2 2 ER 2 8 ) 7 N Zee N 2 . 4 — * uf 9 & > Ag 2 NR: * 9 1.48 \ NZ a NE Era Fe, N 7 RA RE & g 10 A 5 1 N e . *. “7 € Te 2 Kr 7 0 P > * * t VDilmorin's 2 > % 3 hinengärlnerei Neſchreihung, Kulkur und Verwendung 7 3 eh PREV 4 des geſamten Pflanzenmaterials für deutſche Gärten. 5 Dritte, neubearbeitete Jluflage, unter Mitwirkung von herausgegeben von A. Siebert, A. Dos Direktor des Palmengartens zu Frankfurt a. m. in Berlin, früher Inſtitutsgärtner in Göttingen. * 5 Mit 1272 Textabbildungen und 400 bunten Blumenbildern auf 100 Farbendrucktafeln. a Band IL Berlin. Verlagsbuchhandlung Paul Parey. (Befiker Dr. Parey.) Verlag für Landwirtſchaft, Gartenbau und Forſtweſen. S W., Hedemannſtraße 10, 1896. Deorwert. Die Aufgabe, Dilmorin’s berühmte Blumengärtnerei, deren beide erfte Auflagen in vielen Tauſenden von Exemplaren unter Gärtnern und Liebhabern verbreitet find, einer Neubearbeitung zu unterziehen, mußte als eine außerordentlich ſchwierige betrachtet werden, als ihr Verleger, Herr Dr. Parey, damit hervortrat; und zwar um ſo mehr, als derſelbe nicht etwa lediglich eine Durchſicht und Ergänzung wünſchte, fondern ftatt der Aufzählung im Alphabet der botaniſchen Namen eine Anordnung nach Familien und Gattungen, ſo— wie eine Erweiterung auf das geſamte Pflanzenmaterial deutſcher Gärtner verlangte, und ferner ſeinen Entſchluß kundgab, außer den Textabbildungen, die 400 empfehlenswerteſten Schönblüher auf Farbendrucktafeln abbilden zu wollen. Vach reiflicher Überlegung, und nachdem der Herausgeber A. Voß ſich monatelang erneuten praktiſchen Studien im Frank— furter Palmengarten, in Stuttgart, Berlin ꝛc. gewidmet hatte, wurde die Aufgabe in Angriff genommen und nach ſechsjähriger Arbeit nun zu einem hoffentlich guten Ende geführt. In Band I des Werkes finden ſich, nach Familien und Gattungen ſyſtematiſch geordnet, alle für deutſche Gärten in Betracht kommenden Freilandpflanzen, Kalt- und Warm— hauspflanzen, und zwar mit Beſchreibung, Anleitung zur Verwendung und prak— tiſch erprobter, ſpezieller Kultur-Anweifung. Die Anordnung der Familien folgt dem von Bentham und Hooker (Genera plantarum 1862—1883) verbeſſerten De Candolle'ſchen Syſtem, unter gleichzeitiger Benutzung der „Natürlichen Pflanzenfamilien“ von Engler und Prantl (887-1895) und von Garckes weitverbreiteter „Illuſtrierten Flora von Deutſchland“ (17. Auflage 1895). Das an der Spitze des Bandes befindliche alphabetiſche Ver— zeichnis aller im Werke vorkommenden Pflanzennamen, ſowohl der botaniſchen lein— ſchließlich der Synonyme) wie der deutſchen, iſt ſo eingerichtet, daß ſchon aus dem Druck ſich erkennen läßt, welches die korrekte Bezeichnung iſt. Die gültigen Art Namen find nämlich aus steiler Schrift, die Abarten, Synonyme und Vulgär Namen aus schräger IV Vorwort. (Kurfiv-) Schrift geſetzt. Die hinter den Namen dieſes Verzeichniſſes frei ſtehenden Ziffern 2 verweiſen auf die Nummern der Pflanzen im Texte des Werkes, ſo daß der Suchende nur dieſe Nummer im Buche, oben über den rechten Seiten, aufzuſchlagen hat, um ſofort eine klare und bündige Auskunft über die betreffende Pflanze, ihre Familie und Art, ihre ver- ſchiedenen Bezeichnungen, Ausſehen, Verwendung und Kultur zu finden. Unmittelbar an- ſchließend findet er dabei auch die ihr verwandten Pflanzen behandelt. Die von uns getroffene Einrichtung vereinigt alſo den wiſſenſchaftlichen Gesicht n Suſammengehöriges zuſammen zu laſſen, mit dem rein praftifhen, ohne Kenntnis der Familienzugehörigkeit jede Gartenpflanze nach einem ihrer Namen ſofort auffinden zu können. Eine gewiſſenhafte Prüfung bezw. Richtigſtellung, der in Handbüchern, in den Katalogen der großen Handelsgärtnereien und von Mund zu Mund gebrauchten Namen haben wir als eine beſonders wichtige Obliegenheit erachtet. Für die Benennung der Gattungen und Arten war das Geſetz der Priorität maß- gebend in dem Umfang, wie es ſchon Beißners Nadelholzkunde und Dippels Laubholzkunde befolgt haben; und für die notwendig gewordenen neuen Namen nimmt dieſes Werk (Band I im Druck von Neujahr 1894 bis Auguſt 1895) das Prioritätsrecht in Anſpruch. Auf die Rechtſchreibung und die Bezeichnung der richtigen Betonung wurde ebenfalls beſondere Sorgfalt verwendet. Damit der Gartenliebhaber, welchem das ganze ungeheure Pflanzenmaterial nicht geläufig iſt, und damit der Gärtner, welcher ſich aus praktiſchen oder geſchäftlichen Gründen auf eine wohl überlegte Auswahl vorläufig beſchränken will, nie fehl gehen können, ſind in dem ganzen Werk die beſonders empfehlenswerten, verbreitetſten und wert— vollſten Pflanzen, wo immer die Namen vorkommen, unterſtrichen. Es ſind das dieſelben 400 Pflanzen, welche farbig abgebildet wurden, und deren Auswahl gemacht iſt auf Grund der vieljährigen erprobten Kulturen und Bepflanzungen des Palmengartens z Frank⸗ furt a. Main. Bildet Band I des Werkes alfo eine illuſtrierte deutſche Gartenflora, jo vollſtändig und ſo überſichtlich für die unmittelbare Benutzung angeordnet, wie uns eine andere in der Litteratur nicht bekannt iſt, fo iſt dieſe unter Abwägung aller, für die ver- ſchiedenſten Verwendungszwecke in Betracht kommenden praftifchen und äſthetiſchen Geſichts⸗ punkte geſchehene Auswahl und Vennzeichnung der 400 empfehlenswerteſten und darum auch bunt abgebildeten Gartenpflanzen für den Benutzer des neuen Dilmorin gewiß recht praktiſch, weil er die Herrſchaft über dieſe begrenzte, durch überall geſchehene Unterftreihung der Namen im ganzen Werk gekennzeichnete Auswahl geradezu ſpielend erwirbt und alles Weitere dann in Gedächtnis und Anſchauung allmählich auch faſt mühelos einordnet. Die Driginal-Aquarelle zu den bunten Abbildungen find von der Meiſterhand Katharina Klein’s, unſerer unbeſtritten erſten Blumenmalerin, gemalt, und da dieſelben unter ſteter botaniſch⸗gärtneriſcher Kontrolle entſtanden find, fo glauben wir vor jedem Sachkenner damit beſtehen zu können. Vorwort. V 5 zu beherzigenden Grundzüge der Gartenkultur — Bodenarten, Dünger, Lage zur Sonne, Feuchtigkeit, Vermehrung, Schnitt und Schutz —, und dann folgen Aufſtellungen und Regiſter der verſchiedenſten Art; die Pflanzen find gruppiert, je nachdem fie ſich zu Ein- faſſung und Bepflanzung von Rabatten, zu Einzel- oder zu Gruppenverwendung, zu Teppich— beeten oder Trupps, zur Treiberei oder zur Simmergärtnerei eignen; die Schattenpflanzen, die wohlriechenden Pflanzen, die Pflanzen mit farbigem Laub, die Schlingpflanzen, die Pflanzen mit Sierfrüchten, die beſten Schnittblumen u. ſ. w. ſind zuſammengeſtellt. Des— gleichen ſind die Blumen nach ihrer Farbe geordnet und nach der Jahreszeit ihrer Blüte. Des weiteren enthält dieſer Teil eine ausführliche, durch zahlreiche Pläne erläuterte Anleitung zur Anlage einheitlicher Gartenſcenerien, farbenreicher Blumenteppiche, Rabattenbepflanzungen u. ſ. w., und zwar nicht erdacht und gezeichnet am grünen Tiſch, ſondern erprobt im grünen Kaſen, d. h. ausgeführt, und nur dann in den neuen Dilmorin aufgenommen, wenn der Augenſchein beſtätigt hatte, daß die ſchöne Wirklichkeit nicht hinter der Abſicht zurückblieb. Was dem Laien und auch manchem Gärtner viel Kopfzerbrechen macht, eine vor— gelegte oder in fremdem Garten gefundene und noch nicht geſehene Pflanze zu beſtimmen, d. h. ohne Rückfrage bei anderen, Gattung, Art und Namen zu ermitteln, es wird mit Hülfe eines ebenfalls in Band II befindlichen „Schlüſſels“ (Or) gelingen, der nach neuen, lediglich für die Praxis berechneten Geſichtspunkten erdacht wurde. Dieſer Schlüſſel weiſt nach Blatt— und Stengelmerkmalen, ſowie nach Blüten- und Fruchtmerkmalen je 16 Ulaſſen auf, deren ſchnelles Erkennen man ſich allerdings anzueignen hat. Eine ausführliche Anleitung zum Gebrauch des Schlüſſels findet ſich an ſeiner Spitze, auf Seite 64 des Bandes II. Die Einteilung des Werkes in zwei Bände von ſehr ungleicher Stärke konnte nicht ver— mieden werden, weil Beſchreibung und Kulturanweifung der nach Familien und Gattungen geordneten Pflanzen mit dem Namenverzeichnis an der Spitze (Band I) in einem Einband Br bleiben mußten, ſollte das Hantieren beim Aufſuchen nicht erſchwert werden. Die Cafeln find in Band II gekommen, damit man bequem die bunte Abbildung der Pflanze 1 betrachten kann, während man daneben in Band I ihre Beſchreibung und Kulturanweifung g nachlieſt; auch erſcheint es praktiſch, im daneben liegenden Band I nachſchlagen zu können, wenn man im zweiten Band, der ſtets auf die Pflanzen Nummern im erſten verweiſt, z. B. die Bepflanzung eines Beetes nachlieſt, Kletterpflanzen ausſucht, Farben-Effekte ermittelt ꝛc. ꝛc. Wir haben in allen dieſen Beziehungen unſer Möglichſtes gethan, können aber nicht umhin, an dieſer Stelle auszuſprechen, daß unſer Verleger, Herr Dr. Parey, welcher ſelbſt Gartenliebhaber iſt, nach vielen Richtungen auch unſer Mitarbeiter war, und an dieſem Werke, wie das ja auch für viele andere ſeiner Publikationen hinlänglich bekannt iſt, in allen Stadien der Bearbeitung einen weſentlichen Anteil hat. | Beſonderen Dank ſchulden wir auch den Herren Profeſſor Garde (Berlin), der fein reiches Wiſſen und feine große botanifhe Bibliothek in der liebenswürdigſten 4 WI Vorwort. Weiſe uns ſtets zur Verfügung ſtellte, Geheimrat Engler (Berlin) für die weitgehende Benutzung des hieſigen Botaniſchen Gartens, Geheimrat Wittmack (Berlin) für Darleihung wertvoller Werke und manchen guten Rat, Städt. Obergärtner C. Hampel in Berlin für eine Reihe Gartenpläne ſamt Bepflanzung, Garteninſpektor W. Mönkemeper in Leipzig und S. Wocke in Sürich für Hülfe bei Bearbeitung einzelner Pflanzenfamilien. Möchte „der neue Vilmorin“ für den heimiſchen Gartenbau zu Nutz und Frommen von Gärtnern und Liebhabern viel Gutes und Erfreuliches wirken, dann werden ſich alle an dem Werk Beteiligten reich belohnt finden. Frühling 1896. Snhake Band I. Alphabetiſches Verzeichnis aller im Werke vorkommenden Pflanzennamen. Die gültigen Familien- und Gattungs-Namen ſind fett gedruckt. Die gültigen Arten-Namen ſind aus steiler Schrift, die Abarten, Synonyme und Vulgär— Namen aus schräger (Kursiv-) Schrift geſetzt. Familien⸗ und Gattungs-Namen bunt abgebildeter Arten find unterſtrichen. Die Ziffern, vor welchen ſich ein J befindet, verweiſen auf die betreffende Farbendruck-Tafel in Band II des Werkes. Die freiſtehenden Ziffern verweiſen auf die Nummern der Pflanzen im Text des Werkes oben über den rechten Seiten. Nr. Beſchreibung, Kultur und Verwendung der Gartenpflanzen, geordnet nach Familien und Gattungen. Die dazu gehörigen 100 Farbendrucktafeln befinden ſich am Schluß von Band II. Band II. i Seite Seite I. Grundzüge der Gartenkultur 1—43 A. In ſyſtematiſcher Anordnung . 48 1. Allgemeines . 5 5 1 B. In alphabetiſcher Anordnung . 59 2. Das Sonnenlicht 4 IV. Beſtimmungsſchlüſſel 64-137 3. Die Wärme 5 Überſicht der 32 Klaſſen . 66-67 4. Das Wafler . 6 A. Nach Blatt- und Stengelmerf- 5. Die Lüftung und Luftfeuchtigkeit 9 malen (EEX) 2. 66 6. Der Erdboden 2 9 B. Nach Blüten⸗ und Ane 7. Die Pflanze und der Erdboden i 11 malen (XVII XXXII ). 67 8. Die Pflanze und der Dünger . 13 V. Blütenfarbe- und Saiſon-Tabelle 138 —151 9. Die Anzucht der nn aus | A. Kräuter und Halbſträucher .. 138 Samen 18 1. Frühlingsblüher 138 10. Die hen Be Pflanzen | 23 Sommerblüher 2... 140 durch Knoſpen, Zwiebeln zc. 28 Herbſtblühe nr: 145 11. Die Vermehrung der Pflanzen Winlterblü he!!! 147 durch Ablieger, Stecklinge ꝛc. 29 B. Sträucher und Bäume . . . 148 12. Vom Pflanzen und Verpflanzen 34 1. Frühlingsblühenrnrn 148 13. Der Schnitt . 38 22. Sommterblüher m.) „wese 149 Benennung und Einteilung der ibſthüuhes 151 Pflanzen 44—47 re,; 151 Die Merfmale der eee VI. Gruppierungen. 152—177 und Einblattfeimer . . . 46 1. Waſſer⸗ und Sumpfpflanzen . 152 . Votaniſch- 1 Aualaus. 2. Steingruppen⸗ und Alpen- drücke . . 48 — 64 Pflanzee ss 153 VIII > Moorbeetpflanzen . . Schling- und euren Schaupflanzen A. Durch Blatt und Blüte. B. Durch Belaubung. Farne. A. Für's freie Land i B. Für's Gewächshaus Ziergräſer „Zierfrüchte a Pflanzen mit ſeltener Blütenfarbe Schattenpflanzen i . Teppichpflanzen . Einfaſſungspflanzen Rabatten⸗Stauden Zwiebel- und anne Zimmerpflanzen 5 Blumentreiberei Inhalt. Seite 154 155 156 158 158 159 159 160 160 161 162 163 164 166 168 169 17. Schnittpflanzen . 18. Wohlriechende Blumen 19. Buntblätterige Pflanzen . 20. Gewächshauspflanzen. A. Blütenpflanzen. B. Blattpflanzen VII. Bepflanzung 98 Der Raſen und ſeine Pflege Die Wege . Die Pflanzweite für bauen Rabatten u. ſ. w. 5 Anordnung der Farben Rabatten Gartenanlagen Beete und Gruppen VIII. Hundert Jarbendrucktafeln nebſt kurzer Erklärung Seite 170 172 173 175 175 176 178224 178 181 183 184 186 187 198 225 - n e EN a ; a Namenverzeichnis. Die gültigen Familien- und Gattungs-Namen ſind fett gedruckt. g Die gültigen Arten⸗Namen ſind aus steiler Schrift, die Abarten, Synonyme und Vulgär-Namen aus sehrdger (Cursiv-) Schrift geſetzt. > Familien⸗ und Gattungs⸗Namen bunt abgebildeter Arten find unterſtrichen. Die Ziffern, vor welchen ſich ein T. befindet, verweiſen auf die betreffende Farbendruck-Tafel in Band II des Werkes. Die freiſtehenden Ziffern verweiſen auf die Nummern der Pflanzen im Text des Werkes oben über den rechten Seiten. Aas blume (Gtg. 740) 2251 ; bis 2253. Abelia (Gtg. 483; T. 87) 158516 u. 1517. floribunda (T. 87) 1517. — rupestris 1516. Abelicea (Gtg. 1003). b ulmodes s. Gtg. 1003 A. Abel moschus (Gtg. 169). L esculentus s. Gtg. 169. E moschatus s. Gtg. 169. Abies (Gtg. 1416; T. 100) 5 38763886. _ — ajanensis 3894. — alba (T. 100) 3876. — alba Michx. 3890. — — argentea 3890. — — aurea 3890. — — coerulea 3890. — — glauca 3890. — Albertiana 3888. — Alcoquiana 3894. — amabilis 3882. — qamabilis Auct. nonn. 3885. — — hort. plur. 3885. Murr. 3878. aqamericand alba 3890. — — coerulea 3890. — — curvifolia 3890. — — rubra 3891. — Araragi 3888. — Araucana 3867. balsamifera 3880. bicolor 3892. - bifida 3881. - brachyphylla hort.nonn. 3883. - — Maxim. 3881. — Bridgesii 3888. [3887. — californica hort. nonn. = — vera hort. 3885. — campylocarpa 3885. - canadensis Michx. 3888. Mill. 3890. Nr. Abies cephalonica 3879 — coerulea 3890. — (olumbaria 3867. — concolor 3885. — Dammara 3849. — denticulata 3891. — Deodara 3854. — Douglasü 3887. — Eichleri hort.nonn.3877. — — Lauche 3883. — Engelmanni 3893. — — glauca hort. 3893. — — — Hort. holl.! 3892. — excelsa De., Poir. 3889. — — Lk. 3876. — — denudata 3889. — — pumila 3889. — — viminalis 3889. — Finhonnoskiana 3881. — firma 3881. — — f. tardiva 3881. — Fortumei S. Gtg. 1415. — Fraseri hort. plur. 3880. — glauca 3890. — Gmeliniü 3852. — Gordoniana 3878. — grandis 3878. — grandis Auct. nonn. 3885. — — f. densiflora 3882. — — f. Lowiana 3885. — hispanica 3884. — homolepis 3881. — hudsonica 3880. — insignis 3877. — imverta 3889. — jezoensis Lindl. s. Gtg. 1415. — Kaempferi 3853. — Khutrow 3892. — lanceolata 3872. — Larix 3852. — lasiocarpa Lindl. et Gord. 3885. — — Nutt., Hook. 3880. — Ledebourü 3852. — leptolepis 3852. — Lowiana Macnab. 3885. — — Murr. 3885. — Luscombeana 3879. — magnifica 3885. — major sinensis 3872. — Mariana 3891. Abies Mertensiana 3888. — Momi 3881. — Morinda Auct, nonn. 3892. — — hort. 3892. — nigra Engelm. 3893. — — Michx. 3891. — nobilis 3886. — nobilis magnifica 3885. — — robusta 3885. — Nordmanniana 3877. — Nordm. & Pinsapo? — oregona 3878. [3877. — panachaica 3879. — Parryana 3892. — Parsonsiana 3885. — pectinata 3876. — — f. cephalonica 3879. — pendula 3892. — Picea Lindl. 3876. — — Mill. 3889. — Pichta 3880. — Pinsapo 3884. — polita 3892. — pumila 3889. — pungens 3892. — rubra 3891. — — violacea 3890. — sachalinensis 3883. — sibirica 3880. — sitchensis 3894. — Smithiana 3892. — speciosa 3877. — spinulosa 3892. — subalpina 3880. — tasxifolia Desf. 3876. — — Jeffr. 3888. — Thunbergiü 3892. — Torano 3892. — Tschonoskiana 3881. — Tsuga 3888. — Veitchii 3883. — Veitchii hort. 3881. — venusta s. G. 1416 A. — viminalis 3889. — vulgaris 3876. — Wittmanniana 3889. Abobra (Gtg. 416) 1299. — tenuifolia 1299. — viridiflora 1299. Abronia (Gtg. 947) 2781 u. 2782. — arenaria 2781. Abronia arenaria f. ma- crophylla 2781. — fragrans 2782. — glauca 2781. — gracilis 2781. — latifolia 2781. — mellifera 2781. — Menziesü 2781. — umbellata 2781. — vespertina 2781. — villosa 2781. Absinthium argenteum 1784. — canariense 1785. — candidum 1786. — frigidum Bess. 1786. — — Stev. 1786. Abutilon (Gtg. 157; T. 66) 528—535. — Bedfordianum 530. — Darwinii (T. 66) 529. — Hildebrandiü 529. — megapotamicum 528. — hybridum 535. — Selloanum 534. — striatum 533. — Vanhouttei 533. — venosum 531. — vexillarium 528. — vitifolium 532. Acacia (Gtg. 286; T. 73) 912—919. — adenophora 917. — affinis 917. . — alata s. Gtg. 286 A, 1. — angulata 917. — angustifolia 915. — armata 912. — botrycephala 917. — brevifolia 914. — cyanophylla 913. — cygnorum 918. — dealbata (T. 73) 917. — dealbata A. Cunn. 914. — decurrens 917. — decussata 915. — denudata 918. — Derwentiü 917. — discolor 917. — dissitiflora 915. — fagoniodes 918. — faleinella 914. Acacia floribunda 915. — furcifera 912. — furfuracea 914. Gilbert 919. grandiflora 922. grandis 918. hispidissima 918. ignorata 919. insignis 920. intermedia 915. intertexta 915. irrorata 917. Julibrissin 921. lasiocarpa 918. ligulata 913. linearis 916. longifolia 915. longissima 916. lophantha 920. lunata 914. maritima 917. mollis 921. mollissima 917. nigricans 919. obtusifolia 915. oleaefolia 914. — platyptera s. Gtg. 286 Au: pulchella 918. rostellifera 913. rutaefolia 919. salicina 913. Sieberiana 917. sophorae 915. spathulata 915. sulcipes 917. uniglandulosa s. Gtg. 286 A, 1. Acalypha (Gtg. 997) 2870. macrophylla 2870. marginata 2870. musaica 2870. ornata 2870. trieolor 2870. Wilkesiana 2870. Acanthaceae (Fam. 142; T. 48 No. 191) 2632 bis 2685. Acanthephippiam (Gtg.) S. Fam. 197 II, 2 a. — javanicum s. Fam. 197 II, 2 a). A) (2) Acantholimon acerosus s. Gtg. 688 B, 2. assyricus 2106. caryophyllaceus s. Gtg. 688 B, 2. glumaceus S. Gtg. 688 IB: laxiflorus 2106. — Phrygium s. Gtg. 688 5 2 — Pinardü 8. 72 — venustus 2106. Acanthopanax (Gtg. 472) 1492. aculeatum 1492. ricinifolium 1492. spinosum 1492. trifoliatum 1492. Acanthophoenix Alexan- drae 3611. —- ruber 3605. Acanthorrhiza(Gtg.1259) 3581. — aculeata 3581. — Chuco 3581. — stauracantha 3581. — Warscewiezii 3581. Acanthostachys stro- bilacea 3005. Acanthus (Gtg. 898; T. 48) 2671— 2674. — Dioscoridis 8. 898 A,1. — hirsutus 2673. ilicifolius 2674. — latifolius 2671. longifolius 2672. lusitanicus 2671. malabaricus 2674. mollis 2671. mollis hort. ex p. 2672. —. niger 2671. — Raddei s. Gtg. 898 A, 1. spinosissimus 2673. spinosus (T. 48) 2673. spinosus Nees ex. p. 2673. spinulosus 2671. syriacus 2673. Acer (Gtg. 224; T. 69) 740—749. acinatum 742. atropurpureum 743. californicum 749. californicum hort. 749. campestre 746. canadense 740. carolinianum 744. circinnatum s. Gtg. . — coccineum 744. colchicum s. Gtg. 224 A, 2b: — rubrum s. Gtg. 224 A, 2 b. cordifolium 741. cultratum s. Gtg. 224 A 2 b. dasycarpum 745. decompositum 748 b. dis sectum 748 b. eriocarpum 745. floridanum 744. formosum 748. fulgens 744. Ginnala 742. glaucum hort. 744. — Marsh 744. hybridum 744. incisum. 748 b. — japonicum s. Gtg. 224 A, 3 . Gtg. 688 Gtg. Acantholimon — Aeginetia. Acer japonicum Fr. et Sau. S. Gtg. 224 A, 3a. — — polymorphum 748. — laetum s. G. 224 A, 1. — linearilobum 748 C. — Lobelii s. Gtg. 224 A,2lb. — Negundo 749. — palmatum 748, 748 a. — palmatum var. Thun- bergü 748. — pensylvanicum 740. — pictum s. Gtg. 224 A, A e . — pinnatifidum 748 b. — platanodes (T. 69) 747. — platanodes var. integrif. S. G. 224 A, 2b. — — f. integrilol. s. Gtg. 224 A, 2 b u. No. 747. — polymorphum 748. — Pseudo-Platanus 743. — purpurascens 743. — purpureum 743. rubrum 744 [747]. — rubrum Lam. 745. saccharinum 745. sangwineum 744. Semenowü 742. septemlobum 748. Sieboldianum s. Gtg. 224 A, 3a. splendens 744. striatum 740. tataricum 741. tataricum var. laciniat. 742. tomentosum 744. truncatum s. Gtg. 224 A 2b. Wagneri 744. Aceraceae (Fam. 62; T. 69 No. 274) 740—749. Aceranthus diphyllus 207. — sagittatus 212. Achania Hunnemanniü 570. — Malwaviscus 571. — mollis 570. Achillea (Gtg. 563; T. 31) 17661774. aegyptiaca 1769. ambigua 1766. argentea hort. 1773. cartilaginea 1771. chrysantha 1770. chrysocoma 1770. Clavennae 1773. Eupatorium 1768. filicifolia 1768. — filipendulina 1768. grandiflora 1771. hispanica 1767. Jacea 1770. macrophylla 1774. Millefolium 1766. multiplex 1771. nobilis 1767. ochroleuca Ehrh. 1767. Ptarmica (T. 31) 1771. Ptarmica M. B. 1771. sericea 1773. serrata 1772. serratifolia 1772. tomentosa 1770. tomentosa var. socoma 1770. Tournefortii 1769. Achimenes (Gtg. 857; T. 47) 2592—2600. — amabilis 2588. — amoena 259. chry- Achimenes argyrostigma s. Gtg. 856. atrosangwinea 2595. cardinalis ? 2595. Chirita 2598. coccinea 2592. cupreata 2607. foliosa 2595. — glabrata 2600. — gloxiniaeflora 2600. grandiflora 2594. Hillii 2602 e. hirsuta 2594. hybrida 2600. ignescens 2596. kewensis 2602 e. lanata 2599. Liebmannii 2594. longiflora (T. 47) 2593. magnifica 2597. — Margarita 2593. Mertensiana 2595. — mexicana 2598. mimuliflora 2595. multiflora 2599. ocellata 2602 c. patens 2595. — picta 2602. — pieturata 2599. pulchella 2592. Scheeriüi 2598. tubiflora 2597. tyrianthina 2596. Achyranthes (Gtg.) s. Fam. 150 II, 1a. — acuminata hort. 2798. — Biemuelleri 2798. — Lindeniüi 2798. — Pi 2792. — porrigens 2795. — purpurea 2795. — Verschaffeltii 2798. Acineta (Gtg. 1069). — Barkeri s. Gtg. 1069. — chrysantha s. G. 1069. .— Humboldtiü s.Gtg.1069. — superba s. Gtg. 1069. Aciphylla (Gtg. 446). — squarrosa s. Gtg. 446. Acis autummalis 3194. — Broteroi 3193. — grandiflora 3193. — oporantha 319. — pulchella 3194. — rosea 319. — trichophylla 3193. Ackerkorn (Gtg. 3819— 3821. Acocanthera (G.721) 2224. — spectabilis 2224. — venenata 2224. Aconitum (Gtg. 18; T. 5) 144—151. albiflorum 146. Anthora 145. autumnale 151. cernuum 148. hebegynum 148. — japonicum 150. leucanthum 149. — Lycoctonum 144. — macranthum 148. — paniculatum 148. — Napellus (T. 5) 146. — rhynchanthum 149. — rubieundum 144. — Stoerkianum 147. — variegatum 149. Acorus (Gtg. 1318) 3666 u. 3667. — Calamus 3666. 1385) ! Acorus Commersonii 3666. — commutatus 3666. — gramineus 3667. — triqueter 3666. Acroclinium multicaule 8. Gtg. 589 A, 1 b. — roseum 1844. — rubellum s. Gtg. 589 A, 1 b. Acronychia Cunninghamii s. Gtg. 202. Acropera Loddigesii s. Gtg. 1071. Acropteris septentrionalis 4009. Acrostichum (Gtg. 1463). — chrysophyllum 4041. — septentrionale 4009. — Thelypteris 4024. Actaea (Gtg. 15) 105—111. alba 107. cordifolia 110. — davurica 109. japonica 111. racemosa 108. rubra 106. — spicata 105. Actinea (Gtg.) s. G. 554. — linearifolia s. G. 554. Actinella (Gtg.) s. G. 554. — grandifl. s. Gtg. 554. — linearifolia s. G. 554. Actinidia (Gtg. 153) 522 U. 523. — Kolomikta 522. — polygama 523. Actinocyclus secund. 1988. Actinolepis anthemodes 1746. — coronaria 1746. — mutica 1746. Actinospora davur. 109. Ada (Gtg.) s. Fam. 197 II — aurantiaca s. F. 197 Ali 05 Adamia cyamea 1098. — versicolor 1098. Adamsia scillodes 3534. Adelia (Gtg. 710). — acuminata s. G. 710. Adenandra alba 688. Adenophora (Gtg. 631) 1925. — intermedia 1925. — latifolia 1925. — liliifolia 1925. — stylosa 1925. stylosa Rehb. 1925. suaveolens 1925. verticillata 1925. Adenosecilla bifolia 3554. Adenostyles (Gtg. 517). albida s. Gtg. 517. albifrons s. Gtg. 517. alpina s. Gtg. 517. hybrida s. Gtg. 517. — leucophylla s. G. 517. Adhatoda (Gtg.) s. G. 883. Adhatoda s. Gtg. 883. chrysotrichoma 2641. — cydoniaefolia s.G.883. Vasica s. Gtg. 883. Adiantum (Gtg. 1441) 3979— 3987. Catherinae 3981. caudatum 3980. eultratum 3981. cuneatum 3986. deflectens 3980. denticulatum 3972. Capillus Vener. 3984. | Adiantum dolabriforme 3980. — Edgeworthü 3980. — farlayense 3985. — filiforme 3980. — formosum 3982. — fulvum 3982. lunulatum 3980. macrophyllum 3983. patens 3987. pedatum 3979. — pentadactylon 3981. — Pseudo-capillus 3984. — rhizophorum 3980. — tenerum 3985. — trapeziforme 3981. — tremulum 3980. 5 Adlerfarn (Gtg. 1447) 4002. Adlumia cirrhosd 280. — fungosa 280. Adnaria (Gtg. 651). — brachycera s.Gtg.651. — pulchra s. Gtg. 651. Adodendron (Gtg. 665). — Chamaecistus s. Gtg. 665. Adonis (Gtg. 6; T. 2) 51 bis 54. aestivalis 52. anomalus 53. autumnalis 54. citrinus 52. — flammeus 53. maculatus 52. miniatus 52. vernalis (T. 2) 51. Adonisröschen (Gtg. 6; T. 2) 51—54. Adoxa (Gtg.) s. Fam. 100. — Moschatellina s. Fam. 100. Adoxaceae (Fam. 100). Aechmea (Gtg. 1117) 3002 bis 3008. — Barleei 3002. — bracteata 3002. calyculata 3006. capitata 3005. comata s. Gtg. 1117H. distichantha 3002. eburnea 3008. erythrostachys 3005. exsudans 3005. — fasciata s. Gtg. 1117 C. — Fuerstenbergii 3004. — fulgens 3001. — Glazioui 3003. — Lalindei 3003. — Lueddemanniana s. Gtg. 1117B. — lutea 3006. — Mariae reginae 3004. — paniculata s. Gtg. 1117. — Pineliana s. G. 1117E. — platynem. s. G. 1117. — pulchra 3006. — tillandsiodes s. Gtg. 1 . — tinctoria 3006. — Veitchii 3007. — Weilbachii 3001. Aegilops caudata Griseb. 3818. — L. 3818. cylindrica Fl. gr. 3818. — Host 3818. ovata 3817. triaristata 3817. 8 triuncialis 3817. 15 Aeginetiahyssopifolia1545. — linifolia. 1547. — longiflora 1557. Gültige Namen der Familien u. Gattungen fette, der Arten steile, der Abarten, Synonyme 2. Cursiv-Schrift. a multiflora 1549. onychon repens S. Gtg. 784. Aegopodium (Gtg. 450) * 1462. — Podagraria 1462. _Aörides (Gtg. 1091) 2965. — affinis 2965. — cerispa 2965. — Cy lindrica s. Gtg. 1091. — mitrata s. Gtg. 1091. — odorata 2965. — quinquevulnera 2965. — suavissima 2965. — vandarum s. Gtg. 1091. Aeschiynanthis Aucklandiü 28614. — fulgens 2613. — grandiflorus 2613. — longiflorus 2614. — parasiticus 2613. — pulcher 2613. — speciosus 2614. — splendidus 2613. — tricolor 2614. Aesculus (Gtg. 223; T. 69) 735— 739. — californica 739. — carnea 736. — digitata 735. — floribunda 736. — glabra 739. m Hippocastanum (T. 69) 735. = humilis Lodd. 737 [735]. — lueida 739. — lutea 739. — macrostachya 738. — parviflora 738. — Pawia (Pavia) 737. — pumila 735. — rubicunda 736. — spectabilis 736. Aetheopappus pulcher- rimus 1909. Aethionema (Gtg. 101; I T. 10) 331—333. — coridifolium 333. — coridifolium hort. 332. — grandiflorum (T. 10) 331. — persicum 333. — pulchellum 332. Aethusa Meum s. G. 455. Affenblume (Gtg. 837) 2492—2498. Affodill (Gtg. 1220) 3428. Aganisia (Gtg.) s. G. 1070. — cyanea s. Gtg. 1070. — pulchella s. G. 1070. Agapanthus (Gtg. 1209; P. 58) 3412 u. 3413. — africanus (T. 58) 3412, ier 3413. — multiflorus 3412. — praecox 3413. — umbellatus 3412. — Umbrella 3226. Agapetes (Gtg. 654) 1984. — acuminata s. Gtg. 653. — buxifolia s. Gtg. 654. — odontocera 1984. — pulcherrima 1984. variegata D. Don 1984. Agarista s. Gtg. 669. — buxifolia 2029. — calliopsidea 1734. — nerüfolia 2030. g Pulchella 2030. — Pulchra 2030. Die freiſtehenden Ziffern verweiſen auf die Nummern Agathaeu amellodes DC. 1678. — — hort. mult. 1679. — coelestis 1678. — microphylla 1679. Agathis (Gtg. 1403) 3849. — australis 3849. — Dammara 3849. — loranthifolia 3849. Agave (Gtg. 1173) 3278 bis 3287. — americana 3284. — amoena 3282. — applanata 3280. — atrovirens 3281. — attenuata 3287. — auricantha 3282. — Bonnetiana 3282. — caespitosa 3287. — Carnartiana 3281. — coerulescens 3279. — Comand 3287. — crenata 3282. — cubensis 3289. — cyanophylla 3283. — Debaryana 3287. — deflexispina 3281. — dentata 3287. — Desmetiana 3280. — Elemeetiana 3287. — ensiformis 3286. — expansa 3284. — ferox 3282. — filifera 3278. — foetida 3288. — Fuerstenbergiü 3284. — geminiflora 3287. n geminiflora x A. fila- mentosa 3287. — Ghiesbreghtü 3287. — Gilbeyi 3280. — glaucescens 3287. — gracilis 3281. — horrida 3280. — Houlletii 3286. — Hystrix 3286. — integrifolia 3286. — Jacobiana 3281. — Jacquiniana 3285. — Kelloggii 3287. — latissima 3281. — lophantha 3279. — lurida 3285. — lurida Jacq. 3285. — maculata 3287. — maculosa 3287. — Mescal 3282. — mexicana 3283. — Milleri 3284. — Morrisii 3286. — Newberryi 3286. — Noackiü 3287. — odorata 3289. — ÖOrtgiesiana 3278. — Ottonis 3281. — pendula 3287. — pieta 3284. — pruinosa 3287. — recurva 3286. — Regeliana 3280. — Richardsi 3286. — rufocincta 3287. — Salmiana 3281. — Sartorii 3287. — Saundersiü 3282. — schidigera 3278. — Schlechtendaliü 3281. — Schnittspahnii 3282. — Scolymus 3282. — sobolifera 3287. — spectabilis 3281. — spectabilis hort. 3287. Aeginetia — Allium. Agave splendens 3279. — striata 3286, — stricta 3286. — Taylorii 3287. — tehuacensis 3281. — Todaroi 3287. — univittata 3279. — variegata 3287. — vera-crucis 3285. — veracruz 3285. — Verschaffeltii 3282. — virginica Mill. 3284. — vivipara 3287. — xylonacantha 3279. — yuccaefolia 3287. Ageratum (Gtg. 513; T. 28) 1595—1598. — album hort. 1609. — altissimum 1603. — brachystephanum 1596. — coelestinum hort. 1598. — — Sims 1595. — coeruleum 1598. — — nanum 1598 b. — conspiewum 1607. — conyzodes (T. 28) 1597. — cordifolium 1597. — corymbosum 159 u. 1595 a. — echiodes s. Gtg. 513. — glaucum 1609. — guiamense 1613. — Houstonianum 15982. — Humboldti 1595 b. — Lasseauxi s. Berich- tigungen! — majus 1598 a. — mexicanum (T. 28) 1598. — mexicanum f. Lasseau- xü Voss, nicht Carr,, 1598 a. — muticum 1597. — nanum 15986. — odoratum 1597. — punctatum Jacq. 1600. — — Ort. 1600. — KRegelüi 1595 c. — suffruticosum 1598. — Wendlandii 1598 b. — — compactum 1598 b. Aglaonema (Gtg. 1319) 3668 u. 3669. — commutatum 3669. — fallax 3669. — gracile 3668. — Manni 3689. — marantaefolium Bl. var. 3669. — pictum 3668. — princeps 3669. — Robelinii 3669. — simplex 3669. Agnotus sinuatus 2842. Agraphis campamul. 3557. — nutans 3558. — patula 3557. Agretta crispa s.G.1142B. Agricolaea fragrams 2701. Agropyrum (Gtg. 1385) 3819-— 3821. — eristatum 3821. — desertorum 3821. — elongatum 3820. — littorale 3819. — repens 3819. — repens f. maritimum 3819. — scirpeum 3820. — sibiricum 3821. Agrostemma (Gtg. 127) 403. — (oeli-rosa 408. — (oronaria 434. — Flos Jovis 435. — Githago 403. — gracile 403. —- Pyrenaica 437. Agrostis (Gtg. 1363) 3762 bis 3766. — alba 3764. — alba Schrad. 3764. — Biebersteiniana 3762. — canina s. G. 1363 B, 2. — capillaris 3762. — capillaris hort. 3762. — — Leers. 3763. — — Pall. 3762. — — Pollich 3764. — elegans 3765. — elegans hort. 3768. — — hort. nonn. 3769. — gigantea 3764. — hispida 3763. — nebulosa Boiss. et Reut. 3762. — — hort. nonn. 3765. — polymorpha 3764. — pulchella 3766. — pulchella hort. 3768. — — hort. nonn. 3769. — Spica venti S. F. 236 A — stolonifera 3763 u. 3764. — — f. arenaria 3764. — — f. gigantea 3764. — — . prorepens 3764. — tenerrima 3765. — trichoclada 3762. — varia 3764. — vulgaris 3763. Ahorn (Gtg. 224; T. 69) 740 — 749. Ahorngewäch ıse (Fam.62; d No. 279,740 bis 749, Ailantus (Gtg. 209) 700. — glandulosa 700. — japonica 700. — procera 700. Aira (Gtg. 1365) 3767 bis 3770. — agrostidea 3770. — alpina 3771. — altissima 3771. — caespitosa 3771. — — . juncea 3771. — capillaris 3768. — caryophyllea 3769. — coerulea 3785. — elegans 3768. — juncea 3771. — lendigera 3767. — media 3771. — parviflora 3771. — pulchella 3767. — pulchella hort.plur.3770. — uliginosa 3771. Aizoaceae (Fam. 96) 1429 bis 1452. Ajax albicans 3247 E. — bicolor 3247. — breviflos 3247 d. — cambricus 3247. — cernuus 3247 e. — cyclamineus 32472. — lobularis 3247. — lorifolius 3247 b. — maximus 3247 b. — minimus 3247 C. — nanus 3247 C. der Pflanzen in Band J. (8) Ajax nobilis 3247. — obvallaris 3247. — propinquus 3247 b. — pumilus 3247 C. — rugilobus 3247. — serratus 3247. — spurius 3247 b. — Telamonius 3247 b. — tubiflorus 3247 b. Ajuga (Gtg. 945) 2777. — Chamaepitys s. G. 945. — Chia s. Gtg. 945. — genevensis s. G. 945A. — orientalis s. G. 945 A. — pyramidalis 2777. — pyramidalis M. B. 8. Gtg. 945 A. — reptans 2777. Akazie (Gtg. 286; T. 73) 3129197 [Ss auch Gtg. 269]. Akebia (Gtg. 34) 190. — quinata 190. Akelei (Gtg. 16; T. 4) 112124. Alant (Gtg. 594) 1862 bis 1864. Alaternus alpina 713. Albertia simplieifolia 996. Albizzia (Gtg. 287) 920 u. 921. — Julibrissin 921. — Lebbek 921. — lophantha 920. — mollis 921. Albuca (Gtg. 1245) 3547. — altissima 3547. — major 3547. — Nelsonii 3547. Alchemilla (Gtg. 310). — alpina s. Gtg. 310. — pubescens s. Gtg. 310. — vulgaris s. Gtg. 310. Aletris arborea 3371. — capensis 3523. —- cochinchinensis 3380. — fragrans 3376. — japonica 3405. — pumila Art. 3407. — — C. Don 3386. — sarmentosa s. Gtg. 1208 2. — waria 3410. Algae (Fam. 248). Algen (Fam. 248). Alisma (Gtg. 1330) 3705. — flavum s. Gtg. 1335. — naltans s. Gtg. 1331. — Plantago 3705. Alismaceae (Fam. 226) 3705— 3708. Allamanda (Gtg. 720) 2221 bis 2223. — Aubletiüi 2221. — cathartica 2221. — grandiflora 2223. — grandiflora Lam. 2221. — Hendersoniü 2221. — Linnaei 2221. — nobilis 2222. — salicifolia 2221. — verrucosa 2223. — Williamsii 2221. Allerheiligenkirsche 936 C. Allium (Gtg. 1233) 3508 bis 3516. — acuminatum 3512. — album 3510. — amblyopetalum 3510. — atropurpureum 3513. — azureum 3515. (1*) (4) Allium candidissimum 3510. coerulescens 3515. coeruleum 3515- fragrans 3507. grandiflorum 3511. lacteum 3510. Mac-Nabianum 3512. magicum 3509. Moly 3516. monspessulanum 3509. multibulbosum 3509. Murrayanum 3515. nareissifiorum 3511. neapolitanum 3510. nigrum 3509. nigrum All. 3511. Ostrowskianum 3512. pedemontanum 3511. roseum 3512. roseum L. herb. 3511. Schoenoprasum 3514. senescens 3511. sibirieum 3514. Sieberianum 3510. stipitatum 3513. subhirsutum Del. 3510. Suworowii 3513. urceolatum 3515. ursinum 3508. Alloplectus capitatus 2610. dichrous 2610. Schlimii 2610. Schottii 2610. speciosus 2610. Allosorus falcatus 3992. hastatus 3993. rotundifolwus 3991. Alnus (Gtg. 1021; T. 97) 2890— 2822. Alnobetula s. G. 1021. barbata 2892. cordata 2892. cordifolia 2892. — f. subcordata 2892. — . villosa 2892. farina s. Gtg. 1021. firma hort. 2892. glauca 2890. glutinosa (T. 97) 2891. hirsuta 2890. imperialis 2891. incana 28%. lanuginosa 2890. macrophylla 2892. nigra 2891. occidentalis s. Gtg. 1021 A,2. orientalis 2892. rotumdifolia 2891. rubra s. Gtg. 1021 aller sibirica 2890. subcordata 2892. tiliaefolia 2892. Alocasia (Gtg. 1314) 3654 bis 3658. commutata 3656. cuprea 3658. imperialis 3658. indica 3655. indica C. Koch ex p. 3654. Jenningsü 3637. Leopoldii 3658. Lindenü 3671. Lowii 3658. macrorrhiza 3654. metallica Hook. fil. 3658. — Schott 3655- neo-guinensis 3664. odora 3656. Alocasia Puccei 3658. — reginae 3658. — Sanderiana 3658. — Sedenii 3658. — Thibaudiana 3658. — Vanhouttei 3658. — Veitchii 3658. — Watsoniana 3658. — zebrina 3657. Alo& (Gtg. 1192) 3318 bis 3327. africana 3325. albo-cincta 3320. altilinea 3332. arborea 3324. arborescens 3324. aristata 3318. attenuata 3332. barbadensis 3325. Bowieas.G.1192A 1b. brevifolia 3319. caesia s. G.1192A, 4a. carinata 3328. Commelyniü 3323. Cooperi s. G. 1192 A. disticha Haw. 3328. — Mill. 3321. — Thbg. 3328. . plicatilis L. S. G. 1192 D. echinata 3318. ferox 3327. flavispina 3323. frutescens 3324. fruticosa 3324. grandidentata 3322. Hanburyana 3320. horrida 3327. humilis 3318. latifolia 3321. leptophyllia 3321. lineata s. G. 1192A, 2a. littoralis 3325. longiaristata 3318. maculata 3329. maculosa Lam. 3322. — Lam. ex p. 3321. margaritifera 3332. micracantha s. Gtg. 1192 A, 2a. mitriformis 3323. mitriformis f. humilior 3323. muricata 3327. nigricans 3328. nitida 3330. obligqua DC. 3329. — Haw. 3329. — Jacq. 3328. obscura 3322. officinalis 3325. — perfoliata 3319. — f. arborescens 3324. — f. ferox 3327. — . humilis 3318. — F. obscura 3322. — f. Saponaria 3321. — f. succotrina 3324. — f. vera 3325. pieta 3322. — f. minor 3321. plicatilis s. G. 1192D. prolifera 3319. — pseudo-ferox 3327. pulchra 3329. punctata 3326. Radula 3332. Reinwardtü 3331. rhodocincta 3320. rubescens 3325. — Salmdyckiana 3325. — Saponaria 3321. Familien⸗ und Gattungsnamen bunt abgebildeter Arten find unterſtrichen. Allium — Amarantus. Alo& Saponaria f,. lati- folia 3321. — Schimperi s. 1192 K, 2 4, Serra 3319. serrulata 8. 1192 A, 2 b. setosa 3334. sinuata 3324. soccotrina 3324. spinulosa 3323. striata 3320. subcarinata 3330. subtortuosa 3331. succotrina 3324. tessellata 3333. tricolor 3322. tricolor Haw. 3333. tripetala s. G. 1192 D. umbellata 3321. uwvaria 3410. vacillans 3325. variegata 3326. [Die Figur iſt Gastera pulchra!] venosa 3333. vera 3325. vera Mill. 3324. verrucosa 3328. viscosa 3331. vulgaris 3325. xanthacantha 3323. — Mild. 3323. yuccaefolia s. Gtg.1195. Aloekaktus (Gtg. 427). Alona (Gtg. 794). — coelestis s. Gtg. 79. — rostrata s. Gtg. 79. Alonsoa (Gtg. 828) 2473 bis 2476. Alonzoa (Gtg. 828; T. 44) 2473— 2476. acutifolia 2474. albiflora 2474. compacta 2475. grandiflora 2475. incisa 2476. incisifolia 2476. linearifolia 2473. linearis 2473. liniflora 2473. myrtifolia 2474. — pumila 2473. — urticaefolia 2476. — Warscewiezii (T. 44) 2475. Alopecurus (G. 1360) 3759. — pratensis 3759. Aloysia eitriodora s. Gtg. 904 A. — urticodes s. Gtg. 904 A. -— virgata s. Gtg. 904 A. Alpenbalsam (Gtg. 824) 2468. Alpenrose (Gtg. 664; T. 90) 1989—2006. Alpenschön (Gtg. 8) 69. Alpenveilchen (Gtg. 698; T. 38) 2178—2184. Alpinia (Gtg. 1093). — nutans s. Gtg. 1093. — pumila s. F. 198 J, 2 a. — vittata s. Gtg. 1093. Alsine (Gtg. 140) 493 u. 494. — laricifolia 493. — liniflora 49. Alsobia punctata s. Gtg. 862 C. Alsocydia erubescens S. Gtg. 869. Gtg. Gtg. S.-Dyck j Alsophila (G. 1434) 3946 bis 3951. aspera 3947. atrovirens 3948. australis 3950. compta 3948. Cooperi 3951. excelsa 3951. excelsa Mart. 3946. gibbosa 3947. nitens 3947. radens 3949. radens Klf. 3948. Taenitis 3946. Alstonia lucida 2230. Alstroemera (Gtg. 1178) 3294—3299. acutifolia 3300. alba 3297. angustifolia 3296. aurantiaca 3298. aurea 3298. Banksiana 3299. bicolor 3296. chiloensis 3296. eitrina 3295. concolor 3298. crocea 3299. Cumingiand 3295. Ourtisiana 3296. Diazii 3296. exserens 3296. flava 3296. Flos Martini 3296. haemantha 3297. hirtella 3296. Hookeri 3296. Hookeriana 3296. inaequalis 3296. Kingü 3295. Ligtu 3296. montana 3231. mutabilis 3298. Neillii 3299. nivalis Meyen 3295. pallens 3296. pallida 3296. pelegrina 3297. peregrina 3297. Presliana 3296. psittacina 3299. puberula 3295. pulchella 3299. pulchella hort. 3295. — Sims 3297. pulchra 3296. quillotensis 3297. recumbens 3295. revoluta 3294. rosea 3296. sericantha s. G. 1178 C. Simsii 3297. spathulata s.G.1178C. tigrina 3295. triflora 3231. umbellata s. G. 1178 C. versicolor 3295. xanthina 3295. nonNn. Alternanthera (Gtg. 953) 2792 —2795. amabilıs 2793. amoena 2793. aurea nana 2794. Bettzichiana 2792. brasiliensis 2792. coerilis 2793. ficoidea R. et Sch. 2794. metallica grandis 2794. nana compacta aurea 2794. Ba; rt Alternanthera parony- chiodes St. Hil. 2794. paronychiod.hort! 2792. — versicolor aurea2792. porrigens 279. Reinhardi 2793. rosea 2793. sessilis 2794. sessilis hort. 2793. — f. amoena 2793. spathulata 2792. versicolor 2794. Althaea (Gtg. 160; T. 15) 544—547. cannabina 547. chinensis 546. ficifolia 545. rosea (T. 15) 544. Altingia Cunninghamii 3870. excelsa 3869. Alyssum (Gtg. 87 1 9 310-312. argenteum 311. Benthamii 312. compactum 312. deltoideum 308 a. maritimum 312. odoratum 312. — podolicum 313. saxatile (T. 9) 310. Amaracus Dietamnus S. G. 921 A. Amarantaceae (Fam. 150; T. 50 No. 197 u. 108) 2784— 27%. Amarantgewächse (Fam. „„ 150; T. 50 No. 10 u. 198) 27842790. Amarantisia brasiliensis 2792. Amarantus (Gtg. 951; T. 50) 2786—2790. Alopecuros 2786. Anacardana 2788. angustifolius 2789 a. bengalensis 2789 a. Berchtholdii 2788 a. bieolor 2789 b. — ruber 2789 b. carneus 2788 a. caudatus 2786. caudatus Hochst. 2786. eruentus hort. 2787. — L. 2788 b. — Willd. 2786. cuspidatus 2789 a. esculentus 2788 a. farinaceus 2788. flavescens 2788 g. flavus . bractealis 2788 g. | frumentaceus 2788. gangeticus 2789. — hybridus 2790. — guadeloupensis 2788 a. — hybridus 2790. hypochondriac. 2787. incarnatus 2788 a. lanceolatusRoxb. 27892. — Wall. 2789 a. macrostachys 2787. melancholicus 2789 b. monstrosus hort. 2787. — Mort. ex p. 2788 e. montevidensis 2788 a. oleraceus Rob. 2789. paniculatus 2788 u. 2788 a. — f. speciosus (T. 50) 2788 f. ‚purascens 2788 a. ens 2788 d. g lius 2790. anguineus L. 2788 C. ciosus 2788 f. aureus 2788 g. — lendlens 2789 b. — strietus 2788 u. 2788 d. tricolor 2789 b. — — f. bicolor 2789 b. — giganteus 2789 b. — — f. ruberrimus 2789 b. - violaceus 2788 a. Amaryllengewächse (F. n P. 54 No. 216 bis T. 56 No. 224) 31833300. aryllidaceae (F. 205; T. 54 No. 216 bis T. 56 No. 224) 31833300. Amaryllis (G. 1156) 3198. e Ackermannü 3266. j — f. pulcherrima 3266. acuminata 3274 d. Atamasco 3202. aueta 3196. aulica 3266. . glaucophylla 3267. x aurea 3208. Belladonna 3198. Belladonna Swartz3272. 3 bicolor 3263. L blanda 3198. — Bougieri 3266. byasihiensis Red. 3270. Pratt. 32748. L Broussonetii 3216. D bulbisperma 3222. e candida Lindl. 3206. — — Tratt. 3218. — carinata 3203. Carnarvonia 3270. Carnarvoniü 3265. carnea 3205. Chelsonii 3266. eitrina 3200. eolchiciflora 3200. CoWwillei 3273. correiensis 3267. corusca 3195. crocata Bu 3274 c. — Gawl. 3274 b. Cron 3265. cyrtanthodes 3263. — dubia 3195. = equestris 3272. flexuosa S. G. 1154 B, 1. — formosa 3273. — formosissima 3261. -- fulgida 3274. Gardner 3267. — gigantea 3218. — gloriosa 3273. Gowenü 3273. — Gravinae 3270. _Griffiniana 3197. aylockiü 3265. Henderson 3271. — Herbertii 3265. — humilis var. 3195. — ignea 3263. — insignis 3215. - Jacqwinü 3195. msonü 3270. Josephinae 3197. Josephiniana 3197. coma s. G. 1154 B. _ Amaryllislongifolia 3222. — — . longiflora 3223. — lucida s. Gtg. 1154 B. — lutea 3201. — magnifica 3263. — marginata hort. 3265. — — Jacq. s. G. 1154 B. — Mendelü 3266. — miniata 32742. — moluccana 3215. — montana 3231. — nervosa 3204. — Med 3206. — orientalis s. G. 1155 B. — ornata Ait. 3216. — — Bot. Mag. 3214. — — Gawl. 3218. — pardına 3269. — picta 3265. — praeclara 3273. — principis 3273. — procera 3271. — psittacina 3268. — pulverulenta 3274 d. — pumicea 3272. — purpurea 3199. — reginae 3270. . reticulata 3273. — revoluta f. robustior 3221. — robusta 3266. — Roezlü 3272. — rosea 3205. — rubila 3274. — sarniensis 3195. — solandriflora 3265. — speciosa 3199. — spectabilis 3216. — striatula Ss. G.1159A , 1. — Sweetü 3273. — Tettaui 3266. — torsata 3215. — tubiflora 3208. — tubispatha 3204. D undulata 3196. — variabilis 3221. — verecunda S. G. 1159 A 1. — versicolor 3207. — vittata 3275. — zeylanica 3214. Amatula flava 2403 e. Amberbaum (Gtg. 352). Amberboa (Gtg. 617) 1912 u. 1913. — crupinodes 1913. — Lippii 1913. — moschata 1912. — odorata 1912. — sinaica 1913. Amberkörbchen (Gtg.617) 1912 u. 1913. Amblirion camtschatcense 3477. Amblyopogon 1909. — speciosus 1909. Ambrina ambrosiodes 8. Gtg. 958B. Ambrosia (Gtg.) s. G. 535. — arborescens 1682. Amelanchier Amelanchier 1059. — Botryapium 1060. — canadensis 1060. — ovalis 1059. — racemosa 996. — rotundifolia 1059. — sanguinea Lindl. 1060. — vulgaris 1059. Amelia rosea 1988, Amelkorn 3815f. Amherstia (Gtg. 283) 910. coneinnus ur * Amherstia nobilis 910. Amicia (Gtg. 277) 903. — Zygomeris 903. Ammobium(Gtg. 584) 1839. — alatum 1839. — craspediodes S. G. 584. — spathulatum 1839. Ammolirion stenophyllum Ss. Gtg. 1219 B, 2. Amomophyllum floribun- dum 3686. 5 Amomum (Gtg.) s. Fam. 198 J, 2 b. — magnificum s. Fam. 198 J, 2 b. Amorpha (Gtg. 264) 872. — angustifolia 872. — canescens 872. — caroliniana 872. — croceo-lanata 872. — cyenostachya 872. — fruticosa 872. — glabra 872. — Lewisü 872. — mimosifolia 872. — sensitiva 872 Amorphophallus (G. 1307) 3644. — campanulatus 3644. — dubius s. Gtg. 1307. — giganteus s.Gtg. 1307. — nidotus 3646. — palmaeformis 3645. — phallifer Rumphi 3644. — KRivieri 3645. — Titanum s. Gtg. 1307. Ampelodesmos (Gtg.) 8. Gtg. 1371. — tenax 3781. Ampelopsis (Gtg. 220) 729 bis 731. — aconitifolia 731. — arborea s. G. un 2% — bipinnata s. G. 220 B, 2 — cirrhata 729 d. — citrullodes 731. — dissecta 729 (. — hederacea 729. — heterophylla 731. — himalayana 729 b. — Ahirsuta 729 d. — humulifolia 731. - — laciniata 729 e. — latifolia 729 b. — macrophylla 729 b. — major 729 b. — quinquefolia729,729a. — quinquefolia f. angusti- folia 729 c. — radicantissima 729 c. — Roylei 729 b, 730. — serrata 729 e. — tricolor 731. — trieuspidata 730,730a. — Veitchü 730 b. Ampelovitis Davidiü 726. Ampfer (Gtg. 967). Amphicosmia bella 3944. — riparia 3945. Amphirrhox (G. 116) 383. — longifolia 383. Amphiscopia Beyrichii 2643. — Pohliana 2647. — strobilacea 2647. Amsonia (Gtg. 722) 2225. — angustifolia 2225. — brevifolia s. G. 722B. — latifolia 2225. — longiflora s. Gtg. 722. — Palmeri s. Gtg. 722. — salicifolia 2225. ‚u. vn: te - Andropogon. Amsonia Tabernaemon- tana 2225. — tomentosa s. G.722B. — tristis 2225. Amvygdalopsis Lindleyi933. — virgata 924. Amygdalus amara 930 a. — Besseriana 931. — chinensis 925. — — nana 934. — communis 930. — duleis 930 b. — fragilis 930 c. — georgica 931. — glandulosa 934. — japonica 934. — and L. 931. — — Thbg., hort. 924. — Persica 932. — pumila 934. — sinensis nana 934. Anacampseros spectabilis 1130. Anacardiaceae (Fam. 66; T. 69 No 275) 755 bis 759: Anacharis Alsinastrum S. Gtg. 1035. Anacyelus (Gtg. 562) 1765. — alexandrinus s. Gtg. 562. — purpurascens 1765. — purpurea 1765. — radiatus 1765. Anagallis (Gtg. 697) 2175 Ss ee — arvensis 2175. — carnea 2175. — coerulea 2175. — collina 2176. — femina 2175. — fruticosa 2176. — grandiflora Andr., hort. ex P. 2176. — — hort. 2175. — indica 2175. — latifolia 2175. — latifolia Bot. Mag. 2177. — linifolia hort. 2177. — mas 2175. — Monellüi Curt., Bot. Mag., hort., Clus. 2177. — — Desf. ex p. 2176. — — I. 2175. — — grandiflora 2177. — — . Wilmoreana 2177. — phoenicea 2175. — repens 2175. — tenella s. G. 697. — vertieillata 2177. Ananas (Gtg. 1113) 2994. — Ananas 2994. — macrodontes 2994. — sativa 2994. Ananasgewächse (Fam. 202; T. 52 No. 205 u. 206) 2990-3022. Ananassa (Gtg. 1113) 2994. — sativa 2994. Anaphalis (Gtg. 586) 1841. — margaritacea 1841. Anarmodium canariense 3649. Anastatica (Gtg. 83) 305. — hierochuntica 305. Anazxeton foetidum 1855. Anchusa (Gtg. 779; T. 41) 2331— 2334. — altissima 2331. — amoena 2333. — angustifolia 2331. Anchusa annua s. Gtg. E — arvalis 2331. — azurea 2333. — Barrelieri 2334. — capensis s. Gtg. 779. — echiodes 2349. — incarnata 2331. — italica (T. 41) 2333. — lanata s. Gtg. 771. — laciflora 2329. — lutea s. Gtg. 780. — officinalis 2331. — paniculata 2333. — parnassica 2331. — sempervirens 2332. — spicata 2331. — Sprimeri s. Gtg. 779. — stylosa s. G. 779. Anchusopsis longiflora 2326. Andersonia (Gtg.) s. Gtg. 684. Andrewsia debilis s. Gtg. 901C. Andromeda (Gtg. 670) 2031— 2033. — acuminata 2028. — arborea 2037. — azxillaris Lam. 2025. — — Michx. 2026. — — f. longifolia 2026. — buxifolia 2029. — calyculata 2034. — candida 2032. — Catesbaei 2026. — Daboecia 2024. — dealbata 2032. — elegans 2035. — floribunda 2033. — formosa 2033. — formosissima 2028. — glauca 2032. — grandiflora 2036. — lanceolata 2026. — laurina 2028. — lucida 2028. — Mariana 2036. — montana 2024. — nerüfolia 2030. — nitida 2032. — nuda 2032. — paniculata 2035. — polifolia 2031. — populifolia 2028. — pulchella Cham. 2030. — — Salisb. 2036. — pulchra Cham. et Schldl. 2030. — pulverulenta 2032. — racemosa 2035. — reticulata 2028. — speciosa 2032. — spicata 2035. — spinulosa 2026. — tomentosa 2035. — Walteri 2026. Andropogon (Gtg. 1350) 3736— 3738. — alopecurodes 3733. — argenteus s. G. 1350. — argyraeus s. G. 1350. — arundinaceus 3737. — avenaceus s. G. 1350. — formosus 3736. — giganteus Hochst. 8. G. 1350. — giganteus Edgew. 3737. — halepensis 3737. — polydactylos 3730. — Ravennae 3732. — Schimperi s. G. 1350. Die Ziffern, vor welchen ein J iſt, verweiſen auf die Farbentafeln in Band II. (6) Andropogon Sorghum 3738. — strietus 3734. Androsace S. G. 692 C. — acutifolia 2162. — alpina s. G. 692 C, 1. — arachnoided 2163. — Aretia s. G. 692 C, 1. — bryodes S. G. 692 C, 1. — carnea 2161. — (Chamaejasme 2162. — ciliata S. G. 692C, 1. — dasyphylla 2163. — foliosa Dub 2164. — — Klatt 2164. — Halleri 2161. — helwetica S. G. 692 C, 1. — incana 2163. — Jacquemontii 2163. — Lachenali 2161. — lactea 2161. — Laggeri 2161. — lanuginosa 2164. — Lehmanniana 2162. — longiscapa 2162. — obovata 2138. — odoratissima 2163. — olympica 2163. — paueciflora 2161. — penicillata 2163. — primulodes 2164. — sarmentosa 2164. — villosa Jacg. 2162. — — L. 2163. — — . latifolia 2162. Androscepia gigantea hort. 3751. Androstephium s. G. 1228. Andryala lanata Sm. 1920. Aneilema filipes 3575. Aneimia (Gtg. 1467) 4045. — collina 4045. — hirta Sm. 4045. — Phyllitidis 4045. — vellea 4045. Anemone (Gtg. 3; T. 1 U. 2) 31—41, — alpina 42. — angulosa 50. — apennina 37. — coronaria (T. 1) 31. — elegans 36. — fulgens (T. 1) 32. — Hepatica 49. — hortensis 33. — hortensis Thor. 32, — hybrida 36. — japonica (T. 2) 36 — montana 47. — narcissilora 40. — nemorosa 38. — palmata 34. — patens 43. — pavonina DC. 33. — — Lois. 32. — praiensis 48. — Pulsatillı 45. — ranunculodes 39 — rivularis 41. — silvestris 35. — stellata 33. — sulphurea 42. — thalictrodes 24. — vernalis 44. — versicolor 33. — virginiana 35. Anemonopsis (Gtg. 14) 104. — macrophylla 104. Anethum Foeniculum 1473. — piperitum 1473. Angelica Archangelica1464. Gültige Namen der Familien u. Gattungen fette, der Arten steile, der Abarten, Synonyme ꝛc. Cursiv-Schrift. Andropogon — Apocynum. Angelica litoralis 1464. Angelonia (Gtg. 829). — cornigera s. Gtg. 829. — Gardneri s. Gtg. 829. — salicariaefolia s.Gtg. 829. Angiopteris (Gtg. 1470). — evecta s. Gtg. 1470. Angophora (Gtg.) s. Gtg. 367. Angrecum (G. 1089) 2964. — articeulatum 2964. — bilobum 2364. — calligerum 2964. — caudatum 2964. — eburneum 2964. — Ellisii 2964. — sesquipedale Ss. G. 1090. — virens 2964. Anguina sinensis 1301. Anguloa (Gtg. 1062). — Clowesii s. Gtg. 1062. — Ruckeri s. Gtg. 1062. — uniflora s. Gtg. 1062. Anguria (Gtg. 408). — americana 1297. — grandiflora s. G. 408. — pedata s. Gtg. 408. Anhalonium Engelmannii s. Gtg. 497. Anigosanthus (Gtg.) 8. Ram, 203, 102 — coccineuss.F. 203, II2. — flavidus s. F. 203, II 2. — fuliginosus s. Fam. 203, II 2. — pulcherrimus s. Fam. 203, II 2. Anis s. Gtg. 451. Anisanthus Cumonia 3103. — splendens 3102. Aniseia s. Gtg. 791 A. — crassipes S. Gtg. 791A. Anisoderis rubra 1916. Anmutblume (Gtg. 391) 1259 u. 1260. Anmutkörbchen (G. 524) 1632. Anoda (Gtg. 164) 562. — cristata 562. — Dilleniana 562. — hastata 562. Anoeetochilus (Gtg.) 8. Fam. 197, II 1 a. — Lowii s. Fam. 197, II 1a. — regalis s. F. 197, II 1a. — Setaceus s. F. 197, II Ia. Anomatheca ceruenta 3174. Anona triloba 184. Anonaceae (Fam. 6) 184. Anonymos carolinensis 2691. — sempervirens s. G. 741. Anonymus aquaticus S. G. 1001. — odoratissimus 8.G.519. Ansellia (Gtg.) s. Fam. ler, n — africana s. Fam. era e Anstandsorche (G. 1057) 2934. Antennaria (Gtg. 583). — carpatica s. Gtg. 583. — dioeca s. Gtg. 583. — hyperborea s. Gtg. 583. — margaritacea 1841. — parvifolia s. Gtg. 583. — racemosa s. Gtg. 583. — rubicunda 1852. — tomentosa! s. Gtg. 583. — — hort.? s. Gtg. 560. Antenoron racemosum 2808. Anthacantha Desmetiana ig 993 C, . Anthemis (Gtg. 561) 1763 U. 1764. — apüfolia 1793. — arabica 1775. — artemisiaefolia 1802. — brachyglossa 1763. — buphthalmodes 1690. — coarctata 1763. — frutescens 1799. — grandiflora hort. 1792. — — Ramat. 1802. — monantha 1763. — nobilis 1764. — partheniodes 1793. — prolifera 1775. — ptarmicaefolia 1771. — semperflorens 1800. — stipulaces 1802. — tinctoria 1763. — valentina 1765. Antherieum (Gtg. 3429 u. 3430. — comosum 3431. — Dorseti 3430. — elatum 3432. — esculentum 3545. — Liliago 3429. — ramosum 3430. — Sternbergianum 3431. — variegatum 3432. Anthodendron flavum 2009. Antholyza (Gtg. 1145) 3101— 3103. — aethiopica 3101. — aethiopica f. minor3101. — bicolor 3101. — brevifolia 3102. — caffra 3102. — coccinea 3103. — Cunonia 3103. — floribunda 3101. — praealta 3101. — ringens Andr. — rupestris 3102. — splendens 3102. Anthoxanthum (G. 1358) 3754. — odoratum 3754. — Rue 11183754: Anthurium (Gtg. 1323; T. 62) 3677—3685. — amplum 3685. — Andreanum 3683. — assimile 3684. — Augustinum s. Gtg. 1323. 0. — Bakeri 3684. — bellum s. Gtg. 1323 ib — Beyrichianum 3684. — candidum 3686. — carneum 3683. — chelseyense s. Gtg. 1323 K, 2. — cordatum s. Gtg. 1323 „ K. — crassinervium 3685. — crystallinum 3677. — Dechardü 3687. — digitatum s. Gtg. 1323 G 2 . — ellipticum 3685. — ferrierense 3683. — fissum s. Gtg. 1323 „ae — floribundum 3686. — Froebelii 3683. — Galeottianum 3684. 1221) 3101. Anthurium Grahamia- num 3684. — Grusonii 3683. — Harrisii 3684. — Hookeri 3685. — Huegelii 3685. — hybridum s. Gtg. 1323 „ 180: — intermedium 3684. — Kolbianum 3683. — Laucheanum s. Gtg. 1323:C, Td. — leodinense s. Gtg. 1323 A, 2. — magnificum 3679. — membranuliferum s. Gtg. 1323 C, 1 e. — Miquelianum s. Gtg. 1323 C, 1 b. — neglectum 3685. — nymphaeifolium s. Gtg. 1323 C, 1 d. — obtusilobum s. Gtg. 1323 C, 2 b. — Ortgiesii 3683. — pedatifidum s.Gtg. 1323 Calle, — pedato-radiatum s. Gtg. 1323 C. 1e. — Poscharskyanum 3683. — regale 3678. — scandens s. Gtg. 1323 G2. — Scherzerianum (T. 62) 3682. — signatum s. Gtg. 1323 Cy 2 b. — splendidum 3680. — trifidum s. G. 1323 C, 2b. — trilobum s. Gtg. 1323 C, 2 b. — variabile s. Gtg. 1323 GY 2 d. — Veitchii 3680. — Warocqueanum 3681. — Wittmackii 3683. Antinoria Parlat. 3770. Antirrhinum (Gtg. 833; T. 45) 2488 u. 2489. — acutangulum 2487. — aerugineum 2478. — alpinum 2478. — amethysteum 2479. — aparinodes 2483. — arvense 8. G. 831 A, 2. — bipartitum 2484. — bipunmctatum Cav. 2479. — commune 2481. — (ymbalaria L. 2487. — — Sieb. 2487. — dalmaticum 2482. — elegans 2479. — glandulosum 2481. — hederaceum 2487. — hederaefolium 2487. — incarnatum 2485. — junceum 2489. — latifolium 2488. — Linaria 2481. — majus (T. 45) 2488. — majus f. Peloria 2488 C. — maurandiodes s. G. 833 B. — medium 2488 b. — montevidense 2488. — multipunetatum 2479. — neglectum S. G. 831 B, 1. — orchidiflorum 2484. — Orontium 2488. — pinifolium 2483. — procerum 2488. Antirrhinum vue 2487. — pumilum 2488 c. — purpureum 2486. — reticulatum 2483. — Rhodium 2488. — sapphirinum g 2485. — speciosum 2489. — speciosum Don 2484. — striectum 2483. — subalpinum 2479. — tortuosum 2488. — triornithophorum 2480. — triphylium s. G.831B,1. — triste 2478. — versicolor 2483. Antrospermum Kraussü 1873. Aotus (Gtg. 234) 767. — gracillimus 767. Apeiba australis S. G. 174. Apera (Gtg.) s. Fam. 236, 7.26 — Spica venti s. Fam. 236, II 2 5 * Apfelbaum (T. 78 u. 79) 10481056. Apfelbeerstrauch 1057 u. 1058. Apfelsine 698 d u. é. Aphelandra (Gtg. 899) 2675 — 2685. — acutifolia 2682. — aurantiaca 2680. — Blanchetiana 2676. — carduifolia s. Gtg. 899 B, 2 b. — decorata 2677. — fascinator 2685. — formosas.G.899B, 2b. — Ghiesbreghtii 2651. — Hydromestus 2676. — ignea 2680. — imperialis 2679. — Leopoldi 2684. — Liboniana 2684. — maculata 2675. — nitens 2681. — nitida s. Gtg. 900. — ornata 2677. — Porteana 2683. — pulcherrima 2679. — pulcherrimaWilld. 2679. — pumila 2678. — punctata 2685. — .Roezli 2680. — squarrosa s. Gtg. 899 B, 2a. — tetragona 2679. — variegata 2683. Apicra (Gtg.) s. G. 1194. — attenuata 3332. — foliosa s. G. 1194. — Gramata 3332. — margaritifera 3332. — pentagona s. G. 1194. — Radula 3332. — spiralis S. G. 1194. — tricolor 3333. Apios (Gtg. 256) 843. — Apios 843. — carnea s. Gtg. 256. — chinensis 884. — frutescens 885.- — tuberosa 843. Apocynaceae (Fam. 125; T. 92 No. 366) 2221 bis 2236. Apoeynum (Gtg. 728) 2233 u. 2234. — androsaemifolium 2233. 4. ericifolium 2234. ubescens 2234. ibiricum Jacq. 2234. Pall. 2234. 3711 u. 3712. ponogeton (Gtg. 1337) iii u. 3712. — distachyus 3711. L fenestralis 3712. E monostachyus 3711. Aprikose (G. 290; T. 76) 923—925. \guifoliaceae (Fam. 56) 701— 704. Aduilegia (Ei ih T. 4) 112124. e alpina 122. E atrata 115 a. atropurpured 112. E atroviolacea 1158. — aurea 114. — bicolor 116. e californica 117. * — — hybrida 119. P canadensis (T.4) 113. 7 — canadensis aurea 114. 11 formosa 117. L cehrysantha 119. — chrysantha grandiflora 119, 124. L coerulea 124. £ — eximia 117. E flabellata 120. E flavescens 114. E formosa 117. — formosa Vervaen. 115 e. = fragrans 123. e Garnieriana 116. Ee glandulosa 121. e glandulosa Mig. 120. D hybrida 115 b. Ra = — ‚Jaeschkaui 119. * — jucunda 121. * leptocerds 124. ea 119. = — ueida 115 b, c. macramtha 124. e mewicana 118. — montana 122. — nigricans 115 à. — olympica 115. — sibirica 116.. = Skinneri 118. speciosa 116. spectabilis 116. 2 Stuartü 121. E truncata 117. A Vervaeneana 115 c. — viridiflora 112. — vulgaris 115. vulgaris Thbg. 120. — caucasica 115C. — — pyrenaica 123. — Witmanniana 115 c. Arabis (Gtg. 79; T. 9) 296— 300. — albida 297. — alpina (T. 9) 296. — arenosa 299. - bellidifolia 298. — caucasica 297. — crispata 296. alleri 300. Lucida 298. fol. elegant. var. 298. Araceae (Fam. 221; T. 62 No. 247 u. 248) 3630 bis 3702. Aralia (Gtg. 467) 1482 1488. — argentata s. Gtg. 471. — chinensis 1484. — crassifolia hort. 1491 4. ZZ soland,. 1491 p. — digitata s. Gtg. 471. — elegantissima 1488. — filieifolia 1485. — floribunda s. Gtg. 471. — (2) Guilfoylei 1485. — integrifolia 1491 a. — japonica hort. 1483. — — Thbg. 1493. — juglandifolia 1483. — Kerchoveana 1487. — Leroyana 1484. — Lessonü s. Gtg. 469 B. — mandschurica 1484. — Maximowiezü 1492. — oceidentalis 1495. — palmata s. Gtg. 471. — papyrifera 1494. — pentaphylla 1492. — pinnata 1490. — quinquefolia s. Gtg. 467 B, a. — quinquefolia hort. 1491 c. — quinquevulnera 1491 C. — racemosa 1482. — reticulata 1488. — sachalinensis 1482. — Scheffler hort. 1489. — Sieboldü 1493. — spinosa 1483. — spinosa subinermis 1484. — trifolia s. Gtg. 467B,a. — trifolia Banks et Sol. s. Gtg. 469 B. — trifoliata hort. 1491 b. — triphylia S. Gtg. 467 B, a. — Veitchii 1486. — zalapensis S. Gtg. 471. Araliaceae (Fam. 98) 1482 bis 1496. Araliengewächse (Fam. 98) 1482—149%6. Araucaria (Gtg. 3867 3870. — Bidwilliana 3868. — Bidwillii 3868. — brasiliensis 3868. — chilensis 3867. — columnaris 3869. — Cookii 3869. — Cunninghamii 3870. —- Dombeyi 3867. — elegans 3868. — excelsa 3869. — glauca 3870. — gracilis 3868. — imbricata 3867. — lanceolata 3872. — Lindleyana 3868. — KRidolfiana 3868. — subalata intermedia 3869. Arbor vitae 3837. Arbutoideae S. Fam. 114 II. Arbutus (Gtg. 676) 2041 U. 2042. — alpina s. Gtg. 677. — Andrachne 2042. — floribunda 2040. — integrifolia 2042. — mucronata 2039. — phillyreaefolia 2040. 1410) Apoeynum — Arnebia. Arbutus Siebert 2042. — turbinata 2041. — Unedo 2041. — Tva-ursi s. Gtg. 677. Archangelica (Gtg. 458) 1464. — Archangelica 1464. — officinalis 1464. — satbiva 1464. Archontophoenix (Gtg. 1291) 3611. — Alexandrae 3611. — Cunninghamianus 3611. — Veitchii 3611. Arctium (Gtg. 608). — amplissimum 608. — Lappa s. Gtg. 608. — majus s. Gtg. 608. — minus s. Gtg. 608. — nemorosum s. G. 608. — tomentosum s. G. 608. Arctomecon (Gtg. 71) 275. — californica 275. Arctostaphylos (Gtg 677). — alpinus S. Gtg. 677. — offieinalis s. Gtg. 677. — Uva-ursi s. Gtg. 677. Arctotis (Gtg. 601) 1871 u. 1872. — acaulis 1871. — acaulis Mill. 1871. — anthemodes L. S. Gtg. 600 A, 2. — — Thbg. s. Gtg. 600 B. — arborescens Jacq. 1872. — — Mild. herb. 1872. — aspera 1872. — aureola 1872. — aurieulata 1872. — bicolor 1872. — calendulacea 1874. — caulescens 1872. — cernua s. Gtg. 600 A, 2. — cuprea 1872. — denudata 1872. — foeniculacea S. Gtg. 600 25 — formosa 1872. — glabrata 1872. — grandiflora 1872. — humilis 1871 — incisa 1872. — laevis 1872. — Iyrata 1872. — maculata 1872. — micrantha 1873. — paradoxa S. Gtg. 600 B. — pinnata s. Gtg. 600 A, 2. — scapigera 1871. — speciosa 1871. — squarrosa 1872. — tricolor 1871. — undulata Jacg. 1871. — — Thbg. 1872. Arctous alpinuss. G. 677. Ardisia (Gtg. 702) 2191 bis 2194. — crenata Bot. Mag. 2191. — — Hob. et Wall. 2191. — crenulata Lodd. 2191. — crispa 2191. — elegans 2191. — glandulosa Bl. 2191. — hortorum 2192. — japonica 2194. — japonica Morr.et Desne. 2194. — lentiginosa 2191. — mollis 2193. — and 2191. — odontophylla 2194. Ardisia Olivieri s. Gtg. 702B. — villosa 2193. — villosa Wall. 2193. Areca alba 3605. — aurea 3605. — Banksii 3607. — Baueri 3607. — borbonica 3605. — flavescens 3604. — lutescens 3604. — procera 3606. — purpurea 3603. — rubra 3605. — sapida Endl. 3607. — — Forst. 3607. — speciosa 3603. — Verschaffeltii 3603. Arenaria (Gtg. 141) 495 u. 496. — balearica 495. — caespitosa hort. 491. — grandiflora 496. — juniperina 496. — larieifolia 493. — muscodes 495. — serpyllifolia s. G. 141. — triflora 496. Arenga (Gtg. 1278) 3598. — saccharifera 3598. Aretia alpina s. G. 692 C, 1. — Halleri 2161. — helvetica s. G. 692 C, 1. — Vitaliana s. G. 692 B. Argemone (Gtg. 69) 265 bis 268. — grandiflora 265. — hispida 268. — Hunnemannii 267. — mexicana 266. — mexicana Engelm. 268. — — var. hispida 268. — munita 268. — ochroleuca 266. Aria Chamaemespilus 1037. — Hostü 1037. — nivea 1036. Ariocarpus (Gtg. 427). — fissuratus s. Gtg. 427. — Williamsii s.Gtg. 427. Arisema (Gtg. 1310) 3647. — ringens 3647. Aristea fruticosa 3064. Aristolochia (Gtg. 973; T. 96) 2827—2829. — angulisans 2827. — Bonplandii 2829. — brasiliensis var, macro- phylia 2829. — ciliata 2829. —@fematıtises2G.,923. — clypeata 2828. — cordifolia 2829. — elegans 2828. — frutescens 2827. — galeata 2829. — gigantea 2829. — gigas 2828. — Goldieana 2829. — grandiflora 2828. — hirsuta 2827. — macrophylla (T. 96) 2827. — ornithocephala 2829. — promissa 2829. — pubescens 2827. — ridicula 2829. — ringens 2829. — Sipho 2827. — tomentosa 2827. — tricaudata 2829. (7 Aristolochiaceae F. 160; T. 96 No. 381) 2825 bis 2829. Aristotelea (Gtg. 178). — glandulosa s. Gtg. 178. — Maqui s. Gtg. 178. Arkezostis (Gtg.) s. Fam. 9a e 5 Armeniaca vulgaris 923. Armeria (Gtg. 691; T. 36) 2120— 2127. — alliacea Ebel, Lk. et Hoffm. 2124. — — Loisel. 2124. — alliodes 2125. — alpina 2122. — campestris 2123. — — f. Kochü 2121. — — . Linkü 2123. — cephalotes B. M. 2126. — — hort. 2124. — — hort. nonn. 2127. — — Lk. et Hoffm. 2126. — dianthodes 2124. — elongata f. pubescens 2123. — — . purpurea 2121. — expansa 2123. — formosa cupreata 2124. — — hort. 2124. — — hort. nonn. 2126. — maend 2124. — — rosea 2124. — globosa 2126. — grandiflora 2126. — Halleri 2123. — intermedia 2123. — juncea 2125. — latifolia 2126. — leucocephala 2124. — littoralis 2123. — maritima (T. 36) 2120. — maritima hort. ex ». 2123. — mauritanica 2127. — mauritanica hot. nonn. 2126. — — Revue hort. 2126. — montana 2124. — plantaginea 2124. — plantaginea Engl. Bot. 2124. — pubescens 2123. — purpurea 2121. — rigida 2124. — scabra 2123. — scorzonerifolia Lk. 2126. — — Mild. 2124. — sibirica 2120. — trigonoides 2124. — vulgaris 2123. — vulgaris f. purpurea 2121. Armeriastrum (Gtg. 688) 2106. — acerosum s. Gtg. 688 B, 2. — caryophyllaceum 8. Gtg. 688 B, 2. — dianthifolium 2106. — glumaceum s. Gtg. 688 B, 1. Arnica (Gtg. 571). — crenata s. Gtg. 525. — japonica 1835. — montana s. Gtg. 571. — scorpiodes 1806. Arnebia (Gtg. 785) 2349. — calycina 2349. — cornuta 2349. — decumbens 2349. — echiodes 2349. _ Die freiſtehenden Ziffern verweiſen auf die Nummern der Pflanzen in Band I. 7 8 Arnebia Visianii 2349. Aronia arbutifolia Pers. — — Spach 1057. [1058. — Botryapium 1060. — (Chamaemespilus 1037. — floribunda 1058. — grandifolia 1058. — melanocarpa 1058. — nigra 1058. — pirifolia 1057. — pubescens 1058. — sorbifolia 1035. Aronicum scorpiodes 1806. Aronsstab (G. 1301) 3630 bis 3633. Aronsstabgewächse (F. 221; T. 62 No. 247 u. 248) 3630—3702. Arpophyllum (Gtg.) s. G 1044. — spicatum s. G. 1044. Arrhenatherum (G. 1368) 3773. — avenaceum 3773. — bulbosum 3773. — elatius 3773. Arrhostoxylum lum 2661. — ciliatiflorum 2660. — coccineum 2659. — formosum 2659. — fulgidum 2660. Artemisia (Gtg. 566) 1778 bis 1786. — Abrotanum 1780. — annua 1779. — :aprica Gebl. 1786. — — Ledeb. 1786. — argentea 1784. — argentea Buch. 1785. — Biebersteinii 1786. — canariensis 1785. — chrysantha 1786. — exilis 1779. — frigida 1786. — gracilis 1778. — involucrata 1786. — pontica 1781. — procumbens 1786. — samamisica 1782. — scoparia 1778. — spec. de St. Petersburg 1778. — Stelleriana 1783. b suqveolens 1779. — virgata 1786. — vulgaris 1782. Arthropodium (Gtg.) 8. Fam. 209 IV, 2 a. — cirrhatum s. Fam. 209 IV, 2 a. — fimbriatum s. Fam. 209 IV, 22. Arthrostemma parietaria 1216. Arthrotrichum calosta- chyum Ss. Gtg. 952 B. Artischocke (Gtg. 612) 1893 u. 1894. Artocarpoideae S. F. 181 JI. Arum (Gtg. 1301) 3630 bis 3633. — albispathum hort. plur. 3631. — bicolor 3635. — campanulatum 3644. — clavatum 3642. — Colocasia 3636. — crinitum 3648. — Dioscoridis var. spectabile 3633. — Dioscoridis Schott 3633. acutangu- Familien⸗ und Gattungsnamen bunt abgebildeter Arten ſind unterſtrichen. Arum Dracunculus 3649. — guttatum 3543. — indieum Lour. 3639. — — Hob. 3655. — — sativum 3654. — italicum 3631. — macrorrhizum 3654. — maculatum 3630. — maculatum All. 3631. — mucronatum 3654. — muscworum 3648. — nigrum 3651. — numidicum 3631. — odoratum 3656. — palaestinum var. sanctum 3632. — pedatum 3642. — peltatum var, 3636. — peregrinum 3654. — pinnatifidum 3692. — ringens 3647. — Rumphi 3644. — sagittifolium 3650. — sanctum 3632. — Seguine 3673. — Seguwinum 3673. — spectabile 3633. — syriacum 3633. — triphyllum 3647. — venosum 3643. — viviparum 3640. — vulgare 3630. — zanthorrhizon 3650. Aruneus (Gtg. 307; T. 20) 994 u. 995. — americana 994. — Aruncus (T. 20) 994. — astilbodes 995. — silvester 994. Arundinaria (G.1341)3720. — falcata 3720. — japonica s. Gtg. 1341. Arundo (Gtg. 1371) 3779 bis 3781. — Ampelodesmos 3781. — Bambos 3727. — collina 3780. — colorata 3752. — conspicua 3781. — Donax 3779. — festucodes 3781. — isiaca 3782. — mauritanica 3780. — maxima 3782. — Phragmites 3782. — Pliniana 3780. — sativa 3779. — tenax 3781. Asarum (Gtg. 972) 2825 u. 2826. — arifolium s. G. 972B. — canadense 2826. — carolinianum 2826. — caudatum 2826. — europaeum 2825. — grandiflorum 8.G.972B. — Hookeri 2826. — latifolium 2826. — Thunbergii s. G. 972C. — variegatum s. G. 972B. — villosum 2826. — virginicum s. G. 972 C. Asclepiadaceae (F. 126; T. 92 No. 367) 2237 bis 2253. Asclepias (Gtg. 734) 2240 bis 2243. — amoena 2242. — carnosa 2244. — Cornuti 2243. — curassavica 2241. — decumbens 2240. Arnebia — Asplenum. Asclepias incarnata 2242. — nivea 2241. — — . curassavica 2241. — odoratissima 2238. — princeps 2243. — pulchra 2242. — syriaca L. ex p. 2243. — tuberosa 2240. — tuberosa Torr. 2242. Asimina (Gtg. 30) 184. — triloba 184. Asparagopsis abyssinica S. G. 1184 B, 5. — Brownei S. G. 1184 B, 5. — decumbens 3307. — floribunda S. G. 1184, 5. — retrofracta S. G. 1184 15%, SN — sarmentosa 3311. — scandens 3310. Asparagus (Gtg. 1184) 3305—3312. — acerosus Wall. s. Gtg. 1184 B, 5. — aculeatus 3311. — acutifolius 3306. — aethiopieus 3310. — altilis 3305. — comorensis 3309. — Corrudd 3306. — crispus 3307. — declinatus Sieb. S. Gtg. 1184 B, 3. — decumbens 3307. — dubüus S. Gtg. 1184B, 5. — flexuosus 3307. — Hohenackeri S. 1184 B, 5. — hortensis 3305. — Krausii 3312. — mazximus 3311. — medeolodes 3312. — officinalis 3305. — officinalis var. 3305. — oxycarpus 3305. — pectinatus 3310. — Petersianus? 3309. — plumosus 3308. — polyphyllus 3305. Gtg. — racemosus s. Gtg. 1184 B, 5. — retrofractus s. Gtg. 1184 B, 3. — sarmentosus 3311. — sarmentosus Heyne 8. Gtg. 1184 B, 5. — — Red. 3311. — scandens 3310. — silaticus 3305. — sinensis 3307. — Sprengeri 3311. — tenuifolius 3305. — tenuissimus 3308. — tricarinatus 3306. — trichophyllus 3306. — verticillaris 3306. — verticillatus 3306. — volubilis s. G. 1184C. — volubilis Haw. s. Gtg. 1184 B, 5. — zeylanicus 3311. Aspasia (Gtg.) s. G. 1080. — lactea 3543. — lunata s. G. 1080. — thyrsodes 3539. Asperula (Gtg. 491) 1540 bis 1543. — arvensis 1540. — Athoa 1543. — azurea 1540. — — setosa 1540. Asperula ciliaris 1544. — galiodes 1542. — glauca 1542. — nitida 1543. — odorata 1541. — orientalis 1540. — setosa 1540. — setosa hort. 1540. — stylosa 1544. — suberosa 1543. — tinetoria 1542. Asphodeline (Gtg. 1217; T. 58) 3422 u. 3423. — Balansae s. G. 1217B. — damascenas.G.1217B. — globifera s. G. 1217 B. — liburnica 3423. — e 58)03422, — Morisiana s. G. 1217B. — prolifera s. G. 1217. — Ttauriea 12175 — tenuior 3423. Asphodelus (Gtg. 34128. — acaulis s. Gtg. 1220. — aestivus 3428 C. — affinis 3428 c. — africanus 3428 C. — albus Mill. 3428 b. — — Willd., Boiss. 3428 à. — altaicus Ss. G. 1219 A. — Audibertii 3428 C. — australis 3428 a. — capensis 3432. — capillaris 3423. — cerasifer 3428 a. — comosus 3428 2a. — corsicus 3428 a. — cretieus 3423. — crinipes 3428 c. — delphinensis 3428 b. — Deseglisei 3428 b. — glaucescens 3428 a. — gramdiflorus 3428 à. — liburnicus 3423. — littoralis 3428 c. — Mes 3422. — macrocarpus 3428 b. — microcarpus Nu. 3428c. — monticola 3428 b. — neglectus 3428 b. — oceidentalis 3428 b. — Ozanoni 3428 b. — persicus Fisch. et Mey. 3423. — — ub. et Spach s. Gte. 1219 8, 2 — procerus 3428 a. — proterophyllus 3428 a. — Pyrenaicus 3428 b. — racemosus3428u.34282. — ramosus 3428. — ramosus Gouan 3428 a. — — Sibth. et Sm. 3428 c. — Rouxi 3428 a. — sphaerocarpus 3428 b. — subalpinus 3428 b. — Szowiteiüi 3423. — tauricus Lodd. 3423. — — ‚Ball. s, Gtg.1217B: — tenuiflorus 3423. — tenwior 3423. — validus 3428 a. — virgatus 3428. Aspidistra (Gtg. 3394 u. 3395. — elatior 3394. — lurida 3395. — punctata 3395. Aspidium (Gtg. 1456) 4024 bis 4028. — aculeatum 4028. 1220) 1203) Aspidium Be 4025. — amgulare 4028. — angulatum 4028. — Bram 4028. — (allipteris 4026. — capense s. G. 1456 B. — cristatum 4026. — dilaceratum 4032. — falcatum s. G. 1456B. -— Pilix femina 4012. — Filix mas 4025. — fragile 3977. — hastulatum 4028. — latifokium 4032. — lobatum 4028. — Lonchitis s. Gtg. 1456 A, 2. — Mildeanum 4025. — molle 4031. — montanum 4024. — ÖOreopteris 4024. — proliferum 4028. — pungeus s. G. 1456 B. — rigidum 4027. — rufo-barbatum 4028. — spinulosum 4027. — Thelypteris 4024. — truncatulum s. G. 1455. — uliginosum 4030. — vestitum 4028. — violascens 4031. Asplenium s. Asplenum. Asplenum (G. 1453) 4008 bis 4022. — Adiantum nigrum 4011. — alpestre s. G. 1453. — arborescens S. G. 1453 B, 4 e. — australusicum 4013. — australe s.G.1453B,5b. — Belangeri 4018. — bulbiferum 4017. — caracasanum 4021. — celtidifolium s. Gtg. 1453 B, 4 b. — crenatum s. G. 1453 B, 5 a. — crenulatum S. G. 1453 B, 5a. — dimorphum 4020. — Fabianum 4017. — Filix femina 4012. — fissum Wimm. 4011. — inaequilaterum 4021. — lasiopteris 4022. — laxcum 4017. — lueidum 4016. — Mertensianum 4017. — musaefolium 4013. -— Nidus 4013. — nitens 4014. — obligquum 4016. — obtusatum 4016. — Ruta muraria 4010. — Scolopendrium 4023. — septentrionale 4009. — Serpentini 4011. — Serra 4015. — Shepherdii 4021. — Shuttleworthianum 4017. — striatum 4021. — thelypterodes s. Gtg. 1453 B, 5 b. — tomentosum Mett. 4022. — Trichomanes 4008. — umbrosum s. G. 1453 B, 5b. — viviparum 4019. — zeylanicum s.G. 1453 B, 4 a. scieularis S. G. 366 B. merulosa S. G. 366 B. — leptophylla S. G. 366 B. scoparid s. G. 366 B. Astblume (Gtg. 564) 1775. Astelia (Gtg.) s. F. 209 ux. 23. — Banksii s. F. 209 IV 2a. — Cunninghamii s. F. 209 IV, 2 a. Astelma fruticans s. Gtg. 590 A, 1a. Aster (Gtg. 528; T. 30) 1636-1669. - acer 1664. aculeatus 1677. — adulterinus 1661 b. — aestivus 1660. A aethiopieus 1679. — albus Bat. 1662. alpinus (T. 30) 1639. Alwartensis 1672. amellodes Bess. 1646 c. — Achb. 1646 b. — — oem. 1646 a. == Amellus (T. 30) . 1646. — Amellus aeg. 1646 a. — amoenus s. Gtg. 528 * 85 e amplexicaulis Lam. = 1645. U — Müehl. 1652. E amygdalinus s. Gtg. 228 &, 1 b. argopfſlius 1675. — artemisiaeflorus 1657. A asperrimus 1644. E asperulus s. Gtg. 528 4 b. — asterotrichus 1676. — attenuatus 1651. — azureus 1647. — Baldwinii s. Gtg. 528 A, 1 b. — Behrii 1674. — bellidiflorus 1658. — bessarabicus Bern. 1646 C. — — DC. 1646 c. — bicolor 1620. — bifidus 1664. — biflorus Presc. 1642. - bifrons 1656 b. — Bigelowii 1668. — blandus s. Gtg. 528 ib. u — brumalis 1661 a. zu canus 1665. — capensis hort. 1679. Less. 1678. — carneus 1659. - Chapmanii 1663. a ch inensis 1635. = chrysanthemodes 1669. eiliatus 1655. innus Colla 1645. fertus 1653. er | Aster cordifolius 1648. A cordifolius Mich. 1636. — — Nees 1648. — — Mild. 1649. — coridifolius S. Gtg. 528 SD: — corymbosus 1636. — crenatus s. Gtg. 525. — Curtisii 1643. — cyaneus 1652. — dahuricus 1664. dentatus 1680. — diffusus 1656. — divaricatus 1636. -—— divergens 1656. — diversifolius DO. Ss. G. 528 % Ib. — — Michæ. Ss. Gtg. 528 A, 1 b. — dracunculodes Lam. 1664. — — Mid. 1658. — Drummondii 1649. — dumosus s. Gtg. 528 Ale: — dumosus Dill. 1655. — — Hoffm. 1655. — elegans hort. 1654. — — Mild. 1641. — eminens 1659. — eminens Lindl. 1661 d. — — Nees ex p. 1660. — — f. laevigatus 1661 àa. — ericodes 1655. — ericodes Dill. 1655. — — Nees 1655. — espenbergensis 1642. — exasperatus 1677. — fastigiatus Ledeb. 1666. — floribundus hort. 1660. — — Willd. 1661. — foliolosus Ell. s. Gtg. 528 A, 1 b. — formosissimus 1652, 1654. — fragilis Lindl. s. Gtg. 528 A, 1 b. — — Mild. 1657. — giganteus 1594. — glabellus 1655. — glaucescens 1652. — gracilentus 1651. — grandiflorus 1644. — grandiflorus Mitt. Ss. G. 528 A, 1a. — G@reenei 1659. — Hauptii 1666. — hebecladus 1655. — helodes Gray 1661 c. — — Torr. et Gr. 1661c. — Herveyi s.G.528A,1b. — heterophyllus 1648. — hirsuticaulis 1656 b. — hirtellus 1649. — hispidus DC. 1646 d. — — Lam. s. G. 528K, 1b. — horizontalis 1656 a. — ibericus 1646 e. — ineisus 1638. — lacerus 1642. — laevigatus Hook. 1652. — — Lam. 1661 a. — — Willd., Nees. 1653. — laevis 1652. — laevis Willd., Lindl. 1653. — Lamarckianus 1658. — lanceolatus 1658. — latifolius DC. 1646 b. — — Desf. 1637. — laxifolius 1660. — laxus Torr. et Gr. 1661. Nees, r Asprella — Augustia Aster laxus Willd. 1658. — leucanthemus 1657. — Lindleyanus s. Gtg. 528 A, 1 b. ge linifolius 1667. — Linosyris 1667. — litoreus 1661 b. — longifolius 1660. — longifolius Gray 1661. — Iutescens 1662. — Iyratus 1676. — macrophyllus 1637. — Meyendorffii 1666. — microphyllus 1677. — miser Ait. 1657. — — Lam. 1651. — — Mitt. 1656. — mortanus 1642. — multiflorus 1655. — multiflorus Bertol. s. G. 528 1b: — mutabilis Alt. 1661 a. — Novae-Angliae 1645. — Novi-Belgii 1661. — Novi-Belgü f. minor (T. 30) 1661 b. — obliquus 1659. — onustus 1659. — onustusNees e p. 16614. — paludosus s. Gtg. 528 A, 1a. — paniculatus 1658. — paniculatus Ait., Hook. S. Gtg. 528 A, 1 b. -— — Muehl. 1649. — — Nutt.s.G.528A,1ıb. — — WMilld., Nees 1648. — parviflorus 1669. — parviflorus Darl. 1656. — paueiflorus 1655. — pendulus 1656. — pensylvanicus 1652. — pilosus 1655. — politus 1652. — praealtus Poir. 1659. — , , Cr URL Praecoꝶ S. G. 528 A, 1 b. — prenanthodes s. Gtg. 528 A, 1 b. — Prescottü 1642. — Pseudo-Amellus 1646 b. — ptarmicodes 1662. — pulchellus Hohen. 1639. — — Milld. 1672. — punctatus 1664. — puniceus s. Gtg. 528 % ED, -— purpuratus 1651. — pyrenaeus 1640. — quercifolius 1676. — ramulosus 1677. — recurvatus 1656 a. — KReevesiü 1655. — repertus 1661 b. — . coeruleus 1661 b. — KRichardsonii 1642. — rigidus 1659. — roseus 1645. — ruber 1645. — rubricaulis 1652. — sagittifolius 1649. — sagittifolius EU. s. Gtg. 528 . — salicifolius 1659. — salicifolius Scholl. 1658. — — Mild. 1660. — salignus 1658. — scaber s. G. 528 A, 1 b. — scoparius 1655. — serotinus Mill. 1661. — — Willd. 1661 a. — Shortii 1647. Aster sibiricus 1642. — sibirieus Lam. 1640. — simplex 1658. — sparsiflorus S. 528 A, 1 b. — speciosus 1641. — spectabilis 1641. — spectabilis Willd. 1661d. — spurius 1645. — squarrulosus 1660. — stellulatus 1676. — stenophyllus 1659. — strietus 1658. — subasper 1659. — tanacetifolius 1669. — tardiflorus Willd., Nees 1661 b. — tenellus 1680. — tenuifolius Nees 1658. — — Mild. 1655. — thyrsiflorus 1661 d. — thyrsoideus 1656 b. — Townshendiü 1668. — Tradescantii 1657. — Tradescantiü Ait. 1658. — turbinellus 1650. — umbellatus s. G. 528 All: 5 — undulatus s. Gtg. 528 Al, aloe — urophyllus 1649. — versicolor 1653. — villosus 1655. — vimineus Mild. 1651. — virgatus 1651. — virgatus Curtiss 1655. — virigineus 1660. Asterias lutea 2266. Asteriscus pygmaeus 1866. Astern, s. Gtg. 527, 528 u. No. 1802. Asterocephalus atropur- pureus 1584. — caucasicus 1589. — (olumbaria 1588. — elegans 1589. — graminifolius 1591. — suaveölens 1587. — Suceisa 1593. Asteromyrtus S. G. 364. Astilbe (Gtg. 318; T. 21) 1061—1064. — Aruncus 994. — chinensis 1062. — decandra 1064. — japonica (T. 21) 1063. — rivularis 1061. — rubra 1062. — speciosa 1061. — Thunbergii 1064. Astrantia (Gtg. 448) 1459 bis 1461. — bavarica 1459. — Biebersteinii 1459. — candida 1459. — caucasica Hohen. 1461. — — Spr. 1459. — Epipactis s. G. 449. — gracilis 1459. — helleborifolia 1461. — heterophylla 1461. — intermedia 1459. — major 1459. — major M.B. 1459. — masxima 1461. — minor 1460. — tridentata 1459. Astrocaryum (Gtg. 1281) 3601. — acaule 3601. — aureum 3601. Gtg. Astrocaryum Awarra 3601. — Ari 3601. — Tucuma 3601. — vulgare 3601. Astroloma conostephiodes 2100. Astrophytum 1370. — Asterias 1370. — Myriostigma 1370. Athamanta (Gtg.) 457. — cretensis s. G. 457. — Galatta 1463. — Golaka 1463. — Matthioli s. G. 457. Athanasia annua s. Gtg. 567 B. — maritima s. G. 560. Athyrium alpestre s. G. 1453. — crenulatum s. G. 1453 B. 5 — Filix femina 4012. — prwinosum 4012. — thelypterodes S. G. 1453 B, 5b. — umbrosum s. G. 1453 B Atragene alpina 7. — americana 72. — florida 12a. Atraphaxis (G. 969) 2823. — buxifolia 2823. — lanceolata 2823. — Muschketowiüi 2823. — spinosa s. Gtg. 969. Atriplex (Gtg. 960) 2803. — acuminatus 2803. — ambrosiodes s.G.958B. — atrosanguineus 2803. — bengalensis 2803. — Botrys s. Gtg. 958 C. — hortensis 2803. — nitens 2803. — purpureus 2803. Atropa physalodes 2406- Attalea (Gtg. 1289). — funifera s. Gtg. 1289. — insignis s. Gtg. 1289. Attaluspalme (Gtg. 1289). Aubrietia (Gtg. 85; T. 9) 308. — camescens 3082. — (Columnae 308 h. — deltoidea (T. 9) 308, 308 4. — edentula 308 k. — erubescens 308 g. gracilis 308 d. — graeca 3082. — integrifolia 308 a. — intermedia 308 é. — italica 308 h. — Kotschyi 308 1. — libanotica 308 b. — olympica 308 f. — parviflora 3081: — Pinardü 308 c. — purpurea 308 a. — taurica 308 a. Auchmohn (Gtg. 60) 252. Aucuba (Gtg.) s. Aukuba. Aucuparia silvestris 1034. Augenwurz (Gtg. 457). Augusta (Gtg.) s. Fam. 106, Abt. I, G Ie d — grandiflora s. Fam. 106, Abt. I, Gr. IV, II 2. Augustia Dregei 1342. — natalensis 1343. Die Ziffern, vor welchen ein T iſt, verweiſen auf die Farbentafeln in Band II. (10) Aukuba (Gtg. 478) 1505. — himalayensis 1505. — japonica 1505. Aulacophyllum Linden 3915. — montanıum 3916. — Ortgiesü 3917. —— Roezlii 3914. — Skinneri 3918. — MWallisii 3919. Aurelia Broussonetü S. Gtg. 1168 C, 3. Aurikel (Gtg. 692; T. 37) 2128—2139. Avena (Gtg. 1369) 3774 bis 3776. — ambigua 3775. — byzantina 3775. — capillarıs 3768. — caryophyllea 3769. — chinensis 3774 C. — elatior 3773. — fatua 3775. — flavescens 3772. — hybrida 3775. — intermedia 3775. — macrocarpa 3776. — nudas. Gtg. 1369 A, 2. — nuda Ard. 3774 C. — — elegantissima 3774C. — orientalis 3774 b. — patula 3774 a. — pratensis s. G. 1369 B. — pubescens S. G. 1369 B. — sativa 3774. — sensitiva 3776. — sterilis 3776. — sterilis Del. 3775. — strigosa 3775. — syriaca 3776. — trichophylla 3775. Azalea alba 2015. — — . insignis 2015. — amoena 2014. — aurantiaca 2010. — bicolor 2011. — Buergeri 2014. — calendulacea 2010. — californica 2012. — camescens 2011. — glauca 2013. — hispida 2013. — indica L. 2014. — — Tubg. 2014. — — F. alba 2015. — — f.narcissiflora 2015. — japonica 2008. — ledifolia 2015. — hlüflora 2015. — linearifolia 2016. — lutea 2011. — mollis 2008. — mucronata 2015. — narcissiflora 2015. — nitida 2013. — nudiflora 2011. — coccined Ait. 2010. — obtusa 2014. -— occidentalis 2012. — periclymenodes 2011. — .pontica 2009. — — calendulacea 2010. — procumbens s. Gtg. 668. — rosmarinifolia 2015. — rubra 2010. — scabra 2013. — sinensis 2008. — speciosa 2010. — virgata 2018. — viscosa 2013. — —- glauca 2013. Azalie 2014. Azarolus arbutifolia 1057. — (Chamaemespilus 1037. — major 1030. — pinnatifida 1036. — torminalis 1047. Azolla (Gtg. 1474) 4049 u. 4050. — caroliniana 4049. — filiculodes 4050. Baccharis (Gtg), S. F. 106, ee e e h 0 chilensis s. Gtg. 534. — cumeifolia s. Fam. 106, Abt Tr Gr: — halimifolia s. F. 106, Abt. e era 2ip: Backhousia citriodora 1210. — myrtifolia 1210. Bacopa (Gtg. 844). — Monniera s. G. 844B. — reflexa s. Gtg. 844 A. Badaroa bryoniaefolia S. G. 424B. Baea alata 2541. — plantaginea 2536. — punctata 2548. . — violacea 2548. Baeckia (Gtg. 366) 1209. — affinis Ss. Gtg. 366 B. — fascicularis s.G.366B. — virgata 1209. Baeria (G.554)1744— 1746. — anthemodes 1746. — chrysostoma 1744. — chrysostoma F. ma- crantha 1744. - — coronaria 1746. — gracilis 1745: — macrantha 1744. — mutica 1746. — tenerrima 1745. Balanophoraceae (F. 177). Balanopsaceae (F. 179). Balantium antarcticum siehe Dicksonia antarctica 3956. — Karstenianum 3957. Baldingera arundinacea 3752. Baldrian (Gtg. 503) 1571 bis 1574. Baldriangesicht(Gtg.492) 1544. Baldriangewächse (Fam. 103; T. 28 No. 109) 1571-1580. Balsamapfel (Gtg. 410) 1289 m. 1290. Balsamina hortensis 680. Balsaminaceae (Fam. 47; T. 17 No. 67 u. 68) 676—682. Balsamine s. G. 190, spez. No. 680. Balsaminengewächse (Fam. 47; T. 17 No. 67 u. 68) 676-682. Balsamita annua s. Gtg. 567 B. Bambusa (Gtg. 1343) 3722 bis 3727. — arundinacea Alt.? 3726. — — hort. nonn. 3726. — Fels, Nd, hort. 3727. — aurea 3722. — Bambos 3727. — falcata 3720. — Fortunei 3725. — glaucescens 3725. — latifolia 3726. Aukuba — Begonia. Bambusa Metake 3723. — Mete 3723. — nana 3725. — nigra 3721. — — . lutea 3721. — pieta 3725. — spinosa 3727. — strieta 3726. — Thouarsii 3726. — variegata 3725. — verticillata 3726. — viridi-glaucescens 3724. — vulgaris 3726. Bambusrohr (Gtg. 1343) 3722—372 7. Banane (Gtg. 1105) 2985 U. 2986. Bananengewächse (F. 200) 2985-2987. Bandblume (Gtg. 577) 1834 u. 1835. Bandgras 3752. Banksia (Gtg. 984) 2843 bis 2845. — australis 2843. — collina 2844. — (unninghamii 2844. Guenther 2844. — Gunmii 2843. — integrifolia 2843. — littoralis 2844. — marginata 2843. — oleaefolia 2843. — speciosa 2844. — spicata 2843. — verticillata 2844. Baptisia (Gtg. 228) 760 u. 761. — alba 761. — australis 760. — leucantha 761. — minor 760. — perfoliata s. G. 228. — tinctoria 761. Barbaraea (Gtg. 78) 295. — Praecox 295. — vulgaris 295. Bärenklau (Gtg. 898; T. 48) 26712674. — (falsche) 1465—1472. Bärenklaugewächse (F. 142; T. 48 No. 4000 26322685. Bärenohr (Gtg. 601) 1871 U. 1872. Bärentraube (Gtg. 677). Bärenwurz (Gtg. 455). Barkeria elegans 2922. Barkhausia rubra 1916. Bärlapp (Gtg. 1430). Bärlappgewächse (Fam. 241) Barleria coccinea 2659. Bärmohn (Gtg. 71) 275. Barringtonia (Gtg. 371) — Butonica 1215. [1215. — insignis 1215. — racemosa 1215. — speciosa 1215. Bär sanikel (Gtg. 693) 2165. Bartfaden (Gtg. 840) 2504 bis 2522. Bartgras (Gtg. 1350) 3736 bis 3738. Bartonia aurea s. G. 398A.. — decapetala 1275. — ornata 1275. Bärwinde (Gtg. 792; T. 43) 2373 u. 2374. Barysoma villosum 1465. bis 3738. Basilienkraut (Gtg. 915) 2732. Basilima (Gtg. 304) 976 bis 978. — alpina 978. — Kirilowii 978. — Lindleyana 977. — Millefolium s. G. 304. — sorbifolia 976. Batatas edulis 2364. — heterophylla 2369. — insignis 2364. — littoralis s. Gtg. 791 F. — paniculata 2364. — sinuata Guss. S. Gtg. 791 F. — Willdenowii 2369. Batate, Echte 2364. Batidaceae (Fam. 154). Batis (Gtg.) s. Fam. 154. Batrachium fluitans 68. Bauchblume (Gtg. 750). Bauera (Gtg. 333). — capitata s. Gtg. 333. — rubiodes s. Gtg. 333. — sessiliflora s. G. 333. Bauhinia s. F. 70 b, I. Baumlieb (Gtg. 1326) 3690 bis 3699. Baummohn (Gtg. 56) 246. Baumschlinge (Gtg. 731) 2237. Baumwollenpflanze (Gtg. 170) 585. Baumwucherer (G. 1072) 2941— 2943. Baumwürger (G. 214) 712. Baumwurzler (Gtg. 1045) 2921—2923. Beatonia s. Gtg. 1138B. — atrata s. Gtg. 1138B. — lutea s. Gtg. 1138B. Beaucarnea recurvata 3360. Beaufortia (G.) s. G. 365. — Dampieri s. Gtg. 365. — sparsa s. Gtg. 365. Beaumontia (G.) s. G. 729. — grandiflora s. G. 729. — speciosa s. Gtg. 729. Becherfarn (Gtg. 1432) 3935 — 3940. Becherschwertel (Gtg.) 3062. Befaria paniculata s. Gtg. 663. Begonia (Gtg. 425; T. 27) 1316-1351. — acaulis 1349 C. — aconitifolia s. Gtg. 425 E, 1 b. — aculeata 1335. — albo-coccinea s. Gtg. 425D, 3b. — albo-picta 1335. — argentea 1335. — argyrostigma 1335. — askotensis 1341. — asplenifolia s. Gtg. 425 B. — aukubaefolia 1325. — aurantiaca 1318. — Baumannii 1322. — bicolor 1329b. — boliviensis (T. 27) 1324. — bulbifera hort. nonn. s. Gtg. 425D, 2c. — bulbillifera s. Gtg. 425D, 2c. — bulbilliferaMoric.1329a. — (Caffra 1342. Begonia caroliniaefolia S. G. 425 E, 1 a 11337). — caroliniaefolia ma- nicata s.G.425E, Ia. — castaneaefolia s. Gtg. 425E, 2b. — caulohybrida 1351. — cinnabarina 1318. —- cinnabarina hort, nonn, 1341. — — Lemoine 1323. — Clarkei 1319. — (lementinae 1327. — coccinea 1347. — coccinea x undulata 1347. — corallina 1347. — Credneri 1346. — cucullata 1333. — Davisii 1321. — Diadema 1325. — Diggswelliana 1332, 1341. — discolor 1328. — diversifolia Grah. 1329b. — — Mort. nonn. s. Gtg. 425D, 2c. — Dregei 1342. — echinata 1328. — elliptica 1348. — erecta 1349 b. — Evansiana 1328. — fagifolia 1348. — foliosa s. G.425D, 3a. — foliosa Poepp. s. Gtg. 425D, 3a. — Froebelii 1319. — fruticosa s. G. 425 E, 2b. — fuchsiodes 1341. — fuchsicdes X stipulacea 1341. — fulgens 1322. — geraniifolia 1317. j — gigantea hort. 13494 [1333]. — glabra 1348. — gracilis 1329. — Grahamiana s. Gtg. 425D, 3b. — grandiflora hort. 1349a. — — Knowl. et W. 1317. — grandifolia 1332. — grandis 1328. — Griffithii 1326. — Haageana 1346. — hederacea s.G.425D,1. — heracleifolia 1337. — heracleifolia X peponi- folia 1337. — Hoegeana 1330. — Holtonis 1316. — Hookeri 1333. — humilis hort. 1332. — hybrida 1349. — — atropurpurea 1333. — imperialis 1340. — incana s. G. 425 E, 1a. — incarnata 1325. — incarnata & semper- florens 1333. -— Ingrami 1332. — insignis 1325. — intermedia 1324. — Jamesoniana s. Gtg.. 425 D, 3a. — jatrophaefolia 1337. — Lazuli s. Gtg.425D, 2b.. — lepidota 1339. — Limminghei 1347. — Limmingü 1347. Gültige Namen der Familien u. Gattungen fette, der Arten steile, die Abarten, Synonyme ꝛc. Qursiv-Schrift. magnifica 1316. manicata 1339. — Mannii s. G. 425 B. marmorea S. Gtg. 425 D, 2 b. i —_ Martiana Lk. et Otto 1329 à. d 1325. - 25, 1. — metallica 1338. - mierophylla s. Gtg. 425 D, 3 a. microphylla herb. Mild. S. Gtg. 425 D, 3 a. miniata 1341. minor 1331. Moritziana Kth.et Bche. 1348. muricata S. G. 425B. natalensis 1343. nitida 1331. Novo-Granatae 1318. ‚ obliqua 1331. octopetala 1317. — — Lemoinei 1317. odorata 1332. Ohlendorffiana s. Gtg. 425E, 1b. - Olbia s. Gtg. 425 E, 1b. e papillosa 1325. — parvifolia 1342. Pearcei 1323. — peltata s. Gtg. 425E,1a. E peponifolia s. Gtg. 425 E, 1 a. — physalifolia 1348. — picta 1328. — — hort. 1326. e pictifolia s. G. 425 D, 2b. I platanifolia s. Gtg. 425 E, 1 b. * Poeppigiana s. Gtg. 5 425 D, 3a. E prestoniensis 1332. E prismatocarpa s. G. 225 B. e punctata 1337. racemiflora 1329b. radiata 1337. reniformis 1342. Rex 1327. rhizohybrida 1350. ricinifolia 1337. robusta s. G. 425 E, 1a. Roezlii s. G. 425 E, 1a. rosacea 1318. rosaeflora 1320. — rubieunda 1342. rubra s. G. 425 E, 1a. — Saundersii 1333. — scandens 1348. - Scharffiana 1346. — Scharffiana X metallica 1346. — schizolepis 1339. — Schmidtiana 1334. - Sedenü 1324. - Sellowiü 1333. — semperflorens (T. 27) - sericoneura s. Gtg. Begonia smaragdina1340. — socotrana 1344. — spathulata 1333. — speciosa 1331. — splendens s. Gtg. 425 E, 2b. —- splendida s.G.425E, 1a. — stigmosa 1339. — suaveolens 1332. — suaveolens Kl. 1331. — subpeltata hort. 1325. — subvillosa 1334. — suffruticosa 1343. — Thwaitesii 1345. — tomentosa s. Gtg. 425E, 2b. — tuberhybrida (T. 27) 1349. — tuberosa s. G. 425 B. — tuberosa hort. 1349. — — Pav. s. Gtg. 425 D, 2 C. — — Ruiz 1317. — Veitchii 1320 (1319). —— Verschaffeltü s. Gtg. 425 E, 14. — weltonensis 1342. — Wightiana s. G. 425 D, 3 b. — Worthiana 1324. — xanthina s. G. 425 D, 2 b. Begoniaceae (Fam. 93; 737 No. 10540 ) 1316—1351. Begoniengewächse (F. 93; e e ee 102) 1316-1351. Beifuss (Gtg. 566) 1778 bis 1786. Beilkaktus (Gtg. 428). Beilschuppe (Gtg. 1395) 3836. Beinwell 2327. Beissbeere (G. 798) 2405. Beissgurke (Gtg. 410). Beisskohl 2802 a. Beissrinde (Gtg. 29) 183. Bejaria (Gtg. 663). — coarctutaHook.s.G.663. — Lindeniana s. G. 663. — racemosa s. Gtg. 663. — tricolor s. Gtg. 663. Belamcanda chinensis3063. — semiflexuosa 3070. Belis jaculifolia 3872. — lanceolata 3872. Belladonna blanda 3198. —— purpurascens 3198. Bellevalia appendiculata 3533. — operculata 3533. — romana 3533. — spicata s. Gtg. 1238 C. Bellis (Gtg. 523; T. 29) 1630 u. 1631. — coerulescens 1631. — fistulosa 1630b. — hortensis 1630. — ligulosa 16302. — perennis 1630. — perennis flore 1630 u. 1630b. — rotundifolia 1631. Beloperone (Gtg. 884) 2644—2646. [A, 3. — Amherstiae S. G. 885 — aurantiaca 2645. — ciliata s. G. 885 B. — nemorosa 2644. — oblongata 2644. — plumbaginifolia2644. pleno Begonia — Billbergia. Beloperone pulchella2646. — strobilacea 2647. — violacea 2646, s. auch Gtg. 885 B. Benincasa (Gtg. 418). — cerifera s. Gtg. 418. — cylindrica S. Gtg. 418. — hispida s. G. 418. Benthamia fragifera 1498. Benthamidia florida 1501. Berberidaceae (Fam. 9; T. 5 No. 20 u. T. 64 No. 256) 194—220. Berberis (Gtg. 38; T. 64) 195-202. — Aquifolium 185 — Aquifolium f. repens 196. — Bealü 197. — buxifolia 201. — canadensis 199. — Darwinii 202. — duleis 201. — duleis nana 201. — Guimpelüi 199. — japonica 197. —=repenszl96: — sanguwinolenta 199. — sinensis 19. — Thunbergii 200. — vulgaris 198. Bergenia (Gtg. 320; T. 21) 1065—1067. — ciliata 1067. — cordifolia 1065. — cerassifolia (T.21) 1066. — ligulata 1067. — purpurascens 1066. — Stracheyi 1067. Bergheil (Gtg. 471). Berghülsen (G. 212) 704. Bergpalme (G. 1293) 3613 bis 3615. Bergschöne (Gtg. 2095 — 2098. (T. 64) 683) ‚Berkheya (Gtg.) s. Fam. 106, Abt EB, ib: — carduodes s. F. 106, Abit. B, tb. — grandiflora s. F. 106, e ee lb. — purpurea s. Fam. 106, t PB 1b: Berteroa incana s. G. 87. Bertolonia (Gtg. 378). — guttata 1225. — maculata s. Gtg. 378. — marmorata s. Gtg.378. — primuliflora s. G. 378. — superbissima 1225. Beryllis stachyodes 3541. Berzelia (Gtg. 356). — glabra s. Gtg. 356. — reflexa s. Gtg. 356. — squarrosa s. Gtg. 356. Beschornera (Gtg. 1175). — bracteata s. G. 1175. — Decosteriana s. Gtg. 1175. — Tonelliana s. G. 1175. — tubiflora s. G. 1175. — yuccodes s. G. 1175. Beschreikraut (Gtg. 529; T. 30) 1670—1673. Besenheide (G. 678) 2043. Besenmarante (G. 1103) 2984. Besenpfriemen 800. Beslera bicolor 2610. — bonodora 2458. — dichroa 2610. — pulchella 2608. Besleria inodora 2458. Bessera (Gtg.) s.G. 1228. — elegans s. Gtg. 1228. — miniata s. Gtg. 1228. Beta (Gtg. 959) 2802. — brasiliensis 2802. — chilensis 2802 a. — (icla 28022. — crassa 2802 C. — cruenta 2802 b. — hortensis 2802 b. — rubra 2802 b. — vulgaris 2802. Bete, Rote 2802 b. Betonica grandiflora 2770. — macrantha 2770. — orisntalis Thuill, 2770. Betula (Gtg. 1020; T. 97) 2886-2889. —- alba Bechst., I. 2887. — — Hornem. 2886 b. — — I. herb. 2886 a. — — odorata 28863. — — — . carpatica 2886 b. Tre 2886 C. — — papyrifera 2888. — — pubescens 2886 a. — — verrucosa 2887. — ambigua 2886. — carpatica 2886 b. — cordata 2892. — davurica Auct. 2886 C. — dubia 2886 c. — fruticosa 2889. — glutinosa Aut. ex p. 2886 b. — — Mallr. 2886 e. — grandis 2888. — humilis 2889. — hybrida 2886 c. — lenta s. Gtg. 1020 A. — Murithii 2886 a. — nana 2889. — nigra s. Gtg. 1020 K. — nigra Murith 2886 a. — nigricans 2886 C. — obscura 2887. — occidentalis Lyall.2888. — odorata Bechst. 2886 a. — — Hentze 2886 c. — — Pfeiff. 2886 b. — — KEchb. 2887. — palmata 2886 C. — papyracea 2888. — papyrifera 2888. — pendula (T. 97) 2887. — pendula >< pubescens 2886 0. — populifolia 2887. — pubescens 2886. — pubescens Ehrh. S. str. 2886 a. — — f. denudata 2886 b. — — . vestita 28864. — pumila 2889. — tomentosa 2886 a. — torfacea 2886 C. — tortuosa 2886 C. — verrucosa 2887. Betulaceae (F. 189; T. 97 No. 386—388) 2886 bis 2896. Biarum aristatum 3633. — Russellianum 3633. — syriacum 3633. Bibernelle (Gtg. 451). Bicuculla (Gtg. 73) 280. — fumariodes 280. — fungosa 280. ex p. rhombifolia plur, (11) Bidens (Gtg. 548). — atrosanguineus 1722. — diversifolius hort. S. G. 548. — — ÖOrtgies 1723. — ferulaefolius s. G. 548. — ferulaefolius Hemsl, S. Gtg. 548. — foenieulifolius s. Gtg. 548. — grandiflorus s. G. 548. — odoratus s. Gtg. 548. — procerus s. Gtg. 548. — purpureus 1721. —— scabiosodes 1724. — serrulatus s. Gtg. 548. Bifrenaria (Gtg. 1065). — bella s. Gtg. 1044. — Harrisoniae s. Gtg. 1065. Biglandularia eonspieuc 8. Gtg. 855 B. Bignonia (Gtg. 869) 2617 bis 2620. — aequinoctialis 2620. — buceinatoria 2619. — callistegiodes 2618. — capreolata 2617. — (atalpa L. 2623. — — Thbg. 2624. — (Cherere 2619. — chinensis 2622, — cerucigera 2617. — erubescens s. Gtg. 86% — grandiflora 2622. — heterophylla 2619. — ignea 2620. — Kerere 2619. — mirabilis 2622. — radicans 2621. — sempervirens S. G. 741: —— speciosa 2618. — spectabilis 2620. — tomentosa 2470. — venusta 2620. Bignoniaceae (Fam. 140; T. 93 No. 372) 2616 bis 2627. 140; T. 93 No. 372) 2616— 2627. Billardiera (Gtg. 120) 389 bis 391. — canariensis 390. — explanata 2691. — fusiformis 392. — longiflora 389. — mutabilis 390. — scandens 390. — variifolia 391. Billbergia (Gtg. 1115) 2996— 3000. — amabilis. 3000. — amoena 2997. — amoena x vittata 3000. — Breauteana 3000. — Collevi 3000. — Gireoudiana 3000. — Glymiana 2998. — iridifolia 2999. — Jenischiana 3000. — Krameriana 3000, — leodinensis 3000. — Leopoldi 3000. — Liboniana 2997. — Lietzei 2997. — longifolia s. Gtg. 1112, — Iutea 3006. — Meyendorffii 2990. — Moreliana Lindl. 3000, — Morelii 2998. — nutans 2999. Die freiftehenden Ziffern verweiſen auf die Nummern der Pflanzen in Band J. (12 Billbergia nutans X de- cora 3000. — nutans X Liboniana 3000. — nutans X Morelit 3000. — pallescens X vittata 3000. — Perringiana 3000. — polystachya 3002. — pulcherrima 2998. — pyramidalis 2996. —- pyramidalis x Morelii 3000. — Quesneliana 2995. — rhodocyanea S. 1117 C. — Rohaniana 3000. — roseo-marginata 2995. — rubro-marginata 2995. — Saundersüxthyrsoidea 3000. — Skinneri 2995. — sphacelata S. Gtg. 1110. — thyrsoidea 2996. — thyrsoidea X amoena 3000. — vittata 3000. — vittata X nutans 3000. — Wetherellii 2998. — Windii 3000. — Worleana 3000. — zebrina 3000. Bilsenkraut (Gtg. 809). Binse (Gtg. 1257). Gtg. Binsengewächse (Fam. 217) 3580. Binsensäge (Gtg.) s. Fam. 217 II. Biophytum (Gtg. 188). — dormiens s. Gtg. 188. — sensitivum s. G. 188. Biota (Gtg. 1397) 3839. — decussata 3839. — elegantissima 3839 b. — japonica Sieb. 3839 b. — macrocarpa 3839 a. — meldensis 3839. — orientalis 3839 u. 3839 a. > orientalis tatarica 3839 b. — pyramidalis 3839 b. — semperaurea 3839 b. — tatarica 3839 b. — Zuccariniana 3839 b. Biotia commizta s. Gtg. 28 Aal. — corymbosa 1636. — glomerata 1637. — latifolia 1637. — Schreberi 1637. Birke (Gtg. 1020; T. 97) 2886— 2889. Birkengewächse (Fam. 189; T. 97 No. 386 bis 388) 2886— 2896. Birnbaum (T. 78) 1038 bis 1041. Bisamsame (Gtg. 169). Bismarckia (Gtg. 1265) 3585. — nubilis 3585. Bismarckpalme (Gtg. 1265) 3585. Bitterbauch (Gtg. 1193) 3328—3330. Bitterblatt (Gtg. 745) 2258. Bittereschengewächse (Fam. 49) 700. Bitterklee (Gtg. 754). Familien⸗ und Gattungsnamen bunt abgebildeter Arten find unterſtrichen. Bitterschopf (Gtg. 1192) 3318— 3327. Bittersüss 2381. Bixaceae (Fam. 20). Blaberopus lucidus 2230. Bladhia crispa 2191. — japonica 2194. Blairia nodiflora s. Gtg. 904 B. Blandfordia (Gtg.) s. G. 1200. — aurea s. Gtg. 1200. — flammea s. Gtg. 1200. — nobilis s. Gtg. 1200. Blasenfarn (Gtg. 1440) 3977 U. 3978. Blasenfrucht (Gtg. 303) 975. Blasenkelchling (Gtg. 935) 2766. Blasenschötchen (Gtg. 86) 309. Blasenstrauch (Gtg. 268; T. 72) 877-880. Blattähre (Gtg. 1342) 3721. Blattastbaum (Gtg. 1404) 3850. Blattbeere (Gtg. 1305) 3641. Blattblume (Gtg. 994) 2867 u. 2868. Blattfahne (Gtg. 1324) 3686 3688. Blattkaktus (Gtg. 437; T. 85 u. 86) 1405 bis 1412. Blattwurz (Gtg. 1303) 3636-3639. Blaublume (Gtg. 640). Blaudolde 1458. Blaustern (Gtg. 1246; T.59) 3548—3558. Blaxium decumbens s. G. 598 B. Blechnum (Gtg. 1450) 4005 U. 4006. — boreale 4005. — brasiliense 4006. — corcovadense 4006. — Lanceola s. G. 1450. — oceidentale s. G. 1450. — orientale s. G. 1450 B. — Spicant 4005. — volubile s. Gtg. 1450. Bleiwurz (Gtg. 686) 2102 bis 2104. Bleiwurzgewächse(F.117; T. 36 No. 143 u. 144) 2102— 2127. Blepharipappus losus 1740. Bletia (Gtg.) s. G. 1058. — Sherattiana s. G. 1058. — tuberculosa 2932. — verecunda s. G. 1058. Bletilla (Gtg.) s. F. 197 ID, Ser — hyacinthina s. Fam. 197 II, 1a. Blitum capitatum 2801. — virgatum 2801. Blumenbachia (Gtg.) 8. Gtg. 399. — chuquitensis S. G. 399 B. — contorta 1276. — coronata s. G. 399B. Blumenbinsengewächse (Fam. 230). Blumenrohr (Gtg. 1109; T. 51) 2988 u. 2989. glandu- Billbergia — Brodiaea. . (Fam. 201; T. 51 No. 204) 2988 u. 2989. Blutblume (Gtg. 1151). Bluteiche 2902. Blutkraut (Gtg. 59) 251. Blutwurzgewächse (F. 203) 3023— 3025. Bocconea (Gtg. 64) 256 D 257. — cordata 255. — frutescens 256. — integrifolia 257. — japonica 255. — Thunbergü 255. Bocconie (Gtg. 64) 256 u. 257. Bocksbart (Gtg.626) 1924. Bocksdorn (Gtg. 807) 2436 u. 2437. —, Schwedischer 2437. Bocksknöterich (G. 969) 2823. Bogenlilie (Gtg. 1162) 3226 bis 3228. Bohnenbaum (Gtg. 240; T. 69) 789 u. 790. Bohnenwinde (Gtg. 259) 846. Boissiera Danthoniae3812. Boldoa fragrans S. F. 166. Bolelia (Gtg. 647; T. 35) 1979 u. 1980. — elegans 1979. — pulchella (T. 35) 1980. Bollea (Gtg.) s. G. 1078. — coelestis s. G. 1078. Boltonia (Gtg. 526) 1633 u. 1634. — asterodes 1633. — diffusa s. G. 526A. — glastifolia 1633. — latisquama 1634. Bomarea (Gtg. 1179) 3300. — acutifolia 3300. — Caldasiana s. G. 1179. — Carderi s. G. 1179. — Salsilla s. G. 1179. Bombacaceae (Fam. 36). Bonapartea juncea 3287. Bonarota chamaedryfolia 2549. Bonplandia (Gtg. 761) 2302. — geminiflora 2302. Bootfarn (Gtg. 1470). Boraginaceae (Fam. 131; T.41 No. 164 bis T. 42 No. 102 u. T. 92 No. 368) 2318—2357. Borago (Gtg. 777) 2329. — cordifolia 2330. — cretica 2330. — laxiflora 2329. — officinalis 2329. — orientalis 2330. Borassus (Gtg.) s. Fam. 218 J, 1 b. — flabelliformis s. Fam. 2181, 1b: — Gomutus 3598. — Ihur s. Gtg. 1274. Boretsch (Gtg. 777) 2329. Boretschgewächse (Fam. 131; T. 41 No. 164 bis T.42 No. 16 u. T.92 No. 368) 2318— 2357. Boretta (Gtg. 667) 2024. — cantabrica 2024. Boronia (Gtg. 199). — microphylla s. Gtg.199. Boronia pinnata s. Gtg. 199. N — tetrandra s. Gtg. 199. Borstenhirse (Gtg. 1355) 3747. Botryanthus Aucheri 3528. — odorus 3526. — Sauli 3524. — vulgaris 3527. Botrychium (Gtg. 1472). — Lunaria s. Gtg. 1472. — virginianum s. Gtg. 1472. Botryocarpum nigrum 1117. Botryolium aromaticum 8. Gtg. 958 C. Bougainvillea (Gtg. 948) 2783. — bracteata 2783. — brasiliensis 2783. — peruviana 2783. — speciosa 2783. — spectabilis 2783. — spinosa 2783. Bourbon-Rose 1023 f. Boursault-Rose 1015. Boussingaultia (Gtg. 962) 2804. — basellodes 2804. Bouxardia (Gtg. 493; T. 88) 1545-1558. — angustifolia 1545. — bicolor 1551. — (avanillesis 1552. — chrysantha 1553. — coccinea 1549. — corymbiflora 1557. — flava 1554. — hirtella 1546. — Hogarthü fl. pl. 1558. — Humboldtü 1557. — — corymbiflora 1557. — hybrida 1558. — Jacquinü 1549. — jasminiflora 1557. — leiantha (T. 88) 1550. — linearis 1547. — longiflora (T. 88) 1557. — mollis 1555. — multiflora 1552. — mutabilis 1556. — scabra s. Gtg. 493 A. — splendens 1548. — tenuiflora 1549. — ternifolia 1549. — triphylla 1549. — versicolor 1556 (1554). Bowenia (Gtg.) s. Fam. 239 II. — spectabilis s. Fam. 239 JI. Bowiea (Gtg. 1188). — africana s. Gtg. 1192 A, tb: — volubilis s. Gtg. 1188. Boykinia (Gtg. 321). — aconitifolia s. G. 321. — Jamesii s. Gtg. 321. — lycoctonifolia s. Gtg. 321. Brachsenkraut s. F. 240. Brachsenkräuter (F. 240). Brachycome (Gtg. 522; T. 29) 1629. — bellidiodes 1629. — capillacea 1629. — iberidifolia (T. 29) 1629. — pusilla 1629. Brachypodium (Gtg.) s. Gtg. 1382. | Brachypodium brachy- stachyum 3821. — silvaticum s. G. 1382. Brachysema (Gtg. 230) 762. — lanceolatum 762. — melananthum 762. Bradburya (Gtg. 251). — brasiliana s. G. 251. — Plumieri s. G. 251. Brahea (Gtg.) s. F. 218 J. 1 b. — dulcis s. F. 218 J, 1 b. — filamentosa 3592. — filifera 3592. — robusta 3592. Bramia indica s. G. 844B. Brandkraut (Gtg. 942) 2774 u. 2775. Brandlattich (Gtg. 570). Brandschopf (Gtg. 950; T. 50) 2784 u. 2785. Brassaiopsis ricinifolia 1492. Brassavola (Gtg. 1049). — glauca s. G. 1049. Brassia (Gtg. 1082) 2951. — brachiata 2951. — Keiliana 2951. — verrucosa 2951. — Wagneri 2951. Brassica (Gtg. 97) 327. — acephala 327. — arvensis 328. — oleracea 327. — purpurea 328. Braunschweigie (G. 1155) 3197. Braunwurzgewächse (F. 135; T. 44 No. 174 bis T. 47 N0.186; T. 93 No. 3A u. T. 94 No. 323, 324) 2444 bis 2573. Bravoa (Gtg. 1164) 3230. — geminiflora 3230. Breitbüchse (G. 125) 398. Breitfaden (Gtg. 54) 24. Breitgesicht (Gtg. 581). Breitglocke (Gtg. 644) 1968. Breithornfarn (G. 1464) 4043. Breitnarbe (Gtg. 53) 243. Brennende Liebe 431. Brennpalme (Gtg. 1277) 3597. Brevoortia (Gtg.) s. F. 209 V, 2a. — coccinea s. Fam. 209 V,22. Brillantaisia (Gtg. 875) 2632. — owariensis 2632. Brimeura amethystina 3531. Briza (Gtg. 1378) 3788 bis 3791. — caroliniana 3793. — cynosurodes 3792. — elegans s. G. 1378 C. — Eragrostis 3786. — erecta 3791. — gracilis 3789. — maxima 3788. — media 3790. — minor 3789. — rotundata 3791. — rubra 3788. — virens L. 3789. Brizopyrum siculum 3792. Brodiaea californica 3494. | Der i | 1 * R Brodiaea — Caladium. ö andiflora 3494. — f. macropoda 3494. Brombeere (Gtg. 291) 945 —952. 3romelia (Gtg. 1112). — Ananas 2994. — Carolinae 2990. — Karatas s. Gtg. 1110. — longifolias. Gtg.1112. — macrodonta 2994. — pallida 2997. Pinguin s. Gtg. 1112. A Ppyramidalis 2996. — scarlatina s. G. 1112. A sphacelata s. Gtg. 1110. = undulata 2994. _ Bromeliaceae (Fam. 202; De. T. 52 No. 205 u. 206) 3 2990—3022. bis 3814. “aegyptiacus 3812. — amplus 3808. — anatolicus 3813. — angustifolius 3807. arvensis 3812. — asper 3807. E australis 3814. E brachystachys 3812. E brizaeformis 3811. — commutatus 3812. E commutatus M. B. 3813. E Danthoniae 3812. E diandrus 3809. E divaricatus 3812. * erectus 3807. giganteus hort. nonn. T 38038. 13807. glaberrimus 3807. l 2 glomeratus 3812. e grossus 3813. — Gussonei 3810. _ — inermis 3807. — jubatus 3808. lanceolatus 3812. b lanuginosus 3812. — leptostachys 3812. — macrostachys 3812. madritensis 3809. - madritensis Del. 3810. — mazximus 3810. — multiflorus 3813. — Noeamus 3811. —- oxyphlaeus 3812. patulus 3813. - Phrygius 3813. — Tacemosus 3812. — rigidus 3810. — scaberrimus 3809. Schrader 3814. - secalinus 3813. Bromus wolgensis 3811. Brot-Palmfarn (G. 1425) 3900—3907. Broussonetia (Gtg. 1004). — Kaempferi s. Gtg. 1004. — Kazinoki s. Gtg. 1004. — papyrifera s. G. 1004. Sieboldii Ss. Gtg. 1004. Browallia (Gtg. 815) 2453— 2456. — abbreviata 2455. — americana 2453. — cordata 2455. — (zerwiakowskiana 2454. — demissa 2453. — elata hort. 2453. — — I. 2453. — elongata 2453. — grandiflora 2455. — Jamesonü s. Gtg. 816. — Linnaeana 2453. — peduncularis 2454. — pulchella hort. ex p. 2454. — — Lehm., hort. 2455. — KRoezlii 2455. — speciosa 2456. — viscosa 2454. Brownea s. Fam. 70 b, 122} Bruchheide (Gtg. 679; T. 89) 2044— 2094. Bruchkraut (Gtg. 949). Bruckenthalia (Gtg. 680). — spieuliflora s. G. 680. Brugmannsia albido-flava 2417. — aurantiaca s. Gtg. 808. — bicolor 2418. — candida 2416. — coceinea s. Gtg. 808. — floribunda s. Gtg. 808. — Knight 2417. — parviflora s. Gtg. 808. — sanguinea 2418. — suaveolens 2417. Brunella (Gtg. 934). — grandiflora s. Gtg. 934 A. — hyssopifolia s. G. 934. — laciniata var. , Ss. Gtg. 934 B. — vulgaris s. Gtg. 934 B. Brunfelsia (Gtg. 817; T. 93) 2457 — 2459. — acuminata 2459. — americana s. G. 817B. — calycina 2458. — eximia (T. 93) 2457. — grandiflora 2458. — Hopeana s. G. 817 A, 2. — latifolia 2458. — macrantha 2457. — nitida s. Gtg. 817. — ramosissima 2459. — undulata s. Gtg. 817. — uniflora s. Gtg. 817A, 2. Brunia (Gtg. 355). — arachnoidea s. G. 356. — laevis s. G. 355. — macrocephala s. G. 355. — nodiflora s. G. 355. — plumosa s. G. 356. — rubra Ss. G. 356. — superba Eckl. et Zeyh. 356. — — Hort., Rchb. s. Gtg. 356. Bruniaceae (Fam. 79). Bruniengewächse (F. 79). Brunsvigia (Gtg. 1155) 3197. — gigantea s. G. 1155B. — grandiflora 3197. — Josephinae 3197. — lucida S. G. 1154B. — marginata s. G. 1154 B. — multiflora s. G. 1155 B. — orientalis s. G. 1155 B. — rubricaulis S. G. 1155. Brutblatt (Gtg. 344). Bryocles ventricosa 3404. Bryonia (Gtg. 413). — acerifolia 1313. — acuta 1291. — affinis 1300. — africana 1288. — alba 1291. — alceaefolia 1313. — angulata 1287. — aspera 1291. — barbata 1313. — cordifolia 1313. — cretica 1291. — cucumerodes' 1304. — dioeca 1291. — dissecta 1288. — grandis 1313. — laciniosa 1300. — Maderaspatana 1287. — nigra 1291. — palmata L. 1300. — — Wall. 1313. — Pancheri 1300. — pedata 1300. — pinnatifida 1288. — Punctata 1287. — scabra 1287. — suinosa 1313. — tenuifolia 1299. —- tenuis 1300. — variegata 1300. Bryonopsis (G. 417) 1300. — affinis 1300. — (Courtallensis 1300. — erythrocarpa 1300. — laciniosa 1300. — Pancheri 1300. Bryophyllum (Gtg. 344). — calycinum s. G. 344. — proliferum s. G. 344. — tubiflorum s. G. 344. Buche (Gtg. 1027; T. 98) 2906 u. 2907. Buchenfarn (Gtg. 1460) 4036. Buchengewächse (Fam. 190; T. 98 No. 389 bis 341) 2897—2907. Buchnera canadensis 2691. Buchozia coprosmodes 1570. Buchsbaum (Gtg.) s. Fam. 178 II, 3 a. Buchtenfarn (Gtg. 1442) 3988 u. 3989. Buchweizen (Gtg.) s. Gtg. 965. Buckelbeere (Gtg. 651). Buddlea (Gtg. 742) 2254 u. 2255. — capitata 2254. — Colvillei 2255. — curviflora 2255. — globosa 2254. — Lindleyana 2255. — salicifolia hort. 2255. — suaveolens 2254. Buddleia, Buddleya s. Gtg. 742. Buettnera (Gtg.) s. Fam. 37 II. Büffelbeere (Gtg. 992). BuglossumBarrelieri 2334. — sempervirens 2332. Bulbocodium (Gtg. 1230) 3505. — autumnale 3506. — Plantii 3505. — ruthenicum 3505. — vernum 3505. — vernum M. B. 3505. — versicolor 3505. Bumalda trifolia 754. Bündelhülse (Gtg. 273) 891 u. 89. Bundesfaden (Gtg. 101; T. 10) 331—333. Bunium peucedanodes1474. — virescens 1474. Buntklaue (Gtg. 879) 2636 u. 2637. Buntlippe (Gtg. 918) 2734 U. 2735. Buntwurz (Gtg. 1302) 3634 U. 3635. Buphthalmum (Gtg. 595) 1865. — cordifolium 1865. — grandiflorum s. Gtg. 595 B. — helianthodes 1689. — salicifolium s. Gtg. 595 B. — speciosissimum 1865. — speciosum 1865. Burchellia bubalina s. Fam. 102 II, 1b. Burgunder Röschen 1017b. Burlingtonia pubescens 8. Fand, 197 NN, 2 b. Burmanniaceae (Fm. 196). Burrielia chrysostoma 1744. — gracilis 1745. — hirsuta 1745. — longifolia 1745. Burseraceae (Fam. 52). Büschelglocke (Gtg. 642). Büschelschön (Gtg. 765) 2308— 2315. Butomaceae (Fam. 227) 3709 u. 3710. Butomus (Gtg. 1333) 3709. — umbellatus 3709. Butternuss 2885. Buxus (Gtg.) s. Fam. 178 IT, 3.2. — angustifolia s. Fam. 178 JI, 3 a. — arborescens 8. 178 II, 3 a. — sempervirens s. Fam. 178 JI, 3 a. — suffruticsa s. Fam. 178 II, 3a. Cacalia (Gtg. 574) 1812. — albifrons s. G. 517. — Alliariae s. G. 517. — Anteuphorbium s. G. 575 A, 3. — articulata 1815. — atriplieifolia 1812. — aurantiaca 1810. — bicolor 1811. — canescens 1817. — citrina 1820. — coccinea 1818. — cordifolia 1615. — cuneifolia s. G. 575A, 3. — ecalyculata 1819. — ficodes 1813. — gigantea 1812. — glabra 1819. Fam. Cacalia Haworthü 1817. — laciniata 1815. — mucronata 1818. — papillaris S. G. 575 A, 3. — repens 1814. — runeinata 1815. — sagittata 1818. — sonchifolia hort. 1818. — — LI. 1819. — — I., Wall. 1819. — suaveolens 1812. Cachrys alata S. G. 463. Cactaceae (Fam. 9; T. 85 No. 339 bis T. 86 No. 542) 1353—1428; Cactus abnormis 1381. — alatus Swartz 1428. — Pleo 1426. — Bonplandü 1420. — coronatus 1358. — cylindrieus 1358. — elegans 1408. — Emoryi 1418. Ficus indica 1419. — flagelliformis 1384. — grandiflorus 1385. — latispinus 1376. — Melocactus 1365. — monstrosus 1381. — — Haw. 1378. — nobilis Willd. 1376. — Opuntia Guss. 1419. — — I. 1413. — pendula 1427. — Pereskia 1425. — perwvianus 1381. — Pitajaya 1388. — pusillus 1354. — recurvus 1376. — reductus 1378. — salicorniodes Ss. G. 442. — Scopa 1375. — senilis 1380. — speciosus (Cav,, Wild, 1392. — stellaris 1354. — tubiflorus 1403. — Tuna 1420. Caesalpinengewächse 8. Fam. 70 b. Caesalpinia elata S. G. 281. — Güliesü s. Gtg. 281. Caesalpiniaceae S. F. 70 b. Caesia comosa 3431. Caetocapnia geminiflora 3230. Cajeputbaum (Gtg. 364) 1203—1207. Cajophora (Gtg. 399; 1226), 1276: — canarinodes s. Gtg. 399 — chuquitensis s. Gtg. 399 B. — contorta 1276. — coronata s. G. 399 B. — Herbert 1276. — lateritia (T. 26) 1276. Caladium (Gtg. 1302) 3634 u. 3635. — antiquorum 3636. — argyrites 3634. — bicolor 3635. — cupreum 3658. — esculentum 3636. — giganteum 3639. — glycyrrhizum 3654. — grandifolium 3691. — Humboldtii 3634. — metallicum hort. 3655 u. 3658. — odoratum 3654. Die Ziffern, vor welchen ein T iſt, verweiſen auf die Farbentafeln in Band II. (14) Caladium odorum 3654. — pietum 3672. — pinnalhifidum 3692. — sagittifolium 3650. — Seguimum 3673. — simplex 3669. — utile 3650. — Veitchii 3658. — viviparum 3640. — zanthorrhizon 3650. Calamagrostis colorata 3752. — conspicua 37831. Calamintha (Gtg. 927). — coccinea s. Gtg. 927. — grandiflora s. G. 927. Calampelis scabra 2616. Calamus (Gtg.) s. Fam. 28 U 27a. — adspersus s. Fam. 218 II, 2 a. — ciliaris s. Fam. 218 In 2 — dealbatus 3605. — kentiaeformis 3602. — minor s. Fam. 218 II, 2a. — palembanicus s. Fam. 218 II, 2 a. — Rotang s. Fam. 218 II 2 — Verschaffeltii 3605. — Wageneri s. Gtg. 1283. — Zalacca s. Gtg. 1283. Calandrinia (Gtg. 144; TP. 14) 499-505. — Burridgei 504. — discolor 499. — elegans 499. — grandiflora 500. — Lindleyana 503. — Menziesii 502. — speciosa 503. — speciosa Bot. M. 501. — — hort. 502. — — Schm. 499. — spectabilis 501. — umbellata (T. 14) 505. Calanthe (Gtg. 1056) 2933. — Regnieri 2934. — Sedenii 2933. — vestita 2934. — Veitchii 2933. — veratrifolia 2933. Calathea (Gtg. 1099) 2968 bis 2979. — angustifolia s. G. 1099 B. — argyraea 2968. — Bachemiana s. G. 1099 E. — Baraquiniana s. G. 1099 P. — bicolor 2981. — cinerea 2979. — densa s. G. 1099 R. — eximia 2969. — fasciata 2968. — flavescens s.G.1099A. — grandifolia s. G. 1099 A. — hieroglyphica s. G. 1099 N. — Legrelliana s. G. 1099 M. — leopardina s. G. 1099 E. — Lietzei 2972. — Lindeniana 2977. — Makoyana s.G.10990. — medio-picta 2974. — metallica 2977. — micans 2974. Calathea orbiculata s. G. 1099 A. — ornata 2970. — pieturata 2976. — pulchella s. G.1099E. — roseo-picta 2976. — tubispatha 2973. — undulata 2974. — varians s. G. 1099B. — variegata 2979. — Veitchiana 2978. — villosa 2973. — violacea s. G. 1099 A. — virginalis 2976. — vittata 2969. — Wallisii s. G. 1099R. — Warscewiczii 2975. — zebrina 2971. Calceolaria (Gtg. 846; T. 44 u. 94) 2535 bis 2548. — alba s. G. 846 B, 2 c. — amplexicaulis 2546. — amplexicaulis Hort. 2542. — anomala 2539. — arachnoidea 2537. — ascendens 2544. — Atkinsiana 2540. — bicolor 2543. — biflora 2536. — chiloensis 2544. — connata 2541. — corymbosa 2538. — crenata 2546. — crenata Lindl. 2544. E cerenatiflora 2539. — cuneiformis s. G. 846 8 Ae — dentata 2544. —- ferruginea 2545. — flexuosa 2543. — floribunda Hook. 2546. — — Lidl. 2541. — fruticohybrida (T. 94) 2547. — herbacea 2540. — herbeohybrida (T. 44) 2540. — hybrida 2540. — integrifolia 2545. — integrifolia f. visco- sissima 2545. — Martineaux 2540. — nudicaulis 2536. — obtusifolia 2536. — paralia Hook. 2538. — Pavonii 2542. — pendula 2539. — perfoliata 2542. — perfoliata Ruiz et Pav. 2542. — petiolaris 2541. — pinnata 2535. — plantaginea 2536. — punctata 2548. — purpurea 2538. — robusta 2545. — rugosa Hook., Lindl. 2544. — — hort. 2547. — — Lodd., Sims 2545. — — Ruiz et Pav. 2545. — — . macrophylla 2545. — salviaefolia 2545. — scabiosaefolia 2535. — sessilis 2546. — spectabilis 2544. — Standis hi 2540. — suberecta 2536. — violacea 2548. — viscosissima 2545. Caladium — Campanula. CalceolariaWheeleri 2540. — Youngiü 2540. — — hybrida 2540. Caldasia heterophyllia 2302. Caleetasia (Gtg. 1200) 3389. — cyanea 3389. Calendula (Gtg. 597) 1867 u. 1868. — decurrens 1869. — dentata 1867. — denticulata 1867. — fruticosa s. Gtg. 598 B. — hybrida Pongei 1869. — maritima 1867. — officinalis 1867. — plwvialis 1869. — Pongei fl. pl. 1869. — ranunculodes 1867. — sicula 1867. — suffruticosa 1868. Caligula odontocera 1984. — pulcherrima 1984. Calimeris incisa 1638. — platycephala 1638. Calla (Gtg. 1317). — aethiopica 3659. — calyptrata 3663. — Dracontium 3701. — palustris s. Gtg. 1317. — picta 3668. Calliandra (Gtg. 288) 922. — diademata 922. — grandiflora 922. — umbrosa s. Gtg. 288. Callianthemum (G. 8) 69. — anemonodes 69. Callichroa angustifolia 1742. — Douglasü 1743. — hirsuta 1742. — platyglossa 1742. Callicore crocata 3274 b. Calliglossa Douglasiüt 1743. Calligonum (Gtg.) s. Gtg. 969. — Caput Medusae s. Gtg. 969. Calliopsis Atkinsoniana — bicolor 1729. 1731. — cardaminefolia 1732. — Drummondü 1730. — palmata 1727. — tinctoria 1729. Calliphruria s. Gtg. 1166. — Hartwegiana s. Gtg. 1166. — subedentata 3237. Callirhoe digitata 556. . — iwvolucrata 553. — macrorrhiza 557. — Papaver 554. — pedata 555. — spicata 558. — verticillata 553. Callistachya virginica 2550. Callistachys (Gtg. 231). — coriacea s. Gtg. 231. — ovalifolia s. Gtg. 231. Callistemma brachia- tum s. Gtg. 508. —- hortense 1635. Callistemon (Gtg. 363; T. 83) 12001202. — coccineus 1201. — brachynandrus s. G. 363, A 3. — emarginatus 1201. — glaucus 1200. — Hainesü s. Gtg. 362. — lanceolatus (T. 83) 1201. Callistemon leptostachys 1202. — linearis s. Gtg. 363, A2. — lophanthus Lodd. 1202. — — Sw. 1202. — mierostachyum s. Gtg. 362. — pallidus 1202. — paludosus 1202. — phoeniceus 1200. — pinifolius 1202. — rigidus s. G. 363, A 2. — salignus 1202. — scaber 1201. — Sieberi 1202. — speciosus 1200. — teretifolius s. 363, A 3. — viridiflorus DO. 1202. Callistephus (Gtg. 527; T. 30) 1635. — chinensis (T. 30) 1635. Callitris (Gtg. 1393) 3834. — articulata 3834. — quadrivalvis 3834. Callixene polyphylla S. G. e Calluna (Gtg. 678; T. 89) 2043. — vulgaris (T. 89) 2043. Calobotrya sangwinea 1119. Calocedrus californica3835. Calocephalus Brownit 1870. Calochortus (Gtg. 1227) 3493. — Bonplandianus 3493. — Leichtlinii 3493. I pulchellus 3493. — splendens 3493. — venustus 3493. Calodendron (Gtg. 198). — capense s. Gtg. 198. Calodracon nobilis 3349 b. Calomeria (G. 592) 1859. — amarantodes 1859. Calonyction S. G. 791 C. — pseudo-muricatum 2360. — Rheedii 2360. — Roxburghü 2359. — speciosum f.macramtho- leueum 2360. — — f. muricatum 2359. — — f. pubescens 2360. — — . vulgare 2359. Caloscilla elegans 3555. — grandiflora 3555. — pallidiflora 3555. — subcarnea 3555. — venusta 3555. Calothamnus (Gtg.) s. G. 365. — Baxteri s. Gtg. 362. — spathulata S. Gtg. 362. Calothyrsus californica739. Calpicarpum BRoxburghü s. Gtg. 726. Calpurnia s. G. 236. Caltha (Gtg. 9) 70 u. 71. — palustris 70. — polypetala 71. Calycanthaceae (Fam. 3; T. 63 No. 252) 168 bis 170. Calycanthus (Gtg. 23; T. 63) 168170. — fertilis 168. — floridus (T. 63) 168. — glaucus 168. — macrophyllus 169. Gtg. Calycanthus occiden- talis 169. — praecox 170. — sterilis 168. Calyceraceae (Fam. 105). Calycostylis aurantiaca 2645. Calycotome s. Gtg. 240. — villosa s. Gtg. 240. Calydermos erosus 2406. Calyptraria haemantha 1222. Calyptrostigma Midden- dorffiana 1537. Calysphyrum floridum 1531. — roseum 1531. Calystegia dahurica 2373. pubescens 2374. — sepium 2373. Calytriplez obovatus S. G. 844 B. Camara trifolia 2690. Camassia (Gtg. 1243) 3545. — esculenta 3545. — Fraseri 3545. Camellia (Gtg. 152; T. 66) 520 u. 521. — japonica (T. 66) 520. — longiflora s. G. 893 A, 2. — Sasanqua 521. Campanea (Gtg.) s. Fam. 139 1,12. — grandiflora s. Fam. 139 — tigrida s. F. 139 J, 1 a. Campanula (Gtg. 639; T. 35 u. 36) 19331965. — aggregata 1955. — albiflora 1934. — alliariaefolia 1934. — Alpini 1925. — angustifolia 1944. — azurea 1952. — barbata 1936. — Barrelieri 1942. — Baumgarteniü 1945. — betonicaefolia Biehl. 1934. — biserrata 1958. — bononiensis 1951. — caespitosa 1947. -— caespitosa Vil., hort. 1946. — calycanthema 1933. — canariensis 1926. — capitata Bot. Mag., Ron. s. Gtg. 639 A, 2a. — Fort. nonn. 1955. — — Rchb. S. G. 639A, 2a. — (arolini ß 1942. — carpatica 1960. — carpatica Auct. nonn. 1961. — — . dasycarpa 1961. — caucasica s. Gtg. 63) A, 2a. — celtidifolia 1958. — cenisia 1943. — cichoriacea s. Gtg. 639 A, 22. — cochleariaefolia Vahl 1942. — commutata 1934. — cordifolia 1951. — crassifolia 1942. — dichotoma 1957. — diffusa 1942. — dumetorum 1951. — eriocarpa 1949. — farinosa 1955. — filiformis 1943. Gültige Namen der Familien u. Gattungen fette, der Arten steile, der Abarten, Synonyme ꝛc. Cursiv-Schrift. — ilis 1942. agilis hort.nonn,1941. arganica (T.36) 1939. entianodes 1968. glomerata 1955. gracilis Forst. 1966. 7 — Sm. 1966. — graminifolia Host s. G. 642. Sets. 642. — — W.et Kit. s. Gtg. 642. E grandiflora Jacq. 1968. — — Lam. 1933. — grandis 1959. — Grossekii 1938. e gummifera 1934. E hederacea 1967. — heterophylla 1945. intermedia 1925. — isophylla 1941. — lactiflora 1958. — Lambertiana 1963. e lamiifolia 1934. — Langsdorffiana 1944. A lamuginosa 1962. —latifolia 1949. _ — latiloba 1959. A Khifolia 1925. — lingulata s. Gtg. 639 * A, 2 a. — linifolia 1944. Uttoralis 1966. Lore) 1964. b lunariaefolia 1930. b Iyraefolia 1927. e macrantha 1949. e macrophylla 1934. L macrostyla 1956. _ — Marschalliana 1930. — Medium (T. 36) 1933. e minor 1945. — minuta 1945. — montana 1944. — Morettianä 1943. 2 13 1 wies E odliquifolia 1951. E patula 1963. E pendula s. G. 635. A pentagonia 1932. _ — peregrina 1962. — peregrina Hoffm. et Lk. 1962. — Pereskia 1925. persicifolia 1959. planiflora Mild. 1954. — Portenschlagiana 1940. — primulaefolia 1962. — pulla 1948. — pulla Parol. 1943. — pumila 1946. — punctata 1937. — purpurea S. G. 643. — pusilla (T. 35) 1946. — Pygmaea 2329. — pyramidalis 1953. - — Raineri 1943. — ramosissima 1964. - Rosaniü 1954. - rotundifolia 1945. rotundifolia f. gracilis 1946. — var,, Hornem. 1944. Campanula ruthenica Ii — salviaefolia 1955. — sarmatica 1934. — saxatilis f. rotundifolia 1942. — Scheuchzeri Bot. Cab. 1945. — — Nil. 1944. — sessiliflora 1959. — sibirica s. G.639A, 2a. — simplex Lam. 1951. — speciosa 1955. — Speculum 1932. — stricta s. G. 639 A, 2a. — strigosa 1957. — stylosa Bess. 1925. — — Lam. 1925. — suaveolens 1925. — Tenorei 1954. — tenuifolia S. G. 642. — Trachelium 1950. — transsilvanica 1961. — turbinata (T. 35) 1961. — umbrosa 1925. — wuniflora Huds. 1945. — — Mill. 1944. — urtieaefolia 1950. — valdensis 1944. — varüfolia 1945. — venosa 1952. — versicolor 1954. — verticillata 1925. — Vidalii 1965. — vincaeflora 1966. — virgata A. DC. 1963. — Manner s. G. 635. — Willdenowiana 1954. Campanulaceae (F. 109; T. 35 No. 137 bis T. 36 No. 142) 1925 bis 1983. Campanuloideae s.Fam. 109 J. Campsidium (Gtg.) s. F. 140 J, 2 b. — chilense 2622. — fllicifolium 2622. — valdivianum 2622. Campsis (Gtg. 870; T. 93) 2621 u. 2622. — adrepens 2622. — chinensis 2622. — grandiflora 2622. — radicans (T. 93) 2621. Campteria Presi 3999. Camptosema (G. 257) 844. — rubicundum 844. CampylantheraFraseri 394. Canarina (Gtg. 632) 1926. — Campanula 1926. — canariensis 1926. Candollea (Gtg. 627). — adnata s. G. 627. — graminifolia s. G. 627. — linearis s. G. 627. — tetrandra 167. Candolleaceae (Fam.107). Candolleagewächse (F. 107). Canella (Gtg.) s. F. 19. Canellaceae (Fam. 19). Canistrum s. G. 11171. — eburneum 3008. Cankrienia chrysantha 2155. Canna (Gtg. 1109; T. 51) 2988 u. 2989. — Annei 2988. — indica 2988. — — hybrida (T. 51) 2988. Th een Na 1 ar ha Zu Campanula — Cassia. Canna indica f. superba 2988. — iridiflora 2989. — nigricans 2988. — speciosa 2988. — zebrina nana 2988. Cannabaceae (Fam. 182) 2880— 2882. Cannabis (Gtg. 1010) 2882. — gigantea 2882. — indica 2882. — sativa 2882. — sativa L. s. str. 2882. Cannaceae (Fam. 201; T. 51 No. 204) 2988 u. 2989. Cantua (Gtg. 762) 2303. —- aggregata 2296. — bicolor 2303. — breviflora 2297. — buxifolia 2303. — coceinea S. G. 760. — coronopifolia 2295. — dependens 2303. — elegans 2295. — floridana 2295. — Hoitzia S. G. 760. — laciniata 2297. — pinnatifida 2295. — splendens 2303. — thyrsoidea 2295. — tomentosa 2303. Capanea (Gtg.) 2602i. Capnorchis chrysantha 277. Capparidaceae (Fam. 15) 351357. Capparis (Gtg. 110) 357. — spinosa 357. Capraria calycina s. Gtg. 901 C. Caprifoliaceae (Fam. 101; T. 86 No. 344 bis T. 88 No. 340) 1507 bis 1538. Caprifolium alpigenum 1527. — alpinum 1527. — atropurpureum 1518. — chinense 1523. — ciliosum 1522. — coccidentale lies occi- dentale, — coeruleum 1530. — distinctum 1520. — dumetorum 1524. — etruscum s. Gtg. 485 A, 1a. — flavum 1521. — Fraseri hort. 1522. — — Pursh 1521. — gratum 1519. — Hallianum 1523. — hortense 1518. — italicum 1518. — japonieum 1523. — Magnevillea 1518. — occidentale 1522. — perfoliatum 1518. — Periclymenum Gouan S. Gig. 485 A, 1a. — — RK. et Sch. 1520. — quercifolium 1520. — rotundifolium 1518. — semperflorens s. Gtg. 485 A, 1a. — sempervirens 1522. — silvaticum 1520. — splendidum s. Gtg. 485 A, 1a. Capsicum (Gtg. 798) 2405. — angulosum 2405]. Capsicum annuum 2405. — baccatum 2405 p. — bicolor 2405 X. — cerasiforme Mill. 2405r. — — Mild. 2405 f. — ceratocarpum 2405 u. — conicum 2405 c. — conoides 2405 n. — cordiforme 2405 f. — Fingerhuthü 2405 Kk. — frutescens 2405 0. — globiferum 2405 b. — grossum 24058. — leptoceras 24051. — leucocarpum 2405 Z. — longum 2405 d. — Tluteum 2405 h. — micerocarpum 2405 p. — Milleri 2405 Tr. -— nigrum 2405 W. — pendulwn 2405 e. — purpureum 2405 t. — pyramidale 2405 a. — quitense 2405 v. — sinense 2405 g. — subeonicum 2405 n. — tetragonum 24051. — varians 2405 . — violaceum AH. B. et Ktn. 2405 v. — Weinmannii 2405 m. Capura purpurata (?) 2852. Caragana (Gtg. 262; T. 72) 867—870. — arborescens 867. — Caragana (T. 72) 867. — Chamlagu 868. — cuneata 869. — digitata 869. — frutescens 869. — frutex 869. — inermis 867. — jubata 870. Caraguata (Gtg. 1125) 3019 u. 3020. — cardinalis 3019. — lingulata 3019. — Morreniana 3020. — musaica 3021. — sanguinea 3019. — Zahnii 3020. Cardamine (Gtg. 81) 302. — dentata 302. — grandiflora 302. — nivalis 301. — paludosa 302. — palustris 302. — Pit, 325. — pratensis 302. Cardiospermum (Gtg.) 8. Fam. 611, 1. Carduus (Gtg. 610). — acanthodes s. G. 610. — afer 1892. — altissimus 1886. — arabieus S. Gtg. 610. — Bonjartii 1883. — Casabonae 1889. — ciliatus 1882. — cinereus s. Gtg. — diacanthus 1891. -— discolor 1886. — ferox 1883. — gnaphaliodes 8. 611 B, 1. — Kosmelii 1885. — leucocephalus 1885. 610. — Marianus S. Gtg. 609. — mollis s. Gtg. 607. — polyacanthus 1889. — pyenocephalus s. G. 610. Gtg. (15) Carduus pyrochroos 1888. — radiatus 1896. — Rheginus 1890. — tenuiflorus s. G. 610. Cardy 1893. Carex (Gtg. 1340) 3718 De Bulle): .— agastachys 3719. — divulsa 3718. — Drymeia 3719. — gracilis 3719. — mazima 3719. — pendula 3719. — riparia 3719. — silvatica 3719. — strieta 3719. — virens 3718. — vulpina 3718. Carica (Gtg. 403). — Papaya s. Gtg. 403. Carissa (Gtg.) s. Fam. 125-8 i Carlina (Gtg) s. Fam. 106, Abt. IB, 2b. — acaulis s. Fam. 106, Abt. IB, 1 Anm. Carludovica (Gtg. 1299) 3628. — atrovirens 3629. — Drudei 3628. — ensiformis 3629. — imperialis 3629. — incisa 3628. — latifolia 3629. — palmata 3628. — plicata 3629. — Wallisii 3629. Carpentera (Gtg. 333). — californica s. Gtg.333. Carpinus (Gtg. 1022) 2893. — Betulus 2893. — caroliniana 2893. — Carpinizza 2893 b. — orientalis 2893. — virginiana s. Gtg. 1023. Carponema (Gtg. 105) 350. — filiforme 350. Cartesia centaureodes 8. Gtg. 512. Carthamus (Gtg. 618). — carolinianus s. G. 512. — laevis s. Gtg. 512. — tinetorius s. Gtg. 618. Caruelia arabica 3540. Caryolopha sempervirens 2332. Caryophyllaceae (Fam. 26; T. 11 No. 44 bis T. 14 No. 54) 403 bis 497. Caryota (Gtg. 1277) 3597. — onusta 3598. — Rumphiana 3597. — sobolifera 3597. — urens 3597. — urens Jacq. 3597. Caryotazus grandis S. G. 1399. — Myristica s. Gtg. 1399. — nucifera s. Gtg. 1399. — taxifolia s. Gtg. 1399. Casparya ferruginea 1316. — robusta S. G. 425 E, 1a. Cassandra calyculata 2034. — racemosa 2035. Cassavestrauch (G. 995). Cassebeeria (Gtg. 377). Casselia paniculata 2337. — virginica 2335. Cassia (Gtg. 282) 909. — macranthera s. Gtg. 282 K 2 Die freiſtehenden Ziffern verweiſen auf die Nummern der Pflanzen in Band J. I 2: (6) Cassia marylandica 909. — micans s. G. 282 A, 1. — planisiliqua 921. — rugosa s. G. 282 A, 1. — speciosa s. G. 282A, 1. — splendida s. Gtg. 282 A, 2. Cassiope (Gtg.) s. G. 669. Cassytha baccifera 1427. Castalia coerulea 229. — magnifica 230. — pudica 227. — pygmaea 228. Castanea (Gtg. 1025; T. 98) 2897 u. 2898. — americanas.G.1025A. — Castanea (T. 98) 2897. — chrysophylla s. Gtg. 1025 B. — crenata s. G. 1025 A. — Fagus 2906. — pumila 2898. — sativa 2897. — sempervirens s. Gtg. 1025 B. — vecsa 2897. — vulgaris 2897. Castanopsis chrysophylia S. Gtg. 1025 B. Castelia cuneo-ovata s. G. 906. Casuarina (Gtg. 1019). — sumatrana s. G. 1019. Casuarinaceae (Fam.188). Catalpa (Gtg. 871) 2623 u. 2624. — bignoniodes 2623. — — f. Kaempferi 2624. — Bungei 2624. — Bungei hort. ex p. 2624. — Catalpa 2623. — communis 2623. — cordifolia 2623. — himalayensis 2624. — Kaempferi 2624. — ovata 2624. — speciosa 2623. — syringaefolia Bnge. 2624. — — Sims 2623. Catananche (Gtg. 620; F 32) 1914. — bicolor 1914. — coerulea (T. 32) 1914. — lutea s. G. 620. Catasetum (Gtg. 2936. — Bungerothii 2936. — callosum 2936. — Gnomus 2936. — macroglossum 2936. — viridilavum 2936. Catevala arborescens 3324. Catharanthus roseus 2229. Catheartia (Gtg. 67) 261. — villosa 261. Cattleya (Gtg. 1047) 2924 bis 2926. — Aclandiae 2924. — bulbosa 2925. — citrina 2926. — Dowiana 2924. — guttata 2926. — labiata 2924. — maxima 2925. — Mossiae 2924. — Rex 2925. — Schilleriana 2925. — Walkeriana 2925. Caulophyllum thalictrodes 218. Cavendishia (Gtg. 656). 1061) Cavendishia nobilis s. Gtg. 656. Cayaponia (Gtg.) s. Fam. 92 II, 2 . Cayennepfeffer 2405. Ceanothus (Gtg. 217) 17 120. — americanus 717. — azureus 718. — bicolor 718. — coeruleus 718. — floribundus 720. — Fontanesianus 717. — grandiflorus 717. — herbaceus 717. — intermedius 717. — macrophyllus 717. — oregonus 717. — ovalis 717. — ovatus 717. — perennis 717. — sanguineus 717. — tardiflorus 717. — thyrsiflorus 719. — Veitchianus 720. Cecropia (Gtg. 1008). — concolor s. Gtg. 1008. — digitata s. Gtg. 1008. — palmata s. Gtg. 1008. — peltata s. Gtg. 1008. Ceder (Gtg. 1408) 3854 u. 3855. Ceder, Rote 3845. Cedronella (G. 932) 2759. — cana 2759. — mexicana 2759. — triphylla s. Gtg. 932. Cedrus (Gtg. 1408) 3854 u. 3855. — africana 3854. — argentea 3854. — atlantica 3854. — Cedrus 3855. — Deodara 3854. — elegans 3854. — indica 3854. — Libani 3855. — — var. atlantica 3854. Celastergewächse (Fam. nn 2) 5 Celastraceae (Fam. 57; T. 68 No. 271) 705-712. Celastrus (Gtg. 214) 712. — dependens 712. — orbiculata 712. — punctata 712. — scandens 712. Celosia (Gtg. 950; T. 50) 2784 u. 2785. — argentea 2784 u.2784a. — argentea f. angustifolia 2784 b. — coccinea 2784 h. — cristata 27841 [2784]. — . capitata 2784 d. — — f. elegans 2784 g. — — . plumosa 2784 e. — — f. splendens 2784 1. elegans 2784 g. — elongata 2795. — Huttonii 2785. — linearis 2784 b. — margaritacea 2784 C. — marylandica 2784 4. — plumosa 2784 e. — polygonodes Wall. S. G. 950 B. — pulchella s. G. 950 B. — pyramidalis 2784 f. — — plumosa 2784 e. — subpaniculata 2784 d. Cassia — Ceratozamia. Celosia variegata 2784 g. — vera 2784 a. Celsia (Gtg. 822). — bugulifolia s. G. 822. — linearis 2473. — urticaefolia 2476. Celtis (Gtg. 1002) 2875. — australis 2875. — caucasica Hohen. s. G. 1002 A. — glabrata s. G. 1002 A. — integrifolia 2875. — Kotschyana 8.G.1002A. — laevigata 2875. — occidentalis 2875. — reticulata 2875. — Tournefortü M. B. 8. G. 1002 Celtoideae s. Fam. 180 II. Cenchrus hordeiformis 3751. — purpurascens 3750. Centaurea (Gtg. 615) 1897—1910. — africana s. G. 615 C. 2a. — Amberboe' 1912. — ambracea 1912. — americana 189. — americana Hook. S. G. 512. — argentea 1905. — argentea vera 1906. — argophylla 1906. — argyrophylla 1906. — atrata 1908. — atropurpurea 1910. — austriaca C. A. Mey. 1307. — — Mild. 1907. — azxillaris 1908. — babylonica 1901. — calocephala 1910. — calophylla 1910. — candida 1906. — candidissima hort.1906. — — Lam. 1905. — Cardunculus 1900. — Centaurium s. Gtg. 615 C, 2a. — Cineraria 1905. — (ineraria M. B. 1903. — — Uv. 1906. — — var. caucasica 1903. — Clementii 1906. — Crocodylium 1899. — crupinodes 1913. — cyanodes DC. 1908. — Cyanus 1897. — dealbata 1903. — dealbata hort. e p. 1906. — declinata 1903. — decumbens 1903. — depressa 1898. — Fenzlii 1900. — Fischeri 1908. — glauca 1910. — gymnocarpa 1902. — Huetii 1908. — hypoleuca 1903. — leucophylla 1903. — Lippü 1913. — macrocephala s. Gtg. 615C, 2b. — mexicana 1899. — montana 1908. — moschata 1912. — Moschus s. Gtg. 607. — Nuttalliü 1899. — ochroleuca Sims 1908. — — Willd. 1908. — orientalis 1910. Centaurea pannosa 1906. — pectinata Aut. voss. 1907. — phrygia 1907. — plumosa 1902. — procumbens 1903. — pseudophrygia 1907. — pulcherrima 1909. — Raddeana 1909. — ragusina 1906. — ragusina h. et Sm. 1905. — Rhaponticum 1911. — rhizocephala 1909. — rigidifolia 1910. — ruthenica s. Gtg. 615 C, 2a. — rutifolia 1906. — speciosa 1904. — suaveolens 1912. — sulphurea 1908. — trichocephala 1907. — Triumfetti hort. 1905. Centauridium Drummondiü s. Gtg. 520. Oentifolienrose 1017 b. Centradenia (Gtg. 372) 1216 u. 1217. — floribunda 1217. — grandifolia 1217. — inaequilateralis1216. — rosea 1216. Centranthus (Gtg. 505; T. 28) 1576—1580. — angustifolius (T. 28) 1578. — junceus 1580. — longiflorus 1580. — macrosiphon 1576. — ruber 1577. — Sibthorpii 1579. Centrocarpha grandiflora 1700. — triloba s. G. 542 A, 1 b. Centrolepidaceae (F. 233). Centrenia (Gtg. 376) 1222. — haemantha 1222. Centropogon (Gtg. 648) 1981. — fastuosus 1981. — hybridus Lucyanus 1981. — surinamensis 1981. Centrosema brasilianum s. Gtg. 251. — Plumieri s. Gtg. 251. Centrosolenia bracteata S. Gtg. 862F. — bractescens S. G. 862 F. — glabra s. Gtg. 862 E. — Pita 2611. Cephalandra grandis 1313. — indica 1313. — Mac-Kennü s. G. 422 B. — palmata s. Gtg. 422 B. — quinqueloba 1313. Cephalanthus (Gtg. 494). — occidentalis s. G. 494. — oppositifolius S. G. 494. Cephalaria (Gtg. 507). — alpina s. Gtg. 507. — tatarica s. Gtg. 507. Cephalocereus (S. G. 434) 1380. — Celsianus 1380. — Dautwitzii 1380. — decurrens S. Gtg. 555 A,2b. — Haagei 1380. — Houlletii 1380. — senilis 1380. Cephalotaceae (Fam. 74). * Cephalotaxus (Gtg. 142 3895. . — adpressa 3896 d. — brevifolia 3896 d. — Buergeri 3895. — coriacea 3895. — drupacea 3895. — Fortunei 389. — Harringtonia 3895. — koraiana 3895. — pedunculata 3895. — tardiva 3896 d. Cephalotus (Gtg. 339). — follieularis s.Gtg.339. Cerastium (Gtg. 138) 487 bis 490. — argenteum 490. — arvense 489. — Biebersteinii 488. — Boissieri 487. — grandiflorum 490. — incanım 490. — maesiacum 487. — repens L. 487. — — M. B. 488. — speciosum 490. — strietum 489. — tomentosum 487. Cerasus acida Dum. 936 Cc. — — Ehrh. 936b. — avium 937. — borealis 936 d. — (aproniana 936 d. — collina 936 c. — duleis 937. — hortensis 935. — japonica 934. — Lannesiana 935. — Lauro-Cerasus 942. — Mahaleb 938. — Padus 939. — panieulata 935. — semperflorens 936 C. — serrulata 935. — sSieboldii 935. — virginiana DO. 940. — — Mehr. 941. — vulgaris 936. — Watereri 935. Ceratocaulos daturodes 2423. Ceratochloa australis 3814. — pendula 3814. Ceratonia (Gtg.) s. Fam. 70 b, III 2. Ceratophyllaceae (F. 194). Ceratophyllum (Gtg.) s. Fam. 194. Ceratopteris (Gtg. 1448) 4003. — thalietrodes 4003. Ceratostemma variegatum 1984. Ceratostigma (Gtg. 6 7) 2105. — abessinicum s. G. 687. — Griffithii s. G. 687. — patulum s. Gtg. 687. — plumbaginodes 2105. Ceratotheca (Gtg. 874) 2631. 3 — triloba 2631. 2 Ceratozamia (Gtg. 1426) 39083913. — brevifrons 3908. — Ghiesbreghtü 3912. — intermedia 3910. — Katzeriana 3909. — Kuesteriana 3913. — latifolia 3912. — longifolia 3910. — longifolia hort. 3908. 9. * n Au 1 Familien- und Gattungsnamen bunt abgebildeter Arten ſind unterſtrichen. a exicana hort. 3910. hort. nonn. 3912. Miqueliana 3912. — Miquelii 3920. — robusta 3911. — robusta hort. 3910. Cerbera fruticosa s. G. 726. Cereis (Gtg. 278) 904 bis 4 906. E californica 905. 3 canadensis 904. E chinensis 906. u japonica 906. _ — Siliquastrum 905. Cereus (Gtg. 435; T. 85) 13811398. — acifer 1394. Acer mammut 1409. E adustus 1398 e. — Aethiopis 1381. E alatus 1428. E angulosus 1380. —QAntoinei 1388. aqa matus 1398 c. _ Baumanmü, 1383. —Berlandieri 1396. — bifrons 1391. g — Blanckii 1396. — Bradypus 1380. E brevispinulus 1388. e caespitosus 1397. A calliconche 1370. — chilensis 1382. = chiloensis 1382. — coccineus 1391. — coccineus DO. 1390. — coerulescens 1381. — colubrinus 1383. — crenatuws 1410. — denudatus 1378. — Emoryi 1393. — Engelmannii 1397. — enneacanthus 1396. — extensus 1390. — Byriesü 1400. — Fendleri 1396. — flagelliformis 1384. — flagriformis 1384. I gibbosus 1378. _ — giganteus 1382. — grandifloro-speciosissti- % mus 1392. _— grandiflorus (T. 85) 1 1385. — grandiflorus X specio- eus 1385. — hamatus 1389. — heptagonus 1381. — hexagonus 1381. „ horridus 1390. — incurvispinus 1404. _ — janthothele s. G. 441. — Leeanus 1397. — Lemairei 1389. — leptophis 1384. - leucanthus 1404. Cereus phoeniceus 1394. — procumbens 1395. — pruinosus 1381. — 'pteranthus 1388. — pulchellus 1399. — reductus 1378. — Reichenbachianus 1397. — rigidissimus 1398 b. — robustus 1398 d. — rosaceus 1388. — rostratus 1389. — rufispinus 1398 f. — Salm - Dyckianus 1394. — Schrankii 1391. — Scopa 1375. — senilis 1380. — serpentinus 1383. — setaceus 1390. — speciosissimus 139. — speciosus 1392. — speciosus Bonpl. 1408. — spinulosus 1386. — stramineus 1396. — subinermis 1393. — subsquamatus 1390. — tephracanthus 1381. — trumcatus 1405. — tuberosus 1396. — Tweediei 1383. — viridiflorus 1393. Cerinthe (Gtg. 790) 2357. — aspera 2357. — auriculata 2357. — cilicica 2357. — cleiostoma 2357. — macrophylla 2357. — maculata 2357. — major 2357. — minor 2357 — purpurea 2357. — retorta 2357. — strigosa 2357. Ceropegia (Gtg. 736) 2249 u. 2250. — africana 2250. — aphylla s. Gtg. 736. — Candelabrum 2250. — Cumingiana 2250. — elegans 2249. — stapeliaeformis s. Gtg. 736. — Stephanotis Poir. 2238. — — Schult. 2238. Ceropteris chrysophylia 4041. — dealbata 4040. — sulphurea 4042. — trifoliata 4039. Ceroxylon (Gtg. 1290) 3610. — alpinum 3610. — andicola 3610. Cervispina cathartica 714. Cestrum (Gtg. 801) 2413 bis 2415. — aurantiacum 2415. — Benthamii 2414. — candidum s. G. 801 B. — elegans 2414. — elongatum s. G. 801 B. — Endlicheri 2413. — fasciculatum 2413. — Hartwegii 2413. — porphyreum 2414. — Regelüi 2415. — roseum 2414. — roseum hort. 2414. — tomentosum 2414. — venenatum 2224. — Warscewieziü 2415. Chaenestes fuchsiodes 2407. | | | | ee eee RR — Chionanthus. Chaenestes gesnerodes 2408. — lanceolata 2409. — longipes 2410. Chaenomeles alpina 1045. — chinensis 1043. — japonica 1044. — — var. alpina 1045. — — var. pygmaea 1045. — Maulei 1045. Chaenostoma campanula- tum 2528. — fasciculatum 2529. — fastigiatum hort. 2529. — glabratum 2528. — hispidum 2529. — linifolium 2529. — polyanthum 2528. Chaerophyllum (G. 453). — odoratum s. Gtg. 454. — roseum s. Gtg. 453. Chaetogastra muricata 8. (Cu, SIE — reticulata s. Gtg. 373. Chailletiaceae (Fam. 54). Chaixia Myconi 2609. Chalcas japonensis 696. Chamaecerasus alpigenus 1527. — Standishüs.G.485B,1a. — tatarica 1525. — Xylosteum 1524. Chamaecistus (Gtg. 668). — austriacus S. G. 665. — camtschaticus 2020. — procumbens s. G. 668. — serpyllifolius S. G. 668. Chamaeclema hederaceum 2754. — vulgare 2754. Chamaecyparis (G. 1398) 3840— 3842. — acuta 3840. — andelyensis 3840. — Boursieri Carr. 3841. — decussata 3839. — ericodes 3840. — excelsa 3841. — Lawsoniana 3841. — leptoclada 3840. — nutkaensis 3841. — obtusa 3840. — pendula 3840. — pisifera 3842. — plumosa 3842. — pumila 3840. — robusta pendula 3840. — sphaeroidea 3840. — squarrosa 3842. — thyodes 3840. Chamaedaphnme calyculata 2034. Chamaedorea (Gtg. 1293) 3613— 3615. — Arembergiana 3613. — corallina 3613. — desmoncodes 3614. — elatior 3614. — elatior hort. 3615. — elegans 3614. — Ernesti Augusti 3614. — fibrosa s. G. 1294. — flexuosa 3615. — fragrans 3613. — glaucifolia 3615. — glaucophylia 3615. — graminifolia 3615. — Karwinskiana 3615. — latifrons 3613. — Lindeniana 3613. — Martiana 3615. — montana 3613. Chamaedorea resinifera 3614. — robusta 3615. — scandens 3614. — simplieifrons 3614. Chamaedrys officinalis 2776. Chamaeledon procumbens S. G. 668. Chamaemelum Tehihatche- wiü 1777. Chamaemespilus humilis 1037. Chamaenerion angusti- folium Mnch. 1242. — — Scop. 1241. Chamaepeuce afra 1892. — atropurpurea 1890. — Casabonae 1889. — diacantha 1891. — gnaphaliodes s. 611 B, 1. — nivea 1892. — stricta 1890. Chamaerantkemum (Gtg. 897) 2670. — Beyrichüi 2638. — igneum 2670. Chamaerops (Gtg. 1269; T. 100) 3588. — acaulis 3582. — arborescens 3588. — arundinacea s. Gtg. 1275. — chinensis 3589. — elata 3588. — excelsa hort. 3589. — — Thbg. 3589. — — Wall. 3589. — Fortumei 3589. — Griffithiana s. i e — humilis (T. 100) 3588. — Hystrix s. Gtg. 1275. — Khasyana 3589. — macrocarpa 8. 1269. — Martiana 3589. — Mociniüi 3582. — nepalensis 3589. — Palmetto 3582. — KRitchieana s. Fam. ee e stauacamtha 3581. — tomentosa Fulch. 3589. — — Mort. 3588. Ohamomilla officinalis 8. Gtg. 565 A, 2. Champagner-Röschen 1017 b. Charieis (Gtg. 524) 1632. — heterophylla 1632. — Neesü 1632. C’harlwoodia congesta 3357. — fragrantissima 3356. — rubra 3358. Chascolytrum rotundatum 3791. Cheilanthes (Gtg. 1443). — Bradburyi s. G. 1443. — fragrans s. Gtg. 1443. — hirta s. Gtg. 1443. — lendigera s. Gtg. 1443. — maderensis S. G. 1443. — odora s. Gtg. 1443. — olivacea s. Gtg. 1443. — pulveracea 4037. — setigera 4030. — suaveolens S. Gtg. 1443. — tomentosa s. G. 1443. Cheiranthera (Gtg. 123) 395. Gtg. Fam. Gtg. 470 Cheiranthera linearis 395. T. 8) 294. — annuus 292. — Cheiri (T. 8) 294. — fruticulosus 294. — glaber 2921. — maritimus 321. — pulchellus 324. Chelidonium (G. 62) 254. — corniculatum 259. — Glaucium 258. — hybridum 260. — majus 254. Chelone (Gtg. 839) 2503. — alba 2503. — atropurpurea 2514. — barbata 2506. — campanulata 2514. — campanulodes 2514. — centranthifolia s. G. 840 A, 5a. — diffusa 2518. — Digitalis 2517. — gentianodes 2511. — glabra 2503. — glabra hort. nonn. 2507. — — f. lanceolata 2503. — — . purpurea 2503. — grandiflora 2510. — hirsuta 2516. — imberbis 2506. — latifolia 2503. — Lyonii 2503. — major 2503. — nemorosa s. G. 839. — Obliqua 2503. (Gtg. 77; — Pentstemon TL. mant. 20516. „„ Kae, ar, — purpurea 2503. — KRichardsonii 2519. — rosea 2514. — ruelleodes 2506. — venusta S. G. 840 B,2a. — Wrightii 2509. Chenopodiaceae (Fam. 151) 2799— 2804. Chenopodium (Gtg. 958) 2800 u. 2801. — altissimum s. Gtg. 957. — ambrosiodes s. Gtg. 958 B. — Atripliis 2800. — bonariense 2800. — botryodes s. G. 958 C. Bors S G se — capitatum 2801. — filiforme s. Gtg. 957. — foliosum 2801. — leucospermum 2800. — punctulatum 2800. — purpurascens 2800. — rubricaule 2800. — scoparium 279. — variegatum s. G. 958 B. Chersydrium Juraraca (Jararaca) 3646. Chevaliera s. G. 1117 G. — Veitchii 3007. Chimonanthus fragrans 170. Chimophila corymbosa S Gtg. 659. — umbellata s. Gtg. 659. Chinadolde (Gtg. 470). Chinesische „Rose“ 584. Chionanthus (Gtg. 717) 2214. — maritima 2214. — montana 2214. 2) * * (18) Chionanthus pubescens 2214. — retusa 2214. — trifida 2214. — virginica 2214. Chionodoxa (Gtg. 1240) 3535— 3537. — cretica 3537. — Forbesü 3535. — Luciliae 3535. — nana 3537. — sardensis 3536. Chirita communis Gand. S. Gtg. 859. on Ss. G. 859. — hamosa s. Gtg. 859. — Horsfieldü s. Gtg. 859. — Moonü s. Gtg. 859. — zinensis s. Gtg. 859. — zeylanica s. Gtg. 859. Chironia (Gtg. 746). — Barclayana s. Gtg. 746. — campanulata 2259. — (entaurium 2262. — Gerardii 2260. — gracilis 2259. — inaperta 2260. — intermedia 2260. — latifolia s. G. 746. — mand 2260. — peduncularis s. G. 746. — pulchella DO. 2260. — — Sm. 2260. — ramosissima 2260. — stellata 2259. — trinervia Ann. de Fl. et Pl. S. Gtg. 746. — — I. 2258. — Vaillantii 2260. Chitonia (Gtg. 182). — mexicana s. Gtg. 182. Chlaenaceae (Fam. 34). Chlidanthus (Gtg. 1161) 3225. — Ehrenbergü 3225. — fragrans 3225. — luteus 3225. Chlora (Gtg. 751) 2264. — acuminata Koch 2264. — grandiflora 2264. — intermedia 2264. — perfoliata 2264. — serotina 2264. Chloranthaceae (F. 164). Chloraster fissus 3255. Chloridopsis Blanchar- diana 3831. Chloris (Gtg. 1389) 3829 u. 3830. — barbata 3829. — dolichostachya 3829. — elegans 3829. — gracilis 3830. — polydactylos 3829. — truncata 3829. Chlorophytum (G. 1222) 3431 u. 3432. — capense 3432. — comosum 3431. — elatum 3432. — Sternbergianum 3431. Chloropsis Blanchardiana 3831. Choisya (Gtg. 203) 69. — grandiflora 692. — ternata 69. Chondrilla pulchra 1917. Chondrosea longifolia 1084. Chorizema (Gtg. 232) 763—765. — cordatum 764. — coriaceum s. Gtg. 231. Gültige Namen der Familien u. Gattungen fette, der Arten steile, der Abarten, Synonyme ꝛc. Cursiv-Schrift. Chorizema elegans 763. — ericifolium s. G. 232. — ilieifolium 765. — Manglesü 764. — varium 763. Christblume 86. Christia lanata 893. Christophskraut (Gtg.15) 105—111. Christusauge (Gtg. 621) 1915. Ohronamthus S. Gtg. 245 H. Chrysallidocarpus (Gtg. 1285) 3604. — lutescens 3604. Chrysanthemum (G. 567; T. 33 No. 129, 130 u. T. 89 No. 353, 354) 17871802. — annuum s. Gtg. 567 B. — Broussonetii Balbis 1801. — BroussonetüPers.1801. — Burridgeanum 17892. — camphoratum 1796. — carinatum (T. 33) 1789. — carolinianum 1633. — coronarium 1787. — coronopifolium 1798. — corymbiferum 1795. — corymbiflorum 1795. — corymbosum 1795. — foeniculaceum 1800. — foliosum 1801. — frutescens (T. 89) 1799. — glaucum 1800. — grandiflorum 1801. — grandiflorum hort.1792. — — Lapeyr.1791[17922]. — indicum (T. 89) 1802. — indicum Thbg. 1802. — inodorum 1776. — intermedium 1801. — japonicum 1802, — latifolium 1792. — Leucanthemum 1792. — maritimum 1776. — Marschallii 1797. — matricariodes 1787. — maximum 1791. — multicaule 1790. — multicaule hort. 1763. — parthenüfolium 1794. — partheniodes 1793. — Parthenium 1794. — pinnatifidum Z. 1800. — roseum (T. 33) 1798. — Roxburghiü 1787. — segetum 1788. — sinense 1802. — tanacetifolium 1801. — Tanacetum 1796. — tricolor 1789. — tripartitum 1802. — vulgare 1796. Chryseis californica 248. — moschata 1912. — odorata Cass. 1912. — — Mey. 1912. Chrysiphiala latifolia 3276. Chrysobotrya revoluta ua; Chrysocephalum tum 1856. — helichrysodes 1856. — semipapposum 1856. — squarrulosum 1856. — vitellinum 1856. Chrysocoma (Gtg. 533) 1681. apicula- Chrysocoma aurea 1681. — biflora 1664. — cernua 1681. — Coma-aurea 1681. — dracunculodes 1664. — graminifolia s. Gtg. 521 B. — Linosyris 1667. — microphylla 1681. — patula 1681. — tenuifolia 1681. — tomentosa 1594. Ohrysomelea Tlanceolata 1726. Ohrysopsis alba 1662. — amygdalina s. Gtg. 528 A, 1 b. — coronopifolia 1669. — linifolia 1667. Chrysurus aureus 3783. — cynosurodes 3783. Chupalon (Gtg. 656). Nobile s. Gtg. 656. Chymocarpus pentaphyllus 670. Chysis (Gtg. 1058). — aurea s. Gtg. 1058. — bractescens s. Gtg. 1058. — laevis s. Gtg. 1058. — Limminghei s. Gtg. 1058. Cibotium assamicum 3952. — glaucescens 3952. — glaucum 3953. — Schiedel 3954. Cicerbita alpina 1923. Ciconium densiflorum 645. Cicutastrum peloponnesia- cum 1463. Cimicifuga cordifolia 110. — dahurica 109. — Japonica 111. — racemosa 108. — Serpentaria 108. Oiminalis Pneumonanthe 2271. Cineraria (Gtg.) s. Fam. 106 SAD , GERNE IB obs — alpina 1826. — amellodes 1678. — qaurantiaca Hoppe 1826. — — Sims 1826. — aurita 1829. — cacaliaeformis 1834. — candida 1823. — capitata 1826. — cruenta 1829. — flammea 1827. — fulva 1826. — hybrida 1829, — — fl. pl. 1829 b. — — plenissima 1829 b. — integrifolia 1826. — macrophylla 1834. — maritima 1822. — nebrodensis 1823. — sibirica 1834. — tenella 1680. Cinerarie der Gärten 1829. Circaea (Gtg. 396). — intermedia s. G. 396. Cirrhopetalum (G. 1073). — cornutum s. G. 1073. — Cumingii s. G. 1073. — Medusae s. Gtg. 1073. — Thouarsii s. G. 1073. Cirsium (Gtg. 611) 1882 bis 1892. — afrum 1892. — altissimum 1886. Chionanthus — Clematis. Cirsium arachnoideum 8. Gtg. 611 A, Le. — Casabonae 1889. — ciliatum 1882. — congestum 1882. — consanguineum 1882. — conspicuum 1888. — decussatum 1883. — diacanthum 1891. — discolor 1886. — fer0x 1833, — ferox hort. s. Gtg. 611 A,1c. — gnaphaliodes s. Gtg. 611B, 1. — Hermonis 1885. — Kosmelii 1885. — laniflorum var. nudum 1885. —.— Szowitzianum 1885. — lappaceum 1885. — leucocephalum 1885. — ligulare 1884. — niveum 189. — oleraceum 1887. — penicillatum 1885. — Rheginum 1890. — rigidum s. G. 611 A, 10. — spectabile 1882. — strietum 1890. — strigosum Boiss. 8. Gtg. 611 A, 1c. — strigosum Stev. s. Gtg. 611 A, 1 c. — succinctum 1885. — tauricolum 1891. — trispinosum 1889. — tuberosum 1618. Cissus (Gtg. 221) 732 u. 733. — antarctica 732. — Baudiniana 732. — bryoniaefolia 731. — discolor 733. — elegans 731. — glandulosa 732. — hederacea 729. — quinquefolia 729. — Thunbergiü 730. Cistaceae (Fam. 17; T. 65 No. 258) 360—367. Cistrose (Gtg. 112) 360 bis 363. Cistrosengewächse (Fam. 17; T. 65 No. 258) 360— 367. Cistus (Gtg. 112) 360— 363. — crispus 363. — ceyprius 360. — ladanifer 361. — purpureus 362. Citriobatus (Gtg.118)385. — multiflorus 385. — pauciflorus 385. Citronenbaum (Gtg. 208; T. 68) 697—69. Citronenkraut (Gtg. 932) 2759. Citrullus (Gtg.) s. G. 415. — Citrullus s. Gtg. 415. — edulis s. Gtg. 415. — variegatus 1308. — vulgaris s. Gtg. 415. Citrus (Gtg. 208; T. 68) . 697—699. — amara 698 a. — Aurantium 698. — Aurantium Andr. 698a. — — f. japonica (J. 68) 698 a. — Bigaradia 698 à. — (edrata 697 a. sub- Citrus decumana 698 b. — duleis 698 c. Mierochuntica 698 — japonica 6982. — Limetta 697 c. — Limonium 697b. — medica 697 u. 697 a. —- medica Risso 697 4. — Pompelmos 698 b. — sinensis Pers. 698 d. — — Risso 6982. — trifoliata 699. — triptera 699. — vulgaris 698 a. Cladanthus (G. 564) 1775. — arabicus 1775. — prolifer 1775. Cladrastis s. Gtg. 236. — amurensis 769. — lutea 769. — tinctoria 769. Clandestina rectiflora 2577. Clarkia (Gtg. 388; T. 25) 1244 u. 1245. — elegans 1245. — holopetala 1244. b. — integripetala 1244 b. — neriifolia 1245. / — pulchella (T. 25) 1244 u. 1244. 2 Clavija ornata s. G. 703A. Clematis (Gtg. 1; T. 1 u. T. 63) 1—21. — albida 19 a. — alpina 7. — anemoniflora 16 à. — angustifolia 13 b. — apiifolia 15. — aristata 16 b. — aromatica 21 d. — atava 10 C. — austriaca 7 b. — azurea 12 d. — baetica 10 C. — balearica 10f. — barbellata 9. — calyeina 10 f. — campaniflora 11 d. — MMandleri 21. — ceirrhosa 10. — coceinea 4 d. — coerulea grandifl. 12 d. — — odorata 21 d. — cordata 5. — cordata Royle 17a. — crispa 3. — crispa hort. Berol. 11d. — cylindrica 21c. (5b.) — daurica 19 a. (17 à.) — Davidiana 6b. — dioeca 18 b. — Durandiü 21 b. — Flammula 14, 14b. — flava 19a. — florida 12, 12a. — florida X integrifolia 21ch: — florida X Viticella 21 a. — Fortunei 12 c. — fragrans 18a. — fusea 2. — graveolens 19 b. — Guascoi 21a. — hakonensis 12 e. — Henderson 21c. — heracleifolia 6. — heterophylia 10 b. — hybrida 21. (5b, 12 e). — integrifolia 1. — integrifolia Durandü 21 b. — integrifolia x recta 21d. r intermedia 21 c. Jachmammii 12b, e; 21a. janthind 4 a. — japonica 9. — lanuginosa 12 b. — — „Jackmannü“ (T. 63) 12 b, 21 a. lasiantha 13 b. — lathyrifolia 13 c. A Lavalleei 6 d. — ligustieifolia 18 c. ute 19e. maecropetald 7f. A mongolica 6a. _ — montana 16. E nepalensis 10. oceidentalis 7 a. ochotensis 7 e. D odorata 16. — orientalis 19 u. 19 a. E paniculata 142. E parviflora 11 d. — patens 12 d. patens X florida 12 c. Piteheri 5. — praecox 16 b. — pulchella 11a. L rect& 13. A reticulata 4b. — revoluta 11 e. — Robertsiana 8. xupestris 7f. cscandens 11 e. Schillingii 3, 21. — semitriloba 10 e. — semperflorens 21 b. — sericea 18 C. — sibirica 7d. — Sibthorpü 11 e. — Sieboldü 12 a. — Simsü 5. — smilacifolia 20. — smilacina 20. — songarica 13a. — stans 60. — taurica 17a. (19 a.) — Thunbergü 19 c. — tubulosa 62. — verticillaris 72. — violacea 4. — Viorna (T. 1) 4. — virginiana 18 u. 18 a. — virginiona Hook. 18 c. —— Vitalba 17 u. 17 b. _ — Viticella (T. 63) 11. — Walteri 11 b. — zeylanica 20. Cleochroma grandiflorum 2412. = macrocalyx 2412. Cleome (Gtg. 106) 351 4 bis 353. E arborea H. B. et Kth. 2 351. e arborea hort. 351. — pentaphylia 355. = pungens 351. — speciosissima 353. Espinosa 352. leomella (Gtg. 107) 354. — mexicana 354. 3586. — lontariodes 3586. T. 95) 2698 — 2704. Balfour 2699. - Bethuneanum 2704. Clerodendron castaneae- folium 2702. — coccineum 2704. — cordatum 2702. — dentatum 2704. — diersifolium 2703. — fallax 2702. — foetidum (T. 95) 2700. — foetidum hort. Paris. 2700: — fragrans 2701. — fragrans flore simpliei 2700. — infortunatum 2702. — infortumatum Bot. Reg. 2702. — Kaempferi 2704. — Lindleyi 2700. — nutans 2698. — paniculatum 2703. — Pyramidale 2703. — scandens 2698. — — Schauer 2598. — speciosissimum Hort. ex P. 2704. — Dat., Nor, 2702. — speciosum 2699. — splendens 2698. — splendidum 2703. — squamatum 2704. — Thomsonae (T. 95) 2599. — umbellatum 2698. — urticaefolium 2704. — viscosum 2702. Clethra (Gtg. 658) 1985 u. 1986. — acuminata 1986. — alnifolia 1986. — arborea 1985. — dentata 1986. — incana 1986. — montana 1986. — paniculata 1986. — pubescens 1986. — scabra 1986. — tomontosa 1986. Clethraceae (Fam. 111) 1985 u. 1986. Clianthus (Gtg. 266) 874 u. 875. — carneus 875. — Dampieri 875. — Oxley 875. — puniceus 874. Clinanthus luteus 3225. Clintonia corymbosa 1979. -- elegans 1979. — pulchella 1980. Clitoria (Gtg. 252). -— coelestis s. Gtg. 252. — faleata s. Gtg. 252. — Mariana s. Gtg. 252. — mexicana s. Gtg. 252. — Ternatea s. Gtg. 252. Cliria (Gtg. 1150; T. 56) 3184 u. 3185. — cyrtanthiflora 3185. — Gardneri 3184. — miniata (T. 56) 3185. — nobilis 3184. Clytostoma callistegiodes 2618. Cneoraceae (Fam. 50). Cneorum (Gtg.) s. F. 50. Onicus afer Sibth. et Sm. 1892. — — Ten. 1892. — (asabonae 1889. — Chamaepeuce S. Gtg. GELB, 1. — (ynara 1911. Clematis — Colutea. Onicus cynarodes 1892. — discolor 1886. — ferox: 1883. — inermis 1911. — lappaceus 1885. — leucocephalus 1885. — nieus 1892. — oleraceus 1887. — strietus 1890. Onidium Staus 1475. Cobaea (Gtg. 763; T. 41) 2304. — scandens (T. 41) 2304. Coburgia Belladonna 3198. — blanda 3198. — Iutea 3225. -— reticulata 3273. — striatifolia 3273. Coceinia (Gtg. 422) 1313. -— cordifolia 1313. — grandis 1313. — indica 1313. — Loureiriana 1313. — Mac-Kennii 8. 422 B. — Moghadd 1313. — palmata s. G. 422 B. — palmata Roem. 1300. — quinqueloba 1313. — Wightiana 1313. Cochlearia acaulis 330. — pusilla 330. Coccoloba (Gtg. 970). — grandiflora s. Gtg. 970. — laurifolia s. Gtg. 970. — macerophylla S. G. 970. — platyclados s. Gtg. 968. — pubescens s. Gtg. 970. — rugosa s. Gtg. 970. Cochliospermum (Gtg.) 8. Gtg. 957. Cochliostema (Gtg. 1252) 3566. — Jacobinianum 3566. — odoratissimum 3566. Cochranea (Gtg.769) 2321. — anchusaefolia 2321. Cocos (Gtg. 1295) 3616. — australis 3616. — australis hort. 3617. — Bonnetü s. Gtg. 1290. — chilensis 3617. — elegantissima 3616. — insignis 3616. — lapidea: s. Gtg. 1289. — Martiana 3616. — nucifera 3616. — Romanzoffiana 3616. — Syagrus 3616. — Torallyi s. Gtg. 1290. — Weddelliana 3616. — Weddellii 3616. Codiaeum (Gtg.996) 2869. — chrysostietum 2869. — inophyllum 2869. — pietum 2869. — variegatum 2859. Codonopsis (Gtg. 643). — clematidea s. G. 643. — ovata s. Gtg. 643. — purpurea s. Gtg. 643. Coelanthe purpurea 2266. Coelestina ageratodes 1595 s — coerulea 1595 u. 1595 a. — corymbosa 159. Coelia (Gtg. 1044). — bella s. Gtg. 1044. Coelococcus vitiensis 3602. Coelogyne (G. 1041) 2919. — cristata 2919. — Cumingii 2919. Gtg. Coelogyne Gardneriana = G. 104% — speciosa 2919. Coffea (Gtg. 499) 1569. — arabica 1569. — guianmensis 1569. Cohnia (Gtg.) s. G. 1196. — floribunda s. G. 1196. Coix (Gtg. 1345) 3729. — Lacryma 3729. Colax (Gtg.) s. G. 1066. — jugosus s. Gtg. 1066. Colchicum (Gtg. 1229; T. 61) 3498—3504. — Agrippinum 3502. — amabile 3502. — autumnale (T. 61) 3498. — autumnale M. B. 3504. — Balansae 3500. — Bivonae Bot. Gr. 3503. — Boissieri s. G. 1229. — byzantinum 3501. — candidum 3500. — crociflorum 3498. — Decaisnei 3504. — Eubaeum 3503. — Haussknechtii 3504. — laetum 3504. — laetum Desne. 3504. — latifolium 3503. — luteum s. Gtg. 1229. — ‚multiflorum 3498. — Parkinsonii 3502. — patens 3498. — persicum 3501. — praecox 3498. — Sibthorpü 3503. — speciosum 3499. — Szowitzianum 3501. — variegatum 3502. — vernale 3498. — vernum hort. 3505. — — Schrank 3498. Coleonema (Gtg. 197) 688 u. 689. — album 688. — aspalathodes 688. — Dregeanum 689. — gracile 689. — juniperifolium 688. — juniperinum 688. — pulchrum 689. — virgatum 689. — virginianum 688. Coleosanthus tiliaefolius 1613. Coleus (Gtg. 918) 2734 u. 2735. — atropurpureus 27342. — barbatus 2735. — Blumei 2734b. — Huberi 2735. — hybridus 2734b. — ingratus 27342. — laciniatus 2734 b. — Macraei s. Gtg. 918 B. — malabaricus s. Gtg. 918 B. — mollis s. Gtg. 918 B. — ovatus S. Gtg. 918 B. — Schimperi 2735. — scutellariodes 2734. — — hybridus 2734 b. — Verschaffeltü 2734. — Walkeri s. Gtg. 918B. Collandra picta 2611. Collania wrceolata 3276. Colletia (Gtg. 216) 716. — cruciata 716. — horrida 716. — serratifolia 716. 19) Colletia spinosa 716. — spinosissima 716. Collinia elegans 3614. Collinsia (Gtg. 841) 2523 bis 2526. — barbata 2524, — bartsiaefolia s. Gtg. 841 A, 2. — bicolor 2523. — corymbosa s. Gtg. 841 A, 2. — grandiflora 2526. — Greenii s. G. 841 A, 2 Meterophulla 2523. — hirsuta s. G. 841 A, 2. — multicolor 2523. — septemnervia 2524. — tinctoria 2524. — verna 2525. Collomia (Gtg. 757) 2289. — (avanillesü 2289. — coccinea 2289. — gracilis s. Gtg. 757 B. — grandiflora 2289. — mierantha s. G. 757 B. Colocasia (Gtg. 1303) 3636 bis 3639. — aethiopica 3659. — affinis var. Jenningsii 3637. — antiquorum 3636. — Colocasia 3636. — Dussü 3636. — esculenta 3636. — euchlora 3636. — Fontanesti 3636. — indica 3639. — macrorrhiza 3654. — mucronata 3654. — nymphaeifolia 3636. — odora Brongn. 3654, 3656. — odorata ß purpura- scens 3655. — pruinipes 3639. — Wendlandii 3638. — zebrina 3657. Colpothrinax (Gtg. 1261). — Wightii s. Gtg. 1261. Colquhounia (Gtg. 937). — coccinea s. Gtg. 937. — elegans s. Gtg. 937. — vestita s. Gtg. 937. Columbea angustifolia 3868. — quadrifaria 3867. Columellia oblonga Ss. Fam. 138. — obovata s. Fam. 138. Columelliaceae (Fam. 138). Columnea (Gtg. 865) 2611 u. 2612. — aurantiaca 2612. — diffusa 2500. — Lindeniana 2612. — longiflora 2612. — pieta 2611. — Schiedeana 2612. — Schlimm 2610. — spectabilis 2612. — splendens 2612. Colutea (Gtg. 268; T. 72) 877—880. — aperta 880. — arborescens (T. 72) 877. — arborescens X orien- talis 878. — armena 877. — eilieica 879. — cruenta 880. Die freiftehenden Ziffern verweiſen auf die Nummern der Pflanzen in Band J. 2.5 (20) Colutea frutescens 876. — haleppica 879. — istria 879. — media 878. — melanocalyx 879. — mierophylla 879. — orientalis 880. — orientalis Mich. 878. — persica 880. — Pocockii 879. — procumbens 879. — sanguinea 880. Colymbea Bidwillii 3868. — brasiliensis 3868. — excelsa 3869. — imbricata 3867. Combretaceae (Fam. 82). Combretum (Gtg. 360). — coccineum s. Gtg. 360. — grandiflorum s. Gtg. 360. — purpureum s. G. 360. Commelyna (Gtg. 1251) 3565. — coelestis 3565. — floribunda 3577. — tuberosa 3565. — tuberosa hort. 3565. — zebrina 3579. Commelynaceae (F. 214; T. 62 No. 246) 3565 bis 3579. Commelynengewächse (Fam. 214; T. 62 No. 246) 3565—3579. Comparettia (Gtg.) s. F. 197 II, 2 b. — coccinea s. Fam. 197 TI, 2 0. — falcata s. Fam. 197 2 b. — macroplectron s. Fm. 197 II, 2b. Compositae (Fam. 106; T. 28 No. u2 bis T. 34 No. 136 u. T. 88 No. 352 bis T. 89 No. 355) 15941924. Compsanthus maculatus 3416. Compsoa (Gtg. 1212) 3416 bis 3418. — flava s. G. 1212 A, 2b. — formosana 3417. — hirta 3418. — latifolia 3416. — macropoda 3417. — maculata 3416. Comptonia asplenifolia 8. Gtg. 1018 B. Condalia paradoxa 716. Coniandra dissecta 1288. — pinnatifida 1288. Coniferae (Fam. 238; T. 99 No. 395 bis T. 100 No. 399) 3834 bis 3896. Connaraceae Fam. 69. Conocephaloideae s. Fam. 181 III. Conoclinium 1605. — grandiflorum 1610. — janthinum 1612. — Lasseauxü Durieu (hort. Burd.), s. Be- richtigungen. Conradia calycinas.G.853. — ventricosa s. Gtg. 853. Consolea leucacantha 1424. coelestinium Familien⸗ und Gattungsnamen bunt abgebildeter Arten find unterſtrichen. Convallaria (Gtg. 1202; I ee — bifolia s. Gtg. 1214. — bracteata 3391. — cirrifolia 3332. — commutata 3390. — Govaniana 3391. — uta 3390. — japonica 3024. — latifolia 3390. — leptophylla 3392. — majalis (T. 57) 3393. — multiflora 3391. — odorata 3390. — Polygonatum 3390. — racemosa 3419. — rosea 3392. — sibirica 3392. — spicata 3025. — stellata 3419. — umbellata S. G. 1201A. — verticillata 3392. CGonvolvulaceae (F. 132; T. 42 No. 168 bis T. 43 No. 120) 2358 bis 2377. Convolvuloides triloba 2367. Convolvulus (Gtg. 793; T. 43) 2375—2377. — aculeatus 2359. — acuminatus 2371. — aegypticus 2376. — alceaefolius Fl. Pelop. 2376. — althaeodes 2376. — althaeodes Bot. Mag. 2376. — — . argyreus 2376. — arenarius S. G. 791F. — argenteus 2377. — argyreus 2376. — argyrophyllus 2376. — Batatas 2364. — bona-nox 2359. — bryoniaefolius 2376. — Cneorum 2377. — coelestis 2367. — coeruleus 2367. — dahuricus 2373. — densiflorus 2370. — Dillenii 2367. — edulis 2364. — elegantissimus 2376. — esculentus 2364. — floridus 2377. — glandulifer 2365. — grandiflorus L. 2360. — hederaceus L. 2367. — hederaefolius 2367. — heterophyllus 2369. — hirsutus R.et Sch. 2367. — — Ten. 2376. — Imperati s. G. 791 F. — indiceus 2364. — insignis 2364. — italicus 2376. — latiflorus 2359. — linearis 2377. — lineatus Fl. graec. 2377. — littoralis s. Gtg. 791 F. — longiflorus 2360. — macrantholeuceum 2360. — macrosolen 2359. — mauritanicus 2377. — mazximus 2359. — muricatus 2359. — mutabilis Salisb. 2365. — — Spr. 2371. — Nil 2367. — officinalis 2363. — oleaefolius 2377. — pamniculatus 2364. Colutea — Corylus. Convolvulus pedatus 2376 — pennatifolius 2361. — pennatus 2361. — petiolaris 2359. — pinnatus 2361. — pulcherrimus 2359. — purpureus 2365. — Quamocht 2361. — roseus H. B. et Ktnh. 2364. — sagittifolius S8. G. 791 F. — Schiedeanus 2366. — Schottianus 2359. — sepium 2373. — serotinus 2370. — sinuatus Ss. Gtg. 791 F. — smilacifolius 2359. — stolonifer Ss. G. 791 F. — tenuissimus 2376. — tomentosus 2371. — Tourneforti 2377. — tricolor (T. 43) 2375. — ventricosus 2372. — versicolor 2375. — vitifolius 2364. — Wheleri s. Gtg. 791 F. Conyza candida s. G. 594 B. — verbascifolia s. Gtg. 594 B. Copernicia (G. 1272) 3591. — (aranda s. Gtg. 1263. — cerifera 3591. — robusta 3591. — Wightü s. Gtg. 1261. Coprosma (Gtg.) s. G. 501. Corallobotrys (Gtg. 653). — acuminata s. Gtg. 653. Corbularia Bulbocodium 3246. — hedraeantha 3246 C. — lobulata 3246. — monophylla 3246 e. — Schultesii 3246. — serotina 3246. Corchorus japonicus 974. Cordyline (Gtg. 1196) 3349—3358. — angustifolia 3357. — australis Endl. 3354. — — Hook. fil. 3353. — Banksii 3350. — Baueri 3354. — Betschleriana 3377. — Beuckelaerii 3350. — Boryi 3349 f. — calocoma 3353. — cannaefolia R. Br., hort. 3349 E. — — F. v. Mell. 3349. — congesta 3357. — dracaenodes 3356. — Eschscholtziana 3349 b. — ferrea 3349 a. — Fontanesiana 3385. — Haageana 3351. — hedychiodes 3349 g. — heliconiaefolia 3349 b. — Hookeri 3355. — indivisa 3355. — indivisa Agl., 3353. — Jacquinii 33492. — longifolia 3359. — maculata 3384. — Manners - Suttoniae 3349 h. — Murchisoniae 3351. — nutans 3353. — obtecta 3354. — odorata 3356. — pumilio 3352. — rigidifolia 3357. hort. Cordyline rubra 3358. — BRumphi 3368. — salicifolia 3379. — Sellowiana 3356. — Sepiaria 3349 d. — Sieberi 3349 c. — Sieboldii 3384. — spectabilis 3356. — spicata 3381. — strieta 3357. — strieta Hook. fil. 3352. — superbiens 3353. — terminalis 3349. — Ti 3349 b. — violascens 3358. — vivipara 3431. Coreopsis (Gtg. 550; T. 31) 1725—1734. — angustifolia 1712. — Atkinsoniana 1731. — aureas. Gtg. 550A, 20. — auriculata s. Gtg. 550 A, 1 a. — auriculata Schkuhr 1726. — Bigelowii 1734. — Boykiniana 1725. — calliopsidea 1734. — cardaminefolia 1732. — coronata 1728. — coronata L. herb. S. G. 550 A, 2c. — crassifolia 1726. — diversifolia DC. s. Gtg. 550A, 1a. — — Hook. 1730. — — Jacq. s. Gtg. 548. — Drummondii 1730. — elegans 1729. — filifolia 1718. — formosa 1720. — grandiflora 1725. — lanceolata 1726. — Leavenworthii 1732. — longipes 1725. — maritima 1733. — oblongifolia 1726. — palmata 1727. — pauciflora 1727. — picta 1730. — praecox 1727. — pubescens 1726. — tinctoria (T. 31) 1729. — trifida 1718. Coresanthe alata 3060. — persica 3061. Coriaria s. Fam. 67. — myrtifolia s. Fam. 67. Coriariaceae (Fam. 67). Coris (Gtg. 700). — monspeliensis s. Gtg. 700. Cormus domestica 1046. Cornaceae (Fam. 99; T. 86 No. 343) 1497 bis 1506. l Cornus (Gtg. 477; T. 86) 1497—1504. — alba Auct. 1502. — — L. 1503. — albida 1503. — alternifolia s. Gtg. 477 B. — australis 1504. — canadensis 1497. — candidissima 1503. — candidissima Bischof 1502. — — hort. 1504. — capitata 1498. — citrifolia hort. 1503. — — Wahlendbg. 1504. Cornus fastigiata 1503. — florida 1501. — japonica 1499. — mas (T. 86) 1500. — mascula 1500. — paniculata 1503. — purpurea 1503. — racemosa 1503. — sanguinea 1504. — sibirica 1503. — stolonifera 1502. — suecica 1497. — tatarica 1503. Coronaria Flos Cuculi 436. — tomentosa 434. Coronilla (Gtg. 276) 898 bis 902. — coronata 900. — emerodes 89. — Emerus 898. — Emerus Flora Gr. 899. — glauca 901. — Haussknechtü 902. — libanotica 902. — montana 900. — paueiflora 898. — vaginalis Ledeb. 899. — varia 902. Correa (Gtg. 195) 685. — alba 685. — revoluta 685. — rubra 685. — speciosa 685. Cortusa (Gtg. 693) 2165. — Matthioli 2165. — pubens 2165. Corvisartia Helenium 1862. Coryanthes (Gtg.) s. Fam. 197 II, 22. — macrantha s. Fam. 197 IL, 2a. — maculata s. Fam. 197 II, 2a. Corydalis (Gtg. 74; T. 8) 281— 291. — bulbosa 282. — capnodes alba 290. — — lutea 289. — cava (T. 8) 281. — digitata 282. — eximia 278. — fabacea 283. — fungosa 280. — glauca 291. — intermedia 283. — Kolpakowskyana285. — Ledebouriana 284. — lutea (T. 8) 289. — nobilis 288. — ochroleuca 290. — Semenowii 286. — sempervirens 291. — Sewerzowii 287. — solida (T. 8) 282. — tuberosa 281. Corylopsis (Gtg. 353). — pauciflora s. Gtg. 353. — spicata s. Gtg. 353. Corylus (Gtg. 1024; T. 97) 2894-2896. — arborea 2894. — arborescens 2894. — atropurpurea 2896. — atrosanguinea 2896. — Avellana (T. 97) 2895. — Avellana atropurpurea 2896. — — f. rubra 2896. — byzantina 2894. — Colurna 2894. - — heterophylla s. Gtg. 1024B, 1a. 5. - nova 2895. acera 2894. Lamberti 2896. maxima 2896. — pontica 2896. — purpurea 2896. — quereifolia 2895. — tubulosa 2896. — — atropurpurea 2896. A urticaefolia 2895. Corypha (Gtg. 1271) 3590. A australis 3593. A (Caranda s. Gtg. 1263. — cerifera 3591. A duleis s. Fam. 218 J, 1b. L elata 3590. liferd 3592. E frigida s. Fm. 218 J, 1 b. — Gebanga 3590. — glabra 3582. 1 Guanaco 3591. A macrophylla 3590. — Martiana 3589. minor 3582. e palmacea 3584. e Palmetto 3582. e pumila 3582. d repens s. Gtg. 1275. E rotundifolia 3593. — umbraculifera 3590. D umbraculifera Forst. ex p. S. Gtg. 1267. — — Jacq. 3582. - Coryphantha elephantidens Br 1364. — sulcolanata 1364. 8 Corytholoma (Gtg. 854) We 2578—2585. — atrosanguineum2585. E bulbosum 2579. — cardinale 2578. — Cooperi 2580. — discolor 2583. A düiscolor X Sinningia : speciosa rubra 2583. — Donkelaarii 2583. — Douglasii 2584. E Douglasiü x Cooperi ? 20582. lateritium 2579 a. _ — Leopoldi 2584. — Lindleyi 2585. A maculatum 2584. _ — magnificum 2581. e Merckii 2581. _ —- purpureum 2582. L rutilum 2585. A splendens 2579 b. Oos manthus fimbriatus 2310. I grandiflorus 2311. — viscidus 2311. Oos mea bipinnata 1720. — lutea s. Gtg. 548. 2 1718. — Burridgeanum 1719. flifolium 1718. — scabiosodes 1724. — sulfureus s. Gtg. 549. Costia persica 3061. — scorpiodes 3060. Costus (Gtg. 1092). — afer s. Gtg. 109. — igneus s. Gtg. 1092. — Malortieanus s. Gtg. 1092. — speciosuss. Gtg. 1092. Costwurz (Gtg. 1092). Cota parnassica 1763. Cotinus (s. Gtg. 227; T. 69) 759. — (occygea 759. — Coceygnia Mnch. 759! — (oggygria 759. — Cotinus (T. 69) 759. Cotoneaster (G. 312) 1026. — Cotoneaster 1026. — crenulata 1027. — integerrima 1026. — laxiflora 1026. — melanocarpa 1026. — microphylla 1026. — nigra 1026. — Nummularia 1026. — Pyracantha 1027. — thymifolia 1026. — tomentosa 1026. — tomentosa C. A. Mey. 1026. — U ursi 1026. — vulgaris 1026. Cotyledon (Gtg. 343; T. 23) 1171--1184. — acutifolia s. Gtg. 343, 10,85 — adunca 1172. — agavodes 1183. — arborescens 1166. — bracteolata s. Gtg. 343 D, 1b. — caespitosa 1184. — californica 1184. — canaliculata s. Gtg. 343 B, 1 b. — coccinea s. Gtg. 343 A, 1a. — crassifolia 1181. — cymosa s. Gtg. 343 E, 2 b. — farinosa 1184. — Froebelii f. tricolor i184. — fulgens 1178. — gibbiflora 1180. — glauca 1174. — glaucescens 1180. — Grayi s. Gtg.343 D, 3. — linguaefolia 1171. — linguaeformis 1184. — lurida s. Gtg. 343 B, 2. — metallica 1180. — mucronata 8s. 343, A2. — nitida s. G. 343 B, 1 a. — nodulosa s. Gtg. 343 18 0 — nuda s. Gtg. 343 B, 1 a. — oblonga 1181. — orbiculata 1181. — Pachyphytum 1172. — Peacockii 1177. — peruviana s. Gtg. 343 2 — pubescens s. Gtg. 343 8 — pulverulenta 1182. — pumila 1175. — quitoensis s. Gtg. 343 B, 1 a. Gtg. Cosmos purpureus 1721. * Corylus — Crocus. Cotyledon reflexa 1184. — retusa (T. 23) 1179. — roseata s. Gtg. 343 A, 1 B. — Scheerii s. Gtg. 343 19 — Scheideckeri 1184. — secunda 1173. — Sprucei s. Gtg. 343 B. ih: — stolonifera S. 343 D, 2a. — strietiflora 1176. — subspicata s. 343 B, 1b. — subulifolia s. 343 D Courantia echeveriodes 8. Gtg. 343 A, 1b. Cousinia amplissima s. Gtg. 608. Covellia Griffithiü 2879. Cowania (Gtg.) s. Fam. 7 2er Cracca major 848. Crambe (G. 104) 348 u. 349. — cordifolia 348. — filiformis 350. — Kotschyana 349. Craniolaria annua 2630. — fallax 2628. — fragrans 2629. — integrifolia 2630. Crantzia (Gtg. 864) 2610. — capitata 2610. — dichrus 2610. — frutescens 328. — Schlimii 2610. Crassina (Gtg. 536) 1683 bis 1687. — peruviana 1683. Crassocephalum (G. 573) 1810 u. 1811. — aurantiacum 1810. — bicolor 1811. — haematophyllum 1811. — sonchifolium 1819. Crassula (Gtg. 342) 1166 bis 1170. — arborescens 1166. — argentea 1167. — capitata 1187. — coccinea 1185. — Cooperi s. G..342A, 3. — cordata Lodd. 1170. — Cotyledon 1166. — falcata 1168. — gracilis 1169. — jJasminea 1188. — lactea 1167. — lucida 1170. — obliqua 1168. — odoratissima 1187. — ovata 1170. — perfoliata 1168. — rubicunda hort. 1169. — sarmentosa 1170. — scabra 1169. — scabrella 1169. — Schmidtii 1169. — spathulata 1170. — versicolor 1186. Crassulaceae (Fam. 75; T. 23 No. 89 bis T. 24 No. 94) 1122—1189. Crataegus (Gtg. 315; T.80) 1029 bis 1033. — Amelanchier 1059. — arbutifolia Act. S. G. 316. — — Lam. 1058. — Aria 1036. Gtg. Gtg. Gtg. Crataegus carpatica s. G. 315 B, 3. — Chamaemespilus 1037. — coccinea 1030. — cretica 1059. — Crus-galli 1029. — germanica 1028. — glabra s. Gtg. 316. — humilis 1037. — hybrida 1047. — laevigata 1032. — Lalandiü 1027. — latifolia 1047. — laurifolia 1029. — lucida 1029. — monogyna (T. 80) 1031. — nigra s. Gtg. 315B, 3. — Oxyacantha 1032. — Osxyacantha Scop. 1031. — oaxyacanthodes 1032. — pirifolia 1057. — purpurea 1033. — sanguinea 1033. — tomentosa s. Gtg. 315. — torminalis 1047. — uniflora s. Gtg. 315. Orepidomanes Presl (Gtg.) 3970. Crepis (Gtg. 622) 1916 u. 1917: — baetica 1915. — barbata 1915. — pulchra 1917. — rubra 1916. Crinitaria biflora 1664. — Linosyris 1667. Crinum (Gtg. 1160) 3209 bis 3224. — africanum 3412. — amabile 3210. — amabile f. augustum 3213. — anomalum 3209. — aquaticum 3219. — asiaticum 3209. — asiaticum f. toxicarium 3209. — augustum 3213. — barbatum 3272. — Broussonetianum F. pluriflorum 3216. — Broussonetii 3216. — caffrum 3219. — campanulatum 3219. — canaliculatum Carey 3211. — canalifolium 3211. — capense 3222. — — . albescens 3222. — — . major 3222. — Colensoi 3220. — crassicaule 3213. — crassifolium 3221. — declinatum 3209. — elegans 3211. — giganteum 3218. — Herbertianum 3214. — Hildebrandtii 3212. — hydrophilum 3219. — insigne 3215. — latifolium 3215. — Linnaei 3215. — longiflorum 3223. — longiflorum Vilmor. 3222. — longifolium 3222. — longifolium Rob. 3211. — longifolium & Moorei 3222. — longistylum 3215. — lorifolium 3211. — Mackenii 3220. — moluccanum 3215. — Moorei 3220. — .natalense 3220. — obligquum 3226. — .ornatum Bury 3216. — . latifolium 3215. — — f. zeylanicum 3214. — petiolatum f. spectabile 3218. — — f. virgineum 3224. — plicatum 3209. — Powellii 3222. — pratense 3211. — procerum 3209. — riparium 3222. — Ruppellianum 3217. — Sanderianum 3216. — scabrum 3217. — scaberrimum 3217. — Schmidtü 3220. — sinicum 3209. — speciosissimum 3215. — speciosum Herb. 3215. — I. 3199. — superbum 3210. — toxicarium 3209. — undulaefolium 3217, — urceolatum 3276. — vanillodorum 3218. — variabile 3221. — variabile f.roseum 3221. — venustum 3211. — virgineum 3224. — Wallichianum 3214. — yuccaeflorum 3216. — yuccodes 3216. — zeylanicum 3214. Oristaria coccinea s. G. 360. Critho Aegiceras 3824 d. Orociris iridiflora 3104. Crocosma aurea 3075. Crocus (Gtg. 1146; T. 53) 3104—3173: — Adami 3165. — asérius 3164. — alatavicus 3149. — albiflorus 3129. — aleppicus 3144. — algeriensis 3146. — ancyrensis 3142. — annulatus f. Adamicus 3165. — annulatus 3165. — — f. chrysanthus 3168. — appendiculatus 3126. — asturicus 3110. — atlanticus 3146. — atticus 3137. — aureus Lam., Sibth. et Sm. 3161. — autumnalis 3132. — Balansae 3157. — balkanensis 3136. — banaticus 3127. — biflorus 3165. — Biliottü 3120. — Boissieri 3123. — Boryamus 3152. — Boryi 3152. — Boryif.laevigutus 3154, — . Tournefortii 3151. — byzantinus 3104. — Cambessedesii 3116. — campester 3132. — cancellatus 3133. — candidus 3160. F. biflorus — candidus Boss. 3172. — carpetanus 3145, — (artwrightianus 3182. — — f. leucadensis 3134. Die Ziffern, vor welchen ein T iſt, verweiſen auf die Farbentafeln in Band II. (21) Crinum Makoyanum 3220, x * (22) Crocus — caspius 3150. — chrysanthus 3168. cashemereanus — chrysanthus Herb.3159. = eihcicus 3135. — circumscissus 3165. — „Cloth of Gold“ 3140. — COlusianus 3113. — Clusii 3113. — constantinopolis 3171. — corsicus 3124. — crestensis 3128. — cretensis 3153. — Crewei 3166. — croceus 3168. — cyprius 3163. — dalmaticus 3138. — damascemus 3135. — Danfordiae 3169. — dianthus 3135. — edulis 3135. — Elwesiü 3132. — etruscus 3125. — exiguus 3127. — fimbriatus 3109. — flavus 3161. — Fleischeri 3172. — . Fleischerianus 3172. — fragrans 3119. — Gaillardotii 3144. — garganicus 3143, — graecus 3132. — graveolens 3156. — hadriaticus 3134. — Haussknechtii 3133. — hermoneus 3148. — Heuffelianus 3127. — Heuffelü 3127. — hibernus 3132. — hiemalis 3147. — hiemalis f. Gaillardotiü 3144. — hybernus — hibernus. — Imperati 3117. — Imperatorius 3117. — insularis 3122. — iridiflorus 3104. — jonicus 3152. — karduchorum 3108. — Kirkii 3160. — Korolkowii 3162. — Kotschyanus 3135. — lacteus 3161. — laevigatus 3154. — lagenaeflorus 3161. — f. candidus 3160. — — f. Oliverianus 3159. — — . syriacus 3155. — lazicus 3115. — longiflorus 3131. — lusitanicus 3145. — luteus 3161. — maesiacus (T.53) 3161. — magontamus 3116. — Malyi 3121. — mazziaricus 3135. — medius 3130. — melantherus 3166. — miceranthus 3139. — minimus 3122. — minimus f.italicus3118. — — . major 3172. — montanus 3113. — montenegrinus 3126. — multifidus Ram. 3109, — — ERoechb, 3170. — nevädensis 3146. — nivalis 3137. — nubigenus 3165. — nudiflorus 3109. — nudiflorus Sibth. et Sm. © 135 [3132. Crocus ochroleucus 3114. — odorus 3131. — Olivieri 3159. — Orphanidis 3151. — Orsinii 3132. — Pallasiü 3132. — parviflorus 3173. — peloponnesiacus 3134. — penicillatus 3172. — pholegandrus 3151. — pulchellus 3171. — pusillus 3165. — Pylarum 3135. — Pyrenaeus 3109. — reflexus 3140. — reticulatus Herb. ex p. 3140. — — Maw 3139. — — f. ancyrensis 3142. — — f. dalmaticus 3138. — — f. variegatus 3139. — revolutus 3140. — Salzmannianus 3112. — Salzmannii 3112. — sativus 3132. — sativus f. Haussknechtii 3133. — Scharojanii 3106. — Schimperi 3135. — serbicus 3128. — serotinus 3111. — Sibthorpianus Herb. 3137. — — Herb.“ 3164. — siculus 3129. — Sieberi 3137. — Sieberianus 3137. — smyrnensis 3172. — speciosus 3170. — speciosus Griseb. 3171. — Spruneri 3135. — stellaris 3141. — suaveolens 3118. — sublimis 3137. — sulphureus Griseb, et Heldr. 3168. — — Ter 3161. — — Klatt 3159. — Susianus 3140. — Suterianus 3158. — Suwarowianus 3105. — syriacus 3155. — Tauri 3167. — thessalus 3137. — Thirkeanus 3143. — Thomasiü 3132. — tingitanus 3112. — Tommasinianus 3128. — Tournefortii 3151. — vallicola 3105. — variegatus 3139. — veluchensis 3136. — veluchensis hort. 3127. — Veneris 3153. — vernus (T. 53) 3129. — vernus Bot. Mag., I. 3161. — — A. B. 3165. — — Sm. ex p. 3137. — versicolor 3119. — visianicus 3131. — vitellinus 3155. — vitellinus f. Balansae 3157. — — var. 3156. — vittatus 3127. — Weldenü 3165. — zonatus 3107. Crotalaria s. Fam. 70 II, 4a. Croton pictus 2869. — variegatus 2869. Crocus — Cuphea. Crowea (Gtg. 201) 691. — latifolia 691. — saligna 691. Crucianella stylosa 1544. Cruciferae (Fam. 13; T.8 No. 31 bis T. 10 No. 39; T. 65 No. 257 u. T. 100 No. 400) 292 bis 350. Oryphiacanthus lacteus 2657. Cryptanthus (Gtg. 1111) 2993. — acaulis 2993. — bivittatus 299. — Beuckeri 2993. — Lacerdae 2993. — zonatus 2993. Cryptomeria (Gtg. 1411) 3871. — elegans 3871. — Fortunei 3871. — japonica 3871. — Lobbi 3871. — viridis 3871. Cryptophragmium (Gtg. 877) 2633 u. 2634. — azxillare 2633. — sanguinolentum2633. — venustum 2634. — zeylanicum 2633. Cryptopyrum Richardso- nü 3832. Otenanthe s. Ktenanthe. COtenopsis pectinella 3806. Cucubalus baccifer 8. Fam. 26 J, 1c. — Been var. 426. Cucumis (Gtg. 415) 1292 bis 1298. — acutangulus S. Gtg. 411. — africanus 1289. — agrestis 1290. — ambiguus 129. — anguinus 1301. — Anguria 1297. — anguriodes 1297. — arabicus 1298. — Bardanae 1295. — bieirrha 1312. — Citrullus s. Gtg. 415. — dipsaceus 129. — Dudai'm 1292. — echinatus 1297. — flexuosus 1292. — Grossularia 1296. — grossulariodes 1296. — integrifolius 1305. — intermedius 1289. — malabaricus 1289. — Melo 1292. — metulifer 1294. — myriocarpus 1296. — odoratissimus 1292. — Pavel 1313. — perennis 1311. — pictus 1292. — prophetarum 1298. — prophetarum Jacq.1296. — RBRapallato 1307. — sativus 1293. — Schraderianus 129. — sikkimensis 1293. — silvester s. Gtg. 414. — Tinneanus 1294. Cucurbita (Gtg. 420; T. 26) 1307—1311. — acutangula s. Gtg. 411. — alba s. Gtg. 418. — (Camolenga s. Gtg. 418. — cerifera s. Gtg. 418. — citrullina 1308 b. Cucurbita Citrullus s. G. 415. — clypeata 1308 d. — Courgero 1308. — depressa 1308 d. — dioeca 1313. — ecoronata 1307 c. — Farinae 1307. — farinosa s. Gtg. 418. — fieifolia 1310. — foetidissima 1311. — giromontia 1308 a. — hispida s. Gtg. 418. — idolatrica 1312. — Lagenaria 1312. — leucantha 1312. h — hittoralis s. Gtg. 418. — macrocarpa 1309. — maxima (T. 26) 1307. — melanosperma 1310. — Melopepo Alef., L. ex p. 1308 c. — — L. 1308. — — Lour. 1309. — — Pers. 1307 a. — moschata 1309. — multiflora s. Gtg. 411. — ovifera L. 1308 u. 1308 g. — Pepo (T. 26) 1308. — Pepo Wall. 1309. — — pyaidaris 1308 f. — perennis 1311. — pileiformis 1307. — piriformis 1308 f. — pomiformis 1308 é. — pyrotheca 1312. — pyaidaris 1308. — radicans 1310. — Rapallito 1307. — semiturbana 1307 b. — siceraria 1312. — texana 1308. — turbaniformis 1307 u. 1307 a. — vacua s. Gtg. 418. — verrucosa 1308 u.1308h. —- villosa s. Gtg. 418. Cucurbitaceae (Fam. 92; T. 26 No. 103 u. 104) 1285—1315. Culcasia (Gtg. 1325) 3689. — Mannii 3689. — reticulata 3689. — scandenss. Gtg. 1325. Cunila coccined s. Gtg. 927. Cunninghamia (Gtg.1412) 3872. — lanceolata 3872. — sinensis 3872. Cunonia (Gtg. 338). — Antholyza 3103. — capensis s. Gtg. 338. Cunoniaceae (Fam. 73). Cuphea (Gtg. 382; T. 83) 1229—1236. — aequipetala 1234. — aperta s. Gtg. 382 B, 1b. — apetala 1232. — arvensis s. Gtg. 382 B, 2a. — atrosanguinea 1234. — barbigera 1231. — bracteata 1234. — Bustamanta 1235. — calcarata s. Gtg. 382 B, 2a. — ciliata 1232. — coccinea DC. 1236. — — Mart. s. Gtg. 382 B, 2a. Cuphea cyanca 1236. — denticulata s. Gtg. 382 A. — dodecandra s. Gtg. 382 B, 22. — elegans Rgl. 1231. f — — Klotzsch s. Gtg. 382 B, 2a. — eminens 1232. — floribunda 1234. — — grandiflora 1234. — Galeottü 1236. — heterophylla s. 5 382 B, 2a. — ignea 1233. — ignea X miniata 1231. — jorullensis . B. Kth. S. Gtg. 382 B, 2a. — jorullensis Lindl. 1232. — Karwinskii s. Gtg. 382 B, 2a. — 1 Act. 1229. — lanceolata Baill. 1230. — Liebmannii s. Gtg. 382 B, 2a. / — Liebmanniü Hemsl. S. Gtg. 382B, 2a. — Llavea 1231. — Llavea hort.nonn. 1234. — lobeliodes s. Gtg. 382 B, 23. — lophostoma s. Gtg. 382 B, 2a. — lucida s. Gtg. 382 B, 1b. — Melvilla s. Gtg. 382 B, 2a. — micropetala 1232. — micropetala Baill. 1231. — miniata A. Brongn. 1231. — — hort. Hyeres 1231. — montana s. Gtg. 382 B, 2a. — multiflora s. G. 382 A. — Neubertiü 1231. — nitidula & eyanea 1236. palustris Hemsl. 1230. — parviflora s. Gtg. 382K. — penicillaria s. Gtg. 382 B, 2a. — petiolata s. Gtg. 382 B, 2a. — platycentra (T. 83) 1233. — platycentra Benth. 1235. — platycentraxLlavea 1231. — procumbens 1230. — procumbens fruticosa 1234. — procumbensxLlavea 1231. — procumbens X miniata 1231. — propinqua s. Gtg. 382 B, 2a. — pubiflora 1236. — — hybrida 1236. — pulchra s. Gtg. 382 B, 2a. — purpurea hort. 1230. — — Lem. 1231. — — lilacina 1230. — scabrida 1234. — serpyllüifolia s. G. 382A. — silenodes 1229. — Simsü s. Gtg. 382 A. — speciosa 1231. — strigillosa 1236. — strigulosa s. Gtg. 382 B, 1a. | Gültige Namen der Familien u. Gattungen fette, der Arten steile, der Abarten, Synonyme ꝛc. Cursiv-Schrift. Strumosa 1232. subuligera s. Gtg. 382 B, 2a. E Gricolor 8. f 55 2 &. Trinitatis s. G. 382 A. — violacea 1234. D virgata 1234. — viscosissima hort.1236. — — Meg. s. Gtg. 382 . B, 2 a. e Zimapani 1229. 8 f Cupraria pusilla s. Gtg. Gtg. 382 4 8 A, 1b. Cupressus (Gtg. 1401) { 3846 u. 3847. americana Catesby 3873.- —FTrautv. 3841. - — Arbor vitae 3837. E columnaris 3869. — disticha 3873. e ericodes 3840. — expansa 3846. — fastigiata 3846. — femina 3846. — filiformis 3839 b. — funebris 3847. e glandulosus 8. N 1401 C. — glauca 3846. — japonica 3871. — Lawsoniana 3841. — lusitanica 3846. — Macnabiana s. Gtg. 1401C. — mas 3846. — nootkatensis 3841. — nucifera 3873. — nutkaensis 3841. — obtusa 3840. — orientalis 3846. — pendula L’Herit. 3846. — — Staunt. 3847. — pendulata 3839 b. — pisifera 3842. — pyramidalis 3846. — sempervirens 3846. — sinensis 3873. — squarrosa 3842. - — Thuya 3839. — thyodes 3840. — Tournefortii 3846. Curculigo (G. 1177) 3292. - — capitulata 3293. — recurvata 3293. Curcuma (Gtg. 1094). — albiflora s. Gtg. 1094. - — ceordata s. Gtg. 1094. — Roscoeana s. Gtg. 1095. — Zeodariae s. G. 1094. Curmeria picturata 3670. e Wallisii 3670. Cussonia Lessomii s. Gtg. B 469 B. Cyananthus (Gtg. 640). E lobatus s. Gtg. 640. _ Oyanophyllum magnificum 1 1228. Cyanothamnus s. Gtg. 199. Cyanotis (Gtg.) s. Gtg. * 1256. — eristata s. Gtg. 1256. — quadricolor 3579. — vittata 3579. — zebrina 3579. Cyanotris Raf. 3545. Gtg. 2 Cyathea arborea 3935. — Burkei 3937. — dealbata 3940. — denudans 3936. — Dregei 3937. — elegans 3935. — excelsa 3938. — fragilis 3977. — Grevilleana 3935. — hexagona 3936. — Hookeri s. Gtg. 1432. — medullaris 3939. — mexicana 3936. — minor 3935. — muricata 3947. — sinuata s. Gtg. 1432. Cycadaceae (Fam. 239) 3897—3930. Cycas (Gtg. 1423) 3897 u. 3898. — aurea s. Gtg. 1423 C, 2. — Boddami 3898. — caffra 3902. — catappoides Ss. Gtg. 1423 C, 3. — celebica s. Gtg. 1423 E33: — circinalis 3898. — glauca 3898. — glaucophylla 3898. — gracilis 3898. — gracilis hort. 3898. — inermis s. G. 1423 B. — media 3898. — neo-caledonica s. Gtg. 1423 C, 3. — revoluta 3897. — revoluta F. inermis s. Gtg. 1423 B. — Riuminia s. Gtg. 1423 C, 2. — siamensis s. Gtg. 1423 C, 2. Cycladenia Harrisii 2235. tyclamen (Gtg. 698; T. 38) 2178— 2184. — aestiwum 2178. — africanum 2182. — aleppicum Fisch. 2180. — — hort. 2180. — algeriense 2182. — Atkinsü 2179. — caucasicum 2179. — eilicicum 2179. — Coum 2179. — cyprium 2183. — elegans 2179. — europaeum 2178. — europaeum M. B., Sm. 2179. — ficariaefolium 2183. — graecum 2184. — hederifolium Ait. 2181. — — Sm. 2180. — — Willd., Koch 2183. — ibericum 2179. — latifolium 2180. — — cultorum (T. 38) 2180. — macrophyllum 2182. — neapolitanum 2183. — neapolitanum Duby 2182. — persicum Mill., hort. — — Sm. 2184. [2180. — pirolaefolium 2180. — repandum 2181. — romanum 2181. — utopicum 2180. — vernale 2179. — vernum Lob. 2181. — — 870. 2179. Cuphea — Cytisus. Cyclanthaceae (Fam. 220) 3628 u. 3629. Cyelanthera (G. 404) 1285. — digitata 1285. — edulis 1285. — elastica 1285. — explodens 1285. — pedata 1285. «Cyelanthus (Gtg. 1300). — bipartitus s. G. 1300. — Plumieri s. Gtg. 1300. Cyelobothra pulchella 3493. Cjdi sta 2620. Cydonia chinensis 1043. — communis 1042. — Cydonia 1042. — japonica 1044. — Maulei 1045. — speciosa 1044. — vulgaris 1042. aequinoctialis Cymbalaria (G. 832) 2487. — Cymbalaria 2487. — hederacea 2487. — muralis 2487. — pallida 2487. Cymbelkraut (Gtg. 832) 2487. Cymbidium (G. 1076) 2945. — aloifolium 2945. — eburneum 2945. — ensifolium 2945. — giganteum 2945. — Lowianum 2945. — Mastersii 2945. — pendulum 2945. Cymburus mutabilis s. Gtg. 905. Cynara (Gtg. 612) 1893 u. 1894. — Cardunculus 1893. — Scolymus 1893. — syriaca 1894. Cynoglossum (Gtg. 771). — amgustifolium s. G. 771. — argenteum s. Gtg. 771. — bicolor s. Gtg. 771. — cappadocicum 2323. — cheirifolium s. G. 771. — coelestinum s. Gtg. 773. — glochidiatum s. Gtg. ile — hybridum s. Gtg. 771. — linifolium 2322. — longiflorum 2326. — lusitanicum Lam. 2323. — — Mild. 2322. — nitidum 2323. — offleinale s. Gtg. 771. — Omphalodes 2324. „ 9 2323. — vesiculosum Ss. Gtg. 771. Cynosurus (G. 1374) 3784. — aegyptiacus 3832. — cristatus 3784. — echinatus 3784. — retroflexus 3833. — siculus 3792. Cypella (s. G. 1134) 3062. — coerulea 3062. — gracilis 3062. — Herbertii 3062. — Northiana 3062. — plumbea 3062. Cyperaceae (Fam. 235) 3713— 3719. Cypergras. (Gtg. 3713 u. 3714. Cyperus (Gtg. 1338) 3713 u. 3714. — alternifolius 3713. — natalensis 3717. 1338) Cyperus pannonicus 3714. — Papyrus 3714. — prolifer 3716. — pulchellus 3714. — punctatus 3716. Cypresse (Gtg. 1401) 3846 u. 3847. Cypressenkraut 1762. Cypripedilum (Gtg. 1036; 51) 2913. — acaule 2913. — Argus var.Moencii 2916. — Arthurianum 2916. — barbatum 2914. — barbatum>xFairieanum 2916. — bellatulum 2916. — Boxallü 2915. — Calceolus (T. 51) 2913. — callosum 2916. — candidum 2913. — caudatum 2916. — caudatum & Sedenit 2916. — concolor 2915. — concolor X barbatum 2916. — (urtisü 2916. — Elliotianum 2916. — grande 2916. — guttatum 2913. — Harrisianum superbum 2916. — hirsutissimum 2914. — insigne 2914. — insigne X Fairieanum 2916. — insigne Maulei x Spi- cerianum 2916. — japonicum 2913. — laevigatum 2915. — Lawrenceanum 2915. — Leeanum superbum 2916. — longifolium 2916. — — Roezlii & caudatum 2916. — macranthum 2913. — microchilum 2916. — Morganianum 2916. — niveum 2916. — niveum & Druryi 2916. — parviflorum 2913. — praestans 2916. — pubescens 2913. — Schroederae 2916. — spectabile 2913. — Spicerianum 2916. — Stonei 2916. — tessellatum porphy- reum 2916. — vexillarium 2916. — villosum 2914. — villosum X barbatum 2916. Cypripedium s. Cypripe- dilum. Cyrill pulchella 2592. Cyrtanthera aurantiaca 2645. — chrysostephana s. Gtg. 886 C. — Liboniana 2649. — magnifica hort. 2649. — — Mees 2648. — Pohliana 2648. — — f. discolor 2649. — — . velutina 2649. Cyrtanthus (Gtg. 1162) 3226— 3228. — carneus 3226. (23) Cyrtanthus lutescens s. Gtg. 1162 B, 3. — Iutescens Hook. s. Gtg. 1162 B, 3. — Mackenii 3228. — Mac-Owanii 3227. — obliquus 3226. — purpureus 3199. — sanguineus s. Gtg. 1162 C. Cyrtochilum flavescens 2953. Cyrtodeira cupreata 2607. Cyrtotropis carnea s. Gtg. 256. Cystopteris (Gtg. 1440) 3977 u. 3978. — alpina 3978. — bulbifera 3978. — fragilis 3977. — leucosoria 3978. — leucospora 3978. — montana 3978. — montana Wimm. 3978. — sudetica 3978. Cyli!tharexylon perfora- tum s. Gtg. 901 A, 1. Cytisus (Gtg. 245; T. 70) 800821. — acutangulus 802. — albidus 807. — albus 814. — albus Lk. 802. — alpinus 790. — Andreanus 800. — arboreus 806. — argenteus 820. — Attleyanus 817b [819]. — austriacus 812. — austriacus leucanthus 814. — biflorus Bot. Reg. 809. — — L’Herit. 809. — bracteolatus 821. — canariensis 818. — candicans 817, 817 à. — camescens 812. — cantabricus 801. — capitatus 813. — capitatus F. miero- phyllus 814. — chrysobotrys 818 b. — ciliatus 810. — cinereus 809. — congestus 820. — elongato-purpureus 808 u. 809. — elongatus 809. — falcatus 810. — filipes 803. — fragrans Lam. 804. — — Mild. 791. — hirsutus 811. — hirsutus Lam. 813. — . falcatus 810. — Laburnum 789. — lasiosemius 814. — leucanthus 814. — linifolius 820. — Linkii (T. 70) 802. — maderensis 817b. — multiflorus 810. — nigricans 815. — nubigenus 804. — orientalis s. G. 245H. — pallidus 820. — paniculatus Loisl. 819. — polytrichus 811. — prolifer 806. — prostratus 811 [813]. — purgans 805. — purpureus (T. 70) 808. Die freiſtehenden Ziffern verweiſen auf die Nummern der Pflanzen in Band J. (24) Cytisus ramentaceus 791. — ramosissimus 819. — ratisbonensis 809. — rosmarinifolius 820. — Rudolphi 818 b. — ruthenicus 809. — scoparius 800. — sericeus 818 b. — serotinus 809. — sessilifolius 816. — stenopetalus 821. — subspicatus 817 b. — supinus Jacq. 809. — U A — tener s. Gtg: 245 F. — tridentatus s. G. 245. — triflorus 811. — umbellulatus 817 a. — virgatus 810. — Watereri 789. — Weldenü 791. Czackia Liliastrum 3424. Daboecia cantabrica 2024. — polifolia 2024. Dactylis (Gtg. 1377) 3787. — glomerata 3787. Dactyloctenium (G. 1391) 3832. — aegyptiacum 3832. — Figarei 3832. — mucronatum 3832. — prostratum 3832. Daedalacanthus (Gtg. 879) 2636 u. 2637. — macrophyllus 2637. — nervosus 2637. — roseus 2637. — splendens 2636. — varians 2637. Daemonorops ypalembani- cus S. F. 218 II, 2a. Dahlia (Gtg. 551; T. 32) 1735—1738. — arborea 1735. — auriculosa 1736 bb. — Barkeriae 1735. — bidentifolia 1736. — (ervantesii 1736 C. — cocceinea 17362. — crocea 17362. — Decaisneana 1737. — excelsa 1735. — frustranea 17364. — glabrata 1737. — gracilis 1736 b. — imperialis 1735. — ‚Juarezü 1736 dd. — ligulosa 1736 CC. — Maximiliana 1735. — Merckii 1737. — mexicana 1736 a. — minor 1737. — pinnata (T. 32) 1736 u. 1736d. — purpurea 1736 d. — rosea 1736 u. d. — sambueifolia 1736 d. — scapigera 1738. — superflua 1736 d. — tubulosa 1736 aa. — variabilis 1736 d. — Zimapani 1722. Dalechampsia (Gtg. 999). — Roezliana s. Gtg. 999. Damasonium maximum S. Gtg. 1335. Damaszener Rose 1017 d. Dame in Trauer 3042. Dammara alba 3849. — australis 3849. — orientalis 3849. Dammarabaum (G. 1403) 3849. Danae& (Gtg.) s. Gtg. 1183. — racemosa s. Gtg. 1183. Daphne (Gtg. 986; T. 95) 2846—2851. — alpina s. G. 986 A, 2. — altaica s. G. 986 A, 2. — Blagayana 2848. — Blagayana Hort. 2849. — camdida s. G. 986 A, 2. — cannabina Schauer 2852. — — Wall. 2850. — caucasica 8. 986 A, 2. — Cneorum 2849. — (neorum X sericea 2849. — collina 2847. — Elisae 2849. — foetida 2852. — Fortunei s. Gtg. 986 Gtg. 00 lab: — Genkwa s. Gtg. 986, 8 50 — glomerata s. Gtg. 986 B, 2 b. — Houtteana 2851. — indica 2852. — japonica 2850. — Laureola 2851. — Laureola X Mezereum 2 2851. — major 2851. — Mezereum (T. 95) 2846. — — folüs atropurpureis 2851. — multiflora 2851. — neapolitana 2849. — odora 2850. — odorata 2849. — petraea 2849. — pontica s. Gtg. 986 153, 2 — sericea 2847. — sinensis 2850. — viridiflora 2852. Darlingtonia (G. 50) 240. — californica 240. Dasylirion (Gtg. 3359. — acrotrichum 3359. — filiforme 3359. — glaucophyllum 3359. — gracile 3359. — graminifolium 3359. — Hartwegianum 3359. — longifolium 3359. — serratifolium 3359. Datisca (Gtg. 426) 1352. — cannabina 1352. — glomerata 1352. Datiscaceae (F. 94) 1352. Dattelpalme (Gtg. 1276) 3594—359. Dattelpflaume (Gtg. 705). Datura (Gtg. 802; T. 93) 2416—2423. — aegyptiaca 2421. — alba 2421. — albido-flava 2417. — arborea 2416. — arborea hort. 2417. — carthaginensis 2422. — ceratocaula 2423. — chlorantha fl. pl. 2420. — (Contarena 2421. — cornigera 2417. — fastuosa 2421. — flava fl. pl. 2420. — frutescens 2417. 1197) Cytisus — Dianthus. Datura fruticosa 2422. — guayaquilensis 2422. — Huberiana 2421. — humilis 2420. — Hummatu 2421. — hybrida 2421. — Knightii 2417. — macrocaulis 2423. — masxima 2435. — Metel 2422. — Metel Rob. 2421. — — var, quinquecuspida 2422. — metelodes 2422. — muricata 2421. — sanguinea 2418. — sarmentosa 2435. — Stramonium 2419. — suaveolens (T. 93) 2417. — Tatula 2419. — Wrightü 2422. Daun (Gtg. 939). Davallia (Gtg. 1439) 3972 bis 3976. — bullata 3975. — canariensis 3974. — chinensis 3976. — denticulata 3972. — elata 3972. — elegans 3972. — flaccida 3972. — pyxidata 3973. — tenuifolia 3976. — Vogelü 3972. Daviesia s. Fam. 70I, 1 b. Decaisnea (Gtg. 36) 193. — insignis 193. Deckelblume (Gtg. 476). Deherainia (Gtg. 704). — smaragdina s. G. 704. Delairea scandens 1615. Delphinium (Gtg. 17; T. 4 u. 5) 125 bis 143. — Ajacis 125. — Ajacis Lehm. 126. — azureum 134. — bithynicum 126. — Brunonianum 139. — cardinale 130, — cardiopetalum 128. — cashemereanum 140. — cheilanthum 132. — chinense 133. — ciliatum 138. — Consolida (T. 5) 127. — cultorum (T. 4) 143. — cuneatum 138. — davuricum 132. — diseolor 138. — elatum (T. 4) 138. — flexuosum 138. — grandiflorum 133. — Hendersonü 132. — hirsutum 137. — hybridum 137. — hybridum hort.! 143. — intermedium var. 138. — Maackianum 135. — moschatum 139. — nudicaule (T. 4) 129. — obscurum 142. — orientale 126. — peregrinum 128. — puniceum 137. — speciosum 141. — sulphureum 131. — tauricum 137. — tricorne 136. — triste 142. — villosum 138. — Zalil i31. Dendrobium (Gtg. 1072) 2941— 2943. — aureum 2941. — Brymerianum 2943. — (Cambridgeanum 2941. — chrysanthum 2941. — chrysotis 2941. — Dalhouseanum 2941. — densiflorum 2943. — Falconeri 2942. — Farmeri 2943. — fimbriatum 2941. — Findlayanum 2943. — formosum 2942. — heterocarpum 2941. — infundibulum 2942. — Jamesianum 2942. — lituiflorum 2943. — macrophyllum 2942. — nobile 2942. — ochreatum 2941. — Phalaenopsis 2943. — Pierardii 2942. — speciosum 2943. — superbum 2942. — thyrsiflorum 2943. — Wardianum 2942. Dendromecon (Gtg. 56) 246. — rigida 246. Dennstaedtia (Gtg.) 3960. Dentaria (Gtg. 82) 303 u. 304. — bulbifera 303. — digitata 304. — pentaphyllos 304. Deschampsia (Gtg. 1366) 3771. — caespitosa 3771. — flexuosa s. Gtg. 1366. — juncea s. Gtg. 1366. — pulchella 3767. Desfontainea (Gtg. 744) 2257. — Hookeri 2257. — spinosa 2257. — spinosa Hook. 2257. Desmazeria sicula 3792. Desmazierea (Gtg. 1379) — sicula 3792. [3792. Desmodium (Gtg. 273) 891 u. 892. — canadense 892. — formosum 835. — gyrans 891. — longifolium 892. — penduliflorum 835. — racemosum 835. Detris (Gtg. 532) 1678 bis 1680. Deutzia (Gtg. 330; T. 82) 1099—1102. — angustifolia 1100. — crenata S. et Z. (T. 82) 1100, jetzt D. scabra Tybg. f. erenata Voss. — crenata X Sieboldiana 1101. — Fortunei 1101. — gracilis (T. 82) 1099. — grandiflora s. G. 330. — macrantha s. G. 330. — scabra Tybg. s. Lat. (früher D. crenata) 1100. — scabra S. et Z. 1102. — — Thbg. s. str., hort. 1100. — scabra & Siebol- diana 1101! — Sieboldiana (T. 82) 1102. Diacrium (Gtg. 1046). — bicornutum s. G. 1046. Dianella (Gtg. 1215) 3420. — aspera 3420. — coerulea 3420. — longifolia Lindl, 3420. — revoluta 3420. — strumosa 3420. — tasmanica 3420. Dianthera (Gtg. 885) 2647. — calycina s. G. 884B. — ciliata = D. setacea S. Gtg. 885 B. — justieiodes 2644. — lucida s. Gtg.885 A,2. — nodosa s. G. 885 A, 3. — Pohliana 2647. — setacea s. Gtg. 885 B. — strobilacea 2647. Dianthus (Gtg. 135; T. 11, 12 u. 13) 456—481. — acuminatus 465. — alpestris 464 b. — alpestris Sternbg. et Hoppe 465. — alpinus (T. 11) 475. — arborescens 458. — arboreus 456. — arenarius 470. — atrorubens 460. — barbatus (T. 12) 462, 462 2. — barbatuslatifolius 462b. — barbatus X chinensis 462 b. — caesius 473 [471]. — carthusianorum (T. 12) 460. — Caryophyllus (T. 12) 478. — caucasicus 464 b. — chinensis (T. 12) 479. — chinensis hybridus corymbosus 462 b. — chinensis X barbatus 462 b. — cinnabarinus 463. — .collinus 4644. — controversus 465. — cruentus 461. — deltodes 474. — dentatus 464. — dentosus 464 b. — — hybridus 479. — ferrugineus 460. — fragrans 469. — fruticosus 457. — Gardnerianus 479. — glacialis 477. — glacialis Gaud. 476. — glaucus Huds. 473. — — LI. 474. — — (chinensis) 479. — Heddewigü 479. J hispanicus 481. — hispanicus hort. 460. — hybridus 462 b. — — Brownei 462 b. — E dentosus 479. — — latifolius 462 b. — japonicus 459. — laciniatus (chinensis) 479. — monspessulanus 465. — montanus 464 b. — moschatus 473. — neglectus 476. — odoratissimus 465. — petraeus 466. — plumarius (T. 13) 471. — plumarius Hort. 473 471]. Familien⸗ und Gattungsnamen bunt abgebildeter Arten ſind unterſtrichen. Icherrimus 459. pungens 481. saxatilis 467. — saxifragus 455. — Seguieri 464. — semperflorens hort. 460. — silwaticus 464 b. — silvester 480. speciosus 472. I squarrosus 468. cSternbergii 465. — suffruticosus 458. — superbus 472. L umbellatus 464 a. apensiaceae (Fam.116). ibrachya clypeata 642 C. icalymna fragrans 1716. Dicentra (Gtg. 72; T. 7) 276279. — chrysantha 277. — eximia 278. — formosa 279. — spectabilis (T. 7) 276. Dichelostemma californi- cum S. Gtg. 1228. e congestum 3495. Dichone crispa s. Gtg. 1 1142 B. 2 Dichorisandra (G. 1253) 3567-3569. L albo- marginata s. 2 Gtg. 1253 B. — Gaudichaudiana 4 3567. 8 latifolia 3567. — leucophthalmos 3569. _ — marginata s. G.1253B. L mosaica 3568. — musaica 3568. D ovata Pers. 3567. — oxypetala 3567. — pieta 3569. — procera 3567. — thyrsiflora 3567. — undata 3568. Dichroa (Gtg. 329) 1098. E febrifuga 1098. Diekblatt (Gtg. 342) 1166 } bis 1170. von Dickblattgewächse Bi (Fam. 75; T. 23 No. 1 80ð bis T. 24 No. 94) 1122 —1189. Diekkolben (Gtg. 1307) N 3644. f Dieksonia (Gtg. 1435) 3952. 