laͤßt fich mit Brand: wein mifchen. Man trocknet und kocht die Fruͤch⸗ te, oder macht fie auf verſchiedne Art ein. Die Saamen geben mit Waſſer gefocht einen häufigen, die Schärfe einwickelnden Schleim.- Die Rinde Batſch Botanik 2. Th. B dient 78 Dreyßigſtes Kapitel, dient zum Färben. Man — Birn⸗ ‚ quitte, die Apfelquitte, und die gieſiſche. Dieſer Baum kam von der Stadt Eydon auf Creta nach Europa. Er liebt feuchten Boden. VI. MESPILUS. N’ 19) M. germanica. Der gemeine Mifpels baum. Die lanzenförmigen Blätter find auf der untern Fläche wollig; die Blumen ſtehen einzeln und ohne Stiele. Das Holz diefes Strauches kommt dem Birn⸗ baumholze nahe, dient zur DBerarbeitung und Feu⸗ rung; die Zweige mit den Blaͤttern aber zum Gers ben. Die Frucht, von welcher man einige Abaͤn⸗ derungen hat, ift herbe, ehe fie der Froſt getroffen hat; nachher, wenn fie einige Zeit gelegen, wird fie weich, gleichfam faul, aber fie erhält dadurch einen ſuͤßſaͤuerlichen Geſchmack, und wird, wie ans dre ähnliche Früchte, auf diefe Weiſe erft genießbar. Sie iſt immer zufammenziehend, befonders aber wenn fie unveif if; fie ftepft daher, unter gewiffen Umftänden ‚ zum Vortheil oder zum Schaden. Man hat eine Fernlofe Abänderung. Der wilde Miſpelſtrauch wachſt in Südeuropa ‚ und träge auf dem Stamm und den Zweigen Stacheln, welche dem zahmen eblen. | feb 20) M. Cotonesfter. Die Zwergmiſpel. Die Blätter des ſtachelloſen Strauches find enförmig ‚ geradrandig, auf der untern Fläche mwollig. Zwey bis vier geftielte Bluͤthen ſtehen mit einander in einem Blattwinkel, und han⸗ gen abwaͤrts. Ein ſchoͤner Strauch mit nielichen und a ng gefärbten Blättern und Bluͤthen. Di Sec \ nd Familie der Kernfruͤchte. 19 find aber klein, und unſchmackhaft, und das taub fällt bald ab. Das Holz iſt feſt und zähe, daher vie Zweige zu Befen dienen. | Die Zwergmifpel wächit auf Selfen Deutſchlands. VII. CRATAEGUS. 21) C. torminalis. Der Elzbeerbaum. Die berzförmigen Blätter find fiebenecfig, wovon die unterften Lappen mehr auseinander ſtehen. Die Blumen ftehen an den Einden der Zweige in Äftigen großen Buͤſcheln mit wolligen Stielen. Das Holz diefer Art, die fich nach der ers iedenheit des Bodens und der Gegend als Baum der Strauch zu zeigen pflegt, ift hart, und zu fes en Werkzeugen, auch zur Feuerung geſchickt. ie Srüchte, welche den Mifpeln in Farbe und eijch gleichfommen, fie aber am Gefchmaf übers treffen, und ebenfalls durch den Froſt und das Lies gen geniegbar werden, kann man roh oder einges macht fpeifen, auc) zur Maft, zu Brandwein und Eflig anwenden. Iſt in England, Deutfihland und der - Schweig einheimifch. 22) C. Oxyacantha. Der Weißdorn. Die Blätter find fat in drey ftumpfe Rappen ge- theilt, und fügeförmig gezaͤhnt. Der ganze — iſt mit harten und langen Dornen beſeht. Dra dieſer Strauch Feine kriechende Wurzeln, aber am Stamm und den Zweigen viele Stacheln bat, fo ſchickt er ſich außerordentlich gut zu Zaͤunen, Die en noch überdieß Durch Blatt und Blüche vers | Das Holz ift Hart, etwas aderig, und zu verarbeiten, Die Rinde färbt. Die | DB 2 | Fruͤch⸗ 20 » Dreyßigſtes Kapitel Srüchte fehen roth aus, haben ein gelbes mehliges Fleiſch, werden von den Vögeln gefreſſen, und Die: nen fowohl zur Maft, als auch), wie in der Schweiß, zu einer Art von Bier. Man hat eine Abart von diefem Strauch, mit glänzenden Blättern, und eine andere mit gefüllter Blume. Er wächft in Europa auf harten fonnis gem Soden. 23) C. Azarolus. Der Yerolbaum. Die Blätter find undeutlic) in drey ftumpfe Lappen getheift und etwas gezahnt. Die Blumen ſte⸗ hen in traubenfoͤrmigen Buͤſcheln. Die Früchte find roth, ſ Auerlich, und müffen, wie Die Mifpeln, einige Zeit fiegen, ehe fie roh over eingemacht Fonnen genoflen werden. au, uns wird der Baum in Gaͤrten gezogen. In Suͤdeuropa und der Levante wächf er wild. VIII. SORBUS. 24) S, aucuparia. Der wilde Bogelbeers baum. Die Blätter find gefiedert und auf beis den Flächen glatt, bey den jüngern Bäumen aber unten wollig. Bey diefer Art geben fie zerrieben einen widerlichen Geruch. Bey dem zahmen DBogelbeerbaum (S. domeftica) find fie unten wollig, riechen aber nicht übel; beym nors diſchen DB. CS, hybrida,) find fie unten filjig. Es ift wahricheinlich, daß alle en Arten nur Abanderungen find. Der wilde Bogelbeerbaum hat ein fehones, gemafertes, hartes und einer guten Glättung und Verarbeitung fähiges Holz. Die Rinde ift ein Serbematerial. Die Beeren haben frifch einen fauern und bittern, für Menfchen 3 ) a e⸗ = Familie der Kernfrüchte. 21 Geſchmack, die Bögel aber, befonders die Droßeln, fieben fie, und fie dienen zum Vogelfang, zum Winterfutter für wilde und -zahme Hühner, zur Schaafmaftung, und zum Brandwein. Wenn man fie in Menge genießt, fo erfolgt ein Brechen. Der Saft ift diuretifch und widerftehf dem Schar: bock. Wenn die Beeren einen Froft gelitten haben, geben fie mehr Brandwein, als vorher. Gedoͤrrt find fie herbe, und follen. im Nierenſtein dienlich ‚ gewefen feyn. Bon den Beeren will man bemerft haben, daß ſie ftopfen. Der zahme Bogelbeerbaum ift größer ‚ bat ein fehöneres Holz, giebt vortreffliche Kohlen, und durch die miſpelartigen Fruͤchte einen Cider. Die Bogels beerbaͤume ſchicken ſich ihres ſchoͤnen Wuchſes, der dichten Krone, der ſchoͤnen duftenden Bluͤthen, und der ſcharlachrothen Fruͤchte wegen vorzuͤglich zu ei⸗ ner Zierde der Alleen. Alle drey Arten oder Abaͤnderungen vereinigen ſich im mittleren Europa oder in Deutſchland, haͤufiger kommt der noͤrdliche in Norden, der zahme hingegen in Suͤdeuropa vor. IX. RHAMNUS. 25) R.catharticus. Der gemeine Kreutzdorn. Die Dornen ftchen am Ende der Zweige, und die vierfach getheilten Blüthen haben gefrennte 22 ig wie bey dem folgenden; aber der Stamm ſteht aufrecht. Bey beiden find Zwit⸗ terbluͤthen untergemiſcht. Der dornige Strauch dient zu Verzaͤunungen, das Hol; wegen feiner Härte, feinem feidendaften Wefen, oder wegen den Mafern, zu ſchoͤner Verar⸗ beitung und zur Feurung; die Ninde zum Färben, „endlich die Beeren unreif zu gelber Farbe, reif mit 3 5 Aaun '22 Dreyßigſtes Rapitel,. Maun zum Saftgruͤn, uͤberreif aber zu einer brau⸗ nen oder rothen Farbe, welche auf Karten und leder benugt wird. Als Pürgiermittel werben fie in der MWaflerfucht gegeben. Die Droßelarten freſſen fie gern und werden damit gefangen. Auf ungebauten, auch wol feuchten | ©ertern, an Hecken und Waldrändern Eu⸗ ropens. 26) R. infectorius. Der Zwergkreutddorn. Iſt dem vorigen in den Kennzeichen gleich, | aber einen Friechenden Stamm. . Er dient ebenfalls zu Heden, ob er gleich nies driger iſt, und giebt, wahrfcheinlich eben wie eine andre Art CR. Alaternus), in den Fleinen Bee— ‚ren ein gelbes Sarbematerial, das unter dem Nas men Graines d’ Avignon in Frankreich zur Faͤrberey and zum Malen mit Waſſerfarbe gebraucht wird. Auf füdeuropäifcben Felſen. 27) R. Frangula. Der Saulbaum. Er hat . Keine Stacheln oder Dornen, aber fünffach getheilte Zwitterblüthen, und laͤnglich eyfoͤr⸗ mige, geradrandige, unten ſtarkadrige Blätter. Ein fonderbarer Baum, oder ſchwacher Strauch, der Feine wahre Augen, aber den gan⸗ zen Sommer durch zugleich Bluͤthen und Fruͤchte traͤgt. Die Schuhmacher brauchen das Ho zu Nägeln; wegen feiner Nöthe dient es zum Furni⸗ ren, der Leichtigkeit wegen zu Schießpulverkohlen. Die Beeren faͤrben, ſo auch die Rinde, welche, frifch genommen, Brechen und Purgieren erregt. In feuchten Haynen des nördlichen Europas, mebrentheils zwifchen Krlen und Eſpen im Schatten. a8) Familie der Kernfrüchte. 23 28) R. Zizyphus. Der Bruftbeerenftrauch. > Die Stachyeln ftehen paarweis, wovon alle mal einer zurückgebogen it; die Blätter find länglich eyfoͤrmig ‚ die Btüthen haben zwey bis drey Griffel, jeden mit einer zwenbaafiz gen Narbe; Die füßlichen Beeren werden in Südeuropa gegeffen, und in den Apothefen bey uns getrocknet aufbewahrt. | * a in Nordafrika und Der Levante einz , * XRIBILS. 209) R. rubrum. Der gemeine Johannisbeer⸗ ſtrauch. Die unbehaarten und herabhaͤngen⸗ den Trauben tragen flache Bluͤthen. Diefer Strauch wächft, nebft den fol genden dieſer Gattung, in Europa wild, an teocknen, felfigen und unbebauten Oertern, Sie dienen famtlicy, freylich die ftachligen noch mehr, zu Hecen; bilden anmuthige, früh ausſchla⸗ gende Büfche, und geben Früchte von fehr verfchies denem Gefchmacf, deren Saft meift für fich in der Ruhe gallerig wird, mit Zucker in Gaͤhrung fommt, und Wein und Brandwein fiefert. Aber hierzu ‚müffen die Beeren bis zum Abfallen veif feyn. ‚Die Beeren diefer Art haben vor der Meife, noch mehr die wilden, einen fcharfen fauern Ge— ſchmack, und die demfelben gewöhnlichen Kräfte. Man hat einige Abanderungen in der Farbe, bie Eultur veredelt und vergrößert fi. Sie werden theild roh genoffen, theils auf verfchiedne Weiſe eingemacht.- | B 4 A 30) 24 Deeyßioſes aopiel⸗ * R. nigrum. Der. fehrvarge Johannisbeer⸗ ſtrauch. Die haarigen 2 Trauben wann das⸗ liche Blumen. Die dunkelvioletten Beeren — von u Ei chen Perſonen begierig gegeffen, andre finden fie | hoͤchſteckelhaft, und vergleichen ihren Geruch, Der ‚ auch in dem ganzen Strauche liegt, mit Wanzen, oder mit: Katzenharn. Außer dem Weine macht man auch Meth und Natafia von ihnen. as Mus dient gegen die entzündliche Bräune. -. Der Aufguß der Blaͤtter ftatt des chineſiſchen Thees, der eben ſo vom Eiſenvitriol dunkler gefaͤrbt wird. Die Beeren follen ein Harntreibendes, die Blätter aber ein Mittel wider den tollen Hundsbiß fegn. + 31) R. Groffularia. Der gemeine Stac beerftrauch. Die Früchte und Fruchtſtiele ind haarig. * Die Beeren ſind groͤßer, als bey den andern, und mehr waͤſſerig. Wegen der dicken Haut laſſen fie ſich wohl getrocknet aufheben. Sn der Farbe und Größe find fie verſchieden „die wilden haben mehr ſuͤßes. 32) R. Uva criſpa. Der. glatte Stachelbeers ſtrauch. Die zweyblüthigen Stiele pflegen Ein Deckblatt zu haben. Die Früchte find mit einzelnen Haaren befeßt. | Der Strauch ift niedrig , trägt beraßgangenbe Zweige ‚und ebenfalls eßbare Fruͤchte. $. 377. | Haupttheile der erwähnten Yıten, (12 — 32.) . Diefelben zeigen, wie A ber verhanane Familie, Mein feſtes Holz, 2) zuſammenziehende Materialien, 2 3) fürs | 5 Familie der Kernfruͤchte. 25 “3) färbende, | 4) berbe, füße und (äuterliche Fruͤchte, 5) fhöne Baͤume und Sträucher; aber auch noch außerdem 6) Ausleerungen erregende, —— „Friechbare und Pen 8) (ebleithige Theile, ud , 9 ) —— eckenttranchet | Einunddreyßigſtes Bapu Familie der Rofenarten 9. RL WET Zauptkennʒeichen dieſer Samilie. ©. Unterſchied diefer Familie ift Ben der when gehenden angegeben worden; jedoch kann man fol gendes bemerfen. Jeder Fruchtbalg iſt einfaamıg, welches nicht allemal bey den vorhergehenden ftatt- fand, und er ſpringt niemals auf, auch ift er nicht an den Kelch angewachfen, er mag eins ‚oder vielfach, welches letztere faft immer gefchieht, vorhanden feyn. Selten iſt er außen faftig wie eine Steinfrucht, und da alödenn immer mehrere zugleich ben einander jtehen, fo wird das Gewaͤchs dadurch von den — hinlaͤnglich unter⸗ a ER | $. 379. =>) Senticofae. Fig. 410 - 415. * — 26 a a Andre Kennzeichen der Slumentbeile, Die Bildung der Blume hat mit den vorigen vieles gemein, was die Anfügung der Blumenblät; ter und der Staubfäden an den Kelch betrifft. Des der Staubfaden aber ift in einen fleifchigen Körper eingefligt, welcher bie Baͤlge des Staubbeutels an ſich traͤgt, der Griffel entſpringt an der Seite des Fruchtknotens und ift am Ende sufanmengefchnürt. Diefe — * zum a im — Sommer. | ne: 388. | Sufällige Eigenſchaften. Die Gewoͤchſe dieſer Familie ſind — oder Kraͤuter, welche nicht ſelten dornige, rauhe und haarige Rinden haben. Ihre Blätter und Blattanſaͤtze ſind wie bey den vorigen, doch ſind die Blaͤtter noch oͤfter und vielfacher getheilt, und oftmals gefingert oder gefiedert. Ihr Wohnort iſt verſchieden, einige lieben Sumpf, andre Wald und Gartenland, und andre die trockenſten und rauhſten Berggegenden. Die Schoͤnheit der Blu⸗ men und die Guͤte der Früchte hat fie zu einem Ges genftande der Eultur gemacht, und mit einer ai von Abänderungen verfehen. 9. 381. | Gattungen Auch diefe zeigen große Derfchtedenheit, aber bie Einfügung der Staubfäben, der Bau des Saar menbehältniffes, das Anſehen, die Kräfte, und die Derwandtfchaft zeigen, daß fie sufammengehören. Die mehreften haben Kronen, und eine Menge von Stempeln und Staubfäden. Zwey 5* gen Familie der Kofenarten. 27 gen derfelben haben nur eine einfache Reihe vor Kelchlappen. ac XI. Rofa. Boſe. Mit einem glockenformigen Kelche, der die Saamen verſteckt, und fleis ſchig wird. | XU. Rubus. Brombeere, Himbeere. Mit einem offenſtehenden Kelch, und fleifchigen - Gaamen, * Andre hingegen haben eine doppelte Reihe von Kelchlappen, fo daß größere und kleinere mit ein; ander abwechfeln. Bey den mehreften fallen die Griffel ab, und die übrigen unterfcheiden fich durch den Fruchtboden, welcher Fegelartig erhöht iff, und durch die Anzahl ver Kelchlappen. XIII. Fragaica, Erdbeere. Mit einem fleifchis gen, faftigen, abfallenden Sruchtboden. XIV. Comarum, Comarum. Mit fleifchigen, fhwanmigen feſtſitzendem Fruchtboden. Bey XII. und XIV. hat der Kelch gehn faps pen, 5 große, und 5 Fleine. XV. Botentilla.. Potentille. Mit trocknem Fruchtboden, fuͤnfblaͤttriger Krone, und zehn⸗ lappigem Kelche. XVI. Tormentilla. Tormentille. Mit trock⸗ nem Fruchtboden, vierblaͤttriger Krone, und achtlappigem Kelche. An der folgenden Gattung XVI. Geum. Merzwurz. Sat ih find Die Griffel beftändig, und bilden Grannen. Die übrigen tragen wenig Staubfäden und Stems pel, welche leßtere im Schooße des Kelchs verfteckt liegen. | | | : XVII. Agrimonia. Ödermennige, Mit fünfs blättriger Krone, 11 — 20 Staubfäden, amd einem Stempel, XIX. xy AN; AT, SIE: XI x A 28 Einunddreyßigſtes Kapitel humsyXIR. ‘Alchemilla. Sinau. ‚Ohne Krone, mit achtfach getheiltem Kelch, 4 Raubfänen; und ge einem Stempel. i $. 382. Merkwuͤrdige Arten "XL ROSA. 33) R. Eglanteria. Die Weinroſe, “4 gelbe Hofe. Die Eugelfürmigen Fruchtkelche find alatt, wie ihre Stiele; die Blattftiele, welche ſpitzige Blätter tragen, find rauh; auf dem GStamme befinden fich zerjtreute gerade: ſte⸗ hende Dornen. Dieſe Art bluͤht gelb, wird in den —— ge⸗ zogen, und iſt zuweilen gefüllt. Die Blätter has ben einen weinartigen Geruch. | * 34) R. villoſa. Die Apfelroſe. Die kugel⸗ förmigen Fruchtkelche ſind, nebſt ihren Stie⸗ len, borſtig, die Blattftiele, welche filzige Blätter tragen, find dornig, und der Stamm ift mit zerftreuten Dornen befeßt. vw Die Früchte oder Rofenäpfel,. welche wie von ver folgenden Art benußt werden fonnen, zeichnen fich durch. ihre vorzügliche Größe aus und der eben⸗ falls große Strauch wird deswegen in Gaͤrten ge⸗ zogen. 35) R. canina. Die Hundsroſe, die Feldroſe. Die eyfoͤrmigen Fruchtkelche ſind, nebſt ihren Stielen, glatt, Stamm und Blattfticle aber find bedornt. Die Blumen diefer Urt find weniger anges nehm, und ſchwaͤcher von Geruch als bey der fol⸗ genden. Die Fruͤchte, welche Hagebutten, Hahn⸗ butten, Hahnhuͤften genennt werden, find — erbe, Familie der Roſenarten. 29 herbe, Fleiner als bey vorigen, aber eben fo zum. Trocknen und Einmachen gefchieft. Wenn fie übers reif find, kann man fie auch wol roh genießen, überhaupt aber müffen die Saamen, nebſt ihren fchädlichen Borſten vorſichtig geſondert werden. An dieſer und voriger Art bemerkt man auch die Schlafaͤpfel oder Roſenſchwaͤmme, eine Art von Gallgewaͤchſen, mit lang und weichhaariger Ober⸗ flaͤche, die an mehrern Theilen von dem Stich einer Gallweſpe hervorgebracht werden, und denen der Aberglaube beſondre Kraͤfte beymaß. 36) R. alba. Die weiße Roſe. Die eyfoͤr⸗ migen Fruchtkelche find glatt, ihre Stiele borz fig, der Stamm und die Blaͤttſtiele bedornt. - Die Blumen diefes Gartenftrauchs Aind weiß, oder blaß rofenroth, welche Ießtere Farbe ben zweyen vorigen und der naͤchſtfolgenden eigen iſt. Die Kraͤfte derſelben ſind unbedeutend. 37) R. centifolia. Die Centifolienroſe. Die eyfürmigen Fruchtkelche und ihre Stiele find borftig, der Stamm ift bedornt, die Blattz ftiele aber. find glatt. Die berühmtefte Art ihrer Gattung, durch ihre Sarbe, den Anfland, die Knoſpen, und die eigne Schönheit der vielblättrigen Blume, mehr noch als die übrigen ein Gegenftand der Dichter, ein Schmucf der Frauenzimmer, und ein ausdruch volles Bild der Unfchuld, anmuthig —* vergaͤng⸗ lich wie die liebe. Auch der Geruch iſt vortrefflch. Er entſteht von einem koſtbaren eignen aͤtheriſchen Oehle, ‚das ‚in Sindien für große Summen zur haben, aber aus ßerſt durchdringend und theilbar iſt. Bey uns vers fertigt man davon das angenehme Rofenwaffer, und manche andre blos angenehme oder gar unkraͤftige Zube⸗ 30 Elinunddreyßigſtes Kapitel, Zubereitungen. Friſch genommen laxiren ſie wie ben der folgenden Art; ſonſt beſitzen fie zuſammen⸗ siehende Theile, die eine Dinte geben, und zum Gurgeln, bey Mundfänle und in der &ungenfchwinds fucht dienen koͤnnen. Daß der allzuftarfe Roſenge⸗ ruch Ohnmachten und Tod verurfachen koͤnne, ift nichts befondres, aber mehr der Umſtand, daß manche Perfonen den Geruch nicht leiden Fonnen, und fogar vom bloßen Geruche lariren. 38) R. gallica. Die Efiigrofe, die Zacker⸗ roſe. Die eyfoͤrmigen Fruchtkelche und ihre Stiele find borſtig, fo auch die Blattſtiele; der Stamm ift bedornt. Die Blumen find dunfelroth, und bon Ges ud weniger angenehm. Dan fanımelt fie ehe fie aufblühen, und mifcht fie, wie die vorigen, doch mehr der Zierde wegen, unter daß Näucherpulver. Sie find ebenfalld purgivend und herbe; der mit ih⸗ nen bereitete Eſſig iſt erquicfend, ber Honig reinis gend, und die Eonferve foll in der lungenſucht vor⸗ treffliche Dienſte geleiſtet haben. Alle erwähnte Rofen hatten zertheilte Kelch⸗ lappen, aber e8 giebt auch weniger befannte mit ungertheilten. Die meijten Roſen find in Europa, mehr noch im füdlichen einheimiſch, mand)e mögen erft entftanden feyn, und überhaupt find fie, wegen des Lieberganges und der Unbejtändigfeit faft aller Kennzeichen , ſchwer zu beſtimmen. Die Roſen⸗ ſtraͤucher laſſen ſich zu Hecken und tauben, ja ſelbſt zu kleinen Baͤumchen mit Kronen erziehen, fie ha ben ein feftes Holz, die Ninde koͤnnte ein Gerber material abgeben, und ihre Stacheln machen fie zu Derzäunungen geſchickt. Die Blumen erhalten durch das Füllen eine eigne Rundung und Schoͤn⸗ eit. XII. * - Familie der Roſenarten. 31 nuß us 039) R. idaeus. Der Himbeerſtrauch. Die Plätter beftehen aus drey oder fünf Eleinern, der Stamm ift dornig, die Blattitiele find rinnenfürmig. Der Strauch koͤnnte zwar zur Bekleidung der Wände in Gärten dienen, aber er wird, wie die folgenden, durch feine Friechende Wurzeln fchäds lich. Die Beeren haben einen eignen Geruch und Geſchmack, Tegterer ift weinartig, füß, und eben darum fehadet ihr allzuhäufiger Genuß. Sie vers . derben leicht, und in ihrer Höhfung halten ſich Mas ven auf. Doch geben fie mit Wein, Efiig und Zucer angenehme Dereitungen, auch duch Gähs ‚zung einen Wein und Meth. Gemeiniglich find fie roth, bey einer Abänderung aber weiß. In Waldungen und fleinigen Gegenden Europens. 40) R. fruticoſus. Der Brombeerſtrauch. Die Blaͤtter find einfach, oder in drey oder fuͤnfe fingerartig getheilt, Stamm und Blatt⸗ ſtiele ſind dornig. Er iſt wegen der laufenden Wurzeln ebenfalls ein Unkraut in der Naͤhe gebauter Felder. Das zaͤhe Holz dient weniger zum Verarbeiten, als zu ‚Schießpuberfohlen. Die Blätter koͤnnen zur Farbe gebraucht werden. Die Beeren enthalten einen mweinfäuerlichen Saft, mit weldyem man Weine ärben kann. Mit den gefrockneten Beeren laͤßt ich ein guter Efjig ans Bein bereiten. Die Farbe der Beeren ift ſchwarz, man hat aber auch eine weiße Abänderung, ſo tie auch einen Strauch mit geſcheckten Blättern, und einen mit gefüllter Blume. Auf 32 Einunddreyßigſtes Kapitel, Auf duͤrren ungebauten Plaͤtzen in Eu⸗ ropa, an Hecken und in Waldungen, haͤufig. 41) R. caefius. ‘Der Kragbeerftrauc). Die ‚Blätter find dreyzaͤhlig, und jedes Seitenblatt Me zweylappig, der Stamm ift rund und bes ornt. — | *8 Auch ein ſchaͤdlicher und ſchwer auszurottens der Strauch. Mit den blauen Beeren kann man dem Weine einen angenehmen Geſchmack geben. In Europa, auf und neben Aeckern, und ım Gebüfch. | 42) R. odoratus. Der wohlriechende Him⸗ beerftrauch. Die Blätter ſind einfach, hand fürmig und fünflappig, der unbedornte Stamm trägt eine Menge von Bluͤthen und Blättern. Die braunrothen Flebrigen Haare, welche ven ‚ganzen Strauch, die innere Blume ausgenommen, überziehen, geben, wie bey den Roſen, wo fie auch anzutreffen find, einen angenehmen Geruch von fih. Die Beeren find den Himbeeren ähnlich, nur flacher; aber der fehone große Strauch iſt mit ſei— nen anfehnlichen Blättern und-purpurfarbigen Bl» men eines der vorzüglichften Gartengemächfe,. welche . _ zur Zierde dienen. Sein Wurzeltrieb ift ebenfalls ftarf. ; Aus Nordamerika. 43) R. arcticus. Der nordifche Himbeer: ftrauch. Die Blätter find dregahlig, der Stamm unbedornt, und nur mit Einer Blume verſehen; und, wie bey dem folgenden, kraut⸗ artig, da alle vorige ftrauchartig waren. | Die Beeren haben eine dunfelrothe Farbe, eis nen Ähnlichen Geruch und Geſchmack wie die Hims beeren, follen fie aber an leßferem noch übertreffen. Sie werden frifch und geddrrt auf mancherley Art 0 vers Familie der Mofenarten. 33 ft; geben ‘dem eine einen angenehmen Geſchmack, und liefern, mit Honig. in Gaͤhrung geſetzt, ſelbſt einen Wein. Im Schaarbock, in fauligen und in Ausſchlagsfiebern ſollen ſie heilſam ſeyn. Dieſe Art wohnt in Nordaſien, Nord⸗ europa, und Nordamerika, in feuchten moo⸗ ſigen Gegenden. 44) R. Chamaemorus. Der Maulbeer—⸗ ſtrauch. Die Blaͤtter find einfach und ger lappt, der Stamm unbedornt, und nur mit - Einer Blume verfehen. Die Früchte find vor der Reife etwas ſaͤuer⸗ lich, nach derfelben wäfferig und weniger angenehm. Doc Haben fie eine Fühlende Eigenfchaft; man hat fie beym Scharbock, bey Schwindfucht und Blut fpeyen gu£ gefunden. Der Strauch zeigt eine fon- derbare Art von halber Trennung der Gejchlechter; verſchiedne Sträuche zeigen nemlich über der Erde jeder ein eignes Geſchlecht, werden aber unter der Erde durch Eine Wurzel verbunden. In Nordeuropa auf ſumpfigen torfigem Grunde. XFRAGARIA. 45) F. vefca. Die gemeine Erdbeere. Sie hat friechende urzelfproflen. Die Blätter ſind dreyzaͤhlig. Kraut und Wurzel find zuſammenziehend, letz⸗ tere färbt Das Waſſer und ſogar den Stuhlgang roth. Die Blaͤtter dienen bey Geſchwuͤren, auch kann man ſie, wegen des aͤhnlichen Geſchmacks, als Chineſerthee trinken. Der Fruchtboden wird zu ei— ner ſaftigen, weinartig und ſuͤßſaͤuerlich ſchmecken⸗ den Beere, welche mit Zucker, Wein oder Milch, Batſch Botanik 2. Th. & — au. 34 Einunderenfigfes Sapie, auch für fich kann genoffen werden. Manchen Der; ſonen ift ihr Genuß nachtheilig, wie es ſcheint aus einer beſondern Beſtimmung ihres Koͤrpers, ſonſt aber iſt er nicht allein angenehm, ſondern ſogar heils fan. Er wirft auf ven Harn, löft den Weinſtein der Zähne auf, und vertreibt Die nahe verwandten. Krankheiten, Gicht, Podagra und Blafenftein. Außerdem hat man ihn auch bey Melancholie und Manie, fo wie bey Schwindjuchten dienlich ge⸗ ——— Es giebt verſchiedene Abaͤnderungen, die von der Beere nach ihrer Farbe, Groͤße, Bluͤhzeit und dem Geruch beſtimmt werden, und vielleicht ſind die andern Arten dieſer Gattung nur —— Abaͤnderungen. Sie ſtammt aus duͤrren ſonnigen Gegen den SEuropens, XIV. COMARUM. 46) C. paluftfe. Sumpf» Comarum. Die - Blätter find fünfjählig, und die Pflanze iſt nicht fehr von den Fünffingerfräutern 47 — 51. unterſchieden. Die Wurzel wird von den Finnlaͤndern zur ro⸗ then Farbe gebraucht, und das Kraut kann zur Gerberey angewendet werden. Auf feuchten ſumpfigen — Eu⸗ ropens. XV." POTENTIEESZ 47) P. fruticof. Die ftrauchartige Potens fi fe Die Blätter find gefiedert, der Sten⸗ gel iſt ſtrauchartig. Bey uns ziert fie die Gärten; in Oeland, wo fie wild waͤchſt, bedient man ſich ihrer Zweige zum Reinigen der Gefaͤße, auch koͤnnte man damit gerben. In Nordaſien und Nordeuropa —*— 4 \ Familie der Roſenarten. ee” * Hs) P. anferina. Der Gaͤnſerich. Die Blätter Sind gefiedert, die Blaͤttchen fägeartig gezaͤhnt; der Stengel Friecht, und auf jedem Blumenſtiel ſteht nur Eine Blume, In unſern Gegenden iſt ſie blos ein Gaͤnſefut⸗ “ter, in Schottland und Nordirland aber wird die Wurzel zur Speife gebraucht. Sie macht den Flug— fand feſt. Ihr Saft iſt herbe, wie bey denen Bers wandten, er giebt mit Eifenaufföfiingen eine Dinte, gerbt, und foll, ſelbſt nur Außerlich auf die Stirn - gelegt, das Mafenbluten ftillen. Man bat daher das Kraut, fo wie andre herbe Mittel, gegen Blut . amd Bauchflüffe, und auch gegen vereiterte ungen gebraucht, Es wächft in Kuropa Auf Triften und Miefen; auf thonigem Boden find die Blätter filberfarben, auf ſandigem grün. 49) P. argentea, Die Silberpotentille. Die Bätker find fünfzählig, Eeilfürmig, einge— ſchnitten, und unten filig; der Stengel fieht aufrecht. | . Em herbes „Dinte gebendes Kraut, daher zum Schwarzfärben und zur Gerberey geſchickt. In Europa, auf duͤrren ungebauten Plägen. 50) P. reptans. Die friechende Potentille. Die Blaͤtter ſind fuͤnfzaͤhlig, der Stengel kriecht, jeder Blumenſtiel traͤgt nur Eine Blume. Dieſes herbe Kraut giebt ebenfalls mit Eiſen⸗ vitriol eine Schwaͤrze, ſeine Wurzel hat man gegen Wechſel fieber gebraucht. Zum Gaben wird es eben ſo geſchickt ſeyn, als die folgenden aus dieſer Familie. * Auf ungebauten Plaͤtzen, wie das vorige. C 2 At, 36 Einunddrepfigftes Kapitel, XV: TORMENTILLA, 51) T. erelta. Die aufrechte Tormentill. Die fünfzähligen Blätter find ſtiellos, Der Stengel ftebt aufrecht. Diefe giebt auch eine Dinte, aber die Wurzel, welche auch eine rothe Farbe giebt, enthält den her; ben Stoff in einem vorzuͤglichen Grade, fo daß fie nicht allein das befte Öerbematerial, fondern au) ein heftig zufammenziehendes Mittel abgiebt, das Borficht erforderte, wenn man es gegen Wechfels fieber. brauchen wollte. Als ein außerliches Mittel dient fie bey Schwächen des Mundes und Gau mens; auch hat man fie benm Plutharnen des Die: bes dienlich gefunden. pr Geſchmack ift nur ges wuͤrzhaft ſie riecht nicht, aber das deſtillirte Waß fer erhält einen Roſengeruch. Auf duͤrren Waldwieſen und Triften Europens. XVII. GEUM. - 52) 6. urbanum. Die Nelkenmerzwurz. Die Blumen ftchen aufrecht, die Saamen find rundlic) und zottig, und ihre Grannen haa— Fenförmig gekruͤmmt; die Blätter leyerförmig. Die im Frühjahr gegrabne Wurzel hat nicht allein herbe und bittre Theile, fondern auch fluͤch— fige, dom Geruche der Melfen. betztere fcheinen bey. ver fo gerühmten Wirfung diefer Wurzel in echfelfiebern auch etwas beyzutragen. Man giebt fie, wie die China, mit derfelbigen Borficht, aud) heilt fie eben fo Bau) - und Blutflüffe und Frampfige _ Zufälle. Manche zogen fie ver China vor, andre Flagten über ihre Unmwirkfamfeit, die vielleicht von der Gegend und andern Umftänden verurfacht wurde, Sie giebt dem Biere, welches fie auch für dem Saͤuern Familie der Roſenarten. 37 Saͤuern bewahrt, einen angenehmen Geruch, und fenn, wie die folgende, zum Gerben dienen. Auf febastıgen Brasplägen in Zuropa. 53) ©. rivale. Die Waffermerzwurz. Die Bluͤthen bangen nicfend herab; die Saamen find tänglich, ihre Grannen gefiedert und gez dreht. Eine blos herbe Wurzel ‚ ohne Geruch, die | AR in Mordamerifa gegen Wechſelfieber beruͤhmt iſt, und nicht weniger als die vorige hemmende Ei⸗ genſchaften beſitzt. Auf feuchten Plägen und an den Ufern der Bäche. XVII. AGRIMONIA. ‘ 54) A. Eupatoria. Die gemeine Ddermens nige. Die Stengelblätter find geficdert, aber nur das einzelne Endblättehen iſt heſtieit; die Früchte find borſtig. Trocken hat das Krauf wenig Geruch, am fris fehen iſt er merflicher, am ftärfften bey einer italies nischen Abänderung, aber immer fehr flüchtig. Er fommt von einem ätherifchen Dehle. Sonſt ift das Krauf, wie feine Berwandten, herbe, auc) etwas bitfer, giebt eine Dinte, dient zur Gerberey und als ein zufammenziehendes Mittel. Gegen harfnüs ige Rhevmatismen und gegen Hautfranfhetten hat man es in neuerer Zeit erhoben, fonft brauchte man es bey Dlutftürzen, Gefchwüren und zum Gurgel- waffer, glaubte auch ehedem, Daß es verftopfte Eingeweide eröffnen koͤnne. In Europa auf trocknen Gegenden. 9 XIX. ALCHEMILLA. 55) A. vulgaris. Der gemeine Sinau. Die „Blätter find lappig. SENT. € 3 Diefe | » ** 38 Einunddreyßigſtes Kapitel. Dieſe Pflanze, welche ein gutes Futter iſt, und feinen Geruch hat, giebt ebenfalls eine Dinte, und befißt ein herbes Weſen, das in der Wurzel ſtaͤrker ift ald im Kraute. Sie Fann daher Zum Serben gebraucht werden. Bey der Kriebelfrank: beit hat man gefunden, daß dieß Kraut Die gelins dern Anfälle ver Kranfheit hob, und dem Forts . gange der ftärkeren Grenzen ſetzte. Was die Alten von ihm fabelten, kommt nicht in Betrachtung. > Auf duͤrren Grasplägen und Weiden in Europa. d. 383. AH Haupttheile der vorigen Arten, (33 - 35.) In vielen kommen diefe mit den vorigen überein, aber fie haben gleichtwol manches eigene. Man findet i ı) zufammenziebende Theile in Wurzel, - Kraut, Blume u. f. w., fo wie in.den-Galls gewaͤchſen. Ihre Benugung iff wie bey $. 371. 2). Auch dienen fie wie bey N. 30. ftaft Thee. | z 2) färbende. Einige Wurzeln geben rothe, der herbe Theil aber mit Eifen ſchwarze Farben. 3) flüchtige. Der rofenartige und der Nels kengeruch ift hier zu bemerken. 7 4) Ausleerungen erregende, Bey den Ro⸗ ſenblumen. 5) berbe, meiſtens aber füße, oder weinartige, — hnuͤͤßſaͤuerliche Früchte; die nicht felten arzneyi⸗ ſche Kräfte befigen. EIERN, 6) fcbädliche Unkraͤuter. 7) Sutterkräuter, g) dornige Aeckenfträucher. | 9) Zierftauden und ſchoͤne Blumenfträucher. | Zwey⸗ * { — — 59 mania a ae a a ee Stökyundörepfiiffee Kapiel, Familie der Malvenarten®) — —— — | b. 384. »auptEennzeichen dieſer N fünf Blumenblätter find mit ihrem Grunde an das Unterende einer Röhre ange⸗ wachſen, welche ven Fruchtknoten deckt, Die Griffel einfchliegt, und fich oben in mebrere Staubfaͤden zertheilt. Hierdurch wird dieſe ganz natürliche Familie hinlaͤnglich unterſchieden. 385. Andre Kennzeichen in der Blume und Seucht, Die Blumenbfätter find zart, herzfoͤrmig, vor der Entwicfelung von Einer Seite übereinander gez fegt, und in einen Kegel zuſammen gewunden. Die Blume hält gleichſam das Mittel zwiſchen der eins und fünfbläftrigen Krone. Der Kelch if daus ernd, zuweilen doppelt, wovon der innere eigent— liche Keld) fünffad) eingefchnitten it, Die Stand» beutel führen einen großkoͤrnigen Blumenftaub, find bey vielen Gattungen nierenformig, und beftehen aus einzelnen Bälgen, deren jeder mit Der Einbucht auf dem Faden befeftigt if. Die Frucht ſtellt eine einfache vielfächrige und bieljaamige Kapſel vor, ‚ oder einen Kranz von ‚mehrentheils einfaamigen Baͤlgen. Die Griffel fallen ad. | hi 4 8.386. S Malvaceae. Fig. 416-423, I 40 3weyunddreyßigſtes Kapitel. Vebrige Eigenfehaften Dieſe Familie enthalt Bäume, Sträucher und Kräuter. Die mehreften lieben einen trocknen Boden und Sonnenwärme, viele wachſen unter dem heißen Eröftrich, die unfrigen blühen im fpäte, ren Sommer. Die Blätter ftehen wechjelsweis, und haben Plattanfäge, wie bey den vorigen, find oft gelappt und gefingert, auch wollig. Einige Ar⸗ ten tragen Stacheln. §. 387. Battungen, Natürlich werden diefe nach der Frucht und dem Stempel abgetheilt; die andern beliebten Abs theilungen, welche ven Kelch zum Grunde haben, find vielleicht Fünftlich. Pen einigen iſt ver Fruchtknoten ſowol als die Kapſel unzertheilt. Die Faͤcher enthalten mehrere Saamen. XX. Adanſonia. Adanſonie. Mit einfachem Kelch und zehnfaͤcheriger Frucht. Die Saa— men liegen in einem Mark. | XXI. Bombax. Wollſaame. Mit einfachem Kerlch und fünffächeriger Frucht. Die Saas men fragen Wolle. | XXI Gofppium. Baumwolle. Mit dop⸗ peltem Kelch, wovon der außere dreylappig ift. Die Saamen find ebenfalls wollte. XXIII. Hibifeus. Eibiſch. Mit doppeltem Kelch, wovon der äußere s — 12 Lappen be fist. Andere aber haben einen kranzfoͤrmigen in Rnos ten oder Läppchen getheilten Fruchtknoten; die j Frucht⸗ » — Familie der Malvenarten. 41 Fruchtbaͤlge machen eine kranzfoͤrmige Reihe, und | find mehrentheils einfaamig. XXIV. Sida. Sida. Mit einfachem Kelch, und auffpringenden, gehornten, oft mehrfaas migen Fruchtbaͤlgen. Bey den folgenden blei⸗ ben die Fruchtbaͤlge geſchloſſen. XXV. Lavatera. Lavatere. Mit doppeltem Kelch, wovon der aͤußere dreylappig iſt. XXVI. Malva. Malve. Mit doppeltem Kelch, Av! wovon der aͤußere in drey Blaͤtter abgetheilt iſt. XXVII. Alcea. Alcee. Mit doppeltem Kelch, wovon der aͤußere ſechslappig iſt. XXVIII. Althaea. Althaͤe. Mit doppeltem Kelch, wovon der aͤußere neunlappig iſt. §. 388. Merkwuürdige Arten. XX. ADANSONIA. 56) A. digitata. Baobab. Statt der Wolle find die Saamen in ein Mark eingehüllt, welches frifch und getrocknet eß— bar iſt; die gepulverten Blätter werden von den Mes gern unter die Speifen gemifcht. In Anfehung der Größe ift die der wunderbarfte Baum, viel; leicht ohne feines gleichen. Die Wurzeln Friechen auf 1ıo Fuß weit, der Stamm wird zwar nur 10— ı2 Fuß hoch bis an den Anfang der Krone, aber fein Umfang beträgt ohngefehr 77, der Durchs meffer 25 Fuß. Die Krone fteht mit dem Stamme in feinem Berhältniß, fie wird 60 — 70 Fuß hoch, und erlangt eine Breite von ı 50 Fuß. Adegen ih⸗ rer Größe verdeckt ſie den Stamm beynahe gaͤnz— lich, und giebt den ausgebreitetſten Schatten. Adan⸗ ſon fand ‚große Neſter von 3 Fuß Laͤnge an dieſen & 5 Baͤu⸗ — — | BR i Zweyunddreyßigſtes | Kapitel. Bäumen.‘ Er fand Auffchriften vom funfzehnten Jahrhundert an Bäumen, die erfir6 Fuß dick war ren. Wenn diefe Bäume durch Faulniß innwendig P4 hohl werden, fo dienen fie den Negern zu Grab— ſtaͤtten. In Afrika, XXI. BOMBAX. 57) B. pentandrum. Sünffadiger Wollſaa⸗ men. Die Blumen haben fuͤnf Staubfaͤden, die Blaͤtter ſind ſiebenzaͤhlig. Die Arten dieſer Gattung geben zwar eine feine ſeidenartige, aber weit kuͤrzere Wolle, als die der folgenden Gattung, daher felbige nur zum Hut— machen und zum Ausſtopfen der Küffen gebraucht wird. Bey leßterem Gebrauch muß man die Saa; men, welche von den Ratten und Mäufen gefucht werden, auch eßbar find, »abfondern. Diefe Art wächft in beiden "Indien, ans dre find im Amerika einheimifh. - Dahin gehört auch B. goſſypium, mit fünflappigen Blättern. Aus feinem ftarfen Stamme machen die Indianer Kanoen. ung hat er Stacheln. XI. GOSSYPIUM. $8) G. herbaceum. Krautartige Baumwolle, Die Blätter find fünflappig, der Stengel iſt krautartig. Die Wolle von dieſer Art iſt feiner , als von der folgenden. Sie wird von den Saamen gefon- dert, und aufs vortheilhaftefte zum Verſenden ges packt, Ihre Anwendung ift befannt, und mannigs faltig. Unter den Arzneymitteln hat fie nur eine Stelle wegen des Gebrauchs nach Art der Eays ptier, mit derſelben die a ben verfchieonen Kranf- heiten a Fi 7 * —— Zi u — * — — x y = E Familie der Malvenarten. 43. * Pr: ” ‚zu brennen. Die Saamen find öhltg, und | dienen zum Dehlichlagen, zu Breyen, Schleimen, und zur Biehmaft. : Die Blätter fonnen als Ges muͤſe genoffen werden. 5 Iſt in Arabien und Perfien einbeimifcb, wird beſonders in Suͤdeuropa und der Levante gebaut. 59) G. Behere nee: Baumartige Baummolle. Die Blätter find handfürmig, mit lanzenfürz migen Lappen; der Stamm ift ſtrauchartig. Die Wolle ift etwas, härter. Man zwingt den Strauch durchs Abſtutzen der Krone, daß er feitwärts mehr Aeſte treiben und Früchte tragen muß. Der Saft der Bläfter ift ein Mittel gegen Das. Gift der Kaffabt oder Manihotmilch. Aus Oſtindien; wird gezogen auf den Antil—⸗ len, in m Nordafrika und Enpern, XXII. AIBISCUS: 60) H. Syriacus. Syriſcher Eyhbiſch. Die | Blätter find eyfoͤrmig und keilfoͤrmig, am Ende fügeartig eingefchaitten; der Stamm ift baum- artig. 8 Die Blume iſt ſchoͤn, und zuweilen gefülle. Das Holz kann zum SRH EN dienen, der Stamm wird ziemlich ſtark. Er waͤchſt im Orient; dauert aber bey ung ebenfalls aus. 61) H. Rofa Sinenfis. Nofen- Enbifch. Die Blätter find. glatt, eyfoͤrmig, zugeſpitzt, und fügeartig szähnt; der Stamm iſt baumartig, Ebenfalls wegen der Blumen ein Zierbaum in Gärten. Sie werden an jedem Tage, nachdem fie die Sonne eine Zeitlang befchienen hat, mehr fleiſch⸗ ee r und dei diefe Farbe nachher. - Die In⸗ J \ * 44 3weyunddreyßigſtes Kapitel. Indianer nennen fie Sefplumen , und bedienen fich derfelben bey jeder Feyerlichfeit. Außerdem werden fie auch zum Schwarzfarben der Haare und des Le⸗ ders gebraucht. Zus Öftindien. $ 62) H. Sabdariffa. Sabdariffen-Eyhiſch. Die Blätter find fügeattig gezaͤhnt; die untern eyfoͤrmig, die obern in drey big fieben Lappen getheilt; der Stengel hat Feine Stacheln, aber feftfigende Blumen. Der Kelch wird mit der Reife zu einer unaͤch⸗ ten fleifchigen Srucht, vom Geſchmack des Saueram⸗ pfers oder der Johannisbeeren, giebt auch, wie letz⸗ tere, einen Wein. Man fondert diefe Kelche von den Saamen, kocht fie, trocknet fie, und macht fie auf verfchtedne Weiſe ein. Die Stängel und Blatt ſtiele geben, fo wie mehrere Arten diefer Familie, bey gehoriger Bereitung hanfartige Fäden, In Oft und Weſtindien. 63) H. Abelmofchus. Abelmofh. Die Blaͤtter find herzfoͤrmig, fiebenecfig, fägeartig gezaͤhnt und faft ſchildfoͤrmig; der Stamm ift borſtig. | Die Saamenförner haben, befonders wenn h I A 4 \ fie erwärmt oder auf Kohlen geſtreut werden, eis nen Ambra⸗ und Bifamgeruch, der aud) in andern Gewächfen diefer Familie, und außer derfelben an— getroffen wird. In Indien und Südeuropa braucht man fie daher zum Parfumiren und Näuchern. Der Biefam wird zuweilen damit verfälicht, und ob fie gleich ähnliche Kräfte vermuthen laſſen, aud) ehes dem officinell waren, fo werden fie doch) jetzt nicht mehr verlangt. oa In beiden Indien. a 64) Familie der Malvenarten. 45 " 64) H. efenlentus. KEfbarer Enbifh. Die Blätter find fußförmig und fünffach getheilts der innere Kelch fpringt an der Seite auf. Die unreifen Früchte werden gefocht und falats artig eingemacht.- Sie führen einen außerordent: lich zähen Schleim, welcher auf den Südfeeinfeln vermuthlich bey der Bereitung der Nindenzeuge ges braucht wird. Mit demfelben follen fich die Neger; fflavinnen unzeitige Geburten zuwege bringen. In Oft: und Weltindien. - 65) H. Trionum. Der Blafen » Eybifch. Die Blätter find dreyfach getheilt und eingez fhnitten, der innere Kelch iſt aufgebtafen. Ob das Kraut gleich niedrig, und feine Blume fehr vergängfich iſt, fo befigt letztere doch eine ſchoͤne Färbung, und auf fie folgt ein glasartiger, aufge blaſener und fonderbarer Kelch. | XXIV. SIDA. 66) S. Abutilon. Gemeine Sida. Die Blätter find rundlich herzförmig, unzertheilt, und länger als die Blumenſtiele; die Frucht: bülge, deren mehr als 10 aneinandergewach- fen find, haben nach der Eröffnung zwey Spitzen. Ein Kraut, das wegen ſeines ſchoͤnen Anſtan— des und der ſammtartigen Blaͤtter in Gaͤrten gezo— gen wird. RER In Jndien, Sibirien und der Schweig, XXV. LAVATERA. 67) L. thuringiaeca. Thuͤringiſche Lavatere. Der Stengel iſt krautartig, die Fruͤchte ſte— ben bloß, die Kelche find eingeſchnitten. In 46 3gweyunddreyßigſtes Kapitel. An Rußland wird dieſes Kraut anſtatt der ger x — TEEN, —— meinen Althaͤe gebaut. Es iſt in Deutſchland und andern Orten Kuropens einheimiſch. XXVI. MALVA. 68) M. rotundifolia. Gemeine Malve. Der Stengel ift auf Die Erde geſtreckt; Die re | find herzfoͤrmig rundlich, und undeutlic) fünf Lappen verfehen; Die Fruchtſtiele ſind waͤrts gebogen. Die Blaͤtter werden in China wie Salat ge⸗ noſſen; zum Arzneygebrauch ſind ſie in Anſehung des Schleimes vorzuͤglicher als Die Wurzel, welche weniger Pau und mehr füß iſt wie Die Suͤß⸗ holzwurzel. Die unreifen Fruͤchte werden zuweilen von Kindern gegeſſen. Die Abkochung der Blaͤtter hinterlaͤßt auf Leinwand eine gruͤne, die von den Blumen eine rothe, und ebenfalls ſchwer auszu⸗ waſchende Farbe. In Europa auf ungebauten Dlägen, auf Bändern, Dürren Hügeln, und an Wegen, wie die folgende. 609) M. fylveftris. Wald; Malve. Der Stengel iſt krautartig und aufrechtſtehend, die Blaͤtter ſind in ſieben ſpitzige Lappen getheilt; Blatt und Blumenſtiele ſind haarig. Sie wird, wie die vorige, fuͤr die Aotheten geſammelt, und beſitzt gleiche Kraͤfte. | RANHFALLEA 70) A. rofea.. Nofen» Ulcee. Die Blätter find buchtig und eckig. Die anfehnliche Groͤße des Stengels und der Blumen, nebſt der Faͤrbung der letztern, macht dieſe Art zu einer Zierde der Gärten, Zum Arz⸗ nen Familie der Malvenarten. 47 neygebrauch wählt man die gefüllten Blumen, weil "fie reichhaltiger, und die dunkelrothen, weil re jufammenziehender find. j Im Miorgenlande, — XXVIL ALTHAEA. 71) A. oflieinalis. Gemeine Althaͤe. Die - Blätter find einfach und filig. Die Wurzel diefer Art übertrifft an Menge des füßlichen und milden Schleimes die Hbrigen heile ihrer Pflanze, andre Arten biefer Familie, und viele außer derfelben. Er iſt, Me geſagt, — und milde, uͤbrigens dient er, wie aͤhnliche Schleime, zur Tilgung der Schärfe, zur Ernäh- zung, Ijum Schlüpfrigmachen, zur finderung der Spannung, und zur Zeitigung der Gefchwülfte, $. 389. Nußtz bare Theile der RamaeRnen. Arten, (56 - 71,) Sie liefern 1) Hölzer, zu verfchtedenem Gebrauch. 2) banfartige Faſern. 3) wollige Saamen, jur Spinnerey, zum Ausftopfen u. ſ. w. 4) einen füßlichen milden Schleim. 5) ein Oehl in den Saamen, welche daher "an. nährend find. | M 6) eine Säure, wiewol feltener. 7) ein flüchtiges moſch ker Weſen. 8) ein hartes Weſen das zuſammenziehend und ſchwarzfaͤrbend iſt. | 9) andre farbende Stoffe. 10) eßbare Theile, N. 4 — 6. 13) Bäume, Sträucher und Aränter zur Zierde. Drews x pP" ’ as Dreyunddreyßigſtes Kapitel. BE un nn ee " Desyunddrepfigfkes Kapitel, Samilie der Schirmpflanzen 9, | a b. 390. J— a a ver Samilie, N. formige Blätter, und gehört daher zur Klaſſe der Kofenblumen, aber zum Unterſchied von allen uͤbri⸗ gen find weder diefe, noch die fünf Staubfäden an den Blumenboden, oder den Kelch), fondern auf ge trägt zwar beftändig fünf meiſt herz den obern Rand Des mit: dem ARelche vers wachfenen Fruchtknotens, neben dem doppelten febwüligen Polfter, das auf, dem Sruchtfnoten fiegt, befeftigt. Außer diefen Theilen find die fünf Kelchlappen wenig oder gar nicht fichfbar, und eben fo ift es mit der Furche, welche. den Fruchtknoten | in zwey Hälften theilt. $. 391. | Andre Kennzeichen in Blume und Stucht, Wie fchon gefagt, fo iſt der ‚Kelch nur bey wenigen merflih. Die Blumenblätter find herjs foͤrmig, und rinnenfoͤrmig gelegt, ſo daß die Schaͤrfe der Rinne einwaͤrts gekehrt iſt. Wenn die Blume noch geſchloſſen iſt, fo ſchließen die Ränder der Blu⸗ menblaͤtter aneinander, machen dadurch fuͤnf vor⸗ ſtehende Winkel, in denen die Staubgefaͤße ver⸗ ich liegen; oben find fie nach einwärts gekruͤmmt. Die | N Umbellatae. Fig. 424 - 433: Familie der Schirmpflangen. 49 Die ebenfalls gekruͤmmten Staubfäden tragen herzs foͤrmige Beutel. Die Griffel fommen auf der Sur; che hervor, welche durch das Aneinanderftoßen der Polſter des Fruchtfnotens entfteht. Den einigen find fie nebft dem Fruchtfnoten verfümmert, und teifen nicht. Die Frucht befteht aus zwey Hälften oder einfaamigen verfchloßnen und verwachfenen Dälgen, welche mit zwey gegen einander gefehrten Flächen bis zuc Neife zufammenhangen, nad) vers felben aber fich am untern Ende trennen, und nur noch durch einen zweytheiligen Faden, der zwiſchen ihnen hinaufging, am obern Ende befeftigt werden. 8. 392. Vebrige Eigenſchaften. Man benennt diefe Familie nach der Art des Dlumenftandes, welche bey den allermehreften ftatt; ge, nad) der Dolde, oder dem Blumenjchirm. iefe Dolde iſt faft bey allen doppelt, eine allge meine, welche mehrere befondere trägt, und eben biernach find auch die Hüllen verfchieden, welche, wenn fie nicht gar fehlen, entweder nur an den bes fondern Dolden oder an beiden zugleich gefunden werben. Sie find übrigens in Anfehung der Bils dung, des Berhältniffes, der Anzahl, der Richtung ihrer Blättchen, der Dauer u. f. w. fehr verfchies den. Die Blumen, die zufammengenommen an einer Dolde gleichſam eine zufammengefegte Blume ausmachen, find entweder gleich, oder die Außerjten find ungleich, und bilden mit ihren Außerften läns geren Blumenblättern gleichfam eine Strablenfrone. Oft find die Blumen in der Mitte der Dolde uns fruchtbar. Die Blätter ftehen abwechjelnd am Stamme, nehmen ihren Urſprung an den Scheis dewänden des Stamms, und find dafelbft mit brei- Satſch Botanik 2, Th, D ten so Dreyunddreyßigſtes Kapitel, ten umfäffenden GStielen befeſtigt. „Selten find fie einfach, und lappig mehrentheilg auf verichiedene Weiſe zertheilt, oft gefiedert, und an den Spitzen der Blaͤttchen mit einem ſchwuͤligen Punkte bezeich⸗ net. Der krautartige Stengel iſt innwendig mit Queerwaͤnden unterſchieden und hohl, ſeine Waͤnde haben in ihrem Fleiſche einen waͤſſerigen ‚in den ae gen Gefäßbündeln aber einen oͤhligen Saft. Die Wurzel iſt fpindelfürmig, und zuwei⸗ len mit faſerig bebraͤmten Ringen umgeben. Die Gewaͤchſe dieſer Familie wohnen an verſchiedenen Oertern, meiſt unter dem gemaͤßigten Erdſtrich; ſind an trocknen Plaͤtzen harzig und gewuͤrzhaft, an feuchten ſcharf, narkotiſch, und giftig. 393 Gattungen. Die Schirmpflanzen ſind noch bey weitem nicht ſo, wie es billig ſeyn ſollte, geordnet, aber es wuͤrde auch keine geringe Arbeit ſeyn, und nicht we⸗ nig guͤnſtige Gelegenheit erfodern, dieſes zu unter: nehmen. Ich liefere hier nur diejenigen Gattungen, welche merfwürdige Arten liefern, bezeichne fie nach dem, was die Dorganger davon fagen, und fuche fie der Faßlichfeit wegen auf eine bequeme Art nach den Saamen und andern Haupfverjchiedenheis ten zu ſtellen. Sie find verſehen A) mit frachlichen und rauhen Saamen. XXIX. Eryngium. Baddieftel, Die Blumen fisen ohne Stiele auf einem kegeiſdrmigen Fruchtboden. XXX. Sanicula. Sanickel. Die Blumen bil, den rundliche Köpfe. xxxi. » Familie der Schirmpflanzen. 51 XXXI. Tordylium. Drehkraut. Die Dolden haben Huͤllen mit einfachen Blaͤttchen. Die Randblumen der Dolde ſind geſtrahlt, und alle Blumen fruchtbar. XXXIb Daucus. Moͤhre. Die Dlättchen der Hüllen find gefiedert. Die Blumenfchirme find ebenfalls geftrahlt, und ihre innern Blu⸗ men unfruchtbar. - XXXIII. Afrantie. Sterndolde. Die Saas men find nur rauh; die Hüllen anfehnlich und gefärbt. B) mit flachgedrückten Saamen. | XXXIV. Heracleum. Heilkraut. Der Blus — iſt geſtrahlt, die Hülle fällt leicht, lich ab XXXV. Paftinaca. Paſtinak. Die Huͤllen feh⸗ len gaͤnzlich, die Saamen ſind ganz flach. XXXVI. Anethum. Wuͤrzdolde. Die Hüllen fehlen gänzlich, die Saamen ſind geſtreift. XXXVII. Ferula. Steckenkraut. Die allge⸗ meine Huͤlle faͤllt ab, die beſondere iſt klein, die Saamen find geſtreift. XXXVIII. Selinum. Silge. Beiderley Hüllen ſind vielblaͤttrig. ©) mit Saamen, welche einen häufigen Rand haben. XXXIX. Thapfa, Thapſie. Die Hüllen feh⸗ len gaͤnzlich. XL. Imperatoria, Mieifterwurz. Nur die bes fondern Hüllen find vorhanden. Die Saas ‚men haben zwey Furchen. XLI. Peucedanum. Haarſtrang. Beiderley Hüls len find hr aber nicht alle Blumen frucht- bar. Die Saamen haben drey Streifen. D 2 XLII. — *8 52 Dreyunddreyßigſtes Kapitel, XL. ‚Angelica. Angelik. —5* Huͤllen find klein, alle Blumen fruchtbar, die Saamen dreymal geftreift. | XLII. Laferpitium. Laſerkraut. Noch außer den zwey Fluͤgeln oder Haͤuten auf jedem Rande, hat jeder Saame noch wey dergleichen auf dem Ruͤcken. D) mit gekroͤnten Saamen. | XLIV. "Phellandrium. Boßfenchel, Beide Schirme find langftielig, die Blumen gleichformig, aber nur Die beſondern Huͤl⸗ len ſind vorhanden. XLV. Oenanthe. Rebendolde. Die ge ſtrahlten beſondern Blumenſchirme bilden ſtielloſe Köpfchen; beiderley Hüllen find fein. E) mit langfchnäblichen Saamen. XLVI. Scandix. Rerbel. Die Blumen; ſchirme find geftrahlt. Wie ben der fol genden Gattung werden nicht alle Saamen fruchtbar, und die allgemeine Hülle fehlt. XLVI. Chaerophyllum. Kälberkern. Die Plumen find gleichformig, die befondern Hüllen fünfblättrig. F) mit fürzern, etwas dicken, geftreiften Saamen. a) mit eingerollten Blumenblättern, und breit | blättrigen Hüllen. » XLVIIN. Ligufticum. Liebſtoͤckel. Die be— ſondere Huͤlle hat hoͤchſtens vier Blaͤtter, der Kelch fuͤnf Zaͤhne. XLIX. Bupleurum. Haſenohr. Die beſon⸗ dre Huͤlle iſt fuͤnfblaͤttrig, der Kelch aber undeutlich. b) mit Familie der Schirmpflangen, 53 “by mit allgemeinen und befondern Hüllen. L. Ammi. Ammi. Die allgemeine Hülle be; fteht aus gefiederfen, die befondre aus fehr ſchmalen Blättchen. LI. Cuminum. Aftikanifcher Rümmel. Die Blumenbflätter find herzfürmig, wie bey den drey folgenden; die Dolden tra⸗ gen ungefähr vier Strahlen, und eben fo viel Blaͤttchen umhuͤllen fie. | LI: Bunium. Erdkknollen. Die Dolvden find vielftrahlig, die Hüllen vielblättrig; Die befondern Dolden find dicht gedrängt, : und die Blättchen der Hüllen ſchmal. LIII. Athamanta. Hirſchwurz. Wie beym vorhergehenden, aber die befondern Dol⸗ den haben wentge Strahlen. LIV. Sium. Mertk. Die befondern Dolden find ausgebreitet, die allgemeine Hülle bat lanzenformige Blätter. LV. Crithmum. Meerfenchel. Wie bey ‚den zwey folgenden, find die Blumenblaͤt— ter flach; die Dolden haben viel Strahlen, die Huͤllen viele Blaͤttchen. LVI. Siſon. Siſon. Die Dolden haben wer nig Strahlen, die Hüllen etwa vier Blaͤt— ter. LVII. Bubon. Bubon. Die allgemeine Dolde hat etwa 10 Strahlen und 5 Blätt chen zur Hülle, die befonderen haben mehr. e) mit befondern Hüllen, ohne allgemeine. LVIII. Sefeli. Sefel. Diefe Hüllen beſte— ben nur aus einem oder dem andern Platte, und find an Länge den Doldens ſtrahlen gleich. D 3 LIX. 54 Dreyunddreyßigſtes Kapitel, LIX. Cicuta. Wͤterich. Die Hüllen find kürzer als Die Doldenſtrahlen, beſtehen ‚aber aus vielen Blaͤttchen. ch ohne Hüllen. LX. Carum. Feldkuͤmmel. Bey dieſer und. der folgenden Gattung ſteht oft ein einzel⸗ nes Blatt anſtatt der allgemeinen Huͤlle; die Dolden haben eben nicht viele Strah— len, und find in der Mitte zuweilen uns fruchtbar. Der Saame diefer Gattung iſt laͤnglich. LXI. Apium. Eppich. Der Saame iſt ey⸗ foͤrmig. LXII. Aegopodium. Beißfuß. Der Saame iſt laͤnglich. LXIII. Pinpinella. Pimpinell. Der Saa⸗ me iſt eyfoͤrmig, oben verengert. Die Narben ſind kugelig, und die — ni⸗ cken, ehe ſie bluͤhen. G) mit halbirten Hüllen, die nur am Grunde der befondern Schirme befeitigt find, und aus drey Blättchen beftehen, vie fich ſtrahlen— förmig nur nach Einer Seite ausbreiten. LXIV. Conium. Schierling. Beiderley Huͤllen ſind vorhanden, die allgemeine be⸗ ſteht aus vielen Blaͤttchen. Die Schirme tragen gleichfoͤrmige Blumen. LXV. Aethufa. Gleiße. Die Blumenſchir-. me haben, wie ben der folgenden Gat— tung, nur beſondre Huͤllen; ſie ſind etwas geſtrahlt, die Blumen reifen ſ aͤmmtlich, haben aber undeutliche Kelche. LXVI. Familie der Schirmpflanzen. 55 ILXVI. Coriandrum. Coriander. Die Blu⸗ | menfchirme find geftrahlt, die Blumen ha; T ben deutliche Kelche, werden aber Bi alle reif. $. 394. Mertwirvige Yrten, XXIX. ERYNGIUM. 72) E. campeftre. Feld: Ravdieftel. Manns: teen. Die Wurzelblaͤtter umfaffen den Stans gel und find geſchlitzt. Die Pflanze enthält mineralifches ON und diene zu einer Art von Sode. Die Wurzel iſt ſuͤßlich, doch aber auch etwas ſcharf und gewuͤrz⸗ haft; man macht ſie mit Zucker ein, ihr Saft wird im Schaarbock gerühmt ‚, fie Hat auflöfende vorzügs fich harntreibende, aber Feine aphrodififche Kräfte. Mit diefer, "welche auf duͤrren Plägen waͤchſt, kommt eine andre ebenfalls eusopaifche Art, E. maritimum, die an Meernfern gefunden wird, überein, und insbefondere- werden die Sproößlinge von letzterer als Spargel genoffen. Eine andre Art aus dem mittlern Amerifa, E. foetidum, hat einen abfcheulichen — und die Schlangen fliehen vor ihr. XXX. SANICULA. 73) S. europaea. Cemeiner Sanidel. Die Wurzelbtätter find einfach und lappig, alle Blumen find ohne Stiele befeftige. "Die Bläfter haben einen herben, bitteren und ſcharfen Geſchmack, der fich an getrockneten ftärfer außert. Sie wurden ehemals, wie andre herbe ce bey: Wunden, Blutftürzungen und Ger J D4 ſchwuͤ⸗ 56Dreyhunddrehßigſtes Kapitel, fhwüren gebraucht, fie dienen zu Gurgelwaffern, auch Fommen fie unter den Schweißerthee. Auf Bergen, in Wäldern und Haynen Europens. XXXI. TORDYLIUM. 74) T. officinale. Officinelles Drehkraut. beſondern Huͤllen ſind ſo lang als die Blu⸗ men, Die Blaͤttchen eyfoͤrmig und zerriſſen. Der Saame, welcher in den Apothecken Se— feli creticum genennt wird, und an deſſen Stelle man auc) wol ven Saamen vom Laferpitium Siler aufhebt, foll nad) tinne‘ von diefer Art erhalten werden. Man eignet ihm harntreibende Kräfte zu. Diefe Pflanze wählt in Südfrankreich, Italien und Sicilien. XXXII. DAUCUS. 75) D. Carota. Gemeine Möhre. Die Saamen find ftachlig, die Dlattftiele adrig. Wegen der nutzbaren Wurzel ift dieß eine merkwürdige Pflanze. Die Wurzel dient fowol zur Speife für Menfchen und zum Viehfutter, als auch zur Arzney. Sie führt einen füßen Saft, ver ev nen Syrup, aber feinen Zucker giebt. Vermoͤge deffelben Iindert fie die Spannung bey Brandſchaͤ⸗ den, die Schärfe im Darmfanal, auf der Bruft, im Blute und im Krebsgefchwür, auc) werden das durch die Wuͤrmer abgeführt. Man hat rothe, gelbe und weiße Abänderungen von ide. Don dem Saamen erhält man ein zitronenartig riechendes Getränk, und fie ſelbſt ſollen wind» und harntrei⸗ bend feyn. Die wilde Moͤhre, welche eine uuſchmackhafte Wurzel hat, wächft ın Europa auf trocknen lägen. p XXXIII. Familie der Schirmpflanzen. 57 XXX. ASTRANTIA. 76) A. major. Große Sterndolde, Die "Blätter haben fünf dreytheilige Lappen. Die Wurzel, welche der fehwarzen Nieswurz unfergefchoben wird, iſt zwar gelinder als diefe, aber immer noch draftifch genug; ein gleiches gilt von den Dlättern, welche man mit den Sanifelblättern nicht verwechfeln darf. Auf den Alpen des mittlern Europas. XXXIV. HERACLEUM. 77) H. Sphondylium. Deutfche Baͤrenklau. Gemeines Heilfraut. Die Blätter find gefie- dert, ihre Blättchen gefchlist, und die Blu— men gleichfürmig. Diefe Pflanze erreicht in Sibirien, auch bey uns, wenn fie in Gärten gezogen wird, Manns» höhe; ihre Wurzel ift bitter und brennend, und die Schaale der Stengel führt eine Schärfe bey fich, welche die fippenhaut entzündet, und Bläschen auf ihr herborbringt. Die Kamtjchadalen ziehen dieſe Schaale ab, und trocknen die Stengel, worauf ſie ein ſuͤßes Mei ausjhwigen, und zur Speife,. zu einem gelben Zucker, zu Wein und Brandwein fons nen angewendet werden. In titthauen macht man durch Gaͤhrung aus dieſer Pflanze eine Bruͤhe, die zu mehrern Speiſen gebraucht wird, und den Weichfelzopf verhüten foll, Das Kraut follen die te Bauern häufig wider die Nuhr braus en In Europa und Nordaſien. Auch andre Arten biefer_Gattung haben ein ähnliches füßes Mark und koͤnnen eben fo benußt werden. D 5 XXXV. WR, Drehunddreyßigſtes Kapitel. —————— PASTINACA: 28) P. fativa. Gemeiner Paftinak. Die Blätter find gefiedert, ihre Blaͤttchen einfach. So tie bey der Moͤhre iſt die wilde, bey uns auf Miefen wacfende Pflanze mit einer holzigen dünnen Burzel und mit rauhen Blättern verfehen; Die zahme Hat glatte Blätter, und wird wegen der Dicken fleifchigen Wurzel ſchaͤtzbbar. Don diefer hat man eine fange und eine runde Abänderung. - Sie iſt füßlich, giebt mit Weingeift einen Zucker, dient zur Speife, und, nebſt den Blättern, zum Sutter. Kenn fie älter als ein Jahr wird, foll fie giftige Eigenfchaften befommen, im Magen Brennen und Brechen verurfachen, und den Verſtand verwirren. Das Vieh frißt fie auch nicht. Mit Milch gekocht - bat man die Paftinafwurzel in der Schwindfucht dienfich gefunden, fie und der Saame follen Wech⸗ felfieber heilen, und den Stein freiben; der Saame foll bey Schmerzen und Gefchwüren der Harnwege, und die wilde Pflanze mehr als die zahme wirk⸗ ſam ſeyn. 79) P. Opoponax. —— Kraut. Die Blaͤtter ſind gefiedert, die Blaͤttchen vorn am Grunde eingeſchnitten. | Aus Syrien erhalten wir unter dem Namen Dpoponar eines von den, in diefer Familie ges wöhnlichen Gummiharzen, von denen bey Nr. 82. und 110. noch verfchiedenes erwähnt wird. Cie Fommen in den mehreften Eigenfchaften mit einans der überein. Das Opoponar hat einen dem bliebſtoͤ⸗ ckel Ne. 97. Ahnlichen Geruch, ift weniger unange- nehm, und wird mehr aͤußerlich gebraucht. Nach tinne ſoll es von ber gegenwärtigen Pflanze kom⸗ men, bie in SeRnFeE Italien und Sicilien waͤchſt. — Familie der Schirmpflangen. 59 wächft. Auch andre Pflanzen, befonders aus der Gattung Panax, liefern einen ähnlichen Saft. XXXVI. ANETHUM. 5.80) A. graveolens. Dil. Die Saamen haben einen breitgedrücften Rand, Das Kraut und der Saame von diefer und der folgenden Urt dient zum Speifegewärz, und wird beym Einmachen mit Eſſig vorzüglich ge: brauc)t. Der Saame des Dills ift windtreibend, ſtillt Erbrechen und Schlucken, auch foll er den Schlaf und die Abfonderung der Milch befoͤrdern. Man hat eine Abänderung von befonders ſtarkem ei Waͤchſt in ganz Südeuropa wild. 81) A: Foenieulum. Fenchel. Die Saa⸗ men find erhabener und haben Feinen Rand. ‚Der Saame iſt ein füßes Gewürz, und wird daher als ein Bruftmittel, auch bey Entzündungen der Augen und Brüfte zum Zertheilen gebraucht ; er ift magenftärfend und treibend, foll auch die Milch vermehren, tie der vorige. Eine Abänderung iſt der ſuͤße Fenchel ‚eine andre mit niedrigem und dis cken Stengel wird in Stalien als Salat gefpeift. Auf Areidefelfen in England, Frieder frankreich, und Madera waͤchſt er wild. XXXVIL FERULA. 82) F. Affa foetida. Stinkendes Steden kraut. Die Blätter find ftumpf, und wech⸗ ſelsweis buchtig ausgeſchnitten. Wie aus andern Schirmpflanzen quillt auch bey dieſer aus dem Stengel, gewoͤhnlicher aber aus der ſchief abgeſchnittnen Wurzel, eine bittre, ſcharfe ra riechende Milch, die zu einem klebrigen mit 60 Dreyunddrepfigftes Kapitel, mit Waſſer milchenden Gummiharn, dem fogenanns ten Teufelsdreck, oder ftinfenden Aſand, eintrock⸗ net, welches auflöfend, zertheilend, erweichend, eins hüllend, Erampfitillend, erhißend, treibend, ver Faͤulniß und den Würmern zuwider it; darum aber befonders in Mervenfranfheiten, Drüfenverftopfuns gen, Schärfen auf der Bruft, Blaͤhungen, Außers fichen Gefchwulften, Wunden und Gefthwüren an- wendbar wird. Das gegenwärtige Harz unterfchei- det fich durch den Fnoblauchsartigen bey ihm borzügs lich heßlichen Geftanf; die Perſer vertreiben mit der. Wurzel die Inſekten von ihren Pflanzungen; eine Drachme des frifchen Safts riecht ftärfer als bey uns ein Zenfner des gefrocfneten, und man führt ihn, an die Spiße der Maftbaume gebunden, übers Meer. Er dient den Perfern und uns zumeilen zum Gewürz, und wirkt auch auf den Gefchlechtstrieb. Der Saame ift ebenfalls wirkſam, aber fchwächer. Er Eommt aus Perfien. Cine füdeuropäts fehe Art, F. communis, führt auch einen ftinfens den, fich verdicfenden Saft, die Stengel dienen zu Stoͤcken, und ihr Marf zu Zunder. XXXVIII. SELINUM. 83) S.paluftre. Sumpf; Silge. Die Pflan- ze ift milchend, und ihre Wurzel einfach. Die Nuffen bedienen fich der ſcharfen gewürzs haften Wurzel ftatt des Ingwers, die tappländer Fauen fie in Ermangelung des Tabafs. i "in fumpfigen Gegenden von Nordeu⸗ zopa. * XXXIX. THAPSIA. 84) T. foetida. Stinkende Thapſie. Die Blaͤtter ſind vielfach zertheilt, und am Grunde ſchmaͤler. | Die Familie der Schirmpflangen. 61 Die Wurzel von diefer oder einer andern Art dieſer Gattung CT. garganica) wird in Spa⸗ - nien, wo fie einheimifch iſt, ftatt der Turbithwurzel (Convolvulus Turpethum) verfauft, wirft aber durch heftige. Ausleerungen nach oben und unten, faft wie ein Gift. XL. IMPERATORITIA. 85) I. Oftruthium. Meifterwurz. Die Blätter find dreyzählig, die Blättchen füge- foͤrmig gezähnt. Die Wurzel bat einen heißen aromatifchen Geſchmack, und giebt, wenn fie gerißf wird, einen fcharfen Saft von fih. Sie wirft, wie andre fcharfe Wurzeln, als ein Mittel, welches den Schleim zieht und zertheilt, if treibend und magen- ftärfend und reinigt die Geſchwuͤre, insbefondere wird fie gegen hartnäcige Wechfelfieber, und bey tähmung der Zunge gebraucht, auch foll fie bey Mutterfrämpfen nicht unwirffam feyn. Auf ſuͤdeuropaͤiſchen Alpen. XLI. PEUCEDANUM. 86) P. officinale. Gemeiner Haarſtrang. Die Blaͤtter ſind durchaus fadenfoͤrmig, jedes iſt fuͤnffach in drey Zweige abgetheilt. Die Wurzel hat einen ſcharfen Geſchmack, und einen gewuͤrzhaften, aber unangenehmen und ſtin⸗ kenden Geruch. Ihr Saft hat das Anſehen und den Geruch vom Schwefel. Sie iſt ſehr kraͤftig, ſchleimzertheilend, krampfſtillend und magenſtaͤrkend. Sie verbeſſert die Saͤfte, und treibt die monatliche Reinigung. Man will auch ausleerende Kraͤfte an ihr bemerkt haben. Das Pulver dient bey Ge— ſchwuͤren. | Auf füdeuropäifchen Wieſen. Ip 62 Dreyunddrenkigftes Kapitel, HERE Adsta 7 87) A. archangelica. Gemeine Angelif. Die Endblaͤttchen find in Kappen zertheilt. t Dicie ganze Pflanze iſt gewuͤrzhaft, und gleich» fam mofchusarfig. Die Wurzel iſt zugleich) anfangs etwas füßlich, nachher bitter. In ihrer Ninde iſt ein gummiharziger Theil. Sie ift wie ihre Ders wandten, der Erfahrung nach, zum Herbenziehen des Waſſers und zum Zertheilen des Schleimes ge ſchickt, fie ftärft den Magen, - treibt Schweiß und Blutflüffe.e Man fann aus ihr einen Brandwein erhalten, und die Norweger fonnen Brod aus ihr baden. Die jungen Stengel koͤnnen als Gemuͤſe gefpeift, auch mit Zucker eingemacht werden. Die tappländer effen fie roh, gebraten, oder nach dem. Trocknen zu einem Drey gekocht, als gewöhnliche Speife und als ein Bruftmittel. Die unaufgeblühs ten Blumen. fochen fie mit Rennthiermolken zur Die eines Extrakts, und brauchen fie fo als fehweißtreibend bey Fatarrhalifchen Zufällen. | Bine Alpenpflanse. x 88) A. fylveftris. Wilde Angelif. Die Blaͤttchen find einander gleich, eyfoͤrmig lan⸗ zenfoͤrmig, und fägenartig gezaͤhnt. —— Dieſe Art hat die Kraͤfte der vorigen, nur in geringerm Grade; die Lapplaͤnder bedienen ſich ihrer eben jo in Ermangelung jener, fie wird bey Mut— terbefchtwerden gerühmt, und ihr Saame foll das Ungeziefer verfreiben. | | Auf feuchten waldigen Plägen von Lrordeuropa, * Eine nordamerifanifche Art, A. atropurpu- ' rea, führt in der Wurzel ein Gift, welches unbes zwingbar tft, und mit welchem ſich in Canada die ver« ſtoßnen Weiber der Wilden zuweilen umbringen. XLIII. Familie der Schirmpflangen. 63 “m XLÜl. LASERPITIUM. 89) L. latifolium. Breitbläftriges taferfrauf. Die Blaͤttchen find herzförmig, und fägenars tig eingefchnitten. ) | | Die Wurzel ift fiharf und gewärzhaft, fie dient daher ven kandleuten als ein magenftärfendes, den Harn und die monatliche Reinigung freibendes Mittel ‚ auch als Vieharzney. Auf trocknen europäifcben Haynen. 90) L. filer. Roßkuͤmmel. Die Blätter find eyrund lanzenfoͤrmig, geradrandig und geſtielt. 9 + Die Wurzel iſt ſpeichelziehend, und eine Arz⸗ ney der Alpenbewohner, welche auch den kuͤmmelar⸗ tigen Saamen und fein blaues oder grünes wohlties chendes Dehl zu einem Gewürz bey Speiſen und Getränfen anwenden. Man hat ihn auch gegen Mutterbefehwerden gebraucht. In Südeuropa, XLIV. PHELLANDRIUM. 91) P. aquaticum. Gemeiner Noßfenchel, Die Blätter find gefiedert, und ihre vielfachen Zertheilingen find auseinander gefpertt. Die Pflanze, melche als Waſſerdolde ſchon verdächtig iſt, vertreibt die Wanzen, und foll durch den in den Stengeln aufwachfenden Nüffelkäfer —J— paraplectieus) den Pferden, welche ie freffen, die Hinterfüße laͤhmen. Der Saame, welcher dem tiebftöcfel im Geruche ähnlich, aber od ‚und von narfotifcher Eigenfchaft ift, war ſchon längft gegen innerliche und Außerliche Fehler, befonders gegen den Noß und Huften eine Pferdes arzney; auf die nemliche Weife ift er aber auch, ‚und zwar blos ducch feinen innerlichen Gebrauch bey 6. Dreyunddreyßigſtes Kapitel. bey Menſchen heilſam geworden. Die gemeinen geute im Braunſchweigiſchen ſchaͤtzen ihn vorzüglich. Man hat mit demjelben Wechfelfieber, Hypochon⸗ drie und Hyſterie, Engbrüftigfeit, Schwindſucht, Dlutfpeyen, Scharbocf, Quetſchungen, Wunden, auch allerley Arten von Geſchwuͤlſten und Geſchwuͤ⸗ ren geheilt. Waͤchſt in europäifcben fließenden Waſ⸗ * Eine andre Art, P. Mutellina, ift unter dem Namen Muttay oder Muftern, als ein vors treffliches gewürghaftes Zutter auf den Schweißer alpen befannt. XLV. OENANTHE. 92) Oe. crocata. Gelbe Nebendolde. Die Härter find vielfach zeftheilt, Die Blaͤttchen ſtumpf und einander gleich. In der Wurzel iſt ein gelber, ſaͤuerlicher Saft enthalten; ſie iſt, ſo wie die ganze Pflanze, giftig. 93) Oe. fiſtuloſa. Roͤhrige Rebendolde. “De Pflanze treibt Wurzelſproſſen, die Sten⸗ gelblaͤtter ſind AAN, ftrichförmig, und röhrig. Die Wurzel hat ‚ wie die vorige, ber fie aͤhn⸗ lich iſt, giftige Saͤfte; wirkt aber mehr auf die Nerven, und laͤßt bey denen, die ſie nach heftigen Zufaͤllen getoͤdtet, keine Spur von Verletzung zuruͤck. Beide wohnen in europaͤiſchen Suͤmpfen. XLVI. SCANDIX. 94) S. Cerefolium. Gemeiner Kerbel. Die Saamen find pfriemenartig und eyfoͤrmig, glänzend glatt, die Blumenſchirme ſitzen an den Seiten des Stenge 8 ohne einen Hauptſtiel feft. Das fern. Familie der Schirmpflanzen. 65 Das Kraut, welches ein fenchelartiges füßes Gewir; bey fich führt, Fommt zu Suppen und ans dern Speifen. Es wird aber auch fowol innerlich, als äußerlich, wider Drüfenverhärtungen, ſtockende Milch, Gichtfnoten, Engbrüftigfeit, fchleichende Sieber, Schwindfucht, Hautfrankheiten und Bes Pporen der Goldader gebraucht. Auf füdenropäifchen Aeckern. Eine ans Dre Urt, Die dafelbft auf Alpen und Gebirgen wächft, S. odorata, der fpanifche Kerbel, mit ecki⸗ gen gefurchten Saamen, hat einen noch ſtaͤrkern Geruch, eßbare Wurzeln, und fuͤr die Bruſt aͤhn⸗ liche Heilkraͤfte. XLVII. CHAEROPHYLLUM. 95) Ch. bulboſum. Knolliger Kaͤlberkern. Der Stengel iſt glatt, an den Gelenken ges fhwollen, und unten rauh. | Die Wurzel wird, ehe fie in den Stengel treibt, nebſt dem jungen Kraufe, welches nicht mit ‚dem Schierling zu verwechfeln ift, im Defterreichis fihen als Salat gefpeift. Sie foll aber (vermuth⸗ lich die ältere Wurzel) Kopffchmerzen erregt haben, und fchädlich geweſen feyn. In Südeuropa, auch in Norwegen. 96) Ch. Sylveftre. Wilder Kälberfern. Der Stengel ift glatt, geftreift, und an den Ge⸗ lenken etwas geſchwollen. Das Kraut hat einen ſtinkenden Geruch, ein dem Schierling aͤhnliches Anſehen, und man hat ähnliche Kräfte von ihm vermuthet. Mit den Blu⸗ men fann man die Wolle gelb oder grün. färben. Es foll einen fetten Boden anzeigen, Auf ——— und gebautem Lande in Europa. Batſch Botanik 2. Th, E gLVIR “s Dreyunddreyßigſtes Kapitel, XXIVII. LIGUSTICUM 97) L. Levifticum. Gemeiner siebftöcel. De Blätter find vielfach zertheilt, die Blätts chen oben eingefchnitten. Das Kraut wird vom Nindviehe gern gefrep fen, aber ſchon den folgenden Tag hat Fleifch und Milch einen übeln Gefchmaf, und den widrigen Geruch deſſelben. Der Saft giebt ein dem Opo⸗ ponax ähnliches übelriechendes Gummiharz. Außer den andern Eigenfchaften des Umbellengewuͤrzes be⸗ ſitzt das Kraut, innerlich und aͤußerlich gebraucht, vorzüglich die Kraft die monatliche Reinigung zu treiben. Der Saame hat diefelbige Kraft, auch. die Wurzel, welche gewürzhaft, aber füglicher ft, und die Mutterbefchwerden ftillt. Auf Den Apenninen. Re 4 XLIX. BUPLEURUM. 98) B. rotundifolium. Nunpblättriges Ha fenopr. Die Stengelblätter werden vom Stengel durchbohtt. | Kraut und Saame find herbe, fie e wurden ehe⸗ dem fuͤr Wundmittel gehalten, auch glaubte man, | Daß fie bey Brüchen dienen fünnten. Cine andre Art, B. falcatum,, hat man zu dem nemlichen End+ zweck, auch bey Wechfelfiebern gebraucht. | Im ſuͤdlichen und mittlern Europa, L. AMMI. 99) A. majus. Großer gemeiner Ammi. Die untern Blätter find gefiedert, mit lanzenfoͤr⸗ j migen fügenartig gezahnten "Blättchen, die obern find in ſtrichfoͤrmige Blaͤttchen pielTac | zertheilt. in , Er en ————— — — Es ‚Familie der Schirmpflanzen. 67 Es giebt noch außer dieſer, zwey andre Arten von Ammi, nemlich Siſon Ammi und Lagoecia ceuminoides. Die gegenwaͤrtige iſt ſchwach ge⸗ wuͤrzhaft, und wird in den Apotheken meiſt ſtatt des wahren Ammi (108.) verkauft. Auf ſuͤ uͤdeuropaͤiſchen Feldern und Wein bergen, a .CUMINUM. 100) C. Cyminum. Afrikaniſcher Kummel. Der Saame iſt rauh. Er ſchmeckt ſcharf und bitter, ſein Geruch iſt ia aber unangenehm. Er giebt ein ſchar⸗ fes Oehl, hat ftärfere Kräfte als der gemeine Kuͤm⸗ mel, und wird auc) Außerlich als zertheilend und ſchmerzſtillend gebraucht. Stammt aus Nordafrika. | LI. BUNIUM. 01) B. Bulbocaftanum. Gemeiner Erdknoß⸗ ln. Die Wurzel iſt fleiſchig und knollig. Sie wird geſammelt, wenn der Saame reif iſt, und die Blaͤtter abfallen. Man ißt ſie roh, gekocht und gebraten, wie die Kaſtanien oder Kars toffeln. Die Schweine gehen ihr fehr nach. m mittlern Zuropa auf Aeckern. LIL ATHAMANTA 102) A. Cervaria. Gemeine Hirſchwurz. Die Blaͤtter ſind gefiedert, die Blaͤttchen ge— zaͤhnelt, und von beſonderer Haͤrte; eimoe ſind in Lappen getheilt. | | Diefe Art dient zur Bieharzney. | Im mittleren Europa auf, Bergen. 103) A. Oreofelinum. Bergpeterfſilie. Die Blaͤtter ſind ſperrig zertheilt. | | € 2 In - — 68 Dreyunddreyßigſtes Kapitel. —* i "on der vorigen Zeit war dieſe Pflanze gleich⸗ ' ; fam als Univerſalarzney berühmt. Die Wurzel giebt eine bittre zaͤhe Milch, die in ein goldrothes, Durchfichfiges Harz eintrocknet. Sie ft den Magen, ftillt das Erbrechen, zertheilt den Schleim, hat harntreibende und aufloͤſende Kraͤfte, auch dient fie zur Vieharzuey. Das Kraut, welches blutrei⸗ nigend, fihweißs und harntreibend ift, giebt einen jitronenartigen Aufguß, und ver Saame hat den Gefchmack und ven Geruch der Drangen. Wohnt eben dafelbft, auf trocknen Aus geln und Bergen. 104) A. ceretenfis. Cretiſche Hirſchwurz. Die Blättchen find ſtrichfoͤrmig, flach und rauh, die Blumenblätter in zwey Theile ger | theilt, die Saamen aber rauh und (änglich. Der Saame, den wir aus Landien erhalten, iſt ſcharf, gewürzhaft, theilt dem Waſſer und den Weingeift feine Kräfte mit, und foll in Hyfterie und Windfolif dienlich, auch harntreibend feyn. Die Pflanze wächft auch auf den ſuͤd⸗ europaͤiſchen Alpen. LIV. SIVM. — 105) S. Sifarum. Zuckerwurzel. Die Blaͤt⸗ ter ſind gefiedert, die an den Schirmen drey⸗ zaͤhlig. Die Pflanze wird wegen ihrer eßbaren, zus fammengefegten Wurzeln gezogen, welche einen füs- Gen Saft enthalten, der zu Zucker und Feen Eann bereitet werden. linne vermuthet, fie ffamme aus China. 166) S. Ninfi. Ninſikraut. Die Blätter find gefiedert, und die Blaͤttchen gezähnelt, Die Aftbloer ſind dreyzählig. a Die / — Familie der Schirmpflanzen. 69 Die Wurzel ift im Gefchmack der vorigen ähns Tich, aber angenehmer, ‚und etwas bitter. Cie wird eingeweicht, hierauf über Waflerdampf ge⸗ ſtellt, getrocknet, und fuͤr einen unmaͤßigen Preiß verkauft. Sie wird oft mit der Ginſengwurzel (Panax quinquefolium) verwechſelt. Beide Wur⸗ zeln werden von den Chineſern und Japanern außer⸗ ordentlich hoch geſchaͤtzt, und auf eine uͤbertriebne Weiſe fuͤr ein Mittel wider alle Krankheiten und zur Lebensverlaͤngerung gehalten. Da beide oft unten gefpalten vorfommen, und gleichjam zwey Füße has ‚ben, nennen fie felbige: menfchenähnlich Cnind-fin und gin-feng), In China. * 8. latifolium, mit Schirmen am Ende der Stengel, hat eine dem Rindvieh ſchaͤdliche Wurzel; S. nodiflorum, das die Schirme in den Achſeln trägt, iſt jung zum Viehfutter tauglich ; S. Falcaria, das herablaufende Blätter trägt, iſt ein Ackeruns kraut. Die erftern wohnen an Bächen, und ebens falls bey uns. | LV. CRITHMUM. 07) C. maritimum. Gemeiner Meerfenchel. Die Blätter find Tanzenförmig und fleifchig. Das Kraut wird als Salat mit Eſſig geſpeiſt. An europäifcben Seeufern. LVI. SISON. 108) S. Ammi. Sleiner, wahrer Ammit. Die Blätter find Dreyfach gefiedert, die an Der Wurzel ſtrichfoͤrmig, am Stengel aber haar⸗ fürmig; die, fo am Grunde des gefiederten Blattes ſtehen, find länger, als die übrigen. - Der Saame ift bitter, gewuͤrzhaft, und fein Geruch) ift dem Doften —* Er iſt, wie ein an⸗ 70 Dreyunddreyßigſtes Kopitel⸗ andres Umbellengewürg windtreibend, das — — i gläubige Alterthum eignete ihm Kräfte, gegen bie Unfruchtbarfeit zu. In Südeuropa und rein; LVIL. BUBON. 109) B. macedonicum. Macebonifche Peters | ‚filie. Die Blättchen find eyfürmig, rauten⸗ foͤrmig, und geferbt; Die Schirme aber ſehr zahlreich. Der Saame ift ftarfriechend, von Fümmelars tigem gewürzhaften Geſchmack. Doch ſoll ihn un: ſer Peterſilienſaame an Kraͤften uͤbertreffen. In Griechenland und Nordafrika. 110) B. Galbanum. Galban- Kraut. Die Blaͤttchen find rautenförmig, gezaͤhnt, glatt und. geftreiftz die Pflanze tragt wenig Schirme. 3 Bee per, = * Gewiß iſt es nicht, ob von dieſer Dolde das Galbanum, oder Mutterharz, komme, welches wir aus der Tuͤrkey erhalten. Dieſes Gummiharz giebt ein weſentliches Dehl, iſt daher hitziger und ſtarkrie⸗ chender als das Ammoniakgummi, das auch von einer unbekannten Schirmpflanze kommt, und mit den andern Klebern dieſer Familie verwandt iſt. Mehrere derſelben find ſchlechter, wenn fie in Ku- chenform, beffer wenn fie in Körnern zu ung ges bracht werden. Dieß gilt auch vom Mutterharz, welches noch außer den allgemeinen Kräften der ers wähnten Harze, wie ſchon fein Name ankuͤndigt, bey Mutterbeſchwerden und bey monatlicher Reini⸗ gung heilſame Wirkungen zeigt. In Nordafrika. LVUIl. SESELL ırr) S. tortuofum, Gewundner Sefel. Der Stengel ift hoch und fteif, Die ———— * Familie der Schirmpflanzen. 71 * hie und ſtehen buͤſchelweis bey einz 2. ander. > 5 . Der feharfe und gewuͤrzhafte Saame war ehe⸗ dem im Gebrauch. Die Pflanze waͤchſt in Suͤdeuropa. IX. EICWTEA, 112) C. virofa. Wilder Wüterich.‘ Die Schirme ſtehen den Blättern gegenüber, Die Blattftiefe haben eine haͤutige Einfaffung. Die ganze Pflanze ift feharf und blafenziehend, | das ſtaͤrkſte Gift liegt aber in der Wurzel. Diefe, welche im Frühjahr rundlich und giftiger, im Herbft und Winter aber länger und milder iſt, enthält eis nen milchtgen, erſt weißlichen, bterauf aber an der uft gelblichen Saft. Das flüchtige, narfotijche Gift läßt fich durch die Deftillation ausziehen, das Ueberbleibfel ift Eleinen Thieren nicht ſchaͤdlich, jo wie auch die getrocknete Wurzel eine Vieharzney abgiebt. Die Menge des Giftes ift fo groß, daß felbiges oft von der Wurzel auf die Oberfläche der Suͤmpfe, in denen fie wächft, wie ein ſchwimmen⸗ des Dehl abgefegt wird. Sie wirft narfotifch und ſcharf zugleich, und im den Leichen der durch fie ges todteten find Magen und Gedärme angefreffen, und die Leichen felbft blau angelaufen. Nicht allein groͤßre Thiere, fondern auch Inſeckten, insbeſondre Haus⸗ grillen, laſſen ſich damit toͤdten. Ziegen, Schweine und Kaninchen werden weniger davon angegriffen. Das Kraut hat kinne zum Schierlingspflafter vor⸗ geſchlagen ‚ die Wurzel wird von verſchiednen nordr ſchen Völkern bey Gicht und Ähnlichen Krankheiten Außerlich aufgelegt und eingerieben. Diefe Urt wächft an Sümpfen und * daher Waſſerſchierling, man Hat noch zwey2 OD —53 E 4 * 72 Dreyunddreyßigſtes Kapitel. ten Schierling, den großen (120.) und den klei⸗ nen (121). — | LX. CARUM. 113) C. Carvi. Feldkuͤmmel. Die Blätter find gefiedert, ftrichförmig und zart zertheilt. - Die Saamen find ein gewohnliches und Fräf tiges Gewürz an Speifen und Getränken. Sie enthalten viel wefentliches Dehl; Das, was nad) der Deftillation zuruͤckbleibt, it fait ganz ohne Kraft. g F # | ’ ; 3 u es rt m ee Man eignet dem Saamen außer den gewürghaften, - ſtaͤrkenden, windfreibenden und zertheilenden Kräfs ten auch andre zu, vermöge welcher er Fieber vers freiben, und die Milch vermehren foll. Das Krauf fommt zu Suppen, und dient auch zum Diehfutter. Die Wurzeln Fonnen wie Paftinaf und Zucerwurs zen gezogen, als Salat gefpeift und verfchieden eins gemacht werden. Auf Wiefen im gemäßigten und noͤrdli⸗ chen Europe. LXI. APIUM. 114) A.graveolens. Zelleri. Die Gtens gelblätter find Eeilfürmig. Der wildwachfende Zelleri hat einen unange nehmen Geſchmack, einen kurzen, gebogenen Stens gel, und ift verdächtig. Er artet nad) 40. Jahren nicht in den zahmen aus, der einen aufrechten Stens gel und langgeftielte Blätter hat, und durch Wur⸗ zeln und Blätfer nußbar wird. Eine dritte Sorte Hat Furzfkielige Blätter, und trägt befonders ſchoͤne Wurzeln. Der Zelleri ift ein harntreibendes und auflöfendes Mittel, die Wurzel ift eine angenehme Speife, aber, wie das Kraut von der folgenden Art, bey Perfonen, die an Nervenſchwaͤche * N ni Familie der Schirmpflanzen. 73 ‚nicht ganz ohne Verdacht. Der Saame ift ebens falls gewürzhaft. Der wilde Zeller wohnt ‚auf feuchten Plägen. 115) A. Petrofelinum. Peterſilie. Die GStengelblätter find ftrichförmig, und an den beſondern Schiemen ftehen fehr Eleine Hüllen. Das Kraut ift gewürzhaft, aber eben nicht angenehm, es iſt empfindlichen Perfonen zuweilen ſchaͤdlich, und erregt bey ihnen Mervenzufälle, und Entzündung. Drüfengefhwälfte werden von ihm kraͤftig zertheilt. Die fcharfe und füße Wurzel häle man für harntfreibend. Der Saame tödtet das Ungeziefer. Er giebt, wie das Kraut, ein ätheris fches Dehl. Dean bat nod) zwey Sorten der Pes terfilie, eine mit Fraufen Blättern, die nicht ausars tet, und eine andere mit dicken, füßen und eßbaren Wurzeln. Deas Kraut wächlt wild an den fardinis ſchen &uellen. | LXI. AEGOPODIUM. 116) Ae. Podagraria. Gemeiner Geißfuß. Die oberſten Stengelblätter find dreyzaͤhlig. Die Blaͤtter dienen zum Futter, auch, wenn ſie jung find, zum Gemuͤſe. In Europa, an Zäunen und in Obſt⸗ garten. | 3 LXIII. PIMPINELLA. 117) P. Anifüm. Gemeiner Anis. Die Wurʒelblaͤtter ſind dreyſpaltig und eingeſchnit⸗ ten. An den beſondern Dolden ſtehen ver⸗ kuͤmmerte Huͤllen. Die Saamen, welche in der Schaale ein äthes riſches Dehl, in dem Kerne aber ein fettes enthalten, Es geben MM: Dreyunddreyßigſtes Kapitel. geben ein füßes Gewürz, das man zu Speifen und Getraͤnken mifcht, und nicht alleine zum Abtreiber der Blähungen und zur Magenftärfung, fondern auch bey Bruftzufällen, und als ein gelinbes Ads führungsmittel gebrauchen kann. Aus gypten. 118) P. magna. Große Pimpinelle. Alle Blätter find lappig, Das mitteljte dry Lappen. Die Wurzel der gewöhnlichen Abänderung Fommt mit der folgenden Art in den Kräften übers ein. Eine befondre Abanderung, die ſchwarze Pim⸗ pinelfe, hat eine braune Wurzel, welche nach dem Trocknen ſchwarz wird, bey der Deftillation einDehl giebt, das fo, wie das übergezogne Waſſer oder der Meingeift, eine blaue Farbe hat. Man will fie in vielen Krankheiten heilfam gefunden haben, Inm ſuͤdlichen Europa, ı19) P. Saxifraga. Kleine Pimpinelle. Die - Blätter find gefiedert; die Blättchen der Wur⸗ zelblätter rundlich, an den oberften Stengel blättern aber ftrichförmig. Die Wurzel iff feharf und brennend von Ge ſchmack , fie zieht und zertheilt den Schleim, hebt die Lähmung der Zunge, und freibt die Ylurflüffe und den Schweiß. Die Schärfe liegt größtentheils im ätherifchen Dehle. Der Saame ift fchwächer, wirffamer aber das Krauf, das vom Viehe begierig gefreſſen wird. In Europa, an Wegen und auf trock⸗ nen Triften. LXIV. CON u M. 120) C. maculatum. Gefleckter Schierling. Die Saamen find geftreift; die Blätter * 4 vr —— Familie der Schirmpflanzen. 75 aach gefiedert, die Blaͤttchen lanzenfoͤrmig, ge— Zaͤhnelt und glatt, der Stengel gefleckt. Das Kraut, welches einen maͤuſeartigen Ges ruch hat, und fuͤr Menſchen und Vieh ein toͤdtliches Gift iſt, mird aͤußerlich als Pflaſter, und inner⸗ lic), beſonders in Form eines Extrakts, gegen meh⸗ rere hartnaͤckige Krankheiten, aber mit ungfeichem Erfolge gebraucht. Die vornehmiten derfelben find Krebs und Drüfenverhärtungs aber auch gegen Staar, Gelenkſchmerzen und Gefchwulfte, Schaars bock, Luſtſeuche, Hautfranfheiten und Epilepfie hat ‚man den Schierling verfucht. Dem Rindvieh, Ziegen, Wolfen, Füchfen und Maufefeln fol er weniger ſchaden. ein Gift wirft blos nars kotiſch. Auf trocknem und oͤden, auch auf ge bautem Kande in Europa. Auf lesterm wird er oft auf eine fraurige Weiſe mit der gemeinen Peterſilie verwechfelt. LXV. AETHUSA. . 121) Ae. Cynapium. Hundspeterfilie.. Die Dlätter find einander aͤhnlich. | - Die ganze Pflanze, deren Blätter, wie bey der vorhergehenden, mit der Peterfilie Fonnen verwech⸗ felt werden, a ein Gift, Das narfotifche, zumeilen fehr heftige Wirkungen, blaue Geſchwulſt des eis bes, entfegliche Bauchfchmerzen, und wol gar den Tod zumwege bringt. Ä Auf, gebautem Lande in Europa. 122) Ae. Meum. Baͤrwurz. Die Wur⸗ zelblaͤtter ſind gefiedert, die Stengelblaͤtter vielfach und borſtenartig getheilt. Die Wurzel iſt ſcharf und gewuͤrzhaft, wie verfchteone andre Umbellenwurzeln, mit denen fie in | den I i 6 Dreyunddreyßigſtes Kapitel. | ben Kräften übereinfommt. Der Aufguß von ihr und vom Saamen, der ihr an Gefchmadf und Kräften ähnlich ift, verfreibt die Wechſelfieber, auch) iff fie gegen Mutterbeſchwerden gebraucht worden. Aus den zufammengeballten Fafern der Wurzel ents ftehen in ven Magen der Gemfen die Gemfenfugeln, welche noch immer wirffame Theile enthalten. _ Harz | LXVI. CORIANDRUM. 123) C. Sativum. Gemeiner Coriander, Die Früchte find rundlich. - Eine wanzenartigriechende Pflanze, deren nars Fotifhe Wirfungen von alten und neuen Schrift: ftellern erwähnt werden, vie aber gleichwol in Egys pten und Spanien genoffen, vielleicht aber auch Durchs Kochen milder gemacht wird. Selbſt ver Saame ift ftinfend; durchs Trocknen aber wird er zu einem angenehmen Gewürz, das zu Speifen, bes fonders zu Backwerf, genommen wird, den Mas gen ftärft, und daher eine Art von Schwindel vers freibt, erhißt, und, der Erzählung nach, auch) Wechſelfieber Heilt. In Suͤdeuroba, auf Xeckern, als ein haͤu⸗ figes Unkraut, das den Weitzen erſtickt. d. 395. Saupttheile der erwähnten Arten, (72=123,) Wir freffen bey dieſer Familie an: 1) Milchende, gummibarzige, meift unange nehmtiechende, aber heilfame Pflanzen. 2) Mitchende, ſcharfe, giftige Säfte. 3) Narkotiſche, daher giftige und arzneyifche Pflanzen. % 4) Ge⸗ Auf füdenropäifchen Alpen, auch am N Familie der Schirmpflanzen. 77 4) Bewürzbafte Theile in den Wurzeln, - Blättern, und Saamen. 5) Süße, in Wurzeln und Stengeln. 6) Zufammenzieyende Theile, bey einigen Urten. 7) Bartengewächfe zur Zierde. 8) Keichte, fchiekliche Subjtanzen zu Stöcen, Zunder u. f. w. | 9) Eßbare und arzneyiſche Bewächfe, wel⸗ che mehrentheild von obigen Beftandtheilen > abhängen. | Vierunddreyßigſtes Kapitel. Familie der vielſchootigen Gewaͤchſe N) 6. 396. BauptEennzeichen der Familie. Ba den vorigen ſtanden die Staubfaͤden auf dem Kelch, der Krone, oder dem Stempel; hier, und bey den folgenden mit 5 Blumenblättern aber ſtehen fie auf dem Blumenboden. Es ift fehwer, einen beftändigen und deutlichen Charakter diefer Familie zu geben, aber wenn wir auf die mannigfaltige Abänderung aller Theile, und auf die Ausnahme ben den Gattungen LXXI— LXXIII. nicht fehen wollen, fo wird der Staubfaden gegen den Staubs faden zu in allen merklich verdickt. Die einfachen Stempel felbft, oder doch die Griffel und Narben ftehen abgefondert und frey. | | | $. 397- ..%) Multifliquae, Fig. 437-441. $ 78. Vierunddreyßigſtes Kapitel, RM §. 397. —— Andre Kennzeichen der Bluͤthentheile. Die Theile der Bluͤthe find aͤußerſt veraͤnder⸗ lich; die Staubfaͤden ſtehen, nur wenige Arten | ausgenommen, fehr zahlreich bey einander, und ihre Staubbeutel welfen fehr zufammen; zumeilen ſte⸗ ben außer.ihnen noch befondre Honigbehälter in der Dlume. Die Stempel beftehen aus einfachen Baͤl⸗ gen, deren Narbe fic) nach innen zu verliehrt, ſchief nach auswärts auffteigt, und daſelbſt ſich erweitert. Sie bleibt an den Fruchtbaͤlgen haͤngen, welche gleichſam Schoͤtchen vorſtellen. Die Stempel ſte⸗ hen frey, oder ſind, bald mehr, bald weniger, verwachſen, doch immer noch bimenelv unter⸗ ſchieden. $. 398. Vebrige Eigenſchaften. Die Dauer, Stärke und Richtung des Sten⸗ gels ift fehr verſchieden. Die Bläfter ftehen wech⸗ ſelsweis, und ſind meiſt vielfach zertheilt, weniger find es die Wurzelblätter bey denen Arten, die in wäßrigen Gegenden leben. Die Blätter find glatt oder rauh, nicht felten auch mit einem Reife bedeckt. Die Blumen zeigen ſich meift fehr fhön, und zwar ' im Seühjahr oder im Sommer. Oft werden fie von eigenen zertheilten Hüllen umgeben „und faft bey allen fehlt der Kelch. Die Gewächle diefer Familie haben entweder feinen oder einen ſcharfen | and giftigen Geruch. Air \ $. 399. Familie der vielfchootigen Gewaͤchſe. 79 . 399. Sattungen. Dieſe Gewaͤchſe haben Vielſaamige Fruͤchte. a) mit zwey Stempeln in einer Blume. LXVII. Paeonia. Päonie. Der Keld) iſt ‚vorhanden und fünfbläftrig. b) mit mebrern. LXVIIL Nigella.. Schwarztummel. Die Stempel find innwärts verwachfen; die Blume hat einen Kreis von Honigbehäl- tern. LXIX. Holleborus. Nieswurz. Die Stems pel find frey, wie bey allen folgenden; die fuͤnf⸗ oder. vierblättrige Krone hat einen Kreis von Honigbehältern. ILXX. Trollius. Engelblume. Wie bey dem vorhergehenden, nur iſt die Blume vielblätterig. LXXI. Delphinium. Ritterſporn. Die Blu⸗ me ift fpornförmig, fünfblätfrig, mit ſtiel⸗ loſen Korperchen innerhalb des Sporns. LXXII. Aconitum. Sturmhut. Die Blume iſt Fappenförmig, mit geftielten Honigbes hoaͤltern innerhalb der Kappe. IXXIII. Aquilegia. Ackelev. Die Blume beiteht aus fünf aufrechtftehenden flachen, und fünf wechfelsweis geftellten, gefporns ten, und mit den Sporen abwärtshan: | genden Blättchen. LXXIV. Caltha. Dotterblume, Die fünf blaͤttrige Blume hat Feine Honigbehälter, wie die vorigen, ie F B) Eiw u h | 1 80 Vierunddreyßigſtes Kapitel, B) Einfaamige verfchloßne Früchte. a) ohne Kelch, mit meift lederarfiger Krone. LXXV. Clematis. Waldrebe. Die Blume | ift vierblättrig. | LXXVI Anemone. Anemone. Die Blume ys hat fünf und mehrere Blätter. b) mit einem drey bis fünfblättrigen Kelch, und meift glänzender Krone. | LXXVII Ranunculus. Ranunkel. Jedes | der 5 Blumenblätter hat am Grunde eine Saftgrube, oder eine Schuppe. Be LXXVIII. Adonis. Adonis. Die Blumen blätter haben Fein Saftbehältniß. ie: — le EEE a a N re Merkwuürdige Arten LXVII. PAEONIA. — 124) P. oſfficinalis. Gemeine Päonie. Die Blaͤttchen der zertheilten Blaͤtter ſind laͤnglich. Die Wurzel dieſes großblumigen Gartenge⸗ waͤchſes wird geſchaͤlt, und der weiße Kern aufb⸗⸗ wahrt. Friſch iſt fie narkotiſch, aber immer von einem ſuͤßbitterlichen Geſchmack. Ehemals wurde fie unter beſondern Umſtaͤnden als ein Amulet ge⸗ fammelt, auch, nebſt der Blume und den Saamen, gegen die Sallfucht von den Alten geruͤhmt. Dieß foll ſich aber nicht beftätigt haben, In Suͤdeuropa. ALXVIII. NIGELLA. 125) N. Sativa. Wahrer Schwarzkuͤmmel. Die Fruͤchte find geſtachelt. | Der rufige Saame hat in der Rinde ein fehars fes Gewürz, im Kerne ein Debl, Er "> in ie⸗ Familie der vielſchootigen Gewaͤchſe. 81 Niederdeutſchland zum Speiſegewuͤrz, wozu auch die Saamen der folgenden Art, und einer andern CN. arvenſis), die bey uns auf den Aeckern waͤchſt, anwendbar find. Die Arznenfräfte find ungewiß und mit Aberglauben vermengt. | Auf der Infel Candien und in Egypten. 126) N. damafcena. Garten» Schwarzfünts mel. Die Früchte find glatt, und eine große zertheilte Hülle umgiebt die Blume, | Eine ſchoͤne Gartenblume, die durch die unter ihr liegende Hülle, noch anfehnlicher gemacht wird. In den Gärten ift fie mehrentheils gefüllt. Sie wächft auf füdeuropäifcben Korn⸗ feldern. LXIX. HELLEBORUS, 127) H. niger. Schwarze Nieswurz. Der Stengel ift faft nackt, die Blätter find fußs - fürmig, die Blume iſt weißlich. Es ift wahrfcheinlic), daß diefe Art die bes rühmte Nieswurzel der Alten fey. Man fammelt die Seitenzafern der Fnolligen Wurzel, aber es wers den im Handel viele andre Wurzeln an ihrer Stelle verkauft. Man hat viele Abänderungen von ihr, und die morgenländifche foll weit Fräftiger feyn. Sie ift bitter und ſcharf, purgiert gelinder als die weiße Nieswurz, aber dte Wirfungen find nach ven verſchiednen Umftänden bald gefährlich, bald unbe- Deutend. Sie bringt nad) erfteren, wie andere fcharfe Gifte, Ausleerungen, Krämpfe, Starı heit, Ohnmacht und Entzündung hervor. Schon in der alten Zeit wurde fie gegen Melancholie und Manie verordnet; man hat fie auch gegen Fieber, Würmer, Wafferfucht, Hautkrankheiten, und zu— ruͤckgebliebene Blutfluͤſſe angewendet. Zum Haarfel Batſch Botanik 2, Th, 5 wird — 82 Berufs Kapitel, wird fie Sen dem Dich gebraucht, wie die Wurzel der folgenden Arten diefer Gattung! N Sie wächft auf den ff uͤde uropaͤiſchen Al⸗ pen und in Kleinaſien. Bey uns iſt fie die frühfte Gartenblume, und blüht um Wenhnachten und im Februar. , 1238) H. foetidus. Gtinfende NMieswurz. Der Stengel trägt fußfürmige Blätter, und viele Blüthen, weiche gehn find, wie bey der folgenden Art. — Eine ſtinkende, bitter und ſcharfſchmeckende E - Pflanze, von heftiger Wirfung. Sie löft auf, purgierf, und treibt die Würmer, wozu vorzüglich die Blätter gewählt und befonders zubereitet werden. Mächft in Südeuropa, wie die zwey folgenden. 129) H. viridis. Grüne Nieswurz. Der Stengel trägt Blättchen, und an den zwey⸗ theiligen Heften immer zwey Bluͤthen beyeinz ander; die Wurzelblaͤtter find gefingert. Die ebenfalls bittre und ſcharfe Wurzel hat bey Verſchleimungen und Falten Siebern auflofende, » auch fonft faufnigwidrige Kräfte gezeigt. 1360) H. hyemalıs. inter: Nieswurz. Die Blume rubht- auf einer großen blattförmigen Hille, und ift gelb. — | Sie blüht früh, und wird, wie die übrigen Arten diefer Öattung, Deswegen in — Gaͤrten gezogen. a a Zul me ni nn ua ua LXX. TROLLIUS. 131) T. europaeus. Europäifche Engelblume. Die Blume it gefehloffen, die Honigbehälter ſind fo lang als die Staubfaͤden. Eine vielblättrige, von Natur gleichfam ge füllte, und vofenartig geſchloſſene gelbe Blume, giebt die⸗ Ei —— 08 Familie der vielfchootigen Gewaͤchſe. 33 | diefem Gewächs eine Stelle in den Gärten. Die Wurzel wird auch wol anftatt der ſchwarzen Nies- wurz verfauft. | e Auf erhabenen Gegenden Europens. LXxXI. DELPHINIUM. 132) D. Confolida. $eld -Nitterfporn. In dem Sporn der einfchootigen Blume ſteht nur ein arDen: der Stengel ift etwas zer⸗ theilt. Diie Bienen ſaugen die Blumen begierig aus. Ehemals hat man felbige. gegen die Augenentzuͤn— dung, und das Kraut als ein auflöfendes und zers theilendes Mittel gebraucht, aber/ alles diefes hat ſich in der Folge nicht beftätigt, und der Saft der Dlumen follfo feharf feyn, daß man Eitergefchwülfte mit ihm eröffnen Fann. | | Diefe Art waͤchſt auf eurdpaͤiſchen Rorn⸗ Feldern. Der Garten: Ritterfporn CD. Ajacis), der ſich durch den einfachen Stengel unterjcheidet, und fehr verfchieden gefärbte, gefleckte, und gefüllte Blumen trägt, ift vielleicht nur eine Abänderung, da man fein Daterland nicht Fennt. 133) D. Staphifagria. faus » Nitterfporn. In dem Sporn der dreyſchootigen Blume fies ben vier Schüppehen, Die Blätter find hands foͤrmig und haben ftumpfe Lappen. > Die Saamen find feharf, bitter, und giftig, In ihrer Rinde enthalten fie die Schärfe, welche zwar den Schleim ziehen, Zahnfehmerzen fiillen, und Brechen erregen, aber auch feichtlich als ein freffendes Gift Entzündung und den Tod verurfas ‚hen Fann. Gewoͤhnlich vertreibt man mit ihnen das Ungeziefer. In Suͤdeuropa. AR 5a LXXU. 84. Bierunddrenßigftes Kapitel, LXXI. ACONITUM. 134) A. Lycottonum. Selber Sturmhutß. * * EN Ne. (vu * — Die Blaͤtter ſind handfoͤrmig, mit zerſpaltnen | und rauchen Rappen, die Blumen find gelb. Die Pflanze ıft giftig, und fchwächer als Die folgende Art, doc) feheinen die Kräfte von beiden übereinzuftimmen. Man vertreibt mit ihrem Abs fude das Ungeziefer des Diehes. In den noͤrdlichen Gegenden findet fich eine Abänderung mit röthlichen oder blauen Blumen. Diefe Art wächlt in ganz Europa und in | Yrordafıen. Eine andre auch gelbblühende, das Giftheil CA, Anthora), ift fhwächer, und von uns gewiſſer Wirkung. 135) A. Napellus. Die Blaͤtter find hand» fürmig getheilt, Die Lappen faſt gleichbreit, glatt, und mit einer Furche der Länge nad) - bezogen. Die Blumen find blau. Diefes giftige Gewächs hat einen brennend: feharfen Geſchmack, einen widrigen giftigen Geruch, und die Wurjel hat diefe Eigenfchaften noch ftärfer, als die Blätter. Letztere geben im Ertrafte das bes ‚rühmte heroifche Mittel, das man als ein auflöfens des gegen Stocfungen in den Drüfen und Iymphatis ſchen Gefäßen, gegen verlohrne Empfindung und Bemeglichfeit, auch gegen venerifche Uebel gebraucht bat; welches aber, da das Gift verfliegt, und in einem Sabre ſchon merflid) vermindert wird, von fehr ungleicher Wirfung ift. Die Blumen dienen mehr zur Gartenzierde, als zu tauglichen Farben. In den füdlichen Gegenden des mittlern Zuropas. Eine andere Art, die auch blau blüht, und wenig von der erwähnten verfchieden if, der giffige St. CA. Cammarum), foll nach andern eigent⸗ Familie der vielfchontigen Gewaͤchſe. 85 eigentlich das berühmte Arzneymittel liefern, und giftiger feyn. ° LXXIII. AQUILEGIA. 136) A. vulgaris. Gemeine Ackeley. Die Sporen der fünf ſackfoͤrmigen Blumenblät- ter find gefrümmt, und der Stamm trägt Blätter. | Eine fchone Gartenpflanze, die fich nicht allein durch ihren Anſtand, fondern auch durch die vers ſchiedne Größe, Füllung, und Farbe ihrer Blumen / empfiehlt. Den Saamen hat man ehedem zum Austreiben der Pocken angewendet, und das Kraut foll bey Scharbock und Halsentzundung dienen, wel ches aber zweifelhaft iſt. Die Blumen geben einen Syrup, der dem von den Veilchen untergefchoben wird, In europäifcben Haynen auf Selfen. LXXIV. CALTHA. 137) C. paluftris. Sumpf » Dotterblume. Die Blätter find rundlich herzförmig und ge— Ferbt, die Blumenbfätter gelb. Die Pflanze ift nicht ganz ohne Schärfe, und im Freyen wird fie vom Viehe nicht gefreffen. ‘Die unaufgefihloßnen Blumen haben eine Aehnlichkeit ‚mit den Kapern, und koͤnnen 0% fo zur Speife zu⸗ bereitet werden. Die Blumen ſind zuweilen gefuͤllt. Auf ſumpfigen Wieſen. LXXV. CLEMATIS. 138) C. Vitalba. Gemeine Waldrebe. Der Stengel ift Eletternd, die Blätter find aus Kleinen herzförmigen, zuweilen eingefihnittenen zuſammengeſetzt. Die Blumen find weiß. Diefe Art dient, wie die folgende, zur Pe kleidung, ſie dauert ebenfalls mit den Zweigen im | 53 Win⸗ 86 Viierunddreyßigſtes Kapitel, | inter aus, zu welcher Zeit fie auch ihre fi lberwei⸗ ßen Saamenbüfchel behält. Das Holz vient den Ä Schreinern zum Einlegen, die Zweige aber koͤnnen Die Fagbinder zum Binden und zum Derfertigen der Reife anwenden. Die Säfte des Gewächles find ſcharf und blafenziehend, man hat fie außerlich 3 gegen die Krage gebraucht. A 4 Es kriecht an Den Zaͤunen des gemaͤßig⸗ ten Europas, oft ſehr weit, umher. 139) C» Viticella. Blaue Waldrebe. Der ; Stengel ift Eletternd, die Blätter find einfach - oder doppelt zufammengefeßt, ihre Hlättchen ungezahnt, eufürmig, vder gelapptz; Die Blu⸗ men find violett. 7 Giebt ein ſchoͤnes ſteigendes Gartengewaͤchs, das uͤbrigens in der Faͤrbung mit der letzten Art die⸗ ſer Gattung viel Aehnlichkeit hat. Im ſuͤdlichen Europa. 140) C. erecta. Aufrechte Maldrebe. Der Stengel ſteht aufrecht; die Blaͤtter ſind gefie⸗ dert, ihre Blaͤttchen find eyfoͤrmig lanzenfoͤr⸗ mig, und Die weißen Blumen vier⸗ oder fünfz blättrig. ; In dem Gewaͤchs iſt eine brennende, blafenzies / hende Schärfe, welche nach dem Trocknen in der Blume beftändiger if, als in den übrigen heilen. Diefe Schärfe, in einem aus den Blättern gemach⸗ ten Abfud, gehörig gemaͤßigt iſt ein Mittel gegen venerifche Uebel, auch gegen Geſchwuͤre und heftige Kopfſchmerzen von andern Urfachen, und gegen die Melancholie. | Diefe und die folgende Art wohnen im fü uͤdli⸗ chen Theil des mittlern Europas, wie auch in” der Tatarey; und beide ſterben mit dem Stengel, nicht aber mit der Wurzel, im Winter aus. 141). \ Familie der vielſchootigen Gewaͤchſe. 87 141) C. integrifolia. Sibiriſche Waldrebe. D r Stengel ſteht aufrecht, die Blaͤtter ſind eyfoͤrmig, etwas anſekformig, einfach, und ohne Stiele befeſtigt. Die Blumen find dun⸗ kel violett. Die dunkle Farbe, wie auch die Groͤße det Blätter und Blumen macht diefe Act zu einem Na tengewaͤchs. LXXVI. ANEMONE. 142) A. Pulfatilla. Gemeine Zuchenſchele. Der Stengel trägt zwiſchen der Blume und den Blättern eine Hülle, auch find die Blätter Doppelt gefiedert, und Die Saamen geſchwaͤnzt, wie bey der folgenden; aber die Blumen, wels che größer, und nicht fo ſchwaͤrzlich blau ſind, haben geradſtehende Blaͤttchen. | So fehr. als fie im äußern Anfehen der folgens den verwandt ift, fo fehr feheint fie es auch nach | —— Kraͤften zu ſeyn. Eine Abaͤnderung bluͤht weiß Sie waͤchſt auf trocknen ſonnigen Wald⸗ und Bergplaͤtzen in Nordeuropa. 143) A. pratenſis. Schwarze Küchenfchelle. Mird von voriger durch gefrummte Blumen— blaͤttchen und durch kleinere und dunklere Blu⸗ mæen unterſchieden. Die Saͤfte, und ſelbſt die Dünfke derſelben ‚find bey dieſer Pflanze brennendſcharf; die Wurzel 3 if milder und feifenartig. Dieß Gift wird, wie das im Sturmhuth, und wie andre ähnliche, auf gleiche Weiſe und zu demfelben Endzweck gebraucht; beſonders hat es fich durch ferne Wirkung gegen den - [hwarzen Staar ausgezeichnet, iſt aber im Erfolge ſehr ungleich, wie jenes. 34 Auf 88 | Vierunddreyßigſtes Kapitel, Auf trocknen fonnigen Wiefenplägen in UT Pa u 44) A: coronaria, Gemeine Anemone. ar Stengel, hat eine Hülle von Blättern, die AWurzelblätter find mehrmals dreyyählig abgetheilt, die Saamen gefchwänjt. ne Diefe Art, welche aus der Levante gefoms ⸗ men ift, und in der Füllung fowol, als in der Sarbe veafchieden abwechfelt, wird, wie eine andre ° füdeuropäifche Art, die Garten Unemone CA. höor- tenfis), welche mit gefingerfen Blättern und wo ligen Saamen verfehen if, in den Gärten erzogen. 145) A. Hepatica. Edel feberfraut, Die ° Sala find ungefehmwänzt, und ohne Wolle, wie bey den folgenden; die Blätter find dDreys lappig, das Blatt unter der Krone bildet gleichfam einen Kelch. | Dieſe Pflanze iſt nicht fharf, fondern blos zufammenziehend,, und als ein ſolches Mittel wurde fie ehedem zur Stärfung gebraucht. Sn den Gaͤr⸗ ten zieht man die Blume gefüllt, und von verfchied; ner Färbung. Mächft in Wäldern und auf Huͤgeln in Kuropa, und blüht im Februar und Merz. 146) A. nemorofa. Waldanemone. Die Blätter find fünffach geteilt, und die Lappen eingefchnitten, voie bey folgender Art; auf einem Stengel ſteht mehrentheils eine weiße Blume mit länglichen Blättchen. — Eine ſcharfe rothmachende Pflanze, die aͤußer⸗ lich gegen Kopfgrind, Warzen und Huͤhneraugen gebraucht wurde, und wahrſcheinlich den Blutabs gang bey dem Viehe hervorbrachte, das auf Abies ſen, wo fie haͤufig wuchs, geweidet hatte. | In europaͤiſchen Haynen, wie die — | 147 [ Familie der vielfchootigen Gewaͤchſe. 89 147) A. ranunculoides. Nanunfelanemone, Auf einem Stengel ftehen mehrentheils zwey gelbe Blüthen mit mehr gerundeten Blaͤttchen. - Der brennendfcharfe Saft diefer Pflanze fol fo giftig fenn, daß er, in.eine Wunde gebracht, - blaue Gefchwulft und den Tod verurfacht, und daß die Kamtichadalen mit Pfetlen, welche durch denfel- ben vergiftet worden, die größten Wallfiſche erlegen. LXXVI. RANUNCULUS. 148) R. Flammula. Kleiner Ranunkel. Die Blätter find eyrund lanzenförmig, und geftielt, der Stengel iſt niedergebogen. Dieſer Nanunfel ift, fo wie die mehreften ans dern Arten, brennendfcharf, "weswegen er auch vom Viehe nicht gefreffen wird. Das fcharfe Gift. ift dem Grade nach in den verfchtedenen Arten verfchies den, und befteht aus einem befondern flüchtigen. Weſen. Sin den fihärfiten Arten, wozu auch die gegenwärtige gehört, entzündet es die außere Haut, zieht Dlafen auf derfelben, frißt fie an, und verurs facht Geſchwuͤre. Innerlich macht es todtfiche Ent; zündung. Den Sauerampfer hat man unter ans dern als ein vorzügliches Gegenmittel gefunden, und das Gift wird durch die Eultur gemildert. Aeußer- lich braucht man diefe Schärfe zum Dlafenziehen und Eitern, wo fie gegen fpanifche Fliegen einige DBorzüge, aber den Nachtheil hat, daß die Ge- ſchwuͤre fchwer zu heilen find. Auch gegen Wech: felfieber wird fie außerlich, innerlich aber, nach ge höriger Verduͤnnung und auf fehr behutfame Weife gegen verfchiedene hartnäcfige Stockungen gebraucht. Auf feuchten Wiefen in Europa. 149) R. Ficaria. Klein Schöllfraut, Schaars bocksranunkel. Die Blätter find herzfürmig, . 85 eckig, v P en on 9° Vierunddreyßigſtes Kapitel, en a eckig, und geftielt; der Stengel: trägt aus Eine =. Bluͤthe. F Die Blätter dienen (wie R. auricomo und lanuginoſo) zu Gemuͤſe und Salat, welche letz⸗ fere Zußereitung der gegenwärtigen Art im Schaars ° bock gerühmt wird. Die Wurzel iſt fcharf und ° zieht Dlafen, ift aber fehrwächer, als die vom knol⸗ ligen Auf ſchattigen Grasplaͤtzen in Europa. 150) R. Sceleratus. Giftranunkel. Die untern Blätter find handfoͤrmig, Die obern gez fiedert, und die Fruchtböden länglich. f Die Wurzel ift milder als der Stengel, wel 7 cher gegen die Blumen zu ungemein brennendfeharf‘ wird. Die Blätter werden durchs Kochen milder, und Fonnen als Gemuͤſe dienen; es iſt auch gar nicht ausgemacht, ob gegenwaͤrtige Art dieſelbe ſey, die unter einer gleichen Zubereitung ein krampfhaf⸗ tes und toͤdtliches Lachen hervorgebracht haben foll. In europäifcben Gräben und Sümpfen, ı5r) R, afiaticus. Gartenranunkel. Die Blätter find dreyzaͤhlig, und doppelt dreyzaͤh⸗ fig, die Pfättchen dreyfach eingefchnitten, und der Stengel ift unterwärts aͤſtig. Füllung und Färbung iſt an diefer Gartens blume verfchieden, welche in Afien und der * barey einheimiſch iſt. | his, R. bulbofus. Knolliger —— Die Kelchblaͤttchen find zuruͤckgebogen, Blumenſtiele geſtreift, und die Blaͤtter zuſam⸗ mengeſetzt; der Stengel ſteht aufrecht, und traͤgt viele Blumen. Die Schaͤrfe liegt bey dieſer Art im ſchaaligen Wurzelknollen, welcher feiner Figur, der beſtaͤndi— gern Schärfe, und deswegen, daß er im Winter N * * / Familie der vielfchootigen Gewaͤchſe. or : zu haben iſt, vor allen andern Mitteln diefer Gat— fung zum Blaſenziehen gebraucht, werden Fann. Man fehneidet fie in Scheibchen und legt felbige auf. Auf Grasplägen in Zuropa, wie‘ der folgende. | \ . 153) R. acris. Scharfer Ranunkel. Die Kelchblaͤttchen ftehen ausgebreitet, die Blu— menftiele find glatt, die Bfätter dreyfach und vielmal abgetheiltz Die oberften hingegen find ſtrichfoͤrmig. LER. Hier iſt die Schärfe im Sruchtfnoten am ftärfiten. Die gequetfchten Blätter werden über ein Pflaſter, das eine beſtimmte Deffnung hat, zum Blaſenziehen aufgelegt. 154). R. arvenfis. Acerranunfel, Die GSaamen find flachlig, die oͤberen Blätter een doppelt in ſtrichfoͤrmige Blaͤttchen zer⸗ theilt. Eine ebenfalls ſcharfe Pflanze, die als Unkraut auf den Aeckern des ſuͤdlichern Kuropa waͤchſt. 155) R. aquatilis. Waſſerranunkel. Die unter das Waſſer verſenkten Blaͤtter find haar⸗ foͤrmig zertheilt, die ſchwimmenden aber ſind ſchildfoͤrmig. | Diefe mit dem größten Theile des Stengels ſchwimmende Pflanze iſt zur Bluͤhzeit eine Zierde der europaͤiſchen Gräben, Bäche und Ströme, Man bat mehrere Abänderungen von ihr; im Els faß foll fie als ein vortveffliches Viehfutter gefchäge werden, | LXXVII. ADONIS. 156) A. vernalis. Frühlingsadonis. Die Blume iſt zwoͤlfblaͤttrig, und der Sruchtboden, wie bey folgender Art, eyfürmig. | Die \ In 54 Vierunddreyßigſtes Kapitel. Die Wurzel wird.an vielen Derfern Europens anſtatt ver wahren Nieswurz, und zu dem nemlir chen Endzweck für gewöhnlich gefammelt und ver- Fauft; wie dieß auch mit einer andern Art, Die dies fer fehr verwandt iſt CA. apennina) gefchehen foll. Die vortreffliche gelbe Blume und ihre frühe Erz feheinung macht diefe Pflanze zum Gartengewächs. Auf fonnigen Hügeln im miteleen Europa. 157) A. aeftivalis. Gommeradonis. Teus felsauge. Die Blume ift fünfblättrig; der Farbe nach gelb oder roth, mit ſchwaͤrzlichen Flecken am Grunde der Blättchen. | Diefe und. eine andre fehr ähnliche Art mit achtblättriger Blume und cylindriſchem Fruchtboden CA. autumnalis) haben ein fchones Anfehen, und Verdienen eine Stelle unter den Gartenblumen. Sie wachfen auf ſuͤdeuropaͤiſchen Aeckern, 4 j - $. gor. Haupttheile der erwähnten Arten. (124 — 157.) Sie enthalten: 1) Scharfe brennende Säfte. 2) Narkotiſche, zuweilen mit den vorigen vers einigt. 3) Gewürzhafte, die vielleicht nur aus den vo⸗ rigen, etwas gemilderten, beftehen. 4) Färbende Säfte. s) Eßbare ud 6) Sartengewächfe. A — — — [en J Ä Fuͤnf⸗ | 93 Bu 13.7:7:5.5.2.2:2.0:2.202.8:0:2.2°2.80.5.20. 208000. — 5 anfunddreyßigſtes Kapitel. Familie der faftigen Gewaͤchſe 9. $. 402. Kennzeichen der Samilie, Von den ſaftigen Blättern hat fie ihre Benennung, welche wir bey den mehreften Arten antreffen, aber nicht alle haben vergleichen, und es giebt faftvolle Gewaͤchſe noch) außer diefer Familie, als die Famis fie der Sranzenblumen und die Aloegattung. Bey den meiften bemerft man eine fünfblättrige Blume; pfriemenförmige Staubfäden, und den Umſtand, daß Die einfachen Sruchtbälge entweder ganz auseinans der gefperrf, oder nur am Grunde und am innern Rande leicht mit einander verwachfen find. Mit den Griffeln und dem obern Theile des Fruchtfnos tens ftehen fie immer frey. §. 403. Andre Kennzeichen der Blume und Srucht, Die Blumen haben mehrentheils ein eigneg fteifes fternformiges Anfehen. Der Staubfaden bohrt fich miffen zroifchen die zwey zufammenger wachenen Bälge der Staubbeutel ein. Zuweilen ftehen in der Blume noch befondere Schüppchen. Die Sruchtfapfeln fpringen an den innern Näthen auf, und fragen fehr Fleine Saamen. ER $..404. ° 9) Succulentae. Fig. 442 - 443. . 94 Vaͤnfunddreyßigſtes Kapitel, = $. 404. | Vebrige geigenfchaften? | a | Die Blätter find‘ ben fehr vielen Arten voll | nd fleifchig, breiten fich jungenförmig aus, oder haben die Geftalt länglicher Warzen. Die Ger waͤchſe diefer Familie wohnen, ſo wie andre ſaftrei⸗ che Pflanzen, auf duͤrren Gegenden; aber, im Ge⸗ gentheil von den uͤbrigen, mehr im gemaͤßigten und falten Klima, vorzüglich auf den Alpen. J $. 405. Gattungen Hier feheinen zwey natürliche Abcheilungen vorhanden zu ſeyn: | A) mit zwey Fruchtbaͤlgen. Bey dieſen iſt das Saf—⸗ J tige weniger merklich, die Blume hat eine ge⸗ woͤhnliche Geſtalt, und die Blaͤtter ſind geſtielt, gekerbt, oder. lappig. Die Fruchtbaͤlge fließen unten in ein Fach ohne Scheidewand zuſammen. LXXIX. Saxifraga. Steinbrech. Die Blume hat fünf getrennte ober verwachsne breite Blu⸗ menblätters und zehn Staubfäden. \ B) mit mehrern Fruchtbaͤlgen. Hier find die Blätter faftig, die Bluͤthen fteif ‚ klein, und, wegen der fehmalen Blumenblaͤtier Be mig. Die Bälge find getrennt. i LXXX. Rhodiola. Roſenwurzʒ. Mit vie Ruhig Sruchtbälgen in der weibiichen unvollkomm⸗ nen Blume, und achf Staubfäden in der männlichen, die vier Blumenblaͤtter traͤgt. Beide haben einen viertheiligen Kelch und vier Schuͤppchen. LXXXI. Sedum. Mauerpfeffer. Mit fünf TR Sruchtbälgen, Kelch und Blumenbläftern; zehn — und Schuͤppchen. LXXXII. j * nn [3 tl rn Di he a De a a len a Dacia Lan ml nn Ann ua Dan 1 Fa X * 9 Er Familie ber foftigen Gewaͤchſe. 95 BT). Sempervivum, Hauslaub. Mit fechs x, A bis zwolf Fruchtbälgen, und eben fo viel Kelch⸗ lappen „Blumenblaͤttern, und Staubfaͤden. Fr 3 $. 406. Werfwürpdige A—ren RAGA. 158) S. punctata. Punktirter Steinbrech. Die Blätter find rundlich, gezaͤhnelt, und lang geftielt; Der Stengel iſt blaͤtterlos. Die Pflanze ift nebſt mehrern Arten diefer Gattung ein Sartengewächs. Sie ſtammt aus Sibirien. Die Staubseutel find roth, und die Blumenblaͤtter roth gefleckt. Die Blätter diefer und der folgenden Art haben viel Aehnlichkeit mit der nahe verwandten Golomilz ( Chryfofplenium ), welche fich nur durch den Mangel der Blumenfrone unterſcheidet. Man glaubt, daß ſie aͤhnliche Kraͤfte wie der Steinbrech habe, ſie macht, daß die Kuͤhe gelbe Butter geben, und findet fich an fchattigen feuchten Plägen. | 159) S. granulata. Körniger oder weißer Steindeeh. Die Blätter find lappig, der Stengel iſt äftig, und die Wurzel gekoͤrnt. Eine etwas ſaͤuerlich ſcharfe, aber wenig kraͤf— tige Pflanze, deren Wurzelknoͤllchen bitterlich ſind. Sie wird vom Viehe — gefreſſen, ihre Wirkung iſt unbeträchtlich. Die Alten nannten mehrere Pflanzen Steinbrech, und glaubten, daß ſie den Blaſenſtein zermalmen koͤnnten. In Europa, an ſonnigen Plaͤtzen. LXXX. RHODIOLZA. 160) R. rofea. Rofenwurz. Die Blätter der einzigen Art Diefer Gattung find neifbig, elle 96 Fünfunddrenfigftes Kapitel. keilfoͤrmig und gezähnelt. Ein Stengel J männlich, der andere weibliche - Die Wurzel wird frifch gegen Ehanrioc 1 and gegen Kopffchmetz gebraucht. Sie führt ein ätherifches Dehl, das mit dem in der Nofe übereins kommt, und mit feinem Geruche die Gegenden, wo die Pflanze wild wächjt, weit umher erfüllt. Sie kann auch zum Öerben dienen. Die Mflanze wird; ihres Anflandes wegen, in den Gärten gezogen. Sie wohnt auf den europäifchen Alpen. LXXXI. SEDUM. 161) S. acre. Gemeiner Mauerpfeffer. Die Blätter find eyförmig und dick, ohne Stiele befeftigt, aufrecht, und wechfelsweis gejtellt; die Blumen ftehen a in einer dreytheiligen Afterdolde. Das Kraut fuͤhrt eine ſtarke beißende Schaͤr⸗ fe, welche Ausleerungen erregt, und die Hühners augen anfrißt; unfer gehoͤriger Vorſicht innerlich wider den Schaarboe und die kalten Fieber an⸗ wendbar iſt, aͤußerlich aber Geſchwuͤre reinigt, und dem Brande Einhalt thut. "in Europa auf den trockenſten Stellen, Miauern, Ruinen, Huͤgeln und ‚Selfen. Eine andre Art mit ebenfalls fleifchigen , laͤnglichen, wal⸗ zenfoͤrmigen und zuruͤckgebognen Blaͤttern, Sedum reflexum, Tripmadam, wird zu Salat und Sup⸗ pen gebraucht. 162) $. Telephium. Fette Henne. Die Blaͤtter find flachgedruckt, und ſaͤgefoͤrmig gesähnt; der Stengel fteht aufrecht, und die Traubendolde ift mit Blättern befegt. Diefe Art ift unwirffam, oder nur als eine ſchleimig wäfferige Pflanze Ne Doch will man - os * 4 a. . - = - en‘ — * 2. £ > ee En re Ga a te de 1 en nn nn ln u nn La Lu —V Familie der ſaftigen Gewaͤchſe. 97 ‚man Hühneraugen damit vertrieben haben; dadurch, daß fie in Form einer fetten Salbe aufgelegt wurde, kann fie bey der blinden Goldader nuͤtzlich geweſen feyn, eher, als wenn man fie zu eben der Abficht als ein Amulet anhing. Hat den Wohnort der vorigen Art. LXXXI. SEMPERVIVUM. _ 163) S. teltorum. Gemeines Hauslaub. Die Blätter find am Nande gefranzt, Die Wurzelſproſſen ftehen frey. . Die Säfte diefer aloearfig wachfenden und im Winter grünbleidenden Pflanze find fäuerlich herbe, Fühlen, ziehen zufammen, und werden befonders Au: ‚Berlich ben Mundſchwaͤmmchen, aufgerißner Zunge and Bruftwarze, der Bräune, der fehmerzhaften goldnen Aber, auch gegen Hühneraugen, Som: merjproffen und Brandichäden, wie man glaubt, mit Mugen gebraucht. Innerlich will man fie gegen Ruhr und Frampfhafte Kranfheiten dienlich gefun- ben haben. Der Saft wird vom Weingeift wie Pomade niedergefchlagen, welcher Niederfchlag von ‚einigen ald Schminfe gebraucht wird. .- Hat einerley Wohnplag mit den vorigen, - §. 407. Saupttheile dieſer Samilie, (158 - 163.) Folgende find zu bemerfen: 1) Säuerlich herbe, gende, fäulnigwidrige, und auflofende Säfte. | 2) Eßbare Gemwächfe. 3) Niechbare Theile. (160.) 4) Die Menge von reiner tebensluft, welche diefe und andre Saftpflanzen vor denen übrigen im Sonnenfcheine entwideln. Batſch Botanik 2, Th. & Sechs⸗ x 8Sechsunddreyßigſtes Rapitl. — — — ————— Bapitel. J Familie der Kappenfruͤchte 2. §. 408. meh seien der Familie. ©: iiterfcheibet fich vorzüglich durch die Frucht, h welche aus etlichen zufammengewachsnen Bälgen befteht,, die als ſtumpfe und Folbige Ecken hervor J ragen, und deren jeder einen großen Saamen, in einer eignen fleifchigen Hülle, die dem Saamen beym Herausfallen anhangt, zu enthalten pflegt. ‘Sch führe zwar nur zwey Gattungen unter diefer Familie an, aber wahrfcheinlich müffen noch) niehe 4 vere dazu gerechnet werden. J . 409. Andre Kennzeichen der Bloaͤthe Die Blume iſt meiſt unanfehnlich, die Anzahl E ihrer Theile viers oder fünffach, der Fruchtknoten etwas verfenft, und die Staubbeutel find eben ' nicht Flein. vl 6. 410. | | Gattungen. | LXXXIII. Celafirus. Celaſter. Die Staubben tel find enformig.--- Die Kapfel hat-drey ‚Seuchtbälge, | LXXXIV. h) Arillatae. Fig. 469 - 471. | 2 * KL 1 * Familie der Kappenfruͤchte. 99 SEXKKIV. Evonymus. Spindelbaum, Die Staubbeutel find zweyfnöpfig, die Kapfel hat bier bis fünf Fruchtbälge. db. 411. Merfwüiroige Arten. LXXXIII. CELASTRUS. 164) C. fecandens. Steigender Celafter. Der windende Stamm hat Feine Stacheln, Die Blätter find fügeförmig gezähnt. Ein Strauch, der fehöne Befleidungen giebt, . Blätter von angenehmer Farbe trägt, bey uns aus: dauert, aber den naheftehenden Bäumen durch) das Umſchlingen feiht Schaden thut. Auch andre Ars ten diefer Gattung dauern bey uns in den Pflanzuns gen aus. Aus Lanada, LXXXW. EVONYMUS. 1865) E. europaeus. Gemeiner Spindelbaum. +. Die Blätter haben Feine Stiele, aber die Blur men mehrentheils eine vierfache Abtheilung. | Das ftärfere Hol; ift von gelber Farbe, fein, feft, und zähe, es dient zu Drechslerarbeit, auch wird es zu Zeichenfohle gebrannt. Die Kapfeln geben eine beffere Farbe als die Rinde, fie follen purgieren, und, getrocfnet, die Laͤuſe vertreiben. - Den Schaafen follen fie toͤdtlich feyn. In Europa, wo er vorzüglich zu Hecken ge braucht wird. | | G 2 | Sieben; i l j N h * zco Siebenunddreyßigſtes Kapitel. | — —— — esse _ Siebemmddrepfigffee Kapitel. Familie der. Schnabelfrüdte ). 412. Re Kennzeichen der Samilie, . Ni. Blume trägt, wie bey den mehreften Arten aller vorigen. Samilien ‚ fünf, und zwar anfehnliche, oft zarte Blumenblätter; der Stempel trägt fünf Narben, und die Frucht beſteht aus eben fo viel Bälgen, die um einen faulenformigen, oft in einen Schnabel verlängerten Blumenboden verſammelt, und an ihn angewachſen ſind. Die Frucht eroͤffnet ſich mehrentheils mit einiger Schnellkraft. Uebri⸗ gens ſind die Staubfaͤden pfriemenfoͤrmig und an der Anzahl fuͤnf oder zehn, die Blumenblaͤtter ſind oft am Grunde etwas aneinander haͤngend. Die Gewaͤchſe ſelbſt wachſen meiſt in trocknen und wars men Gegenden, und ihre Saͤfte ſind ſaͤuerlich oder balſamiſch. $. 413. w Gattungen, A) mit. zehn (fruchtbaren. oder unfeuchtbaren) Staubfäden.- LXXXV. Geranium. Storchfebnabel. Der Sruchtfnoten befteht aus fünf einfaamigen fnotenförmigen RS, die fich an der langs ſchnaͤb⸗ ) Roſtratae. Fig. 446 = 449. — * x 2 2 st Familie der Schnabelfruͤchte. 101 ſchnaͤblichen Frucht, oder ihrer Saͤule, zurück vollen. Die Blätter find in dieſer Gattung “ meift gelappt, handfoͤrmig oder getheilt. - LXXXVI Oxalis.. Sauertlee. Die Feucht ft eckig, und öffnet fih an den Eden der aͤnge nach, worauf die Saamen herausfallen, : deren jeder durch einen elaftifchen Umſchlag weggefchleudert wird. Die Blätter find meift gefingert oder gefiedert. > ‚B) mit fünf Staubfäden. LXXXVI. Linum. Kein. Die Frucht ift uns —geſchnaͤbelt, hat fünf Bälge, die in zehn Fä- chern eben fo viel Saamen fragen. Die Bläts fer find ungetheilt und meift verlängert, $. 414. Werfwürdige Arten LXXxXV. GERANIUM. * mit einblättrigem Kelche und fieben frucht: baren Staubfäden. Der Stamm ift firauchartig, und mit abwecbfelnden. ‚Blättern befegt., Das Baterland ift Afrika. | 1666) G.inquinans. Scharlachrother Storch ſchnabel. Die Blätter find rundlich nierenfür- mig, filjig, und etwas geferbt. Der Anſtand diefes Gewächfes ift fo wie bey. . feinen, und den Verwandten der folgenden Art, vors ‚trefflich, aber der Geruch ift eben fo unangenehm. Seine Blumen find fcharlachroth. * | *Kelch, Staubfaͤden und Vaterland tie bey der vorigen Abtheilung. Der Sten; — ge ift Erautartig, und die Blätter 2. Jteben einander gegenüber. — Be si 3 167) 102 Siebenunddreyhigſtet Kapitel. — G. odorstiſſimum. Starkriechender = Storchfchnabel. Der Stengel ift Eurz und fleiſchig, feine Aefte aber find lang, die Blaͤt⸗ — ter herzfoͤrmig und ſehr weich. Diefe Art wird, tie die vorige, in den Sir | ten gezogen; der Geruch der Blätter iſt beſonders ſtark, und denen, die ihn gern leiden moͤgen, / vos züglich angenehm. “mit fünfblättrigem Kelche, und fünf fruchtbaren Staubfäden. Die Fruͤchte hängen abwaͤrts. 168) G. mofchatum. Biefamftorchfhnabel, Die Blumenftiele tragen viele Blüthen; die Blaͤtter find gefiedert, und eingefchnitten. Das Kraut hat einen Bifamgeruc), wurde „für herzſtaͤrkend gehalten, und zum Hervortreiben der Ausſchlaͤge gebraucht. In der Schweig, in Crayn, und Sibis wien, _ ** mit zehn fruchtbaren Staubfäben, zwey⸗ | bluͤthigen Blumenftielen, und zweyjaͤhri⸗ gem Stengel. 169) G. pratenfe. Wieſenſtorchſchnabel. Die Blätter haben faft einen —— Anſtand, ſind vielfach getheilt, runzlich, und an den Enden ſpitzig; die Blumenblaͤtter ſi nd ungekerbt. | Eine ſchoͤne Wiefenblume des nördlichen Ew ropas; das Kraut war ehedem, nebit dem En | Storchfchnabel, mit dem es gleiche Kräfte het/ in A Arzneygebrauch. RN * Stanbfäden und Blumenſtiele wie beym vorigen. Sommergewaͤchſe. 170) G. robertianum. Ruprechtskraut. Die Kelche find zehneckig ‚ und behaart. Der Familie der Schnabelfrüchte, 103 = Der Geruch ift widrig und. bocksartig, er ſoll die Warzen vertreiben. Der frifche Saft iſt mit Honig ein Reinigungsmittel in Gefchwüren. Ge⸗ —* Blutfluͤſſe iſt es bey Menſchen und Vieh ge— braucht worden; auch fehlt es nicht an Beobachs tungen, nach denen es in der Gelbfucht, ferophulds fen Schwindſucht, dem Rothlauf, Kopfgrind, Krebs und bey Ealten Fiebern ein gutes Hausmittel geweſen iſt. Zwiſchen Selfen und Steinen in Nord⸗ europa; auch ım glücklichen Arabien. RR mit zehn fruchtbaren Staubfäden, und einblüthigen Blumenſtielen. “”,.. 771) G. fanguineum. Blutrother Storch⸗ ſchnabel. Die Blätter haben fünf dreymal eingeſchnittene Abtheilungen. Eine Pflanze, die zum Gerben dienen kann, und, wie die mehreſten Storchſchnaͤbel, zuſammen⸗ ziehende Theile enthaͤlt. Auf Srasplatzen in Europa, vorzüglich an Bergen, | LXXXVI. OXALIS. 172) O. Acetofella. Weißer Sauerklee. Der Schaft ift einblüthig, die Wurzelblätter ſind umgekehrt herzförmig ‚ und dreyahlig; die Wurzel felbit ift gezaͤhnt. Dieſe, die folgende, und mehrere Arten der gegenwärtigen Gattung führen ein faures weſentli⸗ ches Salz, deſſen Wirkung mit der von aͤhnlichen uͤberſaͤuerten Mittelſalzen uͤbereinkommt. Auch das Kraut ſelbſt kann als Salat genoſſen, oder der ausgepreßte Saft als Arzney genommen werden. — nordeuropaͤiſchen Haynen. ® 4 173) 104 Siebenunddreyßigſtes Kapitel. 173) 0. cornieulata. Gelber Sauerklee. Der Stengel iſt ausgebreitet und aͤſtig; die Blumenſtiele tragen Schirme. N In Deutſchland vertritt dieſe Art an Gegen⸗ den, wo die vorige ſeltener iſt, ihre Stelle; ſo wie am Vorgebuͤrge der guten Hoffnung O. cernua zu dem nemlichen Endzweck gebraucht wird. Im mittlern Europa und in Italien, auf freyen Grasplaͤtzen und als Unkraut. - LIXXVUML. LINUM. 7° 174) L. ufitatifimum. Geineiner $ein. Die Kelche und Kapfeln gehen in Stacheln aus, die Blumenblätter find geferbt, die Blätter find lanzenfürmig und abwechfelnd, der Sten⸗ | gel ift mehrentheils einzeln. Die Fafern des Stengels werden durch Eins - weichen, Klopfen, und Reinigen zum Flachs beres tet, deſſen ausgebreiteter Nutzen befannt if. Der Saame giebt ein zwar unangenehmeres, doch nuße bares Dehl, das vorzüglich zu Sirniffen dientz aber | auch zum Backwerk und zur Arzney / befonders bey Druftfranfheiten, anmwehbbar ift. Die Saamen ſowohl, als die Ueberbleibfel nach der Preffung des Oehls, Fonnen verfchieden benußt werden. Man unterfcheidet den Klanglein, mit hellern Saamen, welcher einen kurzen aber weichen Flachs giebt, und | den Dorfchlein, wo das Gegentheil fFattfindet.” In Südeuropa wild unter dem Getreide, Auch eine andre Art, L. perenne, aus Sibirien, fann zum Flachs gebraucht werden. | 175) L. catharticum. Purgierfein. De... | eyförmig lanzenfoͤrmigen Blaͤtter ſtehen einan⸗ der gegenuͤber, der Stengel iſt zweytheilig, die Blumenblaͤtter ſind ſpitzig. Ein Familie ver Schnabelfrüchte 105 Ein ftarfwirfendes aber ficheres Brech⸗ und Purgiermittel, das auf verfchiedene Art Fann geges ben werden. Das länzchen iſt zart und etwa eine Spanne hoch; aber noch zärter iſt L. Radiola, welches nur den driften oder vierten Theil feiner Höhe erreicht. Auf fetten Grasplägen in Kuropa. Achtunddreyßigſtes Bapitel. Familie der Gewaͤchſe mit gefranzten Blättern N. | $. 415. Kennzeichen der Samilie, N: Blume ift denen zunächft vorhergehenden fehr ähnlich, aber die Frucht hat nur ein Fach mit vie; len Saamen. Die Blätter diefer Gemwächfe find mit Drüfen befeßt, und am Nande mit dergleichen, wie mit Franzen, eingefaßt. Die Gewächfe ſelbſt wohnen in fumpfigen Gegenden, $. 416. . Gattungen | LXXXVIII. Drofera. Sonnenthau. Mit fünf Staubfaͤden. 5 LXXXIX. Dionaca. Dionaͤe. Mit zehn Staubfaͤden. | F he: Ös 9. 417. f) Ciliatae, ER ı “ Ahrubtrfiget Kapitel | . 4m. m e Run 0 ge Arten LXXXVI. DROSERA. | 176) D. rotundifolia. Nundbläftriger Son nenthau. = DBlumen- ftehen auf einem. Schaft, die Wurzelblätter find rundlich. Die Pflanze, deren Blumen von 9 — ı2. Uhr vor Mittag offen ftehen, deren Blätter auf der obern Seite mit rothen, Tropfen ausfchwigenden Haͤrchen beſetzt ſind, iſt ſaͤuerlich, macht die Milch gerinnen, und verbeſſert ſie, wenn die Kühe Kuh—⸗ pilz gefreſſen haben, eben wie das Fettkraut. Der Schaft iſt ſchaͤrfer, und der ausſchwitzende Saft ſoll fo aͤtzend ſeyn, daß er Blaſen zieht, und War⸗ zen vertreibt. Die Kraͤfte dieſes Gewaͤchſes beduͤr⸗ fen noch Beſtaͤtigung, ehedem befehäftigten fich die Goldmacher viel mit demfelben. Es wächt in fümpfigen Begenden der alten und neuen Welt. . Eine andre Art mit laͤnglichen Blättern Mript: nur Abänderung zu ſeyn. LXXXIX. DIONAEA. 177) D. Mufeipula. Empfindfiche Dionäe. Die AWurzefblätter find laͤnglich ſpathelfoͤr⸗ mig, und fragen am Ende eine rundliche, oben drüfige, am Rande gefranzte Scheibe, die fi) von beiden Seiten zufammenlegen Fann; die Blumen ftehen auf einem Schafte. Die rothen Saftorüfen der Blätter locen die Inſeckten an, welche bey der Zufammenflappung derfelben gefangen werden, indem fic) das Blattende sufammenlegt, fobald es durch die Berührung des‘ Inſeckts gereist wird. Das Inſeckt wird fo lange gedruckt ‚ bis es ſtirbt und den Reitz nicht erneuern Fann, Familie der gefranzten Blaͤttergewaͤchſe. 107 kann, worauf ſich die Klappen von einander thun. Dieß erfolgt auc) auf andere. mechanifche Reise. Als Gartenblume wurde dieſe Pflanze noch vor we— * — fuͤr einen unmaͤßigen Preiß verkauft. In Carolina, auf feuchten an. Neununddreyßigſtes Kapitel. Familie der nelkenartigen Gewaͤchſe 9. 418. BRennzeichen der Samilie. N. fünf Blumenblätter der bollfonntenen Blume ‚haben faft bey allen aufrechtftehende Naͤgel, und wagerecht liegende Platten. Der Fruchtknoten iſt mehrentheils einfaͤcherig, hat viele Saamen auf eis nem Centralboden, und oben aus feiner Mitte ent; fiehen mehrere vollfommen unterſchiedne Griffel mit berablaufenden Narben. | | $- 419. Andre Kennzeichen der Blume und Frucht. An den Blumenblaͤttern, welche oft an den Platten zertheilt ſi ad zeigt ſi fich zuweilen eine dop⸗ pelfe Rippe die der fänge nach am Nagel in vie Höhe läuft, und fich oben in zwey Spißen beym Anfang der Platte endigt. Die Staubfäden find mehrentheils nad) der fünffachen Anzahl vorhanden, ihre Faden find pfriemenformig; die Beutel aber find eyrund und zufammengebrückt, fie beftehen aus zwey Baͤlgen ‚ die durch einen fleiſchigen Boden ver— einige 9 Caryophylleae, Fig. 459 - 456. 03 Neununddreyßigſtes Kapitel. einigt werden, in deffen Mitte der Faden eingefugt iſt. Die glatte Fruchtkapſel ſpringt am Ende in ſo⸗ viel Kronenzacken auf, als Griffel in ver Blume was ren; oder in doppelt fo viele. Die Saamen find entweder flach, oder, wie in den meiften, nierens förmig, und mit geftienten Warzen SEE $. 420. | Vebrige Eigenſchaften. Die Gewaͤchſe dieſer Familie ſind Kraͤuter, | N or Auf u a mit ‚Freußenden- Ueften, und gegenüberftehenden grasähnlichen, oder doc ftiellofen Blättern. Zus | weilen ift ver Stengel zweytheilig, mehrentheils hat er am Grunde der Blaͤtter einen Knoten, woraus die Aeſte entſpringen. Den einigen iſt der Stengel an gewiſſen Orten klebrig. Die Blumen zeigen ſich vorzüglich im Sommer, find zuweilen von getrenns tem Gefchlecht, und ihre Staubbeutel werden von einem eigenen Brande angegriffen. Das Anfehen einiger Arten iſt zart, andere find grasähnlich und bereift, die mehreften aber trocken, und ſteif· Die meiften bewohnen trocfne Gegenden. : \ gan, Gattungen A) mit einbläftrigem Kelche, und zehn —— a) mit zwey Griffeln, und einfaͤchriger Frucht. XC. Dianthus. Nelke. Der Kelch ift am Grunde mit Schuppen befegt, alfo gefelcht. XCI. Saponaria. Seifenkraut. Der Keld) hat die erwähnten Schuppen nicht. b) mit drey Griffen, und drenfachriger Frucht. XCII. Cucubalus. Taubentropf. Der Kelch it aufgebfaferr ‚ die Dlumenblätter ſind ungekroͤnt. Xxcul. Familie der nelfenartigen Gewaͤchſe. 109 XCIII. Silene. Leimkraut. Der Kelch, iſt eulenfoͤrmig, und die Blumenblätter find | mit Zähnchen gefrönt. €) mit fünf Griffeln. XCIV. Agroftemma. Baden. Die Blus menbläfter find ungetheilt, die Kapfel hat ein Fach. XCV. Lyehmis. Lychnis. Die Dlumen: blätter find gefpalten, die Kapfel ift fünf fächerig. , B) mit einem vielblättrigen Kelche. Die hier am 9 geführten Gattungen richten fich nach der je fünffachen Zahl. | a) mit fünf Griffen, und zehn Staubfäden. XCVI. Cerafium. Hornkraut. Die Blur menblaͤtter find gefpalten, die Kapfel ift gekrönt. XCVII. Spergula. Spark. Die Blumen blätter find ungetheilt, die Kapfel zerfpringe ‚in fünf Klappen. b) mit drey Griffeln. | XCVII. Alfne. Huͤhnerdarm. Die Blume bat fünf Staubfäven. §. 422. MWerfwürpige Arten. 4% XC. DIANTHUS. 178) D. Carthufanorum. Karthäufernelfe. Die Blätter haben drey Rippen, die Kelch- fhuppen find eyförmig, und laufen in eine fteife Spitze aus, die der Länge des Kelches gleihfommt. In dieſer und andern Arten fies hen die Blumen haufenweis beyfammen. Diefe 110 Neununddreyßigſtes Kapitel. Dieſe Pflanze, welche, wie die folgenden Ans Ä ‚ten, in den Gärten gezogen wird ‚findet fich in Sir bitien, dem mittleen Europa, und Italien. | 179) D. Caryophyllus. Gartennelfe. Die Geiehrbuppeh find etwas eyförmig, aber ſehr Fury, Die Blumenbfätter geferbt; und der Stengel trägt, wie bey der folgenden and mehrern Arten, verſchiedene, aber einzeln ſte- hende Blumen. | Die Eultur hat die Blume nicht allein veres ; belt, fondern auch in Anfehung der Farbe eine Mens | ‚ge Abanderungen hervorgebracht. Die Kornährens | nelfe ift eine befondere Yusartung. Die Plumens blätter der dunfelrothen Art haben ven vortrefflichen - Melfengeruch, weswegen man ehedem hersftärfende Arzneyen daraus verfertigte, die aber, außer der ' Farbe, wenig Derdienft haben, da der Geruch zu flüchtig iſt. Die beftändigern Theile find- — und herb. Stammt aus dem ſuͤdlichen Theil des mitt⸗ lern Europa, aus der Schweitz und Italien. 180) D. plumarius. Die Kelchſchuppen wie bey voriger Art; die Blaͤtter der Blumen⸗ krone ſind vielfach zertheilt, und nach innen zu haarig. So wie die Kukuksblume, und andre Arten dieſer Familie, zeichnet ſich dieſe durch die zartzer⸗ theilten Blumenblaͤtter vor denen übrigen aus, und wird auch darum in den Gaͤrten gezogen. Die Bienen befuchen die Blumen derfelben, wie ber übrigen Nelken. | Auf Miefen in den * von Europa und Canada. xcı. 4 J —J— Familie der nelkenartigen Gewaͤchſe. 111 BEER: XCL"SAPONARIA. 181) S. officinalis. Gemeines Seifenfraut. Die Kelche find cylindriſch, die Blaͤtter ey⸗ foͤrmig lanzenfoͤrmig. Die Pflanze enthaͤlt einen ſeifenhaften, zu⸗ gleich aber mit einiger Schaͤrfe verſehenen Saft, welcher ſie nicht allein zur Reinigung der Waͤſche, ſondern auch zum Aufloͤſen der Verſtopfungen im menſchlichen Koͤrper geſchickt macht. Die Wurzel wird hierzu gewoͤhnlich angewendet, und man hat ſie ſogar gegen die Luſtſeuche, wie China und Saſſa— parille, und gegen andre hartnaͤckige Uebel wirkſam gefunden; doch ſollen die Blaͤtter noch kraͤftiger ſeyn. ‚Die Wurzel von Lychnis dioica wird oft an ihrer Stelle gefammelt; in Anfehung der feifenhaften Säfte fommen mit ihr überein S. Vaccaria, Gy- ‚pfophila Struthium und G.faftigiata, welche leßs «tere beide wirflich zum Waſchen gebraucht werden. Die Blume des Seifenfrauts iſt zuweilen in den Gaͤrten gefuͤllt, und in England gab es eine eins . bläftrige Ausartung. Im mittleren Zuropa. XCII. CUCUBALUS, 182) C. Behen. Wiederftoß. Die Kelche ſind rundlich, glatt, und nekfürmig geadert, die Blumenkronen ftehen faſt frey. Das junge Kraut kann als Gemuͤſe geſpeiſt werden, die gepülverten Blumen werden in Goth⸗ land gegen die Roſe gebraucht. auf trocknen Wieſen in Nordeuropa. XCIII. SILENE. 183) S. quinquevulnera. Blutiges feimfraut. Di Matten der Blumenbfätter find rundfich, ohne u F 1 4 * - Raumunbbrevfigfis Kapitel. ei Kerben oder Zertheilungen, die Srüchte ſtehen aufrecht und wechfelsmeid.. Eine arfige Gartenpflanze,. an welcher jede | Blume fünf rothe Flecken am Grunde der Pinkten rägt. aa Ta. In Südeuropa, und Sibirien. rd 184) S. Armeria. Sortenleimfraut, Die | Plumen ftehen buͤſchelweis und in gleicher Höhe, ihre Kronblätter find ungekerbt und ganz; die obern Blätter des Stengels ſind herzfoͤrmig und glatt. Eine ſchoͤne Gartenblume von ſanfter Färbung. Die Aefte des Stengels haben, wie bey andern Ars ten der Nelkenfamilie, oben, ehe fie ſich zertheilen, | ‚eine eigne Klebrigfeit, woran ſich zufälliger Weiſe Inſeckten fangen. Die Dienen gehen nach den Dlumen. In England/ Frankreich und der Schweig,. XCIV. AGROSTEMMA. _ 185) A. Githago. Kornraden. Die Pflanze iſt rauh, die Kelche ſind ſo groß wie die Blu⸗ menfronen, Deren Blättchen weder geferbt, in Zähnen an der innern Seite verſe⸗ en find | Ein europaͤiſches Ackerunkraut, deſſen Saa⸗ me dem Mehl eine blaue Farbe giebt, und das Brod ſchwer macht, ſelbſt aber zu Brandwein dienen ſoll. Eine andre Art mit gekerbten und zahnfoͤrmig ge⸗ kroͤnten Blumenblaͤttern, die Sammtnelke CA. co- ronaria), wird in Gaͤrten gezogen. XCV. LYCHNIS. 186) L. chalcedonica. Feuernelke, Zinno⸗ berblume, brennende fiebe. Die Blumen ſte⸗ ben büfchelweis und in gleicher Höhe. ie Familie der nelfenartigen Gewaͤchſe. ı 15 Die brennenorothen Blumenbuͤſche machen dieſe Pflanze zur Gartenzierde. | t Sie ſtammt aus Rußland. 187) L. flos cuculi. Kukuksblume, Mariens " zöschen. Die Blumenblätter find viermal ges theilt, die Früchte rundlich. Der Kelch ift dunkel gefärbt, wie bey der fols ‚ genden Art; die Blumen aber, welche in dieſer Pflanze nod) befonders zart find, haben eine anges nehme Roͤthe. In Europa auf feuchten Wiefen. Ä 188) L. Vifcaria. Pechnelke. Die Blu menblaͤtter dieſer Art find ganz, unzertheilt, und ungekerbt. | Die Stengel find am obern Ende, ehe fiefich zertheilen, und ein neues Blaͤtterpaar entfteht, mit einer braunen Klebrigfeit überzogen. In den Gärr ten hat man die Blumen auch gefüllt. Auf erocknen nordeuropäifchen Wiefen. XCVI. CERASTIUM. 189) C. tomentofum. Eisgraues Hornfrauf. Die Früchte find rundlich, die Blumenftiele äftig, Die Blätter. länglich und filzig. | Die ganze Pflanze, nur die Blumenfrone auss genommen, wird von einem eisgrauen Filze übers zogen, und dient in den Gärten durch diejes fonders bare Anfehen zur Abwechslung. | Aus Branada. 190) C. arvenfe. Gemeines Hornfrauf. Die Früchte find fänglich, die Blumenfronen groͤßer als die Kelche, die Blätter lanzenfoͤr⸗ mig, faft gleichbreit, und glatt. ! Diie Blume wird von den Bienen gefucht. Waͤchſt vorzüglich im füdlichen Europe. Batſch Botanik 2. Th, H XCVII. * 124° Neununddreyßigſtes Kapitel. 4 4 ih WERXOVEL"SPERGUDA. Kt 191) S. arvenfis. Aderfpar® Die Blaͤttern * ſternfoͤrmig, die Blumen haben zehn u + &taubfäden. \ Ein vortreffliches Futterfraut, das auch auf. | dem ſchlechtſten Hoden fortkommt, dem Viehe ſehr zutraͤglich iſt, mehrmal benutzt werden kann, ſich außerordentlich durch den Saamen vermehrt, und in demfelben fehr vieles Dehl enthält. Auch andre Arten CS. pentandra und nodofa) fönnen ee | gebraucht werden. Auf europäifchen Aeckern. ‘XCVHL. ALSINE 192) A. media. Gemeiner Süßnerbatm, h Di Blumenblaͤtter ſind in zwey Lappen ge⸗ theilt, die Blaͤtter des Stengels etwas herz | fürmig. J Ein haͤufiges Gartenunkraut, das aber den Voͤgeln angenehm und zutraͤglich iſt, daher insbe⸗ ſondere fuͤr die Singvoͤgel zum Futter geſucht wird. Es kann zum Gemuͤſe dienen; auch allenfalls, wie andre dergleichen unfräftige Pflanzen, dußerlich A aufgelegt, Fühlend feyn. | In Zuropa auf gebauten EDER $. 423. Bauptbenutzung Der erwähnten Xrten, | Sie liefern 125 1) Oartengewächfe. _ | | 2) Wohlriechende Blumen. 3) Seifenhafte Theile. 4) Gemuͤs und Futterkräuter. * u 0 Zei he at Diez 9 w er J * ‘> 2, Wien) Vierzigſtes Bapitel. Familie der hartheuartigen Gewaͤchſe w). — §. 424. Kennzeichen der Familie., J der mehrentheils fuͤnfblaͤttrigen Blume ſind die Staubfaͤden in mehrere Bündel verſammelt, welche bon einander gefrennt find. Der Stempel har mehrere Narben, wodurch fich diefe Familie von. der folgenden unterfcheinet, ob es gleich Ausnah⸗ men giebt. ea | b. 425. Andre Kennzeichen der Blume und Srucht, Die Staubbeutel find Flein, auch find es die Saamen der Frucht, die bey den meiften Fapfelars tig ift. Die Beverungen der Blume flimmen in der Anzahl oft mit den Bündeln der Staubfäden und den Fächern der Frucht überein. Die Blus menblätter find geftreift, und öffnen fich weit. Ti 426. Gattungen, XCIX. Hypericum. Johanneskraut. Die Staubfaͤdenbuͤndel find fruchtbar, die Anzahl der Blumen und Kelchblätter wie bey ver fol, genden, fünffah. | wi De C. Par- m) Hyperica. Fig. 459 - 461. Ä 4 ® a 16 Vierzigſtes Kapitel, ii ‚Pärnafha. Parnaſſie. Die Sruitgiben buͤndel tragen ſtatt der Beutel drüfige Knoͤpf⸗ chen, innerhalb denſelben ſtehen fuͤnf große fruchtbare einzelne Staubfaͤden. f. $. 272. d. 427. ZA ren Hg Werkiwärdige Arten... XCIX. HYPERICUM. ö h x 193) H. Afcyron. Großblumiges Johannes⸗ | kraut. Der Stempel trägt fünf Narben; der Stengel ift Frautartig_vierecfig, und unge theilt wie die glatten Blätter. Wenn das Kraut gleich nicht hoch — ſo hat doch die große gelbe Blume ein prächtiges Ars fehen, welches die Strahlenbündel der Fäden ver mehren: Größer, aber mit fleinern Blüthen ver- fehen, ift das flinfende Johannisfraut CH. hirci- num), das, wie mehrere Arten diefer Gattung, in den Gärten gezogen wird. ‚In Sibirien, Tanada , und auf den Pe | 194) H. 'perforatum. Durchftochnes — ’ neskraut. Der Stempel trägt drey Narben, der Stengel ift zweyſchneidig, und die Blätter, haben durchſichtige ‘Punkte. Bey dieſem und einer andern ihhe ten Art mit viereckigem Stengel CH. quadrangu- lare ) finden fich fehwarze Bläschen auf den Bläts j tern und andern Theilen, welche ein balfamifches Gummi-enthalten, das die Dehle und ven Wein geift roth färbt, und zu verichiednen dauerhaften Sarben gebraucht werden Fann. Der Aberglaube hat fich zwar fehr mit diefer Pflanze befchäftigt, doch ſcheint der ebengenannte Beſtandtheil ſowol aͤußer⸗ lich bey Wunden und Geſchwuͤren, als innerlich ein Familie der harthenartigen Gewaͤchſe. 117 ein ſtaͤrkendes Mittel abzugeben. Er vertreibt auch ‚bie Würmer. An der Wurzel halt fich zuweilen eine eigne färbende Schildlaus auf. Die Pflanze | ann auch unter die Gerbemittel gerechnet werden. Auf europäifchen Wieſen. 195) H. humifuſum. Geſtrecktes —— kraut. Der Stempel hat drey Narben, die Blumen ſtehen einzeln in den Achſeln, die fa⸗ denfoͤrmigen zweyfchneidigen Stengel liegen geftreckt, Die Blätter find glatt, ohne durch- ſichtige Punkte. Auch an dieſer Art find die ſchwarzen Farbe⸗ Sfäschen an allen Theilen, felbft an den Staubbeus teln haͤufig zu bemerken. m füdlichern Europa, :C. PARNASSIA. | oh) P. palüftris. Weißes Leberkraut, Ein blatt. Auf dem Stengel ſteht nur eine weiße Blume, und faft alle Blätter entfpringen aus der Wurzel. Schon des herrlichen Bäthenbaues wegen verdiente diefe Pflanze bemerft zu werden. Ihre Kräfte find wenig befannt und ungewiß, man hat fie empirifch gegen Herzdrucken und bey Augenkrank⸗ heiten gebraucht. Die Bluͤthe zeigt fich zur Zeit der Grummeterndte. Ihre gefranzten Körperchen ſcheinen ausgeartete Staubfaͤdenbuͤſchel zu ſeyn, welche in der vorigen Gattung noch vollkommen ſind, denn die Aehnlichkeit beider Gattungen iſt eben nicht fehr verborgen. AR: Europa auf feuchten Meſen. H 3 Ein⸗ 118 Euudeinuins auiul ap. Samilie der orangenartigen Gewicht 3 6.42 | Kennzeichen der Familie Di Staubfäden ver fünfblätferigen Blume fü u 0 \ in mehrere Bündel, oder in eine eignie Roͤhre vers wachſen; die Staubbeutel haben eine anfehnliche Größe, die Blumenblätter find fleifchig, und des Stempel trägt mehrentheils nur eine Narbe, oder einen erft oben zertheilten Griffel. i §. 429. Andre Kennzeichen der Blume und Frucht. Der Kelch pflegt gegen die Krone eine unbe teächtliche Größe zu haben. Der Griffel iſt ftark und trägt eine einfache oder fternformige — | wenn er ng zertheilt iſt. — §. 430. BER Liebrige Kigenfchaften, } Die meiften Gewächfe find baumartig, mit aromatifchen Theilen verfehen, daher die Blätter, Plumen und Fruͤchte zuweilen wohlriechend find. Sie find in waͤrmern Gegenden zu Haufe, und tra⸗ gen, wie mehrere der dortigen Gewoͤchſe ſteife, — — ‚ und glänzend glatte Blätter. 4. 43 1. 8 Heſperideae. Fig. 457. 458. Familie der orangenartigen Gewaͤchſe. 119 — 2 — §. 431. ee Gattungen, A) mit mehrern Staubfadenbuͤndeln. CI. Cirus. Ageumenbaum. Die Blumen—⸗ blätter find einfach, die Frucht iſt faftig, wird nicht vom Kelch umfchloffen und hat neun Sacher. - CH. Melaleuca. Weißbaum. Die Blumens blätter find einfach, die Frucht iſt trocken, wird aber vom faftigen Kelche halb umfchloffen. CIII. Theobroma. Cacaobaum. Die Blumens blätter haben zwey Hörner, die Frucht ift | frocen. D) mit einer Roͤhre, ; welche ven Stempel einfaßt, und an welche die Staubfäden angewachſen find. CIV. Canella. Canelle. Bit fechzehn Staubs faͤden. Der Kelch iſt dreylappig, die Beere dreyfaͤchrig. CV. Swieenia. Swietenie. Mit zehn Staubs fäden. Die Frucht iſt trocken, fünffächrig. CVI. Melia. Azedrach. Mit zehn Staubfä; den. Die Frucht ift eine Steinfrucht. C) mit verwachsnen und angewachsnen Faden. CVII. Paffflora. Paßionsblume. Fünf Staub; faͤden find an einem in der Mitte der Blume fäulenformig auffteigenden Blumenboden ans gewachfen, und trennen ſich am Oberende der Säule, welches den Fruchtfnoten trägt, | d. 432. Merkwuͤrd ige Arten. —R —— C. medica. Zitronenbaum. Die 97) q ‚Dat find — oder gleichbreit. Dieſe 120 Einundvierzigſtes Kapitel. Diefe und folgende Art Hat mehrere Abändes tungen in Anfehung der Früchte, welche mehr oder weniger verlängert, und mit einem füßen, fauern, oder unſchmackhaften Sleijche verſehen find. Oft find zugleich die Blätter befonders gebildet. Die Blumen ohne Stempel find franfe Ausartungen. Das immergrüne taub dient zur Zierde; das Fleiſch der Früchte auf fehr verfchiedne Art zur Speife, zum Tranf, zur Zurichtung von beiden, und zur Arz⸗ nen; fo wie aud) die bitterliche Schaale derfelben, und das in ihre und den Blumen befindliche wohl: riechende Dehl, ſowol zu jenem Endzweck, als au) zur Unnebmlichfeit angewendet wird. Die Säure der Fruͤchte ift eine der reinften im Sewaͤchereich die bittern Saamen ſind wurmtreibend. Dieſer durch die Cultur vervielfältigte Baum ſtammt aus dem waͤrmeren Aſien, und kam erſt nach den Zeiten des Virgil und Plinius nach Italien. 198) C. Aurantium. Pomeranzenbaum. Die Dlattftiele find geflügelt, die Blätter zu⸗ gefpist. Die Blätter der Pomeranze find, wie die Schaale der Früchte, oder vielmehr die unreifen Srüchte felbft, bitter und flärfend. ine Abänder rung die Apfelfine, und die Pompelmus CC. decu- manus), welche letztere ffumpfe Blaͤtter und Fruͤchte von der Groͤße eines Menſchenkopfs traͤgt ſind mit ſuͤßem Fruchtfleiſche verſehen. Aus Indien. CII. MELALEUCA. 199) M. Leucadendra. Cajeputbaum. Die ‚Blätter find lanzenfürmig, auf einer Seite ſichelfoͤrmig, ungezaͤhnt, und fuͤnfrippig; die Blumen ſtehen in verlaͤngerten Aehren. Man / Familie der srängenartigen Gewaͤchſe. 121 ‚7, Man erhält aus den Blättern durch Die Des ſtillation das durchdringende Cajeputöhl, welches befonders in Gicht, Lähmungen und frampfhaften Kranfheiten von großem Nutzen if. Das Dehl aus den Cardamomarten ift ihm fehr ähnlich, aber gleichwohl von ihm verfchieden. Es wird in Banda derfertigt, und von da über Batavia nach Europa gebracht. Sonſt dienen auch noch die Früchte und Blätter zum Wohlgeruch und zur Arzney, das Holz zum Bauen, und die ſchwammige Rinde zum Kals fatern der Schiffe. Der weiße Stamm ift am Unterende ſchwarz. Aus Oſtindien. CII. THEOBROMA. 200) T. Cacao. Wahrer Cacaobaum. Die Blaͤtter haben keine Winkel und Zaͤhne. Dieſes Gewaͤchs iſt wegen der Kerne berühmt, welche zu dem amerifanifchen, durd) die Spanier verbeſſerten Schocolatentrank geröftet und zerrieben werden. ie enthalten eine große Menge eines füßen Dehles, das beym Erfalten wie Seife oder Butter gerinnt. Die unreifen Früchte fönnen eins gemacht werden. Die reifen Saamenferne laflen fich fehr leicht in mehrere, vorher genau zufammens paſſende Stücke trennen. Man hat Abänderungen mit glatter oder warziger Frucht. In Weſtindien. . CIV: CANELLA. 201) C. alba. Weißer Zimmtbaum. Die Blätter find glatt, laͤnglich und ftumpf, die Blumentrauben befinden fich an den Enden. Der Baum giebt eine gewürzhafte nelfenartige Ninde, wovon die innere tage gefondert, zufams mengerollt getrocknet, und unter dem Namen des — H 5 weißen — 122 rkeinuinbeiepigfleg Kapitel, weißen Zimmts verfauft wird, welcher fich vom ges woͤhnlichen fowol durch die Farbe als zn die Dicke unterfcheibet. | Auf den weftindifchen "infeln. CV. SWIETENIA. RN 202) S. Mahagony. Mahagonybaum. Die Blätter find abgebrochen gefiedert. Bon diefem Baume kommt das Foftbare braunrothe Mahagony » oder Amaranthholz, deſſen fi) die Neichen zu ihrem’ Hausgeräthe bedienen. Es ift hart, ſchwer und von guter Politur. Die Spanier brauchen es in feinem Baterlande zum Schiffbau. Die Ninde wird mit der Fieberrinde und ftatt derfelben verfauft. In Jamaica vertritt fie ihre Stelle. Südamerika. CVI. MELIA. 4 203) M. Azedarach.. Gemeiner Zederach. Die Blätter find Doppelt gefiedert. Ein fehöner Zierbaum, der aber bey ung noch | nicht vollfommen im Freyen ausdauerf. Aus den gefochten Früchten wird in Japan ein dicfes Dehl gepreßt, das daſelbſt zu Lichtern verbraucht wird, Auch kann das Hol; benugt werden. Aus dem wärmeren Afien. CVIL PASSIFLORA. 204) P. coerulea. Platte Paflionsblume, Die Blätter find Handfürmig und ungezaͤhnt. Diefe Art wird am gewöhnlichften ben ung in E den Gärten gezogen. Man hat mehrere Arten mit P4 jerfHeilten Blättern, mit dreylappigen, zweylappi⸗ gen, und ungetheilten. Die Gejtalf der innern Krone Familie der orangenartigen Gewaͤchſe. 123 Krone ift auf zwenfache Weife bey den verſchiednen Arten eingerichtet, fie ftellt innerhalb der Blumens blätter einen gefranzten Kreis, oder eine häutige Roͤhre vor. Die Paſſionsblumen find auf den ers ften Blick immer bewundernswürdig; die Gewächfe ficken ſich, da fie vanfend find, zu Befleivungen ; das Anfehen derfelben und ihrer Blumen iſt anges nehm, aber ihr Geruch fo ungleich als die Güte and Genießbarfeit ihrer Früchte, welche füß oder fäuerlich find. | Rt | Sie ſtammen fämmtlih aus der neuen Melt; der Sanatismus, der leßtere erobern half, machte auch diefe ihre Blumen zuerft bekannt, F $- 433. | MNMaiutʒbare Theile der vorigen Arten, (197 - 204,) Sie enthalten +) Bauhoͤlzer. 2) Aromatifche Theile, 3) Saure und füße, auch 4) Dehlige Früchte, 5) Zierbaume, 1 Zwey: ndvierzigſtes gepite Bi — | Zweyundvierzigſtes Kapitel, | Familie der rankigen Gewaͤchſe » — d. 434. Kennzeichen der Samilie, Ni Blume hat einen Fleinen Kelch, fuͤnf unan⸗ ſehnliche, gekruͤmmte, oft abfallende Blumenbläts ter, fünf Staubfäden ‚ und eben fo viel einzelne | Enochenharte, herzfoͤrmige Saamen in der meiſt ſaf⸗ | tigen Frucht. Die Gemwärhfe breiten ſich nach allen Seiten aus, und befeftigen ſich mit Ranken, und Wurzeln. d. 435. Boattungen, CVIII. Vitic. Weinſtock. Die Blumenblaͤt⸗ ter hängen mit den Spitzen zufammen. Die Frucht ift eine nackte Deere. CIX. Hedera. Epheu. Die Blumenblätter ftehen voneinander; die Frucht wird von dem Kelche gekrönt. §. 436. Merkwuürdige Arten. CVIII. VITIS. 205) V. vinifera. Gemeiner Weinſtock. Die gelappten Blaͤtter ſind ausgeſchweift und glatt. Das bekannte Gewaͤchs ‚ das von Alters her zu der eigenen Gewaͤchsgaͤhrung gebraucht wird, Die von / 0) Sarmentaceae. Fig. 462 - 464. Familie der rankigen Gewaͤchſe. 125 von ihm den Namen der weinhaften erhalten hat, nd einen berauſchenden Geiſt entwickelt, der, mie feines gleichen, ein erheiterndes Getränk, und eine erquickende Arzney, aber im Uebermaaß ein Gift ‚werden kann, das die Nerven angreift. Unendlich find die Weinarten durch Kultur, Bereifung, und Beymifchung verfchieden; daher die Kenntniß ders felben. und ihrer Behandlung ungemein weitläufig if. Die Weinflöce erfordern ein eignes Clima, und eine eigne Wartung; die Trauben dienen frifch zu Obft, getrocknet als Süßigfeit; ihre Kerne ges ben ein Dehl, und die nach dem Preffen des Mor ſtes übrigen Trefter fowol, als die Hefen, ver Meinftein und Weineſſig find von mannigfaltigem Gebrauch), Ba 206) V. laciniofa. Peterſilienweinſtock Die Blätter find fünfzählig, die Blättchen vielfach zertheilt. Diefe Art giebt ebenfalls Wein. Das Ba terland von beiden gehört wol in füdliche Bez genden, aber ihre Guͤte haben fie erft der Eultur ‚zu verdanfen. Die übrigen Arten diefer Gattung, swelche auch nicht im Morden einheimifch find, Für nen zu Bekleidungen dienen. ..CIX. HEDERA. 207) H. Helix. Gemeiner Epheu. Die Blätter find ſowol enförmig, als gelappt. Ein fletterndes Gewächs, das fi) an Mauern amd ältere Bäume anhängt, fo lange, als es Flets tern kann, unfruchtbar bleibt, hierauf aber baums artig wird, und Blüthen und Früchte trägt. Auch feine Blätter werden indeß in ihrer Geftalt verän dert, wodurch das verfchiedene Alter des Epheus angezeigt wird. Die Bäume faugt er aus, aber ‚ vr die Dreyundoierzigſtes Kapitel," die je Mauern bedeckt er aufs ſchoͤnſte mit bichtem und immergruͤnen Laube. Sein Holz iſt ſchwammig, und dient zu Filtrirbechern, auch, nebſt den Bläts fern, zur Unterhaltung Fünftlicher Gefehwüre. Die Beeren gab man als Brech + und Purgirmittel, ihr Pulver aber zum Schweißtreiben, In warmen haͤndern, auch fehon in Südeuropa, giebt der eins gefchnittne Stamm das Gummi Hederae, das eben wie andre wohlriechende Harze — wer⸗ den kann. In Europa, 264 - 208) H. ————— — Mein ſtock. Sünfblättriger Epheu. Die Blätter find fuͤnfzaͤhlig; die Blättchen eyförmig, und ſaͤge⸗ foͤrmig gezaͤhnt. Ebenfalls kletternd, und zu Betleidungen ge⸗ ſchickt wie der vorige; aber von noch —— Triebe, und weit ſchoͤnern Blaͤttern. Aus Canada. “ Dreyundvierzigſtes Kapitel. Familie der Franzenblumen P). §. 437: | Kennzeihen der Samilie D. Blumenfrone beſteht aus einer großen Me ge übereinandergelegter ‚ faftiger, glangender Blu⸗ menblätter, die am Grunde etwas verwachfen und auf dem Kelche angefügt find. ben fo zahlreich find die Staubfäven. Die Saamen fi nd ort nies renfoͤrmig. | | $. 438. E ») Fimbriatae. Fig. 465 - 468. | Familie der Franzenblumen. 127 a 0. 438. — Uebrige Eigenſchaften. Die Blumenkrone hat oft einen metalliſchen tn; ‚aber eine Eurze Dauer; die Gewächfe find faftig, haben faftvolle, oder verdecfte, over gar Feine Blätter, und beftehen in dieſem Falle allein aus dem gegliederten fleifchigen Stengel. Oft ber “ merft man auf ihnen fternformige Bärte von fteifen Borſten in fpmmetrifcher Ordnung. Sie leben in den heißen Gegenden auf duͤrren Klippen und Sande. * $. 439. er Gettungen. CR. Cadlus. Cactus. Der Griffel ift einfach, und die Frucht einfächerig und faftig. CrxI. Mefembryanthemum. Mittagsblume. Derer Griffel ſind mehrere vorhanden, die Frucht iſt mit Faͤchern verſehen, und trocken. $. 440. Merkwürpdige Ar t en— CX. CACTUS. 209) C. mammillaris. Die Warzendieftel. Der Körper ift rundfich, Dicht mit eyfürmis gen Hervorragungen befeßt, welche borftige Sternchen tragen. Ein fonderbares Gewächs, das die folgenden faſt an fonderbarem Anfehen übertrift. Alle zeich⸗ nen fich durch den blätterlofen faftigen Körper aus, und ffammen aus Südamerika, Die Früchte mehrerer Arten find eßbar; aber durch ihre-feinen Stacheln werden fie fürchterlich. Man rechnet zu PER als eine Mebenart eine andre ebens falls 228 Dreyunbvierzigftes Kapitel. falls rundliche (CC: Melocactus), die Melonendies ſtel, mit einem 14 — ı5edigen Körper ‚ fie feheine aber ‚mehr zu den folgenden zu gehören, : ‚uud den Uebergang auszumachen. 210) C. hexagonns. Sechseckige Fackeldie⸗ ſtel. Der Körper ift eine aufrechtftehende ſechseckige Säule, mit auseinander ftehenden Ecken. Dieſe und mehrere verwandte Arten ſtehen fuͤr ſich, wie ſtarke Saͤulen aufrecht, und werden ’ nach der Anzahl der Een unterfchieden. Sn In⸗ dien dienen dieſe Arten als Fackeln, nachdem ſie ge⸗ | trocknet, in Dehl getaucht, und angezündet worden. 211) €. .Flagelliformis. Peitſchenfoͤrmige > Ranfendieftel. Der Körper ift kriechend, und mit zehn Ecken verſehen. Von der Abtheilung, wozu die vorige Art ge⸗ hoͤrte, unterſcheidet ſich die gegenwaͤrtige nebſt meh— rern andern durch den herumlaufenden hinkriechen⸗ den Stengel. In den Gaͤrten koͤnnen große Ge⸗ laͤnder damit bezogen werden. 212) .C. Opuntia. Gemeine Opuntie. In- dianiſche Feige. Der Koͤrper beſteht aus lau⸗ ter fleiſchigen zuſammengedruͤckten und eyfoͤr⸗ migen Gliedern, mit borſtenfoͤrmigen Sta⸗ cheln. Dieſe und die folgende Art gehoͤren zur letzten Abtheilung dieſer Gattung, zu den gegliederten und meiſt zuſammengedruͤckten. Man zieht dieſe Arten in den Gärten, wegen ihres ſonderbaren An⸗ flandes, zur Zierde. In Weſtindien dienen fie zut Berzäunung, felbft bey Fortificationen, da es ge⸗ fährlich it, von ihnen geftochen zu werden. Die bier genannte Art ift —* in das — Europa uͤbergegangen. 213)" Familie der Fransenblumen, 129 213) C. cochenillifer. Kofchenillopuntie, Die laͤnglich eyförmigen Glieder find ohne Stacheln. VE , Diie Cochenille, eine Art von Schildlaus, welche zu.den rothen tacffarben, auch fonft noch zu allerley Faͤrbereyen gebraucht wird, hält fich auf dies ſem Gewächfe auf, und wird nebjt demfelben forgs fältfig von den Indianern gezogen und behandelt, Die Frucht färbt den Urin derer, die fie genießen, CXI MESEMBRYANTHEMUM. 214) M. cryftallinum. Eisfraut. Die Blume ift weiß, Die abwechfelnden eyförmigen - Blätter find mwellenförmig gebogen, und mit kryſtallhellen Bläschen befest. Diefe Bläschen der Oberfläche geben. der Pflanze das Anfehen, als wenn fie mit gefrornen, oder Fryftallnen Tropfen bedeckt wäre; fie ift, we gen diefer eigenthümlichen Pracht, ein Garfenges waͤchs, aber auch ihr Saft foll in Gallenfranfheiten dienlich, und befonders urintreibend gewefen feyn. Ale Arten diefer Gattung ftammen aus Afrika, | . 215) M. barbatum. Baͤrtige Mittagsblume, Die Blume ift röthlich; die Blätter find laͤng⸗ lich, - fleifchig, walzenfoͤrmig, und an der Spitze, wie die ähnlicher Kelhblätter, mit einem borftigen Sterne verfehen. Ä Auch ein fonderbares Gewächs mit einem duͤn⸗ nen dürren Stengel, großen faftigen Blättern, und anfehnlichen Fupferfarbnen Blumen. 216) M. edule. S$eigenmittagsblume. Die Blumen find gelb, die fleifchigen Blatter drey⸗ Batſch Botanik 2, Th, we feitig, 130 Bierundoinofes Kapitel, feitig, mit gleichen Seiten, ſpitzig, ſteiſ, glatt, % etwas gezähnelt und verwachlen; der Stengel: i ift zweyſchneidig. Bon diefer Art werden die Fruͤchte heſpeiſt, | von einer andern CM. geniculiflorum ) aber die Saamen zu Mehl gemahlen. Verſchiedene Arten CM. copticum und nodiſſorum) dienen zur Be⸗ | reitung der Soda. Vierundvierzigſtes Kapitel. Familie der dreynarbigen Gewaͤchſe N. nn — — — — §. 441. Kennzeichen der Familie. Hi Anzahl der Blumentheile iſt nicht gleich, fünf⸗ oder vierfach; aber die Hauptbeſtimmung liegt in den Saamen, welche mit breiten Narben verſehen, mit denſelben aneinander angefuͤgt ſind, indem die Fruchtbaͤlge gegeneinander ſtoßen, und mit ihren in⸗ nern Naͤthen zuſammenwachſen. Meift find die Saas men von einer harten Subſtanz, und liegen entwes der in Kapfeln, die fie dicht umfchliegen, oder feſt mit ihnen verwachfen, oder in aufgeblasnen Bälgen. Mehrentheils liegt in jedem Sad) nur Ein Saame, und die Frucht beſteht aus dren Faͤchern. Diele leicht daß die Familie in einige andre, mehr natürs liche gefrennt werden kann. ' ) — — | 9) Trihilatae, Fig. 472-475. Familie der dreynarbigen Gewaͤchſe. 131 er —— Sattungen. mit fleiſchigen die Saamen umſchließenden rundlichen Kapſeln, und unregelmaͤßiger Blus me mit welligen und gefranzten Blättern. CXi. Topacolum. Rapuzinerblume. Der Kelch iſt gefpornt, die Narbe am Ende des Griffels dreyfach. CXIII. Aefeulus. Roßkaſtanie. Der Kelch, ift fo wie die Narbe einfach, und gewöhnlich ges bilder. B) mit aufgeblasnen Kapfeln, an deren innerften Wänden die Saamen angeheftet find. CXIV. Staphylaca. Pimpernuß. Die fünfs blättrige Blume Hat einen großen fünfblättris gen gefärbten Kelch, und fünf Staubfäden. CXV. Sapindus. Seifenbeerbaum. Die achks bläffrige Blumenfrone bat einen vierblaͤttrigen Kelch und acht Staubfaͤden. C) mit verſchloßnen oder angewachsnen, gefluͤ⸗ - gelten Früchten. CXVI. Acer. Ahorn, Die fünfblättrige Blus . me hat ein drüfiges Polfter, aus welchem acht Staubfäden und zwey Narben auf einem Griffel entfpringen. §. 443. Berfwüorpige Arten— CXUI. TROPAEOLUM. 217) T. majus. Indianiſche Kreſſe. Die Blätter find fchildfürmig und faft fünfiappig; Die Blumenblaͤtter abgeiiumpft. 2 Das RM 33 Vierundvierzʒigſtes Kapitel Das ftarfwachfende K Kraut giebt mit, fein 2 Bläktern gute Sommerbefleidungeng und feine gelb rothen Blumen haben ein prächtiges AUnfehen. Die Dlumen fönnen als Salat, die eingemachten Früchte aber wie Kapern ‚gefpeift werden. Die Blumen fol fen des Nachts 9* phosphorifchen Blitz⸗ abmich —9 Schein von ſich geben. Dieſe Urt ſtammt nebſt einer andern, deren Blumen fpigige Blätter, haben CT. minus), aus Peru, kam aber über ein Jahrhundert fpäter (1684) nach Europa. CXUL. AESCULUS. 218). Ae. Hippocaftanum. Gemeine Roß kaſtanie. Die Blumen tragen ſieben Staub⸗ faͤden, die Früchte find ſtachlig. Blätter und DI umenfträuße geben fowol we; gen ihrer Größe als Schoͤnheit dieſem Baume eine vorzuͤgliche Stelle. Er waͤchſt ſchnell, nur ver⸗ ſiehrt er gegen den Herbſt ſehr bald feine Blätter. Das Holz kommt dem tindenholze nahe, Dauert aber in der Näffe nicht. Die Rinde dient zum Färs ben, und als Arzney ſtatt der Chinarinde. Die Frucht ift fehr bitter, doch Fann fie zur Maft, ihr Kern insbefondere zu Stärfe und Puder, zu Brands wein, auch als Coffee gebraucht werden. Der Kern im Waſſer zerrieben macht dieſes ſeifenartig, und zum Waſchen geſchickter. Rinde und Frucht— ſchaale ſind zuſammenziehend. Die Blaͤtter werden vom Viehe gefreſſen. Kam aus dem noͤrdlichen Aſien im fen ten Jahrhundert nach Europa. CXIV. :STAPHYLAEA. . 219). 8. pinnata. Gemeine Vimpernuß. Die Blätter find gefiedert, | Die, e \ N Fe a ae ne een an Familie der dreynarbigen Gewaͤchſe. 133 Dieſe, und eine andre virginiſche Art mit drey⸗ zähligen Blättern, giebt wegen ihrer Blumen und Blätter Zierbäume. Die fteinharten Saamen dies nen zum Kinderfpiel und zu Nofenfrängen.. In Südeuropa, CXV. SAPINDUS. 220) S. Saponaria. Gemeiner Geifenbeer: baum. Die Blätter find abgebrochen gefie- dert, der Stamm ift ſtachellos. Diie hautigen Kapfeln fonnen wie Seife zum Wafchen gebraucht, und die Saamen wie Knöpfe in Metall eingefaßt werden. In beiden Indien. CXVI. ACER. Be 221) A.Pfeudo-Platanus. Gemeiner Ahorn. Die Blätter find fünflappig, ungleich fügefdrz mig gezähntz die Blumen ftehen in Trauben. Das Holz ift maferig, leidet weder vom ers fen noch vom Wurme, und wird zu manntgfaltiger Schreiner > und Drechslerarbeit angewendet. Die Saamen find die größten in diefer Gaftung. Die jungen Triebe find blutroth. Man zieht aud) ven Baum zu tuffwaldungen und Allen, nur kann er das Befchneiden nicht vertragen. Es giebt eine Abanderung mit fehecfigen Blättern. Ä Iſt auf den Bergen in Öefterreich und der Schweig einheimiſch. 222) A. platanoides. fenne. Die Blätter find fünflappig, mit zugefpisten, und fpikig gezähmelten Lappen; die Blumen ftehen in Traubendolden. Die Blaͤtter geben abgeriſſen einen ſcharfen Milchſaft, daher fie don Inſeckten nicht angegan— le 33 gen 1 234 Dierundviersigfted Kapitel, gefftwerden. Im Fruͤhjahr Fann man fie ala Salat | fpeifen. Das Holz iſt von geringerer Güte gegen ‚das vorige. Die jungen Triebe haben eine grüne Farbe. In Nordeuropa, auch wol im ſuͤdli⸗ eben, auf hoben Bergen. 223) A. campefire. Maßholder. Die | "Blätter haben ftumpfe und eingeferbte Lappen. Diefe niedrige Art dient zu Hecken und Zaus nen. Das maferige Holz wird vorzüglich zu Dres berarbeiten gefucht. In Europa, vorzüglich im füdlichern, 224) A. Sacharinum. Zuckerahorn. Die, Blätter find unten wollig, handfoͤrmig, fünfs theilig, mit zugefpisten und gezähnelten Lappen. Die gegenwärtige Art ift befonders wegen des füßen Saftes berühmt, ven die Nordamerifaner aus dem angebohrten Stamme gewinnen und zu Zucker einfochen. Einen folhen Saft erhält man aber nicht allein. aus denen hier angeführten, fons dern auch aus andern weniger befannten Arten ver Ahorngattung, und es läßt fich überdem aus ers wähntem Safte Efiig und Brandwein machen, man kann ihn als ein Mittel wider ven Schaarbod, und beym Biere als Malz gebrauchen, Der Zuckerahorn wächft in Penſylvanien. ——— — — — — Fuͤnf⸗ ‘ < —— —2 Zu im oe tak' RTV. a rt en ee u Fi nn E : Ä * | 1 3 5 RE REN "r Fuͤnfundvierzigſtes Kapitel, Merfwürdige Gattungen mit fünfblät- triger Blumenkrone, welche nicht unter die vorigen Familien zu bringen waren. $. 444. | Gattungen mit Kofenblumen, A) mit einfaamiger Frucht. CXVII. Mangifera. Mlangobaum. Die Stein frucht iſt nierenformig, die Blume hat fünf Staubfaͤden. CXVIII. Anacardium. Nierenbaum. Die nierenfoͤrmige Nuß ſitzt auf einem fleiſchigen fruchtfoͤrmigen Boden, die Blume hat neun vollkommne, und einen unfruchtbaren Staubs faden. CXIX. Myriftica. Ffiusktatennußgbaum. Die Steinfrucht hat zwifchen dem Fleifche und der Nuß ein neßförmiges Gewebe. Die Staubs- fäden find haufig. CXX. ARhus. Sumach. Die beerenartige Frucht haf einen Saamen, ald Stempel trägt fie drey Narben; der Staubfäden find fünf. CXXI. Lagoecia. Federknopf. Die verfchloßne — Frucht wird von dem Kelche gefront, der aus fünf gefiederten Theilen befteht; welches auch von den allgemeinen und befondern Hüllen der Blumendolde gilt. A B) mit 136 Fuͤnfundvierzigſtes Kapitel, — — it zweyſaamiger Frucht. J welche in Dolden ſtehen. Die Frucht iſt bee⸗ renartig. # C) mit einfacher, aber vielfaamiger Frucht. CXXIII. Tilia. Linde. Häufige Staubfaͤden aus dem Blumenboden. Ein fuͤnftheiliger gleicher Kelch, Eine trockne Frucht. CXXIV. Ciſtus. Ciſtus. Staubfaͤden der vo⸗ rigen Gattung. Ein fuͤnfblaͤttriger Kelch mit zwey kleinern, und drey groͤßern Blaͤttchen. Eine trockne Frucht. CXXV. Portulaca. Portulack. Staubfaͤden, wie vorher. Ein zweytheiliger Kelch, eine in die Queere aufſpringende Frucht. CXXVI. Myrtus. Myrte. Häufige aus dem Kelch entfpringende Staubfaͤden. Die Beere iſt zwey⸗bis dreyſaamig. CXXVII. Cafine. Caſſine. Fünf Staubfaͤden, eine dreyſaamige Beere. XII. Panax. Rraftwurzel® Ein Stamm trägt. männliche ‚ der andre Zwifterblüthen, CXXVIN. Tamarix. Tamariste. Fünf oder zehn Staubfäben; eine einfächerige , Dres Flappige Kapfel mit haarig gefrönten Saamen. D) mit einer fchootens oder hülfenartigen —— CXXIX. Haematoxylon. Blutholz. Die zwey Klappen der Frucht ſind ſchifffoͤrmig. Die Blume hat zehn Staubfaͤden. E) mit einer deutlich aus mehrern Baͤlgen zuſam—⸗ mweengeſetzten Frucht. a) mit einfachen Griffel, CXXX. Quafia. Quaſſie. Die fünf Frucht bälge ſtehen deutlich von einander, ein jeder er. ee _ | . Oiaenpek mit fünfläfte. Blumenkrone. 137 trägt nur Einen Saamen. innerhalb der‘ zehn Staubfäden befinden fich roch. fünf Schuppen. CcXXXI. Guajacum. Pockenholz. Die Ka⸗— pſel iſt eckig und mit Faͤchern verſehen. Die Blumenblaͤtter ſtehen auf dem Kelche. Zehn Staubfaͤden. CRKXKUL. Diltamnus. Diptam. Die Die Kapfel beſteht aus fuͤnf unterſchiedenen nur inn⸗ waͤrts verbundnen Baͤlgen. Die zehn Staubfaͤden ſind, wie Stengel und Red, mit Drüschen befeßt. | CXXXIII. Ruta. Raute. Die Kapfel wie bey der vorigen Öatfung. Der dlumenbo- den ift druͤſig und fehwigt aus zehn Punks ten Saft aus. Staubfäden find 8 — 10. b) mit mehrern Griffen, oder Narben. CXXXIV. Phytolacca. Rermesbeere. Die Frucht ift eine vielfaamige Deere, die aus einfaamigen Bälgen zufammengefest iſt. Aus jedem Balge entſteht in der Blume ein Griffel. CXXXV. Dillenia. Dillenie. Die Feucht ift zufammengefegt aus Kapfeln, welche viele Fleine Saamen enthalten, und fich an eine fleifehige Säule des Blumenbodens anfegen. Die Narben bilden in der Blume einen Stern. F) mit zehnbläftriger Blumenfrone. CXXXVI. Bixa Örleanbaum. Die La pfel iſt zweyklappig und einfaͤchrig. Die Staubfaͤden ſtehen in großer un auf dem Blumenboden. 5 $. 445. g\ —— 138 Fauaͤnfundvierzigſtes Kapitel, 6. 445. Merfwirdige Arten. CXVII. MANGIFERA. 225) M. indica. —— Mangobaum. Die Blumen ſtehen in Trauben. Die Früchte werden roh, oder verſchieden zu⸗ gerichtet und eingemacht , gefpeift; aus ihrem Safte wird Wein, aus denen Kernen aber ein Mehl be reitet. Das Holz dient zu Schreinerarbeit, auch foll es zue Arzney Fonnen gebraucht werden. In Oſtindien. CXVIII. ANACARDIUM. 226) A. occidentale. Der gemeine Nieren⸗ baum. Kaſchunußbaum. Die Blaͤtter ſind umgekehrt eyfoͤrmig, verlaͤngert. Der Saft der unaͤchten birnfoͤrmigen Frucht, auf welcher die Nuß befindlich, iſt ſuͤßlich herbe, geſund, und ſtaͤrkend. Die Fruͤchte werden auch gekocht, oder eingemacht. Blaͤtter und Rinde ſind zuſammenziehender, und ſtopfen. Die nierenfoͤrmige Nuß hat einen mandelartigen wohlſchmeckenden Kern, der mehrentheils gebraten geſpeiſt wird; aber a nn A die Schaale derſelben führt ein feharfes Gift, veffen fchleimige Auflöfung i im Wafler, oder deffen Rauch Geſchwulſt des Körpers zumege bringt, wenn der felbe davon berührt wird. Aus dem Baume felbft ſchwitzt ein klares Gummi, In beiden Indien. CXIX. MYRISTICA. 227) M. officinalis. Muskatennußbaum. Die Blätter find länglich. Die Frucht diefes berühmten Baumes iſt einer we Nuß ahnlich. Dach neuern Bemerfuns gen Gattungen mit fünfblätte. Blumenkrone. 139 gen wäre es die Bluͤthe vielleicht auch, welche nur einen Kelch ohne Krone und halbgetrennte Geſchlech⸗ ter beſitzen ſoll. Unter einem weichen roͤthlichen Seile ftegt eine netzfoͤrmige gelbroͤthliche Decke, die uskatenbluͤthe welche eine braͤunliche glatte Nuß einſchließt, in welcher ein runzlicher inwendig mars morirter Kern oder die fogenannte Musfatennuß verborgen if. Die Musfatennüffe werden, wie andere Gewürze, mit Kalfwaffer gebeißt, damit fie nicht verderben. Ihr Gebrauch als Arzney und Speifegerwürz {ft fehr mannigfaltig, doch erfterer weniger beträchtlich. ° Die ganzen unreifen Früchte werden auch eingemacht. Ehedem wuchs der Baum nur auf den Mo⸗ lucken, vorzüglich auf Banda, und war in der Gewalt der Holländer. Im Jahr 1770 und 1772 aber fam er durch Poivre auch auf Die franzoͤſi⸗ feben Inſeln in Sftindien. CXX. RHUS. 228) R. coriaria. Gerber; Sumach. Die Blätter find gefiedert, die Blättchen eyrund, ftumpf fügeförmig gezaͤhnt, und unten wollig. Holz und Blätter dienen zur Gerberey, wo die fohe den Namen Schmac befommt; Wurzel und Srüchte zu verſchiedenen Farben; die legtern verſtaͤrken die Saͤure des Eſſigs, und laſſen ſich auch als ein Gewuͤrz brauchen. Auch innerlich hat man die Blumen und Saamen angewendet, doch ſcheint dieſes zu ſehr gewagt zu ſeyn. Als Gerbes mittel find übrigens noch mehrere Arten dieſer Gat— tung befannt. Aus Südeuropa und Weſtaſi ien, Boch dauerf er auch bey uns aus. Mi 140 Fünfundsiersigftes Kapitel. 229) R. Vernix. Firniß⸗ Sumach. Die Blaͤtter, welche jährlich abfallen, find gefie⸗ ‘dert, die Blättchen ungezähnt, aber nicht glatt; die Blattftiele gleich und ungegliedert. Aus diefem Baume wird der bortreffliche Fir⸗ niß der Japaner erhalten, wenn der Stamm einge⸗ ſchnitten wird, worauf ein Saft zum Vorſchein kommt, welcher uͤbel riecht und an der ruft ſchwarz wird. Aus den Saamen preßt man ein talgarti⸗ ges Oehl zu lichtern, wozu auch andre Arten dieſer Gattung dienen koͤnnen. Der Firniß⸗ Sumach waͤchſt in Nordame⸗ rika und Japan. Vom KR. copallino kommt eine Art des Copalgummi, welche ebenfalls zu Firniſſen gebraucht wird. | 230) R. Toxicodendron. Gift: Sumad). Die Blätter find dreyzaͤhlig; die Blättchen geftielt, ecfig, und etwas wollig; der Stamm ift wurzelnd. So wie im vorigen, liegt auch in dieſem Bau⸗ me ein ſcharfes Gift, als ein milchiger, an der Luft ſchwarz werdender Saft, das, wie in der Kafchus nuß, durch Berührung und Rauch ein Aufjchwellen des Körpers verurfacht, welches fich mit Blaſen und Abfchuppung der Hauf endigt, und fonft nicht toͤdtlich tft. Beſonders ift es, daß von beiden fo ähnlichen Giftarten nur gewiſſe Perfonen heftig ans gegriffen werden; daß aber die bloße Ausdünftung des Baumes im Freyen nachtheilig ſey, ift nicht wahrſcheinlich. In Virginien und Canada, CXXIL-LAGOECIZ 23 DB * cuminoides. Kuͤmmelartiger Br Enopf. Die Blätter find gefiedert. | Eine Gattungen mit fuͤnfblaͤttr. Blumenkrone. 141 Eine Art des Ammi ( A. veterum) beſteht nach finne‘ aus den Saamen dieſes Gewaͤchſes, das in Weftafien und auf den naheliegenden ſuͤdeuro⸗ päilchen Inſeln zu Haufe iſt. CXXII. PANAX. 232) P. quinquefolium. Ginfeng. Drey fuͤnfzaͤhlige Blätter fichen beyfammen, Die Ehinefen bezahlten, wenigſtens ehedem, die Wurzeln diefer Pflanze mit ungeheuern Sum: men, und die Sammlung derfelben war ein Faifers fiches Borrecht. Sie verfprachen fich außerordent- liche Kräfte von ihr, wie von der Ninſiwurzel, und bereiteten fie durch deu Dampf von gefochten Reiß eben fo befonders zu. Ihr Geſchmack iſt ſuͤßlich, gelinde bitter und gewuͤrzhaft, ihr Ruhm aber grös fer als ihr Werth. Dieſe Pflanze wächft in der chinefifchen Tatarey, und in Nordamerika. CXXIII. TILIA. 233) T. europaea. Europäifche finde. Die Blumen haben Feine Honigbehälter, wie die amerikaniſche Art. Der Baum dient zu fauben und Gängen; die Bluͤthen, deren Geruch fehr angenehm ift, werden von den Bienen gefucht, und der angeoohrte Stamm giebt einen Saft, wie die Birken. Der Wurzel trieb ift ſtark, und zuweilen nachtheilig, die Blätter verderben als Fütterung die Butter. Aus ihnen md aus den Blumen kann man durch Deftilatiow fowol, als durch Gaͤhrung ‚ einen Weingeift ‚ von den Blumen aber ein wohlriechendes gebräuchliches Waſſer erhalten. Die Saamen geben durch Preſ⸗ ſen ein Oehl, das weiche Holz wird vor andern zu ra Arbeiten gewählt, feine Kohlen dienen | sum 142 Fuͤnfundoierzigſtes Kapitel . zum Zeichnen, und der Baſt laͤßt ſich zu mancherley Dingen verarbeiten. Die Winterlinde iſt eine et⸗ was härtere Abänderung. In Zuropa, auf niedrigern Begenden. CRXIV. CTISTUE 234) C. ereticus. Eretifcher Ciftus. De Stamm ift baumartig, ‚ohne Afterblätter, die Blätter find eyrund lanzenförmig, mit einem eisgrauen Filz überzogen, dreyrippig, und ftiellos. Bon den Zweigen und Blättern diefes Baums wird das Gummi tadanum in der heißeften Jahres» zeit mit ledernen Nechen gefammelt, aber ehe es zu ung fommt mit Sand und Afche im größten Ueber⸗ maaße verfälfcht. est braucht man es blos noch zum Raͤuchern. Auch andre ausdauernde baums förmige Arten diefer Gattung liefern ein ähnliches: Harz. In Candien und Syrien. CXXV, PORTULACA. 235) P. oleracea. Gemeiner Portulack. Die - Blätter find Eeilfürmig, die Blumen feftfigend. Ein wäfferiges etwas fäuerliches Gewaͤchs, welches gekocht, oder wie Salat bereitet, gefpeift werden kann. Ehedem hat man es innerlich gegen Entzündung und Galle gebraucht, auch glaubte man durch den Außerlichen Gebrauch) Hühneraugen vertreiben zu Fonnen. MWächft faft in allen Welttheilen, fibf auf der Aſcenſionsinſel. CXXVI. MYRTUS. 236) M. communis. Gemeine Myrte. Die Blumen ſtehen einzeln, zwiſchen zweyblaͤttrigen Huͤllen. Wegen } 9 Gattungen mit fünfslättr. Blumenkrone. 143 Wegen der fchonen Blätter und Blumen ift biefe Art ein Zierbaum, von dem man mehrere Abs änderungen fennt. Ben denen Alten vertraten vie Beeren die Stelle des Pfeffers; die Blätter find ges würzhaft und herbe, deswegen alfo ein anhaltendes Arzneymittel und ein Gerbematerial. In Afien, Afrika, und Sudeutopa. 237) M. caryophyllata. Melfen » Morte. Die Blumenftiete find dreytheilig, und tragen viele Blumen, die Blätter find umgekehrt eye fürmig. | | Der Würznelfengeruch, der auch in andern Myrtenarten wahrgenommen roird, ift in diefer bes fonders ftarf; man ſammelt die innere Rinde des Baums, und verfauft fie unter dem Namen der Melfenrinde (Caflia caryophyllata). Das Holz ift voth, hart, fehwer, guf zu polieren, und zu har: ten Werkzeugen, als zu den Zähnen der Räder in ven Zuckermühlen, zu gebrauchen. Aus Zeylon. Eine andre dafelbft wachjende Art CMyrtus Cumini) hat einen Kuͤmmelgeruch. 238) M. Pimenta. Gewürz: Myrte. Die Blätter ftehen abmwechfelnd. Die Früchte diefes Baumes haben einen ver- mifchten gewürghaften Geruch, man nennt fie Al lerleywürze, ımd ihre Gebrauch zur Würzung der Speifen ift bey uns fehr gewöhnlich. Sie werden, wie verfchiedne andre gewuͤrzhafte Früchte, vor der Reife geſammelt, weil fie nachher weniger Fräftig find. Bey gefihwollnen Füßen braucht man fie, zu Bädern. ER | Jamaica. CXXVII. CASSINE. » 239) C. Peragua. Thee⸗Caſſine. Die Blaͤtter ſind geſtielt, elliptiſch, fägeförmig ger — Zaͤͤhnt, 144 4 3 Sünfunboiegigfies Kapitel. — in; Hr zaͤhnt, und etwas ſpitzig; Die * ſind wey⸗ ſchneidig. Won dieſem Gewaͤchs fen die Blätter. aim Ü —— eine Art des Paragayerthees ‚ womit die 1 Jeſuiten einen beträchtlichen Handel treiben. Die Blätter diefer Art find bitter, Fünnen ein leichtes | Brechen erregen, und den Magen ftärfen. _ Au uch andre Ausleerungen Fonnen — befoͤrdert werden. Carolina und virginien CXXVIII. TAMARIX. | 240) T. germanica. Deutfche Tamarisfe, Die J—— haben zehn Staubfaͤden. Die Rinde von dieſer und der franzoͤſiſchen CT. gallica) mit fünf Staubfaͤden, iſt offenbar. herbe und bitterlich. Die Alten, und auch wol eis. nige Neuere, fihreiben ihr erüffnende Kräfte zu, wodurch fie —— der Eingeweide heben koͤnnte. In Deutſchland auf uͤbetſchwemmten Gegenden. CXXIX. HAEMATOXYLON. 241) H. campechianum. Kampefcheholz. Die Blätter find gefiedert, Die Blumentrauben ſte— ben am Ende. a Das fefte ſchwere dunfelrothe Holz i “ein Särbematerial, welches zu den dunkeln fehie J rauen und ſchwaͤrzlichen Farben anwendbar iſt. s enthält ein zuſammenziehendes Harz, weswe⸗ gen es in der Ruhr gebraucht wird, und ein — ches Gummi, welches oft aus dem Stamme un den Hauptaͤſten ausſchwitzt. | — Aus Campeche in Amerika. = " CXXX. Pi ' | Gattungen mit fünfte, Stımenfrong 14 5 —————— 242) Q. amara. Bittere Quaſſie. Die — Blumen ſind Zwitterbluͤthen, die Blaͤtter ſind abgebrochen gefiedert, die Blaͤttchen ſtehen einander gegenüber, und find. ſtiellos; der Blaͤttſtiel iſt geoftedent und geflügelt, Die Blu⸗ men fiehen in Trauben. Alle Theile des Baumes find bitter, ohne Herbigkeit, und geben mit Eifenvitriol Feine Dinte, Man bedient fich der Wurzel und Rinde. Go bits ter fie auch iſt, fo macht fie doch nicht Erbrechen, fondern ſtillt daffelde vielmehr. Sie widerfteht der Faͤulniß, den vegetabilifchen Säuren, den Wuͤr⸗ mern und Wechſelfiebern; wegen letzterer Eigen, fehaft wurde fie in Surinam zuerft gebraucht, und bierauf weiter befannt gemacht. In Surinam und auf St. Croix. 243) Q. Simaruba. Gimarube. Die Ge fehlechter find halbgetrennt , die Blätter abges beochen gefiedert, mit abwechfelnden etwas. geſtielten Blättchen , und einem nackten Blatt ſtiele; die Blumen ftehen in Rifpen. Die zähe und fajerige Ninde der Wurzel iſt Bir, aber nicht herbe, wird gegen innerliche Schwächen gegeben, und iſt vorzüglich durch ihre raͤfte gegen die Ruhr berühmt. Auch ik fie bey een und Wechſelfiebern dienlich befunden 0. Die Burfera gummifera liefert zwar ein ahnlicnes, aber ſchwaͤcheres Produkt, und nicht die wal e Simaruba wie man ehedem glaubte. Su Cayenne und Guiane, "auch auf Delingo, # —7 cxxxt GUAJACUM. : MM G. offieinale. Franzoſenholz. Die tter ſind zweypaarig, die Blättchen ſtumpf. anit 2. , K Das a; —* J 0 * 2. W \ N IN Fünfundoierzigfies Kapitel, ih 3 Ä Das berämtefte Nittel aus dem Gewie 2 reich, welches gegen Die buſtſeuche befannt gewor en, ift Holz und Ninde diefes Baumes. Das Holy und das Harz deffelben färbt ſich unter verſchiedenen a Umftänden an der freyen Luft blau. letzteres iſt auch als ein Mittel wider das Podagra in neuern Zeiten fehr gerühmt worden. Sowol das Holz als das Harz wird durch andre harzige Körper ver⸗ €; } Tem Auf Domingo und Jamaica. CXXXII. DICTAMNUS. J 4 245) D. albus. Weißer Diptam. Die Blätter find gefiedert. 3 Die prächtig blühende Pflanze trägt auf den mehreften Theilen, felbft an den Staubfäben, eine Menge von Drüfen, welche einen balfamifchen Duft ‚aushauchen, der ſich bey ſtillem und warmen Wetter fo um diefelbe anhäuft, daß man ihn anzünden Tann. An den Staubfäben kann man ihre verfchies dene Stellung vor, in, und nach der Befruchtung fehr gut bemerfen. Die Saamenfapfeln find Fräfs \ tiger als die übrigen Theile; doch bedient man fih gewöhnlich des Baftes von der Rinde gegen Würs — Wechſelfieber, Verſchleimung, Fallſucht, und ollh eit. "in Deutſchland, Frankreich, und Itallen : CXXXIM. RUTA. 246) R. graveolens. Gemeine Kaufe. Die Blätter find vielfach zufammengefeßt, die End- bfüthen find fünffach, die Seitenbiltyen vier⸗ fach abgetheilt. Eine balſamiſche, aber nicht allen. Perfonen angenehm riechende, auch nicht ganz von Schärfe befreyte TOR: ‚Die faft reifen Früchte find am - | kraͤf⸗ N Oattungn mit Künfördte. Blumenkrone. 147 ftigften; man braucht die Blätter, vorzüglich die | * "als ein magenftärfendes, Frampfftillendes und ere— Mittel. In Südeuropa und Nordafrika. Die J — Baterlande wild wachſende Pflanze iſt kraͤf⸗ tiger als die bey uns in den Gaͤrten gezogne; und die alleppiſche CR. chalepenfis) hat einen * ſtaͤr⸗ kern Geruch. CXXXIV. PHYTOLACCA. 247) P. decandra. Zehnfadige Kermesbeere. Die Blumen haben zehn Staubfaͤden und zehn Griffel. Die jungen Blaͤtter koͤnnen als Gemuͤſe ge⸗ ſpeiſt werden, die aͤltern haben eine freſſende Schaͤr⸗ fe, die hier, wie in der europaͤiſchen Zahnwurz, gegen den Krebs aͤußerlich gebraucht wird. Die Pflanze wird wegen ihrer Groͤße und der ſchoͤnen dunkelrothen Beeren in unſern Gaͤrten gezogen; aus den letztern ließen ſich vielleicht Saftfarben zie⸗ hen, ſo wie auch ehedem der Portwein wirklich da⸗ mit gefaͤrbt wurde. In Virginien, auch in der Schweig, CXXXV. DILLENTA. 248) D. indica. Indianiſche Dillenie. Ein Baum, welcher eßbare Früchte trägt, die man rob ober eingemacht jpeift. Bor der Neife haben fie eine fo ftarfe Säure, daß fie den Eitros nen gleihfommen. Der Gattungsname dieſes Baums ift dem Andenken unfers unvergeßlicherr tandsmannes, des Kohann Jakob Dillenius, eines der größten Botaniften und wahren klare ih⸗ rer Wiſſenſchaft, geheiligt. — Malabar. | K 2 CXXXVI. ei | Sechdundoierzioſtes Kapitel. AR CXXXVIL BIXA. SHE N “ 13 Wi } RR.) — 240) B. Orellana, Orleambaum. er Se find ftachlig. Der Baum dient in feinem Baterlande zum - Grenzzeichen, und wird auch fonft bey die Haͤuſer gepflanzt. Das Holz giebt, aneinander gerieben, Feuer, und die Rinde liefert den zaͤheſten Baſt. Die Wurzel färbt gelb, aber die braunrothe Farbe, welche eine Handelswaare ausmacht, der Orlean, oder Roku, wird aus dem Teig der Früchte gewons nen, in welchem die Saamen liegen, indem derjelbe als ein Bodenſatz getrocfnet wird. Er dient den Färbern zum Feuergelb; Butter und Schokolate werden zuweilen damit gefaͤrbt, und die Indianer bemahlen ſich damit. Der Geſchmack iſt zuſam⸗ mehgziehend, der Geruch ſchimmlig oder etwas vio⸗ letartig; nur in Amerika wird es als ein ſtopfendes Mittel I bey Ruhren gebraucht. | Ba Suͤdamerika. Sechsundvierzigſtes Bapitel. Familie derer DRIVER ING Arten * % — Rennzeichen der Familie. Des Blumenkrone iſt, wie bey den naͤchſtfolgen⸗ den Familien, vierblaͤttrig; die Blumenblaͤtter ſte⸗ hen bey der gegenwaͤrtigen aber nebſt den Staubfaͤ⸗ den auf dem Rande des Kelchs, in deſſen Grunde ein freyſtehender oder angewachſner Fruchtknoten befindlich iſt. Die Blumentheile Ba) ſ ch nach der zwey⸗ oder vierfachen Zahl. 447 . r) Calycanthemae, Fig. 478. 479. ® je! Familie derer Meiderigarten. 149 2 Ber d. 447. » Gattungen, — mit vier Staubfäden. CXXXVIN. Trapa. Waſſernuß. Die einfaas mige Frucht iſt mit dem Kelche verwachſen, durch deſſen Stacheln fie gleichſam gehoͤrnt wird. B) mit acht Staubfaͤden, und — Frucht. CXXXVIII. Oemothera. Nachtkerze. Die Staubbeutel ſind laͤnglich, die Saamen unges front. CXXXIX. Zpilobium. Schootenweibderig. Die Staubbeutel find eyformig, die Saamen mit Haarfronen verfehen. } $. 448. Werkwibrvige WIR CXXXVI. TRAPA. 250) T. natans. Gemeine Waſſernuß. Die Fruͤchte haben vier Hoͤrner. Wie beym Wafferranunfel fi nd auch Bier die Blätter unter dem Waſſer zertheilt, die ſchwimmen⸗ den aber ganz. Sie koͤnnen zum Futter dienen, wozu ſie vor Zeiten von alten Voͤlkern gebraucht wurden, die Wurzeln werden von den Japanern zu Suppen geſpeiſt. Das Mark der nußartigen Fruͤchte iſt eßbar, auch laͤßt ſich ein Mehl aus denſelben be⸗ reiten. Die Fruͤchte, welche, wenn ſie reif ſind, leicht abfallen und unterſinken, muͤſſen vorſichtig gefammelt, und, da fie leicht blähen und ſtopfen, auge. im Uebermaaß genoffen werden. Diefe Art wächft in füdeuropäifchen und afiatifeben febenden Waſſern. Cine andre ins dianifche Art mit zweyhbrniger Frucht CT. bicornis) wird auch in China zur Speije, außerdem aber ws zu rain der Gefäße gebraucht. 8 3 CXXXVIII. “ Sechsundoierjigfked Kapitel. CXXXvVII. OENOTHERA. ı ww 25 1) Oe. biennis. - Spanifche Rapunzel, Ruͤbrapunzel. Die Pätter find eyförmig fans # zenförmig, und flach; der Stengel 9 etwas J anh Die Wurzel kann im erſten Jahre AN Salat genoffen werden, und fie wird darum in den Gärten gezogen. Die Bienen gehen nad) den Bluͤthen. Inm Jahr 1614. kam dieſe Art aus Vir⸗ ginien, ’ . CXXXIX. EPILOBIUM. “ 252) E. anguftifolium. Schmahlblättriger Schootenweiderig. Die Blätter fichen zerz ſtreut, und find faft gleichbreit lanzenförmig; die Blumenkronen find ungleichfoͤrmig; die GStaubfäden aber, wie bey noch einer Art CE. latifolium), niedergebogen. "Aus den Blättern bereiten die Ruſſen ein bes rauſchendes Getraͤnk, die Pflanze wird in Kamt⸗ ſchatka als Zugemuͤſe, und die Wurzelſproſſen wer⸗ den auch ſonſt als Spargel gegeffen. Aus der Saas menwolle läßt fich ein Gewebe verferfigen, | Nordeuropa. 253) E. hirſutum. Rauher Stchoolenweide rig. Die Blaͤtter ſtehen gegenuͤber, ſind lan⸗ zenfoͤrmig, ſaͤgenartig gezaͤhnt, laufen am Stengel herab, und umfaſſen ihn. Die. Staubfäden ftehen auftecht, und die Blumen⸗ blaͤtter ſind eingekerbt, wie bey noch mehreren Arten. Dieſe und andere Weiderichsarten —— in der Benutzung mit voriger überein; fie find auch Futterkraͤuter. Die gegenwaͤrtige iſt vorzuͤglich im Stande Die verdorbene luft zu verbeſſern. Auf feuchten Plägen in Europa. Sieben, ’ —— — 151 rei ie Siebenundvierzigſtes Kapitel, Samilie der Mohnrauten 9. $. 449. Kennzeichen der Samilie. n ber vierblättrigen Blume figen die Staubfüs den auf dem Blumenboden, wie bey den folgenden, und nicht, wie bey der vorigen, auf dem Keldy; aber fie unterfcheiden diefe Familie von den Schoos tengewächfen durch das gleichbreite oder verdickte Ende der Fäden. Zum Unterfchied von der naͤchſt⸗ folgenden ift entweder nur eine Bedeckung vorhans den, oder Kelche und Kronen haben in ihren Theis len einerley Anzahl. $. 450. Vebrige Eigenſchaften. Die zahlreichen Staubfäden ſowol als die Stempel zeigen viel Aehnlichfeit mit den vielfchoos - tigen, bey erſtern find die Fäden oberwärts nicht verdünnt, leßtere find immer einfach, oder aus eins zelnen Bälgen beftehend, mit fehiefen großen Mars ben, und ein oder mehrern Saamen. Die Dlus mentheile fallen, die Stempel ausgenommen, fehr bald nach der Eröffnung der Blume ab. Die Pflans zen find mehrentheils mit einem Neif überzogen, ° nicht ganz von Verdachte frey, und daher, wie auch durch die Anzahl der Blumentheile, mit den folgen den verwandt. eh | | * Ka4 $. 451. 8) Caducae. Fig. 481-484 152. Stebenunboürrzofer MAR. * ge * hi * $. 45 I. A RN nr ki * yo * Gattungen.“ * — —— cxu Nalictrum. Wieſenraute. Die deucht balge find trocken und einſaamig; in der Blu⸗ mæe iſt nur eine vierblättrige Bedeckung vor⸗ handen. CXLI. Actaea. Schwarzkraut. Die Frucht⸗ baͤlge, wovon in jeder Blume nur einer befinds lich ift, find mehrfaamig und beerenartig; Die Dlume hat Kelch und Krone. Die Saamen find gedrückt. VEXLIL. . Cimicifuga, Wanzenkraut. Die Frucht⸗ baͤlge, deren eine Blume mehrere enthält ‚ find mehrfaamig und frocden; der Kelch fallt ab, die Keone ift etwas Fnorplich. Die ——— find ſchuppig. 452. — ro tig ee CXL. THALIETRUM. 254) Th. flavum. Gelbe Wieſenraute. Der geftreifte Stengel trägt Blätter, und eine aufs rechtfichende vielfache Dolde. anne Kraut und Wurzel der beiden hier angezeigten Arten geben eine gelbe Farbe ‚ welche durch verſchie⸗ dene Zuſaͤtze theils veraͤndert, theils erhoͤht, ‚oder mehr befeftige wird. Die Wurzel von diefer ? rt hat eine Aehnlichkeit mit der Rhabarber, wurde ehe⸗ mals an ihrer Stelle gebraucht faͤrbt mehrere Ab⸗ ſonderungen des Koͤrpers gelb, und wird auch aͤu⸗ ßerlich im Umſchlage gegen, das Huͤftweh ange⸗ wendet. An etwas feuchten Gegenden in Nord⸗ europa. —* Familie der Mohnrauten. 153 — 25) Th. minus. Kleine Wieſenraute. Die Blaͤtter find ſechstheilig, die Blumen herab⸗ — Kommt der vorigen nahe und iſt ebenfalls | ein Zutterkraut, Auf europäifchen Wiefen, und trocknern Gegenden. | BERN CKLL "ACTAEA; 256) A. Spicata. Aehriges Schwarzfrauf. Die Früchte find beerenartig; die Blumen trauben find eyfürmig, und wenig verlängert. Eine giftige und ſcharfe Pflanze, von welcher Kraut und Wurzel aͤtzend und blafenziehend ijt, legs tere aber anftatt der ſchwarzen Nieswurz gegraben, und verfauff wird. Sie dient, wie jene Wurzel auch, zu Haarfeilen für das Vieh. Die ſchwarzen Beeren geben mit Alaun eine Dinfe; in Amerika iſt eine Abänderung mit weißen Beeren. Die Pflanze wächft in Europa und Nord⸗ amerika in febattigen Haynen. CXLII. CIMICIFUGA. " 257) C. foetida. Stinkendes Wanzenfraut. Die Trauben find rifpenförmig. Diefes mit der vorhergehenden, oder einer Art der vorigen Gattung (A. racemofa, mit trocknen Beeren) fo fehr verwandte Kraut, hat einen ährıs lichen , aber weit abfeheulichern Geruch, durch wels chen es die Wanzen vertreibt, die, obgleich ihr eigner Geruch Höchfhwidrig iſt, Doch durch andre übelkiedjende Dinge jehr beunruhigt werden. « Sibirien. — — — — 154 Achtunboiersigftes Mapitel. — nn nn nn nn nen ; EN. Bapie. Samilie der Mohnarten *. 0% 453. ne Kennzeichen der Samilie, N. vierbläftrige Blumenfrone fteht innerhalb eines Kelcjes mit mehrern oder wenigern Blättern; die Staubfänen ſind uͤberdieß in den mehreſten Faͤl⸗ len weder pfriemenfoͤrmig verduͤnnt, noch in Anſe⸗ hung der Anzahl und des Berhältniffes mit denen un bet julsenden Familie zu vermengen. _ g. 45 4+ Vebrige Kigenfhaften, Die Blumenblaͤtter ſind mehrentheils zart, und vergaͤnglich; die Kelchblaͤtter fallen ebenfalls leichtlich ab; die Verſchiedenheit der Fruͤchte zeigt ſich bey denen Gattungen. Die Saamen ſind nie⸗ renfoͤrmig mit netzartiger Oberflaͤche, und haben zuweilen eine aufgeſchwollne Saamenſchnur. Der Stengel, die Blaͤtter und Kelche, nebſt den Fruͤch⸗ ten, ſind oft mit einem Reif uͤberzogen, und ge⸗ ben, geritzt oder zerriſſen, einen Milchſaft von ſich. Die mehreſten Arten wohnen in ſidichen * a | nen Gegenden. N i 455. t) Rhoeadeae. Fig. 485-488. Ä | / "Familie der Mohnarten. 155 N EEE IT T 2 | ann Bartungen, | A) mit einer Schootenfrucht; der Kelch ift zwey Actxrig. | | CXLIN. Fumaria. Erdrauch. Die Blumens krone ift irregulär, hat hinten einen Sporn, und träge fechs, in zwey Blättchen mit den . Faden verwachſne Staubfolben. CXLIV. Chelidonium. SchöllEraut. Die Blus menfrone ift regelmäßig Freußfürmig; inners Halb derfelben ftehen fehr viele einzelne Staub⸗ faͤden. B) mit einer kapſelartigen faͤchrigen Frucht. CXLV. Argemone. Argemone. Der Kelch iſt dreyblaͤttrig, die Blumenkrone fuͤnf-bis ſechs⸗ blaͤttrig. Die Kapſel iſt halb in Klappen zer⸗ ſpalten. | CXLVI. Papaver. Mohn. Der Kelch if zwenblättrig, die Blumenfrone vierblättrig. Der Kelch fällt bey diefer und voriger Gats tung ab. * CXLVII. Nymphaea. Seeblume. Der Kelch iſt vier bis fuͤnfblaͤttrig, und ausdauernd; die Blume aber vielblaͤttrig. * 9. 456. | Werfwürdige Arten.— CXLIH. FUMARIA. | 238) F. bulbofa. Knolliger Erdrauch. Der Stengel ift einfach, die Nebenblätter find fo lang als die Blumen, welche mehrfanmige Schooten tragen. Die Geſtalt der rundlichen und knolligen Wurzel fowol, als ihre fcharfe Bitterfeit, hat — | muth⸗ 156 Achtundbierzigſtes Kapitel. ir muthlich verurfacht, daß fie zu den Oſterluzeywur⸗ zeln gezählt wurde. Man hat ihmKräfte zugefchries ben, durch welche fie auf die monatliche Reinigung wirken, Würmer abtreiben, und Gefchwüre reinis gen foll.. Es giebt zwey Abänderungen mit hohler and mit Dichter Wurzel, die auch wol eigne Arten feyn Fonnen. Diefe, und noch andre Arten, eine mit aufgeblafenen Schooten, CF. Veficaria), und eine andre mit jwenfpormiger Blume (F. Cuculla- ia) werden auch in den Gärten gezogen. Auf febartigen Brasplägen in Europa, 259) F. offieinalis. Gemeiner Erdrauch. ° Die Früchtchen. find einfaamig und ftehen in. Trauben, der Stengel ift ausgebreitet. . _ Das Kraut führt bittre und falpeterartige Säfte, welche zum Aufloͤſen der Verſtopfungen, zum Berbeffeen der Blutmaffe, zur Stärkung der Eingeweide, und gegen die Würmer anwendbar find. Es waͤchſt als Unkraut fehr Häufig, und giebt, wenn es jung iſt, ein gutes Schaaffutter. Auf gebautem Kande in Kuropa. CXLIV. -CHELIDONIUM. 260) C. majus. Großes Schöllfraut. Die Plumenftiele ftehen in Dolden, die Blätter find fiederförmig gelappt. | Die uͤbelriechende Pflanze führt eine gelbe fcharfe Milch, die in der Wurzel noch fehärfer, und von dunflerer Farbe iſt, aber mit ver Zeit oder durchs Kochen zugleich mit den riechbaren Theilen auch ihre Schärfe verliehrt. Sie iſt fürchterlich ägend, wenn fie auf empfindliche Theile des Koͤr⸗ pers gebracht wird; Außerlich hat man fie gegen Flecken der Hornhauf, Flechten, Warzen, und, unreine Gefchwüre, innerlich aber gegen Mg afs Familie der Mohnarten. 157 BEN ) Wechſelfieber, und gegen den Stein gebraucht. Das Kraut ließe ſich vielleicht zu gelben — benugen: Auf trocknen Mauern und Zaͤgeln, auch auf febattigen Brasplägen in Europa. 261) C. Glaucium. Gehörnter Mohn. Die Blumenſtiele ftehen einzeln, die den Stamm umfaflenden Blaͤtter find ausgeſchweift, der Stengel iſt glatt. Eine ſchoͤne Gartenpflanze mit großen Blaͤt⸗ tern, und Blumen, wovon erſtere eisgrau bereift, letztere aber dottergelb gefaͤrbt ſind. Auf ſandigen Gegenden der Schweig, in talien, Seankveich , England, und Pirs ginien. CXLV. ARGEMONE. £ 262) A. mexicana. Stahelmofn. Die Blätter find ftachlig. | Diie Saamen dienen den Negern zum Bre⸗ chen und Purgieren; die Blaͤtter hingegen find zus fammenziehend und ftopfend, wozu fie äußerlich und innerlich gebraucht werden. In den Gärten kann die Pflanze mit den bereiften, weißgeaderten Blättern, und den gelben Blumen eben fo zur Zierde dienen, wie die vorige Art. In Mexico, auf den Antillen ’ auch in Suͤdeuropa. CXLVI. PAPAVER. 263) P. Rhoeas. Ackermohn. Klatſchroſe. Die Kapfeln find glatt, und Fugelig, der Stengel ift haarig, mit vielen Blüthen, und mit — — Blättern „berieben. 158 achtunbbierziſtet Kapitel. Die Menge des narkotiſchen Milchſaftes iſt in | Diefer Art fehr unbeträchtlich, und man bedient fi mehr der jchleimig bittern Blumenkronen, vorzuͤg⸗ lich bey Bruſtzufaͤllen. Auf Aeckern und Brachfeldern in Europa. 28064) P. Somniferum. Garten⸗Mohn. Kel⸗ che und Kapſeln ſind glatt, die Blaͤtter ſind eingeſchnitten und umfaſſen den Stengel. Aus dieſer, und zwar aus denen in die aͤußere Haut geritzten, noch unreifen Fruchtkoͤpfen derſel⸗ ben, erhält man in den warmen $ändern den be⸗ rühmten Milchfaft, der fic) an der Sonne verdickt, und unter dem Namen Opium verfauft wird. Ein ſchlechteres Opium wird ausgefocht. Die Nachfols ser Muhameds bedienen fich biefes Saftes ftatt des Weines, fowol um ſich zu vergnügen, als ſich ras fend zu machen, worauf aber Mismuth und eine zuletzt toͤdtliche Erſchlaffung folgt. Zum arzneyi⸗ ſchen Gebrauche wenden wir es an, um Schmerzen und Kraͤmpfe zu ſtillen, wie auch die heftigen Aus» feerungen zu hemmen; und überhaupt i in mehrer dringenden Fällen, welche ein großer Reis verurs fat. Aus denen Saamen fihlägt man ein nußs bares guftrocfnendes Dehl, auch dienen fie ſchon für ſich zur Speife und zur einhüllenden Arzuey. Die jungen Blätter geben ein Gemuͤſe ab. Die großen Plumen und Blätter, vorzüglich die Färbung und Fuͤllung der erftern, machen diefe Pflanze auch su einer Gartenzierde. "in — und andern warmen Gegenden. CXLVII. NYM PHAEA. 265) N. alba. Weiße Seeblume. Die Blätter find heinſdemis geradrandig * * — Familie der Mohnarten. 159 Kelche in vier Theile gefpalten. Die Blumen find weiß. _ - Die Wurzel von diefer und der folgenden Urt, welche beide Gewächfe zum Gerben dienen, wird hr ſtark, und ift, ehe fie älter wird, füß und eß⸗ ar. Rindvieh und Schweine freſſen Kraut und Wurzel. Die letztere toͤdtet, wenn man ſie in Milch zerrieben hat, die Schaben und Grillen. Ehedem wurden beide Wurzein als herbe Mittel in den Apotheken aufbewahrt. > In fügen Waffen in Europa und Ame⸗ site. | ,266) N. lutea. Gelbe Seeblume. Die Blätter find wie bey voriger, der Kelch iſt Feiner als die Blume, und vierblättrig. Aypihaleg, Außer diefer und der folgenden, wird auch Aus: fe BR noch die Wurzel einer andern Art (N. Lotus), die )..,4/4; 7 4 in beiden Indien befindlich ift, von den Egyptern .,;; 20% gebraten, oder mit Sleifchbrühe gefocht, aus ihren ER Saamen aber Brod gebacken. | Er r J Fi 5; Waͤchſt mie der vorigen, Pr 9 e 267) N. Nelumbo. Schildfbrmige See⸗ blume. Die Blaͤtter find ſchildfoͤrmg, und geradrandig. | | Wurzeln, Blätter, Stiele und Saamen find { eßbar, letztere werden ſowol vor als nach der Reife auf verfihledne Art zubereitet. Alle Arten der ge⸗ genwaͤrtigen Gattung ſind praͤchtige Zierden der ſuͤßen Waſſer, auf denen ſie mit ausgebreiteten Blaͤttern ſchwimmen, und ihre anſehnlichen Blu⸗ men emporheben. | m.’ Die ſchildfoͤrmige Seeblume wächft in In⸗ dien, Perfien und Rußland, . — a Nu | $. 457. 2 ua. Ca. php, Ce. poly ph, — Anternarhun de d7 BIT, 7) jo plaunnus rauch 'fp ern»! Maurer rel Co Pr Wan Ne SI TOM) . * 160 Dee Benusung der — dieſer Familie. Sie liefern eßbare Theile, , und verſchiedene ſind ſchoͤne Gartengewaͤchſe, konnen auch zur Ger⸗ berey und Farbe gebraucht werden; die Saamen enthalten den mehligen und oͤhligen Theil, aber bes fonders zeichnet fich eine Schärfe, und zwar vor⸗ zuͤglich der ſcharfe narkotiſche Milchſaft als ein bes merkenswerther Beſtandtheil aus. Neunundvierzigſtes Kapitel. - Samilie derer Schootengewaͤchſe *). $. 458. Kennzeichen ver ——— Vie Blumenblaͤtter ſtehen i in einem vierblaͤttrigen Kelch; i in der Blume befinden fich vier große Staub» faͤden in zwey Paaren gegeneinander, und zwey kleine auch gegen einander über zwiſchen dieſen Paas ren. Der Stempel trägt die Saamen an zwey Seiten, und die Narbe ift einfach oder in zwey un gecheic. 9. 459. Andre Kennzeichen in Blume und Seucht. Die Kelchblätter find am Grunde bauchig, an der Spige ſchwuͤlig, mehrentheils fehließen fie die Naͤgel der Blumenblätter ein, welche leßtre einen Stand haben ‚ wie bey den Nelkenblumen. Zwey Kelchblaͤtter ſtehen mehr außen, zwey metr * u) Siliquoſae. Fig. 489 - 494. — Re. Familie der Schontengewächfe. 161 Die Staubfaͤden find ftarf, die Staußbentel net pfeilförmig, und nach der Blühezeit, noch ebe | jie ‚abfallen, rückwärts gebogen. Am Grunde der Far den pflegen öfters deutlich unterſchiedne Fugelformis m oder aber zufammengefloßne Drüfen zu ſtehen. ie Frucht befteht aus einer mehr oder weniger vers längerten Schoote, die mehrentheils durch den vers längerten und ausgebreiteten Blumenboden in zivey Fächer abgetheilt wird. Diele diefer Früc)te forins gen zuerjt am Unterende auf. Die Saamen pfles gen auch eine eigene Geſtalt zu haben, befißen einen Rand und eine Einferbung. — §. 460. ——— Eigenſchaften dieſer Bewächfe, Nur wenige kommen in dem heißen Erdſtrich fort, die meiſten leben im gemaͤßigten, und kalten; oft wachſen ſie am Ufer des Meeres, der Fluͤſſe, und an andern feuchten Plaͤtzen. In Anſehung der Dauer und des Anſehens ſind ſie verſchieden; die meiſten find ein⸗ oder zweyjaͤhrige Pflanzen, und bluͤhen im Fruͤhjahr, und Anfang des Sommers. 9. 461. | | Gattungen. | Noch ift die Kenntniß derfelben fo wenig, als bey den Schirmpflanzen, vollfommen berichtigt, und wir. müffen uns mit dem begnügen, mas bie - Borgänger feftzufegen für guf fanden. Ay) Scötchentragende, mit Eurzen breiten Srüchten. ad) mit aufgeblasnen Schoͤtchen. | * ———— Myagrum. Leindotter. Das Schoͤtchen traͤgt einen kegel⸗ oder Male migen Griffel. au BoraniE 2, Tp, $ 2. CXLIK, er | 162 Neunundoierzigftes Kapitel. ‚CXLIX. Cochlearia. Loͤffelkraut. Das sun 3 chen ift oben eingeferbt, und zunzlih.. | b) mit zufammengedrückten Schoͤtchen, et deren Klappen fehiffformig gefielt find. "CL. Iberis. Iberis. Die aͤußern Blumen der Traubendolde haben laͤngere nach außen une fende Blumenbläfter. CLI. Lepidium. Areffe. Die Blumen fi nd mehr gleich, das Schötchen ift eingeferbt. CLU. Thlafpi. Taͤſchelkraut. Wie bey vori⸗ ger Gattung, aber das Schoͤtchen traͤgt einen Griffel. ec) mit zuſammengedruͤckten Schötchen, deren Klappen flach find, und mit der Scheivewand parallel laufen. CLIII. Draba. Hungerblume. Das Schöt hen hat feinen Griffel. | CLIV. Lunaria. Mondviole. Das griffel⸗ tragende Schoͤtchen iſt eyrund, ſteht auf einem Stiele, und feine Klappen ſpringen auf. CIV. Peltaria. Scheibenfraut. Das griffels tragende Schötchen ift rundlich, feſtſitend, und feine Klappen fallen nicht ab. B) Schootentragende, mit verlängerten Früchten. ay) mit einfaamiger * aufſpringender ESchoote. cxvi. ‚Yatis. Wayd. Die Schoote iſt ge⸗ druckt ‚und trocken. b) mit mehrſaamiger Schoote, und auf⸗ rechtſtehenden Kelchblaͤttenr. "CLVI: "Cheiranthus. Levkoje. Der Frucht⸗ knoten bat auf jeder Seite einen ber gen Zahn. — — Re — — * Familie der Schootengewaͤchſe. 163 CLVIII. Heſperic. Nachtviole. Die Bau weenblaͤtter, oder die Platten derſelben ſtehen ſhief. u — CLIX. Braſſca. Rohl. Zwiſchen jedem Paar der groͤßern, und zwiſchen den kleinern Staub⸗ faͤden und dem Stempel, ſtehen die vier rund» lichen Drüfen der Blume. CLX. Raphanus. Bettig. Die Schoote iſt gegliedert. IR CLXI. Eryfimum. Aederich, Die Schoote ft im Durchſchnitt vierecig. ec) mit mehrfaamiger Schoote, und aus⸗ gebreiteten Kelchblättern. | CLXII, Cardamine. Gauchblume. Die Klaps | - pen der Schoote rollen fich zuräd. CLXIN. Sinapis. Senf. Der Kelch ift waſ—⸗ ferrecht ausgebreitet. Die Schoote hat einen Schnabel. — CLXIV. Siſymbrium. Rauke Die Schooten ſprringen mit geraden Schaalen auf. Mehr tentheils find die Drüfen undeutih. a 7 1 Er mMerkwurdi se Vrre n. CXLVIII. MYAGRUM. ® 268) M. ſativum. Gemeine Leindotter. Die Schoͤtchen find umgekehrt eyförmig, ſtehen - auf Stielchen und tragen mehrere Saamen, Ein Unfrauf, welches nebft andern Arten dies fer Gattung unter dem fein waͤchſt, aber wegen der Saamen, die nicht allein zur Maftung des Feder viehs dienen, fondern auch ein Oehl geben, das dem Sejamöhle ähnlich ift, wird dieſe Pflanze auf eignen Or L2 k Aeckern 164 Neunundvierzigftes Kapitel. Aeckern gebaut, und zeigt ſich ſo ei als der. Ruͤbſaamen. | 3" Eutopa auf Lein⸗ und andern ir ya COCHLE ARIA. 269) C. offieinalis. Gemeines töffelfraut. Die Ißurzelblätter find herzfürmig, und faft rund, die Stengelblaͤtter aber find länglich und Atwas ausgeſchweift. Eine fette ſaftige Pflanze, welche, wie mehr tere Salat » und Wurzelgewächfe viefer Familie, ſich durch eine eigne faure riechbare und fluͤchtige Schaͤrfe auszeichnet. Da letztere in dieſer Art nicht zu heftig iſt, ſo braucht man ſie gegen den Schaar⸗ bock, und zwar friſch „damit die eigenthuͤmliche Schaͤrfe nicht veraͤndert werde. Sie wirkt gegen den Schleim und auf den Urin, man kann ſie als Salat ſpeiſen, ni Mein und Bier mit derfelben anmachen. F an nordeuropäifeben Meerufern eins heimiſch. 270) C. Armoracia. Meer-Nettig. Die Wurzelblaͤtter find lanzenfürmig und geferbt, die Stengelblätter eingefchnitten. In dieſer Pflanze iſt die erwaͤhnte Schaͤrfe ‚weit ſtaͤrker, vorzuͤglich in der Wurzel, welche haus fig gebaut und zur Speife gebraucht wird. Ihre Schärfe ift, wie im Nettig und Senf, magenflärs Fend, aber ebenfalls blafenziehend. Durch die ſtaͤr⸗ kere harntreibende Kraft wird ſie in der Waſſerſucht heilſam, auch vertreibt ſie die Wuͤrmer. In Schweden wird die Wurzel, mit Milch zerrieben, als ein Schminkmittel gebraucht. An ug und Gräben in Europa. 271) — FE Familie der Schootengewaͤchſe. 165 . 271) C. Coronopus. Krähenfuß ⸗Loͤffeſkraut. Die Blätter find fiederförmig, der Stengel iſt auf die Erde geſtreckt. Die Pflanze kommt im Geſchmack der Brun- nenfreffe nahe, und wird ale Salat, oder als Zus gemüfe zugerichtet. Auf trocknen unbewachfnen Plägen in Europa. CL. IBERIS. 272) I. umbellata. Schirm⸗Iberis. Der Stengel ift Erautartig, die Blätter find lan- zenfoͤrmig, zugefpigt; die untern find ſaͤgefoͤr⸗ mig gezähnelt, Die obern aber geradrandig. Eine artige Gartenpflanze, deren flache Schir- me am Rande eine Aehnlichkeit mit den geftrahlten Dolden zeigen. | In Spanien, Tjtalien, und auf Candia. CLI. LEPIDIUM. 273) L. latifolium. Pfefferfraut. Die Blätter find lanzenförmig, am Grunde etwas breiter, ſaͤgefoͤrmig gezaͤhnt, aber nicht ausge: fehweift, fondern übrigens geradrandig. Die fcharfen pfefferartigen Blätter werden als Salat gefpeift. TOTEN In ſchattigen und fetten Beggenden von England und Frankreich. | | 274) L. fativum. Gartenkreſſe. Die Blät- ter ſind länglich, und vielfach zertheift. Eine Salatpflanze, die, nebft der vorigen ben uns in Gärten gezogen wird, ebenfalls ein Gewürz abgiebt, und fchleimauflöfend und antifeorburifch iſt, wie ihre Verwandten. Das DBaterland iſt nicht mit Gewißheit beftimmt, | | | 31 CL. 166 Neunundvierzigſtes Kapitel, n THIASPL — *— Th. arvenfe. Acker⸗-Taſchelkraut. Die Schöthen find zirkelrund, Die Blätter längs lich glatt, und gezaͤhnelt. Der knoblauchsartige Geruch der Pflanze theilt ſich der Milch der Thiere mit, welche fie freſ⸗ fen, und vertreibt (wie das Lepidium ruderale) die Wangen und Kornwürmer. Die Saamen find ſcharf und bitter, ebenfalls Fnoblauchsartig, aber jest nicht mehr im Gebraud). ‚Auf europaͤiſchen Ackerfeldern, n 276) Th. Burfa paftoris. Gemeines raſchel⸗ kraut. Die Schoͤtchen ſind umgekehrt herz⸗ foͤrmig, die Wurʒeldlatter ſind fiederfoͤrmig. Die Pflanze enthaͤlt eine ſchwache Schärfe, die nur in den aͤußern Zweigen merflicher ift, aber "nichts zujammenziehendes enthäl t, worauf doch die Kräfte beruhen müffen ‚ bie man ihr ehedem zus eignete. Auf gebautem Lande ſowol, als auf wülten Plägen in Europe. CLII DRABA. | 277) D. verna. Srüblings » —— Die Blumenſtengel ſind blaͤtterlos, aus der Wurzel entſpringen etwas gezaͤhnelte Blaͤtter. Dieſes zarte Pflaͤnzchen giebt ein frühes Fut⸗ 'terfraut, und eine frühe Blüthe. Wenn Negen fommt, oder die Nacht ERROR, neigt es feine Dlüthen herab. . Auf trocknen Gegenden in Europa und Nordamerika. | CEIV. EENAR TAN 278) L. annua. Jährige Mondviole. Die Blätter ſtehen FE gegenüber Sehr Familie der Schootengewaͤchſe. 167. | Sehr wenig iff von diefer verfchieden die zwey⸗ jährige M. CL. rediviva), mit abwechjelnden Blaͤttern, und beide werden in den Gärten gezo⸗ gen. Die flachgedruckten Schötchen find weit an fehnlicher, als ‘bey der folgenden Gattung. Die Blumen empfehlen fich wegen der Menge fowol, als wegen der Größe und Farbe. Die Saamen beider Arten ſollen harntreibend ſeyn. In Deutſchland und Nordeuropa. CLV. PELTARIA. 279) P. alliacea. Knoblauchsartiges Schei— benkraut. Die oͤbern Blaͤtter umfaſſen den Stengel. Der Knoblauchsgeruch iſt oft bey den Arten dieſer Familie anzutreffen, und zeigt ſich theils nach einiger Gaͤhrung, theils ſchon , wie bier, an der friſchen Pflanze. Auf den Alpen zwifcben Iſtria und Croatien. -CLVI ISALlS. 280) I. tinttoria. Faͤrberwayd. Die Wur⸗ zelblaͤtter ſind gekerbt, die Stengelblaͤtter pfeil⸗ foͤrmig, und die Schoten laͤnglich. Vor der Einfuͤhrung des Indigo war dieſes innlaͤndiſche Gewaͤchs das vornehmſte Material der blauen Farbe. Die gelbwerdenden Blaͤtter werden hierzu abgeſtoßen, gequetſcht, und in Kugeln ges formt. Dieſe werden getrocknet, hierauf zerfchlas gen, und Durch Befeuchtung mit Waſſer in eine eckelhaft riechende Gaͤhrung gefest, wodurch erft das blaufärbende Weſen entwickelt, und das Pro: duft zur Farbe gefchieft wird. Auch Fann durch Gäprung das blaufärbende Weſen ausgezogen ‚und Ä Aue einem Waidindig zubereitet werden, 14 An \ r —* * * init Pe Pr den Ufern des baltifcben Meers und europaͤiſchen Oceans, auch. iſt er Bei im. Bande auf trocknen Stellen einheimiſch. CLVII. CHEIRANTHUS 281) Ch. Cheiri. Gelber facf. Gelbe debkoje. Die Blätter find lanzenförmig, glatt, und ſpitzig; Die Aeſte find ecfig, der Stengel ift ftrauchartig. Die prächtigen goldgelben und wohlriechenden Blumen, welche die Kunſt noch durch Füllung, Vergroͤßerung und Faͤrbung verſchoͤnert hat, geben dieſer Art einen der erſten Plaͤtze unter den Garten⸗ gewaͤchſen. Die Alten ſchaͤtzten die Blumen als ein herzſtaͤrkendes, treibendes und auflöfendes Mits tel; ihre riechbaren veilchenartigen Theile gehen bald verlohren, worauf nur eine Bitterfeit zurückbleibt. In England, Stankreich, und Südens ropa 9— Mauern, Selfen, Dachungen u. kw. 82) Ch. incanus. Winterlevkoje. Die Blätter find lanzenförmig, ftumpf, geradrans Dig und von eisgrauer Farbe; die Schooten find zufammengedrückt, an der Spike abge, ftumpft, der Stengel ift ftaudig. Diefe und die Sommerfevfoje (Ch. annuus) find ebenfalls gewöhnliche Gartenpflanzen. Am ſpaniſchen und überhaupt am Ya, europaͤiſchen Meerufer. | CLVIH. HESPERIS. 283) H. triftis. Traurige Nachtviole. Der Stengel ift mit Borſten befegt, Kinn Aeſte ſind abſtehend. Die Pflanze traͤgt ſonderbare, wie beflohete, und traurige Blumen, welche vorzüglich des * ihren angenehmen Geruch von ſich geben. n \ * % Familie der Schootengemächfe. 169 ¶ In Ungaen und Oeſterreich, auf Brach⸗ feldern. 2884) H. watronalis. Matronalviole. Der einfache Stengel ſteht aufrecht, die Blaͤtter ſind eyfoͤrmig, etwas verlängert und gezaͤhnelt; die Biumenblaͤtter haben eine Einkerbung und eine Spitze. Nicht allein der Geruch, ſondern auch die Menge und Schönheit der Blumen macht diefe Art jur Zierde der Gärten, | | In Sibirien, Deutfchland, und der Schweig. CLIX. BRASSICA. 285) B. Napus. Nübfaamen. Die ſtamm⸗ treibende Wurzel ift fpindelförmig. \ Das Dehl der Saamen hat diefes Gewäche zu einem Gegenftande des Feldbaues gemacht. Der Saatzeit nach wird der zahme in Winter - und Sommerrübfaamen eingetheilt, wovon erfterer ers gtebiger, und den Inſeckten weniger ausgefeßt iſt. An nordenropäifcben Meerufern. 286) B. Rapa. Nübfohl. Die ftammtrei- bende Wurzel ift rundlich, niedergedrückt, und fleifchig. Be Die waͤſſerige füße Wurzel wird häufig gefpeift, ift aber nur flärfern Perſonen zuträglich. Sie wird bey Froftbeulen, ihr Saft aber wird bey Schwaͤmmchen gebraucht. Diefe, die vorige, und die folgende Art find überaus nahe verwandt, und durch die Eultur mit einer Menge von Abänderuns - gen überladen, die hier nach der Wurzel, bey der folgenden aber mehr nach) dem Kraute beurtheilt werden, und den Unterfchted fowol, als die wahr; ſcheinliche Abkunft a machen. Die Wurzeln J 5 der 170 Neummboierzigftes Kapitel, ° der gegenwärtigen Art unterſcheiden fich als Abaͤn⸗ derungen durch die Form, Farbe, Groͤße, das Fleiſch und den Geſchmack. Die vornehmſten Ab⸗ aͤnderungen find: die Mayruͤbe, die engliſche grüns koͤpfige, die engliſche rothkoͤpfige, die Guckelruͤbe, Herbſtruͤbe, Steckruͤbe und maͤrkiſche Ruͤbe. Auf Brachfeldern in England und land. 287) B. oleracea. Gone Kohl. Die ſtammtreibende Wurzel iſt walzenrund und fleiſchig. Die Abaͤnderungen, deren man ſi ch zum Se muͤſe bedient, find vorzüglich folgende: mit gefchloßs nen dichten Blattfopfen, Weißkraut (B. capitata) Js und rother Kopffobl (B. rubra); mit runglichen und Fraufen Blättern, Savoyerfohl (B. Sabauda), Herzkohl CB. Sabellica), Krausfohl CB. Selenifia), und verfchiedne andere; mit gefchloßnen Blumens fopfen, DBlumenfohl CB. botrytis) und Spargel kohl; mit fnolligem Stengel, Kohlrabi (B. gongy- lodes) und Kohlrübe (B. Napo- Braflica). &n Anfehung des Geſchmacks, des Gebrauchs zum Biehfutter, und des Andaues find diefe Abander rungen zu unferfcheiden. Die Kohlſpeiſen ſind nur für ftärfere Perſonen. Man erhält vom Kohl durch die fanre Gaͤhrung ſehr wohlthätige Zubereitungen unter dem Namen von Sauerfraut und Kumps, faure antiſcorbutiſche Gemuͤſe, welche auf Seerei⸗ fen unſchaͤtzbar ſind. Die Kohlblaͤtter koͤnnen auch aͤußerlich zum Erweichen, oder zum Unterhalten der Eyterung aufgelegt werden. Wild findet ſich dieſe Art —— dem enge URN Meerſtrand. | 288) Zombie der Schootengewaͤchſe. 171 “0 288) B. Eruca. Senfkohl. Die Blätter find leyerformig, der Stengel ift rauh, Die Schooten aber ſind glatt. Die Blätter ſchmecken fharf, jerquetfeht ries Ina fie unangenehm, doch dienen fie den Stalies nern als Gewürz, beym Salat. Die Saamen fommen dem Senfe nahe, wurden ehedem an fei- ner Stelle gebraucht, find aber ſchwaͤcher. Di Alten eigneten den Blaͤttern und Saamen aphrodt fiiche Kräfte zu. In OGeſterreich und der Schweig, ” CLX. RAPHANUS. 289) R. fativus. Gemeiner Rettig. Die Schooten find walzenrund, knotig, und zwey⸗ faͤchrig. Man hat mehrere Abaͤnderungen; in Anſe⸗ hung des haͤufigen Oehles iſt der chineſiſche Oehlret⸗ tig, wegen der wohlſchmeckenden Wurzeln ſind die Radieschen, wegen der ſcharfen Wurzeln aber die ſchwarzen Rettige zu bemerken. Vorzuͤglich hat die Wurzel der ſchwarzen Winterrettige eine große rothmachende und blaſenziehende Schaͤrfe, wie der Senf, und giebt ebenfalls eine gewuͤrzhafte Speiſe ab; fie it antiſcorbutiſch ‚ und wirft auf den Urin und Blafenftein wie ihre Verwandten, zeigt aber, wie Kohl und Senf i ben der Gährung und Deſtil⸗ lation Spuren eines flüchtigen taugenfalzes. China ſoll Das Darerland feyn. '290) R. Raphaniftrum. Acerrettig. Die . Schooten find wahenrund, gegliedert, ‚glatt, und einfächerig. Ein Unkraut des Sommergetrenbes, deffen Saamen von einigen für die Urfache der Kriebels Franfheit gehalten wurden. Es ift ein Sufterfraut, are) und AR 172 Neunundvierzigſtes Kapitel, und die Saamen geben ein Oehl, ohngefähr i in ge i chem Maafe wie der Ruͤbſaamen. In Europa. eLXl. ERYSIMUM. 291) E. Alliaria. Knoblauchsfraut, Pläter find beriförmig. a Eine Fnoblauchsartig riechende Mlanze, Die: der Milch der Thiere Denfelben Geruch mittheilt, und vordem in Det Küche anftatt des Knoblauc [2 gebraucht wurde. Man hat fie für ein zertheilen⸗ des und faufnigwidriges Mittel gehalten, und fie fogar im Krebs und Brand wirklich angewandt, Eie treibt auch) den Urin und die Würmer; trockene hat fie feinen Geruch. Auf fcbartigen Brasplägen in Europa. F + 292) E. Barbarea. Barbenkraut. Die Blätter find leyerfoͤrmig, der Endlappen iſt rundlich. So wie das Lüffelfraut, bleibt auch dieſe Sa fatpflange, deren Blätter ſcharf und bitter ſchme⸗ cken, den Winter durch gruͤn. Auch als Kohl kann ſie genoffen werden, und hat übrigens die Kräft mit den andern Freflenartigen Pflanzen gemein. "in Europa. E 293) E. officinale. Gemeiner Hedbrich. Die Blätter find fchrontfägenförmig, | Schooten find an den Stengel angedrüct. Die Blumenfpigen und noch mehr die Saas men befißen eine Schärfe. Letztere fommen dem Senfe in der Wirfung nahe, das Kraut aber wird bey Bruſtbeſchwerden von jchleimiger Art und ſonſt bey Eafarrhalifchen Zufällen ae ‚, auch trei es den Urin. J Auf trocknen Plaͤtzen in Europa. A cuxn. Familie der Schootengemächfe. 173 CLXII. CARDAMINE. 264) C. pratenfis. Wiefengauchbfume, Wie nkreſſe. Die Blätter find gefiedert, ihre fättchen bey der Wurzel rundlich, am Stamm aber lanzenfürmig. * Ein Futterkraut, deffen bittere und feharfe Blumen erft in der neuern Zeit, aber mit unglets chem Erfolge in convulfiviichen Krankheiten ger Braucht wurden. Der Saft iff gegen den Schars bock empfohlen worden; eine andere Ark CC. amara) fcheint gleiche Kräfte zu haben. Auf feuchten europuͤiſchen Wiefen. CLXII. SINAPIS. 295) S. nigra. Schwarzer Senf. Die Schooten find glatt und angedrückt. Diefe, und eine andre Art mit borftigen und gefchnäbelten Schooten (8. alba), werden vorzuͤg⸗ lich durch ihre Saamen des Anbaues werth. In denſelben befindet ſich eine ſehr verſtaͤrkte kreſſenar⸗ tige Schaͤrfe, die durch das gewöhnliche Zermal⸗ men und Vermiſchen mit Eſſig noch merklicher wird, als ein Speiſegewuͤrz den Magen ſtaͤrkt, den Schar— bock hebt, Waſſerſucht, und wiewol unſi cher, auch Wechſelfieber heilen fol. Aeußerlich dient fie als rothmachendes und blafenziehendes Mittel, Die Saamen geben ein Drittel ausgepreßtes Dehl; durch die Deftillation aber ein ätherifches, welches die Schärfe enthält. Die Blätter fonnen sum Salat gebraucht werben. Der febwarze S. waͤchſt JJ trocknen Plaͤtzen in Nordeuropa, der weiße aber auf den Aeckern in —— Seankreich. und BR | 296) 23 ) 2 2 N 174 Neunundoierzigtes Kopie J—— 296) S. arvenfis. Ackerſenf. Die Schoo⸗ „ten haben mehrere Ecken, find glatt, mit auf⸗ geblaſenen Knoten, und mit einem —— digen Schnabel verſehen, der kuͤrzer iſt, als die Schoote. Eee Ä Ein Unfraut des Soimmergetrepdes, vorzüg-, lich der Gerfte, wie der Ackerrettig; aber ebenfalls ein gutes Futterfraut. Die Blätter geben: ein Kohlgemüfe und die Saamen ein Dehl. Den lumen diejer und der vorigen Arten’ gegen die Bienen nach. In Europa. CLXIV. SISYMBRIUM. | 297) S. Nafturtium. Brunnenfreffe. Die Schooten find niedergebogen, Die Blätter gez fiedert, mit faſt herzformigen Blaͤttchen. Eine bekannte Sualatpflanze von einem etwas bitterlich fcharfen Geſchmack, und beym Dustfchen flüchtigen Geruch von deren antiſcorbutiſchen und auflöfenden Kräften daffelbe gilt, was benm töffeb Fraut angezeigt wurde. Man Fann dieſe Pflanze im Großen in angelegten Wafferbehältern bauen In Europa, Nordamerika und im. Örient, en Onellen und Baͤchen. 298) S. amphibinm. Sumpfkreſſe. Die Schooten ſind niedergebogen und laͤne glich⸗ : eyfoͤrmig; die fiederförmigen Blätter find. für genartig gesähnelt,- | | Mehrere Abänderungen. dieſer Art haben; | ſcharfe fenfarfige Saamen, welche den Wuͤrmern zuwider ſind, und Wurzeln, welche den re chen nahe kommen. . Auf wäflerigen Plägen in Nordeuropa. 