3962. L antarctica 3956. — apiifolia 3961. — arborescens 3955. - glauca 3953. — lanata 3956. punctiloba 3962. rubiginosa 3960. Sellowiana 3957. — Squarrosa 3958. — thyrsopterodes 3959. tra (richtiger Die- tra) 1.8) 684. — albus (T. 18) 684. Calodendron s. G. 198. Dietamnus capensis 8. Gtg. 198. — davuricus 684. — Fraxinella (T. 18) 684. — Major 684. — obtusiflorus 684. — purpureus 684. Dictyogramme japonica s. Gtg. 1462 B. Dietyosperma (Gtg. 1286) 3605. — album 3605. — aureum 3605. — rubrum 3605. Didiscus coeruleus 1458. Didymocarpus polyanthus — Hei 2605. [2605. Didymochlaena (G. 1455). — lunulata s. Gtg. 1455. Dieffenbachia (Gtg. 1321) 3672— 3675. — alliodora 3675. — Baraqwiniana 3673. — Baumanni 3672. — conspurcata 3673. — costata 3675. — humilis 3675. — illustris 3672, — imperialis 3672. — irrorata 3673. — Leopoldi 3674. — lineata 3673. — macrophylla 3675. — memoria Corsi 3672. — picta 3672. — robusta 3675. — Seguine 3673. Dielytra (Diclytra).s. G.72. Dierama (Gtg. 1141) 3071 u. 3072. — ensifolium 3071. — pendulum 3071. — pulcherrimum 3072. Diervillea (Gtg. 486; T. 88) 1531—1537. — amabilis 1533. — canadensis S. G. 486 A. — coraeensis(T.88) 1533. — Diervillea s. G. 486 A. — floribunda 1535. — florida 1531. — grandiflora 1533. — hortensis 1532. — humilis Ss. Gtg. 486 A. — hybrida 1536. — japonica 1534. — Lonicera s. Gtg. 486 A. — lutea s. Gtg. 486 A. — Middendorffiana 1537. — multiflora 1535. — rosea 1531: — sessilifolia s. 486 A. — splendens S. Gtg. 486A. — Tournefortiüs.G.486A. — trifida s. Gtg. 486 A. — rar 3: Ghe7A486 A. — versicolor 1534. Gtg. Dieteria coronopifolia1669. Dietes bicolor 3067. — compressa 3067. — iridifolia 3067. — iridiodes 3067. Digitalis (Gtg. 823; T. 46) 24632467. — ambigua (T. 46) 2464. — ambiguax]lutea 2464. — aurea 2467. — brachyantha 2467. — canariensis s. Gtg. 823 B. * Digitalis ferruginea | 2467. | — fuscescens 2464. — gloxiniaeflora 2463 a. — grandiflora 2464. — laevigata 2466. — lanata 2466. — lutea 2465. — lutea & purpurea 2464. — maculata 2463 b. — — f. Iveryana 2463 b. — media 2464. — nervosa 2467. — ochroleuca 2464. — orientalis s. Gtg. 823 A,2. — purpurascens 2465. — purpurea (T. 46) 2463. — Sceptrum s. G. 823B. — tomentosa 2463. — Winterli 2466. Digitaria sanguinalis S. G. 1352 A. Digraphis arundinacea 3752. Dijon-Centifolie 1017 b. Dilivaria ilieifolia 2674. Dillenia (Gtg. 20) 164. — indica 164. — speciosa 164. Dilleniaceae (Fam. 2) 164—167. Dilleniengewächse (Fam. 2) 164—167. Dillwynia obovata 766. Dimorphanthus elatus1484. — mandschuricus 1484. Dimorphotheca (G. 598) 1869. — annua 1869. — fruticosa s. G. 598 B. — hybrida DC. 1869. — — Sw. 1869. — pluvialis 1869. Dinebra (Gtg. 1392) 3833. — aegyptiaca 3833. — arabica 3833. — retroflexa 3833. Dinkel 3815 é. Diodonta aurea s. Gtg. 550 A, 2 C. leptophilla s. Gtg. 550 A, 2 C. — mitis s. G. 550 A, 2 c. Diomedes minor 3247 e. Dionaea (Gtg. 348) 1190. — muscipula 1190. Dionysia s. Gtg. 692 B. Dioon (Gtg. 1424) 3899. — edule 3899. — spinulosum 3899. Dioscorea (Gtg. 1182). — Batatas s. Gtg. 1182. — discolor s. Gtg. 1182. — Elephantipes 3302. — japonica s. Gtg. 1182. — japonica hort. S. G. 1182. — villosa s. Gtg. 1182. Dioscoreaceae (Fam. 207) 3301 u. 3302. Diosma alba 688. — calycina 689. — juniperina 688. — tenuifolia 689. — virgata 688. Diospyros (Gtg. 705). — calycina s. Gtg. 705. — chinensis s. Gtg. 705. — concolor s. Gtg. 705. — distyla s. Gtg. 705. — japonica s. Gtg. 705. | Dianthus — Doppel-Palmfarn. Diospyros Kaki s. Gtg. 705. — Lotus s. Gtg. 705. — lucida s. Gtg. 705. — mierocarpa s. Gtg. 705. — Schi-Tse s. Gtg. 705. — virginiana s. G. 705. Diotis (Gtg. 560). — candidissima s. G. 560. — maritima s. Gtg. 560. Diphylleia (Gtg. 41) 205. — cymosa 205. — Grayi s. Gtg. 41. Diplacium chlororhachis 4021. — decussatum 4022. — lasiopteris 4022. — Shepherdii 4021. — zeylanicum s. 1453 B, 4a. Diplacus aurantiacus 2498. — glutinosus 2498. — Godronü 2498. — grandiflorus 2498. — latifolius 2498. — leptanthus 2498. — longiflorus 2498. — puniceus 2498. — rugosus 2498. — splendidus 2498. — stellatus 2498. — Verschaffeltii 2498. Dipladenia (G. 729) 2235. — acuminata 2235. — atropurpurea 2235. — Brearleyana 2235. — Harrisii 2235. — splendens 2235. Diploclinium Evansianum 1328. — tuberosum s. G. 425 B. Diplomorpha (?) viridi- flora 2852. Diplopappus albus 1662. — — f. lutescens 1662. — amygdalinus s. Gtg. 528 A, 1 P. — australasicus 1674. — lutescens 1662. — umbellatus s. Gtg. 528 A, 1 b. Diplostephium amygdali- nums. G. 528 A, 1 b. — Iyratum 1676. — microphyllum 1677. — phlogotrichum 1676. — umbellatum s. Gtg. 528 Alb: Diplothemium (Gtg.) s. G. 1290. — campestre s. G. 1290. — leucocalyx s. G. 1290. — maritimum s. G. 1290. — Torallyi s. Gtg. 1290. Dipsaceae (Fam. 104; T. 28 No. Mo u. MM) 1581-1593. Dipsacus (Gtg.) s. Fam. 104 II. Diptam (Gtg. 193; T. 18) 684. Diptera sarmentosa 1075. Dipteracanthus grandi- florus 2655. — longiflorus s. Gtg. 893 A2. — Purdieanus 2661. — Schauerianus 2655. Dipterocarpaceae (F. 33). Dircaea bulbosa 2579. — cardinalis 2578. — (ooperi 2580. Gtg. 25) Dircaea lateritia 2579 a. — magnifica 2581. — Merckiü 2581. — purpurea 2582. Disa (Gtg. 1040) 2918. — grandiflora 2918. Discocactus alteolens 1369. — insignis 1369. Disisocactus Ss. Gtg. 437 B. — biformis s. Gtg. 437B. Disocactus s. Gtg. 437B. Disoon (Gtg.) s. G. 901B. Dissochroma (Gtg.) s. G. Distel (Gtg. 610). 806. Distiacanthus basilateralis 2994. — scarlatinus s. Gtg.1112. Dodecatheon (Gtg. 699) 2185 — 2189. — dentatum 2189. — ellipticum 2187. — frigidum 2189. — Hendersonii 2188. — integrifolium Benth. 2187. — — Bongard 2186. — Jeffreyi 2186. — Meadia 2185. — Meadia f. brevifolium 2187. — . frigidum 2189. — . lancifolium 2186. — F. latilobum 2189. — — f. macrocarpum 2186. — speciosum 2189. Doellingera ptarmicodes 1662. Doldenblütler (Fam. 97; T. 27 No. 108) 1453 bis 1481. Doldenrebe (Gtg. 220) 729 — 731. Dolichos (Gtg. 259) 846. — japonicus 884. — Lablab 846. — polystachyos 884. — purpureus 846. Dombeya Araucana 3867. — chilensis 3867. — excelsa 3869. — nodiflora 2616. Donax arundinaceus 3779. Dondia Epipactis s. Gtg. 449. Donia (Gtg. 266; T. 19 No. 73!) 874 u. 875. — formosa 875. — punicea 874. — speciosa (T. 19) 875. Donkelaaria diversifolia 1216. — floribunda 1217. Doodya (Gtg. 1452). — aspera s. Gtg. 1452. — caudata s. Gtg. 1452. — dives s. Gtg. 1452. — media s. Gtg. 1452. Doppelblatt (Gtg. 41) 205. Doppelbüchschen (Gtg. 885) 2647. Doppeldreizackpalme (Gtg. 1263). Doppeldrilling (G. 1253) 3567— 3569. Doppeldrüse (Gtg. 729) 2235. Doppelfarn (Gtg. 1455). Doppelkappe (G. 73) 280. Doppelmalve (G. 162) 559 Doppel-Palmfarn (Gtg. 1424) 3899. Die Ziffern, vor welchen ein T ift, verweiſen auf die Farbentafeln in Band II. 8 ET TE (26) Doppelsporn (Gtg. 72; T. 7) 276—279. Doppelzaum (Gtg. 1065). Doria Virga-aurea 1619. Dorn (Gtg. 315; D800 10291033. Doronicum (Gtg. 572; T. 33) 1806—1809. — austriacum 1809. — caucasicum (T. 33) 1808. —- caucasicum Vis., Griseb. 1809. — (Colummae Pourr. 1806. — — Ten. 1809. — cordatum 1809. — cordifolium 1809. — eriorrhizon 1808. — grandiflorum 1806. — Nendvickii 1808. — orientale 1808. — Orphanidis 1807. — Pardalianches 1807. — Pardalianches var. gi- ganteum 1807. Doryanthes (Gtg. 1176) 3291 u. 3292. — excelsa 3291. — Larkinii 3292. — Palmeri 3292. Doryopteris euchlora 4001. — nobilis 4001. — sagittifolia 4000. Dossinia (Gtg.) s. Fam. 0% UI A — marmorata s. Fam. % Ui Dost (Gtg. 921). Dotterblume (G. 9) 70, 71. Doucin 1048 b. Douglasia s. Gtg. 692 B. — Vitaliana s. Gtg. 692 B. Downingia elegans 1979. — pulchella 1980. Doxantha capreolata 2617. Draba (Gtg. 89) 314—316. — aizoodes 314. — dentata s. Gtg. 89. — Gmelinii 315. — hesperidiflora 308 a. — lasiocarpa 314. — maritima 312. — repens 315. —- rupestris 316. — uralensis 313. Dracaena (Gtg. 1199) 3361 bis 3388. — Afzelii 3386. — albicans 3349 a. — albo-rosea 3349. — angusta 3349 a. — angustifolia 3366. — arborea 3371. — — . Koch 3380. — atropurpurea 3382. — Aubryana 3383. — aurantiaca 3381. — aurea 3364. — australis Forst. 3353. — — Hook., hort. 3354. — bellula 3349 a. — Betschleriana 3377. — bicolor 3387. — Boerhawei 3367. — Boscü 3287. — .brasiliensis 3349 b. — camerooniana 3388. — (andelaria 3379. — camnaefolia 3349 e. — cernua Jacq.. 3379. — — Roxb. 3379. — ceincta 3378. Gültige Namen der Familien u. Gattungen fette, der Arten steile, der Abarten, Synonyme Doppelsporn — Echeveria. Dracaena cochinchinensis 3380. —.compacta 3349 b. — .concinna 3377. .— concinna hort. 3349 4. — congesta 3357. — Cooper 3349. — cylindrica 3386. — Dennisonii 3349 b. — densitlora 3384. — Draco 3367. — Ehrenbergü 3337. — elliptica 3384. — elliptica Desf. 3385. — — Thbg. et Dallm.3381. — ensifolia hort. 3337. — — Kgl. 3380. — — Mall. 3366. — — f. Greigii Rgl. 3366. — erythrorrhachis 3350. — esculenta 3349 b. — excelsa hort.! 3380. — — hort. 3349. — — Ten. 3371. — ferrea 33492. — Finlaysonii 3361. — Fintelmannii 3337. — Flemingü 3349 a. — flexuosa 3379. — Fontanesiana 3385. — formosa 3349. — fragrans 3376. — Fraseri 3349 b. — fruticosa 3380. — Gibsoniü 3349 a. — glomerata 3385. — gloriosa 3349 u. 3349 b. — Goldieana 3385. — gracilis hort. 3378. — — Wall. 3382. — graminifolia Wall. 3361. — Griffithü 3382. — Guilfoylei 3349 a. — Heyneana 3381. — Hookeriana 3368. — — . latifolia 3372. — humilis 3383. — illustris 3349 b. — imperialis 3349b. — indivisa 3353. — inscripta 3349 a. — Jackiana 3381. — javanica 3384. — Kirkii 3363. — Knerckiana 3371. — Kochiana 3380. — lancea 3379. — latifolia 3372. — Lennei 3337. — lentiginosa 3353. — limbata 3349 a. — linearifolia 3379. — lineata 3353. — . latifolia 3353. — maculata Rob. 3384. — — Wall. 3374. — magnifica 3349 b. — Mannii 3365. — marginata 3362. — marginata hort. nonn. 3377. — — Mort. plur. 3378. — Mauritiana hort. Berol. 3362. — medeolodes 3312. — metallica 3349. — Mooreana 3349. — nigra 3385. — nigrescens 3349 a. — nigro-rubra 3349 a. — nobilis 3349 b. — nutans 3353. Dracaena obtecta 3354. — Ombet 3367. — ovata 3386. — Perottetii 3373. — phryniodes 3387. — porphyrophylia 3349. — Porteana 3349 a. — Porteri 3374. — pulchella 3349 a. — pulcherrima 3349 a. — pumila 3369. — punctata 3378. — quitensis 3380. — reflexa 3379. — reflexa Desne. 3375. — regalis 3349 b. — reginae 3349 b. — robusta 3349 b. — Rothiana 3372. — rubra 3358. — Rumphii 3368. — Rumphi Hook. 3366. — Rumphiüvar. Bal. 3372. — salicifolia 3379. — Saposchnikowii3370. — Shepherdii 3349. — siamensis 3349. — Sieboldü 3349 b. — spectabilis 3349. — spicata 3381. — splendens 3349 b. — stenophylla 3378. — strieta 3357. — sulcata 3349 b. — surculosa 3388. — terminalis Jacq., Red. 3349 a. — — Lindl. 3349 b. — — Wight 3381. — terniflora Rgl. 3381. — — Hob. 3381. — — Wall. 3382. — — Mall. ex p. 3384. — tessellata 3362. — thaliodes 3383. — Thwaitesii 3381. — timorensis 3375. — umbraculifera 3369. — utilis 3349. — Veitchü 3353. — violascens 3358. — volubilis L. 3312. — — L. suppl. S. Gtg. 1184 C. Mallickii 3381. — yuccodes 3337. — zeelandica 3358. Dracaenopsis calocoma 3353. Drachenblutbaum (Gtg. 1199) 3361—3388. Drachenkopf (Gtg. 929) 2748— 2753. Drachenmaul (Gtg. 928). Drachenwurz (Gtg. 1309) 3646. Dracocephalum (Gtg. 929) 2748—2753. — altaiense 2749. — argunense 2752. — . eximium 2752. — austriacum 2753. — bipinnatum 2751. — camescens 2758. — denticulatum 2766. — grandiflorum 2749. — grandiflorum Bot. Mag., Benth. 2749. — — f. minus 2749. — hyssopifolium 2752. — imberbe 2748. — intermedium 2766. Dracocephalum laneifo- um 2766. — mesxicanum 2759. — Moldavica 2750. — obovatum 2766. — Regelii 2766. — Ruprechtii 2751. .— Ruyschiana 2752. — sibiricum 2755. — speciosum 2749. — speciosum Sw. 2766. — variegatum 2766. — virginianum 2766. Dracontium (Gtg. 1309) 3646. — asperum 3646. — gigas s. Gtg. 1309. — pertusum 3701. — polyphyllum s. Gtg. 1309. — polyphyllum Forst. 3644. Dracopis amplexicaulis 1704. Dracuneulus (Gtg. 1312) 3649. — canariensis 3649. — crinitus 3648. — Dracunculus 3649. — minor 3648. — muscworus 3648. — polyphyllus 3649. — vulgaris 3649. Drehfrucht (G. 860) 2605. Drehkrone (Gtg. 816). Drehwurz (Gtg.) 875. Dreibiss (Gtg. 552) 1739. Dreibundorche (G. 1061) 2936. Dreifaltigkeitsstrauch (Gtg. 206). Dreihöckerblume (Gtg. 1212) 3416—3418. Dreizackpalme (G. 1264) 3584. Drepania barbata 1915. Drillingspflanze (Gtg. 1216) 3421. Drimys (Gtg. 29) 183. — Winteri 183. Drosera (Gtg. 349) 1191 u. 1192. — anglica 1192. — anglica & rotundi- folia 1192. — intermedia 1191. — longifolia 1191. — obovata 1192. — rotundifolia 1192. Droseraceae (Fam. 76) 1190—1192. Drosophyllum (Gtg. 350). — lusitanicum s. Gtg. 350. (S. auch Be- riehtigungen!) Drüsengriffel (Gtg. 517). Drüsenträger (Gtg. 631) 1925. Dryandra (Gtg.) s. Gtg. 984. — mucronulata s. G. 984. Dryas (Gtg. 297) 963. — Drummondii 963, — octopetala 963. Drymonia punctatas. Gtg. 862 C. Drymophloeus 3597. Dryopteris 4034. Drypis spinosa s. Fam. 261, 1 a. Zippelü davalliodes Duchesnea (Gtg. 293; T. 20) 954. — Filipendula s. G. 293. — fragariodes 954. — indica (T. 20) 954. Duftblüte (Gtg. 714). Duftstrauch (Gtg. 531) 1675— 1677. N Dufttrichter (Gtg. 741). Dulcamara flexuosa 2381. Dunkelorche (Gtg. 1055) 2931 u. 2932. i Dünnfarn (Gtg. 1438) 396839 71. e Dünnsame (Gtg. 361) 1196 bis 1199. Duranta (Gtg. 908). — acuta S. Gtg. 908. — dentata s. Gtg. 908. — Ellisia s. Gtg. 908. — erecta s. Gtg. 908. — inermis s. Gtg. 908. — microphylla s. G. 908. — Mutisiana s. Gtg. 908. — Mutisü s. Gtg. 908. — obtusifolia s. Gtg. 908. — phytolaccaefolia s. Gtg. : 908. — Plumieri s. Gtg. 908. — repens s. Gtg. 908. — spinosa s. Gtg. 908. — zxalapensis S. Gtg. 908. Durra 3738. Duvalia (Gtg. 738). — elegans s. Gtg. 738. — Jacquiniana s. G. 738. — — reclinata s. Gtg. 738. Dyckia (Gtg. 1120). — princeps s. Gtg. 1120. — rariflora s. Gtg. 1120. Dysoda fasciculata 1570. — foetida 1570. f Ebenaceae (Fam. 121). Ebenholzgewächse (Fam. 121). Eberesche (T. 79) 1034 u. 1035. Eberraute, Eberreis 1780. Ebulum humile s. G. 480. Ecballium (Gtg. 414). — agreste s. Gtg. 414. — Elaterium s. G. 414. — officinale s. Gtg. 414. — purgans s. Gtg. 414. Eebolium (Gtg. 890). — Ecbolium s. G. 890. — Linnaeanum s. G. 890. — setaceum s. Gtg. 885 B. Eccremocarpus (Gtg. 868) 2616. — scaber 2616. Echeveria acutifolia s. Gtg. 343 D, 3. — agavoides 1183. — caespitosa 1184. — californica 1184. — canaliculata 8. 343B, 1b. — coccinea s. G. 343 A,14. — cymosa s. G. 343 E, 2b. — Des metiand 1177. j — farinosa 1184. — Froebeliü f.tricolor1184. — fulgens 1178. — gibbiflora 1180. — glauca 1174. — grandifolia 1180. — linguaefolia 1171. — lurida s. G. 343 B, 2. metallica 1180. — mucronata s. Gtg. 343 A, 2 2c. Cursiv-Schrift. Gtg. - da S. Gtg. 343 D, 3. 5 1177. perupiand s. Gtg. 343 B, 2. Re. pubescens S. Gtg. 343 A, 1a. A pulverulenta 1182. b pumila 1175. .— quitoensis S. Gtg. 343 B. La. — racemosas.G. 343 B, 2. — retusa 1179. -- roseas. Gtg. 343 A, 1 scaphophylia 1171. Scheerü s. G. 343D, 1b. Scheideckeri 1184. secunda 1173. — — glauca 1174. — spilota 1173. — strietiflora 1176. — teretifolia s. Gtg. 343 D, 1a. Echinacea angustifolia - 1705. — atrorubens s. Gtg. 542 A, 1a. en purpurea 1705. — sangwinea 1705. ee — serotina 1705. — Echinocactus (Gtg. 433) 1369-1379. 5 — aciculatus 1368. — acifer 1373. — acutangulus 1367. — acutatus 1367. — alteolens 1369. — arrectus 1373. — arrigens 1373 (1370). — Asterias 1370. — bicolor 1379 (1370). — Cachetianus 1377. — castaneodes 1375 (1370, 1373). — coneinnus 1374. — coptonogonus (1370). — corniger 1376 a): — corynodes 1367. — (Couranti 1367. 1373 e erispatus 1373. A denudatus — cylindraceus 1371. 1378 (1370). — dolichacanthus 1372. — Echidne 1372. — electracanthus 1372 (1370). — equitans 1371. — erinaceus 1367. — Eyriesiü 1400. — flexispinus 1377. — fossulatus 1378. — gibbosus 1378 (1370). — glaucus 1376. — haematacanthus Mhlpf. 1377. — — Monv. 1372. — hamatus 1377. hexa&drophorus 1378 (1370). holopterus 1372. horizontalis 1371. horizonthalonius 1371 (1370). hypocrateriformis1374. - Hystrix DO. 1372. — — Monv. 1372. — ingens 1371. interruptus 1373. 2 REF DEREN, 1 1 8 Y 1. * 1371. — Kunzei 1370. — lancifer Rchb. 1372. — Langsdorffüü 1367. — latispinus 1376. — Lecontei 1377. — Leopoldi 1371. — leucanthus 1404. — Lindheimeri 1376. — longihamatus 1377. — mamillosus 1374. — Marisianus 1377. — Mirbelüi 1372. — Monvillei 1378 (1370). — Muehlenpfordtü 1377. — multiflorus 1378. — multiplex 1402. — myriostigma 1370. — Odieri 1379 (1370). — ornatus 1372. — Ottonis 1374. — Ourselianus 1378 (1370). — oxygonus 1402. — oxypterus 1372. — pectinatus 1398. — Pentlandiü 1401. — pilifer 1371. — pilosus 1371 (1370). — placentiformis 1369. — polyacanthos 1367. — Pottsiü 1379. — pruwinosus 1381. — pulchellus 1399. — pyenoxiphus 1371 (1370). — recurvus 1376. — Reichenbachianus 1397. — rhodophthalmos 1379. — Scopa 1375. — Sellowianus hort. 1367. — Sellowiü 1367. — setispinus 1377. — . Cachetiamus 1377. — — . sinuatus 1377. — sinuatus 1377. — sphaerocephälus 1373. — spinosus 1373. — Stainesü 1371. — submamillosus 1374. — sulcatus 1402. — tephracanthus 1367. — texensis 1376 (1370). — tortuosus 1374. — tortus 1372. —. tubiflorus 1403. — tulensis 1379 (1370). — Panderaeyi 1372. — Visnaga 1371. — Williamsü s. Gtg. 427. — Wippermannii 1373 (1370). — Wislizenii 1377 (1370). — zxiphacanthus 1373. Echinocereus acifer 1394. — adustus 1398 e. — amoenus 1399. — armatus 1398 c. — Berlandieri 1396. — Blanckiü 1396. — caespitosus 1397. — coccineus 1394. — Emoryi 1393. — Eingelmanmü 1397. — enneacanthus 1396. — Fendleri 1396. — Labouretü 1393. — Leeanus 1397. — paucispinus 1394. Echinocereus pectinatus 1398. — phoeniceus 1394. — procumbens 1395. — pulchellus 1399. — robustus 1398 d. — rufispinus 1398 f. — Salm-Dyckianus 1394. — stramineus 1396. — subinermis 1393. — tuberosus 1396. — viridiflorus 1393. Echinochloa Crus galli 3739. Echinocystis fabacea s. Gtg. 423B, 2. — lobata 1314. — Wrighti s. Gtg. 423 A. Echinodorus natans S. Gtg. 1331. Echinonyctanthus of o- nus 1402. — tubiflorus 1403. Echinopanax horridum 1495. — japonicum 1493. — papyriferum 1494. Echinops (Gtg. 604) 1879 u. 1880. — adenocaulos s. G. 604 B. bitynicus S. G. 604 B. — connatus s. Gtg. 604 B. — creticus s. Gtg. 604 B. — elatus s. Gtg. 604 B. — exaltatus 1879. — giganteus 1880. — glandulosus S. G. 604 B. — globifer 1879. — horriduss. Gtg. 604 B. — macrochaetus s. Gtg. 604 B. — multiflorus 1880. — orientalis s. Gtg.604B. — Ritro 1879. — ruthenicus 1879. — Sartorianus 1879. — sphaerocephalus 1880. D sphaerocephalus Sibth. et Sm. s. Gtg. 604B. — spinosus Urv. s. Gtg. 604 B. — syriacus Ss. Gtg. 604 B. — viscosus s. Gtg. 604 B. Echinopsis (Gtg. 1399-1404. — campylacantha 1404. — cristata 1402. — Decaisneana 1400. — Eyriesii 1400. — Jamesiana 1400. — Lügemannit 1400. — leucantha 1404. — melanacantha 1403. — Misleyi 1402. — multiplex 1402. — obrepanda 1402. — oxygona 1402. — pectinata 1398. — pectinifera 1398. — Pentlandii 1401. — Pentlandü f. Scheerü 1401. — pulchella 1399. — rhodacantha 1404. — Scheerii 1401. — tubiflora 1403. — Wilkensii 1400. — Zuccariniana 1403. Echinospermum (G. 775). — macranthum s. Gtg. 775. 436) Echeveria — Eleutherococeus. Echinocactus Karwinskü Echinospermum margi- natum f. macranthum s. Gtg. 775. Echinosphace gossypina S. G. 911D,1. Echinostachys S. G. 1117 E. — Pineliana s. G. 1117 E. Echites atropurpurea 2235. — grandiflora s. Gtg. 729. — nutans 2230. — salicifolia 2221. — sanguinolenta 2230. — splendens 2235. — suaveolens 2236. Echium (Gtg. 788) 2350 bis 2354. — acutifolium 2351. — amoenum s. Gtg. 788 2 — argenteum var. Lehm. s. Gtg. 787. — australe Lam. 2350. — candicans 2354. — clavatum 2351. —- creticum 2350. — distachyum 2353. — elegans 2353. — expansum 2353. — fastuosum 2354. — formosum s. Gtg. 787. — fruticosum que. S. Gtg. 787. — glaucophyllum s. Gtg. 787. — grandiflorum S. G. 787. — hispidum 2353. — laevigatum Lam. s. Gtg. 787. — longiflorum s. Gtg. 787. — nervosum 2354. — orientale C. A. Mey. S. Gtg. 788 A, 2b. — plantagineum s. Gtg. 788 A, 2 b. — prostratum 2353. — regulariflorum s. Gtg. 787. — rubrum 2351. — rubrum Horse. 2353. — — Mnch. 2350. — sericeum 2353. — Sibthorpiü 2353. — tubiferum s. Gtg. 787. — violaceum s. Gtg. 788 A, 2 b. — vulgare 2352. Echthronema gramini- . folium 3028. Edelkastanie (Gtg. 1025) 2897 u. 2898. Edelweiss (Gtg. 585; T. 31) 1840. Edmondia (Gtg.) s. Fam. 92 Edraianthus (Gtg. 642). Ehrenpreis (Gtg. 848; T. 47 u. 94) 2549— 2573. Eibenbaum (Gtg. 1422) 3896. Eibisch (Gtg. 168; T. 66) 572 — 584. Eiche (Gtg. 1026; T. 98) 2899— 2905. Eichhornia (Gtg. 1247) 3559—3561. — azurea 3560. — crassipes 3559. — Martiana 3561. — paniculata 3561. — speciosa 3559. — tricolor 3561. (27) Eidechsenwurz (G. 1306) 3642 u. 3643. Eierfrucht (Bierpflanze) 2401. Einkorn 38158. Einsamähre (Gtg. 941) 2773. Einzelmähne (Gtg. 374) 1221. Eisenbart (&tg. 905). Eisenhut 146 [144—151]. Eisenkraut (Gtg. 907; T. 48 u. 49) 2691— 2697. Eisenkrautgewächse (F. 145; T. 48 No. 192, T. 49 NO. 1952 US RE 95 N0.377—379) 2686 bis 2704. Eiskraut 1450. Eiskrautgewächse (Fam. 96) 1429—1452. Elaeagnaceae (Fam. 172) 2853-2857. Elaeagnus (Gtg. 990) 2853 bis 2855. — angustifolia 2853 u. 2853 a. — argentea 2855. — argentea Mnch. 2853 a. — commutata 2855. — edulis 2854. — ferruginea s. Gtg. 990 B, 2b. — fusca 2855. — glabra s. G. 990 B, 2b. — glabra hort. 2855. — hortensis 2853. — — f.angustifolia 28532. — — f. orientalis 2853 b. — incana 2853 a. — Kologa hort. 2854. — latifolia hort. 2855. — longipes 2854. — macrophylla s. Gtg. 990 B, 2 b. — macrophylla hort. 2855. — orientalis 2853 b. — parvifolia 2854. — pungens s. Gtg. 990 5, 255 — pungens hort. Sieb. 8. Gtg. 990 B, 2 b. — pungens X glabra s. Gtg. 990 B, 2b. — reflexa s. G. 990 B, 2b. — reflexa hort. s. Gtg. 990 B, 2 b. — — Mort. nonn. 2853 b. Simoni s. G. 990 B, 2 b. — spinosa. 2853 a. — tomentosa 2853 b. Elaeocarpus (G. 177) 603. — cyanea 603. | — reticulata 603. Elate silvestris 3596. Elaterium cordifolium 8. Gtg. 414. — trifokatum 1314. Elatinaceae (Fam. 29). Elatine Cymbalaria 2487. Elefantenfuss 3302. Elephantusia macrocarpa s. Gtg. 1297. — microcarpa 8. G. 1297. Eleusine (Gtg.) s. Fam. 230% /F — coracana s. Fam. 236 I 2 -— cruciata 3832. — indica s. Fam. 236 II, ad Eleutherococcus (G. 470). Die freiftehenden Ziffern verweiſen auf die Nummern der Pflanzen in Band J. (28) Eleutherococcus senti- cosus s. Gtg. 470. Eleutheropetalum Ernesti Augusti 3614. Elfenbeinpalme (G. 1297). Elichrysum albicans 1845. — Humboldtianum 1846. — incanum 1845. — lucidum 1854. — monstruosum 1854. — proliferum 1842. Elisena marginata s. Gtg. 1154 B. Elisma (Gtg. 1331). — natans s. Gtg. 1331. Ellend (Gtg. 445; T. 27) 1453—1457. Eller (Gtg. 1021) 2890 bis 2892. Ellisia acuta s. Gtg. 908. — frutescens s. Gtg. 908. Elmigera barbata 2506. Elodea (Gtg. 1035). — canadensis 8. 1035. Elsebeerbaum 1047. Elymus (Gtg. 1388) 3827 u. 3828. — arenarius 3827. — Caput Medusae 3828. — crinitus 3828. — europaeus 3828. — giganteus s. G. 1388. — Hystrix 3828. — intermedius 3828. — platyatherus 3828. — virginicus s. G. 1388. Embothrium (Gtg. 982) 2841. — coccineum 2841. — grandiflorum 2841. — lanceolatum 2841. — rubricaule 2842. — salignum s. Gtg. 981 2. — Wickhamii 2841. Emerus major 898. Emilia ceitrina 1820. — flammea 1818. — mucronata 1819. — purpurea 1819. — sagittata DO. 1818. — — hort. Berol. 1820. — scabra 1819. — sonchifolia DC. 1819. — — I.. sensu str. 1819. — — var. a u. , Clarke 1819. — — var. sagittata 1818. mmer 3815 f. Empetraceae (Fam. 193). Empetrum (Gtg. 1030). — nigrum s. Gtg. 1030. — purpureum s. G. 1030. — rubrum s. Gtg. 1030. Encephalartos (Gtg. 1425) 3900— 3907. — Altensteinii 3905. — brachyphylla 3901. — caffra 3902. — caffra Hook. 3902. — cycadifolia 3900. — Friederici - Gwilielmi 3900. — Hildebrandtii 3904. — horrida 3907. — lanuginosa 3906. — latifolia 3925. — Lehmannii 3903. — longifolia 3902. — pumila 3927. — pumgens s. Gtg. 1427. Gtg. Encephalartos spiralis s. Gtg. 1427. — Verschaffeltiv 3901. — villosa 3904. Encholirion (Gtg.) Ss. Gtg. 1119. — spectabile s. G. 1119. Endymion nonscriptus 3558. — nutans 3558. — patulus 3557. Engelsüss 4035. Engelwurz (G. 458) 1464. Entelea (Gtg. 174). — arborescens s. G. 174. Enzian (Gtg. 752; T. 39) 2265—22 74. Enziangewächse (Fam. 128; T. 39 No. 155 u. 156) 22582277. Eomecon (Gtg. 60) 252. — chionantha 252. Eopepon aurantiacus 1303. — vitifolius 1303. Epacridaceae (Fam. 115) 2095 — 2101. Epacris (Gtg. 683) 2095 bis 2098. — attenuata s. Gtg. 682. — campanulata 2096. — ceraeflora 2096. — ciliata s. Gtg. 681 A, 1. — conspieua S. G. 681A, 1. — grandiflora 2095. — impressa 2096. — lanuginosa 8. 683 B., 2a. — longiflora 2095. — miniata 2095. — nivalis 2096. — nivea 2096. — obtusifolia 2097. — onosmaeflora 2098. — paludosa s. Gtg. 683 B, 2b. — pentapetala s. Gtg. 681 I — pulchella 2098. — pungens (av. S. G. 682. — — Sims 2098. — purpurascens 2098. — purpurascens Sieb. 2098. — reclinata 209. — riparia Sieb. s. G. 682. — robusta 2097. — rosea s. Gtg. 682. — rubra 2098. — ruscifolia R. Br. 2096. — — Sieb. 2095. — tomentosa 2096. — variabilis 2096. Ephedra (Gtg.) s. F. 237. Epheu (Gtg. 474) 1496. Epheutute (G. 1328) 3702. Epidendrum (Gtg. 1045) 2921—2923. — aurantiacum 2921. — Brassavolae 2921. — ciliare 2922. — elegans 2922. — myrianthum 2922. — nemorale 2923. — prismatocarpum2923. Gtg. — Stamfordianum 2922. — vitellinum 2921. Epigaea (Gtg. 673) 2038. — asiatica s. Gtg. 673. — repens 2038. Epigynium acuminatum 8. Gtg. 653. Epilobium (Gtg. 387; T 24) 1241—1243. — amplexicaule 1243. — angustifolium (T. 24) 1241. — angustifolium Lam. 1242. — angustissimum 1242. — canescens 1242. — Dodonaei 1242. — Fleischeri 1242. — grandiflorum 1243. — hirsutum 1243. — rosmarinifolium 1242. — spicatum 1241. — Stevenü 1242. — tomentosum 1243. Epimedium (Gtg. 42; T. 5) 206— 216. — alpinum 206. — colchicum 210. — cupreatum 208. — Davidii 214. — diphyllum 207. — discolor 208. — elatum 215. — grandiflorum 208. — hexandrum 216. — Ikariso 212. — lilacinum 208. — macranthum (T.5) 208. — macranthum > diphyl- lum 208. — Musschianum 209. — niweum 208. — Peralderianum 211. — pinnatum 210. — pubescens 213. — purpureum 206. — roseum 208. — rubrum 206. — sagittatum 212. — sinense 212. — sulphureum 208. — violaceum 208. — Youngian. (T.5) 209. Epiphyllum (Gtg. 437; T. 85 u. 86) 1405— 1412. — Ackermannii (T. 85) 1409. — alatum hort. 1428. hort. nonn. 1428. — Altensteinii 1405. — biforme s. Gtg. 437B. — crenatum 1410. — crispatum 1428. — Gaertneri (T.86) 1407. — grande 1412. — hybridum 1411. — Makoyanum 1407. — phyllanthodes 1408. — Russelianum 1406. — Russelianum var. Gaertneri 1407. — speciosum 1408. — truncatum (T.86)1405. — trumcatum f. multiflo- rum 1405. Episcia (Gtg. 862) 2607 u. 2608. — bicolor s. Gtg. 862 A. — cupreata 2607. — glabra s. Gtg. 862E. — hastata s. Gtg. 862 F. — .picta 2611. — pulchella 2608. — punctata s. G. 862C. Epistylium polyphyllum 2867. — pulchrum 2867. — zeylanicum 2867. Equisetaceae (Fam. 242). Eleutherococeus — Erica. Equisetum (Gtg.) s. Fam. 242. Eragrostis (Gtg. 1376) 3786. — elegans 3742. — Eragrostis 3786. — lepida 3786. — major 3786. — megastachya 3786. — multiflora 3786. — plumosa 3786. — pulchella 3786. — vulgaris f. megastachya 3786. Eranthemum album 2640. — Andersonü 2640. — Beyrichiü Rgl. 2638. — — Veitch 2638. — bicolor s. Gtg. 880 B. — borneense 2640. — cinnabarinum Clarke 2640. — — Wall. 2640. — coccineum s. Gtg. 900. — crenulatum 2640. — diantherum s. G.880B. — Ecbolium s. Gtg. 890. — Edgeworthianum 2637. — elegans s. Gtg. 889. — fasciculatum s. Gtg. 880 B. — Gaudichaudiü 2638. — igneum 2670. — lapathifolium 2640. — leuconeurum 2639. — longifolium 2638. — macrophyllum 2637. — malabaricum 2640. — malaccense 2640. — marmoratum 2638. — nervosum 2637. — ocellatum 2640. — palatiferum Hook, fil. 2640. — — Wall. 2640. — pulchellum Andy. 2637. — — hort. s. Gtg. 880 B. — punctatum 2640. — roseum Nees 2637. — rubro-venium 2654. — sangwinolentum van Houtte s. Gtg. 888. — splendens 2636. — verbenaceum Veitch 2638. — Verschaffeltii 2654. Eranthis (Gtg. 11; T. 2)82. — hiemalis (T. 2) 82. Erbsenstrauch (Gtg. 262; T. 72) 867—870. Erd beerbaum 2041. Erdbeere (Gtg. 292) 953. Erdbirne (Gtg. 256) 843. Erdpalme (Gtg. 1294). Erdrauch s. Gtg. 74. rd scheibe (Gtg. 698) 2178 bis 2184. Eremanthe patula 511. Eremostachys (Gtg. 941) 2773. — iberica 2773. — laciniata 2773. — macrochaita 2773. — pinnatifida 2773. Eremurus (Gtg. 1219) 3425 bis. 3427. — altaicus s. G. 1219A. — Aucherianus s. Gtg. 1219B, 1b. — aurantiacus 8. 1219 B, 2. — Bungei s. G. 1219 B, 2. Gtg. n Eremurus caucasicus 4 3425. — Kaufmannii s. Gtg. 1219B, 1b. — hbanoticus 3425. — Olgae 3426. — persicus s. Gtg. 1219 7 — robustus 3427. — spectabilis 3425. — spectabilis Ledeb. exp. s. Gtg. 1219 A. — — . tauricus 3425. — . variegatus 3425. — tauricus 3425. — turkestanicus 3425. — velutinus s. Gtg. 1219 B.2, Erianthus (Gtg. 1348) 3732 bis 3734. — alopecurodes 3733. — Hostü 3734. — japonicus 3730. — Ravennae 3732. — saccharodes 3733. — strietus 3734. Erica (Gtg. 679; T. 89) 2044— 2094. — abietina 2057. — Aitonü f. jasminiflora 2067. — alata fascicularis 2056. — alopecurodes 2090. — amabilis 2065. — ambigua 2062. — — superba 2062. — ampullacea 2068. — ampullaeformis 2068. — Andrewsiü 2062. — andromediflora 2072. — andromediflora alba 2072. — anthina 2088. — arborea 2087. — arborea capensis 2087. — arbutiflora 2073. — Archeria 2060. — arctata 2087. — argentiflora 2061. — aristata 2067. — assurgens 2084. — aurea 2061. — autumnalis hort. 2076. — baccans 2073. — baceiformis 2073. — Beaumontiana 2077. — Bedfordiana 2052. — Bergiana 2075. — Bergiana hort. 2075. — bibax 2048. — bibracteata 2064. — bicolor 2054. — blanda 2055. — — Kl., hort. 2056. — Boucheana s. Gtg. 679B, 1a. — Bruckenthalü S. G. 680. — buccinaeflora 2064. — buceinaeformis 2047. — caffra hort. 2084. — N 08% — calostoma 2064. — campanularis 2089. — campanulata 2089. — canaliculata 2090. — canescens 2079. — capax 2068. — carnea (T. 89) 2044. — carnea f. occidentalis 2045. — carneola 2065. — carniula 2065. Familien⸗ und Gattungsnamen bunt abgebildeter Arten find unterſtrichen. amissonis 2074. t einerea s. Gtg. 679 mtb: — coccinea 2060. coccinea L. 2051. codonantha 2085. - codonodes 2087. colorans 2049. concinna 2053. concolor 2054. — superba 2054. E congesta 2084. — coniferahort. em p. 2054. conspicua s. Gtg. 679 B, 1a. co Stata 2054. — superba 2054. eucullata 2090. cupressiformis 2046. - cupressina 2075. curviflora f.rubra 2059. eyathiformis 2082. eylindrica 2062. E cylindrica hort. 2062. E cyrillaeflora 2088. — :Daboeci 2024. daphnodes 2063. — Deckeri 2081. — decora 2081. — decora Andr. s. Gtg. 67D, 2 8. E decora hort. 8. 679 D, 2a. — densiflora 2046. dentata Thbg. 2069. — — Mendl. 2069. — denticularis 2069. — denticulata 2069. — diaphana hort. 2054. — — Spr. 2054. — dichromata 2054. _ — dichrus 2054. — dilecta 2053. — discolor 2046. — dolüformis 2055. — ducalis 2067. e echüflora 2059. — elata s. Gtg. 679B, 1a. . elegans 2072. e erythrotricha 2056. L exsurgens 2059. e fastigiata 2071. . flammea 2048. — flammea hort. 2047. floribunda 2091. florida 2075. florida Lodd. 2088. — formosa 2076. formosa hort. 2059. frondosa 2060. fugax 2073. - fulgida 2059 [2058]. glauca 2072. globosa 2080. glomiflora 2077. Gordonia 2076. gracilis 2080. gracilis hort. 2080. — grandiflora 2061. — grandiflora f. brevifolia . 2059 [2061]. — . longifolia 2059. — grandinosa 2076. - herbacea 2044. — — alba 2044. — nova 2044. - Hibbertiana 2061. — hiemalis 2050. N U ve Gtg. e eee, Erica hiemalis superba 2051. — hirta 2046. — — . bicolor 2046. — Humeana 2071. — humilis s. Gtg. 679D, 1b. — hyacinthodes 2071. — hybrida 2062. — imbecilla 2083. — inflata 2065. — inflata hort. 2067. — Iphigenia 2064. — jasminiflora 2067. — jasminiflora f. minor 2067. — Juliana hort. 2071. — — Nois. 2071. — lacunaeflora 2075. — laevis 2082. — lagenaeformis 2067. — lanata s. Gtg. 679B, 1a. — Lad 2084. — laxiflora 2070. — leucostoma 2064. — Liebigii 2085. — Linnaeana 2052. — — superba 2052. — linnaeodes 2051. — linodes superba 2051. — lituiflora 2052. — longiflora 2053. — longifolia s. Gtg. 679 B, 2b. — longifolia hort. 2061. — — . vestita 2058. — lugubris 2045. — lusitanica 2087. — Iychnoidea 2053. — Iysimachiaeflora 2074. — magnifica 2063. — mammosa 2057. — mammosa Thbg. 2055. — manipuliflora 2094. — mauritanica 2083. — mediterranea 2045. — mediterranea Sieb. 2094. — melanthera 2074. — melanthera hort. 2090. — mera 2059. — Mertensiana 2049. — metulaeflora Kl. 2056. — Meuronii 2056. — mirabilis 2071. — Monsonia 2087. — moschata 2088. — multiflora 2092. — multiflora L. ex p. 2093. — Mundtiana 2074. — muricata 2074. — muscaria 2087. — mutabilis s. Gtg. 679 Dun. — 'neglecta 2080. — nigricans 2084. — nitida 2076. — nitida hort. 2084. — . grandiflora 2077. — oblata 2068. — obpyramidalis 2088. — Ollula 2057. — Ottonis 2094. — paludosa 2053. — palustris 2088. — paniculata 2082. — — alba 2082. — Parmentieri 2071. — Patersonia coccinea 2062. — patersoniodes 2062. — peduncularis 2092. Erica — Erythraea Erica pellucida s. Gtg. 679 B, 1a. — pellucida Salisb. 2069. — pellueida X Niveni S. Gtg. 679 B, 1a. — pelviformis 2083. — pelviformis rubra 2086. — perlata 2087. — persoluta 2084. — persoluta Bot. Mag., hort. 2083. — — hort. 2082. — — . congesta 2084. | — — F. hispidula 2084. — — . rubra 2086. — persolutodes 2086. — perspiceua Bedf. 2064. — — Wendl. 2052. — — . major 2051 u.2052. — perspicuodes 2064. — pharetriformis 2059. — pinea hort. s. Gtg. 679 B, 2 b. — pinea Wendl. 2058. — pinifolia Andr. S. Gtg. 679B, 2b. — — Salisb. 2058. — — f. elegans s. G. 679 B. 2 B. — pirolaeflora 2073. — pithyophylla s. Gtg. 679B, 2b. — polytrichifolia 2087. — praegnans 2066. — praestans 2070. — praestans hort. Liebig 2085. — — Lodd. 2070. — procera Salisb. 2087. — propendens 2088. | — pulchra 2071. — purpurascens hort, 2044! | — — L. 2093! — pyramidalis 2088. — quadrata 2076. — quadriflora hort., Andr, 2075. — — Kl. 2054. —- reflexa 2077. — refulgens 2054. — regerminans Andy. 2083. — — Mort. 2084. — Rollisonii 2060. — Sed 2058. — rubercalyx 2063. — rubida 2063. — rubrocalyx 2063. — rubrosepala 2063. — Salisburyana 2065. — sanguinea 2060. — saxatilis 2044. — scoparia 2087. — simpliciflora 2047. — sordida 2051. — sparsa s. G. 679 D, 1 b. — speciosa 2046. — — Lodd. 2046. — — Schneev. 2057. — spieuliflora s. Gtg. 680. — splendens hort. 2053. — — Mendl. s. Gtg. 679 B al, — squarrosa 2094. — stagnalis 2047. — stellifera 2064. — stenantha 2074. — strieta s. G. 679 D, 1 b. — strietifolia 2061. —- strigosa hort. 2087. — sulfurea 2047. Erica sulfurea hort. 2047. — Syndriana 2050. — tenera 2080. — tenuis hort. 2087. — tenuissima 2080. — Tetralix (T. 89) 2079. — tragulifera 2076. — translucens 2064. — transparens 2054. — transsilvanica s. Gtg. 680. — tricolor 2067. — triflora 2073. — triumphans 2072. — tubiflora 2051. — tubiflora alba 2062. — turrigera 2075. — vagans 2093. — vagans Benth., Dippel 2094. — — LC. 2092. — varia 2074. — ventricosa 2066. — ventricosa carnea 2064. — — . grandiflora 2066. — . hirsuta 2066. — — f. praegnans 2066. — — . purpurea 2064. — — . superba 2066. — — F. vera 2064. — venusta 2069. — venusta hort. 2069. — verecunda 2056. — vernalis 2088. — versicolor 2054. — versicolor Wendl., ort. 2054. — — major 2054. — verticillaris s. Gtg. 679 By kan — verticillata 2094. — verticillata Andr. 2057. — — Berg 2053. — — hort. 2057. — vestita 2058. — vestita coccinea s. Gtg. 679B, 2 b. — virescens 2083. — viridi-purpurea 2083. — viscaria s. Gtg. 679 ID) DR: — viscaria Bauer s. Gtg. 679 D, 2 8. — viscida s. G. 679 D, 2 a. — vulgaris 2043. — Walkeri 2071. — Walkeriana rubra 2071. — Wilmoreana 2078. — Wilmoreana hort. nonm. 2051. Ericaceae (Fam. 114; T. 89 No, 380 bis I. 91 No. 362) 1989 bis 2094. Ericoideae Ss. Fam. 114 III. Erigeron (Gtg. 529; T. 30) 1670-1673. — amphibolus 1672. — armenus 1672. — asper 1671. — aurantiacus 1673. — cüucasicus 1672. — frigidus 1672. — glabellus 1671. — glabellus var. mucro- natus 1671. — grandiflorus 1670. — grandiflorus Nutt. 1671. — Linosyris 1667. — macranthus 1671. — pulchellus 1672. — pulchellus Hook. 1671. 40 Erigeron speciosus (T. 30) 1671. Erinosma vernum 3192. Erinus (Gtg. 824) 2468. — alpinus 2468. — capensis 2490 b. — gracilis 24902. — hispanicus 2468, — laciniatus 2693. — Iychnideus Md. 24908. — perwvianus 2695. — selaginodes 2491. Eriobotrya s. G. 316. Eriocaulaceae (F. 232). Eriocnema aenea S. G. 378. — marmorea s. G. 378. Eriocoma (Gtg. 541) 1694 u. 1695. — fragrans 1694. — grandiflora 1695. — heterophylla 1694. — tomentosa 1694. Eriolepis ferox 1883. Eriopappus glandulosus 1740. - Eriostemon (Gtg.200)690. — australasicus 690. — lanceolatus 690. — neriifolius 690. Eriphlema grandiflorum 3026. Eritrichium (Gtg. 774). — barbigerum s. G. 774. Erle (Gtg. 1021: T. 97) 2890— 2892. Erodium (Gtg. 184) 629 bis 633. — alpinum 632. — arborescens s. G. 184. — cicutarium 629. — gruinum 630. — Manescavi 631. — moschatum 629. — pelargoniiflorum 633. Erpetion hederaceum 369. — reniforme 369. Eryngium (Gtg.445; T.27) 1453— 1457. — alpinum (T. 27) 1454. — amethystinum 1453. — amethystinum Salæm. 1453. — Bourgati 1453. — bromeliaefolium 1456. — dilatatum 1453. — dilatatum Guss. 1453. — eburneum 1457. — foetidum 1453. — Lasseauxii 1457. — multifidum 1453. — planum 1455. — purpuratum 1453. Euryops (Gtg. 581). — abrotanifolius s. Gtg. 581. — comosus s. Gtg. 581. — pectinatus s. Gtg. 581. Erysimum (Gtg. 94; T. 9) 323 U. 324. — arkansanum 323. — Barbaraea 295. — laciniatum 324. — Perowskianum (T. 9) 323. — pulchellum 324. — Strophades s. G. 94. Erythraea (Gtg. 748) 2260 bis 2262. — angustifolia 2262. — Centaurium 2262. — chironiodes Torr. 2261. Die Ziffern, vor welchen ein J ift, verweilen auf die Farbentafeln in Band II. (30) Erythraea Gerardii 2260. — inaperta 2260. — intermedia 2260. — linariaefolia Aut. 2262. — littoralis 2262. — maritima s. Gtg. 748. — Meyeri 2260. — pulchella 2260. — ramosissima 2260. — spicata s. Gtg. 748. — trichantha 2261. — venusta 2261. — vulgaris 2262. Erythranthe cardinalis 2492. Erythrina (Gtg. 255; T.19) 838— 842. — Bidwilli 839. — carnea 842. — Crista-galli (T. 19)839. — fulgens 840. — herbacea 838. — indica var., Lam. 840. — laurifolia 839. — Parcellii 840. — picta 840. — polyanthos 842. — speciosa 841. Erythrochaete japonica 1535. Erythrochiton (Gtg. 194). — brasiliensis s. G. 194. Erythrodanum alsiniforme 1539. Erythrolaena conspicua 1888. Erythronium (Gtg. 1226) 3490— 3492. — albidum 3491. — altaicum 3490. — americanum 3492. — aquatile 3492, -—— carolinianım 3492. — Dens canis 3490. — Dens canis var. 349, — giganteum 3491. — grandiflorum 3491. — lanceolatum 3492. — longifolium 3490. — maculatum 3490. — mazximum 3491. — Nuttallianum 3492. — ovatifolium 3490. — revolutum 3491. — speciosum 3491. Erythroxylaceae (F. 40). Escallonia (Gtg. 334) 1107—1109. — caracasana 1109. — floribunda 1109. — macrantha 1107. — montevidensis 1108. — organensis 1108. — pendula 1108. — pulverulenta s. Gtg. 334. para 1107. Esche (Gtg. 709; T. 92) 2196—2199. Eschscholtzia (Gtg. 58; T. 7) 248—250. — californica 248. =. 270083 (T. 7) 249. — tenuifolia 250. Eselsdistel (G. 613) 1895. Esparsette (Gtg. 265) 873. Espartogras 3756. Euagave s. Gtg. 11731. Eubotrys racemosa 2035. Eucalyptus (G. 367) 1210. — glauca 1210. Eucalyptus globulus 1210. — pulverulenta 1210. — tetragona s. Gtg. 367. Eucapnos eximius 278. Eucephalus albus 1662. Eucharidium (Gtg. 391) 1259 u. 1260. — Breweri 1260. — conceinnum 1259. — grandiflorum 1259. Eucharis (Gtg. 1166) 3233 bis 3237. — amazonica 3233. — candida 3235. — grandidora 3233. — Mastersii 3234. — Sanderi 3236. — subedentata 3237. Euchlaena (Gtg.) s. Gtg. 1344. — luxurians s. Gtg. 1344. — mexicana s. Gtg. 1344. Eucnide (Gtg.) s. G. 398. — bartoniodes 1275. Eucodonia Ehrenbergü 2599. Eucomis (Gtg. 1242) 3544. — punctata 3544. — purpureocaulis 3544. — regia 3544. — undulata 3544. Eucytisus s. Gtg. 245 C. Eudianthe Ooeli-rosa 408. Eugenia (Gtg. 370) 1214. — australis 1214. — myrtifolia 1214. — racemosa 1215. — Ugni 1213. Eulalia gracillima 3730. — japonica 3730. — — gracillima univittata 3730. Eupatorium (Gtg. 515; T. 29 u. 88) 1602 bis 1614. — ageratodes 1603. — album hort. 1609. — amoenum 1606 b. — angustifolium 1606 c. — aromaticum 1604. — atrorubens 1614. — australe 1608. — biceps 1609. — cannabinum (T. 29) 1602. — ceanothifolium DC. 1603. — — Muehl. 1604. — chilense Bert. 1607. — coelestinum 1605. — cordatum 1604. — dubium 1606 u. 1606 b. — falcatum 1606 C. — Fraseri hort. 1608. — glabellum 1609. — glabratum 1609. — glabrum hort. 1609. — glastifoium s. G. 519. — glaucewm 1609. — glechonophyllum 1607. — Haageanum (T. 88) 1608. — incarnatum 1605. — janthinum 1612. — laevigatum 1606 c. — Lasseauxii Wittm., s. Berichtigungen. — ligustrinum (T. 88) 1609. — Lindleyanum 1602. — macrophyllum 1613. Erythraea — Fagus. Eupatorium maculatum 1606 u. 1606 b. — megalophyllum 1613. — melissodes 1604. — molle Bert. 1611. — — Mud. 1613. — Morisii 1609. — myriadenium 1609. — odoratissimum 1609. — odoratum 1609. — puberulum 1611. —- punctatum 1606 U. 1606 b. — purpureum 1606 u. 1606 a. — rhomboideum 1611. — riparium 1611. — roseum 1609. — rugosum 1608. — scandens 1615. — speciosum 1616. — ternifolium 1606 b. — trifoliatum L. 1606 u. 1606 b. — — Darlingt. 1606 a. — urticaefolium M., Rehb. 1603. — vernale 1610. — verticillatum Lam. 1606. — — Mild. 1606 a. — Weinmannianum 1609. Euphorbia (Gtg. 993; T. 96) 2858 — 2866. — angustifolia 2859. — arborescens s. Gtg. 993 C, 1. — biglandulosa 2861. — Bojeri (T. 96) 2866. — candelabrum s. Gtg. ie — Caput Medusae s. G. 990 ZU: — cereiformis s. Gtg. 993 C, 1. — coccinea 2863. — colorata 2859. — (ommelyni s. Gtg. 993 C, 2 b. — cyathophora 2859. — diversifolia 2863. — enneagona s. Gtg. 993 Gele — erythrophylla 2863. — fulgens 2862. — graminifolia 2859. — havanensis 2859. — heptagona s. Gtg. 993 (la — Hermentiana s. Gtg. 9330, 1. — heterophylla 2859. — jacquiniaeflora 2862. — Lathyris s. Gtg. 993 3 — leucoloma 2858. — linifolia 2859. — Lockhartiü 2859. — lutea 2863. — macroglypha s. Gtg. n — marginata 2858. — meloformis s. Gtg. 307202. — Mili 2865. — Morisoniana 2859. — neriifolia s. Gtg. 993 CE — officinarum s. Gtg. III — palustris 2860. — polygona s. Gtg. 993 GER Euphorbia polygona Lodd. s. G. 993 C, 1. — pomiformis s. Gtg. 993 C, 22. — pulcherrima 2863. — punicea 2864. — rigida 2861. — splendens 2865. — trachyphylla 2859. — trigona s. G. 993 C, 1. — variegata 2858. Euphorbiaceae (Fam.178; T. 96 No. 382) 2858 bis 2871. Eurya (Gtg. 149) 513. — japonica 513. — japonica hort. 711 b. — — angustifolia 711 b. Euryale (Gtg. 45) 223. — qamazonica 224. e ee Burybia aculeata 1677. — argophylla 1675. — asterotricha 1676. — commisxta s. Gtg. 528 e 8 — corymbosa 1636. — epileia 1677. — Ericodes 1677. — fulwida 1676. — Gunniana 1676. — Jussieui 1637. — Iyrata 1676. — macrophylla 1637. — microphylla 1677. — propinqua 1677. — quercifolia 1676. — ramulosa 1677. — rugosa 1676. — subrepanda 1676. Eurybiopsis gracilis 1674. — Hookeri 1674. — scabrida 1674. Eurythalia septemfida 2269. Eustachya alba 2550. — coerulea 2550. — purpurea 2550. Eustoma (Gtg. 749) 2263. — exaltatum 2263. — gracile 2263. — Russelianum 2263. — silenifolium 2263. Eutacta Cookii 3869. — (unninghamü 3870. — excelsa 3869. — humilis 3869. — minor 3869. — Pancheri 3869. Eutassa (Cunninghamii 3870. — heterophylla 3869. Eutaxia (Gtg. 233) 766. — myrtifolia 766. Euterpe speciosa 3612. Euthamia graminifolia 8. 52 Eutoca divaricata 2315. — fimbriata 2310. — grandiflora 2311. — heterophylla 2314. — Menziesü 2314. — multiflora Dougl. 2314. — — hort.? 2315. — speciosa 2311. — viscida 2311. — Wrangeliana 2315. Euxenia grata S. G. 534. — Mitiqui S. G. 534. Evallaria polygonata 3390. — verticillata 3392. Evansia chinensis 3044. Evonymus (Gtg.213; T.68) 705 — 711. — alata 705. — alternifolia 710. — americana 710. — americana hort. 709. — angustifolia hort. 708 [703]. — angustifolia Pursh 710 C. — — folüs purpureis710c. — atropurpurea 706. — (arrierei 711d. — europaea (T. 68) 705. — europaea latifolia 709. — gracilis 711 d. — Hamiltoniana 705. — japonica 711. — japonica angustifolia 711 b. — — latifolia 7112. — — myrtifolia 711b. — latifolia 709. — linifolia 708. — Maackü 705. — macrophylla 711 a. — microphylla 711 b. — nana 708. — obovata 710 b. — pendula Hort. 708 u. 710 b. — radicans ort. 711 d. — — Sieb. 711 c. — rosmarinifolia 708. — sarmentosa 710 a. — scandens 710b. — sempervirens 710. — Sieboldiana Bl. 705. — Sieboldiana Schmidt709. — Tobira 384. — verrucosa 707. Exacum (Gtg. 745) 2258. — affine 2258. — macranthum 2258. — zeylanicum 2258. Exarrhena suaveolens 8. G. 782B. Exochorda (Gtg. 308) 996. — Alberti 996. — grandiflora 996. — serratifolia 996. Exogonium s. G. 791E. — dumosum 2363. — Purga 2363. Fabiana (Gtg. 804) 2424. — ericodes 2424. — imbricata 2424. Fabricia laevigata S. G. 361. — myrtifolia s. Gtg. 361. Fächerlebensbaum (Gtg. 1397) 3839. Fackelkaktus (Gtg. 435) 1381—1398. Fackelträger (Gtg. 399; T. 26) 1276. Fadenschote (Gtg. 105) 350. Fadyenia prolifera 8s. Fam. 243 4b. Fagaceae (Fam. 190; T. 98 N0.589—391) 2897 bis 2907. Fagopyrum (Gtg.) s. Gtg. 965. x Fagus (Gtg. 1027; T. 98) 2906 u. 2907. — americana latifolia2907. — (astanea 2897. — ferruginea 2907. — japonica s. Gtg. 1027. — pumila 2898. — silvatica (T. 98) 2906. Gültige Namen der Familien u. Gattungen fette, der Arten steile, der Abarten, Synonyme ꝛc. Cursiv-Schrift. 1288) 3609. Iterorche (Gtg. 1086) 1 2960 u. 2961. Fa e Se 228) _Farnmännchen 4025. Farnweibchen 4012. Faselbohne (Gtg. 258) 845. Foatsia (Gtg. 473) 1493 bis 149. E horrida 149. japonica 149. — papyrifera 1494. Faulbaum 715. Federgras 3755. 14 Fedia (Gtg. 502). Cornucopide 1575. — graciliflora 1575. — incrassata 1575. — rupestris s. G. 502. — scorpiodes 1575. — sibirica s. G. 502. Feigenbaum (Gtg. 1007) 8 28762879. Feigenkaktus (Gtg. 439) 2 1413-1424. Felicia (Gtg. 532) 1678 bis 1680. L amellodes 1678. L ficoidea s. G. 532. fragilis 1680. i — microphylla 1679. 2 — tenella 1680. Felsbuschgewächse (F. 7 115) 2095-2101. Felsenbeere (T. 81) 1059 2 u. 1060. Felsenröschen (Gtg. 668). Felsenschmuck (Gtg. 90) 17. Felsenstrauch (Gtg. 664; T. 90 u. 91) 2007 bis 5 2020. Felsnelke (Gtg. 134) 455. Fenchel (Gtg. 462) 1473 u. 1474. Fiennich (Gtg. 1355) 3747. . conceinna 2291. — dianthiflora 2291. — speciosa 2291. Ferdinanda (Gtg. 545) 10716. T eminens 1716. Ferraria (Gtg.) s. Fam. 20 B, 1 b. E elegans 3062. Pavonia 3066. e pumetata s. F. 204 B, 1b. — Tigridia 3066. undulata s. F. 204 B, 1 b. bis 1478. Assa-foetida 1478. Besseriana 1480. Candelabrum 1476. communis 1476. glauca 1476. — Lobeliana 1476. — neapolitana 1476. - nodiflora 1476. sancta 1477. — tingitana 1477. destuca (Gtg. 1382) 00 bis 3806. I. Festuca acıminata 3804. — amethystina 3800 d. — amethystina Host 3800 d. Bun aristata 3803. — arundinacea 3802 b. — austriaca 3800 d. — calamaria 3805. — capillata 3800 2. — cynosurodes Del. 3806. — duriuscula L. spec. pl. 3800 b. 391 8. — elatior L. s. lat. 3802. — elatior L.! 3802 a. — erecta 3807. — eurubra 3801 c. — gigantea 3803. — glauca 3800 c. — heterophylla 38012. — inermis 3807. — latifolia 3805. — nigrescens 3801 b. — ovina 3800 u. 3800 a. — ovina var. sardica 3801 b. — pectinella 3806. — pratensis 3802 a. — psammophila 3800 d. — rubra 3801 u. 3801c. — rubra L.! 3801c. — silvatica 3805. — tenuifolia 3800 à. — uniolodes 3792. — vaginata 3800 d. — varia 3804. — violacea 3801 b. — vulgaris 3800 a. Fettglanzstrauch (Gtg. 985!) Fetthenne (Gtg.340; T.23) 1122—1147. Fettkörbehen (Gtg. 573) 1810 u. 1811. Fettkraut (Gtg. 852). Feuerbohne 845. Feuerdorn (Gtg. 313; T. 80) 1027. Feuerlilie 3449. Fichte (Gtg. 1419; T. 100) 3889 — 3894. Fichtenspargel (G. 661). Fieus (Gtg. 1007) 2876 bis 2879. — acutiloba 2879. — anastomosans 2879. — aquatica 2879. — assamica 2879. — australis 2877. — Carica 2876. — communis 2876. — denticulata 2879. — elastica 2877. — elongata 2879. — ferruginea hort. 2877. — grossulariodes 2879. — heterophylla 2879. — hirta 2876. — humilis 2879. — inconstans 2879. — Johannis 2876. — ovalis hort., S. Gtg. 968; ob = 2879? — quercifolia 2879. — repens hort.] = 2878. — — Willd. 2879. — rubifolia 2879. — rubiginosa 2877. . — rufescens 2879. — scabrella 2879. — scandens hort. 2878. — stipulata 2878. Fagus — Fritillaria. Ficus subpanduraeformis 2879. - — Sycomorus 2876. — truncata 2879. Fieberklee (Gtg. 754). Fiederspiere (Gtg. 304) INC IE: Filices (Fam. 243) 3931 . bis 4048. Filipendelwurz (T. 20) 965. Filipendula (Gtg. 299; T. 20) 965—972. — angustiloba 968. — camtschatica 971. — Filipendula (T. 20) 965. — hexapetala 965. — lobata 967. — multijuga s. G. 299B. — palmata 970. — purpurea 972. — Ulmaria 966. — vestita 969. — vulgaris 965. Fimbristylis pygmaea 3716. — tenella 3716. Fingerhirse, s. G.1352A. Fingerhut (Gtg. 823; T. 46) 2463— 2467. Fingerkamm (Gtg. 1391) 3832. Fingerkölbehen (G. 123) 395. Fingerkraut (Gtg. 294; T. 21 u. 75) 955 bis Fioringras 3764. 959. Fischgrätendistel 1889. Fittonia (Gtg. 892) 2654. — argyroneura 2654. — gigantea 2654. — Verschaffeltii 2654. Flachs, Neuseeländer 3396. Flachslilie (G. 1204) 3396. Flagellariaceae (F. 216). Flammenblume (Gtg.756; T. 40) 2278—2288. Flammenklaue (Gtg. 878) 2635. Flaschenbaumgewächse (Fam. 6) 184. Flaschenfrucht (Gtg.421) 1312. Flaschenkürbis 1312. Flechten (Fam. 249). Fieckenblatt (Gtg. 881). Flemingia grandiflora 2665. Flieder (Gtg. 718; 22152220. Flieder(fälschlich), siehe Holunder. Flimmerblüte (Gtg. 119) ’ 386—388,. Flockenblume (Gtg. 615) 1897—1910. Flueggea japonica 3024. Flügelfarn (Gtg. 1446) 3994— 4001. Flügelnuss (Gtg. 1016). Foeniculum (Gtg. 462) 1473 u. 1474. — capillaceum 1473. — divaricatum 1473. — Foeniculum 1473. — officinale 1473. — piperitum 1473. — virescens 1474. — vulgare 1473. Föhre (Gtg. 1409) 3856 bis 3866. eh) Die freiſtehenden Ziffern verweiſen auf die Nummern Fontanesia (Gtg. 719). — angustifolia s. G. 719. — „ealifornica“ S. G. 719. chinensis s. Gtg. 719. — Fortunei s. Gtg. 719. — Phillyreodes s. G. 719. Forestiera (Gtg. 710). — àcuminata s. Gtg. 710. — acuminata hort. S. Gtg. 719. — ligustrina hort. s. Gtg. 719. — Mild. s. Gtg. 710. Forle 3859. Forsythia (G. 712 22062208. — Fortunei 2208 a. — intermedia 2207. — sStieboldü 2208 b. — suspensa (T. 91) 2208. — suspensa Vahl 2208 b. — suspensa x viridissima 2207. — viridissima 2206. Fothergillia (Gtg. 351). — alnifolia s. Gtg. 351. — Gardenii s. Gtg. 351. — involucrata s. G. 351. Foureroya (Gtg. 1174) 3288 — 3290. — Bedinghausii 3290. — cubensis 3289. — foetida 3288. — gigantea 3288. — longaeva 32%. Foxia spicata S. G. 1238 C. Fragaria (Gtg. 292) 953. — grandiflora 953. — indica 954. — muricata 953. — vesca 953. Franciscea acıumnrinata 2459. — calycina 2458. — eximia 2457. — — f. macrantha 2457. — grandiflora 2458. — Hopeana s. G. 817 A, 2. — latifolia 2458. — macrantha 2457. — ramosissima 2459. — uniflora s. G. 817 A, 2. Francoa (Gtg. 327) 1094. — appendiculata 1094. — ramosa 1094. — sonchifolia 1094. Frangula Alnus 715. — latifolia 713. Frankenia (Gtg.) s. F. 25. Frankeniaceae (Fam. 25). Franklinia Altamaha 518. — americana 518. Fransenschwertel (Gtg. 1140) 3069 u. 3070. Franseria ambrosiodes 1682. — artemisiodes 1682. Franzosengras (G. 1368) 3773. Frauenähre (Gtg. 890). Frauenhaar 3984. Frauenmantel S. Gtg. 310. Frauenschuh (Gtg. 1036; T. 51) 2913. Frauenspiegel (Gtg. 638) 1932. Fraxinus (Gtg. 709; T. 92) 21.6— 2199. — acumilata 2197. — alba 2197. — americana 2197. — anomala s. G. 709 C, 1. — apetala 2199. >18, Oil) (31) Fraxinus aurea 219. — Berlandieriana 2198. — canadensis 2197. — caroliniana 2198. — concolor 2198. — discolor 2197. — epiptera hort. 2197. — excelsior (T. 92) 2199. — expansa 2198. — floribunda hort. 2196. — florifera 2196. — glauca 2197. — globosa 2199. — heterophylla 2199. — humilis 2199. — integrifolia 2199. — juglandifolia 2197. — mandschurica s. Gtg. RO} — monophylla Desf. 2199. — nana 2199. — nigra s. Gtg. 709 C, 2. — nigra Pott 2197. — Novae-Angliae D Roi, hort. 2197. — — Mill, 2198. — — Wangenh. 2197. — oblongocarpa 2197. — Ornus 2196. — paniculata 2196. — pendula 2199. — pensylvanica 2197. — polemoniifolia 2199. — pubescens 2197. — pumila 2199. — rotundifolia hort. 2196. — rufa 2199. — sambucifolia 8. 709 C, 2 — simplieifolia 2199. — Theophrasti 2199. — tomentosa 2197. — trialata 2198. — viridis 2198. — viridis f. nobilis 2198. Freesia (Gtg. 1143) 3079 u. 3080. — crispa.s. Gtg. 1142B. — Leichtlinii 3080. — longiflora 3182. — odorata Klatt 3079. — refracta 3079. — zanthospila 3079. Freifaden (Gtg. 681). Fremontia (Gtg. 172). — californica s. G. 172. Frenela ericodes 3840. — Fontanesü 3834. — glauca hort. 3839. Freuchenia bulbifera S. G. 1139 A. Freycinetia graminifolia 3626. — leucacantha 3626. — nitida 3622. Friederieia (Gtg). Ss. G. 869. — erubescens s. G. 869. — Guilielmi S. G. 869. — speciosa s. G. 869. Friedlos (Gtg. 696; T. 39) 2169 — 2174. Fritillaria (Gtg. 1224; T. 61) 3473—3478. — alba 3473. — aurea 3474. — camtschatcensis 3477. — corona-imperialis 3478. — gibbosa S. G. 1224D. — graeca 3475. — Hookeri 3472. Gtg. der Pflanzen in Band J. (32) Fritillaria imperialis (T. 61) 3478. — Karelinii s. G. 1224 D. — Kotschyana 3474. — latifolia 3474. — lutea 3474. — lutea Rchb. 3473. — macrophylla 3472. — major 3473. — Meleagris (T. 61) 3473. — Meleagris Lap. 3475. — — var., L. 3475. — nervosa 3475. — nigra 3475. — pallidiflora 3474. — persica 3476. — praecox 3473. — pterocarpa s. G. 1224 D. — pyrenaea 3475. — pyrenaica 3475. — pyrenaica Sibth. 3475. — racemosa 3475. — Tecurva s. G. 1224F. — Sewerzowii s. Gtg. 1224C. — Thomsoniana 3472. — umbellata 3475. Froschbiss (Gtg. 1033). Froschlöffel (Gtg. 1330) 3705. Froschlöffelgewächse (Fam. 226) 3705 bis 3708. Fuchsia (Gtg. 392; T. 84) 1261—1272. — amoena 1264. — arborescens (T. 84) ; 1264. — coccinea (T. 84) 1261. — cordifolia 1269. — corymbiflora 1270. — decussata Grah. 1263. — discolor 1262. — elegans Pat. 1262. — — Salisb. 1261. — fulgens 1269. — Garleppiana 1267. — globosa 1262. — gracilis 1263. — hybrida (T. 84) 1265. — Lowei 1262. — macrantha 1267. — macrostemma 1263. — macrostemma var, Ö 1262. — magellanica 1261. — microphylla s. Gtg. 392 N I. — paniculata 1264. — procumbens 1272. — pumila 1263. — racemosa 1271. — recurvata 1263. — Riccartoniana 1261. — KRiccartoni 1261. — serratifolia 1268. — splendens 1266. — syringaeflora 1264. — tenella 1263. — Thompsonii 1261. — Thomsoniana 1261. — triphylla (T. 84) 1271. — tuberosa 1269. Fuchsschwanz 2786. Fuchsschwanzgras (Gtg. 1360) 3759. Fuhre 3859. Fulchironia senegalensis 3596. Fumaria s. Gtg. 74. — bulbosa 281. — — var. solida 282. Fumaria eximia 278. — formosa 279. — fungosa 280. — glauca 291. — Haller 282. — lutea 289. — nobilis 288. — ochroleuca 290. — sempervirens 291. — spectabilis 276. Fünffaden (Gtg. 840; T. 45 u. 46) 2504—2522. Fünfling (Gtg. 488). Fungi (Fam. 250). Funium pitiferum 3288. Funkea = Funkia Funkia alba 3402. — albo-marginata Hook. 3405. — coerulea 3404. — cordata alba 3402. — — coerulea 3403. — cucullata F. albo-margt- nata 3405. — Fortunei 3403. — glauca 3403. — grandiflora hort. non. 3403. — — Sieb. 3402. — lancifolia 3405. — marginata Sieb. 3404. — ovata 3404. — sSieboldiana 3403. — sSieboldit 3403. — subcordata 3402. — undulata 3405. Furchenschote (Gtg. 99) 329. Furcraea gigantea 3288. Fussblatt (Gtg. 39) 203. Fussblume-(Gtg. 534). Fussfruchtbaum (G.1420). Gaerdtia argentea 1335. — maculata 1335. Gaertnera (Gtg. 535) 1682. — ambrosiodes 1682. — artemisiodes 1682. Gagea (Gtg.) s. Gtg. 1226. — arvensis s. Gtg. 1226. — pratensis s. Gtg. 1226. Gagel (Gtg. 1018). Gagelgewächse (F. 187). Gaillardia (Gtg. 557; T. 32) 1754—1757. — amblyodon 1757. — aristata 1755. — bicolor Hook. 1755. — — Lam. 1756. — — Pursh. 1754. — — var. aristata 1755. — Drummondü DC. 1756. — — Hook. 1756 2. — grandiflora Bosselaeri 1756 a. — — mama 1756 a. — — superba 1756 b. — lanceolata 1754. — lanceolata DO. 1755. — Lorenziana 1756 b. — megapotamicas. Gtg. 5577. — perennis 1755. — picta 1756 à u. b. — pulchella (T. 32) 1756. — Roezlii 1755. — rustica 1755. — tubulosa 1756 b. Galanthus (Gtg. 1152; T. 55) 3186— 3190. — caucasicus 3186 b. — (lust 3186 a. — Elwesii (T. 55) 3187. Fritillaria — Genista. Galanthus globosus 3187. — graecus 3187. — Imperati 3186 a. — latifolius 3188. — latifolius Salisb. 3190. — Melvillei 3186 a. — nivalis (T. 55) 3186. — nivalis f.caspius 3186b. — — . major 3186 b. — octobrensis 3186. — Olgae 3189. — plicatus (T. 55) 3190. — plicatus Ten. 3186 a. — Redoutei 3186 b. — reflecus 3186. — Scharlockii 3186. Galatella albiflora 1667. — biflora 1664. — cana 1665. — canescens 1665. — dahurica 1664. — dracunculodes 1664. — Hauptii 1666. — linifolia 1667. — Meyendorffii 1666. — punctata 1664. — — var. dracumculodes 1664. Galathea coerulea 3062. Galaxia (Gtg.) s. Fam. 204 B, 1 b. — graminea s. Fam. 204 B — ovata s. Fm. 204B, 1b. Galeandra (Gtg.) s. Fam. 197 II, 1 b. — Devoniana S. e ie Galega (Gtg. 272) 890. — bicolor 890. — montana 890. — officinalis 890. — orientalis 890. — persica 890. — tricolor 890. Galeobdolon luteum 2771. Galeopsis (Gtg. 939). — cannabina s. Gtg. 939B. — Galeobdolon 2771. — intermedia s. G. 939A. — Ladanum s. G. 939 A. — latifolia s. Gtg. 939 A. — speciosa s. Gtg. 939 B. — versicolor s. Gtg. 939B. Galinsoga trilobata 1739. Galium (Gtg. 490). — Cruciata s. Gtg. 490. — glaucum 1542. — purpureum s. G. 490. — verum s. Gtg. 490. Gallische Rose 1017. Galtonia (Gtg. 1235) 3522. — candicans 3522. Gamander (G. 944) 2776. Gambelia speciosa 2489. Gamolepis (G. 580) 1838. — annua 1838. — ericodes s. Gtg. 580. — Tagetes 1838. Gänsefuss (Gtg. 958) 2800 Fam. u. 2801. Gänsefussgewächse (Fam. 151) 2799 bis 2804. Gänsekresse (Gtg. 79; T. 9) 296 300. Ganymedes albus 3248. — cernuus 3248. — concolor 3248. — nutans 3248. — pulchellus 3248. Ganzkölbchen (Gtg. 899) 2675 — 2685. Garbe (Gtg. 563; T. 31) 1766-1774. Gardenia (Gtg. 497) 1561 bis 1565. — calyculata 1564. — crassicaulis S. 497 B. — enneandra 1564. — florida 1561. — grandiflora 1564. — jasminodes 1561. — latifolia 1564. — lucida 1563. — nitida s. Gtg. 497B. — radicans 1562. — resinifera 1563. — Rothmannia s. Gtg. 497D. — speciosa 1565. — Thunbergia s. Gtg. 497B. — verticillata s. G. 497 B. Gardoquia (Gtg. 926). — argentea s. Gtg. 926. — betonicodes 2759. chilensis S. Gtg. 926. — elliptica s. Gtg. 926. — Gilliesii s. Gtg. 926. — grandiflora s. G. 926. — Hookeri s. Gtg. 927. — multiflora s. Gtg. 926. Garten-Haarmücke 55. Gasparrinia virescens 1474. Gastera (Gtg. 1193) 3328 bis 3330. — colubrina 3329. — disticha 3328. — maculata 3329. — nigricans 3328. — nitida 3330. — pulchra 3329. (Abbild. unter No. 3326!) — subcarinata 3330. — verrucosa 3328. Gasteria s. Gastera. Gastrolobium pyramidale s. Gtg. 231. Gastronema sangwineum s. Gtg. 1162C. Gauchheil (Gtg. 697) 2175 bis 2177. Gauklerblume (Gtg. 837; T. 46) 2492—2498. Gaultheria (Gtg. 674). — procumbens s. G. 674. — Shallon s. Gtg. 674. Gaultiera— Gaultheria. Gaura (Gtg. 395; T. 26) 1274. — Lindheimeri (T. 26) 1274. Gaylussacia brachycera S. Gtg. 651. — pulchra s. Gtg. 651. Gazania (Gtg. 603; T. 89) 18751878. — ciliaris 1877. — grandis 1877 b. — hirtella 1878. — leucolaena 1875. — multijuga 1877 e. — Pavonia 1878. — pinnata 1877. — rigens (T. 89) 1876. — scabra 1877 d. — serrata 1877 C. — speciosa 18774. — splendens 1876. Gtg. Familien⸗ und Gattungsnamen bunt abgebildeter Arten ſind unterſtrichen. Gazania uniflora 1875. Gebanga rotundifolia 3590. N Gedenkemein (Gtg. 770; T. 42) 2322—2325. Gefiederähre (Gtg. 1356) 3748—3751. Geissbart (Gtg. 307; T. 20) 994 u. 695. Geissblatt s. G. 485 A u. No. 1518—1523. Geissblattgewächse (F. 101; T. 86 No. 344 bis T. 88 No. 349) 1507—1538. Geissfuss (Gtg.450) 1462. Geissklee (Gtg. 272) 890 [s. auch G. 245]. Geissois (Gtg. 337). racemosa S. G. 337. Geissomeria (Gtg. 900). bracteosa s. G. 900. coccinea s. G. 900. longiflora s G. 900. nitida s. G. 900. Geissraute (Gtg. 272) 890. - Gelbkraut (Gtg. 751) 2264. Gelbholz (Gtg. 196) 686 U. 687. Gelbhorn (Gtg. 222) 734. Gelbling (Gtg. 520). Gelbveil (Gtg. 77; T. 8) 294. Gelenkwurz (Gtg. 1201; T. 57) 33903392. Gelsemium (Gtg. 741). lueidum s. G. 741. nitidum S. G. 741. sempervirens s. G. 741. Gemmingia (Gtg. 1135) 3063. — chinensis 3063. Gemswurzel (Gtg. 572; T. 33) 1806—1809. Gendarussa rosea Ss. G. — vulgaris S. 883 B. G. 883 B. Genesiphylla asplenifolia 2868. Genista (Gtg. 242; T. 70) 792— 797. alba 802. Andreana 800. anglica 797. bracteolata 821. canariensis DC. 819. — Ker 817 b. — 8 candicans 817 à. congesta 820. dracunculodes 793. elatior 792. germanica 796. gracilis S. G. 245 F. — juncea 798. linifolia 820. lipariodes S. G. 245H. maderensis 817 b. mierophylia 820. minor 797. monosperma (T. 70) 795. . monosperma rigidula 795. nitens 820. ovata 79. patula 793. — pubescens 792. — purgans 805. rhodopnaea 818. Roetam 79. toria (T. 70) 792. Mosa 796. gata DC. S. G. 245 F. — Willd., Griseb. 792. Gentiana (Gtg. 752; T. 39) 22652274. — acaulis (T. 39) 2273. - aestiva 2274. — algida 2272. alpina 2273. angulosa 2274. — angustifolia 2273. - asclepiadea (T. 39) f 2270. — campanulata 2267. — (Centaurium 2262. — ciliata 2265. cordifolia 2269. cruciata 2268. — discolor 2274. — exaltata 2263. — excisa 2273. fmbriata 2265. A frigida f. algida 2272. _ — grandiflora 2273. — hybrida 2268. — linearifolia 2271. — lutea 2266. macrophylid 2268. palustris 2260. — pannonica 2267. * perfoliata 2264. — Pneumonanthe 2271. — punctata 2267. — purpurea 2266. — ramosissima 2260. 2 Saponaria 2268. — septemfida 2269. — verna 2274. Gentianacene (Fam. 128; © T. 39 No. 155 u. 156) 22582277. Gentianella fimbriata 2265. Geonoma (Gtg.) 1294). — Brongniartii s. Gtg. 112094. . — elegans s. Gtg. 1294. — magnifica s. Gtg. 1294. = paniculigera s. Gtg. 1294. € Porteana s. Gtg. 1294. — rubescens s. G. 1294. Georgina Cervantesiü1736c. — coccinea 1736 a. — scapigera 1738. — superflua 1736 d. variabilis hort. 1736. orgine (Gtg. 551) 1735 bis 1738. niaceae (Fam. 44; 16 No. 61, T. 67 No. 267 bis T. 68 No. 2060) 616 bis 647. ranium (Gtg. 183; T. 16) 616—628. — aconitifolium 626. — amethystinum 625 b. w - Botrys 630. — brachytrichum 625 b. eineraceum 617. Geranium ibericum 625. — lancastriense 621. — libanoticum 620 a. — linearifolium 620 b. — macrorrhizum 619. — macrostylum 620 c. — moschatum 629. — palustre 624. — phaeum 622. — platypetalum 625 a. — pratense (T. 16) 623. — prostratum 621. — radicatum 620 a. — rivulare 626. — sanguineum 621. — sibiricum S. G. 183 B, 3. — silvaticum 627. — striatum 628. — subacaulescens 618. — tuberosum 620 u. 620 4. — tuberosum Fl. graeca 620 a. | — — A. B. 620 b. — varium 617. — Vlassovianum 628. Gerardia fruticosa 2504. — glutinosa s. Gtg. 819. Gerbera crenata s. G. 525. Germanea nudiflora 2734. — urticaefolia 2733. Germer (Gtg. 1210; T. 62) 3414. Gernegross (Gtg. 786). Geropogon hirsutus 1924. Gerste (Gtg. 1387) 3824 bis 3826. Gertenstrauch (Gtg. 332; T. 81) 1103—1106. Gesnera (Gtg. 853). — auriculata s. G. 853. — bulbosäa 2579. — calycina s. Gtg. 853. — cardinalis 2578. — cinnabarina 2589. — Cooper 2580. — cubensis s. Gtg. 853. — discolor 2583. — Donkelaariana 2583. — Donkelaarü 2583. — Douglasiü 2584. — . verticillata 2584. — Geroltiand 2590. — hirsuta 2604. — hondensis Hook. 2603. — — H. B. et Kth. 2603. — lateritia 25794. — Leopoldi 2584. — Lindleyi 2585. — macrantha 2578. — maculata 2584. — magnifica 2581. — — var, Merckiü 2581. — Merckii 2581. — pieta Hook. 2604. — — Lehm. 2582. — polyantha 2583. — purpurea. 2582. — Regeliana 2601. — rutila 2585. — — f.atrosanguinea 2585. — splendens 2579 b. — tomentosa s. Gtg. 853. — ventricosa s. Gtg. 853. — verrucosa s. Gtg. 853. -— verticillata Hook. 2584. — zebrina 2590. Gesneraceae (Fam. 139; T. 47 No. 188 bis T. 48 No. 190 und T. 94 No. 375) 2578 bis 2615. i Genista — Gladiolus. Gesnerie der Gärten 2578 bis 2585. Gesneriengewächse (Fam 139 P. 47 No. 188 bis T. 48 No. 100 u. T. 94 No. 375) 25782615. Gespensterorche (Gtg. 1060) 2935. Geum (Gtg. 296; T. 20) 960— 962. — atrococcineum 961. — chilense (T. 20) 961. — chilense hort. nonn. 960. — coccineum 960. — coccineum Bot. Reg. 961. — grandiflorum 960. — magellanicum 961. — montanum 962. — reptans 962. — rivale s. Gtg. 296 A. — Sadleri 960. Gewerhbaum 907. Geweihfarn (Gtg. 1464) 4043. Gewürzrinde (G. 282) 909. Gewürzstrauch (Gtg. 23; T. 63) 168—170. Gewürzsträucher (Fam. i 2263010252) 1168 — 170: Giersch (Gtg. 450) 1462. Giftschön (G. 721) 2224. Gilbähre (Gtg. 1389) 3829 u. 3830. Gilbdrilling (Gtg. 1390) 3831. Gilbweiderich (Gtg. 696) 2169 — 2174. Gu gen (Gtg. 1169) 3259 u. 3260. Gilia (Gtg. 758; T. 40) 2290-2298. — achilleaefolia 2297. — aggregata 2296. — androsacea 2293. — androsacea f. carminea 2294. — Beyrichiana 229. — capitata 2297. — coronopifolia 2295. — densiflora 2292. — densifolia s. G. 758, 1. — dianthiflora 2291. — dianthodes 2291. — elongata S. G. 758 B, 1. — floridana 2295. — gracilis s. Gtg. 757 B. — grandiflora 2292. — laciniata 2297. — Leptosiphon 2292. — liniflora 2290. — longituba 2294. — Iutea 2294. — lutescens s. G. 758, 1. — micrantha 2294. — micrantha Benth. 2294. — multicaulis 2297. — nivalis 2298. — — nana compacta 2298. — pharnaceodes 2290. — pulchella 2296. — rubra 2295. — tenella 2294. E — tricolor (T. 40) 2298. — virgata s. G. 758B, 1. Gillenia (Gtg. 305) 979. — stipulacea 979. — trifoliata 979. Ginkgo (Gtg. 1405) 3851. — biloba 3851. Ginkgobaum (Gtg. 1405) 3851. Ginster (Gtg. 242; T. 70) 792— 797. Ginster, Weisser 802. Gipskraut (Gtg. 133) 441 bis 454. Gireoudia caroliniaefolia S Gig. 425 E, 1a. — heracleifolia 1337. — manicata 1339. — rotata Ss. G. 425 E, 1a. — sericoneura s. Gtg. 425 E, 12. Githago segetum 403. Gitterfensterpflanze 3712. Gladiolus (Gtg. 1144; T. 54) 3081— 3100. — alatus 3100. — albidus 3087. — aleppicus 3081. — ambiguus Lam. s. Gtg. 1144 A, 2b. — — K. et Sch. 3088. — angustus 3087. — aphyllus s. Gtg. 1144 8 0 — atroviolaceus 3081. — blandus 3087. — blandus Andr. 3087. — — f. niveus 3087. — blandus X cardinalis 3099. — Boucheanus 3084. — brenchleyensis 3097 C. — brevifolius s. Gtg. 1144 A, 2b. — Breynianus 3086. — byzantinus 3083. — campamulatus 3087, — candidus 3099. — cardinalis 3089. — cardinalis x blandus 3099. — cardinalisxfloribundus 3092. — cardinalis X oppositi- florus 3092. — carinatus 3086. — carneus Andr. s. Gtg. 1144 A, 2b. — — Delaroche 3087. — caucasicus 3081. — Colvillei 3093. — communis 3082. — communis IL. exp. 3081. — commutatus 3081. — concolor 3085. — crispus S. Gtg. 1142. — crocatus 3073. — cruentus 3090. — (unonia 3103. — delicatus 3099. — dracocephalus 3096. — dubius 3081. — elongatus 3086. — equitans 3100. — excelsus 3087. — flavus 3078. — floribundus 3087. — floribundus X blandus 3099. — floribundus X ganda- vensis 3099. — fragrans 3099. — galeatus 3100. — gandavensis (T. 54) 3097. — grandiflorus Andr.3087. — — hort. 3083. — grandis 3086. — Haylockianus 3099. (33) Gladiolus Herbertianus hirsutus 3088. [3099. hirsutus f. aphyllus S. Gtg. 1144 A, 2 b. — f. brevifolius s. G. 1144 A, 2b. hirsutus x Spofforthi- anus 3099. hybridus Nancevanus 3099. inarimensis 3081. incarnatus 3099. infestus 3081. italicus 3081. ixiodes 3182. laevis 3086. Lemoinei (T. 54) 3098. Lemoinei hybr. 3098. longiflorus eg. 3182. — Tb. 3182. Ludovicae 3081. maculatus 3086. mitchamiensis 3099. Mortonianus 3088. mucronatus 3088. namaquensis 3100. nancyensis 3099. nanus 3097. natalensis 3094. Notarisü 3082. odoratus 3099. odorus 3086. orchidiflorus 3100. paluster 3084. Papilio s. Gtg. 1144 25. Papilio (?) & gandaven- sis 3098. papilionaceus 3100. perennis 3098. petraeus 3081. pratensis 3084. propinquus 3099. psittacinus 3094. psittacinus > cardi- nalis 3097. pterophyllus 3086. pudibundus 3099. punctatus 3086. purpureo-auratus s. Gtg. 1144 A, 2b. purpureo - auratus X gandavensis 3098. ramosus 3092. recurvus 3086. recurvus X blandus 3099. recurvus X tristis 3099. refractus 3079. resupinatus 3079. rigidus 3099. ringens 3086. roseus 3088. Sandersü 3095. Saundersii 3095. Saundersii & Lemoinei 3099. Saundersonii 3095. securiger 3078. — F. flavus 3078. segetum 3081. Sparrmannii 3079. speciosus Eckl. 3089. — Tub. 3100. | spiralis 3085. splendens 3091. Spofforthianus 3099. tristis 3085. tristis Jacq., L. ex p. 3086. — Thbg. ex p. s. Gtg. 1144 A, 2b. (3) (34) Gladiolus tristis f. gran- dis 3086. | — . pumctatus 3086. — tristis x blandus 3099. — tristis X cardinalis | 3093. — tristis>1D. Gloxinia calycina Ss. G. 853. — fimbriata 2600. — formosa 2586. — guttata Ss. G. 855 C. — hybrida 2586. — maculata S. G. 855 C. — multiflora 2588. — punctata 2590. — speciosa 2586. — superba 2586. — tigrida s. F. 139 J, 12. — tubiflora 2597. G!oxinie der Gärten 2586. Glycine Apios 843. — bimaculata 837. — chinensis 884. — coccinea 836. — floribunda 884. — frutescens 885. — rubicunda 836. Glyptostrobus pendula 3873. Gmelinia speciosissima S. Fam. 135 II, 2 a. Gnaphalium (Gtg. 587). — americanum 1841. — apiceulatum 1856. — arenarium Fl. gr. 1850. — — I. 1852. — carpaticum s. G. 583. — dioecum s. G. 583. — flavissimum 1856. — foetidum 1855. — fruticans L. S. G. 590 A, 1a. — — Thbg. s. G. 590 A, 1 a. — — Mild. s. G. 590 A, 1 A. — grandiflorum L. s. G. 590 A, 1a. — — Mild. s. G. 590K, La. — graveolens 1850. — indicum s. G. 587. — ttalicum 1851. — lanatum 1857. — legitimum s. G. 560. — Leontopodium 1840. — luteo-album s. G. 587. — margaritaceum 1841. — Pallasii 1849. Gladiolus — Gunnera. Gnaphalium papilosum 1854 a. — petiolatum L. 1857. — — Thbg.s.G.590A, 1a. — purpureum s. G. 587. — sanguineum 1853. — semipapposum 1856. — Stoechas Sibth. et Sm. 1851. — uniflorum 1849. Gnetaceae (Fam. 237). Gnetum (Gtg.) s. F. 237. Gnidia (Gtg. 989). — denudata s. G. 989. — oppositifolia s. G. 989. — pinifolia s. G. 989. Godetia (Gtg.) s. G. 390. — amoena 1256. — decumbens s. G. 390 B, 2 55 — lepida s. G. 390 B, 2 b. — Lindleyana 1256. — purpurea s. G. 390 B, 2b. — Romanzowii S. G. 390 B, 25. — rubicunda 1256. — viminea s. G. 390 B, 2b. — vinosa 1256. — Whitneyi 1257. — Willdenowiana s. G. 390 7 2 Godwinia gigas S. G. 1309. Goeppertia zebrina 2971. Goethea (Gtg 166) 568. u. 569. — cauliflora 568. — Makoyana 563. = — semperflorens 565. — strietiflora 569. Golddistel (Gtg. 619). Goldfruchtpalme (Gtg. 1285) 3604. Goldfussia anisophylla 2668. — glomerata s. Gtg. 896 B, 1a. — isophylla 2668. — Thomsonü 8. 896 B3. Goldhaar (Gtg. 533) 1681. Goldhafer 3772. Goldknöpfehen 64, 65. Goldlack 294. [3853. Goldlärche (Gtg. 1407) Goldnarbe (Gtg. 1313) 3650— 3653. Goldnetz-Lonicere 1523. Goldregen (Gtg. 240; T. 69) 789 u. 790. Goldrute (Gtg. 521; T 29) 1619—1628. Goldwurzel s. Gtg. 619. Gomezia (Gtg. 1081). — americana 1539. — gramatensis 1539. — planifolia s. G. 1081. Gtg. Gomphrena (Gtg. 954) 2796 u. 2797. — arborescens L. S. Gtg. 954 B. — aurantiaca 2796. — coccinea 2796. — fruticosa 2795. — fulgens 2795. — globosa 2796. — Haageana 2796. — macrophylla s. Gtg. 954 B. — officinalis 8. 954 B. — pulchella 2797. Gtg. Gomphrena purpurea 279. — rubra 2796. — trichotoma 279. Gomutus Rumphü 3598. — saccharifera 3598. Gonatanthus cupreus 3658. Gongora (Gtg. 1071). — galeata s. Gtg. 1071. — maculata s. Gtg. 1071. — quinquenervis s. G. 1071. Goniolimon (Gtg. 689) 2107— 2111. — callicomus 2108. — collinus 2107. — dalmaticus 2107. — elatus 2110. — eximius 2109. — Kaufmannianus 2111. — speciosus 2108. — spectabilis 2108. — tataricus 2107. — — hybridus 2107. Goodenia (Gtg. 628). — appendieulata S. G. 628. — ovata s. Gtg. 628. Goodeniaceae siehe Good- enoughiaceae. Goodenoughia (Gtg. 628). — barbata s. G. 628. — grandiflora s. G. 628. — ovata s. G. 628. Goodenoughiaceae (Fam. 108). Goodenoughiengewächse (Fam. 108). Goodia (G.) s. F. 70 II, 4 a. Goodyera (Gtg.) s. Fam. 197 II, 1a. — discolor s. F. 197 II, 1 a. Gordonia (Gtg. 151) 518 U. 519. — Altamaha 518. — Frankliniü 518. — Lasianthus 519. — pubescens 518. Gorteria incisa 1877. — Pavonia 1878. — pectinata 1877 f. — pinnata 1877. — rigens L. 1876. ß Tnbg. 1877 8. — — Thbg. 1878. — uniflora 1875. 6Gossypium (Gtg. 170) 585. — arboreum 585. — barbadense 585. — herbaceum 585. Götterbaum (G. 209) 700. Götterblume (Gtg. 699) 2185— 2189. Götterduft 688. Grabenspelze (Gtg. 1351). Gramineae (Fam. 236) 3720--3833. Grammanthes (Gtg. 347) 1189. — caesia 1189. — chloraeflora 1189. — depressa 1189. — dichotoma 1189. — flava 1189. — gentianodes 1189. — media 1189. — retroflexa 1189. — sebaeodes 1189. — vera 1189. Grammatocarpus volubilis s. G. 401. 3 Grammatophyllum (Gtg. 1077). — Ellisii s. Gtg. 1077. — speciosum s. G. 1077. Granatbaum (Gtg. 386, T. 83) 1240. Granatbaumgewächse Fam. 86; T. 83 No, 332) 1240. Grannendrilling (G. 1367) 3772. Graptophyllum (G. 881). — hortense s. G. 881. — pietum s. G. 881. Grasbaum 3316. Graslilie (Gtg. 1221) 3429 u. 3430. Grasnelke (G. 691; T. 36) 2120— 2127. Grasschöne (Gtg. 1227) 3493. Gratiola Monniera s. G. 844 B. Gravesia (G. 379) 1225. — guttata 1225. Gregoria Vitaliana s. Gtg. 692 B. Greigia (G.) s. Gtg. 1110. — sphacelata s. G. 1110. Greisenhaupt-Kaktus 1380. Greiskraut (Gtg. 576; T. 34) 1818-1833. Grevillea (Gtg. 980) 2835 bis 2840. — absinthiifolia 2838. — acanthifolia s. Gtg. 980B, 1b. — glabrata 2835. — Hilliana 2837. — juniperina 2836. — lavandulacea s. Gtg. 980B, 1b. — Manglesi 2835. — Preissü 2838. — punicea 2836. — riparia 2839. — robusta 2840. — rosea s. G. 980B, 1b. — rosmarinifolia 2839. — Thelemanniana 2838. Griffelträger (G. 61) 253. Griffinia (Gtg. 1149) 3183. — Blumenavia 3183. — hyacinthina 3183. — intermedia 3183. — Liboniana 3183. Grindelia incisa 1638. Grisebachia Belmoreana 3612. — Forsteriana 3612. Gromovia pulchella 2646. — violucea 2646. Grossfuss (Gtg. 80) 301. Grubbiaceae (Fam. 176). Grubenkölbehen (Gtg. 982) 2841. Grundblume (Gtg. 737). Grunddeckelfarn (Gtg. 1433) 3941-3945. Guadea latifolia 3726. Guernseylilie. 3195. Guilandina dioeca 907. Guineagras 3744. Gummibaum, Blauer 1210. —, Echter 2877. Gummilackpflanze (Gtg. 1190) 3316. Gundelrebe 2754. Gunnera (Gtg. 359) 1195. — brephogea 1195. — chilensis 1195. — manicata 1195. Gültige Namen der Familien u. Gattungen fette, der Arten steile, der Abarten, Synonyme ꝛe. Cursiv-Schrift. Er 945) 2777. nia (G.) s. Fam. 921. 9 . (Ste. 415) 1292 laue (Gte. 887) = oz u. 2653. - bene 2596. — mimuliflora 2595. tyrianthina 2596. ttiferae (Fam. 31). Guzmannia (Gtg. ö 3022. — Devansayana 3022. — erythrolepis 3022. — fragrans 3008. tricolor 3022. — conopea s. Gtg. 1039. — ceucullata s. G. 1039. odoratissima S. 8 1039. ymnocalycium denudatum 1378. — gibbosum 1378. A reductum 1378. Gymnoeladus (G. 279) 907. canadensis 907. — dioeca 907. Gymnogramme (G. 1462) 4039 4042. calomelanos 4041. — chrysophylia 4041. dealbata 4040. — intermedia 4041. e japonica s. G. 1462 B. — L’Herminieri 4041. m Martens 4041. — Massoniü 4041. — ochracea 4040. — ornithopteris 4040. — peruviana 4041. — pulchella 4042. — Steltzneri 4040. — sulphurea 4042. — tartarea 4040. — trifoliata 4039, _ Gymnopetalum integri- folium 1305. — japonicum 1302. — septemlobum S. G. 418. Gymnostachyum bracteo- sum 2654. — Pearcei 2654. — sanguinolentum 2633. — venustum 2634. — Verschaffeltii 2654. — zeylanicum 2633. Gymnostichum Hystrix 232828. _ Gymnotheca laxa 4048. ere Alopecuros > 3751- — cenchrodes 3751. — japoniea 3750. — latifolia Schult. 3749. Gynandropsis pentaphylia 355. Gynerium (Gtg. 1370) 77 u. 3778. — argenteum 3777, — procerum 3778. - saccharodes 3778. - sagittatum 3778. wura aurantiaca 1810. ypsocallis mediterranea 2045. Gypsophila (Gtg. 133) 441—454. — acutifolia 450. Ä — acutifolia var. 452, 453. — altissima 451. — altissima M. B. 450. — — Sm. 446. — Arrostii 446. — diffusa 441. — effusa 445. — elegans 441. — floribunda 444. — glauca 453. — glauca hort. 452. — muralis 443. — myriantha 445. — nebulosa Boiss, et Heldr. 446. Not. 445. — paniculata 445. — perfoliata 448. — perfoliata L. exp. 447. — repens 454. — repens M. B. 452. — sabulosa 449. — saaifraga 455. — scorzoneraefolia 449. — Stevenii 452. — trichotoma 447. — viscosa 442. Haarblume (G. 419) 1301 bis 1306. Haargras (G. 1388) 3827 u. 3828. Haargurke (G. 424) 1315. Haarhütchen (Gtg. 1079) 2946. Haarmücke 55. Haarsame (Gtg. 866) 2613 u. 2614. Haarschöpfchen (G. 952) 229 % Haarschopfkaktus (Gtg. 434) 1380. Haarspelze (G. 1353) 3745. Haarstrang (Gtg. 466) 1479—1481. Haarweibchen (Gtg. 406) 1287. Habichtskraut (G. 623 19181920. Hablitzia (Gtg. 961). — tamnodes s. Gtg. 961. Habranthus angustus 3262. — bifidus 3262. — intermedius 3262. — kermesinus 3262. — nemoralis 3262. — nobilis 3262. — pedunculosus 3262. — pratensis 3264. — pulcher 3262. — pumilus S. G. 1171A. — roseus Ss. G. 1171A. — spathaceus 3262. — speciosus 3264. — versicolor 3207. Habrothamnus aurantia- cus 2415. — corymbosus 2413. — cyaneus 2411. — elegans 2414. — fascieulatusBenth.2413. — — ndl. 2413. — purpureus 2414. — tomentosus 2414. Hacquetia (Gtg. 449). — Epipactis s. G. 449. Haemadictyonnutans 2230. — venosum 2230. Haemanthus (Gtg. 1151). — albiflos s. G. 1151. Haemanthus cinnaba- rinus s. Gtg. — coceineus s. G. 1151. — hydrophilus 3219. — multiflorus s. G. 1151. — orientalis s. G. 1155 B. — puniceus s. G. 1151. — sarniensis 3195. — tigrinus s. G. 1151. — undulatus 3196. Haemaria (Gtg). s. Fam. 197 IL, 1a. — discolor s. F. 19711, 1a. Haemodoraceae (F. 203) . 3023—3025. Hafer (Gtg. 1369) 3774 bis 3776. _Haferwurzel 1924. Hagebutte 1019. Hahnenfuss (G. 7; T. 3) 55—68. Hahnenfusszewächse (Fam. 1; T. 1-5 No. 19 u. T. 63 No. 249251) 163. Hahnenkamm 27841. Hahnenkopf (Gtg. 894— 897. Hahnensporn (Gtg. 917) 2733. Hahnia arbutifolia f. nigra 1058. — Aria 1036. — (hamaemespilus 1037. gracilis Ss. G. 317B. Hainblume (Gtg. 764; T. 41) 2305—2307. Hainbuche 2893. Hainfarn (Gtg. 1434) 3946 bis 3951. Hainkraut (G. 140) 493 u. 494. Hakea (Gtg. 981). — acanthophylla s. Gtg. 981 A, 1. — Baxteri s. Gtg. 981 A. — ceratophylla s. Gtg. 981 A, 1. — exiantha s. Gtg. h ile — eucalyptodes 8. 981 B 1. — ferruginea 8. 981 B, 2 — florida s. G. 981 B, 3. — glabella s. G. 981A, 2. — lasiantha s. Gtg. 981 8 e — laurina s. G. 981 B, 1. — ligustrina s. Gtg. 981 1 — oleifolia s. Gtg. 981 B57 3 — pectinata s. Gtg. 981 C. — repanda s. G. 981 B, 2. — rubricaulis 2842. — ruscifolia s. Gtg. 981 1 2 — saligna s. G. 981 A, 2 275) 981 Gtg. Gtg. — suaveolens s. Gtg. N 981 C. — trifurcata s. Gtg. 981 N le — tuberculata s. Gtg. 981 1 — Varia s. Gtg. 981 B, 3. Hakenlilie (Gtg. 1160) 3209 bis 3224. Halbgriffel (G. 894) 2662. Halbrohr (Gtg. 1341) 3720. Halesia (Gtg. 707) 2195. — diptera 2195. 1 Gunnera — Hedysarum. Halesia hispida s. Gtg. 707 B. — parviflora Lindl. s. Gtg. 708 B. — reticulosa 2195. — stenocarpa 2195. — tetraptera 2195. Halicacabum vulgare 2404. Halimium (Gtg. 113) 364 u. 365. — formosum 364. — umbellatum 365. Halimodendron(Gtg. 263; e SR — argenteum (T.72), jetzt: — Halodendron (T. 72) 871. Halmyra stellaris 3259. Halorrhagidaceae (Fam. 80) 1195. Halskraut (G. 637) 1931. Halssame (Gtg. 725) 2230. Hamamelidaceae (Fam. e ee r e Hamamelis (Gtg. 354) 1194. — corylifolia 1194. — japonica 1194. — mollis s. Gtg. 354. — virginiana 1194. Hammerstrauch (G. 801) 2413 — 2415. Hanf (Gtg. 1010) 2882. Hanfgewächse (Fam. 182) 2880-2882. Hanfpalme (Gtg. 1270) 3589. Hanftod 2575. Hängefruchtranke (Gtg. 868) 2616. llängeorche (Gtg. 1058). Hardenbergia (Gtg. 254) 837. — longiracemosa 837. — macrophylla 837. — monophylla 837. — ovata 837. Hariota (Gtg. 442). — salicorniodes s. Gtg. 442, Harmogia virgata 1209. Harpalium rigidum 1713. Harrachia maecrothyrsa 2676. Hartmannia eiliata 1743. — macrantha 1253. Hartriegel (Gtg. 477; T. 86) 1497—1504. Hartriegelgewächse (F. 99; T. 86 No. 343) 14971506. Hartwegia comosa 3431. Haselstrauch (Gtg. 1024; T. 97) 2894—2896. Haselwurz (G. 972) 2825 U. 2826. Hasenschwanzgras (Gtg. 1362) 3761. Hauhechel (Gtg. 239) 788. Hauslauch (Gtg. 341; T. 24) 11481165. Hautfarn (G. 1437) 3966 U. 3967. Hautnarzisse 3244. Hauya elegans s. G. 392. Haworthia (Gtg. 1194) 3331— 3334. — altilinea 3332. — attenuata 3332. — clariperla 3332. — Cooperi 3334. Die freistehenden Ziffern verweiſen auf die Nummern der Pflanzen in Band J. 865) Haworthia distincta 3333. -- margaritifera 3332. — parva 3333. — pilifera 3334. — Radula 3332. — Reinwardtii 3331. — setata 3334. — setosa 3334. — tessellata 3333. — torquata 3331. — venosa 3333. — viseosa 3331. — vittata 3333 Hebea alata 3100. — galeata 3100. Hebeclinium atrorubens 1614. — Janthinum 1612. — macrophyllum DC.1613. — — hort. 1613. — megalophyllum 1613. Heberfrucht 1312. Hechtia (Gtg. 1121). — cordylinodes s. Gtg. 1121. — Ghiesbreghtii s. Gtg. 1121. — glomerata s. G. 1121. Heckenkirsche s. G. 485 B u. No. 1524—1530. Heckensame (G. 244) 799. Hedera (Gtg. 474) 1496. — acerifolia s. Gtg. 471. — algeriensis (algerica) 1496 b. — argentata s. Gtg. 471. — australiana s. G. 474. — canariensis 1496 b. — cheirophylla S. G. 471. — chrysocarpa 1496 a. — colchiea 1496 C. — Dionysias 1496 2. — discolor s. Gtg. 471. — europaea 1496 a. — Helix 1496. — Helix Don 1496 0. — — Lowe 1496 b. — hibernica 14964. — macrophylla 1496 c. — maderensis 1496 b. — poetarum 1496 a. — po£tica 1496 a. — quinquefolia 729. — reticulata 1488. — rhombifolia 1496 c. — Roegneriana 1496 C. — scotica 1496 2. — senticosa s. Gtg. 470. — taurica 1496 e. Hedraeanthus (Gtg. 642). — dalmaticus s. G. 642. — graminifolius s. Gtg. 642. — Kitaibelii 8. G. 642. — tenuifolius s. G. 642. Hedychium (Gtg. 1096) 2966. — acuminatum 2966. — angustifolium 2966. — carneum 2966. — coronarium 2966. — Gardnerianum 2966. Hedysarum (Gtg. 275; T. 7 894897. — alpinum Jacq. 896. — — WMilld. 895. — canadense 892. — caucasicum 896. — coronarium 894. — flexuosum 894. — gyrans 891. — humile 894. (3*) (86) Hedysarum multijugum (T. 72) 897. — neglectum 896. — obscurum 8%. — Onobrychis 873. — sibiricum 89. — vespertilionis 893. Hedyscepe S. G. 1287. — (Canterburyana 3608. Heidebart (Gtg. 685) 2100 u. 2101. Heidekraut (Gtg. 678; T. 89) 2043. Heidekrautgewächse (Bam. 114; P. 89 No. 356 bis T. 91 No. 362) 1989209. Heidelbeere (Gtg. 652). Heidelbeerengewächse (Fam. 110) 1984. Heiligenheide (Gtg. 667) 2024. Heiligenpflanze (Gtg. 559) 1762. Heilkraut (falsches) 1465 bis 1472. Heimia (Gtg. 384). — myrtifolia s. G. 384. — salicifolia s. Gtg. 384. Heineckenia peliorhyncha 832. Heldreichia (Gtg. 103) 346 U. 347. — Kotschyi 347. — silaifolia 346. Heleastrum album 1662. — paludosum s. Gtg. 528 A, 12. Helemonium canescens 1690. Helenium (Gtg.555; T.34) 1747—1751. — atropurpureum 1749. — autumnale (T.34)1750. — Bigelowii 1751. — Bolanderi 1751. — brachyglossum 1750 g. — californicum s. G. 555 8 05 — canaliculatum 1750 e. — decurrens S. G. 555 A, 2 b. — grandicephalum 1749. — grandiflorum 1750 f. — Hoopesii 1748. — longifolium 1750 b. — mexicanum Gray s. G. 555 A, 2b. — montanum 1750f. — nudiflorum 1749. — puberulum s. G. 555 2. pubescens Alt. 1750 d. — — Hook. et Arn. S. G. 555 A, 2 b. — pumilum 17508. — quadridentatum s. G. 555 A, 2a. — quadridentatum Hook. 1749. — quadripartitum s. G. 555A, 2a. — seminariense 1749. — tenuifolium 1747. — tubuliflorum 1750 e. Helepta grandiflora 1689. Heliamphora (G. 51) 241. — nutans 241. Helianthemum (Gtg 114; T. 65) 366 u. 367. — alpestre 366 u. 367. Familien⸗ und Gattungsnamen bunt abgebildeter Arten find unterſtrichen. Hedysarum — Hemerocallis. Helianthemum Ander- sonü 366. — apenninum 366. — bicolor 366. — Chamaeeistus (T. 65) 366. — croceum 366. — cupreum 366. — grandiflorum 366. — hyssopifolium 366. — macranthum 366. — muutabile 366. — oelandicum 367. — pilosellodes 366 u. 367. — polifolium 366. — pulchellum 366 u. 367. — pulverulentum 366. — rhodanthum 366. — Rhodax 367. — roseum 366. — serpyllifolium 366. — sulphureum 366. — Surreyanum 366. —- tauricum 366. — variabile 366. — variegatum 366. — venustum 366. — vineale 367. — violaceum 366. — vulgare 366. Helianthus (Gtg. 544; T. 31) 1708—1715. — altissimus 1714. — angustifolius 1712. — annuus 1708. — argophyllus 1709. — atrorubens Lam. s. G. 544 B, 2 b. — — Michx. 1713. — buphthalmodes 1690. — crassifolius 1713. — cucumerifolius 1710. — debilis 1710. — decapetalus 1715. — frondosus 1715. — giganteus 1714, — giganteus var. erinitus all — gigas 1714. — laetiflorus s. B, 2 b. — laevis L. ex p. 1689. G. 544 — — Walt.(?) s. G. 544 B, 3 b. — lenticularis 1708. — ligulosus 1708 C. — Lindheimerianus 1710. — macrocarpus 1708 à. — Maximiliani 1714. — missuricus 1713. — multiflorus Hook. 1708. — — L. 1715. — — flore pl. 1715. — — ligulosus 1715. neglectus S. G. 544B, 30: — orgyalis 1711. — ovatus 1708. — praecox 1710. — rigidus 1713. — salicifolius 1711. — scaberrimus 1713. — simplex 17082. — strumosus s. G. 544 B. 3 5. — strumosus Mild. 1715. — trieuspis S. G. 544 B, 210% — tubaeformis 1708. — tubulosus 1708 b. Helichroa purpurea 1705. Helichrysum (Gtg. 590) 1848—1857. — acuminatum 1854. — anatolicum 1850. — angustifolium 1851. — anthemodes 1844. — apiculatum 1856. — arenarium 1852. — Banksü 1854. — bicolor 1854. — brachyrrhynchum 1845. — bracteatum 1854 u. 1854 a. — brevicilium 1856. — callichrysum 1849. — capitatum 1856. — cerastiodes 8. 590 A, 1a. — chrysanthum 1854. — chrysophorum 1849. — ciliatum 1856. — compositum 1854 b. — (otula s. tg. 591B. — depressum s. G. 590. — Eichwaldii 1852. — elegans 1856. — flavissimum 1856. — foetidum 1855. — fruticans s. Gtg. 590 A, 1 a. — fulgidum 1855. — glabratum 1854 a. — grandiflorum Less. S. Gtg. 590 A, 1a. — graveolens 1850. — italicum 1851. — lanatum 1850. — macranthum 1854 4. — macrocephalum 1854. — molle 1845. — monstrosum fl. pl. 1854 b. — monstruosum 1854 b. — niweum 1854 à. — odorum 1856. — Oldfieldü s. Gtg. 591 B. — orientale 1848. — Pallasii 1849. — panormitanum 1855. — papillosum 18544. — petiolatum 1857. — polyphyllum 1850. — plicatum 1850. — pluriceps 1852. — proliferum 1842. — rigidulum ? 1858. — sanguineum 1853. -— semipapposum 1856. — serotinum var. orientale 1851. — squarrulosum 1856. — strietum 1856. — viscosum 1854. Helicodiceros (Gtg. 1311) 3648. — crinitus 3648. — muscivorus 3648. Heliconia (Gtg. 1108). — alba 2987. — Bihai s. Gtg. 1108. — discolor s. Gtg. 1099B. — metallica s. Gtg. 1108. — psittacorum s.G.1108. — pulverulenta s. Gtg. 1108. Heliophila (Gtg. 96) 326. — arabiodes 326. — integrifolia 326. — pilosa 326. Heliopsis (Gtg. 538) 1689 u. 1690. — annua 1690. Gtg. Heliopsis buphthalmodes 1690. — canescens 1690. — cordata 1690. — helianthodes 1689. — laevis 1689. — — var. scabra 1689. — rugosa 1690. — scabra 1689. Heliotropium (Gtg. 768 T. 92) 2318—2320. — corymbosum 2319. — europaeum 2320. — europaeum var. 8 2320. — grandiflorum 2319. — intermedium 2320. — odoratum 2318. — odorum 2320 — peruvianum (T. 92) 2318. — suaveolens 2320. — lurcicum 2320. Helipterum anthemodes 1844. — bicolorum 1845. — brachyrrhynchum 1845. — chlorocephalum s. Gtg. 589 A, 1b. — clinolepis s. Gtg. 589 A, 1 b. — corymbiflorum 1847. — Cotula s. Gtg. 591B. — floribundum s. Gtg. 589 A, 1 b. — Humboldtianum 1846. — incanum 1845. — largiflorens 1846. -— Manglesü 1843. — punctatum 1844. — roseum 1844. — rubellum s. Gtg. 589 8 11108 — Sandfordii 1846. — Stuartianum s. 589 A, 1 b. Helleborus (Gtg. 12; T. 3) 83-101. — abchasicus 91. — abchasicus & Ppurpu- rascens 91. — altifolius Hane 86. — — Kerner 87. — angustifolius 94. — antiquorum 89. — atropurpureus 97. — atrorubens 97. — atrorubens Hook. 100. — — pallidior 99. — biflorus 90. — Bocconei 94. — caucasicus A. Br. 93. — — Mort. 92. — — abchasicus 91. — — colchicus 91. — — genuinus 93. — — guttatus 92. — E pallidus 90. — — purpureus 91. — — roseo-purpureus 91. — colchicus 91. — corsicus 84. — cyclophyllus 88. — cupreus 97. — decorus 95. — dumetorum 96. — foetidus 83. — graveolens 9. — graveolens Rehb. 95. — guttatus 92. — guttatus F. albovires- cens 90. — guttatus X abchasic. 91. Gtg. Helleborus Hoyderi 91; — hiemalis 82. — Hunfalvyanus var. 94. — — odorus 95. — hybridus 101. — iberieus 93. — intermedius 98. -—— intermedius Guss. 94. — — Morr. 92. — Kochii 93. — lividescens 91. — lividus 8. — lWividus Auct. 84. — macranthus 87. — macranthus C. Koch 92. — major 87. — multifidus 94. — niger (T. 3) 86. — niger var, 87. — occidentalis 96. — odorus 9. — odorus atrorubens 97. — — inodorus 90. — officinalis 88. — — colchieus 91. — olympicus 90. — olympieus hort. 89. — orientalis Gars 88. — — Hort. nonn. 99. — — Lam. 93. — — Lindl. 89. — — f. guttatus 92. — pallidus grandiflor. 90. — ponticus 93. — purpurascens 100. — purpurasc. Bocconei 94. — trifolius 85. — triphyllus 84. — viridis 96. — viridis Bieb. 93. — — atrorubens 97. — — atrovirens 99. — — Bocconei 94. — — — Arc. 9. — — cyclophyllus 88. — — multifidus 94. — — odorus 95. — subcoloratus 94. Ba (Gtg. 933) 2760 bis 2765. Helmsaum (G. 854) 2578 bis 2585. Helonias (Gtg.) s. Fam. 209 IV, 2a. — bullata s. F. 209 IV, 2a. — latifolia s. F. 209 IV, 2.2. Hemerocallis (Gtg. 1206; T. 57) 3398—3401. — alba 3402. — coerulea 3404. — cordata Cav. 3402. — H 3433. — crocea 3401. — disticha 3401. — Dumortieri 3399. — flava (T. 57) 3398. — fulva (T. 57) 3401. — graminea Andr. 3399. — — Schläl. 3399. — — f. humilior 3399. — graminifolia 3399. — japonica 3402. — Kwanso 3401. — lancifolia 3405. — Liliastrum 3424. — longituba 3401. — Middendorffii 3400. — minor 3399. - — plantaginea 3402. — pumila 3399. n. 'egans T. Anders. 2662. va S. Gtg. 894 C. latebrosa 2662. — Pavala 2662. enosa s. Gtg. 894 A. imeris coccinea 2473. ntermedia 2476. sandra aurantiaca 28680. emitelia (Gtg. 39413945. ella 3944. apensis 3945. — horrida 3942. — Imrayana 3942. — integrifolia 3943. — Karsteniana 3941. - speciosa 3943. itomus fruticosus 2473. 5 5 urticaefolius 2476. locktanne (Gtg. 1418) 3888. Henningia Aucheriana s. Elgg 1219 B, 1b. persicd s. G. 1219 B, 2. — robusta 3427. Hepatica (Gtg. 5; T. 2) 49, 50. — angulosa 50. = Hepatica (T. 2) 49! nobilis 49. — triloba 49. 1433) pulchrum s. Gte. 475. acleum (Gtg. 460) 1465-1472. sperum s. Gtg. 460. - caspicum 1469. — caueasicum 1470. — Douglasii s. Gtg. 460. - eminens 1466. avescens 1468. iganteum 1465. labrescens 1471. = gummiferum 1470. — Lallemantiü 1472. — lanatum 1467. ini S. Gtg. 460 A. ai aim S. Gtg. Sphondylium 1468. tomentosum s. Gtg. 461. trachyloma 1470. . (Gtg. 171) 586 bis 592. — ciliaris 586. — diffusa 589. — fragrans 592. — glabrata 590. E grandiflora 591. — hybrida 591. — incisa 588. — odorata 59. — pinnata 537. — verticillata 586. Hermione aequwilimba 3251 b. — ambigua 3250. — amoena 3251 m. — amtipolensis 3251 a. — aperticorona 3251 O. — auramtiicorona 3251 a. — Barlae 3251 K. — Bertoloniü 3251 m. — bifrons 3252. — biscrenata 3252. — breviflora 3251 C. — Broussonetü 8. 1168 C, 3. — callichroa 3251 0. — calliopsis 3251 n. — cerina 3251 C. — cheiranthea 3251 n. — chlorotica 3251 n. — citrina 32512. — compressa 3252. — contorta 3251 b. — corcyrensis 3251 b. — corrugata 32512. — crenulata 3251 a. — crispicorona 3251 à. — cupularis 32510. — (ypri 3251 a. — debilis 3251 b. — decora 3251 à. — discereta 3251 b. — elegans 3256. — eriodera 32510. — fistulosa 3251 c. — flaveola 3251n. — flexiflora 3251 a. — floribunda 3251. — formosa 3251 a. — fulgida 3251 0. — ganymedodes 3251 b. — gracilis 3253. — hololeuca 3251 K. — insolita 3251 b. — intermedia 3252. — jasminea 3251 e. — jucunda 3251 c. — latifolia 3251 0. — littoralis 32512. — lobata 3251 à. — Luna 3251 K. — Iuteola 3251 n. — mediterranea 3251 b. — micerantha 3251 h. — molesta 3251 C. — monspeliensis 3251. — multiflora 3251 0. — neglecta 32514. — nobilis 32510. — obsoleta 3256. — perluteu 3251 0. — pratensis 3251 à. — primulina 3252, — reflexicaulis 3251 n. — remopolensis 3251 b. — Sequentiae 3251 f. — serotina 3256. — sertulosa 3251 m. — solaris 3251 0. — splendens 3251 0. — - stylosa 32511. Gtg. 2 Lab Hermione subcrenata 3251 A. — sublutea 3251n. . — suleicaulis 3251 b. — Tazetta 3251. — tenuiflora 32511. — tereticaulis 3251 d. — Trewiana 32512. — trifida 3251 n. — virginea 3251 f (u. e). -— viridiflora 3255. — zxanthea 3251n. Hernandiaceae (F. 168). Herniaria (Gtg. 949). — glabra s. Gtg. 949. — hirsuta s. Gtg. 949. Herpestis Brownei s. Gtg. 844 B. — crenata s. Gtg. 844 B. — cwmeifolia s. Gtg. 844B. — Monnieria s. G. 844 B. — moranensis s. G. 844B. — procumbens s. G. 844B. — reflexa s. Gtg. 844 K. — spathulata S. G. 844. Herpetion hederaceum 369. Herrscherpalme (G. 1291) 3611. Hertia (Gtg. 578) 1836. — cheirifolia 1836. — crassifolia 1836. Herzblatt (Gtg. 326) 1093. Herzenkelch (Gtg. 1166) 3233 —3237. Hesperalo& (Gtg.) s. Gtg. 1195. — Engelmannii s. G. 1195. — yuccaefolia s. G. 1195. Hesperantha (Gtg.) s. Fm. 204 B, 2 b. Hesperia procumbens S. G. 844 B. Hesperis (Gtg. 92; T. 10) 3 92205 — bicolor 322 — inodora 319. — maritima 321. — matronalis (T. 10) 319. — speciosa 293. — violacea 320. Heterachtia pulchella Ss. G. 1254 A, 2 4. Heteranthera (Gtg. 1249) 3563 u. 3564. — reniformis 3564. — zosteraefolia 3563. Heterodon superbus S. G. 356. Heterotrichum pulchellum s. Gtg. 606. Heterotropa arifolia s. G. 972 B. — asarodes S. G. 972 C. Heuchera (Gtg. 325) 1090 bis 1092. — americana 1090. — micrantha 1091. — pubescenss. Gt.325B. — pulverulenta s. Gtg. 325 B. ; — ribifolia s. Gtg. 325 B. — rubescens 1091. — sanguinea 1092. Heurnia, früher Huer- nia (Gtg. 738). Hexacentris acuminata 2665. — coccinea 2665. — dentata 2665. Hexameria -echinata 1314. Hexenkraut (Gtg. 396). . decurr ens 3835. lis ee Hibbertia (Gtg. 22) 166 I e — crenata 166. — grossulariaefolia166 — obcuneata 167. Hibiscus (Gtg. 168; T. 66) 572—584. — africanus Mil. 573. — — Roth 572. — aquaticus 575. — armeniacus 572. — calisureus 573. — Cameron 584. — coccineus 580. — Cooperi 583. — cordifolius 572. — esculentus s. Gtg. 169. — fulgens 584. — grandiflorus 579. — hastatus 578. — hispidus 572. — incanus 576. — insignis 582. — Malvaviscus 571. — militaris 578. — moschatus s. Gtg. 169. — Moscheutos 574. — mutabilis 583. — paluster 575. — paluster var, 577. — riparüus 578. — Rosa sinensis (T. 66) 584. — roseus 577. — sinensis 583. — speciosus 580. — sphaerocarpus 572. — syriacus (T. 66) 581. — ternatus 572. — Trionum 572. — vesicarius 573. Hickorynuss (Gtg. 1017). Hicoria (Gtg. 1017). Hieracium (Gtg. 623) 1918 bis 1920. — aurantiacum 1918. — Friwaldiü 1920. — lanatum Griseb, 1920. — orientale 1920. — pannosum 1920. — Pilosella s. G. 623A, 1. — pulchrum 1917. — speciosum 1919.. — sphaerocephalum S. Gtg. 623 A, 2. — Taygeteum 1920. — villosum 1919. Himantophyllum 3184. — miniatum 3185. Himas angustifolia s. Gtg. 1234 C. — hyacinthodes S. Gtg. 1234 C. Himbeere (Gtg. 291; T. 750943 u 944, Himmelsherold (G. 774). Himmelsleiter 2301. Himmelsröschen 408. Himmelsschlüssel (Gtg. 692; T. 37 u. 38) 2140 bis 2164. gewächse (Fam. 118; 37 No. 7457 bis T. 39 No. 154) 2128 bis 2189. Hindsia (Gtg.) s. Fam. 102 II, 1 a. Hippeastrum (Gtg. 1171; 1 55) 3262—3275. 70 8E Aitoniüi Hippeastrum acumina- tum 3274 d. — ambiguum 3265. — aulicum 3266. — barbatum 3272. — bicolor 3263. — bifidum 3262. — brachyandrum s. G. 117 — bulbulosum 32742. — — f. rutilum 3274. — citrinum 3274C. — crocatum 3274 b. — equestre 3272. — equestriforme 3274 à. — fulgidum 3274 à. — Griffinii 3268. — Hendersonii 3271. — Johnsonii 3270. — Leopoldi 3271. — modestum s. G. 1171. — occidentale 3272. — organense 3267. — pardinum 3269. — pratense 3264. —procerum 3271 — psittacinum 3268. — pulverulentum 3274 d. — puniceum 3272. — purpureum 3272. — Ppyrochroum 3272. — reginae 3270. — regium 3270. — reticulatum 3273. — Rhodolirion s.G.1171. — robustum 3266. — roseum s. G. 1171A. — rutilum 3274. — Simsianum 32742. — solandriflorum 3265. — spathaceum F. plenum 3272. — spectabile 3270. — subbarbatum 32742. — unguiculatum 32748. — uniflorum s. G. 1171. — vittatum (T. 55) 3275. — vittatum & solandri- florum 3275. Hippocastanaceae s. F. 61. Hippocastanum vulgare 735. Hippopha& (Gtg.991)2856. — argentea 2857. — canadensis 2857. — conferta 2856. — rhamnodes 2856. — salicifolia 2856. Hippuris (Gtg. 358). — vulgaris s. G. 358. Hirschzunge (Gtg. 1454) 2023. | Hirse (Gtg. 1352) 3739 bis 374. Hitchenia (Gtg. 1095. — Careyana s. G. 1095. — glauca s. G. 1095. — Roscoeana s. G. 1095. Höckerkelch (Gtg. 382; T. 83) 1229—1236. Hodgsonia (Gtg.) s. Fam. 92T Hohenbergia s. G. 1117D. — erythrostachys 3005. -— exsudans- 3005. — strobilacea 3005. Höhlensame (Gtg. 602) 1873 u. 1874. Hohlnarbe (Gtg. 2919 Hohlpollen (Gtg. 1044). 1041). Die Ziffern, vor welchen ein T iſt, verweiſen auf die Farbentafeln in Band II. (38) Hohlwurz (Gtg. 74; T. 8) 281— 291. Hohlzahn (Gtg. 939). Hoitzia coccinea S. G. 760. — mexicana S. G. 760. Holboellia (Gtg. 33) 188 u. 189. — angustifolia 189. — latifolia 188. Holcus (Gtg. 1364). — avenaceus 3773. — halepensis 3737. — lanatus s. Gtg. 1364. — mollis s. Gtg. 1364. — saccharatus 3738. Sorghum 3738. spicatus S. G. 1356 B. Holodiscus (Gtg 298; P. 73) 964. — argenteus s. G. 298. — discolor (T. 73) 964. Hologimme glabrata s. G. 554. Holosteum s. Fam. 2611, 1. Holostigma Bothae 1258. Holunder (Gtg. 480) 1507 u. 1508. Homalomena (Gtg. 1320) 3670 u. 3671. — calyptrata 3663. — Lindenii 3671. — pieturata 3670. — Wallisii 3670. Homogyne (Gtg. 570). — alpina s. Gtg. 570. — discolor s. Gtg. 570. Honiggras (Gtg. 1364). Honigklee (Gtg. 247). Honigstrauch (Gtg. 225) 750. Honigstrauchgewächse (Fam. 63) 750. Hooibrenckia formosa 753. Hookera (Gtg. 1228) 3494 bis 3497. -- coronaria 3494. — grandiflora 3496. — macropoda 3494. — multiflora 3495. — parviflora 3495. — pulchella 3495. — uniflora 3497. — volubilis s. G. 1228. Hopfen (Gtg. 1009) 2880 u. 2881. Hopfenbuche (Gtg. 1023). Hopfenstrauch s. G. 204. Hoplophytum S. G. 1117C. — distichanthum 3002. — fasciatum s. G. 1117C. Hoppea sibirica 1834. — speciosa 1834. Hordeum (Gtg. 1387) 3824 bis 3826. — Aegiceras 3824 d. bulbosum 8. 1387 B, 1. chilense 3826. coeleste 3824 d. coelestodes 3824 h. erinitum 3828. deficiens 3824, 3 (im). deltodes 3824 i. densum 3824 k. dis tichon 3824, 2 (e—h). — var. densum 3824f. — — var. erectum 3824f. vor. laxum 3824 g. var. nutans 3824 g. — var. vulgatum 3824g. erectum 3824. europaeum 3828. Gtg. Hohlwurz — Hypocalymna.. Hordeum hexastichon Auct. 3824c. — — L. 3824 a. „„ — himalayense var. furcatum 3824 d. inaequale 3824 e. ithaburense 3824. — jubatum 3826. — jubatum DO. 3828. — laxum 3824]. liberum 3824 m. macrolepis 3824 K. murinum 3825. — nodosum 3825. — nudum Act. 3824 d. — I., Ard. 3824 h. — nutans 3824 g. — parallelum 3824 b. — polystichon 3824, 1 (a- d). — pratense 3825. Pseudo-Zeocrithon 3824 f. sativum 3824. sativum var. Rimpaui Voss 3824m. secalinum 3825. spontaneum 3824. — strietum s. G. 1387B, 1. trifurcatum 3824 d. vulgare 3824 U. 3824 b, c. — — var. distichon 3824, 2 (e—h). — var, erectum 3824f. — — var, nutans 3824 g. — — var. parallelum 3824 b. — — var. trifurcatum 3824 d. Zeocrithon 3824 e. Horminum (Gtg. 928). — coccineum 2720. — coloratum 2710. — pyrenaicum s. G. 928. — sativum 2710. Hornbaum (G. 1022) 2893. Hornblatt (G.) s. F. 19. Hornfarn (G. 1448) 4003. Hornkapsel (G. 874) 2631. Hornklee (Gtg. 249) 831 tri- NONN, bis 833. Hornkraut (Gtg. 138) 487 bis 490. fu. 259. Hornmohn (Gtg. 65) 258 Hornnarbe (G. 687) 2105. Horn-Palmfarn (G. 1426) 39083913. Hornwurz (G. 1311) 3648. Horten sta opulodes 1095. — speciosa 1095. Hortensie 1095 b. Hose in Hose 2145 u. 2146. Hosta (Gtg. 1207) 3402 bis 3405. Hostia (Gtg. 1207; T. 57) 3402— 3405. — albo-marginata 3405. — coerulea 3404. — japonica 3405. — japonica Tratt. 3402. — lancifolia 3405. — plantaginea 3402. — Sieboldiana (T. 57) 3403. Höswurz (Gtg. 1039). Hoteia japonica 1063. — Thunbergiü 1064. Hottentottenfeige s. Gtg. 444, Gr. 2a u. 1435. Hottonia (Gtg. 695). — inflata s. Gtg. 695. — palustris s. Gtg. 695. Houlletia(Gtg.) s. G. 1070. — Brocklehurstiana 8. Gtg. 1070. — Lansbergii s. G. 1070. — odoratissima s. Gtg. 1070. Howea (Gtg. 1292) 3612. — Belmoreana 3612. — (anterburyana 3608. — Forsteriana 3612. Howepalme (Gtg. 1292) 3612. Hoya (Gtg. 735; T. 92) 22442248. — australis 2244. bella 2246. bicarinata 2244. carnosa (T. 92) 2244. — cinnamomifolia s. G. 735 C. Dalrympleana 2244. imperialis 2247. macrophylla 2246. Nicholsoniae s. Gtg. 735 C. — pallida 2245. — variegata 2248. Huegelia coerulea 1458. — densiflora s.G.758B, 1. — lutea S. Gtg. 758 B, 1. — virgata s. G. 758 B, 1. Huernia, jetzt Heurnia (Gtg. 739). — brevirostris s. G. 739. — ocellata s. Gtg. 739. — oculata s. Gtg. 739. — reticulata s. Gtg. 739. — venusta s. Gtg. 739. Huflattich (Gtg. 568). Hüllenklaue (Gtg. 888). Hülsebusch s. Gtg. 211. Hülsen (G. 211) 701—703. Hülsenfrüchtler (Fm. 70; T. 18 No. 20 bis T. 19 No. 76 u. T. 69 NO. 220, bis, 1.273 No. 290) 760—922. Hulthemia berberifolia 997. Humea elegans 1859. Humiriaceae (Fam. 41). Humulus (Gtg. 1009) 2880 u. 2881. — japonicus 2881. — Lupulus 2880. Hundsgift (Gtg. 728) 2233 U. 2234. Hundsgiftgewächse (Fm. 125; T. 92 No. 360) 2221— 2236. Hundskamille (Gtg. 561) 1763 u. 1764. Hundszahn 3490. Hundszunge (Gtg. 771). Hungerblümchen (G. 89) 314—316. Hunnemannia (G. 57) 247. — fumariaefolia 247. Huntleya (Gtg.) s. G. 1078. — Meleagris s. G. 1078. Huszia octopetala 1317. Hxacinthus (Gtg. 1238; T. 59) 3530—3533. albulus 3530. amethystinus 3531. — angustifolius 3531. azureus 3532. azureus Fenzl? 3528. belgicus 3558. botryodes 3527. Hyacinthus campanula- tus 3557. candicans 3522. — cernuwus 3558. comosus 3525. hispanicus 3531. Muscari 3524. — nanus 3557. — nonscriptus 3558. orientalis (T. 59) 3530. orientalis’ Rchb,, Auct. plur. 3530. — patulus 3557. — perwvianus 3555. — plumosus. 3525. — praecox 3530. — provincialis 3530. racemosus 3526. romanus 3533. spicatus s. G. 1238C. stellaris 3553 u. 3554. Hyalis longiflora 3182. Hyazinthe (Gtg. 1238; T. 59) 3530—3533. Hwyazinthe, Moschus- 3524. — Strauss- 3527. — Trauben- 3526. Hydnoraceae (Fam. 159). Hydnostachyon cochleari- spathum 3688. Hydrangea (Gtg. 328; T. 81) 1095 —1097. altissima s. Gtg. 328. — arborescens 1097. Belzonii 1095 a. coerulea 1095 a. — coerulescens 1095 a. — cyanoclada 1095 b. Hortensia 1095. hortensis 1095. involucrata 1095 a. — japonica 1095 u. 1095 a. — macrosepala 1095 a. mandschurica 1095 b. mutabilis 1095 b. — nigra 1095 b. nivea 1097. opulodes (T. 81) 1095. Otaksa 1095 b. paniculata (T.81) 1096. — prolifera 1095 b. quercifolia 1097. radiata 1097. radiata Sm. 1097. — scandens s. Gtg. 328. Steboldit 1095 a. stellata 1095 b. Hydrilla dentata s.G. 1035. — verticillata s. G. 1035. Hydrocera (Gtg. 191). — natans s. G. 191. Hydrocharidaceae (Fam. 195). Hydrocharis (Gtg. 1033). — Morsus ranae s. G. 1033. [3710. Hydrocleis (Gtg. 1334) — nymphodes 3710. Hydrolea (Gtg. 767) 2317. — caroliniana 2317. — mollis 2316. — palustris 2317. — quadrivalvis 2317. — spinosa 2317. — trigyna 2317. Hydromestus maculatus 2676. Hydromystria (G. 1032). — stolonifera s. G. 1032. Hydrophyllaceae (F. 130; T. 41 No. 163) 2305 bis 2317. * Hydrophyllum lineare2314. ’ ; Hydrosme(Gtg.1308)3645. — Eichleri 3645. — Rivieri 3645. Hygrophila formosa s. G. 899B, 2b. “ Hymenocallis (Gtg. 1167; T. 56) 3238—3245. acutifolia 3241. — adnata 3241. — Amancaäs 3245. — americana 3241. — amoena 3240. angustifolia 3242. — Borskiana 3238. — Boschiana 3238. calathina (T. 56) 3244. caribaea 3242. disticha 3241. — Dryandri 3241. lacera 3243. littoralis 3241. — macrostephana 3243. ovata 3240. — rotata 3243. speciosa 3239. speciosa X calathina (?) 3243. Staplesiana 3241. tubiflora 3238. — undulata 3238. Hymenophylium (Gtg. 1437) 3966 u. 3967. — angustum 3967. — elatum 3967. — hirsutum 3967. — polyanthos 3966. — protrusum 3966. — rupestre 3968. — tunbridgense s. G. 1437. — Wüsonü s. Gtg. 1437. Hymenozys californica 1746. — calva 1746. — linearifolia s. G. 554. — mutica 1746. Hyophorbe (G. 1284) 3603. — amaricaulis 3603. — borbonica 3605. — (ommersoniana 3604. — indica 3603. -——- indica hort. 3604. — Verschaffeltii 3603. Hyoscyamus (Gtg. 809). — albus s. G. 809. — aureus s. G. 809. — niger s. Gtg. 809. — reticulatus s. G. 809. — Scopolia s. Gtg. 803. — senecionis s. G. 809 Hyospathe amaricaulis 3603. Hypecoum (Gtg. 52) 242. — grandiflorum 242. Hyperanthera dioeca 907. Hypericaceae (Fam. 30) 510 u. 511. Hypericum (Gtg. 147) 510 u. 511. — Androsaemum s. G. 147. — calycinum 510. . — Lasianthus 519. nepalense 511. patulum 511. — ramosissimum 511. — uralum 511. Hyphaena (G.) s. G. 1273. Hypocalymna (Gtg.) s. G. 366. Gültige Namen der Familien u. Gattungen fette, der Arten steile, der Abarten, Synonyme ꝛc. Cursiv-Schrift. poestes (Gtg. 888). nguinolenta s. G. 888. polepis (Gtg. 1442) 23988 u. 3989. — dicksoniodes 3988. pallida 3988. — repens 3989. — tenuifolia 3988. Hyssopus (Gtg. 925) 2747. L altissimus 2747. — officinalis 2747. Hystrix patula 3828. Iberis (Gtg. 102; T. 10 u. 65) 334—345. E acutiloba 336. — amara (T. 10) 334. * cepeaefolia 343. L commutata 340. L corymbosa 338. — Garrexiana 341. — gibraltarica 342. e jucunda 333. — Lagascana 339. — odorata 336. A panduraeformis 336. — pectinata 337. — pinnata 335. — Pruitii 344. pubescens 342. _ — semperflorens 345. — sempervirens (T. 65) 75 340. A sempervirens 3 Willd. 341. — spathulata 339. — Tenoreana 343. — Tenoreana var. Pruitü 344. — Tenorei 343. L umbellata (T. 10) 338. Ichnocarpus fragrans 2230. Igelkaktus (Gtg. 433) j 1369— 1379. Igelkolbengewächse (Fam. 223). Igelkopf (Gtg. 604) 1879 i u. 1880. Igelpolster (G. 688) 2106. Igelsame (Gtg. 775). Ilex (Gtg. 211) 701—703. — Aquifolium 701. — canadensis 704. japonica 197. — latifolia 702. e lueida 704. —- opaca 702. ꝓrunifolia 704. — quercifolia 702. — Skimmia 694. — Tarajo 702. — verticillata 703. Nairea canarinodes s. En Gtg. 399. IIlecebraceae (Fam. 149). IIlleium (Gtg. 28) 182. — floridanum 182. _ Mus triandrus 3248. - Imantophyllium Aitonü 3184. e ceyrtanthiflorum 3185. A miniatum 3185. Imhofia (Gtg. 1154) 3195 U. 3196. var., — sarniensis 3195. mmenblatt (Gtg. 936) 2767. — marginata s. G. 11548. Immergrün (Gtg. 723) 2226 — 2229. Impatiens (Gtg. 190; T. 17) 676-682. — Balsamina (T. 17) 680. — biglandulosa 679. — flaceida 677. — glanduligera 676. — Hawkeri 677. — Hookeriana 679. — latifolia 678. — Mariana 682. — platypetala 678 [677]. — pulcherrima 678. — Sultani (T. 17) 677. — Sultani alba hort. nonn. 679. — tricornis 681. Imperata sacchariflora 3731. Imperatoria (Gtg. 459). — Ostruthium s. G. 459. Imperialis comosa 3478. Incarvillea (Gtg. 872) 2625 — 2627. — compacta 2627. — Delavayi 2627. — grandiflora hort. 2613. — — Poir, 2622. —- Koopmannit 2626. — Olgae 2626. — parasitica 2613. — sinensis 2625. — tomentosa 2470. Indigo, Falscher 872. Indigofera (Gtg. 271; T. 71) 886—889. — argentea 889. — articulata 889. — atropurpurea 887. — coronillaefolia 886. — decora 888. — Dosua oder Doiua 886. — floribunda 886. — Gerardiana (T.71) 886. — glauca 889. — pulchella 886. — KRoylei 886. — tinctoria 889. Indigostrauch (Gtg. 271; T. 71) 886—889. Inga (Gtg. 289). — fastuosa s. Gtg. 289. — fulgens s. Gtg. 289. — ornata s. Gtg. 289. — splendida 922. — splendidissima 922. — superbiens s. G. 289. Ingwer (Gtg.) s. Fam. 198 J, 2 b. Ingwer, Deutscher 3666. Ingwergewächse (F. 198). Inula (Gtg. 594) 1862 bis 1864. — alpina 1864. — candida s. Gtg. 594B. — caucasica 1864. — ensifolia 1863. — glandulosa 1864. — grandiflora. 1864. — Helenium 1862. — orientalis Lam. 1864. — salicina 1863. Involucraria Anguina1301. Ipomeria albida 2297. — coronopifolia 2295. Ipomoea (Gtg. 791; T. 42) 2358— 2372. — aculeata 2359. — aculeata Bl. 2360. — acuminata 2371. — alba 2360. Hypocyrta — Iris. Ipomoea avicularis 2367. — azurea 2367. — barbata R. 2367. — Batatas 2364. — bona-nox 2359. — bulbocastana 2369. — Burridgei 2365. — (atesbaei 2364. — cholusensis 2362. — coccinea 2362. — coerulea 2367. — crassipes s. G. 791A. — dichotoma 2362. — Dillenii 2367. — discolor 2365. — dubia 2362. — elegantissima 2376. — eriosperma 2364. — erubescens 2365. — glandulifera 2365. — gossypiüfolia 2364. — grandiflora hort. 2360. — — Lam. 2360. — — Hob. 2359 — Hardingii 2370. — hederacea 2367. — hederacea hort. 2367. — heterophylla 2369. — hispida 2365. — Huberi variegata 2365. — intermedia 2365. — Jalapa Royle 2363. — kermesina 2365. — latiflora Bot. Reg. 2359. — Learii 2371. — limbata 2368. — littoralis s. G. 791 F. — longiflora Br. 2360. — — Mild. 2359. — luteola 2362. — macrantha 2360. — mauritiana 2364. — mexicana Moe. et Sess. 2362. — — . grandiflora 2360. — Michauxiü 2365. — Mina 2358. — muricata 2359. — mutabilis 2371. — Nil 2367. — noctiluca 2359. — ÖOrtegae 2369. — paniculata 2364. — petiolaris 2359. — pterodes 2372. — punctata 2367. — Purga 2363. — purpurea (T. 42) 2365. — Quamoclit 2361. — quwinqueloba 2364. — BRoxburghü 2359. — rubra 2295. — rubro-violacea 2365. — sagittata s. G. 791 F. — scabra Forsk. 2367. — — Gmel. 2367. — scabrida 2367. — Schiedeana 2366. — Schiedeana Zucc. 2363. — speciosa 2368. — tuba 2360. — tubulosa 2359. — turbinata 2359. — tyrianthina 2370. — ventricosa 2372. — versicolor 2358. — violacea vera 2365. — vitifolia 2364. — Willdenowii 2369. — Zuccagnü 2365. Ipomopsis elegans Lindl. 2296. Ipomopsis elegans Michx. 2295. Iresine (Gtg. 955) 2798. — acuminata hort. 2798. — Biemuelleri 2798. — Herbstii 2798. — Hoveyi 2798. — Lindenii 2798. — Wallisiü 2798. Iriartea andicola 3610. Iridaceae (Fam. 204; T. 52 No. 207 bis T. 54 No. 215) 3026—3182. Iris (Gtg. 1133; T. 52 u. 53) 3030—3061. — acuta 3034. — Adami 3031. — aequiloba 3046 a. — alata 3060. — alba 3054. — amoena 3052. — anglica 3058. — aphylla 3049. — aphylla F. plicata 3056. — atropurpurea 3043. — attica 3046 b. — australis 3055. — bayonnensis 3031. — belgica 3050. — bicolor 3067. — biflora Rchb. 3049. — biflorens 3049. — bifurca 3049. — biglumis 3033. — bohemica 3049. — caespitosa 3030. — caricifolia 3033. — caucasica 3061. — caurina (?) 3040. — (engialti (?) 3055. — Chamaeiris 3047. — chinensis 3044. — (lusiana Rchb, 3046. — — Tausch 3049. — coerulea 3046. — compressa L. fil. 3067. — — Mnch. 3031. — crassifolia 3067. — cristata 3045. — cristata Mig. 3045. — cucullata 3055. — curtopetala 3035. — daenensis 3036. — Dammanniana 3043. — deflexa 3053. — desertorum Mnch. 3036. — diantha 3046. — diluta 3036. — Doniana 3033. — dubia 3036. — ensata 3033. — erraticas.G.1133A, 4b. — extrafoliaces 3049. — falcata 3049. — FPieberi 3049. — fimbriata 3044. — flacceida 3040. — flavescens 3051. — flexuosa 3034. — florentina 3054. — florentina hort. u. 3055. — foetida 3039. — foetidissima 3039. — fragrans 3033. — furcata 3049. — Goawleri 3036. — germanica(T.52)3053. — germanica Sibth. et Sm. 3055. — gigantea 3037. -— glauca 3055. 3053 (39) Iris graminea 3031. — graminea Thbg. 3033. — grandiflora 3060. — Gueldenstaedtiana 3036. — haematophylla Fisch. 3034. — — Lk. 3033. — halophila Pall. 3036. — hispanica hort. 3057! — hortensis 3055. — humilis 3030. — hungarica 3049. — hybrida 3052. — iberica 3043. — imbricata 3051. — italica 3047. — itsihatsi 3041. — japonica 3044. — jJuncea Brot. 3057. — Junmonia hort. nonn, 3054. — Kaempferi 3041. — Kolpakowskyana 3059. — Korolkowii 3048. — laevigata 3041. — latifolia 3058. — Leichtliniü 3048. — lepida 3051. — livida 3042. — longiflora 3046 2. — longifolia 3035. — longispatha 3033. — lurida 3051. — lusitanica 3057. — Iutea 3035. — Jutescens s. Gtg. 1133 AS FAND: — Iutescens Red. 3047. — Mandraliscae 3055. — maritima 3034. — microptera 3060. — Monnieri 3038. — Moorcroftiana 3033. — moraeodes 3067. — nepalensis Wall. 3053. — nertschinskia 3034. — nudicaulis 3049. — ochroleuca 3037. — ochroleuca Ken ex p. 3038. — odorata 3045. — odoratissima 3055. — olbiensis 3047. — orientalis Mill. 3037. 2 Tnbg. 303% — oxypetala 3033. — palaestina 3061. — Pallasii 3033. — pallida 3055. — pallide-coerulea 3055. — palustris 3035. — Pavonia Curt. 3068. — — L. 3068. — persica 3061. — picta 3040. — planifolia 3060. — plicata 3056. — pratensis 3034. — Pseud-Acorus (T. 53) 3035. — pumila (T. 52) 3046. — pumila L. herb. 3047. — — Sm., Echb. 3046 b. — punctata 3042. — pyrenaica 3058. — ramosa s. G. 1139 A. — ramosissima s. G. 1139 A. — reticulata 3059. — rigida 3049. Die freiftehenden Ziffern verweiſen auf die Nummern der Pflanzen in Band J. (40) Iris Robinsoniana 3067. — ruthenica 3030. — ruthenica Ker exp. 3030. — salsa 3036. — sambucina 3052. — Sari 3043. — sativa 3040. — scariosa 3049. — 'scorpiodes 3060. — serotina: 3057. — sibirica 3034. -- sibirica f. sanguinea 3034. — sicula 3055. — silvatica 3031. — Sogdiana 3036. — songarica 8.G.1133A. — spectabilis 3057. — squalens 3051. — Statellae s. G. 1133 A, 4b. — stenogyna 3036. — strieta 3034. — stylosa 3032. — subbarbata 3036. — subtriflora 3049. — sulphurea 3051. — Susiana 3042. — Susiana Red. 3042. — tectorum 3045. — tenuifolia s. G.1133A. — Tinaei 3055. — transtagana 3060. — trialata 3060. — triceuspis 3068. — triflora 3033. — unguicularis 3032. — variabilis 3057. — variegata 3050. — variegata f. amoend« 3052. — verna L. 3045. — Pall. 3030. — versicolor 3040. — versicolor Thbg. 3041. — violacea Klatt 3041. — — Savi 3053. — virginica L. 3040. — ziphiodes 3058. — Xiphium 3057. — Xiphium Jacq. 3058. Irrlichtblume (Gtg. 1231) 3506. Irvingia australiana s. G. 474. Ischaemum (Gtg.) s. F. 2362315 i —- latifolium s. F. 236 I d — speciosum s. F. 236 II, 1 . Isika coerulea 1530. Isis chinensis 3044. Ismelia maderensis 1800. — versicolor 1789. Is mene Amancaes 3245. — calathina 3244. — crinifolia 3245. — cyathiformis 3244. — narcissiflora 3244. — Tagliabuei 3244. Isocarpha echiodes s. Gtg. 513. Isochilus linearis s. G. 1044. Isoetaceae (Fam. 240). Isoetes (Gtg.) s. Fam. 240. — lacustris s. Fam. 240. Isolepis brachyphylia 3716. — brevifolia 3716. — brevis 3716. gracilis 3715. Isolepis Meyeniana 3716. — prolifera 3716. L pumila 3716. — Pygmaea 3716. — tenella 3716. Isoloma (Gtg. 858) 2601 bis 2604. — amabile 2602 a. — bogotense 2602. — digitalifllorum 2601. — digitaliflorum >< bogo- tense 2601. — giganteum 2602 b. — Hansteiniü 2602 d. — Hilii 2602 e. — hirsutum 2604. — hondense 2603. — hybridum 2602i. — Lenneanum 2602 f. | — Luciani 2601. | — ocellatum 2602 c. — Ortgiesii 2601. — pictum 2604. — pulchrum 2602 h. — Regelianum 2601. — Regelianum > Achime- nes magnifica 2601. — Regelianum x bogotense ocellatum 2602 c. — rutilans 2602 g — Warscewicziü 2602 1. Isomeris (Gtg. 109) 356. — arborea 356. Isoplexis canariensis S. G. 823 B. — Sceptrum s. Gtg. 823 B. Isotoma (Gtg. 650) 1983. — azxillaris 1983. — brevifolia s. Gtg. — Brownii s. Gtg. — petrasa 1983. — seneciodes 1983. Itea (Gtg. 335). — chinensis s. Gtg. 335. — ilicifolia s. Gtg. 335. | — japonica s. Gtg. 335. — macrophylla s. G 335. — nutans s. Gtg. 335. — virginica s. Gtg. 335. Ixia (Gtg. 1148) 3175 bis 3182). — abbreviata 3179. — alboflavens 3179. — anemonaeflora 3070. | — aristata 3176. | — aristata Schneer. 3178. | — — Soland. 3070. — aulica 3177. — bulbifera L. 3070. — — Thbg. 3070. — campanulata 3177. — capitata 3179. — ceratodes 3177. — chinensis 3063. — citrina 3179. — coccinea 3177 u. 3178. — columellaris 3180. — columnaris var. an- gustifolia 3180. — conica 3179. — crispa S. G. 1142 B. — crocata TL. 3073. — crocata Red. 3074. — — f. nigro-maculata 3074. — deusta 3074. — dubia 3179. — erecta 3175. — filiformis 3178. — fimbriata 3070. — flabellularis 3078. — flaccida 3178. 650. 650. Iris — Juglans. Ixia flavescens 3175. — fruticosa 3064. — gibba 3074. — gladiolaris 3078. — grandiflora 3070. — holosericea 3070. — tridifolia 3073. — LDiliago 3070. — longiflora 3182. | — Iutea 3179. — maculata 3179. | — maculata Thbg. ex p. 3181. — — f. amethystina 3181. — — F. caesia 3181. — — . coerulea 3181. — — var., Andr. 3180. — Milleri 3179. — miniata Jacq. 3074. — — Red. 3074. | — monanthos Delar. 3070. — ochroleuca 3179. — paniculata 3182. — patens 3178. — patens f. kermesina 3177. — pendula 3071. — phlogiflora 3177. — polystachya 3175. — polystachya M. B. 3178. — prasina 3181. — pulcherrima 3177. | — pulchra 3181. — purpurea Lam. 3073. — — Mundt 3177. — rapunculodes 3180. — reticulata 3078. — retusa 3180. — serotina 3175 — speciosa 3177. — spectabilis 3181. — spicata f. viridi-nigra 3181. — squalida 3078: — tenuiflora 3182. — Thunbergü 3078. — tricolor 3069. — undulata Ss. G. 1142 B. — uniflora 3070. — viridiflora 3181. — viridis 3181. Ixiolirion (Gtg. 1165) 3231 u. 3232. — Kolpakowskyanum 3232. — Ledebouriü 3231. — macranthum 3231. — montanum 3231. — Pallasi 3231. — tatarieum 3231. Ixlilie (Gtg. 1165) 3231 u. 3232. Ixora (G. 498) 1566—1568. — alba 1567. — americana 1549. — amoena 1567. — Bandhuca 1566. — blanda 1567. — coccinea 1566. | — coccinea hort. 1567. — congesta 1568. — crocata 1567. — fulgens 1567. — fulgens Wall. 1568. — grandiflora 1566. — Griffithii 1568. — hydrangeaeformis 1568. — incarnata DC. 1566. — — Korb. 1567. — obovata 1566. — propinqua 1566. — rosea 1567. Ixora salicifolia 1567. — strieta 1567. — ternifolia 1549. Jacaratia (G.) s. Gtg. 403. Jacksonia s. Fam. 701, 1b. Jacobaea macrophyllia 1828. — tomentosa 1822. Jacobinia (Gtg. 886) 2648 bis 2651. — chrysostephana 8. Gtg. 886 C. eiliata s. Gtg. 885 B. — coccinea 2650. — Ghiesbreghtiana 2651. — Liboniana 2649. — magnifica 2648. — pauciflora 2651. — paueiflora & Ghies- breghtiana 2651. — Pohliana 2648. — velutina 2649. Jakobslilie 3261. Jalapa longiflora 2779. — officinarum 2778. — undulata 2778. Jambosa s. Gtg. 370. — australis 1214. — myrtifolia 1214. — Thozetiana 1214. Jambukistrauch (Gtg. 300) 973. Jamesia (Gtg. 331). — americana s. Gtg. 331. Jankaea Heldreichiü s. G. 863 B. Janthe bugulifolia 8. G. 822. Jasmin, Echter (Gtg. 711) 2200— 2205. — Falscher 1105. Jasminodes flaccida 2436. Jasmintrompete 2621 u. 2622. Jasminum (Gtg. 711) 2200 bis 2205. — amplexicaule 2203. — aristatumn 2203. — azoricum s. Gtg. 711 B, 2. — bignoniaceum 2202. — bracteatum 2203. — calcareum 2204. — chrysanthum 2202. — collinum 2201. — congestum 2203. — flavum 2202. — fragrans 2203. — fruticans 2201. — grandiflorum 2205. — heterophyllum 2201. — hirsutum 2203. — humile 2202. — imodorum 2202. — multiflorum 2203. — novae-zelandieum 2204. — nudiflorum 2200. — odoratissimum 2202. — officinale 2205. — pubescens 2203. — pubescens Wall. 2203. — quinqueflorum 2203. — revolutum 2202. — Sambac 2203. — scandens Griff. 2203. — syriacum 2201. — triumphans 2202. — undulatum 2203. — undulatum Wild. 2203. — Wallichianum 2202. — Zambae 2203. Jatropha (Gtg. 995). — diversifolia s. G. 995. — multifida s. Gtg. 99. Familien- und Gattungsnamen bunt abgebildeter Arten find unterſtrichen. Jatropha pandurge fl 8. Gig. ., — podagrica s. Gtg. 995. — tulipifolia s. G. 905. Jeffersonia (Gtg. 40) 204. — Bartonis 204. — binata 204. — diphylla 204. — dubia s. Gtg. 40. Jeilium tricolor 2792. ‚Jelängerjelieber s. Gtg. 485 A u. 15181523. Jerichorose (Gtg. 83) 305. — Echte! 1866. Jochblattgewächse (Fm. 43) 615. Jochkelch (Gtg. 1067). Jochkrone (G. 1066) 2938. Jochroma (Gtg. 800) 2407 bis 2412. — fuchsiodes 2407. — gesnerodes 2408. — grandiflorum 2412. — lanceolatum 2409. — longipes 2410. — macrocalyx 2412. — tubulosum 2411. — Warscewiezii 2412. Johannisapfel 1048 e. Johannisbeere (Gtg. 336; T. 82) 1112—1121. Johannisbrotbaum 8. Fam. 70 b, III 2. Johanniskraut (Gtg. 147) e e ii. Johanniskrautgewächse (Fam. 30) 510 u. 511. Joinvillea plicata =. Fam. 216. Joniris biglumis 3033. — fragrans 3033. — humilis 3030. — Pallasü 3033. — triflora 3033. Jonopsidium (Gtg. 100; T. 100) 330. — acaule (T. 100) 330. Jonquilla major 3254. — media 3254. — minor 3254. Josepha augusta 2783. Jovellana punctata 2548. — violacea 2548. Joxylon (Gtg. 1006). — pomiferum s. G. 1006. Juanulloa (Gtg. 808). — aurantiaca s. G. 808. — Hookeriana s. G. 808. — parasitica Hook, 8. Gtg. 808. Jubaea (Gtg. 1296) 3617. — (2) chilensis 3617. — spectabilis 3617. — Torallyi s. Gtg. 1290. Judasbaum (Gtg. 278) 904—906. Judas-Silberlinge 306. Judenbart 1075. Judenkirsche (Gtg. 797) 2404. Judenmyrte 1211. Jugendblume (Gtg. 1129) 3023. Juglandaceae (Fam. 186; T. 97 No. 385) 2884 u. 2885. Juglans (Gtg. 1015; T. 97) 2884 u. 2885. — cathartica 2885. — cinerea 2885. —fertilis 2884. — frutescens 2884. ’ * 2 1 re 31 ( ceae (Fm. 217) 3580. naceae (Fm. 230). us (Gtg. 1257). usus f. spiralis 8. Gtg. 1257. glauons s. Gtg. 1257. - masimus 3580. — niveus 3580. ‚silvaticus 3580. fernrebe 729. frau im Grünen 102. perus (Gtg. 1400; T. 99) 3843—3845. — alpina 3843, — arborescens 3845. — caroliniana 3845. — communis (T.99) 3843. communis f. nana 3843. — davurica hort. 3843. — ericodes 3840. — foetida Sabina 3844. — — virginiana 3845. — glauca 3839. — mibernica 3843, — hispanica Booth 3843. — horizontalis 3844. _ hudsonica 3844. — lusitanica 3844. — Macnabiana s, G. 14010. macrocarpa 3843. - montama 3843. — nana 3843. — Oxycedrus 3843, — prostrata hort. 3843. — — Pers. 3844. — pyramidalis 3843. — repanda 3844, — repens 3844. — rigida 3843. — Sabina 3844, — saxatilis 3843. — Schollüü 3845. — Schottii 3845. — stricta 3843. — suecica 3843. - virginiana 3845. Jumo persica 3061, - scorpiodes 3060, Jurinea (Gtg. 607). - alata s. G. 607. — depressa s. G, 607. — horrida s. G. 607. Jurinella Aucheri s. G. 607. Justicen (Gtg. 883) 2641 bis 2643. — acutifolia 2682, — Adhatoda S. G. 883. — alba 2640. — amabilis 2634. — amoend 2644. - bicolor s. G. 880B. — calycotricha s. G. 891. — calytricha s. G. 891. — (arayana s. G. 881. — carnea Hook. 2648. — — Lindl,, hort. 2648. — — . superba 2649. — chrysotricha 2641. — chrysotrichoma 2641. — coceinea Abl., hort. ex 3% 2650. hort. eh p. 2644. dichotoma 2642. 8 J N Ecbolium s. G. 890. — elegans s. G. 889. — emarginata s. G. 890. — eriandra s. G. 900. — flavicoma s. G. 891. — formosa 2644. — Gendarussa s.G.883B. — Ghiesbreghtiana 2651. — grandiflora 2644. — guttata 2635. — imbricata 2676. — Klotzschiana s. G. 881. — laetevirens S. G. 890. — lapathifolia 2640. — lateritia 2644. — ligustrina s. G. 890. — (?) Lindenii 2643. — Lucida s. G. 885 A, 2. — macrophylla s. G. 899 B57 2 — magnifica 2648. — nemorosa 2644. — nervosa 2637. — nitida s. G. 881. 8 — nodosa s. G. 885 A, 3. — nummularia 2643. — oblongata 2644. — ongylantha s. G. 883. — pieta s. G. 881. — plumbaginifolia 2644. — prunellaefolia 2643. — pulchella 2637. — puleherrima 2679. — purpurea Forsyth 2644. — rivinaefolia 2653. — rosea 2637. — rotumdifolia Ss. G. 890. — rubicunda 2640. — rubra 2658. -— salieifolia 2652. — salicina s. G. 883 B. — sanguinolenta 2633. — speciosa 2653. — splendens 2648. — tetragona 2679. — thyrsiflora 2635. — tinctoria 2642. — renusta 2634. Kadsura (Gtg. 26) 180. — japonica 180. Kaempfera (Gtg. 1097). — Galanga s. Gtg. 1097. — Roscoeana s. G. 1097. — rotunda s. Gtg. 1097. Kaffeebaum (Gtg. 499) 1569. Kahnorche (G. 1076) 2945. Kaiserkrone 3478. Kakteen (Fam. 95; T. 85 No. 339 bis T. 86 No. 342) 1353—1428. Kalancho& (Gtg. 345). — aegyptiaca s.Gtg. 345. — brasiliensis s. G. 345. — grandiflora s. G. 345. — spathulata s. G. 345. Kälberkropf (Gtg. 453). Kallias ovata 1690. Kalmia (Gtg. 666; T. 90) 2021— 2023. — angustifolia 2022. — glauca 2023: — latifolia (T. 90) 2021. — polifolia 2023. Kalmus (Gtg. 1318) 3666 u. 3667. Kalosanthes coccinea 1185. — jasminea 1188. — odoratissima 1187. — versicolor 1186. ! Kamellie 1 . 66) 520 u. 521. Kamille (Gtg. 565; T. 33) 1776 u. 1777. Kamille, Römische 1764. Kammgras (Gtg. 1374) 3784. Kammmarante (G. 1102) 2983. Kanarienglocke(Gtg. 632) 1926. Kanariengras 3753. Kanellbaum s. Fam. 19. Kannenstrauch (Gtg. 971) 2824. Kannensträucher (Fam. 157) 2824. Kanonenbaum (G. 1008). Kanonenkugel 1312. Kanonierblume (G. 1011). Kapkörbchen (Gtg. 598) 1869. Kap-Maiglöckchen 3080. Kapmyrte (Gtg. 218) 721 u. 722. Kapperngewächse (Fam. 155351 5 Kappernstrauch (G. 110) 357. Kapuzinerkresse (G. 189; T. 16) 665 — 675. Kapuziner kressege- wächse (Fam. 46; T. 16 No. 62 u. 63) 665 bis 675 Kapuziner-Rose 1025. Karatas (Gtg.) s. G. 1110. — Karatas s. Gtg. 1110. — Meyendorffit 2992. — Plumieri s. Gtg. 1110. — princeps 2992. Kardengewächse (F. 104; I ee NO e e 158181593. Kardone, Kardy 1893. Kastanie (Gtg. 1025; T. 98) 2897 u. 2898. Kasuarbaum (Gtg. 1019)! Kasuarbaumgewächse (Fam. 188)! Katzenkraut (Gtg. 2754 —2757. Katzenpfötchen (G. 583). Kaufmannia Semenowii S. Gtg. 693. Kaulfussia amellodes 1632. — ciliata 1680. Kedrostis (G. 407) 1288. — africana 1288. — hirtella s. Gtg. 407. Kennedya (Gtg. 253) 836. — bimaculata 837. — coccinea s. Gtg. 253. — macrophylla 837. — nigricans 836. — prostrata 836. — rubicunda 836. — splendens 844. — stipularis 836. Kentia (Gtg. 1287) 3606 bis 3608. — Baueri 3607. — Belmoreana 3612. — Canterburyana 3608. 930) — Forsteriana 3612. — procera 3606. — sapida 3607. Kentiopsis Belmoreana 3612. — Forsteriana 3612 Kerbel, 5 S. Gtg. 454. F RN Kermesbeere (G. 963) 2805. Kermesbeergewächse (Fam. 153) 2805 u. 2806. Kernera ferulaefolia s. G. 548. — serrulata s. Gtg. 548. Kernobstbaum (Gtg. 317; T. 78 bis 81) 1034 bis 1060. Kerria (Gtg. 301; T. 74) 974. — japonica (T. 74) 974. Kerzenkaktus (Gtg. 435; T. 85) 13811398. Keteleeria (Gtg. 1415). — Fortunei s. Gtg. 1415. Ketmia arborea 581. — syriaca 581. Keulenbaum (Gtg. 1196) 3349 — 3358. Keulenbaum (Gtg. 1019!) jetzt Kasuarbaum! Keulenbaumgewächse (F. 188!) jetzt Kasuar- baumgewächse. Keulenmohn 261. Keulen-Palmfarn (Gtg. 1427). Keuschbaum (Gtg. 909). Keuschorche (Gtg. 1050). Kiebitzblume 3473. Kiefer (Gtg. 1409; T. 99) "38563866. Kinnbackenorche (Gtg. 1074) 2944. Kirschapfelbaum 1053. Kirsche (Gtg. 290; T. 76) 934— 942. Kirschlorbeer 942. Kissodendron australia- num S. Gtg. 474. Kitaibelia (Gtg. 155) 526. — vitifolia 526. Klauenfarn (Gtg. 1444) 3990. Klebnelke (tg. 128: I. 14) 404—407. Klebsame (Gtg. 117; T. 65) 384. Klebsamengewächse (F. 21; T. 65 No. 259) 384—395. Klebschwertel (Gtg.1148) ke Klee (Gtg. 248) 823—830. Kleestrauch (Gtg. 245; T. 70) 800—821. Kleidstrauch (Gtg. 182). Kleingriffel (Gtg. 1043). Kleinia (Gtg. 575) 1813 bis 1817. — aizoodes 1813. — Anteuphorbium s. G. 575 A, 3. — articulata 1815. — cana 1817. — crassulaefolia s. Gtg. 575 A, 2. — cuneifolia 8s. 575 A, 3. — ficodes 1813. — fulgens 1816. — Haworthü. 1817. Gtg. — papillaris s. 1 575 AS: — pinguifolia 8. 575 A, 2. — repens 1814. — tomentosa 1817. Klette (Gtg. 608). Gtg. Die Ziffern, vor welchen ein JM ciſt, en auf die Farbentafeln in Band II. Klettertrompete (G. 870; T. 93) 2621—-2622. Klimme (Gtg. 221) 732 U. 733. Knabenkraut (Gtg. 1038; en Knaulgras (G. 1377) 3787. Knautia (Gtg. 509) 1592. — arvensis 1592. — dipsacifolia 1592. — longifolia 1592. — orientalis s. Gtg. 509. — propontica s. Gtg. 509. — silvatica 1592. Kneiffia floribunda 1250. — Fraseri 1251. — glauca 1251. — suffruticosa 1250. Knesebeckia aukubaefolia 1325. — discolor 1328. — incarnata 1325. — Martiana 13298. -— papillosa 1325. Kniphofia (Gtg. 1208; T. 58) 3406— 3411. — abyssinica 8. 1208 A, 2. — aloodes 3410. — Burchellii 3408. — Grantii 3407. — isoetifolia s. G. 1208B. — laxiflora 3408. — Mac-Owanii 3411. — praecox 3409. — pumila 3407. — Quartiniana 3406. — Rooperi 3409. — sarmentosa 8. 1208 A, 2 — triangularis s. Gtg. 1208 A, 1. — uvaria (T. 58) 3410. — — hybrida 3410. Knochenspiere (Gtg. 308) 996. Knorpelblumengewächse (Fam. 149). Knotenblume (Gtg. 1153; P. 55) 3 19 Knöterich (Gtg. 965; J. 50) 28072817. 155; T. 50 No. 199 u. 200) 2807-2823. Kochia (Gtg. 956) 2799. — scoparia 2799. Koellikeraargyrostigma S. Gg 856. Koelreutera s. F. 611, 1. Koernickea lanata 2599. Kohl (Gtg. 97) 327. Kohl, Römischer 2802 a. Kohleria (Gtg. 858) 2601 bis 2604. — digitaliflora 2601. — hirsuta 2604. — hondensis 2603. — Warscewiczii 2601. Kokospalme (Gtg. 1295) 3616. Kolbenfaden (Gtg. 1319) 3668 u. 3669. Kolbenhirse 3747. Kolbenriese (Gtg. 1327) 3700 u. 3701. Kolomikta mandschurica@ 522. Kolpakowskya ixioliriodes 3232. Kompasspflanze 1693. Gtg. Gtg. 42) Koniga maritima 312. — variegata 312. Königin der Nacht 1385. Königsfarn 4044. Kopfblume (Gtg. 494). Kopfeibe (Gtg. 1421) 3895. Kopfklee (Gtg. 248) 823 bis 830. Kopfkölbchen (Gtg. 339). Kopfkölbchengewächse (Fam. 74). Kopsia (Gtg. 726). — fruticosa s. G. 726. Korallenbeere (Gtg. 489) 1539. Korallenstrauch (G. 255; T. 19) 838842. Korallentraube (G. 653). Korbblütler (Fam. 106; Ne, ne bis T. 34 No. 136; T. 88 No. 352 bis T. 89 No. 355) 15941924. Korbmarante (Gtg. 1099) 2968-2979. Korkbaum (Gtg. 210). Kornblume 1897. Kornelkirsche 1500. Korolkowia Sewerzowü S. Gtg. 1224 C. Kraftwurz (G. 468) 1489 u. 1490. Kraftzwiebel (Gtg. 1169) 3259 u. 3260. Krähenbeere (Gtg. 1030). Krähenbeerengewächse x (Fam. 193). Kranichschnabel (G. 183; P. 16 No. 61) 616 bis 628. 1642, 645. Kranichschnabelge- ‚wächse (Fam. 44; T. 16 No. 61; T. 67 No. 267 bis T. 68 No. 269) 616-647. Kranzschlinge (Gtg. 732) 2238. Krappgewächse (F. 102; T. 88 No. 350 u. 351) 15395 1570. Kratzdistel (Gtg. 611) 1882—1892. Kraunhia (G. 270; T. 71 No. 282!) 884 u. 885. — floribunda 884. — polystachya (T. 71; No. 282) 884. Krebsschere (Gtg. 1031). Kreisfahne (Gtg. 232) 763—765. Kreismännchen (G. 404) 1285. Kreuzblume (Gtg. 126) 399—402. Kreuzblumengewächse (Fam. 23) 399—402. -Kreuzblütler (Fam. 13; T. 8 No. 31 bis T. 10 No. 30; T. 65 No. 257; T. 109 No. 400) 292 bis 350. Kreuzdorn (Gtg. 215) 713 bis 715. Kreuzdorngewächse (F. 59) 713722. Kreuzkraut (Gtg. 576) 1818 bis 1833. Kreuz rebe s. Gtg. 220. Kreuzrebe 2617. Kronwicke (Gtg. 276) 898— 902. Krugdolde (Gtg. 1172) 3276 U. 3277. Krullfarn (G. 1441) 3979 bis 3987. Krummblume (G. 1162) 3226--3228. Krummfahne (Gtg. 257) 844. Krummröhre (Gtg. 649) 1982. Krummzackpalme (Gtg. 1261). Krynitzkia barbigera s. G. 774. Ktenanthe (Gtg. 1102) 2983. — Kummeriana 2983. — Luschnathiana 2983. Küchenschelle (T. 2) 43 [42—48]. Kuckukssbume 436. Kuestera aurantiaca 2645. Kugelamarant (Gtg. 954) 2796 u. 2797. Kugelblume (Gtg. 902). Kugelblumengewächse (Fam. 144). Kugeldistel (Gtg. 604) 1879 u. 1880. Kugelfaden (Gtg. 26) 180. Kugelgurke (Gtg. 412). Kugelmalve (Gtg. 158; T. 67) 536—539. Kuhschelle (Gtg. 4; T. 2) 42—48. Kühtritt S. G. 847. Kumara disticha s. Gtg. 1192 D. Kunigundenkraut 1602. Kunthia Deppei 3614. — montana 3613. Kunzea (Gtg. 362). — Baxteri s. G. 362. — corifolia s. Gtg. 362. Kürbis (Gtg. 420; T. 26) 1307—1311. Kürbisgewächse (F. 92; T. 26 No. 103 u. 104) 1285-1315. Kurzdachklaue (G. 900). Kurzfähnchen (Gtg. 230) 762. Kurzschopf (Gtg. 522; P. 29) 1629, Kussblume (Gtg. 1191) 3317. Labiatae (Fam. 146; T. 49 No. 194—196 u. T. 94 No. 376) 2705— 2777. Labkraut (Gtg. 490). Lablab microcarpus 846. — vulgaris 846. Laburnum (Gtg. 240; T. 69) 789 u. 790. — Adami 789. — alpinum 790. — Laburnum (T. 69) 789. — purpurascens 789. — ramentaceum 791. — sordidum 789. — variabile 789. — vulgare (T. 69) 789. — vulgare X Oytisus pur- pureus 789. Lacathea florida 518. Lacellia Iybica 1913. Lachenalia (Gtg. 1234) 3517—3521. — albida s. Gtg. 1234 C. — anguinea s. Gtg. 1234 C, 2. Koniga — Latania. Lachenalia angustifolia S. Gtg. 1234 C. — botryodes s. Gtg. 1234 O eb — contaminata s. Gtg. 1234 C. — convallariodes s. G. 1234 C, 2. — fragrans 3521 C. — glaucina 3520. — hirta s. Gtg. 1234 C, 2. — hyacinthodes Ss. Gtg. 1234 C. — luteola 3519. — mutabilis 3520. — orchiodes 3520. — orthopetala s. Gtg. 1234 B. — pallida 3520. — pendula 3517. — pulchella 3520. — punctata 3518. — purpurea 3521 b. — purpureo-coerulea s. Gtg. 1234 C, 1 a. — quadricolor 3519. — — . lutea 3519. — rubida 3518. — sessilifolia 3520. — tigrina 3518. — tricolor 3519. — unicolor 35214. — unifolia s. Gtg. 1234. — versicolor 3521. — Zeyheri s. G. 1234 C, 2. Laciniaria (Gtg. 518) 1616 bis 1618. — elegans 1616. — pyenostachya 1617. — spicata 1618. Lacistema (Gtg.) s. Fam. 192. Lacistemaceae (Fm. 192). Lactoridaceae (Fm. 162). Lactoris (Gtg.) s. F. 162. Lactuca (Gtg. 624) 1921. — alpina 1923. — macrophylla 1922. — perennis 1921. — Plumieri 1923. Laelia (Gtg. 1048) 2927 bis 2929. — acuminata 2928. — albida 2928. — anceps 2929. — autumnalis 2927. — cinnabarina 2928. — crispa 2927. — furfuracea 2928. — majalis 2927. — pumila 2928. — purpurata 2927. — superbiens 2928. Lagenaria (Gtg. 421) 1312. — clava Herculis 1312. — clavaeformis 1312. — clavata 1312. — cochinchinensis 1312. — (ugurda 1312. — Gurda 1312. — idolatrica 1312. — Lagenaria 1312. — microcarpa 1312. — pyrotheca 1312. — rotunda 1312. — sphaerica hort. 1312. — — E. Mey. S. G. 412. — toxicaria 1312. — vulgaris 1312. Lagerstroemia (Gtg. 385) 1239. — indica 1239. Lagochilium decoratum 2677. — Hydromestus 2676. — maculatum 2675. — ornatum 2677. Lagumea cochinchinensis 2807. Lagurus (Gtg. 1362) 3761. — ovatus 3761. Laichkraut (Gtg. 1336). Laichkrautgewächse (F. 228). Lallemantia (Gtg. 931) 2758. — azurea 2758. — canescens 2758. Lamarckia (Gtg. 1373) 3783. — aurea 3783. Lamium (Gtg. 940) 2771 u. 2772. — album s. Gtg. 940B. — Galeobdolon 2771. — maculatum s. G, 940B. — Orvala 2772. Lamourouxia (Gtg. 834). — betonicaefolia s. Gtg. 834. — multifida s. Gtg. 834. Lamprococeus (Gtg. 1116) 3001. — chlorocarpus 3001. — fulgens 3001. — luteus 3001. — miniatus 3001. — Weilbachii 3001. Lampsana pulchra 1917. Lamyra alata 1890. — diacantha 1891. — lobata 1892. — triacantha 1889. Langfaden (Gtg. 360). Langfadengewächse (Fm. 82). Lankestera (Gtg. 889). — Barteri s. Gtg. 889. — elegans s. Gtg. 889. — parviflora s. G. 889. Lantana (Gtg. 903; T. 95) 2686 — 2690. — aculeata (T. 95) 2686 u. 2686 a. — — hybrida (T. 95) 2686 b. alba Schauer 2690. — amethystina 2686 a. — annua 26%. — Camara 2686. — celtidifolia 2690. e collina 2690. — crocea 2686 a. — decumbens 2689. — dubia 2690. — glutinosa 2687. — hybrida 2686 u. 2686 b. — incana 2686. — indica 2690. — involucrata 2688. — lanuginosa 2688. — latifolia 2690. — leucantha 2690. — mizxta 2686 a. — nivea 2686 a. — odorata 2688. — pilosa 2690. — recta 2688. — sanguinea 2686 a. — Selloana 2689. — subinermis 2686 a. — tiliaefolia 2687. — trifolia 2690. — Wightiana 2690. 1 Lanzenrosette (Gtg. 1117) 3002—3008, Lapageria (G. 1186) 3314. — rosea 3314. Lapeyrousea (Gtg. 1147) 3174. — cruenta 3174. Lappa amplissima s. Gtg. 608. — macrosperma s. G. 608. — major s. Gtg. 608. — minor s. Gtg. 608. — nemorosa s. Gtg. 608. — officinalis s. Gtg. 608. — tomentosa s. Gtg. 608. Lappenbeere (Gtg. 970). Lappenblume (G. 52) 242. Lärchenbaum (Gtg. 1406; T. 100) 3852. Lardizabala (Gtg. 35) 191 U. 192. — biternata 191. — triternata 192. Lardizabalaceae (Fam. 8) 187—193. Lardizabalagewächse (Fam. 8) 187—193. Larix (Gtg. 1406; T. 100) 3852. — americana 3852. — americana f. brevifolia 3852. — — f. pendula 3852. — amurensis 3852. — camtschatica 3852. — (edrus 3855. — dahurica 3852. — decidua 3852. — europaea 3852: — excelsa 3852. — intermedia 3852: — Jjaponica 3852. — Kaempferi 3853. — Larix (T. 100) 3852. — leptolepis 3852. — occidentalis 3852, — patula 3855. — pendula 3852. — Ppyramidalis 3852. — sibirica 3852. — Sieboldü 3852. Larochea falcata 1168. Laserpitium Aciphylla s. G. 446. — ferulaceum s. Gtg. 463. Lasiandra argentea 1219. — Benthamiana 1220. — Fontanesiana 1219. — macrantha 1218. Lasiopetalum purpureum 593. — quereifolium 593. — solanaceum 593. — triphyllum 593: Lasthenia (Gtg.) 8. G. 554. — glaberrima s. G. 554. — glabrata s. G. 554. Lastrea cristata 4026. — Filix mas 4025. — fragrans s. G.1457A, 3. — montana 4024, — Thelypteris 4024. Latania (Gtg. 1266) 8586. — aurea 3586. — borbonica 3593. — chinensis 3593: — Commersonii 3586. — glaucophylla 3586. — Loddigesii 3586. — mauritiana 3593. — plagaeocoma 3586. — rubra 3586. Gültige Namen der Familien u. Gattungen fette, der Arten steile, der Abarten, Synonyme 2c. Cursiv-Schrift. 6851866. — alatus 854. — aureus 865. E azureus 853. — cirrhosus 856. L Clymenum 854. e coeruleus 853. - — grandiflorus 857. e grandiflorus Lang 856. E heterophyllos 856. intermedius 856. [ latifolius (T. 19) 855. 3 latifolius Sibth. et Sm. Er 855. L luteus 864. — macranthus 866. e magellanicus 853. e miniatus 856. — Napoleonis 852. niger 859. e odoratus (T. 19) 851. E peduncularis 856. E platyphyllos 856. e purpureus 854. e roseus 863. L rotundifolius 856. —sativus 853. — sieulus 862. silvester 856. e splendens 855. E tenuifolius 854. — tingitanus 852. E tuberosus 858. L undulatus 855. — variegatus 861. — vernus 860. Lattich (Gtg. 624) 1921. Laubmoose (Fam. 246). Lauch (Gtg. 1233) 3508 bis 3516. 2 Lauchschön (Gtg. 1232) & 3507. Lauraceae (F. 167) 2833. _ Laurus (Gtg. 977) 2833. E barbusana 2833. . azorica 2833. nn * * . e borbonia- 2833. [ canariensis 2833. E carolinensis 2833. E glauca 2833. — nobilis 2833. b nobilis Cav. 2833. * salicifolia 2833. Sas safras S. G. 976. — Tinus 1513. — tomentosa 2833. ——- varüfolia s. G. 976. — vulgaris 2833. _ Lavandula (Gtg. 919). e amgustifolia S. G. 919. 5 — latifolia s. G. 919. 1 — offieinalis s. G. 919. e spica var. S. G. 919. — vera S. G. 919. Lavatera (Gtg. 159) 540 bis 543. Olbia 541. - thuringiaca 542. — trimestris 540. Lavendel (Gtg. 919). axcmannia fasciculata 1544. Laya (G. 553) 1740—1743. - Calliglossa 1743. 4 ea Tr * rs Laya chrysanthemodes 1743. — Douglasii s. G. 553 CH — elegans 1741. — glandulosa 1740. — neo-mexicana 1740. — pentachaeta 1742. — platyglossa 1742. Lazarolus Pollveria 1040. Leachia lanceolata 1726. Lebensbaum (Gtg. 1396) 3837 u. 3838. Leberbalsam (Gtg. 513; T. 28) 1595—1598. Leberblümchen (Gtg. 5; g . 50: Lebermoose (Fam. 247). Lebpflanze (Gtg. 188). Lebretonia coccinea 566. Lecythidaceae (F. 8S3ID 1215. Lederstrauch (Gtg. 204) 693. Ledum (Gtg. 662). — glandulosum s.G.662. — latifolium s. G. 662. — palustre s. G. 662. Leguminosae (Fam. 70; 1218 No, 20, bis I e Ne 26: 7769 No, 220 is 3 No. 290) 760-922. Lehmannia tomentosa2427. Leighia bicolor 1712. Leimkraut (G. 129; T. 13) 408—430. Lein (G. 179; T. 15) 604 bis 613. Leingewächse (Fam. 39; T. 15 No. 58—60) 604—-614, Leinkraut (G. 831) 2478 bis 2486. Leitnera floridana s. F. 185. Leitneraceae (Fam. 185). Lembotropis S. G. 245 D. — nigricans 815. — sessilifolius 816. Lemnaceae (Fam. 222). Lennoaceae (Fam. 113). Lentibulariaceae (F. 137). Leontice (Gtg. 43) 217 bis 220. — altaica 219. — Chrysogonum 220. — Leontopetalum 217. — thalietrodes 218. Leontopodium (Gtg. 585; T. 31) 1840. — alpinum 1840. — Leontopodium (T. 31) 1840. Leopoldia comosa 3525. — reticulata 3273. — striatifolia 3273. Lepachis columnaris 1706. Lepachys Tagetes 1706. Lepargyrea (G. 992) 2857. — argentea 2857. — canadensis 2857. Leperhiza (G. 1172) 3276 u. 3277. — latifolia 3276. — miniata 3277. — urceolata 3276. Leperiza (Gtg. 1172) 3276 u. 3277. Lepia pauciflora 1683. a ir Latania — Ligustrum. Lepidocaryum (Gtg.) s. Fam. 218], 2. Lepidostemon pentaste- modes 2505. Lepidotrichum Uechtritzia- num s. Gtg. 87. Lepidozamia s. Gtg. 1427. — minor s. Gtg. 1427. — Peroffskyana S. Gtg. 1427. Lepsia foliosa s. 425 D, 3a. Leptacanthus Walkeri Nees 2669. — — Wight 2669. Leptandra Meyeri 2550. — purpurea 2550. — sibirica 2550. — virginica 2550. Leptochloa arabica 3833. Leptopoda brachypoda 1749. Leptorrhynchus aureus 1858. — citrinus s. Gtg. 591 B. — suaveolens 1858. Leptosiphon androsaceus 2293. -— aureus 2294. — bicolor 2294. — densiflorus 2292. — grandiflorus 2292. — hybridus 2294. — Iuteus 2294. — — . roseus 2293. — parviflorus 2294. — — . rosaceus 2293. Leptospermum (Gtg 361). 1196— 1199. aciculare 1197. — ambiguum s. Gtg. 362. amboinense 1196. arachnodes 1198. arachnoideum 1198. australe 1198. baccatum Schauer 1197 — — Sm. 1198. divaricatum 1197. — dubium s. Gtg. 366 B. — emarginatum 1196. flavescens 1196. floribundum 1197. grandiflorum 1196. — juniperifolium 1197. — Juniperinum 1197. — laevigatum s. G. 361. lanigerum 1198. — micromyrtus 1196. microphyllum 1196. — minutifolium 1196. — multicaule 1199. — multiflorum 1197. — myrsinodes 1199. myrtifolium 1199. — nobile 1196. — obovatum 1196. Oxycedrus 1197. — persiciflorum 1197. — polygalifolium 1196. — porophyllum 1196. recurvifolium 1197. rubricaule 1197. — scoparium 1197. — squarrosum 1197. — stypheliodes 1197. Thea 1196. triloculare 1198. tuberculatum 1196. virgatum Forst. 1209. — — Schauer 1196. Leptostachya dichotoma 2642. Gtg. Leptosyne Bigelowiüi 1734. — calliopsidea 1734. — maritima A. Gr. 1733. — — hort. 1734. Leptotes (Gtg. 1051). — bicolor s. Gtg. 1051. — serrulata s. Gtg. 1051. Lerchensporn (Gtg. 74; T. 8) 281-291. Leschenaultia (Gtg. 629). — formosa s. Gtg. 629. — laricina s. Gtg. 629. — triloba s. Gtg. 629. Lespedezia (Gtg. 250; T. 73) 834 u. 835. — bicolor (T. 73) 834. — — f. Sieboldit 835. — formosa 835. — macrocarpa 834. racemosa 835. Sieboldiü 835. Leucadendron (Gtg. 979) 2834. — argenteum 2834. — corymbosum s. Gtg. 979 B. — Levisanus s. G. 979 C. — tortum s. Gtg. 979 C. Leucanthemum maximum 1791. — vulgare 1792. Leuchtenbergia (G. 430). — prineipis s. Gtg. 430. Leuchterblume (Gtg. 736) 2249 u. 2250. Leucocasia gigantea 3639. Leucochlamys callacea3687. Leucojum (Gtg. 1153; T. 55) 3191— 3194. — aestivum 3191. — autumnale 3194. — autumnale Desf. ex p. 3193. — capitulatum 3293. — carpaticum 3192. — grandiflorum 3193. — roseum 3194. — triehophyllum 3193. — vernum (T. 55) 3192. Leucophyta (G. 599) 1870. — Brownii 1870. Leucopogon affinis 2101. — australis 2101. — (unninghamü 2101. — lanceolatus 2101. — pimeleodes 2101. Leucotho& (Gtg. 669) 2025 bis 2030. — acuminata 2028. axillaris 2025. — buxifolia 2029. — Catesbaei 2026. — Davisiae 2027. — floribunda 2033. — Mariana 2036. neriifolia 2030. — populifolia 2028. — pulchella 2030. — pulchra 2020. — racemosa 2035. — spicata 2035. spinulosa 2026. Levkoie (Gtg. 75; T. 8) 292. Leycestera (G. 487) 1538. — formosa 1538. Liatris brachystachya1617. — elegäns 1616. macrostachya 1618. — odoratissima S. G. 519. — pilosa 1618. — pumila 1618. (43) Liatris pyenostachya 1617. radians 1616. — resinosa 1618. — spicata Sw. 1618. — — Mild. 1618. Libanotis rupestris 8. Gtg. 457. Libertia (Gtg. 1132) 3029. — coerulescens 3029. — formosa 3029. — grandiflora 3029. — ixiodes Klatt 3029. — macrocarpa 3029. Libocedrus (Gtg. 3835. — (raigiana 3835. — decurrens 3835. Libonia floribunda 2651. — penrhosiensis 2651. Lichenes (Fam. 249). Lichtblume (Gtg. 1230) 3505. Lichtnelke (Gtg. 130; T. 13 u. 14) 431—436. Licuala (Gtg. 1268) 3587. — acutifida 3587. — brevipes 3591. — grandis 3587. — paludosa 3587. — spinosa Roxb. 3587. Licualapalme (Gtg. 1268) 3587. Liebesapfel 2403. Liebesblume (Gtg. 1209; T.:58) 3412 u. 3413. 1394) Liebesgras (Gtg. 1376) 3786. Liebestraube (Gtg. 654) 1984. Lietzea (Gtg.) s. G. 854. — brasiliensis s. G. 854. Lievena princeps 2995. Ligeria concinna 2587. — speciosa 2586. Ligularia (Gtg. 577) 1834 u. 1835. — glauca s. Gtg. 577. — japonica 1835. — Kaempferi 1835. — macrophylla 1834. — minor 1075. — racemosa 1834. — sarmentosa 1075. — sibirica 1834. speciosa 1834. Ligurienkraut (Gtg. 456). Liguster (Gtg. 716) 2211 bis 2213. Ligusticum (Gtg. 456). — Aciphylla s. G. 446. — cicutarium 1463. — Mutellina s. G. 456). — peloponnense 1463. — peloponnesiacum 1463. Ligustridium japonieum Spach 2212. — — Spach ex p. 2212. Ligustrina amurensis 2220. — — . jJaponica 2220. Ligustrum (Gtg. 716) 2211 bis 2213. — amurense 2220. — angustifolium s. Gtg. ZGB 12» — „ealifornicum“ 2213. — glabrum 2212. — japonicum 2212. — japonicum hort. 2212. — — macrophyllum 2212. — — f. ovalifolium 2213. Die freiſtehenden Ziffern verweiſen auf die Nummern der Pflanzen in Band I. (44) Ligustrum Kellermanni 2212. — longifolium s. Gtg. 716 8 2 — lucidum 2212. — lucidum hort. 2212. — magnoliaefolium 2212. — Massalongianum s. G. 716 B. 2. — ovalifolium 2213. — ovalifolium hort. 2212. — ovatum 2212 u. 2213. — reticulatum 2213. — rosmarinifolium s. Gtg. 716 B. 2. — sempervirens 2211. — sSieboldii 2212. — sinense latifolium ro- bustum 2212. — spicatum 2212. -— syringaeflorum 2212. — syringaefolium 2213. — vulgare 2211. Lilac minor 2218. — persica 2218. — varina 2217. Lilacum album 2215. — rothomagense 2217. Liliaceae (Fam. 209; T. 57 No. 225 bis T. 62 No. 245) 3303—3558. Liliendolde (Gtg. 1160) 3209 — 3224. Lilienflachs (Gtg. 1204) 3396. Liliengewächse (Fm. 209; 1 e eee 62 No. 245) 3303 bis 3558. Liliengrün (Gtg. 1222) 3431 u. 3432. Lilienrüssel (Gtg. 1177) 3293. Lilienschopf (Gtg. 1242) 3544. Lilienschweif (Gtg. 1219) 34125 —3427. Lilienschwertel (G. 1133; T. 52 u. 53) 3030 bis 3061. Lilienschwertelgewächse (Hebe d i E52 No. 207 bis T. 54 No. 215) 3026—3182. Lilium (Gtg. 1223; T. 59 u. 60) 3433— 3472. — affine 3477. — albanicum 3466. — alutaceum 3453 C. — andinum 3447. — angustifolium 3458 b. — — Mill. 3466. — atrosanguineum Bak. 3453 E. o 3483 d. — aurantiacum hort. Krel. 3453 b — — Pact. (?) 3453 C. — auratum (T. 59) 3445. — aureum 3450. — autumnale 3457. — avenaceum 3462. — awenaceum Maxim. exp. 3461. — — Moore 3461. — Batisua 3436. — Belladonna 3439. — bicolor 3453 b. — biligulosum 3453 d. — 'Bloomerianmum 3459. — Broussartü 3444 A, 1. Kellogg Lilium Brownii 3440. — bulbiferum 3449. — bulbiferum Red. 3453 à. — — Thbg. 3453. — — . eroceum 3450. — — f. incomparabile 3453 K. — — . umbellatum 1 5 ex P. 3451 [3449]. — Buschianum 3448. — byzantinum miniatum 3465. — californicum 3458 a. — callosum 3467. — camtschatcense 3477. — canadense 3454. — canadense Thbg. 3447. -— — . Hartwegü 3458 é. — — . Humboldtii 3459. — . parvum 3455. — — f. puberulum 3459. — candidum (T. 60) 3441. — candidum >< chalcedo- nicum ?) 3468. — carolinianum Cates b 3452. — — Michx. 3457. — carniolicum 3464. — carniolicum Heldr. exs. 3464. — Catesbaei 3452. — (atesbaei hort. holland. 3451. — — Vilm., 3447. — caucasicum 3463. — Catit 3450. — chalcedonicum 3465. — chalcedonicum ., D., e 9.3464. — colchicum ort. 3463. — — Stev. 3463. — concolor 3448. — cordifolium 3433. — cordifolium D. Don — (oridion 3448. 3434. — coruscans 3453 e. — croceum 3450. — dalmaticeum 3460. — davuricum 3451. — Dexteri 3445. — elegans 3453 u. 3453a, — elegans X bulbiferum 3453 h. — elegans speciosum 3453 g. — Blisabethae 3139. — Ellacombei 3458 d. — excelsum 3468. — eximium 3438 e. — flavum Lam. 3466. — formosanum. 3438 f. — fulgens 3453 d u. e. — . atrosanguineum maculatum 3453 e. — — staminosum 34531. — giganteum 3434. — glabrum 3460. — haematochroum 3453 d. — Hansonii 3461. — Harrisii 3438 d. — Heldreichii 3464. — hirsutum 3460. — Hookeri 3472. — Humboldtii 3459. — humile 3449. — incomparabile 3453 h. — isabellinum 3468. — Jamajuri 3438 é. — japonicum 3439. — japonicum Bot. 3440. hort. ex p. “ — Martagon Ledeb. Mag. Ligustrum — Lindelofia. Lilium japonicum Don 3436. — — . Colchester 3440. — — . verum 3440. — jucundum 3469. — Krameri 3439. — lancifolium 3444. — latifolium 3449. — Leichtlinii 3470. — linifolium 3467. —— Loddigesianum 3463. — longiflorum 3438 u. 3438 a. — longiflorum Griff. 3472. — — Wall, 3436. — — floribundum 3438 d. — Lowii Bak. ist L. ne- palense Coll.et Hemsl. — Lowii hort. ist L. ne- palense D. Don 3440. — macrophyllum 3472. — maculatum Bot. Mag. T. 6126 3461. — — Mokou 3462. — — Moore 3461. — — Thbg. 3447. — Martagon (T. 60) 3460. eh Y. 3462. — — Malt. 3457. — Maximowiezii 3469. — medeolodes 3447. — medeolodes Franch. et Sav. 3462. — Metæii 3437. — Michauxianum 3457. — Michauxü 3457. — Milleri 3460. — monadelphum 3463. — neilgherricum 3437. — neilgherriense 3437. — nepalense 3440. — nepalense Coll. et Hemsl. ist L. Lowii Bak. — nilgiriense 3437. — nitidum 3456. — occidentale 3458 c. — ochroleucum 3440. — odorum 3439 u. 3440. — Packmannii 2445. — pallidifolium 3458 é. — pardalinum 3458. — pardinum 3453 g. — Parkmanni 3445. — Parryi 3443. — Partheneion 3448. — parvum 3455. — pendulflorum 3454. — pendulum 3454. — pensylwanicum 3451. — peregrinum Hort. 3468. — — Mill. 3441. — philadelphicum 3447. — philadelphicum Thbg. 3453. — philippinense 3435. — phoeniceum 3449. — pietum 3453 b. ; — polyphyllum 3471. — pomponicum 8 3466. — pomponium 3466. — pomponium Thbg. 3467. — — Milk. et Lange 3466. — —.var. 3446. — ponticum 3463. — pseudo-tigrinum 3469. — puberulum hort. 3458 C. — pubescens Bernh. 3449. — — v. Houtte 3453 b. — pulchellum 3448. — pumilum DC. 3467. — punctatum 3471. Lilium puniceum 3467. — purpureum 3442. — pyrenaicum 3466. — Ppyrenaicwm Ledeb. 3463. — quadrifolatınn 3477. — Robinsonii 3458 und 3458 a. — Roezlii 3458 e. — roseum 3472. — rubescens 3442. — rubrum 3466. — — byzantimım 3465. — sanguineum 3453 d. — sarniense 3195. — Sieboldiae 3438 C. — sinicum 3448. — speciosum (T.60) 3444. — speciosum Andy. 3446. — — f. imperiale 3445. — speciosum x auratum 3445. — speciosum X candidum (?) 3439. — spectabile Lk. 3451. — — Salisb. 3452. — stamineum 34531. — stylosum 3471. — superbum 3457. — superbum Thbg. 3444. — Szowitzianum 3463. — Takesima 3438 b. — Tametomo 3444 A, 1. — tenuifolium 3467. — testaceum 3468. — Thomsonianum 3472. — Thunbergianum hort! 3453 8. — — K. et Sch. 3453 a. 1 — — aureum nigro-Macu- latum 3453 C. — — grandiflorum 3453e. — — stamineum 34531. — tigrinum 3446. — tigrinum F. Lishmanü 3469. — tubiflorum Wight 3437. — umbellato - atrosangui- neum 3453 d. — ambellatum hort. nonn. 3450. — — Mort. plur. 3447. — — v. Houtte 3453 d. — — Pursh 3447. — — . incomparabile 3453 h. — venustum 34531. — Wallichianum 3436. — Wallichianum Wight 3437. — wansharaicum. 3447. — Washingtonianum 3442. — Wilsoniü hort., Leichtl. 3453 g. — var. Wilsoni Leichtl. — Wittei 3445. 3438 d. Limatodes rosea 2933. Limnanthemum (G. 755) 2276 U. 2277. — crenatum 2277. — Ecklonianum 2277. — Forbesianum 2277. — Fraserianum 2277. — Humboldtianum 2277. — indicum 2277. — Kleinianum 2277. — nymphaeodes 2276. — orbieulatum 2277. — peltatum 2276. — Thunbergianum 2277. — Wightianum 2277. Familien⸗ und nen bunt abgebildeter Arten find unterſtrichen. A spectabilis 2326. — alba 647. — Douglasii 647. — rosea 647. Limnocharis (Gtg. 1335). — emarginata s. G. 1335. — flava s. G. 1335. — Humboldtü 3710. — Plumieri s. G. 1335. Limodorum tuberculosum. 2932. Limonia trifoliata hort. 699. — — L. s. Gtg. 206. Limonium orientale 2106. — speciosum 2108. Limosella calyeina Ss. G. 844 B. Linaria (Gtg. 831) 2478 bis 2486. — acutangula 2487. — acutiloba 2481. — alpina 2478. — amethystea 2479. — aparinodes 2483. — . aureo-purpurea 2483. — — f. splendens 2483. — apennina 2487. — arvensis s. G. S31A.2 Biebensteinit 2481. — bipartita 2484. — calycina 2482. — canadensis s. G. 831 B, 2 b. — carnosa s. G. 831 A, 2. — Clementei 2483. — (Cymbalaria 2487. — dalmatica 2482. — elegans hort. 2484. — elongata 2481. — genistaefolia 2482. — genistifolia Benth. 2481. — glabrata s. G. 831 B, 1. — grandiflora 2482. — heterophylla 2483. — incarnata 2485. — Linaria 2481. — linogrisea 2485. — lusitamica 2480. — macedonica 2482. — maroccana 2485. — multipunctata 2479. — neglecta s. G. S31B, 1. — pallida 2487. — „Peloria 2481 — pensylvanica 2481. — purpurascens 2486. — purpurea 2486. — reticulata 2483. — reticulata Rcehb. 2483. — — . aureo-purpurea 2483. . — simplex s. G. 831A, 2. — speciosa ae. 2484. — — Ten. 2481. — strieta 2483. — texama s. G. 831B, 2b. — triornithophora 2480. — triphylla s. G.831B,1. — tristis 2478. — versicolor 2483. — vulgaris 2481. Linaceae (Fam. 39; T. 15 N0.58—60) 604—614. Linde (Gtg. 176; T. 67) 595 —602. Lindelofia (Gtg. 772) 2326. — longiflora 2326. Limnanthes (6. 1955 647. 5 e 4 »hön (Cie. 174). ra odorata S. G. 454. ndheimera (Gtg. 540). ana s. Gtg. 540. spinosa 2257. nksling (Gtg. 630). Linnaea (Gtg. 484). — borealis s. Gtg. 484. A floribunda 1517. e rupestris 1516. _ Linosyris punctata 1664. vulgaris 1667. inum (Gtg. 179; T. 15) En 604—613. agreste 604. alpinum 608 e. - amglicum 608 a. angustifolium 604. austriacum 608 g. barbulatum 608 g. Berendieri 611. Berlandieri 611. - bienne 604. e eampanulatum 613. _ — flavum (T. 15) 612. — glandulosum var. 612. E grandiflorum (T. 15) 606. L hispanicum 608 a. e ütalicum 608 h. Leoni 608 d. Testi 608 f. marginatum 608 g. e monogynum 605. — montanum 608 d. _— narbonnense 607. = perenne (T. 15) 608. E punctatum 608 d. e Pyrenaicum 608 c. E refleeum 607. e sibiricum 608 b. A squamulosum 608 g. — suffruticosum 610. E tenuifolium 609. A tetragynum 614. — Tommasinü 608 h. trigynum 614. A vulgare 604. i eenblütler (Fam. 146; T. 49 No. 194—196; T. 94 No. 376) 2705 bis 2777. Lippenfarn (Gtg. 1443). Lippia (Gtg. 904). asperifolia Rchb. S. G. 904 B. E canescens s. G. 904 B. / eitriodora s. G. 904 A. — duleis s. Gtg. 904 B. — filiformis s. G. 904 B. lanceolata S. G. 904 B. montevidensis 2689. — nodiflora s. G. 904 B. reptans s. Gtg. 904 B. — urticodes s. G. 904 A. Lipusa multiflora 845. Liquidambar (Gtg. 352). — asplenifolium s. Gtg. 1018 B. — formosanum 1193. — imberbe s. Gtg. 352. — mexicanum 1193. — orientale s. Gtg. 352. — peregrinum s. Gtg. 1018 B. tyracifluum 1193. 3 F. 64) 179. — Tulipifera (T. 64) 179. endron (Gtg. 25; Liriope carnea 3397. Lisianthus (Gtg. 750). — exaltatus 2263. — glaueifolius Jacq. 2263. — — Nutt. 2263. — princeps s. G. 750. — pulcher s. G. 750. — Busselianus 2263. — sempervirens S. G. 741. — zeylanicus 2258. Lithospermum (Gtg. 784). — cornutum 2349. — decumbens 2349. — denticulatum 2336. — Pallasii 2336. — pamniculatum 2337. — pulchrum 2335. — purpureo -coeruleum 52 G.2784, — setosum 2349. — sibiricum Ledeb. 2336. — — Lehm. 2336. — tubatum 2349. — violaceum s. G. 784. Litsea (Gtg.) s. F. 167. Littaea s. G. 117311. — attenuata 3287. — Elemeetiana 3287. — filifera 3278. — geminiflora 3287. — horrida 3280. — lophantha 3279. — ÖOrtgiesiana 3278. — Sartorü 3287. — schidigera 3278. — striata 3286. — wnivittata 3279. — zylonacantha 3279. — yuccaefolia 3287. Livistonea (G. 1274) 3593. — australis 3593. — chinensis 3593. — Diepenhorstiü s. G. 1274. — Hoogendorpü 3593. — humilis 3593. — olivaeformis 3593. — rotundifolia 3593. — sinensis 3593. — spectabilis 3593. — umbraculifera 3593. Loasa (Gtg. 400) 1277 u. 1278. — ambrosiaefolia 1278. — aurantiaca 1276. — contorta 1276. — Herbertii 1276. — hispida 1278. — lateritia 1276. — papaverifolia 1277. — picta 1277. — urens 1278. — vulcanica 1277. — Wallisü 1277. Loasaceae (Fam. 89; T. 26 No. 102) 1275 bis 1278. Loasengewächse (F. 89; T. 26 No. 102) 1275 bis 1278, Lobelia (Gtg. 645; T. 35) 1969—1978. — amoena 1976. — amoena Ell. 1975. — asplenifolia 1983. — atrosanguinea 1973. — bicolor 1969 u. 1969 c. — cardinalis 1974. — cardinalis „Queen Ne- toria“ 1973. — (Cavanillesii Mart. 1977. — — K. et Sch. 1977. — colorata 1976. re Lehmann s. Gtg. 650. Lobelia compacta 1969 b. — cornuta 1981. — decumbens hort. 1969. — dentata Sieb. s. Gtg. 645 A, 2b. — diffusa 1969. — erecta 1969 c. — erinodes 1969 a. — Erinus (T. 35) 1969. — Erinus Thbg. 1969. — Feuilleei 1978. — fissa 1977. — fulgens 1973. — fulgens „QueenVictoria“ 1973. — glandulosa 1976u.Gtg. 645 B, 1. | —- glandulosa Engelm. et | Gr. 1975. — — Lindl. 1975. — — var. glabra 1976. | — — var, obtusifolial975. — gracilis Andr. s. Gtg. 645 A, 2b. — heterophylla 1970. — hortensis 1976. — hybrida (T. 35) 1976. — hypoerateriformis S. G. 650. — ignea 1972. — laxiflora 1977. — persicaefolium Cav, 1977. — — A. B. et Kth. 1977. — puberula 1975. — pubescens Sieb s. Gtg. 645 A, 2b. — pumila 1969 d. — ramosa 1971. — seneciodes 1983. — speciosa Sm. 1975. — spectabilis 1981. — Speculum s. Gtg. 646. — sphaerocarpa 1981. — splendens 1972. — splendens f. atrosangui- nea 1973. — surinamensis 1981. — syphilitica 1975. — syphilitica Walt. 1976. — tenwior Benth. 1971. — texensis 1972. — Tupa L. 1978. Lobelioideae s. F. 109 II. Lobostemon (Gtg. 787). — argenteus s. G. 787. — formosus s. Gtg. 787. — glaucophyllus s. Gtg. 787. Lobularia S. Gtg. 87. — maritima 312. Lochera hirsuta 2594. — magnifica 2597. Lochnera (Gtg. 723B!) 2229! — rosea 2229. Löchergras (Gtg. 1346). Loeselia (Gtg. 760). — coccinea s. Gtg. 760. Loganiaceae (Fam. 127) 2254— 2257. Loganiengewächse (Fam. 127) 2254—2257. Loiseleuria procumbens S. Gtg. 668. Lolch (Gtg. 1386) 3822 u. 3823. Lolium (Gtg. 1386) 3822 u. 3823. — Boucheanum 3823. — compositum 3822. C ͤ . u a ai ie chse — Lueulia. Lolium ialicum 3823. — multiflorum 3823. — perenne 3822. — kenne L. 3822. Lomaria (Gtg. 1449) 4004. — alpina 4005. — borealis 4005. — gibba 4004. — Spicant 4005. Lonchitis (G.) s. G. 1442. — glabra s. Gtg. 1442. — natalensis s. Gtg. 1442. — pubescens s. G, 1442. Lonicera (Gtg. 485; T. 87) 1518—1530. — alba 1518. — Alberti 1528. — alpigena 1527. — altaica 1530. — americana 1519. — angustata 1525. — angustifolia 1525. — brachypoda 1523. -—— Brownü 1522. — canadensis alba 1525. — caprifoliodes s. Gtg. 485B, 1a. — Caprifolium (T. 87) 1518. — caroliniana 1522. — chinensis 1523. — chrysantha s. Gtg. 485 B, 1 4. — ciliata 1525. — ciliosa 1522.. — coerulea 1530. — cotinifolia 1524. — Diervillea s. G. 486 A. — diversifolia 1523. --- dumetorum 1524. — etrusca s. Gtg. 485 A, La. — etrusca var. Brondi 1522 — flava 1521. — flava Dipp. 1522. — — nova 1522. — flexuosa 1523. — flexuosa Edw. 1523. — floribunda s. Gtg. 485 B. ach — fragrantissima s. G. 485 B, 1a. — fragrantissima Tindl. S. Gtg. 485B, 1 a. — fuchsiodes 1522. — germanica 1520. — gibbiflora s. Gtg. 485 B, 1a. — gibbosa S. Gtg. 485 B, 1a. — giganten s. Gtg. 485 A,1a. — grata 1519. — hetrusca s. Gtg. 485 Zu AUER — intermedia 1529. — italica (T. 87) 1518. — japonica 1523. — Karelini 1530. — Kirilowü 1530. — Ledebourii 1529. — Maackii 1526. — Magnevillea 1522. — marilandica 2256. — Mociniana 1529. — Morrowii s. Gtg. 485 B. 1a. — Niaguarillüi S. Gtg. 485 B, 1a. — nigra s. G.485B, 1a. — nigra Thbg. 1523. Lonicera oceidentalis 1522. — odoratissima s. Gtg. 485B, 1a. — Pallas 1530. — pallida 1518. — parvifolia 1524. — Periclymenum 1520. — sempervirens 1522. — sempervirens Brownü 1522. — sinensis s. Gtg. 485 15, al ©, — — spectabilis s. Gtg. 485 B, 12. — spinosa 1528. — splendida s. Gtg. 485 a — Standishii s. Gtg. 485 B, 1a. — Symphoricarpus 1515. — tatarica (T. 87) 1525. — verna 1518. — virginiana 1522. — vulgaris 1524. — Xylosteum 1524. — Xylosteum chrysantha s. Gtg. 485B, 1a. Lontarus domestica s. Fam. 218I, 1 b. — Gomutus 3598. Lopezia (Gtg. 389) 1246. — azxillaris s. Gtg. 389 A. — coronata s. G. 389 A. — fuchsiodes 1246. — frutescens 1246. — fruticosa 1246. — grandiflora 1246. — macrophylla 1246. — mexicana s. G. 389 A. — mexicana coronata 8. Gtg. 389 A. — miniata 1246. — minuta s. Gtg. 389 A. — racemosa s. G. 389 A. Lophospermum atro- sanguineum 2460. — erubescens 2462, 2462 a. — Rhodochiton 2460. — scandens 2462. — spectabile 2462 C. Loranthaceae (Fam. 173). Lorbeerbaum (Gtg. 977) 2833. Lorbeerbaumgewächse (Fam. 167) 2833. Lorbeerkrüglein (G. 669) 2025 — 2030. Lorbeerlinde (Gtg. 713). Lorbeerrose (Gtg. 666; T. 90) 2021—2023. Losbaum (Gtg. 910; T. 95) 2698 — 2704. Lotus (Gtg. 249) 831—833. — Jacobaeus 831. — peliorhynchus 832. — Tetragonolobus 833. Lotusblume (Gtg. 44) 221 u. 222. Lotwurz (Gtg. 789) 2355 u. 2356. Loudonia excelsa 3589. Lourea (Gtg. 274) 893. — vespertilionis 893. Lowea berberifolia 997. Löwenmaul (Gtg. 833; T. 45) 2488 u. 2489. Lubinia s. Gtg. 696. — lineariloba s. Gtg. 696. — lubiniodes s. Gtg. 696. Luculia (Gtg. 495) 1559. — gratissima 1559. Die Ziffern, vor welchen ein J iſt, verweiſen auf die Farbentafeln in Band II. (5) vn (46) Luculia Pinceana 1559. Ludovia (Gtg.) s. G. 1299. — crenifolia s. G. 1299. pal mata 3628. Luffa (Gtg. 411). — acutangula s. G. 411. — amara s. Gtg. 411. — chiloensis s. Gtg. 411. — ceylindrica s. G. 411. — Gosd s. Gtg. 411. — insularum s. Gtg. 411. —- operculata s. G. 411. — Plukenetiana s. G. 411. — purgans s. Gtg. 411. — quinquefida S. G. 411. — sphaerica s. Gtg. 412. — subangulata s. G. 411. Luftwurzelorche (Gtg. 1091) 2965. Lunaria (G. 84) 306 u. 307. — annua 306. — biennis 306. — inodora 306. — odorata 307. — rediviva 307. Lungenkraut (Gtg. 783; T. 42) 2343— 2348. Lupine (Gtg. 238; T. 18) 771—787. Lupinus (Gtg. 238; T. 18) 771787 — aridus 780. — californicus 778. — (ruckshanksiü 781. — grandifolius 786. — guatemalensis 778. — Hartwegii 777. — hirsutus 776. — hirsutus hort. 775. — f. carneus 775. — hybridus 782. — insignis 782. — latifolius 787. — luteus 771. — macrophyllus 786. — Menziesii 772. — Moritzianus 778. — mutabilis 781. — nanus 773. — odoratus 771. — perennis (T. 18) 785. — pilosus (T. 18) 775. — polyphyllus 786. — pubescens 778. — pubescens hort. nonn. 1109: — — elegans 780. — Sabinianus 783. — Sabinii 783. — semiverticillatus 774. — speciosus 778. — subcarnosus 779. — sulphureus 784. — sulphureus hort. 772. — — superbus 772. — superbus 782. — tricolor elegans 778; 782. — varius 774. venustus 778. Luzerne 822. Luzula (Gtg. 1258) 3580. — mazima 3580. — nivea 3580. — silvatica 3580. Luzuriaga (Gtg. 1187). — Freeta s. G. 1187. — marginata s. G. 1187. — radicans s. G. 1187. Lycaste (Gtg. 1063; T. 51) 2937. — aromatica 2937. Lycaste costata 2937. — cruenta 2937. — Deppei 2937. — Schilleriana 2937. — Skinneri (T. 51) 2937. Lyehnis (Gtg. 130; T. 13 u. 14) 431—436. — alba 439. — alpestris 421. — alpina 407. — chalcedonica (T. 13) 431 — (Coeli-rosa 408. — Coronaria (T. 13) 434. — coronata 433 u. 4332. — dioeca 439 u. 440. — diurna 440. — Flos Cuculi 436. — Flos Jovis 435. — fulgens 432. — fulgens hort. 433 b. — Githago 403. — grandiflora 433. — grandiflora Haageana 432. — — var. alba 433 C. — — var. gigantea 433 b. — Haageana 432. — japonica speciosa 433 b. — Lagascae 438. — nummularia 437. — oculata 408. — Preslü 440. — pyrenaica 437. — rubra 440. — sSieboldü 433 c. — — fulgens 432. — silvestris 440. — speciosa 433 b. — vespertina 439. — Viscaria 404. Lycium (Gtg. 807) 2436 u. 2437. — afrum s. G. 807B. — afrum hort. ex p. 8. Gtg. 807 B. — barbarum At., Spy. 2436. — — Lour. 2437. — — Wats., Koch 2436. — — . chinense 2437. — chinense 2437. — chinense R.et Sch. 2436. — europaeum s. G.807B. — europaeum Gouan, Koch 2436. — foetidum 1570. — fuchsiodes 2407. — gesnerodes 2408. — glaucum s. G. 807 A, 2. — halimifolium 2436. — japonicum 1570. — mediterraneum s. G. 807 B. — megistocarpum ovatum 2437. — ovatum C. Koch 2437. — — Poir. 2436. — — macrocarpum 2437. — rhombifolium 2436. — ruthenicum s. G. 807 2 — salieifolium s. G. 807 B. — tauricum s. G. 807 KA, 2. — vulgare 2436. Lycopersicum cerasiforme 2403 E. — esculentum: 2403. — piriforme 2403 c. Lycopodiaceae (Fam.241). Lycopodium (Gtg. 1430). — alpinum s. Gtg. 1430.) Luculia — Malus. Lycopodium annotinum S. G. 1430. — clavatum s. Gtg. 1430. — Hippuris s. Gtg. 1430. — inundatum s. G. 1430. — laxum s. Gtg. 1430. — Phlegmaria s. Gtg. 1430. — Selago s. Gtg. 1430. Lycopsis echiodes 2349. Lygodium (Gtg. 1469). Lyonia (Gtg. 671) 2034 bis 2036. — arborea 2037. — calyculata 2034. — Mariana 2036. — ovalifolia s. G. 671. — populifolia 2028. — racemosa 2035. Lyonsia (Gtg.) s. Fam. 1251. Lyperia s. Gtg. 843. Lysimachia (Gtg. 696; T. 39) 21692174. — atropurpurea 2171. — atropurpurea Lk. et Otto s. Gtg. 696. — — Murr. 2171. — capitata s. (tg. 696. — dahurica 2172. — dubia 2171. — Ephemerum 2169. — glauca 2169. — guestphalica 2172. — heterophylla S. G. 696. — hybrida S. Gtg. 696. — lanceolata s. G. 696. — Leschenaultii 2170. — lineariloba s. G. 696. — lubiniodes s. G. 696. — Nummularia (T. 39) 2174. — nutans s. Gtg. 696. — paludosa 2172. — punctata (T. 39) 2173. — salicifolia 2169. — spathulata s. G. 69. — suaveolens 2174. — thyrsiflora s. G. 696. — verticillata 2173. — vulgaris 2172. Lysinema (Gtg. 681). attenuatum s. Gtg. 682. — ciliatum s. Gtg. 681 2 — conspicuum s. Gtg. 681 1. — elegans s. G. 681A, 2. — fimbriatum s. Gtg. 681 A, 1. — lasianthum s. Gtg. 681 B. — pungens s. Gtg. 682. — ruscifolium 2098. — Sieberi s. Gtg. 682. Lysionotus longiflorus 2614. ; Lythraceae (Fam. 85; T. 24 No. 95 u. T. 83 No. 33) 1229—1239. Lythrum (Gtg. 383; T. 24) 1237 u. 1238. — anonalum s. G. 383. — austriacum 1238. — calcaratum s. Gtg. 382 B, 28. — intermedium 1237. — roseum superbum 1237. — Salicaria 1237. — tomentosum 1237. — virgatum (T. 24) 1238. — vulgare 1237. Maackia amurensis 769. Machaeranthera camescens var. humilis 1669. — — — pygmaea 1669. — grandiflora s. Gtg. 520. — parviflora 1669. — tanacetifolia 1669. Macklottia amboinensis 1196. Macleania (Gtg. 655). — floribunda s. G. 655. — insignis s. Gtg. 655. — insignis hort. S. G. 655. — longiflora s. Gtg. 655. Macleya (Gtg. 63; T. 7) 255. — cordata (T. 7) 255. Maclura aurantiaca S. G. 1006. Macrocarpos 2801. — foliosus 2801. Macrochloa tenuissima 3756. Macrochordium 8. 1117 F. — luteum 3006. — pulchrum 3006. — tinetorium 3006. Macrogyne comvallariae- folia 3395. Macromeria (Gtg. 786). — exserta s. Gtg. 786. Macrophthalma elastica 2877. Macropleetrum (G. 1090). — sesquipedale s. Gtg. 090. Macropodium (G. 80) 301. — nivale 301. Macrothyrsus discolor 738. Macrotomia (Gtg.) s. G. 785. — echiodes 2349. Macrotys racemosa 108. Macrozamia (Gtg. 1427). — amabilis s. Gtg. 1427. — cylindrica S. Gtg. 1427. — Denisonii s. G. 1427. — elegantissima s. Gtg. 1427. — eriolepis s. Gtg. 1427. — eximia s. Gtg. 1427. — Fraseri s. Gtg. 1427. — gigas s. Gtg. 1427. — heteromera s. G. 1427. — Hillii s. Gtg. 1427. — Macdonellü S. G. 1427. — Oldfieldü s. Gtg. 1427. — Pauli-Guilielmi s. G. 1427. — Peroffskyana S. G. 1427. — pulchra s. Gtg. 1427. — spiralis s. Gtg. 1427. — tridentata s. G. 1427. Madaroglossa angustifolia DC. 1740. — — Nutt. 1742. — elegans 1741. — hirsuta 1742. Mädesüss (G. 299; T. 20) 965— 972. Magnolia (Gtg. 24; T. 64) 171-178. — acuminata 174. — conspicua (T. 64) 171. — cordata 175. — discolor 172. — fragrans 176. — Fraseri 178. — frondosa 178. — glauca 176. capitatus Gtg. Magnolia grandiflora 173. a — macrophylla 177. — obovata (T. 64) 172. — purpurea 172. — tripetala 178. — Umbrella 178. — Yulan 171. Magnoliaceae (Fam. 4; T. 64 No. 253—255) 171-183. Magnoliengewächse (F. 4; T. 64 No. 253—255) 171—183. Mahernia bipinnata 587. — diffusa 589. — glabrata 590. — grandiflora 591. — hybrida 591. — incisa 588. — odorata 590. — verticillata 586. Mahonia Aquifolium Lindl. 196. — — Mitt. 195. — japonica 197. — repens 196. Maiblume siehe Mai- glöckchen; ferner 2038. Maiblumenbaum 1985. Maiglöckchen (Gtg. 1202; T. 57) 3393. Mairia (Gtg. 525). — crenata s. Gtg. 525. Mairose 1006. Mais (Gtg. 1344) 3728. Maiträubchen (G. 1214). Majanthemum (G. 1214). — bifolium s. Gtg. 1214. — (Convaliaria S. G. 1214. — stellatum 3419. Majorana (Gtg. 922) 2737. — crassifolia 2737. — cretica 2737. — hortensis 2737. — Majorana 2737. — Maru 2737. — microphylla s. Gtg. 922B. Malachodendron ovatum 517. Malacocarpus (Gtg. 432) 1367 u. 1368. — aciculatus 1368. — acutatus 1367. — corynodes 1367. — corynodes f. erinaceus 1367. — Courantii 1367. — erinaceus 1367. — Martinii 1368. — polyacanthos 1367. — Sellowii 1367. Malcolmia (Gtg. 93) 321 u. 322. — bicolor 322. -- graeca 321. — maritima 321. Malope (Gtg. 154) 524 u. 525. — grandiflora 524. — malacodes 525. — trifida 524. Malpighiaceae (Fam. 42). Malus acerba 1048 a. — baccata 1053. — cerasifera 1053. — commmimis 1048. — corona 1052. — dasyphylla 1048 Cc. — dioeca 1048. Gültige Namen der Familien u. Gattungen fette, der Arten steile, der Abarten, Synonyme ꝛc. Cursiv-Scrift. — BE 1048 e. — praeeox 1048 ©. — prunifolia 1050. — pumila 1048 e. — E gallica 1048 b. Ringo 1051. L rivularis 1056. Sievers 1048 d. E silvestris 1048 a. — sinensis 1049. E: Sorbus 1046. = spectabilis 1049. — Toringo 1056. L qmsalensis 1048 b. Malva (G. 161) 548—558. . Alcea 549. E capensis 561. Creeand 560. L Oreeana X Sphaeralcea > miniata 560. E crispa 551. L digttata 556. L involucrata 553. t macrorrhiza 557. mauritanica 550. mauritiana 550. miniata 539. — var., Steud. 560. moschata 548. Papaver 554. pedata 555. splcata 558. trifida 548. umbellata 536. verticillata 552. E zebrina 550. Malvaceae (Fam. 35; T. 2 —— 15 No. 57; T. 66 No. 262 bis T. 67 No. 265) 524585. Malyvastrum (Gtg. 163) it 560 u. 561, — capense 561. — Creeanum 560. 5 Malvaviscus (Gtg. 167) = 570 u. 571. E arboreus 571. — longifolius 571. j Malvaviscus 571. E mollis 570. e spathulatus 571. e splendens 571. Malvengewächse (Fam. 85; T. 15 No. 57; T. 66 No. 262 bis T, 67 No. 265) 524 bis 585. Mamillaria (G. 429) 1353 ls 1364. - ancistrodes 1354. applanata 1360. — arietina 1362. atrata 1357. E aurata 1357, — aurea 1357. auriceps 1357. — auricoma 1354, — Bocasana 1354. bumamma 1364. — candida 1355. - centricirrha 1361. - ceratophora 1362. - chrysacantha 1357. = Boden 1364. e x “ 2 . Mamillaria coronaria 1358. — criniformis albida 1354. — declivis 1360. — diacantha nigra 1356. — diaphanacantha 1364. — discolor rhodacantha 1358. — dolichocentra 1359. — Echinaria 1363. — echinata 1363. — elegans 1356. — elephantidens 1364. — fissurata s. Gtg. 427. A floribunda 1357. — Foersteri 1361. — gladiata 1362. — glochidiata 1354. — Haageana 1356. — Hermannii 1354. — Heyderi f. applanata 1360. — hybrida 1357. — inconspicua 1364. — lanifera Haw. 1357. — longimamma 1353. L longispina 1359. — magnimamma 1362. — multiceps 1354. — obconella 1359. — Odieriana 1357. — pectinata 1364. — Perote 1356. — Pfeifferi 1357. — Poselgeriana 1355. — pusilla 1354. — retusa 1364. — rhodacantha 1358. — rhodantha 1357. — rhodantha auriceps 1357. — ruficeps 1357. — sanguinea 1355. — Schelhasei 1354. — Schiedeana 1362. — sphaerotricha 1355. — stellaris 1354. — stellata 1354. — sulco-lanata 1364. — sulphurea 1357. — supertexta 1356. — uberiformis 1353. — versicolor 1361. Mammea asiatica 1215. Mammutbaum (Gtg. 1414) 3874 u. 3875. Mandarine 698 e. Mandel (Gtg. 290; T. 75) 930 u. 931. Mandevillea (Gtg. 730). — suaveolens 2236. Mandirola lanata 2599. — multiflora 2599. Manettia (Gtg.) s. Fam. 102 J, 1. — myrtifolia 1555. Manfredia s. Gtg. 1173 III. — maculata 3287. — variegata 3287. Manglesia cuneata 2835. — glabrata 2835. Mangold (Gtg. 959) 2802. Manihot (Gtg.) s. Fam. 178 JI, 3a. — utilissima s. F. 178 I Männerbundglocke (Gtg. 635). Mannsbart (Gtg. 1350) 3736— 3738. Mannsschild s. Gtg. 692. Manulea (Gtg.) s. G. 843. Malus — Medinilla. Manulea corymbosa 8. G. 843. — hispida 2529. — leiostachys s. G. 843. — linifolia 2529. — oppositiflora 2529. — polyantha 2528. — rubra s. G. 843. — tomentosa s. G. 843. Maranta (Gtg. 1100) 2980 u. 2981. — albo-lineata 2970. — angustifolia s. G. 1101. — argyraea 2968. — arundinacea 2980. — Bachemiana S. G. 1099 E. — Baraquiniü s. G. 1099. — bicolor 2981. — cinerea 2979. — cylindrica s. G. 1099 A. — discolor hort. s. Gtg. 1099 B. — — hort. ex p. s. Gtg. 1099 B. — eximia 2969. — fasciata 2968. — gracilis: 2980. — grandifolia s.G.1099A. — humilis s. G. 1099 A. — illustris 2976. — Kerchoveana 2981. — Kummeriana 2983. — Legrelliana s.G.1099M. — leopardina s. G. 1099 E. — leuconeura 2981. — Lietzei 2972. — Lindeniana 2977. — Luschnathiana 2983. — lutea 2982. — majestica 2970. — Makoyana S. G.1099 0. — Massangeana 2981. — medio-piceta 2974. — metallica 2977. — noctiflora 2980. — ornata 2970. — pulchella Lind. 2971. — — Morr.s. Gtg. 1099E. — racemosa s. G. 1101. — regalis 2970. — Regeliana s. G. 1099 E. — Riedeliana 2984. — roseo-lineata 2970. — Ruiziana s. G. 1100. — sanguinea 2982. — spectabilis 2982. — Tonckat S. G. 1101. — truncata s. G. 1099 A. — undulata. 2974. — variegata 2979. — violacea S. G. 1099 A. — vittata 2969. — Wagneri 2976. — Wallisü s. G. 1099 R. — Warscewiezü 2975. — zebrina 2971. Marantaceae (Fam. 199) 2967— 2984. Marantengewächse(Fam, 199) 2967— 2984. Marantopsis lutea 2982. Marattia (Gtg. 1471) 4046 bis 4048. — cicutaefolia 4047. — fraxinea 4046. — fraxinea Raddi 4047. — laxa 4048. — macrophylla 4048. Marattiaceae S. Fam. 243 e, Marbel (Gtg. 1258) 3580. Marianthus (Gtg. 119) 386— 388. Marianthus candidus 387. — .coelestis 391. — coeruleo - punctatus 386. — coeruleus 391. — pictus 388. Marica (Gtg. 1134) 3062. — anceps 3027. — Bermudiana 3027. — coerulea 3062. — gracilis 3062. — mucronata 3027. — Northiana 3062. — Sabinei s. G. 1134. Mariendistel (Gtg. 609). Marienschuh 2913. Marquartia globosa 3625. Marsana buxifolia 696. Marsdenia vincaeflora2238. Marsilia (Gtg.) s. Fm. 244. — natans s. Gtg. 1473. Marsiliaceae (Fam. 244). Martagon constantinopoli- tanum 3455. Martynia (Gtg. 873) 2628 bis 2630. — alternifolia 2629. — angulosa 2628. — annua 2629. — Craniolaria 2630. — (Craniolaria hort. nonn. 2628. — diandra 2628. — fallax 2628. — formosa 2629. — fragrans 2629. -— integrifolia 2630. — lanceolata s. Gtg. 859. — louisiana 2629. — lutea 2629. — proboscidea Glox. 2629. — — hort. nonn. 2628. — spathacea 2630. — violacea 2629. Masdevallia (Gtg. 1053). — amabilis s. Gtg. 1053. — bella s. Gtg. 1053. — chimaera s. Gtg. 1053. — Lindenii s. Gtg. 1053. Massangea (Gtg. 1126. | — Morreniana 8. G. 1127. — musaica 3021. Massliebehen (Gtg. 523; T. 29) 1630 u. 1631. Massowia cannaefolia 3687. — Gardneri 3686. Mastkraut (Gtg. 139) 491 u. 492. Matricaria (Gtg. 565; T. 33) 1776 u. 1777. | — alba 1794 b. — asterodes 1633. — capensis 1793. — Chamomilla s. Gtg. 565 A, 2. — corymbosa 1795. — discoidea s. Gtg. 565 An! — eximia 1794 a u. b. — glastifolia 1633. — grandiflora 1776. — inodora 1776. — maritima 1776. Gtg. 1565. — oceidentalis 8. — odorata 1794. — oleraceae 1787. — partheniodes 1793. — Parthenium 1794. | — — album 1794 b. — pinnatifida 1800. | — Tehihatchewii 1777. | Die freiſtehenden Ziffern verweiſen auf die Nummern der Pflanzen in Band (47 Matthiola (Gtg. 75; T. 8) 292. — annua 292. — fenestralis 292u. 292111. — glabrata 292. — graeca 292 u. 2921. — incana 292. Mawerraute 4010. Mauhlia linearis 3412. Maulbeerbaum (G. 1005). Maulbeerbaumgewächse (Fam. 181) 2876 bis 2879. Maurandia (Gtg. 821; T. 45) 2461 u. 2462. — alba 2461. - — albiflora 2461. — antirrhiniflora s. Gtg. 833 B. — Barclayana 2461. — Barclayana fl. albo2461. —- erubescens 2462 a. — glabrior 2462 b. — juncea 2489. — personata Ss. G. 833 B. — scandens 2462. — scandens Pers. 2461. — semperflorens (T. 45) 2461. — spectabilis 2462 c. — Wislizeni s. Gtg. 821. Mauritia (Gtg.) s. Fam. 2181, 2 — vinifera s. Fam. 218 1, &% Mäusedorn (Gtg. 1183) 3303 u. 3304. Mäusefrass (Gtg. 901). Mäusefrassgewächse (F. 143). Maxillaria 2944. — cristata s. Gtg. 1064. — Harrisoniae s. G. 1065. — leptosepala 2944. — luteo-alba 2944. — pieta 2944. — setigera 2944. — venusta 2944. Maximiliana insignis S. G. 1289. Maximowiezia (Gtg. 409). — Lindheimeri s. Gtg. 409. — tenella s. Gtg. 409. — tenuisecta s. Gtg. 409. — tripartita s. Gtg. 409. Maximowicezia (G.) S. G. 27. Mayaca (Gtg.) s. Fam. 213. Mayacaceae (Fam. 213). Meconopsis (Gtg. 68) 262 bis 264. — cambrica 264. — diphylla 253. — nepaulensis 262. — Wallichii 263. Medemia nobilis 3585. Medeola angustifolia 3312. — asparagodes 3312. — triphylla 3307. Medicago (Gtg. 246) 822. — arborea 822. — media 822 — sativa 822. Medicosma (Gtg. 202). — Cunninshamii s. G. 202. Medinilla (Gtg. 380) 1226 u. 1227. . — amabilis 1226. — bracteata 1226. — eximia Sieb. 1227. T. (Gtg. 1074) (48) Medinilla magnifica 1226. — Sieboldiana 1227. — speciosa 1227. Medium grandiflorum 1933. Medusa major s. Gtg. 993C, 2b. Medusea fructuspina S. G. 993C, 2b. — tessellata S. Gtg. 993 C, 2b. Meerbeerengewächse (F. 80) 1195. Meerkohl (Gtg. 104) 348 u. 349. Meernurzisse 3260. Meerstrandslevkoje 321. Meerzwiebel (Gtg. 1244) 3546. Megapterium Nuttallü1252. Megarrhiza californica s. Gtg. 423 B, 2. Megasea ciliata 1067. — cordifolia 1065. — crassifolia 1066. Mehlbeerbaum 1036 u. 1037. Meiran (Gtg. 922) 2737. Meisterwurz (Gtg. 459). Melaleuca (Gtg. 364) 1203 bis 1207. — alba 1203. — armillaris 1203. — decussata 1207. — densa 1204. — ericaefolia 1203. — fascicularis 8. 366 B. — fulgens 1205. — gibbosa 1207. — hamulosa 1203. — hypericifolia 1206. — ovalifolia 1207. — paludosa R. Br. 1200. — — Schldl. 1202. — pulchella 1204. — rotundifolia 1208. — serpyllifolia 1204. — splendens 1205. — sprengeliodes 1208. — Thea 1196. — virgata 1209. Melampyrum (Gtg. 835). — arvense s. Gtg. 835. — bihariense s. G. 835. — nemorosum S. G. 835. Melanchrysum pavonium 1878. Melandryum (Gtg. 132) 439 u. 440. — album 439. — pratense 439. — Presli 440. — rubrum 440. — silvestre 440. Melastoma (Gtg.) s. Fam. 84T u. I. — argenteum 1219. — clavatum 1219. — eximium Bl. 1227. — Fontanesianum 1219. granulosum 1219. — speciosum 1227. Melastomaceae (Fam. 84) 1216—1228,. Melde (Gtg. 960) 2803. Meliaceae (Fam. 53). Melianthaceae (F. 63) 750. Gtg. Melianthus (Gtg. 225) 750. — major 750. — minor 750. Medinilla — Mesembrianthemum. Melica (Gtg.) s. Fam. 236 II, 20. — altissima s. Fam. 236 11729 — ciliata s. F.236II, 2b*. — coerulea 3785. — nutanss.F.2361I, 2b*. — picta s. F. 236 U 2p* — uniflora s. Fam. 236 WE ° Melilotus (Gtg. 247). — albus s. Gtg. 247. — coeruleus s. Gtg. 247. — officinalis s. Gtg. 247. Meliosma s. Fam. 65. Meliphlea umbellata 536. Melissa coccinea s. G. 927. — grandiflora s. G. 927. — mazxima 2736. — Pyrenaica S. G. 928. — turcica 2750. Melisse, Türkische 2750. Melittis (Gtg. 936) 2767. — albida 2767. — grandiflora 2767. — Melissophyllum 2767. — silvestris 2767. — speciosa 2767. Melkkraut (Gtg. 625) 1922 u. 1923. Melocactus (G. 431) 1365 u. 1366. — Besleri 1369. — communis 1365. — ingens 1371. — latispinus 1376. — Melocactus 1365. — Parthonii 1366. — polyacanthus 1367. — pyramidalis 1365. — violaceus 1366. Melone 1292. : Melonenbaum (G. 403). Melonenkaktus (G. 431) 1365 u. 1366. Melothria (G. 406) 1287. — pendula 1289. — punctata 1237. — quinqueloba 1313. Melvilla speciosa s. Gtg. 382 B 28. Menispermaceae (Fam. 7) 185 u. 186. Menispermum (Gtg. 31) 185 u. 186. — angulatum 185. — canadense 185. — dahuricum 186. — lobatum 185. — virginicum 185. Mentha (Gtg. 923) 2738 bis 2743. — aquatica 2740. — arvensis s. G. 923 A, 2. — australis 2741. — candicans 2739. — citrata 2740. — crispa 2739. — crispata 2739. — diemenica 2741. — exigua 2742. — fragrans 2738. — gentilis Ss. G. 923 A, 2. — gibraltarica 2742. — gracilis 2741. — Langiüi 2740. — macrostachya 2738. — mezxicana 2738. — micrantha 2742. — montana 2742. — neglecta 2738. — nemorosa 2739. Mentha nepetodes 2740. — perillodes 2736. — piperita 2740. — — . crispa 2739. — pulegiodes 2742. — Pulegium 2742. — Requienii 2743. — rotundifolia 2738. — rugosa 2738. — sativa s. G. 923 A, 2. — silvestris 2739. — silvestris f.incana 2739. — simplex 2742. — suaveolens 2738. — tomentella 2742. — tomentosa 2742. — undulata 2739. — verticillata s. G. 923A, 2. — viridis 2739. Menthella alpina hort. — Mentha Requienii f. hirtula 2743. Mentzelia (Gtg. 398) 1275. — aurea s. G. 398C. — bartoniodes 1275. — decapetala 1275. — Lindleyi s. G. 398A. — oligosperma s. Gtg. 398 C. — ornata 1275. Menyanthes (Gtg. 754). — indica 2277. — natans 2276. — nymphoides 2276. — trifoliata s. G. 754. Menziesia Bruckenthalü S. G. 680. — Daboeci 2024. — polifolia 2024. Meratia fragrans 170. Merendera (1231) 3506. — Bulbocodium 3506. Meridiana Pavonia 1878. — ringens 1876. — tessellata 1876. — uniflora 1875. Mertensia (Gtg. 781) 2335 bis 2337. — crassifolia 3934. — denticulata 2336. — dichotoma 3934. — emarginata 3934. — Pallasiü 2336. — paniculata 2337. — pteridifolia 3934. — pulmonariodes 2335. — revoluta Kl. 3934. — rufinervis 3934. — sibirica 2336. — virginica 2335. Mesembrianthemum (G. 444) 1429—1452. — acinaciforme 1435. — acinaciforme DC. 1439. — albidum 1431. — amoenum 1442. — anomalum s. Gtg. 444 Gruppe 3 a. — apetalum 1451. — aurantiacum 1433. — aurantium 1433. — auratum s. Gtg. 444 Gr. 5b. — aureum 1434. — aureum Thbg. s. Gtg. 444 Gr. 5b. — barbatum s. Gtg. 444 Gr. 5a. — barbatum Bot. Mag. S. Gtg. 444 Gr. 5a. — — var. densum s. Gtg. 444 Gr. 5a. Mesembrianthemum bellidiflorum s. G. 444 Gr. 1b. — bicolorum 1446. — bicolorum Curt. 1445. — blandum 1441. — brevicaule 1432. — calendulaceum Hell. et Zeyh. 1452. — — Haw. 1452. — — Hao. misc. 1452. — Candollei Eckl. et Zeyh. 1452. — capitatum 1432. — carinatum 1439. — caulescens s. G. 444 Gr. 2 b. — clavatum 1451. — claviforme 1451. — coceineum 1445. — coccineum Eckl, et Zeyh. 1446. — confertum 1438. — conspicuum 1442, — cordifolium 1449. — coruscans 1432. — criniflorum 1451. — croceum s. Gtg. 444 Gr. 3b. — crystallinum 1450. — cuneifolium 1451. — curviflorum 1441. — decumbens 1438. — deflexum 1448. — deltodes 1436. — densum s. Gtg. 444 Gr. 5a. — denticulatum s. Gtg. 444 Gr. 1 a. 8 — difforme s. Gtg. 444 I — dolabriforme s. Gtg. 444 Gr. 1a. — edule s. Gtg. 444 Gr. 22. — elegans 1448. — elongatum 1432. — emarginatodes 1448. — emarginatum s. Gtg. 444 Gr. 5 b. emarginatum Eckl. et Zeyh. 1446. — falcatum 1437. — falcatum Thbg. 1439. — falciforme 1437. — felinum 1430. — filamentosum s. Gtg. 444 Gr. 2b. — — ß anceps s. G. 444 Gr. 2b. — flexile s. Gtg. 444 Gr. 5b. — flexuosum 1448. — forficatum s. Gtg. 444 Gr. 2b. — formosum 1442. — fragrans 1429. — fulvum 1443. — glaciale 1450. — gladiatum 1439. — glaucodes 1433. — glaucum Eckl. et Zeyh. S. Gtg. 444 Gr. 3 b. — — Thbg. e p. 1433. — gramineum 1451. — grandiflorum 1429. — Haworthii 1444. — helianthodes 1452. — heteropetalum 1439. — Aybridum 1431. — imbricans s. Gtg. 444 Gr 5 b. Familien- und Gattungsnamen bunt abgebildeter Arten find unterſtrichen. inaequale 1446. — inclaudens 1440. — incurvum 1438. — — var. roseum 1438. — insititium s. Gtg. 444 Gr. 3 b. — lacerum 1439. — laevigatum 1435. — leptaleum 1448. — limpidum 1451. — lineare 1451. — longistylum 1448. — lunatum 1437. — lupinum 1430. — luteum s. Gtg. 444 Gr. 3 b. — microphyllum s. Gtg. 444 Gr. 3b. — multiflorum s. Gtg. 444 Gr. 3 a. — multipunctatum 8. Gtg. 444 Gr. 1 a. — multiradiatum 1438. — mutabile 1435. — mutabile Eckl, et Zeyh. 1440. — noctiflorum 1443. — patulum s. Gtg. 444 Gr. 2 b. — pilosum 1452. — polyanthum s. Gtg. 444 Gr. 5b. — polyphyllum s. Gtg. 444 Gr. 5 b. — pomeridianum 1452. — pugioniforme 1432. — pugioniforme DC, 1432. — puniceum s. Gtg. 444 Gr. 5b. — purpureo-croceum 8. G. 444 Gr. 3 b. — pyropaeum 1451. — radiatum s. Gtg. 444 Gr. 2b. — retroflexum 1448. — rigens 1430. — roseum 1438. — rubrocinetum 1435. — sabulosum T’hbg. 1452. — sarmentosum s. Gtg. 444 Gr. 2b. — scabrum Thbg, S. Gtg. 444 Gr. 2b. — — Thbg. herb. S. Gtg. 444 Gr. 2b. — serratum s. Gtg. 444 Gr. 2a. — spathulatum 1451. — speciosum 1447. — spectabile 1442. — splendens s. Gtg. 444 Gr. 4 b. — stellatum s. Gtg. 444 Gr. 52. — stelligerum s. Gtg. 444 Gr. 5 a. — stramineum s. Gtg. 444 Gr. 2a. — sub-alatum 1435. — tenuifolium 1446, — tenuifolium Tell. et Zeyh. 1445. — — Thbg. 1446. — Thumbergiü 1448. — tigrinum 1430. — tricolor 1451. — tricolorum s. Gtg. 444 Gr. 2 4. — umbellatum s. Gtg. 444 Gr. 3 a. — variabile 1445. i * 2 2 — 3 Mesembrianthemum r r we emum ruculatum 1433. color s. Gtg. 444 5 b u. 1448. 3 Gr. 2 b. Mespilus (Gtg. 314; T. 80) N 1028. — Amelanchier 1059. 2 arborea 1060. * arbutifolia iL. S. G. 316. u — L. spec.! 1057. * — Schmidt 1058. Aid 1036. L Aucuparia 1034. A canadensis 1060. A Chamaemespilus coccined 1030. A Cotoneaster 1026. — crenulata 1027. — (Crus-galli 1029. A domestica 1028. D eriocarpa 1026. E germanica (T. 80) 1028. glabra s. Gtg. 316. — laevigata 1032. — Lalandiü 1027. — lucida 1029. _ — monogyna 1031. nigra s. Gtg. 315 B, 3. — Ocxyacantha 1032. — Pyracantha 1027. — sanguinea 1033. — sorbifolia 1035. — tomentosa 1026. — torminalis 1047. — vulgaris 1028. _Meteorina crassipes 1869. — gracilipes 1869. Methonica superba 3315. — virescens 3315. Metrosideros armillaris — eitrina 1201. [1203. — glauca 1200. — hypericifolia 1206. — lanceolata 1201. — lophantha 1201. — marginata 1201. — pallida 1202. — pinifolia 1202. — rugulosa 1201. — saligna 1202. — semperflorens 1201. — speciosa 1200. — viridiflora 1202. Metroxylon (G.1282) 3602. — Ruffia 3600. — Rumphii 3602. — Sagus 3602. — taedigerum 3600. — viniferum 3600. — vitiense 3602. Metzgurke lies Netzgurke. Meum (Gtg. 455). — athamanticum S. G. 455. — Foeniculum 1473. — Meum s. Gtg. 455. — Mutellina s. Gtg. 456. — piperitum 1473. _ Mexikanischer Thee s. Gtg. 958B. Meyenia corymbosa 2413. — fascieulata 2413. — Hawtayneana s. Gtg. 895 B. — longiflora 2663. 1037. Vilmorin. 3. Aufl. r Michauxia (G. 633) 1927. campanulodes 1927. decandra 1927. laevigata 1927. strigosa 1927. thyrsoidea 1927. Miconia (Gtg. 381). magnifica 1228. Micrampelis (G. 423) 1314. fabacea s. G. 423 B, 2. lobata 1314. Wrightii s. G. 423 A. Micranthes hieracüfolia 1068. Microcycas (G.) S. G. 1426. calocoma s. Gtg. 1426. Mierogonium cuspidatum 3971. Micromeria australis 2741. gracilis 2741. Microsperma bartoniodes 1275. Microstylis (Gtg. 1043). calophylla s. G. 1043. discolor s. Gtg. 1043. metallica s. G. 1043. Miere (G. 140) 493 u. 494. Mikania (Gtg. 516) 1615. Milchlattich (Gtg. convolvulacea 1615. cordifolia 1615. gonoclada 1615. pubescens 1615. scandens 1615. suaveolens 1615. 625) 1922 u. 1923. Milium (Gtg.) s. Fam. 23611, 2 b *. effusum s. Fam. 236 Ali 2100 Milla (Gtg.) S. F. 209 V, 2a. bonariensis 3497. uniflora 3497. Millaea (G.) s. F. 209 V, 2a. biflora s. Fam. 209 e Miltonia (Gtg. 1083) 2952 bis 2955. anceps 2952. candida 2952. Clowesii 2952. cuneata 2953. flavescens 2953. Regnellii 2952. Roezlii 2955. spectabilis 2952. vexillaria 2954. Warscewiczii 2953. Mimosa (Gtg. 285) 911. decurrens 917. discolor 917. distachya 920. elegans 920. ensifolia 915. floribunda 915. longifolia 915. lophantha 920. macrostachya 915. nigricans 919. paniculata 917. pudica 911. Mimosaceae s. Fam. 70c. Mimulus (Gtg. 837; T. 46) 2492— 2498. aurantiacus 2498. bicolor 2494. cardinalis 2492. cupreus 2493 B, 2. floribundus s. G. 837 I b. glutinosus 2498. Groomü 2493 B, 2. Mimulus guttatus 2493 A. — hirsutus 2502. — hybridus 2493 B, 2. — Lewisii 2492. — linearis 2498. — luteus 2493. — Iuteus L. s. Str. 2493 A. — — Pursh 2493 A. — — f.alpinus 2493 B, 2. — — . cupreus 2493 B, 2. — lyratus 2493. — Maclowianus 2492. — mohavensis 2497. — moschatus 2495. — Neuberti 2493B, 2. — nobilis 2493 B, 2. — pardinus 2493B, 2. — peduncularis S. G. 837 38%; AL 10% — perluteus 2493 A. — Prattenii 2494. — primulodes 2496. — quinquevulnerus 2493 9 2 — ringens s. G. 837A, 142. — rivularis 2493 B, 2. — — variegatus gramdi- florus 2493B, 2. — roseus 2492. — roseus X cardinalis 2492. — Roezlü 2493B, 2. — rubinus 2493 B, 2. — rugosus 2498. — Scouleri 2493. — Smith 2493 B, 2. — speciosus 2493 B, 2. — splendens 2493 A. — tigridiodes 2493 B, 2. — tigrinus hort. 2493B, 2. — — hort. exp. 2493 B, 2. — Tilingii 2493 B, 1. — variegatus 2493 B, 2. — Youngü 2493 B, 2. Mina s. G. 791B. — lobata 2358. Mindum Rhazis 1927. Minze (G. 923) 2738— 2743. Mirabilis (Gtg. 946) 2778 bis 2780. — dichotoma 2778. — hybrida 2779. — Jalapa 2778. — longiflora 2779. — multiflora 2780. — odorata 2778. — parviflora 2778. — pubescens 2778. Miscanthus (Gtg. 3730 u. 3731. — polydactylos 3730. — sacchariflorus 3731. 1347) — sinensis 3730. T Mischeypresse (Gtg. 1398) 3840 —3842. Mispel (Gtg. 314; T. 80) 1028. Mistel (Gtg.) s. F. 173. Mitraria (Gtg. 867; T. 94) 2615. — coccinea (T. 94) 2615. Mitrophora (G. 504) 1575. — Cornucopiae 1575. Mittagsblume (Gtg. 444) 1429—1452. Mnemion cornutum 377. Mocinia mutisiodes s. F. 106 Abt. I Gr. IV Br nal. Moehringia (G. 142) 497. — muscosa 497. \ Mesembrianthemum — Montbretia. Mogorium Sambac 2203. undulatum 2203. \ Mohar 3747. Mohn (Gtg. 70; T. 6 u. 7) 269 — 274. Mohngewächse (Fam. 12; P. 6 No. 25 bis T. 8 No. 30) 242—291. Mohnling (Gtg. 68) 262 bis 264. Mohrhirse 3738. Mohria (Gtg. 1468). achilleaefolia s. G. 1468. caffrorum s. G. 1468. thurifraga S. G. 1468. Molchschwanz (Gtg. 974). Molchschwanzgewächse (Fam. 161). Moldavica elata 2755. — punctata 2750. sibirica 2755. Molinia (Gtg. 1375) 3785. Molopospermum — coerulea 3785. (Gtg. 452) 1463. cicutarium 1463. peloponnesiacum 1463. Molpadia speciosa 1865. Moluccella (Gtg.) 943. laevis s. Gtg. 943. spinosa s. Gtg. 943. Molukkenlippe (Gtg.943). Momordica (G. 410) 1289 u. 1290. americana s. Gtg. 411. anthelminthica 1289. Balsamina 1290. Balsamina Desc. pit. 1289. Charantia 1289. Charantia minor 1289. Covel 1313. dasycarpa 1295. echinata 1314. Elaterium s. Gtg. 414. gariepensis 1290. humilis 1289. involucrata 1290. Luffa s. Gtg. 411. macropetala 1289. monadelpha 1313. operculata 1289. palmata s. Gtg. 422 B. pedata 1285. purgans s. Gtg. 411. senegalensis 1289. vulgaris 1290. zeylanica Mill. 1289. — Tournef. 1289. Fil. Monachanthus (Gtg.) s. G. 1061. Monarda (Gtg. 913; T. 49) 2730 u. 2731. affinis 2731. allophylia 2731. altissima 2730. — . mollis 2731. amplexicaulis Ss. Gtg. 913 B. Bradburyana s. Gtg. 913 B. Clinopodia 2730. coccinea 2730. didyma (T. 49) 2730. fistulosa 2731. fistulosa Hook. s. Gtg. 913. — Sims 2730. glabra 2730. involucrata 2731. Kalmiana 2730. (49) Monarda Lindheimeri I — longifolia 2731. — Iutea s. Gtg. 913. — media 2731. — menthaefolia 2731. — mollis 2731. — oblongata 2731. — oswegoensis 2730. — punctata s. Gtg. 913. — purpurea Lam. 2730. — — Lodd. 2731. — — Pursh 2731. — rugosa 2730. — Russeliana s. 913 B. — scabra 2731. — undulata 2731. — varians 2731. — villosa s. Gtg. 913 B. Monardella caroliniana 2730. Monatsrose 1023 b. Mönchspfeffer (G. 909). Mondraute (Gtg. 1472). Mondsame (Gtg. 31) 185 u. 186. Mondsamengewächse (F. 7) 185 u. 186. Mondviole (Gtg. 84) 306 u. 307. Monella ochroleuca S. Gtg. 1162B, 3. Monimiaceae (Fam. 166). Monnieria africana s. Gtg- 844 B. — Brownei s. Gtg. 844 B. — cuneifolia s. Gtg. 844B. — pedunculosa S. G. 844B. Monochaetum (Gtg. 374) 1221. — alpestre 1221. — ensiferum 1221. — meridense s. Gtg. 374. — umbellatum s. G. 374. Monoestes unifolia s. Gtg. 1234. Monolena (Gtg.) s. Gtg. 378. — primuliflora s. Gtg. 378. Monolopia glabrata s. Gtg. 554. Monopsis (Gtg. 646). — debilis s. Gtg. 646. — lutea s. Gtg. 646. — Speculum s. Gtg. 646. Monotropa (Gtg. 661). — Hypopitys s. G. 661. Monotropoideae Ss. F.112Il. Monstera (Gtg. 1327) 3700 u. 3701. — Adansonii 3701. — cannaefolia 3687. — deliciosa 3700. — fenestrata 3701. — Jacquinii 3701. — Klotzschiana 3701. — Lennea 3700. — modesta 3701. — pertusa 3701. — Poeppigii 3701. — Velloziana 3701. Montanoa grandiflora 1695. — heracleifolia 1695. — tomentosa 1694. Montbretia crocosmaeflora 3077. — flava 3078. — lineata 3078. — Pottsü 3076. — securigera 3078. (4) Gtg. (50) Moorstrauch (Gtg. 335). Moosrose 1017c. Moraceae (Fam. 181) 2876 bis 2879. Moraea (Gtg. 1139) 3067 u. 3068. — bicolor 3067. — bulbiferas. Gtg. 1139A. — chinensis hort. 3044. — — Thbg. 3063. — coelestis 3062. — Herbertii 3062. — iridiodes 3067. — Northiana 3062. — odora 3067. — Pavonia 3068. — racemosa s. G. 1139 A. — ramosa s. G. 1139A. — Robinsoniana 3067. — Tigridia 3066. — trieuspis 3068. — vaginata 3062. — vegeta Mill. 3067. Morenia corallifera 3614. — corallina 3613. — corallocarpa 3613. — fragrans 3613. — Lindenia 3613. Morgenröschen 411. Moricandia (Gtg. 98) 328. — arvensis 328. — sonchifolia 329. Moringa s. Fam. 68. Moringaceae (Fam. 68). Morinia (Gtg. 506; T. 28) 1581—1583. — Aucheri 1581. — laxiflora 2338. — lithospermifolia 2340 d. — montana 2340 a. — breviflora 1583. — Coulteriana 1583. — elegans 1582. — graeca 1581. — Lehmanniana 1583. — longifolia (T.28) 1582. — orientalis 1581. — persica 1581. — Tournefortii 1581. — Woallichiana 1581. Mormodes (G. 1060) 2935. — aromatica 2935. — buceinator 2935. — citrina 2935. — Colossus 2935. — Greenii 2935. — luxata 2935. — Ocannae 2935. — pardina 2935. Mormonentulpe 3493. Morna nitida hort. ex p. 1856. — — LEindl. 1858. — nivea 1858. Moroideae s. F. 1811. Morphisxia paniculata 3182. Morus (Gtg. 1005). — alba s. G. 1005. — Kaempferi s. G. 1004. —niera’s. G. 1005. — papyrifera s. G. 1004. — rubra s. G. 1005. Moschosma (Gtg. 916). — polystachya s. G. 916. Moschusduft (Gtg. 916). Moschushyazinthe 3524. Moschusmalve (Gtg. 169). Mottenblume (Gtg. 1086) 2960 u. 2961. Mottenkönig- 2733. Muehlenbeckia adpressa S. G. 968. Gültige Namen der Familien u. Gattungen fette, der Arten steile, der Abarten, Synonyme ꝛc. Cursiv-Schrift. Muehlenbeckia complexa S. G. 968. — flexuosa s. Gtg. 968. — platyclados S. G. 968. Mulgedium (G. 625) 1922 u. 1923. — alpinum 1923. — glabrum 1922. — grande 1922. — macrophyllum 1922. — Plumieri 1923. Mummel (Gtg. 48; T. 6) 231—233. Murraya (Gtg. 207) 696. — exotica 696. Musa (Gtg. 1105) 2985 u. 2986. — (avendishii 2986. — chinensis 2986. — coccinea 2986. — Ensete 2985. — paradisiaca 2985. — sapientum 2986. — superba 2985. — zebrina 2986. Musaceae (Fam. 200) 2985 bis 2987. Muscari (Gtg. 1237; T. 59) 3524 3529. — aestivale 3524. — ambrosiacum 3524. — Aucheri 3528. — azureum 3528. — botryodes 3527. — comosum (T. 59) 3525. — Heldreichii 3529. — hymenophorum 3529. — lingulatum 3528. — macrocarpum 3524. — monstruosum 3525. — moschatum 3524. — . flavum 3524. — Muscari 3524. — neglectum 3526. — plumosum 3525. — racemosum 3526. — Strangwaysü Griseb. 3526. — — Ten. 3527. — Szowitzianum 3526. Museci (Fam. 246). Musk (Gtg. 1237; T. 59) 23524 3529. Muskatnuss s. F. 165. Muskat nussgewächse (Fam. 165). Musschea (Gtg.) s. G. 644. — aurea s. G. 644. — Wollastonii s. G. 644. Mustelia Eupatoria 1600. Mutisia (Gtg.) s. F. 106 Abt: RGr. IV, 12a: — decurrens s. F. 106 Abt. I Gr. IV, II 23. — ilicifolia s. Fam. 106 Abt. IJ Gr. IV, II 2a. — speciosa s. Fam. 106 Abt. I Gr. IV, II 2a. Mutterkraut (G. 565) 1776 D 775 Mützenkelch (Gtg. 376). Mützenstrauch (G. 867; T. 94) 2615. Myanthe arabica 3540. Myanthus (G.) Ss. G. 1061. Myconia boraginea 2609. Myoporaceae (Fam. 143). Myoporum (Gtg. 901). — acuminatum s. Gtg. 901 A, 1. — angustifolium s. Gtg. 901 A, 1. Myoporum Cunninghamii SG 901, 8 — cyamantherum s. Gtg. 901 A, 1. — Dampieri s. G. 901 KA, 1. — debile s. Gtg. 901 C. — diffusum s. Gtg. 901 C. — ellipticum s. G. 901 A, 1. — floribundum s. Gtg. 901 B. — laetum s. G. 901 A, 1. — montanum s. Gtg. 901 A, 1. — parviflorum s. Gtg. 901 A, 1. — parvifolium s. Gtg. 901 A, 2. — perforatum s. Gtg. 901 A, 1. — serratum s. G. 901A, 1. Myosotis (Gtg. 782; T. 42) 2338 — 2342. — alpestris hort. 2340 u. 2340 E. — — Schmidt 2340 a. — — elegantissima 2340e. — alpina 2340 b. — amoena 2342. — amoena Schott 2340. — azorica 2339. — caespitosa f. grandi- flora 2338. — cyanea 2340. — decumbens 2340 a. — dissitiflora 2340 e. — hybrida semperfl. 2339. — oblongata 2340 C. — obtusa 2334. — odorata 2340 b. — olympica 2341. — palustris (T. 42) 2338. — perennis 2338. — — . silvatica 2340. — pyrenaica 2340 b. — repens 2338. — rupicola 2340 C. — scorpiodes f. palustris 2338. — semperflorens 2338. — silvatica 2340. — — culta 2340 e. — silvatica Ehrh., Rchb. 2340 à. — — fol. aureis 2340 e. — spathulata s. G. 782. — staminea s. G. 782B. — strigulosa 2338. — suaveolenss. G.782B. — suaveolens Kit. 2340 b. Myreiaria (Gtg.) s. G. 370. Myrica (Gtg. 1018). — asplenifolia s. Gtg. 1018B. — cerifera s. G. 1018 A. — (Comptonia s. G. 1018 B. — Gale s. Gtg. 1018 A. Myricaceae (Fam. 187). Myricaria (Gtg. 146) 508 U. 509. — dahurica 509. — germanica 508. Myriocarpa (Gtg. 1013). — cordifolia s. G. 1013. — longipes s. Gtg. 1013. Myriophyllum (Gtg. 357). — alterniflorum s. Gtg. 357. — proserpinacodes 8. Gtg. 357. — spicatum s. Gtg. 357. — verticillatum s. Gtg. 357. Moorstrauch — Nareissus. Myriopteris contracta 8. Gtg. 1443. — intermedia s. G. 1443. Myristica (Gtg). s. F. 165. — fragrans s. Fam. 165. — moschata S. Fam. 165. Myristicaceae (Fam. 165). Myrobalane 929. Myrothamnaceae (F. 78). Myrothamnus (Gtg.) 8s. Fam. 78. Myrrhis (Gtg. 454). — odorata s. G. 454. Myrsinaceae (Fam. 119) 2190— 2194. Myrsine (Gtg. 701) 2190. — africana 2190. — africana Schimp. 2190. — glabra 2190. — retusa 2190. — rotundifolia 2190. — scabra 2190. Myrsinengewächse (Fam. 119) 2190— 2194. Myrsiphyllum angustifo- lium 3312. — asparagodes 3312. — falciforme 3312. — gramineum 3312. — Krausianum 3312. Myrtaceae (Fam. 83; T. 83 No. 329 u. 330) 1196—1215. Myrtengewächse (Fam. 83; T. 83, 329 u. 330) 1196—1215. Myrtus (Gtg. 368, T. 83) 1211 u. 1212. — belgica 1211. — boetica 1211. — bullata 1212. — communis (T. 83) 1211. — itolica 1211. — leucocarpa 1211. — minima 1211. — mucronata 1211. — romana 1211. — tarentina 1211. — Ugni 1213. Myscolus megacephalus S. Gtg. 619. Myzodendraceae (F. 175). Myzodendron (Gtg.) s. F. 175. Nabelkraut (Gtg. 343; T. 23) 1171—1184. Nachmittagsblume 1452. Nachtbalsam (Gtg. 836) 2490 u. 2491. Nachtkerze (Gtg. 390; T. 25) 1247—1258. Nachtkerzengewächse (F. 87; T. 24 No. 96 bis T. 26 No. 40% u. T. 84 N0.333—336) 1241 bis 1274. Nachtschatten (Gtg. 796) 2381— 2403. Nachtschattengewächse (Fam. 134; T. 43 No. le bis T. 44 No. e Ne 369 u. 370) 2381 bis 2443. Nachtviole (Gtg. 92; T. 10) 319 u. 320. Nacktähre (Gtg. 877) 2633 u. 2634. Nackte Jungfer 3498. Nacktfarn (G. 1467) 4045. Nadelhölzer (Fam. 238; T. 99 No. 395 bis T. 100 No. 399) 3834 bis 3896. Nadelkleid (G. 1411) 3871. Nadelpalme (Gtg. 1280) 1600. Nadelschirm (Gtg. 1402) 3848. Naegelia amabilis 2588. — cinnabarina 2589. — fulgida 2591. — Geroltiana 2590. — hybrida 2590. — multiflora 2588. — zebrina 2590. — zebrino-gloxiniaeflora 2590. Nahusia coceinea 1261. Najadaceae (Fam. 231). Nandina (Gtg. 37) 19. — domestica 194. Nannorhops (Gtg.) s. Fm. | ere — albus 3257. — Amancaes 3245. — amgustifolius 3258. — Aschersonü 3251 2. 218 J, 1 a. — Ritchieana s. Fam. 218 J, 1 a. Narcissus (Gtg. 1168; T. 54 u. 55) 3246 bis 13258. Assoanus 3250. aureus DC. 3246. — Loisl. 3251n. autumnalis 3256. Backhousei 3247 e. Barrii 3250. Bertoloniü 3251 m. Biancae 3251 2. — Bicchianus 3251 24. bicolor hort. 3247. — L. 3247 d. biflorus (T. 54) 3257. biflorus Haw. 3257. — hybridus 3258. Broussonetii s. Gtg. 1168 C, 3. Bulbocodium 3246. Burbidgei 3258. calathinus Bot. 3250. — L., Red. 3248. canaliculatus 3251 a. camariensis 3251 h. candidissimus 3247 e. chrysanthus 3251 m. eitrinus 3246 d. Clusii 3246 e. conspicuus 3246. corcyrensis 3251 b. Cupanianus 3256. cupularis 3251 0. cyclamineus 3247 a. deficiens 3256. dianthos 3257. dubius 3251 g. elatus 3251 a. elegans 3256. etruscus 3251 C. eystettensis 3248. Gennarü 3251 e. Gouanii 3249. gracilis 3253. Graellsii 3246 2. Mag. — grandicrenatus 3251 à. — hedraeanthus 3246 C. — hispanicus 3247 b. — Humei 3247 e. — incomparabilis 3249. — incomparabilis X poeticus 3250. Dr ge 9 — nquillodes 3254. — junecifolius Salisb. 