299) = er OO a 8 Familie der Schootengewaͤchſe. 175 S.Sophia. Sophienkraut. Die Blu⸗ —2 ſind kleiner als der Kelch die Blaͤt⸗ said zuſammengeſetzt. Ehemals wurde das Kraut, fo wie der Saar — ein ſcharfes und herbes Mittel gegen Blut⸗ ir ‚ Bauchflüffe, und Nervenfranfheiten, erſteres insbeſondere bey Wunden und Geſchwuͤren, — rer aber gegen die Spuhlwuͤrmer gebraucht. Kö I - er Ba ——— — iien * FAR — * RR Ars 2} ker f —— ** Be age, € 2 In % 14 . Pi 7 ud — Ne ur RER — —— — — Auf trocknen Gegenden Europens. — $. 463. —— Zaupttheile dieſer ——— liefert — —9* die auszeichnende Freffenartige flächtige und ſaure Schärfe, die in den verfchiedenen Gras ben. ihrer Stärke auf verſchiedene Art ge Weralihe werden kann. 2) Salatpflanzen, und —— 3) Dehlige Saamen. " 4). Knoblauchsartige Theile, u Färbende Theile. Bittere Theile. 7) Gartenblumen. | Art AP is ; R dex ur, fs ‘3 . 2 PL = * nn N. 4 * X 1% Surf, : i ’ # a u 1ER IT ® vr Tan Pe. u N EP h — RE eeeE Sunfzigffes Kapitel, | Merkwuͤrdige Gattungen mit vier Si | menblättern, welche nicht unter die voriger Familien gehoͤren. —— , en 2 d. 464. | Gattungen mit vierblättriger Blume, A) Die Blume ſteht über der Frucht... ‚CLXV. Caryophylius. Gewuͤrznelke. Die | Staubfären find zahlreich, der Kelch ift vier, blättrig, die Deere ‚enthält einen Saamen. | CLXVI. Cornus. Haͤrtern. Vier Staubfaͤ⸗ den, ein vierzaͤhniger Kelch, eine —— mit einem zweyfaͤchrigen Kerne. CLXVII. Santalum. Sandelbaum. Vier Staubfäden, und: ebenfoviel Drüfen in der Blun ume. Ein vierzähniger Kelch, und eine” Deere ‚mit einem Saamen. B) Die Frucht fteht über der Blume, CL: LXVI 1. Cambogia. Guttaͤbaum. Zahl⸗ reiche Staubfaͤden. Der Kelch iſt vierblaͤt⸗ — ‚ die Kernfrucht mit acht Fächern verſehen. CLXIX. Paris. Einbeer. Acht Staubfaͤden. Kelch und Krone beſtehen aus langen Blaͤt⸗ tern, die Blumenblaͤtter ſind am ſchmaͤlſten. Die Beere hat vier Faͤcher. CLXX. Capparis. Raperftrauch, Zahlreiche lange Staubfäden. Der Kelch ift vierblättrig. Die vn. hat ein Fach und viele Saamen. Y be L GR. v; , + ’ — #4 & RZ - 5. 6% EEE EEE RES Se — NP — — u ——— u —— ri —— —— —— ‘ i ‘ Gattungen mit vier Blumenblättern. 177 CLXXI. Amyris. Balfamftrauch. Acht Staub; faͤden. Der Kelch ift vierzähnig. Die Deere nähert fich der Steinfrucht. CLXXI. Copaifera. Topaivabaum, Zehn Stanbfäden. Der Kelch fehlt. Die Frucht befteht aus einer Hülfenfrucht mit, einem Saas men, der einen fleifchigen Umfchlag beißt. CLXXIH. Lawefonia. Lawſonie. Acht Staub: fäden. Der Kelch ift viertheilig, die Kapfel hat vier Fächer und viele Saamen. 8. 465. | IB errrEn rd idee CLXV. CARYOPHYLLUS. 300) C. aromaticus. Der Gewuͤrznelken⸗ baum. Die gegenüberftehenden Blätter‘ find “verlängert eyfürmig, die Blüchen ſtehen an den Enden. | A Wir erhalten von diefem berühmten Gemürz- baume für gewöhnlich die Nelken, oder unaufges ſchloßnen Blüthen, obgleich die Blumenjtiele noch gewürzhafter find. Die reifern Früchte oder Muts ternelfen find weniger kraͤftig. Der Koönigsnelfen- baum trägt eine monftröfe Abänderung von ſchup⸗ pigen Melfen. Durch Abbrühen und NRäuchern werden die Nelken für dem Derderben gefchügt, und hierauf ficherer verfende. Sie find ein feharfes Gewürz, mit einem eignen ätherifchen Dehle, das auch in andern Gewächsarten befindlich ift, aber von ihnen füglich das nelfenarfige kann genennt werden. Dan braucht fie weniger zur Arzney, als in der Küche, ausgenommen außerlich als ein fihars fes, reißendes und fäulnigwidriges Gemürz. Ebdhemals wuchs iefer Baum nur auf den Molucken, und war größtenteils in der Gewalt Satſch Botanik 2, Th, 2}, Wr der \ — 178 aſtoeftet Kapitel. der OR OR feit 1770. und 1772. aber. auch, nebſt dem Muskatennußbaume Aauf den franzoͤ⸗ fifchen Inſeln in Oſtindien. CLXVI. CORNUS. 301) C. mafeula. — Herlitz⸗ kenbaum. Der Stamm iſt baumartig, und die Blumenfchirme find mit Hüllen von gleis her Ränge verfehen. 7 u de Ze a 2 Die gelben Blüchen kommen früh im Jahre, und vor den Blättern zum Vorſchein. Die rothen oder gelben Früchte reifen im Herbſt, find fauerfich herbe, und ein angenehmes ſtaͤrkendes Obſt. Sie koͤnnen auch eingemacht, oder zu Mus gekocht wer⸗ den. Die Rinde iſt zur Gerberey anwendbar. An europaͤiſchen Zaͤunen. 302) C. ſanguinea. Hartriegel. Der Stamm iſt baumartig, die Afterdolden ſind ohne Bedeckung, und die Aeſte ſtehen in gera⸗ der Richtung. Das Holz von dieſer und der vorigen Art iſt weiß, zaͤhe, und hart, daher es zu allerley Werk⸗ zeugen, insbeſondere zu Raͤderwerk dienlich iſt. Beide Arten werden zu Hecken angepflanzt, und ha⸗ ben Abaͤnderungen mit geſcheckten Blaͤttern. Die Zweige des Hartriegels werden im Herbſte blutroth. Aus den Kernen kann man ein Oehl fuͤr die Lampen preſſen. der alten ſowol, als der neuen Welt. - CLXVIL SANTALUM. 303) S. album. Santelbaum. ' In Gebuͤſchen der nördlichen Gegenden | Das weiße und gelbe Sandelholz kommt ur 1 diefem Baume, und letzteres ift am Stamme daß innere Holz. en und Az find ganz — Gattungen mit vier Blumenblättern. 179 auch find es die Bäume, die in der Sonne ſtehen, “ feltener findet man ganz weiße. Das gelbe Hof; r einer bitterlichen Geſchmack und rofenartigen eruch, das weiße aber feines von beiden. Das friſche Holz, und die Spähne deffelben, führen, fo wie die Ninde, ein Gift, welches dem in der Ras ſchunuß und im Giftſumach gleichkommt, auch aͤhn⸗ liche Behutſamkeit erfodert. Das deſtillirte Oehl riecht amberartig. Das Holz wird zur Ebeniſten⸗ arbeit, aber nicht mehr, wie ehemals, zur Arzney gebraucht. | In ndien. CLXVII CAMBOGIA. 304) C. gutta. Guttäbaum. Die Blätter find laͤnglich lanzenfürmig. Wir erhalten von diefem Baume ein fprödes Holdgelbes mit Waffer gelbmilchendes Gummiharz, das heftige Ausleerungen bewirkt, und daher, jedoch mit Vorſicht, in Waflerfuht und bey Würmern kann gegeben werden, wozu man es Durch vers ſchiedne Zufäße milder zu machen gefucht hat. Aus Ber dem dient es auch zu einer gelben Waſſerfarbe. Die Früchte werden in Offindien auf verfchiedene Art geſpeiſt. Dach alten und neuen Zeugniffen waͤchſt auch auf Zeylon ein anderer Baum, der ein fhöneres und wohlviechendes Gummi Guttaͤ liefert. In Oſtindien. | . 305) P. quadrifolia. Dierblättrige Einbeer. Hund um den Stengel ftehen vier Blätter ner ben einander. — Eine Pflanze, die man zu den narkotiſchen hnet, deren Kraut man ehedem als ein Gegengift ke, amd noch gegen krampfhafte Krankheiten ... a Braucht, 4 #: An Fo . 180 ° Funfßßigſtes Kapitel. braucht. Die zerftoßnen Blätter ſollen, äußerlich aufgelegt, die Schwären vertreiben, und die Blus men follen zum Färben anwendbar feyn. Die Wurs zel Hingegen ift ein Brechmittel, deſſen Gebrauch man eben foviel Sicherheit zufchreibt, als ©. | brauch der amerifanifchen Brechwurzel. RR In europäifcben Haynen. a) CLXX. CAPPARIS. 306) C. fpinofa. Gemeiner Kaperſtrauch. Die einblüthigen Blumenftiele ftehen einzeln, die Afterblätter- gehen in Dornen aus, Die Blätter fallen jährlich ab, die Kapfeln find VIERMINN...Y Die unaufgefchloßnen Blumen, welche eben fo bitter find wie das ganze Gewächs, werden ge trocknet, hierauf zu wiederholtenmalen mit Effig übergoffen, und jedesmal ausgedruckt, zuleßt aber zum Küchengebrauch als gewöhnliche Kapern ver- Fauft. Sie find etwas herb und magenjtärfend. Die äußere Ninde der Wurzel, welche feharf, ges wuͤrzhaft, aber eigentlich nicht zuſammenziehend iſt, wurde von den Alten ſehr erhoben, ihre Kraͤfte ſind aber nicht genug beſtimmt, und ſie iſt jetzt außer Gebrauch. Auf trocknen Plägen in Suͤdeuropa ‚und im Orient. N CLXXL AMYRIS. 307) A. elemifera. Efemiftrauch. Die Blaͤtter find dreyzaͤhlig, fuͤnfzaͤhlig oder gefie- dert, und auf. der untern Seite filzig. De Es iſt nicht mit Gewißheit entſchieden ob alles Gummi Elemi, welches auch aus den Mor⸗ genlaͤndern zu uns kommt, von dieſem Baur ne er⸗ Gattungen mit vier Blumenblättern. 18: Halten werde. Es iſt weich, blaß gelbgrünfic, und von fenchelartigem Geruch. Sein arznenifcher Ges brauch) ift wie bey ähnlichen Harzen nur aͤußerlich, ſonſt dient es ebenfalls zum Raͤuchern und zu Sir niffen. In Carolina. 308) A. gileadenfis. Gileadiſcher Balſam⸗ ſtrauch. Die Blaͤtter ſind dreyzaͤhlig und ge— radrandig, die Blumenſtiele tragen nur ein— zelne Blüthen, und ftehen nur auf einer Seite. Mehrere Arten diefer Gattung liefern einen natürlichen Balfam, oder ein flüffiges Harz, und der Meffabalfam mag wol nicht nur von diefer Art, fondern auch) von A. Opobalfamo und andern ge⸗ fammelt werden, ja nad) einigen foll die Pflanze des Meffabalfams gar nicht zu diefer Gattung gehören. Im glücklichen Arabien. CLXXI. COPAIFERA. 309) C. offcinalis. Copaivdabaum, Die ‚Blätter find vierpaarig gefiedert. | Das mennigrothe Holz des Baumes wird verarbeitet. Er liefert den Copaivabalſam, ver weißlich durchſichtig und von einem eigenen Ges ruche iſt. Die Kräfte diefes und anderer oft ver: faͤſſchter Balfame fommen meift mit dem Terpen- thine überein, In Brafilien und auf den Antillen. 00" CLXXNL LAWSONIA. 310).L. inermis. Unbewehrte $awfonie. "@ie Aeſte find ohne Stacheln. En Diefe und L. ſpinoſa mit ftachligen Zweigen, wethe ehr vielleicht die wilde Stammpflanze von er gegenwärtigen iſt, ſind Faͤrbepflanzen. Die N MM 3 Blaͤt⸗ 132 Einundfunßzigſtes Kapitel. Blätter find von Alters ber in den Morgenländern ein Särbematerial, womit fich die dafigen Voͤlker den Leib und feine Theile ſowol, als die Maͤhnen ‚and Schweife der Pferde zu farben pflegen. Ein Zeig aus denfelben färbt, aufgelegt, die Haut gelb, welches durch aufgefchmiertes Dehl roth wird. Das Pulver ver Blätter foll zufammenziehend feyn, wels ches auch bey der rorhfarbenden Wurzel oder der wahren Alkanna ſtattfindet. In Oſtindien und Aegypten. e ı * vEinundfunftzigſtes Kapitel. Familie der Huͤlſenfruͤchte d $. 466. Kennzeichen der Samilie, | Disse betrachteten wir Gewächfe mit fünf oder vier und zwar größtentheils regelmäßig geftellten Dlumenbläftern; jetzt wenden wir uns zu’ den uns regelmäßigen, aber foldyen, die ebenfalls mehrere Blumenblaͤtter tragen. Die gegenwärtige Familie trägt bier beſon⸗ ders gebildete Blumenblaͤtter, wovon zuweilen das eine in zwey geſpalten iſt; aber kein Blumenblatt iſt mit einem Sporn verſehen, und die Staubfaͤden ſind in eine Scheide verwachſen, welche den huͤlſen⸗ artigen Stempel einfchließt, und ms oben in sehn ftaubtragende Fäden zertheilt. J J ) Leguminofae. Fig. 495 - 502. | Familie der Hülfenfrüchte, 183 | * $. 467. Andre Kennzeichen in Blume und Sucht, ” Der einbläftrige Kelch ift mehrentheils fehief gedffnet und fünftheilig, mit ungleichſtehenden taps pen oder Zähnen. Die Blumenfrone iſt die oben son Schmetterlingsblume. Das Schiff chen umfchließt die Geſchlechtstheile und iſt zuweilen ‚ mehr oder weniger in zwey Theile gefpalten; die Flügel haben oft ohrfoͤrmige Anfäge, und die Blu⸗ menblätter ftehen im Grunde des Kelches befeftigt, wo fich manchmal Honigfaft fammelt. Die Scheide der Staubfävden befteht aus einem Stüuck, oder iſt oben der tänge nad) gefpalten, welche Spalte durch einen einzelnen Faden bedeckt wird, oder.offen fteht. Die Staubbeutel find länglich eyrund. Der Stem- pel hat oft ſchon die Geftalt und Einrichtung der Frucht, neigt fich mit dem Fruchtknoten, wie die Dlume, ſteigt mit dem Griffel in die Höhe, wie . Die freyen Enden der Faden, trägt eine einfache, oft barfige Narbe, und ſteht nicht felten auf” einem eigenen Stiele. Die Huͤlſenfrucht iſt, wie aus den Gattungen erhellen wird, ſehr verſchieden ſo wie die Saamen, welches hier zu weitlaͤufig waͤre, wenn wir es gehörig auseinander fegen und die all gemeinften Bergleichungen anftellen wollten. N MU ERBEN 3) | . Webrige Eigenſchaften. Die mehreſten Gewaͤchſe dieſer Familie ſind Kraͤuter, ſeltener Straͤucher und Baͤume. Wurzel und Stengel ſind ſehr verſchieden gebildet. Die Blaͤtter ſind bey den meiſten gefiedert, mit Blatt⸗ anfägen, auch wol mit Ranken verſehen. Die ge hangen mie ihren Blumen immer et M 4 was 3 EIER, 184 Einundfunfzigftes Kapitel, was geneigt, bilden öfters Trauben, und entfprins gen zwiſchen Blatt und Stengel. "Die meiften Ges waͤchſe lieben den Schatten und einen fetten Bo⸗ . ben. Ben uns blühen fie geößtentheils zu Ende des Sommers. | §. 469. Östtungen, Ad) mit einer flachgedrückten Frucht. a) mit einem barfigen Ueberzug des Griffels an und neben der Narbe. CLXXIV. Orobus. Bergerbfe. Die obern zwey Kelchzähne find von den untern dreyen verfchieden, der oben behaarte Griffel iſt rundlich. CLXXV. Lathyrus. Platterbſe. Der Kelch wie zuvor; der oben behaarte Griffel iſt flach. CLXXVI. Piſum. Erbſe. Der Kelch wie bey den vorigen; der oben behaarte Griffel iſt dreyeckig unten gekielt, oder ſchifffoͤrmig. CLXXVI. Vicia. Wicke. Der Keld) ift in fünf gleichere Theile abgetheilt. Der Griffel it unter der Narbe behaart. | CLXXVI. Robinia. Robinie. Der Kelch) iſt in vier Theile getheilt, oder doch zweylippig. Der Griffel iſt unter der Narbe behaart. CLXXIX. Phaſeolus. Bohne, Der Griffel iſt nebſt dem Schiffchen ſchneckenfoͤrmig gewun⸗ den, da er in den vorigen nicht gebogen war. - CLXXX. Dolichor. Faſeln. Die Fahne hat am Grunde zwey Zähne, zum Unterſchied von Den vorigen. Kr 1 * 5) mie Familie der Hülfenfeüchte. 185 b) mit einem nackten Griffel. FELKEX. Ervum. Linſe. , Der Kelch iſt fo lang als die Krone, das Schiffchen ift etivas Fürzer als die Flügel, die Frucht aber gang flachgedrückt. CLXXXI. Cicer. Richern. Kelch und Schiffs chen wie bey voriger Gattung, aber die Frucht ift auf beiden Seifen aufgeblafen. CLXXXII. Lupinus. Seigbohne. Die Theile der Blumenkrone find von gleicher Länge, und ragen vor dem Kelche hervor; fünf Staub» beutel find laͤnglich, fünf andere rundlich.. B) mit einer walzenrunden Frucht. CLXXXIV. Cytifus. Geißklee. Die Frucht ift geftielt, oder doch gegen den Grund zu - dünner, Der Kelch ift zwenlippig. CLXXXV. Galega. Geißraute. Die Frucht it etwas knotig, und fehiefgeftreift. Die Kelchzähne find pfriemenfürmig und einander gleich. CLXXXVI. Lotus. Schootenklee. Die Frucht iſt gang mit waljenformigen Saamen ausges % füllt. Die Slügel der Krone neigen fich oben gegeneinander, der Kelch ift röhrig. CLXXXVI. Indigofera. Indigopflanze. Das Schiffchen hat zwey hohle ſpornfoͤrmige Saͤcke. Der Kelch iſt „Na geöffnet, und fünfzahnig. C) mit einer aufgeblafenen Frucht, CLXXXVII. Colutea, Blafenbaum. Der Kelch ift fünffach sergeit, ‚ der Griffel iſt be⸗ haart. * J — N 5 D) mit EM 186 EURE Rapid, 5 mit einer breiten verkuͤrzten, oftmals nicht, oder kaum uͤber den Kelch Een Frucht. — ———— Ononis. Aaubechel. Die Frucht iſt rautenförmig, und ungeftielt r die Sahne gefkreift, und alle Staubfäden find in eine ungefpaltne Scheide verwachfen. CXC. Glyeyrrhiza. Sußholz. Die Frucht iſt mehr gerunbet,, der Kelch iſt an ber obern | tippe in drey Zähne getheilt. - CXCI. Anthylis. Wolblume, Die unbe Seuche wird von dem aufgeblafenen Kelche eingefchloffen. CXCH. Prerocarpus. Slüg elfrucht. Die Frucht iſt duͤnn und blattfoͤrmig, der Kelch hat fünf Zaͤhne. CXCIII. Trifolium. Klee. Die Blumen find Fopfformig beyfammen. Der Kelch hat Feine Druͤſen. Die Blume ift oft einblättrig, Die Frucht fpringt nicht auf, eben wie bey der vorigen Gattung. CXCIV. Medicago. Schneckenkle. Die Feucht iſt in den meiften Fallen ſchneckenfoͤr⸗ mig gewunden, bey andern aber nur gebogen, ober platt. Das Schiffchen der Blume iſt von dem Faͤhnchen weggefehrt. | E) mit einer gegliederfen oder Fnofigen Feucht. CXCV. Scorpiurus. Raupenklee. Die Feucht ift fchneckenformig eingerolft, und rundlich. CXCVI. Coronilla. Rronwicke. Die Frucht iſt nicht gewunden, aber rundlich. Das Faͤhn⸗ chen iſt nicht viel laͤnger, als die Fluͤgel. | CXCVN. Hedyfarum, Süßklee. Die Feucht ift an den Seiten zuſammengedruckt. Das Schiffchen iſt abgeftuse. Rn F) mit w 4 au u. ⸗ Pu r ‚ Ih ——— Familie der Hüffenfrüchte, 187 F) mit einer zweyfaͤchrigen Frucht. UORCYUN. — Bocksdorn. Der Grif⸗ fel iſt gerade, die Frucht bauchig. JEXCiX, Glyeine. Glycine. Der Griffel ift ſchneckenfoͤrmig gewunden. Die Spitze des Schiffchens druͤckt das Faͤhnchen zuruͤck. G) mit einer ſcheinbar dreyblättrigen Blume. CC. Trigonella. Bockshorn. Flügel und Faͤhn⸗ chen haben einerley Größe ‚und bilden, da das Schiffchen Elein iſt, eine dreyblättrige Blume. H) mit einer mehr oder weniger fünfblättrigen Blume, deren Sciffchen getheilt iſt. CCI. Genifta. Ginfter. Das abwärtsgeneigte Schiffchen iſt nur an den Enven gefpalten. CCM. Spartium. Pfrieme. Das Schiffchen beſteht aus zwey Blaͤttchen, der Griffel iſt haarig, und die Staubfaͤden ſitzen an dem Fruchtknoten. $. 470. Merkwuürdige Arten. CLXXIV. OROBUS. 311) O. vernus. Faſanenkraut. Die Blat⸗ ter ſind gefiedert, die Blaͤttchen eyfoͤrmig, und die Afterblaͤtter halbpfeilfoͤrmig, ohne Eins ſchnitte; der Stengel iſt einfach. Die Saamen find ein Futter für Federwild⸗ pref,. auch follen fie harntreibend en. Die ſchoͤ⸗ nen Blumen werden von den Bienen gefucht. In nordeuropaͤiſchen Haynen. 312) O. tuberoſus. Knollige Bergerbſe. Die Blaͤtter ſind genedent ‚ Pie ——— lan⸗ enfoͤrmig. Die - yon —— ! —* % 2 FOR % * W; ’ % % us kl * 188 Einnnofunfsotes Kapitel. Die Afterblätter nebſt dem Stengel wie — voriger Die knollige Wurzel iſte ſuͤß und eßbar, fie wird in Schottland zur Speife gebraucht. europa. In Woaͤldern und auf hie in Nerd⸗ \ 313) O. niger. Schwarze Bergerbſe. Die | Blätter haben fechs Paare von länglich eyrun⸗ den Blättchen, der Stengel ift aflig. ‚Die dicke holzige Wurzel ift ebenfalls füß. Auf nordeuropsifchen Bergen. CLXXV. LATHYRUS. 314) L. tuberofüis. Erdnuß, Erdfeige. Die Plumenftengel tragen viele Blumen, am | Grunde der Ranken ſtehen zwey eyrunde Blaͤttchen, aber keine haͤutigen Raͤnder. Die knolligen Wurzeln ſind eßbar; die S Schwei⸗ | tie graben fie aus, und koͤnnen Diefe Pflanze von den Aeckern verfilgen, worauf fie ein ſchaͤdliches Unkraut ausmacht, da ſie hingegen auf Wieſen ein —ñ— nutzbares Futterkraut iſt. Die in Farbe und Ge⸗ ruch den Roſen aͤhnliche Blumen follen a eine | Art vor Rofenwafler liefern. Auf europäifcben und väbarifchin wo treideaͤckern. 315) L. pratenfis. Gelbe Wieſenwicke. Wie | fenplatterbfe. Die Blättchen find zum Unter- fchied von voriger Art lanzenfürmig. Ebenfalls ein gutes Wiefenfutterfraut. Die ; Saamen hat man in der Theurung zu Mehl ge braucht; wie diefes auc) mit denen Saamen vom - L. fylveftri, von Vicia fativa, Piſo maritimo md Ochro gefchehen ift. Auf europaͤiſchen woeſen — 316) | u Familie der Huͤlſenfruͤchte. 189 36) L. latifolius. Breitblaͤttrige Platterbſe. Die Blaͤttchen ſind lanzenfoͤrmig, aber zum Unterſchied von vorigen Arten iſt der Blattſtiel gefluͤgelt. Wegen der Größe kann dieſe Art zu einer Gartenblume und zu Bekleidungen dienen, An europaͤiſchen Zaͤunen. 3 317) L. odoratus. Spaniſche Wicke. Die Blumenſtiele tragen nur zwey Bluͤthen, die Ranken nur zwey eyfoͤrmiglaͤngliche Blaͤttchen, die Fruͤchte ſind rauch. Eine Gartenpflanze mit ſchoͤnen und mwohlries chenden Blumen. | .. Eine Abänderung fommt aus Sicilien, die andre aus Zeylon. 318) L. fativus. Zahme Platterbfe. “Die Blumenſtiele tragen nur einzelne Blüthen, Die Ranken aber zwey oder vier Blättchenz Die Früchte find eyfürmig zufammengedräckt, und auf dem Ruͤcken mit zwey Nändern verfehen. Die Früchte dienen zur Speife, und nebft dem Kraute zum Futter. In Südeuropa. 'CLXXVL PISUM | 319) P. fativum. Gemeine Erbfe. Die ‚ Blumenftiele tragen viele Blumen, die Blatt⸗ ftiele find walzenrund, die Afterblätter unten gerundet und geferbt. Wegen der VortrefflichFeit der eßbaren Hül- fenfrüchte und Saamen wird diefe Pflanze häufig gebaut, und eben darum hat man auch viele Abans derungen von ihr. Früchte und Saamen dienen reif und unveif, nach der Verſchiedenheit .. Su x erun⸗ ee 2 Ken a re u BE ’ P., DR EN 190 Eimumdfunfzioftes Kapitel derungen, für Menfchen und Vieh zur Nahrung, wozu fie auf mancherley Art ee werden. Auf eusopäifcben Aeckern. . CLXXVO. VICIA, 320) V. fativa. Sutterwice, Die Früchte fien bey Ziveyen ohne Stiele zufammen, und ftehen aufrecht, die Blättchen find am Ende. ‚ eingedräckt, und die Afterblätter haben unten eine Grube, die anfangs einen Saft enthält, nachher aber wie verbrannt ausfieht.. Auf den Aeckern ift fie ein Unkraut, auf Brach⸗ aͤckern hingegen dient ſie, wie mehrere Arten dieſer Familie, zur gruͤnen Duͤngung, und uͤberhaupt wird ſie, wenn die Saamen reifen wollen, zum Futter ſowol fuͤr groͤßere Hausthiere, als fuͤr das Federvieh abgehauen, und getrocknet. Die mehres ſten Wickenarten geben ein gutes Futter. Auf Getreideaͤckern in Europa. 321) V. Cracca. Vogelwicke. Die Blu⸗ menſtengel tragen viele dicht uͤbereinander lie⸗ gende Bluͤthen, die Blaͤttchen find lanzenfoͤr⸗ mig und ſeidenartig behaart, die Afterblaͤtter ungezaͤhnt. Ein hochwachſendes gutes Zutterfraut, das vorzüglich) auf Wiefen fortkommt und dem fchädlis chen Mooſe Einhalt thut. Noch höher (zu 12 bis 16. Fuß hoch) waͤchſt die zweyjaͤhrige W. (V. bien- nis) aus Sibirien, welche man u im Soms mer hauen Fann. Auf europaͤiſchen Aeckern und Wieſen. 322) V. Faba. Bufbohne, Saubohne. Die Fruͤchte ſitzen in den Achſeln der rankenloſen Blaͤtter an dem aufrechtſtehenden Stengel. Unreif Familie der Hitfenfeüchte 191 unreif wird die ganze Frucht mit den Saas ‚men verfpeift, nach der Neife aber find nur die leg: tern geniesbar; das ganze Gewächs dient zum Futs ter. Da es feiner Nußbarfeit wegen häufig gezos gen worden, fo find aus ihm einige Abänderungen ‚ entftanden. Die Saamen diefer und anderer Hüls fenfrüchte find wegen ihres Diehles erweichend, und die Aſche wirft, wea des Laugenſalzes, wie jede andre, An den perſt ſchen Graͤnzen ohnweit dem caſpiſchen Meere. CILXXVIII. ROBINIA. 323) R. Pſeudo-Acacia. Gemeine Acacie. Die Bluͤthenſtiele der Trauben ſind einbluͤ⸗ thig, die Blaͤtter ſind ungepaart gefiedert, und die Afterblaͤtter ſtachlig. Deer ſchnellwachſende ſchoͤne Baum trägt jas⸗ minartigriechende Blumen, und läßt ſich auf, vers ſchiedene Art zur Verzierung der Hanfer und Gaͤr⸗ ten aufziehen. Sein Wurzeltrieb iſt außerordent⸗ lich ſtark. Das junge taub kann zum Futter, das Holz zu allerlen Arbeiten, und die Hälfenfrüchte fonnen zur Speiſe benust werden. Man hat eine Abänderung mit fFachligen Hälfen. Eine andre ebenfalls nordamerikaniſche Art CR. hifpida) mit großen rofenfarbnen Blumen und tothhaarigen Zweigen , it auch eine vorfreffliche Gartenzierde. 324) R. Caragana. Sibiriſcher Erbſenbaum. Die Blumenſtiele ſtehen einzeln, die Blaͤtter ſind abgebrochen gefiedert, und Die Blattſtiele ſtachellos. Dieſer zu Hecken und Bekleidungen dienliche welcher in dem magerſten Boden fort— kommt, 192 Einundfunfzigftes Kapitel. kommt, und die ſtrengſten Winter verträgt, giebt. ein Holz, das zu Dreberarbeiten brauchbar ift, im dem gehoͤrig zubereiteten Baſte einen Flachs, und in den Blaͤttern ſowol ein utten als Band eine - dem Indigo ähnliche Farbe. In Sibirien, CLXXIX. PHASEOLUS. | 325) P. vulgaris. Gemeine Bohne. Der windende Stengel trägt Trauben mit paar—⸗ weisftehenden Blumen, und berabhängenden Früchten; die Nebenblätter find Eleiner als die Kelche. Eine häufig gezogene, und mit einigen Abaͤn⸗ derungen verfehene Hülfenfrucht, welche frifch oder getrocknet zur Speife gebraucht, auch eingemacht werden kann. Die reifen Saamen werden für fich verfpeift. Stammt aus Öftindien. | '326) P. nanus. Zwergbohne. Der glatte Stengel fteht aufrecht, und trägt zufammen- ‚gedrückte runzlige und herabhaͤngende Fruͤchte; die Nebenblätter, wie bey voriger Art. Diefe nebft andern indianifcben Arten der Bohnengattung werden an ihren Wohndrtern ver- ſpeiſt. Aus den Saamen der Mungebohne CP. Mungo) und der chineſiſchen Faſel (Dolichos Si- nenfis) wird ein Sagu in Nordamerifa bereitet, den die Engländer für ihre Flotte benugen, CLXXX. DOLICHOS. _ | 327) D. Lablab. Aegyptiſche Faſeln. Der . Stengel ift windend, und trägt fäbelarfig ger Trümmte eyfürmige Huͤlſenfruͤchte in denen eyfoͤrmige Saamen liegen, deren Narben lang | und bogenfoͤrmig getrummt ſind. & | Eine | Familie der Hülfenfrüchte. 193 Eine ſchoͤne Pflanze, die aber nur in warmen andern zu tauben dienen fann. Die Bohnen wer; den dajelbft auch genoffen, und gegen Bruſtkrank⸗ beiten gebraucht. In Aegypten. , 328) D. pruriens. Juckende Fafeln. Der mwindende Stengel trägt die Früchte in Trau⸗ ben; die Früchte ftehen zu Dreyen beyeinander, und haben fehifffürmige rauhe Klappen. Durch die fteifhaarigen Hülfen wird diefe Art merfwürdig. Sene Haare fondern ſich leicht ab, werden vom Winde umhergeführt, und verurfachen ein anhaltendes höchftfchmerzliches Brennen auf der bloßen Haut, weswegen man fich in der Nähe die fes Gewächfes fehr in Acht nehmen muß. Doc werden dieſe fleifen Haare in einem fchicklichen Mit tel innerlich als eine gewöhnliche Arzney zur Abtreis Bung der Würmer gegeben, In beiden Tjndien, 329) D. Soja. Sojabohne. Der aufrechte bin und her gebogene Stengel trägt in den Ach fein ebenfalls aufrechtftehende Blumentrauben, deren Früchte herabhängen, borjtig, und mit zwey Saamen verfehen find. Die Bohnen werden in Sapan und China durch Kochen, Trocfnen und Aufgießen einer Sal; lauge zu einer dafelbft fehr gewöhnlichen Brühe oder Zunfe, der Soja, zubereitet. Die Bohnen wers den aber auch, wie von mehrern Arten diefer Gate ung, für ſich gefpeift. Aus Oſtindien. i CLXXXI ERVUM. 330) E. Lens. Gemeine tinfe. Die Blu: menjtiele tragen zwey Blüthen, die Saamen find rund, erhaben, und zufammengedrückt. Batſch Botanik 2, Ch, N Die 194 Einundfunßzigſtes Kapitel Die Saamen dienen, wie bekannt, zur Speife, nur nicht für fchwächere Perfonem, Mit Gerfte vermiſcht geben fie Brandwein, und das Stroh ift zum Sutter brauchbar. Die Pfenniglinfe iſt eine Abänderung mit größeren Saamen. | Auf füdeuropäifchen Aeckern und Wieſen. 331) E.Ervilia. Ervenline. Die Blätter ‚find ungepaart gefiedert, Die jungen Früchte wellenfürmig gefaltet. Ein Futterfraut, das einige zwar für gut Halten, von welchem man aber Beobachtungen hat, daß es, oder fein Saame, bey Menfchen und Thies ven eine Schwäche der Ausftreefmuffeln hervors brachte. In Südeuropa, und im Orient. CLXXXI. CICER. 332) C. arietinum. Gemeine Kicher. Die Blättchen der ungepaart gefiederten Blätter find fägeförmig gezaͤhnt; die Blumenftiele ein- bluͤthig und zuruͤckgekruͤmmt. N Ein Futterfraut, deſſen Saame auch von Menfchen gefpeift wird, aber eine unangenehme. DBitterfeit befist. Er foll Harntreibende Kräfte haben, und man kann ihn ſtatt der Eaffeebohnen roͤſten. Zwiſchen dem Getreide in Suͤdeuropa und dem Orient. Ba CLXXXIU LUPINUS. 333) L. varius. Bunte Feigbohne. Die Blumen ftehen in halben Quirlen, die Kelche jind mit Anhängfeln verfehen und haben zwep Lippen, Deren obere zweytheilig, die untere aber dreyzaͤhnig iſt. gr | — Dieſe Familie der Hülfenfrüchte, 195 Diieſe und mehrere Arten diefer Gattung wers den der Schönheit wegen in den Gärten gezogen, fie fönnen als Sutterfräuter, ihre Saamen aber koͤnnen außerlich gebraucht werden. Zum Genuß find leßtere zu bitter, weswegen fie, wenn ihr Mehl auch nur äußerlich auf den Nabel gebracht wird, die Würmer vertreiben koͤnnen. In Südeuropa, CLXXXIV. CYTISUS. 334) C. Laburnum. Bohnenbaum. Die Blumentrauben. find. einfach und herabhäns gend, die Blätter. eyfürmig länglih. er Ein fchnellwachfender, überall fortfommender, ungemein-fchoner Baum, der nicht allein Gärten und Pflanzungen zieren, fondern auch durch fein feines Holz nugbar werden kann. In Savoyen und in der Schweig, 335) C. Cajan. Bendubohne. Die aus den Achfeln hervorfommneden Blumentrauben ftehen aufrecht, die Blättchen find faft lanzen⸗ fürmig und filig, das mittelfte fteht auf einem längern Stiele. | Ein Strauch, deſſen Früchte roh gefpeift wers den, deffen Saamenmehl aber, fowol für fich, als ‚mit Caſſabi vermifcht, zu Brodte gebacken wird. Er ift den Einwohnern von Weſtindien befonders anges nehm; er wird, um immer reife Früchte zu befoms men, von ihnen zu verfihiedenen Zeiten um die Zur erfelder gepflanzt, und durch DBefchneiden ver Spigen gezwungen, mehrere fruchtbare Seitens zweige zu fragen. un. | In Oſt⸗ und Weftindien, he N 2 CLXXXV. 196 Einundfunfzigſtes Kapitel, ne NSPCLRRXV. GALEGA: 336) G. oflicinalis. Gemeine Geißraute. Die Fruͤchte ſtehen aufrecht und ſind ſteif, die Blaͤttchen ſind lanzenfoͤrmig, geſtreift, und ohne Ueberzug. Don diefem faſt geruch⸗ und geſchmackloſen Gewaͤchs ſind keine bewaͤhrte Erfahrungen uͤber ſeine Kraͤfte bekannt, ſo ſehr ſelbige ehedem gegen Gift und Peſt geruͤhmt wurden. Vielleicht iſt der Saft gegen die Würmer wirkſam. In Italien wers ben die Blätter als Salat verfpeift, das junge Kraut iſt zum n Viehfutter faft noch) beſſer als tuzerne. "in Südeuropa und Nordafrika. Don einer indianifchen. Art (6. tinttoria ) wird eine ſchlechte Indigfarbe erhalten. w CLXXXVI. LOTUS. 337) L. -tetragonolobus. Spargelerbſe. Die Früchte-ftehen einzeln, find viererfig, und an den Ecken geflügelt; ‚Die. Nebenblätter ſind eyfürmig. Die Spargelerbſe wird ſowol als Garten: pflanze, als wegen der eßbaren Hülfenfrüchte ges baut, welche letztere wie Zucfererbfen gefocht wer den, und einen angenehmen Gefchmac haben. Cluſius fand fie wildwachfend auf Hügeln | in —— 338) L. corniculatus. Gehoͤrnter Schoo⸗ tenklee. Die Blumen ſtehen in niedergedruͤck⸗ ten Köpfen, die walzenrunden Früchte ſtehen wagerecht, der Stengel aber ift niederliegend. Diefes Kraut ‚ von dem man berfchiedne Abs anderungen hat, wird nicht überall für ein gutes Sutterfraut erfannt. Die gelben Blumen werden beym Trocknen grün. dir In Europa. CLXXXVI L. — | A [4 - Familie der Hülfenfrüchte. 197 CLXXXVI. INDIGOFERA. ı 339) I. tin&oria. Färberindigo. Die Blät- ter find gefiedert, Die Blaͤttchen umgekehrt ey⸗ foͤrmig, und die Trauben verkuͤrzt; der Sten⸗ gel iſt ſtaudig. Unter allen Gewaͤchſen der gegenwaͤrtigen Fa⸗ milie, welche durch" Gährung eine blaue Farbe ents wickeln fonnen, find die Arten diefer Gattung (vor⸗ äüglich I. tinctoria, Anil, difperma und hirfuta) die berühmteften. Sie werden mit vielem Fleiße gezogen und behutfam eingeerndtet, ‚hierauf mit Waſſer in Gaͤhrung geſetzt, wodurch eine veilblaue Bruͤhe entſteht, die vermittelſt oͤfterer Bewegung zum Abſetzen der Farbetheile des Indigo gebracht wird; welchen Bodenſatz man nach gehoͤriger Abzie⸗ hung des Waſſers zum Verkaufe formt und trocknet. Aus Oſtindien. CLXXXVIL 'COLUTEA; 340) C. arborefeens. Gemeiner Blafens baum. Der Stamm ift baumartig, die Blät- ter find umgekehrt herzfoͤrmig. Ein ſchoönes in unſern Gegenden dauerndes Gewaͤchs mit haͤufigen Blaͤttern und anſehnlichen großen Blumen, deſſen Holz zum Einlegen dient, deſſen Blaͤtter aber, wiewol nicht vollkommen, ſtatt der Senne gebraucht werden koͤnnen. Die aufge blaſenen Fruchthuͤlſen enthalten Feuerluft, und pla— Ken beym Zerdrücfen mit einem ftarfen Schale. Eine andre Art, C. frutefcens, hat bittre Blätter, aber füße Stengel und Zweige. In Südeuropa, auch in England. CLXXXIX. ONONIS. ' 341) O. arvenfis. Alkerhauhechel. Die Blumen ſtehen an den Trauben paarweis, die M3 Blaͤ t⸗ x 198 Einundfunfzigftes Kapitel. Blätter find dreyzählig, nach oben zu aber mehr einzein; Die Aeſte find behaart. N Das junge Kraut wird vom Diehe gefreffen, - bie Altern Stengel hingegen find hartftachlig und holzig. Es giebt zweyerley Abänderungen, wovon bie eine ftachellos if. Die Wurzel, das Kraut und die jungen Sproffen werden als harntreibende Mittel geruͤhmt. — In Europa auf trocknen Gegenden, und als Unkraut auf Aeckern. | CIE. (GLXCHRRARTIZIZE 342) G. glabra. Glattfchoofiges Suͤßholz. Die Früchte find glatt, die Blätter haben Feine Afterbfätter, aber ein länger geftichtes Endblättchen. | Die Wurzel enthält, vorzüglich im rindigen Theile, eine eigne, nicht ganz angenehme Suͤßig⸗ Feit, welche durch langes Kochen einen bittern Ges ſchmack bekommt. Wegen jener Süßigfeit wird die Wurzel und ihr eingebjefter tafrigenfaft zur Arge ney gebraucht, wozu das Gewaͤchs fowol in Frans fen, als in Spanien, an welchem letztern Orte Die Wurzel beffer ausfallen foll, gezogen wird. In Südeuropa. An Rußland bedient man fih an ihrer Stelle ver Wurzel des ftachligen (G. echinatae), welches in der Tatarey einheimifch iſt. CXCI. ANTHYLLIS. 343) A. vulneraria.. Wundklee. Der Stengel ift Erautartig, die Blätter find gefie— dert, und ungleich; Das Blumenkoͤpfchen tft gedoppelt. J Ein Schaaffutterkraut, das ehedem zu den Wundmitteln gezaͤhlt wurde, und zu den Beruf kraͤutern der aberglaͤubiſchen Mütterchen DE | j ine Familie der Hülfenfrüchte, 199 Seine Blumen haben verſchieden gefärbte Abaͤnde⸗ rungen. Auf Bergen und Bergwieſen in Nord⸗ europa. BERN CXCH. PTEROCARPUS. 344) P. Draco. Drachenfluͤgelfrucht. Die Blätter find gefiedert. Die eingefchnittnen Zweige geben eine Art des vothen zufammenziehenden Harzes, welches Dras chenblut genennt und auch von andern indtanifchen Gewächfen erhalten wird. Das rothe oder weiße Holz 1 laßt fich fein verarbeiten. * Gſtindien, nebſt dem folgenden. 45) P. Santalinus. Santelfluͤgelfrucht. Die Plätter find dreyzählig, die Blättchen rundlich, an der Spitze eingedrücft, und fehr glatt; die Blumenblätter find wellenförmig ge> " bogen und geferbt. Das Holz diefes Baumes, der auch ein Dras chenblut liefern foll, oder das wahre rothe Samel: holz, bat ähnliche Beſtandtheile als die vorige Art, und iſt ebenfalls zuſammenziehend. CXCI. TRIFOLIUM. u * Gteinkleearten. 346): T. Melilotus officinalis. Gemeiner Steinflee. Die unbederften Früchte find runz⸗ lich, zugefpist, tragen zwey Saamen und fte> hen traubenmweis beyeinander; der Stengel ſteht aufrecht. Die Pflanze hat einen eigenen balſamiſchen bitterlichen Geruch,. den man in der folgenden Art, im Bocksdorn und andern Gewaͤchſen aud) bemerft. Er geht beym Trocknen nicht verlohren, und den Motten foll er zuwider ſeyn. Das Kraut ift nebft a N 4 den / 200 Einundfunfsigfies Kapitel. ben Blumen äußerlic) ein zertheilendes und ſchmerz⸗ | ftillendes Mittel, in Klyſtiren gegeben iſt es Dläs hungstreibend. Es dient zum Viehfutter, und wie mehrere Pflanzen mit Schmetterlingsblumen zur Dienenzucht. f — Feldern in Europa, 47) T. Mel. coerulea. Blauer Steinflee. Die hafbbebecften Früchte find eyförmig, zu⸗ geſpitzt und ſtehen in eyfoͤrmigen Trauben, der Stengel ſteht aufrecht. Iſt dem vorigen an Geruch und Kräften gleich, ja noch ftärfer. Die Schweizer bedienen * EN vorzüglich bey Bereifung ber fchabzieger In Böhmen und in Nordafrika. ** Sieearten mit bedeckten vielſaamigen Fruͤchten. 348) T. repens. Weißer Wieſenklee. Die Blumenkoͤpfe ſind doldenfoͤrmig, die Fruͤchte haben vier Saamen; der Stengel iſt kriechend. Ein Schaaffutter, welches nur feines niedris gen Wuchſes wegen dem folgenden nachſteht. Blu⸗ men und Blaͤtter ſind als Thee gebraucht worden. Eine andre verwandte Art, T. hybridum, giebt ein hohes aber haͤrteres Futterkraut. Auf europaͤiſchen Wieſen und Triften. *** Kleearten mit haarigen Kelchen. 349) T. pratenſe. Spaniſcher, rother Wie- ae Kleber. Die Blumenaͤhren find ku⸗ gelfürmig, etwas haarig, und mit entgegenges festen hautartigen Nebenblättern verfehen; Die Blumenblaͤtter find verwachfen. ‚ Eines der berühmteften Futterfräuter, das in neuen Zeiten vorzüglich geachtet wird. Es Fommt | überall k Familie der Hülfenfrüchte. 201 überall fort, dauert mehrere Jahre, und dient zus letzt dem Felde zur Düngung. Es fteht mit der fo fehr angepriesnen Stallfütterung befonders in Ders bindung; wenn es aber dem Diebe unvorfichtig ges geben wird, bläht es vaffelbe leicht gefährlich auf. Die Blumen geben eine grüne Farbe, ehedem wurs den fie in Hungersnoth von nördlichen Bölfern zu Brodt bereitet. In Europa, auf Brasplägen. 350) T. rubens. Rother Bergklee. Die Blumenaͤhren find längfich und baarig, Die Dlumenblätter verwachfen; der Stengel fteht aufrecht, und trägt gezaͤhnte Hlätter. Ein einjähriges Futterkraut für Pferde und Rindvieh, welches mit dem Getreide ausgejaet wer den kann. Aus Diefer Abtheilung der Kleearten find noch merfwürdig: ' T. alpeftre und ftellatum als Sutterfräuter; T. arvenfe aber als Gerberpflanze. Im mittleen und füdlichen Europa. **** Kleearten mit aufgeblafenen Kelchen. 351) T. fragiferum. Erdbeerklee. Die Blumenkoͤpfe find Eugelförmig, mit aufgebla- fenen zweyzaͤhnigen zurückgebogenen Kelchen beſetzt; die Stengel Eriechen an der Erde. Auch ein Futterkraut, das durch Eultur zu einer beträchtlichen Hohe gelangt, und durch die bimbeerformigen blafenartigen Sruchtföpfe ein nied- liches Unfehen erhält. _ In Europa, “r Kfeearten mit eingebogenen Faͤhn⸗ ‚chen. 352) T. agrarium. Gelber Hopfenflee. Die Blumen ftehen in eyrunden Achren wie Schup⸗ pen übereinander, die herabgebogenen Faͤhn⸗ NM 5 chen \ 202. Einundfunfzigfies Kapitel. chen find ausdanernd, die Kelche unbehaart; der Stengel fteht aufrecht., — | Die gelben Blumen und dunfelbraunen Frucht Föpfe zieren diefen Klee, der nebft mehreren aus dies ‚fer Abtheilung zu den Zutterfräutern gehoͤrt. Auf europäifcben Wieſen. CXCIV. MEDICAGO,. 353). M. fativa. $ujerne. Die Blumen ds J — 8 “ * er 3 a Der ee = ftehen in Trauben, die Früchte find gewune den, der glatte Stengel fteht aufrecht. Nebſt dem rothen MWiefenflee und Eſparzette eines der beften Futterfräuter, das länger dauerf als erfterer, und nicht fo zärtlich ift, als leßteres, aber Feuchtigkeit verlangt, und den Boden fo ſtark durchwurzelt, daß er nicht leicht wieder zu verbefr fern iſt. | In Südeuropa, 354) M. falcata. Schwediſche fuzerne. Die Blumen ftehen in Trauben, die Früchte aber find mondförmig, und die Stengel an die Erde geftreckt. 2 Diefes Futterfraut Fommt ehe in fandigem und, trocknen Boden fort, iff aber wegen der tage des Stengels unbequem zu benußen ‚ welches bey einem andern Futterfraut diefer Gattung bey der Hopfens luzerne CM. lupulina) ebenfalls ſtattfindet. In Europa auf trocknen fonnigen Wieſen. 355) M. polymorpha. Wahrer Schneden: fee. Die Früchte find fehnecfenförmig ger wunden, die Afterblätter gezähnt, und Die Stengel ausgebreitet. Eigentlich ift diefes Feine Art, fondern eine _ Unterordnung oder Verſammlung vieler Arten, ja wol im Grunde die wahre Gattung des Schnedens Fleed. \ Familie der Hulfenfrüchte 203 Hess. An vierzehn beftändigen Abänderungen oder Berfchiedenheiten find die Früchte platt, walzens oder Fugelfürmig; am Rande fcharf, gezähnelt Eros nenförmig, ftachlig, u. f. w. In Südeuropa. CXCV. SCORPIURUS. 356) S. vermiculata. Gemeiner Naupenflee, Die Blumenftiefe tragen nur einzelne Blumen, die Früchte find überall mit abgeftumpften Schuppen bedeeft. » ' Wegen der artigen raupenformigen mit Fleis nen Schildchen überdedten Früchte wird dieſes Pflaͤnzchen von tiebhabern in Yefchen gezogen. In Südeuropa. CXCVI CORONILLA. 357) C. varia. Bunte Kronwicke. Der Stengel ift Frautartig, die meiften Blaͤtter find glatt, die Früchtchen ftehen aufrecht, find walhenrund, Enotig gegliedert, und in ziemli> cher Anzahl vorhanden. Vormals wurde diefe wildwachfende Pflanze als Futterkraut gezogen. Ihre blaßroͤthlichen Bluͤ⸗ N then find von befonderee Schönheit, zumal wenn fie eine beträchtliche Große haben. | | m mittleren Kuropa, nebſt der folgenden. 358) C. coronata. Gelbe Kronwice. Der Stengel ift frauchartig, ‚von den neun umges kehrt eyfürmigen Blättchen, welche an einem &tiele beyfammen ftehen, nähern ſich die ins nerſten dem Stengel; das Afterblatt ift zwey⸗ theilig und ſteht den Blättern gegenüber. Die gelben Blumen geben durch Gährung eine grüne Farbe, fo wie ein andres ſtrauchartiges N | waͤchs 204 Einundfunfzigftes Rapitel, waͤchs dieſer Gattung CC. Emerus) in den Blättern & eine Art von Indigo liefern Fann. # CXCVH. HEDYSARUM. | 359) H. Alhagi. Manna: Säfßfle. Die, Blaͤtter find einfach, lanzenförmig, und abge- ftumpft; der Stamm ift firauchartig und ftachlig. | Der Eornige Zucerfaft, welcher aus Bi Zweigen ben großer Sonnenhitze ausjhwißt, ober die perfiantfche Manna, ift fehwächer als die italie— nifchen, welche von Efchenarten gewonnen werden. In Perfien wird fie ftatt,Zuckers gebraucht, und vielleicht ift fie die Manna der Sfraeliten. In der Tatarey und in Weſtaſien. 360) H. gyrans. Deweglicher Suͤßklee. Die Blätter find dreyzählig. Eines von den befondern Gemwächfen, melches wider die Gewohnheit diefer Gefchöpfe auffallende Bewegungen macht. In dieſer Ark ift die Bewer gung gegen das Tageslicht freywillig und dauernd. Aus den Sudländern. 361) H. coronarium. Sulla. Stalienifcher Suͤßklee. Die Blätter find gefiedert, die Früchte gegliedert, ftachlig, und gerade; der Stengel ift ausgebreitet. Ein füdeuropäifches Sufterfraut, das bey uns nur zur Zierde in den Gärten gezogen wird, und Blumen von verfchiedener Farbe trägt. ‚Auf italienifchen Wiefen. 362) H. Onobrychis. Efparfett. Gemeiner Suͤßklee. Die Blätter find gefiedert, die ‘ Früchte ſtachlig und einfaamig, die Flügel der Blumen an Länge den Kelchlappen gleich; der Stengel ift verlängert, b: in Familie der Huͤlſenfruͤchte. 205 Ein vorzuͤgliches Futterkraut, welches ſich ſehr ausbreitet, tief wurzelt, lang dauert, und nur zus legt etwas härfer wird. | Auf trockenen fonnigen Kreideböden in Sibirien, Srankreich, England, und Böhmen. CXCVIII. ASTRAGALUS. 363) A. Tragacantha. Tragant. Der Sten⸗ gel ift baumartig, Die Blattftiele find ftachlig. Bon diefem Gewächs kommt das Tragants gummi, ein trockner vegetabilifcher Schleim, ver aber nicht fo Flar wie ben den Steinfrüchten und Sinnpflanzen, fondern in wurmfürmigen halbdurch—⸗ fichtigen Stücfen hervorquillt, und fich Tangfam im Waſſer aufloft. Er wird zu allerley Künfteleyen, auch, wiewol feltener, zu Atzneyen gebraucht. In Südeuropa. - Andre mehr nördliche Ar⸗ ten: A. Cicer, pilofus und elyeiphylius find Fut⸗ terfräuter. CXCIX. GLYCINE. 364) G. Apios. Amerifanifche Erdnuß. Die Blätter find ungepaart gefiedert, Die fier ben Blättchen eyförmig lanzenförmig. Ä In dem Vaterlande diefer Pflanze werden ihre Früchte gegeffen, und /, wie bey uns die Bobs ‘nen, zur Speife bereitet; die Fnolligen artifchocken ähnlichen zuben vertreten Die Stelle des Brodtes. In Virginien. 365) 6. ſubterranea. Erdſchoote. Die Blätter find dreyzaͤhlig und ſtehen an der Wurzel, die Stengel find hingeftrecft, und hin und her gebogen; die Blumenfliele tragen zwey Bluͤthen. Die Pflanze wird in Surinam der Huͤlſen— frucht wegen gebaut, die’ zur Speife dient, Ye BF au i 206 Einundfunfzigſtes Kapitel. auf eine ſonderbare Art, wie bey der Erdeichel (Ara- chis hypogaea), fich nad) der Befruchtung in die Erde fenft, um unter felbiger zu reifen. Mur In Brafilien und Surinam. CC. TRIGONELLA. | 366) T. Foenum graecum. Foͤnugreck. Griechiſch Heu. Die Früchte find zugefpist, etwas fichelförmig gebogen, übrigens ftarr, in die Höhe gerichtet und ſtiellos; der Stengel fteht aufrecht. Der Abfud der gepülverten Saamen giebt eine gruͤnliche, verfchiedentlich zu verändernde Farbe; die Arzneyfräfte find, da Geſchmack und Geruch uͤbereinſtimmen, wie beym Steinflee, | In Südeuropa. 7 CCI. GENISTA. 367) G. tin&oria. Färberginftr. Die Blätter find lanzenfoͤrmig und glatt, Die Hefte walzenrund geftreift, und aufgerichtet. Kraut und Blumen färben gelb, und aus die fer Farbe wird auch mit Kalfwaffer, Kreide und Alaun das Schuͤttgelb bereitet. Früchte und Blu⸗ men follen purgiven, ehedem machte man aus dem Kraute ein offieinelles taugenfalz. ——— In Deutſchland und England. 368) 6. germanica. Stachliger Ginſter. Die Stacheln des ausdauernden Stengels find zufammengefegt, die blühenden Zweige ftachels (08, die Blätter lanzenfürmig. Ä Ein Gewächs, an dem man deutlich ſieht, wie die Blätter zu Dornen geworden find, und welches vielleicht zu Verzaͤunungen dienen koͤnnte. In Deutſchland. —— | 369) Familie der Hulfenfrüchte. 207 369) G. eanarienfis. Kanarifcher Ginfter, Die Blätter find dreyzaͤhlig, auf beiden Stis ten haarig; die Zweige find eckig. Es ift nicht gewiß, ob das Roſenholz, wie eis nige dafür halten, von diefem Strauche herfomme, Es hat eine grünliche, oft runzliche Rinde, ift weiß, mit rothen und gelben Adern, verfchiedentlich ge: wunden, und bat einen Roſengeruch, jein Dehl wird oft ftatt des Roſenoͤhls verkauft. Auf den kanariſchen Inſeln und in Spas nien. x CCH. SPARTIUM. 370) S. fcoparium. Gemeine Pfrieme. Die Blätter find theils dreyzaͤhlig, theils einzeln, die Aeſte find eckig und glatt. Daß das aus diefem Strauche bereitete faus genſalz auf den Urin wirft, iſt nichts befonderes, aber auch ſchon die Abfochung der Blätter und Zweige foll diefeldige Kraft befigen, auch foll in England das Dier durch die Zweige ftärfer und bes raufchender gemacht werden. Saamen und Blus men erregen Brechen, letztere Fonnen aber, ehe fie aufgeblüht find, wie Kapern bereitet werden. Die Saamen geben ein Dehl, vie Zweige einen Daft, die Ylätter dienen zur Farbe und Gerberey, ver Strauch aber zu Wellholz. Er wuchert ungemein, ift daher an den Waldungen fehr befchwerlich, und an gebautem lande ſchaͤdlich. Auf ſuͤdeuropaͤiſchen Sandgegenden. 371) S. junceum. Binſenartige Pfrieme. Die Aeſte ſtehen einander gegenuͤber, ſind walzenrund, und bluͤhen an den Enden; die Blaͤtter ſind lanzenfoͤrmig. | Dey 208 Einundfunfzigftes Kapitel, | Bey und ift diefes Gewächs ein prächtiges, ö auch wohl ausdauerndes, Gartenbäumehen. taub und Zweige geben eine Farbe wie der Ginfter, die Rinde aber hat hanfartige Fafern. | Aus Südeuropa. ine andre Art aus Spanien und Portugal, S. monofpermum, weldye auf Flugſand wächit, und denfelben befeftigt, wird für das Spartum der Alten angefehen, und die 54 | 1 hen Zweige dienen zum Binden. $. 471. Nutzbare Bigenkbarten der vorigen BERN 4 Als folche bemerfen wir: | ı) Eßbare Theile in den Früchten, Saamen, | Blättern und Wurzeln. 2 2) Nusbare und vorzügliche Zuttergewächfe. 3) Mehlige Saainen, die nicht allein zur Mah⸗ zung, fondern auch zu andern Endzwecken dienen. 3 4) Faͤrbende Theile, vorzüglich auf Say und f gelb. 4 5) Gummi, aus dem Stamm. m 6) Süße Theile in ebendemfelben, auch in dem Blättern und Wurzeln. | 7) Bittere, gewuͤrzhafte, melilotenartige, und 8) Ausleerung erregende Beftandtheile, 1 9) Zähe Fafern zu Flechtwerk und Stricken. 10) Hölzer zu allerley Derarbeitung. ı1) Baͤume und Blumengewächfe zur Zierde, 12) Dornige Sträucher zu Zaunen, —— — —TF — — 209 ve TE TC TE DE TE zZweyundfunfzʒigſtes Kapitel. Samilie der Hülfenbaume »). \ Kennzeihen dieſer Samilie, Nie Gemächfe derfelben haben eben fo wie die vos rigen irregulaͤre Blumen und eine Huͤlſenfrucht, aber die Blumenblaͤtter ſind in kein Schiffchen verwach⸗ ſen, ſondern alle fuͤnf ſtehen frey, ſo wie auch die Staubfaͤden nicht miteinander verwachſen ſind. In den meiſten ſtehen fuͤnf Blumenblaͤtter und noch einmal ſo viel Staubgefaͤße. Die Richtung der Blume, und der Bau der Frucht iſt uͤbrigens wie - bey denen vorigen, nur iſt letztere oft in Fächer abs getheilt, und mit einem fügen Marfe gefüllt. §. 473. Andre Kigenfchaften, Die Arten find mehrentheils Bäume, auch wohnen nur wenige in ſuͤdeuropaiſchen Gegenden, die meiſten in dem waͤrmern Erdſtrich. Die Blaͤt— ter ſind gefiedert, wie bey den vorigen. Die ſtarken Staͤmme geben in der großen Hitze Ei Wohn- orts oft häufige a von fich. §. 474. y) Lomentaceae. rn 503. 504. Batſch Botanik 2, Th. 9 210 Zweyundfunfzigſt es Kap itel 9474. Battungen® CHI. Cercis. Judasbaum. Die untern zwey herzfoͤrmigen Blaͤtter legen ſich gleichſam in Form eines Schiffchens uͤbereinander. CCIV. Hymenaca. Heuſchreckenbat Das Schiffchen iſt vorhanden und zugefbißt. CCV. Guilandina. ilandine. Der Kelch iſt fuͤnftheilig, präfentirtellerformig ‚und die fünf Tanzenformigen Blumenblätter find an feinem Halje befeftigt. CCVI. Caefalpinia. Löfalpinie. Der Kelch iſt fuͤnftheilig; von den fuͤnf Blumenblaͤttern zeichnet ſich das unterſte beſonders aus. CcCcVi. Poinciana. Poinciane. Der Kelch iſt fuͤnfblaͤttrig, und das oberſte der fünf Dlus menblaͤtter ift das größte. CCVIII. Cafia. Caſſie. Der Kelch) wie bey voriger Gattung, die Blumenblätter find eins ander mehr gleich. . | CCIX. Gleditfia. Sieditſchie. Die Bluͤthen find den vorigen ähnlich, aber die Geſchlech⸗ ter find vermifcht. | CCX. Tamarindus. Tamarinde. Der Kelch ift nebſt der Krone dreyblaͤttrig. Drey Staubfaͤden. CCXI. Mimofa. Sinnpflanze. Die Blumens frone iſt einblaͤttrig, und fuͤnftheilig wie der Kelch. Die Geſchlechter ſind vermiſcht. Fünf, sehn oder mehrere Staubfäüden. CCXII. Ceratonia. jobannesbrodt. Die Blumenkrone fehlt gänzlich, die Oefchlechter find vermifcht. Fünf Staubfäben, - 9. 475. 1 ‘A 3 Semi der Huͤlſenbadume. 213 - $. 475. Merkwürdige Arten, CCHI. CERCIS. 372) C. Siliquaftrum. Gemeiner Judasbaum. Die Blätter find herzförmig, rundlich, und glatt. Ein fehnellwachfender und nach neuern Erfah— rungen auc im Freyen bey uns ausdauernder Baum). deffen breite bis im den Herbſt dauernde Blaͤtter fo wie die ſchoͤnen Bluͤthen ihm ein vorzuͤg⸗ liches und zwar gefaͤlliges Anfehen' geben. Das Holz tft zur Beratbeitung fehon genug, Die Bis then werden von den Kohfmeifen gefreffen, aber vie Blätter diefer und einer andern Art CC. canadenfis) werden von Inſeckten nicht angegriffen, | In Sideurops und im Orient. CCIV. HYMENAEA. 373) H. Courbaril. ar en Die Plstter find gepaart. Die Wurzel diefes großen 70 Fuß hohen i in⸗ dianiſchen Baumes iſt ſo ſtark, daß ihr Queerdurch⸗ ſchnitt zu Tiſchblaͤttern für 18 — 20 Perſonen hin⸗ reicht. Die Fruͤchte haben ein ſuͤßes Mark, wel—⸗ ches die Saamen umgiebt, und eßbar iſt. Das Holz iſt ſchwer und ſinkt im Waſſer. Aus dem Stamme und der Wurzel quillt das Gummi Anime in großen Klumpen hervor, welches — — zum Raͤuchern und zu tackfirniffen — wird, Aus Suͤdamerika. ccv. GUILANDINA. 74) G. Moringa. Bennußbaum. Das Seide ift —— die Blaͤtter ſind fa 212 Zweyundfunfzigfted Kapitel. zweyfach gefiedert, und die * Blattchen dreyzaͤhlig. Das Griesholz, : ee in Weſtindien eins heimifch ift, kommt wol nicht von diefem oftindiz — ee EEE N — ra cu EG ME — ſchen Baume; aber dafuͤr iſt er wegen der Saa⸗ menkerne merkwuͤrdig, welche ein vortreffliches fet⸗ tes klares und nicht leicht verderbendes Oehl liefern, das in ſeinen Wirkungen mit andern uͤbereinkommt, aber wegen der dauernden Guͤte zu wohlriechenden Salben ven Vorzug verdient. Die meerrettigar⸗ DI — tige beigende Ninde wird fo wie die vom Saamen - befrente Frucht von den Indianern gegeffen „ denn — die Nuͤſſe ſelbſt find draſtiſch und giftig, wie vom Wunderbaum. CCVI. CAESALPINIA. 375) C. braſilienſis. Fernambukbaum. Stamm und Blaͤtter ſind ſtachellos. Von dieſem Baume kommt das weſtindiſche Braſilien-oder das Fernambuckholz, aber von C. —— — in Sappan, welche einen ftachligen Stamm, und längs { liche, ungleichfeitige, am Ende eingeferbte Blätter trägt, kommt das oftindifche Brafilien-, Sandel⸗ oder Sappanholz. Beide find ſchwer, ſchoͤn braun⸗ N PN WE roth, harzig und sufammenztehend ; fie werden ger zafpelt zu rothen Färbereyen und zur. rothen Dinte gebraucht. Jamaica, und Braſilien. CCVII. POINCIANA. 376) P. pulcherrima. Schoͤne Poinciane. Die Stacheln ſtehen paarweis. Das Holz dieſes mit feinen Bluͤthen prachtvol⸗ Das Fernambuckholz won in Carolna/ len indianiſchen Baumes iſt nutzbar, ſo wie er ſelbſt zu Verzaͤunungen dient. Die Blaͤtter purgi⸗ * ren; Familie der Huͤlſenbaͤume. 213 ren; die Saamen follen die Verarbeitung der Ges burtswehen fowol, ale ben verzweifelten oder laſter— haften Negerinnen Das unzeifige Abtreiben der teis beöfrucht befördern. Eine andre Art, P. elata, giebt in den Blumen ein ftärfendes Mitteh," das nach Krankheiten in einem Tranfe genommen wird. CCVII CASSIA. 377) C. Senna. Senne. Die gefiederten Plätter find drey- bis fechspaatig, die Blätt chen find faſt eyfürmig, die Blattjtiele haben Feine Drüfen. Die Früchte find zufammen- gedruckt und gekrümmt. Die Blätter diefes Strauches werden, tote befannt, zum Purgiren gebraucht; die von der ales ‚randrinifchen Abänderung find laͤnglich eyfoͤrmig, am Ende mit einer Spige verfehen, umd Fräffiger als die von andern, oder wie die ebenfalls gebräuch» lichen platten Früchte. Der wirffame Theil iſt flüchtig, der harzige verurfacht das befchwerliche geibfchneiden, wird Durchs Kochen freyer gemacht, und tft hHaufiger in den Stielen. | Aus Aegypten. 378) C. Fiftula. Caſſienrohr, Fiſtulcaſſie. Die Blätter find fünfpaarig, eufürmig zuge⸗ fpißt und glatt; die Blattjtiele haben Feine - Drüfen, die Früchte find waßenfürmig und . gerade. | Die Saamen liegen zwifchen den Dueerwäns den der holzigen Frucht in einem füßlichen doch ecfels baften und fennenartigen Marfe, welches, wie die Frucht der Tamarinde, zum Laxiren gebraucht wird, aber weniger annehmlich ift. In Indien und Nordafrika. u DM CCIX. ſondern auch die Seitenwände derfelben enthalten 7 214 Zweyundfunfzigſtes Kapitel. 4 CCIX. GLEDITSIA. J ar). G. triacanthos. Drenftahlige Sebi f ſchie. Sn den Blattwinkeln ſtehen dreyfache Stacheln. Ein Nhelwachſender Baum bon ſehr artigem Anſehen, der zu Hecken dienlich iſt, ein gutes Holz, und ſuͤße Früchte liefert, aus denen ein Meth kann bereitet werden. Eine andre ftachellofe Art ift wahr» fcheinlich, wie bey der Hauhechel, nur Abänderung. 2 Uebrigens ift diefe Gattung dem Andenfen eines verdienftvollen deutſchen Botanifers gewidmet, In Virginien. CCX. TAMARINDUS. 380) T. indica. Tamarindenbaumn. Nicht allein die Saamenfächer der Frucht, ° ein weinfauerliches, etwas füßliches , fehr angenehs mes Mark, das zum Arzneygebrauch überaus ae ſchickt iſt. Die Feuchte von diefem und dem Ga A fienrohrbaume werden auch an Ort und Stelle ein gemacht, und unterfcheiden fich-fowol durch vers ſchiedne Abanderungen, als auch befondets nach Be . ser oſt⸗ oder weftindifcben Herkunft. — CCXI MIMOSA 381) M. ſenſitiva. Empfindliche S pflanze. Das Gewoaͤchs iſt ſtachlig, die] Bl ter find gepaart gefledert, an den befondh Abtheilungen find fie zweypaarig, und die it nerften Blättchen find,am Heinften. Er 3 Die zufammengefehfen Blätter von dieſer u nd von mehrern Arten (M. cafta, viva, pudica, .afl a rata, quadrivalvis) find gegen. Berührung. * J Erſchuͤtterung ſo empfindlich, daß ſich die Blaͤttchen zuſammenlegen, die a aber jich | ens - — ” 4 Familie der Huͤlſenbaͤume. 215 ſenken, und einige Zeit ganz ſteif in dieſer Stellung verbleiben. Selbſt ein ſanftes Kratzen am Gelenke des Blattſtiels bewirkt ſeine Beugung, und am druͤ⸗ ſigen Grunde der Blaͤttchen das Zuſammenlegen derſelben, da hingegen ohne Erfehütter 9 abge⸗ ſchnittene, oder auf der Flaͤche gereitzte Blaͤtter keine Veraͤnderung hintetlaſſen. Aus Braſilien. 382) M. Inga,, Zuckerhuͤlſenbaum. Das Gewaͤchs iſt ftachelfos , die Blätter find fünfz paarig gefiedert, der Blaͤttſtiel iſt gegliedert und mit einem Rande verfehen, Diieſe und eine andre Art CM. fagifolia) führt in den Hülfen ein füßes eßbares — Suͤdamerika. 383) M. nilotica. Nil⸗-Sinnpflanze. Am Grrunde der Blätter ſtehen an der Stelle der u: > Afteebiärter zwey ausgebreitete Stacheln; die Blätter felbft find Doppelt gefiedert, die aͤußer⸗ ften Blaͤttchen der beſondern Abtheilungen ſind durch einc eigne Drüfe unterſchieden; die rund⸗ lichen Blumenaͤhren ſind geſtielt. Von dieſem Baum erhaͤlt man das arabiſche Gummi, einen klaren und trocknen Pflanzenſchleim, der aus demſelben hervorquillt, und zu vielerley An— wendungen in der Haushaltung, den Kuͤnſten und im J Arʒneygebrauch verkauft wird; auch außerdem vielen Megern faft zur einzigen Nahrung dient. Die Früchte, Blätter, und Blüthen geben den zus ſam. enziehenden wahren” Akazienfaft, wie denn auch aus einer andern Art, M. Cate, eine Art von Catechuerde oder ein sufammenziehender roth⸗ braͤunlicher feſt eingebickter ‚ und oft verunreinigter Saft bereitet wird. Das Gummi Senegal, von — O 4 der 216 Zweyundfunfzigſtes Kapitel. der M. Senegal,‘ ift dem —— aͤhnlich, nur von groͤßerer Klarheit. Aus Arabien und CCXII. CERATONIA. 384) C.Siliqua. Johannesbrodtbaum. Die Blaͤtter find gefiedert, die Hülfen zuſammen⸗ gedrückt und lederartig. . Die Früchte werden roh und getrocknet, zur Speife fowol, als zum Viehfutter, wie auch zur Arzney gebraucht. Der füße aus ihnen gepreßte Saft dient zum Einmachen, und zu Mein; das Ueberbleibſel aber, wie bey der Gleditfchte, zum Viehfutter. Das Holz ift zu Ebeniftenarbeit tauglich. In Südeuropa und im ganzen Örient. 8. 476. Husbare Theile der vorigen Arten, Offenbar wird das füße Mark der Früchte am mebreften zur Speife, zum Trank und zur Arzney angewendet, da fich nur einige wegen des nußbaren Holzes, der ausgefchwißten Säfte, des Dehles, oder wegen andrer arzneyiſchen Beftandtheile mer würdig machen. Die Blumen würden die Gärten zieren, wenn nicht nur wenige Arten wife Clima | vertruͤgen. € j N | E ad TE u Dre EINE Dreyundfunfzigftes Kapitel. Samilie der ViolenartenH. “ a ä $. 477. Kennzeichen Diefer Familie, N. finden bey verfelben irregulaͤre fuͤnfblaͤttrige Blumen, von denen entweder ein Blumenblatt nach hinten zu in einen ſpornfoͤrmigen Sack ausgeht, oder an welche ein beſonderer aͤhnlicher Sporn an⸗ gehaͤngt iſt. Die Blume iſt mit einem Kelche ver; fehen, die Staubgefäße find groß, die Staubbeur tel.breit, und etwas mit einander verwachfen. Die Klappen der Frucht trennen fich, und die Saamen haben eine beträchtliche Größe. Ueberhaupt zeigen die Arten diefer Familie manche Uebereinſtimmung. $. 478. Öattungen, ccxiu. Viola. Deilchen. Das untere Blu⸗ menblatt iff in einen Sporn verlängert, die Kapfel hat drey Klappen. CCXIV. Impatiens. Springkraut, Die fünf Blumenblaͤtter werden durch ein ſechſtes ſpornfoͤrmiges am Grunde eingefaßt; die flei⸗ ſchige Kapſel ſpringt mit einer a in fechs Klappen. | 8D5 $. 479. ‘'3) Calcaratae, Fig. 305. 306. 218 Dreyundfunfzigſtes Kapitel, e 479 Merkmwürpige Arten. ‚ccXll. VIOLA. \ 385) V. odorata. Märzveilhen. Die Wurzel treibt Eriechende Sproſſen, trägt. Blumenftiele, und herzfoͤrmige —— Die frühe angenehme und tohlriechende Plus me wird durch die Cultur in den Gaͤrten vergroͤßert. Ihr Duft wird gefaͤhrlich, wenn er in Menge ein⸗ geſchloſſen if. Die Blume hat ſchleimige und bit⸗ tre Theile, und bewirft, innerlich gebraucht, fo wie das frifhe Kraut, Ausleerungen nach oben und unten. Uebrigens if der Saame harntreibend, und das Kraut erweichend. Mit den gewöhnlich blauen Blumen färbt man Eſſig und Syrup, wo⸗ von leßterer ehedem zur Probe der Säuren diente. Das Roßs oder Hundsveilchen (V. eanina), wel⸗ ches einen Stengel treibt, kommt mit ihr in er ausleerenden Kraft überein. In europaͤiſchen Haynen. 386) V.tricolor. Stiefmütterchen, Sammt beilchen. Der Stengel ift dreyfeitig und aus- gebreitet, die Blätter find laͤnglich und einges fehnitten, Die Afterblätter aber fiederförmig. - Die Blumen haben feinen Geruch, aber an ihren fünf Blaͤttchen verſchiedene, meiſt abſtechende Farben. Man hat das Kraut aͤußerlich und inner⸗ Sich beym Kopfgrinde, wie auch ben der Engbruͤſtig⸗ | keit zu brauchen empfohlen. Auf angebauten Laͤndereyen in Europa. N 387) V. Ipecacuanha. Ipecacuanhaveilchen. ‚Die Blumen fichen aufrecht, die Blätter find eyrund, auf der untern Seite und am Rande Han | behaart. 6 f} h 2 au dh 2 Ze u en Kr rer en ie Familie ver Biolenarten. 219. Man erhält verſchiedene Wurzeln unter dem Damen Ipecacuanha, fie befigen eine brechenmas chende Kraft, und die wahre Ipecacuanha hat ſich bey der Ruhr und ben Blutfluͤſſen be: ruͤhmt gemacht. Don welcher Pflanze fie komme, ift nicht gewiß, eine geringere Art, die weiße, foll bon diefem ftrauchartigen Gewächs erhalten werden. Aus Südamerika, CCXIv. IMPATIENS. » a 388) 1. Noli tangere. Gemeines Springs fraut. Die Dlumenftiele tragen drey Blüs then, und ftehen einzeln; die Blätter find kanz zenförmig und fihmal. | Eine Pflanze, die zum Gelbfärben dienen Fan, und felbft das Papier, zwiſchen dem fie ges - trocknet worden, mit einer gelben Farbe durchzieht. Innerlich Hat man fie zum Brechmittel, Außerlich zu Wunden gebraucht. Die Säger bedienen fic) ihrer beym Fang der Hafelhühner. In europaͤiſchen und nordamerikanis ſchen Aaynen. a: 389) I. Balfamina. Balfamine, Es ftehen mehrere einblüthige Blumenftiele nebeneinans der; die Sporen der Blumen find Fürzer als dieſe, die Blätter find lanzenfürmig, Die obe— ren wechfeln ab. Dieſe faftige und ebenfalls an den Gelenfen knotige Pflanze ift mit ihren vielfachen Abaͤnderun⸗ gen ein vorzügliches Blumengewaͤchs. Zus Oſtindien. " — Vier⸗ 220 | Bierundfunfsigftes Kapitel, ic I —* Ehe Viermndfunfsisfies Kapitel. Samilie der Ordisarten ), $. 480. Kennzeichen diefer Samilie, N Blume ift irregulär, wie bey den — ſie beſteht aber aus ſechs Blaͤttchen, welche ohne einen Kelch auf dem Ende des Fruchtknotens ſtehen, und wovon eines, gewoͤhnlich das uͤnterſte, von ei⸗ ner beſondern und ausgezeichneten Geſtalt angetrof⸗ fen wird. Die zwey Staubgefaͤße ſind eben wie die Blumenblaͤtter an dem obern Ende des Frucht⸗ knotens befeftigt. $. 481. Andre Kennzeichen der Blume und Frucht. Die Staubgefäße beftehen oft aus ganz nach ten Kolben, welche aus den angewachfenen Beuteln berausfallen. Un ihrem Grunde befinden fich wars zige, zuweilen fchild + oder frompetenformige Koͤr⸗ per, welche die eigentlichen Narben au feyn fcheinen. Der Saamenftaub ift fehr klebrig. In dem untern befonbers geformten Blumenblatt wird mehrentheils ein Honigfaft abgefondert ; die obern Blättchen aber pflegen helmartige Gewölbe zu bilden. Die Frucht beſteht bey ven mehrejten aus dren Klappen, welche durch eben fo viel der tänge nach gehende Balfen ge trennt werden; fie hat Außerlich ſechs Rippen, bleibt beym a) Orchideae. Fig. 307 - Familie der Orchisarten. 227 beym Aufſpringen oben und unten zufammenhäns gend, hat eine einzige Höhle und zarte Saamen, die an den Klappenwänden befeftigt find. $. 482. Uebrige SLigenfchaften, An den Wurzeln hängen mehrentheils berſchie— den geformte mehlige Sollen; die Blätter find, wie an ven folgenden Samilien (bis 648. 656.), die ſaͤmmtlich Saamen mit einem einfacjen Rornftücfe ‚tragen, parallelgeftreift, umfaffend, oder fcheiwens artig; die Blumen ftehen oft in Aehren und Traus ben mit eigenen anliegenden und blaftfürmigen Scheiden. Die Öewächfe haben ein frifches und nacktes Anfehen, halten fich auf fetten Boden und in fchattigen Gegenden auf, und blühen bey uns vorzüglich im Frühjahr. Sie haben fehr verfchie- dene Gerüche. | SR $. 483. Gesttungen, CCXV. Orchis. Orchis. Ragwurz. Die lin erlippe der Blume endigt fich nach binten i in einen Sporn. CCXVI. Satyrium. Faunblume. Die Unter: Iippe bildet einen rundlichen, hohlen, von außen i in der Mitte eingedrückten und gleich» fam doppelten Sad. CCXVI. Ophrys. Rnabenkraut. Die Unter, lippe iſt oben der tänge nach) erhaben. CCXVIII. Serapias. Stendelwurz, Die Uns terlippe ift oben ausgehoͤhlt, die uͤbrigen Blaͤttchen bilden einen Helm. — och a RR CCKIK. i Vierundfunfzigſtes Kapitel. ‚ cexıx. Cypripedium. gFrauenſchuh. Die Unterlippe aufgeblafen, hohbund oben offen; ‚die übrigen Blätter breiten fich aus. CCXX. Epidendrum. Danille. Die Unterlippe ift röhrenformig, fihiefgeöffnet und gleichfam zweylippig. Die Frucht iſt einelange Schonte. $. 484- Merkwärdige Be. 57 5 47 5 Sr CCXV. ORCHIS. 390) O. bifolia. Vanillen⸗Orchis. Die Wurzelknollen find nicht zertheift, die lanzen⸗ förmige Unterlippe ebenfalls nicht; die Blu⸗ menbfätter breiten fich aus, der Sporn ift überaus verlängert. Die Blume hat einen Vanillengeruch, der bey kuͤhlem Wetter, des Nachts und Morgens yon merklichſten iſt. ‚In Europa auf trocknen Weiden, und Bergplägen. ı) ©. Morio.. Salep⸗Orchis. Die Wurs 391 zelfnollen find unzertheilt; die Unterlippe e iſt in- vier Lappen getheilt und geerbt, der Sporn iſt Rumpf und in die Höhe gerichtet, die Blu⸗ menblaͤtter find ftumpf, und bilden alle « einen Helm. Bon welcher Urt, ob von dieſer oder der O. maſeula die perſiſche Salepwurzel komme, iſt nicht ausgemacht; man erhält aber durch Häuten, Eins weichen, Kochen und gehbriges Troefnen vonder Wurzelfnollen der gegenwärtigen Urt einen enropäis fhen Salep, welcher den perfianifchen, meiſt verles ‚genen, meit übertrifft. | Auf — Waldgegenden in Kuropa. 392) ne N wlan a Fr ie ie Familie der Orchisarten. 223 . 392) O. militatis. Helm» Orchis. Die Wurzelknollen find wie bey den vorigen unzerz theilt; die Unterlippe ift fünflappig und mit rauhen Punkten befest; der Sporn ıft ftumpf, und die übrigen Blätter fließen zufammen. Auch diefe Ark kann zu Salep dienen. ihre Blumen find vorzüglich fchön gezeichnet, und fie gehört nebft mehrern vortrefflichen und fonderbaren Arten diefer Familie zu den Sartengewächfen, ob es gleich zu bedauern ift, daß fie fehr zärtlich find. Auf Wieſen und in Haynen des gemaͤßig⸗ ten Kuropas. i 393) O. fambucina. Flieder⸗Orchis. Die Wurzelfnollen find handfoͤrmig und gerade, der Sporn ift Fegelfürmig, die Unterlippe ey- fürmig und dreylippig; Die Scheiden find fo lang als die Blumen. | Diefe, O. odoratiilima und conopfea riechen angenehm, da hingegen O. coriophora und pallens einen übeln Geruch beſitzen. In Europa. | “ 394) O. maculata. Gefleckte Orchis. Die Wurzelknollen find handfürmig und ausges breitet, der Sporn ift kuͤrzer als die Frucht, Die Unterlippe ift flach, die drey Außern Blumen⸗ biätter breiten ſich aus. Der Beftandtheil der Wurzelfnollen kommt mit dem in den vorigen überein; wegen der Geftalt werden fie von abergläubifchen Leuten geſammelt. Auf feuchten europäifcben Wieſen. ...CCXVI. SATYRIUM. 395) S. hircinum. Bocksartige Faunblume, Die Wurzelfnollen find unzertheilt, die Blaͤt⸗ ter lanzenfoͤrmig; Die Unterlippe ift Dreyiapnig, —* — der = a2 Bierundfunfzigftes Kapitel, der mittlere Kappen ift gleichbreit, fehr verläns gert und am Ende ſchief abgebiſſen. In unſern Gegenden traͤgt dieſe Art die ausges zeichnetſten Blumen der Orchisfamilie, welche an indianiſchen Arten weit ſeltſamer ausſehen. So ſchoͤn als die Blumen dieſer Ark find, fo unanges nehm ift ihr bocksarkiger Gerud). im füdlichen und gemäßigten Europa. f CCXVI. OPHRYS. 396) O. Nidus avis. . Vogelneſt. Die Wburzelknollen find bündelfürmig, der Stens gel hat Scheiden, aber Feine Blätter; die Uns terlippe ift zweylappig. | Die ganze Pflanze hat faft wie Die ausfaugens den Gewaͤchſe nur eine blaßbraͤunliche Farbe und keine Blaͤtter. Die Wurzel iſt bey mehrern Arten von dieſem Baue buͤndel⸗ und korallenfoͤrmig; bey andern aber, z. B. bey O. ovata, die auf feuchten Wieſen wächft, zaſerig. Beide Arten jollen nie Wundmittel gebraucht worden feyn. 4 In europaͤiſchen Haynen. | X 397) 0. inſectifera. Inſeckten⸗ Orchis Die Wurzeiknollen find rundlich, der Blumenſchaft hat Blaͤtter, die Unterlwpe iſt — fuͤnf⸗ lappig. Auch eine ſonderbare Blume, die an ven: Abs | änderungen bald die Geftalt einer Fliege, bald einer Hummel oder Kreusfpinne zeigt. Dieſe Verſchie⸗ denheiten feheinen feldft Arten zu Kae, und ig | andre Arten unter fich zu haben, ’ Im gemäßigten Zuropa, CCXVII. SERAPIAS. 398) 8. grandiflora. Sroßblumige Siewel⸗ | wur; Die Wurzelknollen find | | aͤt⸗ Familie der Orchisarten, 225 Blätter fehmerdtförmig, die Blumen ftehen aufrecht, die Unterlippe- iſt Fürzer, als die übrigen Blätter, und abgeftumpft. Diefe und S. rubra mit fpißiger Unterlippe em⸗ pfehlen fich unter ven einheimifchen Arten diefer Gat⸗ tung vorzüglich zu Gartenblumen. Bon S. latifo- lia und longifolia, mit hängenden Blumen ,- will man antipodagrifche Kräfte bemerft haben, "in europaͤiſchen Waͤldern. CCXX. CYPRIPEDIUM. 399) C. Calceolus. Gemeiner Frauenſchuh Die Wurzelknollen ſind faſerig, die Blaͤtter des Stengels eyfoͤrmig und lanzenartig. Die Groͤße der Blume ſowol als ihre Faͤrbung und Geſtalt zeichnen dieſe Pflanze aus. Das Kraut ſoll in Rußland wider die Fallſucht gebraucht werden. In den noͤrdlichen Gegenden der alten und neuen Welt. CCXX. EPIDENDRUM. 400) E. Vanilla. Gemeine Vanille. Das Gewaͤchs ift fleigend, die Blätter find eyfoͤr⸗ mig länglich, mit Rippen durchzogen, und an dem Stengel ohne Stiele befeftigt; Die Ran⸗ ken find fehnecfenförmig gerounden. Die ſchootenfoͤrmige Frucht enthält in ihren Aberaus zarten Saamen einen gewuͤrzhaften ange nehmen und reißenden Beftandtbeil, welcher vors züglich unter die Schofolade genommen wird, und zur Stärfung fowol, als zur Neigung dient. Die prächtigen Blumen diefer Gattung find in Indien ein Srauenzimmerfchmucf, und einige Foftbare Arten duͤrfen nur von Prinzeflinnen getragen werden. In beiden ſitzt dieſes ausſaugende Gewaͤchs an den Baͤumen. | Batſch Botanik 2, Tp, P $. 485. L * 226 rn un 485 — * Merkokidige Eigenſchaſten der vorigen Arten. Die mehreſten empfehlen ſich durch ihre ſchoͤne Seftalt. und Faͤrbung; ‚der mehlige Kuollen an den Wurzeln giebt Salep, und die ABO, —2 Fruͤchte. | ; % — — Familie der Gewürzarten . ni 02486, en en Familie. Die Banne ſind — und beſtehen aus ſechs Blumenblaͤttern, welche auf der Frucht ſitzen, die von einem dreyblaͤttrigen Kelch gekroͤnt, oder von einer Scheide eingefaßt wird, Die Blu⸗ men haben mehr oder weniger ein rachenfoͤrmiges Anſehen, und die Anzahl der Staubfaͤden iſt ſehr verſchieden, ihre Bildung aber iſt nicht mit den vo⸗ rigen zu verwechſeln; die Staubbeutel ſind groß, verlaͤngert, und oft an den Seiten angewachſen. Der Griffel iſt einfach, die Frucht dreyklappig und dreyfaͤchrig mit großen rundlichen, oft mit befons dern Baͤlgen und Huͤllen verſehenen Saamen. | EURE ED ART. Andere BRennzeihen Dieſe Gewächfe, welche blos in den Anbien 4 einheimiſch find, haben ben ganzen Anſtand der fbißs keimenden Gewaͤchſe überhaupt, und bie —— | * 8 | | #3) Stitamineae. “Fi ig, SIT. — Ich ch Familie ver Gemwürzarten. 227 Bildung derer, die den heißen Gegenden eigen find; die Bluͤthen find fteif, die Blätter groß, glatt, und ausgebreitet, auch parallel geftreift; die Wurzeln find dick armförmig knotig, geringelt und oft ges würzhaft, und das ganze Gewächs nähert fich nach und nach den Palmen, iin Anſehung des aus Bläts tern bejtehenden, mit Blättern gekroͤnten, und mit großen Trauben und ehren zwifchen der Krone blühenden Stammes. BEISRSE — be 488. Gettungen, CCXXI. Canna. Blumenrohr. Die äußern drey Blumenblaͤtter find lanzenfoͤrmig und gleich; von den drey innern iſt das unterſte zuruͤckgerollt; ſowol der einzelne Staubfaden als der Griffel hat die Geſtalt eines Blumen⸗ blatts. | ‚ CCXXI. Maranta. Marante. : Die Äußern drey Blumenblaͤtter find eyfoͤrmig und gleich; von den drey innern find Die zwey untern groß und rundlich, das obere klein und zweytheilig. Ein einzelner Staubfaden, ver einem Blur menblatt ähnlich ift, CCXXIII. Cofas. Coſtwurzʒ. Die Blumen frone hat außen drey Blätter, die drey ins nern feheinen in einen dreylappigen Korper verwachfen zu fern, worüber der blumenblatt: Ähnliche Staubfaden fteht. | a CCXXIV. Amomum. Amom. Die ußere fos wol als die innere Blumenfrone ift einblaͤttrig, mit einem dreytheiligen ungleichen Saume. Der iſt breit, und der Beutel ſeitwaͤrts angefuͤgtt. IE r x P 2 ECKRV N Fuͤnfundfunfnoſtes Kapitel —— Helicomia, Aulieonie: Bey dieſer und folgender Gattung iſt kein Kelch, ſondern es ſind nur Scheiden vorhanden, der Staub⸗ faͤden find mehrere, fie ſelbſt find ſpitzig. Hier ſind fuͤnf Staubfaͤden die aͤußere Krone iſt drey⸗, die innere zweyhblaͤttrig. ccxxvi. —*— Piſang. Die Blumenkrone beſteht aus zwey Blaͤttern, aus einem untern fuͤnfzaͤhnigen, und einem obern zugeſpitzten. Staubfaͤden ſind ſechs; in einigen Blumen ſind davon fuͤnf, in andern iſt nur einer un⸗ fruchtbar. $. 489. Merfwürdige Yrtem CCXXL CANNA. 401) €. indica. Indianiſch Blumenrohr. Die Blaͤtter ſind eyfoͤrmig an beiden Enden zugeſpitzt und mit Rippen verſehen. Wegen ſeines vortrefflichen Anſtandes ſowol, als wegen der praͤchtigen Blumen, und ſeiner gerin⸗ gern Empfindlichkeit i in unſern Gegenden, iſt dieſes Gewaͤchs in den Gaͤrten beſonders zu empfehlen, wo es durch Cultur eine betraͤchtliche aa erlans gen kann. In beiden Indien. CCXXII. MARANTA. 402) M. Galanga. Galgant. Der halm⸗ a Stengel ift einfad). Die fihönen geringelten Wurzeln führen ein Fampherartiges Gewürz. Zwey Abanderungen un terfcheiden ſich durch die Groͤße; die Fleinere Art iſt Fräftiger, und faft allein zur Arzney — 524 Beide ſind in Indien Speiſegewuͤrze. a. Oſtindien. ccxxm. Familie der Gewuͤrzarten. 229 CCXXIII. COSTUS. 403) C. arabicus. Arabifche Coſtwurz. Die Blumen ſtehen in zapfenfoͤrmigen Aehren. WVon der Wurzel erhält man eine bittre violen⸗ artig riechende Rinde, die mit der Zeit dunkler und bitterer wird. Man unterſcheidet die ſuͤße und bittre Coſtwurz, die vielleicht nur zufällig — Bo In beiden Indien. CCXXIV. AMOMUM. | 404) A. Zingiber. Ingwer. Der Blur menfchaft ift nackt, und trägt eine eyförmige Achre Das befannte Gewürz erhalten wir don diefer Urt, ein gröberer Ingwer iſt der wilde, vom A. Zerumbet. Dieſe und die übrigen Gewuͤrze haben eine Bitterfeit ‚ aber eine noch größere Schärfe von der Menge des riechbaren ätherifchen Oehle, wos durch fie magenftärfend, fehleimziehend und aufloͤ⸗ fend, aber auch treibend und erhigend werden. Stammt aus GÖftindien, 405) A. Cardamomum. Cardamom. Der Blumenſchaft ist einfach, fehr kurz, und mit ſchlaffen abwechſelnden Nebenbtättern befest. Man bedient fich der Früchte zum Gewuͤrz, und hält die Abänderung mit runden Fruͤchten für Fräftiger als die mit fangen. Sie geben ein ätheris - ſches kampherartiges Oehl, das dem Cajeputoͤhle nahe kommt, ſich in mehrern Gewuͤrzen befindet, * ſich oft ſchon durch den Geruch verraͤth. In Oftindien, an ſehr ſchattigen Ge⸗ genden. 406) A. PERS Paradift. Paradieskorn. Blumenſchaft ift ſehr kurz und aͤſtig. > 3 Die ® 230 Faͤnfundfunfzigſtes Kapitel, Die Saamen diefer Art werden in den Apos thefen als ein. — — — auf⸗ bewahrt. Ebenfalls in —— Gegende⸗ in oſt⸗ indien, Madagaskar, und Guinea. 407) A. Curcuma. Gilbwurz, Curcume. He Blätter find lanzenformig, oder eyfbemig, an beiden Enden zugefpißt. - Die Pflanze, von der. Die Gilbwurz wird von andern zu einer eignen Gattung gerechnet, und die runde und lange Abänderung ſoll von zwen verſchiedenen Arten kommen; da ſie nach andern von einer Art der gegenwaͤrtigen Gattung kommt, und die Wurzeln, wie bey der folgenden Art, nur nach ihrem Orte unterſchieden ſind. Die Curcume, welche bitter ſchmeckt, und ſchwach und unangenehm riecht, dient zu ſchlechten gelben Farben und zur Probe der taugenfalze, welche die gelbe Tinctur dunfler machen. In ihrem Baterlande dient fie zum Gewürz, auch hat man fie fonft als ein harn⸗ treibendes Mittel und überdem in sis er Wechfelfiebern gebraucht. In Oltindien, 408) A. Zedoaria.: — Die Diät | find lanzenformig und geftielt. | Auch der Zittwer fol nach nenern Bemerkun gen in dieſe Gattung ‚gehören. Die Wurzel iſt ein kampherartiges Gewuͤrz. Man hat, wie bey der Eurcume, eine lange und eine runde Abänderung, - die nur dem. Stande nach verſchieden find, und wos von die runde Wurzel mehr oben in der Naͤhe des Stamms ‚angetroffen wird, ‚und. ſchwaͤcher TR Oſtindien. rei A NE IE Familie der Gewuͤrzarten. 232 42 ,CCKXV. HELICONIA., 409). H. Bihai.. Pifang +,Heliconte. Der Blumenſchaft ſteht aufrecht, und feine Scheiz den fallen nicht ab. | - Kine” halt mit einiger Wahrſcheimlichkeit die zwey faamenlofen Arten der folgenden Gattung für Baftarde diefes ihnen im Anftande ähnlichen Ger wächfes, deflen Früchte vo und gebraten von den Indianern genoffen werden. DIR Suͤdamerika. CCXXVI. MUSA. 410) M. paradifiaca. Gemeiner Piſang. Der Blumenſtengel ift in eine nicfende Lage ges . bogen, die männlichen Bluͤthen fallen nicht ab. Ein praͤchtiges palmarfiges Gewaͤchs, das diefe Familie an die folgende fehr deutlich anfchließt, def fen Stamm zwar hoch, aber nur aus dem untern Theile der Blätter zufammengefegt ift. Die letztern find groß und in die Queere parallel geftreift. Das Gewaͤchs treibt fehnell, die Wurzel dauert fort, aber der Stamm geht nach der Blüthe aus. Dieſe bat ein herrliches Anfehen, und befteht aus einer orogen Blumentraube, die in der Mitte der Blät- terkrone entfpringt, und deren Blumenbüfchel am untern Ende die reifften Früchte tragen. Die ‚Früchte find zerfließend weich, und Fühlend; fie ‚werden reif, unteif, roh und getrocknet gefpeift; ‚bey uns werden fie in Treibhäufern, wie die Aras nas, für die Tafeln der Reichen gezogen» Die uns ‚reifen Früchte dienen ſtatt des Brodtes, der Frucht: faft ift ein indianifches Getränf, und giehrt zu einem ‚Mein. Der Stamm giebt flachsartige Faden, die Blaͤtter dienen zum Verpacken, und Als Tafeltuͤcher. Oflindin. — wa... 9 PD 4 411) x 232 Fünfundfunfzigftes Kapitel. 411) M. Sapientum. Bananen s Pifang. | Der Blumenftengel wie bey voriger Art, die männlichen Blüthen fallen ab. | Die mehr runden Früchte find noch lieblicher, aber eben fo faamenleer wie die vorigen. Sie find auch in Oſtindien einheimifch. Cine andre Art von den Molucen, mit aufrechtftehendem Blu menſtengel und abfallenden Scheiden, M. Troglo- dytarum, der Affenpifang, trägt Saamen, aber ſchlechte Fruͤchte. | $. 490. Nutzbare Eigenſchaften diefer Samilie, Wir bemerfen vorzüglich das kampherartige Aromatiſche, das beſonders in den Wurzeln liegt, von deren langem Gebrauche der Name Gewuͤrz ab⸗ ſtammen mag; unbetraͤchtlicher ſind die Benutzun⸗ sen zu Zierblumen, und zur Farbe; aber großer bey den Früchten des Pifangs. Y — — al — 233 | 0 ee Sechound funfzigſtes Bapitel. J—— Gattungen mit unregelmaͤ⸗ Bigen vielblaͤttrigen Blumenkronen, die nicht unter vorige Familien zu rechnen find. $. 491. Gattungen‘ mit unregelmäßigen vielblätteigen Blumenkronen. CcxxvII. Toluifera. Tolubaum. Zehn FR Staubfäden ‚ ein Stempel, fünf Blumens blätter und ein glodenförmiger Kelch; das unterfte Blumenblatt ift größer als die übrigen. CCXXVIII. Myroxylon. Derubaum. ie bey voriger Gattung, von den Blumenbläts tern iſt das oberſte das größte. CCXXIX. Polygala. Areugblume, Act Staubfäden find mit einander verwachſen; in der Krone ftehen innwendig zwey Blaͤttchen uͤber einander, zwey groͤßere fluͤgelfoͤrmige ſtehen zur Seite. Die Frucht iſt ſchooten⸗ foͤrmig. CCXXX. Refeda. Wau. Eilf und mehrere Staubfaͤden, verſchiedene Blumenblaͤtter, wovon immer einige zerſchlitzt und gefranzt ‚find; in der Blume befindet ſich eine Druͤſe. Die Frucht iſt eine eckige einför hrige Kapſel. BE Ds 8. ua 7 » a 2 \ N : # Sechsundfunfzigſtes Kapitel wi ee ie I ee Hertoirvigeirteimnc, GCXXVII TOLUIFERA, X; 412) T. Balfamum. Tofubaum. - Der Geruch des natürlichen‘ Balfams, weh - Bin diefer fichtenähnliche Fleine Baum nach dem Einfchneiben liefert, ift fehr angenehm benzoe⸗, zi⸗ tronen⸗ und jasminarfig, und die Farbe iſt dunkel⸗ roth, ins goldgelbe fallend. An der Hondurasbay in Amerika, CCXXVI. MYROXYLON. 413) M. peruiferum. Poruvigniſcher Bal⸗ ſambaum. Der natuͤrliche Balſam dieſes Baums, wel⸗ ches insbeſondere peruvianiſcher Balſam genennt wird, iſt von Farbe ſchwarzroͤthlich, hat einen Va⸗ nillengeruch, und läßt ſich mit Feinem Oehle bermis fen. Nach) andern foll diefer Balſam ausgekocht ſehn, durchs Ritzen aber ver weiße peruvianiſche Balſam erhalten werden, der, wenn er eingetrock⸗ net worden, Das gelbe ‚benzoeartige Opobalfamum fiecum liefert, wofür oft falfchlic) der — DM ua verfauft wird. In — 5 und den Poli pinem * : | CCXKIX. POLYGALA. 414) P. amara." Bittere — Das untere Blumenblatt iſt gefranzt, die EN Y ſtehen in Trauben, Die Stengel aufrecht; -die ee N find‘ gtoß und umgctehri ey foͤrmig . Die Wurzel biſe Pflame⸗ sen der orte (P. vulgaris) vorzüglich durch die Bitter⸗ | feit, J F 5* 8 A * PS Gattung. mit unreg. vielbl Blumenkron. 235 Feit, fonft aber wentg, unterſchieden iſt, und felbige in den Kräften auch nicht fehr übertreffen ſoll, ift als ein harntreibendes und als ein Bruftmiftel glück: lich verfucht worden. Das Kraut kommt in den Kräften dem Purgirleine gleich. | Auf bergigen Gegenden im mittleren Europa. VNA | 415) P. Senega. Senega. Das tintere Blumenbfatt ift nicht gefranzt, die Blumen ſtehen in Aehren, der Frautartige Stengel iſt fehr einfach und aufgerichter; die Blätter Tanz zenförmig und breit. Die Wurzel, welche in der Ninde den ſtark wirfenden Theil enthält, und eine bittere Schärfe beſitzt, ift durch) ihren Gebrauch gegen den Big eus ropäifcher und amerifanifcher Schlangen, vorzügs fich der Klapperfchlange berühmt, und wegen ähnles cher. Erfcheinungen mit gläclichem Erfolg bey Bruſtkrankheiten, auch überdem bey wäfferigen oder fchleimigen Uebeln, und gegen die Würmer gegeben worden. Ahr Gebrauch) erfordert Behutjamfeit. . In Nordamerika. * | CCXXX. RESEDA. . 416) R. Luteola. Faͤrber Warn. Die Blätter find fanzenfürmig, nicht gewellt, aber unten am Grunde auf jeder Seite mit einem Zahne verfehen; die Kelche find viertheifig. Eine gelbfärbende Pflanze, deren Farbe fchis ner ift, als vom Färbeginfter, und durch verfchiedne Berfegungen und Bearbeitungen verändert werden kann. Sn einigen Gegenden wird ihr Anbau des; Bald betrieben. Ber Sie waͤchſt in Europa an Landwegen. a; — 417) % _ er J 236 Siebenundfunſ zigſtes Kapitel. 417) R. odorata. Wohlriechender Wau. Gartenreſede. Die Blätter find einfach oder dreplappig, die Kelche den vonen an Größe ‚gleich. Der angenehme Geruch hat diefe Art den Blumenliebhabern werth gemacht. Aus Aegypten. Siebenundfunfzisftes Kapitel. Samilie der Palmen). §. 493. Kennzeichen und Kigenfchaften der Samilie, N: Blumenkrone iſt prenblättrig, oder dreythei⸗ | fig, und der Kelch befteht ebenfalls aus drey Blaͤt⸗ tern, oder an feiner Stelle ftehen Scheiden. Die Anzahl ver zarten Staubfaͤden richtet fich nad). der drenfachen Zahl, und ift verfchieden, fo wie die Bildung des Stempels. Die Frucht ift mehren: theils dreyfächrig, und faftig. Der Saame liegt entweder in einer beerenartigen Frucht, oder in ei ner Steinfrucht, deren Nuß noch außen mit einer faferigen Decke überzogen ift, und hat eine beträchts liche Größe. Bon der folgenden Familie unterfcheis den ſich die Palmen nicht allein durch Die eben bes ſchriebne Frucht, ſondern auch durch den baumarti⸗ gen, mit Blaͤttern gekroͤnten Stamm, aus deſſen Krone die Bluͤthen und Früchte hervorkommen, amd welcher mit den Unterenden der Blätter beſetzt, ſchuppig oder gevingelt iſt. Die Blätter find ent weder 6) Palmae. T. XII. Familie der Palmen. 237 weder gefiedert oder fächerformig. Diefe Familie, deren Arten beynahe blos zwiſchen den Wendezirkeln einheimiſch ſind, iſt noch nicht gruͤndlich, und im — unterſucht. Die Palmen errei⸗ n ein hohes Alter und bluͤhen ſpaͤt, ihre Ges ſchlechter find Halb oder ganz getrennt, $. 494. Gattungen, CCXXXL Chamaerops. Swergpalme, Die Blume ift drenbläftrig, die Scheide ziventheis lig; in der Dlume ftehen ſechs Staubfaͤden, und einige Blumen find blos maͤnnlich, gndre aber find Zwitter. CCXXXII. Areca. Arekapalme. Die Be men find dreyblaͤttrig die Scheiden zweyblaͤt⸗ trig, in den maͤnnlichen Blumen ſtehen neun Staubfaͤden, die Geſchlechter find Halbges frennt. CCXXXIII. Boraſſus. Weinpalme. Die Blu⸗ men ſind dreyblaͤttrig, die Scheiden vielblaͤt⸗ trig; die Blumen ſtehen in kaͤtzchenartigen Kolben , die männlichen haben ſechs Staubs fäden, die Öefchlechter ſind getrennt. CCXXXIV. Corypha. Schirmpalme. Die, Blumen find dreyblättrig, die Scheiden viels blättrig; die Blumen ftehen in Trauben, und haben ſechs Staubfäden; die Früchte find + beerenartig und einfanmig. CCXXXV. Cocos, Cocospalme. Die Blur men find dreyblaͤttrig mit ſechs Staubfaͤden, oder mit einem dreynarbigen Stempel verſe⸗ hen; die Geſchlechter ſind halb getrennt; die ee iſt einblättrig. Die Frucht ift eine dreyfaͤchrige Nuß. | CCXXXVI. 4 u * we, N RR 238 Siesenmmbfunfioftes Kapitel, fir ee Phoenix. Dattelpalme. Die ‚Blumen find dreytheilig, mit dren Staubfaͤ⸗ —* den, oder mit einem einnarbigen Stempel J— verſehen, welcher zu einer beerenartigen Frucht erwaͤchſt. Die Scheide iſt einblaͤttrig. CCXXXVII. Hais. Oehlpalme. Die Blu⸗ men ſind ſechstheilig, die Kelche ſechsblaͤttrig; die maͤnnlichen Blumen haben ſechs Faͤden, die weiblichen drey Narben. CCXXXVIII. Cyecas. Sagupalme. Die Blu⸗ menkrone fehlt; aus den Blumenſcheiden ent⸗ ſtehen männliche ſchuprige Kaͤtzchen, und ſchwerdtfoͤrmige, mit Te beſetzte Kolben. | * —— ner bu edv ige Ae——— CCXXXI. CHAMAEROPS. 418) Ch. humilis. Niedrige Zwergpalme. Die Blätter find hand - oder fächerfürmig, und gefaltet, die Stiele find ftachlig. AIR») Wurzeln koͤnnen geſchaͤlt und roh gegeflen werden, „aber befonders dient Der innere hervors fproffende Bläfterfopf zum Nachtiſch. Die Blätter werden übrigens zu Beſen und allerlen Slechtwerf, und ihre Stiele wie Fifchbein bey drauen nmi⸗ kleidern gebraucht. In Sudeurop⸗ vorzuͤglich in Spanien CCXXXIL ARECA 19) A. Catechu. Gemeine Arekapalme. Blätter find gefiedert, Die Blättchen ge⸗ genüberfichend, ee OR und, abge⸗ biſſen. Sbgleich | 9 Familie der Palmen, 239 Ögfeich die Terra’ Catechu nicht blos von He fem aume, fondern vielmehr von einer Sinns —9 herkommt, fo find doch die Nuͤſſe deſſelben ſammenziehend und werden ebenfalls, nachdem * in Betelblaͤtter gewickelt, und mit Kalk beſtreut worden, nach indianiſcher Sitte aus Hoͤflichkeit ge⸗ kaut; wovon der Speichel ——— und der chem p wohlriechend wird. In Bftindien, 420) A. oleracea. Kohlpalme. Die Blaͤt⸗ ter ſind gefiedert die Blaͤttchen gleichrandig. Dieſes iſt die hoͤchſte Palmart von dreyhun⸗ bertſchhige Höhe. Stamm, Hol, und Blätter laſſen ſich benutzen, wie bey den übrigen, aber der Palmkohl, das Palmhirn, oder der innere Bläfters trieb, iſt der vorzügliehfte Theil, und wird ‚ einge macht, fogar nach Europa verfendet, | Amerika. CCXXXIII. BORASSVS. 421) B. flabelliformis. Weinpalme. Die Biätter find fächerartig Fappenformig, und gefaltet, Die Stengel derfelben find ſaͤgefoͤr⸗ mig gezähnt. Aus den abgefehnittnen meiblichen Kaͤtzchen ers Hält man den leichtfäuernden Palmwein, der zu Lontarzucker eingekocht werden kann. Außerdem, daß die Blaͤtter zu Flechtwerk und als Papier zum Schreiben dienen koͤnnen, laͤßt ſich auch das ſchoͤne harte Hol; verarbeiten. Die Früchte werden in A verfpeift, und Ye Schobůnge ſind ebenfalls eßbar. Gſtinden CCXXXIV. * 240 Siebenundfunßzigſtes Kapitel, 220 CCXXXIV. CORYPHA, 4422) C. umbraculifera. Große Schirms . palme. Die Blätter find fächerattig gefaltet, .. fiederförmig, mit dazwiſchen liegenden Fäden. Diie Blätter dienen zu Sonnenfchirmen, zu Pac; und feinern Papieren, das Marf des Stams mes aber zu einer Art von Sagu; aus feinem Ende I Fommt ein efbarer Palmfohl, fein Holz ift ſchwarz mit gelben Adern, und dem Ebenholz ähnlich. In Oſtindien. ; | CCXXXV. COCOS. | x 423) C. nucifera. Gemeine Eoeospalme. - Der Stamm ift ftadhellos, die Blätter find gefiedert, die Blättchen rückwärts gefaltet und fchiverdtförmig. Wein, Palmfohl, Flechtwerf und Stamm find eben fo zu benußen, wie ben den vorigen Ars ten; aber die Früchte find befonders merfwiürdig. Die außere faferige Schaale verfelben dient, wie Hanf, zu Stricken und funten, vie innere harte aber zu allerley Behältniffen und Verarbeitungen. In der Höhlung diefer Nuß befindet ſich im Anfang ein perlfarbenes Waffer, welches füß, angenehm, frärfend und gelinde ftopfend ift. Gegen die Zeit der Reife verdickt es fich aber, und wird zum Kern, welcher roh und getrocknet verfpeift, oder auch zu einer Milch bereitet wird, aus welcher man, fo wie durchs Kochen der Kerne, oder der Schalen, ein butterartiges Dehl erhalten Fann. Eine andere Eos cospalme CC. butyracea) liefert auch durd) Preffen und Kochen ein dickes goldgelbes veilchenartig ries chendes, oder das eigentliche Palmoͤhl. Sonft dies nen noch die flohrartigen Blumenfcheiden zu fappen und Filtrirtuͤchern, Die Blätter zu Pr % | — Srie⸗ Familie der Palmen. 241 Griedensgeichen ‚ und.der achtzig Fuß hohe Baum dient zur Zierde. Der Palmkaͤfer (Curemio Pal- marum) legt feine Eyer in die in ven Stamm ge machten Einfchnifte, aus welchen die großgeword⸗ nen Wuͤrmer Deco ussenp namen } gebraten, und ge geffen werden. Man. hat mehrere — dieſer nutzbaren Palmart. In ſchattigen und feuchten Gegeiiderl beider Indien. CCXXXVI. PHOENIX. 424) P. dadylifera. Dattelpalme. Die Blätter find gefiedert, "Die Blaͤttchen uſam⸗ ſammengelegt und ſchwerdtfoͤrmig. Dieſer Baum hat gleiche Benutzung wie die vorigen; ſeine Fruͤchte haben ein ſaftiges Fleiſch, weswegen ſie zur Speiſe und zur Arzney gebraucht, friſch und getrocknet auch eingemacht genoſſen, oder zu einem Wein und Eſſig bereitet werden. Die ges mahlnen Kerne geben ein Fufter, und die unreifen Kolben ein beſonders ſchoͤnes — In Oſtindien. „ . COXXXYVN. ELAIS. ie. \ 425) E. guineenis. Dehlpalme. Die Bläts ter Find gefiedert, die Stiele derfelben breiten -fid) auseinander, und ‚find mit Zuhnen befest, wovon Die oͤberſten zuruͤckgekruͤmmt find. Auch von dieſer Art wird ein Palmoͤhl erhal⸗ ten. Die Palmoͤhle dienen nicht allein in ihrem Vaterlande zu Fett und Butter, ſondern auch zur Arzney, und zu unſern anatomiſchen Einfprüguns gen follen fie vorzüglich zu empfehlen feyn. | Stammt aus Guinen. Batſch Botanik 2, Tpe Q CCXXXVIII. . Siebenunsfunfsäffe Kapitel, * 426) C. circinalis. Gemeine Sagupalme. | Die Blätter find gefiedert und gekraͤuſelt, die Blaͤttchen ſtrichfoͤrmig und flach. Aus dem Marke des Stammes dieſer, der jas panifchen ©. (C. revoluta) und andrer Palmarten (Corypha umbraculifera, Cargota urens u. f. w.) wird durch Wafchen, Sieben, und Barden ein koͤr⸗ niges Mehl, oder der Sagu bereitet, welches nebft dem Neis den Mangel unfers Kornbaues in den Indien erfegt, zu Backwerk und Mehlſpeiſen vers braucht, und in Japan vollfommen nach Würden gefchägt wird. { Oſtindien. $. 496. Yusbare Theile der Palmen, Diefe an Größe und Pracht fo ausgezeichnete Familie liefert in ihren eben erwähnten Arten ftarfe Stämme, biegfame zu Slechtwerf, Beſen, Daͤ⸗ chern, Schirmen und Papier dienliche Blaͤtter, eß⸗ bare Sproſſen, kuͤhlende angenehme Saͤfte, ſuͤße Fruͤchte ein mehliges Mark, und *— Saamen. N‘ 243 reg d Ahtundfihfsinftes Bapitel Familie der dreyblaͤttrigen Blumen D ; \ . z $. 497- IREN ac EBEN der — X N. Blume iſt dreyblaͤttrig oder brenffeifi ‚ Yote der Kelch. Die Anzahl der Staubfären iſt ber fhieden. Die Gewächfe find nie baumartig, fons Dern kraut⸗, gras⸗ oder lilienartig. ‚Die Frucht iſt trocken. Die Blumen haben im. Auftande viel Ehnliches , und fiheinen nebft den Gewaͤchſen vor⸗ zuͤglich auf zweyerley Art nach dem waͤſſerigen oder trocknen Wohnorte verſchieden zu ſeyn. . 498. Gattungen. CCXXXIX. Butomur: Blumenbinſe Die Blume hat ſechs vielſoamige Stempel, neun Staubfaͤden, und einen gefärbten Keich. ‚ TOXL. Aliſma. Froſchloͤffel. Die Blume hat mehrere einfaamige Stempel, ‚und ſeche Staubfaͤden. 3 CCXLI. Sagittaria. pfeilkraut. Die maͤnn⸗ liche Blume hat viele Staubfaͤden die weib⸗ liche viele in einem kopffoͤrmigen Haufen ſte⸗ hende Stempel. Die ee find — Be * —— * x Teipetale. 3 574. sı5 244 Adtundfunfzisftes Kapitel. . CCXLV. BROMELIA. | 434) B. Ananas. Gemeine Ananas. Die Be find am Nande mit Stacheln befest, und bilden über der Blumen: und Sruchtähre einen Zopf. Die warzigen Fruchtkoͤpfe diefes Gewaͤchſes enthalten einen weinartigen und gewuͤrzhaften Saft, weswegen ſie ſelbſt in unſern Gegenden durch kuͤnſt⸗ liche Waͤrme getrieben, und mit vieler Sorgfalt für die Tafeln der Reichen zur Reife gebracht wers den. Man hat mehrere Abanderungen, mit Stas chein, ohne diefelben, und von verfchiedener Farbe. Die Ananas wird durch Saamen, Abſenker, und durch die Blaͤtterzoͤpfe oder Kronen fortgeflanzt. Die Früchte von B. Acanga, find ebenfalls * und angenehm. In Südamerika, 435) B. Caratas. Caratas-Ananas. Die Blätter fiehen aufrecht, die Blumen find ftiel- [08 und dicht beyſammen. Die Früchte von B. Pingum find fauer, fo wie ben diefer Art, von welcher fie ſowol zum Punfch gebraucht, als auch zu Weine gemacht werden. In Suͤdamerika. * Q4 | f Sech⸗ 248 Sechzigſtes Kapitel. nn a nn u 2 2 02 »* Sechʒigſtes Kapitel, | | Pflanzen mit ſechs⸗, neun⸗, zwölfblättrigen Blumen, die nicht zu der eigentlichen Klaſſe der ſechsblaͤttrigen, oder ſechstheiligen Lilien zu rechnen ſind. . 502. Gattungen. A) mit einem einfachen Stempel. a) mit ſechsblaͤttriger Blumenkrone, in welcher noch eigene Druͤſen befindlich. CCXLVI. Achras. Breyapfel. Die Blumen⸗ krone iſt ſechstheilig, und hat ſechs ſchuppen⸗ foͤrmige Druͤſen, auch eben fo viel Staubfaͤ⸗ den. Die Kernfrucht iſt jehnfächerig. CCXLVIE Berberis.. Sauerdörn.. Die Blu⸗ menkrone iſt ſechsblaͤttrig und hat zwoͤlf Druͤ⸗ fen, die paarweis am Grunde der Blumen-⸗ blätter ſtehen nebſt ſechs Staubfaͤden. Die Kelchblaͤtter ſind den Blumenblaͤttern faſt gleich, und die Beere hat einen einzigen Saamen. CCXLVIII. Laurus. Corbeer. Die Blumen⸗ krone iſt ſechsblaͤttrig, hat neun Staubfaͤden und drey Druͤſen um den Stempel. Die ſaftige Frucht iſt einſaamig. —— ‚b) mit Pflanz. mit feche-, neun:, zwoͤlfbl. Blum, 249 b) mit fechsblättriger Blumenkrone ‚ohne Druͤſen. CCXLIX. Phormium. Suͤdſeeflachs. Die drey aͤußern Blumenblaͤtter der nackten Krone ſind kuͤrzer; in derſelben ſtehen ſechs Staub⸗ ven. CCL. Thea. Thee. Die Blume hat ſechs bis neun Plumenblätter, einen fünf» bis fechss blättrigen Kelch, und viele Staubfäden. Die Kapſel iſt dreyfaͤchrig. | CCLI. Lythrum. Particke. Die fechsblättrige Blume hat einen einblättrigen, zwolftheiligen Kelch, der zwölf Staubfäden trägt, und eine jwenfächrige Kapſel einjchließt. ce) mit ſechsblaͤttriger kelchartiger Zwitter⸗ blume. Ang Calamur. Ralmus, Die Frucht if eine trockne ruͤckwaͤrts gefchuppte Beere, mit, einem Saamen. d) mit fechsblättriger fefchartiger männlis cher oder weiblicher Blume, und Pflans | zen mit ganz getrennten Gefchlechtern. CCLIII. Dioforea. Ramswurzel. Der Kelch ift fechstheilig, die Krone fehlt; die Blume hat ſechs Staubfaͤden, drey Griffel und eine dreyfaͤchrige Kapſel. CCLIV. Smilax. Smilax. Der Kelch iſt ſechs⸗ blaͤttrig, die Krone fehlt; die Blume hat jechs Staubfaͤden, drey Griffel und eine 52 * rige Beere. CCLV. Rufeus. Mauſedorn. Der Kelch iſt fechsblättrig, die Krone einblättrig und enfors mig;, am Ende trägt fie drey unfen verwach⸗ ——— Q5 ſene 250 00 Serhsigfies Rapiteh > fene Staubbeutel; der Sri iſt cieſcch die Beere dreyfaͤchrig. CCLVI. Ciſſampelos. Brieswursel, Die maͤnn⸗ liche Bluͤthe hat einen vierblaͤttrigen Kelch, eine radfoͤrmige Krone, und vier mit den Faͤ⸗ den verwachsne Staubgefaͤße; die weibliche hat einen einblaͤttrigen, zungenfoͤrmigen Kelch, ohne Krone, drey — und eine einſaamige Beere. B) mit mehrern Stempeln, und vielen Staut⸗ fäen. a) mit nebeneinander geftellten Fruͤchten. CCLVII. Wintera. Wintere. Der Kelch iſt dreyblaͤttrig, die Blume ſechs⸗ oder zwoͤlfblaͤt⸗ trig, die Beeren keulenfoͤrmig. CCLVIII. Ilieium: Sternanis. Der Kelch iſt ſechsblaͤttrig ‚ die Krone hat ſiebenundzwan⸗ zig Blaͤtter, die zweyklappigen und einſaami⸗ gen Kapſeln ſind in einen Kreis geſtellt. b) mit ſchuppig verwachſenen Selten, | x. und Drepblättrigem Kelche. CCLIX: Liriodendron. Tulvenbaum, Die Krone hat neun Blätter, die trocknen Seächte bilden einen Zapfen. CCLX. Magnolia, Bieberbaum, Die — hat neun Blaͤtter, die beerenartigen Saamen haͤngen an Faͤden aus dem zapfer fo: Fruchthaufen. N CCLXI. Anmona. Schuppenapfel, Die | Krone hat fechs Blätter, die Früchte verwachs fen in einen ‚einzigen beerenartigen, vielſaami⸗ gen,. mit einer ſchuppigen Rinde U | Körper. son Pflanz. mit fe, neun⸗, zwoͤlfbl. Slam, 257 D Arten. CCXLVI. ACHRAS. 436) A. Sapota. Gemeiner Breyapfel. Die: Blumen ſtehen einzeln, die Blätter find lan— zenartig eyförmig. Die Ninde wird in Amerifa anftatt der Fie⸗ berrinde gebraucht, die Saamen ſind harntreibend, und die Fruͤchte werden, wenn ſie etwas zu faulen angefangen, im Geſchmack der Ananas vorgezogen. Auch A. mammofa giebt ſuͤße, waͤßrige, und eß— bare Früchte. Südamerika, CCXLVII. BERBERIS. 437) B. vulgaris. Gemeiner Sauerdorn. - Die Btüthen ſtehen in Trauben. Die Beeren, welche gemeiniglich roth, bey einigen: Abänderungen aber weiß oder ſchwarz find, enthalten einen Saft, ver unter allen, welche die Früchte unferer Gegenden liefern, dem Zitronens fafte am nächiten fommt. Man hat eine Abändes rung ohne Kern. Das gelbliche Holz dient. zum Einlegen, die innere Rinde der Aefte und Wurzeln zum Gelbfärben, erſtere auf Saffian, letztere auf Wolle ; auc) find beide Rinden, fo wie mehrere gelbe Pflanzentheile, gegen die Gelbfucht geruͤhmt worden, Der Baum dient wegen der Stacheln zu Heden, In europaͤiſchen und orientaliſchen Waͤl⸗ CCXLVM. LAURUS, 438) L. Cinnamomum. Zinmtbaum. Die . Blätter find eyförmig laͤnglich, dreyrippig, mit ‚Rippen, die gegen das Ende des Blattes ver⸗ ſchwinden. | | | 16 | Aus 2520 SechzigflesRKapitel, — gie Aus dem Splinte des Baums, welcher fich nach dem Trocknen zuſammenrollt, beſteht die bes kannte Zimmtrinde. Die Zimmetblumen, den Würznelfen an Bildung ähnliche Körper, haben ebenfalls den Zimmtgeruch, und mögen die uneroffs neten Blumen ſeyn, aber die Blätter riechen nel» fenartig, und die Wurzeln wie Saffafras. Es giebt außerdem noch ſehr verjchtedne Abanderungen des Zimmtbaums, die in ihren Beftandtheilen von dem eigentlichen abgehen. Aus der ABurzel wird ein Kampher, aus den Srüc)ten aber ein Dickes De zur Arzney und zu kichtern erhalten. "in Zeylon;z auch auf Martinike. 439) L. Caffıa. Caffienlorbeer. Die Bläts te find dreyfac) gerippt, und lanzenfürmig. Der Splint des Baumes iff die Zimmtſorte, oder der Mutterzimmt, welcher dicker und fhwächer ift, als der gewöhnliche. ‘Die Blätter follen die faft geruchlofen, aber nelfenartig ſchmeckenden Fo- Jia Malabathri ſeyn. In Mlalabar, auf Sumatra und Java. 440) L. Camphora. Rampherbaum. Die Blaͤtier find dreyfach gerippt, und lanzenartig eyfoͤrmig. Der eigentliche Rampher , oder das rei | flächtigfte Harz, wird aus den Blättern und —* zeln dieſes Baumes ſublimirt, und zur fernern Rei⸗ nigung nach Europa gebracht. Von Sumatra und Borneo fommt ein weit Foftlicherer Kampher von einem noc) unbefannten, aber vielleicht ganz vers ſchiednen Baume Uono, welcher nad) Japan, aber nicht nad) Europa verführt wird. Aus demſelben fließt * fuͤr ſch eine Art Kampheröhl. Das ausge⸗ Pflanz. mit ſechs⸗, neun, zwoͤlfbl Blum. 253 aus e Dehl der Früchte des gewöhnlichen —— dient zu üchtern. ip: In Tapan. | 441) L. Culilaban. Cufilabanbaum. Die: dreyfach gerippten Blätter ſtehen einander ges genüber. Dieſer Baum giebt die nelfenartige Culilaban, oder die bittere Zimmtrinde. Oſtindien. | 442) L. nobilis. Gemeiner Lorbeer. Die _ lanzenförmigen Blätter find aderig und auss dauernd, die Blumen find viertheilig, und die Gefhlechter getrennt. Die Dlätter werden zum Seh— ge⸗ braucht, die Früchte haben einen: ſtaͤrkern Geruch und fehr. Fräftige Theile, welche man durchs Des ftilliven reiner, durchs Auspreffen aber mit dem fetten Dehle dermifcht erhält. Der Baum Fann bey uns im Freyen ausdauern. / in. Südeuropa. ) 443) L. Perfea. Avogatobaum. Die Blätz ter find eyfoͤrmig, in die Queere geadert, flach, lederartig und ausdauernd, Die Blumen ftehen in Sträußern. | Die Früchte des Baumes, welche im Se ſchmack mit den Hafelnuffen oder Artiſchocken übers infommen,, dienen, auf. verjchieone Art bereitet, ur Speife, auc) zur Biehfütterung. In Südamerika. _ 444). 1. Benzoin. Benzoelorbeer. Die ae haben Feine. Kippen, find eyfoͤrmig, ‚an beiden Enden ſpottis 4 * und fallen — ab. X Odgleich 254 Pat"? Sehchofes tauglich. — — gewonnen wird, ſo haben doch ſeine Blaͤt⸗ ter den Geruch deſſelben. Da er bey ung eng ruch. Das Holz kann allenfalls zum Färben dies groͤbern ſowol ald zu feinen leid umge HABEN aus aber geradrandig. N — —— Obgleich das Benzoeharz nicht von Asse i ert, Fann er zu Pflanzungen dienen. In Pirginien. | — 445) L. Saſſafras. — Die | © Blätter find theils einfach, theils dreylappig. : Aus der Wurzel erhält man das wohlriechende | fenchelartige Saffafrasholz. Die Ninde iſt braus ner, ſchwammiger, kraͤftiger und bon ſtaͤrkerm Ge⸗ nen, iſt aber weder zum Bauen noch Brennen ſehr In Carolina, Virginien, und Florida. CCXLIX. PHORMIUM. “nz 446) P. tenax. Veufeeländifcher Flachs. Die Pflanze hat viele Blätter, und die Blur - j men an aͤſtigen Trauben. Nach) den Zeugniffen der neuen Seefahrer ein Gewaͤchs „das alle ähnliche, die zu Flachsfaͤden koͤnnen verarbeitet werden, übertrifft, Die Neus feeländer bereiten zweyerley Arten des Flachſes, zu Me Neuſeeland· GCL.. THEA. Pro 447) T. communis. Gemeiner — Die Blumen ſtehen an einzelnen Stielen wechſels⸗ weis am Stamme, entfpringen 0 8 den Blatt⸗ mwinfeln, und haben eigene Blattänfäge. Die Blätter find elliptiſch, ftumpf ſaͤgefoͤrmig ge⸗ zaͤhnt, an der Spitze reine! am Grunde ER —I - Pflang. mit ſechs neun zwoͤfb. Blum. ass A m berühmtes Gewaͤchs, deſſen Blaͤtter, wenn ſie friſch ſind, etwas giftiges bey ſich fuͤhren, welches ihnen durch gelindes Roͤſten auf metallenen Pfannen benommen wird; worauf man ſie zuſam⸗ menrollt, oder in Kugeln und Koͤrner formt. Man hat eine ungeheure Menge Theeſorten, wovon die beſten koſtbar genug ſind; uͤberhaupt aber unterſchei⸗ det man fie nach der Farbe, die fie dem Waſſer mits teilen, in grünen und braunen Thee, oder Theebou, welches jedoch auf den botanifchen Charafter feinen Einfluß haben, und vielmehr von der DBereitung abhängen foll. Die beffern Theeforten geben beym erften Aufguß efwas balfamifches;. außerdem aber ift der Thee mit vielem warmen Waffer ein erfchlafs fendes, oder wenn er ſtark gefocht worden, ein zus — ———— ja ſogar brechenmachendes Ge⸗ traͤnk. In China und Japan. CCLI. LYTHRUM. 448) L. Salicaria. Brauner oder rother Weiderich. Die Blätter ſtehen einander ges genüber,, find lanzenfürmig, am Grunde herz- foͤrmig; die Blumen fichen in Aehren, und haben zwölf Staubfäden. 1 Diefes mit vortrefflichen Blumen verfehene Gewaͤchs iſt zufammenziehend und zugleich ſehr ſchleimig, daher es zum Serben empfohlen, aber noch gewiffer mit dem beften Erfolg in immerlichen Schwächen, Blut⸗ und Bauchfläffen gebraucht worden ik. — Ku An den Ufern der fügen Waffer in Europa, J— CCLI. CALA ie irn 449) C. Rotang. Rotang. as ftachlige Gegwwaͤchs hat ein rohrartiges Anſehen. ar R — 5. a) er Das 256 Sechzigſtes Kapitel, Das bey uns gewoͤhnliche Drachenblut wird co den Früchten diefes Gewächfes erhalten , indem es aus ihnen hervorfchwigt, und fie mit einer Harz rinde überzieht. Diefe, durch gelindes Stampfen ‚abgefonderte Ninde giebt das beſſere, durch Kochen aber erhält man ein ſchlechteres Drachenblut. Sonſt iſt der Notang merkwuͤrdig wegen der. eßbaren juns ger Triebe, wegen der zähen su Slechtwerf und Seilen dienlichen, aber nahe Bäume umfchlingens den, und ganze Wälder verfperrenden Stengel. Man hat mehrere Abanderungen wahrgenommen, die vielleicht wahre Arten find. 2. pn oftindifcben Wäldern, in der Naͤhe der Stüffe. ' | CCLIII. DIOSCORFA. 450) D. alata. Geflügelte Yamswurzel. Die Blätter find herzförmig, der Stengel ift geflligelt, und hat eine Enollige Wurzel. Diele Arten diefer Gattung. worunter diefe, and diezahme, D. fativa, Die vornehmſten ſind) haben ſchleimige genießbare Wurzeln, die an ihren Wohnoͤrtern, beſonders in der Suͤdſee, zur Speiſe gezogen, oft aber erſt von einem bittern und aifti⸗ gen Theile muͤſſen befreyt werden. In Oſtindien. CCLIV. SMIL NEAR 451) S. China, Chinawurzel. Der Sten⸗ gel iR fachlig und rundlich, Die Blätter find etwas verlängert, herzfoͤrmig, ſtachellos, und fuͤnfnervig. Das ſchlingende und kletternde Gewaͤchs — eine mehlige, wenig harzige, und alſo im Arzneys ne mehr einhüllende und. ac ‚auflöfende urzel, Die man deswegen gegen die ges — wegen geg en st * Pflatz. mit ſechs⸗ neum, zwoͤffbl. Blum. 257 braucht hat, wie die folgende. In Amerika dient ſie zur Schweinemaſt, in Oſtindien aber zu einem Sm ‚für Yermere. | us China und Tapan 452) S. Saffaparilla. _ Saſſaparillwurzel. Der Stengel ift ftachlig und eckig, Die Bläte ter find eyförmig, am Ende eingedruckft und nur Dafelbft mit einer Spige, fo wie auf der Fläche mit drey Nerven verfehen. | Die Wurzel iſt mehlig, wie die vorige, auch feifenhaft, aber mehr bitter und balſamiſch. Diefe beide, auch andre ranfende Gewächfe diefer Gats fung, als S. afpera, aus Südeuropa und Palaͤ—⸗ ffina, S. Pfeudo-China, aus Virginien und Ja— maifa, und S. Tamnoides aus Nordamerifa, wel che fich zum Theil zu Bekleidungen fehiefen, kom⸗ men in den Kräften ihrer Wurzeln fehr überein. In Peru, Brafilien, Mexico und Vit⸗ ginien. J CCLV. RUSCUS. | 453) R. racemofüs. Traubenarfiger Maͤu⸗ fevorn. Die Blumen fommen am Ende der Zeige in Trauben hervor, und find Zwitter. Ein fhöner, in unfern Gegenden ausdauerns der. Strauch, der für den Lorbeer gehalten wird, mit welchem die Helden des Alterthums gekroͤnt ; wurden. ri Mr Auf den nfeln des Archipelagus, 454) R. aculeatus. Stachliger Mäufedorn. Die Bluͤthen Fommen aus der obern Fläche der Blätter, und find unbededt. | Auch ein Gartenſtrauch, der wegen der ſpitzi⸗ gen Blaͤtter zugleich zu Umzaͤunungen dienen kann, und deſſen Sproſſen ſpargelartig ſind. Die Wur⸗ Saitſch Botanik 2. Tp. R zel N ag u Sechzigſtes Kapitel. zel ſchmeckt anfangs füß, berna h bitter, RR war ehedem im Arzneygebrauch. r Mausdorn fol, die Mäufe verfreiben und fie vom Sped abhalten. In f uͤdeuropaͤiſchen Haynen. CCLVI. CISSAMPELOS. | 455) C. Pareira. Gemeine Grieswurz. Die Bl⸗ find ſchildfoͤrmig befeſtigt, herzfͤrmig geſtaltet, und am Ende eingekerbt. | | Obgleich die Wurzel diefes Fletternden Ge waͤchſes jegt wenig mehr gebraucht wird, fü hat fie: fid) doch in Amerifa und Europa als ein Fräffiges ı auflöfendes, und insbefondere harntreibendes Mit tel gezeigt. Sie ift bitterfüß, und an ihrer Stelle wird jeßt eine andre Pflanze gleiches Namens (So- lanum Dulcamara) gebraucht. - Sidamerika. CCLVIL WINTERA. 456) W. aromatica. MWinterrindenbaum. Die Blumenftiele find an den Enden der\ Zweige zufammengedrängt; die Blumen ha⸗ ben vier Stempel. | Die innere Ninde des Baums liefert ein (ihr fes Gewürz, das noc) färfer iſt, als der weiße Zimmt, und fowol überhaupt als Gewürz, als auch. insbefondre 9 gegen den Schaarbock gebraucht werden Fann. Der engliſche Schiffehaupfmann Winter entdeckte es zuerfi im Jahr 1567. An füdamerikanifchen Mieerufern. \ CELVII. ILLICIUM. 457) I. anifatum. Gemeiner Sternanis. > Die Blumen find gelblich. x Die fternformigen Kapfeln enthalten, mehr “0% als ver meuDge Saame⸗ ein angenehmes, 2 ſuͤßes, Pflanz. mit ſechs⸗ neun, zwoͤlfbl. Blum. 259 —— das man gegen arrhaliſche Zufaͤlle, insbeſondere bey Bruſtkrank⸗ | beiten gebraucht, und durch welches man fich einen soohlriechenden Athem verfchafft. Es ift ungewiß, ob die favolarinde, die einen ähnlichen Geruch bes fit, auch vor diefem Baume komme. Die Japa⸗ ner bedienen fich des angezuͤndeten Pulvers von der Rinde, indem fie es in gewiffen Kanälen fortglims men laffen, gleichfam zu einer Feueruhr. In Tapan und China. Der Sternanis aus Florida, mit braunrothen Blumen, ift viel leicht wenig von diefem verfchieden. CCLIX. LIRIODENDRON. 458) L. Tulipifera. Tulpenbaum. Die Blaͤtter find lappig. — Ein Baum, deſſen eigene Pracht noch durch die Schönheit und Größe feiner Blumen vermehrt wird. Das Holz wird fehr von dem Wechſel der Seuchtigfeit und Dürre angegriffen. Auch bey ung kommt diefer herrliche Baum fort. Die Rinde wird wie die Ehinarinde gebraucht. Naordamerika. CCLX. MAGNOLIJA. 459) M. grandiflora. Großblüthiger Bies berbaum. Die Blätter find lanzenförmig und ausdauernd. Diefer und andere Bäume der gegenwärtigen Gattung Fommen im prächtigen Anftande, in dee Defchaffenheit des Holzes, und der Angewöhnung unfers Himmelsſtrichs mit dem vorhergehenden überein. Die Rinde der grauen M. (M. glauca) wird befonders von den Biebern gefucht, und die⸗ felben werden auch mit ihr gefangen. In Nordamerika. dei az | R 2 CCLAI. 260 Pr —D Sechzigſtes Kapitel. eh . 25 * x ANNONA. ie Mile ine 60) A. muricata. Stachlicher Schuppe —* Die Blaͤtter ſind ** Schon ‚mig, glänzend glatt und flach ; die Früchte „find ftachlig. Die Früchte haben ein weiches: Gutterartiges Mark, einen angenehmen Geruch und füßfäuerlis chen Geſchmack. Ihre Geſtalt hat etwas erdbeer⸗ foͤrmiges in der Bildung der aͤußern, terpenthinar⸗ tigen, harten und unnuͤtzen Rinde. In Sudamerifa. Sr 39 461) A. fquamofa. Stunpfer Schuppen, apfel. Die Blätter find laͤnglich, etwas wel⸗ Aenfoͤrmig; die Fruͤchte ſind wie mit Anmpjen Schuppen befest. Die Fruͤchte haben ein noch faftigeres und ger wuͤrzhafteres Fleiſch, als die vorigen, und werden daher Zucker⸗ Honig⸗, und Zimmtaͤpfel genennt. Sonſt giebt es noch mehrere Arten diefer Gattung, deren Fruͤchte mit einem mehr oder weniger ange⸗ nehmen , ſuͤßen und eßbaren Fleiſche verſehen find. Südamerika. a: er FA. - ——— * ’T A 5 * 9 EEE 2 u * nr a — ee we ’ Er E 4 9" RAR} #5: FL. {7% Ye - —X * — — * 9* ke, RE et Y 2 Er ; re t ’ EEE ZT ä IIOyR 27: Ir öl Me en He Einundſechʒigſtes Kapitel. ‚Familie der hyacinthartigen Gewaͤchſe N. . d. 504. * Kennzeichen der Familie. N Blume ift fechstheilig, und ohne Kelch, mit ſechs Staubfäden, und einem einfachen aus drey Bälgen zufanimengefesten Stempel verfehen, wie die Folgenden Blumen der lilienartigen Gewächfe. Ins⸗ "befondere find die Blumen diefer Familie einblättrig, oder am Örunde verwachfen, und von glocken⸗ oder teichterformiger Geftalt. Im Grunde der Blume ſammelt ſich oft ein Honigfaft. en. — § 505, R BE "Andre Eigenſchaften diefer und der folgenden —— Familien. Diciie lilienartigen Gewaͤchſe haben vorzüglich ſchoͤne und friſche Blumen, ſie werden darum in den Gaͤrten gezogen. Ihre Blätter find parallel ges ſtreift, und mehrentheils an der Wurzel oder am ‚Ende des Stengels in Kronen und Buͤſchel verfams melt. Der Stengel trägt oft bloße mit Scheiden ntermiſchte Bluͤthen, oder der Blumenftengel ent⸗ ſpringt aus der Krone des Stamms, und iſt von beträchtlicher Größe, , Einige haben. Dice faftige, - andre ſteife Blaͤtter und einen palmenarfigen Ans | Ran. Die Wurzeln find bey vielen mit ſchaaligen em 3 oder N Hyacinthinae. Fig. 517: 518. zigſtes Kapitel, ‚ober ſchuppigen Zreisbef verfehen. Die Gewaͤchſe leben vorzüglich im gemäßigten und heißen Erdſtrich, bey uns blühen fie mehrentheils im Frühjahr. Ste Er theils Kräuter von — Dane / en aume, a 6. Gattungen dieſer Samille, CCLXII. Agave. Agave. Die Blume kroͤnt den Fruchtknoten, und iſt fürzer als die Staub» fäden, welche in ihrer Nöhre angefügt find, und bewegliche Staubbeutel tragen. CCLXIN. Aloe. Aloe. Die Blume umfehließt den Stempel, deſſen Narbe dreytheilig ift; die Staubfäden find am Grunde ber Dlume angefügt. CCLXIV. Hyaeinthus. Hyacinthe. Die Blume wie bey voriger. Die Narbe iſt einfach. Der Fruchtknoten hat drey ſaftige Punkte, und wird zu einer Kapſel. CCLXV. Convallaria. Mayblume. Blume und Narbe wie vor. Die Beere hat drey Saamen, und iſt vor der Reife gefleckt. Die Staubfaͤden ſitzen an der Roͤhre der Krone. _ CCLXVI. Dracaena. Drachenbaum. Blume, Narbe und Deere wie vorher; die Blume hat fechs Blumenblätter, die am Grunde zuſam⸗ menhängen, und daſelbſt die Stausfä ad en beften. ö CCLXVI. Afparagus Spat el. Blume und Narbe wie vorher. Die Blume — Blaͤtter, die am — zuſammenhaͤn ugen und auf den Naͤgeln die ——— * Die Beere hat fee Saamen. EN 597. Familie der Hyacinthartigen Gewaͤchſe. 263 RUHT AR 59T- Merfwärdige Arten. CCLXI. AGAVE. | 462) A. americana. Amerifantfche Agave. Die Blätter find mit Dornen gegahnelt, und ' der Blumenſtengel iſt aͤſtig. | Bon diefem ‚prächtigen ; bey ung aber felten ' und ſpaͤti in den Gaͤrten bluͤhenden Gewaͤchſe werden die Blaͤtter in dem Vaterlande deſſelben zur Das hung, zu hanf⸗ und ſeidenartigen Faden, zur Speife, ımd ihre Stacheln zu Nadeln; die Wur⸗ zeln zu einem füßen zucerartigen Safte, zu Nein and Eflig; und der Stengel zum Bauen gebraucht, ‘fo wie das ganze Gewächs mit feinen Stacheln zu lebendigen Derzäunungen dient. Der aus den Blu⸗ ‚menfronen tröpfelnde ur hat einen Yasgeruch. Suͤdamerika. Von da fam fie 1561. nad Eutopa, und hat fich in Südeuropa erhalten. ! CCLXII. ALOE. 463) A. :perfoliata. Durchötätterte Aloe. Die Blumen ſtehen in einer Traubendolde, 1... find walzenfoͤrmig und geneigt. ‚Don diefer, welche ſehr viele Arten oder Abs ‚Änderungen begreift, und der A. fpicata, wird der bittre gummiharzige Aloefaft aus den verwundeten oder geſtoßnen Blaͤttern erhalten, der nach ſeiner Reinigfeit in verſchiedene Sorten abgetheilt wird. Mehrere Arten der Aloegattung machen wegen ihrer * 99 Blaͤtter und des beſondern Anſtandes eine us, und werden wie die Agave in he Kuͤbeln erhalten. Die verſch edenen Aänderungen dieſer Aet fin an verjchiedene Derter beider Indien und in —— vertheilt. Ra4 CCLAXIV. “a J 4 * — — — 2 WERE EN SE a \ Yap er Fahr 8 ah ne Wr. | * gen. HYACINTHUS. a * non —— —— Me 4 pen. * ... Mebft der gemeinen — ch. orienta- dis), welche eine £richterformige, unten bauchige, zue Hälfte in ſechs tappen getheilte Blume trägt, iſt diefe ein vorzuͤglicher —“ der Pr ri ber DBlumiften. | In Perfien, Sideuropa ‚ ſelbſt in eane⸗ reich und England. 465) H. mufcafi. Muskatenhyacinthe. Die “Blumen find eyförmig und einander gleich. Die in Trauben verfammelten Blumen haben eine graugelbliche Farbe, und einen — faft ſternfoͤrmigen Saum. ee Aus Aſi den 466) H. botryoides. Traubenhyacinthe. si Blumen find Eugelförmig und glei), die Blätter rinnenfoͤrmig und fteife Die Blumen ſtehen wie ben voriger Art N einer Ahrenförmigen dichten Traube, find blau, r und * mit einem zuruͤckgeſchlagenen Saume verſehen. Alle erwaͤhnte Hyacinthenarten, und andere, der n Bluͤthentrauben nur oben oder unten geſtielte Bis then fragen (wie Fl. comofüs und racemofüs), merden nebft dem H. monftrofo, de n Bluͤthen mehr eine Yusartung bezeichnen, fowol wegen ihrer Fruͤhlingsbluͤthe, als ihres fehönen Geruchs und Anſehens in den Gaͤrten sezogen. 5 „Aus Perſien und Suͤdeuropa. WR | | CCLRV. | BE igen Gewaͤchſe. 265 "SCCLXV. TONVALLARIA. | ‚967) 'C. majalis. Gemeine Maybfume. Der — limenfeng entſpringt aus Der Wurzel und * J — de Blumen führen einen durchdringenden und flärfenden, aber fehr flüchtigen Geift, welcher die Nerven und Eingemweide ftärfen fann. Sie ges ben Fein ätherifches Dehl. Die Beeren follen ‘Trampfitillend ſeyn, und man will'von ihnen ſowol als von den Blumen bemerft haben, daß fie abfühs rende Kräfte befigen. Die Blumen werden zu Brandwein und Schnupftoback gebraucht, auch wird das Gewaͤchs von Liebhabern im Winter zur B üthe gebracht. >. In nordeuropäifeben Zaynen 468) C. Polygonatum. Schminkwurz. Die Blaͤtter ſtehen wechſelsweis, und umfaffen den zwenfchneidigen Stengel; die Blumenftiele, - die an ihrem Grunde eniftehen, tragen meift nur einzelne Blumen. Die Kraͤfte der Wurzel, die uͤbrigens lange kon als ein ———— gebraucht wurde, find nicht gehörig bejtimmt. Diefe und vorige, wird nebſt der .C. multifiora in den Gärten gezogen, wo⸗ von letztere fic) durch den runden Stamm und die vielblüthigen Dlumenftiele unferfcheidet, und junge Sproſſen giebt, die in der Türfen wie —— ge geffen werden, ‚m Reinigen Hordeurspäifcben Saynen. — CCLXVE DRACAENA. 469) D. Draco. Gemeiner Drachenbaum. Der Stamm iſt baumartig, die Blaͤtter ſind ein? — und am Ende ſtachlig. J Rs Aus » 256° Einunbfechites Kapitel, Aus dem Stamme und den Knoten diefes "Baumes wird, wie einige glauben, das beſſere und feltnere Drachenblut erhalten. Das Drachenblut iſt zugleich in Güte und Form verfchieden, die fur sgefformigen Arten find beffer als die tafelfoͤrmigen. Von einer Urt der folgenden Gattung (Yucca Dra- »eonis) kommt aud) ein Drachenblut, das aber nur von feldft herausfließt, und nicht, wie bey gegen⸗ wärfigem Baume, auch durch Einfchnitte zu ers balten iſt. 3 Yyrssiiad Nast x .CCLXVII. ASPARAGUS. 0470) A. officinalis. Gemeiner Spargel. Der Stengel fteht aufrecht, ift walzenrund und Frautartig; die Blätter find nebft den Blattanſaͤtzen borftenformig. » , Sowol von der wildwachfenden, ala von ber ‚durch Eultur verbefferten, und dadurch verſchiedent⸗ lich abgeänderten Pflanze werden die Wurzelſproſ⸗ fen zur Speife gebraucht, und dienen, fo wie die friſchgegrabne Wurzel, zum Abführen durch. die Harnwege; doch will man bemerkt haben, daß ihr allzuhäufiger Genuß, vermuthlich bey fehwächern Merfonen, ein Blutharnen hervorbringen koͤnne. Sowol von der wilden als zahmen Art hat man mehrere Abänderungen, und von beiden hat mar Beyſpiele von gänzlicher Trennung der Geſchlechter angemerkt. Bar Auf fandigen Stellen in Europa. i * | apa ° Ws Be NO m vs 267 retten GEHE Zweyundſechsigſtes Kapitel. San der tulpenattigen Gewaͤchſe 2 an 508. | Kennzeichen der Samilie Di Blumenkrone iſt wirklich ſechsblaͤttrig ‚ und dabey von einer bauchigen Geftalt, fo daß die Blu⸗ mienblaͤtter felbft bey der legten Entwicklung ſich mit . ihren Spißen nach einwärts gegeneinander neigen. Die Narbe beſteht aus drey deutlichen Lappen. $. 509. Gettun gen. CCLXVII Yucca. NRukke. Die Narbe fteht auf dem Feuchtfnoten, die Staubfäden find am obern Ende feulenfürmig verdickt. _ CCLXIX. Tulipa. Tulpe. Die Narbe wie bey voriger, die Staubfäben find pfriemen formig. CCLXX. EN Raiferkrone. Der Stem⸗ pel hat einen langen Griffel, die Staubfäben ‚find pfriemenformig; jedes Blumenblatt hat am Grunde eine Saftgrube. 6. 510. * — J— ED - CCRRVIE YUCCA. © | 71) Y. gloriofa. Prächtige Yulke. Die Blätter find geradrandig. n in 9) Tulipaceae. Fig. 319. 320. Phi von fleifen nach allen. ten gerichteten Blättern, aus en ‚sur * ezeit, m vie ( Aloe und dem Piſang, ein Ajtiger vollbluͤhender ‚Stengel von gleicher. Höhe uͤber ven — | porfreibt, aber nach) der Bluͤthe in unfern Gärten verwelft, woſelbſt der Baum ſeiner Schoͤnheit we⸗ gen aufbehalten wird. % | Südamerika. - Aus einer andern nordames rifanifchen Art ber Y. filamentofa, mit fabige Blättern, wurde ehedem in ihrem Vaterlande eine Leinwand verfertigt, PN man die nn der reg ter - benugte. BD a 0 TULIER 472) T. Gesneriana. Gartentufpe, Die Blume fteht aufrecht, die ya find lanzens artig eyfoͤrmig. — ‚Eine berühmte Gartenblume, bie feit zwey⸗ Gh Jahren durch Gesnern befannt würde, des von ſeltnere Abänderungen vor Hundert Jahren uns ter den Blumenliebhabern in ungeheuern Preifen ſtanden, und felbft jest noch theuer genug bezahle‘ werden. Ihre Schoͤnheit ift überhaupt ſehr groß, und von einer eigenen Art; aber es ſcheint eben ſowol uͤbertrieben zu ſeyn, wenn man einige Andabkrungen zu Wunderwerfen macht, ald wenn man der Bils dung der Tulpe alle wahre Schönheit abf iht. m weftlichen Afien ımd in Rußland, Eine —* in Europa en ausgebreitete, ah in Sibirien befindliche Art, T. fylveltris, mit ni⸗ ‚Fender Blume ynd fangenformigen Bitten u. on Erem BR 2 RR | 2 SR eo ICCLXK.. Familie der tulpenartigen Gewaͤchſe. . SAWCCLXX. FRITILLARIA, ° 473) F. imperialis. Gemeine Kaiferfrone, - Die Blätter find geradrandig; das Ende des tenge®, welches die Blumen trägt, ift uns ter den Blumen biätterlos, über denfelben aber mit einem Zopfe verfehen. | ; Eine würdige Gefellfchafterinn der vorigen, mit welcher fie einerley Herfunft hat. x Sie hat das prächfige der alveartigen und palmföürmigen Ges waͤchſe, und das ftille gefällige Anfehen der Tulpe. Beide empfehlen fich nicht durch den Geruch. Noch andre Arten der Kaiferfrone, F. pyrenaica und Meleagris , deren Blumen off wuͤrflich gefleckt find, werden nebft Diefer in unfern Gärten gezogen. Sie Fam mit der Tulpe aus Konftantinopel, amd wohnt vermuthlic) in Perfien und dem weft, Jichen Afien. we Dreyundſechʒigſtes Kapitel, Samilie der Schneelilien 9 $. 511. ‚Bennzeichen der Samilie, Di⸗ Blumenkrone iſt ſechsblaͤttrig, aber mehr glockenfoͤrmig, indem die Blumenblaͤtter ſich mit den Spitzen nach auswaͤrts beugen. Die Narbe iſt nur einem Punkte aͤhnlich; und der Fruchtknoten ſteht unter der Blume. Die Blumenkrone waͤchſt uͤber dem Fruchtknoten in einen polſterfoͤrmigen Grund zufammen, in welchen die ſechs Staubſaͤden f 7 Sur, “ + 2 , y Bi: { ns a2. 22 | h) Levcojaceae. Fig. 521. 322. et — —* eingefenft find. Die Fäden bohren fich stoffehen bie länglichen Baͤlge des Staubbeutels®in, der fich nicht an-den Seiten, ſondern am obern has > ni $. 5ı2. * Geartungem — CCLXXI. Levcojum. Schneeglocke. Die Blumenblaͤtter find einander gleich. CCLXXII. Galanthus. Schneetropfen, Die drey inneren Blumenblätter find kleiner, ſtei⸗ fer, und am ade eingefert, | —D—— Merkwouürdige Arten CCLXXI. LEVCOJUM. | > 474) L. vernum. $rühe Schneeglode. Der Sur ift Feulenförmig, die Blätter find breit, die Scheide enthält mehrentheils nur Eine Blume. Diefe Art ift, fo wie vie nächftfolgende, eine ber erflen Blumen des Kahres, eine weiße nieders haͤngende tilie, welche ſich ſelbſt aus dem Schnee | emporhebt, und die Anfunft des Fruͤhjahrs mit ei⸗ ner eignen Anmuth verfündigt. Beide dienen, fo wie andre Arten diefer. — * als L. aeſtivum — “. nivalis. get! . Sheße ift einblumig, der riffe | Der Anſtand dieſer Scnelilie iſt faſt ung — als meer vorigen, Do Vier⸗ — — = F — une, — — —— Die indſechzigſtes Kapitel. Familie der Schwerdtlilien 5. $. 514. Kennzeichen der Familie, Die Biumenfeone ift fechsblättrig, Doch zuweilen am Örunde verwachfen; zum Unterſchied von den vorigen, iſt fie nicht ſowol bauchig als trichterfoͤr⸗ mig. Aber das Haupffennzeichen diefer Familie, welche mehr als eine andre in der Geftalt der Blus menkrone abmwechfelt, befteht in ver Narbe. Diefe iſt weder punftformig, noch drenlappig und aufges ſchwollen; fie ift vielmehr zart wie die Blumenblaͤt⸗ ter, und bildet drey kappen, welche meift zufams mengeflappt, und nicht auf der Fläche, fondern am Rande mit ven eignen Saftbälgen, Härchen oder Drüfen der Narbe befegt find. FR Pe 3 1. Park Gesttungen, | CcCILXXIII. Crocs. Safran. Die Blume bildet eine lange Rohre, die fi) unten auf dem Fruchtknoten feßt, oben aber in feche appen erweitert, und deey Staubfäden trägt. CCLXXIV. Colchicum. Zeitlofe.. Wie ben vor — Gattung; die Blume hat aber ſechs J ER seen. = er CCLXXV. Eanſatae. Fig. 523 - 526. 2 SGELRRV. Fris. Iris. Die Blumenkrone, welche auf dem Fruchtfnotemfteht ‚ bat drey, auffteigende und drey zuruͤckgebogene, mit einander abwechſelnde Blumenblaͤtter; auf den letztern liegen die Slattfemigen Narben, °-. und unter diefen die drey Staubfäden. CCLXXVI. Gladioluc. Schwertel. Die Blumenfrone, welche auf dem Fruchtfnoten ſteht, iſt ſechsblaͤttrig, aber gebogen und un⸗ regelmäßig, gleichſam rachenfürmig mit drey oben, und drey unten beyeinander ſtehenden Blaͤttchen. Unter den kasen bie * "1% Staubfaͤden. $. 516. Werfwüordige Yrtem CCLXXIII. CROCUS. a 476) C. fativus. Safran. Die Blätter find gleichbreit, . und kommen bald nad den Bluͤthe aus der Wurzel hervor. Man hat zwen Verſchiedenheiten, einen Grüße, Iingsfafran mit breitern, am Rande ausgebreiteten Blättern, und einen Herbtfafran, deſſen BI ſchmal, und am Rande zuruͤckgerollt ſind. et erftere, deſſen Blumen verfchieden gefärbt find, dient blos zur Gartenzierde, der andere aber, wel⸗ cher felöft durch) die Eultur verändert * + wird wegen feiner aromatifchen Narben , 5 Er täuflichen Safrans, gebaut. Diefe Me im’Morgenlande, und in mehrern Gegenden von Südeuropa, aus den Blumen genomme fam getrocknet, und fowol zur Färberen, nem Speifegewürz, und einer treiben etquickenden und befänftigenden Arzt — Auf ſuͤ Me abe. | Bu: chagn a 1> * * a U on nn Barca Wi BU a N u h - Familie der Schwerdtlilien. 273 CCLXXIV. COLCHICUM.. '477). C. autumnale. Herbftzeitiofe. Die 4 Blätter find länglich lanzenfoͤrmig, und kom— men erft das andre Jahr nach der Blume zum Rorfchein. So wie die Schneelilien die Flore ten, ſo iſt dieſe Blume in unſern Gegenden die letzte des Jahres, ein Herbſtſchmuck der Wieſen, aber kein Zeichen ihrer Guͤte. Die Pflanze iſt ſcharf und giftig, vorzuͤglich im Fruͤhling, zu welcher Zeit aber auch die Wurzel zum Arzneygebrauch als ein kraͤftig fchleimauflöfendes und harntreibendes Mit— tel, wie die Meerzwiebel, muß geſammelt, zube— reitet und gebraucht werden. Die Alten machten ſie zum Amulet; nahe bey ihr ruht die junge Frucht, welche ſich erſt im folgenden Sommer uͤber die Erde erhebt, um ganzlich ju reifen. Der Saft der Blaͤt—⸗ ter toͤdtet die äufe des Nindviehes. In Europa auf. fetten Posen und Gtasplägen, CCLXXV. IRIS. | 478) I.florentina. Floventinifche Iris. Veils henwurz. Die niederhängenden Blumenblaͤt⸗ ter haben auf der obern Seite einen Bart; der Stengel iſt laͤnger als die Blaͤtter, und traͤgt meiſt zwey ſtielloſe Blumen. Mehrere Arten der Irisgattung find mit ihr zen unbefchreiblich fhönen Blumen die vorfrefflichs ften Gartenzterden. Uebrigens führen fie mehren, theils in der Wurzel eine Schärfe ‚ welche ben die fer Art noch gelinde, und mif einem Biofengeruche verbunden ift, weswegen diefe Wurzel die Nerven ftärfen, den Schleim auflofen, und als ein aͤußerli⸗ ches Mittel der Faͤulniß Einhalt end A . mn Fr 5 4* a Batſch Botanik 2. Th, S 479) * 274 Vierundſechzigſtes Kapitel. | 39 I. germanica. Teut che Iris. Die Blume iſt bärtig, tie Die vorfge, Der Stengel iſt höher als die Blätter, und traͤgt viele Blu⸗ ‚men, wovon die untern geftielt find. Die Blumen geben durch eine anfangende Faͤulniß eine Art von grüner Sarbe. Die Wurzel, welche fehärfer ift, als die vorige, macht ftarfe Ausführungen, und wird daher in der Waſſerſucht gegeben; durchs Trocknen wird ihre Schärfe gemils Dert, wo fie denn immer nod) als ein Eräftiges Auf⸗ loͤſungsmittel wirkt. Auf freyen Plaͤtzen, Mauern und Selfen - in Deutfchland und der Schweig. 480) I. Pfeudacorus. Wafferiris. Die Blumeukrone hat Feinen Bart, die auffteigen- den Blumenbflätter find Fleiner als die Blätt- chen dr N arbe; die Blaͤtter ſind ſchwerdt⸗ foͤrmig. Hier gilt, in Anſehung der Wurzel, das nem⸗ liche ‚ was bey der vorigen geſagt wurde; die Blus men färben gelb, Die Wurzeln aber, welche im Großen zum Färben dienen Fonnen, ſchwarz. "in Europa an den Ufern ſtehender Ge⸗ waͤſſer. 481) I. graminea. Grasiris. Die Blu⸗ menkrone iſt unbaͤrtig, der Fruchtknoten ſechs⸗ eckig, der Stengel zweyſchneidig; die Blaͤttet find ſtrichfoͤrmig. Eine niedliche kleine Srisart ‚bie gewöhnlich i in unſern Gärten gezogen wird, und deren Blume fich .w = fowol in Geftalt und Färbung, als in dem pfirfchens ahnlichen Geruch von den vorigen unterfcheidet. In Oeſterreich, an den Fuͤßen der Gebirge. — pi ; 'CCLXXVL. Familie der Schwerdtlilien. 275 CCLXXVIL GLADIOLUS. "2 482) G. eommunis. Gemeiner Schwertel, Die Blätter find fehwerdtförmig, fie ftehen etwas auseinander, die Blumen aber nad) Einer Seite. Die einfeitige Blumenaͤhre mit großen, ros then, rachenformigen und tweißgefleckten lilienblu⸗ men macht dieſe Art zu einer eigenen Gartenzierde. Die Wurzel war ehedem officinell, und hatte einen aberglaͤubiſchen Gebrauch. Suͤdeuropa. Fuͤnfundſechzigſtes Bapitel, Familie der Gartenliliend. I 517. Kennzeichen der Samilie, N. fechsblättrige ‚ doch) zumeilen etwas verwach⸗ ſene Krone iſt trichterfoͤrmig, „aber fie hat fleiſchige Blätter) und eine dicke, drehlappige Narbe. “Das durch wird fie hinlaͤnglich von den vorigen und fols genden unterfchieben, und Diefe Bildung iff man auch im gemeinen feben am erften mit dem Lilienna⸗ ‚men N belegen gewohnt, F SL $. 518. Öattungen, ech XV. Lilium. Lilie. Die Mlannenfeone | im Ganzen hicht gebogen und ihre Blaͤtt⸗ — haben am — eine ſafttragende Pe al N '&; ccuxxvu. Liria, Fig. sa & ⸗ J 276 Fuͤnfundſechzigſtes Kapitel. CcXXVIII. Amaryllis. Amaryllis, Die Blumenkrone ift gebogen, und ungleich; fie - ſteht auf vem Fruchtknoten und ihre us chen find gefrennt. CcLXXIX. Hemerocallis. Taglılie, Die Dlus menkrone ift gebogen, und ungleich; fie ſteht unter dem Sruchtfnoten, und ihre Blaͤttchen ſind am Grunde in eine Roͤhre verwachſen. Die Staubfaͤden find bey dieſer und den vos rigen Gattungen fo lang als die Krone. CCLXXX. Polyanthes. Tuberofe. Die Blus menfrone ift gebogen, aber gleich; vie Staubfäden gehen nur bis an die Deffnung der Blume. BE Be ah, Merkwuürdige Arten. CCLXXVIL. DILIUM.. 483) L. candidum. Weiße Ulie. Die Blaͤt⸗ ter find zerſtreut, die Blumenblaͤttchen find innwendig glatt, und nicht zuruͤckgerollt. Diefe Art ff die befannte herrliche Garten: blume, die von jeher für ein glänzendes Bild der Unſchuld erfannt wurde. . Die Blumen haben eis nen angenehmen Geruch, der nur in Menge und in verfchloßnen Zimmern fchädlich, ja toͤdtlich wer⸗ den fann. Man braucht ihr Waſſer als Schminf mittel, das über fie gegoßne Dehl aber, fo wie die gebratne Wurzel, zum Erwetchen. Sonft fcheinen die Wurzeln etwas feharf und harntreibend zu feyn — wie die Meerzwiebel, auch ſollen die Be vi | eine treibende Kraft haben. - en — — und Weſtaſien | = j 1 * 44) | 1’ Familie der Gartenlilien. 277 484) L. bulbiferum. Feuer-Lilie. Die - "Blätter find zerſtreut, die Blumen ftehen auf- recht, ihre Blättchen find innwendig rauh und nicht zuruͤckgerollt. Die brennende Farbe der hochrothen Blumen, ‚welehe noch verſchiedene Abaͤnderungen zeigen, macht ſie zu einem hervorſtechenden Gartengewaͤchs. Die Zwiebel wird in Rußland und Nordaſi en oeſpeiſt, nachdem ſie gebraten worden. In Südeuropa, ſelbſt in Deutſchland. 485) L. Martagon, Türfenbund. Die Blätter haben eine fternförmige Stellung, die - Blumen find herabgefrümmt, und ihre Dlätt- chen zuruͤckgerollt. S Diefe und verfchiedene andere, einfarbige, oder gefleckte kilien von gleicher Bildung, machen mit ihren turbanförmigen Blumen eine fehone Abs wechslung. Die Wurzel dieſer Art wird ebenfalls in Nordaſien gegeſſen. | In Sibirien, Deutfchbland und Sid» europa. CCLXXVIII. AMARYLLIS. 486) A. formoſiſſima. Schoͤnſte Amaryllis. Die Scheide trägt nur eine ungleiche Blume, Deren drey untere Blättchen, ſo wie die Ger ſchlechtstheile abwärts gebogen find. Unſtreitig eine der prächtigften tilien, die fowol Durch die Geftalt, , als durch das fammtartige We⸗ » fen, und die Carminfarbe ihrer Blumen Aufmerks ‚famfeit erregt, und zur Vollendung nur eine bes trächtlichere Höhe und einen vollblühenden Stengel ‚bedürfte, wie er ſich wol an andern, aber minder fehönen Arten vorfindet. Aus Südamerika. ‚Sie iſt feit 1593. in Europa befannt. > er S 3 CCLXZIX. x L 278 Sechsundſechzigſtes Kapitel. CCLXXIX. HEMEROCALLIS. 487) H. flava. Gelbe Taglilie. Die Plus menfronen find gelb. Das faferige Wefen der Blaͤtter wird von den Tataren zu einer feinwand benußt; die Blume iſt groß und ſchoͤn, aber vergaͤnglich; ſie macht mit der Blume einer andern Urt, H. fulva, welche eine rothe Farbe hat, eine Zierde der Gärten aus. Auf Seldern in Sibirien, Ungarn und der Schweig, CCLXXX. POLYANTHES. 488) P. tuberofa. Tuberoſe. Die Blu⸗ „men ftehen mechfelsiweis. Eine weißg koͤſtlichriechende Blume, die darum auch beſonders geſchaͤtzt und von den lieb⸗ Habern gepflegt wird. Auf Java und Zeylon, Sehsundfechzigftes Kapitel. Samilie der Kelchlilien ). ' ’ $. 520. Kennzeichen der Samilie, N. Blume —— ſich von allen lem dadurch, daß fie zwar ſechs Plättchen hat, aber diefe Blättchen an eine einblättrige —* angehef⸗ tet werden, in welcher die Staubfaͤden feſtigt ſind. Uebrigens ſind mehrentheils ſechs Staubfaͤden zu⸗ gegen; der Stempel iſt immer einfach. Die Blu⸗ men ſtehen in Scheiden. | $. 521. I) Tubiferae. Fig. 528. — ‚Familie der Kelchlilien. 279 $. sar. Gattungen CCLKXXI. Nareifür. Narciſſe. Die däen find in der Nöhre verſteckt. CCLXXXI. Panecratium. Trichterlilie. Die Staubfaͤden entſpringen am Rande der Roͤhre und ſind ſo lang als die Blumenblaͤtter. 9. 522. Mertkwärdisgse ie RR CCLXXXI. NARCISSUS. 5489) N. poeticus. Weiße Narciffe. Die Scheide ift einblumig, der radfürmige Rand der Roͤhre ift fehr kurz, geferbt, und raſchelnd. Die gelbe Blume wird von dem rothen Kranze der Roͤhre geziert. m füdlichen mittleen Europa. H 490) N.!Pfeudo-Narciffus. Gelbe Nareiſſe. "Die "Scheide ift einblumig, der Rand der Roͤhre fteht aufrecht, if glockenförmig, ge⸗ krauſt, und ſo lang als die Blumenblaͤtter. Wegen der frühen und großen Bluͤthe wird diefe Art auch Merzenfelch genennt. 491) N. Jonguilla. Jonquille. Die Scheide iſt vielbfumig, der Röhrenrand glockenfoͤrmig und kurz, die Blätter find pfriemenförmig. Außer diefen gewöhnlichen Arten (wohin auch die Tazetten, N. Tazetta, mit vielblumiger Scheide, | kurzem Nöhrentande, und flachen Blättern gehöd: ven) werden auch andre i in unfern Gärten gezogen, um die Schönheit derfelben im Frühjahre zu vers mehren; fo wie fi e ‚auch ſelbſt zumellen angenehm riechen, und, wie andere Gartenblumen, durch Sillung und Farbe die Abwechslung vergrößern. 84 Dede we; 280 Siebenundſechzigſtes Kapitel, Beide — in * Gegenden Suͤdeuropas. & | CCLXXXII. PANCRATIVM. J— illyricum. Illyriſche Trichterlilie. © en ift vielblumig, die Blätter find ſchwerdtfoͤrmig, und die Staubfäden länger als der Rand der Röhre, Die Arten diefer Gattung haben unter den ans dern Lilien wieder einen ganz eignen Ausdruck von Pracht. Eine gewiffe, aber noch nicht beftimmte Ark liefert eine Wurzel, die auf den Bahama⸗Inſeln gefammelt, und MRRUUR der r Meerzwiebel verbraucht wird. Siebenundſechzigſtes Kapitel, Familie der Sternlilien m). i | $. 523. Bennzeicen der Samilis | an den vorigen ftanden bie Blumenblaͤtter in der ftärfften Entwicklung mehr oder weniger aufs recht; bier breiten fie fich aus, nähern fich mehr der rechtwinflichen Horizontallage, wodurch die Blume das Anſehen einer offnen Schaale oder eines Sterns erhält. Sie hat fechs Staubfäden, und einen dreyfachen, aber einfach verwachenen Ste Stem⸗ pel, wie die vorigen. | ‘ m) Alliaceae. - Fig. 529. * J 7 hi Wi Familie der Sternlilien, 28x $. 524. Gattungen, CCEXKKIT. Haemanthus. Blutblume. a rere Blumen werden von einer fechsblättrigen hüllenformigen Scheide umfchloffen ; die Blus menblättchen ftehen auf dem Fruchtknoten und ſind am Grunde in eine kurze Roͤhre verwachſen. CCLXXXIV. Allium. Lauch. Mehrere Blu⸗ men werden von einer einblaͤttrigen aufplatzen⸗ den Scheide umſchloſſen; die Blumenblaͤtt— chen find abgefondert und flehen unter dem FSruchtfnoten. CCLXXXV. Afphodelus. Afpodil, Die eins zelnen Blumen werden durch eigene, einzelne, und Fleine Mebenblätter oder Scheiven von den andern gefrennt, wie bey den folgenden Gattungen. Die Staubfävden umſchließen mit ihren ausgebreiteten Grundtheilen den Fruchtknoten, wie mit fechs Klappen. x CCLXXXVIL Orsithogalum. Vogelmilch. Die Staubfäden find nur wechfelöweis am Grunde erweitert. CCLXXXVI. Anthericum. Spinnenkraut. Die Staubfäven find pfriemenförmig, die Dlumenfrone welft zufammen. | _ CCLXXXVIU. Scila. Meerzwiebel. Die Staubfaͤden ſind pfriemenfoͤrmig die Blu—⸗ meenblaͤtter fallen ab. __ CCLXXXIX. Erpthronium, Aundszabn. Die ee find pfriemenfoͤrmig „aber jedes der innern drey Blumenblaͤtter iſt am Grunde mit ‚ven ſchwuͤligen Koͤrpern verſehen. S ae "EFT I M . 5 r, 282 Siebenundſechzigſtes Kapitel, Ge 5 N ' CCLXXXIH. HAEMANTHUS. | 440%) H. coccineus. Scharlachrothe Blut⸗ Blume. Die sungenförmigen Blätter find flach und glatt. Der Anftand diefes Gewächfes ift wie bey den gatıch s und Zwiebelarten; aber weit prächtiger ift die Färbung und das Berhältnig des Ganzen. Der ftarfe Stengel iſt gefleckt, und der Blumenbüfchel blutroth. Die Zwiebel vertritt am Vorgebirge der. guten Hoffnung, wo diefes Gewaͤchs zu Haufe ift, die Stelle der Meerzwiebel, und wird eben fo zubereitet. CCLXXXIV. ALLIUM. 494) A. Porrum. Porree. Der Stengel trägt lache Blätter und einen Blumenfehirm; die Staubfäden haben drey Spitzen, die | Zwiebel iſt haͤutig. Blaͤtter und Wurzeln dienen zur Speiſe. Scheint aus Suͤdeuropa herzuſtammen. 495) A. Vidorialis. Allermannsharniſch. rg Stengel trägt flache Dlätter, und einen rundlichen Blumenſchirm; die lanzenförmigen Staubfäden find länger als die Krone, die Blätter find elliptifch. = Die Wurzel, welche mit netzartigen Schaalen, wie noch verſchiedene andre Lilien und Gi iswurzeln, 4 überzogen ift, wurde ehedem als ein feftn Mitte von aberglaͤubiſchen Perſonen se eſch Auf ſuͤdeuropaͤiſchen Alpen. 49 6) A. fativum. Knoblauch. Der Sten⸗ gel trägt flache Blätter, und Stumenfirme | Familie der Sternlilien. 283 mit ztwiebelartigen Knollen; die Zwiebel ift zus fammengefest; die Staubfäden haben drey Sphitzen. | Der fnoblauchsartige Beftandtheil diefer Gats tung iſt in gegenwärtiger Art am flärfjten. Die Wurzel dient fowol zur Speife, als zu einer mas genftärfenden, wurmtreibenden, harnabführenden, erhißenden, und faulnigwidrigen Arzney; gebraten und außerlich aufgelegt ift fie zertheilend. In Sicilien. | 497) A. Scorodoprafum. Rockenbollen. Schlangenfnoblauh. Der Stengel trägt flache gekerbte Blätter und Blumenfchirme mit zwie⸗ belartigen Knollen; die Scheiden find zwey⸗ ſchneidig, Die Staubfüden dreyſpitzig. Diefe Ark kommt der vorigen nahe. Im mittleern Europa. 498) A. vineale. Weinlauch. Der Stens gel trägt waßenrunde Blätter, und Schirme mit zwiebelartigen Knollen; die Staubfäden find dreyſpitzig. SER WVon dieſem wildwachfenden $auch follen die eipziger ferchen einen guten Geſchmack befommen; vie denn der Knoblauchsantheil verſchiedenen Speis en einen Wohlſchmack, aber-auch den Thieren, die u viel davon genießen, ihrer Milch, und ſelbſt janzen Bölfern einen heßlichen Geruch geben Fann. Im mittleen Europa. En 6 4909), A afcalonicum. Schalotten. Der Blumenſchafft ft walzenrund, fein Blumen⸗ ſchirm kugelfoͤrmig; die Staubfaͤden ſind drey⸗ ſpitzig, und die Blätter pfriemenfoͤrmig. Die Zwiebeln werden ihres angenehmen Ges chmackes wegen gefpeift. | Im weſtlichen Afien. PER Ps i * 500) © ar J * u 284 Siebenundſechzigſtes Kapitel. © 300) A. urfinum. Baͤrenlauch. Der Blu⸗ menſchafft iſt dreyſeitig, und trägt einen Schirm mit gleihhohen Blumenſtielen; die Blätter find lanzenfoͤrmig und geftielt. | Diefe Urt verdirbt oft den Kühen die Milch und Butter durch den übeln Geruch; fie kommt ın der Wirfung mit dem Lachenfnoblauch überein, und ift ven Rasen und Maufwürfen zuwider. \ In nordeuropäifchen ſchattigen Haynen. 501) A.Cepa. Zwiebeln. Sommerzwiebeln. Der Blumenfchafft ift unten bauchig, und laͤn⸗ ger als die walzenrunden Blaͤtter. Die Zwiebel wird vorzüglich haufig gebaut, und in manchen Gegenden fogar roh und als die gewoͤhnlichſte Speife gegeffen. Es find daher vers fehiedene Abänderungen entftanden. Die Wurzel und das Kraut find beide ſchwaͤcher als im Knob⸗ lauch, haben aber uͤbrigens aͤhnliche Kraͤfte. Mit Gewißheit kennt man das Vaterland von dieſer und folgender nicht. 502) A. fiftulofum. Winterzwiebeln. Der Blumenſchafft ift eben fo lang, und in der Mitte bauchig, wie die walzenrunden Blätter. Der Gebrauch dieſer Ark ift wie bey voriger. 503) A. Schoenoprafum. Schnittlauch): Der Blumenfchafft ift fo lang als die walzen⸗ runden, pfriemenartigen, und ‚fabenfrmigen Blätter. Diefer taud) treibt nach dem 2 (fehneiben | der ältern neue Blätter, und ift übrigens 2 denen vorigen zu beurtheilen. er nördlichen Alpen alten Welt. CCLXKXV. | Familie der Sternlilien. 285 CCLXXXV. ASPHODELUS. 504) A. luteus. Gelbe Affodil. Der Sten⸗ gel ift mit Blättern befeßt; die Blätter ‚find dreyſeitig und geftveift. Auch andre Arten, ald die weiße Affodil C A. ramofus) und die röhrige CA. filtulofus) werden bey uns als Sartenblumen erzogen, wovon die ges genwärfige von vorfrefflichen Anfehen if. Die Wurzel der gelben und weißen X. foll, gehörig ges trocknet und bereitet, mit Mehl zu einem guten Brodte fonnen gebacken werden. Sie fommt aus Sieilien, die übrigen aus Suͤdeuropa. CCLXXXVI ORNITHOGALUM. 505) O. luteum. Gelbe Bogelmilh. Der Blumenſchafft ift eckig und ziweyblätttig, die Blumenftiele ftehen in Dolden und find einfach. Die Zwiebeln follen zur Zeit der Theurung zur Speife gedient haben, doch machen fie Erbrechen; äußerlich hat man fie gegen Gefchwüre, innerlich ‚gegen die Fallfucht gebraucht. Auf Grasplägen, und auf Dürren Stel; len in Europa. 506) O. umbellatum. Schirmtragende Bos gelmilh. Die Blumen ftehen in Doldentraus ben; ihre Stiele find höher als der Schafft, ihre Staubfäden werden am Grunde breiter. Eine ſchoͤne fternförmige filte, die mit ihren ‚großen weißen Blumen die Gärten ziert. { Im mittlern Europa, und im Orient. — ANTHERICUM. | ) A. Liliago. Gemeines Spinnenfrauf. Die : Blätter und Blumen find flach; der Stem⸗ 286 Siebenundſechzigſtes Kapitel. | ‚Stempel iſt abwaͤrts gebog und der Blu⸗ menſchafft mehrentheils einf Die Staub⸗ faͤden ſind glatt. Wenn dieſe Pflanze gleich nicht in den Gärten aufgenommen iff, fo verdiente fie es doch) gewiß we⸗ gen der zarten, regelmäßigen Blume, mit der fie im Felde prangt. Im mittleren SZuropa. 508) A. frutefcens. Strauchartiges Spin, nenfrauf. Die Blätter find fleifchig und wal⸗ Ban der Stamm ift firauchartig, Die Staubfäden find bärtig. Ein fettes aloeartiges Gewächs mit Anke gro⸗ sen Bluͤthentraube, deren Schönheit, wie beym Wollkraut und der Tradeſcantie, durch die baͤrtigen Staubfaͤden anſehnlich vermehrt wird. Vom Vorgebirge der guten Zn. CCLXXXVIII. SCILLA. 509) S. amoena. Sternhyacinthe. Der — — iſt eckig, und trägt abwechſelnde Blumen, die auf den Seiten eine etwas ni⸗ ckende Lage haben. Die fapphirblauen, zuweilen aud) weißen oder rothen Blumenfterne empfehlen dieſes Gartenge⸗ | waͤchs. nopel. Es Fam im Jahr 1590. aus Conſtanti⸗ | 510) S. maritima. Gemeine Meerzwiebel. h Die Nebenblätter des Blumenſchafftes find ' gleichfam mit einem Bruch rückwärts gebogen. Diefe Ark iſt wegen ihrer großen, aus vielen Schalen zufammengefegten Zwiebel berühmt, wels che das fiharfbittre und fehleimige Gift der kiltens wurzeln befonders dei; enthält, aber eben rk | a, - Familie der Sternlilien. 287 nach aehöriger Zubereitung und Dermifchung zum Auflöfen-des Schleimes, und der Stockungen über; Haupt, zum Harntreiben, und zum Erregen des Brechens aufs befte anwendbar wird. Auf füdenropsifchen fandigen Meer⸗ J ufern. CCLXXXIX. ERYTHRONIUM. 511) E. Dens canis. Hundszahn. Die verfchieden gefärbten Blumen werden in den Gärten zur Zierde gezogen, die Wurzeln aber getrocknet, und in Milch gefocht, von den Tataren genoffen. | In Europa, Nordamerika, und Sibi⸗ rien. "Ai Achtundfechzigftes Kapitel. Samilie der Sabadillarten "). §. 526. Kennzeichen Dderfelben, 6; gehören mehrere Gewächfe zu diefer Abtheilung der Lilien, die fich von den vorigen durch drey deuts lich verfchtedene Stempel unterfcheidet ; welche ent- weder ganz gefrennt find, oder doch drey ganz ges trennte Griffel tragen. Die Bälge der Frucht fprin: gen } Si innern Näthen auf. Die Blumenfrone iſt zuweilen lederartig. ER . | DS | , | DL i ir $. 527. n) Melanthia. Fig. 530-532. 288 Achtundſechzigſtes Kapitel. * 3 Base und Akt, CCXC. Veratrum. Nieskraut. Die Blumen blaͤtter haben feine Nägel und fallen nicht ab, die Gefchlechter find vermifcht, die Frucht bälge getrennt. 512) V. album. Weißes Nieskraut. Die Plumentraube ift vielfach zufammengefest ‚die Blumen ftehen aufrecht. Die Wurzel ift die weiße Nieswurz ‚ein fchars fes Gift, das heftige Ausleerungen erregt, und nur bey den ftärfften Anhäufungen von Schleim, oder Waffer, und bey andern hartnäckigen Uebeln, ‘wie ähnliche Gifte, gegeben werden kann. V. ni- grum , welches eine zufammengefeßte Blumentraube hat ‚ und mit feinen ausgebreiteten, ungewöhnlich gefärbten , ſchwarzrothen Blumen, fo wie durch feine Größe, die Gärten ziert, liefert eine Wurzel „bon ähnlichen Kräften. Beide wachfen in Südeuropa und in Sibirien. Die ſcharfen Sabadillfaamen, welche wider das Ungeziefer gebraucht werden, fommen pffenbar von einer Art diefer Gattung. > 0. 528. | Baupteigenſchaften Der bisber betrachteten —— Wir finden bey dieſen Gewaͤchſen oft ohne be⸗ ſondre Ruͤckſicht auf ihre Verwandtſchaften folgen⸗ des zu bemerken: | | ı) Scharfe, zuweilen giftige, flüchtige, oder fchleimige Theile ; vorzüglich i in den Wurzeln. 2) Aromatifche Theile in den Wurzeln, der Safrannarbe, den Blumen, und, wie ben den KEN ‚ {m ganzen Öewäche. 3) — Familie ver Sabadillarten. 289 3) Aarze und Bummibarze, 4) Süße Säfte. 5) Ehbare Wurzeln und Kräuter. \ * Zaͤhe Faſern. 7) Dornige und 8) Gartengewaͤchſe. Neunundſechzigſtes Kapitel. Familie der Graslilien 9. §. 529. Kennzeichen der Samilie, N Blumen kommen in der Anzahl der Blätter mit den vorigen überein, aber die Subſtanz derſel⸗ ben iſt, wie bey den folgenden Graͤſern, duͤrr, pers gamentartig, und glaͤnzend. Unter ihnen ſtehen noch einige kleinere Blaͤttchen ſtatt des Kelches. Die drey Fruchtbaͤlge find getrennt oder verwachſen, der Staubfaͤden ſind ſechs. Uebrigens naͤhert ſich dieſe Familie, wie in der Subſtanz der Blumenblae⸗ fer und der Geſtalt der Staubfaͤden, fo auch) in dem ganzen Anſehen, den Blättern, Etengeln, und Wurzeln, den folgenden grasarfigen Gewächfen. $. 530. | Gattungen. CCXCI. Triglochin. Rrötengras. Die drey Fruchtbaͤlge find nur aneinander, gewachfen, und die Narben find deutlich verſchieden. Die Klappen der Kapſel ſpringen von unten auf. | CCXCI. ©) Junceae. Fig. 533. 534: 536. 537 538. Batſch Botanik 2, Ch, 250° Neunundſechzigſtes Kapitel, ‚ CCXCH. Juneus. Simfe. Der Stempel iſt einfach verwachſen, hat einen Griffel mit drey Narben; die Kapſel ſpringt mit drey Klappen von oben auf. — 5 tier tw ni ger — CCXCIl. TRIGLOCHIN. 513) T. paluftre. Sumpffrötengras.. Die Kapſeln find dreyfächerig und faft gleichbreit. Diefes und das Meerkroͤtengras, T. mari- timum, mit eyrunden ſechsfaͤcherigen Kapſeln, hat einen ſalzigen Geſchmack, wird deswegen vom Viehe gern gefreſſen, und iſt ihm zutraͤglich, indem es zu⸗ gleich bey dem Futter ſalzige Theile liefert, die die Verdauung befoͤrdern. Ueberdem werden ſumpfige Wieſen dadurch nutzbar, und der Anbau dieſer Graͤ⸗ ſer iſt daher an ſolchen Stellen empfehlungswerth. Das Sumpfkroͤtengras waͤchſt auf feuchten und uͤberſchwemmten Gegenden. Das Meer frötengras aber fowol am Meerſtrande, als an ſalzigen Plägen des feſten Landes in Europa. CCXCH. JUNCUS. 514) J. conglomeratus. Knopffimfe. Der blätterlofe Halm fteht fteif, und trägt Den Blumenfopf an. der Seite. Das Mark von diefer Art, welche einen wäffes rigen Boden anzeigt, und von den folgenden, kann zu Lampendochten gebraucht werden. 515) J. eflufüs. Flatterſimſe. Der btät- | terloſe Halm ſteht ſteif, und trägt die Blumen» rifpe an der Seite. Bey uns werden aus den Halmen Körbe ges flochten, in Japan gr man Fußteppiche dars aus, Familie der Grastilien. 298 aus, zu welchem Endzwecke man dieſe Art befonderg zieht, und die Halme bleicht. | 516) ]. articulatus. Gegliederte Simſe. . Die Blätter des Halmes find Enotig gegliedert, die Blumenblätter find ftumpf. Es giebt einige Arten mit dergleichen Blättern, deren Knoten man beym Drücken, und wenn die Blätter trocknen, beffer bemerfen Fann. 517) J. bulbofüs. Knollige Simſe. Die Blaͤtter, welche auch am Halme ftehen, find. tinnenförmig, die Kapfeln find ftumpf. Diefe Art wählt an Wegen, und auf dürren Zriften in Europa, andere Arten wachfen in Waͤl— dern; die übrigen hier erwähnten find auch euros paͤiſch, aber fie finden fich auf feuchten Gegenden und naffen Wieſen, nebſt den Arten der nächjtfolgens den Familie. 518) J. bufonius. Krotenfimfe. Der Halm ift zweytheilig, die Blätter find ecfig, die Bluͤ⸗ then ftehen einzeln und haben Feine tiefe. Diefe Simfenarten, die ich nur ihrer Haupk verfchiedenheiten wegen angezeigt babe, geben nebft mehrern ein hartes und wenig brauchbares Sutter. T 2 Sieben 292 Siebenzigftes Kapitel, ve u 6 a Se ee a nn ne nn de⸗ SGiebenzigſtes Kapitel. Samilie der Bin fengräfer >). ü $. 532. Kennzeiben der Familie. Die Blumenkrone fehlt bey ihr, wie bey den fols genden, die fegtern mit einblättriger oder zufams mengefegter Blume ausgenommen. Die Dlüthe befteht aus einer fpelzenartigen Schuppe, die an 908 äußern Seite die Sefchlechtstheile bedeckt. Diefe beftehen aus einem Stempel mit dreyfacher faden: formiger und behaarter Narbe; und aus drey Stanbfäden, wie fie bey den-grasartigen Gewaͤch— fen vorkommen, und bey folgender Familie follen gefehildert werden, Die Frucht befteht aus einem Saamen, welcher mit feiner Bedeckung feft ver wächt, und meift eine drenfeitige Bildung bat. ‚Das Anfehen der Gewaͤchſe ift, wie bey der vori—⸗ gen und folgenden Berfammlung, grasarfig. §. 533. GB Rande“ | ‚CCXCI. Schoenus. Anopfgras. Mehrere Schüppehen find um die Blume herum anges hauft; der Saame ift rundlich. | CCXCIV. Cyperus. Cypergras. Die Dlus menfchüppehen bilden eine zweyzeilige Aehre. | ccxcv. p) Scirpeae. Fig. 548 - 551. Familie der Binfengräfer. 293 CCXCV. Scirpus. Binfe, Die Blumenſchuͤpp⸗ chen bilden eine kaͤtzchenfoͤrmige Aehre; die Blumen ſind Zwitter; der Saame iſt wenig oder gar nicht behaart. CCXCVI. Eriophorum. Seidenbinſe. Wie bey voriger Gattung; die Saamen haben ſehr lange Haare. / 2 CCXCVIU. Carex. Riedgras, Die Aehren wie bey den vorigen; aber die Geſchlechter ſind halbgetrennt, und der Saame waͤchſt mit einem eigenen, oben dreyzaͤhnig gekroͤnten Saͤckchen zuſammen, welches ihn bedeckt. . 534. 34 ⏑ —⏑ — Keim ECXCHE SCHOENUS. 519) S. Marifeus. Großes Knopfgras. Der Han ift rundfich,, Die Blätter am Rande und Ruͤcken bedornt. Diefes Gras ift allenfalls noch jung zum Futter des Nindviehes, wenn es aber älter und -häxter wird, - nur zum Dachdecken dienlich. Die ſchwimmenden Inſeln auf Gothland beftehen aus demfelben, und es kann zum Austrocknen ‚der Simpfe gebraucht werden. ein Wachsthum iſt ſo langſam, daß es ſich erſt alle ſieben Jahre hauen laͤßt. In europaͤiſchen Suͤmpfen. | CCXCIV: CYPERUS. - _ 520) C. longus.' fange Enpermurz. Der Halm iſt dreyſeitig und blättertragend; Die Blumen ſtehen in einer vielfach zuſammenge⸗ - festen, blaͤtterreichen Dolde; die Blüthenſtiele ſind nackt, und die Aehrchen haben einen wech⸗ ſelsweiſen Stam. For 3 Die 294 Siebenzigſtes Kapitel. „Die länglichen Wurzeln diefer Art find gerins gelt, wie ben der folgenden, aber dewuͤrzhafter von Geruch und ſchwaͤcher von Geſchmack. In ſuͤdeuropaͤiſchen Suͤmpfen. 521) C. rotundus. Runde Cyperwurz. Der Halm iſt dreyſeitig, und faſt blaͤtterlos; die Blumen ſtehen in einer doppelt zuſmmenge⸗ ſetzten Dolde, die Aehrchen ſtehen abwechſelnd, und ſind ſtrichfoͤrmig. Die lange und runde Cyperwurzel wurde ehes dem ‚zur Arzʒney gebraucht. In Indien. 522) C. Papyrus. Papiergras. Der Halm iſt dreyſeitig und nackt, die Dolde iſt laͤnger als die Hüllen; wovon die allgemeine achtz bläftrig ijt, die befondern aber dreyblättrig und borjtenformig find. Die Aehrchen ftehen zu dreyen beyfummen. Man vermutet, Daß diefe eine von denen Pflanzen fey, welche die Alten zum Schreiben brauchten, und deren Blätter fie fo, wie wir But Papier, benußten. In Südeuropa und Nordafrika. CCXCV.'SCIRPUS. 523) S. paluftris. Sumpfbinſe. Der Halm iſt rundlich und nackt, am Ende trägt er eine faſt eyfoͤrmige Aehre. Iſt zum Futter fuͤr die Schweine zu — welche es — ſehr gern freſſen. rn Europa, in Suͤmpfen und auf be⸗ waͤſſerten Plaͤtzen. 524) S. lacuſtris. Teichbinſe. — Bin iſt rundlich und nackt, mehrere eyfürmige und - geftiehte Aehren ſtehen am Ende DOC | ung — Familie der Binfengrafer, 295 Jung iſt diefe Art ein Futter für die Pferde und Schweine, auch wol für das Nindvieh, übri- gens Fann fie zu Flechtwerk und zur Dachung be⸗ nutzt werden. In ſtehenden und fliegenden Waͤſſern in Kuropa. 525) S. fylvaticus. Waldbinſe. Der Halm iſt dreyſeitig und blaͤttertragend; die Dolde iſt mit Blättern verſehen; die Bluͤthen⸗ ſtiele find nackt, und vielfach zertheilt, die Aehren ſtehen dicht beyſammen. Dieſe Art, welche von Pferden, aber nicht von Schweinen gefreſſen wird, und andre dieſer Gattung, geben ein ſchlechtes Futter, deſſen man ſich nur im Nothfall bedient. Sie waͤchſt in feuchten Waͤldern. CCXCVI. ERIOPHORUM. 526) E. polyftachium. Vielaͤhrige Seiden— binſe. Die Halme find rundlich, die Blaͤtter flach, und die Aehrchen geftielt. Diefe, und die Fleine Seidenbinfe CE. vagi- natum, mit rafchelnder Aehre) wird vorzüglich wer gen der feidenartigen Saamenwolle merkwuͤrdig, welche nicht allein für fich und mit andern Materias lien gefponnen oder zu Filz verarbeitet werden kann, ſondern auch von Armen ſtatt der Federn in die Betten geſtopft, und bey friſchen Wunden und Brandſchaͤden von einigen empfohlen wird. Dem Viehe hingegen ſoll ſie ſich in dem Magen zu Haar⸗ kugeln zuſammenballen. In Europa auf kan naflem Grunde. CCXCVH. CAREX, . 527) C. pulicaris. Flohriedgras. Die Aehre iſt einfach, und am obern Theile z4 mann 296 Siebenzigſtes Kapitel, männlich, die Saamen ſtehen ſperrig, * ſind zuruckgebogen. Die Riedgraͤſer kommen nach ihrem Werthe als Futterkraͤuter mit den vorigen dieſer Familie überein; hier habe ich theils einige bemerfungsivers the, theils andre wegen der botanifchen Abtheiluns gen diejer weitläufigen Gattung angeführt. Auf leimigen Sunipfen $Europas, 528) C. arenaria. Gandriedaras. Die Aehre iſt aus mehrern zufammengefeßt , weiche ſowol männliche als weibliche Btüthen tragen; Die unteren Aehren ſtehen etwas entfernt und haben längere Blätter neben ſich; der Halm ijt dreyſeitig. Das Gras dient zur Befeftigung des Flugſan⸗ des, und liefert eine Wurzel, die mit der Saſſapa— rille gleiche Arzneykraͤfte hat, und noͤthigen Falls auch zu Brodt gebraucht werden kann. | "in Europa, auf Slugfande, 529) C. montana. DBergriedgras, Die Hehren find entweder männlich oder weiblich, legtere find eyfoͤrmig und ſtiellos; mehrentheils iſt nur eine einzelne nahe bey den männlichen befindlih. Der Halm hat Feine Blätter Eine jehr niedliche, kleine, früh —— mende Grasart. Auf ſonnigen ——— in Europa, 530) C. panicea. Hirfenriedgras. Die 982 fieieen, aufrechtftehenden, und —6 Aehren ſind maͤnnlich oder weiblich, letzter ſind ſtrichfoͤrmig, und ſparſam mit aufgeblaſe⸗ nen Fruͤchten beſetzt. In feuchten Gegenden Europeno. — s) Familie der Binfengräfer. | 297 531) C. acuta. Spißiges Niedgras. Die ehren find männlich oder weiblich; von er ftern find mehrere vorhanden, Die letztern find faft ftiellos; die Frlichte find ftumpf. ' Eine Art, welche durch ihren fehnellen Wuchs den naheftehenden nüßlichen Grasarten, und durch die an ihr hangenden Infeften dem Viehe ſchaͤdlich wird. Sie bildet zuweilen ſchwimmende Inſeln. In Europa iſt ſie ſehr gemein. Man hat zwey Abaͤnderungen, die nach dem trocknen oder feuchten Standorte verſchieden ſind. 532) C. veficaria. Plafenriedgras. Pie bey voriger Art, nur find die Früchte aufger blafen und zugefpigt. Die tapplänvder zerſchneiden und serreiben die⸗ ſes Gras ganz fein, um ſich mit ſelbigem im Wins ter die Schuhe und Handfchuhe auszuftopfen, In feuchten europäifcben Wäldern. 533) C. lithofperma. Steinfaamenriedgras. Die männlichen Blüthen bilden Achren , wels che in Riſpen ſtehen; Die weiblichen Bluͤthen ſind einzeln vertheilt, und tragen runde, glaͤn⸗ zendglatte Früchte. Das hohe ſcharfe und ſtachliche Gras macht die indianiſchen Waͤlder oft ſehr unwegſam, ſeine — Saamen ſind ſteinhart, und die Neger werden fuͤr große Verbrechen mit Buͤndeln dieſes — ge⸗ peitſcht. In beiden Indien. BEREITETE ET — — — —— Ein⸗ 298 | Einundfiebenzigftes Kapitel. NH EHE HEHE ETC HT HEN N® Einundſiebenzigſtes Kapitel. Familie der GraäſerdD. d. 535. Zennzeihen ver —— Dieſe Gewaͤchſe machen die größte Anzahl den grasarfigen aus, fie haben Spelzenblumen, aber von anderer Befchaffenheit, als die vorigen. Die Spelzen ftehen weder lilienartig, noch unordentlich, oder einzeln an der Blüthe, jondern fie bilden zwey Klappen „ die gegeneinander geftellt find, wovon eine die andere umfaßt, und beide die Gefchlechts- theile einfaffen. Zuweilen iſt dieſe zweyklappige Grasblume doppelt, und denn wird die aͤußere Huͤlle der Kelch, oder Balg genennt. Zuweilen trifft es ſich, daß die aͤußere, oder die innere Huͤlle, die Krone, aus einer oder mehrern Klappen beſteht, alsdenn aber iſt die andre Huͤlle doch wie gewoͤhnlich gebildet. d. 536. Andre Kigenſchaften der Graͤſer. Von Staubfaͤden ſind faſt immer drey oder ſechs vorhanden, und haben eine eigene Geſtalt. Die Faͤden ſind haarformig, und bohren fich unten äwifchen die Staubbälge ein. Der Staubbeutel iſt gleichbreit, verlängert, an beiden Enden gefpal- ten, und der Länge nach mit vier Furchen ———— r M Gramina. Fig. 539 - 547. Familie der Grafer, 299 Er beſteht aus zwey frichformigen, unten etwas ſtumpfen, oben zugefpißten, und der Laͤnge nad) unmittelbar aneinander gewachſsnen Baͤlgen. Diefe fpringen auf und jtehen in der Mitte am weiteften offen, und bey der Neife des Saamenftaubes wers Den die Fäden merklich verlängert. Zu diefer Zeit ſteht die Blume etwas offen, fehlteßt fich aber nach der Befruchtung feit an den Sruchtfnoten an. Dies fer enthält nur einen Saamen, und trägt mehrens theils zwey haarigfedrige, mit Tangen Narbendrüs fen befegte Griffel. Die Blume wächft mehr oder weniger mit der reifenden Fernformigen Frucht zus fammen. - Der Stengel der Grasarten heift der Halm, er iff parallel geftreift, innerlich hohl oder zellig, und mit Knoten gegliedert, wo die feheiden- förmigen Grundſtuͤcke ver ebenfalls parallel fajerigen Hlätter entfpringen. Die Friechende Wurzel if ebenfalls gegliedert, und beide haben einen lebhaf⸗ ten, fehr dauerhaften Trieb. Die Gräfer find am allgemeinſten über die ganze Erde verbreitet, und fcheinen vorzüglich die Ernährung der Thiere, vie Defeftigung und Sruchtbarfeit des Erdbodens zu begünftigen. | §. 537. Gattungen, A) Achrentragende, wo auf dem Halm nur eine Aehre befindlich ift. | a) mit einem zwenfpelzigen Balge, und ein- * zeln nebeneinander ſtehenden Bluͤthen. CcCCcxcvIII. Zea. Mays. Die Gecſchlechter find halbgetrennt, die weiblichen Bluͤthen fies ben dicht bey einander, und die Saamen find in die Spindel eingefenft. 133 CCXCIX. 3 .r\ 300° Einundfiebenzioftes Kapitel. CCXCIX. Coix. Thränengras.. Die Ge fehlechter find halbgetrennt , ie einzelnen und wenigen Früchte werden von dem fteinharten Palge, wie von einer Perl eingefchloffen. CCC. Secale. Roggen, Die Zwitterblüchen haben drey Staubfaden; ihrer zwey ftehen in einem Kelche, und find meiftens begrannt. CCCI. Triticum. Weigen. Die Zwitterblüs then haben drey Staubfaͤden; ihrer drey und mehrere ftehen in einem Kelch, und find um begrannt. .. CCCH. Anthoxanthum. Ruchgras. Die Zwit⸗ teerbluͤthen haben zwey Staubfaͤden. b) mit einem zweyſpelzigen Balge, und gehaͤuften Bluͤthen. CCCIII. Hordeum. Gerſte. Die Baͤlge ſtehen immer zu dreyen bey einander; jeder enthaͤlt "nur eine Blume. “. Ä CCCIV. Elymus: Haargras. Die Bälge ſte⸗ hen immer zu zweyen beyeinander; jeder ent hält mehrere Blumen. ec) mit einer einbläftrigen Hülle, | CCCV. Lolium. Lolch. . Am Grunde der gan- zen Aehre fteht ein fpelzenartiges Blättchen. CCCVI. Cynöfurus. Rammgras. Am Grunde eines jeden befondern Aehrchens, welches mit einem zweyſpelzigen Balge eingefaße ift, ſteht ein, mehrentheils Fammförmiges, Blaͤttchen. B) Nifpentragende mit einblüthigen Bälgen. CCCVI. Alopecurus. Fuchsſchwanz. Die Krone iſt einblaͤttrig. — CCCVIII. Phleum. Lieſchgras. Die Krone iſt zweyblaͤttrig und unbegrannt, kleiner er Familie der Gräfer. 308 ver Balg; ihre Klappen find zufammenges druͤckt, und jede geht in ein fpigiges Horn aus. CCCIX. Phalaris. Blanzgras. Die Krone iſt zweyſpelzig und unbegrannt, kleiner als der Balg; ihre Klappen ſind zuſammengedruͤckt und einander an Groͤße faſt gleich. CCCX. Dadlylis. Hundsgras. Die Krone wie bey voriger, ihre Klappen ſind zuſammen⸗ gedruͤckt, und von ungleicher — CCCXI. Milium. Milisgras. Die Krone wie bey vorigen; ihre Klappen find bauchig. CCCKI. Agrofis. Straußgras. Die Krone ift zwenfpelgig und unbegrannt, aber größer als der Balg. CCCXIII. Saccharum. Zuckerrohr. Die Krone ift zwenfpeljig, meift begrannt, ver Balg aber wollig. CCCKIV. Stipa. Pfriemgtas. Die Krone ift zweyſpelzig, mit einer langen wolligen Granne geſchwaͤnzt. CCCXV. Andropogon. Blutgras, Die Krone ift zwenfpelzig, und mit einer zuruͤckgebognen Granne verfehen. CCCXVI. Oryza. Reis. Die Krone ift zwey⸗ ſpelzig ‚ die eine Klappe hat eine Granne, und iſt fuͤnfeckig. Die Krone trägt ſechs Staubs fäden. CCCXVI. Panicum. Hirfengras, Der Palg iſt dreyſpelzig, da er bey den vorigen aus zwey Klappen beſtand. C) Riſpentragende mit zweybluͤthigen Baͤlgen. CCCXVIII. Melica. Perlgras. Zwiſchen den zwey Bluͤthen ſteht noch eine dritte, aber ganz unvollkommne. | Cccxix. be * y Ru 302, Einumdfiebensigftes Kapitel, CCCXIX. Cenchrus. Stachelgras. Die Blu: men haben noch befondre ſtachlige Hüllen, welche mehrere Bälge einfchließen. CCCXX. Holcus. Moorhirſe. Die Blumen find ohne ftachlige Hülle, und ohne eine dritte unvollfommne Bluͤthe; Die Gefchlechter find gefrennt. j | CCCXXI. Aira. Schmiele. Wie bey ver vorhergehenden Gattung; die Bluͤthen find Zwitter. | D) Nifpentragende mit vielblüthigen Bälgen. CCCXXII. Briza. Zittergras. Die Plus men find unbegrannt, und bilden äwenzeilige Aehrchen. CCCXXIII. Poa. Viehgras. Die Blumen⸗ ſpelzen ſind ſpitzig. CCCXXIV. Arundo. Rohre. Die Blumen⸗ ſpelzen ſind ſtumpf und am Grunde wollig. CCCXXV. Feſtuca. Schwingel. Die untere Blumenſpelze iſt am Ende begrannt. CCCXXVI. Bromus. Tresp. Die untere Blus menfpelze ift unter der Spitze begrannt. CCCXXVII. Avena. Hafer. Die untere Bus menfpelze ift auf dem Rücken mit einer gedrehs ten Granne verfehen. E) Balglofe, blos Blumentragende. | CCCXXVIII. Nardus. Borfigras. Die Blume hat drey Staubfäden, einen einfachen Griffel, und bringt eine einfaamige Frucht. CCCXXIX. Zizania. Rıfave, Die Blume bat ſechs Staubfäden, einen doppelten Griffel; die Gefchlechter find halbgetrennt, Die weib⸗ liche Bluͤthe iſt begrannt. | n en $. 538. Familie ver Gräfe 303 $. 538. Merfwürdige Yrtem CCXCVIE ZEA. 534) Z. Mays. Mays, türfifches Korn. ° Die männlichen Aehren bilden Riſpen am Ende des Halmes. Eine der größten und ergiebigften Getreidear— ten, deren große, ander walzenformigen Aehre dicht angedrängte, blau, roth, gelb, oder. weiß gefärbte Saamen zu allen Anwendungen andrer Getreideſaamen gefchieft find; eine Grüße, ein Mehl zu Breyen, und zu Brodt, auch ein Bier and einen Brandwein liefern. Die unteifen, mils ehigen, und fügen Fruchtähren geben, gebraten, ein angenehmes Gericht, zwifchen den Knoten der Halme ift ein füßes Waffer enthalten, und das ganze Gemwächs ift ein vortreffliches Sutter für groͤ— Gere Hausthiere, insbefondere find es die Saamen für das zahme Geflügel. Man hat eine größere und eine Fleinere Abänderung. Amerika. CORLEIR. cCOoOIX 535) C.lacıyma. Hiobsthraͤne. An einem Stiel ſteht unten eine weibliche Blume und oben eine männliche Lehre, | Wegen der fehonen thränenförmigen, fteins harten, und glängendglatten Nuß wird dieß Gras bey uns in Härten gezogen; in Oftindien wird der Kern gefpeift, nachdem die Schale weggenommen worden. Bi In beiden Indien. * ic CCC. —— — 304 Einundſi ebenzigſtes Kapitel. — SECALE. 536) S. cereale, Gemeinee Roggen. — Die Spelzen find an den Rändern mit ſtei— fen Borften gefranzt. - Unter den gewöhnlichen Setreidearten waͤchſt dieſe am hoͤchſten, iſt oft dem Mutterkorne, weni— ger dem Brande unterworfen, und liefert ein Mehl, das auf die allgemeine Art benutzt werden kann, aber, da es vorzuͤglich zum Saͤuern geneigt iſt, ein ſchwarzes ſaͤuerliches Brodt, und eine Beitze zur Bereitung der Eiſenbleche giebt. Man unterſchei⸗ det nach der Saatzeit den Sommer- und Winters roggen, und, als eine befonders halmreiche, und mit äftigen ehren verfehene Abänderung, das Staudenforn. . Nach kinne‘ foll — Art in Candien einhei⸗ miſch ſeyn. s IL NE 537), T. polonicum. Pohlniſcher Weitzen. Die Achrchen find dreyblüthig und glatt; Die Kronen länger als die Balge, zuſammenge— drückt und mit ſehr fangen Grannen verfeben, Die vorzügliche Größe und Diefe der Aehren geichnet dieſe Weizenart aus, die Grannen beſchuͤ⸗ tzen die Koͤrner wegen ihrer Laͤnge fuͤr den Voͤgeln; die Koͤrner muͤſſen aber fruh ausgeſaͤet werden, da die Bluͤthe im Sommer oft nicht zur Reife kommt. 538) kn Spelta. Spelz, Dinfel, Befen: Die Achrehen find vierblüthig mit zwey fruchtbaren Bluͤthen; Die Spetzen bleiben am Saamen. Die Guͤte des Mehls, welches im ſchweren feſten Korne enthalten ift, und in ſuͤdlichen Gegen⸗ * noch vollkommner wird, empfiehlt dieſe J I —8* —* — * Familie der Graͤſer. 305 und iſt in unſern Gegenden vom ſogenannten nuͤrn⸗ berger und frankfurter Mehle bekannt. Das Mehl wird noch beſonders zur Bereitung der Staͤrke ge⸗ braucht, man haͤlt damit die Schnecken von den Aeckern ab, und unausgehuͤlſet ſind die Koͤrner ein beſſeres Pferdefutter, als Hafer. 539) T. aeſtivum. Sommergerſte. Die Aehrchen find vierblüthig, bauchig, glatt, und die aͤußern Spelzen ſind begrannt. 540) T. hybernum. Wintergerſte. Die Bluͤthen find wie bey voriger Art, aber uns begrannt, Beide laſſen fich nebft mehrern Haupt» und Mebenabänderungen füglicher unter dem gemeinen Weizen begreifen, deflen Saame ausfällt, und der in vierbluͤthigen Aehrchen, Bluͤthen mit ſtumpfen, nur in der Mitte zugeſpitzten Spelzen traͤgt. Denn die mehreſte Verſchiedenheit hängt von der Cultur ab, und ift weder beträchtlich, noch beftändig. Les brigens ift der Weitzen eine vorzügliche Getreideart, welche ein feines und vortreffliches Mehl liefert, das gu den zartern Dereitungen anwendbar ift. Das Vaterland der mehreften Getreidearten läßt fich nicht wohl mit Gewißheit beftimmen, matt will fie theild in Südeuropa, theils in Nordafien wild gefunden haben. f | 541) T. repens. Quecke. Die Aehrchen find vierbluͤthig, die Bälge pfriemenförmig zus geſpitzt, die Blätter flach. | | "Die laufenden und ſchnellwachſenden Wurzeln find eben fo geſchickt zu Daͤmmung des Flugſandes, als fie auf den Feldern laͤſtig und nachtheilig find; vermoͤge ihrer füßen feifenhaften Beſtandtheile ges hören fie zu den beiten verduͤnnenden Arzneyen, SBatſch Botanik 2. Th, u und .» 306 Einundſiebenzigſtes Kapitel, und auch andre Graswurzeln kommen ihnen hierinne gleich. Das Gras ſelbſt, von dem ſehr viele Ab⸗ aͤnderungen vorkommen kann ein Viehfutter ab⸗ geben. In Europa auf Scasplägen ‚ und an⸗ gebaũtem Lande. CCCII. ANTHOXANTHUM. 542) A. odoratum. Gemeines Ruchgras. Die Aehre iſt laͤnglich eyformig, die Bluͤ⸗ then ſind etwas geſtielt, und laͤnger als ihre Grannen. Der Geruch des Graſes iſt dem Steinkleege⸗ ruche aͤhnlich, und ſtaͤrker, wenn das Gras auf trocknem Grunde waͤchſt, auch wenn es bluͤht. Die Wurzel riecht widrig, biſam⸗ oder baldrianar⸗ tig. Das Gras giebt dem Heue einen, mehrere Jahre dauernden, guten Geruch, und bekommt dem Viehe wohl. Auf Wieſen thut es dem Mooſe Einhalt. Auf europaͤiſchen Wieſen. CCCIH. HOBDEUM. 43) H. hexaftichon. MWintergerfte. Alle Sen find Zivitter, und begranntz an der Aehre bilden fie der Länge nad) fechs Reihen. Bon einigen wird diefe Art mit der folgenden verbunden; bey beiden find die Körner Fleiner, und dienen mehr zur Bereitung von Brodt und Brands wein. 544) H. vulgare. Vierzeilige Sommergerfte. Alle Hlüthen find Zwitter und begrannt; an der Aehre find zwey Reihen groͤßer als die uͤbrigen. Hierher wird auch eine Abaͤnderung mit ſelbſt ausfalenden Saamen, die Himmelogerſte CH: - Familie der Gräfer. 307 ‚eoelefte), gerechnet, welche ſowol zu Graupen und — als auch zum Futter gebraucht wird. 845) H. diftichon. Zweyzeilige Sommers gerſte. Vier Blüthenreihen find maͤnnlich, zwey andere gegenuͤberſtehende aber fruchtbare Zwitter. Die Hauptbenutzung dieſer Art beſteht im Bierbrauen, auch werden Graupen daraus bereitet, aber zum Brodte wird ſie nicht mehr genommen. Man hat eine Abaͤnderung mit ausfallenden Saamen, die nackte CH. diſtichon nudum L.), und eine andre mit ausgebreiteten Grannen, die Bartgerſte CH. Zeocriton L.). CECIV. ELYMUS. 546) E. arenarius. Sandhaargras. Die "Hehe fteht aufrecht, iſt gedrängt, und hat fiß zige Bälge, die langer find als die Bluͤthen. Am europäifchen Meerufer, wo es zu wachſen pflegt, befeftigt diefes Gras den Flugfand, auch kann es zum Decken gebraucht werden, CCCV, LOLIUM. 47) L. perenne, Ünglifches Raygras. Die Hehe ift unbewehrt, die Eleinen Aehrchen find zufammengedrückt umd vielbiüthig. MN Da dieſes zum Anbau fo fehr empfohlne Gras nicht lange dauer, und den Hoden zum Fünftigen Anbau des Getreides durch feine Wurzeln zu feft macht, fo verdient es nur Deswegen Bemerkung, weil es in ſchlechtem lettigen Boden fortkommt, Und, ſo lang es jung iſt, ein Pferdefutter giebt. n Eutopa an Ackerraͤndern fet⸗ sem oden. u 1 548) J — J 308 Einundſiebenzigſtes Kapitel. 548) L. temulentum. Tollkorn. Die Aehre iſt begrannt, die Aehrchen ſind zuſammenge⸗ druͤckt und vielblüthig. | Der füße Saame hat eine betäubende und be raufchende Kraft, die er auch dem mit ihm bereite ten Diere mittheilt. Man Fann ihn durch Sieben vom Getreide fondern. uf Gerſten⸗ und Keinfeldern in Europa. CELVI- «CYNOSURUS:’ | 549) C. coerüleus. Blaues Kammgras. Die Nebenblaͤttchen find nicht zertheift. ‚Dies Gras wird Dadurch merkwuͤrdig, daß es fih nach allen Seiten ausbreitet, fein Hauptftoc in der Mitte aber ausgeht, wodurch es mit feinen blauen Blüthen blaue Ninge hervorbringt, die der gemeine Dann den Herentänzen zufchreibt. Auf Wiefen, Teiften, und auf Selfen in Kurope, 550) €. eriftatus. Steifes Rammgras. Die Mebenblätter find kammartig und fieder⸗ foͤrmig zertheilt. Iſt vorzüglich) ein Schaaffutter. ‚Auf europäifcben Wiefen, Eine indianis ſche Art, C. coracanus, wird in Japan gebaut und trägt genießbare Saamen. % CCCVI. ALOPECURUS.T 551) A. pratenfis. Wieſenfuchsſchwanz. Der Halm ſteht aufrecht, und trägt eine Ach- ve, deren Baͤlge zottig, deren Blüthen unbe grannt find. ne, 62 DC ‚ Ein vortreffliches, ſchnellwachſendes, volles Wieſengras, das feinen guten Gefchmack lange bes halt, von der Grasmotte CPhalaena — nicht Familie der Graͤſer. 309. nicht angegangen wird, und den Schaafen ange; He nur ber Seinheit ihrer Wolle nicht zuträg- lic) iſt. Auf europäifchen Wieſen. CCCVII. PHLEUM. 552) P. pratenfe. Wieſenlieſchgras. Die Achre ift walzenförmig, überaus lang, und ge- franzt; fie ſteht auf einem aufgerichteten Halme. Man bat mehrere Abanderungen, welche finne‘ zu eignen Arten machte, als P. nodofum und alpinum. Es iſt vorzuͤglich ein Pferdefutter. Das Rindvieh frißt es nicht fo gern, und die Schaafe ſuchen lieber die Wurzelfnollen. Es joll leicht hart und unangenehm werden, wenn es einz oder zwey⸗ mal gehauen worden, ob es gleich fonft in vielen Ruͤckſichten Borzüge beſitzt. Auf Wieſen und Rändern in Europa, CCERIX. -PHALARISZ 553) P. canarienfis. Canatiengras. Die Er ift eyfoͤrmig und hat die Geſtalt einer ehre. Ein bekanntes Futter fuͤr Kanarienvoͤgel lie— fern die ſchwarzen oder weißen Saamen, welche auch zu Mehl gemahlen, und ſowol zu Speiſen, als unter Weitzenmehl zu Brodt koͤnnen gebraucht werden. Stammt aus den kanariſchen Inſeln. — ———— arundinacea. Rohrglanz. Die Nil it laͤnglich, groß und aufgetrieben. Dieſes Gras, von dem man in den Gärten eine Abänderung mit geftreiften Blättern, oder das Bandgras zieht, Fonnte ein Futtergras abgeben. In Europa auf feuchten Plägen. EA em 3 | , COCHE 310 Einundſiebenzigſtes Kapitel. eenx DACTNEAR| L 555) D. glomerata. Rauhes Hunds⸗ “He | Knaulgras. Die Rifpe ift einfeitig, und die Aehrchen find zufammengeball. Zum Futter ift das Gras zu hart und rauh, allenfalls dient es blos zum Pferdefutter, Die Hunde freffen es, wenn fie brechen wollen, wels ches durch die ſcharfrauhen Blätter mechanijch bes wirft wird. de Europa auf Wiefen, und duͤtren Stellen. CCCXI. MILIUM. 556) M. efiufum. Gemeines Milisgras. Die Blüthen find unbegrannt, und ftehen an der Riſpe zerſtreut. Koͤnnte ebenfalls, nebſt andern Arten ad ben Gattung, ein Fuftergras geben. | In f&battigen europäifchen Aaynen " CCCXU. AGROSTIS. Bi, 557) A. Spica venti. Aderftraußgras. Die äußere Blumenfpelze hat eine gerade, ſtarre, fehr lange Granne, die Riſpe ift ausgebreitet. Auf Aeckern ift bieß Gras ein ſchaͤdliches Un⸗ kraut, und unter dem Futter macht es dem Viehe das Zahnfleiſch wund. \ Auf europäifcben Rornfeldern. i — 558) A. arundinacea. Rohrartiges Strauß⸗ gras. Die Riſpe iſt laͤnglich; die außere Blu⸗ menſpelze iſt am Grunde zottig, und hat eine gedrehte Granne, die länger iſt als der Balg. Das Gras dient zum Dachdecken, auch, fo lange « eö jung it, zum Futter. , | In Europa, auf waldigen und grießigen Bergen. | | 559) N ii Familie der Gräfe > 311 959) A. capillaris. Haarfeines Straußaras. Die Riſpe ift ausgebreitet, und hat haarfeine Aeſtchen; die Bälge find pfriemenformig, von gleicher Größe, etwas rauh, und gefürbt; die Blüthen find unbegrannt. Ein dicht wachfendes, dem Diebe angenehmes, und an den fihlechtiten Dertern fortfommendes Gras, welches auc) dem Wachsthume des Mooſes auf den Wieſen Örenzen feßt. | uf europäifchen Wiefen, CCCXII. SACCHARUM. 560) S. ofüicinarum. Gemeines Zuckerrohr. Die Bluͤthen ſtehen in Riſpen, die Blaͤtter ſind flach. Das Zuckerrohr wird in beiden Indien auf eignen Feldern, und auf befondre Weiſe gezogen; aus ihm wird zwifchen Walzen der füße leichtgaͤh⸗ rende Saft gepreßt, den man fehr bald darauf mit Kalfwafler Focht und in den flüffigen Syrup und den Frümlichen Puderzucker fcheidet. betzterer wird in Europa gereinigt, und zu fihönem feften Zuefer kryſtalliſirt; wobey er entweder die Geſtalt des Kanz Dis oder des Huthzucers erhalt. Aus dem Zucers fafte wird ein Zucferwein und Zucerbrandwein ges macht, welchen legtern man auch aus dem Syrup oder Malaß erhalten Fann. Der beym Kochen abs gehende Schaum ift eine Nahrung für Hausthiere, und auch andre Ueberbleibfel der Zuckerbereitung fönnen benutzt werden. | Auf bewaͤſſerten Begenden beider ndien. * CCCXIV. STIPA. 561) St. pennata. Fedriges Pfriemgras. Die Grannen find wollig behaart. Pen; | : —* uU 4 Das kun 312 Einundſiebenzigſtes Kapitel. RE: ur F * x er — Pad ne er Bi +. Das Gras iſt mit feinen feionen Grannen oft. ; eine Zierde ganzer Bergſtrecken. #Diefe Örannem werden zu Federbüfchen und Bürfichen gebraucht. Im mittleen Europa. ln 562) A. tenaciflima, Spartgras. Die Grannen find am Grunde behaart, die Rifpe ift ährenförmig, die Blätter find fadenfdrmig. Ohne vorherige Roͤſtung, fondern blos nach dem Trocknen, wird diefes Gras in hanfartige Zar den gefponnen, und felbft die fadenformigen Blaͤt⸗ ter werden zu den Dauerhafteften Matten, Körben, ja fogar Geilen und und Schiffstauen verarbeitet. In Spanien auf fandigen Hügeln, CCCXV, ANDROPOGON, 563) A. Mehaemum, $ingerformiges Blut⸗ gras. Mehrere Aehren ſtehen fingerförmig neben einander ; an jeder ftehen die Blüthen paarmweis beyfammen, eine Zwitterblürhe mit - einer begrannten Spelze, und eine männliche mit einem rauhen Stiele. ' Die Friechenden Wurzeln koͤnnen zue Befeftis gung der Damme und Wälle dienen. In Südeuropa, auf trocknen Hügeln. 564) A. Schoenanthus. Kameelheu. “Die Riſpe trägt gepaarte eyfoͤrmig längliche Aeh⸗ ren mit haariger Spindel; die Blüthen find ungeftielt und haben eine gedrehte Granne. Ein Gras, welches in den arabifchen Sands wüften den Kameelen zum Futter dient, balfamifch ff, ehedem mehr als jegt unter die Arzneyen kam, und auch ein eignes aͤtheriſches Oehl Tiefer, In Indien und‘ Arabien. Par 565) A. Nardus, Indiſche Narde. Die Riſpe ift vielfach zertheilt und fproffend. 5 9 Familie der Graͤſer. 313 Die Wurzel iſt gewuͤrzhaft und wohlriechend, befteht, wie die Zyperwurzel, aus übereinander lie⸗ genden Schaalen, und war ebenfalls, wie bie vo⸗ rige, ehedem im Gebrauch. Aus Oſtindien. CCCXVI ORYZA. 566) O. fativa. Gemeiner Neis. Eine oftindianifcbe, aber nach ihrem urs fprünglichen Daterlande unbefannte, Getreideart, welche dafelbft auf wäfferigen Gegenden gebaut, und deren Saame als eine der gewöhnlichiten Speifen gebraucht, wie auch nach andern Ländern verführt wird. „ Aus demfelben wird mit dem Weine der Eocosyalme der Arraf gemacht. Auch in Weftins dien und Südeuropa hat man Neisfelver angelegt. | CCCXVH. PANICUM. “ 867) P.italicum. Staltenifcher Hirfen. Die Aehre iſt aus Eleinern Aehrchen zufammenges ſetzt, welche zufammengeballt, und mit Bor⸗ ften vermifcht find; die Stielchen find rauch). Eine ehemals mehr angebaufe Getreideart, bon deren Mehl aber ein hartes und trocknes — erhalten wird. In beiden Indien. 568) P. fanguinale. Bluthirſen. Die Aeh⸗ ren ſtehen fingerfoͤrmig neben einander, find innwendig am Grunde knotig, die Blüthchen ſind gepaart und unbegrannt; die Scheiden der Blaͤtter punktirt. Das Gras dient zum Feſtmachen des Flugſan⸗ des, und giebt Saamen, deren Grüße im angenehs I — den Reis uͤbertreffen ſoll, weswe⸗ Us gen 314 Enundſebengiollet Kapitel, gen es Me in verſchiedenen Gegenden von fangen Zeiten her gebaut worden iſt. * In Sideuropa und Amerika, 569) P. miliaceum. Gemeiner Hirſen. Die Riſpe ei weitläufig und fehlaff, die Blätter: ſcheiden find vauh, die Bluͤthenſpelzen gerippt und mit einer Spitze verfehen. Eine der vorzüglichften bey uns gebaufen Grasarten, von welcher die Saamen zu allerley angenehmen Speiſen gebraucht werden, eine gute Maſt für Federvieh liefern, und auch fonft zu Mehl und Brodt angewendet wurden. Die Koͤrner find in verſchiednen Abänderungen weiß, gelb, oder ſchwarz. ‚cCcCXVIIL MELICA. 70) M. nutans. Glattes Perlgras. Die — ſind unbehaart, die nickende Riſpe iſt einfach. Ein Gras, das vom Viehe gern gefreſſen wird. Auf Selfen im nördlichen Europa, 571) M. coerulea. Blaues Perlgras. Die Kifpe ift gedrängt, und trägt walzenfürmige Dlüthen. | Ein Futtergras, das den lockern Boden zu⸗ gleich befeſtigt. In Europa, auf feuchten Tuften. CCCXIX. CENCHRUS. 572) C. racemoſus. Rothes Stachelgras. Die Fifpe ift aͤhrenfoͤrmig, die Bälge find mit ftachlichen Borften bebrämt. | Die > Familie der Gräfe. 315 Diefes Gras iſt wie Holeus lanatus (576) zu beurtheilen. In Oftindien, und an Seeorten in Sid; europa. CCCXX. HOLCUS. 573) H. Sorghum. Gemeine Moorhirfe. Die Speben find wollig, die Saamen zus fammengedrückt und begrannt. | Wird in Stalien gebaut, und in Bermifchung mit andern Mehlarten zu einem Brodte gebgefen, das aber dick, ſchwer, und ſchwarz ift. Aus Öftindien, Ä " 574) H. halepenfis. Schmalblättrige Moor; Hirfe. Die Spelzen find glatt, die. Zwitters bfüthen find unbewehrt, aber die weiblichen begrannt. | Ein fehr füßes, ebenfalls in Stalien gebautes Futterfraut. | Aus Syrien, und LTordaftika, | 575) H. mollis. Sriechendes Roßgras. Die Bälge find zmweyblüthig, und unbehaart: ihre Zwitterblume ift unbewehrt, die männliche ‚aber mit einer gebognen Granne verfehen. _ Das Gras wird vom Viehe gern gefreflen, eg hat aber ſchwache Halme und laufende Wurzeln, weswegen es zum Anbau nicht ganz bequem ift. In Zuropa. | 576) H. lanatus. Wolliges Noßgras. Die Bälge find zweyblüchig und wollig; ihre Bluͤ⸗ then find den vorhergehenden Ahnlich. Ein halms und blätterreiches faftiges Futter; ‚gras, das ſowol aus diefer Urfache, als auch wegen der Defeftigung fandiger Boden vortrefflich ift. uf fandigen Triften in Europa. Pal / CCCXXI. 316 Einundfiebenzigftes Kapitel. 577) A. aquatica.. MWaffeffchmiele. Die Riſpe ift ausgebreitet, Die Blüthen find unbe> grannt, glatt und länger als der Balg; die Blätter find flach. Ein gutes Futtergras, das Sich fowol trocken als feifch verfüttern läßt, und dem Biehe wohl befommt. Auf feuchten Wiefen in Europa, 578) A. cefpitofa. Raſenſchmiele. Die Blätter find flady, die Riſpe ift ausgebreitet, die Blüthenfpelgen find am Grunde haarig, und mit Eurzen geraden Grannen verfehen. Ebenfalls dem Viehe angenehm, auch ift dieſe Art dem Fortfommen des Moofes zuwider. Auf europäifchen fetten Wieſen. EECHXU BRIZA NW 579) B. minor. Kleines Zittergrad. Die Aehrchen find dreyeckig; der Balg ift länger als die Blüthen. | Diefes, und B. media, mit eyfürmigen Achs ren und Fürzeren Bälgen, find ungemein niedliche Gräfer, mit immer zitternden Nifpen, dürften aber zur ernftlichen Benutzung zu zart feyn. B. maxima mit fiebzehnblüthigen herzfürmigen, und B. Era- groftis mif zwanzigblüthigen Tanzenformigen Aehr⸗ chen, find anfehnlicher, und Fonnen ſelbſt in Gärten zur Zierde und Abwechslung dienen. ee, Die erftern Eleinen find überhaupt in Eu⸗ ropa, die legtern aber in füdlichen europäifchen Gegenden | | CCCXXIN. POA. 580) P. aquatica. Wafferviehgras. Die Nifpe iſt meitläufig zertheilt, die ſtrichfoͤrmigen Aehrchen tragen ſechs Blüthen, & ine Familie der Gräfer, 317 Eine große Grasarf, die vom Rindvieh gern gefreſſen wird, demſelben aber nicht zutraͤglich zu ſeyn ſcheint. An Fluͤſſen, Baͤchen und Teichen in Eu⸗ ropa. sgr) P. pratenfis. Wieſenviehgras. Die Sifpe iſt weitlaͤufig zertheilt, die glatten Aehr⸗ chen tragen fünf Blüthen; der walzenrunde Halm ſteht aufrecht. Ein ſehr gewoͤhnliches und häufiges Wieſen⸗ futtergras. CCCXXIV. ARUNDO. 582) A. Bambos. Bambosrohr. Die Bälge find vielblüthig, und fisen immer zu dreyen neben einander. „Eine fechzig und mehrere Schuhe hoch wach, fende, und mit einem ffammartigen Halme verfes hene Grasart, welche erft im fechzigften Fahre ih⸗ res Alters blühen, und hierauf ausgehen fol. Der Stamm giebt an feinen Gelfenfen einen Bambuszus cker, oder den Foftlichen Tabaxir; feine innere Ninde dient zu Papier, er ſelbſt aber zu Schiffchen, Ge fäßen, Sinnen, Präplen , und vielerley andern Gebaͤuden und Geraͤthen. Die Blaͤtter werden zum Einpacken der Waaren gebraucht. In beiden Indien. 583) A. Donax. Zahmes Rohr. Die Bir, ge find fünfblüthig, die Riſpe ift weittäufig zertbeilt, der Halm ift ſtrauchartig. Die Halme dienen zu Rietſtiften in den Blaͤt⸗ tern der Weberſtuͤhle, und zu Angelruthen. < In ——— und Nordaſien, auf Bapemeven Hügeln | 584) | zus Einundſiebenzigſtes Kapitel. 584) A. phragmites. Rohrſchilf. Gemeines —F Die Baͤlge find fuͤnfbluͤthig, die Riſpe locker. Die Halme dieſer bey uns einheimifchen Art werben zu Slechtwerf, zum Berohren der Kalfoes cken, zu Dachungen, vie aber gegen Feuer und Waſſer nicht gefichert find, auch zu Weberſtuͤhlen und Weberladen gebraucht. Zum Futter iſt ſie nicht anwendbar, theils wegen der ſcharfen und harten Blaͤtter, theils wegen ihrer treibenden Eigenſchaft. In Europa an Fluͤſſen und Teichen. 585) A. arenaria. Sandrohr. Sandſchilf. Die Baͤlge find einbluͤthig, die Blaͤtter zuſam⸗ mengerollt, und mit einer ſtechenden Spitze verſehen. Dieſe Rohrart hält mit ihren häufigen Blät tern den Slugfand zuruͤck, und macht nach und nach an dem Meerufer EHRE gegen das Meer, wos Durch das tand feewarts erweitert, und sugleich für Ueberſchwemmungen geſchuͤtzt wird. An ſandigen Meerufern von Europa und Amerika. CCCXXV. FESTUCA. s36) F. elatior. Wiefenfchwingel. Die einfeitige Riſpe fteht aufrecht und trägt faft ber grannte Achrcehen, wovon Die aͤußerſten wal⸗ zenrund ſind. Ein Wieſenfuttergras fuͤr Pferde und Rind⸗ vieh, welches den Schaafen und ihrer Wolle weni⸗ | ger zuträglich feheint. Auf fetten euröpäifcben Wieſen. 587) F. fluitans. Schwaden. Manna ie gi Die Aftige Rifpe ſteht aufrecht, un \ Familie der Graͤſer. 319 faſt ſtielloſe, unbegrannte und walzenrunde BORN. Ein Gras, welches auf feuchten Gegenden fortfommt, ſtark waͤchſt, und fuͤr Pferde, Schweine, und Nindvich ein angenehmes Futter iſt. Der Saame, welcher ein füßes Mehl enthält, und, wie ben voriger Art, leichtlic) in Mufterforn übergeht, wird von Waſſervoͤgeln und Forellen gefucht, aber auch von Menfchen mit Fleiß gefammelt, durch Stampfen von der braunen Schaale gefondert, und als Mannagrüge oder Schaden zu verſchiedenen Milch und Weinfpeifen, wie der Sago, dem er ſehr nahe kommt, gebraucht. In europäifcben Gräben und Teichen, 588) F. ovina. Schaafichwingel. Die einfeitige Nifpe ift gedrängt und begrannt, der Halm ift vierecfig, und nacft, die Blätter - find borftenförmig. $ Ein Schaaffutterkraut, von dem man ver⸗ ſchiedene Abaͤnderungen hat, worunter auch eine lebendig gebaͤhrende iſt. | Im mittlern Kuropa, mebreinbeile auf Alpen. „ CCCXXVL. BROMUS. +39) B. Secalinus. Nodentresp. Die Riſpe it ausgebreitet, die Aehrchen find eyfoͤr⸗ mig, die Grannen ſtehen gerade, die Saa⸗ men ſind abgeſondert. Ein Ackerunkraut, das jung ein Schaaffut⸗ ter abgiebt. In Europa auf ſandigen Rodenfeldern 590) B. mollis. Weicher Tresp. Die * Nifpe ſteht etwas aufrecht, die Aehrchen ſind Ve eyfoͤr⸗ 320 Einundſiebenzigſtes Kapitel. eyfoͤrmig und behaart, die Grannen ſtehen — die Blaͤtter find weichhaarig. Ein Schaaffuttergras wie das vorige, welches noch uͤberdem zur Befeſtigung des lockern Bodens dienlich iſt, wie B. inermis. In Südeuropa, 591) B. giganteus. Sufterfresp. Die fine ift iekend, die Aehrchen find vierbfüthig und länger als die Grannen. Diefes großblättrige Gras wird feht gern vom Nindvieh gefreſſen, läßt fic) vielmals hauen, kommt zwar fpät, dauert aber bis zum November. In Europa an febattigen feuchten Plägen. ; CCCXXVU. AVENA. 592) A. fativa. Gemeiner Hafer. Die Btäthen ftchen in Riſpen, in dem Balge liegen zwey Saamen, wovon der eine begrannt ift. — Dieſer Hafer wird gewoͤhnlich in weißen und ſchwargen abgetheilt, wovon jede Abtheilung noch andre begrannte, grannenloſe, eins, zwey⸗, drey⸗ bluͤthige Abaͤnderungen unter ſich hat. Der Hafer dient weniger zum Brodte, welches er trocken und unverdaulich liefert, als vielmehr zum Pferdefutter, auch kann man aus demſelben allein oder mit Zuſatz eigene Biere brauen. Der grobgemahlene Hafer giebt die Hafergruͤtze, es koͤnnen auch Schweine, Rind⸗ und Federvieh mit dem Saamen, der preue, und dem Stroh ernährt werben. Nach Anſon foll der Hafer auf Juan Sers nandez wild wachſen. 593) A.nuda. Nackter Hafer. Die Bluͤ⸗ then ſtehen in Riſpen, die Baͤlge find dreybluͤ⸗ thig, und kuͤrzer als der — 9 —* Familie der Graͤſer. 321 Bluͤthenſpelzen ſind an zwey Bluͤthen begrannt, an der dritten unbewehrt. Dieſe Art dient auch zum Bierbrauen. Der Saame darf, um eine Gruͤtze zu geben, nicht erſt enthuͤlſt werden, da er für ſich ſchon ausfällt, | 594) A. elatior. MWiefenhafer, Glatthafer, " franzofifches Naygras. Die Bluͤthen ftehen in Riſpen, die Bälge find zweyblüthig, wovon die männliche Blüthe begrannt, die Zwitter⸗ bluthe aber faft unbewehrt iſt. Ein füßes blätterreiches, faftiges, zweymal bfühendes, zur Anlage Fünftlicher Wiefen vor ans dern dienliches Gras, um fo mehr, da Pferde, Schaafe und das Nindvieh e8 gerne freffen, und nicht leicht davon überfüttert werden. Die Wurs zeln werden von den Schweinen geſucht. Der Saame giebt, gereinigt, eine Mannagrüge. Man hat mehrere: Abänderungen. ne In Europa an Seeörtern, und auf ſon⸗ nigen Plägen. | 595) A. flavefcens. Goldhafer. Die Riſpe ift locker, Die Bälge find drepblüthig und kurz, die Blüthen find ſaͤmmtlich begrannt. Ein zwar zartes, aber fehr gutes Schaaffut⸗ fer von ſchoͤnem Anfehn. ; Im mittleren Europa. 596) A. fatua. Taubhafer. Die Bluͤthen ftehen in Rifpen, die Bälge find dreyblüthig, die Bluͤthchen find fammtlich begrannt, und am Grunde behaart. | Ein böfes Ackerunkraut, deſſen Saame noch vor der Erndte ausfällt, durch feine fteifen Haare ng Grannen (welche letztere hygrometriſch find) bey der geringſten Bewegung fortgetrieben, und Satſch Botanik 2. Th. £ aufs. 322 Einundſiebenzigſtes Kapitel. aufs nachtheiligfte ausgebreitet wird, indem at hag gute Getreide verdraͤngt, und ſchwer auszuroften iſt. En Körner werden von den. Pferden gefreften. In Zuropa, | 6 CCCXXVII. NARDUS. | 597) N. firida. Steifes Borſtgras. Die — —— einſeitige Aehre ſteht gerade. Das Pfriemengras befeſtigt zwar den Boden, und ſcheint ſelbigen für andre Graͤſer vorzubereiten, aber es zeigt Grundquellen an, giebt ein ſchlechtes Heu, und macht die Sicheln ſtumpf. Die Wur⸗ zeln werden von den Kraͤhen geſucht, welche die darinn verborgnen Maden herausholen. In Europa auf harten und wuͤſten Stellen. CCCXXIX. ZIZANIA. 598) Z. paluſtris. Sumpf⸗Riſave. Die Riſpe trägt an ihrem untern aͤſtigen Theile maͤnnliche, an ihrem obern aͤhrenformigen aber weibliche Bluͤthen. Der Saame ſoll an Geſchmack dem Reis nahe kommen, und wird von den wilden Amerikanern ſehr geſchaͤtzt. In waͤſſerigen Gegenden von Nord⸗ amerika. $. 539. Benutzung der erwähnten geasartigen Gewaͤchſe. Die bisher erflärten Familien der Oraslifien, Binfengräfer und eigentlichen Graͤſer fommen im Anſehen und der febensart, wie auch in der Denke, Kung merklich mit einander überein. Sie liefern % 1) 2 > >, Familie der Graͤſer. 325 3) Futtergraͤſer, 2) GBetreidearten mit mehligen nahrhaften Saamen, 3) Süße und ſeifenhafte Theile, 4) Diegfame zaͤhe Blätter und Halme, zu Slechtwerf und Dachung, 5) Den $lugfand und den lockern Boden befes ſtigende Bewächfe, 6) Auch einige für Die Gärten. zZweyundſiebenzigſtes Kapitel, Samilie der Kolbenpflanzen 9), §. 540, Bennzeichen der Familie. Ni Blüthen haben Feine Blumenfrone, fondern einen drey⸗ oder fechsblätfrigen Kelch, und ftehen auf fleifchigen, Feulen + und Folbenfürmigen, oder auf Fugelrunden Boden dicht bey einander verfammelt. Der Stenipel ift ganz einfah. Das Anfehen der Gewächie ift annoch grasartig,. fie leben meiſt im Waffer, und find nicht mit den Öraslilien zu vers wechleln, | . . 541. —— Gattungen. A) mit drey Staubfäden, halbgetrennten Geſchlech⸗ tern, und dreyblaͤttrigen Kelchen mit borſten⸗ foͤrmigen Blaͤttchen. Die Frucht iſt einſaa⸗ mig, und trocken. — Hk ie CCCKKX. Typha, Robrtolbe, Die Bluͤ⸗ then ftehen auf walzenformigen Kolben, die Ka fans 5) Calamariae. Fig. 532 - 553% 324 Zweyundſiebenzigſtes Kapitel. — — —* aber auf einer Haas frone. CCCXXXI. Spar -ganium. Igelskolbe. Die Bluͤthen ſtehen auf Fugeligen Böden, die füa- menfoͤrmigen Fruͤchte ſind trocknen Stein⸗ fruͤchten aͤhnlich. B) mit ſechs Staubfaͤden, Zwitterbluͤthen und ſechsblaͤttrigen Kelchen, deren Blaͤttchen ab⸗ geſtumpft ſind. Die Kolbe iſt walzenfoͤrmig. CCCXXXII. Acorus. Ralmus. Die Narbe ift punfeförmig, die Kapfel dreyfachrig, und vielfaamig. CCCXXXIII. Orontium. Orontie. Die Narbe ift zweytheilig, die Frucht einfaamig. $. 542. Merkwuürdige Arten | CCCXXX. TYPHA. 599) T. anguttifolia. Schmalblättrige Rohr⸗ kolbe. Die Blätter find am Grunde etwas ausschöhft, und die männlichen Bluͤthen find durch einen ohngefähr zolllangen Zwiſchen⸗ raum getrennt. Die Haare, in welche die weiblichen Kelche auswachſen, ſind den Thieren, welche ſie genießen, toͤdtlich, daher ſie auch gegen Ratten und‘ Maͤuſe gebraucht werden; mit Fett vermiſcht hat man ſie bey Brandſchaͤden angewendet, auch koͤnnen ſie zu Filz verarbeitet, und zum Ausſtopfen der Kuͤſſen benutzt werden. Die Blaͤtter dienen zum Faßbin⸗ den. Die breitblaͤttrige R. CT. latifolia, mit - ganz flachen faft fehwerdffürmigen Blüthen, und einer halb männlichen, halb weiblichen Kolbe) kommt mit ihr in den angezeigten Eigenfchaften überein. Beide wachfen in europäifchen Sümpfen. CCCXXXI. ) Familie der Kolbenpflangen. 325 CCCXXXI. SPARGANIUM. 600) S. eretum. Aufrechte Igelskolbe. Die drenfeitigen Blättter ftchen aufrecht. Diefe und die ſchwimmende J. (Sp. natans, mit flachen, niederliegenden oder aufgerichteten Blättern) wird von dem Nindvieh, aber nicht von Schaafen und Pferden gefreffen. Die Wurzel hat man gegen den Schlangenbiß gebraucht. In Teichen und Sümpfen des noͤrdli⸗ chen Europas. CCCXXXII. ACORUS. 601) A. Calamus. Kalmus. Der Sten⸗ gel iſt einem ſchwerdtfoͤrmigen Blatte gleich, und traͤgt die Kolbe an dem Rande. Die Wurzeln ſind gegliedert, ſchwammig, ſcharf und gewuͤrzhaft; feiner und durchdringender iſt die Wurzel des indianiſchen, welche auch als ein magenſtaͤrkendes und ſchleimaufloſendes Mittel fuͤr ſich oder mit Zucker eingemacht in den Apotheken aufbewahrt wird. In Gräben und Suͤmpfen von Europa und Oſtindien. CCCXXXIII. ORONTIUM. 602) O. aquaticum. Waſſerorontie. Die Blaͤtter ſind eyfoͤrmig, und ungerippt. Die Blaͤtter werden begierig von Kuͤhen, Schweinen und Hirſchen geſucht, der Saame vie durch wiederholtes Kochen genießbar, und ſoll w Erbſen ſchmecken. In Suͤmpfen und Ouellen von Virgi⸗ nien und Canada. | 33 Dreys 336. Dreyundſiebenzigſtes Kapitel. —— — — Dreyundſiebenzigſtes Kapitel. Famitie der Pfefferpflanzen 9. u. * 8. 543. Kennzeichen der Samilie, Die Bluͤthen find unvollfommne Kelchblüthen, oder haben gar feinen Kelch, und find nackt. Sie ſtehen auf einem kolbenfoͤrmigen Boden, wie die vorigen, tragen aber ſaftige Fruͤchte, ſind oft mit großen allgemeinen Scheiden verſehen, und haben kein grasartiges Anſehen. Die meiſten wachſen in feuchten warmen Gegenden, und haben ſcharfe Säfte. be 544. Gattungen. CCCXXXIV. Arum. Aron. Die —— wird von einer kappenfoͤrmigen zuſammenge⸗ rollten Scheide umgeben, iſt am obern Theile bluͤthenlos, in der Mitte mit Staubbeuteln, unten mit Stempeln bedeckt. CCCXXXV. Cala, Drachenwurs. Die Bluͤ⸗ | thenfolde wird von einer eyfoͤrmigen Scheide © umgeben, und iſt überall ſowol mit Stempeln, als mit Staubbeuteln ganz bedeckt. CCCXXXVI. Piper. Pfeffer. Die Kolbe wird von Feiner Scheide umgeben, die Blumen bes fliehen aus einfachen Stempeln, wo ber jedem- noch zwey Staubfäden befindlich find. | $. 545. 8) Piperitae. Fig. 556, 557: Familie der Pfefterpflangen. 327 6. 545. Merkwä Gbrdoige Arten. CCCXXXIV. ARUM. 603) A. Colocafıa. Yeayptifches Aron. Das Gewaͤchs treibt Feinen Stengel, die Blätter find eufürmig, ausgefchmweift und ſchildfoͤrmig angeheftet, am Grunde haben fie eine Ein⸗ kerbung. In den Morgenlaͤndern wird die Zwiebel, die im Geſchmack den Haſelnuͤſſen gleichfommen foll, häufig verſpeiſt, bey uns ziert das ganze Gewaͤchs, und befonders feine Blüthe, die Gärten. Auch A. efculentum, aus Amerifa, wird in den Suͤdlaͤn⸗ dern verfpeift, fo wie die fußdicke Wurzel vom A. virginico von den nordamerifanifihen Wilder, je Doch nachdem fiegebraten und die brennende Schärfe ‚verflüchtiget worden, genoffen wird. Die Schweine fuchen gleichwol diefe brennende Wurzel begierig, und werden fett davon. Des fiharfen Saftes von ‚einer brennenden giftigen Art, A. Segumum, Die ebenfalls in Amerifa wäachft, bedient man fich zur Reinigung des Zuckers, wenn er gefotten wird. 604) A. maculatum. Gemeines Aron. Das Gewaͤchs treibt Feinen Stengel, die Kolbe ift Feufenförmig, die Blaͤtter find fpießförmig. | Die fluͤchtige Schärfe iſt in der frifchen Wur⸗ zel fogar blafenziehend, in der getrockneten iſt fie milder, und wirkt, wie Calmus und Iriswurzel, als ein magenſtaͤrkendes ſchleimaufloͤſendes und aͤu⸗ ßerlich als ein Geſchwuͤre/ reinigendes Mittel. Die Wurzel von einer nahe verwandten Gattungsart ¶Dracontium foetidum) ) ift ſehr ſtinkend, und ſoll aͤhnliche Wirkungen hervorbringen. In Suͤdeuropa. —— CCCxXxXxV. 328 Dreyundſiebenzigſtes Kapitel, CCEXXXV CALBA | 605) C. paluftris. Sumpforächenwurz. Die Blätter find herzfürmig, die Scheide ift flach, die Kolbe mit vermifchten Stempeln und Gtaubbeuteln bedeckt. — * 2 — ec ® 1 A ee ee a an er ne Die Wurzeln, welche auch) Urznenfräfte bei ; Sen follen, wurden in theurer Zeit von den Schwe⸗ den im Frühjahr gefammelt, getrocknet und zu Brodte gebacen. In nordeuropäifchen Sümpfen. CCCXXXVI. PIPER. 606) P. nigrum. Gemeiner Pfeffer. Die Blätter find glatt, eyfoͤrmig, und faft fiebens rippig; Die Blattſtiele haben keine Zaͤhne. Man erhält von dieſem uͤberall gebräuchlichen Gewürz zwey Atten, den ſchwarzen und weißen Dfeffer, wovon der erfte Hißiger ift, und aus den unreifen und getrocfneten Srüchten, der andere aber aus den reifen und vom Sleifche gereinigten Saas men befteht. Die große Schärfe des Pfeffers liegt im harzigen Theile, nicht aber im wefentlichen Dehle. Der Pfeffer wird felten und mehr äußerlich zum arznenifchen Gebrauche angewendet, den Schweis nen ift er ein Gift. In Oftindien, 607) P. Betle. Betelpfeffe. Die Blätter find eyförmig und etwas länglich, zugeſpitzt und fiebenrippig; die Blattjtiele haben zwey Zähne. Die Blätter gehören mit zu den Materialien, die in Oftindien und den Morgenländern nach dors figer fonderbarer Sitte zur Beobachtung des Wohl⸗ ſtandes gekaut werden, und iſt daher eine — liche Handelswaare. Oſtindien. 608) Familie der Pfefferpflanzen. 329 608) P. methyfticum. Taumelpfeffer. Die Blätter find herzfoͤrmig, zugeſpitzt, und viel tippig; Die Achren find fehr kurz, abjtehend, in den Blattwinfeln befindfich, und einzeln angefügt. Auf ven Sudfeeinfeln vertritt der Wurzelfaft gleichfam die Stelle des morgenländifchen Opiums, bringt aber eben fo fraurige Folgen hervor als dieſes. Borzüglich erfolgt auf den fortgefeßten Gebrauch, der befonders bey den Vornehmen und den Prie— ſtern jener Voͤlker ftattfindet, eine Auszehrung des Körpers, und ein fehändlicher Ausfchlag ver Haut. 609) P. longum. $anger Pfeffer. Die Blätz ter fi 1 herzfoͤrmig, theils geftielt, theils ſtiellos. Von dieſer Art werden die ganzen, unreifen, und getrockneten Fruchtaͤhren in den Handel ge bracht. Sie find noch fehärfer, als der ſchwarze Pfeffer, werden aber gleichwo eher wurmſtichig. In Oſtindien. 610) P. Cubeba. Cubebenpfeffer. Die Blätter find ſchief eyfoͤrmig oder laͤnglich, zu⸗ geſpitzt, und adrig, die einzelne Aehre ſteht dem Blatte gegenüber, und iſt ſo, wie die Fruͤcht⸗ chen ſelbſt, geſtielt. Von dieſem oder einem andern naheverwand⸗ ten Gewaͤchs, kommen die Cubeben, ſhatfe, ge⸗ wuͤrzhafte , in der Küche ſowol als zur Arzney ges bräuchliche Körner. Der Cubebenſtrauch ift, fo wie die andern Pfefferarten , windend, und fehlingt fi) um andere Gewächfe herum. Er fommt auch aus. Oftindien — | £5 Vier⸗ * Vierundſiebenzigſtes Kapitel. en 33 2 22 2 u 2 22 22 22 22 2. 2.2207 2, — — Y | Vierundfiebenzigftes Kapitel, Familie der tarartigen Gewaͤchſe ". $. 546. > Kennzeichen der Samilie, N: Gewaͤchſe derſelben haben unwollkommne Bluͤ⸗ then, und ausdauernde, nadelfürmige Plätter, wie die folgenden; aber die Früchte find beerenartig, ftehen einzeln, und bilden Feine verhärtete Zapfen. - Die männlichen Blüthen find übrigens eben fo von den weiblichen (aber ganz) gefrennt ‚ und in bus fehige Trauben verwachfen, wobey die Schuppen, welche die Staubbeutel trennen, noch undeutlicher und faft ganz verfehtwunden find. Die Staubbeutel gehören zu den einfachen, welche vielfach, und nicht wie gewoͤhnlich doppelt, zuſammengeſetzt hr — $. 547. SGSattungen. CCCXXXVII. Taxuc. Tax. Der Stempel hat eine einfache Narbe, und wird von einem einblaͤttrigen Kelch umgeben, der nachher zu einem beerenartigen Koͤrper reift, in deſſen Hoͤhlung ſich die nuß⸗ oder ſaamenfoͤrmige Feucht befindet. CCCXXXVII. Funiperus. Wachholder. Der Stempel hat drey Griffel, und wird Ic zur Sucht, | | | - — aAs. | ‘ '*) Sempervirentes, Fig. 558 - 563. - - Familie der tarartigen Gewächfe. 332 $. 548. re wenige Urten, CCCXKXXVH TARUS: 611) T. baccata. Gemeiner Tar. Die Blätter fichen nahe bey einander. Das Holz iſt vorzüglich zu Drechsferarbeiten brauchbar, fein, feft, und von ſchoͤner Farbe. Der Tarbaum diente in der vorigen Zeit zu Garten— verzierungen, und wurde nach einem damals allges meinen Geſchmacke durchs Bejchneiden in fteife Wände, Kugeln, Pyramiden u, ſ. w. geformt. Zu tauben taugt er nicht, da fich die Spinnen an ihm häufig aufhalten. Don dem Derdacht des Giftes ift der Baum in jegiger Zeit ziemlich frey; die Deeren find ven Menfchen nicht ſchaͤdlich, auch ‚werden fie von Schweinen gefreffen, fo wie vie Mavdelblätter ven Kühen nicht allein zuträglich gewes fen feyn, fondern ihnen aud) die Mil) vermehrt haben follen. Doch will man Beobachtungen ges macht haben, nad) welchen fie dem Viehe toͤdtlich waren. In Europa und Lanada, CCCXXXVI. JUNIPERUDS.‘ 612) ]. communis. Gemeiner Wachholder. ‘ Die ftechendfpigigen Blätter find länger als die Beere, find abfichend, und immer zu dreyen beyfammen, Nach Derfchiedenheit des Bodens wird diefes Gewaͤchs ein Strauch oder ein Baum. Das Holz dient zu alleriey DBerarbeitungen, ift harzig, und. von langer Dauer. Aus dem Stamme fehwist in warnen fandern das zum Lackiren fo vorfreffliche Sandarakharz, und die Zweige dienen nebjt den | Beeren zum Raͤuchern. Die letztern werden nebſt andern “> 7 332 Vierundſiebenzigſtes Kapitel, andern Theilen zum Arzneygebrauch, befonders als fehweißtreibende, verbeflernde und, harnabführende Mittel angewendet, auch. bey den Speifen und im Biere als Gewürz gebraucht. Sie reifen erft in zwey Jahren, und geben ein hißiges ätherifches Oehl. I nordeutopälfchen Wäldern ift er am haͤufigſten. 613) J. Sabina. Sadebaum. Die Blaͤtter liegen wie Schuppen an den Zweigen an, ſte— hen einander gegenüber, und dieſe Paare wech? fein nach den Seiten der Ziveige ab. Ein erhigendes, und, innerlich gebraucht, oft ſchaͤdlich freibendes Gewaͤchs, von unangenehmen Geruch, wodurch es auch) die Motten verjagt. Es kann zur Anlage von Hecken dienen. = In Sibirien, Südeuropa und dem. rient. 614) J. Lycia. $peifcher Wachholder. Die Blätter liegen wie Schuppen an allen Geiten der Zmeige an denfelben an, ftehen zu dreyen beyfammen, und find eyfürmig und ftumpf. Nach inne's Bermuthung liefert diefe ſuͤdeu⸗ röpäifche Art ven Weyhrauch. Mehrere Arten diefer Gattung find wegen ihres ftarfriechenden Harzes zu allerley Benutzung des Holzes und der übrigen Theile geſchickt. ie: — —— Fuͤnfundſiebenzigſtes Kapitel. Familie der Zapfenbaͤume m). §. 549. Bennzeichen der Familie. Die unvollkommnen Bluͤthen beider halbgetrenn⸗ ter Geſchlechter bilden Kaͤtzchen, wie bey der fol⸗ genden Familie, und die weiblichen Käschen erwach⸗ fen immer zu Zapfen, welches auch) bey einigen im der folgenden Familie gefchieht; von welcher fich Diefe Durch) die nadel: oder fchuppenförmigen, unges woͤhnlich gebildeten Blatter unterfcheivet. Die Gewächfe find alle ffrauchs und baumartig, harz⸗ reich, und daher mehrentheils mit immer grünenden und ausdauernden Blättern verfehen. Die Staubs beutel find ganz einfach, mehrere verfelben ftehen in gewiffer Anzahl an jeder männlichen Schuppe; pie Stempel haben eine platte, flafchenformige Bildung, liegen zwifchen den meiblihen Schuppen einges jwängt, und erwachfen zu einer trocknen faamens formigen oft geflügelten Frucht. Der Saame ift nur mit zwey Kernflücken verfehen. §. 550. | Get tungen, CCCXXXIX. Pinus. Sichtenbaum. Jede männliche Schuppe träge zwey einfache Staubbälge. fi CCCKL. u) Coniferae. Fig. 348. | f I 334 Sünfunbfebensigfes Kapitel. CCCKL. Thuja. Kebensbaum. Jede maͤnn⸗ liche Schuppe trägt vier Staubbälge. CCCXLI. Cupreſſus. Cypreſſe. Jede männs liche Schuppe traͤgt acht Staubbaͤlge. 8. 551. Wertwiordige IC CCECXXXIX. PINUS. 615) P. picea. Weißtanne. Die Nadel BR ftehen einzeln und find am Ende einges erbt. | F Der hohe, aber nicht ſo ſehr wie die Fichte zu geſpitzte Baum, hat ein weißes, leichtes, biegſames, aber bey der Feuchtigkeit nicht merklich veraͤnderli⸗ ches, zum Bau ſowol, als zu biegſamen und daus ernden Verarbeitungen geſchicktes Holz, das auch zum Brennen dient. Der gemeine Terpenthin wird von diefem Daume, und zwar nicht durch Aufreis Gen erhalten, fondern er fammelt fich auf der Rinde im Fruͤhjahr und Herbft in Geſtalt von Blafen und Beulen, und wird von derfelben abgenommen. . Auf europäilchen Alpen, — 616) P. Abies. Rothtanne, Fichte Die Nadeln frehen einzeln, aber nach zwey Seiten der Zweige; fie find glatt, pfriemenfürmig, und zugeſpitzt. Die Fichte breitet ifre Wurzel mehr aus, und fteht daher nicht feft. Aus den Wurzeln mas chen die fappländer Striche und Körbe. Das Hol iſt leicht und harzig, und zum Bau bisweilen beffer als das ſchwere Eichenholz. Der junge Spiint kann gefpeift werden. Von ſelbſt ſchwitzt ver Baum den gemeinen Wenhrauch aus, durchs Einfchneis den oder Neißen aber erhält man das Harz, * wels⸗ - Familie der Zapfenbäume, 335 velchem Pech gefotten wird. Die Nadeln dienen nie zu Pferdefutter und zue Streu, die Zweige ind Sproffen aber zum Arzneygebrauch und zu ei tem antifforbutifchen Bier. Man hat harte und veiche, weiße und rothe Fichten, oder Nothtannen. Auf feuchtem Boden in Nordeuropa md Nordaſien. | es 617) P. Balfamea. Balſamtanne. Die radeln ftehen einzeln, und find am Endeet- was eingekerbt; unten haben fie eine Doppelte punktirte Linie. Ein Baum mit balfamifchriechenden Nadeln, er aus dem Stamme einen ähnlichen Saft wie Blafen hervortreibt, welcher für den Balfam von Hilead verkauft wird. Der Baum wächft niedris ee, als Die vorigen, dient aber mit denfelben zur erde der Gärten und Pflanzungen. Aus Canada und Pirginien, 618) P. fylveftris. Gemeine Kiefer. Die glatten Nadeln find gepaart, aber im Anfang vereinigt. | Das Holz der Kiefer ift fehr dauerhaft, ſchwe⸗ er als Fichtenhol;, und fehr zäh und Harzig. Des onders ift es bey gleichbleibender Feuchtigfeit vors refflich. In Anfehung des Splints und der Harzs enugung kommt fie mit der Fichte überein, liefert ie harzigen Kienftöcke zum Anzünden, und eine nere Ninde, die fowol zu Brodt gebaden, als ur Schweinmaft gebraucht werden fann. Die Berwüftung, welche die Borfenfäfer ( Dermettes olygraphus, typographus, piniperda) unter der Rinde der Kiefer und Fichte anrichten, wird die Wurmtrockniß genennt. Eine Abänderung oder ahe derwandte Art, iſt der an die Erde gebogene — Krumm⸗ Busse . -; “ — 336 Fuͤnfundſiebenzigſtes Kapitel. Krummholzbaum, aus dem ein bekanntes Oehl ers halten wird. In grieſigen nordeuropaͤiſchen Waldern. 619) P. Pinea. Piniolenkiefer. Die Na— deln ſind gepaart, im Anfang vereinigt, und mit feinen Haͤrchen bebraͤmt. Wegen der Pinien, oder der nahrhaften Sao men, die wie Mandeln gegeflen, und zu Mandelmilch gebraucht werden koͤnnen, iſt diefer Baum berühmt. In Südeuropa. 620) P. Cembra. Zuͤrbelnußkiefer. Die glatten Nadeln ſtehen zu fünfen beyfammen. Die Saamen dienen ebenfalls zur Speife und zu. einem ausgepreßten Oehl; das Holz ift zwar harzig, aber von angenehmen Geruch, und gut zu verarbeiten. Auf nordafistifchen, und ſuͤdeuropaͤi⸗ feben Alpen. M Ä 621) P. Strobus. Weymuthskiefer. Die Nadeln ftehen zu fünfen beyfammen, am Rande gekerbt und rauh; Die Rinde des Bau⸗ mes iſt glatt. Eine Fichtenart, welche ſich vor den übrigen durch die Höhe, gerade Nichtung des Stammes, die Stärfe der Zweige ‚ das ſchoͤne Holz, und ihre Dauer in der Kaͤlte unſers Erdſtrichs empfiehlt. Aus Canada und Virginien. 622) P. Larix. Lerchenbaum. Die ums pfen Nadeln ftehen buͤſchelweis bey einander, und fallen im Winter ab. 3 Das Holz des kerchenbaumes ift vortrefflich, an Dauer ſowol ‚ als an Feſtigkeit. Im Waſſer wird es vorzuͤglich hart, und traͤgt eine weit — a Familie der Zopfenbäume, 337 gaft als Eichenholz. Es läßt fich uͤberdem zu biegs famen Dingen verarbeiten, und giebt feſte ſtark— feuernde Kohlen. Das innere Holz liefert bey bes jahrten Stämmen ein Gummi, aus den im bes fen Safttriebe ftehenden Bäumen fehwißt ein zus cferartiges Forniges XBefen (Manne de Brianson ) hervor; aber aus den Außern Holzfchichten und der Ninde fließt ſowol für fich ein Harz (Bijon), theils wird durch Einfchnitte der Achte venevifche Terpens thin daraus erhalten. Diefer Terpenthin iſt unter den natürlichen Balſamen beynahe der befte und reinfte; er wirft nebft ihnen als ein zufanımenzies bendes, ftärfendes, faulnigwidriges, reitzendes, er- hisendes, auflofendes, zertheilendes, ſchweiß⸗ und urintreibendes Mittel. An den Altern Bäumen waͤchſt der purgirende Lerchenſchwamm. Auf ſibiriſchen und ſuͤdeuropaͤiſchen 623) P. Cedrus. Ceder. Die ſpitzigen Nadeln ſtehen buͤſchelweis bey einander, und fallen nicht ab. Die Ceder wird zu einem der ſtaͤrkſten und Als teften Bäume, und widerfteht der Kälte, vie ihr vielmehr, fo wie der fehlechte Boden vor dem guten, zuträglich zu feyn feheint. Das Holz iſt wohlrie— chend, der Verweſung und dem Wurmfraße nicht _ ausgefeßt, aus welcher Urfache es noch mehr im Alterthume gebraucht wurde, da es jegt nur zum Einlegen dient. | Auf den großen weftsfiatifchben Gebirgen. CCREE -THUTARRN! "6. 624) T. occidentalis. Gemeiner $ebens- baum. Die Zapfen find glatt und haben ftum- pfe Schuppen. F Baͤtſch Botanik 2. TG, 9 Die 33 8 SFünfundfiebenzigftes Kapitel. ‚ Diefer Baum trägt immergrünende Ziveige, woͤchſt ſperrig, erreicht nur im hohen Alter eine be⸗ traͤchtliche Staͤrke, und dient am fuͤglichſten zu Be⸗ kleidungen. Mehr gerade, aber empfindlicher iſt der cbinefifche L. CT. orientalis), deffen Blätter im inter braun werden, deffen Zapfen fparrig und mit fpißigen zuruͤckgekruͤmmten Schuppen verſehen ſind. Beide haben eine eigne Schoͤnheit, und zie⸗ ren die Gaͤrten mit ihren ſchuppigen Zweigen, die faſt blos aus dicht anliegenden Schuppen beftehen.- Das Hol; Fann, mwenigjtens vom erflern, zu feinen Dingen verarbeitet werben. Der gemeine $. wächft in Sibirien und Ca nada, der chinefiiche aber in China, CCCXLI. CUPRESSUS. 625) C. fempervirens. Immergruͤnende Cypreſſe. Die Blätter fiegen wie Schuppen übereinander, die Zrveige find vierecfig. Das Hol; der Cypreſſe ift gelbröthlich, wohl riechend und unverweslich, daher es ehedem auch zu den Mumienfärgen genommen wurde. Das baljamifche Harz, welches aus dem Baume aus ‚fließt, macht feine Ausdünftungen fo fehr heilſam, daß ehemals die Kranfen nach Creta gefchickt wur⸗ den, um ſich bey einer Menge von Cypreſſen auf⸗ halten zu koͤnnen. Doc) thut dieß vielleicht auch die ebensluft, die von allen Harzbaͤumen häufig abs gefchieden wird. Ninde und Früchte find zufams menziehend und. bitter, bordem wurden fie gegen | Mechfelfieber, und. Außerlich bey Gefchwüren ger braucht. Diefe Cypreſſe dient, nebft andern mins der gewöhnlichen Arten, zur Zierde in den Sen, ; In Suͤdeuropa. 552. . Bomilie der Zapfendäume. 339 en 6. 552. Benusung dieſer und der vorigen Samilie, Dieieſe mit einander fehr übereinftimmenden Gewächfe liefern 1) Harzige, fefte, der Verweſung weniger auss gefeßte, gut brennende, und wohlriechende Hölzer, * 2) Das harzige Weſen, welches auf ſo ver⸗ ſchiedene Weiſe im Arzneygebrauch und im oͤconomiſchen vorkommt, und in mehrern _ Theilen diefer Gewächfe enthalten iff, oder in verfehiedner Geſtalt zum Vorſchein fommt. 3) Zufammenziehende Theile. 4) Ein Bummi, | 5) Einen Zuckerfaft, 6) Miandelartige Saamen, 7) Immergruͤnende Bäume und Streams cher, von befonderm Anfehn. > Sechsundſiebenzigſtes Kapitel. Familie der Kätzchenbäume >); 553% Bennzeihen der Samilie. N: fäßchenformigen Bluͤthen, und felbft die weib⸗ lichen Zapfen, hat dieſe Familie mehrentheils mit ver börigen gemein; ihr auffallenöfter Unterfchied bes ſteht in den Blättern, die bier weder nadel- noch ſchuppenfoͤrmig, fondern breit, adrig, und gewoͤhn⸗ | | Y 2 3 lich v) Amentaceae, Fig. 564 - 583 > 340 Sechsundſiebenzigſtes Kapitel, fich gebildet find. Die Staubbeutel find wie ge⸗ woͤhnlich aus zwey Baͤlgen zuſammengeſetzt, und die Stempel haben mehrentheils zwey große, längs ‚liche, auf dem Fruchtknoten feftfigende Narben. "Die Gewächfe find firaud) » oder baumarfig, die Gefchlechter find ganz oder halb getrennt, und viele blühen, ehe die Blätter hervorkommen. Die Seite ftehen in jeder Blüthe einfach, §. 554. Gettungen, A) mit einfachen Schuppen in den männfichen Kaͤtz⸗ | chen, und mit Narben, die nur an der ins nern Seite drüftg find. CCCXLII. Salix. Weide, Die Blüthen beis derley Gefchlechts haben außer der Schuppe - Feine Bedeckung; die zwey Staubbeutel ftes ben auf Fäden. CCCXLIII. Populus. Pappel. Die männlis chen und weiblichen Bluͤthen ftehen noch aus ßer dem Schüppehen in einem kappen⸗ oder trichterfoͤrmigen Behältniß; die acht Staub» beutel haben Feine Fäden. Bey diefer und der vorigen Gattung befteht die Frucht aus einer zweyklappigen Kapfel mit wolligen Saas men; und die Hefchlechter find ganz gefrennt. CCCXLIV. Carpinus. Haynbuche. Die weib⸗ lichen Kaͤtzchen tragen verfchloßne nußartige Fruͤchte. CCCXLV. Fuglans. Wallnuß. Be diefer und folgender Gattung haben die männlichen | Käschen Felchartig geteilte Bluͤthen, die weiblichen Blumen ftehen für fi, und bilden . Feine Kaͤtzchen; ſie tragen Steinfruͤchte. Hier find die Öefchlechter halbgetrennt wie bey der vori⸗ X Familie ver Köschenbaume. 