3254. — lacticolor 3251. — laetus 3250. - Leedsii 3250. longiflorus 3247 E. | Macleai 3247 e. A majalis 3258. e major 3247 b. mecdo-huteus 3257. — minor 3247 c. — monophyllus 3246 e. monlanus 3250. — moschatus 3247 E. neglectus 32512. A nivalis 3246 b. — miveus 3251 E. — obesus 3246. — obliquus 32511. A obliteratus s. Gtg. 1168 = 0, 3. — ochroleucus 3251 d. — odorus 3250. — orientalis 3250. - orientalis hort. 3251. — 'ormatus 3258. oxypetalus 3256. — pachybolbos 3251i. 3 = — Panizzianus 32511. A papyraceus 3251e. A patellaris 3258. 11 e patulus 3251 c. — — poculiformis 3250. e poculiformis f. luteus 3247 E. poëtarum 3258. — poeticus 3258. A poeticus f. biflorus 3257. — polyanthos 3251 k. — praecox 32511. - — Pseudo-Nareissus (T. . 55) 3247. xradiatus 3252. — radüflorus 3258. — recurvus 3258. — Ricasolianus 3251 c. — serotinus 3256. — siculus 3251 c. — spathulatus 3258. _ — spiralis 32512. — stellanis 3258. — subalbidus 32511]. — syriacus 32512. — Tazetta 3251. e Tazetta f. concolor 32511. — — totus albus 3251 e. — Tazetto-poöticus 3258. % m Tenorei 3251 a. — tenuifolius 3246. , triandrus 3248. — tridymus 3247 e. — trilobus Bot. Mag. 3248. — — I. 3250. — tripodalis 3258. . E turgidus 3246. unicolor 3251 e. — varians 3251 a. - verbamensis 3258. - vergellensis 3251. - vestalis 3247. — viridiflorus 3255. 2 Webbü 3254. Nardus stricta L., s. F. 36 II, 2b **. . e Nardosmia fragrans 1803. Natterkopf (G. 788) 2350 bis 2354. Naumburgia s. G. 696. — thyrsiflora s. G. 696. Nautilocalyx hastatus S. G. 862 F. Navarretia (Gtg. 758) 2290 bis 2298. — Iutea 2294. Nectaroscilla hyacinthodes 3550. Negundo acerodes 749. — californicum 749. — fraxinifolium 749. Neillia opulifolia 975. Nelke Gtg.135; T. 11—13) 456—481. Nelkengewächse (F. 26; T. 11 No. 44 bisT. 14 No. 54) 403—497. Nelkenwurz (Gtg. 296; T. 20) 960—962. Nelumbium luteum 222. — speciosum 221. Nelumbo (Gtg. 44) 221 u. 222. — lutea 222. — nucifera 221. Nematostigma formosum 3029. Nemesia (Gtg. 830) 2477. — affınis 2477. — affinis var. 6, 7 2477. — compacta 2477. — ceynanchifolia 2477. — floribunda 2477. — floribunda hort. ex p. 2477. — pubescens s. G. 830 B. — versicolor 2477. Nemopanthes (Gtg. 212) 704. — canadensis 704. — fascicularis 704. — Lucida 704. — mucronata 704. Nemophila (Gtg. 764; T. 41) 2305— 2307. — atomaria 2307 b. — auriculaeflora 2307 c. — coelestis 2307 a. — crambeodes 2307 a. — discoidalis 2307 c. — hirsuta s. Gtg. 764B. — insignis (T. 41) 2306. — liniflora 2307 a. — maculata 2305. — Menziesii 2307. — Menziesü var. 2306. — Nuttallüi s. Gtg. 764B. — phaceliodes s. Gtg. ro: 5 — Pio sd s. Gtg. 764. — speciosa 2305. Neogyne (Gtg.) s. G. 1041. — Gardneriana s. Gtg. 1041. Neovedia affinis 2655. — speciosa 2655. Nepenthaceae (Fam. 157) 2824. Nepenthes (G. 971) 2824. — albomarginata 2824. — ampullacea 2824. — ampullaria 2824. — bicalcarata 2824. — Chelsonii 2824. — Courtii 2824. — destillatoria 2824. — Dicksoniana 2824. — fimbriata 2824. — gracilis 2824. 2 a0 0 S A a Nareissus — Nolina Nepenthes Henryana 2824. — laevis 2824. — lanata 2824. — Lawrenceana 2824. — Lowii 2824. — madagascarensis 2824. — Mastersiana 2824. — Morganae 2824. — Northiana 2824. — Phyllamphora 2824. — Rafflesiana 2824. — Rajah 2824. — robusta 2824. — sanguinea 2824. — stenophylla 2824. — tomentella 2824. — Veitchii 2824. — villosa Hook. fil. 2824. — villosa Hook. 2824. — Williamsii 2824. Nepeta (Gtg. 930) 2754 bis 2757. — argentea 2756. — colorata 2756. — crassifolia 2757. — cyanotricha 2757. — diffusa 2757. — Glechoma 2754. — grandiflora 2756. — grandis 2756. — incana 2756. — lamiüifolia 2756. — longiflora 2757. — macrantha Fisch. 2755. — — hort. 2756. — melissaefolia 2756. — Meyeri 2757. — Mussinii 2757. — salviaefolia 2757. — sibirica 2755. — teucriodes 2756. — violacea 2756. — Willdenowiana 2757. Nephrodium (Gtg. 1457) 4029—4032. — amplissimum 4030. — apüfolium 4032. — cicutarium 4032. — cochleatum 4025. — cristatum 4026. — decompositum s. G. 1457 A, 4. — effusum 4030. — elongatum 4025. — excultum 4030. — Filix mas 4025. — fragrans s. Gtg. 1457 AB — Goldieanum 4029. — marginale 4029. — molle 4031. — montanum 4024. — rigidum 4027. — setigerum 4030. — sophorodes 8. 1457 B, 1. — spinulosum 4027. — tenericaule 4030. — Thelypteris 4024. Nephrolepis (Gtg. 1458) 4033 u. 4034. — cordifolia 4033. — davalliodes 4034. — exaltata 4033. — pectinata 4033. — tuberosa 4033. Neptunia (Gtg. 284). — oleracea s. Gtg. 284. Nerine (Gtg. 1154) 3195 u. 3196. Gtg. 8 n Nerine aucta 3196. — crispa 3196. — filifolia s. G. 1154 B, 1. — flexuosa s. G. 1154 B. 1. — insignis 3195. — lucida s. Gtg. 1154 B. — marginata s. G. 1154B. — Plantü 3195. — profusa 3195. — pudica s. G. 1154 B, 1. — rosea 3195. — sarniensis 319. — undulata 3196. — venusta 3195. Nerium (Gtg. 727; T. 92) 2231 u. 2232. — grandiflorum 2232. — indicum 2232. — Kotschyi 2232. — latifolium 2232. — odoratum 2232. — odorum (T. 92) 2232. — Oleander 2231. Nertera (Gtg. 489) 1539. — depressa 1539. — repens 1539. — reptans 1539. Nesselgewächse (F. 183). Nesselschön (G. 997) 2870. Nestrosette (Gtg. 1110; T. 52) 2990-2992. Netzsamenpalme (Gtg. 1286) 3605. Neubeckia cristata 3045. — reticulata 3059. — scorpiodes 3060. — stylosa 3032. Neudorfia peruviana 2378. Neumannia Altensteinii 3012. — imbricata 3013. — sulphurea 3012. Neuroloma speciosum 293. Neurosperma cuspidatum 1290. Neuseeländer Flachs 3396. Neviusia (Gtg. 302). — alabamensis S. G. 302. Nicandra (Gtg. 799) 2406. — physalodes 2406. Nicotiana (Gtg. 805; T. 43) 2425—2432. — acuminata s. Gtg. 8 — acutifolia 2429f. — affinis (T. 43) 2431. — alata 2430. — alba 2425 b. — angustifolia s. Gtg. 805 C, 2. — asxillaris 2438. — Bigelowii s. G. 805 C. — brasiliensis 2430. — colossea 2427. — cordifolia 2429 c. — decurrens 2430. — fastigiata 2429 b. — frutescens 2425 b. — fruticosa 2425 b. — glauca 2426. — grandiflora purpurea 2425 à. — havanensis 2425. — latissima 24252. — longiflora 2429 und 2429 d. — macrophylla 2425 a. — — gigantea 2425. — noctiflora 2429 e. — nyetaginiflora 2438. — persica 2432. — petiolaris 2425 b. Die freiftehenden Ziffern verweiſen auf die Nummern der Pflanzen in Band J. u as 65 Nicotiana petiolata 2425 b. — quadrivalis s. Gtg 805 C. — rotundifolia 2429 b. — rustica s. G. 805 B, 1. — suaveolens 24294. — — var., Benth. 2429 c. — suffruticosa 2425b. — Tabacum (T. 43) 2425. — tomentosa 2427. — undulata 2429 a. — vincaeflora 2429. — virginica 2425 b. — wigandiodes 2428. Nidularium (Gtg. 1110; T. 52) 2990—2992. — fulgens (T. 52) 2990. — Innocenti 2992. — Lindenii 3008. — Makoyanum 2992. — Meyendorffii 2990. — princeps 2992. — Scheremetiewii 2991. — splendens 2990. — striatum 2992. Nierembergia (Gtg. 811; T. 93) 2441— 2443. — Atkinsiana 2439. — calycina 2441. — frutescens(T. 93) 2443. — fruticosa (T. 93) 2443. — gracilis 2442. — phoenicea 2439. — punicea 2439. — rivularis 2441. Nierenbaumgewächse (F. 66; T. 69 No. 275) 755—759. Nierenfarn (Gtg. 4029— 4032. Nierenhüllfarn (G. 1458) 4033 — 4034. Nieswurz (Gtg. 12; T. 3) 83-101. Nigella (Gtg. 13; T. 4) 102 u. 103. \ — damascena (T. 4) 102. — hispanica 103. Nintova japonica 1523. Mobe cordifolia 3402. Nivaria aestivalis 3191. Nivenia (Gtg. 1136) 3064. — corymbosa 3064. — fruticosa 3064. — stylosa 3064. 5 Nixkräutergewächse (F. 231). Noisette-Hybridrosen 1017 d. Noisette-Rose 1023 e. Nolana (Gtg. 795) 2378 bis 2380. — atriplicifolia 2380. — coelestis s. Gtg. 794. — grandiflora 2380. — lanceolata 2379. — paradoxa 2379. — paradoxa Hook. 2378. — prostrata 2378. — prostrata hort. nonn.! 2379. — revoluta 2379. — rostrata S. G. 794. — tenella 2378. Nolanaceae (Fam. 133) 2378-2380. Nolina (Gtg. 1198) 3360. — glauca 3360. — gracilis 3360. — linifolia 3360. (4*) 1457) (92) Nolina longifolia 3360. — purpurascens 3360. — recurvata 3360. — stricta 3360. Nonnea (Gtg. 780). — atra s. G. 780. — lutea s. G. 780. — pulla s. G. 780. — rosea s. G. 780. Nopalea (Gtg. 438). — coccinellifera s. Gtg. 438. Norysca patula 511. — Drala 511. Nothochlaena (Gtg. 1461) 4037 u. 4038. — argentea 4037. — candida 4037. — cretacea 4037. — dealbata 4038. — Hookeri. 4038. — monosticha 4037. — nivea 4038. — sulphurea 4037. Notholirion Hookeri 3472. — macrophyllum 3472. Nothopanax sambucifolium 1490. Nothoscordum (Gtg.1232) — fragrans 3507. [3507. Nunnezharia fragrans3613. Nuphar (Gtg. 48; T. 6) 231—233. — advenum 233. — luteum (T. 6) 231. — pumilum 232. Nusspalme (G. 1277) 3597. Nuttallia digitata 556. — grandiflora 556. — Papaver 556. — pedata 555. Nyetaginaceae (F. 148) 2778— 2783. Nyctago dichotoma 2778. — hortensis 2778. — Jalapae 2778. — longiflora 2779. Nyetanthes pubescens 2203. — Sambac 2203. — undulata 2203. Nycterinia (G. 836) 2490 u. 2491. — capensis 2490 u. 24904. — capensis Benth. 2490 b. — — Hort. 2490 a. — dentata 2490 c. — longiflora 2490 d. — Iychnidea 2490 a. — selaginodes 2491. Nymania (Gtg. 1143) 3079 u. 3080. Nymphaea (Gtg. 47; T. 6) 225— 230. — advena 233. — alba (T. 6) 225. — alba Walt. 227. — amazonum s. G. 47. — biradiata 226. — candida 226. — Casparü 225. — coerulea 229. — flava s. G. 47. — Iutea 231. — — var. minor 232. — odorata 227. — pumila 232. — pygmaea 228. — rubra 230. — Rudgeana s. G. 47. — semiaperta 226. — tetragona 228. — zanzibarensis 230. Nymphaeaceae (Fam. 10; P. Ne 2 u. 22) 221— 233. Nyssa (Gtg. 479) 1506. — aquatica s. G. 479. — biflora s. G. 479. — capitata s. G. 479. — denticulata S. G. 479. — grandidentata s. Gtg. 479. — integrifolia s. G. 479. — multiflora 1506. — silvatica 1506. — tomentosa s. G. 479. — uniflora S. G. 479. — villosa 1506. Obeliscaria columnaris 1706. — pulcherrima 1706. — Tagetes 1706. Ochnaceae (Fam. 51). Ochsenauge (Gtg. 595) 1865. Ochsenzunge (Gtg. 779; T. 41) 2331—2334. Ocimum (Gtg. 915) 2732. — album L. 2732. — americanum Jacq. 2732. — asperum 2735. — Barrelieri 2732. — Basilicum 2732. — bullatum 2732. — caryophyllatum 2732. — ciliatum 2732. — cinereum 2735. — frutescens 2736. — hispidum 2732. — integerrimum 2732. — lacerum 2732. — menthaefolium 2732. — minimum 2732. — pilosum 2732. — polystachyum S. G. 916. — saccharodes 2735. — scabrum 2732. — scutellariodes 2734. — tenuiflorum Burm. S. G. 916. — thyrsiflorum 2732. Ocymum = Ocimum (Gtg. 915). Odontoglossum (G. 1080) 2947— 2950. — Alexandrae 2947. — bietoniense 2948. — Cervantesii 2948. — cirrhosum 2947. — citrosmum 2948. — concolor 2949. — cordatum 2949. — crispum 2947. — gloriosum 2947. — grande 2950. — Hallii 2948. — hastilabium 2948. — Inslayi 2949. — luteo- purpureum 2947. — maculatum 2949. — membranaceum 2949. — odoratum 2949. — Pescatorei 2947. — Roezlü 2955. — Rossii 2948. — triumphans 2948. — verxillarium 2954. Odontonema Nees (Gtg.) — Thyrsacanthus (Gtg. 882). Odontospermum (G. 596) 1866. — pygmaeum 1866. Nolina — Opulus. Oenothera (Gtg. 390; T. 25) 12471258. — acaulis 1253. — alata 1252. — albicaulis 1255. — albicaulis Wats. 1255. — ambigua Spr. 1250. — amoena (T. 25) 1256. — anisoloba 1253. — biennis (T. 25) 1247. — Bistorta 1258. — californica 1255. — canadensis 1250. — canescens 1247 d. — decumbens s. Gtg. 390 B, 2b. — Drummondii 1249. — Drummondii hort.nonn. 1247 d. — Fraser 1251. — fruticosa 1250. — fruticosa Bot. Mag. 1250. — — var. Fraser 1251. — gaurodes 1247 à. — glauca 1251. — grandiflora 1248. — grandiflora Ait. 1247 c. — — Ruiz et Pav. 1253. — heterophylia 1258. — hybrida 1250. — incana 1250. — Lamarckiana hort.! 1247 c. — — Ser. 1248. — lepida s. Gtg. 390 B, 2b: — leptophylla 1255. — Lindleyi 1256. — macrantha hort. 1248. — — Nutt. 1256. — macrocarpa 1252. — micans 1248. — missouriensis 1252. — muricata 1247 b. — odorata 1248. — pallida 1255. — phyllopus 1250. — pilosella 1250. — purpurea s. Gtg. 390 Br 2b: — Romanzowii s. Gtg. 390 B, 2b. — rubicunda 1256. — Sellowii 1248. — serotina 1250. — speciosa 1254. — suaveolens 1247 C. — taraxacifolia (T. 25) 1253. — tetraptera 1253. — undulata At. 1248. — — hort. 1248. — Veitchiana 1258. — viminea s. Gtg. '390 180 20 — vulgaris 1247 a. — Whitneyi 1257. Ogiera triplinervia s. G. 534. Ohnblatt (Gtg. 661). Ohnknoten (G. 164) 562. Ohnohr (Gtg. 234) 767. Olacaceae (Fam. 55). Ölbaum (Gtg. 715) 2209 u. 2210. Ölbaumgewächse (Fam. 123; T. 91 No. 363 bis T. 92 No. 365) 2196— 2220. Olea (Gtg. 715) 2209 u. 2210. Olea apetala s. F. 123 1122! — capensis 2210. — chrysophylla 2209. — cuspidata 2209. — dioeca s. G. 715. — emarginata Vahl 2210. — europaea 2209. — europaea Thbg. 2209. — ferruginea Hoyle 2209. — fragrans S. G. 714. — laurifolia 2210. — maritima s. G. 715. — oleaster 2209. — polygama s. G. 715. — sativa 2209. — sinensis S. G. 714. — undulata 2210. — verrucosa 2209. Oleaceae (F. 123; T. 91 No. 363 bis T. 92 No. 365) 2196— 2220. Oleander (G. 727; T. 92) 2231 u. 2232. Olearia (Gtg. 531) 1675 bis 1677. — argophylla 1675. — asterotricha 1676. — cydoniaefolia 1675. — phlogopappoa 1676. — quercifolia 1676. — ramulosa 1677. — stellulata 1676. Ölfrucht (Gtg. 177) 603. Ölweide (Gtg. 990) 2853 bis 2855. Ölweidengewächse (Fam. 172) 2853—2857. Omalanthus camphoratus 1796. Omalotes camphorata1796. Omphalodes (Gtg. 770; T. 42) 2322 — 2325. — cappadocica 2323. — cornifolia 2323. — linifolia 2322. — longiflora 2326. — Luciliae 2325. — nitida 2323. — Omphalodes (T. 42) 2324. — repens 2324. — sempervirens 2332. — verna 2324. — Wittmanniana 2323. Onagra biennis 1247. Onagraceae (Fam. 87; T. 24 No. 96 bis T. 26 No. 101 u. T. 84 No. 333—336) 1241 bis 1274. Oncidium (G. 1084) 2956 bis 2959. — Cavendishianum 2957. — crispum 2956. — Jonesianum 2959. — Kramerianum 2958. — Lanceanum 2957. — Limminghei 2958. — macranthum 2956. — ornithorrhynchum — Papilio 2958. [2956. — praetextum 2959. — tigrinum 2957. — varicosum 2956. Onobrychis (G. 265) 873. — Onobrychis 873. — sativa 873. — viciaefolia 873. Onoclea (Gtg. 1436) 3963 bis 3965. Familien⸗ und Gattungsnamen bunt abgebildeter Arten find unterſtrichen. Oneclea orientalis 3964. — sensibilis 3965. — Struthiopteris 3963. Onocyclus ibericus 3043. — Susianus 3042. Ononis (G. 239) 788. — fruticosa 788. — hirta s. G. 239. — natrix 788. — ornithopodiodes s. G. 239. — repens 788. — rosaefolia s. G. 239. — rotundifolia 788. — spinosa 788. Onopordon (G. 613) 1895. — Acanthium 1895. — alexandrinum s. Gtg. 613 B. — amatolicum s. G. 613 B. — araneosum S. G. 613 B. carduiforme s. G. 613 B. — elatum 1895. — Iyratum s. Gtg. 607. — macracanthum s. Gtg. 613 B. — Sibthorpianum s. G. 613 B. — tauricum 189. — virens 1895. — viscosum 1895. Onosma (Gtg. 789) 2355 u. 2356. — albo-roseum 2356. — angustifolium 2355 C. — asperifolium 2349. — Aucherianum 2355 b. — aurantiacum 2355 C. — congestum 2356. — decumbens 2349. — divaricatum 2349. — genuinum 2355 2. — helveticum 2355 2. — heterophyllum 2355 a. — laconicum 2355 C. — orientale 2349. — orphanidium 2355 C. — pallidum 2355 b. — paradoxum 2355 C. — rigidum 2355 b. — scaberrimum 2355 b. — scorpiodes 2355 C. — stellulatum 2355. — tauricum 2355 c. — trapezuntinum 2355 b. Onychium (G. 1444) 3990. — japonicum 3990. — lueidum 3990. Operculina s. G. 791H. — pterodes 2372. — ventricosa 2372. Ophioglossaceae s. Fam. 243 f. Ophioglossum (Gtg.) s. Gtg. 1472. — acuminatum 4034. — vulgatum s. G. 1472. Ophiopogon (Gtg. 1130) 3024 u. 3025. — Jaburan 3025. — japonicus 3024. — prolifer 3025. — spicatus 3025. Oplismenus (Gtg. 1354) 3746. — (Crus-galli 3739. — imbecillis 3746. Oporanthus Fischerianus 3201. — luteus 3201. Opulus glandulosa 1509. (Gtg. 439) 1413 bis 1424. — arborescens 1423. — arkansana 1414. - aurantiaca 1422. basilaris 1417. Bonplandii 1420. brachyarthra 1416. comanchica 1415. Emoryi 1418. Ficus indica 1419. f lewibilis 1420. * — fusiformis s. Gtg. 9 439 A, 1 b. e horrida 1420. 5 — humilis 1420. L italica 1413. E leucacantha 1424. L leucotricha 1421. 3 macrorrhiza s. Gtg. 2 439 A, 1 b. = missouriensis 1415. - — ÖOpuntia 1413. 1 — Rafinesquei 1414. e salicorniodes s. G. 442. e subferox 1424. — Tuna 1420. — vulgaris Mill. 1413. — — Ten. 1419. Orangebeere (G. 118) 385. Orangenbaum (Gtg. 208; T. 68) 697—699. Orangenduft (Gtg. 202). Orbea ang 2251. — bufonia 2252. — orbicularis 2251. — variegata 2251. Orchidaceae (Fam. 197; T. 51 No. 201—203) 2913— 2965. Orchideen (Fam. 197; T. 51 No. 2012053) 2913-2965. Orchis (Gtg. 1038; T. 51) — foliosa 2917. [2917. — globosa 2917. — incarnata 2917. — latifolia (T. 51) 2917. — laxiflora 2917. — maculata (T. 51) 2917. — mascula 2917. — militaris 2917. — Morio 2917. — pallens 2917. — palustris 2917. — papilionacea 2917. — purpurea 2917. — sambucina 2917. — ustulata 2917. Orelia grandiflora 2221. Oreopanax (Gtg. 471). — argentatum s. G. 471. — discolor s. Gtg. 471. — floribundum s. G. 471. — Lindenii s. Gtg. 471. L xalapense s. Gtg. 471. 45 Origanum (Gtg. 921). angustifolium s. Gtg. 921 B. — calcaratum s. G. 921A. — Dietamnus s. Gtg. f 921 A. e gracile s. Gtg. 921 B. A heracleoticum s. Gtg. 921 B. 8 — hirtum s. Gtg. 921B. — hirtum Auct. s. Gtg. 8 921 B. — Majorana 2737. _— majoranodes hort. 8. Gtg. 921B. Origanum majoranodes Willd. 2737. — Maru L. 2737. — — Sieb. Ss. Gtg. 922B. — neglectum s. Gtg. 921B. — normale s. Gtg. 921B. — pruwinosum s. G. 921B. — pulchrum s. G. 921A. — Sipyleum s. G. 921A. — smyrneum Sibth. et Sm. s. Gtg. 921B. — syriacum 2737. — Tournefortii s. Gtg. 921 A. — vestitum 2737. — virens C. A. Mey. S. Gtg. 921B. — vulgare s. Gtg. 921B. Oritrophium s. Gtg. 529. Ormenis nobilis 1764. Ornithidium (Gtg.) s. G. 1075. Ornithogalum (G. 1241) 3538— 3548. — arabicum 3540. — arabicum L. ex p. 3539. — .aridum 3540. — aureum 3539. — bicolor 3539. — concinna s. G. 1241 D. — conicum 3543. — corymbosum 3540. — dubium 3539. — flavescens Jacq. 3539. — — Lam. 3542. — flavissimum 3539. — gramineum 3429. — Grimaldiae 3539. — hortense 3538. — lacteum 3543. — lacteum Vill. 3541. — latifolium 3542. — miniatum 3539. — narbonnense 3541. — punctatum 3544. — pyramidale 3541. — pyrenaicum 5542. — pyrenaicum Desf. 3541. — ramosum 3430. — squamosum 3550. — Squilla 3546. — stachyodes 3541. — sulphureum 3542. — thyrsoideum 3539. — umbellatum 3538. — undulatum 3544. — unifolium s. Gtg. 1241 D. Ornithosperma serotinum 2370. Ornus europaea 2196. — floribunda hort. 2196. Orobanchaceae (Fm. 136; T. 47 No. 187) 2574 bis 2577. Orobanche (Gtg. 849; T. 47) 2574 u. 2575. — grandiflora 2574. — Hederae (T. 47) s.G. 849. — pruinosa 2574. “ — ramosa 2575. — segetum 2574. — speciosa (T. 47) 2574. Orobus s. Gtg. 261B, 2. — atropurpureus 862. — aureus 865. — flaccidus 860. — grandiflorus 866. — Kolenatii 865. — luteus L. 864. — — Sibth. 865. . — Tagetes 1838. Opuntia — Paeonia. Orobus montanus 864. — niger 859. — orientalis 865. — — var. grandiflorus 866. — pauciflorus 860. — pyrenaicus 861. — Rafinesquei 862. — roseus 863. — siculus 862. — stipulaceus 860. — uninervius 860. — variegatus 861. — venetus 861. — venosus 860. — vernus 860. Orontium majus 2488. Ortgiesia s. Gtg. 1117 K. Orthopogon imbecillis 3746. Orthotactus Pohlianus 2647. — strobilaceus 2647. Orvala garganica 2772. — lamiodes 2772. Orychophragmus (G. 99) 329. — sonchifolius 329. Oryza (Gtg.) s. Fam. 236 II. — sativa s. Fam. 236 JI, 1 Osagedorn (Gtg. 1006). Oscaria chinensis 2140. Osmanthus (Gtg. 714). — fragrans s. Gtg. 714. — suavis s. Gtg. 714. Osmunda (Gtg.1465) 4044. — cinnamomea 4044. — Lunaria s. Gtg. 1472. — palustris 4044. — regalis 4044. — Spicant 4005. — Struthiopteris 3963. — vulgaris 4044. Osmundaceae S. F. 243 C. Osterblume 2146. Osterluzei (Gtg. 973; T. 96) 2827— 2829. Osterluzeigewächse (Fm. 160; T. 96 No. 381) 2825 — 2829. Ostrowskia (Gtg. 634). — magnifica s. Gtg. 634. Ostrya (Gtg. 1023). — carpinifolia s. G. 1023. — italica S. Gtg. 1023. — virginiana s. G. 1023. — virginica s. Gtg. 1023. — vulgaris s. Gtg. 1023. Osyris rhamnodes 2856. Otanthus maritimus S. G. 560. Othocallis amoena 3553. Othonna (Gtg. 579) 1837. — calthodes 1836. — cheirifolia 1836. — crassifolia Harv.1837. — crassifolia hort. ex p. 1837. — — I., hort. ex p. 1836. — filicaulis Eckl. 1837. — pectinata 8. Gtg. 581. Othonnopsis cheirifolia 1836. Ouvirandra fenestralis 3712. Oxalidaceae (Fam. 45; T. 16 No. 64 bis T. 17 No. 66) 648 bis 664. TE. a Oxalis (Gtg. 187; P. 16 u. 17) 648664. — Acetosella 650. — alba 648. — ambigua 652 d. — articulata 658. — bifida 656. — Bowiei 664 C. — breviscapa 648 c. — camescens 655. — corniculata (T. 17) 660. — cuneata 654. — Deppei (T. 17) 661. — elongata 653. — esculenta 661. — exaltata 652 E. — fallax 649. — ferruginata 652 g. — filicaulis 656. — flaccida 652. — floribunda (T. 16) 658. — fulgida 6548. — fuscata 652 à. — glabra 653. — grandiflora Jacq. 648 4. — — S. et Z. 649. — hirta 654. — hirta Jacq. 654 à. — hirtella 654 b. — humilis 648 b. — inscripta 648 c. — Jacquini 6642. — lasiandra 663. — lazula Eckl. et Zeyh.649. — — aeg. 6482. — lobata 651. — macromischus 654. — macrostylis 655. — multiflora 6540. — mutabilis 652. — and 648C. — nidulans 649. A petiolaris 664 b. — purpurata 664 u. 6644. — purpurea 649. — purpurea Jacq. 648 b. — rigidula 6484. — rosacea 654 E. — rosea (T. 16) 657. — rubella 654 d. — rubra 648 b. — rubroflava 652 h. — secunda 655. — sensitiva s. G. 188. — sessilifolia 654. — speciosa Eckl. et Zeyh. — — ac. 648 b. [649. — strumosa 652 b. — sugillata 6482. — tenuifolia 653. — tetraphylla 662. — tetraphylla Lk. et Otto, hort. 661. — tricolor 652 i. — tropaeolodes 660. — tubiflora 655. — tubiflora Eckl. et Zeyh. — undulata 652 C. [654f. — valdiviensis 659. — variabilis 648. — versicolor 653. Oxyacantha vulgaris 1032. Oxybaphus multiflorus 2780. Oxydendron (G. 672) 2037. — arboreum 2037. Oxygonum (Gtg.) s. G. 965. Oxylobium ovalifolium 8. G. 231. — retusum s. G. 231. 5 (63) Oxypetalum (Gtg. 733 2239. — coeruleum 2239. — solanodes 2239. Oxyura chrysanthemodes DC. 1743. — — Lindl. 1743. Pachydendron ferox 3327. — principis 3325. — pseudo-ferox 3327. Pachyphytum bracteosum 1172. — Lingua 1171. — roseum 1172. Pachystachys coccinea 2650. — latior 2650. Pachystima s. G. 213. Padus Mahaleb 938. — virginiana 940. — vulgaris 939. Paederota Ageria 2549. — Bonarota Jacq. 2549. — — L. 2549. — chamaedryfolia 2549. — Churchillü 2549. — coerulea 2549. — lutea 2549. — nudicaulis Ss. G. 847. — pontica s. G. 848 A, 1a. — sibirica 2550. — tubiflora 2550. — urticaefolia 2549. Paeonia (Gtg. 19; T. 5 u. 63) 152—163. — albiflora 152. — anomala 157. — arborea (T. 63) 162. — arietina 159 u. 159 d. — banatica 159 e. — Biebersteiniana 160. — Broteroi 156. — Brownii s. G. 19A. — byzantina 158. — californica s. G. 19 A. — Cambessedesii 156. — chinensis 152. — corallina 156. — corallina Russii 155. — coriacea 155. — corsica 156. — cretica 159d. — decora 158. — Delavayi 163. — edulis 152. — Emodi 157. — festiva 159. — flavescens 156. — foemina 156. - — fragrans 152. — fruticosa 162. — glabra 159 d. — humilis 159 c. — hybrida hort. 152. — Pal, 157. — integra 156. — intermedia 157. — laciniata 157. — lobata Boiss. 156. — — Desf. 159 a. — — hort, nonn. 158. — — Achb. 159. — lusitanica 156. — lutea 161. — mascula 159 [156]. — mierocarpa 159 c. — Moutan 162 à. — nemoralis 159. — obovata 154. — officinalis Brot. 156. — — Retz. 159 a. — — foemina 159. Die Ziffern, vor welchen ein T iſt, verweiſen auf die Farbentafeln in Band II. * 6⁴ Paeonia officinalis ma- scula 156. — oreogeton 154. — papaveracea 162 b. E paradoxa 159 b. — — f. leiocarpa 159 0. — peregrina 159. — promiscua 159 b. — pubens 159. — romanica 158. — rosea 159. — Russi Amo 155. — — Rivona 156. — sibirica 157. — sinensis 152. — tatarica 159b. — taurica 156. — tenuifolia (T. 5) 160. — triternata 156. — villosa 159 b. — Wittmanniana 153. Paesia aquilina 4002. Palafoxia (Gtg. 556) 1752 53 — Hookeriana 1753. — texana 1752. — texana Hook. 1753. Palava (Gtg. 156) 527. — flexuosa 527. — moschata s. G. 156. — malvaefolia s. G. 156. Palisotia (Gtg. 1250). — Baxteri s. G. 1250. Palladia atropurpurea 2171. Pallasia serratifolia 1717. Palmae (Fam. 218; T.100 No. 400) 3581—3617. Palmfarngewächse (F. 239) 38973930. Palmkohl 328. Palmlilie (Gtg. 1195; T. 58) 3335-3348. Pampasgras (Gtg. 1370) D e e Panax (Gtg. 468) 1489 u. 1490. — aculeatum 1492. — arboreum 1489. — australasicum 1489. — coriaceum 1491 a. — dendrodes 1490. — horridum 1495. — (?) Lessonü s. G. 469 B. — longissimum 14914. — margaritiferum 1490. — pentadactylon 1491 c. — pusillum s. G. 467 Ba. — quinquefolium s. Gtg. 467 Ba. — ricinifolium 1492. — sambucifolium 1490. — spinosum 1492. — trifolium s. G. 467 Ba. Pancratium (Gtg. 1169) 3259 u. 3260. — acutifolium 3241. — Amancaes 3245. — americanum 3241. — amoenum Ker 3240. — — Salisb. 3242. — angustum 3242. — calathiforme 3244. — calathinum 3244. — caribaeum 3242. — croceum 3277. — declinatum 3242. — distichum 3241. — flavum 3277. — formosum 3239. — fragrans 3240. — illyricum 3259. Gültige Namen der Familien u. Gattungen fette, der Arten steile, der Pancratium Latifolium Mill.? 3242. — — Ruiz et Pav. 3276. — littorale Bot. Mag. 3241. — — Jacq. 3241. — Iuteum 3225. — maritimum 3260. — narecissiflorum 3244. — ovatum 3240. — patens 3242. — rotatum 3243. — speciosum 3239. — stellare 3259. — undulatum 3238. — zeylanicum s. Gtg. 1169. Pandanaceae (Fam. 219) 3618— 3627. Pandanus (Gtg. 3618— 3627. — amaryllidifolia 3627. — Bagea 3625. — candelabrum 3620. — caricosa 3619. — — var.? 3624. — ceramica 3620. — conoidea 3620. — cuspidata 3619. — Forsteri 3618. — furcata 3619. — glauca hort. 3619. — — hort. ex p. 3623. — glaucescens 3623. — graminifolia hort. 3622 u. 3626. — horrida 3619. — humilis 3623. — inermis 3627. — javanica 3624. — labyrinthica 3622. — laevis 3627. — Lais 3619. — latifolia 3619. — latissima 3619. — leucacantha 3626. — Linnaei 3622. — madagascarensis 3618. — moschata 3627. — nitida 3622. — odoratissimaJacg.3618. — — Noronha 3627. — ornata 3621. — Pancheri 3622. — pedunculata 3625. — Porteana 3620. — pygmaea 3626. — reflexa 3621. — sativa 3618. — spuria H. et Sch. 3625. -— — hort. 3619. -— stenophylla 3622. — utilis 3618. — van der Meeschü 3618. — Veitchii 3624. Panicum (Gtg. 1352) 3739 bis 3744. — alopecurodes L? 3750. — altissimum 3744. — capillare 3742. — coeruleum s. G. 1356 B. — Crus galli 3739. — frumentaceum 3739. — germanicum 3747. — imbecille 3746. — italicum 3747. — jumentorum 3744. — laeve 3744. — macrochaetum 3747. — maximum 3744. — miliaceum 3740. — palmifolium 3743. — plicatum 3743. 1298) Paeonia — Pelargonium. Panicum roseum 3745. — sanguinale s. Gtg. 1352 A. — spectabile 3739. — variegatum 3746. — virgatum 3741. — viride 3747. Panke acaulis 119. Pantoffelblume (G. 846; T. 44 u. 94) 2535 bis 2548. Panza bicolor 3247 e. Papaver Gtg. 70; T. 6 u. 7) 269-274. — alpinum (T. 6) 274. — aurantiacum 274C. — bracteatum 272. — Burseri 2742. — commutatum 270. — croceum 274b. — dubium 271. — Gariepinum s. G. 70. — Hookeri 271c. — horridum s. G. 70. — laevigatum 271d. — multiflorum 273. — „udicaule 274 d. — orientale (T. 6) 272. — paeoniflorum 269 a. — Parkmanniü 274 d. — pavonium 271 b. — pilosum 273. — pyrenaicum 274C. — Rhoeas 270. — somniferum 269. — — hybridum (T. 7) 269. — suaveolens 274C. — umbrosum 271 a. Papaveraceae (Fam. 12; N 6 No. 23 bis T. 8 No. 30) 242—291. Papayaceae s. Fam. 91. Paphinia (Gtg. 1064). — cristata s. Gtg. 1064. — rugosa s. Gtg. 1064. Paphiopedilum (G. 1037) 2914—2916. — Argus var. Moencii 2916. — Arthurianum 2916. — barbatum 2914. — barbatum & Fairie- anum 2916. — bellatulum 2916. — Boxallii 2915. — callosum 2916. — caudatum 2916. — caudatum & Sedenii 2916. ö — concolor 2915. concolor X barbatum 2916. — Curtisii 2916. — Elliotianum 2916. — grande 2916. — Harrisianum bum 2916. — hirsutissimum — insigne 2914. — insigne X Fairieanum 2916. — insigne Maulei X Spice- rianum 2916. — laevigatum 2915. — Lawrenceanum 2915. — Leeanum superbum 2916. — longifolium 2916. — longifolium Roezlü X caudatum 2916. — microchilum 2916. super- 2914. Paphiopedilum Morga- nianum 2916. — niveum 2916. — niveum x Druryi 2916. — praestans 2916. — Schroederae 2916. — Spicerianum 2916. — Stonei 2916. — tessellatum porphy- reum 2916. — vexillarium 2916. — villosum 2914. — villosum > barbatum 2916. Papierblume (Gtg. 605) 1881. Papierknöpfchen (G. 584) 1839. Papilionaceae s. Fam. 70. Pappawbaum (G. 30) 184. Pappel (Gtg. 1029; T. 99) 2909— 2912. Paprika 2405. Papyrus antiquorum 3714. Papyrusstaude 3714. Paracaryum (Gtg. 773). — coelestinum s. Gtg. 773. Paradiesapfel 1048e [2403]. Paradiesfeige 2985. Paradisea (G. 1218) 3424. — Liliastrum 3424. Paradrymonia glabra s. G. 862 E. Paratropia pulchra s. G. 475. Pardanthus chinensis3063. Parnassia (Gtg. 326) 1093. — palustris 1093. Paronychiaceae (Fam.149). Parrotia Jacquemontiana i 35% Parrya (Gtg. 76) 293. — integerrima 293. Parthenocissus _quinque- folia 729. — tricuspidata 730. Paspalum (Gtg.) s. Fam. 236 II, 1a. — dilatatum s. 23611, 1a. Passerina (Gtg. 988). — ericodes s. Gtg. 988. — filiformis s. Gtg. 988. — paleacea s. Gtg. 988. Passiflora (Gtg. 402; T. 85) 1279—1284. — alba s. G. 402B, 2b. — amabilis s. Gtg. 402 B, 1a. — caracasana 1279. — cocceinea s. Gtg. 402 B, 1 b. — coerulea (T. 85) 1282. — coerulea & racemosa 0 1282. — dentata 1284. — fulgens s. G. 402 B, 1 b. — incarnata 1280. — involucrata 1279. — kermesina 1284. — Loudonii 1284. — multiformis 1279. — princeps 1283. — punicea DC. 1279. — — Mart. 1279. — racemosa (T. 85) 1283. — Raddiana 1284. — sanguinea 1279. — Sellowü s. Gtg. 402 A. — serrata s. Gtg. 402 A. — servitensis 1279. Fam. Abarten, Synonyme ꝛc. Cursiv-Schrift. Passiflora speciosa s. Gtg. 402 B, 2 a. — velutina s. G. 402 B, 1 b. — violacea 1281. — vitifolia 1279. Passifloraceae (Fam. 91; T.85 No. 337 u. 338) 1279—1284. Passionsblume (Gtg. 402; T. 85) 1279—1284. gewächse (Fam. 91; T.85 No. 337 u. 338) 1279—1284. Patania (Gtg.) 3960. Patrinia coronata s. G. 502. — rupestris s. Gtg. 502. — sibirica s. Gtg. 502. Paulownia (G. 826) 2470. — imperialis 2470. — tomentosa 2470. Pavetta coccinea 1566. — fulgens 1567. — incarnata 1566. — Lobbii 1567. — salicifolia 1567. Pavia coriacea 737. — humilis 737. — octandra 737. — pubescens 737. — rubicunda 736. — rubra 737. Pavonia (Gtg. 165) 563 bis 567. — intermedia 567. — Makoyana 563. — multiflora 564. — Schrankii 566. — semperflorens 565. — speciosa 567. — Wioti 564. Pawia alba 738. — edulis 738. — flava 739. — humilis 737. — lutea 739. — macrostachya 738. — rubicunda 736. Pechnelke 404. Pedaliaceae (Fam. 141) | 2628— 2631. Pedaliengewächse (Fam. 141) 2628 —2631. Pedicellaria (G. 108) 355. — pentaphylla 355. Pedicularis sceptrum Ma- rianum 2661. Pedrosia Berthelotü 832. Peireskia (Gtg. 440) 1425 u. 1426. — acardia 1425. — aculeata 1425. — Bleo 1426. — calandriniaefolia s. G. 440 A. — crassicaulis s. Gtg. — cruenta 1426. [440 A. — hortensis 1425. — lanceolata 1425. — longissima 1425. — Peireskia 1425. — Pititache s. Gtg. 440 A. — spathulata s. G.440A. — subulatas. Gtg.440A. Peitschenaffodill (Gtg. 1217; T. 58) 3422 u. 3423. | Peitschenorche (G. 1075). Pelarganium (Gig; T. 67 u. 68) 634 bis 646. e ium album gran- diflorum 638. — — multiflorum 638. — asperum 640. 5 capillare 634. — capitatum 636. - cerinum 644. - clypeatum 642 C. coronopifolium 635. eucullatum 637. denticulatum 641. elatum 634. ' glabrum 642 a. — grandiflorum 638. — inquinans 644. — lateripes 643. A lateritium 645. _ — micranthum 639. nobile 638. _ — odoratissimum 646. E panduriforme 640. _— peltatum (T. 67) 642. — quercifolium 640. — Radula 641. E revolutum 641. e roseum 641. — rosodorum 641. — scutatum DO. 642. — — Eckl. et Zeyh. 642 b. — tomentosum 639. — tricolor (T. 68) 634. — variegatum 638. — violarium 634. — vitifolium 636. — zonale (T. 67) 645. Pelecyphora (Gtg. 428). — aselliformis s. G. 428. Pellaea (Gtg. 1445) 3991 bis 3993. — falcata 3992. — hastata 3993. — rotundifolia 3991. — viridis 3993. Pellefarn (G. 1445) 3991 bis 3993. Pellionia (Gtg. 1012). — brevifolia s. G. 1012. — Daveauana s. G. 1012. — pulchra s. G. 1012. Peltiphyllum (Gtg. 323) 1088. — peltatum 1088. Penaeaceae (Fam. 171). Penicillaria spicata s. G. 1356 B. Pennisetum (Gtg. 1356) 3748—3751. — alopecurodes f. hordei- forme 3750. — Alopecuros 3751. — angustifolium 3748. — giganteum 3751. — japonicum 3750. - — latifolium 3749. — longistylum hort. 3748. — macrochaetum 3747. e spicatum s. G. 1356 B. — typhoideum S. G. 1356B. — villosum 3748. Pentagonaster Baxteri s. G. 362. Pentagonia (G. 799) 2406. — physalodes 2406. Pentarrhaphia (Gtg.) s. G. 5 853. — cubensis S. G. 853. — longiflora S. G. 853. — verrucosa s. G. 853. 'entas (Gtg. 488). — carnea s. G. 488. — lanceolata s. G. 488. ER * . e T. 45 u. 46) 2504 bis 2522. — amabilis 2512. — amoenus S. G. 840 B, 2a. — antirrhinodes 2505. — argutus 2518. — atropurpureus 2514. — azureus 2520. — barbatus (T. 45) 2506. — Bradburyi 2510. — Bridgesii 2522. — campanulatus 2514. — cardinalis 2512. — centranthifoliuss.G. 840 A, 5a. — centranthifolius Wats. SE 840 K, . — Clevelandii s. G. 840 A 5 5. — Cobaea 2513. — coccineus Engelm. 2506. — — Hoffm. 2512. — coeruleus 2511. — confertus 2515. — conspiceuus 2512. — corymbosus s. G. 840 2b. — crassifolius 2504. — cyamanthus 2507. — diffusus 2518. — Digitalis 2517. — — f. multiflorus 2517. — Douglasii 2504. — Eatonii s. G. 840 A, 3b. — elegans 2514. — eriantherus Nutt., Fras. 2507. — gentianodes 2511. — gentianodes Lindl., hort. 2512. — glaber 2507. — glaber f. stenosepalus 2517. — glandulosus s. G. 840 B, 1. — glaucifolius 2520. — glaucophyllus 2517. — glaucus 2517. — Gordon 2507. — gracilentus s. G. 840 B, 3: — grandiflorus 2510. — Hartwegii 2512. — — hybridus (T. 46) 2512. — heterophyllus (T. 45) 2521. — heterophyllus Mats. 2520. — . latifolius 2520. — hirsutus 2516. — Humboldtii 2506. — hybridus 2512. — imberbis 2506. — JaffrayanusHook. 2520. — Jeffrayanus hort. nonn. 2520. — Kingü f. glauca 2507. — laetus s. G. 840B, 3a. — laevigatus s. G. 840 Ja, Aal, — laevigatus Soland. 2517. — Lewisü 2504. — Lobbü 2505. — longifolius 2516. — Mackayanus 2516. — Menziesii 2504. mewicanus 2527. micranthus 2515. — Murrayanus 2510. — Newberryi 2504. Pentastemon ovatus 8. G. 840 A, 5d. — Palmeri s. Gtg. 840 — Parryi 2509. [A, 5 b. — Pentastemon 2517. — procerus 2515. — pruinosus s. Gtg. 840 A,dd. — pubescens 2516. — — f. multiflorus 2517. — pulchellus 2514. — puniceus 2509. — puniceus Lilj. 2512. — Richardsonii 2519. — Richardsonii hort. 2514. — Robinson 2504. — Roezlii s. G. 840 B, 3a. — roseus 2514. — Scouleri 2504. — secundiflorus 2508. — serrulatus 2518. — speciosus 2507. — spectabilis s. G. 840 A, 5 — staticifolius s. Gtg. 840 B, 1. — ternatus s. Gtg. 840 A, 2 5 — Tolmiei 2515. — Torreyi 2506. — venustus s. Gtg. 840 B, 2a. — Wrightii 2509. Pentataphrus Behriü 2100. Pentlandia miniata 3277. Pentstemon (Gtg. 840) siehe Pentastemon. Peperomia (Gtg. 975) 2830 — 2832. — argyraea 2830. — arifolia 2830. — eburnea 2831. — marmorata Hook. 2830. — — hort. 2030. — prostrata 2831. — resedaeflora 2832. — Verschaffeltii 2830. Peraphyllum ramosissi- mem s. Gtg. 317K. Pereskia s. Peireskia. Periclymenum americanum 1519. — germanicum Mill. 1520. — — Roehl. 1520. — italicum 1518. — sempervirens 1522. — vulgare 1520. Perilla (Gtg. 920) 2736. — arguta 2736 b. — macrostachya 2736. — nankinensis 2736 b. — ocimodes 2736 u. 2736 a. — ocymodes Benth. 27362. — . erispd 2736 b. Perilomia cordifolia 2761. — fruticosa 2765. Periphragmos dependens 2303. Periploca (Gtg. 731) 2237. — graeca 2237. — maculata 2237. Peristeira racemosa 2502. Peristera (G. 1068) 2939. — cerina 2939. — elata 2939. Peristeria (G. 1068) 2939. Peristrophe (Gtg. 887) 2652 u. 2653. — angustifolia 2652. — salicifolia 2652. — speciosa 2653. Pelargonium — Phalaenopsis. Pentastemon (Gtg. 840; | Perlgras (Gtg.) s. Fam. 236 II, 2b*. Perlkörbcehen (Gtg. 586) 1841. Pernettya (Gtg. 675) 2039 u. 2040. — angustifolia 2039. — floribunda 2040. — furens 2040. — mucronata 2039. — phillyreaefolia 2040. — speciosa floribunda 2040. — tasmanica s. G. 675. Persea azorica 2833. — Sassafras s. Gtg. 976. Persica vulgaris 932. Persicaria orientalis 2807. — virginiana 2808. Perückenstrauch (Gtg.; 15.) Zah Pervinca major 2228. — minor 2226. Pescatorea (Gtg.) s. Gtg. 1078. — Klabochorum s. Gtg. 1078. Pestwurz (Gtg. 569) 1803 bis 1805. Petasites (Gtg. 569) 1803 bis 1805. — albus 1805. — fragrans 1803. — Kablikianus 1805. — niveus 1804. officinalis 1804. — spurius 1805. — tomentosus 1805. — vulgaris 1804. Petersilienrebe 728. Petilium imperiale 3478. Petrocallis (Gtg. 90) 317. — pyrenaica 317. Petrocoptis (Gtg. 437 u. 438. — Lagascae 438. — pyrenaica 437. Petrocosmea jonantha Baill. ist = 2606! Pettera (Gtg. 241) 791. — ramentacea 791. Petteria 791. Petunia (Gtg. 810; T. 44) 2438 — 2440. — acuminata s. Gtg. 805 C, 2. — argentea 2439. — Atkinsü 2439. — hybrida (T. 44) 2440. — hybrida Atkinsiana 2439. — mirabilis 2439. — nyctaginiflora 2438. — parviflora s. Gtg. 810. — phoenicea 2439. — violacea 2439. Peucedanum (Gtg. 466) 1479—1481. — alpestre 1475. — alsaticum Poir. 1479. — altissimum 1479. — Besserianum 1480. — gallicum var. 1481. — officinale 1479. — officinale Thill. 1481. — Ostruthium s. Gtg. 459. — parisiense 1481. — Sülaus L. 1475. — — UH. B. 1475. Peumus Boldus s. F. 166. Pfaffenkäppehen 705. 131) 65) Pfahlrohr (Gtg. 1371) 3779 — 3781. Pfahlwurz (G. 1308) 3645. Pfauenlilie 3066. Pfeffer, Spanischer 2405. Pfeffergesicht (Gtg. 975) 2830— 2832. Pfeffergewächse (Fam. 163) 2830—2832. Pfeifengras 3785. Pfeifenstrauch 938; 1103 bis 1106; 2827. Pfeifenwinde 2827. Pfeiffera (Gtg. 441). — cereiformis s. Gtg. 441 (s. F. 95 E, 1a). Pfeilkraut (Gtg. 1332) 3706-3708. Pfingstnelke 473. Pfingstrose 159 152-160]. Pfirsich (G. 290; T. 75) 932. Pflaume (Gtg. 290; T. 76 u. 77) 926— 929, 933. Pflaumenbaum (Gtg. 290; T. 75—77) 923—942. Pfriemen (Gtg. 243) 798. Pfriemengras (Gtg. 1359) 3755 — 3758. Phacelia (Gtg. 765) 2308 bis 2315. — bipinnatifida s. G. 765 A, 3. — campanularia 2312. — conferta 2308. — congesta 2308. — divaricata 2315. — fimbriata 2310. — fimbriata Pursh 2310. — glandulosa 2312. — grandiflora 2311. — Menziesii 2314, — Parryi 2313. — Purshii 2310. — tanacetifolia 2309. — tanacetifolia A. DC, 2308. — viscida 2311. — Whitlavia 2312. Phaecasium lampsanodes 19172 — pulchrum 1917. > Phaedranthus buccinato- rius 2619. — Cherere 2619. Phaenocoma (G.588) 1842. — prolifera 1842. Phaeopappus macrocepha- lus S. Gtg. 615 C, 2b. Phajus (Gtg. 1055) 2931 u. 2932. — Blumei 2931. — grandiflorus 2931. — Humblotii 2932. — maculatus 2932. — Tankervillea 2931. — tuberculosus 2032. — Wallichii 2931. Phalacraea coelestina hort. nonn. 1597 u. 1598. — — Kgl. 1595 u. 15950. — I nana1HIsıD: — Wendlandi 1598. Phalaenopsis (Gtg. 1086) 2960 u. 2961. 8 — amabilis 2960. — amabilis hort. 2960. — amethystina 2960. — Aphrodite 2960. — grandiflora 2960. — Schilleriana 2961. — Stuartiana 2961. Die freiſtehenden Ziffern verweiſen auf die Nummern der Pflanzen in Band J. 2 (56) Phalangium comosum3431. — elatum 3432. "— esculentum 3545. — fastigiatum 3432. — Liliago 3429. — Diliastrum 3424. — — . majus 3429. "— Timeare 3432. — Quamash 3545. — ramosum 3430. — variegatum 3432. Phalaris (Gtg. 1357) 3752 3193: — oaquatica Del. 3753. — arundinacea 3752. — brachystachys 3753. — canariensis 3753. — canariensis Brot. 3753. — nitida 3753. — pieta 3752. — quadrivalis 3752. Phalocallis plumbea 3062. Pharbitis Ss. G. 7916. — acuminata 2371. — barbata 2367. — diversifolia 2367. — Forskalii 2367. — githaginea 2365. — Hardingü 2370. — .hederacea 2367. — heterophylla 2369. .— hispida 2365. — Leariü 2371. — limbata 2368. — Nil 2367. — punctata 2367. — purpurea 2365. — Purshü 2367. — rubro-violacea 2365. — scabra 2367. — scabrida 2367. — Schiedeana 2366. — serotina 2370. — speciosa 2368. — tyrianthina 2370. Pharium elegans S. G. 1228. Phaseolus (Gtg. 258) 845. — coccineus 845. — multiflorus 845. Phegopteris (Gtg. 1460) 4036. — calcarea 4036. — difformis 4036. — Dryopteris 4036. — Phegopteris 4036. L polypodiodes 4036. — Robertiana 4036. _Phelipaea ramosa 2575. ' Phellandrium Mutellina S. Gtg. 456. Phellodendron (Gtg. 210). — amurense s. Gtg. 210. Philadelphus (Gtg. 332; T. 81) 1103—1106. — asperifolius s. G. 332. — californicus 1104. — columbianus 1104. A cordatus 1104. _— coronarius 1105. A floribundus 1106. — Gordonianus 1104. — grandiflorus (T. 81) 1103. — hirsutus s. Gtg. 332. — inodorus 1103. — latifolius 1106. — laxus hort. 1103. — — Lodd. 1106. — Lewisii 1104. — nanus 1105. — nepalensis 1105. — eus 1104. Phalangium — Physosiphon. Philadelphus pubescens Cels. 1106. — — Loisel. 1106. — serpyllifolius s. Gtg. 332. — speciosus Lindl. 1106. — 2 7Schrad. 1103. — tomentosus 1105. — tomentosus Nutt. 1106. Philesia (Gtg. 1191) 3317. — buxifolia 3317. — magellanica 3317. — rosea 3314. Phillyrea (Gtg. 713). — angustifolia s. G. 713. — latifolia s. Gtg. 713. — latifolia Fl. Gr. S. G. Fil — ligustrifolia S. G. 713. — media s. Gtg. 713. — paniculata 2212. — pedunculata S. G. 713. — pendula S. Gtg. 713. — rosmarinifolias. G.713. — Vilmoriniana s. Gtg. 713. — virgata s. Gtg. 713. Philodendron (Gtg. 1326) 3690— 3699. — Andreanum 3697. — asperatum 369. — cannaefolium 3690. — (Carderi 3697. — cardiophyllum 3698. — cordatum 3698. — cuspidatum 3698. — Daqguense 3697. — Eichleri 3693. — elegans 3699. — erubescens 3698. — eximium 3698. — Fontanes 3691. — fragrantissimum 3691. — gloriosum 3696. — Imbe 3698. — imperiale 3695. — impolitum 3699. — Lindenü 3697. — linguaeforme 3691. — longifolium 3699. — longilaminatum3698. — Mamei 369. — melanochrysum 3697. — micans 3698. — microphyllum 3698. — modestum 3698. — ornatum 3698. — panduraeforme 3699. — (?) peregrinum 3654. — pertusum 3700. — Philipsü 3697. — pinnatifidum 3692. — radiatum 3699. — sagittifolium 3698. — sanguineum 3698. — Sauerianum 3698. — Selloum 369. — Simsii 3691. — speciosum 3693. — verrucosum 3697. — violinifolium 3699. — Wallisii 3695. — Wendlandii 3690. Philogyne calathina 3250. — (ampernelli 3250. — (urtisü 3250. — heminalis 3250. — interjecta 3250. — odora 3250. — rugulosa 3250. Philydraceae (Fam. 211). Familien- und Gattungsnamen bunt abgebildeter Arten find unterſtrichen. Philydrum (G.) s. F. 211. Phleum (Gtg.) s. Fam. 23011, 20% — pratense s. Fam. 236 112 Phlogacanthus (G. 878) 2635. — curviflorus 2635. — guttatus 2635. — pulcherrimus 2635. — thyrsiflorus 2635. Phlomidopsis tuberosa 2775. Phlomis (Gtg. 942) 2774 u. 2775. — agraria 2775. — angustifolia e 8. 9425 1 — aurea s. Gtg. 942 B, 1. — chrysophylla s. Gtg. 942 B, 2. — flavescens s. Gtg. 942 5 1. — Herba venti 2774. — iberica 2773. — laciniata 2773. Gtg. e pungens 2774. — Samia 2774. — superba 2774. — tuberosa 2775. Phlomoides tuberosa 2775. Phlomostachys imbricata 3013. Phlox (Gtg. 756; T. 40) 2278—2288. — acuminata 2279. — amoena 2283. — aristata Lodd. 2286. — — Michx. 2282. — canadensis 2284. — carolina 2281. — cordata 2279. — corymbosa 2279. — crassifolia 2285. — cuspidata 2282 [nicht 2278 bl. — decussata 2279. — divaricata 2284. — Douglasii f. longifolia 2288. — Drummondii (T. 40) 2278. — frondosa 2286. — glaberrima f. suffru- tescens 2281 u. 2282. — glutinosa 2284. — Hentzii 2286. — humilis 2288. — hybrida 2279. — imvolucrata 2283. — latifolia 2281. — linearifolia 2288. — linearis 2289. — longiflora 2280. — longifolia 2288. — maculata 2280. — Nelsonii 2286. — nivalis 2286. — ovata 2281. — paniculata (T. 40) 2279. — penduliflora 2280. — pilosa 2282. — pilosa hort. 2286. — — Walt., Michx. 2283. — — . Walteri 2283. — procumbens Gray 2283. — — Lehm. 2286. — pyramidalis 2280. — reflexa 2280. — reptans 2285. — rotundata 22782. Phlox scabra 2279. — setacea hort. nom. 2287. — -- L. 2286. — sibirica 2287. . — Sickmanniü 2279. — speciosa Lindl. 2288. — — . linearifolia 2288. — stellaris 2278b. — stolonifera 2285. — suaveolens 2280. — subulata (T. 40) 2286. | — tardiflora 2280. | — triflora 2281. — undulata 2279. — umidentata 2289. — verna 2285. — Walteri 2283. Phoenicophorium folium 3599. Phoenix (Gtg. 1276) 3594 bis 3596. — canariensis 3595. — dactylifer 3594. — excelsus 3594. — farinifer 3594. — humilis 3594. — Jubae 359. — leonensis 3596. — pusillus 3594. — reclinatus 359. — rupicolus 3596. — senegalensis 3596. — silvester 3596. — spinosus 3596. Pholidocarpus (Gtg.) s. G. 1274. — Gomutus 3598. eee e ee e Pholidota (Gtg.) s. Fam. 197 II, 1 a. — imbricata s. Fam. 197 II, I a. Phormium (Gtg. 1204) 3396. — aloodes 3519. — atropurpureum 3396. — (olensoi 3396. — Cookianum 3396. — Cooki 3396. — tenax 3396. — Veitchiü 3396. Photinia (Gtg. 316). — arbutifolia s. G. 316. — foliosa s. Gtg. 316. — serrulata s. Gtg. 316. Phragmites (Gtg. 1372) 3782. — communis 3782. — giganteus 3782. — isiacus 3782. — Phragmites 3782. — vulnerans 3782. Phrynium (G. 1098) 2967. — cylindrieum s. Gtg. 1099 A. — densum s. Gtg. 1099R. — discolor s. Gtg.1099 B. — eximium 2969. — flavescens S. G. 1099 A. viridi- — floribundum s. Gtg. 1099 A. — grandiflorrum s. Gtg. 1099 A. — longifolium s. G. 1099. — Luschnathiamım 2983. — micans 2974. — picturatum 2976. — plicatum s. G. 1099 A. — pumilum Kl. 2974. — — Otto et Dietr. 2969. " — villosum 2973. — samguineum 2982. truncatum s. G. 1099 A. 0 N 1 Phrynium variegatum 2967. — vaiegatum C.Koch2979. — violaceum s. G. 1099 A. — vittatum 2969. — Warscewiezü 2975. — zebrinum 2971. Phuopsis (Gtg. 492) 1544. — stylosa 1544. Phycella angustifolia 3263. — attenuata 3263. — bicolor 3263. — biflora 3263. — brevituba 3263. — graciliflora 3263. — ignea 3263. — magnifica 3263. Phygelius (Gtg. 825) 2469. — capensis 2469. Phylica (Gtg. 218) 721 u. — acerosa 722. [722. — ericodes 722. — glabrata 722. — myrtifolia 721. — paniculata 721. — stipularis s. Gtg. 218. Phyllamphora mirabilis 2824. Phyllanthus (Gtg. 994) 2867 u. 2868. — anabaptizatus 2867. — angustifolius 2868. — arbuscula 2868. — elegans 2867. — elongatus 2868. — obliquus s. Gtg. 994 A, 2. — oreophyllus 2867. — pulcher 2867. — speciosus 2868. — Wightianus s. Gtg. 994 A, 2. — zeylanicus 2867. Phyllocactus S. G. 437 C. — Acker mannii 1409. — acutifrons 1412. — biformis s. G. 437 B. — crenatus 1410. — Gaertneri 1407. — grandis 1412. — guyamensis 1412. — hybridus 1411. — phyllanthodes 1408. — Russelianus 1406. Phyllocladus (Gtg. 1404) 3850. — asplenifolia 3850. i — rhomboidalis 3850. — rhomboidalis A. Rich. 3850. — trichomanodes 3850. Phyllostachys (Gtg. 1342) 3721. — bambusodes 3721. — niger 3721. Phyllotaenium Lindenii 3653. Physalis (Gtg. 797) 2404. — Alkekengi 2404. — Halicacabum 2404. 2 Physocarpus (Gtg. 303) a 975. 7 — amurensis s. G. 303. — capitatus 975. 1 — opulifolius 975. 4 Physochlaina (Gtg.) s. G. 809. 1 Physodeira bicolor s. Gtg. 862 K. Physosiphon (Gtg.) s. G. 1053. 3 5 1053. Physostegia (Gtg. 935) ee. b 197 II, 1a. Phytelephas (Gtg. 1297). — macrocarpus s. Gtg. 1297. — microcarpus s. Gtg. 1297. — microcarpus Hollis. 328600. Phyteuma (Gtg. 636) g 19281930. e amplexicaule 1930. campanulodes 1930. — Charmelii 1929. Charmelii Auct. 1929. — comosum 1928. cordatum 1929. — corniculatum 1929. — fistulosum 1929. Micheli Hegetschw. | 1929. e orbiculare 1929. * orbieulare Lam. 1929. — ovatum 1929. — Scheuchzeri 1929. — Scheuchzeri Benth.1929. — — Lapeyr. 1929. Phytolacea (G. 963) 2805. e decandra 2805. E dioeca s. G. 963. Phytolaccaceae (F. 153) . 2805 u. 2806. Picea (Gtg. 1419; T. 100) ; 3889— 3894. — Abies O. Kize. 3889. — ajanensis 3894. — alba 38%. Alcockiana 3894. amabilis Lodd. 3885. — Loud. 3882. balsamea 3880. bicolor hort. 3892. — — Mayr 3894. brachyphylia 3881. canadensis 3888. cephalonica 3879. coerulea 3890. commutata hort. 3892. concolor 3885. Douglas 3887. — Engelmannii 3893. — Eingelmannvi hort.nonn. 3892. — — glauca 3892. — excelsa (T. 100) 3889. — firma Gord. 3881. ze hort. 3881. E Fortumei S. G. 1415. — glauca 3890. — Glehnii 3894. — grandis 3878. [ hondoensis 3894. — jezoensis Carr. 3894. — Carr. em p. S. G. 1415. — Khutrow 3892. * Kukunaria 3879. J laxa 3890. Lowiana Gord. 3885. magnifica 3885. Mariana 3891. Menziesii argentea 3892. - Morinda Auct. nonn. 3892. - — Lk. 3892. nigra 3891. nobilis 3886. — Omorica 3894. — orientalis 3889. — Parryana 3892. — — glauca 3892. — Parsonsiana Barron 3885. — pectinata 3876. — Pichta 3880. — pinnosa 3881. — Pinsapo 3884. — polita 3892. — pungens 3892. — rubra 3891. — rubra f. violacea 3890. — sitchensis 3894. — Smithiana 3892. — Thunbergii 3892. — Veitchü 3883. — viminalis 3889. — vulgaris 3889. — Wittmanniana 3889. Picotia linifolia 2322. — nitida 2323. — verna 2324. Picris rubra 1916. Piercea glabra 2806. — tomentosa 2806. Pieris formosa 2033. Pilea (Gtg. 1011). — microphylla s. G. 1011. — pubescens s. G. 1011. — serpyllifolia s. G. 1011. Pileocalyx elegans 1307 u. 1307 a. Pilgerflasche 1312. Pilocereus Celsianus f. fossulatus 1380. coerulescens 1380. columna 1380. Dautwitzü 1380. Foersteri 1380. fossulatus 1380. glaucescens 1380. Haagei 1380. Houlletti 1380. senilis 1380. Pilogyne affinis 1287. — cuspidata 1287. — suavis 1287. — tenuifolia 1287. Pilularia (Gtg.) s. F. 244. Pilze (Fam. 250). Pimelea (Gtg. 985). — decussata s. G. 985. — linifolia s. Gtg. 985. — suaveolens s. G. 985. — Verschaffeltii s. Gtg. 985. Piment 2405. Pimpernelle s. Gtg. 311. Pimpernuss (Gtg. 226) 751— 754. Pimpernussgewächse (F. 64) 751— 754. Pimpinella (Gtg. 451). — Anisum s. Gtg. 451. — magna s. Gtg. 451. — Saxifraga s. Gtg. 451. Pinardia coronaria 1787. Pincenectitia tuberculata 3360. Pinguicula (Gtg. 852). — alpina s. Gtg. 852. — campanulata s. G. 852. — elatior s. Gtg. 852. — grandiflora s. Gtg. 852. — lutea s. Gtg. 852. — vulgaris s. Gtg. 852. Pinus (Gtg. 1409; T. 99) 3856— 3866. — Abies Dur. 3876. Physos Picea Nordmanniana 3877. * rr A F 5 * Pinus Abies L. 3889. — — Lour. 3872. — — Thbg. 3892. — f. americana 3888. — f. cephalonica 3879. alba 3890. amabilis Dougl. 3882. — Parlat. ex p. 3885. americana Dur. 3888. — Gaertn. 3891. — . nigra 3891. — F. rubra 3891. Araragi 3888. Araucana 3867. atlantica 3854. — austriaca 3858 a. balsamea 3880. Bolanderi 3856. Boursieri 3856. brachyphylla 3881. -— Bungeana 3861. calabrica 3858 a. camtschatica 3852. canadensis Dur. 3890. — Hook. ex p. 3888. — L. 3888. caramanica 3858 a. Cedrus 3855. — f. atlantica 3854. Cembra 3864. Cembra f. fruticosa 3866. cephalonica 3879. Chylla 3866. cinerea 3889. commutata hort. 3892. — Parlat 3893. concolor 3885. contorta 3856. contorta Newb., ex P. 3856. Coulteri 3862. dahurica 3852. dalmatica 3858 a. Dammara 3849. Deodara 3854. Dies ont 3866. Douglasiü 3887. excelsa 3866. excelsa Lam. 3889. — Parl., Hook. 3866. excorticata 3861. firma Ant. 3881. Fortunei s. Gtg. 1415. Fremontiana 3863. Gerardiana 3861. glauca 3890. grandis Dougl. 3878. — Lamb. 3882. halepensis M. B. 38582. Harryana 3881. Heldreichii 3857. homolepis 3881. mops Benth. 3856. — Bong. 3856. intermedia 3852. Jeffreyi 3862. Kaempferi 3853. Khutrow 3892. koraiensis 3864. lanceolata 3872. laricina 3852. Laricio 3858. Laricio f. austriaca 38582. — . italica 3858 4. — . leptophylla 3858b. — F. strieta 3858 a. Larix L. 3852. — Thbg. 3852. — f. americana 3852. — — f. nigra 3852. hort. Die Ziffern, vor welchen ein T iſt, verweiſen auf die Farbentafeln in iphon — Pirus. Pinus lasiocarpa hort. — lad 3890. [3885. — Ledebourü 3852. leptolepis 3852. leucodermis 3857. Lowiana Macnab. 3885. Mac-Intoshiana 3856. macrocarpa 3862. magellensis 3860 b. mandschurica 3864. Mariana 3891. maritima Ait. 3858. — Koch 3858 a. — Pall. 3858 a. marylandica 3891. Mertensiana 3888. monophylla 3863. monspeliensis 3858 b. montana 3860. montana Lam. 3864. — Walth. 3860 b. Morinda 3892. Mughus Scop. 3860 c. — Wahlbg. 3860 b. Murrayana 3856. nepalensis 3866. nigra Ait. 3891. — Parlat. 3858. nigricans 3858 a. nobilis 3886. Nordmanniana 3877. Nuttallü 3852. obliqua 3860 a. Omorica 3894. orientalis 3889. Pallasiana 3858. — pectinata 3876. — pendula 3866. Peuce 3866. Picea Dur. 3889. — I. 3876. — Pall. 3880. Pichta 3880. Pinaster Bess. 3858 a. Pinsapo 3884. — polita 3892. ponderosa 3862. — ponderosa f. scopulo- rum 3862. Pumilio 3860b. pungens 3856. rigensis 3859. romana 3858 a. rotundata 38604. rubra Lam. 3891. — Mill. 3859. Salzmanniü 3858 b. selenolepis 3883. sibirica 3880. silvestris (T. 99) 3859. silvestris Baumg,. 3858 a. — f. maritima 3858. sitchensis 3894. Smithiana 3892. Strobus 3865. Strobus Hamilt. 3866. — Thbg. 3864. — f. excelsa 3866. — f. pendula 3866. taurica 3858 a. taxifolia 3887. tetragona 3890. Tsuga 3888. uliginosa 3860 a. uncinata 3860 a. Veitchü 3883. — F. argentea 3866. | 57) Pippau (Gtg. 622) 191 D id b Pirola (Gtg. 660) 1987 U. 1988. — corymbosa s. Gtg. 659. — minor 1988. — rosea 1988. rotundifolia 1987. secunda 1988. umbellata s. Gtg. 659. Pirolaceae (Fam. 112) 1987 u. 1988. Piroloideae s. Fam. 1121. Pironneava s. G. 1117B. Pirus (Gtg. 317; T. 78 bis 81) 1034—1060. acerba 1048 4. Achras Gaertn. 1038. — Wallır. 1038 a. — Amelanchier 1059. americana 1035. amygdaliformis 1041. arbutifolia 1057. arbutifolia f. erythro- carpa 1057. Aria 1036. — Aucuparia (T. 79) 1034. — auricularis 1040. — baccata (T. 79) 1053. betulifolia s. G.317C. Botryapium 1060. canadensis (T. 81) 1060. — cerasifera 1053. Chamaemespilus 1037. chinensis 1043. communis (T. 78) 1038. coronaria 1052. creticd 1036. — DC. 1059. Cydonia (T. 79) 1042. dasyphylia 1048 C. decipiens 1047. dioeca 1048. domestica 1046. edulis 1036. elaeagnifolia (elae- agrifolia) 1041. — floribunda 1054. — fusca 1056. — gracilis s. Gtg. 317 B. — graeca 1036. — grandifolia 1058. — Halliana 1055. — heterophylla 1039. — heterophylla Duro 1035. — hort. 1039. — f. Koopmannii 1039. hybrida 1036. hybrida Mnch. 1035. irregularis 1040. — japonica (T. 80) 1044. — japonica f. alpina et pygmaea 1045. — latifolia 1047. — Malus (T. 78) 1048. Maulei 1045. melanocarpa 1058. meridionalis 1036. mitis 1048 b. nigra 1058. odorata 1052. — paradisiaca 1048 e. — Parkmaniü 1055. — pinnatifida 1036. — Piraster Borkh. 1038. — venusta s. Gtg. 1416. — — Wallr, 1038 b. — verticillata 3848. — Pollveria 1040. Piperaceae (Fam. 163) — praecox 1048 e. € 2830— 2832. — prunifolia (T.79) 1050. Band II. (58) Pirus pumila 1048 e. — ramosissima s. Gtg. 317 K. — Ringo 1051. — rivularis 1056. — salicifolia 1041. — salieifolia pendula 1041. — Sieboldii 1056. — sikkimensis S. G.317H. — silvestris 1048 a. — Siversii 1048 d. — Sorbus 1046. — spectabilis 1049. — spectabilis f. floribunda 1054. — — , Ringo 1051. — spuria DC. 1035. — sudetica 1037. — Tenorei 1054. — Toringo 1056. — torminalis 1047. Pitcairnia (Gtg. 1122) 3009— 3013. — Altensteinii 3012. — aphelandraeflora s. G. 1122D. — chilensis S. G. 1119. — coarctata s. G. 1119. — corallina 3010. — discolor 2997. — echinata 3009. — ferruginea s.G.1122D. — Funkiana 3011. — imbricata 3013. — maidifolia 3011. - — nubigena 3009. — petiolata 3013. — undulata 3010. — Wendlandii 3012. Pittosporaceae (Fam. 21; T. 65 No. 259) 384 bis 395. Pittosporum (Gtg. 117; T. 65) 384. — chinense 384. — coriaceum 384. — revolutum 384. — Tobira (T. 65) 384. — undulatum 384. — viridillorum 384. Pityrospermum acerin.111. Placea pratensis 3264. Plagianthus S. F.351I, 1a. Planera (Gtg. 1001). — acuminata s. G. 1003 B. — aquatica s. G. 1001. — aquatica hort. 2873 b. — carpinifolia s. G.1003A. — crenata s. G. 1003 A. — Gmelinü s. G. 1001. — japonica s. G. 1003 B. — Keaki s. G. 1003 B. — Richardiü s. G. 1003 A. — ulmifolia s. G. 1001. Plantaginaceae (F. 147). Platanaceae (Fam. 184; T. 96 No. 384) 2883. Platanengewächse (Fam. 184; T. 96 No. 384) 2883. Platanus (G. 1014; T. 96) 2883. — insularis 2883. — oceidentalis (T. 96) — orientalis 2883. [2883. Platterbse (G. 261; T. 19) 851—866. Platycentrum annulatum 1326. — robustum s. G. 425 E, 1a. Gültige Namen der Familien u. Gattungen fette, der Arten steile, I Platycerium (Gtg. 1464) 4043. — alcicorne 4043. — grande 4043. Platycladus dolabrata 3836. — strieta 3839. Platycodon (G. 644) 1968. — autumnalis 1968 b. — grandiflorus 1968. — Mariesiü 1968 a. — sinensis 1968 b. — vulgaris 1968 a. Platygonia Kaempferi1304. Platyloma I. Sm. S. G. 1445. — rotundifolium 3991. Platyraphium Billardieri 1891. — Jacquinü 1892. Platystemon (G. 54) 244. — californicus 244. Platystigma (G. 53) 243. — lineare 243. Platytheca (G. 125) 398. — verticillata 398. Plazia brasiliensis s. Fam. 106 Abt. I, Gr. IV, 112 p. Plectocephalus americanus 1899. Plectogyne elatior 3394. — variegata 3394. Plectopoma fimbriatum 2600. — zebrino - gloxiniaeflora 2590. Pleetranthus (Gtg. 917) 2733. — asper 2735. — barbatus 2735. — Barrelieri 2732. — comosus 2735. — concolor f. pictus 2734b. — Forskalü 2735. — fruticosus 2733. — scutellariodes Bl.2734b. — — Br. 2734. — mieranthus s. Gtg. 916. — mysorensis 2735. — nudiflorus 2734. — parviflorus Br. S. G. 916. Pleione (Gtg. 1042) 2920. — Hookeriana 2920. — humilis 2920. — lagenaria 2920. — maculata 2920. — praecox 2920. Pleomele fragrans 3376. Pleroma (Gtg. 373) 1218 bis 1220. — Benthamianum 1220. — granulosum 1219. — holosericeum 1219. — Kunthianum 1220. — macranthum 1218. Pleuradenia coccinea 2863. Pleurolobium S. Gtg.273A. Plumbagidium auricula- tum 2103. Plumbaginaceae 117; T. 36 No. 143 u. 144) 2102—2127. Plumbago (Gtg. 686) 2102 bis 2104. — angustifolia 2102. — aphylla s. Gtg. 686. — auriculata 2103. — capensis 2103. — coccinea 2104. — coerulea 2103. — europaea 2102. (Fam. Pirus — Polygonum. Pumbago flaccida 2104. — glandulosa 2103. — grandiflora 2103. — Humboldtiana 2103. — lapathifolia 2102. — Larpentae 2105. — mexicana Hort. 2103. — pulchella 2103. — rhomboidea Hook. 2103. — — Lodd. 2103. — rosea 2104. — scandens 2104. — viscosa 2104. — zeylanica 2104. Plumeria siehe: Plumiera (Gtg. 724). — alba s. Gtg. 724. — arborescens 8. G. 724. — Jamesonii s. Gtg. 724. — rubra s. Gtg. 724. Pneumonanthe acaulis 2273. — algida 2272. — asclepiadea 2270. — plicata 2270. — septemfida 2269. — vulgaris 2271. Poa (Gtg. 1381 (3794 bis 3799. — agrostidea 3770. — alpina 3798. — angustifolia L. 3794. — — Woahlendbg. 3797. — annua 379. — attica 3794. — bulbosa 3798. — Chaixii s. Gtg. 1381 Ale — compressa 3796. — depressa 3794. — Eragrostis 3786. — fertilis 3797. — Hohenackeri 3795. — humilis 3794. — nemoralis 3797. palustris 3797. — plumosa 3786. — pratensis 3794. — pratensis f. setacea 3794. — quadripedalis s. Gtg. 1381 A, 1. — scabra 3795. — serotina 3797. — sicula 3792. — silvatica Chaix. S. Gtg. 138124, — — Poll. 3805. — subcoerulea 3794. — sudetica s. G. 1381A, 1. — tatarica s. Gtg. 1381. — tenella 3786. — trivialis 3795. Podachaenium eminens 1716. — paniculatum 1716. Podalyria (Gtg. 229). — australis 760. — calyptrata s. G. 229. — coerulea 760. — sericea s. Gtg. 229. — styracifolia s. Gtg. 229. Podanthes (Gtg. 737). — pulchra s. Gtg. 737. — verrucosa s. Gtg. 737. Podanthum amplexicaule 1930. — campanulodes 1930. Podanthus (Gtg. 534). — Mitiqui s. Gtg. 534. — ovatifolius s. G. 534. Podocarpus (Gtg. 1420). — coreana s. Gtg. 1399. — coriacea hort. 3895. — — hort. s. Gtg. 1399. — cupressina s. G. 1420. — drupacea 3895. — koraiana 3895. — macrophylla s. Gtg. 1420. — Sciadopitys 3895. — zamiaefolia 3849. Podogyne pentaphylia 355. Podolepis (Gtg. 593) 1860 u. 1861. — acuminata s. Gtg. 593 By 1. — affinis 1860. — angustifolia 1861. — aristata 1860. — auriculata 1860. — auriculata hort. 1860. — canescens 1860. — chrysantha 1860. — filiformis 1861. — gracilis 1861. — inundata 1860. — jaceodes s. Gtg. 593 Bil, — nutans 1861. — pallida 1860. — rosea 1861. — rugata s. G. 593B, 2. — subulata 1860. Podophyllum (G. 39) 203. — diphyllum 204. — Emodi s. Gtg. 39. — peltatum 203. Podostemonae. (Fm. 156). Pogonia debilis s. Gtg. 901 C. Poinciana (Gtg. 281). — elata s. Gtg. 281. — Gilliesii s. Gtg. 281. — regia s. Gtg. 281. Poinsettia cyathophora 2859. — Edwardsü 2859. — heterophylla 2859. — pulcherrima 2863. — pulchrafl.roseo pl.2863. — punicea: 2864. Poiretia cucullata 2099. Poivrea coccinea s. G. 360. Polemoniaceae (F. 129; T. 40 No. 157 bis T. 41 No. 162) 2278 bis 2304. Polemonium (Gtg. 759; T. 41) 2299 — 2301. — acutiflorum 2301. — capitatum 2299. — coeruleum (T. 41) 2301. — coeruleum var. sissimum 2301. — — var. pterospermum 2301. — confertum s. G. 759B. — foliosissimum 2301. — humile 2299. — humile Lindl. 2299. — lacteum 2301. — lanatum 2299. — moschatum 2299. — pulchellum Bnge. 2299. — — f. macranthum 2299. — pulcherrimum 2299. — reptans 2300. — Richardsonü Grah. 2299. — — hort. 2299 u. 2301. — rubrum 2295. folio- der Abarten, Synonyme e > 9 Polemonium sibirieum 2301. Polianthes (Gtg. 1163; T. 56) 3229. — gracilis 3229. — tuberosa (T. 56) 3229. Polyacanthus Casabonae 1889. Polygala (Gtg. 126) 399 bis 402. — Chamaebuxus 399. — cordifolia 400 u. 400 b. — Dalmaisiana 401 c. — fruticosa 400. — grandiflera Bot. Cab. 401 b. — — Hook. 401 b. — grandis 400 c. — latifolia 400 c. — longiflora 401 b. — myrtifolia 401 u. 401a. — myrtifolia var. angusti- folia 401 b. — oppositifolia 400 u. 400 a. oppositifolia major — speciosa 402. [400 b. — virgata 402. Polygalaceae (Fam. 23) 399— 402. Polygonaceae (Fam. 155; T. 50 No. 109 u. 200) 2807— 2823. Polygonatum (Gtg. 1201; T. 57) 3390 —339. — ambiguum 3391. — anceps 3390. — bracteatum 3391. — canaliculatum Mi. 3390. — chinense 3392. — cirrhifolium 3392. Hz commutatum 3390. — glaberrimum 3390. — hirtum 33%. — humile 3390. — intermedium 3391. — Jacquemontianum 3392. — latifolium 3390. — „latifolium“ fl. pl. 3390. — leptophyllum 3392. — majale 3393. — multiflorum (T. 57) 3391. — officinale 3390. — — f. intermedium 3391. — Polygonatum 3390. — roseum 3392. — sibiricum 3392. — Thunbergü 3390. — umbellatum s. Gtg. 1201 A. — uniflorum 3390. — verticillatum 3392. — vulgare 3390. Polygonum (G. 965; T. 50) 2807— 2817. — acidum s. G. 965 A, 5. — adpressum s. G. 968. — affine f. angustifolium 2810. — alpinum s. G. 965A, 5. — alpinum Meissn. s. G. 965 A, 5. — altissimum 2807. — ambiguum 2811. — amoenum 2807. — amphibium 2813. — amplexicaule 2811. — amplexicaule Lindl. . 2811. — arachnoideum 2814. 2c. Cursiv-Schrift. ruhe — cochinchinense 2807. — compactum 2815. — complexum s. G. 968. e Comptonianum s. Gtg. 968. — confusum 2809. - Convolvulus 2817. — cuspidatum 2815. — cuspidatum f. com- pactum 2815. - divaricatum Pill. s. G. 965 A, 5. C ellipticum 2809. — e 2808. — glutinosum 2814. — gracillimum 2810. — heterophyllum S. G. 968. lanatum 2814. —lanigerum 2814. = - macrophyllum 2810. - molle s. G. 965. n muticum 2808. — orientale (T. 50) 2807. orientale var. indicum — pilosum 2807. — platyclados s. G. 968. — polymorphum s. Gtg. 9865 A, 5. — rotundifolium S. G. 968. sachalinense 2816. sibirieum L. fü. s. G. = 965 A, 5. 2 Sieboldüi hort. 2815. — speciosum 2811. — sphaerostachyum 2 (. 50) 2810. splendens 2809. A 2810. — tenue 2810. — tor quatum 2807. = vaceiniifolium (T. 50) 212. — virginianum 2808. =. viviparum 2809. Olymnia grandis 1695. Polypodiaceae s. F. 243b. Polypodium (Gtg. 1458) 446035. — aculeatum 4028. — alpestre . 8. Gtg. 1459. atrovirens 3948. - aureum 4035. en S. G. 1468. calcareum 4036. 2 capense s. G. 1456 B. = cicutarium 4032. 2 cordifolium 4033. ö | auen 4026. diſforme 4036. - dilatatum 4027. — divergens 4030. Dryopteris 4036. Filix femina 4012. = — mas 4025. fragrans s. G. 1443. ae: Par ‘ Polypodium Oreopteris 4024. — Phegopteris 4036. — Reinwardtii 4035. — Robertianum 4036. — Thelypteris 4024. — vulgare 4055. Polypogon (Gtg. 1361) 3760. — affınis 3760. — australis 3760. — crinitus 3760. — monspeliensis 3760. Polypteris Hookeriana 1753. — texana 1752. Polyscias australiana 8. Gtg. 474. Polystichum Rth. s. Gtg. 1456. — aculeatum 4028. — — f. Swartzianum4028. — cristatum 4026. — dilatatum 4027. — Filix mas 4025. — Lonchitis 8. Se 1456 A, 2. — montanum 4024. — Oreopteris 4024. — rigidum 4027. — spinulosum 4027. — Thelypteris 4024. Pomeranze 698 a. Pontederengewächse (F. 210) 3559— 3564. Pontederia (Gtg. 1248) 3562. — aquatica 3560. — azurea 3560. — cordata 3562. — crassipes 3559. — paniculata 3561. Pontederiaceae (Fm. 210) 3559 —3564. Poppia Fabiana s. G. 411. — operculata s. Gtg. 411. Populus (Gtg. 1029; T. 99) 2909 — 2912. — acerifolia 2909. — alba (T. 99) 2909. — alba x nigra 2909. — albo-tremula 2909. — angulata s. Gtg. 1029 57 — Arembergiana 2909. — Arembergica 2909. — argentea 2909. — australis 2910. — Bachofenii 2909. — balsamifera s. Gtg. 1029B, 2b. — betulaefolia 2912. — Bolleana 2909. — canadensis 2912. — canadensis Wesmael, Dipp. ex p. 2912. — candicans s. Gtg. 1029 B, 2a. — canescens 2909. — cilicica 2910. — cordata s. Gtg. 1029 B, 2a. — croatica 2911. — dilatata 2911. — fastigiata 2911. — flexilis 2911. — Fremontii 2912. — hudsonica 2912, — italica 2911. — monilifera 2912. — neapolitana 2911. — nigra. 2911. Populus nivea 2909. — — Salomonü 2909. — Nolestii 2911. — ontariensis s. Gtg.1029 B, 2a. — ovata 2911. — pannonica 2911. — Petrowskiana 2912. — pyramidalis hort. 2909. — — Rozier 2911. — Steiniana 2909. — Tacamahaca 8. 1029B, 2b. — tremula 2910. — viridis 2911. Porenkölbchengewächse (Fam. 22) 396—398. Porliera (Gtg. 181) 615. — angustifolia 615. — hygrometrica 615. — Lorentzii 615. Porphyrocodon (Gtg. 95) 325. — pictus 325. Porphyrocoma lanceolata hort., Scheidw. 2643. — — Hook. 2647. — longifolia 2647. Porphyrospatha (G. 1322) 3676. — Schottiana 3676. Porst (Gtg. 662). Portlandia (Gtg.) s. Fam. 102.17, Ka. — grandiflora hort. nonn. 2434 C. Portulaca (Gtg. 143; T. 14) 498. — grandiflora (T. 14) 498. — prostrata 505. Portulacaceae (Fam. 27; T. 14 No. 55 u. 56) 498—505. Portulak (Gtg. 143; T. 14) 498. Portulakgewäch se (Fam. 27; T. 14 No. 55 u. 56) 498—505. Portuna floribunda 2033. Porzellanblümchen 1079. Posoqueria macrantha 8. Gtg. 704. Potamogetaceae (F. 228). Potamogeton (Gtg. 1336). — crispus s. Gtg. 1336. — natans s. Gtg. 1336. — nitens s. Gtg. 1336. — rutilus s. Gtg. 1336. Potentilla (Gtg. 294; T. 21 u. 75) 955—959. — anserina 959. — atrosanguinea (T. 21) 956. — colorata 957. — dahurica 955. — floribunda 955. — formosa 957. — fragiformis 958. — fruticosa (T. 75) 955. — grandiflora 958. — hybrida hort. 956. — — Mallr. 956. — Macnabiana 956. — nepalensis 957. — pyrenaica 958. — speciosa 958. — tenuifolia 955. Pothos acaulis 3685. —- argyreus 3702. — aureus 3702. — cannaeformis 3687. Gtg. ygonum — Primula. W 9 Pothos digitatus s. Gtg. 1323 C,2d. — Harrisiü 3684. . — leucophaeus 3687. — odoratus 3687. — parasiticus S. 1323C, 1 b. Pothuava s. Gtg. 1117 H. — comata s. Gtg. 1117 H. Pourretia coarctata s. Gtg. 1119. — syngapanthera 3022. Prachtähre s. Gtg. 231. Prachtkerze (Gtg. 395; T. 26) 1274. Prachtscharte (Gtg. 518) 1616—1618. Prangos (Gtg. 463). — ferulacea s. Gtg. 463. — foeniculacea s. Gtg. 463. — scabridula s. Gtg. 463. — stenoptera s. Gtg. 463. Prasium coccineum 2766. — purpureum 2766. Prenanthes hieraciifolia W — pulchra 1917. — sarmentosa 1819. — viscosa 1917. Preptanthe (Gtg. 1057) 2934. — Regnieri 2934. — vestita 2934. — vestita x Calanthe Veit- chi 2933. Prestonia nutans 2230. Primel 2140 (2128—2164). Primelstrauch (Gtg. 673) 2038. Primula (Gtg. 692; T. 37 u. 38) 21282164. — acaulis (T. 37) 2144. — aleutrensis 2146. — algida f. luteo-farinosa 2153. — alpina 2130. — altaica 2145. — amoena 2147. — amoena f. acaulis 2144. — apennina 2133. — Arctotis 2130. — Aretia s. Gtg. 692C, 1. — Auricula 2128. — Auricula AU. 2131. — Auricula f. mollis 2130. — Auriculaxcarniolica 2130. — Auricula>r— orientalis 2159. — Palinuri 2129. — Pallasii 2146. — — . cordifolia 2146. — »pallida 2134. — Parryi 2157. — parvifolia 2153. — patens 2143. — pedemontana 2133. — Peyritschiü 2130. — Plantae 2133. — poculiformis 2142. — Poissonii s. G. 692 2. — Polliniana 2136. — Portae 2130. — praenitens 2140. — prolifera 2155. — pubescens (T.37) 2130. — purpurea 2159. >—— rhaetica 2130. — rosea (T. 38) 2150. — Rusbyi s. G. 692 A, 2b. — sarmentosa 2164. — Sauteri 2137. — scotica 2153. — sedifolia S. G. 692 B. — semperflorens 2140. — serratifolia 2155. — sibirica 2151. — Sibthorpü 2144. — Sieboldii 2141. — sikkimensis 2158. — silvestris 2144. — sinensis (T. 37) 2140. — spathulata 2159. — spectabilis 2136. — spectabilis f. ciliata 2135. — — . denticulata 2136. — Stelviana 2133. — strieta 2153. — Stuartii 2158. — Stuartü f. purpurea 2159. — suaveolens 2145. — suffrutescens 2160. Primula telemachica 2148. — Tommasinü 2145. — undulata 2153. — unicolor 2146. — uralensis 2145. — venusta 2130. — veris 2145. . acaulis 2144. . elatior 2146. — — . inflata 2145. . offieinalis 2145. — — . suaveolens 2145. — verticillata 2139. — verticillata Desne. 2139. — villosa 2133. — villosa Fl. ital. 2133. — — Koch ex p. 2134. — — f. glandulosa 2133. — viscosa 2134. — viscosa All. 2132. — — f.pedemontana 2133. — Vitaliana s. G. 692B. — vulgaris 2144. — Marei 2153. — Wulfeniana 2136. — zanthophylia 2153. Primulaceae (Fam. 118; T, 37 No. 145 bis | T. 39 No. 154) 2128 bis 2189. Prinos conferta 703. | — Gronowü 703. — padifolia 703. —- verticillata 703. Prinzessin der Nacht 1388. Prionium (Gtg.) s. Fam. 21711. — serratum s. F. 217 I. Prismatocarpus pentago- nius 1932. — Speculum 1932. Pritchardia (Gtg. 1267). — filamentosa 3592. — filifera 3592. — grandis 3587. — pacifica s. Gtg. 1267. Pritzelia coccinea 1347. Priva (Gtg. 906). — laevis s. Gtg. 906. — virgata s. Gtg. 904 A. Proboscidea Jus sieui 2629. Promenaea (Gtg.) s. F. 197 II, 2 b. — stapeliodes s. Fam. 197 II, 2 b. Pronaya (Gtg. 122) 394. — elegans 394. Prophetenblume (Gtg.) s. No. 2349. Protea (Gtg. 978). — acaulis s. Gtg. 978. — cinerea s. Gtg. 979 C. — coccinea s. Gtg. 978. — corymbosa s. Gtg.979C. — cynarodes s. Gtg. 978. — ericaefolia s. G. 979B. — hirsuta s. Gtg. 979C. — hirta s. Gtg. 979C. — Levisanus s. Gtg. 979C. — longiflora s. Gtg. 978. — mellifera s. Gtg. 978. — neriifolia s. Gtg. 978. — speciosa s. Gtg. 978. — torta s. Gtg. 979C. Proteaceae (Fam. 169) 2834— 2845. Proteinophallus Rivieri 3645. Proteusstrauch (G. 978). Proteusstrauchgewächse (F. 169) 28342845. Prunella (Gtg. 934). Familien⸗ und Gattungsnamen bunt abgebildeter Arten ſind unterſtrichen. Primula — Puschkinia. Prunkwinde (Gtg. 791; T. 42) 2358 — 2372. Prunus (Gtg. 290; T. 75 bis T. 77) 923—942. — acida Ehrh. 936 b. — amara 930 2. — Amygdalus (T.75) 930. — Armeniaca (T. 76) 923. — austera 936 a. — avium (T. 76) 937. — borealis: 936 d. — caproniana 936. — cerasifera 929. — Cerasus 936. — dasycarpa 923. — divaricata 929. — domestica (T. 76) 928. — domestica var. Myro- balana 929. — donarium 935. — duleis 930 b. — fragilis 930 c. — fruticans 926. — fruticosa 936. — glandulosa 934. — humilis 934. — Husmann 926. hybrida 936 d. insititia 927. — italica 927. — japonica (T. 76) 934. — Juliana 927. — lanceolata 936 d. — Lannesiana 935. — Laucheana 939. — Lauro-Cerasus 942. — Mahaleb 938. — Marasca 936 C. — Meyeri 926. — Mume 924. — Myrabolana 929. — Myrobalana 929. — Myrobolana 929. — nana 931. — odorata 938. — orientalis fol. var. 927. — Padus 939. — pendula 936 c. — pensylvanica 936 d. — Persica (T. 75) 932. — Petzoldii 925. — Pissardiü 929. — Pseudo-Cerasus 935. — pumila 934. — racemosa 939. — rubra Ait. 940. — — Mild. 939. — semperflorens 936 C. — serotina 941. — serotina Pursh 940. — — Roth 936 c. — serratifolia 935. — serrulata 935. — sSieboldü 935. — Simonii 934. — sinensis 934. — spinosa 926. — triloba (T. 77) 933 [925]. — virgata 924. — virginiana 940. — virginiana Mill. 941. Psephellus calocephalus 1903. — dealbatus 1903. — lazicus 1903. — leucophyllus 1903. — salviaefolius 1903. Pseud-Acacia Halodendron 871. Pseudaegle sepiaria 699. Pseuderanthemum (Gtg.) s. Gtg. 880. Pseudobaeckea (Gtg.) s. Gtg. 355. — pinifolia s. Gtg. 355. — racemosa s. Gtg. 355. — virgata s. Gtg. 355. Pseudolarix (Gtg. 1407) 3853. — Kaempferi 3853. Pseudopanax (Gtg. 469) 1491. — coriaceum 1491. — crassifolium 1491. — Lessonii s. G. 469 B. — pentadactylon 14910. — Solanderi 1491 b. Pseudotsuga (Gtg. 1417) 3887. — Douglasü 3887. — jezoensis s. Gtg. 1415. — macrocarpa 3887. — nobilis 3886. — taxifolia 3887. Pseva (Gtg. 659). — umbellata s. G. 659. Psilostemon cereticus 2330. — orientalis 2330. Psilothonna Tagetes 1838. Psilotum flaccidum s. Gtg. 1430. — triquetrum 8. 1430. Ptarmica Clavennae 1773. — grandiflora 1771. — macrophylla 1774. — serrata 1772. — vulgaris 1771. Ptelea (Gtg. 204) 693. — mollis 693. — pubescens 693. — trifoliata 693. Pteridium (G. 1447) 4002. — aquilinum 4002. Pteris (Gtg. 1446) 3994 bis 4001. — aquilina 4002. — arguta 3997. — Ascensionis 3997. — biaurita 3999. — collina 4001. — cretica 399. — digitata 3995. — flabellata 3997. — longitolia 3994. — luxuriosa 3996. — melanocaulis 3995. — palmata 4001. — pedata 4001. — sagittifolia 4000. — scabripes 399. — serrulata 3996. — stenophylla 3995. — sulphurea 4037. — tremula 3998. — umbrosa 3995. — viridis. 3993. Pterocarya (Gtg. 1016). — caucasica S. Gtg. 1016. — fraxinifolia s. G. 1016. — japonica s. Gtg. 1016. — laevigata s. Gtg. 1016. — rhoifolia s. Gtg. 1016, — sorbifolia s. Gtg. 1016. Pteronia Chamaepeuce S. Gtg. 611B, 1. Pteropogon Humboldtianus 1846. Pterospartum s. G. 245 G. Pterostyrax hispida S. Gtg. Gtg. 707 B. Ptilomeris anthemodes 1746. — aristata. 1746. :/ Ptilomeris coronaria 1746. — mutica 1746. Ptilotrichum s. Gtg. 87. Ptilotus (Gtg. 952) 2791. — Beckerianum 2791. — calostachyus s. Gtg. 952 B. — Manglesii 2791. Ptychosperma (Gtg. 1288) 3609. — album 3605. — Alexandrae 3611. — Beatricae 3609. — (unninghamianum3611. — elegans 3609. — Seaforthü 3609. Pugiopappus Bigelowii 1734. — Breweri 1734. — calliopsideus 1734. Pulegium erectum 2742. — latifolium 2742. — tomentellum 2742. — vulgare 2742. Pulmonaria (Gtg. 783 T. 42) 2343—2348. — angustifolia 2344. — angustifolia Koch 2344. — azurea 2344. — bracteata 2336. — denticulata 2336. — elegans 2337. — maculata 2348. — mollis Maly 2348. — — Ten. 2347. — — Wolff 2346. — mollissima 2346. — montana 2346. — obscura 2343. — officinalis 2343. — officinalis Bert. 2347. — paniculata 2337. — parviflora 2344. — saccharata 2345. — saccharata Koch ex p. 2348. ö — sibirica 2336. — stiriaca (T. 42) 2348. — tuberosa 2344. — Vallarsae 2347. — virginica 2335. Pulsatilla (Gtg. 4; T. 2) 42—48. — alpina 42. — Halleri 46. — montana 47. — patens (T. 2) 43. — pratensis 48. — Pulsatilla Voss 45! — vernalis 44. — vulgaris 45. Pultenaea s. Gtg. 234. Pulverflasche 1312. Punica (Gtg. 386; T. 83) 1240. — Granatum (T.83) 1240. — multiflora 1240. — nana 1240. | — protopunica s. G. 3868. Punicaceae (Fam. 86; T. 83) 1240. Purpurella (Gtg.) s. Gtg. 373. — muricata s. Gtg. 373. — reticulata s. Gtg. 373. Purpurkrug (Gtg. 95) 325. H Purpurtute (G. 1322) 3676. Puschkinia (G. 1239) 3534. — dubia s. G. 1238 C. — hyacinthodes 3534. Modes er 3537. (te. . - sulphurea 3012. Whytei s. G. 1119. | 4 yenanthemum Monardella 2730. T. 80) 1027. _ coccinea 1027. — erenulata 1027. 437 u. 438. Pyrethrum Achilleae 1795. — ad-auctum 1801. - anethifolium 1800. - Broussonetü Pers 1801. — ß, Choisy 1801. - carneum 1798. carniolicum 1795. — chrysanthemifolium 1793. — Olusü 1795. I coronopifolium 1801. E corymbosum 1795. exithmifolium 1800. eim 1794 b. foeniculaceum Bot. Reg. 1 o — — Choisy 1800. — — Maud. 1800. E frutescens 1799. grandiflorum Holl. et Reich 1800. — — hort. Paris. 1801. — — Mild. 1801. — hybridum 1798. — indicum Cass. 1802. — — Hob. 1787. — inodorum 1776. — latifolium 1792. — multicaule 17%. — parthenirfolium 1794. — Parthenium 1794. — paucifolium 1797. — pinnatifidum Choisy 1801. — poterüfolium 1795. — ptarmicaefolium 1771. —- roseum Lindl. 1798. — — M. B. 1797. — sinense 1802. — speciosum 1801. — Tehihatchewü 1777. — tenuifolium 1795. — vulgare 1796. Pyrolirion aureum 3208. Pyrostegia ignea 2620. Pyrus siehe Pirus. Pysidium gangeticum 2789. A melancholicum 2789 b. Ouamoclidion multifl. 2780. Quamoclit s. Gtg. 791D. coccined 2362. — dichotoma 2362. longiflora 2359. luteola 2362. — Mina 2358. — Ruiziana 2362. — serotina 2370. vulgaris 2361. ueltia alba 3249. - aurantia 3249. concolor 3249. | Queltia foetida 3249. — Gouaniü 3249. — nivea 3249. — orientalis 3250. — semipartita 3249. Quendel (Gtg. 924) 2744 bis 2746. Quercus (Gtg. 1026; T. 98) 2899 2905. — acuta s. Gtg. 1026. — Aegilops Mill. 2900. — americana aurea 2905. — — macrophylla s. Gtg. 1026 B, 2. — — magnifica s. Gtg. 1026B, 2 — Cerris 2899. — Cerris Pall. 2900. — coccinea 2904. — coccinea f. rubra 2905. — collina 2900. — (upaniana 2900. — discolor Ait. s. Gtg. 1026 B, 2. — femina 2902. — germanica 2902. — lanuginosa 2900. — leptobalana 2900. — lusitanica aureo - mar- ginata 2901. — macrophylla s. Gtg. 1026 B, 2. — magnifica S. Gtg. 1026 By 2. nigra Marsh s. Gtg. 1026 B, 2. — palustris 2903. — penduculata 2902. — pubescens 2900. — racemosa 2902. — Robur (T. 98) 2902. — Robur Mill., Willd,, Du Roi 2901. — — . lamuginosa 2900. — — f. nigricans 2901. — — . sessiliflora com- munis 2901. — rubra 2905. — rubra fol. aureis 2905. — . dissecta 2903. — — f.ramosissima 2903. — sessiliflora 2901. — sessiliflora pubescens 2900. — sessilis 2901. — sublobata 2901. — tinctoria s. Gtg. 1026 B, 2. — velutina s. Gtg. 1026 B,22. Quesnelia (G. 1114) 2995. — Toseo - marginata 2995. — rufa 2995. — Skinneri 2995. Quetschblume (Gtg. 405; T. 26) 1286. Quinaria s. Gtg. 220. — hederacea 729. — hirsuta 729 d. — quinquefolia 729. — trieuspidata 730 a. Quisqualis ebracteata s. Gtg. 360. — indica s. Gtg. 360. — pubescens s. Gtg. 360. Quitte (T. 79) 1042 [1043 bis 1045]. Rachenlilie (Gtg. 1145) 3101— 3103. u a Puschkinia — eh Rr Rachenschwertel (Gtg. 1145) 31013103. Rachia peltata s. G. 425 E, 1a. Rade (Gtg. 127) 403. Radrose (Gtg. 665). Rafflesia Arnoldii s. F. 158. — Schadenbergiana s. Fam. 158. Rafflesiaceae (Fam. 153). Rafflesiengewächse (F. 158). Rafnia retusa 770. Raigras, Englisches 3822. — Französisches 3773. — Italienisches 3823. Rainweide (Gtg. 716) 2211 bis 2213. Ramischia secunda 1988. — secundiflora 1988. Ramondia (Gtg. 863) 2609. — Heldreichii s. G. 863B. — Myconi 2609. — Nataliae 2609. — pyrenaica 2609. — serbica 2609. Randia speciosa 1565. Rankenkrone (G. 1073). Ranunculaceae (Fam. 1; T. 1—5 No. 10; T. 63 No. 249251) 1163. Ranunculus (G. 7; T. 3) 55-68. — acer 65. — aconitifolius (T. 3) 56. — africanus 55. — alpestris 57. — amplexicaulis 60. — amemonodes 69. — aquatilis 67. — asiaticus (T. 3) 55. — bulbosus 61. — (olumnae 58. — fluitans 68. — flwiatilis 68. — gramineus 62. — hortensis 55. — illyricus 63. — lanuginosus 66. — orientalis 55. — parnassifolius 59. — platanifolius 56. — repens 64. — sanguineus 55. — Seguieri 58. — sericeus 63. Ranunkel (T. 3) 55. Ranunkelstrauch 974. Rapateaceae (Fam. 215). Raphia (Gtg. 1280) 3600. — nicaraguensis 3600. — pedunculata 3600. — Ruffia 3600. — taedigera 3600. — vinifera 3600. Raphiolepis s. G. 316. Rapuntium bicolor 1969. — cardinale 1974. — (Cavanillesianum 1977. — Erinus Mnch., Presl 1969. — fulgens 1973. — gracile s. G. 645 A, 2b. — heterophyllum 1970. — Kunthianum 1977. — laxiflorum 1977. — rigidulum 1977. — speciosum 1975. — splendens 1972. — syphiliticum 1975. — Tupa 1978. Rasenschmiele 3771. Rasselblume (Gtg. 620; T. 32) 1914. Ratibida sulcata 1706. Rauhdolde (G. 447) 1458. Rauhling (G. 778) 2330. Rauhschopf (Gtg. 1197) 3359. Rauschbeere (Gtg. 1030). Raute (Gtg. 192) 683. Rautengewächse (F. 48; P 18: No0.269 ur I. 68 No. 2720) 683—699. Ravenala (Gtg. 1106). — guyanensis s. G. 1106. — madagascarensis 8. G. 1106. Reana luxurians S. G.1344. Rebe (Gtg. 219; T. 68) 723— 728. Rebengewächse (F. 60; T. 68 No. 272) 723 bis 733. Rebschlinge (G. 423) 1314. Rechenblume (Gtg. 706). Rechsteinera atrosangui- nea 2585. — bulbosa 2579. — Cooper 2580. — discolor 2583. — Douglasii 2584. — Leopoldi 2584. — maculata 2584. — magnifica 2581. — Merckiü 2581. — polyantha 2585. Regelia (Gtg. 365) 1208. — ciliata 1208. — magnifica 3599. — majestica 3599. — princeps 3599. Rehmannia (Gtg. 819). — glutinosa s. G. 819. — rupestris s. G. 819. — sinensis S. G. 819. Reichardia scandens 2461. Reichenheimia Thwaitesis 1345. Reidia floribunda s. Gtg. 994 A, 2. — polyphylla 2867. Reifferscheidia (G.21)165. — speciosa 165. Reihenschön (G. 233) 766. Reiherschnabel (G. 184) 629-633. Reineckea (G. 1205) 3397. — carnea 3397. Reineclaude 927. Reinwardtia (G. 180) 614. — indica 614. Remontante-Nelken Seite 118. Remontante-Rose 1017 d. Remusatia (G. 1304) 3640. — bulbifera 3640. — vivipara 3640. Renanthera (Gtg.) s. F. e n e2rh: — Lowii s. F. 197 II, 2 b. Renealmia formosa 3029. — grandiflora 3029. Reseda (Gtg. 111; T. 10) 358 u. 359. — alba 359. — odorata (T. 10) 358. Resedaceae (F. 16; T. 10 No. 40) 358 u. 359. Resedagewächse (F. 16; T. 10 No. 40) 358 u. 359. Die Ziffern, vor welchen ein J ift, verweiſen auf die Farbentafeln in Band (61) Reseda-Weinrebe 724. Restiaceae (Fam. 234). Restrepia (Gtg. 1054, — antennifera s. Gtg. 1054. — elegans s. Gtg. 1054. Retama Roetam 795. Retinispora dubia 3837. — Elwangeriana 3837. -— ericodes hort. 3837. — — Zuce. 3840. — filifera 3842. — flavescens 3839. — glaucescens 3837. — juniperodes 3839. — leptoclada hort. 3840. — — Au. 3842. — meldensis 3839. — obtusa 3840. — pisifera 3842. — plumosa 3842. — rigida 3839. — squarrosa hort. 3839 [3842]. — — S. et Z.!, hort. 3842. — — . glauca 3842. Rhabarber (Gtg. 966) 2818 bis 2822. Rhamnaceae (Fam. 59) 713—722. Rhamnus (Gtg. 215) 713 bis 715. — alpina 713. — carpinifolia s. Gtg. 1003 A. — cathartica 714. — Frangula 715. — saxatilis 714. — Spartium 716. — spinosa 714. Rhaphidospora dichotomd 2642. Rhapidophyllum (Gtg. 1275). — Hystrix s. Gtg. 1275. Rhapis (Gtg. 1262) 3583. — acaulis 3582. — arundinacea s. G. 1275. — flabelliformis 3583. — humilis 3583. Rhaponticum (Gtg. 616) 1911. — cynarodes 1911. — pulchrum 1911. — Rhaponticum 1911. — scariosum 1911. Rheum (Gtg. 966) 2818 bis 2822. — acuminatum 2818. — australe s. Gtg. 966A. distale hort. e p. 2818. — caspicum s. Gtg. 966A. — Collinianum 2821. — compactum 2819. — Emodi 2818. — modi hort. ex p. 2818. — — Mall. Cat. 2818. — Moorcroftianum s. G. 966A. — Moorcroftianum Meissn. S. G. 966 A. — nobile 2820. — officinale 2821. — officinale x Emodi2821, — palmatum 2822. — Rhabarbarum 2819. — Rhaponticum 2819. — Rhaponticum Gmel. 8. Gtg. 966 A. — rhizostachyum S8. Gtg. I66 A. — sibiricum 2819. Ir. BER 2 (62) Rheum spiciforme s. Gtg. 966 A. — tataricum s. Gtg. 966 A. — undulatum 2819. — Webbianum 2818. Rhexia (Gtg. 375). — alata 1219. — ciliosa s. Gtg. 375. — holosericea 1219. — muricata s. Gtg. 373. — reticulata s. Gtg. 373. — serrulata s. Gtg. 375. — virginica s. Gtg. 375. Rhinopetalum Boissieri s. Gtg. 1224D. — Kareliniü s. G. 1224D. Rhipidendron distichum S. Gtg. 1192D. — plicatile s. Gtg. 1192D. Rhipsalis (Gtg. 443) 1427 u. 1428. — calamiformis 1427. — Cassytha 1427. — crispata 1428. — funalis 1427. — grandiflora 1427. — Houlletii 1428. — pachyptera 1428. — pendula 1427. — pulvinigera 1427. — salicorniodes S. G. 442. — sarmentacea 1427. — Swartziana 1428. Rhizophoraceae (F. 81). Rhodanthe maculata 1843. — Manglesii 1843. Rhodiola odorata 1135. — rosea 1135. Rhodocalyx rotundi- folius 2235. Rhodochiton (Gtg. 818) 2460. — volubilis 2460. Rhododendroideae s. Fam. Web le Rhododendron (Gtg. 664; T. 90 u. 91) 1989 bis 2020. — aeruginosum 1997. — albiflorum 2019. — album Sw., Hamilt. 1990. — amoenum 2014. — arboreum 1990. — arboreum ferrugineum 1990. — arboreum>x 3745. eis piu ea 3745. — rosea 3745. = violacea 3745. Trichomanes (Gtg. 1438) 39683971. antillarum 3968. Bojeri 3971. borbonica 3969. 1390) - carvifolia 3969. E cuspidata 3971. — emarginata 3969. Lechtleri 3969. — Duschnathiana — Milnei 3969. olivaced 3969. - — pyxidifera 3969. _ — radicans 3968. L reptans 3970. — Schmidtiana 3969. — speciosa 3968. g umbrosa 3968. — Vieillardiü 3969. Trichopilia (Gtg. 1079) 2946. — marginata 2946. — suavis 2946. — tortilis 2946. _ Prichopteris Taenitis 3946. Trichosanthes (Gtg. 419) 1301—1306. — amara s. Gtg. 411. — Anguina 1301. — colubrina 1301. A cucumerina Mid. 1304. — — Thbg. 1302. — cucumerodes 1304. — dioeca 1305. — integrifolia 1305. — integrifoia Thwait. 1306. — japonica 1302. — Kirilowii 1303. —. offieinalis 1305. — pentaphylla s. Fam. ne 9211,-1. — quadrieirrha 1304. — scabra 1305. — Thwaitesii 1306. — Turolata 1301. Trichosporum (Gtg. 866) 2613 u. 2614. — fulgens 2613. — grandiflorum 2613. — longiflorum 2614. _ — parasiticum 2613. _ — pulchrum 2613. — speciosum 2614. _ — speciosum X parasiti- cum 2613. e splendidum 2613. — tricolor 2614. Trichterschwertel (Gtg. 1141) 3071 u. 3072. Trieratus admirabilis2781. 3968. BR Trieratus arenarius 2781. _Trieycla spectabilis 2783. Trieyrtis elegans 3416. — flava s. Gtg.1212A, 2b. — formosana 3417. — hirta 3418. — japonica 3418. — latifolia 3416. — macropoda 3417. — pilosa 3416. Tridax (Gtg. 552) 1739. — trilobatus 1739. Trifolium (Gtg. 248) 823 bis 830. — agrarium 824. — agrarium Schreb., DC, 824. — arvense 826. — aurantiacum 823. — aureum 824. — campestre 824. — dasyurum 827. — elegans 830. — filiforme 825. — filiforme DC. 825. — formosum 827. — hybridum 830. — incarnatum 826. — micranthum 825. — minus 825. — Molineri 826. — Noeanum 826. — pratense 828. — procumbens 825. — repens 829. — rubens 828. — speciosum 823. Triguera baccata S. G. 822. Trilisa (Gtg. 519). — odoratissima s. Gtg. 519. — paniculata s. G. 519. Trillium (Gtg. 1216) 3421. — erythrocarpum s. G. 1216. — grandiflorum 3421. — sessile s. Gtg. 1216. Triniusa Danthoniae 3812. Trionum annuum 572. Triphasia (Gtg. 206). — trifoliata s. Gtg. 206. — trifoliata hort. 699. Tripleurospermum inodo- rum 1776. Tripolium paludosum 8. Gtg. 528 A, 1 a. Tripsacum (Gtg. 1346). — dactylodes s. G. 1346. — monvstachyum s. G. 1346. Trisetum (G. 1367) 3772. — flavescens 3772. — pratense 3772. Triteleia grandiflora 3496. — wniflora 3497. — . violacea 3497. Trithrinax (Gtg. 1263) 3584. — aculeata 3581. — brasiliensis s. Gtg. 1263. — Chuco 3581. — mauritiaeformis 3582. z Triticum (G. 1384) 3815 bis 3818. — amyleum 3815 f. — caudatum 3818. — compactum 3815b. — compositum 3815 c. — cristatum 3821. — cylindricum 3818. RD * Trichera — Tulpe. | Triticum desertorum3821. — dicoccum 3815 f. — durum 3815 d. — giganteum 3820. — glaucum Host., 3819. Desf. — — Presl 3819. — intermedium 3819. — littorale 3819. — monococcum 3815 g. — ovatum 3817. — pectinatum 3821. — polonicum 3816. — pungens Auct. 3819. — — Pers. 3819. — repens 3819. — rigidum 3820. — sativum 3815. — sibiricum 3821. — Spelta 3815 e. — triunciale 3817. — turgidum 3815 c. — vulgare 3815 a. Tritoma Burchellii 3408. — glauca 3410. — Mac-Owani 3411. — media s. Gtg. 1208A, 2. — Pfitzeri 3410. — praecox 3409. — pumila 3407. — Rooperi 3409. — uvaria 3410. Tritomanthe Burchellü 3408. — media s. Gtg. 1208, 2. — pumila 3407. — wuvaria 3410. Tritonia (Gtg. 1142; T. 54) 3073—3078. — aurantiaca 3073. — aurea 3075. — coccinea 3073. concolor 3182. — crispa s. Gtg. 1142 B. — crocata 3073. — crocosmaeflora(T. 54) 3077. — deusta 3074. — flava 3078. — lineata 3078. — longiflora 3182. — miniata 3074. — odorata 3079. — pallida 3182. — Pottsii 3076. — Pottsü X aurea 3077. — purpurea 3073. — refracta 3079. — rochensis 3182. — ‚sanguinea 3073. — securigera 3078. — tenuiflora 3182. — undulata S. G. 1142 B. Triuridaceae (Fam. 225). Trochodendraceae (F. 5). Troddelblume (Gtg. 694) . 2166—2168. Trogostigma Kolomikta 522. Trollblume (G. 10; T. 3) 72— 81. Trollius (Gtg. 10; T. 3) 72— 81. — acaulis 80. — altaicus 74. — altissimus 72. — qamericanus 76. — asiaticus (T. 3) 81. — caucasicus 73. — caucasicus Ledeb. 74. — chinensis 75. — europaeus (T. 3) 72. Trollius giganteus 72. — japonicus 75. — laxus 76. — Ledebourii 79. — Loddigesü 81. — medius 72. — montanus 72. — palmatus s. G. 10 A. — patulus 78. — pumilus 77. — sphaericus 72. — tauricus 72. Trompetenbaum (G. 871) 2623 u. 2624. Trompetenkaktus (G. 436) 1399—1404. | Trompetenzunge (G. 814; T. 44) 2452. Tropaeolaceae (Fam. 46; T. 16 No. 62 u. 63) 665— 675. Tropaeolum (Gtg. 189; T. 16) 665—675. — aduncum 669. — albiflorum 675. — altum 666 a. — azureum 674. — canariense 669. — coccineum 673. — Jarattiüi 673. — Lobbianum (T.16)667. — majus (T. 16) 666. — minus 665. — Moritzianum 668. — nanum 666 b. — pentaphyllum 670. — peregrinum 669. — polyphyllum 672. — Popelarii 675. — prostratum 672. — speciosum 671. — tricolor 673. — tricolorum 673. Tropensporn (Gtg. 2964. Tropenwurz (Gtg. 3654— 3658. Trugblume (G. 329) 1098. Trugfarn (G. 1461) 4037 u. 4038. Trugkölbehen (G. 1249) 3563 u. 3564. Trugmyrte (G. 701) 2190. Trugvanda (Gtg. 1085). Tsuga (Gtg. 1418) 3888. — ajanensis 3894. — Araragi 3888. — canadensis 3888. — canadensis f. Merten- 1089) 1314) siana 3888. — caroliniana 3888. — diversifolia 3888. — Douglasii 3887. — Hookeriana 3888. — sSieboldü 3888. — Mertensiana 3888. — Pattoniana 3888. Tsutsusi indieum 2014. Tuberose (G. 1163; T. 56) 3229. | Tubocytisus S. G. 245 E. Tuckermannia maritima 1733. Tulbaghia africana 3412. Tulipa (Gtg. 1225; T. 61) 34793489. — acuminata 3479. | — acuminata & Gesneri- ana 3479. | — acuminata x suaveo- | lens (?) Ss. Gtg. 1225 | A, 1 b. 73) Tulipa acutiflora s. Gtg. 1225 A, 2 à. — agenensis S. G. 1225. „ 2 d — alpina 3489. — armena 3480. — Biebersteiniana 3488. — bithynica 3479. — bombycina fl. rubro 3486. — Bonarotiana 3482. — campsopetala s. Gtg. 1225 A, 1a. — chrysantha 3486. — Clusiana 3487. — cornuta 3479. — edulis s. G. 1225. — Eichleri 3485. — elegans s. Gtg. 1225 each — florentina 3488. — fulgens 3480. — Gesneriana 3480. — Gesneriana Bot. Reg. 3486. — — f. campsopetala 8. Gtg. 1225 A, 18. — — . tureica 3480 J, d. — Gesneriana & sUaveo- lens 3480 u. 3483. — Greigii 3484. — heterophylla s. Gtg. 1225. — hortulanorum 3482. — Julia 3485. — Kolpakowskyana 3481. — Lownei 3489. — maculata 3483. — Marshalliana 3488. — media 3479. — Oculus solis s. Gtg. 1225 A, 2a. — Oculus solis Bot. Reg. 3486. — — — . praecox 3486. — odoratissima 3482. — patens s. Gtg. 1225 5 15 — persica Park. 3487. — . praecox 3487. — praecox 3486. — praecox Cav. 3487. — — Parkins. 3482. — pubescens 3483, — pulchella 3489. — repens 3488. — retroflexa 3479. — rubro-alba 3487. — Schrenkii 3480. — serotina s. Gtg. 1225 A, . — silvestris 3488. — silvestris Pall. 3488. — — f. pulchella 3489. — spathulata 3480. — stellata s. Gtg. 1225 2 — stenopetala 3479. — suaveolens (T. 61) 3482. — suaveolens J. latifolia 3483. — — . pubescens 3483. — turcica Kth. (auch Rth.?) 3479. — — Vilmor. 3480, Id. — uniflora s. Gtg. 1225. Tulipifera Liriodendron 179. Tulpe (Gtg. 1225; T. 61) 3479— 3489. Die Ziffern, vor welchen ein J ift, verweiſen auf die Farbentafeln in Band II. (74) Tulpenbaum (Gtg. 25; T. 64) 179. Tunica (Gtg. 134) 455. — rigida 455. — saxifraga 455. Tupelobaum (G.479)1506. Tüpfelfarn (G. 1459) 4035. Tupidanthus (Gtg. 476). — calyptratus s. G. 476. — Pueckleri s. Gtg. 476. Turbankapsel(G.324)1089. Türkenbund, Scharlach- 3465. Turneraceae (Fam. 90). Turretia scabra 2616. Turritis arvensis 328. — bellidifolia 298. Tussilago (Gtg. 568). — alba 1805. — alpina s. Gtg. 570. — Farfara s. Gtg. 568. — fragrans 1803. — hybrida 1804. — japonica 1835. — nivea 1804. — paradoxa 1805. — Petasites 1804. — ramosa 1805. — spuria 1805. — tomentosa 1805. Tutenmalve (Gtg. ee ee ee Tweedia coe ruled 2239. — floribunda 2239. — pubescens 2239. — rosea 2239. © — versicolor 2239. Tydaea amabilis 2602. — gigantea 2602 b. — Hansteini 2602 d. — EHillii 2602 e. — hybrida 2602. — — grandiflora 2602i. — Lenneana f. rutilans 2602 g. — — f. viridis 2602 f. — ocellata 2602 c. — — splendens 2602 c. — Ortgiesiü 2601. — picta 2602. — pulchravar.chloroneura 2602 h. — Regelü argentea 2602 1. — — erythrichina 2602i. — venosa 2602. — Warscewiezii 2602i. Tylanthus eriophorus 722. Tyloglossa chrysotrichoma 2641. Typha (Gtg. 1329) 3703 u. 3704. — angustifolia 3704. — elatior 3704. — gracilis 3704. — latifolia 3703. — minima s. G. 1329 B. Sammanmii s. G. 1329 B. Typhaceae (Fam. 224) 3703 u. 3704. Uchtblume (G. 1230) 3505. Udora occidentalis s. Gtg. 1035. Uferheide (Gtg. 146) 508 U. 509. Ugni (Gtg. 369) 1213. — Molinae 1213. ani 1213. Ugnibeerstrauch (Gtg. 369) 1213. Uhdea bipinnatifida 1695. — pinnatifida 1695. — pyramidalis 1694. 167) Gültige Namen der Familien u. Gattungen fette, der Arten steile, der Ulex (Gtg. 244) 799. — europaeus 79. Ulmaceae (Fam. 180; T. 96 No. 383) 2872 bis 2875. Ulmaria angustiloba 968. — Filipendula (T. 20) 965. — lobata 967. — palustris 966. — pentapetala 966. — rubra 967. Ulmengewächse (F. 180; T. 96 No. 383) 2872 bis 2875. Ulmoideae s. Fam. 1801. Ulmus (Gtg. 1000; T. 96) 2872 — 2874. — alba 2872. — americana 2874. americana Ait. s. Gtg. 1000 A, 2. — — hort. nonn. 2873. — amplifolia 2872. — angustifolia 2872. — buxifolia purpurea2872. — campestris (T. 96) 2872. — campestris Mill. 28732. — . Berardi s. Gtg. 1003 A. — — f. viminalis 2873 b. — — f. vulgaris 2872. — ciliata 2874. — cerassifolia s. G. 1000. — cucullata 2872. — effusa 2874. — elliptica s. G. 1000 A, 2. — excel sd 2873. — floridana 2874. — fulva s. Gtg. 1000A, 2. — germanica 2872. — Heyderi s. G.1000A, 2. — hollandica Pall. 2873. — Keaki s. Gtg. 1003 B. — laevis 2874. — longifolia s. G. 1000A ,2. — major 2873b. — microphylla 8. 1000A, 1a. — minor 2872. — montana hort. nonn, 2873. — — Sm. 28734. — — With. 2873. — — f. pendula 2873 b. — — F. scabra 28734. — — f. viminalis 2873 b. — myrtifolia purpurea 2872. — nuda 2872. — octandra 2874. — parvifolia s. G. 1000. — pedunculata 2874. — pendula Willd. s. Gtg. 1000 A, 2. — polygama s. G. 1003 A. — pumila s. Gtg. 1000 A, 1 a. — racemosa s. Gtg. 1000 B, 2 — racemosa Borkh. 2874. — rubra Ss. G. 1000A, 2. — rugosa 2872. — sativa 2872. — scabra 2873. — sibirica s. G. 1000A, 2. — suberosa Ehrh. 2872. — — Much. 2872. — Verschaffeltü 8. 1003 A. — viminalis 2873 b. — Webbiana 2872. Gtg. Gtg. Tulpenbaum — Verbena. Umbelliferae (Fam. 97; T. 27 No. 108) 1453 bis 1481. Umbellularia califor- nica s. F. 167 II. Unform (Gtg. 264) 872. Ungnadia s. Fam. 61], 1. Uniola (Gtg. 1380) 3793. — latifolia 3793. — maritima 3793. — paniculata 3793. Urananthus glaueifolius 2263. Urania Ravenala 8. Gtg. 1106. — speciosa s. Gtg. 1106. Urceolaria pendula 3276. Urceolina aurea 3276. — fulva 3276. — latifolia 3276. — miniata 3277. — pendula 3276. Urginea (G. 1244) 3546. — maritima 3546. — Scilla 3546. Uropedilum Lindenit 2916. Urostigma elasticum 2877. — rubiginosum 2877. Ursinia (Gtg. 600). — albicaulis S. G. 600B. — anthemodes s. Gtg. 600 A, 2. — calendulaeflora s. G. 600 A, 2. — chrysanthemodes 8. Gtg. 600B. — filicaulis s. G. 600 B. — foeniculacea s. Gtg. 600 A, 2. — radicans s. G. 600 B. — speciosa s. G. 600A, 1. Urticaceae (Fam. 183). Usteria antirrhiniflora s. Gtg. 833 B. — scandens 2461. Utricularia (Gtg. 851). — vulgaris s. Gtg. 851 Uvagras 3778. Uvaria japonica 180. — triloba 184. Uvularia (G. 1211) 3415. — flava 3415. — grandiflora 3415. — hirta 3418. — lanceolata 3415. — perfoliata 3415. — sessilifolia 3415. Vacciniaceae (Fam. 110) 1984. Vaccinium (Gtg. 652). — acuminatum s. Gtg. 653. — brachycerum s. G. 651. — buxifolium S. Gtg. 651. — cantabricum 2024. — mucronatum 704. — odontocerum 1984. — ovatum hort. 8. Gtg. 651. — variegatum 1984. Valeriana (Gtg. 503) 1571 bis 1574. — angustifolia Cav. 1578. — — Flor. Gr. 1579. — — UA. B. 1580. — Cornucopide 1575. — Crinü 1571. — dioeca 1572. — exaltata 1574 2. — macrosiphon 1576. — montana 1571. — officinalis 1574. — Phu 1573. Valeriana rubra 1577. — rupestris s. Gtg. 502. — ruthenica s. Gtg. 502. — sambucifolia 1574 b. — sibirica L. s. Gtg. 502. — — Wild. s. Gtg. 502. — tuberosa var. eriophylia 1573. — vulgaris 1574 2. Valerianaceae (Fam. 103; T. 28 No. 109) 1571 bis 1580. Valerianodes (Gtg. 905). — dichotoma s. G. 905. — jamaicensis s. G. 905. — mutabilis s. Gtg. 905. — orubica s. Gtg. 905. Vallisneria (Gtg. 1034). — spiralis s. Gtg. 1034. Vallota (Gtg. 1157; T. 56) 3199. — purpurea 3199. — speciosa (T. 56) 3199. Valoradia plumbaginodes 2105. Vancoweria hexandrum 216. Vanda (Gtg. 1088) 2963. — Batemanii s. Gtg. 1085. — coerulea 2963. — cristata 2963. — gigantea s. Gtg. 1085. — Lowiü s. Fam. 197 II. 2b. — suavis 2963. — teres s. Gtg. 1088. — tricolor 2963. Vandopsis (Gtg. 1085). — gigantea s. Gtg. 1085. — lissochilodes s. Gtg. 1085. Vanilla planifolia s. Gtg. 197 JI. Vanille s. Fam. 197 II. Veilchen (Gtg. 115; T. 11) 368—382. Veilchengewächse (Fam. 18; T. 11 No. M—43) 368383. Veitchia Canterburyana 3608. Veltheimia (G. 1236) 3523. — abyssinica s. Gtg. 1208 Ay — Burchellia 3408. — capensis 3523. — glauca s. Gtg. 1236. — intermedia s. Gtg. 1236. — media s. G. 1208A, 2. — pumila 3407. — repens s. G. 1208 A, 2. — speciosa 3410. — b, 3410. — viridiflora 3523. — viridifolia 3523. Venidium (Gtg. 602) 1873 u. 1874. — arctotodes hort. 1873. — — hort. Hamb. 1874. — aureum 1874. — calendulaceum 1873. — canescens 1873. — decurrens 1873. — hirsutum Harv. 1874. — hirsutum hort, Berol. 1874. — hispidulum 1873. — micranthum 1873. — multiflorum 1873. — speciosum 1873. — Wyleyi 1874. Abarten, Synonyme ꝛc. Cursiv-Schrift. 8 Ventenatia major 8. Gtg. 627. Venus-Fliegenfalle (Gtg. 348) 1190. Venusschuh (Gtg. 1037) 2914— 2916. Veratrum (Gtg. 1210; T. 62) 3414. — album 3414, i — nigrum (T. 62) 3414. — viride 3414. a Verbascum (Gtg. 2444— 2450. — album 2448. 4 — Biebersteinii 2448. 3 — Blattaria 2446. — bugulifolium s. G. 822. — chrysorrhacos 2449. — compactum 2445. — cupreum 2445 u. 2450. — cuspidatum 2444. — elongatum 2444, — ferrugineum 2450. — floccosum 2448. — formosum 2445, — longifolium 2448. — Lychnitis 2448. — Macrurum 2444, — Myconi 2609. — nigrum s. G. 812 C, 1 b. — olympicum 2447. — Osbeckü s. Gtg. 822. — ovalifolium 2445. — ovalifolium >—< phoeni- ceum 2445. — phlomodes 2444. — phoeniceum 2450. — pulverulentum 2448. -- pulverulentum M. B. 2448, — repandum 2446. — saccatum 2445. — Schraderi 2444. — speciosum 2448. — spinosum s. Gtg. 812. — thapsiforme 2444. — Thapsus 2444. — triste 2450. Verbena (Gtg. 907; T. 48 u. 49) 2691—2697. — Arraniana 2695. 812) “ — Aubletia (T. 48) 2691. — bonariensis 2694. — capensis 2694. j — capitata s. Gtg. 904B. — chamaedryfolia 2695. — Chamissonis 2694. — Drummondü 2691. — erinodes 2693. — geranüfolia 2693. — gracilis Cham. 2694. — grandiflora 2691. — hybrida (T. 49) 2697. 3 — ineisa 26%. ; — indica s. Gtg. 905. — inflata s. Gtg. 907. — intermedia 2694. ö — jamaicensis s. Gtg. 905. — Lambertü 2691. — longiflora 2691. — Machoneti 2692. — Melindres 2695. — melindrodes 2695. — melissodes 2695. — montana 2691. — multifida hort. 2692. — — Ruiz et Pav, 2693. — — . contractu 2693. — mutabilis S. Gtg. 905. — Niveniüi 2696. — nodiflora s. Gtg. 904B. — Obletia 2691. 7 a 2695. nflora X chamae- — pulcherrima 2693. - quadrangularis 2694. — 2693. scordiodes 2696. Sellol 2693. — tuberosa s. Gtg. 906. — Tweedieana 2695. benaceae (Fam. 145; T. 48 No. 192, T. 49 No. 193 u. T. 95 No. 377-379) 2686— 2704. Verbesina (Gtg. 546) 1717. — enceliodes 1717. occidentalis s. G. 546. ereinsnüsschen (G. 773). ergissmeinnicht (Gtg. 782; T. 42) 2338 bis 22342. Vernonia (G. 511) 1594. — altissima 15%. — Baldwinii 1594. — corymbosa 1594. fasciculata 1594. noveboracensis 159. praealta DC. 1594. Less. 1594. 3 — Mild. 1594. 4 — sphaeroidea 1594. E tomentosa 1594. ies (G. 848; T. 47 3 u. T. 94) 25492573. — acutiflora 2569. agrestis f. byzantina 2562. alternifolid 2556. e amethystina 2555. —Anagallis s. Gtg. 848 . 2 a. Anarrhinum 2556. Andersonii 2568. — angustifolia A. Cunn, . 2569. E amisophylla C. Koch 2563. — aphylla s. G. 848 NB. u. 2563. — arbustulosa 2559. — arguta 2556. — armena s. G. 848 NB. australis 2553. — austriaca 2565. aaurea 2557. — Bachofenü 2556. — Beccabunga s. Gtg. 848 A, 2 a. S8. 848 NB. - Billardieri 2563. onarota 2549. ca Buxbaumii 2562. buxifolia s. G. 848B, 1c. — candidissima 2553. A canescens 2553. — carnea 2554. — caucasica s. 848 NB. — chamaedryodes 2567. — Chamaedrys 2567. — ciliaris 2557. — ciliolata s. G. 848. — comosa 2557. — complicata 2557. — crassifolia 2552. — crenulata 2554. — crenulata Hoffm. S. str. 2554. — decussata 2571. — dentata 2564. — dentosa 2557. — depuuperata 8. Gtg. 848 NB. — diosmaefolia Knowl, et Weste. 2572. — elata 2557. — elatior 2558. — elegans 2555. — — fol. var. 2555. — elliptica 2571. — excelsa 2558. — falcata 2557. — filiformis DO. 2562. — flexuosa 2557. — florida 2567. — foliosa 2555. — formosa 2572. — frutescens 2559. — fruticans 2559. — fruticulosa 2559. — geniculata 2556. — gentianodes 2560. — glabra 2555. — grandis 2554. — grossa 2554. — Hendersonii 2568. — hospita 2562. — Hostii 2557. — Hulkeana 2573. — hybrida L. 2553. — — A. B. 2552. — imperialis 2568. — incana Vahl 2551. — — Mild. 2553. — incisa 2555. — Jacquiniü 2565. — japonica 2550. — kermesina 2569. — laciniata 2555. — laeta 2553. — laevis s. G. 848 B, 10. — latifolia 2565. — latifolia Lam. 2566. — — f. minor 2564. — laxiflora 2555. — leptostachya 2555. — Libaudii 2569. — ligustrifolia 2569. — linariaefolia 2569. — Lindleyana 2569. — longifolia Baumgart., Fl. Wett. 2556. — L., Schrad. 2557. — lutea 2549. — macrocarpa 2569. — macrocarpa hort. 2556. — major 2549. — maritima 2557. — maritima Oed. 2557. — — Schrad. 2557. — . elatior 2558. — media 2556. Gg. Veronica media Schrad. s. str. 2556. — — Sv. Bot. 2553. — media > maritima? 2557. — menthaefolia 2553. — Menziesiü 2571. — montana s. G. 848NB. — Mnuelleri 2556. — multicaulis 2556. — multifida s. G.848NB. — multifida Jacq. 2565. — myrtifolia 2569. — neglecta 2553. — nigricans S. G. 848 NB. — nitens 2556. — nitida Ehrh. 2555. — — Lk. 2556. — Noeana 2563. — odora s. G. 848 B, 1c. — officinalis s. Gtg. 848 NB. — olympica 2560. — orchidea 2552. — orientalis 2563. — ossetica Ss. G. 848 NB. — oxyphylla 2556. — pallens 2553. — pallida 2560. — paludosa 2554. — paniculata 2555. — parviflora 2563. — pectinata s. Gtg. 848 NB. — peduncularis s. Gtg. 848 NB. — pedunculata 2561. — persica 2562. — persicaefolia 2556. — petraea s. G. 848NB. — phoenicantha s. Gtg. 848 NB. — pilosa 2567. — plicata 2567. — polita 2562. — pontica s. Gtg. 848 A, 1 a. — prostrata 2564. — prostrata Sm. 2564. — Pseudo - chamaedrys 2565. — pulvinaris s. Gtg. 848. — quadrifolia 2557. — recta 2565. — rosea 2555. — rugosa 2553. — ruthenica 2555. — salicifolia 2569. — saliceifolia A. Cumn. 2569. -— saturejodes 2559. — saxatilis 2559. — Schmidtü 2564. — secundiflora s. 848 NB. — serotina 2558. — sibirica 2550. — speciosa (T. 94) 2568. — — hybrida 2568 u. 2569. — spicata (T. 47) 2553. — spicata Fl. dan. 2553. — — Sm. 2553. — — f. cristata 2552. — spuria (T. 47) 2555. — Spuria Lej. 2555. — — Spr. 2555. — — fol. var. 2555. — squamosa 2551. — Sternbergiana 2553. — strieta 2569. — syriaca 2561. Gtg. Die freiſtehenden Ziffern verweiſen auf die Nummern Veronica taurica 2563. — Teucrium 2564. — Teucrium f. major 2565. — Tournefortii 2562. — Traversii 2570. — tubiflora 2550. — urticaefolia 2566. — verniciosa 2570. — versicolor 2569. — villosa 2554. — virginica 2550. Verschaffeltia (G. 1279) 3599. — splendida 3599. Versteckblüte (G. 1111) 2993. Vesalia floribunda (T. 87) 1517. Vesicaria (Gtg. 86) 309. — utriculata 309. — vestita s. Gtg. 86. Vexiergurke (Gtg. 414). Viborgia austriaca 812. Viburnum (Gtg. 481; T. 86 u. 87) 1509-1513. — canadense 1511. — cuspidatum S. et . 1510. — dentatum 1510. — grandiflorum 1513. — japonicum 1499. — Lantana 1511. — laurifolium 1513. — Lentago 1512. — lobatum 1509. — lueidum 1513. — Opulus 1509. — pirifolium 1312. — plicatum 1510. — — tomentosum 1510. — sterile 1509. — Tinus (T. 86) 1513. — tomentosum (T. 87) 1510. — tomentosum Lam. 1511. Vieia (Gtg. 260) 847—850. - — Boissieri 847. — (Candolleana 849. — canescens 849. — Cracca 848. — (Cracca var, 849. — dasycarpa 847. — elegans 850. — Gerardii 849. — incana 849. — laxiflora 850. — polyphylla 847. — pontica 848. — Reuteriana 847. — tenuifolia 850. — varia 847. — variegata 847. — villosa 847. Vietoria (G. 46; T. 6) 224. — regia (T. 6) 224. Gerardii Viehfutterpalme (Gtg. 1284) 3603. Vierbüchse (Gtg. 124) 396 u. 397. Vierfaden (G. 842) 2527. Vierlingskraut (G. 502). Vietsbohne (Gtg. 258) 845. Vieusseuxia glaucopis 3068. — iridiodes 3067. — Pavonia 3068. Vilfa elegans 3766. Villarsia (G.) s. Gtg. 755. — albiflora s. Gtg. 755 — crenata 2277. — Humboldtiana 2277. — indica 2277. der Pflanzen in Band J. e . Villarsia lasiosperma S. Gtg. 755. macrophlla 2277. — nymphaeaefolia 2277. — nymphoides 2276. — parnassiaefolia s. G. 755. — reniformis s. G. 755. — trachysperma 2277. Viminaria s. Fam. 70 b Vinca (G. 723) 22262228. — herbacea 2227. — major 2228. — minor 2226. — pubescens 2228. — rosea (jetzt Lochnera Tosea) 2229. Viola (Gtg. 115; T. 11) 368— 382. — acaulis 374. — alba 368. — altaica 374. — arborea atroviolacea 368. — — Brandyana 368. — — tricolor 368. — biflora 381. — calcarata 375. — calcarata Sibth. et Sm. 376. | — canadensis 379. — Clementiana 376. E cornuta (T. 11) 377. e ceucullata 370. e eyanea 368. — digitata 382. — elegans 373. — gracilis Chem. 376. — — R. Br. 369. — grandiflora Griseb. 376. — — L. 375. — hederacea 369. — italica 368. — lutea 373. — mirabilis 380. — multifida 382. — Munbyana 378. — obliqua striata 370. — odorata (T. 11) 368. — olympica 372. — oreades 374. — orientalis montana grandiflora 374. L palmata 370. E papilionacea 370. — pedata 382. — praecox 368. — ranunculifolia 382. L reniformis 369. — speciosa 374. — sudetica 373. — tricolor 371. — — maxima (T. 11) 371. — tricolor hortensis 371. — — olympica 372. | — Zoysü 375. | Violaceae (Fam. 18; Ta ö 1 | | No. 41—43) 368— 383. Vireya javanica 1996. Virgilia (Gtg. 236) 769. — amurensis 769. — capensis s. G. 236. — heliodes 1756. — lutea 769. | Viscaria (Gtg. 128; T. 140 | 404—407. | — alpina 407. — atropurpurea 406. | — Oveli-rosa 408. | — oculata 408. — Sartorii 405. ae a En u 76) Viscaria Viscaria (T. 14) 404. - — viSscosa 404. — vulgaris 404. Viscum album s. F. 173. Visiania elastica 2877. — paniculata 2212. Visnea (Gtg. 148) 512. — Mocanera 512. Vitaceae (Fam. 60; T. 68 No. 272) 723—733. Vitex (Gtg. 909). — Agnus castus s. G.909. — incisa s. G. 909. Vitis (Gtg. 219; T. 68) 723 — 728. — aconitifolia 731. — amurensis 725. — apüfolia 728. — arborea s. G. 220B, 2. — capreolata s. Gtg. 220. — cordifolia 727. — Davidiana 726. — discolor 733. — hederacea 729. — heterophylla 731. — incisa 724. — inconstans 730. — Labrusca 723. — laciniosa 728. — lucida 732. >— Muscadinia S. 219B. — odoratissima 724. — Pagnuceii s. Gtg. 219 B, 2 b [726]. | palmata 725. — quinquefolia 729. — — . radicantissima | 729 d. — Tiparia (T. 68) 724. — riparia palmata 725. — Romanetii 726. — rotundifolia s. Gtg. 219B. — rubra 725. — Thunbergü 725. — variegata 731. — Veitchii 730 b. — verrucosa s. G. 219 B. — vinifera 728. — vinifera var. amurensis 725. — virginiana 725. — vulpina L. 724. — — Torr. et Gr. 727. — — rotundifolia s. Gtg. 219 B. Vittadinia (G. 530) 1674. — australis 1674. — brachycomodes 1674. — cuneata 1674. — lobata 1674. — scabra 1674. — trifurcata s. Gtg. 530. — triloba 1674. Vochysiaceae (Fam. 24). Vogelmilch (Gtg. 1241) 3538 — 3543. Gtg. Volkameria angulata 2703. — dentata 2704. — fragrans 2701. — infortunata 2702. — japonica 2701. — Kaempferi 2704. — urticaefolia 2704. Vollfarn (Gtg. 1463). Volutarella bicolor 1913. Volvulus (Gtg. 792: T. 43) 2373 u. 2374. | — dahuricus 2373. | Familien- und Gattungsnamen bunt abgebildeter Arten ſind unterſtrichen. Volvulus pubescens (T. 43) 2374. — sepium 2373. Vriesea (Gtg. 1124) 3015 bis 3018. — Barilletii 3017 — brachystachys 3017. — carinata 3017. — fenestralis 3018. — Glaziouana s. 1124B. — guttata 3015. — hieroglyphica 3018. — incurvata 3017. — Malzinei s. Gtg. 1124D. — psittacina 3015. — psittacina f. brachy- stachys 3017. — regina s. Gtg. 1124 B. — speciosa 3016. — splendens 3016. — tessellata 3018. Vulpia patens 3806. — pectinella 3806. Wacholder (Gtg. 1400; T. 99) 3843—3845. Wachsblume (Gtg. 790) 2357 [2244]. Wachskürbis s. Gtg. 418. Wachspalme (Gtg. 1290) 3610. Wachtelweizen (G. 835). Gtg. ‚Wageneria deflexa 1348. — glabra. 1348. — lucida 1348. — montana 1348. Wagnera Middendorffiana S. Gtg. 486 A. Wahlenbergia (Gtg. 641) 1966 u. 1967. — capensis s. Gtg. 641. — dalmatica s. Gtg. 642. — gracilis 1966. — graminifolia 8. 642. — grandiflora 1968. — hederacea 1967. — Kitaibelü s. Gtg. 642. — purpurea s. Gtg. 643. — tenuifolia s. Gtg. 642. Waitzia (Gtg. 591) 1858. — acuminata 1858. — aurea 1858. — brachyrrhyncha 1845. — brevirostris s. Gtg. 591B. — citrina s. Gtg. 591B. — corymbosa 1858. — corymbosa Steetz 1858. — dasycarpa S. G. 591B. — discolor 1858. — grandiflora 1858. — nivea 1858. -— odontolepis 1858. — Steetziana 8. 591 B. — sulphurea S. G. 591 B. — tenella s. Gtg. 591 B. Waldemaria argentea 1989. Waldgötterkraut (G. 297) 963. Waldmeister (Gtg. 491) 1540—1543. Waldschmidtianymphoides 2276. Waldsteinia (Gtg. 295). — geodes s. Gtg. 295. — trifolia s. Gtg. 295. Wallwurz (Gtg. 776) 2327 u. 2328. Gtg. Gtg. Visearia — Wunderblume. Walnussbaum (Gtg. 1015; T. 97) 2884 u. 2885. Walnussbaumgewächse (Fam. 186; T. 97 No. 385) 2884 u. 2885. Wandelblüte (Gtg. 903; T. 95) 2686—2690. Wandelmännchen (Gtg. 393). Wanzenblume (Gtg. 550; T. 31) 1725--1734. Warrea (Gtg. 1059). — cyanea s. Gtg. 1059. — tricolor s. Gtg. 1059. Warscewiezella (G. 1078). — candida s. Gtg. 1078. — discolor s. Gtg. 1078. — marginata s. Gtg. 1078. Warzenkaktus (Gtg. 429) 1353 — 1364. Warzensame (Gtg. 547) 1718 u. 1719. Washingtonia (Gtg. 1273) 3592. — californica 3874. — filamentosa 3592. — filifera 3592. — robusta 3592. Wasserähre (Gtg. 1337) 3711 u. 3712. Wasserährengewächse (Fam. 229) 3711 u. 3712. Wasserblattgewächse (Fam. 130; T. 41 No. 163) 2305 bis 2317. Wasserbläuling (G. 767) 2317. Wasserdost (Gtg. 515; T. 29 u. 88) 1602 bis 1614. Wasserhelm (Gtg. 851). Wasserhelmgewächse (Fam. 137). Wasserhorn (Gtg. 191). Wasserkürbis s. Gtg. 415. Wasserlieb (Gtg. 1033). Wasserliebgewächse (Fam. 195). Wasserlinsengewächse (Fam. 222). Wasserlöffelehen (Gtg. 1032). Wassermelone s. Gtg. 415. Wassernuss (Gtg. 397). Wasserpest (Gtg. 1035). Wasserschere (Gtg. 1031). Wasserschlüssel (G. 1334) 3710. Wasserstrauch (Gtg. 328; T. 81) 1095—1097. Watsonia natalensis 3094. — palustris 3071. — recurva 3086. Wechselkölbchen (G.953) 2792 — 2795. Wedding-Flower 3067. Wegdorn (Gtg. 215) 713 bis 715. Wegerichgewächse(Fam. 147). Weichbeerkaktus (G. 432) 1367 u. 1368. Weichblume (Gtg. 1161) 3225. Weichsel, Ostheimer 936 C. Weichselkir sche 938 [936d]. Weide (Gtg. 1028; T. 98) 2908. Weidengewächse (F. 191; T. 98 No. 392 bis T. 99 No. 394) 2908 bis 2912. Weidenröschen (G. 387; T. 24) 1241—1243. Weiderich (Gtg. 383; T. 24) 1237 u. 1238. Weiderichgewächse (Fm. 85; T. 24 No. 95 u. T. 83 No. 33 1229 bis 1239. Weigela, richtiger: Weigelia amabilis 1533. — arborea 1535. — arborescens 1535. — coraeensis 1533. — hortensis 1532. — hybrida 1536. — japonica 1534. — Lavalleei 1535. — Middendorffiana 1537. — rosea 1531. — versicolor 1534. Weinrebe 728. Weissbuche 2893. Weissdorn 1032. Weissfichte 3890. Weissquaste (Gtg. 1812. Weisswurz 3390. Weisszwiebel (Gtg. 1245) 3547. : Weizen (Gtg. 1384) 3815 bis 3818. Wellingtonia 3874. Wellingtonie 3874. Welschkorn 3728. Westringia (Gtg. 914). — cephalantha s. Gtg. 914. — Dampieri s. G. 914. — rosmariniformis s. G. 574) gigantea 914. Whitlavia grandiflora 2312. Waitneya dealbata s. F. 106. GE. We IVE EG 1c. Wicke (G. 260) 847—850. e Spanische 851. Widdringtonia ericodes 3840. Wiederstoss (Gtg. 690; T. 36) 2112—2119. Wiesenknopf (Gtg. 311). Wiesenraute (G. 2; T. 1) 22— 30. Wiesenschirm (Gtg. 689) 2107-2111. Wigandia (Gtg. 766) 2316. — caracasana 2316. — imperialis 2316. — macrophylla 2316. — Vigieri 2316. Wightia (Gtg.) s. F. 135 II, 2a. — gigantea s. Fam. 135 II, 2a. Wikstroemia (Gtg. 987) 2852. — Forsteri 2852. — indica 2852. — viridiflora 2852. Wilder Wein 729. Willoughbya scandens 1615. Windblume (G. 3; T.1u2) 31— 41. | Winde (Gtg. 793; T. 3) 2375— 2377. 7 Windengewächse (F. 132 T. 42 No. 168 bis T. 43 No. 1720) 2358 bis 2377. Windenglocke (Gtg. 643). Windhalm (Gtg.) s. Fam. 236 II, 2b*. Wintera aromatic 183. Winteraster (T. 89) 1802. Wintergrün (Gtg. 660) 1987 u. 1988. 2 Wintergrüngewächse (F. 112) 1987 u. 1988. Winterkresse (Gtg. 78) 295. Winterlieb (Gtg. 659). Winterling (Gtg. 11; T. 2) 82. Wistaria, jetzt Kraunhia (G. 270; T. 71) 884 u. 885. — chinensis 884. — frutescens 885. — japonica s. G. 270. — macrostachya 885. — polystachya (T. 71) 884. — speciosa 885. Witheringia pendula 2385. Witsenia capitata 3064. E corymbosa 3064. — fruticosa 3064. — ramosa 3064. Witwenblume 1592. 2 Wohlverleih (Gtg. 571). Wolfsbohne (Gtg. 238; D Wolfsmilch (Gtg. 993; T. 96) 28582866. Wolfsmilchgewächse (F. 178; T. 96 No. 382) 2858 — 2871. Wollblume (G. 1348) 3732 bis 3734. > Wollfaden (Gtg. 200) 690. . Wollkörbcehen (Gtg. 541) 1694 u. 169. Wollkraut (Gtg. 812)2444 bis 2450. Woodfordia floribunda S. F. 85. Woodwardia (Gtg. 1451) 4007. — radicans 4007. Woollsia (Gtg. 682). — pungens s. Gtg. 682. Wucherblume (Gtg. 567; T. 33 u. 89) 1787 bis 1802. Wuerthia elegans 3180. Wulfenia (Gtg. 847). — Ageria 2549. — Bonarota 2549. — carinthiaca 8. 847. — lutea 2549. i Wunderbaum (Gtg. 998) 2871. Wunderblume (Gtg. 946) 27782780. ul Gtg. N maeranthemum ( (tg. 897). — igneum Lindl. = 2670. Xanthidium ambrosiodes 1682. Xanthisma (Gtg. 520). — texanum s. Gtg. 520. Xanthium (Gtg.) s. Gtg. 4 535. — fruticosum 1682. Xanthoceras ( Gtg. 222) 44. — sorbifolium 734. Xanthophthalmum segetum 1788. Nanthorrhoea (G. 1190) 3316. 77 arborea 3316. — australis 3316. X hastilis 3316. = Preissii 3316. Xanthosoma (Gtg. 1313) 25 36503653. — atrovirens 3652. — helleborifolium s. G. 1318. 5 Junthinum 3651. — Lindenii 3653. — Maximiliani 3652. — sagittifolium 3650. — utile 3650. — violaceum 3651. _— zanthorrhizon 3650. Xanthoxylon (Gtg. 196) 686 u. 687. — americanum 686. — Bungeanum 637. Xeraea globosa 2796. Xeranthemum (Gtg. 605) 1881. — annuum 1881. bracteatum 1854. — fulgidum 1855. — gomphrenaeflorum 1881 c. imperiale 1881 c. — ligulosum 1881 c. — ornatum 1881. — perligulosum 1881 d. _— plenissimum 1881 c. A proliferum 1842. — radiatum 1881. _— superbissimum 1881 d. "Ximenesia enceliodes * 1717. XMiyhion Donianum 3033. — flexuosum 3034. foetidissimum 3039. — -gramineum 3031. A Gueldenstaedtü 3036. A Tusitanieum 3057. — Monnieri 3038. — ochroleucum 3037. — Pallasii 3033. — persicum 3061. — planifolium 3060. - retieulatum 3059. ‚sibiricum 3034. sordidum 3057. stenogynum. 3036. triflorum 3033. - versicolor 3040. hium angustifolium 3057. — vulgare 3057. Xylophylla angustifolia 2868. — elongata 2868. — latifolia hort. 2868. — montana 2868. Xylopleurum Drummondii 1254. — Nuttallii 1254. — obtusifolüm 1254. Xylosteum 1527. — coeruleum 1530. — cordatum 1525. — Maacki 1526. — tataricum 1525. Xyridaceae (Fam. 212). Xyridium gramineum 3031. — laevigatum 3041. — Pseud-Acorus 3035. — sibirieum 3034. — violaceum 3041. Yamswurzel (Gtg. 1182). Yamswurzelgewächse (F. 207) 3301 u. 3302. Youngia Kochiana 1917. Ysop (Gtg. 925) 2747. Yucca (Gtg. 1195; T. 58) 3335 — 3348. — acrotricha 3359. — acuminata hort. 3341. — — Sw. 3343. — agavodes 3344. — albospica 3347. — aloifolia 3335. — aloifolia Torr. 3338. — angustifolia 3345. — angustifolia Carr. 3347. — — Hort. 3341. — — hort. nonn. 3346. — — . elata 3347. — — F. radiosa 3347. — antwerpensis 3346. — arcuata 3335. — argyrophylia 3290. — aspera 3344. — Atkinsü 3335. — baccata 3348. — Boerhaavei 3340. — Bosc 3287. — brevifolia 3336. — brevifolia Schott 3347. — californica Lem. 3338. — — Nutt. 3348. — canaliculata 3344. — circinnata 3348. — concava Hab. 3346. — — Hort. 3344. — conspicua 3335. — constricta 3347. — contorta hort. 3338 u. 5 3344. — cornuta 3344. — crenulata 3335. — Desmetiana 3336. — Draconis 3335. — — . arborescens 3336. — Ellacombei 3343. — ensifolia 3341. — exigua 3339. — Eylesü 3341. — filamentosa (T. 58) 3346. — filifera 3348. — flaccida Haw. 3346. — — hort, nonn, 3346. — flexilis 3341. alpinum Yucca fragilifolia 3348. — Ghiesbreghtü 3337. — gigantea 3342. — glauca 3339. — glaucescens 3346. — gloriosa 3343. — gloriosa f. minor s. G. 1195 B, 2 a. — — f. planifolia 3341. — graminifolia 3338. — guatemalensis 3337. — Hystrix 3348. — japonica 3343. — laevigata 3340. — lineata lutea 3335. — longifolia Engelm. 3344. — — hort. 3341. — — Taro. 3359. — Iutescens 3338. — mezxicana 3341. — Mooreana 3337. — nobilis 3341. — obliqua 3343. — orchidiodes 3346. — orchiodes Carr, 3346. — — . major 3346. — Parmentieri 3290. — patens 3343. — Peacockii 3340. — pendula 3343. — periculosa 3348. — polyphylla 3347. — pruinosa 3343. — puberula Haw. 3346. — — Torr. 3347. — purpurea 3335. — quadricolor 3335. — recurva. 3343. — recurvata pendula 3343. — revoluta 3344. — KRoezlü 3337. — rufocincta 3343. — rupicola 3338. — saccharifolia 3348. — Schottii 3347. — serratifolia 3359. — serrulata 3335. — stenophylla 3341. — stricta 3345. — superba 3343. — tenuifolia 3335. — Toneliana 3290. -- tortifolia 3338. — tortilis 3338. — tortulata 3343. — Treculeana 3344. — tricolor 3335. — undulata 3344. — Whipplei 3338. Zahnsame (G. 596) 1866. Zahnwurz (Gtg. 82) 303 u. 304. Zahnzunge (Gtg. 1080) 2947— 2950. Zalacca (Gtg. 1283) — edulis Reinw. s. Gtg. 1283. — — Mall. S. G. 1283. — Wagneri s. G. 1283. — Wallichiana s. Gtg. 1283. — Zalacca s. G. 1283. Zalaccapalme (G. 1283). Zaluzianskia capensis 2490. — Iychnidea 2490 a. — selaginodes 2491. Zamia (Gtg. 1428) 3914 bis 3930. — angustifolia 3925. Die Ziffern, vor welchen ein J ift, verweiſen auf die N Wunderblumengewä chse — Ziest. a Xiphium Tatifolium 3058. Zamia angustissima 3925. — Baraquiniana 3923. — calocoma s. G. 1426. — caracasana 3920. — cycadifolia Jacq. 3900. — — Lodd. 3901. — (ycadis 3902. — cylindrica 3927. — floridana 3925. — furfuracea 3924. — horrida 3907. — integrifolia Ait. 3927. — — Eich. 3926. — lanuginosa 3906. — latifolia 3925. — Lehmanniana 3903. — Leiboldii 3921. — Lindenii 3915. — linifolia 3925. — Loddigesii 3920. — Loddigesü . Leiboldii 3921. — longifolia 3902. — media 3926. — montana 3916. — muricata 3922. — muricata f. obtusifolia 3924, — obliqua 3930. — Ortgiesii 3917. — Ottonis 3928. — pumila 3927. — pungens S. G. 1427. — pygmaea 3929. — Roezlii 3914. — serrulata 3920. — Skinneri 3918. — spinosa 3905. — spiralis s. G. 1427. — strieta 3925. — Wallisii 3919. Zantedeschia (Gtg. 1315; T. 62) 3659—3661. — aethiopica (T. 62) 3659. — albo-maculata 3661. — asperata 369. — calyptrata 3663. — hastata 3660. — melanoleuca 3661. Zanthoxylum s. Gtg. 196. Cava Herculis 686. — fraxineum 686. — mite 686. — nitidum 687. — ramiflorum 686. — trifoliatum 1492. Zapania citriodora s. G. 904 A. — mutabilis Lam, s. Gtg. 905. — — Zuccagni s. Gtg. 905. — virgata s. G. 904 A. Zäpfchenkraut (G. 1211) 3415. Zapfenblume (Gtg. 896) 2666 — 2669. Zapfen-Palmfarn (Gtg. 1428) 3914—3930. ; Zapfenträger (Fam.238; T. 99 No. 395 bis T. 100 No. 399) 3834 bis 3896. Zaserblume (Gtg. 444) 1429 —1452. Zauberstrauch (G. 354) 1194. Zauberstrauchgewächse (Fam. 77) 1193 u. 1194. Farbentafeln in Band 77) Zaunrübe (Gtg. 413). E T. 84) 1273. — californica (T. 84) 1273. Zen (Gtg. 1344) 3728. — (aragua 3728 c. — gigantea 3728 d. — gracillima 3728 f. — japonica 3728 e. — leucodon 3728 b. — macrosperma 3728 a: — Mays 3728. — minima 3728 f. — virginica 3728 d. — vittata 3728 c. Zebratute (Gtg. 1256) 3579. Zebrina (G. 1256) 3579. — pendula 3579. Zehneria affinis 1287. — erythrocarpa 1300. — Mucronata 1287. — scabra 1287. — suavis 1287. Zehrwurz (Gtg. 1301) 3630—3633. Zeichenwurz (Gtg. 1310) 3647. Zeitlose (Gtg. 1229; T. 61) 34983504. Zeitnelke (Gtg. 132) 439 U. 440. Zelkowa (Gtg. 1003). — acuminata s. Gtg. 1003 B. — carpinifolia s. Gtg. 1003 A. — crenata s. G. 1003 A. japonica Dipp. s. Gtg; 1003 A. — Keaki s. G. 1003 B. Zellenbeere (Gtg. 373) 1218 1220. Zenobia floribunda 2033. — racemosa 2035. — speciosa 2032. Zephyranthes (G. 1159) 3202 — 3208. — Atamasco 3202. — aurea 3208. — aurea S. Wats. 3205. — candida 3206. — carinata 3203. — citrina 3206. — Grahamiana s. Gtg. 1159 A 1. — grandiflora 3203. — longifolia 3205. — macrosiphon 3206. — nervosa 3204. — nivea 3206. — purpurea s. G. 1171 A. — TOSead 3205. — sessilis s. Gtg. 1159 Ag: — striata 8. IAEIR — tubispatha 3204. — verecunda s. Gtg. Ee le — versicolor 3207. Zephyrblume (G. 1159) 3202— 3208. Zetocapnia geminiflora Gtg. 1159 3230. Zierkörbcehen (G. 592) 1859. Ziest (Gtg. 938) 2768 bis 2770. I nn — — ee (78) a Zingiber (Gtg.) s. Fam. 198 1J2 b. — officinale s. Fam. 198 J 2 b. Zingiberaceae (F. 198). Zinnia (Gtg. 536; T. 32) 1683-1687. — ambigua 1683. — Darwinii 1687. — elegans (T. 32) 1686. — Ghiesbreghtii 1684. — Haageana 1684. — Haageana X elegans 1687. Zinnia hybrida 1683. — intermedia 1683. — ligulosa 1686 C. — linearis 1685. — mexicana 1684. — multiflora 1683. — pauciflora 1683. — simplex 1686 a. — tagetiflora fl. pl. 1686 b. — tenuiflora 1683. — tubulosa 1686 b. verticillata s. G. 536. Zipfelkraut Gtg. 518) 1616-1618. r Zittergras (Gtg. 1378) 3788-3791. Zornia linearifolia 2752. Zozimia (Gtg. 461). — absinthifolia s. Gtg. 461. — orienlalis s. G. 461. — radians Ss. G. 461. Zuckerpalme (Gtg. 1278) 3598. Zuckerrohr (Gtg. 1349) 3735. | Zürgelbaum (Gtg. 1002) 2875. 5 5 TE 8 * 5 f 9 2 Zingiber — Zyrphelis h 89 Zweigzahn]lies Zweizahn. 7 . Zweiohr (Gtg. 560). Zweizahn (Gtg. 548). Zwergmispel (Gtg. 312). Zwergpalme (Gtg. 1269 T. 100) 3588. Zwetsche 928. i Zygocactus Altensteinü 1405. — truncatus 1405. Zygomeris flava 903. Zygopetalum (Gtg. 1066) 2938. — crinitum 2938. — maxillare 2938. — intermedium 2938. — intermedium var. 2938. k — Mackayi 2938. — Sanderianum 2938 Zygophyllaceae (F. 43) 615. > Zygosepalum (G. 1067). — rostratum s. G. 1067. Zyrphelis (Gtg. 525). — cerenata s. Gtg. 525. 7 7 g Seite 9, Zeile 14 von oben, lies: 3 mm bis zu bleifederdicke Wurzelſtücke. 302, Gtg. 343 BI a, Zeile 2, lies: Blätter bis Amal ſo lang. 307, Gtg. 350: Drosophyllum; Kultur nicht wie Dio- naea, ſondern in ſandiger Heideerde; Standort im Winter trocken, kühl und hell. „ 485, Gtg. 548, Zeile 1 u. 2, lies: Zweizahn (nicht Zweigzahn). 806 heißt die Gtg. 879 jetzt Eranthemum L. „ 892, Gtg. 985, lies: Fettglanzſtrauch (nicht Glanzſtrauch). 915, Gtg. 1019, lies: Kaſuarbaum. Fam. Kaſuarbaumgewächſe 1185, bei b), Zeile 1, lies: auch Gtg. 1353 (nicht 1354.) „ 1232, Gtg. 1409, C1, füge hinzu: Junge Sproſſe roſtgelbfilzig. „ 1232, Gtg. 1409, C2, füge hinzu: Junge Sproſſe kahl. Nr. 41. Die Heimat iſt Nepal, nicht Neapel. 1100 heißt jetzt mit dem älteſten Namen Deutzia scabra Tyubg.!, nicht S. et Z., Scharfe Deutzie, und wir unter— ſcheiden dann 2 Abarten: f. crenata Voss (syn. D. crenata S. et Z.) und f. angustifolia Voss (syn. D. scabra Thbg. s. str., auch ort.). Für 1101 ſetze demnach auch Deutzia scabra & Sieboldiana. 1239, Zeile 10, lies: Blüten rot. 1598 à, Zeile 16, iſt die beſchriebene Pflanze zwar eine rot— blühende Sorte, aber nicht Ageratum Lasseauxii 1 = = ei, Berichtigungen. Band J. Carr.; denn letzteres iſt: Eupatorium Lasseauxii Wittm. (syn. Conoclinium Lasseauxii Durieu) und ift verwandt mit Nr. 1612—1614. Nr. 1652, letzte Zeile, lies: Nr. 1654 (nicht 1564). 2654. Die Abbildung iſt Fittonia Verschaffeltii! 2654, Zeile 5 und 6, lies: Deckblätter, welche kaum kürzer ſind aß... 2868. Die Abbildung iſt Phyllanthus angustifolius f. elongatus! 3218, Zeile 10, lies: 60 — 190 cm lang. 3326. Die Abbildung iſt Gastera pulchra, in Nr. 3329! 3545, Zeile 4, lies: Cyanotris. 3865 und 3866, weſentliches Merkmal: Junge Sproſſe kahl. 3881, Zeile 2, ſtatt P. firma Antoine lies: Pinus firma Antoine. 3885, zweitletzte Zeile der Beſchreibung; ſtatt P. Parsonsiana lies: Picea Parsonsiana. i Ferner ſind folgende Artnamen als Hauptnamen voran— zuſetzen: für Nr. 45: Pulsatilla Pulsatilla Voss; für Nr. 49: Hepatica Hepatica Karst.; für Nr. 404: Viscaria Viscaria Voss; für Nr. 789: Laburnum Laburnum Voss; für Nr. 867 Caragana Caragana Karst.; für Nr. 871: Halimodendron Halodendron Voss. Band II. Seite 46, unter Zweiblattkeimer, Nr. 3, Zeile 4, lies: ununter- brochener. „ 8, Nr. 9, letzte Zeile, lies: Gtg. 820, Selago. „ 89, Zeile 1, lies: ſtändigen . 178. Streiche die eine Zeile, welche den Abſatz 5 bildet. . mit grund⸗ oder wechſel⸗ Seite 188, unter 3, Nr. 10, und Seite 190, Nr. 60 u. 62, ſetze ſtatt Prunus Mume beſſer Prunus japonica 934. In den Hilfsnachweiſen lies Seite 80: XXXI 27 (nicht 30); Seite 95: XI 14 n (nicht p); Seite 112: XI 14 0 (nicht 1); Seite 114, Nr. 14: IV 9, 10 (nicht 10, 12); Seite 115: 19 (nicht XXXI a). (Autoren) der betr. Namen. Erklärung der Abfürzungen. Die den botanischen Namen angefügten, zumeiſt ſehr abgekürzten Perſonennamen bezeichnen die Urheber Abt. = Abteilung. Auct. (auctorum) = der Autoren. ex p. (ex parte) = zum Teil. f. (forma) = Form, Abart. F., Fm., Fam. = Familie. fl. pl. (flore pleno) = mit gefüllter Blüte. fol. var. (foliis variegatis) = mit bunten Blättern. G., Gtg. = Gattung. Gr. = Gruppe. hort. (hortulanorum) — der Gärtner. hort. Berol.; hort. Burd. (horti Berolinensis; horti Burdigalensis) des Berliner bezw. Bordeauxer Botaniſchen Gartens. hort. nonn. (hortulanorum nonnullorum) = mancher Gärtner. pr. sp. (pro specie) = als Art. f s. lat. (sensu latiore) = im weiteren Sinne. s. str. (sensu stricto) = im engeren Sinne. 1, — 2 sgfel. Unterf. = Unterfamilie. Die Angabe iſt nur dann unentbehrlich, wenn verſchiedene Pflanzen irrtümlich unter ein und demſelben Namen in den Gärten vorkommen. — Ferner bedeutet: des 1 4 Familie J. RANUNCULACEAE, Hahnenfußgewächſe. G XXX Iu. 5 (Nr. 1—163 aus neunzehn Gattungen.) I. Blätter gegen- (nicht grund- oder wirtel-) ſtändig. Kletterpflanzen, ſeltener aufrechte Kräuter. — (Kelchblätter blumenblattähnlich gefärbt, ſogen. „Kronkelchblätter“, in einer oder mehreren Reihen vorhanden, vor dem Aufblühen, alſo „in der Knoſpenlage“, klappig oder eingefaltet-klappig liegend. Echte Kronblätter fehlend oder winzig, als ſogen. Honigblätter oder Schüppchen um die Staubblätter geſtellt; oder die zahlreichen Staubblätter der Blume haben ſich alle oder zum Teil in (oft verſchieden geſtaltete) Blumen— blätter, alſo Kronblätter, verwandelt.) Gattung 1 Clematis. II. Blätter grund- oder am Stengel wechſelſtändig oder als wirtelſtändige Blütenſtengelblätter. Kelch⸗ und Kronkelchblätter in der Knoſpenlage dachziegelig; Kronblätter fehlend oder kleiner, flach und ohne Honiggrube am Grunde. Früchtchen 1ſamig. — Kräuter. 1. Kelch gefärbt (Kronkelch). Kronblätter fehlend oder ſehr klein (nur bei den gefüllten Anemonen zahl— reiche, aus umgewandelten Staubblättern beſtehende Kronblätter, die aber kleiner ſind als die äußeren Kron— kelchblätter. Gattung 2 Thalictrum. 3 Anemöne. 4 Pulsatilla. 2. Kelch krautig (nur bei Adonis gefärbt); Kronblätter vorhanden, anſehnlich. Gattung 5 Hepätica. 6 Adonis. III. Blätter grund⸗ oder wechſelſtändig. Kelchblätter grün oder gefärbt, in der Knoſpenlage dachziegelig. Kronblätter am Grunde (oder bei genagelten an der Spitze des Kronblattnagels) mit Honiggrube. Die Früchtchen 1ſamig. — Kräuter. Gattung 7 Ranünculus. 8 Calliänthemum. IV. Kelchblätter grün oder gefärbt, in der Knoſpenlage dachziegelig. Kronblätter unregel- . mäßig, zu Honigblättern verkümmert, oder ganz fehlend, alſo dann nur Kronkelchblätter. Frucht- knotenwand dünn, nicht fleiſchig; Früchtchen mehrſamig, balgkapſelartig (bei Actaea eine Beere, dann aber nur 1 Fruchtknoten), 1. Blüten nicht geſpornt oder helmförmig. a) Blätter einfach, ganz oder verſchieden-geteilt, aber nicht 3 zählig- oder fiederig-zuſammengeſetzt. Fruchtknoten mit Queradern. Gattung 9 Caltha. 10 Tröllius. 11 Eränthis. 12 Helleborus. b) Blätter 3 zählig- oder fiederig-zuſammengeſetzt, wenn aber einfach- 3 oder 5ſpaltig, dann der Frucht- knoten ohne Adern. * Fruchtknoten verwachſen. Gattung 15 Nigella. * Die Fruchtknoten frei. Blätter zuſammengeſetzt, mit ganzen oder nur vorn eingeſchnittenen Blatt- abſchnitten. Gattung 14 Anemonöpsis. 15 Actàa. 2. Blüten geſpornt oder helmförmig. Gattung 16 Aquilégia. 17 Delphinium. 18 Aconitum. V. Kelchblätter grün oder gefärbt, in der Knoſpenlage dachziegelig liegend. Kronblätter ſehr groß und dann ohne Honiggrube, oder fehlend. Fruchtknotenwand fleiſchig. Griffelnarbe verbreitert. Frucht eine mehrſamige Balgkapſel oder eine 1—2 ſamige Beere. Gattung 10 Paeönia. Gattung 1. Clématis L., Waldrebe, G XI 13 g, 14 r; XXX I u. 5; XXXII (griechiſch: klema, klemätis — Ranke; die meiſten Arten ranken). — 80 Arten, in der gemäßigten Zone, in den Tropen wenige. Gruppe A. Wegzier-Waldreben. . Kronkelchblätter in der Knoſpenlage klappig oder eingefaltet-klappig, zuletzt aufrecht oder zuſammenneigend (seltener abſtehend), mit ſchmalem oder vorne breiterem Saum. Staubblätter aufrecht zuſammenſchließend; über dem Grunde oberſeits mit Honig⸗ gefäß, von oben herab behaart. Mittelband der Staubkölbchen nicht über letztere hinaus vorgezogen. Aufrechte Stauden bis klet— 5 ternde Sträucher. Vilmorin. Dritte Auflage. g 1 i 1 2 5 2 2 Familie 1. Ranunculaceae, Hahnenfußgewächſe. O XXX 1 u. 5. 1. Blüten end- oder blattwinkelſtändig, einzeln, trugdoldig oder büſchelig-traubig. Blütenſtände (blütentragende Sproſſe) nicht aus beſchuppten Winter- oder Ruhezeitknoſpen, ſondern an gewöhn— lichen beblätterten, am Grunde unbeſchuppten Sproſſen (Trieben) entſtehend. Kronkelchblätter dick. a) Blätter oder Blättchen ganzrandig. Blüten einzeln oder trugdoldig. * Blätter einfach und ganz. Blüten endſtändig „ e ee * Blätter fiederteilig bis gefiedert, ihr Endblättchen häufig verkümmert. T Kronkelchblätter außen dichtwolli gd ⁵ % Tr Kronkelchblätter außen kahl oder wenig behaart. Sproſſe mit En d blüte C. erispa. 3. 1IKronkelchblätter wie FF. Sproſſe unbegrenzt fortwachſend. 0 Fruchtgriffel federig-behaart eee 00 Fruchtgriffel kaum behggengn‚‚ag‚‚‚ 8Ä&Ä8ÄÜ. b) Blatter 3 zählig; Blättchen gezähnt, ausgeſchweift oder geſägt. Blüten trugdoldig oder trugdoldig-traubig. Kronkelchblätter ſchmal, 1—4 em lang, 2—4 mm breit. Blüten einfachen Hyazinthen ähnelnd. Aufrechte oder etwas ſchlaffe, krautige oder halbſtrauchige, bisweilen ſtrauchige Pflanzen s Blüten end⸗ oder einzeln ſeitenſtändig, an beſonderen aus beſchuppten Knoſpen (Winter- oder Ruhezeitknoſpen) entſtehenden kurzen Sproſſen. (Dieſe Schuppen finden ſich am Grunde der die Blüten tragenden Sproſſe.) Kronkelchblätter dünn chäutig). Blütezeit Frühling und Vorſommer. a) Staubfäden behaart. Blüten endſtändig (bei C. alpina bisweilen jeitenftändig, dann aber die Blüten auch mit blumenblattartigen unfruchtbaren Staubblättern). „ C. integrifolia. 1. C. Viorna (f. coccinea Tafel 1). 4. C. cordata. 5. C. heracleifolia. 6. > * C. alpina. 7. C. Robertsiana. 8. b) Staubfäden behaart. Blüten ſeitenſtän dig in den unteren Blattachſeln, nur mit voll— kommenen Staubblät teen DP c) Staubfäden kahl. (Staubkölbchen mehr oder weniger lang, ziemlich gleichlang mit den Fäden) . . . . C. eirrhosa. 10. Gruppe B. Reben -⸗Waldreben. Kronkelchblätter in der Knoſpenlage eingefaltet-klappig, zuletzt ausgebreitet oder abſtehend, vom Grunde an mit breitem Saum. Staubblätter loſe abſtehend, über dem Grunde ohne Honiggefäß, Staubfäden kahl oder nur oben mit einzelnen Haaren; Mittelband der Kölbchen nicht bedeutend verlängert. Meiſt hochrankende Sträucher. 1. Kronkelchblätter mit aufgerichtetem Grunde, ſonſt aber abſtehend. Staubfäden oben am Rande behaart, kürzer als die Staubkölbchen. Blätter gefiedert oder doppelt 3 zählig .. Vitieella (Tafel 6). 11. 2. Kronkelchblätter mehr flach ausgebreitet. Staubfäden kahl, ſo lang oder wenig länger als die Kölbchen. Griffel (Fruchtſchweif) behaart. Blätter gefiedert, 3 zählig oder einfach Gruppe C. Scharfe Waldreben. Kronkelchblätter in der Knoſpenlage klappig bis eingefaltet-klappig, zuletzt ausgebreitet, höchſtens vorne mit Saum (Flügel), weiß, grünlichgelb oder gelb. Staubblätter loſe abſtehend, ohne Honiggefäß, kahl oder am Grunde behaart. Mittelband der Kölbchen nicht oder nur wenig verlängert. Aufrechte Stauden bis rankende Sträucher.“ 1. Staubfäden kahl. Staubkölbchen mehrmals länger als breit. ö a) Aufrechte oder faſt aufrechte Pflanzen, d. h. mittels der Blatt- und Blättchenſtiele nicht kletternd ... * C. recta. 13. b) Kletterpflanzen. Stengelblätter 3 zählig oder fiederig 5—7 zählieiinn nn) C. Flammula. 14. b C. apüfolia. 15. C. moniana. 16. 2. Staubfäden kahl. Stäubkölbchen höchſtens doppelt fo lang als breit . 2 2 2 0 0 2 nn nn eine. . Vitalba. 17. C. virginiana. 18. 3. Staubfäden behaart. Blüten meiſt aufrecht. Blütezeit Auguſt bis Oktober. 0. orientalis. 19. Gruppe D. Tropifhe Waldreben. Oſtindien, Himalaja. „Kronkelch in der Knoſpenlage klappig, zuletzt ausgebreitet. Mittelband der Staubkölbchen bedeutend verlängert und oft drüſig. Außere Staubblätter zuweilen honigblattartig. Immergrüne Kletter reu- . C. smilacifolia. 20. Gruppe E. Blumiſten⸗Waldreben. Unter dieſem Namen faſſen wir die vielen, zumeiſt prächtigen Gartenformen zuſammen, auf welche die Merkmale der Gruppen A bis D nicht zutreffen, die, wie ihr Name andeuten ſoll, vermutlich durch Kreuzungen von Arten ein und derſelben oder von Arten verſchiedener Gruppen entſtanden find, oder aber es find zufällige Abänderungen durch ungeſchlechtliche Vermehrung beſtändig ge⸗ worden. Kreuzungen der Gruppen A, B, C mit D find nicht bekannt, ſodaß nur A - B, A + C, B + in Frage kommen. Einzige, Sammelarr??t „%%% jj ra. Gin. IL. 1. Clematis integrifölia L., Ganzölätterige 2. Clematis fusca Turcz., Braunpurpurne Waldrebe. Amerika, Nordaſien, Europa. Staude, Waldrebe. Nordaſien. Klimmender, oder je nach 40 —80 cm hoch. Spielart aufrechter Halbſtrauch. Blütezeit: Juli bis Blütezeit: Juli, September. — Kronkelchblätter bräunlich, purpurn Auguſt. — Blätter bis dunkelviolett, filzig, mit weißlichem, breit, eirund bis wolligem Rande. Blüten glockig, hängend, an lanzettförmig. kurzen, achſelſtändigen Stielen. Sehr hart, intereſ⸗ Kronkelchblätter 4, ſant und hübſch; geeignet für rauhe Gegenden, für feltener3— 5, kurz- Liebhaber intereſſanter Formen und für größere Gärten. fo et e ne 3. Clematis erispa Z ; N pa Z., Krauſe Waldrebe. De 1 Oſtliches Nordamerika. Kletterſtrauch, bis 2 m hoch, raulich⸗ oder mit Endblüten. Blütezeit. Ende Juni bis Herb. fahlfilzt 10 5 — Blätter einfach, fiederteilig oder 3 zählig; ihre wenn ziemlichkahl: Blättchen eilanzetkförmig, ganz oder gelappt. Blüten pur 15 oder vio. glockenförmig, an I blumigen Stielen überhängend. IR innen pur- Wohlriechend. Kronkelchblätter lederartig, roſa, pur⸗ purn oder purn bis violett, in der Mitte weiß; Ränder kraus. 9 Schön, raſchwachſend, reichblühend und un⸗ empf indlich; allgemein zu empfehlen; wird auch e SE C. florida (tanuginosa Jackmanii Tafel 63). 12. Ganzblätterige Waldrebe. e 11 6 als C. Schillingii aufgeführt. als Rabattenpflanze, in größeren Ziergärten auch 4. Clematis Viörna I., Wegzier-Waldrebe. gruppenweiſe. Pflanzen-Abſtand 40 bis 60 em. Nordamerika. Sträucher oder Halbſträucher, bis 3½ m hoch. Blütezeit: Ende Juni bis Herbſt. — Kron⸗ kelchblätter gefärbt, kahl oder ſchwach⸗-, Ränder ſtärker grauweißlich behaart. Fiederblättchen GEN U kahl oder flaumhaarig, ſpitz oder ſtumpf. glockig, oben verengt oder etwas offen und die Spitzen etwas zurückgerollt. — 4 Unterarten: a) violäcea Maxim. (syn. C. janthina Koehne?), Violette W.-W. Amurgebiet. Kronkelchblätter vio— lett, mit wenigen, mehr oder weniger krauſen Haaren beſetzt; an den Rändern mehr behaart. b) reticuläta Walt. pr. sp., Netzblätterige W.⸗W. Blätter lederig, ſtarkaderig. Kronkelchblätter außen graulichweiß, mit kleinen, geraden ange— drückten Haaren, innen ſchmutzig-purpurn. c) normalis, Gewöhnliche W.⸗W. Kronkelch⸗ blätter außen kahl, violett oder ſchmutzig-purpurn, ſeltener blaß. Laubblättchen häutig, ſpitz, kahl oder faſt kahl. In den Gärten bekannt. d) coccinea A. Gr. pr. Sp., Tafell,ı. Schar⸗ lachrote W.⸗W. Kronkelchblätter außen kahl, ſchön rot. Laubblättchen ſtumpf, graugrün, kahl. — 3 Spiel- arten (varietates): var. major, Kronkelchblätter 1 bis 1½ cm breit, 2—3 em lang, außen ſchar— lachrot, innen weiß oder gelblich, ſehr dick; var. parviflora, Kronkelchblätter bis 2 cm lang, bis 1 em breit, weniger dick, beiderſeits ſcharlachrot; var. segreziensis, Kronkelchblätter groß, dick, beiderſeits dunkelrot. Die Wegzier⸗Waldreben ſind winterharte, ſchöne Kletterpflanzen. Unterart violacea ſteht der C. fusca ſehr nahe, iſt aber ſchöner gefärbt und kann die gleiche Verwendung finden. Unterart normalis auch für kleinere Gärten. Sehr hübſch iſt Unterart coceinea, Tafel J, 1, die von mehr krautiger bis halbſtrauchiger Beſchaffenheit und durch die Blütefarbe ſofort auffällt. Blüten Gattung 1. Clématis, Waldrebe. nur die den ganzen Rändern 1—2 mm breit-geflügelt Breite zur Länge bildend. I Nr. 1—6. 3 Verwendung zur Bekleidung von Gitterwerk, niedrigen Mauern ꝛc. Recht hübſch nehmen ſich Waldrebenarten von ſchwächerem Wuchs aus, wenn neben einzeln ſtehende Sträucher gepflanzt. Die Clematisſtengel erklettern die Zweige, und es gewährt einen ſchönen, dem Unkundigen auch einen über— raſchenden Anblick, wenn z. B. ein rotblühender Johannisbeerſtrauch, eine japaniſche Quitte ꝛc. auch im Sommer im Blütenſchmuck daſtehen. 5. Clematis cordäta Sims (syn. C. Simsii Sweet), Herzblätterige Waldrebe. Dftliches Nord- amerika. — Von C. viorna verschieden durch: Kron— kelchblätter ſchmal-geflügelt, im mittleren oder unteren Teile am breiteſten, an den Seiten nicht— oder gerade-geflügelt, an den Spitzen flach- oder krausflügelig. Blüten meiſt blaßrot. — 2 Unterarten: a) Pitcheri Torr. et Gr. pr. sp., Kronkelch— blätter dick, meiſt nur an den Spitzen geflügelt. Laubblätter lederig, netzaderig. b) normälis, Kronkelchblätter faſt häutig, an Laub⸗ blätter häutig. — Beide bisweilen kultiviert, aber weit weniger ſchön als C. Viorna (ſ. auch Nr. 21 C. hybrida cylindrica Sims). 6. Clematis heracléifolia DC., Serkules- krautblätterige Waldrebe. Oſtſibirien, Nordchina, Japan. Blütezeit: Auguſt, September. 4 E ay) normälis, Gewöhnliche Herkuleskrautbl. W. Kronkelchblätter blau, d. h. außen faſt kahl. Blüten groß. Stengelblätter oder alle mit faſt kreisrunden, am Grunde herzförmigen oder abgerundeten, faſt kahlen Blättern. Formen f. tubulosa Turcz. pr. sp. (Syn. C. mongolica hort., nicht O. Ktze.), mit 1 m hohen, derben, ſchwachverzweigten, krautigen oder unten etwas holzigen Stengeln, und f. maxima O0. Ktze., mit doppelt höheren, ſtrauchigen und ſpar— rig verzweigten Stengeln. b) Davidiäna Desne. pr. sp., Davids Herk. Waldrebe. China. Staude. Kronkelch— blätter hellvio— lettblau. Blätt- chen alle lanzett— förmig, ſtärker ſägezähnig, ihre wie 1:1½—2½. Stengel etwas flaumig oder weiß⸗ graulich Blüten- teile dicht anein⸗ anderſchließend und eine cylind— riſche, unten ver⸗ ſchmälerte Röhre Blüten ſehr zahlreich. c) stans S. et Z. Stehende Herk. W. Japan. Kronkelchblätter weiß oder außen filzig und innen mehr oder weniger blau, etwa 1 em lang. pr. Sp., Blüten klein. Pflanze halbſtrauchig bis ſtrauchig d) Lavällei Desne. pr. Sp, Lavalles Herf. W. Japan. Aufrechte Pflanze. Blütenfarbe wie bei C. heracl. stans, aber die Blüten groß, Kronkelchblätter 1/2 cm lang. 1 * 4 Familie 1. Ranunculaceae, Hahnenfußgewächſe. Oo XXX I u. 5. Verwendung dieſer Unterarten am Rande von Gehölzgruppen, ſtärkere Pflanzen auch wohl auf Raſenplätzen; beſonders anziehend iſt Davidiana. 7. * Clematis alpina Mill. (syn. Atragene al- pina L.), Alpen- Waldrebe. Gemäßigte Zone, be— ſonders in Gebirgen. Kriechend oder bis 2 m hoch kletternd. Blätter 1- bis 3⸗fach⸗Z3 zählig. Blüten groß, einzeln, im Mai bis Juli an kurzen Zweigen end⸗ oder achſelſtändig, ſamt den Blättern aus einer Schuppenknoſpe entſtanden. Kronkelchblätter eirund oder lanzettlich, purpurviolett, blau, lila, gelblich oder weißlich. Außere Staubblätter kronblattartig. 6 Unter- arten: a) occidentalis Hornem. pr. sp. (syn. C. verti- cillaris DC., Atragene americana Sims), Abendlän⸗ diſche A.⸗W. — Kronblattartige Staubblätter außen kahl, breit, ſtumpf oder ausgerandet, ſeltener einige ſpitz, mehr oder weniger blau, ſehr ſelten ockergelb— purpurn. Blätter quirlſtändig, 3 zählig; Blättchen ganzrandig oder wenigzähnig oder die der nicht blü— henden Zweige gelappt. „ b) austriaca Lodd., Oſterreichiſche A.-W. Wie occidentalis, nur: Blätter 3zählig, Blättchen gelappt. c) normälis. Wie occidentalis, nur: Blätter der blühenden Zweige doppelt⸗, ſelten 3fach-3 zählig; die übrigen Blätter oft 3 zählig. Sonſt vielgeſtaltig. d) sibirica Z. pr. Sp., Wie occidentalis, jedoch: weißlich und meiſt ein wenig gelblich. Blätter bis 3 fach⸗3 zählig, meiſt 2 fach-3 zählig. e) ochotensis Pall. pr. sp., Nordiſche A.-W. Blumenblattartige Staubblätter, faſt linealiſch, außen behaart. Kronkelchblätter 4, ſelten 6, violett. f) macropetala Ledeb. pr. sp. (syn. C rupestris Turcz.), Kronblätterige A.-W. Blätter faft doppelt⸗ oder mehrfach-Zzählig oder doppeltgefiedert; kron— blattartige Staubblätter lanzettlich, ſehr zahlreich, mehrreihig, teilweiſe groß und den Kronkelchblättern faſt gleichgefärbt; letztere violett, 3-4 cm; f. ru- a nur 2—21/, cm lang; f. albiflora Maxim., weiß. Die mehr kriechenden als kletternden Alpen-Wald— reben ſind dankbare Frühlingsblüher, aber doch ſelten; eignen ſich auch mehr für Parkgärten, wo man ſie an (nicht ſüdlichen) Abhängen, an Sträuchern, Zäunen u. ſ. w. ranken läßt; zur Blütezeit geben die ſehr zahlreichen Blumen einen lieblichen Anblick. Am ſchönſten ſind: occidentalis, normalis und macro- petala. 8. Clematis Robertsiäna Aitch. et Hemsley, Roberts' Waldrebe. Afghaniſtan, in Gebirgs-Thälern. Niedergeſtreckter oder faſt aufrechter Halbſtrauch. Blät— ter doppelt⸗ oder 3fach-3 zählig. Blüten ſehr groß, einzeln, langgeſtielt, ſchön gelb; Kronkelchblätter 5—8 cm lang, häutig. Staubblätter alle fruchtbar, ihre Fäden zum Teil breiter und gefärbt. Dieſe durch Farbe und Größe ihrer Blumen von allen Waldreben abweichende hochalpine Pflanze iſt in unſern Gärten noch nicht bekannt und ſei Freunden ſchöner und intereſſanter Alpinen empfohlen. 9. Clematis japonica Thbg. (syn. C. bar- bellata Zdgew.\, Japaniſche Waldrebe. Himalaja, Japan. Blütezeit: Mai. — Kletternder oder nieder- geſtreckter Halbſtrauch. Blätter 3 zählig; Blättchen ganz, ſeltener Zlappig. Blüten vor oder mit den Blättern zugleich aus beſchuppten Knoſpen entſtehend. Kronkelchblätter 1½ —3 cm lang, fleiſchig; Blüten glockig ſchokoladefarbenpurpurn. Durch frühe Blütezeit von Belang, wird aber durch die ſchönere, nur wenig ſpätere C. florida patens übertroffen. 10. Clematis eirrhösa Z., Ranſen⸗Waldrebe. Himalaja, Kleinaſien, Mittelmeergebiet. Blütezeit: Januar bis Mai. — Blüten von mehr oder weniger breiten Deckblättern geſtützt, über der Hülle geſtielt oder ſitzend und nach der Blütezeit mit auswachſendem, meiſt gefärbtem, fleiſchigem, filzigem Blütenſtielchen. Hauptblütenſtiel meiſt kürzer als die Blätter. Dieſe meiſt immergrün, kahl oder faſt ſo, gezähnt, ſelten ungezähnt, ſchmal oder breit, ſpitz oder ſtumpf. Kron⸗ kelchblätter klein oder groß, ſpitz oder ſtumpf, weiß, gelblichgrün oder rötlich. Blüten aufrecht oder nickend. 6 Unterarten: a) nepalensis DC. pr. sp., Blätter alle oder zumeiſt 3 zählig; Blättchen ganzrandig oder gezähnt, eirund oder ſchmäler. b) heterophylla 0. Ktze., Blätter zum Teil einfach und 3 lappig, zum Teil 3 zählig; Lappen ſchmal. c) ätava O. Kize. (syn. C. baetica Clus.), Blätter einfach, ganz, mehr oder weniger gezähnt, zum Teil auch 3zählig. f d) normälis, Blätter alle ganz, faſt herzförmig oder eirund, gezähnt. Aufrecht⸗ſtrauchig oder kletternd. e) semitriloba Lag. pr. sp., Blätter einfach, ein⸗ geſchnitten-gelappt, 3ſpaltig oder 3 ſchnittig. f) balearica Rich. pr. sp. (syn. C. calycina Al.), Blätter vielſchnittig, oder 3 zählig und mit viel- ſchnittigen, lineallappigen Blättchen. Blätter der blütenloſen Zweige oft mehr zuſammengeſetzt als die der blühenden. Meiſt kletternd. Kommt vor: mit verwachſenen (kelchförmigen) Blütendeckblättern und weißen Blüten, mit freien blattartigen, nur an den Stielen ein wenig verwachſenen Deckblättern und weißen Blüten, und mit innen purpurnen oder braun⸗ gefleckten, geſtreiften oder punktierten Kronkelchblättern. Dieſe immergrünen Ranken-Waldreben ſind Winterblüher, verdienen deshalb Beachtung, namentlich balearica. Klettern meiſt bis 2 m und darüber hoch; für Wintergärten, Kalthäuſer geeignet, wenig empfindlich. 11. Clematis Viticella IL. em., Tafel 63, 249. Italieniſche Waldrebe. Mittelmeergebiet, Nord⸗ amerika. Blütezeit: Sommer. — Kronkelchblätter im unteren Teile aufrecht, im oberen ab- ſtehend und am breiteſten, weil breit geflügelt (geſäumt), mehr oder we— niger dick, kahl oder ſeiden⸗ 4 N VAR haarig; Saum Dr 10 g mehr oder we⸗ { A N S N 1 niger kraus, N N A IN (IN außen meiſt \ SEN l ſeidig. Staub⸗ Italieniſche Waldrebe. fäden kürzer als die Staubkölbchen. Früchtchen meiſt ſpar⸗ ſam vorhanden und mit ungebärteten, mehr oder weniger verkümmerten Griffeln. — 5 Unterarten: a) normälis, Gewöhnliche It. W. Nordamerika, Aſien, Südeuropa. Die Blättchen der Blätter ganz oder einzelne wenig-lappig. Kronkelchblätter ver⸗ kehrtei⸗ oder faſt kreisrund, oben plötzlich zugeſpitzt, 1. geſetzt; Blättchen ganz oder gelappt. 6 em lang (Verhältnis der Breite zur Länge wie 1:1 — 2!/,). Mehrere in Farbe und Größe ver— ſchiedene Formen, auch gefüllt blühend, ſchiefrig- blau (var. pulchella Pers. pr. Sp.), ſodann weiß, ſamtig⸗karmeſin mit feurigem Schein, rötlich— purpurn, hellblau mit weiß, violettpurpurn mit roſa, purpurrot, karmeſinrot, roſenrot. b) Wälteri Pursh pr. Sp., Walters It. W. Texas, Carolina. Blättchen der Blätter alle ge— ſchlitzt, Lappen linealiſch oder ſchmal. Kronkelchblätter 1½ em und darüber lang, elliptiſch oder verkehrt-eirund, an der Spitze breit geſäumt (breit=geflügelt), zumeiſt plötzlich kurz-zugeſpitzt. Staubfäden und Fruchtgriffel meiſt dicht behaart. Blüten violett, purpurn, weiß. c) Sibthörpii 0. Hlze., Sibthorps It. W. Kleinaſien. Wie vorige, nur: Staubfäden faſt kahl; Fruchtgriffel meiſt kahl; Früchtchen oft rauhhaarig. d) campaniflöra Brol. pr. Sp. (syn. C parviflora De), Glockenblütige It. W., Portugal, Spanien. Kletternder Halbſtrauch. Blütezeit: Juni, Juli. — Blätter doppelt-3 zählig- oder fiederig-zuſammen⸗ Kronkelchblätter bis 1 cm lang, verkehrt-eirund, plötzlich zugeſpitzt, blaßblau, weißlich oder grünlich, im oberen Teile geflügelt. Staubfäden faſt kahl; Fruchtgriffel kahl oder filzig. Blüten iſt f. americana O. Are. (syn. C. crispa hort. Berol., nicht L.). e) revoluta Desf. pr. sp., Zurückgerollte It. W. Halbſtrauchig. Montenegro, Kalabrien. — Kronkelch— blätter bis 1½ cm lang, violett, die ganzen Ränder geſäumt (geflügelt),. . Blüten an derſelben Pflanze bald klein, bald größer. Staubfäden faſt kahl; Fruchtgriffel filzig oder kahl. 2 Formen: eine kletternde mit unterſeits zottigen Blättchen (var. scandens Huter pr. sp.) und eine nicht kletternde (var. nana Carr.) mit kahlen Blättchen. Die Italieniſchen Waldreben ſind, mit Ausnahme Kletterſträucher, zwar nicht ſo ſchön als die Garten— formen der folgenden Art, doch härter und noch T. . Sie verdienen, beſonders die Garten- Länge alſo wie 1:2) blühwilliger. formen der normalis, für kleinere Gärten alle Be— achtung, für größere ſind ſie unentbehrlich. 12. Clématis florida Thbg. s. lal., VPracht- Waldrebe. Japan, China. — Kletterſträucher, 2—4 W hoch. Blüten zu 1 — 3 an beblätterten Sproſſen. Blätter gefiedert oder mehrfach-zuſammengeſetzt, ſeltener einfach-3 zählig oder einfach; Blättchen meiſt ganzrandig. Kronkelchblätter 4 — 8, groß, 2½ —8 cem lang, lanzettlich oder breit, ſpitz, im mittleren Teile am breiteſten, ausgebreitet, verſchieden gefärbt, 1 Staub⸗ fäden mindeſtens jo lang als ihre Kölbchen, bis- bisweilen zweifarbig; auch gefüllte Blüten. weilen gefärbt. Die Fruchtgriffel weiß— ſeltener bräunlichgelb⸗gebärtet (behaart), | langbärtig oder oben kahl, bisweilen ſchneckenlinig⸗ gekrümmt; die die Blüten enthaltenden Knoſpen bis- weilen gedreht. — 5 Unterarten: Blüten blattwinkelſtändig, von Mitte Juni bis Spätſommer. a) normalis O. Ktze. (syn. C. florida Thbg. sensu str., Atragene florida Pers.), Gemeine Pracht⸗W. Zweige und Blattſtiele unbehaart. Blätter kahl, oberſeits dunkel-, unterſeits bläulich⸗ oder graugrün, die unteren doppelt-, die oberen Eine Zwergform mit roſenroten Gattung 1. Clématis, Waldrebe. bis 3 cm breit etwa 2 cm breit, Nr. 7— 12. 5 einfach-gedreit, einmal-gefiedert oder einmal-Steilig; Blättchen kurzgeſtielt oder ſitzend, ungeteilt oder 23 lappig, eirund bis eirund-lanzettlich, am Grunde abgerundet oder wenig verſchmälert, all— mählich zugeſpitzt, ganzrandig; End— blättchen bis zu 5 em lang und (im Verhältnis 12, bis 2 mal ſo lang als breit). Blüten 6—9 cm breit; Kronkelchblätter oval oder eirund— oval, zugeſpitzt, bei der Stamm⸗ form (k. typica) gelblich oder grünlichweiß, bei Gartenformen ſehr verſchieden. Staubblätter mehrmals kürzer als Kronkelchbl. Früchtchenſchweif jeidig- oder anlie— gend⸗kurzhaarig. 2 Abarten: lata O. Kize., Blättchen oft herzförmig, breit (Breite zur Länge wie 1—1 0 bis 1?/,), Kronkelchblätter 4, meiſt breit, oder 6—8, und dann etwas ſchmäler; angusta 0. Kize., Blätt- chen und Kronkelchblätter lanzettlich (Breite zur Länge wie 1:2—3). — Sorten: bicolor (syn. C. Sieboldii Don.), alba flore pleno weiß, gefüllt, und andere. b) lanuginösa 0. Kize. (syn. C. lanuginosa Lindl.), Kurzwollige Pracht-W. Zweige behaart; Stengelblätter einfach oder 3 zählig oder einmal- gefiedert, eirund bis eirund-lanzettlich, in der Jugend Pracht-Waldrebe. der erwähnten Zwergformen, 2 — 4 m hoch werdende dichtwollig, ſpäter oberſeits kahl und unterſeits mehr oder wenig zottig-wollig und daſelbſt weißlichgrau— grün, 6— 12 cm lang, 3—6 cm breit (Breite zur Blüten einzeln oder zu 2—3en, nicht gleichzeitig aufblühend, in eine Scheindolde ver— einigt, bis zu 15, ſelbſt 20 cm breit, meiſt 6 blätterig oder gefüllt. Kronkelchblättchen oval, nach beiden Enden zu verſchmälert, in der Mitte meiſt 4— 5 cm breit, außenſeitig behaart Blütenſtiel kürzer, auch die Staubblätter vielmals kürzer als Kronkelch; Staubfäden nur oben rückſeitig etwas behaart, ſo lang als die meiſt rotbraunen Staubkölbchen. Griffelſchweif an 6—8 cm lang, federig- behaart. Blütenfarbe ver— ſchieden, meiſt blau, purpur violett oder weiß. — Sehr beliebt iſt die Sorte lanug inosa „Jackmanii“, Tafel 63, 250 (syn. C. Jackmanii hort.); die man wohl beſſer den Blumiſten-W. (Nr. 21 a) zuzählt. c) Fortünei Voss (syn. C. Fortunei Moore, C. patens & florida normalis?), Fortunes Pracht-W. Zweige und Blattſtiele zerſtreut-behaart; untere Blätter gedreit, obere einfach, oberſeits kahl, unterſeits heller und zerſtreut-behaart. Blüten 10—20 cm breit, Halb» gefüllt, wohlriechend. Kronkelch am Grunde mit 6—8 blätteriger, den oberſten Stengelblättern ähnlicher Außenhülle. Kronkelchblätter zahlreich, genagelt, rück— ſeitig gekielt, ſpatelförmig, anfangs aufrecht, ſpäter flach ausgebreitet, weiß, zartroſa angehaucht, außen behaart. Staubblätter viel länger als Kron— kelch. Griffelſchweif kurz, behaart. 6 Familie 1. Ranunculaceae, Hahnenfußgewächſe. Of XXX I u. 5. Blüten aus beſchuppten) Winterknoſpen endſtändig, im Mai bis Juli, ſelten ſpäter. d) patens Voss (syn. C. patens Morr. et Desne., C. coerulea grandiflora Bot. Mag., C. azurea hort.), Offenblütige Pracht-W. Untere Blätter mit 2 weit- lich⸗ lanzettlich, ſtumpflich oder zugeſpitzt, ganzrandig (nur das Endblättchen hier und da gelappt), an ihrem Grunde gerundet oder etwas verſchmälert, am Rande bewimpert, unterſeits, auch wohl oberſeits längs der Nerven ſpärlicher oder dichter behaart, ſonſt oberſeits ſpäter kahl, 4—10 em lang, 2½ —6 cm breit (Breite zur Länge wie 1: 1½—12¾ ). Blüten 9—15—20 cm breit; Kronkelchblätter 8 oder mehr, öfters auch nur 6, elliptiſch bis eirund-länglich, ſtumpflich und plötz— lich in eine Spitze vorgezogen, 5—8 cm lang, etwa halb ſo breit, Mitte der Unterſeite grauwollig behaart, bei der Stammform hellblau, ſonſt auch anders gefärbt. Staubfäden länger als die Kölbchen. e) hakonènsis Franch. et Sav. pr. sp. (syn. C. Jackmanii hort. ex p.?), Purpurblütige Pracht-W. Blätter meiſt 5-, ſelten 3- oder 7zählig, unter den Blüten auch einfach, aus verſchmälertem, rundlichem bis herzförmigem Grunde eirund oder eirund-länglich, 4—12 cm lang, 2—5 cm breit (Breite zur Länge wie 1:2). Blüten blau oder purpurfarben, ſamtig⸗ſchimmernd. Kronkelchblätter meiſt 4, ſeltener 5 oder 6, rautenförmig- oval oder verfehrt-eirund- oval, beiderends verſchmälert oder abgerundet, mit Stachelſpitzchen, unterſeits kahl, oberſeits mit Ausnahme der zerſtreutbehaarten Mitte dichtſamtig— weichhaarig; Staubblätter viel kürzer als Kronkelch, auch kürzer als die Griffel. Die Pracht-Waldreben mit den vielen Garten— formen find nebſt den Baſtardſorten der C. florida & Viticella (C. hybrida!) die edelſten der Gattung und für kleine wie für große Gärten wertvolle Kletterſträucher. Um einen ſchönen Flor der Unter— art patens zu ſichern, den der übrigen nicht zu ver— zögern und erheblich zu ſchmälern, iſt Fichtenreiſig— Decke gegen ſtarke Kälte und eiſigen Wind nötig. 13. * Clematis recta L. em., Aufrechtblütige Waldrebe. Europa, Aſien, Nordamerika. Krautige bis ſtrauchige, aufrechte Pflanzen bis 1½ m hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Blüten aufrecht, weiß oder mehr oder weniger gelb, wohl— riechend, in 3 gabelig verzweigten viel- oder wenig- blütigen Blüteuſtänden. Kronkelchblätter eirund, ſpitz oder ſtumpf, im mittleren Teile von Nerven begrenzt, oder, wenn geſäumt (geflügelt), die Flügel vor dem Aufblühen eingefaltet. Staubblätter mit nur wenig über die Kölbchen vorgezogenem Mittelband, oder die äußeren unbeſpitzt. Blätter entweder einfach und ganzrandig, eingeſchnitten oder vielſchnittig, oder zuſammengeſetzt und zwar fiederig oder 1- bis mehrmal— 3 zählig, ſelten alle nur 3 zählig; Blättchen meiſt ganz, am Grunde verſchmälert, ſeltener gezähnt, herz— förmig, behaart oder dünnhäutig. Iſt vielgeſtaltig. Folgende 4 Unterarten ſind von Belang: Aufrechtbl. W. Kleiner Halbſtrauch mit verlängerten jährigen aus Schuppenknoſpen entſtehenden wenig⸗ | Blätter einfach, ganz, oder vielblütigen Zweigen. länglich⸗lanzettlich, in den Blattſtiel lang verſchmälert. Kronkelchblätter ſtumpf oder ſpitz, weiß oder grünlich, außen weichhaarig. Waldrebe. b) angustifölia Jacg. pr. sp., Schmalblätterige Aufrechtbl. W. Krautig bis halbſtrauchig, etwa 1 m hoch. Blätter einfach, fiederſpaltig, die Lappen 3 ſchnittig oder zum Teil ganz, linealiſch, mehr oder weniger lederartig abſtehenden Blättchenpaaren, obere einpaarig oder einfach; Blättchen breit-eirund bis eirund oder läng- und netzadrig. Kronkelchblätter 4— 8, außen kahl oder ſeidig, meiſt ſtumpf. Blüten einzeln, groß (f. lasiantha Fisch. pr.sp.) weiß, oder klein und faſt 3 ga⸗ belig⸗trugdoldig. c) lathyrifölia Bess. pr. Sp., Platterbſen⸗ blätterige Aufrechtbl. W. Blätter zuſam⸗ mengeſetzt, zum Teil mehrfach-⸗ 3zählig und fiederig endend, mehr oder weniger häutig. Kronkelchblätter meiſt ſtumpf, außen faſt kahl oder die Ränder ſeidig geſäumt. d) normälis, Gewöhnliche Aufrechtbl. W. Blätter gefiedert oder einzelne einfacher, ſonſt wie e; Blättchen zumeiſt lanzettförmig, kahl, ganzrandig. Blütenriſpen faſt trugdoldig, endſtändig, daneben bei ſtarken Pflanzen auch achſelſtändig. 14. Clematis Flämmula L., Scharfe Waldrebe. Mittelmeergebiet, Aſien. 2 — 4 m hoch kletternd. Kronkelchblätter ſtumpf, ſeltener ſpitz, ſonſt wie C. recta. Blütezeit: Juni, Juli. — 2 Unterarten: a) paniculäta Thb. pr. sp., Riſpige Scharfe W. Zweige ſelten hohl. Blätter zumeiſt gefiedert, did- Aufrechtblütige Waldrebe. lich. Blüten meiſt riſpig, weiß, zahlreich, duftend. b) normälis (syn. C. Flammula L.), Gewöhn⸗ liche Scharfe W. Blätter doppelt- oder mehrfach⸗ 3 zählig oder 3 zählig und gefiedert; Blättchen meiſt eirund, beiderends zugeſpitzt, ganz, eingeſchnitten oder gelappt. Blüten weiß, zahlreich, wohlriechend. Verwendung. C. recta und C. Flammula am beſten in mittleren und größeren Ziergärten oder Anlagen. C. recta in lichten Gehölzgruppen, aber auch als Randpflanzen; auf Rabatten und als Gruppenpflanze weniger zu empfehlen. C. Flammula findet im Park paſſende Verwendung. 15. Clematis apiifölia DC, Sellerieblätterige Japan. Kletterſtrauch. — Blüht ähnlich wie C. Vitalba, jedoch Stengelblätter ſtreng 3zählig; Blättchen eingeſchnitten oder grobgezähnt. Kronkelch— blätter etwa 1 em lang, an den Rändern filzig, nicht geſäumt. Blütenſtände in den Laubblattachſeln. Starkwüchſig, aber empfindlicher als C. Vitalba. 16. Clematis montana Buchan., Gebirgs- Waldrebe. Himalaja. Kletterſtrauch. — Blütenſtiele 1bfütig, einzeln oder mehrere, ohne kelchartige Deck— blätter, in den unteren Blattachſeln von Seitenzweigen, a) songärica Dnge. pr. Sp., Dſchungariſche die aus beſchuppten (Winter-) Knoſpen hervorgehen. Blätter 3zählig. Blättchen klein, gezähnt, gelappt oder ſelten ganzrandig. Blüten weiß, etwas wohl- riechend (syn. C. odorata Wall. /). — 2 Unterarten: a) normälis, Gewöhnliche G.-W. Himalaja. Blütezeit: Mai, Juni. — Blüten mit den Blättern zugleich erſcheinend. Am bekannteſten k. anemoniflora en BE‘ Er. krautig⸗kriechend. ) ſcheinend. Junge Laubblättchen flaumig. Don. pr. sb., mit zahlreichen ſchönen weißen, oft etwas rötlichen Blumen; Kronkelchblätter 3 bis 4 ½ʒ cm, die der gewöhnlichen Form nur 1—2 cm lang. b) praecox O. Ktze., Strauchig-kletternd oder Blüten früher als die Blätter er⸗ Die Gebirgswaldrebe iſt ein ſehr zierender, ungemein ſchnellwüchſiger und winterharter Kletterſtrauch; Unterart normalis wird bis 10 m und darüber hoch. Da die Blumen an kurzen Winterknoſpen⸗ Seitenſproſſen erſcheinen, ſo gleichen die Zweige Blumenguirlanden, die um ſo ſchöner, je beſſer die Reben im Sommer vorher ausreifen konnten. Ver⸗ wendung wie C. Vitalba. — Die im Frühling blühende auſtraliſche C. aristata R. br. mit zwei⸗ häufigen weißen Blüten und Z3zähligen Stengel- blättern, deren Blättchen nicht gelappt, iſt vor allen Arten der Gruppe C. durch meiſt hellgefärbte, mehr oder weniger gegliederte, blütenſtaubloſe Spitzenfort— ſätze der Staubkölbchen ſelbſt verſchieden. 17. * Clematis Vitälba L., Gemeine Waldrebe. Europa, Aſien. Kletterſträucher, 4—10 m hoch. Blüte- zeit: Juni bis Auguſt. — Blüten immer zwitterig; Staubblätter mehrreihig. Kronkelchblätter weiß, ohne Saum, ſtumpf, dicklich, verkehrt-eirund oder länglich, 1—1!/, em lang, beiderſeits ſamtig. Blüten achſel⸗ oder endſtändig, in Zgabelig-riſpigen oder faſt trug⸗ 0 0 Gemeine Waldrebe. doldigen mehr oder weniger dichten reichblütigen Blütenſtänden, außen gelblichweiß, innen weiß. Stengelblätter gefiedert oder mehrfach zuſammengeſetzt; Blättchen zumeiſt herzförmig, gezähnt. Die Blätter der Blütenſproſſe 3zählig, einfach, Z lappig oder lanzettlich. Die folgenden 2 Unterarten mit ein- fachgefiederten Stengelblättern beachtenswert: a) taurica Hess. pr. sp. (syn. var. syriaca Boiss., C. cordata Royle, nicht Pursh, nicht Sims), Tauriſche Gem. W. Blättchen gezähnt oder gelappt, lappig⸗kerbig, kahl oder faſt ſo. b) normälis, Gewöhnliche Gem. W. Blättchen ganzrandig oder einige wenigzähnig. Kommt hoch— kletternd und niederliegend vor. Die Gemeine Waldrebe, deren Unterart normalis an vielen Orten Süddeutſchlands wildwächſt, iſt ſehr raſchwüchſig, klettert bis 10 m hoch, bekleidet, wenn eingewurzelt, bald große Flächen von Wänden, Mauern, Ruinen, Baumſtämmen ac. Früchtchen durch ihre federigen Schwänze im Herbſt zierend! Das ſchön Gattung 1. Clématis, Waldrebe. Nr. 13—21. 1 grüne Laub wird erſt durch den Froſt zerſtört. Für mittlere und größere Ziergärten, nicht in Haus-Gärten. 18. Clematis virginiäna L., Virginiſche Wald- rebe. Amerika. Kletterſtrauch. 4—8 m hoch. Blüte— zeit: Juli bis Auguſt. — Von C. Vitalba durch die zweihäuſigen oder vielehigen Blüten verſchieden. Kronkelchblätter 4, ohne Saum. Staubblätter die Griffel nicht überragend. Blätter verſchieden, Blättchen eirund⸗herzförmig, ſpitz oder faſt kreisrund, ſeltener ſchmal-lanzettlich. — Uns intereſſieren 3 Unterarten: a) normälis (syn. C. fragrans Salisb. pr. Sp.), Echte Virg. W. Stengelblätter 3zählig; Blättchen ge— zähnt, kahl oder faſt kahl. b) dioeca L. pr. Sp, Zweihäuſige Virg. W. Wie a, nur: Blättchen ganzrandig, ſeltener wenigzähnig. e) sericea H. B. K. pr. sp. (syn. C. Hgusbiei⸗ folia Nuftt., C. virginiana Zook.), Seidenhaarige Virg. W. Stengelblätter zumeiſt gefiedert, an blühen— den Sproſſen 3 zählig und einfach; Blättchen gezähnt oder etwas geſpalten, flaumig, ſeidig oder filzig. Die Virginiſche Waldrebe erfriert an ſonnigem Standort nicht ſelten bis zum Grunde, treibt aber aus dem Wurzelhals wieder aus. Blüten denen der C. Vitalba ähnlich, ſehr wohlriechend. Verwendung in größeren Gärten. 19. Clematis orientälis Z., Morgenländiſche Waldrebe. Alien, Kaukaſus. — 2 bis 5 m hoch kletternd. Stengelblätter gefiedert oder meiſt 2—3 mal zuſammengeſetzt; Blättchen breit oder ſchmal, ganz oder gelappt⸗gezähnt, kahl, mehr oder weniger grau— grün oder unterſeits weichhaarig, ſeltener filzig. Blütenſtände meiſt 3 gabelig, 3- bis mehrblütig. Kron- kelchblätter ſpäter abſtehend, gelb, ockerfarben, grünlich oder meiſt weiß, ſpitz oder ſtumpf. Staubfäden Lreihig und am Grunde breiter oder mehrreihig mehr linealiſch. — 3 Unterarten: a) normäalis, Gewöhnliche Morg. W. Die meiſten Stengelbätter doppelt- bis 3 fach-zuſammenge⸗ ſetzt, die der blühenden Sproſſe oft einfacher; Blättchen kahl, mehr oder weniger graugrün. Kronkelchblätter und Blütenknoſpen ſpitz. Blüten gelb: f. flava Munch. pr. Sp.; ſchmutzig-roſtfarben oder grüngefleckt: f. dau- rica Pers. pr. sp.; weißlich: f. albida Klotzsch pr. sp. b) grav&olens Lindl. pr. sp., Starfduftende Morg. W. Blätter wie bei a, Kronkelchblätter mehr oder weniger ſtumpf oder ausgerandet; Blütenknoſpen ſtumpf. Blüten hellgelb, gelblichgrün oder weiß. c) Thunbergii Steud. pr. Sp., Thunbergs Morg. W. Blätter mehr oder weniger weichhaarig oder ziemlich kahl, ſeltener unten filzig, ſonſt wie a, Kron— kelchblätter ſpitz; — f. lutea Jacg. pr. sp. blüht gelb, Staubfäden anfangs purpurrot. Verwendung der C. orientalis in mittleren und größeren Ziergärten, wo ſie durch ihr Ausſehen auffällt und eine gute Wirkung ausüben kann. 20. Clematis smilaciföolia Wall. (syn. C. smilacina 5¾.), Stechwinden-Waldrebe. Himalaja. — Stengelblätter einfach, 10— 25 em lang oder zum Teil 3zählig, meiſt gefleckt. Blüten außen kurz- braunrotfilzig, innen blau oder weiß, Ablätterig. — Bei C. zeylanica Poir., Ceyloniſche Wald- rebe, finden ſich ſtatt der Endblättchen der Blätter Blattſtielranken und meiſt ſpiralig gedrehte Früchtchen. — Pflanzen des Kalt- oder Lauwarmhauſes. 21. Cl&matis hybrida hort., Blumiſten-Wald⸗ rebe. — Zur Zeit die 4 Gruppen: 8 Familie 1. Ranunculaceae, Hahnenfußgewächſe. Or XXX I u. 5. a) hybrida Guäscoi Lem. (syn. C. florida x Viticella). Merkmale wie Gruppe B. Im übrigen: Kronkelchblätter 4 oder mehr, meiſt 5—8, abſtehe nd. (im unteren Teile nicht glockig), LE | ie kurz⸗ oder plötzlich-zugeſpitzt, 2—6 em lang. Griffel der mehr oder weniger zahlreichen Früchtchen lang-geſchwänzt, im unteren Teile oder überall weiß, ſeltener gelbbärtig weichhaarig. Halbſtrauchige oder ſtrauchige Kletter pflanze. Blätter wie bei C. florida angegeben. Blütenfarbe ſehr verſchieden. Hierher die meiſten großblumigen und prächtigen Gartenformen. Blüten auch gefüllt und mit gefärbten Staubblättern vorkommend. — Prächtige Sorten ſind: Jackmanii | hort., blau, Tafel 63, 250, |. Nr. 12 b. und e.; Jackmanii alba, weiß; „Prince of Wales“, dunkler blau; „Otto Froebel“, weiß; candidissima plena, gefüllt, weiß; „Louis van Houtte“, halbgefüllt, weiß mit bläulich; f. rubella, weinrot. b) hybrida Durändii (syn. C. florida & inte- grifolia, C. Durandii, C. integrifolia Durandii, C. semperflorens ort.), Durands Monats-W. Halb- ſtrauchig, 120—180 cm hoch, nicht kletternd. Blütezeit: Mai bis Oktober. — Blätter einfach, ganz. Blüten zahlreich, nickend, in 1—3blütigen Blüten- ſtänden. Kronkelchblätter 4—6, 3½ 4-6 cm lang, 1½—2 cm breit, ſpitz, dunkelviolett, abſtehend, geſäumt. Staubfäden behaart, mit zottiger Spitze (am Grunde oft blau). Früchtchen zahlreich, mit gebärteten Griffeln. Von Gruppe A verſchieden durch die offenen Blumen, von B durch die zottigbehaarten Staubfäden, von C durch die Blüten- farbe c. Empfiehlt ſich wegen ihres den ganzen Sommer hindurch andauernden Blütenreichtums. c) hybrida cylindrica (syn. C. integrifolia x Viticella, C. eylindrica Sims), Cylindriſche Blu- miſten⸗W. Staudig oder halbſtrauchig; die Stengel 30 —200 cm hoch oder lang (jüngere Pflanzen bleiben meiſt aufrecht). Blütezeit: Sommer. — Blätter an ein und derſelben Pflanze veränderlich, bald einfach, bald 3 lappig oder fiederſpaltig, bald gefiedert, Teilung der Blätter unregelmäßig. Blüten einzeln, langge— ſtielt, nickend, achſelſtändig oder an der Spitze kurzer Laubzweige faſt trugdoldig. Kronkelchblätter auf— recht, violett, blau, feltener roſenrot, 1½ bis 2½ em lang, etwa 1 em breit, ſpitz, geſäumt, Saum viel ſchmäler als die Fläche. Staubfäden zottig. Früchtchen zahlreich mit weißbärtigen Griffeln. — Auch C. Hendersonii hort., C. intermedia ort., C. Schillingii Aort. und C. Chandleri kort. dürften hier⸗ her zu zählen ſein. — Iſt ſehr reichblühend und eignet ſich für niedrige Geländer, Säulen, Gitterwerk. d) hybrida aromätica (syn. C. integrifolia & recta, hort., C. coerulea odorata hort., C. aroma- tica Lenne), Würzige Blumiſten-W. Halb- ſtrauchig, aufrecht oder ſchlaff, % —2 m lang. Blüte- zeit: Anfang Juli bis Herbſt. — Blätter verſchieden, bald einfach, bald Zlappig oder fiederſpaltig, oft un— gleich gelappt. Blüten langgeſtielt, riſpig oder trug— doldig, zumeiſt aufrecht. Kronkelchblätter 4, mehr oder weniger abſtehend, 1—1!/, cm Yang, 4—8 mm breit, ſpitz oder ſtumpf, ſchmal geſäumt. an der Spitze behaart. Fruchtgriffel weißbärtig. Die kleinen Blüten dieſer mehr ſtaudenartigen, aber des Halts bedürftigen, meiſt reich verzweigten Pflanze erſcheinen überreichlich und beſitzen ſtarken Duft. Die Büſchel weißer oder gelber Staubfäden oder Staubfäden ſchneiden. — Die Sommerblüher dagegen können im Herbſt oder Frühling gekürzt werden, da deren Blütenknoſpen erſt im Sommer entſtehen. In Töpfen von der dunklen Blüte ſehr abſtechend. — Ber- wen dung für mittlere und größere Gärten. Die Pflege der Waldreben. Die volle Schönheit der kletternden Waldreben kommt erſt zur Geltung, wenn man dieſelben frei, alſo ungezwungen ſich entwickeln läßt, nur bei jungen Pflanzen hier und da nachhelfend. Schön ſind ſie, wenn z. B. ihre Ranken gleich Lianen vom Baumgezweig herabhängen, lichtes Geſträuch durchflechten, bis ſie das geſuchte Licht erreichen und nun ihre zahlloſen Blüten entwickeln können. Ferner ſind ſie recht geeignet: Gartenhäuschen, Baumſtämme, Laternenträger, Wandſpaliere, Stangen (etwa mit Querſtäben verſehen), Gitterſchirme, felſenartige Vor⸗ ſprünge, Abhänge, Grotten u. ſ. w. zu bekleiden. Die niedriger bleibenden Arten z. B. C. Viorna, Tafel I, 1, C. alpina, meiſt auch C. florida und C. hybrida, find auch, regelmäßig gehalten, ſehr ſchön, in Gefäßen ſtehend für Balkons ꝛc. ſehr geeignet. Gehörig verteilt und rechtzeitig im Zaume gehalten, niedergehakt u. ſ. w., laſſen ſich von dieſen Arten im Raſen reizende Blumenteppiche herſtellen, wenn auf flachgewölbte Beete gepflanzt. Jüngere Pflanzen erhalten einen Abſtand von 60 em; wenn ſie ſtärker geworden, nimmt man die Hälfte wieder fort. Abgeſehen von Nr. 20 erfrieren die Wald- reben im Klima Deutſchlands nicht leicht, wohl aber frieren ſie (ſelbſt unſere einheimiſche C. Vitalba!) oft bis zum Erdboden zurück, um ſo leichter, wenn die Lage eine öſtliche, ſüdöſtliche oder ſüdliche, und die Pflanze etwa noch ſcharfen Zugwinden ausgeſetzt iſt, wo dieſelben Sorten in weſtlichen, nördlichen und nordöſtlichen Lagen nicht oder wenig leiden. Nicht die Kälte als ſolche, ſondern die durch den Froſt und die Sonnenſtrahlen bewirkte ſtarke Waſſerentziehung aus den an ſich ſchon ziemlich trockenen Clematis- Ranken iſt hier die Urſache des — Vertrocknens, da der untere Teil der Pflanzen gewöhnlich kräftig wieder austreibt. Junge C. Vitalba, vor Jahren an eine Laube gepflanzt, froren mehrere Winter hinter- einander zumeiſt ſtark zurück, während 40 Schritte davon gleiche Pflanzen an einer Hauswand in nord— öſtlicher, windiger Lage während des Zeitraumes eine bedeutende Fläche bekleideten und mit der Heckenſchere im Zaume gehalten werden mußten. Der eine Stamm hat einen Durchmeſſer von 6—8 cm. In ſolchen Fällen bedürfen die Waldreben, namentlich die jüngeren, eines leichten Schutzes durch Fichtenreiſigdecke. Gewöhnlich iſt es auch ratſam, bereits erſtarkte zu C. hybrida, C. florida gehörige Pflanzen vor Winter niederzulegen und ſchwach mit Erde oder Fichtenreiſig zu bedecken. Für die Früh⸗ jahrsblüher, deren Blütenſproſſe aus Winterknoſpen (aus dem vorſommerigen Holze) entſtehen und mit dem Abfrieren der Zweige ſelbſt zerſtört werden, z. B. C. florida patens, C. montana, C. alpina, iſt Winterſchutz ſtets anzuraten, auch für gehöriges Ausreifen der Sproſſe (Jahrestriebe) zu ſorgen. Müſſen Frühjahrsblüher beſchnitten werden, ſo ge— ſchieht dies gleich nach der Blüte, im Herbſt und Frühjahr würde man ja die Blütenknoſpen mit weg⸗ gehaltene ſommergrüne Sommerblüher werden, ſoweit nötig, vor Winter gekürzt und kalt und luftig über- u A ET ET 1 re 2 5 den 2 > * EN 8 dr wintert. Man kann die Töpfe auch im Garten in durchläſſige Erde legen, Töpfe und Ranken mit Erde oder Sand bedecken und zeitig im Frühjahr wieder ans Tageslicht bringen. Die Vermehrung der ftaudigen Clematis ge- ſchieht durch Samen und Teilung, die der holzigen, ſoweit fie Gartenzüchtungen find, durch Ablieger lIthunlichſt ſchon im Frühjahr) und durch Pfropfen auf Wurzeln von C. Flammula, C. Vitalba, auch wohl C. Viticella, Tafel 63, 249, die der ſamen⸗ beſtändigen Arten durch Samen oder Ablieger. — Zur Veredelung, durch Pfropfen in halben oder ganzen Gattung 2. Thalietrum, Wieſenraute. * Spalt bewirkt, benutzt man mit guten Faſerwurzeln ver ſehene, etwa 6— 12 em lange, bleifeder- bis zu 3 em dicke Wurzelſtücke als Unterlage. Ausführung der Arbeit zeitig im Frühjahr oder im Herbſt. Die Edelinge kommen hernach mit ihrer Veredelungsſtelle fo flach oder fo tief in die Erde, als gerade erforder- n n * ſichern, als es zur Entwicklung eigener Wurzeln be— ich iſt dem Edelreis jo viel Bodenfeuchtigkeit zu | e eee ee e Dauer der Keimkraft höchſtens 2 Jahre. darf. — Ein anderes, von Ende Februar ab vorzu⸗ (griechiſch: thaliktron — grünes Kraut). mehreren Seitenadern. Nr. 22 28 9 nehmendes Verfahren iſt: Man nimmt von ange— triebenen Mutterpflanzen die ſaftigen Sproſſe, von denen jedes Blätterpaar mit einem Stückchen Stengel ein Edelreis bildet. Nachdem ein Wurzelſtück keil— förmig zugeſpitzt und das Edelreis von unten nach oben bis an das Blattpaar geſpalten, wird der Wurzelkeil in den Spalt geſchoben und die Verede— lungsfläche mit Baſt gut verbunden. Die Edelinge werden aldann bis an die beiden Blätter einzeln in kleine Töpfe gepflanzt und in einen geſchloſſenen warmen Vermehrungskaſten geſtellt, wo ſie dann nach ein paar Wochen ſchon austreiben werden. Nach dem Anwachſen werden dann die Pflanzen allmählich abgehärtet. Ausſaat am beſten bald nach der Ernte, und zwar, da die Samen oft ſehr lange liegen, ehe ſie keimen, in Töpfe oder Käſtchen; anderenfalls die Samen im Herbſt einſchichten (ſtratifizieren) und im Frühjahr ſäen. Die Stauden keimen meiſt leichter. 3 Gattung 2. Thalictrum L., Wieſenraute, © Fr XXX 5 Kronkelchblätter 4—5, grün, gelb, weiß. Kronblätter fehlen. Blütenſtiel ohne wirtelig geſtellte, 3 blätterige oder vielſpaltige Blätterhülle. Fruchtknoten mit 1 oder Blätter 3 zählig-zuſammen⸗ geſetzt. — 76 Arten, im außertropiſchen Aſien, in Europa und Nordamerika. A. Früchtchen am Rücken ſtärker gewölbt als an der nur ſchwach gewölbten, geraden oder ſogar hohlen Bauchſeite. 1. Die Staubfäden ſind blumenblattartig. * Früchtchen geſtielt, 3kantig-geflügelt und mit nur 1 Seitenader * Früchtchen ſitzend mit mehreren Seitenadern . 2. Nur die Kronkelchblätter blumenblattartig, die Staubfäden aber ihm 155 Früchtchen ſitzend, mit kurzem Griffel *I. aquilegifolium (Tafel 1.) 22. T. petuloideum. 23. T. anemonodes. 24. T. tuberosum. 25. B. Früchtchen an der Bauchſeite ebenso ſtark oder ftärfer gewölbt als am Rücken, längsfurchig und ſitzend. 1. Blütenriſpe pyramidaliſch; Blüten nicht dichtbüſchelig, grünlich oder gelblich, ſamt den Staub— blättern überhängende. 2. Blütenriſpe faſt doldentraubig (ebenfträußig). drängt, gelb, ſamt ihren Staubblättern aufrecht 22. Thalictrumaquilegifolium Z., Tafel 1,2 Akeleiblätterige Wieſenraute (fr. Pigamon à feuilles d' Ancolie, Columbine plumacee;, e. Columbine- leaved Meadow- Rue). Europa, Sibirien, Japan. Staude, bis 1½ m hoch. Blütezeit: — Blätter dop- pelt⸗ bis 3fad - fiederteilig * a DIL 3 teilig; Veräſte⸗ N RT lungen des Blatt- ER ei ſtiels mit Neben- blättchen. m N N FIRMEN 7 0 10 00 ı 1 „ drängten Riſpen. en n Kronkelchblätter l unſcheinbar früh— zeitig hinfällig, ſo— daß nur die zahlreichen zierlichen Staubblätter mit gelben oder purpurnen Staubkölbchen den Blütenſchmuck bilden.— Formen: a) die gewöhnliche (f. normale), mit weißen Staubblättern und gelben Kölbchen; b) f. atro— purpureum, mit violett bereiften Stengeln und außen violetten Blütenteilen; c) f. formosum, mit oben ausgebreiteten, dunkelpurpurnen Staubblättern; d) f. roseum, Staubblätter lilaroſenrot. — Die dunklen Akeleiblätterige Wieſenraute. Mai, Juni, Juli. oder Blüten Blüten an der Spitze der Aſte und Aſtchen dicht ge— graugrünen Blättchen. * T, minus. 26. * T. galiodes 27. * T, angustifolium 28, * T. flavum. 29. T. glaucum. 30. Formen erfche.nen aus Samen nicht treu wieder, alſo Vermehrung am beſten durch Stockteilung (im Frühjahr). 23. Thalictrum petaloideum Z., Kron- blätterige Wieſenraute. Taurien, Altai. Staude, 30 bis 60 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Stengel nur ganz oben mit einem Blatte; Grundblätter mehrfach zuſammengeſetzt, glatt, mit eirunden, ſtumpfen, ganzen oder 3 lappigen Blättchen Blüten mit rund— lichen weißen Kronkelchblättern und oben lanzettlich verbreiterten rötlich-weißen Staubfäden. Blütenſtand doldentraubig (ebenfträußig). 24. Thalictrum anemondödes Michx. (syn. Anemone thalictrodes L.), Anemonen-Wiefenrante. Nordamerika. Staude, 15—20 cm hoch. — Erdſtamm körnig-knollig. Stengel oben mit einer vielblätterigen ; ER - . Hülle geftielter herzförmiger, an der Spitze eckig ge— e ee e, zähnter Blätter, zwiſchen dieſen doldenartig mehrere zierliche weiße Blumen. Stengelblätter langgeſtielt, doppelt⸗3zählig, ihre Blättchen denen der Hülle ähnlich. Form: f. flore pleno, Blüten gefüllt, weiß, zu 2—4. 25. Thalictrum tuberösum I., Knollige Wieſenraute. Spanien, Frankreich. Staude, 30 bis 45 em hoch. Blütezeit: Juni⸗Juli. — Erdſtamm knollig. Stengel nackt, nur oben etwas beblättert, Blätter zuſammengeſetzt, mit ſtumpfen, Zzähnigen. Blüten in lockeren Dolden- trauben oder einzeln. Blütenhülle fehlt; Deckblätter ſitzend. Kronkelchblätter 5, weiß. 2 10 Familie 1. Ranunculaceae, Hahnenfußgewächſe. Or XXX 1 u. 5. 26. * Thalietrum minus Z. (syn. T. montanum Wallr., T. majus Jacg., T. flexuosum Jacq.), Kleine Wieſenraute. Europa, Sibirien. Staude, 30-150 em hoch (f. majus Jacg. noch höher). Blütezeit: Mai, Juni. — Stengel kahl, am Grunde beblättert oder blattlos, oft hin und her gebogen; Blättchen rundlich oder keilig-verkehrt-eirund, Zzähnig oder Zſpaltig mit 1— 3zähnigen Lappen; Ohrchen der Blattſcheiden kurz, abgerundet oder etwas ab— ſtehend. Früchtchen 8— 12 rippig. Iſt ziemlich vielgeſtaltig, und die in den Gärten als T. adiantifolium Aort. ihrer fein zerteilten, zierlichen, an den Gewächshausfarn Adiantum cune- atum erinnernden Blätter wegen kultivierte Pflanze wohl nur eine Form ſonniger Standorte. 27. Thalietrum galiödes Nes“. (syn. T. angustifolium L., ex p., T. laserpitiifolium Milld.; f. tenuifolium S.), Tabkrautähnliche Wiefen- raute. Süddeutſchland, Schweiz. Staude, 50 bis 100 em hoch. Blütezeit: Juli. — Stengel gefurcht, oft purpurrot. Blätter vielfach - zuſammengeſetzt, länglich-keilförmig; Blättchen linealiſch, ſchmal, glänzend, ungeteilt oder das endſtändige 3 lappig. Blüten ſteifriſpig, faſt wie Maiglöckchen duftend. 28.“ Thalictrum angustifölium Jacg. (syn. T. angustifolium Z. ex p., T. Bauhinianum Wallr.), Schmalblätterige Wieſenraute. Europa. Staude, 50—100 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Wurzel faſerig. Blattſtiele 3 zählig-zu⸗ ſammengeſetzt. Blättchen länglich- keilförmig oder linealiſch; die Verzweigungen des Blattſtiels ohne Neben blättchen. 29. Thalictrum flavum T. (syn. T. nigricans Jacq., T. rufinerve Ze.), Gelbe Wieſenraute. Europa, Sibirien. Staude, 30— 100 cm hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Erdſtamm kriechend. Stengel gefurcht. Blätter meiſt 3 fach-gefiedert; Blätt⸗ chen glänzend, verkehrt-eikeilförmig, meiſt 3ſpaltig, die der oberen Blätter linealiſch; untere Ver⸗ zweigungen des Blattſtiels mit Neben⸗ blättchen. Iſt vielgeſtaltig; f. rufinerve, braun⸗ rotadrig. 30. Thalictrum glaucum Desf., Schrad. (syn. T. speciosum Poir., forma: speciosum Pers.), Graugrüne Wieſenraute. Pyrenäen, Schweiz. Staude, bis 2 m hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Stengel geſtreift, gleich den Blättern grau bereift. Blätter 5 fach- oder doppelt-gefiedert; Blättchen rund⸗ lich, eirund und faſt herzförmig-länglich, ſtumpf, 3 zähnig. Blüten ſchwefelgelb, in großen End- riſpen. Form f. speciosum: blaugrau-blätterig. Verwendung. Die Wieſenrauten ſind durch Haltung, zierlich geteiltes Laub, gefällige Blüten⸗ riſpen und angemeſſene Höhe für mittlere und größere Gärten zierend; namentlich wenn mehr vereinzelt oder zu wenigen beiſammen. Für kleinere Gärten T. aquilegifolium, Tafel 1,2, T. galiodes f. tenuifolium verwendbar. Das zierliche Laub aller, be⸗ ſonders von T. minus, flavum, aquilegifolium und glaucum iſt als Bouquetgrün geſchätzt. Kultur. Jeder kräftige, ziemlich feuchte Gartenboden ſagt zu; auf trockenem, ärmerem Boden bleiben ſie naturgemäß niedriger und ſind wenig zierend. Sie vertragen ziemlich ſchattige Lage, ohne an Schönheit einzubüßen, was beachtenswert! Vermehrung wegen der Ver- änderlichkeit der Formen thunlichſt durch Teilung der als ſchön befundenen Pflanzen. Anzucht der Arten aus Samen. Ausſaat nach der Samenreife oder im Frühjahr bis Sommer auf Samenbeete; die Pflänz⸗ chen verſtopfen und — wenn erſtarkt — an Ort und Stelle pflanzen. — Keimkraft der Samen 2 Jahre. Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 3. Anemone L., Windblume, G XXX 5; XXXII (griechiſch: anemöns — Windblume lansmös — Wind)). Kelchblätter 4 bis viele, verſchieden gefärbt. Griffel zur Reifezeit nicht länger als vorher. von der Blüte entfernten, nicht kelchartigen, 3 zähligen oder fingerig-vielſpaltigen, im Quirl ſtehenden Blätterhülle. Wurzeln der nicht zu jungen Pflanzen faſerig, da die Pfahlwurzel früh abſtirbt. als der Kelch; Honigblätter fehlen. Fruchtknoten ohne Adern. übrigen fehlend oder grund-, ſelten ſtengelſtändig. Kronblätter fehlen oder kleiner Blütenſtiel mit einer Blätter im — 60 Arten, vorzugsweiſe in den gemäßigten, kälteren oder Gebirgsgegenden der nördlichen Halbkugel. A. Früchtchen dichtwollig, nicht ſteifhaarig. 1. Erdſtamm bnoſi g 8 2. Erdſtamm nicht knollig, ſondern verlängert, meiſt kriechend B. Früchtchen kahl oder ſtei fhaarig. 1. Erdſtamm knollig, kriechennd .. 2. Erdſtamm oder Wurzeln nicht kn ollig, fondern verlängert, meiſt kriechend (bei A. rivularis j aufrecht, 31. Anemöne coronäria L., Tafel J, 3. Garten- oder Kronen-Anemone (fr. Anémone des fleuristes; e. Garden-Anemone). Mittelmeergebiet. Staude, 25—35 em hoch. Blütezeit: Frühling (auch Sommer). — Erdſtamm eine glatte, oft äſtige, ſchwärzliche Knolle (gewöhnlich „Klaue“ genannt), aus welcher faſerige Wurzeln ziemlich tief in die Erde dringen. geſtielt, 3 zählig⸗ oder handförmig-geteilt oder ge- ſpalten; die Teile vielſpaltig, ihre Läppchen meiſt | linealiſch und weichſpitzig. Blütenſtengel 1 blütig, wollig- behaart, mit einem aus ſitzenden, viel⸗ Blätter friſchgrün, grundſtändig, A. coronaria (Tafel 1). 31. A. fulgens (Tafel 1). 32. A. hortensis. 33. A. palmata. 34. „„ A, Süvestmisr 33. A. japonica (Tafel 2). 36. A. apennina. 37. . A. nemorosa. 38. * A. ranunculodes. 39. * A. narcissiflora. 20. A. rivularis. 41. ſpaltigen Blättern beſtehenden Blätterquirl. Blüten endſtändig; Kronkelchblätter (der einfachen Blüten) 6—8, breit, oval, lebhaft- und oft ſehr ver⸗ ſchieden gefärbt, einfarbig oder bunt; Staubfäden und «kölbchen auch verſchieden-, meiſt dunkler gefärbt. Die Kronen-Anemonen ändern in Größe, Farbe und Menge der Blüten ins Unendliche ab. Es giebt einfache und gefüllte; die einfach blühenden zeichnen ſich durch größere Dauerhaftigkeit, durch Wuchskraft, Größe der Blumen und durch den Reichtum und Glanz der Farben aus; zudem blühen ſie — wie allgemein in der Pflanzenwelt — früher als die gefüllten. Außer gewöhnlichen einfachen giebt es Blüten ſich aus⸗ zeichnen. — Die gefüll- ten fommen in 3 Formen vor: die ge wöhnlichen gefüllten; 2. die Form: chrysan- themiflora, mit einfarbi⸗ gen Blumen, deren äußere und innere Kronkelchblät— ter ähnlich dem Chryſanthe— mum oder der Aſter weniger abgegrenzt ſind. Empfeh- lenswerte Sor— ten: „Etoile de Bretagne“, lilaroſa; „Gloire de Nantes“, ſchön violett; „Brillante“, karmeſinrot; eine lilafarbige, eine ponceaurote und eine purpurrote; ferner die von Dammann in San Giovanni (Ita— lien) gezüchtete „Regina Margherita“, zartroſa, dicht gefüllt. 3. die gefüllten Caen- Anemonen, die in kräftigem Boden, und, wenn ſorgfältig ge— pflegt, den gewöhnlichen gefüllten vorzuziehen, aber auch nur dann; denn von nichts kommt nichts, und vollkommene Entwicklung von Sorten, welche ſelbſt erſt durch Kraftbrühe und Pflege entſtanden, iſt nur durch ähnliche Behandlung wieder zu erzielen. Sehr ſchön iſt die Sorte „Laetitia“, deren äußere Kron— kelchblätter ſchnee weiß, innere roſen- oder kar— minrot; bisweilen weiße und rote Blumen aus der— ſelben Knolle. Verwendung der Anemonen mannigfach, im Topf wie im freien Lande gedeihen ſie vorzüglich, und durch wohlberechnete Folgepflanzungen kann man ſich vom Februar bis ſpät in den Sommer an ihren Blüten erfreuen; am willkommenſten ſind ſie als zeitige Frühlingskinder. Einzeln, trupp⸗-, gruppenweiſe gepflanzt, nach den Farben getrennt oder gemiſcht, als Einfaſſungen, zu Blumenteppichen, zur Belebung und Deckung des Erdbodens lichter Gehölzgruppen, unter hochſtämmigen Roſen, zwiſchen Boskettgeſträuch u. ſ. w. ſind ſie von angenehmer und oft überraſchender Wirkung. Die Blumen, wenn bald nach dem Aufblühen oder im Knoſpenzuſtande abgeſchnitten, halten ſich ziemlich lange im Waſſer Hund ſind für die Bouquetbinderei von Wert. Kultur ſehr einfach. Kräftiger, mürber, in log. alter Kraft ſtehender Boden, der zwar ziemlich locker, aber doch mäßige Feuchtigkeit hält, iſt Be— Kronen-Anemone. Gattung 3. Anemone, Windblume. dingung. Näſſe iſt ſehr nachteilig; trockener ſandiger | Boden bringt wieder kümmerliche Entwicklung. Bei 0 * . rr Nr. 26— 31. 11 der Verbeſſerung wird es ſich gewöhnlich um Bei— miſchung von Sand, Kali und Phosphorſäure oder 0 * 215 Gewöhnliche gefüllte Kronen-Anemone. anderenfalls von Lehm und Miſterde handeln. Die Pflanzzeit richtet ſich nach der in Ausſicht genommenen Men Nu ur) 7 = >$ L > I j N N 0% A Au 1 Anemone coronaria chrysanthemiflora. Blütezeit, denn die Anemonenknollen laſſen ſich bis 2 Jahre lang und noch länger trocken aufbewahren: 12 man muß aber lange aufbewahrt geweſene Knollen vor der Pflanzung, etwa einen Tag vorher, in Waſſer etwas aufquellen. Gewöhnlich pflanzt man die ſehr brüchigen (alſo Vorſicht!) Knollen je nach Stärke 5—8 cm tief und mit 20 em Abſtand im September bis Mitte Oktober. Manche bringen ſie nur 10 —15 em auseinander, damit der Boden ſpäter von den Blättern völlig beſchattet und friſcher erhalten werde. Im Winter, nach dem Eintritt mittelſtarken Froſtes, die Pflanzen oder Beete durch eine etwa 15 em hohe Decke von kurzſtrohigem Stallmiſt oder trockenem, mit Fichtennadeln gemiſchtem Laub oder (wo Mäuſe ſind) beſſer mit Fichtennadeln allein ſchützen; darüber ein paar grüne Fichtenzweige iſt dem Auge angenehm. Wenn im Vorfrühling kein ſtarker Froſt mehr zu befürchten, die Decke verringern und endlich ganz beſeitigen. Blütezeit dann April, Mai bis Juni. Um von Februar bis in den Spätſommer Anemonen in Blüte zu haben, ſind Folgepflanzungen nötig Die erſte Pflanzung geſchieht im Auguſt in Töpfe, die im kalten Miſtbeet oder ſonſtwo eben froſt— frei überwintert werden. Wenn die erſten Blätter und Knoſpen ſich zeigen (etwa zu Anfang Januar), die Pflanzen hell und mäßig warm ſtellen (etwa 4 bis 80 C.); die Blüten werden dann bald erſcheinen. Die zweite Pflanzung geſchieht im Dezember (bei ungünſtiger Witterung vorläufig in kleine Töpfe); ſobald aber die Witterung es geſtattet, in das ſchon lange vorher hergerichtete und nur neuerdings etwas gelockerte Beet. Blütezeit dieſer tritt nach der— jenigen der Auguſtpflanzung ein. Letzte Pflanzung im Frühjahr. Kurz vor derſelben die Knollen im Waſſer aufquellen laſſen. Frühjahrspflanzung nur da zu empfehlen, wo man durchaus Anemonen im Sommer haben will; denn Blüten und Blütenreichtum ſtehen denen der Herbſtpflanzung weit nach. Nach dem Ab⸗ welken des Krautes die Knollen herausnehmen und aufbewahren. Vermehrung durch die an der Hauptknolle be— findlichen abzubrechenden Nebenknöllchen, welche mit einem Auge oder einer Endknoſpe verſehen ſind. Dies Verfahren iſt erforderlich, wenn es ſich um die Erhaltung der Mutterformen handelt. Anzucht aus Samen. Ausſaat am beſten bald nach der Ernte in ein gut hergerichtetes, unkrautfreies Beet. Friſche, gegen 2 em hoch mit Erde bedeckte Samen keimen nach 3—6 Wochen, während jähriger Samen oft ein Jahr lang liegt, ohne zu keimen. Keimkraft kaum 2 Jahre. — Erntet man ſelbſt Samen, ſo iſt nur ſolcher von vollkommenen Pflanzen zu verwenden. Im Winter, wie bereits angegeben, Schutzdecke gegen ſtärkere Kälte. Sind die jungen, erſt im dritten Jahre befriedigend blühenden und dann ihre Sondermerk— male erkennen laſſenden Knollen reif, ſo nimmt man Die Anemonen laſſen ſich auf Reſervebeeten (Freiland oder kaltes Miſtbeet) erziehen und mit be⸗ ginnender Blütezeit an dem beſtimmten Platz vorſichtig einpflanzen. 32. Anemöne fulgens Gay, Tafel 1,4 (syn. A. hortensis Thor., nicht L., A. pavonina Lois., nicht DC), Teuchtende Anemone (fr. Anémone eclatante; e. Scarlet Windflower). Südfrankreich. Staude, 15 — 30 em hoch. Blütezeit: Frühling (auch ſpäter). — Knollen ziemlich dick. Jüngſte Blätter mehr oder weniger ausgeſprochen 5 lappig, die ſpäter erſcheinenden 3 teilig mit keilförmigen Familie 1. Ranunculaceae, Hahnenſußgewächſe. OG XXX I u. 5. chen. Die Blumen was ſie heraus und behandelt ſie, wie die alten Knollen. Pflanzzeit Herbſt. F eingeſchnitten- gezähnten Lappen. Quirlblätter des Blütenſtiels ſitzend, länglich, ganz oder etwas eingeſchnitten. Kronkelchblätter 10 — 12 oder mehr, verkehrt-lanzettförmig, vorne breiter, am Grunde verſchmälert. Blüten feurig-ſcharlachrot, mehr ausgebreitet, einzeln und endſtändig; Blütenſtengel zahlreich; — f. flore pleno, mit gefüllter Blüte, iſt nicht minder ſchön. Verwendung und Kultur ganz wie Ane- mone coronaria. Man kann ſich von dem Leuchten einer von Anemone fulgens gebildeten in voller Blüte ſtehenden Gruppe, zumal wenn Sonnenſchein ſie trifft, nur ſchwer einen Begriff machen. Ausſaat von Samen kultivierter Pflanzen giebt Nachkommen, die in Färbung und Form der Blumen etwas abweichen. 33. Anemöne hortensis Z. (syn. A. pavonina DC., nicht Zois.; A. stellata Zam.; A. versicolor Salisb.), Garten- oder Stern-Anemone (fr. Ane- mone Oeil- de Paon et Stoilée; e. Garden-Wind- flower). Süd⸗ frankreich. Staude, 20 30 cm hoch. Blütezeit: Mai, Juni. Erd⸗ ſtamm knollig. Jüngere Blätter verschieden gejtal- tet; die ſpäter er- ſcheinenden und die Quirlblätter des Blütenſtengels ganz wie bei A. ful. gens, Tafel I. 4. Kronkelchblätter 10 oder mehr, ſeltener nur 8, entweder ſchmal-lanzettlich und ſehr ſpitz, oder ſchmal-länglich und weniger ſpitz bis ſtumpflich, zur Blütezeit jtern- förmig ausgebrei— tet. Blumen ein⸗ zeln, verſchie⸗ den⸗, ſeltener einfarbig. Ver- ſchiedene Sorten, einfache, halbge— füllte und gefüllte; letztere meiſt zin⸗ noberrot und bis— weilen in der Mitte mit grünen Blätt- Garten- Anemone. dieſer Art ſind außen zwar et⸗ mattfarbig, Be 7 aber trotzdem recht u hübſch; innen find Gefüllte Garten = Anemone. die Farben rein, zart oder ſehr lebhaft, in violett, roſa, karmeſin— violett, dunkelroſa, weiß u. ſ. w. abändernd. Verwendung zu Einfaſſungen in mittleren und größeren Gärten. Pflanzweite 15 — 20 em. Im Winter Schutzdecke, wie bei Anemone coronaria. 34. Anemöne palmäta L., Handlappige Ane- mone (e. Cyclamen-leaved Windflower). Südeuropa, Algier. Staude, 15— 20 em hoch Blütezeit: Mai, Juni. — Erdſtamm faſt knollig. Blätter etwas leder⸗ 8 | . a 4 4 ne artig, nierenförmig, faſt kreisrund, ſchwach, 3—5 lappig, gezähnt. Stengel⸗Ouirlblätter ſitzend, 3 ſpaltig, am Grunde verwachſen. Blüten mit 8 — 12 länglichen, ſtumpfen goldgelben Kronkelchblättern, nur Sonnenſchein geöffnet; auch (ſelten!) gefüllt. Intereſſante, für Felſenanlagen oder Stein⸗ Dann in ein Kalthaus oder kühles und helles gruppen geeignete Pflanze, die feuchten Boden, im Gattung 3. Anemöne, Windblume. Torf⸗ oder Moorerde mit etwas mürbem Lehm (am beſten in öſtlicher oder weſtlicher Lage) und gute Wartung verlangt. Im Winter Fichtenreiſigdecke. Thomas S. Ware⸗Tottenham bei London zeigte 1880 auch eine weißblühende A. palmata (?) an. 35. Anemone silvéstris Z., Waldbewoßnende Frankreich, Norditalien. Anemone. Deutſchland, Staude, 20 — 40 cm hoch. Blütezeit: April, Mai. — Aſtige Pflanze. Zipfel faſt rautenförmig, Zſpaltig. einzeln. Quirlblätter der Stengel 3 zählig, den un— teren Blättern gleichgeſtaltet. Kronkelchblätter mattweiß, unterſeits ſeidenhaarig. Frücht— chen ſilberhaarig-wollig. Verwendung dieſer wirklich hübſchen Pflanze, die kalkhaltigen Boden liebt, auf lichten Anhöhen und Steingruppen. Blüht in friſchem kräftigen Boden oft nochmals von Aug. bis Nov., paßt ſich auch dem ebenen Gartenboden an und ermöglicht, da ihre Blumen in Bouquets vorzüglich verwendbar, die Maſſen— kultur. Die häufigere A. virginiana I. iſt kaum der Kultur wert. 36. Anemöne japönica &. et Z., Tafel 2, 5 (syn. A. elegans Desne.), Japan. zeit: Auguſt bis Oktober. — Erdſtamm kriechend; die wie die ganze Pflanze etwas weichhaarig, oben verzweigt. Quirl— blätter an dem Blütenſtiele ſitzend oder geſtielt. Un- tere Blätter 2⸗ oder 3zählig, oder 3 lappig; Blättchen pig oder ungleich— gezähnt, bisweilen Japaniſche Anemone. 1 blumig oder mehrere gabelteilig. Blumen groß, Untere Blätter teilig; Blüten Die gefüllte iſt kaum mehr vorhanden. Japaniſche Anemone. Staude, 50 — 80 — 100 em hoch. Blüte Stengel aufrecht, oder unterhalb der herzförmig, 3 lap⸗ ſchön, roſapurpurn, fleiſchfarben oder weiß, außen ſeidenhaarig. — 3 Formen: ermalis, die gewöhnliche, mit zahlreichen, ſtammſtücke in einen 121, cm-Topf in ein Gemiſch meiſt mehr als 20 roſapurpurnen Kronkelch⸗ blättern; f. elegans Desne. (syn. A. hybrida hort.), meiſt 9 fleiſchfarbig-roſarote oder weiße Kron⸗ kelchblätter; Pflanze ſtärker behaart, Blätter breiter; ive Jobert“, von kräftigem Pflanze Wuchs, bis 1 m hoch, ſehr reichblühend; Blüten weiß; die ſchönſte! Verwendung in kleineren und größeren Gärten, namentlich die Form „Honorine Jobert“, welche, wenn Ende Auguſt oder im September in 8 Zn N Nr. 32—38. 13 | Zöpfe gepflanzt, vom Oktober bis Dezember durch ihre reinweißen, ſchön geformten Blumen für die Binderei und als Topfpflanze ſehr wertvoll. Zu obiger Zeit mit Ballen aus dem Lande geholte, in Töpfe geſetzte Pflanzen bleiben an etwas ſchattiger Stelle draußen, ſo lange ſie gegen Froſt geſchützt ſind. Zimmer gebracht, werden ſie ihre zahlreichen Blüten bald entwickeln. Im übrigen zieren ſie als Gruppen, vereinzelt auf Rabatten, „H. Jobert“ auch einzeln eg: 2 0 : 09 — 97 = — N A 4 — p PERL Sy 9 ER “ Japaniſche Anemone „Honorine Jobert“. oder truppweiſe auf Raſen. Keine beſondere Pflege; Entwicklung nach Maßgabe der Bodenkraft. Bei rauher Lage im Winter etwas Schutz (Fichten reiſigdeckey). Vermehrung durch Teilung und Erd— ſtammſchnittlinge; Anzucht aus Samen (ſ. A. coro- naria). vs 37. Anemöne apennina L., Apenninen-Ane- mone. Apenninen, Korſika. Staude, 15—20 cm hoch. Blütezeit: April bis Mitte Mai. — Blätter an verzweigtem Blattſtiel als 3 fach dreizählige Ab— ſchnitte, welche lanzettlich, eingeſchnitten-gezähnt und ſpitz find. Quirlblätter der 1blumigen Blütenſtengel geſtielt, 3ſchnittig, eingeſchnitten-gezähnt. Blumen ſchön, ſehr zierlich, mit 12 14—16 ſtumpfen, läng⸗ ſchief; Blütenſtiele verlängert, entweder nackt und lichen, ſternfürmig ausgebreiteten, ſchön ‚Himmel blauen Kronkelchblättern; — f. flore pleno, gefüllt— blühend, etwas weniger ſchön, aber zu empfehlen. Als Topfpflanze (wie Crocus behandelt) blüht ſie ſchon im Februar-März. Man legt etwa 3 — 4 Erd- von Lauberde, Miſterde und Sand. Verwendung im übrigen für Stein gruppen, Abhänge und in lichten Bosketts mittlerer und grö— ßerer Gärten. Beſondere Pflege bei friſchem, humoſem Boden nicht erforderlich, Vermehrung durch Erd— ſtammteilung (Wurzelſproſſe); Anzucht aus Samen. 38. * Anemöne nemorösa L., Hain-Anemone Paquette, Sylvie, Fleur de vendredi saint; (fr. Europa, Nordamerika. e. Grove Wind- flower). Familie 1. Ranunculaceae, Hahnenfußgewächſe. Oo ur XXX I u. 5. Apenninen-Anemone. re — — Einfache Hain-Anemone. Staude, 15—25 em hoch. Blütezeit: März bis April. — Blätter 3 zählig, die drei Abſchnitte 3 ſpal- tig, eingeſchnitten⸗gezähnt, lanzettlich, ſpitz; Blattquirl am Blütenſtengel geſtielt; Stiel halb ſo lang als das Blatt; Kronkelch⸗ blätter meiſt 6, elliptiſch, auf beiden Seiten kahl, weiß, außen rötlich, ſeltener ganz rot (ſehr ſelten blau). Die gewöhn— liche, einfache Form faſt in allen lichten Laubwal— dungen Deutſch— lands und beim Frühlingserwa⸗ chen ein ſchöner Schmuck derſelben. pflanzt fie deshalb Die blaßblaue f. Robinsoniana hat größere Blumen, blüht reicher und wurde aus Englands Wäldern in die Gärten eingeführt; — f. flore pleno, ge- füllt, hat am Blü⸗ tenſtiel noch ein paar Deckblättchen (deshalb oft brac- teata genannt); kommt weiß, fleiſchfarben und roſenrot vor. —Verwen⸗ dung in Park⸗ gärten mit hu⸗ moſem Boden unter Bäumen und Geſträuch, halbſchattig bis | coronaria); Ver⸗ blütige Anemone. zucht aus Samen rigen Blätterquirls vielmals kürzer als ihr Blatt⸗ Erdſtamm kriechend. Kronkelchblätter meiſt 5, gold⸗ gelb, außen weichhaarig. — Kultur wie A. nemorosa. 40. * Anemöne narecissiflöra Z, Narziſſen⸗ An grasreichen Abhängen der Hochgebirge (Alpen, Vogeſen, Jura). Staude, 15—40 em hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. — Grund⸗ blätter langgeſtielt, faſt kreisrund, handförmig⸗3—5⸗ teilig; Teile doppelt-Zſpaltig, am Rande übereinander⸗ liegend, mit linealiſchen Zipfeln. Blätterquirl des doldig⸗2— 10 blütigen Stengels ſitzend, am Grunde meiſt verwachſen, vielſpaltig. Blumen faſt 2 em breit, mit 5 oder mehr, ſehr ſelten weniger, weißen oder rötlichweißen Kronkelchblättern. Die bouquetartig geſtellten Blumen erinnern an Narcissus Tazetta. Früchtchen breit, zuſammengedrückt. Verwendung in halbſchattiger Lage; liebt Feuchtigkeit, geht aber durch ſtauende Näſſe bald zu Grunde; man bei durchlaſſendem oder ſteinigem Untergrund in leh— mige Moorerde. Iſt ebenſo inter— eſſant als ſchön, und ſei Lieb- habern von Alpen- pflanzen beſtens empfohlen. An- (ſiehe Anemone mehrung durch Teilung. — We⸗ niger die Winter- kälte, vielmehr Näſſe und ſchroffe Wärme-Gegenſätze ſchaden den Alpenpflanzen; vorſichtshalber einige Narziſſenblütige Anemone. Pflanzen in Töpfen überwintern. ziemlich ſchattig; auch zur gemiſchten Einfaſſung ſchattig gelegener Gruppen mit geeignet. Vermeh— rung durch Teilung; Anzucht aus Samen. 39. * Anemöne ranunculödes L., Sahnenfuß- 41. Anemöne rivuläris Aamilt. (Buchan.), Bah-Anemone. Neapel. Staude, 30—50 cm hoch. Erdſtamm nicht kriechend, ſondern aufrecht. Blätter etwas zottig, 3teilig, die Teile keilförmig, Quirlblätter Anemone (fr. Sylvie jaune; e. Ranunculus-Wind- flower). Europa. Staude, 15—30 cm hoch. Blütezeit: April, Mai. — Wie A. nemorosa, deren Grund- blätter ſich auch meist erſt nach der Blütezeit voll— ſtändig entwickeln, jedoch: Blütenſtengel meiſt 17, auch 2-, ſehr ſelten mehrblütig. Blattſtiele des 3blätte- Gattung 4. Pulsatilla Tournef, Kuhſchelle, r XXX 5 3 ſpaltig und eingeſchnitten-ſpitzzähnig. des 1 blumigen Stengels 2, ſitzend, 3teilig mit lanzett— lichen an der Spitze faſt fiederſpaltigen Lappen. Blumen ziemlich groß, ſchön weiß, Gtaubfölb- chen blau. Verwendung und Pflege dieſer ſchönen Pflanze wie A. apennina. (lat.: pulsare — ſchlagen, läuten der glockigen Blumen durch den Wind.) Kelchblätter 4 bis mehrere, verſchieden gefärbt. Kron⸗ blätter fehlen. Fruchtknoten ohne Adern. Griffel zur Reifezeit verlängert und behaart (federig). Blütenſtiel mit 3 zähliger oder vielſpaltiger, laubblatt- oder deckblattartiger (nicht kelchartiger) Blätterhülle. Blätter grundſtändig. Wurz eln oder Wurzelſtock pfahlwurzelartig. — 16 Arten, im gebirgigen Europa, in Central- und Oſtaſien. A. Blätterquirl am Blütenſtengel laubblattartig, kurz- und breitgeſtielt, 3 zählig, doppeltgefiedert. Blüten ohn dopfige Honigblstterr!! 