341 vorigen, und der Staubfäden ſtehen viele beyſammen. | CCCKXLVI. Pifacia. Piſtacie. In diefer Gat⸗ fung find, zum Unterfchied von voriger, die Gefchlechter ganz getrennt, und in den mänız lichen Bluͤthen ftehen nur fünf Staubfäden. B) mit drenfach zufammengefegten Schuppen in den männlichen Kaͤtzchen, und mit langen walzenrunden Marben. Die Gefchlechter find haldgetrennt. “CCCXLVI. Corylus. Haſelnuß. Die weibli⸗ chen Bluͤthen ſtehen in einer Knoſpe; jede Schuppe der männlichen Käschen hat acht Staubfaͤden. CCCILVIII. Betula. Birke. Die weiblichen Bluͤthen bilden Kaͤtzchen; in jeder Schuppe der maͤnnlichen Kaͤtzchen ſtehen drey vierthei⸗ lige, mit vier Staubbeuteln verſehene Kelche. C) mit blos kelchartigen, kaͤtzchenfoͤrmig neben eins ander geftellten Blüthen, CCCXLIX. Quereus. Eiche, Die Gefchlech- ter find, wie bey der nächftfolgenden Gattung, halbgetrennt; der weibliche Kelch iſt unger theilt, und trägt eine eyformige Nuß. | CCCL. Fagus. Buche. Der weibliche ebens falls beftändige Kelch iſt, zum Unterfchied von voriger Gattung, vierfheilig, und ſchließt zwey, innwendig flach aneinander liegende, Nuͤſſe ein. CCCLI. Ulmus. Ruͤſter. Bey dieſer und fol- gender Gattung find Ziwitterblüthen, und platte flügelformige Nuͤſſe. Dieſe Gattung hat fünf Staubfäden, und einen fünftheilis gen Kelch | J Yy3 cccui. 42Sechsundſiebenzigſtes Kapitel, CCCLII. Fraxinus. Eiche. Die Blüthen dei, 8 gen zwey Staubfäden, haben zuweilen dops pelte Kelche, oder abgefonderte weibliche Bluͤ⸗ L then neben den Zwitterblumen. de 555. | Merfwirdige Arten, CCCXLI.. SALIX, | 626) S. pentandra. forbeerweide. Die Blätter find ſaͤgefoͤrmig gezähnt und glatt, die Blüthen tragen fünf Staubfaͤden. Bi Das Holz ift hart, zäh, und fault am Stams me nicht Teich. Die Saamenwolle hat den Nas men der ſchleſiſchen, thuͤringiſchen, und maͤrkiſchen Baumwolle erhalten, und iſt ſowol lang als fein. Die Bluͤthe iſt, wie von mehrern Weiden und Pappeln , den Bienen angenehm. In Europa. 627) S. triandra. Buſchweide. Die Blaͤt⸗ ter ſind ſaͤgefoͤrmig gezaͤhnt, und glatt, die Bluͤthen tragen drey Staubfäden. Sie hat feſte und biegſame Zweige. An mehrern Gegenden in Europa. 628) S. amygdalina. Mandelweide. Die | „Blätter find geftielt, lanzenfürmig, fügenaxtig gezaͤhnt und glatt, Die Slattanfäge find una gleich rautenfürmig. Die Rinde diefer und anderer hier erwaͤhnter Weidenarten iſt zuſammenziehend, und ein Gerbe⸗ material. Eben darum wird dieſelbe von dieſer Art ſowol als von S. pentandra, fragili, caprea, und befonders S. alba anftaft der Fieberrinde gebraucht, Die Zweige dienen zum Korbflechten. . In europaͤiſchen Wealdungen 629) | ‘ Familie dev Kaͤchenbaͤmue. 343 629) S. vitellina. Goldweide. Die Blaͤt⸗ ter find eyfoͤrmig, ſpitzig und glatt; Die füges fooͤrmigen Zähne des Randes find knorplich, ‚und die Blattftiefe mit Brüfigen Punkten vers chen. h — Weide wird in feuchten Sumpfboͤden ſehr hoch und ſtark. Ihre Zweige hängen herab wie an der babyloniſchen. Sie giebt gute Stamm⸗ und Bandweiden. Die Rinde ſcheint der Faͤulniß unter den uͤbrigen am ſtaͤrkſten zu widerſtehen; ſie giebt, wie die Rinde der weißen und der Werftwei- de, gelbe, zum Färben brauchbare Brüfen. „0. m gemäßigten Europa, 60) S. fragilis. Beuchweide. Die Ylät- ‚ter find eyfürmig lanzenartig, glatt, und fäge- foͤrmig; die Blattftiele find gegähnelt und drüfig. er | Diefe hoch » und flarfwachfende Weide wird befonders wegen ihres ſchnellen Triebes mit Bortheil gekoͤpft. Das Holz verdirbt leicht, und iſt weich und grob. Die Zweige brechen leicht in den Ges Ienfen ab. Die gefochte Wurzel giebt eine rothe Farbe. | Im nördlichen Europa. | 2.2 (0 " S. babylonica. Babyfonifche Weide. Die Blätter find gleichbreit und lanzenfoͤrmig, r ae gezaͤhnt, und glatt; die Zweige erabhängend, De Wegen des Standes der Zweige, und der das her folgenden Umfehrung der Blätter, auch wegen der Größe, iſt dieſe Weide in Gärten und Plans zungen aufgenommen worden. Aus dem Örient. R | Y4 632) —2 344 Sechsundſiebenzigſtes Kapitel. 632) S. Helix. Bachweide. Die Blätter ſind gleichbreit und lanzenfoͤrmig, fägeförmig — J ia ? via \ h l J * ’ 8ezaͤhnt und glatt; die Öbern ftehen einander gegenhber; die Blumen tragen, wie S. purpu- res, nur einen Staubfaden. Diefe Weide wächft niedrig und ffrauchartig, dient vorzüglich zur Befefligung des Flugſandes, und iſt befonders der Erzeugung der Weidenroſen ausgefeßt. | feuchten Stellen, 633) S. Caprea. Werftweide.. Die Blät ter find eyfoͤrmig und runzlich, auf der untern Geite filiig, am ande wellig, und oben ct» was gezahnelt. Die Zweige diefer mehrentheils ſtrauchartigen Weide dienen zu Neifen; das Holz, welches zähe, leicht und locker iſt, kann zu Zeichen und Pulver: m füdlichern Europa an Zäunen, und Fohlen gebrannt werden. Die Ninde giebt eine ſchwarze Sarbe. —D Auf trocknen Plaͤtzen in Kuropa. 634) S. viminalis. Korbweide. Die Blaͤt⸗ ter ſind lanzenfoͤrmig, gleichbreit, ſehr verlaͤn⸗ gert, ſpitzig, geradrandig, und unten feiden- artig; die Zweige ſtehen ruthenfoͤrmig. Eine ebenfalls ſtrauchartige Weide, mit ſehr langen Zweigen, welche ſowol durch die Befeſtigung der Ufer, als durch das den Fiſchern brauchbare Flechtwerk, das fie liefert, brauchbar wird. In Europa, bey Doͤrfern. | 635) .S. alba. Weiße Weide. Die Blät- ter find lanzenförmig, zugeſpitzt, auf beiden Seiten haarig; der Rand hat fägeförmige, Zähne, wovon die unterften druͤſig find. ⁊ Familie der Räschenbaume, 345 Iſt theils ſtrauch⸗, theils baumartig, und im letztern Fall von großer Staͤrke und Hoͤhe. Sie dient am beſten zu Kopfweiden, ihr Holz aber iſt ſeiner Weichheit wegen nicht wohl zu Schreinerar⸗ beit, ſondern mehr zu einem guten Brennholz brauchbar. In warmen Gegenden giebt ſie eine Art von Manna; aus den Bluͤthen aber erhält man ein wohlviechendes Waſſer, wie das Kalafwaffer, das aus den Blüten der ägyptifchen Weide in dem Dorgenlande bereitet wird. In Europa in der Naͤhe bewohnter Oerter. CCCXLIN. POPULUS. 636) P. alba. Weiße Pappel. Die Blaͤt⸗ ter ſind rundlich, zahnfoͤrmig gewinkelt, und unten fig. Ein vortrefflicher Zierbaum zu Alleen, wegen der unten filberweißen Blätter. Das Holz läßt fich fehr gut bearbeiten, iff weder dem Reißen nod) Werfen ausgefest, und giebt Kohlen, die denen vom tindenhol; nahefommen. Die Blätter fonnen fowol zu Winterfutter für die Schaafe, als sur Faͤrberey benutzt werden. —* gemaͤßigten Kuropa, nebſt der fol genden... Sr P. nigra, Schwarze Pappe. Die Blätter find ig ‚zugefpist, und für . sefdrmig gezaͤhnt. | Die fehwarze Pappel wächft eben fo ſchnell als die weiße ‚, und dient faft zu gleicher Benutzung. Sie verträgt das Köpfen nicht wohl. Die harzis gen Knoſpen liefern den Bienen einen Kitt, ben man auch durchs Kochen herausgebracht hat, und fommen zu einer Wundſalbe. Die Rinde dient —— es! außer⸗ 345 Sechsundſiebenzigſtes Kapitel, | außerdem zu einer Art von Brodt, und das Mark ftatt des Korfs. Die Saamenwolle ift an Pappelarten zu kurz, und zu ſchwer zu — als daß ihre Verarbeitung vortheilhaft ſeyn koͤnnte. 638) P. tremula. Zitterpappel. Efpe. Die Blaͤtter find rundlich, eckig gezahnt, und auf beiden Seiten glatt. Die. Blätter geben auch ein Schaaffutter. Das Holz, welches nicht fehr dauerhaft ift, dient wegen feiner Leichtigkeit, Weichheit und Glätte, zu Pilohauerarbeit; vie Kohle aber faft blos zum Schießpulver. Sie vermehrt fich eben fo ftarf als die vorigen. Im kaͤltern Zuropa, 639) P. balfamifera. Balſampappel. Die Hlätter find eyförmig, fägenartig gezähnt, und unten weißlich; die Afterblätter find harzig. Bermuthlich fommt die eine Art des Tacamas hacharzes, nemlic) die in Sorten, oder der gemeine Tacamahac, von diefem Baume, obgleich die hars äigen Knoſpen deffelben einen andern, mehr rhabars berartigen Geruch haben. Eine andre Art von Tas eamahac, welche in Kürbisfchaalen verfchickt wird, und wie Ambra oder Lavendel riecht, mag vom Schwammholzbaume (Fagara octandra) herlom⸗ men. In Nordamerika und Sibirien. CCEXLIV. CARPINUS. 640) C. Betulus. Gemeine Haynbuche. Die Fruchtkaͤtzchen haben flache Schuppen. A Ein Baum, welcher zu Schlagholz, zu Hes - een und Kopfbäumen gezogen werden kann, deſſen Holz zwar nicht fehr in der tuft dauert, aber wegen fiuer Härte und Zaͤhigkeit außerdem gutes —— | holz Familie der Raschenbaume, 347 Hof abgiebt. Er waͤchſt geſchwind behaͤlt das duͤrre $aub und läßt ſich beſchneiden. Die Kohle iſt, wie das Holz, zum Brennen von vorzüglicher Güte, Die Rinde giebt eine gelbe Farbe, und kann nebft den Blättern zur Gerberen gebraucht werden. Auch andre Arten diefer Gattung empfehlen ſich durch) dem fhnellen Wuchs, und das zu ſtarken Werkzeugen dienliche Holz. | In Europa und Nordamerika. CCCXLV. JUGLANS. 641) J. regia. Gemeine Wallnuf. Die Blaͤttchen der gefiederten Blätter find einander faft gleich, eyrund, etwas fügefürmig gezaͤh⸗ nelt und glatt. Ein ſchnellwachſender Baum, der ſeines Schats tens wegen zwar angenehm, aber neben andern Pflanzungen wegen der auslaufenden Wurzeln nicht zutraͤglich iſt. Die Nüffe, welche roh, trocken, und eingemacht verfpeift werben, geben ein fettes, wohltrocnendes Dehl, ihre Schaalen aber dienen nebſt Blättern und Wurzeln zu braunen Sarben. Die Nüffe beftimmen mehrere Abänderungen, als Die Pferdenuß mit fehr großen Früchten, die dünns ſchaalige J die ſpaͤte oder Johannisnuß, und die zweymal im Jahre tragende Wallnuß. Das Holz ‚bes Stammes, beſonders der maſerigen Wurzel, iſt ſehr fchon, und wird zum Einlegen und Drechs feln gebraucht. | | Stammt aus Perfien. Die weiße W. (J. alba) aus Pordamerifa liefert auch ein Oehl, und nach dem Anbohren des ——— einen Zuckerſaft. — * N LE / 348 Sechsundſiebenzigſtes Kapitel, N Na ICCCKLVE ei ai 642) P. vera. Wahre Mſtacie. Die Baa⸗ ter find ungepaart gefiedert, die Blättchen faſt und zuruͤckgekruͤmmt. Die haſelnußartigen Früchte haben einen füs Gen, mandelähnlichen Keen, welcher zu Speifen gebraucht wird, weswegen man aud) ven weiblichen Baum nicht allein in den fünlichen Gegenden mit Fleiß anbaut, fondern ihn auch nöthigenfalls mit dem Staube ver männlichen Blüthen Fünftlich bes ; fruchtet. In Südeuropa, Nordafrika, Perfien und öſtindien. 643) P. Terebinthus. Terpenthinbaum. Die Blätter find ungepaatt gefiedert, die Blaͤttchen eyfürmig »lanzenartig. Den feinften und Foftbarften Terpenthin ers Hält man auf der Inſel Eypern aus diefem Baume durch Einfchneiden; die Fleinen nicht genießbaren Srüchte werden unreif zur Bereifung des Saffians, die Stämme aber in Sicilien gebraucht, um weibs Jiche Piftactenzweige auf felbige zu pfropfen. Hat gleiches Vaterland mit dem a { 644) P. Lentifeus. Maftirbaum. Die ' Blätter find abgebrochen gefiedert, die Blaͤtt⸗ chen lanzenfoͤrmig. Durch Einſchneiden wird aus dieſem Baume ein feftes wohlriechendes Harz, der Maftir, erhal ten, weswegen er befonders auf der Anfel Chio im: Großen, angebaut wird, Das Maftirharz wird zum Näuchern, Kauen, zu Zahnpulvern und zu Firniffen gebraucht. Die Selichte des Baumes ge ben ; wenn fie veif find, ein Oehl, unreif dienen ſie zur Familie der Kaͤtzchenbaͤume. 5 349° jur Bereitung des Leders. Das Holz laßt fich ſchoͤn verarbeiten und poliren. > in Südeuropa und Paläftina, CCCXLVIH. CORYLUS. 645) C. Avellana. Gemeine Hafelnuß. Die Afterblätter find eyfoͤrmig und ftumpf. Diefer Strauch dient zwar zu Hecken, fein Holz zu Reifen und Neißfohlen, aber befonders ıff er wegen der mandelartigen Kerne beliebt, welche roh gefpeift, zu einem Oehl gefchlagen, und zu eis ner Art von Schocolade fünnen bereitet werden. Man Hat als Abänderungen die Zellernug, Mans delnuß, weiße und rothe Lambertsnuß, und dent Haſelnußbaum. In Europa an Hecken. CCCXLVIII. BETVLA. 646) B. alba. Gemeine Birke. Die Blät- ter find eyfürmig, zugefpißt, und fägefürmig gezähnt. Die gemeine Birfe hat ein feſtes zaͤhes Holz, das zu Arbeiten dient, wo es efwas gebogen werden muß, fich auch zu fehr guten Kohlen brennen läßt, und den Ruß zur Buchdrucferfchwärze liefert. Die Rinde befteht aus vielen Schichten, wovon die Aus ßere faft unverweslich iſt, und die innere ehemals als Papier gebraucht wurde; fie dient zum Dachdes een, wegen des zufammenziehenden Theiles ſowol . zum erben, als, wie von der folgenden Art, ſtatt | j der Fieberrinde, wegen des harzigen aber dient fie ſtatt des Kienes zum Brennen, und zur Bereitung des Degends oder Birfentheers, mit dem der Juf— ten bereitet wird. Die Dlätter geben eine Farbe * kuaͤtzchen giebt eine Art von Wachsſeife, aus dem x J } Yu und ein Schüttgelb. Die Abkochung der Blumens ange, 350 Sechsundſiebenzigſtes Kapitel, angebohrten Stamme kommt im Frühjahr ein ans geniehm faurer etwas zucferartige® Saft, der durch Gährung einen Wein giebt. Die Hängebirfe, mit lang herabhängenden Aeſten, ift eine ſchoͤne Abaͤn- derung. — m nördlichen Europa, a 647) B. Alous. Erle. Die Blumenftiele find aflig. | | 22 Das Holz der Erle verändert fich nad) dem Boden, hat, veratbeifet, im Freyen faft gar feine, hingegen im Waſſer und an feuchten ‘Plägen eine außerordentliche Dauer. Die Rinde dient zur - Gerberen, und giebt eine braune, die Zapfen aber geben eine ſchwarze Farbe. Das Holz brennt ohne - Rauch, färbt die Mauerfteine im Brennen grau, und giebt vorfreffliche Kohlen. Man unterfcheivet die gemeine, und die nordifche weiße Erle. In ganz Europa. CCCKLIX. QUERCUS. | 648) Q. Robur. Gemeine Eiche. Die Blätter fallen ab, find länglich, gegen das Ende breiter, und haben ſchaͤrfere Einfchnitte zwifchen ftumpferen vorftehenden Ecken. Der Eichbaum waͤchſt ſchnell, und zeichnet ſich fowol durch Stärke und Größe aus, als duch - das Alter, welches ein halbes Kahrtaufend erreichen kann. Das Holz ift feft und dauerhaft, abervon Feiner gleichen und feinen Maffe, daher es mir zu großen Arbeiten und zum Wafferbau, aber weder zu feinen Gerätbfchaften, noch zum Verbrennen und Derfohlen gebraucht wird. Die Eiche enthält zufammenziehende fehwarzfärbende Säfte, weswe⸗ gen die Ninde, und die verfchiedenen Gallgewächfe, welche die Eiche trägt, zum Gerben, letztere aber | i vor⸗ % he \ in Familie der Kaschenbaume,. he vorzüglich zur ſchwarzen Farbe und zur Bereitung von Dinte dienen. Die Eicheln aeben eine Rinds vieh » und Schweinemaft, fie find als-Kaffee ges frunfen und zur Arzney gebraudje worden. Don den übrigen Theilen findet hoͤchſtens nur eine Außere Anwendung flaft. Die Blätter machen dem Rind⸗ vieh Blutharnen. Unſern Vorfahren war die Eiche ein heiliger Baum. Man unterfcheivet die Winter und Sommereiche, die Nofeneiche und die ſcheckige. In Europa. 649) Q. coccifera. Kermes⸗Eiche. Die Blätter find eyförmig, unzertheilt, fachlich gezaͤhnt, und auf beiden Seiten glatt Gewiffe Schildläufe bringen an diefer Art Auswuͤchſe hervor, die ſtatt der Kofchenille dienen, und unter dem Namen ver Kermeskörner in den Apotheken aufbewahrt werden. In Südeuropa und im Örient.. . 650) Q. Suber. Korf-Eiche. Die Bläts ter find eyfürmig langlich, ungertheilt und ges zähnelt, auf der untern Seite filzig; die Rinde ift ſchwammig und aufgeriffen. Die ſchwammige Ninde liefert den weichen und elaftifchen Kork, der zum Verſtopfen der Flas ſchen, zu allerley ſchvimmenden Dingen, zu Schuhs fohlen und ſelbſt zu ſchoͤnem Schnitzwerk gebraucht wird. Auch das Holz kann zu feiten Werkzeugen und zum Verkohlen fehr guf benutzt werden. In Südeuropa, 651) Q. Hex. Immergruͤne Eiche. Die Blätter find eyfoͤrmig länglich, unzertheilt, für ‚geförmig geähnt, auf der untern Seite eis⸗ grau; die Rinde hat Feine Riſſe. | Ein - Sechsund ſiebenzigſtes Kapitel. Ein immergruͤnender Baum für Winterluſt waͤlder, der aber gleichwol die Blaͤtter verliehrt, wenn ſein Stamm den Winter uͤber — wird. Er waͤchſt langſam, wird aber * und. ftarf; fein Holz ift fehr dauerhaft. In Südeuropa, CCCL. FAGVUE N 652) F. fylvatica. Gemeine Buche. Die Platter find eyfürmig, und undeutlich gezaͤhnt. Das Holz der Buche iſt dauerhafter im Waſ— fer, als im Trocknen, oder in der Abwechslung von Seuchtigfeit und Dürre. ff es noch faftig, fo reißt es, trocken wird es brüchig } auch iſt es dem Wurmfraß ausgefeßt, wie die Blätter. Die Eng- fander trocfneten das Holz zuerft durch Dampfmas | ſchinen aus, wodurch es zum Verarbeiten, befons ders zu Mühlen und Pregwerfen, geſchickter wurde, Als Brennholz, Kohle und Afche ift es aber befon- ders zur Feurung, zum Auslaugen und Glasma chen dienlih. Die öhligen Buchnüffe werden zur Maft gebraucht, fo wie das Ueberbleibfel, wenn | man Dehl aus ihnen gefihlagen hat. Diefes Dehl dient nicht allein zu Speifen, fondern auch) zum | Brennen und zum Wollwafchen. Die Nüffe lies fern ach ein Mehl und einen Brandwein. Der Unterfchied der rothen und weißen Buche rührt oft vom Standorte her, und die im Schaffen — mehrentheils ein roͤtheres Holz. In Zuropa. 653) F. Caſtanea. Kaſtanienbaum. Die Blaͤtter ſind lanzenfoͤrmig, zugeſpitzt ſaͤgefor⸗ J F ne mig gezähnt, und auf beiden Seiten unbedeckt. Der felbft in Fältern Gegenden fortfommende, nur der neuen Triebe wegen nicht fo gerad wachfende Stamm | Familie der Käschenbaume 353 Die ein Holz, das mehr zum Bau im Trocfnen, en, und zu Faͤſſern, als zu Schreinerarbeit umd zur Feurung gefchieft iſt, nebſt den befannten Kaftanien, oder den dünnfchaaligen fetten Nüffen, . welche noch außer dem, was fie mit den Buch, nüffen gemein haben, zur Speife, wie auch zum Kaffee gebraucht werden, Die Ninde ift ein Gerbematerial. | Auf füdenropsifchen Bergen, sCCCER : ULMUS. 654) U. campeftris. Gemeiner Nüfter. Ume, - Die Blätter find Doppelt fügeförmig gezaͤhnt, und am Grunde ungleich. Don diefer Aut hat man verfchiedne Abände- ‚zungen, deren Holz von ungleicher Güte ift. Bey der in unfern Gegenden gewöhnlichen ift es feit, und felbft in der Abwechslung von Naͤſſe und Tros ckenheit dauerhaft; daher es nicht allein zu feften ‚ Werfzeugen und zum Häuferbau, fondern auch zum Wafler: und Mühlenbau tauglich ift. Zur Seurung ift es beffer als Eichenbolz. - Zum Arzneys gebrauc) wurde ‚die innere Ninde gegen die Gicht, und der Schleim der. jungen Zweige, auch der von Blattläufen hervorgebrachten Blafen, bey Wunden angewendet. Das kaub dien zum Futter, und der Baum läßt ſich zum Köpfen ziehen. In ganz Europe, - 95, CCCLU."FRAXINUS. | u 655) F. exeellior. Gemeine Efche. Die Blaͤtter find gefiedert, die Blaͤttchen fägeför- mig gezaͤhnt, und die Blüthen undedect. Baitſch BSotanik 2, Ch, | 3 Das | ndſiebenzigſtes Kapitel. Das Sol der Eiche, weiche im Anfang weig iſt, nachher aber bräuner wird, iſt härter als Nuß- baumbol;, und in der Näffe dauerhaft, Es läßt fich gut verarbeiten, und zur. Feurung brauchen. Die Rinde, deren Abſud (fo wie das Abſud des -- Holzes) nach Art des Griesholzes ſchillert, giebt braune Zarben, und wurde, da ſie bitter und hart ift, gegen Wechſelfieber, Stein und andere Kranfs beiten gebraucht. Die Blätter, welche leicht - und ſchnell purgiven, wurden gegen den Schlangenbiß, felbft von neuern, gerüßrht; auch dienen fie — terfutter. In Europa. 656) F. Ornus. MannasEjche, biahende Eſche. Die Blaͤtter ſind ſaͤgefoͤrmig gezaͤhnt, und die Blumen bedeckt. Aus der vorigen und der rundblaͤttrigen Eſche vorzuͤglich aus gegenwaͤrtiger, ſchwitzt ein koͤrniger zuckerartiger Saft hervor, welcher pas oder calabrifche Manna genennt, und noch häufiger durch beſonders unternommene Einſchnitte gewon⸗ nen wird. Sie iſt von verſchiedner Guͤte und £ dient theils zu einem Laxirmittel, theils gut Fefti ' 354 Benusung diefer Sanmties Mit einigen Unterfchiede zeigt fie Siem mit der vorigen viel Aehnlichkeit. Wir erhalten von 7 1) Hoͤlzer von verſchiedener Güte, been # I veve im Waſſer dauerhaft find, wir‘ D tar Einen 3 keit, und zum Glanz verſchiedener Zeugwaaren. m ; Ä In Ciüpenrope, "A 2% \ ER 4 $. RR —— — ie 2 A 2 fa Familie der Kaͤtzchenbaͤume. 355 2) Einen harzigen Theil, wiewol ſeltner als ‚ben den vorigen. 3) Einen berben, als den vorzüglichiten Bes ſtandtheil diefer Gewaͤchſe. 4) Noch andre faͤrbende Säfte, 5) Zuckerartige Weſen. 6) Mehlige und oͤhlige Saamen, deren Groͤße ſie nutzbarer macht, als bey den 3a pfenbäumen. 7) Diegiame Zweige, Ninden, und Hölzer. _ 3) Bäume und Sträucher, bie fich ſowol durch die Größe und Schönheit, als auch oft durch den Ueberzug und die Färbung empfeblen. | —“ Kapitel, Familie der rauchblättrigen Gereächfe "). sr Bennzeihen der Samilie G; iſt ſchwer, von diefen, gleichwol fo fehe ver⸗ wandten Gewaͤchſen, ein allgemeines Kennzeichen anzugeben, doch habe ich fie beyeinander gelaffen, da die Aehnlichkeiten fehr auffallend find, und wie verſchiedene Benutzungsarten hier ſehr deutlich, als or ee Eigenſchaften, bemerfen koͤnnen. Die Gewaͤchſe haben unvollkommne Bluͤthen, wie die vorigen und folgenden, die Geſchlechter ſind halb oder ganz Veh) auch * — die Ben EStaub⸗ 66 356 Siebenundſiebengigſtes Kapitel. Stoeubbeute ſind groß, nach der Eröffnung blaſen⸗ artig, und ſtehen auf mehrentheils feinen Faͤden; NN. 3 NR — 3% — 4 * die Stempel ſind einſaamig, denen in der vorigen Familie aͤhnlich, und die Kelche erwachfen mehren⸗ theils mit der Frucht, welche zuſammengedruͤckt, nußartig, und verſchloſſen iſt. Oft findet man an den Blumentheilen punktfoͤrmige Druͤſen. Die Blaͤtter ſind rauh, und an einer Seite ſchief; die Afterblaͤtter fallen ad. Die Gewaͤchſe find faftige, oder holzige Pflanzen, auch Straͤucher und Baͤume. Die Säfte find fehr verfchteden. | Dunduht, * $. 558. Gattungen A) Mit abgefonderten oder nur geballten Bluͤthen. CCCLI. Cannabis. Hanf, Die männlichen felchartigen Blumen haben fünf Stanbfäden, die weiblichen haben einen Kelch, der die nußs ; artige Frucht einfchlteßt. CCCLIV. Humulus. Hopfen. Die maͤnnli⸗ chen kelchartigen Blumen haben fünf Staub⸗ fäden, die weiblichen haben Schuppen, welche Fruchtkaͤtzchen bilden. ‚ECCLY. "Morus. Alaulbeerbaume * * maͤnnlichen Bluͤthen haben vier ——— die weiblichen aber zwey Griffel, und a Kelch, der zur Deere wird. Map a N Urtica. Neſſel. Die mine Bluͤthen haben vier Staubfäden, einen vier⸗ blaͤttrigen Kelch, und eine Druͤſe; die weibli⸗ "chen einen zweyblaͤttrigen Keich und. et »» Stempel mit einem Griff. er Ta "CCeLvwn. # . “ N |. rl Familie der vauchblättrigen Gewärhfe. 357 CCCLVII. Parietaria. Glaskraut. Die Zwits terbluͤthen haben vier Staubfaͤden; die weib⸗ lichen, fo wie jene, Stempel mit einer Narbe; beide Blüthen haben viertheilige Kelche. B) Mit fleiſchigen Fruchtboͤden, die die Blüthen verbinden. | - CCCLVII.\ Dorfewia. Dorftenie. Der fleis fhige Sruchtboden iſt ausgebreitet und offen; Die Bluͤthen find in ſelbigen eingeſenukt, und follen vierfädige Zwitterblumen feyn. »CCCLIR. Ficus. Seigenbaum. Der fleifchige Sruchtboden ift oben mit einem Nabel vers ſchloſſen, die unächten Zwifterblumen haben drey Staubfäden, und einen verfümmerten Stempel; die weiblichen haben zweynarbige Stempel; die Kelche ſind bey beiden einblaͤt— trig BR getheilt, d. 559. Wer£fwöürdige YIrten Br CCCLIII. CANNABIS. 657) C. fativa. Hanf. Me Blätter find 3 ‚gefingert, nz J Der Hanf wird beſonders wegen der zaͤhen Faſern gebaut, die von dem maͤnnlichen Gewaͤchs ſowol ‚ als von dem weiblichen genommen, wie beym teine bereitet, und zu Weber⸗- und Seilerar⸗ beit gebraucht werden. Ben. dem Roͤſten im Waſ⸗ ‚fer giebt er einen übeln Geruch von fich, verdirbt das Wafler, und zeige beraufchende Kräfte, deren ‚man fich im Drient wirflich. bedienen fol. Der Saame iſt ſowol zum Vogelfutter, als auch, ſeines 8 J fetten m * 358 Es ebenzigftes —* | fetten Oehles wegen in der um und iu Arʒney zu gebrauchen. —J— Stammt aus Perſien. CCCLIV.. o1 658) H. Lupulus. Hopfen. Das Ges | wächs ıft windend, die Blätter find gelappt. Der Hopfen hat viele Abänderungen, hinge⸗ gen der Hanf faſt keine. Der Hopfen wird wegen der balfamifchen weiblichen Zapfen gebaut, bie ben dem Bierbrauen feit langer Zeit unentbehrlich find, und dem Biere nicht allein eine beraufihende Kraft, ſondern auch eine längere Dauer verſchaffen. Jung dienen die Wurzelfproffen zur Speife, die ältere‘ Ranken Fonnen eben wie der Hanf zu groben Fäden’ beveifet, gemwebt und gefponnen werden. Wurzeln und Sproffen find verduͤnnende harncreibent 3 ‚ Mittel. > In Europe an Zaunen und am Grunde der Berge. CCCLV. MORUS. 659) M.alba. Weißer Maufbeerbaum, ‚Die Blätter find fehief herzförmig und glatt. In unfern Gegenden wird Diefer Baum bei ‚ger feiner Srüchte, als der Blätter wegen, gezogen, als welche die Hauptfache beym Seidenbau au: sma⸗ chen, und den Seidenwuͤrmern zur Nahrung dies nen. Aus den Früchten kann man Syrup und & “ fig machen. Das Holz kommt DOR von RR 12 Art gleich. ra u Aus Perſien. | TR 660) M. nigra. Sm Mauerbau Die Blätter find hergförmig und rau. —* * ENT. OR F Familie der rauchblaͤttrigen Gewaͤchſe. 359 Die Blatter dienen weniger zum Seidenbau; das Holz laͤßt ſich auf vielfache Art zu groͤbern Werkzeugen, und die ſaftige Rinde zu Stricken verarbeiten; die Früchte aber find, roh oder einge: macht, eine angenehme Speife. | Aus Perfien, | | 661) M. papyrifera. Papiermaulbeerbaum. Die Blätter find handfoͤrmig, die Früchte ſteifhaarig. | Die Japaner bereiten aus der jungen Rinde diefes Baumes verfehtedene Arten von Papier, Zeu- gen und Stricken; die Bewohner der Suͤdſeeinſeln aber verfertigen aus berfelben, durch Klopfen mit gerieften Werfzeugen, und Anfeucjten mit einem teim, Zeuge von verſchiedner Feinheit zu ihren Kleidungen. en Aus "japan, M. tinforia, aus Kamaica und Brafilien, liefert das fogenannte Gelbholz, - wovon das grüne Fuſtikholz nur eine Ybanderung feyn mag. * CCCLVI U Tic A. e 662) U. dioica. Gioße Neffe. Die Ge fchlechter find ganz getrennt, die Blätter find herzfoͤrmig, und ftehen einander gegenüber; die Blüthentrauben find gepaart. | Ein Unfraut auf gebauten Sande, das aber außerdem felbft auf vielfache Weiſe nutzbar werden kann. Seine Wurzeln verflechten fich und machen den ſchlechtſten, Fahlften Boden fruchtbar, auch dauern fie mehrere Kahre; die Sproffen fünnen als Salat, die jungen Pflanzen ald Kohl geſpeiſt, oder auch dem Viehe zum Futter gegeben werden. | 84 Die Sarbe angewendet werden. Im Arzneygebrauch ‚ wirft die Pflanze innerlich als Fühlend und. harn⸗ treibend, aͤußerlich aber wegen der Brennſpihen wie die übrigen als ein veißendes Mittel. In Zuropa, auf wüften. trocknen Dlägen, j 663) U. urens. Eiterneffel. Die Geſchlech⸗ ter find halbgetrennt, die Blätter find eyrund und ftehen einander gegenüber. Bon diefer ebenfalls brennenden Art hat man beym innerlichen Gebrauc) befondere — gegen die Lungenſucht und das Blutſpeyen erwartet. Iſt wie die vorige ein Unkraut. 664) U, pilulifera. Nömifche Meſſel. Die Blaͤtter ftehen gegen einander über, find oy förmig, fägenartig gezähnt, die Blüthen fie hen in rundlichen Bällen beyfammen. Die Saamen diefer heftig brennenden Meffel, welche in den Fruchtkaͤtzchen die Verwandtſchaft mit dem Maufbeerbaum und Hopfen zu zeigen fcheint, werden als urintreibende Mittel in den Apothefen aufbewahrt. Die Stengel find ebenfalls faferig. Suͤdeuropa. Eine hochwachfende Art aus ' Sibirien, die Aanfneffel, mit dreytheiligen Blaͤt⸗ fern CU. cannabina), befißt fehr zähe Faſern; und eine indianifche mit abwechjelnden langgeſtiel⸗ ten Blaͤttern (U. interrupta ) , dient in Indien — zum Blaſenziehen, indem ſie ſelbiges, wenn fie ftarf auf der Haut gerieben wird, RR ſchmerzhaf⸗ tes — bewirkt. cecrvn | un ' iösoften Mflanzen ‚haben de — die * Hanf und Flachs zu Faden, Geweben, und Pas ? pier zu brauchen find. Die Abtochung kann zur ne a ee EN ET EEE 1. Familie der rauchblaͤttrigen Gewaͤchſe. 36x = »ssCCCLVII. PARIETARIA. 665) P. ofhicinalis. Gemeines Glaskraut. - Die Blätter find eyfoͤrmig lanzenartig, die Blumenſtiele zweptheilig, die Kelche zwey⸗ blaͤttrig. Ein Unkraut, das mehr wegen der beſondern Elaſtieitaͤt ſeiner Staubfaͤden merkwuͤrdig iſt, als wegen feiner Kräfte, die erweichend und kuͤhlend ſeyn ſollen, und allenfalls noch im friſchen waͤſſeri⸗ gen Safte wirken koͤnnen. Im gemäßigten Europa auf alten Mauern. CCCLVIII. DORSTENIA. | 666) D. Contrajerva. Contrajervendorftes nie. Die Blüthenftengel find berourzelt, die Blaͤtter fiederförmig, faſt bandfürmig und _ | ——— gezaͤhnt; die Fruchtboͤden ſind vier⸗ 19. . 3 #3 Die Giftwurzel (Radix Contrajervae) wird von diefer und andern Arten derfelben Gattung (CD. Drakena, Houftoni) erhalten, .ift etwas bal- famifch, und machte zur Zeit der gifttreibenden Arzs neyen mehr Glück, als in der unftigen. | "in Südamerika, ECGLIR. "FICUS: | 667) F. Carica. Gemeiner Feigenbaum. - Die Blätter find handfürmig. | Der Baum, und die unzeifigen faſt giftigen Früchte, geben einen feharfen Milchfaft, der Außer: lich als ein Reinigungsmittel gebraucht werden kann, und am Feuer ſchwarz 4 Das merfwürdigfte | 5 an * * 362 Sieben undſiebenzigſtes Kapitel. | an ihm ſind die Fruͤchte, oder feuchtfbrmigen Bl menböden, und ihre Befruchtumd. Die weiblichen Früchte wachſen bey uns ohne Huͤlfe von Inſekten, fie geben aber feinen fruchtbaren Saamen. An den wärmern Gegenden werden fie durch Gallwes ſpen befruchtet, die fich in männlichen Feigen vers puppen, nachdem auskriechen, mit Gtaube be deckt fi ch begatten, und, um Eyer zu legen, in andere Feigen hineinkriechen. So wandern dieſe Inſekten durch drey, hinter einander im Sommer wachſende, verſchiedene Arten maͤnnlicher Feigen; wenn ſie aber aus der letzten auskriechen, finden ſie nur die ſpaͤtbluͤhenden weiblichen Feigen vor fich, und befruchten dieſelbe. Diefes wird bey dem Bau biefer Gewaͤchſe wohl bemerkt, ja es werden fogar vie Feigen mit Inſekten neben die weiblichen gehängt, Die alfo befruchteten Zeigen find weit beffer, als die, welche für fish reifen. Die Seigen bienen in ihrem Daterlande zur Speife, und fonft noch als eine füße und erweichende Arzney. In Südeuropa und Afien 668) F. Sycomorus. Maulbeerfeigenbaum. Die Blätter find herzformig rundlich und * radrandig, unten filzig. Die Fruͤchte dieſer Art, welche ſibenmel im Fahr zum Dorfchein kommen, werden, wie bey der porigen, durch Inſekten befruchtet, und find eine u Ze, WIEN angenehme Speiſe; ber Daum giebt mit feinem zaube einen großen Schatten, fein Holz ift gang unverweglich, und die Saͤrge der Mumien wurden aus ihm verfertigt. In Yegypten. 669) Familie der rauchblaͤttrigen Gewaͤchſe. 363 669) F. indica. Indianiſcher Feigenbaum. ie Vacer ſind lanzenfoͤrmig geradrandig und geſtielt; die Blumenſtiele ſtehen dicht bey⸗ ſammen; die Aeſte ſchlagen Wurzeln. Die ausgepreßte Rinde giebt eine Art von $unte, aber vorzuͤglich merkwuͤrdig iſt der Baum wegen ſeiner ausgebreiteten Zweige, unter denen mehrere Hunderte von Menſchen Platz haben koͤn⸗ nen. Hierzu dient auch F. Benjamina; und eine andre Urt, F. benghalenfis, macht mif den wur: zelnden und wieder ausſchlagenden Zweigen un⸗ durchdringliche Waͤlder. Alle dieſe Arten wohnen in Oſtindien. PR $. 560; | aubpttheile der eben erwähnten Gewaͤchſe. In Anfehung des Nugens find bey ihnen zu bemerfen ı) Zaͤhe Faſern zu Fäden, Geweben und Filzen. 2) Gewuͤrzhafte, zuweilen beraufchende Theile. 3) 5 fruchtartige Kelche und Blumen; 4) — Hoͤlzer. 5) Bäume zur —*— , zur Bekleidung, zum Acht⸗ chiundſebenzigſes Kapitel. x wi er ER ze esse . Achtundſiebenzigſtes Kapitel. Samilie der Ballblüthen 9. Kennzeichen der ae Ni. unvollfommnen Blüthen beftehen aus. Set | chen, wie in allen-folgenden Fronenlofen Gewächfen, und nicht aus Schuppen. Zum Unterſchied von den uͤbrigen ſind aber dieſe Kelche gruͤn, die Narben eins oder zweyfach, Die Frucht beſteht aus einer fla⸗ chen faamenfürmigen Nuß, Die Blattſcheiden ſind nicht vorhanden, oder undeutlich, und die Gewaͤchſe dieſer Familie findet man auf dem feſten Sande. _ Die Bluͤthen find oft Eopfformig zuſammengeballt. Die mehreſten find Gemuͤspflanzen, verſchiedene haben füße, herbe, oder ſalzige Theile, Einige f nd wohlriechend, andre narkotiſch. ER ’ J 6—— Gattungen. CCCLX. Blitum. Beermelde. Der Kelch iſt dreytheilig und wird beerenartig; er enthaͤlt einen Staubfaden, und einen Stempel, mit zwenfacher Narbe. CCCLXI. Spinaia. Spinat. Das männliche Gewaͤchs hat fuͤnftheilige Kelche mit fuͤnf Staubfaͤden, das ng viertheilige Kelche, » en ——— ) Oleraceae. Fig. 599. 590. 5 P r Familie der Bolbläthen 365 und in jedem einen Stempel mit vier Griffeln. Der Kelch wird hart. CCELRI. Atriplex. Melde. Die Blüthen e find an einem Gewächs von vermifchten Ge d fchlechtern; die Ziwitterblüthen haben fünfbläts frige Kelche, fünf Staubfäden, und niederges drückte Früchte; die weiblichen aber zwenbläts trige Kelche, und zufammengedrückte Früchte. Die Stengel haben in beiden Blüthen, wie in den nächitfolgenden Gattungen, doppelte Marben. en Chenopodium. Banfefuf. Die Kelche find fünfblättrig, haben fünf Staubfäs ‚den und niedergedrückte linſenfoͤrmige Früchte. CECLXIV. Beta. Mangold. Unterſcheidet ſich von voriger Gattung durch die zufammens gedruͤckte nierenförmige Frucht. . & CCCLXV. ‚Herniaria.. Bruchkraut. Unter feheidet ſich durch fünf unfruchtbare, zwiſchen fuͤnf fruchtbaren ſtehende Faͤden. CCCLXVI. Salfola. Sodekraut. Unterſchei⸗ det ſich durch die ſchneckenfoͤrmige Frucht. " CCCLXVI. Saltcornia. Salzkraut. Dieſe Gattung hat nur Einen Staubfaden „wie die erſtete; aber einen einblaͤttrigen bauchigen un⸗ „geteilten. Kelch. } | $. 563. Wertwürpdige Arten. * — ICOCCERFBLITUM. 2,30 B. capitatum. Gemeine Beermelde. Die‘ Bıtthenköpfehen find aͤhrenformig am Ai der Stengel juſammengedraͤngt. Dieſe Dieſe und eine andre Art; mit feittwärts ans — Blumenkoͤpfen CB. vingatum), welche bey beiden zur Zeit der Reife roth und ſaftig wer⸗ den, dienen eben darum zur Zierde | in den Bärten; doch koͤnnen die füßlichen Blumenföpfchen auch ge R fpeift werben. Zn verfcbiednen Gegenden. in Europa. CCCLXI. SPINACIA. 671) S. oleracea. Gemeiner Spinat, Die Sites find ftiellos. a Die jungen Blätter dieſes Krautes, wele mehrmal koͤnnen abgeſchnitten werden, geben ein bekanntes Gemuͤſe, das ſogenannte gruͤne Kraut; man hat zwey Abänderungen m it fFachellofen und mit glatten Saamen, wovon — am fi J in die Gerſtenſtoppeln geſaͤet und zu einem — gen Futter benutzt werden kann. 7 Man kennt das Vaterland dieſes — nicht. CCCLXII. ATRIPLEX. 672) A. hortenfis. Sorr / aufrechtſtehende Stengel ift PAR Bi traͤgt dreyeckige Blaͤtter. | Die Benutzung dieſer Pflanze iſt wie | 6 Spinat. Man hat aufer der meißlichen tofl und gelben aud) eine fchwarze Abänderung. Stammt aus der Tatarey, ri CCCLXI .CHENOPODIUM. a 673) Ch. Bonus Henricus. Guter Hat Gemeiner Öänfefuß. ‘Die Blätter find di „es pfeilförmig und geradrandig, — Familie der Ballbluͤthen. 367 Blattwinkeln ftehen die zufammengefeßten und blattloſen Blüthenähren. > Das junge ‚Kraut Fann wie Gemüfe, die Sproffen Fünnen wie Spargel gegeffen werden. Die Blätter hat man Außerlich als erweichende Mittel gebraucht. | 675) Ch. Botrys. Traubenfraut. Mohls iechender Gänfefuß. Die Blätter find laͤng⸗ ich und buchtig, die Bluͤthenähren blattios und vielfach zertheilt. Ein angenehm riechendes Kraut von einem, balſamiſchen Geſchmack, das man ſowol bey Brufts als Murterfrankheiten und bey Zufällen der. Rinder, als auch zur Vertreibung der Motten gebraucht Bat. Auf fandigen Gegenden in Südeuropa, 676) Ch. ambrofioides. Ungariſcher Thee. Gewuͤrzgaͤnſefuß. Die Blätter find lanzenfoͤr⸗ mig und gezähnelt, die Blüthentrauben find einfach und mit Blättern verfehen. Je * | Eben — ichtundſicbenmigſtes Kapitel — Eberfells von angenehmem Geruch, weswe⸗ en die Pflanze in ven Gärten gezogen wird. In Mierico und Portugal. I. 677) Ch. Vulvaria. Stinfmelpe, Bocks⸗ fkraut. Die Blätter find geradrandig, eyfoͤr— mig, und etwas rautenfoͤrmig, die Sahe, baͤllchen ſtehen in den Blattwinkeln. Ein ſtinkendes bocksartiges Kraut, das wol nicht ‚ohne Örund ehedem in hyſteriſchen — ten gebraucht wurde. Auf Rrautlaͤndern in Europa. u IR 678) Ch. fcoparia. Beſenfoͤrmiger Gänfe | fuß. Die Blaͤtter ſind geichbreit lanzenfoͤr⸗ | mig, flach und geradrandig. x 4 Auch diefe Pflanze foll Inſekten insbeſondere —* vertreiben. Uebrigens wird ſie in den Gaͤrten als eine ausdauernde Zierſtaude gezogen. In Suͤdeuropa, Japan, und China. geh CECLKIV. BETA 79) B. vulgaris. Gemeiner Man — * Blumen find zufammengehäuf. Man unterſcheidet die großen und Mönch to: PR Ruͤben, welche zerſchnitten und mit Eſſi ig ein⸗ 4 gemacht, werden; und Die gelben und grünlichen - Die Dlätter, und felbft die Wurzeln von diefer um ınd folgender Urt, dienen als Viehfutter, und Wir ) fen einen fügen Saft, der zu SR eingedi werden fann. — In Südeuropa an Seedrtei, 2 Ki — — — Cicla. Weißer Mangold, De ee fiehen zu dreyen beyfammen. j Die v⸗ * ⁊ | ü en ” RR — Familie der Ballbluͤthen. 369 \ Die weißen M. theilt man ein in den Schwei⸗ zermangold mit weißen Wurzeln und blaßgruͤnen Blaͤttern, und in die Dick- oder Runkelruͤben mit rothen Blaͤttern und weißen Wurzeln, die mit ros then Kreifen bezeichnet find. In Südeuropa. CCCLXV. HERNIARIA. 681) H. glabra, Glattes Bruchfraut. Das Gewaͤchs it glatt, und die Blüthenbällchen find aus vielen Blüthen zuſammengeſetzt. Die Pflanze iſt etwas ſcharf und zuſammenzie—⸗ hend; fie wurde wegen der letztern Eigenfchaft von den Alten bey Brüchen gebraucht, und wegen der erfteren kann ſie vielleicht im Steine und in der Waſſerſucht zutraͤglich ſeyn. , Doc) foll fie ſtark treiben und Behutſamkeit erfobern. Auf fonnigen Sandplägen in Europa, CCCLXVI SALSOLA. 682) S. Kali. Rauchblaͤttriges Sodafrauf, Der Stengel ift niederliegen® die Blätter find pfriemenförmig und ftachlig, die Blüthen ſtehen in den Blattwinkeln, und haben geränz derte Kelche. Diefe und faft die meiften Arten ihrer Gats fung, worunter felbft eine (S. fruticofa) in den Gärten zur Zierde dient, wachfen am Seeufer, und geben nach der Einäfcherung das mineralifche Lau⸗ genfalz des Meeres, wiewol vermiſcht mit andern Beſtandtheilen, in einer Art von Portafche, welche Soda genennt wird. Die beffere foll von dem ſpa— nifchen (S. fativa) erhalten werden, denn auch ans dre Strandgewächfe geben eine aber oft weit ſchlech⸗ tere Sode. Am eutopäifeben Meerſtrande. Batſch Botanik 2, Th. Aa CCCLXVII. * 370 Neunundſiebenzigſtes Kapitel. ECCCLXVI. SALICORNIA. 683) S. herbacea. Krautartiges Salzkraut, oder Glasſchmalz. Der Stengel ift Erautatz ‘tig, auggebreitet, und aus Gliedern zufamz- mengefegt, die am Ende zufammengedrädt, eingekerbt und gleichjam gefpalten find. Ebenfalls, nebit den Übrigen Mitarten, ein fodegebendes Strandgewaͤchs. Seine Sproffen werden ald Salat gegeffen, oder eingemachf, und die größeren Stengel find ein gefundes falziges Viehfutter. | . Am Meerſtrande in Europa und Nord⸗ amerika. — er u EEE EZ > nr ee — Neunundſiebenzigſtes Kapitel. Familie der Strohblumen 9. 7 | | | y b. 564. Bennzeichen der Samilie, DT on nn m Von den naͤchſt vorhergehenden wird fie ſowol durch die Blume, als durch die Frucht unterſchie— der. Der Kelch iſt ausdauernd, papier- oder ffrohartig, mehrentheils gefärbt, und von einem et was metallifchen Glanze. Die Frucht befteht aus } einer Kapfel, die in den meiften Fällen der Queere nach von einander geht. Wegen der Blüthe wers den daher viele. diefer Gemärhfe zur Zierde in den Gärten gezogen, 222 nr * AP — 6. 565. y) Amaranthi. Fig. 591-594. ° a | ri ur Familie der Strohblumen, 371 d. 565. Geattungen, A) Mit Staubfäden, die am Grunde mit einander verbunden find. \ CCCLXVIII. Gomphrena, Gomphrena Die Staubfaͤden ſitzen am Rande einer Roͤhre, die zwiſchen ſechs ſtachligen Blaͤttchen und einem zuſammengedruͤckten zweyblaͤttrigen Kelche befindlich iſt. CCELKIR, Celofia. Celoſie. Die Staubfaͤden find nur am Örunde verwachſen; zunaͤchſt um dieſelben ſteht ein fünf blaͤttriger ‚ und aus fen noch ein dreyblättuiger Keld). B) Mit frenftehenden Fäden, CCCLXX. Amaranthus. Amarantb. Der Kelch iſt einfach, drey⸗ oder fünfbläftrig. CCCLERXI. Plantago, MWegerich, Der Kelch if doppelt, und vierfheilig; der innere iſt roͤhrig. $. 566. Werfwiordige BEE CCCLXVIL GOMPHRENA.., 684) G. globofa. Kugelamaranth. Der Stengel fteht aufrecht, Die Blaͤtter find eyfürs mig lanzenartig, die Blumenkoͤpfe ftehen einz zeln, und ihre Stiele Haben zwey Blaͤttchen. Eine ſchoͤne Pflanze mit rothen oder fü lberwei⸗ ßen ausdauernden glaͤnzenden Blumenkoͤpfen, welche dadurch, ſo wie mehrere dieſer Familie, zur Zierde dient, und ſehr in die Augen fällt. Aus Oſtindien. Ya CCCLXIX. Li \ 372 Neunundſiebenzigſtes Kapitel, CCCLXIX. CELOSIA. 685) C. erittata, Hahnenfamm + Amaranth, Die Blätter find länglich eyförmig, die Blus | Mm menſtiele rundlich und geſtreiftz die Aehren laͤnglich. Unter mehrern Arten ihrer Gattung iſt dieſe in den Gärten Die gewoͤhnlichſte, in ihrer Schoͤn⸗ heit nähert fie fich der vorigen, unterfcheibet fich | -aber fowol durch die Sarbe, als durch Die mehren, theils hahnenkammfoͤrmige Blumenäbre, | ; h { J Aus Alten, CCCLXX. AMARANTHUS. | 686) A. Blitum. Meyer» Amaranth. Die Plumenbällchen ftehen an der Seite des Sten⸗ gels, die Kelche find dreytheilig, die Blätter eyfoͤrmig, an den Enden eingedruckt; die Stengel breiten fih us. F Diefer Amaranth und der grüne CA. ri j welche ſich durch das Fohlarfige Anfehen — —— den, koͤnnen als Spinat dienen, und die Saamen find zur Gruͤtze und als Hirfen gebraucht worden, wozu die von folgender Art vielleicht eben fo ans wendbar find. Im gemäßigten Europa. 687) A. caudatus. Fuchsſchwang ·Ameranth. Die Bluͤthen haben fuͤnf Staubfaͤden, und bilden zuſammengeſetzte, dichte, wahenfürmis 3 ge, fehr verlängerte herabhängende Trauben. ‚Wegen der papierartigen, in lange Schwänze gedrängten, gefärbten und glänzenden Blumen —* dieſe Art nebſt andern, die darin mit ihr uͤberein⸗ — in den Gaͤrten gezogen. Dieß ſelb Familie der Strohblumen. 373 | ſelbſt mit dem dreyfarbigen (A. tricolor), der der porigen Art mehr verwandt iſt. In Rußland Oſt⸗ und Weftindien, Cccrxxi. PLANTAGO. " 688) P. major. Großer MWegerih. Die Plätter find enförinig und alatt, der Blumen- fchafft ift rundlich, Die Bıüthen liegen an der Aehre ziegelfbrmig übereinander, Das Kraut dient, wie von den folgenden, zum Futter fürs Dieh, die Saamen aber für die Bear In Europa und Japan an den Wegen. 689) P. media. Nauber Wegerich. Die Blätter find eyfürmig = fanzenartig und bez haart, Die Achre ift walzenfoͤrmig, und ihre Bluͤthenſchafft rundlich. Dieſe und die vorige Art iſt zwar ein Futter—⸗ kraut, verdrängt aber beffere Suttevarten durch die ausgebreiteten Blaͤtter. In Europa auf ſonnigen trocknen lei⸗ migen Triften. 690) P. lanceolata. Spitziger Wegerich. Die Blätter find lanzenförmig, die Aehre ift — und eyfoͤrmig; ihr Blüthenſchafft eckig. Alle drey erwähnte Arten haben keinen merk⸗ lich unterfcheidenden Geſchmack, und nur der einges dickte Saft verräth einen Salzgehalt. Man hat fie als Wundpflanzen gebraucht, fie zum Kühlen und kindern aufgelegt, und ihnen sufammenziehende und mehrere, aber wenig wahrfcheinliche Kräfte zugeſchrieben. Fe trocknen Seldern in Europa, Red 691) / 374 Neunundſie ebenzigftes Rapitel, 6 91) P. Coronoms. Kraͤhenfuß⸗Wegerich. ’Klätter find fteichförmig und sesähn, der Bluͤthenſchafft ift vundlich. J Die Blätter dienen zu Salat, fo wie von ei⸗ ner andern ebenfalls an der See wachfenden Art, - dem Seewegetich (P. maritima), welche auch Klee zum Pferdefutter in England gebaut wird. Auf biefigen Plägen und am Seeſtrande . in EKuropa. ; 692) P. Pfyllum. Floͤhkraut. Der Sten⸗ 4 gel iſt Aftig und Erautartig, Die Blätter find etwas gezahnt und zurückgefrummt, Die Blü- thenföpfe find bläfterlos. Die Alten hielten den Saamen diefer Pflanze für giftig, erihat eine Schärfe, die man ſchmecken, und durch Weingeiſt ausziehen kann, aber dennoch iſt er nach hinreichenden Erfahrungen wegen feines Schleimes innerlich und äußerlich ein einwicfelndes und linderndes Mittel. Er foll auch zur Farberey dienen koͤnnen. 3 In Suͤdeuropa ‚ zvoifchen dem Getreide. | — 375 — u 2 Achtzigſtes Kapitel, Familie der Ampferartend. §. 567. Kennzeichen der Samilie — —9 Di⸗ großen, meiſt papierartigen, Scheiden am Grunde der Blattſtiele, und die mehrentheils dreys narbigen Stempel, welche zu dreyecfigen nußartis gen Früchten reifen, unterfcheiden dieſe Familie. Ausnahmen, welche ſowol hier als bey den vorigen anzutreffen ſind, machen es wahrſcheinlich, daß die unvollkommnen Bluͤthen noch nach andern Ruͤckſi ich⸗ ten, als nach den angezeigten zu ordnen waͤren. 368. Gattungen. CCCLXKIL. Rheum. Rhabarber, Der Kelch ift Fronenartig, aber ausdauernd, einbläftrig und fechstheilig. CCCLXXIII. Rumex. Ampfer. Der Kelch iſt ſechsblaͤttrig, und enthaͤlt ſechs Staubfäs den, wie bey voriger Gattung. CCCLXXIV. Polygonum. Anöterig. Der Kelch iſt fuͤnfblaͤttrig. Fuͤnf bis acht Staub⸗ faͤden. N Ya 4 d. 569, 3) Vaginales, Fig. 595 - 604. 370 Acchtzigſtes Kapitel. — — —— —1— merrwardige ware CCCLXXI. RHEUM. 693) Rh. Rhaponticum, BR Die y Blätter find glatt, und ihre Stiele etwas ger furcht. Dieſes Gewaͤchs giebt eine von den unächten Nhabarberwurzeln, die Rhapontikwurzel, welche, ſo wie die uͤbrigen, mehr den beſtaͤndigen herben, nicht aber den fluͤchtigen wirkſamen Theil der Rha⸗ barber enthält. Die Blätter Fonnen wie Spinat Hegeflen werden. In Thracien und Scythien. 694) Rh. Rhabarbarum. Krausblättrige Rha⸗ | barber.. Die Blätter find etwas behaart ‚ die Stiele Derfelben ungefurcht. Diefe Art hielt man ehedem für biejenige, wel⸗ che die aͤchte Rhabarberwurzel lieferte. Die jungen unaufgebrochnen Bluͤthenbuͤſchel ſollen von dieſer und folgender Art wie Blumenkohl zu genießen feyn. Die Wurzel von ihr und dem Rh. compactam kom⸗ men der von folgender am nächften, fie find nebft derfelben und den unächten Rhabarberwurzeln zum Faͤrben anwendbar. In China und Sibirien. 695) Rh. palmatum. Aechte Rhabarber. Die Blätter find handförmig und zugefpißt. "Die achte Rhabarberwurzel kommt von dieſem Gewaͤchs, unterfcheidet fich durch das flüchtige aus feerende Weſen von den unaͤchten Arten, iſt aber wegen des herben Theils zugleich ſtaͤrkend, und ein — vortreffliches gelindes Heilmittel, das nur frocfnen Naturen u ganz zutraͤglich iſt. Sie wird nicht allein Familie der Ampferarten. 377 allein von China auf verſchiednen Wegen zu ung” gebracht, fondern auch in Europa an mehrern Ge genden gebaut, wiewol letztere weniger Eräftig feyn foll. Sie giebt, wie die Gilbwurz, eine gelbe Farbe, welche durch Zufäge verftärft werden Fan, und von den Kirgifen gebraucht wird. An der chinefifchen Mauer. CCCLXXII. RUMEX, 696) R. Patientia. Garten-Ampfer. Die Btüthen find Zwitter, die Kelchlappen find ungezähnt, und nur einer derfelben hat ein Korn; die Blätter find eyförmig lanzenartig. Wird in den Gärten gejogen, und als Spi⸗ nat genußt. Im mittlern Europa. 697) R. fangnineus. Blut-Ampfer. Die Blüten find Zwitter, die Kelchlappen find wie bey Der vorigen Art; die Blätter find herz⸗ foͤrmig lanzenartig. Eine fhöne Art mit vortrefflich geaberten Blaͤttern, die ebenfalls zum Gemuͤſe dient. Aus Virginien. 698) R. eriſpus. Krauſer Ampfer. Die Btüthen find Zwitter, die Kelchlappen unge⸗ zahnt, aber gekoͤrnt; die Blaͤtter lanzenfoͤrmig, ſpitzig, und gewellt. Dieſer iſt zum Gerben brauchbar, ſo wie mehrere Arten dieſer Gattung, 25 einen her⸗ ben Stoff enthalten. In Europa. 699) R. acutus. Spitziger Ampfer. Bluͤthen und Kelchlappen wie bey voriger Art; Die Blätz ter find herzfoͤrmig, länglic), und zugefpigt. ' Ya: Die N 378 Actlofies Kapitel. gelbe, 2 Sean zu rd Meran von 4 erprobfer Dauerhaftigfeit fiefert. Weniger wird fie als eine ſchwache unachte Rhabarber gebraucht. 7 Man will fie, wie die Wurzel der vorhergehenden Art, mit Nugen äußerlich in Hautkrankheiten ans -⸗ . gewendet haben. | J— Auf feuchten Plaͤtzen in Europa. j _ 700) R. aguatieus. Waſſer⸗ Ampfer. Die Bluͤthen find Zwitter; die Kelchlappen ohne , Zähne und Körner; die Blätter hergförmig, 2 "a und fpißig. J Von dieſer Pflanze wurde die herbe Wurzel, als Radix Herbae britannicae, gegen Geſchwuͤre, 3 Mundfäule und Blutflüffe gebraucht. In Europa an den Ufern der Fluͤſſe und Teiche. 701) R. feutatus, Schildfoͤrmiger, oder franzoͤſiſcher Ampfer. Die Bluͤthen ſind Zwit⸗ ter, die Blätter herzfoͤrmig ſpießfoͤrmig; der Stengel iſt rund. ri Die fauerlichen Blätter dienen zur Speife, TE weswegen diefe Art in den Öärfen gezogen wird. Im mittleren Europa zwiſchen Steinen 702) R. alpinus, Alpen» Ampfer. Die Plüthen find theils unfruchtbare Spitterbifts | then, theils meibliche; die Kelchlappen find ungezahnt und ungeförnt; die Blätter herzfor⸗ Fi mig, ſtumpf und runzlig. u E Die Wurzel von dieſem, vom Garten: — Waſſerampfer, iſt verſchiedentlich unter dem Nas men der Moͤnchsrhabarber verkauft und ange worden 3 In Suͤdfrankreich und der Schweitz CDXIII. Baſella. Baſelle. Die Krone iſt ein, A blaͤttrig ſiebenlappig und ungleich, fie ent⸗ haͤlt fuͤnf Staubfaͤden, und einen dreynar⸗ 9— bigen Stempel. Auf dieſem wird eine ein⸗ ſaamige Nuß, welche die mit der Reife fa tig werdende Krone, wie eine, Deere —— | ſchließt. 9 CDxIV. ⸗ Gattungen mit unvollkommuer Bluͤthe. 395 CDXIV. Cuſcuta. Slachsfeide, Die Krone iſt einblätfrig, vier⸗ bis fünftheilig, enthält vier bis fünf Staubfäven, und einen Stempel mit zwey Griffen. Die Frucht iſt eine zwey⸗ faͤchrige Kapfel. CDXV. ‚Cafyra. Range. Die Krone ift ein blättrig, und fechstheilig, enthält neun Staub; fäden, und einen Stempel mit einem Griffel, der eine undeutlich dreylappige Narbe trägt. Die Frucht ift eine einfaamige Steinfrucht. | $. 575. | Merkwuiürdige Arten. CCCLXXXV. ARTOCARPVS. 725) A. ineiſa. Wahrer Brodtbaum. Die Blaͤtter haben Einſchnitte. Man hat von dieſer Art des Brodtbaumes ſowol eine wilde Abaͤnderung, welche Saamen traͤgt, als eine zahme, wovon man ebenfalls zwey Neben—⸗ forten, mit Saamen und ohne Saamen hat, die überdieß nach der Figur der Früchte und der. mehs rern oder mindern Vollkommenheit der Saamen weiter abgetheilt und benennt, auch nach gewiſſen Berfchiedenheiten bald in der, bald in einer andern Gegend häufiger angetroffen werden. Der Baum ift vorzüglich eine Wohlthat des füdlichern Indiens der alten und neuen Welt, indem. er mit weniger Mühe gebaut wird, und fo große Früchte liefert, daß etliche Bäume zum Unterhalt eines Menfchen Binreichen. Das Marf der Früchte wird in eine ſaure Gährung geſetzt, dieſer ſaure Teig in Kugeln geformt und zu Brodt gebacfen; ‘oder es wird auch friſch, da es mehlig und locker iſt, ohne vorherige Gaͤhrung gebacken und genoſſen; weder roh, 0 vo 396 3weyundachtzigſtes Kapitel, vollfommen reif ift die Brodffrucht zue Speife tauglich. Außer derfelben find auch die Stämme zur Seurung, das Holz zum Derarbeiten, ver Splint zu Zeugen, vie Dlätter zum Einwiceln ° beym Backen, und zu Zeppichen, vie abgefallnen männlichen Kolben zu Zunvder, und der Saft des ” Stamms mit einigen Zufägen zu Bogelleim und zu Kitt anwendbar. J Auf den ſuͤdlichen Inſeln des indianiſchen und ſtillen Meeres. Man Hat noch eine Art, den Jakka⸗Brodtbaum (A. integrifolia), wel⸗ her auf Zeylon, Malabar, und Coromandel gefuns den wird, und eßbare Früchte liefert. rt CCCLXXXVIL CASUARINA 726) C. eqnifetifolia. Gafuarbaum. Die: Blätter find nadelfürmig; die Quirle, welche ' — bilden, ſtehen nahe bey ein⸗ ander. Ein Baum, der von den Bewohnern der ‚Süpfeeinfeln um ihre DBegräbnißpläge gepflanzt wird, und ſowol in Farbe als Geftalt mit dem Aus⸗ druck diefer Derter harmonirt. Aus dem harten ; Holze werden Streitfolben und andre Geräthe vers fertigt. | DB CCCLXXXVIL LIQUIDAMBAR. 727) L.Styracifiuar fiquidamberbaum. Die” Plätter find handförmig gewinkelt, ihre Lap⸗ pen find ungetheilt und fpißig. y Ein ſchoͤner hoher harzreicher Baum, der ſo⸗ wol den flüffigen (nicht den feiten) Storar, als den flüffigen Amber, welcher leßtere weit koſtbarer ift, liefern foll, und von dem mwahrfcheinlich die MWeihrauchrinde (Cortex Thymiamatis ) ebenfalls i ihren Urfprung hat. ‘Die Zweige des Baums Dies nen 2 Gattungen mit unvollkommner Bluͤthe. 397 nen zum Räuchern, das Holz kann zwar verarbeitet werden, aber es wirft fich zu flarf. In Pirginien und Merxiko auf feuchten Gegenden. CCCLXXXVII. PLATANUS. 728) P. occidentalis. Abendlandifcher Plata nus. Die Blätter find lappig. Es iſt nicht gewiß, ob diefer bon dem morgens laͤndiſchen, der handfürmige Blätter trägt, der Art nach) verſchieden fey. Beide find vortreffliche großs blättrige Zierbaume für die Gärten, wachfen fchnell, und find auch wegen des Holzes nutzbar. Der abendländifche, der in unfern Gegenden dfterer am ‚gepflanzt wird, wirft jährlich feine Rinde ab. Deer morgenländifhe wächft in Afien und am Griechenland; der abendlaͤndiſche in Nord⸗ amerika. CCCLXXXIX. MVRICA. 729) M. Gale. Gemeiner Gagel. Die Blaͤtte ſind lanzenfoͤrmig, etwas ſaͤgenartig gezaͤhnelt; der Stamm iſt ſtaudig. Aus der Rinde, den Zweigen und Blaͤttern ſchwitzt ein oͤhlig klebriges und wohlriechendes, dem Wachſe aͤhnliches Weſen, nur in geringerer Menge als aus dem folgenden. Der wohlriechende Strauch vertreibt die Motten, wenn man Zweige Davon zwi⸗ u die Kleider legt, und das Pulver deſſelben ann unter wohlriechende Salben fommen. Die Srüchte vertraten vor dem Gebrauch. des Hopfens feine Stelle, aber das Bier befam davon eine wis drige Bitterfeit, und erregte Kopffchmerzen. - Auf feuchten Plägen yon He und Yrordamerika, —— GER | 730) J * ss Zyweyundachtzigſtes Kopie a 730) M. cerifera, Wachsbaum. Die Bär 4 re find lanzenfürmig, etwas fügenartig ea f Beh, der Stamm ift baumartig. - Aus den Früchten wird durch ge ein ſchmutziggruͤnes gerinnendes Oehl oder Ta erhal fen, das durch Laͤutern eine ſchoͤnere Sarbe neßft eis niger Durchfichtigfeit befommen, und zu fichtern, Eeife, und Pflaftern gebraucht werden Fann. Di h Sichter riechen angenehm, und ihre Tropfen machen Feine Slecfen; aber die Bereitung wird mehr a u tiebhaberen als zum Bortheil vorgenommen, und bey uns geben die Früchte Fein Talg. | Aus Penjylvanien, Pirginien und w rolina. | CCCXC. CYNOMORIUM. 731) C. coceineum. Maltheſerſchwamm. Ein ausſaugendes Gewaͤchs, das einen An lichen fleifchigen, blos mit Schuppen und unvolk kommnen Blüthen befegten Körper vorftellt. Sein Saft ift zufammenziehend, und blutroth, welche Farbe aud) das Ganze nad) dem Trocknen —7 Man hat dieſes Gewaͤchs gegen Blut⸗ und Bau fluͤſſe, auch gegen die Schwaͤche des Bates angewendet. 4J Auf Jamaika, und an verfebiednen Re J ſten des mittellaͤndiſchen Meeres. — CCCXCI. CECROPIA. Re 932) C. peltata. Schildblaͤttriger Kanonen baum. Die Blätter find ſchiſdformig und lappig. | ——— und Zweige dieſes Banines fi Buch, ! zingelt, und bey jedem Ringe befindet fich inmwene ⸗ big eine Queerſcheidewand. Die großen fchilofo h migeh Blätter find eine: vorzüglich Nahrung ni 4 591 —4 Gattungen mit unvollkommner Bluͤthe. 399 At, oder dreyklauigen Saufthieres, und aus dem Softe des Baumes wird am Amazonenfluffe eine Art des efaftifchen Harzes bereitet. Suͤdamerika. CCCXCII. EXCOECARIA. 733) E. Agallocha. Blindbaum. Der krumme und knotige Stamm hat meiſt freyliegende Wurzeln, und enthaͤlt einen brennenden Milchſaft, der beym Umherſpritzen, wenn der Baum gefällt wird, an Menſchen heftige Schmerzen, Ent⸗ ae Geſchwulſt, und fogar Blindheit verurs Seewaffer wird für das befte Öegengift ges E.. Sm Alter folder Baum in feinen Hohluns gen, befonders ſtatt des Splintes, ein benzoearfiges Harz enthalten, auch foll er, wo nicht alle, doch einige Sorten des Adlerholges Tiefern, Auf Amboina. | CCCXCH. HIPPOMANE. 234) H. Mancinella. Gemeiner Mafchenills Baum. Die Blätter find eyfürmig, ſaͤgefoͤr⸗ mig gezähnt, und haben am Grunde zwey Drüfen. Auch diefer Baum führt eine aͤtzende Milch, weswegen feine Fällung eben fo gefährlich ift, und mit großer Vorſicht, erft nach einiger Austrocknung des Baumes, unternommen wird. Dieſe Schaͤrfe zieht auf der Haut Blaſen, erregt Geſchwulſt und heftiges Zucken, iſt beſonders den Augen gefaͤhrlich und macht ſelbſt auf der Waͤſche Brandflecken. Auch der Thau, der von den Blaͤttern faͤllt, und der Rauch des Holzes iſt ſchaͤdlich; das trockne Holz wird verarbeitet, doch muß man fich daben fehr vor den Spaͤhnen in Acht nehmen. Ehedem Pe feis J \ 400 ¶ Zweyundachtzigſtes Kapitel, m Pfeile mit dem Safte vergiftet. Nur gewiſſe Krab⸗ Pa fich bey Diefem Baumesauf, und werden, wiewol nicht mit vollfommner Gemwißheit, auch fir giftig gehalten. | —IJ 4 Auf den Caraiben, an feuchten Stellen. CCCKCIV. JATROPHA. . 735) J. Manihot. Caffabi. Die Blaͤtter ſind handförmig, mit lanzenförmigen, glatten, geradrandigen Lappen. —— Bon der Wurzel, deren Milchſaft ein füßes, Gefchwulft erregendes, toͤdtliches Gift iff, wird‘ feit alten Zeiten das weftindifche Brodt verferfigt, indem man fie rafpelt, auspreßt, trocknet, fiebt, und in platte Kuchen formt. Aus diefen Kuchen kann auch, wiewol nur auf eine fehr fehmüßige Art, ein beraufchendes Bier gemacht werden, In Huns ° gersnoth werden die gefochten Blätter ohne Schas a den gegeffen, felbft der giftige Mitchfaft wird dur) Kochen unfchädlich. Man hat mehrere Abaͤnderun⸗ gen diefer Wurzel, auch eine ohne Gift, die aber ” nicht zum Brodte, fondern nur zum Kochen taugt. RF 4 * In Suͤdamerika. ae 736) .]. elaftica. Federharz⸗Jatrophe. Die Blätter ſind dreyzaͤhlig, Die Blaͤttchen find el⸗ liptiſch, geradrandig unten grau, und ſtehen auf langen Stielen. REN WVorzuͤglich von diefem Gewächs wird, das elas ftifche Harz, Federharz, Lederharz, Caouthoue u. f. w. gewonnen, ob es gleich auch vom andern ins dianiſchen Bäumen kommt, und felbft aus den Mi ftelbeeren gezogen werden Fann. Aus dem elaſti⸗ fchen Harze werden an Ort und Stelle Gefäße ver ‘fertigt, bey ung aber läßt es ſich nur-auf Ähnliche Weiſe formen, nachdem es in deſtilücccac ; ‘ und mr, . > E J - Gattungen mit unvolllommner Bluͤthe. 401 und —55— aufgeloͤſt worden. Es dient zu waſ⸗ BEN laftifchen, umfchließenden und faugenden faßen, zum Meinigen des Papiers, und zum Be der Catheter und Luftballons. Aus Guiane, CCCXCV. CARICA. 737) C. Papaya. Papay⸗ Baum, Die Laps pen der. Blätter find buchtig. Ein Baum, deſſen große ſchwebende Blätters frone mit den herabhängenden gelben Fruͤchten ein vortreffliches Anſehen hat. Die Fruͤchte werden zwar roh wie Melonen gegeſſen, doch ſind ſie nach dem Kochen zutraͤglicher; noch unteif u und milchend werden fie wie Öurfen eingemacht. Der Baſt des vertrockneten Baumes dient zu Stricken, der hohle Stamm zu Dadırinnen. _ Die Neger brauchen die Blaͤtter ſtatt der Seife, aber die Stiele derſelben zu Pfeifenroͤhren. In Oſt⸗ und Weſtindien. — CROTON. 38) C. Cafggbille. Cafcarillen » Croton. ı Die Blätter find Tanzenförmig, fpißig , gerads vandig, geftielt, und unten filzig; der Stamm iſt baumartig. Die gewuͤrzhafte Caſcarillrinde wird auf eine aͤhnliche Weiſe, wie die Chinarinde, bey Nerven⸗ and Muf kelſchwaͤchen, ‚ als Bauchfluͤſſen, Wechſel⸗ fiebern ‚und Kraͤmpfen gebraucht. Sie dient auch aͤußerlich zum Raͤuchern , und hat einen angeneh⸗ men Geruch, fo wie auch C. Benzoe und balfami- ferum wohlriechend find, wovon letzteres zu einem Brandwein deſtillirt wird, erſteres aber nicht das Benzoeharg ftefert. | Ä In Amerika, Ba 2 Dash Botanik 2. pTh. Cc239) c J 402 Zweyundachtzigſtes Kapitel. 39) C. tindorium. $acınussEroton. Die Blätter find rautenfoͤrmig und ausgefchweiftz . die Kapfeln hängen herab, der Stengel iſt krautartig. Der ausgepreßte Saft dieſer Planze if dun⸗ kelgruͤn; man tunkt Lappen in denſelben, trocknet und haͤngt ſie hierauf uͤber faulenden Urin, fie blau werden. Aus dieſen fappen wird erſt der lackmus gezogen, in vierecfige Stücke geformt, und zu vielerlen Färbegebrauch angewendet. J Säuren iſt die waͤſſerige gehörig verduͤnnte Aufl⸗ ſung unter allen blauen Pflanzenſaͤften am empfind⸗ | lichiten. Der tadmus befigt eine beträchtliche Schärfe, und ift daher ben innerlicher Anwendung verdächtig; er wird übrigens nicht allein aus diefer Pilanze, fondern aud) aus der Orfeille gemacht, Bey Montpelliet. 740) C. Sebiferum. Talg Croie; Die Bräter find rautenartig eyförmig, zugefpikt, geradrandig und glatt Bon dem Fleifche ve ichte oll, nach) 9 becks Berichte, das Talg zu den! Pjfsichtern der Ehinefer erhalten werden. An feuchten Stellen in China. sn ı w Pr 741) .C. Tiglium. Purgie-Eroton. Kıdtier find eyförmig, glatt, zugefpigt, um fügefürmig gezähnt, der Stamm it ba artig. Sraamen und Holz, Die Purgirförner, 2 das Purgirholz (Lignum moluccanum, pavanum) find fehe fcharf, mechen heftige TREE, we; ‚werden nicht mehr gebraucht. In Oſtindien. — — Gattungen mit unvollfommner Blüthe, 403 C. laeciferum. $ads Eroton. Die a find eyförmig, filig, fügenartig ges sähnt , und geftielt; die Kelche find filzig. Eine Art von Schildlaus baut ſich ihre Zellen an * Zweigen dieſes Baums von einer rothen und harzigen Materie, welche Huͤllen den Stocklack ausmachen, und in Tafel⸗ over Schelllack koͤnnen geſchmolzen werden; aber eine dritte harte und zum Theil in Waſſer auflösliche Urt, das fürnige Gummilack, feheint einen andern Urfprung zu has ben, und ift im Arzney- und Färbegebrauch, da jene barzigen Sorten nur zu Firniß und Siegellack dienen. Der Baum felbft hat übrigens fcharfe, | N erregende Säfte. Aus Oſtindien. CCCXCVII. RICINUS, 743) R. communis. Gemeiner Wunderbaum. Die Blätter find fhildförmig, etwas hand» förmig, und fägenartig. Den ung wird diefes Gewaͤchs zur Zierde ge⸗ zogen. Seine Saamen beſitzen in der Schaale ein heftig purgirendes Gift, wovon ſich beym Preſſen und Kochen ein Theil dem milden Oehle der Kerne beymiſchen und ſelbige zu einem gelinden Purgir⸗ und Wurmmittel machen mag. Andre empfehlen, um ſicherer zu gehen, die Abſonderung der Schaale vor dem Preſſen. Das Oehl dient uͤbrigens zum Brennen und beym Zuckerſieden. Aehnliche, wies wol weit heftigere Kraͤfte zeigen die Saamen von Jatropha Cureas, dem Purgirnußbaum, welche das draſtiſche Hoͤllenoͤhl liefern, und einen eßbaren Kern unter einer toͤdtlich giftigen Schaale verbergen. In Oſt⸗ und Weſtindien, auch in Suͤd⸗ 6 Er a CECKCVIL. % Zweyundochtztgſtes Kapitel, © er .CCCXeVvit. EUPHORBIA. — Er — 744) E. ofücinarum. Ehphorbien Wolfs⸗ 4 "mie, Das Gewächs if ganz nackt, hat viele Ecken, und gepaarte Dormen, Diefe Art, welche, wie die folgende, vieles 4 von dem Anſehen der Fackeldieſteln zeigt, beſitzt ei hen Milchſaft, deſſen Schärfe Brennen evvegt, Blaſen zieht, felbit die Leinwand zerfrißt, und wel cher verdieft das gummöfe Eupporbienharz liefert, das im Anfang fall gar nicht ſchmeckt, aber nachher | ‚eine kaum tilgbare Schärfe außert. Sein arzneyi⸗ ſcher Nutzen iſt, diefer Schärfe wegen, faſt blos auf alte Geſchwuͤre und den Beinfraß — In Afrika. 745) E. Caput Meduſae. Meduſen / Wolfs⸗ * Das Gewaͤchs hat keine Dornen; es iſt mit ſchuppig uͤbereinander liegenden Hoͤ⸗ ckern beſetzt wovon jeder ein ſteichfͤrmiges Blaͤttchen traͤgt. Es kommt wegen der ſonderbaren Geſtalt zu— weilen in den Gaͤrten der tiebhaber vor. 2 Zus Aethiopien. 746), E. Ipecacuanha. Re milch. Der Blumenſchirm iſt zweytheilig, Die ‚einblüthigen Blumenftiele fteben in den Win⸗ Zen, und find fo lang als Die lanzenförmigen | gradrandigen Blätter 55: De „Stengel fie aufrecht. Von dieſer Art ſoll die — Drug —— Canada, Dieginien, 5 | 747) E. Peplus. Runde Wolfewilch— dDa Blumenſchirm iſt dreytheilig, hierauf zweythei⸗ lig; A SInmEUH Ich ſind — die 8 irn _ Gattungen mit unvollkommner Blüthe, 405 Blaͤtter find geradrandig A umgekehrt eyfoͤrmig und geſtielt. Die Plane fr ein Unfraut 9 PR ae fande. ai Europa, .. \ 748) Ex Lathyris. —— Woltsmilch⸗ Die Blumenſchirme find viertheilig, hierauf — die geradrandigen Blaͤtter Fan ‚einander gegenuber. Die Mitch der Pflanze, weiche ſelbſti in Sir 3 nicht übel ſteht iſt ſcharf und blaſenziehendz ſie dieut zur Reinigung der Geſchwuͤre und iſt mit Milch, die davon oth wird, ‚zur Schminke ges braucht worden. , Die Saamen, die Springs Oder Purgirförner ſind außerordentlich Fe / In Suͤdeuropa. 40) kE. Ecula Gemeine Wolfsmilch. Die | - Bfumenfehiene find vieläftig, hierauf zwey⸗ theilig, Die Slumenhüllen find. faſt herzfoͤrmig, die Schuͤppchen des Kelches zweyhoͤrnig, die Blaͤtter gleichförmig, und die Seitenzweige bluͤthenlos. Die Wolfsmilchrinde, welche ſowol vom Stengel als von der Wurzel abgezogen wird, kommt nicht allein von dieſer, ſondern auch noch von mehs rern Arten CE. paluſtris, Cyparitlias , heliofcopia, Peplus, duleis, characias), und ift von einer aͤhn⸗ lichen heftigen Wirfung wie das Euphorbiengummi, Daher man fie mit Zitronenfaft und andern Säuren zu mildern gefucht, und nur: ben Ueberfluß von | | Schleim und Kahl als ein — Mittel gegeben hat. Im mittlern Europa, ee , we 37. . CCCXCAR. 406 Zweyundachtzigſtes Kapitel, ‚ECCXCIX. MENISPERMUM. F 7 750) M. Cocenlus. Fiſchmondſ⸗ me. Die | Baker find herzförmig, einged - hend; der Stamm ift zerriffen.. | Die getrocneten Beeren, welche einen bit, tern ſcharfen Geſchmack, und,‘ wie die Blumen, einen widrigen Geruch haben, werden Fifchförner genennt, haben fic) durch Feine fichere Beobachtung als ein Gift für Menfchen gezeigt, und hoͤchſtens Ausleerungen verurfacht; fie werden zur. Vertrei⸗ bung des Haufungeziefers und unter Dem Koͤder zum Betaͤuben der Fiſche gebraucht. | Aus Öftindien. Eine andre Art aus Rord⸗ amerika, M. candudenfe, kommt zuweilen in Gaͤr⸗ ten vor, und dient zu Bekleidungen. CD. MERCURIALIS. 751) M. annua. Jaͤhriges Bingelkraut. Der Stengel ift armförmig, feine Blätter - find glatt, die Bluͤthen ftehen in Aehren. Ein Sartenunfraut, das trocken gar Feine, und frifch höchftens wegen feiner Wäßrigfeit benm Den Gebrauche kuͤblende und erweichende Kraͤfte efißt | wg el ſchattigen Plägen im gemäßigten urop 75 M. perennis. Dauerndes Bingelkraut. Der ——— iſt ganz einfach, ſeine Blaͤtter find rauh. ckt, und ſte⸗ J Das Gewaͤchs enthäft ein töbtliches Gift für Menfchen und Thiere; es ift nd RR es trocknet, wird es blau. In europäifchen Haynen. CDI, Gattungen mit unvollkommner Bluͤthe. 407 a COLSASARUM, 753) A: europaeum. Gemeine Mebenion Zwey nierenfoͤrmige ſtumpfe Blaͤtter ſtehen im⸗ ‚mer beyeinander. Die flüchtige aromafifche Schärfe der Blätter, und vorzüglich der Wurzel, welche einen Narden⸗ oder Baldriangeruc) hat, und einen Kampher giebt, ift von ftarfer Wirkung als Nieſe⸗ und Brechmits tel; fie treibt auf die Gebährmutter, befoͤrdert ‚feis nere Abfonderungen, reinigt die Geſchwuͤre und loͤſt den Schleim auf. Man hat fie in — 2 in der Waſſerſucht und der Ruhr gebraucht. 5 lieben den Geruch dieſer Pflanze. In europaͤiſchen Haynen. CDU. CYTINUS. 754) C. Hypociltis. Hypociſt. Die Blät: ter ſitzen ſchuppig übereinander. ‚Der Hypociſt enthält, wie der ebenfalls auss ** und ſchuppige Maltheſerſchwamm, einen rothen zuſammenziehenden Saft, der eingedickt und als Hypociſtenſaft in den Apotheken aufbewahrt wird. In Spanien, Portugal, und Nord⸗ afrika. com. ELAEAGNUS, 755) E. anguſtifolia. Schmalblättriger Olea⸗ ſter. Die Blätter find Janzenförmig. Ein auf mehrere Weiſe vortrefflicher Baum, der nicht allein einen fehonen Wuchs und ſtarken hat, ſondern vorzuͤglich durch die am mattverſilberten Zweige, Blaͤtter und luͤthen in die Augen fält; dieſer praͤchtige Ueber⸗ zug unter der Vergroͤßerung einen 1 merfroirß gen Bau | A Be Aus Zgweyundacht; iafes Kapitel, ‚Aus Südeuropa und Kleinaſten. Eine andre Art aus Aegypten, E. fpinefa, hat beftändig Stacheln, welches bey dieſer nur ei und Be weis bemerft wird. | CDIV. CAMPHOROSMA. PER —3— 756) C. monspelienfis. Kauchblättriges Kam ; ‚ pherfraut. Die Slätter find ſtrichfoͤrmig und rauch. —9 8* J Eine gewuͤrzhafte Pflanze, die in Weſer⸗ ſucht, Engsbruͤſtigkeit, Hyſterie, Fluͤſſen und an⸗ dern Uebeln, aber, wegen ihrer erhitzenden Eigen⸗ ſchaft, nur mit der noͤthigen Vorſi icht seteaicht werden kann. Auf —— Gegenden in Spanien, Frankreich, Deutſchland und der Tatarey. CDV. POTERIUM. 757) P. fanguiforba. Welſche Biberneff, Der Stengel ift etwas eckig, und unbewehrt. Fluͤchtig überfehen hat die Pflanze fowol mit der folgenden, als mit der ‘Pimpinelle ( P. faxifraga) viele Aehnlichfeit, und iſt auch mit derfelben ver⸗ wechfelt worden. Sie if zuſammenziehend, und das her nicht allein zu den Wundpflanzen, ſondern auch zu ben milchvermehrenden Futterkraͤutern zu rechnen. chern Zuropa. CDVI SANGUISORBA 758) S. ofheinalis, Gemeiner Wieſenknopf, Blutkraut. Die Aehren find eyfürmig. Ein Sutterfrauf, vote das vorige, und eben fo: Auf felfigen rauhen Begenden im udli⸗ zuſammenziehend, weswegen es zum Gerben dient, und unter die Wundpflanzen der Alten gehoͤrt. Auf trocknern Wieſen in Europa, ° CDVI. Gattung mit unbollkommner Bluͤthe. 409° x © CDVI. 'VISCUM. 9) V. album. Gemeiner Miftel. Die Blätter find lamenfoͤrmig und ſtumpf, der Stamm iſt zweytheilig, die Bluͤthen ftehen in den Achſeln dicht bey einander. Ein ausſaugendes beſonderes Gewaͤchs, wel⸗ ches ſich auf Baͤumen aufhaͤlt, ihnen durch ſeine Menge fchädtich werden kann, und von Droßeln, welche ſeine Beeren freſſen, auf ſie abgeſetzt wird. Es wurde von den alten deutſchen Voͤlkern ſehr hei⸗ lig gehalten, und wahrſcheinlich eben darum noch in unſrer Zeit von aberglaͤubiſchen Leuten geſchaͤtzt. Dieſes macht feine Kräfte etwas verdächtig, doch ſollen feine Zweige ſelbſt nach neuern Erfahrungen in Erampfhaften Kranfheiten, insbefondere in der fallenden Sucht innerlic) gebraucht, nicht ohne Nutzen geweſen ſeyn. Sie ſind etwas ſchleimig. Eine groͤßere Menge Schleim enthalten die Beeren, welche ſowol mit Seifenfiederlauge eine gute Seife, als durch Vermiſchung mit Oehlen und Terpenthin eine Art von Vogelleim geben. Sie enthalten auch ein Weſen, das dem elaſtiſchen Harze nahe kommt. Der Miſtel waͤchſt in Europa auf meh⸗ rern Baumarten, in die er bis zum Splinte ein; dringt; insbefondere auf Kernobſt⸗, Käschen, - and Zapfenbäumen, CDVIH. HIPPOPHAE. 760) H, rhamnoides. Seefreugborn, Die Blätter find lanzenfoͤrmig. Die Blätter find unten mit einem weißen glänzenden Ueberzuge, doch nicht fo ftarf als benm Elaͤagnus verfehen. Der Baum wächft fperrig, und, da er noch uͤberdem mit Dornen beſetzt iſt, ſchickt er ſich gut zu Verzaͤunungen, ſo wie er ſeiner Ges Farbe 410 Brmenunbachtzigfted Rapitel, Farbe wegen bie Abwechslung in den BAR ber: mehrt: Die Blätter geben ein Futter für Ziegen und Schaafe, fie dienen nebit den Blumen und Zweigen zu blutreinigenden Traͤnken, die goldgelben fäuerlich herben Beeren aber fonnen ſowol zur Farbe, als in einem Muuſe zur Speiſe ghreucht werden. Auf ſandigen Gegenden in Europa. CDIX. ADOXA. ae 761) A. Mofchatellina. Bifamfraut. "Die Blaͤtter find zertheilt, die Bluͤthen ftehen in Köpfchen; die GSeitenblüthchen richten. ih nad) der fünffachen Zahl. Die reifen Fruͤchte follen den Geſchmack der Erdbeer befigen, das Kraut aber hat einen Bifamges ruch und gehörte ehedem zu den AWundfräutern. In europäifchen Haynen. CcDX. SCLERANTHUS, 762) S. perennis. Dauernder Knauel, Jo⸗ hannisblut. Die Fruchtkelche find geſchloſſen. Um die Zeit des Johannisfeſts ſammelt man von den Wurzeln die pohlniſchen Schildlaͤuſe, und verfauft fie zu einer rothen Farbe auf Pferdehaare, Wolle, Seide und Leder. ie ift gleichfam die europäifche Cochenille, und wird von den Holläns dern unter ihre amerifanifche gemiſcht. n Kuropa, auf trocknen, fonnigen een 4 h e ſ — MONDTROPA. | 763) M. Hypopithys. Gemeiner Fichten # fvargel. Die Seitenbluͤthen haben acht Staubfäden, die am Ende aber zehn, Ein 2 Gattungen mit unvollkommner Bluͤthe. 411 Ein ausſaugendes Gewaͤchs, das ſech an Wurs zeln von Fäßchen s und zapfentragenden Bäumen ar feßt. Ob es gleich waͤßrig ift, fo zeigt es doch, zus mal wenn es jerrieben wird, den Geruch eines nas fürlichen Balfams. Dem Nindvieh und den Schaa⸗ fen wird es in Schweden wider.den Huften gegeben. ein einfärbiges, blaßgelbes, mäfferiges Anfehen iſt noch fonderbarer, als das vom Hanfmwürger. Im gemäßigten Europa und in Canada, * CDXII. DAPHNE. 764) D. Mezereum. Kellerhals, gemeiner Seidelbaſt. Die Bluͤthen figen zu dreyen am Stengel bey einander, vie Blätter find lan⸗ zenfoͤrmig und fallen ab. - Außerdem, daß diefes Gewächs wegen der frühen und frenftehenden Bluͤthe zur Gartenzierde dient, ift es auch nod) wegen der Schärfe merk würdig, die es mit andern Arten diefer Gattung ges mein hat. Diefe Schärfe ift höchftbrennend, und nicht fogleich, fondern erft nachher anhaltend wirfs fam, und in mehrern Theilen des Gewaͤchſes befind« Ih. Die Rinde dient als ein langanhaltendes abs leitendes Mittel, welches die Haut roth macht, und Blaſen zieht. Die Saamen, welche giftig und äußerft brennend find, werden aber nur von den unverwuͤſtbaren Nuffen innerlich zur Abführung ges braucht, fo wie die Beeren ihren Schönen zur Schminfe dienen. — In nordeuropaͤiſchen Waͤldern. 65) P. Laureola. Lorbeerſeidelbaſt. Die fuͤnfblüthigen Blumentrauben ſtehen in den — * , die Blätter find lanzenfoͤrmig und glatt, | | Diefe / * * 412 Zweyundachtzigſtes Kapitel. Diefe Art und D. Gnidium fommen in der Benutzung mit der vorigen überein. Die Fafanen füchen die Beeren der gegenwaͤrtigen ich auf. Art vorzuͤg⸗ In England, Stankreich und "der Schweig. | * — REN, BASELLA. — 766) B. alba, Weiße Baſelle. Die Blaͤt⸗ ſind einfach und laͤnger als die Blaͤtter. Fuͤr Liebhaber iſt das ſaftvolle und über ven Winter im Zimmer gruͤne und bluͤhende Gewaͤchs ſehr angenehm. Die Fruͤchte der weißen und der glänzenden Baſelle CB. lucida), welche beide nebft der rothen (B. rubra) nur beftändige Abaͤnderun⸗ gen zu ſeyn feheinen, dienen zum Rothfärben, vie -Blätter aber zum Gemuͤſe. | .; In Oſtindien und China, CDXIV. CUSCUTA, 67) €. europaea. Gemeine Flachsfeide. 7 Die Bluͤthen ſind ſtiellos. Ein ſonderbares, ausſaugendes, blos faden— | formiges Gewaͤchs, das an dieſen Fäden nur die Plumenhäufchen und die Warzen trägt,’ mit mel chen es fich an andre lebende Pflanzen anfuͤgt, und ihnen ihre Säfte ausſaugt. Die Wurzel geht aus, fobald ſich die Flachsſeide mit ihren Warzen, anfes Ken, und fo die Wurzel entbehren kann. Sie tft ein fchädliches Unkraut: zwifchen verfchiedenen Arten nußbarer Pflanzen, als dem Hopfen, Hanf, fein, Wicken u. |. w. Ehe der Saame veif iſt, wird Das Kraut vom Viehe, ausgenommen von den Pferden, gefveffen, es färbt voth, und mag —* * a - r Gattungen mit unvollkommner Bluͤthe. 413 falls für ſich die auflofenden Kräfte der ſaftigen Pflanzen befißen, fo wie die Thymfeide (C. Epi- | thymum ), eine Abänderung, die ſich um den ges meinen Thymian herumfchlingt, den Geruch und die Kräfte diefer balfamifchen Pflanze erhaͤlt. | In Europa, CDXV. CASSYTA. 768) C. filiformis. Fadenfoͤrmige Range. Das Gewaͤchs it ſchlaff, und fadenförmig, wie Das vorige. Eine Pflanze, die in Lebensart und Geftalt der Slachsjeide ungemein ahnlich iſt. Wenn fie zerſtoßen, und mit Kalkmehl vermiſcht wird, giebt fie einen ſehr guten, vorzuͤglich in Indien mehr als Theer und Pech bey den Schiffen brauchbaren, und dem Schmelzen nicht unterworfenen Kitt. In Oſt⸗ und Weſtindien. Dreyundachtʒigſtes Kapitel. Familie der ſcharfblaͤttrigen Gewaͤchſe ), — $. 576. Bennzeihen der Samilie, Dir Gewaͤchſe haben einblättrige Blumenfronen, wie die aus den mehreften folgenden Familien, und einen viertheiligen Fruchtfnoten, woraus vier vers ſchloßne ſaamenfoͤrmige Fruͤchtchen werden, wie die naͤchſtfolgenden ‚von dieſen aber unterſcheiden fie fi) durch fünf sh und eine Meift vegeb maͤßige Blume. | $. 577. *0 Alperifoliae, re 615 - 85 a14 Dreyundachtzigſtes Rapite 577. Eigenſchaften der Blume und grucht. 7— Der Kelch iſt einblaͤttrig, fuͤnftheilig, und ſteht unter der Frucht, wie die Blumenkrone, welche die Staubfaͤden innerhalb ihrer Roͤhre traͤgt, und einen fuͤnftheiligen Saum hat. Die fuͤnf Staub— gefaͤße haben Staubbeutel mit ſtrichfoͤrmigen paral- felen Bälgen, welcdj)e vorn durch Furchen getrennt und hinten flach) find. Die Staubfävden find ftarf, ftrichformig, und oft mit einem etwas verdickten Ende an die Staubbeutel angefügt. Der Feucht knoten iſt vierlappig, und fißt auf einer ebenfalls vierlappigen, mehr oder weniger deutlichen Drüfe; ber Griffel, welcher vom Grunde zwiſchen den vier tappen des Fruchtknotens entjpringt, iſt einfach, | und traͤgt eine zwentheilige Narbe, von mehren; theils ſtumpfer Bildung. Die Frucht befteht aus vier verſchloßnen einfaamigen, faamen+ oder nuß- formigen Kapfeln, welche von einander gefrennt find, und nur am Grunde mit dem ſaͤulenfoͤrmigen Doden sufammenhängen. Meiſt liegen fie in dem mit der Frucht größer gewordnen, und zugleich auss getrockneten Kelche. | $. 578. Uebrige Kigenfchaften der Gewaͤchſe. Die Bluͤthen ſtehen in einfeitigen Trauben, und zwar auf der obern Seite; ehe fich die Blüten öffnen, find die Trauben rückwärts und unterwärts, ſpiralfoͤrmig eingerollt. Die Blätter, welche ſich wechſelsweis und ohne Stiele ſetzen, ſind bey vielen mit weichen Stacheln und rauhen Hervorragungen beſetzt. Die mehreſten Pflanzen dieſer Familie ſind —* und bluͤhen im Fruͤhjahr. in oa⸗. Jamilie der ſcharfblaͤtrigen Gewaͤchſe. 415 $. 579. Gattungen. A) mit einer keulenfoͤrmigen Blumenkrone. CDXVI. Cerinthe. Wachsblume. Der Frucht⸗ knoten beſteht nur aus zwey Abtheilungen, und wird zu einer doppelten Nuß, wovon jede zweh Saamen enthält. Der Schlund der. Bl menfrone hat feine Zähne. | CDXVI. Symphytum. Beinwell. Der Sruchts fnoten ift, wie ben den folgenden, viertheilig, und erwächft zu dier einfaamigen Nuͤſſen. In der Blumenfrone ftehen fünf Zähne, B) mit einer radfürmigen Krone. CDXVII. Borrago. Borretſch. Zwifchen den Staubfäden ftehen fünf Zähne, CDXIX. Myofotis. Maͤusohr. Am Rande des Schlundes ſtehen fünf polſterfoͤrmige Er⸗ hoͤhungen. CDXX. Heliotropium. Skorpionkraut. Mit den fuͤnf großen Lappen des Kronenſaumes wechſeln am Rande fünf kleinere zaͤhnfoͤr⸗ mige ab. C) mit einer trichterförmigen, regelmäßigen Krone. CDXXI. Pulmonaria.. Lungenkraut. Die Krone ift unverziert. Der Kelch ift fuͤnfeckig, und in fünf Zähne getheilt. CDXXU. Litho/permum. Steinfaame. Die Krone iſt unverziert. Der Kelch ift in fünf ‚pfriemenförmige und gefielte Lappen getheüt. CDXXII. Afperago. Schatfkraut. Die Krone hat fünf polfterformige Erhöhungen, die den Schlund verfihliegen. Kelch und Frucht find von zwey Seiten flach zuſammengedruͤckt. CDXXIV. 46 Drgunsaäijgfe Kapiteln. CDKKIV. Cymoglofium. Aundezunge, * Die | Krone wie bey voriger. Kelch und Frucht find niedergedrückt. CDXXV. Anchufa. Ochſenzunge. Die Frucht liſt erhaben, die Nöhre der Krone iſt eckig. D) mit einer — * unzegelmäfigen i Krone, CDXXVI. Zyeopfs. Rrummhals. Die Krone hat eine walzenfürmige und gekruͤmmte Röhre. CDXXVI. Echium. Natterkopf. ha Krone iſt glockenfoͤrmig. $. 580. | ‚Merfwöorpdpige Arten CDXVI. CERINTHE. .769) C. minor. Kleine Wachsblume, * Dieſe, welche ſich nur wenig durch die mehr verſchloßnen und ſpitzigern Blumenkronen von der großen W. (C. wajor) unterſcheidet ‚it nebft dies fer legtern ein fehones Gartengewächs, mit weiß punftirten Blättern, und gelben, oft rothbraun angelaufnen Bluͤthen. Sibirien, Deutſchland/ ud die Schweig, CDXVIL SYMPHYTUM. 770) $.ofhcinale. Öemeiner Beinivell, Die Blätter find eyfoͤrmig lanzenförmig, And | herablaufend. Die Wurzel enthält 3 ihres Gewichts an Schleim, wodurch fie Sußerlich kuͤhlen und erwei⸗ chen innerlich aber die Schaͤrfe einwickeln, und die im Gaumen und Darmkanal daher entſtandnen Blutfluͤſſe hemmen kann. Das große Zutrauen der Alten hienete der Pflanze die Kraft zu, feige & co ur Familie der ſcharfblaͤttrigen Gewaͤchſe. 417 ven nd Beinbrüche zu heilen, auch Die Brüche zur ruͤckzubringen. Die Wurzel iſt im Herbft mehr zus fammenziehend, und zum Gerben geſchickt. Die Blume ift weiß oder roth. 0. In Europa, auf febattigen etwas feuch⸗ ten Stellen. CDXVIII. BORRAGO. 771) B. ofücinalis. Gemeiner Borretſch. Ale Blätter ftehen wechfelsweig, die Kelche ſind ausgebreitet. Eine ſchoͤne bla, weiß» oder roͤthlichbluͤhende, faftige Sartenpflanze, die mehr wäfferig, nur etwas fehleimig und falzig iſt, auch feinen Geruch) von fich giebt. Sie dient am fehicflichften zu Salat und Gemüfe. Der Saft giebt falpeterartige Cryſtallen, und das frockne Kraut verbrennt mit einem Kni⸗ ftern. Es hat nur die fühlenden verdünnenden Kräfte ähnlicher faftvoller Gewächfe; die Blumen, welche feinen Geruch haben, aber ihre fehöne Farbe dem Efjig mittheilen, und den Bienen befonders zus fraglich find, wurden ehemals für heräftärfend ge Balten. In Südeuropa und Nordafrika. . eDXIX. MYOSOTIS. 772): M. Scorpioides. Va ißmeinnicht. Die Saamen ſind glatt, die Blaͤtter haben hartſchwielige Spitzen. Eine ſehr zierliche und bekannte Pflanze, deren eingerollter Blumenſtand, mit den blauen gelbge⸗ polſterten Blümchen, fie mit Recht empfiehlt. Die Blaͤtter follen zerquetjcht, und zwifchen feinwand auf entzündete Augen gelegt, &inderung verſchaffen. Eine Abaͤnderung auf feuchten Plaͤtzen und an Baͤ— chen hat glatte Blaͤtter. Von der rauchblaͤttrigen, Baͤtſch Botanik 2. Th, Dd wel⸗ 418 Dreyundachtzioftes Kapitels" welche anf trocknen Gegenden wachft, Finden * auch Beyſpiele mit gelben Blume 9 Europa. Mi CDXX. — > 773) H. peruvianum. Deruoinnifhee © kor⸗ pionkraut. Die Blätter find tanzenförmige eyförmig, , der Stamm iſt firaucharfig, Die ' Aehrchen ſtehen dicht neben einander, und bil⸗ den zuſammen einen flachen Strauß, oder eine Traubendolde. Der kleine Strauch. hat i in ben Blüthen biel Yehnlichkeit mit voriger Pflanze, iſt aber den Lieb⸗ habern vorzuͤglich wegen des angenehmen mandelar⸗ tigen Geruches werth, womit er ein ganzes altes zu erfüllen vermag. Aus Peru. Eine Abänderung von dem eu⸗ zopäifchen (H. europaeum), —— in Me wächft, hat einen Jesmingeruch. er CDXXI. PULMONARIA. 74) P. officinalis. Gemeines — Die urzetblätter find euförmig, hersförmig, und rauh. 2 Eine wäfferig fihleimige und unfräftige fans ze, die wol ohne Grund als Wundmittel, bey raus hen Hälfen, beym Blutſpeyen und bey der von Ges ſchwuͤren entſtandnen Schwindfucht geruͤhmt wor⸗ den iſt, und ſich wol beſſer zu einem Gemuͤſe ſchickt. Zuweilen ſind die Blaͤtter gefleckt, die —5 ii * N roth oder weiß. | In europaͤiſchen Zaynen, CDXXIL LITBOSSEERM M. 775) L. ofſieinale. Gemeiner Steinſaame. Die Frhdite find glatt ‚die Kronen Faum laͤn⸗ | ver Familie der ſcharfblaͤtrigen Gewächfe. 419 ger als die Kelche, und die Blaͤtter lanzen⸗ Förmig. Der perfäßnliche harte glänzende fogenannte Saame iſt etwas oͤhlig, und daher vielleicht in der Harnftrenge dienfich; aber wol zu unfräffig, um nach dev Meinung der Alten ein fteinzermalmendes Mittel zu ſeyn. Nicht allein hat es geglücft, mit Säuren die Schaale des Saamens zum Aufbraufen zu bringen, und ihre Falfartige Natur zu beweiſen. Uebrigens laͤßt er fich zu Mehl und Brodt bereiten. Haller Hält das ganze Gewaͤchs für narkotiſch. | In Europa auf trocknen öden Plägen. 126) L. arvenfe. Feld⸗Steinſaame. Die Gefichte find runzlich, die Kronen kaum laͤnger als die Kelche. Die feifche Wurzel dieſer und Ser vorigen Yet wird in norölichen Gegenden von den Mädchen zur Schminfe gebraucht, und fügrt diefen faͤrbenden Saft in der Rinde. Auf Aeckern und Brachfeldern in Europa. “ 777) L. purptreo - coeruleum. ° Sarbiger Steinfaame. Die Früchte find glatt, die Kronen um vieles länger als die Kelche. Wegen der an einem Gewächs abwechfelnden blaßrothen und blauen Blumen, die nahe beyfams men ſtehen y verdiente Diefe Ark in den Garten ges zogen zu werden... Die Eriechenden Stengel find unfruchtbar, die bluͤhenden ſtehen aufrecht. In Haynen und an Wegen im mittlern Europa. CDXXII. ASPERAGO. 778) A. procumbens. Niederliegendes Scharf kraut. Die Fruchtkelche in ganz flach zur - a i Dd 2 Ein Seandachtiltes Raiel, —— und ſtachliges Gewaͤchs, das aber unanſehnlicher iſt, als der Berretſch, eben fo als Gemtife gefb yeift werden Fann, Aupf wuͤſten, aber platzen in Europa. | CDXXIV.. CYNOGLOSSUM. 79) : C. ofhieinale. Gemeine — — —— find kuͤrzer als die Kronen, datt: .. die Blätter find breit, Tanzenformig, fizig und feſtſitzend Offenbar eine narkotiſche Pflanze von verbäc, tiger Farbe, und. mäufearfigem Geruch; welche vom Dieh nicht: gefreflen. wird, Menfchen, die fie aus Irrthum zu Kohl Fochten und genoffen, toͤdtete, das Ungeziefer vertreibt, mit der Zeit ihr Gift verliehrt, und an ſumpfigen Gegenden narkotiſcher iſt. Ehe⸗ dem diente ſie aͤußerlich bey Druͤſengeſchwuͤlſten; innerlich find die aus ihr bereiteten Mittel bey Ca— tarrhen vortrefflich geweſen. Die Alten brauchten fie in Bauch», Blut» und Saamenfluͤſſen. Die Bluͤthen find tranvigeoth oder weiß. Auf wuͤſten trocknen Stellen in Europa. 780) C. Omphalodes. Großes Vergißmein⸗ nicht. "Die Pflanze Friecht, die Wurʒelblat⸗ ter ſind herzfoͤrmig. Eine ſchoͤne dem Vergiß weinnicht aͤhniche Gartenblume. In Suͤdeuropa am Grunde der Berge. CDXXV. ANCHUSA. 781) A. tinctoria. Särber + Od) enzunge, | Die Pflanze ift filzig, ihre Blätter ind lans zeufoͤrmig und ftumpf, Die Sraubfäden find Fürzer als Die Krone, _ * ie x. a Te EEE V DAB ET UFER um — De u Familie der ſcharfblaͤttrigen Gewaͤchſe. 421 Die holzige Wurzʒel hat eine dunkelpurpur⸗ farbne Rinde, die ihre Farbe weniger dem Waſſer, als fetten und oͤhligen Dingen: mittheilt, die da— durch auf eine unſchaͤdliche Art verſchoͤnert werden koͤnnen. Sie iſt etwas ſuͤß, und giebt ein bittres Extraet, ihre Kräfte find nicht beftatigt. : Ein juns ges Hühnchen, das mie dem Breye ver Wurzel ges füttert wurde, befam gefcehwollne Knochen. | Im mittleen füdlichen Europa. 782) A. ofieinalis. Gemeine Hhfenzunge. Die Blätter find lanzenförmig, Die Blumen ſtehen an einer Seite der. Aehren ſchuppig übereinander. | Die Pflanze hat viel Aehnichkeit mit dem Borretſch, iſt ebenfalls ſchleimig und waͤſſerig, kni⸗ flert auf Kohlen und hat blaue gefinde mit einer Pitterfeit verfehene Blumen. Diefe wurden für herzftärfend gehalten, Das Kraut dient zu Gemüfe, Auf wülten Plägen, Zecken, Wegen, auch auf grafigen Stellen in Europa, CDXXVI. LYCOPSIS. | 783) L. arvenfis: Acker⸗ Rrummbals. Die Hätten find lanzenfürmig und weichftachlig, die blühenden Kelche ſtehen aufrecht. Auch diefe Pflanze hat mit dem ebenfalls bfau- blühenden und‘ ftachligen Borretſch, ‚oder auch.mit dem Scharffraute viel übereinffimmendes. ung ift fie ein Schaaffutter. | | Auf europäifchen Brachfeldern. 784) L. pulla. Trauriger Krummhals. Der Stengel fteht aufrecht, die Blätter find gerad⸗ randig, Die aufgebfasnen Fruchtkelche haͤngen herab. Dd 3 Das Dieyandocht ioſtes Kapitel. Da⸗ ganze Gewaͤchs hat eine traurige ver⸗ daͤchtige Faͤrbung. In Deutſchland und der Tararey.. CDXXVI. ECHIUM 785) E. vulgare. Gemeiner Neatterfopf. Der Stengel iſt mit tweichftacheligen Waͤrz⸗ chen befegt, die Blätter Deffelben find weich⸗ ſtachlig, und lanzenfoͤrmig, die Blumenaͤhren ſtehen an den Seiten. Wie der Borretſch iſt dieſes Gewaͤchs ſtachlig, blau⸗, weiß⸗, oder rothbluͤhend, und den Bienen angenehm. Ehedem wurde es für ein Gegengift gehalten, auch bey Bruſtkrankheiten, vielleicht wie das Lungenkraut gebraucht. Auf europaͤiſchen ae Aeckern und Mauern. 6. * pr Haupttheile Der feharfblättrigen Sewichſe Eigenheiten, welche in mehrern Arten dieſer Familie gefunden werden, ſind 1) Bothfaͤrbende Wurzeln, 2) Markotiſche Saͤfte, 3) Waͤſſerige und ſchleimige Bemückeäus | tet, 4) Moblriechende ober 3ierliche Geväcf | Vier⸗ E77 “7 j f | 423 EITIITTTT TI " Dierundachtzigftes Kapitel. Familie der Quiriblumen ) $. 582. Bennzeichen der Samilie, N einbläftrige Blume, der vierfach getheilte Fruchtlnoten auf einer Druͤſe, und die vier ſaamen⸗ foͤrmigen Fruͤchte ſind hier wie bey der vorigen; aber ſie unterſcheidet fich durch zwey oder. öfter durch vier Staubfäden, an der hintern Seite der Blume, wovon gewoͤhnlich zwey laͤnger ‚und zwey kuͤrzer ſind; und durch eine Unregelmaͤßigkeit der Blume, welche mehr oder weniger allen Blumen und Be⸗ fruchtungstheilen zukommt, und ſich dem rachen⸗ foͤrmigen Baue in den meiſten un 8.582. Eigenſchaften der Blume und Frucht. Der Kelch iſt einblaͤttrig fuͤnfzaͤhnig, oder fuͤnftheilig, roͤhrenfoͤrmig, er ſteht unter der Frucht und umfchließe fie, wenn fie reif ift. Die Krone ift ben den meiften unregelmäßig, und zwenlippig. Die Staubfäden entfpringen aus der hintern Wand ihrer Nöhre, und liegen mebrentheils unter der obern &ippe oder. dem Helme. Ein jeder Staubbeus DD 4 ne d) Verticillatae. Fig. 623 + 630. 424 Vierundachtigfes Kapitel, tel befteht aus zwey fänglichen Baͤlgen, ieh mie | den Spißen zufammenhängen, ‚ ig einem ftumpfen 2 Winfel auseinander ftehen, vorn flach gedrrickt, BR und hinten mit einem erhaberien Boden verbunden find. Ein jeder Faden ift ſtrichfoͤrmig, an die Blur menroͤhre mit dem Grunde angewachfen, im Aufs fleigen gebogen, und mit dem Ende zwifchen beide ° Pälge eingefügt. Der Fruchtknoten ſteht auf einer Druͤſe, deren vier Abtheilungen weniger deutlich 4 find, und wovon die unterfte merflich verlängert ift. Die Narbe iſt in zwey fpigige gefielte Theile gefpals ten, die ebenfalls wie die Kronenlappen eine er fippige Stellung haben. Die Früchte haben, Allgemeinen, die Befchaffenheit der vorigen, fie figen in den Gruben eines vierlappigen Sruchtbodeng feſt. Uebrigens iſt ihre Geſtalt und Oberflaͤche ſo —— wie bey jenen. fl Da wg d. 584. 9 Uebrige Eigenſchaften dieſer Sewaͤhſe | Der Stamm ift viererfig, armförmig mit Freus zenden Xeften, an deren Grunde fich ftieflofe gegen: überftehende Blätter befinden. Zwifchen den entges gengeſetzten Blättern befinden ſich anderwärts an — der Stelle der Aeſte die mehrentheils feſtſitzenden oder Furzgeftielten, mit vielen Nebenblättchen ver: fehene Blumenfränze, die zuweilen, wenn fie nahe gedrängt find, Blumenföpfe oder Aehren bilden. Die Oberfläche ver Blätter ift fehr verſchieden. Die meijten Gemächfe diefer Familie find Frautartig, mit einem trocknen holzigen Stengel; einige find ftaus dig, und unter dem heißen ei giebt es baumartige. % 585. gan der Quirlblumen. 425 N.) . 585. mein Bettungen A) ‚mit einer regelmäßigen viertheiligen Krone, und zwey Staubgefäßen. | CDXXVII. Verbena. Fifenkraut. Bon den fünf Zähnen des Kelchs iſt der oberfte fürzer; die Staubfäden liegen in der Dlumenröhre verſteckt. CDXXIX. Lycopus. Wolfsfuß. Die fuͤnf Kelchzaͤhne ſind einander gleich, die Staub⸗ faͤden ragen hervor, und ſtehen auseinander. B) mit einer zweylippigen, swenfabigen Krone, und einem gleichbreiten Kelch. CDXXX. Movarda. Monarde. Die Herlippe iſt ſtrichfoͤrmig, und huͤllt die Staubfaͤden ein. €) mit einer zweylippigen, zweyfadigen Krone, und einem zuſammengedruckten Kelche. CDXXXI. Romarinus. Rosmarin. Die Staubbeutel haben eine gewoͤhnliche Bildung. CDXXXII. Salvia. Salbey. Ein jeder Staubs faden iff kurz, und trägt einen andern langen - Faden, der in die Dueere darauf angefügt iſt, und gewöhnlich nur an dem einen obern Ende einen einfachen Staubbalg zeigt. D) mit fünfzähnigen Kelchen, vierfadigen, zwey⸗ lippigen Kronen, deren Oberlippen 34 mig gebildet find. CDXXXIII. er Bienenfaug. Auf jeder Seite ſteht * Anfang der —— ein Zahn. CDXXXIV. —— Hohlzahn. Auf jeder Seite traͤgt die Unterlippe bey * Anfang eine Erhöhung. | ds CcDxxxv. 436 Vierundachtzigſtes Kapitel. CDXXXV. Phlomis. Phlomis. "Die Unt e ft ohne Zahn und Erhöhung, wie bey den . co „genden; Die Doediope, iſt zuſammengedruͤckt, und rauch. 3J . CDXXXVL — J9 Wolfotrapp. Die Oberlippe iſt bauchig, die Lappen der untern find beynahe gleich. Auf den Staubbeuteln | ſtehen eigene Punkte. 4 CDXXXVI. Stachys. Bulkiskraut. Die Ober lippe iſt bauchig, die Unterlippe hat zwey klei⸗ nere Seitenlappen, iſt nach beiden Seiten abhaͤngig, und eben dahin find auch die ver⸗ | blühten Staubfäden gebogen. | CDXXXVIII. Ballota. Zahnloſe. Die Ober fippe ift bauchig, die untere mehr flach. Der Kelch iſt glockenfürmig und zehnmal geftreift. CDXXXIX. Moluecella. Moluccelle. Die Oberlippe ift bauchig. Der Kelch ft, zum Unterſchied von den — groͤßer als die Krone. | E) mit fünfzähnigen Kelchen vierfodigen, zwey · lippigen Kronen, deren Oberlippe flach iſt. I CDXL. Marrubium,, Andorn, Die gefpaltne Oberlippe bedeckt die Staubfäden, und fteht gerade. Der Kelch hat zehn Streifen oder i Rippen. $ .CDXLI. Nepera. Nepte. Die Oberlippe u deckt die Staubfäden. Die Unterfippe ift Ä beym Anfange nach beiden Seiten zuruͤckge⸗ 1 fehlagen, ihr mittlerer lappen it breit und vielmal gekerbt. CDXLI. Betonica. Betonie. Die Staubfi | den find fo lang als die gefrümmte Röhre der Blume. Die Oberlippe iſt ——— geſpalten. > mit —* Quirlblumen. 427 F) mit funfzaͤhnigen Kelchen vierfadigen Kronen, mit beynahe gleichgroßen tappeit. CDXLI. Mentha, Muͤnze. Die Staubfäden » gehen auseinander. Die obere üÜppe jſt et was größer. i | CDRLIV. Satureja. Saturey. Die Staubfä den gehen auseinander. Die untere Sippe ift etwas größer. - CDXLV. Hyjopus. Xſop. Die Staubfäden gehen auseinander. “Die Oberlippe und der mittlere fappen der untern iſt gejpalten, und laͤnglich. CDXLVI. Lavandula. Cavendel. Die Staub⸗ faͤden ſtehen nebeneinander. Die Lappen der Unterlippe find faſt von gleicher Größe. CDXLVM. Glecoma. Bundelrebe. Die Staub: faͤden ftehen nebeneinander, und die winfel- formigen Staubbeutel bilden zwey Kreuze, in⸗ dem fie aneinander anſtoßen. Der mittlere fappen der Unterlippe iſt größer als die uͤbri⸗ gen und eingekerbt. G) mit fuͤnfzaͤhnigen Kelchen, und vierfadigen Kro⸗ nen mit faſt unmerklichen Oberlippen. CDXLVMI. Ajuga. Guͤnſel. An der Stelle der Oberlippe ſtehen zwey kurze ſtumpfe aps pen am Rande der Roͤhre. CDXLIX. Teucrium. Gamander. An der Stelle der Oberlippe hat die ⸗ Roͤhre zweyſpitzige tappen. m nie zweylippigen Kelchen und umgebreften Kro⸗ nen, deren obenſtehende Füngere Mihenlippe vier Lappen befißt. CDL. Collinfonia. Collinfnie. Die Blume hat ll Staubfäden, die Oberlippe ift gefranzt. CDLI. 2 428 ierundochtzigſtes Kapitel, "EDEN. Ocymum. Baſilikum. Die Blume hat vier Staubfäden, die a. iſt etwas ſ⸗ — gezaͤhnelt. wi h mit zweylippigen Kelchen, und viötfäbigen Kr 1 nen, deren Unterlippen dreylappig fi nd, 4 a) mit merflicher helmformiger Oberfippel CDUMN. Scutellaria. Helmkraut. Die Ober⸗ lippe des Kelchs legt ſich wie ein Deckel auf ſeine Oeffnung. CDLIII. Prunella. Sraumelle, a Staub faven hat am obern Ende neben dem beutel noch eine eigne Spitze. CDLIV. Dracocephalum. Drachenkopf. Die Blumenroͤhre iſt unter den Lippen bauchig aufgeſchwollen. CDLV. Clinopodium. Borſthuͤlle. Die Blu⸗ menroͤhre wird gegen Die Lippen nach und — erweitert. b) mit abgekuͤrzter — CDLVI. Origanum. Doften Die Blumen. bilden mit ihren ſchuppenfoͤrmigen Bluͤthen⸗ blaͤttern zapfenartige Köpfe. ı | ) CDLVIL. Thymus. Thymian. Die Kelche find” walzenrund, und in der Deffnung haarig. CDLVIIL Melifa. Meliffe. Die Kelche find eckig. c) mit einer faſt Ina Sitappigen | Krone. J CDLIX. Melittic. Immenblatt. Die Ober⸗ lippe des Kelchs iſt nur eingekerbt, die untere iſt geſpalten. | $. —* Familie dee Quirlblumen. 429 Wertwürd ige Yrteem . .CDXXVIIL VERBENA. 20. 786) V. offieinalis. Gemeines Eifenfrauf, Die Blumen haben vier Staubfäden, und ſtehen in zarten fadenförmigen Aehren, welche in Nifpen vertheilt find; die Blätter find viel fach zerfchlist, aus der Wurzel kommt nur ein einzelner Stengel. | Eine geruchlofe, nur ſchwach jufammen;ies hende oder bittre Pflanze, die bey der Bräune ges braucht, als ein Augenmittel empfohlen, und, votes wol ohne Wahrfcheinlichfeit, von vielen aͤltern Aerzten äußerlich gegen Kopfſchmerzen geruͤhmt worden iſt. 13 J | Auf Sden Plägen im. gemäßigten und füdlichen Europa. re — —— CDXXIX. LYCOPUS, 87) Leuropaeus. Waſſerandorn. Die Blaͤtter ſind buchtig, und ſaͤgefoͤrmig gezaͤhnt. Der Saft und der Abſud dieſer Pflanze giebt eine ſchwaͤrzliche Farbe, die durch Eiſenvitriol vers ftärft, und nicht ausgewafchen werden fann, Die Zigeuner follen ſich damit ſchwaͤrzen, und die frans zöfifchen Tücher follen davon ihre ſchoͤne Farbe er; alten. An feuchten Ufern in Europa, CDXXX. MONARDA. 88) M. didyma. Vierfadige Monarde. - Die Blumen’ ftehen in Köpfen, und haben beynahe vier Staubfaͤden; der Stengel iſt ſcharfeckig. Big ie en. 1 * Dieſe 430 Vierundachtzigſtes Kapitel, | Dieſe und mehrere Arten werden wegen i ihrer ſchoͤnen Blumenkoͤpfe und wegen des vortrefflichen Geruchs in den Gärten gezogen. Die Blätter, welche wahrſcheinlich Die Kräfte ahnlicher balſami⸗ ſcher Pflanzen dieſer Familie befigen, Fonnen ; zu Thee und gegen Mechfelfieber gebraucht * In Penſylvanien und Neujork. CDXXXI. ROSMARINUS. * J 789) R. oflicinalis, Öemeiner Rosmarin. Die Rlätter find gleichbreit. | \ Ein ſtark und Fampherartig riehendes Son waͤchs, eins der ftärfften unter diefer Samilie, ‚def fen Blumenfronen aber unfräftig find. Die Blur menkelche und Blätter wirfen wegen der balſami⸗ ſchen oder gewuͤrzhaften, aus Atherifchem Oehi und, einer Bitterkeit beftehenden Miſchung, als magens ftärfende, faͤulnißwidrige, ermunternde, allem.) ſchweißtreibende/ zertheilende, und reigende Mittel. Das ätherifche Dehl und das wohlriechende Waffen wird von diefer, wie von den meiften folgenden bafs ** Pflanzen beſonders berkiling au Pr wahrt. | i wie FJe Südeuropa und im Orient. COXXXU. SALUERR FI 2: | 790) S. ofhicinalis. Gemeine Salbey, — | Plänen find lanzenförmig eyfoͤrmig gekehrt, | und übrigens ungetheilt, Die Bluͤthen ſtehen in ehren, die Kelche find fpisig, Die Pflanze hat einen eignen, nicht allzuftars fen, und nicht ganz angenehmen Geruch. hr ‚glaubt, die jchmalblättrige Abänderung, und die trocknen fteinigen Gegenden wachfende Saldey fen — als die itblaͤttrige, und in — ge⸗ | . sogne. — Familie der Quirlblumen. 433 zogne. ‚Die fäulnigwidrige Kraft foll ſtaͤrker ſeyn, als bey der Ehinarinde, doch nur wenn fie frifch iſt. Außer den allgemeinen Mirfungen ift fie befonders bey abmattenden nächtlichen Schweißen, beym Auslaufen der Milch nach der Entwöhnung, und ‚bey Mundſchwaͤmmchen zuträglich — In Suͤdeuropa. | 791) S. pratenfis. Wieſen⸗ Salbey. Die Blätter find herzförmig, Iängfich, und gekerbt, ‚die oberften umfaflen den Stengel; die Blu⸗ menkraͤnze find unbedeckt, Die Blumenhelme fi nd Elebrig. Ein Futterkraut mit anfehnfichen klebrig bals Kamifäen Dlumen, das zur Öerberey und zu brau⸗ nen Farben dienen Fan. Auf europäifcben Weſen an 792) S. Sclarea. Stinfende Salben. Si . Blätter find herzfoͤrmig, laͤnglich, runzlich, haarig und ſaͤgefoͤrmig gezaͤhnt, die Neben⸗ blaͤtter ſind hohl, zugeſpitzt, und laͤnger als die Kelche. Eine ebenfall® Flebrige, aber ſtark und unange⸗ nehm riechende Pflanze, die dem Wein und Bier eine heftig berauſchende Kraft, und erſterm einen Mustatengeſchmack mittheilt. In Suͤdeuropa und Weſtaſien. CDXXXIL LAMIUM. 93) L. album. Weiße Taubneffel. ‚Die Ve find berzförmig, zugeſpitzt, geftielt, und am Rande fügeförmig; in den Blumen⸗ Fränzen fiehen zwanzig en beyfammen. Eine ſchoͤn blühende, fe gemeine, Frautars tige, rs und als aaa brauchbare an a ensen Geſchmack; — egen den Mutterblutfluß, den weißen Fluß und < egen Sn F pheln aͤußerlich und innerlich gebraucht... Die ro⸗ the T, (L. purpureum ) giebt ebenfallß ein Ge von muͤſe, auch vertreibt fie die Wanzen. RT a Beide find nebft mehrern Arten diefer und der folgenden Gattung Unkräuter auf? — Feldern in Europa LE al Op CDXXXIV. GALEOPSIS 794) G. Galeobdolon. u dan . geder Blumenkran; hat fechs | N, eine vierblättrige Hülle, ee | Diefe gelbbluͤhende iſt, ſo wie die atibern Ur | ten dieſer Gattung, mit fehonen Pd ve ehen, welche die Bienen gern beſuchen. itter die⸗ ſer Art find zuweilen weiß gefleckt. | wer m: | In euvoßäifeben Haynen. a CORAXV. PHLOMFSIWNN GE 7 795) P. Leonurus. Loͤwenſchwanz ⸗Phlomis. Die Blaͤtter find fanzenfölmig, am Rande J—— die Kelche ſind zehneckig zehnmal Sezaͤhnt, aber unbegrannt; der Stamm iſt ſtrauchig. an Ein prächtiges Gewächs, an m. die helmfoͤ/ migen Blumen der vorigen Gattungen unſtreitig in der groͤßten Herrlichkeit zu ſehen find, und feuers farbne, fammtne Kränze, in verſchiednen Höhen um den Stengel bilden. Eine andre Art aus Suͤd⸗ europa, mit gologelben Blumen, P. ar a dayert in unfern len aus. Vom Porge irge der guten Seffnung. u | CDRRRUT. Familie der Quirlblumen. * ©. CDXXXVL »LEONURUS. 796), L. Cardiaca. Herzgefpann. Die Stens gelbiätter haben drey lanzenförmige Lappen. Ein etwas flinfendes und bitferliches Kraut, von fihwarzgrüner Farbe; das vormals gegen dag Herzgefpann der Kinder, gegen Herzflopfen, Ders fchleimung, bey Wunden, und als harntreibendes, auch die monatliche Neinigung beforderndes Mittel gerühme wurde), aber jetzt verachtet wird. ; Auf wüften Plägen in Kuropa. STACHYS. | 797) St. fylvatica, Waldneffel. Die Blu⸗ menkraͤnze haben ſechs Bfüthen, die Blätter find herzförmig und geftielt, Die Pflanze riecht fahr unangenehm, wird aber von den Kröten bejucht. _Die Stengel geben hanfartige Fäden, den Saft hat man in der Kolif gebraucht. „u In febattigen Haynen Europens. 78) St. palnfiris. Sumpfneſſel. Die Blue menkraͤnze haben meift fechs Blüthen, die Blätter find gleichbreit lanzenfoͤrmig, beynah umfaffend und ungeftielt. | | Die Wurzel iſt mehlig, wird ſehr von den Schweinen gefucht, und kann zu Mehl und Brode angewandt werden, Dieſe und die vorige Ark wers den als Wundkraͤuter gebraucht, In Zuropa, an Ufern, und auf ange⸗ MR feuchten Lande, — 799) St. germaniea. Teutſche Roßneſſel. Die Blumenkraͤnze ſind vielbluͤthig, Die Zähne chen Der Blätter liegen zuͤbereinander, Der Stengel iſt wollig, Batſch Botanik a, Ch, Ce _ Eine 434 Brunch Kapitel, 9 Eine ſchoͤne, anſehnliche ,‚ mit iger oder fi i berfarbner Wolle überzogne Diane, die ebenfalls Arzneykraͤfte beſitzen ſoll. KNIE 4 Im mittlern noba, * in Sibirien. 860) St. erecta. Berufkraut. Die Blu⸗ menkraͤnze bilden beynahe Aehren, die Blaͤtter ſind herzfoͤrmig elliptiſch gekerbt, und rauh; die Stengel ſteigen in die Höhe i Diefe und St. annua gehören zu den Berufs i Eräuter, die Das Berufen der Kinder verhüten, und . bey den alten Mütterchen in großem An — ſind. In Südeuropa an Megen, und auf. { trocknen Stellen, | CDXXXVIL BALLOTA. | gor) B. nigra. Schwarzer Andorn. Die Blätter find herzfoͤrmig, unzertheilt und jagen | fürmig Athen die Kelche find hie Big. — Das ſtinkende Kraut iſt auf Gothland eine Univerfalargnen des Nindviehes, und dürfte *— leicht bey hyſteriſchen Perſonen nicht undienlich ſeyn. | Auf wuͤſten Stellen in Europa. CDXXXIX. MOLUCCELLA. 2 802) M. laevis” Glatte Moluccelle. Die Kelche find glockenfoͤrmig, und faſt fuͤnfzaͤhnig; dieſe Zaͤhne ſind an Größe einander gleich. Durch die Höhe des Gewächfes felbft, fo wie Ä durch die Größe der ausgebreiteten Kelche, und die Schönheit der von ihnen gebildeten Ylumenkränze wird dieſe Art und eine andre, M. fpinofa, mit achtzähnigen ungleichen Kelchen, merkwürdig, und beide verdienten in ven Gärten eine Stelle. % N Die glatte wächit in Syrien, die lige auf den —— CDXL. Familie der Quirlblumen. 435 0 CDXL; MARRUBIUM. 1803) M. vulgare. Weißer Andorn. Die | —9 Kelchzaͤhne ſind wie Haaken gekruͤmmt. Die weißwollige mit dichten: Vlumentramen beſetzte Pflanze einen ganz eignen, faſt ſuͤßlichen, und nicht allen Perſonen angenehmen Geruch, wes— wegen fie wol bey Mutterbejchwerden heilſam ift. Sie löft die Stockungen in der Bruft ſowol als in den Eingeweiden des Lnterfeibes Fräftig auf. Mit der folgenden hat fie im Anfehen, Ueberzug und Geruch manche Aehnlichfeit, . +. Auf wuͤſten Plägen in Nordeuropa. | ui? iin GDALE« NEPETA. 804) N. Cataria. Kaßen » Münze, Die Blumenguirle find — ** ſtielt, und in Aeh⸗ ren zuſammengedraͤngt „die Blaͤtter find ge⸗ ‚Be herzfoͤrmig, und fügeförmig gezaͤhnt. Die Pflanze ift-Außerlich und innerlich gegen F Mutterheſehin und Bleichſucht empfohlen wor⸗ den. Die Katzen haben eine unbaͤndige Begierde nach derſelben „ und man ſoll daher die Maͤuſe von den Bienenhaͤuſern entfernen koͤnnen, wenn man Buͤſchel don derſelben in der Nähe RuiGAaSt, Ju Europa, e“ Wr TEDRBILTBETONICA. a 805) B. offieinalis. Gemeine Betonie. Die Blumenkraͤnze den eine unterbrochne Aehre, die Unterlippe t Blumentrone hat in der Mitte einen zerfchlisten Lappen. | Eine faft geruchlofe, aber dafür etwas bitter⸗ liche und falzig fcharfe Pflanze ; fie dient zu einem ſchleimziehenden Nieſemittel loͤſt ven Schleim auf, Dr Ee a2 2 und — — 436 Vietundachtzioſtes Kapitel. und zeigt ſogar in der friſchen Wurzel ei e 4 Kraͤfte. Ihre beſondre Wirkung auf die Nerven, 4 und die durch fie verurfachte Sn rn — ſchmerzen iſt nicht gewiß. h In Europa. * J con MENTHA.. 366), M fylvefttis. Wald Münze, . Die | Blumenaͤhren find laͤnglich, fo mie, Die filsigen, ungeſtielten ki und am Rande fägeförmigen { - Bläkter, ; Die Staubfäden find länger oe j die Kronen. . —— ſtattriechendes gewuͤr zhaftes a! ) das ſchwaͤcher iſt als die Waſſermuͤnʒe CM. aquatica), welche an Waſſern i in — I; und ——— —* trägt. ‚Im mittlern Europa umd in Sibirien. A 807) M.c 9* Krauſe Münze. Die En men ſtehen in Topffürmigen ehren, die ftiel- loſen Blätter find herzförmig, wellig und gez | zahnt; die Staubfaͤden ſind ſo lang als die Blumenkronen . Die ſtarkriechende bitterliche Pflanze ein vorzuͤgliches blaͤhungstreibendes Mittel, un at eine befondre Wirfung auf die Mild) r indem fie ſel⸗ bige vor dem Gerinnen ſchuͤtzt, und Die Abſcheidung derſelben im thieriſchen Körper hemmt, Janerlich gebraucht. iſt fie etwas erhigend, und mit Vorſicht anzuwenden. Aeußerlich zertheilt ſie. ae | gutes Ce und eine Bienennahrung. a» Sibirien, auf dem Har und. in der Schweitʒ. = N 2 — mu REN: 808) :M. "Piperita. Pfeffer Mänje:‘ Die Blumen, ‚fliehen in kopfformigen Aehren Er * = Familie der Quirlblumen. 