2 SE N B. Blätterquirl deckblattartig, ſitzend, gefingert-vielteilig, am Grunde in eine Scheide verwachſen. Blüten mit kopfigen Honigblättern. 1. Blüten zur Blütezeit aufrecht oder fa ſt aufrecht * P. alpina. 42. . en.a * P. patens (Tafel 2). #3. * P. vernalis. 44. P. vulgaris. 45. P. Halleri. 46. 2. Blüten zur Blütezeit nickend oder über hängend P. montana. 47, * P. pratensis. 48. 42. * Pulsatilla alpina Delarb. (Anemone Pflanze behaart oder fait kahl. Die im Umkreiſe alpina L.), Alpen- Kuhſchelle. Alpen. Staude, Zeckigen, 3 mal dreiteiligen Blätter haben geſtielte 15—30 cm hoch. Blütezeit: Mai bis Auguſt. — fiederſpaltige Blättchen. Blüten bis 4 cm lang, d weiß oder rötlich, bei f. sulphurea L. pr. sp. ſchwefelgelb; eine andere ſchön weißgefüllt; anfangs aufrecht, ſpäter nickend. Kronkelchblätter 6—9, außen weichhaarig, ſpäter den Früchtchenſchopf einhüllend. Früchtchen mit zottigem Schweif. Verwendung auf Steingruppen (Felſenanlagen, Alpinum). Iſt ſchön, verlangt aber ſorgfältige Pflege: halbſchattige Lage, wo der moorig⸗lehmige Boden friſch bleibt, aber doch auch durchläſſig genug iſt. Im Winter Fich⸗ 2 tenreiſig⸗Decke; vorſichtshalber ei— Töpfen halten und kalt überwintern. Anzucht und Vermehrung am beſten nur durch Samen, weil nicht in Töpfen gehal- tene Pflanzen ihrer ſtarken, auch ſelten unbeſchädigt zu erhaltenden Pfahl— wurzel wegen kaum anzuſiedeln ſind; deshalb auch die Sämlinge ſo— bald als möglich an ihren Beſtimmungsort verſtopfen. . STE ——— — DE J Verl 5 Zn er — Alpen⸗Kuhſchelle. Ausſaat in Saatkäſtchen, die über Winter an ſchat⸗ tiger Stelle draußen bleiben, in Moor- und Lehmerde. Saatzeit gleich nach Samenreife oder doch im Spät— herbſt desſelben Jahres. im kommenden Frühjahr. 43. Pulsatilla patens Mill., Tafel 2, 6 (Ane- mone patens L.), Offene Kußhſchelle (Küchenſchelle). Europa, Sibirien. Staude, 10—20 cm hoch. Blüte- zeit: April bis Mai. — Blätter erſt ſpät nach der Blüte ſich entwickelnd, im Winter abſterbend, hand— fürmig-3 zählig, ziemlich ſteif; Blättchen meiſt 3 teilig, Zipfel länglich⸗eingeſchnitten-gezähnt oder vielſpaltig. Blumen aufrecht, weit geöffnet, innen violett oder lila (f. ochroleuca B. M. ocker weiß); auswendig ſeidig⸗zottig. | 44. Pulsatilla vernälis Mill. (Anemone ver- nalis L.), Frühlings⸗Kußhſchelle. Alpen. Staude, 10—20 cm hoch. Blütezeit: April-Mai. — Wurzel dick und meiſt äſtig. Pflanze mit langen, fahlen Haaren beſetzt. Blätter über Winter dauernd, einmal⸗gefiedert; Fiedernpaare 2— 5, behaart; Blättchen eirund, 3 ſpaltig, Zipfel ungeteilt oder 2 3 zähnig. Blätterquirl des Stengels aus ſitzenden linealiſchen Blättern gebildet. Blüten aufrecht, offenſtehend, faſt tulpenförmig, innen weiß, außen violett, ſelten ganz violett, roſenrot oder (kf. sulphurea All.) ganz ſchwefelgelb, außen feidig-zottig. 45. Pulsatilla vulgaris Mill. (Anemone Pul- satilla L.), Gemeine Kußhſchelle (fr. Coquerelle, Herbe du vent; e. Campana, Pasque-flower). Europa. nige Pflanzen in Gtg. 4. Pulsatilla, Sußfhelfe. Gtg. 5. Hepätica, Ceberblüntchen. Erſcheinen der Pflänzchen | ſtark. Nr. 39 —49. 15 Staude, 15—30 cm hoch. Blütezeit: März-April. — Pfahlwurzel veräſtelt. Blätter zum Winter ab- ſterbend, doppelt⸗ oder Zfach-fiederſpaltig; Zipfel linealiſch, ſpitz, rauhhaarig. Blätterquirl des Stengels vielzählig. Blumen zur Blütezeit aufrecht oder faſt aufrecht. Kronkelchblätter doppelt ſolang als die Staubblätter, am Grunde glockig, von der Mitte an ſchwach auswärts⸗gebogen, rot oder blauviolett, größer als bei P. pratensis. 46. Pulsatilla Hälleri Wild. (Anemone Halleri AU), Hallers Kuhſchelle. Alpen. Staude, 15 bis 20 em 1 hoch. Blüte⸗ < zeit: April bis Juni. — Wurzeln ſehr Blätter ſehr ſeidenhaa— rig⸗-zottig, ge— fiedert mit meiſt 2 Paar Blättchen, letz- tere Zteilig, die Teile ge- lappt und die Lappen lan⸗ zettlich - linea= liſch, zugeſpitzt. Blumen zur ö Blütezeit aufrecht oder faſt aufrecht, groß, ſchön; Kronkelchblätter 6, eirund- lanzettlich, bläulich-⸗ weiß, dunkler geadert, außen zottig. 47. Pulsatilla montana DC. (Anemone mon- tana Hoppe), Gebirgs-Kuhſchelle. Südeuropa, auf Hügeln. Staude. Blütezeit: April, Mai. — Blätter doppelt⸗ oder 3 fach-fiederſpaltig; Fiedern vielſpaltig, deren Teile linealiſch und am Rande be— haart. Blumen etwas nickend, glockenförmig, ſpäter mehr nickend und bei hellem Wetter ausgebreitet, außen ſeidenhaarig, innen ſchwarz violett und ſamtig, im Lichtſchein rot. 48. * Pulsatilla pratensis Mill. (Anemone pratensis L.), Wieſen-Kuhſchelle. Europa, auf Anhöhen, ſandigen Triften. Staude, 20—50 cm hoch. Blütezeit: April, Mai. — Wurzel holzig. Blätter rauhhaarig-zottig, 2—3 fach-fiederſpaltig, viel- teilig; Zipfel linealiſch. Blumen überhängend; Kron— kelchblätter meiſt 6, glockenförmig-zuſammenſchließend, an der Spitze nach außen gerollt, wenig länger als die Staubblätter, ſchwarz violett, ſehr ſelten ſchar- lachrot, weiß, gelblichweiß oder grün. — Verwendung der unter Nr. 43 —48 genannten Pulſatillen auf Steingruppen an ziemlich trockenen luftigen Stellen, ſonnig gelegenen Hügeln. Nur P. ver- nalis iſt wie P. alpina zu behandeln, gedeiht aber viel leichter und iſt um fo eher zu empfehlen. Die Pul⸗ ſatillen lieben kalkhaltigen Boden, der Moor- und Lehmerde oder ſandiger Lehm ſein kann. Sie ſtehen am beſten truppweiſe und ziemlich dicht (15—20 cm) beiſammen. Anzucht u. Vermehrung wie P. alpina. Gemeine Kulhſchelle. Gattung 5. Hepätica Dan., Leberblümchen, Or XXX 5; XXXII (griechiſch: hepar, hepatos Leber, wegen der Blattform). Kelch 3 —5⸗, meiſt 3 blätterig. Kronblätter 6 bis zahlreich, blau, weiß, rot. Früchtchen ungeſchwänzt, nicht zuſammengedrückt, auf einem zelligen Fruchtboden. Blätter nur grundſtändig, einfach, 3 lappig. Wurzeln faſerig. — 3 Arten, in Europa, Sibirien, Nordamerika. 49. * Hepätica nobilis Schreb., Tafel 2, 7 (syn. H. Hepatica Karst., H. triloba Gilib., Ane- mone Hepatica L.), Edles Leberblümchen (fr. Herbe de la Trinité: e. Common three -lobed Hepatica). Staude, 10—15 em hoch. Europa, in Wäldern. 3 lappig; Blütezeit: März, April. — Blätter 16 Lappen ganzrandig, breit-eirund. Blatt- und Blüten- ſtiele, wie die jungen Blätter ſchwach behaart. Blüten je nach Umfang der Pflanzen mehr oder weniger zahlreich, ſchön blau, weiß oder rojen- rot. — Formen: f. flore coeruleo pleno, gefüllt blau; f. flore rubro pleno, gefüllt roſenrot. Verwendung. Reizende Frühlingskinder, die in keinem Garten fehlen dürfen, um ſo weniger, als ſie weder hinſichtlich des Bodens (ſofern dieſer überhaupt für Kulturpflanzen geeignet) noch des Standorts, hell oder ſchattig, wähleriſch ſind; nur wollen ſie nicht immer geſtört, d. h. nicht alljährlich geteilt oder umgeſetzt ſein, wenn ſie ſich vollkommen entwickeln oder reich blühen ſollen. Truppweiſe in den oder am Rande der Bosketts, als Einfaſſungs— pflanzen, in größeren Gärten als Gruppenpflanzen von hervorragender Wirkung. Nicht minder lieblich ſind ſie — namentlich die gefüllten — als Topf— pflanzen (Erde: humoſe Ackererde, oder Walderde und Lehm). Einige Leberblümchen im September— Oktober in Töpfe gepflanzt, durchdringend begoſſen, an etwas ſchattiger Stelle mit ziemlich friſchem Boden bis ſchwach über den Topfrand in die Erde einge— ſenkt, bleiben bis zum Spätherbſt vergeſſen; Froſt ſchadet nicht; die Töpfe werden deshalb erſt heraus— genommen, wenn man (Ende Dezember oder Anfang Januar) ſie an das Fenſter eines hellen, aber kühlen, nur 5 bis —10° C. (nicht mehr!) haltenden Familie 1. Ranunculaceae, Hahnenſußgewächſe. G XXX I u. 5. Zimmers ſtellen muß, wo dann — wenn nur nach Bedarf begoſſen wird — die Blüten ſchon im Januar⸗ Februar ſich voll entwickeln, worauf man die Pflanzen auch ins Wohn- zimmer oder in den Salon neh— men kann. Läßt die Witterung vor⸗ NEN ausſehen, daß der Boden Ende De— zember tief ge— froren ſein könnte, nimmt man die Töpfe früher her⸗ aus und bringt ſie irgendwo kalt unter. rung durch Teilung. 50. Hepätica angulösa DC. Anemone angu- losa Zam.), Angariſches Leberblümden. Sieben⸗ bürgen. Staude, 15 — 20 cm hoch. Ganz wie vorige Art, meiſt etwas höher. Blätter Hand- förmig 5- oder Zlappig, Lappen mehr keilförmig und geſägt. Kelch und Blütenſtiele behaart. Blumen ſchön blau. — Blütezeit, Verwendung und Behandlung wie bei H. nobilis; namentlich Topfpflanze. Leberblümchen. Ver meh⸗ Gattung 6. Adonis L., Adonisröschen, O. XXX 5 (nach dem Jüngling Adonis, der von einem Eber getötet, und aus deſſen Blut die rotblühende Pflanze der Sage nach entitanden). Kelchblätter 5, meiſt gefärbt. Kronblätter 5 bis viele, gelb oder rot. Früchtchen meiſt kantig, mit Queradern und kurzem, bleibendem Griffel. Blätter am Stengel wechſelſtändig, fiederig, fein geſchlitzt. — 10 Arten, in den gemäßigten Gegenden der nördlichen Halbkugel. 51. Adonis vernälis Z., Tafel 2, 8. Früh- lings⸗Adonisröschen (fr. Adonide de Printemps; e. Spring-Pheasant’s Eye). Europa, Sibirien. Staude, 15 — 30 cm hoch. Blüte- seit: April, Mai — Faſer⸗ wurzeln ſchwärzlich. Stengel am Grunde ſchup— penblätterig, weiter oben beblättert, Blätter 2—3⸗ mal fieder⸗ ſchnittig, Zipfel haarförmig. Kelch weich— haarig. Kron— blätter 12 — 20, glänzend- hellgelb. Blumen bis 6 cm breit, nur im Sonnenſchein vollſtändig offen, entwickeln ſich aber in nördlicher und öſtlicher Lage noch recht gut. Früchtchen weichhaarig, mit einem hakigen Schnabel. Verwendung auf Staudengruppen, Felſen— anlagen, auf Rabatten mit gemiſchtem Pflanzen— beſtande. Im Topfe gehalten wie Hepatica, aber erſt nach Mitte Januar wärmer geſtellt, blüht ſie zeitiger. Jeder gute kalkhaltige Gartenboden ſagt der Pflanze, die ſonnigen Standort liebt, zu. — Anzucht aus Samen, der im Mai bis Juni reift, und, gleich nach der Ernte geſäet, erſt nach Wochen, im Herbſt % — C. LLL Frühlings-Adonisröschen. oder folgenden Frühjahr geſäet, erſt im kommenden Frühling keimt. Vermehrung durch Grundſproſſe 52. * Adönis aestivälis L. (syn. A. miniatus Jacg., A. maculatus Wallr.), Sommer - Adonis- röschen (fr. Goutte-de-Sang; Oeil-de-Faisan; e. Summer Pheasant's Eye). — Deutſchland, Frankreich, auf Ackern. Ein⸗ jährig, 30—50 em hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. — Blätter 2- bis Zmal fie⸗ derſchnittig, dunkelgrün. Blumen ein— zeln an den Enden der Sproſſe. Kelch kahl, ange— drückt. Kronblätter 6—8, blutrot, mennigrot, am Grunde mit ſchwarzem Fleck, oder ſtrohgelb (f. eitrinus Aoffm. pr. sp.). Früchtchen ober⸗ wärts mit einem fleiſchfarbigen etwas ſchief aufſtrebenden Schnabel, am Grunde mit ſpitzem Zahn. 53. * Adönis flämmeus Jacgq. (syn. A. anoma- Ius Wallr.), Brennend-rote Adonisröschen. Deutſch—⸗ land, Sſterreich, auf Ackern. Wie vorige nur Kelch weichhaarig. Früchtchen oberwärts abgerundet, NIE N, Gtg. 6. Adonis N Schnabel aufſtrebend, an der Spitze ſchwarz. Kronblätter 2, 6 oder 8, meiſt mennigrot. 54. * Adönis autumnälis L., Heröſt⸗Adonis⸗ röschen. Europa. Wie A. aestivalis, aber nur 7-30 em hoch. Blütezeit: Juni bis September. — Kelch kahl, abſtehend und von den halbkugeligzu— ſammenneigenden Kronblättern entfernt. Früchtchen in den geraden Schnabel auslaufend, am Grunde ohne Zahn. Blumenkrone 5blätterig, dunkelrot, am Grunde ſchwarz. Verwendung der 3 letzten Arten in mittleren und größeren Gärten; ſie empfehlen ſich durch leuch— tende Blumen und zierliches Laub zu kleinen Blumen— gruppen, für Rabatten mit gemiſchtem Beſtande, wo e * ſie oft infolge Samenausfalls von ſelbſt wieder er— ſcheinen. A. autumnalis auch als Einfaſſung. Blühen auf kalkhaltigem, mehr trockenem Boden und in ſonniger Lage am ſchönſten ohne Pflege. — Aus— ſaat im Herbſt giebt frühzeitigere Blüte, ſonſt Ausſaat „Adonisröschen. Gtg. 7. Ranünculus, Hahnenſuß. Nr. 50— 55. A zeitig im Frühling (März, April). — Keimkraft der Samen 2 Jahre. Keimung innerhalb 3 Wochen. Herbſt-Adonisröschen, Bouquet. Gattung 7. Ranünculus L., Hahnenfuß, O r I 21; XXX 5; XXXII (lat.: ranunculus — Fröſchlein; weil manche Arten an feuchten Stellen wachſen). Kelchblätter 5, ſelten 3, abfallend. Kronblätter 3 bis unbeſtimmt, gelb, weiß, rot, bunt, am Grunde mit Honiggrube oder einem Schüppchen. h Blätter ganz oder häufiger handförmig-gelappt, geteilt oder geſchlitzt. — 250 Arten, über den ganzen Erdkreis ver— harter Hülle. breitet; in den Tropen auf Gebirgen. A. Landpflanzen. 1. Blüten weiß, rot oder bunt, aber nicht reingelb. a) Blätter geteilt oder gelappt. * Knollige Erdſtämme ** Wurzeln lang, etwas fleiſchig oder fajerig b) Blätter ungeteilt, ganzrandig, nur mit Längsnerven 2. Blüten gelb. a) Erdſtamm knollig, knollig verdickte Wurzeln oder (bei R. bulbosus) der Stengelgrund knollig— verdickt. (Vergl. auch R. asiaticus mit bisweilen gelben Blüten.: b) Wurzeln faſerig, nicht fleiſchig. *) Die Stengel kriechend *) Die Stengel aufrecht B. Waſſerpflanzen (weißblühend) 55. Ranünculus asiäticus L., Tafel 3,9 (syn. R. hortensis Pers., R. orientalis et africanus hort., R. sanguineus Mill.), Aſiatiſcher Nanunkel (kr. f Renoncule desjar- N dins; e. Garden- | Crowfoot). Orient. Staude, 10—40 cm hoch. Blüte— zeit: Mai bis Juli (auch März bis Auguſt). — Wurzelſtock (ſog. Klaue) bitjchel- knollig; Knöllchen mitfilzigen Schup- penknoſpen. Blät- ter von verjchiede- ner Form, glatt, die grundſtändigen geſtielt, bisweilen ſchwach-Z lappig und verfehrt=ei- rund, ſonſt 3zählig mit verkehrt-eikeilförmigen, vorn gezähnten Blättchen. Stengelblätter wenige, faſt ſitzend und 2 bis 3 mal fiederteilig. Stengel einfach oder wenig Vilmorin. Dritte Auflage. Gefüllter Aſiatiſcher Ranunkel. Stengel kriechend oder aufrecht. Früchtchen kopfig oder ährig, j mit H. asiaticus (Tafel 3). H. aconitifolius (Tafel 3). * R. alpestris. H. Seguieri. HR. parnassifolius. HR. amplexicaulis. 55, 56. 57. 38. 59. 60. * R. bulbosus. R. gramineus. * R. illyricus. 61. 62. 63. 64. 65. 66. 67, 63. * R. repens. 3 e ee * R. lanuginosus. * R. aquatilis. * R. fluitans. verzweigt. Blüten 3 oder mehr cm breit. Kelch ab- ſtehend, ſpäter zurückgeſchlagen; Kronblätter 5 oder mehr. Staubkölbchen purpurn. Fruchtköpfchen kegel— förmig-walzlich. Farbe der Blumen ſehr ver- ſchieden. Zwei Gruppen: Asiatischer Ranunkel (fr. Renoncule des fleuristes; e. Common Garden-Crowfoot), im Handel meiſt als perſiſcher R., holländiſcher R., ſchottiſcher R., letzterer mit regelmäßig getupften Blumen. Sehr beachtenswert iſt R. asiat. superbissimus (syn. R. a. semiplenus), deſſen Wachstum kräftiger, deſſen Blüten größer, ſtärker gefüllt und in unausgeſetzter Folge von Juli bis September erſcheinen. Afrikanischer Ranunkel (fr. Renoncule Pivoine, R. d' Afrique; e. African Crowfoot, Turkish Ranunculus), im Handel meiſt als „türkiſcher“ oder auch „Turban-Ranunkel“. Der afrikaniſche Ranunkel hat größere, breitere, meiſt gelblich- oder graugrüne, faſt immer ausge- breitete, gewöhnlich einmal-3zählige und nicht in ſolchem Maße eingeſchnittene Blätter, ſtärkere, gewöhn— lich mehr veräſtelte Stengel, größere Blumen, mit längeren, breiteren, bisweilen welligen und knitterigen Blumenblättern. Letztere, anſtatt ſich in dachziegeliger Anordnung auszubreiten, aufrecht und etwas nach 2 — 18 innen gebogen, ſodaß die Blumen faſt halbkugelig nach Art einer Päonie und, wenn ſie noch nicht voll— ſtändig aufgeblüht ſind, an der Spitze wie abgeſtutzt erſcheinen. Ranunculus asiaticus superbissimus. gelegentlich mal ausarten und halbgefüllt oder einfach nigende, aber die Wuchskraft hindernde ſtärkſte Wärme erſcheinen, ſo ſind die Samen doch nicht keimfähig; weshalb nur eine geringe Anzahl allerdings ſchöner Sorten in den Verzeichniſſen größerer Samenhand— lungen zu finden. Von dem aſiatiſchen R. giebt es Hun⸗ derte, Beweis, wie ſehr derſelbe in Farbe, Form und Beſchaffenheit der Blumen zu Wandlungen fähig iſt. Verwendung der Ranunkeln wegen ge- ringerer Wi⸗ derſtands- fähigkeit den AR Kronen⸗Ane⸗ NE monen gegen- ie, über eine be⸗ Sr grenztere und keine häufige. w | N INT / RAY SM: i AV er Ve , daran liegen, NI „ a ; N Eee daß die Be DATEN AND Ze dlungs⸗ „„ handlungs- TB, II weiſe vielfach e e als recht um⸗ ö einen e „o ſchwierig hin⸗ are geſtellt wird, und weicht doch Afrikaniſcher Ranunkel. kaum von der der Kronen⸗ von der Herbſtpflanzung und Februar-März⸗Blütezeit im freien Lande Abſtand nehmen, da die jehr | zeitig treibenden Pflanzen durch Nachtfröſte Schaden nehmen. Dagegen iſt Herbſtpflanzung in Kulturkaſten anzuraten, wo den Pflanzen Schutz ſowohl gegen | zu ſtarke, totbringende Kälte, als auch gegen ſchädigende Nachtfröſte jederzeit gewährt werden kann; Pflanzen und Blumen werden um ſo kräftiger und vollkommener, je längere Zeit niedrige Wärmegrade das Wurzel— und Blätterwachstum begünſtigen, die Blütenentwick⸗ Sie ſind durchweg gefüllt, und wenn ſie 15 Dies mag mit Familie 1. Ranunculaceae, Hahnenſußgewächſe. OG XXX I u. 5. mit andern Frühjahrsblühern zuſammengeſtellt. Herbſt wohlvorbereitetes Beet zu pflanzen. lung aber hinausſchieben. Die beſte Verwen⸗ dung finden die Ranunkeln zur Bepflanzung von Beeten oder Gruppen, entweder nur Ranunkeln (ge⸗ miſcht, oder nach Farben gelegt, oder auch erſt vor der Blüte vom Vorratgarten aus gepflanzt), oder Sie ſind auch ſchöne Topf-Zierpflanzen und durch Folgepflanzungen, (von Mitte Auguſt an alle 4 — 6 Wochen einige Klauen, je 3—4 in einen 121/,—15 cm- Topf gelegt) kann man vom Dezember ab ſtets blühende Pflanzen haben. Erde und Behandlung wie bei Anemone coronaria. Zu ſolcher Topfkultur eignen ſich die afrikaniſchein Ranunkeln vorzüglich. Für die Kultur im freien Lande, wozu ſich alle Ranunkeln, ganz vorzüglich die Form R. asiat. superbissimus eignen, ſind die „Klauen“ ſo früh als möglich, ſobald gegen Frühjahr der Boden offen iſt, in Abſtänden von 10 — 15 (— 20) cm und je nach Stärke 4 — 8 cm tief auf ein im Die Knollen, welche leicht brechen, beim Einſtecken ſorg— fältig behandeln (mit den Fingern umfaſſen). Ra⸗ nunkelfreunde ziehen Knollen vor, welche 1 Jahr lang geruht, d. h. trocken aufbewahrt geweſen; letztere ſollen beſſeren Erfolg geben als friſchgeerntete. Boden- beſchaffenheit wie bei Anemone coronaria, aber offene ſonnige Lage erforderlich. Bei ſpäteren (Folge-) Pflanzungen iſt eine mehr gegen Oſten oder Weſten offene, etwas gegen die Mittagsſonne geſchützte Lage beſſer, damit die die Blütenentwicklung beſchleu⸗ abgehalten werde. Die Knollen der Folgepflanzungen ſind nach der Blüte meiſt als verloren zu betrachten. Sobald nach der Blütezeit die Stengel welken und trocken werden, nimmt man bei trockenem Wetter die Klauen vorſichtig aus dem Boden, ſchüttelt die Erde ab, entfernt mittelſt eines Meſſers die Blätter und Stengel etwas oberhalb der Knollenknoſpen, bringt die Klauen an einen luftigen, trockenen Ort, wo man die alten Knollen — ſobald ſie eingeſchrumpft und abgeſtorben — von den jungen ablöſt und letztere bis zur Verwendung trocken und froſtfrei aufbewahrt. Anzucht aus Samen nur üblich, wo es ſich um Züchtung neuer und beſſere r Sorten handelt, was wir wegen des vorhandenen Sortenreichtums dem gewiegten Fachmann überlaſſen und uns auf das einfachere Verfahren der Vermehrung durch Knollen beſchränken. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 14 Tage. Dichtgefüllte Blumen können wegen Mangels an Staubblättern und Frucht- knoten natürlich keine Samen erzeugen. Bei halbgefüllten Blumen finden ſich noch einige Fortpflanzungsorgane, und durch dieſe iſt die Erzeugung von Samen hinlänglich geſichert. Bei den fog. ſchwarz knopfigen Sorten haben ſich gewöhn— lich nur die Staubblätter in blumenartige Gebilde umgewandelt, während die Griffel, welche den ſchwarzen Anemonen ab; nur muß man im Klima Deutſchlands Knopf bilden, unverändert geblieben, alſo mit Blüten⸗ ſtaub von halbgefüllten Blumen künſtlich befruchtet werden können und dann keimfähige Samen erzeugen, aus denen viele gefüllte Blumen hervorgehen. Weil viele der geernteten Samenkörner taub ſind (die vollen, keimfähigen erkennt man an einem kleinen, dicken, dunklen, linſenförmigen Fleck), ſo darf man hier mal weniger dünn ſäen. Der prächtige R. asiat. superbissimus, von Haage und Schmidt in Erfurt ſowohl in Samen, als auch in kleinen Knollen angeboten, kann auch als zweijährige Pflanze behandelt werden. Ausſaat im Mai in ein kaltes Miſtbeet oder in Saatkäſtchen, Verſtopfen der jungen Pflänzchen, im Herbſt Heraus⸗ nehmen der gewachſenen Knöllchen, dieſe im Winter trocken aufbewahren und im kommenden Frühjahr zeitig ins Freie pflanzen. Sehr frühzeitige Ausſaat giebt ſchon im 1. Jahre Blüten, aber Maiſaat iſt doch vorzuziehen. Bei den übrigen Ranunkeln ſind die Blüten des 2. Jahres oft nicht viel wert und werden erſt im 3. Jahre normal. Schutz den Ranunkeln! Die jungen Pflanzen vor etwaigen Nachtfröſten abends ſchützen, den Schutz (Strohdecke, Fichtenreiſig oder dergl.) aber am andern entfernen; Schnecken und manche Morgen wieder Inſekten haben es auf die jungen Blätter abgeſehen; die Larven der Garten-Haarmücke, Bibio hortu- oft Verheerungen an, lanus, richten indem ſie Garten-Haarmücke. Ableſen der Mücken im April und Mai an trüben Tagen; oder alljährlich im Herbſt (von September an) die Erde wechſeln und larvenfreie aufbringen. Mitteleuropa. Staude, 30 — 100 cm hoch. Blüte— zeit: Mai bis Juni. — Wurzeln lang, etwas fleiſchig, Spargelwurzeln in etwas ähnlich. Stengel mehrere, äſtig-vielblätterig. Blätter handförmig, 3 — 7 teilig, Zipfel 3 ſpaltig oder ungeteilt, zugeſpitzt, ein- geſchnitten⸗geſägt. Blütenſtiele angedrückt- behaart. Blüten reinweiß; Kelch kahl. Knoſpen rötlich. — Eine Unterart: platanifolius L. pr. sp., platanen— blätteriger Hahnenfuß, mit am Grunde breit unter ſich zuſammenhängenden Blattteilen, kahlen Blütenſtielen und ſchmäleren oberen Stengelblättern. Iſt in allen Teilen kräftiger und widerſtandsfähiger. Sehr ſchön iſt f. flore pleno, gefülltblühend, oft „Silber— knöpfchen“ (kr. Belle Pucelle de France; e. Silver Button) genannt, Blumen vollkommen gefüllt, giebt keinen Samen, alſo durch Teilung zu vermehren. Verwendung der einfachen Form an halb— ſchattigen, hinreichend feucht bleibenden Stellen, be- ſonders in Felſenanlagen. Unterart platanifolius, weit mehr noch die für Bouquetbinderei ſehr geſchätzte Gattung 7. Ranünculus, Hahnenfuß. oder alter Ger— fuß. Bayerische Alpen. Wieſenmoor-Erde junge Wurzeln der verſchiedenſten Pflanzen freſſen. | lumnae AÄ.), 56. * Ranünculus aconitifölius L., Tafel 3, 10. Sturmhutblätteriger Hahnenfuß. Gebirgiges | Nr. 56—58. 19 gefüllte Form, iſt bei lehmigem, feuchtem Boden auf Rabatten, an halbſchattigen Stellen mittlerer und größerer Gärten auch zu Einfaſſungen geeignet. Abſtand 30cm. Kultur: Bo⸗ denkrume locker und mittel⸗ feucht erhalten, nötigenfalls den Boden um die Pflanzen mit ſchwacher Schicht Fich— tennadeln, kurzſtrohigen Stallmiſtes berlohe be— Se er decken — Ver⸗ e mehrung e uch eg Silberknöpfchen. und Grundſproſſe. Ausſaat im April bis Juli, halbſchattig, ins Freie oder in Käſtchen; Samen keimt unregelmäßig. Die Pflänzchen werden ſpäter verſtopft oder nach Umſtänden gleich an den be— ſtimmten Platz verſetzt. 57. Ranünculus alpéstris Z., Alpen-Hahnen- Staude, 5—15 cm hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Wurzeln faſerig. Stengel meiſt 1blütig und 1blätterig. Grundblätter im Umriß rundlich, 3—5 ſpaltig, mit eingeſchnitten gekerbten Zipfeln. Stengelblatt 3 ſpaltig, mit meiſt linealiſchen Zipfeln. Blumen ſchneeweiß, mit aus— gerandeten 2- oder Zlappigen Kronblättern, deren Honiggrube am Grunde oberwärts in eine häutige Schuppe vorgezogen iſt. Verwendung dieſer ebenſo zierlichen als ſchönen Alpenpflanze auf Steingruppen, auch in auf Tuff⸗ ſteinen ausgemeißelten Löchern; ſonſt iſt ſteinige oder kieſige Unterlage, mittelfeuchter Boden (Lehm- und mit Kalkſtein ſtücken gemiſcht) erforderlich. Halbſchattige, aber luftige Lage. Im Winter Fichtenreiſigdecke. 58. Ranünculus Seguieri Vi. (syn. R. Co- Séguiers Hahnenfuß. Hochalpen, an die Gegend des ewigen Schnees grenzend. Staude, 5 em hoch. Blüte- zeit: Mai. — Wurzeln fleiſchig. Stengel verzweigt, mehrblumig. Blätter dick, 3 —5⸗ teilig; die Teil- blättchen 3 ſpaltig oder faſt fiederlap⸗ pig, tiefgrün. Blumen weiß, Blütenſtiele meiſt blumig. Verwendung dieſer die Kultur lohnenden Alpenpflanze auf Felſenanlagen der Alpen- pflanzenliebhaber. Sonnige Lage, ſonſt wie R. al- Herzblätteriger Hahnenfuß. pestris. Anzucht durch Ausſaat in Schalen oder Käſt⸗ chen. — (Vergleiche auch Nr. 69. Callianthemum!) 9% 20 59. Ranünculus parnassifölius Z., Herz- blätteriger Hahnenfuß. Hochalpen. Staude, 8 bis 12 cm hoch. Blütezeit: Juni bis Juli. — Wurzeln lang, etwas fleiſchig. Stengel etwas ver— zweigt. Grundblätter roſettig, dick, herzförmig-eirund, oberſeits glänzend-grün, an den Nerven und unter- ſeits, wie auch die Blattſtiele wollig. Blumen rein- weiß, am Grunde etwas grünlich. Kelch behaart. Kronblätter 5 — 6, auch 7. Früchtchen mit vom Grunde ausſtrahlenden Adern und zurückgerollten Schnäbeln. Blütenſtengel 1- bis mehrblütig. Verwendung. Etwas für Alpenpflanzenlieb— haber. Kultur wie bei R. alpestris. Lage kann auch ſonnig, darf nur nicht mittäglich ſein. 60. Ranünculus amplexicaülis L., Amfaſſend- blätteriger Hahnenſuß. Alpen. Staude, 10—15 cm hoch. Blütezeit: Mai bis Juni. — Wurzeln lang, etwas fleiſchig. Blätter ganzrandig, eirund-lanzett— förmig, zugeſpitzt, ſtengelumfaſſend, blaugrün, kahl oder nur am Rande ſchwach behaart. Blumen groß, weiß; Kronblätter breit- verkehrt-eirund, ſtumpf. Früchtchen mit vom Grunde ausſtrahlenden Adern. Verwendung und Kultur wie R. aconitifolius, Tafel 3, 10. Schöne Frühlingsſtaude, wird in England als Schnittblume kultiviert. Blumen halten ſich, in Waſſer geſtellt, wohl eine volle Woche friſch. 61.*Ranünculus bulbösus Z., Knollen-Hahnen⸗ fuß (fr. Renoncule bulbeuse; e. Cockspur, Globe Crow- foot). Europa, auf Triften und Ackern. Staude, 15 bis 30 em hoch. Blütezeit: April bis Juni. — Stengel am Grunde knollenförmig verdickt, ohne Ausläu⸗ fer. Grundblät— ter 3zählig oder doppelt⸗3 zählig; Blättchen 3 ſpaltig ſtiele gefurcht. Blumen leuch— tend⸗gelb. ſammengedrückt, glatt (unter der Lupe tiert); Schnabel kurzgekrümmt. — Einheimiſches Kraut; nur deſſen Gartenform Gefüllter Knollen-Hahnenfuß. flore pleno, mit gutgefüllten leuchtend gelben, in der Mitte oft etwas grünlichen Blumen, wird kultiviert. Verwendung vorteilhaft auf Rabatten mit gemiſchtem Pflanzenbeſtande, namentlich im Stauden— garten. Kalkhaltiger, mehr trockener Boden, ſonnige Lage und keine Pflege; nur — wie bei allen Stauden Standort wechſeln. ſelben 2—3 Jahre; Keimung innerhalb 2— 3 Wochen. 62. Ranünculus gramineus L., Grasblätte- riger Hahnenfuß. Mittel- und Südeuropa. Staude, 30 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Wurzeln büſchelig, unten kaum verdickt. Stengel, Blätter und Kelch kahl. Blätter meiſt aufrecht, ſtreifennervig, ungeteilt, lineal bis lanzett, ſitzend, ca. 5 mm breit, bis 10 cm lang, ganzrandig. Blumen leuchtend-gelb. und eingeſchnitten⸗ gezähnt. Blüte n⸗ Früchtchen flach zu⸗ fein punk⸗ Familie 1. Ranunculaceae, Hahnenfußgewächſe. Or XXX I u. 5. Blütezeit: Verwendung dieſer als ſtärkere Stöcke recht anmutigen Pflanzen auf Felſenanlagen. Sonnige bis halbſchattige Lage, etwas lehmiger aber durchläſſiger, alſo mehr trockener Boden. Im Winter Fichtennadel- oder -Reiſig⸗Decke. Vermehrung durch Teilung und Samen. 63. Ranünculus illyrieus Z. (syn. R. sericeus Willd.), Illyriſcher Hahnenfuß. Oſterreich, Schleſien, Taurien, auf Grashügeln. Staude, bis 40 em hoch. Mai. — Erdſtamm blüſchelknollig. Stengel mehrblumig und nebſt den Blättern feidig- zottig. Erſtlingsblätter ungeteilt, ganz⸗ randig; untere Blätter Z zählig, langgeſtielt, mit ganzen oder tiefgeteilten, ſehr ſchmal-lanzettlichen, ganzrandigen Blättchen. Stengelblätter kurzſtielig oder ſitzend, bisweilen ungeteilt. Blüten 2—4 em breit, ſchön citronengelb, glänzend. Früchtchen langgeſchnäbelt, eingeſtochen-punktiert, flach, berandet. Verwendung: Truppweiſe beiſammen ver- fehlen ſie ihre gute Wirkung nicht. Boden und Pflege wie R. asiaticus, Tafel 3,9. Der auffallenden Blumen wegen auch als Topfpflanzen ſchön, die dann froſtfrei, Lage und mäßig feuchtem Boden. aber die Ausläufer öfters abſtechen. — nach mehreren Jahren den Boden auffriſchen oder Abſtand der Pflanzen unter ſich 20 25 cm. Anzucht aus Samen. — Keimkraft der⸗ Zähnt. luftig, faſt trocken zu überwintern. 64. * Ranünculus repens L., Kriechender Hahnenfuß. Europa. Staude, 15—30 cm hoch. Blütezeit: Mai bis Auguſt. — Stengel mit kriechenden Ausläufern. Untere Blätter 3 zählig oder doppelt-3 zäh- lig; Blättchen 3 ſpaltig, ein- geſchnitten-ge⸗ Kelch locker abſte⸗ hend. Blüten leuchtend⸗ gelb; Blüten⸗ ſtiele gefurcht. Früchtchen fein⸗einge⸗ ſtochen-punk⸗ tiert. — Läſti⸗ ges Unkraut, nur die als „Goldknöpfchen“ (fr. Bouton d'or rampante; e. Creeping Golden Button) bekannte Form flore pleno, vollkommen und regelmäßig'ge⸗ füllt, leuchtend-gelb, nur 15—20 em hohe Stengel, iſt zu Einfaſſungen gut geeignet, nicht aber an Böſchungen verwendbar, da an ſolchen nur Natur- kinder, aber keine gefüllten Blumen angenehmen Eindruck machen. Reiche Blüte des Goldknöpfchens nur in ſonniger Pflege: keine, Goldknöpfchen. 65. * Ranünculus acer Z., Scharfer Sahnen- fuß (fr. Renoncule äcre; e. Meadow Crowfoot). Europa, auf Wieſen. Staude, 30—100 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni und Herbſt. — Erdſtamm kurz abgebiſſen, mit zahlreichen Wurzeln. Stengel, Blätter, die nicht gefurchten Blütenſtiele und die Kelche angedrückt- behaart; meiſt vielblumig. Untere Blätter Handförmig-dteilig, Zipfel faſt rauten⸗ förmig, eingeſchnitten-ſpitz gezähnt. Blatt⸗ ſtiele weichhaarig. Schnabel faſt gerade, vielmal kürzer als das Früchtchen. Blüten goldgelb. D 1 — 2 blätterig oder ⸗ſchuppig, brüchig. Blumen innen n Gtg. 7. Ranünculus. Gtg. 8. Calliänthemum. Gtg. 9. Caltha. Nr. 59— 70. 21 Die gefüllte Form (f. flore pleno) dieſer foot). Einheimiſche Waſſerpflanze. Staude, 1 m oder einheimiſchen Wieſenpflanze wird „Kleines Gold⸗ darüber lang. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — knöpfchen“ (fr. Bassin d'or; e. Upright Golden Untergetauchte Blätter borſtenförmig-vielſpaltig, ge- Button) genannt; eignet ſich für Rabatten mit Miſch⸗ | ftielt; Zipfel nach allen Seiten abſtehend; ſchwimmende pflanzung und Staudengärten. Abſtand der Pflanzen Blätter veränderlich, meiſt herz- oder nierenförmig 25-30 cm. Vermehrung durch Teilung. und gelappt oder geſpalten. Blumen zahlreich, weiß. 66. Ranünculus lanuginòosus Z., Wolliger Staubblätter 8—30, länger als das Fruchtköpfchen. Hahnenfuß. Europa, ſchattige Laubwälder. Staude, Verwendung dieſer in mehreren Formen 30—100 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — vorkommenden Pflanze zur Ausſchmückung der Waſſer— Stengel, Blät⸗ ſpiegel in Gär⸗ ter, Blattſtiele ten. — An⸗ und Kelch von Zucht durch langen, abſte⸗ Ausſaat; letz⸗ henden Haaren tere (wie bei zottig. Grund- Stauden ge⸗ und untere wöhnlich) im Stengelblätter Frühjahr und handförmig-3 Vorſommer bis ⸗Hlappig; entweder an Lappen breit⸗ Ort und Stelle, verkehrt-ei⸗ oder in Töpfe rundlich, ſeicht mit jandig- 3ſpaltig, ge- lehmiger Gar- zähnt oder ein- tenerde. Die geſchnitten; Töpfe müſſen obere Blätter mit dem Bo— 9 rer eee e 3 teilig. Blu⸗ den im Waſſer Kleines oder aufrechtes Goldrnöpſchen. men zahlreich, ſtehen. Später Waſſer-Hahnenfuß. goldgelb, Verſtopfen der 5 g . auf nicht gefurchten Stielen. Schnabel fait halb ſo Pflänzchen auf den Teichgrund oder mit den Töpfen lang als das Früchtchen, mit eingerollter Spitze. hiuabſenken. Vermehrung durch Teilung und Einheimiſche Art, bedarf keiner Pflege; bildet in Stengelſtücke. humoſem, lehmigem oder doch mäßig feuchtem Boden Gleiche Verwendung, aber auch für Bäche kann als zwei⸗ und mehrjährige Pflanze ſchöne Büſche mit 68. * Ranünculus flüitans Zam. (syn. Ba- zahlreichen Blumen; vereinzelt oder truppweiſe als trachium fluitans Mill., Ranunculus fluviatilis Unterpflanze in ſchattigen und lichten Gehölzanlagen Web.) Flutender Hahnenſuß, finden. Stengel vorteilhaft zu verwenden. Anzucht aus Samen, den bis 7 m lang. Blätter meiſt ſämtlich untergetaucht die Pflanze willig liefert. und vielſpaltig; Zipfel ſehr lang und gleichlaufend. 67.* Ranunculus aquätilis Z., Waſſer-Hahnen⸗ Blüten groß, 5 — 15blätterig, weiß, im Juni bis fuß (fr. Renoncule aquatique; e. Water - Crow- Auguſt. Staubblätter kürzer als der Fruchtkopf. Gattung 8. Calliänthemum d A. Mey, Alpenſchön, Or XXX 5 (griechiſch: kallos — ſchön und anthsmon = Blume). Kelch abfallend, etwas gefärbt, 5 blätterig. Kronblätter 5—15, länger und breiter als die Kelchblätter, am Grunde oder meiſt an der Spitze ihres Nagels mit Honiggrube, weiß. Die zahlreichen Fruchtknoten Leiig, Eichen hängend. Früchtchen kopfig beiſammen und mit kurzem, bleibendem Griffel geſpitzt. — Niedrige ausdauernde Alpenkräuter. Grundblätter zuſammengeſetzt; Stengelblätter wenige oder 0. Stengel meiſt 1 blütig. — 3 Arten, in den Gebirgen Centralaſiens und Europas. 69. Calliänthemum anemonödes Zahlbr. (syn. weiß, außen rötlich, 3 — 4 cm breit, auf kurzen Ranunculus anemonodes Rchb.), Anemonen-Alpen- Stielen. Kelch kahl. Kronblätter 9 — 20. Früchtchen ſchön. Alpen Tirols. Staude 8 — 25 em hoch. Blüte⸗ kahl, adrig; ihre Schnäbel hakig. zeit: März, April. — Wurzeln etwas fleiſchig. Schöne Art, in ſonniger wie halbſchattiger Lage Grundblätter 3 zählig⸗doppelt⸗gefiedert, jo lang als willig und reich blühend. Kultur wie Ranunculus breit, vielſpaltig, mit linealiſchen Läppchen, meiſt erſt Ipestri ber dankbarer. Vermehrung durch Teilun während oder nach der Blüte erſcheinend. Stengel 1 S | an g Gattung 9. Caltha L., Dotterblume, Or XXX 5; XXXII (griechiſch: kalathos — Korb; wegen der Blütenform). Kelchblätter 5 bis unbeſtimmt, gefärbt. Kronblätter fehlend (oder bei ge— füllten Blüten zahlreich und wie der Kelch gelb oder weiß). Balgkapſeln häutig (nicht mit Hartſchicht), mit Drüſenhaaren, an jeder Seite der Bauchnaht 1 Reihe Samen. Blätter meiſt grundſtändig, ganz oder nur gelappt, ganzrandig oder gekerbt. — 16 Arten, in außertropiſchen Gegenden. 70. Caltha palustris Z., Sumpf-Dotterblume Blätter herzförmig- kreisrund, gekerbt oder gezähnt. (fr. Populage, Souci d’eau; e. Marsh-Marigold). | Kronkelch dotter- oder ſattgelb und glänzend. Europa. Staude, 15 — 50 cm hoch. Blütezeit: Staubblätter goldgelb. April bis Juni und Herbſt. — Pflanze friſch-grün. Formen dieſer einheimiſchen Pflanze: f. Stengel aufſteigend, röhrig, mit ſparrigen Zweigen. flore pleno, gefülltblühende, und k. monstruosa, 22 Familie 1. Ranunculaceae, Hahnenfußgewächſe. G XXX 1 u. 5. ſproſſende. Erſtere gefüllt mit in Kronblätter um— Verwendung der Dotterblumen an den Rändern gewandelten Staubblättern; letztere erzeugt bisweilen kleinerer oder größerer Waſſerbecken und an ſonſtigen ſproſſende gefüllte Blumen von eigenartigem Ausſehen. ziemlich feuchten Stellen mit kräftigem, mehr lehmig⸗ 71. Caltha polypétala Hochst., Vielblätterige moorigem als dunghaltigem Boden. Stärkere Pflanzen Dotterblume. Kaukaſus, Nord⸗Perſien. Staude. mit ihren zahlreichen Blumen ſind ſehr anziehend. „ | Monſtrös blühende Dotterblume. Blütezeit: Frühling. — Wuchs kräftiger als vorige. . 8 Blätter glänzend-dunkelgrün, Freisrund-nierenfürmig, Vermehrung durch Teilung oder Grundſproſſe. die Lappen des herzförmigen Grundes ſich deckend. Ausſaat an Ort und Stelle oder in von unten Waſſer Blumen doppelt ſo groß als bei voriger, goldgelb. erhaltende Töpfe. Samen keimen oft erſt im nächſten Kronkelchblätter 6-10. — Schön, aber noch ſelten! Frühjahr. Gefüllte Blüten geben keinen Samen. Gattung 10. Tröllius L., Trollblume, O XXX 5 (altdeutſch: trol oder trolen — Kugeliges; wegen der Form der Blüten). Kronkelchblätter 5 bis unbeſtimmt, gelb, gelbrot, ſelten weiß, abfallend. Statt der Kronblätter Honigblättchen (oder auch dieſe fehlend), gefärbt. Balgkapſeln ſitzend, lederig, meiſt mit keuligen Drüſenhaaren, vielſamig. Blätter grund- und ſtengelſtändig, handförmig geſpalten bis -geteilt. — 12 Arten, in den kalten und ge⸗ mäßigten Regionen der nördlichen Halbkugel. - A. Kronkelchblätter gelb. Honigblätter fehlen. Fruchtknoten mit Keulenhaaren: Trollius palmatus Boiss., Handblätterige Trollblume. Orient. B. Kronkelchblätter gelb, ſelten weiß. Honigblätter vorhanden, mit Mittelnerv und mit nur einem Paar hinter dem Honiggefäß entſpringenden Se itennerven. Fruchknoten mit Keulenhaaren. 1). Kronkelchblätter zahlreich. : 99999999 f è Sa T. caucasicus. 73. T. altaicus. 74. T. chinensis. 75. 2) Kronkelchhlätter me iſt 5. (Zwer garten; ] T. pumilus. 77. T. patulus. 78. T. Ledebourü. 79. C. Honigblätter mit noch einem zweiten Paar Seitennerven, die am Honiggefäß entſpringen. T. acaulis. 80. T. asiaticus (Tafel 3). 81. 72. * Tröllius europä&us L., Tafel 3, 11 (syn. bisweilen vom T. medius u. T. altissimus Wender., T. mon- | Froſt über- tanus u. T. sphaericus Salisb., T. tauricus hort., | raſcht. — An⸗ T. giganteus Hort.), Europäiſche Trollblume (fr. zucht aus Sa⸗ Trolle de l'Europe; e. European Globe Flower). men, die un⸗ Europa. Staude, 30—50 em hoch. Blütezeit: regelmäßig 4 Mai bis Juli (und Herbſt). — Stengel 1blütig; und langſam Blätter meiſt 5- (bis 7-) teilig; deren Zipfel rauten- keimen und, förmig, 3 ſpaltig. Kronkelchblätter 10— 15, hellgelb wenn nicht (bei forma napellifolius Roep. etwas dunkler noch im gelb; bei forma albida weißlich), faſt in eine Jahre der Kugel zuſammenſchließend. Honigblätter Ernte ge— (Kronblätter) meiſt 5— 10, ſchmal, etwa fo lang ſäet, oft ein als die dottergelben Staubblätter. Jahr lang un- Verwendung dieſer wirklich ſchönen Pflanze gekeimt liegen. zu ohen oder a Gruppen, auf Rabatten, Ausſaat auf ein N an ängen, auf Steingruppen u. ſ. w., ſonnig mäßig feucht 41 oder beſſer halbſchattig, wenn der Boden nur lehmig, zu erhallendes e e friſch und durchläſſig, alſo nicht zu trocken. Oft blüht Beet. Die Pflänzchen verſtopfen und ſpäter an' den be⸗ T. europaeus nochmals im Herbſt und wird dann ſtimmten Platz verſetzen. Vermehrung durch Teilung. 7 73. Tröllius caueäsicus Ser., nicht Ledeb., Kaukaſiſche Trolbfume. Oſtlicher Kaukaſus. Staude. Blütezeit: Mai, Juni. — Blumen orangefarben, viel⸗ (10-) blätterig. Honigblätter 10, kürzer als die dottergelben Staubblätter. 74. Tröllius altäicus C. A. Mey. (syn. T. cCaucasicus Zedeb., nicht Nerv.), Altai-Frollblume. Sibirien. Staude. bis 50 em hoch. Blumen gelb, mit mehr als 10 Kronkelchblättern. Honigblätter 5—15, etwas kürzer als die Staubblätter. Griffel ſchwarzpurpurn, kaum kürzer als die Fruchtknoten, an der Spitze einwärtsgekrümmt. 75. Tröllius chinensis Dnge. (syn. Staude. Kronkelchblätter 10— 12, telch-, aber über doppelt ſo lang als die Staub— blätter. T. jap. fl. pl. hort. dürfte hierher gehören. 76. Troöllius laxus Salisb. (syn. T. ameri- canus Mühlbg.), Schlaffe Trollblume. Nord— amerika. Staude, etwa 7— 12 cm hoch. Blütezeit: Mai. — Blumen blaß⸗ bis grünlichgelb. Kronkelchblätter abſtehend. Honigblätter 10—15, kürzer als die Staubblätter. 77. Tröllius pümilus D. Don., 3werg-Trof- | blume. Nepal. — Wie vorige, aber: Blumen Gig. 10. Tröllius. Gtg. 11. Eränthis. Gig. 12. Helleborus. T. japo- nicus Miqu. ?), Chineſiſche Trollblume. China, Japan. | abftehend. | Honigblätter etwa 20, jo lang als die Kron Nr. 71—82. 23 | orangefarben und Honigblätter 12, halb ſo lang als die Staubblätter. 78. Tröllius pätulus Salisb., Offene Troll- blume. Kaukaſus. Blumen goldgelb. Honig— blätter ſo lang als die Staubblätter. Griffel gleich— farbig, faſt doppelt kürzer als die Fruchtknoten. 79. Tröllius Ledebourii RH ., Tedebours Trollblume. Sibirien. Blumen goldgelb. Honig— blätter 10— 12, linealiſch, länger als die Staubblätter. 80. Tröllius acaülis Zindl., Stengelloſe Trollblume. Kaſchmir. Staude, ſtengellos und einer Eranthis, Tafel 2, 8, ähnlich. Blütezeit: Juli. — Kronkelchblätter 7, dunkelorangefarben, ſternförmig ausgebreitet. 81. Tröllius asiäticus Z., Tafel 3, 1I. Aſtatiſche Trollblume. Sibirien. Staude, 20—60 cm hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. — Kronkelchblätter zahlreich, meiſt 10, ſchön-gelb, meiſt orange— farben (bei f. albus ort. = T. Loddigesii hort. ſehr blaßgelb). Honigblätter meiſt 10, länger als die Staubblätter. Die ſchönſten Arten find T. europaeus, TP. asiaticus, Tel 3, 11, und T. chinensis. Behandlung aller iſt gleich T. europaeus, jedoch iſt — wo die Erfahrung nicht etwa eine Ausnahme zuläßt — Fichtenreiſigdecke erforderlich. Nötigenfalls dem Boden lehmhaltige Moor- oder Lauberde beimiſchen. Gattung 11. Eränthis Salisb., Winterling, = XXX 5 (griechiſch: Er — Frühling und anthos — Blume). ſchuppige Honigblätter. Kronkelchblätter 5—8, abfallend, ſchmal, gelb. Balgkapſeln frei, mehr oder weniger geſtielt. Kronblätter als kleine röhrig— Blüten von einer wirtelig-vielſpaltigen Blätterhülle geſtützt. lanzen mit knolligem Erdſtamm und grundſtändigen, handförmig-geteilten, mehrfach-eingeſchnittenen Blättern. — 7 Arten, Central⸗ und Oſtaſien, auch Mittelmeergebiet. 82. * Eränthis hiemälis Salisb., Tafel 2, 8 (syn. Helleborus hiemalis Z.), Winterling (fr. Helle- borine oder AnémoneAconite des Hollandais; e. Com- mon Winter-Aconite). Südeuropa. Staude, 10—15 em hoch. Blütezeit: Februar-März. — Blüten gelb. Die wegen der frühen Blüte ſo wertvolle als auffallende Pflanze gedeiht in jedem durchläſſigen Boden, in ſonniger wie in ſchattiger Lage; im Schatten iſt ſie hübſcher, blüht dann frei— lich einige Tage ſpäter auf, hält ſich dafür aber wieder mehrere Tage länger. Im Mai iſt ſie ſchon vollſtändig wieder verſchwunden. Verwendung als Einfaſſung, allein oder in Verbindung mit Schneeglöckchen, Scilla cernua oder Frühlings ⸗Knotenblumen; ſchön find fie auch auf Raſenflächen, an Böſchungen, im lichten Gebüſch, unter Bäumen, wo ſie ſich von ſelbſt ausſäen; die Gattung 12. Helléborus erſtjährigen Knöllchen haben nur die Größe eines Stecknadelknopfes und werden im 2. oder 3. Jahre blühbar. An⸗ zucht aus Sa⸗ men, der, gleich nach der Reife ausgeſäet, doch erſt im Februar und März des folgen- 0 den Jahres keimt; ö die Sämlinge wachſen nur 1 Mo- nat lang und hin⸗ terlaſſen dann die erwähnten winzi— gen Knöllchen. Vermehrung durch Teilung (Juni bis Oktober). e M N / * 35 > 1005 IN 47 N Winterling. Abſtand der Knollen 10—15 cm. L., Nieswurz, O XXX 5 (griechiſch: helleboros; altgriechiſcher Name für dieſe Pflanzengattung). Kelchblätter 5, bleibend, breit, grün, hellgrün, weiß, purpurn oder geſcheckt, aber nicht gelb. Kronblätter (einige Gartenformen ausgenommen) klein, als genagelte, röhrig-lippige Honigblätter, bei gefüllten Blumen aber mehr entwickelt. mitteleuropäiſchen und Mittelmeer-Gebiet, auch Oſtaſien. Blätter meiſt fußförmig, ſeltener handförmig-gelappt oder -geteilt. — 20 Arten, im A. Pflanzen mit beblättertem Stengel und ohne langgeſtielte Grundblätter. 1. Blätter mehr als 3 teilig, fußförmig, wintergrün; Blattteile lanzettlich. Samen mit kegelförmigem Anhang * H. foetidus. 2. Blätter Z teilig; Blattteile eirund; Stütz- (Deck-) blätter geſägt . u ESEL DOLL nn te B. Aus den Erdſtammäſten kommen Tanggeftielte Grundblätter und auch Blütenſchäfte mit 83. H. corsicus. 84. H. Liuidus. 85. blattſpreitenloſen oder mit laubblattähnlichen Stütz- (Deck-) blättern hervor. 1. Stütz⸗ (Deck-) blätter am Blütenſchaft oval, ganzrandig, bleich, ſpreitenlos. oder roſa. ſatz. (Vergl. auch H. hybridus.) 2. Stütz⸗ (Deck⸗) blätter laubblattartig und mehrteilig; Blattteile feingeſägt. Honigblättchen etwas Honigblättchen meiſt 2 lippig und offen. Samen mit großem, weißem, blaſigem An— Blüten meiſt weiß * H. niger (Tafel 3). 86. H. macranthus. 87. zuſammengedrückt und mit eingerollten Rändern. Samen ohne ſchwammigen Anſatz. 24 Familie 1. Ranunculaceae, Hahnenſußgewächſe. Oi XXX I u. 5. a) Die Fruchtknoten unten am Grunde nicht verwachſen, faſt in ein Stielchen verſchmälert. * Blätter ſehr groß, nicht ausdauernd, alſo krautig. kelchblätter breit ee, I N STR ** Blätter ausdauernd; Blüten anders gefärbt. Mittelband mehr oder weniger deutlich geſpitzt 4% Blätter ausdauernd, lederig. Staubkölbchen mit ſtumpfem oder ausgerandetem Scheitel, d. h. ohne vorſtehendes Mittelband : b) Fruchtknoten am Grunde mehr oder weniger deutlich verwachſen. * Blüten reingrün oder gelbgrün, ohne jede Beimiſchung von violetten Farbentönen ** Blüten trübdunkelgrün, violettgrün bis trübviolett 3. Gartenformen von verſchiedener Tracht mit (je na farbe, bald mehr zu B 1, bald zu B 2 hinneigend. 83. * Helléborus foetidus L., Stinkende Nies- Staubkölbchen durch ihr überſtehendes wurz (fr. Pied-de-griffon; e. Setter-wort). Europa. Staudig⸗halbſtrauchig. Blütezeit: März, April. — Stengel vielblätterig, am Grunde dünn. Blätter faſt lederig, dunkelgrün, glänzend, mit langem, riemigem Blattſtiel, fußförmig-geteilt, mit 7 10 ſchmalen, am Rande ſcharfgeſägten Abſchnitten. Untere Schuppen⸗ (Deck⸗) blätter mit ſehr breitem, ſcheidigem Blattſtiele und kleinem, 3—5fpaltigem Saume; die Deckblätter des Blütenſtandes aber ungeteilt, blaß. Blütenſtand verzweigt, trugdoldig, groß, viel— blütig. Blüten nickend, klein, kugelig-glockig, außen drüſig, grün; innere Kelchblätter an der Spitze etwas purpurn. Balgkapſeln 3—4, groß, grün. Verwendung. Das eigenartige Ausſehen der Pflanze, ihr buſchiger Wuchs, die Form und Dauer ihrer Blät⸗ ter und Blüten⸗ ſtände empfiehlt ſie für halbſchattige bis ſchattige Plätze mittlerer und grö— ßerer Gärten und auch zur Topf⸗ kultur. Kultur: Jeder kräftige, ſich mäßig feucht er- haltende lehm- und kallhaltige Boden ſagt zu. Bei Maſtkultur giebt es bald umfang- reiche, ſelbſt dem oberflächlichen Be- obachter auffal- lende Büſche. Anzucht aus ausfallendem Samen, der ſchon im Herbſt keimt, ſodaß man die jungen Pflanzen im Frühjahr bereits an den Platz oder in Töpfe verſetzen kann. Vermehrung durch Teilung. 84. Helléborus eörsieus Mild. (syn. H. tri- phyllus Zam., H. lividus Aut., nicht Alt.), Korſiſche Nieswurz. Korſika, Sardinien. Staudig-halbſtrauchig. Blütezeit: März, April. Von H. foetidus verſchieden durch: Blätter 3 zählig-fingerig, ſchmutzig— gelblichgrün, ihre Abſchnitte (Blättchen) breit-eirund, am Rande ſcharf- und grobdornig-gezähnt. Balg— kapſeln mehrere, groß, aufgeblaſen, faſt ſtielrund, rück— ſeitig gekielt, von dem ſehr langen Griffel gekrönt. Samen mit großem, weißem, ſchwammigem Anſatz. 85. Helleborus lividus Ari. (syn. H. trifolius Mill.), Gelbgrüne Nieswurz. Balearen. Staudig— halbſtrauchig. Blütezeit: März, April. — Von Stinkende Nieswurz. eirund, ſtumpf, Blüten grün, ſehr groß; Kron—⸗ H. cyclophyllus. Ss. H. antiquorum. 59. H. olympicus. 90. H. abchasicus. 91. H. guttatus. 92. H. Kochii. 93. (Europäiſche Arten.) H. multifidus 94. H. odorus. 95. * H. viridis. 96. H. atrorubens. 97. H. inter medius. 98. H. graveolens. 99. H. purpurascens. 100. ch Sorte) ſehr verſchiedener Blüten— e e RE are NET H. hybridus. 101. voriger Art nur verſchieden durch: Blättchen am Rande faſt ganzrandig oder mit kleinen, entfernt⸗ ſtehenden Zähnen, niemals dornig-gezähnt. Blüten meiſt bleifarben, oder grün und bläulichbraun⸗ rötlich. Kommt mit breiteren und mit ſchmäleren Blättern vor; die Form f. pictus Schiffn. hat ſchön weißmarmorierte, unterſeits etwas purpur⸗ violette Blätter und etwas purpurne Kelchblätter. ‚86. Helléborus niger L., Tafel 3,12. Schwarze Nieswurz (Chriſtblume; fr. Rose de Noel; e. Black Christ-Hellebore). Europa. Staude, 15 30 cm hoch. Blütezeit: Januar, Februar, oft ſchon im Dezember; bisweilen noch— mals im Juni. — Pflanze kahl, immer- grün; Wurzeln ſchwärzlich; Blätter grund- ſtändig, fuß⸗ förmig, lede— rig, dunkel- grün, Blatt- teile ei⸗keil⸗ förmig (die breiteſte Stelle liegt weit vor der Mitte), meiſt nur ge⸗ gen die Spitze hin gezähnt; Zähne aber nicht nach außen geneigt, nicht ſtechend-ſpitz. Blütenſchaft wenigblütig, mit einzelnen, blaſſen, eirunden Deckbättern. Blüten groß, etwas nickend, weiß, ſpäter mehr purpurn. Honigblättchen meiſt gelb. Frücht⸗ chen mehrere (6—0). Eine Form f. altifo- lius Hane pr. sp., Blätter ſehr lang ge— ſtielt, den Blütenſchaft an Länge überragend, die größeren oft aus mehreren Blättchen zu— ſammengeſetzt, die keilförmig und an der Spitze grob-, faſt eingeſchnitten-gezähnt ſind. Blütenſchaft und Blattſtiele gewöhnlich rotgefleckt. Blüten meiſt roſen⸗ rot und größer (H. niger grandiflorus hort.). Ferner H. niger praecox Zeichtlin, Blumen zahlreich, hübſch, weiß, ſchon zu Ende Oktober erſcheinend. 87. Hell&borus macränthus Freyn pro var. Schwarze Nieswurz. H. nigri (syn. H. niger maximus ort., H. major grandiflorus Hoppe (Gard. Chron.), H. niger angusti- folius hort. angl., H. altifolius Kerner, nicht Hayne)), Grosblumige Nieswurz. Südeuropa. Dem H. niger, Tafel 3, 12, ſehr ähnlich, aber robuſter. Blätter blaſſer, mattgrün; Blattteile breit, lanzettlich * = * * > PR 8 wa * N 4 = ji (die breiteſte Stelle in oder wenig vor der Mitte); ; 5 Blattzähne nach außen geneigt, ſtechend. Blüten größer, weiß, ſeltener rot gezeichnet Kronkelchblätter ſchmäler. Verwendung der beiden letzten Arten. Die Ehriſtblumen, die häufig auch unter dem Schnee aufblühen, werden ihrer frühzeitigen und großen Blüten wegen von jedermann hochgeſchätzt. Wer ſie kennt, mag ſie auch in dem kleinſten Garten nicht gern miſſen, denn es gewährt doch einen eigenartigen Reiz, mitten im Winter, trotz Schnee und Kälte, eine ein- heimiſche Pflanze mit großen und ſchönen Blumen in Blüte zu ſehen. Man verſchafft ihnen im Garten ein dem Auge zugängliches Plätzchen, auf Beeten, am Rande der Boskette u. ſ. w. Kultur. Friſcher kräf⸗ tiger, dabei ein wenig bindiger Boden iſt Bedingung. Halbſchattige bis ſchattige Lage iſt zwar vorzuziehen, aber nicht Bedingung. In Töpfe gepflanzt, iſt die Chriſtblume ein gewiß gern geſehener Schmuck für Wintergärten, Kalthäuſer und Wohnräume, muß aber bis zur Knoſpenentwicklung kühl, nur froſtfrei ge— halten werden. Wenn man die Freilandpflanzen etwas gegen die Unbilden des Winters ſchützt, etwa durch Umgeben mit grünem Fichtenreiſig, Überdecken mit Glasfenſtern, ſo erſcheinen die Blüten reiner gefärbt und auch etwas zeitiger. Anzucht aus Samen, der bald nach der Ernte und, weil er lang- Gattung 12. Helléborus, Nieswurz. ſam und ſehr ungleich, meiſt erſt im Frühjahr keimt, in ſpäter froſtfrei geſtellte Töpfe geſäet wird. 88. Helléborus eyclophyllus Boiss. (syn. H. viridis var. cyclophyllus A. Br., H. orientalis Gars., H. officinalis S.), Kreisblätterige Nies⸗ wurz. Gebirge Südeuropas. Staude. Blütezeit: | April - Mai. — Pflanze mit nur 1, ſehr großem, hand⸗ bis fußförmigem Blatte; Blattteile oder Blätt- | chen 7—9, lanzettlich, meiſt mehr oder weniger tief geteilt, unterſeits mit vorragenden Nerven, behaart, in der Jugend bräunlichgrün. Blütenſchaft 3— 4 blütig, mit 3—5 fpaltigen, unterſeits behaarten Deck- blättern. Blüten wohlriechend; Kronkelchblätter grau gelblichgrün, ſich gegenſeitig überdeckend, etwas bereift. Früchtchen 5— 14, kurz, breit, völlig frei. Samen breit, gekielt. — Die Blätter entwickeln ſich während der Blütezeit. 89. Helleborus antiquörum A. Dr. (syn. H. orientalis Lindl., nicht LZam., nicht Gars; I. Olympicus ert., nicht Lindl.), Alte Nieswurz. Olymp. Staude, etwa 30 em hoch. Blütezeit: etwa Ende März, April. — Pflanze kahl. Grund— blätter meiſt 2, ſehr ſelten nur 1, lederig, ausdauernd, groß, fait fußförmig; Blattteile 7— 5, eirund, lan— zettlich, ſcharf-geſägt, unterſeits kaum vorragend genervt. Blütenſchaft niedriger als die Blätter, unten rötlich, 2 —4blütig. Blüten ſehr groß, langgeſtielt, nickend (auch nach der Blütezeit), gewölbt. Kron— kelchblätter breit⸗eirund, zugeſpitzt, ſich deckend, außen und innen hellroſapurpurn, am Grunde grünlich. Staubfäden weiß mit rot; Kölbchen lang, linealiſch, langgeſpitzt. Früchtchen größer, unge— fähr 3 mal länger als breit; f. flore albo hat rein- weiße, kf. punctulatus hat weiße, durch zahlreiche Punkte verzierte Blumen. grün oder 90. Helleborus olympieus Zindl., nicht hort. (syn. H caucasieus, var. pallidus Rgl., H. odorus var. inodorus et H. guttatus var. albovirescens Herb.; H. pallidus grandiflorus und H. biflorus | Hort.), Olymp-Nieswurz. Vorkommen und Blüte zeit wie n % * r g 4 BT Te a” vorige Art, von der fie im weſent— Nr. 83— 93. 25 lichen nur durch die an der Spitze nur undeutlich geſpitzten, ſeltener ſtumpfen, ſehr ſelten ausgerundeten Staubkölbchen verſchieden iſt. Blätter ausdauernd, ſehr groß, fuß-fingerförmig oder fußförmig, mit 7— 9 breit⸗lanzettlichen, doppeltgeſägten Blättchen. Blumen groß; Kronkelchblätter eirund, an den Rändern ſich deckend, die inneren ſpitzlich, grünlichweiß, ohne Röte, am Grunde grünlich. 91. Helléborus abchäsicus A. Dr. (syn. H. caucasicus var. abchasicus Agl., H. caucas. var. colchieus Agl., H. colchicus Rgl., H. officinalis var. colchicus ort., H. caucasicus Hl. var. purpureus), Abchaſiſche Nieswurz. Abchaſien, Kaukaſus Blüte— zeit: Ende März und April. — Pflanze kahl. Grundſtändige Blätter kahl, gewöhnlich mehrere (2 —4) aus jedem Kopfe des Erdſtammes, faſt fußförmig; Blattteile oder Blättchen 5 — 7, ei-lanzettförmig, ſchwärzlichgrün oder vielmehr violettgrün, doppelt— geſägt; Nerven unterſeits kaum erhaben. Blüten— ſchaft oft höher als die Blätter, oft 2 teilig, mehr oder weniger purpurrot angelaufen, 3 — 4 blütig, mit 5 — 3 ſpaltigen (die oberſten oft einfach) fein-geſägten Deckblättern. Blüten nickend, langgeſtielt; Kronkelch— blätter ſchmäler, ſich kaum deckend, (bei Kulturformen breiter, faſt rund und ſich deckend); mehr oder weniger ausgeprägt ſchwarzpurpurn oder karminrot. Bei Gartenformen, die zum Teil Baſtarde ſind, auch abveichend gefärbt; ſchön find z. B. H. guttatus X abchasicus = H. Heyderi hort. Berol., H. abchasicus >< purpurascens = H. lividescens A. Br. et Sauer. Sehr Schön iſt f. roseo-purpureus ort. (syn. H. caucasicus var. roseo-purpureus rt. Berol.). 92. Helleborus guttätus A. Pr. et Sauer (syn. H. macranthus C. Koch, nicht Freyn!, H. intermedius Morr., nicht Guss., nicht Host; H. cau- casicus var. guttatus Rgl.; H. caucasicus Hort.; H. orientalis var. guttatus hort. angl.), Betropfte Nieswurz. Wälder Georgiens bei Tiflis. Staude. Blütezeit: etwa Ende März und April. — Pflanze kahl. Grundblätter meiſt 2, ausdauernd, denen von H. abchasicus ähnlich, aber heller grün. Blütenſchaft die Grundblätter überragend, wenig-blütig, unten purpurn⸗geſtreift. Stützblätter 5 — 3 ſpaltig, in den ſcheidigen Blattſtiel verſchmälert. Blüten ſehr groß, auf kurzen Stielen nickend. Kronkelchblätter breit-ei⸗ oder rauten-eiförmig, ausgebreitet, oben weiß, gegen den Grund grünlich, gegen den Rand hin leicht pur— purn, mit zahlreichen dunkelpurpurnen Flecken betropft; unterſeits mehr purpurn, aber ohne Flecken. Staubfäden weiß. Früchtchen wie bei H. abchasicus. Eine der ſchönſten Arten! 93. Helléborus Köchii Schiffn. (syn. H. ori- entalis Zam., nicht Gars; H. ponticus A. Br., H. cauca- sicus A. Br., H. caucasicus var. genuinus Ägl., H. iberi- cus Stev., H. viridis Bieb., nicht L.), Kochs Nies- wurz. Kaukaſus, Pontus. Staude. Blütezeit: Februar bis April, bisweilen früher. — Pflanze mit Friechen- dem, vielköpfigem Erdſtamm, aus deſſen Knoſpen je 1—2 langgeſtielte, ſehr große, lederige, ausdauernde und mehr oder weniger fußförmige Grundblätter ſich entwickeln; Blättchen 5— 11, lanzettlich-elliptiſch oder breit⸗elliptiſch, am Grunde keilförmig, am Rande doppelt⸗geſägt, unterſeits behaart oder kahl. Blüten- ſchaft am Grunde ſchuppig, oben mit 3—5 ſpaltigen Stützblättern. Blumen groß oder ſehr groß, nickend, ſpäter die Blütenſtiele ſtraff aufrecht. Kronkelch— blätter meiſt breit-eirund, mit den Rändern ſich 26 deckend, blaßbraunrotgelbgrün oder grün⸗ lichgelbbraun. Früchtchen mehrere, am Grunde frei. — 2 Abarten: f. hirsutus Schiffn., Blätter groß; Blättchen zahlreicher, ſehr breit, unterſeits wie auch die Blütenzweige und Stützblätter rauhhaarig; f. glaber Schiffn., Blätter kleiner, mit 7—9 lanzett- lich-elliptiſchen, kahlen oder nur in der Jugend etwas flaumigen Blättchen. 94. Helleborus multifidus Vs. (syn. H. angustifolius Host, H. viridis var. Bocconei Fleischm. [C Hoch], nicht Ten.; H. viridis var. multifidus Vs., H. Hunfalvyanus Kanitz, var.), Vielſpaltige Nieswurz. Südeuropa. Staude. Blütezeit: April, Mai. — Blätter grundſtändig, ausdauernd oder im Winter abſterbend, faſt lederig, ſteif, fußförmig-geteilt, mit vielen (11—15) bis zur Mitte oder drüber hinaus 3—6ſpaltigen Blättchen, deren Teile ſchmal-linealiſch- lanzettlich und grob— geſägt ſind, unterſeits mit erhabenen kurzborſtigen Nerven. Blütenſchaft die Grundblätter überragend, etwas zuſammengedrückt, mehrfach geteilt, meiſt viel— blütig. Blüten klein oder mittelgroß, ausgebreitet. Kronkelchblätter grün. Früchtchen ganz am Grunde verwachſen, zuſammengedrückt. — Eine Abart iſt var. Bocconei Ten. pr. sp. (syn. H. purpurascens var. Bocconei DC., H intermedius Guss., H. viridis var. Bocconei Arcang.), nur durch weniger geteilte, hier und da auch ungeteilte Blättchen, wenig blütigen Schaft und meiſt breitere Kronkelchblätter, alſo größere Blüten, verſchieden. 95. Helléborus odörus V. et Kit. (syn. H. decorus Le Bele, H. graveolens Rchb., H. viridis var. odorus Neilr., H. Hunfalvyanus var. odorus Kanitz), Wohlriechende Nieswurz. Süd⸗ europa, Ungarn. Staude, bis etwa 40 cm hoch. Blütezeit: Februar, März. — Grundblätter meiſt einzeln entſpringend, lederig, groß, den Winter meiſt überdauernd, fußförmig, ſeltener faſt handförmig, mit 7—11 (bei f. istriacus Schiffn. 12— 16) lanzett⸗ lichen, zumeiſt ungeteilten (nur ausnahmsweiſe eins oder das andere 2—3 teilig) Blättchen, die oben dunkel- grün und glänzend, unterſeits blaſſer und ſtark ab— ſtehend behaart und am Rande doppelt⸗geſägt ſind; Nerven unterſeits erhaben. Stengel wenigblütig: Blüten ſehr groß, nickend, gewölbt, lieblich duftend, gelbgrün; Kronkelchblätter breit; Griffel- narben rechtwinkelig nach außen abſtehend. 96. * Helléborus viridis L., Grüne Nieswurz. Mittel- und Südeuropa. Staude, bis 45 cm hoch. Blätter nicht den Winter überdauernd, mehr oder weniger fußförmig und mit (meiſt 7— 13) ganzen, nur vereinzelt ausnahmsweiſe etwas geteilten, aber meiſt unregelmäßig-geſägten kahlen oder ſchwach behaarten Blättchen. — Unterarten: Helleborus viridis I., Grünblühende Nieswurz. Blütezeit: März- April. — Blätter etwas behaart, mit unterſeits erhabenen Nerven, Blättchen fein-gezähnt, 7—11, mattgrün, etwas bereift. Griffelnarben aufrecht. — Helleborus dumetorum Hit., Gebüſch— Nieswurz. Blütezeit: März bis Mai. — Blätter kahl, ſehr deutlich fußförmig, freudig-grün, etwas glänzend; Blättchen 11— 13, fein-gezähnt, unterſeits nur undeutlich erhaben-nervig. mit großen, 5—3 teiligen Stützblättern. Blüten klein, ausgebreitet nickend, gelbgrün. Griffelnarben nach außen gekrümmt. — Helleborus occidentalis Reul., Abendländiſche Nieswurz. Blütezeit: Stengel vielblütig, Familie 1. Ranunculaceae, Hahnenfußgewächſe. OG XXX I u. 5. Februar bis April-Mai. — Blätter kahl, mit grob⸗ gezähnten Blättchen, freudig-grün. Stützblätter am Stengel ſehr groß, ſehr grob-⸗, faſt eingeſchnitten⸗ gezähnt. Blüten gelblichgrün, klein oder mittelgroß. 97. Helléborus atrörubens V. et Kit. (syn. H. atropurpureus Schultes, H. odorus atrorubens Koch, H. viridis atrorubens A. Br., H. cupreus Host), Schwarzrote Nieswurz. Ungarn, Niederöſterreich. Staude. Blütezeit: März bis Mai. — Pflanze etwas weichhaarig oder kahl. Blätter nicht aus⸗ dauernd, krautig, deutlich fußförmig; Blättchen faſt ſtets 9, breit-lanzettlich, zugeſpitzt, ſcharf-geſägt, oberſeits freudig-grün, unterſeits blaſſer und mit kaum erhabenen Nerven. Stengel wenigblütig, mit mittelgroßen oder größeren 5 — 3 ſpaltigen Stütz⸗ blättern. Blüten ziemlich klein, ausgebreitet, geruch⸗ los. Kronkelchblätter meiſt ſchmal, außen dunkel⸗ oder ſchmutzigviolett, innen grünviolett oder violett und mit bleichem Glanz überlaufen. Honigblättchen grün, geſchloſſen. Griffelnarben nach außen gekrümmt, weiß. — Verwandt und ebendaher: 98. Helleborus intermedius Host (syn. H. viridis subcoloratus A. Br.), Mittlere Nieswurz. Blätter viel größer; Blättchen mehr (11—15), nicht glänzend, kahl, hier oder da mehr oder weniger tief geteilt. Blütenſchaft höher, rot geſtrichelt. Blüten klein; Kronkelchblätter violettgrün, innen grün und gegen die Ränder hin mehr oder weniger violett, bereift, außen ſchmutzigviolett. 99. Helleborus gravéolens Host, nicht Reb. (syn. H. orientalis ort. nonn., H. viridis atro- virens A. Br., H. atrorubens pallidior A. Hr.), Starkduftende Nieswurz. Blätter deutlich fußför⸗ mig, etwas behaart, unterſeits mit behaarten erhabenen Nerven. Blüten mittelgroß, gewölbt Kronkelchblätter breit, Sich deckend, außen dunkeltrübgrün, Ränder bisweilen violett, innen dunkelgrün, be⸗ reift. Griffelnarben rechtwinkelig nach außen gerichtet. 100. Hell&eborus purpuräscens W. et Kit. (syn. H. atrorubens Hoolc., nicht V. et Hit.), Vur- purne Nieswurz. Ungarn, Galizien. Staude, bis 30 em hoch. Blütezeit: Anfang März, April. — Pflanze be⸗ 55 haart. Grund- ss blätter nicht ausdauernd, groß, ziemlich deutlich han d- förmig-ge— teilt oder gefingert; Blättchen meiſt 5, breit⸗keil⸗ förmig und faſt immer alle 2—6tei⸗ lig, oberſeits grün und we⸗ nig glänzend, unterſeits mit weichhaarigen, 5 erhabenen, ſpäter kahl werdenden Nerven; Blattränder grob⸗doppeltgeſägt. Blütenſchäfte niedrig, oft violett angelaufen. Blüten groß, gewölbt, nickend; Kron⸗ kelchblätter breit, ſich deckend, außen ſchmutzig⸗ violettpurpurn oder A — Purpurne Nieswurz. bleifarbigpurpurröt⸗ S aa nee Gattung 13. Nigella, Schwarzkümmel. lich bis weinrot, geadert, innen bleichviolettgrün oder mattgraugrün. Griffelnarben aufrecht. 101. Hellèéborus hybridus ort., Nieswurz. Unter dieſem Namen faſſen wir die durch Kreuzung einzelner Arten untereinander entſtandenen Garten⸗ x Baſtarde zuſammen, welche in verſchiedenen Farben | vorhanden, oft auch, wie die Abbildung zeigt, punktiert Garten-Nieswurz. und geadert ſind. In den Handelsverzeichniſſen findet man auch ſchon mit Eigennamen bezeichnete Sorten. Die Garten-Nieswurz unterſcheidet ſich von den obigen Arten teils durch die nicht immer- grünen, im Frühjahr meiſt mit den Blüten zugleich erſcheinenden Blätter, die nur ein Wachstumsjahr überdauern, teils durch die Farbe und Größe ihrer Nr. 51103. 27 Blumen, die als Schnittblumen ausgezeichnete Verwendung finden; ſtehen auch in Widerſtandsfähig— keit und früher Blütezeit den übrigen Arten nicht nach, wenn ſie nicht vorher verzärtelt ſind. Die— ſelbe ſei hiermit angelegentlichſt empfohlen. Allgemeine Verwendung der Helleborus- Arten. Sie eignen ſich wie wenige andere Pflanzen vorteilhaft für nördliche Lagen, lieben Schatten oder doch Halbſchatten, in welchem ſich die Blüten— | farbe reiner und das Laub ſchöner erhält; erfordern einen mäßig feuchten, kräftigen und etwas bindigen Boden und vertragen flüſſige Düngung. — Die ſchönſten, auch für kleine Gärten und für die Pflege in Töpfen geeigneten Arten ſind außerdem Helleborus, hybridus,H.niger, Tafel3,ı2, H. macran- thus, H. guttatus, H. Kochii, H. olympicus und H. abchasicus nebſt ihren Formen. Kräftige, gut ernährte Pflanzen von H. foetidus, H. cyclophyllus und H. atrorubens ſind auf Raſenflächen landſchaft— licher Anlagen von guter Wirkung. Schwacher, lockerer Winterſchutz (Fichtenreiſigdecke) iſt anzu— empfehlen und zur Blütezeit zu entfernen; bei den aſiatiſchen Arten iſt er oft notwendig. Schroffe Witte— rungsgegenſätze ertragen die meiſten Pflanzen nicht. Vermehrung der Arten durch Samen oder | durch Teilung; beſtimmte Formen (Sorten) nur durch Teilung zu Ende des Sommers. — Aus ſaat der Samen entweder gleich nach der Reife (die man häufig zu ſpät erkennt, indem Kapſeln, welche heute noch grün und weich, die nächſten Tage ſchon aufgeſprungen und leer ſein können) oder ſpäteſtens im September auf ein friſches, mit Lauberde hergerichtetes, ſchattiges, aber luftig gelegenes Beet, oder auch in Käſtchen, die man dann ſchattig ſtellt und in irgend einem kalten Raume überwintert; die Keimpflänzchen entwickeln ſich ſchon im März. Die gleich nach der Samenreife gelegten Körner keimen oft ſchon im Herbſt desſelben Jahres, während überjähriger Samen meiſt ein Jahr liegt. Die Pflänzchen werden verſtopft und etwa im Mai endgültig gepflanzt; den Zierwert kann man erſt beurteilen, wenn die Pflanzen ſtark geworden ſind. Gattung 13. Nigélla L., Schwarzkümmel, ©&> XXX 5; XXXII (at.: nigellus — ſchwärzlich, von niger — ſchwarz; Samen meiſt ſchwarz). Kelchblätter meiſt 5, bläulich bis weiß (nur bei N. orien- talis L. gelb). knoten 3—10 völli im Mittelmeergebiet und Mitteleuropa. 102. Nigella damascéna Z., Tafel d, 13. Damas („Jungfrau im Grünen“, fr. Nigelle de Damas, Che- veu de Venus; e. Love-in-a- mist, Devil in a bush). Bar⸗ barei. Ein- jährig, bis 50 em hoch. Blütezeit: etwa 8—10 Wochen nach der Ausſaat. — Stengel äſtig, aufrecht. Blätter fein zerteilt. Blu⸗ Kronblätter der einfachen Blüten 5—8, als 2ſpaltige Honigſchuppen, bei den gefüllten entwickelt und mehr. Frucht⸗ g oder bis zu einiger Höhe verwachſene, mehrſamige, meiſt von den Griffeln gekrönte Balgkapſeln. — 16 Arten, men bläulichweiß, hellblau oder weiß, von einer laub— blätterigen, vielſpaltigen Hülle (Krauſe) geſtützt. Frucht aufgeblaſen, einem umgekehrten, mit den Füßen nach oben gerichteten Topfe ähnlich, 10 fächerig, aus 5 je 2fächerigen, verwachſenen, mehrſamigen Balgkapſeln beſtehend. Kronkelchblätter abſtehend. Honigblätter ſehr klein, ohne drüſige Spitzen. Samen ſchwarz. Gartenſorten find: einfach-bläulich, einfach-weiß; gefüllt⸗ bläulich (f. flore pleno), gefüllt-weiß (f. fl. albo pleno); ferner f. nana, nur 20—25 cm hoch, ſehr verzweigt, in den obigen Farben— Sorten und einfach oder gefüllt. Die gefüllten ſind hübſcher und für Bouquets meiſt angenehmer, weil ſie abgeſchnitten eine längere Dauer haben. 103. Nigella hispänica L., Spaniſcher Schwarz- kümmtel, (e. Spanish Fennel-Flower). Südeuropa. Einjährig, 50—60 cm hoch. Blütezeit: 10 Wochen nach Ausſaat. — Stengel aufrecht, verzweigt; Blätter fiederſpaltig, mit linealen Zipfeln. Blumen lila⸗ blau, bei k. atropurpurea purpurn, bei f. alba 98 Familie 1. Ranunculaceae, Hahnenfußgewächſe. Or XXX I u. 5. weiß, außen grünlich und geadert. Honigblättchen mit drüſigen Spitzen, grünlichblau, um die zahl- reichen Staubblätter; Staubkölbchen etwas geſpitzt. Griffel 8 — 10; Kapſel glatt, verkehrt-kegelförmig, nicht von einer Hülle umgeben. Die Blumen dieſer Art ſind größer als die der vorhergehenden. — | Verwendung der Nigellen auf Rabatten und kleineren Gruppen; in mittleren und größeren Gärten auch als ſchöne Einfaſſungspflanzen. Die niedrigen gefüllten als Sommer-Topfpflanzen, die abgeſchnittenen Blumen für Sträuße und Vaſen. Jeder Kulturboden iſt geeignet. Anzucht durch Ausſaat an den beſtimm— ten Platz, am beſten im März-April, Blütezeit dann Juni, Juli; nach Wunſch Folgeſaat und dann Sommer- oder Herbſt-Blütezeit. — Keimkraft der Samen 2 — 3 Jahre; Keimung in 2 Wochen. * Abſtand der Pflanzen untereinander 15—20 cm. | Spaniſcher Schwarzkümmel. Gattung 14. Anemonöpsis S. et Z., Schein⸗Anemone, O = XXX 5 (griechiſch: anemone — Windblume und opsis — Angeſicht). Kelchblätter 5—9, roſa, abfallend. Unfruchtbare, kronblattartig ge⸗ wordene Staubblätter zahlreich und ſitzend, eine gefüllte Blüte darſtellend. Früchtchen 2—4, herabgebogen und mit Queradern, mehr ſamig. Blüten groß, wenige und faſt traubig. Blätter grundſtändig. Einzige Art: 104. Anemonöpsis macrophylla S. et Z., langen Blättchen. Blumen. 31/, em breit, nickend, Großblätterige Schein Anemone. Japan. Staude, roſa oder blaßlila. Kronkelchblätter meiſt 9. Kron⸗ 60 — 90 em hoch. Blütezeit: Spätſommer. — blätter (Honigblätter) gegen 12, kürzer, mehrreihig. Stengel bräunlichpurpurn, einfach, hin- und her⸗ Noch wenig bekannt, beſonders für feuchte, etwas gebogen. Blätter ſehr langgeſtielt, 2025 em breit, ſchattige Plätze zu empfehlen. Anzucht aus Samen. im Umkreis Z eckig und mit meiſt eirunden 5— 10 cm Vermehrung durch Teilung. Gattung 15. Actäta L., Chriſtophskraut, Or XXX 5 (griechiſch: akteia — Hollunder; wegen der Geſtalt der Blätter). Kelchblätter 3—5, meiſt 4, weiß, bald abfallend. Unfruchtbare, kronblattartig gewordene Staubblätter (Honigblätter) wenige, genagelt, ſpatelförmig. Staubblätter meiſt zahlreich, die aufſpringende Kölbchenſeite der Blumenmitte zugekehrt. Fruchtknoten I oder mehrere mit Queradern. Frucht beeren= oder balgkapſelartig, mehrſamig. Blüten klein, zahlreich, in kurzen, ſpäter ſich verlängernden Trauben. — 13 Arten, in Mitteleuropa, . Nordamerika. . Krons(Honig=)blätter SS Honiggefäß über ihrem Grunde, an der Spise dug oder Sao Fruchtknoten . 55 * A. spicata. 105. A. rubra 106. A. alba. 107. A. racemosa. 108. B. Kron⸗ (Honig-) blätter mit Honiggef fäß über Rn Grunde, an der Spitze mit drüſigem Rande. Fruchtknoten 1-8 . VCC A. davurica. 109. A. cordifolia. 110. A. japonica. 111. 105. * Actäsa spieäta L., Ahriges Chriſtophs- weißfrüchtig, f. fructu rubro, rotfrüchtig, die Stam m⸗ kraut (fr. Actée à épi, Herbe de St.-Christophe; form f. fructu nigro, ſchwarzfrüchtig. Fruchtreife 8 e. Spiked im Juli. Bane - berry). 106. Actäsa rubra Big., Rotes Chriftophs- Europa. Stau- kraut, von voriger nur durch ſpitze, vorne nicht de, „ Enz drüfig verdickte Kronblätter verſchieden; bei boch eil 107. Actäca alba Big, DWeißfrüdtiges Se LS Chriſtophskraut, die Kronblätter zweiſpitzig. — 15 Beide aus Nordamerika. 3 mal = gefie- | 108. Actä&a racemösa L. (syn. Macrotys dert: Blätt⸗ racemosa Raf., Cimicifuga racemosa Bart., C. Ser- chen geſtielt, bentaria , e Fraubiges € Ehriftophskrant. gezähnt Blu- Kanada, Florida Staude, 1 - 1½ m hoch, men klein, Blütezeit: Juni, Juli. — Blätter doppelt⸗-gefiedert. weiß, in ge- glatt, Blättchen länglich- lanzettlich, eingeſchnitten⸗ drängten, ova⸗ geſägt; Endblättchen eirund. Blumen in langen, len, ährigen verzweigten, oben überneigenden Endtrauben, klein, Trauben. reinweiß. Kronblätter 2ſpaltig, mit 2 durch Kronblätter gabelige Abzweigung entſtehenden Strängen. Frucht (Honigblätter) eine Balgfrucht, nicht beerig. ungeteilt, verkehrt-eirund, mit Mittel- und 109. Actaéa davürica Franchet (syn. Actino- Seitennerven und mit vorn verdicktem Strangende. spora Fisch. et Mey., Cimicifuga dahurica hort.). Frucht eine Beere. — 3 Formen: f. fructu albo, Tauriſches Chriſtophs kraut. Staude. Blütezeit: Ahriges Chriſtophskraut. Gtg. 14. Anemonöpsis. Gtg. 15. Actäea. Gtg. 16. Aquilegia. Air.104—11. 29 Spätsommer. — Dem Aruncus silvester, Tafel 20,7, langgeſtielt, handförmig, faſt gefiedert, glatt; Blätt⸗ ähnlich, mit großen, zierlichen Blumenriſpen vom chen herzförmig, gezähnt. Blumen in ſehr langen en Weiß. Stengel mit mehreren entfernten Endriſpen, klein, ſitzend, weiß. „Fruchtknoten 15 Blättern. Fruchtknoten 2 oder mehrere, ſitzend. Verwendung der in Laubwäldern ihrer Steht der folgenden ſehr nahe. Heimat wachſenden Pflanzen zunächſt zur Aus— zen ſchmückung ſchattiger Stellen in landſchaftlichen Gärten, 110. Actaen cordifölia DC. (syn. Cimicifuga ſofern daſelbſt friſcher, humoſer, an mineraliſchen gn Pursh), Herzblätteriges Chriſtophskraut. m. 8 | TE . Karolina. Staude. — Stengel mit mehreren entfernten e ee une Laubblättern. Blätter 2mal 3 zählig⸗ geteilt; die Bodenverhältniſſen gedeihen ſie auch in mehr ſonnigen Teile herzförmig, 5— 7 lappig, geſägt. Blüten weiß, Lagen vorzüglich, namentlich A. japonica (wohl die e F oder ſchönſte), ſodann A. davurica, A. racemosa und cordi- folia, während die rot-, weiß- und ſchwarzbee— 111. Actaea japonica Thbg. (syn. Pityro- rigen A. spicata-Sorten vereinigt durch ihre Früchte spermum acerinum S. et Zu; Cimicifuga Pursh), zieren. Vermehrung durch Teilung. Anzucht due Ehriſtophskraut. Japan. Staude, 1 bis aus Samen; Ausſaat bald nach der Ernte, da der a m hoch. Blütezeit: Sommer. — Stengel Samen ungleichmäßig keimt; im Frühjahr geſäet, nur am Grunde mit Laubblättern, äſtig. Blätter geht er oft erſt im nächſten Jahre auf. 2 n 8 3 Gattung 16. Aquilégia L., Akelei, Or XX 6; XXX 5; XXXII (lat.: aqua — Waſſer, legere — ſammeln; in den aan Blumenblättern). Kelchblätter 5, ziemlich regelmäßig, meiſt gefärbt, abfallend. Kronblätter 5 (bei den gefüllten mehr); diejenigen zwiſchen den Kelchblättern in einen hohlen Sporn verlängert. Staub⸗ blätter zahlreich, die inneren unfruchtbar. Balgkapſeln meiſt 5, vielſamig. Blüten verſchieden-gefärbt, am häufigſten blau. Stauden mit Pfahlwurzel und 3zählig zuſammengeſetzten Blättern. — An 30 Arten, in Mitteleuropa, Nordamerika und Aſien. A. Kleinblumige. Kelchblätter nicht länger als 12 oder höchſtens 18 mm, ſodaß die ausgebreitete Blume 25—48 mm Durchmeſſer hat. — Untere Stengelblätter langgeſtielt und . 8 Die Platte der Kronblätter faſt oder ganz jo lang als die Kelchblätter .. A. viridiflora. 112. a 4. canadensis (Tafel 4). 113. A. flavescens. 114. B. Mittelblumige. Kelchblätter ungefähr 25 mm lang, ſodaß die ausgebreitete Blume etwa 5 cm Durchmeſſer hat. 1. Untere Stengelblätter langgeſtielt und doppelt-3 zählig. Stützblätter der Blütenſtengel nicht fächerförmig. Sporne ungefähr ſo lang als die ß a) Staubblätter kurz. Blüten nicht ſcharlachrot mit gelb . . VV 5 A. sibirica. 116, BDa@tmuibblätter lang. Blüten ſcharlachrot und gelb, ſehr ſelten weiss A. formosa. 117. A. Skinneri. 118. A. chrysantha. 119. 2. Blätter wie unter 1, aber die e der Blütenſtiele fächerförmig. Sporne kürzer als die Kronblätterplatten Re „ A. flabellata. 120. C. Großblumige. Kelchblätter über 3-5 em lang, ſodaß die ausgebreitete Blume 6-7), (—12) cm breit ift. 1. Sporn kurz. (Vergl. auch 115: A. vulgaris f. olympica und 116: A. . A. glandulosa. 121. 2. Sporn mäßig lang. (Vergl. auch 116: A. sibirica.) . . E LEE œ A. fragrans. 123. ern ſehr lang - Bl, —5 cm lang) .. -.. nn... 0 re Sa : W RE ee NR, A. coerulea. 124. 112. Aquilegia viridifiöra all., Grünblumige Platte der Kronblätter ein Hein wenig fürzer, ziem- Akelei. Oſtſibirien. Staude, 30—45 cm hoch. lich abgeſtutzt. Sporn etwa 18 mm lang, mit dickerer Blütezeit: Mai, Juni. — Stengel überall zart oberer und ſchlankerer unterer Hälfte, am Ende knopfig. flaumig. Blätter oberſeits grün, unterſeits etwas Staubblätterſpitzen herausragend. Balgkapſeln unge— graugrün. Kelchblätter länglich, nebſt den keilförmigen fähr 18 mm lang mit ungefähr halb fo langen Griffeln. Kronblättern grünlich, bis 12 mm lang; Kronblätter Eine ſchöne Art, auch die Formen, namentlich faſt oder ganz ſo breit als lang; Sporn gerade, 12 die niedrige, ſind reizend! bis 15 mm lang, nicht knopfig am Grunde. Staub⸗ 114. Aquilegia flavéscens S. Wals. (syn. A. blätterſpitze über Kelch⸗ und Kronblätter hervorragend. canadensis var. aurea Roezl, A. aurea hort.), Balgkapſeln 12— 20 mm lang, flaumig, mit ebenſo Gelbliche Akefei. — In Nordamerika. — Ganz langen Griffeln. i wie A. canadensis, Tafel 4, 14; jedoch: Kelchblätter Kulturwürdig iſt Unterart: atropurpurea e eB: BA ET Willd. pr. sp., Schwarzrote Gr. A., Blumen bräun- ı 12--18 mm lang, gelb, bisweilen rückſeitig rot ; 5 a angehaucht, an der völlig ausgebreiteten Blume zurüd- ee Kelchblätter und Sporn blau gebogen. Platte der Kronblätter verkehrt-ei-keilförmig, DR 1 blaſſer gelb, 8—12 mm lang, oben abgeſtutzt; Sporn 113. Aquilegia canadensis L., Tafel 4,14. | 912 ir lang, gelb, 6 9 m Kanadiſche Akelei. Nordamerika. Staude, 30 Balgkapſeln 12—18 mm, flaumig; Griffel 8—12 mm bis 60 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — lang. Pflanze zart⸗ flaumhaarig oder im unteren Teile kahl. 115. * Aquilegia vulgaris I., Gemeine Akelei Blätter oberſeits grün, unterſeits etwas blaugrün. (fr. Ancolie des Jardins, Gant de Notre Dame; Blumen meiſt über 3 em lang, gelb mit rot und e. Capon’s Feather, Culver Key). Europa. Staude, ſcharlachrotem Sporn (bei f. atropurpurea | 40—80 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Pflanze Blüten dunkelpurpurn, bei k. rosea roſenrot. zart-flaumhaarig oder im unteren Teile kahl, viel- bei f. albo-rosea plena dicht gefüllt-rofenrot, | blumig. Blätter oberſeits ſchwächer graugrün, unter— in der Mitte weiß, bei k. nana ſcharlachrot mit ſeits mehr. Kelchblätter eirund, genagelt, ſpitz, gelb, Wuchs niedrig). Kelchblätter lanzettlich, ungefähr 25 em lang und Halb fo breit (nur bei ungefähr 1—1½ em lang, nicht zurückgekrümmt. Unterart olympica auch länger und breiter). Platte 4 7 0 30 der Kronblätter 9—18 mm lang, an der Spitze ge— rundet, gegen halb ſo breit als lang; Sporn derb, ſehr einwärts-gekrümmt, deutlich knopfig am Ende und ſo lang als die Platte. Staubblätterſchopf meiſt der Länge der Kronblätter- platten gleich. Kapſeln dicht flaumig, etwa 25 mm lang; Griffel halb ſo lang. Meh— tere Unter arten und zahlloſe, in Farbe verſchie- dene Gar- tenſorten, deren Blumen kelpurpurn, geſcheckt, ge- 1 ſtreift, geräns dert und geſprenkelt vorkommen und zumeiſt aus Samen ziemlich treu wiederkommen. Folgende die empfehlenswerteren: Gefüllte gemeine Akelei. a) aträta Koch pr. sp. (syn. A. nigricans Rchb. pr. Sp., var. atroviolacea Zallem.), Dunkle Akelei. Blumen dunkelpurpurbraun. Staubblätter heraus- ragend. — Schöne Gebirgspflanze. — b) hybrida Sims pr. sp., Baſtard-Akelei, Blumen ge— füllt. Kelch⸗ blätter läng⸗ lich-lanzettlich, unter 25 mm lang. — Kron⸗ blätterplatte weiß, abge— ſtutzt-ausge⸗ randet, bis lilapurpurn kaum einwärts⸗ gekrümmt. Mehrere Gar— tenſorten, z. B. hybrida lucida (plenissima), fupferig- ſcharlachrot; hybrida bicolor indigoblau, in der Mitte ſchneeweiß. — c) olympica BDoiss. pr. sp. (syn. A. vulgaris var. caucasica Ledeb., A. Witmanniana hort.), Olympiſche Akelei. — Kelchblätter eirund, ſpitz, 25 — 32 mm lang und mehr als halb fo breit. Kronblätterplatte bis halb ſo lang als das Kelchblatt. Sporn gekrümmt. Blumen groß, blaßviolett, etwas bläulich oder lilapurpurn; bei par. Baſtard-Akelei. weiß bis dun⸗ halb ſo lang als das Kelch- blatt. Sporn lilapurpurn, Familie 1. Ranunculaceae, Hahnenfußgewächſe. Our XXX I u. 5. gerandet,; ferner 2% ein Witmanniana die Kronblätterplatten weiß. — Schön und eine der früheſten. — Andere Formen ſind noch: k. grandiflora alba, große blendend-weiße Blumen. — f. Ver- vaeneana (syn. A. formosa Vervaen. hort., A. lucida foliis variegatis hort., Geſcheckt-blätterige Gem. A., Blätter breit und ſchön gelb-geſcheckt. Blumen roſenrot; eine Sorte hiervon mit dicht- gefüllten, dunkelvioletten Blumen iſt Garten- freunden ſehr zu empfehlen. Die Ausſaat bringt die Buntſcheckigkeit ziemlich treu wieder; ſicher iſt ja ſtets die Teilung der Pflanzen. — f. foliis aureis, mit gelben Blättern. 116. Aquilegia sibirica Lam. (syn. A. bicolor Ehrh., A. Garnieriana Sweet, A. speciosa d, A. spectabilis Zem.), Sibiriſche Akelei (fr. Ancolie de Sibérie; e. Siberian Columbine). Sibirien, Amurgebiet. Staude, 30 — 40 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Pflanze überall faſt oder ganz kahl. Blätter oberſeits etwas, unterſeits etwas mehr grau⸗ grün. Blumen lilablau, fleiſchrot, weinrot, oder weiß geſäumt (bei f. spectabilis Lem e Sp. glänzend- blau, die Kronblätter am Grunde weiß, dann dunkel- blau, goldgelb f. flore pleno mit aufrechten blaugefüllten Blumen, deren Kronblätter weiß— randig). Kelch- blätter 25 — 32 Br mm lang, länglich . ͤ ——— oder eirund-läng⸗ Gefülltblütige Sibiriſche Akelei. lich, breiter und ſtumpfer als bei A. vulgaris, bei völlig ausge⸗ breiteter Blume ſpreizend oder ein wenig zurückge— bogen. Kronblätterplatten nicht mehr als halb jo lang als die Kelchblätter, an der Spitze ab- gerundet, faſt ſo breit als lang. Sporn mäßig derb, gekrümmt, 12 — 18 mm lang. Staubblätter⸗ ſchopf ungefähr ſo lang als die Kronplatten. Kapſeln kahl, 25 mm lang; Griffel nur ½ fo lang. Schön find f. spectabilis und flore pleno. 117. Aquilegia formösa Fisch. (syn. A. cana- densis var. formosa Torr.; A. truncata Fisch., A. californica Hartweg, A. eximia Planch.), Schön- aeftaltefe Akelei. Weſtliches Nordamerika. Staude, 50 - 90 cm hoch. Blütezeit: Vorſommer. — Pflanze außer den Blütenſtielen faſt oder ganz kahl. Blätter oberſeits ſchwächer, unterſeits ſtärker graugrün. Kelch⸗ blätter ei-lanzettförmig (leuchtend-rot), ſpreizend, un⸗ gefähr 18 mm, ſeltener 25 mm lang, weichhaarig mit ſtumpfer (grüner) Spitze; Kronblätterplatten gelb, bei Stammform f. normalis faſt abgeſtutzt, etwa halb fo lang als die Kelchblätter. Sporn 12—18 mm lang, im unteren Teile ſchlank, faſt gerade, am Ende deutlich knopfig. Staubblätterſchopf doppelt ſo lang als die Kronblätterplatte. Balgkapſeln kahl, unter lang, mit halb ſo langen Griffeln. — Gartenformen: kf. rosea plena, roſenrot, ge— füllt; f. rubra plena, rot, gefüllt; f. flavescens, Blumen ganz gelb. 118. Aquilégia Skinneri Hook. (syn. A. mexicana Dot. Mag.), Skinners Afclei. Gebirge Guatemalas. Staude, 50 — 80 cm hoch. Blütezeit: Mai bis Juli (bisweilen im Herbſt nochmals). — Pflanze kahl, vielblumig. Blätter oberſeits grün, unterſeits graugrün. Kelchblätter grün, lanzettlich, ſpitz, aufſtrebend, 18—25 mm lang. Kronblätter— platten gelbgrünlich, abgeſtutzt, halb ſo lang als die ee eee % Kelchblätter; Sporn ſcharlach⸗- oder purpurrot, 30—38 mm lang, feine untere Hälfte ſchlank. Staub⸗ blätterſchopf (bei einfachen Blüten) faſt / cm über die Kronblätterplatte hervorragend. Sehr ſchöne, auffallende Art; nicht minder ſchön die 50—60 em hohe Baſtardform, A. Skinneri huybrida flore pleno, mit nach Art mancher Fuchſia— Aquilegia Skinneri hybrida flore pleno. „ den een race | Stütz⸗(Deck⸗) blätter der Blütenſtengel groß, fächer— roten, braunroten, weißen oder gelben Blumen; verdient die beſondere Beachtung der Blumenfreunde. Im Freien eine warme ſonnige Lage. Im Winter Fichtenreiſig⸗ oder Laubdecke. Übermäßige Boden- feuchtigkeit ſchädlich. 119. Aquilegia chrysäntha A. Gr. (syn. A. leptoceras var. flava A. Gr., A. leptoceras var. Aquilegia chrysantha bicolor. chrysantha Hook.), Gold-Adelei. bis Arizona. Staude, 1 m und darüber hoch. Blüte— zeit: Juni bis Auguſt. — Pflanze buſchig, kahl, viel- Neu - Mexiko 4 Gattung 16. Aquilegia, Akelei. klein und deckblattartig. durch Farbe Bouquetbinderei geeignet, die Pflanze aber für weiß, 6-9 mm breit. RN Nr. 116 121. 31 blumig. Blätter oberſeits hellgrün, unterſeits graugrün. Kelchblätter länglich, ſpitz, gelb, wagerecht ſpreizend, 18-25 mm lang, an der Spitze rot gefärbt; Kronblätter⸗ platten goldgelb, — / jo lang als die Kelch— blätter, faſt ſo breit als lang, an der Spitze gerundet und ausgerandet. Sporne gerade oder nur wenig gekrümmt, ſchlank, auseinanderweichend, 3 / —5 cm lang. Staubblätterbüſchel ein wenig herausragend. Balgkapſeln kahl, etwa 2½ em lang mit halb fo langen Griffeln. Eine der ſchönſten Akelei-Arten unſerer Gärten! Sehr ſchöne Baſtard-Formen, durch die Blütenfarbe von der Stammart verſchieden, ſind: f. grandiflora alba, prächtige reichblühende Sorte, ziemlich ſamenbeſtändig, ſchneeweiße Blumen, die und edle Form vorzüglich zur Freiland⸗ wie für Topfkultur gleichgut zu empfehlen. Ferner f. bicolor (syn. A. californica hybrida Aort.), große zweifarbige Blumen, Kelchblätter ſcharlach— rot, Kronblätter gelb, Sporne rot. — Ein farbenbeſtändiger großblumiger Baſtard (A. chry- santha & A. Skinneri?) iſt Aquilegia Jaesch- kanii der Gärten: Kronblätter und Sporne leuchtend-gelb, Kelchblätter karm inrot. 120. Aquilegia flabelläta S. % Z. (syn. A. vulgaris Thbg., nicht L.; A. glandulosa Mig., nicht ischt. et Mey.), Fächerblatt-Akelei. Japan. Staude, 30—50 em. Blütezeit: Mai. — Stengel wenig— blumig, kahl oder im oberen Teile zart-flaumhaarig. förmig und mit linealiſch-länglichen Endlappen. Blumen leuchtend-blau, blaßweinrotpurpurn oder weiß. Kelchblätter etwa 2½ em lang. Kron— blätterplatten halb ſo lang als die Kelchblätter, oft Sporne gekrümmt, kürzer als die Kronblattplatten. Balgkapſeln kahl. Eine niedrige Form: f. nana alba, reinweiß Hlüthend fore neo, weiß mit matt gelben Spitzen. Die niedrigen Formen blühen reich und früh und ſollen ſich namentlich zum Treiben als Winter— Schnittblumen eignen. 121. Aquilegia glandulösa Fisch., Drüfen- Akelei. Altaigebirge. Staude, 30—45 cm hoch. Blütezeit: Mai⸗Juni. — Die Stengel 1—3 blumig, in der oberen Hälfte zartflaumig. Blätter oberſeits grün, unterſeits etwas graulich Stengelblätter wenige, Kronkelchblätter himmel— blau, eirund, genagelt, ſpitz, gewöhnlich ungefähr 3½ em lang oder mehr, halb ſo breit als lang. Kronblätterplatten keilförmig blau, weniger als halb ſo lang als die Kelchblätter, an der Spitze ziemlich abgerundet, jo breit als lang; Sporne 6--9 mm lang, dick, einwärtsgebogen. Staubblätterſchopf kürzer als die Kronblätterplatten. Balgkapſeln 2½ cm lang, dicht behaart; die Griffel kurz (6—9 mm), fichelig; — var. jucunda Fisch. et Mey. pr. Sp., Ange— nehme Drüſen-Akelei, verſchieden durch: Kronblätter— platten weiß, an der Spitze mehr abgeſtutzt; Staub— blätterſchopf jo lang als die Kronblätterplatten. Verwendung. Eine wegen angenehm wirkender Farbenverſchiedenheit anziehende Pflanze, die, zwiſchen Tuffſteinen wachſend, eine Zierde der Steingruppen. — Eine vielgerühmte Form, die ein Baſtard zwiſchen A. vulg. olympica Witmannii und A. glandulosa 32 jein fol, was (nach der Originalbeſchreibung des Züchters zu urteilen) aber zweifelhaft iſt, führt den Namen Stuartii Bahf., die von A. glandulosa jucunda nur durch die Größe der Blumen (bis 12 cm Durchmeſſer) und vielleicht etwas reicheren Blütenanſatz abweicht. Kelchblätter ſchön Him- melblau, Kronblätter weiß. Es wird beſonders erwähnt, daß tiefgründiger, nährſtoffreicher Boden erforderlich, um die gerühmten Eigenſchaften zu er— zielen! Hart und ſehr Schön! Familie 1. Ranunculaceae, Hahnenfußgewächſe. Of XXX I u. 5. 122. Aquilegia alpina Z. (syn. A. montana Sler ub). Alpen. Staude, 30 em hoch. Blüte— zeit: Juli, Auguſt. — Stengel mit 1— 2 geſtielten doppelt-3 zähligen Blättern, deren Oberſeite grün, deren Unterſeite ziemlich graugrün iſt. Blumen gewöhnlich blau, ſelten weiß oder blaßweinrot. Kelchblätter breit-eirund mit deutlicher Klaue, ſpitz, über 30 bis etwa 38 mm lang, mehr als halb ſo breit als lang. Kronblätterplatten ungefähr halb ſo lang als die Kelchblätter. Sporne ſo lang als die Kronblätterplatten; der Staubblätterſchopf aber kürzer als letztere. Balgkapſeln weichhaarig, 2½ — 3 em lang. Griffel 6 — 9 mm lang. 123. Aquilegia fragrans Benth. (syn. A. vulg. var. pyrenaica Hook. fil. et Thoms), Duftende 45 —60 cm hoch Akelei. Himalaja. Staude, Blütezeit: Mai, Juni. — Pflanze buſchig. Blätter wie A. alpina. Blumen weißrötlich oder lila, fein weichhaarig und ſehr duftend. Kelchblätter gegen halb ſo breit als lang. Kronblätterplatten ſehr keilförmig, 18 — 20 mm lang und breit, oben ſchwach gerundet; Sporne ſchlank, ſchwach gekrümmt, etwa jo lang als die Kronplatten, auch der Staub- | blätterſchopf ungefähr ſo lang als die letzteren. Balg— kapſeln flaumig, 18 — 25 mm lang, ihre Griffel 6—9 mm lang. 124. Aquilegia coerülea James. (syn. A. le- ptoceras Nutt., A. macrantha Hook. et Arn.), Blaue Akelei. Nordamerika, Rocky Mountains. Staude, 40 — 80 em hoch Blütezeit: Mai, Juni. — Pflanze buſchig und zierlich, unten kahl, nach oben hin flaumig. Blätter oberſeits grün, unterſeits etwas graugrün; die unteren Stengelblätter groß und doppelt-3 zählig. Kelchblätter gewöhnlich weißlich, bisweilen bläulich oder rötlich gefärbt, länglich, ſtumpf, genagelt, meiſt über 30 — 38 mm lang und ungefähr halb fo breit, bei voller Blüte zurückgekrümmt. Kronblätterplatten halb ſo lang als die Kelchblätter, weiß (bei der ſchönen Baſtardform f. haylodgensis [bicolor] rein- gelb!), ſehr keilförmig, oben ziemlich abgerundet, nicht ſo breit als lang; Sporne ſehr ſchlank, ziemlich gerade, 3½ — 5 cm lang. Staubblätterſchopf un— gefähr ſo lang als die Kronblätterplatten. Balgkapſeln flaumig, 2½ em oder darüber, Griffel bis 10 mm lang. — Gartenformen: f. alba, Blumen reinweiß; k. flore pleno, Staubblätter in weiße Kronblätter ver⸗ wandelt; f. haylodgensis, Kelchblätter blaß violett, Kronblätter reingelb. Die Art wie ihre Formen herrliche Zier- pflanzen; der Aquilegia chrysantha, die nur durch ſchmälere und kürzere Kelchblätter ſowie durch gelbe Blumen verſchieden, ſehr naheſtehend. Ob A. chrysantha grandiflora alba gleich A. coerulea alba Aquilegia coerulea flore pleno. it? — Bei ſtarker Kälte ohne Schneedecke iſt Schutz (trockenes Laub oder Fichtenreiſig) erforderlich. — Verwendung der Akelei-Pflanzen in klei⸗ neren wie in größeren Gärten, wie bei Delphinium angegeben. Beſonders ſchöne Schnittblumen- oder Topfpflanzen ſind als ſolche bezeichnet. Kultur. Jeder mürbe Kulturboden ſagt zu, am geeignetſten iſt lehmig-ſandiger Boden. Standort ſonnig oder halbſchattig. Vermehrung durch Teilung oder Stockſproſſe. Ausſaat führt weniger ſchnell zum Ziele. Bei Ausſaat im Frühjahr ins Miſtbeet Kei— mung innerhalb 14 Tage, bei Ausſaat nach der Samenreife meiſt erſt im kommenden Frühlinge. Behandlung der Sämlinge die bei Stauden gewöhn— liche: Verſtopfen in die Pflanzſchule und ſpäter, wenn erſtarkt, an den beſtimmten Platz verſetzen. Im übrigen keine beſondere Pflege. inige Garten- formen kommen auch aus Samen treu wieder. — Keimkraft der Samen 2 Jahre. Gattung 17. Delphinium L., Ritterſporn, O XX 6; XXX 5; XXXII (griechiſch: delphinion; man glaubte in der Form der Blütenknoſpe einen Delphin zu erblicken). Kelchblätter 5, unregelmäßig, ge- färbt, am Grunde miteinander verwachſen, das hintere in einen Sporn verlängert. 8 ei { zwei davon als geſpornte Honigblättchen, die in der Gruppe Delph. Consolida in eins verwachſen find, mit ihrem Sporn in den des Staubblätter zahlreich oder mehrere davon in Kronblätter verwandelt. Igt Blätter 3 zählig bis handförmig gelappt oder geteilt. — 120 Arten, nur Kräuter der gemäßigten Zone. Kelches ragend. A. Ein- oder zweijährige Arten B. Ausdauernde Arten. 1. Blüten gelb oder ſcharlachrot . Kronblätter 2—4 (bei gefüllten Blüten mehr), Balgkapſeln 1— 5, meiſt 3 oder 1, ſelten 5. * D. Ajaecis. 125. D. orientale. 126. D. Consolida (Tafel 5). 127. D. cardiopetalum. 128. D. nudicaule (Tafel 4). 129. D. cardinale. 130. D. Zahl. 131. ‘ * 8 * Ps — ” — 8 blätter) ſchmal. Blattſtiele nicht icheidig . Gattung 17. Delphinium, Ritterſporn. b) Blattſtiele am Grunde ſcheidig verbreitert; das übrige wie unter a . c) Die 2 Honigblätter und die kronblattartigen unfruchtbaren e ſch w arabraun. obersten Stengelblätter (Stützblätter, Hochblätter) jchmal . Nr. 122—127. 33 2. Blüten anders gefärbt: blau, violett oder doch ins bläuliche ſpielend, ſeltener weiß. a) Die 2 Honigblätter des Kronkelches lan oder Be e e an 8 D. cheilanthum. D. grandiflorum. D. azureum. D. Maackianum. D. tricorne,. D. hybridum. Die 5 * D. elatum (f. flore pleno. Tafel 4). d) Die 2 Honigblätter und die kronblattartigen unfruchtbaren Staubblätter ſchwarzbraun oder hell— braun. Die Stütz⸗ oder a n bis eirund, Lu eg RER mit Moſchusgeruch D. Brunonianum. 139. D. cashemereanum. 140. D. speciosum. 141. D. triste. 142. 3. Gartenſorten, welche unter B 2 ad fallen, Sorten, keiner der Arten 132—142 als Form beſtimmt zugezählt werden können. 125. Delphinium Ajaeis L., Garten-Ritter- fporn (fr. Pied-d’alouette des jardins, Dauphinelle des jardins; e. Rocket-Larkspur) Schweiz, Taurien. Einjährig, 30—100 em hoch. Blütezeit: Juni— Juli bis Auguft-September. — Stengel faſt immer einfach, röhrig. Blätter unten geſtielt, oben ſitzend, in linienförmige Zipfel zerſchnitten. Blüten lang— geſpornt, in vielblütiger Traube; Blütenſtiele meiſt — Wird ſtets mit D. Ajacis und D. Consolida, ihr Mittellappen | kürzer als ihre Deckblätter. Blumenkrone blau, weiß, rot oder bunt, 3 lappig; länger als die herabgebogenen Seitenlappen und zweiſpaltig, an ſeinem Grunde mit der mehr oder weniger deutlichen Zeichnung A1 A. Sporn jo lang als das Kronblatt. Fruchtkapſeln einzeln (ſelten 2 — 5), weich behaart, an der Spitze allmählich verſchmälert. Ränder der Kapſelnähte nicht auf— geblaſen. | Durch die Kultur find zahlreiche, durch Höhe, Form, Blütenfarbe, Füllung der Blüten u. ſ. w. abweichende Sorten entſtanden, die häufig aus Samen nicht getreu wiederkommen, auf die Auswahl der Samenträger zu verwenden — Wir unterſcheiden als ziemlich ſamenbeſtändig: Delphinium Ajacis elätius, Hoher Garten- Ritterſporn (k. Pied-d’alouette grand; e. Tall German Rocket-Larkspur). Gegen 1 m hoch, in magerem Boden niedriger. Die Blumen bilden eine einfache und dichte Traube mit meiſt abgerundeter Spitze. 12 Farbenſorten; wenig kultiviert. Delphinium Kjacis nanum, Zwerg-Ritter⸗ ſporn (fr. Pied-d’alouette nain; e. Dwarf German Rocket-Larkspur). Etwa halb io hoch als bei vori— gem. Blumen ſtark gefüllt, in einer einzigen ſehr dichten, meiſt walzlichen, oben abgerundeten Traube; Blumenblätter meiſt ſpitz. Etwa 12 Farbenſorten. Die „Tom Thumb“-Form, nur 20 cm hoch, von unten auf mit ſtarkgefüllten rotvioletten Blumen, it eigenartig ſchön, Delphinium Kjacis hyacinthiflörum, Hyacin⸗ then⸗Ritterſporn (fr. Pied-d’alouette à fleurs de Jacinthe; e. Hyacinth-flowered Rocket-Lark- spur). Etwa 30-46 em hoch, mit größeren, ſtärker gefüllten Blumen und ſehr dichten und langen, oben meiſt abgerundeten Trauben. Dieſe Form hat die beiden vorigen durch ihre ſorten ſehr verſchieden⸗ oft auch mehrfarbig). vollendete Geſtalt faſt verdrängt; ſie hat ein Dutzend Farbenſorten, die in Samenhandlungen geſondert oder gemiſcht käuflich ſind. Delphinium Kjacis ranunculifforum, Ra-— nunkel⸗Ritterſporn (fr. Pied-d’alouette à fleurs de renoncule; e. Ranunculus-flowered Rocket- Larkspur). Eine Form mit ſpitzeren Blütentrauben; Vilmorin. Dritte Auflage. weshalb große Sorgfalt beide in 9 Farbenſorten. | Eeitenlappen. haarig, Ränder der Kapſelnähte dick. Blüten immer intenſiv— violett und meiſt durch lange Stützblätter geſtützt. jedoch, weil teils Baſtarde, teils gefülltblühende D. ceultorum (F. formosum Tafel 4). 143, Blumen durch ſchmälere, ſpitzere, faſt regelmäßig dachziegelige Kronblätter dicht gefüllt. Es giebt einen hohen und einen niedrigen Ranunkel-Ritterſporn, Kultur ſiehe Nr. 128. 126. Delphinium orientäle J. Gay (syn. D. Ajacis Ledeb., nicht L., D. bithynicum Griseb.), Morgenländiſcher Nitterſporn. Rumelien, Griechen— land, Kleinaſien. Einjährig. Blütezeit: Sommer. Sammelart . Tafel 5, 17, verwechjelt und findet ſich zweifellos auch unter den zu D. Ajacis gezählten Garten-Raſſen. Blütentrauben lang und dicht; mittlerer Kronblatt— lappen viel länger zweiſpaltig als die 2 ſpaltigen Sporn kürzer als das Kronblatt. Kapſel an oben gekrümmtem, bei den unteren Blüten ſehr langem Blütenſtiel aufrecht, abſtehend-drüſen— an der Spitze plötzlich weichſtachelig. 127. * Delphinium Cons lida L, Tafel 5, 17. Feld-Ritterſporn (fr. Pied-d’alouette des bles; e. Branching Larkspur). Europa. Einjährig, 30-100 cem hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Stengel äſtig, die oberen Zweige ſparrig. Blätter 3 teilig-fiederig, mit geteilten, ſchmal⸗linealiſchen Zipfeln. Blumen in locke ven, meiſt wenig- blütigen, rif- pigen Trauben. Blütenſtielchen länger als ſein Stützblatt; Blu- menkrone ver- wachjenbfätterig; Sporn 1½ bis 2 mal länger als das Kronblatt. Fruchtkapſeln einzeln (felten 2), kahl. Blumen blau, roſa oder weiß (bei den Garten— Gefüllter Feld- oder Levkojen— Ritterſporn. Schon der gemeine, bei uns hier und da als Unkraut auf Adern wachſende Feld-Ritterſporn iſt eine hübſche Pflanze, die einem Hausgarten zur Zierde gereichen würde, wie jo manche unſerer ein- heimiſchen Blumen. Bis jetzt 4 gefülltblühende Formen oder Raſſen: 3 34 Familie 1. Ranunculaceae, Hahnenſußgewächſe. Or XXX 1 u. 5. Delphinium Consölida elätius fl. pl., Hoher Levkojen-Ritterſporn. 80 cm und drüber hoch; Verzweigung und Geſtalt wie umſtehende Abbildung zeigt. In 12 ziemlich ſamenbeſtändigen Farbenſorten vorhanden. Delphinium Consölida minus fl. pl., Halb- hoher Levkojen-Ritterſporn. Wie 1, aber nied- riger, etwa 50 cm hoch. Delphinium Consölida imperiale fl. pl., Kaiſer-Ritterſporn. Von kräftigem Wuchs und ſpäter eintretender, aber länger dauernder Blütezeit. Die Pflanzen bilden einen dichten, umgekehrt⸗pyra⸗ midalen Buſch und werden etwa 25 em hoch. Blätter meiſt heller grün als die übrigen Formen. Es giebt bereits 9 Farbenſorten. Delphinium Consölida candeläbrum, Arm- leuchter⸗ (oder Kandelaber-) Ritterſporn (fr. Pied-d’alouette en girondole; e. Candelbranch-Lark- spur). Kaum 30 cm hoch und verzweigt, wie unten⸗ ſtehende Abbildung es zeigt; Blumen gut gefüllt. Die große Menge der zur Haupt-Blütezeit der Pflanze im verſchiedenen Wachstumszuſtande befindlichen Kandelaber-Ritterſporn. Knoſpen der Nebenzweige bewirkt eine bis in den Spätherbſt ſich hinziehende Blütenfolge. Bereits 6—8 Farbenſorten. Für Einfaſſungen der ſchönſte. 128. Delphinium cardiopetalum DC. (syn. D. peregrinum Lam., Herzblätteriger Ritterſporn (fr. Pied-d’alouette à pẽtales en coeur; e. Heart-petaled Larkspur). Pyrenäen. Einjährig, etwa 30 em hoch. Blütezeit: Juni⸗Juli bis September. — Buſchig⸗ pyramidale Pflanze, im untern Teile mit mehr ab- ſtehenden, im oberen mit mehr aufrechten Zweigen. Blätter 3zählig, vielſpaltig, mit linealen Zipfeln, die oberen ganzrandig. Blütenzweige kurz, aber zahlreich. Blumen einfach, blauviolett, klein (bei f. roseum hellroſenrot, etwas in weiß übergehend); ihre beiden Honigblätter mit nervenloſen Seiten- flügeln; die 2 unfruchtbaren Staubblätter kahl. Fruchtknoten 3. Ein zierlicher, wegen der ſpäten Blütezeit ange- nehmer Ritterſporn, deſſen blaue Blüten ſich lebhaft von dem friſchen Grün abheben, Belaubung dichter und reicher als bei den vorhergehenden Arten. Vor- e Verwendung in mittleren und größeren ärten. Tafel 4, 16. Nacktſtengliger Nitterſporn. Die Verwendung der einjährigen Ritterſpornarten iſt eine mehrſeitige. gehören zu unſern ſchönſten harten Freiland-Blumen und eignen ſich, von ihren hohen Formen ab- geſehen, auch vortrefflich für kleine Gärten. In kleineren oder größeren Trupps oder Gruppen (ein- farbig, nach Farben getrennt, oder gemiſcht), als Farbenbänder längs der Gartenwege, in junge, noch recht lichte Gehölzpflanzungen eingeſprengt, endlich auf Rabatten von vorzüglicher Wirkung. Der Feld- Ritterſporn und ſeine Formen blühen länger als der Garten-Ritterſporn, auch die Blumen halten ſich, wenn zeitig genug geſchnitten, länger und werden nicht ſelten in erwärmtem Sand für Dauerbouquets ge⸗ trocknet. — Ausſaat an dem beſtimmten Platz muß früh ſtattfinden, am beſten im September oder Oktober, unter Umſtänden noch im November, bei offenem Boden zur Not noch im Februar-März; man ſäe dünn, entweder breitwürfig oder in Rillen mit etwa 15 cm Abſtand. Zu dicht aufgegangene Pflanzen werden zeitig genug gelichtet; Entfernung unter ſich 10, 15 oder 20 cm. Freie Lage und kräftiger, aber ziemlich trockener Kulturboden irgend welcher Art ſind geeignet; beſondere Pflege oft nach⸗ teilig. Wird bei reichlich trockenem Boden mal be⸗ goſſen, ſo geſchehe es durchdringend, ſonſt lieber gar nicht. — Keimkraft der Samen 3—4 Jahre; Keimung innerhalb 3 Wochen. 129. Delphinium nudicäüle Torr. et Gr., fornien. Staude, 30 cm hoch. Blütezeit: Juni⸗ Juli. — Erdſtamm knollig. Stengel veräſtelt, ſamt den Blattſtielen bräunlich. Grundblätter dunkelgrün, 5-7 lappig oder -teilig, die Lappen verkehrt-eirund⸗ keilförmig. Blüten traubig, ſcharlacho rangerot, mit dem Sporn faſt 4 em lang; Sporn faſt gerade, meiſt länger als die Blumen. Kronblätter eben ſo lang als die äußeren Blütenteile (Kronkelchblätter), linienförmig, dünn, gelb. Blütenſtiele etwa 4 cm lang. Deckblätter ſchmal. — f. aurantiacum, ſchön orangefarben; Blätter von Anfang an dauernd hellgrün. Verwendung dieſer durch Form und Farbe der Blüten anziehenden Pflanze gruppen⸗ oder truppweiſe; auch auf Steingruppen von vor⸗ züglicher Wirkung. Gedeiht in allerlei Kultur⸗ boden, ſofern derſelbe durchläſſig und nur mäßige Feuchtigkeit hält. Sonnige Lage Bedingung. — Anzucht durch Ausſaat, entweder von April⸗ Mai an bis in den Sommer auf ein Saatbeet, in welchem Falle die Pflanzen im erſten Jahre nicht oder kaum noch blühen, vom folgenden Jahre an aber reichlich; oder Ausſaat Anfang März in Schalen; Verſtopfen der aufgegangenen Pflänzchen einzeln in kleine Töpfe und Ende April oder Anfang Mai auf ein ſonnig gelegenes Gartenbeet auspflanzen, wo ſie im Auguſt ſchon ziemlich reich blühen. Die Knollen kommen hier und da nicht immer gut durch den Winter; Fichtenreiſigdecke (kein feuchtes Laub!) deshalb anzu⸗ raten. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Keimung meiſt innerhalb 3 Wochen. 130. Delphinium cardinäle AZook., Kardinal Nitterſporn. Kalifornien. Staude, 60 —90 em hoch. Blütezeit: Juli⸗Auguſt. — Blätter zumeiſt grund⸗ ſtändig, langgeſtielt, fingerförmig-5 teilig; Teile keil⸗ förmig⸗lanzettlich, einfach oder 3—5ſpaltig. Stengel⸗ blätter allmählich kleiner und einfacher werdend. Sie Kali⸗ . Blumen ſcharlachrot und gelb, in zuſammenge⸗ ſetzten lockeren verlängerten Endtrauben. Sporne der Blumen ziemlich gerade und fo lang als ihre Blumen. | (klore pleno) mit gefüllten Blüten. Kommt der vorigen Art nahe; iſt aber höher, auch weniger ſchön, immerhin aber wegen der von anderen Ritterſpornen abweichenden Farbe empfehlens⸗ Wert. Iſt empfindlicher als D. nudicaule, Tafel 4, 16; deshalb die Pflanzen nach der Blüte in Töpfe ſetzen und ſpäter froſtfrei überwintern, oder ſie als einjährige behandeln und alljährlich ſehr früh (Anfang März) ſäen. Verwendung und Be— handlung ſonſt wie bei D. nudicaule. 131. Delphinium Zalil Aitch. et Hemsl. (syn. D. sulphureum Boiss. et Hausskn.), Schwefel- gelber Nitterſporn. Vaterland (?). Staude, 1—1!/, m hoch. Blütezeit: Juli⸗Auguſt (2). — Beſitzt einige Ahnlichkeit mit den Gartenformen des Feld-Ritterfporns. Blätter im unteren Teile des Stengels befindlich, langgeſtielt, in feine Läppchen zerſchnitten. Etwa 30—40 cm über den Erdboden verzweigt ſich der Stengel breitpyramidal. Blüten ſehr zahlreich, ſchön chwefelgelb, ſich größtenteils gleichzeitig öffnend. Verwendung. Eine in voller Blüte ſtehende Pflanze verfehlt nie ihre gute Wirkung, wenn ſie im Ziergarten einen Platz erhält, wo ihre Erſcheinung voll zur Geltung kommt. Die Einzelblüten haben einige Ahnlichkeit mit kleinen Orchideenblüten und eignen ſich vorzüglich zu feineren Bindearbeiten. — Anzucht durch Ausſaat vom Mai an bis in den Sommer; ſchon im 2. Jahre werden ſich Blüten ent— wickeln. Die Pflanze iſt anſcheinend winterhart. 132. Delphinium cheilänthum Fisch., (syn. D. davuricum Bess.), Lippenblütiger Nitterſporn. Sibirien. Staude, 60 — 150 em hoch. Blütezeit: Juni⸗Juli. — Stengel äſtig. Blätter Steilig-hand⸗ förmig; die Lappen länglich, langgeſpitzt, meiſt Z ſpaltig, nach dem Grunde zu verſchmälert, teils ge— zähnt. Blumen groß, ſchön himmelblau; Sporn etwas gekrümmt. Honigblätter länger als die Kron⸗ blätter, die 2 unterſten am Rande ſchief eingebogen, eirund, ungeteilt. Kapſeln weichhaarig. — Prächtige Formen find: f. flore pleno, mit gefüllten Blumen; fk. Hendersonii (Chauvieri) mit ſehr großen, leuchtend kobaltblauen Blumen. Beide werden nur 60—90 cm hoch. 133. Delphinium grandiflörum T. (syn. D. chinense Fisch.), Großblumiger Nitterſporn. Si⸗ birien, China. Staude, 60—80 em hoch. Blüte— zeit: Juni bis Auguſt-September. — Blätter hand— förmig-vielſpaltig; Lappen linealiſch, voneinander abſtehend, oben friſch-, unten bleichgrün. Blütenſtiele länger als die Stützblätter. Blumen groß, ſchön azurblau, je nach der Sorte aber auch blaßblau, lilafarben, fleiſchfarben u. ſ. w., meiſt auch am Gattung 17. Delphinium, Ritterſporn. Grunde gefleckt; ſehr ſchön und ſamenbeſtändig iſt f. flore albo, weißblumig; ferner die gefüllten Sorten (in den Gärten meiſt D. chinense). Die Form f. pumilum, durch geringere Höhe und dichteren Wuchs verſchieden; in mehreren Farben, auch weiß. Verwendung in kleinen Trupps oder gruppen- weiſe, da ſie einzeln etwas dürftige Geſtalt haben; Blumen und Belaubung ſind an ſich ſehr wirkungs— voll. Leichter, durchläſſiger Boden und etwas Winterſchutz (Laub- oder Fichtenreiſigdecke). 134. Delphinium azüreum Michx., Azurblauer Ritterſporn. Karolina, Georgien. Staude, 60-90 cm hoch. Blütezeit: Juni⸗Juli. — Stengel ſteif. Blätter 4 Nr. 128138. 35 3—5teilig, vielſpaltig; Lappen linealiſch, glattlich. Blumen ſchön azurblau, in langer, ſteifer Traube; auch eine Sorte mit lilafleiſchfarbenen und eine Honig⸗ blätter an der Spitze gebartet und die unteren Blätter ſehr zottig. f. flore pleno iſt ſehr ſchön, giebt aber keinen Samen, Vermehrung alſo nur durch Teilung. — Oft mit voriger verwechſelt. Etwas Winterſchutz. 135. Delphinium Maackiänum gl., Maacks Bitferfporn. Am Miſſouri und Orinoco. Staude, etwa 1 m hoch. Blütezeit: Juni⸗Juli. — Blatt⸗ ſtiele rinnenförmig-ausgetieft, am Grunde verbreitert; Blätter handförmig-5 teilig, ſeltener die oberen 3teilig. Blumen ſchön blau, in veräſtelten Endtrauben. Deck⸗ oder Stützblätter breit, eirund oder elliptiſch, häutig und gefärbt. Die beiden unteren Blumen- blätter teilig und bärtig. — Durch Haltung und Blütenfarbe ſehr ſchön, auch Einzelpflanzen ſind von ſehr guter Wirkung. 136. Delphinium trieörne Michæ., Drei- hörniger Nitterſporn. Nordamerika. Staude, bis 50 em hoch. Blütezeit: Mai⸗Juni. — Blattſtiele am Grunde kaum breiter; Blätter H teilig; ihre Lappen 3—5fpaltig, mit linealiſchen Läppchen. Blumen ſehr ſchön blau, in armblütigen, bei f. multiflorum DC. reich⸗ und dichtblütigen Trauben; Sporn gerade, auf— ſteigend. Balgkapſeln (zu Zen) vom Grunde aus ab» ſtehend, dann zurückgebogen. 137. Delphinium hybridum MWilld., nicht der Gärten! (syn. D. hirsutum /ers., D. tauricum Hall.), Baſtard-Ritterſporn. Kaukaſus, Ungarn. Staude, etwa 60 em hoch. Blütezeit: Juni-Juli. — Blatt» ſtiele unten ſcheidig verbreitert. Blätter 3 zählig bis vielteilig; die Teile linealiſch, meiſt 2—4 mm breit. Blüten in dichten, gleich den Kapſeln zottigen Trauben. Blütenſtiele in der Mitte mit 2 linealen Deckblättchen. Sporn gerade. Blumen blau, ſeltener weißlich. Zu empfehlen f. puniceum Hall. pr. sp., tiefdunkel-⸗ blau; ferner f. flore pleno, gefülltblühend. 138. * Delphinium elätum L. (syn. D. inter- medium DC. var.), Hoher Staudenritterſporn. Si⸗ birien, Schweiz. Staude, 11/,—2 m hoch. Blüte— zeit: Mai⸗Juni bis Auguſt. — Blattſtiele am Grunde nicht ſchei— dig. Blätter 3—7⸗, meiſt 5fpaltig; die Zipfel 3ſpaltig oder verſchieden eingeſchnit— ten⸗geſägt. Blumen in langer (30 em und mehr), dichter, vielblü⸗ tiger Traube. Blüten ſchön blau, mit ge⸗ radem Sporn; Blü— tenſtiele oberwärts mit 2 linealiſchen Deckblät⸗ tern. Kronblätter meiſt 4, getrennt, die 2 Honigblättchen lang überragend. — Kultur⸗ würdige Form: f. flore pleno, Tafel 4, 15, gefüllt- blühend; die Sorte „Pompon de Tirlemont“, ſchön azurblau, mit hellrötlicher Mitte. Meh- rere früher als Arten betrachtete Formen ſind: D. flexuosum M. B., D. ciliatum Stev., D. villosum Stev., D. cuneatum DC., D. discolor Fisch., u ſ. w. 3* Hoher Staudenritterſporn. 36 139. Delphinium Brunoniänum Royle (syn. D. moschatum Hook. et Thoms.), Brunonis Ritter- fporn. Alpen Tibets. Staude, bis 30 cm hoch. Blütezeit: Juni⸗Juli. — Durch geringe Höhe, durch— dringenden Moſchusgeruch und große Blumen, die größten der Gattung, gekennzeichnet; ſchön und zugleich hochintereſſant. Die Blütenfarbe von einem ſchwer zu beſchreibenden hellblau (blaßblau, gegen den Rand hellpurpurn, in der Mitte dagegen ſchwarz). — Die Pflanze zieht meiſt ſchon im Sommer ein, iſt aber winterhart. Vermehrung durch Samen. 140. Delphinium cashemereänum Ale, Kaſchmir-Nitterſporn. Hochgebirge Kaſchmirs. Staude, 30—45 cm hoch. Blütezeit: Juni-Juli (2). — Blatt⸗ ſtiele am Grunde nicht ſcheidig verbreitert. Blätter rundlich, herzförmig, fünflappig, gezähnt-geſägt, beider- ſeits behaart, obere faſt ſitzend. Blumen 2—3 cm breit, violett, in armblütigen, lockeren Trauben. Blüten- ſtielchen länger als die Blüte. Kronkelchblätter breit, z 4 N 0 RN N ) ADS Der KU N \ * f \, 2 N = 2 | ZN \ Kaſchmir-Ritterſporn. eirund, die Kronblätter überragend; die Sporne faſt gerade, mit den Kronkelchblättern gleichlang. — Völlig winterhart, ſchön und geuügſam, blüht reich, im Herbſt oft zum zweitenmal. 141. Delphinium speeiösum M. B., Prächtiger Ritterſporn. Kaukaſus. Staude, 1½ —2 m hoch. Blütezeit: Juli-⸗Auguſt. — Stengel und Blätter weichhaarig. Blattſtiele am Grunde nicht verbreitert. Blätter 5lappig; Lappen länglich, zugeſpitzt, mehr oder weniger eingeſchnitten. Blumen ſchön, indigo— blau, in 40—50 cm langen Trauben. Stützblätter lanzettförmig, zottig-klebrig. Sporn ein wenig ge- krümmt. Kapſeln glatt. 142. Delphinium triste Fisch., (syn. D. ob- scurum siev.), Trauernder Ritterſporn. Sibirien. Staude, etwa 90—120 em hoch. Blütezeit: Juni⸗ Juli — Blätter tief⸗3 teilig; der Mittellappen 3teilig, die ſeitlichen doppelt-2teilig, eingeſchnitten und geſägt. Die Schnitte an der Spitze faſt brandig. Blumen rotbraun, faſt rauchſchwarz, in lockerer Traube. Sporn dick, gekrümmt. Weniger zierend, als durch ihre im Pflanzenreiche ſeltene Blütenfarbe auffallend und intereſſant! Nachſtehende Gartenformen können wegen der zu Recht beſtehenden Art 137, D. hybridum Willd., Familie 1. Ranunculaceae, Hahnenfußgewächſe. Or XXX I u. 5. Blätter, Größe den ſeitherigen Namen hybridum nicht führen. Wir nennen ſie deshalb: 143. Delphinium eultörum (syn. D. hybridum NO., nicht Willd.), Blumiſten-Nitterſporn. — Unter dieſem Namen faſſen wir die unzähligen, durch Kreu⸗ zungen oder unter dem Einfluß züchteriſcher Maßnahmen im Laufe der Zeit entſtandenen Gartenformen und Sorten zuſammen. Eine dem Begriff D. cultorum entſprechende Sammelbeſchreibung läßt ſich zur Zeit nicht geben, man kann aber vor der Hand daran feſt⸗ halten, daß faſt alle gefüllt- und halbgefüllt- blühenden ſowie diejenigen einfach-blühenden Gartenformen hierher gehören, welche ſich zu keiner der beſchriebenen Arten ziehen laſſen. Der Blumiſten-Ritterſporn iſt als eine unſerer beiten und ſchönſten Freiland-Stauden hochge— ſchätzt. Farben der Blumen ſehr mannigfaltig von weiß durch blau bis ſchwarzviolett; reines rot, ſcharlachrot und gelb fehlt aber — ſoweit bekannt gänzlich. Höhe der Pflanzen, Größe und Form der und Form der Blüten je nach der Sorte ver- ſchieden. Blütezeit gewöhnlich Juni⸗Juli bis Oktober. Gefülltblühen⸗ de Sorten blei⸗ ben in der Regel etwas niedriger als die einfachen. Als beſondere Raſſe: var. pictum, werden die Sorten mit weißgefleckten Blumen aufgefaßt, die ſich mehr als andere Sorten durch fortgeſetztes Blühen auszeichnen ſollen. Die Unzahl von Sorten läßt eine Aufzählung und Beſchreibung derſelben zwecklos erſcheinen, um jo mehr, als größere Gärtnereien fie in ihren Preisver— zeichniſſen aufführen. Dem Gartenfreunde möge folgende engere Auswahl von Sorten einen Anhalt bieten: 1. Einfache: f. formosum, Tafel 4, 15, f. pul- chrum, „Agathon“, „Triomphe de Poıssy“, „Bella- donna“, „Barlowii“, „Agamemnon“, „Mad. Joig- neaux“, f. conspicuum, „Penelope“, „Hermann Stenger“. 2. Gefüllte: „Pompon de Tirlemont“, „Docteur Andry“, „Mrs. James Helme“, „Copernic“, „George Taylor“, „Gloire de St. Mande“. Verwendung der ſtaudigen Ritterſporn-⸗ Arten und Formen. Die hohen Arten und Formen beſſer für größere Gärten; für kleinere auch wohl als Einzelpflanzen oder zu wenigen beiſammen. Die mittelhohen und niedrigen ſind in jedem Garten gern geſehen, auf größeren Rabatten, als Gruppenpflanze, in kleinen Trupps auch auf Raſen⸗ flächen, ferner vor oder zwiſchen lichtem Gehölz 2c. Die zwergigen, buſchigeren Formen geben angenehme Topfpflanzen. Die abgeſchnittenen Blumen für Vaſen und Bouquets, auch wohl getrocknet für Winter- bouquets ſehr geſchätzt. — Kultur. Die Pflanzen ſind nicht ſehr wähleriſch, lieben freien, luftigen und Blumiſten-Ritterſporn. r. = öglichſt auch ſonnigen Standort und entwickeln ſich ort in lockerem oder etwas bindigem, wenn nur mäßig trockenem, keineswegs aber armem Boden 2 ſehr gut. Für flüſſige Düngung ſind ſie ſehr dankbar; va hoch. Blütezeit: Helm der Blume faſt Zmal fo hoch als breit. Sporn Blätter handförmig ges | die Teile rautenförmig-keilig, 3 ſpaltig und Wurzelſtock dickwalzlich, kurz- Blüten ſchwefel⸗ gend; Echter Sturmhut. in ſtets reichlich feuchtem Boden blühen ſie nur dürftig und ſind kurzlebig. Anzucht und Vermehrung der Arten aus Samen und durch Teilung der Pflanzen im Frühjahr; Vermehrung der Gartenformen, deren Sorten⸗Eigentümlichkeit man beizubehalten wünſcht, nur durch Teilung. Zeit der Ausſaat vom Frühling Gattung 18. Aconitum, Sturmhut. Nr. 139—148. 37 bis zum Spätſommer, gewöhnlich im April bis Juli. Bei Frühſaat (Februar-März) in Kaſten oder ins Miſtbeet, Verſtopfen, ſpäter Auspflanzen ins Freie, blühen die meiſten niedrigeren Arten und Formen noch im Herbſt desſelben Jahres, aber weder reichlich, noch vollkommen. Abſtand der Pflanzen je nach Wuchshöhe, Alter und Zweck der Pflanzung 40—80 em, durchſchnittlich 50 em. — Keimkraft guter Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 3 Wochen. Gattung 18. Aconitum L., Sturmhut, G XXX 5 (griechiſch: En akonais — auf Felſen; oder von der Stadt Akone, in Bithynien, meiſt blau, ſeltener gelb, weiß oder purpurn, das hintere groß und helmförmig; die ſeitlichen breiter als die vorderen. klein, honigblättchenartig; 2 davon lang geſtielt, an der Spitze mützchenförmig (im Volksmunde „Pferdchen“ genannt), eingeſchloſſen; die drei übrigen klein oder fehlend. Wurzeln (A. Lycoctonum ausgenommen) knollig-rübenförmig. — 50 Arten, vorzugsweiſe in den Ge— (im Volksmunde die „Kutſche“) gelappt oder geteilt. birgsgegenden der nördlichen Halbkugel. A. Wurzeln nicht knollig verdickt. 1. Kronkelchblätter blaßgelb und bleibend 2. Blüten blau, ſeltener weiß. Kronkelch abfallend. a) Helm nicht höher als breit .. * Helm höher als breit; Blütentrauben armblütig, häufig durch entſtehende Sellentrauben riſpig 5 Helm der Blumen hoch und ſchmal. 5 B. Wurzeln mit dem Anſatze der neuen Sproſſe zu einer oder mehreren rübenförmigen Knollen verdickt. 144. Aconitum Lycöctonum L., Wolfs-Sturm⸗ hut (fr. Etrangle loup, Herbe au loup; Wolf's bane). Europa. Staude, bis 1 m und drüber Juli-Auguſt. — Stengel äſtig. kreisförmig zurückgerollt. ſpalten, eingeſchnitten-gezähnt. gliedrig und mit Wurzelfaſern. oder weißlichgelb; bei k. rubicundum (syn. A. rubicundum Fisch.), aus Sibirien, weinrot mit gelb gemiſcht; bei f. grandiflorum Ser. größer als bei der Stammart und ziemlich kahl. 145. Aconitum Anthora Z., Jeinblätteriger Sturmhut (fr. Maclou, Aconit Anthora: e. Helmet flower). Pyre⸗ näen, Alpen. tezeit: Auguſt. — Nährknollen. teilig, mit zer pen. Helm der Blume un⸗ gefähr ſo hoch als blaßgelb, meiſt behaart, Feinblätteriger Sturmhut. Trauben. Sporn kreisförmig zurückgerollt, an der oberen Seite des Grundes rechtwinklig einwärtsgebogen. 146. Aconitum Napellus I., Tafel 5, 18. (Eſſenhut; 15 Leoni Napel, Capuce de moine; e. Monk's hood, Priest's pintle). Europa. Staude, 1 m und darüber hoch. Blüte- Staude, bis 80 em hoch. Blü⸗ Juli⸗ Wurzelſtock mit Blätter 5— 7 ſchlitzten Lap⸗ in gedrängten e. Yellow | breit. Blumen Ir Juli⸗Auguſt. Riſpe bilden. ſtehenden klebrigen Haaren beſetzt. zen durch ſpäter nach— bis teilig, die Teile a ſchlitzt; wo dieje Pflanze häufig wächſt). Kronkelchblätter 5, Kronblätter 5, vom Helm Balgkapſeln 3—5, vielſamig. Blätter handförmig— Blüten meiſt blaßgelb . A. Lycoctonum. 144. A. Anthora. 145. (Die Röhre der Honigblätter wicht aufgeblafe N). * A. Napellus (Tafel 5). 146. * A. Stoerkianum: 147; A. paniculatum. 148. 15 A. variegatum. 149. A. japonicum. 150, A. autumnale. 151. zeit: Juni bis Auguſt. — Stengel gerade, in eine einfache, gedrungene, ſeltener lockere Traube endend, die nur bei üppigen Pflan- treibende Seitenzweige unten auch riſpig wird. Die Kapuzen wage— recht einwärts- (gegen die Griffel hin) nei— Blätter glän- zend, handförmig 55 fiederartig ge— Zipfel linea— liſch oder lineal-lan— zettlich. Blumen in- tenſiv⸗blau, bei k. flore albo (syn. A. albiflorum oi.) weiß. Die jungen Kapſeln bald nach dem Ver— blühen auseinanderſpreizend, ſpäter wieder aufrecht. 147. Aconitum Stoerkiänum Zchb., Störks 5 Sturmhut. Sturmhut. Europa. Staude, 50—130 cm hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Rübenförmige Wurzeln meiſt 3. Blätter fußförmig-5—7 teilig. Blütentraube locker, am Grunde kaum beblättert. Die Kapuzen ſchief geneigt, faſt wagerecht; Sporn hakig; die jungen Kapſeln einwärts-gekrümmt-zuſammen⸗ neigend. Staubblätter behaart. 148. Aconitum paniculätum Lam. (syn. A. | hebegynum DC., A. cernuum Wulf., A. macran- thum Rehb.), Riſpenblütiger Sturmhut. Europa, Kaukaſus. Staude, 30 — 100 cm hoch. Blütezeit: — Üfte meiſt gedreht oder hin- und hergebogen. Blätter handförmig⸗gelappt, ihre Zipfel lanzettlich oder länglich. Blüten in äſtigen, ſparrig— abſtehenden, lockeren Trauben, die zuſammen eine Aſte und Blütenſtiele meiſt mit ab⸗ Blumen dunkel- violett oder hellblau, Helmſpitze meiſt grünlichblau. 38 Familie 1. Ranunculaceae, Hahnenſußgewächſe. Or XXX I u. 5. Junge Kapſeln 5, nach dem Verblühen ſpreizend, ſpäter aufrecht. 149. * Aconitum variegätum Z. (syn. A. leu- canthum Rchb., A. rhynchanthum Zchb.), Bunter Sturmhut. Mittel- und Südeuropa. Staude, 1—1!/, m hoch. Blüte⸗ zeit: Juli bis September. — Knollenwur⸗ zeln rettichför⸗ mig, meiſt 2, oder fingerig- veräſtelt Sten⸗ gel ſtarr, auf⸗ recht. Blätter fußförmig oder fingerig-ge⸗ teilt, glänzend. Blumen groß, in Riſpen, bläulich⸗ weiß, blau⸗ geſtreift, ſchattiert oder weiß (f. albiflorum C.), oder blaßblau (f. pauciflo- rum DC.). Die Kapuzen auf geradem oder an der Spitze nur wenig gekrümmtem Nagel aufrecht oder etwas ſchiefgeneigt, die Kuppe des Helmes meiſt nicht erreichend. Sporn ſtark hakig— gekrümmt. Staubblätter kahl. Junge Kapſeln parallel oder gerade-zuſammenſchließend. Bunter Sturmhut. Sturmhut. 150. Aconitum japönicum Tg., Japaniſcher Japan. Staude, bis 1 m hoch. Blüte⸗ zeit: Auguft-September. — Blätter dicklich, 3 ſpaltig⸗ handförmig, unten blaßgrün; die Lappen eingeſchnitten, ſtumpf, glatt. Blumen groß, dunkelblau, bisweilen lila. Helm kegelförmig; Sporn dick, faſt eingerollt. Die Honigblätter mit weicher, bauchiger Röhre. Etwas Winterſchutz. 151. Aconitum autumnäle Zindl., nicht Clus., nicht Renb., Herbſt-Sturmhut. Inſel Chuſan, China. Staude, bis 1 m hoch, weichhaarig. Blütezeit: Auguſt bis November. — Blätter handförmig; Lappen halbgefiedert mit ſehr ſpitzen Zipfeln. Blumen ſchön, in einfacher Traube, weiß mit lila. Helm zu⸗ ſammengedrückt, gerundet, allmählich langgeſpitzt. Kapuzen ſtumpf, muſchelförmig. Staubfäden beider- ſeits breit geflügelt. Kapſeln 3, zottig. — Etwas Winterſchutz. — Verwendung. Die Sturmhut⸗Arten eignen ſich ihres ziemlich maleriſchen Ausſehens wegen am beſten in kleinen Trupps, ſtarke Pflanzen auch ein⸗ zeln, für Gärten, Parks, in Lichtungen der Gebüſche und Baumgruppen vorzüglich. Der Echte und der Störkſche Sturmhut faſt überall häufig, ſogen. „Kutſche mit Pferden“. Sie gedeihen in jedem nur mäßig feuchten Kulturboden in ſonniger oder halbſchattiger Lage, A. Napellus, Tafel 5, 18, auch an feuchten, ziemlich ſchattigen Stellen! — Vermehrung leicht durch Teilung und Grundſproſſe. Anzucht aus Samen, der langſam keimt und bald nach der Ernte geſäet werden muß, denn im nächſten Frühling geſäet (und dann am beſten in Töpfe, die man über Winter kalt hält oder auch einſenkt) liegt er meiſt ein ganzes Jahr. Gattung 19. Paeönia L., Päonie, G XXX 5; XXXII (nach Paeon, in der Sage der Gott der Heilkunde, benannt. geheilt haben). Derſelbe ſoll Pluto, Kelchblätter 5, grün, bleibend. Kronblätter groß, 5 bis viele, rot, bläulich, weiß, ſelten (bei P. Wittmanniana den Gott der Unterwelt, mit dieſer Pflanze Stev.) gelb. Balgkapſeln 2-5, mehrfamig. — Ausdauernde Pflanzen mit meift molli ig⸗verdickten Wurzeln und krautigen oder bei Pa eonia arborea und P. Delavayi verholzenden engen Blätter 3zählig, doppelt-s zählig- oder fiederig-zuſammengeſetzt. — 15 Arten, in Aſien, Europa, Nordamerika und Peru. A. Krautige Pflanzen (Stauden). Stengel krautig, nicht halbſtrauchig oder ſtrauchig. Kron⸗ blätter viel länger als die Kelchblätter (bei Paeonia Brownii Dowgl. und P. californica Nut. kaum länger). 1. Die Blätter dritter Ordnung (Blätterchen) eines Blattes ſind ganz, nicht gelappt, wenn auch bisweilen an ihrem Grunde zuſammenfließend. a) Blätter dritter Ordnung eines Blattes an ihrem Rande ſehr kleinzähnig, aber unter einer gewöhnlichen 1 deutlich erkennbar durch weiße, zähnt⸗ſcharf b) Blätter dritter Ordnung eines Blattes am Rande ganzrandig oder ein wenig wellig. Blätter dritter Ordnung verkehrt-eirund. runde Blätterchen hat eine Form von P. corallina!) ne ** Blüten purpurn, roſenxrot, weiß oder 1 Gees eh, * Blüten gelb. Auch die jüngeren Früchte kahl Tr Jüngere Früchte dichtfilzig, zur Reifezeit oft kahl werdend. 5 2. Die Blätter dritter Ordnung (Blätterchen) eines Blattes find halbgelappt oder feinteilig. Lebt fein-, aber unter der Lupe deutlich-⸗ a) Blätter oberſeits auf den inner e weiß haarige. ge b) Blätter oberſeits auf den Nerven kahl. * Blätter doppelt- oder dreimal-s zählig. + Blattzipfel gegen 1-4 em breit 1 Blattzipfel nur 1—3 mm breit, linealiſch, pfriemlich ** Blätter einmal-3 zählig, oder die Blätter dritter 1 am N breit⸗ t-anlanıpien- fließend. Blüten gelb B. Sträucher oder doch oberirdiſch vechnlgende Elan 1. Blüten ſehr groß, einfach, halb gefüllt oder gefüllt 2. Blüten ziemlich klein, ſtets einfach, dunfelpurpurn . 152. Paeönia albiflöra Pall. (syn. P. edulis Salisb., P. fragrans Anders., P. sinensis oder chinen- sis hort.), Chineſiſche Väonie (fr. Pivoine de la ſägezähnartige Papillen rückwärts da F. albiflora. 152. (Blaßgelbe Blüten und ei- e e es P. Wittmanniana. 153. rn P. obovata. 154. P. coriacea. 155. * P. corallina. 156. 5 P. anomala. 157. P. decora. 158. * P. peregrina. 159: e 8 F. tenuifolia 68 flore pleno Tafel 5). 160. P. lutea. 161. P. arborea (Moutan, Tafel 63). 162. P. Delavayi. 163. Chine; e. Chinese Paeony). China, Sibirien. Staude, 60—100 em hoch. Blütezeit: Juni. — Wurzel⸗ ſtockknollen ſpindelfüörmig, braun. Die Stengel kahl, De meiſt etwa 3 blütig. Untere Blätter (Blätter 1. Ord⸗ nung) doppeltdreizählig, ihre Blätter 2. Ordnung (56Blättchen) geſtielt oder die ſeitlichen ſitzend; ihre Blätter 3. Ordnung (Blätterchen) lanzettlich oder elliptiſch, faſt immer mit ihrem Grunde zu⸗ ſammenfließend. Einige blattförmige Deckblätter des Blütenſtandes 3 zählig, geteilt oder ganz. Kron⸗ blätter 8 oder mehr. Staubblätter goldgelb. Früchtchen 3—5, anfangs aufrecht, ſpäter zurückgekrümmt⸗ab⸗ ſtehend. Samen oval, braun. — Botaniſch3 Formen: f. typica, Blätter beiderſeits grün und völlig kahl, ſeltener an den Rippen zerſtreut behaart; Blüten weiß oder roſenrot; Früchte kahl; f. trichocarpa Bnge., Früchte ziemlich dicht weichhaarig, alles übrige wie vorige; f. hirta Agl., Blätter weich-behaart, Blüten purpurn. Die Blüten duften nach Roſen. Zahlreiche in den Gärten bisweilen „Hybriden“ genannte Sorten pflegt man auf dieſe Art zu beziehen. Sehr empfehlens— werte gefüllte, jedem Garten zur Zierde gereichende Sorten ſind folgende: f. alba elegantissima, reinweiß, ſehr groß; „Canary“, reinweiße Rieſenblumen, die Randblätter aber viel breiter als die inneren; f. bicolor triumphans, zartroſa mit weiß, Bau wie vorher; „Malmaison“, niedrigere, ſehr reichblühende Sorte, Blumen groß, fleiſchfarben; „Minna Christ“, ſilberig, Gattung 19. Paeönia, Väonie. karminroſa, ſehr groß; „Diversity“, dunkelroſa und ſilberig, ſehr wohlriechend; „Kaiser Wilhelm“, ſchön dunkelpurpurrot; „Edler Mohr“, tief-dunkelpurpurn; „Curiosa“, Randblättchen karminroſa, die Füllung kupferig mit weiß, ſehr wohlriechend. Die chineſiſchen Päonien ſind winterfeſt an reichblühend; eignen ſich auch zur Topf— ultur. 153. Pae nia Wittmanniäna Lindl., Witt- manns Väonie. Kaukaſus. Staude, etwa 60 cm hoch. Blütezeit: Mai. — Blätter doppelt- oder dreimal-drei⸗ zählig; Blätter 3. Ordnung (Blätterchen) getrennt, ver— kehrt⸗eirund (oder auch läng⸗ lich-eirund 7), oberſeits kahl, unterſeits im⸗ mer etwas weichhaarig und bläulich⸗ grün. Blüten hochgelb, ſeltener hell- ſtrohgelb, Wittmanns Päonie. Balgkapſeln aufrecht, kahl oder filzig und an der Spitze zurüd- gekrümmt oder mit einem gedrehten, die Narbe tra- genden Blättchen. Vor allen anderen Arten durch Blütenfarbe auf- fallend und intereſſant, aber in den Gärten ſelten. 154. Paeönia oboväta Maxim.(syn. P. oreogeton 8. Moore), Verkehrt-eirunde Päonie. Oſtſibirien, Japan, auf Gebirgswieſen. Staude. Blütezeit: Juni. — Wurzelſtock⸗Knollen cylindriſch, verlängert. Untere Blätter doppelt⸗3 zählig; Blätterchen (Blätter 3. Ordnung) häutig, breit-eirund oder verfehrt-eirund, groß, einfach. | Nr. 149—157. 39 auch die älteren unterſeits weichhaarig, die der Mitte meiſt langgeſtielt. Blüten purpurrot. Früchte 3, zurückgekrümmt⸗herabhängend, an der Spitze zurückgerollt. — Anſcheinend nicht in Kultur. 155. Paeönia coriäcen Bolss. (syn. P. corallina f. Russi Webb, P. Russi Amo), Tederige Väonie. Südſpanien, in der Sierra-Nevada, und Nordoſt— Afrika. Staude. Blütezeit: Juni. — Pflanze kahl, mit faſt einfachem, rötlichem Stengel. Blätter leder— artig, unterſeits graugrün, die unteren Doppelt-3 zählig; Blätterchen (Blätter 3. Ordnung) eirund, ganz⸗ randig, mit kurzen Stielchen, die älteren kahl. Blüten purpurn oder roſenrot. Früchte 2— 3, blaugrün, vom Grunde an ſäbelig-herabgebogen; Samen ſchwarzpurpurn. 156. * Paeönia corallina Reiz. (syn. P. offi- cinalis f. mascula L., P. foemina Mill., P. integra Murr.), Korallen-Päonie (fr. Pivoine corail; e. Coralline Paeony). Südeuropa Staude, 50-70 cm hoch. Blütezeit: April bis Juni. — Wurzelſtock— ſtränge möhrenförmig, anſitzend oder mit Stiel. Untere Blätter doppelt- (jeltener dreimal-) 3zählig; Blätter- chen eirund oder verkehrt-eirund, ganz, kahl oder unterſeits flaumig; ihr Endblätterchen am Grunde meiſt keilförmig. Die Stengel 1blütig. Blüten groß, bis 7—10 cm breit oder auch noch breiter, purpur— rot, ſeltener weißlich oder gelblich. Früchte ge— wöhnlich zu etwa Hen beiſammen, abſtehend oder zurückgekrümmt; Samen rund, anfangs lebhaft rot (ekorallenrot), dann dunkelblau, zuletzt ſchwarz. — Formen find: f. typica Hulh, Blätter unterſeits kahl oder an den Nerven zerſtreut-behaart, doppelt— 3zählig; Blätterchen eirund; Früchte auch zur Reife- zeit filzig. — f. flavescens Huth (syn. P. flave- scens Presl), Blätter unterſeits kahl, doppelt-3 zählig, Blätter 2. Ordnung (Blättchen) meiſt in einen Stiel herablaufend, Blätterchen faſt lederig, eirund; Blüten gelblich. — f. Pallasii Huth (syn. P. triternata Hall., P. taurica [nicht daurica] Anders.), Blätter unterſeits kahl oder zerſtreut-behaart, doppelt- (ſehr ſelten dreimal-) 3zählig; Blätterchen kreis-verkehrt⸗ eirund; Blüten bisweilen weißlich. — f. Broteroi ı Huth (syn. P. Broteroi Boiss. et Reut., P. officinalis Brot., nicht I., P. lobata Boiss., P. lusitanica Mill. [7]), Blätter beiderſeits kahl; die unteren drei— mal⸗3zählig oder fiederig-doppelt-3 zählig; Früchte dichtweißfilzig. — f. Russi Huh (syn. P. Russi Rivona, nicht Amo)., Blätter unterſeits mehr oder weniger weichhaarig, Blätterchen eirund; reife Früchte meiſt kahl. — f. Cambessedesii Huth (syn. Cam- bessedesii Willk., P. corsica Seb., P. corallina f. glabra Camb.), Blätter häutig, kahl, unterſeits purpur⸗ lich; Früchte 5— 7, aufrecht, purpurlich, glänzend. Die Korallen-Päonie und ihre Formen ſind zwar nur einfachblühend, aber hübſch, auch ihrer forallenroten Samen wegen in Landſchaftsgärten angenehm. 157. Paeönia anomala Z. (syn. P. laciniata und P. sibirica Pall.), Abweichende Päonie. Nord⸗ europa, Südſibirien, Turkeſtan. Staude, 50 — 70 cm hoch. Blütezeit: Mai⸗Juni; auch Juli? — Wurzel- ſtock⸗Knollen groß, faſt ſitzend. Die Stengel Iblütig. Blätter unterſeits kahl, doppelt-Z zählig. Blätter 3. Ordnung (Blätterchen) tiefgeteilt, ihre mittleren Lappen wieder 3lappig, alle Zipfel lanzettlich oder linealiſch-lanzettlich, an der Spitze ver- längert und ſpitz, am Rande völlig ganz— 40 Familie 1. Ranunculaceae, Hahnen fuß gewächſe. GC XXX I u. 5. randig. Kronblätter roſapurpurn, an der Spitze ausgenagt; bei f. flore roseo pleno Blüten gefüllt, roſenrot. Formen find: f. typica Hut (als Stammform), Blattzipfel lanzettlich, etwa 1 em breit; jüngere Huth (syn. P. hybrida Pall., P. intermedia C. A. Mey., P. laciniata Willd.), Blattzipfel linealiſch-lanzettlich, 3—5 mm breit. Jüngere Früchte behaart, reife meiſt kahl werdend; k. leiocarpa, auch die jüngeren Frücht⸗ chen kahl; f. Emodi Huth (syn. P. Emodi all.), Blattzipfel 2— 4 em breit; Früchte 1—2, filzig. — Verwendung wie Paeonia veregrina. 158. Paeönia decòbra Anders. (syn. P. lobata hort.nonn.,P.byzantina Olus., P. romanica Brandza). Schmuk-Päonie. Balkanhalbinſel. Staude, 60 cm hoch. Blütezeit: Mai. — Wurzelſtock-Knollen länglich. Die Stengel kahl, 1blütig. Blätter unterſeits ziem- lich kahl oder flaumig, doppelt-Zzählig; von den Blätterchen das mittlere tief-Zteilig, mit am Rande kerbig-eingeſchnittenen Zipfeln. Kronblätter, etwa 8, ſattpurpurrot. Früchte 2—3, weißlich— weichhaarig, faſt aufrecht, ſpäter abſtehend; Samen dunkelpurpurn, glänzend. 159. * Paeönia peregrina Mill. (syn. P. offi- cinalis foemina L., P. rosea Host., P. lobata ARchb., P. pubens Rechb., nicht Sims, P. festiva Tausch, P. ne- moralis Salisb., P. mascula Mill., P. arietina Anders.), Gemeine Päonie (Pfingſtroſe; fr. Pivoine des jardins, Rose de Notre-Dame; e. Shop-Paeony). Südeuropa, Weſtaſien. Staude, 30 bis 80 cm hoch. Blütezeit: Mai⸗Juni. — Wurzelſtock— Knollen läng⸗ lich und meiſt langgeſtielt. Die Stengel ſind einfach und 1 blütig. Blätter unter⸗ ſeits weich— haarig, bis— weilen nur ſehr mig, die un⸗ teren doppelt⸗ 3zählig; ihre mitteren Blätterchen Halb-3lappig und meiſt in einen Stiel herablaufend; Blattzipfel länglich oder oval, etwa lem oder mehr breit, am Rande ganz. Kronblätter (bei den einfach-blü⸗ henden Formen) etwa 8, auch weniger, purpurn, ſeltener weiß oder gelblich. Staubblätter meiſt gelb. Früchtchen 2—3, ziemlich gerade oder abſtehend, weißfilzig, ſeltener roſtfarben, ſpäter auch wohl kahl werdend. Samen groß, oval, bläulichſchwarz, glänzend. Allgemein bekannte Art mit folgenden bota— niſchen, meiſt für beſondere Arten gehaltenen Formen, wovon auch eine Anzahl gefülltblühender ſchöner Gartenſorten vorhanden. a) officinalis Huli (syn. P. officinalis Netz., P. lobata Desf.), Gebräuchliche Gemeine Päonie. Schweiz, Italien, Tirol, Krain; 50—80 cm hoch; Blattzipfel länglich, 1—2½ cm breit, ſtumpflich, Gefüllte Gemeine Päonie (Pfingſtroſe). | nur zerſtreut⸗flaumig bis faſt kahl. filzig. Früchtchen kahl oder filzig. — zerſtreut-flau⸗ gewöhnlich 8—10, bei f. flore pleno, Tafel 5, 19, Früchte Blüten meiſt johannisbeerrot. b) villösa Hulli (syn. P. paradoxa DC., auch Anders.; P. tatarica Mill., P. promiscua Lob.), Zottige (oder Seltſame) Gemeine Päonie (fr. Rose Früchte behaart, reife meiſt kahl werdend; f. hybrida de Serane; e. Paradoxical Paeony). Spanien, Süd⸗ frankreich, Italien. Blattzipfel oval oder länglich, unterſeits weißlich-graugrün, zottig; oberſeits zerſtreut⸗ behaart; Früchte filzig; Blüten purpurn oder dunkelrot, ſelten rotgeſtreift. — Es giebt auch Gartenformen, deren Kronblätter zerſchlitzt, gefranſt oder gewellt ſind. c) hümilis Hul (syn. P. humilis Retz., P. paradoxa f. leiocarpa DC., P. microcarpa Boiss. et Reut.), Niedrige Gemeine Päonie. Spanien, Südfrankreich. 30 — 40 cm hoch. Blütezeit: Juni⸗ Juli. — Blattzipfel länglich, unterſeits zottig; Früchte zart-flaumig oder ziemlich kahl; Blüten rötlich-⸗ violett oder purpurrot, kommen in den Gärten auch halbgefüllt und gefüllt (f. flore pleno) vor. d) glabra Boiss., (syn. P. cretica Clus., P. arietina Anders.), Kahlblätterige Gemeine Päonie. Auf Kreta in Gebirgsthälern. Blätterchen doppelt⸗ Zzählig-geteilt, mit lanzettlichen Zipfeln, etwa 1 cm breit, an der Spitze vorgezogen, ſpitz, unterſeits faſt kahl; Blüten gelblih(?). Früchte filzig, wenn reif ziemlich kahl. e) banätica Hul, (syn. P. banatica Rochel), Banatiſche Gemeine Päonie. Im Banat. Blattzipfel eirund, 3—4 cm breit, unterſeits weichhaarig oder faſt kahl. — Die Gemeine Päonie oder Pfingſtroſe iſt eine der älteſten Garten-Zierpflanzen; es giebt zahl⸗ reiche Farbenſorten, vom reinſten weiß bis zu purpurviolett; nur gelb und blau fehlen noch. Sehr ſchöne gefüllte Sorten find: k. flore albo pleno, dicht gefüllt, reinweiß; „Madame Crusse“ reinweiß, in der Mitte karmin angehaucht; f. flore purpureo pleno, dichtgefüllt, ſcharlach— purpurrot; „Edouard André“, violettpurpurn, mit dunklem Metallglanz; f. maxima rosea plena, roſenrot, ſehr groß; „Monsieur Villeneuve“, atlas-purpurroſa, die Kronblätter lilafarbig gerandet; „Isabella Kar- litzky“, glühend ⸗-purpurroſa; „Jules Devert“, blaß⸗ rot, nach ſilberweiß abſtufend und mit rötlichen Spritz— flecken; f. striata elegans, roſa mit dunkleren Streifen; „Triomphe de l' Exposition de Lille“, zartroſa mit weißem Glanz. 160. Paeönia tenuifölia Z. (syn. P. Bieber- steiniana Aupr.), Jeinblätterige Päonie (fr. Pivoine & feuilles menues; e. Sienderleaved Paeony). Südoſteuropa, Kleinaſien. Staude, 30—50 cm hoch. Blütezeit: Mai-Juni. — Erdſtamm kriechend; Knollen groß, länglich, geſtielt. Die Stengel ſind einfach, 1blütig und kahl. Blätter kahl, dreizählig, mit feinzerſchnittenen Blättchen, deren Zipfel linealiſch-pfriemlich, 1—2 mm breit, herab— laufend und am Rande ganzrandig ſind. Kronblätter der gefüllten Gartenform, zahlreich und leuchtend— blutrot, ſonſt mennigſcharlachrot, purpurrot oder (f. flore roseo pleno) gefüllt-roſenrot Staub⸗ fäden purpurn; Staubkölbchen gelb. Früchte 2—3, ſeltener 4, aufrecht, ſpäter abſtehend, zottig; die Zottelhaare braunpurpurn; wenn trocken, ſchmutzigweiß. Samen länglich, braunſchwarz, nicht glänzend. — Eine kleinblumige, einfache Form aus der Do— brudſcha iſt f. parviflora Huli, Stengel nur 20—25 em hoch; Kronblätter nur gegen 2 cm lang, die Stelch- blätter kaum überragend. Die gefüllte Feinblätterige Päonie iſt eine ausgezeichnete und ſehr empfehlenswerte Pflanze ſowohl fürs freie Land, als auch für Töpfe. Auch Paeonia anomala f. hybrida iſt feinblätterig, aber doch nicht leicht mit dieſer echten zu verwechſeln. 161. Paeönia lütea Delavay, Gelbe Päonie. China. Staudig⸗halbſtrauchig, 30 em hoch. Blüte- zeit: Mai⸗Juni. — Pflanze kahl, am Grunde kurz verholzend. Blätter graugrünlich, lederig, ſtarknervig, dreizählig; die Blättchen verkehrt-eirund⸗ länglich, mit ihrem keilförmigen, herablaufenden Grunde zuſammen— fließend, an ihrer Spitze verſchiedenartig-eingeſchnitten oder dreilappig. Kronblätter 6 —7, faſt kreisrund. Früchte 2—4, auseinandergehend, an ihrer Spitze kurz einwärtsgekrümmt, 2½ —3 em lang. Griffel kurz, dick, mit Stachelſpitze. Samen eiförmig, kantig, bis 1 cm lang, 5 —7 mm breit. — Iſt noch nicht in Kultur! — Verwendung und Kultur der Stauden- Päonien. In kleineren Gärten auf Rabatten oder im Raſen und ſtets nur ver⸗ ßeren trupp⸗ weiſe oder als Gruppen⸗ pflanze (ein⸗ farbig oder nach Farben zuſammenge— ſtellt), ferner zur Einfaſſung großer Grup- pen und an breiten Wegen entlang, weiter zwiſchen licht— ſtehenden Zier- ſträuchern; im übermäßigen Baumſchatten vergeilen ſie und blühen wenig und ſchlecht. Sehr gut eignen ſie ſich auch zur Fernwirkung in landſchaftlichen Gärten und, wo dies bei den Arten bemerkt iſt, auch zur Topfkultur. Da die Päonienblüte zwar ſehr ſchön, aber leider auch ziemlich vergänglich, blumenloſe Pflanzen zudem keine Zierde des Gartens ſind, ſo pflegt man auf Päoniengruppen die Blätter, ſobald Feinblätterige Päonie. einzelt, in mitt- leren und grö⸗ fie vergilben, abzuſchneiden, den Boden zu behacken und um die Stöcke Ziergewächſe für den Sommer und Herbſt zu pflanzen. Wo ſolches beabſichtigt wird, kann man die Päonien bei der Anpflanzung je nach dem weniger bezw. ſtärker Feuchtigkeit haltenden Boden mehr bezw. weniger tief pflanzen, oder man kann einige Centimeter hoch Gartenerde zwiſchen die normal gepflanzten Stauden bringen. Beide Verfahrungsweiſen ſind den Päonien nur wenig oder erſt im Laufe der Jahre mehr nachteilig. Beſondere Pflege keine. Waſſer⸗ und Nahrungszufuhr nach Umſtänden. Wie alle Staudengewächſe, ſo ſoll man auch die Päonien ſo lange ungeſtört wachſen laſſen und nicht teilen, bis die Anzahl oder Größe oder Schönheit der Blumen trotz vorangegangener Düngung geringer werden und eine Teilung zwecks Beſeitigung der älteren, As a ar Gattung 19. Paeonia, Väonie. Nr. 158—162. 41 entkräfteten Teile notwendig iſt, was hier nach etwa 5, dort vielleicht erſt nach 10 Jahren eintritt. Abſtand der Pflanzen unter ſich 60 —80 em. — Vermehrung ſehr leicht durch Teilung, nur muß, wie bei allen nur fleiſchigen, knollenähnlichen Wurzeln (alſo un⸗ echten, nicht ſelbſtändigen Knollen), am Halſe jeder Knollenwurzel mindeſtens 1 Knoſpe oder 1 Sproß vorhanden ſein. Anzucht aus Samen unvorteil— haft und nur ein Notbehelf, denn die Samen keimen ſehr langſam. Bei Ausſaat bald nach der Ernte tritt Keimung im Frühjahr, bei Ausſaat im kommenden Früh— jahr tritt Keimung nach 1—2 Jahren ein. — Keim- kraft der Samen kaum 1 Jahr. Im Winter Laubdecke. 162. Paeönia arbörea Donn 1796 (syn. P. Moutan Sims 1817, P. fruticosa Dum., P. papa- veracea Andr.), Strauch-Väonie (fr. Pivoine en arbre; e. Shrnb-Paeony). Japan, in Thälern; China. Strauch 60—150 cm hoch. Blütezeit: Mai⸗Juni. — Aſtige, kahle Pflanze. Blätter groß, doppelt-3 zählig- zuſammengeſetzt, mit 3—Ö5lappigen, geſtielten, dick— lichen Blättchen, deren Lappen oval, ſpitz und unterſeits graugrün ſind. 2 Formen: a) Moutan Sims, Tafel 63, 251, Moutan— Strauch⸗Päonie. Blumen ſehr groß, 12 —25 cm breit, einfach, halbgefüllt oder gefüllt, in verſchiedenen Farben. Früchte 5, zottig, ſpäter abſtehend. — Folgende Sor— ten, zu den beſten gehörend, können empfohlen werden: „Athléte“, rieſige, dichtgefüllte Blumen, zart-lila; „Bijou de Chusan“, groß, halbkugelig, roſaweiß; „Carolina“, ſchön, gefüllt, nanking-fleiſchfarben (ſeltene Färbung); f. fragrans maxima plena, rieſig, korallenrot mit ſalmroſa, duftend; f. lactea, dicht gefüllt, milchweiß, ſehr ſchön; „Lord Macartney“, kugelig, dunkelkirſchkarminrot; „Louise Mon- chelet“, rieſig, gefüllt, fleiſchfarbigblaßrot, ſehr ſchön; „Madame de Vatry“, ſehr ſchön, gefüllt, leuchtend atlas-roſenrot; „Osiris“ (La France), halbgefüllt, tief amarantrot, am Grunde faſt ſchwarz, in der Mitte goldgelbe Staubkölbchen, ſehr reichblühend; „Samarang“, halbgefüllt leuchtend, blutrot, ſehr an— ziehend; „Reine Elisabeth“, groß, ſehr ſchön kugelig, atlasglänzend-lachs rot. b) papaveräcea Andr., Mohnartige Str.-P. Blumen nur 8— 12 blätterig. Bisweilen kultiviert; in den Thälern Japans wild; iſt die Stammform. Verwendung der Strauch-Päonien als Schaupflanzen, einzeln ſtehend, in landſchaftlichen Gärten auch truppweiſe, von ganz vorzüglicher Wirkung. Kultur. Die Strauch-Päonien gedeihen ohne beſondere Pflege. Sonniger, freier Standort iſt Be— dingung, ſonſt werden ſie einſeitig. Da ſie unſere ſtärkeren Winter nicht ertragen, ohne (bisweilen bis zum Grunde) zurückzufrieren, ſo iſt ein Bedecken des Bodens um die Pflanzen mit Laub nur von Nutzen, das Zuſammenſchnüren und ziemlich dichte Umhüllen mit Fichtenreiſig aber notwendig. Die Hülle iſt aber, damit die frühzeitig treibenden jungen Sproſſe nicht vergeilen oder ſchlaff und kraftlos werden, im März, April zu entfernen. Jedoch verſäume man nicht, das junge Laub und die Blütenknoſpen gegen Spätfröſte im Mai durch Strohdecken, Leinewand, Baſtmatten oder dergl. in kalten Nächten ſtets etwas zu ſchützen. Vermehrung der Pflanzen durch Abtrennen be— wurzelter Stengel, durch Ablieger und durch Pfropfen auf Wurzeln von Paeonia albiflora, die denen der P. peregrina officinalis vorzuziehen ſind. Bewurzelte 42 Stengel wird man gelegentlich bei am Grunde mehr- ſtengligen, buſchigen und namentlich bei reichlich tief im Boden ſtehenden Pflanzen vorfinden. Solche Stengel werden zeitig im Frühjahr abgetrennt, ſind ſie länger als 1 Fuß, ſo werden ſie gekürzt, alsdann ziemlich tief in kräftigen, ſehr humusreichen Boden (gute Kompoſt⸗ oder Miſterde mit / mürbem Lehm und einige Hand- voll Staubkalk, innig gemiſcht) gepflanzt oder beſſer ſchräg eingelegt, ganz mit Erde bedeckt und ziemlich feucht ge— halten. Die Pflanzen werden ſpäter, wenn erſtarkt, an den beſtimmten Platz verſetzt. Will man eine buſchige Pflanze zu Vermehrungszwecken opfern, ſo kann man ſie beliebig hoch mit obiger Erde behäufeln oder auch herausnehmen und tief eingraben. Nach Jahr und Tag giebt es dann ſo viele Pflanzen, als Stengel vorhanden waren. Ablieger bewurzeln ſich ſchwie— riger und erſt nach langer Zeit. — Das ſchnellſte und ergiebigſte Verfahren iſt die Veredelung auf Wurzeln durch Pfropfen in den Spalt oder in drei— eckigem Ausſchnitt, wie bei Clematis angegeben. Ge— eignetſte Zeit: Anfang Auguſt bis Mitte September. Das Edelreis muß 1 oder 2 Augen haben und gut gereift ſein. Die Edelinge müſſen im geſchloſſenen Fam. 2. Dilleniaceae, Gif XXX 25, bis Fam. 4. Magnoliaceae, O XXX 2 u. 8. Raume (Glasglocken, Kaſten mit Fenſtern) bleiben, bis ſie angewachſen ſind. Anzucht aus Samen ungemein langwierig und nur für denjenigen von Intereſſe, welcher neue Sorten züchten möchte; es iſt aber gar nicht vorauszuſehen, ob oder in wie viel Jahren man eine beſſere Sorte erzielen werde Wir raten daher lieber zum Ankauf von bewährten Sorten. Ausſaat in Töpfe oder Schalen. — Keim⸗ kraft und Keimung wie bei den Stauden⸗Päonien. Vor einigen Jahren hat Franchet in China in 3500 m Höhe, an buſchigen Orten noch eine zweite Strauch-Päonie entdeckt, nämlich: 163. Paeönia Delavayi Franchet, Delavays Päonie. China. Strauchig, bis 1 m hoch werdend. Blütezeit: Juli! — Pflanze völlig kahl. Blätter 3zählig, unterſeits graugrünlich; Blättchen lanzett⸗ lich oder eirund- lanzettlich (5—10 cm lang, 1—2 cm breit), mit keilförmigem, her ab⸗ laufendem Grunde zuſammenfließend. Blüten klein, dunkelpurpurrot. Kronblätter 5—9, fait kreisrund. Früchte 5, auch die jüngeren kahl, ſternförmig abſtehend. Könnte vielleicht durch Kreuzung mit Paeonia arborea-Formen winter⸗ feſte Sorten geben!! Familie 2. DILLENIACEAE, Dilleniengewächſe. G xxx 25. (Nr. 164—167 aus dre Gattungen.) I. Blätter groß, paralleliſch-federnervig (bei Acrotrema fiederſpaltig). Staubkölbchenhälften linealiſch, ſelten länglich, zuſammenneigend, weil ihr Mittelband (d. h. der zwiſchen ihnen befindliche obere Staub⸗ fadenteil) nicht verbreitert iſt. Gattung 20 Dillenia. 21 Reifferscheidia. II. Blätter ziemlich klein, I nervig oder netzig⸗federnervig. Staubfäden zwiſchen den länglichen zuſammenneigenden Staubkölbchenhälften nicht verbreitert. Gattung 22 Hibbertia. Gattung 20. Dillenia L., Dillenia, O XXX 25 (dem Botaniker Dillenius zu Ehren benannt). Kelchblätter 5, abſtehend. Kronblätter 5, gelb oder weiß. Staubkölbchen teils auf⸗ recht, teils zurückgekrümmt, linealiſch, 2 ritzig. Griffel ſtrahlig. Fruchtknoten 5-20. Blüten anſehnlich, ſeitenſtändig, einzeln oder gebüſchelt. — Bäume. — 9 Arten, im tropiſchen Aſien. 164. Dillenia speciösa Thbg. (syn. D. indica J.), Prächtige Dillenie. Immergrüne Warmhaus— pflanze mit ſchönen weißen Blüten. Blätter 30 bis 45 cm lang. — Kräftige humoſe Erde (Laub-, Miſterde, Lehm, Sand). Gattung 21. Reifferscheidia Presi, Reifferſcheidie, O XXX 25 (nach dem Fürſten Salm-Reifferſcheid-Dyck benannt). linealiſch, an der Spitze mit 2 Poren. gegenſtändig, einzeln. — Baum. — 1 Art. 165. Reifferscheidia speeiösa Hresl, Prächtige Neifferſcheidie, auf den Philippinen. hauspflanze. Gattung 22. Hibbértia 45 dr., Hibbertie, O. XXX 25 i (nach G. Hibbert, Beſitzer eines bot. Gartens in Clapham, F 1838, benannt). unbeſtimmt, wenige oder viele, einſeitig oder im Umkreiſe ſtehend, alle frei oder in Bündeln. Fruchtknoten 1—15. trocken oder etwas fleiſchig. Halbſträucher oder Sträucher. Seitenſproſſen. — 100 Arten, auf Madagaskar und in Auſtralien. 166. Hibbertia grossulariaefölia Salisb. (syn. H. crenata Andr.), Stachelbeerblätterige Hibbertie. Neuholland. Strauchig, niederliegend. Blütezeit: Frühling, Sommer. — Zweige weich— behaart. Blätter immergrün, faſt kreisrund, herz— förmig⸗eirund oder rundlich- eirund, ungleichgekerbt, Kelchblätter zahlreich bis 15. Kronblätter 5. Staubkölbchen aufrecht, Fruchtknoten zahlreich, am Grunde zuſammenneigend, vieleiig. Blüten anſehnlich, blatt⸗ Warm⸗ Kelchblätter 5. Kronblätter 5, gelb. Staubblätter Früchtchen häutig, Blüten einzeln, meiſt endſtändig oder an ſehr kurzen blattloſen 2½ em und darüber lang. Blumen geſtielt, blatt⸗ gegenſtändig, goldgelb. — Verwendung. Eine angenehme Ampelpflanze, die ſich beſonders dann gut ausnimmt, wenn man den Topf nebſt ſeinem Unter⸗ ſatze in eine aus Korbgeflecht gefertigte Ampel einſetzt und mit Moos einfüttert. Behandlung als Kalt» Gattung 20. Dillenia bis Gattung 23. Calycänthus. Nr. 163-1770. 43 hauspflanze und Humuswurzler (ſiehe Einleitung | jedes mit 4 Staubblättern. Blätter länglich, am des Werkes). Unter dieſer Berückſichtigung auch fürs Grunde verſchmälert, ganzrandig. Kronblätter eirund, Zimmer geeignet. Heide⸗ und Lauberde mit Zu⸗ ausgerandet, viel länger als die ſtachelſpitzigen Kelch— ſatz von Miſterde und Sand. Vermehrung durch blätter. Blumen goldgelb. Fruchtknoten 5. — Stecklinge unter Glasglocken. Verwendung. Im Sommer für Gruppen immer⸗ | 167. Hibbertia obeuneäta Benth. (syn. Can- | grüner Schmuck⸗(Dekorations⸗)pflanzen im Freien, im dollea tetrandra Labill.), Biermännige Hibbertie. Winter in hellen Räumen, Wintergärten oder dgl. zu Neuholland. Immergrüner aufrechter Strauch. Blüte⸗ empfehlen. Kalthauspflanze. Behandlung wie vorige zeit: Sommer. — Staubblätter in (meiſt 5) Bündeln, Art. Familie 5. CALYCANTHACEAE, Gewürzſträucher. = xxx 22. (Nr. 168— 170 aus einer Gattung.) Gattung 23. Calycänthus L., Gewürzſtrauch, G XXII 28; XXX 22 (griechiſch: kalyx — an und anthos — Blume; auch Kelchblätter blumenartig gefärbt). — Einzige Gattung = Familie. Beſchreibung ſiehe GT XX — 4 Arten. A. Blattknoſpen ohne Schuppen. Blüten an unbeſchuppten Zweigen. Kronblätter braunrot. Frucht— e ble etwa l! „ C. floridus (Tafel 63). 168. C. occidentalis. 169. B. Blattknoſpen mit Schuppen. Blüten an beſchuppten 5 e außen gelblichweiß, innen braungelb ien Fruchtbare (äußere) Staubblätter etwa ))ß)ß)ßß 00 y „ C. praecox. 170. 168. Calycänthus flöridus Z., Tafel 63, 252 Strauch, bis 2½ m hoch werdend. Blütezeit: (syn. C. sterilis und C. fertilis alt.), Gewöhnlicher (Januar) März bis Mai, vor Ausbruch der Blätter. Gewürzſtrauch. Nordamerika. Strauch, 1—2 m — Rinde grau. Blätter eirund⸗lanzettförmig, glän⸗ hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. — Blätter oval zend, langgeſpitzt. Blüten braungelb oder grün⸗ oder eirund bis länglich, oft rund, nicht immer zu- lichgelb mit purpurn, ſehr wohlriechend. — geſpitzt, unterſeits filzig (graugrün: syn. C. glaucus Obſchon unter Deckung im Freien aushaltend, doch Willd.). Kelchblätter lineal⸗lanzettförmig. Blumen am beſten als Topfpflanze zu behandeln. Die Töpfe dunkelbraun, bei warmer Witterung nach Erd- bleiben bis etwas über den Rand im Gartenboden beeren oder Ananas duftend. Das geriebene Holz, eingeſenkt über Sommer an ſonniger Stelle ſtehen, insbeſondere das trockene, ſchmeckt und duftet ſehr und erſt nach Eintritt ſtärkerer Fröſte werden ſie an gewürzhaft. — Naheſtehende Art: einen nur ein paar Grad Wärme haltenden hellen Ort 169. Calyeänthus oeeidentälis Hook. et Arn. gebracht, wo fie ſchon im Januar blühen; Blüten (syn. C. macrophyllus Hartw.), Weſtlicher Gewürz- ihres Duftes wegen ebenſo angenehm als ihrer Frühe ſtrauch. Kalifornien. 2 m hoch. Blütezeit: Septem- wegen intereſſant ber. — Hat größere, etwa 15 em lange und 8 em breite, Die Gewürzſträucher ſind eigenartige und herzförmig⸗ovale, kurzgeſpitzte glänzende Blätter, die deshalb beliebte Zierſträucher; gedeihen in allerlei beiderſeits ziemlich gleichfarbig ſind. Iſt empfindlicher gutem Kulturboden ohne beſondere Pflege. Es iſt und deshalb weniger zu empfehlen. aber gut, ſie gegen das Austrocknen des Holzes durch 170. Calycänthus praecox L. (syn. Chimo- ſtrenge Kälte etwas zu ſchützen (ſchwache Fichtenreiſig⸗ nanthus fragrans Lindl., Meratia fragrans Mees), Decke). — Vermehrung durch Ablieger, Grundſproſſe Frühblühender Gewürzſtrauch. Japan. Niedriger und durch krautige, richtiger Sproß-Stecklinge. Fam. 4. MAGNOLIACEAE, Magnoliengewächſe. O xxx 21.8. (Nr. 171—183 aus ſechs Gattungen.) I. Blattknoſpen oder jüngſte Blätter von mindeſtens einem ſcheidigen Nebenblatt (Spitzentute) eingeſchloſſen. Fruchtknoten zahlreich, dachziegelig in Ahren oder Köpfen. 1. Staubkölbchen ſeitwärts oder häufiger nach innen gerichtet. Blattknoſpen-Querſchnitt rund. Gattung 24 Magnolia. 2. Staubkölbchen nach außen gerichtet. Blattknoſpen mit platter Spitzentute. Gattung 25 Liriodendron. II. Blattknoſpen oder jüngſte Blätter ohne Spitzentute (d. h. ohne Nebenblätter). Kletterpflanzen. Blüten eingeſchlechtig. Reife Frucht eine Scheinbeere. (Schizandreae.) Gattung 26 Kadsüra. 27 Schizändra. III. Blattknoſpen ohne Spitzentute (d. h. ohne Nebenblätter)“ Stamm aufrecht. Blüten zwit— terig oder eingeſchlechtig. Gattung 28 Ilicium. 29 Drimys. / 1 44 Gattung 24. Magnölia Z., Magnolie, © XXX 8 (nach dem Prof. der Botanik Pierre Magnol, f 1715 in Montpellier, benannt). mehrere, weiß oder außen purpurn (nur bei M. acuminata und anſatzſtelle direkt (ohne ein kahles Stengelſtück) auf die Blütenblätter folgend. Familie 4. Magnoliaceae, Magnoliengewächſe. Our XXX 2 u. 8. M. cordata auch gelblich). Kelch meiſt Zblätterig, oft gefärbt. Kronblätter Blüten endſtändig. Die Fruchtknoten⸗ Früchte aufſpringend. — „Spitzentuten“ rund und die von ihnen (und den Nebenblättern) einge ſchloſſenen jüngſten, doppelt-einwärtsgefalteten Blätter; letztere (wenn entwickelt) ganz, nicht gelappt und ſommer- oder immergrün. — 21 Arten, in Aſien und Nordamerika. A. Blumen von (meiſt 2) warne e 9 und vor der Wige ee der Laubblätter aufblühende. B. Blumen mit nur 1 vorangehenden Scheidenblatt, erſt nach der Entfaltung der Blätter ee Blätter immergrün. 8 Blätter ſommergrün. 1. Nebenblattſcheiden dem Blattſtiel nicht ange wachſen. 2. Nebenblattſcheiden dem Blattſtiel angewachſen. a) Nebenblätter und Laubknoſpen behaart. * Kelchblätter höchſtens halb ſo lang als die Kronblätter. k Kelchblätter groß. Blüten wohl riechende. b) Nebenblätter und Blattknoſpen kahl. 171. Magnolia conspicua S sb., Tafel 64, 254 (syn. M. Yulan Desf.), Sifien-Wagnolie (r. Mag- nolier Yulan; e. Lily-flowered Magnolia). Japan, China. Strauch, 2 - 4 m hoch; in der Heimat baum— artig. Blütezeit: März, April. — Blätter länglich- verkehrt-eirund, bisweilen rundlich- verkehrt-eirund, ſtumpf und mit kurz vorgezogener Spitze, dunkelgrün, in der Jugend unterſeits weichhaarig. Blumen zahl— reich, aufrecht, groß, bis 12 cm breit, Aufblühen etwas lilienartig. Kelchblätter 3, gefärbt; Kronblätter meiſt 6, angenehm duftend, die der Stammart weiß. 5 Durch Kreuzung dieſer Art mit Magnolia obovata, Tafel 64, 253, ſind ſchöne Gartenformen entſtanden, jo f. Lenneana, Blüten groß, duftend, innen weiß, außen purpurkarminrot; f. grandis, reinweiß, mit roten Mittelſtreifen; f. cyathiflora, ſehr groß, hellkarmeſin, mit weißem Rande; k. Sou— langeana, weiß, außen purpurrot; f. Norbertiana, ſehr ſchön, weiß, außen purpurroſa und in hellroſa verlaufend; Blumen mit 9 Blättern in 3 Reihen, größer als bei f. Soulangeana; f. Alexandrina, weiß. 172. Magnölia oboväta Thbg., Tafel 64, 253 (syn. M. purpurea Sims, M. discolor. Vent.), Rote Magnolie (fr. Magnolier discolore; e. Purple-flowered Magnolia). Japan. Strauch, 1 m und darüber hoch. Blütezeit: Mai. — Schwach veräſtelt. Blätter beiderſeits grün, verkehrt-eirund, mitunter faſt oval, glänzend, langgeſpitzt, 10—15 cm lang und 6—10 cm breit, in der Jugend weichhaarig, mit den Blüten zugleich erſcheinend. Blüten groß, aufrecht, faſt tulpenförmig, mit 3 Kelch- und 6 läng- lich⸗verkehrt-eirunden, innen weißen, außen purpurnen Kronblättern. — Formen und Abarten ſind: var. denudata Zam., Blütenzweige blattlos; var. liliiflora Lam., Blumenblätter länglich, beiderſeits weiß; f alba spectabilis, weiß; f. nigricans, Blumen groß, ſehr dunkel; f. excelsa, Blumen ſehr groß, außen dunkelkarmeſin. Art und Formen ſind im nördlichen Deutſchland gegen ſtrenge Kälte etwas zu ſchützen (einzubinden). Sie find nebſt ihren unter M. conspicua, Tafel 64, 254, erwähnten Baſtarden beſonders für kleinere Gärten geeignet. Leider beſchädigt der Froſt häufig die früh erſcheinenden Blüten, ſodaß ent— weder durch Anpflanzung an ſchattiger Stelle die Blütezeit hinauszuſchieben, oder immer rechtzeitig Schutzmaßregeln oder Kübelkultur anzuwenden ſind. 173. Magnölia grandiflöra Z., Großblumige Magnolie (e. Big Laurel). Südliches Nordamerika; in Südeuropa als Parkbaum. Blütezeit: Juli, Auguſt. | Prachtbaum hält in Deutſchland nicht aus, vor dem Blüten groß, Blumen bis 10 cm breit, gend. — Dieſe Magnolie. blätter gelb und bereift. kölbchen wie bei M. acuminata. — Winterhart. | e. Beaver-Tree ). M. conspicua (Tafel 64). 171. M. obovata (Tafel 64): 172. M. grandiflora. 173. 174. 175. 176. . 178. M. acuminata. M. cordata. 0 M. glauca. M. macrophylla. M. tripetala. — Blätter immergrün, oben glänzend- dunkelgrün, unterſeits roſtfarbig-filzig. Neben⸗ blätter dem Blattſtiele nicht angewachſen. Blumen ſehr groß, 20 - 30 cm breit, ſehr wohl- riechend, weiß. Fruchtknoten wollig. — Dieſer muß deshalb als Kübelpflanze behandelt werden; er blüht im freien Grunde eines Winterhauſes ſtehend reichlicher. 174. Magnölia acuminäta I., Zugeſpitzte Magnolie (fr. Magnolier à feuilles acuminées; e. Cucumber-Tree). Nordamerika. Baum, bis 25 m hoch; bei uns viel niedriger. Blütezeit: Mai⸗Juni. — Stamm mit regelmäßig verteilten Aſten und grauer, glatter, im Alter riſſiger Rinde. Blätter ſommergrün, oval, lang zugeſpitzt, unten weichhaarig. Nebenblätter dem Blattſtiele angewachſen und behaart. weißlichgelb, außen rötlich oder bläulich. Kelchblätter 35 Kronblätter 6-9. Staubkölbchen ſeitwärts auffprin- Art iſt als Parkbaum ſehr zu em⸗ pfehlen, da ſie winterhart iſt. Auch nach der Blüte nimmt ſich der Baum durch ſchöne Belaubung und hübſche kirſch- bis ſcharlachrote, an langer Nabelſchnur Blüten geruchlos herabhängende Früchte vortrefflich aus. 175. Magnolia cordäta Michx., Herzblätterige Nordamerika. Baum, bis 10 m hoch. Blütezeit: Ende Mai, Juni. — Blätter herzförmig, faſt eirund, zugeſpitzt, 15-25 cm lang, 12—15 cm breit. Blumen weißlichgelb, wohlriechend. Kelch⸗ Nebenblätter und Staub⸗ 176. Magnolia glauca L. (syn. M. fragrans Salisb.), Graugrüne Magnolie (fr. Arbre de Castor; Nordamerika. Baum, bis 5 m hoch. Blütezeit: Juni; bisweilen nochmals im September. — Blätter elliptiſch, ſtumpf, oben glänzend⸗ grün, unterſeits bläulichweißgrau. Nebenblätter wie bei M. acuminata. Blumen weiß, wohlriechend. Staubkölbchen nach innen (Blumenmitte) hin aufſpringend. Früchte kahl, dunkelrot. 177. Magnölia macrophylla Michx., Groß- blätterige Magnolie. Nordamerika. Kleiner Baum. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Blätter 50 80 cm lang, über der Mitte etwa 30 cm breit. Neben— blätter wie bei M. acuminata. Blüten ſehr ſchön, etwa 15 cm breit, weiß, innen am Grunde rotfleckig. Staubkölbchen nach innen aufſpringend. Fruchtknoten und die roſafarbenen Früchte wollig. — Eine prächtige, durch Belaubung und Blüte auffallende Art, die als ältere Pflanze — alſo in zuſagendem Boden und geeigneter Lage — winterhart iſt, unter uns nnn... Nee 5 Gattung 24. Magnolia bis Gattung 28. IIIicium. Nr. 171—182. 45 günſtigen Verhältniſſen (naſſer Untergrund) kümmert; Gärten. Manche finden die im blattloſen Zuſtande als jüngerer Baum immer ſchutzbedürftig. blühenden Arten trotz oder wegen der großen, 178. Magnolia tripetala L. (syn. M. Umbrella auffallenden, prächtigen Blumen nicht ſchön, immer Lam,, M. frondosa Salisb.), Dreibfätterige Magnolie aber muß man zugeben, daß ſolche mit Blüten bedeckte (kr. Magnolier parasol;e. Umbrella-Tree). Nordamerika. Magnolien als etwas Eigen- und Fremdartiges von Baum, bis 15 m hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — jedermann angeſtaunt werden. Kultur im allgemeinen #: Blätter ſommergrün, 30-45 cm lang, 10—15 em | tn Fräftigem, tiefem, hinreichende Feuchtigkeit breit, gegen die Spitzen der Zweige hin zufammen- | haltendem, am beiten lehmig Familie 5. Trochodendraceae bis Familie 8. Lardizabalaceae, G XI 13 b. Gattung 29. Drimys Forst., Beißrinde, Or XII 2h; XXX 8 (griechiſch: drimys — beißend, ſcharf; in Bezug auf die Rinde). Kelch anfangs geſchloſſen, ſack- oder becherartig.“ Kronblätter 6 bis zahlreich, grüngelb, roſenrot oder weiß. Fruchtknoten 2 bis viele, frei, mit ſitzender Narbe. Blüten einzeln oder zu mehreren chſel⸗ oder auch ſcheinbar endſtändig. Blätter immergrün, durchſichtig-punktiert. — 10 Arten, in den höher gelegenen Gegenden von Mexiko bis zur Magelhaensſtraße. — Am bekannteſten: 183. Drimys Winteri Forst. (syn. Wintera aromatica Murr.), Winters Beißrinde, mit unter⸗ Blüten, im Juni. — Kalthauspflanze. ſeits ſilbergrauen oder weißlichgrünen Blättern, ge— Familie 5. TROCHODENDRACEAE. (2 Gattungen mit 6 Arten). Für uns belanglos. Familie 6. ANONACEAE, Flaſchenbaumgewächſe. 0 XXX 27. (Nr. 184 aus einer Gattung.) Gattung 30. Asimina Adans., Pappaw⸗Baum, Or XXX 27 (Ableitung unbekannt). Kelchblätter 3, in der Knoſpenlage klappig. Kronblätter 6, äußere dachziegelig innere aber nicht, mehr oder weniger aufrecht. Staubblätter zahlreich. Fruchtknoten 3—15 mit länglichen, zurückgekrümmten Griffeln. Blüten kurzgeſtielt, einzeln in den Achſeln der vorjährigen ſommer- oder immergrünen Blätter, übelriechend. Frucht eine vielſamige Beere. — 6 nordamerikaniſche Arten. 184. Asimina triloba Dun. (syn. Uvaria tri- | eßbar, 6—7 cm lang. Blätter etwa 10 cm groß, loba Torr. et Gr., Anona triloba L.), Dreilappiger | einfach, kahl. Ein mehr eigenartiger, als ſchöner Vappaw-Baum. Strauch, ſeltener kleiner Baum. Zierſtrauch für lehmigen, feuchten Boden und ge⸗ Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Blüten groß; ſchützten Standort großer Gärten. dunkelbraun, innen gelblich. Früchte gelb, 8 Familie 7. MENISPERMACEAE, Mondſamengewächſe. Or XXX 4 u. XXXI 48. | (Nr. 185 u. 186 aus einer Gattung.) Die Mondſamengewächſe ſind zweihäuſig; es giebt alſo männliche und weibliche Pflanzen. Gattung 31. Menispermum Tournef, Mondſame, Gr XXX 4 u. XXXI 48 (griechiſch: men — Mond und sperma — Same; Früchte halbmond⸗ oder nierenförmig). — Männliche Pflanzen: Kelchblätter 6; Kronblätter 6, an den Seiten eingerollt. Staubblätter 12—24; Staubfäden vom Grunde an oder doch an der Spitze frei, aufrecht⸗ abſtehend oder einwärtsgebogen. Weibliche Pflanzen: Kelchblätter 4—8; Kronblätter 6—8, kürzer. Griffelanſatz dem Grunde der Frucht dicht genähert; Narben ſitzend, zerſchlitzt. Unfruchtbare Staubblätter 6—8. Fruchtknoten 3—6, meiſt 3. Früchte nieren- oder hufeiſenförmig, ſeitlich vertieft. — Blätter ſchild- oder herzförmig, eckig- bis ſpießförmig-gelappt. Blüten in zuſammengeſetzten Trauben. — 3 Arten. 185. Menispermum canadense L. (syn. M. angulatum Mnch.), Kanadiſcher Mondſame. Kanada am Ufer der Flüſſe, in Wäldern. Hoher Schling— ſtrauch. Blütezeit: Juni, Juli. — Blätter ſchild⸗ förmig, ziemlich glatt, faſt herzförmig, Heckig, weich— ſpitzieg. Blütentrauben grünlichweiß, hängend, achſelſtändig. Eine Form dieſer Art: f. virginicum L. pr. sp. (syn. M. lobatum DC.), hat ſtärkere ge⸗ lappte Blätter. — Ahnlich, aber in allen Teilen kleiner iſt 186. Menispermum dahüricum , Tauriſcher Mondſame. Sibirien. — Blätter deutlich ſchildfßörmig, meiſt 3lappig, die Ecken ſpitz. Blütentrauben gepaart. Der Kanadiſche Mondſame iſt eine im Park vorzüglich verwendbare Schlingpflanze, am beſten frei und natürlich an hohen Sträuchern, Bäumen, Felſen ꝛc.; gedeiht in allerlei Kulturboden, auch im Schatten. Der Tauriſche Mondſame eignet ſich mehr für Felſen-Berankung und kleinere Gegenſtände. Nur die Blätter geben den Zierwert. — Vermehrung durch Ablieger, Ausläufer und Stecklinge. Tauriſcher Mondſame. würzhafter Rinde und blaßrahmfarbigen gehäuften Fre (nah Fr. Ludw. Holboell benannt). $ = ® 7 8 Familie 8. 1. Blüten einhäuſig. Gattung 32 Stauntönia. Gattung 29. Drimys bis Gattung 36. Decäisnea. 33 Holboellia. Nr. 183 — 193. 47 LARDIZABALACEAE, . G XI 13 b oder XXX 3. (Nr. 187—193 aus fünf Gattungen.) I. Schlingſträucher mit gefingerten Blättern und einhäuſigen (bei Lardizabala 2 häuſigen) Blüten. 34 Akebia. 2. Blüten zweihäuſig (alſo männliche und weibliche Pflanzen). Gattung 35 Lardizäbala. II. Aufrechter, wenig verzweigter Strauch mit gefiederten Blättern. Gattung 56 Decäisnea. Gattung 32. Stauntönia DC., Stauntonie, &—r XI 13 b; XXX 3 (von dem Perſonennamen Staunton abgeleitet). Männl. Blüten: Staubblätter 6, einbrüderig. vielſamige Beere. — Blätter 3—7 zählig. 187. Stauntönia chinensis DC., Chineſtiſche Stauntonie. China, und St. hexaphylla Desne., Japan, letztere wohl nur eine Form von erſterer. — Schling- Kelchblätter 5 kronartig, äußere breiter. Kronblätter oder Honigblätter fehlen. Weibliche Blüten: unfruchtbare Staubblätter 6. Fruchtknoten 3. Frucht eine Blüten in wechſelſtändigen, wenigblütigen Trauben. — 2 Arten. pflanzen, die nur Schutz gegen Froſt bedürfen. Zur Bekleidung von Säulen geeignet. Nur Liebhabern ver- ſchiedenartiger Schlingpflanzen zu empfehlen. Gattung 33. Holboellia al., Holböllie, Or XI 13b; XXX 3 Männl. Blüten: Staubblätter 6, frei. eine vielſamige Beere. — Blätter 3—9zählig. 188. Holboellia latifölia Wall., Breitblätterige Holböllie. Blätter 3—5zählig. Blüten purpurn, duftend. Beeren purpurrot. Gattung 34. Akébia Desne, (japaniſcher Name der Pflanze). frei; Staubkölbchen einwärtsgebogen. Weibl. Blüten: Kelchblätter 6, kronartig, äußere klappig. Weibliche Blüten: 6 unfruchtbare, ſehr kleine Staubblätter. Blüten achſelſtändig, doldentraubig. — 2 Arten, im Himalaja. Kronblätter 6, klein, honigblattartig. Fruchtknoten 3. Frucht 189. Holböellia angustifölia Wall., Schmal- blätterige Holböllie. Blätter 7—9zählig. Blüten grünlich, faſt gebüſchelt. — Behandlung wie Stauntonia. Akebia, Our XI 13 b; XXX 3 Kronkelchblätter 3, braunviolett. Kronblätter 0. Männliche Blüten: Staubblätter 6, unfruchtbare Staubblätter 6 oder 9. Fruchtknoten 3—9. Frucht eine viel— ſamige, innen klaffende Beere. — Blätter meiſt 3—5 zählig. Blüten in kurzen wechſelſtändigen Trauben. — 2 Arten, in Japan und China. 190. Akébia quinäta Desne., Stünfblätterige Ake bie. Raſchwachſender Kletterſtrauch. Blüte— zeit: April⸗Mai; je nach Klima. — Zweige dünn. Blätter zierlich, immergrün bis faſt ſommergrün. Blüten violettbraun, duftend. Früchte violett, über 1 em lang. — Einer der feineren und ſehr zu empfehlenden Schlingſträucher, namentlich als ſtärkere Pflanze. Die Stengel winden ſich mit Vor— Gattung 35. Lardizäbala Ruiz et Pav., (nach dem Spanier Zardizabal benannt). Pflanzen: Staubblätter 6, einbrüderig. ſamige Beere. — Blätter 2—3 fach dreizählig. 191. Lardizäbala biternäta Ruiz et Pav., Dop- pelt-dreizählige Lardizabala. Blätter doppelt⸗ und 3 fach⸗dreizählig. Blüten ſchokoladefarbenpur— purn und weiße Honigblätter. Kronkelchblätter 6, violett oder graugelb; Honigblätter 6, viel kleiner. Weibliche Pflanzen: unfruchtbare Staubblätter 6. Fruchtknoten 3. Frucht eine viel- Männliche Blüten mit Deckblättern, traubig, weibliche einzeln. — 2 Arten, in Chile. liebe umeinander, weshalb junge Pflanzen der ordnen— den Hand bedürfen, bis man ſie frei ſich entwickeln und überhängen laſſen kann. Obſchon winterhart, ſo iſt doch in Norddeutſchland bei jüngeren Pflanzen Fichtenreiſigſchutz notwendig, um die Blüten nicht ein- zubüßen. Beſondere Pflege keine. — Vermehrung durch Ablieger, Wurzelſchnittlinge und Stecklinge. Lardizabala, e X] 13h: XXX 3 Männliche 192. Lardizäbala triternäta Ruiz et Pav., Drei- fahdreizählige Lardizabala. Blätter 3 fach-dreizählig. Blumen weiß ?]. Deckblätter eirund. — Verwen- dung und Behandlung dieſer Schlingpflanzen wie Stauntonia. Gattung 36. Decäisnea Hook. fil. et Thoms., Decaisnie, Cr XXX 3 (benannt nach dem franz. Botaniker Decaisne). Staubblätter 6, einbrüderig. unpaarig⸗gefiedert. 193. Decäisnea insignis Hook. fil. et Thoms., Ausgezeichnete Decaisnie. Intereſſanter aufrechter, faſt ungeteilter Strauch mit ſchopfiggeſtellten eſchen⸗ ähnlichen Blättern. Blüten grünlich, unſcheinbar, Blüten vielehig⸗einhäuſig. Fruchtknoten 3. Frucht eine vielſamige, Blüten in endſtändigen Trauben. — 1 Art, im 1 Kronkelchblätter 6, ſchmal, grünlich. Kronblätter 0. innen klaffende Beere. — Blätter groß (60-90 cm lang), die im Herbſt reifenden hellgelben, 1 1 angenehm ſchmeckenden Früchte eine eigenartige Zierde. — Lehmhaltige kräftige Erde. Froſtfrei überwintern. 48 Familie 9. Berberidaceae, Sauerdorngewächſe. Ir XXXI 16. Familie 9. BERBERIDACEAE, Sauerdorngewächfe. = XXI 16. (Nr. 194— 220 aus ſieben Gattungen.) Spancher er Fruchtknoten 1; Blüten zwitterig. Gattung 37 Nandina. Fruchtknoten 1; Blüten zwitterig. 38 Berberis. 1. Honigblätter (d. h. zu eigentümlicher oder ungewöhnlicher Form verkümmerte oder verlängerte Kronblätter) fehlen. Gattung 39 Podophyllum. 40 Jeffersönia. 41 Diphylleia. 2. Honigblätter mit Honiggrübchen oder dafür je ein Sporn vorhanden. Gattung 42 Epimedium. 43 Leöntice. Gattung 37. Nandina 2), Nandine, or XI 14 f; XXXI 16 (heimatlicher Name in Japan). 3 oder 6 oben drüſige Honigblättchen. ganzrandig. Blütenriſpen im Juni, Juli, end- oder fait blattgegenſtändig. Kelch- und Kronblätter zahlreich, doch innen allmählich größer und mehr gefärbt, weiß; außerdem Staubblätter 6. Beere 2ſamig. — Blätter Doppelt= oder 3fach⸗gefiedert, Blättchen Beeren rot, erbſengroß, eßbar. — Einzige Art: 194. Nandina domestica Thbg., Eßbare Nandine. China, Japan. — Behandlung wie Decaisnea. Gattung 38. Bérberis L., Sauerdorn, O XI 14 f; XXXI 16 (arabiſch berberi? Namensableitung unſicher). Kelchblätter mehrere, gefärbt, Kronblätter (Honigblätter) 6, gewöhnlich mit je 2 Drüſenhöckern am Grunde. die äußeren ſehr klein, die inneren abſtehend. Staubblätter 6. Frucht eine wenigſamige Beere. Blätter einfach und ſedernervig, oder gefiedert, meiſt dornig-gezähnt und manchmal in Dornen umgebildet. Blüten gelb, traubig, Ken einzeln, an den Enden diesjähriger Sproſſe. — An 100 Arten, in Aſien, Nordamerika und W Blätter gefiedert, immergrün, lederartig, meiſt dorniggezähnt 8 5 B. Blätter einfach, von Stacheln geſtützt. 1) Blätter alle oder zumeiſt ſommergrün . 2) Blätter alle oder zumeiſt wintergrün 195. Berberis Aquifolium Pursh, Tafel 64, 256 (syn. Mahonia Aquifolium Nutt.), Hülfen- blätteriger Sauerdorn (fr. Mahonie à feuilles Strauch, bis 2 m hoch. Blütezeit: April⸗Mai. — Blätter mit 2—5 Paar Fieder- und 1 Enpdblätt- chen (meiſt 7—9blätterig), das unterſte Paar vom Grunde des Hauptblattſtiels entfernt; Blättchen fieder— nervig, eirund-lanzettförmig, jederſeits ausgeſchweift— 6—9zähnig, oberſeits ſtark glänzend. gelb, in riſpigzuſammengedrängten aufrechten Trau— ben. Beeren ſchwarzpurpurn. 196. Berberis repens Zendl. (syn. B. Aqui- folium var. repens Torr. et Gr., Mahonia Aquifolium Lindl., nicht NMult.), Kriechender Sauerdorn (fr. Mahonie rampant; e. Creeping Ash-Barberry). Nordamerika. Strauch, 30—60 cm hoch, faſt kriechend, unterirdiſch ausläufertreibend. Blütezeit: April, Mai. — Von B. Aquifolium, Tafel 64, 256, ſonſt nur verſchieden durch: geringere Höhe, faſt auf der Erde liegende Zweige, und 3— 7, meiſt 7 blätte- rige, aber oberſeits ſtets matte, feindornige, klein— zähnige Blätter. 197. Berberis japonica DC. (syn. Mahonia [lex] japonica Th., Berberis Bealii Fort.), Sapa- nifher Sauerdorn. Japan, China. Strauch, ½ bis 3 m hoch. Blütezeit: Mai. — Blätter bis 40 em lang, gefiedert; Blättchen 9 - 11, ſitzend, blaugrünlich, lederig, herzförmig⸗ eirund, grobdornig⸗ gezähnt, das Endblättchen geſtielt, größer, Blüten in gebüſchelten Endtrauben, gelb; Kronkelchblätter kürzer als die Kronblätter; Staub⸗ an 10—15 em lang. innere de Houx; e. Holly-leaved Ash-Barberry). Nordamerika. in jedem Garten, welcher Ziergehölzgruppen enthält: fäden unter dem Kölbchen nicht 2zähnig. Beeren blau fachen 3 195. 196. 197. B. Aquifolium (Tafel 64.). B. repens, B. japonica. 198. 4.9392 200. 201. 202. * B. vulgaris. B. sinensis. B. Thundergü. B. dulcis. B. Darwinii. bereift. Die Form k. Bealii (mit noch mehr blaugrüner Färbung) ſoll noch widerſtandsfähiger ſein. — Verwendung der fiederblätterigen Arten B. repens auch zur Einfaſſung ſolcher Gruppen und für Böſchungen; B. japonica (auch B. Aquifolium) ſehr gut als Einzelpflanze auf Raſenflächen größerer Gärten. Sie gedeihen ohne beſondere Pflege, ſonnig wie ſchattig, wenn ſie nur mäßig feuchten Boden Blüten erhalten. Die im Herbſt und Winter oft braunrot gefärbten Blätter der ſonnig ſtehenden B. Aquifolium und B. repens werden viel in der Binderei verwendet. Es empfiehlt ſich, in rauher ſonniger Lage die Blätter im Winter durch ſchwache Fichtenreiſig-Umhüllung vor der austrocknenden Doppelwirkung von Froſt und Sonnenſtrahlen zu ſchützen. — Vermehrung durch Ablieger, Schößlinge oder ſeltener durch Samen, den man im Herbſt in Käſtchen ſäet und Sins über- wintert. — Keimkraft der Samen 1— 2 Jahre. 198. * Bérberis vulgaris L. (syn. zahlreich!), Gemeiner Sauerdorn (fr. Epine-vinette; e. Common Barberry, Pipperidge-tree). Europa, Nordamerika, Mittelaſien. Strauch, 1½—4 m hoch. Blütezeit: Mai. — Aſte und Zweige gefurcht, weißgrau, ſelten die jungen nichtblühenden Langzweige bräunlichgelb. Dornen meiſt zZteilig, ſelten ungeteilt. Blätter kurz- geſtielt, ſommergrün. Blütenzweige aſchgrau, aus deren Blätterbüſcheln die gelben Blüten in ein⸗ Trauben hervortreten. Beeren meiſt läng⸗ lich, blutrot, hellrot, ſeltener gelb, violett oder weiß⸗ lich. — Zahlreiche Formen. Zu empfehlen ſind: f. normälis, Blätter grün, wimperig⸗-geſägt. Blütentrauben hängend, die Blütenbüſchel 1 — Saß überragend. Beeren länglich, hellblutrot. u 4 f. microphylla (syn. serrata Hort.). Blätter klein, verkehrt⸗ keilförmig ⸗elliptiſch, faſt Dornig- geſägt, ziemlich feſthäutig, unterſeits mit loſe vor⸗ tretendem Adernetz. Blütentrauben fo lang oder kaum länger als die Blätter, faſt doldentraubig, ſelten nur wenige oder Einzelblumen. f. föliis äureo-marginätis, Blätter ſchön gelb⸗gerandet. Eine beſtändige Form. f. fructu lüteo, gelbfrüchtig. Eine noch ziemlich ſeltene Form. f. föliis atropurpüreis, Blut -Sauerdorn. Blätter ſchön dunkelpurpurrot gefärbt. 199. Berberis sinensis Desf., Chineſiſcher Sauerdorn. Oſt⸗ und Kleinaſien, Nordafrika, Nord- amerika. Von Berberis vulgaris L. verſchieden durch: Blütentragende Zweige tief-braunrot. Aſte und Zweige gefurcht oder kantig. — Mehrere Formen. Folgende ſeien ihrer goldgelben Blüten- und langen Fruchttrauben wegen beſonders empfohlen: f. normälis (syn. B. canadensis G]¼.um⁰⁰., Ber- beris Guimpelii C. Loch, B. sanguinolenta Schrad.), Blätter länglich⸗ſpatelförmig, ganzrandig oder entfernt- oder borſtig-gezähnt. Blütentrauben bedeutend länger als die Blätterbüſchel. f. angustifölia, Blätter ſchmal-verkehrt⸗länglich, meiſt ganzrandig. Zweige tiefrot. Blütentrauben viel länger als die Blätterbüſchel. 200. Bérberis Thunbergii DC., Thunberg; Sauerdorn. Japan. Niedriger, N Strauch. Blütezeit: Mai⸗Juni. — Zweige kantig, rotbraun. Blätter ganzrandig. Stacheln alle einfach. Blütenſtiele 1blütig, faſt immer einzeln, ſelten 2 oder mehrere doldentraubig, kürzer als die Blätter. Beeren hellrot. — Wohl unſere ſchönſte niedrige winter— harte Sauerdorn-Art! 201. Berberis duleis Sweet (syn. B. dulcis nana hort.), Süßer Sauerdorn. Chile bis Magelhaens- ſtraße. Immergrüner Strauch, ½ — 1 m hoch. Blüte- zeit: März⸗April. — Stengel mit einfachen Dornen. Blätter Tänglich-elliptifch, junge an der Spitze dornig— Gtg. 37. Nandina. Gtg. 38. Berberis. Blumen Umhüllung) verlangt. ſtark veräſtelter Gig. 39. Podophyllum. Tr. 191203. 49 ſtachelſpitzig, knorpelrandig, bis etwa 12 mm lang. Blüten einzeln, langgeſtielt, hängend, gelb. Beeren groß, ſchön blau, ziemlich ſüß. — Blüht im Freien in Norddeutſchland ſelten, verliert auch in ſtrengen Wintern, namentlich bei ſonnigem Standort die meiſten Blätter; iſt aber doch ſeiner zierlichen Form und lebhaft-rot gefärbten jungen Sproſſe wegen als Boskettſtrauch und für Felſenanlagen ſehr zu em— pfehlen, auch für nördliche Lage! Nur niedrigere buſchige Pflanzen ſind ſchön; wenn nötig, alſo einkürzen. Neuerdings von Frankreich aus eine Zwergform, f. nana, von nur 30 em Höhe, eingeführt. (In den Gärten wird B. buxifolia Zam., mit 3teiligen Stacheln und ganzrandigen Blättern oft B. duleis genannt!) 202. Berberis Darwinii ZHook., Darwins Sauerdorn. Chili und Patagonien. Immergrüner Strauch, 50—80 em hoch. Blütezeit: April-Mai; als Topfpflanze früher! — Junge Aſte braun- flaumig. Stacheln kurz, handförmig-geteilt. Blätter lederig, glänzend, dunkelgrün, unten blaß, keilförmig, an der Spitze und an jeder Seite mit 1—3 Stachelzähnen. ſchön goldgelb oder orangefarben, rotſtielig, in zahlreichen, achſelſtändigen, kurzen Trauben. Beeren flaſchenförmig, blaugrün bis ſchwarz.— Die ſchönſte der immergrünen Berberis- Arten, die im freien Lande Winterſchutz (Fichtenreiſig— Als Topfpflanze (Früh— jahrsblüher!) ſehr ſchön, muß aber auch zur Blütezeit kühl gehalten werden, damit die einzelnen Blumen weniger leicht abfallen. — Verwendung der ſommergrünen Arten (198200) in jedem Garten mit Boskettgehölz auch noch bei reichlich trockenem Boden!; der ſchönen Früchte wegen, die eingemacht werden können, auch im Hausgarten. Sie vertragen Schatten, blühen und tragen aber an ſonnigem bis halbſchattigem Standort am reichſten. Beſondere Pflege: keine. — Anzucht der Arten aus Samen (ſ. 19%). Vermehrung durch Ablieger und Schößlinge. Gattung 39. Podophyllum L., Fußblatt, O. XI IAH; XXXI 16 (griechiſch: pus, podos — Fuß und phyllon — Blatt). Kelchblätter 6, gefärbt. Kronblätter 6—9. Staubblätter meiſt 6 (bei P. pel- tatum L. mehr.) Frucht eine vielſamige Beere. Pflanzen mit kriechendem Erdſtamm, handförmig-geſpaltenen, ſchildförmigen, ſelten 3 zähligen Blättern, die ſtengelſtändigen 1—2. Blüten endſtändig, einzeln und weiß (fo bei P. peltatum L. und P. Emodi Wall.) oder purpurn und in Trugdolden. — 5 Arten, in Nordamerika, China und im Himalaja. 203. Podophyllum peltätum L., Schildför⸗ miges Fußblatt (fr. Podophylle à feuilles peltees; e. May-Apple, Shield-leaved Ducks-foot). Nord⸗ amerika. Staude, bis 25 em hoch. Blütezeit: Mai. — Blumen weiß, hängend, einzeln, napfförmig, unter dem Laube verſteckt. Staubblätter 6, 12—18. Griffel kurz mit ſchildförmiger Narbe. — Verwen⸗ dung der Form und Stellung ihrer Blätter wegen im Parkgarten für ſchattige Lagen bei humoſem, feuchtem Boden, auch an nördlichen Abhängen und für Steingruppen. Vermehrung durch Teilung. Die Frucht, „wilde Limone“, iſt eßbar; Stengel, Blätter und Erdſtamm ſind aber giftig. Vilmorin. Dritte Auflage. Schildförmiges Fußblatt. 50 Familie 9. Berberidaceae, Sauerdorngewächſe. Oe u XXXI 16. Gattung 40. Jeffersönia Barton, Jefferſonie, O XXXI 16 (dem Präſidenten der Vereinigten Staaten Thom. Jefferſon (1801—1809] gewidmet). Kelchblätter 4, gefärbt. Kronblätter 8, größer als der Kelch, weiß. Staubblätter 8. Frucht eine vielſamige lederige Kapſel. Erdſtamm ausdauernd. Blätter nur grund⸗ ſtändig, handnervig, meiſt 2 lappig oder 2 teilig. Blüten weiß, einzeln auf dem Schaft. — 2 Arten: J. diphylla Pers., Nordamerika, und J. dubia Benth. et Hook., China. 204. Jeffersönia diphylla Pers. (syn. J. binata Bart., J. Bartonis Michx., Podophyllum | diphyllum L.), Zweiblätterige Jefferſonie. Staude, 8—15 cm hoch. Blütezeit: Frühjahr. — Blätter langgeſtielt, tief-herzförmig, an der Spitze 2 ſpaltig, unterſeits graugrünlich. Blumen auf 1 blütigen Schäften. — Verwendung zur Ausſtattung größerer Steingruppen (nicht für engere Wahl). Pflanzung in ſandige Wieſen- oder ſandige Moorerde; Halb- | ſchattige Lage. Vermehrung (im Frühjahr) durch Grundſproſſe, die man am beſten unter Glocke erſt einwurzeln läßt. | Zweiblätterige Jefferſonie. Gattung 41. Diphylleia Michz., Doppelblatt, G = XXXI 16 (griechiſch: dis — doppelt und phyllon — Blatt). Kelchblätter 6, gefärbt. Kronblätter 6, größer. Staubblätter 6. Frucht eine wenig⸗ ſamige Beere. Erdſtamm kriechend. Blätter am Stengel 2, handnervig, meiſt zweilappig. Blüten endſtändig, trugdoldig, weiß. — 2 Arten: D. Gray i Fr. Schmidt, Grays Doppelblatt, in Japan, und 205. Diphylleia cymösa Michiæ., Trugdoldiges dung wie Epimedium. Verlangt feuchten Standort Doppelblatt. Karolina. Kleine Staude. Blütezeit: und lockeren fetten Boden (Waldhumus). Vermeh⸗ Mai⸗Juni. — Blätter 2lappig, eckig-geſägt, kahl. rung durch Teilung der Erdſtämme. Blüten weiß, in zierlicher Trugdolde. Verwen⸗ | Gattung 42. Epimédium L. erw, Sockenblume, = XI 14 f: XX 5; XXXI 16 (griechiſch: bei Dioskorides der Name einer Pflanze, welchen Linné für dieſe Gattung wählte). Kronkelchblätter 4 oder mehr, gefärbt, flach. Kronblätter (Honigblätter) 4 oder 6, mit Honiggrübchen oder Sporn (bei E. diphyllum aber flach). Staubblätter 4 oder 6. Frucht eine vielſamige, 2klappige Kapſel oder Schotenkapſel. Erdſtamm kriechend. Blätter mit Szähligen oder mehrfach zu⸗ ſammengeſetzten Blättern (bei Epimedium diphyllum Lodd. [weißblühend! mit an 2ſpaltigen Blattſtielen 2blätterigen Blättern). or banner end- oder blattgegenſtändig, verſchieden gefärbt. — 12 Arten, in Aſien, Europa, Nordafrika und (E. hexandrum Hook.) in Nordamerika. A. Kronkelch und Staubblätter 2zählig (meiſt je 4). E 1. Blütenſtengel mit nur 1 Laubblatte am Grunde (ſcheinbar Grundblätter·/,:)))))) E. alpinum. 206. E. diphyllum. 207. E. macranthum (f. violaceum Tafel 5). 208, E. Youngianum (Tafel 5). 209. .. pinnatum. 210. H. Peralderianum. 211. 3. Stengel mit 2 gegenſtändigen Laubblätter 2 2.0 ] ?” P Si E. pubescens. 213. E. Davidü. 214. 2. Laubblätter ſtets nur grundſtändig 4. Stengel mit mehreren wechſelſtändigen Laubblärteer nn D B. Kronkelch und Staubblätter 3zählig (meiſt je )))) ⁰ / f P‚P 206. * Epimédium alpinum L., Alpen-Soken- etwa 2 cm im Durchmeſſer. — Blüht reicher als blume (fr. Epimede des Alpes; e. Alpine Barren- die Stammform. wort). Mittel- und Südeuropa. Staude, 20 em 207. Epimedium diphyllum Zodd. (syn. hoch. Blütezeit: April-Mai. — Schein-Grund⸗ | Aceranthus diphyllus Desne.), Sweiblätterige blätter doppelt⸗ Sockenblume. 3 zählig, (ind Japan. Staude, eigentlich je ein bis 15 cm hoch. Stengelblatt), Blütezeit: ſehr ſelten nur April-Mai. — 3zählig; Blättchen Grundblätter gezähnt, 4—6 cm keine. Das Sten- STT lang, 2—4 cm gelblatt am 2- a breit. Kronkelch— ſpaltigen Alpen⸗Sockenblume. blätter eirund, Blattſtiel 2⸗ ſtumpf, hohl. Kon: | blätterig Blättchen blätter (Honigblätter) ſockenförmig; Honiggrube oder ſchiefherzförmig, der cylindriſche Sporn nicht länger als die Kronkelch— langgeſpitzt und blätter. Blumen klein, in lockeren Trauben. — 2 mit langgeſpitzten Formen: f. normale, Blumen außen purpurn, Zähnen. Blumen innen gelblich, ausgebreitet etwa 1 em breit; f. ru- klein, zahlreich, brum Bot. Mag; Morr. pr. sp. (syn. Epimedium weiß. Honig- purpureum hort.), Rote Alpen-Sockenblume, Blumen grube oder Sporn nicht länger als die Kronblätter. außen karmin⸗ oder purpurrot, innen hellgelb, — Als Zwerg -Staude intereſſant. Zweiblätterige Sockenblume. kümmerung gefiedert 3 gebreitet fafſt 3 em im Durchmeſſer. 4 208. Epimédium macränthum Morr. et Desne. (syn. E. grandiflorum hort.), Großblumige Sockenblume. Japan. Staude, bis 25 cm hoch. Blütezeit: April-Mai. — Schein-Grundblätter oder das jedesmalige einzelne Stengelblatt des Blüten- ſtengels doppelt ⸗3 zählig (ſehr ſelten infolge Ver— oder einmal-3zählig), oft bräunlich angelaufen. Blättchen 4— 6 cm lang, 3—4 cm breit. Blütenſtand blattgegenſtändig, eine einfache (bisweilen unten auch verzweigte) Traube bildend. Sporn viel länger als die Kronkelchblätter, ſtets verſchmälert, Folgende Formen dieſer ſchönſten der Socken— blumen: f. normale (Stammform), Kronkelchblätter weißlichroſa, Kronblätter weiß oder etwas vio— lett; k. violaceum Morr. el Desne. pr. sp., Tafel 5, 20, Blumen violettweinfarbig; k. versicolor Morr. imedi discol “.), Kronkelch⸗ . or en Kronkelch⸗ geſpitzte Blättchen und ſtets zuſammengeſetzte Blüten— blätter roſa, Kronblätter gelb, Sporn dunkel— purpurrot; f. sulphureum (syn. Epimed. sulphu- reum hort.), Kronkelchblätter gelblich, Kronblätter ſchwefelgelbolivenfarbig; k. versicolor cupreum (syn. cupreatum), Kronkelchblätter kupferigrot, Kronblätter gelb; f. niveum (syn. Epim. niveum Blumen groß, mit Hilfe der Sporne aus- 394 5 ſeitig, 5— 7m lang, 3—4 cm breit, kahl. Stengel⸗ blätter 2, ſtets einfach-Z zählig. Blüten riſpig⸗traubig, pfriemenförmig, an der Spitze abgebrochen-drüſig. i ee 6—7 mm breit, klein, zahlreich, gelblich bis grau. Gattung 40. Jeffersönia bis Gattung 43. Leöntiee. hort.), Blumen ſchneeweiß; f. roseum (syn. Epim. | roseum Hort.), Blumen hellroſenrot. E. lila- cinum Donkelaer iſt Baſtard Ep. macranthum & diphyllum. 209. Epimedium Youngiänum Fisch., Tafel 5, 20 (syn. E. Musschianum Dot. Mag.), sagittatus Nr. 204 — 218. > 211. Epimedium Peralderiänum Coss., Ve- ralders Sockenblume, Algier, iſt nur durch die ſtändig-3 blätterigen Blätter und faſt 4 mm langen Sporne von E. pinnatum verſchieden. 212. Epimedium sagittätum Maxim. (syn. E. Ikariso und E. sinense S. et Z., Aceranthus S. et .), Dfeilblätterige Socken blume. Japan. Staude, bis 40 em hoch. Blütezeit: April⸗Mai. — Grundblätter einmal- oder doppelt- 3zählig; Blättchen außer dem Endblättchen ungleich— Sporn kurz, bis etwa ſo lang als die Kronkelchblätter. Durch ſchöne immergrüne Belaubung ſich empfehlende Art. 213. Epimédium pubéscens Maxım., Flaum- haarige Sockenblume. China. Iſt von E. sagittatum durch borſtig-gewimperte, herzförmig-eirunde, lang— traube verſchieden; Blüten kleiner. 214. Epimedium Davidii Zranch., Davids Socken blume. Von allen beiden verjchieden durch: Sporn verlängert, pfriemenförmig aufgekrümmt, 6 bis mehr mm lang. Blütenſtengel 20—35 cm hoch; Blättchen 3—4 em lang; Blüten, ausgebreitet, 15 —20 mm breit. ein helllilafarbener Hohe Sockenblume. Voungs Sockenblume. Staude. Blätter grünlaubig, jtändig- doppelt 3 zählig. am bfütentragenden Stengel; Blättchen gezähnt und gewimpert. Blütentraube einfach; Blüten mit oder ohne Sporn vorkommend, ziemlich groß, weiß, außen oft etwas grün. 210. Epimédium pinnatum Fisch., Geſiederte Sockenblume (fr. Bonnet d’eveque à feuilles pinnees; e. Pinnate Barrenwort). Perſien, Kaukaſus. Staude, bis 25 cm hoch. Blütezeit: April-Mai. — Blätter doppelt- bis 3 mal⸗dreizählig oder fiederig— dreizählig⸗zuſammengeſetzt, ſeltener an ein und dem— ſelben Erdſtamm nur Zblätterig; Blättchen dornig— Nur ein ebenſolches Stengelblatt Zzählig. 215. Epimédium elätum Morr. et Desne., Kaſchmir. Staude, 60—90 cm hoch. Blüten klein, gelblich, in Riſpen. 216. Epimédium hexändrum Hook. (syn. Vancouveria Morr.), Sechsmännige Sockenblume. Nordamerika. Blätter nur grundſtändig, doppelt— Blüten in zuſammengeſetzter Traube, mit 6 Staubblättern. — Verwendung der Sockenblumen im Land— ſchaftsgarten an etwas ſchattiger Stelle, weniger gut an ſonniger, freier Stelle. Sandig-humoſer, friſcher Boden (Wald- und Wieſenhumus, ſtatt des letzteren auch ſandiger Lehmboden). Pflanzung am beſten als Trupps oder Gruppen unter lichtem Gehölz, um einzelſtehende Bäume, auf Steingruppen, an Grotten, Abhängen ꝛc. Das im Winter abſterbende Laub beläßt man den Pflanzen gern als Schutz bis zum Früh— ling. Vermehrung durch Teilung. Abſtand der Pflanzen etwa 30 em. gezähnelt, 5—8 em lang, 4—5 cm breit. Blüten⸗ ſtengel ziemlich ſo lang als die Blätter. Blüten ausgebreitet 12— 15 mm breit, in Trauben. Kron blätter kappenförmig, kaum 3 mm lang, gelblich, viel kleiner als die Kronkelchblätter. kurz, etwa 1½ mm lang; nur bei der Form f. col- chicum (syn. Epimedium colchicum Aort.) iſt der Sporn 2—3 mm lang, die Blüten find etwas größer und glänzend goldgelb. — Die Art: Das Anziehende dieſer Pflanzen iſt das zierliche Sporn ſehr Laub und die eigentümliche Form wie die Frühzeitig— keit der Blumen, die bisweilen ſchon im März erſcheinen. Die ſchönſten ſind: E. alpinum, E. ma- cranthum, E. Youngianum, Tafel 5, 20, und ihre Formen. Gattung 43. Leöntice L., Trapp, O. XI 14 f; XXXI 16 (griechiſch leön, leontos — Löwe; Blumenblätter von der Form einer Löwen⸗Fußſpur). Kelchblätter 6-9 (bei L. Chrysogonum TL. nur 3—6) gefärbt. oder blaſige, früher oder ſpäter zerreißende Kapſel. Kronblätter (Honigblätter) 6, mit Grube am Grunde, oder am Rande drüſig. g Erdſtamm knollig (nur bei L. thalictrodes L. kriechend). Frucht eine 2—8ſamige häutige Blätter fiederig oder 2—3 fach⸗3 ſpaltig. Blüten traubig oder trugdoldig, gelb. — 10 Arten, in Mittelaſien und Nordamerika. 217. Leöntice Leontopetalum L., Löwentrapp. Südeuropa. Staude, wenige Zoll hoch. Blütezeit: Mai. — Erdſtamm knollig. Blätter faſt doppelt— 3zählig; Blättchen verkehrt-eirund, ſtumpf, graugrün. Blütentrauben einfach, 1 oder mehrere, gelb. Honig— blätter am Rande drüſig. „Frucht unregelmäßig— zerriſſen und durchlöchert. — Ahnlich ſind: 218. Leöntice thalietrödes L. Wieſenrauten⸗ Trapp. (syn. Caulophyllum thalictr. Michx.). Nord⸗ amerika. Erdſtamm kriechend. 4* 52 Familie 10. Nymphaeaceae, Seeroſengewächſe. Of I 13 oder XXX 33. 219. Leöntice altäica Pall, Altaiſcher Trapp. Altai. Am Grunde der einfachen Traube 1 dDoppelt- gefingertes Stengelblatt. 220. Leöntice Chrysogönum L., Goldkanfen- Trapp. Griechenland. Blätter nur grundſtändig, einfach gefiedert; Traube verzweigt. — Verwendung der Arten in größeren Gärten, zerſtreut in Verbindung mit andern niedrigen Stauden. Standort luftig und halbſchattig, in durch— laſſendem, aber friſchem, humoſem Boden. Familie 10. NYMPHAEACEAE, Seeroſengewächſe. Or ö (Nr. 221—233 aus fünf Gattungen.) I. Blätter und meiſt auch die Blüten auf langen Stielen über dem Waſſer ſtehend. Kron- und Staubblätter zahlreich. Staubkölbchen nach außen aufſpringend. Fruchtknoten oberſtändig, 9—17, auf einem umgekehrt⸗kegelförmigen Blütenboden, der einem Gießkannen-Spritzkopf ähnlich, bis unter die Spitze eingeſenkt und hoch über Waſſer reifend. Gattung 44 Nelümbo. II. Kelchblätter 4—6, ſeltener mehr. Kron- und Staubblätter zahlreich. Fruchtknoten 1, vielfächerig. Gattung 45 Euryale. 46 Victöria. 47 Nymphaea. 48 Nuphar. Gattung 44. Nelümbo Adans., Lotusblume, &—r I 13 (vaterländiſcher Name in Ceylon). Tropiſche Waſſerſtauden. Blütezeit: Sommer. — 2 Arten. 221. Nelümbo nueifera Gaerin. (syn. Nelum-= 222. Nelümbo lütea Pers. (syn. Nelumbium bium speciosum Wild.), Totusblume, die heilige luteum Wild.), Gelbe Lotusblume. Mittel- und Padma der Alten; die Römer nannten fie Colocasia. | Südamerika. Der vorigen ähnlich, aber mit blaß- Im wärmeren Aſien bis Nordoſt-Auſtralien. Blätter gelben Blumen und weniger duftend. — Ver- groß, über 30 cm breit. Blüten 15—20 em breit, wendung und Kultur im tropiſchen Waſſerpflanzen⸗ purpurroſa. Blattſtiele ſtachelig. hauſe (Viktoriahaus) wie Victoria regia, Tafel 6, 22. Gattung 45. Euryale Salisb, Euryale, &—r I 13 (griechiſch: nach Euryale, einer der Gorgonen, benannt). Kronblätter kürzer als der Kelch, die inneren allmählich kleiner. Staub⸗ blätter alle fruchtbar, ohne Blattanhängſel. Fruchtknoten unterſtändig. — Pflanze ftachelig; Blätter 1 m breit, kreisrund, unterſeits mit ſtarken Rippen und ſtachelig. Blüten violett. — Einzige Art: 223. Euryale ferox Salisb., Grimme (oder | und wird wie dieſe im Tropenhauſe kultiviert. ftachelige) Euryale. Oſtindien. Staude. — 8 Iſt eine ſehr ſchöne Waſſerpflanze. im Ausſehen an die Victoria regia, Tafel 6, 22, Gattung 46. Vietöria Lindl., Viktoria, 0 r I 13 (nach der Königin Victoria von England benannt). Kronblätter länger als der Kelch. Kronblätter und Staubblätter ineinander übergehend; letztere mit Spitzenanhang. Fruchtknoten unterſtändig. — Einzige Art. 224. Vietoria regia Lindl., Tafel 6, 22 (syn. | Kgl. Ober-Hofgärtner 1011 Wendland in Herren- Euryale amazonica Poepp.), Königliche Viktoria. hauſen mit ſehr gutem Er olge ſchon ein paar Jahrzehnte Südamerika. Blätter fehr 925 11 vollkommen ausgeführt, geſchieht wie folgt: Früh am Morgen, nach⸗ ausgebildet 1½—2 m breit, kurz vor der Blütezeit mit dem die Blume die zweite Nacht geöffnet war, und zwar aufrechtem Rande, unterſeits ſtarkrippig und ſtachelig. zur Zeit, wenn die Staubfäden ſich ſchon wieder über der Blumen groß, 25 30, ja bis 40 em im Durchmeſſer, am Narbe zuſammengezogen haben, wird, um mit dem erſten Abend weiß, am zweiten roſa bis roſenrot Finger bequem in die Höhlung der Narbe eindringen und in der Mitte Schließlich purpurrot. Eine zum Auf- zu können, ein Teil der Staubfäden weggeſchnitten. blühen gelangende Knoſpe öffnet ſich von ungefähr Man ſtreift nun mit dem Finger unter den Staub⸗ 5—6 Uhr nachmittags an allmählich, blüht dann die kölbchen hin und her, um den befruchtenden Blüten- Nacht hindurch bis gegen 8 Uhr morgens; am zweiten ſtaub aufzunehmen, und bringt letzteren dann auf Tage öffnet ſie ſich meiſt etwas ſpäter, um ſich dann die Fruchtknotennarbe. Richtig ausgeführt, erhält gegen 8 Uhr ganz zu ſchließen und zu verblühen. Es man reichlich Samen, die — wenn gut ausgebildet — dauert dann gewöhnlich 2 Tage, bis eine neue Knoſpe bei + 30 bis 35% ziemlich ſicher nach etwa 3 Wochen ſich öffnet. Je nach der Witterung (Sonnenlicht und keimen. Aus ſaatzeit: Anfang Februar in hohe Wärme find unumgänglich nötig) können von Schalen mit Waſſer. Kultur ſodann unter Waſſer Mitte Juli bis in den Herbſt die Blüten auf- im Grunde des Baſſins oder in breiten Körben mit einander folgen. Die Samen reifen unter Waſſer, Schlamm-, Kuhmiſterde und grobem Sand. Waſſer⸗ da die befruchtete Blüte untertaucht. wärme + 25 bis 30% C. Luftwärme kann von + 20 Um keimfähigen Samen zu ernten, iſt künſtliche bis (Sonnenwärme) + 35 ohne Schaden ſchwanken. Befruchtung erforderlich, denn, obſchon die Pflanze — Keimkraft der Samen, wenn ſie in einem ausdauert, iſt ſie mißlich zu überwintern, gelangt aber mit Waſſer gefüllten dicht zugebundenen Glaſe im glücklicherweiſe einjährig kultiviert zur Blüten⸗ und Wohnzimmer aufbewahrt werden, 2 Jahre. Fruchtentwicklung. Die künſtliche Befruchtung, vom 0 1 1 . = 1 3 * (abgeleitet von Nymphe, wegen des Vorkommens im Waſſer. Nymphe entſtanden). gelb; N. amazonum Mart. et. Zucc. und N. Rudgeana C. F. Auſtralien. — Nachſtehend nur empfehlenswerte härtere Arten. A. Blüten weiß, ſelten gelb (wenn rot oder roſa, die Blätter ſtets ganzrandig) B. Blüten blau (wenn rot, die Blätter ſtets gezähnt) . 225. Nymphäea alba L., Tafel 6, 21. Weiße Seeroſe (fr. Nenuphar blanc, Lis d'eau; e. White Water-Lily). Mittleres Europa. Waſſerſtaude. Blüte⸗ zeit: Juni bis Auguſt. — Erdſtamm dick, im Schlamm ſtehender Gewäſſer kriechend. Blätter rundlich, tiefherzförmig, ganzrandig, langgeſtielt, ſchwimmend. Blumenblätter ausgebreitet; der 4 eckige Grund der Kelchblätter wenig hervorſpringend. Die innerſten Staubfäden ſchmäler oder nur ſelten ſo breit als ihre Staubkölbchen. Fruchtknoten kugelig, bis dicht unter die Narben mit Staubblättern bedeckt. ſtrahlen des Fruchtknotens 8— 24, ſchmallanzett, etwas runzlig, aber ohne Furchen. Frucht kugelig, oder etwas plattgedrückt, nach der Blüte ſich unter Waſſer ſenkend und dort die Samen reifend. Außer der typiſchen Form mit weißen Blumen iſt als ſchön, winterhart kulturwürdig: k. rubra (syn. N. a. var. rosea Guard. Chron., N. Casparii Carr., | N. alha sphaerocarpa rubra Casp.), Rote gemeine Seeroſe, in einem See Schwedens vorkommend; Blumen karminroſa, in der Mitte lebhafter, Knoſpen rot. Blatt- und Blütenſtiele rot oder roſtbraun. 226. * aea cändida P N. bivası) e,, (syn. N. bira faſt parallelen Lappen. Blumen ſchön himmelblau, mit goldgelben Staubblättern, wohlriechend. diata Somm., N. semiaperta Klinggr., etc.), Rein- weiße Heerofe. Nördliches Europa. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Der N. alba, Tafel 6, 21, ähnlich, aber die Blätter) vorn abgerundet, ihre Lappen am Grunde ein— ander mehr ge— nähert und die Ränder aufgekrümmt. Staubfäden alle breiter als die Fruchtknoten eiförmig, unter der Narbe ver- ſchmälert und daſelbſt ohne Staubblätter; 6-14, oft 3⸗ ſpaltig, orange— 5 gelb oder hoch— rot. Frucht eiförmig. Blumen weiß, ganz oder halbgeöffnet (semiaperta); etwas kleiner als bei N. alba, hat aber mehr Blumenblätter. 227. Nymphaea odoräta 4A“. (syn. N. alba Wall, nicht I., Castalia pudica Salisb.), Duftige Seeroſe. Nordamerika. Blütezeit: Juni bis Sep⸗ tember. — Der N. alba, Tafel 6, 21, ähnlich. Blätter mit herzpfeilförmigem Grunde, mit entferntſtehenden ſtachelſpitzigen Lappen, ganzrandig, faſt rund, von ſehr dunklem grün, am Rande braunrot; junge noch Reinweiße Seeroſe. Narben⸗ 30 cm lang. leicht Narbenſtrahlen Gattung 44. Nelümbo bis Gattung 47. Nymphäsa. ı mälern abgebildet. Nordöſtliches Afrika. Juni bis September. — Blätter ſchildförmig, faſt Nr. 219— 230. 53 Gattung 47. Nymphäea J. E. Smith, Seeroſe, = I 13 Der Sage nach aus einer vor Eiferſucht über Herakles geſtorbenen Kelchblätter 4. Kronblätter zahlreich, allmählich in Staubblätter übergehend. Staubblätter zahlreich. Blüten- blätter und Staubblätter dem (halb unterſtändigen) Fruchtknoten angewachſen. Blüten weiß, rot, blau (nur N. flava Leitner, Florida, 5 MW. Meyer, Südamerika, grünlichgelb). — Pflanzen ohne Stacheln, Blätter ſchwimmend, ſchild⸗ oder tiefherzförmig. — 32 Arten, im gemäßigten und tropiſchen Klima, ſehr wenige in Südafrika und .. alba (Tafel_6). 225. * N. candida. 226. N. odorata. 227, N. pygmaea. 228. . N. coerulea. 229. N. rubra. 230. eingerollte Blätter Schön karminrot. Blumen ſehr ſchön weiß, wohlriechend, bei f. rosea Pursh zartroſa oder kupferigroſa. Kronblätter aber ſchmäler als bei N. alba. Fruchtknotennarbe mit 16 — 20 ein- wärtsgebogenen Strahlen. 228. Nymphaea pygmäea Art. (syn. N. tetra- er em en, "er Te, We et ie | gona Georgi, Castalia pygmaea Salisb.), Zwerg— Seeroſe. China, Oſtſibirien. Blütezeit: Sommer. — Blätter herzförmig, ganzrandig, unterſeits gefärbt, nur etwa 4—5 cm breit, Blattſtiele meiſt nicht über Blumen weiß, 3—4 em im Durch⸗ meſſer, faſt ganz gefüllt. Kronblätter ſpitz. Frucht— knotennarbe 8ſtrahlig. Ihres geringen Umfanges wegen für flache Waſſerbecken oder ſeichte Ufer ſehr geeignet; dankbar blühend; auch für größere Zimmer-Aquarien ver— wendbar, aber hier träger blühend. 229. Nymphäta coerülea Sav. (syn. Castalia coerulea Tratit.), Blaue Seeroſe. Die blaue Lotusblume der Agypter und oft auf ihren Denk— Blütezeit: ganzrandig, kahl, unpunktiert, am Grunde mit ſpitzen Obſchon nicht winterhart und beſſer im Waſſer— pflanzenhauſe zu kultivieren, kann man doch bei etwas geſchickter Maßnahme die Gartenbeſucher mit blauen Freiland-Seeroſen überraſchen, indem man letztere in völlig in die Erde eingeſenkten Kaſten ſich entwickeln läßt. Dieſe Kaſten müſſen aber unter ſich einen aus Laub und Miſt hergeſtellten „warmen Fuß“ haben. 