437 Blätter find geftielt, eyfürmig, und am Nande fügenartig; die Krone, ift * als die Staubfaͤden. | 1 Die Fräftigffe Minze, welche im anfangs warmen, nachher Fühlen Geſchmack, im ſtarken Geruch und den kampherartigen Faͤden, die ſich aus dem ſehr gefättigten deſtillirten Waſſer abſetzen, eine große Uebereinſtimmung mit dem Kampher aeigt. | In England, 809) M. fativa. Gemeine Münze. Die Plumenkränze find deutlich unterfchieden, die Blätter find eyfoͤrmig, etwas ſcharf, und ſaͤ⸗ gefoͤrmig gegähnt, die Staubfäden find laͤn⸗ ger als die Kronen, Dieſe Art kommt mit der Kraufemünze übers ein. Die Blätter fonnen bey verſcheg Speiſen gebraucht werden. Suͤdeuropa. 810) M. Pulegium. Poley. Die Blumen⸗ kraͤnze ſind deutlich unterſchieden, die Blaͤtter eyfoͤrmig ſtumpf und etwas gekerbt; die Sten⸗ gel ſind rundlich und kriechend, die Staubfaͤ⸗ den laͤnger als die Koonen. Eine beſonders ſcharfe Art, die der Kraufes muͤnze nahe kommt, und vorzüglich gegen Keichhus ſten —— und Heiſerkeit — wor⸗ den I Im mittlern Europa ‚auf aberſchwemm⸗ ten Stellen. Die Minzenarten haben fehr viel überein» ffimmendes i im Geruch, Geſchmack, und den Kraͤf⸗ ten; fie werben dom einerley Arten von Anfeften — und ihr Geruch geht durchs Trocknen nicht Me: | vers 438 Vierundachtzigſtes Kapitel verlohren, set wird ‚vielmehr ar vu mi den Kräften, verftärft. . -CDXLIV. — 811) S. hortenfis. Gemeiner Eat Die! Blumeuſtiele find zweyblüthig. Ein ſcharfes Gewuͤrzkraut, das dem Thymian | verwandt iff, und mehr zur Wuͤrzung der — E als zur Arzney angewendet wird. In Südeuropa. CDXLV. HYSSOPUS. 812) H. ofhieinalis. Gemeiner Yon. Die 3 Aehren find einfeitig, Die Blätter find fanzen» fürmig. treibende, zertheilende ‚ fchleimauflöfende, zufolge der Erfahrungen, gezeigt hat. Jusbeſondere ift eö bey katarrhaliſchen Zufällen heilfam gewefen. Es dient auch zum Einfaffen der Beete, wie a fol⸗ gende. In Suͤdeuropa und ——— CDXLVI. LA VANDULA. 813) L. Spica. Spik. Die Diaue J nd Yanzenförmig, und. ‚geradrandig, die ehren ſind unbedecft. | Die unaufgeblühten Blumenkraͤnze, welche | weit ſtaͤrker riechen als die Blätter, und einen Ein Kraut, das mit’ dem vorigen manche ’ Aehnlichkeit hat, und mehrere Wirkungen der bals famifchen Kraft, als die magenftärfende, wurms air — ee 2 — rn zu heißen Geſchmack Haben, werden zum Wohlgeruch "und zur Arzney gefammelt. Cie find erhißend, Das aus ihnen deſtillirte Oehl, oder der Geiſt, wird wegen ſeiner Staͤrke aͤußerlich bey Laͤhmungen der 96 N der Zunge ‚ und bey Ohn⸗ machten Familie der Quirlblumen. 439 machten, gebraucht, Auch in den Gärten felbft iſt das A Kraut dem unnügen und zum Theil ſchaͤdlichen Buchsbaum zu Einfaſſungen vorzuziehen. In Südeuropa, nebſt der folgenden. 814) L. Stoechas. $avendel. Die Blätter find gleichbreit fanzenförmig, geradrandig ; die Blumenähren bilden mit ihren Nebenblätz tern einen Zopf. Diefe Art riecht mehr kampherartig ‚ wird aber in ven Apotheken durd) die ———— ent⸗ behrlich gemacht. CDXLVI. GLECOMA. 815) G. hederacea. Gemeine Gundelrebe, Gundermann. Die Blätter find nierenförmig und geferbt. Ein gewuͤrzhaftes und feharfes Pflaͤnzchen von ſtarker Wirkung, welches den Urin treibt, aͤußere Geſchwuͤre reinigt, innere heilt, den Schleim aufs oft, und Wechfelfieber vertreibt. Es kann zu befs ſerer Benbehaltung feiner Kräfte eingeftampft und in Ruchen geformt werden. Man fann es in Gups pen Fochen, auch Bier mit demſelben anmachen, und es dadurch klaͤren. An Zaͤunen in Nordeuropa. cvu AJUGA. RN A, pyramidalis. Pıramiden s Günfel. > Die Pflanze bilder eine vierecfige Pyramide, iſt rauch) und trägt fehr große Wurzelblaͤtter. Sie wurde ehedem als ein gelind zufammenzie; pendes Wundmittel, bey innern Gefehwüren und bey.der Bräune, wie die Prunelle, gebraucht. „m mittlern Europa. TE Rh CDXLIX. 449 — Kapitel. ©ODKLIX.. :TEUC BAM nt a n 7) T. Chamaepithys., Schlagfraut, Die 4 Blaͤtter find dreytheilig mit ſtrichfoͤrmigen ger radrandigen Lappen, die einzelnen Blumen ſitzen ohne Stiele an den Seiten der ausge⸗ breiteten Stengel. Dieſes mit einem Fichtengeruche und einem bittern Geſchmacke verſehene Kraut wurde chedem als ein reinigendes, innerlich auflöfendes Mittel, insbefondere gegen bie Gicht geruͤhmt. Im mittleen Europa von England bis Italien, in Scankreich und Ungarn, 318) T. ereticum. Cretiſcher Gamander. Die Blätter find gleichbreit lanzenformig und geradrandig, die Blumen ſtehen in dreybluͤ⸗ thigen Aehren. Eine ehemals zum Theriak angewandte ge⸗ wuͤrzhafte, aber ſehr bittre Pflanze. Auf Candia und in Aegypten. 819) T. Marum. Katzenkraut. Marum ve⸗ rum. Die geſtielten Blätter find eyförmig, ſpitzig, geradrandig ‚ und unten filzig; die Blumen ftehen in einfeitigen Aehren. Der Geruch der Pflanze iſt pucchdringend, und faft Fampherartig; der Geſchmack aber bitter und brennend. Zu ihren befonders erprobten Wir⸗ Fungen gehoͤrt, daß fie abmattende Schweiße inder Schwindſucht ftillt, ‚in harträcigem Huften Ers leichterung verfchafft, und bey Schlaffuchten, felbft bey Fiebermattigfeiten ein nicht erhißendes fchnell- wirfendes, aber freylich auch bald nachlaffendes Ers quickungsmittel iſt. Die Kasen gehen ihr begie⸗ rigft nach, freffen davon, Mae ſich auf der grand Familie der Quirlblumen. 441 amd verderben gemeiniglich die Pflanze, indem fie fd für Wolluft an ihr reiben und feheuern. In Valencia. ET 0) T. Scordium. Sachenfno6faud. Die - fiellofen Blaͤtter find länglich und ſaͤgefbrmig gezaͤhnt, die Herd an Blumen ftchen paarweis j' den Blattwinkeln; der Stengel ift ausges reitet. - Der Geruch) diefer Art ift dem Knoblauch aͤhn⸗ \ fich ‚, und geht, wie bey diefem, in die Milch der Thiere über, auch vertreibt die Pflanze die Motten und Spuhlwärmer. ihre faulnifwidrige Kraft wird befonders geruͤhmt. Sie ift bey ihrem Ge- brauch etwas erhigend. & Auf fümpfigen Gegenden in Europa, 821) T. Chamaedrys. Kleiner Gamander, kleiner Bathengel. Die Blätter find keilfoͤr— mig enfürmig, eingefchnitten, geferbt, und geftielt; die Blumen ftehen immer zu dreyen beyfammen, die Stengel jind niederliegend und etwas haarig. Ein etwas bitfres gem urzhaftes Kraut, das ſich in vorigen Zeiten gegen Gicht und Wechſelfieber vielen Ruhm erwarb, auch bey Stockungen auf der Bruſt, bey Hypochondrie und Unterdruͤckung des Monatlichen angewendet wurde, Aeußerlich dient es ald Reinigungsmittel bey Wunden und Ges ſchwuͤren. | Im mittlern Europa. - 822) T. montanum. Berg Gamander Die Blumen ſtehen am Ende der Stengel in Trau⸗ bendolden, die Blätter find lanzenfoͤrmig, ge —32 und unten filzig. ar ces - Die 442 Vierundachtzigſtes Kapitel, Die ſehr balfamifche Pflanze wish anſtatt des eretiſchen Gamanders gebraucht. le " Auf trocknen Stellen im mitklersEuropa, 923) T. Polium. Poley ⸗/Gamander. Die Blumen ftehen in runden Köpfen; die ſtiello⸗ ſen Blaͤtter find laͤnglich, ſtumpf, gekerbt und filzig; der Stengel liegt hingeftreckt. ER, Diefe Art wird, nebft dem T. capitato, wie die vorhergehende benutzt. N Im weftlichen ERROR "und Aſien, RR in Italien. | CDL. COLLINSONIA. 324) C. canadenfis. Collinfonie. Die Blät- ger find herzfürmig, und ſtehen einander gegen⸗ uͤber. Die wohlriechenden Blumen und die uͤbelrie⸗ chende Wurzel ſind in Nordamerika im Arzneyge⸗ | brauch. Sie dienen bey der Sochialfolif, beym Schlangenbiß, bey Dermundungen, rhevmatiſchen Schmerzen und Fiebern. In Wäldern von Virginien und Canada. Tv CDLI OCYMUM. & 8925) O. Bafilicnm. Gemeines Bafı fifum. Die Blätter find eyfürmig und glatt, die Kel⸗ che mit Haaren eingefaßt. Eine ſehr gewuͤrzhafte Pflanze, die wegen J res Geruchs und ſchoͤnen Anſehens, und den ver- ſchiedenen Abaͤnderungen beider Eigenſchaften von den tiebhabern gezogen, und mehr zu Speifen als zur Arzney, allenfalls zu einem Nieſemittel ges braucht wird. In den Abänderungen, die über haupt entweder große oder mittlere genennt werden, find die Blätter, grün, PRIOR „ dreyfarbig; wars Familie der Quirlblumen. 443 warzig, blafig , gefranzt, und kraus; bon eigenem, oder von Fenchel „und Zitronengeruch. Eine andre "Art, O. minimum, iſt noch Fräftiger, hat auch veränderliche Blaͤtter, und wird von den Indianern zum NRäuchern und sum Beftreuen der ApakeORge gebraucht, Aus Indien und Perfien. CDLU. SCUTELLARIA 826) S. galericulata. Gemeines Helmfrant. Die Blätter find herzfoͤrmig lanzenförmig und — , die Blumen ſtehen in den Blattwin⸗ ein . Ein bitferes, nach Knoblauch riechendes Kraut, das wegen beider Eigenfchaften, wol vorzüglich we⸗ gen der erftern, gegen das dreytägige Sieber wirk⸗ ſam iſt, und gegen die Braͤune gebraucht wird. Es iſt wahrſcheinlich gegen Wuͤrmer eben ſo wirkſam, als 8. indiea, die zu dieſem Endzweck ah ange wendet wird. j In Europa, an Ufern - CDLII. PRUNELLA. 827) P. vulgaris. Gemeine Braunelle. Alle Blätter find länglich eyfoͤrmig, am Rande ſaͤ⸗ gefoͤrmig, und geſtielt. Das ſchoͤnbluͤhende Kraut iſt etwas bitter und herbe, es wird als ein aͤußerliches Mittel in Gur— gehwaflern bey: der Bräune, und ben Gefchwüren des Mundes gebraucht. Ehedem wendete man es auch gegen Pluts und Bauchflüffe an. a europäifchen Triften. "CDLIV. DRACOCEPHALUM. 58* D. Moldavica. Tuͤrkiſche Meliſſe. Die - Blumen bilden Deutliche Kränze, die * laͤt⸗ 444 Vierundachtzigſtes Kapitel, i blaͤtter find lanzenfoͤrmig, ihre fägeförmigen Saͤhn⸗ find haarfoͤrmig verdͤnnt. Ein zitronenartig und ſtarkriechendes Kraut, | das „wie die Meliffe und die ähnlich viechenden Abs änderungen des Duendels und Baſiſikums, noch aus Ber den baffamifchen auch erquickende Kräfte hat, | aber nicht mehr gebraucht wird. In der Moldau, und in Sibirien. Eine andre in Aehren Slshende Urt, D. canarienfe, aus Amerifa, riecht ftärfer, faft wie Marum, und iſt wahrſcheinlich kraͤftiger. CDILV. CLINOPODIUM. r 829) C. vulgare. Gemeine Borfihülle, Die Blumenköpfe find faft rund und ftachlig, Die Nebenblaͤtter find borftenfdrmig. | Die etwas gewürzhafte Pflanze wird zumeilen mit Unrecht ftatt der Bergmünze (Meliſſa Cala- mintha) ausgegeben, , und kann vielage zu den Gerbemitteln gerechnet werden. Auf felſigen ——— in Europa, Ae⸗ gypten und Canada. CDLVI. ORIGANUM, | 830) O. Dictamnus. Cretiſcher Diptam. Die untern Blaͤtter ſind filzig, die Blumen⸗ aͤhren hängen nickend herab. Ein ſtarkes gewuͤrzhaftes treibendes Mitte, das aber jeht außer Gebrauch gefommen, und in den Apotheken mehrentheils verlegen iſt. Auf Candia. 831) O. creticum. Gretifcher Doften. Die fangen geraden prismatiſchen Blumenähren ſtehen nahe bey einander, Die haͤutigen Neben blaͤttchen find noch einmal jo lang als die Kelche. Die 3 Familie der Quirlblumen. 445 Die gewürzhaften fchuppigen Blumenaͤhren, welche in ven Apothefen aufbeiwahrt werden, find ei außer Gebraud). 7 rn Südeuropa und Paläftina, ....832) O. vulgare. Gemeiner Doften., Die beynahe .rundlichen Blumenähren fihen in Riſpen zuſammengedraͤngt, die Nebenblaͤtter ſind eyfoͤrmig und laͤnger als die Kelche. Ein vortreffliches innlaͤndiſches Gewuͤrzkraut, das dem folgenden im Geruche aͤhnlich iſt, ein ers hitzendes, ſtaͤrkendes, innerlich auflöfendes, aͤußer⸗ lich zertheilendes und faͤulnißwidriges Mittel abs giebt, dem Biere eine beraufchende Kraft mittheilt, und daſſelbe für dem Sauerwerden bewahrt, zu Thee und Suppen dienen Fann, auch auf Wolle ine hellrothbraune Farbe liefert. Auf felfigen ——— in Europa und Canada, 833) ©. Majorana. "iolorah, Die Blaͤt⸗ ter find eyrund und ſtumpf, Die Blumenaͤhren etwas rundlich, Dicht und haarig. Der Majoran wird vorzüglich als Speiſege⸗ wuͤrz betrachtet. Es wird ſeltner als ein ſchleimzie⸗ hendes, zertheilendes und ſchweißtreibendes Mittel gegeben. Klyſtire von ihm gab man in Aegypten gegen viertägige Scchfelfieber, und das frifch aufs ‚gelegte Kraut iſt bey fehmerzhaften und feirrhöfer Geſchwuͤlſten der Brüfte dienlich. Aus dem deftils lirten Oehle fegt ich, wie noch aus andern aͤtheri⸗ fchen Oehlen, ein fonderbares viechendes, - fettes und nicht flüchtiges Salz nieder, das im Weingeift auflöslich iſt, mit Waffer imitchig wird r und fic) anbrennen läßt. n Portugal und Palaͤſtina. * p CDLVIL — — > 446. Vierundachtzigſtes Kapitel. | eig NCDLVILHT HN MRS Gi 834) Th. Serpyllum. Gemeiner Duendel, - Die Blumen bilden Köpfe, Die Stengel krie⸗ q chen, die Blätter find flach, ftumpf, und has | f ben am Grunde einen behaarten Rand. \ Eine innländifche genieine Pflanze von anges nehmem Geruch und gewürzhafter Mifchung, welche vorzüglich in einer Abänderung der zitronenartigen Pflanzen diefer Familie im Geruche, und wahr Kae auch in den Kräften fehr nahe Fommt. tan hat einige Abänderungen. Aeußerlich ift fie. zum Zertheilen und Stärfen gebraucht worden. EN Auf trocknen fonnigen Plägen in Europa, 835) Th. vulgaris. Gemeiner Thymian. Die Stengel ftehen aufrecht, „Die eyfbrmigen - Blätter find zuruͤckgerollt; Die Blumenkraͤnze bilden beynahe Aehren. Der Geruch der gewürzhaften Pflanze ift nicht angenehm, der Geſchmack ift fharf, und wahr . ſcheinlich find die Kräfte ſtark genug, aber fie wird — — EAN mehr in der Küche als zur Arzney gebraucht. Sie erzeugt im deftillirten Oehle ein Fampherartiges mit. ihrem Geruche verfehenes Oehlſalz. In Gärten dient fie zu Einfaffungen. Man hat eine fchmal und eine breitblättrige Abaͤnderung. In Sibirien, in Spanien und Srank rich” auf felfigen Gegenden. CDLVIHL MELISSA.. 836) M. ofhieinalis. Gemeine Meliffe. Die traubenförmigen Blumenfränze ftehen in den Blattwinkeln, die Blumenftielchen find einfach. Das zitronenarfige Kraut, das auch Geſun⸗ den einen angenehmen Theetranf liefern Fann, hat man wegen feines erquiefenden Geruches en Ä — eiten I ganili der Quielblumen 447 heiten der Nerven und der Einbildungsfraft vor ans dern balfamifchen gewählt. Es dient auch als ein gewühnliches Mittel zum em ber monatlichen Reinigung. uff uͤdeuropaͤiſchen Gebiegen. 837) M. Calamintha. Bergmuͤnze. Die zweytheiligen Bluͤthenſtiele ſtehen in den Win⸗ keln der Blaͤtter, mit denen ſie eine gleiche Laͤnge haben. Ein Kraut, das im Geruch und den Kraͤften mit der Muͤnze uͤbereinkommt, an deſſen Stelle faͤſſchlich das ſchwache Clinopodium vulgare geſam⸗ melt, in England hingegen die poleyartige, ſcharfe, faſt blaſenziehende Melifla Nepeta gebraucht wird. In Südeuropa auf felfigen Gegenden, CDLIX. MELITTIS. 838) M. Meliffophyllum. Simmenblatt. Die Blätter find eyfürmig und geferbt. Die Blätter diefer anfehnlichen, fehönblühens _ den Pflanze riechen wie Andorn, aber angenehmer. ‚Sie ift noch wenig unterfücht, und man hat nur ihre harntreibende und die monatliche Reinigung bes fördernde Wirfung angemerft. In gebirgigen Gegenden i im mittlern Europa | de 587. Zauptbennnang der erwaͤhnten Gewaͤchſe. Mehrere haben eine ſchoͤne Bildung und Färs * oder einen Geruch, der fie den tiebhabern ‚empfiehlt; der letztern Eigenfihaft wegen dienen fie nicht nur zu wohlriechenden Bereitungen, und Ge wuͤrzen, fondern auch vorzüglich. zum ae R e⸗ 448 Fuͤnfundachtzigſtes Kapitel, | Gebrauch , wo theils die verſchiedne Art diefer Ge⸗ züche und der ätherifchen Dehle, Die fie führen, theils die mit ihnen verbundne Bitterkeit die Kraͤfte der Gewaͤchſe beſtimmt. Dieſe, und die Bereitungen der Kunſt ſind wenigſtens bey vielen aͤhnlichen Pflan⸗ zen wenig von einander verſchieden. Nur einige ben herbe, oder ſcharfe Beſtandtheile bey N. Funfundachtzigſtes Kapitel. gamii der Larvenblumen > $. 588. * Kennzeichen der Familie. HN; ungleiche einblättrige Blume, die bier unglet- chen Staudgefäße, feleft die Bildung der Staußs beutel; die Druͤſe, und die Richtung des Griffels, ift wie ben der vorigen Familie: aber der einfache. Fruchtfnoten, der auf jeder Seite eine Furche hat, unterfcheidet fie von derfelben, und nähert fie der folgenden. | $. 589. | Andre Kigenfchaften der Blume und Seuche. Die fappen des einblättrigen Kelches, deren | zwey, vier, oder fünf vorhanden find, liegen meh— rentheils an der Krone angedrückt. Diefe iſt bey den meiften zweylippig ‚ bey andern aber flach oder zohrig, mehr viers oder fünflappig,. Doch immer _ etwas ungleich. So geht es auch mit den Staubs faͤden; mehrentheils find vier ungleiche beyfammen, andre e) Perlonatao. Fig. 631 - 637. — . 5» J —* | — Familie dev Larbenblumen. 449 andre haben nur zwey von gleicher Länge; ein einzi⸗ ger Fall mit fünfen (welches zuweilen auch anomas lifch bey vier Staubfäden vorkommt) ‚zeigt ebens falls ſehr ungleiche Staubfäden, wodurch er von der folgenden Familie unterfchieden wird. Der Griffel wird gegen das Ende verdickt, und trägt eine abaeftumpfte rundliche, zweytheilige Narbe, Die Frucht haben beide Familien mit einander ges ‚mein, fo wie eine andere Frucht auch bey den vori- gen beiden bemerft wurde. Hier befteht fie aus zwey Bälgen, welche an einander angewachfen, und in dem Fruchtknoten nur durch eine Furche an dem Drte unterfchieden find, wo fich ihre Raͤnder nach einwärts fehlagen, und, wie bey den meiften Arten gefchieht, eine Scheidewand bilden, welche die Frucht in zwen Fächer theilt. Dieſe Scheivewand trägt auf beiden Seiten der fangernach, wo fich die 'eingefchlagnen faamentragenden Nänder vereinigen, einen erhabenen Saamenboden. Nur wenige haben einfächrige Früchte, bey den allermehreften ift die Bildung, wie fie hier befchrieben iff, und in der fol genden Familie vorfommt. Die Öeflalt der Sag. . men ift fehr verfchteden. | u. | d. 590. Eigenſchaften der Gewächfe diefer Samilie, In den füolichern Gegenven findet man fie baum and ftrauchartig, in den unftigen find fie Kräuter, Die Blätter haben bey einigen eben den Stand, als bey den Quirltragenden; bey andern find nur die untern, oder gar Feine Blätter fo ordentlich geftellt, Unter unferm Himmelsſtrich bluͤhen fie, „wie die vorigen, nicht allein im Fruͤhjahr, fondern auch im Sommer. Diele lieben den feuchten Boden, andre balten ſich auf den trockenſten Stellen auf, Batſch Botanik 3, Th. Sf $. 591, % 450 Fuͤnfundachtzigſtes Kapitel, $. 591. Bettungtn - b r mit einer fporntragenden zweyfadigen Krone, | and einfächriger Kapfel. | \ CDLX. Pinguicula. Sertkraut. Der: Kelch iſt fuͤnftheilig und zweylippig. CDLXI Vrcxricularia. Waſferſchlauch Der Kelch ift zweyblaͤttrig, und gleichförmig. B) mit einer eigentlichen Larvenblume, deren Unters terlippe vor dem Rachen ſich in einen Huͤgel erhebt. Sie tragen vier Fäden. CDLXI Artirrhinum, göwenmaul. Der) Grund der Krone fteht wie ein Sad oder Sporn hervor. Die Rapfel öffnet fich oft ſehr ſonderbar. 4 CDLXII. Melampyrum. Kuhweinen. Der. -Grund der Krone liegt in dem Kelche vers borgen. Die Kapfel öffnet fich fchief. C) mit einer Helmblume, ohne Sporn ‚ ober er⸗ habene Unterlippe. i Dcpısxıv. Pedicularis. Lauſekraut. Der Helm iſt ſichelfoͤrmig und zuſammengedruͤckt, der Kelch fuͤnftheilig, die Kapſel (chief ger oͤffnet. CDLXV. Rhinanthus. Glitſcher. Der Semi iſt fichelformig und sufammengedrückt, dee Kelch viertheilig und bauchig, die Kapfel zu⸗ ſammengedruͤckt. CDLXVI Euphrafa, $ Euphraſie. Der Helm iſt nur gewoͤlbt. Die untern zwey Staub⸗ faͤden ſind am andern Balge gleichſam be⸗ dornt. Der Kelch iſt viertheilig. a are % CDLXVIL Familie der Larvenblumen. 451 CDLXVII. Fuficia. Juſticie. Der Helm iſt nur gewoͤlbt. Die —* traͤgt nur zwey Staub⸗ faͤden. Der Kelch iſt klein und fünftheilig. D) mit einer Blume ohne Helm, die aus einer bloßen Unterlippe beſteht. CDLXVMI. Acanthus. Baͤrenklau. Die Blus menfrone hat drey kappen, der Kelch beſteht aus zwey Blättern, die die Blume decken. . E) mit einer zweylippigen, aber nachlaͤſſig geſaͤum⸗ ten, und unordentlichen Krone, vier Staub faͤden, und einer einfächrigen Kapfel. CDLXIX. Lathraca. Schuppenwurz. _ Die Krone ift zufammengedruckt, und gleichfam verſchloſſen. Der Keld) ift viertheilig. CDLXX. Orobanche. Sommerwurz, Die Krone hat einen mehr ausgebreiteten Saum. Der Kelch) ift zweytheilig. F) mit einer glockenfoͤrmigen, mehr oder weniger ungleichen Krone. a) mit viertheiliger Krone. CDLXXI. Digitalis. ‚Singerhut. Die Blume hat vier Staubfäpen, ihr unterſter Lappen iſt am groͤßten. CDLXXI. Gratiola. Gnadenkraut. Die Blume iſt mit zwey fruchtbaren, und zwey ſtaubloſen Staubfaͤden verſehen, und gleich» fam umgekehrt, da der obere Lappen der brei⸗ tefte iſt. b) mit fünftheiliger Krone. CDLXXII. Martynia. Martynie. Der Kelch ift fünftheilig, die Krone unten bauchig, und ihe unterfter fappen ift ausgehoͤhlt. Die zweyfaͤchrige Kapfel ift mit. einem Schnabel verfehen, und enthält laͤngliche Saamen. X CDLXXIV. 452 Fünfundachtzioftes Kapitel, CDLERIV. Bignonia. Bignonie, Der — iſt fuͤnftheilig, die Krone ımten bauchig, und ihre unterſten Lappen ſtehen gerade, da die obern zuruͤckgebogen ſind. Die aller 3 Rapfel ift lang wie eine Schoote, und Baal | geflügelte Saamen. | CDLXXV. Sefamum. Seſam. Der Reich iſt ’ fünftheilig, der untere fappen der Krone, wel⸗ che noch außer den vier Staubfaͤden einen fuͤnften unfruchtbaren enthaͤlt ‚if der größte, £ Die Kapfel iſt vierfächrig. CDLXXVL ‘Linnae.. Kinnse, Der Reich iſt doppelt, an dem Fruchtknoten iſt er zweyblaͤt⸗ trig, unter der Blumenkrone fuͤnftheilig. Die Fruͤcht iſt eine dreyfaͤchrige Deere. CDLXXVII. Crefeentia. Crefcentie. Der Kelch iſt zweytheilig, der Grund der Krone iſt auf⸗ geſchwollen. Die Frucht if eine he einfächrige Deere, G) mit einer ungleichen zweylippigen Krone | drentheilige Unterlippe an der umgedrehten Blume oben zu ſtehen kommt. Die Kelche find fuͤnfzaͤhnig. CDLXXVIII. Scropliularia. Braumw Die U Krone ift fünftheilig, und kugelig, die Repfel ; zweyfaͤchrig. CDLXXIX. Vitex. Muͤllen. Die Krone iſt fechstheifig, in jeder Sippe iſt der mittlere bap⸗ ee pen größer, die Röhre ift Furz und walgenfors mig. Die Frucht ift eine vierfaamige Deere. H) mit einer vöhrigen oder flachen Krone. CDLXXX. Lantana. Santane. Die präfens tirtellerformige Krone hat vier Staubfaͤden. Die Narbe iſt haakenfoͤrmig. CDLXKKT. Familie der Larvenblumen. 453 CDLXXXI. Perbafum. Wollkraut. Die \ radfürmige Krone hat fünf Staubfaͤden, ° welche meiſt ungleich und haarig find; auch zuſammengedruͤckte Staubbeutel tragen. CDLXXXU. Veronica. Ehrenpreis. Die roͤhrige oder auch radfürmige Blume hat zwey Staubbeutel, und vier fappen, wovon einer am Fleinften iſt. | 0. 592. Werlwirdige Arten, CDLX. PINGUICULA. Ä 839) P. vulgaris. Gemeineg Fettfraut. Det Sporn ift wakenfürmig, und fo lang wie Die übrige Blume. Das Kraut hat fette und fehläpftige Blätter. Es foll ven Schaafen todtlich feyn, und fein Saft fol! das Ungeziefer bey Menfchen und Thieren vers treiben. Die befondere Wirfung deſſelben iſt, daß er die Milch gerinnen macht, und zwar fo, daß ſich nicht das geringfte von Molfen dabey abfegt. Et—⸗ was von diefer dicken Milch theilt andrer Milch die nemliche Befihaffenheit mit. In Schweden gießt man gemeiniglich zu dieſem Endzwecf die annoch warme Milch auf die Blätter, und läßt fie einige Tage darauf ſtehen. | Auf feuchten Plägen in Europa. CDLXI. UTRICULARIA. | 840) U. vulgaris. Gemeiner Wafferfchlauch. Der Sporn ift Eegelförmig, der Blumenſchafft trägt nur wenige Blüthen. Zur Blühzeit wird diefe Pflanze auf eine fon: berbare Art durch ihre hohlen Wurzelfchläuche gehos ben, daß jie über dem Waſſer bluͤhen kann, worauf — Sf3 dieſe 454 Juͤnfundachtzigſtes Kapitel, diefe Baͤlge eintrocknen, und die Pflanze fich wieder auf den Grund herabſenkt. J In —“ tiefen Gräben und ' Teichen. Ar a CDLXI. ANTIRRHINUM. — 841) A. Cymbalaria, Zymbelkraut. Die Blaͤtter ſtehen abwechſelnd, find herzformig, und fuͤnflappig, die Stengel find niederlie⸗ £ gend. | 4 Ein niedliches kletterndes und ſich ſchnell aus⸗ breitendes Pflaͤnzchen, das mit ſeinem ſchwarzgruͤ⸗ nen dichtſtehenden Laube die alten im Schatten ftehenden Mauekn auf eine fehr afgenegine. Art bedeckt. ; Auf Selfen ui alten Mauern des mittz lern Europas. 842) A. majus. Großes Lowenmaul Die Blumenkrone hat ſtatt des Spornes nur einen kurzen Sack, die Blumen ſtehen in Aehren, die Kelche ſind rundlich. Ein gewoͤhnliches Sartengewäche, das ſowol in der Farbe der Blumen, als in der Breite der Blaͤtter Abaͤnderungen zeigt, und deſſen Saamen | zu Oehl koͤnnen gefchlagen werden. In Suͤdeuropa an Saunen BR, Garen | mauern. 843) A. Orontium. KHundstopf. Kalbenafe. Die Blumenkrone hat einen Eurzen Sack ftatt des Sporns, die Blüthen ftehen in Achten, die Kelche find fingerförmig eriheiſt und lan— ger als die Kronen. Die Pflanze foll giftig ſeyn, und, der gemeine Dann hält fie fir ein Mittel wider PRRREEN, Ä apfe Familie der Carvenblumen. 455 Kapſel ift, wie an den meiften Arten diefer Gat⸗ tung, befonders gebilver. Auf Aeckern und Brachaͤckern in Europa. 844) A. Linaria. Leinkraut. Die Blätter ſind J— lanzenfoͤrmig und ſtehen nahe beyeinander, der Stengel ſteht aufrecht und traͤgt am Ende ſtielloſe Aehren mit ſchuppig uͤbereinander liegenden Blumen. Eine widerlich, faſt wie Attich, riechende, bits terſchmeckende, verdaͤchtige Pflanze, welche ein Flie⸗ gengift abgiebt, und ſowol harntreibend als purgis rend iſt. Kraut und Blumen braucht man gewoͤhn⸗ lich aͤußerlich in Umſchlaͤgen oder Salben zur Linde⸗ zung der Schmerzen der blinden goldnen Aber, die ‚Blumen aber mit den Blumen der Königsferze ins nerlich gegen langwierige Ausfchläge.. Man wen⸗ dete fie auch gegen Gelb- und Waſſerſucht an; die im 1. Th. $. 268. beſchriebne Pelorie kommt zuwei⸗ len mit unter natürlichen Bluͤthen an einem Stocke vor, und die Pflanzen mit Pelorienblumen gehen ‚zur gewöhnlichen Bildung zurück, fo wie natuͤrſich gebildete fruchtbare in unfruchtbare Pelorien aus; ‚arten Auf trocknen wüften Plägen in Europas CDLAXIU. MELAMPYRUM. 845) M. arvenfe. Acer» Ruhweigen. Die kegelfoͤrmigen Aehren find locker, die Neben Ba find gefärbt und haben borftenfürmige aͤhne Bon den Saamen dtefes Ackerunfrauts wird das Brodt blaulich und bitter, aber eben nicht ſchaͤd⸗ ih, das aus dem damit verunreinigten Saamen gebraute Bier foll Kopffehmerzen erregen. Die darbebrůhe der Pflanze iſt blau, * wird nicht von Ff 4 Saͤu⸗ 456. Fuͤnfundachtzigſtes Kapitel Säuren, ſondern von Afalien roth und von Sale 10 * gruͤn. | J Auf europaͤiſchen Aeckern. N 846) M. nemorofum. Wald s — en. % Die Blumen ftehen an einer Seite dee S Sr 4 gels, Die Nebenbtätter find lanzenartig herzfoͤr⸗ J mig, Die oberſten davon find gefaͤrbt und um⸗ * aeg Bluͤthen. Die Kelche ſind 9 wollig. 2 ar Pflanze wird fuͤr ein Wundkraut acht j 9— —* Viehfutter, und zur Bienennafrung. Außerdem bat fie eine außerordentlich ſchoͤne Faͤr⸗ | bung, und ift eine unfrer herrlichſten Wald⸗ pflanzen. we In nordeuropäifchen Haynen. 847) M. pratenſe. Wieſen⸗ Ku yei Die Blumen ftehen wie bey der vorigen ‚nur etwas getrennter; die Blumenkronen ud , verſchloſſen. | Wo das Kraut Häufig wählt, folles verurfas chen, Daß das davon freffende DIR eine vortreffliche und gelbe Butter giebt. — Auf nordeuropaͤiſchen Miefen. ——— — CDLXIV. PEDICULABIS. © 848) P. paluftris. Sumpf: Laͤuſekraut. 2 Stengel ift Aftig, die Kelche find Tamm mig zertheift, und ſchwielig punktirt die Ki nen haben eine ſchiefe Untetilppeee Man hat ver Pflanze, die mit ihren zartgefie⸗ derten dunkeln Blättern, und den rothen Bluͤthen ein angenehmes he: bat, übrigens aber ein Uns kraut iſt, reinigende Kraͤfte bey Geſchwuͤren zuge⸗ eignef, — Familie der Larvenblumen. 457 eignet.‘ Es wird die Pflanze fiir ſcharf und aͤtzend ‚ und nur von Ziegen gefreſſen. In fümpfigen Gegenden von Nordeuropa. a, CDLXV. RHINANTHUS. h »... 849) Rh. Crifte Galli. Hahnenfamm. Die Oberlippe ift zuſammengedruͤckt und kuͤrzer als die untere. Die Saamen verderben das Mehl auf eine ähnliche Art, wie die vom Kuhweitzen. Zur Zeie der Heuerndfe if das Kraut verfrounet, und alſo nicht wohl zum Heue tauglich. In beiden Faͤllen kann es durch Abmaͤhen i in der Bluͤthe vertilgt wer⸗ ben. Es foll zur Faͤrberey dienen koͤnnen. In Europa auf Wiefen und Aeckern. CDLXVL EUPHRASIA. “0 850) E. ofhicinalis. Yugentroft. Die Blaͤt⸗ ter find eyfürmig, lineirt, und feharf gegähnt. WVon den Alten wurde diefes etwas zufammens ziehende und bittre Kraut beſonders gegen die Schwaͤche des Gefichtsrgerühmt. Noch) jet wird es in manchen Gegenden ſehr gefchäst, aber feine Kräfte bleiben fehr zweifelhaft. Die Blume ift flein, aber fehe fchön. In Europa auf duͤrren Triften, nebft ‚dem folgenden, 851) E. Odontites. Zahntroſt. Die Blät —* tet find fanzenförmig, und ſaͤmmtlich fägefürs in mig gezaͤhnt. Man glaubt, das Kraut helfe wider Zahn⸗ ſchmeren und, wenn es gequetſcht in die Schuhe gelegt würde, triebe e8 Die monatliche Reinigung zuruͤck. Mehr als alles diefes fheint der Saame | Aufmerffamfeit zu verdienen, indem er unter dee en eine ſehr artige Bildung zeigt. öf5 CDLXVIL 458 Fuͤnfundachtzigſtes Kapitel, WBDLKVI.: IUDSTICHRL 3: 0. Adhadota. Adhadota. Der Stamm iſt baumartig, trägt lanzenartig eyfürmige Blätter, und eyförmige ausdauernde Neben⸗ blaͤtter, der Helm ift ausgehoͤhlt. Ein Baum, deffen große rachenförmige Bluͤ⸗ then ſowol wegen ihrer Schoͤnheit ‚ als wegen der in unfern. Gegenden ungewöhnlichen Berbindung berfelben mit baumartigen Gewaͤchſen ihn merkwuͤr⸗ dig machen, daher er zuweilen in den Gewaͤchshaͤu⸗ ſern aufbehalten wird. In Zzeylon. CDLXVMI. ACAN THU S, 853) A. mollis. Aechte Baͤrenklau. Die Blätter find buchtig und unbedornt, ‘ J Blaͤtter und Wurzeln find ſchleimig, alſo ers | weichend und einhüllend, weswegen fie bey Brands ſchaͤden, Blutſpeyen und Durchfaͤllen gebraucht wurden. In unſern Apotheken wird an ihrer Statt die deutſche Baͤrenklau aufbewahrt. | Auf feuchten Gegenden in ka" und Sicilien, CDLXILX. LATHBRAEA. 854) L. Squamaria. Gemeine Schuppen, wurz. Der Stengel ift ganz einfach, und trägt kängende Blumen, deren Unterlippen dreytheilig find. Ein ausgezeichnetes, ganz fleiſchiges roͤthlich weißes, wenig über die Erde hervorragendes, und ftatt der Blätter mit Schuppen bedecktes Gewäche, das man gegen die jallenbe Sudt für wirffam ges halten hat. In Dunkeln Br des kaͤltern Europas, CDLXX. Familie der Larvenblumen. 459 CDLXX. OROBANCHE. 855) O. major. Große Sommerwurz, Erbs ze ‚Der Stengel ift einfach und be> aart, die Staubfäden ftehen etwas hervor. Die ganze Pflanze iſt braun, ſelbſt die Blu⸗ men nicht ausgenommen, welche ſehr bald papier⸗ artig eintrocknen, und, ohne zu verwelken, mit der Frucht ausdauern. Sie ſoll ein zuſammenziehendes Wundmittel ſeyn, und eßbare Sproſſen liefern. n Europa, auf Aeckern und trocknen Yon, wo fie fich auf den Wurzeln andrer Gewächfe, insbefondere derer mir Huͤlſen⸗ feuchten, anfezt. 0856) O. ramofa. Aeſtige — —— Der Stengel iſt aͤſtig, die Blur menkronen find fuͤnftheilig. Iſt eben fo blaͤtterlos, als die vorige; die Blu⸗ men unterfcheiden fi fich von dem blaßgelben Stengel durch eine blaßbläuliche Farbe. Die Wurzeln von beiden find knollig und ſchuppig, aͤhnliche trockne Schuppen ſitzen ſtatt der Blaͤtter auf den Sten— geln. In trocknen Gegenden in Europa, bez fonders — —— dem Hanf, und auf deſſen Wurzeln. CDLXXI. DIGITALIS. 857) D. purpurca, other Fingerhut. Die Keioblättehen find eyfoͤrmig und fpisig, die Kronenlaͤppchen find ftumpf, das oberfte ift ge⸗ radrandig. Die bittere und ſcharfe Pflanze wirkt, inner⸗ lich gegeben in großen Portionen, wie ein heftig aus⸗ leerendes Gift; in geringern Gaben iſt ſie en end, ee 2% PALES, NUR > 450 Juͤnfundachtzigſtes Rapiteh bend, und deswegen ein vorzuͤgliches Mittel in der Waſſerſucht. Sin der Epilepſie will man fie zuträge lich gefunden haben, aud) bey angeerbten Servos - pheln und bösartigen Gefchwüren, "wo man mit dem innern behutfamen Gebrauche auch den Außern verband. Der gelbe $. (D. lutea) ſcheint gleiche Kräfte zu beſitzen. In Südeuropa, 858) D. ferruginea. Roſtbrauner Fingerhut. Die Kelchblaͤttchen find eyfürmig und ftumpf, fie ftehen ausgebreitet; die Unterlippe Der Krone ift haarig. J Ein hohes anſehnliches Gewaͤchs, mit einem einfachen, oft ganz aſtloſen Stengel, deſſen oberer Theil mit ſchoͤnen roftfarbnen Blumen dicht befegt ift. Er wird nebft der vorigen Art in Gärten ges zogen. RE In Su7ͤdeuropa. CDLXXI. GRATIOLA. 889) G. ofhicinalis. Gemeines Gnadenkraut. Die Blätter find lanzenfoͤrmig, am Rande ſaͤ⸗ genartig, die Blumen find geftielt. Eine ſtark wirfende, Ausleerung verurfachende N lanze, deren wirffame Theile zwar durchs Trock⸗ nen verlohren gehen, aber durch Einweichen und Kochen beffer ausgezogen werden. Sie wird zu eis nem Drechmittel, gegen Würmer, viertägige Fies ber, Schwermuth und Raſerey innerlich, bey Wun⸗ den, Geſchwuͤren, Geſchwuͤlſten und Stockungen in den Gelenken aͤußerlich gebraucht. | Im gemäßigten und füdlichen Europe, auf etwas feuchten Stellen, | N Bi CDLXXIL, Familie der Larbenblumen. 46% CDLXXIII. MARTYNIA. 860) M. annua. Jaͤhrige Martynie. Der Stengel iſt aͤſtig, die Blaͤtter ſind eckig, uͤbri⸗ gens geradrandig. BT Die Pflanze traͤgt Blumen, die in Anſehung der Groͤße, der Faͤrbung, der Bildung, und der bethauten Haͤrchen, womit ſie beſetzt ſind, praͤchtig koͤnnen genennt werden. Bey Vera Cruz in Amerika. Ton CDLXXIV. BIGNONIA, 861) B. Catalpa. Trompetenbaum. Drey einfache berzförmige Blätter ſtehen immer nes 'ben einander; der Stengel ſteht aufrecht, die * Blumen haben nur zwey fruchtbare Staubs fäden.. * Ein ſchoͤner Baum, der zu Luſtwaͤldern ange⸗ pflanzt wird, und ſich durch ſeine Hoͤhe, die großen Blaͤtter und ſchoͤngezeichneten Blumen empfiehlt. Auch B. radicans wird in Gaͤrten gezogen, und traͤgt rothe Blumen. In Japan, und Carolina. 862) B. pentaphylla. Fuͤnfblaͤttrige Bignonie. Die Blaͤtter ſind gefingert, die Blaͤttchen um⸗ gekehrt eyfoͤrmig und geradrandig. Das Holz dieſer Art, welche auf den An⸗ tillen waͤchſt, iſt ſehr weiß und feſt, die Engläns der nennen es Weißholz. Eine andre Art, B. in- dica, dient zum Schwarjfärben, und eine japanis ſche, B. tomentofa, liefert in den Früchten ein Dehl, welches zu Fieniffen und zu den Kleidun- gen aus der Rinde des Papiermaulbeerbaumes ans gewendet wird. | CDLXXV. 462 ranfundachtzoſtes Kapitel, CDLXXV. SESAMUM. ? | 863) S. orientale.. Orientaliſcher Seſam. So Blätter find eyfürmig laͤnglich und gerad . randig. * Die Blätter dienen aͤußerlich als erweiche ende Mittel; die Saamen geben in großer Menge ein klares mildes nicht leicht verderbendes Oehl, welches in den warmen Laͤndern zu Speiſen, auch zum Ver⸗ fäljchen Foftbarer Dehle und Balſame gebraucht wird. Aeußerlich giebt es ein Iinderndes Mittel, a und innerlich wird es zu demfelben Endzweck wie andre Dehle genommen. Auch das- Uebenbteibfef nach dem Preſſen iſt nußbar. ur In Malabar, und auf Zeylon, } CDLXXVI LINNAEA. | 864) L. borealis. Nordische innaͤe. Die- Bluͤthen ſtehen paarweis beyfammen, die Blaͤtter ſind immergruͤnend. Die trockne Beere hat zwey Saamen. A Diefe, ſchon wegen bes Mannes, deffen id men fie trägt, für uns merfwiirdige N lanze, deren Plumen vorzüglich des Nachts ſtark und angenehm riechen, wird in Schweden als ein Außerliches und gewoͤhnliches Mittel bey rhevmatiſchen Schmerzen, beym Huͤftweh, und gegen die Kraͤtze angewendet. In alten, moofigen, ſchattigen und un⸗ fruchtbaren Schwarzwaͤldern der noͤrdlichen Laͤnder der alten und neuen Welt. | 4 j CDLXXVI. CRESCENTIA. $65) C. Cujete. Calebaffen» Baum. Die Plätter find länglich keilfoͤrmig. | "Die Früchte des Baumes find in feinem Das terlande von pls Nutzen. , Das Fleifch Ders gaemite der Larvenblumen. 463 deiſelben dient, wenn es friſch aufgelegt wird, bey Brandſchaͤden, auch zu einem arzneyiſchen Sig: ; die aͤußre Schaale dient zu Keffeln, Toͤpfen, Schüfs fein, Slafchen, Krügen, Schröpfföpfen, und Zy— thern. Trockne und feuchte Sachen, inöbefondere Saͤmereyen, halten ſich vortrefflich darinne, noch beſſer wenn die Früchte vorher gefochf werden. Die Karaiben ſchmuͤcken die daraus bereiteten Gefäße noch mit Schnißwerf und Mahlerey. In Südamerika, CDLXXVOL .SCROPHULARIA. 866) S. nodofa. Knotige Braunwurz. Die Blätter find herzförmig, mit drey vom Stiele ———— Rippen; der Stengel iſt ſtumpf⸗ eckig Wol mehr wegen der Signatur ihrer Geſtalt, als mit Grunde, wurde die knotige Wurzel gegen die Bräune, Seropheln, Kroͤpfe, Geſchwulſte am After, und die gefchwollne fehmerzhafte Goldader gebraucht. Das leßtere Uebel foll fie ſchnell geho⸗ ben haben. Auch gegen Geſchwuͤre und Kraͤtze fol fie dienlich feyn, der Saame foll die Spuhlwürmer ' abtreiben. Mit dem Abſud der Blätter werden die Schweine bey der Raude gewafchen. Auf ferten Plägen in Europa. 867) S. aquatica. Waſſer⸗ Braunwurz. Die herzförmigen, ftumpfen, geftielten Blätter lau» fen etwas an dem Stengel herab, welcher fcharfe häufige Ecken hat, und die Blumen an feinem Ende in Trauben trägt. _ Der Gebrauch diefer Art ift weniger unanges nehm, als bey ver vorigen; von den Braſilianern, die fie Yquetaja ade lernte man mit derſelben =» ven in f —J— * N h = * 454 » Fuͤufundachtzigſtes Kapitel. den Geruch und Geſchmack der Sennesblaͤtter ver⸗ J beſſern, unterlaͤßt es aber ſchon ſeit einiger Zeit. Das Kraut ift ein Wundmittel, Br fogar i in Dee Belagerung von Rochelle einzig und allein fol hinges reicht haben. DI Huf feuchten. Begenden. BUN a ee CDLXXIX. VITEX. Fr 868) V. Agnus eaftus. Keufch- af Die, Blaͤtter find gefingert, Die Daumenfränge bit 3 den Achten. J Friſch ſind die Beeren gewuͤrzhaft, ſie werden als Saamen ; aber meift verlegen, in den vorher fen aufbehalten, aber jeßt nicht mehr gebraucht. | Die alten Griechen glaubten durch dieſes Gewaͤchs ihre Keuſchheit bewahren zu koͤnnen, wir bringen es als einen ſchoͤnen dauerhaften Baum in unſre Pflanzungen. Auf ſumpfigen Gegenden bey Te und in Sieilien. —* CDLXXX. LANTANA y 869) L. Camara. Camara. Die Blätter. ſtehen ER der Stamm ift unbedornt und Aftig; die Blumen jiehen in. blatterloſen A Fopfförmigen Schirmen. Ein Fleiner Strauch, der in Yefchen ea wird, und fic) den tiebhabern durch die gelben ins braunrothe übergehenden Blumen —— Aus Suͤdametika. 5 CDLXXXI. VERBAScuM- | 870) V. Thapfüs. Gemeines Moflfraut. * Der ganz einfache Stengel ift mit herablaus fenden, und an beiden Seiten wolligen Blaͤt⸗ tern beſetzt. 2 Blae⸗ . Familie der Cardenblumen. 463 Blätter und Blumen führen feifenhafte Säfte, erftere in einer geringern Menge. Die Blätter werden innerlich als erweichende und findernde Mit, „tel gegeben; fie unferfcheiden fich durch einen etwas erben Geſchmack von den mehr fügen und fetfigen lumen, die ein Roſenwaſſer ltefern, und in mebs rern innern Kranfheiten gerühmt worden find. Die Saamen follen die Fiſche betäuben, die Wurzel fol Arzneykraͤfte befigen, und zur Maftung des Feder— viehs dienen. Selbſt zur Abwechslung in ven Gärs ten wäre die Pflanze fchon genug. Ihre Wolle, womit fie ganz umfleidet if, giebt einen Zunder. V. Lychnitis foll ähnliche Kräfte befigen. Ben dies fer find alle Staubfäden gleich und haarig, erſtere bat zwey nackte Fäden. | An grieſigen duͤrren Plägen, auf Selfen und Mauern in Europa. | 871) V. nigrum. Schwarzes Wollfrauf. Die Blätter find herzfoͤrmig, länglich, und gez ftielt. Alle Staubfaden find haarig und violett. Die Wurzel wird in einigen Gegenden wider den Wurm am Finger und die Lungenentzuͤndung des NRindviehes angewendet; Die Blumen hat man friſch zerquetjcht und mit Dehl gefocht auf Frifche Wunden aelegt, auch find fie gegen die Epilepjie der Kinder gebraucht worden. Auf trocknen Plägen in Europa, 872) V Blattaria. Schaben-Wollkraut. Die länglichen glatten Blätter umfaffen den Stengel, welcher einzeln jtehende, gejtielte Bluͤthen trägt. Diefe Art joll bey Augenentzündungen , , zum Gelbfärben der Haare, und zum Dertreiben der Schaaben, Motten und Bücherläufe dienlich feyn. In Südeuropa auf thonigem Boden. Saaiſch Botanik 2,0, Ög CDLAKKIL . — 466 Fuͤnfundachtzigſtes Kapitel. CDLXXXIL VERONICA. 4— 873) V. virginiea. Virginiſcher Ehrenpreis, RM Die Blumen bilden Aehren am Ende deg Sten gels, welcher drey⸗ und vierzaͤhlige tie ter trägt. J Dieſe, und einige andre ahrenförmigbluhende, 2 und von den übrigen durch die roͤhrenfoͤrmige Plume abweichende Arten, werden wegen ihrer Größe zur Zierde in den Gaͤrten gezogen. k Virginien. J 874) V. officinalis. Gemeiner Ehrenpreis. t Die Blumen ſtehen in geftielten Achren an den Seiten des niederliegenden Stengels, der ge⸗ genuͤberſtehende Blaͤtter traͤgt. Ein geruchloſes, nur etwas zuſammenziehen⸗ des Kraut, das man ehedem bey Bruſtkrankheiten außerordentlich erhoben, auch beym Stein, beym Blutharnen und der Kraͤtze dienlich gefunden hat. Vormals wurde es ſehr häufig ſtatt des Chineſer⸗ thees getrunken. Auf duͤrren Waldgegenden in fEuröpa. 8759. % Beccabunga. Bachbunge. Die Blumen ſtehen in Trauben an den Seiten des Triechenden Stengels, Die Blätter find eyfoͤr⸗ mig und flach. ä Eine dem töffelfraut und der Blumenkreſſe in Anſehung der ſaftigen Stengel, der fetten Blaͤtter und des Wohnorts aͤhnliche Pflanze, von bitterlich waͤßrigem Geſchmack, und ebenfalls antiſcorbuti⸗ ſchen, aber minder betraͤchtlichen Kraͤften. V. Ana- gallis ſtimmt Damit überein, h In Europa an Quellen und Bächen. v 876) V. Teucrium. Erdbathengel. Die Blumen ſtehen in langen Trauben an den ei⸗ — Familie der Larvenblumen. 467 Seiten des Stengels, die Blätter find eyfürs _ mig, runzlich, ftumpf und gezähnelt. I Die Berliner empfahlen dieſe Art ſtatt des ges meinen E. als mehr zertheilend und flärfend zum Thee. | er m mittleren Europa, auf duͤrren Wald gegenden. | | a 877) V. Chamaedris. Bathengel. Die Blumen ftehen in Aehren an der Seite des Stengels, welcher nach zwey Seiten der Länge nach mit Haaren befegt iſt, die ftieltofen Blaͤt⸗ ter find eyförmig, runzlich, und gezaͤhnt. Auch diefe Art wurde wie Thee gefrunfen, Sie wählt in Europa auf Wiefen und an Zaͤunen; fie hat eine jchone große Blüthe, fo wie die übrigen fehr Fleinen Arten CV. agrefiis und arvenfis), welche nur hin und wieder einzelne Blu⸗ men fragen, auf Aeckern vorfommen, und die Ans kunft des Frühlings verfündigen. $. 593. Benuzung obiger Bemächfe, Diele von denfelben haben ihre befondern Ei, genheiten, wodurch fie merfwürdig werden, bey mehrern findet man, daß fie 1) Oehlige, ſchleimige oder füßliche Säfte führen, oder 2) zuſammenziehend find. Andre find 3) mehr oder weniger giftig. 4) Wegen verfchiedner Nachtheile, die fie ans ö dern Gewaͤchſen oder ihren Produften brins gen, find einige Unkraͤuter, oder 5) wegen ihres Anftandes Gartengewaͤchſe. Gg 2 Sechs⸗ 455 Sechsundachtzigſtes Kapitel. ET | Sechsundachtzigſtes Kapitel. Samilie der Tollfränter \. ya §. 594. Kennzeichen der Samilie,- h N einblätfrige Blume ift mehr regelmäßig, var } der Entwicklung gefaltet, und trägt fünf Staubfü- den, übrigens ift der Bau des Stempel und der Frucht eben fo, wie er bey der vorigen Familie ber fchrieben wurde, $..595.° Andre Kigenſchaften der Blumen, der Fruͤchte und Dewächfe, Die gefaltete Blumenfrone, die von der Nas chen; und Larvenblume mie übereinanderliegenden tappen abweicht, zeigt von außen dreyecfige flache Felder, deren Spigen fich in den Spiken der Kro- nenlappen endigen. Diefe Felder ftehen vor ver Entwicklung frey, die zwifchen ihnen liegenden Släs chen find zufammengefaltet. Der einbläftrige fünf; theilige Kelch fteht, eben wie die Krone, unter dem Stempel und ift mehrentheils am Grunde fünfeefig. Die fünf unten an der Krone angewachsnen Staub- faͤden tragen Tängliche pfeilfürmige, oder Fürzere äwenlappige Beutel, welche leßtere fich denen in den beiden vorigen Familien nähern. Die meiften die; fer Gewaͤchſe tragen beerenartige Früchte. F * F f) Luridae. Fig. 638 - 642. Familie der Tollkraͤuter. 469 Saamen ſind von verſchiedner Geſtalt, auf der Oberflaͤche oft netzfoͤrmig oder punktirt, mehrere ſind nierenfoͤrmig und zuſammengedruͤckt. Die Ge: mächfe haben faft immer einen eigenen Anftand, und nicht felten, fowol in den Blumen als in dem Grün der Blätter, eine dunkle und fraurige Farbung. Sie wohnen mehrentheils auf frocfnen Gegenden, und blühen in der Mitte und zu Ende des Sommers. §. 596. Gsttungen, A) Mit radförmigen, oder ausgebreiteten Kronen, und furzen Staubfaden. CDLXXXII. Solanum. Nachtſchatten. Die Staubbeutel hängen an den Seiten zuſam— men, und öffnen fich an den obern Enden. CDLXXXIV. Phyfalis. Tudenkirfcbe, Die Staubbeutel fpringen wie gewöhnlich auf, und find frey. Die Frucht liegt in einem aufge: blasnen Kelche. CDLXXXV. Capficum. Beißbeere. Die Stanbs fäden wie vorher. Der Kelch ift gegen die Frucht ſehr Elein, und ſteht ausgebreitet unter derfelben. — | B) Mit einer glockenfoͤrmigen ungleichen Krone. CDLKXXXVL Hyofiyamus. Bilfenfraut, Die Staubfäden find eingebogen. Die Kapfel zerfpringt in Die Queere, der obere Theil iſt deckelfoͤrmig. C) Mit trichterfoͤrmigen Kronen, deren mehr auss gebreiteter Saum fünftheilig iſt. CDLXXXVI. Lyeium. Wolfsdsrn. Die Staubfäden find bartig, und erfüllen mit den Haaren die Deffnung der Krone. | 32098 3 CDLXXXVIL * \ 70 Sechsundachtzigſtes Kapitel, CDILXXXVIII. Atropa. Tollbeere. Die Staub⸗ faͤden find unbehaart, der Blumenſaum fließt — mit der Roͤhre zuſammen, die Frucht iſt eine Beere, wenigſtens Feine Kapſel mit Klappen. CDLXXXIX. Nicotiana. Caback. Die Staub⸗ faͤden find unbehaart, der Blumenſaum fe deutlich gefaltet, die Frucht iſt eine Kapſel mit Klappen. D) Mit einer trichterfoͤrmigen deren Saum 4 faft ganz geradrandig, und Faum mit fünf Zähnen verſehen ift. CDXC. Datura. Stechapfel, Der Kelch faͤllt ab, die Kapſel hat vier Klappen. $. 597. | Kerfwirdige Arten: CDLXXXIII. SOLANUM. » 878). S. Pfeudo- Capfıcum. Korallen» Nachts * fhatten. Der Stamm ift unbedornt und ftrauchartig, Die Blätter find lanzenförmig, und ausgefchmeift; die Blumen ſtehen dolden⸗ weis ohne einen Hauptſtiel. | Ein fehöner Strauch, fowol in Ruͤckſicht der glaften ſchoͤngefaͤrbten Blaͤtter, als der hochrothen und ſchoͤn vertheilten Fruͤchte. Er wird ——— in unfern Gewächshäufern gezogen. | a Waͤchſt auf Madera. 879) S. Dulcamara. PBitterfüß. Der Sten⸗ gel it unbedernt, ftaudig und hin und ber ges bogen, die obern Blätter find fpießförmig, die Blumen ſtehen in Afterdolden. Ein zwar narfotifches, und Daher bey gehört gem Gebrauche Ba rg aber auch) zugleich die * Ge Ders 4 "Familie der Tollkraͤtter. 471 die Blutmaſſe verbefferndes Gewaͤchs von bitterfüs ßem Geſchmack, deffen Anwendung in einer Menge von Kranfheiten, als lymphatiſchen Stodungen, Schaarbock, Hautkrankheiten, Gefchwüren u. f. w. ſtattfinden kann. Man braucht hierzu die Sten⸗ - gel; die Beeren find ein heftiges Gift. Außerdem - Eönnen die Stengel zu Bändern und NReifchen, und das Gewächs Fann zu Befeftigung der Dämme und Ufer dienen; die Blume würde fehr in die Augen fallen, wenn fie größer wäre. In Europas an feuchten Zäunen und Ufern. ar} 2 er ‘ 880) S. tuberofam. Kartoffel. Der Sten⸗ gel ift unbedornt und Frautartig, die Blätter- “find gefiedert, und Die Blaͤttchen geradrandig, die Blumenftiele find Aftig. Ä Eines der nugbarften und darum faft über die ganze beivohnte Erde verbreiteten Gewächfe, Die « mehligen Wurzelknollen laſſen fich eben fo wie die mehligen Saamen der Getreidearten zu Speiſe, Fütterung, Mebldereitung und geiftiger Gährung benusen, und haben das Narfotifche der verwandten Gewächfe nicht; ob es gleich in ven Blättern bez findfich ift, und fich wirflich bey der Viehfütterung ñußert. Man hat mehrere Abanderungen in An— fehung der Blumen und Wurzelknollen. Die Keime der letztern dienen zur Vermehrung, es wird aber ‚mit der Zeit eine verderbliche Ausartung in denfel- ben bemerkt, der man durch eine neue Sortpflan- zung mit Saamen begegnen kann. Wouaͤchſt in Peru, wo noch eine Art, S. mon- tanum, ebenfalls fleifchige eßbare Wurzeln liefert. . 881) S. Lyeoperficum. Siebesapfel. Der > Stengel ift unbedornt und krauortig, die: RE Blaͤt⸗ 4 i Sechsundachtzigſtes Kapitel, —** ſind gefiedert, mit eingeſchnittnen Blaͤttchen, die Trauben ſind einfach. Die großen —* und hochrothen Fruͤchte dienen bey ung zur Gartenzierde, und werden auch bon tiebhabern in Aeſchen gezogen. In ſuͤdlichern Gegenden von Europa, ; und ın beiden "Indien, mo fie wahrſcheinlich R: einen höhern Grad von Neife erlangen, werden fie fowol für ſich als mit andern Speifen genoffen. Südamerıka. 882) S. migrum. Schwarzer Nachtſchatten. Der Stengel ift unbedornt und Frautartig, die Blaͤtter find eyfoͤrmig, und erfig, die nicken⸗ den Blumentrauben find zweyſeitig. Eine übelriechende, und traurig ausfehende, allerdings vervächtige Pflanze, deren Wirfungen fi ch aber nicht wohl beurtbeilen laffen, da die Er- zählungen von venfelben zu verfehteden find. Nach dieſen wirfte fie als ein narfotifches, faft tödtliches Gift, als ein ausleerendes, jchmerzftillendes, harn⸗ abfuͤhrendes Mittel, oder ſie zeigte ſich ganz un⸗ kraͤftig. Man kennt viele Abaͤnderungen in Anſe⸗ hung der Blaͤtter und Fruͤchte. Ueberall auf angebautem Lande. 883) S. Melongena. Eyer-Nachtſchatten. Der Stengel iſt unbedornt und krautartig, die Blätter find eyfoͤrmig und filzig, die Blumen⸗ ftiele find verdickt und herabhaͤngend, Die Kel⸗ che haben keine Dornen. Die Fruͤchte, welche die Geſtalt von —— haben, und auf verſchiedne ſehr angenehme Art ge⸗ färbt find, werden bey uns zur Zierde, in dem Bas terlande der Pflanze aber zur Speife gezogen. Es giebt noch viele Arten mit bevornten, und mi mit ach⸗ Familie der Tollkräuter. 473 ftachligen Stengeln, unter allen Fommt S. infanum der jeßt befchriebnen Art am nächften. Aus Oſtindien. CDLXXXIV. PHYSALIS. 884) P. Alkekengi. Gemeine Judenkirſche. Es ſtehen immer zwey geradrandige ſpitzige Blaͤtter bey einander, der Stengel iſt Frautars fig, und unten etwas Äftig. Die reifen Frucht- Teiche find hochroth gefärbt. Die etwas bitterlichen gelbrothen Beeren find eben nicht angreifend, und werden faft wie andre Deeren in ziemlicher Menge, felbft von Kindern, gegeffen. Nach mehrern Beobachtungen find fie ein kraͤftiges harntreibendes Mittel, In Deurfcbland, Italien und Japan, auf duͤrren felſigen Stelen, BERN CDLXXXV. CAPSICUM. 885) C. annuum. Jaͤhrige Beißbeere. Spas nifcher Pfeffer. Der Stengel ift Erautartig, die Blumenfticle ftehen einzeln. Die Früchte und Saamen diefer und andree Arten haben eine pfefferartige, dauernde, felbft im Rauche vorhandene, und in der Mifchung mit Weingeiſt unerträgliche Schärfe. In Amerifa und in Caſan werden beide zum Gewürz gebraucht; zus welchem. Ende die Früchte eingemacht, oder nach wiederholtem Baden und Austrocknen gepülvert, und die Saamen wie Senf gemahlen werden. In Jamaiea giebt man leßtere fogar ftärfern Perfonen zur Abführung. Bey uns werden die Arten diefer Gattung wegen der hochrothen, glänzend glatten Fruͤchte zur Zierde in den Gärten gezogen. Aus Südamerika. 95 CDLXXXVI. > 74 Sechöundachtzigftes Kapitel, CDLXXXVI. HYO —— 886) H. niger. Schwarzes Ann Die buchtigen Platter umfaffen den Stengel, die Blumen ſind ſtiellos. Eine der heftigſten narkotiſchen Giftpflanzen, die ſich ſchon durch den Geruch verraͤth, und mit großer Behutfamfeit gebraucht werden muß, wenn fie als ſchmerzſtillendes Mittel wirken, Geſchwuͤlſte zertheilen, Kraͤmpfe und Tollheit heben, Blut» und Bauchfluͤſſe hemmen, und den heftigen Huſten lin⸗ dern ſoll. Ganz ſicher iſt ihr Gebrauch nie. In Europa auf oͤden aber fetten Stellen. H. albus, aus Suͤdeuropa, mit geſtielten Blaͤttern, hat aͤhnliche aber ſchwaͤchere Kraͤfte. CDLXXXVII. LYCIUM. 887) L. enropaeum. Europqaͤiſcher Wolfs— dorn. Sie Blätter find fchief, die Yefte rund» lich und hin und her gebogen. Mehrere Arten dienen, nebft der gegenwärtis gen, in den Härten als Sträucher su Eleinen Hes een, und zieren fie mit den dunfelgefärbten Bläts tern und Blumen. Sie haben Dornen. | ‚Aus Suͤdeuropa. Die andern wachfen i in wärmern Gegenden. | CDLXXXVII. ATROPA, 888) A. Mandragora. Alraun. Die ein biumigen Blüthenftengel entfpringen aus der ZEN, welche Feinen biättrigen Stengel treibt Eine narkotiſche, dumm machende Pflanze, welche ehedem wie Opium zu kuͤnſtſicher Beſaͤnfti⸗ gung und Einſchlaͤfrung, auch ſonſt, wie andre ſtarke Gifte, gegen Druͤſengeſchwuͤlſte, Tiefſinn - die » icht J e Familie der Tollkraͤuter. 475 - Gicht angewendet wurde. Noch jetzt wird fie in . Rußland bey Arfamas gegen verſchiedne langwierige Kranfpeiten gebraucht. In der alten Zeit diente die Wurzel zu vermeintlichen Zaubereyen. Im wärmern Europa, und in Sibirien auf fünnigen Plägen. 889) A. Belladonna. Gemeine Tollkirſche. Der Stengel ift Frautartig, die Blätter find eyfürmig und geradrandig. | Die Beeren führen ein heftiges, narfotifches, die Empfindung vertilgendes, freffendes und tödtlis ches Gift, wurden abe von den alten Bölfern in Dier gegen die Gicht genommen. Zum Arıneyges brauch wählt man jeßt die Blätter, findet aber das bey einen ungleichen Erfolg. Diefes Mittel iſt im Krebs, in Drüfenverhärtung, in andern Verſto— pfungen der Eingeweide, in Blut» und Bauchflüfs fen, Schwermuth, Zollheit, Frampfhaften Kranfs heiten, insbefondre in der Wafferfcheu, und felbft in der Diehfeuche hin und wieder mit Nutzen geges ben worden. Die Wallachen reiben fich mit dem friſchen Safte der Wurzel gegen das Hüftweh. - Schweinen, Scaafen, und Kaninchen foll die Pflanze weniger fehäolich feyn, die Beeren follen eine grüne Mahlerfarbe und die Blätter ein Schminkwaſſer liefern. | | Im mittleren Europa auf waldigen Bergen. | CDLXXXIX. NICOTIANA, / 890) N. Tabacum. Gemeiner Tabaf. Die Blätter find lanzenartig eyfoͤrmig, ftiellos und herablaufend, Die Blumen haben fpigige Lappen. E Dieſes 476 Sechsundachtzigſtes Kapitel. Dieſes allgemein bekannte und verbreitete Ge⸗ waͤchs, deſſen Gebrauch auf der Inſel Tabago zuerſt entdeckt, und durch den Geſandten Nicot weiter in Europa bekannt gemacht wurde, iſt, wie das Kauen der Arekanuͤſſe in Indien, auf dem groͤßten Theil der bewohnten Erde zu einem Gegenſtande des Vergnuͤ⸗ gens und der Höflichfeit, und zugleich zu einem der größten Handelszmeige geworden; es tft aber feiner | Herkunft nach mehr ein narfotifches Gift, das die _ Gewohnheit unſchaͤdlich macht, und welches ſich ſonſt ſowol als ein ſcharfes, ſchleimziehendes, aus⸗ leerendes und reitzendes, als auch wie ein dummma⸗ chendes, Eckel und Raſerey erregendes, und ſchmerz⸗ ſtillendes Mittel zeigt. Seine Cultur beſchaͤftigt eine ungeheure Menge Menſchen. Den Schaafen iſt das Kraut nicht ſchaͤdlich, die Elephanten beraus ſchen ſich damit. Ungeziefer und Wuͤrmer werden vom Tabak getoͤdtet, und das Oehl ſowol als der Abſud iſt groͤßern Thieren toͤdtlich geweſen, denen es aͤußerlich in die Wunden 59 wite Suͤdamerika. 891) N. ruſtiea. Bauern-Tabak. Die ey⸗ — 72— Blaͤtter ſind geſtielt und geradrandig, die Blaͤtter haben ſtumpfe Lappen. Der Bauerntabak iſt ſchwaͤcher als der vorige. In Amerika, auch nachher in Europa. 892) N. glutinof. Soldaten-Tabaf. Die —— Blaͤtter find geſtielt und gerad⸗ randig, die faſt rachenfoͤrmigen Blumen ſtehen in einſeitigen Trauben. - Unter allen Arten der gegenwärtigen Gattung iſt dieſe von der ftärfjten Wirfung. Aus Peru, wie Die folgende Art. 893) Familie der Tollkräuter. 477 893) N. paniculata. QungfernsTabaf. Die herzfoͤrmigen Blätter find geftielt und gerads randig, die Blumenkronen find Feulenförmig, haben ftumpfe Lappen, und ſtehen in Rifpen. Die fhwächfte der befanntern Arten, die füs _ woldarum, als wegen der niedlichen Gejtalt, den deutfchen Namen erhalten bat. CDXCT. DATURA. 894) D. Stramonium. Gemeiner Skech— apfel. Die aufrechtftehende Kapfel ift eufürz mig und ftachlig, die Blätter find eyförmig und glatt. Das ganze Gewächs iſt ein heftiges narfotis ſches Gift, vorzüglich find es die Saamen, aus welchen im Morgenlande ein dem Opium ähnliches, und angenehme Phantaſien erweckendes, aber auch dummmachendes,- ja gar toͤdtendes Mittel verfers tigt wird. Das aus den Blättern verfertigte Ex— trakt iſt von den Aerzten, jedoch mit nothwendiger Behutſamkeit, wie andre Gifte diefer Art, insbes fondre gegen Schwermuth und Naferen, weniger gegen die fallende Sucht und andre Krämpfe, mit Nutzen gebraucht worden; fo wie die frifchen Blätz ter außerlich aufgelegt die Milch in den Brüften zerfheilt Haben. Es entfteht unter andern Ers ſcheinungen des narfotifchen Giftes auch auf den Gebrauch eine Trockenheit des Halfes und ein Speis chelfluß. Andre Arten der Stechäpfel zieren die ‘ Gärten mit ihren dunfeln Blättern, und großen, Schöngefärbten Blumen. | Stammt aus Amerifa, bat fich aber auch in Kuropa ausgebreitet, Ye B’* 9. 598. 473 Siebenundachtzigſtes Kapitel, ' d. 598. N Benutzung der vorigen Gewaͤchſe. .. Es ift fehr deutlich, daß der narfotifche Theil bey weiten der überwiegendfte in diefer Familie ff, und daß nur wenige zum Gewürz und zur Speiſe dienen. Mehrere find Gartengewächfe, Siebenundachtʒigſtes Kapitel, Blumen 0). Ei §. 599⸗ Rennzeichen der Familie. San der Name fcheint es anzugeben, allein er bezeichnet fie nur bedingungsweis, denn auch andre Gewächfe haben gedrehte Blumen. Hier find fie mehr einblättrig, aber die innern Befruchtungss theile unterfcheiden ſich durch ihre fonderbare Anlage von allen übrigen. Der Kelch ift bey den meiften Hein, die Krone, deren fappen vor und nach ver Entwicklung gedreht find, hat oft befondre innere Kroͤnchen, die durch allerley Dorragungen gebildet werden. Der Stempel befteht aus zwey Frucht fnoten, die nebft den Griffeln nahe an einander ftes hen, und oben eine queerliegende runde oder ecfige, Fuchenformige Platte fragen, deren Rand die Mars ben enthält. Diefer Narben find fünf an der Zahl; bey manchen find fie deutlich fchild + oder frompeten- förmig, und mit einem Safte bedesft, wie bey den i Orchis⸗ 9 Contortae. Fig. 643 - 649. IR I; 2 Fam. der Gewaͤchſe mit gedrehten Blum. 479 Orchisarten. Mit biefen Narben wechfeln die fünf Staubbeutel ab, die fich feft an den Plattenrand andrücken, wie gewöhnlich zwey Bälge haben, übris gens aber von fehr verfchiedner Bildung find, und entweder mit den Fäden von einander ſtehen, oder ‚ an die Narbe feft gewachfen find und Feine Fäden zu Haben fheinen. Der Blumenftaub ift fehmterig wie bey den Orchidarten, und wirklich ift er in einis gen Arten innerhalb des Balges um einen Faden Feulenformig angehäuft, mit welchem er im dieſer Geftalt aus dem Beutel herausfällt. Als Frucht fteben die beiden Fruchtbaͤlge deutlich von einander. Die Saamen find laͤnglich, und meift mit einer Haarkrone verfeher. Die Stengel oder Stämme ftehen theils gerade, theils winden fie ſich; die Blätter ftehen faft immer gegen einander über, und find oft fteif und glatt. Die mehreften Gewächfe wohnen unter einem heißen Erdſtrich, und haben milchende Säfte. | $. 600. BGettungen, A) Mit einer trichterformigen, verlängerten Krone, deren Saum groß, flach, und am Schlunde mit Zähnchen gefrönt if. | CDXCI, Vinca. Sinngruͤn. Das innere Kröns chen iſt etwas undentlich, Die Saamen find nackt. Ä CDXCII. Nerium. Öleander. Das innere Krönchen ift wie zerfchligt, die Saamen find | behaart. | B) Mit einer glocenförmigen Krone. CDXCIN. Cynanchum. „undswürger. Das innere Krönchen befteht aus fünf Zähnen. | CDXCIV. 480 Siebenundachtzigftes Rapitel, 4 CDXCIV. Apocynum. Apocynum. Das i in nere Krönchen befteht aus fünf Dorften. C) Mit einer flachen Krone. ; CDXCV. Afclepias. Aſklepias. Das innere Kroͤnchen bejteht aus fünf Polftern. CDXCVI. Periploca. Schlinge. Das i innere Krönchen befteht aus fünf Fäden. CDXCVIU. Stapelia. Stapelie. Das innere. Krönchen bildet einen doppelten Stern. $. 601. Merkwuürdige Arten. CDXCI. VINCA. 895) V. minor. Kleines Sinngruͤn. Die niederliegenden Stengel tragen lanzenartig ey⸗ fürmige Blätter, und geftielte Blumen. Ein bitterliches, etwas faures und zuſammen⸗ ziehendes Pflaͤnzchen, das man ehedem gegen Bluts fluͤſſe, den weißen Fluß, und ſogar bey der Schwind⸗ ſucht brauchte, fuͤglicher aber bey der entzuͤndlichen Braͤune zum Gurgelwaſſer anwendet. Es iſt auch als Gerbemittel zu benutzen. In Kraͤften und An⸗ ſehen iſt ſehr wenig von dieſer das große S. (V. major) verſchieden, welches aufrecht ſteht, und nebſt dem erſtern ſowol wegen der Blumen, als wegen der immergrünenden Blaͤtter in Gärten und $uftwäldern gezogen wird. | Im mittleen Europa, CDXCI. NERIUM. 896) N. Oleander. Oleanderbaum. Dre — gleichbreite lanzenfürmige Blätter ftehen immer bey einander. . Der De mg vu 4 Fam. der Gemächfe mit gebrehten Blum. 481 Der Baum hat in feinen Theilen ſcharfe und Bittere Säfte, fie erregen als ein Gift Hiße und Ohnmacht, und follen fogar tödtlich feyn. Um fo ſchoͤner ift das Anſehen deffelben, und feiner rothen, weißen oder gefleckten wohlriechenden Blüthen, wels che letztere in verfchlofnen Zimmern wol nicht wegen eines eigenthümlichen Giftes toͤdtlich gemorden find. Der fchone Baum wird in Gärten gezogen, und den Winter’ über in Häufern gehalten, doc) foll er - auch im Freyen ausdauern Fünnen. Oſtindien. | 897) N. antidyfentericum. Eonefii- Baum. “Die Blätter find eyförmig, ſpitzig, und geftielt. Die Rinde des Baums wird unter dem Nas men der Eonefirinde in ihrem Baterlande und in England gegen Bauchflüffe und Wechfelfieber ger Braucht, - fie ift berb und bitter von angenehmem SGeſchmack. Doc will man einen Hundsframpf auf ihre Anwendung haben entitehen fehen. In Malabar und auf Zeylon, CDXCH. CYNANCHUM. 89998) C. eredtum. Aufrechter Hundswuͤrger. - Der Stamm fteht aufrecht, trägt ausgefperrte Aecſte und herzfürmige glatte Blätter. , , et. € Ein milchendes fcharfes Gewaͤchs, deffen Saft einem Hunde heftiges Erbrechen, Zittern, Zuckun—⸗ ‘gen, und den Tod zumege brachte, in welcher Wirs fung auc) andre milchende Gewächfe diefer Familie, felöft bey Menfchen, übereinfommen. Der Saft des C. monspeliaci wird flatt des Scammoniums verkauft, und wirkt gelinder. In Weſtaſien. Baꝛiſch Botanik 2. Th. NK CDXCIV. J — A r ! | MN a | 98 3 82 Siebenundachtzigites Kapitel, kai 4 CDXCV. APOCYNUM. 89 A. venetum. Venetianiſches Apocn N Der Frautartige Stengel ftcht aufrecht, Blätter find eyfärmig lanzenartg. Dieſe und andre Arten fuͤhren einen ſcharf n if ; welcher die Haut anfrißf, und haben eine brauchbare Saamenwolle. Die fhöne Blume’ der gegenwaͤrtigen Art foll die Infeften fangen , die in fie hineinkriechen; aber fie ſcheinen mehr von dent (u Safte der Narben angeflebt und getoͤdtet, durch reizbare Staubbeutel eingeſchloſſen zu ſeyn. In Sibirien, und auf den Inſeln des adriatiſchen Meeres. Cine nordamerikaniſche Art, A. cannabinum, hat Stengel, aus denen ein, Hanfflachs bereitet wird, der den Bean. 9— der Dauer im Waſſer übertreffen foll, | CDACV. ASCLEPIAS. er 900) A. Syriaca. Seidenpflanze. | De Stengel ift ganz einfach, trägt eyrunde unt filige Blätter, und nickende Blumenſchirme. Das merkwuͤrdigſte an dieſem, übrigens nicht! ananfehnlichen Gewaͤchs, iſt die’ Saamenwolle r welche zu mancherley Abebereyen und Filzbereitun⸗ gen dienen kann, auch in Sranfreid) wirklich Dazu im Großen gebraucht wird. Zu diefem Endzweck muß die Pflanze mit Sorgfalt gezogen * — tern hanfartige Fäden ‚ und die Blumen einen Zus fer. Mehrere ſchoͤne Arten biefer Gattung wer⸗ den in Gaͤrten gezogen. 4 In Virginien und bey Aſtrachan. F 901) A. gigantea. Große Aſklepias. ie Känglich eyrunden Blätter umfaffen mit ihrem haarigen Grunde den Stengel. f | ... Diefe ak ‚tz » 2 . Fam. der Gewaͤchſe mit gedrehten Blum. 483 Dieſe dient den Indianern, ſowol die Milch gerinnen zu machen, als auch zu verſchiednem Arz⸗ neygebrauch, insbeſondre als ein aͤußerliches Mittel zur Reinigung der Wunden, und gegen Gichtges ſchwuͤlſte, innerlich aber gegen Wechſelfieber. In Nordafrika, und Oſtindien. 902) A. Vincetoxieum. Schwalbenwurz. —* Stengel ſteht aufrecht, er traͤgt eyfoͤrmi⸗ ge, am Grunde behaarte Blaͤtter, und ſproſ⸗ ſende Blumenſchirme. Eine verdaͤchtige Pflanze, wovon die Pferde nur wenn es gefroren iſt, und die Ziegen blos die oberſten Spihen freſſen. Ihre Abkochung erregt Brechen. Ehemals hielt man die Wurzel fuͤr ein beſondres gifttreibendes Mittel, nennte fie Contra- jerram germanicam, und gab ſie in boͤsartigen Krankheiten, in Waſſerſucht und Seropheln, trieb die Pocken damit aus, und reinigte Geſchwuͤre mit ihr. Mit einem Umſchlage des Krautes vertrieb man den Schweinen die Seropheln. Die Saas menwolle und die Stengel dienen zu ähnlichem Ges brauch, mie bey den vorigen Arten. Auf geiefigem Boden in Europa, * CDXCVI. PERIPLOCA. 903) P. graeca. Indianiſche Nebe. Die Blumen ftehen am Ende der Stengel, und find innwendig raud). Die Blätter find glänzend und dunkelgrün, - die Blumen dunfelvothe fünfftrahlige Sterne. Diefe Art dient, wie die afrifanifche, zu ſchoͤnen Beklei⸗ dungen, da ſie ein windendes, auch wol bey uns im Freyen ausdauerndes Gewaͤchs iſt. In Weſtaſien und Sibirien. hi 52 CDXCVI, it 84 Siedenundachtzigftes Kapitel, Br A CDkevit "STaPe AN N 90 9 St, hirfuta. „Rauch Stapelie.. Die Zähne der Aeſte ſtehen aufrecht. | i So fehr ſich das Gewaͤchs durch den ſonder ⸗ baren Anſtand, und die große ſchoͤngefaͤrbte und gefranzte Blume empfiehlt, fo widrig iſt der ſtin⸗ kende Geruch der letztern, welcher aasähnlich iſt, und ſelbſt die Yasfliegen verführt ihre Eyer auf ne) zu legen. Kommt vom Vorgebuͤrge der guten Hoffnung, tie Die ganze Gattung. St. variegata iſt mie einer geflecften Blume verfehen. 22 — u En > $. 602. u‘ f x ‘ Benutzung der erwähnten Gewaͤchſe. Die eigne feltne Bildung macht viele zu Gars tengeiwächfen, ihr Arzneygebrauch iſt wegen der gif figen Mitch nicht ficher genug, ob er ſchon wirffam ſeyn mag; die. Saamenfeide und die Safern des Stengels find bey einigen einer mehrern Aufmerk⸗ ſamkeit werth. F J 4 3 Acht⸗ a nn nn ne ee E Achtundachtʒigſtes Kapitel. Familie der — tigen Gewaͤchſ * 603. Rennzeichen ver Samilie. * Jererhalb der einblaͤttrigen Blume befindet ſich ‚ein Stempel mit einem zweyfaͤchrigen Sruchtfuoten, wie ben Den drey vorhergehenden Samilien; aber die Narbe ift nicht Fuchenförmig, der Fruchtknoten ruht anf Feiner Drüfe, und die fappen der Blumen; krone find weder gefaltet, noch übereinander gelegt, ehe fid) die Blume öffnet; fondern fie ftoßen mit den Rändern aneinander an. Die Blumenfrone iſt mehrentheils etwas dickhaͤutig, mie ben der voris gen Art; aber die Anzahl der Kelch: und Kronen -Jappen, wie auch der Staubbeutel, iſt nicht immer fuͤnffach, vielmehr öfter zwey⸗ oder vierfach. Der Kelch ift gegen Die Krone klein. Die Staubbeutel eine eiane beftimmende Bildung zu haben. er Griffel ift einfach, und hat eine verdichte zwey⸗ theilige Narbe, wovon jeder fappen an der Seite des Griffels Herabläuft, und an ihn angedrückt iſt. d. 604. Gattungen, A) Mit einer kurzen mehr flachen und radfoͤrmi— gen Krone, mit vier Lappen, zwey Staubfaͤ— — den, und einer ſaftigen Frucht . ) CDXCVIIL -Olea, Pablbau, Die Frucht 3 enthält eine Nuß. “ N lasmina. Fig. 645 654. h hunbochetieſte Kapitel. he Liguftrum. Rainweide, Die SH r iſt eine vierfaamige Deere. B B) Mit einer trichter⸗, oder rtfenteleförmien Krone, mit einem flächern Saume. ’ D. Cofea. Roffeebaum. Die Blume hat fuͤnf Staubfaͤden, und eben ſo viel Kronlap⸗ pen; die Frucht iſt eine Beere mit zwey Saa⸗ men, welche in Haͤutchen eingehuͤllt ſind. DI, Fasminum. Jesmin. Die Blume hat wen 3 Staubfäden, und fünf Kronlappen; die i Frucht ift eine Beere mit zwey Saamen, welche eben fo innwendig flach an einander liegen, und in Haͤutchen eingehuͤllt ind. DII. Syringa. Slieder. Die Blume bat zwey Staubfäden, und vier Sironlappen; die Frucht ift eine swenfächrige Kapſel, mit ſchiff⸗ foͤrmig zuſammengedruͤckten Klappen. C) Mit einer vierblaͤtttigen Krone und vielen Staubfaͤden. DIII. Philadelphus. Dfeifenftrauch, Die Fru ucht iff eine vierfächrige, vierflappige —59— $. 605. Merkwuürdige Arte CDXCVIH. OLEA. 905) O. europaea. Europäifcher Oehlbaum. Die Blätter find lanzenfoͤrmig. Das Fleiſch der Fruͤchte dieſes Baumes liefert das bekannte, fette, nicht eintrocknende, zu den Speiſen und andern vielfachen Bereitungen noth⸗ wendige Baumoͤhl. Zur Arzney iſt es ſowoli inner⸗ lich, wie ein andres fettes Oehl, gegeben, als Au: Gerlih, insbeſondre gegen den Schlangenbiß und die * —* | _ \ Fantilie der jesminartigen Gewaͤchſe. 487° die Wafferfücht eingerieben, und vielen äußerlichen Mitteln beygemifcht worden. Selbſt das nach den reifen ruͤckſtaͤndige Ueberbleibſel dient zum aͤußern Gebrauch. Das ſchoͤnſte Oehl fließt fuͤr ſich aus den reifen Fruͤchten, das ſchlechtſte bey der letzten warmen Preſſung, wo die Kerne zugleich zerquetſcht werden. Die Fruͤchte, welche reif oder unreif ein⸗ gemacht werden, ſind eine magenſtaͤrkende Speiſe. Das Holz des Stammes und der ich Wur⸗ zel laͤßt ſich gut poliren. In Suͤdeuropa. CDXCIX; LIGUSTRUM. 906) L. vulgare. Gemeine Kainweide. Die "Bühler find lanzenförmig und ftumpf, die —53 ſtehen in Trauben. Das harte und zaͤhe Holz dient zu Drechsler⸗ anbeit und zu Schuhnägeln ‚ die jungen Zweige die: nen zu, Körben, die Blätter als ein zufammenzies hendes Mittel, die Beeren aber, welche ven Win⸗ ‚ter über, wie die Wacholverbeeren, hängen bleiben, um erft im Dftober reifen, geben eine purpurrothe ‚Farbe, die zur Färbung der Weine, und zum Kars ‚tenmahlen gebraucht wird, aber auch zur Waſſer⸗ farbenmahlerey und zum Faͤrben anwendbar waͤre. Die Blumen ſcheinen wenig Kraft zu befigen. Die Rainweide kann zu Hecken und tauben angepflanzt werden, aber die fpanifchen öliegen gehen ihr nur * ſehr nach. An Zaͤunen, und auf grieſigen Hügeln in Europa, R . D. COFFEA. 007) C. arabica. Arabiſcher Kaffeebaum. Die Blumenkrone iſt fuͤnftheilig, die Beere er $ Hh 4 zwey⸗ (23 488 Achtundachtzigſtes Kapitel. zweyſaamig Bey der C. oceidentali fällt ein Theil in beiden weg. In Den Winkeln dee r Blattrippen befinden ſich dDrüfenartige Punkte. Ein allbefanntes Gewaͤchs wie Thee und Tar deſſen Gebrauch, aus Perfien ftamme fit. — — funfzehnten Jahrhundert nach Arabien, im 3 Infang des ſechszehnten nach Venedig, —— nach Frankreich und England gekommen ſeyn en a Seit dem Anfang des jegigen Sahrhunderts wurde fein Gebrauch allgemeiner, und fein Anbau vor Europäern in Weſtindien betrieben. Er wird an ’ feuchten fchattigen Gegenden gepflanzt, die Sau men werden von dem Fruchtfleifche abgejondert, | nachdem es getrodfnet worden. In Arabien wird beides geroͤſtet, und getrunfen, das Fleiſch giebt einen koͤſtlichen Kaffee, auch ift der in Arabien und - Dftindien gezogne Saame vortrefflicher, Der Kaf—⸗ fee iſt offenbar erhitzend und auf die Nerven wirs fend, woher feine guten und nachtheiligen Solgen zu erflären find, der ſchwache Kaffee erfchlafft. Man hat mehrere Gewaͤchstheile anftatt des Kaffees“ gebraucht, aber Feiner erreicht die Art feines Ge ſchmackes fo vollfommen, ald man wuͤnſchte. In Aethiopien und dem — Arabien, | DI JAsMINUM. | 908). ]. ofieinale. Gemeiner Jesmin. Die — 5 Blaͤtter ſtehen gegenuͤber, ihre Blaͤttchen ſind deutlich unterſchieden. | Die Blumen haben den eignen Jesmingeruch, welcher fich nicht mit Waffer- und Weingeift ſon⸗ dern mit Oehlen vermiſcht, und daher nur hoͤchſtens zu einer aͤußern Arzney, und zu einer wohlriechen⸗ den Salbe zu brauchen Zu hie Endzweck ver⸗ — Familie der jesminartigen Gewaͤchſe. 489 vermiſcht man mit Oehl getraͤnkte Baumwolle ſchichtweis mit den feifchen Blumen, und läßt aus dieſen den Geruch für fich in jene übergehen. In Oſtindien, auch in der Schweig. '909) J. grandiflorum. Großblumiger Jesmin. Pe gefiederten Blaͤtter ftehen einander gegenz über, die Außerften Blaͤttchen fließen am - Grunde zufammen. Die Blumen find weiß, wie ben dem vorigen aͤußerlich etwas roͤthlich. | Auf der malabarifchen Rüfte. 910) J. odorstifimum. Wohlriechender Tess "min, Die Blätter frehen abwechfelnd, -find ſtumpf, dreyzaͤhlig oder gefiedert; die Aeſte ſind rundlich. Die Blumen haben eine gelbe Farbe, und, tie bey den vorhergehenden, einen. vortrefflichen, -aber fehr ftarfen Jesmingeruch. Alle Sesminarten Dienen wegen der fehonen Blaͤtter und Blumen, ‚auch wegen des Wohlgeruchs zu Öartengewächfen, und dauern bey uns Im Freyen. DI. SYRINGA. | ı1) S. vulgaris. Gemeiner Slieder. Die Bli⸗ find eyfoͤrmig herzfoͤrmig. Ein ſchoͤner Baum, deſſen Bluͤthen ſich durch Menge, Fauͤrbung, und den Geruch empfehlen. Er ziert die Gärten, in denen er auf: verfchiedene Art gezogen wird. Man hat noch Site Arten oder Abaͤnderungen dieſes Baums. Das Holz iſt zu Dreherarbeiten und zum Einlegen brauchbar, von Farbe weißgelblich, und bey altern Stämmen roͤth⸗ lich geflammt. In Perſien, und an Zaͤunen in Weſt⸗ —3 und Deutſchland. | JE 0 450 Neunundachtzigſtes Kapitel. DII. 'PHILADELPHUS. 912) P. coronarius. Welſcher Jesmin. Die Blätter find etwas gezähnt. ‘ Aus den vortrefflich riechenden jesminartigen Blumen ſoll man auch ein Jesminoͤhl bereiten koͤn⸗ nen. Der Strauch felbſt' kann wie der Flieder in Gärten zu Hecken und tauben angepflanzt werden. In Deurfebland, der bare und. auch wol in "jtalien, Neunundachtzigſtes | — Fa Familie der Enzianartigen Gewaͤchſe 9). E $. 606. Bennzeihen der Samilie. Von der vorhergehenden Familie ——— ſi & die gegenwärtige durch die einfächrige Frucht, die einfache ‚ oder zweytheilige Narbe, und den ver⸗ haͤltnißmaͤßig größern Kelch. Die Krone ift oft mit Franzen und Zafern befegt. Die Saamen find mehrentheils flein. Bittre Säfte feheinen die⸗ fen Gewaͤchſen befonders eigen zu ſeyn. Ihr Ans ſtand iſt etwas ſteif. N $. 607. Gattungen. DIV. Gentiana. Enzian. Die Krone iſt ent⸗ weder ohne Zaſern und Haare, oder ſie fuͤhrt ſelbige nur am Rande ihrer Lappen. DV. Menganthes. Zottenblume. Die Krone iſt innwendig ganz mit ae befeßt. 608. t) Gehtianae. Fig. 655 - 659. Fenled der echianatuen PAAR 498 . 608. Mertwärdige® Arten hr; DIV. GENTIANA. | Be 913) G.lutea. Gelber Enzian. Die Blu: mæenkronen find vadfürmig, haben ſcheidenar⸗ tige Kelche, und bilden Blumenkränze, Die Farbe der Kronen ift gelb und gefleckt. Das Kraut iſt bitter, und wird, wie ähnliche Pflanzen, vom Vieh nicht gefreffen. Die Wutzel it eins der vorzuͤglichſten „ blos bittern, nicht exrhis tzenden Mittel, und wird daher in Fiebern, Gicht, Podagra, Stein, Magenfhwäche, bey Derftos pfung der Eingeweide, bey Würmern, den Brande, und auch äußerlich zur Erweiterung, Offenhaltung, und Neinigung der Gefchiwüre, zugleich wegen ih; res: ſchwammigen in der Feuchkigfeit — den Weſens, gebraucht. Auf europaͤiſchen Alpen. 014) 6. Centaureum. Taufendgltbenfraur. Die Kronen find trichterfoͤrmig und fünftheiz fig, der Sriffel iſt ganz einfach, der Stengel zweytheilig. Die Farbe der Blumen iſt roth. Ein ebenfalls bittres Gewaͤchs, deſſen Kraut zu dem nemlichen Endzweck, wie die Wurzel des vorigen gebraucht wird, aber mehr erhitzt. Es war insbeſondre ehemals unter dem Namen Fieberkraut | berühmt, auch bey dem Kopfgrinde fand man es zus | fraglich, wo es auch zugleich das Ungeziefer tödtete. Auf ſonnig en Plaͤtzen in Europa, befon; | ders an Seekuͤſten STEH CH —* Herbſt⸗Enzian. Die Minen. find präfentirtellerförmig und fuͤnfthei⸗ lig, ihr Schlund ift mit Haaren befegt. Dicfe Art waͤchſt auf europaſſchen Wieſen. 916 — ————— a a; * — 452 Nenunundachtzigſtes Kapitel, + 916) G. campeftris. Feld⸗ Enzian. Die viertheiligen Kronen ſind im Schlunde haarig. Diefe Art hat, vie die vorige, von der fie nur eine Abänderung zu ſeyn ſcheint, und wie die fol genden, fehöne blaue Blumen, die das Ende des Sommers verfchönern. Zuweilen find fie weiß. % Auf trocknen Brasplägen in Europa, j 917) ©. ciliata. Gefranzter Enzian. Die "piertbeiligen Kronen find am Rande ihrer Lab⸗ pen behaart. Es iſt befonbers, daß dieſe — ober Frans zen in Amerika am größten, in Stalien mittelmäßig ausfallen, un in Island und Norwegen nur fäger foͤrmige Zaͤhnchen vorftellen. In Europa und Nordamerika. 918) G. cruciata. Kreußbfättriger Emian. Die Blumen haben viertheifige unbehaarte Kronen, und bilden ftiellofe Kraͤnze. Alle bieher erwähnte Arten, auch noch andre, als G. purpurea, afclepiadea und Pnevmonanthe, werden anftatt des rothen Enzians gebraucht. Auf trocknen ee Beg im Ä mittlern Zucopa. | —— DV. MENGANTHES; | 919) M. trifoliata. Fieberklee. Die Bike ter Find dreyzaͤhlig. | Auch ein bittres Gewaͤchs, das in den arz⸗ neyiſchen Wirkungen mit dem vorigen uͤberein ⸗ kommt, und vorzüglich wegen feiner Kraft gegen den Schaarbock merkwuͤrdig iff, ſonſt auch Sa des Hopfens das Bier vor dem Saͤuern bewahrt, ‚and im Nothfall ei eine mer nicht ganz angenehme, ‚aber Familie der enzianartigen Gewaͤchſe. 493 ‚ aber doch für Menfchen und Bieh zur teen. dienende Wurzel liefert. Auf Sumpfgegenden in Europa. 920) M.nymphoides. Seeblumenartige Zot⸗ tenblume. Die Blätter find geradrandig und herzförmig, die Blumenfronen find am Rande gefranst. Diefe gleichſam zwiſchen der vorigen und ges genwaͤrtigen Gattung mitten inne ſtehende Pflanze wird in Japan zu Suppen benutzt, in welche die vorher in Salz eingemachte Blätter, Blatt/ und Blumenſtiele gethan werden. In ug Waſſergraͤben. — Kapitel. Familie der Windenartigen Gewaͤchſe H. d. 609. Kennzeichen der. Semilie, SD. Frucht iſt, wie bey der folgenden Femilie, mehrſaamig, aber mit einem in der Mitte erhobnen eignen Saamenboden verſehen. Die Krone iſt oft gefaltet und von verſchiednem Baue; die Staubs faͤden, deren mehrentheils fuͤnf vorhanden ſind, ſcheinen in ihrer Bildung etwas eigenthuͤmliches zu haben. Die Saamen ſind groß, eckig, und rauh. Die Frucht iſt gemeiniglich eine in die Queere zer⸗ ſpringende Kapſel. $. 610. ) Anagallides, Fig. 660 - 666. 494 Reunzigfled Rapiteh A Mr J —* Gattung en. RE 2 A) Nic einer glocken - oder trichterfdrmigen Keoney und ausgebreitefem Saume. DVI Convolvulus. Winde, Die. Narbe iſt A % setheilt. | Eu B) Mit einer Krone ‚ ‚deren Saum such gen iſt. . DVI. Gyelamen. Erdſcheibe. Die Narbe ® ſtpihis. | 1 ei % C) Mit radformigen Solch. DVI. Lyfimachia. Lyſimachie. Die Frucht ift eine zehnklappige Kapſel. DIR. Anagallis. Gauchheil. Die Frucht zer⸗ ſpringt in die Queere. | ne A $. 611. a Werfwürdige Arten. DVI. CONVOLVULUS. 921) C. Sepium. Zaun⸗Winde. Die pfeil⸗ Blaͤtter ſind an den hintern Ecken abgeſtutzt, die Blumenſtiele find viereckig und einbluͤthig. Der Stengel windet fich. * Mehrere Pflanzen dieſer Gattung enthalten, vorzüglid) in den Wurzeln, einen milchenden urgis zenden Saft. Das gilt auch von der Burjefpiefer einheimifchen Art, welche nur ſchwaͤcher wirft, als die folgenden und weder ſcharf noch bitter ſchme A aber ähnliche Kräfte at, und auch äußerlich od fhwülfte zertheilt. In Nordamerifa find die ſcho⸗ nen großen Blumen röthlich, bey uns aber weiß. - 4 ‚r } „ K Ö f s — * 4 — * \ * Familie der windenartigen Gewaͤchſe. 495 An Hecken und Zaͤunen, beſonders in Ho⸗ pfengaͤrten, iſt fie ein ſchaͤdliches Unkraut, fo wie der übrigens ſchoͤnbluͤhende C. arvenfis auf Aeckern. | 922) C. Scammonia. Scammonien» Winde. Die Blätter wie bey voriger Art, die Blu— menſtiele aber rundlich und dreyblüthig. Der Stengel windet fich. Der eingedichte Saft der Wurzel iſt das Scammonium, welches oft fehr verſchieden und verfälfcht, daher von ungfeicher Wirfung ift. Es muß deswegen zum Abführen fehr behuffam ger braucht werven, ob es fich gleich fonft wegen ver ‚leichten Auflöslichkeit, des geringen Gefchmads amd der flarfen Wirfung in fleiner Gabe vor ans dern empfiehlt. Die Wurzel wurde von den Alten äußerlich gegen das Hüftweh gebraucht. In Weſtaſien. 923) C. Batatas. Batatten: Winde. Die penzförmigen Blätter find etwas fpiefförmig und fünfrippig, der Stengel iſt Eriechend, weichftachelig, und trägt Knollen. Die Wurzelfnollen diefes nicht windenden Ges mächfes find weit feiner und füßer als die Kartofs ‚ feln, mit denen. fi ie zuweilen verwechfelt werden. Zortpflanzung und Boden haben bey beiden viel aͤhnliches, aber die Batatten find viel empfindlicher, und Eonnen bey uns nur auf Miſtbeeten gezogen werden. Außer dem, daß man fie wie Kartoffeln ‚zubereitet und genießt, kann man auch durch Gähr rung einen beraufchenden Trank, Mobby genannt, der aber bald verdirbt, aus denfelben erhalten. In Oft und Weſtindien. 5 | | 924) 4 POL DE 35 Banane Kanite N. 924 Dfätter fi 8* — — er Sten⸗ gel iſt haͤutig und viereckig, die J 5 tragen viele Blumen. — Dieſes Gewaͤchs liefert eine ——— zel, die man, ihrer unſichern — kan en, — mehr gebraucht. Zeylon. Sen 925): C. Jalapa. ohfhpnen, ‚Winde. Die Bliut⸗ find ungleich, herzfoͤrmig eckig, länge lich, und (anzenförmig, der Stengel windet ſich, Die Blumenſtiele find einbfüthig. vr ; } Nicht allein von einigen Arten der Wunder⸗ blume, ſondern auch von dieſer Windenart kommt die Jalappenwurzel, die wir unten ben den erftern betrachten wollen. So foll auch vom "Qi — das Roſenholz kommen. * Mexico und Pers — 926) C. tricolor. Drenfarbige Winde. Die ; Blätter find Tanzenartig eyförmig und, glatt,‘ der Stengel ift etwas gebeugt, die Blumen E ſtehen einzeln. J Eine nicht windende Bär mit ſcho gefaͤrbter Blume. Eine andre aufſteigende windende Urt (C. purpureus) empfiehlt fich in Gaͤr⸗ j ten nicht nur als Blumengewaͤchs ſondern auch zu Bekleidungen. An den Röften des Te Meeres. 927) C. Soldanella. ea Die Blätter find nierenförmig, Die Blumen⸗ En einbluͤthig KM, a . ei Wr Fr — a En. Familie der windenartigen Gewächfe. 497 Ein milchendes Kraut von bitterm und ſalzi⸗ gen Geſchmack, welches ftarf purgirt, und nicht dieſe Eigenſchaft, ſondern blos den Geſchmack durchs Trocknen verliehrt. Es kann jedoch als Salat ges noflen werben, wird auch gegen den Schaarbock ‚und zum außerlichen Gebrauch bey Falten Gefchwüls ſten gerühmt, | In Krayn, und an Meerufern von England und Stiesland, Be 928) C. Mechoacanna.. Mechoifannens Winde. | | Genau kennt man diefe Windenart nach ihrer Bildung nicht, doch foll fie der Zaunwinde ähnlich ſeyn. Die Wurzel ift milchend, aber nur gelinde purgirend, und von einem geringen Geſchmack, man braucht fie oder ihr Satzmehl, ſelbſt für Kinder, als ein Abführungsmittel; auch wider Gicht und Rhevmatismen foll fie wirffam feyn. | In Amerika, befonders in Brafilien | DVI. CYCLAMEN. | 929) C. europaeum. Gemeine Erdfcheibe, Saubrod. Der Saum der Blumenkrone if ganz zurückgedrückt. Die feheibenförmige platfgedrückte Wurzel iſt, frifch , ein Heftiges und umfichres Purgirmittel; von den Alten wurde fie Außerfich gegen Drüfenverhärs tungen und Gefchwulfte, innerlich aber bey Gelbs sucht und Engbrüftigfeit gebraucht. Die Salbe der Wurzel wirft, Außerlich aufgeftrichen, felbft auf die Eingeweide, und treibt unter andern die Würmer, Durch Braten und Röften wird die Wurzel genießs bar, und erhält einen Faftanienarfigen Geſchmack. In trocknen fühartigen Haynen von Südeuropa und der Tararey. Baiſch Botanik 2, Tp, gi DVIN. Sur DvHL "LYSIMACHTA, he ; 9306) L. vulgaris. Gemeint Lyſimachie. Gele © ber Meiderig. - Der Stengel it riſper foͤrmig, —— ſtehen an feinem Ende in Trauben. | Aung giebt die Piame ein gutes Futter. Jer i Ynfegon iſt ſchön. er In Europa an Bachen und Teichen. 7 "" 931) L. Nummularia, Pfennigkraut. OR 3 Fricchende Stengel trägt Faft herzfoͤrmige 1 "Blätter, und einzeln ftehende Blumen. _ Ein Futterfraut wie das vorige; beide find züfammenziehend, und ehedem in Blut umd Band fluͤſſen, bey Geſchwůren und andern Krankheiten gebraucht aber wol zu ſehr erhoben worden. In Europa, SR an — 9 und feuchten Stellen. * DIX. AN AGALLIS. LEERE 932) Ah arvenfis. Gemeines Sauchheil, Die Blätter find ungersheilt, der Stengel ift nie— derliegend. Auch ein Kraut, das in einer ſchweren Krank Beit, der Wafferfchen auf ven Biß foller Hunde, empfohlen, auch fonft noch beym Drehen und Schwindel der Schaafe, ‚auch beym Anfang des Staars bey Pferden gebraucht wurde, deſſen Kraͤfte 4 aber zweifelhaft find. Die Blume ift von a 4 ſchoͤnen hochrothen oder blauen Farbe, iz? Auf Aeckern und Br —— in nusopa, # A 44 re Be re N ERTL nt — —— * a Gr — 1 Rd , z * —J \ 2 4 En; N — — x ö u As mesisteteret Di — RI a TEN Kapitel, Famme der Schluͤſſelblumen N» | | —6. 612. Kennzeichen und ——— der Samilie, Di präfentirtellerformige Blume, und der rohe rige edfige Kelch unterjcheidet fie von der borherges henden, mit welcher fie in der Bildung des Saas menbodens übereinfommt. Es gehören noch meh⸗ rete Gattungen Hierher, für uns aber ift nur Eine merkwuͤrdig. DX. Primula. Schlaͤſſelblume. Die Br menrohre iſt walzenfoͤrmig, und ihre Oeffnung nicht mit merklich erhobnen Druͤſen beſetzt. $. 613. Arten der Schläffelblamen, 933) P. veris. Gemeine Schlüffelblume. Die Blätter find runzlich und gezahnt, Man hat mehrere Abändernngen, von denen bie gewöhnliche mit vertieftem Blumenſaum, und die Gartenprimel mit gefärbter Krone Die vorzuͤg⸗ lichſten find. Erſtere hat wohlriechende, einen Honigſaft führende Blumen ‚ die als Arzney befänfs figen und erquicken, wie ‚auch zu Thee, Wein u, f. w. gebraucht werden fünnen; und eine ſehr ger wuͤrzhafte ihrer Wirkung nach noch nicht gehoͤrig Rz | unter⸗ 9) Primulae, Fig. 667 - 670. o Zweyundneunzigſtes Kapitel, wi ‚ und vielleicht mit der Nelfenwurz er ‚einfommenbe Wurzel. Sie riecht anisarfig, und ift etwas zufammenziehend. Die Diäten dienen 4 zu Kohl und Salat. % Auf europäsgben Min. 934) P. Auricula. Aurickel. Die Blätter find glatt und fägeförmig gezaͤhnt. | Eine Gartenblume von außerordentlich vielen Wanderungen. Anfehen und Geruch RO. 4 Auf Alpengebirgfen. area — — der kn nn. * ; ei Bennzeichen und — —F Durcht die einſaamige verſchloßne Feucht wird diefe Familie von allen vorigen, ebenfalls einblättrigen und unfer der Frucht flehenden Blumen, unter, ſchieden. Der Grund der Krone umfchließe ven Sruchtfnoten, ohne mit ihm verwachfen zu ſeyn. 4— Die Gattungen ſind: DXI. Mirabilis. Wunderblume. Die Narbe N iſt knopffoͤrmig. DXII. Plumbago. Bleywurz. Die Narseit i fünftheitig. | | 7. | $. — m) Jalappae. Fig. 671 = 676. ala: RR: Familie der Jalappenarten. 01 $. 615. —Merkwurdige Arten, DXL MIRABILIS, '935) M. Jalappa. Jalappen⸗-Wunderblume. Die Blumen ſtehen aufrecht, und am Ende des Stengels in einem Büfchel bey einander. Die Wurzel diefer und der folgenden Art ift wegen des Harztheiles, den man auch bejonders auszteht, ein ſtarkes erhißendes und behutſam an⸗ zuwendendes Purgirmittel, das am beſten in der geiſtigen Aufloͤſing wirkt, und bey Würmern, Ver— ſchleimungen und kalten Maturen am ſicherſten ge⸗ geben wird. Die Blume iſt wegen ihrer verſchie⸗ denen, oft buntgemiſchten Faͤrbung, eine Garten⸗ zierde. In Oſt⸗ und Weſtindien. 936) M. longifiora. fangblumige Wunders blume. Die fehr verlängerten und etwas nis cEenden Blumen ftehen beyfammen, wie bey der vorigen Art; Die Blätter find etwas rauch. Sie wird wegen der weißen innen roͤthlichen Blumen in den Gärten gezogen. Noch eine andre Art, M. dichotoma, hat purpurcothe wohltiechende Blumen und eine flärfer purgirende Wurzel, die in England zur Beförderung der geiſtigen Gährung gebraucht werben fol. Beide wachfen auf mericanifchen Ge birgen. DEN PLUMBAGO. 937) P. europaea. Gemeine Bleywurs. Zahnwurz. Die lanzenfürmigen rauhen Blaͤt⸗ ter umfaſſen den Stengel. 1 ii 3 A u . Eine Ei — 502 _ Drepundneun; igſtes Kapitel. | Eine ungemein ſcharfe Pflanze, die deswegen zu einem aͤußerlichen Mittel gegen das bösartige | Geſchwuͤr des Krebſes und gegen die Kräge ange | wendet worden if. Die Wirfung gegen den Zahn⸗ fehmerz , den fie flillen foll, wenn fie ie — die — gebunden wird, iſt zweifelhaft. In Suͤdeuropa. Dreyundneunzigſtes Kapitel, Samitie ı der Holderarten De ws 616, - Kennzeichen und Gattungen. Die und die folgenden Familien mit einblättris gen Kronen haben faſt durchaus unter den Blu⸗ men ſtehende Fruͤchte. Bey der gegenwaͤrtigen hat die Krone Feine merkliche Roͤhre, die fünf Staubbeutel haben eine beträchtliche Größe, und die drey Marben find etwas undeutlich. Die Frucht iſt beerenartig, die meiften Gewaͤchſe ey Straͤu⸗ cher und Baͤume. DXI. Viburnum. Schneeballen. Die Bere iſt einfaamig. DXIV. Sambucus, Hollunder. Die e Deere ein | dreyfaamig. $. 617. | Merkwuürdige YIrtem : DXIM. VIBURNUM. * . 638) V. Tinus. $aurustinus. Die eyfür- wigen Blätter find ganz geradrandig, ihre Adern find unten yauch und Dräfig. e ie n) Sambuei. Fig. 677: 678: Familie der Holderarten. 503 Die immergruͤnenden, glaͤnzendglatten Pläts ter, und die wohlriechenden Blumen geben dieſem Shane in unfeen Gärten eine Stelle neben den übrigen Drangeriegewächfen, mie denen es auf aͤhn⸗ liche Weiſe verpflegt wird. — In Südeuropa. BE 939) V. Lantana. ————— Die in fürmigen, adrigen und gesähnten Blätter find auf der untern Seite fig. Das Holz dient zum Örennen, zum Faßbin⸗ den, und die langen Triebe koͤnnen zu Pfeifenröh⸗ ren, Schlingen, und zu Haarſeilen fuͤr das Vieh dienen. Die Beeren ſind ein Vogelfutter. Die Blumen brechen im Herbſt hervor, haben hierauf einen Winterfchlaf, wie verſchiedne Kaͤtzchenblumen, und thun f ſich erſt im folgenden Sommer auf. © IR Suͤdeuropa an Zaͤunen. 940) V. Opulus. Gemeiner Schn "Ste Blätter find selappt, die druͤſig. Das Holz iſt zwar weiß und hart, aber nicht gut zu hobeln, und dem Reißen leicht unterworfen. Es dient zu Schubmacernägeln , zum Brennen und Berfohlen. Der Daum Fann zu Heden gezo⸗ ‚gen werden, die Blumenfchirme, welche aus großen iele ungleichen, und, dem Geſchlechte nach vermiſchten Bluͤthen beſtehen, geben demſelben ein vorzuͤgliches Anſehen, und ſind an einer Abaͤnderung mit kugel⸗ runden Straͤußern, gefällt. Eine andre Abaͤnde⸗ rung hat geſcheckte Die rothen Beeren ſind ein Vogelfutter, koͤnnen aber auch allenfalls gegeſſen, oder in Eſſig eingemacht werden. * etwas feuchten europaͤiſchen Wieſen. Ji 4 DXIV. FT ER NIE — xiv. SAMBUCUS. u ik J 1) 8. Ebulus. Waſſerholder. Actich. Die . Afterdoiden find dreytheilig, Die Afterblätter blattartig, der Stengel aber Trautartig. Die Beeren, die. Blätter und Die Innere Ninde - follen ‚ äußerlich aufgelegt, erweichende, und die Hämporrhoidaljchmerzen ftillende Mittel feyn; inner lich gegeben, find fie purgirend, wie die frifchen Blu⸗ men und das abgezogne Waffer; das Muus der , Deeren ift auflöfend, und fchweißtreibend. Das | Ungesiefer wird von dieſer Staude vertrieben, weh che in. den Zweigen jährlich abftirbt, aber eine dau⸗ ernde Wurzel hat. Die ſchwarzen Beeren folen eine blaue Farbe geben koͤnnen. In Europa. 942) S. nigra. Gemeiner Hollunder. Die | Afterdoiden find fünftheilig, der Stamm ift mattig. der arzneyiſchen Benutzung koͤmmt dieſe der vorigen uͤberein, nur ſind die Bluͤthen mehr ſchweißtreibend, und koͤnnen zur Speiſe und zum Anmachen ver Milch gebraucht werden. Das harte und fefte Holz dient zum Brennen und Ders arbeiten, es kommt, wenn. es gehörig getrocknet, und num dem Neißen weniger unterworfen ift, dem beften Birkenholze gleich. Die Ninde kann zue Faͤrberey, und die Beeren koͤnnen zum Brandwein⸗ brennen dienen Die Blüthen geben einen ſtarken einfchläfernden Duft. Die jungen Sproffen, welche etivas abführend find, kann man als Salat fpeifen. Eine Abänderung bat gefchecftes taub, auch wird der peterfilienblättrige H. (S. ——— Wok ge rechnet. In Zuropa und Japan. * — * = * ER — —— . 4 Vier⸗ en | — — Kapitel. Familie der, Labkraͤuter . Kennzeichen der Samilie, Dr einblättrige viertheilige und vierfabige Krone ſteht über der Feucht, die aus zweyen, mehrentheils noch etwas unterfchiednen, einſaamigen Bälgen zus fammengefeßt, mit einem Fleinen, oder undeutfichen Kelche gefront iſt und mit den Saamen verwaͤchſt. Die Blätter haben um den ya eine ſternfoͤr⸗ mige tage. s 619. Gattung e n. DXV. Valantia. Valantie. Die Blume iſt radfoͤrmig; einige Bluͤthen find maͤnnlich, an dre übers einfaamige Zwitterbluͤthen. DXVI. Galium. Labkraut. Die Zwitterblume iſt radfoͤrmig, die trockne Frucht iſt zweyſaa— | mig, und zweyknoͤpfig. DXVM. Rubia. Roͤthe. Die Blume iſt glo—⸗ ccenformig, die Frucht eine Beere. DXVII. Afperula. Mieyerkraur. Die Blume ift röhrenförmig, die Frucht zweytnoͤpfig und trocken. us WA ET ET . 9) Stellatae, Fig. 679-683. . I a 506 Bierundneungifes VJ 4 | | ——— —— 2% "620. — — air — Mertwärdige Aerem 9 RT IR VALANTIA: —— 043) V. eruejata, Gemeine — Die) — Bluͤthen find viertheilig, die Blu menſtiele dl: ei | zel giebt eine rothe Farbe, das Kraut tee, und wurde ehedem zu den ruͤ * aͤutern gerechnet. Eine andre ebenfalls von einem beruͤhmten Botaniker benannte Pflanze (Sherardia) hat dreyzaͤhnige Fruͤchtchen. Im mittlern Europe, DXVI. GALIUM, 944) 6. verum. Gelbes fabfräut. Es ſte⸗ Ka immer acht ftrichförmige gefurchte Blätter bey einander, die Blumen ftehen in Nifpen. Die Wurzel ift rothfaͤrbend, das Kraut iſt geruchlos, und faͤrbt gelb, die gelben wohlriechen⸗ den Blumen find, friſch gebraucht, ein Mittel ges gen die Fallſucht, das unter den übrigen verwands * am kraͤftigſten zu ſeyn ſcheint. Das Kraut fuͤhrt eine offenbare Saͤure, und macht die Milch gerinnen; ſelbſt die Milch derer Kuͤhe gerinnt leich⸗ | 'ter, die 88 gefreffen haben. # Europa, 45) G. Mollugo. Weißes $abs ober lenerns‘ —* Es ſtehen acht eyfoͤrmig gleichbreite Blaͤtter bey einander, welche etwas ſaͤgefoͤr⸗ mig gezaͤhnt, und am Ende ſtehend ſind. Auch ein krampfſtillendes Mittel, wie das vos rige. Man giebt feinen Saft im Wein. Im mittlern Europa, Familie der Cabfrduter. 507 946) G. Aparine. Klebrich. Es ftehen acht lanzenförmige Blätter beyfammen, deren Mit⸗ telrippe unten mit rückwärts gehenden Sta—⸗ ‚chen befegt ift; die Gelenke des Stengels find aufgefhwollen, und die Früchte ftachlig. Die Wurzel tft rothfärbend, wie bey den meis ften Arten diefer Gattung und Familie. Bon dies fer Art Hat man den Saft des Krautes gegen Krös pfe, das gepufverte Kraut bey Wunden, und bie Saamen ſtatt Kaffee gebraucht. Auf angebauten und ech Plägen in Europa. DXVMI. RUBIA, ‚947) R. tingorum. Faͤrberroͤthe. Die Blätter falten jährlic) ab, Die. Stengel find ſtachlig. Die Wurzel iſt unter den rothfaͤrbenden dieſer Familie die vornehmſte, wenn ſie durch Cultur ver⸗ beſſert worden. Die Tuͤrken ſollen ſich einer beſon⸗ dern Abaͤnderung zum Faͤrben des tuͤrkiſchen Garns bedienen. Die Faͤrberroͤthe wird im zweyten und dritten Jahr geſammelt, getrocknet, und auf eignen Mühlen gemahlen, wo fie zuerft aus der aͤußern "Rinde den gröbern, nachher den feinern Krapp fies fert, mit welchen roth gefärbt wird. ‘Die rothe Farbe wird durch Eifenvitriol nicht dunfler, fon, dern durch Säuern; durch faugenfalze wird fie hoͤ⸗ her, auch Fann fie zu einer tackfarbe bereitet wer; den. Wie andre rothfärbende Wurzeln diefer Gas milie hat fie das befondre, die Oberflächen der wirf- ‚lichen Knochen, und die Säfte, ſchwerer die übris gen Theile, bey den Thieren roth zu färben, welche ſie freſſen. Sie hat nur einen bitterlichen, etwas zuſammenziehenden Gefchmad, wird aber im Arz⸗ * neyge⸗ 508 Blierundneunzigſtes Kapitel. neygebrauch gegen Verſchleimung der Bruſt, des des Magens, die Gelbſucht, Scropheln, —334 gen, als harntreibendes Mittel, und vorzüglich J gen die engliſche Krankheit — In Suͤdeuropa. — DXVIII. ASPERULA. 948) A. tinctoria. Faͤrber- Menerftani nten ftehen ſechs, in der Mitte Des ſchlaffen Stengels vier ſtrichfoͤrmige Blaͤtter bey einan⸗ der; die Blumenkronen ſind meiſt dreytheilig. Die im Fruͤhjahr vor dem Treiben der Sten⸗ gel geſammelte Wurzel, giebt auf Wolle eine rothe Farbe , die durch das Abkochen in ſauerm Biere ers hoͤht, aber wegen der Kleinheit der Wurzel und der bereits eingeführten Eultur des Krapps nicht ges braucht wird. Auch A. arvenlis und gg haben rothfärbende Wurzeln. a Auf trocknen felfigen Hügeln im mitt⸗ lern Europa, in Schweden und Sibirien. ) A. odorata. Woldmeiſter. Sternleber kraut. Es ſtehen acht lanzenf —— —— bey einander, die Blumenbuͤſchel fin gefie, ® Ein Kraut, das im Geruch dem Steinffee nahe Fommet, und gegen Berftopfungen ver Eingeweide, die Gelbfucht, Kraͤtze, und insbefondere gegen bie | Waſſerſchen vom Hundebiffe gerühmt wurde, In Curopa: in ſchattigen SR - . r N J NZ y £ u — ⸗e zn ‚ ; > y . x J J J J sh PR: —— | f 509 eg ge Kapitel. Familie der zweyhoͤrnigen Gewaͤchſe ). J ⸗ g. 621. h* gi Kennzeichen der Familie. N. Geſtalt, der Stand und die Abtheilung der Krone iſt ſo ungleich wie die Zahl und das Verhaͤlt⸗ niß der Staubfaͤden; aber die Staubbeutel haͤben eine ausgezeichnete Bildung. Sie ſind nach oben verſchmaͤlert, an den Enden geöffnet, und mehrens theils noch mit zwey Grannen oder Hörnern vorfes hen. Die Staubfäden find nicht an den Seiten der Krone angewachfen. - Griffel und Narbe find einfach, die Frucht ift fächerig, die Saamen find flein. Die Gemächfe ſelbſt ſind mehrentheils ſtrauchartig haben oft ein eignes Anſehen, und immergruͤnende Age. 6. 622. Sattungen. DXIX. REN: Sandbeere. Die Krone iſt bauchig, und in der Blume ſtehen zehn Faͤden. | DAX. Vaccinium. Zeidelbeere. Die Bhöne iſt bauchig, die Blume hat acht Staubfaͤden. Die Frucht iſt beerenartig, wie bey der vori⸗ gen AHORN NER SDKAL ——— Fig. * sro Fuͤnfur “ DKXL Frica. Heide, Die Krone * > verfehieoner Bildung. Blume enthält. acht. rer die EN eine vie, - a Say —*— Die fünffäcjeige Ban! — am ar. auf. Die Blume ift zehnfadig wie bey den, folgenden. | A DARIN. Rhododendron. herbamig, ve Pi ih, | DXKIV. Pyrola, Minergein, Die FR, iſt fünfblättrig. Die RIED ro fpringt an den Ecken Auf. ‚| 1.03 Werkwöirpdige Yukon DAX ARBUTUST AR — 950) A. Unedo. Erdbeerbaum. Der! Stau ift baumartig, die Blätter find glatt, ! und fägeförmig gezaͤhnt, Die Beeren‘ haben viele Saamen. 4 Die erdbeerfoͤrmigen eßbaren rothen Früchte biefes orangenartigen Baumes reifen erſt im Herbft | des andern Jahres nad) der Bluͤthe, zu — ee) der Daum mit Bluͤthen und Fruͤchtchen [u eich bedeckt iſt. In den Waͤldern des Orients, in Suͤd⸗ europa, und im weſtlichen Irland. 1 951) A. Uva urſi. Baͤrentraube. Sand⸗ u Die Stengel find niederliegend/ die Blaͤtter ganz AR: ! ‚Ein - Familie der zweyhoͤrnigen Gewaͤchſe. 511 Ein Gewaͤchs von herber Vefchaffenheit, mels ches zum erben dient, ohne befondre Bereitung nur eine braune, alsdenn aber nad) Berfchiedenheit der Zufäße theils ſtahlblaue, theils fehwarze Farben liefert. Die herben und bittern Blätter haben eine eigne, Doch nicht immer gewiffe Kraft, die Schmer⸗ zen in den Harnwegen ſchnell zu lindern, worauf fie aber, da die Urfache nicht gehoben wird, bald wies: der zuruͤckkehren, und daher ben fortgefeßten Ges brauch notwendig machen. Die Blätter werden auch dem Rauchtabak beygemifcht, die mehligen Bees ren formen zu Brod gebraucht werden. - An der Wurs zel feßt zumeilen die deutſche Eofchenillenlaus an. Inm kaͤltern Zurops und in Canada, DAX. VACCINIUM. 952) V. Myttillus. DPBlaubeere. Gemeine Heidelbeere. Die Blumenftiele find einbluͤthig, die eyförmigen fägeförmig gezäbnten Blätter fallen ab, der Stengel ift eckig. Die Beeren find herb, aber, fo lange fie friſch find, mit einem fäuerlichen antifeorbutifchen, und’ zum Punfche brauchbaren Säfte erfüllt. Sie find mehrentheils blau und farbend, doch hat man eine Abanderung mit weißen Beeren. Diefe Früchte werden roh und auf verfihiedene Arten zubereitet verſpeiſt. Getrocknet werden fie zufammenziehend, und Fonnen wie Ähnliche Mittel ben gleicher Bors ficht dienlich feyn, aud) macht man mit ihnen den Pontack nach. Für verſchiedenes Wild find fie eine . Maft. Die Blätter Haben im Stein eine ähnliche Wirfung, wie die Blätter der Sandbeere. Das ganze Gewaͤchs dient zum Öerben, wie die beiden folgenden. ” 5 FE In febattigen Haynen Kuropens. ⸗ | 953) 2 Fünfundneunzigfies Kapitek . } 953) V. uliginofum. Trunfelbeere. Die Blus — find einbluthig, die Blätter gerad⸗ — umgekehrt eyfoͤrmig, ſtumpf und glatt. Die Beeren verurfachen, haufig genoffen, eis nen ‚Zaumel. ‚Die Blätter und re ra Farbe ı und Gerberey ftatt des Poftes. » in feuchten Gegenden und auf Alpen in Nordeuropa. | 954) V. Vitis Idaea. Preißelbeere | Die Kerabhiängenden Trauben ftehen am Ende des Stengels, die immergeimenden Blätter find ‚ umgekehrt eyförmig, ihr ungesähnter Nand iſt zurüichgebogen, die untere Seite punktirt. Die Beeren, welche von den Voͤgeln begierig geſucht werden, ‚haben einen ſaͤuerlichen Saft und eine herbe Haut ‚ woraus ihre Kräfte zu beurtheilen: find; fie koͤnnen, verſchieden zubereitet, geſpeiſt, eingemacht, oder zu einem ſaͤuerlichen, gelin e bes rauſchenden Tranke gebraucht werden. Die Blaͤc⸗ ter dienen zur Arzney und zum Serben, wie die von der Bärentraube. In duͤrren Wäldern von Nordeuropa. 955) V. Oxyeoceos. Moosbeere. Die immergrünenden Blätter find euförmig, und "Haben ungezähnte zuruͤckgebogene Raͤnder, die ‚fadenförmigen Stengel find, wo fie auf der Erde Friechen, bfätterloe. " Die Beeren find fo fauer, daß die Goldſchmiede mit ihnen das Silber weiß fieden; Doch werden fie in nordifchen Gegenden, nachdem fie gefroren und wie— der aufgethaut find, gefpeift, zu dem Endzweck ger Focht und eingemacht, oder zu einem Tranke bereitet. Auf torfigen, mit Torfmoos fuͤllten Suͤmpfen in Europa, — J. Familie der zweyhoͤrnigen Gewaͤchſe. 513 3604 956) E. vulgaris. Gemeine Heide. Die - Staubbeutel find begrannt, die Kronen faft gleichfoͤrmig und glockenartig, die Kelche find gedoppelt, die Blätter gegenüberftehend und pfeilfoͤrmig. | ge Die Heidenarfen pflegen auf eignen Gegenden zu wachfen, und diefe zu bezeichnen, weswegen fie, fo wie mehrere Gewächfe diefer Familie, im gebaus ten Lande nicht füglic) fortvauern, aber durch Cul⸗ fur koͤnnen ausgeroftet werden. Die gemeine Heide erfticht den Wuchs des Übrigen nutzbaren Holzes, fie dient zum Brennen und Serben, zum Bedecken der Häufer, zu Befen, beym Einfpinnen der Seis denwürmer, in Betten, auch) ftatt des Hopfens; an der Wurzel ſitzt zuweilen Die deutfche Eofchenitle, welches alles die AehnlichFeit mit den übrigen zwey⸗ hoͤrnigen Gewächfen zeigt. ung iſt das Kraut ein Schaaffutter, die Blumen werden von den Dienen gefucht, und verwelfen nicht. Auf trocknen Seldern in Europa. Die Sumpfheide (E. Tetralix) kommt ihr nahe, vie Baumheide CE. arborea) wird in Gärten gezogen, und trägt wohlriechende Blumen. DXXIL LEDUM. F 957) L. paluſtre. Sumpfkuͤhnroſt. Gemei⸗ ner Poſt. ie Blaͤtter ſind unten filzig und roſtbraun, „Die Blumen ſtehen in Trauben⸗ dolden. ii ER Ska MS Ein bittres zufammenziehendes, und, wenn es erwachſen iſt, unangenehm riechendes, ja fogar Kopffchmerz erregendes Gewächs, das nur von Ziegen gefreffen wird. Es dient zum Gerben, ver: treibt die Wangen und das Ungeziefer des Viehes, Batſch Botanik Ch, 5 iſt 14 gi iſt aber den Bienen befonder ai Ehe noch. der Gebrauch des Hopfens allgemein war, 1 an feiner Stelle zum Biere, machte aber ys ben Kopfſchmerzen und Schwindel. Zum ar neyi⸗ ſchen Gebrauch wurde es bey Ausſchlaͤgen des Kopfs und der Haut, bey der Bräune und dem Keichhu⸗ ften angewennet. Man glaubte vormals, daß das Dehl des Poſtes mit dem Dirkenöhle zum. Quftens feder gebraticht würde, aber dieß iſt wenigfieng nicht allgemein. r In Nordeuropa, moofi igen Si P en. Au | DXXIII. RHODODENDRON. 958) BR. chryfanthum. Sibiriſche ——— a Blätter find laͤnglich nicht punktirt, aber oben rauh, und fehr adrig; die Krone iſt rad⸗ foͤrmig, und unregelmäßig; Die Bluthenknoſpe hat einen roſtbraunen Filz. Die ſibiriſche Schneerofe it bey. gichtifehen: und rhevmatiſchen Zufällen vor kurzem fehr erhobene worden. Man braucht die geruchlofen, herben, bittern Stiele und Blätter, wobey man bemerkt, daß vor der, oft vollfommnen Hebung des Uebels ein Stechen und Brennen im leidenden Theile vor her ging; wie denn eine übermäßige Gabe Brechen, ‚ teibfchmerzen, und —— wie ein Gift, hervorbringen kann. Auf den hoͤchſten Gipfeln. et —— gebirge in Daurien und dem Ruchen Si⸗ berien. —* 5 F DXKIV. PYROLA : .... 959) P. rotundifolia, Rundblattriges Win⸗ tergruͤn. Die Staubfaͤden ſteigen in die Hoͤhe, der Seel iſt abwärts gebogen, si IND | Br - Familie den zweyhoͤrnigen Gewaͤchſe. sıs - ie Das Kraut iſt geruchlos und herb, aber von ſchwachen Kraͤften, wie mehrere Arten feiner Gats tung. Es ut bey Bauch- und Blurflüffen, auch) ‚bey Geſchwuͤren heilſam gewefen. In BEN ' aan / und Bra⸗ fen! : | \ ! e Sehpsumöneunsifte Kapitel” Familie der Fürbisartigen Gewachſe N. ap ri $. 624. BRSuRFeiden. der Samilie U: bey biefer Samilie uf, jr wie.ben Ber boris gen, Die Bildung der Staubbeutel unterfcheidend, Die Faden nemlic) find am obern Ende ausgebreitet und haben’ einen ſchlangenfoͤrmig gebogenen Nand, auf welchem der fihmale Staubbeutel hinlaͤuft. Fünf ſolcher Fäden oder Staubtraͤger ſtehen in einer Blume, und ſind mehr oder weniger mit Eier ! gemeiniglich in drey Parthien, verwachſen. Die Krone iſt zart und adrig ſie ſteht über der Frucht, melde in der Blüthe eine dreytheilige Narbe trägt. Die Gefchlechter find, halb. oder ganz gefrennt, Die Gewaͤchſe bſt find ſaftig und mehrentheils ſo Ma daß ſie bey ihrer großen Verlängerung und ben der Schwere der Früchte ſich nothwendig ch Ranken befeftigen - muͤſſen. Sie kommen mehr in gemaͤßigten und ‚heißen, als in Falten Erd⸗ ſtrichen vor. hi: J— st 2 8. 625. | a 2 wi PN PR u Fig. 691 - 695. | R “ "1 ie Eche mynnnles Kapitel, 4 9. 625. J N Bartungem | Er DXXV. Hcios. Stichling. Die Bruch i iſt einſaamig. DXVI. Bryonia Zaunruͤbe. Die Brucht if eine vielfaamige runde Deere, DXXVII. Momordica, Springkuͤrbis. Die Frucht iſt fleiſchig und dreyfaͤchrig, wie bey den folgenden Gattungen. Die Kelchblaͤtter ſind lanzenfoͤrmig. | DXXVII. Cucumis. Burke, ‚Die KLelchtheile find borſtenfoͤrmig, die Saamen beſitzen ei⸗ nen ſcharfen Rand. | 4 DXXIX. Cueurbita. Kürbis. Die Kelchtheile ‚wie bey voriger Gattung. Der Rand der + ZW 1 — Saamen iſt a * en "MWerkwäü RN Artem * | DEKV.. SYEIO SU NN u 960) 8. angnlata. Eckblaͤttriger Sticfing. Die Blätter find ecdig. L Diefe ranfende Pflanze kann wie die Kapuzi⸗ nerblume oder indianiſche Kreſſe (217) zur Beklei⸗ dung der Sommerlauben gebraucht werden. Wi Aus Canada und Merxico ER DXXVL BRYON % 961) B. alba. Weiße Zaun der Sich ibe.. Die Blätter find bandfdrmig, und uf beiden, Seiten rauh und fehmwielig. | Die jungen Sproffen diefer — Pflanze | wirken gelinde auf den Darmkanal und die Urins wege, aber Die Dice Wurzel, j welche friſch Dt Familie der Fürbisartigen Gewaͤchſe. 517 | ‚ftinfenden, bittern und im Frühjahr milchenden ſcharfen Saft ben ſich führt, iſt heftig ausfeerend, kann aber durch Trocknen und andre Bereitungen ‚milder gemacht werben. Man bat fie gegen lang: wierige MWerhfelfieber und in ver Epilepfie innerlich, äußerlich aber bey Quetfchungen, Hüftweh, fteifen Gelenken und Seropheln gebraucht. Die Beeren ‚find ſchwarz oder roth, woben Die Geſchlechter ver⸗ en find. In Zuropa bey Dörfern und an Zaͤunen. DXXVI. MOMORDICA. * M. Balfamina. Balſamapfel. Wunder—⸗ 36 Die Früchte find eckig und knotig, die —7 glatt und handfoͤrmig, mit ausgebrei⸗ J Lappen. . ie pomeranzenfoͤrmige Frucht ſpringt, wenn ſie reif iſt bey der Beruͤhrung in mehrere Stuͤcken; mit Oehl uͤbergoſſen, ſoll ſie ein Wundmittel liefern. Die Blaͤtter hat man als Thee gebraucht. Ver— ſchiedne andre ebenfalls rankende Arten dieſer Gat— tung bringen in den warmen $ändern eßbare Fruͤch⸗ te, die auf verfchiedne Weiſe venoſſen — — — — | # rium. ——— Sie — And eichſtachlig, der Stengel hat eine R Die Srüchte diefes nicht windenden Sewaͤchſes haben das eigne daß fie bey der Berührung ſich am obern Ende oͤffnen, und durch ein kleines koch die Saamen mit großer Gewalt hinwegfprügen. er Saft der Früchte giebt das Elaterium; Zube; reitung und Kräfte find, wie beym Scammonium, berfchieden. Die Alten beſchreiben es weiß, wir erhalten ein ſchwarie unreines, und ein beſſeres RE 3 von 518 Eemgrmuuetoles Kapitel. von ih Farbe. Als ein ſtark ausleerendes Be H | tel wurde es vorzüglich in det Waſſerſucht ange⸗ wendet. Die Wurzel hat gleiche Kraͤfte, ‚und wurde auch äußerlich ben Waſſergeſch Po⸗ dagra; Hüftweh, — * Auſchlage des Geſicht 8 ‚gebraucht. 3A In Sipeitopa: —*8 * an 2 NER DXXVIII. CUCUMIS. A) — 9 964) lativus Gemeine, Surfer Die Blätter haben vechtwinktige, —— die Sei e ‚find laͤnglich und rau. | Dieſe in unfern Gärten gemeine. Seuche hat ‚einige Abanderi ungen, wird entweder mit Salzbruů⸗ be , over mit Efiig eingemacht, woben fie nicht erſt ‚mit Kupfer gefaͤrbt werden darf, oder zu. ‚Salat bes reitet, wo man. wa nicht preffen muß, wenn fie ges fund feyn foll. Der Saft, wird befonders ‚bey | Schwindſu hugen gerigmmt.. Auch noch eine andre Are mit fchlangenformigen. Seächten, wird in den Gärten gezogen. Das Vaterland Diefer und der fee Art iſt ungewiß. Be ae Coloeynthigg ——— Di | Blätter find. vielfach getheilt, die Srüchte ku⸗ gelfoͤrmig und glatt. | 7 Die ſchwammige Frucht enthäftseine, ſchar | heftig ausleerende Bitterkeit, welche fehr. fein zer theilt, und. in größerer Gabe toͤdtli— werden. Fanı Selbſt aͤußerlich gebraucht, wirft ſie au Darmfanal; fie ift, wie Ahnliche Mittel, gegen hartnaͤckige Kranfheiten heilſam, auch gegen Wuͤr⸗ mer und Luſtſeuche wurde fie dienlich befunden, Ihr Gebrauch erfodert immer große Behutſamkeit. 966) h J Familie der kuͤrbisartigen Gewaͤchſe. 51 9 ui “= 966).C. Melo. Melone. Die Blätter ha- ben Ai, Eeken, die Fruchte haben geglic- —* Knoten. Die Melonenfruͤchte fuͤhren ein faftiges;, kuͤh⸗ fi "lendes weiches Fleifch „das zum Nachtiſche fuͤr ſich, mit Zucker und Gewuͤrzen geſpeiſt wird. ‚Es | iſt erquickend und verduͤnnend, wenn man es nicht -im Uebermaaß genießt, einmal ſoll es. fogar die Schwindfucht geheilt haben. Unreife Melonen werden in Salz und Efiig eingemacht. Da fie - zartlich find, müffen fie auf eine eigne Art gewartet werden; man kennt mehrere Abänderungen, die “ durch ‚die. Geſtalt und TOT, der er | * der kalmni ſchen Tatarey, DXXIX. CUCURBITA. 967) C. lagenaria. Flaſchenkuͤrbis Die | 84 ſind etwas eckig, filzig, unten am * Grunde mit zwey Druſen Eiger die — ſind holzig. Das ganze Gewaͤchs iſt bitter ltd Das ‚ Fruchtmark daher nicht wohl zu genießen, ſondern mehr ein Purgitrmittel, wie die Koloquinthe. Nur arme Leute genießen daffelde, es wird auch zur Maft gebraucht, aus den Saamen wird Dehl gefthlagen. Wegen der Geftalt und der holzigen Schaale dies ‚nen die Früchte, nachdem das Marf herausgenoms men, zu offen, Slafchen, Trichtern, und aͤhnli⸗ chem Hausgeräthe. An amerifanifchen Baͤchen. £ 6 Kr.) vr. RE4 968) Fe ” — hr da P. om Eu “ Sechsundneunʒigſtes Kapitel. 8) C. Pepo. Gemeiner Kuͤrbis. Die er ter find lappig, die Früchte A Das Fruchtfleiſch dient roh zı zur Moſtu ag, ge⸗ kocht zu einem Breye, und, mit We Kenmehle verfeßt, zu Brod. Die Früchte erreichen eine 9 ge⸗ waitige Groͤße, und ihre Eultur erfodert wenig Umftände. Die Saamen diefer, Der folgenden | Art, und der Melone dienen wegen des öhligen wohlſchmeckenden Kernes zum Nachtifch wie Nuͤſſe, zu Mandelmilchen, und zum Oehlſchlagen. — Man kennt das Vaterland Bug Aa 69 C. Citrutlis MWafferfärbis, Die Bina find vielfach zertbeilt. Das Fruchtfleiſch ift ungemein ſaftig, ange⸗ nehm kuͤhlend, und wird beſonders in dem Vater⸗ lande biefer Art, wo es zur Reife kommt, zu er⸗ friſchenden Getraͤnken gebraucht. Als Ar zneymittel dient es gegen hitzige Fieber. Die Fruͤchte werden oft groß und ſchwer. Die Saamen haben eine ſchwarze Rinde. Der Saft ſammelt ſich bald in einer in der Frucht gemachten Hoͤhle. Sonſt wird noch aus diefer Gattung der Eyerkuͤrbis, Melonen⸗ und Warzenkuͤrbis in den Gaͤrten gezogen. In Apulien, Calabrien, Sicilien. 4 y * 53 Fe" 4 —F — —* J 4 = Be —[ — — 44 ir 321 * — — pi Bapitel, en der Glodenblumen 9. r J Da $. 627. Kennzseiben der Samilie, | B ey vielen Arten hat die einbläkftige Krone eine Fenförmige Bildung, aber dieß ijt weniger be; Eikändig. Die Krone fteht über dem Fruchtfnoten, und, innerhalb derſelben befinden ſich gemeiniglich fuͤnf Staubgefaͤße, deren Staubfaͤden nicht an den Seiten der Krone, ſondern gan; am Grunde ent ſtehen, und female ſtrichformige Beutel tragen. | Die fächrige Kapfel enthält zarte Saamen, Diele dieſer — fuͤhren einen Micchſaft. | F > $. 628. ; —* | Sattungen. pxxx. —— Glocke. Die einblaͤttrige > Krone iſt glockenfoͤrmig — die Staubbeutel ſtehen frey. DXXXI. Lobelia. Lobelie. Die einblaͤttrige Krone iſt irregulaͤr, die Staubbeutel ſin aneinander gewachfen. DXXXI. Phytevma. Rapunzel. Die fünf, blättrige Krone enthält fünf freye Staub⸗ gefaͤße. Kk5 — bi: B Campanulta. Fig. Ag BI Ir —J 522 ¶ Siebenundneungigſtes Mapitel, KIN. Jaſone. Jaſione. Es ſtehen mehr, rere fuͤnfblaͤttrige Kronenyin einem gemein⸗ ſchaftlichen Kelche, und enthalten fuͤnf Staubgefaͤße/ deren Beutel am Grunde) zuſammenhaͤngen. RE ER | Fr Te RE ER X." 05 020. N Wwerfwürdig e Arten. DXXX. CAMPANULA. J 970). C. Kapuneulus. Rapunzel⸗Glocke. Die Blätter find glatt und wellig, an Der? » Wurzel find. fie. eyrund lanzenfoͤrmig; Die: Slumenriſpe iſt gedrängt. 0... Im mittleen Europa.» 0.0 gr) !N. Cervicaria, Natterkopfblaͤttrige Gocke. Das Gewaͤchs iſt weichſtachlig, die Blaͤtter find gleichbreit lanzenfoͤrmig, und wel⸗ fig; die ſtielloſen Blumen bilden am Ende des Stengels einen Ropfel u mn mwN Auf rauhen Waldgegenden in Schwe den und dem mittleen Zuropa i 972) C. Medium. Marien Glode. Die, zuruͤckgeſchlagnen Keldylappen bedecken Di + fünffächrige Kapfel; Die Blumen ftehen aufs recht, „wie der ungertheilte, blättertragende Stengel. BER: | In fonnigen Wäldern Deutſchlands und Italiens. — Bis A 973) C. Speculum. Venus» Öfode. Dee Kelch ift länger als die Krone, Die Blumen ſtehen einzeln, die Kapfeln find. prismatifch, Die Blätter laͤnglich, und etwas gekerbt; der Stengel iſt ſehr aͤſtig, und ausgebreitet. Ik Familie der Glockenblumen. 523 Waͤchſt "auf füdenropäifeben Saatfel⸗ dern. Alle diefe Arten der Glocenblumen, welche ihrer Schönheit wegen auch in den Gärten gezogen werden, haben, wie C. pyramidalis, liliifolia und — ‚sapunculoides, eßbare Wurzeln, die zu Salat ge; ‚Braucht werden koͤnnen. Sie fuͤhren meift_mil, chende Säfte Bl - DXXXI LOBELITA. 0974) L. Siphilitica. Antiveneriſche Lobelie. Der Stengel ſteht aufrecht, die eyfoͤrmig lan⸗ zenartigen Blaͤtter find am Rande etwas ſaͤ⸗ gefoͤrmig, die Kelchlappen find zum Theil zu⸗ rückgeſchlagen. | Ein Gewächs von giftigem Geruch, mit eis nem milchenden Safte, deſſen faft wie Tabak ſchme— ‚ende, ‚den Geſchmack lange hinterlaffende, und Brechen erregende Wurzel auf ähnliche Urt,» wie andre vegetabilifche Mittel, in Amerika gegen die tuftfenche gebraucht wird. ine andre Art, L. Iongiflora, muß zu demfelben Ende mit mehterer Behutſamkeit gegeben werden, da ſie ſchaͤrfer iſt, und ſchon auf der aͤußern Haut Entzuͤndung verurs ſacht. Eine dritte Vet, L. Tupa, enthält eine giftige Milch, welche toͤdtlich ift, und erregt fehon durch den Geruch der Blumen Erbrechen. " Die erſte Art wächft in Virginien, die zweyte in Jamaika, bie dritte in Peru. . _ 975) L. Cardinalis. Cardinalsblume. Der Stengel ſteht aufrecht, die breiten lanzenfoͤr⸗ migen Blätter haben einen fügeförmigen Kan, Die Blumen fiehen am Ende des Stengels in einer einfeitigen Aehre. — N Abegen 524 Siebenundneunzigſtes Kapitel. Wegen der brennendrothen Blumen ir fe Lt ein vorzügliches Gartengewächs. Aommt aus Dirginien, DXXKIL. PHYTEVMA ” Yo KB 976) P.-Spicata. Aehrentt agende Rapunzel. ’ Sr Blumenähre iſt laͤnglich, die Wurzel⸗ blaͤtter ſind herzfoͤrmig ‚ die Rapfeln zwey ⸗ faͤchrig. Eine milchende Pflanze, deren Wurzeln , wie 3 die von den naheverwandten Glockenblumen ’ ala Salat zu effen find. Auf Alpengegenden des mittleren Euros ; pas, Cine andre Art, P. orbieularis, Ben. blauen rundlichen Dlumenfopf, DXXXII. JASIONE, % ) J. montana. Berg » Zaftone, | Die 977 "Blätter find lanzenfoͤrmig und rauh. Die einzige Ark ihrer Haftung ‚ und bie let i erwähnte, auch blaublühende der vorigen, machen gleichfam den Uebergang von den Glockenblumen zu ben $amilten mit zufanmengefeßter Dlume. Diefe Pflanze ift ein Schaaffutter, die Blumen werden von den Bienen gefucht. * den trockenſten Huͤgeln in a ! I sag a a a a a a a a 20 Ychtundneunzigftes Bapitel. Gewaͤchſe mit einblaͤttrigen Blumenfro- nen, welche nicht zu den vorigen Familien zu rechnen ſind. 6. 630. Gattungen. a Mir dren Staubfäden, oder wenigern. DXXXIV. Valeriana. Baldrian. Die an einer Seite des Grundes aufgefchwollne Blumens Frone ftehf auf einer einfaamigen Frucht. B) Mit vier Staubfäben. Die Blume fteht un fer der Frucht. DXXXV. Penaca. Penae. Der Griffel iſt einfach, die Frucht eine vierfächrige, vier⸗ Flappige, achtfaamige Kapfel. DXXXVI. Dex. Stechpalme. Der Fru icht⸗ knoten traͤgt vier Narben, die Frucht * eine vierſaamige Beere. C) Mit fünf Staubfaͤden. a) Die trichterfoͤrmige Blume ſteht unter der Frucht, welche zu einer zwey⸗ fächrigen Kapfel wird. DXXXVII. Spigelia. Spigelie. Die Narbe iſt einfach. | DXXXVIH. Ophiorrhiza. Schlangenwurs. Die Narbe ift gefpalten. | b) Die 526 Achtunbnentzigftes Rapitel. N ) Die Be ficht — Kuh, . —2— ag — — 4 = Dr A Ri N el ; 3 Fe Bene ; ne Frucht: eine. dern 4 "Malie DBeire, m 4 DXLI. Ignatia. Ignatie. Die Krone iſt au⸗ ßerordentlich verlängert, die ſaftige Frucht ein⸗ faͤchrig vielſaamig und außen hartſchaalig. c) Die Blume ſteht über der Frucht. | DXLU. Cinchona. Einchone, ‚Die Krone iſt rauch, die Frucht eine zweyfaͤchrige Kapfel. "DXLIM. Lonicera. Konizere, Die Krone ie ungleich, die Frucht eine stvenfächrige Deere. D) Mit zehn Staubfäden. DXLIV, Styrax. Storaxbaum. Die Krone iſt trichterfoͤrmig, die Steinfrucht zweyſaamig. J E) Mit zwoͤlf Staubfaͤden. DXLV. Rhizophora. Wurʒelbaum. Ko und Kelch find viertheilig, Die lange nußfoͤr⸗ mige Frucht iſt am Grunde fleiſchig. F) Mic fechs Staubfäden. R K DXLVI. Arifolochia. Oſterluʒey. Die Staub | beutel fißen an den Seiten der Narbe feft; ‚ber ‚Sruchtfuoten ſteht unter ‚einer ſchiefen denken ‚Krone. 4 x Bi — Kun > N | Ü „631. | | a ach * ae werem Bi: DXXXIV. VALERIANA. Ss 10978). V. Caleitrapa. oa Die Blumen find einfadig, Die Blätter fiederfürntig. Mau : he einblaͤttr Blumenkron. 537 Manche Gattungen der Gewaͤchſe haben Ars ‚ten, die offenbar zufammengehören, aber gleichtwol von einer fo verfehiednen Stenftur find, daß fie nach den Hauptregeln des Syſtems nicht vereinigt werden koͤnnen, wie es bey der gegenwärtigen der Fall ift, wo auch andre Theile als die ——— mannigfaltig gebildet vorkommen. In Portugall und im Orient. 979) V. dioiea. Sumpf⸗Baldrian. Die * Sehhledhter find ganz getrennt, die maͤnnli⸗ chen Bluͤthen dreyfadig wie bey den: übrigen bier zu erwähnenden, welche Zwitterblüthen ‚tragen. Die Stengelblätter find fiederfoͤrmig und geradrandig. Dieſe in Anſehung des Geſchlechtes abwei⸗ chende Art, liefert eine Aßurzel, die ſtatt der fols genden gebraucht werden Fann, aber ſchwaͤcher zu feyn ſcheint. Auf feuchten Wieſen in Europa. 980) V. offcinalis. Gemeiner Baldrian. 80 Blaͤtter ſind ſaͤmtlich fiederfoͤrmig. Die mehreſten Arten der Baldrianwurzeln has ben einen eignen balfamifchen, flarfen, aber unanz genehmen Geruch, welcher in Menge beraufcht, ven Kagen aͤußerſt angenehm iſt, durch ihren Urin in einen mojchusartigen verwandelt wird, auch in. vers ſchiednen andern Pflanzen, z. B. der Hafelwur;, anzutreffen if. - Der Geſchmack der Wurzel iſt ſcharf und bitter, Die gegenwärtige iſt die gebraͤuch⸗ lichſte, und wird, wegen obiger Beſtandtheile, vor⸗ zuͤglich bey Kraͤmpfen und Nervenſchwaͤchen, insbe jondre der Sallfücht, außerdem aber auch ben laͤh⸗ mungen, faufigen Kranfpeiten, tväfferigen Ge⸗ u d Würmern angewender, In europaͤiſchen Haynen, Burn * 981) ERTL, DER 528 Achtundneunzigſtes Ran. — Ri 981) V. Phu. ‚Garten s. 45 ie Stengelblaͤtter ſind —— Ne Wurzel⸗ blaͤtter ungetheilt. RE * liefert eine etwas ſchwaͤchere W an zel vorige, die ſtatt derſelben, wie auch Mi mafismen und Hüftweh ie Pflanze dient zu Salat. | Im mittleen Europa. © F -982) V. celtica. Setifer Babean,) Cat ſche Narde. Die Blätter find eyfoͤrmig laͤng⸗ lich, ſtumpf, und ganz geradrandig. Die Wurzel iſt in Europa außer 2 Ai —— deſtomehr wird fie von den nordafrikaniſchen und orientalifchen Volkerſchaften geſchaͤtzt , weld befie; zu Salben, Raͤucherwerk, und Bädern baauchen, und den Venetianern und Trieftern theuer E ezahlen. Auf den Alpen im mittlern Europa. 983) V. Locufta. Rapuͤnzchen, — Det Stengel iſt zweytheilig, die Blätter nd fteichfürmig. Eine teicht zu erziehende, ſelbſt im inter friſch treibende, und ganz zum Salat anzuwen⸗ dende Pflanze; mit vielen Abanderungen, die fi J auf den Fruchtkelch beziehen, als welcher einfach, blafenartig, tellerfoͤrmig, gekrönt oder gezahnt iſt wozu noch eine geſtrahlte, und eine niedrige Abaͤn⸗ | derung gerechnet werden muß. Diefe Abanderuns ' gen feheinen aber wirkliche Arten zu feyn, und finden ' fich in verſchiednen europaͤiſchen und nordameri⸗ | Fanifchen Gegenden, DXXXV. PENAEA “ 984) P. Sarcocolla. Stleifchleim»Penäe. Die | Blätter find eyförmig und flach, die Kelche find am ande behaart, und größer als die "an | on & £ Gewaͤchſe mit einblaͤttr. Blumenkron. 529 Von dieſem oder vielmehr von einem andern Strauche (P. mueronata) ſoll nach inne‘ das Gummi Sarcocollae herfommen, welc)es andre für ein Produft einer Euphorbie halten. Es ift ein ‚geruchlofes, bitterlih füßes, ecfelhaftes, etwas ſcharfſchmeckendes Gummiharz, das man als ein ſchleimaufloͤſendes und äußerlich als ein reinigendes Mittel gebraucht Hat. Aus Aethiopien. DXXXVI. ILEX. 985) I. Aquifolium. Gemeine Stechpalme. Die Blätter find eyförmig, ſpitzig, und jtachlig. Die Stechpalme wird ſowol wegen ihrer im⸗ J————— ſtachligen Blaͤtter merkwuͤrdig, als auch wegen des glatt zu verarbeitenden Holzes, und der innern Rinde, welche, geſtoßen und eingeweicht, einen Vogelleim liefert. Sie dient mehr zur Ans lage von tuftwäldern, als zu Hecken, da bie Schaafe und Hirfche nad) den Knoſpen gehen, und die Schweine durchbrechen. Man hat Abaͤnderun⸗ gen in Anfehung der Srüchte, welche gemeiniglich roth find, mit gelber und weißer Srucht, im Anfes hung ver Blätter aber mit ſolchen, die gar keine, oder ſolchen die ſelbſt auf der Flaͤche Stacheln haben. In Suͤdeuropa, Virginien und Japan. DXXXVI. SPIGELIA. | 986) S. anthelmia. Wurm; Spigeftie. Der — ——— Stengel traͤgt oben vier Blätter . nebeneinander. Aus Cajenne und Brafilien, 987) S. marylandic.. Mordamerifanifche ‚Spigelie. Der vierecfige Stengel trägt bios gegenuͤberſtehende Blätter. Satſch Botanik 2. Th. zu Aus 530° Atundneungifies Kapitel. — Aus Virginien, Maryland, und cm rolina. Beide Arten ſind in Weſtindien gegen * Wuͤrmer, insbeſondere gegen die i gegeben worden; man bedient fich ſowol der Kurs | zel, als des Krauts. Die legtere Art iſt flärfer, und löft ven Schleim auf. Beide zeigen, wenn fie in großen Gaben genommen werden, Spuren eines narfotifchen Giftes, und verurfachen Anfälle, Die vorzüglich das Geficht und die Augen angaeifenn und Dusch geiftige Mittel zu heben find. DXXXVIL OPHIORRHIZA. | 988) O. Mungos. Indianiſche Schlangen wurz. Die Blätter find lanzenartig eyfoͤrmig. Dieſes Gewaͤchs liefert eine geruchloſe, aͤußerſt bittre Wurzel, die noch in einem ſehr hohen Preiſe ſteht, und mehr in ihrem Vaterlande gegen Wuͤr⸗ mer, bösartige Fieber, und Wechfelfieber, vorzuͤg⸗ lich aber innerlich und äußerlich gegen das fürchters Jiche macaff arifche Gift, und gegen den Schlangen- biß gebraucht wird, von welchen: Teßtern ſich FR die Pharannsmaus durch diefes Mittel Heilen fol. Aus Oſtindien. DXXXIX. CORDIA. 989) C. Myxa. Sebeſtenbaum. Die ey⸗ En Blätter find oben glatt, die Traus bendolden ftehen an der Seite ‚ die Kelche ha⸗ ben zehn Streifen. Die Fruͤchte find nicht allein ſüßlich ſondern auch in einem hohen Grade ſchleimig, wodurch ſie zum Arzneygebrauch und zur Bereitung eines Vo⸗ ine dienen koͤnnen. — In Aegypten und malabatien. Be, . DXL. u “ € Bes DXL. STRYCHNOS. 990) $. Nux vomica. Brechnuß, Krähens augen. Die Blätter find eyförmig, der Sten⸗ gel ift unbewehrt. Der bittre Saame enthält, befonders in der Be ein ſchnell und ftarf wirfendes Gift, das Steifheit, Erftarrung, Fühllofigfeit, Krämpfe, und, fogar bey Menfchen, den Tod verurſacht. Unter den Thieren greift es die reißenden und mäus feartigen, auch einige Voͤgel am ftärfften an. Sein Arzneygebrauch geht wider die Würmer, die Nuhr, einige Mervenfranfbeiten,. insbefondre ‚gegen Die Raſerey, Die dieß Gift am erſten verträgt; gegen Gicht und Rhevmatismen, Schaarbock, Geſchwuͤ⸗ re, und Wechſelfieber: in allen Faͤllen aber fodert es Behutſamkeit. In Oſtindien nebſt der folgenden Art. 991) S. colubrina. Schlangenholz. Die —— Blaͤtter ſind ſpitzig , die Ranken unzertheilt. F Die geruchloſe, ſcharfbittre, harte und ſchwere Wurzel iſt das giftige Schlangenholz, welches nes ben Raſerey und Krämpfen auch Yusleerungen ers tegt, aber ebenfalls gegen Würmer und Wechfels uk gegeben wurde. DALI IGNATIA, 992) I, amara. Ignatiusbohne. Die Blaͤt⸗ ter And eyfoͤrmig und geftielt, die Blumen hängen. Der heftig bittre Saame kommt in Anfehung ‚der giftigen Wirfung mit dem Schlangenholz, in Anſehung der arzneyiſchen mit den — | ‚überein. | Moächft in Oftindien. : SB 2Uu 2 DXLI. \ Gewaͤchſe mit einblättr. Blumenkron. 531 2 Achtundneunzigſtes Kapitel ox CINCHONA. 1 WE 993) €. ofhicinalis. Fiebetrindenbaum. Die ———— haben wollige Saͤume, und ſtehen in Riſpen; die Blaͤtter ſind elliptiſch und un N haatig. Be Diefer Baum liefert die hoͤchſtberuͤhmte 4 vianiſche Fieber⸗ oder Chinarinde, die feit andert⸗ halb hundert Jahren bekannt iſt, und mancher ey Schickſale erfahren hat: Sie ift ſowol harzig zus ſammenziehend, als gummods und bitter, auch u t einem flüchtigen Theile verſehen, und wirft im all⸗ gemeinen als ein Mittel, welches nicht allein d 2 Schwäche der Fafern, fondern auch die ſinkende Lebenskraft und die Kraͤmpfe hebt, die zeriodiſchen Krankheiten vertreibt, auch der Faͤulniß und den Wuͤrmern zuwider iſt. Gegen die Wechſelfieber hat fie fich befonders berühmt gemacht, und daher ann 8 den Namen erhalten. Man unterfcheidet for wol in Anfehung der Farbe, als ber Oberfläche und. Geftalt, einige Arien der Rinde, worüber fich aber zur Zeit nichts gewiffes beftimmen läßt. 4 Auf peruanifcben Bergen in der Gegend von Korg, h 994) C. —— Cartbäifche Ein. Die Blumenftiele find einblüthig. | h ‚ Die caribäifche Fieberrinde ift von weit -flärfes rer, übrigens ähnlicher Wirfung wie die gewoͤhn⸗ liche; durchs Trocknen gebt nicht ihre fiebervertreis bende, wol aber diejenige Kraft verlohren, durch welche ſie in einer Doſe, wie die gewoͤhnliche ey. gegeben wird, Erbrechen und Stuhlgans bewirtt Auf den Caraiben. | Y _ DXLII | N j Gewaͤchſe mit einblaͤtr Blumenkron. 533 ur DXLII. LONICERA. 995) L. Perielymenum. Gemeine Spedlilie. Die Blumenkoͤpfe ſtehen am Ende der Zweige, ſind eyförmig und Die Bluͤthen liegen fhups pig übereinander; Eein Blatt ift mit dem ans ; dern verwachſen. Diefe Art wird, wie die folgende, zu Lauben 2 Gängen gezogen, und dient ihnen fowol wegen er Dlätter und Blumen zur Zierde, ald wegen Wohlgeruchs der letztern zur Annehmlichfeit. ie Blätter und Zweige find für veinigende Wund— mittel gehalten worden. Man hat eine fpäfe roth⸗ — und eine eichenblaͤttrige Abaͤnderung. | Im mittlern Kuropa. 996) L. Caprifolium. Geisblatt, Se langer je fiber. Die feftfisenden "Blumen ftehen am Ende in Kränzgen, ‚die oberften Blätter find verwachſen, und faſt durchblaͤttert. Dieſe Art zeigt eine Abänderung mit geſcheck—⸗ em Saube. Moch werden in den Gärten gezogen, die ſchoͤnbluͤhende und immergruͤne (L. Sempervi- rens) aus Birginien und Mexico, die hochwach— nde tatarifche (L. tatarica), und mehrere, Aus Südeuropa, 997) L. Xylofteum. Gemeine Heckenkirſche. Die Blumenftiele find zweybluͤthig, die Bee⸗ ven unverwachſen, die Blätter geradrandig und etwas haarig. M Das Holz des Stranches kann zu Sabftbeken, abafsröhren, Weberkaͤmmen, Rechen, und Ns ein gebraucht, der Strauch felbft aber zu Hecken gezogen werden, feine Blumen werden von ven Dienen, die Früchte aber, welche ausleerende Kräfte beſitzen, von den Bögeln gefucht. An Saunen im Fältern Europa, | 1 3 998) 34 Achtundneunzigſtes Kapitel, 998) L. Diervilla. Dierville. Die Trans ben fichen am Ende, Die Blätter find füge tr mig gezaͤhnt. — Die Ameige werden von time‘ als Mittel geger 1 die Luſtſeuche, den Saamenfluß und das beſchwerli⸗ che Harnlaſſen angegeben. Sie ſind etwas nie aft. In Nordamerilklka. RN DXLIV. STYRAX. 4 99) S. ofüeinalis. Storarbaum, Di ' ter And eyfoͤrmig, geftielt, und unten filzig. Aus diefem Baume fließt für fih, oder nach gemachten Einfchnitten der Storax, welcher in koͤr⸗ niger Geftalt als auserlefener Storar verfauft, aber" felten in den Apotheken angetroffen wird. Statt Diefes wohlriechenderr Gummiharzes findet man das. ſelbſt eine torfähnliche ebenfalls balfamifche Maffe, als gemeinen Storar, -welcher blos aus den Llebers bleibfeln, nad) Abfochung des peruvianifchen Bal⸗ fams, oder aus Holzfpähnen, die mit Storar an⸗ gemacht worden, zu beftehen feheint. Dieſe Maſſe giebt durch warme Preſſung ein ſtoraxartiges Saryy und Blumen wie Benzoe. 4 In Suͤdeuropa und Weſtaſien. DXLV. RHIZOPHORA. 1000) R. Mapngle. Manglebaum. )ie Blätter find fpisig, die Früchte keulenfoͤrmig und zugefpißt. ; Beide fonderbare indianifche Paume dieſer Gattung zeichnen ſich durch die ſowol aus der Erde hervorſtehenden, als durch die vom Stamme her⸗ abgehenden Wurzeln aus, womit ſie zwar unzugaͤng⸗ liche Waͤlder bilden, aber auch Waſſer und Mo— | räfte durchwurzeln und zugänglich ‚machen. koͤnnen. Ranche Baͤume werden von ihren — 9 — e 2 Gewaͤchſe mit einblätte, Blumenkron. 535. deckt, oder ruhen ſchwebend auf ihnen. Von der gegenwärtigen Art werden. die zahen Wurzeln von den Negern zu Flechtwerk gebraucht, und von denen im Waſſer haͤngenden werden die haͤufig daran be— findlichen Auſtern geſammelt. Die Fruͤchte dienen nebſt der Rinde zum Gerben. fe In malabarifchen und caraibifchen Sum pfen. ‘ 1001) R. gymnorhiza. Kahler Wurzelbaum. . Die Blätter find eyfürmig lanzenfürmig, gez * radrandig, die Kelchlappen beugen ſich gegen die Frucht. Die Fruͤchte werden, wenn der Sagu und Reis theuer wird, in Indien zu Brodt benutzt, die Rinde dient zum Gerben und zur ſchwarzen Farbe, die Blaͤtter zur Duͤngung. Das Holz ſieht roth aus, riecht ſchweflig, und brennt lebhaft, ſelbſt wenn es friſch iſt. An den Ufern ſalziger GSewaͤſſer in Oſt⸗ indien. DXLVL ARISTOLOCHIA. 1002) A. Serpentaria. Virginiſche Schlan⸗ genwurz. Die Blaͤtter ſind herzfoͤrmig, laͤng⸗ lich und flach, die ſchwachen rundlichen Sten— gel find hin und her gebogen, die Bluͤthen ſte— ben einen. , Die Wurzeln aus diefer Gattung führen eine bittre, gewuͤrzhafte Schärfe, wodurch fie zu ver- ſchiednem Arzneygebrauch geſchickt werden. Die gegenwaͤrtige iſt eine der ſtaͤrkſten, und vorzuͤglich wegen ihrer faͤulnißwidrigen Kraft beruͤhmt, auch dient ſie gegen Wechſelfieber. Außerdem hat man fie gegen den Schlangen» und Hundebiß gebraucht, und fie ehedem mit dem Namen eines gifttreibenden 14 | Mit: 536 Achtundneunzigſtes Kapitel. Mittels belegt. Noch andre Arten, als A. angui- cida, welche ven Schlangen zuwider und ihnen toͤdt⸗ fich feyn foll, A. trilebata und fempervirens find gegen den Schlangenbiß gerühmt worden. Aus Pirginien, | ..# 1003) A.rotunda. Runde Oſterluzey, Die Blätter find herzförmig, faft ungeftielt, und ftumpf; der Stengel ift ſchwach, die Blüthen ſtehen einzeln. | Kake! Man hat diefe Art nebft den folgenden über: haupt als auflöfende, ſtaͤrkende, urintreibende Mile tel, insbefondre aber bey Unterdrückung des Mo» natlichen, bey Podagra und Gicht, auch Außerlich bey Wunden und Gefchwüren gebraucht. Dieins nerliche Anwendung erfodert Borficht. | In Südeuropa, nebft den folgenden. 1004) A. longa. fange Oſterluzey. Die Blätter find herzförmig, geftielt, geradrandig und ſtumpf; Stengel und Blüthen mie bey poriger, | 1005) A. Piftolochia. Kleine Ofterfuzey. Die Blätter find herzförmig, geerbt, unten netzar⸗ tig, und geſtielt; die Bluͤthen ftehen einzeln. 1606) A. Clematitis. Gemeine Oſterluzey. Der Stengel fteht aufrecht, die Blätter find herzförmig; in den Achfeln ſtehen viele Bluͤ⸗ then beyeinander. | Ale diefe Arten geben offieinelle Wurzeln. - Die letztere vermehrt ſich ſtark und durchzieht den Boden, wo fie einmal zu wachfen anfängt. N 1 Naeun⸗ Ey = IR * ar u, user 537 He Veunundneunzigſtes Kapitel. Familie der Salatblumen 59. ) $. 632, Kennzeichen der Samilie, Mi diefer Fommen wir zu einer neuen und ganz natürlichen Abtheilung des Gewächsreichs, der mit zufammengefegten Blumen und verwachsnen Staubbeuteln. Mehrere Blümchen ftellen wegen ihrer DBerfammlung und wegen des allgemeinen Kelchs, der fie umgiebt, eine einzelne Blume vor, In jedem Blümchen fteht die Krone über dem ein; foamigen Sruchtfnoten, der in der Neife faamens foͤrmig mit dem eigentlichen Saamen verwächft. Der in die Höhe fteigende Griffel wird von einer fünffpisigen Röhre umgeben, die aus den fünf ver; wachsnen Staubbeuteln befteht, die fich innwendig der Laͤnge nach öffnen. Die faamenförmige Frucht hat mehrentheils einen Fronenartigen ausdauernden, meift haarfürmigen Kelch. Die gegenwärtige Familie unterſcheidet fich insbefondere dadurch, daß alle Blümchen ver are; Gen Blume zwitterartige Zungenblümchen find, deren Säume nach auswärts ſchuppig übereinans ber liegen. tl 5 8.633. 8) Semiflofeulofae, Fig. 697 - 701.:330. 538 „Neunundneunzigftes Kapitel ia Ki & f R $. 633. { x “ f wit j er * * Bstrungen? A) Der allgemeine Blumenboden hat Feine Spreue. a) mit einem ſchuppigen Kelche aa) und einer Haarfrone am Saamen. DXLVII. Lactuca. S.attich, Salat. Die Haarkrone fteht auf einem eigenen Stiele. DXLVIII. Sonchut. Saudiftel, Die Haar krone fißt auf dem Saamen, der Kelch iſt bauchig. DXLIX. Hieracium, Habichtkraut. Die Haar Frone fißt auf dem Saamen, der Kelch if enförmig. ab) und einer Sederfrone am Saamen. DL. Leontodon. Löwenzahn. Die Kelchblaͤts⸗ chen ſind ſchlaff. DLI. Scorzonera. Skorzonere. Die Reich, blättchen find angedruͤckt, und am Rande trocken. b) mit einem Kelche, deſſen Blãttchen gleichlang ſind. DLII. Tragopogon. Haferwurz. ec) mit einem am Grunde feldft eingefaß⸗ ten Kelche. DLIT. Chondrilla. Chondrille. Der Same. hat eine Haarfrone; die dune — bil⸗ den mehrere Reihen. DLIV. Prenanthes. Haſenſtrauch. Der Sans | me hat eine Haarfrone; die zungenblümchen bilden nur eine Reihe. DLV. Lapfana. Miilchen. Der Saame bat feine Haarfrone. B) Der Familie der Salatblumen. 539 | 5) Der gemeinſchaftliche Blumenboden iſt ſpreuig. DLVI. Cichoreum. Wegwart. Der Kelch iſt am Grunde feldft eingefaßt. DLVII. Hypochaeris. Ferkelkraut. Der Kelch iſt ſchuppig. | d. 634. U, Kerfwüorpdpige YVrtem DXLVI. LACTUCA. 1007) L. fativa. Gartenfalat. Die Bläts fer find rundlich, am Stengel herzfürmig, die Blumen ftehen in Traubendolden. Ein milchendes Gewächs, wie feine nächften Verwandten, deſſen Saft vielleicht wegen dieſer Eigenfchaft Berftopfungen der Eingeweide heben, Wechfelfieber vertreiben und Schlaf bringen Fann, deffen junge Plätter aber, wie befannt, unfchäodlich find, und, mit Eſſig zubereitet, oder gekocht, ges fpeift werden. Man kennt fehr viele Abanderungen diefes fo haufig gebauten Gewaͤchſes, die ſich auf die Groͤße und Farbe der Blaͤtterkoͤpfe und auf die Geſtalt und Faͤrbung der Blaͤtter ſelbſt beziehen; es iſt aber eben ſo ungewiß, ob ſie alle von dieſer oder der folgenden Art entſtanden, als es ungewiß iſt, wo dieſe Art urſpruͤnglich zu wachſen pflegt. 1008) L. Scariola. Wilder Salat. Die Blätter ftehen fehief und haben eine ftachlige Hauptrippe. Dieſe iſt der folgenden an Kraͤften aͤhnlich, aber ſchwaͤcher. Suͤdeuropa. 1009) L. virofa. Giftlattich. Die Blätter ftehen wagerecht, und find auf der Dauptrippe und am Rande ſtachlig. er 540 Neunundneunzigſtes Kapitel, Der Milchſaft dieſes Gewaͤchſes kann zu eis - - nem Opium eingedickt werden, welches mit den wahren Opium viel Uebereinftimmung zeigt. Der Geruch des Gewaͤchſes Fündigt ſchon dieſe Eigen, ſchaft an. Burn | Auf Dämmen und an Zäunen in Suͤd⸗ europa. DXLVII. SONCEVS. 1010) S. oleraceus. Haſenkohl. Die Blu⸗ menſtiele ſind filzig, die Kelche glatt. Ein beſchwerliches und haͤufiges Unkraut, das fuͤr das Vieh ein gutes Futter giebt; allenfalls zu Gemuͤſe, und im Winter zu Salat gebraucht wer⸗ den kann. Man hat viele Abaͤnderungen. Die Kräfte find wegen des bittern, ſeifenartigen Milch⸗ faftes wie im Loͤwenzahn. S. arventis iſt ebenfalls ein Unkraut; der blaubluͤhende S. alpinus kann ein Gemüsfraut abgeben, fo wie er auch, doch nicht zum Vortheil für die Milch, den Rennthieren und Kühen ein Futter ift, und vor der Bluͤthe von den $apperi gefpeift wird. Auf angebautem Lande in Kuropa. DXLIX. HIERACIUM. ıo1T) H. Pilofella, Mäusöhrchen. Der Stengel ift blätterlos und einblüthig, die Wur⸗ zelfproffen Eriechen, die Blätter find eyfoͤrmig, geradrandig und unten filjig. > Eine trockne Pflanze, die ehedem, wie andre herbe Gewächfe, gegen Blut: und Bauchflüffe, Ges fchwüre, felbft bey der Schwindfucht und bey Brit chen gebraucht wurden. An den Wurzeln finden fich zuweilen rothe Schildläufe. v5 Auf trocknen Teiften in Kuropa. 1012) 3 / Familie der Salatblumen, 541 1012) H. aurantiacum. Pomeranzenfarbiges Habichtfraut. Der Stengel ift blaͤtterlos, einfach, haarig, und trägt am Ende eine Traus bendolde; die Blätter find geradrandig. Wegen der pomeranzenfarbigen fchönen Blume iſt diefe Art ein Gartengewächs. Die Blumen fon, nen auc) ſtatt des Safrans zur Farbe dienen. In Wöldern in Syrien, Oeſterreich und der Schweig. 1013) H. umbellatum. Schirmfoͤrmiges Habichtfraut. Der Stengel ift mit Blättern befegt, melche zerftreut, ſtrichfoͤrmig und et— mas gezähnt find; die Blumen ftehen beynab in Dolden. | Diefes Gewaͤchs liefert eine gelbe Farbe, die durch Weinftein und Aaun noch mehr Dauer ers hält. Sonft ift es auch) ein gutes Schaaffutter, Auf trocknen Triften in Europa, DL. LEONTODON. | 1014) L. Taraxacum. Gemeiner föwenzahn. Die untern Kelchblätter find zurücfgebogen, die Wurzelblaͤtter find fchrootfägenförmig, ges zähnelt und glatt. Mehrere Pflanzen diefer Familie führen einen milchenden Saft, welcher eine feifenartige Bitter Feit enthält, und daher nicht allein die Säfte ver: beffern, fondern auch die Stockungen gelinde auflös fen fann. Die gegenwärtige Pflanze iff darunter eine der vorzüglichften, und man bedient fich ſowol der im Frühjahr gegrabnen Wurzel, als auch des aus dem Kraute gepreßten flüffigen oder eingedickten Saftes. Die jungen Blätter, und befonders die Blumenftiele, werden als Salat gefpeift, oder als Gemuͤſe gekocht; die Wurzeln werden wie Skorzo— —* ner⸗ a ;42 Neunundneunzigſtes Kapitel, | 4 ner» oder Cichorienwurzel zu Kaffee gebrannt, und © die ganze Pflanze ift ein gutes Fusterfraut. "Auf europäifcben Triften. | DLI. SCORZONERA.. I ; ...,2015) S. hifpanica.. arten : + Sforjonere. Der Stengel ift äftig, Die umfaffenden Blaͤt⸗ ter ſind zart gezaͤhnelt. Die Wurzel dieſer bey uns in den Gaͤrten ge⸗ zognen Pflanze iſt zu beurtheilen , wie die zahme Cichorienwurzel, fie wird zu demfelben Endzweck gebraucht, und kann aud) zur Speiſe dienen. In Spanien, und Sibirien. 1016) 8. humilis. Niedrige Skorzonere. Der Stengel ift faſt nackt und einblüthig, Die Blätter find breit, lanzenförmig, gerippt und ach. Die Wurzel iſt weit kraͤftiger, als von voriger Art, ſie wird von Schweinen geſucht; der Saft des Krautes iſt milchend, und bey Wunden ſowol als beym Schlangenbiß gebraucht worden. Die Blumen werden zuweilen, wie die von der naͤchſt⸗ olgenden Gattung, brandig, und dieſen Staub * man zu Tuſche benutzt. Auf ſonnigen Wieſen in Nordeuropa. DLVI. TRAGOPOGON. *z 1017) T. porrifolium. tauchblättrige Hafer⸗ wurz. Die Kelche ſind laͤnger als die Blumen, die Blumenſtiele oben verdickt, die Blaͤtter ge⸗ radrandig und ſteif. Die blaubluͤhende Pflanze hat eine ſkorzoner⸗ artige- Wurzel, die aber im zweyten Jahre holzis wird, und keine Milch mehr enthaͤlt. "in Der Schweig, 1018) =. Familie der Salatblumen,. 543 0,7018) T: pratenfe. Wieſen⸗-Haferwurz. Bocksbart. Kelche und Kronen find von gleis cher Länge, die Blätter geradrandig und fteif. Die Milch ver Wurzeln iſt ſuͤß; dieſe werden von den Schweinen gefucht, find von einem fpars gelartigen Geſchmack, und eßbar. Die Kräfte find - wie bey ven Berwandten. Die gelbe Blume beob» achtet, wie mehrere aus dieſer Familie, gewiffe Fruͤhſtunden, in welchen fie eröffnet bleibt. Auf fonnigen europäifcben Wiefen. | DLII. CHONDRILLA. 1019) C. jances. Binfenförmige Chonprifle, Die Wurzelblaͤtter find ſchrootſaͤgenfoͤrmig, die Stengelblaͤtter fteichförmig und geradrandig. Eine Art, die wegen des befenfürmigen befons dern Anftandes bemerft zu werden verdient. m mittlern Europa auf Ackerrändern und griefigem Boden, | DLIV. PRENANTHES. | 1020) P. muralis. Mauerhafenftrauch. In jeder Blume fiehen nur fünf Blümchen, vie Blaͤtter find ſchrootſaͤgenfoͤrmig. | Ebenfalls ein ſehr niedliches Gewaͤchs, das gelbe Blumen trägt, mildyend, und ein gutes Futs terkraut if. In febattigen Aaynen von Europa, P. alba, aus Mordamerifa, mit rothem Stengel und mehrentheils weißen Blumen iſt ein Mittel wider den Biß der Klapperfihlange. DLV. LAPSANA. L+ ,* 'Jozr) L. communis. Gemeine. Milchen, Rainkohl, Haſenkohl. Die Fruchtkeldhe find eckig, Die Blumenftiele zart und fehr äftig. De ee | Ein 544 Neunundneunzigſtes — N 4 Ein milchendes Kraut, das zur Speife und zum Viehfutter gebraucht werden kann, das, im nerlich genommen, abführen, und aͤußerlich fühlen, erweichen, insbefondere die aufgerißnen Bruſtwar zen heilen ſoll. Auf angebautem Lande in Europa. DLVI. CICHOREUM. 1022) C. Intybus. Gemeine Wegwarte, Cr chorie, Hindläuft. Es fißen immer zwey ftiee fofe Blüthen beyfammen, Die Blätter find fehrnotfägenfürmig. Die Wurzel der wildwachfenden Pflanze hat eine bittre Milch, und die oben angezeigten Kraͤfte, insbeſondere ſtaͤrkt ſie den Magen; die Wurzel der zahmen hingegen zeigt, wie die Sforjoner, den feifenhaften Theil, iſt milder, und leidet diefelbige Anwendung, wie andre jeifenartige verdünnende Wurzeln, auch wurde fie haufig zum Kaffee ges braucht. Als Futter iff das Kraut gefund, und giebt ſchoͤne Milch und Butter. Man hat eine Abr änderung mit gefchecften Blättern. | "in Europa, an den Rändern der Aecker und Wege, r023) C.Endivia. Endivie. Die geftiel- ten Blumen ftehen einzeln, die Blätter find unzertheilt und geferbt. Eine Salatpflanze, die eben wie der gemeine Salat viele Abänderungen hat, und deren Baters land eben fo unbekannt ift. Die Saamen von ihr und mehrern ihrer Verwandten hat man für kuͤh⸗ lend gehalten, und den Emulfionen zugefeßt. DLVIL. HYPOCHAERIS. — 1024) H. maculata. Geflecktes Ferkelkraut. Der Stengel iſt faſt nackt, und hat nur einen ein⸗ —* Familie der Salatblumen. 545 einzelnen Aſt, die Blaͤtter ſind unzertheilt, ey⸗ foͤrmig laͤnglich, und gez aͤhnt. | R Das Kraut dient zum Pferdefutter, die Smos länder machen ein Gemüfe daraus, fälfchlic) wird es mit dem Wolverley verwechſelt. Ehedem wurde es in Brufffranfheiten und als Wundfraut ges braucht, Auf trocknen rauben Miefen in Nord⸗ ‚europa, Eine andre Art, H. radicata, foll zwi⸗ [hen dem Giftlattig und der Cichorie gleichſam mit⸗ ten inne ſtehen. | Sundertes Kapitel. Familie der Diſtelblumen I. —— Kennzeichen der Familie. Dar: bauchige allgemeine mit rauhen oder -ftachlis gem Schuppen befeßte Kelch, und die buſchige, uns geffrahlte, aus lauter Roͤhrenbluͤmchen beftehende Blume unterfcheidet diefe Familie von,den übrigen zufammengefegten. Hierzu kommt noch ; daß. die. Blümchen eine zarte Roͤhre, und einen glocenfors migen Saum haben, daß das Ende der Staubs zöhre verhärtet, und die Narbe befonders gebildet it. Die Draht find meiftens fehr glatt. 2 ö ee 66666. t) Capitatae. Fig. * 703. 329. Baiſch Botanik 2. Th. Mmm I * 636. > le RR ir A) Mit Blaͤmchen, deren jedes u ä en u Kelch beſitzt. N | k DILVMI. Echimops. Biſenknopf. Die Blu⸗ | men find Zwitter, die Saamen haaris sn Front. i B) Mit einer Blume, deren ige Serkkländen größer, weiblich, und unfruchtbar find. DLIX. Centaurea. Flockblume. Eng C) Mit gleichförmigen und nur in einem algence | nen Kelche eingefchloßnen Blümchen, a) und gleichfoͤrmigen Kelchſchuppen. DLX. Serratula. Scharte. Die —— ſind blos ſpitzig. DLXI Onopordom. Zellblume. Die Kelch ſchuppen haben gerade Stacheln, und ſind lanzenfoͤrmig; der Blumenboden iſt zellig. DLXI. Carduuc. Diſtel. Die Kelchſchuppen wie bey voriger Gattung; pen Blumenboden iſt haarig. DLXIII. Cynara. Artiſchocke. Die Reihe | fehuppen haben gerade Stacheln r und ein blattfoͤrmiges hohles Ende. DIXIV. Carihamus Saflor. Die Ke ch pen haben gerade Stacheln, und in formiges flaches Ende. | DLXV. Ardium, Rlette, Die Stacheln der Kelchſchuppen find haafenformig gefrümmt. DLXVI. Cnicuc. Rratʒzkraut. Die Stachel, der Kelchfchuppen find Aftig. ne 5460 Kundertes Sich; | ’ 4 „b) und ; Au Familie der Diftelblumen. 547 b) und ſtrahlenfoͤrmig verlängerten farbis gen Kelchfchuppen. Duixvn. Carlina. Eberwurz. Alle Bluͤm⸗ chen ſind Zwitter. DLXVIII. Xeranthemum. Bapirblume, Die ER NRandbluͤmchen ſind weiblich. §. 637: merkwuürdige Arten. Duvm. ECHINOPS. 1025) E. Sphaerocephalus. Rundkoͤpfiger Biſenknopf. Die Blumenkoͤpfe ſind kugelfoͤr⸗ mig, die Blaͤtter filzig. Ein großes anſehnliches Gewaͤchs das mit ſeinem ganzen Anſtande fowol, als mit den Fugels runden Blumenföpfen die Gärten ziert. Aus den Blumen ſaugen die Bienen, wie aus mehrern zus fanmengefegten Blumen einen Honigfaft, und fin den fich häufig bey denfelben ein. Im mittlern Europas und in Italien. DLIX. CENTAUREA, 1026) C. Centaureum. Tauſendguͤlden⸗ Flockblume. Die Kelchfchuppen find unbes wehrt und eyfürmig; Die Blaͤtter find gefiedert, mit herablaufenden, fägefürmigen Blättchen. Die Wurzel if eßbar, fie enthält einen blut⸗ rothen, herben, und ſuͤßlichen Saft, weswegen fi ſie ein Wundmittel abgeben kann. Auf europaͤiſchen und aſi atiſchen Alpen. 1027) C. Cyanus. Kornbl;ime. Die Kelch fehuppen find ſaͤgefoͤrmig gezaͤnt; Die Blätter find fteichförmig, und geradrandig, nur die intetſten find gezähnelt. | Mm 2 Die } 548 RANDE Kapitel. x — —J Die gewoͤhnlich blauen Blumen, die aber in den Gärten mannigfaltig veraͤndert vorkommen, ge ben eine hochblaue Mahlerfarbe, und dienen auch ſonſt mehr zur Zierde, weniger zu einer Augenarz⸗ nen. Die ganze Pflanze ſoll harntreibende Kraͤfte beißen. Kmn be BR va In Europe auf Saatfeldern, wo fie ſehr laͤſtig iſt. On Ä 1028) C,Jacea. Gemeine Flockblume. Die Kelchſchuppen find am Rande trocken und zer riffen ; die Blätter am Stengel find lanzenfoͤr⸗ mig, an der Wurzel buchtig und gezähnelt, die Hefte find ecfig. — Die Pflanze giebt auf Wolle und Seide eine ſchoͤne hochgelbe Farbe. — 66 In Nordeuropa. | 1029) CE. Benedifta. Cardebenedifte. Die Keldyfchuppen haben doppelt getheilte Sta— cheln, ‚find wollig und eingehüllt, die Blätter find etwas herablaufend, und frachlig gezaͤhnt. Eine bittre, etwas falpeferarfige, und nicht erhißende N flanze, deren Bitterkeit fo ſtark ift, daß fie Brechen erregen kann, übrigens aber, fo wie in ähnlichen Pflanzen, die Wechſelfieber und Würmer vertreibt, der Faͤulniß widerfteht, die Schwäche des Magens, die Berftopfung der Eingeweide und- Die Berfchleimung hebt. Der Saame ift öhlig. . In Südeuropa. | 1030) C. ‚Caleitrapa.. Wuͤrz⸗Flockblume. Die Kelchſchuppen haben ebenfalls doppelt ge⸗ theilte Stacheln, die Blätter find fiederför- mig, ftrichförmig, und gezaͤhnelt; der Sten⸗ gel iſt haarig. a alt id, © sin ER | in Familie der Diteblumen. 549 Ein bittres Kraut, das in Arabien noch, wie ehedem von den Iſraeliten zum Oſterlamm, zu Speiſen gebraucht wird. Die jungen Stengel wer⸗ den in Aegypten genoſſen. Das Kraut vertreibt Wechſelfieber, der Saame ſoll ein ſtarkes harntrei⸗ bendes Mittel ſeyn, und die Wurzel ebenfalls den Schleim der Harnwege auflöfen. In der Schweig, in England, und dem füdlichen Europa, Es giebt noch Flocblumen ‚mit hanfformigen Kelchichuppen, und andre mit folhen, die nur eine Spiße haben. > DLX. SERRATULA. N 1031) S. tindloria. Färber» Scharfe. Die, Blätter find leyerfoͤrmig gefiedert, Die legten Lappen find die größten, Die —— ſind einander gleich. Eine ſehr gute gelbfärbende Pflanze ; welche durch Zuſaͤtze noch andre Farben liefert, und we⸗ gen des Farbegebrauchs auf eignen gehen — wird. Auf Wieſen in Nordeuropa. DLXI. ONOPORDON. ' 1032) ©. Acanthium. Krebsdiſtel. Die Kelchſchuppen ftehen ſparrig, Die Blätter find evfhrwi⸗ laͤnglich und buchtig. In feiner Art ein ſchoͤnes praͤchtiges Gewaͤchs, deſſen Wurzeln eßbar und harntreibend ſind, deſſen junge Stengel und Blumenboͤden aber wie Artiſcho⸗ cken koͤnnen genoſſen werden. Die Saamenwolle aͤßt ſich zu Webereyen brauchen, die Blätter wer⸗ den nur von Eſeln gefreſſen. Der ausgepreßte Saft iſt nach. mehrer Beobachtungen glücklich ge; gen den Krebs des Sales und Geſichts, aber nicht Mm 3 gegen so. Hundertes Kapitel. n gegen den Bruſtkrebs, wo et gar richts elf, so braucht worden. Auf angebauten * wöen Stellen J Europa. — — DLXIL CARDUUS. Yen —9 9— 1033) C. lanceolatus. Speerdiftel. Die Blätter find herablaufend, fiederfdrmig, und. ftachlig, mit auseinander gefperrten Lappen, die eyformigen Kelche find rachlig und Bottige der Stengel ift haarig. —9— & Don dieſer Art find die jungen gefchäften Stengel genießbar; von ihr und andern Diftelarten 3 dienen die Saamen zum Bögelfutter ‚die Blätter aber werden von Den Efeln gefreſſen, auch fonnen . verſchiedne, fo lange fie jung find, noch anderm Vieh zur Nahrung dienen. Uebrigens find fie Un- Fräufer, ‚Die. ducch Abfchneiden der Blumen: am Be ften koͤnnen vertilgt werden. Auf angebauten und wuſen Stellen in Europa. 1034) C. nutans. Bifambifkel, Die Blaͤt⸗ ter find halbherablaufend und ſtachlig, die Blumen hängen herab, die obern Kechſchup⸗ pen ſind ausgebreitet. Die gegen das ganze Gewaͤchs ſehr große gu | neigte Blume unterfcheidet dieſe Met pa in Europa bey Dörfern, vo Lands wegen. ._. 1035) C. marianus. Marien: Diſtel Die ſpießfoͤrmig pfeilförmigen ſtachligen Blätter umfaſſen den Stengel, die Kelche find blaͤtter⸗ los, die Spitzen ihrer Schuppen find — * Förmig, und doppelt getheilt. ER * ie — Br: —— Ve sg. rs Familie der Diſtelblumen. syı Die ſchoͤn geaderten bitterlichen Blaͤtter Fons nen nach abgenommenen Stacheln unter den Kohl gekocht, oder als Salat geſpeiſt werden; ſie enthalten ein ſteinartige Salz, und ihr Saft ſoll Waſ— ſerſucht, Scherverftopfung und Sieber heilen. Die Saamen find ohlig, und wurden ehemals gegen den - Seitenftich gegeben, woher fie Stechförnen heißen. Auf Dimmen und wüften ai um mittleen Europa, | Pr DLXII. CYNARA. | 1036) C. Scolymus. Gemeine Artiſchocke. Die Iafptiaen Blätter find fiederfürmig oder ungetheilt, die Kelchſchuppen ſind eyfoͤrmig. Die Blumenboͤden und die fleiſchigen Theile der Kelchſchuppen ſind eßbar, nachdem ſie gekocht worden, und wegen derſelben wird das Gewaͤchs in unſern Gärten durch Abſenker gezogen, da die Saamen nicht reifen. Man hat einige Abändes rungen, die fich durch die Geſtalt, Groͤße und Menge der Blumenkoͤpfe unterſcheiden. In Suͤdeuropa auf Aeckern. 1037) C. Cardunculus. Cardonen. Spani⸗ ſche Carde. Alle Blätter find ſtachlig und fies 6 die Kelchſchuppen wie bey vori⸗ ger Die Stengel und Blattrippen werden wie die ee geſpeiſt. Auf Candia. RER DLXIV. CARTHAMUS. 1038) 0% tinftorius. Gemeiner ‚Saflor. Die Blätter find eyförmig, unzertheilt, ſaͤge⸗ foͤrmig gezaͤhnt, und ſtachlig. Die rothgelben Blumenkroͤnchen, welche auch zur Zierde der Gärten dienen, enthalten eine gelbe m 4 um 552 Mi: Hundertes Kapitel, f — im Waſſer auflösliche, und eine vothe, mehr har: zige Farbe, welche legtre auf Seide benußt,. mit taugenfalzen ausgezogen, und mit Säuern ‚erhöht. | wird. Beide Farben laffen fich auch auf — | geinwand und Papier anwenden, auch) Fann mat | aus der gelben ein Schuͤttgelb erhalten, - und fie ſtatt des Safrans ‚ Der zuweilen mit den men “ verfaͤlſcht wird, zum Gelbfärben verſchiedner Be⸗ — reitungen brauchen. In Indien dienen die Blu⸗ men zur Schminke, und zur Arzney gegen die 2 Gelbfuht. Die Saamen, deren Rinde ſcharf und bitter, deren Dehl aber genießbar iſt, ſind ein Voͤgelfutter, das Laub iſt ein Winterfutter für Schaafe und Ziegen. i Aus Aegypten, MW DLXV. ARCTUM I 9 039) A. Lappa. Gemeine Kette. Die Krisen Blätter find unbewehrt, und geſtielt. b Die Wurzel und ihre Sproffen, — — wie Spargel zur Speiſe dienen, find harntreibend; die erſtere iſt ſuͤßlich bitter, etwas herb, und fol i im Stein, bey Gicht, Podagra, und hartnaͤckigen Rhevmatismen, bey der Kraͤtze, und ſelbſt bey der tuftfeuche heilſam geweſen ſeyn, fo wie man dem bittern Saanıen harntreibende und purgirende, den Dläftern aber, welche trocken im Feuer fuiftern, beym aͤußern Gebrauch zertheilende und nende, auch reinigende Kraͤfte zugeeignet hat. | Auf angebautem und ii S.ande in Europa. ah DLXVI. cxic US. 2040) C. oleraceus. Gemeines Kratzkraut. Die Blätter find fiederförmig, gekielt ug na t, | Familie der Diſtelblumen. 553 nackt, die Nebenblaͤtter * ausgehoͤhlt und etwas gefaͤrbt. Die Blaͤtter werben ber den Ruffen im Fruͤh⸗ jahr zu Kohl gekocht. Das Vieh geht ſelbige nicht an. Auf nordeuropäifchen feuchten oder ſchattigen Wieſen. Von einer andern auf den Alpen wachſenden Art, C. ſpinoſiſſimus, graben die | Tata im Fruͤhſahr die eßbare Wurzel aus. DLXVI. CARLINA. 1041) C. acaulis. Gemeine Ebermurz. Der ——— Stengel iſt kuͤrzer als die Blume bſt. Die aromatiſche Wurzel beſitzt einen ſcharfen Geſchmack und ein ſchweres weſentliches Oehl, da— her ſie ein kraͤftiges Mittel iſt, ob man ſie gleich auf uͤbertriebne Art gelobt und aberglaͤubiſch ge— braucht hat. Ihren Namen hat ſie von Carl dem Großen, der Durch fie feine Armee von der Peft bes freyt haben fol. Der fleiſchige Blumenboden ift eben fo genießbar, als ben ven Artifchoden. Auf fonnigen Bergen in Deutſchland und Tealien, DLXVIIL. XERANTHEMUM. 1042) X. annuum. Sährige Papierblume. Der Blumenboden ift fprenig, die Saamen⸗ Erone fünfborftig, die Blätter find lanzenfür- mig und abftchend, der Stengel ift Erautartig. Eine Öartenblume, die eine Strahlenkrone zu befigen ſcheint, aber nur mit einem ſtrahlenden, gefärbten, und ausdauernden Kelche verfehen iſt. In Südeuropa. Mm s5 Hun⸗ * — | Gamitie der. Sheibenbtumen * N Sn * 3 Bi, \ “ J 54 Hundert und erſtes Rapiteh ? re Sundert und erſtes Kapitel §. 638. — Agnn aichen und Gattungen der Samilie. Ni Blümchen fi nd hier ſaͤmmtlich Roͤhrenblumen, jedoch ohne die beſondern Kennzeichen der naͤchſtvor⸗ En Die Blümchen bilden ‚mebrentheifs J eine Scheibe, und ſtehen in einer Hoͤhe gedraͤngt neben einander; die Staubroͤhre iſt weich, die Kelch⸗ ſchuppen ſi find nicht ſtachlig. Doch ſcheint diefe Fa⸗ milie von der folgenden nur dem Grade nach ah weichen. Gattungen: . A) Mit einem nackten Blumenboden. Wo MWeibs 4 chen am Rande ftehen, find fie eben fo frucht⸗ bar, als in den Zwitterblumen. DLXIX. Graphalium,. Rubrkraut, Die Sau menfrone ift feorig, Die Kelchfchuppen find hohl, trocken, und rafchelnd, di: Nandblims chen find weiblich. DPLXX. EZupatorium. Eupatokie. Die San, j menkrone ift fedrig, die Ketchfehuppen find ‚ weich und angedrüct; alle Blümchen find Zwitter, und haben lang. hervorſtehende Griffel. | DLXXI. Baccharis. Baccbatis, Die Saamen⸗ frone iſt haarig, die weiblichen Bluͤthen ſte⸗ hen zwiſchen den Zwitterblumen. J DLXXI. u) Difcoideae. Fig. 704. 705. 328. Familie der Scheibenblumen. 555 DLXXI. Tandeetum. Rainfarn. Der Saame hat einen Rand ftatt der Krone, die Rand Blümchen haben drentheilige Krönchen. DLXXII. Artemifia, Wermuth. Der Saas / me ift ungefrönt, die weiblichen Randbluͤm⸗ chen haben faft gar Feine Kronen. B) Mit einem fpreuigen Blumenboden. Alle Blims chen find Zivikter. DLXXIV. Santolina. Santoline. Der Saame if ungefrönt, der Kelch ſchuppig und halb⸗ | kugelfoͤrmig. DLXXV. Spilanthus. Spilanch. Der Saar ‚me bat zwey Zähne, der Kelch gleichgroße Blaͤttchen. _ DLAXKVI. Bidens. Zweyzahn. Der Saame iſt begrannt, der Kelch iſt ſchuppig. "DLXXVIL Xanthium, Spigklette, Die Ge fchlechter find halbgetrennt, vie männlichen ‚fünffädigen Blumenfronen bilden eine Scheis be; die Stempel ſtehen zwifchen Schuppen etwas einzelner, die Frucht iſt eine zweyfaͤch⸗ rige mit Haaken beſetzte zweyſaamige Nuß. | §. 639. Zer£fwirdige Arten. DLXIX. GNAPHALIUM. 1043) G. eximium. Schönes Ruhrkraut. Der Stengel ift freauchartig, We Blumen find filberfarbig, die Blätter. ſtiellos, eyformig, filzig, aufrechtſtehend und gedraͤngt, die Trau⸗ bendolde iſt ungeſtielt. Eine ſchoͤne mit großen metallartigen roſen⸗ farbnen Blumenkoͤpfen gezierte Pflanze. Vom s5;6 Hundert und erſtes Kapitels Vom Vorgebürge der guten Hoffnun mehrern ebenfalls prächtigen, ſowol u als Erautartigen Gewaͤchſen diefer Gattung. G. foe- tidum, aus Xethiopien, iſt krautartig 9 hat Bat “ filber+, bald golofarbige Blumen , Die eine betraͤcht⸗ fiche Größe erlangen, uud wird in den Gärten ges zogen. | | 1044) G. dioicum. — Ruhrkraut, Katzenpfoͤtchen. Die krautartigen einfachen — Stengel haben Blumen von ganz getrennten Gefchlechtern, welche am Ende in einer einfa⸗ a chen Doldentraube ſtehen; die Wurzelſproſſen kriechen. f Eine gelind zufammenziehende, nicht mehr ges braͤuchliche Pflanze, die man ehedem in Blut» und - Bauchflüffen, auch bey vereiterten tungen, und beym Keichhuften, auch beym Viehe sur Arzney gebraucht hat. | Auf trocknen fonnigen unfruchtbaren 4 Plägen in Europa. 1045) G. Stoechas. Gelbe Stohas. Der Stengel ift ſtrauchartig, hat Futhenförmige | Aefte, eine zufammengefegte Traubendolde, und ſtrichfoͤrmige Blätter. R Iſt dem folgenden fehr ähnlich. Die Blu⸗ menkelche trocknen, wie bey den übrigen Arten, nicht aus, und behalten ihre Schönheit, _ Auf trocknen Huͤgeln, im mittleren und füdlicben Europa, auch im Örient. 1046) G. arenarium, Sandruhrkraut, Rain⸗ blumen. Der Stengel iſt krautartig, und ohne alle Aeſte, bat eine zuſammengeſetzte Traubendolde, und — —— wovon die untern ſtumpf find. Die Be ; Familie der Scheibendlumen. 557 Die Blumen, deren Kräfte nicht ganz beftäs tigt find, hat man gegen verftopfte Eingeweide, Katarıhe, Würmer, und Gelbſucht gebraucht. Das Kraut foll die Motten vertreiben. Auf Sandfeldern in Europa. 1047) G. uliginofum. Gumpfruhrfraut, Der Stengel iſt Frautartig, Aftig, und aus- gebreitet, Die Blumen jtehen an den Enden nahe bey einander. 9 Obgleich dieſe und mehrere verwandte Arten nicht die Schoͤnheit der vorigen haben, ſo zeichnen fie ſich doch in den Blumen und im ganzen Anfes ben aus. R Auf fiehenden Suͤmpfen in Europa. DLXX. EUPATORIUM. 1048) E. cannabinum. Waſſerdoſten. Die Blumen find fünfbiütdig, die Blätter gefingert. Die bittre und riechende Pflanze wirft frarf auf die Ausleerungen, und wurde vormals gegen die Waflerfucht, außerdem aber auch gegen Ders ftopfungen der Eingeweide, verdorbne Säfte, und innerlich und äußerlich bey Geſchwulſten und Ger fhwüren gebraucht. / In Zuropa, an Ufern. DLXXI. BACCHARIS. 1049) B. halimifolia. Meerportulackblättrige “ Baccharis. Die Blätter find umgekehrt ey⸗ fürmig, und oben geferbt. Ein immergrünender Straud) für Winterlufts wälder. | Aus Virginien. Eine andre Urt, B. ivae- folia, aus Peru und Virginien, iſt den Indianern ein magenftärfendes Mittel. DLXXU. \ — 4 Ai 558 Hundert ———— 4 DLXXII. TANACETUM. RR | Fe T. vulgare. Gemeiner nn. & er: Blaͤtter find doppelt gefiedert,. die Bla⸗ chen eingefehnitten und am Rande fägefdrmig. g. Eine ſehr balſamiſche, ſcharfbittre, und un⸗ angenehm riechende Pflanze, Die uͤberhaupt als ein | ſtaͤrkendes Mittel, insbejondre bey Wech fie i Würmern, Berjchleimungen, Mutterkrämpfen, auch gegen die Wafferfucht und Gicht dienlich —* den wurde. Man braucht die Saamen, und das Kraut; die Frausblättrige Abänderung iſt wirffas ; mer; das Kraut foll eine gelbe Farbe geben, me { den Wanzen und Slöhen zuwider ſeyn. A Auf Dammen in Europa. 1051) T. Balfamita. Grauens Münze. Die Blätter find eyfoͤrmig, unzertheilt, am Rande hi fügeförmig. - Ein balfamifches, den Minzenarten im Ge ruche nahe, fommendes Gewaͤchs ‚ das man bey Tieffinn, hnfterifchen Krampfen, Magenfchwäche, geibfchneiden, unterdrücktem —— und bey der Ruhr gerühmt hat. | \ In Südeuropa. Be DLXXUL. ARTEMISIA 0. 1052) A. Contra. Perſiſcher Wermuth. Der Stengel iſt ſtrauchartig und aufrechtſte⸗ hend, die Blätter find handfoͤrmig, zart, mit | ftrichförmigen Lappen, die Riſpe iſt traubenz artig, die Blumen find ſtiellosos. u Es ift nicht gewiß, ob man den fharfbittern ’ und befonvders riechenden officinellen Wurmfaamen, . von welchem man ohnedies einige Sorten haf, von dieſer Art, von A. judaica, oder von A.,Santonica befommt. Wahrfcheinlich ſtimmen mehrere Saas - ae" e 0 Familie der Scheibenblumen. 559 ‚ men aus diefer Gattung, ‚ insbefondre der Saame des Feldwermuths ‚ A. eampeftris, in der wurm⸗ . Kraft mit ihm überein, — Aus Perſien. 63)4 Abrotanum. Stabwurz. Der Stengel iſt ſtrauchartig, und aufrechtſtehend; die Blaͤtter ſind zart borſtenfoͤrmig, und außer⸗ ordentlich aͤſtig zertheilt. Eine balſamiſche wohlriechende Pflanze, die darum in den Gaͤrten gezogen wird, aber auch zur Arzney, als ein treibendes, wurm⸗ und fäaulnißs widriges, zertheilendes und ke a Mittel anwendbar if. pn Südeuropa, and Weſtaſt en auf ſon⸗ nigen Bergen. 1054) A. are Feld⸗ B— Der Stengel iſt vor der Bluͤthe niederliegend, wie bey mehrern Arten; ruthenfoͤrmig, und mit ae vielmal zertheiften Blättern ber etzt. | Eine innländifche und wahrfcheinlich ebenfalls Fräftige Art. Die Schweiger rühmen eine bey ihs nen einheimifche Alpenpflanze, A. rupeftris, oder den weißen Genip, bey Wechfelfiebern, unterdrücks tem Monatlichen, und bey Wunden. Auf trocknen fonnigen Seldern in Europa, 1055) A. pontica.. Nomifcher Wermuth. Der Stengel ift, wie bey mehrern, Erautarz tig, aufrechtſtehend, und mit zertheilten Blaͤt⸗ tern verfehen; dieſe find hier auf der untern Seite filig, die Blumen find etwas rundlich pa und Bang? die Blumenböden find nad. 2 Ai Eine BE und erſtes “ Eine angenehm riechende ut, ren Anfeben. ——— N "Auf trocknen ſonnigen lösen im Sei chen Südeuropa, | 1056) A. Abfinthium. Gemeine ermurf. | Der Stengel wie bey voriger Art; Die Blaͤt⸗ ‚ter find vielfach zertheilt, Die hängenden Blur men find fait Fugelförmig, der Blumenboden iſt haarig. | Eines der bitterften Gewaͤchſe deſſen Bitter⸗ keit ſich dem Fleiſche und der Milch der Thiere mit⸗ theilt, und den Inſekten zuwider iſt, aber auch zu⸗ gleich einen erhitzenden Beſtandtheil enthaͤlt. Man hat es gegen Wechſelfieber und Waſſerſucht, bey Würmern, beym Podagra und Stein, bey vers ftopften Eingeweiden, auch gegen die Säure in den erften Wegen, und dur Derbefferung des fanern Biers gebraucht. Das aus dem Kraute bereitete gaugenfalz ift doch nur als ein andres fauge ey | u betrachten. Aus dem Kraute felbft Taffen ers ſchiedne Farben erhalten. A. annua dient zum Rothfaͤrben des Saffians. J Auf wuͤſten ausgetrockneten Stellen in Europa. 1057) A. vulgaris. Beyfuß. Der Sten⸗ gel iſt wie bey voriger Art; die Blaͤtter ſind fiederfoͤrmig flach, eingefehnitten, und unten filzig, Die Aeſte find einfach und zuruckgebogen, die Blumen haben fünf Randbluͤmchen. Das Kraut dient nicht allein als Speiſege⸗ wir; beym Braten, und als ein faͤulnißwidriges, reinigendes, und, beſonders bey Frauenzimmern, treibendes Mittel, ſondern es liefert auch in der Wolle feiner Blätter die Mora, welche alle übrige gicht: ELTERN als — ri In Bm ne | Familie der Scheisenblumen. 56 gichtwidrige Brennmittel an Leichtigkeit und Milde übertrifft. Man hat eine rothe und eine weiße Abs Anderung des Beyfußes. Auf angebautem und wüften Bande in Europa. 1058) A. Dracaneulus. Dragun. Die Blätter find wie bey mehrern Arten’ einfach ; hier find fie lanzenförmig, glatt und gerad» randig. Eine ſcharfe Gewuͤrzpflanze, die zu Salat und Gemuͤſe, auch zum Einmachen mit Eſſig als Gewuͤrz genommen, und deswegen in Gaͤrten ge⸗ zogen wird. Aus Sibirien, und der Tatarey. DLXXIV. SANTOLINA. 1059) $. Chamae - Cypariffus. Weibliche | on. Die Blumenftiele find einblüthig, die zahnfoͤrmigen Blättchen fteben in vier Neis hen dicht neben einander, an jedem blätterigen Zeige, Ein fehr baljamifches Gewächs, das aber nicht mehr im Gebrauche iſt. Man hat es bey Würmern, verftopften Eingeweiden und Mutters befchwerden zuträglich gefunden. In Suͤdeuropa. DLXXV. SPILANTHUS. 1060) S. Acmella. Acmelle. Die Blätter ſind eyfoͤrmig und ſaͤgenartig, der Stengel ſteht aufrecht, die Blumen ſind geſtrahlt. Ein balſamiſches und ſcharfes Gewaͤchs, das zuerſt in Zeilon, hernach aber auch in Europa wer gen feiner befondern Wirfung auf die Harnwege und ihre Steine berühmt wurde. Auch zeigte es Batſch Botanik 2, Th, Mn ſich J fi) gegen den. — St ß w tſem Sein Preiß iſt in Europa außerordentlich hoch, daher hat man an⸗ dre Pflanzen, als Careopſis bidens, und Bidens tri⸗ partita an feiner Stelle zu brauchen empfohlen. In Indien glaubt man, es u die Zunge — Zeilon. PLXXVI. BIDENS. oe 4 1061) B. tripartita, Dreytheiliger Zweyzahn. Die Blaͤtter ſind dreytheilig, die Kelche etwas blötterig, die Saamen aufrechtfiehend. ; | 1062) B cernua. Hängender —— Die lanzenfoörmigen Blaͤtter umfaͤſſen den Stengel, die Blumen find geneigt, die Saas | men aufrechtſtehend. Bm | Diefe und die vorige Art wachen in Europa an waͤßrigen Stellen, und geben eine ‚gelbe Farbe. Die fegtere foll im. betzigen en grüne Farbe liefern. | " DLXXVI. XANTHIUM. BR 1063) X. — Gemeine Spitzkette. Der Stengel iſt unbewehrt die Blaͤtter ſind herzfoͤrmig, und ſchon am Stiele dreyrippig. ‚Die Saamen aoder Fruͤchte find auf *— | ne, aber mehr empirifche und wenig troͤſtliche Art gebraucht worden; die Blätter follen, innerlic) au} außerlich angewendet, Die Scropheln vertrieben 1 ben, überhaupt — ſeyn, und die Bienen | ; heilen. Sie und die Früchte färben gelb. Rt Luropa. Pa Br j J 2 42 — un Baundert und zweytes Kapitel. Familie der Strahlenblumen 9). *4 * 8. 640. Kennzeichen der Familie, nebft den Gattungen, Dar größte Theil ver Blümchen bildet in der all gemeinen Blume, tie bey den vorigen, eine Scheis- be, die aus röhrigen Zwitterbluͤmchen befteht; am Rande bilden weibliche zungenformige Blümchen ‚eine Strahlenfrone. Die Gattungen fcheinen uns ter fich wieder gewiffe natürliche Abtheilungen zu beobachten, die wir zwar in der Neihe befolgen, aber nicht hier zue Anordnung der Öattungen braus chen wollen. | A) Mit einem begrannten Saamen. a) und papierartigen ausdauernden Plus | men, und fpreuisem Blumenboden. DLXXVIL Zisnia. Zinnie, | | b) und weichen, verwelfenden Blumen, — und mehrentheils ſpreuigem Boden. DLXXR. Tageres. Sammtblume. Der Kelch iſt einblaͤttrig, der Blumenboden nackt. ——— Silphium. Silphie. Der Kelch iſt ſchuppig. Die Scheibenbluͤmchen find uns fruchtbar. Ä; | Mn 2 DLXXXI. ») Radiatae. Fig. 206. 707." 331, DLSKXL Pe oreoplis. Wenzenblume, De j | Retd) ı iſt doppelt. Die Randellmchen ſind unfruchtbar. | ; DLXXXII. Helenium. Helenie. | Der Sud, it aus vielen gleichen Blättern zuſammengeſetzt; der Blumenboden halbnackt der ug der Randbluͤmchen dreytheilig. B) Mit einer Haarkrone, und —— Blumen⸗ boden. J. a) mit einem ala am Grunde einge faßten Kelche. | DLXXXIII Senecio. Braubfpige- Die Kelch⸗ blaͤtter find an den Spitzen wie verbrannt. f ‚b) mit einem fchuppigen Reiche. " DLXXKIV. After. Alter. Die Kelchſchuppen ſind ſparrig, die Staubfaͤden wie gewoͤhnlich. DLEXXXV. Mmula. Aland. Die Kelchſchuppen ſind ſparrig die Staubeöhren haben unfen - © zehn eigne borftenförmige Jäden. # DIXXXVI. Arnica. Wolverley. Die Kelch-⸗ ſchuppen find angedruͤckt, wie bey dem beiden. folgenden Gatfungen; in den Ranbblumen BE ftehen fünf Faͤden ohne Staubbeutel. DLXXXVIL Solid. 180. Goldruthe. Die Blu⸗ me hat nur wenige von einander entfernte Strahlen. DLXXXVII. Zrigeron. gtöheraut. Die Blu⸗ me hat zarte, ſtrichfoͤrmige faſt ra Strahlen. | c) mit einem gleichblättrigen Ketche. " DLXXXIX. Tuſ Jago. Huflattig. Ale: Saas men find mit einer Haarkrone verfehen. Die Kelchblaͤtter ſind haͤutig. er Mn * en ee ET ——— er ne DXG = ‚ Farnifie der Steahlendfumen. 565 "DKC. Dor Pr, X Gemſenwurz. Die Saa— men der Kandblämdjen haben Feine Haar- krone. C) Mit einer randfoͤrmigen Saamenfrone, und ſpreuigen Boden, DXCI. Helianthus. Sonnenblume. Die Saas menfrone fällt ab. Die Randbluͤmchen find unfruchtbar. Der Kelch tft ſparrig DXCII. Rudbeckia. Rudbeckie. Die Saa- meenkrone fälle nicht ab, die Randblamchen ſind unfruchtbar. Der Kelch iſt doppelt. DXCII. Buphrhalmum Bindsauge. Die Saas menfrone fällt nicht ab, die Randbluͤmchen haben geſpaltne, die ee: eins fache Narben. * Ohne Saamenkrone. | a) mit einem fihuppigen Kelche. DXCIV. Chrofanıhemum. Wucherblume. Die inneren Kelchjchuppen haben einen ‚häufigen Hand. Der Blumenboden ift nackt. DXCV. Matricaria. Mutterkraut. Die Kelch⸗ ſchuppen find fpigig, der Boden iſt nackt, der, | Kelch Halbfugelig, die Blume vielftrahlig. VDXCVI. Achillıea. Garbe. Die Kelchſchuppen find fpißtg, der Boden iſt ſpreuig, der Kelch länglid), die Blume fuͤnfſtrahlig. b) mit einem einfachen, gleichblättrigen Kelche. DXCVII. Anthemis. Chamille. Der Blumens boden iſt fpreuig, der Kelch halbkugelig. DXCVUL Bellis. Wiaslieben. Der Blumen; boden ift nackt, y, die Fruchtknoten und Saa⸗ men ſind gleichfoͤrmig. Nnun 3 DXCIX. 566 Hundert und zweytes DDXCtIx. Calemdula. Ring ' h menboden ift nackt, — | allein fruchtbar, und ihre ar von den übrigen verfchieden. 2 3 Be eye $. 64. —— — = Werfwöorpige —A — DLXKVIIL. ZINNIA.N AM 9 " 1064) Z. pauciflora. Stiellofe 5— Die | - Blumen fißen ohne Stiele feft. > Diefe, und Z. multiflora, mit Beftieiteh —* men, erſtere aus Peru, letztere aus Louiſiane, find Gartenblumen, die ſich durch die trocknen und gefärbten Strahlenkronen, fo wie durch ihren pa» — ſteifen Anſtand auszeichnen. DLXXIX. TAGETES. >. 1065) T. patula. Ausgebreitete Sammt; 3 blume. Der Stengel ift zertheit, mit it. abſte⸗ henden Aeſten. 4 Iſt, nebft der T. erecta, ebenfalls eine Gars tenblume, die den vorigen im Verhaͤltniß nahe fommt, aber durch die fammtartige Strahlenfrone, und ihr lebhafteres Anſehen abweicht, ſchoͤn gefärbt und von verſchiedner Fuͤllung angetroffen wird, aber einen traurigen Geruc) hat. | Deide Fommen aus Mexico. DLXXX. SILPHIUM. i 1066) 8. perfoliatum. Durchblätterte Sih phie. Die Blätter find gegenüberftehend,. deltafoͤrmig, geſtielt und durchblättert, der - Stengel ijt Me und giatt — Rn Die lange diente ı der fehonen Straßibhumen. ie in den — gezogen zu werben, Am Miſſiſipphiiii.. DLXXXL COREOPSIS. 1067) C. tripteris. Dreybläftrige Wanzens bfume. Die Blätter find geradrandig, und. meiſt dreyzaͤhlig. Eine Zierblume, die viel ähnliches mit.der vorhergehenden zeigt, aber Fleiner und zärter iff. Aus Dirginien, an feuchten ſchattigen Stellen. C. verticillata, auch aus DVirginien, giebt eine rothe, C. bidens aber, welche ben uns und in Nordamerika wächft, eine gelbe Farbe. DLXXXIE HELENIUM. 1068) H. autumnale. Herbft — Die Blätter find fägeförmig gezahnt. Eine große biumenreiche Sartenpflanze, die, nebit den Aftern, eine der legten zu ſeyn pflegt, und, wegen ihrer Bitterkeit, gegen ABechfelfieber gebraucht worden if. 3 In feuchten Gegenden von Nordame⸗ rika DLXXXII. SENECIO. 1069) 8. vulgaris. Kreuzkraut. Die Blu⸗ mien haben Feine Strahlen, und find zerſtreut, die fiederfürmigen buchtigen Blätter umfaſſen den Stengel. Eine ſcheinbar unfräftige, nur etwas falzige Pflanze, deren Kräfte nicht hinlaͤnglich beſtimmt find, da fie Außerlid) den wenigften An⸗ theil an der Erweichung, Eiterung, und an der tins derung der Schmerzen * haben mag, * * der Saft Ge Menfehen u und 4— mer gegeben worden. Die Bläfter um San. S find den Canarienvögeln ein angenehmes Sutter. In Europa auf angebauten, auf wen a und auf fetten Sande, 4 | 1070) S. vifeofus. Kfebriges Kreugkeaut. h Die Blumenftrahlen find zurückgerollt, Die Blätter find fiederfürmig und Flebrig, die uns E tern Kelchblaͤttchen fchlaff, * von der Länge a der übrigen. 4 Die ganze Pflanze ift mit Fleschhen Haaren beſetzt. In Europa bey Doͤrfern und Staͤdten. 1071) S. Jacobaea. Jakobsblume. Die Blumenſtrahlen find flach, die Blätter leyer⸗ foͤrmig mit zerfehligten Lappen; der Stengel | fteht aufrecht. © Das Kraut diefes ſchoͤnen Gewaͤchſes 9 in Kamtfchatfa gegeflen, in Schweden aber zu einer. grünen, doch nicht beftändigen Farbe gebrandt. Auf feuchten Teiften in Europa. — DLXXXIV. ASTER. | . 1072) A. taxifolius. ZTarblättriger Aſter⸗ Der Stengel iſt ſtaudig, die Blaͤtter find her— ablaufend, pfriemenfoͤrmig, rinnenartig, und am Rande behaart, die Blumen ſtehen am Ende des Stengels. | Nebſt andern — und ſtrauchigen Arten vom Lap. 1073) A. Amelllus. DBirgils After. Dar Frautartige Stengel hat nackte Blumenftiele, ' und geradrandige lanzenförmige „ſtumpfe, rauhe, und dreynervige Blaͤtter; die n ehen & Y | MM J EN der Strahlenblumen. 569 ſtehen in Dopenmauben, und haben ſtumpfe Kelchſchuppen. Auf tauben Zageln im ſuͤdlichen Europa. er 1074) A. grandiflorus. Großblumiger After. Der Frautartige Stengel hat fchuppige Blu⸗ menſtiele, und geradrandige umfaſſende zun⸗ genfoͤrmige Blaͤtter, die Aeſte ſind er Die Kelche fparrig. / Aus Nordamerika. 1075) A. Tradefeanti. Tradefcants After. Der Frautartige Stengel trägt. ſtrichfoͤrmig lanzenartige, in der Mitte fägenförmige Blaͤtter, iſt traubenfoͤrmig zertheilt, hat blaͤttrige Blu— menſtiele und aufrechtftehende Kelche. ¶ Dieſe Art verändert während dem Blühen die Sarbe der Strahlen, wie A. mutabilis die Farbe der Scheibe. Aus Nordamerika. Diefe und noch mehrere Arten dienen zu herbftlichen Gartenzierden , und zeigen ihre ſchoͤnen ‚mehrentheils blauen oder lilafarbnen Sktrahlenfros nen, die von den gelben oder dunfeln Scheiben ab» fechen, zu Ende des Sommers, ja oft noch fpät bis in den Anfang des Winters, DLXXXV. INULA. 1076) 1. Helenium. Wahrer Alant. Die "Blätter find eyfürmig, runzlich, unten ſi und umfaſſen den Stengel, die Kelchſchuppen ſind eyfoͤrmig. Die Wurzel iſt bitter, und ſtark gewuͤrzhaft, hat trocken einen Veilchengeruch, und giebt einen Kampher; ſie wird theils eingemacht, theils in an⸗ dern Bereitungen als ein ſchleimzertheilendes Bruft- ns mittel, Hundert und Anand 3 mittel, bey der Bleich cht, beym Zuruůckbleiben des Monatlichen, und gegen —* Wuͤrmer gebraucht. Sie iſt ſchweiß⸗ und harntreibend. Aeußerlich dient ſie gegen die Kraͤtze, auch gegen die Naude der Schaafe. | 2 ke Im mittlern Europa. Re J 1077) I. dyfenterica. Ruhr» Mant. Die - Blaͤtter find herzförmig länglich, etwas filzig, und umfaflend; der rifpenfürmige Stengel iſt zottig, die Kefchfchuppen find borftenförmig. Ein-fcharfes, gewuͤrzhaftes, und zuſammen⸗ jiehendes Kraut, das verſchiedne Erfahrungen ges gen Ruhr und Blutſtuͤrzungen gut gefunden haben. Es wird faͤſſchlich ſtatt des Wolverleys aufbewahrt. In Europa, in etwas feuchten Gräben. | DIXXXVI. ARNICA. a A. montana. Gemeiner Wolberley Die Blaͤtter find eyfoͤrmig, und geradrandig; pi Stengel ftehen nur mwen einander gegen⸗ über, Eine feharfe und bittere, ſtarkwirkende, in groͤßerer Gabe und Stärfe DBrechen ; erregende, | Angſt, Schweiß und Stechen, hervorbringende F Pflanze, die gegen Berftopfungen der Eingeweide, | Schwindfuchten, , Gicht und tähmung, den fhwars zen Staar, Krämpfe, den zuruͤckgehaltnen monat; Nichen Fluß, und gegen Verſchleimung gebraucht worden iſt; am mehreſten aber als ein Hausmittel gegen unterlaufenes Blut von Quetſchungen oder nach einem Falle, nicht allein aͤußerlich, ſondern vielmehr innerlich angewendet wurde, Die Bauern brauchen fie als Schnupf⸗ und Rauchtabak. Die e⸗ Abänderung ſoll kraͤftiger ſeyn. ke ol⸗ Familie der Strahlenblumen. 571 Mofverley wird von € Schaafen und Siegen, aber nicht vom Rindvieh gefreffen. "+ Auf Alpen und Wieſen des kaͤltern Europas. 4 DLXXXVII. SOLIDAGO. 1079) S. Virgaurea. Gemeine Goldruthe. Der Stengel ift ecfig, und etwas hin und her gebogen, die Trauben ſtehen vifpenförmig, aufrecht, und dicht bey einander. Eine bittre sufammenziehende und etwas ges würzhafte Pflanze, die überhaupt gegen Wunden und Geſchwuͤre dienlich iſt, insbefondre aber bey mehrern Kranfheiten der Harnwege geruͤhmt wurde, Auf trocknen Triften in Europa. 1080) .S. eanadenfis. Canadifche Goldruthe. Die zurückgekrümmten Bluͤthentrauben ſtehen in einer riſpenfoͤrmigen Traubendolde, die Blumen ſind aufwaͤrts gerichtet, rs Blätter dreyrippig, etwas gezaͤhnelt, und rauh. Mehrere Arten dieſer Gattung zieren, fo wie die gegenwärtige, die Gärten. a8 Kraut und die Blumen der canadenfifchen ©. färbt gelb, noch ſtaͤrker als der Wau; auch gieht dieſe Farbe ein Schuͤttgelb. — Aus Virginien und Canada. DLXXXVII. ERIGERON. 1081) E.canadenfe. Canc ches Floͤhkraut. Stengel und Blumenſtiele ſind riſpenfoͤrmig, und rauh, die Blaͤtter ſind lanzenfoͤrmig und am Rande behaart. Der Saame dieſer jetzt bey uns gemeinen Dany ift wahrfceinfich duch Sturmwinde über das / das atlantifche Meer aus ihrem Vaterlande iu gu | herübergeführt worden. — * In Canada, Virginien, und jest auch, in. Südeuropa. u. 1082) 'E.'acre. Scharfes Flohkraut ‚blaue. Duͤrrwurz. Die einblüthigen Blumenſtiele ſtehen wechſelsweis am Stengel. Eine fharfe ‚ auf den Alpen milder: — ckende Pflanze, die man ehemals zu ea Bruſt⸗ mittel brauchte. Auf ſonnigen trocknen Stellen i in Europa, ; DLXXXIX. TUSSILAGO. 1083) T. Petafites, Peftilenzwurz. Der Blumenſtrauß ift eyförmig, in den ungeftrahlz ten Blumen ftehen nur wenige und kronenloſe weibliche Bluͤmchen. Die Wurzel iſt bitter und ſcharf, und hat er nen ftarfen Geruch. Man hat fie gegen die Falk fucht ‚ das Podagra, und vorzüglich gegen die Peft gerühmt. Die Blätter wurden vordem Bi | auf bösartige Öefchwüre gelegt. Im gemäßigten Europa. ı084) T. Farfara. Gemeiner Suffitig | Der fchuppige Blumenfchaft trägt nur Eine geftrahlte Blume, die Blatter find etwas herz. fürmig, eckig, und gezaͤhnelt. Die herben, bittern, und fihleimigen Blätter find als Bruftmittel befannt, und erhigen nicht. | Aeußerlich hat man fie gegen Entzündungen aufge; legt. Auch die Wurzel, welche übrigens zu einem Zunder bereitet werden kann, hat in Katarrhen und gungengefhwüren gute Dienfte geleiftet. lebri— gens hat das Kraut das Sonderbare, daß es zuerſt die 4 | J 572 Hundert und jnentet Pen — 2 Familie der Strahlenblumen. 573 die Blumen, hieranf aber die Blätter zeigt. Auf Aeckern ift es ein ſchaͤdliches Unkraut. | In Europa, auf thonigem, unten feuch- sen Grunde, DXC. DORONICUM. 1085) D. Pardalianches., Wahre Gemfen, wurz. Die Blätter find herzfoͤrmig, ſtumpf und gezähnelt, die Wurzelblaͤtter find geſtielt, am Stengel umfaffen fie ihn. Die Wurzel, welche einen füßen, zufammens jiehenden, und etwas gewürzhaften Geſchmack bes fit, wurde ehemals, doch nicht von allen, für ein Sift gehalten. Andre aber haben fie fogar ſchwach befunden ; fie it in Schwindel, Epilepfie, und bey zurückbfeibender Monatszeit mit gutem Elite verſucht worden. Auf den Alpen im mittleren Europa, DXCIL HELIANTHUS. 1086) H. annuus. Gemeine Sonnenblume. Alle Blätter find herzförmig, und ſchon am Stiele dreprippig, die Blumenftiele find dverz dickt , die Blumen geneigt. Die außerordentlich großen Blumen, die man en gefüllt hat, find eine Gartenzierde; ehe jie aufblühen, find ihre Boden ‚ fo. wie die jungen Stengel, den Artifchocfen ahnlich, und efbar. Aus den Saamen, welche aber ſehr dickhaͤutig find, kann man ein Oehl fehlagen, man Fann fie zu Kaf fee brennen, ‘oder gemahlen, zu Brenen und zum Brodte benugen. ie’ dienen auch zum Futter; die ‚holgigen Stengel aber zur Feurung. In Peru und Mexico. 1087) 74 Hundert und weytes 44 087) H. tuberofus. Eiöbien, Ersänfe, 1 Die Blätter find eyförmigherzförmig, | Dieſe Art wird nebft den Kartoffeln wegen ihr rer e ebenfalls fnolligen Wurzeln gezogen, die abeı a fehfeimiger und füßer find, und zwar. gefocht zur Speife, roh zum Futter, aber "7 ir, Fan; und Brodte zu brauchen find. . E 7 7jn Beafiliele.. ua. ee 1088) H. giganteus. . Rieſen ⸗ Sonnenblume. \ Die abwechfelnden Blätter find langenförmig, rauh, und am Rande des Grundes DR ‚der Stengel, ift rauh und fteif, | 3 Ein Gemächs von beträchtlicher Hoͤhe, das nebſt andern Arten der Sonnenblumen in den Gaͤr⸗ ten gezogen wird, und deſſen Nebenart, oder Abe | änderung (H. ſtrumoſus) eine hbenasfige ie | Wurzel hat. — In vVirginien und Canadd. DXxcu. RUDBECKTA. WA 1089) R. laciniata, Zerfchlißte Rudbeckie. Die Blätter find zufammengefeßt, und. ‚ger ißt: fe prächtige Strahlblume, mit einer abe] formigen dunfelbraunen Scheibe, und einem gros 4 ‚sen goldgelben Strahle. Sie dient nebft — ihrer Gattung zur Sierde der Gärten. | | Aus Virginien und Canada, y DXCH. BUPHTHALMUM. | 1090) B. grandiflorum, Öroßblumiges Rinds⸗ auge. Die abwechſelnden Blätter find lanzen⸗ fürmig, etwas gegähnelt und glatt; Die Kelche find blättertos, der Stengel it krautartig. Auf j uͤdeuropaͤiſchen Alpen. 1091 v Familie der Strahlenblumen. 575 091) B. frntefeens. Strauchiges Nindss er Die gegenuͤberſtehenden Blätter find lanzenförmig, die Blattſtiele find zweyzähnig, der Stengel iſt ſtrauchartig. Aus Jamaika, Virginien. Beide koͤnnen in den Gärten zur — und Zierde dienen. DXCIV. CHRYSANTHEMUM- 1092). C. Leucanthemum. Große Maslier ben. "Die umfaffenden Blaͤtter find fanglich, oben ift ihr Rand ſaͤgefoͤrmig, unten gezahnt. Ein, befonders vor der Biüthe, fiharfes Ges waͤchs, das auf den Harn wirkt, bey Bruſtbeſchwer⸗ den ein aufloͤſendes, und bey Geſchwuͤren ein reini⸗ gendes Mittel abgiebt. Die Blume hat weiße Strahlen. . Auf europäifcben Wiefen. 1093) C. Segetum. Goldblume, gemeine Wucherbiume. Die umfaffenden Blätter find oben zerfchligt, unten fageförmig gezaͤhnt. “Die Blumenftrahlen find wie bey folgender gelb. Ein fhädliches Unfraut auf den Gerreider Achern ım mittleen Kuropa. 1094) C. coronarium. Garten» Goloblume, Die —3 ſind gefiedert, eingeſchnitten, und auswärts breiter. Ein Gartengewächs mit einer ſchoͤnen, zınveis len gefüllten, ober auch roͤhrigen und ſtrahlenloſen Blume. Im oſtlichen Suͤdeuropa. DXCV. MATRICARIA, 095) M. Parthenium. Gemeines Mutters | Fraut. Die Blätter find zufammengefegt und * flach, * Hundert und weytes Rapik ‚Die Blättchen eyfürmig * eingenite * wa Dlumenjtiele aͤſtig. — Das Kraut iſt balſamiſch, bitter, Äh ob, von J ——— Geruch: man hat es innerlich gegen. Wechſelfieber, Bandwuͤrmer, Mutterdeſchwerder hy. auch ben zurückgebliebner Monatsʒeit oder Reini⸗ gung der Kindbetterinnen; aͤußerlich aber gegen einſeitiges Kopfweh und podagriſche Schmerzen ge⸗ braucht. In den Gaͤrten findet ſich eine gefuͤllte und eine krausblaͤttrige Abaͤnderung, und Blumen 3 wie bey der vorigen Ark. - { Auf angebautem und wüften Kande in Europa. 1096) M. Chamomilla: Gemeine Kamille, | Die Blumenböden find Fegelfürmig, Die Strahlen find ausgebreitet, die Saamen . ungefrönt, die Kelchſchuppen haben gleiche, Raͤnder. Die Blumen, deren Kelche die — ————— Kraft enthalten, haben einen der vorigen Art nahe Fommenden Geruch, und find nebft der römifchen Kamille eines der beften Haus» und Arzneymittel. i Der Erfahrung zufolge find fie faulnigwidrig, frampfftillend, ſtaͤrkend und zertheilend, insbeſon⸗ Dre waren fie gegen Wechſelfieber beruͤhmt. Ihr Oehl iſt den Würmern zuwider. Sie koͤnnen ih allenfalls zur Färberey verfucht werden. Auf Aeckern und angebauten Ländereyen | in Europe. DXCVI. ACHILLAFEA. — 1097) A. Ageratum. Balſam Garbe. „Die | (ätter find lanzenförmig, ftumpf, mit einem ſcharfſaͤgezaͤhnigen ande. ah Blumen ſtrahlen find gelb. up in Familie der Strahlenblumen. 577 Ein balfamifches, angenehm viechendes Ges waͤchs, das ehedem gegen Verſtopfungen der Eins geweide gebraucht wurde, und deſſen aufgegoßnes Oehl äußerlich anfgeftrichen den Kindern die Würs mer abtreiben ſoll. In Südeuropa. 1098) A, Ptarmiea, Weißer Denn Wils ber Bertram. Die Blätter find lanzenfoͤrmig, fpisig, am Ahern mit fcharfen ſaͤgerantigen Zähnen. Die Blumen a — * wie bey folgender Ar. Ein ſcharfes nieſenerregendes und ſchleimzie⸗ hendes Gewaͤchs, wie der Bertram (1102). Im gemaͤßigten Kuropa. 1099) A. Millefolium, Gemeine Schaaf garbe. Die nackten Blätter find Doppelt gefies dert, die Laͤppchen ftrichförmig und gezähnt; die Stengel find oberwärts geftreift, Eine bittre zufammenziehende Fampherartige Pflanze, welche in Stillung der Blutflüffe eine bes fondre Wirffamfeit gezeigt hat, ein Außerliches Wundmittel abgiebt, und, innerlich gegeben, ges gen innere Geſchwuͤre, Berftopfungen, Schmerzen und Krämpfe gerühmt wird. Das Oehl ift mehren: ‚theils blau, wie von der Kamille. | n Europa auf Triften und Wieſen. Die edle Schaafgarbe ( A, nobilis), die in Europa ‚und der Tafarey wächft, foll Fräftiger feyn, auch fchägen die Schweißer eine andre Art (A. atrata ) unter dem Namen des wahren Genips bey dem Jammer der Kinder, und ben ſchleimigen und waͤß⸗ rigen Krankheiten. | Batſch Botanik 2. Th. Do pxcvn. 578 Hundert und zweytes Kapitel, Ga SDREVIL. ANTHEMIS +» ; 2260) A, nobilis. Nomifche Kamille. Die Blaͤtter ſind Federförmig jufamımengejet, 07 | foͤrmig, ſpitzig und etwas wollig. Die Blumen haben den Geruch und die Kräfte | der gemeinen Kamillen, aber fie wirken ſtaͤrker. Es iſt noch anzumerken, daß man ſich ihrer zur Unterhaltung des Brechens bedient hat. Man braucht ſie weniger als die gemeine Kamille, und mehrentheils kommt die weniger kraͤftige uee Blume in den Apotheken vor. In Europa auf ſonnigen Triften. je “ ,,x101) A, Cotula Stine» Kamille. Die Blumenböden find Fegelförmig, Die Spreu ift borjtig, die Saamen find nackt. | Die Kröten Halten fich gern unter dem ſtin⸗ fenden Kraute auf, weiches den Bienen und Floͤ hen zumider ift, und fich nicht allein bey der Eng brüjtigfeit des Viehes, fondern aud) ben DE E in der Hyfterie, in Krämpfen, Schmerzen der goldnen Aber, und in der Gicht wirffam gezeigt hat. Die Blume zeigt verſchiedne ſtrahloſe a tige und gefüllte Abäanderungen. Auf Sden Stellen in Europa. 1102) A. Pyrethrum. Bertram. Stengel find einfach, einbfüthig und derfies a die Blätter fiederförmig und vielmal ge⸗ theilt. a Die Wurzel hat einen brennend ſcharfen Ge⸗ ſchmack, iſt ein Nieſemittel, und zieht den Schleim herbey; man hat ſie bey Zahnſchmerzen und a, mungen der Zunge gebraucht. Im muttlern Europa, und im mittel laͤndiſchen Alima. er l . - Familie der Strahlenblumen. 579 1103) A. unetoria. Faͤrbergarbe. Die Blumenſtrahlen ſind gelb wie die Scheibe, bey den vorigen waren ſie weiß. Die Blaͤtter ſind doppelt gefiedert, ſaͤgezaͤhnig, und unten filzig. Der Stengel bildet eine Traubendolde. Die Pflanze dient zum Gelbfaͤrben. In Schweden und Deutſchland auf trocknen ſonnigen Wieſen. DXCVIII. BELLIS. | A104) B. perennis. Gemeine Maslteben, oder Gaͤnſeblume. Der Blumenſchaft iſt ganz blaͤtterlos Eine geruchloſe, nur etwas ſcharfe Pflanze, die ehemals zum Gemuͤſe gebraucht, auch fuͤr ein Wundmittel gehalten wurde. Man bediente ſich ihrer auch zum Abfuͤhren bey Kindern. In den Gärten findet man verſchiedne Abaͤnderungen, bes fonders eine mit fproffender und eine mit röhriger Dlume. | | Auf fonnigen Triften in Europa. DXCIXX. CALENDULA, 1105) C. ofhcinalis. Hffieinelle Ningelblus me. Die Saamen find alle fehifffürmig, ger kruͤmmt und wardig. | Die rothgelben Blumenkronen zieren die Gärten, und dienen zum Gelbfärben, wie der Safran, dem fie auch) betrügerifch zugefeßt werden; fie haben, wie die Blumenboͤden, einen füßen, nachher bittern Geſchmack, da Fingegen die Kelche und die übrigen Blätter mehr bitter und fcharf find. Man hat das Gewaͤchs gegen Berftopfungen der Eingeweide und Berfchleimung, gegen Seropheln und gegen die Peft gebraucht. Die frifchen Blaͤt⸗ —I Oo 2 ter 580 Hundert und zweytes BR ter follen die harte Haut und die verhärteten RA 3 der I —— Bun Eng 1 deren aͤußere Saamen — fiat , m ‚gleid ei Kräfte befigen. | u Auf Brachäekern in Südeuropa $. 642. Benusungen mebrerer Arten sufammengefter Blur ’ TIONEN nehmen wir überhaupt Folgendes ah 1) Scharfe Säfte, 2) Herbe, oder zufammenziehende, 3) Bittere, oft feifenhafte und milchenbe, 4 4) Aromatiſche und balſamiſche Gewaͤchſe, wobei der fluͤchtige Theil öfter von einer ges wiffen Art angetroffen wird. Selbſt de r narkotiſche Theil wird bey einigen bemerkt. — 5) Oehlige Saamen. — 6) Genießbare Theile i in den Blaͤttern, Stan i sein, Wurzeln, Blumenboͤden und ei fehuppen. Auch Futterfräuter, | 7) dierblumen, von verfchiedenen Arten einer. eigenen Schönheit, welche diefe ia aus⸗ zeichnen. — *— Wie — ne > a —— —— PIE EV Sun⸗ * — Pr * 4 ar A ser. warnen ie | Sundert AR drittes Kapitel. Samilie der Scabioſen ". | $. 643. Aenreihen der Samilie, und Sattpngen. Di —— ſind zuſammengeſetzt; von einem ge⸗ meinſchaftlichen Kelche werden kleine auf der gekroͤn⸗ ten einſaamigen Frucht ſtehende einblaͤttrige Bluͤm⸗ chen umſchloſſen, wie bey den vorigen Familien; aber um nur des vorzuͤglichſten Unterſchiedes zu er⸗ waͤhnen, ſo ſind die Staubgefaͤße ganz unverwach⸗ ſen, und nur am Grunde find die Faden mit der Blumenkrone verbunden. Die Staubgefäße und Kronenläppchen find mehrentheils vierfach, wie die Gattungen zeigen; doch fcheint hier eine noch ges nauere Beſtimmung noͤthig zu ſeyn. A) Mit vier Staubfaͤden, und Blumen, die uns ter dem Sruchtfnoten ſtehen. DC. Globularia, Kugelkraut. Die Bluͤmchen ſind irregulaͤr, der eine von den vier Lappen iſt kleiner und geſpalten. Der Kelch waͤchſt mit der ſaamenfoͤrmigen Frucht, und bedeckt dieſelbe. Die ganze Blume iſt gleichfoͤrmig, der allgemeine Kelch ſchuppig, der Boden | fpreuig. EWR B) Mit w) Aggtegatae Fig. 708 - 710. 582 Hundert und drittes Kapitel, B) Mit vier Staubfäden und gefrönten as: . DC. Scabiofa. Scabiofe. Der Kelch wie bey ten, die unter den Kelchen ſtehen. | DCI, Dipfüen. Ratte. Der allgemeine Kelch iſt ausgebreitet, der Blumenboden Fonifch, und feine Spreublättchen find ſehr verlängert, ; voriger Gattung; der Blumenboden iſt und erhaben, die Spreublättchen vu kurz, oder fehlen gar. ML $. 644. Merkwuͤrdige Arten. DC. GLOBULARIA, nn C) Mit fünf Staubfäden, und gefrönten Fechten, ; DCIN. Statice. Grasblume. Die Blümchen find fünfblättrig, der Stempel hat fünf | Griffel. | ae Aa —* 1106) G. Alypum. Strauchartiges Kugel fraut. Der Stengel ift ſtrauchartig, und die lanzenförmigen Blätter find drepzahnig — | geradrandig. Ein fehr heftig purgirendes Gewaͤchs, das man deswegen auch mit dem Namen des Vie chen Strauchs belegt hat. Auf Selfen in den Wäldern einiger Ge⸗ genden von Südeuropa. DCI. DIPSACUS 1107) D. Fullonum, Weber» Karte. Die flcllofen Blätter find fägeförmig gezähnt. Die sahme Abanderung, deren Spreubl ätt« chen nicht, wie bey der wilden, gerade ftehen, ſon⸗ dern zuruͤckgekruͤmmt ſind, wird fuͤr die Wollfabri⸗ | fen —— Familie der Scabiofen. 583 Een zum Auffragen der Tücher mit Fleiß gezogen. urzel und Kraut ift auf verſchiedne, doch eben nicht genaue Art gegen einige Kranfheiten, felbft gegen ven Biß der tollen Hunde gebraucht worden. Inm mittlern $Zurope. DCH. SCABIOSA. 1108) S. ſuocciſa. Teufelsabbiß. Die Bluͤmchen ſind viertheilig und roͤhrig, der Stengel iſt einfach, die Aeſte ſtehen nahe bey einander, die Blaͤtter find lanzenattig eyfoͤrmig. Das Kraut giebt eine gruͤne Farbe. Die gleichſam abgebißne Wurzel hat, wie der Name ſchon anzeigt, zu allerley Aberglauben Anlaß gege⸗ ben. Sie iſt bitterlich ſuͤß. Man brauchte ſie ehe⸗ dem als Gifttreibendes Mittel, insbeſondere in der Peſt; ferner gegen Wuͤrmer in der Waſſerſucht, ben Lebergeſchwuͤren, bey veneriſchen und andern ‚Halsgefchtwüren, beym Zurückbleiben des Monatlis chen, beym weißen Fluß, und zum Gurgeln in der Braͤune. | Auf etwas feuchten Teiften in Europa. .1109) S. arvenfis. Acer » Scabiofe. Die Blümchen haben vier Kappen, wovon der aͤuße⸗ re ſtrahlend verlängert iſt; Die Blaͤtter ſind fie⸗ derförmig und eingeſchnitten, der Stengel ift ftachlig. — * Ein bitterlich herbes Gewaͤchs, das man ehe⸗ dem als eine Blutreinigung, vorzuͤglich bey der Kraͤ⸗ tze, und als ein Geſchwuͤreheilendes Mittel bey Schwindſuchten, und Vereiterung der Bruſt, auch mit Honig bey Verſchleimung derſelben, und ſelbſt bey veneriſchen Uebeln verordnet hat. In Europa auf grieſigem Hoden, bey Aeckern, und auf Wiefen. - | 904 ıt1o) . 584 Hunpert und Drittes Kari, Fr | 2110) S. atra, purpurea, ı Schwarzrot ws Scabiofe. Die Blumchen find wie bey der vorigen, ftrahlend, aber fürftheilig, Die Blaͤt⸗ ter find zerfchnitten, der — 5 pfrie⸗ menfoͤrmig. 7— Dieſe und andre hochwachſende io ten dienen zur Zierde der Gaͤrten. Scheint aus Indien abzuſtammen. DCIII. STATICE. 1111) S. Armeria. Meernelke, Bergnelke. Der Schaft traͤgt einen Blumenkopf, die Blaͤtter ſind ſtrichfoͤrmig. Ein Gewaͤchs, das nicht allein dem Sante zur Befeſtigung dienen, fondern auch wegen der tom Frühling bis in den Herbft dauernden Blüthe den Gärten zur Zierde gereichen kann. Auf Selbern in Europa und Nordame⸗ Fr, AO “8 y % \ “ha Ri “ vi Far nr um. ” A t er —** * rika. 1112) S. Limonium. Ueifanifeher Sera vendel. Der Schaft ift rundlich, und trägt die Blumen in Rifpen, die Blätter find ‚glatt, ungerippt, und unten ftachlig. Die Wurzel iſt sufammenziehend, und — gegen Blut⸗ und Bauchfluͤſſe dienlich. Es iſt uns gewiß, ob ſie das rothe Behen der Alten ſey, das von den Perſern und Arabern geſchaͤtzt wurde. + An Seekuͤſten von Europa un Vir⸗ ginien. —— ———— — — — — ! Zun⸗ N ; | vi — 8 Hundert und viertes Kapitel. Samilieder Sarrnfräuter?) aa A ER STK ———— I 645. Leber die bluͤthenloſen oder cryptogamiſchen Ge⸗ waͤchſe. ©, wie fich die bisher durchgegangnen Familien Badurch von einander unferfcheiden, daß fie fünf- blättrige, vierblättrige, unregelmäßige, fechsblät- trige, unvollfommne, einblättrige oder zufammens gefeste Blumen trugen; fo unterfcheiden fich die fols genden Familien von ihnen allen durch die ganz bes fondre Bildung der Gefchlechtstheile.. Da fie nun weder Kelh, Kronen, Staubfävden, noch Stempel von gewöhnlicher Größe und Geftalt befigen, fon- dern vielmehr in diefer Ruͤckſicht ſehr raͤthſelhaft find, oder gar aller Fructificationstheile beraubt zu feyn ſcheinen, fo hat man fie ehedem blüthenfofe, und neuerlich etwas billiger, Gemwächfe mit verborg« nen Geſchlechtstheilen, oder eryptogamifche genennt, Im Allgemeinen werden fie blos verneinend. ber ſtimmt, gehen aber durch mehrere ungewöhnliche Dildungen von der Aehnlichfeit mit den vorigen " herab bis zum einfachften Baue. | 905 9.646. . 9) Filices Fig. 711 - 728. ss Sum und viertes N Yan“ ‘. 646. —— Rn « ya 4 Bemeichen der Samilie der SaregPräuter, ibie Gatz tungen und Kigenſchaften. —* ji Unter den Cryptogamien mit grünen Blaͤt⸗ tern kommen einige Familien vor, die ſich ſowol durch den ganzen Anſtand, als insbefondre durch die Früchte unterfcheiven, Die Familie der Farrn⸗ 4 - Franter befteht eigentlich aus zweyen, die wir hier zufolge der Gattungen erklaͤren wollen. ee A) Mit einer aus ſchildfoͤrmig geſtielten Schup⸗ pen zuſammengeſetzten Aehre, unter deren Schuͤppen die aͤußerſt zarten Saamen von maͤnnlichen Faͤden umwickelt liegen. | DCIV. Equiferum..Schafthen —., B) Mit aneinander gehäuften Früchten , bie f ch auf der Ruͤckſeite der mit dem Stengel verei⸗ nigten Blaͤtter ke, Kane N) DCV. Ophiogloffum. Natterʒunge. Dee feuchttragende Stengel ift weniger blattfoͤr ⸗ mig, und ſtellt eine zweyzeilige Aehre vor. DCVI. Ormunda, Traubenfarrn. Det frucht ⸗ tragende Stengel iſt weniger blattartig, fm ⸗ dern traubenfoͤrmig. DCcVII. Acroſtichum. Vollbluͤhender garen. Die Blätter find auf der ganzen Rüdfeite mie, Früchten bedeckt, DCVIIL. Polypodium. Tüpfelfaren. Die Fruchthäufchen bilden auf den Blättern ze ⸗ freute runde Flecken. J DCIX, Afplenium. Streifenfarrn. Die Frucht | haoͤufchen bilden a a Se cken. DCX. SE 5 Y Familie der Farrnkraͤuter. 587 DOCK. Preris. Slügelfaren. Die Fruͤchte fte ben am ganzen Rande der Blätter. DOCXI. Adianthum, Frauenhaarfarrn. Die Fruͤchte bilden Flecken an den Spitzen der Blaͤtter, welche Spitzen ſich über fie zurück ſchlagen. Dieſe letztern unter B. bemerkten eigentli⸗ chen Farrnkraͤuter, beſonders einige Arten von DCVI, und alle folgenden, find auf den erſten An⸗ blick für eine natürliche Abtheilung zu erfennen. Die Bläfter, welche mit dem Stengel zufammens fließen, und zugleich das ganze Gewächs ber der Erde ausmachen, find mehrentheils gefiedert. Im Anfang find fie fpiralfürmig eingerollt, und mit häufiger Kleye bedeckt. Zu diefer Zeit bemerft man Feine rundliche, inwendig koͤrnige Körper, vorzuͤg⸗ lich auf den größern Gefäßbündeln und ihren Ae- ften, welches vielleicht die männlichen Theile ſeyn koͤnnen, da fie auch in der Folge verfchwinden. Die FruchtHäufchen liegen zu diefer Zeit noch unfer der Oberhaut, welche kaum, oder gar noch nicht über denfelben mit eier Spalte verfehen ift. Nach der Entwicklung der Blätter reifen die Früchte, und die Oberhauf zerreißt. Die Früchte find rundlich, ſpalten fic) ben der Reife, und werden bey den meh⸗ reften Arten von einem elaftifchen fchnurformigen Baden umgeben, der fich ben der Deränderung von Feuchtigkeit und Trocfne bewegt, und die Saamen aus den geöffneten Früchten mit wiederholten Std» Gen weofchnellt. Die Wurzeln find meift mit vie len haarförmigen Fafern verjehen, auch die Platt ftengel find oft haarfoͤrmig, hornfarbig, und glaft. Die Farenfräuter wachfen auf Felfen, in Steintie Ken, ausgeftorbnen und alten Bäumen, und in fchat: 588 Hundert und viertes Kapitel. ſchattigen Wäldern. Um zahlreichſten und man⸗ nigfaltigſten ſind ſie in heißen andern, woſelbſt ſie auch zuweilen eine betraͤchtliche Groͤße erlangen. Sie thun den Wäldern Schaden, fonnen aber arz⸗ neyifc und ofonomifch auf BAFINDIERREN IRRE ge braucht werden. » = 9.64 2 E Merkwuͤrdige Arten der Karrnkraͤuter. ur \ DCWV. EQUISETUM. @ 1113) E. fylvaticum. Waldſchaftheu. Die Stengel tragen zugleic) Sruchtähten und zuſam ⸗ mengeſetzte Nadeln. Dieſes und die folgenden Arten von Shaft⸗ | heu geben Fein gutes Piehfutter, und die auf Wie fen wachfenden Arten find für Unkraut zu halten, da fie das Vieh purgiren, und ihm die Frucht fo- \ wol abtreiben, als die Milch entziehen. Die rau⸗ ben Stengel dienen mehrern Künftlern sum Po⸗ liren. . Auf Waldwiefen in Nordeuropa. 1114) E. paluſtre. Sumpfſchaftheu. Die | ecfigen oder gefurchten Stengel tragen zugleich mehrere Alchren und ungetheilte Nadeln. | Bird megen feines unangenehmen vende gar nicht vom Viehe angeruͤhrt. Auf waͤßrigen Gegenden in Europa. Ax5) E. fuviatile. Flußſchaftheu. Die Stengel ſind geſtreift, die bluͤhenden haden 4 feine, die unfruchtbaren haben ohngefeht 40° einfache Nadeln, sa Wird noch am liebiten vom Vieh gefreſſen. N An Ufern von Bächen, Slöffen und Teis chen in Europa. rn 111 v2 Familie der Farrnkraͤuter. 589 1116) E. arvenfe. Ackerſchaftheu. Scheuer frauf. Sannenfraut. Die unfruchtbaren —A haben etwa 12. zuſammengeſetzte Na⸗ deln Dieſe und die vorige Art zeigen viel Aehnlich⸗ keit mit der naͤchſten Gattung, und der erſten Art der darauf folgenden, bey denen die fruchttragenden Stengel verkuͤmmert und blaͤtterlos ſind. Die tan— zende Bewegung der pulverartigen Geſchlechtstheile läßt fich hier fehe gut bemerfen Ra J—— Das Gewaͤchs iſt zuſammenziehend, und ſowol zum Gerben, als zu ſchwarzen Farben zu brauchen. Auf Aeckern und Wieſen in Europa und im Orient. .. DCV. OPHIOGLOSSUM. 1117) ©. vulgatum, Gemeine Natterzunge. Das Blatt, mit dem der Fruchtſtengel verbun⸗ den wird, iſt eyfoͤrmig. Dieſe Zuſammenwachſung iſt hier, wie bey der naͤchſtfolgenden Art. Das Gewaͤchs ſoll wund⸗ reinigend ſeyn. Auf Waldwieſen in Europa. Einige i in⸗ dianiſche Arten haben zertheilte Blaͤtter. DcvI. OSMUNDA. 1118) ©, Lunaria. Mondraute. Ein Fruchtſteugel und ein gefiedertes Blatt find mit einander vermwachfen. Diefe Art zeigt [don , wie es bey den folgen: den nod) deutlicher if, die Aehnlichkeit des Frucht ſtengels mit dem zertheilten und unfruchtbaren Diatte, und die Verkuͤmmerung oder das Der N mai 590 Hundert und vierted Kapitel, * J ſchwinden der blattfoͤrmigen Ausbreitung bey — erſtern. Die Fruͤchte dieſer und der vorhergehen ⸗ den Art ſi nd von den folgenden etwas — J In Europa. ee 1119) O. Struthiopteris. ligeleaubenfarrn. E Die lattngel find gefiedert mit, fiederförm % gen Blättchen; die Fruchtftengel find es eben⸗ falls, ihre Geitenährchen find zweyzeilig. — Die Fruchtſtengel und ihre Abtheilungen ſind fo dicht mit Früchten und Saamen befeßt, daß fie h nichts als das Gefiederte mit den Blattſtengeln ger mein haben. Beide wachfen in prächtigen € Schir⸗ men neben einander. In noͤrdlichen Gegenden der alten Welt, in der Schweig, und bey Jena. # 1120) O. Spicant. Kraftfarrn. Die Blatt ftenget find fie derfoͤrmig mit parallelen ‚und jur % fammenfließenden Lappen, die Fruchtſtengel r find ihnen ähnlich, etwas blattartig, nur haben fie fpisige, fehmälere, und auf der Ruͤckſeite Feuchttragende Rappen. J Hier ſi eht man noch das Blaͤtterartige an den überall verſchmaͤlerten Fruchtſtengeln. Das Kraut ſoll dem Biere eine heilſame Eigenſchaft mittheilen. In Europa. y ı121) O. regalis. Königöteaubenfantn. | Die Stengel find Doppelt gefiedert, und an der ' Spitze fruchttragend. i Hier ift die Verfümmerung des Blattſtengels nicht getrennt, ſondern an der Spitze befindlich. Die Wurzel dieſer Art hat man gegen den Band⸗ wurm gegeben. * F * Is Europa und Yirginien, an Stfen- { —3 jo ——— I Familie der Forenfrauter. 591 DCVIL, ACROSTICHUM. 2122) A. Septenttionale. Noͤrdlicher volle bluͤhender Farrn. Der Etengel ift einigemal zerſchlitzt. In dieſer Gattung befinden ſich noch unzer⸗ theilte, einmal und doppelt gefiederte Arten. In Lelſenritzen in Europa. DCvM. POLYPODIUM. 1123) P. vulgare. Engelſuͤß. Gemeiner Tuͤpfelfarrn. Die Stengel ſind fiederfoͤrmig, mit laͤnglichen, ſtumpfen, etwas ſaͤgefoͤrmigen Lappen; die Wurzel iſt ſchuppig. Die Wurzel hat einen ſuͤßen und etwas her⸗ ben Geſchmack, wie bey den mehreften Farrnfraus tern, und ift daher ein Bruftmittel, wie die Süß olzwurgel, welcher fie nahe kommt. Sie dient uch zu einer gelinden Abführung, und iſt noch auf berfchieone, aber nicht hinlänglich beſtimmte Art ges raucht worden. In Europa, in Selfenrigen. 1124) P. Filix mas. Männliches Sarrnfrauf. Die Stengel find Doppelt gefiedert, Die Blaͤtt⸗ chen ſtumpf und etwas gekerbt. Der Haupt⸗ ſtiel iſt preuig. Die Fruchthaͤufchen find nie⸗ renfoͤrmig. REN Die Wurzel, welche, wie manche andre, arrnkraufwurzeln, einen ecfeln Geſchmack hat, drechen erregt, und gegen die englifche Krankheit smpfohlen wurde, ift in der neuern Zeit ein beruͤhm⸗ 05 Mittel gegen den Bandwurm, das zugleich mit ndern Arzneyen gegeben wird, und, wie einige wollen, blos mechanifch wirken ſoll. Das Kraut kann 592 Subert und biertes Maple. | kann zur r Fütterung. ‚gebraucht: werden,, und. die —* a in der Theurung zum — ° In europaͤiſchen Wäldern. 1125) P. Filix foemina. — en kraut. Die Stengel find doppelt g die. Blaͤttchen lanzenförmig ſpitzig, und federfön emi Die Fruchthäufchen find eyförmig, Diefe Art if, wie die vorige, ein Unkraut i in h Wäldern, auf Baumwurzeln und abgehaunen Fon { men; beide dienen zur Gerbery, —*— 1126) P. aculeatum. Stachliger Tuͤp farrn. Die Stengel ſind doppelt —— Blaͤttchen mondfoͤrmig und —— zaͤhnt; der Hauptſtiel iſt dornig. Eine Gerbepflanze, wie die vorigen; ihre U wird insbeſondere ohne weitern Zuſatz mit gemeiner tauge zu Kugeln geformt, und als Waſchſeife ger braucht. J in Europa. — — DCIX, ASPLENIUM, u 42) Ar Scolopendrium, Hirſchzunge. Der Strunk beſteht aus einem einfachen, zun⸗ genfoͤrmigen, am Grunde herzfoͤrmig ausge 1 ſchnittnen, übrigens geradrandigen Blatte mit einem rauchen Stiele. | Der Geſchmack ift etwas zufammenziehenb,. das Krauf wurde gegen Bauch» und Blutflüffe < ges braucht, auch eignete man ihm auflofende Kräfte: zu. Man hat mehrere Abänderungen, net $ andern Farenfräutern ſelbſt in Gärten eine Abs wechslung verfchaffen Fonnen. | In Be Haynen und auf Seifen in uropa. rres) Familie der Farrnkraͤuter. 593 1128) A. Ceterach. Officineller Steifen, farrn. Die Blätter find fiederförmig, mit ſtumpfen abwechfelnden und zufammenfließen« den Lappen. } Dieſe Art Fommt der vorhergehenden nahe, und ift ala Wundmittel, befonders aber gegen ven Nierenſtein empfohlen worden. Inm mittlern Kuropa und im Örient, in den Rigen feuchter Seifen, PEST 1129) A. trichomanoides. Rother Streif— faren. Goloner Wiederthon. Die Stengel ſind gefiedert, die Blaͤttchen rundlich und. gez kerbt. Wird, nebſt dem A. Adiantho nigro und der folgenden Art, ſtatt des eigentlichen Frauenhaars (1132) gebraucht, kommt dieſem letztern aber an Guͤte nicht gleich. In Europa und im Orient, auf Felſen⸗ eigen. | 1130) A. Ruta muraria. Mauer Raute, Die Stengel find wechlelsweis und mehrinal zertheilt, die Blaͤttchen find keilfoͤrmig und 96 kerbt. —5 | Diefe Art wächft in unfern Gegenden unter den übrigen, allein in Ver LTabe der Wobnunz gen, auf alten Mauern, und fonft auch auf Steinen. | | ia DCX. PTERIS. 1131) P, aquilina. Aolerfaumfaren. Jeſus— chriſtwurzel. Die Stengel find vielmal zufams Batſch Botanik 2, Th, Pp men⸗ 594 Hundert und viertes Kapitel. mengeſetzt, die Blaͤttchen gefiedert, mit fie der⸗ foͤrmigen Lappen, welche geradrandig und ge⸗ rippt find. % Dieſes häufige Waldunkraut kann — des Strohe⸗ zum Unterſtreuen beym Viehe, zur Feue⸗ rung, zu einer guten Glasmacheraſche, und zum Gerben dienen. Die Wurzel hat man gegen den. Bandwurm gebraucht. 3 In eueopäifchen, —— auegehaue ⸗ nen Wäldern. | | DCXE ADIANTHUM. 44 1132) A. Capilius Veneris. Gemeiner Stauenhaarfaren. Die Stengel find mehrmal zertheilt, die Blätter ftehen wechſelsweis, find “ geftielt, Eeilförmig und gelappt. | Diefe Urt, und A. pedatum, welche feßtere, noch vorzüglicher iff, werden unter den übrigen FSrauenhaarfräufern dieſer Familie, wegen ihrer 4 geößern Annehmlichkeit am mehreften zum innern Gebrauch bey Bruftfranfpeiten angewendet, wies j wol auch diefer nicht gewöhnlich if, und die andern Wirkungen diefer Pflanze, welche die Alten erhos ben, faft gänzlich vergeffen find. J In Suͤdeuropa, und im Orient. — — ER 95, PIERRE EREEUTLTET TE ren Sundert und fünftes Kapitel, Samilie der Moofe EL T a Kennzeihben der, Sramilie, Hier ernptogamifchen und dem aͤußern Yusdrur cke nach hinlaͤuglich befannten Gewaͤchſe unterſchei⸗ den ſich von den meiſten folgenden durch die Gegen⸗ wart gruͤner und mehr gewoͤhnlich gebildeter Blaͤt⸗ ter; und von allen uͤbrigen dieſer Abtheilung durch "die kapſelartige in die Queere zerſpringende Frucht, Diefe Kapſel ift dem bloßen Auge fichtbar, aber die Bluͤthen erfordern eine genauere Unterfuchung. $. 649. Liebrige Eigenſchaften der Ylume, Sucht, und des ganzen Gewächfes, Die Moofe, oder zum Unterfchied von den folgenden, die Laubmoofe, haben Wurzeln, und ftiellofe, netzartig gewebte Blätter, die entweder nur auf der Wurzel, oder an einfachen oder zers theilten Stengeln, und auf verfchiedne Art befeftige find. An den Seiten oder Endungen der Stengel ftehen die jüngeren Blätter knoſpenfoͤrmig ben ein- ander, und hüllen dafelbit die Gefchlechtstheile ein. Nur wenige-Arten tragen beiderley Geſchlechtstheile ————— bey 9) Auſeci, Fig. 729 - 739. | u und brauchen mehrentheils ein Sahr, um von der 4 596 Hundert und fünftes Kapitel. bey einander, fondern faft alle Haben Halb oder gam getrennte Gefchlechter. Die ganzamännlichen Stens gel gehen oft nad) der Blüthe aus, die weiblichen blühen und reifen zugleich. an verfchiedenen Stellen, hy ) Bluͤthe zur Neife der Früchte, welche im Winter” am häufigften bemerft wird, überzugehen. immer stehen mehrere Gefchlechtstheile von jeder Art an eis nem Orte beyfantmen. Die weiblichen Stempel haben ihren Fruchtfnoten, und einen verlängerten Griffel mit einer trompetenförmig erweiterten Nars be. Seltnere Ausnahmen abgerechnet, iſt unter mehrern neben einander ftehenden Stempeln einer am größten, und diefer erwächft allein, mit Aus» ſchluß der übrigen, zur reifen Frucht. Wenn dier fes gefehieht, erhebt er fich nach der Blüthe auf eis nem langen vorher unbemerfbaren Stengel, over nacften, hornarfigen, fadenformigen Säulchen, und fein Griffel vertrocknet zu einer locker aufjigens den häufigen, oder fafrigen Muͤtze. Am Grunde des Sruchtftiels befindet fic) denn eine Scheide, die ihm inwendig, und Die mit der Frucht größer ger wordne verwelfte Blätterfnofpe, die ihn mehr außen umgiebt. Die männlichen Theile beftehen aus walzenförmigen Beufeln, die nur am obern Ende einen zahen Staub von fich geben, und am Gruns _ de auf fehr Furzen Stielen befeftigt find. Die männliche Knoſpe öffnet fich oft nach dem Verbluͤhen fternformig. Bey beiden Gefchlechtstheilen befinden ſich noch in Menge andere faftvolle, und meift ger gliederte Körper, oder fogenannte Saftfaden, wel che verfchieden geftaltet find, und zu einer laͤngern Aufbewahrung der Feuchtigfeit zu dienen fheinen. Die reife Frucht ift in Geftalt und Richtung vers fehieden. Sin ihrer Höhle ragt der Fruchtftengel air u > TEN Familie der Mooſe. 9 bald mehr bald weniger hervor, und in ihrer untern und groͤßern Haͤlfte ſind die Saamen befindlich. Die obere Oeffnung wird von dem Deckel, oder der andern Hälfte, fo lange verfchloffen, bis die Frucht nach der gänzlichen Reife völlig ausgetrocknet iſt; hierauf fällt der Deckel ab, und wird in den mei⸗ ften noch durch fifchreufenartige Strahlen, Die vom Rande der Mündung nach einwärts gehen, ſich aber bey der Trockenheit auf und nad) auswarts breiten, abgeworfer. Die Saamen haben nach den verfchiedenen Arten fehr beftimmte Oberflächen, fie feimen erft mit einfachen, nachher aftigen und gegliederten, befondern Saamenblättern, und brins gen die nemliche Moosart hetvor, von ber fie ges nommen wurden. Uebrigens wachfen die Moofe in allen Weltge⸗ genden, auf Steinen, Baͤumen, der Erde und im Waſſer, ſie trocknen, wie mehrere Arten der folgen⸗ den Familien, aus, und leben wieder auf, wenn ſie befeuchtet werden. Ihre Bildung, Faͤrbung, und Oberfläche hat eine eigne Schönheit, die auffallend ſeyn würde, wenn fie von ber Größe unterſtuͤtzt waͤre. | $. 650. | Linne s Moos gattungen. Da ſich die neuere und unſtreitig mehr natuͤr⸗ liche hedwigſche Eintheilung der Laubmooſe noch nicht uͤber alle Arten ausgebreitet hat, und noch nicht ganz gelaͤufig wurde, ſo fuͤhre ich hier noch die linneiſche an, um einige vorzuͤgliche Arten nach der⸗ ſelben zu ordnen, ob ich gleich nicht umhin kann, die hedwigſchen Gattungen im folgenden 9. nad) ih⸗ rem ſchoͤnen Zufammenhange zu fchildern, um eine etwas genauere Idee von denſelben zu geben, als Ppr3 durch 5 98 Hama da fünftes Kopitel durch eine bloße Anzeige ber Grundlage gefchehe J fonnte, Unne hielt die Frucht fuͤr den Staubbeu⸗ tel, und die männlichen ſternfoͤrmigen Knoſpen für weibliche Bluͤthen. Die Staubbeutel — u nahıdm | % | 4) Keine Kappe oder Mise ie Ei; DCXI. Lycopodium. Rolbenmoos. Den. Staubbeutel ift zweyklappig, und Iffiellos. ' Dieſe Gattung ſcheint eben fo wenig ganz zw den Moofen zu gehören, als die Schaftheus | arten zu den übrigen Farrnfräufern. DCXIII. Sphagnum. Torfmoos. Die Muͤn⸗ 2 dung des Siauebenn bat einen — | and. | | | B) Die. Staubbeutel ach — X uf Bad A Moospflanzen befinden fich weibliche Bluͤthen. DCXIV. Splachnum. Blafenmoos. Am Grun⸗ } de des Staubbeutels befindet fich eine große Erweiterung des SUnEn: ‚Die Kappe faͤllt ab. A DCXV. Pobytrichum. EBENE Am — R de des Staubbeutels befindet fich ein Enopfs foͤrmiger kleiner Anſatz. Die Kappe ift zofs tig: Bey diefer und voriger Gattung nd ve ; weiblichen Dluthen fternfürmig. ae DCXVI. Mnium. Sternmoos. Der Anfag am Grunde des Staubbeutels fehlt. Die Kappe ift glatt. Die weiblichen Blüthen fir nd kopffoͤrmig nackt und beſtaͤubt. Die ;) Calyptra. ie Familie der Moofe, 599 C) Die Staubbeutel Haben Kappen. Die weibli⸗ chen Bluͤthen fehlen. DCXVII. Phaſcum. Bartmoos. Die linneiſche Beſtimmung iſt: ein mit einem Deckel verſehe⸗ ner an der Muͤndung bebraͤmter Staubbeutel, mit einer aͤußerſt kleinen Kappe. DCXVM. Bryum, Rnotenmoos. Der, Stiel des Staubheutels entfteht auf einem Knoͤpf⸗ chen aus dem Ende des Stengels. DCXIX. Hypnum. Aſtmoos. Der Stiel des Staubbeutels entftebt an den Seiten des Stengels aus einer ſchuppigen Hülle ). DCXX. Fontinalis. Huͤllmoos. Der ftieflofe Staubbeutel wird von einer ſchuppigen Huͤlle bedeckt. DCXXI. — — — — Buxbaumie. Der ge⸗ ſtielte Staubbeutel iſt auf einer Seite häufig. x $. 