230. Nymphaea rubra Sims (syn. Castalia Kölbchen. magnifica Salisb.), Rote Seeroſe. Oſtindien. Blüte⸗ zeit: Juli, Auguſt. — Blätter ſchildförmig, gezähnt, unterſeits weichhaarig. Blumen ſchön rot, dunkelrot oder roſenrot. Nur für Glashäuſer, für welche noch die Nymphaea zanzibariensis Casp., blau, und deren vom Hofgärtner L. Graebner in Karlsruhe gezüchtete rotblühende Form f. rubra empfohlen werden möge. — 5 Verwendung der Seeroſen zur Ausſchmückung ſtehender Gewäſſer, Seen, Teiche, Waſſerbehälter (Baſſins), und zwar die Arten, bei denen nichts Ab— weichendes erwähnt iſt, als winterhart im Freien. Auf dem Grunde der Gewäſſer muß Schlammerde vorhanden ſein, in welcher die Pflanzen gedeihen können. In Behältern wird Zuſatz von Miſterde nicht verſchmäht. Die Pflanzen vermehren ſich an Ort und Stelle durch Samenausfall. Weiter führt die Teilung der Erdſtämme zum Ziele. Anzucht der ſamenbeſtändigen Arten aus Samen, die man mit einer kleinen Lehmkugel umgeben und ſo ins Waſſer der Teiche fallen laſſen oder in etwa 12 —15 em hoch mit Schlamm oder Erde gefüllte Schalen ſäen kann. 54 Fam. 11. Sarraceniaceae, Or IX 9. Fam. 12. Papaveraceae, Or XXIII 1, 2 u. XXX SG. Die Schalen bleiben einige Centimeter unter der bringen, bis man im folgenden Jahre das Auspflanzen Waſſeroberfläche. Ausſaatzeit Juni-Juli und bis | entweder unmittelbar in den Schlamm der Gewäſſer zum Herbſt, am beſten gleich nach der Reife. Die oder in große, in das Waſſer zu verſenkende Töpfe, jungen etwas gekräftigten Pflanzen dann einzeln in | Körbe, Kübel oder Kiſten bewerkſtelligt. — Keimfraft Töpfe verſtopfen und letztere wieder unter Waſſer der Samen 1 Jahr. Gattung 48. Nuphar Sm, Mummel, Teichroſe, G I 13 (griechiſch: vielleicht von nympharion — Nymyhchen verkürzt). Kelchblätter 5, ſelten noch weitere 4—7; Kronblätter ſpatelförmig, klein, auf dem Rücken mit einem Honiggrübchen. Kron- und Staubblätter von dem (oberſtändigen) Fruchtknoten frei. Frucht flaſchenförmig. — Pflanzen ohne Stacheln. Blätter ſchwimmend, ſchild- oder tiefherzförmig. Blüten gelb. — 7 Arten, in den ge= mäßigten und wärmeren Gegenden der nördlichen Halbkugel; in Europa nur N. luteum Sm. und N. pumilum Sm. 231. * Nupbar luteum Sm., Tafel 6, 21 (syn. in allen Teilen kleiner. Blattſtiele zuſammengedrückt. Nymphaea lutea T), Gelbe Mummel (Teichroſe; Kronblätter ungefähr 5mal kürzer als die gefärbten fr. Nénuphar jaune, Aillout d'eau; e. Common Kelchblätter. Narbenſcheibe faſt flach, ſpäter halb⸗ yellow Water-Lily). Europa, in Teichen und Seen. kugelig, ſternförmig⸗lappig, mit 10 — 12 ſtark vorragen⸗ Waſſerſtaude. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Blatt- den Strahlen. Staubkölbchen Ledig, kurz. Schwimm⸗ ſtiele 3 kantig, oberſeits flach, nach unterwärts zweiflächig. blätter nur bis 13 em lang. Blumen hochgelb (ſehr ſelten blutrot). Kron⸗ 233. Nuphar advenum 4it. (syn. Nymphaea blätter ungefähr Zmal kürzer als die gefärbten advena 4it.), Fremde Mummel. Nordamerika. Kelchblätter. Narbenſcheibe trichterförmig, ganzrandig Blätter groß, aufrecht über dem Waſſer ſtehend, herz- oder ſeicht ausgeſchweift, mit 10—20 nicht bis zum förmig⸗oval, ganzrandig, mehr oder weniger aufgerichtet, Rande reichenden Strahlen. Staubkölbchen länglich- ihre Lappen am Grunde ſpreizend-voneinandergerückt. linealiſch. Eine kleinere Form (k. minus) hat nur Blumen groß, goldgelb mit meiſt 6 Kelchblättern em lange Schwimmblätter und etwa 3 em und roten oder ſcharlachroten Staubblättern. breite Blumen. Frucht eine bauchige, oben in einen | Verwendung, Kultur und Vermehrung a\) Hals zufammengezogene Kapſel. dieſer winterharten Arten wie bei Nymphaea. 232. Nuphar pümilum Sn. (syn. Nymphaea Nuphar luteum, Tafel 6, 21, wächſt lieber in pumila Zoffm., Nymphaea lutea var. minor Willd.), 5 N f 2 chf Zwerg⸗Mummel. Europa, aber ſeltener als vorige; langſamfließenden als in ſtehenden Gewäſſern. Familie 1. SARRACENIACEAE, Sarraceniengewächſe. = IX 9. (Nr. 234— 241 aus drei Gattungen.) Gattung 49. Sarracénia L., Sarracenie, Schlauchpflanze, Gr IX 9 (nach einem Arzt Sarraſin benannt?). Kronblätter 5. Fruchtknoten 5fächerig. Griffel oben ſchild- oder ſchirmtragend, 5 eckig. — 6 Arten, in Nordamerika. A. Blüten purpurn: B. Blüten gelblich oder grünlich: 234. S. purpurea L. Kannen rotgerippt, Deckel N ER rundlich-herzförmig. 238. S. flava L. Kanne (Blattſtiel) ſchmalröhrig; 235. S. Drummöndii Croom. Kannen mar- Deckel flach, rundlich-herzförmig. moriert, Deckel aufrecht, kreisrund, weißlich. 239. 8. varioläris Michx. Kanne bauchig; 2236. S. rubra Walt. Deckel aufrecht, Yanzett- Deckel kurz, gewölbt. förmig, innen etwas gefärbt. | Kultur im Moor- und Mooshumus im Kalt⸗ 237. S. psittacina Michx. Deckel zurückgekrümmt, Haufe. Nr. 234 und 235 wohl auch im freien Lande. gewölbt, ſtachelſpitzig. Im Winter dann gute Fichtenzweig-Decke. Gattung 50. Darlingtönia Torr., Darlingtonie, O r IX 9 (nach dem amerik. Botaniker D. W. Darlington benannt). Kronblätter 5. Fruchtknoten 5fächerig. Griffel an der Spitze 5ſpaltig. 1 Art. 240. Darlingtönia californica Torr., Blüten purpurn, Kelch weißlich; Kalifornien. — Moor- und Mooshumus. Kalthaus. Gattung 51. Heliämphora Bentn., Sumpffrug, Or IX 9 (griechiſch: helos — Sumpf und amphoreus — Krug). Kronblätter fehlen. Fruchtknoten Sfächerig. Griffel ganz, ſtumpf. — 1 Art. 241. Heliämphora nutans Denth., (syn. Sarra- roſenrot; Venezuela. Moor- und Mooshumus. cenia nutans Dielr.). Kanne röhrig-kreuzig, auf der Lauwarmhaus. Innenſeite mit 2 ſchmalen Längsflügeln. Blüten blaß- Gattung 48. Nuphar bis Gattung 55. Romneya. Nr. 3124. 55 Familie 2. PAPAVERACEAE, Mohngewächſe. H XXI 1,2 u. XXXCõ. (Nr. 242— 391 aus dreiundzwanzig Gattungen.) I. Blüten hinten ohne Sporn oder Höcker. 1. Staubblätter 4. Gattung 52 Hypécoum. 2. Staubblätter zahlreich. a) Pflanze ohne Milchſaft in Blatt und Stengel. Griffel ſoviele als Fruchtblätter, frei oder am Grunde etwas verwachſen. Gattung 53 Platystigma. 54 Platystemon. 55 Romnèya. 56 Dendrome&con. 57 Hunnemännia. 58 Eschschöltzia. b) Pflanzen mit gelbem oder rötlichem Milchſaft in Blatt und Stengel. Griffel— äſte 2, ſelten 3 oder 4, mit den die Samen tragenden Teilen (Samenleiſten) abwechſelnd, nicht dieſen Teilen gegenüber, ſtets ungeteilt. Narbenflächen auf der Innenſeite oder am Rande der Griffeläſte. * Kronblätter 8-12; Milchſaft gelbrot. Gattung 59 Sanguinäria. ** Kronblätter 4. Gattung 60 Eomécon. 61 Stylöphorum. 62 Chelidönium. kk Kronblätter fehlen. Blüten in zuſammengeſetzten Trauben. Gattung 65 Macleya. 64 Boccönea. c) Pflanzen mit (weißem oder gelbem) Milchſaft; die Narben liegen über den Samenträgern auf dem keuligen, mützen- oder ſcheibenförmigen Scheitel des Fruchtknotens, oder auf lappigen Vorſprüngen zwiſchen den Griffeläſten, deren Lappen dann den Samenträgern gegen- überſtehen. * Krone bald nach dem Aufblühen abfallend. Kelchblätter 2, Kronblätter 4. Gattung 65 Glaücium. 66 Rösmera. 67 Cathcärtia. 68 Meconöpsis. 69 Argemone. 0 Papäver. ** Krone vertrocknend und bis zur Fruchtreife bleibend. Gattung 21 Arctomäcon. II. Eins oder die beiden äußeren Kronblätter mit Sporn oder Ausſackung am Grunde. Staubblätter 2, aber jedes oben Zteilig, alſo 6 Staubkölbchen. Kelchblätter 2, ſehr klein, ſchuppenförmig und hinfällig. 1. Beide äußere Kronblätter am Grunde ausgeſackt oder geſpornt. Gattung 72 Dicentra. 73 Bicucülla. 2. Nur eins der äußeren Kronblätter geſpornt (aber deutlich). Gattung 24 Corydalis. Gattung 52. Hypécoum L., Lappenblume, &—> XXIII 2; XXX 6 (das Hypekoon des Dioskorides von hypecheo — raſſeln, der Samen in der reifen Kapſel). Kelchblätter 2, zart. Außere Kron— blätter Z lappig, innere Zteilig. Blüten in beblätterten Riſpen oder Wickeln, gelb oder weiß bis purpurn. Frucht ganz oder in Gliedern zerfallend. — Grund- und Stengelblätter fiederig-vielteilig, letztere manchmal gegenſtändig. — 12 Arten. 242. Hypecoum grandiflörum Benth., Groß: Sommerblumen-Gemiſch geeignet. Ausſa at: im blütige Lappenblume. Mittelmeergebiet; in den April an den beſtimmten Platz. Gärten als Zierpflanze bisweilen zu finden. — Im Gattung 53. Platystigma Beuth, Breitnarbe, or XXX 6 (griechiſch: platys — breit und stigma — Narbe). Kelchblätter 3. Kronblätter 6 (manchmal auch nur 4). Staubblätter 4 bis zahlreich. Narben 3, getrennt. Frucht bis zum Grunde 3klappig-aufſpringend. Blüten gelb. — Einjährige Kräuter mit ſchmalen ganzrandigen, wechſel- oder gegen- oder wirtelſtändigen Blättern. — 3 Arten, in Kalifornien. 243. Platystigma lineare Benth., Liuealiſche goldgelb mit weißen Querſtreifen, innere weiß, mit Breitnarbe. Einjährig, 15 em hoch. Außere Kronblätter gelbem Nagel. — Ausſaat: April. Gattung 54. Platystömon Benth., Breitfaden, Or XXX 6 (griechiſch: platys — breit und stemon — Faden). Kelchblätter 3. Kronblätter 6. Fruchtknoten 6 oder mehr, anfangs verwachſen, ſpäter aber getrennt und in 1ſamige Querfrüchtchen zerfallend. Blüten gelb. Blätter einfach, ungeteilt, ganzrandig-, wechſel-, gegen- oder wirtelſtändig. — Einzige Art: 244. Platystemon califôrnicus Benth., Kaliforniſcher Breitfaden. Einjährig, 60—90 cm hoch. Sommerblume. — Ausſaat: April. Gattung 55. Romnéya Harv., Romneya, Gr XXX 6 (Romney ein Perſonenname). Kelchblätter 3, rückſeitig oft geflügelt. Kronblätter 6. Staubfäden oben verdickt. Frucht vielfächerig; ihre Klappen ſich etwa bis zur Mitte von den Samenträgern löſend. — Blüten doldentraubig, bis 12 em breit, weiß. Pflanze zweijährig bis ausdauernd. Blätter fiederteilig oder 3zählig, zerſchlitzt. — Einzige Art: 56 245. Romneya Cöülteri Harv., Coulters Rom- neya (e. Tree-Poppy). Kalifornien, an Flußufern. Staude, bis über 1 m hoch. Blütezeit: Juni bis Herbſt. — Verwendung einzeln ſtehend oder trupp⸗ weiſe beiſammen auf Raſenflächen oder vor Gehölz— gruppen mittlerer und größerer Gärten. Kultur in tiefgründigem durchlaſſenden Boden. Die Pflanzen ſind hart, aber gegen Näſſe im Winter empfindlich. Anzucht aus Samen, der aber — wenn vom Gattung 56. (griechiſch: dendron — Baum und mekon (iſt fem.) — Mohn). kurz, zahlreich. Fruchtknoten walzenförmig, Narbe 2lappig. Blüten endſtändig, gelb. — Einzige Art: 246. Dendromécon rigida Denth., Starrer Baummohn. Hunnemannie, © XXIII I; XXX 6 Gattung 57. Hunnemännia Sieet, (nach dem engliſchen Reiſenden J. Hunnemann, f 1839, benannt). Kapſel walzenförmig, bis zum Grunde 2 klappig-aufſpringend. Samen ohne Anhang. 4 lappig, eiförmig. Blättern. Blüten gelb. — Einzige Art: 247. Hunnemännia fumariaefölia Sweet, Erd- rauchblätterige Hunnemannie. Mexiko. Zweijährig, mit graulichem Duft bedeckt, bis 50 cm hoch. Blüte- zeit: Juni bis September. — Die Blumen dieſer froſtempfindlichen Pflanze ſehr groß, lebhaft-gelb, achſelſtändig, einzeln, langgeſtielt, von ferne einer vergrößerten Eschscholtzia californica (248) ähnlich. Verwendung auf Rabatten. Sehr durchlaſſendes Erdreich, ſandiger kalkhaltiger Boden iſt Bedingung. — Ausſaat im Juni, Juli in Schalen mit ſandiger Wieſen⸗ oder Ackererde (guter Waſſerabzug!). Über— winterung als Kalthauspflanze, recht hell und luftig; im kommenden Mai auspflanzen ins Freie (mit Wurzelballen). — Bei Februar-März-Saat in Töpfe, die ins halbwarme Miſtbeet geſtellt werden, und ſpäterer Behandlung als Topfpflanzen, blühenzſie im ſelbigen Sommer. Familie 12. Papaveraceae, MNohngewächſe. O8 XXIII 1,2 u. XXX 6. Dendromécon Bentn., Baummohn, Or XXIII I; XXX 6 Kelchblätter 2. Kronblätter 4. Griffel kurz, Z lappig. Strauch mit einfachen ganzrandigen, ſtarren Blättern. Vaterlande eingeführt — ſelten keimt, woraus die noch geringe Verbreitung dieſer Pflanze erklärlich. Samen friſcher Ernte keimt dagegen gut, wenn auch ſehr langſam. Vermehrung durch Teilung. Um das Abſterben der Pflanze infolge Näſſe im Winter zu verhüten, wird empfohlen, einen Topf über jede Pflanze zu ſtellen. Die Blumen ſollen im Gegenſatz zu den meiſten mohnartigen Gewächſen ziemlich halt⸗ bar ſein und werden neuerdings ſehr empfohlen. Staubfäden Kalifornien. — Kalthauspflanze. Kelchblätter 2. Kronblätter 4. Griffel ſehr kurz, Narben Kraut mit fein zerteilten = — Erdrauchblätterige Hunnemannie. Gattung 58. Eschschöltzia Cham., Eſchſcholtzie, O XXIII I; XXX 6; XXII (dem Zoologen Eſchſſcholtz in Dorpat, 7 1831, gewidmet). ſelben Form von der Blüte abgeſtoßen. Fruchtklappen bis zum Grunde ſich löſend. Kronblätter 4 (bei gefülltblühenden mehr). Blüten gelb, weiß oder orangerot. Kelchblätter 2, mützenförmig in eins verwachſen und in der⸗ Fruchtknoten linealiſch. Griffel 2-6, fädlich. Kräuter mit feinzerteilten Blättern. — 10 ſehr nahe verwandte Arten (oder nur Formen einer Art!), in Kalifornien. — Hauptart: 248. Eschschöltzia californica Cham, Chryseis californica Lindl.), Kaliforniſche (syn. Eſch- 5 ö ! 6 ö Eſchſcholtzie. ſcholtzie. Kalifornien. Einjährig, bisweilen 2jährig, 30 —60 cm hoch oder lang. Blütezeit: bei Herbſt⸗ ſaat von Ende Mai an, bei Frühjahrsſaat von Juli an bis Oktober. — Graugrüne pfahlwurzelige, etwas — — Gefüllte Kalifornische Eſchſcholtzie. ſchlaffe Pflanze. Blumen auf langen Stielen. Kelch kegelförmig, allmählich ſich zuſpitzend, der Rand reiche Sorten entſtanden find; z. B. f. alba, weiß⸗ Gattung 56. Dendromscon bis Gig. 62. Chelidönium. Ir. 215—258ß- 57 am Grunde der Blume nicht umgerollt. Blüten der Verwendung der Eſchſcholtzien als Rabatten- Sſtammart leuchtend⸗gelb, am Grunde orangerot. und Einfaſſungspflanze, auch zu kleinen Grup⸗ . Die Eſchſcholtzien haben große Neigung, die pen. Ihre leuchtenden Blumen, z. B. das ſchöne Farben zu ändern, ſodaß in den Gärten bereits zahl- gelb der E. californica, ihr zierliches Laub, der r. Blütenreichtum, die blumig; f. ochroleuca, blaßgelb; f. rosea, blaßroſen⸗ große Genügſam⸗ rot; f. grandiflora (syn. carminea; grandiflora rosea), keit, machen die karmeſinrot, größer; „Mandarin“, außen rot, innen Pflanzen auch für tief⸗orangegelb; f. striata, gelb, dunkler geſtreift. kleine Gärten ange- Gefüllte Sorten, aber nur halbwegs ſamenbeſtändig: nehm und für den f. alba plena, weiß⸗gefüllt; f. plena, gelb⸗ gefüllt; k. Sommer als gelb— rosea plena, hellroſa⸗gefüllt. blumige Topfpflanzen 249. Eschschöltzia ceröcea Benth., Tafel ſchätzbar. — Kultur. F, 27. Safrangelbe Eſchſcholtzie. Kalifornien. Ein- Sie verlangen trode- jährig. Wie E. californica, jedoch der Rand am nen und ſandigen Ende des verdickten Blütenſtiels umgebogen. Kelch Boden und ſonnigen länger zugeſpitzt. Blüten zahlreicher, etwa 7½ cm Standort, aber ſonſt breit, feurig⸗orangefarbig, bei f. dentata aber keine Pflege. An⸗ gold⸗ oder ſchwefelgelb und gezähnte Kronblätter, zucht durch Ausſaat — bei f. striata mit dunkler geſtreiften Kronblättern und an den beſtimmten — — >= bei f. flore pleno, mit leuchtenden gefüllten Blüten. Platz, entweder Ende Feinblätterige Eſchſcholtzie. 250. Eschschöltzia tenuifolia Benth., Fein- September oder im blätterige Eſchſcholtzie. Kalifornien. Hat niedrigeren | März⸗April. Oft ſäen fie ſich bei geeignetem Boden dichteren Wuchs, linealiſch-pfriemenförmige Blattzipfel und Klima durch Samenausfall von ſelbſt aus, keimen, und zahlreiche kleine, blaßgelbe, am Grunde etwas überwintern und blühen dann ſchon von Ende Mai grünliche Blüten. Kelch faſt cylindriſch. Obſchon an. Im Frühjahr die Pflänzchen auf einen Abſtand zierlicher, buſchiger und ſehr reichblühend, doch weniger von 20 —30 em nach und nach auslichten. —Keim⸗ ſchön als vorige, und deshalb nicht in engere Wahl kraft der Samen höchſtens 2 Jahre; Keimung zu nehmen. — innerhalb 2 Wochen. N u Gattung 59. Sanguinäria L., Blutkraut, © IV 7; XXIII I; XXX 6 (lat.: sanguis — Blut, wegen des gelbroten Milchſaftes). Kelchblätter 2. Kronblätter in der Knoſpe flach. Staubblätter zahlreich. Frucht geſtielt, länglich. Blüten weiß, einzeln auf einem Schaft. Pflanze mit dickem, kriechendem Erdſtamm. Blätter nur grund— ſtändig, einzeln, handnervig und handförmig-gelappt. — Einzige Art: 251. Sanguinäria canadensis Z., Kanadiſches feuchter humoſer (mit Wald- oder Mooshumus ge— Slufkrauf (fr. Sanguinaire du Canada; e. Cana- miſchter) Boden muß gewährt werden. — Anzucht dian Buccoon. Redroot, Turmeric). Nordamerika. aus Samen, der langſam und unregelmäßig keimt, Staude, 10 — 20 cm hoch. Blütezeit: April, Mai. giebt erſt nach ein paar Jahren gute blühfähige — Blumen durchſichtig-weiß; Staubblätter zahl- Pflanzen. Ausſaat in Schalen, Verſtopfen der reich, hellorange, angenehm abſtechend. Blätter lang- jungen Pflanzen, ſobald ſie durch Gelbwerden der geſtielt, zuerſt verbreitert, dann nierenförmig, lappig Blätter den Eintritt in den Ruheſtand anzeigen und und gezähnt, und ihre obere Seite von roten Adern einziehen; ſpäter Verſetzen an den beſtimmten Platz. durchzogen. — Verwendung. Intereſſant und für Vermehrung durch Teilung des Erdſtammes im etwas ſchattige aber luftige Orte, beſonders auf Frühling. Pflanzweite 20 em. Felſenanlagen, Steingruppen ſehr angenehm. Mäßig Gattung 60. Eome&con Hance, Auchmohn, O IV 7; XXIII I; XXX 6 252. Eomöcon chionäntha Aance, Schneeweißer Auchmohn. In China an Ufern. Staude. Gattung 61. Stylöphorum Nutt., Griffelträger, „ r IV7; XXIII I; XXX 6 (griechijch: stylos — Griffel und pherein — tragen). Kelchblätter 2. Kronblätter 4, in der Knoſpe zerknittert, gelb. Frucht- knoten oval, borſtig, mit langem, bleibendem, an der Spitze 2—4lappigem Griffel, Pflanze mit nur wenigen und zwar fiederteiligen, unterſeits bläulichen Stengelblättern. Erdſtamm kriechend. Saft gelb? Einzige Art: 253. Stylöphorum diphyllum NL. (syn. | zeit: Sommer. — Blumen achſelſtändig, gelb. St. petiolatum CC., St. ohioense Sr, Meconopsis | Behandlung: wie alle 2 jährigen Pflanzen. — Aus⸗ diphylla DC., M. petiolatum DC.), Zweiblätteriger ſaat wohl beſſer in Töpfe und junge Pflanzen Griffelträger. Weſtliches Nordamerika, in feuchten überwintern. Wäldern. Zweijährig, 15— 30 cm hoch. Blüte- Gattung 62. Chelidönium L., Schellkraut, &— IV 7: XXIII I; XXX 6; XXXII Sriechiſch: chelidonion, altgriechiſcher Name für verſchiedene Pflanzen). Kelchblätter 2. Kronblätter 4, in der Knoſpe geknittert. Die 2 Griffeläſte ſehr kurz. Frucht ſchmal, linealiſch, ſchotenförmig, meiſt von unten nach oben aufſpringend. Pflanze 4, mit rötlich⸗ Be a ee Blättern mit buchtig-gelappten Abſchnitten. Blütenſtiele an der Spitze doldig-mehrblütig — Einzige Art: 58 Familie 12. Papaveraceae, MNohngewächſe. gr XXIII 1,2 u. XXX 6. 254. * Chelidönium majus I., Großes Scdell- kraut. Europa, Aſien, Nordamerika. Einjährig, 30—100 em hoch. Blüten leuchtend-gelb. Nur die gefüllte Form (f. flore pleno) dieſer auf lehm⸗ haltigem Boden zu findenden, auf Schutt, an Mauern Gattung 63. Macléya k. Br., Macleya, & IV7; XXIII I; XXX 6 (nach dem Engländer A. Macley benannt). Kelchblätter 2, weißlich. Kronblätter 0. Staubblätter zahlreich. Die 2 Griffeläſte ſehr kurz; Narben länglich. Frucht eine flache, verkehrt-eiförmige, ſchotenförmige, wenigſamige Kapſel. Staude mit ſafrangelbem Saft, großen, am Grunde herzförmigen, fiederlappigen und (beſonders unterſeits) graugrünen Blättern. Blüten zahl⸗ reich, in großen endſtändigen Riſpen. — Einzige Art: und Zäunen gemeinen Pflanze im Parkgarten von Intereſſe, wo man ſie ſcheinbar verwildern läßt. — Anzucht aus Samen, Ausſtreuen der Samen an Ort und Stelle. Pflege keine. 3 8 2 Verwendung. Starke, jahrelang unberührt 255. Macleya cor data H. Br., Tafel 7,26 (syn. gebliebene, d. h. nicht alle 2—3 Jahre geteilte Bocconea cordata MWilld.), Herzblätterige Macleya. Pflanzen find durch Wuchs, Blattform und Blüten⸗ China, Japan. Staude, bis 3 m hoch. Blütezeit: riſpen eine vorzügliche Zier de für jeden Garten. Juli, Auguſt. Obſchon zu größeren Gruppen verwendbar, iſt doch — Blaugrüne, Einzellſtellung oder zu wenigen beiſammen weitaus faſt bereifte, vorzuziehen. Gedeiht in allerlei Kulturboden, zieht buſchige jedoch humoſen ſandigen Lehmboden vor. Der Garten- Pflanze mit freund muß aus dem Verhalten der Pflanze an Ort kräftigen pyra- und Stelle ermeſſen lernen, ob Waſſer, Dünger oder midalen Bodenverbeſſerung und welcher Art und Weiſe zweck— Stengeln und mäßig ſein kann. Keine Kulturangabe paßt für alle großen Blät- Fälle: „Eines ſchickt ſich nicht für alle!“ — Ver- tern. Blumen mehrung durch Grundſproſſe oder Wurzelſchnitt— zwar ohne linge. Anzucht aus Samen. Ausſaat in Töpfe oder Kron- und nur Schalen, am beſten gleich nach der Reife, da im mit bald ab⸗ Frühjahr gelegter Samen erſt im folgenden Jahre kommt. fallenden weiß- Es iſt, wenn man die Saatgefäße im Garten bis zum lichen Kelch⸗ Rande eingeſenkt ſtehen läßt, ganz unnötig, zu begießen. blättern, aber, Man kann auch auf ein Saatbeet ſäen und letzteres mit den zahl- im Winter mit etwas Fichtenreiſig decken. Zmeijäh- reichen, zier- rige Pflanzen können ſchon faſt volle Größe erreichen. ee lichen rein- Bocconea japonica hort. iſt nur eine durch Fräf- Herzblätt Macleya. i f ae 4 „„ weißen tigeren Wuchs, Bocconea Thunbergii eine ſchöne Staubblättern ausgeſtattet, eine ſehr anſprechende Er- durch rotgeaderte Blätter ausgezeichnete Form der ſcheinung. Macleya cordata. Gattung 64. Boceönea Z., Bocconie, Gr IV7; XXIII I; XXX 6 (dem ſizilianiſchen Botaniker P. Boccone gewidmet). Kelchblätter 2. Krone 0. Staubblätter zahlreich. Die 2 Griffeläſte etwas länger, linealiſch. Frucht eine elliptiſche, flache, einſamige, geſtielte Schotenkapſel. Samen auf fleiſchigem Grunde. Halb- ſträucher mit gelbem Saft und fiederteiligen oder ganzrandigen, am Grunde nicht herzförmigen Blättern. Blüten in großen Riſpen. — 2 Arten: 256. Boccônea frutéscens Z., Strauchige 257. Bocconea integrifolia A., Ganz- Bocconie. Blätter eilänglich, fiederteilig. blätterige Bocconie. Blätter länglich, ganzrandig; beide in Mexiko und Peru. Gattung 65. Glaucium Juss., Hornmohn, Or IV7; XXIII I; XX (griechiſch: glaukos — graugrün; der Blätter wegen). Kronblätter 4, vor dem Aufblühen gerollt, gelb oder gelbrot. Staubblätter zahlreich. Narbe faſt mützenförmig, 2 furchig, mit abſtehend zurückgekrümmten Lappen. Frucht eine lange, linealiſche, durch falſche Scheidewand 2—3 fächerige Kapſel. Graugrüne Kräuter, ein- und zweijährig, mit Pfahlwurzel, rötlichgelbem Saft und gelappten oder fiederteiligen, graugrünen Blättern. — 11 Arten, im Mittelmeergebiet, Nordafrika und Oſtaſien. 258. * Gläüeium Glaücium Karst. (syn. G. derkronblätter fla vum Canis, G. luteum Scop., Chelidonium Glau- gelb geſäumt. cium Z.), Gelber Hornmohn (fr. Glaucie jaune, Kapſeln Pavot cornue; e. Bruise-root, Yellow horned- Poppy). ſchotenförmig, Mitteleuropa. Einjährig bis ausdauernd, 40 —60 cm borſtig-ſteif⸗ hoch. Blütezeit: Juni, Juli (Auguſt). — Stengel haarig. — faſt kahl; obere Blätter mit tiefherzförmigem Grunde, Verwen— ſtengelumfaſſend, lappig-fiederſpaltig. Blüten groß, dung wegen citronengelb. Kapſeln ſchotenförmig, knotig-rauh, des ſehr ins bis 15 cm lang. grauweißeſpie⸗ 259. * Glaueium corniculätum Curt. (syn. lenden Laubes, G. phoeniceum Gaertn., Chelidonium corniculatum der leuchtenden L.), Roter Hornmohn. Europa. Einjährig, 15—50 cm | Blumen (die hoch. Stengel und Blätter behaart; obere Blätter freilich in mit abgeſtutztem Grunde ſitzend, fiederſpaltig. Blüten einem Tage hochrot oder hellziegelrot, am Grunde ſchwarz, bei verblühen, der Form f. tricolor Bernh. iſt der ſchwarze Fleck aber zahlreich — — Gelber Hornmohn. Gattung 63. Maeleya bis Gtg. 69. Argemöne. Nr. 251 268. 59 einander folgen) ſowie der langen Schotenkapſeln Ausſaat dünn, frühzeitig, im März oder thunlichſt im 5 mittleren und größeren Gärten an trockenen, ſon⸗ Spätſommer oder Herbſt vorher an Ort und Stelle. nigen Stellen truppweiſe; in kleinen Gärten vereinzelt Pflege: keine; aber die Pflänzchen auf 25 em im Sommerblumengemiſch. Kultur in trockenem, Abſtand auslichten. — Keimkraft der Samen 4 ſandigem, kalkhaltigem Boden, auch auf Schuttboden Jahre; Keimung innerhalb 8 Tage. beſſer als in humoſem. Sonnige Lage iſt Bedingung. Gattung 66. Roeémera Medio, Römerie, &r IV 7; XXIII I; NXX 6 (nach dem Botaniker Joh. J. Roemer, 7 1819 in Zürich, benannt). Kelchblätter 2. Kronblätter 4, vor dem Aufblühen geknittert. Staubblätter zahlreich. Narben ſitzend, verſchmolzen, kopfig, abwärtsgebogen angeheftet. Kapſel lang, linealiſch 2- bis 4 (meiſt 38) klappig aufſpringend. Einjährige, bis 50cm hohe Kräuter mit gelbem Saft. Blätter zerſchlitzt. Blüten violett oder rot. — 3 Arten, im Mittelmeergebiet. 260. Röemera hybrida DC., (syn. R. violacea aufrecht; Blüten violett. — R. refracta DE, Medic., Glaucium violac. Sm., Chelidonium hybridum Kapſeln kahl, abwärts geneigt; Blüten violett. — I.). Garten- Römerie. Kapſeln oben ſteifborſtig, Kultur und Verwendung wie Nr. 259. Gattung 67. Cathcärtia Hoch. fil. Cathcartie, Or IV 7: XXIII I; XXX (nach Lord Cathcart benannt). Kelchblätter 2. Kronblätter 4. Narben ſitzend, plattenförmig mit ſtrahlig abwärtsgeneigten Lappen. Frucht cylindriſch, 3—6 klappig aufſpringend. Blätter gelappt. Blüten goldgelb, als Knoſpen nickend. Kraut, braunrot behaart. Milchſaft gelb. Einzige Art: 261. Catheärtia villösa Hook. fil, Zoltige | nicht beſonders dankbaren Pflanzen befaſſen wollen. Cathcartie (Keulenmohn). Himalaja. Einjährig, 15 Moor-, Lehmerde und Quarzſand. Überwinterung bis 20 em hoch. Blütezeit: Juni. — Für Alpen⸗ im Staudenkaſten. pflanzen⸗Freunde, die ſich auch mit ſeltenen, Gattung 68. Meconöpsis %, Mohuling, G IV7; XXIII I: XXX 6 (griechiſch: mEkon — Mohn und Opsis — Geſicht). Kelchblätter 2. Kronblätter 4, manchmal mehr. Staubblätter zahlreich. Kapſel eiförmig, länglich oder lanzettlich, 4- bis mehrklappig. Griffel deutlich. Narben platt oder keulig, mit ſtrahligen, abwärts— geneigten Lappen. Stauden, ſelten jährige Pflanzen mit gelbem Saft und nur grundſtändigen, ganzen, gelappten oder zerſchlitzten Blättern. Blüten gelb, blau oder purpurn. — 10 Arten, davon 6 im Himalaja, 2 in China, 1 in Kalifornien, 1 in Europa. 262. Meconöpsis nepaulensis DC. und Verwendung als dankbare Alpenpflanzen. 263. Meconöpsis Wallichii ,., letzterehell⸗ Halbſonniger bis ſonniger Standort, lehmiger Boden, blau, Kapſel igelſtachelig. Beide im Himalaja. aber durchlaſſender, ſteiniger Untergrund. — Anzucht 264. Meconöpsis cambrica Viyu., Cambriſcher aus Samen. Mohnling, gelb⸗ blühend, Kapſel kahl; Europa. — Gattung 69. Argemöne I., Stachelmohn, Gr IV 7; XXIII 1; XXX 6 (griechiſcher Pflanzenname; von argemos — Fleck [auf dem Auge], wogegen die Alten eine mohnähnliche Pflanze anwandten). Kelch 2—3 blätterig, mit in der Knoſpe vorgezogenen Spitzen (gehörnt). Kronblätter 4 oder mehr (bis 82). Staubblätter zahlreich. Kapſel länglich, mit 4—6 kurzen Klappen aufſpringend, ſodaß die Samenträger etwa halb frei werden. Narben faſt ſitzend, ver— tieft zwiſchen den zuſammenneigenden Griffeläſten, 4—7 ſtrahlig. Kräuter, meiſt einjährige, mit gelbem Saft und graugrünen, einge— ſchnitten⸗fiederteiligen, dorniggezähnten oder ſteifborſtigen Blättern. Blüten weiß oder gelb, als Knoſpen meiſt aufrecht. — 6 Arten, im tropiſchen Amerika. 265. Argemöne grandiflöra 8% ., Großblumiger 266. Argemöne mexicana Z., Mexikaniſcher Stachelmohn. Mexiko. Einjährig, etwa 1 m hoch. Stachelmohn. Einjährig, 60— 80 cm hoch, ſteif— Blütezeit: ſtachelig. Blütezeit: Juli bis Herbſt. — Blätter G Juli bis Ende eingeſchnitten-gefiedert, oberſeits weißgerippt. Blumen „ September. — blaßgelb, bei f. ochroleuca Sw. pr. sp. (= flore e Stengel ver⸗ | luteo hort.) ſtärker gelb; Pflanze niedriger; wird der zweigt, faſt Stammart vorgezogen. Kapſel ſehr dornig; Narbe ſtachellos. Ilappig, ſchwarzpurpurn. Blätter buch- tig = halbgefie— dert, dornig— gezähnt, auf 267. Argemöne Hunnemännii Otto et Dietr., Hunnemanns Stachelmohn. Valparaiſo. Einjährig, etwa 1 m hoch. Blütezeit: Juli bis Herbſt. — Stengel ſtachelig, ſehr äſtig. Blätter 15— 25 cm nn lang, auf den weißen Rippen und unterſeits mit 1 15 5 zerſtreuten Stacheln. Blumen bis 12 em Durchmeſſer, weiß oder gelblichweiß. Kelch mit ſteifen, pfriemenförmigen Hörnchen. Narbe 6lappig, ſchwarz— rot. Kapſel ſehr ſtachelig. — Wohl die ſchönſte Art. Blumen groß, —10 cm im een = Durchmeſſer, ur Be. reinweiß, 268. Argemöne hispida A. Gr. (syn. A. Großblumiger Stachelmohn. am Grunde mexicana Zngelm., nicht L., A. munita Dur. et } h etwas grün— Hilg., A. mex. var. hisp. Torr.), Steifhaariger lich, langgeſtielt. Kelch mit weichen Hörnchen. Narbe Stachelmohn. Kolorado, Neu-Mexiko. Zweijährig Alappig, ſchwarzrot. Kapſel ſtachelig. und dichtſtachelig. Blütezeit: Juli bis Herbſt. — 60 Blätter linealiſch bis verkehrt-eirund, 5—10 cm lang, fiederſpaltig oder tiefgebuchtet, Ränder und Rippen unterſeits ſtachelig. Blumen reinweiß, 7—12 cm Durchmeſſer; Staubkölbchen goldgelb. Kapſel ſehr ſtachelig, 3. 5 em lang. — Sehr ſchöne Art! — Verwendung der Stachelmohn-Arten in ſonniger, luftiger aber warmer Lage, in gutem, nur mäßig feuchtem Boden, auf Rabatten oder in Gruppen. Anzucht durch Ausſaat im März im halbwarmen Miſtbeet, wie bei allen Sommerblumen wärmerer Familie 12. Papaveraceae, Mohngewächſe. Oi XXIII 12 u. XXX 6. Gegenden; Verſtopfen der Pflänzchen in Töpfe, die wieder ins Miſtbeet kommen; ſpäter im Mai Aus⸗ pflanzen ins Freie. Etwa nach Samenausfall im Herbſt aufgehende Pflanzen gehen im Winter zu Grunde, während der im Frühjahr aufgehende Teil gewöhnlich kräftige, reichblühende Pflanzen giebt. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen, bisweilen auch viel ſpäter. Gattung 70. Papäver L., Mohn, O = IV7; XXIII I; XXX 6, XXXII (lat.: papaver — Mohn). Kelch 2=, ſeltener Zblätterig. ſcheibenförmigen, gewölbten oder kegeligen Ausbreitung, 4—20 ftrahlig. Kronblätter 4, ſeltener 5 (bei gefüllten viele). Narbe ſitzend, auf einer Kapſel kugelig, eiförmig oder länglich, durch die nach innen vorſpringenden vielſamigen Samenträger 4—20kammerig, geſchloſſenbleibend oder unter dem Narbendache mit kleinen Klappen (Deckelchen) ſich öffnend. — Kräuter, einjährige oder Stauden, mit weißem Milchſaft. Blätter gelappt oder verſchieden geteilt, ſelten n 5 gemäßigten Aſien; A. Einjährige oder Sommermohn-Arten. 1. Stengelblätter umfaſſend (nicht bloß ſitzend), höchſtens gelappt (nicht geteilt) .. 2. Stengelblätter ſitzend, einmal- bis mehrmal-fiederteilig . B. Mehrjährige oder Staudenmohn-Arten. 1. Großblumige. 2. Stengel beblättert, aber Blütenſtengel mehrblütig 3. Nur Grundblätter vorhanden, die Blüten alſo auf Schäften 3 i 269. * Papäver somniferum Z., Schlaf- Mohn. (fr. Pavot somnifere, Pavot des jardins; e. Garden- Poppy). Perſien. Einjährig, 80 —120 cm, ſeltener nur 50-60 cm hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Stengel meiſt einfach, nebſt den Blättern kahl und blaugrün. Blütenſtiele meiſt abſtehend-behaart. Blätter länglich, ungleich oder buchtig-gezähnt bis gelappt; die oberen breit-ſtengelumfaſſend. Staub- =, \ VA Blattmohn „Danebrog““. | blätter oberwärts verbreitert. Kapſel kugelig oder eiförmig⸗länglich, kahl. Die Narbenplatte vielſtrahlig. Blütenknoſpen nickend. Blütenfarbe ſehr ver- ſchieden, vom reinſten weiß bis zum dunkelſten ſchwarzviolett, aber nicht reingelb oder rein blau. 2 Hauptgruppen der Gartenſorten, Pap. somni- ferum hybridum, Tafel 7, 25, = Garten-Mohn. a) Blattmohn, mit ganzen höchſtens etwas aus— gerandeten) Kronblättern. — 2 Formen: Stengel beblättert. Blüten an den Stengelenden einzeln. Blätter fiederteilig Blüten rot, violett, gelb, weiß oder geſcheckt, als Knoſpen nickend. — 30 Arten, in Mittel- und Südeuropa und dem nur die beiden dichtſtacheligen P. horridum DC., Blüten roſenrot, in Auſtralien, und P. Gariepinum Burch., ſcharlachorange, am Grunde einfarbig, in Südafrika. 8 8 * P. somniferum (f. hybridum Tafel 7). 269. Sr * P. Rhoeas. 270, * P. dubium. 271. e F. orientale (bracteatum Tafel 6). 272. „ „% „ 8 P. pilosum. 273. 3 * P. alpinum (u. nudicaule, Tafel 6). 274. Einfacher Blattmohn, mit einfachen Blumen. — Sehr ſchöne Sorten find: „Danebrog“, Blumen ſcharlachrot und jedes Kronblatt mit einem großen weißen Fleck, ſodaß ein an das däniſche Feldzeichen erinnerndes Kreuz entſteht. „Mephisto“, von voriger durch ſchwarzviolette Flecken verſchieden. Gefüllter Blattmohn (syn. Päonienmohn, Papaver paeoniflorum Aort.; fr. Pavot à fleur de Pivoine; e. Paeony-flowered Poppy), mit gefüllten Blüten. Diejenigen Sorten, welche durch krauſere, gebuchtete Blätter und namentlich durch ſpitzfleckige, gerandete oder geſtreifte Blumenblätter abweichen, 3. B. weiß mit rot geſprenkelt und gerandet; lila mit rot geſprenkelt (syn. lilacinum); leuchtend-roſa mit weiß (syn. splendens); weiß, karmeſin geſtreift („The Mikado“), werden in den Verzeichniſſen überflüſſiger⸗ weiſe als Papaver Mursellii fl. pl. (Chineſiſcher Mohn; fr. Pavot de la Chine) aufgeführt. b) Schlitzmohn (fr. Pavot frangé; e. Fringed Poppy), mit zerſchlitzten oder ſtark gefranſten Blumen⸗ Pflanzenabſtand 40 — 50 em. blättern. — Kommt ſeither nur mit dichtgefüllten Blumen vor. Von beiden Hauptgruppen und ihren Formen giebt es Sorten von gewöhnlichem, höherem und ſolche von niedrigerem (etwa 40—80 em) Wuchs; letztere werden als Zwergmohn (f. nanum) bezeichnet. Verwendung des Gartenmohns. Es ſind entſchieden ſchöne Zierpflanzen, inſonderheit für trockene und wenig gepflegte Gärten, namentlich aber, wenn es ſich im Landſchaftsgarten um aus der Ferne wirkende Blumenmaſſen handelt. Leider ſind die aufgeblühten Mohnblumen ſehr hinfällig, und wenn auch eine in gut gedüngtem Boden kräftig ent- wickelte Pflanze mehrere Knoſpen nacheinander zum Aufblühen gelangen läßt, ſo iſt doch die Blütezeit im Vergleich zur Entwicklungszeit der Pflanze zu kurz. Es hindert uns aber nichts, den Mohn auf Rabatten und Gruppen als Zwiſchenpflanze zu nt die man nach der Blüte ſofort auszieht. — Kultur. Gedeiht in allerlei Kulturboden, trocken 4 4 | oder feucht, mager oder fett, wächſt und blüht aber dann auch dementſprechend. Der Pfahlwurzel wegen | läßt er ſich nur 2 in der Jugend (aber nie ohne Nachteil) ver⸗ pflanzen. Aus⸗ ſaat daher ſtets an Ort und Stelle, und zwar früh, März, Anfang Samen wegen die Pflänzchen aus- lichten, bis 20—30 em Abſtand reicht iſt. — Schlitzmohn. Keimkraft der Samen 3—4 Jahre; Keimung inner— halb 8 Tage. | 270. * Papäver Rhoeas L., Klatſchmohn (fr. Pavot Coquelicot, Pavot cod; e. Corn-Poppy, Cup— Rose, Knap-Bottle). Mitteleuropa. Einjährig, 30 — 60 em hoch. Blütezeit: Mai bis Juli (und Herbſt). — Pflanze buſchig. Stengel nebſt Blättern und Blütenſtielen wa— gerecht-abſtehend— behaart, drückt = behaart. Staubblätter pfriemenförmig. Kapſel kahl, kurz- verkehrt-eiförmig, am Grunde ab— gerundet. Narbe 8—12 ſtrahlig; Narbenläppchen mit ihrem Rande Blumen der den Stammart brennendrot, die Kronblätter am Grunde ſchwarzgefleckt und die Staubkölbchen ſchwärzlich. — Gartenformen mit ge— Gefüllter Klatſchmohn. füllten Blumen (Pap. Rhoeas fl. pl) in verfchiedenen | Sorten vorhanden: weiß, roſenrot, ſcharlachrot, aber meiſt nicht vollkommen ſamenbeſtändig. Hierzu kommt noch der Pompon-Klatſchmohn (syn. Pa- paver Rhoeas fl. pl. japonicum), mit kleinen dichtge— April, oder beſſer im Herbſt vorher ſchon. Der feinen ſehr dünn ſäen, und frühzeitig „ einander deckend. bei uns wildwachſen⸗ Gattung 70. Papäver, Mohn. ſeltener die letzteren ange- füllten Blumen. Hier und da heißt der gefüllte Klatſch⸗ mohn überflüſſigerweiſe „Ranunkelmohn“. Ferner ge— hört hierher als Abart: Papaver commutatum Fisch. pr. Sp., Veränderter Klatſchmohn; Georgien. Blumen einfach, aber der ſonſt am Nagel befindliche Fleck in die Mitte der Kronblätter gerückt. Verwendung Die gefüllten Klatſchmohn-Sorten ſind ſehr reichblühend und genügſam und zählen zu den wirkungsvollſten Pflanzen. Blütezeit je nach der Zeit der Ausſaat (ob im September -Oktober, März, April oder Mai) im Mai-Juni, Sommer oder Herbſt. Trupp⸗ oder gruppenweiſe, auf Ra- batten auch vereinzelt verwendbar. Sonſt wie beim Gartenmohn. ur. karmeſinrotes Auge, welches von Pflege: keine. Nr. 269— 271. 61 271. * Papäver dübium I., Zweifel Mohn. Mitteleuropa. Einjährig, 30—60—100 cm hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. — Von Papaver Rhoeas nur verſchieden durch: Kapſeln kahl, länglich-feulen- förmig, nach dem Grunde allmählich verſchmälert. Narbenſcheibe flach, 5—9 lappig; die Läppchen von- einander getrennt, nicht ſich ſeitlich deckend. Stengel und Blätter abſtehend behaart; Blütenſtiele angedrückt— ſteifhaarig. Blätter mit lanzettlichen oder linealiſchen, weniggezähnten Zipfeln, welch letztere wie die Zähne haarſpitz find. — Sit ſehr vielgeſtaltig. Bemerkens⸗ werte Abarten ſind: N Dunkler Zweifel-Mohn. a) umbrösum (syn. P. umbrosum hort. Pe- trop), Dunkler Zweifel - Mohn. Kaukaſus. Kronblätter breit, blendend-ſcharlachrot, mit einem großen, dunklen, ſchwarzen, bisweilen hellgeran— deten Fleck bezeichnet, welcher zwei Drittel der Blättchenfläche einnimmt und ſich bis zum Grunde hinzieht; f. flore pleno, Form mit gefüllten Blumen, deren Füllung von den übrigen Papaver-Arten dadurch abweicht, daß die Staubblätter hier in lange, ſchmale, zungenförmige Kronblätter umgewandelt ſind, deren jedes am Grunde einen ſchwarzen Fleck trägt. Aus Samen pflegen 50-60% teils ganz-, teils halb- i 5 | üllt b s weißgerändert, zinnoberrot, purpurſcharlach, V b) pavoninum (syn. P. pavoninum C. A. Mey.), Pfauen-Zweifel-Mohn. Turkeſtan. Pflanze 45—60 cm hoch. Blumen 7—9 cm im Durchmeſſer und 3farbig; im Grunde ein großes, leuchtend-Firjch: einem glänzend— Außenſeite der ſchwarzroten Gürtel umgeben iſt. Kronblätter leuchtend-ſcharlachrot. c) Höökeri (syn. P. Hookeri Bac.), Hookers Zweifel-Mohn. Nördliches Oſtindien, Stengel bis 120 em hoch, mit aufrechten Aſten. Blätter 7-13 em lang. Blumen 5—10 em im Durchmeſſer, mit faſt Zeckigen Kronblättern, von denen die beiden äußeren, ſich gegenüberbefindlichen viel größer ſind als die beiden andern. — 6 verſchiedene Farbenſorten von blaßroſa bis leuchtend-karmeſin. Am Grunde der Kronblätter ein ſchwarzblauer Fleck. Die Form flore pleno, gefülltblühend, iſt noch nicht farben— 62 Familie 12. Papaveraceae, Mohngewächſe. GO XXIII 1,2 u. XXX 6. beſtändig; ſtufungen. d) laevigätum M. B., Glatter Zweifel— Mohn. Perſien. — Pflanze fait kahl, 60-75 cm hoch. Blätter unterſeits ſpärlich mit abſtehenden Borſten, an der Spitze der Blattſtiele und der Kelche mit einigen angedrückten Borſten. Blumen feurigdunkelſcharlach, die Kronblätter mit ſchwarzem, ſilberweißumſäumtem Fleck am die Ausſaat ergiebt allerlei Farbenab— | Grunde; äußere 2 Kronblätter doppelt ſo groß als | die 2 inneren und allein ſchon den runden Becher der Blume bildend. A zeit oft abſpringend. — Verwendung und Kultur der Zweifel⸗-Mohn-Abarten ganz wie beim Klatſchmohn und Gartenmohn. Es lohnt ſich, auch in kleineren Gärten dieſen farbenprächtigen Sorten einenkleinen ſonnigen Platz vorzubehalten. 272. Papäver orientäle Z., Morgenländiſcher Mohn (fr. Pavot d’Orient, Pavot de Tournefort; | e. Oriental Poppy). Armenien, Kaukaſus. Staude, bis 100 em hoch. Blütezeit: Mai-Juni (bisweilen nochmals im Herbſt). — Robuſte Pflanze, deren meiſte Blätter grundſtändig und borſtig -behaart ſind. Blumen ſehr groß, bis 15 cm im Durchmeſſer. Kronblätter zinnoberziegelrot mit Deckel der Samenkapſeln zur Reife- © rine Jobert“, Nr. 36. lenswerte, in Sorten find: | ſchwarzen Flek— Stehen die Stammform orientale und bracteatum nahe beiſammen, ſo befruchten ſie ſich gegenſeitig, und es entſtehen Zwiſchenfor— men, Baſtarde, die keimfähigen Samen liefern. Sehr empfeh- England längſt gewürdigte „Blush Queen“, große Blumen, zart- roſa, mit ken am Grunde der Blumen- blätter; „Brilliant“, große, Deckblatt-Mohn. leuchtend, lebhaftrote Blumen, mit großen ſchwarzen Flecken am Grunde der Blumenblätter; „Prince of Orange“, von niedrig- gedrungenem Wuchs, Blüten orangeſcharlach; „Royal Scarlet“, in ihrer Wirkung die ſchönſte: rieſige, große, blendend-ſcharlachrote Blumen mit tiefſchwarzen Flecken am Grunde; „Salmon Queen“, Färbung eigen⸗ artig, durchſichtig-lachsfarben, — welche wir in der Staudengärtnerei von Goos & Koenemann in Niederwalluf (Rheingau) bewundert haben. Verwendung truppweiſe auf Raſenflächen, als Vorpflanze von niedrigen Gehölzgruppen, vereinzelt auf Rabatten. W. Knoll, Handelsgärtner in Hilden bei Düſſeldorf. empfiehlt angelegentlichſt die Zuſammenpflanzung mit Anemone japonica „Hono- „Kaum iſt der Papaver- Flor beendet, jo füllen die weißen Anemonen die leer wer— denden Stellen aus, und nicht ſelten wird der Farben— auch ohne) großem, ſchwarzem Fleck am Grunde. Kelch ſteifhaarig, bisweilen noch von 1—3 Blättchen begleitet. Kapſel glatt, mit großer bläulichvioletter Narbenſcheibe. Auch die Staubblätter bläulichviolett. — Eine in England preisgekrönte Form iſt f. semi- plenum Hort.; nur 40 cm hoch; Blumen ſehr groß, von brennender, reicher Karmeſinfärbung und mit 2 oder mehr Reihen von Kronblättern, deshalb halb— gefüllt. — Spielart: gegenſatz beider Arten auch noch bei vorgerückter Jahres- zeit das Auge erfreuen!“ Sie find winterhart und erfordern leine Pflege. Allerlei Kulturboden, wenn nur etwas kalkhaltig, iſt geeignet. Abſtand der Pflanzen unter ſich 50 60 em. Anzucht aus Samen. Ausſaat vom Frühjahr bis zum Sommer zuläſſig, auf ein Saatbeet oder in Käſtchen oder Töpfe. Vermehrung auch durch Wurzelſchnittlinge, ſowohl im Frühling, als auch nach Sprößlinge entſtehen namentlich bei reichlich tief im Boden ſtehenden Pflanzen. 273. Papäver pilösum 870%. et Sm. (syn. Papaver multiflorum Net.), Mehrblumiger Mohn. Olymp. 50—80 cm hoch. Stengel mehrblumig, mit abſtehenden rauhen Haaren, umfaſſenden, beiderſeits behaarten, eingeſchnittenen Blättern, behaartem Kelch und ſchmutzig-ſcharlachroten oder lebhaft-orange— bracteätum Voss, Tafel 6, 24 (syn. P. brac- teatum Lindl.), bractees; e. Bracted Poppy). Kaukaſus, Sibirien, Staude, bis 1¾ m hoch. In allen Teilen kräftiger als die Stammart und nur verſchieden durch: Kelch von eingeſchnittenen Stützblättern deckblattartig um— geben. Behaarung ſehr angedrückt, nicht abſtehend. Blütezeit etwas früher. Blumen größer, meiſt dunkelſcharlach bis blutrot. Kelchblätter (auch bei P. orientale) infolge kräftiger Entwicklung der Pflanze nicht ſelten 3 anſtatt 2. farbenen, am Grunde weißfleckigen Kronblättern. Kapſel kahl, verkehrt-eiförmig. — Auch für Steingruppen geeignete Gebirgspflanze, durch mehrblumige Stengel Deckblatt-Mohn (kr. Pavot à intereſſant. Vermehrung durch Ausſaat und Teilung. 274. *Papäveralpinum Z., Alpenmohn. Alpen, Pyrenäen, Sibirien. Staude, 8—30 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni oder auch Juli, Auguſt. — Blätter einmal- oder doppelt- bis 3mal-fiederſchnittig. Staubblätter pfriemenförmig. Kapſel verkehrt-eiförmig, ſteifhaarig. Schäfte 1blütig. 4 Unterarten: a) typicum (syn. P. Burseri Q antz), Linné ſcher Alpenmohn. Alpen Europas. Kaum ſpannhoch, raſenbildend. Blätter zwei- bis Zmal,-fiederteilig; 5 * Gattung 71. Aretomecon. Gattung 72. Dieentra. Nr. 272 277. 63 Lappen ſchmal, linealiſch. Blumen weiß, am Grunde d) nudicäüle L., Tafel 6, 23, Nacktſtengliger gelblich. Kapſel 4— 6ſtrahlig. Alpenmohn. Sibirien. Pflanze 30—45 em hoch, b) ersceum Zedeb., Safrangelber Alpen- mehr oder weniger behaart. Blätter gefiedert-buchtig mohn. Altai. Pflanze oder einmal⸗fiederſchnittig; ihre Lappen breiter, faſt EN höher, bis zu 30 cm ungeteilt. Blumen größer als bei vorigen Unterarten, De hoch, von abſtehenden bei k. vulgare gelb oder blaß gelb; bei t. album oder angedrückten reinweiß und zahlreich erſcheinend; bei f. coceineum Haaren rauh. Blätter (syn. Papaver Parkmannii %.; var. rubro-auran- einmal - fiederteilig tiacum Fisch.) ee n charlachrot. Von oder ⸗lappig. Kelch⸗ den Sämlingen dieſer Sorte ſind etwa 60 echt. — blätter ſchwärzlich⸗be⸗ Verwendung des Alpenmohns. Art und haart. Blumenblätter Formen gehören zu unſern ſchönſten niedrigen orangegelb, bis- Stauden. Die zierliche Haltung, die glänzenden weilen ſafrangelb, Blüten fallen ſofort auf. Sie gedeihen in lockerem an den Rändern etwas Erdreich an ſonnigem wie halbſchattigem Standort, wellig oder zerknittert. auf Steingruppen wie auf dem Gartenbeet und ge— Die Gartenform k. währen trupp⸗ und gruppenweiſe oder zwiſchen lichtem, flore pleno hat grünem Boskett oft einen überraſchenden Anblick. Safrangelber Alpenmohn. dichtgefüllte, ſaf⸗ 5 Kultur. Obgleich, Stauden, jo laſſen ſie ſich rangelbe Blumen, die doch leicht und zweckmäßig als einjährige Pflanzen mit ziemlich hohem Prozentſatz aus Samen echt her— behandeln. Einmal durch Samenausfall angeſiedelt, vorgehen. z. B. auf Steingruppen, braucht man ſich kaum noch N nei 5 & um ſie zu kümmern, da ſie ohne unſer Zuthun immer ) pyrenäicum Molld., Pyrenäen mohn. Pyre⸗ wieder aufgehen. Obſchon März-April-Saat noch im näen. Blätter einmal fiederteilig; ihre Lappen Spätjahr Blumen bringt, iſt die vorteilhafteſte Aus— breit⸗ lanzettlich, ganzrandig, gezähnt oder vorn mit in ſaatzeit Mai bis Juli; ſpäter die Pflänzchen unter 2—3 eben ſolche Lappen geteilten Zipfeln. Blumen Schonung der Wurzeln an den beſtimmten Platz ſetzen; bei f. luteum DC. (syn. Papav. aurantiacum Zois., Blütezeit dann Mai, Juni. Als Herbſtblüher ift P. suaveolens Zapeyr.) gelb; bei f. puniceum Unterart nudicaule von großem Wert, da ihre Blumen enen e weiß, den erſten Herbfröſten Trotz bieten. — Keimkraft der Samen wie beim Gartenmohn. Gattung 71. Aretomecon Torr., Bärmohn, Ge IV7; XXIII; XXX (griechiſch: arktos — Bär und mekon — Mohn). Kelchblätter 2. Kronblätter 4. Staubblätter zahlreich. Narbe ſitzend, gewölbt, mit 4—6ſtrahligen Lappen. Kapſel eiförmig, 4—6 klappig, bis etwa zur Mitte aufſpringend. Samen wenige, mit häutigem Anhang. Pflanze zweijährig bis ſtaudig. Blätter grundſtändig, ganz, fächerig-gelappt. Blüten groß, weiß, zu mehreren auf einem Schaft, als Knoſpe nickend. — Einzige Art; 275. Arctomecon californica Torr., Kaliforniſcher Bärmohn. Kalifornien. Dürfte Winterdecke beanſpruchen. Gattung 72. Dieentra Borkn., Doppelſporn, Or XX 4; XXIII 2 (griechiſch: dis — doppelt und kentron — Sporn). Kelchblätter 2, ſehr klein, ſchuppenförmig, hinfällig. Kronblätter 4, aufrecht, ſehr ungleich. 2 äußere frei, größer, hohl, am Grunde ſackig, an der Spitze oft abſtehend; 2 innere aufrecht, klein, an der Spitze zuſammenhängend, am Rücken geflügelt oder gekielt. Staubfäden frei oder die je einer Seite oberwärts oder ganz ver— wachſen. Griffel fadenförmig. Kapſel 2klappig, vielſamig. Kräuter mit vielteiligen Blättern. Blüten rot, gelb oder weiß, in end- oder blattgegenſtändigen Trauben — 15 Arten, in e und Nordamerika. A. Die Stengel beblättert. Kronblätter abfallend .. F D. spectabilis (Tafel 7). 276. D. chrysantha. 277. Fi grundständig, Kronblätter verwachſen und bleibend °. . ». „nn nn mn nn mn. D. eximia. 278. D. formosa. 279. 276. Dieentra spectäbilis Dorkh., Tafel 7,28 vor lichten Gehölzgruppen, als Mittelpflanze u (syn. Diclytra spectabilis BC, Fumaria spectabilis | Beeten mit Myosotis auf Steingruppen u. ſ. w. J.), Anſehnlicher Doppelſporn (fr. Dicentra remar- Kultur. Allerlei Kulturboden, wenn nur frisch quable, Coeur de Marie; e. Showy Dicentra). China. und nicht zu bündig. Bei trockenem Boden während Staude, 60—90 cm hoch. Blütezeit: Mai (bis Juli). der Wachstumszeit begießen. Sonnige oder halb⸗ — Pflanze buſchig; Stengel röhrig, rötlich und grau— ſchattige Lage; letztere bisweilen vorzuziehen. Iſt grün. Blätter langgeſtielt, doppelt⸗ oder mehrmal- auch eine vorzügliche Zimmerpflanze; denn nicht zu 3 zählig, graugrün, unterſeits weißlich. Blumen leb⸗ ſtarke Pflanzen, im Herbſt in Töpfe gepflanzt, bis haft roſa oder roſenrot (bei f. alba hort. faſt weiß), Mitte Januar nur gegen ſtärkeren Froſt geſchützt, dann in prächtigen überhängenden Trauben. Die beiden mäßig warm⸗- und hellgeſtellt, blühen von Februar Sporne am Grunde kurz, ſehr ſtumpf und bauchig. Die oder März an. Im freien Lande ſchaden Maifröſte Staubblätter und der Fruchtknoten von der Doppelhülle bisweilen dem jungen Laube und den Blüten, deshalb eingefchloffen. — Verwendung. Eine unſerer ſchön⸗ allemal Vorſorge treffen. — Vermehrung durch ſten und jedem Garten zur Zierde gereichenden | Teilung, Grundſproſſe, Zweig und Wurzelſtecklinge. harten Stauden mit anſprechender Belaubung und Anzucht aus Samen wie bei vielen Stauden langwierig. zierlichen Blütentrauben. Starke Büſche als Einzel⸗ 277. Dicéntra ehrysäntha Torr. et Gr. (syn. pflanzen, ſonſt auf Rabatten oder als Gruppenpflanze, Dielytra chrys. Hook., Capnorchis chrys. Borkh.), — ** 9 1 Fa) ae 2 * * a Fr a 4 64 Familie 12. Papaveraceae, MNohngewächſe. Gf XXIII 1,2 u. XXX 6. Goldgelber Doppelfporn. Kalifornien. Staude. Verein mit andern niedrigen Stauden zu verwenden. Blütezeit: Juni, Juli. — Von Dicentra spectabilis, Lockerer humoſer Boden. Etwas geſchützter Standort. Tafel 7, 28, durch niedrigeren Wuchs und gold— gelbe aber kleinere Blumen verſchieden. — Als N Ä Topfpflanze bis Mitte Februar kalt und fait trocken er sr gehalten, dann vor ein Zimmerfenſter geſtellt, blüht | NV. > fie ſchon im Frühling. N IN NT 278. Dieentra eximia Borkh. (syn. Diclytra N N ex. DC., Corydalis ex. Spr., Fumaria ex. Ker, N N Eucapnos ex. Bern,), Ausgezeichneter Doppel- S fporn. Nordamerika. Staude, 20—30 cm hoch. Blütezeit: Mai⸗Juni, oft nochmals im Herbſt. — Blätter doppelt⸗-halbgefiedert, graulichgrün. Blü— tentrauben zuſammengeſetzt. Blüten rot. Griffel⸗ narbe 4 kantig. 279. Dicéntra formösa Horch. (syn. alle Gattungsnamen der vorigen Art), Schöngeſtalteter Doppelſporn. Nordamerika. Staude, 12—30 cm hoch. Blütezeit: Juni bis Oktober. Von voriger Art außerdem nur verſchieden durch: Blätter zart-grün, * meiſt 3 mal⸗fiederteilig. Griffelnarbe 2kantig. Blumen 6—8 mm breit, blaßroſenrot. — Die letzten 3 Arten ſind im Freien am beſten im Anſehnlicher Doppelſporn. Gattung 73. Bicucülla Borin., Doppelkappe, O. = XX 4; XXIII 2 (lat.: bis — doppelt, cuculla — Kappe; wegen der 2 Blütenhöcker). Kelchblätter 2, ſehr klein, ſchuppenförmig. Kronblätter 4, die beiden äußeren mit den inneren verwachſen, bleibend, eine am Grunde ſchwach 2höckerige, an der Spitze 4lappige Röhre dar⸗ ſtellend. Staubblätter 6, in 2 Bündeln, mit der Krone zu einer Röhre verwachſen. Griffel fadenförmig. Kapſel 2klappig, vielſamig. — Kletterndes Kraut mit kurzgeſtielten rankenden doppelt-Zzähligen oder vielſchnittigen Blättern. Blüten in gedrängten achſelſtändigen Trauben, roſenrot bis weiß. Einzige Art: - 280. Bicucülla fungösa 0. Kize. (syn. B. fumariodes Borkh., Adlumia fungosa Irmisch, A. ! eirrhosa DC., Corydalis fungosa Vent., Fumaria | fungosa Alt., Rankende Doppelkappe (fr. Adlumia a vrilles; Fumeterre fongueuse, grimpante; e. Tendrilled Adlumia). Nordamerika. Zweijährig, 2—4 m lang. Blütezeit: Juli bis September. — Verwendung. Etwas zarte Pflanze mit zier— lichem Laub und zierlichen Blüten und an geeigneter Stelle gewiß hübſch und anſprechend. Geeignet für Gitterwerk, Zäune und für freigeſtellte Stäbe. Liebt etwas Schatten, ohne ſolchen durchaus zu erfordern. Ausſaat entweder im Auguſt-September in Schalen, kühles Ueberwintern der Pflänzchen und Auspflanzen im Mai, oder Behandlung als einjährig und Aus— ſaat im April ins Miſtbeet; die Pflänzchen verſtopfen und ſpäter ins Freie verſetzen. Kräftiger humoſer . ſandiger Boden. — Keimung der Samen innerhalb Rankende Doppelkappe. 3 Wochen. Gattung 74. Cordalis DC, Lerchenſporn, Hohlwurz, O XX 4; XXIII 2 (griechiſch: korys — Helm, Kuppe; korydalis — Gab hene Kelch 2blätterig, ſehr klein. Kronblätter 4, ſehr ungleich; das eine äußere mit Höcker oder Sporn, das andere mehr flach; die beiden inneren ſchmal; an der Spitze zuſammenhängend; eins der Zteiligen Staubblätter am Grunde oft geſpornt. Griffel fadenförmig. Kapſel 2klappig, 2- bis vielſamig. Klappen ſich von den Samenträgern trennend, ſelten fleiſchig und kaum aufſpringend. — Kräuter, meiſt ausdauernd, mit oder ohne knolligen Erdſtamm und vielteiligen meiſt doppelt-dreizähligen Blättern. Blüten in Trauben, rot, weiß, gelb. — 90 Arten, in Europa und Aſien, wenige in Afrika und Amerika. — Gattung Fumaria TI., Erdrauch. Von Corydalis nur durch die faſt kugelige oder zuſammengedrückte, jeder— ſeits nervige, 1 ſamige Schließfrucht verſchieden. Einjährige Kräuter. A. Pflanzen mit Knollen⸗Erdſtamm. 1. Blüten rot, purpurn oder weiß. a) Knollen⸗ Erdſtamm Unten ausgehöhlt ꝗJ—ͤ—̃—ůↄ-ͤ . C Y NS; 2ER p) Knollen-Erdſtamm nicht ausgehöhlt; Deckblätter meift 1 97 en anne . sog e) Knollen⸗Erdſtamm wie b; Deckblätter ganzrandig. ] C. Ledebouriana. 284, 5 C. Kolpakowskyana. 285. 2: Blüten gela ll ee EN Fe C. Sewerzowiü. 287. C. nobilis. 288. Wurzeln äſtig oder faſerig, kein Knollen-Erdſtamm; Blüten gelb oder rot mit gelb . . * C. lutea (Tafel 8). 289. } C. ochroleuca. 290. C. sempervirens. 291. | > | a e 2 8 r 88 ; 2 * Gtg. 73. Bicucülla, Doppelkappe. Gtg. 74 281. Corydalis cava, Schweigg. et K. Tafel 8,29 (syn. C. tuberosa DC., Fumaria bulbosa L. var. cava), Hohler Lerdenfporn (Hohlwurz; fr. orydale tu- bereuse; e. Hollowroot - Birthwort). de, 15-30 cm hoch. Blüte- zeit: April, zeitig hohl auf allen Sei- ten mit Faſer⸗ wurzeln beſetzt. Blütentraube endend, am unteren ohne Schuppe. Saum der Kron-Oberlippe ſtark zurück— Hohler Lerchenſporn. gerollt Fruchttrauben ſtets aufrecht. Kapſelſtielchen dreimal kürzer als die Kapſeln. Blüten-Deckblätter ganz. 282. * Corydalis sölida Sm., Tafel S, 29 (syn. C. digitata Pers., C. bulbosa (DC.), Fumaria bulbosa var. solida L., Fumaria Halleri Willd.), . Corydalis, Lerchenſporn. Europa. Staus Mai. — Knolle werdend, meiſt Stengel meiſt einfach, in eine Teile Gefingerter Lerchenſporn. Europa. Staude, 15—25 em hoch. Blütezeit: März, April. — Knolle nicht hohl, meiſt nur am unteren Ende mit Faſerwurzeln. Stengel am unteren Teile mit einem rinnigen Schuppen⸗ blatt. Kron-Oberlippe an den Rändern umgerollt. Sporn gekrümmt. Blütentraube verlängert und Frucht trauben ſtets aufrecht. Deckblätter ſo lang als die Blütenſtielchen und meiſt fingerförmig geteilt. Blüten trübpurpurn, unten weißlich. 283. * Corydalis intermédia P. M. L. (syn. C. fabacea Pers.), Mittlerer Lerhenfporn, hat ganzrandige, ſelten grobgezähnte Deckblätter, flachen Saum der Kron-Oberlippe und wenigblütige drungene Trauben, die ſpäter überhängen. ge⸗ 284. Corydalis Ledebouriäna Kar. et Hir., brüchig. Sten- CLedebours Cerchenſporn. Am Altai. Staude, 15—20 em hoch. Blütezeit: März, April. — Knollen groß, faſt flachkugelig; die zahlreichen einfachen Blüten— ſtengel mit gegen- oder wirtelſtändiger Blätter— hülle. Trauben endſtändig, aufrecht. Blütenſtielchen kürzer als das eirunde Deckblatt. Blüten purpurn; Sporn fleiſchfarben. 285. Corydalis Kolpakowskyäna gl., Kol- pakowskys Cerchenſporn. Turkeſtan. Staude, 15—20 cm. bis länglich-rund. Pflanze graugrün. Stengel am Grunde mit 1 Schuppenblatt. Blüten in ſchlaffen, verlängerten Trauben. Deckblätter länglich, ganzrandig, kürzer als ihre Blütenſtiele. Blüten roſenrot, weißlich oder dunkelpurpurrot. Sporn faſt gerade, Kapſeln hängend, faſt elliptiſch-länglich. 286. Corydalis Semen wii Agl., Semenows Cerchenſporn. Gebirge Turkeſtans. Blütezeit: Mai. — Knolle kugelig den Blütenſtiel faſt 1½ mal überragend. 30 em hoch. Blütezeit: April-Mai. — Pflanze kahl. Stengel aufrecht. Blätter doppelt-fiederſchnittig mit länglich-ovalen Blättchen, deren Läppchen in einen kurzen Krautſtachel ausgehen. Vilmorin. Dritte Auflage. = 8 4 4 Edler Serden- ſporn. rien. Blüten dunkelgold⸗ Qu. 278 289. 65 gelb, in dichten Endtrauben. Blüten-Deckblättchen lineal⸗lanzettlich, häutig. Kapſeln linealiſch. Semenows Lerchenſporn. 287. Corydalis Sewerzöwii Agl., Sewerzows Lerhenfporn. Weſt⸗Turkeſtan. Staude, 10—15 cm hoch Blütezeit: Mai. — Knolle plattgedrückt bis faſt kugelig, etwas ſtumpfkantig. Pflanze kahl. Stengel— blätter gegen- oder wirtelſtändig, ſtark blaugrün. Blüten traubig, ſchön goldgelb, 4—5 cm lang. Deckblättchen ihren Blütenſtiel überragend, eirund, ganz. Sporn doppelt ſo lang als der Kronſaum, am ſtumpfen Ende faſt ſpiralig eingerollt. — Wohl die ſchönſte der knolligen Lerchenſporn-Arten! 288. Corydalis nöbilis Pers. (syn. Fumaria nobilis I.), Sibi⸗ Staude, bis 40 cm hoch. Blütezeit: Mai⸗Juni. — Knolle breit, N fleiſchig, ſehr Zn G i EX N N » N. gel am Grunde TUE ohne Schup- \ penblatt, kan⸗ tig, unten nadt. Blätter doppeltfieder⸗ ſchnittig, mit keilförmigen, Edler Lerchenſporn. an der Spitze eingeſchnittenen Teilblättchen, deren Lappen ſtumpf ſind. Blumen in dichten Trauben weißgelb bis goldgelb, an der Spitze ſchwarz ge— fleckt. Deckblättchen länglich, ſpitz, ganzrandig oder eingeſchnitten, meiſt kürzer als die Blumen. Sporn etwas gekrümmt, ſtumpf. Kapfeln länglich-oval. Dieſe Art iſt etwas empfindlich; ſie verlangt zum guten Gedeihen lockere, aber doch friſche Erde und halbſchattigen oder doch geſchützten Standort, auch e Schutz gegen zu reichliche Bodenfeuchtigkeit. 289. *Corydalis lütea DC., Tafel &, 30 (syn. Corydalis capnodes lutea Nr., Fumaria lutea L.), Gelber Lerchenſporn. Staude, bis 30 cm hoch, dicht verzweigt. Blütezeit: Juni-Juli bis September. — 5 66 Familie 13. Orueiferae, Kreuzblütter. Oi XXIV 1. Blattſtiele oberſeits flach, ungeflügelt. länglich, haarſpitzig, gezähnt, Blütenſtielchen. glänzend, mit abſtehendem, körnig-lappigem, ge⸗ zähntem Anhängſel. 290. Corydalis ochroleüca Koch (syn. C. capnodes alba Aort., Fumaria ochroleuca Aort.), flügelig. Blüten gelbweiß, an der Spitze gelb. Schotenkapſeln linealiſch; Samen faſt glanzlos, mit angedrücktem, faſt ganzrandigem Anhängſel. 291. Corydalis sempervirens Pers. (syn C. glauca Pursh, Fumaria glauca Curt., Fumaria sempervirens L.), Immergrüner Cerchenſporn. Kanada. Zwei⸗ und einjährig, bis 65 em hoch. Blütezeit: Juni bis September. — Stengel ie äſtig. Blätter doppeltfiederteilig, graugrün. Kelch mit violetten Blättchen. Blumenkrone blaßzinnoberrot, an der Spitze gelblich oder orangegelb. Deckblättchen kürzer als ihre Blütenſtiele. Griffel bleibend, nicht über ſeinem Grunde abfallend. — Verwendung der Lerchenſpornarten im Land— Deckblätter länger als ihre blüher. Blüten citronengelb, an der Spitze etwas blaſſer (ſaftgelb). Schotenkapſel länglich; Samen u. ſ. w. ganz vorzüglich geeignet, ſchaftlichen Raſenflächen, die man erſt nach der Blütezeit dieſer Frühlingskinder mäht, Naturfreund von beſonderem Reiz; ſie vertragen Gelbweißer Lerdenfporn. Staude, bis 30 cm hoch. Blütezeit: Juni bis September. — Blattſtiele ſchmal⸗ ſchaftsgarten als ſchätzenswerte Frühlings⸗ Die im März⸗April blühenden knolligen Arten zur Ausſchmückung lichter Bosketts im Verein mit Schneeglöckchen, Scilla, Leberblümchen, Veilchen ebenſo auf land⸗ für jeden Schatten, lieben Halbſchatten und lockeren lehmig⸗ humoſen Boden. Die Knollen, beſonders von C. cava, C. solida, Tafel 8, 29, und C. Semenowii, im Herbſt in Töpfe gepflanzt, kalt und trocken gehalten, dann im Januar hell und gelinde warm geſtellt und mäßig begoſſen, treiben alsbald Blütenſtengel. — Die nicht knolligen Arten, namentlich die ſchöne C. lutea, Tafel 8, 30, verwendet man auf Steingruppen, Ruinen, auf Rabatten u. f. w.; fie gedeihen ſonnig wie halbſchattig, aber nicht gut unter Bäumen. — Vermehrung durch Teilung oder Knollen. Anzucht aus Samen. Ausſaat vom Frühjahr bis in den Sommer auf ein Saatbeet oder in ein kaltes Miſt⸗ beet. — Keimkraft der Samen etwa 3 Jahre; Keimung friſcher Samen innerhalb 3 Wochen. Familie 15. CRUCIFERAE, Kreuzblütler. G XXIV I. (Nr. 292—350 aus einunddreißig Gattungen.) Als Grundlage zur Unterſcheidung der einzelnen Gattungen ſind nur Frucht- und Samenmerkmale verwertbar; die Blüte bietet, abgeſehen von der veränderlichen Farbe, wenig Verſchiedenheiten. Die Frucht iſt eine „Schote“ oder ein „Schötchen“. länger als breit, ſo heißt ſie „Schote“, siliqua; ſo lang als breit, ſo nennt man ſie „Schötchen“, Iſt dieſelbe lang und ſchmal, d. h. viel it fie dagegen kurz, nur jo lang oder höchſtens 4—5 mal silicula. Eine Schote oder ein Schötchen, welche der Quere nach gegliedert oder zuſammengeſchnürt iſt, oder innen Querwände beſitzt, heißt „Gliederſchote“, lomentum. iſt, heißt „Nußſchötchen“, Ein (meiſt 1 fächeriges) Schötchen, welches nicht durch Klappen aufſpringt, auch nicht gegliedert nucamentum. Meiſt aber ſind die Fruchtknoten und die Frucht durch eine falſche Scheidewand zweifächerig; welch letzterer die Samenträger anliegen, und welche auch meiſt ſtehen bleibt, wenn die Schotenklappen abſpringen. Folgt nun dieſe Scheidewand dem ſchmalen Durchmeſſer des Schötchens, iſt alſo das Schötchen in der Richtung der Scheidewand zuſammengedrückt, ſo ſpricht man von ee Schötchen“; folgt dagegen die Scheidewand dem breiten Durchmeſſer der Frucht, iſt alſo das Schötchen der Richtung der Scheide wand entgegen zuſammengedrückt, ſo entſteht ein „breitwandiges Schötchen“. Der Samen der Cruciferae beſteht außer aus der Samenſchale nur aus dem Keimling mit ſeinem Würzelchen und den beiden Keimblättern, deren Lage infolge Krümmung und Rollung eine verſchiedene iſt, und welche erkannt wird, wenn man ein Samenkorn mit einem ſcharfen Meſſer quer durchſchneidet und dann die glatte Querſchnittfläche betrachtet. Bei reifen Samen iſt es beſſer, die oft recht ſpröden Körner vor der Prüfung erſt einige Stunden in laues Waſſer zu legen. Bei gut ausgeführtem Querſchnitt bieten ſich dem Auge je nach der vorliegenden Gattung folgende Lagen, wobei der runde Punkt das quer durchſchnittene Würzelchen iſt; die zwei Striche oder die beiden Winkel ſind die beiden querdurchſchnittenen Keimblätter, die bei den Lagen 3—5 im Samen fo gerollt find, daß ihre Querſchnittfläche 2—6 mal wieder erſcheint. Am häufigſten find die 3 erſten Lagen. Querſchnitt 5 iſt ſehr ſelten. . boder Kantenlage (pleurorhiz); 25 . oder Winkellage (orthoploz); 0 oder Seitenlage (nothorhiz); «||| oder Doppellage (spirolob); -oder Knicklage (diplecolob). Mittelſt einer guten Lupe, 5 ſcharfen Meſſers und einer Nadel wird auch der Anfänger ſich leicht orientieren, was auch im Intereſſe der Samenkunde erwünſcht ſein muß. Vorſichtshalber ſind jedoch die Unter⸗ ſcheidungsmerkmale der folgenden Gattungen ſo weitläufig gegeben, daß man im Notfalle die Mehrzahl auch ohne die Keimblätterlage wird beſtimmen können. I. Frucht eine Schote oder ein Schötchen, der ganzen Länge nach aufſpringend (Ausn. bisweilen Heliophila!), ſtielrund oder eckig, gegen die Richtung ihrer Längsſcheidewand zuſammengedrückt, alſo die Scheidewand mit den Klappen gleichbreit. (In der Richtung der Scheidewand etwas zuſammen⸗ gedrückt, alſo ſchmalwandiger, ſind nur Vesicaria und Greggia.) Gattung 75. Matthiola, Levkoje. Nr. 290—292. 67 Frucht ſchmal und lang, eine Schote. Samen in jedem Fache Ireihig angeordnet. Querſchnitt (nur bei Cheiranthus manchmal auch die 3. oder 2. Lage). Vergl. nötigenfalls auch Aubrietia, Draba und Cochlearia a) Fruchtknoten ohne horn- oder ohrlappenförmiges Anhängſel. Gattung 75 Matthiola. 76 Pärrya. 77 Cheiränthus. 78 Barbarãésa. 29 Ärabis. 80 Macropödium. 81 Cardämine. 82 Dentäria. b) Fruchtklappen mit Anhängſel, nämlich am Grunde langgehörnt oder an der Spitze quergeöhrt. Gattung 83 Anastätica. 2. Frucht ein Schötchen. Samen jedes Faches Lreihig angeordnet. Querſchnitt ; bei einigen Cochlearia- Arten und ſehr jelten auch bei Draba .. Schötchen breitwandig. 1 Gattung 84 Lunäria. 85 Aubriétia. 86 Vesicäria.. 87 Alyssum. 88 Schivereckia. 4 89 Draba. 90 Petrocallis. 4 Vergl. auch Gattung 83 Anastatica, welche „Schötchen“ trägt, aber nicht hierher gehört. 3. Frucht meiſt lang und ſchmal, eine Schote. Samen jedes Faches Ireihig, nur bei der leicht kennt⸗ lichen Gattung 91 zweireihig. Samenquerſchnitt , bei 96: Heliophilaa . Samenquerſchnitt H kommt auch bisweilen bei 77 Cheiranthus vor. Gattung 91 Schizopetalum. 92 Hesperis. 93 Malcölmia. 94 Erysimum. 95 Porphyrocödon. 96 Heliöphila. 4. Frucht eine Schote (nur bei Vella, einem Sträuchlein, ein zweiköpfiges Schötchen). Samenguer- ſchnitt D. Gattung 97 Brässica. 98 Moricändia. 99 Orychophrägmus. II. Frucht ein der Länge nach aufſpringendes Schötchen; ihre Klappen innen ohne Querwände. Schötchen ſchmalwandig, d. h. in der Richtung der Scheidewand zuſammengedrückt. (Beiſpiele: die Schötchen der Gartenkreſſe und des Hirtentäſchels.) 5. Samenquerſchnitt , ſelten oder Dr nie - Gattung 100 Jonopsidium. 101 Aethion&ma., 6. Samenquerſchnitt .. | Gattung 102 Iberis. 103 Heldreichia. III. Frucht nicht aufſpringend (innen oft mit Querwänden). Gattung 104 Crambe. 105 Carpon&ma. Hierher würden auch Gattung Raphanus — Rettich und (mit Gliederſchote) Raphanistrum — Hederich gehören. Gattung 75. Matthiola R. B.., Levkoje, or XXIV 1; XXXII (nach dem Arzt Karls V., Pet. Andr. Matthiolus, f 1577, benannt). Schote lang, vielſamig, ſtielrund oder ſchwach-4kantig-zu⸗ ſammengedrückt, mit dicker Scheidewand; die beiden Narbenlappen aufrecht⸗-zuſammenſtehend, außen oft verdickt oder ſchwach gehörnt. Die Samen flach, linſenförmig, oft umrändert. — Kräuter oder Halbſträucher, äſtig und meiſt filzig. Blätter länglich oder linealiſch, ganz oder ausgebuchtet. Blüten in Trauben, einfach oder gefüllt. Farbe verſchieden. — 30 Arten, in Süd- und Oſteuropa, Oſtaſien, 1 in Afrika. 292. Matthiola incäna A. Br. s. lal., Tafel 8, welche ſich nachfolgende Einteilung erſtreckt. Ausſaat 31 (einſchließlich M. [Cheiranthus L.] annua Sw., M. von Samen gefülltblühender Sorten ergiebt immer glabrata) C, M. graeca Sw., M. fenestralis Bu.), Lebkoje auch einen mäßigen Prozentſatz einfachblühender Pflan- fr. Giroflée; e. Stock). Mittelmeergebiet. Einjährig bis zen, was beſonders erwähnt ſei. 11 halbſtrauchig, 20—50— 75 cm hoch. Blütezeit: je nach Die Verwendung der Levkojen iſt ſo be⸗ Sorte im Sommer, Herbſt oder Winter. — Pflanze kannt, daß Angaben darüber überflüſſig ſind, um ſo pfahlwurzelig, aufrecht. Stengel krautig oder mehr oder mehr, als bei den einzelnen Formen die zweckmäßigere weniger halbſtrauchig, einſtämmig, einfach oder ver⸗ Verwendungsweiſe angedeutet werden wird. äſtelt und der Hauptaſt gewöhnlich ſtärker entwickelt. Allgemeine Kultur. Sonnige Lage, kräftiger, Blätter lanzettlich oder ſeltener verkehrt-eirund, ſtumpf, reichlich mit Miſchdünger-(Kompoſt⸗) oder Miſterde meiſt grauweiß⸗behaart oder beſtäubt, ſeltener (bei den durchſetzter ſandig⸗lehmiger Gartenboden find er- ſog. Lackblatt-Levkojen) kahl und friſchgrün, ganzrandig, forderlich, und wo der Boden zu wünſchen übrigläßt, bisweilen auch etwas ungleich-gezähnt. Blüten in iſt Verbeſſerung desſelben nötig, da die Levkojen, wenn lockeren oder dichten, nicht ſelten auch knäueligen jede einzelne Pflanze ſich möglichſt vollkommen ent- Trauben, die ſich ſpäter meiſt verlängern, meiſt wohl- wickeln und großen Blütenreichtum zeigen ſoll, ziemlich riechend, in Farbe ſehr verſchieden, jedoch ſelten dieſelben Anſprüche ſtellen, als z. B. der Blumen- völlig gelb. Kronblätter (meiſt) verkehrt-eirund. Narben kohl. Der beſte Boden und die ſorgſamſte Pflege der dick, nicht Z ſpitzig, alſo ohne hornförmige Anhängſel. Pflanzen können aber nicht gut machen, was man Schoten linealiſch, faſt eylindriſch oder etwas zufammen- durch Verwendung minderwertiger Saatware von An— gedrückt, ohne Drüſen, meiſt flaumig. — fang an verdirbt. Wer Freude an feinen Levkojen, Einteilung in 3 Gruppen. Bei allen 3 können inſonderheit nicht einen großen Prozentſatz einfach- außer den behaartblätterigen auch kahlblätterige (d. h. blühender Pflanzen in nur wenigen Farben haben lackblätterige) Formen vorkommen; doch ſieht man will, der beziehe nur Samen erſter Güte von zuver- die letzteren zwiſchen den erſteren meiſt nicht gern, läſſigen größeren Samenhandlungen. Etwa gelegentlich weil ſie den gleichartigen Eindruck ſtören. im Ziergarten geernteter Levkojenſamen iſt minderwertig. Obſchon auch die dankbaren einfachblühenden Anzucht der Levkojen aus Samen iſt, wie Pflanzen entſchieden ſchön ſind, ſchon ihrer gefälligeren die ganze Kultur dieſer Pflanzen, durchaus nicht Blütentrauben wegen, verblühen ſie doch zeitiger als ſchwierig, erfordert aber ein wenig Aufmerkſamkeit die faſt allein noch geſchätzten gefülltblühenden, auf bezüglich folgender Punkte: 5* 1 68 Familie 13. Crueiferae, Kreuzblütler. O XXIV 1. a) Der Levkojenſamen iſt klein, er darf mithin nur ſchwach, etwa ½ cm hoch bedeckt werden; b) die Levkojenpflanzen find — wie ſchon ihre Heimat uns erkennen läßt — zwar nicht winterfeſt, aber gegen Grade um Null herum nicht empfindlich, ſie verlangen daher vom Keimen an auch im erwärmten Saatbeete bei kaum froſtfreiem Wetter ſchon friſche und ſtets der Witterung entſprechend reichliche Luft; c) die jungen Pflanzen werden am Wurzelhals leicht faul (ſchwarz, ſie bekommen „einen ſchwarzen Fuß“), be— ſonders wenn man zu dicht ſäet, oder die Sämlinge an trüben Tagen oder erſt nachmittags begießt, ſo— daß die Pflanzen wegen ihrer weichen Behaarung die Feuchtigkeit zu lange zurückhalten, nur langſam oder gar nicht abtrocknen; ſodann namentlich, wenn nicht gehörig gelüftet oder wenn begoſſen wird, bevor die Erde auch unter der Oberfläche ziemlich trocken geworden, alſo bevor die Pflanzen der Waſſer— gabe bedürfen; außerdem wenn man in wiederholt benutzte, leicht „ſauerwerdende“ Miſtbeeterde ſäet, und endlich, wenn man die Pflanzen des Lauwarmbeetes an ſonnigem Tage um die Mittagszeit begießt, ohne ſie zuvor etwas beſchattet zu haben; überhaupt wenn man ſchroffe Gegenſätze eintreten läßt. Das ſind die hauptſächlich zu beachtenden Punkte. Das Begießen bleibt nach dem Überbrauſen der Samen am Ausſaattage meiſt einige Zeit unnbtig, wenn vor der Ausſaat die Erde mäßig ſtark durch— dringend durchfeuchtet worden, man dann die reich— lich mit Quarzſand oder reinem Flußkies ge— miſchte oberſte Erdſchicht etwas abdunſten läßt, ſie zur Saat ebnet, dann den Samen dünn ausſtreut, letzteren kaum ½ em mit ziemlich trockener, ſandiger Erde bedeckt, dieſe mit einem Brettchen oder einer flachen Schaufel andrückt und ſanft etwas überſpritzt; dann die Fenſter auflegt und ſpäteſtens vom Auf— keimen der Samen an mit Luftgeben (am Tage reich- lich, bei Nacht mäßig) beginnt. An ſonnigen Tagen aber wird, teils um die Wärme des Frühbeetes zu mildern, teils um das ſchnellere Austrocknen der oberſten Erdſchicht mehr zu verzögern, je nach der Kraft der Sonnenwärme kürzere oder längere Zeit etwas Schatten gegeben. Wird das Begießen wirk- lich nötig, jo geſchehe es ausreichend, aber nur vor— mittags und thunlichſt nur bei trockener Witterung, damit die Pflänzchen, die durch immer reichlicheres Lüften nach und nach an die freie Außenluft ge— wöhnt werden, bald abtrocknen können. Später werden die Fenſter ganz fortgelaſſen, namentlich auch nachts, während an ſonnigen Tagen Beſchattung (am beſten durch Papierfenſter) gegen das übermäßige Aus⸗ trocknen der Erde meiſt ratſam, bis endlich auch dies überflüſſig wird, und es von Ende April an ans Auspflanzen geht. Bei Levkojen braucht man bis Mitte Mai nicht zu warten. Das Auspflanzen ſollte nur bei trüber, feuchter Witterung geſchehen, auch das zu bepflanzende Beet tags zuvor gehörig durchfeuchtet werden. Es iſt fo zu pflanzen, daß die Wurzelenden nicht gebogen in die Erde, auch die Pflanzen nicht zu tief zu ſtehen kommen. Muß bei ſonnigem Wetter gepflanzt werden, jo | müſſen die Pflänzchen tags über, ſelbſt in den Mittags- ſtunden, einigemal ſtark übergebrauſt (beſprengt), womöglich aber beſchattet werden. Sehr zweckmäßig iſt es, das Beet vor dem Bepflanzen mit einer etwa 1 em hohen Lage von zerriebenem, käuflichem Torf- müll oder nach dem Bepflanzen und namentlich um einfachblühende ſpäter die Pflanzen herum mit Fichtennadeln zu bedecken. Beſonders günſtig wirkt auf das frühzeitigere Einwurzeln das Eintauchen der Wurzeln ſofort nach dem Herausnehmen aus dem Anzuchtbeete in einen teigigen Brei von gleichen Teilen Lehm und Kuh⸗ fladen. Man pflanzt ziemlich eng, etwa 10—12 em, weil hier und da Pflanzen zu Grunde gehen oder als entfernt werden, nach dem Grundſatze: Auslichten kann man leichter als Kahl⸗ ſtellen beſetzen. Der ſpätere Abſtand beträgt 15—30 cm. Während des Sommers darf bei Trockenheit der Boden ſo oft als nötig begoſſen werden; wenn es geſchieht, dann aber auch durchdringend. Schutz den Levkojen des freien Landes gegen Nacktſchnecken und Erdflöhe! Für den Blumenfreund noch die vielleicht überflüſſige Bemerkung, daß die Ausſaat für kleinen Bedarf auch in Töpfe oder Käſtchen geſchehen kann, aber — für Luft, Licht, nur mäßige Wärme und anfangs ſparſame Bewäſſerung ſorgen. — Keimkraft der Samen 4—6 Jahre. Keimung innerhalb 8—14 Tage. Im allgemeinen geben die Samenkörner aus kurzen, dicken, an der Spitze nur wenig gehörnten Schoten und die gedrückten und mehr krauſen und dicken als großen breitrandigen und flachen Samen den größten Prozentſatz gefüllter Blumen; doch darf man nicht die Schoten von frech und ſparrig, ſondern nur ſolche von mäßig und gedrungen wachſenden Stengeln nehmen, auch nicht ſolche von in zu „geilem“ Boden gewachſenen Pflanzen. I. Sommer-Cevkojen. Matthiola incana annua (fr. Giroflee Quaran- taine; e. Ten- week Stock). Die Pflanzen erreichen nicht nur ihre volle Entwickelung, ſondern reifen auch ihre Sa⸗ men noch im Jahre der An⸗ zucht. (Blätter meiſt lanzett⸗ lich.) Formen, nach ihrer Tracht wie nach Größe und Anord⸗ nung der Blu⸗ men ziemlich gut erkennbar, ſind: Lockerblütige Sommerlevkojen (syn. Halb⸗ engliſche oder Deutſche Sommerlevkoje; fr. Giroflée Quarantaine à rameau; e. Loose-clustered Ten-week Stock). Von der gewöhnlichen durch weniger ge⸗ drungenen Blütenſtand verſchieden. Steht in manchen Gewöhnliche Sommerlevkoje. Stücken den meiſten übrigen Formen nach, hat aber doch wegen Haltung und Länge ihrer Blütentrauben und lange anhaltender Blütezeit viele Freunde. Gewöhnliche Sommerlevkoje (syn. Engliſche Sommerlevfoje; fr. Giroflee Quarantaine ordinaire; e. German Ten-week Stock). Pflanzen (abgejehen von einfach-blühenden) niedriger als die der obigen (urſprünglichen) Gartenform; es giebt etwa 20 in Samenverzeichnis, worauf wir verweilen, aufzählt. Man kann die Sorten in Miſchung oder nach den Farben geſondert beziehen oder ſäen. Dieſe Form kommt auch mit Lackblatt, d. h. mit glänzend⸗dunkelgrünen Blättern, in etwa 12—15 Farben⸗Sorten vor (syn. Matthiola graeca Sv., Cheiranthus glaber Mill.; fr. Giroflee Quarantaine Kiris; e. Common Prussian Ten-week Stock). Bei den lackblätterigen Sorten ſind die Blütenfarben meiſt friſcher. Großblumige Sommerlevkojen (syn. Eng⸗ liſche großblumige Sommerlevkojen; kr. Giroflée Qua- rantaine à grandes fleurs; e. Large-flowering Ger- man Ten- week Stock). Pflan- zen von vo— riger durch kräftigeren, et- was höheren, mehr pyrami⸗ dalen Wuchs, größere Blu- men, längere Blütendauer und breitere, halb etwas überhängende Blätter ver- 24 in Farbe verſchiedene Sorten. Ferner eine Unterform mit Lackblatt in etwa 6 bis 10 Farbenſorten. Eine lackblätterige, zwergwüchſige, Großblumige Sommerlevkoje iſt die Sorte „Schneeball“. Sie hat große reinweiße Blumen und iſt die früheſte Großblumige Sommerlevkoje. aller Levkojen, daher zum Treiben vorzüglich geeignet. Die Großblumigen Sommerlevkojen ſind für Topf- und Freilandkultur gleich gut verwendbar. Zwerg-Bouquet-Sommerlevkojenktr. Giro- flée Quarantaine naine à bouquet; e. Dwarf bouquet Ten-week Stock). Wuchs niedrig; iſt reich veräſtelt, mit gleichzeitig blühenden unverzweigten Neben- zweigen; ziemlich lange dauernde Blütezeit. Eignet ſich ihrer im freien Lande etwas dürftigen Er— ſcheinung wegen nur für Topfkultur. 12 in Farbe unterſcheidbare Sorten. Viktoria-Bouquet-Sommerlevkojen.) Eine durch ihren eigenartigen geſchloſſenen Bau ausge- zeichnete Form. Jede einzelne Pflanze bildet nämlich ein regelmäßig geſchloſſenes Bouquet, in welchem der Hauptaſt die 4—6 aufrecht wachſenden Seitenäſte nur um einige Centimeter überragt. Farbe verſchiedene Sorten, deren Farben jedes größere ſchlaffere, des⸗ ſchieden. Etwa | Gattung 75. Matthiola, Levkoje. Die Blumen ſind ſchön gefüllt, und die Ausſaat ergiebt etwa 60 — 75% | treu wieder. purpurkarmin und weiß vorhanden. — Für Topf— Bereits in drei Farben: dunkelblutrot, kultur und als Marktpflanze ſehr empfehlenswert. Pyramiden-Sommerlevkojen (syn. Groß— blumige Pyramiden-S.; fr. Giroflee Quarantaine pyramidale; e. Pyramidal Ten-week Stock). Kräftiger Wuchs in pyramidalem Umriß, reiche Veräſtelung. Blütentrauben bald von gedrungenem Bau, gleich der „Gewöhnlichen Sommerlevkoje“; bald lockertraubig, gleich der „Lockerblütigen Sommerlevkoje“. Kommt auch mit Lackblatt vor. Es giebt bereits 12—16 8 is Nr. 292. 69 Farbenſorten. Vorzüglich zur Kultur im freien Lande geeignet! Zwerg-Pyramiden-Sommerlevkojen (fr. Giroflee Quarantaine pyramidale naine; e. Dwarf flowering Pyramidal Ten- week Stock). Niedriger, ſehr gedrungener Wuchs, jedoch die Veräſtelung, welche ſich hauptſächlich auf den Blütenſtand beſchränkt, nicht ganz ſo reich als bei der gewöhnlichen Pyramiden— Sommerlevkoje. Etwa 12 in Farbe verſchiedene Sorten. Rieſen-(Baum⸗) Sommerlevkojen. Eine etwa 60-75 em hohe Pyramidenlevkoje von kräftigem, baumartigem Wuchs; Veräſtelung auf die dichte Blumen-Pyramide beſchränkt. Blätter hängend und etwas ſeitwärts gewendet. Etwa 12 Farbenſorten. Bomben-Pyramiden-Sommerlevkojen. Kräftige bis 75 em hohe Pyramiden, die ſehr große, dicht gefüllte Blumen tragen. Wohl die beſte für das freie Land. 10 Farbenſorten. Immerblühende Sommerlevkojen (fr. Giroflee Quarantaine remontante, Giroflee Perpé— tuelle; e. Perpetual Ten-week Stock). Von der Ge— wöhnlichen Sommerlevkoje durch reichere Veräſtelung, kleinere Blütentrauben und eine länger anhaltende Blütezeit verſchieden. Alle Seitenäſte aus den Achſeln der Blätter verzweigen ſich nochmals, während die an ſich ebenfalls ſehr vorzügliche Bouquetlevkoje nur einfache Seitenäſte treibt. Blätter ſchon von Jugend auf ſchmäler als die der Gewöhnlichen Sommerlevkoje. Iſt vorzugsweiſe zur Kultur im freien Lande zu empfehlen, da ſie in der Jugend wie in der Blüte— zeit härter iſt als andere Formen. Sehr beachtenswert iſt die „Dresdener Immer— blühende (remontierende) Sommerlevkoje“, welche bis 60 em hoch wird, bei zeitiger Ausſaat ſchon Anfang Juni in Blüte tritt und unausgeſetzt bis zum Eintritt des Froſtes blüht. Die dichtgefüllten großen Blumen ſind reinweiß; jetzt auch eine dunkelblaue, dunkelkarminrote und eine ver— beſſerte weiße Sorte. Vorzügliche Schnittblume. Sonder-Kultur. Je nachdem man die Sommer— Levkojen ſchon früh oder noch ſpät in Blüte haben will, unterſcheiden wir eine Früh-, eine Haupt-, eine Mittel- und eine Spät-Saat. Die Frühſaat, bereits um Mitte Februar ins Lauwarmbeet, nützt mehr dem Levkojenzüchter und der Samengewinnung. Die Hauptausſaat, Anfang oder Mitte März, ins Lauwarmbeet geſchieht dort, wo großer Bedarf an Pflanzen vorhanden und früh— zeitige Blüte verlangt wird. Die Pflänzchen werden dann gewöhnlich, ſobald ſie ein oder 2 Laubblättchen entwickelt haben, erſt noch in ein anderes Beet verſtopft (pikiert). Die Mittelſaat, Anfang April, in ein erkaltendes oder kaltes Miſtbeet, von welchem aus die Pflänzchen im Mai unmittelbar ins freie Land ver— ſetzt werden, und dann die mittlere Blütezeit, den Sommerflor, ergeben. Die Spätſaat, Mitte Mai, unmittelbar an den Platz, wo die Pflanzen blühen ſollen, um uns im Spätſommer und Herbſt zu erfreuen. Dieſe Freilandſaat iſt aber wenig üblich; auch aus verſchiedenen Gründen nicht ſehr zu empfehlen, da die Pflänzchen manchen Fährlichkeiten, Trockenheit, Näſſe, Erdflöhen, Schnecken u. ſ. w. ausgeſetzt find, alſo größere Verluſte entſtehen. Man ſäet in Reihen, legt die Samen einzeln mit 2—3 em Abſtand und ver⸗ zieht ſpäter die etwa zu dicht ſtehenden Pflänzchen oder verpflanzt ſolche an Kahlſtellen. Selbſtredend darf zum Bedecken der Samen nur lockere humoſe Erde genommen werden. Beſſer iſt es, für den Herbſt 70 Familie 13. Crueiferae, Kreuzblütler. O XXIV I. * r die frühblühende Herbſtlevkoje zu erziehen, und damit man auf einen Abſtand von 30—40 em halten. Die kommen wir zu der zweiten Gruppe. II. Serbft - Levkojen. Matthiola incana autumnalis (fr. Giroflee d’au- tomne & rameau; e. Autumn Stock, Autumnal- flowering Stock). Die Pflanzen entwickeln ſich noch zuziehen. großblumige Kaijerlevfoje iſt der gewöhnlichen vor⸗ Die Kaiſerlevkojen bilden den Übergang zu den Winterlevkojen und find für den Winter und Frühling vollkommen im Jahre der Ausſaat, reifen aber ihre Samen nicht mehr im ſelbigen Jahre. ihren Merkmalen der „Lockerblütigen Sommerlevkoje“ und noch mehr meiſt der „Pyramiden Sommerlevkoje nahe; ſie ſind ziemlich dicht veräſtelt und tragen ver— Sie ſtehen in nicht wohl entbehrlich. — Sonderkultur. Sollen Herbſt-Levkojen früh⸗ zeitig blühen, weil man ſie zwiſchen die Sommerlevkojen pflanzen will oder aus irgend welchem Grunde, ſo ſäet man die frühblühende Form zur Hauptſaatzeit der zweigte dichte Trauben großer gefüllter Blumen; ſie blühen ſpäter, vom Herbſt bis in den Winter; wenn im Herbſt zeitig in Töpfe gepflanzt und froſtfrei überwintert, auch noch im Frühling. — Man pflegt zu unterſcheiden: Gewöhnliche Herbſtlevkojen, der vorher⸗ gehenden Beſchreibung entſprechend. Etwa 12 Sorten; Lauwarmbeet; ſpäter Verſtopfen der Pflänzchen in auch mit Lackblatt vorkommend. Frühblühende Herbſtlevkojen, deren Blüte⸗ zeit ſchon im Auguſt beginnt und bis zum Eintritt der Fröſte währt. Vorzugsweiſe zur Kultur im freien Lande geeignet; ertragen, weil ihre Wurzeln tiefer in den Boden dringen, etwaige Trockenheit beſſer als die Sommerlevkojen. Roſenblütige Stangen-Herbſtlevkoje (syn. Schottiſche Herbitlev- koje) Stamm niedrig, kräftig belaubt, Traube ſehr ge- wölbter, roſenförmig gebauter Blumen, die größer ſind als die der Kaiſer- und Winterlevfojen. eine Form von M. fenestralis R. Dr.) N Kaiſerlevkoje | DS (fr. Giroflee empe- Roſenblütige Stangen- oder Schottiſche Herbſtlevkoje. Emperor Stock). bis 35 em hoch. Blü- tentrauben zahlreich, ziemlich kurz, dicht und gewöhnlich von gleicher Länge. Die Blumen entwickeln ſich in einer ausgeſprochenen Aufeinanderfolge wie bei der Herbſtlevkoje und bei gleichzeitiger Ausſaat ebenſo— früh. Aber auch bei etwas ſpäterer Ausſaat gelangen die Kaiſerlevkojen ſchon in demſelben Jahre in Blüte, nur daß die Blu- men nicht mehr Zeit genug haben, ſich vollſtändig zu öffnen, alſo in mäßig erwärmten Räumen über⸗ wintert werden müſſen, dann teils ſchon im Winter, voll aber erſt im nächſten Frühjahre blühen. Werden die abgeblühten Zweige abgeſchnitten, jo wird die Blütenfolge ver— längert. Will man ſie im Mai auspflanzen, ſo muß Kaiſerlevkoje. mit einer großen dichten (It Sommerlevkojen und behandelt fie wie letztere. Man kann dann die Herbſtlevkojen der Hauptſaatzeit mit den Sommerlevkojen der Mittelſaatzeit in Abwechs⸗ lung pflanzen, um ſo einen ſchönen Spätſommerflor zu erhalten, wenn die Sommerlevkojen kaum abge⸗ blüht ſind. — Dies Verfahren paßt mehr für einen Hausgarten. Wo größere Anſprüche geſtellt werden, muß folgende Kultur der Herbſtlevkojen Platz greifen. Ausſaat Mitte April oder Anfang Mai auf ein ein kaltes Miſtbeet. Nach dem Einwurzeln fleißig lüften, bis man die Fenſter ganz weglaſſen kann. Sind die Pflanzen mäßig erſtarkt (nach etwa 3—4 Wochen), ſo werden ſie in kräftige, humoſe, lehm⸗ haltige und mit Sand gemiſchte Erde in entſprechend große (15—17 cm) Töpfe gepflanzt, kurze Zeit hin⸗ durch, bis zum Einwurzeln, in einem hellen, geſchloſſenen Raume (Glashaus, Miſtbeetkaſten, Zimmer) gehalten und endlich an einen luftigen, hellen Standort ins Freie gebracht. Hier iſt Schutz gegen Näſſe (Regen⸗ güſſe) anzuraten, indem man aus Pfählen und Latten ein Geſtell herrichtet, auf welches nötigenfalls Miſt⸗ beetfenſter oder (zu beſchwerende) Bretter gelegt werden können. So bleibt den Pflanzen von allen Seiten Luftzutritt. Wenn dann nach einigen Wochen die Pflanzen blühen, werden ſie entweder ausgetopft und als Erſatz der abgeblühten Sommerlevkojen ausge⸗ pflanzt; oder aber ſie bleiben in den Töpfen, werden reur perpetuelle; e. 30 in einen mäßig erwärmten, hellen Raum (Kalthaus, Lauwarmhaus, Zimmer) gebracht, damit ſie hier bis in den Winter hinein blühen. Für einen ſchönen Winter⸗ und Frühjahrsflor eignen ſich aber natur⸗ gemäß wieder beſſer die ö III. Winter ⸗Cepkojen. Matthiola incana hiberna (fr. Giroflee d'hiver; e. Winter-Stock). Pflanze zweijährig bis ſtrauchartig. Stamm am Grunde verholzend, 50 bis 60 em und drüber hoch. Hauptblütezeit erſt im Winter und Frühling bis in den Sommer. Samenreife erſt im zweiten Wachstumsjahre. — Formen ſind: Gewöhnliche Winterlevkojen (fr. Giroflee d'hiver branchue; e. Common or clustered Winter- Stock). — Seitenäſte aufrecht, zahlreich, ſich dergeſtalt veräſtelnd, daß die Blütenfolge ſich bis in den Sommer hinein verlängert, beſonders wenn man die verblühten Trauben alsbald abſchneidet. Stangen-Winterlevkoje (syn. Matthiola fenestralis Pr.; fr. Giroflee grosse espèce Cocardean, Cocardeau ancien; e. Winter-Cocardeau). Stamm einfach, unverzweigt, 30—40 em hoch, an der Spitze eine lange, ziemlich dichte Blütentraube tragend. Blätter gedrängt⸗ſtehend, verkehrt-eirund. Aſtige Stangen-Winterlevkojen. Von voriger nur durch die Veräſtelung verſchieden; der Hauptaſt am ſtärkſten entwickelt und ragt über die Seiten⸗ äſte weit hinaus. Man unterſcheidet 2 Raſſen, eine Stg. 75. Matthiola. Gig. 76. Pärrya. Gtg. 77. Cheiränthus. Tr. 205 37 71 mit undverzmweigten Blütenſtänden (fr. Giroflee oben angegeben, und gut eingewurzelt ſind, auf Quarantaine Cocardeau; eine andere mit mehr oder ein gut hergerichtetes Beet ins Freie pflanzen, fie weniger ſtark verzweigten Blütentrauben (fr. Ende Auguſt in Töpfe verſetzen und bis zum Yelt- SGiroflée Quarantaine Parisienne). Die hierher ge- wurzeln unter Glas halten. Hernach aber die hörenden Sorten find zumeiſt franzöſiſchen Urſprungs, Fenſter fort! und an die freie Luft mit den in deutſchen Gärten weniger bekannt. Pflanzen, bis der Winter ſich einſtellt, und die Über— Zwerg⸗Bouquet⸗Winterlevkojen. Zwerg⸗ winterung in einem trockenen, kalten Miſtbeetkaſten, form, mit zur Zeit 6 Farbenſorten (blaßbraun, karmeſin, der mit Fenſtern und bei ſtärkerer Kälte mit Stroh— hellblau, roſa, violett, weiß). — decken gedeckt, ſomit nur eben froſtfrei gehalten wird, Die Blütezeit ſich notwendig erweiſt. Wenn immer möglich, viel der Winter- Licht und Luft, und während der Monate November Levkojen dauert bis Februar nur ſelten (bisweilen iſt's gar nicht nötig) bis Anfang Mai, Waſſer geben. Blätter und Stengel nicht benetzen, oft auch bis in den damit Fäulnis und Moder vermieden werden. Um Sommer hinein. Mitte Februar etwa, wenn die Sonnenſtrahlen kräftiger Ausſaat im Juniin wirken, regen ſich auch ſchon die Winterlevkojen. Man einen kalten Kaſten kann dann von den Pflanzen nach und nach einige (kaltes Miſtbeet)!). in mäßige Wärme bringen (Licht und Luft!), um Die weitere Be⸗ Schnittblumen zu erzielen; beſſer aber dürfte es ſein, handlung wie bei | fie in dem Kaſten zu belaſſen, bis man fie (etwa den Herbſtlevkojen. Mitte April) austopft und auf ſchon im Herbſt her— Man kann aber gerichtete und nur noch zu lockernde Beete ins Freie die Pflänzchen, pflanzt, wo die Blüten nur gegen zu ſtarke Nachtfröſte nachdem ſie an etwas zu ſchützen ſind. So kann man im Frühling den Wurzeln etwas und um Pfingſten ſein Gärtchen mit herrlich blühenden 5 5 gekürzt, auch ver- Levkojenbüſchen geſchmückt ſehen. Winterlevfoje. ſtopft worden, wie Gattung 76. Pärrya . Br., Parrya, = XXIV I (nach jemand Namens Parry benannt). Frucht verſchieden: zuſammengedrückt, kurz und breit (Schötchen), oder lang und ſchmal (Schote). Klappen flach, nervig, oft geadert. Scheidewand ganz oder geſpalten, waſſerhell. Narbenlappen aufrecht, ver⸗ wachſen, manchmal ſehr kurz. Samen 1—2reihig, flach, kreisrund, nicht umrändert oder breit-geflügelt. — Niedrige, kahle oder behaarte Kräuter mit dicker, ausdauernder, vielköpfiger Wurzel, linealiſchen oder ſpatelförmigen, ganzrandigen oder buchtig⸗gezähnten, grundſtändigen Blättern. Blüten groß, auf nacktem oder beblättertem Schaft, in Trauben, ſelten einzeln, weiß, roſenrot, purpurn. — 10 Arten, in den Gebirgen Aſiens. |y 293. Pärrya integerrima Don (syn. Hesperis | randige Varrya. Blumen roſenrot bis purpurn; speciosa Sw., Neuroloma speciosum Steud.), Ganz- auch' gefüllt vorhanden. Kultur ſiehe Nr. 320. Gattung 77. Cheiränthus L., Gelbveil, Or? XXIV I; XXXII (vom arabiſchen kheyri oder Kairi, einer Pflanze mit wohlriechenden Blumen). Die ſeitlichen Kelchblätter am Grunde ſackig. Schote lang, 4eckig⸗-zweiſchneidig oder zuſammengedrückt; Klappen 1 nervig, flach oder verbunden; Scheidewand häutig. Die beiden Narbenplättchen nach außen zurückgebogen. Samen flach, oft etwas einſeitig-hohl. — Kräuter oder Halbſträucher, durch angedrückte, meiſt 2 teilige, ſeltener ſternförmige Haare flaumig. Blätter länglich oder linealiſch, ganzrandig oder gezähnt. Blüten in Trauben, gelb, braun oder purpurn. — 12 Arten, in Mitteleuropa, Nordafrika, Oſtaſien und Nordamerika. 294. Cheiränthus Cheiri I., Tafel 8, 32 Trauben, die ſich währendz der Blütezeit ſehr ver— (syn. Cheiranthus fruticulosus L., als Stammform), längern, eigenartig wohlriechend. — Mehrere Farben- Goldlack (Garten⸗Gelbveil; fr. Giroflee jaune, Rave- ſorten: gelb, goldgelb, gelb mit braun und vio⸗ nelle; e. Common | lett-geflammt oder ⸗geſtreift, oder hell- oder Wallflower). Süd⸗ dunkelbraun, bläulichbraun, hell- oder dun⸗ europa. Zweijährig kelviolett oder ſchwarzbraun. — 2 Formen: A gr bis halbſtrauchig, 40 Buſchlack, wenn die Pflanze veräſtelt iſt, d. h. N e bis 60-80 em hoch. am Wurzelhalſe eine Anzahl Aſte erzeugt, alſo EN N A \ Blütezeit: Früh⸗ buſchig wird. Jeder Aſt trägt dann eine Blütentraube, N AN NA 0 ling, Sommer. — welche aber an Länge und Stärke die des Stangenlacks \ TBV NND, Stengel einfach oder nicht erreichen. NN . veräſtelt, ſteif, halb- Stangenlack, durch einen einfachen, im unteren ZINN 2 IN holzig; Aſte aufrecht, Teile mit den Narben abgefallener Blätter beſetzten Zen RYAN kantig. Blätter zer Stamm gekennzeichnet, deſſen Ende eine dichte Traube \ A 1109 N ſtreut, länglich-eirund großer Blumen trägt. Die großen, kräftigen Stengel— oder lanzettlich-linea- | blätter gewöhnlich dicht zuſammengedrängt. Etwa liſch, ganzrandig, oft | 6 Farbenjorten. etwas gewellt, untere Von beiden Formen giebt es eine hohe und beiderſeits 1-2 zähnig, Zwergform, alſo hohen und Zwerg-Stangenlack, 3 — grün und kahl oder | hohen und Zwerg-Buſchlack; von allen find ein- Goldlack (Garten-Gelbveil). mit zerſtreuten, anlie- | fach- und gefülltblühende Sorten vorhanden. In genden Haaren beſetzt. Deutſchland zieht man mehr die gefülltblühenden vor, Blumen zahlreich, in endſtändigen lockeren oder dichten obſchon der einfache, großblumige alle Beachtung ver— 72 Familie 13. Cruciferae, Kreuzblütler. O XXIV I. dient, namentlich der großblumige ſchwarzbraune zeit: April; die Pflänzchen bald verſtopfen und, wenn und der gelbe Dresdener Treib-Buſchlack. Sehr gute | fie etwa 8 cm groß find, mit 25—30 cm Abſtand ins Wirkung bringt auch eine Sorte des Zwerg-Buſchlacks Freie pflanzen. Ende Auguſt wieder eintopfen und mit kleinen goldknöpfchenartigen, kanariengelben, dicht? wie Winterlevkojen behandeln. Dieſelben Pflanzen gefüllten Blumen als Topfpflanze in der Früh- auch noch ein zweites Mal überwintern, lohnt ſich lingszeit hervor (Girofléèe double naine à fleur jaune). meiſt wenig, da die Schönheit der Pflanze und der Verwendung. Als Topfpflanzen für den Blumen abnimmt. zeitigen Frühling, im Glashauſe oder Zimmer; Vermehrung ſchöner Sorten teils durch Steck— im freien Lande zum Bepflanzen von Beeten und linge im kalten Miſtbeet oder in Töpfen, im April Rabatten. Auch als Vorpflanzen oder Einfaſſung des (oder Juli-Auguſt), oder beim Buſchlack durch Ab⸗ Boskettgeſträuchs iſt der Goldlack ſehr willkommen. lieger, indem man einfach die buſchigen Pflanzen etwa Die allgemeine Kultur iſt der der Levkojen, die | im Mai aus den Töpfen nimmt und fie in kräftigen beſondere derjenigen der Winterlevkojen gleich, mit Boden viel zu tief pflanzt. — Keimkraft der Samen dem Zuſatz jedoch, daß der Goldlack härter iſt und in | 5—6 Jahre; Keimung innerhalb 8 Tage. — Die den meiſten Gegenden Deutſchlands den Winter unter wildwachſende, gelbblühende Pflanze wächſt leichter trockener Schutzdecke überdauert. Sehr gut mit Vorliebe auf altem Gemäuer und an felſigen gedeiht er auf ſonnigen Rabatten vor einer Mauer, Abhängen, wo ſie ſich durch Samenausfall erhält und wo man ihn nötigenfalls durch angelehnte Stroh- einen guten Eindruck macht; jo findet fie ſich zahlreich decken gegen ſtarke Winterkälte ſchützen kann. Ausſaat⸗ am Berggarten zu Reinhauſen bei Göttingen. Gattung 78. Barbarea R. Br., Winterkreſſe, n= XXIV 1 (nach der heiligen Barbara [300 v. Chr. in Nikomedien] benannt). Schote lang, zuſammengedrückt-4eckig, meiſt geſchnäbelt, ſtarr und ſteif. Scheidewand durchſichtig; Klappen durch den ſtarken Mittelnerv gekielt oder gerippt. Narbe kopfig oder 2lappig. Samen läng⸗ lich, nicht umrändert. Aufrechte, äſtige, kahle zwei- oder mehrjährige Kräuter mit eckigem Stengel. Blätter buchtig-fiederſpaltig oder ſchrotſägeförmig-lappig. Blüten gelb. — 14 Arten der gemäßigten Gegenden des Erdkreiſes. 295. * Barbaraéa vulgaris ER. Dr. (syn. f. flore pleno, Blumen gefüllt, blaßgelb, und Erysimum Barbaraea .), Gemeine Winterkreſſe f. variegata, Laubblätter geſcheckt. Die gemeine Form, (fr. Herbe de Sainte-Barbe; e. Rocket- gentle; wie auch die Art Barbaraea praecox . Br. (Blätter Rocket-galant). Europa. Zweijährig! 30-60 em mit 8—10 Fiederblättchen, Fruchtſtiele faſt fo dick als hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. — Stengel kantig, die Schoten) können im Winter als Kreſſe dienen. nach oben hin äſtig. Untere Blätter leierförmig-ge⸗ Verwendung im Garten des Stauden-Liebhabers, fiedert, mit ſehr großem, meiſt rundlichem, am Grunde aber nur da, wo es keine Erdflöhe giebt, die ſich mäſten etwas herzförmigem Endlappen; ihre Seitenläppchen könnten. Allerlei Kulturboden. Keine beſondere Pflege. 2— 4 paarig, glänzend-grün; obere Blätter ungeteilt, Vermehrung der gefüllten nur durch Teilung oder verkehrt-eirund, gezähnt. Kronblätter ziemlich doppelt Seitenſproſſe. Sonſt Ausſaat im März - April. — fo lang als der Kelch. Blüten traubig. Schoten Keimfraft der Samen 2 Jahre; Keimung inner- aufrecht-abſtehend, Fruchtſtiel dünner als die halb 8 Tage. reifen Schoten. — Als Zierpflanzen nur die Formen Gattung 79. Arabis L., Gänſekreſſe, 6 XXIV 1 (Ableitung ungewiß. Linns glaubte, die Pflanzen ſtammen aus Arabien). Schote ſitzend, linienförmig, zuſammengedrückt, mit flachen oder ſchwachgewölbten, nicht elaſtiſchen, etwas gekielten oder gerippten Klappen; Scheidewand häutig. Narbe einfach, ſtumpf oder etwas ausgerandet. Samen zuſammengedrückt, umrändert, geflügelt oder nicht umrändert. — Kräuter kahl oder behaart. Grundſtändige Blätter meiſt ſpatelförmig, ſtengelſtändige ſitzend. Blüten in Trauben, weiß, ſelten purpurn, ſtrohgelb oder roſenrot. — 100 Arten, in Europa, Nordaſien, 12 in Nordamerika. A. Kronblätter mit abſtehenden Platten (Flächen). Kelch am Grunde geſackt. Schoten breit und abgeflacht. 1 Blätter mehr behaart; Samen flügellos oder ſchmalflügeliin g 4. alpina (Tafel 9). 296. A. albida. 297. 2 Blätter und Stengel kahl, höchſtens bewimpert; Samen breit um ſäumt . * A. bellidifolia. 298. B. Kronblätterplatten ſehr abſtehend. Schoten ſtielrundlich. Stengelblättergrund nicht herz⸗ 2 fürmig umfafjend * A, arenosa. 299. * A. Halleri. 300. 296. * Arabis alpina L., Tafel 9, 33 (syn. mit mehreren ſpitzen en eier a A. verna hort., nicht H. Br.), Alpen -Gänſeſreſſe oder aufrecht⸗abſtehend. Blütenſtielchen länger als (fr. Arabette des ee 1 N der Kelch. Blüten rein weiß, in anfangs dichter, ſpäter Alpen. Staude, verlängerter Traube. — Eine hübſche buntblätterige 10—25 em hoch. Form, k. foliis variegatis (syn. A. verna fol. var. Blüte zeit: hort.) hat grüne, gelblichweiß-geſtreifte oder ⸗gerandete April-Mai bis Blätter, deren Buntblätterigkeit ſelbſt in halbſchattiger Auguſt. Pflanze Lage beſtändig iſt. buſchig, mit blü⸗ Verwendung der Alpen-Gänſekreſſe als aus⸗ henden und nicht gezeichneten Frühlingsblüher des freien Landes, blühenden liegen- als Gruppen- und Einfaſſungspflanze, ferner an den, beblätterten Böſchungen, wie auf Steingruppen. — Anzucht aus Stämmchen, etwas Samen (die buntblätterige Form nur durch Teilung, zottig. Stengel-⸗ wurzelnde Sproſſe oder Stecklinge). Ausſaat im blätter länglich- Frühling, vom April bis Juli; die Pflänzchen lanzettlich, am Grunde herzförmig-umfaſſend, am Rande verſtopfen und im Herbſt mit 25—30 em Abſtand ! { 2 r a u * an etwa 4 mal kürzer als die Schote. 1 4 8 — 11 an den beſtimmten Platz oder in die Pflanzſchule pflanzen, aus der man ſie im Frühling kurz vor der Blüte noch (aber mit Erdballen!) auf die zu ſchmückenden Beete verſetzen kann. Sie gedeihen in allerlei Kulturboden ohne beſondere Pflege. — Ver- mehrung nach der Blütezeit durch Teilung, durch wurzelnde Zweige oder auch durch Stecklinge. — Eine Abart nur iſt Arabis crispata Willd., Kraus- blätterige Alpen⸗Gänſekreſſe, Blattränder mit wenigen ſpitzen Sägezähnen; Grundblätter ſpatelförmig; Stengel- blätter etwas wellig. Schoten aufrecht-abjtehend. 297. Arabis älbida Stev. (syn. A. caucasica Willd.), Weißliche Gänſekreſſe. Kaukaſus. Staude, 10—20 cm hoch. Blütezeit: März, April. — Niedrig, raſenbildend. Blätter grauweißlich, faſt filzig, mit einzelnen weitläufigen Zähnen. Grund- blätter verkehrt⸗eirund-länglich; Stengelblätter am Grunde herz- pfeilförmig- umfaſſend. Schoten abſtehend. Blüten weiß. Blütenſtiele länger als der Kelch. Blüht etwas früher als die Alpen Gänſekreſſe und eignet ſich ihrem Wuchſe nach mehr für Einfaſſungen von Steingruppen als zur Be— pflanzung von Beeten. Sie ſteht der Alpen-Gänſe— kreſſe ſehr nahe und erhält die gleiche Behandlung. — Als recht hübſche buntblätterige Form, mit ſchön weißrandigen Blättern, gehört wahrſcheinlich Arabis mollis foliis albo variegatis hori. hierher. 298. * Arabis bellidifolia cg. (syn. A. Iucida JL. fl., Turritis belledifolia AZ.), Tauſendſchön⸗ blätterige Gänſekreſſe. Alpen, an Quellen und im Gerölle. Staude, 15 —50 cm hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Stengel kahl, reichblätterig. Grund— blätter roſettig. Stengelblätter eirund oder länglich, halbumfaſſend, kahl oder ſpärlich-bewimpert, glänzend. Blütenſtiele etwa 3 mal jo lang als der Kelch, aber Blüten weiß. Samen mit breitem häutigen Flügel umzogen. — Die buntblätterige Form k. foliis variegatis (Syn. A. lucida fol. elegantissime var.) mit gelblich- Gattung 78. Barbaräta bis Gattung 81. Cardämine. Nr. 295502. 73 weiß⸗geſtreiften oder -gerandeten Blättern, iſt Lieb⸗ habern buntblätteriger Pflanzen für friſchgründige Felſengruppen und im Staudengemiſch zu empfehlen. 299. * Arabis arenösa Scop. (syn. Sisymbrium arenosum I.), Sand-Gänſekreſſe (fr. Arabette de sable; e. Sand-Wall-cress) Europa. Ein= bis zwei⸗ jährig, 15—30 em hoch. Blütezeit: März⸗April bis Juni. — Stengel von einfachen Haaren rauh, meiſt veräſtelt; Zweige aufſteigend. Blätter zerjtreut- behaart, die unteren roſettig, geſtielt, leierförmig— ſchrotſägig, mit 6—9 Läppchen jederſeits; Stengel— blätter ſitzend (bisweilen halbumfaſſend, aber dann nicht herzförmig), ganzrandig oder gezähnt. Schoten abſtehend, linealiſch, faſt flach. Blüten lebhaft pfirſich— rot oder weißlich, ſehr zahlreich, in anfangs doldigen, ſpäter verlängerten Trauben. Verwendung als zeitiges Frühlingskind; 3. B. als Einfaſſung um Myosotis, Tafel 42, 165, gewiß anſprechend und von ſchöner Wirkung; auch als Gruppenpflanze für mittlere und größere Gärten wegen der frühen Blütezeit geeignet. Ausſaat am beſten im Auguſt oder Ende Juli auf ein Saatbeet, im Herbſt die Pflanzen mit etwa 30 em Abſtand an den beſtimmten Platz verſetzen, wo ſie bis zum Früh— jahr Büſche von 30— 40 em Durchmeſſer bilden. Keine beſondere Pflege, aber Schutz den Sämlingen vor Erdflöhen. 300. * Arabis Hälleri Z., Hallers Gänſekreſſe. Eine einheimiſche, 15—30 cm hohe Gebirgsſtaude, die während des ganzen Sommers ihre weißen oder rötlichen Blüten zur Schau bringt. Von voriger Art nur verſchieden durch: Untere Blätter geſtielt, herzförmig- rundlich oder eirund, mit oder ohne Seitenläppchen am Stiel, dann aber der Endlappen herzförmig oder eirund; folgende Stengel— blätter eirund, obere lanzettlich. Schoten gedunſen. — Für luftige, feuchte, etwas ſchattige Orte, beſonders an Quellen und Bächen, aber auch auf Steingruppen landſchaftlicher Gärten zu empfehlen. Gattung 80. Macropödium R. B.., Großfuß, Or XXIV I (griechiſch: makros — groß und püs, podos — Fuß). Scheidewand 2nervig. Narbe ungeteilt, ſitzend, punktförmig. ſägten Blättern. 301. Macropödium niväle ER. Br. (syn. Cardamine nivalis Pall.), Schneeiger Großfuß. Im Altaigebirge, Schote lang, geſtielt, zierlich; Klappen flach, in der Mitte 1 nervig; Samen flach. Blüten faſt ährenförmig und dicht geſtellt, groß, weiß. — Einzige Art: nahe der Schneegrenze. Seltene Staude; nur für Hohes Kraut mit langgeſtielten, eirunden, etwas ge— Alpen⸗Anlagen. Gattung 81. Cardämine L., Schaumkraut, or I 22; XXIV 1; XXXII (griechiſch; kardamine, Name für ein kreſſeartiges Kraut). Kelchblätter am Grunde gleich, nicht höckerig. Schoten an beiden Enden zugeſpitzt, linealiſch, zuſammengedruͤckt; Klappen flach, nervenlos oder nur am Grunde mit einem Anſatz dazu, elaſtiſch⸗abſpringend. Scheidewand durchſichtig. Narbe einfach oder etwas 2lappig. Samen zuſammengedrückt, nicht umrändert. Kräuter, meiſt ſchlaff und kahl. Wurzel faſerig. Blätter meiſt fiederteilig. Blüten weiß oder violett, nie gelb. — 60 Arten, im gemäßigten und kalten Klima, namentlich der alten Welt. 302. Cardämine pratensis Z., Wiefen- Schaumkraut (fr. Cresson des pres; e. Meadow- cuckoo, Meadow-Cresses). Europa, auf feuchten Wiefen. Staude, 30-50 em hoch. Blütezeit: März bis Mai. — Stengel hohl, ſtielrund. Blätter ſämtlich gefiedert; die grundſtändigen roſettenförmig, mit rundlichen, aus- geſchweiften Blättchen und größerem Endblättchen; Blattſtiele ohne Ohrchen. Stengelblätter linealiſch⸗ eirund⸗länglich, ganzrandig, bei der kräftigeren, groß— blumigen Form f. dentata Schultes pr. sp. (syn. C. grandiflora Hallier, C. paludosa Knaf., C. palustris Peterm.) gezähnt, ſitzend oder faſt ſitzend. Kronblätter ausgebreitet, verkehrt-eirund, doppelt oder mehrfach länger als die Staubblätter und faſt 3 mal länger als der Kelch. Blüten rötlichweiß. — In Kultur nur f. flore pleno, mit gefüllter Blüte. Verwendung. Die einfachblühende Pflanze iſt ein ſchöner Schmuck der Parkwieſen mit ziemlich feuchtem Boden; die gefülltblü⸗ hende würde im Parkgarten mit kräftigem, humoſem Lehmboden, der ſich mäßig feucht erhält, hier und da Re = zerſtreut, ſei es r an ſonnigem, Gefülltblühendes Wieſen-Schaumkraut. 74 Familie 13. Crueiferae, Kreuzblütler. Or XXIv 5 halbſchattigem oder ziemlich ſchattigem Standort, eine Seitenſproſſe oder Teilung. Anzucht der einfachen angenehme Erſcheinung ſein. Vermehrung durch aus Samen. Pflanzen⸗Abſtand 25—30 cm. Gattung 82. Dentäria L., Zahnwurz, G0 = XXIV I (lateiniſch: dens, dentis — Zahn; zahnförmige Erdſtammſchuppen). Alles wie bei Cardamine, aber die Wurzel nicht faſerig, ſondern ein fleiſchiger, kriechender, ſchuppig-gezackter oder gezähnter Erdſtamm vorhanden, der gleich dem Stengel häufig Brutzwiebelchen trägt. Blätter wechſel-, gegen- oder zu 3—4 wirtelſtändig. Blüten purpurn, weiß oder gelb. — 10 Arten, in Europa, Aſien und Nordamerika. 303. * Dentäria bulbifera L., Zwiebeltragende Zahnwurz. Einheimiſch. 30 —60 cm hoch; Blütezeit: Mai, Juni. — Untere Blätter gefiedert, obere un- geteilt. Blattwinkel meiſt zwiebeltragend. Blumen blaßrot. ſtändig, am Stengel 3—4, geſtielt, gefingert-5= oder obere 3zählig, mit zugeſpitzten Blättchen. Blüten roſenrot. — Für ſchattige, feuchte Stellen im Landſchaftsgarten, unter Geſträuch und Bäu⸗ men; aber humusreicher, lehmiger Boden. Keine beſondere Pflege. 304. * Dentäria digitäta Zam. (syn. D. penta- phyllos Scop ), Geſingerte Zahnwurz. 30—50 cm hoch; Blütezeit: Mai bis Juli. — Blätter wechjel- Vermehrung durch Teilung und Brutknoſpen. Gattung 83. Anastätica L., Jerichoroſe, O XXIV I (griechiſch: anastatos — wiederauflebend). Kelchblätter kurz; Kronblätter verkehrt-eirund. haart, an der Spitze außen quer mit Ohrchen-Anhängſel, innen mit Querwänden. wenige, kreisrund, zuſammengedrückt. — Pfahlwurzeliges einjähriges Kraut, kahl, äſtig. Blattſtiel lang verſchmälert. — Einzige Art: 305. Anastätica hier ochüntica L., Serido- roſe. Agypten, auf trockenen Sandebenen. Einjährig, 10—20 em hoch. — Ohne Zierwert, aber höchſt intereſſant; denn ihre Veräſtelungen krümmen ſich beim Trocknen kugelartig zuſammen, breiten ſich aber im Waſſer oder in feuchter Luft wieder aus. Aus dem Waſſer genommen, kugeln ſie ſich wiederum zu— ſammen — Findet ſich hin und wieder im Handel (Rosa sanctae Mariae). Siehe auch Odontospermum, welches die echte Jerichoroſe zu ſein ſcheint. Bislang wurde die obige dafür gehalten. Anzucht aus Samen leicht. Ausſaat im März ins Lauwarmbeet oder in Töpfe, in ſandige, leichte Erde. Später die Pflänzchen an recht ſonnige, warme, geſchützte Stelle ins Freie verſetzen. Scheidewand dick. „Schötchen“ bauchig, ſchwach-be⸗ Narbe kopfig. Blätter länglich oder eirund, in den Jerichoroſe. Gattung 84. Lunäria L., Mondviole, Or XXIV I (lat.: luna — Mond; Samenform und ſilberweiße Farbe der inneren Schotenwand). Schötchen ſehr breit, elliptiſch oder länglich, ſehr flach, geſtielt: reife Klappen papierartig; Scheidewand durchſichtig. zahlreich, geflügelt, ſehr flach. — Kräuter, zweijährig oder ausdauernd, äſtig. Blüten purpurn, lila oder weiß, in endſtändigen Trauben. — 2 Arten. 306. * Lunäria ännua . (syn. L. biennis zähnt, die oberſten ſitzend, die unteren oft gegen⸗ Mnch., L. inodora Lam), Einmalblühende Mond- ſtändig. Blüten viole (fr. Lu- | purpurvio- naire annu- lett oder AAN elle, Monnaie- weiß. Schote EIN du-Pape; e. flach, breit- ER Biennial elliptiſch, an 2 7 Moonwort, beiden Enden N‘ N Satin-Flower). abgerundet, S Europa. mit ſeide⸗ | N Zweijährig, glänzender N 30—100 em Scheidewand. 0 hoch. Blüte- | — Verwen⸗ zeit: Mai, dung. Dieſe Juni. — Pflanze macht Stengel oben zwar zurBlüte⸗ veräſtelt. Blät⸗ zeit einen ſehr 55 ter herzförmig angenehmen | ey bis länglich, Eindruck, wird Einmalblühende Mondviole. ungleich = ge- aber doch wohl Judas⸗Silberlinge. Griffel fadenförmig; Narben ſpitz und k Blätter geſtielt, mehr oder weniger herzförmig. mehr ihrer zur Reifezeit glänzenden Früchte wegen kultiviert, die als „Judas⸗Silberlinge“ oder „Peters- pfennige“ bekannt und eigenartig⸗ſchön ſind. Ver⸗ einzelt auf Rabatten oder in gemiſchten Gruppen anzupflanzen. Kultur. Jeder kräftige Gartenboden iſt geeignet. Ausſaat im Mai⸗Juni; die Pflänzchen im Sommer verſtopfen und im September oder zeitigen Frühling an den beſtimmten Platz pflanzen. weite 40 em Pflege keine. Sie vermehren ſich oft durch Selbſtausſaat. Am beſten würde man, wie bei allen wirklich Zweijährigen, den Samen gleich an Ort und Stelle ſäen, um das Verpflanzen zu ver- meiden; aber es giebt ja im erſten Sommer nur Pflanz- Gattung 82. Dentäria bis Gattung 85. Aubrietia. Nr. 303 308. 75 Blätter, was auf Rabatten mit gemiſchtem Blumen⸗ beſtande freilich nicht ſtören wird. Schutz den jungen Mondviolen gegen Erdflöhe! — Keimkraft der Samen 4 Jahre; Keimung inner⸗ halb 8 Tage. 307. * Lunäria rediviva Z. (syn L. odorata Lam.), Ausdauernde Mondviole (fr. Lunaire vivace; e. Revived Moonwort). Europa. — Von voriger verſchieden durch: Staude; alle Blätter geſtielt; Schötchen elliptiſch-lanzettlich, an beiden Enden ſpitz⸗ auslaufend. Blumen flachsgraublau oder blaß violett. — Viel weniger ſchön als vorige. Ver— mehrung auch durch Teilung. Kultur wie Nr. 306. Gattung 85. Aubriétia Adans. Aubrietia, &—r XXIV I (nach dem Maler Claude Aubriet, 7 1743, benannt). Seitliche Kelchblätter am Grunde 2ſaclig oder ſeltener nur höckerig. Staub— fäden flügelig⸗verbreitert, die kleineren am Grunde innenſeitig mit einem Hähnchen. Frucht ſehr veränderlich, ein längliches oder eiförmiges, ſeltener kugeliges Schötchen, manchmal aber auch eine linealiſche Schote. Scheidewand durchſichtig. { rafenbildende, mehr oder weniger graulich-behaarte Kräuter. gezähnt. und Kleinaſien. Fruchttlappen etwas gewölbt, gerippt; Samen nicht umrändert (ungeflügelt). — Ausdauernde niedrige, 10—20 em hohe, verzweigte, faſt Blätter klein, elliptiſch oder verkehrt-eirund ganz oder meiſt etwas Blüten ziemlich lang geſtielt, in Trauben, purpurn, violett, blau oder lila, ſelten roſenrot oder weiß. — Südeuropa Blütezeit: April, Mai⸗Juni (bisweilen im Herbſt nochmals). Die von Botanikern aufgeſtellten zahlreichen Arten ſind größtenteils unhaltbar, wie Regel hervorgehoben hat. Engler und Prantl („Natürl. Pflanzenfamilien“) geben 12 Arten an, Bentham und Hooker („Genera Plant.“) laſſen nur 5 gelten; aber auch dieſe 5 find noch ſehr unſicher. Wenn Boiſſier, der gewiegte Kenner der orientaliſchen Flora, über die Beſtändigkeit feiner Unter— ſcheidungsmerkmale ſelbſt im Zweifel iſt, giebt es keinen andern Ausweg, als eine einzige Sammelart, die vielgeſtaltige Aubrietia deltoidea DC., anzunehmen, die jetzigen Arten aber als Unterarten aufzuzählen. — Einzige Art: ;z 308. Aubriétia deltoi dea DC. sens. lal., Tafel 9, 34. Gemeine Aubrietia. Beſchreibung die 75 f 1 34. © a N 3 linii, farmefin oder roſenrot; f. Morreniana, 10 cm der Gattung; Blütenfarbe, wo nichts anderes erwähnt iſt, lilablau oder purpurviolett. — 11 Unter⸗ arten: A. Seitliche Kelchblätter am Grunde deutlich 2ſackig. Spitze kurz gezähnt. 1. Die größeren Staubfäden nach oben all- mählich ſchmäler werdend. Kleinere Staubfäden unter ihrer Kronblätter länglich, purpurn. Schott.), nur 8—10 cm hoch, blau, etwas purpurn; f. graeca (syn. A. graeca Griseb.), blaßblau; f. Leicht- hoch, dunkelhimmelblau; k. violacea, purpurrötlich. — Die 3 letzten, ſowie f. Hendersonii find die ſchönſten. b) libanötica Boiss. yr. Sp, Libanon-Aubrietia. Blütenſtiele zur Blütezeit länger als der Kelch. Frucht— trauben und Fruchtſtiele ſehr hin- und hergebogen. Schötchen eiförmig— länglich, ſehr aufgeblaſen, bis 5 mm lang. a) normälis (syn. Alyssum deltoideum L, Aubr. purpurea DC., Aubr. graeca Griseb., Draba hesperidi- nora Fam). Normale Gemeine Aubrietia. Blüten Hund hin- und hergebogen. Kronblätter verkehrt-eirund. Schötchen ſchmal-linealiſch, vielmals länger als breit, 1 2 cm lang. ſtiele während der Blütezeit ſo lang oder länger als der Kelch. 25 Kronblätter | NUR 188 verkehrt-ei⸗ SEN nu RE rund. Schöt- NEN RR SUN ER chen länglich N BANN UL > 2 oder länglich— N ze j j 4 9 S NN linealiſch, 35 , RN e bis 4mal 77 eh länger als HF 1 N W breit. — For⸗ N N men find: f. Gemeine Aubrietia. microphylla syn. A. in- tegrifolia Fisch. et Mey.), Blüten und Blätter kleiner, Aubrietia. Blütenſtiel länger als der Kelch. traube etwa 3 — 4 blütig. c) Pinärdii Boiss. pr. sp., Pinards Gemeine Aubrietia. Blütenſtiele während der Blütezeit kürzer als der Kelch; Blütentrauben 7— 10 blütig, ſpäter lang 2. Der Flügel der größeren Staubfäden unter der Spitze plötzlich abgeſtutzt. | d) gräcilis Sprun. pr. sp., Schlanfe Gemeine Blüten- Kronblätter verkehrt-eirund. Schoten lin ealiſch, zuſammengedrückt, 2 cm und drüber lang. letztere meiſt ganzrandig; f. canescens (syn. A. cane- scens Boiss.), Blätter graufilzig, ſonſt wie vorher; f. cilicica, größere Staubfäden, in der Mitte breiter und nach unten wie nach oben allmählich verſchmälert; lichweiß-gerändert. e) intermedia Heldr. et Orph., Mittlere Gemeine Aubrietia. Blütenſtiele länger als der Kelch. Kronblätter verkehrt-eirund. Schoten kurz— linealiſch, zuſammengedrückt, 3—5 mal breit, kaum bis 15 mm lang. f) olympica Boiss. pr. Sp., Olympiſche Ge— meine Aubrietia. Blütenſtiele kürzer als der Kelch. Trauben 2—4 blütig, kaum vorragend. Kronblätter verkehrt-eirund. Schoten länglich oder linealiſch, länger als f. foliis variegatis, Blätter graugrün, ſchön gelb- Grund und Spitze ſehr verſchmälert, 6—8 mal ſolang als breit. Von normalis nur durch Farbe und Größe der Blumen verſchieden find folgende oft ausartende Garten- ſorten: f. Bougainvillei, Blumen blaßpurpurn, größer; f. Campbellii, Blumen dunkelviolett; k. conspicua, dunkelviolettpurpurn; f. croatica, dunkelblau; f. Eyriesii, dichter Wuchs, dunkelviolett; croatica, dunkelblau; f. Hendersonii, dichter Wuchs, violettpurpurn; f. Richardii, purpurblau mit weißem Auge; k taurica (syn. A. taurica B. Kelchblätter am Grunde nur 2höderig, aber nicht tiefer ausgeſackt. Kleinere Staub- fäden in der Mitte kurz⸗gezähnt. 1. Größere Staubfäden oben allmählich ver- ſchmälert. g) erubescens Griseb. pr. Sp., Errötende Gemeine Aubrietia, Blütenſtiele länger als der Kelch. Blütentrauben verlängert, wenigblütig. Kronblätter et ri ei FREIE RR 76 Familie 13. Crueiferae, Kreuzblütler. gr XXIV 1. verkehrt-eirund, weiß, ſpäter rötlich (blaßslilarofen- | weiß. Schötchen eiförmig, aufgedunſen, etwa 5 mm 2 rot). Schötchen länglich, zuſammengedrückt, vom lang, mit ebenſo langem Griffel. Blüten klein. — Griffel ſchiefgeſpitzt, etwa 2½ mal jo lang als breit. Verwendung. Die Aubrietien ſind als reich- blühende, anſpruchsloſe und winterharte Frühlingskinder allgemein geſchätzt und für jeden Garten geeignet, hauptſächlich als niedliche Einfaſſungen und Blumenteppiche, ferner um h) Colümnae Guss. pr. sp. (syn. A. italica Boiss.), Italieniſche Gemeine Aubrietia; von A. del- 1 1 a abgejehen vom Ku nur verſchieden durch. Staubfäden in der Mitte, nicht an der Spitze, einzeln auf Rabatten ſtehende Zierſträucher herum mit Zahn; Schötchen kaum zuſammengedrückt. Beenden N auf Gene 15 else i) Kötschyi Doiss., Kotſchys Gem. Aubrietia. anlagen u. ſ. w.; überall entwickeln fie freudig ihre Blütentraube faſt einſeitswendig; Blütenſtiel länger als ſchönen Blumen zu einer noch ziemlich blumenarmen der Kelch. Kronblätter länglich, blaßroſenrot. Zeit. Man ſollte ſie der beſſeren Wirkung wegen Schötchen länglich, aufgeblaſen. Sonſt wie parviflora. Be nur es emiſcht pflanzen. PER ; . ultur in allerlei Gartenboden, luftig, nur mäßi k) edentula Boiss., Zahnloſe Gem. Aubrietia. feucht, auch auf trockenem Boden, 1270 Möglichkeit Alle Staubfäden auf der nach innen gewendeten aber ſonnig. Vermehrung der Gartenformen am Seite gegen die Mitte hin Hücerig. Kronblätter zuverläſſigſten durch Teilung, Grundſproſſe oder Steck— länglich, weiß. Sonſt wie parviflora. in lee . ; 0 1 N ge, die leicht wurzeln. Sonſt Ausſaat im April, 2. Flügel der größeren Staubfäden an einer Mai ins Kaltbeet oder in Töpfe und mäßig feucht Seite unter der Spitze plötzlich abgeſtutzt. halten; die Pflänzchen ſpäter verſtopfen (pikieren) und, I) parviflöra Boiss., pr. sp., Kleinblütige wenn erſtarkt, auspflanzen. — Keimkraft der Samen Gem. Aubrietia. Kronblätter länglich-ſpatelförmig, etwa 3 Jahre; Keimung innerhalb 2—3 Wochen. Gattung 86. Vesicäria Lam., Blaſenſchötchen, or XXIV I (lat.: vesica = Blaſe). — Kelchblätter am Grunde gleich oder die ſeitlichen etwas aufgedunſen. Die kürzeren Staubfäden am Grunde innen mit ſtumpfem Zahn oder flügelig-gezähnt. Schötchen faſt kugelig oder aufgedunſen, an beiden Enden ſtumpf oder verkehrt⸗ herzförmig, 1—2fächerig, vielſamig; Klappen aufgedunſen; Scheidewand durchſichtig. Narbe einfach, bei V. vestita Desv. 2 lappig, mit aufrechten Lappen. Samen bisweilen umrändert. Meiſt äftige, 20—40 cm hohe, grau-behaarte Kräuter. Blätter ganz, gebuchtet oder fiederſpaltig. Blüten traubig, gelb oder purpurn. — Im Sinne von Bentham und Hookers Genera Plant. 20 Arten, meiſt in Nordamerika, Südeuropa, Weſtaſien. 309. * Vesicäria utrieuläta Zam., Gemeines ähnlich. — Verwendung auf Ruinen und ſteinigen Blaſenſchötchen. Südeuropa. Halbſtrauchig. Blüte- Anhöhen. zeit: April bis Juni. — Blumen gelb, goldlack— Gattung 87 Alyssum L., Steinkraut, Or XXIV I (griechiſch: a — nicht und Iyssa — Wut; das Kraut ſollte gegen Hundswut nützen) Kelch offen; Kelchblätter am Grunde gleich. Kronblätter kurz, ganz oder 2ſpaltig. Staubfäden alle oder einzelne mit Zahn oder ſchuppigem Anhängſel, ſehr ſelten ohne dergleichen. Schötchen immer kurz, ſonſt aber verſchieden geformt, meiſt kreisrund, auch eiförmig, verkehrt-eiförmig oder elliptiſch, zuſammengedrückt oder auch gedunſen; Klappen 2, flach oder gewölbt, oder in der Mitte gedunſen und am Rande flach; Scheidewand häutig, ganz oder durchlöchert; Narbe einfach. Samen in jedem Fache einzeln oder zu 2 einander gegen- über, ſeltener bis zu 8 und dann 2 reihig. Kräuter oder Sträuchlein, meiſt äſtig (ſelten raſenbildend), grau⸗behaart. Blätter zerſtreut oder die grundſtändigen gehäuft, ganz, meiſt linealiſch oder etwas ſpatelig. Blüten in Trauben, klein, weiß oder gelb. — 100 Arten, in Europa, Aſien, Nordafrika. — 5 Untergattungen: , Alyssum L. Kronblätter ungeteilt oder etwas ausgerandet. Blüten gelb oder blaßgelb. Schötchen 2klappig; die Fächer 1- bis mehrſamig. Gegen 80 Arten. Ptilötrichum C. A. Mey. Kronblätter ungeteilt; Blüten weiß oder 1 Scheidewand ohne Faſern. 10 Arten. Lobuläria Desv. Wie vorher, aber Scheidewand mit zerſtreuten Faſern. 4 Arte Lepidötrichum Velen et Bornm. Kornblätter 2jpaltig, weiß. Frucht fait Age ihre Fächer einſamig. 1 Art: L. Uechtritzianum Velen et. Bornm. Berteroa DC. Kronblätter 2jpaltig, weiß, rot oder gelb. Frucht elliptiſch; ihre Fächer mehrſamig; z. B. Berteroa incana 85 zweijährig, 25 bis 50 cm hoch, e N Alyssum Steinau: r e ñę ß DO SD- * A. argenteum. 311. eee e ene are: e N ae eneolarkl, 0.07 0 A. maritimum. 312. 310. * Alyssum_saxätile L., Tufel 9, 35. kleineren wie in größeren Gärten, namentlich an Felſen-Steinkraut (fr. Alysse corbeille-d'or; e. Rock trockenen, ſonnigen Stellen als Einfaſſungspflanze, Madwort). Europa. Staude bis halbſtrauchig, ferner für Fel⸗ 15—30 cm. Blütezeit: April, Mai. — Stengel | ſenanlagen, am Grunde halbſtrauchig. Blätter weich-graufilzig, Steingruppen, länglich, in den Blattſtiel verſchmälert. Blüten gelb, Ruinen, altes doldig-riſpig, auch die fruchttragenden Gemäuer, Trauben noch kurz. Kronblätter ausgerandet. Grotten u. ſ.w., Staubfäden am Grunde inwendig mit Zähnchen. Schöt- ſodann für chen kahl, blaſenförmig; Fächer 2-jamig. — Die größere Gärten Pflanze iſt in ihrer Geſtalt je nach Boden und Klima auch als Grup⸗ etwas veränderlich. Eine hübſche buntblätterige penpflanze Form iſt: f. foliis variegatis, Blätter graugrün und oder im gelblichweiß. ae Verwendung dieſer als Frühlingsblüher ſehr g Are angenehmen reichblühenden Art und ihrer Form in Kultur in allerlei Boden, wenn nur etwas kalk— Felſen-Steinkraut. ae R * "Anm a er 3 Gattung 86. Vesicaria haltig und nicht ſehr feucht; keine beſondere Pflege. Anzucht der Art aus Samen. Ausſaat im April bis Juli; Behandlung wie bei harten Stauden üblich. Vermehrung der Art ſowohl, als auch der bunt- blätterigen Form durch Teilung, Ablieger und (vor- zugsweiſe vom Juli bis September) durch Seiten- ſproſſe. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. 311. * Alyssum argenteum A., Vilm., Silbe- riges Steinkraut. Europa. 30 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Stengel krautig, aufſtrebend, am Grunde etwas ſtrauchig, an der Spitze traubig⸗veräſtelt. Blätter verkehrt-eirund oder lanzettlich, unterſeits ſilberig-grau. Blüten- trauben einen Ebenſtrauß (Doldentraube) bildend. Blüten gelb. Kronblätter geſtutzt. Längere Staub- fäden geflügelt, kürzere am Grunde mit geflügeltem Anhängſel. Schötchen rundlich oder oval, von zer— ſtreuten Härchen etwas rauh. Verwendung und Kultur wie vorige Art. Die Pflanze blüht etwas ſpäter und anſcheinend reicher. 312. Alyssum maritimum Zam., (syn. Lobu- ‚laria maritima Desv., A. odoratum Aort., Draba maritima Lam., Steinkraut (Lappenkreuz; fr. Alysse odorant, Cor- beille d’argent; e. Sea-side Madwort, Sweet Alyssum). Europa. Einjährig, im Glashauſe aus— dauernd, 15— 45 em hoch oder lang. Blütezeit: Juni⸗Juli bis Herbſt. — Stengel zahlreich, liegend und bogig⸗aufſteigend, nebſt Blütenſtielchen, Kelch und Blätter mit angedrückten Haaren behaftet. Blätter lineal⸗ lanzettlich, ſpitz, etwas ſeidenhaarig. Blüten- trauben zur Fruchtzeit ſehr verlängert. Kronblätter ungeteilt. Schötchen eiförmig, nicht ausgerandet, etwas behaart, zuletzt faſt kahl; ſeine Fächer 1-ſamig (bei der nur im ganzen kräftigeren f. canariense auch wohl 2⸗-ſamig). — 2 hübſche Gartenformen: f. Benthamii (syn. Alyssum Benthamii et com- Pactum), Buſchiges Lappenkreuz, von mehr aufrechtem, Koniga Adans.), Weerftrands- bis Gattung 89. Draba. 1 5 dauernde Blütenfolge, Standig⸗halbſtrauchig, ſpruchslos; alſo auch im kleineren Garten zur Ab- Nr. 309— 314. 77 gedrungenem, niedrigerem Wuchs. — f. variegatum (syn. Koniga variegata hort.), Buntes Lappenkreuz, etwa 20 cm hoch, mit gelblich- und mit weißſtreifigen Blättern, ſehr ſchön; auch für Teppichbeete ge— eignet und wird behufs Frühjahrsvermehrung im Kalthaus überwintert. Verwendung. Das Lappenkreuz iſt wirklich ſchön, ſodaß man es wohl zur engeren Auswahl ſtellen möchte; es iſt äußerſt blühwillig, giebt an— it blütenreich und an⸗ wechslung verwendbar. Geeignet zu Einfaſſungen für Blumenbeete, zu kleinen Gruppen, an Böſchungen, Felſen, Grotten, auf Rabatten, und giebt auch nied— liche Sommer-Topfpflanzen. Für Gruppen und Beete empfiehlt ſich beſonders die Form Benthamii. Schneidet man eine im Verblühen befindliche Gruppe mit der Sichel einige em hoch über dem Boden erbarmungs— los glatt ab, ſo werden nach ein paar Wochen wieder zahlloſe Blüten hervortreiben. — Kultur. Gedeiht in jedem durchlaſſenden Gartenboden, ſonnig oder, weniger gut, halbſchattig, ohne beſondere Pflege. Vermehrung der buntblätterigen Form nur durch Ablieger oder Stecklinge, gleichviel zu welcher Zeit; die der anderen Formen meiſt durch Samen, der, wenn im März-April ins Kaltbeet geſäet und die Pflänzchen ſpäter ausgepflanzt, ſchon von Juni ab, im April an Ort und Stelle geſäet aber erſt Anfang Juli blühende Pflanzen giebt. Man kann auch im Herbſt ſäen. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 8 Tage. —— RT — Meerſtrands⸗Steinkraut (Lappenkreuz). Gattung 88. Schiveréckia Andr., Schivereckie, &—r XXIV I (nach dem Botaniker Schivereck, 7 1806, benannt). 313. Schiveréckia podölica Andr. (syn. Alyssum podolicum Boiss., Draba uralensis Willd.), Podoliſche Schivereckie. Südrußland. Niedrige Staude. Blüte— zeit: April. — Blätter roſettig⸗geſtellt, länglich, nach unten verſchmälert, beiderſeits 2zähnig, weißlichgrau— grün, zartflaumig. Blüten auf wenigblätterigen, kurzen Stengeln, in zierlichen weißen Trauben. Kelch offen. Kronblätter ganz, verkehrteirund-länglich. Längere Staubfäden flügelig⸗verbreitert, innen am Grunde mit Zahn. Schötchen klein, eiförmig bis länglich, Einzige Art: mit 2 gewölbten, in der Mitte der Länge nach eingedrückten Klappen und deutlichem Griffel. Schötchenfächer 8-10 ſamig. Eine Miniaturſtaude, die zur Einfaſſung von Beeten mit Frühlingsblumen geeignet iſt. Friſcher, lockerer Boden; ſonniger Standort. Anzucht aus Samen, im Mai⸗Juni. Vermehrung durch Teilung. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung inner- halb 10 Tage. Gattung 89. Draba L., Hungerblümchen, O r XXIV I (griechiſch: drabe, Pflanzenname bei Dioskorides, unſer Lepidium Draba L.) Kronblätter häufig kurz, ganz oder ſchwach⸗ausgerandet. Staubblätter ohne Anhängſel. oder gelb. — 100 Arten, im gemäßigten und alpinen Klima. 314 * Draba aizoödes L. (syn D. lasiocarpa Hoch.), Immergrünes Hungerblümchen. Alpen. Staude, raſenbildend, 5—10 em hoch. Blütezeit: April bis Juni. — Stengel blattlos, kahl. Blätter dichte Roſetten bildend, ſtarr, ſteifborſtig-bewimpert, . VER F f r „Schötchen elliptiſch, länglich (ſelten linealiſche Schote), zuſammengedrückt, vieljamig; Klappen flach oder ein wenig gewölbt, ſehr ſelten gerippt; Scheidewand häutig. geflügelt), bei D. dentata Hook. manchmal I reihig. Kräuter, meiſt klein, raſenbildend, behaart. ſtändigen roſettig; ſtengelſtändige, wenn vorhanden, ſitzend. Samen 2 reihig, nicht umrändert (nie Blätter ganz, die grund⸗ Blüten in kurzen oder verlängerten Trauben, klein, weiß linealiſch, ſpitzkich. Blüten klein, gelb, am Schaft-Ende traubig vereinigt. Staubblätter ſo lang als die Kronblätter. Blütenſtielchen 2—3 mal jo lang als das kahle, borſtig-bewimperte Schötchen. Frucht ziem- lich kurzgeſtielt, aufrecht, mit langem Griffel. 78 Familie 13. Cruciferae, Kreuzblütler. Out XXIV I. Verwendung nur auf Steingruppen und Felſen- etwa 8—12 em hoch. Blütezeit: Mai⸗Juni. — anlagen, an ſonnigen oder beſſer etwas ſchattigen Wurzelnde und wuchernde Pflanze. Stengel ausge⸗ Stellen. Anzucht aus Samen, der im Frühling bis breitet oder aufrecht. Schaft nackt und ziemlich Sommer in glatt. Blätter lanzettlich, obere linealiſch, ganzrandig Schalen mit mit angedrückten Flaumhaaren. Blüten klein, gelb. jandig-lehmi- Kronblätter doppelt fo lang als der Kelch. Schötchen ger Moor- und länglich, glatt; Griffel faſt 0. — (Draba Gmelinii Heideerde ge⸗ Adams iſt ähnlich, hat aber keine Ausläufer.) ſäet wird; die Verwendung und Anzucht wie vorige Art. Pflänzchen a werden ver⸗ 316. Draba rupestris . Br., Felſen-Hunger⸗ e = Ay” ftopft und blümchen. Schottland, Norwegen. Staude, Friechend = . gi ar ſpäter ausge- und niedrig. Blütezeit: Mai. — Blütenſtengel W Se en _ pflanzt. Etwas blattlos oder 1 blätterig, etwas flaumig. Grundblätter A; Winterſchu lanzettlich, behaart, faſt ganzrandig, nicht ſtarr. Blüten eee eee ae klein, weiß. Kronblätter ſtumpf oder kaum ausgerandet. zweige) erforderlich. Vermehrung durch Teilung. — Schötchen lanzettlich, ſamt ihren kurzen, dicken und Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung innerhalb aufrechten Stielen flaumhaarig. Griffel deutlich vor⸗ 2 Wochen. handen. 315. Draba repens M. B., Kriechendes Ssunger- Eine harte und dankbare Felſenpflanze; blümchen (fr. Drave rampante; e. Creeping: Draba). Behandlung wie Nr. 314; alle 3 aber nur für Iberien. Staude, mit kriechenden Ausläufern, Alpenpflanzen-Anlagen von Wert. Gattung 90. Petrocällis R. Br., Felſenſchmuck, & => XXIV I (griechiſch: petros — Felſen und kallos — ſchön). Schötchen eiförmig «elliptiſch, zuſammengedrückt. Klappen etwas ge⸗ San len vortretend-netznervig. Samen in jedem Fache 2 (J), nicht umrändert. Staude, mit keilförmigen, an der Spitze —5ſpaltigen Blättern und zierlichen roſenroten Blüten. — Einzige Art: i 317. Petrocällis pyrenäica R. Dr., Jelſen- ſchmuck. Felſige Orte der ſüdeuropäiſchen Gebirge. Blütezeit: Mai, Juni. — Ein ſchöne reichblühende Frühlingsſtaude für Felſenanlagen. Sehr ſandige, mit kleinen Steinen gemengte Wieſenmoor⸗Erde und ſonniger Standort, oder auf Geröllboden und mäßig feucht. Vermehrung 19 Stecklinge. An⸗ zucht aus Samen. Gattung 91. Schizopétalum Sims, Spaltkrone, or XXIV 1 (griechiſch: schizein — ſpalten und petälon — Kronblatt). — Kelchblätter aufrecht. Kronblätter eirund, fiederſpaltig. Schote ſchmal, linealiſch, wulſtig, zuſammengedrückt. Klappen ſchwach gewölbt, aderig: Scheidewand durchſichtig. Narbenlappen höckerig, lang— verwachſen. Samen zahlreich, kugelig oder länglich. — Aufrechte, einjährige, flaumig-behaarte Kräuter. Blätter ausgebuchtet, gezähnt oder fiederſpaltig. Blüten weiß oder purpurn in endſtändigen Trauben. — 5 Arten, in Chile. 318. Schizopetalum Wälkeri AHook., Walkers pflegen. Endlich: Ausſaat im April ins Freie auf Spaltkrone. Einjährig, 20—60 cm hoch. Blüte⸗ ein geſchütztes, zeit: Juni bis Auguſt; bei Herbſtausſaat April bis ſonnig gelege— Juli. — Blumen nach Mandeln duftend, weiß; nes Beet mit Kronblätter auf der Unterſeite grünlichgelb, rötlich ſehr ſandiger, oder bräunlich. Die Blumen blühen meiſtens am leichter Erde, Abend auf und bleiben während des ganzen folgenden auf welchem Morgens geöffnet. Dieſelbe Blüte kann ſich wiederholt die Pflanzen, öffnen und ſchließen. die das Ver⸗ Verwendung der intereſſanten und zier⸗ ſetzen nicht lichen Spaltkrone am beſten als T e da lieben, ſtehen ſie im freien Lande durch Erdflöhe ꝛc. ſehr zu leiden bleiben und hat, auch gegen Näſſe ſehr empfindlich iſt. Ausſaat nur nach und im März oder Anfang April in Töpfe, die in ein nach ausge⸗ Lauwarmbeet gebracht werden. Im Mai ſtellt man lichtet werden. ſie an eine recht geſchützte Stelle ins Freie, wo ſie — Keim⸗ von Juni ab blühen werden. Oder: Ausſaat Anfang Feat der September, die Pflänzchen in Töpfe verſtopfen, in Samen 3 einem Kalthauſe oder kühlem Zimmer recht hell und Jahre; Kei⸗ | luftig überwintern, aber nicht vergeilen laſſen; im | mung inner- Walkers Spaltfrone. April, Mai auspflanzen oder beſſer in Töpfen weiter halb 8 Tage. Gattung 92. Hesperis L., Nachtviole, &—r XXIV I; XXXII (griechiſch: béspérös — Abend; die Blumen duften abends am ftärfften). Kelchblätter verlängert-aufrecht. Schote lang und ſchmal, rundlich oder faſt 4eckig⸗ zuſammengedrückt; Klappen ſchwach-gewölbt, gekielt, ein- oder faſt Z nervig; Scheidewand häufig. Narben⸗ plättchen elliptiſch, faſt aufrecht, außen (auf dem Rücken) flach, nicht verdickt. Samen zahlreich, ungerändert oder gerändert. — Kräuter, einjährig oder ausdauernd, aufrecht, behaart. Stengelblätter zerſtreut, eirund oder länglich, ganz, gezähnt oder eierförmig. Blüten lockertraubig, oft verſchiedenfarbig, meiſt blau oder weiß, auch gefüllt. — 20 Arten, in Europa und Aſien. . 319. * Hesperis matronälis L., Tafel 10, 39. Gemeine Nachtviole (fr. Julienne des jardins simple; e. Dame's Violet). Europa, auch Deutſchland. Staude, 30—80 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Stengel äſtig, kahl oder weichhaarig, Blätter eirund- lanzettförmig, gezähnt. Kronblätter verkehrt⸗eirund, jehr ſtumpf, meiſt mit einem Spitzchen. Blumen purpurn⸗ candidissima Hort.) oder violett, bei f. alba ( N weiß, im Verblühen lila angehaucht, wohlriechend (nur bei der wildwachſen⸗ den f. silves- H. inodora I., geruch. los und ſtets purpurrot), in anfangs — Es giebt eine gefüllte violette (f. flore pleno) und eine ge- UNE? = S = S22= 8 — us — 57 Gefüllte Gemeine Nachtviole. Gattung 90. Petrocällis bis Gattung 93. Malcolmia. tris DC., syn. kurzen dolden⸗ traubigen, jpä= ter verlänger⸗ ten Trauben. füllte weiße (f. flore albo pleno); die weiße iſt beſonders beliebt. Vermehrung derſelben im Frühjahr oder Spätſommer durch Teilung, im Sommer auch durch Stecklinge. 320. Hesperis violäcea Boiss., Aſiatiſche Nachtviole (fr. Julienne d’Orient). Kleinaſien. Niedrige Staude. Blütezeit: Mai, Juni. — Pflanze vom Grunde an verzweigt, kurzweichhaarig. blätter roſettig, länglich, ſtumpflich, ganzrandig oder ausgeſchweift, ſeltener ſchrotſägig. Stengelblätter lanzettlich, ſpitz, faſt ganz. Blütenſtiel mit dem Kelche ziemlich gleichlang; Nagel der violetten, rötlich— geaderten, verkehrt-eirunden Kronblätter eingeſchloſſen. Schoten aufrecht, feindrüſig, dicklich, holperig, ſchwach— zuſammengedrückt, etwa 5—7 em lang. — Eine ungemein reichblühende und für den Frühlings- Grund⸗ flor mittlerer und größerer Gärten zu empfehlende Pflanze. — Nr. 315 — 322. 79 Verwendung der Nachtviolen als Gruppen- pflanze, vereinzelt auf Rabatten mit gemiſchten Blumen; ferner in oder vor lichtem Gehölz. Die gefüllt- blühenden, wie auch die einfachen weißen ſind für die Bouquetbinderei von Wert. Kultur. Gedeihen Aſiatiſche Nachtviole. in jedem etwas friſchen Gartenboden, an ſonnigem, wie an etwas ſchattigem Standort. Wo ein wenig Schatten und kräftiger Boden vorhanden, leiden die Pflanzen weniger durch Erdflöhe (mehr aber durch Schnecken), auch die Blumen werden größer und halten ſich länger. Behandlung am beſten als zweijährige, da ältere Pflanzen geringere Blumen liefern. Aus- ſaat im April, Mai auf ein Saatbeet oder gleich an den beſtimmten Platz; im erſteren Falle werden die Pflänzchen ſpäter verſetzt, im letzteren aber auf etwa 25—30 em nach und nach ausgelichtet; Haupt- blütezeit dann im Mai⸗Juni nächſten Jahres. — Keim— kraft der Samen 4 Jahre; Keimung innerhalb 8 Tage. Gattung 93. Malcölmia R. Br., Malcolmie, = XXIV 13 (nach dem Engländer W. Malcolm, 7 1835, benannt). Kelchblätter linealiſch, aufrecht. Die längeren Staubblätter manchmal paar— weis verwachſen. Kronblätter lineal-länglich oder lang⸗-genagelt. Schote dick-geſtielt, rundlich; Klappen nervig, mit ſtumpfer Naht; Scheidewand häutig. Narbenplättchen aufrecht, zuſammenſtehend, in einen Zapfen verwachſen oder am Griffel herab— laufend. Samen am Grunde der Fächer manchmal Zreihig. länglich oder kugelig, nicht gerändert. — Kräuter, meiſt niederliegend oder ſchlaff. Blätter ganz oder fiederſpaltig. afrika, Weſtaſien. g 321. Malcölmia maritima R. Br. (syn. Hespe- ris maritima Lam., Cheiranthus maritimus L.), Meerftrands - Malcolmie (Meerſtrandslevkoje; fr. Julienne de Mahon, Giroflee de Mahon; e. Virginian Stock, Sea- Rocket). Mittelmeerländer. Einjährig, 20—30 cm hoch. Blütezeit: Juni bis September; etwa 8—10 Wochen nach der Saat. — Pflanze einfach oder verzweigt, weitſchweifig, angedrückt-flaumig. Blätter verkehrteirund-länglich, nahezu ganzrandig, nicht ſtengelumfaſſend. Blütenſtiele um die Hälfte 77 als der Kelch. Kronblätter eingedrückt oder ge- lappt. 4 „ * r Fruchttrauben nicht verdickt; Schoten ſtraff; Blüten lockertraubig, weiß, rot oder purpurn. — 20 Arten, in Südeuropa, Nord— Griffel mehrfach länger als die Schote breit iſt. Blumen lebhaft-roſenrot, ſpäter lila, dunkler geſtreift, Auge grünlich; bei f. alba, die Blüten weiß und oft 2 cm Durchmeſſer erreichend, Auge grünlich. — Verwandt iſt M. graeca Doiss., mit fiederſpaltigen Blättern. 322. Malcölmia bicolor Boiss. et Heldr. (syn. Hesperis bicolor hort.), Zweifarbige Malcolmie. Griechenland. Einjährig, 15 em hoch. Blütezeit: Juni bis September, je nach Ausſaatzeit. — Pflanze ſehr verzweigt. Blätter eirund und länglich-lanzettlich, am Stengel nicht umfaſſend. Blütenſtiel ſo lang als der Kelch. Kronblätter ganz oder kaum etwas aus⸗ 80 gerandet, roſa oder zart-roſenrot, am Grunde gelb— lichweiß. Schoten 1½ —2 cm lang, aufrecht-abſtehend. Griffel ſo lang als die Schote breit iſt. Verwendung beider Arten als vortreffliche | Sommer-Topfpflanzen mit ſchönen, zierlichen, angenehm duftenden Blumen in großer Anzahl. Eignen ſich auch für Einfaſſungen und gedeihen auf ſüdlich gelegenen Terraſſen, zwiſchen Steinen, ſelbſt an gepflaſterten Orten noch gut. Stengel für Bouquets verwendbar. Pflege nicht nennenswert. Anzucht aus Samen; Ausſaat an den beſtimmten Platz, im Herbſt oder von Ende März ab bis in den Juni, je nachdem die Hauptblütezeit im Mai, Juni oder ſpäter gewünſcht wird. Für Töpfe beſtimmte ſäet man unmittelbar in mit lockerer, jan- diger Erde gefüllte Töpfe; aber die Pflanzen nicht durch Licht- und Luftmangel oder durch Wärme- und Waſſerüberſchuß vergeilen laſſen! Sonnige Lage, ziemlich trockenen Boden. — Keimkraft der Samen 4 Jahre; Keimung innerhalb 8 Tage. — Andere Die langen blühenden n Familie 13. Crueiferae, Kreuzblütler. Of XXIV I. Malcolmia-Arten werden ebenſo behandelt, ſind aber nicht ſo beliebt. Sorten der Meerſtrands-Malcolmie Gattung 94. Erysimum L., Schotendotter, Or? XXIV I (griechiſch: eryomai — retten; arzneilihe Wirkung einzelner Arten). Kelchblätter aufrecht, gleich, oder die ſeitlichen am Grunde höckerig. Schote ſitzend, lang, zuſammengedrückt, Ledig oder ſtielrundlich; Klappen linealiſch, meiſt gekielt, 1nervig. Scheidewand häutig oder korkig. Narbe 2lappig, kopfig oder ausgerandet. Samen länglich, nicht oder nur an der Spitze gerändert. — Kräuter 1, 2 jährig, oder Stauden, meiſt angedrückt-grauhaarig, ſehr ſelten graufilzig. Blätter ſchmal (niemals herzförmigumfaſſend, nicht fiederſchnittig), linealiſch, länglich oder eirund, ganz, gebuchtet, gezähnt oder ſeltener fiederſpaltig. Blüten gelb (bei E. Ströphades Boiss. purpurn und mit gedrehter, ſtielrunder Schote). — 70 Arten, in Südeuropa, Rußland, Aſien, Nordamerika. 323. Erysimum Perowskiänum Fisch. et Me., Tafel 9, 36. Perowskis Schotendotter (fr. Velar de Perowski; e. Perowski's Hedge-Mustard). Kaufaſus Einjährig, 30-50 em hoch. Blütezeit: bei Herbit- ausſaat: im Mai und Juni; bei Ausſaat von März bis Mai: 8 bis 10 Wochen nach der Aus⸗ ſaat beginnend und bis 2 Mo⸗ nate ſich hin⸗ ziehend. — Pflanze grün⸗ Stengel auj- recht, Blätter länglich, ſpitz, ſcharf⸗gezäh⸗ nelt. Blüten = anſehnlich, in BR anfangs dol⸗ Perowskis Schotendotter. dentraubigen, ſpäter verlängerten Endtrauben, ſchön orange- oder ſafrangelb. Schoten undeutlich-4 kantig, von der Seite her etwas zuſammengedrückt, etwas behaart, bis etwa 5 cm lang. N SG n — 00 ER N Verwendung dieſer Pflanze wegen ihrer auf- fallend ſchönen, leuchtenden Blütenfarbe, ihrer Anſpruchsloſigkeit und Blühwilligkeit bei ver- ſchiedenen Ausſaatzeiten. Gruppen zuſammenſtehend, ſind die Blumen von auf— fallender Wirkung. — Kultur. Sonniger, luftiger Standort, durchlaſſender, kalkhaltiger, ziemlich leichter Boden. Ausſaat an Ort und Stelle und die Pflänz— chen auf etwa 15 em Abſtand auslichten. Frühzeitiges Entſpitzen des Hauptſtengels giebt ſchönere, mehr ver— zweigte Pflanzen. Pflänzchen der Herbſtſaat laſſen ſich im Frühling noch verſetzen. — Keimkraft der lich, flaumig. lang, aufrecht-abftehend, völlig vierkantig. 2—3mal länger als die Schote breit iſt. Samen 4 Jahre; Keimung innerhalb 10—14 Tage. | Erysimum arkansanum Art., aus Nordamerika iſt ent⸗ behrlich, weil weit weniger ſchön. 324. Erysimum pulchellum Boiss. (syn. E. laciniatum Doiss., Cheiranthus pulchellus Willd.), Garſchöner Schotendotter. Bithyniſcher Olymp. Staude, deren Höhe ſehr verſchieden, meiſt 10 - 15 cm. Blütezeit: April-⸗Mai bis in den Sommer. — Pflanze raſenbildend oder vielſtenglig, grün. Stengel auf⸗ ſteigend. Blätter einfach, die unteren länglich-ſpatel⸗ förmig, gezähnt oder leierförmig, die oberen ſitzend, länglich oder lanzettlich, ſpitz-kammförmig⸗gezähnt, die der nichtblühenden Sproſſe oft ganzrandig; alle mit zwei⸗ und mehrſpaltigen Haaren bekleidet. Blüten ausgeprägt⸗goldgelb, etwa 1 cm breit, in ſich R 5 > ES TE Mellas sy Garſchöner Schotendotter. verlängernden Trauben. Schoten dünn, etwa 2— 3 cm Griffel Verwendung dieſer in der Tracht an Alyssum Truppweiſe oder in kleinen Saxatile, Tafel 9, 35, erinnernden, gegen Trockenheit wenig empfindlichen Pflanze in Parks und größern Gärten zu Einfaſſungen und beſonders zur Aus— ſchmückung von Abhängen, wo ſie, wie nur wenige andere Ziergewächſe, Teppiche bildet und anhaltend blüht. Ausſaat dünn an Ort und Stelle, am beſten im Herbſt; oder im Frühling, Sommer oder Herbſt auf ein Saatbeet und ſpäter die Pflänzchen mit Ballen verpflanzen. Abſtand 30 cm. — Keimkraft und Keimung wie Nr. 323. SEN NR RM ig * Gattung 94. Erysimum bis Gattung 97. Brässica. Fr. 323 327. 81 Gattung 95. Porphyrocodon Hook. fil, Purpurkrug, O XXIV I (griechiſch: porphyra — Purpur und kodon — Krug, wegen Blütenfarbe und form). Kelchblätter kurz, aufrecht, am Grunde gleich. K ron⸗ blätter groß, aufrecht, lang⸗genagelt. Staubfäden ungezähnt. Schote ſitzend, linealiſch⸗länglich, an beiden Enden verſchmälert; Klappen ſchwach⸗gewölbt, 1 nervig; Scheidewand häutig. Griffel herausragend; Narbe 2 lappig. Samen zuſammengedrückt, ungerändert. Hohes, äſtiges, kahles Kraut. Blätter unpaarig,⸗fiederſchnittig; Blättchen gezähnt. Blumen groß, nickend, langsgeitielt, lebhaft⸗purpurn. Einzige Art: 325. Porphyrocödon pietus Hool. fil. (syn. Cardamine picta), Bemalter Vurpurkrug. In den Anden Neu⸗Granadas. Iſt wohl noch nicht in Kultur. 7 eo, 2 5 4 Gattung 96. Heliöphila L., Sonnenfreund, & => XXIV I (griechiſch: helios — Sonne und philos — Freund). Kelchblätter am Grunde gleich. Seitliche Staubblätter einfach oder am Grunde gezähnt. Schote ſitzend oder kurzſtielig, aufſpringend oder nicht, zuſammengedrückt oder ſchwach-gewölbt, linealiſch, länglich oder lanzettlich, mit geraden oder buchtigen Rändern; Klappen 1—3 nervig, flach, oft häutig; Scheidewand durchſichtig. Narbe 2lappig oder ſcheibig. Samen viele oder wenige, 1— 2 reihig, ungerändert oder geflügelt; Querſchnitt: “ Kräuter oder Halbſträucher, kahl oder behaart. Blätter ganz, gezähnt, gebuchtet oder fiederſchnittig, bisweilen vielſpaltig. Blüten weiß, gelb, roſa oder azurblau, zierlich geſtielt. Schoten oft hängend oder abwärts gebogen. — 60 Arten, am Kap. 326. Heliöphila pilosa Z. (syn. H. inte- mit Erdballen an Ort und Stelle ſetzen oder fie als grifolia L., H. arabiodes hort.), Behaarter Sonnen: Topfpflanzen behandeln. — Keimkraft der Samen freund. Kapland. Einjährig, 20—50 em hoch. 3 Jahre; Keimung innerhalb 8 Tage. Blütezeit: Juli bis September. — Stengel wenig— äſtig, mit abſtehenden ſteifen Haaren beſetzt. Blätter linealiſch, ganzrandig oder an der Spitze 3 ſpaltig, am Grunde keilförmig⸗-verſchmälert. Blüten kurzgeſtielt, in langen Endtrauben, azurblau mit weißem Auge. Kronblätter doppelt länger als der Kelch. Verwendung. Eine für den Liebhaber ver— ſchiedenartiger Sommerblumen angenehme, hübſche, aber gegen Näſſe empfindliche und auch den Erdflöhen leicht zum Opfer fallende Pflanze. Blumen nur im Sonnenſchein ſich öffnend. Erfordert leichten ſandigen Boden und warmen, ſonnigen, geſchützten Standort, alſo einen richtigen Erdflöhe-Tummelplatz. Wo keine Erdflöhe hauſen, kann man Anfang April ins Freie ſäen und die Pflanzen auf Rabatten truppweiſe bei- u ſammen laſſen. Andernfalls Ausſaat ins kalte Miſt⸗ Behaarter Sonnenfreund. beet oder in Töpfe und erſt die erſtarkten Pflanzen Gattung 97. Brässica L., Kohl, = XXIV I (lat.: brassica — Kohl). Schote meiſt ſchmal und lang, ſtielrundlich oder zuſammengedrückt-4 kantig, oben nicht ſelten mit einem runden oder ſchwertförmigen, nicht aufſpringenden tauben oder 1 ſamigen Schnabelteil; Klappen gewölbt ſchwach-1—3 nervig; Seitennerven oft geſchlängelt; Scheidewand häutig oder ſchwammig. Griffel kurz oder lang, ſchnabel- oder ſchwertförmig; Narbe abgeſtutzt oder Zlappig. Samen jedes Faches 1reihig, faſt kugelig oder länglich, ungerändert Kräuter, ein- oder zweijährig, ſeltener Stauden. Blätter ſehr verſchieden. Blüten gelb, ſelten weiß. — 80 Arten, in Europa, Aſien, Afrika. 327. * Brässica oleräcea L., Gemüſekohl. Kale), Stamm bis 60 cm hoch, gekrönt mit großen, Helgoland. Zwei⸗ (auch ein-) jährig. Blütezeit: ausgebuchteten, wellig-gerandeten, genarbten Blättern, Mai, Juni. — Blätter kahl, grün, meergrün, grau- deren Rippen auf— blau bis dunkelviolett, untere geſtielt, obere ſitzend, fallende Blattſproſſe länglich. Blütentrauben locker, ſchon vor dem Auf- (Brutſproſſe) tragen. blühen verlängert. Kelch aufrecht, geſchloſſen. Staub- Zu empfehlen find die blätter aufrecht. Blüten weißgelb, ſeltener weiß. Sorten mit rot- oder Schoten mehr oder weniger abſtehend, oben all- roſenrot- und die mit mählich in einen kegelförmigen, ſamentragenden oder weiß-bunten Blättern. leeren Schnabel verſchmälert. Beide ſind nicht be— Verwendung. Der Gemüſekohl als Zierpflanze?! ſtändig; oft finden Allerdings! aber von ſeinen ſamenbeſtändigen Gruppen ſich die genannten intereſſiert uns hier nur die Unterart: Farben auf ein und acephala DC., Blätterkohl, mit ausgebreiteten, derſelben Pflanze, bis— nicht zu Köpfchen oder Köpfen zuſammengeſchloſſenen weilen auf demſelben Blättern. Folgende Formen von Belang: a) f. crispa, | Blatte vor, was die Krauskohl (fr. Chou frise; e. Curled German Schönheit und Eigen- Greens), Blätter je nach Sorte mehr oder weniger art nur erhöht. — zierlich-zerſchlitzt und feingekrauſt. Am beſten wirken c) f. laciniata, die mittelhohen und hohen Sorten. Schöne fein- Schlitzkohl (fr. Chou z gekrauſte Pflanzen erzieht man nur aus Samen erſter lacinié panaché; e. Palmkohl. 1 Güte. Es giebt bekanntlich grünen und purpur- Laciniated Feather- pvioletten Krauskohl. — b) f. prolifera, Brut⸗ Kale), Stamm bis 60 cm hoch; Blätter gebogen, kohl (Plumagekohl; fr. Chou prolifere; e. Feathered ſpitz, tief-eingeſchlitzt, mit ſpitz-lanzettlichen Abſchnitten. Vilmorin. Dritte Auflage. 6 89 Familie 13. Cruciferae, Kreuzblütler. Oe XXIV I. Von Zierwert ſind die grün- und rotbunte und Töpfen kultiviert. Die Blätter eignen ſich für Tafel⸗ die grün⸗ und weißbunte Sorte, bei denen aber dekorationen und Vaſen. Kultur in ſehr kräftiger auch faſt immer rot, roſa, weiß und grün ge⸗ fetter Erde, frei und luftig. Ausſaat Anfang Mai miſcht auftreten. — d) palmifolia, Palmkohl (fr. auf ein Saatbeet; die Pflänzchen verſtopfen ſpäter, Chou palmier; e. Palm-like Kale), Stamm bis 2m wenn kräftig entwickelt, mit Ballen an den beſtimmten hoch, wie bei den Palmen am Ende mit einem Blätter- Platz verſetzen und während der Wachstumszeit reich⸗ Schopf, Blätter ſchmal, blaſig-glockig, gebogen, dunkel- lich Waſſer, nötigenfalls Dunggüſſe geben. Für die grün, 40 em und drüber lang. Die lange Entwidelungs- Topfkultur werden ſchön entwickelte Pflanzen in große zeit läßt die zierenden Eigenſchaften dieſer Sorte erſt (20—30 cm weite) Töpfe gepflanzt, und letztere am im Spätſommer oder Herbſt zur Geltung kommen. beſten bis zum Spätherbſt im Garten eingeſenkt; die Verwendung dieſer in ihrer Eigenart Erde nicht zu trocken werden laſſen. Den Palmkohl ſäet ſchönen Pflanzen im Landſchaftsgarten. Da man beſſer ſchon im März ins Miſtbeet, damit er recht ſie erſt im Herbſt ihre ganze Schönheit zeigen und ſich ſtark wird. Schutz den jungen Pflanzen gegen Erd⸗ ſo bis in den Januar und Februar erhalten laſſen, flöhe, den älteren gegen Raupen! — Keimkraft jo kann man Wohn- und ſonſtige Räume damit aus- der Samen 4 Jahre; Keimung innerhalb 8 Tage. ſchmücken, indem man die Pflanzen in ziemlich großen Gattung 98. Moricändia DC, Moricandie, &—> XXIV I (nach dem italieniſchen Botaniker St. Moricandi benannt). Schote linealiſch-länglich, ungeſchnäbelt oder mit flachem, bisweilen 1ſamigem Schnabel; Klappen ziemlich flach, 1. bis mehrnervig; Scheidewand häutig. Griffel ziemlich kurz, die Narben in einen aufrechten Kegel verwachſen. Samen zahlreich, in jedem Fache 1—2 reihig, meiſt mit Flügelrand. Kahle Kräuter oder Sträuchlein, graugrün, äſtig. Blätter ganz und ſtengelumfaſſend oder fiederſchnittig. Blüten groß, purpurn oder roſenrot. Schoten oft verlängert, mit ſtraffen Stielen. — 5 Arten, in Südeuropa, Nordafrika und Oſtaſien. 328. Moricändia arvénsis DC. (syn. Brassica arvensis L., B. purpurea Mill., Turritis arvensis H. Br., Crantzia frutescens Zag.), Seld-Moricandie, | Südeuropa. Einjährig bis ſtaudig, 40—50 em hoch. Blütezeit: Ende Juni bis Auguſt. — Pflanze grau⸗ grün. Blätter verkehrt-eirund, in den Blattſtiel ver- | ſchmälert; Stengelblätter eirund-herzförmig-ſtengel-⸗ umfaſſend. Blüten hellviolett, mit dunkleren Nerven oder Streifen. Kronblätter doppelt länger als der Kelch. Schoten zuſammengedrückt-4 kantig. — Kultur: ſiehe folgende Gattung. | | | | | Tr Dee = Feld - Moricandie. Gattung 99. Orychophrägmus 97, Furchenſchote, &—r XXIV 1 (griechiſch: orycho oder orysso — graben und phragmos — Zaun, Gehege). Von Moricandia nur verſchieden durch: Schoten ſehr lang, 4kantig und mit gekielten Klappen. Samen in den Fächern J reihig, ungerändert. — Einzige Art: 329. Orychophrägmus sonchifölius Bnge. artige und ſeltenere Sommerblumen ſieht; etwa auf (syn. Moricandia sonchifolia J. D. Hook.), Diftel- | Rabatten. Die Pflanze wird wohl am beiten als blätterige Furchenſchote. Nordchina. Einjährig bis zweijährige behandelt. Ausſaat entweder im ſtaudig, bis 60 cm hoch. Blütezeit: Juni bis Juni-Juli ins freie Land, und vorſichtshalber auch Auguſt. — Untere Blätter leierförmig-fiederſchnittig, einige Pflanzen in Töpfen überwintern und im zeitigen ihr Endblättchen herzförmig, Seitenblättchen 4—5paarig, Frühling auspflanzen; oder auch: Ausſaat im März⸗ buchtig⸗gezähnt; Stengelblätter ganz, am Grunde ſpeer⸗ April ins Miſtbeet, und ſpäter die Pflänzchen an Ort förmig, ſitzend, gezähnt. Blumen 3—5 em im Durch- und Stelle verſetzen, wo fie dann im Herbſt blühen meſſer, blaßblauviolett, in lockeren Endtrauben. werden. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung Verwendung dieſer und der vorigen Art in innerhalb 8 Tage. größeren Gärten und da, wo man gern verſchieden- Gattung 100. Ionopsidium Rend, Scheinveilchen, &=r XXIV I (griechiſch: ion — Veilchen und opsis — Ausſehen, Geſicht). Kelchblätter abſtehend, am Grunde gleich. Schötchen zuſammengedrückt, breit⸗ länglich, an beiden Enden ſtumpf. Klappen ſchwach-gekielt, ungeflügelt, häutig. Griffel kurz, Narbe 2 lappig. Samen in jedem Fache 2—3, höckerig. — Zierliches einjahriges Kräutlein, veilchenähnlich, mit Iblütigen Blütenſchäften. Blätter ſitzend oder geſtielt, ſpatel- oder kreisförmig, ganz oder 3 lappig. Blüten klein, violett, weiß, fleiſchfarben. — Einzige Art: 330. Ionopsidium acäule R., Tafel 100, | bis 14 Tage nach der Ausſaat beginnend. — Blumen 400 (syn. Öochlearia acaulis Desf., Cochlearia pusilla ſehr zahlreich erſcheinend und etwas honigduftend. Brot.), Niniatur-Scheinveilchen (fr. Ionopside sans Verwendung. Es iſt ein allerliebſtes, freilich tige; e. Violet Cress). Portugal, auf Baſalthügeln. etwas zartes, aber doch dankbares Pflänzchen, Einjährig, 10—15 em hoch. Blütezeit: ſchon 10 welches ſich jo reich mit Blüten bedeckt, daß man faſt länger als der Kelch, ſchön karminpurpurn. Gattung 98. Moricandia bis Gattung 102. Iberis. Nr. 328-333. 83 keine Blätter ſieht; ſehr geeignet zur Schmückung der eintritt. Man nennt die Pflanze mit Unrecht ſehr Erdoberfläche bei Topf- und Kübelpflanzen, zart; denn ſie verlangt nur, was kein junges Kraut— auch für ſich allein in flache Saatſchalen geſäet, bildet —pflänzchen entbehren kann: ſtets viel Luft und Licht es eine ſchöne Zimmerzierde. In vor Regengüſſen vom Keimen an, und, ihrer Heimat und Natur ent- (welche die Pflänzchen verſchlemmen und den Blüten ſprechend, im Frühling keine oder nur ſehr mäßige nachteilig ſein würden) zu ſchützender, recht luftigen, künſtliche Wärme; dabei einen nur ſehr mäßige ſonniger Lage und recht ſandigem Boden kann man Feuchtigkeit haltenden Boden. Sie dürfen nicht im es auch als Freilandpflanze behandeln. Man muß warmen Wohnzimmer aufwachſen, wenn ſie kräftig aber recht dünn ſäen und die dichter als 3 cm werden und reich blühen ſollen. — Keimkraft der ſtehenden Pflänzchen auslichten, damit kein Vergeilen Samen 3—4 Jahre; Keimung innerhalb 3 Tage. Gattung 101. Aethionéma R. B.., Bundesfaden, or XXIV I (griechiſch: Etheios — vertraut, lieb, und n&ma — Faden; vereinigte Staubfäden). Die größeren Staubblätter verwachſen oder innenſeitig mit einem Zahn verfehen. Schötchen oval oder löffelförmig: Klappen nicht netzaderig, in der Mitte nachenförmig, an den Seiten geflügelt; Flügel kerbig oder gezähnt. Narbe 2 lappig. Samen zahlreich, ſeltener wenige oder einzeln, unge— rändert. — Kräuter oder Halbſträucher, meiſt kahl. Stengel ſtielrund. Zweige dünn. Blätter ſitzend, graugrün, die unteren bisweilen gegenſtändig. Blüten zierlich, gedrängt-traubig, fleiſchfarbig bis purpurn. — 16 Arten, in Südeuropa und Kleinaſien. 331. Aethionema grandiflörum Doiss. et Verwendung. Die erſte Art iſt am ſchönſten; Hohen., Tafel 10, 37. Großblütiger Bundes faden. für ſonniggelegene Terraſſen, Rabatten und zur Elbrusgebirge. Staude, etwa 30 em hoch. Blütezeit: Bildung kleiner Gruppen vortrefflich geeignet; des⸗ Juni, Juli. — Pflanze mit ungeteilten, verlängerten gleichen die zweite Art. Die dritte, obſchon ebenda ver- Zweigen. Blätter länglich⸗linealiſch, verlängert, ftumpf- wendbar, paßt beſſer für Einfaſſungen auf Stein⸗ lich. Blüten anſehnlich, ſehr ſchön; Kronblätter 4mal gruppen und an trockenen Böſchungen. Alle drei find unſeren ſchönſten Zierſtauden zuzuzählen; Fruchttrauben dicht und ziemlich kurz. Schötchen etwa ſie ſind aber gegen ſtrenge Kälte und Näſſe empfind— 1 em lang, kreisrund, in der Querrichtung kaum ein lich, verlangen wenig breiter; ſeine Flügel mehr als doppelt breiter als einen ſonnigen, das Schötchenfach. Schötchen 2 fächerig; Fächer Leiig. luftigen Stand— 332. Aethionöma pulchellum Boiss. et Huet. ort, und ſan⸗ (syn. A. coridifolium hort. bot., nicht DC.), Gar- digen oder ſo⸗ ſchöner Bundesfaden. Kleinaſien. Staude, bis 30cm gar ſteinigen, och. — Blütezeit: Juni, Juli. — Der vorigen alſo mehr mi- ſehr naheſtehend, aber mit doldentraubig-veräſtelten neraliſchen als Zweigen und etwas kleineren Blumen, deren Kron- an humoſen a m blätter nur etwa 2½ mal länger find als der Kelch. Beſtandteilen Corisblätteriger Süd side Fruchttrauben ziemlich lang und dicht. Schötchen reichen Boden. 905 verkehrt⸗eiförmig, geflügelt, ein klein wenig kürzer. Anzucht aus Samen. Ausſaat Frühling oder Sommer 333. Aethionema coridifolium DC, nicht auf ein geeignetes Saatbeet (im Sommer bis zum hort., (syn. Iberis jucunda Schott), Corisblätteriger Keimen der Samen etwas zu bejchatten); ſpäter die Bundesfaden. Kleinaſien. Halbſtrauchig, 15—20 cm jungen Pflänzchen auf ein anderes Beet oder behufs hoch. Blütezeit: Mitte Mai bis Ende Juli. — Überwinterung in Töpfe verſtopfen. Im Frühjahr die Pflanze vielſtenglig; Stengel aufſteigend, einfach, Pflanzen an den beſtimmten Ort verſetzen. Für die ziemlich dick. Blätter gedrängt, kurz bis 2 cm Freilandpflanzen im Winter Fichtenzweigdecke. Wo fie lang), länglich⸗linealiſch, ſtumpf oder etwas ſpitz. Blüten nicht ausdauern, kann man die erſten beiden Arten kleiner, roſenrot oder roſapurpurn, anfangs gedrängt- als zweijährige behandeln. — Keimkraft der Samen doldenförmig beiſammen, ſpäter traubig. Fruchttrauben 2 Jahre; Keimung innerhalb 2—3 Wochen. kurz und dicht. Schötchen gerade, ſchmal, verkehrt⸗ | Aethionema persicum hort.(?), mit lebhaft roſa— eiförmig⸗länglich; Klappen in der Mitte kahnförmig, farbenen Blumen, gedeiht bei gleicher Behandlung. am Grunde eingedrückt, an der Spitze ausgerandet. Gattung 102. Iberis Z., Schleifenblume, &—r XXIV 1; XXXII (griechiſch: iberis, eine Pflanze, die in Iberien [Spanien] wählt). Die 2 äußeren Kronblätter größer als die inneren. Staubfäden frei, ohne Anhängſel. Schötchen ziemlich flach, am Grunde eiförmig, an der Spitze ganz oder nee Klappen ſich vom ſeitlich und am Grunde verbreiterten Rahmen löſend, gekielt, gerändert oder geflügelt; Scheidewand ſehr ſchmal, meiſt in 2 Teile ſich trennend. Griffel kurz oder verlängert; Narbe ausgerandet. Samen jedes Faches 1, eiförmig, ungerändert. — Kahle Kräuter oder Halbſträucher. Blätter ganz oder fiederſpaltig, oft dicklich. Blüten traubig oder doldentraubig, weiß bis purpurn, die des Umkreiſes ſtrahlig. — 2 Arten, in . und 1 ifjährige Pflanzen 855 5 . ) CTC F I. pinnata. 355. I. odorata. 336. I. pectinata. 337. I. umbellata (Taf. 10). 338. I. Lagascana. 339. B. Ausdauernde bis halbſtrauchige Pflanzen. 1. Blüten doldentraubig oder traubig; der Fruchtſtand aber ſtets traubig- verlängert I. sempervirens (Tafel 65). 340. - I. Garrexiana. 341, I. gibraltarica. 342. enter der Feuchtſtand doldentrau big JI. ‚Tenoreana. 343. I. Pruitü. 344. I. semperflorens. 345. 6* 84 Familie 13. Crueiferae, Kreuzblütler. Oe XXIV I. 334. Iberis amära L., Tafel 10, 38 (syn. hoch. Blütezeit: wie bei Nr. 334. — Ganze Thlaspi amarum Craniz), Bittere (weiße) Schleifen blume (fr. Thlaspi blanc; e. White Candytuft). Südeuropa. Einjährig, 20-50 cm. Blütezeit: bei Herbſtausſaat im Mai-Juni; bei März-Aprilfaat im Juli⸗Auguſt. — Stengel oben meiſt veräſtelt; Zweige etwas geſpreizt. Blätter lanzettlich bis länglich, ſtumpf— lich, vorn meiſt gezähnt. Blüten anfangs dolden— traubig, bald aber in eine Traube verlängert, weiß, angenehm duf- chen kreisrund, ſchmal— ausgerandet. Eine im Ausſehen ſehr abwei— chende Form iſt f. hesperidiflora (syn. f. regia ort.), Nacht- violenblütige bis 30 em hoch; Blätter größer und fleiſchiger. Blumen weiß, in kurzen, ſpäter ſich etwas ſtrek— kenden, armleuchterartiggeſtellten und dann denen der gefüllten weißen Nachtviole (Hesperis) etwas ähn- lichen Trauben. Die Pflanze ſchlägt leicht in die Stamm— form zurück, deshalb iſt große Sorgfalt auf die Aus- wahl der Samenträger zu verwenden. Verwendbar— keit beſchränkter als bei der Stammform; nur bei Herbit- ausſaat eigenartig-ſchön. Eine andere, neuere Form iſt f. coronaria hort. (syn. f. grandiflora ort.), mit größeren und voll— kommeneren Blütentrauben und größeren und deshalb ſchöneren Blumen; es ſind bereits 2 Sorten vorhanden: „The Empress“, eine höhere Form mit dichten pyra— midalen Trauben reinweißer Blumen; „Tom Thumb“, eine niedrige, rein weißblühende Sorte. 335. Ibéris pinnäta Gouan, Jiederblätterige Schleifenblume (fr. Thlaspi odorant?). Südeuropa. Einjährig, 20-30 cm hoch. Blütezeit: wie bei Nr. 334. — Pflanze kahl oder etwas behaart. Blätter länglich-linea⸗ liſch, fieder⸗ ſpaltig oder teilig, mit linealiſchen, ſtumpfen Lap⸗ pen (bei f. crenata die Blätter nur ge⸗ kerbt⸗gezähnt). Blüten weiß, Nachtviolenblütige Bittere Schleifenblume. duftend. Fruchtſtand eine kurze, oft faſt doldige Traube blei- bend. Schöt⸗ 5— — Kammſpaltige Schleifenblume. chen eiförmig, breitbuchtig-abgeſtutzt; Flügel ſpitz, ſpreizend; Griffel länger als die Bucht. Bittere Schl., ſtämmig, etwa doldentraubig, 336. Iberis odoräta L. (syn. I. acutiloba Bertol., I. panduraeformis Ahort.?), Wohlriechende Schleifen- blume. Kleinaſien, Kreta. Einjährig, bis etwa 15cm | ö | | | | | | kahl. Pflanze, kurz- weißborſtig, niedrig; Stengel ausge⸗ breitet. Blätter lanzettlich-linealiſch, an der Spitze fiederſpaltig, mit ſehr kurzen Lappen. Außere Kron⸗ blätter kaum ſtrahlend, 1½ mal länger als der Kelch, weiß. Fruchtſtand kurztraubig bis faſt doldig. Schöt⸗ chen kahl, eiförmig; Flügel ſpitz, und der Griffel doppelt länger als dieſelben. 337. Iberis pectinäta Boiss. (syn. Iberis affinis for.), Kammſpaltige Schleifenblume (fr. Thlaspi tend. Kelchblätter am ˖ Rande häutig. Schöt- | tres nain blanc). Spanien. Einjährig. Wird mit voriger Art oft verwechſelt, iſt aber verſchieden durch: Kronblätter ſtark-ſtrahlend (d. h. ſtrahlig-abſtehend), viermal länger als der Kelch. Schötchen kurzhaarig; Griffel etwas länger als die Lappen. Die echte „Pyrenäen-Schleifenblume“. 338. Ibéris umbelläta Z., Tafel 10, 38 (syn. I. corymbosa Mnch., Thlaspi umbellatum ant), Doldenblütige Schleifenblume (fr. Thlaspi violet, T. lilas, T. rose; e. Umbelled Candytuft). Südeuropa, Kreta. Ein⸗ jährig, je nach Sorte und Boden 15 bis 40 cm hoch. Blütezeit: wie bei Nr. 334. — Pflanze Stengel ſteif, äſtig. Blätter meiſt lanzettlich, zu— geſpitzt, die unteren geſägt, die oberen ganzrandig. Blumen an den Enden der Sproſſe in ge- drängten ſchirmförmigen Doldentrauben, die ſich nach der Blüte nur wenig verlängern, d. h. kaum traubig werden. Blumen der Stammform lilaviolett oder — Sen a AN DER „ ee 7 * G 7 2 N e EN 88 3 4 FIN NG 9 7 E 9 PA \ 5 SL I er II "Sy — Iberis umbellata hybrida. purpurn, bei den Gartenformen: k. alba weiß, f. carnea fleiſchfarben, f. carminea karminrot, A. purpurea HUCH ED purpurea Dunettii dunkelpurpurrot. Ferner hat man Zwergſorten, 3. B. f. nana alba, weiß; f. nana lilacina, lila, die nur für Einfaſſungen von Intereſſe ſind. r 9 eee Eine ſchöne Raſſe iſt Iberis umbellata hybrida, gegen 25 cm hoch, ſtark veräſtelt und einen oben flachen Buſch von 25—30 em Durchmeſſer bildend. Einzelblüten bis 1 cm im Durchmeſſer, in doldenförmigen Trauben, weiß, fleiſchfarben, lila, roſa, violettrot, je nach Sorte; auch eine wei ßblühende Zwerg form (f. pumila) vorhanden. 339. Iberis Lagascäna DC. (syn. I. spathulata Lag.), TCagascas Schleifenblume. Spanien. Ein⸗ jährig, 20—30 em hoch. Blütezeit: wie bei Nr. 334. — Pflanze weichhaarig; Stengel nach oben mit auf- rechten Aſten, zuſammen eine flache Doldentraube bildend. Blätter länglich, faſt ſpatelförmig, an der Spitze ungleichgezähnt. Blüten weiß, in einfachen, dichten Doldentrauben, auch der Fruchtſtand faſt doldentraubig. Schötchen ſehr ſpitz-zweilappig. — Verwendung der einjährigen Schleifen- blumen für kleinere und größere Gruppen, ent- weder für ſich oder in Gemeinſchaft mit anderen Zierpflanzen, in Hausgärten auch auf Rabatten. Die niedrigen Formen als Einfaſſungspflanzen. Die beſſeren Sorten auch als Topfpflanzen für einige Wochen recht hübſch und dankbar, wenn man ver— ſtopfte, kräftige Pflanzen der Herbſt- oder Frühjahrs- ſaat mit Ballen einpflanzt und pflegt. — Kultur. Sie ſind ſehr genügſam, würden jedoch einen ſonnigen Standort in ſandig-lehmigem Gartenboden vorziehen; übermäßige Feuchtigkeit und ſtärkerer Baumſchatten iſt zu vermeiden; ſonſt keine beſondere Pflege. Alle Arten mit Ausnahme der gedrungeneren Gartenſorten müſſen geſchloſſen oder in größerer Anzahl beiſammen ſtehen, um eine volle Wirkung zu erzielen. Abſtand der Pflanzen etwa 12—15 cm, höchſtens 25 cm. — Ausſaat am vorteilhafteſten im Herbſt, Ende Sep- tember oder Anfang Oktober, weil die Pflanzen dann um ſo kräftiger werden, und die Blumen ſchöner, zahlreicher, auch früher ſich entwickeln. Schwacher Schutz der Saatbeete (Fichtenzweigdecke) nach Eintritt ſtärkerer Fröſte iſt bisweilen recht nützlich. Die Frühjahrs-Ausſaat muß recht zeitig (März, An— fang April) geſchehen, ſchon, damit die Pflanzen den Erdflöhen aus den Zähnen wachſen können. Mai- Juniſaat giebt einen Herbſtflor, lohnt aber nicht immer (magere Pflanzen, Erdflöhe). — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Keimung innerhalb 8 Tage. 340. Ibéris sempervirens L., Tafel 65, 257. Immergrüne Schleifenblume. Südeuropa. Halb- ſtrauchig, bis 30 cm hoch. Blütezeit: Mai, Juni (Juli). — Stengel ver— zweigt, ge— ſtreift; Zweige aufſteigend, im unteren Teile kahler, im obe— ren beblättert. Blätter länglich-linealiſch, ſtumpf, kahl, am Grunde verſchmälert. Blüten weiß, bei f. rosea (syn. I. com- mutata Schott et Ky.) fleiſchfarben oder roſenrot. Blütenſtand anfangs doldentraubig, ſpäter in den kurztraubigen Fruchtſtand übergehend. Schötchen oval— kreisrund, oben mit ſchmaler Bucht ausgeſchnitten, ſpitz. Der buntblätterigen Form (k. foliis var.), Blätter gelblichweißrandig, begegnet man ſelten. Schön Immergrüne Schleifenblume. Gattung 102. Ibéris, Schleifenblume. Nr. 334343. 85 und als Schnittblume ſehr wertvoll iſt k. flore pleno, mit gefüllter Blüte. Die Pflanze bildet einen dichten, ſchön abgerundeten Buſch, der ſich ſchon im April und bis zum Juni mit dichtgefüllten ſchnee⸗ weißen Blumen bedeckt; im Herbſt bisweilen noch— mals blühend. Wo dieſe Pflanze in rauheren Gegenden Deutſchlands den Winter nicht ohne Nachteil itber- dauert, wird ſie durch Stecklinge vermehrt, die man in kleinen Töpfen kalt überwintert und im Frühjahr zeitig auspflanzt. 341. Ipéris Garrexiäna All., nicht Scop. (syn. I. sempervirens Z. var. Willd.), Garrex-Schleifen⸗ blume. Piemont, Pyrenäen. Halbſtrauchig. — Der I. sempervirens L., Tafel 65, 257, ſehr nahe verwandt; Doissier zählt ſie auch dazu; nur ver— ſchieden durch: Blütenſtand ausgeſprochener dolden— traubig und Schötchen verkehrt-herzförmig-xundlich, ſtumpf. Die Pflanze entwickelt ſich etwas üppiger und die mehr ſchirmförmigen Blütenſtände fallen mehr in die Augen; weshalb dieſe Pflanze vor— zuziehen iſt. 342. Ibéris gibraltärica Z. (syn. I. pube- scens Milld.?), Gibraltar-Schleiſenblume. Spanien. Staudig⸗-halbſtrauchig, 20—30 em hoch. Blüte— zeit: Mai, als Topfpflanze früher. — Stengel flau— mig, roſtrötlich. Blätter dicht, länglich- keilförmig, an der Spitze breiter und unregelmäßig gezähnt, am Rande mit Wimperhaaren beſetzt. Blütentrauben 8 r S SIR ZI Sr 5 Gibraltar-Schleifenblume. doldenförmig, flach und dicht. Blüten helllila, groß; Kronblätter des Umkreiſes auffallend ſtrahlig, oft 3— 4 mal größer als die beiden inneren Blättchen. In den Achſeln der oberen Laubblätter entſpringen bisweilen noch kleine Neben-Blütenzweige. Als J. gibraltarica hybrida wird in den Verzeichniſſen eine niedrigere, reicher blühende Form aufgeführt. Verwendung. Iſt in rauheren Gegenden nicht winterhart und leidet in jedem ſtrengen Winter be— deutend; als Topfpflanze, im zeitigen Frühling blühend, iſt ſie wertvoll. 343. Iberis Tenoreäna DC. (syn. I. cepeaefolia Ten., Iberis Tenorei Pres!), Tenores Sdleifen- blume. Neapel. Staudig⸗halbſtrauchig, nur 10—15 cm hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. Stengel zahl- reich, aufſteigend, etwas flaumig. Blätter etwas fleiſchig, gekerbt, die unteren verkehrt-eirund, am 86 Fam. 13. Crueiferae, = XXIV 1, bis Fam. 15. Capparidaceae, Or XXIV 2. Grunde verſchmälert, die oberen länglich-linealiſch, | Abteilungen und für Steingruppen, find auch auf glatt. Blüten blaßpurpurn, ſelten weiß, in dichten denſelben truppweiſe beiſammen von guter Wirkung. Doldentrauben oder faſt doldentraubig. Solche Einfaſſungen können erforderlichen Falles und, 344. Iberis Pruitii Tineo (syn. I. Tenoreana um ältere Pflanzen wieder gedrungener wachſen zu DC. var.Pruitii), Sruitfhe Schleifendlume. Sizilien. auſſen, mac ber, Beize mittels ber Dedenjhere Staudig-halbſtrauchig, ſehr niedrig. Blütezeit: geſchoren und in, Ordnung gehalten werden. I. Mai. — Pflanze äſtig; Stengel fein- und kurzbehaart, Lenoxeana N Fruitii geben auch ſchöne niedrige glatt. Blätter verkehrtefrund⸗ſpatelförmig, ganz oder Gruppen oder Teppiche, ſind aber etwas empfindlich vorn etwas gezähnt, durchaus kahl. Blüten groß, und verlangen guten Winterſchutz, in rauhen Gegenden reinweiß. Früchte ſehr dicht gedrängt, ſchon mehr froſtfreie uberwinterung und Auspflanzen im zeitigen eine ſehr kurze Traube bildend. — Gilt als Teppich- Frühling. Auch als Topfpflanzen finden ſie pflanze erſten Ranges, iſt aber froſtempfindlich. ſind 1 8 ker und F sölther faßt Sgeiſenblume 5 e er Re unentbehrlich und ſollten ſich bei uns mehr einbirrgern. 5 en 10 91 50 5 r 9 90 915 fat | Behandlung derſelben als Kalthauspflanzen; durch leder z it ee 10 81 915 9100 115 Beſchneiden nach der Hauptblüte buſchig erhalten, für Topfpflanze) 8 Blätter immergrün, dicklich, keil— | 2110 5 e 0 5 15 15 1 5 155 N T 1 ’ ‚ keil⸗ as über den Ran n oder ſpatelförmig, ſtumpf, ganzrandig, kahl. Blüten 17961 ee ne 17 7 esche Stelle = reinweiß, groß, in Doldentrauben. Schötchen Kultur: in ſehr ſandiger lehmiger Garten⸗ an der Spitze abgeſtutzt, kaum ausgerandet und oder ebenſolcher Miſterde. Die Freilandarten lieben n it. wodurch dieſe von allen andern Arten mehr mineraliſchen, mäßig trockenen, aber durchlaſſenden TE den. V f Tei i Verwendung und Kultur der ausdauernden Stellan un S be en e 5 e 1765 8 wurzeln leicht. Anzucht aus Samen, Verſtopfen und 1 , ganz vo on 6 N 6 - | Später Auspflanzen wie bei ausdauernden Pflanzen umen sempervirens un arrexiana geben üblich. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung ſchöne immergrüne Einfaſſungen für Stauden- innerhalb 2 Wochen. Gattung 103. Heldreichia Boiss, Heldreichie, = XXIV I (nach dem Botaniker Heldreich benannt). Die größeren Staubblätter am Grunde geflügelt oder mit einem Zahn. Schötchen flach, 2knöpfig oder verkehrt-eiförmig oder querlänglich; Klappen lederig, ſpitz-gekielt, faſt von der ſehr ſchmalen Scheide— wand getrennt. Griffel kurz. Narbe ausgerandet. Samen jedes Faches einzeln, ungerändert, zuſammengedrückt. Unten verholzende Stauden, vom Ausſehen der Doldengewächſe. Blätter grundſtändig, geſtielt, eirund-herzförmig oder fiederſchnittig. Blüten doldigstraubig, roſenrot oder weiß. — 4 Arten, in den Gebirgen Kleinaſiens und Afghaniſtans. 346. Heldréichia silaifölia Hook. et Thoms., | 347. Heldreichia Kötschyi Boiss., Kotſchys Silaublätterige Heldreichie. Heldreichie. Beide in den Gärten jelten. Gattung 104. Crambe L., Meerkohl, =, XXIV I (griechiſches Wort für Kohl). Die längeren Staubfäden außenſeitig oft gezähnt. Schötchen der Quere nach faſt 2gliederig; das untere Glied ſtielartig und ohne Samen, das obere kugelig, 1fächerig und I[ſamig. Narbe ſitzend. Samen kugelig; Querſchnitt 1 Kräuter oder Halbſträucher mit dickem Stengel, meiſt graugrün, kahl oder behaart. Blätter meiſt groß. Blüten weiß, in verlängerten, oft zu großen Riſpen vereinigten Trauben. — 16 Arten, in Europa und Aſien. 348. Crambe cordifölia Stev., Herzblätteriger Stengel veräſtelt, mit großen, zierenden Riſpen kleiner Meerkohl (fr. Crambé à feuilles en coeur; e. Heart- weißer Blüten. — Ahnlich iſt: d Sea-kal 1 a | 349. Crambe Kotschyäna Boiss., Kotſchys bis 2 m hoch Meerkohl, jedoch: Die Grundblätter von feſterem Blütezeit: Juni Bau, weniger und nur kurz-gelappt und mit offener . Pflanze mit (knicht geſchloſſener) herzförmiger Bucht am Grunde; ſehr großem, faſt die Blütchen faſt doppelt größer; die Schötchen größer, völlig in ses weich und ſchwammig, nicht hart. — Erde befindlichem Verwendung im Landſchaftsgarten auf Erdſtamm; ober- Raſenflächen, freien Plätzen als Einzelpflanzen, irdiſche Teile mit die ſich dem Rhabarber ähnlich verhalten, d. h. nach Ausnahme der der Blüte nach und nach an Anſehen verlieren. Die ſteifhaarigen Blätter erſcheinen zeitig im Frühjahr, und ſtarke Blattſtiele ziem⸗ blühende Pflanzen find wahrhaft ſchön; deshalb ſolche lich kahl. Grund- Pflanzen erſt dann teilen, wenn die Notwendigkeit blätter ſehr groß, es erheiſcht. — Kultur in kräftig gedüngtem, lehmig— ziemlich weich, humoſem Gartenboden; in magerer Erde werden die N - B aus tief⸗herzför⸗ Pflanzen nicht fo ſtattlich. Vermehrung durch ee Meerkohl. migem Grunde ei- Grundſproſſe und durch Teilung. Anzucht aus rund, ſcharfge— Samen in der bei Stauden üblichen Weiſe; die ſchlitzt-gezähnt; die Lappen gegen den Blattſtiel zu Pflanzen werden aber erſt vom 3. Jahre an ſchön; gebogen; Stengelblätter rautenförmig⸗eirund, gezähnt. bis dahin können ſie in der Pflanzſchule bleiben. — Schötchen mit großem, eiförmig⸗kugeligem, glattem Keimkraft der Samen 5 Jahre; Keimung inner⸗ hartem, oberem Gliede und kopfiger Griffelnarbe. halb 3 Wochen. Gtg. 103. Heldröichia bis Gtg. 107. Cleomella. Fr. 344354. 87 Gattung 105. Carponéma Eckl. et Zeyh., Fadenſchote, e XXIV I (griechiſch: karpos — Frucht und nema — Faden). Schote ſitzend, dünn, linealiſch, ſtielrund, perlſchnurförmig, an beiden Enden verſchmälert, in viele Fächerchen zuſammengeſchnürt; Fächerchen Areihig, abwechſelnd mit und ohne Samen. Samen länglich, rund, ungerändert; Querſchn itt. Einjähriges äſtiges Kraut. Blätter länglich-linealiſch. Blüten in Trauben, blau oder purpurn, aufrecht. Schoten hängend. Einzige Art: 350. Carponema filiförme Zckl. et Zeyh. ius Lauwarmbeet; Verſtopfen in kleine Töpfe; ſpäter (syn. Crambe filiformis hort.), Fadenſchote. Kap. an ſonnigen, warmen Standort pflanzen. — Eigentümliche Pflanze. Ausſaat im März, April Familie 14. TOVARIACEAE. 1 Gattung: Tovaria mit 1 Art, in Weſtindien und Neugranada. Familie 15. CAPPARIDACEAE, Rapperngewächje. = XXIV 2 (Nr. 351— 357 aus fünf Gattungen.) I. Kräuter oder Halbſträucher. Gattung 106 Cleome. 107 Cleomella. 108 Pedicelläria. II. Bäume oder Sträucher. Gattung 109 Isömeris. 110 Cäpparis. Gattung 106. Cleöme L., Cleome, = XI 14 g; XXIV 2 (ein von Linné aus alten Schriften übernommener Pflanzenname). Blütenboden kurz, hinten oft in ein Anhängſel verlängert. Kron— blätter faſt gleich, manchmal nur an einer Seite befindlich. Staubblätter 6, ſeltener 4 oder 10, frei, alle oder nur einige mit Staub— kölbchen. Griffel ſehr kurz oder die Narbe ſitzend. Kapſel ſchotenförmig, vielſamig. Samen nierenförmig. Einjährige Kräuter oder Halbſträucher. Blätter einfach, ganz, oder zuſammengeſetzt und mit 3—7 ganzrandigen oder ſchwach-geſägten Blättchen. Blüten einzeln oder traubig, weiß, gelb oder purpur n. — 70 Arten der wärmeren Gegenden, namentlich Amerikas und Nordafrikas. 351. Cleöme pungens Milld., (syn. C. arborea 1½ m hoch. Blütezeit: Juli bis Herbſt. — Stengel hort., nicht H. B. Kih.), Stechende Cleome. Süd- ſtark-behaart; Blätter 5—7zählig, mit lanzettlichen, amerika. Ein⸗ zugeſpitzten, am Grunde verſchmälerten, auf beiden jährig oder Flächen flaumig- behaarten Blättchen. Blumen in halbſtrauchig, Trauben, ſehr ſchön, groß, hellpurpurrot oder bis 120 cm purpurroſenrot, mit langem, dunkelpurpurnem hoch. Blüte- Griffel. — Die ſchönſte dieſer Cleomen! zeit: Juli bis Verwendung. Die Cleomen ſind eigenartig Herbſt. — und ſchön, und, gut kultiviert, von vortrefflicher Wir— Pflanze drüſig- kung. Für mittlere und größere Gärten, wo man weichhaarig— einen recht ſonnigen und warmen Standort auf kleberig, mit Rabatten, dem Raſen oder vor einer Mauer einräumen Stacheln be⸗ kann, zu empfehlen; anderswo mögen ſie als ſehr ſetzt. Blätter intereſſante Topfpflanzen im Zimmer oder Glashaus mit 5—7 kah⸗ kultiviert werden. Schutz gegen die gierigen Erd— len Blättchen, flöhe! Kultur in mit Lauberde und gut verrotteter die des Blü- Miſterde gemiſchtem ſandigen Boden. Aus ſaat tenſtandes ein- gegen Ende März in Saatkaſten oder -ſchalen, die fach, ſitzend ins warme Miſtbeet geſtellt werden. Sobald als und herzför— möglich die Pflänzchen verſtopfen und die Gefäße mig. Blumen wieder warm ſtellen, die Pflänzchen nach dem Feſt— unregelmäßig, purpurviolett, langgeſtielt, in den wurzeln immer mehr an die Außenluft und Sonne Deckblätterachſeln einen traubigen Blütenſtand bil- gewöhnen und, wenn fie einige Laubblätter entwickelt dend. Schotenkapſel kahl, kürzer als ihr eigener Stiel. haben, einzeln in Töpfe oder in ein abgetragenes (C. arborea H. B. Kıh. iſt ftachellos, hat 7-zählige | Frühbeet pflanzen. Sind fie etwa 20 em hoch ge— Blätter; Blättchen jederſeits 20-nervig. Pflanze worden, verſetzt man ſie (aber erſt nach Mitte Mai) ſtrauchig. Aus Couracan.) mit Erdballen ins Freie. Abſtand der Pflanzen etwa 352. Cleome spinosa Z., Dornige Cleome. 40—50 cm. Will man mehr thun, jo gebe man Südamerika. Einjährig, bis Um hoch. Blütezeit: einen „warmen Fuß“ durch eine, wenn eingetreten, Juli bis Herbſt. — Wie C. pungens, nur: Ded- 30—40 cm hohe Miſt- und Laubſchicht, auf welche, blätter der Blüten etwas geſtielt; Blüten roſa- wenn ſie ſich erwärmt hat, 30 em hoch Erde gebracht weiß mit purpurnen Staubfäden. Schotenkapſeln wird. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Kei— länger als ihr eigener Stiel. mung unregelmäßig, einige Körner keimen bald, 353. Cleöme speciosissima Deppe, Pracht⸗ andere wieder ſehr langſam. Cleome. Mexiko. Einjährig bis halbſtrauchig, bis Gattung 107. Cleomélla De, Cleomelle, &—> XI 14g; XXIV 2 (Verkleinerungswort von Cleome). Blütenboden kurz, ſäulenförmig, ohne Anh ängſel. Staubblätter 6, alle mit Staupkölb⸗ chen. Kapſel wie ein Schötchen, flaſchen- oder trapezförmig, 4—8ſamig. Samen glatt oder feilſpanartig. Einjährige Kräuter. Blätter zuſammengeſetzt, 8 ganzrandige Blättchen und Nebenblätter. Blüten in Trauben, gelb. — 4 Arten, in Amerika. 354. Cleomella mexicana DC., Mexikaniſche Cleomelle. — Verwendung und Kultur wie Cleome. 88 Fam. 16. Resedaceae, Of XXX 14, bis Fam. 17. Cistaceae, O XXX 19. Gattung 108. Pedicelläria Schrank, Stielblume, O = XI 14g; XXIV 2 (lat.: von pedicellus, kleiner Blütenſtiel). Kelch abfallend. Kronblätter genagelt. Blütenboden halbkugelig oder plattgedrückt, von der Mitte in einen verlängerten Fruchtknotenträger auslaufend. Staubblätter etwa 6, alle mit Staubkölbchen. Staubfäden mit dem Stempelträger lang verwachſen, am Grunde Ibrüderig, oben handförmig ſich teilend, faſt gleichlang. Kapſel meiſt länglich, zuſammengedrückt oder rundlich. Samen nieren- oder kreisförmig. Einjährige Kräuter. Blätter 5—7 blätterig. Blüten traubig, weiß oder purpurn. — 10 bis 15 Arten der wärmeren Gegenden. 355. Pedicelläria pentaphylla Schrank (syn. Gynandropsis De), Fünfblätterige Stielblume. — Cleome pentaphylla L., Podogyne Hoffmsgg., Verwendung und Kultur wie Cleome. Gattung 109. Isömeris Mitt, Gleichfaden, &—r XI 14g; XXIV 2 ‚griechifch: isomérés — gleichzählig, gleichteilig\. Kelch glodig, 4ſpaltig, mit eirunden, langgeſpitzten Zipfeln.) Blütenboden kurz ſäulig, aufrecht, fleiſchig, an der Spitze verbreitert, hinten mit ſchmalem Anhängſel. Staubblätter 6. Kapſel groß, aufgeblaſen, lederig. Samen zahlreich, groß, halbkugelig, glatt. Bäumchen mit gelbem Holze und wohlriechend. Blätter 3 blätterig; Blättchen ganzrandig. Blüten traubig, groß, gelb. — Einzige Art, in Kalifornien: 356. Iso meris arbörea M'lt., Baumartiger Gleichfaden. Blütezeit: Mai. — Kalthauspflanze. Gattung 110. Cäpparis L., Kappernſtrauch, 0 = XXIV 2 (lat. Name, der ſchon von Plinius für dieſe Pflanze angewandt worden). Kelchblätter 4, ſelten 5, frei oder am Grunde verwachſen. Kronblätter 4, in der Knoſpe dachziegelig. Staubblätter zahlreich, fadenförmig. Fruchtknoten langſtielig, 1—4fächerig. Narbe ſitzend. Beere geſtielt, kugelig oder walzlich, vielſamig. Bäume und Sträucher, letztere oft kletternd, unbewehrt oder ſtachelig oder dornig. Blätter einfach, geſtielt; Nebenblätter dornig oder borſtenförmig. Blütenſtand verſchieden. Blüten meiſt wei ß. — 120 Arten der wärmeren Gegenden des Erdkreiſes. { 357. Cäpparis spinösa Z., Echter Kappernſtrauch. Südeuropa. Blüten weiß. — Kalthauspflanze. Familie 16. RESEDACEAE, Reſedagewächſe. G XXX 14. (Nr. 358, 359 aus einer Gattung.) Gattung 111. Reséda L., Reſeda, O XXX 14 (lat.: resedare — wieder beruhigen, heilen). Kelch 4 bis mehrteilig. Kronblätter 4 oder mehr, 2- bis vielſpaltig. Blütenboden krugig, hinten verbreitert. Staubblätter 10—40. Fruchtknoten ſitzend oder geſtielt, an der Spitze Zlappig. Kapſel häutig, oben offen; Samen zahlreich. Kräuter mit ganzen, gelappten oder fiederſchnittigen Blättern und drüſenförmigen Nebenblättern. Blüten traubig. — 26 Arten, in Südeuropa, Nordafrika, Kleinaſien. 358. Reséda odoräta I., Tafel 10, 40, Garten- und dicken ährenförmigen Trauben dicht gedrängter Neſeda (fr. Reseda odorant, Herbe d'amour, Mi- gnonnette; e. Scented Mignonette). Agypten. Ein- bisweilen mehrjährig, 15—30 em hoch. Blütezeit: gewöhnlich vom Juni an bis Herbſt. — Pflanze krautig, kahl, äſtig; Zweige meiſt niedergebogen. Blätter zer— ſtreut, länglich, ganz oder weniglappig. Blumen ſehr wohlriechend, grünlich oder grünlichgelb, mit roten oder goldgelben Staubkölbchen, in lockeren oder dichten, ſich während der Blütezeit verlängernden Endtrauben. Ein Allerweltsliebling; aber nicht Schönheit der Erſcheinung oder der Blüten, ſon— dern nur der allgemein angenehm befundene Duft der Blüten, den Zinne einen ambroſiſchen nennt, iſt die Urſache dieſer Beliebtheit. Von den in der Tracht oder in der Blütenfärbung abweichenden Sorten ſind folgende die bemerkenswerteſten: f. major (= grandi- flora Hort.) und f. maxima (= ameliorata hort.) von kräftigerem und üppigerem Wuchs, mit größeren und dichteren Blütentrauben und breiteren Blättern; f. pyramidalis, von kräftigem, gedrungenem, buſchigem Wuchs und mit ſtarken, völlig pyramidalen Blüten- trauben; während bei k. multiflora compacta, von niedrigem, knapp-rundbuſchigem Wuchs, die zahlreichen Blütentrauben oben abgerundet find; f. pumila erecta, der letzten nahe kommend, aber in Haltung vervoll— kommnet, iſt für Topfkultur ganz vorzüglich ge— eignet und eine wertvolle Marktpflanze; „Machet“, von niedrigem, dichtem Wuchs mit dunkelgrünem Laube rötlicher Blumen, auch vorzugsweiſe für Topfkultur geeignet. Sor⸗ ten mit abmei- chender Blü— ten-, richtiger Staubkölbchen— Farbe und von meiſt derbem Wuchs ſind: f. aurea com- pacta („Gol- den Queen“), goldgelb, dick⸗ und groß⸗ traubig; „Ga- briele“, dun⸗ Lelrot lange und ſtarke Trauben; „Victoria“, dunkel⸗ braunrot; f. eximia (= „Parson’s white“), weiß- liche, zwar wenig anſehnliche Blüten, aber von feinem und durchdringendem Geruch; „Diamant“, reineres weiß, aber weniger duftend. Verwendung. Wenige Pflanzen ſind fo volks- tümlich als die Reſeda: ſie iſt im Palaſt und in der Hütte beliebt, ſie iſt für Bouquets allgemein geſchätzt, und wird im freien Lande, wie auch als Topfpflanze gern geſehen. N * a: 14 U r F IS wo) ER TR Garten-Reſeda . blütenreiche Pflanzen. Ausſaat: Wo Erdflöhe haufen, muß ſehr zeitig, thunlichſt im März, an den be- 10 em Topf in recht kräftige Erde verjegen und an Hornſpäne. Sind die Pflanzen 3 —4 em hoch geworden, Gtg. 108. Pedicelläria bis Gtg. 113. Halimium. Nr. 355365. 89 Freilandkultur. Faſt jeder Kulturboden ſagt England durch Beſchneiden und entſprechende Pflege zu; ſie gedeiht auch an ziemlich ſchattigem, beſſer aber Reſedabüſche und -bäumchen erzogen. Ein zweckmäßiges an luftigem, ſonnigem Standort in friſchem, dung⸗ Verfahren iſt folgendes: Ausſaat im September in kräftigem, aber nicht ſehr feuchtem Boden. Erſcheint nach Töpfe oder Käſtchen; die Pflänzchen verſtopfen, je 1 Samenausfall oft von ſelbſt wieder und giebt dann in einen 6—7 em-Topf und nahe am Glaſe im Kalt— hauſe überwintern, im Frühjahr alsdann in einen ſtimmten Platz geſäet werden, oder man ſäet die beſſern den Pflanzen beſtändig alle Seitenſproſſe und etwaige Sorten im März, April ins Miſtbeet, verſtopft die Blüten unterdrücken. Iſt die gewünſchte Stammhöhe jungen Pflänzchen (mehrere in einen 10 em- Topf) und erreicht, fo ſind anfangs noch alle ſich zeigenden Blüten- pflanzt ſie, wenn erſtarkt, aus den Töpfen ins Freie. knoſpen zu entfernen, um eine gut verzweigte Krone Im übrigen kann man, um noch einen Herbſtflor zu zu erzielen; man muß überhaupt ſo lange auf Blüten erhalten, ſelbſt im Juni noch ſäen. verzichten, bis die Form vollendet iſt Später ſind Topfkultur für den Winter- und Frühlingsflor. dann nur noch die abgeblühten Trauben zu entfernen, Ausſaat in der zweiten Hälfte des Juli ergiebt im und zu dicht ſtehende Zweige auszuſchneiden. Für Oktober, November, Ausſaat Ende Auguſt giebt im ſolche Bäumchen eignen ſich die Sorten k. pyramidalis Dezember oder Januar blühende Pflanzen. Ausſaat und k. arborea (— „Parson's tree“). — Keimkraft in 12 cm-Töpfe mit guter Scherben-Einlage und der Samen (gutgereift) 3—4 Jahre; Keimung inner— kräftiger Erde: lehmige Acker- oder Raſenerde, reichlich halb 14 Tage. mit gut abgelagerter Miſterde und grobkörnigem Sand Be g Ne, gemiſcht. In Ermangelung von Miſterde kann guter | , ich > ee ee 50 5 konzentrierter Rinderdünger oder etwas Hühner- oder 5 a u e I, e en Taubenmiſt gut verteilt beigemifcht werden, aber keine hoch. e a Pf ee eee äſtig. Blätter kammförmig-fiederſpaltig 5 Blättchen 9 8 f f ganzrandig, kahl, glänzend. Blumen weiß, in zier— werden fie bis auf 4—6 Stück gelichtet und, damit eee 1 a 5 ſie ſich mehr veräſteln, entſpitzt. Mäßiges Begießen und lichen langen Endtrauben. Kelch ul . vor allem recht heller und luftiger Stand nahe den Gaaſe . Verwendung. Für mittlere und größere Gärten oder am Fenſter ſind von großem Belang. Man kann immerhin angenehm; iſt eine von der Garten-Reſeda auch in Saatkaſten ſäen; haben die Pflänzchen dann ſehr abweichende Erſcheinung und ihre langen Blüten⸗ 3—4 Laubblätter entwickelt, jo werden fie in 12 em- trauben eignen ſich gut für Blumenſträuß e. — Töpfe (4—6 in einen Topf) in die Nähe der Topf- Ausſaat im März oder im Herbſt an den beſtimmten wandung verſtopft. Platz. Gedeiht in allerlei Boden, ſelbſt noch auf Baum⸗Reſeda. Die Reſeda iſt im Gewächs⸗ Schutt und an dürren Plätzen. hauſe mehrjährig. Schon ſeit langem hat man in Familie je. CISTACEAE, Ciſtroſengewächſe. de XXX 19. (Nr. 360—367 aus drei Gattungen.) Gattung 112. Cistus L., Ciſtroſe, O XXX 19 (griechiſch: kistos, der alte Name dieſer Gattung). Kapſel 5- oder 10fächerig, 5- oder 10 klappig: jede Klappe mit zahlreichen Samen. Griffel fadenförmig, keulig oder manchmal ſehr kurz. Narbe kopfig oder ſcheibenförmig. Keimling ſpiralig. Sträucher, ſeltener Halbſträucher, oft klebrig. Blätter meiſt gegenſtändig. Blüten meiſt anſehnlich, in Trugdolden oder Riſpen, endſtändig, ſelten ſaſt traubig oder einzeln, weiß, rot, purpurn, im Juni bis Auguſt. — 30 Arten, in Europa, Nordafrika, Aſien. 360. Cistus eyprius Zam., Cypriſche Ciſtroſe. 363. Cistus erispus I., Krauſe Ciſtroſe. Cypern. Blumen weiß, am Grunde gelb und mit Spanien. Blumen faſt ſtiellos, zu 3—4 en doldig, ſchwarzroten Flecken. purpurrot. r 2 2 2 2 Bo 2 81 4 5 5 5 a i |, Benwenung Snmergräne opipieen ſchw arzrot / nur froſtfrei und hell überwintern. Kräftige, leichte . [a [71 7 ‚ 2- 362. Cistus purpüreus Zam., Vurpurrote 1 1 10 11 Frühling in den Landſchafts Ciſtroſe. Orient. Blumen purpurrot, am Grunde 9 se mit 5 ſchwarzroten Flecken. Gattung 113. Halimium Diun., Scheinröschen, Or XXX 19 (Namensableitung unſicher). Klappen der Kapſel 3; jede Klappe mit mehreren Samen. Kapſel zur Reifezeit Ifächerig. Keimling ſpiralig. Blätter gegenſtändig, Znervig, ohne Nebenblätter. Blütenſtiele 1—3blütig, achſelſtändig, einzeln oder doldig, ſelten riſpig. Blüten gelb. Pflanzen halbſtrauchig bis ſtrauchig. — 13 meiſt ſüdeuropäiſche Arten, von den Botanikern bald zu Cistus, bald zu Helianthemum gezählt. 364. Halimium formösum Dun., Schönge— 365. Halimium umbellätum Spach, Doldiges ſtaltetes Scheinröschen. Portugal. Blumen 3½ cm Scheinröschen. Blüten doldig, gelb. N breit, ſchön gelb, am Grunde ſchwarz. Verwendung und Kultur beider Arten wie | Cistus oder Helianthemum. 90 Familie 18. Violaceae, Veilchengewächſe. O XX 3 u. XXXI 18. Gattung 114. Heliänthemum Pers., Sonnenröschen, = XXX 19; XXXII (griechiſch: helios — Sonne und anthemon — Blümchen; Sonnenſchein liebende Pflanzen). Kapſel 3klappig, zur Reifezeit 1=, ſeltener Zfächerig, vielſamig. Griffel fadenförmig, faſt keulig oder abgekürzt. Narbe kopfig oder fammförmig-3lappig. Keim⸗ ling hakig-zurückgekrümmt oder gebogen. Kräuter oder Halbſträucher, mit oder ohne Nebenblätter, meiſt niederliegend oder aufſteigend: untere Blätter meiſt gegen-, die oberen nicht ſelten wechſelſtändig. Blüten meiſt anſehnlich. — 50 Arten, in Europa, Oſtaſien, Nordamerika. 366. * Heliänthemum Chamaecistus Mill., Von mehreren dieſer Formen giebt es auch ge⸗ Tafel 65, 258 (syn. H. vulgare Gaertn., H. varia- | fülltblühende, die wie kleine Röschen ausſehen. bile ach), Gemeines Sonnenröschen (fr. Heli- 367. * Heliänthemum oeländieum Wahlnbg. antheme; e. Rockrose). Mittel- und Südeuropa, (syn. H. vineale Pers., H. pilosellodes Dun., H. Kleinaſien. alpestre Dun., H. pulchellum Sweet, H. Rhodax Staudig-halb⸗ Steud.), §ländiſches Honnenröschen. Mittel⸗ und ſtrauchig, 10 Südeuropa, Nordafrika. Staudig-halbſtrauchig, 10 bis 250 hoch. bis 15 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Wie lütezeit: vorige Art, aber Blätter ohne Nebenblätter. Blumen Juni bisHerbſt. ſchön gelb. Die 3 größeren Kelchblätter mit den — Pflanze mit 3 Fruchtklappen abwechſelnd. Griffel ſo lang als der 1 Fruchtknoten; Fruchtſtiele aufſtrebend, abſtehend. — E = | ä : genden Sten- EDER, N die in ee Blätter keinem Garten mit zufagendem Standort und geeig- SE N 879 netem Boden fehlen ſollten. Auch als Topfpflanzen eirund oder linealiſch-länglich, bewimpert, mit Neben- zu empfehlen. Im Freien auf Felſenanlagen, Ruinen, blättern. Blüten mit Deckblättern, in einfachen end- Hügel, Böſchungen, Steingruppen angewieſen, ſind ſtändigen Trauben Innere Kelchblätter ſtumpf, mit Wi DE ſchöne 1 PR 815 b e aufgeſetztem Spitzchen. Griffel 2—3 mal fo lang als 15 0 9 a nur kurze ni Ir a 5 ſehr der Fruchtknoten. Fruchtſtiele bogig⸗zurückgekrümmt. 100 110 ) Ne in reicher 1 0 ge. lich ...!... —z—z—b man kann alle unſere Gartenformen (mit Aus- en, 5 nahme von H. pilosellodes 9255 H. alpestre Dun. und ſcheuen Näſſe. Keine beſondere Pflege. Die Kultur⸗ und H. pulchellum Sw., die nebſt wenigen anderen formen ſind nicht allerorten winterfeſt, am widerſtands⸗ der folgenden Art angehören) hierher ziehen, jo: H. | der ſchwache Saubbsde nd nen braten J vulgare Gderiu., Tafel 65,258, Blumen goldgelb, oder ſch 2 ecke gi eshalb anzuraten, ſo Blütenſtiele und Kelch behaart; H. appenninum, poli- M ee emehrun g 6 folium und pulverulentum C,, Blüten weiß, Kelch blühenden 5 Seidel de efüllten 11119 farben⸗ weißlich, pulverig⸗ſternhaarig; H. grandiflorum PC., treu wiedergewünſchten Sorten durch Ablieger und Blumen größer, goldgelb; Blätter breiter; H. macran- Stecklinge. Samen von Gartenformen ergiebt ge⸗ thum Sw., H. sulphureum Willd., H. tauricum Sweet, wöhnlich allerlei Farben. In den letzten Ihrer ait = 18 1 1 1 100 namentlich f. mutabile (fälſchlich amabile) flore pleno 5 DT fe165 258, H 1088 1 00 91 5 mehr verbreitet und auch zu kleinen Blumenteppichen — — 3 „„ Eee verwendet worden. Ausſaat in Schalen oder Kalten änderlich: von roſaweiß in roſenrot ſich verdunkelnd; H. in ſandige Wieſenmoorerde mit Lehmzuſatz oder in cupreum 8., kupferigpurpurrot; H.rhodanthum Dun., ſandige Ackererde; die Pflänzchen verſtopfen und über- H. venustum Sw., hellpurpurn; H. serpyllifolium wintern; im Frühjahr mit 30 cm Abſtand aus⸗ Dun., gelb, am Grunde orangegelb gefleckt; H. bicolor pflanzen. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Presl, H. variegatum Sw., 1205 violaceum Pers., | Keimung innerhalb 3 Wochen. zweifarbig, weiß bis rötlichviolett. | Familie 18. VIOLACEAE, Deilchengewächfe. = XX 3 und XXXI 18. (Nr. 368—383 aus zwei Gattungen.) I. Kräuter, ſeltener Halbſträucher. Gattung 115 Viola. II. Aufrechte Sträucher. Gattung 116 Amphirrhox. Gattung 115. Viola L., Veilchen, O XXS; XXXI 18; XXXII (lateiniſcher Name für Veilchen). Kelch am Grunde mit Anhängſel; Kelchlappen faſt gleich. Krone unregelmäßig; das untere Kron— blatt größer, geſpornt oder ausgeſackt. Kapſel eiförmig oder kugelig. Samen faſt kugelig, wandſtändig. Kräuter ſelten, halbſtrauchig. Blätter grund- oder wechſelſtändig; Nebenblätter bleibend, oft blattförmig. Blütenſtiele achſelſtändig, 1⸗, ſelten 2blütig, blau, weiß, gelb, rot. (Die meiſten Arten ſind zweigeſtaltig, indem ſie vollſtändige, aber unfruchtbare Frühjahrsblüten, und unvollkommene, aber fruchtbare Sommerblüten tragen.) — 150 Arten. A. Blätter (von Nebenblättern abgeſehen) ganz, nicht fingerig- oder fußförmig⸗-geteilt. 1. Blätter und Blütenſtiele grundſtändig; echte Ausläufer, nicht bloß kriechende Stämmchen, faſt ſtets vorhanden (Ausnahme: Baumveilchen). V. mirabilis (880) hat in der Jugend auch grundſtändige Blätter, iſt alſo zu vergleichen. a) Erdſtämme nicht dick⸗fleiſchig * P. odorata (Tafel 11) 368. V. hederacea. 369. As re 6 5 0 meiſt etwas behaart. b) Erdſtamm dick, fleiſchig und pri 2. Pflanzen mit beblätterten Stengeln, ohne echte Ausläufer, aber oft mit teiechenden Stämmchen. a) Griffelnarbe krugförmig, mit großer Offnung und unten mit lippigem Anhängſel 5 p) Griffelnarbe niedergedrückt-kugelig, mit Büſchelhaaren und mit ſehr kleiner, Kapſel 10 3 kantig c) Griffelnarbe gewölbt, in ein herabgebogenes Schnäbelchen verſchmälert. d) Griffelnarbe flach— zuſammengedrückt, fait 2 lappig, ohne Schnäbelchen. Mündung. Griffel zuſammengedrückt⸗keulenförmig. oberen aufgerichtet, wie beim Stiefmütterchen . B. Blätter (von den Nebenblättern abgeſehen) hand- oder fußförmig- geteilt oder gefiedert⸗ vielteilig 368. * Viola odoräta L., Tafel 11, 41. Wohl- riechendes Veilchen (fr. Violette odorante, Violette | de Mars; e. Common Violet, Sweet-scented Violet). Europa, Alien. Staude, 8—20 em hoch. Blüte- zeit: März, April; Gartenformen auch im Sommer, Herbſt, Winter. — Ausläufer lang, ſehr ſelten fehlend. Blätter breit-eirund mit tief-herzförmigem Grunde, an den Sommer-Ausläufern nieren-herzförmig, oder faſt dreieckig-herzförmig und mit tiefer breiter Bucht, Blüten blau oder violett, ſel— tener graulichblau, roſa oder weiß, ſehr ſelten rot; die fruchttragenden oft unvollkommen und grünlich, und ihre Blütenſtiele ſpäter niedergeſtreckt. Frucht— knoten meiſt weichhaarig. Griffelnarbe in ein herab— gebogenes Schnäbelchen verſchmälert. Samenreife meiſt im Juli-Auguſt. Es giebt eine Anzahl Gartenformen, einmal— oder mehrmals⸗, einfach- oder gefüllt⸗blühende, oder mit größeren oder abweichend-gefärbten Blüten, oder im Wuchs verſchieden. Folgende ſind ziemlich ausgeprägt: Gartenveilchen (einmal blühendes Veilchen), Viola odorata | normalis. Nur einmal im Jahre voll— kommen- und reichblühend. Die Ausläufer erſt nach der Blütezeit, erſt im folgenden : Wachstums⸗ 8 ST — jahre blühend. en. Blätter meiſt breit-eirund mit tief⸗herz⸗ förmigem Grunde; Nebenblätter am Rande nebſt den Franſen kahl. Hierher gehören außer unſerem ge— wöhnlichen ſog. e de die Sorten: f. flore albo, weiß blühend; f. flore roseo, roſenrot; f. flore rubro, h, k. flore pleno, gefüllt-violettblau; f. flore albo pleno, gefüllt-weiß; f. flore tricolori pleno, gefüllt-dunkelblau, nach der Mitte roſen- rot und weiß; k. foliis variegatis („Armandine Millet“), Blätter weißgerändert, Blüten dunkel⸗ violett, für Einfaſſungen und Teppichbeete geeignet. Ferner wohl die Sorten: „King of Violets“, dicht gefüllt⸗dunkelviolett, kräftiger Wuchs; „Queen of Violets“, wie vorher, aber weiß, Mitte etwas bläulich; f. "neoboracensis oder pendula (Neu⸗York⸗ Veilchen), gefüllt-azurblau, großblumig; k. devo- niensis, hellviolett; Blüten langſtielig, den ganzen Sommer hindurch erſcheinend. Wohlriechendes Garten-Veilchen. Gattung 114. Heliänthemum. Gattung 115. Viola. Mehrmals im Laufe des Jahres blühend. lang, ſehr ſelten fehlend, in demſelben Jahre blühend. Blätter meiſt mehr dreieckig-herzförmig, mit tiefer und ter; die Blu⸗ men treten auf Nr. 366368. 98 V. cucullata. 370, \ 0 * V. tricolor (var. mazxima Tafel 11). 371. V. olympica. 372. Ve Wien 37a F. altaica. 374. * V, calcarata. 375. V. Clementiana. 376, V. cornuta (Tafel 11). 377, V. Munbyana. 378. etwas ſeitlicher V. canadensis. 379. Kapf ſel meiſt 3 kantig * P. mirabilis. 380. Kronblätter gelb, die 4 * V. 57 flora. 381. V. pedata. 382. Monatsveilchen, Viola odorata semperflorens (syn. Viola italica Voigt, V. praecox hort.; fr. Violette des quatre saisons; e. Neapolitan Violet). Ausläufer breiter Bucht, etwas weichhaarig; Nebenblätter drüſig— gefranſt. Fruchtknoten weichhaarig. (Wahrſcheinlich von Viola alba Bess. ſtammend.) Das Monatsveilchen wird für die Blumentreiberei und Topfkultur ganz beſonders geſchätzt. Im | Freien blüht es hauptſächlich vom September an und im Frühjahr, im günſtigen Klima oder bei der Kultur in Kaſten oder Häuſern auch im Winter; bei darauf hinzielender Pflege und in friſchen Lagen auch im Sommer. Die hervorragendſten Sorten ſind: f. flore albo, weiß blühend; „Hamburger Treibveilchen“, tief dunkel- blau, ganz vorzüglich zum Treiben; f. Barrensteinii, vorzügliches Treibveilchen, namentlich fürs den Win⸗ Monatsveilchen. feſtem Stiele frei über das Laub hinaus; auch weißblühend vor— handen; „Victoria Regina“, gutes Treibveilchen mit ſtark duftenden Blumen von 3 em im Durchmeſſer; „The Czar“, Blumen auf feſten, 10—15 em langen Stielen, groß und ſchön dunkel violett, mit einigen ſchwarzvioletten Linien in der Mitte. Die Sorte „The Czar“ flore albo, weißblühendes Zar-Veilchen, mit ſchönen großen, weißen Blumen, weicht vom Bau des blauen in manchen Punkten ab und wird beſſer als ſelbſtändige, ſchöne großblumige Sorte des Monats- veilchens betrachtet; f. rossica („Russian superb“), mittelgroße, dunkelviolette, ſehr wohlriechende Blumen, die frei über den ziemlich kleinen aber zahl- reichen Blättern von merklich Zeckigem Umriſſe ſtehen; f. Wilsonii, ſehr große, ſehr langgeſtielte, für die Vouquetbinderei beſonders geeignete Blumen; ſcheint gegen Froſt empfindlich und nur zur Kultur unter Glas geeignet zu ſein; im freien Lande ſind ihre Herbſtblumen auch weniger hübſch als die des gewöhn— lichen Monatsveilchens; „Augusta“, ſehr reich⸗ blühend, beſonders im Spätſommer und Herbſt; auch vorzüglich zum Treiben. — Gefülltblühende Sorten ſind: „Kaiser Wilhelm“, dunkelblau; „Marie Louise“, lavendelblau mit weißer Mitte; „Swanley white“, größtblumiges, weißes Xeil- 92 chen, die Blüten einer gefüllten Gardenia-Blüte ähn⸗ lich; „Ruhm von Kassel“, reichblühendes gefülltes Treibveilchen, von Auguſt bis November und von Februar bis Mai blühend; für Dezember-Januar aber wenig brauchbar. Parma- Veilchen, Viola odorata parmensis. Dasſelbe iſt wahrſcheinlich Gartenform von Viola cyanea Celak. Blütezeit: ſehr zeitig im Frühling, die Pflanze dann reichblühend, im Herbſt zum zweitenmal, aber 67 Barma-Beilchen. dann nicht beſonders reich. Ausläufer kurz. breit-herzförmig-eirund, lebhaft-grün, zur Blütezeit kahl und glänzend; Nebenblätter lanzettlich, lang-zugeſpitzt, nebſt den kurzen Franſen faſt kahl. riechend, aber der Duft weicht von dem anderer Veil— chen ab. In den Gärten ſind nur gefüllte Sorten zu finden; z. B.: Gewöhnliches gefülltes Parma- Veilchen, Blüten graulichblaßblau oder zart-blau, Mitte weiß; „Comte de Brazza“, gefüllt - reinweiß; „Mad. Millet“, gefüllt-roja; „Princesse de Savoie“, dunkelblau; Bruneauiana, ſtarkgefüllte auffallende Sorte: äußere Kronblätter violett, innere ein büſcheliges gedrehtes Herz bildend, weiß- und rötlichviolett-geſtreift. — Das Parma Veilchen ver- langt warme und geſchützte Lage, Schutz gegen zu ſtarke Kälte und namentlich gegen Näſſe. Baumveilchen, Viola odorata arborea (fr. Vio- lette en arbre; e Tree-Violet). Ein Veilchen, welches keine Ausläufer mehr bildet, ſondern einen aufrechten, allmählich verholzenden und ſich oben verzweigenden Stengel und durch abgetrennte Zweigteile (Stecklinge) vermehrt wird. Solche Baumveilchen kann man von Viola odorata künſtlich erziehen, aber nur von ſtark— wüchſigen, derben Sorten, indem man den kräftigſten oder ein paar kräftige Ausläufer zuſammen an ein Stäbchen heftet und alle fernerhin entſtehenden Aus- läufer, für den Anfang auch alle Blüten unterdrückt. Selbſtredend iſt recht kräftige Erde nicht zu entbehren. Das beſte und ohne Aufbindung von Ranken mögliche Verfahren iſt aber folgendes, für welches ſich die Formen: f. arborea flore pleno (syn. Viola arborea atroviolacea fl. pl. A.), mit großen, gefüllten, dunkel- oder ſchwärzlichblauvioletten Blüten; f. arborea Brandyana (syn. V. arborea tricolor fl. pl.), Blüten groß, gefüllt, blau, zierlich mit roſa und weiß geſtreift; und beſonders das ebenfalls zu den vorigen gehörende ſogen. Bornſtedter Veilchen: „Frau Hofgartendirektor Jühlke“ vortreff- Blätter Die 2 Deckblätt⸗ chen der Blütenſtiele weit unter der Stielmitte. Blumen kornblumenblau, im unteren Teile weiß, wohl- Familie 18. Violaceae, Veilchengewächſe. Oi XX 3 u. XXXI 18. lich eignen. Das letztere hat an ſich ſchon einen mehr aufrechten Wuchs. a Wenn man alle ſich entwickelnde Seitenſproſſe un⸗ ausgeſetzt entfernt, bis man nach etwa 3 Jahren ein hübſches, 20—30 cm hohes Stämmchen erhalten hat, dann aber natürlich die Seitenſproſſe zur Bildung einer hübſchen Krone beibehält, nachdem bis dahin auch die Blütenbildung teilweis unterdrückt worden, hat man das ganze Geheimnis der Baumveilchen-Zucht ergründet bis auf die — kräftige und reichliche Er⸗ nährung der Pflanzen, welche die Hauptſache iſt. Kräftige Mift- und ſandig⸗-lehmige Raſenerde, öfteres | Verpflanzen, ſobald die Erde gehörig durchgewurzelt iſt, oder nach kräftiger Bewurzelung öfteren Dungguß — > — — 5 N N =_ By 1 14 Baum-⸗Veilchen (k. Brandyana). (etwa Miſtjauche), kurz und gut: eine Maſtkultur iſt erforderlich, um reizende und reichblühende Bäumchen zu erhalten. Das Baumveilchen iſt ziemlich empfindlich und nur für Topfkultur zu empfehlen. Im Winter hält man es in einem nur mäßig warmen Zimmer. — Die Verwendung des Wohlriechenden Veilchens iſt eine ſehr vielſeitige. Die gewöhnlicheren und zäheren, einfachblühenden Sorten des Garten- und Monatsveilchens gehören in den Park- und Landſchafts⸗ garten, vor allem zur Anſiedelung auf Raſen⸗ flächen, zur Bodenbedeckung in lichten Bosquets, zur Bepflanzung von Abhängen, Hügeln, Böſchungen, Waldrändern, an Zäunen, ſei es im Schatten oder im Sonnenſchein, jedoch ſind reichlich trockene Böden weniger günſtig. Die großblumigen einfachen und gefüllten Garten- und Monatsveilchen eignen ſich vorwiegend für kleinere, im regelmäßigen Stile ange- legte Gärten, namentlich als Einfaſſungspflanzen und beſonders auch zur Topfkultur. Die größte Be— deutung haben die Monatsveilchen, ſowohl für Frei— landkultur im großen, als für die Topfkultur und die Blumentreiberei, während das Parma— veilchen von beſchränktem Werte, und das Baumveilchen mehr durch ſeine Geſtalt uns intereſſiert. Freilandkultur. Zeitig im Frühjahr, ſobald die Witterung es irgend zuläßt, werden die Veilchen— pflanzen durch Teilung der Büſche oder durch Aus— läufer vermehrt, dieſe Setzlinge in vorher wohl vor— * x 5 . na d 5 bereitetes, in alter Kraft ſtehendes Land gepflanzt und zwar reihenweiſe; die Reihen ſind etwa 30 cm, die Pflanzen in den Reihen etwa 20 cm voneinander zu halten. Durchläſſiges, etwas kalkhaltiges, jandig -Ich- miges Erdreich, das zweckmäßig mit abgelagerter Kompoſt⸗ oder Miſterde reichlich durchſetzt oder nötigen- falls vorher mit Miſt gedüngt worden, ſagt beſonders zu. Bedecken des Bodens zwiſchen den Pflanzen mit halbverrottetem Miſt oder Kompoſterde iſt, um die Erde friſch zu erhalten und die rote Milbe (rote Spinne) nicht ſo leicht aufkommen zu laſſen, nur anzuempfehlen. Die weitere Pflege beſteht im Vertilgen des Unkrauts, in wiederholter Bodenlockerung und während der N 5 f 0 5 | mit Jauche (Gülle). Derartig erzogene Pflanzen werden [Erpetion] hederaceum Spr.), Ephen-Veilchen. Neu⸗ kräftige Büſche geben, dann von Anfang September, auch wohl Ende Auguſt an ihre Blüten entfalten, die wo oder ſo lange der Winter nicht mit Froſt und Schnee einherzieht, auch im Winter und Frühling er— ſcheinen. und hinreichende Wärme geben, was man dann Veilchentreiberei nennt. Bei der Anzucht kräf— tiger, zum Treiben wohlgeeigneter Pflanzen, wie ſolches ſoeben beſchrieben worden, kann man die Pflanzungen jo abgrenzen, daß aufgeſetzte (alſo bewegliche) Miſt— beetkaſten dieſelben umgrenzen. Werden dieſe Kaſten im Spätjahr, wenn Froſt eintritt, mit Fenſtern belegt und nachts mit Strohdecken gedeckt, bei zunehmender Kälte auch noch mit einem Umſatz von erwärmungs— fähigem Stallmiſt umgeben, die Pflanzen, ſoweit ſie des Begießens bedürfen, nur mit lauem (verſchlagenem) das Lüft ichti handhabt, 5 te a A era 9 75 feſtigkeit der Pflanze zweifelhaft iſt, jo pflanzt man im man ſchon durch dieſes Verfahren mindeſtens während des Spätjahres und des Vorfrühlings einen guten Flor von Monatsveilchen erhalten. Beſſerer Erfolg wird durch die Kultur in Miſtbeeten, auf gewöhnliche Weiſe angelegt, gewährleiſtet, und ſcheint das in Alfter (Rheinprovinz) betriebene Verfahren am einfachſten und doch lohnend: Auf die Miſtfläche des Miſtbeetes wird eine niedrige Schicht Miſterde gebracht. Die Büſche gut kultivierter und kräftiger Pflanzen Staude, jten- werden mit gutem Erdballen ausgehoben und loſe nebeneinander in den Miſtbeetkaſten geſetzt, die Pflanzen auch von allen ſchlechten Blättern und beſchädigten Teilen geſäubert und nach Bedarf begoſſen. Nachdem dann die Fenſter aufgelegt, liegt es in der Hand des Pflegers, das Veilchenbeet ſchnell, etwa in 14 Tagen, oder langſam, in 4—6 Wochen, abzutreiben, je nach— dem er die Wärme geſchloſſen hält oder durch vieles Lüften frei giebt. Im letzteren Falle erhält man mehr und ſchönere Blumen und zieht darum die langſamere Zucht auch vor. meiſt 3—4 Ernten gewonnen. Sit eine Anlage abge- trieben, ſo legt man die Veilchenbüſche in der Nähe derſelben zuſammen und bewahrt ſie als Material für die demnächſt wieder ſtattfindende Vermehrung auf. Vor jeder erneueten Bepflanzung eines Kaſtens wird erſt wieder etwas friſcher Miſt in denſelben gebracht. Wo den ganzen Winter hindurch die Treiberei ſtatt— findet, auch bei Froſt und Schneefall, iſt das Ausheben der Veilchenbüſche aus dem freien Lande oft mühſam, das ganze Verfahren jedoch lohnend. Mißlich ſteht es nur um die Veilchentreiberei, wenn wochenlang der Himmel trübe iſt, und die die Blüten hervorlockenden Sonnen— ſtrahlen fehlen. Die freigewordenen Miſtbeete kann Wer Veilchenblumen pflücken möchte, wenn Froſt und Schnee herrſchen, muß den Pflanzen Schutz In einem ſolchen Kaſten werden Gattung 115. Viola, Veilchen. Nr. 369 — 370. 93 man ſpäter zur Anzucht von Zier- oder Gemüſepflanzen (Sellerie, Blumenkohl 2c.) verwenden. Die Veilchen— treiberei in Töpfen, im Gewächshauſe oder Zimmer iſt von dem eben beſchriebenen Verfahren nicht ver— ſchieden; die Topfveilchen müſſen aber dem Glaſe oder Fenſter recht nahe ſtehen, damit den Pflanzen möglichſt viel Licht zuteil werden kann. Anzucht aus Samen wenig gebräuchlich und, wo es gilt, einer Gartenform ihre Eigentümlichkeiten zu erhalten, auch unſicher. Ausſaat nach der Reife der Samen oder ſehr zeitig im kommenden Frühling auf Bei großer Trockenheit gründliches Begießen vornehmen. ein Saatbeet und ſpäter die Pflänzchen verſetzen. — Keimkraft der Samen 1 Jahr, ſeltener 2 Jahre; Keimung ſehr langſam. auptwachstumszeit ein- oder mehrmaliges Düngen Hauptwachstumszeit ei d hrmalig 9 369. Viola hederäcea TLabill. (syn. Herpetion holland. Kriechende Staude. Blütezeit: Mai-Juni. — Stengel ſehr kurz oder fehlend, unten Ausläufer treibend. Blätter faſt büſchelig-gedrängt, geſtielt, klein, nierenförmig oder faſt rundlich, am Grunde faſt keil— förmig oder mehr oder weniger ausgebuchtet, buchtig— gezähnt. Blumen weiß oder bläulich, blaugefleckt. Narbe rüſſelförmig; Griffel pfriemlich, hin- und her- gebogen. — 2 Abarten: f. reniformis R. Br. pr. sp. (syn. Erpetion reniforme Sweet), mit kürzeren Blüten- ſtielen; f. gracilis R. Dr. pr. Sv., mit ſehr langen (15 —23 cm) Blütenſtielen. Verwendung als zartere, üppiggedeihende und willigblühende, am Boden kriechende Alpenpflanze, die ſchnell Teppiche bildet, auch als Ampelpflanze ſich ſehr gut ausnimmt. Kultur in leichtem, mäßig feuchtem Boden; als Ampelpflanze in reichlich mit Sand gemiſchter Acker- oder Miſtbeeterde. Da die Winter— Herbſt eine Anzahl bewurzelter Ausläufer dieſes ſog. „auſtraliſchen Veilchens“ in Töpfe oder Kaſten, über— wintert fie eben froſtfrei und pflanzt fie im Frühling wieder aus. Anzucht aus Samen, wie bei V.odorata (Nr. 368). — Schutz den Pflanzen gegen Schnecken! 370. Viola eueulläta Zilot. (syn. V. obliqua striata hort.), Löffelblätteriges Veilchen (fr. Vio- lette à feuilles en cuiller; e. Cornet-leaved Violet). Nordamerika. gellos, 12 bis 20 cm hoch. Blütezeit: April. — Blät⸗ ter herzförmig, ſpitz, etwas ge— faltet, ſpäter faſt löffelartig gekrümmt, auch nieren— förmig, jung tutenförmig— gedreht, geſägt. Blumen ge- SET EN ruchlos, zahl- en reich, groß, Löffelblätteriges Veilchen. ſchön kobalt— blau, die oberen Blumenblätter weiß- oder violett- geſtreift und geſtriemt, das untere am Grunde weiß und mit ſchmalem, nicht bärtigem Saum, und dadurch von V. papilionacea Pursh, aus Nord— amerika, verſchieden. Griffelnarbe 3 kantig-gerändert. Samen länglich-eiförmig, graulich, braunrot— 94 punktiert. Durch den Samen von Viola palmata L. verſchieden. Für Einfaſſungen in trockenem, etwas bindigem Boden geeignet, aber leider von kurzer Blütezeit. Iſt Freunden intereſſanter Veilchen angenehm. Ver— mehrung durch Teilung der Erdſtämme. 371. * Viola tricolor Z., Stiefmütterchen (fr. Violette Pensée; e Heart's ease, Pansy) Einjährig, zweijährig bis ausdauernd, 15—30 cm hoch. Blüte zeit: März bis Oktober, je nach der Entwicklung und Witterung. — Wurzel faſt ſpindelförmig Stengel liegend bis aufrecht, einfach oder verzweigt. Blätter kerbzähnig, untere eirund bis herzförmig, obere länglich-lanzettlich, kahl oder ſeltener behaart; Neben- blätter nicht dem Blattſtiele angewachſen, meiſt leierförmig-fiederſpaltig, ihr Endzipfel meiſt viel größer, oft blattartig und gekerbt. Kelchblätter lanzettlich, allmählich zugeſpitzt. Kronblätter kürzer oder länger als der Kelch, meiſt groß, die 2 ſeitlichen zu den 2 oberen emporgerichtet und ſie von unten mit dem oberen Rande deckend; das untere größer z ; un a = oder kleiner als die ſeitlichen. Blumen meiſt Zfarbig, Rronblätter violette hie; bei dem Garten-Stiefmütterchen aber auch ein— farbig oder ſehr verſchiedenartig gefärbt: weiß, gelb, rot, braun, blau, ſammetig-ſchwarz u. ſ. w., gezeichnet, gefleckt, geſtreift, geflammt, gerändert, marmoriert u. ſ. w. Sporn höchſtens halb ſo lang als die Krone. Narbe groß, krugförmig. Die Pflanze iſt ungemein veränderlich; in Kultur iſt nur eine Baſtard-Form, deren Abſtammung un— bekannt iſt: Viola tricolor maxima hort., Tafel II, 43 (syn. V. tricolor hortensis hort.), Garten- Stiefmütterchen (Penſée). Von ungemein leichter Kultur und ſich in den Gärten durch Samenausfall oft ſo vermehrend, daß es läſtig werden kann. Farbenſorten ſind nur wenige genügend ſamen— Von den zahlloſen beſtändig; die große Veränderlichkeit hat eine durch- greifende Einteilung bisher nicht ermöglicht. beſchränken uns auf folgende Gruppen: Wir auch mit Gold- oder Silberrand. Familie 18. Violaceae, Veilchengewächſe. Oi XX 3 u. XXXI 18. perialis“ oder Odier-Preis-Penſées (3- und 5 fleckig) im Handel; b) 3 und 5 fleckige Cassier-Pensees, mit größeren Blumen, namentlich die goldgelbe z fleckige; c) Großfleckige Bugnot-Pensées, mit größeren Flecken, und vor allem ch die Rieſen- oder Trimardeau- Pensées, mit ungewöhnlich großen, 9 cm und drüber im Durchmeſſer haltenden Blumen, mit 3 großen Flecken, und die Pflanzen von gedrungenem Wuchs. Farbenſorten find: weiß, gelb, dunkelpurpurn (atro- purpurea), violett mit weiß oder mit gelb. Hier an- ſchließend noch die Sorten: f. lutea purpureo-macu- lata, gelb, am Grunde der Kronblätter je ein ſammetig purpurner Fleck; „Fire Dragon“, feurigorange mit purpurnem Auge und bronzegelbem Rand; „Baron de Rothschild“, dunkelbraun-⸗gefleckt. Marmorierte, mit marmorierten oder un- regelmäßig⸗-⸗gefleckten Kronblättern; mehrere Sorten, „Fürst Bismarck“, bronze und hellbraun-marmoriert; k. pelargoniiflorum, weiß, purpurkarmeſin⸗-gefleckt, Auge gelb. Vierfarbige, z. B. f. quadricolor, obere purn, auf weißem oder gelbem Grunde blau-gefleckt und-marmoriert. Eine ähnliche Zeichnung, aber größere Blumen beſitzt die Sorte „Pfau“ (Peacock). Miſchfarbige. Es find dies zugleich die un- beſtändigſten bei der Anzucht aus Samen. Hierher rechnen wir vor der Hand alle Sorten, die ſich in obige Gruppen nicht einordnen laſſen. a Am meisten Neigung, aus Samen treu wieder hervorzugehen, zeigen die Grundfarbigen, ſodann die 3= und 5 fledigen. Handelt es fih um nach Farben getrennte Zu— ſammenſtellungen, ſo muß man entweder erſt pflanzen, nachdem ſich auf den Anzuchtbeeten an den Pflanzen die erſten Blüten gezeigt haben, alſo die Farben aus⸗ ſuchen, oder man muß die etwa bereits vorhandenen und als geeignet befundenen Pflanzen durch Ablieger oder beſſer durch Stecklinge vermehren. Die Firma R. J. Farguhar & Comp. in Boſton hat 1888 ein gefülltblühendes weißes Gtief- Grundfarbige, mit einer Haupt- oder Grund⸗ farbe und entweder völlig einfarbig, oder mit einem „Auge“, oder mit dunklerer Maske, oder einfarbig und mit anders gefärbtem Rande; z. B. die Sorten f. candidissima („Schneewittchen“), reinweiß; f. aurea pura („Goldelse“), dunkelgoldgelb; „Victoria“, weinrot; „Meteor“, leuchtend-braun⸗ rot; f. delicata, hellporzellanblau; Wilhelm“, ultramarinblau mit purpurviolettem, weißgeſtirntem Auge; „Dr. Faust“ (Mohrenkönig), „Kaiser von faſt ſchwarzer Färbung, über welcher ein grauer Seidenglanz liegt. Fernere Sorten nur nach Farbenangabe: hell- und dunkelblau, ſchwarzblau ſchattiert, purpurviolett, ſammet- und havanna- braun, hochgelb, blaßgelb, roſenrot, kupferfarbig, purpurn mit weißem oder mit gelbem Rande, bronzefarbig u. ſ. w. Geſtreifte (Nelkenartig-geſtreifte; kr. Pensées de Fantaisie; e. Fancy-Pansies), mit kräftiger Streifung und Strichelung, z. B auf lilafarbenem, weißem oder bronzefarbenem Grunde. Gefleckte, 3 oder alle 5 Kronblätter mit je einem mehr oder weniger großen Fleck verſehen. Man unterſcheidet: a) Fünffleckige, ſog. Odier— Stiefmütterchen, und zwar weißgrundige, gelbgrundige, rotgrundige und bunte, deren Bau aber meiſt zu wünſchen übrigläßt. Neuerdings ſind ſie vervollkommnet und unter der Frühjahrsblüher aus. aber Bezeichnung „im mütterchen bekannt gegeben, deſſen Blumen von mitt- lerer Größe und feſter Beſchaffenheit ſein ſollen. Verwendung. Die Stiefmütterchen geben ſehr ſchöne Blumengruppen und Blumenteppiche, auch (in bandförmigen Streifen angepflanzt) ſog. Blumenbänder und Einfaſſungen, gemiſcht oder beſſer nach Farben zuſammengeſtellt. Nicht minder ſchön ſind mit nur einer Sorte bepflanzte Einzelgruppen. Für Teppich⸗ beete und Arabesken im Blumen-Parterre eignen ſich am beſten die einfarbigen. Alle Stiefmütterchen üben die angenehmſte und glänzendſte Wirkung nur als Sie ſind von Natur einjährig; ältere als ein⸗ bis zweijährige Pflanzen find ſchon altersſchwach und liefern kleinere und weit weniger anſprechende Blumen. Kultur. Die Stiefmütterchen gedeihen in allerlei Kulturland, ziehen aber, wie unſere meiſten Sommerblumen, einen guten Mittelboden, der etwas Friſche bewahrt, vor, z. B. humoſen ſandigen Lehm- boden. Bewäſſern und Düngen je nach dem Verhalten der Pflanzen an ihrem derzeitigen Standort. Voll- kommene Entwicklung und reiche Anzahl der Blumen ſind nur am freien, ſonnigen Standort zu erwarten. Die Stiefmütterchen ſind Folgeblüher, bei denen die Blumen, wenn die Pflanzen ununterbrochen wachſen können, etwa 10 Wochen nach der Ausſaat zu er— ſcheinen beginnen. a en Anzucht. Ausſaat von März ab bis Juli ergiebt Haupt- Blütezeit etwa von Ende Mai ab bis Spätherbſt; Ausſaat von Juli ab bis Septem⸗ ber erzielt Haupt⸗Blütezeit etwa vom April ab bis zum Juni. Hauptausſaatzeit für den Frühlings- flor im Juli. Man kann dann bei mildem Herbit- wetter noch die erſten Blumen erſcheinen ſehen und die Farben feſtſtellen. Ausſaat geſchieht ins freie Land auf ein mit lockerer, humoſer Erde zubereitetes friſches Saatbeet oder in ein kaltes Miſtbeet, immer aber bis zum Keimen der Samen die Saatbeete feucht und ſchattig halten. Die Pflänzchen werden ungefähr 5—6 Wochen nach dem Keimen etwa 15 em weit im Herbſt oder voneinander verſtopft und ſpäter, Frühling, an den beſtimmten Ort gepflanzt. Der durch Frühjahrsausſaat ſich ergebende Sommer— oder Herbſtflor bleibt immer ein mittelmäßiger, um ſo mehr, je ſpäter geſäet wird, je weniger kühle Zeit alſo den Pflanzen zu einer kräftigen Laubentwicklung und Verzweigung vorbehalten iſt. Liefert die Haupt- ausſaat (Juli) im Herbſt noch Blüten, ſo kann man letztere zu Gunſten einer ſtärkeren Verzweigung ab— ſchneiden. Beſonders ſchöne Sorten, die man länger als 2 Jahre zu erhalten wünſcht, werden als Topf— pflanzen behandelt und im Winter hell, kalt und luftig gehalten und nur mäßig, d. h. ſelten begoſſen. — Vermehrung durch Ablieger oder Stecklinge. Nach engliſchen Berichten ſollen Stecklingspflanzen dankbarere Stiefmütterchen geſtellt, 2½—4¼ em lang oder breit; Sommerblüher geben als die Sämlinge: Ende Auguſt ſteckt man etwa 8—10 cm lange Sproßited- | linge bei etwa 10 cm Abſtand in kräftige ſandige Garten- oder Kompoſterde in einen hernach mit Fenſtern zu bedeckenden, bis zur Feſtwurzelung der Stecklinge (2—3 Wochen) geſchloſſen zu haltenden und bei grellem | Sonnenſchein leicht zu beſchattenden, kalten Miſtbeet— kaſten, gewöhnt die Pflänzchen nach der Bewurzelung immer mehr an die Luft und entfernt die Fenſter bis zum Eintritt des Froſtes ganz. Im Winter aber bei milderem Wetter (um 0° herum) fleißig lüften und Anfang Mai die bereits recht kräftigen Pflanzen auf die Beete verſetzen. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung innerhalb 14 Tage. 372. Viola olympica Boliss. (syn. V. tricolor dichtbeblätterte Stengel und breitere Kelchblätter als Viola tricolor; iſt außerdem eine echte Staude und hat violette Blumen. Sporn doppelt länger als die Kelchanhängſel. 373. Viola lütea Sm., Gelbes Veilchen. Europa, auf Gebirgswieſen Staude, 10—25 cm hoch. Blüte— zeit: Mai bis Juli. — Pflanze mit fadenförmigen, kriechenden, ſchuppenblätterigen Stämmchen. Die Stengel einfach, aufſteigend und nebſt den Blättern mehr oder weniger kurzhaarig. Untere Blätter länglich bis herz— förmig⸗eirund, obere elliptiſch- lanzettlich, alle ſeicht gekerbt; ihre Nebenblätter fingerig-vielteilig mit linea— liſchen, faſt gleichgroßen Zipfeln. Kelchblätter länglich— lanzettlich, ſtumpflich oder kurz-zugeſpitzt. Kronblätter gelb, ſeltener die oberen violett oder gar alle violett; ihre Stellung wie beim Stiefmütterchen. Sporn un— gefähr ſo lang als die Kelchanhängſel. — Kulturwürdig die Abarten: k. grandiflora Vill., Spach), Blüten groß, Kronblätter ſehr geſtutzt, das unpaarige ſehr ſelten eingeſchnitten; k. sudetica Willd. pr. sp., Blüten groß, Kronblätter oft aus- geſchweift⸗gekerbt. 374. Viola altäica Pall. (syn. V. oreades M. B., V. orientalis montana grandiflora Tournef., V. spe- (Syn. V. elegans 6 5 Blumen, Gattung 115. Viola, Veilchen. Veilchen. 8 5 t f Atlasgebirge. olympica Griseb.), Hlymp- Veilchen, hat raſenbildende Mal bis Juli. — Wurzeln faſerig, weitſchweifig. Pflanze Nr. 371-378. 95 ciosa Schrad., V. acaulis hort. angl.), Altai-Veilchen. Alpen Südſibiriens, Armenien c. Staude. Blüte— zeit: Frühling bis Sommer. — Pflanze ſehr feinflaumig mit kriechenden fadenförmigen Stämmchen, Stengel kurz, faſt einfach, aufſteigend, glatt, raſenbildend. Blätter länglich-elliptiſch oder ſpatelförmig-oval, ge- kerbt, ſtumpf, in einen Blattſtiel verſchmälert; Neben— blätter fiederſpaltig, die Seitenlappen linealiſch, der mittlere länger und länglich-linealiſch. Blüten groß, ſchön gelb, blau oder ſeltener weiß. Kelchblätter lanzettlich, rundum, namentlich unten, gezähnelt. Sporn nur wenig länger als die Kelchanhängſel. Stellung der Kronblätter wie beim Garten -Stief— mütterchen, als deſſen Stammformen man hier und da Viola lutea L., V. altaica Pall. und V. olym- pica Boiss. betrachtet. 375. * Viola ealcaräta L., Tangſporniges Alpen, Pyrenäen. Staude, 10—12 cm hoch. Blütezeit: Mai-Juni bis Juli bezw. Auguſt. — Pflanze raſenbildend, glatt, vielſtenglig, mit kriechenden, fadenförmigen, in Roſetten endenden Stämmchen; die Stengel ganz einfach. Blätter gekerbt, eirund oder die oberen länglich oder lanzettlich; Neben— blätter ganz, 3ſpaltig-gezähnt oder faſt fiederſpaltig. Blumen groß, violett, bei f. flava hort. (syn. Viola Zoysii Mulf., V. grandiflora L.) gelb und groß; bei f. albiflora DC., weiß. Kronblätter wie beim Sporn ſo lang als die Kronblätter. 376. Viola Clementiäna Doiss. (syn. V. calca- rata Siblh. et Sm., nicht L.; V. gracilis Cdem., V. grandiflora Griseb., nicht I.), Clements Veilchen, auf Alpenweiden Macedoniens, von Viola calcarata L. durch breitere Blätter und mit den Kron— blättern nicht gleichlangen Sporn verſchieden; von Viola altaica Pal. durch um die Hälfte kleinere Blumen, faſt ganzrandige Kelchblätter und längeren Sporn. Blüten ſtets gelb. 377. Viola cornüta Z., Tafel II, 42. (syn. Mnemion cornutum Sr.), Horn-Veilchen (fr. Violette cornue; e Horned Violet). Pyrenäen, Schweiz, Staude, 15—30 em hoch. Blütezeit: vielſtenglig; Stengel aufſtrebend, meiſt 3fantig. Blätler herzförmig, eirund oder länglich-lanzettlich, gekerbt-geſägt und meiſt bewimpert; Nebenblätter ſchief-herzförmig, eingeſchnitten-gezähnt. Kelchblätter pfriemenförmig. Sporn länger als der Kelch. Narbe des Griffels wie beim Stiefmütterchen. Blumen mittelgroß, die der Stammform (f. normalis) hell- violett. — Gartenformen find: „Mauve Queen“, lilablau; „Purple Queen“, blauviolett; „Blue Perfection“, dunkel purpurviolett; f. magnifica, dunkelviolett, groß; „Admiration“, dunkelblau, lange Zeit hindurch blühend; f. alba, reinweiß: f. lutea, ſchön gelb; f. lutea splendens, leuch— tend-goldgelb. 378. Viola Munbyäna Doiss., MNunbys Beil- chen. Algier. Beſitzt ſchöne dunkel- oder purpur- violette, mit einem kleinen gelben Auge verzierte die in Form den Stiefmütterchen nahe kommen, während das Verhalten der Pflanze, die Menge und Färbung der Blumen mehr auf eine Abart von Viola cornuta, Tafel 11, 42, ſchließen läßt. Ebenſo dürfte es ſich mit dem gelb blühenden Munby- Veilchen verhalten. — Es bildet wie Viola cornuta * 96 Familie 19. Canellaceae_bis Familie 21. Pittosporaceae, Of XXXI 36. umfangreiche, niedrige Büſche und blüht vom Früh⸗ Wurzel gegliedert, kriechend. Stengel ſchwach, meist jahr an den ganzen Sommer hindurch, wenn auch | 2blätterig, 1—2blütig. Blätter Bo; ſehr nicht zu jeder Zeit in gleicher Fülle. ſtumpf, gekerbt; Nebenblätter eirund, ganzrandig. | Blumen klein, lebhaft⸗ gelb, meiſt braunrot-geſtreift. | 382. Viola pedäta Z. (syn. V. digitata Pursh, V. multifida Mill.), Sußblätteriges Veilchen. Nord⸗ amerika. Staude, a 10—15 em hoch. Blüte⸗ zeit: Mai. 8 Erdſtämme wurzelförmig, gezähnt, mehr oder weniger fleiſchig, meiſt ſchief. Blätter hand- oder fußförmig-5⸗ bis 7teilig, oder (f. ranun- culifolia Poir. r, , für handförmig⸗ eingeſchnitten— gelappt, 80 2 . e i ; durchſchei— = > A NY — N | nend⸗punk⸗ Zweiblumiges Veilchen. a. nn x 2 — = tiert; Neben⸗ blätter fammförmigszerjchlißt, lang anhaftend. Blumen Munbys Veilchen. ziemlich groß, hellblau mit weißem Auge oder 5 5 ae k violettblau, oft dunkler gefleckt. Griffelnarbe verdickt, 379. Viola canadensis L., Kanadiſches daher ſchief abgeſtutzt, mit ſehr kurzem Schnäbelchen. — Veilchen. Nordamerika. Staude, 12— 20 cm hoch. N : Blütezeit: Mai, Juni. — Pflanze vielſtenglig; die Verwendung und Kultur der ſtaudigen Stengel wurzelnſchlagend. Blätter breit-herzförmig, Veilchen mit Stengelblättern. Alle nach den zugeſpitzt, geſägt, an den Nerven flaumhaarig; Neben- Stiefmütterchen aufgezählten Arten eignen ſich zur Aus⸗ blätter lanzettlich. Blumen innen weißlich, außen ſchmückung von Steingruppen (Alpenpflanzen⸗An⸗ violett-geſtreift und geadert, bei k. albiflora LX. lagen); wenn man will, auch für Topfkultur. Sie weiß. Kelchblätter pfriemlich-lanzettlich. Sporn ſehr gedeihen ſämtlich in lehmiger Raſen- oder lehmiger kurz, faſt ſackig. Kapſel länglich, 3 kantig, ſehr ſtumpf. Moorerde, lieben (zum Teil verlangen fie) einen gegen Ge ER Den 5 die Mittagsſonne etwas geſchützten, alſo leichtichattigen ‚380. * Viola miräbilis Z., Wunder-Veilchen. bis halbſchattigen Standort und mäßige Feuchtigkeit. — Gebirgswälder Europas. Staude, 10—25 em hoch. Beſondere Empfehlung verdienen die für jeden nicht Blütezeit: April, Mai. — Stengel aufrecht, ein- ſehr feuchten oder nicht ſehr trockenen, aber etwas 1 Rn 5 n 9 kalkhaltigen Kulturboden geeigneten Viola cornuta, ugeſpitzt, jung: tutenförmig zuſammengerollt, untere n r faſt nierenförmig Nebenblätter und Kelchblätter 580 el 11, 42, und ihre Formen, V. Munbyana lan lanzettlich, ganzrandig. Die erſten Blüten mit blaß— e als ſchöne eee 20) Gruppe apf . lila oder bleichrötlichen Kronblättern meiſt un⸗ ))) Dice wege uch fruchtbar, ſehr wohlriechend; die ſpäteren, am 5 der li 1115 910 1 505 0 Stengel befindlichen, ſcheinbar kronblattlos und frucht- 1 1 1 0 5 = 6 0 9 8035 195 b über an tragend. Kapſel länglich, 3kantig, mit ſehr zuge— e eee 1 e 9 8 115 ſpitzten Klappen. V. cornuta und V. pedata gefallen ſich dort gut. — Anzucht durch Ausſaat im April bis Juni, wie bei 381. * Viola biflöra L., Zweiblumiges Veilchen. Stauden üblich. Vermehrung durch Teilung und Feuchte ſchattige Gebirgsthäler Europas. Staude, durch Ablieger. V. cornuta und V. mirabilis 8—15 em hoch. Blütezeit: Mai bis Auguſt. — bürgern ſich durch Samenausfall bald ein. Gattung 116. Amphirrhox spr., Trennſchale, Or XXXI 18 (griechiſch: amphirrhox — ringsum abreißend; hier die innere Kapſelwand von der äußeren). Kelchblätter klein, nur wenig ungleich, Kronblätter faſt gleich, ſchief, die verlängerten Nägel röhrig-vereinigt, Kronblattflächen abſtehend. Staubfäden 5, getrennt. Blätter wechſelſtändig oder an den Zweigſpitzen gedrängt, kaum geſägt. Blütenſtiele zu I—8en endſtändig und trugdoldig⸗ vielblumig. — 2—3 Arten, im tropiſchen Amerika. 383. Amphirrhox longifölia S., Langblätterige Trennſchale. Blüten ziemlich groß, weiß oder violett, wohlriechend. — Kultur im Warmhauſe. Familie 19. CANELLACEAE. (Nur 2 Gattungen mit 4 Arten, z. B. Canella Z., Kanellbaum, liefert den ſog. „Kaneel“; im tropiſchen Amerika.) * a > x — . 5 W ccc N : * "er EB, Gtg. 116. Amphirrhox bis Gtg. 120. Billardiera. 379391. 97 Familie 20. BIXACEAE. 29 Gattungen mit etwa 160, zumeiſt tropiſchen Arten. Familie 2. PITTOSPORACEAE, Klebſamengewächſe. &-> XXXI 36. i (Nr. 384 — 395 aus ſieben Gattungen.) I. Aufrechte Sträucher und Bäume. Gattung 117 Pittösporum. 118 Citriöbatus. II. Niederliegende oder Schlingpflanzen. Gattung 119 Mariänthus. 120 Billardisra. 121 Söllya. 122 Pronäya. 125 Cheiranthera. Gattung 117. Pittösporum Banks, Klebſame, = XXXI 36 (griechiſch: pitta — Harz und spora — Samen). Kelchblätter getrennt oder am Grunde verwachſen. Kronblätter gelb oder weißlich— bis zur Mitte röhrig⸗zuſammenneigend, vom Grunde an aufrecht. Staubkölbchen eiförmig oder länglich. Kapſel lederig, kugelig, eis oder verkehrt⸗eiförmig, vielſamig. Samen am Rande nicht geflügelt, meiſt klebrig. Blätter meiſt lederig, immergrün, einfach, ganzrandig oder buchtig-gezähnt. Blütenſtand verſchieden. — 50 Arten, in Aſien, Afrika, Weſtindien, Auſtralien. 384. Pittösporum Tobira Ait., Tafel 65, kleinere, wenn im Winter kühl gehalten, auch als Zimmer— 259 (syn. P. chinense Don, Evonymus Tobira Thbg.), pflanzen verwendbar. Sind ſonſt mit gutem Erfolge Chineſiſcher Klebſame. China, Japan. Immer- oft in einem leidlich trockenen, nur halbhellen Keller grüner Strauch, bis 2—3 m hoch. Blütezeit: Früh- zu überwintern; es iſt aber fleißig zu lüften und nur ling oder Vorſommer. — Aſte in der Jugend flaumig; nach Bedarf ‚ou ‚begiepen. Mit Sand gemiſchte lehmige Zweige kurz und gedrängt. Blätter lederartig, ver— A oder Raſenerde und Miſterde UM zuſagend. — kehrt⸗eirund, ftumpf, glatt, oberſeits glänzend (etwa | Bermehrung durch Ablieger (z. B. in kleinen an 5 em lang und 3 em breit), in einen kurzen Stiel Anhängetöpfen), Stecklinge und ſeltener durch verſchmälert. Blumen zierlich, weiß, nach Orangen- Pfropfung auf P. undulatum. Anzucht aus Samen, blüten duftend, an den Zweigenden faſt doldig der bald nach der Reife in Gefäße zu ſäen und bis beiſammen. Blütenſtielchen weichhaarig. — Kommt zum Keimen mäßig warm zu halten it. — Keim⸗ auch als buntblätterige Form vor. kraft der Samen 1—2 Jahre; Keimungszeit un⸗ Verwendung. Ein vortrefflicher immer beſtimmt. — grüner Schmuckſtrauch, der nur eben froſtfrei über— Andere, aber als Kalthauspflanzen zu behan— wintert und in keiner Hinſicht anders als ein Lorbeer- delnde Arten find: P. revolutum Ait., mit gelben, baum behandelt zu werden braucht. Stärkere, alſo wohlriechenden; P. coriaceum Alt., mit weißen, jasmin- Kübel⸗Pflanzen, finden als Schmuck des Gartens und duftigen; P. viridiflorum Sims., mit grünlichgelben, in Gebäuden ähnliche Aufftellung wie z. B. Lorbeer- wohlriechenden Blumen in faſt kugeligen Endriſpen. bäume, Myrten, Oleander, Viburnum Tinus u. ſ. w.; W faſt kugelig p Gattung 118. Citriöbatus Cunn., Orangebeere, &&—r XXXI 36 (gebildet aus Citrus — Orange und griechiſch: batos — Brombeerſtrauch; dorniger Strauch mit orangefarbenen Früchten). Kelchblätter ſehr klein. Kronblätter aufrecht, in eine Röhre verbunden, an der Spitze abſtehend. Staubkölbchen aufrecht, länglich. Beeren kugelig, zahlreich, ſchön orangerot oder gelb. Samen wenige, klebrig. Sparrige, oft bedornte, dichtzweigige, kleine Sträucher. Blätter klein, ganzrandig oder gezähnt. Blüten ſehr klein, weißlich. — 2 Arten, in Auſtralien. 8 385. Citriobatus multiflörus Cunn., Viel- einem Gemiſch von ½ Wieſenmoor- (oder Wald-), ſo— blütige Orangebeere. Beeren zahlreich, ſchön orange— | dann lehmiger Raſen- und etwas Rindermiſterde. rot bis rotgelb. — Der ſchönen Beeren wegen ein Überwinterung muß hell und luftig geſchehen. Die empfehlenswerter Kalthausſtrauch. — Kultur in | 2. Art, C. pauciflora Cunn., iſt entbehrlich. Gattung 119. Mariänthus veg., Flimmerblüte, &=r XXXI 36 (griechichſ: mairein — flimmern, leuchten, anthos — Blume). Kelchblätter getrennt. Kronblätter vom Grunde an aufrecht-zuſammen⸗ neigend, oben abſtehend. Staublölbchen eiförmig oder länglich, 2ritzig-aufſpringend. Kapſel mehr häutig, eiförmig oder länglich, etwas aufgeblaſen. Windende Halbſträucher. Blätter ganz, geſägt, ſelten die unteren gelappt oder geſchlitzt. Blüten blau, weiß, rötlich, meiſt endſtändig. — 14 auſtraliſche Arten. 386. Mariänthus coerüleo-punctatus L., Äl. 388. Mariänthus pietus Lindl., Bemalte et ., Blaupunktierte Flimmerblume. Blüten blau, Flimmerblume. punktiert. Verwendung wie Nr. 393. Alle drei ſind 387. Mariänthus cändidus Aueg., Neinweiße hübſche zierliche Pflanzen. Kultur wie Nr. 385. Slimmerblume. Blüten weiß; ferner i Gattung 120. Billardiéra ., Billardiere, = XXXI 36 (nach dem franz. Botaniker Labillardid re, f 1834, benannt). Kelch, Krone, Staubkölbchen wie bei Marianthus. Staubfäden länger als die Kölbchen. Frucht eine eiförmige oder längliche Beere. Samen klebrig. Windende Halbſträucher. Blätter immergrün, ganzrandig oder buchtig. Blüten an den Spitzen der Aſte, blau, weiß, gelblich, rötlich. — 10 Arten, in Auſtralien. 389. Billardiera longiflöra Zabill., Lang- 391. Billardiera variifölia DC. (syn. Mari- blütige Villardiere. Van⸗Diemensland. Blätter | anthus coelestis Putterl., M. coeruleus Aueg.), Ber- länglich oder linealiſch, ganz. Blütenſtiele 1blütig, kahl. ſchiedenblätterige Villardiere. Blätter mehr oder Blüten grünlich⸗gelb, über 4 em lang. Beeren blau. weniger zottig, ganz oder faſt halbfiederſpaltig-gezähnt. 390. Billardiera scandens Sm. (syn. B. muta- Blüten violettblau. bilis Salish., B. canariensis Wendl.), Kletternde Verwendung wie Nr. 393. Kultur wie Nr. 385. BVillardiere. Blüten weißgelblich, Beeren blau. Vilmorin. Dritte Auflage. 7 Sollya und deren ſchmalblätterige Form: k. linearis Fraseri Hoolc., Campylanthera Fraseri Hook. Ic. pl.), n 98 Fam. 22. Tremandraceae, O XIII 8, bis Fam. 26. Caryophyllaceae, O XXVII. Gattung 121. Söllya Lindl., Sollya, XXXT36 (nach dem Botaniker R. H. Solly benannt). Kronblätter vom Grunde an abſtehend, verkehrt⸗eirund. Staubkölbchen linealiſch oder die den Fruchtknoten kegelig umſchließenden Staubfäden kürzer als ihre Kölbchen. Frucht eine längliche Beere; Samen klebrig. Windende Halbſträucher. Blätter ſchmal, ganzrandig, ſeltener gebuchtet. Blüten an den Zweigſpitzen, blau. — 2 Arten, in Auſtralien. 392. Söllya heterophylla Lindl. (syn. Billar- mondii Morr.), Kleinblumige Sollya. Blätter und diera fusiformis Zabel), Verſchiedenblätterige Blumen kleiner. Sehr empfehlenswerte Heide- humuspflanzen für Kalthaus und Orangerie; im Pax, mit himmelblauen Blumen. | Sommer im Freien an niedrigem Gitter oder guir- 393. Sollya parviflöra Turcz. (syn. S. Drum- landenartig an Bindfaden entlang ziehen. Gattung 122. Pronäya Hueg., Pronaya, Gr XXXI 36 (nach jemand Namens Pronay benannt). Kronblätter faſt vom Grunde an abſtehend. Staubkölbchen linealiſch oder die Staubfäden kürzer als ihre Kölbchen. Fruchtknoten 1fächerig. Beere länglich, blaugrünlich. Samen klebrig. Windender, etwa 1 m hoher Halbſtrauch. Blätter ſchmal, ganzrandig. Blüten endſtändig, blau oder weiß. — Einzige Art: - 394. Pronäya élegans Aueg. (syn. Spiranthera Zierliche Pronaya. Australien. Verwendung wie Nr. 393. Kultur wie Nr. 385. Gattung 123. Cheiranthera Cunn., Fingerkölbchen, XXXI36 (griechiſch: cheir — Hand und anthera — Staubkölbchen). Blüten wie bei Sollya und Pronaya. Staubkölbchen an der Spitze mit Poren aufſpringend. Fruchtknoten vollkommen 2fädherig. Frucht trocken, eine längliche, harte, 2klappige Kapſel. Sträucher oder Halbſträucher. Blätter ſchmal, ganzrandig. Blüten endſtändig, blau. — 4 auſtraliſche Arten, z. B.: 395. Cheiranthera lineäris Cunn., Linealiſches Fingerkölbchen. Blütenſtand doldig. Blätter flach oder hohl. Kultur im Kaphauſe; Heidehumus. Familie 22. TREMANDRACEAE, Porenkölbchengewächſe. == XIII S. (Nr. 396—398 aus zwei Gattungen.) Gattung 124. Tetrathéca Sm., Vierbüchſe, Or XIII 8 (griechiſch: tétras — vier, theke — Behälter). Staubkölbchen ihrem Faden nicht angegliedert, ſondern ununterbrochen damit ver— bunden, 2fächerig oder zweireihig-4fächerig. Heideähnliche Sträuchlein mit feinen Blättern, die klein, zerſtreut- oder quirlſtändig, drüſig⸗behaart oder kahl ſind. Blüten zahlreich, klein, aber zierlich und hübſch, meiſt roſenrot oder purpurn. — Etwa 20 außer⸗ tropiſche auſtraliſche Arten. 396. Tetrathéca hirsuta Lindi. (syn. Tre- Blätter drüfig-behaart, zerſtreut- oder faſt quirlſtändig. mandra Huegelii hort.), RNauhhaarige Vierbüchſe. Blüten ſchön dunkelroſa, im März-April. Blüten zahlreich, roſenrot. Blütezeit: Frühling. Verwendung als feinblätterige, immergrüne 397. Tetratheca pilösa Zabill. (syn. Tetr. Sträuchlein im hellen Kalt- oder Kaphauſe; im Sommer glandulosa Sm., nicht Zabill.), Behaarte Vierbüchſe. im Freien aufſtellen. Kultur wie Coleonema. Gattung 125. Platytheca Steetz, Breitbüchſe, = XIII 8 (griechiſch: platys — breit, theke — Behälter; bezieht ſich auf die Staubkölbchen)ß. Staubkölbchen ununterbrochen mit ihrem Faden verbunden (ſind auch nur bei Gattung Tremandra, die gegenſtändige Blätter und 2fächerige Staubkölbchen hat, angegliedert), ſtets einreihig-4fächerig. Heideartiges Sträuchlein mit quirlſtändigen, kahlen, immergrünen, kleinen Blättern. — Einzige Art: 398. Platythéca vertieilläta Sieetz (syn. Tetra- kölbchen. Blüten ſchön hellviolett, im Frühling theca verticillata Paxt.), Quirlblätteriges Breif- bis Vorſommer. Kultur wie Coleonema. Familie 25. POLYGALACEAE, Kreuzblumengewächſe. = XXI 2 (Nr. 399—402 aus einer Gattung.) Gattung 126. Polygala L., Kreuzblume, = XXI 2 (griechiſch: polys — viel und gala — Milch). Kelchblätter ſehr ungleich, die 2 inneren am größten, flügelförmig und kronartig⸗ gefärbt. Die ſeitlichen Kronblätter vorhanden und gewöhnlich der geſpaltenen Staubblätterſcheide am Grunde oder höher angewachſen. Staubkölbchen mit querer, ſeltener mit einwärts-ſchiefer oder faſt 2klappiger Mündung aufſpringend. Kapſel nicht gehörnt, häutig, ſeltener lederig, zuſammengedrückt, verkehrtei-, ei- oder kreisförmig, ausgerandet oder zweiknöpfig. Samen behaart oder kahl, faſt ſtets mit einem Nabelwülſtchen. Kräuter, Halbſträucher oder Sträucher. Blätter wechſel-, ſeltener gegen⸗ oder wirtelſtändig. Blütentrauben oder -ähren end-, ſeiten- oder aſtwinkel-, ſeltener achſelſtändig, manchmal in Köpfchen, ſeltener riſpig; Farbe verſchieden. — 200 Arten der gemäßigten und wärmeren Klimate, in Auſtralien ſehr wenige. Alle ohne Milchſaft. A. Anhängſel des vorderen Kronblattes, des „Schiffchens“, Alappig. Blüten gelb * P. Chamaebuxus. 399. B. Anhängſel des vorderen Kronblattes, des „Schiffchens“, vielſpaltig-franſig (ſog. „Kamm“); Blüten nicht gelb. Sträucher vom Kap. 1 Blötter gegenſtändig 2. Blätter zerjtreut= oder wechſelſtändig 399. * Polygala Chamaebuxus L., Buchs- blätterige Kreuzblume (fr. Polygala faux Buis; e. Bastard-Box Milkwort). Europa, Gebirgswälder. Staudig⸗halbſtrauchig, 10—20 em hoch. Blütezeit: Gattung 121. Sollya bis Gattung 126. Polygala. April bis Herbſt. — Stengel halbſtrauchig, äſtig, kriechend oder aufſtrebend. elliptiſch, ſtachelſpitzig, untere kleiner, verkehrt-eirund Blütenſtiele blattwinkel- oder endſtändig, meiſt 2blütig. Blätter lanzettlich oder Blüten ziemlich groß, gelb oder weißlich, an der Spitze oft rot⸗gefleckt. Verwendung zur Ausſchmückung von Felſen⸗ anlagen, und zwar thunlichſt halbſchattig und auf ſteinigem, durchlaſſendem Untergrund in lehmiger Raſen⸗ oder Moorerde, der ſcharfer Sand (Quarz— ſand) beigemiſcht worden. Vorſichtshalber Fr. 392402. 99 F. oppositifolia. 400 P. myrtifolia. 401 P. speciosa. 402 Eine veränderliche, aber ſehr ſchöne Art, von der folgende Unterarten uns intereſſieren: a) normalis (syn. P. myrtifolia L.). Stengel 1—2 m hoch Blumen auswendig weißgrünlich, purpurrot-geadert, inwendig purpurrot mit grünlich- weißem, franſigem Kamme. b) grandiflöra Hook. (syn. P. longiflora Dietr. P. grandiflora Dot. Cab., P. myrtifolia var. angusti- folia Zhdbg.?). Stengel bis 2 m hoch werdend. Blätter länglich-lanzettlich, 3½ —4½ em lang und 6—8 mm breit, ſpitz, glatt. Blumen ſchön, groß, 12—15 mm lang. Kelchflügel hellpurpurrot, dunkler geadert, inwendig weißlich, mit purpurrotem Rande; Schiffchen blaßrot, dunkler geadert; Kamm franſig, einige Pflanzen in Töpfe ſetzen, kalt überwintern und im Frühling auspflanzen. langwierig; Vermehrung durch Grundſproſſe Ablieger führt ſchneller zum Ziele. Anzucht aus Samen etwas oder 400. Polygala oppositifolia Z. s. lat. (syn. P. cordifolia Thbg., P. fruticosa Berg), Gegen⸗ ßlätterige Kreuzblume. Kap. Strauch, 60 — 100 em hoch. Blütezeit: Frühling, Sommer. — Blätter gegenſtändig. Blüten violett, pupurviolett oder purpurrot. 3 Unterarten: a) normälis (syn. P. oppositifolia Z.). Zweige kahl, jüngere etwas blaugrün angelaufen, gewöhnlich gerötet. Blätter eirund bis herzförmig, ſpitz, glatt, graugrün, etwa 14 mm lang und am Grunde etwa bis 2½ m hoch. Aſte ſchlank, rutenförmig, kahl. 10 mm breit. Blumen doldentraubig-endſtändig. Kelch- flügel grünlich, oben purpurrot, geadert, 9 mm lang. Schiffchen grünlich, Bart purpurrot; Kronblätter blaßroſenrot. b) cordifölia Thbg. pr. sp. (syn. P. oppositifolia an der Spitze purpurrot, | major Bot. Reg.). Zweige etwas weichhaarig. Blätter über 2½ em lang, aus nahezu 2 em breitem, herz förmigem Grunde nach oben ſtark verſchmälert. Blumen in End⸗Doldentrauben, hoch-purpurrot oder purpur— violett, gebärtet. Flügel länglich, ſpitz. 2 ſpaltig, blaßrot, mit dunkleren Streifen. c) latifölia Ker. (syn. P. grandis hort.). Blätter herzförmig, ſpitz, glatt, etwa 14—16 mm lang und am Grunde etwa 12 mm breit. Blumen groß, ſchön purpurviolett, gebärtet. 401. Polygala myrtifölia L., Myrtenblätterige Kreuzblume. Kap. Strauch, 60 —120 cm hoch. N hi | 23 2 — * 5 Kronblätter Wieſenhumus, in Töpfen, die der Wuchs- und Wurzel- feinere Kalthauspflanzen. Blütezeit: Frühling, Sommer. — Zweige ange⸗ drückt⸗weichhaarig. Blätter flach, verkehrt-eirund oder länglich, ſchwach-weichſpitzig Blütendeckblätter blei— bend, gleich Blütenſtiele meiſt kürzer als die Blüten blaßrot; Kronblätter weiß. c) Dalmaisiana horf. Stengel niedriger als bei voriger Form. Blätter teils wechſel-, teils gegen— ſtändig, eirund-länglich, am Grunde nicht verſchmälert, etwas wellenförmig, glatt, zugeſpitzt. Blumen ſchön, hellpurpurrot bis tiefroſenrot. 402. Polygala speciösa Sims (syn. P. vir gata Thbg.), Prächtige Kreuzblume. Kap. Strauch, Blütezeit: Frühling, Sommer. Blätter zerſtreut ſtehend, teils abfallend, bis 25 mm lang, vorn etwa 4 mm breit, ſtumpf, oft eingedrückt, die unteren länglich— keilförmig, die oberen mehr linealiſch, kurz-weichſpitzig, faſt geſtielt. Blumen ſchön, groß, in 10—15 em langen vielblumigen Endtrauben, violettpurpur— rot, mit ſtarkem, oben purpurrötlichem, franſigem Kamme; Flügel länglich, ſtumpf; ſeitliche Kronblätter ſpatelförmig, ganz oder ſchwach-ausgerandet. Blüten— ſtiele abſtehend. Deckblätter abfallend. — Verwendung dieſer ſchönen Pflanzen als ein Schmuck der Gewächshäuſer, der Wohnräume und im Sommer auch der Gärten. Behandlung als Kultur in Heidehumus mit etwas Lehm oder in ſandig-lehmigem Wald- und kraft angepaßt, alſo nicht zu groß ſind; für guten Waſſerabzug ſorgen. Sie ſind im Winter ſehr licht— bedürftig und ſcheuen Näſſe. Für den Sommer iſt Einſenken der Töpfe im Garten in Steinkohlenaſche, thunlichſt etwas gegen die Mittagsſonne geſchützt, an— zuempfehlen. Dungguß zuläſſig. — Vermehrung durch kurze 3—6 em lange Stecklinge, in Sand und warm. Anzucht aus Samen, in mit Heide-, Laub— oder Moorerde gefüllten Töpfen, die mäßig warm geſtellt werden. Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung innerhalb 3—5 Wochen.“ Familie 24. VOCHYSIACEAE. 7 Gattungen mit etwa 100 Arten, im tropiſchen Amerika. Holzgewächſe. Familie 25. FRANKENIACEAE. 1 Gattung: Frankenia L., mit etwa 12 Arten, meiſt meerſtrand— bewohnende Kräuter. Familie 26. CARYOPHYLLACEAE, Nelkengewächſe. = XXVII. (Nr. 403 —497 aus ſechzehn Gattungen.) J. Kelch verwachſenblätterig, oben gezähnt oder gelappt. Kron- und Staubblätter unter dem Frucht⸗ knoten, dem Fruchtboden, eingefügt und häufig auf einem zwiſchen Kelch und Fruchtknoten befindlichen Stielchen ſtehend. Tr 100 Familie 26. Caryophyllaceae, Nelkengewächſe. Or XXVI1.. 1. Kelch mit Kommiſſural-Rippen (d. h. es finden ſich an den Stellen, wo die Kelchblätter mit- einander der Länge nach zuſammengewachſen ſind, deutliche „Verbindungsrippen“). Kronblätter vor dem Aufblühen meiſt wechſelwendig liegend. g a) Kapſel zur Reifezeit mit Zähnen aufſpringend, nicht aber mit einem Deckel. Gattung 122 Agrostemma. 128 Viscäria. 129 Silene. 150 Lychnis. 131 Petrocöptis. 152 Meländryum. b) Kapſel mit unregelmäßigem Deckel ſich öffnend: Drypis spinosa L., Kronblätter tief⸗2 ſpaltig. Staubblätter 5. Blüten in dichten Trugdolden, klein. c) Frucht eine Beere: * Oucubalus baccifer Z., Blüten einzeln, weiß. Beere ſchwarz. Staude. 2. Kelch verwachſenblätterig, die Vereinigungsränder keine Kommiſſural-Rippen bildend. Kron⸗ blätter vor dem Aufblühen rechts-gedreht liegend, ſelten dachziegelig. a) Kelchblätter verwachſen, und zwar durch breite, trockenhäutige Randſtreifen verbunden. Gattung 155 Gypsöphila. 134 Tünica. b) Kelchblätter verwachſen, aber ohne trockenhäutige Randſtreifen. Gattung 155 Diänthus. 136 Saponäria. II. Kelch freiblätterig. Kron- und Staubblätter meiſt um den Fruchtknoten, jeltener unter demſelben eingefügt. Griffel vom Grunde an frei. Kapſel mit Zähnen ſich öffnend. Nebenblätter fehlen. 1. Blütenſtand doldenförmig: * Holosteum Z. Kronblätter ungeteilt oder nur gezähnelt. 2. Blütenſtand und Blüten nicht wie bei 1. a) Kronblätter ausgerandet-2teilig. Gattung 157 Stellaria. 138 Cerästium. b) Kronblätter ungeteilt, bisweilen ſeicht-ausgerandet, oder franſiggeſchlitzt, ſehr ſelten fehlend. Gattung 139 Sagina. 140 Alsine. 141 Arenäria. 142 Moehringia. ö III. Blüten wie bei II, aber die Pflanzen mit kleinen, trockenhäutigen, ſchuppigen Nebenblättern: * Spergula L., Spark, Spörgel, einjährig, einheimiſch; Griffel 5, frei; Blüten klein, weiß, 3 Arten; und * Spergularia Pers., Schuppenmiere, einheimiſch, einjährig, Griffel 3, Blüten weiß oder roſa; beide nur wegen Verwechslungen erwähnt. So iſt Spergula pilifera rt. = Sagina subulata (Nr. 491). Gattung 127. Agrostémma L., Rade, O XXVI I griechiſch: agros — Acker und stemma — Kranz, ſozuſagen „Ackerzierde“). Kelch oberwärts etwas verengt, mit verlängerten, blatt= artigen Zähnen und 10 Rippen. Kronblätter kürzer als die Kelchzipfel, ungeſtielt, ohne Schlundkranz (Nebenkrone). Nagel der Kronblätter 2flügelig. Staubblätter 10. Narbe rundum behaart. Kapſel hart, Lfächerig, 5zähnig-aufſpringend; Kapſelzähne mit denen des Kelches abwechſelnd-ſtehend. Samen zahlreich, ſchwarz. Kräuter graufilzig oder zottig, oberwärts verzweigt. Blätter linealiſch, ſpitz. Blüten rot oder weiß. — 2 Arten: 5 403. Agrostemma Githägo IL. (syn. Lychnis Juni, Juli. — Blüten purpurroſenrot, geſtreift. Githago Lam., Githago segetum Desf.), Kornrade. Kelchzipfel länger als die Kelchröhre und die Kron— Einheimiſch, wie die Kornblume unter dem Getreide. blätter. Die 2. Art: A. gracile Borss. in Sizilien. Ein⸗ bis zweijährig, 50—100 cm hoch. Blütezeit: Gattung 128. Viscäria Roehl. Klebnelke, = XXVI I (lat.: viscum — Leim). Kelch mit 10 nicht vorſpringenden Rippen. Kronblätter mit einem Schlundkranz oder mit Schlundhöckern. Staubblätter 10. Kapſel am Grunde mehrfächerig; Kapſelzähne ſo viele, als Narben vorhanden ſind. Samen zahlreich, nieren⸗ förmig. Ausdauernde, meiſt raſenbildende Kräuter, kahl oder klebrig. Blätter ſchmal. Blüten rot oder weiß. — 5 Arten, im Mittel- meergebiet und Orient, nur V. alpina Fr., arktiſch⸗-alpin. 404. Viscäria viscösa Ascher s., Tafel 14,54 ſtellt, roſenrot oder purpurroſa, bei k. splendens (syn. V. Viscaria m., Lychnis Viscaria L., Viscaria | (coceinea) leuchtender gefärbt, bei k. flore pleno ge⸗ vulgaris Roehl.), Gemeine Klebnellie (Vechnelle; füllt, bei k. splendens fl. pl. leuchtender und gefüllt, fr. Lychnide visceuse, Bourbonnaise; e. Clammy bei f. flore albo pleno weiß⸗gefüllt. Kelch kahl, Lychnis). keulenförmig, mit eirunden ſpitzen Zähnen. Mittelmeerge⸗ | 405. Viscaria Sartörii Boiss., Sartorius' Kleb- biet, Sibirien. nelle, in Wäldern Griechenlands, iſt verſchieden durch: Staude, 30 Kelch verkehrt-kegelförmig⸗glockig, kaum 6 mm lang, bis 50 em hoch. Kronplatte purpurrot, dem Stengel faſt gleich lang. Blütezeit: 406. Viseäria atropurpurea Griseb., Dunkel- Mai⸗Juni. — purpurrote Klebnelke, auf feuchten Alpenwieſen Stengel kahl, Macedoniens, verſchieden durch: Blätter faſt alle knotig, ober- grundſtändig und linealiſch-lanzettlich, am Grunde wärts unter verſchmälert; Schlundkronenteile länglich, Amal kürzer den Gelenken als die Kronplatte. Blumen dunkelpurpurrot. klebrig. Grund⸗ Verwendung: Die Gemeine Klebnelke und ihre blätter läng⸗ Formen, beſonders die gefüllten, ſind ſchön und lich- lanzettlich, geben in größeren Gärten hübſche Einfaſſungs- und in den Blatt⸗ Gruppenpflanzen ab; in kleinen Gärten pflanzt man ſtiel verſchmä- ſie truppweiſe oder auch einzeln (etwa 40 cm Abſtand) lert; Stengel- auf Gruppen. Kultur in kräftigem Gartenboden, blätter lanzett⸗ der ſich nicht reichlich feucht hält, ſonnig oder halb- lich⸗linealiſch. Blüten traubig-riſpig, faſt quirlig ge- ſchattig. Den einfach-blühenden genügt auch | beer Boden, ſelbſt an Abhängen. V. atropurpurea iſt wie Nr. 407 zu behandeln. — Anzucht aus Samen. Ausſaat in Schalen oder Töpfe, Ver- ſtopfen und ſpäter Auspflanzen der Pflänzchen, wie bei harten Stauden üblich. Vermehrung durch Teilung oder Grundſproſſe. Gefüllte Formen geben keinen Samen. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 14 Tage. 407. Viscäria alpina Fries rs (syn. Lychnis alpina L.), Alpen- Klebnelke. Alpen. Staude 5 bis Gattung 127. Agrostémma bis Gattung 129. Silene. 12 em hoch. Blütezeit: Juni⸗Juli bis Auguſt. — Die Stengel nicht klebrig, kahl oder kurzhaarig, einfach. Alle Blätter lanzettlich, die unteren büſchelig-xroſettig. Ar. 403—408. 101 Blumen fleiſchrot, etwa 1 cm breit. Kronblätter 2 ſpaltig, ſtatt der Schlundkrone 2 Höcker daſelbſt. Kapſel im unteren Teile 5fächerig, im Kelche faſt ſitzend. Blüten dichtgedrängt-kopfig beiſammen, pur-⸗ purrot. Verwendung nur auf Alpenpflanzen-Anlagen und hier, truppweiſe beiſammen, von ſchönem Aus— ſehen. — Steiniger Untergrund; lehmige mit Quarz— ſand vermiſchte Wieſen- oder Wieſenmoor-Erde; ſonniger oder halbſchattiger Standort. Anzucht und „ wie vorige Art, aber die Pflänzlinge das erſte Jahr im kalten Miſtbeetkaſten überwintern. Gattung 129. Silene L., Leimkraut, O XXVI I; XXXII (griechiſch: nach dem Gotte Silenos, dem Begleiter des Bacchus, benannt; Kronblätter mit oder ohne Schlundkranz. Ä Kelch 10-, 20=, 30= oder 60 nervig. ö ſonſt 1fächerig. Kapſel von derber Beſchaffenheit. sialon — Geifer, da einzelne Arten klebrige Stiele haben). Staubblätter 10. Fruchtknoten unten 3—5fächerig, Kapſelzähne doppelt ſoviele als Griffelnarben (bei 8 Coeli-rosa aber oft noch lange paarweis zuſammenhängend und dann ſcheinbar nur ebenſoviel Zähne als Griffelnarben). Samen zahlreich, rundlich oder nierenförmig, bisweilen wellig-flügelig-geſäumt. — Kräuter, ein-, zwei- oder mehrjährig bis halbſtrauchig, von ſehr ver— ſchiedenem Ausſehen. — 300 Arten, über alle Erdteile verbreitet. A. Ac 10 ge Arten (nur S. ornata Aft. und S. compacta Hornem. zweijährig). . Kelch 10 nervig, cylindriſch oder keulenförmig. 25 Blüten dicht⸗ ig, 1 bfg; en kahl, zuſammengezogen .. . 3. Blüten in einſeitswendigen Trauben oder Traubenwickeln. b) Der fruchttragende Kelch an der Spitze nicht zujammengezogen . 4. Der Blütenſtand gabelig-verzweigt oder riſpig . B. Ausdauernde Arten, 2. Kelch kahl. a) Blüten weiß, ER aufgeblajen. b) Blüten ſchön roja . 5 c) Blüten weiß, unterſeits grünlichpurpurn | Din „ gelbgrün „ e) 10 1 Kronblätter beiderſeits mit Zahn 408. Silene Coeli-rosa ARohrb. (syn. Agro- stemna Coeli-rosa L., Lychnis Coeli-rosa Desr., Viscaria Coeli-rosa DC, Viscaria oculata Lindl., Lychnis oculata J. Backh., Eudianthe ZRehb.), Himmelsröschen (fr. Coquelourde Rose du ciel; e. Rose of heaven). Südeuropa. Einjährig, 30 bis 80 em hoch. Blütezeit: etwa 10 Wochen nach der Ausſaat; bei Herbſtſaat: Mai⸗Juni bis Juli; bei April- ſaat: Juni⸗Juli bis Auguſt. — Pflanze kahl; die Stengel gabeligsrijpig verzweigt, aufrecht oder oben ausweichend. Blätter lanzettlich-linealiſch bis linealiſch, ſpitz, friſch-⸗grün oder graugrün. Blumen zahlreich, einzeln, endſtändig, über 2—4 cm breit, hellroſenrot, rot, purpurn, ſeltener weiß oder blau. Kronblätter ganz, ausgerandet oder kurz-ausgeſchnitten, einfarbig oder über dem Nagel gefleckt (d. h. mit Auge) und ebenda mit kurzen Schüppchen (Schlundkranz). Frucht- knotenſtielchen lang. Kelchzipfel ſehr ſpitz. Es iſt kaum möglich, die Formen des „Agrostemma““ Coeli-rosa L. von denen der „Viscaria“ oculata durch ſichere Merkmale getrennt zu halten. Um die ge— wohnte Auffaſſung: Himmelsröschen möglichſt zu erhalten, 2 Gruppen: a) laevis Poir. Stengel kantig; Blätter glatt, meiſt friſch⸗-grün. Schlundkranzſchüppchen der Blüte geäugelte und nicht geäugelte Die Blüten endſtändig, einzeln . 8 der e an der Spige nicht Blätter . tief 2 paltig, über den Schlund hervortretend. Blüten nicht oder ſchwach-geäugelt. querrunzelig— ſcharf. S. Coeli-rosa. 408. S. compacta, S. Reuteriana. * S. Armeria, 409. 410. 411. Kelch rauhhaarig oder drüſig-papillös. a) Der fruchttragende Kelch an der Spitze zuſammengezogen; ſeine Nerven nicht netzaderig S. pendula (Tafel 13). S. hispida. S. bipartita. S. sericea. S. hirsuta. S. Atocion. S. delicatula. S. ornata. 412. 413. 414. 415. 416. 417. 418. 419, (Vergl. nötigenfalls auch S. compacta, Nr. 409.) 1. Kelch (meiſt auch die Pflanze) mehr oder weniger behaart, meiſt 10 nervig S. Elisabethae. S. alpestris. S. Schafta. S. viridiflora. S. virginica. S. Catesbaei. 420. 421. 422. 423. 424. 425. 426. 427. 428, 429, S. maritima. S. acaulis. S. Saxifraga. S. petraea. S. Zawadskyi. 480. Kelch nicht feingeſägt— b) äspera Poir. a faſt ſtielrund. Blätter rauh, meiſt graulichgrün. Die Schlund- kranz-Schüpp⸗ chen ſehr kurz, 2 zähnig und nicht über den Schlund hin— ausragend. Blüten (meiſt) geäugelt Kelch— kanten feinge⸗ ſägt⸗querrun⸗ zelig-⸗ſcharf. — Ob dieſe Grup⸗ pen eine an⸗ nehmbare Trennung möglichen, muß die Erfahrung lehren. Bei Aufzählung der Gartenformen wird hier aus praktiſchen Grün— er ⸗ Dunkeläugiges Himmelsröschen. 102 den das Samen -Verzeichnis der Firma Haage & Schmidt in Erfurt zu Grunde gelegt und den daſelbſt unter Agrostemma ſich befindenden Sorten ein A, den unter Viscaria zu findenden ein V beigefügt; während a und b die Gruppe angeben, zu welcher die Sorte mutmaßlich gehört: f. normalis (die Stamm- form der Gruppe a), Blüten zart-rot, unten blaſſer, Schlundkranz weiß; f. alba [A a], weiß; f. purpurea [A a], dunkelroſenrot bis purpurkarmin; Schlund oft ſtärker gefärbt und dann alſo geäugelt: f. cardinalis hort., f. splendens Hort.); f. fimbriata rosea [A a], Blumen gefranſt, zart-rot, Grund weiß; f. fimbriata lilacina [A a], gefranſt, lilaroſenrot, Grund weiß; f. fimbriata nana [A a], gefranſt, zart-roſaviolett, Grund weiß; Wuchs buſchig; k. alba oder Burridgei [V b], Blumen groß, weiß, am Grunde grünlich; f. Du- nettii [Vb], blaßlila, am Grunde purpurn; f. elegans picta [Wal, groß, weiß bis zart-roſig, mit roſenrotem oder purpurkarminrotem Auge; f. coerulea [V bl, blau, etwas aſchfarben; ſchöne Sorte, die für Maſſen— pflanzung ſehr geeignet; f. rosea [Vb], lebhaft roſenrot; f. oculata nana [V b], geäugelte Zwerg— ſorten von nur 20—25 cm Höhe, in allen vorgenannten Farben, z. B. weiß, magentarot, fleiſchfarben, roſen— rot, blau, violett ꝛc.; f. oculata Zindl. V bj], roſa mit purpurnem Auge, Stammform der Gruppe b; f. flore pleno [A a], gefüllt-blühend, aber nur etwa 6— 10 Prozent gefüllte Blumen ergebend. Die zur Gruppe b gehörenden ſog. „Augen— Himmelsröschen“, ſind die ſchönſten und verdienen namentlich in größeren Gärten Beachtung. Ver— wendung und Kultur am Schluſſe der einjährigen Arten (ſ. Nr. 419). Ausſaat: März, April. 409. Silene compäcta Horn. (syn. S. Armeria M. B., nicht L), Dichtblütiges Leimkraut. Kau⸗ kaſus. Zweijährig, 40— 70 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Pflanze kahl, graugrün. Stengel dick, einfach oder nach oben kurz verzweigt. Unterſte Blätter ſpatelig-lanzettförmig, die übrigen aus ver— wachſenem Grunde länglich oder länglich-lanzettlich. Blumen kopfig⸗gedrängt, zahlreich, zart-roſa. Kron— blätter verkehrt-eirund, ganzrandig; ihre Schlundkranz— zipfel lanzettlich, ſpitz. Kapſel länglich, halb ſo lang als der Kapſelſtiel. 410. Silene Reuteriäna HBolss., Neuters Leimkraut. Libanon, auf Sandboden. Zweijährig; Stengel dünner, 60—80 em hoch, faſt vom Grunde an und länger verzweigt. Blätter ſchmäler. Blüten etwas mehr zerſtreut, roſenrot. Kronblätter 2 lappig. — Ausſaat im Juni, Juli. 411. Silene Armeria L., Garten-Leimkraut (Morgenröschen; fr. Silene à bouquets; e. Lobel’s Catchfly, Fleabane). Mittel- und Südeuropa. Ein- jährig, 30—50 em hoch. Blütezeit: Juni-Juli bis Auguſt. — Pflanze kahl, graugrünlich; Stengel aufrecht, einfach oder verzweigt, im oberen Teile etwas klebrig oder klebrig-beringelt. Unterſte Blätter ſpatelförmig, die übrigen eirund bis breit-lanzettförmig, aus faſt herz- förmigem Grunde ſtengelumfaſſend. Blüten in dolden- traubigen, oft gabelig-verzweigten Trugdolden, zart- | 5 Pk. — roſa, bei f. flore albo weiß, bei f. flore carneo fleiſchfarbig. Kronblätter verkehrteirund- keilförmig, eingedrückt oder ſchwach-ausgerandet. Schlundkranz⸗ Sie lanzettlich, ſpitz. Kapſel länglich, kürzer als ihr Stiel. 412. Silene pendula L., Tafel 13, 50 (syn. S. rosea hort., S. graeca hort., nicht Boiss., 8. Familie 26. Caryophyllaceae, Nelkengewächſe. O XXVI 1. barbata hort.), Hängendes Leimkraut (fr. Silene à fruits pendants; e. Pendulous-fruited Catchfiy). Mittelmeerländer. Einjährig bis zweijährig, 15 bis 25 cm hoch, bis 50 cm lang. Blütezeit: bei Auguſt⸗ Septemberſaat im = Mai, Juni, bei März U Aprilſaat im Juni⸗ Juli bis Auguſt. — Etwas krausflaum⸗ haarig; die Stengel ichlaff, hernach auf- ſtrebend und gabelig- verzweigt. Blätter länglich-ſpatelförmig, am blühenden Stengel länglich- lanzettlich. Blüten in trauben⸗ förmigen Wickeln; Blütenſtiele kürzer als ae der Kelch, zur Frucht- — — zeit meiſt herabge— bogen-eingeknickt. Kelch zur Blütezeit cylindriſch, zur Fruchtzeit verkehrt⸗ eiförmig, gedunſen. Kronblätter verkehrt-herzförmig oder 2ſpaltig, ziemlich groß, bei der Stammform zart-roſenrot; ihre Schlundkranzzipfel länglich, verlängert. Kapſel eiförmig, etwa doppelt jo lang als ihr eigener Stiel. Samen etwas zuſammenge⸗ drückt, auf dem Rücken abgerundet. Es giebt mehrere Gartenformen dieſer überall beliebten Pflanze. Wir unterſcheiden 2 Gruppen: a) vera. Alle Teile der Pflanze oder doch Blüten- ſtiele und Kelche behaart oder drüſig-papillös. 2 Raſſen: 1. die gewöhnliche, mit der Stammform f. rosea, Blüten roſenrot, mit ihren Gartenſorten: f. alba, weiß, fleiſchfarben-überhaucht; f. ruberrima, karmin⸗ rot; f. flore roseo pleno, zart-roſenrot- gefüllt, an gefüllte Primeln erinnernd; f. flore carneo pleno, fleiſchfarben-gefüllt; k. flore ruberrimo pleno, karminrot⸗gefüllt. 2. die buſchige Raſſe (compacta), Pflanzen von gedrungenem, faſt kugeligem Wuchs und nicht ſelten braunrot-angelaufen, in fol- genden Sorten: f. compacta rosea, roſenrot oder roſa; f. compacta alba, weiß, mit roſa verwaſchen; f. compacta „Snow King“, reinweiß; f. compacta ruberrima, karminrot; f. foliis aureis, mit gelben Blättern. Die Sorten compacta alba, comp. rosea Garten-Leimkraut. | und comp. ruberrima find auch gefülltblühend zu haben. — Eine ſchöne buſchige Zwergform tft f. compacta nana, nur 6—8 em hoch und etwa 15 cm breit, mit länglichen, ſpitzen, hellgrünen Blättern und auf kurzen ſteifen Stielen aufrecht oder ſchräg ſtehenden Blumen, die roſenrot oder weiß; beide Sorten einfach- oder gefülltblühend, und für kleine Beete und Einfaſſungen ſehr zu empfehlen. b) Bonnettii Hort. gehört wahrſcheinlich gar nicht zu S. pendula. Pflanzen mit braunrot-ange⸗ laufenen Stengeln und Blättern; Stengel, Blätter, Blütenſtiele und Kelche ſind meiſt kahl. Blüten⸗ ſtiele länger; Blüten etwas kleiner, glänzend-purpur⸗ Sorten find: k. flore pleno, purpurrot⸗-gefüllt; f. flore carneo pleno, weiß-gefüllt mit roſa Hauch; f. compacta, Wuchs kugelig-buſchig; Belaubung braun⸗ rot⸗übergoſſen; Blumen glänzend-purpurrot. Für Einfaſſungen ſehr ſchätzbar. 413. Silene hispida Desf. (syn. S. vespertina Retz., nicht All.), Steifhaariges Leimkraut, ijt ab⸗ * F hend rauhhaarig. die unterſte Blüte aſtwinkelſtändig. vormittags offen. haariges Leimkraut, Blütentrauben zu zweien, und bis zur Mitte ſpreizend⸗ 2ſpaltig. Schlundkranz⸗ ſchuppen in eine Röhre verwachſen. 414. Sil ene bipartita Desf. (syn. S. vesper- tina Siht, nicht Retz.; S. canescens Ten., S. sericea Guss., nicht All. „ Sweiteiliges Leimkraut. Mittel⸗ Blüte iſt oder ſein kann. meergebiet Einjährig, 30—50 cm hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt; Blüten nur gegen Abend, nachts und die Stengel aufſteigend oder mit dem Grunde nieder— liegend. Untere Blätter verkehrt⸗eirund, ſtumpf; obere ſchmäler, länglich-linealiſch. Blüten in ein⸗ ſeitigen T Trauben; Blütenſtiele kürzer als der ange verkehrt zur Fruchtzeit keulenförmige | mit verkehrt-eirunden Lappen, roſenrot oder roſa, bei k. flore albo weiß; drückt⸗ und kurz⸗ grauhaarige, rotſtreifige, kegelförmig-cylindriſche, Kelch. Kronblätter 2teilig, Schlundkranzſchuppen verlängert, länglich oder lanzett— lich; Kapſel eiförmig, 1½ oder 2mal länger als ihr eigener Stiel. Samen glatt, etwas hohl und rück— ſeitig tiefrinnig, wellig-zweiflügelig. 415. Silene sericea All., nicht Relg., Heiden- iſt durch verlängerten Kelch und nicht wellig-geflügelte Samen verſchieden. 416. Silene hirsüta Zag., Nauhhaarige⸗ Leimkraut. 10—20 cm hoch. Fruchttragender Kelch aufrecht oder abſtehend. Kapſel eiförmig, etwa ſolang als ihr Stiel. Samen vertieft-rinnig, nicht geflügelt. 417. Silene Atöcion Murr. (syn. S. orchidea L. fil., S. aegyptiaca L.), Nagwurzartiges Leim- kraut (e. Orchid-flowered Catchfly). Orient. jährig, 25—30 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Pflanze kraus⸗ und feinweichhaarig. aufrecht. ſitzend, nervt, aus genabeltem Grunde cylindriſch, zur Frucht— zeit keulenförmig, Kelchzähne häutig-gerändert. Blüten faſt ſitzend, doldentraubig-gedrängt beiſammen, karmin— roſa. Kronblätter ſtumpf-2 lappig, am Grunde beider— ſeits mit einem Zahn verſehen; Schlundkranzzipfel ſpitz, weiß. Kapſel länglich, kaum kürzer als ihr eigener Stiel. gedrückt; ihr Nabel beiderſeits mit ſchwarzem Höckerchen. 418. Silene delicätula Doiss., Zartes Ceim- kraut. 15—30 cm hoch, zartſtenglig, gabelig⸗ verzweigt, weichhaarig-klebrig. Blüten locker- und ſpreizend— trugdoldig. Blütenſtiele länger als der klebrige Kelch. Kronblätter roſenrot, länglich, ganz. doppelt ſo lang als der eigene Stiel. Auch gefüllt-blühend vorhanden. 419. Silene ornäta Akt., kraut. Kap. Zweijährig, 40-70 cm hoch. Blütezeit: Mai bis Auguſt. — Pflanze weichhaarig— klebrig, mit durchdringendem Geruch. Untere Blätter verkehrteirund⸗lanzettförmig, dicklich, obere lanzettlich, etwas abgeſtumpft. Blüten riſpig, groß, ſchön purpur— roſa, weinrot oder dunkelblutrot, jamtig. Kron— blätter 2 lappig. Kelch cylindriſch, aufgetrieben, geſtreift, Untere Blätter eirund-ſpatelförmig, mittlere Samen kugelig. gegen die Mitte geadert. — Ausſaat im Auguſt auf ein Gartenbeet; die Pflänzchen in Töpfe verſtopfen, kalt überwintern und im Frühling auspflanzen. — Verwendung der ein- und zweijährigen Arten als ſchöne Gruppenpflanzen und Rabattenzierde; die niedrigen, vor allen S. pendula, Tafel 13, 50, geben wunderhübſche Einfaſſungen, ſchöne Blumen- Kronblätter — Pflanze kurz⸗ weichhaarig, ältig, | Gattung 129. Silene, Leimkraut. Ein- Die Stengel ſpitz. Kelch behaart oder kahl, undeutlich ges | Samen faſt kugelig, ſchwach zuſammen⸗ Kapſel faſt Kronblätter verkehrt-eirund, 4 ſpaltig, breit, weiß oder rötlich. Kapſel 2 mal ſo lang als der kreiſelförmige, feindrüſen- oder feinrauh-haarige Kelch. blätter 1-3 en endſtändig, ungefähr 4 cm breit, Stielen, Nr. 109422. 103 teppiche und Blumenſtreifen im Raſen; endlich können ſie als Topfpflanzen für den Sommer dienen. Sehr wertvoll als Frühlingsblüher ſind die einfach— blühenden Sorten von S. pendula; die gefüllten blühen weder ſo reich, noch ſind ſie beſtändig. 8. pendula bringt man gern mit dem Alpen-Vergiß⸗ meinnicht zuſammen, welches um dieſelbe Zeit in Nächſtdem beliebt: Silene Armeria und S. Coeli-rosa. — Kultur. Die ein- jährigen Silenen ſind ſog. Folgeblüher; ſie fangen etwa 10 Wochen nach der Ausſaat zu blühen an, und hiernach richtet ſich die Kultur. Die allgemeine Aus— ſaatzeit iſt März, April, die Ausſaat geſchieht dann an den beſtimmten Platz ins Freie, Blütezeit tritt im Sommer ein. Für den Frühlingsflor ſäet man Anfangs Auguſt recht dünn auf ein ſchattig und luftig gelegenes Saatbeet und verſetzt die Pflanzen dann im September, Oktober oder im zeitigen Frühling an den beſtimmten Platz; Abſtand 20 cm. Die Entwicklung der Sämlinge hängt von der jeweiligen Witterung ab, bald bleiben dieſelben ziemlich ſchwach, bald werden ſie bis zum Herbſt ſo ſtark, daß die Stengel ſich ver— längern und dann die Pflanzen den Winter nicht gut überdauern, deshalb vorſichtshalber 2 Ausſaaten: die eine Anfang, die andere Ende Auguſt. Man wählt dann im Herbſt die kurz und gedrungen gebliebenen grundblätterigen Pflanzen aus. Die im Herbſt be— pflanzten Beete bei ſtrenger, ſchneeloſer Kälte oder im fate bis Anfang März, wenn Temperatur-Gegen— ſätze ſſonnige Tage und eiſige Nächte) herrſchen, aber auch nur dann, ſchwach mit grünen Fichtenzweigen bedecken. Am widerſtandsfähigſten ſind ſolche Pflanzen, welche ſtehen bleiben können, wo ſie geſäet worden, und nur ausgelichtet werden. Die zweijährigen S. compacta und S. ornata werden im Juni, Juli geſäet, in Töpfe verſtopft und ſicherer kalt und luftig überwintert. Die Silenen gedeihen in jedem hin— reichend durchlaſſenden Kulturboden und im übrigen beſſer ohne beſondere Pflege. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 8—14 Tage. 420. Silene Elisabethae Jan., Eliſabeths Teimkraut. Alpen Tirols und Norditaliens. Staude, 5—15 em hoch. Blütezeit: Auguſt. — Pflanze flaumhaarig; die Stengel einfach, aufſteigend. Grund— lanzettlich, ſpitz, am Grunde verſchmälert. Stengelblätter 2 8 -[anzettförmig. Blumen zu auf dicken ſchön, hellrot; Kronblätter ausgebreitet, verkehrt herzförmic g, ausgenagt-gezähnt; Schlundkranz borſtenförmig. Kelch länglich-keulig, aufgeblaſen, krautig, nicht netzaderig, ungefähr 2 em lang, ſtumpf⸗ zipfelig. Geſchmücktes Leim- | 421. Silene alpestris Jacg. (syn. Lychnis alpe- stris L., S. viscida Spr.), Alpen-TCeimkraut. Alpen. Staude, 10 —15 em hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Die Stengel aufſtrebend, gabeläſtig, etwas rauh und gleich den Blumenſtielen klebrig-geringelt. Blätter lanzettlich, 2—6 mm breit, dick, lederig, glänzend⸗ grün. Blüten doldentraubig— eiſpig, langgeſtielt, ſehr zierlich. 10— 12 mm 422. Silene Schafta Gmel., Schafta-Leimkraut. Kaukaſus. Staude, 8—12 cm hoch. Blütezeit: Auguſt, September. — Pflanze weichhaarig-jcharf, viel⸗ ſtenglig; die Stengel niederliegend, ſchlaff, kurz. Blätter klein, verkehrteirund⸗länglich, pit hellgrün. 5 104 Blüten ziemlich groß, aufrecht, in veräftelten und verlängerten Trugdolden; Kronblätter purpurroſa, 2 ſpaltig, an den Seiten nicht gezähnt; ihre Platten etwa 8 mm lang; Schlundſchüppchen weiß. Kelch häutig, cylindriſch, jpäter keulenförmig. Kapſel länglich, etwa ſo lang als ihr Stiel. Samen igelſtachelig. 423. Silene 'viridiflora L., Grünblütiges Ceimkraut. Gebirgswälder Griechenlands. Staude, 60—100 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Pflanze grün, flaumhaarig, im oberen Teile ſehr drüſig⸗klebrig; Stengel einfach oder oben verzweigt. Blätter geſtielt, eirund-länglich, ſpitz. Blüten nickend, in ſchlaffen, verlängerten, mehrblütigen Riſpen, grün- lich. Kelch drüſig, grün-netznervig, ſchmal-cylindriſch, zur Fruchtzeit länglich-bauchig. Kronblätter lang— genagelt, tief-2 ſpaltig, mit linealiſchen Zipfeln; Schlundkranzzipfel länglich. Kapſel länglich, mit ſehr kurzem, eigenem Stiel. Samen höckerig-rinnig. — Pflanze von eigenartig-eleganter Tracht! 424. Silene virginica Z. (syn. S. coccinea Mnch., S. cheiranthodes Poir.), Virginiſches Leim kraut. Virginien. Staude, 15 —30 em hoch. Blüte— zeit: Sommer. — Pflanze klebrig-weichhaarig. Stengel niederliegend, aufſteigend, verzweigt. Blätter Yanzett- förmig, die unteren ſehr langgeſtielt, am Grunde lang- bewimpert. Blüten in zweiteiligen Endriſpen, ſchön, groß, hochrot oder dunkelſcharlachrot. Kron— blätter langgenagelt, breit, 2ſpaltig mit Schlundkranz— ſchuppen. Kelch weit, keulenförmig. 425. Silene Catesbäaei Wall. (syn. S. virgi- nica Mehzx., nicht I.), Catesbyſches Ceimkraut. Carolina. Der vorigen ähnlich, jedoch: Kronblätter vorn 4ſpaltig, oder 2ſpaltig und mit 2 ſpitzen Seiten— zähnen. Kelch gefärbt. 426. Silene maritima With. (syn. S. in- flata var., Hook.; Cucubalus Behen var., L.; S. uniflora Roth), Meerftrands-Leimkranf. Europa. Staude, 20 bis 40 em hoch oder lang. Blütezeit: Juni bis Au⸗ graugrün, raſenbildend, vielſtengelig, mit holzigem Wurzelſtock. Blätter lanzett- lich, ſpitz, glatt, knorpelrandig oder gekerbelt. Blumen einzeln oder zu 1—4en riſpig, end⸗ ſtändig, auf- recht. Kronblätter 2 ſpaltig, weiß, bei f. flore pleno, die allein kultiviert wird, ſchön weiß-gefüllt; Schlund- kranzſchuppen borſtenförmig. Kelch glockig, aufgeblaſen, grünlich, kaum netznervig, bei den gefüllten Blüten oft SS N 77 TA 2 1 N7 YA e NN I 7 — RN NSS De ST NY > Gefülltes Meerſtrands-Leimkraut. aufplatzend und rötlich-geadert. — Auch als Topf- 2-3 Wochen. pflanze angenehm. guſt. — Pflanze Familie 26. Caryophyllaceae, Nelken gewächſe. OG XXVII. 427. * Silene acäülis Z. (syn. S. exscapa All.), Stengelloſes Leimkraut. Alpen. Staude, nicht über 4—5 cm hoch. Blütezeit: Ende Mai bis Auguſt. — Pflanze dichte, polſterförmige Raſen bildend. Stengel ſehr kurz oder faſt fehlend. Blätter linealiſch-pfriemen⸗ förmig am Grunde bewimpert, klein. Blütenſtiele gefurcht, fadenförmig, Iblütig. Blüten ſchön roſa. Kronblätter verkehrt-eirund, ſeicht ausgerandet oder ganz. Schlundſchuppen vorhanden. Kelch cylindriſch⸗ glockig, aderlos. Kapſel länglich-walzlich oder oval. 428. Silene Saxifraga Z., Steinbrech-Ceim⸗ kraut. Alpen. Staude, 10—15 em hoch. Blüte- zeit: Mai bis Juli. — Pflanze locker⸗raſenbildend, vielſtenglig, mit halbholzigem Wurzelſtock; die Stengel aufrecht oder aufſtrebend, dünn, fadenförmig, 1 blütig oder gabelteilig-⸗2—3blütig, ſolang als die Blütenſtiele. Blätter linealiſch-lanzettlich, dicht bewimpert⸗feinſägig, kahl, unterſeits meiſt ſchmutzig⸗purpurn⸗angelaufen. Blüten weiß, unterſeits grünlich oder purpurn. Kron⸗ blätter ſpreizend⸗2 ſpaltig; Schlundkranzſchüppchen ei⸗ rund, kurz. Kelch verkehrt-kegelförmig, häutig, kahl, rötlich genervt, etwa 6 mm lang. Kapſel länglich, den Kelch aufreißend, ſolang oder 1½ ſolang als ihr eigener Stiel. — Leicht verwechſelt wird hiermit: 429. Silene peträta V. et Kit., Stein-Leim- kraut. Im Banat. Blütezeit: Juli. — Die Stengel 1blütig; Blütenſtiele länger als die Blüten. Blätter linealiſch, entfernt -gezähnelt. Kronblätter 2ſpaltig, unterſeits gelbgrün, nebſt dem Kelch kürzer als bei voriger Art. Kapſel faſt kugelig. 430. Silene Zawädskyi Herbich, Zawadskys Leimkranf. Bukowina. Staude, 10—20 cm hoch. Blütezeit: Sommer. — Grundblätter roſettiggeſtellt, geſtielt, ausdauernd, lanzettlich und verkehrteirund— lanzettförmig, ſpitz, glatt, am Rande furz-weichhaarig, dick, 5—8 cm lang; Stengelblätter umfaſſend-verbunden, fein=bewimpert. Blumen weiß, in gabelteiligen, riſpigen Trauben, meiſt zu 1—4. Kronblätter aus⸗ gerandet=2jpaltig, beiderſeits mit einem Zahn. Kelch bauchig-aufgeblaſen, blaßgrün, nicht oder kaum be- haart. — Verwendung der ſtaudigen Leimkräuter vor- zugsweiſe auf Steingruppen, Felſenanlagen, Hügeln und an Böſchungen, alſo nur imLandſchaftsgarten oder Park. S. Elisabethae, S. maritima und S. virginica auch als Topfpflanzen. S. viridiflora iſt im Land⸗ ſchaftsgarten einzeln oder truppweiſe und freiſtehend von eigenartiger Wirkung. Alle niedrigen Arten in höheren, trockenen Lagen auch zu Einfaſſungen verwendbar. Kultur: Alle verlangen kalkhaltigen Boden; mit Lehm und Quarzſand gemiſchte Wieſenmoorerde oder auch Raſenerde. Für S. maritima, S. viridiflora und S8. virginica genügt jeder nur mäßig feuchte, nicht ſehr bindige, lehmhaltige Kulturboden. Bei allen niedrigen Arten im Winter vorſichtshalber ſchwache Fichtenzweigdecke anbringen, beſonders bei noch nicht angeſiedelten Pflanzen. — Vermehrung durch Teilung der Ablieger. Anzucht aus Samen in der bei Stauden üblichen Weiſe. Ausſaat auf Saatbeete oder in Kaſten, die Sämlinge ſpäter auspflanzen. Abſtand der Pflanzen 15—40 cm, je nach Stärke. — Keim⸗ kraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb Gattung 130. Lychnis L., Lichtnelke, = XXVII; XXXII (griechiſch: Iychnis — Pflanze mit leuchtender Blütenfarbe). mit Schlundkranz. Kapſel geſtielt, 1fächerig. Kelch 10 rippig. Kapſelzähne ſoviele als Narben. Kronblätter vor dem Aufblühen meiſt gedreht, Samen nierenförmig, höckerig, nicht filzige a F 2 ut Aare RT 5 Gattung 129. Silene. B. Kronblätter mit flach aufſitzendem Schlundkranzzünglein 1. Kelch mit ungleichſtarken Rippen und gedrehten Zähnen. 2. Kelch mit gleichſtarken Rippen; Kelchzähne nicht gedreht. 431 Lychnis chalcedönica L., Tafel 13, 51. Chalcedonifhe Lichtnelke („Brennende Liebe“; fr. Lychnide Croix de Jerusalem; e. Chalcedonian Lychnis). Rußland, Kleinaſien. Staude, bis 1 m hoch. Blütezeit: Juni, Juli. Die Stengel aufrecht und nebſt den Blättern grün, aber rauhhaarig. Blätter eirund⸗ lanzettlich oder ei-herzförmig, ſpitz. Blumen an der Spitze der Stengel büſchelig-gehäuft. Kelch länglich— keulenförmig. Blütenſtielchen kürzer als der Kelch. Kapſelſtielchen der Blüte lang. Kronblätter zwei— lappig oder ausgerandet, bei der Stammform ſcharlach— oder brennendrot. f. flore pleno, ſchön ge— füllt⸗ blühend; f. flore albo, weiß⸗- blühend; f. flore albo pleno, weiß⸗gefüllt; f. flore carneo, fleijch- farben. Die einfache und die gefüllt-blühende brennend— rote ſind am wirkungsvollſten. Verwendung. Eine der ſchönen alten Pflanzen, die jetzt allzuſehr vernachläſſigt werden. N In kleineren Gärten verein⸗ zelt auf Ra⸗ batten geeignet, in größeren ſchaftsgärten pflanzt man ſie auch trupp⸗ und gruppen⸗ weiſe, um Fernwir— kungen zu erzielen. — humoſe durch läſſige, kräf— Gefüllte Chalcedoniſche Lichtnelke. ein wenig friſch erhaltende Boden und etwas ſonniger Standort bringen reichblühende, kräftige Pflanzen, die keiner weiteren Pflege bedürfen. Vermehrung der gefüllt-blühenden wie auch der einfachen durch Grundſproſſe und durch Teilung. Die gefüllt-blühenden Formen leiden bis— weilen im Winter, jedoch nicht durch Froſt, ſondern durch ſtauende Näſſe. Anzucht aus Samen wie bei harten Freiland-Stauden üblich. tige, ſich ſtets Kultur. Jeder lehmige, etwas 432. Lychnis fulgens Fisch., nicht hort., Leuchtende Lichtnelke. Sibirien. Staude, 40—60 cm (bis 1m) hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Stengel aufrecht, rauhhaarig. Blätter länglich-eirund, jteifhaarig- filzig. Blüten in lockerer, armblütiger Trugdolde. Blumen- krone etwa 3—5 cm breit; Kronblätter 4ſpaltig, ſcharlachrot, ihre 2 Mittelzipfel eirund⸗lanzettlich, ſägig, die 2 Seitenzipfel lineal-pfriemlich. Kelch ver- kehrt⸗eirund, behaart. Kapſelſtielchen kurz. Verwendung. Iſt ſchön, aber gegen Näſſe empfindlich; bei ſtrenger Kälte Schutzdecke. Für jonnig- gelegene Rabatten geeignet. Kultur in recht durchlaſſendem, lehmig-ſandigem Gartenboden. In Kronblätter ungeteilt Kronblätter geteilt oder zerſchlitzt . Gattung 130. Lychnis. Farbenſorten). Nr. 123433 105 1 bärtig. — Kräuter, einjährig oder Stauden, meiſt filzig oder angedrückt-behaart. Blüten rot, weiß oder geſtreift. — 10 Arten in der alten Welt, namentlich in Sibirien. 8 A. Schlundkranzſchüppchen der Kronblätter auf hohler Wölbung ſtehend. 431. 432, 433° Frucht etwas gedreht L. chalcedonica (Tafel 13). L. fulgens (Haageana, Tafel 14). L. grandiflora. * L. Coronaria (Tafel 13). 434. .I. Flos Jovis. 435. * L. Flos Cuculi. 436 rauhen Gegenden kann man ſie auch als Topfpflanzen in kräftiger Erde kultivieren. Anzucht und Ver— mehrung wie bei voriger Art. Eine prächtige großblumige Baſtardform zwiſchen Nr. 432 u. 433, die wie L. grandiflora zu behandeln und oft kaum zu unterſcheiden, iſt: f. Haageäna Lem. pr. sp., Tafel 14, 53 (syn. Lychnis Sieboldii fulgens Aort., L. grandiflora Haageana fort), Haages Lichtnelke. Pflanze etwas behaart. Blätter meiſt ſitzend, oval oder eirund— länglich, etwas ſpitz- zulaufend, unterſeits purpurn— gefärbt. Blumen auf ſtark behaarten Stielen; Kron— blätter faſt bis zur Mitte geſpalten oder doch tief ausgerandet, und mit meiſt gezähnten oder ausgenagten Rändern. Iſt ziemlich veränderlich; die Ausſaat ergiebt mehrere Farbenſorten, vorwiegend orange— oder zinnoberrot, ſodann ſalmrot, roſa, rot, fleiſchfarben, weiß, grünlich- oder gelblich— weiß. Eine im allgemeinen weniger gut verwend— bare, ganz niedrige Raſſe iſt fk. nana (in mehreren Endlich iſt noch f. foliis atro— purpureis, mit purpurroten Blättern und ſchar— lachroten Blüten zu erwähnen. und in Land⸗ 433. Lychnis grandiflöra Jacg. (syn. L. coro- nata Thbg.), Großblumige Tichtnelke. China, Japan. Staude (in der Kultur bisweilen 2jährig), bis 50 cm hoch. Blütezeit: Juni-Juli bis Auguſt. — Pflanze faſt kahl oder mehr oder weniger ſtark be— haart. Blätter grün oder graulichgrün, unterſeits nicht ſelten gerötet, oval oder eirund⸗länglich, ſpitz, in einen kurzen Stiel verſchmälert oder ſitzend bis faſt ſtengelumfaſſend, oft faſt herzförmig. Blüten end- und achſelſtändig, zu 1—3en, groß, bei der Stammform ziegel-, zinnober- oder mennigrot. Kronblätter mehr oder weniger breit- keilförmig, mit unregelmäßig ausgebiſſenem, geſchlitzt-gezähntem, gezähntem oder auch geſpaltenem Rande, ſeltener ganzrandig, ſtets ohne 2 Seitenzipfel, Kelch gerippt. Kapſelſtielchen im Kelche lang bis ſehr lang. Eine ſehr ſchöne, aber gegen Näſſe empfindliche Art, in Japan in vielen Sorten kultiviert. 3 Abarten: a) coronäta Thbg. pr. Sp., Gewöhnliche Großbl. L. Pflanze faſt ganz kahl; Blätter eirund, faſt ſitzend. Blüten leuchtend-ziegel- oder mennigrot, mit ſcharlach gemiſcht. b) speciösa Carr. pr. sp. (syn. L grandiflora var. gigantea Aort., L. japonica speciosa ‚hort., Lychnis fulgens ort., nicht Fisch), Prächtige Großbl. L. Verſchieden durch: Wuchs robuster, buſchi— ger, weniger hoch. Blätter länglich-oval, zugeſpitzt, oft faſt herzförmig, ſitzend, halbſtengelumfaſſend. Blumen ſehr groß, ſcharlach- oder feuerrot. c) Sieböldii Vanh. pr. sp. (syn. L. grandifl. var. alba Sieb.), Siebolds Großbl. L. Stengel an den Knoten kaum angeſchwollen, weichhaarig. Untere Blätter ſpatelförmig-länglich; obere ſitzend, eirund— länglich, ſpitz, weich-flaumhaarig. Blumen ſehr groß, etwa 7 cm breit, weiß. Kronblätter leicht-2 lappig, unregelmäßig-ausgenagt. Kelch ſtärker gerippt. 106 Verwendung. Die Großblumige Lichtnelke eignet ſich gleich vorzüglich als Topfpflanze als auch fürs freie Land, wo man fie trupp- und gruppenweiſe, Familie 26. Caryophyllaceae, Nelkengewächſe. O XXVI 1. > | | | | | auch wohl als Einfafjung um Moor-, Wald- oder Heidehumusbeete verwendet, wo ſie durch ihre Blüten auffällt. In ſolchen Humuserden gedeiht ſie vor— züglich, kommt jedoch auch recht gut in mildem Garten— boden fort; ſie verlangt aber durchaus tief durchläſſiges und nicht üppiges Erdreich, obichon bei dürftigem feng e Boden Dunggüſſe in ſchwachen Löſungen während der Wachstumszeit nur vorteilhaft ſind. Im Winter iſt nach Eintritt ſtärkeren Froſtes eine gute Schutzdecke von trockenem Laube zu geben, welche ſehr zeitig im Frühjahr wieder zu entfernen iſt, damit die Pflanzen nicht etwa durch Näſſe oder Moder zu Grunde gehen. Übrigens nehmen Größe und Schönheit der Blumen bei älteren Pflanzen immer mehr ab. — Ver— mehrung. Um beſtimmte Sorten feſtzuhalten, iſt Vermehrung durch Teilung der Pflanzen und durch Grundſproſſe vorzunehmen. Sonſt aber und für die beſtändigen Abarten die Ausſaat vorzuziehen. Aus- ſaat entweder im Februar, März in ein Lauwarm⸗ ; Er F ‚ ö L Mai⸗Juni bis beet oder in Schalen und Töpfe; man verſtopft die jungen Pflanzen ſpäter mit 20—25 em Abſtand auf ein Gartenbeet und erhält dann meiſt im Herbſt noch einen leidlichen Flor; oder gewöhnlich Ausſaat im Frühling bis Sommer ins kalte Miſtbeet oder in Käſtchen, die Pflanzen auf ein Anzuchtbeet oder in Töpfe verſtopfen und im kommenden Frühling an den beſtimmten Ort verſetzen. Immer aber wird man gut thun, eine Anzahl Pflanzen in Töpfen kalt und luftig zu überwintern und dieſe während der Zeit nur ſelten zu begießen. Für Topfkultur 2— 3 Pflänz- chen in einem 12 cm- Topf. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 14 Tage. 434. Lychnis Coronäria Spr. (Lam. ), Tafel 13, 52 (syn. Agrostemma Coronaria L., Coronaria to- einem ſonnigen Standort, durchlaſſendem oder ziem⸗ mentosa A. Br.), Kronen-Lichtnelke (fr. Coquelourde des jardins; e. Rose Campion). Südeuropa. Zwei— Teilung. Abſtand der Pflanzen voneinander 40 bis 50 cm. Bei Maſtkultur verhalten ſie ſich oft zwei⸗ jährig. Anzucht aus Samen, in der bei harten Stauden üblichen Weiſe. Keimkraft; wie vorige Art. 435. Lychnis Flos Jovis Lam. (syn. Agro- stemma Flos Jovis .), Jupiters Cichtnelke (fr. kräftigem Bo⸗ jährig⸗ſtaudig, 30—70 em hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. — Stengel aufrecht, gabeläſtig und nebſt den Blättern dicht ſilbergrau-filzig. Untere Blätter verkehrteirund-länglich, obere länglich-eirund. Blüten langgeſtielt. nach links gedreht. Kapſel mit 5 ſpiralig-gedrehten Zipfeln aufſpringend. Blüten der Stammart pur- pur rot. blühend; f. albo-rosea, weiß mit rotem Kranz; f. atrosanguinea, Blumen nach dem Aufblühen leb— haft-karminrot, welche Färbung nach 1—2 Tagen in leuchtendes tiefes blutrot übergeht und von der weißen Behaarung der Pflanze wirkungsvoll ſich abhebt; beſonders für Einfaſſungen größerer Gruppen geeignet; f. flore pleno, gefüllt-purpurrot. Verwendung. Schöne und dankbare Pflanzen; finden aber ihre vorteilhafteſte Verwendung nur in mittleren und größeren Gärten. Beſonders die Stammart und die dunkelgefärbten Sorten ſind zu Gruppen und Einfaſſungen, auch für Lichtſtellen an den Rändern der Gehölze, ferner auf Ruinen, in kleineren Gärten vereinzelt oder truppweiſe auf Rabatten und zwiſchen lichtem Ziergeſträuch angenehm. Kultur in allerlei Gartenboden, ſofern derſelbe nicht reichlich feucht oder bindig iſt; andauernde Feuchtig— keit thut ihnen nicht gut. Die Blumen ſind als Schnitt- blumen gut verwendbar. Vermehrung durch Kronblätter ganz oder nur etwas aus gerandet; Schlundkranz ſteif und ſtechend. Kelchzähne bis 50 cm hoch. gel und Blät⸗ ter dicht ſeiden— lerem Schlundkranz. zur a | pres; e. Cuc- Gartenformen find: f. alba, weiß⸗ bis Juli. — Stengel etwas Coquelourde Ju- piter; e. Jove’s flower). Schweiz, Süd— tirol, an ſon⸗ nigen Abhän⸗ gen der Alpen. Staude (in den bisweilen 2 jährig), 20 Blütezeit: Juli. — Sten⸗ Jupiters Lichtnelke. haarig-weiß⸗ filzig und zottig. Blätter ſpitz oder zugeſpitzt; untere länglich-ſpatelförmig, obere länglich-lanzettlich. Kelch lederig, röhrig. Blütenſtiele kürzer als der Kelch. Blüten roſenrot oder hellpurpurn, mit dunk⸗ Kronblätter 2ſpaltig. Kapſel (im Kelch) langgeſtielt. Verwendung und Kultur. Iſt vorwiegend Ausſchmückung von Ruinen, Steingruppen, Hügeln und Abhängen geeignet. Auf Beeten iſt die Kronen-Lichtnelke vorzuziehen. Das Gedeihen iſt von lich trockenem, lehmig-ſandigem (etwas kalkhaltigem) Boden abhängig. Anzucht, Vermehrung ꝛc. wie bei harten Stauden üblich, nur daß dieſe mehr an Trocken- heit gebundene Art ſeltener begoſſen wird. 436. * Lychnis Flos Cüculi Z. (syn. Coro- naria Flos Cuculi A. Br), Kuckucksblume (fr. Lychnide fleur de Coucou, Oeillet des koo-flower, Meadow - Lychnis). Eu- ropa; ein⸗ heimiſch, auf Wieſen. Staude 30-50 cm hoch. Blüte- zeit: Mai AN 10 ) )_ , IND behaart, unter NZ den Gelenken ſchwach kleb— rig, nebſt den kahlen Blättern freudig-grün. Untere Blätter ſpatelig, faſt roſettig, obere linealiſch-lanzettlich. Blüten in lockeren gabeligen Trugdolden. Kronblätter 5, bis über die Mitte der Platte handförmig-Aſpaltig, mit linealiſchen Zipfeln; Schlundkranzſchüppchen länglich⸗ Gefüllte Kuckucksblume. Gattung 131. Petrocöptis bis Gattung 133. Gypsöphila. Nr. 434-440. 107 4 lanzettlich, haarſpitzig und oft noch wieder gezähnt. Gräben und Teichen, ſelbſt noch für etwas ſumpfige Kapſel ohne eigenes Stielchen (ſitzend), 5 zähnig⸗ auf: Stellen. Die gefülltblühenden kann man auch im ſpringend. Blüten der Stammart roſenrot. Garten verwenden. Die abgeſchnittenen Blumen ſind Kulturwürdig find noch die Gartenformen: f. flore für Bouquets ſehr angenehm. Kultur: Gedeiht roseo pleno, rot⸗ gefüllt; f. flore albo pleno, ohne Pflege. Pflanzen der Sorte „Ad. Muss“ in weiß⸗ gefüllt und ganz beſonders die neuere k. Töpfen für den Winterflor bleiben bis zum Spät— semperflorens „Ad. Muss“, mit dichtgefüllten roten herbſt draußen und kommen erſt etwa 2 Wochen, be— Blüten; auch vortrefflicher Web füher. vor ſie blühen ſollen, in einen hellen Raum mit Verwendung. Eine ebenſo zierliche als ſchöne = 10 bis 16° C. — Anzucht aus Samen oder Ver— und anſprechende Pflanze für feuchten oder fich | mehrung durch Teilung und Grundſproſſe leicht. — auch im Sommer friſch erhaltenden Boden und ſehr Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung innerhalb wertvoll zur Ausſchmückung von Wieſenflächen land- 3 Wochen. ſchaftlicher Gärten, am Rande von Waſſerläufen, Gattung 131. Petrocöptis 4. Br, Pyrenäennelke, Or XXI! griechiſch: petros — Felſen und koptos — zerſchlagen; Standort). Kelch mit 10 ſchwachen Rippen. Kronblätter ungeteilt, mit flachem Schlundkranze, vor dem Aufblühen meiſt dachziegelig. Kapſel 1fächerig; Kapſelzähne ſoviele als Griffelnarben. Samen am Nabel dicht. filzig⸗bärtig. Samenkeim auf dem Längsſchnitt faſt hufeiſenförmig. Kräuter mit verholzendem Erdſtamm, oben mit Blattroſetten und Blütenſtengeln. Blüten weiß oder roſa. — 2 Arten, in den Pyrenäen. 437. Petrocöptis pyrenäica 4. Br. (syn. Stengelblätter eirund-lanzett- bis ſchmal-lanzettförmig, Lychnis pyrenaica Berger, Agrostemma pyrenaica ſitzend. Blüten lang-geſtielt, zahlreich, etwa 12 mm G. Don., Lychnis nummularia Zapeyr.), Gemeine im Durchmeſſer, roſa, faſt wie bei Silene pendula, Wyrenäennelle. Niedrige Staude. Blütezeit: Tufel 13, 50. Kronblätter am Grunde weißfleckig. Juni, Juli — Blätter glatt, lederartig; die Grund⸗ Zwei zierliche Stauden; als Alpenpflanzen, blätter ſpatelförmig, lang⸗geſtielt; die Stengelblätter in Torf- und Heideerde an völlig freiem Standort herzförmig, ſitzend. Blüten gabeläftig-gebüfchelt, lang- kultiviert, in nicht zu rauher Lage ein Schmuck für geſtielt, blaßrot; Kronblätter etwas ausgerandet. Felſengruppen. Vorſichtshalber einige als Topf- 438. Petrocöptis Lagäscae Milk. (syn. pflanzen kalt überwintern. Vermehrung durch Lychnis Lagascae Hook), Tagascas Vyrenäen- Ausſaat und Teilung. — Keimkraft der Samen nelke. Pyrenäen. Staude, 10 em hoch. Blüte⸗ 3 Jahre; Keimung innerhalb 2—3 Wochen. zeit: Sommer. — Grundblätter linealiſch, ſtumpf; Gattung 132. Meländryum Roenl., Zeitnelfe, G XXVII; XXXII (bei Plinius ein Pflanzenname, der von Roehling für dieſe Gattung gewählt worden). Kelch mehr oder weniger bauchig, 10—20 rippig. name 2 ſpaltig, mit einem Schlundkranze. Kapſel 1fächerig, 3—5 klappig, aber Kapſelzähne doppelt ſoviele als Griffelnarben. Samen höckerig. Kräuter vom Ausſehen der Silene. — 50 bis 60 Arten; nachſtehende beiden zweihäuſig, bei uns ein heimiſch. 5 439. * Meländryum album Garcke (syn. | naria diurna Fenz“), Tag-Zeitnelke. Feuchte Laub⸗ Lychnis dioica L. ex p., L. alba Mill., L. ve- wälder, Bach- und Flußufer. Staude, 30—60 cm spertina Sibth., Melandryum pratense Roehl., Silene hoch. Blütezeit: April bis Auguſt. — Stengel, pratensis Codr., Saponaria vespertina Fenzl), Blätter, Blütenſtiele und Kelche von drüſenloſen Abend⸗-Zeitnelke (fr. Compagnon blanc, Jace Ro- Haaren zottig, nur bei f. glaberrimum (syn. Melan- binet; e. Bachelor's Button). Acker-, Waldränder dryum Preslii Nyman, Lychnis Preslii Sekera) ganz und Gebüſche. Zweijährig, 25 100 em hoch. Blüte- kahl. Obere Blätter eirund, plötzlich zugeſpitzt. zeit: Mai bis Herbſt. — Stengel zottig; obere | Kapſel zur Reifezeit mit zurückgerollten Blätter eirund- lanzettlich, verſchmälert, zugeſpitzt, Zähnen. Blüten ſchön purpurrot oder karmin— nebſt den Blütenſtielen und Kelchen drüſig-kurz- roſa, fehr ſelten weiß, geruchlos, am Tage ge— haarig. Kapſel mit gerade-vorgeſtreckten öffnet; k. flore pleno gefülltblühend. Zähnen. Blüten weiß, ſelten fleiſchrot, bei Zwei ſchöne einheimiſche Pflanzen, in jedem f. flore pleno, ſchön-gefüllt, zahlreich erſcheinend, friſchen, kräftigen Boden ohne beſondere Pflege ge— am Abend geöffnet und wohlriechend. deihend; für Landſchaftsgärten ſehr geeignet. Die 440. * Meländryum rubrum Garcke (syn. gefüllten, namentlich die gefüllte weiße Abend-Zeit⸗ Lychnis dioica L. ex p., L. rubra P. M. E., nelke, find als Topfpflanzen zu empfehlen. Ver⸗ L. silvestris Hoppe, L. diurna Sebih., Melan- mehrung durch Ausſaat und Teilung. drium silvestre Roehl., Silene diurna Godr., Sapo— Gattung 133. Gypsöphila Z., Gipskraut, Or XXVI 1 (griechiſch: gypsos — Gips und phile — Freundin). Kelch b oder glockig-röhrig, 5 zähnig oder 5ſpaltig, 5-15 rippig. Kronblätter ohne Schlundkranz, aber bisweilen mit Flügelleiſten am Nagel. Kapſel kugelig oder eiförmig, mit Zähnen ſich öffnend, meiſt 4A ſpaltig. Samen faſt nierenförmig, mit gerundetem Rücken. — Kräuter, einjährig oder ausdauernd, meiſt graugrün. Blätter flach, ſeltener nadelig. Blüten meiſt klein und zahlreich, riſpig, ſelten einzeln in den Gabeln. — 50 Arten, in Süd— europa, Vorderaſien, Auſtralien. A. Einjährige Kräuter mit aufrechtem ae und i e am Grunde ohne junge Sproſſe für das kommende Jahr .. , eee G. viscosa. 442. *. muralis. 443. G. floribunda. 444. 108 B. Ausdauernde Kräuter (Stauden). 1. Blüten jo klein, daß der Kelch nur 1—1½ mm lang iſt 2. Blüten etwas größer und der Kelch 2—4 mm lang 441. Gypsöphila elegans M. B. (syn. G. diffusa Fisch. et Me.), Zierliches Gipskraut. Kaukaſus, Taurien. Einjährig, 30— 50 em hoch. Blütezeit: Sommer. — Aſte kahl, gabelig-verzweigt und aus⸗ gebreitet-doldentraubig-riſpig beiſammen. Blätter klein, I nervig, die unteren länglich-ſpatelförmig, die oberen lanzettlich, ſpitz. Blütenſtiele haarfein, viel- mal länger als der bis zur Mitte in eirunde, ſehr ſtumpfe, breit-weißrandige Lappen geteilte Kelch. Blüten roſenrot, weißrötlich oder weiß, ſehr zahlreich. Kronblätter doppelt ſo lang als der Kelch. Kapſel mit meiſt 12— 16 rungelig-höderigen Samen. 442. Gypsophila viscõsa Murr., Klebrige⸗ Gipskraut. Syrien. Pflanze oberwärts klebrig, Blätter 3—5 nervig und größer, Blütenſtiele nur 2—3 mal länger als der Kelch. Blüten roſenrot. 443. *Gypsöphila murälis Z., Mauer-Gips- kraut. Europa; einheimiſch. Einjährig, 5—15 cm hoch. Blütezeit: Juli bis Oktober. — Stengel aufrecht, von Grund auf ſehr fein verzweigt; Zweige gabelig. Blätter linealiſch-pfriemlich. Blüten ſehr klein, ſehr zahlreich, hellpurpurn mit dunkleren Adern. Blütenſtiele vielmal länger als der kreiſel— förmige, zwiſchen ſeinen 5 grünen Nerven breit⸗ hautartige Kelch. — Ahnlich iſt: 444. Gypsöphila floribünda Aar. et Kır. (syn. Saponaria floribunda Boiss.), Neichblühendes Gipskraut. Oſt⸗Perſien. Pflanze etwas abſtehend⸗ feinflaumig, ausgebreitet-vieläſtig. Blätter mehr lanzettlich. Blüten roſenrot; Blütenſtiele 2—3 mal ſo lang als der kleine, mit 5 breiten grünen Streifen verſehene, aber zwiſchen dieſen ſehr ſchmalhäutige Kelch. Kapſel länglich, nicht länger als der Kelch. — Verwendung dieſer einjährigen Gipskräuter mit beſonderem Vorteil auf trockenem, kalkhaltigem Boden. G. elegans und ſich vorzüglich quetbinderei, Vaſenbouquets und Sträuße, und gedeihen mäßig feuchten Kulturboden ohne Pflege. G. muralis aber an Riſpenblütiges Gipskraut. nen, Stein⸗ gruppen, ſonnigen Abhängen ꝛc. Ausſaat im März oder Anfang April an den beſtimmten Platz, in Reihen (20 em weit) oder breitwürfig; je nach dem Zweck. Die Pflänzchen frühzeitig auf 15—20 em auslichten. für die Bou⸗ in jedem nur Mauern, Rui⸗ Familie 26. Caryophyllaceae, Nelfengewächſe. O XXVI 1. G. paniculata. G. Arrostü,. G. trichotoma. G. perfoliata. G. scorzonerifolia. G. acutifolia. G. altissima. G. Steveniü. G. glauca. G. repens. 445. Gypsöphila paniculäta Z. (syn. G. effusa Tausch, G. nebulosa hort., nicht Boiss. et Heldr., G. myriantha ort.), Riſpenblütiges Gipskraut. Mittelmeergebiet. Staude, bis 100 em hoch. Blüte⸗ zeit: Juni, Juli (bis Ende Auguſt). — Wurzel ſehr ſtark. Pflanze kahl, graugrün, die knotig-brüchigen, glatten, ſtielrunden, ſtark veräſtelten Stengel oben zu einem großen, umfangreichen zuſammengeſetzt⸗ doldentraubigen Riſpenbuſch (bis etwa 1 m Durch⸗ meſſer) vereinigt. Blätter aus kaum verſchmälertem Grunde lanzettlich, zugeſpitzt, an den Zweigen ſchmäler. Blütenſtiele 2- bis Zmal jo lang als der halbkugelige Kelch. Kronblätter der zahlloſen, ſehr kleinen Blüten weiß, ſpatelförmig⸗-linealiſch und nebſt der Kapſel jo lang als der Kelch. — Eine niedrige ge- drängtwachſende Gartenform f. nana compacta, liefert gleichfalls wertvollen Werkſtoff für Bouquets. — Sehr naheſtehend ſind die Arten 446 bis 449: 446. Gypsöphila Arröstii Guss. (syn. G. altissima Sm., G. nebulosa Borss. et Heldr.), Arrofts Gipskraut. Griechenland. Blätter faſt 1 nervig. Blütenſtiele borſtenförmig, 5—10 mal länger als der halbkugelige Kelch. Kronblätter roſa oder roſenrot, elliptiſch⸗ länglich und länger als der Kelch; auch die Kapſel 1½ mal länger als letzterer. a 447. Gypsöphila trichötoma Wender. (syn. G. perfoliata Z.), Dreigabeliges Gipskraut. Süd⸗ europa, Kaukaſus. Blätter am Grunde kurz verwachſen, bisweilen faſt herzförmig, breit-länglich, ſtumpflich, 5 nervig. Blütenſtiele 3—4 mal länger als der etwa 1½ mm lange Kelch. Kronblätter purpurrot, kürzer, während die Kapſel 1½ mal länger als der Kelch. Bei 448. Gypsöphila perfoliäta Z., Durchwachſen⸗ blätteriges Gipskraut, ſind nur die Blütchen um die Hälfte größer und hellrot. 449. Gypsöphila scorzonerifölia Desf. (syn. 445. 446. 441, 448. 449. e „„ 450. 4571. 452. 453. 454. S. sabulosa Ser.), Schwarzwurzelblätteriges Gips- viscosa, eignen kraut, hat etwas größere weiße Blüten und etwas klebrige Riſpenzweige. 450. Gypsöphila acutifölia Fisch. (syn. G. deret, altissima M. B., nicht L., nicht Sm.), Spitzblätteriges namentlich für Gipskraut. Kaukaſus. Staude bis 1 m hoch. Blütezeit: Sommer. — Pflanze grün; die Stengel dick, ſehr verzweigt. Blätter flach, linealiſch-lanzett⸗ lich, ſpitz, undeutlich-3 nervig. Blütenſtiele ſolang oder kaum länger als der weißbereifte Kelch. Kron— blätter weiß, eingedrückt, ein wenig kürzer als der Kelch. — Sehr naheſtehend ſind Nr. 451 bis 454: 451. Gypsöphila altissima L. nicht M. B., ld e mee, nicht Sm., Höchſtes Gipskraut. Sibirien. Pflanze graugrün, bis 1½ m hoch; Blätter breit, deutlich— 3 nervig, ſtumpf. Blüten blaßrot, um die Hälfte kleiner. g 452. Gypsöphila Stevénii Fisch. (syn. G. acutifolia var., Fenzl; G. glauca Hort., nicht Stev.; G. repens M. B., nicht L.), Stevens Gipskraut. Kaukaſus. Pflanze graulichgrün, 20 — 50 em hoch. Stengel gerade⸗aufſtrebend. Blätter etwas fleiſchig, ſchmal⸗linealiſch, gekielt, Inervig, etwas ſpitz. Blütenſtiele faſt doppelt länger, die weißen Aron- blätter aber kürzer als der weiß-bereifte Kelch. 453. Gypsöphila glauca Stev., nicht Ahort. Berol., nicht hort. (syn. G. acutifolia var., Fenzl), Graugrünes Gipskraut. Kaukaſus. Pflanze grau- grünlich, 8— 20 em hoch. Die Stengel klein, faſt vom Grunde an ausgebreitet-äſtig. Blätter kurz, dicklich, linealiſch, ſtumpf, faſt nervenlos. Blüten- riſpen faſt grundſtändig, kurz, ausgebreitet, drüſig. Blütenſtiele ein wenig, auch die Kronblätter etwas länger als der weiß-bereifte Kelch. 454. Gypsöphila repens L., nicht M. B., Kriechendes Gipskraut. Kalkalpen. Ganz wie G. glauca Siev., nur: Riſpenzweige drüſenlos, kahl. Blätter deutlich nervig. Blüten rötlich oder weiß. Verwendung der Stauden-Gips kräuter. Gattung 134. Tünica. Gattung 135. Diänthus. truppweiſe Nr. 141455. 109 Die Blütenriſpen der Gipskräuter ſind ſehr zierlich, für die Bouquetbinderei faſt unentbehrlich, zu— mal ſie, wenn an einem ſchattigen, luftigen Orte ge— trocknet, ſich lange Zeit in gutem Zuſtande erhalten, alſo für Dauerbouquets ſich verwenden laſſen. Die höheren Arten, namentlich G. paniculata, G. per- toliata L. und G. Stevenii (letztere eine der ſchönſten) ſind frei- und einzelnſtehend, in großen Gärten auch (mit 60—80 cm Abſtand) beiſammen am ſchönſten. Die niedrigen Arten G. glauca Slev. und G. repens Z. finden im Felſengarten Platz. — Kultur in jedem genügend kalkhaltigen und nur friſchen bis ziemlich trockenen Boden. Anzucht durch Ausſaat, in der bei harten Stauden üblichen Weiſe. Die Pflanzen werden erſt vom dritten Jahre an ſchön. Mehrjährige Stöcke laſſen ſich ihrer ſtarken Wurzeln wegen nicht gut verſetzen ohne große Einbuße zu erleiden. Keimkraft der Samen 2 Jahre Keimung innerhalb 1—2 Wochen. Gattung 134. Tünica Scop., Felsnelke, &—> XXVI I; XXXII (lat.: tunica — Unterkleid, Hülle; Kelch am Grunde meiſt von Schuppenblättern geſtützt). Kelch 5—15 rippig, nackt oder von Hüll— ſchuppen umgeben. Kronblätter mit oder ohne Flügelleiſten am Nagel. Kapſel länglich oder eiförmig, mit verlängertem Samenträger, mit 4 Zähnen oder Klappen aufſpringend. Mittelmeergebiet, Mittel- und Südeuropa. 455. Tünica saxifraga Scop. (syn. Gypso- Phila saxifraga L., Dianthus saxifragus I., Tunica rigida Rchb.), Steinbrech-Felsnelke. Südeuropa. Staude bis 30 em hoch. Blütezeit: Juni bis September. — Die Stengel (älterer Pflanzen) zahl- reich, nach allen Seiten ausgebreitet, nach oben hin ſehr äſtig. Blätter ſchmal-linealiſch, ſpitz, die grund— ſtändigen gedrängt. Blüten in gabelig-riſpigen Trug— dolden, klein, ſehr zahlreich, fleiſchfarbig oder zart⸗roſenrot, in der Mitte mit dunkleren Strichen. Kelch glockig, häutig, ſtumpf-5 zähnig, unten mit länglich-lanzettlichen, häutigen Schuppen, die einen ſtarken Rückennerv mit einer Spitze von halber Kelchlänge haben; f. flore pleno iſt roſenrot-gefüllt und recht hübſch. Ausſaaten geben nicht ſelten auch Pflanzen mit etwas abweichend gefärbten und mit halb- oder | ganzgefüllten Blumen, die durch Stecklinge oder Tei- lung zu vermehren und feſtzuhalten. Verwendung und Kultur. Die Pflanze wächſt auf ſteinigen Hügeln und kieſigen Feldern, iſt entſchieden hübſch, verlangt aber einen ſonnigen Standort und durchlaſſenden, ziemlich trockenen | | | | ſchungen, Stein- men in der bei Samen ſchild-, ſcheiben- oder kreisförmig, oben gewölbt, unten vertieft. — 20 Arten, Boden; ſie paßt überhaupt am beſten in den Land— ſchaftsgarten, jo für Bö⸗ gruppen, Ein⸗ faſſungen, Ra- batten und Blumentep- piche. An⸗ zucht aus Sa⸗ harten Stauden üblichen Weiſe. Abſtand der Pflanzen 20 bis 25 cm. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Kei⸗ mung inner⸗ halb 8 Tage. Steinbrech-Felsnelke. Gattung 135. Diänthus Z., Nelke, e (griechiſch: dios — göttlich, ſchön, und anthos — Blume). Kelch röhrig, vielrippig, von meiſt 2 bis 3 auch wohl mehr Paaren Deck— blätter (Kelchſchuppen), oft auch noch von deckblattartigen Laubblättern (Stützblättern) geſtützt. Kronblätter plötzlich in einen Nagel ver— ſchmälert, ganzrandig, gezähnt oder gefranſt. Nagel lang, meiſt flügelig-verbreitert. Kapſel cylindriſch oder länglich, ſeltener eiförmig. Samen kreis- oder ſcheibenförmig. Kräuter, faſt alle ausdauernd, einige halbſtrauchig, nur wenige einjährig. Blüten endſtändig, meiſt rot oder weiß, Gartenformen aber in allerlei Farben, ſeltener gelb. — 200 Arten, in Südeuropa, Nordafrika, Aſien. A. Pflanzen ſtrauchig, halbſtrauchig oder ſtaudig; die ſtaudigen entwickeln außer niederliegenden nicht blühenden, aufrechte oder auf— ſtrebende und blühende Sproſſe. kopfig⸗gehäuft. (Kelchſchuppen) der Blüten. 1. Strauchig und halbſtrauchig. teilig⸗büſchelig. Kelch oben meiſt nicht verſchmälert. bisweilen ungebärtet. a) Die Stengel lanzettlich . 5 b) Blätter ſtraff, Deckblätter (Kelchſchuppen) lanzettlich, ſeltener eirund, (meiſt) mehr als 4. Kelchzähne lanzettlich. Kronblätter verkehrteirund-keilförmig, mehr oder weniger gebärtet Kelch faſt cylindriſch. Die deckblattartigen Laubblätter (Stützblätter) dicht unter ſtielrundlich. Laubblätter nicht ſteif. Deckblätter (Kelchſchuppen) und Kelchzähne Blütenſtand trugdoldig-riſpig, gabelteilig-büſchelig, oder die Blumen zu mehreren den Deckblättern Blüten locker beiſammen, trugdoldig-riſpig oder gabel⸗ Kronblätter nicht oder kaum gebärtet. a) Deckblätter (Kelchſchuppen) 8—20, Laubblätter höchſtens 5 cm laessnss > b) Deckblätter (Kelchſchuppen) 4—8, ſelten 10. Laubblätter, wenigſtens die unteren, länger als 5 cm 2. Stauden. Blüten meiſt dicht-zkopfig⸗gedrängt, ſeltener locker-riſpig⸗gehäuft. D. arboreus. D. fruticosus. D. suffruticosus. Kronblätter nur D. japonicus. * D. carthusianorum e »Tafele12). D. eruentus. * D. barbatus (Tafel 12): 110 e) Deckblätter (Kelchſchuppen) eirund und abftehend.. B. Pflanzen ſtaudig bis halbſtrauchig (D. chinensis zumeiſt einjährig). Familie 26. Caryophyllaceae, Nelkengewächſe. GO XXVII. J D., n, 27% * D. Seguieri. 464. Blüten einzeln oder gepaart, i feltener in lockeren Trugdolden Keine deckblattartigen echten Blätter (alſo feine Stützblätter), wohl aber Deckblätter (Kelchſchuppen) unter dem cylindriichen, beſonders oben ſehr gerippten Kelch. Kron— blätter ganz, gezähnt oder gefranſt. Kapſelſtiel ziemlich lang. 1. Kronblätter tiefgefranſt. Deckblätter 4—16. a) Stengel mehrere, verzweigt, kahl, b) Stengel mehrere, blätter ungebärtet (Vergleiche ev. auch Nr. 479 und 481.) etwas niedergeſtreckt. e (Auen. Nr. 467, Bi eee N Llantig Kronblätter gebärtet . .. D. monspessulanus. 465: PLN 0% D. petraeus. 466. D. saxatilis. 467. D. squarrosus. 468. D. fragrans. 469. : * D. arenarius. 470. D. plumarius (Tafel 13). 471. c) Die Stengel einzeln, ein einziger oder wenige, aufrecht, oben doldentraubig-verzweigt, keine Raſen bildend 2. Kronblätter gezähnt und gebärtet. Blüten einzeln oder locker trugdoldig, roſenrot, weiß, purpurn. a) Deckblätter (Kelchſchuppen) nur / — 0 der hege eee und am Rande e b) Deckblätter die halbe Kelchlänge erreichend c) Deckblätter etwa ſolang oder länger als die Kelchröhre. 3. Kronblätter gezähnt, Kelch kahl; Kelchzähne lanzettlich; Deckblätter angedrückt. a) Kapsel eiförmig. Kelchzähne zugeſpitzt. * Pflanzen ſtaudig-halbſtrauchig 5 * Pflanzen ein- bis zweijährig, ſelten ect ſtaudig b) Kapſel länglich: Deckblätter (Kelchſchuppen) kurz- 1 (Vergl. D. Seguieri montanus, Nr. 464) Blätter e D. superbus. 472. * D. caesius. 473. D. deltodes. 474. 25 "alpinus (Tafel 11). 475. D. neglectus. 476, D. glacialis. 477. jeltener ganzrandig oder tiefergezähnt-geſpalten, ſtets ungebärtet. Die 8 Bo eben dünn. D. Caryophyllus (Tafel 12). 478. D. chinensis (Tafel 12). 479. Die Stengel find dünn. * D. silvester. 480. c) Kapſel cylindriſch. Deckblätter (Kelchſchuppen) ſtets 4, nur ¼ der Kelchlänge erreichend. Kronblätter ganzrandig oder gezähnt, blütig. Die Blüten einzeln. Blätter raſig, 456. Dianthus arböreus L., Baum-Nelkke (nicht die der Gärten). Kreta. Strauchig. Blütezeit: Juni, Juli. — Die Stämme mit gedrehten, an der Spitze dicht-beblätterten Zweigen. Blätter fleiſchig, graugrün, linealiſch, ſpitz, oberſeits etwas rinnig; die unteren etwa 3½ —4 cm lang und etwa 2 mm breit. Blüten ſitzend, doldentraubig-gehäuft. Deckblätter des Kelches 12— 20, dicht-dachziegelig, von unten nach oben größer werdend, / — / ſolang als die Kelch— röhre. Kronblätter roſenrot, am Grunde dunkler, kaum gebärtet, verkehrteirund-rundlich, gezähnt; ihre Nägel aus dem Kelch kaum herausragend. 457. Diänthus fruticösus Z., Strauch-Nele. Inſeln des griechiſchen Archipels, auf Felſen. Strauchig. Blütezeit: Sommer. — Die Stämme mit dicken, gedrehten Zweigen. Blätter kurz, 9—15 mm lang, fleiſchig, flach, graugrün, Blüten ſitzend, doldentraubig-gehäuft. Kelchſchuppen 8—10, ſpitz, von unten nach oben größer werdend, 1, folang als der Kelch. Kronblätterplatten purpurn, kaum gebärtet, verfehrteirund-rundlich, gezähnt. Beide Arten in den Gärten ſelten zu finden, aber als echte Strauch- oder Baum-Nelken intereſſant. Als Topfpflanzen können fie wie die Garten-Nelke behan- delt und an Gitterwerk gezogen werden. 458. Diänthus suffruticosus Willd. D. arborescens Hort.“), Halbſtrauch-Nelke „Baum⸗Nelke“ der Gärten; fr. e. Tree-Carnation). bis 1 m und darüber hoch. Blütezeit: Juli bis September; bei Topfkultur auch remontierend. Pflanze halbſtrauchig, kahl; verholzend. Blätter abſtehend, linealiſch- lanzettlich, beiderſeits etwas ſchmäler, dicklich, ſpitz, flach oder mehr oder weniger rinnig, am Rande glatt, meiſt blaugrün-bereift. traubig-riſpig beiſammen. 4—8, kurz, breit-eirund, die oberen breiter, mit pfriem- licher Spitze, etwa !) kürzer als der Kelch; Kelchzähne lanzettlich. Deckblattartige Laubblätter (Stützblätter) linealiſch, zurückgebogen oder ſehr abſtehend. Blüten- (syn. ! (ſog. Oeillet de bois; länglich-linealiſch, ſtumpf. linealiſch, ungebärtet. pfriemenförmig 2 Stengel u: 9 D. hispanicus. 481. farbe verſchieden; es findet ſich häufig eine den Band- Nelken ähnliche Zeichnung. Iſt mit unſeren Garten-Nelken nahe verwandt und die Stammform unſerer ſog. Remontant-Nelken (ſiehe D. Caryophyllus, Tafel 12,47). Da es auch Re⸗ montant-Garten-Nelken giebt, ſo läßt ſich augen⸗ blicklich nicht feſtſtellen, welche Sorten zu den Garten⸗ und welche zu den Halbſtrauch-Nelken gehören. Letztere Halbſtrauch-Nelken kommen einfach- und gefüllt-blühend vor; die Stammform und einfach-blühenden Garten⸗ ſorten ſind gewiß ſchön zu nennen, obſchon man ſie nur ſelten noch antrifft. Sie würden ſich, namentlich an Gitterwerk gezogen und wie die Topf-Nelken behan⸗ delt, ſchön ausnehmen. Bezüglich der gefüllt-blü⸗ henden ſiehe unter Nr. 478: Remontant-Nelken, wo ſie aus praktiſchen Gründen eingeſchoben ſind. 459. Diänthus japônicus (Thbg.?, syn. D. pul- cherrimus Zoisl.), Japaniſche Nelke. Japan. Ganz niedrige Staude. Blütezeit: Sommer. — Die Stengel ſehr niedrig und zierlich. Blätter eirund oder länglich-ſpatelförmig, kurz, ſtumpf, glatt, gedrängt— ſtehend. Blüten in dichtem Endbüſchel zwiſchen den Blättern, etwa 1 em breit, dunkelrot, im Grunde weiß, feingekerbt, hübſch. Kelch geſtreift, zottig. Deckblätter bewimpert, faſt um die Hälfte kürzer als die Kelchröhre. Muß froſtfrei überwintert werden. Anzucht und Vermehrung ſiehe unter Nr. 462. 460. * Diänthus carthusianorum Z., Tafel 12, 46, Kartäufer- Welke. Europa. Staude, 12 — 50 em Heimat unbekannt. Halbſtrauchig, hoch. Blütezeit: Juni bis September. — Stengel kahl. Blätter linealiſch; ihre Scheiden lang verbunden, die Stengel am Grunde Blüten bei der Stammform viel länger als die Breite des Blattes beträgt. ſitzend oder geſtielt, gehäuft, meiſt 6, ſelten nur 1—3 beiſammen. Deckblätter und deckblattartige Laubblätter lederig, trockenhäutig, Blüten groß, gehäuft oder dolden- Deckblätter (Kelchſchuppen) bräunlich, ſtumpf, mit der pfriemlichen Granne länger als die halbe Kelchröhre. Blüten der Stamm- art purpur- oder blutrot, ſchwach-wohlriechend. Von den zahlreichen Formen finden ſich öfters in den Gärten: f. flore roseo pleno, roſenrot, dicht— gefüllt, und f. flore purpureo pleno, purpurrot, dicht— gefüllt (syn. D. hispanicus hort., nicht Asso, ſog. ©pa= WWW a N * 0 - niſche Nelke; fr. Oeillet d' Espagne, e. Spanish Pink). Dieſe ſchönen alten Nelken ſind wie die folgende Sorte in Frankreich ſeit langem, in Deutſchland aber ſehr wenig bekannt, finden jedoch ihrer Reichblütig⸗ keit, Härte und frühen Blüte wegen neuerdings mehr Beachtung; es ſei ihnen eine wohlverdiente Entpfeh- lung hier nicht vorenthalten. Sie erreichen wie die noch ſchönere folgende meiſt nur 20 —30 cm Höhe. „Napoleon III.“, Tafel 12, 46 (syn. D. semper- florens ort. „Napoleon III.“, Angers-Nelke). Blüten x amarant⸗ blutrot, et⸗ was wohlrie— chend; eine ſehr zu empfehlende gemein reich blüht; wenn gut bewurzelt, als junge, kräf⸗ tige Pflanze unſere Winter „gut über⸗ dauert, wäh⸗ rend ſie bei „Maſtkultur“ ee 5 Gefüllte Kartäuſer-Nelke von Angers. 5 5 meiſt als zwei⸗ jährige ſich verhält. Zur Binderei, als Topf— pflanze und als Gruppenpflanze des freien Landes gleich vorzüglich. k. atrorubens AU. pr. sp., Schwarzrötliche K.-N., Blüten ſitzend, endſtändig, klein, zu 12—30 in ein Köpfchen zuſammenge⸗ drängt, dunkelblutrot. Kronblätterplatte nur bis halbſolang als ihr Nagel. Stengel oft deut— lich⸗4 kantig. Alpenpflanze; für Steingruppen und namentlich für graſige Abhänge, Hügel u. ſ. w. geeignet. f. ferrugineus L. pr. sp., Roſtfarbige K.⸗N., Kelch mit länglichen Deckblättern (Schuppen- Gattung 135. Diänthus, Nele. ſchöne, überall Sorte, die un⸗ blättchen), ſonſt wie vorige Form, auch bezüglich der Verwendung. — Anzucht wie Nr. 462. 461. Diänthus eruentus Griseb., Dunkelbfut- rote Nelke. Gebirge Griechenlands. Stuude. Blüte- zeit: Juni, Juli. — Pflanze blaßgrün. Blätter etwas ſchlaff, 5 —7 nervig, ihre Blattſcheide mehrmals länger als die Stengelbreite. Blüten dicht-kopfig. Deck— blattartige Blätter länglich und nebſt den eirunden, plötzlich- und abſtehend-begrannten Deckblättern braunrot⸗trockenhäutig. Kronblätterplatten leuchtend-dunkelblutrot, kahl oder kaum ge— bärtet, nur halbſolang als die Nägel und an der Spitze gezähnt. — Eine durch ihre Blütenfarbe und ihre Tracht eigenartige Nelke, die unſer Altmeiſter E v. Regel ſchon 1852 als eine prächtige und der allgemeinen Kultur würdige Nelke bezeichnete. nahe ſtehende Nelke iſt für landſchaftliche Gärten von nicht zu unterſchätzendem Werte und ſei für ſolche an— gelegentlichſt empfohlen. — Anzucht wie Nr. 462. 462. * Diänthus barbätus L., Tafel 12, 45. Bart-Nelke (fr. Oeillet de poete; e. Bearded Pink). Europa, einheimiſch. Staude, in der Kultur meiſt Auguſt. — Stengel kahl; Blätter meiſt dunkelgrün, breit⸗ lanzettlich bis eirund⸗lanzettförmig, gegen den Grund hin in einen kurzen Stiel verſchmälert, unten in eine Scheide zuſammengewachſen, am Rande Dieſe 8 e 5 i 0 Bart ⸗-⸗Nelke mit lockereren, doldentraubig-riſpig ange- faſt vergefiene, dem D. carthus. f. atrorubens ſehr ordneten, größeren Blüten und 8 —15 em langen und Nr. 456-462. 111 wimperig⸗rauh, in der Mitte meiſt 1 em und darüber breit. Blüten an den Enden der Zweige oder des Stengels in kopfigen Büſcheln (Trugdolden), bei Abart hybridus riſpig-doldentraubig, nur bei kümmerlich ernährten Pflanzen einzeln. Deckblätter (Kelchſchuppen) eirund⸗lanzettlich bis lanzettlich, krautig, einſchließlich der pfriemlichen Granne ſolang (bei f. hy- bridus meiſt etwas kürzer) als die Kelchröhre, am Grunde wimperig. Deckblattartige Laubblätter (Stütz— blätter) linealiſch-lanzettlich, ſehr ſpitz, weit abſtehend oder zurückgeſchlagen. Kelch kaum geſtreift, kahl. Kronblätter breit-Zeckig-verkehrteirund, am Rande meiſt feingezähnt, bei der Stammform dunkel- oder hellrot, bei den Gartenformen ſehr verſchieden ge— färbt und gezeichnet. — 2 Abarten: a) normäalis, Normale Bartnelke, mit fopfig- gehäuften, kleineren Blüten und kürzeren, meiſt nicht über 1 em, ſelten bis 2½ em breiten Blättern. Hier— von 2 Raſſen: die höhere oder gewöhnliche, mit 25 —50 em hohen Stengeln, und: die Zwerg-Bart⸗ Nelke (D. barbatus nanus), mit 15—20 em hohen Stengeln und von buſchigem dichtgeſchloſſenen Wuchs. Die Normale Bart-Nelke kommt vor: 1) Ein- farbig, in den Sorten: f. albus purus, reinweiß; f. albus plenus, weiß-gefüllt; f. atroviolaceus, dunkelviolett; k. atrosanguineus (syn. f. Dunettii hort.), leuchtend⸗dunkelblutrot, iſt ſamenbeſtändig; k. nigricans (syn. f. nigrescens) mit noch tieferem dunkelblutrot als vorige Sorte, aber ebenſo leuchtend; f. magnificus, ſchwarzrot- gefüllt; f. flore pleno, hellrot-gefüllt. — 2) Gerändert: f. marginatus, die Blüten mit einem breiten weißen Rande verziert; in allerlei Farbenſorten vorhanden, auch gefüllt-blühend (f. marginatus flore pleno). Die erſten geränderten Bart-Nelken kamen unter dem Namen „Hunt's Perfection“ in den Handel. — 3) Geäugelt und zugleich gerändert: f auriculae- florus (syn. var. oculatus marginatus Ao.; var. pictus marginatus hort.), die Blumen mit einem weißen oder doch hellen Auge und im Umfange der Krone mit weißem Saum, eine durch Großblumigkeit ausgezeichnete Raſſe; auch gefüllt: f. auriculaeflorus fl. pl. (syn. f. oculatus marginatus fl. pl.), vorhanden. — 4) Geſtreift: f. striatus, die Blumen geſtreift. Aus Samen zur Zeit nur zum Teil treu wiederkehrend. — 5) Ge— ſcheckt: k. mutabilis, mit meiſt weiß⸗, ſeltener bunt⸗geſcheckten Blumen. Endlich noch eine buntblätterige Bart-Nelke, D. barb. foliis varie- gatis, der man aber nur ſelten begegnet. Die Zwerg-Bart-Nelken kommen ſchon in denſelben Zeichnungen und in mehreren der Farben der ge— wöhnlichen Bart-Nelken, auch gefüllt vor und ſind vorzüglich für kleinere Beete geeignet. b) hybridus (syn. D. barbatus & chinensis; D. barbatus latifolius Willd., D. hybridus lati- folius; D. chinensis hybridus corymbosus', Baſtard— 12-30 mm breiten Blättern. Blüten meiſt rofen- rot, purpurrot oder weiß, auch gefüllt vor— kommend Die gefüllten mit ſamtartigen und leuch— tenden Farben ſind von ſchöner Wirkung und allge— mein verwendbar. Gefüllte Sorten: f. atropurpureus plenus, dunkelpurpurrot; f. [grandiflorus] albus ple- 2jährig, 15—40 em hoch. Blütezeit: Juni bis nus, weiß, großblumig; f. atrococcineus plenus, dunkelſcharlach; f. atroroseus plenus, dunkelroſenrot; f. atroviolaceus plenus, dunkelviolett, gefüllt; „Gartenbaudirektor Brandt“, ſchön karminrot, mit kräftigem Nelkengeruch; blüht zweimal: im Spät- 112 ſommer und (im Kalthauſe) im Frühling. — Dianthus hybridus Brownei hAort., 25—30 em hoch, mit einfachen roten oder roſenroten, mit purpurnem Herzen verzierte Blumen, deren Kronblätter leicht- und feingezähnt find, ſoll nur 1— 2jährig fein, würde alfo dem D. chinensis, Tafel 12, 48, näher ſtehen. Auch ſie iſt ein Baſtard D. chinensis & D. barbatus. Verwendung. Die Bart-Nelken find reich- blühende und ſeit langem ziemlich allgemein beliebte Zierpflanzen, namentlich, aber meiſt in älteren Sorten, auch in den Dorfgärten häufig angepflanzt; eignen ſich in den dunkleren, leuchtenden Sorten für Gruppen und Rabatten ganz vorzüglich; in größeren Gärten auch zu Einfaſſungen. — Kultur. Die Bart-Nelken haben den großen Vorzug, durchaus hart und ſehr genügſam zu ſein; gedeihen in allerlei Kulturboden, werden freilich in beſſerem Boden ſich kräftiger ent— wickeln und reicher und länger (wenngleich oft ſpäter) blühen. Weil ſie, wie viele andere reichblühende Stauden (3. B. Erdbeeren) mit zunehmendem Alter, ſchon vom 3. Jahre ab, weniger vollkommen und weniger reich blühen, ſo kultiviert man ſie meiſt zwei— jährig. — Anzucht der einfach-blühenden aus Samen. Ausſaat vom April bis Juli, am beſten im Mai, in ein kaltes Miſtbeet, in Käſtchen oder von Mai ab auf ein gut hergerich— tetes Beet des freien Landes; die Pflänzchen verſtopfen und . N Familie 26. Caryophyllaceae, Nellengewächſe. OG III. kaum zu mehreren gabelig - rifpig. geſtreckte, auch wurzelnde Aſte. * — Wieſen. Staude, bis 30 em hoch. Blütezeit: Juni bis September. — Pflanze grün, die Stengel aufrecht oder faſt aufrecht, etwas vierkantig, einfach oder riſpig⸗ verzweigt. Blätter ſtraff, breit-linealiſch, zugeſpitzt, faſt 5nervig oder unterſeits mit einem erhabenen Nerv, am Rande fein knorpelig-ſägezähnig. Blüten einzeln oder gehäuft-büſchelig. Deckblattartige Blätter (Stützblätter) abgekürzt; Deckblätter (Kelchſchuppen) 4, ſeltener bis 6, angedrückt-abſtehend, eirund, mehr oder weniger braunrot, in eine krautige Spitze abgebrochen⸗ verſchmälert und einſchließlich dieſer ſo lang oder kürzer als der Kelch. Kelchzähne am Rand meiſt flockig. Blüte karmin oder purpurrot. 2 Abarten: a) collinus V. et Kit. pr. sp. (syn. D. umbel- latus C), Hügel-Zahnnelke. Blüten büjchelig-gehäuft. Blattſcheiden länger als der Stengeldurchmeſſer. Blätter 5nervig, beiderſeits ſchmäler. Kronblätter rundlich, einfach-buchtiggezähnt, ſattrot, ungefleckt. b) montänus M. B. (syn. D. silvaticus Hoppe, D. caucasicus Dot. Mag., D. dentosus Hort.), Berg- Zahnnelke. Blüten einzeln oder lockerzweigig. Blattſcheiden kaum länger als der Stengeldurchmeſſer. Blätter ſchmal, dünn, 1—3 nervig. Kelchzähne am Rande ſtets flockig. Kronblätter groß, zierlich-bemalt, mit dunkelpurpurroten Punkten und einem Kron⸗ ſchlundring, am Rande eingeſchnitten-doppeltgeſägt. (Nahe verwandt iſt D. alpestris Balb., Blüten blaß⸗ bläulichrot, mit langem, weißem Nagel; ſiehe Nr. 465). Verwendung zu Einfaſſungen auf kalkhaltigem, mehr trockenem Boden. Namentlich die Abart mon- tanus iſt ſehr hübſch. Anzucht wie Nr. 462. 465. Diänthus monspessulänus Z. (syn. D. alpestris Sternbg. et Hoppe, D. Sternbergii sSteb., D. odoratissimus Vest., D. acuminatus Tausch, D. controversus Gaud.), Montpellier-⸗Nelke. Frank⸗ reich. Staude, 10—30 cm hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Die Stengel verzweigt; etwas nieder- Blüten einzeln oder Kelchſchuppen eirund, zugeſpitzt⸗-pfriemlich, meiſt abſtehend, faſt um die Hälfte kürzer als der ſehr ſchmale Kelch. Aus- nahmsweiſe kommen die 2 oberſten Laubblätter dem Kelch nahe, und dieſe ſind dann allerdings von Kelchlänge. 975 N N ſpäter (Auguſt⸗ % N IN September) SNINOZ mit etwa 20 Na: RO cm Abſtand INN): an den be- d ſtimmten Platz . — 8 IN verſetzen. Ber- Baftard-Bartnelfe. nde 055 gefüllten, durch Grundſproſſe, Teilung, Ablieger, auch durch Stecklinge leicht. Unter günſtigen Verhält— niſſen kommen aus ausgefallenem Samen hier und da junge Pflanzen zu Tage. — Keimkraft der Samen 4 Jahre; Keimung innerhalb 1—2 Wochen. Kronblätter vielteilig, blaßroſenrot oder weiß; ihre Zipfel auseinandergehend und bald ſich bogig— krümmend, gebärtet und am Grunde meiſt mit einem dunkelpurpurnem Fleck, bei f. plumosus Spr., Federige 463. Diänthus einnabärinus Sprun., Zinnober⸗ rote Nelke. Auf dem Parnaß in Griechenland. Staude, bis 45 cm hoch. Blütezeit: Sommer. — Pflanze grün, kahl, vielſtenglig. Blätter ſchmal⸗-linealiſch, kaum ſtraff, 5nervig; ihre Blattſcheiden 3Z—4 mal länger als der Stengeldurchmeſſer (Stengelbreite). Blüten ſitzend, zu 1—4 beiſammen. Die deckblatt⸗ M.⸗Nelke, die Kronblätter am Grunde ungebärtet. — Verwendung und Kultur wie Nr. 469. 466. Diänthus peträgus W. et Hit., Geröll- Nelke. Karpathen. Staude, etwa bis 10 cm hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Pflanze fait raſen⸗ artig wachſend. Die Stengel zierlich, 1blütig oder doch faſt 1blütig. Blätter grün, mit ſtechender Spitze, kurz, meiſt erhaben-Z nervig. Deckblätter (Kelchſchuppen) artigen Blättchen (Stützblätter) ſchmal-länglich, lang⸗ begrannt, rötlich. Deckblätter (Kelchſchuppen) jedes Kelches 4, abſtehend, ei rund, ſtumpf oder ein- gedrückt, mit faſt gleichlanger Granne und halb ſo lang als der Kelch. Kelchzähne lanzettlich, blaß. Kronblätterplatten zinnoberrot, mit ſitzenden Drüſen beſprengt (unterſeits gelblich), keilförmig⸗ verkehrteirund, ſpitzlich-gezähnt. — Eine ſchöne Art für den Felſengarten. Anzucht wie Nr. 462. 464. * Diänthus Seguieri V, nicht Fenzl (syn. D. dentatus ort.), Zahnnelke; Seéguiers Nelke. Transkaukaſien, Südeuropa, auf Hügeln und Nelke. 4—6, oval, borſtig-grannig, zugeſpitzt. Blüten klein, roſenrot, zahlreich. Kronblätterplatten faſt 3Zmal kürzer als der Kelch, ungebärtet und eingeſchnitten— vielſpaltig. Sehr nahe ſtehen Nr. 467—469: 467. Diänthus saxätilis Pers., Stein- Welke. Frankreich. Unterſcheidet ſich nur durch meiſt ver— zweigte, bis 18 cm hohe Stengel und verlängerten, rötlichen Kelch. 468. Diänthus squarrösus M. B., Sparrige Taurien. Durch meiſt verzweigte Stengel, kurze, ſteif-zurückgekrümmte, ſparrige Blätter und weißliche Blüten verſchieden. 464669. Diänthus fragrans Adams, nicht M. B., Wohlriechende Nelke. Nur durch graugrünen Kelch, kurzzugeſpitzte (nicht grannige) Deckblätter und weiße, purpurgefleckte Blüten zu unterſcheiden. — & Verwendung der ſchönen und empfehlens— werten Geröll-Nelke und ihrer Verwandten auf Steingruppen. Kultur in mäßig feuchter, leh— mig ⸗ſandiger, kalkhaltiger Raſenerde. Im Winter Fichtenzweigdecke. Anzucht wie Nr. 462. 6 470. * Diänthus arenärius I., Sandliebende Nelke. Europa; in Deutſchland aber ſelten, auf Sand— boden. Staude, 15—25 em hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Die Stengel niederliegend, wurzelnd (ſcheinbar ſehr äſtig), dichtraſig, wenig-, meiſt 1blütig. Blätter grasgrün, linealiſch-pfriem— lich. Deckblätter des Kelches eirund, ſtumpf, kurz-be⸗ ſpitzt. Blüten weiß, am Grunde grün, das ungeteilte, lanzettliche Mittelfeld der Kronblätter iſt fieder— ſpaltig⸗eingeſchnitten, am Grunde grünfleckig und mit weißen oder purpurnen Haaren beſtreut. Platten der Kronblätter ſo lang als der Kelch. — Zum Anſiedeln in großen landſchaftlichen Gärten mit Sandboden geeignet, weil ſehr genügſam. Iſt der Feder⸗Nelke ähnlich. 471. Diänthus plumärius Z. (nicht im Sinne der Gärtner), Tafel 13, 49. (Echte) Feder-Nelle (fr. Mignardise; e. Feathered Pink). Europa. Staude, bis 30 em hoch. Blütezeit: Juli-Auguſt. — Pflanze ſtark-graugrün; die Stengel ſtielrund oder meiſt 4 kantig, die auf dem Boden liegenden dichte Büſche bildend, die aufrechten, blühenden 1—5blütig, meiſt 1blütig. Blätter meergrün, linealiſch-pfriemlich, am Rande rauh, ſchon von der Mitte an in eine dünne Spitze verſchmälert, meiſt doppelt ſo lang als bei D. caesius (Nr. 473). Blüten einzeln Deckblätter (Kelchſchuppen) rundlich-eirund, kurz⸗-ſtachelſpitzig, etwa 4mal kürzer als der (20— 25 mm lange) Kelch. Platte der Kronblätter ſo lang als der Kelch, finger— förmig-vielſchnittig, ihr Mittelfeld verkehrt-eirund, am Schlunde oft gefleckt, gebärtet (f. hortensis Schrad.), ſelten bartlos. Blüten tief- und feingefranſt, meiſt blaßroſenrot oder weiß, um 4 Wochen ſpäter als bei D. caesius Sm. (syn. D. plumarius hort., nicht J.), mit welchem die Echte Feder-Nelke in den Gärten ſtets zuſammengeworfen wird. Verwendung und Anzucht wie Nr. 473. ö 472. * Diänthus superbus I., Stolze Welke (fr. Oeillet superbe, Mignardise des pres; e. Superb Pink). Europa; auf feuchten Waldwieſen. Staude, auch zweijährig, 30 60 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Stengel und Blätter kahl, grasgrün. Stengelblätter lineal-lanzettlich, etwa 5 em lang, in der Mitte 4—6 mm breit, zugeſpitzt, am Rande rauh; untere Blätter ſtumpf. Deckblätter (Kelchſchuppen) eirund, grannig-zugeſpitzt, angedrückt, 3—4 mal kürzer als die Kelchröhre. Kronblätter fein-fiederig-viel- ſpaltig, am Grunde oft grasgrün und mit Purpurhaaren gebärtet, roſa, dunkelviolettrot, lilagrau oder weiß; Blüten wohlriechend. Eine ſehr großblumige Form iſt f. grandiflorus Tausch (syn. f. speciosus Achb. pr. sp.) mit ſtraffem, 1- oder wenigblütigem Stengel, um das dreifache größeren friſch-pfirſichroten, am Grunde dunkelpurpurnen Blumen und dickerem, purpurrötlichem Kelch; in den Gärten auch gefüllt. 5 Was unter dem Namen D. superbus nanus 1 2 in den Verzeichniſſen ſich findet, gehört nicht hierher und iſt wahrſcheinlich der gewöhnliche D. arenarius L., Nr. 470. 4 Vilmorin. Dritte Auflage. . Gattung 135. Dianthus, Nele. Nr. 463774. 113 Verwendung in mittleren und größeren Gärten, vereinzelt auf Rabatten, truppweiſe oder als Einfaſſung vor größeren Gehölzgruppen. Dieſe Nelke iſt inter- eſſant und anziehend, aber nur aus der Nähe betrachtet, ſchön zu nen⸗ nen. Kultur ohne jede Schwierigkeit in etwas bin⸗ digem, ſandi— gem Lehm⸗ boden, der Kalk enthält und nicht gar zu trocken iſt, gleichviel, ob ſonnige oder halbſchattige Lage. Ver— mehrung durch Grund— ſproſſe. An- zucht aus Samen. Ausſaat gewöhnlich im Mai, Juni, wie bei harten Zweijährigen und Stauden üblich. Frühſaat im März, April ins Lauwarmbeet giebt im Auguſt— September ſchon einige Blüten. 473. * Diänthus cäesius Sm. (syn. D. plu- marius hortul!, nicht L.; D. moschatus hort., D. glaucus Auds.), Hechtblaue Nelke (Pfingſt-Nelke, fälſchlich „Feder-Nelke“ genannt; fr. Oeillet Mig- nardise; e. Feathered Pink). Europa; in Deutjch- land auf Felſen, ſteinigen Gebirgen und in ſandigen Kiefernwäldern. Staude, 15—30 em hoch. Blüte— zeit: Mai-Juni bis Juli. — Pflanze durch nieder- liegende äſtige Stämmchen polſterförmig-raſig; die blühenden Stengel aufrecht, 1 blütig, ſelten 2—3 blütig, ſamt den Blättern meergrün (blaugrün). Blätter linealiſch-pfriemlich, ſtumpflich am Rande rauh. Deck— blätter (Kelchſchuppen) 2—4, eirund, krautig, ſtumpf, kurzzugeſpitzt oder begrannt, angedrückt, ſo lang als die kahle Kelchröhre — bei der niedrigeren Form f. pulchellus Pers., Rehb. pr. sp. faſt halb jo lang als der Kelch, die Kronblätter auch nur buchtig-ge— zähnt und die Stengelblätter ſehr kurz, lanzettlich —. Kelchzähne eirund, ſpitz, am Rande feinbewimpert, die äußeren ſind ſtark deckend. Kronblätter meiſt doppelt-eingeſchnitten-gezähnt. Blüten der Stammart dunkelrot, wohlriechend, die der Gartenformen von weiß bis dunkelrot und rotbraun abändernd, namentlich auch gefüllt vorkommend. Die, leider gegen reichliche Feuchtigkeit empfindlicheren, groß- blumigen, einfachen, halbgefüllten oder gefüllten, meiſt nicht über 25 em hohen Sorten, deren Blüten ge— wöhnlich ein dunkles, purpurnes, Auge haben, das ſich von der hellen, weißen, Grundfarbe angenehm abhebt, pflegt man als „Schottiſche“ Pfingſt- oder Feder- nelken zu bezeichnen (fr. Mignardises d' Ecosse). Zuweilen ſind die Kronblätter weiß mit purpurnem Rande, oder es liegt auf dem mittleren Teile der Blume ein purpurner Ring, und der Reſt iſt weiß. Die Engländer haben in der Kultur der Pfingſtnelken Vorzügliches geleiſtet. Von den härteren, gewöhn— lichen gefüllten Pfingſtnelken ſind folgende Sorten ſchön: „Virginal“, reinweiß; „Nelly“, roſa, veich- blühend; „Early Blush“, ſchön roſa; f. Abbotsfor- dianus, zart-roſa; f. albus plenus, weiß. Von den Schottiſchen gefüllten ſeien folgende empfohlen: 8 114 „Mrs. Sinkins“, Blumen reinweiß, ſchön gebaut und dicht⸗gefüllt; eine ganz vorzügliche Sorte; Gruppen auf dem Raſen im Parterre des rühmlichſt bekannten Palmengartens zu Frankfurt (Main) wurden 1888 gelegentlich der Gartenbau-Ausſtellung allgemein be- wundert. Auch für Bouquet⸗ binderei und als Topf- pflanze ſehr ſchätzbar. Ob dieſe Sorte durch die neueſte eng⸗ liſche „Her Majesty“, mit reinweißen, ſehr großen, dichtgefüllten Blumen, deren = Kelch trotzdem ES nie platzen ſoll, Pfingſt-Nelke. übertroffen wird, ſei dahingeſtellt. „Newmarket“, purpurroſa mit \/ N N NW SUN ON N N R 112 4 purpurnem Auge; „Victoria“, ſchwarzpurpurn mit reinweißen Flecken; „Romeo“ dunkelroſa mit dunfel- purpurnem Ring; „Prince Albert“, weiß, dunkel braune Randzeichnung. Beſondere Beachtung ſchenkt man jetzt den mehr— mals blühenden oder Remontant-Pfingſtnelken, den Sorten, welche die Neigung haben, Ende Sommer oder im Herbſt nochmals zu blühen. Hierher be— ſonders die Sorten: „Queen Victoria“, lilaviolett mit purpurner Mitte; und „Most Welcome“. Die erſten remontierenden Pfingſtnelken zog Allegatière in Lyon 1881. Sie blühten im Gewächshauſe den ganzen Winter hindurch und ſollen von einer mit der „Eiſen— ſtiel⸗Nelke „Espoir“ gekreuzten Feder- d. h. Pfingſt⸗ Nelke ſtammen. Verwendung der Pfingſtnelken vorzugsweiſe als Einfaſſungspflanze in Haus- (Gemüſe-) und Zier⸗ gärten; einige Sorten als vorzügliche Gruppenpflanzen, die meiſten auch als Topfpflanzen, namentlich die „remontierenden“. Kultur in jedem dur ſch— laſſenden, mehr trockenem als feuchtem, die einfachen ſelbſt auf ſteinigem Boden und in ſonniger Lage; denn nur zu viel Feuchtigkeit iſt ihnen nachteilig. Anzucht aus Samen ergiebt ſtets Spielformen, wes— halb Vermehrung beſtimmter Sorten durch Teilung der Pflanzen vom Auguſt bis Herbſt erfolgt; Teilung im Frühlinge iſt der frühen Blütezeit wegen weniger angenehm; ferner durch Ablieger und auch durch Sommer-Stecklinge unter Glas. Abſtand bei Neu- bepflanzung 15—25 cm. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 3 Wochen. 474. Diänthus deltödes L., Heide- Nelke. (Blutströpfchen). Europa; in Deutſchland auf trockenen Wieſen und an Waldrändern. Staude, 15—50 cm hoch. Blütezeit: Juni bis September. — Die niederliegenden Stämmchen locker-raſig; die übrigen aufſteigend, etwas behaart, oben riſpig-langzweigig und 3⸗- bis 7blütig, ſelten unverzweigt und 1 blütig. Blätter gras⸗ oder graugrün, linealiſch- lanzettlich, (untere ſtumpf), unten keilig-verſchmälert, am Rande rauh. Deckblätter (Kelchſchuppen) meiſt 2, krautig, am Rande häutig, elliptiſch und einſchließlich der Familie 26. Caryophyllaceae, Nellengewächſe. Of XXVI 1. auch als Topfpflanze von ie pfriemlichen Granne halb jo lang als die fein-rauh⸗ haarige Kelchröhre. Stützblätter von den Kelch— ſchuppen entfernt befindlich. Blüten karmin⸗ oder purpurrot, mit weißen Punkten und einem dunk⸗ leren, zackigen Ringe, bei f. glaucus 2. pr. sp., hell- roſenrot oder weiß und mit purpurnem Zackenringe und grau- grünen Blät⸗ tern. Kron⸗ blätter vorn gehegt; ihre 7 = Zacken am En Grunde einem Br griechiſchen / (Delta - PD) ähnlich, daher Delta - 8 . W f EN: Nelke. Der Kelch ift beſtimmt länger als die Kron⸗ blätterplatte. Verwendung. Eine reizende Pflanze für landſchaftliche Gärten, wo man ſie auf graſigen Hügeln, an Böſchungen, auf Geröll, überhaupt an allen ziem⸗ lich trockenen und kalkhaltigen Stellen verwildern laſſen kann. Kultur keine, denn die Pflanze iſt hart und ohnehin dankbar. Vermehrung durch Teilung. An⸗ zucht aus Samen wie bei Nr. 462. 475. Diänthus alpinus L, Tafel II, 44. Alpen-Nellte. Alpen Oſterreichs. Staude, 5—12 cm hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Zwerg⸗ nelke mit einblütigen, kahlen Stengeln und glänzend- grünen, ſtumpfen, 1 nervigen, linealiſch-lanzettlichen, gegen den Grund hin verſchmälerten und nur hier gezähnten oder bewimperten Blättern. Blüten groß, ſchön fleiſchrot, mit einem großen purpurnen, weiß⸗fleckigen Ringe am Schlunde, unterſeits aber grünlichweiß oder graulich. Deckblätter (Kelchſchuppen) lanzettlich, mit krautiger Granne und faſt ſo lang als die Kelchröhre. Die Kronblätterplatte ziemlich jo lang als der Kelch. Verwendung. Eine der ſchönſten Pflanzen für den Felſengarten (Alpinum) und geeignete Stein- gruppen! Blüht ſehr dankbar und ſo ſchön, daß ſie guter Wirkung iſt. Kultur in Moor- und Lehmerde oder auch in etwas feuchter, ſandig-lehmiger Raſenerde und in ſonniger Lage ohne ſonderliche Schwierigkeit, ſofern der Boden nur friſch ſich erhält. Im Winter Schutz durch Fichtenzweigdecke. Anzucht aus Samen iſt leicht. Ausſaat in Käſtchen oder Töpfe vom April bis Juli; die Pflänzchen in Töpfe verſtopfen und kalt über⸗ wintern, oder ſie im Spätſommer aus den Töpfen an den beſtimmten Platz verpflanzen und ſorgfältig gegen Austrocknung ſchützen. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. 476. Diänthus negléctus Lois. (syn. D. gla- cialis Gaud., nicht Haenke), Vernachläſſigte Nelke. Seealpen (Apenninen bis Baſſes Alpes, Cottiſche Alpen). Staude, 5—15 em hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Pflanze raſig-wachſend; die Stengel 1 blütig. Blätter von der Mitte ab nach vorn ver— ſchmälert⸗ſpitz, linealiſch, ſtarr, am Rande rauh, unter⸗ m ſeits 3 nervig. linealiſch⸗zugeſpitzt und mit der pfriemlichen ſteifen Höchſte Alpen. Deckblätter aus eirundem Grunde Granne etwa ſo lang als die Kelchröhre. Kelchzähne am Rande nicht flockig, höchſtens fein bewimpert. Blüten ziemlich groß, rot; Kronblätter gezähnt, am Grunde gefleckt, unterſeits gelblich; ihre ein wenig behaarte Platte ungefähr jo lang als die Kelchröhre. Sehr nahe verwandt iſt: 477. Diänthus glaciälis Aaenke, Eis- Nell. kahl, nur halb- oder ¼ ſo lang als der Kelch, überall Staude, 3—8 em hoch. Blütezeit: Juli⸗Auguſt. — Verſchieden durch: Kronblätterplatte Gattung 135. Diänthus, Nelſe. fleiſchfarbigroſenrot, am Grunde nicht gefleckt, vorn mit gekerbeltem Rande. Deckblätter meiſt länger als die Kelchröhre. Verwendung. D. neglectus iſt eine hübſche Nur für Alpenpflanzen-Freunde. Pflanze für den Felſengarten oder für Stein- gruppen, wo man ſie truppweiſe anpflanzt. Kultur wie die anderer Alpenpflanzen. In auf Steingeröll ruhende Moor- oder in mit Quarzſand gemiſchte Nr. 474—478. 115 Farben, auch gelb, vorhanden. Deckblätter (Kelch— ſchuppen) ſehr kurz, faſt rautenförmig, gedunſen, ſpitz, gewöhnlich ½ ſolang al3 der an der Spitze meiſt etwas engere Kelch. Kronblätter gezähnt oder ganz— randig. Blüten einfach oder gefüllt. Die Garten-Nelke kommt ſchon ſeit Jahrhunderten gefüllt und in den mannigfaltigſten Farben in den Gärten vor; fie hat ſchon im vorigen Jahrhundert und bis gegen die Mitte des jetzigen eine ſo große Rolle geſpielt, daß man in unſerer Zeit, obſchon die Nelke bei uns immer noch ein lieber und häufiger Gaſt iſt, und mit Recht, das damalige Verhalten der Gärtner und Blumenfreunde als Dianthomanie zu be— zeichnen, geneigt iſt. Die unzähligen Sorten hat ſeiner Zeit ein Erfurter Arzt, Dr. Weißmantel, ge- 1 0 Die folgende Einteilung iſt einfacher und larer. a Es giebt 3 Nelkenklaſſen: Einfarbige oder Simplicen, Zweifarbige oder Doubletten und Mehrfarbige oder Bizarden. Die weitere Ein— N RUN N UNS ä sus SL e TEENS 9 NET —— IN Zeichnungsformen auf den Blumenblättern der Garten-Nelke. lehmige Raſenerde pflanzen, den Boden gegen Aus- Verlaufs der Farbenzeichnungen auf den Blumen— trocknung, die Pflanzen gegen die Mittagsſonne ſchützen (am beſten iſt öſtliche, freie Lage) und ſo oft als nötig beſpritzen, iſt alles, was erforderlich. Vorteilhaft den Boden mit einer 1 em hohen Schicht grobkörnigen Sandes bedecken. Im Winter Fichtenzweigdecke. An- zucht aus Samen leicht; ebenſo die Vermehrung durch Teilung. 478. Diänthus Caryophyllus L., Tafel 12, 47. Garten- Welke (fr. Oeillet des fleuristes; e. Car- nation). Südeuropa. Staude, bis 60 em hoch. Blütezeit: in der Regel Juli, Auguſt; in der Kultur oft früher, oft auch ſpäter. — Pflanze durch die ver— längerten nicht blühenden, meiſt 4 kantigen Stengel zur Blütezeit locker-raſig. Blätter linealiſch-pfriem- lich, rinnig, graugrün oder hechtblau, am Rande meiſt glatt. Blüten meiſt duftend, in faſt allen teilung gründet ſich nun auf die Art und Weiſe des blättern. Folgende Zeichnungen der zwei und mehrfarbigen Nelken müſſen eingeprägt werden. Wir merken uns zunächſt zwei Gruppen: Farben— randige, bei denen mindeſtens der Rand oder doch ein Teil des oberen Randes der Kronblätter anders gefärbt iſt als die meiſt weiße oder gelbe, ſeltener rote oder andersgefärbte Grundfarbe (Figur 1—12); Freirandige, bei denen mindeſtens der obere Teil, gewöhnlich aber auch die ſeitlichen des Saumes der Kronblätter grundfarbig find, d. h. von der Zeichnungs— farbe frei bleiben (Figur 13—16). Wenn aber, wie bei Figur 15, wo es Bänder ſind, es können aber auch Punkte oder Striche ſein, ausnahmsweiſe die Zeichnungsfarbe bis an den Rand ſich erſtreckt, ſo er— kennt man die Zugehörigkeit zu den „Freirandigen“ 8* 116 ſofort daran, daß die Zeichnungen oder Punkte auf der Unterſeite der Kronblätter nicht erſcheinen, ſondern die letztere nur die Grundfarbe zeigt. Die Zeichnungen, welche auf der Grund— farbe der Nelkenblätter auftreten, können folgende Formen annehmen: A. Es iſt nur eine ſchmale gefärbte, nicht aus zahl- reichen nebeneinanderſtehenden Strichen beſtehende Randlinie: Randblumen (Figur 1). B. Die Kronblätter find mit zahlreichen Punkten be- ſetzt, die dann auch auf der Unterſeite ſtets (aus⸗ genommen bei den Freirandigen, Figur 13—16) ſichtbar ſind: Punktblumen. C. Es ſind zahlreiche feine, nebeneinanderſtehende, nach abwärts verlaufende Striche: Strichblumen, Picotten (Figur 2— 6). Die Striche find ihrer Be— ſchaffenheit nach: Kurzſtriche (Figur 2), die bis kaum den 6. Teil der Kronblattplatte lang ſind; Langſtriche (Figur 3), die vom Rande bis faſt zur Mitte, mindeſtens aber über den 6. Teil der Kronblattplatte verlaufen; Keilſtriche (Figur 4, 5), indem der mittlere Längsteil der Kronblattplatte vom Rande aus nach unten Striche entſendet, die im Umriß einen Keil oder eine umgekehrte Pyramide erkennen laſſen; Henkelſtriche (Figur 5, 6, 14), eine vom Kron— blattnagel aus beiderſeits der Kronblattmitte bogig verlaufenden, aus zahlreichen, ſehr kurzen, dicht übereinander befindlichen Strichen dargeſtellte, ſeltener aus langen weißen, geraden Strichen beſtehende Zeichnung. D. Es find bandförmige Streifen, welche vom Kronblattrande ausgehen und (bei den echten Band⸗ nelken) allmählich ſchmäler werdend, ſtets bis zum Kronblattnagel herab ſich erſtrecken müſſen (ſiehe S. 115 die Bemerkung über „Freirandige“): Band- blumen, Vittaten (Figur 7, 8, 15, 16). E. Die Zeichnungsfarben ſind verwaſchen, wie mit Tuſche aufgetragen; die Färbung geht vom Rande aus und verliert ſich ſtrahlend nach der Mitte der Kronblattplatte hin; wenn Striche oder Bänder unterſcheidbar ſind, ſo erſtrecken ſich dieſe zum Unterſchiede von den Bandblumen nie bis zum Kronblattnagel herab: Tuſchblumen (Figur 9 12). F. Die Zeichnungsfarben laſſen mindeſtens den oberen Rand der Kronblätter frei, erſcheinen auch auf der Rückſeite der Kronblätter nicht. Häufig findet ſich auf den Kronblättern eine Tuſchung, die an einen Schleier erinnert: Schleierblumen (Figur 13-16). Aus den Abbildungen geht ſchon hervor, daß gleichzeitig einzelne dieſer Zeichnungsformen auf grundige ꝛc., ſiehe unter 13. 3. Zweifarbige Strich-Nelken oder Picottdoubletten; fr. Oeillets de fantaisie; e. Picotee. Fancy Carnations ein und demſelben Nelkenblatte vertreten ſein können und auf die Art und Weiſe des Verlaufs dieſer Zeichnungsfarben gründen ſich die Nelkeneinteilungen. I. Einfarbige Nelken (Simplicen). 1. Matte. 2. Sammetige. Blumenblätter ſammetartig; 3. Glänzende. Blumenblätter metalliſch⸗glänzend. (Grundfarbe genannt) in 8 Sippen geteilt, welche fol- gendermaßen aufeinanderfolgen: a) weiß; b) gelb; h) ſchwarz. Blumenblätter ohne metalliſchen Glanz; Picott-Punktdoubletten. Familie 26. Caryophyllaceae, Nelkengewächſe. GO XXVI 1. Hierher gehört auch die einmalblühende Grenadin- Nelken (fr. Oeillets Grenadins ou à ratafia). Blumen zumeiſt einfarbig am häufigſten rot in verſchie⸗ denen Abſtufungen, und gewöhnlich ſehr wohlriechend. Kronblätter faſt immer gezähnt oder etwas franſig. Dieſe Nelken blühen ſchon frühzeitig und kommen in den Gärten Frankreichs häufig (meiſt einfach⸗ blühend) vor; auch werden fie dort, da Sämlinge kräf⸗ tiger und blütenreicher ſind als Abliegerpflanzen oder Senklinge, durch Ausſaat vermehrt, welche meiſtens auch einen größeren oder geringeren Prozentſatz gefüllter Blumen und abweichender Farben er- giebt. In den Gärten ſchon eine weiß-blühende Sorte, f. flore albo, während die gewöhnlich allein als „Echte Grenadin-Nelke“ angeſprochene Sorte feurigrot oder dunkelſcharlachrot iſt. „Grenadin“ | 99715 „Granatfink, Granatvogel“, mithin Granat⸗ Nee Unter den Granat-Nelken findet man bis⸗ weilen mehr oder weniger remontierende Einzel— pflanzen, die man durch Stecklinge oder Ablieger zu befeſtigen ſucht. (Siehe Zwerg-Remontant-Nelken: „Margaritae“ !) f II. Zweifarbige Nelken (Doubletten). Farbenrandige. Fig. 1—12. 1. Zweifarbige Rand-Nelken oder Randdoubletten; fr. Oeillets anglais (Figur 1). Nach der Grundfarbe, z. B.: a) weißgrundige, b) gelbgrundige, c) rotgrundige ꝛc., in 8 Sippen (a—h) und dieſe wieder nach der Rand farbe in 8 Unter⸗Sippen (a*—h*) einteilbar. 2. Zweifarbige Punkt-Nelken oder Punktdoubletten. Sog. Salamander-Nelken; fr. Oeillet sables; 5 Untergruppen: 0 i a) Echte zweifarbige Punkt-Nelken oder Nor⸗ mal⸗-Punktdoubletten. Kronblätter nur punktiert. b) Zweifarbige Strich-Punkt-Nelken oder Kronblätter geſtrichelt und punktiert. c) Zweifarbige Band-Punkt-⸗Nelken oder Vittat⸗ Punktdoubletten. Kronblätter bandſtreifig und punktiert. d) Zweifarbige Schleier -Strich-Punkt⸗ Nelken oder Fameus⸗-Picott-⸗Punktdoubletten. Eine Untergruppe, welche auf den Kronblättern die Zeich⸗ nungen von Schleier⸗, Strich- und Punktblumen zu⸗ gleich zeigen. e) Zweifarbige Schleier-Band-Punkt⸗ Nelken oder Fameus⸗Vittat⸗Punktdoubletten. Die Zeichnungen der Schleier-, Band- und Punktblumen zugleich zeigend. Jede dieſer 5 Untergruppen iſt nach der Grund— farbe in 8 Sippen einteilbar, z. B.: weiß⸗ grundige echte, zweifarbige Punkt-Nelken; gelb⸗ (Figur 2—6). 11 Untergruppen: a) Zweifarbige Kurzſtrich-Nelken oder Alt⸗ deutſche Picottdoubletten (Figur 2). Nur Kurzſtrich⸗ zeichnung vorhanden. — Nach der Grundfarbe in 8 Sippen (a—h) eingeteilt. Jede dieſer 3 Gruppen wird dann nach der Farbe deutſche Picottdoubletten (Figur 3). zeichnung vorhanden. c) rot; d) violett; e) braun; f) kupferfarben; g) grau; b) Zweifarbige Langſtrich-Nelken oder Neu⸗ Nur Langſtrich⸗ c) Zweifarbige Keilſtrich-Nelken oder Keil⸗ Picottdoubletten (Figur 4). Nur mit einer Keilſtrich⸗ 3 bänder aber grundfarbig. Pyramidal⸗Picotten.) vorhanden. „„ al a a zeichnung am oberen Rande der Kronblätter, die (Alte Benennung: d) Zweifarbige Kurzſtrich-Keil-Nelken oder Holländiſche Picottdoubletten. Jederſeits neben der Keilſtrichzeichnung nur Kurzſtriche vorhanden, wie Figur 5, aber ohne die beiden Henkelzeichnungen. (Alte Benennung: Holländiſche Picotten.) e) Zweifarbige Langſtrich-Keil-Nelken oder GJederſeits neben der Keil⸗ (Alte Be⸗ erkennen, iſt aber ohne auffallende Flammenzacken. Kurzſtrich-Keil⸗2Henkel⸗ Nelken oder Picott-Flammen-Faxdoubletten (Fig. 10). Wie c, aber mit Flammenzacken. Römiſche Picottdoubletten. ſtrichzeichnung nur Langſtriche vorhanden. nennung: Römiſche Picotten.) f) Zweifarbige Nelken oder Altfranzöſiſche Picottdoubletten (Figur 5). Außer den Kurzſtrichen iſt jederſeits der Keilſtrich— zeichnung noch je ein Henkel vorhanden. Kommt auch Vittat⸗Faxdoubletten. Bänder erkennen, die aber nie bis zum Kronblattnagel ſich erſtrecken, Figur 11, aber ohne Keil gedacht. mit Langſtrichen, alſo als: Zweifarbige Langſtrich— Keil⸗2Henkel⸗-Nelke vor. (Alte Benennung: Alt- franzöſiſche Picotten.) g) Zweifarbige Langſtrich-2Henkel-Nelken oder Neufranzöſiſche Picottdoubletten. Nur Langſtriche Gattung 135. Diänthus, Nelke. und 2 Henkel vorhanden. Kommt auch mit Kurzſtrichen als Zweifarbige Kurzſtrich-2 Henkel-Nelken vor. ie Benennung: Neufranzöſiſche Picotten.) h) Zweifarbige Kurzſtrich-Keil-⸗ 4Henkel⸗ Nelken oder Altſpaniſche Picottdoubletten. 9 Kurz⸗ ſtrichen jederſeits der Keilzeichnung je Kommt auch als Zweifarbige Lang— ſtrich⸗Keil⸗4Henkel-Nelke vor. (Alte Benennung: Altſpaniſche Picotten.) i) Zweifarbige Kurzſtrich-4Henkel-Nelken oder Neuſpaniſche Picottdoubletten. 4 Henkel vorhanden. Kommt auch als Zweifarbige Langſtrich-4Henkel-Nelke vor. (Alte Benennung: Neuſpaniſche Picotten.) k) Zweifarbige Kurzſtrich-Keil- 69 Nelken oder Altitalieniſche Picottdoubletten. enkel⸗ Außer Kurzſtrichen jederſeits der Keilſtrichzeichnung je 3 Henkel en eben] I e 2 vente aus Punkten, die auf der Rückſeite des Kronblattes vorhanden. Kommt auch mit „Langſtrichen“ vor. (Alte Benennung: Altitalieniſche Picotten.) 1) Zweifarbige Kurzſtrich-6Henkel-Nelken oder Neuitalieniſche Picottdoubletten (Figur 6). mit Kurzſtrichen und 6 Henkeln. Zweifarbige Langſtrich-6Henkel-Nelke vor. Benennung: Neuitalieniſche Picotten.) Grenoble-Nelken nennt man ſolche, bei denen der meiſt ſammetartig-dunkle Grund mit feinen weißen Strichen ohne beſondere Anordnung überſäet iſt. Einteilung der Sippen nach den 8 Grundfarben, ſiehe II 2e. 4. Zweifarbige Band-Nelken oder Vittatdoubletten (Figur 7 und 8). 2 Untergruppen: (Alte Zweifarbige Klare Band-Nelken oder 2) 8 Klare Vittatdoubletten (Figur 7). Die Bandſtreifen treten auf der reinen Grundfarbe klar und ſcharf ab⸗ Engliſche Dou⸗ gegrenzt hervor. bletten.) b) Zweifarbige Trübe Band-Nelken oder Trübe Vittatdoubletten (Figur 8). nicht ſcharf und klar voneinander abgegrenzt. Benennung: Deutſche Doubletten.) (Alte Benennung: (Alte 5. Zweifarbige Tuſch-Nelken oder Faxdoubletten (Figur 9-12). 6 Untergruppen: a) Zweifarbige Gewöhnliche Tuſch-Nelken oder Normal-Faxdoubletten. Die vom Rande aus über die Grundfarbe ſich ergießende Zeichnungsfarbe fi . A * r Nur Kommt auch als geſtri l N zweifarbigen Strichnelken oder Picottdoubletten ange- gebenen Strichzeichnungen geſchehen. Die Bandſtreifen ſind 2 Henkel | ten (Fig. 9). fallend flammenartigen Zacken. Nr. 478. 117 iſt reingetuſcht, d. h. ohne Strich- oder Bandzeich⸗ nung und nicht nach der Kronblattmitte in auffallende, flammenartig vorragende Zacken ausgehend (wie Figur 9, aber ohne die Flammenzacken gedacht). b) Zweifarbige Gewöhnliche Flammen— Tuſch-⸗Nelken oder Normale Flammen-Faxdoublet⸗ Wie vorige Untergruppe, aber mit auf- c) Zweifarbige Strich-Tuſch-Nelken oder Picott⸗Faxdoubletten. Die Zeichnungsfarbe läßt außer der Tuſchfarbe auch Striche oder ſchmale Streifen d) Zweifarbige Strich-Flammen-Tuſch⸗ e) Zweifarbige Band-Tuſch-Nelken oder Die Tuſch-Zeichnung läßt auch ohne Flammenzacken ſind; wie Mit Keil ſind es Zweifarbige Keil-Band-Tuſch-Nelken. f) Zweifarbige Band - Flammen -Tuſch⸗ Nelken oder Vittat-Flammen-Faxdoubletten (Fig 12). Wie e, aber die Bänder gegen die Kronblattmitte hin in Flammenzacken auslaufend. Freirandige. Fig. 13—16. 6. Zweifarbige Schleier-Nelken oder Fameus— | doubletten; fr. Nur Kurzſtriche und Oeillets bichons, Oeillets des Dames (Figur 13-16). 4 Untergruppen: a) Zweifarbige Gewöhnliche Schleier-Nelken oder Normale Fameusdoubletten (Figur 13). Die | a läßt nur einen wie getuſcht aufgetragenen Schleier erkennen. Es kommen nur weißgrundige und gelbgrundige Schleier-Nelken vor. b) Zweifarbige Punkt-Schleier-Nelken oder Punkt⸗Fameusdoubletten. Die Zeichnung beſteht nur aber nicht ſichtbar werden. Vittat⸗Fameusdoubletten (Figur 15 und 16). blätter gebändert, ein getuſchter Schleier vorhanden c) Zweifarbige Strich-Schleier-Nelken oder Picott⸗Fameusdoubletten (Figur 14). Die Zeichnung iſt geſtrichelt, und dies kann in faſt allen bei den Will man ſie danach einteilen, ſo iſt allemal das betreffende erſte Wort jener Untergruppen vorzuſetzen. So würde Figur 14 z. B. eine Zweifarbige Kurzſtrich-Keil-6 Henkel⸗Schleier-Nelke oder „Altitalieniſche Picott— Fameusdoublette“ vorſtellen. oder Kron⸗ d) Zweifarbige Band-Schleier-Nelken oder bisweilen fehlend. III. Mehrfarbige Nelken (Bizarden). Die Bizarden ſind 3- oder mehrfarbig und von den zweifarbigen (Doubletten) nur dadurch verſchieden. Die bei den Zweifarbigen vorkommenden Zeichnungsweiſen können auch bei den Bizarden er— ſcheinen, und man hat alſo nur nötig, ſtatt des Schluß— wortes „-doubletten“ das Wort „-bizarden“ anzuhängen, alſo ſtatt Picottdoubletten „Picottbizarden“, ſtatt Vittatdoubletten „Vittatbizarden“ zu ſetzen, bei der deutſchen Benennung aber das Wort „Zweifarbige“ in „Mehrfarbige“ umzuändern, weil alle übrigen Merkmale für die Gruppen, Untergruppen und Sippen dieſelben ſind, wie ſie den Zweifarbigen zukommen. 118 Da in allen Klaſſen, Gruppen, Untergruppen und Sippen ſowohl hohe als auch Zwerg -Nelken, ferner ſowohl Einmalblühende als auch Remontant— telfen vorkommen können, jo bedarf es nur dieſer Zuſätze, um die Sorten ſofort genau zu bezeichnen, wie es andererſeits wieder ſehr leicht ſein wird, die Remontantnelken als Klaſſe für ſich zu betrachten und das vorſtehende Syſtem als eine Unter-Einteilung für Einmalblühende und Remontantnelken oder für hohe und Zwergnelken anzuwenden. Zwerg-Nelken (Verviers-Nelken; fr. Oeillets [nains] de Verviers) ſind nur bis 30 cm, nicht ſelten auch 40 em hohe, buſchigere und ge— drungenere Pflanzen. Schließen ſich in Bau und Färbung den hohen Formen an und ſind nur durch die geringere Höhe ihrer Blütenſtengel verſchieden. Erzeugen aus Samen ſich ſelten echt wieder, alſo Ver— mehrung durch Stecklinge oder Ablieger erforderlich. Beſonderer Beliebtheit erfreut ſich neuerdings „Deutscher Kronprinz“, leuchtend-amarantrot, ſehr die für das freie Land vorzüglich geeignete Wiener Zwerg-Nelke (Ir. Oeillet double nain hätif, Oeillet de Vienna; e. Early dwarf double). Nach der Abbildung zu urteilen, dürfte dieſe Nelke vielleicht gar nicht zu hören. Iſt ziemlich nied— rig, von dicht— buſchigem Wuchs, blüht ſehr frühzeitig und ungemein reich und hat die Neigung, aus Samen viele gefüllt-blühende Nachkommen zu erzeugen. Blumen meiſt einfar— big, halb- und ganzgefüllt und von ziemlich guter Form. Erziehung vorzugsweiſe aus Samen, um kräftige und ſehr reichblumige Pflanzen zu erhalten. Ausſaat iſt am beſten jedes Jahr zu wiederholen. Bemontant - Nelken (fr. Oeillets remontants ou & floraison perpetuelle; e. Perpetual Carnations). Die Mehrzahl, wenn nicht alle, unjerer Remontant— Nelken ſtammen wohl von der Art Dianthus suffruti- cosus Willd., der Halbſtrauch-Nelke, ab, müßten demnach D. suffruticosus semperflorens (syn. D. Caryophyllus semperflorens hort.) heißen, was aber noch genauer zu prüfen, um jo mehr, als die geſamte Nelken-Nomen— klatur im argen liegt. Aus praktiſchen Gründen werden alle Remontant-Nelken hier untergebracht. Dianthus suffruticosus hat an ſich die Neigung, zu „remontieren“, mehrmals oder doch im Spätjahr oder Winter im Zimmer oder Gewächshaus zum zweiten— mal zu blühen, was dieſer Nelke einen bedeutenden Wert verleiht. Es ſind ausgezeichnete Markt- und Topfpflanzen und auch der in den Wintermonaten hoch— erwünſchten Schnittblumen wegen angelegentlichſt zu empfehlen. Wir unterſcheiden 3 Raſſen, von denen die erſte und zweite wohl nur Abkömmlinge von Dianthus suffruti- cosus Milld., die dritte zumeiſt ſolche von Dianthus Caryophyllus Z. enthält. — — Wiener Zwerg-Nelke. Dianthus Ca- ryophyllus ge- Familie 26. Caryophyllaceae, Nelkengewächſe. O XXVI 1. Höhere Remontant⸗Nelken. Wuchs mehr oder weniger ſchlaff; Pflanzen gewöhnlich höher als 40 em. — Empfehlenswerte Sorten: „Gloire de Nancy“, reinweiß, wohl die ſchönſte weiße, ſehr reich- blühend, wohlriechend; auch fürs freie Land geeignet. „Gloire de Dijon“, reinweiß. „Kronprinzessin Victoria“, reinweiß, großblumig. „Président De- grawe“, reinweiß. „Louise Zeller“, reinweiß. „Marguerite Bonnet“, reinweiß. „Souvenir de la Malmaison“, rahmweiß, großblumig, alte, gute Sorte. „Karl Lackner“, ſchön hellgelb. „Germania“, ſehr ſchön gelb. „Kanarienvogel“, fanariengelb. „Prince d' Orange“, citronengelb, ſcharlach-geſäumt, ſehr ſchön! „Madame Pynaert“, dunkelroſa; vorzüglich für Topfkultur. „Madame Bleichröder“, ſalmroſa. „Al- phonse Karr“, dunkelroſa. „Mlle. Else Bleichröder“, dunkelfleiſchfarben. „Rose von Erfurt“, atlas-glänzend⸗ roſa. „Le Grenadier“, feuerrot, reichblühend, ſehr ſchön; nicht mit den Grenadin-Nelken verwechſeln! großblumig. „Coqueliquot“, ſcharlachrot. „Allega- tiere‘, ſamtig-dunkelrot. „Favorite“, rot. „Louis Lenoir“, dunkelrotbraun. „Deutsche Flagge“, weiß, rot- und dunkelbraun-bandiert. Mittlere oder robuſte Remontant-Nelken (Viktoria-Nelken; syn. D. Caryophyllus robustus fl. pl. hort.). Wuchs gedrungen und kräftig; eine ſehr ſchöne Raſſe. — Empfehlenswerte Sorten ſind: „Kaiser Wilhelm“, ſchneeweiß, leuchtend-lachsroſa⸗ gezeichnet. „Anna Benary“, ſchneeweiß, brillant- karmin-geſtrichelt. „Rheingold“, goldgelb, Roſenbau. „Prinz Heinrich“, ſchwefelgelb, karmin- und weiß— gezeichnet. „Queen Victoria“, ſcharlachrot, braun— bandiert. „Louis van Houtte“, purpurviolett. „Ma— dame Arthur Warocqué“, magentarot, wird als vorzüglicher Winterblüher bezeichnet, deſſen Wuchs nur bis 30 cm erreicht. Zwerg-Remontant-Nelken. Buſchige, ſtraffe Nelken, deren Wuchs gewöhnlich nur bis 30 em Höhe erreicht. — Von den nachſtehenden empfehlenswerten Sorten ſei vor allem fk. Margaritae, die Margareten- Nelke, als einzig daſtehend hervorgehoben. Dieſe ganz vorzügliche Raſſe iſt niedrig und gedrungen, wodurch das Anbinden überflüſſig wird; ſie iſt ferner ſehr reichblühend und kommt bereits 4 Monate nach der Ausſaat zur Blüte. Man kann alſo Folge-Ausſaaten vornehmen und den ganzen Winter hindurch ſich an Blumen erfreuen, die ſchön gebaut, groß, gefüllt und doch dem Platzen nicht unterworfen find. Aus Samen gehen 80 Prozent ge— füllte Blumen hervor, und man erhält immer kräftige Pflanzen. Weiter fällt dabei die immerhin läſtige Überwinterung, die halbſtrauchigen Remontant-Nelken zu teil werden muß, fort. Die Blütenfarben treten in allen bei Nelken vorkommenden Abſtufungen auf. Die Vereinfachung, welche die Kultur der Remontant— Nelken durch dieſe Raſſe erfahren wird, läßt ſich ſchon jetzt überſehen: Man wird in Zukunft die Remontant⸗ Nelken im Frühlinge ausſäen, die Pflanzen während des Sommers im freien Lande kultivieren, ſie im Herbſt in Töpfe ſetzen, die Blüten abernten und die Pflanzen dann — fortwerfen! Beſonders ſchöne Formen wird man ſelbſtverſtändlich durch Ablieger oder Steck— linge feſtzuhalten, beſtändig zu machen und zu ver⸗ vollkommnen ſuchen. Die Margareten-Nelken ſcheinen Abkömmlinge der ſog. Grenadin-Nelken zu ſein, mit denen ſie vieles gemeinſam haben. Andere Formen der Zwerg-Remontant-Nelken ſind die vom Handelsgärtner Allegatière in Lyon 1 = > = 4 gezüchteten, meiſt einfarbigen oder wie die Strich— Nelken gezeichneten, bis 30 em hohen Sorten, die freilich auch noch nicht ſamenbeſtändig find und über- flüſſigerweiſe „Eiſenſtiel⸗Nelken“, fr. Oeillets à tige de fer (syn. f. strietus ort.) heißen. Sorten: „Espoir“, fleiſchfarbigroſa, rot⸗geſtrichelt oder bisweilen bandiert; „William Bull“, farminroſa, violett-geflammt und mit ſchieferblauem Schimmer; „Madame Gueuret“, von voriger durch blutrote, violettroſa-ſchimmernde Blumen verſchieden. Auch dieſe Nelken laſſen ſich mit Erfolg treiben, alſo für die Wintermonate in Blüte bringen. — Die Verwendung der Garten-Nelken in kleinen wie in großen Ziergärten als allgemein beliebte Schnittblume nicht nur für den Sommer, ſondern auch für die Wintermonate, endlich als Topfpflanze für unſere Wohnräume und Gewächs häuſer iſt jo allge— mein bekannt, daß nähere Angaben hier überflüſſig iind. Im Landſchaftsgarten iſt die Gartennelke des— halb weniger geeignet, weil ihre Blütenſtengel an Stäben befeſtigt werden müſſen, und die Pflanzen dann eine gezwungene, künſtliche Tracht annehmen. Wenn auch die Glanzperiode der Gartennelke vorüber iſt, jo kommt letztere doch neuerdings ſowohl beim Publi— kum, als auch beim Gärtner wieder mehr in Aufnahme. Nachſtehenden Beitrag über die Kultur, Anzucht ze. | der Garten-Nelke lieferte Herr Obergärtner R. Eberth f ı vermehrt man die Sorten, welche man getreu wieder in Niederſchönweide bei Berlin. Kultur. Die Nelke verlangt einen milden ſagt ihr nicht zu; in letzterem bekommen die Pflanzen die Gelb- und Hohlſucht; platzen auch bei ſtarken Kahl⸗ oder Brachfröſten leicht ab, und man erleidet Gattung 135. Diänthus, Nele. Nr. 478. 119 Kelch wird nach und nach trocken und ſtirbt ab. Zu hohe Temperatur, namentlich während der Nacht, iſt ebenfalls zu vermeiden. Die Blumenſtiele werden ſonſt zu ſchwach und tragen die Blumen nicht. Nelken zum Schnittblumenbedarf ſind am beſten in Häuſern, auf Stellagen ausgepflanzt, zu kultivieren. Die Erde hält ſich hier gleichmäßig feucht, und das ganze Wachstum iſt ein freudiges. Für guten Waſſer— abzug iſt zu ſorgen. Auch iſt hin und wieder ein Dungguß zu empfehlen. Die zum Auspflanzen geeignetſten Sorten ſind nach Hoß in Frankfurt a. M.: „Alphonse Karr“, rot; „Mad. Allegatiere“, roſa; „Catharine Paul“, weiß. Gleichzeitig ſei auf ein Verfahren hingewieſen, wie man auch ohne Remontant-Nelken einen Winter- flor erzielen kann. Man ſäe zeitig, Mitte März, beiten Topf⸗Chor⸗Nelkenſamen aus, am beiten ins lauwarme Miſtbeet. Sobald die Pflänzchen zu faſſen, verſtopfe man ſie, härte ſie gut ab und pflanze ſie im Monat Mai ins freie Land. ſchließen ihre Sproſſe faſt ſämtlich bis September dadurch oft recht empfindliche Verluſte. Leichter Sand⸗ boden iſt mit Lehm zu miſchen, da ſonſt die Pflanzen von Roſt befallen werden und dann nur ein krank— haftes Daſein friſten. Für Chor- und Remontant— Nelken iſt Kultur in Töpfen vorzuziehen, ſchon der Ueberwinterung wegen; da gelbe und weiße Nelken den Winter ohne genügenden Schutz kaum überdauern. Um Remontant-Nelken mit ſtarker Verzwei— gung zu bekommen, pflanzt man im kalten Miſtbeet überwinterte Stecklinge oder Senklinge, ſobald es die Witterung erlaubt, auf dazu vorgerichtete Beete aus. ßſehr hoch jtehen, Der Mitteltrieb iſt bei ſchwachen Pflanzen zu ſtutzen. Mitte Auguſt bis Anfang September ſind ſie wieder in Töpfe zu pflanzen und einige Tage beſchattet unter Glas zu ſtellen. Die Fenſter ſind aber ſofort wieder zu entfernen, ſobald ſich neue Wurzeln gebildet haben. Durchdringendes Gießen bei anhaltend trockenem Wetter iſt öfter nötig, um die Pflanzen nicht im Wachstum aufzuhalten. Die geeignetſte Erde für Topfkultur iſt verrottete lehmige Raſenerde mit Sand. nicht vorhanden, jo gebe man mit Acker-(nicht Gruben- Lehm vermiſchte Miſtbeet- oder Kompoſterde. Un— bedingt zu ſorgen iſt für guten Waſſerabzug. Ab und zu iſt ein Guß von Kuhdung an— | zuraten, welcher das gute Gedeihen der Nelke ſehr fördert. Um einen Winterflor zu haben, geſchieht die Überwinterung am beſten in Erdhäuſern mit ge— nügender Heiz- und Lüftungsvorrichtung. Eine Tem— peratur von 10 bis 15°C. ſagt ihnen am beiten zu; natürlich iſt Luft zu geben, ſo oft es nur geht. Viel Licht, ſonniger Standort iſt Hauptbedingung. Starkes Austrocknen der Topferde iſt bei bereits Blütenknoſpen tragenden Nelken ſehr ſchädlich und zu vermeiden. Die Knoſpen entwickeln ſich dann nicht weiter, der Zi - 7 1 . 5 Iſt ſolche gewandte Ein- Dieſe Pflanzen mit Knoſpen ab. Die Gefüllten — an der dicken Knoſpe kenntlich — pflanze man in Töpfe und be— handle dieſelben wie die Remontant-Nelken. Der Flor iſt ſicher und mannigfacher als bei Remontanten. Vermehrung. Durch Ablieger oder Senklinge haben möchte. Die beſte Zeit hierzu iſt der Monat Lehmboden. Leichter ſandiger und zu feuchter Boden Auguſt; September ſichert keinen günſtigen Erfolg. Beim Abſenken verfährt man wie folgt: Nachdem man den Boden um den Stock gut gelockert, ſäubere man letzteren von allen trocknen Blättern, ſchneide nun den Senkling an einem gut ausgereiften Teile von einem Blattknoten zum andern der Länge nach auf, biege ihn aufrecht, damit das durch den Einſchnitt gewonnene Zäpfchen ſenkrecht in den Boden kommt, und hake ihn feſt. Es iſt gut, auf die niedergehakte Stelle etwas Erde zu bringen, um das zu ſchnelle Austrocknen des Bodens zu verhindern. Pflanzen, deren brauch— + bare Senklinge müſſen mit einem Erd- hügel umgeben werden. Nach dem Abſenken begießt man die Pflanzen, auch ſpäter, ſo oft es not— wendig er— ſcheint. Das von vielen an⸗ ſtutzen der Blätter iſt beim Abſenken nicht nötig. Nach 4—6 Wochen haben die Senklinge Wurzeln, ſie werden von der Mutterpflanze abge— trennt und in kleine Töpfe oder in den freien Grund eines Miſtbeetes gepflanzt, wo ſie überwintern. Wäh— rend des Winters fleißig nachſehen und Luft und Licht zulaſſen, ſo oft es nur angeht. Namentlich achte man darauf, daß keine Mäuſe und Ratten in den Kaſten kommen. Dieſelben können oft ſämtliche Pflanzen in einigen Tagen abnagen. Nelkenſenkling. 120 Wo kein Kaſten zur Verfügung, pflanzt man die bewurzelten Senklinge gleich an den Platz, wo ſie im nächſten Sommer blühen ſollen. In Töpfen ſtehende Nelken ſenkt man ab entweder, indem man die Pflanze mit dem Topf in einen größeren ſetzt und den freien Raum mit Erde anfüllt, oder man umſteckt den Topf mit Holzſpänen, füllt Erde nach und ſenkt die Nelken dahinein. Baum⸗ nelken tragen die Senklinge oft ſo hoch, daß man letztere nicht in den Topf bringen kann. Für dieſe nimmt man Anhänger, nämlich: Nicht zu hart gebrannte recht durchgeſchnitten, der hergerichtete Senkling wird eingelegt, beide Topfhälften werden durch einen ſchwachen Draht zuſammengehalten, der Anhängetopf mit Erde gefüllt und an einem beigeſteckten Blumenſtab befeſtigt. Um den Einſchnitt am Senkling auseinanderzuhalten, wird ein kleines Stückchen Holz⸗ Steinchen da⸗ zwiſchen ge⸗ ſchoben. Die betr. Pflanzen ſtellt man gern dort auf, wo ſie nicht all⸗ zuſchnell aus⸗ trocknen. An⸗ ſtatt Töpfe durchzuſägen, kann man ſich ſehr zweck⸗ mäßig Düten aus gewalztem Blei von der Dicke ſtarken — Papiers herrichten. lange Dreiecke; ein ſolches Stück um den Finger ge- dreht, giebt eine Düte. Neuerdings vermehrt man die Nelken mit Erfolg auch im Auguſt durch Stecklinge und vermeidet das ſo zeit⸗ ſenken. Im die Nelken für den Winterflor in Töpfe zu pflanzen, nimmt man bei dieſer Gelegenheit die entbehrlichen ab. Dieſe werden unter Nelkenſtecklinge. dem Blatt⸗ knoten durchſchnitten, bis zum nächſten Knoten aufgeſpalten und in den Spalt feuchter Sand ge— ſchoben. gefüllten Töpfe, deren Erdoberfläche zuvor mit einer Schicht reingewaſchenen Sandes bedeckt worden iſt. Die Topfſtecklinge kommen dann in einen kalten Miſtbeet⸗ kaſten unter Glas; bei heiterem Wetter wird beſchattet kohle oder ein guten und raſchen Bewurzelung viel beiträgt. Solche Man ſchneidet von demſelben 4 bis 8 em breite Bänder und aus dieſen 11 bis 15 em der ſpäter (außer durch Fenſter) noch durch Bretter und nötigenfalls noch durch Laub oder Strohdecken ge— Die Stecklinge ſteckt man möglichſt nahe an die Innenwand der mit ſandiger Kompoſterde Winter; aber Sämlinge von Topf-, Chor- und Re⸗ Familie 26. Caryophyllaceae, Nelkengewächſe. O XXVI 1. und tags über öfters geſpritzt. wenn die Bewurzelung eingetreten. Etwa gelb und faul gewordene Blätter entferne man. 4 —6 Wochen nach der Bewurzelung kommen die Stecklingspflanzen einzeln in kleine Töpfe. Überwinterung wie Senklinge. Veredeln der Nelke durch Pfropfen, um bei Baum⸗ nelken mehrere Sorten und Farben auf einer Pflanze zu vereinigen iſt, nur eine Spielerei. Ein anderes empfehlenswertes Verfahren, Topf- Gelüftet wird erſt, nelken durch Stecklinge zu vermehren. Zeit: Mai bis Auguſt⸗September, hauptſächlich ab de Juli und An⸗ Stecklingstöpfe werden mittels einer alten Säge ſenk⸗ 0 a ee fang Auguſt. Man nimmt nur Zweige mit2—4 Gelenken. Ihre Herrichtung ohne Meſſer, wie folgt: Der zu einem Steckling taugliche Sproß wird mit der linken Hand unter einem Blattknoten und mit der rechten ober- halb desſelben gefaßt, und dann das Sproßende mit 2—3 Gelenken aus der Blattachſel gezogen. untere Knoten wird dadurch quer halbiert, und die Der eine Hälfte ſitzt dann noch am Steckling, was zur Stecklinge ſind, da die beiden unterſten Blätter ent⸗ fernt ſind, auch dem Faulen nicht ſo ſehr ausgeſetzt. raubende Ab⸗ Nunmeyr werden ziemlich tiefe, mit guter Scherben-Einlage verſehene Thonjchalen zu / mit Torfgrus gefüllt, über welchen noch ebenſohoch reiner Sand gebracht wird, ſodaß die Schale alſo nur halbvoll iſt. In dieſe Sandſchicht ſteckt man die Stecklinge bis zum nächſten Gelenk, ſodaß ſie nur in Sand ſtecken, die jungen Wurzeln aber in den Torfgrus wachſen können. Nach durchdringendem Begießen die Schalen mit Glasſcheiben bedecken und in einen noch etwas Wärme beſitzenden Miftbeet- kaſten bringen. Bei ſtets ausreichender Feuchtigkeit werden die Stecklinge ſich genügend bewurzeln, ſodaß man ſie dann behufs Überwinterung einzeln in nur 6—7 cm große Töpfe pflanzen kann. Zur Überwinterung dient ein ½ m tiefer Kaſten, ſchützt wird; indes ſchaden gelegentlich einige Grad Kälte nicht. Selbſtverſtändlich iſt während des Winters, wenn irgend angängig, reichlich zu lüften. Kräftige, nur mäßig lockere, aber ſtets guten Waſſer⸗ abzug ermöglichende, mit Raſen⸗, lehmiger Ackererde und ſcharfem Sand vermiſchte Miſtbeeterde iſt für Auguſt, wenn die weitere Kultur geeignet. man beginnt, Anzucht aus Samen wie folgt: Man verſchaffe ſich Samen von beſtgefüllten Blumen und ſchrecke beim Ankauf nicht vor dem hohen Preis zu— rück; denn guter Nelkenſamen iſt teuer, weil er nur in geringer Menge gewonnen wird. Das Beſte iſt, ſelbſt Samen zu ſammeln, um gleichzeitig zu wiſſen, was man ausſäet. Ausſaat am beſten Mitte bis Ende Mai — bei ſpäten Ausſaaten bleiben oft die Pflanzen zu ſchwach — in einen kalten Kaſten und Stecklinge mit die Samen gut feucht halten. Sobald die Sämlinge das dritte oder vierte Blatt entwickelt haben, iſt zu verſtopfen, und ſobald ſie ſtark genug ſind, mit 25 cm Abſtand im Verband :-: auf gut bereitete Beete auszupflanzen, die vom Unkraut frei zu halten und bei anhaltender Trockenheit kräftig zu begießen. Das iſt die ganze weitere Pflege. Land-, Grenadin- und Wiener Zwerg-Nelken brauchen keinen Schutz im montant⸗Nelken find durch Fichtenzweige zu ſchützen. Bei Eintritt von Tauwetter iſt die Decke zu lüften, um das Modern und Stockigwerden zu verhindern. Um neue und wirklich gute Nelken aus Samen zu ziehen, bedient man ſich der Befruchtung. Man wähle Mutterpflanzen mit einfachen, großen nicht gefranſten Blumen von meiſt weißer oder gelber Farbe und be— fruchte dieſe mit regelmäßig gebauten, ungezähnten, reinen, einfarbigen Sorten von mehr dunklerer Farbe; rot oder dunkelroſa. (Blütenſtaub) reif geworden iſt. Nur auf dieſe Weiſe Nelken verfolgt, und man wird ſehr bald vor über— raſchenden Reſultaten ſtehen. Die befruchtete Blume iſt zur Kenntlichmachung mit einem Baſtfaden zu zeichnen. Hat die Blume Samen angeſetzt, was durch Anfühlen erkennbar, jo entferne man behutſam die ver— welkten Blumenblätter, um Fäulnis zu verhüten, ſchütze die Blumen auch gegen andauernden Regen, da der Fruchtboden leicht fault. Man gebe auch acht, daß nicht Ohrwürmer die Samenkapſeln anfreſſen. Die Samenreife erkennt man an dem Braunwerden der Kapſeln, die abgeſchnitten werden, ehe ſie ſich ſelbſt öffnen. Der Samen iſt trocken aufzubewahren, ſodaß kein Schimmel ſich bilden kann. Schutz den Nelken! Mäuſe ſind die größten Feinde der Garten-Nelke. Man ſucht ſie durch Weg— fangen mittels Fallen oder durch Legen von Gift zu vertilgen. Nelkenbeete im freien Land Haſen⸗ und Kaninchenfraß, mindeſtens 50 em hoch mit ſchwachem Draht umzieht. Der Ohrwurm wird durch Anbohren der Samenkapſeln und Verzehren der Samen ſchädlich. Um ihn zu fangen, lege man des Abends feuchte Strohbüſchel. ſchützt man vor Blattläuſe ſiedeln ſich namentlich im Winter bei der Kultur im Gewächshauſe oder Zimmer an, wenn fleißiges Lüften verſäumt wird und die Tempe— ratur eine zu hohe iſt. Die Schaumzirpe tritt öfter als Nelkenfeind bei Sämlingen auf und nagt die Pflänzchen aus. Sie iſt nur durch Abſuchen zu vertilgen und leicht an dem Schaum kenntlich, welcher die Larve umgiebt. Gattung 135. Diänthus, Nele. indem man ſie und Form ungemein veränderlich. Ein ſehr gefährlicher Feind der Nelke iſt der Find durch Kreuzungen mit andern Nelkenarten zahl- Knöterich-Rüſſelkäfer (Phytonomus polygoni Schoenh.), deſſen Larve ſich in die Triebe einbohrt und das Hohlwerden und Abſterben derſelben herbeiführt. Wenn man wahrnimmt, daß einzelne Triebe welk ſchwellung derſelben, ſo darf man an der Gegen— wart der Larve nicht zweifeln; man ſchneidet dann Krankheiten der Nelke ſind die Gelbſucht, der Roſt und die Hohlſucht. ſchlechter Ernährung: nicht zuſagender Boden iſt die Haupturſache. Die Gelbſucht und Hohlſucht ent— ſtehen bei zu großer Bodenfeuchtigkeit oder in zu ſchwerem, nicht durchläſſigem Boden. Daher iſt nament- lich bei Topfkultur durch gute Scherben-Einlage für ausreichenden Waſſerabzug ſorgen. mehr in einem zu leichten Boden auf; ihm kann vor— gebeugt werden, wenn man dem Boden die genügende Schwere giebt. Eine roſtbefallene Pflanze iſt ſofort zu vernichten; ſind erſt mehrere Pflanzen vom Roſt heimgeſucht, ſo kann dieſer derart überhandnehmen, daß man für einige Jahre die Nelkenkultur ganz einſtellen muß. 2 1 «iz Der Roſt tritt Alle drei ſind Folgen nicht graugrün). die Triebe weg und verbrennt ſie ſamt ihren Inſaſſen. een Nr. 479. 121 479. Diänthus chinensis L., Tafel 12, 48. Chineſiſche Welke (fr. Oeillet de la Chine; e. China- Pink). China. Zweijährig bis ausdauernd, in der Kultur meiſt einjährig, 10 —40 cm hoch. Blütezeit: Sommer. — Die Stengel knotig. Blätter hell- oder auch graugrün, meiſt linealiſch-lanzettlich. Bl z. B. einfache gelbe mit feurigſcharlach, oder weiße mit 7 0 ö ſcholauzettlich. Blumen groß, Die Staubkölbchen der Mutter⸗ blumen ſind natürlich zu entfernen, ehe ihr Pollen einzeln oder gepaart an den Zweigenden. Deckblätter (Kelchſchuppen) linealiſch-ſpitz, blattartig, meiſt abſtehend, etwa ſo lang oder länger als der Kelch. Deckblattartige Laubblätter (Stützblätter) ab- wird eine beſtimmte Richtung in der Zucht von ſchönen ſtehend, oder von Grund auf zurückgekrümmt, oder ab- /) 2 5 e 2 — — , I D ne AN a 82 ZH! , N > e , I be TE — 1 8 AN N iz — — £ = - US / N u —— 3 . \ NN er SM, a \ — ͤ— 2 Tan a IN UN Br r y 0 > Z 3 e 1 . N H. REN N: — S — I => 2 5 ZB) Y ve — a m 1 11175 — \ Gewöhnliche Chineſiſche Nelke. ſtehend und gegen die Spitze hin zurückgekrümmt. Kron— blätter am Rande unregelmäßig-gezähnt oder ein— geſchnitten bis franſig, in allerlei Farben, oft ſammtig und mit Flecken und Punkten von ſehr mannigfaltiger Anordnung verziert. Allbekannte und beliebte Zierpflanze, die in Farbe In den Gärten reiche Baſtardformen entſtanden, ſodaß ſich eine auf die Dauer zuverläſſige Abgrenzung der Formen der Chineſiſchen Nelke nicht erzielen läßt. Zur Zeit Gewöhnliche Chineſiſche Nelke. Pflanzen 10 bis 50 em hoch. Laubblätter meiſt hellgrün (d. h. Blumen ſelten 6 bis 7 cm Breite erreichend. Kronblätter gezähnt, nicht tief geſpalten oder geſchlitzt. Es giebt einfach- und gefülltblühende, ſodann höhere Formen (25—50 cm hoch) und Zwerg-Formen (nur 10—25 cm hoch), in allerlei Sorten und in reichem Farbenſpiel. — Eine beſonders ſchöne Form, riet 3 Gruppen: werden, und entdeckt man zu gleicher Zeit eine An- 15 welche die Gewöhnliche Chineſiſche Nelke mehr und mehr verdrängt, ſind die Kaiſer-Nelken, D. chin. impe- rialis (fr. Oeillet de Chine imperial). Sie werden nur etwa 20 em hoch; ihre Blumen ſind gefüllt, folgen den ganzen Sommer ununterbrochen aufeinander und erſcheinen je nach den Sorten vom reinſten weiß bis zum dunkelſten ſchwarzpurpur, ferner geſtreift, weiß— oder rotgrundig ꝛc. Die Kaiſer⸗, inſonderheit auch die noch niedrigeren Zwerg-Kaiſer-Nelken, D. ch. imp. nanus hort., eignen ſich vorzugsweiſe für 122 Einfaſſungen. Recht beliebt find die dunkelblutrote und die weiße Sorte. Heddewigs Chineſiſche Welke, D. chin. Hedde- wigii. Pflanzen 15— 30 em hoch, von Grund auf ver⸗ zweigt. Blätter graugrün oder bläulich- angelaufen, in der Jugend oft hellgrün oder gelbgrün und gleich den deckblattartigen Laubblättern zurückgekrümmt, oder aufrecht⸗ab⸗ ſtehend und nur gegen die Spitze hin zu- rückgekrümmt, 5—7½/ cm lang und 5— 9 mm breit. Blumen end— ſtändig, ein- zeln oder zu 2-3 gabel- zweigig, bis rüber breit Kronblätter breit- verkehrt⸗ eirund-keilför— mig, einge— Gefüllte Chineſiſche Zwerg-Nelke. ſchnitten-gezähnt, ſeltener tiefer geſpalten oder etwas franſig, meiſt leuchtend- und ſammetig-gefärbt. — 4 Formen: Normale Heddewigii Agl. Blätter blaugrün, vom Grunde an zurückgekrümmt, etwa 7½, em lang und etwa 7—9 mm breit, am Rande kaum rauh. zähnt oder eingeſchnitten-gezähnt. Heddewig Nelke, D-chm Vorzügliche Sorten find: „Eastern Queen“ (fr. Reine de I'Orient), blaßmalvenroſa, dunkler mar moriert; „Die Braut“, reinweiß mit dunkelpurpur roter Mitte; „Crimson Belle“, dunkelkarmeſinlackrot; f. albus plenus, weiß, gefüllt; f. atropurpureus flore pleno, ſchön dunkelpurpurbraun, gefüllt, eine eigenartig ſchöne 25 — 30 cm hohe Sorte; f. atropurpureus albo- 8 em und da⸗ Pflanzen meiſt 10—20 em hoch. Blumen groß. Kronblätter ge- Familie 26. Caryophyllaceae, Nelkengewächſe. Of XXVI 1. marginatus flore pleno, Trauermantel-Nelke (fr. Manteau de Deuil), mit großen dicht-gefüllten dunkel- purpurbraunen Blumen, deren Kronblätter gezähnt und weiß-eingefaßt ſind. Dieſe iſt wohl, weil ſehr eigentümlich, die auffallendſte Sorte der Chine— ſiſchen Nelken und verdient deshalb Erwähnung. Diadem⸗Heddewig⸗ Nelke, D. den deckblattartigen Laubblättern abſtehenden, nur nach der Spitze zu etwas zurückgekrümmten Blättern. Unterer Teil der Kronblätter länger vorgezogen (ſchmäler), als bei den vorigen Formen. Geſchlitzte Heddewig-Nelke, D. chin. Heddewigii laciniatus Agl. 20 40 cm hoch: die Stengel aufrecht. Blätter abſtehend (nicht vom Grunde an zurückgebogen), graugrün, etwa 10 em lang und 6 mm breit. Die 2 äußerſten Hüllblätter des Kelches bei einfachen Blumen aufrecht und viel kürzer, bei gefüllten aber ſo lang als der Kelch. Blumen ſehr groß, die einfachen an 10 em breit, die gefüllten an 8 em. Kronblätter lang⸗- keilförmig, bis zu oder über ½ ihrer Länge in zahlreiche Zipfel franſig-zerſchlitzt. — 2 Formen: entweder Kron-⸗ blätter nur eingeſchnitten bis geſchlitzt oder mehr geſchlitzt als gefranſt; blühenden Sorten weiß, violett und dunkelpurpurn vorkommend; Kronblätter tief-eingeſchnitten. Hieran reihen ſich einige ſchöne großblumige Sorten mit tief- eingefchnittenen Blumenblättern, welche in den Samen-Verzeichniſſen als D. superbus in einfachen oder gefüllt- dunkelſcharlachrot, dunkel⸗ oder N, 0 ir e, 110 10% A Gefüllte Geſchlitzte Heddewig-Nelke. hybridus grandiflorus aufgeführt werden, welche in mannigfachen Farben, einfach- und gefülltblühend vorhanden ſind und im Zierwert den Chineſiſchen Nelken chin. Heddewigii diadematus. Von dichtem und niedrigem Wuchs, mit großen Blättern und durchſchnittlich 5—Scm breiten, dichtgefüllten Blumen, deren Farben größerer Mannigfaltigkeit auftreten, als bei der Nor— malen Heddewigs Nelke. Die Zeichnung der Blumenblätter beſteht aus 2 mehr oder weniger beſtimmt umgrenzten ovalen Spiegeln, welche ent⸗ weder kräftig (intenſiv) gefärbt und heller eingefaßt ſind, oder es iſt umgekehrt. Die Zeichnung iſt von einem entſprechenden, meiſt federig Farbengürtel umgeben, während der gezähnte Kron— blätter-Rand meiſt weiß oder doch nur ſchwach-ge⸗ färbt iſt. Die ſpiegelartig erſcheinende Verzierung gab Anlaß zu dem Namen „Diadem-Nelke“. Rieſen⸗Heddewig-Nelke, D. chin. Hed- dewigii giganteus Agl. 2 fachen und einblumigen Aſten und (wenigstens im Alter) graugrünlichen, etwa 6em langen und kaum 5 mm breiten, gleich in auslaufenden Bis 30 cm hoch, mit ein— | ſonſt mehr gelblichgrünen, nicht nachſtehen. Sie ſollen aus einer Kreuzung der Chineſiſchen Nelke mit der Stolzen Nelke hervor— gegangen ſein. Gleichen Urſprung ſchreibt man dem von den ge— füllten Chineſiſchen Nelken nicht verſchiedenen Dianthus (chinensis) Gardnerianus ort., der Gardners Nelke, zu, die auf 30—40 cm hohen, oben veräſtelten Stengeln ſchwach wohlriechende, halbgefüllte oder ge— füllte Blumen trägt, deren Kronblätter ziemlich tief eingeſchnitten ſind. Sit ſchon lange bekannt und kommt meiſt rötlichviolett, karminrot, roſenrot oder weiß, einfarbig oder gefleckt oder mit Kranzzeichnung vor, wird aber, obgleich ſchön, nur ſelten noch ange— troffen. Kultur die der Chineſiſchen Nelken. Graugrüne Chineſiſche Welke, D. chinensis glaucus Agl. (syn. D. dentosus hybridus ort., D. hybridus dentosus hort.). Eine Gartenform, welche die einen als eine Barſtardform von D. Seguieri, die anderen als eine ſolche von D. caesius (D. plu- marius Mort.) und D. chinensis anſehen. Letzteres n * dürfte wahrſcheinlicher ſein. Zweijährig bis aus⸗ dauernd. Stengel und Blätter ſind auffallend ſtark blaugrün⸗ gefärbt. Blumen ſchwach-wohl— riechend, einfach-, halbgefüllt- und gefülltblühend, in der Mitte meiſt mit dunklem Auge und in Färbung und Form den Chineſiſchen Nelken ähnlich. Da dieſe Pflanzen im freien Lande ziemlich gut überwintern, bei ſelbigen Jahre blühen, ſind ſie der Beachtung wert und namentlich mit zur Ausſchmückung von Gruppen und Rabatten geeignet. Viele Pflanzen ſind un— fruchtbar, geben keinen Samen und ſind durch Grund— ſproſſe, Stecklinge oder Teilung zu vermehren. großen Gärten ihrer mannigfaltigen Farbenverſchieden— heiten wegen gern geſehen. ſchöne Gruppen und Einfaſſungen, kulturwürdig. Kultur. Sie gedeihen in jedem für Gartengewächſe keiner beſonderen Pflege. Nelken zweijährig bis ſtaudig ſind, einzelne Formen, wie D. chin. glaucus, auch bei uns ſich mehr ſtaudig verhalten, ſodaß dann durch Herbſt-Ausſaat und Über- winterung ein frühzeitigerer Flor erzielt werden kann, ſo behandelt man ſie doch einfacher und mit vorzüg⸗ lichem Erfolg als einjährige Pflanzen. aus Samen. Ausſaat — wenn vor Anfang April — in ein halbwarmes Miſtbeet oder in Saatkaſten, die im Zimmer nur mäßig warm gehalten werden. Von Anfang April an Ausſaat in Kaltbeete, die mit Fenſtern belegt und — wenn nötig — in kalten, hellen Nächten auch mit Strohdecken gedeckt werden zeitiger Ausſaat auch noch im Man bildet aus ihnen bringt ſie auch auf Rabatten und findet ſie als Sommer-Topfpflanzen Gattung 136. Saponäria, Seifenkraut. geeigneten Boden und bedürfen Obſchon die Chineſiſchen | eirumd, platten. harte, Anzucht können. Nach Anfang April kann auch Ausſaat ins Freie ſtattfinden; die Pflanzen werden dann aber natürlich ſpäter blühen und ſich auch weniger ſtark entwickeln. Wenn die Pflänzchen ſich leidlich ent— wickelt haben (nach etwa 5—6 Wochen) und allmäh- lich abgehärtet ſind, ſo werden ſie, etwa von Mitte April ab, am beſten büſchelweiſe, d. h. nicht einzeln, ſondern 3—4 Pflänzchen beiſammen, und in Abſtänden von 20 em ausgepflanzt. Selbſt ſtärkere, ſchon blühende Nelkenpflanzen laſſen ſich mit Ballen jeder— zeit aus dem Vorratgarten auf andere Beete oder in Töpfe verſetzen. — Keimkraft der Samen 4 Jahre; Keimung innerhalb 1 Woche. Verwendung der Chineſiſchen Nelken. Die— ſelben ſind überall beliebt und in kleinen wie in 480. * Diänthus silvester Wuif., Nelke; Donner-Nelke. Alpen, Jura, an felſigen trockenen Orten. Staude, 5—30 em hoch. Blüte— geit Juli, Auguſt lange durch die verkürzten Aſte am Grunde dichtraſig. Die Stengel dünn, purpur— knotig, 1, ſeltener 2—3blütig. Blätter gras- oder eat ren, alle ſehr nel ch, am Rande rauh. Deckblätter ſehr kurz, ½ ſolang als der Kelch, breit— oben geſtutzt-ſtumpflich und kurz -zugeſpitzt. Kelch cylindriſch, kaum länger als die Kronblätter— Kronblätter ſatt-pfirſichfarben oder roſa, kurzgezähnt. — Eine ſchöne reichblühende und polſterförmig über Geröll ſich ausbreitende Pflanze des Felſengartens für ſehr ſonnige Lagen. Wald- 481. Diänthus hispänicus Asso, nicht hort. (syn. D. pungens T.), Spaniſche Nelke. Meeres— küſten Spaniens. Wird hier und da kultiviert. Ihrer gefranſten Kronblätter wegen ſteht ſie den Feder— nelken nahe und wird hier nur erwähnt, um Ver— wechſelungen vorzubeugen. Gattung 136. Saponäria L., Seifenkraut, O. r XXVI I; XXXII (lat.: sapo — Seife; geſtützt, walzenförmig, ſelten etwas bauchig, 15 25 rippig. die Wurzel des echten Seifenkrautes 105 zum Waſchen gebraucht werden). Kronblätter mit oder ohne Schlundkranz, ſtets Kelch nicht von Deckblättchen mit Flügelleiſten am Nagel. Kapſel am Grunde meiſt kurzgeſtielt, eiförmig oder länglich. Kräuter, einjährig oder ausdauernd, bald an Silene, bald an Gypsophila erinnernd. — 30 A. Einjährige Pflanzen 5 B. Stauden 1 a 482. Saponäria caläbrica Guss. (syn. 8. multiflora hort.), Calabriſches Heifenkrant (fr. Sa po- naire de Calabre; e. Many flowered Soap-wort). Calabrien. Einjährig, bis 20 em hoch. Blütezeit: Arten, im F und . nr S. calabrica. 482, * S. ocymodes. 483. S. offieinalis. 484. rot. Außerdem eine gedrungenere Form f. com- pacta, in 2 Sorten, weiß oder rot. In der Blüten⸗ färbung arten hier und da einzelne Pflanzen aus. etwa 8—10 Wochen nach der Ausſaat. — Stengel | niederliegend, flaumig, Blätter länglich-ſpatelförmig, ſtumpf, faſt I nervig, klein. Blüten locker⸗doldentraubig-riſpig. Frucht- tragende Blütenſtiele der Gabelungen e a Kelch klebrig, cylindriſch, länglich, mit kurz eirunden, ſehr ſtumpfen, häutig-gerän- derten Zähnen. Kronblätter faſt kreisrund, am Grunde über dem 2 ſpaltigen An⸗ hang plötzlich verſchmälert. Kapſel länglich, ſolang als der Kelch. Samen grobhöckerig. Blüten (ebhaft- roſenrot, bei f. flore albo weiß, bei f. splendens leuchtend⸗ rot, bei „Scarlet Queen“ ſchön dunkel- 1 e Seifenkraut. im oberen Teile drüſig-rauh. mehr blätteriges Seiſenkraut (kr. Verwendung. Eine ſehr empfehlenswerte, für niedrige Einfaſſungen wie geſchaffene und zu Blütenteppichen ſehr geeignete Sommerblume für trockenen Boden. Kultur. Die Pflanze gedeiht ohne beſondere Pflege, liebt aber ſonnigen Standort. Ausſaat an den beſtimmten Platz, 10 Wochen vor der gewünſchten Blütezeit, vom März bis Anfang Juli. Hauptausſaatzeit: April. Sehr junge Pflanzen vertragen auch das Verſetzen. Abſtand der Pflanzen ſpäter 20 cm. — Keimkraft der Samen 2 Jahre: Keimung innerhalb 14 Tage. 483. Saponäria ocymödes Z., Baſilikum- Saponaire a feuilles de Basilic; e. Basil-like Bruise-wort). Bayern, Tirol, Schweiz. Staude, niederliegend, bis 35 em lange Zweige. Blütezeit: Mai bis Juli. — Stengel zahlreich, im Kreiſe auf der Erde ausgebreitet. Blätter klein, lanzettlich oder elliptiſch, untere in den Blatt- ſtiel verſchmälert und verkehrt-eirund, ſpitz oder etwas ſtumpf. Blüten riſpig-ebenſträußig, fleiſchfarben oder roſenrot, bei f. splendens leuchtend-dunkelrot und an 1 em breit. Kronblätter länglich, ganz oder 124 ausgerandet, mit weißem Nagel und mit Schlund— kranzſchuppen. Kelch drüfig-zottig. Verwendung. Vorzüglich geeignet zur Aus— ſchmückung von Abhängen, Böſchungen, ſteinigen Orten, Mauern, Grotten u. ſ. w. Anzucht aus Samen in der bei harten Stauden üblichen Weiſe. Vermehrung durch Teilung im Frühjahr. 484. * Saponäria offieinälis Z. (syn. Silene Saponaria Fenzl), Gemeines Seifenkraut (fr. Sapo- naire officinale; e. Shop Soap-wort). Europa, bei uns einheimiſch. Staude, 20—100 cm hoch, je nach Bodenkraft. Blütezeit: Juli bis September. — Pflanze kahl, grün, mit weit-kriechenden Erdſtämmen. Stengel aus gebogenem Grunde aufrecht. Blätter länglich-lanzettlich bis elliptiſch, meiſt glänzend, bis 15 em lang und bis 5 em breit. Blüten büſchelig— ebenſträußig. Kelch walzenförmig, kahl oder behaart, etwa 2— 2 / em lang, grün oder rötlich, ohne Flügel. Kronblätter ausgerandet, mit 2 ſpitzen Schlundfranz- zähnen. Blüten hellfleiſchfarben, bisweilen lebhaft— rot, bei f. flore pleno gefülltblühend, ſchön; bei f. flore purpureo pleno, karminroſenrot bis purpur- rot, gefüllt. Eine Form mit geſcheckten Blättern iſt nur auf trockenem, magerem Boden beſtändig. Verwendung und Kultur. Art und Formen Familie 26. Caryophyllaceae, Nelkengewächſe. O XXVI 1. gedeihen in allerlei Kulturboden, in trockenem wie in feuchtem, ohne alle Pflege; dabei find fie reich- blühend, und die Blumen für Bouquets und Sträuße verwendbar. Die Anpaſſung an verſchiedene Bodenverhält⸗ niſſe, ſelbſt an Schutt⸗ und Sumpfboden geben dieſer Staude namentlich für den Land⸗ ſchaftsgarten einen noch nicht überall erkannten be⸗ ſonderen Wert. Ver⸗ mehrung durch Grund⸗ ſproſſe und durch Teilung. Abſtand der Pflanzen beim Verſetzen etwa 40—50 cm. Anzucht durch Aus⸗ ſaat ins freie Land. — — — — Gefülltes Gemeines Seifenkraut. Gattung 137. Stellaria L., Sternkraut (Sternmiere), O XXVII (Jat.: stella — Stern). Kelch 5=, auch Ablätterig, krautig. Kelchblättern abwechſelnd. Staubblätter 10 oder weniger. Fruchtknoten viel-, ſelten wenigeiig. Kapſel kugelig. gebreitet, aufſteigend oder raſig, an den unteren Knoten oft leicht brechend, kahl oder behaart. Griffel 3—5, wenn 5, dann mit den Samen nierenförmig-rundlich. Kräuter aus⸗ Blüten doldig⸗riſpig, ſelten einzeln. — 80 Arten, über den ganzen Erdkreis zerſtreut, in den Tropen nur in höheren Gebirgen. 485. * Stellaria graminea L., Gras- Stern- kraut (Gras⸗Sternmiere). Einheimiſch, auf Wieſen, Grasplätzen an Ackerrändern. Niederliegende Staude, 15—30 em lang. Blütezeit: Mai bis Herbſt. — Die Stengel 4 kantig, ausgebreitet. Blätter ſitzend, ſchmal-lanzettlich, am Grunde etwas bewimpert, jonft kahl. Blüten in gabeläſtigen, knickbogigen Ebenſträußen, klein, weiß. Deckblätter trockenhäutig, am Rande bewimpert. lebhaft gelber Belaubung, die für Einfaſſungen niedriger Pflanzengruppen und überall da geeignet iſt, wo man einen Kontraſt erzielen will, z. B. bei Teppichbeeten oder Gruppen im Raſen. Kultur. Nur ſonniger Standort und mehr trockener Boden bewirken eine ſchöne Färbung. Vermehrung Kulturwürdig iſt nur k. aurea, mit durch Teilung. Anzucht durch Ausſaat leicht. 486. Stellaria Holöstea L., Großblumige⸗ Sternkraut. Einheimiſch in Laubwäldern, Gebüſchen, Hecken. Staude, 15—30 cm hoch. Blütezeit: April, Mai. — Stengel 4xkantig, aufſtrebend, grün. Blätter ſitzend, lanzettlich, lang-zugeſpitzt, am Rande und auf dem Kiel rauh. Blütenſtand eine gabelig⸗ver⸗ zweigte Doldentraube. Deckblätter krautig. Blüten weiß. Kronblätter halb-zweiſpaltig, faſt doppelt ſo lang als der Kelch. Kapſel kugelig. Eine einheimiſche und in Parks mit friſchem, humoſem Boden unter Bäumen und Gebüſch ſehr anſprechende Frühlings⸗ pflanze. Anſiedelung durch Samenausſtreuen oder durch Anpflanzung. Vermehrung durch Teilung. Gattung 138. Cerästium L., Hornkraut, Or XXVII ar keras — Horn; gehörnte Kapſeln einzelner Arten). teilig. Kelch, häufig gekrümmt. flaumig. Blätter flach, ſelten pfriemlich. Kelchblätter 5, ſelten 4. Griffel 5, den Kelchblättern gegenüberſtehend (ſelten 3 oder 4). Samen faſt nierenförmig-kugelig, zuſammengedrückt. Kräuter, einjährige oder Stauden, meiſt behaart oder Blüten in endſtändigen, gabeläſtigen Trugdolden, die bald beblättert, bald blattlos und dann Kronblätter ebenſoviele, ausgerandet-zwei⸗ Kapſel walzenförmig, faſt ſtets länger als der nur mit am Rande trockenhäutigen Deckblättern verſehen ſind. — 100 Arten der nördlichen gemäßigten Zone der alten Welt. Kapſelzähne der folgenden Arten nicht ſpiralig-gerollt, gerade oder etwas abſtehend, flach oder am Rande umge— bogen. Staubfäden unbehaart. 487. Cerästium tomentösum L. repens L.), Filziges Hornkraut. Südeuropa. Staude, bis 30 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Pflanze kriechend, weichhaarig, aſchfarben-weißfilzig. Untere Blätter ſpatelförmig, die übrigen linealiſch-lanzettlich. In den Blattwinkeln meiſt Blattbüſchel. Außer den blühenden Stengeln auch nichtblühende, kürzere Sproſſe vorhanden. Blütenſtiele aufrecht, zur Fruchtzeit oben etwas nickend. Deckblätter und Kelche länglich, filzig; innere Kelchblätter ſchmal⸗trockenhäutig. Kron⸗ blätter verkehrteirund-keilförmig, ½⸗zweiſpaltig, kahl 1½ —2 mal länger als der Kelch. Kapſel cylindriſch, (Sin | länger als der Kelch, an der Spitze eingekrümmt, mit geraden, am Rande umgebogenen Zähnen. Blüten weiß. Eine Abart mit lockererer grüngelblicher Bekleidung und länglich-lanzettlichen Blättern tft f. maesiacum Friv. pr. Sp. = C. Boissieri Gren. (2). 488. Cerästinm Biebersteinii DC. (syn. C. repens M. B., nicht I.), Bieberſteins Hornkraut. Taurien. Staude. Dem C. tomentosum ſehr nahe⸗ ſtehend. Pflanze dichter filzig. Blätter linealiſch oder länglich-linealiſch. Blütenſtiele immer gerade. Ded- und Kelchblätter, lang-linealiſch. Kapſelzähne aufrecht-abſtehend, flach. Blüten weiß. 489. * Cerästium arvense L. (syn. C. stric- tum I.), Ader-Sornkraut. Europa einheimiſch, an Wegen, Triften, Rainen. Staude, 10 —20 cm hoch. Blütezeit: April, Mai. — Die Stengel nieder- geſtreckt, am Grunde wurzelnd, mit kurzen ab— ſtehenden Haaren, oben oft mit einzelnen Drüſen⸗ haaren, unten zuweilen kahl. Blätter grün, beiderſeits behaart oder kahl und nur bewimpert. Nicht blühende Stengel dicht-rafig, blühende aufrecht, 7—15blütig. Blüten ſchön weiß. Fruchttragende Blütenſtiele mit nickendem Kelche. Kelchblätter Läng- lich. Kapſel 1—3 mal ſo lang als der Kelch, an der Spitze etwas gebogen, mit geraden, am Rande zurück— gebogenen Zähnen. An lehmig⸗ſandigen, nicht gar zu trockenen ſonnigen Orten in landſchaftlichen Anlagen, z. B. auf Hügeln, an Abhängen, reichblühend und ſehr paſſend zu verwenden. 490. Cerästium grandiflürum W. et Kit. (syn. C. argenteum M. B., C. incanum Hoffm.), $roß- blumiges Hornkraut. Ungarn. Kaukaſus. Staude, 20. em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Die Stengel niederliegend, wurzelnſchlagend, dann aufſtrebend, von rückwärtsgerichteten (ſchlängeligen), weichen Seiden— haaren grau oder an den Blättern auch kahl. Blätter ſteif, abſtehend oder zurückgekrümmt, linealiſch, ſpitz, kaum mehr als 1 mm breit und etwa 3— 4 cm lang (bei f. speciosum Sprun. pr. sp. breiter, abgekürzt, linealiſch-lanzettlich, lang-kraushaarig und Blüten größer). Blütenſtengel 7—15 blütig. Deckblätter und Kelchblätter länglich, letztere alle breit-trodenhäutig- gerändert. Blüten reinweiß, zahlreich, etwa 2—3 cm breit. Kapſel länglich, länger als der Kelch, mit flachen, etwas abſtehenden Zähnen. — iidung der Dornkräuter. Der kriechende Wuchs und das Vorkommen auf trockenem Boden, machen dieſe Arten ſehr geeignet zur Aus— ſchmückung von Abhängen, Felſengruppen, Gattung 137. Stellaria bis Gattung 139. Sagina. Ar- 801. 125 Mauerkrönungen u. ſ. w., ferner als Einfaſſung von mit Steinen begrenzten terraſſenförmig angelegten Beeten; endlich die ſtark weiß-filzigen, namentlich C. tomentosum, zur Hervorbringung von Farbengegen— ſätzen (Kontraſten) bei Teppichbeeten und im Raſen. C. Biebersteinii iſt mehr für breitere Einfaſſungen und größere Teppiche vorzuziehen. C. grandiflorum und C. arvense ſind im Parkgarten durch ihren Blütenreich⸗ tum angenehm. Betont ſei, daß C. tomen- tosum durch ſein an das des Edelweiß erinnerndes ſilberweißes Laub ein ſehr geſchätztes Ma— terial für die Bouquet- und Kranzbinderei giebt. — Kul- tur in allerlei, nur nicht zu feuchtem Bo— den und in ſonniger Lage mühelos. Vermehrung ungemein leicht durch Teilung (Auseinanderreißen), indem man die Stengel hernach in kleine Furchen legt und etwas Erde anzieht und andrückt. Die ſpäter etwa die gezogene Grenze überwuchernden Stengel werden einfach mit dem Spaten abgeſtochen. Anzucht aus Samen, der am beſten in ein kaltes Miſtbeet oder in Saatkäſtchen von April bis Juli geſäet wird. Die Pflänzchen ver— ſtopfen und ſpäter an den Platz pflanzen. Keimkraft der Samen 2— 3 Jahre; Keimung innerhalb 3 Wochen. Großblumiges Hornkraut. Gattung 139. Sagina L., Maſtkraut, O XXVII (lat.: sagina — Mäſtung; üppiger Wuchs, aber wenig Futterwert). Staubblätter meiſt ebenſoviele (und dann den Kronblättern gegenüberſtehend) oder Griffel ſoviele als Kelchblätter und mit letzteren abwechſelnd. gerandet, manchmal ſehr klein oder fehlend. doppelt ſoviele als Kelchblätter. Kelchblätter 4—5. Kronblätter ebenſoviele, ganz, leicht aus— Kapſel bis zum Grunde auf— ſpringend; Klappen den Kelchblättern gegenüber. Niedrige Kräuter, einjährig oder ausdauernd, dichtraſig wachſend. Blätter pfriemlich, klein. 491. * Sagina subuläta 70 rr. et Gr. (syn. | Arenaria caespitosa hori., Spergula pilifera hort., nicht DC), Pfriemblätteriges Maſtkraut (fr. Sagine a feuilles su- bulées; e. Awl- leaved Pearl- Plant). Eu⸗ ropa; ein- heimiſch auf Brachädern. Staude, bis 8 cm hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. liegend, fäd— Pfriemblätteriges Maſtkraut. meiſt 2—3 blü- tig. Blätter büſchelig lang-ftachelipigig, am Rande nebſt den oberen Teilen des Stengels und den Blütenſtielen etwas behaart. Kronblätter 5, ſo lang als der Kelch. Staubblätter 10. Kapſel nur wenig länger — Die Stengel im Frühjahr jedoch wieder zurückgeht. lich, äſtig, raſig, Blüten weißlich, langgeſtielt. — 20 Arten, in der nördlichen gemäßigten Zone. als der Kelch. Blüten klein, weiß. Eine Garten— form, f. aurea (syn. Spergula pilifera aurea hor!.), beſitzt goldgelbe Belaubung und iſt in der Teppichgärtnerei verwendbar. Verwendung. Der feinsrajenartige, dichte, niedrige Wuchs, verbunden mit zierlicher Belaubung, machen dieſe Pflanze überall da ſchätzbar, wo man auf friſchem, leichtem Boden, namentlich in öſtlicher und nördlicher Lage niedliche Einfaſſungen oder kleine Raſen bilden will; ferner iſt ſie auf Felſen— gruppen und an Böſchungen von guter Wirkung, zumal, wenn die unzähligen kleinen weißen Sternblumen aus dem friſchen Grün hervorlugen, was für einen „Raſen“ freilich nicht erwünſcht iſt. Im Winter nehmen die Pflanzen meiſt eine rötlichbraune Färbung an, die Es iſt an⸗ gezeigt, die Maſtkraut-Teppiche oder -Raſen einige— mal im Jahre feſtzudrücken, mit Tretbrettern drüber zu gehen oder eine Walze zu verwenden. Die gelb- blätterige Form erhält, wie die meiſten buntblätte- rigen Pflanzen, ihre ſchönſte Färbung nur an ſonnigem Standort. Vermehrung durch Teilung. Keimkraft der Samen 4 Jahre; Keimung innerhalb 1— 2 Wochen. 126 Fam. 26. Caryophyllaceae, M= XXVI I, u. Fam. 27. Portulacaceae, Or XXIII 3. länger ſind als der Kelch, und ift nur hierdurch von 492. Sagina pilifera DC., nicht hort., FJaden- obiger Art verſchieden. Maftkrant, auf Korſika, hat Kronblätter, die doppelt Gattung 140. Alsine Wahlndg., Hainkraut (Miere), Or XXVI I (griechiſch: alsine, eine Pflanze bei Dioskorides; alsos — Hain). Kelch 5, ſelten 4 blätterig. Kronblätter ebenſoviele, ungeteilt oder ſchwach-ausgerandet. Staubblätter 10, ſelten 8, die äußeren am Grunde mit 2 kleinen Drüſen. Griffel 3. Kapſel 3 klappig. Samen zahlreich, nierenförmig, ungeflügelt Kräuter oder Halbſträucher mit fadenförmigen oder pfriemlichen, ſelten lanzettlichen Blättern Blüten weiß, ſelten rot, in Trugdolden, ſelten einzeln. — 60 Arten, im gemäßigten und kalten Klima der nördlichen Halbkugel. 493. Alsine laricifolia Wahlbg. (syn. Are- ſtutzt, oben abgerundet-ſtumpf, 3 nervig, häutig-gerän⸗ naria laricifolia Vilm.), Järchenblätteriges Hain- dert, nebſt den Blütenſtielen und Stengeln frauf (fr. Sabline à feuilles de Meleze; e. Larch- | oberwärts mit drüſenloſen Haaren. Blüten leaved Sand- weiß, ziemlich anſehnlich, zahlreich, in ziemlich wort). Alpen, lockerer Traube. Kronblätter 5, verkehrt-eirund, 45 . „ Pyrenäen. 1½—2 mal jo lang als der Kelch, ſchwach-ausge⸗ x e , Var Staudig-halb⸗ randet. Kapſel jo lang oder kaum länger als der Kelch. N VII 0 if „la. DP ſtrauchig, bis 494. Alsine liniflöra Heg., Ceinblütiges Hain ⸗ II. N 15 cm hoch. kraut. Jura. — Von voriger nur verſchieden durch: ” | NW 7, Blütezeit: Kelch, Blütenſtiele und Stengel oberwärts mit Juli, Auguſt. Drüſenhaaren. Kelch am Grunde in den am — Stengel Ende verdickten Blütenſtiel allmählich übergehend. zahlreich, aus- Stengel 1—5blütig. . gebreitet, raſen— Verwendung beider Arten ihrer zahlreichen Lärchenblätteriges Hainkraut. bildend, ſpäter und zierlichen Blüten wegen auf größeren Feljen- aufrecht. anlagen, Grotten und Hügeln mit ziemlich Blätter pfriemlich-fadenförmig bis lanzettlich, ohne oder trockenem, ſandigem Boden und in ſonniger Lage. mit Nerven. Kelch linealiſch-länglich, am Grunde ge- | Vermehrung durch Teilung. Anzucht aus Samen. Gattung 141. Arenäria J., Sandkraut, Or XXVI I (lat.: arena — Sand). Kelch- und Kronblätter 5. Staubblätter 10. Griffel 2—4, meiſt 3, ſelten 5. Kapſelzähne beim Aufſpringen der Kapſel doppelt ſoviele als Griffel. Samen zahlreich, nierenförmig, ohne Anhängſel (Nabelſchwiele). Kräuter oder Halb⸗ ſträucher, meiſt klein und niederliegend. Blüten weiß oder rot, einzeln oder zu mehreren. — 70 Arten, über die ganze Welt verbreitet, nur in Auſtralien fehlend, wohin aber A. serpyllifolia L. eingeſchleppt worden iſt. 495. Arenäria baleärieca Z. (syn. A. mu- mehrung durch Teilung und bewurzelte Zweige. scodes Medic.) Balearifdes Handkraut (fr. Sa- Samen iſt nicht leicht erhältlich. bline des iles Baléares; e. Balearic Sandwort). Süd⸗ RE andi N 8 europa. Staude, 3—5 em hoch. Blütezeit: April- 0 1 e grandiflöra en I 8 Mai (2). — Kriechende Pflanze, mit ſchwachen Aus— 1 S 11 8 68 445 em lang 1 Juni⸗ läufern, ſehr kleinen, ovalen, ſchmalen, unten etwas Su: BER 2 1 | 8 behaarten Blättern und mit fadenförmigen Blüten- 2 13. auch 4 Uli 0... ſtengeln, jeder mit einer ſehr kleinen reinweißen, e b 4 ee, 5 ſpäter ſich neigenden Blüte. Kelch angeſchwollen, mit Gn aperig, am Ronde ver ie fünf gleichgroßen, gleich dem Blütenſtengel violett ge— 11 ul g, 55 J SE 1 färbten Zähnen. 1 nervig. Kelchblätter 15 0 ande augeſpibt Verwendung dieſer niedlichen Pflanze, die ein und begrannt, nur halb ſolang 17 ir nd: 1 wahrer Pflanzenzwerg iſt, zur Bildung von Ein— feel ee d ieh N) faſſungen an ſchattigen und einer leichten Feuchtigkeit ſchmälere, zurückgekrümmte Bla ne erſchie 11 5 0 nicht entbehrenden Stellen in Wintergärten. Hier Beide ſind ungemein reichbliteig e ie . pflanzen-Anlagen zu empfehlen. Lehm- und Moor- bildet ſie einen moosartigen grünen Teppich, der mit le u. N zahlreichen weißen Sternblümchen ſich ſchmückt. Ver— erde und Ducrzſand gemiſchtz maße Gattung 142. Moehringia L., Möhringie, Or XXVI I (nach dem Arzt H. Möhring, F 1792 in Jever, benannt). Kelch- und Kronblätter 4—5. Staubblätter 8 oder 10. Griffel 2—8. Kapſelzähne 4 oder 6. Samen zahlreich, ſehr glänzend, mit kleiner Schwiele. Zarte, ein- oder mehrjährige Kräuter mit kleinen linealiſchen bis verkehrt-eirunden Blättern. Blüten weiß. — 20 Arten. 497. * Moehringia muscösa L., Moosartige Verwendung und Kultur. Eine ganz vor— Möhringie. Europa; Alpen. Staude, bis 20 cm zügliche Pflanze zur Bekleidung und Ausſchmückung hoch. Blütezeit: Mai bis Auguſt. — Stengel zart, von Grotten-Anlagen, Steingruppen und für lockere moosförmige Raſen bildend, die in ſchattiger feuchte felſige Orte in Landſchaftsgärten, namentlich Lage ein ſaftiges, in ſonniger Lage ein etwas gelb- auf Tuffſtein. Feuchte Umgebung iſt zum üppigen liches Grün annehmen. Blätter fadenförmig, Gedeihen der Pflanzen, die Geröll- oder Kiesunterlage halbſtielrund, ſpitz, kahl, 2½ —3 cm lang, haben müſſen und in Moor- oder Raſenerde zu nervenlos. Blütenſtiele endſtändig, 1—3 em lang, pflanzen find, erforderlich. Anzucht aus Samen, der 2—7blütig. Kronblätter 4 (bis 5) länger als die in Käſtchen zu ſäen und ſchattig und feucht zu halten iſt. 4 (bis 5) Kelchblätter. Staubblätter 8 (10). Griffel 2 (3). Blüten weiß. 15 Gattung 140. Alsine bis Gattung 144. Calandrinia. Nr. 492500. 127 Familie 27. PORTULACACEAE, Portulakgewächſe. F III 3 oder XVI 2a. (Nr. 498 —505 aus zwei Gattungen.) I. Fruchtknoten halb⸗unterſtändig. Kapſel mit Deckel ſich öffnend. Gattung 143 Portuläca. II. Fruchtknoten oberſtändig. Kapſeln 3 klappig⸗aufſpringend. Gattung 144 Calandrinia. Gattung 143. Portulaca L., Portulak, Or V7; XII 2kñ; XXII I7; XXIII s; 2 POS (Namensableitung unſicher). Kelchblätter 2, das eine größer, am Grunde dem Fruchtknoten angewachſen, oben getrennt und abfällig. Kronblätter 4—6, nach der Blütezeit gallertartig werdend. Staubblätter 4 bis viele, umſtändig. Griffel 3—8 ſpaltig. Kapſel häutig, vielſamig, mit Deckel ſich öffnend. Niederliegende, fleiſchig-ſaftige Kräuter. Blätter wechſel- oder faſt gegenſtändig, obere bis— weilen die Blüte einhüllend. Nebenblätter trockenhäutig oder als Borſtenbündel. Blüten verſchieden, meiſt endſtändig, einzeln oder in Wickeln. — 20 Arten, tropiſche und außertropiſche. 