651. edwigs Moosgattungen. Die Laubmooſe haben Fruͤchte A) Ohne Muͤndung, indem der Dede nicht abfällt: 1. Phafcum. B) Mit einer glattrandigen Muͤndung; die männliche Bluͤthe iſt a) keulenfoͤrmig: 2. Sphagnum, b) knoſpenfoͤrmig: 3) Hedui- gia, ©) ſcheibenfoͤrmig: 4) Gymnollomum. - ©) Deren Mündungsrand mit einer Reihe ge front if, und zwar a) mit Zaͤhnchen, aa) welche ungetheilt find , und an der Zahl ©) * die maͤnnliche Bluͤthe beſteht aus 1. Ppa me » | “un h a) Perichaetium. 600 .y) &VI. fehmahle, aufrechte; die m. B. kno⸗ ſpenfoͤrmig: 7. Leerfia. d) XVI, breite zus rückgebogne de) die m. B. ‚fnoffpenfdrmig: E Vo 9. Weifha e) XXXI. durch eine Haut mit Hundert und fünftes gopitel. mehrern Köpfchen. 5) Terraphis. By I ‚bie m. DB. fcheibenformig: -6. Splachnum, 8. Grimmia. dB) die m. B. kopffoͤrmig. einander verbunden: 10. Polytrichum. ab) welche gefpalten und «) lang und aufrechtiter hend find, die m. B. iſt wie bey ı2.und 13." Enofpenförmig: ı1. Trichoftomum. ß) kurʒ und eingebogen find, Pos) die m. B. ift Fnos : fpenförmig, und fist in den Dlattwinfeln: 12. Fifhdens. %3) die m. B. ift eopfförmig und befindet fich auf der Spiße einer andern Pflanze: 13. Dicranum. b) mit gedrehten Franzen, ba) diem. B. ift Fnofpenformig, und das Gefchlecht halbgetrennt: 14. Tortula, bb) die m. B. ift fopfformig, das Geflecht ganz getrennt: ı5. Barbula. run an D) Deren Mündungsrand mit einer doppelten Reihe (außen mit 16. Zähnen) gefrönt ift, und zwar a) gezähnt und gefranzt, aa) mit “. Zähnen, die an der Spiße unverbunden find. Die Franzen hängen &) an dem Grunde nicht sufammen: 16. Neckeria, oder 8) fie find dafelbft Durch eine Haut verbunden, und Ba) einander ahnlich, mit einer fnofpenförmigen m. B. 17. Leskia, oder AB) einander unaͤhn⸗ "Sich, *) mit. Enofpenformigen 1 Al» SER 6A Hypnum, **) mit Eopfformigen: 19. Bryum, ***) mit feheibenförmigen: 20. Mnium, — ab) mit Zähnen, die an der Spiße zuſam⸗ menhaͤngen, die m. B. iſt ſcheibenfoͤrmig: 21. Koelreuera, gesähnt und inwendig haͤutig, Familie der Mooſe. 601 bäutig, ba) die Zähne find fpigig, die innere Haut gefielt, die Blüthen find Zwitter: 22. Webera, bb) die Zähne find abgeftußt, die m. D. feheibenfürmig; die Haut iſt gefals tet: 23. Buxbaumia,. ©) gezahnt und inwens Dig negartig, ca) die m. B. find Fnofpen- formig: 24. Fontinalis, cb) diem. DB. find fcheibenformig, oder auch wol mit dem weib lichen verbunden: 25) Meefi. | $. 652. Einige merEwärdige oder zur Erläuterung dienende ** Arten. | DCXI. LYCOPODIUM. 1133) L. clavatum. Gemeines Kolbenmoos, Pärlapp. Die zerftreuten Blätter gehen in Härchen aus, zwey walzenrunde geftielte Aeh ten ftehen immer beyeinander., — Der Saamenſtaub dieſes Mooſes iſt auf ver ſchiedne Art brauchbar: er dient zum Einſtreuen bey wundgewordner Oberhaut, da er nicht naß wird, zum Beſtreuen der Pillen, auch zu beluſti⸗ genden Feuern, da er ſich entzuͤndet, wenn er in die Flamme geſtreut oder geblaſen wird. Selbſt in⸗ nerlich gab man ihn ehedem gegen verſchiedne Krankheiten. "in mooſigen Waͤldern Europas. 1134) L. Selago. Nadelkolbenmoos. Die Blaͤtter ſtehen zerſtreut und achtzeilig, der zwey⸗ theilige Stengel ſteht aufrecht, und hat gleich⸗ hohe Aeſte, die Früchte ſtehen zerſtreut. Ein etwas verdaͤchtiges, die Frucht abtreiben⸗ des, und das Ungeziefer vertilgendes Gewaͤchs, von dem ebenfalls der Staub geſammelt wird. In nordeuropaͤiſchen Schwarzwaͤldern. Pps 1135) Hundert und fünfte Kapitel, H — L. complanatum. Zweyzeiliges Kol⸗ benmoos. Die Blätter jtehen zweyzeilig, ver⸗ wachfen und bilden platte Z — immer J hen zwey geſtielte Aehren bey einander. % Dieſes Moos liefert. eine fenergelbe Farbe die befonders. von den Ruſſen in Verbindung mit gelben fowol als mit röthen Farben gebraucht wird. | In Schwarzwäldern von — i und Nordamerika. = h DCXIII. SPHAGNUM. 1136) 8. paluitre, Sumpftorfmoos. Die Zweige find herabgebogen. Ein beſonders gebautes, bleiches, und wolli⸗ ges, in dichten Filzen wachſendes Moos, welches ſtehende Waffer in Suͤmpfe verwandelt. Es fann zu Zunder, und zum Ausftopfen der Brunnen bier * Seine Fruͤchte ſind braun, und —— mit einem Schalle auf. * dl europälfchen Waldfümpfen. DCXIV. SPLACHNUM. 1137) S. ampullaceum. Flaſchentragendes Blaſenmoos. Die Erweiterung des Stiels iſt umgekehrt kegel⸗ oder flaſchenfoͤrmig. 2 Ein Moos, das wegen feiner fonderbaren Bildung, fo wie die ganze Gattung, erwähnt zu werden verdient. Es waͤchſt, fo wie die übrigen Ars ten derfelben, auf 2 uͤmpfen, und vorzuͤglich auf Viehmiſt. —DV— | DCXV. POLYTRICHUM. N ® 1138) P. commune. Gemeines Haarmoos. Goldhaar. Der Stengel ift ale die — iſt Be) pc Die 2 Familie der Mole 663 Dieſe Mosart ift gelind sufammenziehen, ge⸗ Hört i in unfern Gegenden zu den geößern, hat bers ſchiedene Abaͤnderungen, wird unter die Haarkraͤu⸗ ter gerechnet, vom gemeinen Mann auf eine abers gläudifche Weife & und von den fappländern zu Bets ten gebraucht. Die männlichen Stengel find oft fproffend, daß mehrere Stengel über einander fehen. In Europa, und zwar nach den vers febiednen Abänderungen an ‚feuchten oder trocknen Stellen. a“ DCXVI. MNIUM. .... 2139) M. pellucidum, (Tetraphis Hedw.) Durchſichtiges Sternmoos. Der Stengel iſt einfach, die Blaͤtter ſind eyfoͤrmig. In Europa auf feuchten ſchattigen Teifken. ı140) M. fontanum. (Mnium H.) Quill- ſternmoos. Der Stengel ift einfach, und durch Selenfe eingebogen. Wächft auf feuchten und, fumpfigen Ge⸗ genden es ſoll Quellen in der Nähe anzeigen. 1141) M. hygrometricum. (KoelreuteraH.) Hygrometriſches Sternmoos. Das Moos, ift | ohne Stengel, die Frucht it nickend gebogen, | — Kappe biegt ſich ruͤckwaͤrts und iſt vier⸗ eckig. Auf duͤrren ſonnigen Stellen; fo. wie Die beiden folgenden. 1142) M. cirratum. Krausbtättriges Stern moos. Die Blätter vollen ſich beym Trocknen zuruͤck. 1143) \ er Hundert und fünfte Kapitel, r e 1143) M. eapillare. Haarfoͤrmiges Stern⸗ moos. ‚Die Früchte haͤngen und. ſtehen | fehr fangen Stielen, die: gefielten Blätter find Hi sn, und gehen in —— Gone] — — ” * * Sternmoos Cs ſtehen mehrere Fruchtſtiele neben einander, die Blaͤtter ſind Gl und Durchfichtig.. i ? 2 1144) M. ferpyllifolium. Busen Mehrere Arten’ mit getipfeten, 2. £ofenförmigen ‚ oder. wellenartigen Blättern find als ‚Abänderungen hierher gezählt worden. Auf febattigen und fumpfigen Gegen den. HR) M. — — Dreyfitige⸗ Stern⸗ moos. Die Stengel find lang und roſtfaͤrbig, Die dreyzeiligen Blätter eyfoͤrmig are und die eyfoͤrmigen Fruͤchte haͤngend. Auf feuchtem torfigen Grunde. DCXVI. PHASCUM, 1146) P. ſubulatum. CPhafcum H.) Pfrie⸗ menfoͤrmiges Bartmoos. Das Moos iſt ohne Stengel, und die Frucht ohne Stiel; die Blaͤt⸗ ter pfriemenfoͤrmig, borſtenartig und abſte⸗ hend. Das eigentliche Kennzeichen dieſer —— beſteht darin, daß der Deckel nicht von der reifen rucht, hingegen dieſe mit dem Deckel von dem tiele, a der Moospflange ‚ abfaͤllt. DCXVIII. ; Familie der Mooſe. 605 20% we DEXVI.' BRYVM. 1147) B. apocarpum. Scharlachkoͤpfiges Knotenmoos. Die ſtielloſen Früchte ſitzen an den Enden der Stengel, die Kappen find aͤu—⸗ Berft Elein. | >... men Abänderungen diefes Moofes gehören zu ziweyen hedwigfchen Gattungen: Hedwigia und Grimmia, Auf Steinen und Baͤumen. 1148) B. pomiforme. (Webera H.) Apfels förmiges Knotenmoos. Die geftielten Früchte jtehen aufrecht und find Fugelrund. Auf Selfen mit Dammerde. 1149) B. exftinctorium, (Leerfia H.) Zur tenformiges Knotenmoos. Die geftielten Fruͤch⸗ te jtchen aufrecht, und find Eleiner als die fange walzenförmige, unten etwas ermeiterte, oben mit einer langen Spiße verfehene Kappe. Auf fandigen Stellen, ı150) B. rurale. ( Bärbula H.) Feldknoten⸗ moos. Die gejtielten Früchte ſtehen etwas "aufrecht, die zuruͤckgekruͤmmten Blätter gehen in Haare aus. Vorzüglich auf Dorfdächern, fonft auch auf Bäumen, Selfen, Mauern und Erde, ıı5ı) B. murale, (Tortula H.) Mauerfnos tenmoos. Die gejtielten Früchte ftehen aufs recht, die — Blaͤtter gehen gerade aus. Auf Steinen, Mauern und Ziegeln. 1152) h IS { “ . ? — VEN" ee 606 Hundert und fünftes Kapitel, , | 1152) B. heteromallum, _ CDieranum H.) | Haarblättriges Knotenmoos. Die geſtielten Fruͤchte ſtehen aufrecht, die borſtenfoͤrmigen Blaͤtter aber nach einer Seite. | Auf Heiden und in Wachholdergebüfeben. 1 ı153) B. viridulum. ( Weifa H.) Gruͤnli⸗ "ches Knotenmoos. Die eyfoͤrmigen geſtielten Fruͤchte ſtehen aufrecht, die Blätter find lan⸗ zenförmig zugefpist, _ abftehend und ſchuppig übereinander gelegt. | Woaͤchſt auf Aeckern und Dämmen, und ift nebft einigen verwandten Arten unter den S.aubmeofen das Kleinfte. 1154):B. hypnoides. ( Trichoflomum H.) Aftmoosartiges Knotenmoos. Die geftielten Früchte ftehen aufrecht, fo wie die Stengel, die. Seitenäfte find Eurz und fruchtbar. Auf Steinen, Seifen, und. fandigen ©ertern. | 1155) B. aeſtivum. — H.) Sommerfnofenmoos. Die geftielten und rundlichen Früchte ftehen aufrecht in den Wins keln, Die pfriemenfdrmigen Blätter ſtehen aus⸗ einander. | Auf fumpfigen Gegenden, Ä 1156) B. argenteum. (Bryum H.) Silber farbnes Knotenmoos. Die geftielten Früchte ſind nickend, die walzenfoͤrmigen Zweige ſi nd glatt und oefehuppt. Auf Mauern, Selfen, und Dächern. | DExIK. Familie der Mooſe. 607 DCXxX. HYPNUM. 7 6x. brybides. (Fifidens H.) Knoten⸗ moosartiges Aſtmoos. Die Zweige find eins fach gefiedert und lanzenfürmig, an Hr Ende ſtehen die Fruchtftiele. | Iſt eines der Fleinften Moofe, And waͤchſt im Schatten. 1158) H. SR Re 1. CHypnum H. ) Kruͤ⸗ ckenfoͤrmiges Aſtmoos. Die Stengel ſind un⸗ gleich zertheilt, und faſt kriechend, die Blaͤtter ſind eyfoͤrmig, zugeſpitzt, und liegen fchuppen> fürmig übereinander. An Zäunen,, in Wäldern, und auf: Baumwurzeln. 1159) H. crifta caſtrenſis. pnum H.) Ges derbufchaftmoos. Die. Stengel find gefiedert, die Aeſte ſtehen nahe bey einander, und find an den Enden zuruͤckgekruͤmmt. In Europa und Nordamerika, auf den Wurzeln der Zapfenbäume. I 160) H. viticulofum. (Neckeria H.) Wady Holderblättriges Aftmoos. Die zugefpisten abz stehenden Blätter find zuruckgebogen, die Sten⸗ . gel Eriechen, ‚Die rundlichen Drei ge find ungleich vertheilt. Auf trocknen DBerggegenden und an Bäumen, | ı161) H. dendroides. Baumförmiges Afts moos. Die Stengel ftehen aufrecht, wie die Früchte, und tragen am Ende Büfchel von eins fachen Zweigen. en feuchten Wieſen und Wäldern. 1162) 608 Hundert und fünftes Rapitel. 1162) H. purum. Slactfehuppiges Aſtmoos. Die walzenrunden Stengel*find ungleich zer» heilt, die abftehenden Blätter eyfoͤrmig und fpigig, die Früchte haͤngend. 4 Auf Triften und in Wäldern, ı163) H. fericeum. Geidenarfiges Aſt⸗ i moos. Die Aefte ſtehen Dicht bey einander, und aufrecht, die Stengel Friechen, die Blätter - in pfriemenförmig, die Früchte ftehen aufe re t. 4 Auf Mauern, Stämmen, und Feldern DCXX. FONTINALIS. 1164) F. antipyretica. Großes Hüllmoos. Die dreyzeiligen Blätter find faltig gekielt, und fcharf, die Früchte ftehen an der Seite. Diefes Moos foll nicht leicht entzündlich feyn, und den Fortgang der Feuersbrünfte hindern, wog es zwiſchen die Wände geftopft worden. k In Slüffen und Bächen. DCXXI. BUXBAUMIA. | 1165) B. aphylla. (BuxbaumiaH) Ga flielte Burbaumie. Der Fruchtftiel erhebt ſich aus einem filzigen Knollen,. da das Moos Bine | Blätter hat. 4 Durch dieſen Umſtand wird die gegenwärtige i Urt von allen übrigen Moofen ausgezeichnet, ob ſie gleich zu keiner andern Familie gehört, N In Europa. . | 2 ——— Bam oil — Zum || — es | 609 Re Sundert und fechstes Kapitel, Samilie der Lebermooſe 9). . 653. Kennzeichen und Gattungen der Samilie, Nar wenige Arten derſelben haben Stengel mit gewoͤhnlichen moosartigen Blaͤttern, ſondern bey den meiſten breitet ſich der Stengel auf. beiden Geis ten in ein flaches, lappenförmig zertheiltes Platt aus, deffen oft bewurzelte Hauptrippe er vorftellt, wenn er anders noch bemerfbar bleibt. Von der ſtumpfen Zertheilung diefes Blattes, und der drüfts gen Subſtanz deffelben hat die Familie ihren Nas men. Die Zeugungstheile haben eine große Gleichheit mit den vorigen, nur find zuweilen die weiblichen, und oͤfter noch die männlichen in vie Subſtanz der Blaͤtter verfenft, wiewol dies nicht bey allen geſchieht. Die Safıfaden fehlen. Die mebrentheils härtlichen und dunfelgefärbten Früchte ‚zerfpringen nicht in die Dueere, fondern an der Spiße in mehrere Klappen, und die Saamen find ben den meiften mit elaftifchen Bändern umwickelt. Zuweilen findet man auch auf den Blättern Bechers — wie mit großen Saamen erfuͤllte Auswuͤch⸗ fe, deren Natur noch zweifelhaft iſt. Die Fruͤchte oder ihre Stiele erheben fi) immer aus Scheiden, ; | die 6) Hepaticae. Fig. 740 - 755- Batſch Botanik 2, Tp, Dg 616 Hundert und fechötes Kapitel, i die fie am Grumde umgeben. Die Gefäjlechter find | halb oder ganz getrennt. Gattungen: — a | A) Mit vierflappigen Früchten, und fpiealformig || gewundnen Saamenfüden. DCXXII. Fangersmannia. Jungerma mie. Auf einem Stiele ſteht nur eine aufrechte Frucht. DCXxXIII. Marchantia. Marchantie. Auf einem Stiele ſteht ein Boden mit mehrern nach den Seiten oder unterwaͤrts gekehrten Fruͤchten. Di | B) Mit zwenflappigen Früchten, umd furzen, blos einmal gefrümmten Saamenbandern. DCXXIV. Anthoceros. Hoͤrnerſchorf. f 654. ix Einige Arten Diefer Samilie, DCKKXIL JUNGERMANNIA. ; 1166) J. afplenioides. Milzkraut- Yungers- mannie. Die Stengel find mit Blaͤttchen, die nach) einer Seite gekehrt find, einmal gez piedert, Die Blaͤttchen find eyfürmig, und am) Rande etwas gefranzt. DT In Europa und Indien an febattigen | feuchten Stellen. Bea | 1167) J. albicans. Weißliche Sungermannie, | Die Stengel find mit ftrihförmigen, zurlcke- gekruͤmmten, und mit Eleinen Ohrlappen bes | deckten Bläftchen gefiedert, fie blühen „nicht ‚ von unten herauf, fondern an der Spige, .. In Europa, im Schatten. —zI 1168) J. tamarifei. Tamarisfen » Junger⸗ mannie. Die Blätter liegen in einer doppel⸗ . se \ > ER — ur Familie der Lebermooſe. 612 ten. Reihe fihuppig übereinander, die obern > find rumdlich, bauchig, fiumpf und viermal größer. 2 | Auf Selfen und an Baumſtaͤmmen. 2169) J. rupeftris. Felſen-Jungermannie. Die rundlichen Stengel find überall fchuppig, die zerſtreuten Blätter find pfriemenfoͤrmig, und nach einer Seite gekehrt. In noͤrdlichen Europa auf Selfen. 1170) J. pinguis. Fette Jungermannie. Der Stengel ift in ein längfiches, fleifchiges, buche tiges Blatt ausgebreitet, und unkenntlich. Diefe Art geht, nebſt ihren Berwandten, zu den folgenden über. Hier habe ich, fo wie ben den Moofen, aus jeder Hauptabtheilung der Gattungen eine Art angeführt. | An Sümpfen und Bächen in Europa, DCXXII. MARCHANTIA. 1171) M. cruciata. Kreuzfoͤrmige Marchans tie. Auf dem Stiele fichen vier Scheiden übers Kreuz, aus jeder kommt eine Frucht hervor. Alle Marchantien haben Ieberartige Blätter, aber diefe Frucht nähert fich den vorigen. In Europa an ſchattigen Gegenden, 1172) M. polymorpha. Gemeine Marchans tie. Steinleberfraut. Auf dem Stiele fteht eine zehnſtrahlige (weibliche) Scheibe. Die männlichen, auf andern ‘Pflanzen befind⸗ fichen Scheiben find ungetheilt, und tragen die Staubgefäße in der Subjtanz. Die Saamenfaͤ— den find gelb, und bewegen fich bey Eröffnung der Sucht. Das Gewaͤchs if zupammenziehend und Qq 2 etwas 612 Hundert und fiebented Kapitel. etwas ſcharf, man eignete ihm vormals eröffnende Kräfte zu. Es giebt noch) mehrere Arten, die auf der untern Seite des ausgebreiteten, aber verſchie⸗ den geftalteten Fruchtbodens die Früchte tragen. Auf waͤſſerigen und ſchattigen Gegenden. DCXXIV. ANTHOCEROS. " 1173) A. pundtatus. Punktirter Hoͤrner⸗ ſchorf. Die Blaͤtter, aus denen die Pflanze beſteht, ſind unzertheilt, buchtig, und punktirt. Auf ſchattigen feuchten, lehmigen Stellen. Hundert und fiebentes Kapitel. | Samilie der Aftermoofe 9. — 655. x Anz Kennzeichen und Gattungen. ier finden wir gar keine gruͤnen gewoͤhnlichen, ſondern lederartige, anders gefaͤrbte und yebildete | Blätter, in deren Subftanz mehrentheils die fehr einfachen DBefruchtungswerfzeuge eingefenft find. Einige merfwürdige, ben weitem noch nicht hinlaͤng⸗ lich unterſuchte Gattüngen ſind: DCXXV. Blaſia. Blaſie. Die Blaͤtter ſi | wie bey den $ebermoofen, die Früchte ragen | etwas aus der Subftanz hervor. | DCXXVI. Riceia. Riccie, Die Blätter wie bey den tebermoofen, die Fruͤchte find eben fo verfenft wie die männlichen Theile, beibe | Eugelformig. * DcxxVvn- ©) Algae. Fig. 756- 763. | Familie der Aftermoofe, 613 DCXXVIMII. Lichen. Flechte. Die Subſtanz | iff lederartig, und verfchieden gebildet. Man bemerft an ihr fehüffel» und polfterfürmige, oder ſtaubige Theile. DCXXVII. Fucus. Tang. Die Subſtanz iſt federartig, die Befruchtungstheile find vers fenft, die Arten diefer Gattung wachfen in, Meere. . RR DCXXIX. Tremella. Erdgallert. Die Sub: ? ftanz diefer Landgewaͤchſe ift gallerig. - " DOXXY- Ulva. Waſſergallert. Die Arten diefer Gattung wachen im Waſſer und find gallerig.- $. 656. 2 Arten dieſer Familie, die zum Theil merkwürs au Dig find, DCXXV. BLASIA. 1174) B. pufilla. „Kleine Blafte. An jedem Ende der Mittelrippe, Doch auf der Oberfläche: des Blattes feibft erfcheint die Frucht. Meben herum find die männlichen Fugelformigen Theile in der- Subftanz zerſtreut. Die Saamen Feis men auf der Mutterpflanze felöft, erſt mit eins fachen, nachher mit zertheilten, gegliederten Blätichen. NE In Europa, auf trocknen fandigen Bra benraͤnder. * * DCXXVL-RICCIA.., 00 0775) Be. glauca., Graue Riccie. Die Blaͤtter find glatt, rinnenfoͤrmig, zweylappig, J fr und fumpf — ti — BL 6 614 Hundert und fiented Kapitel, Die Früchte haben, ob fie gleich ganz verſenkt ſind, doch viel Aehnlichkeit mit den in, dir Moos⸗ fruͤchten, find aber gewaltig klein. 4 Im mittleren Zuropa, | DCXXVII. LICHEN. 2126). geographicus. Sandfartenflechte. | Iſt fehorfig und warzig, gelblich, mit ſchwar—⸗ zen Linien, wie auf einer Landkarte. | . Die Slechtenarten, welche ſich durch ihre ſo ſehr verſchiedne und eigne Bildung aus zeichnen, has ben mancherlen Nutzen, vorzuͤglich koͤnnen fie zu Farben gebraucht werden. Es iſt nicht ganz wahr⸗ ſcheinlich, daß ſie die Baͤume auszehren, indem man einerley Art bald auf Baͤumen, bald auf Stei⸗ nen antreffen kann, und dieſelben im Sommer meh⸗ rentheils duͤrr, hingegen im Winter bey feuchter: zuft weich) und im. Wachsthum begriffen ſind. Sleichwot wählen fie oft_eigne Erd», Stein» und) Daumarten zum Aufenthalt, Sie 5 einen ei⸗ genen Geruch. | Auf boben Selfen, | 4 1177) L. ericetorum. Fleiſchfarbige Fechte Iſt ſchorfig, weißlich und mit ſiſchſochnen Warzen befegt. Die Warzen, welche bey einigen biefer. N ‚nen Flechten geftielt find, hat man für FR chen gehalten. In dürren, unfruchtbaren Wäldern, in Heiden, und auf torfigem feuchten Boden. 1178) L. tartareus. Faͤrbeflechte. Iſt ſchor⸗ fig, weißgruͤnlich, und trägt gelbliche, weiße gerandere Schilde. a Familie der Aftermooſe. 615 ai af gehörige Weiſe mit Harn behandelt, giebt diefe Art ein rothes Farbematerial, von eben der, Güte, als die Orfeille. In Europa an Selfenwänden, 1179) L. Parellus. Exdorfeille. Iſt fchorfig „und weiß, mit blaffen ſtumpfen und holen Schluͤſſelchen. Auch dieſe Art liefert eine rothe Farbe, und, nach einer Beitzung mit Urin, Kalkwaſſer, Wh Pottaſche, das dackmus, welches in en äh, bereitet wird. Auf Mauern. 3,2180) L. faxatilis. Steinflechte. Die Blaͤttlaͤppchen liegen fehuppig übereinander, find buchtig, vertieft und rauh r die Schild⸗ chen find Fajtanienfarb. Diefes iſt unter mehrern Arten vorzüglich das fogenannte Moos vom Zodtenfopf (Usnea cranii), welches gegen Fallſucht und Blutflüffe, doch mehr - aus Aberglauben gebraucht wurde. Aus diefer Art wird nicht allein hin und wieder in Schweden und Norwegen, fondern auch in England im Großen ein Farbematerial bereitet, das aber Hoffmann nicht Daraus erhalten Fonnte. Auf Selfen, 1181) L, parietinus. Wandflec te. Die krauſen dunkelgelben Blattlaͤppchen liegen ſchuppig uͤbereinander, die ha Yaben die nemliche Farbe. Giebt eine gelbe Farbe, und ift gegen Gelb— ſucht und Ruhr in einigen Gegenden Be Eine andre ebenfalls gelbe, aber fihorfige Art, 244 cän- 616, Hundert und fiebentes Kapitel. candelarius, dient den fmoländifchen Bauern zum INA | Gelbfärben der Talglichtr. Auf; Wänden, Selfen, und Gel, 1182) L. ciliaris. Gefranzte Slechte. Die Blaͤtter ſtehen etwas aufrecht, haben ftrich- foͤrmige gefränzte Lappen, und geftielte, am Rande gekerbte Schildchen. An dieſer Urt will Hedwig beiderley Ge⸗ fhlechtstheife, die weiblichen in den Schilochen, die männlichen aber in zarten punktförmigen Gruben gefunden haben. Auf Bäumen. | 1183) L. islandieus. Islaͤndiſches Moos. Die auffteigenden Blätter find zerfchligt, die Ränder erhoben und gefrangt.- er 4 z Diefe berühmte Flechte enthält fehleimige und bittre Theile, widerfteht dem Gerinnen der Milch, und der Faͤulniß des Fleifches, und giebt nicht) ae lein, auf verfchiedne Art bereitet, ’eine Arzney im Huſten, der Schwindſucht ‚ dem Plutfpeyen B. nebft- den innern Verſtopfungen und Schwächen, fon dern iſt auch in Island eine gewöhnliche Speife, Fann zu Brod gebacken, oder dem Vieh als Futter gegeben werden. Sie hat, vorzuͤglich im Frühling, eine gelind abführende Kraft. Mach den gebrauch, ten Zufäßen giebt fie fehr verfchienne Farben. Man bat mehrere Abänderungen. — Auf der Erde an duͤrren Stellen, insbe⸗ ſondre in Nadelhoͤlzern. —1* 1184) L.pulmonarius. Lungenmoos. Die Blaͤtter ſind ſtumpf gelappt, glatt, oben ver⸗ tieft, unten fitzig. ik | | ' Diefe "Familie der Aftermoofe. 617 Diefe Art kann zum Gerben dienen, fie ift bey Srufitearfbeien und in der Getbfucht gebraucht worden. Auf alten Bhuunen in febattigen mel ‚dern, befonders auf Buchen und Eichen. 1185) L junipkrinns. Wachholderflechte. Die zerſchlitzten Blaͤtter find kraus und roth⸗ braun, die Schildchen bleyfarbig. Faͤrbt gelb und wurde in der Gelbſucht gegeben. In Wachholdergebüfcben. 1186) L. venofus. Adrige Flechte. Das lederartige Blatt ift Eriechend euförmig, flach, ‚unten geadert und zottig; am Rande ftehen die Schilöchen mwagerecht. Ai Die Adern der Nückfeite find bier beſonders oͤn. | In Mäldern, auf den Rändern der ‚Gruben, 1187) L. aphthofüs. Schwämmchenflechte. Das lederartige Blatt ift-Friechend, flach, und _ Aumpflappig; trägt zerftreute Warzen, und am Rande die auffteigenden Schildchen. | Trocken hat die Flechte eine grauliche, Farbe, fie wird aber durch Benetzen ſchoͤn dunkelgruͤn. Man hat fie bey Kinderſchwaͤmmchen und gegen Würmer gebraucht. —— 9— Unter Wachboiberficäuchen in trocknen Nadelhoͤlzern. 1188) L. caninus. Hundeflechte Da le⸗ derartige Blatt iſt kriechend, flach, und ſtumpf⸗ lappig, unten adrig und filzig, die aufſteigen⸗ den Schildchen ſtehen am Rande. | * 5 Der 618 Hundert und fiebentes Kapitel. | Der lange fortgeſetzte innerliche Gebrauch sie | fer Flechte wurde in Verbindung mit Falten Bädern in England fehr gegen den Biß toller me, ge⸗ ruͤhmt. | Auf der ‚Erde, F und auf Steinen in den! I Waͤldern. | 1189) L. deuftus. Rußige Flechte. Die Flechte iſt nabelfoͤrmig vertieft, uͤberall she und unten rufig. Mehrere Flechten haben eine AEridE Sitrung. | Waͤchſt auf Selfen. 1190) L.coceiferus, Scharlachföpfige — Die Flechte iſt becherfoͤrmig, einfach und uns gekerbt, der Stiel iſt walzenfoͤrmig, die Kuoͤpf⸗ chen ſind ſcharlachroth. | Sie giebt, nebft der ebenfalls rothkudfigen Fingerflechte CL. digitatus), eine rothe Farbe. Die teichterförmigen Flechten. haben oft ein fproffendes Wachsthun, wie das Haarmoos, und vermehren ſich aus den Becherraͤndern vielmal uͤbereinander. Auf duͤrren Waldboͤden/ ‚Beiden, * und Selfen, j ırgr) L. pyxidatus. Gemeine Berherflechte, \ Die Slechte ift becherfürmig einfach und 2 Ferbt, Die Köpfchen find braun. Iſt, nebſt der vorigen, beym Keichhuften als ein vorzügliches Mittel empfohlen — | . In Wäldern. 1192) L. rangiferinus. Nenhtpiernnoos. . Die Rechte ift bufchförmig, oder mehrmal in rundliche Aefte zertheilt, hat fehr viele an den Spitzen nickende Hefte, und m wie durch⸗ ſtochen. Fuͤr Familie der Aftermoofe. . 619 Fuͤr das noͤrdliche Lappland und 4 langen Winter iſt dieſes das wohlthaͤtigſte Gewaͤchs, wels ches, wenn es oben halb aufgethaut iſt, geſammelt, und den Nennthieren nebft anderm Futter gereicht ‚wird. Es foll dem Fleifche und der Milch eine gros fere Güte ertheilen. Auch Schaafen und dem eg dient es zur Nahrung. Auf Alpen, und auf den trockenſten Waͤldern des kaͤltern Europa's. 1193) L. Roccella. Orſeillenflechte. Die Fehn iſt buſchig, innwendig dicht, ganz blaͤtterlos und etwas aͤſtig; die Knoͤpfchen has ben einen wechfelsweifen Stand. Durch Bereitung mit Harn und Soda bes fommt man aus diefer Art ein Sarbematertal von Columbinfarbe, oder die Faufliche Drfeille, die aber durch Zufäse in Violet und Roth verändert werden kann. | | An Seeklippen des mittelländifcben Mieers, und bey den canarifcben Inſeln. 1194) L. barbatus. Bartflechte. Die Flechte ift fadenförmig, etwas gegliedert, mit abfichenden Aeſten. 1195) L. floridus. Gterntragende Flechte. Die Slechte ift fadenfürmig, aufrechtftehend, Aftig, und trägt ftrahlig gefranzte Schilöchen. Beide letztre Arten wachfen an Buchen, ers ftere, welche bartig herabhängt , auch in Nord⸗ amerifa; letztere erhält durch die ne ein vorzuͤgliches Anfehen. DCXXVm. FUCUS. 1196) F. natans. Sargaſſo. Der Stengel iſt ſaderſdemis ‚und aͤſtig, Die Blaͤtter — x | 620 —* ſi ebentes Kapitel. re Aanzenfbrmig und ſagenartig, die kugelfdrmi⸗ i gen Fruͤchte find geſtielt. Er ſchwimmt oft in gewaltiger Dienge — — | RN ſchlaͤgt bey feuchtem Better falzig aus, wenn er getrocknet worden, und fann, wie der Meerfens chel, mit Eſſig eingemacht und gefpeift werden. In Meerbuſen ,/ aus denen es durch Ströme riffen, und in das Weltmeer getrieben wird. 1197) F. veficulofüs. Blaſentang. Meereiche. Das Blatt, woraus der Tang beſteht, iſt flach geradrandig, zweytheilig, hat eine Haupt⸗ rippe, in den Winkeln doppelte, und an den Enden warzige Blaſen. und Winde, ſo wie andre Arten dieſer Gattung, ge⸗ x 2 u ae a Diefe Art kann zur Fütterung der Schweine, 2 zur Düngung und zur Soda gebraucht werden. Im atlantiſchen Meere, wie die beiden | Folgenden. - 1198) F. efenfentus. Eßbarer Tang. Das * Blatt ift ungetheilt, einfach und ſchwerdtfoͤr⸗ mig, die Hauptrippe, welche Dutch das ganze ° Blatt hinläuft, entfieht aus dem vierecfigen Stengel, der unter dem Blatte in Aefte aus: E) seht, die eine gefiederte Stellung haben. Dient ebenfalls zur Biehfütterung, Fann aber pr —* Speiſe dienen, wie der folgende. m. 99) F: faccharinus. Zucerfang. Das Slau fr ſchwerdtfoͤrmig, und ungertheilt, ‚der "» Stengel rundfich, und Außerfi rung. arena... Er enthält einen füßen Saft, den man wie Zucker benutzen kann. | | 5.7200) F.cartilagineus. Knorpeltang, See buͤſchchen. Der blattloſe Stengel ift zuſam⸗ 2 mens « nn an Tr nn an re nz x Familie der Aftermoofe,. 62» mengedruͤckt, knorplig, erns, und viel⸗ mal gefiedert. Man hat verſchiedene Abãnderungen von die⸗ ſem niedlichen und ſchoͤnen Seegewaͤchs, das ſich durch die angenehme rothe Farbe beſonders em⸗ pfiehlt. Es waͤchſt haͤufig am Cap, wo es auch inkruſtirt wird. DCXXIX. TREMELLA. 1201) T.Noftoc. Gemeine Erdgallert, No: ftoch. Stellt eine malte „wellige, und gal lerige Haut vor. Zur Regenzeit ſchwillt ſie zu dieſer Geſtalt auf, und trocknet nachher, wie andre Arten dieſer Gats fung zufammen. Sie ſcheint daher gleichjam vom " Himmel gefallen zu feyn; man nennte fie Sterns ſchnuppe und die Alchymiſten eigneten ihr aftras lifche Kräfte zu. : Sie foll in Brandwein gethan, den tiebhabern diefes Tranks venfelben zuwider machen. * Auf der Erde, auf Steinen u. ſ. w. „ DCXXX. VLVA. | 1202) U. pavonia. Pfauenfchweifige Waflers gallert. Sie ift flach, nierenfürmig, ſtielos und kreuzweis geſtreift. Im ſuͤdeuropaͤiſchen Meere. 1203) U. latiflima. Breite Waffergallert. Sie iſt laͤnglich flad), wellig, haͤutig und gruͤn. Sie wird ſo lang. als ein Pifangblart, "in europäifcben Meeren. | 1204) 622 Hundert und ahted Kapitel. % NN zu): U. inteftinalis. Darmfbrmige Waffe | gallert. Sie ift einfach und zöhrige Waͤchſt in allen Meeren. Br ; 1205) U. pruniformis.. Pflaumenförmige Waſſergallert. Sie ift kuglig, innwendig ſaf⸗ tig, und waͤchſt einzeln. Man finder fie in europaͤiſchen Innſeen. Bundert und achtes Kapitel. $. 657- Kennzeichen und Lebensart der Samohunger: Der Familie zeigt die roͤthſelhafteſten, undi in * Familie der Schwaͤmme I. Ä Bildung mannigfaltigften Gewaͤchſe. Es iſt fehwer, fie im Allgemeinen zu beffimmen, und ihre Unters ſuchung ift noch in der Kindheit. ‘ Sie unterfiheis den fi) von ven Moofen und febermopfen, auch von den meiften Aftermoofen, durch den Mangel als ler Blätter; von den zarten und häufigen Gewaͤch⸗ fen durch die fleifchige Subftanz; ferner durch die größte Einfachheit ihrer Befruchtungstheile; Durch die tage ihrer Saamen r die fid) auf der Oberfläche, oder in einer einzigen Höhle, oder in mebrern dicht an einander fiehenden befinden; durch Die Negellos , figfeit der Geftalt in Anfehung der ganzen Familie; und dadurch, daß fie nie unterm Waſſer wohnen. Die Hauptgeftalten der Schwänme iind fol⸗ gende: Man findet ausgebreitete Huthfoͤrmige, die mitten v) F ungi.”. Fig. 764 = 790. Familie der Schwänme" 623 | mitte anf einem Stiele ſitzen, oder halbe Scheiben vorftellen, und an der Seite befeftigt find, Schuͤſ⸗ fen, Schilde oder Becher und Trompeten bilden; ferner rundliche oder fackfdrmige; und endlich Feur lenfürmige oder aͤſtige. Viele entſpringen aus eis nem Ey oder einer Haut, die fie ganz umgiebf, - und welche fie bey der Entwicklung durchſtoßen. Die Huthſchwaͤmme haben oft am Rande des Yus thes noc) eine andere ‚Haut ‚ welche gegen vie Mitte geht, und die eine Fläche bedeckt, nachher aber bey der volligen Entwicklung und dem Heifs werden der Saamen zerreißf, und wie ein Ring am Stiele, oder Tappenfürmig am Rande hangen bleibt. In diefer Haut liegen wahrfcheinlich die männlichen Defruchtungstheile. Die Saamen, aus denen man wirflich diefelbigen Schwaͤmme erhaͤlt, liegen unter dieſer Haut, veraͤndern bey der Reife nicht ſelten ihre Sarbe, und werden oft mif Gewalt, zus weilen als ein feiner Puder weggeftäubt, bey andern vertrocknen fie, ‚oder zerfließen mit der Subitanz. Manche Schwämme ſchnellen ganze faamentragende Köpfe mit Gewalt weg, und die meiften zeigen bey ihrer letzten und merflichen Entwicklung einen jo fehnellen Trieb der Säfte, und eine Elafticität, wor durch fie auf einmal gewachfen und hervorgebrochen zu fenn ſcheinen, nachdem fie ſich unbemerft eine lange Zeit ftufenweis aus dem unfichtbaren Saas men gebildet hatten. Einige find lebendiggebahrend. Mehrentheils find fie einfach, felten fproffend oder äftig. Farbe, Wefen und Wohnort find nicht fo - veränderlich, als man alaubt. Sie halten fid) vor; züglich auf der organifchen Verderbniß auf, ; lieben feuchte tuft, und die Zeit des Herbſtes. Da ihre Kenntniß noch mangelhaft ift, fo muß es auch) die Kenntniß ihres Nutzens ſeyn. Diele find eßbar, andre 624 . Hundert und achts Kapitel, andre siftig, einige haben fluͤchtige Theile, ven ſchiebne nutzen durch ihre Subjtanz wife w. $. 658. — Gattungen der Schwaͤmme. 5) Huthfoͤrmige. | a) Oben im Anfang erhabene. nr aa) Auf der faamentragenden Unter⸗ Ä feite mit Hervorragungen beſetzt. DCXXXI. Agarieus. Blätterfebwamm. Die untre Seite ift mit Dlättchen geftrahlt. DCXXXII. Bolerus, Löcherfehwamm. Die ? untre Seite hat Loͤcher, Zellen, oder Roͤhrchen. DCXXXIUL Hydnum. Stachelſchwamm. Die untre Seite hat Stacheln. Ä ab) Auf der Unterfeite glatt. DCXXXIV. Elvela. Glattſchwamm. Die Unterſeite iſt ſaamentragend. DCXXXV. Phallus. Morchelſchwamm. Die E Oberſeite iſt faamentragend. J b) Oben im Anfang vertiefte, und af fanmentragende. J DCXXXVI. Peziza. Becherſchwamm. B) Keulenfoͤrmige oder aͤſtige. DCXXXVI. Clavaria. —— Die Saamen liegen auf der Oberflaͤche. C) Sad s oder kugelfoͤrmige, deren Saamen in der Höhle liegen. R DCXXXVIO. Sphaeria. Warzenſchwamm. Die Subſtanz iſt hart, die Geſtalt ſehr ver⸗ ſchieden, die Saamen werden breyfoͤrmig * der Oeffnung hervorgetrieben. DCKSKIK. "Familie der Schwamme, © 625 = DOXXXIK. Clarhrus. Gitterſchwamm. Der Schwamm iſt weich, die Außere Haut gitters artig, die innere Maffe zerfließt mit den Saamen.. —7— DCXL. Lyeoperdon. Staubſchwamm. Der Schwamm iſt ſtiellos, oder hat einen ſtarken Stiel, die Saamen ſind ſtaubig. DCXLI. Macor. Schimmelſchwamm. Der ſaamentragende Kopf ſitzt auf einem fadenfoͤr⸗ migen Stiele. | RE, | d. 659. | WertEwürodige Vrten, E DCXXXI. AGARICUS,. 1206) A. piperatus. Pfefferfehwamm. Der Schwamm ift weiß, die Blättchen ftehen dicht > beyeinander, und find mehrmal gabelfdrmig „vertheilt. RER Verſchiedne Blaͤtterſchwaͤmme geben eine Milch, wenn fie gerigt oder font verlegt werden; bey gegenwärtigem ift fie weiß, und, einige Zeit, nachdem man fie gefoftet hat, hinterläßt fie einen; brennenden Geſchmack. Ein andrer Milchſchwamm, der Täubling (A. ladifluus), iſt eßbar. | Nebſt dem folgenden in Wäldern. 1207) A. fanguineus. . Blutfärbiger Blaͤtter⸗ ſchwamm. Der Huth iſt roth, der dicke Stiel und die unzertheilten gleichlangen Blaͤtt⸗ chen find weiß. | Ein prächtig rother, jedoch) in der Stärfe der Farbe abwechfelnder Schwamm, der giftig iſt, und heftige Ausleerungen hervorbringt. — 1208) A. delicioſus. Reitzker. Der Schwamm hat eine blaſſe Safranfarbe, iſt Batſch Botanik a, Th, Rr oft % —3 626 Hundert und achtes Kapitel. oft auf dem Huthe geringelt, die Milch if den meiften fafrangelb. “ 4 Man hat mehrere Arten dieſer —— und feuchten Schwaͤmme, davon einige behaart, und zum Theil ſehr giftig find. Gewoͤhnlich werden ver⸗ ſchiedene verſpeiſt. Noch außerdem werden manche zaͤrtere, und buͤſchelweis wachſende Schwammar⸗ ten, unter dem Namen ber Dorn + und Stock⸗ ſchwaͤmme, oder Moucerons geſpeiſt, und in Ita⸗ lien giebt es eine Art von Loͤcherſchwamm, deren Wurzel mit Steinen und Erde ſich in eine Maffe verfchlingt, welche, begoffen, immer neue Schwamm; ; wuͤchſe aus fich hervortreibt. \ ' In trocknen Waͤldern, oft auf verſteck⸗ | ten Baumwurzeln. ; 1209) A. violaceus. Violetter Blätter: ſchwamm. Der dicke Stiel ift Enollig, Die | glashafte Haut des Huthes zerftäubt in ein to> ſtiges Pulver, und Die Farbe des eo | mes ift irgendwo violett. Diefer, oder vielmehr die Ordnung, die er bes zeichnet, enthält eßbare Schwaͤmme. Diefe haben i ein befondres Anfehen, wachfen oft halb unter ver Erde, und verändern nicht felten die Farbe ſchnell an der luft, wenn fie — werden. 4 In Waͤldern. — 1210) A. muſcarius. Fliegenſchwamm. Del Stiel hat am Enolligen Grunde Die Lappen des. Eyes, unter dem Huthe den Ning der Saa⸗ | menhaut; die Blättchen haben einen etwas ges Ferbten Nand, eine ungleiche Länge, und ſte⸗ hen aͤußerſt dicht bey einander. | Gewöhnlic) verfteht man unter dem Sliegens | ſchwamm die Abanderung oder Art mit dem fchonen rothen, Familie der Schwaͤmme. 627 rothen, und wie mit Steinen beſetzten Huthe. Der untere Knollen des Stiels kann innerlich in verſchied⸗ nen Nervenkrankheiten, außerlich bey Geſchwuͤren gute Dienſte leiſten; der Schwamm iſt fuͤr Fliegen und Wanzen ein toͤdtliches Gift, für Menſchen aber ein Opiat, welches feine beraufchende Kraft felbft im Urine derer, die ihn gebraucht — ** äußern ſoll. Auf trocknen Waldwieſen. 1211) A, campeſtris. Champignon. Der Stiel iſt ſtark, und hat einen Ring, der Huth iſt weißlich, und ſchuppig, die Blaͤttchen has ben eine braune Farbe. Ein gewoͤhnlich eßbarer Schwamm, ‚ der auch auf eine eigne Weiſe in verdeckten Miſtbeeten ge⸗ zogen werden kann. Auf Wieſen. 1212) A, fimetarius. Miſtſchwamm, Kid⸗ tenſchwamm. Der Stiel iſt lang und hohl, der Huth zart, glockenfoͤrmig, geſtreift, und mit breiten Blaͤttchen beſetzt, welche dicht bey einander ſtehen, bey der Reife rußig werden, und mit dem Huthe zerfließen. | Diefer Schwamm und feine Berwandten wächft mehrentheils gefelljchaftlich, da gie vorigen einzeln zu ftehen pflegen. Die Dinte, in welche der Huth zerfließt, ſoll zu Tuſche koͤnnen gebraucht werden. Der Geruch iſt meift häßlich, und dumm machend, in andern Schwämmen iſt er ganz eigen, oder wanzenartig, nelfenartig, wie Mehl, Knob⸗ lauch, füßlich u. ſ. w. Auf dee Erde an fetten und — Fe; auch auf faulem Holz. f Nr 2 1213) — Hundert und Ahtes Kapitel. — A. Cantarellus. Pfifferling Aber ſchwamm. Der Schwamm ⸗ hat auf der un⸗ tern Seite ſtatt der dünnen ſcharfen Blaͤttchen gleichfam aufgelaufene Adern. Der Stiel | ‚und die Farbe find nebft dem Verhaͤltniß des Ganzen nach den Arten verſchieden; fo wie übers haupt mehrere hier unter dem linneiſchen Damen angezeigte Schwammarten eigentlich. Hrönungen vorftellen. Es gehören noch zu den Blaͤtter⸗ ſchwaͤmmen als Ordnungen: Die Fettſchwaͤm⸗ ‘ me, die Schildſchwaͤmme, auch die ſchiefſte⸗ henden. Wir bemerken hernach nur noch zwey halbirte. Der gelbe Pfifferling wird gefpeift, er wählt auf Waldwieſen. 1214) A. quereinus. Eichen⸗Blaͤtterſchwamm. Der Schwamm ift eine halbe, Dicke, Forkig le⸗ Derige Scheibe, deren dicke Blaͤttchen ſich ſeitwaͤrts gleichſam zu Irrgaͤngen vereinigen. ;4 » 1215) A. alneus. Birken⸗Blaͤtterſchwamm. Dar halbirte Schwarm ift lederig, und bes ; ſteht aus zertheilten Aeſten, die unten auf jeder Seite mit einem Blättchen eingefaßt, nahe zufammengedrängt, und oben mit einem Fil; verbunden find. Deide Arten wachfen, wie Die mehreſten ihrer Verwandten, an Baͤumen, und ſitzen mit den Durchſchnitte feſt. Nur wenige — Sn BE me feßen fich alfo an. i DCXXXII. BOLETUS. 1216) B. ſubſquamoſus. Schuppiger föchers ſchwamm. Der halbirte oder Eurzgeftielte Schwamm hat auf der untern Seite zellen⸗ foͤrmige Loͤcher, oben iſt er ſchuppig. 1217) ] Familie der Schwaͤume. 629 ı217) B. füaveolens. Wohltiechender töchers ſchwamm. Der halbirte, dicke, korkig fleifchige und weiße Schwamm bat unten ungleiche tiefe Löcher. Beide Arterr wachfen an Bäuinen, der ers ftere hat. einen bocksartigen, der letztere aber, der an Weiden umd zwar im Winter zu wachfen pflegt, hat einen füßlichen Geruch, weswegen ihn die jun⸗ gen appländer anhängen, um ihren Sn ans nehmlicher zu. ſeyn. 12218) B. igniarius. Seuerfchmamm. Der balbirte hofzige Schwamm ift dick, auf dem Rücken ſtufenweis durch Anfage erhöht ‚ unten ei mit den feinften punktformigen Löchern beſetzt. Aus dieſem Schwamm wird durch Klopfen und Beitzen der bekannte Feuerſchwamm verfertigt. Man kann denſelben auch zu andern Dingen, als blos zum Zunder, gebrauchen, auch dieſe Schwamm⸗ art im Großen zur erwaͤhnten Bereitung erziehen. Auf Baͤumen. Der Lerchenſchwamm kommt dieſen nahe, iſt aber zaͤhe, weiß, und ent⸗ haͤlt ein purgirendes Harz. 1219) B. verſicolor. Bunter kochetſchwamm. Der —* lederartige Schwamm iſt duͤnn, unten weiß, mit feinen Löchern, oben iſt er fil⸗ zig, und farbig bandirt. Eine aͤußerſt fhöne, muſchelfoͤrmig wachſende, oben ſammtartige, ſchwarz, braun, violett, oder gruͤn geftreifte Schwammart. | Auf alten BSaumftämmen. 1220) B. luteus. Gelber Pi. Diefer, und der folgende, — * und fleiſchig, jun 630 Hundert und achtes Kapitel. ift diefer glatt, fettig, und unten an der durch⸗ gelb, 1221) B. bovinus. Ruhpifs. Die, rdhrige 3 löcherten oder vielmehr — Seite iſt er Seite iſt nicht gelb, wie bey dem vorigen J ſon⸗ dern hat andre Farben. Deide jegt erwähnte Arten wachfen auf Wald, wieſen, und werden wie Morcheln getrocknet und geſpeiſt. Der letztere hat mehrere Abaͤnderungen, und eine davon iſt eigentlich eßbar; eine andre ver⸗ ändert die Farbe des Fleifches.an der Luft; fie wers den beträchtlich groß. Der eigentliche Kuhyilz macht, daß die Kuͤhe, welche ihn freſſen, eine eckel⸗ hafte, und ben dem Gerinnen zaͤhe Milch geben. DCXXXIL. HYDNUM. 1222) H. imbricatum. Scuppiger Stachels ſchwamm. Der Schwamm it geftielt, fleis fig, und bat einen runden oben khuppigen | uth. Ä MWäcft in Nadelhoͤlzern, und wird in Ita⸗ lien gefpeift. ’ | 1223) H. aurifealpium. Hprlöffelfbrmiger Stachelſchwamm. Der Schwarm iſt geftielt, bat aber doch einen halbirten Huth. 0 Erwädft in Nadelhoͤlzern vorzüglich auf den Zapfen felbft. . 1224) H. repandum. Yusgefehmweifter Sta heffehwamm. Der Schwamm ift fleifchig, unfoͤrmlich, umgekehrt Eonifch , und weißlich. Er wächft halb in der Erde der Yladels | bölzer verfteckt, und ift eßbar. 1225) H.parafiticom. Halbirter Stachel ſchwamm. Diefer Schwamm iſt halbirt, und ſitzt ſeitwaͤrts an Vanmen— | be Familie der Schwamme, 631 1226) H. coralloideum. Korallformiger Stachelſchwamm. Der Schwamm ift viel- aͤſtig, die Enden der Aefte haben unten einen ee von Stacheln ohne einen merklichen uth. Eine fonderbar gebildete Art, die an faulem Holz in dumpfigen Dee z. D. in Gräbern, ge⸗ funden wird. TREE PHALETS. 1227) P. acaulis. Stiellofer Morchelſchwamm. Der Schwamm beſteht aus einem rundlichen, oben erhabenen, braunen, unten weißen und mit mehren Stielen oder Wurzeln befeftigten Polſter. 1228) P. eſculentus. Gemeine Morchel. Der Schwamm hat einen Stiel, mit einem “ Eonifchen, außen neßartig gerunzelten Huthe. Eine befannte eßbare Schwammart, wovon man vorzüglich noch eine Abaͤnderung, die Spitz⸗ morchel, unterfcheidet. Sie wächft im Frühjahr in fandigen alten Waͤldern, vorzüglich we Ale gelegen hat. \ 1229) P. volvatus. (impudicur L.) Si mordel. Der Schwamm hat einen großen, langen und ftarken Stiel, der fi) aus einem Eye erhebt, und einen Fonifchen,, ‚oben meh⸗ rentheils offnen , durchbohrten, neßartig gefal⸗ teten Huth. Mit Gewalt zerſprengt dieſer Schwamm ſein Ey, giebt einen haͤßlichen beſchwerenden Geruch von ſich, und läßt zulegt einen grünlichen Schleim von der Oberfläche des Huthes herabfließen, mwelcher.die Saamen enthält. Das gemeine Volk bedient ſich des noch. im Eye getrockneten Schwammes, als , Ne - eines — — 4 — 632 Hundert und achtes Kapilel. eines aphrodiſiſchen Mittels; iſt kei treißend | mw ‚gefährlich. J Jg ſchattigen waldern 5 —* * DCXXXVI PEZIZA. a. | 1230)‘ P. lentifera. Linſenſchwamm. Im Grunde des becherfoͤrmigen, und im Anfang | mit einer Haut verfchloßnen Schwammes fies gen rundliche ‚ platte, bewurzelte Körperchen, 4 die zu aͤhnlichen Schwaͤmmen erwachſen. Mehrere Arten gehoͤren hierher, und unter⸗ ſcheiden ſich vorzüglich durch das Lebendiggebaͤhren, weniger durch die Haut, die auch * andern Arten dieſer Gattung bemerkt wird. Auf verfaulten Holzſtuͤcken und Reifen. 1231) P. aurieula. Ohrſchwamm, Judas⸗ öhrehen.: Der Schwamm iſt ungeſtielt, ſo wie die folgenden, von wachsartiger oder knorplicher Subſtanz, unregelmaͤßig gebildet, und hat einwaͤrts gebogene Ränder. | Man hat diefen ——— nur aͤußerlich als ein ftärfendes Mittel bey Schwächen der Augen und des Gaumes gebrauht. | Auf alten Baumen, 1232) P. feutellata. Schildfoͤrmiger Secer⸗ ſchwamm. Er iſt ſtiellos die Haare der un⸗ tern Seite ſtehen am Rande wie Framen hervor. Man bemerkt mehrere Abaͤnderungen, ſowol in Anſehung der Farbe als des Wohnorts, welcher auf der Erde, auf Baͤumen, faulen Haſelnußkaͤtz⸗ chen u, f. w. vorkommt. | 1233) P. brunnea. Praunmehliger Bacher ſchwamm. Er ift ſtiellos, — J— Familie der Schwaͤmme. 633 faftig, Mr zelligem Fleiſche, oben ſchwarz, außen braun, runzlich, und mehlig. | Diefe vier Arten bezeichnen überhaupt, oder als Benfpiele, die Ordnungen der Becherſchwaͤmme. Die legten drey haben noch viele geftielte und ftiels lofe DBerwandten,' von mannigfaltiger Geſtalt. Diefer wächft vorzüglich auf Buchen, | EICHE, CEAVARTA, a. © 1234) C. piftillaris. Einfacher Keulens ſchwamm. Ein Feulenfürmiger, ganz einfacher Schwamm. BER | Er wählt auf der Erde, es giebt ſowol Abs änderungen, als Nebenarten, von verſchiedner Farbe, 1235) C. militaris. Kriegsfeulenfchwanm. Der Schwamm trägt am Ende des. Stiels ein eignes faamentragendes Köpfchen, dag zaͤ—⸗ fig iſt. Er waͤchſt auf Inſektenaͤſern. 1236) C. faftigiata. Bocksbart, Ziegenbart., Der Schwamm ift vielfach bufchig zertheilt, mit gleichhohen Yeften, welche gedrängt ftehen, und an den Enden ftumpf find. Er wächft in Wäldern auf der Erde, und it eßbar, = POT. | - DCXXXVII. SPHAERIA. 2237) 8. Hypoxilon. Gewenformiger Wars zenſchwamm. Der Schwamm ift Aflig, am - Grunde rauh, denn wärzig, ſchwarz; an den ‚Enden der Hefte weiß und bepudert. 1238) S. digitata. . Stumpffeulenformiger Warzenſchwamm. Der Schwanm if fehmarz, warzig, Dick und ſtumpf; entweder keulenfoͤr⸗ mig, einfach, und aflig, oder wie eine Cruſte ausgebreitet, a | Bir? N > Arts | Beide Bun 7 6 34 Pe und achtes PR Beide auf faulem Holze wachfende Arten ai i gen den Uebergang der Keulenſchwamm⸗ zu dieſer a: merfwürdigen Gattung. 1239) S. pundata, Becherfbrmiger Warzen ’ ſchwamm. Der Schwamm ift Eräufelfürmig, „weiß, oben geftust, und mit ſchwarzen Punk» ten, oder Deffnungen der Saamenzellen befegt, 1240) 8. pertufa. Flechtenfoͤrmiger Bars zenfchwamm. Stellt eine ſchorfige Flechte vor, deren Warzen Dicht bey einander ſtehen, und 4 oben durchbohrt find, Die vorige Art, welche auf Pferdemiſt waͤchſt, gleicht einem Becherſchwamm, die letztere, welche Steine und Baͤume übergieht r * ſchor⸗ figen Flechte. | 1241) S. epiphylla. Blatt ⸗ Warenſchwomm. Die Schwaͤmmchen beſtehen aus Huͤgelchen, die inwendig zellig find, und oben von dem her⸗ vorgedrückten Saamenteige gekrönt werden, , Hierher gehören mehrere Arten, die £heils auf der: Unterfeite lebendiger Blätter, theils auf Zweigen, aber immer unter der Öberhaut ſitzen. Sie ſcheinen gleichfam, ſo wie die Eingeweidewuͤr⸗ mer den Thieren, diefen Gewächfen angebohren zu Zu a 0 a, a feyn, denn fie wachfen erſt unter der ‚Haut, und zerfprengen fie nachher mehr oder weriiger. Man hat auch Arten diefer Gattung, wo die Saamen« zellen zwar nahe an einander ftehen, wo aber doch jede einen eignen Schwamm bildet, wie bey den folgenden. DCXXXIX. CLATHRUS, » 1242) C. cäncellatus. Gitterſchwamm. Einer der ſonderbarſten Schwaͤmme, der, nachdem das aͤußere Ey zerplatzt, und die en Ä; vr. Familie der Schwaͤmme. 635 _ Saamenmaffe zerfloffen ift, einen eyformigen, hoh⸗ fen, gitterartig durchbrochnen, ftiellofen Körper vorftelle. Er waͤchſt auf feuchten Stellen in ge mäßigten Erdſtrichen. er DCXL. LYCOPERDON. 5 1243) L. Tuber. Trüffel. Der Schwamm iſt rundlich, ganz mit pyramidalifchen Zacken beſetzt, inwendig feft. Die Truͤffeln wachſen vorzuͤglich in lockern fandigem Boden, in Wäldern, die nicht allzus Dicht find, unter. der Erde, oft in der Nähe ver Bäume, und ohne andere Pflanzen neben fich zu haben. Mit dem Alter werden fie inwendig adrig. Eine Wurzel bemerft man nicht. Sie haben einen ftarfen urinöfen Geruch, daher fie mit Schweinen oder Hunden aufgefucht werden fonnen. Sie wers den als Leckerbiſſen gefpeift, follen, wie die folgende Art, aphrodififh, und, in großer Menge genoffen, eben fo gefährlich feyn. | 1244) L. cervinum. Hirſchtruͤffel. Der Schwamm iſt rundlich, und außen etwas raub, inwendig feit, außer in der Mitte, welche Staub enthält. / | Er waͤchſt Halb unter der Erde, wird wegen des ftarfen Öeruches vom Wilde ausgegraben; die Landleute trocknen ihn auch zu einem aphropififchen - Mittel fürs Dich. 1245) L. Bovifta, Boviſt. Der Schwamm - ift jtiellos, oder hat nur einen kurzen und flars Een Stiel; er bricht oben auf eine irreguläre Weiſe auf, und verfhütfer den Staub, der in der wolligen Höhle liegt. ‚ Man glaubt, daß der zarte Staub, der bey einem leichten Stoß wie eine Wolte herausfährt, den Augen fchadlich fe. Ihn umd die Saamens u. wolle - A 2 636 Hundert und achtes Kapitel. wolle hot man als blutſtillende aͤußerliche Mittel ger ruͤhwe, wie den Feuerſchwamm.⸗ Sehr viele Ar⸗ ten gehoͤren zu den Boviſten, welche an der Erde, oder auf faulem Holze wachfen. N 1246) L. pedunculatum, Geſtielter Staub⸗ ſchwamm. Der ſtarke, aber verlaͤngerte Stiel traͤgt ein rundes Koͤpfchen, das ſich oben mit einer kurzen roͤhrenfoͤrmigen Mündung oͤffnet. 1247) L. Carpobolus. Kugelwerfer. Der Schwamm liegt in einem Eye, dieſes ſpaltet fich am Scheitel in mehrere Lappen, und wird zu einer umgekehrten Glocke; feine innere Haut ſondert fich ab, erhebt ſich, und fchnellt bey ie rer Umkehrung das Schwarnmfügelchen weg, das im Grunde der Glocke lag. Er waͤchſt auf faulem Holze. J Man hat noch mehrere Arten, die mit einem ſternfoͤrmig geſpaltnen Eye verſehen ſind, welches ſich ausbreitet, oder die innere Haut als einen zwei⸗ * ten Stern in die Hoͤhe treibt. N 1248) L. epiphyllum, epidendron etc, Blatt⸗ und Baum + Staubfchwänme. Mehrere Staub» ſchwaͤmme fisen ohne Stiel, 'gleichfam wie breite Warzen auf andern Gewaͤchſen, auf Blättern und Zweigen. Sie zerfallen in Staub, oder in ein bloßes Mehl ie PR, 1249) L. favogineum. Zelliger Staub fhwanm. Viele einzelne Schwaͤmmchen vers einigen fich neben einander, daß gleichfam Bier nenzellen auf dem faulen Holze zurückbleiben, wenn fie den mwolligen Staub verloren haben. Es giebt auch eine wurmförmige Art mit ſol⸗ chen Staube. | * J Bi: ED m ER * Familie der Schwaͤnme. 637 DCXLI. MUCOR. | 1250) M. fphaerocephalus. Kugelföpfiger ‚Schimmel: Das trockne graue Köpfchen zeige beym Zerfallen einen grobmehligen ſchwarzen -Staub. Der Schwamm wächft auf faulem Hole | 1251) M. Embolus. Stempelfoͤrmiger Schimmel. Das mehrentheils längliche Koͤpf⸗ chen verliehrt bey der Reife Die äußere zarte Haut, und den Saamenflaub; die ganze Ges ftalt bfeibt in der Wolle übrig, zwiſchen wel⸗ cher die Saamen lagen. Diefe Schwämme find, wie mehrere Fleine Arten, bis zur völligen Bildung gallerig, worauf fie trocknen, und die Saamen von fich geben. 1252) M. Stemonites. Schlauchſchimmel. Diefe Schwaͤmme find hohle haͤutige Schläus che voll Saamenmehl. Sie wachen wie die vorigen aus faulem Hole ; 1253) M. Mucedo, Gemeiner Schimmel. Der gemeine Schimmel gehört mit zu, diefen Schwänmen, welche auf faftigen und gaͤhren⸗ den Dingen wachfen, und einen faftigen ver» gänglichen Stiel mit einem kleinen Knoͤpfchen tragen. | 1254) M. Pilobolus. Hutwerfer. Der wei⸗ che Stiel ſchwillt nad) und nach am Dberende auf, und wirft, indem er zerplast, den breit | — ſchwarzglaͤnzenden und punktirten Kopf erab. Ein ſonderbarer Schwamm, der auf Pfer⸗ demiſt waͤchſt. Vielleicht geſellt ihn das Koͤpfchen auch zu den Warzenſchwaͤmmen. HUB 638 Hundert und neuntes Kapitel, EEE Sundert und neuntes Kapitel, Samilie der Staub: und Faſergewaͤchſe ). | $. 660. | Kennzeichen und Gattungen, Wi kommen mit derſelben zum Ende der vegeta⸗ biliſchen Geſtalten, die bey den Aftermooſen und Schwaͤmmen ſchon ganz von dem Gewoͤhnlichen ab⸗ weichen, und hier ſo ſehr vereinfacht werden, daß fie nicht viel mehr als Linien und Faden, oder Staub und Punfte vorftellen. Zuweilen ift beides mit einander verbunden. Die Hortpflanzung fcheint bey den meiften hoͤchſt einfach, und.eine bloße Fort- fesung, ohne Unterbrechung und befondere Anftals ten zu ſeyn. Gehoͤrig find diefe Gewaͤchſe noch) gar , nicht unterfucht, und es wäre auch Feine leichte Un; a Man nimmt nur zwey Gattungen ; ich muß geftehen, daß mir die raͤthſelhaften Sorallmoofe zum Gewächsreich, und ‚hierher zu ger i horen fcheinen. | PDCXLII. Byfas. Staub» und Safergewäche. Byſſus. Die ſtaub⸗ oder haarformigen Ber getationen auf dem Trocknen, oder in. der h freyen Luft werden hierunter verflanden. | | DCXLIN. Conferva. Waſſerfaden. Die Ges wächfe leben unterm Waſſer, und find blos fadig. DCALIV. — Rorallmoos. Dieſe Ge⸗ — waͤchſe leben unterm Meerwaſſer, blos geglie⸗ e) Byfli, Fig. 791. 794. d i j N) Familie der Staub u. Foſergewaͤchſe. 639 gegliedert, und haben eine Falfige Rinde, wie die Hornkorallen. | EN, 068. MWerfwürdige Arten. DCXLI, BYSSUS, 1255) B. Afpergillus. Büfchelformiger Byſ⸗ fus. Die Fäden find am Eopffürmigen oder ges theilten Ende mit großen Saamenförnern bes fest. Sie wachfen auf faulenden verdorbnen Dingen; die Fopfformigen haben Aehnlichkeit mit dem Schimmel. 1256) B. feptica, Freſſender Byſſus. Be⸗ ſteht aus weichen, gedrängten parallelen, zer» brechlichen Faſern; wächft an dumpfigen Oertern, und verwüftet das ftärffte Holjwerf wie Durch eine Agende Kraft. 1257) B. velutina. Tapetenbyffus. Gruͤne, - fmaragdfarbene, glatte Faden liegen auf der Er⸗ de, als wenn fie damit überfponnen wäre. 1258) B. antiquitatis. Alterthumsbyſſus. Die alten Gebäude und Steine werden mit einem ſchwarzen vegetabilifchen Pulver überzor gen, fo wie manche Baumrinden mit einem milch⸗ weiffen (B. lactea.) 1259) B. Jolithus. Veilchenbyſſus Am Fäls tern Europa wächft in fchattigen Wäldern auf den Steinen, die vor einem oder etlichen Jahr ren an die buft famen, ein rothes Pulver, Das nach Beilchen riecht. 1260) B, candelaris. tichtbnffus. In allen Meltgegenden findet man dies gelbe vegetabilis ſche Pulver auf Holz und Baumtinden, in eie ner feuchten und Dumpfigen Luft, Es färbt gelb. SR DCKLII. 640 Hundert und neuntes Kapitel, ug >... »DCXLII. CONFERVA. | —— C. rivularis. Bad)» afferfaben. Die Fäden find einfach fehr lang und unegliedert, 1262) C. bullofa. Blaſiger Wafferfaden. Die Fäden find aͤſtig, weich und ihr Gewebe „ fließt £uftblafen ein. Beide Arten find, nebft der folgenden, grün, und wachfen in füßen Waͤſſern, legtere mehr in ruhigen; fie geben im Sonnenſcheine fehr häufig dephlogiſtiſirte Luft. 1263) C. reticulata. Netzartiger Waſſerfa⸗ den. Die Fäden vereinigen ſich netzartig. 1264) C. gelatinofa, Galleriger Wafferfaden. "Die Außerft feinen Fäden bitden Fugelförmige Büfchel, die an andre ähnliche angereiht, froſch⸗ laichförmige Schnuren bilden, die ebenfalls ur⸗ ſpruͤnglich aus_einem Mittelpunkte ausgehen, mit dem fie an Steine oder Reiſer befeftigt find, Die Farbe iſt verfchieden und zum Theil veraͤn⸗ derlich. Man findet dies fonderbare Geſchopf nur in den klaͤrſten Quellen. 126 5) ( C. Aegagropila. Rugelartiger Waſſer⸗ * faden. Die gegliederten und aͤußerſt aͤſtigen Fäden, gehen aus einem Mittelpunkt, ftehen “ gedrängt an einander, und bilden Ballen. Woaͤchſt in fehmedifchen Gümpfen. Man hat auch einige Arten diefer Gattung, die im Meere vorkommen; und faft alle find, nur nicht fies” bloße Auge, gegliedert. | DCKLIV. CORALLINA. uk 1266) C. Opuntia, Feigenfoͤrmiges Koralk moos. Es it dreptheilig, aus flachen nieren⸗ fürmigen Gliedern ab ee: | 1267) | —eS——— Familie der Staub: u. Fafergemächfe. 641 1267) C. offieinalis, Dffieinelles Korallmoos. Es iſt Doppelt gefiedert, hat eyfoͤrmige Glieder, wovon die obern ‚zufammengedruckt, die außer ſten aber lanzenfoͤrmig find. Die Korallmoofe zeigen nichts wirklich Thieris fches , und man Fann blos aus der Nehnlichfeit und den Wohnorte fo etwas vorausfegen. Die letztere Art wirft, wahrfcheinlich nur wegen des Geefalzes, ‚gegen die Würmer, fo wie ein gegfiederter Waſſer⸗ faden aus dem Meere (Helminthochorton). | + Hundert und zehntes Kapitel, Vomn Anbau und der Benutzung der — Gewaͤchſe. | N: Anzeige der TRIER Gewächfe, die es ſowol wegen ihres Nutzens als ihrer befondern Eigenfchaften find, hat bereits fo viel Naum eins genommen, daß ich mich senothigt fehe, dieſen Ges genftand noch weit fürzer zu behandeln, als ıch ans fongs wünfehte, und ihm nur auf wenige Paragras phen zufammenzugiehen. Ich behalte mir eine fyr fiematifche und nad) dem Zuſammenhange aller Hauptbemerfungen entworfne Darftellung der Planzenfultue und der Benutzung des Gewaͤchs⸗ reiches auf eine andre Zeit noch) vor. Es war mir ſelbſt nicht erlaubt, die im vorigen angezeigten Ars ten hier unter die allgemeinen Rubriken zu bringen; dieſes ‚mag eine Wiederholung für diejenigen fern, welche gegenwärtiges Bud) bey ihren Anfangsftur dien fo gut als möglich benugen wollen, Saiſch Botanik 2, Th, \ Ss _ ‘8.662. * 542 Hundert und sehntes Kapitel! 7" Ueber den Anbau Der Bewächle., Die nugbaren Gewächle fuchen wir zu unferm- Vortheil zu erziehen, zu gewinuen, zu verbielfältie gen, zu veredeln. „Sum Leben derſelben iſt es aber, noͤthig, den Boden, welcher fie ernährt, umd die Luft, weiche fie umgiebt, fchieflich zu wählen, . oder zu verbeffern. Die Pflanzen, welche wir ers jiehen, erhalten wir aus verſchiedenen Theilen des aͤltern Gewächfes, welche eine. verſchiedne Behandlung erfodern. Haben wir die Pflanzenans fange unter ſchickliche Umftände der tage gebracht, fo muͤſſen wir. ihnen auch andre Beduͤrfniſſe vers ſchaffen, ohne welche erſtere nicht wuͤrkſam ſeyn würden. Wir muͤſſen ihr Leben aufs moͤglichſte und noͤthigſte in Schutz nehmen, und ihm alle Huͤlfe leiſten, die es bedarf. Oft veraͤndern wir zu unſerm Vortheil den Weg der Natur, oder ver⸗ ſchoͤnern dieſelbe, wie wir meinen. Zu einer ge⸗ wiſſen Zeit ihres tebens iſt nun die Pflanze für ung zu einem vorgefegten Zwece brauchbar. Wir müf fen die brauchbaren Theile aufs febicklichfte ſam⸗ meln, und, fo lange es nöthig ift, aufbewahz een. Dies alles zufammen macht, ned) außer der. Benutzung, den Anbau der Gewächfe aus, wobey nur zu merken iff, daß einige Hauptarten von " Gegenden, wegen ihrer gleichbleibenden Umſtaͤn⸗ de, eine eigene Cultur erfodern. Bon dem, mas ich bisher gefagt habe, Fann die folgende Tabelle eine deutlichere Ueberſicht geben. Es iſt zu betrachten; A) Die Auswahl a) und b) die Verbefferung des Bodens. ER B) Die Auswahl und DBerbefferung des Eli mas: a) Wahl des Erdſtrichs und der lage, Re by) Wahl \ ya | Anbau und Benusung der Gewaͤchſe. 643. b) Wahl der Zeit zur gehörigen Entwicfelung; ce) DBermehrung der Wärme und Schuß für Kälte, CODDie Fortpflanzung des Gewächfes : a) durch Saamen, b) durch Keime 2 durch Aeſte, | d) durdy Wurzeln. D) Die Erziehung des Gewaͤchſes a) Waͤſſe⸗ rung, b) Wegraͤumung des Schaͤdlichen von außen, c) oder an der Pflanze ſelbſt; d) Ver⸗ pflanzung, e) Derbefferung der Art, f) Ues bertreibung der Natur, g) Erziehung zu ber fondern Abdichten. E) Das Sammeln und Aufbewahren ; \ der Ss Wurzeln b) des frifchen Krautes und Lau⸗ bes, c) des holzigen und faferigen Stengels, dh) der Blumen, e) der Früchte, f) der Saar men, g) der Säfte. F) Cultur und Benugung befonderer Haupt⸗ oͤrter: a) des Gartens, b) des Ackers und Feldes, c) der Wieſe, d) des Sumpfs, e) des Waldes f) der Bergſeiten. $. 663. | TR Benutzung der Bewächfe. Der Gebrauch der Gewaͤchſe gefchieht nach zwey verſchiednen Nückfichten, nad) ihren Säften, oder nach ihrem Baue. Die Arten derſelben ter . den auch bejondre Anwendungen, die ihnen eigen find. Beide haben auf die Defonomie, und die Arzneyfunde Bezug. Doc) finden wir aud), daß manche Benugungen beides zugleich erfodern, oder daß fie gar. nicht damit im eigentlichen Zuſammen⸗ hange ſtehen. Die Anwendungen wollen wir alſo in ſolche eintheilen, wo es blos auf die Säfte ans fommt (A- C), und ke folche, wo die Rückfichz ten 1: N 2 N } ; | > \ 2 ”ı. }: * 64 — Hundert und zehntes Kapitel. ten gemiſcht find (D-M. In Anſehung ber Anwendung bemerkt man-Gewähfle. 9— A) mit ſchmeckbaren Beſtandtheilen: I) Salzi⸗ ge, U) Saure, Il) Scharfe, IV) Bitere; . VW) Aerbe, VI) Süße, VI) Schleimige. B) mit riechbaren und brennlichen Beftandther Jen: VII) Sette, oͤhlige, IX) Harzige, x) Slüchtig riechende, XI) duͤnnmachen⸗ de — und mit gemifchten Beftandtheilen : X) Balfamifche und Gewuͤrzhafte, XIII) Seifenhafte. Per C) mit Säften, die das. licht befonders zurück werfen: XIV) Särbepflanzen "7 D) Genießbare Gewähfe: XV). Speifeges waͤchſe, XVI) Trankgewächfe, XVII) Fut⸗ tergewächfe. | —— E) Gewaͤchſe zum Schutz und zur, Bedeckung⸗ © OXVIH) Aledungsgewächfe, XIX) Ges waͤchſe zum Bau, und XX) zum Schug der Wohnungen und Güter, = a, F) Gewächfe, welche ſelbſt, oder nach Bearbei« | tung zu Geräthfchaften dienen: XXI) bes reits geformte, XXID) zur Bearbeitung, dienende Gewaͤchſe | | - G) zur Unterhaltungdes Feuers: XXI) Licht» und Senerungsgewächle. 00.05 H) Gewächfe, welche für fich auf den Mens fehen befondre Wirfungen äußern: XXIV) Sehr jcbadliche, XXV) Bartengewächfe. ]) Gewächfe, mit: denen der Menfch willkuͤhrli⸗— “che Begriffe verbunden hat, die nicht mit ih⸗ em Weſen zufammenhängen: XXVI) eilt _ ge Gewaͤchſe. ROHR; L Erklaͤ⸗ — Erflärung der Kupfer des zweyten Theile. f e 1 F.. 401 — 407. gehört zur Samilie der Stein: früchte.. 401. 402. 403. Blüthe, 404. Keldy und Stempel. 405. Ruß und Kern. 406. Eine halbe Nuß. 407. Ein⸗ Kern. F. 408. 409. Feüchte mit ihren Kelchen gekrönt aus der Samilie der Kernfrächte. F. 410 — 415. zur Samilie der ofenarten. 410. Kelch, Staubfäden und Narben. 411. Die Blume mit dem doppelten Kelche. 412. Stempel, 413- J RE. ah 414. i r KR | | Bf —— — — 9 646 eacsder Ruf li. 414. Reiſe —————— mit den Fruͤchten. 415. Eine ſaamenformige Frucht mit ihrem wirklichen Saamen. F. 416 — 423. zur Samilie der Malvenarten. 416, Die Krone mit der Staubfadenroͤhre. 417. 418. Die zwifchen jener Roͤhre liegende narbentras gende, oder fadig zertheilte Stempel, ‚419. Der ge⸗ ſchloßne doppelte Fruchtkelch. 420. Eine Sammlung von einſaamigen Malvenfruͤchten (wie f. 422. und der Saame 423.) um die gemeinfchaftliche Säule 421. | f. 4124 — 433. zur Samilie der Schirmpflanzen. 424 — 426. ganze Bluͤthen. 427. Ein Blumenblatt. 428. 429. Staubgefäße. 430. 431. Stempel. 432. 433. Fruͤchte. |. 434 — 441. zur Samilie der vielſchootigen Gewaͤchſe. 434 — 436, Staub: gefaͤße, das letztere iſt verwelft. 437 — 439. Ka⸗ pſelformige. 440. 441. Saamenfdrmige Fruͤchte. f. 442 — 445. zur Familie der ſaftigen Gewaͤchſe. 442. 443. Blume und Frucht der zweykapslichen. 444. 445." der mehrkapslichen. 5446 — 449. Schnabelfrüchte. f. 450 — 456. zur Familie der N nelkenartigen Gewaͤchſe. 450. die ganze Blume, 451. der Stempel. 452: 453. Blumenblätter, letz⸗ tered gekrönt, "und an den Staubfaͤden a 454. 456. der Länge nach geöffnete Fruͤchte. 455. Ein Saame, f. 457. 458. Blume, und Keldy mie dem Stempel zur Familie der orangeartigen GSewaͤchſe. f 459 — 461. zur Familie der hartheuartigen Ge⸗ waͤchſe. 459. Blumen. . 460. Stempel. 461. Ein Staubfadenbuͤſchel. L 462 — 464, Blume u. j Früchte zur Samilie der rankigen Getoächfe, f.465— 468. zur Samilie der Sranzenblumen. 465. 467. ‚Ganze Blumen, 466. Eine geöffnete Blume. 468. Eine Frucht mit. den Saamen, f. 469 — ATI. zur Familie der Kappenfruͤchte. 469. Blume, ra 70 | er — J pr | Gattänung,de Kupfer. -647 Fruͤchte. 471. Ein Saame. f. 472 — 475. zur Familie der. dreynarbigen Bewächfe. 472. Ein "Stempel. 473. 474. Fruͤchte. 475. Ein Saame. „L. 470. Eine Frucht, 477. ein Saame eines drey⸗ knoͤpfigen Sewaͤchſes. f. 478 —480. zur Samilie Der Weiderigarten., 478 Eine eigentlich ,.. 480. eine uneigentlich hierher gehoͤrige Blume. 479. Stempel Er Kelch. 481 — 484. zur Samilie der Mohn⸗ rauten. 481. Blume. 482. dieſelbe ohne Blaͤtter. —— Staubgefaͤß. 484. Stempel. £. 485 —488. zur Familie der Mohnarten. 485. die, geöffnete Blume. 486. Eine noch zwiſchen dem Kelch verſchloßne Slume. . 487. Ein Stempel mit firahliger Narbe. ‚488. Ein fehootenartiger Stempel. E. ‚489. — 494- zur Familie der Schootengewaͤchſe. 489. Eine nel⸗ kenformige Blume. 490. Ein Blumenblatt. 491. Eine ausgebreitete Blume. 492. Ein aufrechter Kelch. 493. Das Verhaͤltniß der Staubfaͤden, und die Druͤſen. 494. Eine einſaamige Schoote. f. 495 — 502. zur Familie der Zuͤlſenfruͤchte. 495. Die Dnme.. 496. Kelch, Staubfäden. und Stempel. 497. Staubfäden und Stempel, mehr aus einander gelegt. 498. Eine gekruͤmmle, 499. eine getvundene, 500. eine breite, 501. eine dicke zweyfaͤchrige, und 502, eine faamen- foͤrmige, einfaamige Frucht. f. 503. 504. Blume und Feucht zur Samilie der Zuͤlſenbaͤume. f. 505. 5o6. Blume und fpornfürmiges Blumenblatt zur Fa⸗ milie der Diolensrten. f. 507 — 510. zur Samilie ver Örchisarten, 507. Eine Blume mit den Staub- gefaͤßen. 508. Eine ganze Frucht, 509. ‚Eine Feucht — Klappen. 510. Eine Klappe von innen. f. 512. — 513. Blume und Frucht zur Familie der Gewürzarten.. f. 514. 515. zut Familie der drey⸗ blaitrigen Blumen. F 516. Eine Blume, die ſich — Ss 4 noch N 4 J \ | 648 a ek der Rupfer, { noch an die vorigen anſchließt. £ 5 17. 5 18. Damen zur Semilie der hyacinthartigen Gewaͤchſe. f. 5 ER 520. Blumen zur Samilie der tulpenartigen Bra. f. 521. Blume, 522. Stempel und Staubfäden der Schneelilien. f. 523 — 526. zur Samilie der Schwerdlilien. 523. Eine Blume. 524. 52 * Rarben. 526. Eine Frucht. £. 527. Eine Blu aus der Samilie der Barrenlilien, 528. der lilien, 529. der Sternlilien. f. 530. — 531. ein Stengel, 532. eine Frucht aus der Familie der Sabadillarten. f. 5333 — 538. zur Samilie der Graslilien. 533. Eine Blüthe. 534. 536. Stem⸗ pel. 537. 538. Fruͤchte. f. 539 — 547. zur Fa⸗ milie dee Graͤſer. 539 — 541. Game Blüthen, 542. eine eimelne, 543. beive Speken. 544. 546. Stempel. 547. Ein Staubgefäß. f. 5.48 — 551. zur Samilie der Binfengräfer. 548. Mehrere Blüthen. 549» Eine einzelne, 550. Die Geſchlechts⸗ theile. 551. Saamenförmige Früchte. 552 — 555. zur Samilie dee Kolbenpflanzen. 552. Die männliche, 3353. die weibliche Bluͤthe. 554. Die Feucht. 555. Zwey übereinanderftehende Kolben, die . obere männlich, die untere mweiblih. A. 556. 557. ' Blüthen und Fruchtkolben zur Samilie der Pfefferpflan: sen. SL. 558 — 563. zur Samilie der Taxarten. 558. 559. 562. Die gehäuften männlichen Blüthen, 560. Eine einzelne von 559. — f. 561, eine beeren- arfige, und 563. eine mußartige, ebenfalls einzelne, aber in einem faftigen Kelche liegende Frucht. f. 564 — 583. zur Samilie der Bäschenbäume. 564. männliche, 565. weibliche Blüthen, 566. ein Stempel, 567. 568. Fruͤchte, und 569. Saamen, der Gattungen mit zweyklappigen Früchten, 570,571, die kronenartigen unter einer zufanıntengefeßten Scyuppe vu | Erklärung der Kupfer, 649 liegenden Bluͤthen, und dieſe Schuppe felbfl. 572. Eine kronenartige Bluͤthe. 573. Ein Stempel diefer Ab ‚ theilung. 574. Ein Kaͤtzchen mit Kelchblüthen, 575. Eine folche Kelhblüthe, 576. 581. Dahin ge: hörige einfache oder doppelte, zwiſchen dem Kelche lie⸗ gende, nußartige Früchte. 580. Eine freye nußartige cht, 577: dahingehörige männliche Blüthen, 578: 579. und’ Stempel. 582. 583. Saamenförs mige, geflügelte Fruͤchte. F. 584 — 588. zur Fa⸗ milie der rauchblättrigen Gewächfe. 584 — 586. männliche Blüthen, 588. weibliche; 587. ein Stem⸗ pel. 2.589. 590. Blumen zur Samilie der Ballbluͤ⸗ then. f. 591 — 594. zur Samilie der Strohblu⸗ men. 591. Eine Blüthe. 592 — 594. Fruͤchte. f. 595 — 604. zur Familie der Ampferarten. 595. Eine Bluͤthe. ‘596. 597. Stempel. 598.599. Fruͤchte in dem Kelche. 600. Eine Frucht außer der: felben. 601. 603. Zmweygrifflihe Stempel. 602, 604. Zufammengedrücte und dreyedige Krüchte von denfelben. 605 — 608. Blumen und Früchte, die mit den vorigen verwandt zu ſeyn ſcheinen. f. 609 — 614. zur Samilie der Wafferpflansen. 609. 610. Waſſerlinſen. 611. Die Bluͤthe der Wafferlinfe. 612, Ein blühender Zweig der Zannichellie. 613. Ein Zweig des Armleuchters, und 614. feine Blüthe, ver größer. 615 — 622. zur Samilie der feharfblättri- gen Gewaͤchſe. 615. Blume, 616. 617. Stempel. 618. Reifende Früchte. 619. Frucht. 620, Saame. 621.622. Staubgefäße. 623 — 630 zur Samilie der Ouirlblumen. 623. Blume. 624. Stempel. 625. Drüfe mit den Fruchtknoten. 626, Fruͤchte im Kelcherunde. 627. 628. Stand der Staubfaͤden. 629. 630. Bildung derfelben. 631 —637. zur Fa⸗ milie der Larvenblumen. 631, Eine geöffnete Blume, Ss 5 632: BR: rklaͤrung der Kupfer. u 1 632.633: Stempel. 634. Eine ganze Frucht. FR | 636. Durchſchnittene Fruͤchte. .637- Bildung der Staubgefäße. 638 — 642: zur Sarmilie der. Teil ‚Leäuter. 638. Stempel. 639. Blume. 640 a 642. Geoͤffnete Früchte. 643 — 649. zur. ‚Smilie der Bewächfe mit gedrehten Blumen. ” 643 — 64. 5 Blumen. , 646. Stempel. 647. Früchte. 648. | 649. Saamen. 650 — 654. zur Familie * Jes⸗ minarten. 650. Blume. 6512. — 653. Staubger fiße. 654. Stempel. 655.—659. zur Familie der Enzianarten. 655. 656. Stempel. 657 658. Blu⸗ men. 659. Eine zerſchnittne Frucht. 660 ⸗666. ur Familie der Windenarten. 660. Blume. 661. Stempel. 662 — 666. Ganze und geöffnete Früchte, 667 — 670. zur Zamilie der Schläffelblumen. 667. Blume. 668. Kelch. 669. Stempel. 670. Saas men auf ihrem Boden. 671 — 676. zur nilie der Jalappenarten. 671. Blume. 672. Ganze und geöff- nete Frucht. 674. Saame. 675. Stempel, - 676. Frucht im Kelchgrunde, 677 — 678: Blume und Stempel zur Samilie der Zolderarten. 679 — 683. ; zur Familie der Labkraͤuter. 679. Blumen. 680. Stem- f pel. 681.682. Fruͤchte. 683. Saame. 684 — 690. h zur Samilie der zweybörnigen Gewaͤchſe. 684. 685. Blumen. 686. 687. Geſchlechtstheile. 688. 689. Staubgefaͤße. 690. Stempel. ————— zur Familie der kuͤrbisartigen Gewaͤchſe. 691. Blume. 692. 693. Einzelne, 694. verwachsne Staubgefaͤße. } 695. Stempel. 696. Kelch umd Sefchlechtstheile zur Familie der Glockenblumen. 697 — 701. zur Fa⸗ milie der Salatblumen. 697 — 699. Blümchen. 700. Ein aufgeſchlitztes Biiimchen, 701, Ein F Stempel. 702. 703. Blümchen. zur Semilie | der — 704. 205: zur Familie der “en a‘! 2 I) Sp wa Erklärung der Kupfer, 651 benbfumen. 706. 707. zur Samilie der Strahlblu⸗ men. 708— 710. zur Samilie der Gcabiofen, 708. 709. Blümchen. 710. Frucht. 711 — 728. zur Samt lie der Farrnkraͤuter. 711. Die Aehre, 712.713. eins zelne Schüppchen, 714 — 716. Öefchlechtötheile, und 717. ein Staubfaden vom Schaftheu. 718 — 720. Blaͤtter mit Feuchtbäufchen. 721. Ein Sruchthaufen. ‚722 — 724. Einzelne Früchte. 725. Saamen. 726. männliche Theile. E27 Faft ganz fruchttragende vers ſchmaͤlerte Blätter.- 728. Blos fruchttragende Aehren. 629 — 739. zur Samilie der WToofe. . 729 — 731. Ganze Moofe, mehrentheild mit Sruchtfappen. 732. Eine weiblihe, 733. eine männliche Blüthe, beide mit Saftfüden. 734: 735. Früchte ohne Deckel. 736. Ein Seuchtdedel. 737. Moosfaamen. 738. 739. Keimende Moospflaͤnzchen. 740 — 755. zur Samilie der Lebermoofe, 740. Eine weibliche Blüs ‚the. 747. Ein männlicher Theil. 742. Ein Blatt mit einer geöffneten Frucht. 743. Eine andere Frucht. 744. Ein Saame. 745. Elaftifche Faden. 746. Ein feimender Saame. 747 — 749. Männliche Blüs then. 750. 751. Weibliche‘, zum Theil mit Saftfäs den. 7352. Eine geöffnete Frucht. 753. Beide Ges ſchlechtstheile auf einem Blattſtuͤckk. 754. Eine Frucht. 755. Ihr Saame, mit einer elaftifchen Klammer. 756 — 763. zur Samilie der Aftermoofe. 756. 760. Männliche und weibliche Theile. 757. 758. 762. Weibliche Theile. 7063. Saame. 759. 761. Männliche Blüthen. 764 — 790. zur Samilie der Shwänme 7064. Ein annoch uunten mit einer Haut verdeckter Blätterfchwanmm. 765. derfelbe zerfchnitten. 766. Saamenftaub eines Blaͤtterſchwamms. 767. Ein Stüf vom faamentragenden Blaͤtchen. 768. Die er a männliche Haut ; vergrößert, 769. Ein «nr Löcher: f x Te, 652 Erklaͤrung der — Vbhheeſhwanm mit der noch etwas ee Han. 770. 771. Halbirte Schwamme® 772. Ein Sta; chelſchwamm. 773 —778. Becherſchwaͤmme. 79 — 781. Keulenſchwaͤmme. 782. 783. Warzen: - wänme 784 — 788. Staubſchwaͤmme. "486. 7 "790. Schimmelfhwamme. 791 — 794. zut Samiz lie der Staub = und Safergewächfe. 791.793. Schim⸗ j melförmige Staubgewaͤchſe. 792. Wafferfäden. ” 794. Korallmoos. : ————— x Ve — ee 9 1 * 4J * f „ h 4 4 — Erfes Regiſter. 4. ——— 451. 458. Acer 131. 133. 134. Achillaea 565. 576. Achras 248.251. Aconitum 79. 84. Acorus 324. 325. Acroftichum 586. 591. Actaea 152. 153. Adanfonia 40. 41. Adianthum 587- 594. Adonis 80. 9r. 92. Adoxa 394. 410. ‚Aegopodium 54. 73: Aefculus ı3t. 132. Aethufa 51. 75: . Agaricus 624. 625. Agave 262. 263. “Aggregatae 581. Agrimonia 27. 37. Agroltemma 109. 112. Agroftis 01. 310. Aira 302. 316. =: Ajuga 427-439. Alcea 4r. 46. Algae 612. Alchemilla 28. 37: Alifma 243. 24% Alliaceae 280. Allium 28r. 282. Aloe 262. 263. Alopecurus 300. 308. Alline 109. 114. ‚ Althaea 41. 47» Amarambi 370. r Amaranthus 371. 372. Amaryliis 276. 277. Amentaceae 339. = Ammi 53. 66. Amomum 227. 229. Amygdalus 2. 8. Amyris 177. 150, Anacardium 135. 138. Anagallides. 493. Anagallis 494. 498. Anchuſa 416. 420. Anemone.8o: 87- 89. Anethum 51.59. | Andropogon 30T. 312. Angelica ‚52. 62. Annona 230. 260. Anthemis 565. 578. Anthericum 231. 283. Anthoceros 610: 612. “ Anthyllis 186. 198. Antlioxanthum 300-306. ‘, Antirrhinum 450. 454 Apium 54 72. | Apoceynum 480: 482: Aquilegia 79. 83. Arbutus 509. 510. Arctium 546. 352. ' ' Areca 237.238. Argemone 153. 157. Arillarae 98, Ariſtolochia 526. Arnica 564.570. Artemifia —* 558. Artocarpus 389. 395. Arundo 302 317. Arum 326.'327. Ah- * Erſtes Reale © Aſarum 392. 407. Aſclepias 480. 482. Aſparagus 262. 266. Alperifoliae 413. ı Afperugo 415. 419. Afperula 305. 508. Afphödelus 28r. 285 Afplenium 586. 592. Aiter 564. 568. Aftragalus 187: 205. Aftrantia 51. 57- Athamanta 53. 67. 68. Atriplea 365. 366. Atropa 470. 474: Avena 302. 320. B. Baccharis 554. 557. Ballota 426. 434. Bafella 394. 412. Beilis 565. 5796) Berberis 248. 251. Beta 365. 368. Betonica 426. 435. Betula 34T. 349. Bisornes 509. Bidens 555. 562. Bignonia 452. 461. Bixa 137. 148. Blaſia 612. 613. ‘ Blitum 364. 365. Boletus 624. 628. Bombax 40. 42. Boraflus 237. 239% Borrago 415. 417- Braflica 163. 169-171. Briza 502. 316. Bromeliä 246. 247. Bromuüs 302. 319. Bryonia 516, Bryum 599. 605. Bubon 5. 70. Bunium 53. 67. Buphtbalmum 3653. 574° Bupleurum 52, 68: Butomus 243. 244.- Buxbaumia 599. 608. 8 Byfh 6383. Byſſus 638. 639. A | Ne — —— — Caetus 127-129. Caducae I5L. | Caefalpinia 210. 21% Calamariae 323. Calamus 249. 255. Calcararae. 217. Calendula 566. 579. | Calla 326: 328. | Callitriche 384. 386 ol Caltha 79. 85. | Calycanthemae 148. hi Cambogia 176. 179. Campanula 521. 5322. Campanulatae 521. ten, Camphorofma 393. 18 Canella 119. 121. —— Can. 227. 228. Cannabis 350. 357. Capitatae 545. Capparis 176..180. > Capficum 469. 474- Cardamine 163. 173. Carduus 546: 550. Carex 293- 295. x Carica 391. 401. 0 Carlina 547. 553 Carpinus 340. 340% Carum 54. 72. Carthamus 546. 551 Caryophylleae 107... .. — 176. sr | | Br Regiſter. Caſſia a1o. 213. Caſſine 136. 143. Caſſyta 394: 413. Cafuarina 389. 396. Cecropia 390. 398. Celaftrus 98. 99. Celofia 371. 372. Cenchrus 302. 314. Centaurea 316. 547. _ Ceraftium 109. 112. Ceratoniz 210. 216. Cereis zıo. 211. Cerinthe 415. 416. Chaerophyllum 52. 65. Chamaerops 237. 238. Chara 384. 385. Cheiranthus 162. 168. Chelidonium 155. 156. Chenopodiom 305. 306, Chondrilla 538. 54 Chryfanthemum 265, 575: Cicer 185. 194 Cichoreum 539. 544- Cicuta 54.71. Ciliatae 103. Cimicifuga 132. 133. u Cinchona 526. 532. Ciflampelos 250. 558. Ciftus 136. 142. Citrus 119. 120. Clathrus 625. 634. Clavaria 624. 633. Clematis 80. $5. 86. 87. Clinopodium 428. 444. Cnicus 546. 552. Cochlearia 162. 164. 165. Cocos 237. 240. Coffea 486. 487. Coix 300. 303. Colchicum 27r. 273. riesen 427. 4420 Comarum 27.34 Commelina 244. 215. Conferva 638. 640. Coniferae 333. ‚Covium 54. 74 Contortae. 478 Convallaria 262. 265. Convolvulus 494. Copaifera 177. 181. Corallına 638. 640. Cordia 526. 530. Coreopfis 564. 567. Coriandrum 55-7 Cornus 176. 178: Coronilla 286. 203. Corylus 34.349- Corypha 237. 240. Coitus 227. 229... Crataegus 13. 19. 20. Crefcentia 452. 46% Crithmum 53. 69. Crocus 271:-272. Croton 391. 40I.- Cucubalus 108. 111. Cucumis 510. 518. Eucurbita 516. 519. Cucurbizaceae 515. Cuminum 33. 67. Cupreflus 334. 338 Cufcuta 304. 412. Cyclamen 494. 497 _ Cynanchum 479. 48T» Cynara 546. 551. ° Cynogloflum 416. 420. Cynomorium 390. 398. C\nofurus 300. 308. Cyperus 292. 293. Cypripedium 222. 225. Cytinus 393. 407. Cytifus 185. 195. 655 Ccolntea 185. N 656. 4 D. L u aetylis 30T. Marti 3 20%. ATE: Datura’ 470. 477. Dsueus 3r. 56... Deiphinium‘ 79. 83. Drac ocephalum 428. 443. Dianthus 208° 109. 110. Diftamnus 137. 146. Disiralis 451. 459. Dillenia“137. 147. Dionaea 105. 100. Diofcorea 249. 256. Di; facus 582. Dife oideae 55+ Dolichos 184. 192. Doronieum 565: 573: Dorftenia 357. 361. Drab-æ 102. 16 66. Dracaena 262. 265. Drofera 105. 106. Drupiferae 1. ‘E. Echinops 546. 547. Echivm 416, 422. Elaeagnus 393. 407. Elais 238: 241. Eivel: 624. Elymus 300. 307. Enfarae, 271. Epidendrum 222. 225. Epilobium 149. 150. Equiſetum 586. 588. Erica 510. 512. Erigeron 564. 57F- Eriophorum 293. 295. Erithronium 281. 287: Ervum 185. 192. Eryngium 50. 55. Erylimum 163. 172. Ko Regiten. — uphraſia 450. 457 · ‚ Excoecaria 391. 399. ‚ Fagus 34.' 352 Eupatprium — Euphorbia 392. 40 son Evonymus 9. .... — 3 #0 ? # a E Ferula 51.59. Feftuca 302. 318. Ficus 357: 361. .:. Filices 5853. — Fimbriatae 126. 7 Be Fontinalis 599. 608. Fragaria 27. 33- — Fraxinus 342. 353. Fritiliaria 267. 209. Fucus 613. 619, Fumaria 155. _ er * Fungi 622. 2 Galega 185.196. Galeopfis 425. 432, Galium 505. 806 Genifta 187. 206. Gentiana 490. 491. Gentianae 490. -» * Geranium 100. 101-103. Geum 27. 36. 3% Gladiolus 272. 275. Glecoma 427; 439. Gleditfia 210.214. Globularia 581. 582. Glycine 187. 2 * Giycyrrhica 18 198. Gnaphalium 554. 555. Gomphrena 371. u Goſſypium 40. 42. IM Gramina 298. | — — Erſtes Regiſter. Gratiola 451. 460. Guajacum 137. 145. Guilandina 210. 211. H. | Haemanthus 28r. 282. ‘Haematoxylon 136. 144. Hedera 124. 125. 126. Hedyſarum 186. 204. Helenium 564. 567. Helianthus 565. 573. Heliconia 228. 231. Heliotropium 415. 418, Helleborus 79. 81. 32. Hemerocallis 276. 278. Hepaticae 609. Heracleum 51. 57. Herniaria 365. 369. ‚ Hefperideae 118. | Hefperis 163. 168. Hibifcus 40. 43-45. Hieracium 538. 540. Hippomane 391. 399, Hippopha@ 394. 409. Hippuris 384. 385. Holcus 302. 315. Hordeutn 300, 306. Humulus 336. 358. Hyacinthinae 261. Hyacinthus 262. 264. Hydnum 624. 630. | Hymenea 210, 211. Hyofcyamus 469. 474. Hyperica 115. Hypericum 115-117. ‚ Hypnum. 599. 607. Hypochaeris 539. 544. - ‚Hyflopus 427. 438. 4. Jatione 522. 524. - | PER ” Fa/mina 183. N Batfch Botanik 2, Th, 657 Jafminum 486. 488. Jatropha 391. 400. lberis 162. 165. Jgnatia 526. 53r. llex 525. 529, lllieium 250. 258. Impatiens 217. 219, Imperatoria 51. 61. Indigofera 185. 197. Inula 564. 569. Inundarae 383. Iris 272. 273. Iſatis 162. 167. Iſoetes 384. 387. Juglans 340.47. Funcese 289. | Juncus 290. | Jungermannia 610, — 330. 331. uſticia 451. 458. 3 Laftuca 338. 539, Lagoecia 135, I40. Lamium 425. 431. Lantana 452. 464. Lapfana 538. 342. Laferpitium 52, 63; . Lathraea 451. 458. Lathyrus 184. 188. Laurus 248. 251. Lavandula 427. 438. Lavatera 41.45. Lawfonia 177. 181. Ledum 510. 513. Leguminofae 192. ' Lemna 384. 387. Leontodon 538. 541. Leonurus 426. 433. Lepidium 162. 165. Lichen 613, 614. j Zt Ligu- RR - — 658 Ligufticum 52. 66. Liguftrum 486. 487. Lilium 275. 276. Linnaea 452. 462. Linum ıor. 104. Liquidambar 390. 396. Liria 275. Liriodendron 250. 259. Lithofpermnm 415. 418. Lobelia 521. 523. Lolium 300. 307. Lomentaceae 209. Lonicera 526. 533. Lotus 185. 196. Lunaria 162. 166. Lupinus 185. 194. Luridae 468. _ Lychnis 109. 112. 113. Lycium 469. 474 Lycoperdon 625. 635. Lycopodium 598. 601. Lycopfis +16. 421. Lycopus 425. 429. Lyfimachia 494. 498. Lythrum 249. 255. M. Magnolia 250. 259 Malva 41. 46. Malvaceae 39. Nangifera 135. 138. Maranta 227. 228. Marchantia 610. 611. Marrubium 426. 435- Marfilea 385. 388. Martyrica 451. 461. Matricaria 565. 575. Medicago 186. 202. Melaleuca 119. 120. Melampyrum 450, 455. Melanthıa 287. * pe Erſtes Regiſter. Melia 119. 122, Melica 301. 314. Melifla 428. 446. Melittis 428. 447. Menganthes 490. 492. Menifpermum 392. 406. Mentha 427 136. Mercurialis 392, 406, ' Mefembryanthemum 127, 129, Mefpilus 13. 18. Milium or. 310. Mimofa 210. 214. Mirabilis 500. 5or, Mnium 598. 603. Moluccella 426. 434. Momordica 516. 517. Monarda 425. 429. NMonotropa 394. 410. Morus 356. 358» Mucor 625. 637. Mutiifliguae 77. Mufa 228. 231. Muſci 595, Myagrum 161. 163, Myofotis 415. 417. Myrica 390 397. Myriopbylium 385. 388 Myriftica 135. 138. Myroxylon 233. 234. Myrtus 136. 142. 143. N. » Narciffus 279. Nardus 302. 322. Nepeta 426. 435. Nerium 479: 480% ı Nicotiana 470. 475 Nigella 79. 80. 81. Nymphaea 155. 158. It Dr 2 Erſtes Regiſter. "©. Oegmum 428. 44% Oenanthe 52. 64 Oenothera 149. 150 Olea 485. 480. Oleraceae 364. Ononis 186. 197. _ Onopordon 540. 549- Ophiogloffum 586. 589. Ophiörrhiza 525. 530% Ophrys 221. 224. Orchideue 220. = Orchis 221. 222. Origanum 428. 444: Ornithagalum 281. 285. Orobanche 451. 459. Orobus 184. 187- Orontium 324. 325» Oryza 301. 313. Ofinunda 586. 589- Oxalis 101. 103. 104. F. Paeonia 79. 80. Palmae 236. Panax 136. 141. Pancratium 279. 280. ” Panicum 301. 313. Papaver 155. 157- Parietaria 357: 361. Paris 176. 179. Parnaflia 146. 117, "Pafliflora 119. 122. Paftinaca 51. 58. - Pedicularis 450. 456. Peltaria 162. 167. Penaea 525. 528. Periploca 480. 483. Perfonatae 448: Peucedanum.5r. 6%, Peziza 624. 632. AH 659 Phalaris”301. 309. Phallus 624. 631. Phafcum 599. 004» Phafeolus 184-192. Phellandrium 52: 63. Philadelphus 486. 490. Phlomis 426. -432- Phleum 300. 309. Phoenix 238. 24I- Phormium 249. 254 Phyfalis 469. 473+ Phytolacca 137. 147- Phytevma 521. 524 Pilularia 385. 387- Pimpinella 54 73- 74 Pingvicula 450. 453- Pinus 333. 334 Piper 326. 328. Piperitae 326. Pifum 184. 189- Piftacia 341. 348. Plantago 371. 373- R Platanus 390. 397° Plumbago 500. 50T» Poa 302.310. Poinciane 210. 21% Polyanthes 276. 278- Polygonum 375: 379 Polygala 233. 23+- Polypodium 586. 591. Polytrichum 598. 602. Pomiferae 11. Populus 340. 345- Portulaca 136. 142. Potamogeton 385- 388. Potentilla 27. 34: 35 Poterium 393. 408- Prenanthes 538- 543: Primulae 499. Prunella 4238. 443» Prunus 2. 3-8: - Pteris i j 537- 593 —— 660 Pterocarpus' 186. 199. Pulmonaria 415. 418. Punica 13. 15. Pyrola 510. 51%. Pyrus 13. 15. Quaſſia 136. 143. Quercus 341. 35% R. Radiatae 363. Ranunculus 80. 89 -gr. Raphanus 163. 171. Refeda 233. 235. Rhamnus 13. 21-22. Rheum 375. 376. Rhinanthus 450. 457: Rhizophora 526. 534- Rhodiola 94- 95. Rboeadeae 154. | Rhododendron 510. 514.» Rhus 135. 139-140, Ribes 13. 23-24. Riecia 612. 613. Ricinus 392. 403» Robinia 184. 191. Rofa 27. 28-30. _ Rofmarinus 425. 430 Roftratae Too. Rubia 505. 507. Rubus 27. 31. Rudbeckia 565. 574 Rumex 375. 377: Rufcus 249. 257. Ruta 137. 146. $. Saccharum 30T. 311. Sagittaria 243. 244. ' Sida 41. 45. — \ Erſtes Neaifter. \ Salicornia 365. 370. Salix 340. 342. Salfola 365. 369. Salvia 425. 430. Sumbucı 502. ' Sambucus 502, 504. Sanguiforba 393. 408, Sanicula 50. 55. Santolina 555. 56r. Santalum 176. 178, Sapindus 131. 133. Saponaria 108. Iır. Sarmentaceae 124. Satureja 427.438. _ Satyrium 221. 223, Saxifraga 94- 95. Scabridae 355. Scabiofa 582. 583. ‚Scandix 52. 64. Schoenus 292. 293, Scilla 281. 286. Seirpene 202. Scirpus 293. 294. Scitamineae 226. Scleranthus 394. 410. Scorpiurus 186. 203. Scorzonera 538. 542. Scrophularia 452. 463, Scutellaria 428. 443. Secale 301. 30. Sedum 94. 96. . Selinum 51. 60. Semiflofculofae 537» Sempervirentes 330. ‚, Sempervivum 95: 97 Senecio 564. 567. - « Senticofae 25. | Serapias 22T. 224. Serratula 546. 549. Sefamum-452. 462. ar Sefeli 53. 70. u a —— M Et $ Sile- - Exftes Regiſter. Silene 109. TIL. II2. Siliquofae 163. Silphium 563. 566. Sinapis 163. 173. 174. Sifon 53. 70. Sifymbrium 163. 174. Sium 53. 68. Smilax 249. 256. Solanum 469. 470. Solidago 56 j. 57T. Sonchus 538. 540. Sorbus 13. 20 Sparganium 324 325. Spartium 187. 207. Spergula 109. 114. Sphaeria 624. 633. Sphagnum 598: 602. Spigelia 525. 529. 'Spilanthus 5553. 561. Spinacia 364. 366. Spiraea 12. 13-14. Splachnum 598. 602. Stachys 426. 430. Stapelia 480. 484. Staphylaea 131. 132. Statice 582. 584. Stellarae -305. Stipa 301. Zır. ' Strychnos 526. 534. ‚Styrax 526. 534- ' Swietenia 119. I22. Succulentae 93. Sycios 516. Symphytum 415. 416. Syringa 486. 489. | T. Tagetes 363. 566, Tamarindus zro. 214. Tamarix 136. 144. Tanacetum 5535. 558. Taxus 330. 331. 661 Teucrium 427. 440. Thalietrum 132. Thapfia 51. 60. Thea 249. 254. Theobroma 119. ı2r. Thlafpi 162. 166. Thuja 334. 337- Thymus 428. 446. Tilia 136. 141. Tillandfia 246. Toluifera 233. 234% Tordylium ze. 56. _ Tormentilla 27, 36. | Tradefcantia 244. 245. Trogopogon 538. 542- Trapa 149. ; Tremella 613. 621. Tricoccae 390. Trifolium 186. 199. Triglochin 289. 290. Trigonella 187. 206. Tribilatae 130. Tripetalae 243. — 9* 300. 304. röllius 79. 82. ropaeolum z31. Tubiferae 278. Tulipa 267. 268. Tulipaceae 267. Tuflilago 364. 572. Typha 323. 324. U. Ulmus 34T. 353. Ulva ei 621. Umbellatae 48. Urtica 356. 339. Utricularia 450. 453. V. Vaceinium 309. 511. Vaginales 375. tz Valan- T T T 662Erſtes Regiſter. Valantia 308. 506. ». Valeriana 325. 326, Veratrum 2g8. Verbafeum 453. 464. Verbena 425. 429. Veronica 453. 466. Verticillatae 423. ‚Viburoum 502. Vicia 184. 190. _ Vinca 479. 480. '. Viola 217. 218. Vifeum 393. 409 Vitex 452.464. Vitis 124. 125. Yucca 267. Wintera 250. 258, Si X. BA N Xanthium 555. 562, , Äeranthemum 447. 553. r, ARE ET | Zannichellia 384. 386. 1 Zea 299. 303. Zinnia 563. 566. Zizania 302. 322. Ser “ | a ECHO OH ORTE HH OH OH ON Zweytes 663 Regiſter. er Masmors 44. Acacie (gemeine) 191. Ackeley 79. 85. Ackerſalat 528. Acmelle 561. Adanſonie 40. 4T. Aderſchwamm 628. Adhadota 458. Adlerſaumfarrn 593. Adonis 80. 91. 92. Affodil 281. 285. Aftermooſe 612. Agave 262. 263- Agrumenbaum 119. 120, Ahorn 131. 133. 13% Aland 564. 569. Alcee 41. 46. Albermannsharnifh 282. Aloe 262. 263. Alpbalſam 510. 514. Alcaun 474 Althaͤe 41. 47- Amaranth 371.372» Amaryllis 276. 277- Amberbaum 390. 396. Ammi 53. 66. 69. Amom 227. Ampfer 375. 377: Ampfersrten 375. Ananas 246. 247- Anbau der Bewächfe 642. Andorn 426. 435- . Andorn (ſchwarzer) 434. Anemane 80. 88. 89- Angelik 52. 62. Anis, gemeiner 73, Apfelbaum 13. 15. Apocynum 480. 482, Aprifofenbaum 2. 8. Aron 326. 327. Arekapalmıe 237. 238. Argemone 155. Armleuchter 384. 385. Artiſchocke 546. 551. Afklepias 480. 482. After 564. 568. Aſtmoos 599. 607, Attich 504. Augentroft 457- Aurickel 500. Avogatobaum 253, Azedrach 119. 12% Azerolbaum 20. B. Baobab 41. Bachbunge 466. Baccharis 554. 557. Baͤrenklau 451. 458- Baͤrenklau (deutiche) 57% Baͤrlapp 601. 608, Baͤrwurz 75. Daldrian 525. 526. Ballblütben 364. DBalfamapfel 517. Balſambaum (peruvianifcher) 234. Baljamine 219. Balfamftraud) 177- Bambostohr 317. Tt 4 Bar⸗ 664 Barbenfraut 172. Bartmoos 509. 604 Baſelle 394. 412. Bafitifun 428. 442 Bathengel 467. Daummolle 40. 42. 43. Becherſchwamm 624. 632. Beermelde 364. 365. Beinwell 415. 416. Beißbeere 469. 474 Bennusbaum 211. Denusung der Gewächfe überhaupt 663. 642. Dergerbfe 184. 187. Bergmuͤnze 447- Bergnelke 584. Bergpeterfilie 67. Bertram 578- Berufkraut 434- Detonie 426. 435- Beyfuß 560. Bicberbaum 250. 259. Dienenfaug 425. 431. Bignonie 452. 46T. Bilfenkraut 469. 474 Bingelkraut 392. 400. Bine 293. 294. Binfengröfer 292. Birke 341. 349. Birnbaum 13. 17. Biſamkraut 394. 410. Biſenknopf 546. 547- Bitterſuͤß 470. Blaͤtterſchwamm 624. 625. Blaſenbaum 185. Blaſenmoos 598. 602 Blaſie 612. 613. Blaubeere 5IL. Bleywurz 500. 50T. Blindbaum 391. 399. Blumenbinſe 243. 244. Blumenrohr 227. 228. Zweytes Regiſern. Blutblume 2817. 282 Blutgras 301. 312. Blutholz 136. Bocksbart 633. J Bocksdorn 187. 205. Bockshorn 187. Bockskraut 368. Bohne 184. 192. — Bohnenbaum 195. > Borretſch 415. 417. Borſtgras 302. 3222. — *— 428. 444. | Boviſt 635. Brachſenkraut 281 a Brandipige nun SH | Draunelle 428. 443. Braunwurz 452: 463 Brechnuß 526. 530. Dreyapfel 248. 25T. Brodbaum 389. 395. Brombeere 27.31. Bruchkraut 365. 369 Bruſtbeerenſtrauch 23. Bubon 33. Buche 355. 33 Buchweitzen 381. 7 Buffbohne 90. Buckiskraut 426. 433% Durbaumie 599. 608, c. Cacaobaum 119. 121. Cactus 127 — 129. Caͤſalpinie 210. Cajeputbaum 120. Calebaſſenbaum 462. Camara 464. Canariengras 309. Canelle 119. Cardamom 229.. Cardabenedikte 548. Cardinalsblume 523. Cardor —_ — Zweytes Regiſter. 665 Cardonen, Carden 551. Dorant 576. Caſſabi 405. Dorſtenie 357. 361. xCaſſia 210. 213. Doſten 428. 444. Caſſine 136. 143. Dotterblume 79. 85. Cafuarbaum 389. 396. Drachendaum 262. 265, Ceder 337. Drachenkopf 428. Celafter 98. 99. SDrachenwurz 326. 328. Celoſie 371. 372. Dragun 561. Chamille 565. Drehkraut 51. 56. Champignon 627. Dreyblaͤttrige Slumen 143. China, caribaͤiſche, 532. Dreyknoͤpfige Gewaͤchſe Chinawurzel 256. 390. Chondrille 338. 543. Dreynarbige Gewäcfe Cichorie 544. 130. Cinchone 526. 532. Duͤrrwurz 572. Ciſtus 136. 142. “ Cocospalme 237. 240, en Collinfonie 427. 442. Eberwurz 547. 553- Comarum 27. 34. Ehrenpreiß 453. 466. Commeline 244. 2145, Eiche 347. 350. Coneſſibaum 481. Einbeer 176. 179. Cordie 526. Eijenfraut 425. 429. Eoriander 55. 76. Eisfraut 129. Coſtwurz 227. 229, Elemiſtrauch 180, Copaivabaum 177. 181. Elzbeerbaum IQ. Creſcentie 452. 462. Endivie 544. Croton 391. 401. Engelblume 79. 82. Culilabanbaum 253. Engelſuͤß 591. Curcume 230. Enzian 490. 491. | Eypergras 292. 293. Enzianartige Gemwächfe , Cypreſſe 334. 338. 490. | D» Epheu 124. 125. 126, | fr Eppich 54. | Dattelyalnıe 238. 24T. Erbe 184. 189. Dierville 534, Erbſenwuͤrger 459. Dil 59, Erdapfel 574- Dillenie 137. 147. ‚Erdorjeille 615. Dionae 105. 106, Erdbathengel 466. Diptam 137. 146. Erdbeerbaum 510. Diptam (evetifcher) 444. Erdbeere 27. 33. Diftel 546. 550. Erdbirn 574. Diftelblumen 545. Erdfeige 188. ve 3 Tt 5 Erd⸗ 666 Erxdgallert 613. 62r. Erdfnollen 53. 67. Erdnuß 188. amerifan. 205, Erdraud) 155. Erdicheibe 494. 497. Erdjchoote 205. “ Erle 350. Erbſenbaum 191. Eſche 342. 353 . Eſparſett 204: Eupatorie 554. 557. Euphraſie 450. 457- Eybiſch 40?:43. 45 —J Fackeldiſtel 128. Farrnkraͤuter 585» Faſanenkraut 187 . Faſeln 184. 192. Faſergewaͤchſe 630. Faulbaum 22. Faunblume 22I. 223. Federknopf 135. 140. Feigbohne 185 en; Feigenbaum 357- 361. Feldkuͤmmel 54. 72. Fenchel 59- Serkelkraut 539. 544» Fernambufbaum 212 Fettkraut 450. 453- Feuerſchwamm 629. Fichtenbaum 333- 334» Fichtenjpargel 394: 410. Fieberrindenbaum 532. Silipendel 14. Singerhuth 451. 459. Flachs (neuſeelaͤndiſcher) 254 Flachsſeide 394. 412. Flechte 613. 614. Flieder 486. 489. Fliegenſchwamm 626. ei 540. 547 Zweytes Regiſter. Floͤhkraut 374. Floͤhkraut 564. 571. iR Fluͤgelfarrn 537. a sr ARE Flügelfrucht 186, 199 Foͤnugreck 206. Stanzenblumen 126, Sranzofenholz 145. Srauenhaarfaren 587. 594 Srauenmünze 558. Frauenſchuh 222. 225. Froſchloͤffel 243. 244. Fuchsſchwanz 303. 308. ©, Sänfefuß 355. 366. Gagel 390. 397. Galbenfraut 70% Salgant 228. Samander 427. 44% Garbe — Gartenlilien 275. Gauchblume 163. 173. Gauchheil 494. 498. Geißbart 14. Geißblatt 533- Geißfus 54. 72. Geißklee 183. Geißraute 185. 196. Gelber Lack 168. Gemſenwurz 565. 573. Gerſte 300. 306. 2 Gewähfe mit gedrehten Blumen 478. GSewaͤchſe mit gefranzten Blaͤttern 105. Gewuͤrzarten 226. Gewuͤrznelke 176. 177. Gichtmorchel 634. —⸗ Gichtruͤbe 516. Gilbwurz 230. Ginſeng 141. ENT. Sinfter 187. 200. Git⸗ 73 Zweytes Negifter. 667 Gitterſchwaum 625. 634. Hartriegel 178. Glanzgras 301. 309. Haſelnuß 341. 349. Glaskraut 357. 361. Haſelwurz 392. 407. Glattſchwamm 624. Haſenkohl 540. Gleditſchie 210. 214. Haſenohr 52. 66. Gleiße 545. Haſenſtrauch 538. 543. Glitſcher 450. 457. Hauhechel 186. 197. Glocke 521. 522. . Hauslaub 95. 97: Glodenblumen 52T. Haynbuche 340. 346% > erh 451. 460, Heckenkirſche 533. oldblume 575. Hederich 163. 172. Goldhaar 602. 608. Heide 510. 513. Goldruthe 564. 571. Heidelbeere 509. 511. Gomphrene 371. Heilkraut 51. 57. Graͤſer 298. Helenie 564. 507. Dee 13. 15. Heliconie 228. 231. Grasblume 582. 584. Helmkraut 428. 443. Graslilien 289. Herligfenbaum 210. 211. Gieswurzel 250. 258. Himbeere 27. 31. 32. Guilandine 216. Hiobsthraͤne 383. Guͤnſel 427. 439: _ Hindläuft 544. Gundelrebe 427. 439 Hirfengras 301. 313. Gurfe 516. 518. Hirſchwurz 53. 67.68, . Guter Heinrich 366. Hirſchzunge 592. | Guttabaum 176. 179. Hoͤrnerſchorf 610. 612, Glycine 187. 205, Holderarten 502. 2 Hohlzahn 425. 432. : Hollunder 502. 504 Haargras 300. * Hopfen 356. 358. Haarmoos 598. 602. Hornkraut 109. 113. Haarſtrang 5T. 61. Huflattig 504. 572. Habichtkraut 538. 54T» Hühnerdarm 109. IT. Haͤrtern 17. uͤllmoos 599. 608. Hafer 302. 320. Suͤlſenbaͤume 209. Haferwurz 538. 542. Huͤlſenftuͤchte 182. Hahnenkamm 457. Huthwerfer 637. —— —— 372. Hundsgras 301. 310. Hanf 356. 357. Hundskopf 454. Hanfneſſel 432. Hundspeterſilie 75. Hanfwuͤrger 459. Hundswuͤrger 479. 481. Hartheuartige — Hundszahn 281. 287 | Hunds zunge * 420. r Kun: ‚668 Zweytes Hungerblume 162. 166. BI NER Gewaͤch⸗ fe 261. Hyacinthe 262. 264. (Hyacinthe) Sternhyacinthe 286. Hypociſt 393. 407 J. Jakobsblume 568. Jalappe 496. 501. Jaſione 522. 52% Szatrophe 391. 400% Iberis 162. 165. Sjesmin 186. 483. Jesmin (welcher) 490- Jesminartige Gewächfe 485. Igelskolbe 324 325. Sgnatie 520. Ignatiusbohne 531. Ingwer 229. Indianiſche Rebe 483 . Indigopflanze 185. 197. Immenblatt 428. 447. Johannesbeerſtrauch 13. 23 . 24. —— 210, 216. Sohannesfraut II5: 117. Sohanneswedel 14. Jonquille 279. Iris 272. 273 I ͤndiſches Moos 616. Judasbaum 210. 211. Sudasdhechen 632- Judenkirſche 469. 473 » Sgungerinannie 610. Juſticie 451. 458 K. Kaͤlberkern 52. 65. Kaͤtzc henbaͤume 339 · — F Regiſter. Kalmus 32325 Kalmus 249. Kameelheu 312. Kamille 576. Kammgras 300. 308. Kampefcheho 244. ° Kampherbaum 252. Kampherfraut 393. 408, | Kannenkraut 5809. Kanonenbaum 390. 398, Kaperſtrauch 176. 180, ARoppenfrüchte 98. Sapucinerblume 131. Karte 582. . Kartoffel 47T. Kaſchunuß 138. Kaftanienbaum 352. Kagenfraut 440. Kakenmünze 435» Kayferfrone 267. 206 Kelchlilien 278. Kellerhals 44 . Kerbel 52. 64. Kermesbeere 137. 147. KRernfeüchte Ir. Keulenſchwamm 624. 63 Keuſchlamm 464. Kichern 185. 194. Kiefer 335. 330. Kirihenbaum 2. 3:6. Kirfchlorbeerbaum 3, F Klatſchroſe 157. Klebrich 507. Klee 186. 199. Kiette 546, 552 Knabenkraut 221. 224. Knauel 394.41 Knoblaud) 282. m. Knoblauchkraut 172. Knoͤterig 375. 379 Knopfgras 292. 293: Knotenmoos 599- — “ Zweytes Regiſter. Bee 486. 487. Kohl 163. 169; 17I. Kohlpalme 239. Kolbenimoos 598. 60T. Rolbenpflanzen 323. Koloquinte 518. Korallenmoos 638. 640. Korn (gemeines) 304. Korn (tuͤrkiſches) 303. Kornblume 547: Kornelkirſchen 178. Kraͤhenaugen 531. Kraftfarrn 590. Kraftwurzel 136. Kratzbeerſtrauch 33. Kratzkraut 546. 552 Krebsdiſtel 549. Kreſſe 162. 165. Kreffe (indianiſche) 13T. Kreſſe. Brunnenkreſſe 174 Sumpfkreſſe 174. Gartenkreſſe 105. Kreutzblume 233. 234. Kreutzdorn 13. 21. Kreutzkraut 367. 568. Krötengrag 289. 290. Krötenichwamm 627. Kronwicke 186. 203. Krummhals 416. 421. Kugelamaranth 37T. Kugelkraut 58T. 582. Kugelwerfer 636. Kuchweitzen 450. 455. Kuͤchenſchelle 87. | — 53. afrikaniſcher 67. ‚ Kürbis 516. 519. Kuͤrbisartigẽ Gewaͤchſe 915. Sukutsbtumen 5 669 C. CLabkraͤuter 505. Labkraut 505. 506. Lachenknoblauch 44T. Laͤuſekraut 450. 456, Lantane 452. CLarvenblumen 448. Raferfraut 52. 63, - Sattich 538. 539 Lauch 281. 282. Laurustinus 502. Lavatere 41. 45. Lavendel 427. 438. 439% Lawfonie 177. 181. Lebensbaum 334. 337, Leberfraut (edles) 88. Lebermoofe 609. Leimfraut 109. III. 112. ein IOT. 104. Leindötter 161. 163. Leinkraut 455. Lenne 133. Lerchenbaum 336. Levkoje 162. 168. Liebesapfel 471. Liebſtoͤckel 52. 66. Lieſchgras 300. 309. Lilie 275. 276. Linde 136. 141. Linnaͤe 452. 462. Linſe 185. 193. Linſenſchwamm 622, Liquidamberbaum 396. Lobelie 521. 523. Loͤcherſhwamm 624. 628. LöffelEraut 162. 164. 165, Loͤwenmaul 450. 454. Löwenzahn 538. 541. Lolch 300. 307. Lonizere 526. Lorbeer 248. Lungenkraut 415: 418. Lun⸗ 679 Lungenmoos 616. Luzerne 202. Lychnis 109. 112, 113. Lyſimachie 494. 498. m. Maͤuſedorn 249. 257. Maͤusoͤhrchen 540. Mahagonybaum 122. Majoran 445- ee 426. 434, Maltheſerſchwamm 390.398. Malve 41. 46. Malvenarten 39. Mandelbaum 2. 8. Manglebaum 135. 138. Mangold. 365. 368. Mannstreu 35, Marante 227. Marchantie 610. 611. Marienroͤschen 113. Marſilee 385. 388- Martinie 451. 461. Marum verum 440. Mafchenillbaum 391. 399. Maslieben 565. 579. Maslieben (große) 575 Maßholder 134, Maſtixbaum 348. Matronalviole 169. Mauer : Raute 593. Mauerpfeffer 94. 96. Maulbeerbaum 356. 358, Maulbeerſtrauch 33. Mausohr 415. Manblune 262. 265. Mays 299. 303. Mechoakanne 497. Maeereiche 620. Meerfenchel 53. 69. Meernelke 584: _ Dieers sa 164: —— Ss Meerzwiebel 281. 236... or Megelkraut 393. 408. \ Meiſterwurz 5I. ÖL. Melde 365. 366. Meliffe 428. 446. Meliffe (tuͤrkiſche) 443. Melisgras 301. BIO. }, Melone 519. — Melonendiſtel 128. Maerk 53. Merzwurz 27. 36. — Meyerkraut 505.533. Milchen 538. 543: Mijpelbaum 13: 18. Miftel 393. 109. Miſtſchwamm 627. Mittagsblume 127. 129, Möhre 51.56. Mohn 155. 157. Mohnarten 154. Mohn (gehörnter) 157. Mohnrauten 151. F Monarde 425. 429. Mondraute 589. Mondfaame 392. 406. "Mondviole 162. 166. Moorhirfe 302. 315, Moosbeere 512. ooſe 595- : Morchelſchwamm — Be Muͤllen 452. Münze 427. 436. Mußkatennußbanm 135. u, Mutterfraut 565. 575. Myrte 1306. 142. 143. HT, Yin Nachtkerze 149. Nachtſchatten 469. 470: Nachtviole 163. 168. Narciſſe 279. Narde (celtiſche) 528 . Nar * * — Bar u Narde Cindifche) 312. Natterfopf +16. 422.” Natterwurz 379. Matterzunge 586. 589.. Nelke 108. 109. 110. Seuernelfe 111. Pechitelte 113. Nelkenartige — Nepte 426. 433 Neſſel 356. 359. Nierenbaum 135. 138. Nieskrauut 788- Nieswurz 79- ST. 82. Ninſikraut 68. Noſtoch 621. ©, Ochſenzunge 416. 420. Ddermennige 27: 37% Dehlbaum 485. 480° Oehlpalme 238. 241. Ohrſchwamm 632. Oleander 479. 480. Oleaſter 393. 402. Opoponaxkraut 58. Oypuntie 128. 129. Orangenartige Gewoaͤchſe ıIT$. Hd Orchis 221. 222. Orchisarten 220. Drleanbaum 137- 148. Drontie 324. 325. Oſterluzey 526. 535« x p. Paͤonie 79. 80. Palmen 236. Papaye 391. 40T. Papierblumen 547. 551. Dapiergkaß. 294. Dappel 340. 345. - GBewächfe Satſch Botanik 2, Th, * j Zwehytes Regiſter. 671 Paradieskorn 229. Particke 249. Parnaſſie 116. 117. Paſſionsblume 119. 122. Paſtinak 51. 58. Penaͤe 525. 528. Perlgras 301. 314. Perubaum 233. 234. Peſtilenzwurz 572. , Peterfilie 73. Peterſilie, macedonifche 70. Pfeffer 326. 328. Pfeffer, ſpaniſcher 473. Pfefferkraut 165. | Pferferpfisnzen 326. Pfefferſchwamm 625. Pfeifenſtrauch 486. 49%, Pfeilkraut 243. 244. Pfennigfraut 498. r Pifferling 628. Pfirſchenbaum 2. 9, Pflaumendaum 2, 7, Pfrieme 187. 207. Pfriemengras Zor. 31x. Phlomis 426. 432, Pillenfraut 385. 397. Pilz 629. 630 Pimpernuß 151. 132, Pimpinelie 54. 74, ' Piſang 228. 231. Piſtacie 341. 348. Platanus 390. 397. Platterbſe 184. 188. Podenholz 137. Poinciane 250. 212, Poley 437. Portulack 136. 142. —9* u 513. otentille 27. 34. 25, Porree an 4b Preipelöggre 512. Yu - 672 3wehyt Quaſſie 136. 145. Quecke 305. Quendel 446. Quirlblumen 423. R. Raddiſtel 50, 55. Raden 109. 112. Ragwurz 225. Rainblume 556. Rainfarn 555. 558. Rainkohl 543. Rainweide 486. 487 . Range 394. 413. Rankendiſtel 128. Ranfige Gewächfe 124. Nanunfel 80. 89: 9T. Rapuͤnzchen 528. Hapunzel 521. 524. Napunzel (ſpaniſche) 150. Rauchblaͤttrige Gewädhfe . 355° N Haufe 163. | Raupenklee 186. 203. Haute 137. 146. Raygras 307. 321. Neis 301. 313. Reitzker 625. Nebendolde 52. 64. Rettig 163. 171. Rhabarber 375. 376. Rhapontik 376. Riccie 612. 613- Niedgras 293. 295. dindsauge 565. 574 Hingelblume 566. 579. Riſave 302. 322. Ritterſporn 79. 83. Kobinie 184. Mockenbollen 283- * 2 J — es Regiſter. Roͤthe 505. 307. —— ß Roggen 300. 304, Rohr 302. ara Rohrglanz 309. —— | i Robrkolbe 323. 324. Quittenbaum 13. 17. | 323.,324 Nofe 27. B8 Roſenarten 25. . Nofenwurz 9495 f Roßfenchel 52. 63:.% Hoögras ars. > Noßkaftanie 131. 132. Noßnefiel 433. Rosmarin 425. 430. Rotang 255. Nuchgras 300, 306. Rudbeckie 565.574 - Ruͤbkohl 169. Ruhrkraut 554.555 | Nübrapunzel 150. Nübfaamen 169. Nüfter 341. 3532. 00% Nuprechtsfraut 102, ” Ne > "u Saamkraut 385. 388. Sabadillarten 287. Sadebaum 332: > Saflor 546. 55T. Safran 271. 272. © Saftige Gewächfe 93. Sagupalme 238.242. Salat 538: 539: Salstblumen 537. Ealbey 425: 436. Salzkraut 365. 370. Sanımtblume 563. 566. Sammtnelke 112, Eandbeere 509. 510, Sanddorn 394- 409. Sandelbaum 176. 178. Sanifel 50.55 Santoline 555. 56m a an oieiſtet Sargaſſo Broe 9 Saffafrasbaum — Saſſaparilwurzel 257. Saturey 427. 438. Saubohne 190.. Eaubrod 497. m. Eaudiftel 338: min > Sauerdorn 248. 25 1. Sagerklee Tor. 103. r04. Sautod 363. Scabioſe 582. 33. ‚Scabiofen 581 Schaftheu 336. 588. Schalotten 203. ne Gewächfe 473 Scharfkeaut 415.419. Scharte 546. 549. Scheibenblumen 554- Scheibenkraut 162. 167% > * Scheuerkraut 589. © > Schierling 54. 74 Schüfzıg. - Schimmelfhwanm 625. 637- | Schirmpalme 237: 240. Schirmpflanzen 48: Schlagkraut 440. Schlangenhol; 531: Schlangenwurz 525: 530. een —— ——— 6. Schlingbaum 503. Schlinge 480. 483. Schlüffelblumen 499. - Schmiele 302° 316. Schminfwurz 265. Schnabelfrüchte 100. Schneckenklee 186. 202. Sneeballen 502. Schneeroſe, ſibiriſche 314. 673 Schoͤllkraut 155. 156. Schoͤllkraut, kleines 89. Schootengewaͤchſe 160. Schootenklee 185. 196. Schootenweiderig 149. 150. Schuppenapfel 250260. Schuppenwurz 451. 458. Schwoaͤmme 622. Schwalbenwurz 483. Schwarzdorn 6: Schwarzkraut 152. 153. Schwarzkuͤmmel 79. 80. 8r. Schwerdlilien 271. 2 Schwertel 272. 275. Schwingel 302.318. Sebeſtenbaum 530. i Seeblume 155. 158, 159. Seekreuzdorn 409. Seelavendel 584. Seidelbaſt 394. 411. Seidenbinſe 293. 295. Seidenpflanzen 482. Seifenbeerbaum 131. 133. Seifenkraut 108. 114.— Senega 235. Senf 163. 173.17.) “ Senffohl 171. Senne 213. Seſam 452. 462, Seſel 53. —* Sida 41. Silge 51. 00. | Silphie 563. 366. Simarube 145. Simſe 2904 9 Sinau 28.37: Sinnach 135; 139. 140. Ginngrün 479. 480. Sinnpflanze 210. 214. Sifon 53. Skorpionfraut 415. 48 — 538. 542. Uu mi⸗ 674 Similar 24% Sodekraut 365. 369. Sojabohne 193. Sommerwurg 45T. 459. - Sonnenbhume 565. 573. - Sonnenthau 105. 100, - Eophienfraut 175. Stapelie 480. 484. Spargel 262.260. Spargelerbſe 196. Spark 109: 114. Spartgras 312. Specklilie 533. Spick 438. Spierſtaude 12. 13. 14. Spigelie 525. 53209. Spilanth 555 561: Spinat 364. 386; Spindelbaum 99: Spinnenfraut 281: 285. Spitzklette 355. 562. Springgurki 517. ©pringfraut 217. 219. Springkuͤrbis Z16. 517. Stabwurz 359. Stabwurz, weibliche 561. Stachelbeerſtrauch 13. 24 Stachelgras 302. 314. Stachelmohn 157. Stachelſchwamm 624. 630. Staubgewächfe 638. Staubſchwamm 623. 635. Stechapfel 470: 477. Stechpalme 525- 529. Steckenkraut 51. 59. ©teinbred) 94. 95- Steinhrech, rother 14. Steinfruͤchte 1. Steinklee 199. Steinſaamen 415. 418. Stendelwurz 221. 224. Steryanis 250. 258. Zweytes NE: Sterndolde sr. m De Sternlilien 280. Sternleberfraut 508. Sternmoos 598. — Stichling 516. Stiefmuͤtterchen ars. Stoͤchas 356. mn. Storarbaum 526. 34. Stord)ichnabel Loos Be; Strablenblumen 363. / Straußgras 301.310. Streifenfarrn 586. 592 Strohblumen ee Sturmhut 79. 84. Südjeefich 249. Suͤßholz 186. 198. Suͤßklee 186. 204. Sulla 204. Sump künnroft 513% Sumpfnefiel 433, 0° Swietenie 119. — — ME Taback 470. 475. Taͤſchelkraut 162. 166. Zaglilie 276. 278. Tamarinde 210. 214. Tamariſte 136. 144. Tang 613: 619. Tanne 335. 336. 334. Tannenwedel 33. Taubnefle! 43T. Taubenkropf OB. Zaufendaüldenfraut 491. Zar 330. 331. \, Tarartige Bewäcfe 330% Tazetten 270. Terpenthinbaum 348. Teufelsabbiß 583- Zeufelsauge 92. Teufelsdreck 60. un 51. 60, bee 249.25. | Thee Zweytes Negifter. Thraͤnengras 300. 303. Thymian 428. 4460. Tillandſie 246. Tollbeere 470. 474 Tollkirſche 475. Tollkorn 308. > Tollfräuter 468. Zolubaum 233. 234. Torfmoos 598. 602. Tormentille 27.36. Tradescantie 244. 245. Tragant 205. Traubenfaren 586. 589. Traubenfraut 367. - Tresp 302. 319. i * Trichterlilie 279. 280. Tripmadam 96 rompetenbaum 461. Zeunfelbeere 512. / Tirfenbund 277: Tulpe 267. 208. Tuipenartige Gewaͤchſe 267. Tulpenbaum 250. 259. V Valantie 505. 506. . Banille 222. 225. * Veilchen 217. 218. Vendubohne 195 · Vergiß mein nicht 417. 420. Viehgras 302. 316. Vielſchootige Gewaͤchſe 77. Violenarten 217. Vogelbeerbaum 13. 20. VBVogelmilch 281. 285. WVollbluͤhender Farrn 5386. or. m Wachholder 330. 33% Wahsbaum 398. 675 Wachsblume 415. 416. Waldmeifter 508. Waldneſſel 433. Waldrebe 80. 85. 86. 87. Wallnuß 340. 347- Wanzenblume 564. 567. Wanzenfraut 152. 153. Warzendicftel 127. Warzenſchwamm 624. 633. Waſſerandorn 429. Waſſerdoſten 557. Waſſerfaden 638. 640. Waſſerfeder 385. 388. Waſſerpallert 613. 621. Waſſerholder 504. Waſſerlinſe 384. 387. Waſſerpfeffer 380. en 383. Woffernuß 14 Bafferichlaud. 450. 453- Waſſerſtern 384. 380. au 233. 235. Wayd 162. 167. Wegerich 371: 373. MWegwart 539. 544. Weide 340. 342. Weiderig (brauner oder ro ther) 255- Weiderig (gelber) 498. Weiderigarten 148. Weinpalme 237. 239 Weinfto 124. 125. Weißbaum 119. Weißdborn 13. 19. Weißer Zimmtbaum 121. Weißkraut 170. Weitzen 300. 304. Wermuth 555. 558. Wicke 184. 188. 189. 190. Wiederſtoß 111. Wie⸗ me ve 676 — Kegifter, Wiefenknopf 393. 408. Wieſenraute 35244. MWinde 494. Windenartige — 493 Bintera 250. 258.. Wintergruͤn 510. 514. Wolfsdorn 469. 474. Wolfsfuß 429. Wolfsmilh 292.404. Wolfstrapp 426,433. Wollkraui 453: 464 Wollſaame 40. 42. Wofverley 564. 570 Wuͤrzdolde 51. Wurzelbaum 526. 534. Wuͤterich 54. 71. Wucherblume 565. 573. Wunderapfel 517. Wunderbaum 392. 403. Wunderblume 500. 5301. Wundflee 198. Yamswurzel 2.19. 256. Ylov 427. 438. Yufte 267, ..® er Karate * Zahnloſe 426. 134. — Zahntroſt 437. Pine % Pr — 7,3 J Er Zanicheifie 384. 3 ”. Zapfenbaͤume 335 Zaunrube 516. — Zeitloſe 271. — RR? Zellblume 546 —— Zellere eeẽee —— 633 acht, a Zimmtbaum * Zinnie 563. 566. Zittergras 202. Aittwer 230. ° Zottenblume 499. 492. Zucker huͤlſenbaͤm 214. Zufertofegor- 311. Se » Zuckerwurjel 68. Zwerapalme 23% 2 238 er —— | vaͤchſe > * — — Zweyzahn 355. 562. — Zwiebeln — — 454. | | — 35 413, m Mi ‘ \ } * U I NG | ; n — 429. —A Wim ar 7. u N Yy AT: N N Z * Pass. 425. "426. { > 427. — 49 #’ — en) * 1, ne - TER a% ” EEE TE Gapieux ‚Slps. FB: s ã— —— * — — — ” 2 * * Capieux . frulps. 1182. HUNDERT mn FEN — 210 IRRE — —— In AOrurAN ER a j —4 ur —9 2 RENT > .# h —— gr “ % — ” . FRE ” ö — —— mm 3 0112 00991463