498. Portuläca grandiflöra Hook., Tafel 14, ſcharlachrot mit weißer Mitte; f. splendens (syn. 56. Großdfumiger Portufak (fr. Pourpier à grandes | Gilliesii), leuchtend-rot; f. aerifulgens, bronzefarben. fleurs; e. Large-flowered Pourslane). Südamerika. Die gefüllt-blühenden Sorten kommen in allen Einjährig, 10—20 em hoch. Blütezeit: 10-12 obengenannten Farben vor, ſind aber, wie erwähnt, Wochen nach der Ausſaat. Stengel niederliegend, nicht völlig ſamenbeſtändig, weil der Samen nur von ausgebreitet, eylindriſch. Blätter ſtielrundlich, fleiſchig, halbgefüllten und einfachen Blumen geerntet werden kahl oder in den Blattwinkeln behaart. Blüten end- kann, und man nur durch Befruchtung ſolcher Blüten ſtändig, groß und ſchön, in mancherlei Farben, bei mittels des Blütenſtaubes einzelner bisweilen in dicht⸗ der Stammart farmefin- oder purpurrot, am Grunde gefüllten Blüten ſich noch findenden Staubkölbchen weiß, von wolligen Haaren umgeben und dicht über noch einen Einfluß auf das „Gefülltwerden ausüben den Blättern ſich ausbreitend, aber nur im Sonnen- kann. Übrigens iſt ja Vermehrung der gefüllt⸗ ſchein ſich öffnend. Zahlreiche in Farbe verſchiedene blühenden Pflanzen durch Stecklinge ſehr leicht Gartenformen, von denen einzelne als Arten be⸗ Verwendung. Eine ſehr ſchöne Zierpflanze, trachtet wurden, weil ſie ſamenbeſtändig ſind, während die ſich nur für recht ſonnige und trockene Stand— man z. B. von den gefüllt-blühen den durch die orte kleiner wie großer Gärten eignet, z. B. als Gruppen 8 0 Ausſaat ein⸗ pflanze auf gewölbt angelegten Beeten, ferner zur fach⸗, halbge- Ausſchmückung von Abhängen, Felſen, Terraſſen; ja, füllt⸗ und ſie ſiedelt ſich ſogar zwiſchen den Steinen ſonniger, gefüllt ⸗blü⸗ gepflaſterter Höfe an. Sehr ſchön nimmt ſich auch hende Pflanzen der Großblumige (gefüllte Portulak als Topfpflanze aus. erhält. Die — Kultur in jedem trockenen Erdreich, ſelbſt auf gefüllten ſind Schutt und ohne alle Mühe. Anzucht aus Samen; am ſchönſten, Ausſaat, je nachdem man früher oder ſpäter einen Großblumiger Portulak. aber leider auch Flor wünſcht, entweder im März in ein Lauwarm— 57 5 i 5 gegen regne— beet oder im April in ein erkaltetes Miſtbeet; die riſche Witterung empfindlicher und deshalb mehr zur Pflänzchen, ſobald ſie einige Blätter beſitzen, in Töpfe Topfkultur geeignet. oder in Käſtchen verſtopfen und Ende Mai mit Die ſchönſten einfachen Sorten ſind: k. alba 15—20 em Abſtand auspflanzen; oder von An— rubro - striata, reinweiß, bisweilen rot- geſtreift; fang Mai an Ausſaat ins freie Land. In milden f. Bedmannii, groß, reinweiß, am Grunde purpurn⸗ Lagen erſcheint der Portulak oft nach Samenausfall gefleckt; f. caryophyllodes (fr. panachee; e. Carna- von ſelbſt wieder. Vermehrung durch Stecklinge. Zu tion-like striped), roſenrot, weiß⸗ und dunkelrot⸗ge⸗ beachten iſt, daß die Samen nur ſchwach bedeckt, und ſtrichelt; f. Jutea aureo-striata, ſchwefelgelb, goldgelb- die Pflänzchen ſpäter nur ſelten begoſſen werden geſtreift; k. rosea, roſenrot; f. aurea, dunfelgelb; dürfen. — Keimkraft der Samen 4 Jahre; Keimung f. sulphurea (syn. Thorburnii), dunkelgelb, rot-ge- innerhalb 14 Tage. ſtrichelt und -gefleckt; k. Thellusonii, ſchön orange f Gattung 144. Calandrinia H. B. Ktn., Calandrinie, = XXIII 3; XXVI 23 (dem ſchweizer Botaniker Calandrini gewidmet). Kelchblätter 2, krautig, eirund, bleibend, ſeltener abfallend. Kronblätter 5, ſeltener weniger oder mehr. Staubblätter 5 bis viele, frei oder verſchmolzen. Griffel 3 ſpaltig oder Zfurchig. Kapſel 3klappig, mit ſehr zahlreichen Samen. Samen ohne Anhängſel. Kräuter unten oft halbſtrauchig. Blätter abwechſelnd oder roſettig. Blüten einzeln, achſelſtändig, an langen Stielen oder endſtändig und traubig oder kopfig. — 60 Arten, in Auſtralien, trop. u. außertrop. Amerika. 499. Calandrinia discolor Schrad. (syn. C. breit. Staubblätter zahlreich. Deckblätter und Kelch speciosa Schm., C. elegans Hort.), Zweifarbige ſchwarzpunktiert und geſtrichelt. Calandrinie. Chile. Einjährig (bis halbſtrauchig), u 0 8 bis 80 em hoch. eine Se ” ee Zul Or Die Stengel etwas fleiſchig, anfangs ausgebreitet, unit ie b 12 6 e > 1 dann aufrecht. Grundblätter roſettig, ſpatelförmig bis ſtrauchig, bi m sp ch wer a be e e ns ; f er bis Herbſt. — Der vorigen ähnlich. Blätter eirund, ſpatelförmig- lanzettlich, dick-ſtumpflich, ganzrandig, M ; 8 oben graugrün, unten purpurn. Stengel und Aſte ſpitz, in einen Stiel verſchmälert, faſt rautenförmig, Fre Ze 5 Ritten s flach, dick, grün, glattrandig, 10—20 cm lang, bis in einfachen oben überhängenden Blütentrauben endend. Senn brei Blüten 13 ei i hellpurpurn Blüten violettroſa oder hellpurpurn, etwa 5 em 5 . e * a) 1 r neee 128 501. Calandrinia spectäbilis Otto et Dietr. (syn. C. speciosa Bot. M., nicht Lindl., nicht Zehm.), Anſehnliche Calandrinie. Chile. Einjährig bis halb⸗ ſtrauchig, bis 60 cm hoch. Blütezeit: Juli bis Sep⸗ tember. — Die Stengel flei- ſchig, nebſt den Aſten und Blät- tern blaßmeer⸗ grün. Blätter gedrängt⸗ſte⸗ hend, 3— 4 cm lang, faſt rauten- oder ſpatelig-lan⸗ zettförmig, ſpitzlich, ganz⸗ randig, bereift. Blüten ſchön, an 5 cm breit, lebhaft-purpurn. Kelch ſchwarz— punktiert und -geadert. Trägt ſelten Samen, daher beſſer durch Stecklinge zu vermehren. 502. Calandrinia Menziésii Aook. (syn. C. speciosa hort., nicht Lindl., nicht Bot. Mag.), Menzies' Calandrinie. Chile. Einjährig, 10— 15 cm hoch. Blütezeit: Sommer. Stengel einfach, grün. Blätter faſt ſpatelförmig-ſchmallanzettlich, zu— geſpitzt, glatt, grün; die unterſten faſt 5 em lang. Blüten lebhaft⸗purpurrot, faſt 2½ cm breit. 503. Calandrinia speeiösa Zindl., nicht Lehm. (syn. C. Lindleyana ort.), Prächtige Calandrinie. Kalifornien. Einjährig, niederliegend, etwas auf— ſteigend, 20—40 cm lang. Blütezeit: Juni, Juli. — Pflanze kahl, ſchlaffäſtig. Blätter ungeſtielt, dunkel- grün, lanzettförmig, ſpitz, am Grunde verſchmälert, die unterſten bis 8 em lang, ſpatelförmig⸗ lanzettlich. Blütenſtiele zweiſchneidig, den Blättern gegenüber. Blüten 2½ cm breit, glänzend-purpurrot, aber nur im Sonnenſchein geöffnet. Zweifarbige Calandrinie. 504. Calandrinia Burridgei hort., Burridges Calandrinie. Südamerika. Einjährig, niederliegend— aufſteigend, bis 35 em hoch. Blütezeit: Juli bis Fam. 28. Tamaricaceae, Oi XIII 2, bis Fam. 30. Hypericaceae, Oe XXX 20. September. — Blätter linealiſch⸗lanzettförmig, kahl. Blüten zahlreich, klein, kupferigroſa oder ziegel⸗ rot, in beblätterten Trauben. Durch ihre Blüten⸗ farbe auffallend. 505. Calandrinia umbelläta DC., Tafel 14, 55 (syn. Talinum umbellatum Ruiz et Pav., Portulaca prostrata Domb.), Doldenblütige Calandrinie. Chile. Einjährig bis halbſtrauchig, niedergeſtreckt und auf- ſteigend, bis 15 em hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Stengel rötlich, veräſtelt verhol⸗ zend, an der Spitze beblättert. Blätter ſchmal⸗!linealiſch, ſpitz, behaart, 1½/—2 em lang. Blüten zahlreich, g leuchtend-dunkel⸗ rotviolett oder purpurviolett, in vielblütigen doldenähnlichen Doldentrauben. — Verwendung. Am bekannteſten iſt C. umbel- lata, welche nebſt den andern niederliegenden Arten wie Portulak behandelt wird und vorwiegend für Steingruppen und Einfaſſungen in trockener, ſonniger Lage geeignet; die höheren Arten dagegen für Gruppen in Landſchaftsgärten oder auf Ra⸗ batten mit gemiſchter Pflanzung. Beſondere Kultur iſt, außer Schutz gegen anhaltenden Regen, nicht er— forderlich. Vermehrung durch Ablieger. Anzucht aus Samen. Ausſaat entweder im März, April ins Lauwarmbeet oder in entſprechend warm geſtellte Töpfe in lockere ſandige Erde, die jungen Pflanzen ſo— bald als möglich verſtopfen und Mitte Mai aus den Töpfen auspflanzen; oder Ausſaat Ende April oder Anfang Mai an den beſtimmten Ort ins Freie, und die Pflänzchen bis auf 15— 20 cm Abſtand auslichten. Doldenblütige Calandrinie. ı ©. _ umbellata, im Juli in Töpfe geſäet, froſtfrei, hell, luftig und trocken überwintert und im fom= menden Mai ausgepflanzt, blüht viel früher und ununterbrochen bis zum Herbſt und kann dann noch— mals überwintert werden. — Keimkraft der Samen 4 Jahre; Keimung innerhalb 8 Tage. Die Samen wollen feſt anliegen und nur ſeicht bedeckt ſein. Familie 28. TAMARICACEAE, Tamariskengewächſe. = XII 2. (Nr. 506—509 aus zwei Gattungen.) Gattung 145. Tämarix L., Tamariske, O = XIII 2 (nach dem Fluſſe Tamaris in den Pyrenäen benannt; häufiges Vorkommen der Pflanze dort). ſoviele, frei oder nur leicht zuſammenhängend. Ring verbunden. Griffel 3 oder 4, ſelten 2 oder 5. Kelchblätter 4—6. Kronblätter eben— Staubblätter 5—10, ſeltener 4, 11 oder 12, frei oder am Grunde kaum in einen Kapſel vielfamig; Samen an der Spitze mit Haarſchopf. Sträucher, bisweilen baumartig, von cypreſſenartiger Erſcheinung, mit brauner Rinde und kleinen, heideartigen, ſchuppenförmigen Blättern. Blüten weiß oder rot, in Ahren oder dichten Trauben, ſeiten- oder endſtändig. — 25 Arten, in Südeuropa, Nordafrika und Aſien. 506. Tämarix gällica L., Tafel 65, 260 (syn. T. pentandra Hall., Tamariscus gallicus AU., Ta- mariscus pentandrus Zam.), Franzöſiſche Tamariske (fr. Tamaris de Narbonne; e. French Tamaris). Frankreich, Südeuropa, Nordafrika, Orient. Strauch, 11/,—3 m hoch, bisweilen höher. Blütezeit: Mai, Juni (auch ſpäter und bis zum Herbſt). — Blüten mit 5 Kronblättern und 5 Staubblättern. Blätter eirund, zug ſpitzt, umfaſſend, ausgeſtochen-punktiert, hellbläulichgrün, die jüngeren 1 mm lang, dachziegelig, die alten 2 mm lang und entfernter, auch mehr zu= geſpitzt. Staubkölbchen kürzer oder länger als die Krone. Blütenähren hellrot, ſelten weiß, aus dem vorjährigen Holze. Griffel 3, kurz. Von den vielen Abarten ſeien folgende erwähnt: a) indica Willd. pr. Sp., mit mehr dunkelgrüner Belaubung und verlängerten, ſehr zierlichen, riſpigen Blütenähren; die empfehlenswerteſte Form für Anlagen. - i 7 j Gtg. 145. Tämarix bis Gtg. 147. Hypericum. Nr. 501—511. 129 b) narbonnensis Lob. pr. Sp., die gewöhnliche parviflora DC. pr. sp. aber nur 3. Eine ſchöne Form, mit kürzeren Blütenähren. Art, die etwas empfindlicher iſt als Nr. 506. 61 Spach pr. Sp., mit ganz blaugrünen Verwendung. Dieſe Tamarisken gereichen 1 9 0 nr Be gs 5 durch ihre Tracht, ihre ſehr zierliche Belaubung und ihre ſchönen Blütenähren jedem Garten zur be⸗ ſonderen Zierde und find, wo fie durch Winter- kälte nicht zu ſehr von ihrer ſchönen Tracht einbüßen, als Einzelpflanzen (Schaupflanzen) am Platze; ſonſt aber verwendet man ſie als Bosquetſtrauch, der, wenn d) africàna Poir. pr. Sp., Blätter abſtehend⸗ dachziegelig, aus eirundem Grunde länglich oder lanzettlich; Rinde der Aſte ſtärker braunrot; Blüten⸗ ähren noch einmal ſo dick und Blüten größer als die der gewöhnlichen Form. auch mal über der Erde erfrierend, doch willig wieder e) canariensis Milld. pr. sp., mit etwas auf- austreibt und auch das Verkleinern ziemlich gut ver- wärts gebogenen Aſten. ſchmerzt. Beſonders an Teichrändern und Graben— dämmen fühlt die Tamariske ſich heimiſch. Kultur Pall., T. speciosa hort., T. africana Fort., nicht in durchlaſſendem, von Natur etwas feuchtem Boden, Poir.), Viermännige Tamariske. Südeuropa, bod der Froſt ſie nicht ſo ſtark austrocknen kann als . 5 ; in trockenem Boden. Vermehrung leicht durch Orient. Strauch, bis 3 och. lütezeit: Ma N ; = ) 9 8 Juni, meiſt 1 1 5 5 1770 Q eh = "| Holzige und krautige Stecklinge. Anzucht aus Samen, Rinde purpurn oder ſchwarz. Blätter grün, am der bald nach der Reife in Schalen oder Kaſten zu i 8 d 5 en ſäen und zu überwintern iſt; ſonſt frühzeitig im ee cel angeordnet. 117 Frühjahr ſüen. — Keimkraft der Samen kaum 1 0 3 ) 5 „ % Jahr; Keimung langſam. e = ee Griffel 155 m an | Andere Tamarix-Arten ſind von dieſen nicht auf— fallend verſchieden, aber viel empfindlicher gegen Froſt. 507. Tämarix teträndra Pall. (syn. T. taurica ® 2 2 * 0 0 Gattung 146. Myricäria Desv., Myrikarie (Uferheide), Gr XIII 2 (griechiſcher Name für Tamariske). Kelchblätter 5, frei. Kronblätter 5, frei. Staubblätter meiſt 10, am Grunde oder höher in eine kurze Röhre oder Becher verwachſen. Narben 3, ſitzend. Kapſel vielſamig Samen an der Spitze mit Haarſchopf. Tamariskenähnliche Sträucher, Halbſträucher oder ausdauernde Kräuter. Blätter llein, ſchmal, gedrängt. Blüten rot oder weiß, in langen, endſtändigen, ährenförmigen Trauben, vom Juni bis September. — 4 Arten, in Europa und Mittelaſien. — (Gattung Fouquiera iſt verſchieden durch: Dornige Sträucher oder Bäume; Kronblätter 5, in eine Röhre verwachſen.) 508. * Myricäria germänica Desv. (syn. Ta- dahurica Willd.), Tauriſche Myrikarie. Dahurien marix germanica L.), Deutſche Myrikarie. Europa, (Taurien). Strauchig. Blütenähren ſeitenſtändig, an Flußufern. Strauchig, 1—2½ m hoch. Blüten- dicht. Scheint härter zu ſein als vorige. ähren endſtändig. Blüten blaßrot. | Verwendung und Behandlung wie Tamarix, 509. Myricäria dahurica DC. (syn. Tamarix der gegenüber ſie zwar härter, aber weniger ſchön iind. Familie 29. ELATINACEAE. 2 Gattungen mit etwa 20 Arten; ohne Zierwert. Fam. 50. HVPERICACEAE, n ee Or XXX 20. (Nr. 510 u. 511 aus einer Gattung.) Gattung 147. Hypericum z., Johanniskraut, Or XII 21; XXX 20 (griechiſch: hypo — unter, zwiſchen ereike — Heidekraut, wachſend). Kelch- und Kronblätter 5; letztere oberſeits nicht zottig. Staub— blätter alle frei oder meiſt zu 3-8 Bündeln vereinigt. Fruchtknoten 1- oder 3—5fächerig. Frucht eine trockene (nur bei H. Androsaemum fleiſchig⸗beerige) Kapſel. Samen nicht geflügelt. Kräuter, Halbſträucher oder Sträucher. Blätter gewöhnlich faſt ſitzend, ganzrandig, ſeltener ſchwach⸗geſägt, meiſt punktiert. Blüten gelb, ſelten weiß, einzeln, trugdoldig oder riſpig. — 160 Arten, meiſt gemäßigte Zone. 510. Hypericum calyeinum Z., Großkelchiges lederig, mit ungleichen Zipfeln, zur Fruchtzeit ſtark Johanniskraut (fr. Millepertuis & grand calice; vergrößert. Staubblätter 5brüderig (5 bündelig). Griffel e. Large-calyxed Hypericon). Kleinaſien. Halbſtrauch, 5, viel länger als der Fruchtknoten. Kapſel nickend. etwa 30 em 511. Hypericum pätulum 7½ . (syn. Ere- hoch. Blüte- manthe patula C. Koch, Norysca patula Bl.), 5 RE N EN ı, zeit: Juli Abſtehendes Johanniskraut. Japan. Strauchig. EN NE N DS, bis Oktober. — | Blütezeit: Sommer. — Die Stengel ſtielrund, wenig eh Durch Grund- veräſtelt, aufrecht oder übergebogen. Blätter faſt N Ser NER Nr 4 ſproſſe ſtark ſitzend. Blüten goldgelb. Kelchblätter rundlich, am 2 SIE ST SE N wuchernd. Rande gezähnelt, die Hälfte der Blumenblätter über- NER SS EN, Stengel nie- ragend. Staubfäden und Kapſel wie vorige Art. 5 S derliegend— Griffel ſo lang oder kürzer als der Fruchtknoten. AS nenn weitſchweifig, f. uralum Don pr. sp. (syn. H. ramosissimum Hort., Großkelchiges Johanniskraut. rötlich, 4kan⸗ H. nepalense Hort., Norysca Urala Koch), Himalaja, tig. Blätter faſt Blütezeit: Juni bis September; iſt nur durch kurz⸗ ſitzend, gegenſtändig, lederartig, kahl, faſt immergrün. geſtielte Blätter und ganzrandige, die halbe Kron— Blüten groß, einzeln, etwa 5 em breit, goldgelb. Kelch blätterlänge nicht erreichende Kelchblätter verſchieden. Vilmorin. Dritte Auflage. 2 3 7 130 Fam. 31. Guttiferae und Fam. 32. Ternstroemiaceae, Theegewächſe. O XXX 9 u. 15. Verwendung. Dieſe Johanniskräuter gehören | Laub. Die oberirdiſchen Teile erfrieren zwar häufig zu den ſchönſten der Gattung und ſind in erſter Linie bis zum Grunde; es treiben aber zahlreiche, noch im als Schattenpflanzen, z. B. unter Bäumen, wenn ſelben Jahre blühende Stengel wieder hervor. Anzucht der Schatten nicht zu dicht iſt, alſo nicht unter aus Samen. Ausſaat in Schalen oder ins lauwarme Nadelhölzern, ſehr wertvoll, um ſo mehr als ſie Miſtbeet. Vermehrung ungemein leicht durch Tei⸗ zugleich ſchön blühen. Sodann ſind ſie an Abhängen, lung, Grundſproſſe und bewurzelte Ablieger. Pflanz⸗ Böſchungen und als Einfaſſung größerer Gehölzgruppen weite etwa 30 —50 cm. — Keimkraft der Samen geeignet. — Kultur in allerlei Boden ohne ſonder- etwa 2 Jahre; Keimung innerhalb 3—4 Wochen. liche Pflege, nur im Winter mäßige Schutzdecke von Familie 31. GUTTIFERAE. 24 Gattungen mit etwa 230 tropiſchen Arten. Familie 52. TERNSTROEMIACEAE, Theegewächje. G XXX 9 u. 15 (Nr. 512—523 aus ſechs Gattungen.) I. Blütenſtiele 1, ſelten bis Zblütig. Blätter einfach. 1. Kelchblätter bleibend (lies auch in Gattung 152 betr. Thea). Gattung 148 Visnea. 149 Eurya. 150 Stewärtia. 151 Gordönia. 2. Kelchblätter abfallend Gattung 152 Camellia. II. Blütenſtiele mehrblütig. Blätter einfach. Gattung 155 Actinidia. Gattung 148. Visnea L., Visnea, = XXX 15 (Namensableitung unbekannt). Kelchblätter 5, am Grunde röhrig, etwas fleiſchig und mit dem Fruchtknoten verbunden. Kronblätter 5, dachziegelig, am Grunde verbunden. Staubblätter zahlreich; die Kölbchen mit ihrem Grunde den Staubfäden aufſitzend, nicht ſchwebend. Griffel 3. Frucht vom fleiſchigen Kelche eingehüllt. Immergrüner Baum. Blüten ziemlich klein, zahlreich, weißlich. — Einzige Art: 512. Visnea Mocänera L., Kanariſche Inſeln. Kalthauspflanze, die Waldhumus und Lehm liebt. i Gattung 149. Eurya 27/9, Sperrſtrauch, = XXX 15 (griechiſch: Eürys — breit; ausgebreitete Aſte). Blüten zweihäuſig, klein, achſelſtändig. Kelchblätter 5, frei. Kron⸗ blätter 5, am Grunde verwachſen, dachziegelig. Staubblätter 15 oder weniger, ſelten 5; Staubfäden am Grunde der kahlen, meiſt 4 kantigen Staubkölbchen eingefügt. Fruchtknoten 3-, ſeltener 2=, 4= oder 5fächerig, vieleiig. — Immergrüne Sträucher, meiſt Sträuchlein. — 25 Arten, im wärmeren Aſien. 513. Eurya japonica Thbg., Japaniſcher Sperr- rötlichem Rande. Die jungen im Frühling und Sommer ſtrauch. Gebirge Japans. Blütezeit: September. — hervorſproſſenden Blätter ſind lebhaft-gelblich- oder Blätter wechſelſtändig, geſtielt, elliptiſch und ſpitz oder bräunlichrot gefärbt und erſcheinen aus der Ferne länglich-lanzettlich, langgeſpitzt, gekerbt-geſägt, netz- betrachtet als Blumen. | aderig, gleich den Aſten kahl. Blüten furzgeftielt, Verwendung und Kultur. Schöne immer- überhängend, gehäuft. Beeren blau, den Wacholder- grüne Sträucher des Kalthauſes und der Winter- beeren ähnlich. Gartenformen: f. latifolia mit gärten; fie dienen zu Dekorationen und bedürfen nur breiteren und kf. angustifolia mit ſchmäleren Blättern. eben froſtfreier Durchwinterung, wie z. B. Lorbeer- Beide kommen mit ſchön bunten Blättern (foliis varie- bäume. Laub- und etwas lehmige Raſenerde zuſagend. gatis) vor, nämlich weißgeſcheckt und mit weißem oder Vermehrung durch Stecklinge und Ablieger. Gattung 150. Stewärtia (Stuartia) Z., Stewartie, Or XXX 15 (nach John Stewart, Marquis of Bute, benannt). Kelchblätter 5—6, nur wenig ungleich. Kronblätter 5—6, dachziegelig. Staub⸗ blätter zahlreich; Staubkölbchen auf den Staubfäden ſchwebend befeſtigt. Fruchtknoten 5fächerig; jedes Fach 2eiig. Sträucher. Blätter dünn, abfallend. Blüten meiſt groß, achſelſtändig, weiß, im Sommer. Kapſel aufſpringend. — 4 Arten, Nordamerika, Japan. 514. Stewärtia virginica Cav. (syn.St.Malacho- | birge Japans. Buſchiger Strauch. Zweige unbehaart; dendron L. ex p., St. marylandica Donn), Virginiſche Knoſpen an der Spitze ſeidenhaarig. Sonſt wie d e Strauch. Blütezeit: Auguſt. Nr. 514. — Kelch- und Kronblätter ſtets 5. Griffel 5, verwachſen. 517. Stewärtia tä L’Herit 0 5 Se 3 pentägyna erit. (syn. Staubfäden e Kölbchen blau. Kapſel kugelig. Malachodendron ovatum Cav.), Jünfgriffelige Ste- 6 pe Stewärtia monadelpha S. ei J., Ein- wartie. Nordkarolina, Georgia. Blütezeit: Auguſt. — rüderige Stewartie. Höhere Gebirge Japans. — Die 5 Griffel find frei. Kelch- und Kronblätter oft 6. Wie vorige, aber Staubfäden weiß, am Grunde zu Staubfäden rot. Kapſel ſcharf-5 kantig. Een: 0 verwachſen, Kölbchen violett. Blätter Verwendung. Schöne großblumige Sträucher; 6. Stewärtia Pseudo- Camellia Marin. in unſerm Alima aber nicht ganz winterfet; deshalb (syn. St. grandiflora Sieb.), Kamellien-Stewartie. Ge- beſſer froſtfrei überwintern. Kräftige Erde. Gattung 148. Visnea bis Gattung 152. Camellia. Fr. 512— 520 131 Gattung 151. Gordönia Enis, Gordonie, Or XXX 15 N (nach dem engliſchen Garteninſpektor Gordon benannt). Kelchblätter meiſt 5, bleibend, ſehr ungleich, oft mit 1—4 Deck⸗ N blättchen. Kronblätter dachziegelig, die inneren größer. Staubblätter zahlreich, am Grunde mit den Kronblättern in einen Ring verwachſen oder 5bündelig. Griffel 1, verlängert, mit dicklicher, 5ſtrahliger Narbe. Fruchtknotenfächer 3—6, jedes 4—8eiig. Samen oben geflügelt. Bäume. Blätter immergrün, ganzrandig oder gekerbt. Blüten meiſt weiß. — 10 Arten, 8 davon im tropiſchen Aſien; 2 in Nordamerika. 518. Gordönia Altamaha Sarg. (syn. G. pube- 519. Gordönia Lasiänthus L. (syn. Hyperi- scens et Franklinii Z’Herit., Franklinia americana cum Lasianthus L. Hort. Chff.), Gemeine Gordonie. et Altamaha Marsh, Lacathea florida Salisb.), Wie vorige, aber Blätter kahl, Blüten geſtielt. — Weichhaarige Gordonie. Sumpfige gebirgige Orte Orangeriepflanze. Georgiens. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Blätter Verwendung als immergrüne, großblumige unterſeits flaumig. Blüten weiß, wohlriechend, fafſt Schmuckſträucher der Wintergärten; von Frühling bis ſitzend, 7—8 em breit. In wärmeren Gegenden Spätherbſt im Freien und dann reichlich begießen. Deutſchlands unter Schutzhülle ausdauernd. Torferde, Lehm und Sand. Anzucht aus Samen. Gattung 152. Camellia L., Kamellie, = XXX 9; XXXII (nach dem mähriſchen Jeſuiten G. J. Kamel, lat. Camellius, der über Pflanzen ſchrieb, benannt). Kelchblätter 5—6 (bis 10), ungleich, abfallend (nur bei der ſonſt nicht verſchiedenen Gattung Thea L., z. B. 'Ihea sinensis L., dem Theeſtrauch, bleibend und die geſtielten Blüten nickend). Kronblätter 5 oder mehr, dachziegelig. Staubblätter zahlreich, die äußeren mehrreihig, kurz und am Grunde oder bis über die Mitte einbrüderig-verwachſen, die inneren 5—12 aber frei. Griffel 3—5 ſpaltig. Fruchtknoten 3—5fächerig. Kapſel holzig, meiſt ſpitzlich, 3Z—5 klappig oder -knöpfig; Fächer 4—5ſamig. Samen ungeflügelt. — Bäume und Sträucher. Blätter immergrün, geſägt. Blüten meiſt achſelſtändig, einzeln oder zu mehreren, aufrecht. — 14 Arten, in Oſtaſien. 520. Camellia japonica L., Tafel 66, 261 (syn. laſſen N, und 0 95 ſehr mangelhafte Pflege es pong Nois.). : : amellie. Japan, ſofort durch Abwerfen der Knoſpen, oft auch der China. auch, 1 tes hoch. iiber Blätter beantwortet. ‚Die Kamellien laſſen ſich aber zeit: Frühling, bei Treibkultur ſchon von Oktober ſehr wohl in Wohnräumen zur Blüte bringen, und ab. — Pflanze kahl. Blätter eirund-länglich, oval ihre Behandlung tft eine einfache und leichte. Auf— oder eirund, mehr oder weniger lang⸗zugeſpitzt, leder geblühte Kamellienblumen können lange aufbewahrt artig, immergrün, glänzend, ſcharf-geſägt, mehr oder werden, wenn man jie alsbald abſchneidet und durch weniger mit dem Rande umgebogen. Blumen groß, durchgezogene dünne Drähte Kelch- und Blumenblätter endſtändig, ungeſtielt, geruchlos (“Gartenflora” 1886 vor dem Abfallen bewahrt. erwähnt auch eine weiße halbgefüllte wohlriechende Kultur. Hauptregel iſt: Vermeide während der Sorte); die der Stammform ſind einfach, rot. Pflege ſchroffe Gegenſätze irgend welcher Art, z. B. Von den zahlreichen im Handel befindlichen in Dürre, Näſſe; Lufttrockenheit, Luftfeuchtigkeit; Hitze, Farbe vom reinſten weiß bis dunkelrot verſchiedenen, Kälte. Die Kamellien ſind Humuswurzler: wir auch geſtreift, zumeiſt aber gefülltblühend vorkom- pflanzen fie in ein Gemisch von Waldhumus (Laub- menden Sorten läßt ſich ſchwer eine enge Auswahl erde) oder ſtatt deſſen Heidehumus (Heideerde), treffen. Die beliebteſten Handelsſorten ſind: f. alba ferner lehmiger Raſen-, Miſterde und Sand. Bei— plena, weiß⸗gefüllt, ſehr dankbar blühend, läßt ſich gut mengen zerkleinerter Holzkohle iſt nur vorteilhaft; treiben, ſehr wertvoll; „Mrs. Campbell“, dunkelroſa, vor allem für gehörigen Waſſerabzug aus den nicht ganz gefüllt, aber ſehr dankbar und willig Töpfen oder Kübeln ſorgen. Da die Kamellie ſchon blühend und buſchig wachſend; f. Chandleri elegans, in Italien und Südfrankreich als Freilandpflanze roſenrot mit einzelnen weißen Flecken, Blumen ſehr fortkommt, ſo bedarf ſie im deutſchen Klima auch nur groß, läßt ſich ſehr gut treiben. — Für Liebhaber Schutz gegen Froſt, und als Orangeriepflanze im außerdem: f. candidissima, reinweiß, frühblühend; | Winter nur 1 bis + 5 C.; in Wohnräumen find f. Matholiana alba, weiß, ſehr groß, ſpätblühend; 4 bis +8 bis 106. vorteilhafter, wenn es ſich um „Colombo“, roſa; f. florida, rot, reichblühend; knoſpentragende Pflanzen handelt. Knoſpenloſe können „Auguste Delfosse“, dunkelrot; „Jubilee“ (de Furnai), auch in einem geeigneten Keller überwintert werden. kirſchrot; f. eximia, korallenrotkarmin, frühblühend;: Das Verpflanzen geſunder Kamellien, welche noch nicht „Augusta“, leuchtend-orange, groß; „Valkii (?) d'Amé- geblüht haben oder noch nicht blühfähig ſind, findet rique“, reich cochenillefarben; „Saccoi nova“, roſenrot der Regel nach mit Beginn des Austreibens ſtatt, bei bis fleiſchfarben, groß; „Principessa Bacchiochi“, blühfähigen Pflanzen am beſten erſt im Sommer, ſo— dunkelkarmin, innere Kronblätter ponceau, weiß-ge- bald — meiſt im Juni, Juli — die jungen Laub— bändert; f. francofurtensis, dunkelkarmin, roſa nüan- ſproſſe zu reifen, feſte Beſchaffenheit anzunehmen be— ciert, groß; f. imbricata kirſchrot, ſchwach weiß-ge- ginnen oder gar ſchon abgerundete (Blüten-) Knoſpen ſprenkelt. „Jenny Lind“, „Comte de Nesselrode“, ſich zeigen. Erfahrungsgemäß blühfähige Pflanzen „Dryade“, „Passolini (?)“, f. tricolor; f. variegata. blühen williger und reicher, wenn man fie nicht eher Verwendung. Die Kamellie iſt einer unſerer wieder verpflanzt, als es aus irgend einem Grunde, hervorragendſten immergrünen Blüten⸗ wie Erdemangel (Nahrungsmangel), krankhafte Zu— ſträucher und für den Winter- und zeitigen Früh- ſtände u. ſ. w., nötig iſt, alſo meiſt erſt nach mehreren lingsflor in Gewächshäuſern (Wintergärten) von un- Jahren. Die Gefäße dürfen nur wenig geräumiger ſchätzbarem Wert, da ihre ſchönen, großen Blumen genommen werden, als für die Wurzelmenge erforder— im Winter für die Bouquetbinderei ſehr geſucht und lich. Junge Pflanzen werden ſchneller kräftig und allgemein beliebt ſind. Als Zimmerpflanze hat ſich blühfähig, wenn man ſie die erſten paar Jahre ins die Kamellie nicht recht einbürgern können, weil ſie Freie in dafür hergerichtete, gegen die Mittagsſonne geſchützte Kaſten auspflanzt und überwintert. Im etwas mehr Aufmerkſamkeit verlangt, als man vielen | andern Pflanzen ſcheinbar ungeſtraft zu teil werden dritten oder vierten Jahre werden fie dann im Juni, 9* . 132 Fam. 32. Ternstroemiaceae, Or XXX 9 u. 15, bis Fam. 35. Malvaceae, O XV. Juli in Töpfe gepflanzt und wie blühfähige behandelt. Verpflanzte Kamellien werden kurze Zeit hindurch in geſchloſſenem Raume und mäßig feucht gehalten; auch die Luftfeuchtigkeit ſollte, wo Kamellien kultiviert werden, nicht unter 50% betragen, bei der Treiberei im Winter nicht unter 70%; deshalb nach Bedarf durch Spritzen oder Beſprengen für die nötige Feuchtigkeit ſorgen. Um den Blütenknoſpenanſatz bei den Kamellien zu fördern bezw. zu begünſtigen, d. h. die weitere Erzeugung von Laubblättern zu verhindern, werden die Pflanzen gegen den Juli hin — jedenfalls, bevor die neuen Sproſſe völlig ausgereift ſind — einige Zeit allmählich immer trockener gehalten, alſo ſeltener be— goſſen (auch vor Regengüſſen geſchützt), derart, daß die jungen Sproſſe erſichtlich einigemal etwas welk werden und nicken. Wenn dann erſichtlich Blüten- knoſpenbildung ſtattgefunden hat, darf die Erde der Gefäße nie mehr ſo ſtark austrocknen, ſie muß mäßige Feuchtigkeit, mindeſtens Friſche behalten, d. h. es wird nach Bedarf begoſſen. Die Pflanzen können dann bis zum Herbſt an geſchützter Stelle im Freien auf- geſtellt bleiben, vor Eintritt der Fröſte werden ſie an einem ſonnigen Tage geſäubert, in einen ſtets gut zu lüftenden hellen Raum (Zimmer, Gewächshaus) gebracht, welcher weder zu geringe Luftfeuchtigkeit, noch zu hohe Wärmegrade beſitzt, und in gewohnter Weiſe bis zum Aufblühen (im Februar bis April) weiter gepflegt; auch nach der Blüte (von wo ab fie behufs Ausbil- dung der neuen Laubſproſſe mehr Heizwärme, bis zu + 180 C., erhalten können) nach Bedarf mehr begoſſen. Schwache Düngerlöſungen ſind ſehr zu empfehlen, wenn die Nährſtoffe nach Maß und Ziel verwendet werden. Um ſchon im Winter, von November ab, blühende Kamellien zu haben, muß man vor allen Dingen frühblühende Sorten und mit gut ent⸗ wickelten Knoſpen beſetzte Pflanzen wählen, dieſen vom Herbſt ab allmählich mehr Wärme zukommen laſſen und fie dann bei +15 bis 20% C. als Warmhaus⸗ pflanzen behandeln. Blühen ſie, ſo hält man ſie von da gemäßigter, bis auf + 10 oder 80 C. herab, und gewöhnt ſie zugleich an weniger feuchte Luft. Anzucht der Kamellien aus Samen findet bei uns ſelten jtatt. Der Samen behält ſeine Keimkraft nur bis zum Frühling und muß in Erde oder Sand feucht aufbewahrt werden. Vermehrung entweder durch Stecklinge aus gut gereiftem Holze bei gelinder Bodenwärme, meiſt während der Herbſt- und Winter⸗ monate, Bewurzelung innerhalb 6—8 Wochen, oder durch Pfropfen auf ſolche Sorten, die am leichteſten durch Stecklinge wachſen, z. B. auf „Mrs. Campbell“. Es geſchieht durch Aufſchäften (Kopulieren) oder durch Seitenſchäften (Einſpitzen), und zwar im Sommer mit gut ausgereiften Edelreiſern. Die gepfropften Pflanzen bleiben bis zum Angewachſenſein in einem geſchloſſenen Kaſten im Warmhauſe, bis man ſie ſpäter oberhalb der Veredelungsſtelle glatt abſchneidet. 521. CamelliaSasänqua Thbg. (Thea Sasanqua), Saſanqua-Kamellie (e. Florist's white Camellia). Japan. Immergrüner Strauch. Blütezeit: Februar bis April. Wuchs ſchlanker und feiner. Blätter eirund⸗ länglich, ſtumpf-geſägt, dünner und weniger glänzend. Blumen klein, zahlreich, faſt einzeln ſtehend, einfach⸗ und rot-blühend, bei f. alba plena weiß⸗gefüllt; bei f. maliflora roſenrot- gefüllt. Kronblätter ver⸗ kehrt⸗herzförmig. Die Saſanqua-Kamellien ſind niedlicher als die Japaniſche und blühen bei gleicher Behandlung einige Wochen früher; auch für Bouquetbinderei wertvoll. Gattung 153. Actinidia Lindl., Strahlengriffel, = XXX 15 (griechiſch: aktin — Strahl und eidos — Geſtalt). Blüten vielehig oder zweihäuſig. Kelchblätter 5. Kronblätter 5, gedreht-dachziegelig. Staubblätter zahlreich, Staubkölbchen ſchwebend. eine Beere. ganzrandig oder geſägt. Blütenſtiele achſelſtändig, mehrblütig. 522. Actinidia Kolomikta Maxim. (syn. Kolo- mikta mandschurica Agl., Trogostigma Kolomikta Rupr.), Mandſchuriſcher Strahlengriffel. ungleich⸗ und doppeltgeſägt. Bei älteren kletternden mit großen weißen Stellen, teils mit hellkarminroten und weißen Flecken bedeckt, gegen den Herbſt gewöhn- | lich ſchön rot; dann ſehr intereſſant und auffallend. 523. Actinidia polygama Sieb., Japaniſcher Strahlengriffel. Japan. Strauch, bis 6 m hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Blätter länglich-oval, gegen den Stiel hin und an der Spitze länglich -zugeſpitzt, kahl, ſcharfzähnig-geſägt. Blattſtiel an der Anheftungs- | Kletterſträucher, kahl oder behaart, mit unter den Knoſpen geſchwollenen Stengelknoten. Blüten weiß. — 8 Arten, im Himalaja, China und Japan. China. Strauch, bis 5m hoch. Blütezeit: Juni, Juli. | Blätter herzförmig-länglich oder länglich, zugeſpitzt, Griffel mehrere, ſtrahlig-auseinanderweichend. Fruchtknoten mehrfächerig. Frucht Blätter ſommergrün, ſtelle wenig verdickt. Beeren länglich-rund, hellgrün, eßbar. Die Stengel ſchlängeln ſich mit Vorliebe um⸗ einandern; deshalb für Lauben nicht gut geeignet; auch als Fruchtſtrauch nützlich. Verwendung. Sie gehören in den Land⸗ ſchaftsgarten und ſind dort, wo ſie ſich an Zäunen, Pflanzen ſind die Blätter großenteils geſcheckt, teils über Geſträuch, Abhänge, Grotten u. ſ. w. ungeſtört ausbreiten können, wirkungsvoll, weniger durch Blüten als durch ihre Tracht und die Blätter; namentlich ältere Pflanzen find ſchön. Sie ſind winterfeſt, be⸗ dürfen aber in der Jugend einigen Schutz. In warmen Lagen wird das junge Laub leicht durch Maifröſte zerſtört; deshalb beſſer dieſe frühzeitig austreibenden Pflanzen freier und kühler ſtellen. Vermehrung durch Sproß- und Zweigſtecklinge leicht. Familie 33. DIPTEROCARPACEAE. 12 Gattungen mit etwa 112 Arten in den Tropen der alten Welt. Familie 34. CHLAENACEAE. 4 Gattungen mit etwa 10 Arten, auf Madagaskar. A Gtg. 153. Actinidia bis Gtg. 155. Kitaibelia. Nr. 521— 526. 133 Familie 55. MALVACEAE, Malpengewächſe. or XXV I. (Nr. 524 —585 aus ſiebzehn Gattungen.) I. Jede Blume Hat fo viele Griffelenden als Fruchtknoten. Die Fruchtknoten oder Einzelfrüchtchen ſind mehr- reihig⸗ übereinander, nicht bloß in Kreiſe nebeneinander gelagert Staubblätterröhre auch an der Spitze oder bis zur Spitze mit Staubkölbchen beſetzt. Gattung 154 Malöpe. 155 Kitaibelia. 156 Palàva. II. Jede Blume hat ſo viele Griffelenden als Einzelfrüchtchen, die ſich erſt zur Reifezeit trennen, die aber nicht übereinander, ſondern in einem Kreiſe nebeneinander ſtehen. 1. Einzelfruchtknoten oder -Früchtchen 2- bis mehreiig. 2. Einzelfruchtknoten Leiig. Staubblätterröhre wie bei J. Gattung 157 Abütilon. 158 Sphaerälcea. a) Griffelenden ſpitz (nur bei Plagıanthus auch keulenförmig), auf der Innenſeite, d. h. nach der Blütenmitte hin, mit Narbenpapillen beſetzt. 160 Althaea. Gattung 159 Lavätera. 161 Malva. 162 Sidälcea. b) Griffelenden kopfig oder abgeſtutzt; auch die Narbenpapillen am Ende befindlich. Gattung 165 Malvästrum. 164 Anoda. III. Griffelenden doppelt ſoviele als Einzelfrüchtchen. Einzelfrüchtchen 5; fie ſtehen in einem Kreiſe neben-, nicht übereinander. reich. Gattung 165 Pavönia IV. Frucht eine fachſpaltige Kapſel. mit faſt kopfiger Narbe. Gattung 168 Hibiscus. Staubblätterröhre an der Spitze geſtutzt oder 5zähnig, Staubkölbchen außenſeitig, zahl— 166 Go&thea. Griffelenden ſo viele als Fruchtknotenfächer, oder ein einfacher Griffel Staubblätterröhre und Staubkölbchen wie bei Gruppe III. 169 Abelmöschus. 167 Malvaviscus. 120 Gossypium. Gattung 154. Malöpe Z., Malope, or XXV 1 (ſoll von Malva — Malve und dem griechiſchen Ope — Antlitz, Geſicht, abgeleitet fein). Kelch mit Zblätterigem, herzförmigem Hüllkelch. Griffelenden fadenförmig, der Länge nach auf der Innenſeite mit Narbenpapillen beſetzt (benarbt) mäßig kopfig⸗gedrängtſtehend, lſamig und ohne aufzuſpringen abfallend. Blüten geſtielt, einzeln, groß. — 3 Arten, im Mittelmeergebiet. oder gelappt. 524. Malöpe trifida Cav. (syn. M. grandiflora | Hort.), Dreiſpaltige Malope (fr. Malope à grande fleur; e. Three-lobed Malope). Algier. Einjährig, bis 1 m hoch und höher. Blütezeit: Juli bis OF tober. — Pflanze glän⸗ zend⸗grün. Blätter geſtielt, kahl, gekerbt, die unteren rundlich, un— geteilt oder undeutlich 3 bis Hlappig, ſtumpf, am Grunde bis— weilen etwas herzförmig; die oberen ei⸗ rund, 3 nervig, 3ſpaltig oder 3 lappig; die Lappen mehr oder weniger zugeſpitzt. Blumen hellpurpurrot oder roſa mit etwas dunkleren Adern, bei f. purpurea, lebhafter und dunkler purpurrot, auch größer, bei f. alba weiß. Außere Kelchblätter bewimpert. W. 2 8 > ‚NW MIN FR * N I Le. 8 95 5 A 67 85 7 Dreiſpaltige Malope. | Früchtchen unregel— Kräuter, einjährig, kahl oder behaart. Blätter ganz Verwendung dieſer alten und wirklich ſchönen Sommerblume zerſtreut auf Rabatten oder auf Grup— pen mittlerer und namentlich großer Gärten, in denen ſie ihrer müheloſen Kultur wegen nicht fehlen ſollte. Die Pflanze blüht ſo ſchön und dankbar, daß eine farbige Abbildung nur deshalb nicht gegeben worden, weil die Sphaeralcea umbellata, Tafel 67, 265, als Herbit- und Winterblüher in Erinnerung gebracht werden ſollte, und es dann an Raum fehlte. — Kultur in jedem für Kulturpflanzen geeigneten, am beſten in ſandig-lehmigem Boden in ſonniger Lage, ohne beſondere Pflege. Anzucht aus Samen. Ausſaat im April an den beſtimmten Platz; wenn auf ein Saatbeet, dann ſo zeitig als möglich die Pflänzchen an den Platz pflanzen; auf Gruppen mit 40—50 cm Abſtand. Be—⸗ gießen nach Bedarf. — Keimkraft der Samen 4 Jahre; Keimung meiſt innerhalb 10 Tage. 525. Malöpe malacödes L., Malvenartige Malope (fr. Malope à port de Mauve; e. Mallow- like Malope). Südeuropa, Südfrankreich, auf Wieſen. Einjährig, 80—100 cm hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Blätter länglich oder eirund-länglich, ſtumpf⸗gekerbt (bei k. sinuata Cav. mit einigen faſt ſtumpf-3ſpaltigen, buchtigen oder halbgefiederten Blättern). Nebenblätter länglich-linealiſch. Blumen groß, purpur violett, bei f. rosea roſenrot. — Verwendung und Kultur wie bei voriger Art. Gattung 155. Kitaibelia wind, Kitaibelie, = XXV! (dem ungariſchen Botaniker Kitaibel gewidmet). innenſeitig benarbt. ſind 1ſamig und öffnen ſich, wenn reif, auf der Rückſeite. Blättern. 526. Kitaibelia vitifolia Willd., Rebblätterige Kitaibelie. Ungarn. Staude, bis 2½ m hoch; in geilem Boden oft nur 2jährig, iſt dann aber auch . Hüllkelch groß, mehrblätterig, meiſt 6—9ſpaltig. Die Früchtchen faſt kopfig-gedrängt, von denen die meiſten vor der Reifezeit fehlſchlagen; die ſamentragenden Hohes, ausdauerndes, drüſig-behaartes Kraut mit gelappten, eckigen Blüten geſtielt, einzeln oder zu mehreren, achſelſtändig, weiß oder rot. — Einzige Art: Griffelenden fadenförmig, als ſolche zu behandeln. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Blumen groß, meiſt reinweiß. Verwendung dieſer Pflanze vereinzelt oder trupp⸗ 134 Familie 35. Malvaceae, Malvengewächſe. O XXVII. weiſe in größeren, landſchaftlichen Gärten, namentlich an wie andere harte Stauden. Keimkraft der Samen feuchten Orten. — Kultur mühelos in allerlei tief- 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. gründigem, friſchem Boden. Anzucht aus Samen n Gattung 156. Paläva Ch., Palavie, G XXV I (nach Dr. Palauy Verdera, Prof. in Madrid, benannt, F im 18. Jahrhundert). Kelch 5 ſpaltig, ohne Hüllkelch. Die Griffelenden an der Spitze kopfig-benarbt. Die Früchtchen meiſt unregelmäßig kopfig-zuſammengedrängt, zumeiſt ſich entwickelnd, aber abfallend und nicht aufſpringend. Kräuter, einjährig (wohl auch ausdauernd). Blüten geſtielt, achſelſtändig, einzeln, purpurn oder lila. — 3 Arten, in Chile und Peru; P. moschata Cav., P. malvaefolia Cav. und: 527. Paläva flexuösa Mast., Vogenſtenglige fieder- oder doppelt-fiederſchnittig. Nebenblätter pfriem⸗ Palavie. Chile, Peru. Einjährig, bis 50 em hoch. lich⸗-lanzettlich, bleibend. Blüten jo lang oder länger Blütezeit: Juni bis September. — Die Pflanze als die Blätter. Blumenkrone den Kelch um das bildet dichte, 2—3 fache überragend. Blumen langeſtielt, ſchalen⸗ vom Grunde förmig, roſalila, nach der Mitte hin weiß und in aus ſich ver— der Mitte mit dunklem Auge. äſtelnde Büſche Verwendung dieſer ſehr hübſchen reich— und iſt mit blühenden Sommerblume für Blumenbeete vornehmlich NR Sternhaaren der mittleren und größeren Gärten mit etwas e beſtreut. Blatt- ſandigem Boden und an ſonnigem Standort. e ſtiele ungefähr | Anzucht aus Samen. Ausſaat im März, April ſeo lang als in ein lauwarmes Miſtbeet. Auspflanzen, ſobald die die Blatt- Witterung es zuläßt, mit 30—40 em Abſtand. Etwas flächen. Sten- Schutz gegen ſtärkere Nachtfröſte. — Keimkraft der Bogenſtenglige Palavie. gelblätter Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 10 Tage. Gattung 157. Abütilon Gaertu., Schönmalve, Gr XXV I (Namenserklärung nicht angebbar). Kelch 5ſpaltig ohne Hüllkelch. Griffelenden fadenförmig oder keulig, an der Spitze benarbt. Die einzelnen Teilfruchtknoten oder Teilfrüchtchen nicht gefaltet, ſtehenbleibend oder von der Mittelſäule ſich trennend, 2klappig-auf⸗ ſpringend, 2- bis mehreiig. Kräuter oder Sträucher mit meiſt herzförmigen, ganzen, eckigen oder gelappten Blättern. Blüten meiſt anſehnlich, achſelſtändig. — 70 Arten der wärmeren Zone beider Halbkugeln. 528. Abütilon megapotämieum &. Hi (syn. aber ziemlich lockere humoſe Erde geben, ſie wieder— A. vexillarium Z. Morr, Sida Leopoldi Aort.), | holt verpflanzen und ihnen einen hellen luftigen Rio⸗Grande-Schönmalve (fr. Abutilon de Rio- Standort bieten. Um die Pflanzen recht buſchig zu Grande; e. Parana Abutilon). Braſilien (Rio-Grande). erhalten, werden ſie (nach der Blüte; junge Pflanzen Strauch, bis 1¼ m hoch. Blütezeit: Frühling, auch zu andern Zeiten) nach Bedarf geſtutzt. — Ver— Sommer (auch im Winter). — Aſte zahlreich, dünn, mehrung durch holzige oder krautige Stecklinge. Ver— lang und überhängend. Blätter aus breiterem, herz- edelung durch Pfropfen. Anzucht aus Samen. Aus⸗ förmigem Grunde lang, deltaförmig, lang-zugeſpitzt, ſaat im Frühjahr oder Sommer ins Warmbeet oder 3—5lappig, gezähnt, faſt kahl. Blumen achſelſtändig, in Töpfe. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung an dünnen hängenden Stielen. Kelch aufgeblaſen, innerhalb 2— 3 Wochen. 5 kantig, tiefpurpurrot. Kronblätter keilförmig, hell- gelb, am Grunde purpurn. Staubfädenbündel 529. Abütilon Dar winii Hook. fil., Tafel 66, tiefviolett, die gelben Kronblätter überragend. — 262 (syn A. Hildebrandii Fenzi), Darwins Sdön- Recht hübſch iſt f. foliis variegatis (syn. f. aureum malve. Braſilien. Strauch, bis 1 m und drüber hort.), mit gelbbunt-geſcheckten Blättern. hoch. Blütezeit: je nach Behandlung, Sommer oder Winter. — Pflanze weich-ſeidenhaarig-filzig. Blätter geſtielt, am Grunde herzförmig, 5—9 nervig, 3— 5, meiſt 3 ſpaltig, ihr Mittellappen verlängert, zugeſpitzt, ihre Seitenlappen abgekürzt, ſtumpf oder kurz⸗zugeſpitzt, gekerbt. Blüten achſelſtändig, einzeln oder häufiger zu 2—3en, nickend, an zierlichen unter der Spitze ge— gliederten Blütenſtielen, 3—6 em breit, bei der Stammform faſt blutrotorangefarben, mit dunkleren Nerven. Kelch filzig, mit halbkugeliger Röhre und fünf Zeckig-eirunden oder lanzettlichen, nervenloſen, 1 oder (bei f. trinerve Agl.) 3 nervigen Zipfeln, die faſt um die Hälfte kürzer ſind als die verkehrteirund-kreisförmigen Kronblätter. Griffelenden zahlreich (15 20), bei f. trinerve Agl. nur 5— 7. Verwendung. Für Gärtner und Gartenfreunde eine wertvolle Pflanze, auch als Winterblüher von Bedeutung. Im Zimmer zieht man ſie an zierlichen Geſtellen oder Gitterwerk; im Gewächs— hauſe wie im freien Lande ſind Hochſtämme, auf Abutilon striatum (Thompsonii) oder auf Abu— tilon hybridum „Schneeball!“ veredelt, von großer Schönheit, die abends bei Beleuchtung noch mehr hervortritt. — Kultur. Dieſelbe iſt ſehr einfach, in— dem man für die Sommermonate die Pflanzen ins freie Land auspflanzt, damit ſie ſich recht kräftigen können, die Zweigenden während der Wachstumszeit, je 1 ob 1 früher oder erſt ſpäter Blüten zu erhalten wünſcht, ein- oder zweimal entſpitzt, gegen Ü 3 8 den Herbſt hin die Pflanzen wieder in geren d Von 119 1 und ſehr un A Töpfe jest und fie anfangs als Kalt-, ſodann als en Hierpflanze giebt es jegt einige unh I FFEg Lauwarmhaus⸗Pflanze (bei höchſtens 1200.) behandelt. „ a . Bee auper t e Zeitweiliges Begießen mit Dungwaſſer iſt ſowohl im 1115 en e eee “EN Sr 5 l in 5 Sommer, als auch nachdem die Pflanzen ſich in den 5 bien a 5 1 A ab: 111 DE 0 Töpfen eingewurzelt haben, ſehr vorteilhaft. Im e 5 diflor e PER Winter jeltener begießen. Wer ſeine Abutilon nicht t Be I 188 1 115 l 0 151 5 vet e Ari auspflanzen kann, muß ihnen als Topfpflanzen kräftige, UM AND e eee 1 ; EN Aa C r 9 530. Abütilon Bedfordiänum Hook. (syn. Sida Bedfordiana DC.), Bedfords Schönmalve. Braſilien. Strauch, faſt baumartig. Blütezeit: Spätſommer bis Winter. — Zweige kahl. tief⸗herzförmig, langgeſpitzt, geſägt, kahl, 7 nervig. Blütenſtiele achſelſtändig, einzeln oder zu Zen auf- recht, von Länge der Blätter, unterhalb des Kelches gegliedert. Kelch puderig-flaumig, kurz-krugig, am Grunde geſtutzt, eingeſtoßen, 5 ſpaltig, mit langzugeſpitzten, zurückgeſchlagenen Zipfeln. Kronblätter hohl, aufrecht-abſtehend, dach— ziegelig, kurz⸗genagelt, ſehr breit, faſt kreisrund, gelb, mit roten äſtigen Adern durchzogen. Griffelenden viele. Fruchtknoten filzig. 531. Abütilon venösum Hook. (syn. Sida venosa A. Dietr.), Geaderte Schönmalve. Braſilien. Strauch, faſt baumartig. Blütezeit: Spätſommer bis Winter. — Der vorigen ſehr naheſtehend, jedoch: Blätter ſehr langgeſtielt, herzförmig, tief-handförmig— 7 lappig; Lappen lanzettlich, zugeſpitzt, grob-einge— ſchnitten⸗geſägt; Nebenblätter pfriemlich- lanzettlich. Kelch weit, glockig, mit kugeliger 15plattiger Röhre und Ödteiligem Saum, Zipfel eirund⸗lanzettlich und zugeſpitzt. Kronblätter etwa 2½ em lang, ſehr breit— ſpatelförmig, hohl, zuſammenneigend, ſchön dunkel- gelb, mit blutroten veräſtelten Adern. 532. Abütilon vitifölium res! (syn. Sida vitifolia Cap.), Rebblätterige Schönmalve. Braſilien. Pflanze ſtrauchig, kahl. Blätter herzförmig, 3— 5, ſelten 7lappig; Lappen langgeſpitzt, geſägt. Blüten- ſtiele endſtändig, traubig-doldig, länger als die Blattſtiele. Blüten glockenförmig, mit goldgelben, dunkelrot⸗geſtreiften, hohlen Kronblättern. Griffel- enden 9— 10; Früchtchen 9— 10; lang-zweigrannig. 533. Abütilon striatum Dicks. (syn. Sida picta Gill,, nicht Hort.), Geſtreifte Schönmalve. Brafilien. Strauch. Blütezeit: Spätſommer bis Winter. — Pflanze kahl; Zweige krautig. Blätter langgeſtielt, herzförmig, 3— 5 lappig, kahl, grob-geſägt; Lappen zugeſpitzt. Blütenſtiele achſelſtändig, einzeln, zierlich, einblütig. Kelch breit-glockig, am Grunde ſtumpf. Blumen glockig; Kronblätter aufrecht, 3 mal ſo lang als der Kelch, blaßrot, mit äſtigen Adern durchzogen. — Eine ſehr ſchöne Gartenform tt k. Thompsonii, mit buntgeſcheckten Blättern; auch eine gefüllt-blühende Form, f. flore pleno, wird von Haage & Schmidt in Erfurt angeboten und iſt das Blätter Gattung 156. Paläva bis Gattung 158. Sphaerälcea. Nr. 527536. 135 einzige gefüllt -blühende Abutilon. A. Vanhouttei hort. iſt nur eine Form von dieſer Art. Verwendung. Die Form f. Thompsonii iſt, wenn im Sommer einzeln oder truppweiſe an ſonniger Stelle auf dem Raſen ausgepflanzt oder mit dem feuerrot blühenden Abutilon hybridum „Feuerball!“ umgeben, mit ihren bunten Blättern von vorzüglicher Wirkung; im Winter als Topfpflanze angenehm. faſt bis zur Mitte 534. Abütilon Selloänum Agl., Sellos (nicht Sellovs) Schönmalve. Brafilien. Strauch. Blüte— zeit: Sommer. — Pflanze aufrecht, dicht-behaart. Blätter langgeſtielt, rundlich-tiefherzförmig, ganz oder ſchwach-Z lappig, lang-zugeſpitzt, 7—9 nervig, ungleich- kerbzähnig, unterſeits ſeidig-weißlich. Blütenſtiele paarweis achſelſtändig, zur Blütezeit das Blatt über— ragend. Kelchröhre plattkugelig, eckig, mit 5 teiligem Saum, deſſen lanzettliche Zipfel aufrecht und Z nervig und kürzer als die Blumenkrone ſind. Blumen blaß— purpurn, kaum flaumhaarig, mit kaum blaſſeren Adern durchzogen. Kronblätter abſtehend, länglich— eirund, hohl, ſtumpf. Fruchtknoten wollig, 8—9- fächerig, vom 8—9teiligen Griffel gekrönt. — Eine angenehme Warmhauspflanze; viel ſchöner aber iſt f. marmoratum, mit auf grünem Grunde lebhaft— goldgelb gezeichneten Blättern. 535. Abütilon hybridum ert., Blumiſten- Schönmalve. Hierher die durch Kreuzungen der vorgenannten Arten oder durch Variation entſtandenen Gartenformen. Sie zeichnen ſich meiſt durch andere Blütenfärbung und etwas niedrigeren Wuchs aus und eignen ſich noch beſſer als ihre Stammeltern zur Kultur im Zimmer. Folgende Sorten ſeien em— pfohlen: „Feuerball“, feurigrote Glocken; „Boule de Neige“ (syn. „Schneeball“), ſchneeweiß; „Boule d'Or“ (syn. „Goldball“), gelb; „Sanglant“, rot; „Golden Fleece“, goldgelb; „Triomphant“, ſcharlachrot, braun— aderig. Dieſe Sorten find ganz vorzügliche Winter- blüher, denen eine (Heiz) Wärme von — 10 bis 180 C., kräftige Erde und ein ſonniger Standort zu geben iſt. Sonſt ſeien noch genannt: „Le Rhöne‘, orangerot, kaſtanienbraun-geſtreift; „Surprise“, gold— gelb, rotaderig: „Amarantina“, purpuramarantrot; „Souvenir de M. Fittere“, blutrot; „Max“, ſcharlach⸗ blutrot, niedrig; f. rosaeflorum, roſenrot; „Caprice“, purpurrot; Blätter grün, gelbgeſtreift und marmoriert. Verwendung und Kultur aller Arten iſt — wo nichts anderes bemerkt — wie bei Nr. 528. Gattung 158. Sphaerälcea st. Hi, Kugelmalve, = XXV 1 (lat.: sphaera Kugel und alcka — Malve). förmig oder keulig, an der Spitze benarbt. 2klappig⸗aufſpringend. Kräuter, Halbſträucher oder Sträucher. Kelch 5ſpaltig, mit 3blätterigem oder 3ſpaltigem Hüllkelch. Griffelenden faden— Die Teilfruchtfnoten oder Teilfrüchtchen 1fächerig, je 2= b i Blätter eckig oder gelappt. is mehreiig, auf dem Rücken Blüten meiſt nur kurzgeſtielt, einzeln oder gebüſchelt, achſelſtändig oder in endſtändiger, ähriger Traube — 20 Arten im wärmeren Nord- und Südamerika, 4 am Kap. 536. Sphaerälcea umbelläta St. Hil., Tafel 67, 265 (syn. Meliphlea umbellata A. Gr., Malva umbellata Cap.), Doldenblütige Kugelmalve. Mexiko. Strauch, 1—2 m hoch. Blütezeit: Herbſt, Winter. g und Zimmer. pflanze behandelt, weil ſie im Winter in feuchten — Pflanze flockig-filzig. Blätter herzförmig, faſt 5= oder 7 lappig, meiſt gezähnt. Nebenblätter pfrient- lich. Blütenſtiele verlängert, etwa 3—5 blütig. Hüll— blätter des Kelches 3, verkehrt-eirund, abfallend. Kelch weit, glockig, lederig, 5 lappig. Kronblätter verkehrt— eirund, etwa 3 em lang, ſcharlachrot oder purpur— rot mit weißlichem Nagel. Staubblätterſäule weiß, kürzer als die Kronblätter. Staubkölbchen goldgelb, Narben roſa. Verwendung und Kultur. Dieſe ſehr ſchön blühende alte Pflanze iſt in den Gärten ſo gut wie unbekannt geblieben und aus dem Bannkreis der bo— taniſchen Gärten nicht hinausgekommen. Sie iſt ein guter Herbſt- und Winterblüher für Gewächshaus Sie wurde früher als Warmhaus— Kalthäuſern leidet. Gedeiht am beſten im Kaphauſe bei 6 bis 10 C. und in jandiger, etwas lehmiger Raſen— oder Ackererde, dabei nur mäßige Feuchtigkeit. Im Sommer bis zum Herbſt Aufſtellen oder Einſenken im Freien, Sonniger Standort iſt durchaus erforderlich. Das Außere der Pflanze iſt zwar ziemlich roh und gewöhnlich, aber ihre ſchönen großen Blumen zur 136 Familie 35. Malvaceae, Malvengewächſe. gr XXV 1. Winterszeit entſchädigen reichlich. Anzucht aus Samen | miniata Cap.), Mennigrote Kugelmalve. (fr. Mauve und Vermehrung durch Stecklinge iſt leicht. rouge; e. Vermilion Mallow). Südamerika, Argen⸗ 537. Sphaerälcea rivuläris Torr., Vach- tinien. Halbſtrauchig, in der Kultur einjährig, bis 1m Kugelmalve. Utah (Nordamerika). Staude, bis 1m hoch. Blütezeit: Juli-Auguſt bis November. — hoch. Blütezeit: Sommer bis Spätherbſt. — Pflanze Die Stengel aufrecht, reich verzweigt. Blätter ab⸗ am Grunde halbholzig; die Stengel ſchon zeitig im wechſelnd, geſtielt, eirund, 3 lappig, gezähnt, etwas Frühjahr hervortreibend, lockere, anſprechende Büſche bil- filzig. Blumen achſelſtändig, ſehr zahlreich, an wenig⸗ dend. Blätter denen des Weinſtocks ähnlich, graugrün, blütigen (bisweilen nur 1 blütigen) traubigen Blüten⸗ 3—5lappig. Blüten einzeln oder zu mehreren in den ſtielen, ſchön mennigrot, bisweilen ziegel- oder Achſeln der Blätter, lilafleiſchfarbig. Stecklings⸗ zinnoberrot, 2½—3 em im Durchmeſſer. pflanzen blühen ſchon bei 20 em Höhe. | Verwendung. Vereinzelt auf Rabatten von Verwendung in landſchaftlichen Gärten, einzeln, guter Wirkung; als Herbſtblüher auch in Töpfen oder truppweiſe beiſammenſtehend, z. B. vor höherem kultiviert ange⸗ Geſträuch oder an Teichrändern. Kultur in tiefgrün⸗ nehm. Kultur. digem, ziemlich ſchwerem und etwas feuchtem Boden Die Pflanze iſt in warmer Lage. Anzucht aus Samen und Ver- nicht gerade em— mehrung durch Teilung und Stecklinge leicht. pfindlich; ſie kommt 538. Sphaerälcea Emöryi Torr., Emorys | bei uns oft erſt Kugelmalve. Kalifornien. Staude, 30 — 60 em hoch. ſpät im Sommer Blütezeit: (8 Wochen nach der Ausſaat beginnend): zur Blüte, wes⸗ Mai⸗Juni bis Herbſt. — Pflanze von Grund auf ver- halb man ſie äſtelt, dicht: und kurz-weißhaarig. Blätter wechſel- beſſer als Kalt⸗ ſtändig, oval oder rundlich⸗ herzförmig, meiſt ſtumpf, hauspflanze, etwa 3—5 lappig und klein-gekerbt. Blumen etwa 2½ 3 cm wie die Fuchſie, breit, in kurzen, anfangs knaulförmigen Trauben, in behandelt und den Achſeln der oberen Blätter und kürzer als dieſe, ſie im Sommer hellmennig- oder ziegelrot, im Grunde grün. auspflanzt. Son- Verwendung in mittleren und größeren land- nige Lage, kräftige ſchaftlichen Gärten an ſonnigen trockenen Orten, auch lockere Erde (für 2 auf Schuttboden und Felſenanlagen, wo die Pflanze Töpfe: Laub-, Miſt⸗ Mennigrote Kugelmalve. als fremdartige Erſcheinung ihre Wirkung nicht ver- erde, Sand) und fehlt. Kultur. Gedeiht ohne Pflege. Vermehrung nur mäßige Bodenfeuchtigkeit. Anzucht jährlich oder durch Teilung. Anzucht aus Samen; Ausſaat im alle paar Jahre aus Samen, um ſtets kräftige Pflanzen April in Schalen oder ins freie Land; Verpflanzen zu haben. Ausſaat lauwarm, im März, April, oder im jugendlichen Zuſtande; 30—40 cm Abſtand. — bei zwei- bis mehrjähriger Kultur im Mai bis Juli. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung in 1 Woche. Keimkraft der Samen 4 Jahre; Keimung innerhalb 539. Sphaerälcea miniäta Spach (syn. Malva | 8—14 Tage. Gattung 159. Lavätera I., Lavatere, Or XXV! (nach J. K. Laväter benannt). Hüllkelch verwachſen, 3—6 ſpaltig. Die inmitten des Früchtchenkreiſes befindliche, zugeſpitzte oder verbreiterte Säule überragt faſt ſtets die Früchtchen. Reiſe Früchtchen abfallend, nicht aufſpringend. Kräuter, Sträucher oder Bäume, meiſt filzig oder rauhhaarig. Blätter eckig oder gelappt. Blüten geſtielt, achſelſtändig und einzeln, oder endſtändig und traubig. — 16 Arten im Mittelmeergebiet, 2 auf den Kanariſchen Inſeln, 1 Auſtralien, 1 Mittelaſien. A. Die Mittelſäule der Frucht an der Spitze in eine die Früchtchen überdeckende Scheibe verbreiter . T. trimestris. 540. B. Die Mittelſäule der Frucht kegelförmig über die Früchtchen hervorragend . . . 5 L. Olbia. 541. & L. thuringiaca. 542. C. Die Mittelfäule der Frucht klein, 1 eee 8 DER 2 nicht in kamm⸗ förmige Auswüchſe verbreitert ee I. arborea. 543. 540. Lavätera trimestris 2 5 meer, 0105 5 Blumen groß, ſchön, rojen- tere (Garten-Lavatere; fr. Lavatere a grandes fleurs; rot, dunkler geadert, bei f. flore albo ganz weiß. e. Three-monthly | Verwendung. Eine altbekannte und ſehr hübſche, Lavatera). Süd⸗ auch dankbare Sommerblume In kleineren und europa. Einjährig, mittleren Gärten vereinzelt auf Rabatten, in größeren 60 —120 em hoch. auch auf größeren Blumengruppen eine angenehme Blütezeit: Juli Erſcheinung, die keine Mühe macht. Kultur. bis Herbſt. — Jeder leichte, nicht dauernd feuchte Boden iſt ge⸗ Pflanze etwas eignet. Anzucht aus Samen. Ausſaat Anfang rauhhaarig, ver- oder Mitte April an den beſtimmten Platz. Später äſtelt. Untere die Pflänzchen nach und nach auf etwa 40 em Abſtand Blätter rundlich- auslichten. Begießen im Sommer nach Bedarf; wenn's herz- oder faſt geſchieht, gründlich, ſonſt lieber gar nicht. — Keim- nierenförmig, kraft der Samen 5 Jahre Keimung innerhalb 8 Tage. 8 109 0 e 541. Lavätera Olbia Z., Südfranzöſtſche La⸗ appig alle un⸗ vatere (fr. Lavatère d’Hyeres; e. Olbia Lavatera). regelmäßig kerb⸗ Südfrankreich. Halbſtrauchig⸗ſtrauchig, bis 2 m hoch. zähnig. Blüten- Blütezeit: Juli bis Oktober. — Baumartig wachſend, ſtiele kürzer als vom Grunde an veräſtelt, etwas behaart⸗ſcharf. Blätter Sommer⸗Lavatere. ihr Stützblatt, weich-graufilzig, 5 lappig, die oberen Z lappig mit Bu un FI lan az ne) 7 = R 9 2% 1 verlängertem Mittellappen, die oberſten länglich und faſt nicht geteilt. Blumen ziemlich groß. Kron⸗ blätter 2 lappig, purpurroſenrot. Verwendung. Nur für größere landſchaftliche Gärten als zweijährige Pflanze zu empfehlen, alſo alljährliche Anzucht aus Samen; Ausſaat im Mai, Juni auf ein Saatbeet, die Pflänzchen verſtopfen, ſie ſpäter im Sommer in Töpfe verſetzen, hell und kalt über— wintern und im Frühjahr auspflanzen. 542. * Lavätera thuringiaca L., Thüringiſche Cavatere. Thüringen, Tatarei ꝛc. Staude, bis 1 m und darüber hoch. Blütezeit: Juli bis Oktober. — Pflanze krautig, äſtig. Blätter etwas filzig, die unteren eckig, die oberen 3 lappig. Blütenſtiele einzeln, 1 blu⸗ mig, länger als die Blattſtiele. Blumen blaßroſen— rot. Kronblätter 2 lappig. Verwendung. Eine harte und zum Verwildern— laſſen auf Hügeln, an Böſchungen und ſonſtigen un— bebauten Orten der Parks und landſchaftlichen Anlagen geeignete Pflanze. Anzucht aus Samen leicht. 543. Lavätera arbörea L., Baumartige Ca- vatere. Mittelmeergebiet, Canaren. Strauchig, oft von baumartigem Wuchs (in ſüdlichen Gegenden bis 3 m hoch), in der Kultur 2 jährig. Blütezeit: Raſen. Gattung 159. Lavätera und Gattung 160. Althaea. Nr. 537545. 137 Juli bis Herbſt. — Pflanze von gefälligem Wuchs. Stengel dick, veräſtelt. Blätter etwas filzig, wellig— faltig, undeutlich-handförmig⸗gelappt; Lappen rundlich, ſtumpflich oder ſpitz, gekerbt, meiſt 7. Blumen unbe⸗ deutend, purpurrot, dunkler geadert. Hiervon eine ſchöne buntblätterige Form, f. foliis variegatis, mit unregelmäßig dunkelgrün⸗, blaßgrün-, grau- und rahmweiß⸗geſcheckten Blättern, deren Buntblätterigfeit aber erſt im zweiten Jahre ſchön hervortritt. Verwendung. Die Baumartige Lavatere wird nicht ihrer Blüten, ſondern ihrer Geſtalt und Belaubung wegen in den Ziergärten gern geſehen, und zwar als Einzelpflanze oder zu wenigen beiſammen auf dem Kultur. Möglichſt in warmer und ſonniger Lage und auf kräftigem Boden. Vermehrung durch Stecklinge im Lauwarmbeete ſehr leicht. Anzucht aus Samen, am beſten alljährlich. Ausſaat im März, April ins lauwarme Miſtbeet; die Pflänzchen ver— ſtopfen, ſpäter in geräumige Töpfe verſetzen, um ſchon im erſten Jahre ſtarke Exemplare zu erhalten; trocken, froſtfrei und luftig überwintern und im Mai kommenden Jahres auspflanzen. Eine zweite Überwinterung würde nicht lohnen. — Keimkraft der Samen 3—4 Jahre; Keimung innerhalb 8 Tage. Gattung 160. Althäsa L., Stockmalve, O = XXV I (griechiſch: althaia — Malve, von altheeis — heilſam; erweichende Eigenſchaften). Einzelfrüchtchen von der Mittelſäule abfallend, nicht auffpringend. ſäule überragt die Fruchtknoten nicht. f behaarte Kräuter. Blätter gelappt oder geteilt. Hüllkelch verwachſen, 6—9 ſpaltig. Die Mittel— Hohe oder niedrigere Blüten achſelſtändig und einzeln oder in endſtändigen Trauben oder Dolden— ſträußen, verſchieden gefärbt, jedoch, außer bei A. rosea-Sorten, nicht gelb. — 15 Arten, in der gemäßigten Zone der alten Welt. A. Die flachen Einzelfrüchtchen mit einem gefurchten häutigen Rand umgeben .. B. Die Einzelfrüchtchen ſind querrunzelig und ohne häutigen Rand. 544. Althäta rösea Cav., Tafel 15, 57 (syn. und bisweilen ſehr Alcea rosea 7), Gemeine Stockmalve (Stockroſe); fr. Rose-Trémière; e. Hollyhock). Orient (China). Zwei⸗- (auch mehr-) jährig, bis 3 m hoch. Blüte- zeit: Juli bis September. — Stengel ſtraff, weich— filzig⸗borſtig. Blätter langgeſtielt, herzförmig, meiſt 5—7lappig, gekerbt, runzlich, bisweilen wellenfürmig, | geknittert, gefranſt oder kraus, die unteren größer, nach oben hin kleiner. Blumen kurzgeſtielt, zu 1—2 in den Blattachſeln, und der ganze Blütenſtand eine oft über 1 m lange, mehr oder weniger dichte Ahre darſtellend, in allerlei Farben: rein weiß, gelb, rot, roſa, violett, purpurn, ſchwarzrot, ſchwarz— braun, und dieſe Farben haben wieder ausgezeichnete Sorten geſchätzt. „ B die A. rosea (Tafel 15). 544. A. ficifolia. 545. A. chinensis. 546. A. cannabina. 547, ungewöhnliche Schattierungen. Auch geſprenkelte, geflammte, geſtreifte Blumen giebt es. Die Kronblätter decken ſich mit den Rändern und ſind breiter als lang, ganz oder ſeicht-ausgerandet. Gewöhnlich Hüllkelch 8—9 teilig. werden nur noch die gefüllten Es ſei aber daran erinnert, daß Farbepflanze kultivierte einfach- blühende Form f. nigra mit dunkelſammetig— ſchwarz roten, nahezu ſchwarzen Blumen von eigenartigem Reiz iſt und, vereinzelt auf Rabatten oder truppweiſe angepflanzt, nie ihre gute Wirkung verfehlen wird. — Bei gefüllt-blühenden Sorten als unterſcheidet man a) gewöhnliche, deren Blumen zwar gut- gefüllt ſind, bei denen aber die äußeren Blumenblätter größer, länger ſind als die inneren, um welche herum ſie gleichſam eine Krauſe (Manſchette) bilden; b) ſchottiſche, deren Blumen ſchön-gefüllt und in allerlei Farbenſorten vorhanden ſind, deren Blütenähren aber noch nach oben in eine lange Spitze auslaufen; c) Chaterſche, deren Blumen eine voll— kommenere Form, einen regelmäßigen Bau und ſehr dichte Füllung haben, und deren äußerſte Kronblätter nicht länger als die inneren ſind: der Blütenſtand iſt gedrungener und oben ſtumpf- abgerundet. Die Chaterſchen Stockmalven ſind die vollkommenſten. Die vielen Farbenſorten ſiehe in den Verzeichniſſen größerer Gärtnereien. — Ahnlich iſt: 545. Althäea fieifolia Cav., Jeigenblätterige Stockmalve. Sibirien. 2 jährig. Blütezeit: Juli bis September. — Verſchieden durch: Blätter bis über die Mitte handförmig-7 lappig, die oberen ſpieß— förmig; Lappen ſtumpf, unregelmäßig-gezähnt. Blumen groß, einfach oder gefüllt, meiſt goldgelb, auch rot. 138 Verwendung. Die „Stockroſen“ ſind von großer maleriſcher Wirkung; dort, wo es ſich um bedeutende Fernwirkung handelt und zugleich ein Gegenſatz (Kontraſt) zu der Umgebung hervorgerufen werden ſoll, durch keine andere Staude zu erſetzen; und deshalb ſeien dieſe Pflanzen für den Blumen— garten wie für den Landſchaftsgarten, Buſchwerk vor dunklen Gehölzgruppen, oder in Bosquet- Lichtungen, oder auf Raſen angepflanzt, beſonders empfohlen. Kurz vor der Blütenentfaltung abge | ſchnittene und in ein Gefäß mit Waſſer geſtellte Blütenzweige erhalten ſich lange friſch, und die Knoſpen blühen nach und nach noch auf. — Kultur. Die Stockmalve verlangt kräftiges, friſches, aber auch tiefgelockertes Erdreich, außerdem luftigen und mög⸗ | lichſt auch ſonnigen Standort; fie leidet im Winter nicht ſelten durch Näſſe, weniger durch die Kälte. Die Hauptſache iſt durchläſſiger Boden und vorſichts— halber im Spätwinter ſchwache Fichtenzweigdecke zum Schutz gegen das wiederholte ſchroffe Auftauen an a 8 Im Teile verzweigt, kahl. Sommer iſt Gegenſätzen, wie Dürre und Näſſe, vorzu- zerſtörende ſonnigen Tagen und Wiedergefrieren bei Nacht. beugen, damit nicht etwa der die Blätter gleichviel ob einzeln ſtehend, truppweiſe oder in Gruppen, oder als Familie 35. Malvaceae, Malvengewächſe. Of XXV I. Malvenroſt (Puccinia Malvacearum), der Mehltaupilz oder Ungeziefer ſich einſtellen. — Vermehrung am ein— fachſten durch Abtrennung der an den zweijährigen Pflanzen gegen den Herbſt hin, auch im Frühjahr, in der Nähe des Wurzelhalſes entſtehenden Laub— ſproſſe, die (dicht am Stamme abgetrennt) ohne weiteres als Stecklinge behandelt werden leicht bewurzeln. und ſich Auch Teilung des Grundſtockes (jeder Teil muß eine Laubknoſpe behalten!) führt zum Ziele, um eine beſtimmte Sorte zu vermehren. Selbſt das Wurzelpfropfen kann (ähnlich wie bei Clematis) ſtattfinden. — Anzucht aus Samen, aus welchem die einzelnen Sorten ziemlich beſtändig wiederentſtehen, was um ſo erwünſchter ſein muß, als die Stockmalven am ſchönſten im Jahre nach der Ausſaat blühen, im 3. Jahre aber viel verlieren, oder häufig ſchon vor— zeitig abſterben. beſten im Mai auf ein Saatbeet. Wenn die Säm— linge 2—3 Laubblätter entwickelt haben, werden ſie, nachdem die etwa reichlich langen Wurzeln etwas ge— kürzt, mit 15 em Abſtand in kleine flache Furchen gepflanzt, wodurch alſo die Pflanze in Wirklichkeit etwas tiefer zu ſtehen kommen wird, als es nach der Pflanzregel der Fall ſein dürfte. ſich, damit die Pflanzen durch das im Spätſommer Ausſaat mithin alljährlich, am i f f 1 N ) 1 8 unteren handförmig⸗-geteilt, die oberen 3 teilig; Lappen Aber hier ſollen oder Frühling ſtattfindende Verſetzen an den beſtimmten Platz nicht etwa noch mehr leiden, an den noch jungen Pflanzen in der Nähe des Wurzelhalſes feine Wurzeln (Notwurzeln) bilden, die Nahrung aufnehmen können, falls etwa die ſtarken Hauptwurzeln durch das ſpätere Umpflanzen zu arg leiden ſollten. Nach 3 oder mehr Wochen, auch im Spätſommer oder auch noch im kommenden Frühling kann dann das Ver⸗ ſetzen an den beſtimmten Platz ſtattfinden, wobei etwa 80 cm Abſtand einzuhalten iſt. — Keimkraft der Samen 4 Jahre; Keimung innerhalb 8 Tage. Schutz den Stockmalven! Unreife wie reifende Samen werden häufig durch die Larven des ſog. Malvenkäfers (Apion malvarum) zerfreſſen, auf welchen ſchon während der Blütezeit zu fahnden iſt. 546. Althäea chinensis (Cav., Chineſiſche Stockmalve (Zwerg-Stockroſe; fr. Rose-Trémière de la Chine; e. Dwarf Hollyhock). China. Ein- bis zweijährig, 1 bis 1½ m hoch. Blütezeit: Juli bis Herbſt. — Stengel ſtraff, einfach oder im unteren Blätter herzförmig, rauh, ge— kerbt, eckig. Blüten achſelſtändig, ſitzend, ſehr groß, oft größer als die der Gemeinen Stockmalve und ge— drängt in langen Ahren, einfach und gefüllt; Kron⸗ blätter der Stammform grauweiß, am Nagel purpurn⸗ gefleckt, am Rande gekerbt-gefranſt, bei k. fl. rubro purpurrot, mit dunkleren Streifen oder Adern. Verwendung und Kultur. Iſt empfindlicher als die Gemeine Stockmalve und verlangt, als zwei— jährige kultiviert, froſtfreie Überwinterung; indeſſen blüht ſie, als einjährige behandelt und im März, April ins Lauwarmbeet geſäet, die Pflänzchen wiederum ins Miſtbeet verſtopft und im Mai ausgepflanzt, noch im ſelbigen Jahre. Merkwürdigerweiſe zeigt ſie ſich im | Gegenſatz zur Gemeinen Stockmalve wenig veränderlich. 547. Althäta cannäbina Z., Hanf -Stock⸗ malve. Südeuropa. Staude, 1½ 3 m hoch. Blüte⸗ zeit: Juli bis Herbſt. — Stengel vieläſtig. Blätter weichhaarig- rauh, unterſeits etwas weißgrau, die ſchmal, grob-gezähnt. Blüten an mehrblumigen achſel⸗ ſtändigen Stielen anſehnlich, ſchön roſenrot, zahlreich. Verwendung. In landſchaftlichen Anlagen in der Nähe von Teichen, Gräben, überhaupt an etwas feuchten Stellen mit kräftigem Boden ohne jede Pflege von durchaus vorteilhafter Wirkung. Anzucht aus Samen leicht; Ausſaat ins freie Land. Gattung 161. Malva L, Malve, Or XXV I (griechiſch: malaché, von malasso — erweichen; arzneilich). Hüllkelch nicht verwachſen, 1—3blätterig, oder wohl auch fehlend. Die Früchtchen werden von der Mittelſäule mehr oder weniger überragt, fallen ſpäter ab, ſpringen aber nicht auf. Blätter eckig, gelappt, geſchlitzt oder geteilt. halbſtrauchig, behaart oder kahl. Kräuter, bisweilen Blüten verſchieden-gefärbt, ſitzend oder geſtielt, achjel= ſtändig und einzeln oder gebüſchelt, oder in endſtändigen Trauben. — 25 Arten, in Europa, Aſien, Nordafrika und Nordamerika. A. Die Einzelfrüchtchen unterhalb des kurzen, die Spitze der Frucht bildenden S . der inneren Seite ohne einen wulſtförmigen Auswuchs (Quer-Anhängſel) N B. Die Einzelfrüchtchen mit dem unter A bezeichneten Auswuchs. 1. Hüllkelch am Grunde des Kelches (oder oft vom Kelche entfernt befindlich) 1—3blätterig 2. Hüllkelch fehlend. Früchtchen mit faſt hakigem, grünem Schnabel und mit e 8 Blütenſtiele Iblütig, gegen ihre Spitze hin oft gegliedert .. i an der Innenſeite. 548. * Malva moschäta L. (syn. M. trifida L.), Moſchus Malve. Mittel⸗ und Südeuropa. .* M. moschata. 548. * M. Alcea. 549. M. mauritiana. 550. M. crispa. 551. M, verticillata. 552. (Gattung: Callirho& Nutt.) M. involucrata. 553. M. Papaver. 554. M. pedata. 555. M. digitata. 556. M. macrorrhiza. 557. M. spicata. 558. Staude, 30—60 em hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Pflanze mit ſchwachem Moſchusduft. Die Stengel aufrecht, Untere Blätter nierenförmig, blätter faſt bis zum Grunde handförmig-mehrteilig, von abſtehenden Haaren rauh. eingeſchnitten. Stengel- mit linealiſchen, gezähnten Läppchen. Blumen achſel— ſtändig, einzeln oder die oberſten als wenigblumige Büſchel. Hüllkelchblättchen länglich-linealiſch. Kron⸗ blätter vorn ausgeſchweift und meiſt gezähnt. Blüten etwa 3 em breit, roſenrot, bei f. alba weiß, Staub- fäden rot. Früchtchen auf dem Rücken nicht quer⸗ runzelig. Die weißblühende iſt die ſchönere. Die naheſtehende, ſeltene, auf trockenen Hügeln, Rainen ꝛc. wildwachſende 549. * Malva Alcea L., Spitzblätterige Malve, it nur verſchieden durch: Stengel angedrückt- behaart, 1 —1 m hoch; unterſte Blätter eckig; obere Stengel— Kronblätter vorn bisweilen 2 jpaltig. kielt, fein⸗querrunzelig. — Verwendung beider Arten nur in mittleren und größeren Gärten zerſtreut auf Rabatten oder an an— deren, ſonnigen Orten mit ziemlich leichtem, etwas lehmigem Boden. Beſondere Pflege nicht erforderlich. Anzucht durch Ausſaat auf ein Saatbeet im Mai, Juni in der bei Freiland-Stauden üblichen Weiſe; die Pflänzchen in etwas geſchützter Lage verſtopfen und im nächſten Frühling an den Platz verſetzen. Ab- ſtand (auf Gruppen) 40 —50 em. — Keimkraft der Samen 5 Jahre; Keimung innerhalb 8 Tage. 550. Malva mauritiäna Z. (syn. M. mauri- tanica Spr., M. zebrina ort.), Algier - Malve. Südeuropa, Nordafrika, China. 1 80-150 cm hoch. — Stengel aufrecht, faſt kahl. der oberen Seite flaumhaarig. gezähnten Lappen. Blätter mit ſtumpfen, lang, 3—4mal jo lang als der Kelch, mit dunkleren Streifen verſehen; die tiefe Ausrandung an der Spitze bildet einen ſtumpfen Winkel. Verwendung beſonders in großen Gärten, welchen weniger Pflege zu teil wird. Anzucht durch Ausſaat, im April an den beſtimmten Platz; Aus- lichten der Pflänzchen bis auf 40—50 em. Mauve frisee; e. Curled Mallow). Syrien. Ein⸗ jährig, 1—2 m hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Stengel kräftig, ſteif-aufrecht, meiſt einfach, bis zur Spitze beblättert, oberwärts zerſtreut-behaart. Blätter groß, geſtielt, am Rande kraus, kerbig und fein— gezähnt. Blüten unſcheinbar, weißlich, etwa jo lang als der rauhe Kelch. Blütenſtiele faſt fehlend oder zur Fruchtzeit höchſtens 2 mal jo lang als der Kelch. Hüllkelch linealiſch-lanzettlich. Die folgende: 592. Malva verticilläta L., nicht ort., Quirl- blätterige Malve, iſt nur allein verſchieden durch: Blätter am Rande flach, grob-gekerbt. Kronblätter rot weiß, länger als der rauhe Kelch. Verwendung und Kultur. Der Zierwert der Krauſen Malve liegt in ihrem Wuchs und ihren ſchön grünen, krauſen Blättern, die auch als Spinat genieß— bar. Um ſie bis Ende Juli zur vollkommenen Ent— wicklung zu bringen, iſt durchaus friſcher, kräftiger, mit verrottetem Miſt durchſetzter Boden erforderlich. Die Lage kann auch etwas ſchattig ſein. Anzucht aus Samen ſehr leicht. Ausſaat Anfang April an den beſtimmten Platz. Auslichten der Pflänz— e manner 7 Gattung 161. Malva, Malve. auch in Deutſchland weniger er = achſelſtändig, ein- blätter 3 teilig, geruchlos; Blüten etwa 5 em breit; Früchtchen ge⸗ 2 jährig, Blütezeit: Juli bis September. Blattſtiele nur auf e Ar anmutig iſt, Blumen zu 2—6 in den Blatt- | winkeln, groß, roſa weiß, lila, hellviolett oder fait blutrot (in Farbe veränderlich); Kronblätter 1½—2 cem Blätter 3—5teilig, 551. Malva crispa I., Krauſe Malve (fr. Nr. 546 — 555. 139 chen anfangs auf 30 em Abſtand, ſpäter je nach Wuchskraft auf 60—80 cm. — Keimkraft der Samen 4 Jahre; Keimung innerhalb 1—2 Wochen. 553. Malva involueräta Torr. et Gr. Callirho& involucrata A. Gr., C. verticillata Aort.), Hüllkelchige Malve. Texas. Staude, bis 80 em lang. Blütezeit: Juli bis Oktober. — Wurzel rübenförmig; die Stengel lang niederliegend, von ab- ſtehenden Haaren rauh. Blätter fußfürmig-5 teilig, im Umkreiſe rund; die Teile keilförmig, eingeſchnitten 3—5 ſpaltig; Nebenblätter ei— rund, ziemlich groß. Blütenſtiele (syn. zeln, einblütig, länger als ihr Blatt. Früchtchen unge— fähr 20, faſt kreis- rund, überall netzig-runzelig, oben mit nur ſehr kurzem Schnabel und an der Innen- ſeite nur kleinem, unſcheinbarem Auswuchs, zudem völlig geſchloſſen. Blüten purpur- violett am Grunde weiß, bis 6 cm breit. Verwendung. Dieſe großblumige und lebhaft gefärbte Art zieht man, weil ihre Tracht leider wenig am beſten an Gitterwerk oder an ſüd— lichen Böſchungen, oder auch als Einfaſſungen, die Stengel mit kleinen hölzernen Haken am Boden befeſtigend. 554. Malva Papäver (av. (syn. Callirho® Papa- ver A. GV.) Mohn Malve (e. Poppy Mallow). Louiſiana. Staude. Blütezeit: Juli bis Herbſt. — Voriger ſehr nahe— ſtehend; jedoch: Krauſe deren Teile nicht ganzrandig, linea— liſch, bewimpert. Früchtchen mit et— was hakigem grü— nen Schnabel und auch der Quer- Auswuchs ſehr deutlich vorhanden. Blütenſtiele 1 blü⸗ tig, gegen die Spitze hin oft ge— gliedert. Blüten leuchtend-pur⸗ purrot, am Grunde weiß. Hüllkelch 1—3blätterig, oft vom Kelche entfernt befindlich. 555. Malva pedäta Torr. et Gr. (syn. Callirhoe pedata A. Gy., Nuttalia pedata Hoolc.), Nußförmige Malve. Einjährig, bis 1 m hoch. Blütezeit: Juli bis Oktober. — Pflanze kahl, aufrecht, äſtig, graugrün. Blätter hand-, finger- oder fußförmig⸗-geteilt; die Teile eirund⸗lanzettförmig, gezähnt. Blüten achſelſtändig, ſehr langgeſtielt. Kelchblätter genervt, etwas wellig. Fußförmige Malve. 140 Familie 35. Malvaceae, Malvengewächſe. ir XXV 1. Kronblätter am Ende feinbewimpert, leuchtend-violett- | nicht mit Miſt friſch gedüngt worden. M. pedata iſt rot oder purpurrot, am Grunde weiß. Häufiger vorwiegend einjährig, aber auch die übrigen Arten iſt die nur 40—60 cm hohe f. compacta (syn. nana, werden überall, wo fie im Winter ſelbſt unter gutem pumila oder nana compacta), von dichterem und ge- Fichtennadel- oder Fichtenzweigſchutz leicht zu Grunde fälligerem Wuchs, Blüten friſch-roſenrot. gehen (freilich meiſt durch ſtauende Näſſe, ſeltener 556. Malva digitäta Torr. et Gr. (syn. Calli- bei trockenem Boden durch Froſt), am beiten ein⸗ rhoë digitata A. Gr., Nuttallia digitata Hoolc., N. jährig kultiviert, und dann ſchon im März ins grandiflora ort., N. Papaver Grah.), Geſingerte lauwarme Miſtbeet oder in Käſtchen geſäet, die Malve. Staude (in der Kultur einjährig), bis 60 em hoch. Blütezeit: Juli bis Herbit. — Wurzel knollig⸗ ſpindelig. Stengel aufrecht, oben riſpig, graugrün. Blätter fingerförmig⸗-geteilt; Lappen ganzrandig, glatt, linealiſch, oft 2 ſpaltig, obere Blätter Z teilig, die oberſten einfach. Blumen ſehr langgeſtielt, achſelſtändig, an 5 em breit, karmeſinrot. Kelch 3 rippig. Kronblätter abgeſtumpft, am Ende ausgeſchweift und doppelt-gekerbt. — Bei 557. Malva macrorrhiza Torr. et Gr. (syn. Callirhoë macrorrhiza A. Gr.), Großwurzelige Malve, ſind die unteren Blätter ſpeerförmig und gelappt, und die Blüten weißlich. 558. Malva spicata (syn. Callirhoé spicata gl.), Ahrige Malve. Nordamerika. Staude, 40 bis 60 em hoch. Blütezeit: Juli bis September. | Pflanze unten rauhhaarig, ſonſt ziemlich kahl, bläulich-⸗bereift. Die Stengel einfach oder an der Spitze verzweigt. Untere Stengelblätter herzförmig— rundlich, 7— 9 nervig, leicht 7—9 lappig, obere hand— oder fingerförmig geteilt. Blüten in Endähren, jehr | kurzgeſtielt, ſchön roſenrot, etwa 2 cm breit. | Ahrige Malve. Verwendung. Die Malven Nr. 554 —558 find ſehr ſchöne Zierpflanzen für Rabatten, zudem ſehr Pflänzchen zeitig ins Miſtbeet oder einzeln in Töpfe dankbare Blüher; namentlich M. Papaver und M. verſtopft und ſpäter, nach Mitte Mai, mit Erdballen pedata. Allein, fie verlangen ſämtlich einen warmen, bei etwa 40 cm Abſtand ausgepflanzt. Will man die dabei ſonnigen Standort und durchaus durchläſſigen Stauden als ſolche behandeln, jo iſt Ausſaat im Boden, eignen ſich alſo nicht für alle Gärten. Sind Juni, Juli ins freie Land auf Saatbeete vorzuziehen, auch ſehr willkommene Topfblumen für den Sommer damit die Pflanzen bis zum Herbſt nicht zu ſtark und Herbſtanfang. — Kultur. Die Pflanzen gedeihen werden! — Keimkraft der Samen 4 Jahre; Keimung am beſten in lockerem, mehr mineraliſchem Boden, der innerhalb 2—3 Wochen. Gattung 162. Sidälcea A. Gr., Doppelmalve, = XXV I (zuſammengeſetzt aus den beiden Gattungsnamen Sida und Alcea). Hüllkelch fehlt. Staubblätterröhre oben doppelt: eine äußere 5bündelige, jedes Bündel mit 4 oder mehr Staubkölbchen, eine innere, von der äußeren umhüllte, mit vielen Staubfäden. Einzelfruchtknoten 5—9. Früchtchen häutig, ungeſchnäbelt, abfallend, nicht aufſpringend. Kräuter mit gelappten oder geteilten Blättern. Blüten kurzgeſtielt oder ſitzend, ährig oder traubig, rot, purpurn oder weiß. — 10 Arten, in Nordamerika. 559. Sidälcea cändida A. Gr. (syn. S. malvi- Verwendung dieſer noch wenig bekannten, aber folia Fisch. el Mey.), Weiße Doppelmalve. Neu⸗Mexiko. anſcheinend völlig winterharten Staude in land— Felſengebirge. Staude, bis 90 em hoch. Blütezeit: ſchaftlichen Gärten, namentlich in Stauden— Juni, Juli. — Stengel beblättert, unten ſamt den anlagen, wo ſie durch ihre Geſtalt wie durch ihre Blattſtielen etwas rauhhaarig. Untere und Grund- bei Freilandpflanzen in weiß ſeltenen Malvenblüten blätter kreisrund und mit geſchloſſener Bucht, 7lappig, von guter Wirkung iſt. Kultur. Gedeiht in jedem glatt, bewimpert, die Lappen keilförmig-rundlich, grob- friſchen Gartenboden ohne beſondere Pflege. Anzucht 3—5ferbig oder eingeſchnitten; die oberen Blätter und Vermehrung wie bei gewöhnlichen Freiland— 7—5—3teilig; Teile lanzettlich, ganzrandig. Blüten- Stauden. — Keimkraft der Samen 3—4 Jahre; trauben kurz, gedrungen, drüſig-filzig. Blüten weiß. Keimung innerhalb 2—3 Wochen. Gattung 163. Malvästrum 4. Gr., Scheinmalve, © XXV I (lat.: von Malva — Malve und astrum — Stern, Bild). Hüllkelch 1—3blätterig, klein oder auch fehlend. Einzelfrüchtchen 5 bis mehrere, abfallend, nicht aufſpringend oder ſich 2klappig öffnend, nicht ſelten geſchnäbelt oder mit 2 Dornen am Rücken. Kräuter oder Halbſträucher. Blätter verſchieden: ganz, herzförmig oder geteilt. Blüten kurzgeſtielt, ſcharlachrot, orange oder gelb, adjel- oder endſtändig, bisweilen ährig. — 70 Arten, in Südafrika und-Amerika. — Kalthauspflanzen. 560. Malvästrum Creeänum BHgqp. (syn. Malva M. Creeanum & Sphaeralcea miniata hält in Blume Creeana ort.), Crees Scheinmalve. Peru. Strauch. und Blatt die Mitte zwiſchen den beiden Stammarten, Blütezeit: Sommer. — Obere Blätter Z lappig, wird 90-120 cm hoch und blüht ziegelrot während Lappen vielſpaltig oder eingeſchnitten. Blumen ſchön, des größten Teils des Sommers. lebhaft-roſenrot, anſehnlich, bei f. album (syn. Wird während des Sommers ins Freie gepflanzt Malva miniata var. Steud.) weiß. Eine Baſtardſorm und iſt eine angenehme Gruppenpflanze. Uber- „ e e Gtg. 162. Sidalcea bis Gtg. 166. Göethea. Mr, 556569. 141 winterung froſtfrei, an einem hellen lichten Orte. Ver⸗ zeit: Sommer, Herbſt. — Stengel bräunlich. Blätter mehrung durch Stecklinge im halbwarmen Beete leicht eirund, meiſt 5lappig, etwas klebrig; die oberen oft und faſt zu jeder Zeit. 3lappig. Blütenſtiele achſelſtändig, einzeln oder ge— 561. Malvästrum capense BHqp. (syn. Malva paart, länger als die Blattſtiele. Hüllkelchblätter eirund- capensis Cav.), Sap- Scheinmalve. Südafrika. lanzettlich. Blüten dunkelrot. Außere Kelchblätter Strauch, im freien Grunde bis 3 m hoch. Blüte- faſt ſpatelförmig. — Kultur wie Nr. 536. Gattung 164. Anöda Car., Ohnknoten, O = XXV I (at.: a — ohne, nicht, nodus — Knoten; den Blütenſtielen fehlt der bei Sida häufige Knoten nahe der Blüte). Hüllkelch fehlt. Die Einzelfrüchtchen zahlreich, auf dem Rücken mit einem flügeligen, ſpitzen Fortſatz, zur Reifezeit an den Seiten wegen der geſchwundenen Scheidewände offen. Einjährige Kräuter, behaart oder kahl. Blätter oft ſpießförmig-3 lappig, ſeltener geſchlitzt. Blüten violett oder gelb, geſtielt, achſel- oder endſtändig. — 8, meiſt mexikaniſche Arten. 562. Anöda Dilleniäna Cap. (syn. A. cristata gekerbt; obere eirund⸗ lanzettlich, meiſt ganzrandig. Schldl., Sida cristata Bot. Mag., Sida Dilleniana Blüten blaulila; Blütenſtiele einzeln, achſelſtändig. Willd.), Dilleniusſcher Ohnknoten. Mexiko. Ein⸗ Ahnlich iſt A hastata Cav. — Zartere Sommerblumen. jährig, 90—120 em hoch. Blütezeit: Sommer, Ausſaat Anfang April ins kalte Miſtbeet; die Pflänz— Herbſt. — Untere Blätter Zeckig, faſt ſpontonförmig, chen nach Mitte Mai auspflanzen. Gattung 165. Pavönia Z., Pavonie, O = XXV! (nach dem ſpaniſchen Reiſenden und Botaniker Joſeph Pavon benannt). Hüllkelchblätter 5 bis mehrere, getrennt oder am Grunde unter ſich oder mit dem Kelche verwachſen. Einzelfrüchtchen 1ſamig, àſpitzig (ſeltener 1—2ſpitzig), 2flügelig oder höckerig, zur Frucht— reife abfallend, nicht oder kaum 2klappig aufſpringend. Kräuter oder Sträucher, behaart, ſeltener kahl. Blätter oft eckig oder gelappt, rückſeitig ohne Drüſen. Blüten geſtielt, kopfig-gedrängt an den Enden der Zweige. — 70 Arten, meiſt im tropiſchen Amerika, teils in Afrika und Oſtindien. 563. Pavönia Mackoyäna Z. Morr. (syn. 566. Pavönia Schränkii Spr. (syn. Lebretonia Goethea Mackoyana ort.) Mackoys Vavonie. coccinea Schrank), Schranks Pavonie. Braſilien. Braſilien. Strauch, bis 1 m hoch werdend. Blüte Strauch. Blütezeit: Sommer, Herbſt. — Pflanze zeit: Frühling, Sommer (2). Pflanze von Grund auf behaart. Blätter eirund, langgeſpitzt, geſägt. verzweigt. Blätter mit behaartem Stiel, elliptiſch oder Blütenſtiele 1blumig, länger als die Blattſtiele. Blumen elliptiſch⸗lanzettlich, etwas augeipibt, 115 ganzrandig, ſchön ſcharlachrot; Kronblätter eingerollt. kahl. Blumen langgeſtielt, in endſtändiger Traube, RE ® Eee en nebit den Staubfäden über den 5 a en 992 9 9 chen roſenroten, aus 5 herzförmigen Blättern be⸗ Blätter faſt herzförmi eeirund, zugeſ izt, e ähnelt tehenden Hüllkelch hervorragend. e ) Sage os . j 2 FE dicht- und kurzbehaart, unterſeits weißgrau. Blumen 564. Pavönia multiflöra 57. fil. (syn. P. achſel- und faſt endſtändig, kurzgeſtielt. Hüllkelchblätter Wioti I. Morr.), Vielblumige Vavonie. Braſilien. 79, lanzettlich-ſpatelförmig und mit Anhängſeln. Strauch. Blütezeit: Frühling. Blätter eirund⸗ Kronblätter ſchön violett, am Grunde purpurrot. lanzettlich, am Rande ſtark-gezähnt, unten rauh, 15 bis Blumen bis zu 5 em groß. 20 em lang und etwa 6 em breit, denen der 3 | Sehr ſchön ift auch die in den Gärten unter dem Tafel 98, 391, ähnlich. Blumen achſelſtändig, ge- Namen Pavonia intermedia bisweilen zu findende en a en a Pflanze, die vielleicht mit einer der obigen identisch. inealiſch-zungenförmig, aufſteigend, langbewimpert, 5 f f e weiteihig; die äußeren kürzer als die _ ee een Pavonien. Es ſind Du 5 als ſchöne, aber noch ſeltene Topf— inneren, alle purpurrot. Blumenkrone geſchloſſen, pflanzen des Lauwarmhauſes und dürften ſich ſelbſt dunkelpurpurrot. Griffel ſehr lang, behaart; Narbe für die Kultur im Zimmer eignen. — Kultur wie Staubkölbchen nierenförmig, blau. 0 en A 2a FR 5 die Mehrzahl der Lauwarm- oder Warmhauspflanzen, 565. Pavönia semperflörens Garcke (syn. und deshalb mögen fie hier, namentlich die beiden Goethea semperflorens Nees et M.), Zumerblühende erſten Arten, beſonders empfohlen werden. Ver— Davonie. Brafilien. Strauch. Blätter elliptiſch, an mehrung durch Stecklinge nicht leicht, deshalb gewöhn— der Spitze geſägt, lederig, ziemlich kahl; Blattſtiele lich Pfropfen auf Stämmchen der leicht als Steckling gebärtet. Blüten faſt endſtändig, an 1blumigen Stielen ſich bewurzelnden Nr. 568 u. 569. Anzucht aus Samen. hängend. Hüllkelch 6ſpaltig, braunrot, ohne An- Ausſaat in Töpfe in Laub- und Raſenerde; warm hängſel. Kronblätter 5, eingerollt, purpurn. Staub- ſtellen. Keimkraft der Samen 3 Jahre. blätterröhre lang herausragend. | Gattung 166. G ëthea Mees et Mart., Göthea, Or XV 2a; XXVI (unſerem Dichter Wolfg. von Goethe gewidmet). Hüllkelch 4—6blätterig, groß, herzförmig, rotgefärbt, den 5ſpaltigen Kelch ein— ſchließend. Einzelfrüchtchen 1 ſamig, trocken, glatt, nicht ſtachelig, bei der Reife mit ſtumpfer Spitze, abfallend, nicht aufſpringend. Sträucher. Blätter ganz, ganzrandig oder entfernt-gezähnt. Blüten gebüſchelt, aus dem Stamme oder dem alten Holze kommend oder einzeln und achſelſtändig. — Nur 2 Arten, in Braſilien, der Pavonia ſehr naheſtehend: g N 568. Göethea cauliflöra Nees, Stengelblü- 569. Göethea strietiflöra AMook., Steifblütige tige Göthea. Blätter länglich, ganzrandig. Blüten Göthea. Blätter eirund, langgeſpitzt, gegen die Spitze ſeitlich aus dem Stamm kommend und mit ſchönem hin grob- und buchtig-gezähnt, deutlich ſpiralig-geſtellt. ſcharlachroten Hüllkelch; ſchön und intereſſant! Blumen achſelſtändig, gehäuft. Hüllkelch ſchön rot. — Warmhauspflanzen. Kultur wie Nr. 567. 1 142 Gattung 167. früchtchen zu einer faſt kugeligen Beerenfrucht vereinigt, mit Haaren bekleidet. 10 Arten, beſonders in Mittelamerika und Mexiko. 570. Malvaviscus mollis DC. (syn. 1 mollis Alt., A. Hunnemannii hort.), Weichblätterige Tutenmalve. Mexiko. Strauch. Blütezeit: Herbſt, auch zu andrer Zeit. — Blätter herzförmig, faſt 3 lappig, zugeſpitzt, weichfilzig. Die Blättchen des Hüllkelches etwas abſtehend. Blüten ſchön rot, groß. Kronblätter am Grunde geöhrt. Verwendung. Ein ſchöner, ſchon bei 1 m Höhe dankbar blühender Strauch des Lauwarmhauſes, der von Inhabern größerer Wohnungen auch im Zimmer kultiviert werden kann. Kultur. Gedeiht in jeder kräftigen, lockeren Erde, die zugleich kalkhaltig iſt. 571. Malvaviscus Malvaviscus m. (syn. M. ar- boreus Cav., Achania Malvaviscus S., Hibiscus Malvaviscus L.), Baumartige Tutenmalve. Mexiko. Baumartiger Strauch. Blütezeit: ſehr verſchieden. — Blätter herzförmig, faſt 3—5 lappig, lang-zuge⸗ ſpitzt, etwas ſcharf oder rauh. Blumen achſelſtändig, Familie 35. Malvaceae, Malvengewächſe. Oi XXV I. Malvaviscus Dil., Tutenmalve, O XXV I (vermutlich aus den beiden Gattungsnamen Malva und Hibiscus gebildet). zuletzt aber in 5 Früchtchen ſich trennend. Blätter ganzrandig, gezähnt oder 8 gelappt. Hüllkelchblätter zahlreich, ſchmal, grün. Die 5 Einzel Sträucher oder Bäumchen, meiſt Blüten achſelſtändig, einzeln, tutenförmig-gerollt, rot. — einzeln, ſcharlachrot; Staubfäden wie bei voriger, lang herausragend. Hüllkelchblättchen aufrecht. Kron— blätter am Grunde geöhrt. Verwendung. Sehr ſchön-, wenn auch nicht reichblühende Pflanze des Lauwarmhauſes. Als Warm⸗ hauspflanze behandelt, verlangt ſie möglichſt reichlich Luft, im Winter mäßige, im Sommer ziemlich reich⸗ liche Bewäſſerung. Zu hoch gewordene oder in Form unſchöne Pflanzen können entſprechend gekürzt werden, wodurch aber die Blühwilligkeit oft leidet, wenn man nicht etwa mit dem geeigneten Sonderdünger nach- helfen kann. Angezeigt iſt kräftige, lockere, kalkhaltige Erde. Anzucht aus Samen. Ausſaat in Töpfe, und dieſe ins Warmbeet ſtellen. Vermehrung durch Stecklinge. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre. Andere, weniger häufige Arten ſind: M. longi- folius Garcke, dunkelroſenrot; M. splendens Fras., leicht-roſenrot; M. spathulatus Garcke, karminrot. Gattung 168. Hibiscus L., Eibiſch, = XXV I (griechiſch: ibiscos, lat.: Kelch bleibend. oder verbreitert. hibiscus — Eibiſch). Kräuter, Sträucher oder Bäume, meiſt behaart, A. Einjährige Arten. B. Stauden. vielſamig. Blätter des Hüllkelches 8-15, Samen kahl oder mit ſchwachzottigenm Streifen. C. Sträucher oder kleine Bäume 572. Hibiscus Triönum L. niacus Benth., H. sphaerocarpus ort., Trionum annuum Medic.), Stunden-Eibifh (fr. Ketmie à feuilles trifides; e. Three- coloured Hibiscus). Süd— europa, Afrika. Einjährig, 30—60 cm hoch. Blüte— zeit: Juli bis September. — Pflanze ſchon am Grunde veräſtelt, ſteifhaarig. Blätter geſtielt, gezähnt, ent— weder die Grundblätter faſt ungeteilt, herzförmig— rundlich und die oberſten 3teilig (syn. H. cordifolius Mnch., H. africanus Roth, nicht Mill), oder die unteren Blätter Zlappig, die oberſten teilig, ſtumpf (syn. H. hispidus Mill.), oder endlich die Blätter faſt alle 3 teilig, ihre Lappen gröber gezähnt; Stengel niedrig (syn. H. ternatus Cab. ). Kelch ſpäter blaſig⸗ aufgetrieben. Blumenkrone weit- trichterförmig-aus⸗ gebreitet, nicht gerollt, nanking-gelb, am Grunde ſchwarzpurpurn oder ſammetig⸗ſchwarz gefleckt. Kapſel vielſamig. Samen glatt. 573. Hibiscus vesicärius Cav. (syn. H. afri- canus Mill, nicht Roth; H. calisureus hort.), Blaſen- Eibiſch (fr. Ketmie d' Afrique à grandes fleurs; e. African Hibiscus). Mittel-Afrika. Einjährig, etwa 50 em hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Wie vorige, nur: die unteren Blätter ungeteilt, die oberen dteilig, mit länglichen, faſt gleichen ſtumpfen Lappen; alle gezähnt. Kelch aufgeblaſen, (syn. H. arme- Hüllkelchblättchen ſchmal, Fruchtknoten 5fächerig; jedes Fach 3= bis vieleiig. ſeltener kahl. und achſelſtändig. — 150, meiſt tropiſche Arten; in Europa nur H. Trionum L. und H. roseus Thore. ‚ Hüllkelchblätter zahlreich. Kelch aufgeblaſen . e ganz, vorn weder geſpalten noch verbreitert. Stengel unbewehrt . 3 bis viele, ſeltener fehlend oder nur zahnförmig. Der Griffelenden 5, kurz, an der Spitze etwas verdickt oder kopfig Blüten anſehnlich, verſchieden-gefärbt, meiſt einzeln H. Trionum. 572. H. vesicarius. 573, Kapſel ie H. Moscheutos. 574. H paluster. 575. H. incanus. 576. H. roseus. 577. H. militaris. 578. H. grandiflorus. 579. H. speciosus. 580. H. syriacus (Tafel 66). 581. H. insignis. 582. H. mutabilis. 583. H. Rosa sinensis (Tafel 66). 584. häutig, genervt. Blüten etwas größer und ſchöner als bei voriger Art. — Verwendung dieſer einjährigen Hibiscus auf Beeten mit Miſch-Pflanzung und zerſtreut auf Ra⸗ batten, wo ſie durch ihre Eigenart auffallen. Sie ſind mehr für mittlere und größere Gärten mit reich— haltigem Pflanzenbeſtande geeignet. Kultur. In jedem lockeren kalkhaltigen Kulturlande. Anzucht durch Samen. Ausſaat im April auf ein geſchützt und warm gelegenes Beet des freien Landes oder auch gleich an den beſtimmten Platz. Für H. vesi- carius empfiehlt jich Ausſaat im April ins Lauwarm⸗ beet; die Pflänzchen verſtopfen und ſpäter auspflanzen. — Keimkraft der Samen 3—4 Jahre; Keimung innerhalb 3 Wochen. 574. Hibiscus Moscheütos L., Blattſtiel- blütiger Eibiſch. Kanada, Virginien. Staude. Blütezeit: Spätſommer, Herbſt. — Blätter eirund, langgeſpitzt, geſägt, unterſeits filzig-grauweißlich. Blatt⸗ und Blütenſtiele miteinander verwachſen. Blumen ſehr groß, weiß, im Grunde purpurn; f. roseus, Blüten blaßrot. Hüllkelch und Kelch filzig. Kapſeln glatt. 575. Hibiscus palüster Z., Sumpf -Eibiſch (fr. Ketmie des marais; e. Marsh-Hibiscus). Nord⸗ amerika, in Sümpfen. Staude, bis 1 m und darüber hoch. Blütezeit: September, Oktober. — Die Stengel einfach. Blätter breit=eirund, ſpitz, 3 rippig, bisweilen mit 3 nur angedeuteten Lappen, ſtumpf⸗geſägt, unten weißgrau⸗filzig. Blumenſtiele achſelſtändig, frei, über der Mitte gegliedert. (Bei Hibiscus aquaticus DC, aus Etrurien, nahe dem Grunde gegliedert und Blüten weiß.) Blumen ſehr groß, 10—15 cm, weit⸗glocken⸗ förmig, ſchön, fleiſchfarbigweiß, mit purpurnem oder kirſchrotem Auge, bei f. roseus roſenrot, mit dunkelblutrotem Auge. Dieſer Pflanze iſt feuchter humoſer Boden zu geben, oder fie iſt an Teichrändern anzu⸗ pflanzen. Moorerde, Lehm und Sand find eine gute, dem Boden zuzuſetzende Miſchung. 576. Hibiscus incänus Milld., Weißgrauer Eibiſch. Nordamerika. Iſt nur durch große ſchwefel— gelbe Blumen und eirunde, langgeſpitzte, ſtumpfgeſägte, beiderſeits weißgrau-filzige Blätter verſchieden. 577. Hibiscus röseus Thore (syn. H. paluster var. roseus Spr.), Roſenroter Eibiſch. Südeuropa, an Flußufern. Staude, bis 1½ m hoch. Blütezeit: Auguſt bis Oktober. — Der vorigen Art ſehr nahe ſtehend, jedoch: Blätter (nur die unteren oder alle) herzförmig, langgeſpitzt, gezähnt oder ungleich-ge— ferbt, teils faſt 3 lappig, d. h. die unteren an beiden Seiten mit einer hervortretenden Ecke verſehen, unter— Begießen aber natürlich nicht erſpart wird. ſeits graugrün, faſt filzig, ohne den Stiel 10— 12 cm | lang. Blumen ſehr ſchön: Kronblätter über 7 em lang, zart-roſa oder dunkelroſa, am Grunde purpur= oder Ffarminrot = gefleckt. vor; iſt aber noch ziemlich ſelten. 578. Hibiscus militäris (av. (syn. H. hasta- | tus Mich., H. riparius Pers), Spieß-Eibiſch. Nord⸗ amerika, an Flußufern. Staude, 1—1!/, m hoch. Blütezeit: Auguſt, September. — Blätter 3 lappig- ſpießförmig, langgeſpitzt, geſägt, nebſt den Stengeln beiderſeits kahl. Blütenſtiele in der Mitte gegliedert; Blumen faſt glockenförmig, groß (gegen 10 em breit) hellpurpurrot. Hüllkelchblätter linealiſch, mit dem Kelch gleich. Kapſeln eiförmig, langgeſpitzt, kahl. Samen ſeidenhaarig. Hüllkelch 9—11 blätterig; Kelch faſt filzig. Kommt in mehreren Farbenſorten vorſichtige Teilung. Gattung 167. Malvaviseus und Gattung 168. Hibiscus. Nr. 570—581. 143 entwickeln ſie nur in warmen Sommern ihre Blüten zeitig und vollkommen genug, am eheſten wohl noch der Hibiscus roseus Tore, nicht hort. Endlich ver— langen ſie kräftiges, kalkhaltiges, lehmiges und ſtets friſches, d. h. ziemlich feuchtes Erdreich ſo lange ſie im Wachstum ſind. Dieſe Punkte ſind es, weshalb die Stauden-Eibiſche noch ſo ſelten zu finden ſind. Bezüglich der Freilandkultur kann nur die Er— fahrung an Ort und Stelle der Wegweſer ſein. Wo ſie unſere Winter nicht ertragen, erziehe man ſie in Töpfen, pflanze ſie Ende Mai aus, ſetze ſie im Herbſt wieder in Töpfe und überwintere ſie nur froſt— frei oder vielleicht beſſer bei 8 bis 10%. Blühfähig ſind meiſt erſt 3jährige Pflanzen; vollkommen ſchön werden ſie erſt vom 5. Jahre an. Zweckmäßig wird man die Stauden-Eibiſche vor dem Auspflanzen ins Freie etwas antreiben und ſo auch den Eintritt der Blütezeit etwas beſchleunigen. Ein warmer, ſonniger Standort iſt natürlich den Pflanzen anzuweiſen. Als Topfpflanzen behandelt, werden ſie alljährlich im März umgepflanzt, und man giebt ihnen etwas ge— räumigere Töpfe, welche in warmen Sommern im Freien bis über den Rand eingeſenkt werden, damit die Erde weniger ſtark austrocknen kann, wodurch das Um die Schönheit der Blumen beſſer hervorzuheben, kann man die Stengel auseinanderhalten und ſie ſchräg an Blumenſtäbe heften. Anzucht durch Ausſaat in Töpfe oder ins Lauwarmbeet. Vermehrung durch 581. Hibiscus syriacus L., Tafel 66, 264 (syn. Ketmia syriaca Scop., Ketmia arborea Mnch., Syriſcher Noſen-Eibiſch (fr. Ketmie des jardins, Mauve de Syrie; e. Althaea frutex, Syrian Hibiscus). Orient. Strauch, bis 2 m hoch. Blütezeit: Auguſt bis Oktober. — Stämme äſtig, kahl, mit aſchgrauer Rinde. Blätter keilförmig-eirund, 3 lappig, geſägt, etwas grau— lichgrün. Blütenſtiele kaum länger als die Blattſtiele. Hüllkelch meiſt 6—7blätterig; feine Blättchen ganz, vorn nicht verbreitert. Kelch 5 lappig, nicht aufgeblaſen, blumiger Eibiſch. Georgien, Florida, in ſalzhaltigen Sümpfen. den Seiten ausgeſprochen filzig, unterſeits weißgrau. Blumen ſehr ſchön, ſehr groß, bis 20 cm breit, etwas abgeſtutzt, ſtark filzig-rauhhaarig. 580. Hibiscus speciösus Ait. (syn. H. cocci- neus Walt.), Anſehnlicher Eibiſch. Karolina, Florida, an Flußufern. Staude, 1—2 m hoch. Blütezeit: Spätſommer. — Die Stengel kahl, bereift. Blätter handförmig⸗5 teilig, kahl; ihre Lappen lanzettförmig, zugeſpitzt, gezähnt. Blumen ſehr groß, ſehr ſchön, ſcharlach- oder dunkelrot, mit abſtehenden Kron— blättern. Kapſel kahl, 5 kantig-eiförmig. Verwendung und Kultur der ſtaudigen Eibiſche, Nr. 574 bis 580, die nicht mit den oft „Eibiſch“ genannten „Stockmalven“ (Althaea) zu ver- wechſeln, ſind ſämtlich durch die Schönheit ihrer Blumen, wie durch ihre Tracht zu den ſchönſten Blüten- Stauden unſerer Gärten zu zählen. Leider ſind ſie in unſerem Klima nur an recht warmen und für ſie auch ſonſt beſonders geeigneten Standorten und unter guter Laub- und Fichtenzweigdecke winterhart; ferner 1 Staude, 1—2 m hoch. Blütezeit: Juli⸗ Auguſt bis September. — Blätter geſtielt, lederig, herzförmig⸗eckig, 3 lappig, zugeſpitzt, gezähnt, auf bei- 579. Hibiscus grandiflörus Michæ., Groß- „ eugeller Blumen ſchön, groß, ausge— breitet, mattlila mit dunklen Adern, am Grunde dunkelfleckig, bei Gartenformen weiß, roſenrot, leuchtend⸗vot, violett, geſtreift, guch halb und ganzgefüllt; einfache ſind aber vorzuziehen. Verwendung dieſes zu unſeren ſchönſten Frei— land-Blütenſträuchern gehörenden Eibiſch als roſenrot oder blaßrot, bei f. albus weiß. Kapſeln Einzelpflanze oder in Gruppen, auf Raſen oder zwiſchen dem Ziergehölz. Kultur. Warmer, ſonniger Stand— ort und kräftiger lehmiger und ſich friſch erhalten— der Boden ſind durchaus erforderlich; nötigenfalls iſt der Boden je nach dem Zuſtande der Pflanzen durch entſprechende Mineral- oder auch Miſtdüngung zu verbeſſern. Hier und da in Nord- und Mitteldeutſch— land friert der Strauch bis zum Grunde zurück, ältere freilich weniger leicht. Es iſt alſo das Einbinden der Aſte in Strohhülle ſtets anzuraten, denn ſtark zurück— gefrorene Sträucher blühen bisweilen ein paar Jahre lang nicht. Dieſelbe Wirkung übt ein ſtarkes Beſchneiden, „Verjüngen“, auf alte Pflanzen aus, welche unten früh— zeitig kahl geworden ſind; deshalb die Pflanzen von Jugend auf buſchig erziehen. Anzucht aus Samen. Ausſaat in Schalen oder ins Lauwarmbeet. Beſtimmte Sorten werden durch Ablieger, Wurzelſchnittlinge und durch Pfropfen (Winterveredelung) auf die Wurzeln gewöhnlicher Sorten vermehrt. In Töpfen oder Kübeln unterhalten, erfolgt kalte, eben froſtfreie Überwinterung. 144 582. Hibiscus insignis Mart., Ausgezeichneter Eibiſch. Braſilien. Blütezeit: Sommer. — Pflanze kurz- und dicht⸗ behaart. Blätter langgeſtielt, herzförmig, meiſt tief⸗, ſeltener furz=3 lappig, ſehr ſelten faſt ganz, ungleich- kerbzähnig, der Mittellappen aus verſchmälertem Grunde breit⸗eirund mit langer ungezähnter Spitze. Hüllkelch ſehr kurz, kurz-8zähnig (auch 10 zähnig?), viel- mals kürzer als der Kelch mit ſeinen lanzettlichen aufrechten Zipfeln. die Spitze hin roſenrot-übergoſſen, unten mit pur- purnem Strahlenring, am Grunde Kapſel ei⸗kegelförmig, vielſamig, rauhhaarig. ſchön- und reichblühender, deshalb empfehlens- werter Warmhaus-Strauch. — Kultur wie Nr. 584. | 583. Hibiscus mutäbilis Z., (syn. H. sinensis Strauch, etwa 1—2 m hoch. Fam. 35. Malvaceae, O XXVI, bis Fam. 37. Sterculiaceae, O XXV 3. Mill.), Jarbewechſelnder Eibiſch. Oſtindien. Strauch oder kleiner Baum, 3 —5 m hoch. Blütezeit: Oktober bis Dezember. — Pflanze unbewehrt; Aſte nebſt den | herzförmigen, eckigen, 5 lappigen, langgeſpitzten, ge- reichlich Waſſer vom Frühling bis Herbſt ganz bejon- zähnten faſt blütenſtiellangen Blättern etwas filzig. Hüllkelch 8—10 blätterig; Zipfel ganzbleibend. Kelch— lappen verlängert, 5 nervig. Blumen ausgebreitet, oder abends roſenrot. f. flore pleno hat gefüllte Blumen. Intereſſante Schon die junge Pflanze durch Kürzen buſchig ziehen. Kultur wie Nr. 584. grün, weiß, roſa⸗-geſcheckt) ſehr angenehm iſt. 584. Hibiscus Rosa sinénsis L., Tafel 66, 263, Chineſiſcher Roſen⸗Eibiſch; chineſiſche Roſe. Oſtindien, China. Strauch oder kleiner Baum, 2 bis 5 m hoch. Blütezeit: Frühling bis Herbſt. — Pflanze unbewehrt, baumartig, mit abſtehenden Aſten. Blätter eirund, langgeſpitzt, kahl, oben glänzend-grün, am Grunde ganzrandig, weiter oben grob-gezähnt, faſt eingeſchnitten. Blütenſtiele ſo lang als die Blätter. Hüllkelch (meiſt) 7blätterig, ſein Blättchen ganz, an der Spitze nicht verbreitert. Kelch nicht aufgeblaſen. Blumen groß, ausgebreitet, ſehr ſchön, je nach der Sorte: purpurrot, rot, weiß, iſabellfarben oder geſcheckt; z. B. f. puniceus plenus, gefüllt, dunkel⸗ ſcharlach, im Grunde dunkelblutrot-geflammt; f. flore striato pleno, gefüllt, buntgeſtreift; k. isabellinus, iſabellfarben; f. ruber, dunkelrot. Auch H. Cameroni Knowi. et Westc., gelblichfleiſchfarben, Rand purpur⸗ rötlich, unten ſchwarzpurpurn, und H. fulgens hort., dunkelrot, Grund ſchwarzrot-gefleckt, Blätter Blumen groß, gelblich, gegen f. fulgidus ort. purpur⸗ſcharlachrot, wellenrandig, wieder hell. Ein 5 lappig, ſollen nur Sorten von H. Rosa sinensis fein; am Grunde ſchwarzpurpurn, Blätter einfach; „Lucien Linden“, blaßgelb, rot-geſtreift und ⸗-gefleckt. — Sit eine ſchon lange bekannte Warmhauspflanze. Verwendung und Kultur der Warmhaus⸗ Eibiſche, Nr. 582— 584. Man behandelt ſie nicht anders als viele andere Warmhaus-Blütenſträucher, nur daß hier kräftiger, lehmiger Boden, verhältnismäßig geräumige Töpfe oder Kübel, Dungguß und ziemlich ders beachtet werden müſſen. Trotz ihrer prächtigen Blumen haben dieſe Eibiſche keine große Verbreitung gefunden, und zwar, weil man ſie nur als Gewächs⸗ morgens weiß, mittags blaßrötlich, nachmittags hauspflanzen betrachtete. iges 1 Kapſel vielſamig, zottig. ſie ſich aber, ſeit man angefangen hat, die Roſen⸗ Größeren Anklanges erfreuen Eibiſche an einen ſonnigen, warmen Standort ins 1 ür den freien Grund des Warmhauſes. freie Land zu pflanzen, wenn Nachtfröſte nicht mehr e e ee e e e e zu befürchten ſind, alſo Anfang Juni, auch wohl Ende Mai. Hier ſei der ſchönen Warmhauspflanze H.Cooperi gegeben beſchaffenen Boden vorzüglich entwickeln, ſo⸗ hort. gedacht, welche durch bunte Blätter (dreifarbig: Sie werden ſich dann in dem, wie an⸗ wohl in Einzelſtellung, als in Gruppen beiſammen. Im September pflanzt man ſie wieder ein und bringt ſie ins Warmhaus oder geheizte, aber nicht zu trockene Zimmer, wo ſie noch bis zum November blühen werden. Dann aber hält man ſie trockener, bis ſie im April verpflanzt, auch wohl etwas gekürzt, nach dem Ver⸗ pflanzen hinreichend warm und recht ſonnig gehalten und ſchließlich von Anfang Juni ab wieder in Majt- kultur genommen werden. Wer die Pflanzen im war⸗ men Wohnzimmer überwintern muß, kultiviert ſie beſſer in Töpfen oder Kübeln, welche dann während der Sommermonate an geeigneter Stelle im Freien und von Kohlengrus umgeben eingeſenkt werden. Gattung 169. Abelmöschus Medic., Biſamſame (Moſchusmalve), Oo XXV I (arabiſch: abu-el-mosk — Erzeuger des Moſchus). Wie Hibiscus, nur der Kelch nach der Blüte aufſpaltend und umſchnitten-abfallend. Kapſel ſehr verlängert und zugeſpitzt. Meiſt 1jährige, hohe, oft beſtachelte Kräuter. — 10 Arten, in wärmeren Gegenden der alten Welt und in Auſtralien, z. B.: A. esculentus Mey. (syn. Hibiscus esculentus L.); A. moschatus Medic. (syn. Hibiscus moschatus), Echter Biſamſame; Warmhauspflanze. Gattung 170. Gossypium L., Baumwollenpflanze, O XXV I (arabiſch: goz — ſeidenartige Subſtanz, lateiniſch: gossum — Wulſt, gossypium — Baumwolle). groß. Griffel einfach, an der Spitze keulenförmig, mit 5 Furchen. Kapſel 5fächerig. Hüllkelchblätter 3, herzförmig, Samen meiſt wollig. Kräuter oder fait baum⸗ artige Sträucher. Blätter 3—9 lappig, ſelten ganz. Blüten anſehnlich, achſelſtändig, einzeln. — 6 Arten der wärmeren Zone. 585. Gossypium herbäceum L., Gemeine Saumwollenpflanze. Einjährig. Blattzipfel eirund, breit. Wolle nicht leicht vom Samen zu trennen; Samen zwiſchen den langen Haaren auch noch kurz— filzig. Blüten gelb. — G. arboreum I., Strauchig. Blattzipfel länglich, am Grunde verſchmälert. Blüten purpurrot. Wolle und Samen wie vorige Art. — G. barbadense L., Strauchig. Blüten gelb. Samen nach der Fortnahme der leicht abzulöſenden Wolle nackt. Verwendung als großblumige und intereſſante Warmhauspflanzen. Am bekannteſten iſt G. herbaceum, welches ſchon in Südeuropa kultiviert wird. Anzucht aus Samen im Warmbeet nicht ſchwierig. Familie 36. BOMBACACEAE. 20 Gattungen mit etwa 60 meiſt tropiſchen Arten. > — Ber : Be Cattung 169. Abelmöschus bis Gattung 173. Thomäsia. Tr. 58259. 582— 592. 145 Familie 57. STERCULIACEAE, Stinfbaumgewächſe. = XXV 3. N | a (Nr. 586—593 aus drei Gattungen.) I. Blüten zwitterig. Kronblätter groß und deutlich, nicht kappenförmig-hohl. Staubblätter mehr als 5, nur bei Hermannia 5. Gattung 121 Hermännia. II. Blüten zwitterig. Kronblätter bei Gatt. Buettnera kappenförmig⸗hohl, ſonſt fehlend oder ſehr klein; aber ein gefärbter Kelch (Kronkelch) mit 2— 3 Deckblättchen vorhanden. Gattung 172 Fremöntia. 175 Thomäsia. Gattung 171. Hermännia Z., Hermannie, or XXV 3 (nach een Arzt und Botaniker Paul Hermann (1746-1795) in Halle benannt). Kronblätter nach der Blüte meiſt abfallend, nur wenig eef, aber nicht ſelten ineinander gedreht, am Grunde meiſt hohlgenagelt. Staubblätter 5, am Grunde verwachſen; unfruchtbare fehlen. Fruchtknotenfächer 5, vieleiig. Griffel 5, frei oder verbunden. Kapſel vielfamig. Kräuter oder kleine Sträucher, behaart, ſeltener kahl. Blätter gezähnt oder eingeſchnitten. Blütenſtiele 1- bis wenigblütig, ſeiten- oder endſtändig. Blüten gelb, rot oder violett. — 120 Arten, großenteils am Kap. A. Staubfäden in der Mitte kreuzförmig verbreitert. Kapſeln ohne Hörner. (Unterg. Mahernia). Kappflanzen E. verticillata. 586. H. pinnata. 587. H. incisa. 588. H. diffusa. 589. H. glabrata. 590. H. grandiflora. 591. B. Staubfäden nicht wie bei A. (Untergattung Hermannia.) . H. fragrans. 592. 586. Hermännia verticilläta X. Schum. (syn. | Blätter ziemlich glatt, lanzettlich-keilförmig, ſtumpf, H. ciliaris L. Hd., Mahernia verticillata L.), Quirl- an der Spitze gejägt (oder auch ganzrandig). Blüten blätterige Hermannie. Kap. Strauchig. Blüte— | auf 1—3 blumigen, etwas ſpreizenden und nebſt den zeit: Mai (Juni) bis September (Oktober). — Stengel Kelchen klebrigen Stielen. Blumen faſt 1 em breit, niederliegend, kahl oder wimperhaarig. Blätter wirtel- halb ausgebreitet, nickend, ſchön mennigrot oder ſtändig, ganz oder dreiſpaltig, linealiſch. Blüten gelb. ziegelrot. 587. Hermännia pinnäta Z. (syn. Mahernia Außerdem einige ſchöne, durch Kreuzung gewonnene bipinnata DC.), Gefiederte Hermannie. Blätter kahl, Gartenformen, die als H. Mahernia hybrid %%. halbgefiedert (doppeltfiederteilig), mit linealiſchen, ganz bezeichnet werden, und wozu z. B die Sorten: „Hektor“, randigen Lappen, bis 3 em lang. Blütenſtiele achſel— lebhaft vrangefarben; „Diana“, kirſchrot; „Vesta“, ſtändig, verlängert, blumig. Blüten hellrot. roſenrot mit blauem Anhauch, gehören. 588. Hermännia incisa (syn. Mahernia incisa 592. Hermännia fragrans Lk., Wohlriechende Jacq.), Eingeſchnittene Hermannie. Blütezeit: zu Hermannie. Kapland. Halbſtrauchig. Blütezeit: allen Jahreszeiten. — Stengel aufrecht, ſcharf, etwa Juni bis Auguſt. — Pflanze ſternhaarig⸗filzig, Blätter 20 em hoch. Blätter fiederlappig, eingeſchnitten, von oval, ſtumpf, gekerbt, wellenförmig; Nebenblätter lan⸗ kleinen, faſt drüfigen Haaren rauh. Blumen faſt ge- zettlich. Blumen goldgelb, von köſtlichem Wohl- ſchloſſen, auf meiſt 2—4 blumigen Stielen, weiß, im geruch. — Eine empfehlenswerte Zimmerpflanze; Verwelken gelblich (nach Bosse auch rot). nicht zu verwechſeln mit H. odorata Aet., ſtrauchig, „ 5 505 mit ſeidenhaarigen, keil-lanzettförmigen, ſtumpfen eich weiſge en ae enge Blättern, e die unteren an der Spitze ſcharf⸗ niedergeſtreckt; Aſte aufrecht, rauh. Blätter fiederſpaltig, 3-5 zähnig, die oberen aber ganzrandig Ins a glatt, ungezähnt, etwa 2—2½ em lang. Blumen i ei Blüten gelb, ziemlich 5 cha, f Stief: wohlriechend. — N en, auf a a Verwendung der Hermannien als angenehme i 1501 1 9 800 8 1 8 age e kleine Zimmerpflanzen; von Ende Mai ab auch im 1 5 ane aufrecht, En ; Blatter Hneateih 19 1 e er a ee | ſehr leicht. Lockere Erde (Laub- und Raſenerde mi en, 1 92 Lenden Sand gemiſcht, Im Winter helle, trockene Räume . ß e f i . ö „Hund ſeltener, im Sommer aber nicht jo ſparſam, be— nach > duftend. ee e | a 11 0 0 Hiss f Ab⸗ 591. Hermännia grandiflöra Art. (syn. Ma- lieger leicht. nzu ur usſaat, lauwarm. hernia grandiflora Durch.), Großblumige Hermannie. Keimkraft der Samen 1 Jahr. Gattung 172. Fremöntia Torr., Fremontie, Or XXV 3 (nach L. C. A. Fremont benannt). Blüten regelmäßig, mit 3 Deckblättchen. Kelch ausgebreitet, glockig, tief-5 ſpaltig, häutig, kron— artigeg elb. Staubblätterröhre kurz; Kölbchen 5, an den Enden der Zipfel. Griffel einfach; Narbe ſpitz. Fruchtknotenfächer viel— ſamig. Strauch. Blätter herzförmig, gelappt, filzig. Blüten gelb, blattgegenſtändig. — Einzige Art: F. californica Torr., Kali— fornien. Schöner Strauch des Orangeriehauſes. Gattung 173. Thomäsia Cav., Thomaſie, Gr XXV 3 (nach einem Botaniker Thomas benannt). Blüten regelmäßig, meiſt mit 3 kleinen Deckblättchen. Kelch zur Fruchtzeit ſehr vergrößert, ſeine Zipfel nervig und netzig-geadert. Kronblätter fehlen oder ſehr klein und ſchuppenförmig. Fruchtbare Staubblätter 5, frei oder am Grunde in einen kurzen Ring verwachſen; unfruchtbare fehlend oder ſehr klein und mit den fruchtbaren abwechſelnd. Fruchtknoten— fächer 3—5, 2= bis mehreiig. Sträucher. Blätter ganz oder gelappt, meiſt filzig; Nebenblätter meiſt vorhanden. Blüten in blattgegen— ſtändigen Trugdolden. — 25 Arten, in Weſt-Auſtralien. Vilmorin. Dritte Auflage. 10 146 Fam. 37. Stereuliaceae, O XXV 3, und Fam. 38. Tiliaceae, Or XXX 7. 593. Thomäsia quereifölia Gay (syn. Lasiope- | L. triphyllum Sm.). Blütezeit: Sommer. Großer talum quercif. Bot. Mag.), Eichenblätterige Thomaſie. | Strauch. Blätter herzförmig, gelappt, unterſeits gleich Blütezeit: Frühling, Sommer. — Blätter herzförmig, allen Teilen roſtfarbig⸗filzig. Kronblätter weiß, meiſt 3lappig, bis 2½ em lang; Lappen wieder gelappt; | mit rotem Strich. Blüten traubig, zierlich und ſchön rot (roſenrot). — Verwendung. Kalthauspflanzen. Die erſten T. purpurea Gay (syn. Lasiopetalum purp. Bot. M.). beiden auch fürs Zimmer und den Balkon recht an- Niedrig. Blätter eirund-länglich, ganzrandig, grün. genehm und zierlich. Kultur und Vermehrung Blumen violettpurpurn. Stengel filzig. — T. wie Nr. 592. — Keimkraft der Samen kaum solanacea Ga (syn. Lasiopetalum solan. Bot. Mag., 2 Jahre (?); Keimung unregelmäßig. Familie 58. TILIACEAE, Lindengewächſe. = XXX 7. (Nr. 594 —603 aus fünf Gattungen.) I. Kronblätter kahl oder ſelten am Grunde außen ſchwach-flaumig, gefärbt, dünnhäutig, am Grunde zuſammen⸗ gezogen oder genagelt, ganz, äußerſt ſelten ausgerandet, vor dem Aufblühen dachziegelig oder gedreht. 1. Kelchblätter bis zum Grunde frei. Staubblätter an der Spitze ohne häutiges Anhängſel. Kapſel 2—5fächerig, bis über die Hälfte aufſpringend, mehrſamig. Gattung 174 Entelea. 175 Sparrmännia. 2. Kapſel nuß⸗ oder ſteinfruchtartig, nicht aufſpringend. Gattung 176 Tilia. II. Kronblätter fehlend oder kelchartig, eingeſchnitten, gelappt oder gefranſt, ſeltener blumenkronartig, meiſt zart⸗ häutig, oft behaart oder mit breitem Grunde eingefügt, nicht genagelt; vor dem Aufblühen meiſt klappig oder einwärtsgefaltet, nicht gedreht. (Unterfamilie Elaeocarpaceae.) Gattung 177 Elaeocärpus, 178 Aristotelea. Gattung 174. Entelea Br., Lindenſchön, or XXX 7 (griechiſch: enteles — vollkommen; ſchönes Ausſehen). Kelch und Krone meiſt 4, ſeltener 5blätterig. Kronblätter verkehrt-eirund, an der Spitze wellig-gezähnelt. Staubblätter alle fruchtbar, frei. Fruchtknoten 4—6fächerig. Kapſel kugelig, 4—6furchig, mit langen Stacheln behaftet. — Baum, bis 6m hoch. Blätter herzförmig, 5nervig, gezähnt oder Z—5lappig. Blüten weiß, in endſtändigen doldigen Trugdolden. Einzige Art: E. arborescens R. Br. (syn. Apeiba australis A. Rich.), Neuſeeland. Der Sparrmannia (Nr. 594) ähnlich; wie dieſe verwenden und behandeln. Gattung 175. Sparrmännia L., Sparrmannie, or XXX 7 (nach dem ſchwediſchen Naturforſcher Andreas Sparrmann benannt). Kelchblätter 4, zwei bisweilen kronartig. Kronblätter 4. Fruchtbare Staubblätter zahlreich, als 4 den Kelchblättern gegenüberſtehende Gruppen erkennbar; die äußeren unfruchtbar, wellig oder perlſchnurförmig. Fruchtknotenfächer ziemlich deutlich 4. Kapſel kugelig, mit Stachelborſten. Bäume oder Sträucher. Blätter herzförmig, gezähnt oder gelappt, weichhaarig. Blüten in End-Trugdolden, weiß. — 3 Arten, tropiſches und ſüdl. Afrika. 594. Sparrmännia afrieäna L. fil., Afrikaniſche beläßt man ſie im Topfe oder Kübel. — Kultur. Sparrmannie. Kap. Baumartiger Strauch, bis 4m Kräftiges, ſandig-lehmiges, mit etwa / Miſterde ge⸗ hoch. Blütezeit: März bis Juni. — Aſte behaart, miſchtes Erdreich. Begießen im Sommer nach Maß⸗ die oberen grün. Blätter geſtielt, herzförmig-eirund. gabe des Geſundheitszuſtandes und des Wachstums, im eckig, faſt gelappt-gezähnt, beiderſeits filzig-behaart. Winter nur nach Bedarf. Überwinterung als Kalt⸗ Nebenblätter pfriemenförmig. Blumen ſchön, weiß. hauspflanze oder im Zimmer bei + 3 bis höchſtens Unfruchtbare Staubblätter (Honigblätter) goldgelb oder + 10“ C. Vermehrung ſehr leicht durch Stecklinge dunkelblutrot. f. flore pleno iſt eine gefüllte Sorte. (die gefüllte Sorte nur durch dieſe) aus kleinen Seiten⸗ Verwendung. Wegen ihres willigen Blühens ſproſſen im Lauwarmbeet. Die Pflanzen erhalten (ſo⸗ und ihrer großen Blätter häufig kultivierte Kalthaus-, fern ſie nicht etwa im September aus dem freien für größere Räume auch Zimmerpflanze, die man, Lande genommen und nur für den Winter in Töpfen um ſie buſchiger und kräftiger zu erhalten, während bleiben) verhältnismäßig geräumige Gefäße. Anzucht der Sommermonate ausgepflanzt, im Freien kultivieren, durch Ausſaat in Töpfe oder Schalen und ſelbige wenn nötig, zuvor auch einſtutzen kann; andernfalls lauwarm ſtellen. Keimkraft der Samen 1 Jahr. Gattung 176. TIIia I., Linde, or XXX 7 (lat.: tilia Linde). Kelchblätter 5, abfallend. Kronblätter 5, am Grunde nackt oder innenſeitig mit einem Schüppchen. Staub⸗ blätter frei oder in 5 Bündeln, alle fruchtbar oder vor jedem Bündel ein unfruchtbares, kronblattartiges. Fruchtknotenfächer 5, jedes 2eiig. Nüßchen kugelig oder birnförmig, 1- bis wenigſamig. Bäume. Blätter herzförmig, bei Gartenformen bisweilen geſchlitzt. Blüten gelblichweiß, duftend, einem Tragblatte angewachſen. — 8 bis 10 Arten der gemäßigten Zonen. A. Vor jedem Kronblatt innen ein kleines Nebenkronblatt (Honigblatt). Kronblätter meiſt länger als die an der Spitze zweigabeligen Staubblätter und nicht völlig ausgebreitet. Staubblätter etwa 50 90 Ausländer ee I T. americana. 595. T. pubescens. 596. T. alba. 597. T. tomentosa. 598. B. Nebenkron⸗(Honig⸗)blätter fehlen. Kronblätter radfürmig- ausgebreitet, kürzer als die 20—40 fäd⸗ lichen, undeutlich-zweigabeligen Staubblätter. 3 einheimiſche Artveeeee nns. . * T. platyphyllos (Tafel 67). 599. * T. cordata. 600. T. euchlora. 601. * T, vulgaris. 602. Ranifhe oder Shwarz- Linde. Nordamerika. Blüte⸗ zeit: Juli. — Blätter ſehr groß, gleichhälftig-herz⸗ 595. Tilia americana Z. (syn. T. glabra Vent., T. canadensis Mich., T. nigra Borkh), Ameri- T Gattung 174. Enteléa bis Gattung 178. Aristotelea. r. 593 603. 147 förmig, dünn, beiderſeits grün oder unterſeits Nuß deutlich 5(4) kantig mit lederiger Schale. — mehr oder weniger bläulichgrün, nur der Kiel, die Dieſe Linde blüht etwa 2 Wochen früher als Nr. 600, Rippen und die ſtärker hervortretenden Adern mit und es giebt zahlreiche in der Zweigfarbe, Form und feinen Sternhaaren beſetzt. Der ſcharfgeſägte Rand Farbe der Blätter, Zahl der Blüten (bei 1 Form häufig borſtig⸗bewimpert. Knoſpen groß, ſpiegelnd, mehr als 3) und in der Geſtalt der Nüſſe abweichende rotbraun, nebſt den Blattſtielen kahl. Staubblätter Gartenformen; z. B. f. corallina Dipp. (syn. T. rubra etwas kürzer als die Kronblätter und mal ſolang , nicht Stev.), Zweige ſchon im Sommer, namentlich als der Fruchtknoten. Kronblätter von dem Griffel aber im Winter dunkelkorallen- oder karminrot; f. aspli- zuletzt wenig überragt. niifolia (syn. f. filicifolia), Blätter mehr oder weniger 596. Tilia pubéscens Ait. (syn. T. americana eingeteilt. Wangenh., nicht L.; T. caroliniana Mill., T. macro- 600. * Tilia eordäta Mill. (syn. T. parvifolia phylla hort., T. laxiflora Henze), Weichhaarige Vyrh., T. microphylla Vent., P. europaea T. var., Linde. Nordamerika. Blütezeit: Juli, Auguſt. — T. ulmifolia Scop.), Winter-CLinde. Blütezeit: Wird mit voriger oft verwechſelt. Aſte ſehr ausge- etwa Ende Juni bis Mitte Juli. — Blätter beider- breitet. Blätter ſehr groß (die größten aller Linden⸗ ſeits kahl, nur in den ſtärkeren Blattaderwinkeln arten), ſchief⸗-herzförmig⸗eirund, am Grunde abge- roſtfarben-gebärtet, unterſeits bläulich- oder meer⸗ ſtutzt, ſchief-zugeſpitzt, in den Aderwinkeln bärtig, grün. Doldentrauben meiſt 5- oder mehrblütig. unterſeits weichhaarig, ſcharf- gezähnt. Kronblätter Griffel meiſt unbehaart, mit zuletzt wagerecht-ab⸗ ausgerandet, von dem Griffel zuletzt weit überragt. ſtehenden Narbenlappen. Nüſſe undeutlich 4—5 kantig, 597. Tilia alba 4Ait. (syn. T. americana Dur., meiſt rundlich, mit dünner, zerbrechlicher Schale. nicht I.), Weiß- Linde. Nordamerika. Blütezeit: 601. Tilia euchlora C. Koch (syn. T. dasy- Auguſt. — Zweige dünn etwas hängend. Knoſpen styla TLoud., nicht Stev., T. rubra f. euchlora Dippel, , cocuikiunn £ euchlore Korkne), Dunkeigräne 599 e ee a 19005 ae und Knoſpen im Sommer genau Sr Winter hell See ee e f e en ei e de 7 | 5 J. er ee 1615 ee ſchmutzig grau-gebärtet, oberſeits dunkelgrün, etwas fel kahl , en glänzend, unterſeits blaßgrün, am Rande einmal⸗ Es a g, geſägt. Doldentrauben mehrblütig. Griffel unbe— Grunde nicht vertieft. haart, mit aufrechten Narbenlappen. Fruchtſchale 598. Tilia tomentösa Much. (syn. T. alba V. lederig, ſchwach⸗5 rippig. — Hat das ſchönſte Grün et Hit., nicht Ait.; T. argentea Desf., T. rotundi- aller Linden; ſie iſt ein vorzüglicher Alleebaum und folia Vent.), Silber-LZinde. beiter of a gegen ungünſtige Einflüſſe widerſtandsfähiger. Juli, Auguſt. — Wird mit voriger oft verwechſelt, 4 0 SR: jedoch: Aſte aufwärtsgerichtet, nur bei k. petiolaris 5, 1 e , b e (syn. T. alba petiolaris hort., T. alba pendula | 1 RERb fl), Ge 191 5 9965 Mittel. Fort.) mit ſehr langgeſtielten Blättern, auch hängend. Lind e Golländiſche Linde) 9 Mitteleuropa Zweige dicker. Blätter groß, unterjeits dickilzig, mit Faum, bis über 25 m hoch werdend. Blüte 1 77 ſtarken deutlichen Sternhaaren, mehr kreisförmig als Fun; “ Baſitibr one gift 0 der länali e bei voriger Art, auch dicker und flacher-geſägt und Juni. — Baumkrone eiförmig oder länglich. Zweige ihre Blattſtiele "satt a eie ſchlank, anfangs hellgrün, unbehaart, ſpäter grünlich- furchenlos, nur mit feinen erhabenen Kanten. bis rötlichbraun, etwas glänzend. Knoſpen unbehaart, 599 „uilia latyphyllos 8 Tafel 67. 266 ähnlich gefärbt. Blätter mit mehr oder weniger ö eee 08 Scop., Tafel 67, 266 ſchiefem Grunde herzförmig bis breit-eirund, vorn (syn. T. grandifolia Zhrh., T. europaea Z. ex p., plötzlich in eine Spitze vorgezogen, oberſeits unbe⸗ T. pauciflora Hane, T. mollis Spach), Breitblätterige haart, lebhaft- grün, unterſeits heller bis ſchwach— (Sommer-) Linde. Blütezeit: Mitte bis Ende Juni. bläulichgrün und ſpäter bis auf die grauweißen — Blätter beiderſeits grün, unterſeits kurz-behaart und oder gelbgrauen Winkelbärtchen kahl. Blüten in in den Aderwinkeln mit faſt ungefärbten Bärtchen. 3— 7, auch mehrblütigen Scheindolden. Griffel etwas Doldentrauben meiſt nur 2—3blütig. Griffel behaart, kürzer als die Staubblätter. Frucht dicht- und kurzfilzig— | mit zuſammengeneigten, d. h. aufrechten Narben. behaart, kugelig-oval, ſchwachrippig; Schale lederig. Gattung 177. Elaeocärpus L., Olfrucht, &r XXX 7 (griechiſch: elaion — Ol und karpos — Frucht). Kronblätter 5, frei, vor dem Aufblühen klappig, am Grunde flach, an der Spitze geſchlitzt oder gelappt, ſelten fait ganz. Staubblätter zahlreich. Fruchtknotenfächer 2—5. Steinfrucht mit hartem, 3—5fächerigem, 1—5famigem Stein. Bäume. Blätter ganzrandig oder geſägt. Blüten achſelſtändig, meiſt weiß, in Trauben. — 60 Arten, im tropiſchen Aſien bis nach Auſtralien. 603. Elaeocärpus çyänea Sims (syn. E. ſchön blau. — Immergrüne Kalthauspflanze (Laub⸗ reticulata Syn.), Blaue Elfrucht. Neu⸗Südwales. erde, Lehm, Sand). Anzucht aus Samen, der gleich Blütezeit: Sommer. — Blätter lorbeerartig, ſteif, | nach der Reife zu ſäen und durch Anfeilen der harten elliptiſch, ſpitz, gezähnt, bis 10 em lang. Blumen Schale früher zum Keimen gebracht werden muß. weiß, weißkelchig, in hängenden Trauben. Früchte | Gattung 178. Aristotelda D’Herit., Ariſtotelea, Cr XXX 7 (nach Ariſtoteles, f 322 v. Chr., benannt). Kelchblätter 4—5. Kronblätter Z lappig, gezähnt oder faſt ganz, vor dem Aufblühen— dachziegelig. Staubblätter zahlreich, meiſt behaart. Fruchtknotenfächer 2—4, jedes 2eiig. Beerenfrucht. Sträucher oder 10; 2 2 } We) Bau a8 |< 2 148 Familie 39. Linaceae, Leingewädfe. XXV6 oder XXXI 17. Bäumchen. Blätter faſt gegenſtändig; Nebenblätter klein, abfallend. Blüten achſel- oder ſeitenſtändig. — 6 Arten, in Auſtralien oder Neufeeland. 1 in Peru und Chile, nämlich: A. Maqui L’Herit. (syn. A. glandulosa R. et S.); Blütezeit: April, Mai. Blüten klein, weiß. Beeren eßbar. Hält in Norddeutſchland nur unter ſorgfältiger Schutzdecke aus. b 2 Familie 59. LINACEAE, Leingewächſe. n XXV 6 oder XXXI 17. (Nr. 604—614 aus zwei Gattungen.) Gattung 179. Linum L., Lein, Gr XXV 6 oder XXXI 17 (lat.: linum Lein). Kelchblätter 5, ganzrandig. Kronblätter 5, frei oder bei Nr. 612 und 613 am Grunde verwachſen, bald abfallend, vor dem Aufblühen gedreht. Fruchtbare (Kölbchen tragende) Staubblätter 5, mit 5 unfruchtbaren, borſtenförmigen unter⸗ miſcht. Griffel 5, ſelten 3 oder 2, frei oder verwachſen. Narben länglich oder linealiſch. Kapſelfächer ſoviele oder meiſt doppelt ſoviele als Griffel. Kräuter oder Halbſträucher mit kleinen ganzrandigen Blättern, mit oder ohne zu Drüſen verkümmerten Neben⸗ blättern. Blüten end- oder achſelſtändig, blau, weiß, gelb, rot. — 90 Arten der gemäßigten und außertropiſchen Gegenden. A. Kronblätter frei, blau, rot oder weiß. Fruchttragende Blütenſtiele verlängert. Die Kelche am Rande ohne Drüſen. 1. Die Narben der Griffel um das Mehrfache länger als breit. a a) Narben lang⸗linealiſch-keulenförmig, allmählich in den Griffel ſich verſchmäalern dd. T. angustifolium. 604. L. monogynum. 605. b) Die Griffelnarben linealiſch und ſich vom Griffel nicht allmählich, ſondern plötzlich dicker abhebend. * Blüten rot ? a Blüten blaů uu ]]] . 2. Die Narben der Griffel ſind kopfig .. IL. perenne (Tafel 15). 608. B. Kronblätter frei, gelb, ſeltener roſaweiß. Griffelnarben kopfig, ſeltener doppelt ſolang als breit. Kelchblätter am Rande drüſig. Blütenſtielchen kurz. 1. Kronblätter roſaweiß, mit dunklerem Nagel. Drüſen-Nebenblätter fehlen * Z. tenuifolium. 609 L. suffruticosum. 610. 2. Kronblätter gelb. Narben kopfig. Drüſen-Nebenblätter meiſt vorhanden . L. Berlandieri. 611. C. Kronblätter zur Blütezeit mit verwachſenen oder zuſammenhängenden Nägeln. Griffelnarben linealiſch. a Blütenſtiele kurz. Blüten gelb, jelten weiß VL ff , L. campanulatum. 613. 604. Linum angustifölium Huds. (syn. L. Lage durchaus erforderlich, da die Leinblüten dann bienne Mill., L. agreste Brot., L. vulgare L.), länger geöffnet bleiben, und die Wirkung eine beſſere Schmalblätteriger Lein. Mitteleuropa. Staude, bis iſt. Anzucht aus Samen. Ausſaat im April oder 50 em hoch, oft ſchon im erſten Sommer blühend. Anfang Mai an den beſtimmten Platz; die aufgegan⸗ Blütezeit: Sommer. — Stengel mehrere, der mitt- genen Pflänzchen nach und nach bis auf 15 cm Ab⸗ lere meiſt der höhere, die ſeitlichen aufſteigend. Die ſtand auslichten. — Keimkraft der Samen 5 Jahre; Scheidewände ſowie die Halb-Scheidewände der kleinen Keimung innerhalb 8 Tage. In unſerm Klima ge⸗ Kapſel, die nur wenig länger iſt als der Kelch, am ernteter Samen keimt nicht oder erſt, wenn er bis inneren Rande bewimpert⸗zottig. Die Griffel zum zweiten Frühling aufbewahrt wird. von Grund auf frei. Kronblätter ſchön hellblau, am 607. Linum narbonnénse L., Franzöſiſcher Grunde dunkel geadert. Kultur ſ. unter Nr. 613. Lein. Mittelmeergebiet. Stande, bis 80 em hoch. 605. Linum monögynum Forst., nicht hort.) Blütezeit: Juni, Juli. — Pflanze kahl. Die Eingriffeliger Fein. Neu⸗Seeland. Staude (bis Stengel hoch, rutenäſtig. Blätter lanzettlich⸗linealiſch, halbſtrauchig), bis 1 m und drüber hoch. Blüte- aufrecht, am Rande rauh (bei f. reflexum Ait. pr. Sp. zeit: Mai bis Juli. — Pflanze doldentraubig ver⸗ eirund oder lanzettlich und die oberen zurückgeſchlagen). zweigt. Die Blüten groß, weiß, ſehr ſchön. Die Blüten ziemlich groß, in zuſammengezogenen Dolden⸗ Griffel lang⸗verwachſen. Schöne Kalthauspflanze, zum trauben, ſchön blau. Kelchblätter eirund⸗lanzettförmig, Auspflanzen auf Rabatten oder Gruppen ſehr geeignet. zugeſpitzt, pergamentartig, glänzend und weißrandig. 606. Linum grandiflörum Desf., Großblu⸗ 608. * Linum perenne Lam. (L.), Tafel 15, 60, miger Lein. Algerien. Einjährig, 20—40 cm hoch. Ausdauernder Sein (fr. Lin vi . P al Flax). Blütezeit: Juni⸗Juli bis September-Oktober. — e Nord⸗ Fein (fr. Lin vivace; e. Perenn ) Pflanze reich verzweigt, blattreich. Blätter abwechſelnd, amerika. Stau⸗ graugrünlich. Blüten in lockeren, faſt riſpigen Dolden⸗ de, 30-60 em trauben, bei der Stammform k. rubrum, Tafel 15, hoch. Blüte⸗ 58, leuchtend-blutrot, am Grunde etwas geäugelt zeit: Juni bis erſcheinend; bei f. roseum blaß-roſenrot, weniger Auguſt. — leuchtend; die erſtere iſt die beliebtere. Kelchblätter Pflanze viel- eirund⸗lanzettlich, grannig-zugeſpitzt, am Grunde ſehr ſtenglig. Blät⸗ breit⸗, an der Spitze ſehr ſchmal-häutiggerändert. Kron- ter linealiſch blätter faſt 3mal jo lang als der Kelch. oder lineal⸗ Verwendung. Eine unſerer wirkungsvollſten lanzettlich; und dankbarſten Sommerblumen, die ihrer prächtigen Nebenblatt⸗ %%% leuchtenden Farbe und müheloſen Kultur wegen drüſen fehlen. e 150 einen Platz in jedem Garten verdient, gleichviel ob Blüten traubig N N truppweiſe, gruppenweiſe oder zu Einfaſſungen ver- bis dolden— wendet. Am ſchönſten ſind geſchloſſene Gruppen, etwa traubig, vor von Lobelien, Cerastium arvense oder C. tomentosum dem Aufblühen F und dergl. eingefaßt. — Kultur in jedem weder zu oft nickend, Ausdauernder Lein. mageren noch zu feuchten Erdreich, jedoch ift ſonnige blau oder weiß (ſelten violettrot). Kelchblätter e = os rund, Griffel von Grund auf frei, die Staubfäden. Kapſel etwas ſpitz, aber nicht lang⸗ kaum oder gar nicht zugeſpitzt, drüſenlos. länger oder kürzer als geſpitzt. 8 Abarten: a) änglicum Mill. pr. sp. (syn. L. hispanicum Mill.), Engliſcher Ausd. Lein. Die Stengel hoch und aufſteigend⸗ aufrecht. Blätter ſchmal. Blumen ziemlich groß, blaßblau, ſpäter traubig. Kron⸗ blätter etwa 23 mal ſo lang als die Kelchblätter. Fruchtſtielchen straff = aufrecht. Kelchblätter 5 nervig, die inneren ſehr ſtumpf. Kapſel faſt kugelig. b) sibiricum Z. pr. sp., Sibiriſcher Ausd. Lein. Die Stengel mittelhoch, aufrecht. Blätter breitlich⸗linealiſch. Blüten groß, ſchön Himmel- blau, zur Blütezeit doldentraubig. Kelchblätter und Fruchtſtiele wie bei a. c) pyrenäicum Pour. pr. Lein. Die Stengel niedrig, dichtbeblättert. den Stengelenden wenige. Fruchtſtiele ſtraff aufrecht. Kelchblätter nervig, innere ſtumpf, um ½ oder faſt ½ kürzer als die ſchmal-eiförmige, ziemlich große Kapſel. Blüten blaßblau. d) montänum Schleich. (syn. L. punctatum ‚Presl, L. Leonii Schulz), Gebirgs-Lein. Von voriger Form nur durch ſchmälere Blätter und kleinere Kapſeln und Blüten verſchieden. e) alpinum Jacq. pr. sp., Alpiner Ausd. Lein. Die Stengel niedrig, aufſteigend. Blätter ſehr ſchmal, im unteren Teile der Stengel dicht gedrängt. Blüten aufitrebend = aufrecht, in lockerer etwas hin und her gebogener, wenigblütiger Doldentraube, groß, himmelblau. f) Lewisii Pursh pr. Sp., Lewis“ Ausd. Lein. Nordamerika. S-förmig hin und her gebogen, aufrecht-abſtehend und die Kelchnerven undeutlich. Die Griffel oft verſchieden: kürzer, ſo lang oder länger als die Staubfäden. sp. Pyrenäen⸗ Alles wie bei d, nur: die Fruchtſtielchen Gattung 179. Linum, Cein. Blätter breit⸗linealiſch. Blüten an | 2 Lein. mit wenigen, g) * austriacum L. pr. sp. (syn. L. barbulatum | Lange, L. marginatum HFchb., L. squamulosum Au- dolphi), Oſterreichiſcher Ausd. Lein. Die Stengel aufſtrebend. Blätter linealiſch, durchſcheinend-punktiert. Blüten kleiner als bei a, ſpäter lockertraubig. ſtielchen einſeitswendig- oder verſchiedenſeitig-herabge— bogen. Blumen blaßrötlich-hellblau. Innere Kelch— blätter ſtumpf, wenig kürzer als die faſt kugelige Kapſel. h) italicum Schiede (syn. L. Tommasinii RS.), Ital. Ausd. Lein. Wie f, nur: alle Kelchblätter ſpitzlich. 609. Linum tenuifölium Z., Jeinblätteriger Haupt⸗ Cein. Europa, Kleinaſien. Staude. Der ſtengel abgekürzt, die übrigen rutenförmig, einfach (ſehr ſelten gegabelt), die nichtblühenden etwas flaumhaarig. Blätter pfriemlich, ſtechend, kahl, punktiert oder nicht, am Rande bewimpert. ſtreifig. Kelchblätter eirund, ſehr ſpitz zugeſpitzt, roſa— weiß, länger als die Kapſel. 610. Linum suffruticösum I., Halbſtrauchiger Lein. Spanien. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Un⸗ fruchtbare, nichtblühende Stengel dicht-gelblich-weich⸗ haarig; Kelchblätter kürzer als die Kapſel. innen weiß bis hellviolett, weilen braun. 611. Linum Berlandieri 700%. (syn. L. Beren- dieri Torr. et Gr.), Berlandiers Lein. Texas. Staude, Blütezeit: Auguſt. — Pflanze kahl. Stengel meiſt von Grund auf in aufſteigende, oben wenig geteilte Aſte verzweigt. Blätter wechſelſtändig, einander ge— Blumenkrone faſt radförmig, mit purpurrotem Grunde. Kronblätter zerſtreut-purpur⸗ aber ſchon im erſten Sommer blühend!“ Südoſt⸗Europa. und gedeihen dann um ſo beſſer, Nr. 604 613. 149 nähert, linealiſch, dicklich, in eine kurze Borſte aus⸗ gehend. Blütenſtiele gedrängt-doldentraubig. Kelch⸗ blätter begrannt und gleich den Deckblättern am Rande drüſig. Blüten groß, ſchön goldgelb. Die Griffel nur bis über die Mitte verwachſen. Eine empfehlens⸗ werte, aber ſeltene Pflanze. 612. * Linum flavum Z., Tafel 15,59 (syn. glandulosum var. DC.), Gelböblühender CTein. Staudig-halbſtrauchig, bis 40 em hoch. Blütezeit: Juli. — Pflanzen kahl. Die Zweige tief gefurcht-eckig. Blätter ſpatelförmig⸗-länglich, (obere lanzettlich-linealiſch), 1—3 nervig, die blütenſtändigen gegenüberſtehend und pfriemlich; Nebenblattdrüſen 2. Die Hauptzweige der gleichhohen Trugdolde ziemlich gleichlang. Kelchblätter lanzettlich, zugeſpitzt, 3—4- mal kürzer als die glockige Blumenkrone, ſo lang als die ſpitze Kapſel oder dieſe kaum überragend. 513. Linum campanulätum Z., Glockiger Süd⸗Frankreich. Halbſtrauchig, etwa 30 em hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. — Pflanze kahl, etwas graugrünlich. Untere Blätter ſpatelförmig, ge— drängt, oberſte lanzettlich-linea⸗ liſch und gegen- ſtändig. Neben⸗ blatt⸗Drüſen 2. Die Trugdolden un⸗ gleichen, ſpäter zerſtreutblütigen Zweigen. Kelch— blätter lanzettlich— linealiſch, feinge— ſpitzt, über ½ cm lang, am Rande häutig, kaum aus— genagt, faſt 3 mal kürzer als die trichterförmig— L. Glockiger Lein. glockige Krone und die ſchmal-eiförmige, langgeſpitzte Frucht⸗ Kapſel überragend. Verwendung der ausdauernden Arten. Die Blüten ſind nur von kurzer Dauer, erſcheinen aber in langandauernder Folge. Sie find entſchieden ſchön. L. angustifolium, L. narbonnense, L. perenne und ſeine Formen und L. tenuifolium ſind von zierlicher, ungemein anſprechender Tracht. Dieſe Arten ſind zu— dem in jedem durchläſſigen, thunlichſt ſandig-lehmigen Boden, der nur mäßige Feuchtigkeit hält, winterfeſt je weniger man ſie ſtört; bis nach Jahren eine Teilung der alten Pflanzen, beſſer aber Anzucht aus Samen oder Stecklingen angezeigt iſt. Die gelbblühenden Arten ſind durch ihre großen, ſchön gelben Blumen ebenſo ſchön als auffallend, bedürfen aber einer Fichtenzweigdecke; vorſichtshalber einige Pflanzen überwintern. Auch das ſchöne weißblumige L. monogynum muß im Kalt⸗ hauſe überwintert werden. Blüten außen gelblich oder bis- Von vorzüglicher Wirkung ſind die Stauden-Lein⸗Arten hier und da einzeln oder truppweiſe im Vordergrunde von Gruppen feinerer Ziergehölze, oder zerſtreut auf Rabatten, damit die Eigenart zum Ausdruck kommt. Anzucht aus Samen. Ausſaat der gelb- und weißblühenden in Käſtchen oder ins kalte Miſtbeet, die der übrigen Arten von Mitte April ab auch ins freie Land auf Saatbeete. Aber Schutz gegen Erdflöhe. — Keimkraft der Samen 4-5 Jahre; Keimung innerhalb 8 Tage. 150 Fam. 39. Linaceae, Of XXV 6, bis Fam. 44. Geraniaceae, O XXV>5. Gattung 180. Reinwärdtia Dum., Reinwardtie, Gr XXV 6; XXXI 17 (nach dem Reiſenden und Prof. Reinwardt in Leyden, + 1854, benannt). Wie Linum, jedoch: Griffel 3—4, mit nierenförmigen Narben. Kapſel in 3—4 zweiſamige oder häufiger 6 oder 8 einſamige Fächer ſich trennend. Strauch mit meiſt gezähnelten, ver⸗ zweigt-nervigen Blättern und blattartigen, ſehr kleinen Nebenblättern. Blüten goldgelb, an kurzen Sproſſen. — 1 Art: 614. Rein wärdtia indica Dum. (syn. Linum zu empfehlen; kann während der Sommermonate ins trigynum Rob. und L. tetragynum Coleb.), In- Freie geſtellt werden. Kultur mühelos. Lockere, diſche Reinwardtie. Gebirge Oſtindiens. Strauch, kräftige Erde (Laub-, Raſen⸗, Miſterde, Sand). Ver⸗ 50—100 cm hoch. Blütezeit: Winter bis Sommer. mehrung durch Stecklinge und Grundſproſſe. An⸗ Durch ihre Blüten ſtets auffallend und deshalb ſo- zucht durch Ausſaat in Töpfe, lauwarm. Keimkraft wohl fürs Zimmer als auch fürs Lauwarmhaus ſehr der Samen 4 Jahre; Keimung innerhalb 14 Tage. Familie 40. ERYTHROXYLACEAE. 2 Gattungen mit etwa 95 tropiſchen Arten. Familie 41. HUMIRIACEAE. 3 Gattungen mit etwa 20 tropiſchen Arten. Familie 42. MALPIGHIACEAE. Etwa 50 Gattungen mit gegen 600 tropiſchen Arten. Familie 45. ZYGOPHYLLACEAE, Jochblattgewächſe. G XI 14b. I. Blätter gegenſtändig (bisweilen je 1 verkümmert). Gattung 181 Porliera. II. Untere Blätter wechſel-, obere gegenſtändig. Gattung 182 Chitönia. Gattung 181. Porliera Ruiz et Pav., Porliera, G XI 14 b (nach dem ſpan Geſandten Porlier de Laxamar benannt). Kelchblätter 4—5, abfallend. Kronblätter 4—5, kaum länger als der Kelch, dachziegelig. Staubblätter 8 oder 10, mit kürzerem oder längerem, häutigem Schüppchen. Fruchtknoten ſitzend, 2—5 lappig; Fächer 4eiig. Fruchtfächer 1 ſamig. Sträucher, ſparrig, mit abſtehenden Aſten. Blätter paarig-gefiedert, reizbar; Nebenblätter klein, dornig. Blüten klein, einzeln oder zu 3, blau. — 3 Arten Mexikos und der Anden. 615. Porliera hygrométrica Ruiz et Pav., Die Blättchen der beiden erſten Arten legen ſich bei Hygrometer-V. Blätter 5— 8paarig, Teilfrüchtchen feuchter Witterung und auch abends zuſammen. iharf-gefielt. P. angustifolia 4 @r., Blätter 5 paarig. Mehr intereſſante als hübſche Kalthauspflanzen. P. Lorentzii Engl., Blätter meiſt mehr als 8 paarig. | Gattung 182. Chitönia Moe. et Sess., Kleidſtrauch, or XI 14b (griechiſch: chitonia — Kleidung; wegen der dichten Behaarung). Kelch- und Kronblätter 4. Staubblätter 8, an ihrem Grunde ohne Schüppchen. Fruchtknoten behaart, 4fächerig. Kapſel mehrſamig, geflügelt. Graubehaarter Strauch. Blätter unpaarig⸗gefiedert oder 3zählig. — Einzige Art: C. mexicana Mog. et Sess., Mexiko. Blüten groß, violett, endſtändig; Kronblätter 3 em groß. — Kultur im Kaphauſe. Familie 44. GERANIACEAE, Kranichſchnabelgewächſe. = XXV 5. (Nr. 616-647 aus vier Gattungen.) I. Die Frucht trennt ſich zur Reifezeit in einzelne (meiſt 5), elaſtiſch von einer Mittelſäule ſich abhebende geſchnäbelte Teilfrüchtchen. Gattung 185 Geranium. 18% Erödium. 185 Pelargönium. II. Furcht mit ungeſchnäbelten, ſich von der Mittelſäule nicht elaſtiſch zurückrollenden Teilfrüchtchen. Gattung 186 Limnänthes. Gattung 183. Geränium L., Kranichſchnabel, &— X 9; XXV5; XXXI14; XXX (griechiſch: geranos — Kranich; wegen der langen Schnabel-Früchtchen; fälſchlich Storchſchnabel genannt). Blüten regelmäßig. Kelch dachziegelig, 5blätterig. Krone 5 blätterig. Staubblätter 10, alle fruchtbar, ſehr ſelten 5 ohne Kölbchen, frei oder am Grunde verwachſen, die längeren am Grunde mit einer Drüſe. Früchtchen ſich mit ihrem Griffelteile von der Säule vom Grunde nach der Spitze hin bogig⸗zurückrollend, die Grannen innenſeitig meiſt kahl. — Kräuter, ſelten Halbſträucher. Blätter gegen- oder wechſel⸗ ſtändig, gezähnt, gelappt oder zerſchlitzt, meiſt mit Nebenblättchen. Blütenſtiele 1— —Ablütig. — 100 Arten der gemäßigten Zonen. A. Faſt ſtengelloſe Alpenpflanzen mit ſchaſtartigem BlütenſtengerNnn nw. 68. argenieum. 616. G. cinereum. 617. G. subacaulescens. 618. B. nen, mit mehreren oder doch nicht bloß faſt grundſtändigen Stengelblättern. 1. Kronblätter mit langem, bewimpertem Nagel. Erdſtamm ſenkrecht, dick, ſchuppig, nach abwärts ſpindelförmige Faſerwurzeln treibend . * G. macrorrhizum. 619. 2. Kronblätter kurzgenagelt. Erdſtamm knollig, Wurzelfaſern und oft auch chlindriſche, triechende Ausläufer treibend. .. tuberosum. 620. 3. Kronblätter kurzgenagelt und am Grunde nebſt den Staubfäden gezähnt. Erdſtamm ſchief, ab⸗ gebiſſen⸗verkürzt, von der Unterſeite aus lange Wurzelfaſern ausſendend (nur bei 6. sibiricum ſpindelförmig, abſteigend, dünn und verzweigt). a) Blütenſtielchen nach der Blütezeit mehr oder weniger herabgebogen, ſeltener wagerecht-abſtehend b) Blütenſtielchen nach der Blütezeit aufrecht oder aufgerichtet 616. Geranium argenteum L., Silber-Kranich- ſchnabel. Höchſte Alpen Krains. Zwerg -Staude. Blütezeit: Mitte Juni bis Auguſt. — Erdſtamm fleiſchig, vielköpfig, ſchuppig. Stengel ſehr kurz. Blätter faſt grundſtändig, langgeſtielt, beiderſeits ſilberweiß⸗ zottig, zierlich, 5— 7 teilig, mit dreiſpaltigen, linealiſchen Lappen. Blütenſtiele faſt grundſtändig, 1 blütig. Blumen groß, roſenrot, geadert. Kronblätter ausgerandet oder eingeſtoßen. Sehr ſchön für Felſen-Anlagen. 617. Geränium einéreum Cav. (syn. G. varium L'Her., G. eineraceum Zapeyr.), Aſchgrauer Kranid)- ſchnabel. Pyrenäen. Staude, bis 15 em hoch. Blüte— zeit: Juni, Juli. — Blätter graugrün-weichhaarig, Hteilig, mit keilförmigen, 3 ſpaltigen Lappen. Blüten- ſtengel wenigblütig. Stielen getragen. 618. Geranium subacauléscens L' Her., Zwerg- Blumen groß, weißlich e flachsgrau, dunkler geadert oder geſtreift, von dünnen verſchmälert, kahl. Gattung 180. Reinwärdtia bis Gattung 183. Geränium. Nr. 611623. 151 * G. sanguineum. 621. * @. Phaeum. 622. * G. pratense (Tafel 16). 623. * G. palustre. 624, G. ibericum. 625, G. aconitifolium. 626, * @. silvaticum. 627. G. striatum. 628. 1—2 blütig, nach der Blütezeit aufrecht. Blüten violett. Früchtchen außen kurz-ſteifhaarig. Abarten: a) genuinum (syn. G. tuberosum Fl. graeca, G. radicatum M. B., G. libanoticum Schenk, nicht boiss.), Knolle eiförmig-kugelig. Blattteile tief-fieder- ſpaltig. Griffelſchnabel bis zur Narbe kaum ver— ſchmälert, kurzhaarig. b) linearifölium DC. pr. sp. (syn. G. tuberosum M. B., nicht J.), Knolle eiförmig-kugelig. Blattteile weniglappig oder kurzgeſägt, mit ganzen Zipfeln. ſtengliger Kranichſchnabel. Griechenland, auf Felſen. Verſchieden durch: Die Stengel meiſt mehrblütig; Kelch kurzhaarig, nicht bloß kurz-grauflaumig; Grannen der Früchtchen einfach-zurückgekrümmt, nicht ineinander⸗ oder auf ſich zurückgebogen. 2 Formen: f. genuinum (syn. G. asphodelodes Sm., nicht Durm.), Kron— blätter verlängert, purpurviolett; f. acutum, Kron— blätter abgekürzt, blaß violett. Verwendung und Kultur. Dieſe 3 Arten, auch Nr. 626, in erſter Linie G. argenteum, ſind ſehr ſchöne, ihren Eindruck nie verfehlende Alpen— pflanzen. Kultur in ſehr ſonniger Lage auf Felſenanlagen; daſelbſt auf durchlaſſendem, ſteinigem Untergrund mit Quarzſandſchicht und in ſandiger Heide— oder Wieſenmoor-Erde mit Kalkſteinchen. Am beſten in Felsritzen, da die Pflanzen nur armen Boden be— dürfen. Im Winter ſchwache Fichtenzweigdecke. An- zucht aus Samen. Ausſaat in Töpfe. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung innerhalb 3 Wochen. 619. * Geranium macrorrhizum L., Groß- wurzeliger Kranichſchnabel (fr. Geranium à grosses racines; e. Large-rooted-Crane's Bill). ö auf Felſen und bis 60 cm hoch. Blütezeit: Mai, Juni bis Juli. — Pflanze etwas flaumig. Die halb der gabe- ligen Ver- zweigung nackt, oben doldentraubig. Blätter kreisrund, hand— förmig⸗5—7ſpaltig; die Teile eingeſchnitten-gezähnt, oft rotgefleckt. Blütenſtiele nach der Blütezeit auf- recht. Früchtchen außen querrunzlig. Kronblätter ſpatelförmig, blutrot. 620. Geränium tuberösum I., Knolliger Kranichſchnabel. Südeuropa, Nordamerika. Staude, bis 40 em hoch. Blütezeit: Mai. — Blütenſtiele Großwurzeliger Kranichſchnabel. Stengel unter- | Wieſen⸗Kranichſchnabel. büſch. Staude, bis 80 em hoch. Blütezeit: Juni Teile 3—5ipaltig, linealzipflig. meiſt Iblütig. zerſtreuten, drüſenloſen Haaren, am Grunde innenſeitig bärtig. 5 ſpaltig, eingeſchnitten-geſägt. ee, Blütezeit nickend, 1—2 blumig, die verblühten aber N nur abſtehend. Geröll. Staude, ſchwarz violett (bei f. lividum Z’Herit. ſchmutzig⸗ lila bis weinrot), rundlich-verkehrteirund, ungleich— kerbig, vorn oft mit 1 Spitzchen, aber nicht ausge— Griffelſchnabel unter der Narbe verſchmälert, an der Spitze ziemlich kahl. c) macrostylum Do:ss. pr. sp., Knolle länglich, unregelmäßig, oft eylindriſche Ausläufer treibend. Blattteile tief-fiederſpaltig. Griffelſchnabel an der Spitze 621. * Geranium sanguineum L., Blutroter Kranichſchnabel (fr. Géranium sanguin; e. Bloody Crane's Bill, Blood-dock). Europa, in Wäldern. Staude, bis 50 em hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Pflanze abſtehend-kurzhaarig; Stengel mehrfach-2 gabelig, mit abſtehenden Zweigen. Blätter alle geſtielt, im Umfange nierenförmig, meiſt teilig; Blütenſtiele lang, Früchtchen glatt, nach oben zu mit Blüten blutrot, groß. Als Abart gilt bei manchen: G. lancastriense With. (syn. G. prostratum Cav.). England. Staude, etwa 12 cm hoch. Blüte— zeit: Juni, Juli. Pflanze kriechend, einen dichten Teppich bildend; die Stengel an den Knoten etwas angeſchwollen. Blätter behaart, graulich. Blütenſtiele 1blütig; Blüten roſenrot, dunkler geſtreift. 622. * Geränium phätum Z., Notbrauner Kranichſchnabel (fr. Géranium brun, Geranium noirätre; e. Blackish-coloured Crane’s Bill). Europa, in Gebirgsthälern. Staude, bis 60 em hoch. Blüte- zeit: Mai, Juni. — Stengel aufrecht, abjtehend- kurzhaarig, oben drüſig. Blätter handförmig-5— 7“ Blütenſtielchen vor der Kronblätter wagerecht- ausgebreitet, randet. Staubfäden bis zur Mitte ſteifhaarig-be— wimpert. Früchtchen behaart, oberwärts mit 2—4 Querfalten. Samen glatt. 623. * Geränium pratense L., Tafel 16, 61. Europa, Wieſen und Ge— bis Auguſt. — Stengel aufrecht, oberwärts nebſt den Blütenſtielen drüſenzottig. Blätter meiſt handförmig⸗ 7 teilig; die Teile tief eingeſchnitten. Blütenſtielchen nach dem Verblühen mit abwärts gerichtetem Kelch herabgeſchlagen, zur Fruchtreife oft wieder aufge— richtet, meiſt 2blütig. Kronblätter fornblumen- blau mit weißlichen Längsſtreifen, bei f. flore albo weiß; f. flore pleno iſt blau⸗gefüllt. Staub- fäden am Grunde kreisförmig verbreitert. 1527 Familie 44. Geraniaceae, Kranichſchnabelgewächſe. Or XXV 5. Früchtchen und ihr Schnabel mit weitabſtehenden Stengelteiles und der Blütenſtiele kurz kraushaarig. — Drüſenhaaren. Samen grubig. Eine der ſchönſten Arten! Art und Formen, namentlich die gefüllte, ſind 1 e 1 tee Sender een . eee Segel Jg een, BE ſchnabel. Alpen Europas. Staude, 15—30 em hoch. 624. Geränium palustre Z. Sumpf- Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Wurzeln büſchelig. Kranichſchnabel. Einheimiſch, in feuchten Wäldern Stengel aufrecht, oben von drüſenloſen Haaren flaumig. wie auf Sumpfwieſen ziemlich häufig, 30—100 cm Blätter meiſt hand- oder ſchildförmig⸗7 teilig, mit ge⸗ hoch, it hauptſächlich nur verſchieden durch: Stengel ſchlitzten Lappen. Blüten weiß, rot-geadert, an 1 11 e 12 0 10 1 faſt um ½ kleiner als bei G. pratense, Tafel 16, 61. ufrechtem Kelche niedergebogenen Blütenſtielen mit Kronblätter ganz. Fruchtſtiele drüſenlos: rückwärts gekehrten, drüſenloſen Haaren beſetzt. ihr Schnabel mit 59 5 briſenlosen n Fruchtſchnäbel faſt kahl. Blüten purpurviolett. Für Felſenanlagen n schattigen friſch Staubfäden lanzettlich. — Für feuchte Stellen großer zu erhaltenden Stellen geeignet (ſ. Nr. 618). ; Anlagen jehr geeignet. 598 0 N 627. * Geränium silväticum Z., Wald. „Geränium iberieum Cav. (syn. G. gran- Kranichſchnabel. Europa, in Wäldern und auf ditlorum 0 1.), Zberiſcher Kranichſchnabel (fr. Gera. Gebirgswieſen. Staude, bis 60 em hoch. Blüte Bun d’Iberie; e. Caucasian Crane's Bill). Georgien, zeit: Juni, Juli er Stengel weichhaarig aufrecht ln. 1 > 15 1 d unterhalb der Gabelverzweigung beblättert, im oberen ee l uguft. — Ganze Pflanze, beſonders Teile doldentraubig-riſpig. Blätter handförmig⸗5—7⸗ im oberen Teile mit langen, abſtehenden, weiß⸗zottigen ſpaltig, mit eingejchnitten-gezähnten Teilen. Blüten⸗ feld 81 ſtiele, Kelchrippen und Frucht abſtehend⸗drüſenhaarig. eidet. Sten⸗ Blüten violett, ins rötliche ſpielend, ſehr ſelten gel aufrecht, weiß, bei f. flore pleno gefüllt, purpurviolett. bis zur unteren Kronblätter oberhalb des Nagels bärtig. Staubfäden 19 00 81 5 lanzettlich. Samen ſtreifig-punktiert, nicht grubig. en mans 628. Geränium striatum Z., Geſtreiſter traubig - ver⸗ Kranichſchnabel. Süd⸗Italien, in Wäldern. Staude, zweigt. Blät⸗ etwa 30 cm hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Stengel ter herzförmig- aufrecht, abſtehend⸗zottelhaarig. Blätter angedrückt⸗ rundlich, 5—7, rauhhaarig, alle geſtielt; grundſtändige 5 lappig, obere teilig, die Teile | I lappig; Lappen eirund, ſpitz, gezähnt; Nebenblätter rautenförmig, frei. Kelchblätter weißborſtig. Kronblätter weiß, tiefgelappt, die violett⸗genetzt, ausgerandet, doppelt länger als die Läppchen ge- Z nervigen Kelchblätter. Früchte am Grunde gebärtet, e I N ſägt, ſpitz; an der Spitze kurz⸗ſteifhaarig. G. VIassovianum D, S N obere Blätter Taurien, iſt verſchieden durch: Nebenblätter jedes Blattes ſitzend. Kelch⸗ in ein 2 ſpaltiges verwachſen. Kronblätter verkehrt⸗ Großblumiger Iberiſcher Kranichſchnabel. blätter be⸗ eirund, ganz, blaßbläulich-rötlich, netzaderig. — grannt, Verwendung der Kranichſchnabel⸗Arten: Die 5—7 nervig. Kronblätter dunkelblauviolett oder 4 alpinen Arten für Felſen⸗Anlagen, die übrigen in violettblau, vorn eingedrückt oder faſt Zlappig, größeren landſchaftlichen Gärten, während für a) platypetalum Fisch. et Mey. pr. sp., Groß- ricum und G. pratense, Tafel 16, 61, anzuempfehlen. blumiger Ib. K., Blätter weniger tief geſpalten und | — Kultur. Sie gedeihen in allerlei Gartenboden, mit ſtumpferen Lappen. Haare des Blütenſtandes an der ſonnig wie halbſchattig, ziehen jedoch humoſen, ſandigen Spitze oft drüſig oder mit Drüſenhaaren untermiſcht. Lehmboden vor. Sie ſind um ſo angenehmer, weil b) brachytrichum (syn. G. amethystinum ſie keine beſondere Pflege beanſpruchen. Vermehrung Ledeb., G. gymnocaulon DC, Kurzhaariger Ib. K., durch Teilung. Anzucht durch Ausſaat auf ein Saat⸗ Blätter tiefgeteilt und nebſt den Kelchen wie die beet. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung Stammform zottig, jedoch die Bekleidung des oberen innerhalb 2 Wochen. | Gattung 184. Erödium Z., Reiherſchnabel, O XXV 5; XXXI 14 (griechiſch: erodios — Reiher; wegen der Schnabelfrucht). Blüten regel- oder etwas unregelmäßig. Kelch- und Kronblätter 5, dach⸗ ziegelig; letztere am Grunde mit 5 Drüſen abwechſelnd. 5 fruchtbare und 5 äußere unfruchtbare, meiſt ſchuppenförmige Staub⸗ blätter. Grannen ſchraubig⸗gerollt. — Kräuter, nur E. arborescens Willd. halbholzig. Zweige meiſt knotig. Blätter gezähnt, gelappt oder fiederig-geſchlitzt. — 50 Arten, bis auf wenige der gemäßigten Zone angehörend. A. Einjährige Pflanzen. Die Grannen mit ihren Teilfrüchtchen im Zuſammenhang bleibend, an der Innenſeite mit Borſten beſetzt; die Teilfrüchtchen oben eingedrückt e E. gruinum. 630. B. Stauden; im übrigen wi A: 0“ une. a SH E. alpinum. 632. E. pelargonüflorum. 633. 629. * Erödium moschätum Z., Willd. (syn. | lang. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Die Stengel Geranium moschatum L.), Moſchus-Reiherſchnabel liegend, klebrig⸗drüſig⸗behaart. Blätter ziemlich ſtark (fr. Erodium à odeur de musc; e. Musk Heron’s Bill). nach Moſchus duftend, gefiedert, rauhhaarig und mit Einheimiſch, aber ſehr ſelten. Einjährig, 10 —35 em geſtielten, ovalen, unregelmäßig⸗gezähnten, nicht herablaufenden Blättchen; Nebenblätter 2, oval. Blu⸗ men klein, roſenrot oder bläulichrot. ſpitz⸗lanzettförmig, ſo lang als die Kronblätter. Verwendung weſentlich nur der duftenden Blätter wegen, die für die Straußbinderei von Be⸗ ziemlich lang. Kultur in jedem durchläſſigen, ſandigen, frei und ſonnig gelegenen Boden und ohne Mühe, da die Pflanzen, wenn einmal angeſäet, durch Samenausfall für Nachwuchs ſorgen. Anzucht durch Ausſaat an den Platz im Frühjahr oder Herbſt. Unſer „Unkraut“ E. cicutarium Z. hat ſitzende, tief-ein- geſchnitten⸗fiederſpaltige Fiederblättchen und die Staub- fäden ſind am Grunde ohne 2 Zähnchen. 630. Erödium gruinum Ait. (syn. Geranium Botrys Cap.), Stalieniſcher (Candiſcher) Reiher- ſchnabel. Italien, Nordafrika. Einjährig, 20—35 cm hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Stengel dick, zerſtreut⸗ behaart. Unterſte Blätter ungeteilt, herz⸗ förmig⸗eirund, die übrigen Z eckig, 3 ſchnittig, mit ſitzenden, ſpitzen, ſpitzgezähnten Teilen, deren endſtän⸗ diger größer und 3—5 lappig iſt; Nebenblätter ge⸗ ſchwänzt- zugeſpitzt. Blüten groß, violett. Staub⸗ blätter kahl, alle normal. Gruben der Früchtchen unterſeits mit tiefer Falte; Früchtchen ſehr lang-grannig. Die Samen dienen zu Hygrometern (Feuchtig— keitsmeſſern), weil ihre Grannen ſich mit zunehmender Feuchtigkeit ausdehnen, mit abnehmender Feuchtigkeit zuſammenziehen. Kultur wie vorige Art. 631. Erödium Manescavi Doubani, Manes- cauts Reiherſchnabel. Pyrenäen. Staude, bis 40 cm hoch. Blütezeit: Sommer. — Erdſtamm veräſtelt. Blätter grundſtändig, roſettig-geſtellt, behaart, fieder— teilig; Blättchen ſitzend, länglich-oval, fiederſpaltig und gezähnt, Endlappen größer. Blütenſchäfte länger als die Blätter, oben mit 3— 10 blumiger Dolde. Blumen ſchön, purpurviolett, dunkler geadert, am Grunde klein⸗weißfleckig, etwa 2—2½ cm breit. Die Samen dienen vorzugsweiſe zu Hygrometern, ſind aber ſelten. 632. Erödium aipinum Z’HAerit., Alpen- Reiherſchnabel. Südeuropa. Staude, 15—20 cm hoch. Blütezeit: Sommer. — Wuchs wie vorige. Blätter glatt, doppelt-fiederſpaltig, mit gezähnter Spindel. Blütenſchäfte mit 6—10 doldig-gehäuften Gattung 184. Erödium bis Gattung 185. Pelargönium. Kelchblätter Heldr., Nr. 624633. 153 Blumen. Blumenkrone etwa 2 cm breit, violett, rötlich oder karminrot; Kronblätter ſtumpf. 633. Erödium pelargoniiflörum Boiss. et Storchſchnabelblütiger Reiherſchnabel. Ge⸗ birge Kleinasiens. Staude, kaum 30 em hoch. Blüte- zeit: Ende Juni, Juli. — Pflanze abſtehend-behaart, etwas klebrig. Erdſtamm ſchuppig. Stengel mehrere, auf- ſtrebend. Blätter eirund⸗herzförmig, ſchwach-Z — ö lappig, gezähnt, mattgrün; Nebenblätter 3 eckig, ſpitz. Blüten⸗ ſtiele länger als die Blätter. Blüten weiß, Grunde der 3 oberen Kron⸗ blätter mit kar⸗ meſinroter, geflammter Zeichnung, doldig beiſam⸗ men. Eine für größere Gär— ben fehr ge eignete und durchaus em— pfehlenswerte Freiland— pflanze für halbſchattige Beete, deren Erde durch Beimiſchung von Sand und etwas Laub- oder worden. Iſt noch jehr ſelten; Fichtenzweigdecke ratſam. — Verwendung der Arten. Mit Ausnahme der letzten ſind ſie mehr intereſſante als ſchöne Pflanzen, die man zweckmäßig hier und da auf Steingruppen anpflanzt. Sonniger Standort und leichter durch— laſſender Boden, etwa hinreichend ſandige Lehm- und Raſenerde, ſind erforderlich. Vermehrung durch Sproſſe und durch Teilung. Anzucht aus Samen von Mai ab. Ausſaat in Käſtchen oder auf Saat- deete, die Pflänzchen in Töpfe verſtopfen und hell und kalt überwintern, um ſie im nächſten Frühlinge auszupflanzen, falls ſie nicht unter Schutzdecke den Winter im ee überdauern. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung innerhalb 14 Tage. 1 Reiher abet Torferde gelockert in rauhen Lagen Gattung 185. Pelargönium 2’Hörit., Storchſchnabel, Gr X 9; XXV 53 e (griechiſch: pelargos — Storch; wegen des langen Fruchtſchnabels). Das obere Kelchblatt geſpornt; Sporn mit dem Blütenſtiel ſo innig verwachſen, daß man gegen den Grund 2—7 davon fruchtbar. des letzteren oft kaum einen Höcker erkennt. Schneidet man unter der Einzelblüte den Blütenſtiel quer durch, Blüten meiſt unregelmäßig. Staubblätter 10, ungleich, aber nur ſo läßt ſich die runde Offnung des angewachſenen hohlen Sporns beim Längsſchnitt bis zum Spornhöcker verfolgen. — 173 Arten; bis auf etwa 4 ſämtlich in Südafrika; P. inquinans Aft. in Südſpanien verwildert. A. Straucige oder wenigſtens im unteren Teile verholzende Pflanzen, deren Stengel, Zweige oder Blätter nicht dickfleiſchig-ſaftig find. 1. Blätter länglich oder lanzettlich, gezähnt, oder a eee 15 5 5 la F langgeſtielt. Blütenſtiele 2—3 blumige. 2. Blätter ſtumpf, 3—5lappig (bei P. cucullatum . und e ee aber weder ſcharf noch klebrig P. tricolor (Tafel 68). 634. P. coronopifolium. 635. P. capitatum. 636. F. cucullatum. 637. 3. Blätter ſehr langgeſtielt, im Umkreiſe nierenförmig, handförmig-5—7 nervig und gelappt oder handſpaltig. weichhaarig 5. Blätter tief⸗handförmig⸗geſpalten oder geteilt, von durchdringendem Geruch Blüten groß; Kronblätter ungleich, die beiden oberen breit 4. Blätter länglich, am 1 Wröfermig, 55 oder W fiederſpalktg und d flebrig- P. grandiflorum. 638. P. tomentosum. 639. H. quercifolium. 640. 2 P. Radula. 641, B. net krautig⸗ſtrauchige Pflanzen mit dickfleiſchigen Zweigen oder ſolchen Blättern. 1. Veräſtelte Pflanzen mit ſchlanken, ſchlaffen, faſt gegliederten Stengeln und ſchildförmigen oder herzförmig-5—7lappigen, mehr oder weniger den Epheublättern ähnelnden, fleiſchigen Blättern P. peltatum (Tafel 67). 642. 2. Aufrechte, veräſtelte, Pflanzen mit dickfleiſchigen Zweigen. P. lateripes. 643. Blätter verkehrt-eirund, rund— lich⸗herz- oder nierenförmig, handförmig⸗vielnervig, gekerbt oder ſchwach— gelappt Ein : P. inquinans. 644. P. zonale (Tafel_67). 645. P, odoratissimum. 646. 154 634. Pelargönium tricolor Curt., Tafel 68, 269 (syn. P. violarium Jacgq., P. elatum 8w.), Drei- farbiger (oder Neichsfarben-) Storchſchnabel. Kap. Strauchig, etwa 25—50 cm hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Stamm holzig, kurz, Zweige ausſendend, von den Anſätzen alter Blätter rauh. Blätter lang- und ſchlaffſtielig, ſamt den Zweigen grauweiß⸗zottig, lanzett⸗ lich oder länglich, eingeſchnitten-gezähnt oder zugleich gelappt; Nebenblätter pfriemförmig und angewachſen. Blütenſtengel verzweigt, jeder Stiel am Ende 2—3ge- ſtielte Blüten tragend. Deckblätter pfriemlich. Kelchröhre kürzer als die lanzettlich-langgeſpitzten, zottigen Kelch— blätter. Blüten ſehr ſchön dreifarbig. Die 2 oberen Kronblätter tief-blutrot, am Grunde ſchwarzpurpurn; die 3 unteren reinweiß, des— halb „Reichsfarben-Storchſchnabel“. Weniger ſchön iſt f. concolor (syn. P. capillare S. et Z.), deren obere Kronblätter nur purpurroſenrot ſind. 635. Pelargönium coronopifölium Jacq. (syn. Geranium angustifolium L'Her.), Schmalblätteriger Storchſchnabel. Kap. Von voriger nur verſchieden durch: Stamm faſt einfach, beſchuppt. Blätter jchmal- lanzettlich oder linealiſch, ſpitz, am Grunde ſehr ſpitz auslaufend, nur im oberen Teile gezähnt oder faſt ganzrandig, von ſehr kleinen angedrückten Haaren dünn⸗grauweiß. Haare des Kelches abwärts gerichtet. Kronblätter glänzend, violettpurpurn oder die oberen dunkelbraunrot, die unteren blaßroſa. Verwendung dieſer beiden Arten, die ebenſo ſchön als auffallend, als prächtige Kalthaus- und Zimmerpflanzen, die nur deshalb nicht ſo häufig an— getroffen werden, weil ſie etwas mehr Aufmerkſamkeit verlangen als die gewöhnlichen Pelargonien. Etwas mehr Aufmerkſamkeit wird aber durch die Schönheit der Blumen ſowie durch Blütenreichtum vollauf be— lohnt. — Kultur. Die Dreifarbige Pelargonie iſt jederzeit ſehr lichtbedürftig und zudem im Winter gegen Feuchtigkeit ſehr empfindlich; ſelbſt im Sommer während der Blütezeit ſind die Pflanzen gegen die Einwirkung zu vielen Regens zu ſchützen. Im Winter ſind alſo die Pflanzen nahe ans Fenſter oder unter Glas zu ſtellen, nur ſelten zu begießen und möglichſt trocken, auch nur mäßig warm (+ 5 bis 10% C.) zu halten. Im Frühling und Sommer wird nach Bedarf und Wuchskraft öfter begoſſen, und zwar bis zum Auguſt; von da giebt man den Pflanzen immer ſeltener Waſſer, bis der Erdballen trocken geworden. Nunmehr werden die Zweige bis auf 2—3 Knoſpen gekürzt. Wenn die Pflanzen dann wieder zu treiben beginnen, werden ſie wieder begoſſen und, ſobald die jungen Sproſſe etwa 1 em lang ſind, verpflanzt in ein Gemiſch von 6 Teilen ſandiger Heideerde, 2 Teilen Lauberde und 1 Teil altem, mürbem Bau- ſonſt Acker⸗ lehm. Die Töpfe dürfen nur wenig größer genommen werden. Nach Bedürfnis kann man im März nochmals verpflanzen. Vermehrung durch Stecklinge, die man beim Kürzen der Pflanzen in Menge erhält, in ſehr ſandige Heideerde oder in reinen Sand in flache, unbedeckt zu laſſende Schalen oder Käſtchen ſteckt, die Gefäße in ein luftiges Kalthaus oder helles Zimmer nahe ans Fenſter ſtellt und bei ſtarkem Sonnen⸗ ſchein ſchwach beſchattet. Die Erde nur ganz mäßig feucht halten; die Blätter aber vor Feuchtigkeit be— wahren. Bewurzelung nach etwa 3—4 Wochen. 636. Pelargönium capitätum At., Kopf- blütiger Storchſchnabel. Kap. Halbſtrauch. Blüte⸗ zeit: Sommer. — Stengel weitſchweifig oder Familie 44. Geraniaceae, Kranichſchnabelgewächſe. OS XXV 5. Sorten erzielt. — niederliegend, dicht- und weich-behaart und zottig. Blätter langgeſtielt, am Grunde herzförmig, mit 3 bis 5 ſtumpfen, abgerundeten Lappen, gezähnt, nach Roſen duftend und eine geſuchte Eſſenz gebend. Nebenblätter breit⸗herzförmig, häutig, punktiert. Blütenſtengel einfach, dicht⸗vielblumig; Blüten ſitzend. Kelchröhre nicht halb ſo lang als die Kelchblätter. Kronblätter kurz, purpur- rot. Iſt eine alte Zimmerpflanze. P. vitifolium 4it., iſt nur durch aufrechten Wuchs und die ſeicht⸗, ſehr ſtumpf⸗ und rundlappigen Blätter verſchieden. Blüten purpur rot. 637. Pelargönium cucullätum At., Kappen- Storchſchnabel. Kap. Strauch. Blütezeit: Sommer. — Großer, ſehr verzweigter Strauch, dicht- und meich- zottig. Blätter nierenförmig und kappenförmig⸗ hohl, ſehr weich, gezähnelt. Blütenſtengel riſpig⸗ verzweigt, die Zweige Dicht - vielblumig. Blüten purpurrot; f. flore pleno gefülltblühend. Eine der härteren Arten. 638. Pelargönium grandiflörum Millid. (syn. P. album grandiflorum ert.), Großblumiger oder Blumiſten⸗Storchſchnabel (fr. Pélargonium des fleuristes). Kap. Halbſtrauchig-ſtrauchig, 20 bis 90 em hoch. Blütezeit: ſehr verſchieden, gewöhn⸗ lich Mai bis Herbſt. — Pflanzen verzweigt, leicht Büſche bildend, kahl oder etwas ſeidig-flaumig. Blätter ziemlich groß, nierenförmig-abgerundet, mehr oder weniger tief-5— 7 lappig, die Lappen oder Ränder grob⸗gezähnt; Nebenblätter eirund, ſpitz, frei. Blüten⸗ ſtengel 2—15 blütig. Blüten groß, 2½ 6 em im Durchmeſſer, faſt von der Form einer Stiefmütterchen⸗ Blüte. Kelchröhre 3—5 mal ſo lang als die lanzett⸗ lichen Kelchzipfel, die etwa / jo lang als die Kron— blätter find. P. variegatum Mild. iſt nur eine Spielart mit 3— 5 lappig⸗handteiligen Blättern, deren Teile 3 ſpaltig und gezähnt find. — Blütenfarbe der Stammform iſt weiß, obere Kronblätter blutrot— geadert, bei der alten und beliebten Gartenſorte f. roseum (syn. P. nobile Hort., nicht Dietr.) karminroſa, purpurn⸗-geſtreift. Durch die Kultur iſt eine erſtaunliche Menge in Farbenzeichnung und Größe der Blumen verſchiedener 3 Raſſen: Gewöhnliche Großblumige Pelargonien, d. h. ſolche, die nicht die Merkmale der beiden fol- genden Raſſen beſitzen. Kronblätter nicht oder nur die oberen geſtreift oder gefleckt. Da die Sorten dieſer Raſſe in den gärtneriſchen Verzeichniſſen mit der folgenden gemiſcht aufgeführt werden, ſo müſſen wir auf eine Abgrenzung verzichten. Die landläufige Bezeichnung „Engliſche“ und „Franzöſiſche“ Pelargonien, womit man immer noch alle von P. grandiflorum abſtammende Sorten bezeichnet, muß aufgegeben werden. Fünffleckige oder Odier -Pelargonien. Sorten, bei denen alle 5 Kronblätter gefleckt ſind; meiſt durch prachtvolle Färbungen vor allen Pelar⸗ gonien ſich auszeichnend. Sehr ſchöne Sorten von vorzugsweiſe Odier— (auch gewöhnlichen großblumigen) Pelargonien ſind: „Clara Pfitzer“, farmefin, Auge weiß, obere Kron⸗ blätter braun⸗gefleckt und geadert; „Schneeball“, rein⸗ weiß mit ſchwarzen Flecken; „Emile Lemoine“, feurig⸗ ſcharlachorangerot, Auge weiß, Kronblätter wellig; „M. Esculier“, blau; „Karl Koelle“, ganz dunkel⸗ gefärbt; „Beauté“, weiß; „Dr. Haurgard“, ſammetig⸗ rr dunkelrot; „Kämpfer“, leuchtend⸗rot; „Mad. Harmand“, weiß. Ferner: „Fräulein Elise Lebl“; „Guillaume le Conquérant“; „Ulinia“; „Lina Schott“; „M. Jord“; „Cyelope“; „J. B. Say“; „Non plus ultra“; „Hamlet“, „Chimene“; „L' Ukraine“; „Eugen Koelle“; „Mühl- dorfer“! „Ludwig Mündler‘‘; „Palais Rameau“. — Von gefülltblühenden Odier-Pelargonien ſei hier nur die Sorte „Gloire de Tours“, orangerot, ſchwarz— gefleckt und genervt, genannt. Eine beſondere Gruppe bilden die immer- blühenden Blumiſten⸗Pelargonien, jogen. Remon⸗ tant⸗P., die faſt das ganze Jahr hindurch blühend hoben ſind. Wilh. Pfitzer in Stuttgart hat hierin ganz Vorzügliches geleiſtet. Empfehlens— werte Sorten: „Hofgärtner Lebl“, ſammetig-karmin⸗ ziegelroſa, Mitte dunkler, ſchwarzbraun⸗gefleckt, am blühende Stöcke gewonnen. früheſten blühend und deshalb für Marktzwecke ganz Gattung 185. Pelargönium, Storchſchnabel. vorzüglich; „Ruhm von Stuttgart“, lilaroſa, nach außen feurigzinnober, meiſt 6 Kronblätter, von denen die 2 oberſten gefleckt ſind; „Paul Pfitzer“, leuchtend— violettkarmin; „Franz Buchner“, hellkarminroſa mit zinnoberrot; „Perle von Wien“, rot, eine der ſchönſten älteren; „Gloire de Paris“, rot; „Improved Triomphe de St. Mande“; „Benoiton“. Nr. 634— 642. 155 zeln in kleine Töpfe. Einfach und zweckmäßig iſt folgende Vermehrungsweiſe: Von kräftigen Pflanzen, welche behufs beſſerer Überwinterung oder der Raum—⸗ erſparnis wegen im Spätſommer in kleinere Töpfe verſetzt werden ſollen, ſchneidet man einige ſtärkere Wurzeln ab, die in 2—3 cm lange Stücke geteilt, an den Schnittflächen etwas abtrocknen gelaſſen, dann wagerecht in mit recht ſandiger Moorerde gefüllte Samenſchalen gelegt und nur ſo viel bedeckt werden, daß ſie nach dem Begießen nicht gerade bloß zu liegen kommen. Die Schalen werden dann lauwarm (ins Gewächshaus, Miſtbeet oder Zimmer) geſtellt. Gegen Anfang März werden die Pflänzchen einzeln gepflanzt, bisweilen entſpitzt, nach Bedarf öfter in größere Töpfe verpflanzt, und ſo ſchon in einem Jahre buſchige, 639. Pelargönium tomentösum Jacg. (syn. P. micranthum Zeckl. et Zeyh.), Silziger Storch— ſchnabel. Kap. Staudig⸗halbſtrauchig. Blütezeit: Sommer. — Pflanze halb- krautig; Stengel weit— ſchweifig, verzweigt, dicht- und weichfilzig. Blätter am Grunde tief-herz-pfeilförmig, mit 5—7 breiten, kurzen, ſtumpfen, beiderſeits ſammetigen Lappen und nach Pfefferminze duftend; Phantaſie-⸗(Fancy⸗)Pelargonien (syn. Pelar- gonium album multiflorum ert.), niedrige, zierliche, ſehr äſtige Pflanzen mit feineren, oben faſt krautigen Zweigen, kleineren Blättern und kleineren, aber zahl- reichen und ſehr zierlichen Blüten. Folgende Sorten: „Queen Victoria“; „Kingston Beauty“; „Maid of Kent“; „Venus“; „Duchesse of Bedford“; „Mrs. Lewis Lloyd‘; „Rosina“; „Lady Blanche“. Die Phantaſie-Pelargonien find reizende Pflan- zen: ſie blühen ſehr frühzeitig, ungemein reich und andere Pelargonien, und das iſt ihr Fehler. Sie ver— langen genau dieſelbe Behandlung wie Nr. 635. Verwendung der Großblumigen oder Blumiſten⸗Pelargonien. Sie ſind prachtvolle Topfpflanzen für Wohnräume wie für Pflanzenhäuſer; weniger geeignet für das freie Land, weil gegen reg neriſche und ſonſtwie ungünſtige Witterung viel em— pfindlicher als das allbekannte P. zonale, Tafel 67, jutum Jacq., P. roseum Zekl.et Zeyh., P. denticulatum ö r Zeckl. et Zeyh., P. rosodorum hort.), Bürften-Stord- derjenigen der Kappflanzen gleich, nur daß man mit Futur. 267. Die Behandlung kommt mehr der Düngung weniger ſpärlich umzugehen braucht. ſchwarze Wieſenmoorerde, und etwa 1½ worden, jagt zu. welcher mürber abgelagerte Kuhmiſterde beigemiſcht Der Fehler, gleich anfangs viel zu große Töpfe zu nehmen, darf hier am wenigſten vor kommen. Beſſer iſt es, während der Entwicklungs— zeit zu verpflanzen, wenn die Wurzeln ringsum dem Topfrand ſich anlegen, und ſo oft, bis die Pflanzen die gewünſchte Stärke erreicht haben. Gedüngt wird Pflanzen. Vermehrung durch Stecklinge; im Sommer wie unter Nr. 645 angegeben. Ferner von Januar ab im Warmbeet, und zwar in Sand, durch Stecklinge von zuvor etwas angetriebenen, kräftigen Mutter— pflanzen. Der Gartenfreund aber ſteckt etwa 4—5 Stecklinge an den Rand kleiner (7— 10 cm breiter) Töpfe in angefeuchteten Quarzſand oder gewaſchenen Gruben— ſand, der, ohne daß die Blätter benetzt werden, mäßig feucht zu halten iſt, deckt ein Glas drüber und ſtellt das Ganze ins Wohnzimmer ans Licht. Nach jtatt- gefundener Bewurzelung kommen die Pflänzchen ein- Nebenblätter herz— förmig, langgeſpitzt. Blütenſtand locker-riſpig, viel— blumig. Blütenſtielchen vielmals länger als die Kelch— röhre. Blüten klein, weiß. Die 3 unteren Kronblätter länger als die Kelchblätter. Wird nur ihres Pfeffer— minz-Geruches wegen im Wohnzimmer gehalten. 640. Pelargönium quereifölium Ait. (syn. P. panduriforme Tel. et Zeyh., P. asperum MWilld.), Eichenblätteriger Storchſchnabel (e. „The oakleaf- Geranium“). Kap. Strauchig. Blütezeit: Sommer. 6 a hr ), unge — Pflanze aufrecht, reich verzweigt, behaart und drüſig. die Blumen ſind zierlich; allein ſie ſind zarter als Blätter mit purpurnem Fleck und unangenehm riechend, kurzgeſtielt, am Grunde herzförmig, buchtig-fiederſpaltig, mit runden Lappen und Buchten, am Rande wellig und gekerbt, beiderſeits behaart. Blütenſtengel kürzer als das Blatt, herabgebogen, 3—5 blütig. Blumen purpur- oder blaßrot. Seit einem Jahrhundert in Kultur. 641. Pelargönium Rädula Art. (syn. P. revo- ſchnabel. Kap. Strauch, bis 1 m hoch. Blütezeit: ht. Sommer. — Stengel veräſtelt, ſteifhaarig und klebrig— Gute abgelagerte ſandige Lauberde oder gute ſandige Lehm ſteifhaarig, unterſeits weich, die Blattlappen ſchmal⸗linea— weichhaarig. Blätter handförmig⸗-geteilt, oberſeits rauh— liſch, fiederſpaltig mit ſtumpfen Läppchen und zurück— gerollten Rändern. Blütenſtengel kurz, ſteifhaarig, 4—5 blütig. Kelchblätter drüſig. Blüten ziemlich klein, blaßpurpurn, dunkler geadert; f. roseum, am häufigſten kultiviert, hat hellrote, dunkler geaderte Blüten und die Blätter ſind mehr oder weniger nach 5 Roſen duftend; daher „Roſengeranium“ genannt; nach Maßgabe des Wachstums und des Zuſtandes der als Zimmerpflanze früher ſehr beliebt. Kultur aller vorſtehenden Arten wie unter Nr. 635 angegeben, doch ſind ſie viel dauerhafter und weniger anſpruchsvoll als Nr. 635; dafür aber, wenn auch reich-, ſo doch bei weitem nicht ſo ſchönblühend. Eine ſehr angenehme, niedrigbleibende Gartenform iſt f. roseum „Little Gem“, mit roſa Blumen; die Sorte „Scrubber-pear!“ („Scruplan pead“?) hat dunkelrote Blüten. | 642. Pelargönium peltätum 4Ait., Tafel 67, 268 (syn. P. scutatum DC.). Schild- (oder Epheu-) 156 Storchſchnabel (auch Kranichſchnabel; fr. Pelargonium à feuilles de Lierre; e. Jvy-leaved Pelargo- nium). Kap. Strauchig. Blütezeit: Sommer. | Zweige kantig, ſchwach, aufſtrebend, kriechend oder hängend. Blätter kahl oder feinflaumig, fleiſchig, ſchildförmig, unterſeits ſtrahlig-5 nervig, ſtumpf— 5 kantig oder Klappig, mit durchaus ganzen Rän⸗ dern. Blütenſtengel verlängert, meiſt 4—8 blütig, Blütenſtielchen viel kürzer als die Kelchröhre. Staub- blätter (der einfachen Blüten) meiſt 7, wovon die 2 oberen ſehr kurz ſind. Kronblätter meiſt doppelt ſo lang als der Kelch, bei der Stammform roſenrot. 3 Spielarten: a) glabrum, Pflanze kahl oder vorwiegend kahl. b) scutätum Zckl. et Zeyh., Blätter und Stengel dünn⸗behaart. Kelch zottig. Blüten meiſt weiß oder geſtreift. Familie 44. Geraniaceae, Kranichſchnabelgewächſe. OO XXV 5. c) clypeätum (syn. Dibrachya clypeata Zekl.et | Zeyh.), ganze Pflanze weichhaarig. 643. Pelargönium lateripes Z’Herit., Rand- ſtiel⸗-Storchſchnabel. ſtielrund. Blätter herzförmig-5 lappig, Nur verſchieden durch: Zweige Blätter eingefügt ſind), ſchwachgezähnt und kahl. Dolden l Von dem mit ſeinen ſchlaffen, ſchön belaubten Zwei⸗ gen ſo anmutigen Schild— ſchnabel ſind in neuerer Zeit einige ſehr ſchöne gefülltblühende Sorten gezüchtet. Empfohlen ſeien folgende: „Alice Crousse“, purpurviolett mit feurig- amarant; ſehr dankbar blühend; „König Albert“, blaßroſenrot, ſehr reichblühend; von Hohenzollern“, wachſend und ſehr reichblühend; „Mad. Thibaut“, leuchtend-dunkelroſenrot (roſenartig gefüllte Blumen); „Bürgermeister Feldmann“, karminpurpurviolett, auch Winter blüher; „Pfarrer Dauner“, roſa; „Gretchen Schütz“, violettrot, halbgefüllt; „Cuvier“, dunkelviolett; „Emile Lemoine“, feurig⸗ kapuzinerrot; „Jeanne d'Arc“, milchweiß, großblumig; „Vice-President Joly“, roſenrot, großblumig; „La Rosière“, atlasglänzend-lilaroſa; „Abel Carriere“, lackfarbig⸗ violett. — Buntblätterig ſind die Sorten: „L’Elegante“; „Duke of Edinburgh“. Verwendung dieſer Ephen⸗Storchſchnäbel nament- wohl die dankbarſte gefüllte für das freie Land; „La lich zur Beſetzung von Blumenampeln, ſodann niedergehakt als Einfaſſungspflanzen und zu Blumen- teppichen. Sie verdienen in jedem Garten einen Platz. Kultur und Vermehrung wie Nr. 638. 644. Pelargönium inquinans Ait. (syn. P. cerinum Sw.), Beſchmutzender Storchſchnabel. Kap; in Südſpanien verwildert. Blütezeit: Mai bis Herbſt (auch im Winter). — Pflanze ſtrauchig wachſend, bis 1½ m Hoch, ſelten höher, jüngere Zweige mehr oder weniger dickfleiſchig und flaumig. Blätter langgeſtielt, kreisrund-nierenförmig, etwas kleb— (nicht ſchildförmig, da die Blattſtiele in den Rand der oder Epheu-Storch⸗ ee meiſt weißbunt; „Rundblätterigen oder Scharlach-Pelargonien“ ge⸗ zählte Gartenſorten, beſonders buntblätterige, dürften eher von der folgenden Art abſtammen; jedenfalls giebt es zahlreiche Miſchlinge zwiſchen dieſer und der folgenden Art. die Sorten dieſer beiden Arten unter P. zonale auf. 645. Pelargönium zonäle L. (Willd.), Tafel 67, 267 (syn. P. lateritium Willd., Ciconium densi- florum Zekl. et Zeyh.), Gürtel-Storchſchnabel; auch Kranichſchnabel. Kap. Halbſtrauchig⸗ſtrauchig, bis 80 em hoch, ſelten höher. Jüngere Zweige fleiſchig, be⸗ er Blätter langgeſtielt, weniger groß als beim Beſchmutzenden Storchſchnabel, rundlich-herzförmig, kahl oder etwas weichhaarig, gewöhnlich (namentlich an ſonnig ſtehenden Pflanzen) mit einem halbkreis⸗ oder hufeiſenförmigen, dunkel-, meiſt braungefärbten Gürtel auf der Blattoberſeite, ferner gekerbt⸗gezähnt oder ſehr ſeicht- und ſchwach-viellappig; Nebenblätter ſehr breit, herzförmig-länglich. Blütenſtiele lang, vielblumig (bis 20); Blüten faſt ſitzend. Kelchröhre kahl oder dünn⸗ flaumig, 4—5 mal länger als die Kelchzipfel. Kron⸗ blätter verlängert, ſchmal- keilförmig oder ſpatel-⸗ förmig. Blüten der Stammform karminrot, bei den unzähligen Gartenſorten aber ſehr verſchieden. — Auswahl von Gartenſorten. A. Vorzüglich als Gruppenpflanzen für das freie Land geeignete. Einfachblühende: „Henry Jacoby“, leuchtend-dunkelblutrot; „Ferdinand de Lesseps“, feurigſcharlach mit weißem Auge; „Königin Olga von Württemberg“, dunkelglänzendroſa mit weißem Auge; „Duchesse de Cars“, reinweiß. Alle Fürstin Josephine | + ſind von ſehr kräftigem Wuchs. Ferner von niedri⸗ leuchtend⸗ſcharlachrot, gedrungen geben Wuchs „President Mac Mahon“, leuchtend⸗ brangerot, mit weißem Auge und breitem, weißem Rand, die Blätter find gegürtelt; „Madame Meno- rèeau“, feuerrot, Blumen groß; „West Brighton Gem“, leuchtend-rot, die Blätter dunkelgrün, die Zweige aber „Vesuvius“, feurigkarmin; „Mad. Colson“, leuchtend-lachsfarbig mit weiß; „Nelly Thomas“, leuchtend-ſcharlachrot, ſchön gebaute Blumen; „Toussaint l' Ouverture“, reinkarmin, in violett übergehend, vorzüglich; „Adolf Feyerabend“, ſchar⸗ lachblutrot; „A. Faber“, hellroſa; „Her Majesty“, ſcharlachrot; „Eugenie Welker“, reinweiß. — Ge⸗ fülltblühende: „M. Florentine“, dunkelzinnoberrot, Oygne“, reinweiß; „Guillaume de Mabile“, hellrot; „Madame Thibaut“, der vorigen ähnlich; „Stadt- | eärtner Weber“, leuchtend⸗ rot. rig-weichhaarig bis filzig-ſchmierig, gekerbt, ungeteilt oder mit vielen ſeichten Läppchen; Nebenblätter breit⸗ herzförmig. Blütenſtiele lang, vielblumig; Blüten- ſtielchen ſehr kurz. Kelchröhre 3Z—4 mal länger als die lanzettlichen Kelchzipfel. Kronblätter breit-ver⸗ kehrteirund. Blüten ſcharlachrot, bei den Garten— formen verſchieden, aber weder gelb noch reinblau. Dieſe Art iſt die Stammmutter der meiſten ſog. „Scharlach-Pelargonien“, die in zahlloſen Sorten in den Gärten vorkommen und immer größerer Ver— vollkommnung entgegengehen. Gar manche zu den ſchreibt T. Boehm ſehr treffend: Über die Behandlung der Freiland-Pelargonien „Niedrigen, aus- breitenden Wuchs und Blütenfülle erreicht man um ſo ſchneller und beſſer, wenn man dieſe Pelargonien während des Sommers nicht, wie es gewöhnlich ge— ſchieht, auspflanzt, ſondern in genügend großen Gefäßen bis über den Topfrand ins freie Land einſenkt. Die Pelargonien werden dann niemals wuchern; ſie treiben vielmehr kurzes, auch zu Stecklingen weit beſſer ge- eignetes Holz und blühen unaufhörlich. Zu Anfang September find aber alle über den Topfrand hervor— getretenen Wurzeln abzuſchneiden, wodurch die Pflanzen zur Bildung feſter Ballen gezwungen und das Aus— reifen der Sproſſe gefördert wird. Wenn dann Herbſt⸗ fröſte bevorſtehen und zum Einräumen ins Winter⸗ quartier zwingen, iſt man des Eintopfens und des darauf folgenden Zurückgehens jo mancher Pflanze enthoben, kann ſich vielmehr oft noch lange an den Blumen erfreuen. Es empfiehlt ſich übrigens, ſchon Aus praktiſchen Gründen führen wir Bew 4 ee ee um die Gruppen gleich nach der Beſetzung als eine Gartenzierde betrachten zu können, von vornherein während die umgebende Luft allſeitig zufließen kann. nur buſchige, kräftige Pflanzen zu verwenden. B. Zur Topfkultur ſind außer den vorſtehenden zu empfehlen: Einfachblühende: „Blanche Gordon“, dunkelroſa, in ſchönen Dolden; „Aspasia“, ſchneeweiß, großblumig; „Frau Julie Clussmann “, lachsfarben; „Mrs. Keiler“, ſchön roſa; „Reverend R. D. Harries“, ſcharlachlachsfarbig; „O0. Mohrmann“, ſammetig— ſcharlachblutrot; „Frau Ernst Schmidt“, orangeroſa mit weißer Einfaſſung; „A. von Werner“ „Queen of the Belgians“, reinweiß; „B. Otto“, leuchtend - mennigrot; „Nikolaus Rosenkränzer “, karminkirſchrot; „Norah“; „Gambetta“, ſcharlach— orange. — Gefülltblühende: „Espérance“, atlas- roſa, in weiß übergehend, ſehr ſchön; „Siegfried“, jhön roſa, ungemein veichblüihend und großßlumg: „Fräulein Clara Gärtner“, ſchneeweiß; „Belle Nan— ceienne‘‘, marmorweiß, mit roſa Hauch, Auge feurig- braun⸗ amarant, Auge dunkelzinnober; „Gloire de France“, lachsfarben; „Oberstleutnant von Reibel“, dunkellachsfarbig mit roſa; „Général de Courey“, ziegelrot mit weiß und roſa marmoriert; „Held von ‚Usagara“, orangefarben mit zinnoberrot; „NMedizinal- rat Zeller“, leuchtend-zinnoberorangefarben; „Wilhelm Pfitzer“, orangelachsfarben, neue Färbung; „Miss Bright“, ſcharlachpurpurn, ſehr ſchön; ‚General de Miribel“, fleiſchfarbigroſa, gegen die Mitte weiß punk— tiert, Schön, wenngleich nur halbgefüllt. — Beſondere R dunkel⸗ karmeſin; „Port Royal“, leuchtend-lachsfarbenroſa; Gattung 185. Pelargönium, Storchſchnabel. | Aufzählung verdienen noch die von Ed. Bynaert | in Gent gezüchteten Zwerg- oder Liliput-Pelar— gonien. Blüten groß, leichtgefüllt und ungemein zahlreich, oft 15 oder mehr Dolden an einer Pflanze, und er- ſcheinen — was von Belang iſt — ſchon ſehr früh— zeitig. Sie gehören meiſt zu Nr. 644. „Le Caméléon“ (Chamaeleon), Blumen ſehr ſchön, ver— ſchiedenfarbig, geſtreift; „Victorine Paquot“, lachs— farbigroſa, mit zinnoberrotem Hauch; „L’Archidue Rodolphe“, dunkelrot, ſehr früh blühend. C. Gute Winterblüher find: „La Cygne“, ſchneeweiß, gefüllt; „Mme. Ph. Geduldig“, kupferig— karmin, gefüllt; „General von Werder“; Thibaut“, rot, gefüllt; „Clara Hess“, eigenartig Wuchs ſehr gedrungen und zwergig; die Nr. 643— 645. 157 durch Fenſter, die auf einem Lattengerüſt etwa 30 cm: über den Pflanzen liegen, gegen Regengüſſe ꝛc. geſchützt, Von Mitte Auguſt ab bis Anfang Oktober wird alle 2 Wochen je ein Teil der vorhandenen Pflanzen in friſche Erde gepflanzt, indem die alte Erde vorſichtig größtenteils entfernt, für die Pflanze aber wieder eben dieſelbe Topfgröße genommen wird. Nach dem Ver— pflanzen bis zum erfolgten Einwurzeln die Pflanzen eine Zeitlang geſchloſſen halten und dann wieder ab— härten. Wird die Witterung kalt oder naß, ſo kommen ſie (ſpäteſtens Ende September) in ein helles Gewächs— haus oder Zimmer ſo nahe ans Licht wie möglich, wo ſie zugleich luftig und hinreichend trocken ſtehen, und man ihnen im Winter eine Temperatur (Heizwärme) von + 8 bis 12 C. zu teil werden läßt. Wir werden nun den ganzen Winter hindurch in voller Blüte be— findliche Pflanzen haben können, indem die zuerſt verpflanzten Pelargonien etwa Ende Oktober bis Mitte November zur Blüte gelangen und die übrigen ſich folgeweiſe anſchließen werden. Wenn nach Weihnachten der erſte Satz abgeblüht iſt, werden die Pflanzen eingekürzt, in kleine Töpfe geſetzt und die Kultur von neuem begonnen.“ So ungefähr Credners Anleitung. D. Buntblätterige Pelargonien. Sorten mit weißrandigen Blättern: „Madame Salleray“, weiß und grün, niedrig, für die Teppichgärtnerei vorzüglich geeignet; „Mädchen aus der Fremde“, ſtarkwüchſige, bekannte Sorte; „Freak of Nature“ (= Naturſpiel), Blätter krausrandig, in der Mitte faſt ganz weiß; f. Manglesii, breit-weißrandig, Blüten roſa: nach Garteninſpektor W. Hampel eine der dankbarſten weißbunten für Gruppen. „Italia unita“, reinweiß mit roſafarbenem Gürtel; „Sir Robert Napier“, mit reinweiß gezeichnet; „Golden Brillantissima“, weißbunt mit hellgelbem Saum; „Fil d'argent“, ähn⸗ lich der „Mme. Salleray“, aber mit größeren Blättern; „Boule de neige“, breit-weißbandiert; „Empress of India“, von auffallend ſchöner Färbung! weiß, rot, braun, grün; „Mrs. Laing“, breit-weißrandig, innen mit karminrotem Gürtel. „Mme ſchön, feuerrot, einfachblühend; „Toni“, ſchön weiß, gefüllt, Blätter krausrandig; „Anna“, leuchtend-rein⸗ centifolienroſa, gefüllt, ſeltene Farbe bei gefüllten; „Gertrud“, glühend-amarantpurpurn, gefüllt; „Ernst Klapp“, rein- anilinrot. Letztgenannte 4 Sorten, Züchtungen der Firma A. Credner & Co. in Weißenfels verdienen alle Beachtung, zumal ſie auch Sommerblüher ſind. Kultur der „Winterblüher“. „Man nimmt im Spätſommer oder Herbſt gemachte und überwinterte Stecklinge, oder man macht im Januar Stecklinge und kultiviert die Pflanzen in ziemlich leichter, durchläſſiger, ſchön aber doch hinreichend kräftiger Erde bei 4 9 bis 129 C. recht nahe am Licht. Das Verpflanzen geſchieht, ſobald und ſo oft die Wurzeln beginnen, ſich zu verfilzen und bis man zu 12 cem-Töpfen hat greifen müſſen. Alsdann wird und großem, dunkelbronzenem Gürtel; „BlackVesuviusé“, ſpäter flüſſig gedüngt, etwa mit flüſſigem Rindermiſt, und, wenn nötig, Beigabe von reifeförderndem Sonder- dünger. Um buſchige Pflanzen zu erhalten, iſt öfters Kürzen der Sproſſe erforderlich; auch müſſen alle vorzeitig erſcheinenden Blütenknoſpen ſofort entfernt werden. Während des Sommers werden die Töpfe im Freien in Steinkohlenaſche (Grus) eingeſenkt und Sorten mit goldgelbem Ton bei meiſt mehr— farbigen Blättern: „Mrs. Pollock“, goldgelb mit karmeſin- und braunrotem Gürtel; „Lady Cullum“, mit breitem, dunkelrotem Gürtel; „Master-piece“, wohl die beſte der dreifarbigen Sorten, Mitte klein, dunkel— grün, dann ein goldgelber, ein ſchwarzbrauner, in karmin und roſa übergehender Streifen, endlich ein dunkelgelbes bis zum weiß abtönendes Band; „Peter Grieve“, ſammet-goldgelb mit flammend-ſcharlachrotem Gürtel. Weitere ſehr ſchöne Sorten: „Sophie Duma— resque“; „Louise Smith“; „Humming Bird“; „Prince of Wales“; „Mrs. Henry Cox“. Sorten mit gelb- und bronzefarbigen Blät— tern: „Happy Thought“, gute alte Sorte mit dunkel- braunem Gürtel; „Zulu“, ſchön braun gezeichnet, vorzügliche Gruppenpflanze; „King of the Bronzes“, bronzefarben; „Distinction“, dunkelbraun⸗ randig; „Bronze Queen“, gelbrandig und mit dunkelbraunem Gürtel; „Robert Fish“, zitronengelb; „Mac Mahon“, Blätter groß, mit dunkelgelbem Rand Blätter mit ſehr dunklem Gürtel und faſt ſchwarzgrün. Gefüllte buntblätterige: „Golden Jewel“, Blätter goldgelb mit ziemlich regelmäßigem, dunkel— grünem Stern in der Mitte, Blüten dunkelſcharlachrot; „Mrs. Parker“, Blätter mit grüner Mitte, ſchwachem braunen Gürtel und weißrandig, Blüten ſeiden— 158 artig⸗roſa; „Mrs. Strang“, Blätter gelbrandig, Blüten ſcharlachrot; „Mme. Thibaut“, Blumen leuchtend=dunfel- roſenrot; „Mrs. Carr“, Blätter dreifarbig, ſchön; „Président W. Meuréin“, Blätter ganzrandig, Blüten ſalmroſa; „Princesse Clémentine“, Blätter goldgelb, Blüten rot; für Einfaſſungen und Teppichbeete ſehr geeignet. Mit dem Name Nosegay-Pelargonien bezeich- net man im allgemeinen alle Sorten mit anſehnlichen Blütendolden; auch haben beſonders ſie die nicht an— genehme Neigung, die welkenden Kronblätter feſtzu— halten, anſtatt ſie abzuſtoßen. Nosegay heißt ſoviel als „Strauß, Bouquet“ und iſt eine ganz überflüſſige Bezeichnung, weil ſie ſehr unſicher iſt, und auf alle edleren Sorten von P. zonale Anwendung finden kann. Die Verwendung der unter P. zonale aufge- führten Sorten als Gruppen- und Topfpflanzen iſt genügend erörtert; der hohe Wert der Blumen für die Bouquetbinderei allgemein bekannt. Gehören ſie doch zu den beliebteſten Zimmerpflanzen. Kultur. Dieſelbe iſt nicht ſchwierig, wenn man mit Nachdenken arbeitet und wohl überlegt, was man erreichen will. Die Pelargonien ſind ſaftige Pflanzen, die, wenn man ſie in fette Erde ſetzt, noch viel mehr ins Kraut ſchießen werden, anſtatt reich zu blühen, die ferner — eben weil ſie fleiſchig ſind — größere Trockenheit vertragen können, aber andererſeits in der Winterszeit, wo das Wachstum beſchränkt iſt, und es meiſt an Licht und Wärme mangelt, für Fäulnis um ſo empfänglicher ſind, um ſo mehr, wenn die Topferde der zu überwinternden Pflanzen vor Winter nicht gut durchwurzelt iſt. Am empfindlichſten find die bunt- blätterigen, in erſter Linie die drei- und mehrfarbigen Sorten. Man behandelt ſelbſt die jungen im Sommer aus Stecklingen erzogenen) Pelargonien ſehr häufig als Kalthaus- oder gar Orangeriehauspflanzen und hat dann im Winter oft viele Verluſte, die ganz unbe- deutend ſein würden, wenn man den Pelargonien — wie ja allen Saftgewächſen vom Kap — außer hellem, trockenem Standort im Winter 4 6 bis 10% C. gönnen wollte. Altere Pflanzen nehmen auch mit niederer Kalthaus⸗ oder Orangeriehaus-Temperatur fürlieb; letztere kann man ſelbſt in einem nicht ganz trockenen, halbhellen Keller überwintern, wenn reichlich friſche Luft gegönnt wird, ſobald die Witterung oder die Wärme des Raumes es irgend zuläßt. Begießen dann wochenlang unnötig, dagegen fleißig etwa abſterbende Blätter entfernen und faulende Stoffe überhaupt nicht im Raume dulden. Sandig-lehmige Ackererde ſagt zu, in Ermangelung derſelben ſandig-lehmige Raſen— erde; etwa 1/,—!/,; Nindermifterde oder Miſterde wird beigemiſcht. Während der Wachstumszeit kann öfters flüſſig gedüngt werden, und zwar mit Rinder-, Schaf- oder Geflügeldung oder aufgelöſtem Sonderdünger, je nachdem auf Wuchskraft oder Blüten— entwicklung mehr hingewirkt werden ſoll. Blütenent— wicklung und Buntlaubigkeit werden weſentlich gefördert durch Gewährung eines ſonnigen Standortes und öftere Waſſervorenthaltung bezw. auch durch Beidüngung mit Thomasſchlackenmehl (weil falf- und phosphorreich). Hier hilft eben nur Nachdenken den richtigen Weg finden. Pelargonien, welche etwa nach Mitte Mai ins Freie auf Gruppen ausgepflanzt (ſiehe die Mitteilung, Seite 156, unter den Freilandſorten), alſo nicht mit den Töpfen eingeſenkt worden, überläßt man im Herbſt meiſt ihrem Schickſal, nachdem man durch Stecklings— zucht für junge Pflanzen rechtzeitig geſorgt hat. Sollen ſie überwintert werden, ſo muß man ſie frühzeitig in Fam. 44. Geraniaceae, Kr XXV 5, und Fam. 45. Oxalidaceae, Or XXV 7. möglichſt kleine Töpfe und behufs Einwurzelung anfäng⸗ lich etwas warm halten. Vermehrung durch Stecklinge nicht ſchwierig; ſie kann das ganze Jahr hindurch geſchehen. Im Winter und Frühling nimmt man die jungen Sproſſen von warmge⸗ ſtellten, d. h. angetriebenen, kräftigen Mutterpflanzen und hält ſie bis zur Bewurzelung im Vermehrungshauſe oder faſt beſſer noch im warmen Miſtbeete. Im Sommer (Ende Juni bis Mitte Auguſt) nimmt man kräftige, genügend feſte, nicht üppig aufgeſchoſſene Zweige von in Töpfen oder im freien Lande kultivierten Pflanzen. Die Zweige läßt man etwas lang, ſchneidet ſie dicht unter einem Blattſtielanſatz ab, nimmt auch meiſt das Blatt ſamt Stiel fort und läßt — um nicht unmittel⸗ baren Anlaß zur Fäulnis zu geben — die Schnittflächen erſt eine oder einige Stunden einziehen, worauf hier beſonders aufmerkſam gemacht werden ſoll. Die Steck⸗ linge werden nur ſo tief in recht ſandige, magere Erde geſteckt, als zum Feſtſtehen gerade nötig iſt. Wenngleich man fie einfach auf Spargel- oder Gurkenbeete ſtecken, Glocken (um Zugluft abzuhalten) darüber ſtellen und dann bis zur Bewurzelung gewähren laſſen könnte, ſo wird man für eine größere Anzahl doch kalte Miſt⸗ beetkaſten oder niedrige Bretterverſchläge, auf welche Fenſter gelegt werden, für die Aufnahme herrichten, dann entweder die Stecklinge reihenweiſe in den ſan⸗ digen, ſehr durchläſſigen Boden, nötigenfalls mit Steinkohlenaſche-Untergrund, oder ſie einzeln in kleine Töpfe ſtecken und letztere hineinſtellen. Hat man die Beete nicht ſchon vor der Beſchickung durchfeuchtet, ſo geſchieht dies, wie bei den Töpfen, nach derſelben durchdringend. Nunmehr werden die Fenſter aufgelegt und die Kaſten dicht geſchloſſen ge⸗ halten. Schatten wird ſelbſt bei ſtarkem Sonnenſchein nicht gegeben; dagegen erfordert das Bewäſſern fort- geſetzte Aufmerkſamkeit. Die Stecklinge und die Kaſten⸗ wände müſſen bis zur Bewurzelung an jedem ſonnigen Tage um ſo öfter, leicht, aber gewiſſenhaft beſpritzt werden, je anhaltender und je kräftiger die Sonnen⸗ ſtrahlen einwirken, ſodaß immer ein Feuchtigkeitsgrad von 70-90% Nin der Luft vorhanden iſt. Die Luft- feuchtigkeit kann mittels des Lambrechtſchen Poly- meters gemeſſen werden. Dieſe Feuchtigkeit iſt nicht der Stecklingserde wegen einzuhalten, denn fleiſchige Pflanzenteile ſchlagen erfahrungsgemäß auch in faſt völlig trockenem Boden Wurzeln, ſondern einerſeits, um die leicht zu hoch ſteigende Wärme entſprechend zu mäßigen, ohne Schatten geben zu müſſen, denn das Licht beſchleunigt die Lebensthätigkeit (den Blut⸗ umlauf), andrerſeits um die Blätter vor zu ſtarker Verdunſtung, alſo vor dem Vertrocknen oder Ver- brennen, zu ſchützen. An trüben Tagen hat man wenig Sorge. Sobald die Stecklinge Wurzeln getrieben haben, wird nach und nach mehr gelüftet, und das Beſpritzen muß nunmehr dem ſorgfältigeren Begießen Platz machen. Überwinterung in kleinen Töpfen bei ſeltenerem Be⸗ gießen. Verpflanzt wird im März, ſpäterhin nach Bedarf. Neben dieſer „Sommer-Vermehrung“ iſt diejenige im Warmbeete in den erſten Monaten des Stalender- jahres am vorteilhafteſten. — Anzucht aus Samen leicht, hat aber nur Bedeutung für den Blumenzüchter, welcher nach planmäßig vorgenommenen Kreuzungen aus dem erhaltenen Samen wertvolle Sorten zu er⸗ ziehen hofft. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung innerhalb 4 Wochen. Ausſaat im Frühjahr und die Samenſchalen lauwarm halten. 646. Pelargönium odoratissimum Aöt., Zitro- nen Storchſchnabel (fr. Pelargonium citronné; e. 1 Gattung 185. Pelargönium bis Gattung 187. Oxalis. Ir. 646648. 159 Lemon-scented Geranium). Kap. Strauchartig. duftend; Nebenblätter klein, dreieckig. Blütenſtengel Blütezeit: Sommer. — Stamm ſehr kurz, dick⸗ | den Blättern gegenüber, fadenförmig, 5-10 blütig. fleiſchig und beſchuppt; Zweige krautig, ſchwach Blüten klein, weiß, den Kelch nicht ſehr überragend. und kriechend. Stengelblätter ſehr lang geſtielt, Schon ſeit 1724 nur wegen des würzigen Ge⸗ rundlich- herzförmig, ſehr ſtumpf, ganz oder ruches kultiviert. Behandlung wie unter Nr. 645. ausgeſchweift⸗lappig, ſchwach⸗kerbzähnig, ſehr weich Anzucht aus Samen nicht ſchwierig. und ſammetig, ſtark⸗ und angenehm nach Zitronen Gattung 186. Limnänthes R. Br., Sumpfblume, G XXV 5; XXXI 14 e limne — Sumpf und anthos — Blume). Kelchblätter 5, vor dem Aufblühen klappig. Kronblätter 5, faſt um⸗ tändig, in der Knoſpenlage gedreht. Staubblätter 10, frei, fait umſtändig. Teilfrüchtchen ungeſchnäbelt, zur Reifezeit von der kurzen Mittelſäule ſich trennend, verhärtend, runzlig. — Ein jährige ausgebreitete, kahle Kräuter. Blätter wechſelſtändig, zerſchlitzt, ohne Nebenblätter. Blütenſtiele 1blütig, achſelſtändig. — 3 kaliforniſche Arten. 647. Limnänthes Dougläsii E. Br., Douglas’ | Juni-Musjaat die 1 September, Oktober. — Sumpfblume. Blütezeit: etwa 10 Wochen nach Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb der Ausſaat; meiſt im Juni, Juli. — Pflanze freudig- | 14 Tage. grün, auf dem Boden ausgebreitet, mit bis 20 m langen Zweigen und geſtielten, bald 3 zähligen oder fiederteiligen, dicklichen Blättern. Blüten zahlreich, gelb, nach der Spitze zu weiß. f. grandiflora hat nur etwas größere, faſt 3½ em breite Blumen. Auch f. sulphureus oder f. sulphureus odoratus ſind nur leichte Abänderungen der Stammart. — L. alba Harm., mit weißen, an der Spitze roſa behauchten Kron⸗ blättern, und L. rosea Lindl., mit blaßroſenroten Blumen, ſind weniger hübſch. | Verwendung auf Blumengruppen oder Rabatten mit gemiſchtem Pflanzenbeſtande, auch wohl auf Stein⸗ gruppen. — Kultur. Jeder lockere, etwas lehmige oder auch humoſe Boden iſt zuſagend; Standort wo⸗ möglich ſonnig. Anzucht aus Samen. Ausſaat | zeitig im April an den beſtimmten Platz. Die Pflänz⸗ chen alsbald auf 15—20 em Abſtand auslichten. In⸗ folge Samenausfalls entſtandene Pflanzen werden, wenn der Winter milde iſt, beſonders kräftig. Nach Douglas' Sumpfblume. Familie 45. OXALIDACEAE, Sauerkleegewächſe. = Xxx 7. (Nr. 648—664 aus zwei Gattungen.) Gattung 187. Oxalis L., Sauerklee, O XI I4i; XXV 7 (griechiſch: oxys — ſauer und hals — Salz; die Blätter haben meiſt ſauren Geſchmack). Blüten regelmäßig. Kelchblätter 5, dachziegelig. Kronblätter 5, meiſt frei, in der Knoſpe gedreht. Staubblätter 10 (ſehr ſelten 5), meiſt ungleich, alle fruchtbar, frei oder am Grunde verwachſen. Griffel 5, getrennt. Kapſelklappen durch die Schelderpande mit der Mittelſäule verbunden bleibend. Blätter nehmen Schlafſtellung an und ſind fingerig 3- oder mehrzählig, ſelten auf 1 oder 2 Blättchen verkümmert. Blüten einzeln Auer doldig, gelb, rot, weiß ꝛc. — 200 Arten, zumeiſt in Südafrika und Amerika. A. Blütenſchäfte oder Blütenſtengel 1 blütig. 1. Stengelloſe Pflanzen: Blätter nur grundſtändig; Blattſtiele nicht flügelig-gerändert O. variabilis. 648. O. purpurea. 649, O. Acetosella. 650. O. lobata. 651, O. mutabilis. 652. 2. Pflanzen mit beblättertem Stengel. Blätter 3-5zählig; Blättchen an der Spitze unterſeits Drüſen⸗ ſchwielen tragend. (Vergl. auch O. mutabilis, die bisweilen einen e e wende) a) Blättchen höchſtens ausgerandet, aber nicht tiefer 2 lappigg .. .. O. versicolor. 653. O. hirta. 654. O. tubiflora. 655. b) Blättchen tief⸗2 lappig RE Re u ER En a ae a c De AHOWDUTAASECHR: B. e oder Blütenſtengel mehrblütig. 1. Pflanzen am Grunde ohne een, oder . a A a) Blüten rot oder weiß . . V 0. floribunda, (Tafel 109. 658. r / ⁰ EEE ER O0. valdiviensis. 659. * 0. cornieulata (tropaeolodes, Tafel 17). 660. 2. Pflanzen ſtengellos, am Grunde zwiebelig oder zahlreiche Zwiebelchen am Kopfe einer Rübe. O. Deppei (Tafel 17). 661. O. tetraphylla. 662. O. lasiandra. 663. O. purpurata. 664. 648. Oxalis variäbilis Zindl., Veränderlicher großer (etwa 2—3 em langer), eiförmiger, ſchwärz— Sauerklee. Kap. Staude, bis 15 em hoch. Blüte- licher Zwiebel, oft mehrere beiſammen. Blätter zeit: Herbſt bis Frühling. — Pflanze mit ziemlich 3zählig; Blättchen kahl oder etwas weichhaarig, unter- 1 160 N ſeits grün oder purpurn und punktiert, wimpert, faſt rund, an der Spitze ſtumpf oder kaum eingedrückt, das mittlere am Grunde keilförmig. Blatt⸗ Blütenſchäfte ſolang oder ſelten länger ſtiele ſtielrund. als die Blätter, unterhalb der Mitte mit 2 Ded- blättchen. Kelchblätter lanzettlich, aufrecht, viel kürzer als die weitröhrige Blumenkrone; die Nägel der Innere Staubfäden gezähnt. 3 Abarten: a) alba (syn. O. grandiflora Jacq., O. sugillata Jacg., O. laxula Jacq., O. rigidula Jacg.), Blüten weiß, Kelchblätter meist mit zerſtreuten Drüſenhaaren. b) rubra (syn. O. purpurea Jacg., O. spe- ciosa Jacg., O. humilis Zekl. et Zeyh.), Blüten Lot oder purpurroſenrot; e) nana (syn. O. inscripta Z. Mey... O. brevi- scapa Zckl. et Zeyh., nicht Jacq.), Zwiebeln und Blätter kleiner; Kelchblätter ziemlich ſtumpf; Blüten weiß, in roſenrot übergehend. nicht Jacg., O. laxula Zckl. et Zeyh., nicht Jacq.), Purpur-Sanerklee. Kap. Staude, bis 10 cm hoch. Blütezeit: Herbſt bis Frühling. — Pflanze weich— haarig oder faſt kahl. Zwiebel klein, etwa 11 ⁵ cm Büſchel. gleich, rundlich, ausgerandet, oberſeits kahl, unter— ſeits blaßpurpurn, punktiert und mehr oder weniger behaart, am Rande bewimpert, das mittlere am Grunde nicht keilförmig. Blattſtiel ſtielrund. Blüten— ſchaft länger als das Blatt und mit 2 Deckblättchen. Kelchblätter vielmals kürzer als die Blumenkrone. Die Nägel der Kronblätter in eine ſchmale Röhre ver— bunden, die ſo lang oder länger iſt als der Kronſaum. fein = be= | Familie 45. Oxalidaceae, Sauerkleegewächſe. Oi XXV 7. Z zählig; Blättchen flach, verkehrteirund- keilförmig, Kronblätter kürzer, ſelten ſo lang als der Saum. kehrt⸗eirund, ſtumpf oder ausgerandet. ſtiele tief unterhalb der Mitte. Blütenfarbe wie vorige 649. Oxalis purpurea Thbg. (syn. O. speciosa Eckl. et Zeyh., nicht Jacq., O. grandiflora S. Z., Blüten purpurrot oder (Syn. O fallax Zekl. et Zeyh., | O. nidulans Zekl. et Zeyh.) mit weißlichem Saum. 650. * Oxalis Acetosella L., Gemeiner Sauer- klee. Laubwäldern. Staude, bis 15 em hoch. Blütezeit: den, gezähnten Erdſtämmen. Blätter 3 zählig, mit verkehrt-herzförmigen Blättchen, Blütenſtiele länger als die Blätter, über der Mitte mit 2 Deckblättchen. Kronblätter eirund, ſtumpf, weiß, bei f. coerulea bläulich, bei k. subpurpurascens blaßroſenrot oder hellpurpurn; bei f. parviflora weiß, aber viel kleiner, auch mit 5 Staubblättern. Die Verwendung des Gemeinen Sauerklees zur Belebung des Bodens unter Parkgehölzen tft | wenig bekannt, weil man deutſchen Pflanzen weniger Beachtung zu ſchenken pflegt. Durch zierliche, licht grüne Blätter und weiße Blüten wirkt er in Geſell— ſchaft anderer Schattenpflanzen ſehr vorteilhaft, ſofern Europa; einheimiſch, in ſchattigen, feuchten der Boden nur friſch, mäßig feucht ſich erhält und etwas humushaltig iſt. Samenausfall und Ausläufer für Vermehrung. 651. Oxalis lobäta Sims, Gelappter Sauerklee. Chile. Staude, etwa 10 em hoch. Blütezeit: Spät- herbſt bis Februar, März (?) — Pflanze ſtengellos, kahl, mit knolligem Erdſtamm und unter dieſem rüben- | Blätter 3 zählig; Blättchen tief- Blüten ſchön gelb, etwa 12—15 mm breit, ſchwach-rot⸗ förmige Wurzeln. 2 lappig. Blütenſtiele länger als das Blatt. punktiert. Eine ſehr zierliche und als Topfpflanze für den Winterflor angenehme Art. Nach der Anpflanzung keine randig oder leicht ausgerandet, beiderſeits grün, ober⸗ Pflege mehr erforderlich, die Pflanzen ſorgen durch ſeits rauhhaarig, unterſeits vielpunktig. nl - 652. Oxalis mutäbilis Sonder, Wechſel-Sauer⸗ Rlee. Kap. Staude. Blütezeit: September bis Dezember. — Pflanzen am Grunde mit einer Zwiebel, ſtengellos oder mit kurzem, einige em langem, nacktem, höchſtens mit ein paar Schuppenblättern beſetztem Stengel, flaumig oder angedrückt-behaart. Blätter die ſeitlichen ſchief, auch elliptiſch-länglich oder ver⸗ Blütenſchäfte ſo lang oder länger als der Blattſtiel. Kelchblätter lanzettlich, 5—6 mal kürzer als die Blumenkrone. 9 Aba ten: a) fuscäta Jacg. pr. Sp., Deckblättchen des Blüten⸗ ſtiels oberhalb der Mitte. Blätter oberſeits gefleckt, unterſeits faſt ganz blutrot. Blüten groß, innen weiß, am Grunde gelb, außen fleiſchfarben. Kelchblätter außen mit 2 unterbrochenen, orangefarbenen Linien. b) strumõsa Jacg.pr.sp., Deckblättchen der Blüten⸗ Form. Außen die Kronblätter ſtärker rotpunktiert. c) unduläta Jacg. pr. sp., Blätter grün, beider- ſeits punktiert und etwas wellig. Deckblättchen der die Blätter überragenden Blütenſtiele unterhalb der Mitte befindlich. Kelchblätter länglich, ſtumpf, außen mit runden gelben Flecken. Blüten groß, ausgebreitet, ö 3 1 lang, eiförmig, ſchwärzlich, oft mehrere in einem weiß, im Grunde gelblich, rückſeitig purpurn-punktiert. Blätter 3 zählig; Blättchen alle ziemlich d) ambigua Jacg. pr. Sp., beiderſeits grün, rauhhaarig und feinpunktiert. Deck⸗ blättchen der Blütenſtiele oberhalb der Mitte. Stelch- 7 blätter lanzett, ſtumpflich. Blumenkrone vielmals länger als der Kelch, im Grunde gelb, ſonſt ſchneeweiß, E außen bunt. 4 e) exaltäta Jacg. pr. sp., Blätter beiderſeits grün oder ımregelmäßtg-gefledt. Blütenſtiele doppelt ſo lang als die Blätter, und ihre Deckblättchen unge— fähr in der Mitte befindlich. Blüten wie vorige Form, aber kleiner. f) flaccida Jacg. pr. sp., Blätter ſtumpf und ganzrandig, beiderſeits grün und zottig, oder unterſeits mit gelblichen Punkten beſtreut. Deckblättchen der die ſchön, Blätter eren Blätter überragenden Blütenſtiele oberhalb der Mitte. April, Mai. — Pflanze ſtengellos, aber mit kriechen Kelchblätter grün, oder etwas farbig-angelaufen, außen an der Spitze mit 1—4 gelben Flecken. Blumen am Grunde außen und innen gelb, ſonſt weiß, nur außen auch noch rotpunktiert und weich. g) ferruginäta Jacg. pr. sp., Blätter verfehrt- eirund, vorn eingedrückt, roſtfarben-gefleckt, Blüten⸗ ſtiele kaum kürzer als das Blatt und die Deckblättchen in der Mitte tragend. Blüten weiß, Grund gelblich. h) rubrofläva Jacg. pr. sp., ſchön; Blätter beiderſeits grün, ſtumpf und meiſt ganzrandig. Deck— blättchen der Blütenſtiele unterhalb der Mitte. Kelch— blätter lanzettlich, ſpitz, blaßgrün. Blumen am Grunde heller gelb, ſonſt dunkler gelb, außen weißlichgelb und einſeitig-rotpunktiert. i) tricolor Jacg. pr. sp., ſchön; Blätter ganz- Blütenſtiele länger als die Blätter, und ihre Deckblättchen ungefähr in der Mitte. Kelchblätter lanzettlich, blaßgrün. Blumen groß, im Grunde ſchmutzig-gelb, ſonſt dunkler gelb, außen blaßgelb, randſeitig rot-punktiert. 653. Oxalis versicolor Z. (syn. O. temuifolia E. Mey., nicht Jacq., O. glabra Meissn., nicht Tg.), Bunter Sauerklee. Kap. Staude, bis 15 em hoch. Blütezeit: Februar, März. Pflanze kahl oder etwas behaart. Zwiebel mit harten, ſchwarzen Schuppen. Stengel einzeln oder bei vereinigten Zwiebeln mehrere, * 1 N er ip r ü * bei der Stammform aufrecht, ſonſt auch ſchlaff, unten mit nur wenigen Schuppenblättchen, am Ende aber vielblätterig. Blätter 3zählig; Blättchen linealiſch— keilförmig, oberſeits rinnig, ausgerandet, 2 ſchwielig. Blütenſtiele länger als das Blatt, an der Spitze mit 2 Deckblättchen. Kelchblätter ſpitz. Kronblätter— fläche weiß oder gelblich, ausgerandet, bei f. flaviflora Krone gelb, der Saum mit tiefrotem Rande, die Laubblättchen mit 2 oder mehr Schwielen; bei f. elon- | gata Jacg. pr. sp. der Stengel jchlaff, oft verzweigt und mit Blättern. und blaßrotem Rande. O. macromischus Spr., O. cuneata Meissn.), Klein- ſtiel⸗Hauerklee. Kap. Staude. Blütezeit: Herbſt Blättchen mit oder ohne Drüſen meiſt (Schwielen). Blumen mit gelber Röhre, weißem Saum Gattung 187. Oxalis, Panerkfee. Nr. 649 657. 161 Jacg. pr. Sp., Stengel liegend, Blüten einſeitswendig; f. canescens Jacg. pr. sp., Stengel aufrecht; Blüten purpurviolett; f. macrostylis E. Mey. pr. Sp., Stengel aufrecht, Blüten purpurrot; ihre Röhre Zmal länger als der Saum. 656. Oxalis bifida 779. (syn. O. filicaulis Jacg.), Zweifpaltiger Hauerklee. Kap. Staude, bis 30 em lang oder länger. Blütezeit: April bis Juni. — Die Stengel ſind fadenförmig und unten nackt, aufrecht oder niederliegend, mit fadenförmigen, Blätter Blattſtiele einſeitswendigen, kahlen Zweigen. 3 zählig; gehäuft an den Zweigenden; £ ſchlank; Blättchen zurückgebogen, verkehrt-herzförmig, 654. Oxalis hirta Z. (syn. O. sessilifolia Z., bis Frühling, je nach der Spielart. — Pflanzen am Grunde zwiebelig, aufrecht oder niederliegend, verzweigt, beblättert, flaumig. länglich⸗keilförmig, lanzettlich oder linealiſch-keilförmig, ſtumpf oder ausgerandet, oberſeits meiſt kahl oder auch etwas behaart, unterſeits behaart. vom Grunde an erweitert, ſo lang oder kürzer als die Kronblätterflächen (Saum). 2 Gruppen: der Blumenkrone blaß⸗ Saum (Fläche) violett, Grund gelblich. — Abarten: Kronblätterröhre Blätter 3zählig, faſt ſitzend, Blütenſtiele achſelſtändig, länger als das Blatt und mit vom Kelche entfernten Deckblättchen. Kelchblätter lanzettlich, 3 bis 4 mal kürzer als die Blumenkrone. a) hirta Jacg. pr. sp., Kurzhaariger Kl.⸗S., Stengel aufrecht, ſchwach-veräſtelt. Staubfäden behaart, aber nicht mit Drüſen haaren. zweigtem Stengel mit b) hirtella Jacg. pr. Sp., Rauher Kl.⸗S., Stengel ſchlaff-aufrecht, meiſt einfach (d. h. nicht mit ſeitlichen Laub ſproſſen). Staubfäden gezähnelt-höckerig und mit Drüſenhaaren. c) multiflora Jacg. pr. Sp., Vielblumiger Kl.⸗S., Stengel reichverzweigt, ſchlaff-aufrecht. Staub— fäden nicht zähnig, behaart, aber ohne Drüſenhaare. Saum (Fläche) der Blumenkrone roſenrot oder purpurn, Grund gelblich. — Abarten: ei Jacg. pr. sp., Rötlicher Kl.⸗S., Stengel ſchlaff-aufrecht, ziemlich reichzweigig, purpurn- übergoſſen. Blättchen faſt ſitzend, oben abgerundet, faſt keilförmig. Deckblättchen der Blütenſtiele ziemlich hoch befindlich und dem Kelch mehr genähert. Innere Staubfäden drüſen haarig. Blüten dunkelviolett Rand; eine ſehr ſchöne Pflanze. e) rosäcea Jacg. pr. Sp., Roſenartiger Kl.-S., Stengel niederliegend, ſehr rauhhaarig, bis zur Mitte einfach und nur winzige Schuppenblätter tragend, oben beblättert und kaum verzweigt. Blättchen lanzettlich, ſpitz. Deckblättchen der Blütenſtiele wie vorige Form. Staubfäden mit drüſenloſen Haaren, auch gezähnelt. Blüten ſatt⸗rot, außenſeitig blaßrot mit gelbem Saum. f) tubiflöra Kckl. et Zeyh., Röhriger Kl.-S., Blüten mit etwas längerer Röhre. g) fülgida Bot. Reg. Leuchtender Kl.⸗S., Pflanze kahl; Stengel kurz, niederliegend, zwergig; Blätter lanzettlich. — Naheſtehend iſt die Art: 655. Oxalis tubiflora Jacg., Nöhrenblütiger Sauerklee, von Abart f. tubiflora der vorigen Art durch die lange, ſchmale, nicht vom Grunde an ſich erweiternde zottige Kronröhre, die 2 bis 3mal ſolang iſt als der Kronſaum, leicht unterſcheid— bar. Blüten purpurrot. — Formen ſind: f. secunda Vilmorin. Dritte Auflage. . y * R Kan zweiſpaltig oder tief-2 lappig, kahl. Blütenſtiele länger als die Blätter, an der Spitze behaart, in oder oberhalb der Mitte mit Deckblättchen. Kelchblätter länglich, behaart, mit ſchwarzen Streifen, 3 mal ſo kurz als die Blumenkrone. Kronblätter am Grunde gelblich, ihre Flächen violett, ihr Rand dunkler gefärbt. Eine ſehr zierliche, namentlich als Ampel— pflanze zu empfehlende Art, die reich und willig blüht und im Frühlinge überall Eindruck macht. 657. Oxalis rösea Jacg., Tafel 16,64. Rofen- roter Sauerklee (fr. Oxalide à fleurs roses, Surelle a fleurs roses; e. Rose-coloured Wood-Sorrel). Chile, an feuchten Orten. Einjährig, 20—40 cm hoch. Blütezeit: etwa 8—10 Wochen nach der Ausſaat. — Pflanze kahl, mit ſaftigem, brüchigem, hellgrünem, vom Grunde an ver— abſtehend-aufrechten beblätterten Aſten. Blätter 3zählig, ver— kehrt-eirund, ausge— randet, bewimpert. Blütenſtiele achjel- ſtändig, etwa 4 mal ſo lang als das Blatt. Blüten doldentraubig— traubig beiſammen, roſenrot, am Grunde grünfleckig, nur im Sonnenſchein geöffnet. kf. alba, hat weiße Blüten. Verwendung. Eine etwas zarte, aber ſehr Roſenroter Sauerklee. hübſche und reichblühende Pflanze; namentlich für f 17 ; recht ſandigen, dabei aber hinreichend feuchten Boden . blakpuchten mit gelbem bei warmer Lage, im ganzen alſo mehr für kleinere Gärten geeignet, wo die eigenartige Tracht am beſten zur Geltung kommt. Truppweiſe oder in Gruppen beiſammen nehmen ſich die Pflanzen auf Rabatten und Felſen-Anlagen hübſch aus; auch als Einfaſſungen ſchön, jedoch muß man hier mit der Brüchigkeit der Pflanzen rechnen. Einen beſonderen Reiz gewähren ſie als Topfpflanzen für den Sommerflor oder, wenn im September in Töpfe ge— ſäet, hell, kühl (+ 4 bis 80 C.), luftig und ziemlich trocken überwintert und im März umge— pflanzt, für den April-Mai-Flor im Wohnzimmer. Anzucht aus Samen. Hauptausſaat Ende März oder Anfang April ins Lauwarmbeet; auch wohl im April ins kalte Miſtbeet (unter Glas), natürlich tritt dann die Blütezeit ſpäter ein. Ende Mai die Pflanzen ins freie Land ſetzen. Von Ende April ab kann man an den Platz ſäen und die Pflänzchen ſpäter auf 15 bis 20 em auslichten. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 3 Wochen. al 162 658. Öxalis floribünda Lehm., Tafel 16, 64 (syn. O. articulata Savign.), Reichblühender Sauer- klee (fr. Oxalide à fleurs abondantes; e. Many flowered Wood -Sorrel). Braſilien. Staudig=halb- ſtrauchig, etwa 30 em hoch. Blütezeit: zu ver— ſchiedenen Zeiten im Jahre. — Pflanze mit dickem, faſt holzigem, über die Erde ſich erhebendem Grund— ſtamm mit kurzen, bisweilen faſt knolligen Nebenäſten, die zahlreiche Blätter tragen. Alle grünen Teile weichhaarig. Blätter 3zählig, langgeſtielt (15—18 cm); Blättchen unterſeits oft gerötet, verkehrt-herzförmig- 2 lappig. Blütenſchäfte zahlreich, mit ſproſſender viel— blumiger Dolde. Blüten lebhaft-roſenrot. Kron⸗ blätter keilförmig, leicht ausgerandet, nahezu 1 cm lang und ½ em breit. Vermehrung durch Teilung. 659. Oxalis valdiviensis Barneoud, Baldivia- Sauerklee. Chile. Einjährig (als Topfpflanze auch ausdauernd), 15—25 em hoch. Blütezeit: Mai⸗ Juni bis Herbſt. — Pflanze krautig, buſchig, mit glatten, ſaftigen, brüchigen, graugrünen Stengeln. Blätter langgeſtielt, Zzählig, zart-grün. Blättchen verkehrt-herzförmig. Blütenſtengel zahlreich, achſel— ſtändig, am Grunde gegliedert, an der Spitze meiſt 2 gabelig; jeder Gabelteil mit zahlreichen (etwa 12 bis 15), anfangs aufrechten, ſpäter herabgebogenen, doldig⸗gruppierten, dunkelgelben, im Sonnenſchein geöffneten Blumen, die nach und nach aufblühen. Verwendung und Kultur dieſer ſchönen und eigenartigen Pflanze wie Nr. 657. 660. * Oxalis corniculäta L., Gehörnter Sauerklee. Europa; einheimiſch, die Stammform als Unkraut. Einjährig (als Topfpflanze auch mehrjährig), bis 15 em hoch. Blütezeit: 8-10 Wochen nach der Ausſaat; oft noch früher. — Wurzel einfach oder äſtig-faſerig. Die Stengel niederliegend, bis 30 cm lang, verzweigt, leicht Wurzeln ſchlagend. Blätter 3 zählig; Blättchen verkehrt-herzförmig, grün, bei var. tropaeolodes Hoolc., Tafel 17, 65 (syn. f. foliis atropurpureis hor?.), Purpurblätteriger G. S. (fr. Surelle corniculee à feuilles pourpres; e. Dark- purple Wood-Sorrel), ſamt den Stengeln bräun— lichpurpurn, im Sonnenſchein viel ſtärker und ſchöner purpurn. Blattſtiele am Grunde mit 2 kleinen, angewachſenen Nebenblättern beſetzt. Blüten— ſtiele kürzer als das Blatt. Blüten faſt doldig, glänzend— goldgelb, bei Sonnenſchein geöffnet. Verwendung. ganz vortreffliche, zur Ausſchmückung dürrer Bodenflächen, Steingruppen, Grotten, Ruinen, alten Gemäuers faſt unentbehrliche Pflanze, die ſelbſt in den Bodenfugen gepflaſterter Wege, auf Kieswegen u. |. w. ſich anſiedelt und im Garten zum läſtigen Unkraut werden kann. Auch zu Einfaſſungen, ferner zur Be— lebung des Bodens in lichten Ziergehölzgruppen, ſo— gar für die Teppichgärtnerei iſt ſie geeignet; auch auf der Erde von Kübelpflanzen ſieht man ſie gern, da ſie, ſobald die obere und mittlere Schicht Erde zu ſtark ausgetrocknet iſt, ſofort welken, mithin Notmelder ſein können. Die Pflege beſchränkt ſich auf das Im-zaume⸗ halten. Anzucht durch Ausſaat, vom März, April an, entweder gleich an den Platz, wo die Samen dann keimen, ſobald es für ſie warm genug iſt, oder in Töpfe, die man, um früher Pflanzen zu erhalten, etwas wärmer ſtellt. — Keimkraft der Samen 4 Jahre; Keimung oft innerhalb 8 Tage. 661. Oxalis Deppei Lodd., Tafel 17, 66, (syn. O. esculenta Gif et Dietr., O. tetraphylla | Fam. 45. Oxalidaceae, Or XXV 7, und Fam. 46. Tropaeolaceae, Or XXI. EEE EN EURE Lk.et Otto, auch hort., nicht Cav.!), Eßbarer Sauerklee. Mexiko. Staude, etwa bis 25 em hoch. Blütezeit: Sommer bis Herbſt. — Pflanze ſtengellos, am Grunde mit zwiebeligen Brutſproſſen, welche gehäuft um die Mutterzwiebel und über einer großen, hellfarbigen, ſaftigen, eßbaren rübenförmigen Wurzel ſich befinden. Blätter langgeſtielt, 4 zählig, faſt kahl; Blätter etwa 5 cm lang, verkehrt⸗herzförmig oder verfehrt-eirund und oben leicht ausgerandet, meiſt abgerun⸗ det oder ab- geſtutzt, faſt6 em breit, grün, oberſeits in der Mitte mit einer purpurbraunen verwiſchten Binde, unter⸗ ſeits grau⸗ grün. Blüten⸗ ſchaft ſo lang oder länger als die Blätter und eine Dolde ſchöner roſen- oder purpurroſenroter, im Grunde gelber Blumen tragend. — Sehr ſchöne Art! 662. Oxalis tetraphylla Cav., nicht ort., nicht Lx. et Otto!), Vierblätteriger Hauerklee. Mexiko. Staude, etwa bis 25 em hoch. Blütezeit: Sommer. — Voriger ſehr ähnlich, wird auch damit verwechſelt, iſt aber weniger ſchön. Unterſchiede: Zwiebelchen ziem- lich entfernt von der Hauptzwiebel (am Ende der Ausläufer) entſtehend. Blätter verkehrt-herzförmig⸗ Zeckig, faſt halbmondförmig⸗-ausgeſchnitten. Blütenſchäfte ſo lang als die Blätter. Blüten violettpurpurn. 663. Oxalis lasiändra Zucc., Zottelfädiger Sauerklee. Mexiko. Staude. Blütezeit: Sommer bis Herbſt. — Von den beiden vorigen unterſcheidbar durch: Blätter 5—9 zählig. Blüten ſchön karmeſin⸗ rot. Staubfäden ſehr zottig. Eine für Einfaſſungen vorzüglich geeignete reichblühende Art. 664. Oxalis purpuräta Jacg., Purpurkleid⸗ Sauerklee. Kap. Staude, bis zu 40 em hoch. Blütezeit: Juli bis Oktober (auch bis Winters- anfang). — Blätter 3 zählig, an langen, behaarten Eßbarer Sauerklee. Die purpurne Sorte iſt eine oder ſehr kurz weichhaarigen Blattſtielen; Blättchen rundlich-verkehrtherzförmig, das mittlere größer und bei f. Bowiei bisweilen an 5 em lang, die ſeitlichen am Grunde ſchief, oberſeits kahl, unter- ſeits angedrückt-behaart oder flaumig, am Rande be- wimpert. Blütenſchaft länger als die Blätter, behaart oder flaumig, doldig-3 - 15 blütig; Blütenſtielchen oft drüſig. Kelchblätter länglich, ſpitz oder lanzettlich, meiſt 3 mal kürzer als die Blumenkrone. 3 Abarten: a) Jacquinii Sond. (syn. O. purpurata Jacg.), Jaquins Purp.⸗S., Pflanze behaart. Blättchen etwa 1 em lang, blaßgrün oder rötlich, die jüngeren ſeidig. Blütenſchaft 2—3 mal jo lang als die Blätter und 3—6 blumig. Blüten weiß, roſenrot oder purpurn. b) petioläris E. Mey. pr. sp., Langſtieliger Purp.⸗S. Die Blättchen größer, etwa 2 em lang. Blattſtiele verlängert, ſo lang als der etwa 1 Fuß lange Blütenſchaft. Kelch ſchwielig-geſtreift. Blüten roſenrot. c) Bowiei Lindl. pr. Sp., Bowies Purp.⸗S. Ganze Pflanze fein-weichhaarig. Blättchen groß, rundlich- verkehrtherzförmig, etwa 3½ bis 5 em breit N 1 ! 0 * | | F Peru. x 8 8 und 4 cm lang oder länger. Blattſtiele lang, aber viel“ kürzer als der doldig-8—12 blumige Blütenſchaft. Blumen groß, tief- und leuchtend-roſenrot oder violettlila, im Grunde gelblich. Kronblätter verfehrt- eirund⸗ keilförmig, faſt eingedrückt und faſt gekerbelt. — Verwendung der Sauerklee-Arten. Die im Sommer blühenden Arten als Freilandpflanzen oder Sommerblumen, und zwar, ſofern bei den betr. Arten nichts weiter angegeben iſt, als ſchöne, zierliche und in jedem Garten gern geſehene Einfajjungs- pflanzen, in erſter Linie O. Deppei, Tafel 17, 66, O. lasiandra, O. corniculata tropaeolodes, Tafel 17, 65, O. floribunda und O. rosea, Tafel 16, 64. Die im Herbſt, Winter oder Frühling blühenden Arten ſind ſchöne Topfpflanzen fürs Zimmer wie für Wintergärten, jo z. B. O. bifida als reizende Ylınpel- pflanze in den Frühlingsmonaten. O. variabilis (be- ſonders f. rubra), ferner O. hirta (beſonders f. rubella), ſodann O. purpurata f. Bowiei, endlich 0. lobata als ſchöne Topfblumen. Kultur. Die Sauerflee-Arten öffnen ihre Blumen nur im Sonnenſchein. Sonniger Standort iſt ſomit durchaus erforderlich. Das Erdreich muß gut durchläſſig, locker ſein und nicht geil (nicht fett). Lehmiger Sandboden mit etwas Laub- oder Raſenerde gemiſcht, der Miſchung etwas zerkleinerte Holzkohle zugeſetzt, iſt für Topfpflanzen ſehr geeignet. Die Freiland— pflanzen nehmen mit durchläſſigem, mehr trockenem als feuchtem Gartenboden fürlieb. Begoſſen wird erſt, wenn Blätter erſcheinen, und nur nach Maßgabe der Wuchs⸗ und Verdauungskraft der Pflanzen, im all— gemeinen mäßig. Für den Sommerflor werden von den zwiebeltragenden, im Sommer blühenden Arten die Zwiebelchen Mitte April oder Anfang Mai in den Boden gelegt, nur 3—5 em hoch bedeckt und mit 10—12 cm Abſtand, wo aus ihnen im Laufe des Gattung 188. Biöphytum u. Gattung 189. Tropaeolum. Fr. 658 665. 163 Sommers kräftige, blühende Pflanzen erwachſen werden. Im Herbſt werden ſie aus der Erde genommen, an der Luft abgetrocknet, die Zwiebelchen abgetrennt und letztere trocken und froſtfrei bis zur nächſten Pflanz⸗ zeit aufbewahrt. Die rübenartigen Wurzeln ſind eßbar, aber pflanzen kann man fie nicht. Die ſtaudig— halbſtrauchigen Sommerblüher, z. B. O. flori- bunda, werden nach Mitte Mai ausgepflanzt. Für den Herbſt⸗, Winter- oder (z. B. O. bifida) Frühlingsflor legt man in der erſten Hälfte des Auguſt etwa 3 Zwiebelchen der Herbſt- oder Winterblüher in mehr flache als hohe, etwa 12 cm weite Töpfe, oder nur 1—2 Zwiebeln in einen 10 em-Topf, in die angegebene oder eine ähnliche Erdmiſchung, und zwar in friſche, d. h. mäßig feuchte Erde, und ſtellt die Töpfe an einen hellen, aber vor den Sonnenſtrahlen geſchützten und aus— trocknenden Winden ſowohl als auch Regengüſſen möglichſt wenig ausgeſetzten Ort, damit die Entwicklung der Wurzeln und Sproſſe weder durch gar zu trockene Erde verlangſamt, noch infolge häufigerer Durch— feuchtung der Erde durch Zwiebelfäulnis unmöglich gemacht wird. Wenn ſpäter die Blätter ſich ent— wickeln, werden die Pflanzen ins Winterquartier ge— bracht, und ihnen ein recht ſonniger, trockener und hinreichend zu lüftender Standort in einem + 5 bis —- 109 C. haltenden Raume (Zimmer oder Kalthaus) angewieſen, wo man ſie nur nach Bedarf und thun— lichſt an ſonnigen Tagen begießt und ſie ihre Blüten treiben läßt. Nach der Blüte begießt man nach und nach immer ſeltener, bis das Kraut vergilbt. Dann die Zwiebeln herausnehmen und bis zur kommenden Pflanzzeit trocken aufbewahren. Anzucht aus Samen iſt leicht, doch kauft man von den zwiebeligen Arten lieber gleich Brutzwiebeln. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 3 Wochen. Gattung 188. Biöphytum DC. Lebpflanze, Or XI 14i; XXV 7 (griechiſch: bios — Leben und phyton — Pflanze; förmig ausgebreitet. Blätter vielpaarig-⸗ gefiedert, Amerika. Am bekannteſten: Warmhaus. die Blätter ſind reizbar). reizbar und auch Schlafſtellung einnehmend. — 20 Arten, in Afrika, Aſien, B. dormiens Mart. et Z. und B. sensitivum DC. (syn. Oxalis sensitiva L). — Lauwarm- oder luftiges Wie Oxalis, jedoch: Kapſelklappen zur Reifezeit ſtern— Familie 46. TROPAEOLACEAE, Rapuzinerkreſſegewächſe. = XXI. (Nr. 665—675 aus einer Gattung.) Gattung 189. (lat.: B. Blätter tiefgelappt oder geteilt. N Einjährige Pflanzen, . Stauden, deren Erdſtämme (Wurzeln) e nicht aus runden Knollen beſtehen .. 3. Stauden, welche runde Knollen und aus dieſen nur zarte und dünne Stengel entwickeln 665. Tropäsolum minus I., Kleine Kapuziner- rankend, mehr hingeſtreckt. | ſchwach⸗ kreffe (fr. Capucine petite; e. Dwarf Indian Cress). Einjährig, 40—60 em lang. Blütezeit: Sommer bis Herbſt. — Stengel gebogen, d. h. ohne fleiſchig-verdickten oder knolligen Erdſtamm . Ma oder en Lund, 1 verdickt € find, Aber Tropäeolum J., Kapuzinerkreſſe, © XXI; XXXII tropaeolum — kleine Trophäe (Siegeszeichen: helmförmige 19 oft Schildblatt). e der tn Nee Gr A A. Blätter ungeteilt, höchſtens etwas ausgeſchweift, nicht tiefgelappt oder geteilt 0 T. minus. 665. T. majus (Tafel 16). 666. T. Lobbianum (Tafel 16). 667. 668, T. Moritzianum. T. aduncum. 669. 670. 671. 672. 673. 674. 675. T. pentaphyllum. T. speciosum. T. polyphyllum. T. Hricolorum. Z. azureum. T. Popelarii. Blätter ziemlich klein, ſchildnervig, faſt ausgeſchweift; Nerven am Rande ſtachelſpitzig vortretend. Blumen orangegelb, karmin⸗ rot-geftreift, bei f. coceineum ſchön ſcharlachrot, 1 164 bei f. flore pleno gefüllt; letztere jelten in den Gärten und muß durch Stecklinge vermehrt werden. Kronblätter in eine borſtige Stachelſpitze endend. Verwendung dieſer zierlichen kleidung des Fußes von nackten Stämm⸗ chen, z. B. bei cera tatarica, Tufel S 4,348, hochſtämmigen Johannis- beeren ꝛc. Wird aber durch fol⸗ gende Art immer mehr verdrängt. 666. Tropätolum majus Z., Tafel 16, 62, Große Kapuzinerkreſſe (fr. Capucine grande, Cresson d’Inde; e. Large Indian Cress, „Nasturtium“). Peru. Einjährig, bis 3 m hoch kletternd; Zwergformen 30 cm. Blütezeit: Sommer bis Herbſt. — In allen Teilen derber und größer als vorige Art, von der ſie ſich weſentlich nur unterſcheidet durch: Blätter kreisrund und ausgeſchweift bis ſchwach gelappt, aber die Nerven am Blattrande nicht ſtachelſpitzig vorragend. Kron— blätter ſtumpf, an den Nägeln meiſt gefranſt. Blumen goldgelb, die der Gartenformen in allerlei Farben. — Wir unterſcheiden folgende 2 Raſſen: Kleine Kapuzinerkreſſe. a) altum, Kletternde Gr. K. — Empfehlenswerte Sorten: f. atropurpureum, dunkelrot; f. coccineum, ſchar⸗ lachrot; f. aurantiacum, leuchtend-gelb; f. Dunettii, hell⸗ orangegelb, die Stengel 2—3 m hoch kletternd; f. nigro purpureum („Climbing King Theodore“), ſchwärzlich— rot, auch das Laub dunkel; f. flammeum, ſcharlachrot, purpurn⸗geſtreift; „Eduard Otto“, ſamtig-bronzefarben; „Feldmarschall von Moltke“, ſchön bläulichroſa; „Pearl“, gelblichweiß; f. Regelianum, purpurviolett; f. variegatum, orangegelb, purpurſtreifig; fk. Hunne- mannii, leder⸗gelb; f. Scheuerianum (Scheuermannii ), gelb, purpurn⸗geſtreift, fleckig und warzig. — Ferner buntblätterige: k. atropurpureum fol. aureis, Blüten dunkelrot, Blätter völlig gelb; f. coceineum fol. aureis, Blüten ſcharlachrot, Blätter gelb. — Endlich gefüllt- Familie 46. Tropaeolaceae, Kapuzinerkreſſegewächſe. O XX 1. Art zur Be⸗ ggeadert; „Beauty“, gelb, ſcharlachrot-geflammt. — Spalieren und Roſen, Loni- | blühende: f. flore aureo pleno, goldgelb, dunkel⸗ geſtreift; f. flore coccineo pleno, ſcharlachrot; f. flore atropurpureo pleno, purpurbraun. — Die gelb⸗ s . 2 551 5 der Stammform leuchtend-kapuzinerrot mit ſchar⸗ blätterigen Sorten finden nur beſchränkte Verwendung, die gefülltblühenden beſſer nur als Topfpflanzen, ſie ſind durch Stecklinge leicht zu vermehren. Pouce; e. Indian Cress „Tom Thumb“). Die Pflanzen bleiben niedrig, ranken nicht, ſind ſchon vom Grunde an verzweigt und bilden dichte und oft umfangreiche Büſche; ſie werden aber an den Winden ſehr ausgeſetzten Orten leicht abgebrochen; deshalb vorſichtshalber um den Hauptſtengel herum kurze Stäbe ſtecken, die ja vom Laube ſpäter verdeckt werden. — Empfehlenswerte Sorten: f. atrococcineum, leuchtend-dunkelſcharlach— rot; f. aureum („Golden King“), goldgelb; f. atro— purpureum („King Theodore“), ſchwarzrot, auch das Laub auffallend dunkel; „King of Tom Thumbs“, ſchar⸗ lachrot mit dunkler Belaubung; „Ladybird“, gelb, rot- gefleckt; „Prinz Heinrich“, hellgelb, ſcharlachrot-gefleckt und marmoriert; „Empress of India“, leuchtend⸗ tiefſcharlachrot, Blätter dunkelblaugrün; „Rubin- König“, ſchön rubinrot; „Pearl“, gelblichweiß; „Chamaeleon“, ſtrohgelb, rot-gefleckt und ⸗geadert; „Aurora“, dunkelchromgelb, purpurkarmin⸗gefleckt und Ferner gelbblätterige: f. coccineum fol. aureis, Blüten ſcharlachrot, Blätter gelb, eine Sorte, die neben der dunkelbelaubten „King of Tom Thumbs“ oder F of India“ einen ſcharfen Gegenſatz bilden ann. — Verwendung und Kultur der Nrn. 665 und 666. Sie gehören zu den bekannteſten und beliebteſten Zierpflanzen unſerer Gärten. Die Blütenknoſpen und unreifen Früchte werden, in Eſſig eingelegt, wie „Kappern“ verwendet. Die kletternden Sorten dienen zur Bekleidung von Gitterwerk, Gehölzſtämmen, Abhängen ꝛc. Man kann dieſe Pflanzen auch zwiſchen lichtem Geſträuch empor⸗ ranken oder am Boden hinkriechen laſſen. Die buſchigen Sorten eignen ſich recht gut zur Bepflanzung von Blumenbeeten, zu Blumen⸗Teppichen, zur Einfaſſung größerer Gruppen und endlich auch zur Kultur in Töpfen, da ſie den ganzen Sommer hindurch bis zum Eintritt der Fröſte blühen. — Kultur leicht. Jeder kräftige, nicht zu feuchte Boden ſagt ihnen zu. Der Standort kann ſonnig oder halbſchattig ſein. Flüſſige Düngung erweiſt ſich bei magerem Boden ſehr nützlich, obſchon die Pflanzen auch gegen Trockenheit nicht eben empfindlich ſind, aber kleiner bleiben. An⸗ zucht aus Samen. Ausſaat entweder Anfang April in ein kaltes Miſtbeet, oder in hell und luftig zu ſtellende Töpfe, ſpäter die Pflänzchen in kleine Töpfe verſtopfen und im Mai auspflanzen; oder: Ausſaat Ende April unmittelbar an den beſtimmten Platz, indem man die Körner in Rillen oder ſtufenweiſe legt und ſpäter die Pflänzchen bis auf 40 —50 cm Abſtand auslichtet, im Mai auch gegen ſtärkere Nachtfröſte durch eine leichte Schutzdecke (Laken, Fichtenzweige, um⸗ geſtülpte Kiſten) abends ſchützt. Schutz den Pflänzchen gegen Schnecken- und Erdflöhe-Fraß! — Keimkraft der Samen 4 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. 667. Tropä&olum Lobbiänum Paxt., Tafel 16, 63, Lobbs Kapuzinerkreſſe. Gebirge Columbiens. Einjährig bis halbſtrauchig, bis 4 m hoch werdend. Blütezeit: Herbſt bis Frühling (auch im Sommer). — Pflanze ſtarkwüchſig. Blätter ſchildförmig, Freis- rund, ausgebuchtet oder ſchwach-gelappt, am Rande oft ſtachelſpitzig-feinzähnig, am Grunde faſt buchtig⸗ abgeſtutzt, oberſeits weichhaarig, unterſeits gleich Blatt-, Blütenſtielen und Kelchen grauweiß-flaumig. Blumen lachrotem, am Ende blaßgrünem Sporn; bei den Garten- formen auch in anderen Farben und gefüllt vorhanden. b) nanum, Buſchige Gr. K. (kr. Capucine Tom Die Platten der 3 unteren Kronblätter find kreisrund und eingeſchnitten-gezähnt, am Grunde aber gefranſt. Durch Kreuzung dieſer Art mit der vorigen ſind eine Anzahl ſchöner Blendlinge entſtanden. Wir nennen hier folgende: „Peter Rosenkränzer“, leuchtend⸗ ſcharlachrot, blüht den ganzen Winter hindurch unge⸗ mein reich und willig, ſei es im Kalthauſe unter den Fenſtern entlang, oder am Fenſter des Wohn— zimmers; „Spitfire“, leuchtend-zinnoberrot, im Schlunde braun-geadert; Blumen zwar nur mittelgroß, aber anhaltend und in Menge erſcheinend; „Kron- prinz von Preussen“, leuchtend-dunfelblutrot; „La Brillante“, leuchtend-ſcharlachrot; „Lucifer“, dunkel- karmeſinrot, Belaubung etwas bronzegrün; „Bis- marck“, ſcharlachrot, ſehr reichblühend, Blätter klein, bläulichgrün; f. cardinale, dunkelrot, Blätter groß, dunkelgrün oder bronzefarben; „Asa Gray“, gelblich⸗ weiß; k. Hookeri, dunkelgelb, braun⸗gefleckt, — Ferner gefülltblühende: „Darkness“, auffallende dunkel⸗ gefärbte Sorte, Züchtung von Haage & Schmidt in Erfurt. Verwendung. Lobbs Kapuzinerkreſſe und ihre Formen blühen reicher und früher als T. majus, Tafel 16, 62. Da ſie aber etwas zart ſind, jo eignen ſie ſich am beſten als Topfpflanzen oder, in Pflanzenkäſtchen gepflanzt, zur Ausſchmückung von Balkons, Blumenſchirmen, Feſtons u. ſ. w., für Glashäuſer wie fürs Zimmer, wo ſie auch den ganzen Winter hindurch blühen, ſofern ſie nahe dem Fenſter ſich befinden, alſo nicht zu wenig Licht, aber auch nicht zu wenig Wärme erhalten. Anzucht für den Winter⸗ flor durch Ausſaat im zeitigen Frühling und die Pflanzen während des Sommers in Töpfen kultivieren. ar reichtum Die Gartenformen, welche nur zum Teil aus Samen ge— treu wieder hervorgehen oder ſelten oder gar nicht Samen tragen, ſind ſehr leicht durch Stecklinge zu vermehren. Die Erde ſei kräftig, aber durchläſſig, etwa Raſen-, Laub⸗, Rindermiſterde und Sand; iſt Miſterde nicht vorhanden, ſo wird nach Bedarf flüſſig gedüngt. Für den Sommerflor im Freien ſind nament— lich die Sorten „Spitfire“ und f. cardinale zur Be- kleidung von Gittern, Säulen, Baumſtämmen, Mauern, Veranden, Laubengängen, Guirlanden u. |. w. zu em⸗ pfehlen. Sehr ſchön nehmen ſie ſich auf dem Raſen aus, wenn um pyramidenförmig zuſammengeſtellte Stangen gepflanzt und letztere bekleidend. Zwecke Erziehung aus Samen oder durch Stecklinge überwintert ſie im Lauwarmhauſe, verpflanzt nach Bedarf und entſpitzt die Stengel zu wiederholten Malen, ſoweit es möglich iſt, um im Frühling reich verzweigte Pflanzen zu haben, die ſich ſchon von April, Mai an mit Blumen bedecken; ſie im Mai dann entweder in den freien Grund auspflanzen, oder ſie a mit ziemlich geräumigen Töpfen bis an den Rand a eee Letzteres möchten wir zunächſt vorziehen, einſenken. um frühzeitiger einen größeren Blütenreichtum zu erlangen, der ja ohnehin bis in den Herbſt ſich fortſetzt. 668. Tropä&olum Moritziäanum I., Moritz' Kapuzinerkreſſe. Caracas. Einjährig, bis 4 m hoch werdend. Blütezeit: Sommer. — Blätter ſchild— förmig, leicht-7 lappig, am Grunde abgeſtutzt, kahl; die Lappen an der Spitze mit kleinem, dottergelbem Fleck gezeichnet, ſtumpf. Blumen ſchön; ihre Kelchzipfel Gattung 189. Tropäsolum, Kapuzinerkreſſe. Zu dieſem übertreffend Nr. 666 672. 165 weilen ſchwach-gelappt. Blumen ſehr zahlreich, ſchön citronengelb, zierlich: die 3 unteren Kron— blätter ſehr ſchmal, klein, oben gefranſt, die 2 oberen viel größer, zerſchlitzt und über dem Nagel fein rot⸗punk⸗ tiert. Sporn hakenförmig⸗ umgebogen. Bermwen- dung und Kul- tur wie Nr. 666. Allgemein verwendbar und ſehr zu empfehlen, das T. majus, Tafel 16, 62, an Blüten⸗ und Wuchskraft Hakige Kapuzinerkreſſe. und eine unſerer Kletterpflanzen. 670. Tropaéolum pentaphyllam Zam. (syn. beiten einjährigen Chymocarpus pentaphyllus D. Don), Sünfblätterige Kapuzinerkreſſe. Südamerika (Montevideo). Staude, bis 4 m hoch kletternd. Blütezeit: Juli bis Spät⸗ herbſt. — Pflanze kahl. Blätter ſchildförmig, finger— förmig-5 zählig, dunkelgrün, die Blättchen oval, geſtielt, ſtumpflich, das mittlere eirund-lanzettförmig. Blüten— ſtiele länger als das Blatt. Blumen ſehr ſchön; Kelch etwa 3 em lang, ſcharlachrot, mit geraden, eirunden, \ { ; zugeſpitzten, grünen, inwendig am Grunde rot-ge- im Herbſt; man verſtopft die Pflänzchen in Töpfe, ziegelrot, innen gelblich, faſt eirund, ſtumpf; ihr Sporn ges 1 1 N 31 al | rade, löwenbraun; ihre Kronblätter gelb, am oberen Rande noch tiefer liegen. gefranſt und gleich den Nerven zinnoberrot; die beiden oberen länglich, nach unten ſchmäler; die 3 unteren mehr kreisrund und langgenagelt. — Schöne Pflanze fürs Glashaus oder Zimmer; an warmer, ſonniger Stelle auch fürs freie Land. Vermehrung durch Stecklinge. Ausſaat ins Lauwarmbeet um Anfang April. 669. Tropäsolum adüncum Sm. peregrinum Jacq., T. canariense Hort.), Salige Kapuzinerkreſſe. Peru. Einjährig, bis 4 m hoch kletternd. Blütezeit: Juli bis Herbſt. — Stengel ſehr äſtig, kahl. Blätter im Umriß faſt nieren-herz⸗ förmig oder kreisrund, handförmig-5—7lappig, unter- ſeits blaßgraugrün, oberſeits lebhaft-grün; die Lappen verkehrt-eirund, etwas ſtachelſpitzig, ganzrandig, bis— (un zeichneten Zipfeln. Kronblätter nur 2—4, ſitzend, eirund, ganzrandig, ſtumpf, gelblichſcharlachrot, kürzer als die Kelchzipfel. Frucht aus 3 fleiſchigen 1 ſamigen, blauen Beeren beſtehend. 671. Tropaéolum speceiösum Poepp. et Endl. Vracht⸗Kapuzinerkreſſe. Chile. Staude, bis 3 m Blütezeit: Auguſt bis Herbſt. — Blätter ſchildförmig-6lappig; die Lappen länglich, ſtumpf und unten nebſt den dreiteiligen Nebenblättern weichhaarig. Blumen ſehr ſchön, leuchtend-zinnober⸗ rot, am Nagel der Kronblätter gelb. Kronblätter länger als die Kelchzipfel, die unteren rundlich. 672. Tropaéolum polyphyllum Cav. (syn. T. prostratum Miers), Vielblätterige Kapuzinerkreſſe. Chile. Stau de mit niedergeſtreckten Stengeln. Blüte— zeit: Juni bis Herbſt. — Erdſtämme aus mehr oder weniger langen und dicken, unregelmäßig-walzen— förmigen Knollen beſtehend, die etwa 30 em tief oder Pflanze gedrungen, mit über 1m langen, fleiſchigen Stengeln. Blätter zahlreich, ſchön blaugrau, rundlich, ſchildförmig, bis zur Mitte 7—9ſpaltig; die Teile länglich-oval. Blütenſtiele achſel⸗ ſtändig, faſt aus jeder Blattachſel entſtehend, gold— gelbe, langgeſpornte, über das bläuliche Laub hervor— ragende Blüten tragend. | Verwendung der Nrn. 670—672. Aus- gezeichnete und für ſonnige, geſchützte Lagen nicht genug zu empfehlende Freilandpflanzen. T. penta- phyllum und T. speciosum ſind auch, in Gefäßen kultiviert, auf Balkons, Veranden, am Fenſter des Wohnzimmers und in Glashäuſern von vorzüglicher Wirkung; alle aber eignen ſich zur Schmückung ſüdlich gelegener Mauern, Böſchungen, Terraſſen, von Fels— 166 Fam. 46. Tropaeolaceae, Or XX I, werk 2c. Kultur mühelos. Trockene Lage, tief- durchläſſiger lockerer, humoſer Boden (mit Wiejen- moor-, Laub- oder Heideerde reichlich vermiſcht) ſichern das Gedeihen. Es iſt gut, die fleiſchig-knolligen Grund— ſtämme im Freien ziemlich tief zu legen, bei T. poly- phyllum ſogar 30 cm tief, deshalb nicht für Topf— kultur geeignet. Knollen dicht legen, etwa 10 —15 cm voneinander. Pflanzung am beſten im Herbſt. Als Schutz gegen die Winterkälte gute Laubdecke, in milden Gegenden ſchwache Fichtenzweigdecke, die bei dem früh— treibenden T. polyphyllum zeitig genug wieder ent— fernt werden muß. T. pentaphyllum treibt erſt ſpät aus. Vermehrung durch Erdſtämme. Anzucht durch Ausſaat ins Lauwarmbeet oder in Töpfe in Lauberde. — Keimkraft der Keimung innerhalb 2 Wochen. tricolor hort., T. coccineum Miers), Dreifarbige Kapuzinerkreſſe. Peru. Staude, bis 3 m hoch klein, rund, braun. Blätter klein, ſchildförmig, tief-6—7teilig, kahl, unter- ſeits oft violett- angehaucht; Blättchen verkehrteirund⸗ 5 und an einen hellen Ort des Kalthauſes geſtellt. Be⸗ länglich, 4—7 mm lang werdend. Blumen ſehr ön; Kelch feurigſcharlachrot, mit gleichen gegen ind! ö 0 Ar oe während der Wachstumszeit die Erde immer mäßig ſchwarzen Zipfeln; Kronblätter ſpatelförmig, ſtumpf, durchfeuchtet halten. die Kelchzipfel. die Blumenkrone gekrümmten, ſtumpfen, an der Spitze zitronengelb, kaum länger als T. Jarattii Paxt., kräftige Abart mit größeren Blumen. 674. Tropäsolum azureum Miers (syn. Rixea azurea Morr.), Blaue Kapuzinerkreſſe. Chile. Staude, bis 2 m hoch kletternd. Blütezeit: Herbſt. — Knollen klein. Stengel dünn, ſehr äſtig, kahl. Blätter klein, kahl, ſchildförmig, tief 5 lappig; Lappen verkehrt-eilanzett- oder linienförmig, ſtumpf, der eine größer, meiſt kurz-ſtachelſpitzig. Blumen ſchwach-wohl— riechend. Kelch grün mit kurzem, kegelförmigem Sporn. Kronblätter gleich, lilablau oder ſchmutzig-veil— chenblau, verkehrt-eirund, in einen langen grünlich— weißen Nagel verſchmälert, oben tief ausgerandet. Blumen bei f. grandiflorum fait 3 em breit, blau, mit weißen Kronblattnägeln. 675. Tropä&olum Popelärii Drap. (syn. T. albiflorum Zem.), Vopelars Kapuzinerkreſſe. Chile. Staude, 1 m hoch kletternd. Blütezeit: April, Mai. — Knollen etwa hühnereigroß. Pflanze kahl; Stengel dünn, rötlichbraun. Blätter klein, blaugrün, finger- förmig⸗Hteilig; die Lappen ungleich, lanzettförmig, ſtumpf. Blumen groß. Kelch rötlichgrau, geſtreift. Kronblätter weiß, die oberen etwas breiter, 2 lappig, am Nagel goldgelb, ſonſt ſilberweiß mit zart— purpurrot. und Fam. 47. Balsaminaceae, O XX 2. Samen 3 Jahre; ihnen nach der Blüte allmählich das Waſſer entzieht, bis 673. Tropätolum tricolörum Sw. (syn. T. he an Verwendung der rundknolligen Arten (Nr. 673 bis 675) als ſehr zierliche und reizende, reichblühende, jedermann auffallende Kalthaus⸗ pflanzen, die bei ſorgſamer Pflege auch am Fenſter eines ſonnig gelegenen Wohnzimmers ihre Blüten entfalten und dann einen eigenartigen Reiz gewähren. — Kultur. Koelle in Ulm und E. Ortg ies in Zürich jagen darüber, inſonderheit über T. tricolorum, ſehr treffend: „Vielen Gärtnereien iſt das reizende T. tricolorum Sw. jedenfalls noch ganz unbekannt, oder ſie ſind mit der Kultur desſelben nicht vertraut, denn ſonſt iſt es kaum erklärlich, daß dies zierliche dank⸗ bare Schlinggewächs nicht ſchon mehr in den Gärten ver⸗ breitet iſt. Hauptſache iſt, daß man dieſen Knollenpflanzen einmal längere Zeit vollkommene Ruhe gewährt und das Erdreich ganz trocken iſt. Die Knollen müſſen dann, in trockenem Sand eingeſchlagen, kühl aufbewahrt werden, bis ſie Ende Auguſt oder Anfang September kletternd. Blütezeit: Herbſt bis Frühling. — Knolle Stengel und Aſte ſehr dünn. Me nit g \ Töpfe in eine Miſchung von 4 Teilen ſandiger Yaub-, auszutreiben beginnen. Sie werden dann nur 2—4 cm tief in mit guter Scherbenlage verſehene kleine (10 em⸗ Moor- oder Heide- und 1 Teil Miſterde gepflanzt gießen anfangs vorſichtig und mäßig, ſpäter reichlicher; 2—3 maliger Dungguß (Rinder⸗ oder Geflügeldung) während der Wachstumszeit iſt nur förderlich. Am zweckmäßigſten leitet man die Sproſſe über ein zierliches Drahtgitter, um dasſelbe zu be- kleiden. Die alten Knollen entwickeln Brutknollen, welche im zweiten Jahre blühbar werden.“ Zu beachten iſt: Die rundknolligen Kapuziner⸗ kreſſen ſind kalkſcheu, ſie ſind echte Humuswurzler und gehen in kalkreicher Erde zu Grunde. Damit ferner die Erde in den Töpfen nicht leicht zu ſehr austrocknen kann, ſtellt man zweckmäßig die kleinen Töpfe in größere und füllt die Zwiſchenräume mit Moos oder reinen Sägeſpänen aus, welche zeitweilig angefeuchtet werden. Man braucht dann die Erde des Topfes nicht ſo oft zu durchfeuchten, zumal die Knollen bei ſtauen der Feuchtigkeit ſehr leicht faulen. Vermehrung leicht: Im Wohnzimmer trocken und warm aufbewahrte Knollen haben um Neujahr bereits fußlange weißliche Stengel getrieben. Man kehrt nun die Knolle um, legt ſie auf eine mit ſehr ſandiger Heideerde gefüllte Schale, breitet die Stengel in Windungen ſchneckenlinig darauf aus und ſtreut zwiſchen dieſelben überall Erde, ſodaß nur die Stengel— ſpitzen frei hervorragen. Die Stengel verdicken ſich nach dieſem Verfahren an der einen oder der andern Stelle zu Knollen, und man erhält deren in einem Jahre wohl bis zu 30 Stück, alſo ſelbſtändige Pflanzen. Familie ge. BALSAMINACEAE, Balſaminengewächſe. = XX 2. (Nr. 676-682 aus zwei Gattungen.) Gattung 190. Impätiens Z., Springkraut (Balſamine), O XX 2; XXXII (lat.: impatiens — empfindlich; die Fruchtklappen ſpringen bei Berührung auf). Teil verbunden. Frucht eine elaſtiſch aufſpringende Kapfel,, Kräuter oder Halbſträucher. Kelch-⸗ und Kronblätter gefärbt; Kronblätter zum Blätter grund-, gegen- oder wechſelſtändig. Blüten in allerlei Farben, auch gefüllt vorkommend. — Über 130 Arten, zumeiſt in aſiatiſchen Gebirgen; nur 20 in Afrika, 2 in Nordamerika, 3 in Europa und Noxdaſien. A. Blüten an den Enden der Aſte doldentraubig bis riſpig. Die Laubblätter — wenigſtens die . P SI Se a J. oberen — faſt quirlſtändieg .. S ee Bier, Te). Hin ae glanduligera. 676 I. Sultani (Tafel 17). 677. I. platypetala. 678. I. Hookeriana. 679. B. Blüten die Enden der Aſte nicht überragend. Laubblätter — wenigſtens die oberen — wechſelſtändig I. Balsamina (Tafel 17) 680. I. tricornis. 681. I. Marianae. 682. 30 . W te 77 3 N gr er 676. Impätiens glanduligera Re, Drüfiges Springkraut (fr. Balsamine de Cachemire; e. Glan- duliferous Balsamine). Himalaja, Oſtindien. Ein- jährig, 8S0—200 cm hoch. Blütezeit: Juli bis Sep⸗ tember. — Stengel ſtark, veräſtelt, knotig-gegliedert, ſaftig. Blätter oben meiſt zu Zen quirlig, am Stengel meiſt abwechſelnd, eirund⸗lanzettför⸗ mig, kahl, ſpitz, bis geſägt, die unteren Zähne und der Blattſtiel drüſen⸗ tragend. Blumen purpurrot oder Weinrot, bei k. albida weißlich bis in doldentrau— bigen Riſpen. Drüſiges Springkraut. Gattung 190. Impätiens, Springkrant. 10 cm lang, am Grunde zugeſpitzt, karmeſinroſenrot, Nr. 673 — 679. 167 Halbſtrauch. Blütezeit: Sommer, Herbſt. — Pflanze kahl; Stengel ſtark, ſaftig, gegliedert, meiſt purpur- rötlich oder fein-punktiert. Blätter geſtielt, länglich— lanzettlich oder oval, ſcharf-gekerbt-geſägt, oberſeits kahl, unterſeits meiſt behaart⸗ſcharf. Blütenſtiele in den Blattachſeln und blumig. Blumen groß, bei f. pulcherrima Dalzell violettpurpurrot, in der Mitte purpurn-⸗gefleckt, bei „Lucy“ geſättigt- blauviolett mit einem Stich ins karmine; ſehr reichblühend. Blütenſporn ſichelig-faden⸗ förmig. Kronblätter quer, breit, verkehrt-herzförmig. Verwendung. Beide Arten nicht nur ſehr ſchön, ſondern auch reich- und willig-blühend; ſo— wohl für das Warm- und Lauwarmhaus, als auch für das Zimmer, ferner in geſchützten, warmen Lagen während der Sommermonate auch für das freie Land geeignet, wo ſie ſich üppig entwickeln und nicht ſelten an einem etwas halbſchattigen Standort ſchöner blühen als an ganz ſonnigem. Kultur leicht; fleiſchfarben, Verwendung in größeren Gärten zur Mitwirkung auf größeren Gruppen, ferner zwiſchen Bosketts, ſelbſt an ſchattigen Stellen mit kräftigem, nicht zu trockenem Boden, ſodann einzeln oder truppweiſe in der Nähe von Teichen oder Bächen. Wächſt ohne jede Pflege. Ausſaat im April an den Platz, oder auf Saatbeete und die Sämlinge ſpäter verſetzen. Nach Samenausfall kommen auf dem im Herbſt gegrabenen | Lande im Frühjahr meiſt zahlreiche Pflänzchen zum Vorſchein, die luſtig gedeihen, aber auf 60 em Abſtand ausgelichtet werden müſſen. — Keimkraft der Samen 6 Jahre; Keimung innerhalb 8 Tage. 677. Impätiens Sultäni Hoolc., Tafel 17, 68, Sultan-⸗Balſamine (-Springkraut). Tropiſches Afrika, Zanzibar. Krautiger Halbſtrauch, 30-60 cm hoch. Blütezeit: faſt zu jeder Jahreszeit. — Pflanze kahl, ſtark veräſtelt, mit dicken ſaftigen Zweigen. elliptiſch oder lanzettlich, in den Blattſtiel verſchmälert, vorn zugeſpitzt, ſaftig-hellgrün (bei f. foliis variegatis Blätter weiß⸗geſcheckt), mit angedrückten, an der Spitze in einen Krautſtachel ausgehenden Zähnen des Blattrandes; untere Blätter wechſelſtändig, obere faſt quirlig, und letztere von den in ihren Achſeln auf 1- bis mehr- blumigen Blütenſtielen befindlichen, ſchönen, faſt 4 cm breiten Blumen doldentraubig überragt. Blumen lang und dünn. Blütenfarbe rein karmin-⸗ ſcharlachrot, bei f. alba weiß, bei f. violacea ſchön violett, bei f. Episcopi karminpurpurrot und größer als die der Stammform, Pflanze ge— drungener. Dieſe ſind nicht mit der weiß blühenden, Sporn der ziemlich undankbaren, von Ceylon ſtammenden Art I. flaccida Arn. und der unrein trübviolett— nur in ſchlechten Ruf bringen. Auch Formen der em— pfehlenswerten I. platypetala Lindl., Nr. 678, gehen in den Gärten als J. Sultani alba bezw. violacea. Es giebt auch Blendlinge von J. Sultani, deren Färbungen von chamois und lachs-roja bis feuerrot und violett auftreten. 678. Impätiens platypetala Zindl. (syn. I. pulcherrima Dalzell, I. latifolia Hort.), Breit- blumiges Springkraut. Java, Bombay. Krautiger jedoch vertragen die Pflanzen keine zu trockene Zimmer— luft, da in ſolcher ſowohl die Belaubung heller, als auch die Blüten ſpärlicher werden. Jeder gute und kräftige Acker- und Gartenboden ſagt zu. Sie beginnen ſchon als Stecklingspflanzen zu blühen; bei fortſchreiten— dem Wachstum ſind ſie für Dungguß dankbar. Größere als 10 em- bis 15 cm-Töpfe ſollte man nicht nehmen. Anzucht aus Samen leicht. Ausſaat ins Warm— oder Lauwarmbeet. Die Vermehrung durch Steck— linge, die man hauptſächlich im März, auch im Spät— ſommer, übrigens zu jeder Zeit vornehmen kann, ſehr leicht. Die Stecklinge kommen entweder einzeln in kleine Töpfe, die man warm ſtellt, oder unmittelbar ins Warmbeet und ſpäter in Töpfe. Bewurzelt blühen ſie den ganzen Winter. 679. Impätiens Hookeriäna Arn. (syn. I. biglandulosa Moon, I. Sultani alba hort. nonnull.). Hookers Springkraut. Ceylon. Krautiger Halb— ſtrauch, bis 1m hoch. Blütezeit: Spätherbſt. — Stengel ſaftig, ſtark-veräſtelt. Blätter langgeſtielt, oval-lanzettlich, langgeſpitzt, gezähnt, am Grunde ſpitz, am Stiele 2drüſig. Blütenſtiele in den Achſeln der oberen Blätter und an ihrer Spitze eine 3—6 blumige Dolde tragend. Blumen ſehr ſchön und ſehr groß (etwa 5 em breit), weiß, untere Kronblätter purpurn gefleckt, wellenförmig. Sporn hornförmig-gekrümmt, länger als die Blumen (5—8 cm lang). Verwendung und Kultur. Sehr ſchöne, in den Gärten noch ſeltene Pflanze des Lauwarmhauſes, wohl die ſchönſte aller Springkräuter, die nur den Fehler hat, daß ſie erſt als ſtärkere Pflanze blühen will. — Kultur. J. Hölſcher in Karlsruhe ſchreibt: „Zur Erziehung recht kräftiger Pflanzen werden ſchon im Februar oder Anfang März Stecklinge im Lau— warmbeete zur Bewurzelung gebracht. Die Pflänz— chen werden in recht kräftige Erde in Töpfe gepflanzt zu verwechseln, die der | und das Verpflanzen jedesmal dann wiederholt, wenn Kultur kaum wert ſind und die ſehr ſchöne I. Sultani der Erdballen durchwurzelt iſt. Mitte Mai werden wir dann ſchon große buſchige Pflanzen haben, die, damit der fleiſchige Stamm gehörig ausreife, von jetzt ab bis Mitte September möglichſt trocken gehalten werden, am beſten in einem während des Sommers hinreichend zu lüftenden Kalthauſe. Von Mitte Sep- tember ab wird wieder etwas mehr Waſſer zugeführt und den Pflanzen ein heller Platz im Warmhauſe angewieſen, wo ſie bald blühen werden.“ Man kann auch die Töpfe in ein Warmhausbeet ſo tief einſenken, daß die unteren Zweige ſich bewurzeln. 168 680. Impätiens Balsamina L., Tafel 17, 67 (syn. Balsamina hortensis DC), Garfen-Balfamine (Garten-Springkraut; fr. Balsamine des Jardins; e. Common Garden-Balsamine). Oſtindien. Ein⸗ jährig, 20-60 em hoch. Blütezeit: Juni bis Herbſt. — Stengel dick, fleiſchig, kahl, knotig-gegliedert, mit krautig⸗weichen, oft rötlich-angelaufenen Aſten. Blätter lanzettlich, zugeſpitzt, geſägt, kahl. Blüten⸗ ſtiele blumig, paarweis oder zu mehreren, ſeltener einzeln, in den Blattwinkeln. Blumen kurz = geitielt, und die blütenbeſetzten Zweige großen, beblätterten, ährigen Trauben ähnlich. Sporn kürzer als die Blumen. Blütenfarbe ſehr verſchieden, von weiß und blaßgelb bis dunkelpurpurrot und violett. Blumen einfach oder gefüllt; letztere ſind am meiſten geſchätzt; ferner einfarbig, gefleckt oder ge— ſtrichelt. — 2 Gruppen: Hohe Balſaminen, etwa 30—60 em hoch werdend; Zwerg-Balſaminen, 20—25 cm, ſeltener 30 em erreichend, und die Blumen meiſt weniger dicht gefüllt als bei den hohen Sorten. — Jede Gruppe enthält folgende 4 Raſſen: Roſen-Baſaminen mit regelmäßig und roſenartig gebauten, dichtgefüllten Blumen in etwa einem Dutzend Farbenſorten. Kamellien-Balſaminen, mit meiſt weniger regelmäßig gebauten, weiß-gefleckten Blumen. Hiervon zahlreiche Farbenſorten. Nelken-Balſaminen, mit nelkenartig ge— ſtreiften und geſtrichelten Blumen. Beſonders ſchön iſt die bereits in 6 Farbenſorten vorhandene Form „Solferino“, darunter atlas-weiß, lila und karmeſin, geſtreift und geſtrichelt. Victoria-Balſam inen, mit geſtrichelten und zugleich punktierten Blumen. Verwendung. Die prächtig, gereichen jedem, auch dem kleinſten Garten zur Zierde, ſind deshalb allgemein zu empfehlen, zumal ihre Kultur leicht iſt. Auch ſind ſie vortreff— liche Topfpflanzen. In den Gärten als Gruppen-, Rabatten- und Einfaſſungspflanzen, auch vereinzelt oder truppweiſe beiſammen von vorzüglicher Wirkung; kommen aber ihrer längs der Zweige befindlichen Blüten wegen bei Gruppenpflanzungen am beſten auf gewölbtem Boden zur Geltung. — Kultur in jedem Garten- und Ackerboden, der weder ſehr loſe und trocken, noch ſehr bündig, noch „ſauer“ iſt. Sonniger Standort vorzuziehen; an halbſchattigem werden die Pflanzen, zumal bei feuchtem Boden, leicht ſchlaff und ſpindelig, verzweigen ſich weniger und blühen dann nicht ſo reich. Sonſt aber ſind ſie für fetten Boden dankbar und keineswegs empfindlich. Anzucht aus Samen. Lauwarmbeet oder in Käſtchen und Schalen, und zwar recht dünn, andernfalls müſſen die Pflänzchen ſchon zeitig verſtopft werden. Die aufgegangenen Keim— nur bei wirklich vorhandenem Waſſerbedürfnis be— gießen, damit nicht Gelbſucht, ſchlaffer Wuchs oder Stammfäule eintrete, was ſpäter ſelten zu befürchten iſt, wenn gehörig Licht und Luft zugelaſſen werden. Die Pflänzchen nun entweder mit etwa 8 em Abſtand auf ein anderes Beet verſtopfen oder ſie bis zur Zeit des Auspflanzens (Mitte Mai) im Saatbeete laſſen, ſofern ſie weitläufig ſtehen, ſodaß ſie nicht „aufſchießen“ und wie dünne Gerten ausſehen. Pflanzen mit gutem Erdballen kann man jederzeit, ſelbſt kurz vor der Blütezeit, ohne weſentlichen Nachteil verſetzen. Pflanzen (Andrieux-Balſaminen), | Garten-Balſaminen ſind Ausſaat Ende März oder Anfang April ins Fam. 47. Balsaminaceae, Of XX 2, und Fam. 48. Rutaceae, O XII Ig. 2 mit wenigen oder von Erde faſt entblößten Wurzeln erhalten ſofort nach dem Auspflanzen Stäbchen; an dieſe heftet man den oberen Stengelteil, namentlich die Spitze der Pflanzen locker aber derart an, daß er aufgerichtet bleibt. Pflanzen welche infolge zu großer Waſſerverdunſtung überhängen oder gar umknicken, find gewöhnlich verloren, da die Auf- wärtsbewegung des Waſſers dann zu ſehr gehemmt wird. Sobald die Pflanzen wieder ſtraff ſtehen, ſind die Bänder, welche das Dickenwachstum hemmen, zu löſen und die Stäbchen natürlich zu entfernen. — Keimkraft der Samen 6 Jahre; Keimung innerhalb 8 Tage. Es herrſcht die Anſicht, daß die kleineren, rundlichen Samen der zum Samentragenlaſſen aus⸗ gewählten Pflanzen beſſer gefüllte Blumen geben, als die größeren Körner. Weniger wahrſcheinlich iſt, daß zwei⸗ und dreijähriger Samen beſſer ſei, als friſcher. 681. Impätiens tricörnis Zindl., Dreihörnige- Springkraut. Nepal, Oſtindien. Einjährig, bis 1½ m hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Stengel ſehr äſtig, dick, knotig⸗geglie⸗ dert, purpurn⸗ punktiert. Blätter wechjel- ſtändig, 8—12 em lang, lan⸗ zettlich, in den drüſenloſen Blattſtiel lang verſchmälert, geſägt, kurz- haarig. Blü⸗ tenſtiele viel kürzer als die Blätter, be⸗ haart, 3—5- blumig. Blu⸗ men blaßgelb, orangegelb-geadert und -punktiert. Sporne oft 3, pfriemlich, grünlich, nach oben ge— krümmt. f. albiflora hat größere gelbweiße Blumen. Verwendung in Landſchaftsgärten zur Be— pflanzung ſchattiger Stellen mit friſchem Boden, wo wenige andere Pflanzen jo gut gedeihen. Aus- ſaat im April an den beſtimmten Platz, oder in ein kaltes Miſtbeet und die Pflanzen verſetzen, ſolange ſie noch nicht über 10 em hoch ſind. Abſtand beim Pflanzen 40 cm oder Auslichten auf 40 em. Kräftige Pfl tſtehen oft aus ausgefallenen Samen. oder für Nachhilfe durch Waſſer und Dunggüſſe ſehr Pflanzen entſtehen of gef 682. Impätiens Mariänae R., Marianiſches Springkraut. Aſſam. Krautiger Halbſtrauch. Blütezeit: Sommer. — Pflanze mit langen, kriechen⸗ den und wurzelſchlagenden oder hängenden Stengeln. Blätter breit-eirund, am Rande feingekerbt und mit pflänzchen anfangs ziemlich trocken halten, d. h. ſchmalem, ſilberweißem Saum. Blattfläche ſchön weißbunt. Blüten nur an älteren Pflanzen und nur ſpärlich erſcheinend, einzeln, blattwinkelſtändig, blaßrot. Sporn aufwärts-gekrümmt. Verwendung. Wegen der ſchönen Belaubung für Gewächshäuſer und Wohnzimmer wohl jedem Blumenfreunde ſehr angenehm; giebt auch einen guten Werkſtoff für Bindereien und eignet ſich zu hübſchen Blattpflanzengruppen an etwas ſchattiger und geſchützter Stelle im Freien, wo die Pflanzen während der Sommermonate üppig wuchern. In Gewächshäuſern (lauwarm oder warm) ſaugen ſie ſich a in Ye an mit ihren Wurzeln jogar an den Stellagen feſt und wuchern in der Steinkohlenaſche derſelben. Im Zimmer zieht man ſie als Ampelpflanzen. — Kultur ſehr Gattung 191. Hydröcera bis Gattung 193. Dietämnus. Nr. 680881 169 leicht. Jeder friſche, humoſe Boden jagt zu. Ver— mehrung durch Stecklinge zu jeder Zeit leicht. Gattung 191. Hydröcera BI., Waſſerhorn, O XX 2 (griechiſch: hydor, hydros — Waſſer und kéras — Horn). oder Sumpfpflanze. Blätter wechſelſtändig, ſchmal. Aſien. — Pflanze für das Viktoria-Haus. Kelch⸗ und Kronblätter gefärbt, je 5. Frucht eine Steinbeere. Blüten zu 1—3, achſelſtändig. — Einzige Art: H. natans BI., im tropiſchen Waſſer⸗ Familie 48. RUTACEAE, Rautengewächſe. = XII 1g. (Nr. 683—699 aus ſiebzehn Gattungen.) I. Fruchtknoten tief⸗2—5 lappig. Griffel getrennt, ſeiten- oder zwiſchenſtändig. 1. Kräuter (am Grunde wohl auch verholzend); Fruchtknotenfächer 3- bis mehreiig. Gattung 192 Ruta. 2. Sträucher, ſeltener Bäume. a) Kronblätter zu einer Röhre verbunden. b) Kronblätter frei. * Staubblätter 5 oder weniger; keine unfruchtbaren daz wiſchen. Gattung 19% Erythröchiton. 195 Dictämnus. 195 Coörrea. Gattung 196 Xanthöxylon. * 5 fruchtbare Staubblätter mit 5 unfruchtbaren abwechſelnd. Gattung 197 Coleonema. 198 Calodendron. en Staubblätter 8—10, alle fruchtbar, d. h. vollkommen (nur bei Boronia bisweilen 4 unfruchtbar). Gattung 199 Borönia. II. Fruchtknoten ganz oder ſeicht-2—ö5lappig. geflügelt, ſteinfrucht⸗ oder beerenartig. 1. Blüten vielehig oder ſeltener 2häuſig. 2. Blüten zwitterig. Frucht beerenartig. 200 Eriostẽmon. Griffel endſtändig am Grunde ungeteilt. Gattung 204 Ptelea. Gattung 206 Triphäsia. 201 Cröwea. 202 Medicösma. 203 Choisya. Frucht lederig, 205 Skimmia. 207 Murräya. 208 Citrus. Gattung 192. Ruta L., Raute, Or XII 1g; XI 7 (lat.: ruta, griechiſch: ryts — Raute). Blüten regelmäßig. Staubblätter 8—10. Fruchtknoten 4—5 lappig, mehrſamig. — Kräuter oder Halbſträucher, ſtark-duftend. Kelch bleibend, 4—5ſpaltig. Kronblätter 4—5, mit gewölbtem Saum. Blätter wechſelſtändig, ein— fach, Zzählig oder mehrmal-fiederſchnittig, bei R. pinnata L. (ſtrauchig) unpaarig-gefiedert. Blüten gelb oder grünlich. — 40 Arten, im Mittelmeergebiet und Aſien. 683. * Ruta gravéolens Z., (syn. R. hortensis Mill.), Garten-Raute. In Weinbergen wild. Halb— ſtrauch, bis 50 em hoch, mit mehrfach-fiederſchnittigen, ſtark blaugrün bereiften Blättern von durchdringendem, würzigem Geruch; wird hier und da in landſchaftlichen Gärten zweckmäßig verwendet, da er völlig winterhart iſt. Blütezeit: Juni bis Auguſt. Anzucht aus Samen. Gattung 193. Dictämnus L., Diptam, O XI 7; XII 1g (diktamnos, altgriechiſcher Pflanzenname). Blüten unregelmäßig. Kelch abfallend, teilig. Kronblätter 5. Staubblätter 10, zurückgekrümmt. Fruchtknoten kurzgeſtielt, tief-5lappig, rauhhaarig-drüſig. Kapſelknöpfe 2—3 ſamig. Staude. Blätter abwechſelnd, unpaarig⸗gefiedert. Blüten endſtändig, traubig oder ſträußig, weiß oder rot. — Einzige Art: 684. * Dietämnus albus I., Tafel 18,69, (Syn. D. Fraxinella Pers.), Weißwurzeliger Diptam (fr. Dictame blanc; e. White Dittany). Mittel⸗ und Südeuropa. Staude, 50 —100 em hoch. Blüte— zeit: Ende Mai bis Juli. — Wurzel weiß. Die Stengel aufrecht. Blätter unpaarig-gefiedert, Eſchen— blättern ähnlich; Blättchen eirund oder lanzettlich, am Rande feingeſägt, durchſcheinend-punktiert. Blüten in verlängerter Traube, nebſt den Früchten drüſig, bei D. purpureus nützlich der Stammform f. ruber (syn. Gmel.) roſenrot, purpurn-geadert, bei f. albus Lk. weiß, bei k. grandiflorus (syn. D. major mort.) rot, großblumig; bei k. angustifolius Sw. purpurrot, Blättchen etwas ſchmäler. Auch D. davuricus hort. und D. obtusiflorus Koch find nur wenig abweichende Formen dieſer Art. Verwendung. Eine gute alte Zierpflanze, die in neuerer Zeit ohne Grund vernachläſſigt wird; die man aber in mittleren, noch mehr in größeren Gärten nur ungern vermißt. An ſchwülen, dunklen Abenden flammen die Oldrüſen der Fruchtſtände auf, ſobald ein brennendes Zündhölzchen nahekommt. Am ſchönſten ſind f. albus und f. grandiflorus. Zerſtreut auf Rabatten, im Vordergrunde lichten Ziergehölzes und im Staudengarten von guter Wirkung. Kultur in jedem nicht zu feuchten kalkhaltigen Acker- oder Gartenboden mühelos. Die Pflanzen können lange Jahre an einer Stelle bleiben, bevor Teilung oder ein Platzwechſel ſich erweiſt. Vermehrung durch Teilung. Anzucht durch Ausſaat bald nach der Samenreife in Schalen in leichte Erde. Überwinterung der Schalen, da die Pflanzen erſt im kommenden Früh— linge erſcheinen, an einem luftigen, kühlen oder nahezu froſtfreien Orte. Im Frühjahr die Pflänzchen mit 20 em Abſtand auf ein Anzuchtbeet verſtopfen, wo ſie nach 2—3 Jahren blühbar und zur Verwendung ge— eignet werden. — Keimkraft der Samen 1—2 Jahre; Keimung langwierig. RE GE 170 Familie 48. Rutaceae, Nautengewächſe. Oo u XII 1g. Gattung 194. Erythröchiton Nees et Mart., Rotkleid, O XII 1g (griechiſch: erythros — rot und chitön — Kleid; Kelch rot-gefärbt). Kelch groß, röhrig-glockig, kantig, gefärbt. Kronröhre gerade oder gekrümmt, verlängert, ſolang oder länger als der Kelch; Saum abſtehend. Staubblätter 5, alle fruchtbar oder 1—3 kölbchenlos, der Kronröhre angeklebt. Kapſel 5lappig oder 5knöpfig; Knöpfe 2 klappig, 1—2 ſamig. Sträucher. Blätter wechſelſtändig, lang⸗ eirund⸗lanzettlich, mit 1—2 Blättchen. Blüten anſehnlich, Kelch rot, Krone weiß oder roſa. — 4 Arten, in Südamerika; z. B.: E. brasiliensis Nees et Mat. Baumartig, immergrün. Kelch rot. Krone weiß. Warmhauspflanze. Gattung 195. Cörrea Sm, Correa, G XII 1g (nach dem portugieſiſchen Botaniker Correa da Serra, 7 1823, benannt). Kelch becherförmig, 4zähnig oder Alappig. Kron⸗ blätter 4, lang, aufrecht, in eine Röhre verbunden oder verwachſen, oberwärts getrennt, meiſt zottig. Staubblätter 8, länger als die Kronblätter. Fruchtknoten 4teilig, zottig. Fruchtknöpfe 4, zweiſamig. Sträucher und Bäumchen. Blätter gegenſtändig, geſtielt, einfach, faſt eirund, ganzrandig. Blütenſtiele zu 1—3, achſelſtändig. Blüten weiß, gelb oder rot. — 5 Arten, in Südoſtauſtralien. 685. Cörrea speeiösa Ait. (syn. C. revoluta wie andere Neuholländer in ſandiger Heide- und Laub⸗ Vent., C. rubra Sm.), Prächtige Correa. Strauch, bis erde mit Zuſatz von etwas Rindermiſterde, oder beſſer etwa 1 m hoch. Blütezeit: den größten Teil des bisweilen mit aufgelöſtem Dung, z. B. Schafdung, be⸗ Jahres, hauptſächlich im zeitigen Frühling. — Aſte gießen. Überwinterung hell und luftig bei + 4 bis 1000. ſchlank; Aſtchen und Unterſeite der Blätter wie auch Begießen nur nach Bedarf und nachdem die Erde der Kelch blaßroſtfarben-filzig. Blätter lederig, etwa daraufhin unterſucht worden, wie bei allen Topf⸗ 2— 3 cm lang, länglich-eirund oder elliptiſch-lanzettlich, pflanzen, die zu den Humuswurzlern gehören. Ver⸗ ſtumpflich, ganzrandig, am Rande zurückgebogen, oben mehrung durch Stecklinge (kurze nicht zu harte grün, unten blaſſer. Blütenſtiele 1 blütig, dünn, viel Seitenzweige) oder ſchneller durch Pfropfen auf Correa länger als das Blatt, oben mit 2 Deckblättchen. Blüten alba, die leichter aus Stecklingen wächſt, deren Blüten ſehr ſchön, etwa 3— 5 em lang, röhrig, hängend, aber nur unbedeutend find und aus 4 weißen, aus⸗ ſchön hochrot mit grünlichen Spitzen, bei f. cardi- wendig grünlichen, oben zurückgeſchlagenen Kron— nalis F. v. Muell. mit blaßgelbem Rande. blättern beſtehen. Anzucht durch Ausſaat im Früh⸗ Verwendung. Sehr empfehlenswerte ling in Töpfe, die lauwarm und feucht zu halten, Kalthauspflanze, die als ſolche behandelt auch im langwierig. — Keimkraft der Samen 1—2 Jahre. Zimmer gedeiht. Kultur als „Humuswurzler“ 8 Gattung 196. Xanthöxylon L., Gelbholz, = XI 7; XII 1g (griechiſch: xanthos — gelb, xylon — Holz). Blüten vielehig. Kelch meiſt 3—5ſpaltig, ſehr ſelten undeutlich. Kronblätter 3—5, frei, vor dem Aufblühen dachig oder einwärtsgefaltet-klappig. Staubblätter der männlichen und Zwitterblüten 3—5, frei. Frucht- knöpfe der weiblichen und Zwitterblüten 1—5, trocken oder fleiſchig, ſteinfruchtartig, breit-verkehrteiförmig, meiſt bis zur Mitte 2klappig, 1ſamig, meiſt aromatiſch. — Sträucher oder Bäume, ſtachelig oder unbewehrt. Blätter wechſelſtändig, unpaarig⸗-gefiedert, ſeltener nur mit 1—3 Blättchen. Blüten end- oder achſelſtändig, oft gedrängt-ſtehend in oft riſpigen Trugdolden. Blüten mittelgroß, fait ſtets weiß oder grünlich. Frucht meiſt aromatiſch oder ſtechend, drüſig punktiert. — 80 Arten der wärmeren Gegenden der Erde. 686. Xanthöxylon americänum Mill. (syn. 687. Xanthöxylon Bungeänum Maxim. (syn. Zanthoxylum fraxineum MWilld., Z. ramiflorum | Zanthoxylum nitidum Bnge.), Bunges Gelbholz. Mich«., J. Clava Herculis L. ex p., Z. mite Willd), Nordchina. Kleiner Baum. Blütezeit: Juni. — Amerikaniſches Gelbholz. N.⸗Am. Baum, bisöm hoch. Blüten in endſtändigen doldigen Riſpen an Laub⸗ Blütezeit: Mai, mit Erſcheinen der Blätter. Blüten ſproſſen. Stacheln ſehr breit, ſeitlich platt; Blätter achſelſtändig, ſeitlich aus den Zweigen in kleinen unterſeits kahl, ſchwach-beſtachelt. — Schutzbedürftige Büſcheln. Blätter unterſeits weichhaarig, 7—11blätterig. Freilandgehölze. Gattung 197. Coleonéma Barti. et Wendl., Scheidenfaden, O XII 1g; XIII 1 (griechiſch: koleos — Scheide und nema — Faden; Kronblätternagel rinnig und in demſelben die Staubfäden). Kelch Steilig, mit 2 angedrückten Deckblättchen. Kronblätter frei, länger als der Kelch, rinnenförmig-genagelt, Platte abſtehend, vor dem Aufblühen dachziegelig. 5 Staubblätter fruchtbar, 5 unfruchtbar, den Kronblättern angewachſen und in der Rinne derſelben verborgen. Fruchtknoten bezw. Fruchtknöpfe 5, gehörnelt. — Heideartige, immergrüne, wohlriechende Sträucher mit zierlichen Zweigen. Blätter wechſelſtändig, linealiſch, ſehr zugeſpitzt, am Rande bewimpert, ſchwach-geſägt oder glatt. Blüten weiß oder roſenrot, einzeln oder zu wenigen an den Spitzen der Zweige, ſehr kurz geſtielt. — 4 Arten, in Südoſtafrika. 688. Coleon&ma album Bartl. et Wendl. (syn. Zweige kahl; Blätter mit kurzem, geradem Spitz⸗ Adenandra alba E. ef S, Diosma alba Thbg.), Weißer chen, unterſeits gewölbt, oberſeits hohl; ihr Rand Scheiden faden (fälſchlich „Götterduft“). Kap. Blüte- kaum rauh. Kelchlappen breit-eirund, mit einem zeit: verſchieden, meiſt Frühling. — Zweige zahlreich, Spitzchen. Kronblätter verkehrt-eirund, ſtumpf. ſehr dünn, flaumig. Blätter zerſtreut- und dicht 689. Coleonema pulchrum Hook. (syn. C. ſtehend, lineal- lanzettlich oder linealiſch, oberſeits gracile Zekl. et Zeyh., C. virgatum Zekl. et Zeyh., C. rinnig, unterſeits gewölbt-gekielt, mit einem geraden, Dregeanum Presl, Diosma calycina Sieud., D. tenui- ſtechenden Spitzchen; ihr durchſcheinender Rand fein- folia Presl, Schöner Scheidenfaden. Kap. Strauch, geſägt. Deckblätter und Kelchlappen eirund, ſtumpf bis 1½ m hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. — oder ſpitz. Blüten weiß, zierlich. Kronblätter mit Zweige zahlreich, rutenförmig, feinflaumig. Blätter kurzem Spitzchen. — Sehr ähnlich ſind: C. aspala- mehr oder weniger abſtehend oder zurückgebogen, thodes Juss., jedoch: Blätter linealiſch, faſt Z kantig linealiſch bis pfriemlich, mit geradem, ſtechendem Spib- und mit zurückgekrümmtem Spitzchen; Blütenblätter chen, oberſeits etwas flach, unterſeits gewölbt-gekielt; ſchmäler. — C. juniperinum Sond. (syn. C. juni- ihr durchſcheinender Rand feingeſägt. Deckblätter und perifolium und OC. virginianum Zckl. et Zeyh., Kelchlappen langgeſpitzt, bewimpert. Blüten ſchön rot, Diosma juniperina Spr., D. virgata E. Mey.), jedoch: traubig. nns N Verwendung und Kultur. Beide Arten und Verwandte ſind ihres angenehmen Duftes und zierlichen Laubes wegen ſehr geſchätzte Kalthauspflanzen, und zwar Humuswurzler, deren Kultur auch im Zimmer nicht ſchwierig iſt, ſofern man ſie als Kalt- haus⸗Humuswurzler behandelt, namentlich reichlich lüftet. Die Zweige ſind als feines Bindegrün ſehr wertvoll. Durch wiederholtes Stutzen werden ſie Gattung 198. Calodendron immer buſchiger, und man kann niedliche kleine Kronen- bäumchen mit kugeliger Laubkrone erziehen. Ver- mehrung durch kurze Stecklinge. Anzucht durch Ausſaat im Frühling in Schalen in ſandige Heide- und Moorerde, die Gefäße ins Lauwarm⸗, auch wohl ins Kalthaus an ſchattigen Ort ſtellen und die Erde feucht halten. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung innerhalb 4— 5 Wochen. Thbg., Schönbaum, Gr XII 1g (griechiſch: kalos — ſchön und dendron — Baum). Kelch klein, 5teilig. Kronblätter 5, frei, abſtehend oder zurückgebogen. Staub— blätter 5, ſolang als die Kronblätter, mit 5 unfruchtbaren, den Kronblättern gegenüberſtehenden, verlängerten, kronblattartigen Staub— blättern abwechſelnd; Staubfäden fadenförmig, kahl. Frucht eine kurzgeſtielte, dicke, 5fächerige, meiſt 10 ſamige, holzige, igelſtachelige Kapſel. Hoher Baum; Aſte gegen- oder wirtelſtändig. Blätter überkreuz-gegenſtändig, groß, eilänglich, parallelnervig. Blüten groß, weiß, purpurdrüſig, in endſtändigen Riſpen. — Einzige Art, am Kap: O. capense Thbg. (syn. Dictamnus capensis L., D. Calo- dendron Lam.). — Kultur im Kaphauſe wie Nr. 689. Gattung 199. Borönia Sm., Boronie, G XI 7; XII 1g (nach dem Italiener F. Boroni, 1 1794 benannt). Kelch 4ſpaltig oder -teilig. Kronblätter 4, frei, eirund, kaum genagelt, abſtehend. Staubblätter 8, kürzer als die Kronblätter, 4 bisweilen unfruchtbar; Staubfäden bewimpert-haarig oder höckerig. Fruchtknoten Ateilig. Griffel 4, in einen ziemlich vereinigt. Fruchtknöpfe 2—4, ein-, ſeltener zweiſamig. Immergrüne Sträucher, kahl oder behaart, meiſt von ſchwerem Geruch. Blätter gegenſtändig, einfach oder unpaarig-gefiedert, ſeltener mit 3 Blättchen oder doppelt-3zählig-geſchlitzt. Blütenſtiele end⸗ und achſelſtändig, am Grunde oder in der Mitte mit 2 Deckblättchen und ebenda gegliedert. Blüten rot, ſeltener weiß oder purpurn oder (Uyanothamnus Lindl.) blau. Blütezeit: Frühling bis Sommer. — 57 Arten, in Auſtralien; z. B.: B. tetrandra Lind. (syn. B. microphylla hort.), blaßrot; B. pinnata Sm., roſenrot. Beide Smännig. — Kultur wie Nr. 689. Gattung 200. Eriostemon S., Wollfaden, Or XII 1g (griechiſch: erion — Wolle und stemon — Staubfaden). Kelch klein, 4—5teilig. Kronblätter 4—5, länger als der Kelch, vor dem Aufblühen ſehr dachziegelig. Staubblätter 8 oder 10, kürzer als die Kronblätter. Staubkölbchen kahl oder mit nur ganz kleinem Fort— ſatz an der Spitze. Griffel grund- oder ſeitenſtändig. Fruchtknoten 4—5 teilig; Fruchtknöpfe 2—5. Sträuchlein, meiſt kahl. Blätter wechſelſtändig, einfach, ganzrandig, grob-drüſig. Blüten faſt ſtets achſelſtändig, klein oder ziemlich klein, weiß, roſa oder ſeltener blau. — 15 Arten in Auſtralien, 1 in Kaledonien. 690. Eriostémon lanceolätus Gaertn. (syn. rot. — E. neriifolius Steb., Blätter lanzettlich, ge— E. australasicus Sm.), CTanzettlicher Wollfaden rändert, ſtachelſpitzig; Blütenſtiele 3 blütig; Blüten Blätter lanzettlich, etwas runzlig. Blüten roſen⸗ blaßrot. Kultur im Kalt- oder Kaphauſe wie Nr. 765. Gattung 201. Cröwea Sm, Crowea, O XII 19 (nach dem engliſchen Botaniker J. Crowe benannt). Kelch Steilig. Kronblätter 5, bleibend, dachziegelig. Staubblätter 10, frei, nur in eine Röhre zuſammenneigend, bewimpert oder ſeidig, abwechſelnd kürzer, alle fruchtbar; Staubkölbchen zottig, von einem zurückgebogenen, bärtigen Anhängſel überragt und gehörnt. Fruchtknoten teilig, gedrückt, kahl. Griffel ſehr kurz, dick, fait endſtändig. Fruchtknöpfe 1—5. — Sträucher, kahl; Zweige eckig oder geflügelt. Blätter wechſelſtändig, lederig, lan— zettlich, ganzrandig, ungenervt. Blüten achſelſtändig, einzeln, rot oder purpurn. — 2 Arten, im außertropiſchen Auſtralien. 691. Cröwea saligna Andr., Weidenblätterige denn fie blühen ſchön, willig und lange, zudem Crowea. Neuſeeland. Blütezeit: Oktober bis meiſt in blütenarmer Zeit. Wie bei verwandten Frühling. — Blumen hoch-roſenrot, etwa 2—3 cm Humuswurzlern vom Kap und aus Auſtralien wachſen breit. C. latifolia Zodd. iſt nur durch etwas breitere Stecklinge gut in Sand über Moosunterlage, wenn Blätter verſchieden. — Verwendung und Kultur mit Glasglocke bedeckt und etwa 6 Wochen kühl, her— wie Nr. 689. Sehr angenehme Zimmerpflanzen; nach aber etwas wärmer gehalten. Gattung 202. Medicösma Hool. fil, Orangenduft, Or XII 12 (griechiſch: mélon médicon — Orange, Citrone, osme — Duft). Kelchblätter 4, abfallend. Kronblätter 4, groß, ſitzend, an der Spitze zurückgekrümmt, breit⸗dachziegelig, behaart. Staubblätter 8, abwechſelnd kürzer; Staubfäden robuſt, breit-pfriemförmig, in einen Kegel zuſammenneigend, an den Rändern wollig. Fruchtknoten kurz-Alappig; Fächer 4, Zeiig. Griffel endſtändig. Fruchtknöpfe filzig. Kleiner Baum oder kahler Strauch mit runden Zweigen. Blätter gegenſtändig, geſtielt, mit 1 verkehrt eirund-lanzettlichem, ganz— randigem Blättchen. Blüten in achſelſtändigen Trugdolden, groß, weiß, wohlriechend. Einzige Art, in Oſtauſtralien: M. Cunning- hamii Hook. fil. (syn. Acronychia Cunninghamii Hook.). — Kultur im Kaphauſe, wie Nr. 689. Gattung 203. Choisya K., Choiſya, O XI 7; XII 12 (nach dem Profeſſor Choiſy in Genf benannt). Kelchblätter 5, abfallend. Kronblätter 5, abſtehend, länglich, in der Knoſpe dachziegelig. Staubblätter 10, frei, abwechſelnd kürzer, linealiſch-lanzettlich oder breit-pfriemlich. Fruchtknoten 5lappig, am Grunde mit dem dicken Säulengriffel verwachſen; jedes Fach Leiig. „Kapſel 5fächerig, 5klappig“ (20). Strauch von ſtarkem Geruch und mit grünlichen Zweigen. Blätter gegenſtändig, geſtielt, kahl, mit 3 ſitzenden, länglichen oder verkehrteirund-länglichen, ſtumpfen, ganzrandigen, lederigen Blättchen. Blütenſtiele 3gabelig-geteilt, doldig-mehrblütig, am Grunde mit Deckblättchen. Blüten weiß, ziemlich groß, durchſichtig— punktiert, wohlriechend. — 2 Arten, oder vielleicht nur Formen ein und derſelben Art, in Mexiko. 692. Choisya ternäta H. B. I., Drei- | grandiflora Rgl., Großblumige Ch., Staubfäden zählige Choiſya. Niedriger immergrüner Strauch. fleiſchig, linealiſch-lanzettlich, langgeſpitzt, mehr als Blütezeit: Frühling. — Staubfäden breitpfriemlich, Amal ſo kurz als die Kronblätter. Laubblätter vorn kaum doppelt kürzer als die Kronblätter. — C. nicht ausgerandet. 172 Familie 48. Rutaceae, Nautengewächſe. O XII 1g. Verwendung und Kultur. Bei richtiger Be- im Sommer kann man ſie bis zum Herbſt draußen handlung dankbare und ſehr angenehme Ge- laſſen. — Wenn man die Pflanzen im November oder wächshaus- und Zimmerpflanzen, deren Pflege ſpäter in ein Lauwarmhaus oder Zimmer bringt, ſo leicht iſt: Viel Sonnenlicht, verhältnismäßig kleine blühen ſie ſchon nach etwa 6—8 Wochen; ſie müſſen Töpfe, fette Erde und mäßige Wärme! In dann aber einen gut durchgewurzelten Erdballen haben milden Gegenden würde die Pflanze unter ſorgfältiger und dürfen nicht zu üppigem Wachstum gereizt Schutzdecke ſelbſt bei uns im Freien ausdauern. Yehmige | werden. Nach dem Knoſpenanſatz kann man ja nach Ackererde, Miſterde und Sandzuſatz bieten eine ge- Bedarf wieder flüſſig düngen. Vermehrung durch eignete Nahrung. Überwinterung als Kalthauspflanze; Stecklinge und Anzucht aus Samen im Lauwarmbeet. Gattung 204. Ptélea L., Lederſtrauch (Hopfenſtrauch), G XI 7; XII 1g (griechiſch: ptelea — Ulme; die Früchte find ähnlich geflügelt und enthalten lederige Samen). Kelch kurz, 4—5 teilig. Kronblätter 4—5, viel länger als der Kelch, vor dem Aufblühen dachziegelig. Staubblätter 4—5, innen behaart. Fruchtknoten der weiblichen und Zwitterblüten zuſammengedrückt, 2—3 fächerig. Griffel kurz. Frucht trocken, kreisrund, 2—3flügelig; breit, 2—3 fächerig; Fächer 2—1 ſamig. — Sträucher oder Bäumchen, kahl; Rinde bitter. Blätter wechſel- (ſeltener gegen-) ſtändig, mit 3 oder 5 Blättchen. Blüten klein, gelblichgrün, trugdoldig oder doldenſträußig. — 5 Arten, in Nordamerika. 693. Ptélea trifoliäta Z., Gemeiner Leder- Bekannter und ziemlich häufiger Zierſtrauch ſtrauch. 3—6 m hoch. Blütezeit: Juni. — Die unſerer Anlagen, der völlig winterhart iſt und ziem⸗ Blättchen ganzrandig, ſitzend, unterſeits etwas weich- lich viel Schatten verträgt, im Schatten aber haarig. Junge Zweige und Blattſtiele ſpärlich be- kaum Blüten entwickelt, auf die auch wenig ankommt; haart, ſpäter kahl; bei f. pubescens Pursh pr. sp. f. pubescens iſt etwas empfindlicher. Anzucht durch (syn. P. mollis Curt.) die jungen Zweige und Blätter Ausſaat im Herbſt auf ein Saatbeet; Keimung im dicht graulich-weichhaarig, ebenſo die Blattunterſeite. — Frühling. Keimkraft der Samen kaum 1 Jahr. Gattung 205. Skimmia 7½7., Skimmie, Or XII Ig (japaniſcher Name dieſer Pflanzen). Kelch 4—5lappig. Kronblätter 4—5, viel länger als der Kelch, vor dem Aufblühen klappig. Staubblätter 4—5. Fruchtknoten verkehrt-eiförmig (bei den männlichen Blüten als 1—5 kegelige Überbleibjel), 2—5 fächerig. Fächer leiig. Griffel ſtark oder fehlend. Steinfrucht klein, eiförmig, fleiſchig, mit 2—4 einſamigen knorpeligen Steinkernen. — Kahle Sträucher mit grünen Zweigen und wechſelſtändigen, einfachen, lederigen, lanzettlichen, ganzrandigen Blättern. Blüten weiß, ſelten rötlich, in endſtändigen Riſpen. — 4 Arten, am Himalaja und in Japan. 694. Skimmia japonica Thbg., nicht Bort. | breit, oberſeits glänzend-dunkelgrün, unterſeits heller. (syn. Ilex Skimmia Spr., S. oblata Moore, S. fra- Blüten vielehig oder meiſt zwitterig, weiß, bei f. grans Carr., S. fragrantissima Hort,), Japaniſche rubella Carr. pr. sp. rötlich, in dichten Riſpen. Skimmie. Immergrüner Strauch. Blütezeit: Früchte erbſengroß, verkehrt-eiförmig, dunkelkarme— Mai, Juni. — Blätter länglich-elliptiſch, oder ver- ſinrot, ſich reichlich entwickelnd und langdauernd. kehrt länglicheirund-elliptiſch, nach beiden Enden Verwendung und Kultur. Sie ſind ſchon faſt gleichmäßig oder nach dem Grunde hin etwas wegen ihrer Belaubung für Wintergärten, Kalt- ſtärker verſchmälert, 8— 12 cm lang, 2¼ em breit, häuſer, Vorzimmer u. f. w. recht angenehm. 8. oberſeits glänzend, unterſeits heller grün. Blüten japonica Thbg. hält an ſchattiger Stelle oder in vielehig (oder zweihäuſig, und dann syn. S. fragrans die nördlicher Lage unter Schutzhülle ſelbſt im Freien aus. männliche, syn. S. oblata die weibliche Pflanze), weiß 8. Fortunei iſt wertvoller und im Schmuck ihrer oder gelblichweiß, zahlreich. Früchte erbſengroß, ſchönen Früchte eine Fenſterzierde. Jeder kräftige flach-rundlich, eckig, an der Spitze eingedrückt, korallen- etwas humoſe Boden (mildlehmige Raſen-, Laub- und rot oder hellſcharlach, ſelten ſich entwickllnd. Kuhmiſterde) jagt der Pflanze zu, ſofern man ihn 695. Skimmia Fortünei Mast. (syn. S. japo- ſeiner Natur entſprechend bewäſſert. Vermehrung nica Lindl., auch ort, nicht Thbg.), Chineſiſche durch Stecklinge, wozu man im Sommer gereifte nimmt, Skimmie. China. Immergrüner Strauch. Blüte- die am Grunde noch etwas Wulſt behalten une zeit: März, April; Fruchtreife: Herbſt. — Der und welche man nur halbwarm hält; ſie wurzeln vorigen ähnlich, jedoch: Blätter lanzettlich bis länglich- nur langſam. Anzucht durch Ausſaat bald nach der lanzettlich, nach beiden Enden hin verſchmälert, aber | Samenreife in mit etwas Lehm verſetzter Lauberde; | nach der Spitze Hin ſchon von etwas unter der Mitte | alles feucht und mäßig warm halten. Keimung erſt an allmählich verſchmälert, 8 —12 cm lang, 2—3½ em im Frühling. — Keimkraft der Samen kaum 1 Jahr. Gattung 206. Triphäsia Lour., Dreifaltigkeitsſtrauch, O XI 7; XII 1g (griechiſch: triphasios — dreifaltig; Blätter und Blütenteile Zzählig). Kelch Z lappig. Kronblätter 3, frei, dachziegelig. Staub⸗ blätter 6, frei. Fruchtknoten eiförmig, 3fächerig. Griffel zierlich, unten ſchwach-gegliedert und mit der Zeit abfallend. Beere eiförmig, 1—2fächerig, 1—2 ſamig. — Dorniger, 1—1½ m hoher Strauch mit hin- und hergebogenen graurindigen Aſten und grünen kantigen Zweigen. Dornen klein, ſeitlich der Blätter zu zweien. Blätter wechſelſtändig, mit 3 eirunden, ſtumpfen, oft gekerbten, bis zu 3— 4 cm langen Blättchen. Blüten achſelſtändig, einzeln, weiß, wohlriechend. Einzige Art, in China: T. trifoliata DC. (syn. Limonia trifoliata L., nicht hort.). Kalthausſtrauch, wird mit Citrus trifoliata verwechſelt, iſt aber empfindlich. Kultur wie Citrus. Gattung 207. Murräya L., Murraya, O XI 7; XII 1g (nach dem Prof. der Botanik Murray in Göttingen, F 1791, benannt). Kelch 5ſpaltig oder -teilig. Kronblätter 5, länglich oder eilanzettlich, dachziegelig. Staubblätter 10, abwechſelnd kürzer; Staubfäden linealpfriemlich. Fruchtknoten 2—5fächerig; jedes Fach 1—2eiig. Griffel verlängert, ſpäter abfallend. Beere länglich oder eiförmig, 1—2fächerig, 1-2 ſamig. — Bäume oder Sträucher, unbewehrt. Blätter gefiedert; Blättchen wechſelſtändig, am Grunde keilförmig oder ungleichſeitig, ganzrandig oder ſchwach-gekerbt. Blüten groß, achſel- oder endſtändig, einzeln oder in Trugdolden und Doldenſträußen. — 4 Arten, im tropiſchen Aſien und in Auſtralien. re Sa * Gattung 204. Ptélea bis Gattung 208. Citrus. Ir. 653 698. 173 696. Murräya exötica Z., (syn. Marsana buxi- riechend. — Lauwarmhaus. Lehmige Raſen und folia Sonner., Chalcas japonensis Zour.), Aus- Miſterde. Vermehrung durch Stecklinge und Aus- ländiſche Murraya. Dftindien. Immergrünes Bäum⸗ ſaat, im Warmbeete. chen. Blüten im Juli bis Oktober, weiß, wohl⸗ Gattung 208. Citrus L. Citronen⸗ und Orangenbaum, O XI 7; XII Ig; (lat.: eitrus — Citronen⸗ und Orangenbaum). Kelch becherig oder krugig, 3—5ſpaltig. Kronblätter 4—8, lineal-länglich, dick, dach— ziegelig. Staubblätter 20-60. Staubfäden am Grunde abgeflacht, verſchiedenartig-verwachſen oder vielbrüderig, ſehr ſelten alle frei. Fruchtknoten vielfächerig; Fächer 4—8 eiig. Griffel rund, ſpäter abfallend. Beere kugelig oder länglich, dickrindig, viel- flächerig; die Samen horizontal oder hängend. Bäume und Sträucher, auch häufig mit Dornen. Blätter 1 blätterig (nur bei C. trifoliata L. 3 Blättchen), lederig, ganzrandig oder gekerbelt; Blattſtiel oft geflügelt. Blüten achſelſtändig, einzeln, gebüſchelt oder riſpig, 8 ſehr wohlriechend. — Etwa 7 en (davon 2 in e 5 in d mit zahlreichen Kultürſormen, Blätter (ſcheinbar)b einfach . 5 5 C. medica. 697. 0. Aurantiu N (japonica, Tafel 68). 698, B. Blätter 3zählig. Dorniger See dd TE . trifoliata. 699. 697. Citrus medica Z., Citrone. Südeuropa | e) hierochünica, Jericho-Orange (Blut- Mn Mien. Blattſtiele ungeflügelt. Frucht ellipſoidiſch, an beiden Enden mit einer kugeligen Warze gebuckelt, matt⸗gelb. Als wilder Baum Apfelſine). Frucht kugelig, dünnſchalig, mit blutrotem Fleiſche. Saft ſehr ſüß. — Eine ihrer Früchte wegen ſehr geſchätzte ſpaniſche Sorte mit plattgedrückten dornig; blüht faſt das ganze Jahr. — 3 Unterarten: Früchten und ſich für Topfkultur eignend ſoll die a) Cedräta (syn. C. medica Risso), Echte oder „Mandarine“ und die von ihr nur durch etwas kleinere Cedrat⸗Citrone. Frucht meiſt höckerig-warzig oder Früchte verſchiedene „Tangerine“ jein. runzelig, dickſchalig. Saft ſäuerlich. | Die Verwendung der Citronen- und Orangen- b) Limönium Risso, Limonen (oder Sauer-) Bäume als Topf- und Kübelpflanzen zur Schmückung Citrone des Handels. Frucht mehr glatt und verhältnis unſerer Gärten, Wintergärten, Gewächshäuſer, Veranden, mäßig dünnſchalig. Saft ſehr ſauer. a Zimmer 2c. iſt bekannt. ) Limetta Risso, Limetten⸗ (oder Süß⸗ Die Kultur iſt nicht ſchwierig. Es iſt leichter, Citrone. Frucht faſt kugelig. Saft ſüß, fade oder bitter. geſunde Pflanzen vor bedenklichen Krankheiten zu 698. Citrus Auräntium Z., Orange. Süd ſchützen, alſo vorzubeugen, als bedenklich erkrankte europa und Aſien. Blattſtiele geflügelt. Frucht Pflanzen wieder geſund zu machen. Gewöhnlich zu kugelig oder kurz⸗elliptiſch, oben und unten einge- beobachtende Krankheiten ſind: Gelbſucht, Wurzel— drückt, nicht gebuckelt, goldgelb, rotgelb oder fäule, unzeitiger und ſtarker Blätterfall und Ungeziefer⸗ orangerot. — Folgende 5 Unterarten: 8 5 plage, wie Webermilben [„Rote Spinne“] und Schild— a) amara (syn. C. vulgaris Kiss, C. Bigaradia läuſe. Die Citrus-Arten beanſpruchen keine von Poit. et R., C. Aurantium Andr.), Bitter- andern Kulturpflanzen abweichende Behandlung, nur Orange oder Pomeranze. Frucht kugelig oder muß man ſie in unſerem Klima mehr als „Humus⸗ kurz⸗elliptiſch; Schale uneben. Saft bitter und ſauer. wurzler“ und bis zu einem gewiſſen Grade „kalkſcheu“ Hierher die als Zimmerpflanzen beliebten betrachten. Gefehlt wird bei der Kultur oft in folgen— Formen: C. japonica Thbg., Tafel 68, 270 den Punkten: (syn. C. sinensis Aisso), Japaniſche Zwerg— Man nimmt zu große Gefäße. Die Richt— Orange. Japan. Strauch, bis etwa 1½ m hoch | Schnur ſei: Die Gefäße find der beizubehaltenden werdend. Blütezeit: gewöhnlich Mai, Juni. — [Wurzelmenge knapp, aber ſehr bequem anzupaſſen, Zweige grün, kahl, zuſammengedrückt, Zkantig. Blätter nachdem bei ſchadhaftem Wurzelwerk die ſchadhaften zwei Jahre dauernd, 7— 12 cm lang, elliptiſch (oder Teile mit ſcharfem Meſſer beſeitigt, oder bei etwa im eirund) oder länglich-lanzettlich, an beiden Enden ver- Verhältnis zur Pflanze zu ſtarkem Wurzelwerk ſchmälert, unten ſtumpflich, in der oberen Hälfte gekerbt. das letztere entſprechend gekürzt (beſchnitten) worden. Blüten achſelſtändig, zu 1—3 en büſchelig beiſammen, Zeigen zu verpflanzende Orangen ſtarken Wurzelfilz etwa 1½—2½ cm breit, weiß, oft grün-punktiert. am Erdballen, ſo iſt letzterer natürlich mit ſcharfen Frucht 1½ - 2½ em im Durchmeſſer, rötlichgelb. Schnitten abzutrennen und der Ballen dann ein Eine noch niedrigere Form dieſer Abart iſt: f. wenig zu lockern und zu ſäubern. myrtifolia (syn. C. Bigaradia myrtifolia, C. Man nimmt zu kalkhaltige oder zu sinensis myrtifolia Risso, C. Aurantium myrtifolia | magere oder ſchwere Erde, und die Folge iſt dann hort.), Blätter kleiner, gedrängt-ſtehend, eirund-länglich, krankhafte Ernährung. Richtſchnur: lockere, humoſe, zugeſpitzt, ſteif. Frucht klein, kugelig, rötlichgelb bis aber kräftige Erde mit reichlichem (¼ ) Sandzuſatz; orangerot. — Kultur ſiehe unten. Stecklinge etwa: Waldhumus (von Laub- und Nadelgehölz) und wachſen leicht. 7 Miſterde, letztere muß gut vererdet ſein und wird b) decumäna L. (syn. C. Pompelmos Poi. am beſten aus Rinder- oder Schafmiſt oder aus ei .), Leder- (oder Pompelmus-) Orange. gemiſchtem Stallmiſt bereitet. Bei kräftigen Pflanzen Blätter oben ſtark ausgerandet. Blüten groß. Früchte wird ſtets noch etwas lehmige Raſenerde zugeſetzt. meiſtens ſehr groß, rundlich oder birnförmig; Schale | Guter Waſſerabzug muß geſichert ſein. ziemlich glatt, aber ſehr dick (bis 2 cm). Fleiſch Es wird nicht reichlich genug gelüftet. ſchwammig, grünlich, nicht ſehr ſaftig und meiſtens Richtſchnur: Zu jeder Jahreszeit viel Luft zulaſſen, unſchmackhaft. Saft ſüß namentlich die Überwinterungsräume lüften, wenn c) dulcis, Süß- 1 Frucht mehr ellipſoidiſch, immer zuläſſig; denn — 2bis 30 C. können Orangen ſchon mit glatter, im Verhältnis dünner Schale. Saft ſüß. eine Zeit lang ohne Nachteil ertragen. d) sinensis, Apfelſinen-Orange (Apfelſine). Es wird im Winter zu hohe Wärme ge⸗ Frucht kugelig, mit glatter oder geſtreifter, verhältnis- | geben, wodurch vorzeitiges Austreiben veranlaßt und mäßig dünner Schale. Saft ſäuerlich-ſüß. die Blütenentwicklung verhindert wird. Richtſchnur: 174 Fam. 48. Rutaceae, Or XII 1g, bis Fam. 56. Aquifoliaceae, O XXXI 37. Die Wärme (Heizwärme!) des Überwinterungsraumes ſoll 5 C. nicht überſteigen. Nur die Zitronen und die Pompelmus-Orangen können vorteilhafter — 4 bis 8 C. und nebenbei den günſtigſten (hellſten) Platz bekommen. Man begießt im Winter zuviel, und die | Folge iſt Wurzelfäule, ſpäter Gelbſucht der Blätter. Richtſchnur: Das Einräumen der Pflanzen geſchieht an einem hellen und trockenen Herbſttage; man be— gießt nach dem Einräumen einmal gründlich und dann im Winter nicht eher wieder, als bis die Blätter einen Zuſtand großer Erdtrockenheit dadurch anzeigen, daß ſie ſich biegen laſſen, ohne an der Mittelrippe zu brechen. März, April nur 1—3 mal zu begießen brauchen. im Sommer häufig begießen müſſen. Von Anfang Mai an bis Auguſt wird bei geſunden Pflanzen ein etwa wöchentlicher Dungguß von verdünnter Stall- jauche oder aufgelöſtem Rinder-, Schaf- oder Geflügel- miſt dienlich ſein, unterbleibt jedoch bei friſch ver— pflanzten Bäumen (Verpflanzzeit meiſt Februar bis Juni). Man hüte ſich vor ganz unzeitigem Begießen. Man wird bei kalter Überwinterung bis durch 4eckige zum Auseinandernehmen eingerichtete Kübel erleichtert, ein Vorteil, der dann hervor- tritt, wenn ſich nach erfolgter Unterſuchung ein Ver⸗ pflanzen etwa als gar nicht nötig erweiſt. Beim Pflanzen wie Verpflanzen darf niemals der Wurzelhals mit in die Erde kommen. Die Citrus -Arten vertragen das Kürzen und die Formierung durch Beſchneiden gut; jedoch ſollte das Verpflanzen der Bäume und Beſchneiden der Krone bei ſchwachbelaubten Pflanzen nicht gleichzeitig, ſondern das Beſchneiden erſt ein Jahr nach dem Verpflanzen vorgenommen werden. Gelbſüchtig gewordenen Pflanzen hilft man mit Eiſenvitriol, das flüſſig und ſtark verdünnt gegeben wird. Vermehrung durch Stecklinge (namentlich C. me- dica) unter Glocken im Warmbeet; ferner Veredelung Mit beginnendem Frühling wird man ſchon öfter und Läßt man im Sommer den Erdballen jo weit aus trocknen, daß die Blattrippe beim Biegen nicht bricht, und es erfolgt erſt dann ein durchdringendes Begießen, ſo tritt nicht ſelten ein ſtarker Blätter-Abfall ein, oder aber die Wurzeln vertrocknen wohl auch zum Teil und müſſen dann nach weiterem Begießen faulen. Reichlich trocken gewordene Pflanzenballen nehmen zudem nur ſchwer und ungenügend Waſſer wieder an und werden deshalb am ſicherſten durchfeuchtet, indem ſie ſo lange unter Waſſer gehalten werden, bis das Ausbleiben der Luftblaſen völlige Durchfeuchtung anzeigt. Verpflanzen, Beſchneiden e. pflanzen findet nur nach Bedarf ſtatt, bei geſunden jüngeren Bäumen meist erſt nach 3—5, bei etwas älteren nach 5—8 oder bei alten Bäumen gar erſt nach 10—15 Jahren. Kranke Pflanzen werden ſofort nach entdeckter Erkrankung umgepflanzt, um von den Zuſtand der Wurzeln und der Erde ſich über— zeugen zu können. Bei älteren Pflanzen wird das aller Formen auf Wildlinge von Citrus medica durch Augen- und Seitenpfropfen im Auguſt, auch durch Pfropfen und Anſchäften von nicht getriebenen Reiſern auf etwas angetriebene Wildlinge im März, April. Anzucht durch Ausſaat in Töpfe, die ins Lauwarm⸗ beet kommen. Ausſaatzeit: Frühling. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung innerhalb weniger Wochen. 699. Citrus trifoliäta Z. (Triphasia trifoliata hort., nicht DC.!, Limonia trifoliata hort., nicht L., Citrus triptera Desf., Pseudaegle sepiaria Mig), Dreiblatt-Citrone. Japan. Dichtbuſchiger, ſparriger Strauch ohne Milchſaft. Blütezeit: Mai, auch ſpäter. — Zweige gedreht, kantig, grün, kahl. Dornen einzeln, ſeitlich der Blätter, lang und ſtark, etwas zu- ſammengedrückt. Blattſtiele geflügelt. Blätter 3 zählig; Blättchen länglich oder verkehrt-eilänglich. Blüten einzeln oder gepaart, achſelſtändig, ziemlich groß, e eee 5 Ver⸗ IE, 5 Se Staubblätter zu mehreren Bündeln verwachſen. Frucht Kelchzähne 5, Kronblätter 5. kugelig, bis walnußgroß, goldgelb, etwas behaart, innen fleiſchig-faſerig. Dauert im wärmeren Süd⸗ deutſchland im Freien aus (auch in „Klein-Nizza“ am Mainufer in Frankfurt). Erträgt nach Zabel in Münden gewöhnliche Winter ganz gut, obſchon nie völlig unbeſchädigt. Anzucht aus Samen. Familie 49. SIMARUBACEAE, Bittereſchengewächſe. == XI lim. Gattung 209. Ailäntus Desf, Götterbaum, O. XI Im (molukkiſch: ailanto — Baum des Himmels). einwärtsgefaltet-klappig. oder fadenförmig, ohne Schüppchen. verbundene Griffel. früchte. — Schöner Baum. Blüten vielehig. Kelch klein, 5ſpaltig. L Staubblätter der männlichen Blüten 10, der Zwitterblüten 2—3, der weiblichen Blüten 0. Staubfäden kurz Fruchtknoten der weiblichen Blüten 2— teilig. Die den Fruchtknoten umgebende Scheibe iſt 10 lappig. Kronblätter 5, abſtehend, in der Knoſpenlage Zwiſchen dieſen Lappen ſind 5 in einen einzigen Früchte 1—5 linealiſch-längliche, häutige, 1ſamige Flügel- Blätter ſehr groß, wechſelſtändig, unpaarig-gefiedert; Blättchen zahlreich; wechſelſtändig, ſchieflanzett. Blütenriſpen endſtändig; Blüten klein, grüngelb; Stielchen mit Deckblättchen. — 3 Arten der wärmeren Gegenden. 700. Ailäntus glandulösa Desf. (syn. A. japo- nica hort., A. procera Salisb.), Drüſiger Götter- baum. China, Japan. Bis 8 m hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Aſte weißgrau, weiß⸗-gefleckt. Blätter 30—60 em lang; Blättcheng rund jederſeits mit 1—3 drüſentragenden Läppchen. Verwendung in Anlagen und großen Gärten. Verlangt warme, ſonnige Lage; friert in harten Wintern mehr oder weniger ſtark zurück, treibt aber von unten her willig wieder. Anpflanzung deshalb ſtets ver— einzelt. Gedeiht am beſten in tiefgründigem ſandigem Boden, der mehr trocken als feucht iſt. Vermehrung durch Ausläufer und Wurzelſtücke. Ausſaat in warmer Lage. Keimkraft der Samen 1 Jahr; Keimung innerhalb 2—3 Wochen; nach Herbſt— ausſaat im folgenden Jahre. Anzucht durch Drüſiger Götterbaum. * * boden ſäulenförmig. * * 8 > : FU ERENTO laæanzettlich, lang⸗zugeſpitzt, geſägt. 4 Zweige aber in Norddeutſchland bisweilen erfrieren. Staubblätter 5—6. Gattung 209. Ailäantus bis Gattung 211. Ilex. Vermehrung durch Ablieger. r Nr. 699703. 175 Gattung 210. Phellodéndron Rupr., Korkbaum, Oer XI 14m griechiſch: phellos — Kork und dendron — Baum). Blüten zweihäuſig. Männliche Pflanze: Kelch ungleich-5—8 ſpaltig. Kron⸗ blätter 5—8, innenſeitig in der Mitte mit behaartem Kiel, an den Spitzen einwärtsgebogen, vor dem Aufblühen klappig. Blüten- Staubfäden kurz, pfriemlich; Staubkölbchen groß. Weibliche Blüten: unbekannt. — Baum, kahl, Blätter gegenſtändig, unpaarig⸗gefiedert. Blüten klein, grün, im Juni. — Einzige Fruchtknoten 5lappig, verkümmert. Blättchen gegenſtändig, länglich— Art: Ph. amurense Rupr. Ein Parkbaum, deſſen Anzucht aus Samen. Familie 50. CNEORACEAE. 1 Gattung (Cneorum .) mit 12 Arten. Mittelmeerküſten, Canaren. Familie 51. OCHNACEAE. 12 Gattungen mit etwa 140 Arten. Familie 52. BURSERACEAE. Tropiſche balſamiſche Bäume und Sträucher. Familie 53. MELIACEAE. 37 Gattungen mit etwa 270 Arten der wärmeren Gegenden Aſiens u. Amerikas. Familie 54. CHAILLETIACEAE. 3 Gattungen mit etwa 38 tropiſchen Arten. Familie 55. OLACACEAE. 36 Gehölz-Gattungen mit etwa 170 tropiſchen und ſubtropiſchen Arten. Familie 56. AdUIFOLIACEAE, Stechhülſengewächſe. o XXX137. (Nr. 701 — 704 aus zwei Gattungen.) Gattung 211. Ilex I., Hülſen (Hülſebuſch), Our XXXI 37 (lat.: ilex — Stecheiche). Blüten meiſt zwitterig. Kelch klein, bleibend, 4—5 ſpaltig. Krone am Grunde verwachſenblätterig, radförmig, 4, ſeltener 5—6teilig. Staubblätter ſoviele als Kronlappen. Fruchtknoten 4—5,, ſelten 6—8fächerig. Griffel fehlend oder kurz und dick, ſelten verlängert. Steinfrucht kugelig, Stein 4—5 fächerig oder 4—Sfteinig. — Bäume und Sträucher. Blüten achſel— ſtändig, weißlich. — 145 Arten, meiſt in den tropiſchen und gemäßigten Gegenden der Erde. 701. * Dex Aquifölium Z., Gemeiner Hülſen (Stechpalme; fr. Houx commun; e. Common Holly). Mittel⸗ und Südeuropa, Orient. Strauch, bisweilen baumartig, bis 4 m hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Blätter lederartig, immergrün, kurzgeſtielt, eben oder wellig, rundlich, oval bis breit-länglich und breit— elliptiſch, hier und da auch ſchmal-länglich, oben ſtumpf⸗ lich bis ſpitz, mit dorniger, ſtechender Spitze, am Rande entfernt⸗buchtig⸗gezähnt, bei einzelnen Gartenformen auch ganzrandig, 4—8 cm lang, 3—4 cm breit, oberſeits ſtark glänzend-dunkelgrün, unterſeits hell— oder gelblichgrün; es giebt jedoch auch buntblätterige Gartenformen. Blüten zwitterig, 4 — 5 zählig, in viel- blütigen, kurzgeſtielten (nicht ſitzenden) Trugdolden. Blüten zwitterig, weiß. Beeren hochrot, bei f. fructu luteo (syn. f. chrysocarpa, f. xanthocarpa) gelb, bei f. fructu aurantiaco vrangefarben, bei f. leucocarpa weiß, bei f fructu roseo hellroſa oder roſa⸗angehaucht, ſämtlich lange an den Pflanzen blei— bend. Steinkerne länglich. Die ungemein zahlreichen, in Form, Größe, Bedornung und Färbung der Blätter verſchiedenen Gartenformen dieſes ſchönen immergrünen Zier— ſtrauches können hier wegen Raummangels nicht be⸗ ſchrieben werden. Ausführliches darüber in Dippels „Handbuch der Laubholzkunde“. 702. Ilex quereifölia Meerb. (syn. I. opaca Ait.), Mattgrüner Hülſen. Kanada. Mittelhoher Strauch, bisweilen kleiner Baum. Blütezeit: Juni, Juli. — Von Ilex Aquifolium nur durch die ſtets zweihäuſig⸗vielehigen Blüten verſchieden. Blätter eben, 5—8 cm lang, 2—4 cm breit, meiſt oval⸗länglich, ſeicht-ausgebuchtet und feindornig-gezähnt, oberſeits matt⸗ oder wenig⸗glänzend, dunkelgrün. Blüten an blattloſen Zweigteilen aus vorjährigem Holze einzeln, weibliche in blattwinkelſtändigen Schein- dolden. Beeren lebhaft⸗ſcharlachrot. — I. latifolia Th., Männliche nicht hort. (syn. I. Tarajo Seb., C. Koch); Japan; verſchieden durch: Blüten einhäuſig-vielehig oder zwei— häufig. Blätter 9—18 em lang und 5—7 cm breit, oval bis länglich, beiderends verſchmälert, ſpitz, ſcharf— geſägt. Beeren ſcharlachrot. — Schöne immergrüne Sträucher fürs Kalthaus und für Wintergärten. 703. Ilex vertieilläta A. Gr. (syn. Prinos verticillata L., P. conferta Much, P. Gronowii Michx., P. padifolia Willd.), Quirliger Hülſen (Gemeine Winterbeere). Kanada. Blütezeit: Juni, Juli. — Blätter ſommergrün, 4—8 cm lang, 2 - 3½ cm breit, an behaarten Stielen. Blüten vielehig-zweihäuſig, alle kurzgeſtielt, die männlichen 4—6zählig, die weiblichen meiſt 6zählig. Beeren einzeln oder zu dreien, ſcharlach- oder gelblichrot. Für größere Gärten und für Anlagen ſeiner im Herſt und Winter zierenden Früchte wegen zu empfehlen. Verwendung der Hülſen-Arten. Der Ge⸗ meine Hülſen — von ſeinen Gartenformen abgeſehen — wächſt in der Rheinprovinz, in Weſtfalen, Hannover, Braunſchweig, Mecklenburg bis Rügen in Wäldern und auf Bergtriften wild, während er in trockenen oder waldarmen Gegenden ohne Winterſchutz oft leidet. Die buntblätterigen ſind am zarteſten. Wo Ilex gedeihen, gereichen ſie jedem Garten zur beſonderen Zierde, geben ſchöne Gegenſätze zu anderem Gehölz und bieten viel Abwechslung. Als Topf- und Kübelpflanzen für die Ausſchmückung unſerer Kalthäuſer, Wintergärten, auch Wohnungen vorzüglich geeignet, im Blätter- und noch mehr im Früchteſchmuck überall auffallend. Wenn man ſie trotzdem nicht weit häufiger antrifft, ſo iſt fehlerhafte Pflanzweiſe oder die langſame Anzucht daran ſchuld. Kultur. Sie verlangen als bedingte Humuswurzler einen ſtets friſchen, überwiegend humoſen Boden, z. B. Waldhumus, mit etwas Torf- und lehmiger Acker- oder Raſenerde gemiſcht. Außerdem ſoll die Bodenoberfläche, um ſie friſch zu erhalten, mit 176 Fam. 56. Aquifoliaceae, O XXXI 37, und Fam. 57. Celastraceae, OM XXXI 32. halbverrottetem Laub oder mit Fichtennadeln wenige Centimeter bedeckt ſein. Bei ſtetiger mäßiger Feuchtig- keit paſſen fie ſich auch einem freien, den Sonnen⸗ ſtrahlen ausgeſetzten Standort an, ſofern man im Winter, etwa von Januar ab, eine leichte Fichten- zweighülle giebt; andernfalls müſſen die Pflanzen im lichten Baumſchatten oder in nördlicher oder nord— weſtlicher Lage Platz finden. Je weiter eine Gegend dem Seeklima entrückt iſt, deſto eher bedürfen die Ilex-Pflanzen des freien Landes Schutz gegen Kälte und Trockenheit. Viel gefehlt wird durch zu frühzeitige Pflanzung. Ilex, die nicht in Töpfen oder Körben vorkultiviert worden ſind, dürfen erſt gepflanzt werden, wenn ſie bereits kurz ausgetrieben haben. Oft werden ** in Kalthäuſern kultivierte und jahrelang verzärtelte Pflanzen ins freie Land geſetzt, die naturgemäß im Winter leiden, wenn man ſie nicht genügend ſchützt. Beſchneiden vertragen ſie; man bildet häufig kleine Kronenbäumchen und Pyramiden. Vermehrung. Die Gartenformen werden durch Pfropfen (Seiten⸗ ſpitzen) auf gewöhnliche Formen oder auch im Auguſt durch Stecklinge in Torfmüll oder Torferde vermehrt. Stecklinge kühl halten. Ablieger liegen 1—2 Jahre, bis ſie ſich bewurzeln. Anzucht aus Samen lang⸗ wierig. Ausſaat der Beeren bald nach der Reife; die Erde feucht halten. — Keimkraft der Samen bis 1 Jahr; Keimung innerhalb 1 Jahres. Gattung 212. Nemopänthes Ra,, Berghülſen, Or XXXI 37 (griechiſch: bei weiblichen Blüten O0. nema Faden, ops — Ausſehen und anthos — Blüte; fadenförmige Blütenſtiele). Blüten vielehig. Kelch klein, 4—5 zähnig, Kronblätter 4—5, frei, linealiſch, abſtehend. Steinfrucht hellrot, mit 4 —5 knochigen Steinkernen. — Niedriger, buſchiger, kahler Strauch. Blätter länglich, zierlich geſtielt. Staubblätter 4— 5. Fruchtknoten 3 —5 lappig und ⸗-fächerig. klein, weiß, zierlich, achſelſtändig, einzeln oder gebüſchelt. — Einzige Art: 704. Nemopänthes mucronäta Trelease (syn. Gemeiner Verghülſen. N. lucida C. Koch, N. canadensis DC., N. fascicu- laris Raf., Ilex canadensis Michx., I. lucida Att., I. prunifolia Muehlb., Vaccinium mucronatum I.), Blüten Nordamerika. Blütezeit: Mai, Juni. — Winterhart. Für landſchaftliche Gärten. Kultur ſonſt wie Ilex, Nr. 703. Familie 57. CELASTRACEAE, Celaſtergewächſe. n= XXXI 32. (Nr. 705—712 aus zwei Gattungen.) Gattung 213. Evönymus L., Spindelbaum, G XXXI 32 (griechiſch: eu — gut und OnOma — Name, euonymos — von gutem Ruf). Fruchtknoten 3—5fächerig; Fächer 2=, ſelten 4 oder mehreiig. blätter 4—5. Staubfäden meiſt ſehr kurz. Griffel kurz. Kelch 4—5 ſpaltig. Kronblätter frei, 4—5. Staub⸗ Kapſel 3—5 lappig, eckig oder geflügelt, kahl oder oft igelſtachelig, 3 —5fächerig (bei Gattung Pachystima — Dicknarbe 2fächerig und Samen⸗ mantel weiß), aufſpringend; Fächer 1—2ſamig. Blätter gegenſtändig, geſtielt, ganzrandig oder geſägt. Bäume und aufrechte, ſeltener windende Sträucher; Zweige 4kantig, ſeltener rund. Blüten klein, meiſt grün oder purpurn, achſelſtändig. — 40 Arten, in Japan, Nordchina, den indiſchen Gebirgen, Europa und Nordamerika. A. Blätter ſommergrün. 1. Laubknoſpen kurz, eiförmig. a) Blüten gelblichweiß b) Blüten dunkelpurpurfarben 2. Laubnoſpen verlängert und ſpitz. B. Blätter immergrün, lederig. 705. * Evönymus europäßa L., Tafel 68, 271, Europäiſcher Hpindelbaum (Pfaffenkäppchen; fr. Fu- sain commun; e. Common Spindle-tree). Europa, Aſien. Baumartiger Strauch, 2 5 m hoch. Blüte⸗ zeit: Mai, Juni. Fruchtreife: Herbſt. — Aſte 4kantig, glatt, an den Kanten ſchwach-braungrau— korkſtreifig, ſonſt nebſt den kantigen Zweigen grün. Kronblätter zumeiſt 4. Kapſelfrucht 4 kantig, glatt; ihre Samen weiß, aber völlig umhüllt von einem orange— gelben Mantel. Formen: f. nana ort., nicht M. B., alle Teile kleiner, unbedeutende Pflanze; f. ovata hort., nicht MWall., Blätter eirund, 4-6—10 cm lang, 3—4—5 cm breit; f. latifolia ort., nicht Scop., Blätter bis 10 em lang und über 5 cm breit; f. angustifolia hort., Blätter länglich- lanzettlich bis ſchmal⸗länglich; k. variegata hort., Blätter bunt, gelb⸗ oder weißgefleckt; f. kructu atropurpureo, dunkelrot⸗früchtig; f. fructu coceineo, ſcharlachrot⸗, f. fructu albo (syn. f. leucocarpa), weiß⸗früchtig. Naheſtehend ſind: E. Hamiltoniana Wall. (syn. E. Maackii HRupr.), China, Japan. Blütezeit: (Halbimmergrün find bisweilen Nr. 708 und 710). . * E. europaea (Tafel 68). 7065. E. atropurpurea. 706. H. verrucosa. 707. E. nana. 708. . E. latifolia. 709. E. americana. 710. E. japonica. 711. ſpäter braunrot. Blätter oberſeits lebhaft-grün, heller geadert. Kapſelfrucht kleiner, tiefer gefurcht, gelblich- weiß bis hellfleiſchrot; Staubkölbchen purpurn. Samen weiß, mit mennigrotem Mantel umgeben. Bei E. Sieboldiana Bl. die Kapſelkanten did- (fait flügelig-) gekielt. Verlangt Schutzdecke. E. alata Hoch, Japan, China. Zweige kantig, an den Kanten ſtark korkig-geflügelt; Staubkölbchen gelb. Frucht- kapſeln glatt, 4teilig. Erfriert in ſtrengen Wintern. 706. Evönymus atropurpürea Jacq., nicht hort.,; Purpurblütiger Hpindelbaum. Nordamerika. Blüten im Juni, Juli, dunkelrotbraun oder dunkel⸗ purpurrot. Aſte mit hellen Rindenhöckerchen; Zweige ſtumpf⸗4 kantig. Blätter unterſeits kurzhaarig. Staubkölbchen dunkelpurpurn. Kapſel tiefgefurcht, ſcharlachkarminrot. Samen weiß; Samenmantel ſcharlachrot, das Samenkorn ganz umhüllend. 707. Evönymus verrucösa Scop., Warziger Spindelbaum. Europa, Orient. Aſte grünlichgrau, von dunkleren Warzen bedeckt; Zweige grün, ſchwach⸗ Juni. Aſte und Zweige ſtielrund, anfangs grün, kantig. Blätter breit, häutig, 3—6 em lang, 12 em 4 1 \ . . 11 Et Na 3 breit. Kapſel gelbrot, Samen ſchwarz, vom blutroten Samenmantel nicht ganz umhüllt. 708. Evönymus nana M. B. (syn. E. linifolia | ifoli “el: inifoli 7 hort., E. angustifolia hort., E. rosmarinifolia hort., ea bindende ee Niedriger, 50—80 em hoher Strauch. Blütezeit: ponomeuta [Tinea] evonymella Scop.) oft in kurzer Mat, Juni. — Aſte aufſtrebend, am Grunde oft Zeit entlaubt und verunziert. niederliegend und wurzelnd. Zweige 4 kantig, dunkel⸗ grün bis grau, ohne Warzen. Blätter mehr a 1] 9, | üten | E. pendula hort.), Zwerg-Spindelbaum. Kaukaſus. ſchmal, halb- immergrün, etwas lederig. braunrot oder dunkelpurpurn. Kapſeln hellkarminrot. Samen braun, von ihrem orangefarbenen Mantel nicht ganz umhüllt. Gattung 212. Nemopänthes. » m. Gattung 213. Evönymus. Fr. 704711. 177 ſchöner an freiem, luftigem Standort. Wenn möglich, gebe man kräftigen, auch im Sommer nicht ſehr aus- trocknenden Boden, denn an ungünſtigen Standorten werden namentlich die europäiſchen Arten durch die Die Räupchen in ihren teftern rechtzeitig im Frühling zerdrücken. Die Evonymus-Arten vertragen ohne großen Nachteil ſtarkes Beſchneiden. Vermehrung durch Ablieger und Grundſproſſe. Anzucht aus Samen. | Keimfraft der Samen kaum 1 Jahr; Ausſaat deshalb noch im Herbſt des Erntejahres. 709. Evönymnus latifôlia Scop. (syn. E. euro- | paea latifolia Z., E. Sieboldiana Schmidt, E. ame- ricana hort., nicht L.), Breitblätteriger Hpindel- baum. Südeuropa, Orient. Schöner 2—4,m hoher Strauch. Blütezeit: Mai, Juni. — Aſte ſtiel⸗ rundlich, braungrau; Zweige 4 kantig, grün; Laub— knoſpen 1—3 cm lang, glänzend-braun. Blüten gelblich— weiß, außen rötlich. Staubkölbchen gelb. glatt, geflügelt, nicht weichſtachelig, groß, hellkarmin— rot. Samen rötlichweiß, von ihrem orangefarbenen Mantel ganz umhüllt. Eine ſehr ſchöne Art; wenn von September ab mit Früchten behangen, namentlich in Kapſel Bäumchenform, auf Raſen von vortrefflichem Eindruck. 710. Evönymus americana L., nicht hort. (syn. E. sempervirens Marsh, E. alternifolia Much.) Amerikaniſcher Hpindelbaum. Nordamerika. Blüte- zeit: Mai, Juni. Strauch, 1—3 m hoch werdend, aufrecht, niedergeſtreckt oder kletternd. Zweige grün, 4 kantig; Knoſpen bis 1½ cm lang, anfangs grün, ſpäter gelbbraun. Blätter etwas lederig, in milden Wintern faſt wintergrün, an tiefrinnigen Stielen, eirund⸗oval, eirund bis eirund-lanzettförmig, oberſeits dunkel⸗ oder bläulichgrün, unterſeits heller, von ver— ſchiedener Größe, meiſt doppelt jo lang als breit. Blüten rötlichgrün. Kapſel warzig-weichſtachelig, karmeſin⸗ bis ſcharlachrot. Samen gelblichweiß, ihr ſie ganz umhüllender Mantel hellſcharlachrot. 3 Abarten: a) sarmentõsa Nutt., Zweige kriechend und Wurzeln ſchlagend. b) oboväta Nuit. pr. sp. (syn. E. pendula hort., nicht Wall), E. scandens hort.), Aſte niedergeſtreckt, Blätter verfehrt- oder elliptiſch, Für wurzelnd oder an Bäumen kletternd. eirund, verkehrteirund- rautenförmig mehr häutig, 4—7 cm lang, 2—3 cm breit. Landſchaftsgärten ſehr empfehlenswert. c) angustifölia Pursh pr. Sp., (syn. E. angusti— folia foliis purpureis hort., Wuchs aufrecht, 2— 4 m hoch; Blätter jchmal-länglich, ſchmal-lanzettlich bis etwas ſichelförmig-zugeſpitzt, anfangs grün, ſpäter dunkelpurpurn. Iſt ſchön. — Die Verwendung der ſommergrünen Arten iſt ihrer ſehr zierenden Früchte wegen eine allgemeine; in größeren Gärten dürfen ſie nie fehlen. E. latifolia giebt ſchöne Kronenbäumchen, E. europaea, Tafel 68, 271, iſt als baumartiger Strauch durch ihre Früchte zierend; E. verrucosa durch ihr friſch-grünes Laub und die warzigen Zweige; E. americana angustifolia durch ihre dunkle Belaubung. E. americana obovata ſieht wie ein „immergrüner“ Kletterer aus und iſt eigen— artig; E. nana, zierlich, halbimmergrün, iſt im Blüten- und Früchteſchmuck auch in kleinen Gärten angenehm. Kultur. Alle vertragen Halbſchatten, blühen und 711. Evönymus japonica Thbg., Japaniſcher Spindelbaum (fr. Fusain du Japon; e. Japanese Spindle-tree). Japan. Strauch, 1—3 m hoch, aber auch kriechende Formen vorhanden. Blütezeit: Juni, Juli; blüht bei uns ſelten! — Zweige grün, kahl; Knoſpen grün, länglich, ſpitz. Blätter ziemlich veränderlich, bei der Stammform (f. normalis) beider- ſeits kahl, 4— 7 em lang, 2—4 em breit, am Grunde ganzrandig, im übrigen ungleich- und ſeicht-kerbſägig, lebhaft⸗grün, unterſeits hellgrün. Blüten weiß, 4 blätterig. Kapſel glatt, hellkarminrot. Samen weiß; Samen- mantel rot. — Außer der Stammform 4 Abarten: Aufrechte Pflanzen: a) macrophylla Sieb. (syn. E. jap. latifolia hort.), Großblätteriger Jap. Sp., Blätter größer und breiter, ſonſt wie f. normalis. Zu beiden die bunt- blätterigen Sorten: f foliis aureo marginatis, Blätter gelbrandig; f. fol. albo margin., Blätter weißrandig; f. fol. aureo maculatis („Duc d' Anjou“), Blätter gelb-gefleckt; k. fol. albo macul., Blätter weiß-gefleckt; f. fol. sulphureis, Blätter hellgelb; f. flavescens, Blätter grün⸗, gelb- und roja-geichedt. b) microphylla Sieb. (syn. E. jap. myrtifolia hort., E. jap. angustifolia e., fälſchlich auch urya japonica und Eurya jap. angustifolia hort., nicht Tb), Kleinblätteriger Jap. Sp., Blätter ſchmal-länglich bis länglich-lanzettlich. Als buntblätterig hierher: f. pulchella, Blätter weiß-bunt. Niedergeſtreckte oder kriechende Pflanzen. c) radicans Sieb. (syn. f. crispa hort.), Wur- zelnder Jap. Sp., Unfruchtbare Zweige nieder— liegend und wurzelnd, fruchttragende aufrecht. Blätter rundlich bis oval, bisweilen verkehrt-eirund, 2—3 cm lang, 1—2 cm breit. Als weiß-bunte Sorten hierher: „Silver gem“ und f. picta (syn. f. fol. argenteo-var.). d) gracilis Sieb. (syn. E. radicans ort., E. Carrièrei hort.), Schlanker Jap. Sp., Zweige niederliegend oder aufſtrebend und dann häufig über— ſchmal-elliptiſch, am Grunde etwas verſchmälert, oben 3 ſſ häufig hängend. Blätter klein, 1 —4 cm lang, etwa halb ſo lang als breit, rundlich-oval, eirund oder länglich, gezähnt⸗geſägt oder gezähnelt. Hierher als bunte Sorten: f. foliis argenteo marginatis, Blätter ſilber⸗ weißrandig; k. fol. roseo-margin., Blätter weißroja- randig; f. fol. aureo pictis, Blätter weiß, gelb- und hellgrün-gerändert und -gefleckt. — Verwendung der allbekannten und beliebten immergrünen Arten. Die aufrechten im Winter zur Ausſchmückung der Kalthäuſer, Wintergärten und kühlen Räume vorzüglich geeignet; im Sommer im Freien auf Veranden, Balkons und zu immergrünen Gruppen; die kleinblätterigen auch als Werkſtoff für Bindereien. Die niederliegenden ſind nahezu winterhart; können unter guter Fichtenzweigdecke über- tragen aber reichlicher, auch das Laub färbt ſich | mwintert werden; eignen ſich zu Einfaſſungen, wenn Vilmorin. Dritte Auflage. 12 178 Fam. 58. Celastraceae, XXXI 32, u. Fam. 59. Rhamnaceae, O XXII 20,40 u. XXXI 33. niedergehakt: zu Teppichbeeten, auch für Felſen-An⸗ lagen und Grotten; ferner als Ampelpflanzen für kühle Räume. Kultur in jeder kräftigen, nicht zu leichten Garten- und Ackererde, der man etwas Mijt- erde oder Torfmülldung beimiſcht. Überwinterung nur froſtfrei, kühl und luftig, gleich Lorbeerbäumen oder Oleandern, auch in geeigneten Kellern. Ver⸗ mehrung durch Stecklinge (kurze Seitenzweige mit Ringwulſt am Grunde) und Ablieger. Ausſaat wenig üblich. — Keimkraft der Samen kaum 1 Jahr. Gattung 214. Celästrus L., Baumwürger, G. XXXI 32 (griechiſch: Kelastros; abſtehend. Theophraſt bezeichnete damit einen immergrünen Baum). Kelch 4—5 ſpaltig. Kronblätter 4—5, frei, Staubblätter 4—5. Fruchtknoten 2—4fächerig; Fächer Zeiig. Griffel O oder kurz. Kapſel ungeflügelt, rundlich, 1—4 ſamig, aufſpringend. — Sträucher, aufrecht oder meiſt kletternd, kahl, unbewehrt. Blätter wechſelſtändig oder gebüſchelt, geſtielt, ganzrandig oder geſägt. Blüten klein, achſel- oder endſtändig, trugdoldig, traubig oder riſpig, grün, gelb oder weiß, im Juni. Früchte im Herbſt rot, orangerot oder gelb. — 75 Arten, in Auſtralien, Aſien, Afrika, Amerika, 1 in Spanien. 712. Celästrus scandens L., Gemeiner Baum- würger. Nordamerika. Rindenhöckerchen der Aſte dunkel. Blüten traubig, end- und zugleich auch achjel- ſtändig. — C. dependens Wall., Hängeblätteriger B., Rindenhöckerchen weißlich. Blüten doldentraubig, nur endſtändig. — C. orbiculata Thbg., Rund⸗ blätteriger B., China, Japan; Höckerchen hellgrau und ſchwach, bei C. punctata weißlich und auffallend dick. Blüten in armblütigen Büſcheln und nur achſel⸗ ſtändig. — Verwendung. Harte Schlingſträucher; in landſchaftlichen Gärten und Anlagen wirkungs⸗ voll und angenehm. Kultur: keine. Vermehrung durch Ablieger. Anzucht aus Samen. — Keim⸗ kraft der Samen 2—3 Jahre. Keimung langwierig. Familie 58. STACKHOUSIACEAE. Einzige Gattung Stackhousia Sm. 20 Arten, in Auſtralien. Familie 59. RHAMNACEAE, Rreuzdorngewächje. = XXII 20, 40 und XXXI 33. (Nr. 713—722 aus vier Gattungen.) I. Frucht fleiſchig, beeren-, oder ſteinfruchtartig. Gattung 215 Rhamnus. II. Frucht trocken, faſt kapſelartig oder ſchwammig-lederig, 3Zfächerig. — Dornige oder ſtachelige Sträucher. Gattung 216 Colletia. (Paliurus.) III. Frucht trocken, 2—4-, meiſt Zknöpfig. Unbewehrte Sträucher oder Bäume. 1. Fruchtknoten oberſtändig. 2. Fruchtknoten unterſtändig. Blätter klein. Blätter anſehnlich. Gattung 217 Ceanöthus. Gattung 218 Phylica. Gattung 215. Rhamnus L., Kreuzdorn (Wegdorn), O XXXI 33; XXII 20 (griechiſch: rhamnos — Dornſtrauch). oder O0. Staubblätter 4—5, Staubfäden ſehr kurz. Blüten zwitterig oder vielehig-zweihäuſig. Kelch 4—5 ſpaltig, Röhre krugig. Kronblätter 4—5 Eine zartrandige, drüſige Scheibe umgiebt den oberſtändigen, aber im Kelch ver- borgenen, eiförmigen, 3—4fächerigen Fruchtknoten. Beere am Grunde von der Kelchröhre umgeben, mit 2—4 Steinkernen. — Sträucher und Bäume, bedornt oder dornenlos. blätter klein, abfallend. nicht in den Tropen. Für Landſchaftsgärten ſeien als ſchatten-- liebende europäiſche Sträucher empfohlen: 713. Rhamnus alpina Z. (syn. Alaternus alpina Mnch., Frangula latifolia Mill.), Alpen-Kreuz- dorn. Blütezeit: Mai, Juni. — Dornenloſer bis 2 m hoher Strauch mit ſehr ſchöner dunkelgrüner Belaubung. Blätter rundlich-oval bis eirund-lanzett- lich, zwiſchen den jederſeits 6—15 und mehr Rippen tiefgefaltet. Blüten 4zählig, mit Kelch und Krone. — Verlangt feuchten humoſen Boden; friert er zurück, treibt er gut wieder aus. Sehr zu empfehlen. 714. Rhamnus cathärtica L. (syn. R. spinosus Gilib., Cervispina cathartica Mnch.), Gemeiner Kreuzdorn. Blütezeit: Mai, Juni. — Dorniger 1½—3 m hoher Strauch mit gegenſtändigen Zweigen und rundlich-ovalen, feingeſägten Blättern. Blätter wechſel-, ſeltener faſt gegenſtändig, geſtielt, federnervig, ganzrandig oder gezähnt. Neben⸗ Blüten klein, achſelſtändig, unſcheinbar, trugdoldig oder traubig. — 60 Arten, in Europa, Aſien, Amerika; Blüten grün. Kelchröhre glockig, breiter als lang. Frucht ſchwarz. Rinne am Samen geſchloſſen (bei der nur 30—100 cm hoch werdenden R. saxatilis L. klaffend und Kelchröhre auch länger als breit). — Beide gedeihen in trockenem, ſteinigem Boden, haben glänzend-grüne Belaubung, und ſind für Landſchafts⸗ gärten oft wertvoll. 715. * Rhamnus Frangula L. (syn. Frangula Alnus Mill.), Pulver-Kreuzdorn (Gemeiner Faul⸗ baum). Blütezeit: Mai, Juni. — Dornenloſer 11% —3 m hoher Strauch mit wechſelſtändigen Zweigen, elliptiſchen, ganzrandigen Blättern und offenen, behaarten Endknoſpen. Blüten gebüſchelt, grünlichweiß. Frucht zuerſt rot, ſpäter ſchwarz. — Als Unterholz im Park gut verwendbar, gedeiht jedoch auf feuchten Plätzen auch freiſtehend vorzüglich. Gattung 216. Collétia Comm., Colletie, C= XXXI 33 (nach dem Botaniker Collet benannt). wachſene kleine Drüſenſcheibe hinausragend. Kronblätter O oder 4—6, dem Kelchſchlunde eingefügt. Z lappig, Zfächerig, der Drüſenſcheibe aufſitzend, oberſtändig. Kelch glockig oder röhrig, 4—5 ſpaltig. Steinfrucht faſt kapſelartig, lederig, Zlappig, innen 3knöpfig. Röhre lang, über die im Grunde des Kelches ange— Staubblätter 4—6. Fruchtknoten Blattloſe oder faſt blattloſe Sträucher; Zweige überkreuz-gegenſtändig, dornig, bisweilen verdickt und zuſammengedrückt, an den Gliedern nicht quer gefurcht oder gegliedert. einzeln oder gebüſchelt. — 13 Arten, in Chile und Peru. Etwa vorhandene Blätter ſehr klein, gegenſtändig. Blüten unter den Dornen, Gattung 214. Celästrus bis Gattung 217. Ceanöthus. 716. Colletia serratifölia Vent. (syn. Rhamnus Spartium Domb.), Sägeblätterige Colletie. Blätter ſcharf⸗geſägt. Blütenſtielchen länger als die Blüte. — O. spin osa Lam. (syn. C. spinosissima Gmel., C. horrida Willd.), Blätter ganzrandig. Blütenſtielchen kürzer als die Blüte. C. oruciat a Gi. et Hook. (syn. Nr. aan 179 Condalia paradoxa Spr.), Blätter herablaufend, dick, ſtechend. Eigenartige Pflanzen fürs Kalthaus. Kultur in Lauberde und ſandigem Wieſen- oder Acker- lehm. Anzucht durch Ausſaat im Frühjahr. Saat⸗ näpfe lauwarm ſtellen. Gattung 217. Ceanöthus L., Säckelblume, = XXXI 33; XXXII (cgriechiſch: keanothos, bei Theophraſt eine nicht näher 1 Pflanze; Röhre kreiſelförmig oder halbkugelig; Kelchlappen zuſammenneigend. Kronblätter 5, langgenagelt, von Linns für dieſe Gattung gewählt). Kelch 5 ſpaltig; zwiſchen den Kelchlappen hervorgeſtreckt oder herabgebogen, Saum mützenförmig. Fruchtknoten Zlappig. Griffel kurz, 3 ſpaltig. Steinfrucht faſt kugelig, 3 knöpfig; Knöpfe aufſpringend. — Sträucher oder Bäumchen, bisweilen dornig. Blätter wechſel- (ſehr ſelten gegen-) ſtändig. Blüten end⸗ a meiſt riſpig oder in Sträußen, blau, weiß oder gelb. — 28, meiſt nordamerikaniſche Arten. 1 am Grunde handnervig. . Blätter dünn, hautartig-krautig . 2. Blätter lederig . B. Blätter fiedernervig, oberſeits obne drüſtge Warzen. köpfchenartigen Doldentrauben 717. Ceanöthus americänus 2. (syn. C. ra florus Hornem., C. herbaceus Raf., C. ovatus Desf., C. macrophyllus Dil., C. perrennis Pursh, C. Fon- | Säckelblume Strauch, tanesianus SHach), Amerikaniſche (e. American Red Root). Nordamerika. bis 1 m hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Aſte aufſtrebend, ſchlank; Zweige fein, rötlichgrün oder rötlich, in der Jugend (meiſt auch ſpäter noch) weichhaarig. Blätter oval oder nn bis eirund⸗ länglich oder länglich-lanzettlich, am Grunde abge— rundet, ſeltener etwas herzförmig, kerbſägezähnig, mit Drüſenzähnchen, vorn ſpitz bis allmählich zugeſpitzt, etwas weichhaarig. Blütenriſpen ſtraußartig, lang- geſtielt, ohne Stiel 3 —4 em lang. Blüten weiß. — Naheſtehend: C. sanguineus Pursh (syn. C. oregonus Nutt.); nur durch braune Aſte und (auch in der Jugend) färglich-behaarte oder kahle, rötliche oder röt— lichgrüne Zweige, durch vorn abgerundete oder ſtumpf— liche, geſägte oder kerbſägige, ſpäter härtlich-papier- artige Blätter und 1—4 em langgeſtielte, ohne den Stiel 4—12 cm lange, ſtraußartige, etwas behaarte Riſpen verſchieden. Blüten weiß. — C. ovalis Big. (Syn. C. intermedius Hook , nicht Pursh; C. grandi- florus Mort. anglic.), bis 1½ m hoch, blüht ſchon von Juni ab. Feinzweigig. Blätter länglich bis länglich— lanzettlich, geſägt, am Grunde mehr oder weniger ver— ſchmälert, vorn ſpitz bis zugeſpitzt. Blüten weiß, etwas größer als bei C. americanus. Blütenſtiele ſpärlich-behaart oder kahl. Riſpe doldentraubenartig. 718. Ceanöthus azüreus Desf. (syn. C. coeru- leus Zagasca, C. bicolor H. et B.), Azurblaue Säckelblume. Mexiko. Strauch, bis 1 m hoch. Blütezeit: Juli bis Oktober. — Zweige dicht grau— gelb⸗weichhaarig oder filzig. Blätter kurzgeſtielt, länglich oder ſchmal-eirund⸗länglich, ſeltener breit— eirund⸗lanzettlich, feinſpitzig-geſägt, am Grunde abge— rundet, vorn ſtumpflich, kurz-ſpitzig oder ſpitz, ſelten vom unteren Drittel ab allmählich zugeſpitzt, in der Jugend beiderſeits, unterſeits auch ſpäter noch, dicht behaart oder filzig. Blütenriſpen dichtweichhaarig, achſel⸗ und endſtändig, bei der hellblau- blühenden Stammform ohne den 3—4 cm langen Stiel bis 5 und 6 em lang. — Hiervon eine Anzahl ſchöner, in Größe und Farbe der Blüten verſchiedener Sorten, die zum Teil durch Kreuzung mit C. americanus ent- ſtanden ſein mögen, z. B. „Gloire de Versailles“, Blüten tiefblau und groß; f. maximus, hellblau und groß; „Lucie Simon“ lichtblau, kräftig wachſend (über 1 m hoch), frühblühend; „Marie Simon“, licht⸗ blau, niedriger, ſpäter blühend; f. giganteus und k. Blüten in 1 oder r Steäuben. Nord⸗Kalifornien. C. americanus. C. azureus. C. thyrsiflorus. 7 718. 719. Blüten in Tugetigen oder länglichen, C. floribundus. 720. | ine 1 blau; f. coelestis, himmelblau; f. albidus, hellgraublau; f. grandiflorus roseus, roſa⸗ farben; f. intermedius nanus roseus, roſafarben, niedriger Wuchs; f. flore albo pleno, weiß-gefüllt. 719. Ceanöthus thyrsiflörus Zschsch., Strauß- blütige Säckelblume („Amerikaniſche Syringe “). Blütezeit: Juli bis September. — Großer Strauch. Zweige eckig; ältere braungrau, jüngere dunkelgrün und glänzend. Blätter dicklich, immergrün, länglich oder eirund-länglich, drüſig-geſägt, am Grunde abgerundet oder etwas verſchmälert, vorn ſtumpflich oder ſpitz, beiderſeits behaart, ſpäter nur unterſeits und ebenda mit ſtark vortretenden Nerven. Blütenſtengel etwas beblättert und an dieſen die — bei der Stammform hellblauen — Blüten in zu einer großen ſtraußförmigen Riſpe vereinigten Trug— dolden. — Gartenformen (Blendlinge) ſind: f. azureus, Blüten mehr ſattblau; f. pallidus, hellrötlich— blau; f. Arnoldi, himmelblau. 720. Ceanöthus floribündus Hook., Reich- blühende Säckelblume. Kalifornien. Blütezeit: Juni, Juli, im Kalthauſe früher. — Niedriger Strauch. Aſte braun. Zweige kurz, rötlich-weichbehaart. Blätter dichtgedrängt, etwas lederig, länglich, vorn zurück— gebogen und ſpitz, und daſelbſt drüſig-zähnig, am Grunde abgerundet, beiderſeits behaart, auch ſpäter oberſeits noch ſtriegelhaarig, unterſeits graufilzig und ſtarknervig. Blüten rotſtielig, kugelige Doldentrauben bildend, ſchön dunkelblau. C. Veitchianus Hook. iſt verſchieden durch: Zweige, Blatt- und Blütenſtielchen unbehaart. Blätter breit-verkehrt— eirund, entfernt-drüſig-ſägezähnig, am Grunde keil— förmig verſchmälert, vorn abgerundet, ſeltener kurzſpitzig, oberſeits kahl und glänzend-dunkelgrün, unterſeits hell— grün und etwas kurzhaarig. Blüten ſchön dunkel— blau, in länglichen, köpfchenartigen Doldentrauben. Verwendung. Es find ſeltenere, ſehr em- pfehlenswerte Blütenſträucher, die auch in milden Lagen ſtrenge Winter ſelten ohne Schutzdecke (Einbinden in Stroh oder 1 aushalten, ſondern oft bis auf den Grund zurückfrieren; aber aus dem Grund— ſtock willig wieder austreiben und noch im ſelbigen Sommer wieder blühen, bei uns überhaupt mehr halb— ſtrauchig ſich verhalten. Am härteſten find C. ovalis und C. americanus, außerdem einzelne Gartenformen des C. azureus. Die ſchönen C. floribundus und C. Veit- chianus, ſowie die zarteren Gartenformen ſeien als ſeltene und eigenartig-ſchöne Topfpflanzen em⸗ pfohlen. Die Ceanothus eignen ſich für Gärten, in denen auf feinere Ziergehölze Wert gelegt wird und 12* 180 Fam. 59. Rhamnaceae, XXXI 33 u. XXII 20,40. Fam. 60. Vitaceae, O VI I u. XI 4. twas geſchützte Plätze vorhanden ſind. — Kultur. Kürzen meiſt einen reicheren Blütenanſatz und ſchönere Sonniger Standort und ſandiger aber doch friſcher Blüten als ohne Beſchneiden. Vermehrung durch und kräftiger Boden. Zuſatz von Laub-, Torf- oder Ablieger und Stecklinge, auch durch Teilung. An⸗ Wiejenmoor-Erde zum Gartenboden in den meiſten zucht aus Samen. Ausſaat nach der Samenreife Fällen recht nützlich. Weil die Zweige in unſeren oder im nächſten Frühling in Schalen oder Käſtchen, Wintern wohl nie ganz ohne Nachteil davonkommen die lauwarm zu ſtellen. —Keimkraft der Samen 2 Jahre; (austrocknen), ſo erhält man nach alljährlichem, mäßigem Keimung langwierig und ungleichzeitig. Gattung 218. Phylica L., Kapmyrte, O. r XIII 20; XXII 40, [20] (griechiſch: phylik®, bei Theophraſt Name einer zu den Rhamneen gehörenden Pflanze). Kelchlappen 5, außen zottig, wollig oder bärtig, innen kahl oder bärtig. Kronblätter 5, mützen- oder borſtenförmig oder fehlend. Staubblätter 5. Fruchtknoten Zfächerig. Griffel kurz, 3 ſpaltig. Frucht kugelig oder eiförmig, lederig, innen Zknöpfig, ſchwarz. — Sträucher, ſelten Bäume, meiſt heideblätterige Feingehölze. Blätter wechſelſtändig, lederig, meiſt klein, dichtgeadert, ſehr ſelten anſehnlich, unterſeits oft weißfilzig, ganzrandig; Ränder umgebogen. Nebenblätter nur bei P. stipularis L. vorhanden. Blüten klein, in Ahren oder kopfig-gehäuft, ſehr ſelten trugdoldig. — 65 Arten, im außertropiſchen Südafrika. A. Die Blütchen geſtielt in den Achſeln blattartiger Deckblätter. Deckblättchen fehlend. Kronblätter kappenförmig P. paniculata. 721. B. Die Blütchen ſitzend oder faſt ſitzend, in Ahren oder Köpfchen beiſammen und jedes von 2 oder 3 Deck— blättchen geſtützt. Kelch kreiſelförmig, feine Zipfel ungefähr ſolang als feine Röhre . P. ericodes. 722. 721. Phylica paniculäta Willd. (syn. P. hoch. Blütezeit: Spätherbit bis Frühling. — Die myrtifolia Poir , Soulangia paniculata Drongn., Zweiggipfel alle faſt gleichhoch. Sproſſe fein⸗flaum⸗ S. arborescens Zckl. et Zeyh.), Riſpenblütige Kap- haarig. Blätter linealiſch oder linealiſch-pfriemlich, myrte. Kap. Strauch, ½ —3 m hoch. Blütezeit: weich, ſtumpflich oder ſpitz, am Grunde nicht herz⸗ Spätherbſt oder Frühling. — Zweige rutenförmig; förmig, unterſeits flaumig. Blütenköpfe rundlich, klein, Sproſſe weichhaarig. Blätter eirund oder eirund- erbſengroß, auf faſt doldigen Zweigchen, mit lanzettförmig, am Grunde ſtumpf oder faſt herz- halbkugeliger Blätterhülle umgeben. Kelch kahl, weich, förmig, oberſeits glänzend, unterſeits weißflaumig. ſeine Zipfel rauhhaarig. Kronblätter hohl, kappenförmig, Blüten in beblätterten, endſtändigen, riſpig zu= ganz kahl, weiß, nach Mandeln duftend. ſammengeſetzten Trauben. f. condensata Sond. Verwendung und Kultur. Beide Arten an- (syn. Soulangia marifolia Bernt.) obere Blätter gehäuft genehme, immergrüne Sträucher, und zwar Humus⸗ ſtehend, faſt linealiſch, Blütenriſpe kurz und dicht. wurzler (Heideerde-Pflanzen) des Kalthauſes, die als 722. Phylica ericödes Z. (syn. P. glabrata Winterblüher neben anderen kapiſchen Pflanzen, z. B. Thbg., P. acerosa Milld., Tylanthus eriophorus Presl), Coleonema, Nr. 689, und gleich dieſem behandelt, auch Heideartige Kapmyrte. Kap. Strauch, 30—90 em in Wohnräumen unterhalten werden können. Familie 60. VITACEAE, Rebengewächſe. = VI 1 und XI 4. (Nr. 723 — 733 aus drei Gattungen.) I. Blätter ſommergrün, alſo im Herbſt abfallend. 1. Das Mark der Zweige oder Reben, alſo der reifholzig gewordenen Sproſſe ſchon gelbbraun. Kron⸗ blätter, weil mit ihrer Spitze zuſammenhängend, eine abfallende Mütze bildend. Gattung 219 Vitis. 2. Das Mark auch der reifholzigen Sproſſe, d. h. der Zweige, weiß bleibend. Kronblätter ſich in der Regel ausbreitend, alſo keine Mütze bildend. Gattung 220 Ampelöpsis. II. Blätter immergrün oder doch 2- bis mehrjährig. Mark der Zweige weiß. Gattung 221 Cissus. Gattung 219. Vitis L., Rebe, Or VII; XI 4% XII 10 (lat.: vitis — Rebe). Blüten klein, zwitterig oder nicht ſelten vielehig, bisweilen auch zweihäuſig. Staubblätter 4—5, frei, den an der Spitze meiſt mützenförmig zuſammenhängenden, aber am Grunde ſich ablöſenden Kronblättern gegenüberſtehend. Eine deutlich ring= oder becherförmige, mehr oder weniger 4—5lappige Blütenſcheibe umgiebt den Fruchtknoten oder hängt mit letzterem zuſammen. Fruchtknoten mehr oder weniger deutlich 2fächerig, ſehr ſelten 3—4fächerig; Fächer 2eiig. Frucht eine ſaftige Beere. — Rankende Sträucher. Mark der reifholzigen Sprofie gelbbraun. Blütenſtiele oder Ranken blattgegen⸗, ſehr ſelten blattwinkelſtändig. Blüten klein. Blütenſtand verſchieden. — Über 100 Arten, tropiſche und außertropiſche. A. Rinde der jüngeren Zweige ſchon nach Jahresfriſt beginnend, ſich nach und nach in Streifen abzu= löſen, nicht mit Rindenhöckerchen beſetzt. Ranken meiſt gegabelt. he i 198 Trauben an einem Sproſſe ununterbrochen an mehr als 2 Knoten er= in e ddʒde Sarıc a Me br NEE N 1 ee We NE 2. Nur je 2 Ranken oder Trauben folgen ununterbrochen aufeinander; es folgt alſo auf 2 Knoten mit Ranken immer 1 Knoten ohne Ranke. a) Blätter ungeteilt oder 3—5 lappig (nicht ſcheinbar 3—5zählig), unterſeits hellgrün (icht graugelb⸗ oder fahlgelb-filzig), glänzend und kahl oder kurzbehaart. * Blattſtielbucht weit⸗offen und abgerundet. 7 Jüngſte Blätter nach dem Austreiben einige Zeit zuſammengefaltet bleibend. Querſcheide— wände des Markes dnn . . 5 . V. riparia (Tafel 68). 724. V. Labrusca, 723. 77T Süngite Blätter nach dem Austreiben ſehr raſch ſich ausbreitend. Querſcheidewände dick.. P. amurensis. 725. PV. Romanetü. 726. ** Blattſtielbucht (Blattbucht) eng und ſpitzwinklich (bei V. vinifera veränderlich :)) P. cordifolia. 727. V. vinifera. 728. b) Blätter meiſt bis zum Grunde handförmig⸗-geteilt, 3—5 zählig: Vitis Pagnuccii Romanet. China. B. Rinde nicht oder doch erſt an älteren Zweigen beginnend, ſich abzulöſen, ſtets mit Rindenhöckerchen beſetzt. Ranken einfach: Vitis rotundifolia Michx. (syn. V. Muscadinia Raf., V. verrucosa Raf ., V. vulpina f. rotundifolia Kgl.). Für unſer Klima nicht zu empfehlen. a 723. Vitis Labrüsca Z., Nördliche Rebe. Nordamerika. Hochwachſender Schlingſtrauch. Blüte— zeit: Juni. — Sproſſe grün, dicht⸗ oder hernach lockerflockig⸗graufilzig; Zweige braun, unbehaart. Querſcheidewände des Markes dick. Knoſpen graugrün und dichtfilzig. Blätter im Umfange kreisrund bis eirund, dicklich, gewöhnlich 10—15 cm im Durchmeſſer (bei f. grandifolia, Catamba- oder Iſabella-Rebe, 20—25 em Durchmeſſer und faſt ganzrandig oder ſchwach eckig⸗gelappt), die unteren faſt ungeteilt oder Zeckig⸗gelappt, die oberen meiſt ziemlich tief drei⸗ oder fünflappig, grob- oder geſchweift⸗kerbzähnig, auf 5—12 em langen behaarten Stielen. Blüten in faſt einfachen, (ohne den Stiel) 5— 7 cm langen Trauben. Beeren im Geſchmack den ſchwarzen Johannis- beeren ähnlich. Zur Bekleidung großer Flächen, ſo auch für Laubengänge ſehr geeignet. 724. Vitis riparia Michx., Tafel 68, 272 (syn. V. vulpina L., V. incisa Jacg., V. odoratissima J. Don), Afer- Rebe, „Aeſeda- Weinrebe“. Nord— amerika. Hochwachſender Schlingſtrauch. Blütezeit: Ende Mai, Anfang Juni. — Sproſſe grün oder etwas kurzhaarig; bräunlichgrün, unbehaart oder Zweige (reife Sproſſe) rötlichbraun, etwas bereift und ſchwach geſtreift. Blätter im Umkreiſe rundlich oder breit⸗eirund, am Grunde weit offen-herzförmig mit flach⸗abgerundeter Stielbucht, 7—12 em im Durch— meſſer, ganz oder 3⸗, ſelten Hlappig, ungleich- und grob⸗ oder eingeſchnitten-gezähnt, oberſeits ſpäter glänzend und freudig-grün, unterſeits hellgrün. Blüten ſehr wohlriechend, in (mit dem Stiel) 6—9 em langen, einfachen oder am Grunde etwas riſpig-ver⸗ zweigten Trauben. f 8 et Verwendung. Die Ufer-Weinrebe iſt von allen namentlich für Lauben, Laubengänge und Häuſerwände. 725. Vitis amurénsis Aupr. (syn. V. Thun- bergii Rgl., V. vinifera var. amurensis Amur Rebe. Nord-China, Mandſchurei. Anfang Juli. — Sproſſe eckig-geſtreift, oft bis Beeren frühreifend, etwas herbe. in den Herbſt rötlichgrün flockig rauhbehaart, ſpäter kahl und braun; Ranken ſtark, meiſt 3 zweigig. Blätter im Herbſt leuchtend-rot oder dunkler rot bis violett ges färbt, im Umfange kreisrund bis eirund, von 12— 20 cm und mehr Durchmeſſer, meiſt 3, ſeltener 5lappig, ungleich- und grob-gezähnt, anfangs beiderſeits flockig— weißfilzig, ſpäter oberſeits dunkelgrün, kahl, wenig glänzend, unterſeits ſeidenglänzend. Blütenriſpen etwa 5 em lang, 2= oder 3 gabelig oder über dem 3—4 em langen, behaarten Stiel mit einer Ranke. Beeren klein, ſchwarz, reif, angenehm ſäuerlich. — Naheſtehend: V. rubra Michx. (syn. V. palmata Dippel, nicht Vahl; V. virginiana Poir., V. riparia palmata Planch.), Rotſproſſige oder Katzen-Rebe, Sproſſe eckig, dunkelpurpurn, kahl oder an den Spitzen mit ſehr vereinzelten langen Wollhaaren. Blattſtiele purpurrot. Blätter etwa 8—12 cm breit, ziemlich tief-3—5 lappig. Blütenriſpen groß. 726. Vitis Romanétii Romanet (syn. Spino- vitis Davidii Carr., Vitis Davidiana hort. nonnull.), Domanets Weinrebe. China. Hochwachſender Schling— mittels Erdbohrers unterzubringen. Gattung 218. Phylica bis Gattung 220. Ampelöpsis. Nr. 721728. 181 ſtrauch. Blütezeit: Juni. — Zweige, Blattſtiele und die ſehr langen veräſtelten Ranken rotviolett und von roten Drüſenhaaren ganz rauh. Blätter ſehr groß, dick, faſt lederartig, im Umkreiſe rundlich, am Grunde offen-herzförmig, ſchwach 3 lappig, grob-gekerbt⸗ gezähnt, in der Jugend weich, unterſeits ſeidenartig— filzig, ſpäter oberſeits kahl. Beeren ſchwarz, eßbar. — In Färbung und Rauhheit ähnlich, aber ſogleich durch die handförmig⸗tiefgeteilten, ſcheinbar 3— 5 blätte⸗ rigen Blätter zu unterſcheiden iſt die gleichfalls unter dem Gartennamen Spinovitis oder Ampelovitis Davidii vorkommende Vitis Pagnuccii Romanet. 727. Vitis cordifölia Mich. (syn. V. vulpina Iorr. et Gr.), Herzblätterige Rebe. Nordamerika. Blütezeit: Juni. — Steht der Nr. 724, mit der ſie oft verwechſelt wird, nahe, iſt aber nicht ſo ſchön, auch die Blüten nicht ſo wohlriechend. Iſt verſchieden durch: Blätter mit offener, aber enger und ſpitz— winkeliger Blattſtielbucht, rundlich bis eirund, zu— geſpitzt, ungelappt oder ſeicht-Zlappig, grobgeſägt oder -geferbt; die jüngſten nach dem Austreiben ſehr raſch ſich ausbreitend. Blütenriſpen bis 20 em lang, vielfach veräſtelt. Querſcheidewände des Markes ſehr dick, oft unvollkommen. 728. Vitis vinifera ., Echte Weinrebe. Armenien. Hochwachſender Schlingſtrauch. Blüte— zeit: Juni, Juli. — Blätter herzförmig⸗xundlich, meiſt 5, auch Zlappig und grobgezähnt, bei k. laci- niosa (syn. V. laciniosa L., V. apiifolia hort.), „Peterſilien-Rebe“, find die Blätter fingerig-geteilt und mannigfach (oft ſehr fein-) geſchlitzt, bei f. laciniosa fol. variegat. auch buntblätterig; ſonſt kahl oder behaart. Beeren grün, gelblich, weinrot oder ſchwarz, eßbar, ſäuerlich oder ſüß. — Die Verwendung der allbekannten Arten da in erſter Linie allgemein zuempfehlen, wo gefällige, ziemlich hoch wachſende Reben erforderlich ſind, Weinrebe zur Bekleidung von Wänden, Mauern, auch Lauben, ferner, indem die Pflanzen über Latten- oder Drahtgerüſt geleitet werden, an ſonnigen Abhängen könnte eine viel umfangreichere ſein, als es zur Zeit Rgl.), | Hoch⸗ wachſender Schlingſtrauch. Blütezeit: Juni oder der Fall iſt. Nur muß man, um hier das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden zu können, eine durchaus ſonnige Lage, keinen an ſtauender Näſſe leidenden, ſondern gut gedüngten kalkreichen Boden und frühreifende Sorten wie „Blauer St. Laurent“, „Gelber Muskateller von Saumur“, „Madelaine royale“; für ſehr günſtige Lage feinere Sorten wie: „Diamant- Gutedel“, „Pariser Gutedel“, „Buck- land Sweetwater“ wählen. Sachgemäße und ſehr vereinfachte Behandlung am Spalier ſiehe in den „Grundzügen der Gartenkultur“ von A. Voss. — Kultur der Vitis-Arten. Alle verlangen einen kräftigen, kalk⸗ und lehmhaltigen Boden, der nötigen— falls wiederholt mit Miſt- oder Kompoſterde und Jauche gedüngt wird, doch ſo, daß die Nährſtoffe auch an die oft tief in den Boden eindringenden Wurzeln gelangen können; Dünger iſt alſo in Gruben oder Bewäſſerung im Sommer zweckmäßig. Beſchneiden geſchieht im Herbſt, das Ordnen und Anheften alljährlich im Frühjahr. Muß im Frühjahr gekürzt werden, ſo iſt, um ſtarkes „Bluten“ zu verhindern, auf die gebliebenen Zweig— ſtumpfe je eine Kartoffel zu ſtecken; andernfalls iſt erſt nach der Belaubung zu kürzen. Vermehrung aller Arten durch Ablieger und Stecklinge leicht. Gattung 220. Ampelöpsis Michx., Doldenrebe, O VII; VII S. XI 4 (griechiſch: ampslos — Weinrebe, opsis — Ausſehen). Blütenſcheibe mit dem Fruchtknoten bis zur Unkenntlichkeit verwachſen, alſo ſcheinbar fehlend, oder (bei Gruppe B) deutlich entwickelt und von der Fruchtknotenmitte ſchüſſelförmig-abſtehend oder doch etwas 182 Fam. 60. Vitaceae, (gr VI 1 u. XI 4. Fam. 61. Sapindaceae, Or XI 13 d; 14 , p. vorſpringend. Blüten blattgegen- oder endſtändig, trugdoldig oder zu doldentraubigen Riſpen vereinigt, vielehig-einhäuſig, faſt immer mit 5 (ſelten mit 4) freien und dicken, beim Aufblühen ſich ausbreitenden, ſpäter auch zurückgerollten Kronblättern und deutlichem Griffel. Staubblätter faſt immer 5. Beeren klein, ſchwarzblau. Hochwachſende Kletterſträucher, deren Mark auch im 2. Wachstums⸗ jahre weiß bleibt. Blätter fingerig-geteilt oder gelappt. — Die Arten zumeiſt in China, Japan, Himalaja, einige in Nordamerika. — (Gattung Tetrastigma, z. B. T. capreolatum Koehne (syn. Vitis capreolata Don, T. serrulatum Planch.), Gabelrankige Kreuzrebe, iſt verſchieden durch: Blätter meiſt fußförmig-5 zählig; Kron- und Staubblätter faſt immer 4, der Griffel faſt ganz fehlend. Dolden⸗ riſpen in den Blattwinkeln.) A. Die Ranken⸗Enden zu flach-ſchüſſelförmigen Saugwarzen (Haftſcheiben) verbreitert. vom Fruchtknoten nicht deutlich abgeſetzt. Ranke. (Gattung Quinaria Raf.) 1. Blätter fingerig⸗3—7⸗ (meift 5⸗) blätterig . 2. Blätter teils Zzählig oder Zlappig, teils ungelappt. Doldenriſpen blattwinkelſtändgg. . Drüſenſcheiben um den Fruchtknoten ſtark, von (Gattung Ampelopsis Koehne.) 1. Blätter verſchiedengeſtaltet, aber großenteils ſeicht- oder tief-Z—5 lappig; ihre Bucht mehr oder B. Die Ranken⸗Enden ohne Saugwarzen (Haftſcheiben). deſſen Mitte ſchüſſelförmig-abſtehend. weniger geſchweift .. 0 2, Blätter doppelt⸗, die oberen oft nur einmal⸗ge f i e d e rt; Blattſtiele viel kürzer als die Stengelglieder: 5 bipinnata Mich., Vitis arborea L.) aus Carolina. Ampelopsis arborea Koehne (syn. A. 729. Ampelöpsis quinquefölia Michx. (syn. A. hederacea DC., Vitis hederacea Zhrh., V. quinque- folia Mnch., Cissus hederacea Pers., C. quinque- folia Desf., Quinaria hederacea Raf., O. quinque- folia Koehne, Parthenocissus quinquefolia Planch., Hedera quinquefolia L.), Fünfblätterige Doldenrebe (Jungfernrebe, „Wilder Wein“; fr. Vigne vierge; e. Virgin vine, Virginian creeper). Nordamerika. Kletter- ſtrauch, bis 12 m hoch. Blütezeit: Juni, Juli oder Auguſt, September. — Blätter fingerig, 3— 7 (meiſt 5-)blätterig. Blüten in blattgegenſtändigen Dolden— riſpen. Beeren dunkelblau, bereift. — 5 Abarten: a) normälis (syn.: die obigen), Gemeine Fünfbl. D., Pflanze kahl oder ſchwach-behaart; die Stamm- ranken meiſt nur 2—4ranfıg, ihre Enden mit ziemlich ſchwachen Haftſcheiben. Laubknoſpen wie die jungen Sproſſe im Frühling grün. Doldenriſpen ziemlich dicht, ihre Aſte dicklich. — Die Blätter vorzugsweiſe dieſer Abart färben ſich im Herbſt prächtig-orange- bis dunkelkarmeſinrot. b) latifölia Tausch pr. sp. (syn. A. Roylei, A. macrophylla, A. himalayana und A. major hort.), Große Fünfbl. D., Blätter kahl, ſehr groß, bis 30 cm und mehr im Durchmeſſer; Blattſtiele bis 25 em lang, Blättchen 15—22 cm lang bei 8—11 em Breite. Knoſpen grün. — Hält ſich länger friſch-grün, färbt ſich im Herbſt nicht jo ſchön und erſt ſpäter; iſt etwas an- ſpruchsvoller; für Veranden wegen der glänzend-grünen Blätter in nicht zu rauher Lage vortrefflich. c) radicantissima (syn. A. quinquefolia f. an- gustifolia Dippel?), Starkhaftende Fünfbl. D., Laubknoſpen im Frühjahr roſenrot; Laubſproſſe kahl, anfangs meiſt rötlich. Blatt- und Blättchen- ſtiele anfangs meiſt zerſtreut-zottig, ſpäter kahl, ebenſo die Blattunterſeite. Doldenriſpen ſehr ausgebreitet und locker, ihre Aſte ſehr dünn. Rankenäſte 6— 12, ſchrauben⸗ förmig⸗gewunden, an den Enden ſtarke Haftſcheiben. d) hirsüta Donn pr. sp. (syn. Vitis quinque- folia f. radicantissima Lauche, A. cirrhata Hort., Quinaria hirsuta Raf.),, Rauhe Fünfbl. D., Wie vorige, aber die Laubſproſſe ſamt Blatt- und Blättchen⸗ ſtielen dichtſammetig oder rauhhaarig; Blattunterſeite anfangs ſehr dicht⸗, ſpäter lockerer weichhaarig, we— nigſtens auf den Nerven rauh. e) laciniäta A. Gr. (syn. A. dissecta und A. serrata Hort.), Geſchlitzte Fünfbl. D., Blätter kleiner als bei a; Blättchen tiefeingeſchnitten-geſägt oder zerſchlitzt. Iſt an Säulen ſehr zierlich. Die Verwendung des ſog. „Wilden Weines“ iſt bekannt. Die wunderbar ſchöne glühend-rote Färbung der Blätter im September wirkt um ſo anziehender, wenn die Pflanzen eine größere Fläche einnehmen und hoch gehen können; jo auch, wenn die Ranken⸗ zweige an den unteren Aſten von Bäumen lang herab— Drüſenſcheiben Kletterſträucher, deren Doldenriſpen faſt immer ohne A. quinquefolia. 729. A. tricuspidata. 730. A. heterophylla. 731. hängen. Auch für Laubengänge von großer Wirkung; für Lauben ſelbſt dagegen iſt der Jungfernrebe die ſaubere und beſſer in Ordnung zu haltende Ufer- oder Reſeda-Weinrebe vorzuziehen. Anheften und ordnen der Zweige und reinigen von abgeſtorbenen Aſten im zeitigen Frühling. Beſchneiden zu wirrer und zu langer Sommerſproſſe iſt auch im Sommer zuläſſig. Vermehrung durch Ablieger und Stecklinge ſehr leicht. Abart radicantissima iſt ein ausgezeich⸗ neter Klimmer; ſie ſaugt ſich gut an Mauern feſt, das Anheften iſt nicht oder nur nachhilfsweiſe nötig, und weitläufige Drahtſpaliere genügen für den ſicheren Halt des ganzen Stockes. 730. Ampelöpsis tricuspidäta S. e Z. (syn. A. Roylei hort. nonn., Vitis inconstans Mig., Par- thenocissus tricuspidata Planch., Cissus Thunbergii S. et Z.), Dreiſpitzige Doldenrebe. Japan, China. Kletterſtrauch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Zweige Dreiſpitzige Doldenrebe. kahl. Ranken ſehr kurz, aber vielzweigig, mit ſtarken, guthaftenden Haftſcheiben. Blätter teils einfach, teils 3 lappig oder 3zählig, herzförmig oder rundlich-Zeckig; die gelappten mit 3 kurzen zugeſpitzten Lappen, die dreizähligen mit verkehrt- oder ſchief-eirunden Blättchen. Doldenriſpen blattwinkelſtändig. Beeren dunkelblau, bereift. 2 Abarten: a) normalis (syn. Quinaria tricuspidata Koehne), Alle Blätter oder Blättchen jederſeits mit mehreren groben, zugeſpitzten Sägezähnen. b) Veitchii (syn. Quinaria Veitchii Toene), Ampelopsis oder Vitis Veitchii ort.), Junge Blätter purpurn, ältere großenteils purpurn⸗überlaufen, grob⸗ kerbſägig; an den 3 zähligen Blättern der Innenrand Gattung 220. Ampelöpsis bis Gattung 222. Xanthöceras. Nr. 729734. 183 der Seitenblättchen innen zahnlos oder 1zähnig, dunkelgrün, matt, unterſeits hell- oder bläulichgrün, Außenrand 2—3 zähnig. ſeideglänzend, bei k. elegans C. Koch (syn. A. tri- Verwendung. Ganz vorzüglich zur Be⸗ color ort., Vitis variegata Hort., Cissus elegans kleidung von Mauern, die nicht gar zu trocken werden, hort.), Bunte Verſch. D., ſind die Zweige, Blätter alſo nur nach Norden oder Weſten hin anzupflanzen; und Ranken ſehr ſchön hellkarminrot-, roſa- und weiß- andernfalls muß der Standort etwas ſchattig ſein. gefärbt oder gezeichnet, während das grün mehr blau— Sie haftet wie Epheu an dem Mauerwerk. Die feinen grün iſt. Blattſtielbuchten offen, tiefer oder flacher Laubſproſſe der im Jugendzuſtande noch ungemein herzförmig, bisweilen geſtutzt. Blüten in dolden— zierlichen Pflanze geben einen vorzüglichen Werkſtoff traubigen Scheindolden, vielehig-2 Häufig, 5zählig. für Bindereien. Die Herbſtfärbung der Blätter Beeren kugelig, etwa erbſengroß, hellblau, punktiert. ſchwankt zwiſchen metalliſch-bräunlich und feurigrot | A. aconitifolia Dnge. (syn. Vitis aconitif. Hance), aus bis zitronengelb. Jugendliche Pflanzen, wenn hängend, Nordchina, und ihre Formen f. affinis und f. dissecta auch für Ampeln geeignet. Junge Pflanzen bedürfen unterſcheiden ſich durch enge, faſt geſchloſſene Blattſtiel— im Winter ſtets Schutz, der für ältere anzuraten. buchten und orangegelbe Beeren. 731. Ampelöpsis heterophylla S. et Z. (syn. Die bunte Form iſt unter leichter Schutzdecke A. humulifolia Dnge., A. citrullodes hort., Vitis (Laub- oder Fichtenzweige) winterhart, verliert aber heterophylla Thbg., Cissus bryoniaefolia ZAgl.), im Winter ihre Zweige faſt bis zum Grunde, und die Verſchiedenblätterige Doldenrebe. Nordchina, Japan. Pflanze zeigt mehr Halbſtrauchnatur. Verdient all- Mäßig wachſender, rankender Strauch. Blüte- gemeine Empfehlung, insbeſondere als Topfpflanze. zeit: Juni, Juli. — Zweige blutrötlich, geſtreift, Die zierlichen Zweige mit ſchön marmorierten Blättern ſpärlich rauhhaarig; Ranken fein, rötlich, gegabelt. hängen dann bogig herab und ſind für Ampeln und Blätter an ein und demſelben Zweige verjchteden-ge- Tafelaufſätze vorzüglich verwendbar. Kultur mühelos. ſtaltet, ungeteilt bis handförmig-geteilt, etwas ungleich?“ Vermehrung durch Stecklinge und Ablieger im und ziemlich grob-kerbſägezähnig, geſägt oder edig- Sommer ſehr leicht. gezähnt, in der Jugend behaart, ſpäter oberſeits kahl, Gattung 221. Cissus DC., Klimme, Gr VII; XI 4; XII Ic (griechiſch: kissos oder kittos — Epheu). Blüten end-, blattwinkel- oder blattgegenſtändig, doldenartig oder zu Doldentrauben ver— einigt, vielehig-ein⸗ oder zweihäuſig, 43zählig, mit beim Aufblühen in der Regel ſich ausbreitenden Kronblättern. Blütenſcheibe am Fruchtknotengrunde Alappig. Beeren ungenießbar. Blätter winter- oder immergrün. 732. Cissus antäretiea Vent. (syn. C. glandu- Abwaſchen mit Seifenwaſſer geſäubert, erforderlichenfalls losa Poir., C. Baudiniana Brouss., Vitis lucida Fisch.), die Stengel abgeſchnitten und entfernt werden. Kultur Känguruh Klimme. Neuholland., Immergrüner in Lauberde mit Zuſatz von Miſterde und Sand. Kletterſtrauch. Blütezeit:? — Aſte und Blatt- Überwinterung froſtfrei. ſtiele roſtfarbig⸗weichhaarig. Blätter ziemlich groß, eirund oder faſt herzförmig, geſägt, ziemlich kahl, die Rippen am Grunde drüſig. Blüten grünlich, ganz unbedeutend. Kalthauspflanze, von hellerem grün, als der Epheu; kann in Abwechslung mit demſelben benutzt werden, um im Zimmer oder Wintergarten kleine Spaliere an hellen Wänden oder an den Fenſtern zu 733. Cissus discolor B. (syn. Vitis discolor), Bunte Klimme. Java. Mäßig wachſender „immer— grüner“ Schlingſtrauch. Blütezeit:? — Zweige gefurcht, dunkelrot, zierlich; Ranken roſenrot. Blätter rotſtielig, herzförmig-länglich, langgeſpitzt, mit zwiſchen den Rippen erhabenen Flächen, borſtig-ſägezähnig, bis zu 15 cm lang und bis 8 cm breit werdend, ; . ; ſamtig, glänzend violettpurpurn, ſilbergrau-marmoriert, t tiefen Jenſterniſchen Lauben zu längs der Hauptrippen olivengrün, unterſeits rötlich— bilden. Leider leiden die Blätter oft vom Blaſenfuß = B = (Thrips), müſſen daher beim Bezug der Pflanze und d 168 an 1 und Miſterde auch ſpäter daraufhin unterſucht und durch wiederholtes ö an e. Fam. 61. SAPINDACEAE, Seifenbaumgewächſe. G XT13d; 14 0, p. (Nr. 734—739 aus zwei Gattungen). I. Blätter wechſelſtändig. Unterfamilie a: Sapindaceae, v XI 13 d, 140. 1. Blüten unregelmäßig. Gattungen Cardiosperum, Koelreutera, Ungnadia. 2. Blüten regelmäßig oder faſt jo. Gattung 222 Xanthöceras. II. Blätter gegenſtändig, fingerig-5—9 zählig. Unterfamilie b: Hippocastanaceae, O XI 14p. Gattung 225 Aesculus. Gattung 222. Xanthöceras Buge., Gelbhorn, GU XI 140 (griechiſch: xanthos — gelb und kéras — Horn). Blüten vielehig. Kelchblätter 5, gleich, kahnförmig, in der Knoſpe dachziegelig. Kronblätter 5, verlängert, genagelt, ohne Schüppchen. Drüſenſcheibe in 5 mit den Kronblättern abwechſelnde gelbe Hörner ausgehend. Staubblätter 8. Fruchtknoten länglich, 3 lappig, Zfächerig; Fächer mehreiig. Kapſel länglich, ſtumpf, 3fächerig, fachſpaltig⸗3Zklappig; Klappen in der Mitte mit falſcher Scheidewand. Samen zahlreich, groß. — Strauch oder kleiner Baum, 3—5 m hoch. Zweige weichhaarig; Blätter wechſelſtändig, ohne Nebenblätter, unpaarig-gefiedert; Blättchen geſagt. Blüten groß, weiß, 17 in 9 sribe rot, die Zwitterblüten gelb, in einfachen, aufrechten, endſtändigen, 20 em langen Trauben, im Mai, uni. — Einzige Art: 734. Xanthöceras sorbifölia Bnge., Eber- blüht als etwas undankbarer Treibſtrauch ſchon Ende eſchen-Helbhorn. — Ein ſehr ſchöner, in nicht zu Januar. Anzucht aus Samen, die eßbar ſind. rauhen Lagen winterharter Strauch für größere Gärten; 184 Fam. 61. Sapindaceae, Or XI 13 d; 14 0, p. Fam. 62. Aceraceae, Of XXX 11. | Gattung 223. Aesculus L., Roßkaſtanie, & > XI 14p; XXXII (Adsculus oder &scülus, Name der Alten für „Wintereiche“; von Linne für dieſe Gattung gewählt). Kelch glockig oder röhrig; feine 5 Zipfel ungleich. Kronblätter 4—5, langgenagelt, ungleich. lang, mit einfacher Narbe. 5 Staubblätter 5—9, l . N Frucht eine glatte oder ſtachelige, fachſpaltig-3 klappig aufſpringende Kapſel. mit lederiger, oft glänzender Schale. Bäume oder Sträucher. Blätter fingerig, ohne Nebenblätter. frei. Fruchtknoten ſitzend, Zfächerig. Griffel Samen groß, meiſt einzeln, Blüten in anſehnlichen, aufrechten Sträußen, meiſt vielehig. — 15 Arten, in Europa, Nordamerika, Aſien und der malayiſchen Halbinſel. A. Knoſpen mehr oder weniger klebrig (vergl. auch Nr. 739). Früchte meiſt beſtachelt oder behaart . Kronblätter kurzgenagelt. Knoſpen nicht klebrig. Blättchen ſehr deutlich geſtielt. 1. Kelch 5zähnig oder 5teilig. 2. Kelch 2lappig, Kronblätter 4, kurz genagelt. 735. Aesculus Hippocästanım I., Tae 69, 273 (syn. Hippocastanum vulgare Gaertn.), Ge- meine Noßkaſtanie (fr. Maron d' Inde, la Hippo- castane; e. Baum, bis zu 30 m hoch werdend. Blütezeit: Mai. Blätter 5— 7fingerig, langen, oberſeits flachrinnigen Stielen; Blättchen ſitzend, die äußeren kleiner, die mittleren größer, 10—20 em lang und im oberen Drittel 9—5 cm breit; bei f. pumila (syn. A. pumila, A. digitata und A. digit. major hort.) zu fünfen, nur 6—12 cm lang und 2—3½ cm breit; bei f. humilis fl. pl. ebenſo, aber gefülltblühend; bei f. incisa die Blättchen einge— ſchnitten- oder grob- und tiefgeſägt; bei f. laciniata (Syn. f. asplenifolia hort., f. dissecta hort., f. hetero- phylla hort.) die Blättchen zerſchlitzt oder auch nur ganz ſchmal und lang⸗zugeſpitzt, dichtgedrängt-ſtehend; bei f. nigra die Blättchen auffallend dunkelgrün; bei f. foliis argenteo variegatis weißbunte Blätter; bei f. foliis aureo maculatis gelbgefleckte Blätter. — Kelch röhrig-glockig, teilig. Kronblätter 5, ſeltener 4, ihre Platten rundlich oder eirund, gleich- oder nur wenig ungleich - groß, mit gewelltem oder nur be— wimpertem, drüſenloſem Rande, gewöhnlich weiß, am Grunde gelb- oder rotfleckig, jeltener fleiſchfarben over gelblichrot; ihre Nägel ſind faſt gleichlang. Staub— fäden meiſt 7, herabgebogen und mit der Spitze wieder aufſtrebend. Griffel unbehaart. Fruchtkapſel ſtachelig, bis 5 cm im Durchmeſſer. Gefülltblühende Sorten ſind noch: k. flore pleno, weiß-gefüllt; Horse-Chestnut). Europa, Kleinaſien. f. Schirnhoferi, gelblichrot-gefüllt, ſchöne, große und dichtſtehende Blüten. 736. Aesculus cärnea Hayne (syn. A. rubi- cunda Zoisl., A. floribunda hort., A. spectabilis hort., | Pawia Pavia] rubicunda Zodd.), Rotblühende Woß- Raftanie.e Baum, 10—15 m hoch. Blütezeit: Ende Mai und Anfang Juni. — Eine Baſtardform zwiſchen A. Hippocastanum und A. Pawia. Blätter 5fingerig, mit 9—12 em langem, unbehaartem Blatt- ſtiel. Blättchen ſitzend oder kurz-geſtielt, im oberen Drittel bogig-verſchmälert und dann in eine kurze Spitze vorgezogen, am Grunde ungleich-verſchmälert, tief kerbſägezähnig, 7— 12 oder 10—18 cm lang und 2—4 oder 4½— 71 breit; f. folii riegatis | | 5 E 5 00 e veredelt), mit dunkelrotem Kelch und mehr gelblich— buntblätterig. Blüten auf roten Stielchen in bis 20 em großen Sträußen. Kelch 5 teilig. Kronblätter 5, ſeltener 4, die oberen rundlich und kurzgenagelt, die unteren oval und etwas länger genagelt, roſa bis dunkelrot, z. B.: bei f. flore albo anfangs faſt weiß mit roter und gelber Zeichnung, ſpäter mehr rot; bei f. carnea fleiſchfarben; bei f. rosea roſenrot; bei f. coceinea lebhaft⸗ (aber nicht ſcharlach-) rot; bei f. purpurea dunkelrot. über die Mitte behaart. Frucht weichſtachelig. Eine Form mit hängenden Zweigen und roten Blüten iſt A. carnea pendula (syn. A. rubicunda pendula hort.). Griffel lang, unbehaart oder bis 6—8 em langen, : faſt ſitzend, elliptiſch, nach beiden Enden gleichmäßig Kronblätter 4—5, langgenagelt . | — Nach Koehne haben alle Baſtarde von A. Pawia am Kronblätterrande Drüſen, meiſt auch Zottelhaare. Blättchen der Blätter meiſt pubescens auf 15—20 om Strauch). ſitzend. * A. Hippocastanum (Tafel 639). A. carnea. 735. 736. A. Pawia. A. parviflora. A. californica. 737. 738. 739. amerika. . 1 NN 0 0 ort.), Vawien - Noßkaſtanie. Nord⸗ — Blätter 5fingerig, mit 8— 15 em langen, faſt geſtielt, unter- in Aderwinkeln meiſt kahl, elliptiſch, nach mäßig ver⸗ 737. Aeseulus Päwia IL. (syn. fälſchlich Pavia: P. rubra Poir., P. octandra Midd., P. eoriacea und Baum, bis 15 m hoch (auch 1—2 m hoher Blütezeit: Ende Mai und Anfang Juni. kahlen Stielen; Blättchen kurz⸗ AR ; DVDS) N - ſeits neben , Mittelnerv und IA 8 wollig, die E Fläche aber länglich⸗lan⸗ zettlich bis beiden Enden hin faſt gleich- ſchmälert, un- regelmäßig⸗ge⸗ iv 000 zähnt oder ge— ER ſägt, 10—15 DZ bis 22 cm lang, ITEON 3—5—8 cm m breit, bei f. ar- gi Ns guta mit ſcharf Se vorgezogener | X 5 1 5 Kaliforniſche Roßkaſtanie. oder f. Lindleyana Hort. unterſeits dicht graulich- behaart. Kelch röhrig, 5 zipfelig, behaart, rot. Kron⸗ blätter ungleich, teils oval, teils eilänglich, rot; ihre Nägel über den Kelch hinausragend. Staub⸗ blätter (meiſt 8) nicht aus der Krone ragend. Griffel länger, rötlich-behaart. Fruchtkapſel glatt. — Eine niedrige, ſtrauchige und ſchlaffe, 1— 2 m hohe Form iſt: f. humilis (syn. f. nana Dipp., A. humilis Zodd., Pawia humilis G. Don; „A. Pawia pendula“ hort., wenn auf Hochſtamm der Stammart roten Kronblättern. Laubblätter auch zur Blütezeit unten noch dicht-graufilzig. 738. Aesculus parviflöra Walt. (syn. A. macrostachya Michx., Pawia alba Poir., P. edulis Poit., P. macrostachya DC., Macrothyrsus discolor Spach), Kleinblütige (oder Großſtrauß⸗⸗ Wioß- kaftanie. Nordamerika, Strauch, 1½ —3 m hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt! — Blätter 5fingerig, mit unbehaarten Stielen. Blättchen verſchmälert, unregelmäßig geſägt, 4—8 em lang 7 . bis 2½ em breit, oberſeits dunkelgrün, unterſeits be⸗ haart, graulichgrün. Blüten in großen, lang⸗ geſtielten und bis 40 em! langen Riſpen, weiß. Kron⸗ blätternägel aus dem Kelch, die Staubblätter (6— 7) aus der Krone weit vorragend, nebſt dem behaarten Griffel weiß. Frucht birnförmig. Sehr ſchöne Art. 739. Aesculus californica NMI. (syn. Calo- -thyrsus californica Sach), Kaliforniſche Roß⸗ kKkaſtanie (Schön⸗Pawie; e. The California Buck-eye). Gattung 223. Aesculus und Gattung 224. Acer. e Nr. 735 — 739. 185 Verwendung und Kultur. Prächtige Bäume, ſowohl einzelnſtehend, als auch im Alleenbeſtande; ver- dienen deshalb in unſern Gärten und Parks allgemeine Beachtung. A. parviflora als „Sommer⸗Kaſtanie“ ebenſo intereſſant als ſchön, eignet ſich auch für kleinere Gärten als ein hochwillkommener, ſchon bei 1m Höhe blühender Strauch. Kultur. Wuchskraft, Schönheit und Blütenreichtum hängen von einem freien oder nicht zu gedrängten Standort und von kräftigem, friſchem und thunlichſt auch tiefgründigem Boden ab. Nötigenfalls iſt durch Begießen und Düngen (Kompoſt⸗ und Miſterde) nachzuhelfen. Die ſchönſte als Ba um für kleinere Gärten iſt A. carnea und ihre Formen. Das Beſchneiden dieſer Bäume ſollte möglichſt ein— geſchränkt werden. — Vermehrung der Gartenformen Kalifornien. Strauch oder kleiner, ſchöner, 5—8 m hoher Baum. Blütezeit: Frühling. — Blätter 3, 5» oder 7fingerig, etwas lederartig; Blättchen länglich⸗lanzettlich, fein⸗kerbzähnig. Blüten in dichten, weichbehaarten, bis 25 cm langen Sträußen, rötlich- weiß oder roſenrot. Staubblätter 5— 7; Kölbchen orangefarben. Griffel behaart, weiß. Frucht etwas durch Pfropfen auf A. Hippocastanum; A. parvi- behaart. Nicht winterhart. Blüht als Kübelpflanze flora auch durch Wurzelſchnittlinge, Teilung und Ab— lieger. Anzucht aus Samen. Ausſaat bald nach der Reife, noch im ſelbigen Herbſt oder die Samen bis zum Frühjahr in Erde ſchichten (ſtratifizieren). — Keimkraft der Samen kaum 1 Jahr. ſchon ſehr zeitig im Frühling. Andere (gelbblühende) Arten, wie A. lutea Wangenh. (syn. Pawia lutea Poir., P. flava Much. Aesc. lucida hort.) und A. glabra Milld. ſind nicht ſonderlich ſchön. — | Familie 62. ACERACEAE, Ahorngewächje. d= XXX 11. (Nr. 740—749 aus einer Gattung). Gattung 224. Acer L., Ahorn, Or XI 14d: XXX II (lat.: acer — Ahornbaum). Blüten vielehig oder zweihäuſig. Kelch 4—12=, meiſt 5 teilig, abfallend. Kronblätter ſoviele als Kelch— lappen oder fehlend. Staubblätter 4—12, meiſt 8. Fruchtknoten 2lappig, 2fächerig. Frucht 2 ausgeſpreizte, 1— 2 ſamige Flügelfrüchte. Bäume (bisweilen ſtrauchartig). Blätter gegenſtändig, abfallend, einfach, meiſt handförmig-Z— 7 lappig oder =teilig oder unpaarig— gefiedert, ſeltener ganz. Blüten achſel- und endſtändig, büſchelig, traubig oder doldenſträußig. — 50 Arten, in Europa, Nordamerika, Nordaſien, Java und Auſtralien. A. Blätter einfach, nicht 3- oder fiederig-mehrblätterig. Kronblätter meiſt vorhanden. 1. Blätter 3— 5 lappig (bei A. pictum und A. laetum auch 7 lappig), oft mit ungelappten untermiſcht. Blüten in Trauben oder Riſpen oder (bei A. rubrum und A. dasycarpum) längs der vor— jährigen Zweige in büſcheligen Dolden, und nur bei Nr. 746 in geſtielten Enddoldentrauben. a) 1 5 5 einfachen, ſchlankgeſtielten Trauben, erſt nach dem Ausbruch der Blätter er— 0 ẽð vd yy b) Blüten in zuſammengeſetzten, verlängerten oder kürzeren (rifpigen), deutlich-geſtielten Trauben und nach Entfaltung der Blätter erſcheinend. geteilt, aber öfters mit gelappten untermiſ chte A. tataricum. 741. ** Blätter Zlappig, ſelten undeutlich-5lappig, mit ſehr verlängertem, langgeſpitztem Mittelappen . . A. Ginnala. 742, * Blätter deutlich- und ſpitz- oder zugeſpitzt-fünflappig oder fünfteilig ; der Mittellappen ungeteilt * A. Pseudo-Platanus. 743. c) 927 81 in ſitzenden, kurzgeſtielten oder gebüſchelten Doldentrauben vor oder mit der Entfaltung er Blätter. * Blüten in gebüſchelten Doldentrauben lange vor den Blättern längs der vorjährigen Seitenzweige erſcheinend. Blattlappen ſpitz. + Blätter unregelmäßig⸗doppeltgeſägt (nicht ausgeſchweift). Blumenkrone vorhanden, rot. 5 Einſchnitte der Blattlappen am Grunde gerundet. Blüten grün; Krone fehlt . * Blüten in gewöhnlichen und zwar endſtändigen Doldentrauben mit oder kurz nach dem Ausbruch der lederigen, ſtumpf-3—5lappigen, ganzrandigen Blätter. Blüten gelblich— ; nne lügel der Frucht wagerechtzabitehend . . 2 „nn nun a. 2. Blätter 5—7lappig, Lappen ganzrandig oder gezähnt. Blüten in endſtändigen, geitielten Doldentrauben, vor oder mit Entfaltung der Blätter. a) Blätter groß (8-15 em im Durchmeſſer), herzförmig, 5—7lappig, am Grunde 7 nervig; die Blattlappen buchtig⸗-gezähnt ö )%%ͤ dee, b) Die Blattlappen ſind weder gelappt, noch ausgeſchweift-gezähnt, ſondern ſo gut als ganzrandig. * Einſchnitte (Buchten) zwiſchen den vorderen Blattlappen am Grunde eng und ſpitz. 7 Blätter meiſt 5lappig, meiſt länger als ihr ziemlich dicker Stiel: Acer Lobelii Ten. (syn. Acer platanoides var. integrifolium Tausch, nicht Zabel !), Lobels Ahorn. Blätter meiſt 7lappig: Acer pictum Thbg: (syn. A. truncatum Franchet), Mandſchuriſcher Ahorn. * Einſchnitte (Buchten) zwiſchen den vorderen Blattlappen rechtwinkelig oder faſt jo. 7 Blätter meiſt länger als ihr ſchlanker Stiel, meiſt 7lappig; die Lappen verſchmälert- und langgeſpitzt: Acer laetum C. A. Mey. (syn. A, cultratum Wall., A. colchicum und colehicum rubrum Fort.), Friſchgrüner Ahorn. F Blätter meiſt kürzer als ihr dicker Stiel, meiſt 7lappig; die Lappen breit- und kurzgeſpitzt = A. platanoides f. inte- grilobum Zabel, nicht Tausch; iſt eine ſchöne Form von Nr. 747. 3. Blätter 7= bis mehrlappig oder tief 5= bis mehrteilig, ſcharf- oder eingeſchnitten-geſägt. geſtielten, wenigblütigen Doldentrauben. a) Blattſtiele in der Jugend dicht-weichhaarig. * Blätter ſcharfgeſägt, Blüten gelblich: Acer Sieboldianum Mig. (syn. A. japonicum Fry. et Sau., nicht Tabg.), Siebolds Ahorn. ** Blätter ungleicheingeſchnitten-geſägt, Blüten purpurfarben, vor Entfaltung der Blätter: A. japonicum Tybg., Japaniſcher Ahorn. Eine gelbblätterige Form mit roſa Blattſtielen und -nerven iſt f. aureum Veitch. b) Blattſtiele in der Jugend faſt kahl. * Blätter nur bis etwa zur Mitte geteilt, Blüten nach Entfaltung der Blätter erſcheinend: A. cireinnatum Pursh, Rund= blätteriger Ahorn. 8 ** Blätter bis über die Mitte oder faſt bis zum Grunde geteilt. faltung der Blätter in aufrechten Doldentrauben . nu m 2 un . B. Blätter fiederig-3= oder mehrblätterig-zuſammengeſetzt. Blumenblätter ſtets fehlend . A. pensyWwanicum. 740. A. rubrum. 744, A. dasycarpum. 745. * A, campestre. 746 Blüten in endſtändigen, lang= Blüten mit oder nach Ent— r A. pal matum. 748. A. Negundo. 749. 186 740. Acer pensylvänicum Z. (syn. A. stria- tum Duroi, A. canadense Marsh), Ven ſylvaniſcher Ahorn. Nordamerika. Baum oder baumartiger Strauch, 3—6 m hoch. Blütezeit: Mai. — Aſte braungrün und weißgeſtreift; jüngere Zweige grünlich. Blätter häutig, im Umriß rundlich, herzförmig, im oberen Teile 3 lappig, fein- und doppelt⸗geſägt, 12-20 cm lang, im oberen Drittel ziemlich ebenſo breit; Blatt- ſtiele braungelb-behaart. Blüten in 8—15 cm langen, einfachen, aufrechten bis überhängenden Trauben, groß, gelblichgrün. Kelch unbehaart. Früchte mit oval— linſenförmigen Nüßchen und aufrechtabſtehenden, ge— raden oder etwas ſicheligen Flügeln. Ein ſeiner ſchön geſtreiften Rinde wegen beliebter Parkbaum oder Strauch; auch für mittlere Gärten geeignet. 741. Acer tatäricum L. (syn. A. cordifolium Mnch.), Tatariſcher Ahorn. Oſteuropa, Kaukaſus, Kleinaſien. Kleiner Baum oder buſchiger Strauch, bis 6 m hoch. Blütezeit: Ende Mai. — Zweige rötlichgrün bis rötlichbraun. Blattſtiele ſchlank, lang— behaart. Blätter eirund-herzförmig, rund-oval bis eirund-länglich, hier und da bisweilen etwas gelappt, ohne Stiel 5—8 cm lang, 4—6 cm breit, oberſeits freudig-grün, unterſeits etwas behaart. Blüten weiß, in langgeſtielten, 3—5 langen, ziemlich breiten und dichten, verlängerten Trauben. Frucht unbehaart, mit ovalem Nüßchen und rotgefärbten, mehr auf— rechten, im vorderen Drittel ſtark verbreiterten Flügeln. — Der zahlreichen ſchönen roten Fruchtbüſchel wegen für Ziergehölz, auch für kleinere Gärten, ſehr empfehlenswert. k. nana Dieck iſt eine niedrige, dichtbuſchige, aus Samen entſtandene Form. 742. Acer Ginnala Maxım. (syn. A. tataricum var. laciniatum gl.), Ginnala-Ahorn. Mongolei, Japan. Strauch oder kleiner Baum, 1—4 m hoch. Blütezeit: Juni. — Blätter papierartig, im Umriß eirund bis eirund⸗länglich, am Grunde abgeſtutzt, deutlich-Z lappig, 6—10 cm lang und unten 3½ —6 cm | breit; die Lappen unregelmäßig-doppelt-gezähnt oder eingeſchnitten-geſägt, bei k. Semenowii Pax (syn. A. Semenowii Ag. et Herd., A. acinatum hort.), einem Strauch, ſind Blätter und Früchte kleiner, erſtere auch weniger ſtark geſägt. Früchte unbehaart, mit aufrechten oder aufrecht-abſtehenden, rötlichgrünen oder bläulich— roten Flügeln. Verwendung wie Nr. 741. 743. * Acer Pseudo-Plätanus L., Berg-Ahorn. Mittel- und Südeuropa, Kaukaſus. Baum, 20—30 m hoch. Blütezeit: Mai. — Krone ausgebreitet. Zunge | Aſte und Zweige kahl, nicht geſtreift. Blätter 8-15 cm im Durchmeſſer, öfter breiter als lang, häutig bis ſpäter papierartig, handförmig-5 lappig, unterſeits matt- oder meergrün, mit ſpitzen Buchten; die Lappen un⸗ gleich-kerbſägig, wie die Zähne mit gewölbter Rand— linie; die Zähne ſtumpf. Laubknoſpen grün. Blüten grün, in 6—12 cm langen, langgeſtielten, hängenden, am Grunde zuſammengeſetzten, verlängerten Trauben, nach oder mit den Blättern erſcheinend. Staubblätter gewöhnlich doppelt ſo lang als die Krone. Frucht zuletzt ganz unbehaart, mit mehr oder weniger auf— recht-abitehenden Flügeln, die in oder über der Mitte am breiteſten. — Einer unſerer ſtattlichſten Bäume für den Park und ſonſtige größere Anlagen. Schöne Gartenformen, die ſelbſt in kleineren Gärten ver— einzeltſtehend wirkungsvoll ſind, ſind: f. purpurascens (syn. A. Pseudo-Pl. foliis purpureis und fol. atro- purpureis, A. purpurascens, A. purpureum, A. atro- purpureum ort.), Blätter unterſeits mehr oder weniger * Familie 62. Aceraceae, Ahorngewächſe. O XXX II. tief⸗purpurrot, oberſeits dunkelgrün. Sehr ſchöne Sorten dieſer Form ſind: „Prinz Handjeri“, Blätter der jungen Sproſſe von roſa in ziegelrot übergehend, ſpäter grün und gelbgrau-marmoriert; „Nizeti“ (syn. f. foliis purpureis aureo-variegatis), Färbung anfangs hellkarminrot, ſpäter auf der Oberſeite tief-dunkel⸗ purpurn und mit hochgelben und grünen Flecken; f. cupreum (syn. f. foliis cupreis), Blätter im Frühjahr kupferigrotbraun; f. lutescens, Blätter leuchtend⸗gelb⸗ grün, bei der Sorte „Worleei“ goldrot-blätterig, ſich ſpäter aber oft etwas wieder verfärbend; f. luteo-vire- scens, Blätter oberſeits dunkelgrün und mit zitronen⸗ gelber, band-, flecken- und punktartiger Zeichnung; f. albo-variegatum, weißbunt, in folgenden Sorten: „Simon Louis Frères“, Blätter purpurchamoisroſa und weißgrün; „Leopoldi“, weißbunt, junge Sproſſe rot; „bicolor“, Blätter weißbunt, gefleckt und marmoriert. 744. Acer rubrum L. (syn. A. carolinianum Walt.), Rotblühender Ahorn. Nordamerika. Baum, 15—20 m hoch. Blütezeit: April. — Rundkronig. Aſte aſchgrau; Zweige purpurlich, mit hellen Rinden⸗ höckerchen. Blätter meiſt 3 lappig, am Grunde herz- förmig und 5 nervig, mit etwas längerem, bisweilen faſt 3 lappigem, mehr oder weniger lang zugeſpitztem Mittellappen; Einſchnitte zwiſchen den Blattlappen am Grunde ſpitz. Blätter unterſeits in der Jugend weich, ſpäter bläulichweißgrau; oberſeits bläulichdunkel⸗ grün, im Herbſt ſchön leuchtend-rot. Blüten tief- rot. Frucht auf ſich verlängernden, überhängenden Stielen mit in ſpitzem Winkel abſtehenden, geraden, in der Jugend rot gefärbten Flügeln. Nach Dippel (Hand⸗ buch der Laubholzkunde II, S. 435) nennen wir neben der Stammform folgende 3 Formen: f. coceineum (syn. A. coccineum Michæ., A. sanguineum Spach, A. carolianum, A. floridanum, A. glaucum und A. hybridum Aort.), mehr ſtrauchig wachſend, Blätter mit herzförmigem Grunde eirundlich, meiſt 3 lappig, etwas kleiner als bei der Stammform, anfangs mehr, ſpäter nur unterſeits längs der Nerven etwas behaart, im Herbſte tief-ſcharlach- bis purpurrot, Blüten tief- karminrot; f. tomentosum Pelz. et Kirchn. (syn. A. glaucum Marsh, A. tomentosum Desf., A. Wagneri hort., A. splendens hort., A. fulgens hort.), Blätter in der Jugend dicht-filzig, auch ſpäter noch mweichbe- haart bleibend, im Herbſte tief-rot; k. Drummondii Sargent, gegen unſere Winter empfindlich, nur für milde Gegenden Deutſchlands geeignet, aber ſehr ſchön, mit leuchtend-korallenroten Zweigen. Blätter groß, mit roten Blattſtielen und Nerven, oberſeits hellgrün, unterſeits glänzend-ſilberfarben. Der Rotblühende Ahorn und ſeine Formen gehören zu unſern ſchönſten Zierbäumen, ſowohl im Blüten⸗ wie im Blätterſchmuck; ein blühender Baum gewährt ſtets einen herrlichen Anblick. 745. Acer dasycärpum Zhrh. (syn. A. rubrum Lam., nicht L.; A. saccharinum L., A. eriocarpum Mich&.), Weißer Ahorn. Nordamerika. Baum, 25 bis 30 m. hoch. Blütezeit: März, April. — Breit⸗ kronig. Aſte braungrau mit hellen Rindenhöckerchen; junge Zweige grün bis bräunlichgrün, unbehaart. Blätter groß, mehr oder weniger tief 5lappig; die Einſchnitte zwiſchen den Lappen am Grunde gerundet; obere Lappen eirund⸗länglich, untere eirund bis 3ſeitig⸗ eirund und oft wieder gelappt; alle an den Rändern mäßigtief oder eingeſchnitten ſcharf- und unregelmäßig⸗ doppeltgeſägt, in der Jugend weichbehaart, ſpäter oberſeits kahl, bläulichdunkelgrün, unterſeits weiß⸗ Gattung 224 lichgrün, etwas behaart oder kahl. Blüten grünlich vor dem Blattausbruch, in von blaßrötlichen Ded- ſchuppen umgebenen, kurzſtieligen, büſchelartigen Dolden⸗ trauben. Frucht auf verlängerten hängenden Stielen, mit ſtark netzaderigen Nüßchen; ihre in der Jugend oft blaßrötlichen Flügel im ſpitzen Winkel abſtehend und nach innen ſichelig gekrümmt. Von dieſem für größere Anlagen der ſilber— weißen Färbung ſeiner Blätterunterſeite wegen ſehr geſchätzten Parkbaum folgende Gartenformen: k. macrophyllum, große, tiefgelappte Blätter; f. longi- folium Spaelh (syn. f. cuneatum Pax), mit in die Länge geſtreckten, meiſt tief-Z lappigen Blättern; f. laciniatum (syn. f. Wieri laciniatum Aort., f. hetero- phyllum Art.), Zweige meiſt hängend, Blätter tief— gelappt und tief eingeſchnitten-gezähnt; f. dissectum (syn. f. Wagneri dissectum rd.), Blätter in ſchmale ganzrandige Zipfel geteilt; f. lutescens, junge Zweig— enden bronzegelb, im Sommer die Sproſſe hell— grün; f. pulverulentum, Zweige hellrot, junge Blätter weiß⸗beſtäubt; f. foliis albo variegatis, Blätter weiß— bunt; f. foliis aureo-variegatis, Blätter gelbbunt. 746. Acer campestre L., Feld-Ahorn. pflanze verträgt und ein vorzügliches Unterholz iſt, was hier betont werden ſoll! 747. * Acer platanoides L., Tafel 69, 274, Hpig-Ahorn. Mittel⸗ und Sid - Europa. Baum, 15-30 m hoch. Blütezeit: Ende April, Anfang Mai. — Blätter (bei der Stammform) ſchön glänzend— grün; alle Blattzipfel langgeſpitzt, beiderſeits mit einem oder zwei ſpitzen Zähnen. grün, am Ende kurzer Zweige; Kelch- und Kron— blätter gleichgefärbt und gleichlang. Frucht groß, kahl, ziemlich flach, ihre Flügel faſt wagerecht abſtehend und mit breiterer Mitte. Der Spitzahorn iſt ein ganz vorzüglicher Park- und Alleebaum, auch einzelnſtehend ſehr ſchön: im Frühling im Schmucke ſeiner zahlloſen gelbgrünen Blütendolden, im Sommer durch ſein friſch-grünes, reichlichen Schatten ſpendendes Laub. | Folgende Gartenformen jeien außer der Stamm— form empfohlen: f. integrilobum Zabel, Blätter meiſt kürzer als ihr dicker Stiel, meiſt 7lappig, und zwar nur bis etwas über ½ der Blattfläche; die Lappen ganzrandig; t. undulatum Dieck, Blätter wellig und wellenrandig-buchtig⸗gezähnt; f. palmatifidum Tausch | treibend. f. Lorbergii hort., f. digitatum ort.), Blätter faſt (syn. f. palmatipartitum Sach, f. palmatum hort., bis zum Grunde geteilt, mit verſchmälerten, nach oben 3lappigen oder tiefgeteilten buchtig- bis fiederſpaltig— gezähnten Blättchen; f. laciniatum Akt. (syn. f. cri- spum hort., f. cucullatum Ahort., A. laciniosum Desf.), Blätter tief-5teilig, mit tief- (oft faſt fadenfürmig-) zerſchlitzten, am Rande meiſt gekräuſelten oder um— gerollten Blättern; f. rubrum Ag.. (nicht A. rubrum L.), Rotblätteriger Spitz-Ahorn, Zweigſpitzen lebhaft— rot oder braunrot; hiervon die Sorten: f. Schwedleri, Blätter rot⸗ oder rotbraun austreibend, ſpäter ſich bräunlichgrün färbend; f. Reitenbachii, Blätter purpur⸗ braunrot austreibend, ſpäter gegen Herbſt ſchwarzrot; „Oekonomierat Stoll“, Blätter verſchiedengeſtaltet, meiſt Zlappig, metalliſch-glänzend und mit abwärts gebogenem Blattſtiel; f. variegatum, Bunter Spitz⸗ Ahorn, mit den Gartenſorten: „albescens“, junge Sproſſe weißlich, ſpäter hellgrün; foliisalbo variegatis“, N 2 0 ei Ein- heimiſcher Strauch oder Baum, 3—20 m hoch, der ſowohl Schatten, als auch die Behandlung als Hecken Acer, Ahorn. | rötlich, ſpäter Blüten gelblich dig ⸗grün, unterſeits heller. Blüten purpurfarben. Fru Orten Deutſch⸗ Nr. 740—748. 187 weiß⸗geſcheckt; „foliis aureo-marginatis“, Blätter gelb- gerändert; f. Buntzelii, Blätter leuchtend-gelb⸗ und dunkelgrün, auch völlig gelb oder violett-kupferrot-ge⸗ färbt und rotaderig; „Reichsgraf von Pückler“, Blätter verſchiedenfarbig, die jungen oft ganz weiß mit roſa verwaſchen, ſonſt vorherrſchend gelblichweiß, grün und graubraun; f. nanum pyramidale, von niedrigem und pyramidalem Wuchs. Die gefärbtblätterigen ſind vereinzelt auch für mittlere und ſelbſt für kleinere Gärten geeignet. 748. Acer palmätum Thbg. (syn. Acer pal- matum var. Thunbergii Pax, A. polymorphum S. et Z., A. septemlobum Thbg., A. formosum hort., A. japonicum polymorphum Fort.), Fäder- Ahorn. Ja⸗ pan. Strauch oder kleiner Baum. Blüte⸗ e ee Aſte abſtehend, rötlich bis braun; Zweige rötlich bis leuchtend-kar— minrot, unbe- haart. Blätter verſchiedenge— ſtaltet, bis in oder über die Mitte 5— 11⸗ teilig, beim Austreiben 5 Acer palmatum f. Hessei. oberſeits freu— mit abſtehenden, oben oft ſichelig einwärts-gebogenen Flügeln. Ein (auch als Strauch) prächtiger Ahorn, freilich nur an ſehr geſchützten lands winter— hart und ſelbſt dort in ſtrengen Wintern ge- legentlich zu— rückfrierend, aber freudig wieder aus— Iſt auch als Topf- oder Kübel— pflanze oder, im | Sommer aus⸗ ö gepflanzt, durch ſeine Belau- 8 bung wahr— haft ſchön. Nachſtehende Formen ſeien beſtens empfohlen. 3 Haupt- formen (Spielarten): a) normale. Die 5—9 Blattteile ſind eirund— lanzett⸗ bis länglich-lanzettförmig, am Grunde ver— ſchmälert, nach oben allmählich lang zugeſpitzt, ſcharf— bis eingeſchnitten-geſägt. Sorten: f. rubrifolium Pax (Syn. A. palmatum oder polymorphum atropurpureum, carneum, rubescens, rubrum und sanguineum hort.), Blätter heller oder dunkler rot bis purpurrot, ſehr ſchön; k. reticulatum C. Loch (syn. f. rhodoneurum Acer palmatum f. Nicholsonii. 188 Fam. 62. Aceraceae, = XXX II, bis Fam. 66. Anacardiaceae, Or XXXI 39. Pax), Blätter grünrot-genervt; bei f. ret. Andreanum grün und blaßroſafarben, längs der Nerven lebhaft⸗ grün; f. argenteo marginatum Pax, Blätter grün, Verwendung. Hermann Jäger ſagt: „Der Eſchen-Ahorn iſt einer unſerer ſchönſten Parkbäume 15 hat unſtreitig das lichteſte Grün unter allen weiß⸗gerändert; f. roseo marginatum, Blätter roja- Bäumen. Die grünen Aſte und Zweige beleben die gerändert; f. albo variegatum Pax, Blätter grün, Winterlandſchaft und im Herbſt erſcheint das Laub weiß⸗ gefleckt; f. bicolor Pax, Blätter rot und hellroſa- flammend⸗gelb.“ Folgende Gartenformen ſind von marmoriert, ſchön!; f. crispum Andr., Blätter grün, Intereſſe; die beiden buntblätterigen auch für kleine am Rande hlaſſer und eingerollt, mehr eigenartig als Gärten von hohem Wert: f. trifoliatum Dreck, Blätter ſchön; k. Koki Spaelh, Zweige rot, zierlich über- zZblätterig, bei älteren Pflanzen aber mit 5 blätterigen hängend, Blätter mehrfarbig: grün, rot, roſa, men, untermiſcht; k. violaceum C. Koch (syn. A. cali- gelblich, ein ſchönes Farbenſpiel gewährend. fornicum hort., nicht Torr. et Gr.; A. Negundo b) dissectum Thbg. pr. sp. (syn. A. decompo- californicum hort.), wächſt raſch und hoch, Zweige situm, A. incisum, A. pinnatifidum hort.), Blätter violett-bereift, Blätter 3 oder 5blätterig, Blättchen in 7—11 ſchmal-lanzettförmige, mehr oder entfernt- und ſeichtgeſägt bis ganzrandig. f. crispum weniger fiederſchnittige Blattteile geteilt. Sehr jhöne E. Don. (syn. f. heterophyllum Art., f. laciniatum Sorten: f. ornatum Carr., Blätter purpurrot, längs fort.), Blättchen ſehr ſchmal oder geſchlitzt oder kraus⸗ der Nerven gelblichweiß— gezeichnet; f. variegatum randig; Pflanze ſtrauchig, mehr eigenartig als ſchön, Vanh. (syn. f. polychromum Pax, f. roseo varie- f. foliis albo variegatis hort., Blätter ſchön weißbunt, gatum fort.), Blätter beim Austreiben purpur⸗ hier und da auch ganz weiß; it eine ſehr ſchöne Form, farben, ſpäter grün und weiß oder weiß⸗ und roja- ſowohl als Einzelpflanze (Pyramide oder Kronenbaum) gezeichnet. f. rhodophyllum Pax (syn. f. dissect. wie auch in Ziergehölzgruppen von großer Wirkung. atropurpureum Aort.), Blätter purpurrot. f. versicolor Dieck, Blättchen goldbronze-ſchimmernd. c) linearilobum Miq., Blätter faſt bis zum Junge und friſchverſetzte Pflanzen der buntblätterigen Grunde 9—11teilig; die Teile dr ch, Sorten ſind im Winter durch leichte Umhüllung zu lang-zugeſpitzt, faſt ganzrandig oder ſeicht⸗gezähnt. ſchützen. Ältere Pflanzen frieren auch wohl mal etwas Zweige auf der Lichtſeite rot. Blätter jung rot, zurück, treiben aber ſchnell wieder aus. — A. cali- ſpäter grün, rotſtielig und rotnervig. fornicum Torr. et Gr. (syn. Negundo californicum 749. Acer Negundo Z. (syn. Negundo acerodes Torr. et Gr.), iſt durch in der Jugend weichbehaarte Mnch., Neg. fraxinifolium Nutt.), Eſchen- Ahorn. Zweige, 3zählige, ſelten 5zählige, eingefchnitten-grob- Nordamerika. Baum oder großer Strauch, bis 15 m oder ungleichſägezähnige Blätter verſchieden. Wächſt hoch. Blütezeit: April. — Aſte ziemlich abſtehend; raſch, iſt aber empfindlicher als der Eſchen-Ahorn und Zweige ſchlank, hellgrün, unbehaart. Blätter un- erfriert ſchon bei etwa — 20% C. paarig⸗gefiedert, meiſt 5, ſeltener 3, 7- oder mehr blätterig. Blüten zweihäuſig, grün, ſeitenſtändig, vor oder mit dem Blätterausbruch erſcheinend, die der männlichen Pflanze gebüſchelt, mit langen fein— fädigen Staubblättern und letztere mit etwa ebenſo langen Staubkölbchen; die der weiblichen Pflanze in verlängerten, hängenden Trauben, mit behaartem Fruchtknoten und faſt ſitzenden Narben. Frucht mit aufrecht-abſtehenden, an der Spitze breiteren Flügeln. Familie 65. MELIANTHACEAE, Wontsſtrauckgene e f a U ROOT (Nr. 750 aus einer Gattung.) Gattung 225. Meliänthus L., Honigſtrauch, O. XI 14a (griechiſch: meli — Honig und anthos — Blume). Kelch zuſammengedrückt, am Grunde ſehr ſchief, faſt ſackförmig, 5teilig. Kron= blätter 5. Staubblätter 4, zweimächtig. Fruchtknoten Alappig, 4fächerig; Fächer 2—4eiig. Kapſel papierartig, 4lappig, 4fächerig; Fächer meiſt Ijamig. Kahle Sträucher, graugrün oder weißgraulich. Blätter mit Nebenblättern, unpaarig-gefiedert; Blättchen ungleichſeitig, gezähnt, herablaufend. Blüten Honig abſondernd, braunrötlich, kurzgeſtielt, in end- oder achſelſtändigen Trauben. — 3 Arten am Kap, 1 am Himalaja. 750. Meliänthus major I., Großer Honig- Verwendung in größeren Ziergärten als ſchöne ſtrauch. Kap. Staudig⸗-halbſtrauchig, 1 2½ m hoch. und maleriſche Einzelpflanze (auch truppweiſe) a Mai bis Juli. — Pflanze buſchig. Blätter auf dem Raſen. Kultur. Lockerer, humusreicher, ſehr groß, gefiedert, kahl, graugrün (meergrün); in alter Kraft befindlicher, nötigenfalls zuvor mit Blättchen ſitzend, lanzettlich, tief- und ſcharfgeſägt, an Torfmülldung und Kompoſt⸗ oder Miſterde unter⸗ geflügelter Blattſpindel, die am Grunde mit ange- miſchter Boden, im Sommer ſonnige Lage und reich- wachſenen Nebenblättern verſehen. Blumen zierlich, lich Waſſer ſind erforderlich. Im Herbſt die Pflanzen dunkelbraunrot, in endſtändigen dichten Trauben. herausnehmen und, ganz oder in mehrere geteilt, im Sie haben entfernte Ahnlichkeit mit geflügelten In⸗ kalten oder lauwarmen Hauſe überwintern. Anzucht ſekten und laſſen rötlichen Honig ausfließen. — M. aus Samen ergiebt (wenn früh genug) ſchon im erſten minor L., Kleiner H., hat ſchmallanzettliche, unterſeits Jahre ziemlich ſtattliche Pflanzen. Ausſaat im Februar, fein behaarte Fiederblättchen und am Blattſtiel nicht März (auch ſpäter) in Töpfe oder ins Miſtbeet. Ver- angewachſene Nebenblätter; iſt in allen Teilen kleiner mehrung durch Stockſproſſe und Teilung. — Keim- und weniger ſchön. kraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 4 Wochen. e | | Kultur der Ahorn-Arten. Sie gedeihen in allerlei Kulturland, lieben aber mäßig feuchtes Erd— reich. Vermehrung der Gartenformen durch Augen- pfropfen; die oft mehr ſtrauchigen (3. B. A. Negundo, A. palmatum) auch durch Ablieger. Anzucht der Arten aus Samen, der bald nach der Reife zu ſäen it. — Keimkraft der Samen ½ Jahr. Gattung 225. Meliänthus bis Gattung 227. Rhus. Nr. 49754. 189 Familie 64. STAPHYLEACEAE, Pimpernußgewächſe. (Nr. 751— 754 aus einer Gattung.) Gattung 226. Staphylea L., Pimperunß, Or XI 14 d (griechiſch: staphyle — Traube; Blütenſtand eine Traube). Kelch und Krone Sblätterig. Staubblätter 5. Fruchtknoten bis zum Grunde 2—3Zteilig: die Lappen getrennt oder verwachſen, 1fächerig. Kapſel häutig, aufgeblaſen, 2—3 lappig, 2 — —3fächerig; Fächer 1⸗ bis wenigſamig. r ef Blätter gefiedert, mit 5 oder 7 Blättchen 5 B. Blätter fiederig⸗3⸗ und zugleich 5 blätterig C. Alle Blätter nur Zblätterig. Blütentrauben ſitzend, an ihrem Grunde beblättert 751. * Staphylea pinnäta L. (syn. Staphyloden- dron pinnatum Scop.), Gemeine Vimpernuß. Strauch, 1½—5 m hoch. Blütezeit: Mai, Juni. Aſte braun. Zweige grün bis olivengrün und braungelb. Blätter mit Stiel 12— 18 cm lang, meiſt 5, 7 blätterig; Blättchen eirund, ſpitz, geſägt, kahl. Blüten im Aufblühen kugelig, in (mit Stiel) 10—18 cm langen, etwas veräſtelten Trauben, weiß. Für größere Gärten zu empfehlen; iſt hart und ſchön grün⸗belaubt, verträgt ziemlichen Schatten. Anzucht aus Samen. Ausſaat nach der Reife ins freie Land. 752. Staphylea elegans Zabel. Schöne Vimper- nuß. Blütezeit: Ende April oder Anfang Mai. Staphylea colchica var. lasiandra. — Von voriger verſchieden durch: Blüten im Auf— blühen verkehrt-kegelförmig, in langgeſtielten, hängenden, zuſammengeſetzt- eiförmigen, alſo nicht ver— längerten, ohne den Stiel 6—8 em langen Riſpen, rötlich (d. h. Kelch rötlich, Krone weiß). Frucht unentwickelt bleibend. — Schönblühend, blüht aber etwas ſparſam und iſt gegen ſtrenge Winter empfindlich. Sträucher mit ſtielrunden, meiſt grünen Zweigen: Blüten weiß. — 4 Arten, in e am . in e und Nordamerika. ſelten und im Februar. Blätter fiederig, mit 3—7, meiſt geſägten Blättchen; junge Blätter 781. 732. 753. 754. .S. pinnata. S. elegans. S. colchica. S. Bumulda. 753. S hrles colchica Stev. (syn. Hooi- brenckia formosa hort.),, Kolchiſche Vimpernuß. Kaukaſus. Strauch, 2—4 m hoch. Blütezeit: Mitte oder Ende Mai. — Altere Zweige bräunlich— grün, heller und dicht gefleckt; jüngere grün bis bläu— lichrot, geſtreift. Knoſpen im Sommer genähert-zwei— ſpitzig. Blätter an ein und demſelben Zweige 3- und Sblätterig. Blüten in aufrechten bis über— hängenden, zuſammengeſetzt-breiteiförmigen, ohne den Stiel 5—7 cm langen Riſpen, beim Aufblühen ver— kehrt-walzlich-kegelförmig. Staubblätter mit kahlen Staubfäden. — Eine Abart iſt: var. lasiandra Dippel (syn. S. colchica hort. und C. Koch), Strauch, am Grunde neue Sproſſe treibend; Zweige anfangs grün— lich, ſpäter gelblichbraun. Knoſpen entfernter zwei— | ſpitzig. Blätter an den unfruchtbaren Sproſſen 5zählig, an den Blütenzweigen hier und da auch Zblätterig, heller grün, etwas glänzend. Blütenriſpen faſt aufrecht. Staubblätter mit nur am Grunde oder bis über die Mitte behaarten Staubfäden. — Beide Pflanzen ſind nicht winterfeſt; aber vorzüglich zum Treiben ge— eignet. Angetrieben blühen ſie ſchon Ende Januar Man muß kräftige, buſchige Pflanzen erziehen und deren Zweige gut ausreifen laſſen. Be- ſchneiden gleich nach der Blüte, nicht zu anderer Zeit. 754. Staphylea Bumälda DC. (syn. Bumalda trifolia TH.), Japaniſche Vimpernuß. Japan. Niedriger, buſchiger Strauch, kaum bis 1½ m hoch werdend. Blütezeit: Juni. — Zweige braunrötlich, grünlich-geſprenkelt. Blattſtiele rötlichgrün oder purpurn. Blätter Zblätterig, Blättchen eirund bis eirund-elliptiſch, fein-kerbſägig. Blüten weiß, in aufrechten, lockerblütigen, einfachen oder etwas ver— zweigten Trauben. Staubfäden am Grunde behaart. Als feinerer reichblühender Strauch für niedrige Gehölzgruppen empfehlenswert, aber im Winter leichter Schutzhülle bedürftig. Anzucht aus Samen. Ausſaat in Töpfe; die Pflänzchen ſolange in Gefäßen kultivieren (im Winter nur eben froſtfrei halten, nicht verzärteln), bis ſie erſtarkt ſind und ins Freie kommen können. — Keimkraft der Samen 1 Jahr. Familie 65. SABIACEAE. 4 Gattungen, z. B. Meliosma, der tropiſchen und ſubtropiſchen Gegenden. Familie 66. ANACARDIACEAE, Nierenbaumgewächſe. == XXXI 39. (Nr. 755 — 759 aus einer Gattung.) Gattung 227. Rhus Z., Sumach, 0 = XI An X 39 (griechiſch: rbus — Gerberbaum; wohl vom keltiſchen eh — rot, wegen der roten Früchte). 10 vielehig⸗ eg lee Kelch klein, 4—6teilig, bleibend, in der Knoſpenlage dachziegelig. Kronblätter 46, gleich, ſehr abſtehend. Staubblätter 4, „6 oder 10. Frucht⸗ 190 knoten ſitzend, eiförmig oder kugelig, 1fächerig. Bäume und Sträucher, oft firnishaltig. gefiedert. Griffel 3, frei oder verwachſen. Blätter wechſelſtändig, bei Gattung Cotinus einfach, ſonſt mit 1—3 Blättchen oder unpaarig⸗ Blüten klein, in achſel- oder endſtändigen Riſpen. — 120 Arten der wärmeren Gegenden, beſonders am Kap. A. Blätter unpaarig⸗gefiedert (bei Rhus Toxicodendron gewöhnlich Z blätterig) nn * n N Fam. 66. Anacardiaceae, XXXI 39, bis Fam. 70. Leguminosae, O XXI I u. XXX 16. Steinfrucht klein, ſaftleer, zuſammengedrückt, 1 ſamig . K. typhina. 755. R. glabra. 756. H. Coriarid. 757. R. Toxicodendron. 758. B. Blätter einfach. Blüten in großen, lockeren, endſtändigen Nüſßen mit großenteils a 2 (abfallenden) Zwitterblütchen: 755. Rhus typhina T. (syn. R. canadensis Mill., R. viridiflora Poir.), Hirſchkolben-Sumach. Nord⸗ amerika. Strauch oder Baum, 3.—5 m hoch. Blüte⸗ zeit: Juni, Juli. — Junge Aſte und Schößlinge braunfilzig. Blätter groß, 8-13 paarig und mit dem filzigen Blattſtiel bis 50 em lang; Fiederblättchen Hirſchkolben-Sumach. länglich-lanzettlich, zugeſpitzt, ſcharfgeſägt, unterſeits feinhaarig, an einer nicht geflügelten Blattſpindel. Blüten in endſtändigen, bis 30 em langen Riſpen, grüngelb. Früchte rauh, rot, zierend. 756. Rhus glabra L. (syn. R. viridiflora hort., nicht Poir.), Glattblätteriger Sumach. Nord- amerika. Kleiner Baum oder Strauch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Ausläufer treibend. Zweige anfangs grün und etwas behaart, ſpäter rötlichbraun und ſpär— lich⸗ behaart bis kahl. Blätter mit 6 bis 10 Paar Blättchen, ſamt Stiel 25 — 40 em lang. Blattſtiel, die ungeflügelte Blätterſpindel und die Blättchen kahl; Blättchen ſitzend, länglich-lanzettlich, ungleich-geſägt oder eingeſchnitten, oberſeits etwas glänzend-dunkelgrün, unterſeits hellbläufich- oder graugrün, im Herbſt ſchön purpurrot. Blüten in 15—30 cm langen, zeritreut- kurzhaarigen Riſpen, gelblichgrün. Frucht ſcharlach— oder karmeſinrot-behaart. — Eine ſchöne, etwas zarte Abart iſt var. elegans Zngl. (syn. R. elegans Alt., R. caroliniana Mill., R. sanguinea und coccinea ort.), Zierlicher Gl. S.; Zweige, bläulich oder purpur— farben, bläulichweiß-bereift. Blätter oberſeits bläulich— dunkelgrün, unterſeits hellbläulichgrün; Blattſtiel und Spindel ſpäter bläulichrot, alle unbehaart. Blüten zweihäuſig. — Am ſchönſten iſt die mit roten Früchten bedeckte weibliche Pflanze. Eine durch Belaubung ſehr ſchöne Form f. elegans laciniata Carr. (syn. f. glabra laciniata hort.), hat etwas hängende Blätter mit eingeſchnittenen oder fiederſpaltigen Blättchen. 757. Rhus Coriäria L., Gerber-Sumach, ein ausgebreiteter, ſüdeuropäiſcher Strauch mit hellbraunen warzigen Aſten, weißzottigen Zweigen, unpaarig— gefiederten Blättchen, deren grobgeſägte Fieder— blättchen an einer (wenigſtens oben) geflügelten Blattſpindel ſitzen, mit gelblichgrünen Zwitterblüten und roten, dicht behaarten Früchtchen, findet ſich hier und da in Anlagen. 758. Rhus Toxicodendron L., Gift-Sumach. Jetzige Gattung Cotinus Scop. Riſpen. Gärten angenehm iſt; mehrung durch Ablieger. . ee, e . Cotinus (Tafel 69). 759° Nordamerika, Nordaſien. Niedriger, aufrechter oder mehr oder weniger wurzelnder oder kletternder Strauch mit giftigem Milchſaft. Blütezeit: Ende Mai oder Anfang Juni. Zweige ſchlank, grün bis bräunlichgrün, weichhaarig. Blätter geftedert-3 blätterig (ſelten 5 blätterig); Blättchen teils kerbſägezähnig, eckig⸗ gelappt oder auch ganzrandig, freudig-grün. Blüten gelblichweiß, meiſt zweihäuſig, in 8—10 em langen f. radicans L. pr. sp. (syn. Toxicodendron vulgare und T. volubile Mill.), kriechend und wurzelnſchlagend, wird ſpäter mehr aufrecht. — Verwendung obiger Arten nur in mittleren und größeren Gärten und in Anlagen, in denen ſie von eigenartig ſchöner Wirkung ſind, wenn man ſie truppweiſe oder in geſchloſſenen, großen Gruppen bei⸗ ſammen ſieht. Für kleine Gärten und für Einzel⸗ ſtellung eignet ſich ihrer zierlichen Belaubung und ſchönen Herbſtfärbung wegen die niedriger bleibende R. glabra eleg. laciniata; während R. Toxicodendron nur in landſchaftliche Gärten gehört, auch mehr humoſen und mäßig feuchten Boden liebt, um üppig wuchern zu können. R. typhina und R. glabra gedeihen in allerlei Boden, ſelbſt in ſehr trockenem. Vermehrung durch Grundſproſſe oder Ausläufer ſehr leicht. An⸗ zucht aus Samen. Ausſaat in Schalen oder Käſtchen im Herbſt nach der Ernte oder zeitig im Frühjahr. — Keimkraft der Samen 1 Jahr. 759. Rhus Cötinus I., jetzt Cötinus Cötinus m. Tafel 69, 275, (syn. C. Coccygea C. Koch, C. Coggygria Scop.), Verückenſtrauch. Südeuropa, Orient. Strauch, 2—3 m hoch, Blütezeit: Juni, Juli. — Von Grund auf veräſtelt. Aſte hellbraungrau; Zweige grünlich, mit Rindenhöckerchen bedeckt. Blätter einfach, verkehrt-eirund, oval bis rundlich, ſtumpf oder abge— rundet (ſelten etwas 2—3 lappig), ganzrandig, kahl, oberſeits dunkelgrün, unterſeits bläulichgraugrün. Blüten grünlich, auf behaarten, von Deckblättern geſtützten Stielchen in bis 20 cm langen, ausgebreiteten Riſpen, großenteils unbefruchtet abfallend, während die langbehaarten Blütenſtielchen ſich verlängern, federig werden, der ganze Blütenſtand ſich rötet ein perücken⸗ artiges Ausſehen gewinnt und von eigentümlicher Schönheit iſt, die bei k. atropurpurea, mit tief- roten Riſpen, noch mehr hervortritt. k. pendula Dervaes iſt nur intereſſant, weil der Hauptſtamm ſchlängelig aufſteigt, während die Seitenzweige hängen, aber an ihren Enden ſich wieder erheben. Verwendung. Vortrefflicher Zierſtrauch; in Landſchaftsgärten, Anlagen, mittleren und größeren Ziergärten unentbehrlich und darf nicht fehlen, ſei es zu Gruppen vereinigt, truppweiſe oder als an— ſehnliche Einzelpflanze, als welche er ſelbſt in kleineren immer aber muß die Krone des Strauches aus der Umgebung etwas vorragen. Kultur. Unten kahlwerdende Pflanzen ſind durch Kürzen buſchiger zu ziehen. Jeder ertragsfähige Acker— und Gartenboden ſagt zu, um ſo beſſer, wenn er ſich friſch erhält. Wenn ſtrenge Winter einen Teil der Zweige zerſtören, treiben bald wieder neue. Ver— Anzucht wie Nr. 758. Gattung 227 Rhus, Sumach. Nr. 755—759. 191 Familie 67. CORIARIACEAE. 1 Gattung Coriaria Z., z. B. die immergrüne C. myrtifolia Z., in Südeuropa. Familie 68. MORINGACEAE. Gattung: Moringa Juss. 3 Arten. Nordafrika und wärmeres Aſien. Familie 69. CONNARACEAE. 12 Gattungen mit etwa 140 tropiſchen Arten. Familie 70. LEGUMINOS AE, Hülſenfrüchtler. = XXI ı u. XXX 16. (Nr. 760— 922 aus zweiundſechzig Gattungen.) Unterfamilie a. Papilionaceae, Schmetterlingsblütler, Ou XXI 1a; XI 2, 3; III 9. Beſchreibung der Unterfamilie Papilionaceae ſiehe Of XXI 1 a. I. Staubblätter alle frei. 1. Blätter fehlend, oder einfach, oder mit 2 Blättchen, oder gefingert. Blüten echt ſchmetterlingsförmig. a) Fruchtknoten oder Hülſe 4 bis mehreiig. Kielblätter der Blume am Rücken zuſammengewachſen. * Kräuter bis Halbſträucher; Blätter krautig. Gattung 228 Baptisia. (Thermopsis.) * Sträucher, ſehr ſelten halbſtrauchig oder faſt krautig. Blätter meiſt lederig. Blüten ſtets echt ſchmetter— lingsförmig. Gattung 229 Podalyria. 230 Brachysema. 231 Callistachys. 232 Choriz&ma. b) Fruchtknoten oder Hülſe 2—1eiig. Blätter einfach, nur in Gattung Burtonia oft fingerig bis fiederig (in Gattung Jacksonia, Viminaria, Daviesia oft fehlend). Gattung 255 Eutäxia. 254 Adtus. 2. Blätter einfach, ganz oder 2 lappig (nur bei Bauhinia auch mit 2 Blättchen). Blüten nicht oder nur ſchein-ſchmetterlingsförmig. Kronblätter in der Knoſpe ſich jo deckend, daß die Fahne innen, das Schiffchen außen liegt. — Nur Bäume und Sträucher. Siehe Gattung 278. 3. Blätter abgebrochen-gefiedert oder mit 5 oder mehr Blättchen unpaarig-gefiedert. Blüten ſchmetter— lingsförmig (in der Knoſpe die Fahne außen, das Schiffchen innen). Staubblätter 10, frei oder faſt frei. — Bäume, Sträucher. Gattung 255 Söphora. 236 Virgilia. II. Staubblätter 10 (ſelten 9), alle in eine, bisweilen aufgeſchlitzte Röhre verwachſen oder 1 (das der Fahne zugekehrte) freiliegend oder oft nur bis zur Hälfte frei. Hülſe zur Reifezeit längs- aufſpringend, ſeltener e ben nur bei Gruppe 9 in 2 oder mehr Querglieder zerfallend oder in ſolche leicht trennbar. Blätter fehlend oder einfach (aber dann ohne Ranken), oder mit 3 Blättchen, oder fingerig⸗mehrblätterig; die Einzelblättchen des ganzen Blattes am Grunde ohne je 2 (1) kleine Nebenblättchen. — Kräuter und Sträucher (Laburnum und einzelne Cytisus wohl auch baumartig wachjend). a) Staubblätter alle in eine Röhre verwachſen (einbrüderig). Kommt auch bei einzelnen Anthyllis-Arten vor. * Staubblätterröhre oberwärts aufgeſchlitzt. Gattung 237 Templetönia. (Goodia, Crotalaria.) * Staubblätterröhre geſchloſſen, nicht aufgeſchlitzt. 7 Kräuter oder 5 Sträucher. Kelchzipfel gewöhnlich viel länger als die Kelchröhre. Samen ſtets ohne Wulſt (Schwiele) am Nabel. Gattung 258 Lupinus. 259 Onönis. rr Sträucher (ausnahmsweiſe Bäume). Kelchzipfel oder zähne kürzer oder kaum länger als die Kelchröhre (wenn ausnahmsweiſe deutlich länger, dann entweder die Samen mit Schwiele oder die Pflanzen immergrün). 0 Samen am Nabel ohne Wulſt (Schwiele). Gattung 240 Labürnum. 241 Pettera. 242 Genista. 245 Spärtium. 00 Samen am Nabel mit deutlichem Wulſt (Schwiele). Gattung 244 Ulex. 245 Cytisus. b) Staubblätter 2brüderig (9 in eine Röhre verwachſen, das 10. ganz oder zur Hälfte frei). * Die Nebenblätter des ganzen Blattes dem gemeinſamen Blattſtiel am Grunde angewachſen. Die Seitennerven der Laubblättchen meiſt in Zähnchen endend. Gattung 246 Medicago. 247 Melilötus. 248 Trifölium. * Die Nebenblätter mit dem Blattſtiele nicht verwachſen, entweder den Laubblättern gleich und bleibend, oder klein und ſehr hinfällig. Blättchen ſtets ganzrandig. Gattung 249 Lotus. 250 Lesped&zia. 5. Die Einzelblättchen eines ganzen Blattes an ihrem Grunde oder doch an ihrem Stielchen mit je 2 (ſeltener mit nur einem) kleinen Nebenblättchen. (Beiſpiele: Stangenbohne, Türkiſche Bohne.) Die ganzen Blätter find fiederig-3—5blätterig, ſelten, z. B. Apios, 7 blätterig. a) Blüten achſelſtändig, büſchelig oder traubig beiſammen, an der nicht knotigen Spindel zu 2 en gruppiert oder einzeln. * Deckblätter am Grunde des Blütenſtiels bleibend. Deckblättchen am Kelch vorhanden und größer. Gattung 251 Bradbürya. 252 Clitöria. * Deckblätter am Grunde des Blütenſtiels meiſt hinfällig. Deckblättchen am Kelch fehlend. Gattung 255 Kennedya. 254 Hardenbergia. b) Blütenſtand meiſtknotig⸗traubig. Deckblätter u. Deckblättchen klein u. meiſt abfallend, bisweilen fehlend. * Blüten nicht normal-ſchmetterlingsförmig, ſondern: T Fahne ſehr groß, die Flügel klein oder kürzer als der Kiel. Gattung 255 Erythrina. Tr Der ſpitze oder löffelige Kiel iſt am größten. Gattung 256 Äpios. Blüten normal ſchmetterlingsförmig. Gattung 257 Camptosema. 258 Phaseolus. 259 Dölichos. 192 Familie 70. Leguminosae, Hülſenfrüchtler. O XXI 1 u. XXX 16. 6. Blätter abgebrochen-gefiedert und am Ende mit oder ohne Blattſtielranke, oder einfach und dann ſtets mit Ranke. a) Kräuter. Gattung 260 Vicia. 261 Läthyrus. b) Sträucher. Gattung 262 Caragäna. 265 Halimodendron. 7. Blätter unpaarig-gefiedert, meiſt 9- bis vielblätterig. Hülſe nicht in Querglieder teil- oder trennbar; aufſpringend oder nicht. Kräuter und aufrechte Sträucher. (Die wenigen hierher gehörenden Bäume und hohen Kletterſträucher haben zum Unterſchiede von Gruppe 8 eine 2klappig-aufſpringende Hülſe. Arten, die durchweg fiederig- 3=, 5- oder 7 blätterig, haben Blättchen ohne Nebenblättchen. a) Sträucher und Kräuter mit drüſig-punktierten Blättern oder Zweigen. Fruchtknoten 1—2 eiig. Gattung 264 Amörpha. b) Kräuter, Halbſträucher oder Sträucher. Blätter oder junge Zweige nicht punktiert. 1—3eiig. Hülſe nicht aufſpringend. Gattung 265 Onöbrychis. c) Kräuter, Sträucher und Bäume. Fruchtknoten mehreiig. Das 10. Staubblatt frei. Fruchtknoten * Griffel bebärtet oder behaart. Gattung 266 Cliänthus (Donia). 267 Sutherländia. 268 Colütea. * Griffel kahl. + Schlingſträucher. jr Keine Schlingjträucher. 269 Robinia. Gattung 270 Wistäria (Kraunhia). Gattung 221 Indigöfera. 8. Blätter unpaarig-gefiedert, 5⸗ bis vielblätterig (ſehr ſelten nur 3 oder 1 blätterig). aufſpringend, nicht in Querglieder trennbar. 272 Galega. Hülſe nicht Bäume oder hochkletternde Sträucher! Etwa 26, faſt ausſchließlich tropiſche! Gattungen in 300 Arten, mit meiſt kleinen Blüten; für uns belanglos. 9. Blätter verſchieden, einfach, 3 zählig oder gefiedert. oder in ſolche leicht trennbar. a) Einzelblättchen (meiſt 3 oder 1, jehr ſelten 5) mit je 2 oder 1 Nebenblättchen. Gattung 273 Desmödium. geſprochen gelb. b) Einzelblättchen ohne Nebenblättchen. * Staubblätter 2 brüderig (d. h. 9 vereinigt, 1 frei). * Staubblätter I brüderig: alle zu einer (aufgeſchlitzten) Röhre verwachſen. Reife Hülſe in Querglieder zerfallend Blüten nie aus⸗ 274 Löourea. Gattung 275 Hedysarum. 276 Coronilla. Gattung 277 Amicia. Unterfamilie b. Caesalpiniaceae, Caesalpinengewächſe. Ot XI 1b, 2; XXI 1b. Beſchreibung der Unterfamilie Caesalpiniaceae ſiehe G XXI 1b. 5 I. Blätter einfach, 2 lappig (bei Bauhinia auch 2 blätterig). Gattung 279 Gymnöcladus. (Vergl. nötigenfalls auch 280 Gleditschia.) II. Blätter doppeltgefiedert. III. Blätter abgebrochen-gefiedert. Gattung 278 Cercis. 280 Gleditschia. 281 Poinciana. 1. Staubkölbchen nicht ſchwebend, alſo mit ihrem Grunde dem Faden aufſitzend. Gattung 282 Cässia. 2. Staubkölbchen auf ihrem Faden ſchwebend. Gattung 285 Ambherstia. (Gattung Brownea Jacg., 10—15 vollkommene Staubblätter, Blättchen 2- bis vielpaarig; Blütendeckblättchen bleibend, am Grunde verwachſend und den Kelch einſchließend. Gattung Ceratonia I., Johannisbrotbaum, Kronblätter fehlen, Staubblätter 5.) Unterfamilie e. Mimosaceae, Sinnpflanzengewächſe. Oo ur XI 1a; XXI IC. Beſchreibung der Unterfamilie Mimosaceae ſiehe Gi XXI 1e. I. Staubblätter jeder Einzelblüte bis 12, meiſt 10, ſeltener 8 oder nur 5. Kölbchenfächer ſehr zahlreich, nicht in 2—6 Maſſen.) (Pollenkörnchen jedes Fach in 2—6 Maſſen.) II. Staubblätter zahlreich, ſelten nur 10 oder 12. (Pollenkörnchen in jedem der 2 Gattung 284 Neptünia. 285 Mimösa. 1. Blätter ſehr verſchieden, einfach oder dornig oder doppelt-gefiedert, aber nicht einmal-gefiedert. Gattung 286 Acäcia. 287 Albizzia. 2. Blätter nur einmal⸗, und zwar abgebrochen-gefiedert. 288 Calliändra. Gattung 289 Inga. Gattung 228. Baptisia Vent., Färberhülſe, Or XI 2, 3; XXI Ia (griechiſch: baptein — färben). Kelch glockig, am Grunde ſtumpf oder kurz-kreiſelförmig. Kronblätter faſt gleichlang. (Staubblätter abfallend.) Fruchtknoten vieleiig. Hülſe geſtielt, eiförmig oder faſt kugelig, gedunſen oder aufgeblaſen, meiſt lederig. Stauden. Blätter fingerig-Zzählig (bei der gelbblühenden B. perfoliata R. Br. einfach und dann ſitzend oder durchwachſen); Nebenblätter meiſt klein oder fehlend, ſeltener blattartig. Blüten weiß, gelb oder blau in Trauben. — 14 Arten, in Nordamerika. 760. Baptisia austrälis E. Dr. (syn. Poda- lyria australis Zam., P. coerulea Pursh), Südliche FJärberhülſe (fr. Podalyre de Ja Caroline; e. Southern Wild Indigo). — Staude bis 1 m hoch. Blüte— zeit: Juni, Juli. — Blätter geſtielt, nebſt den Zweigen kahl; Blättchen länglich-keilförmig, ſtumpf; Nebenblätter linealiſch-lanzettlich. Blüten blau, in verlängerten Trauben; f. pallida blaßblau, weniger ſchön; k. minor Lehm. pr. sp., dunkler und heller blau, Pflanze nur bis 60 cm hoch. 761. Baptisia leucäntha Torr. et Gr., Weiß⸗ blumige Färberhülfe. Pflanze kahl. Blätter 3 zählig; Blättchen oval oder länglich-verkehrteirund, ſtumpf. Blüten weiß, in langen Trauben. Kelch an der Spitze dunkel⸗gefärbt. B. alba R. Br. hat elliptiſch⸗ längliche Blättchen, hinfällige pfriemliche Nebenblätter, die kürzer als der Blattſtiel, und weiße Blumen. — B. tinctoria E. Dr. hat rundlich- verkehrteirunde Blättchen, undeutliche Nebenblätter und gelbe Blumen. Verwendung und Kultur. Starke Pflanzen, namentlich von B. australis, können auf Raſenplätzen Platz finden; im übrigen aber zerſtreut auf Rabatten oder im Staudengarten Sie lieben tiefgründigen, ſandig-⸗lehmigen Boden und warmen Standort. Im Winter iſt Laubdecke anzuraten. Weitere Pflege über⸗ flüſſig. Anzucht aus Samen. Ausſaat im April in Töpfe; oder im Mai, Juni ins Freie auf ein Saat- beet; die Pflänzchen werden auf ein geſchützt- aber ſonnig gelegenes Schulbeet verſtopft und bleiben hier, bis ſie ſich gekräftigt haben. — Keimkraft der Samen 4 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. | | | ü Gattung 228. Baptisia bis Gattung 233. Eutäxia. Nr. 760-765. 193 Gattung 229. Podalyria Lam., Podalyrie, O XXI Ia (nach Podalyrios, einem alten griechiſchen Arzte, benannt). Kelch breitglockig, während der Blütezeit am Grunde eingeſtoßen. Kelchlappen oder ⸗Zähne faſt gleich. Die Kielblätter breit und ſtumpf. Knoten zottig, vieleiig. Hülſe eiförmig oder länglich, gedunſen; Klappen lederig. — Anſprechende kleine Sträucher, ſeidig⸗flaumig oder ſilberig⸗zottig. Blätter einfach, kurzgeſtielt. Blüten⸗ ſtiele achſelſtändig, 1—2=, ſelten 3—4blütig; Blüten weiß, rot, purpurn oder bläulich. — 17 Arten, am Kap; 3. B.: R. sericea H. Br., Blüten roſenrot. P. calyptrata Willd. (syn. P. styracifolia Sims), Deckblätter bis zur Entfaltung der Blütenknoſpen zu einer Haube verwachſen: Blüten purpurlila, wohlriechend. — Kultur wie Coleonema, Nr. 689. Gattung 230. Brachysema R. Br., Kurzfähnchen, 0. III 9; XXI la (griechiſch: brachys = kurz und sema Zeichen, Fahne). Kelchlappen faſt gleichlang oder die 2 oberen länger, häufiger höher ver— wachſen. Fahne klein und ſchmal, kürzer als die Flügel, auch wohl ſehr klein. Fruchtknoten vieleiig. Hülſe eiförmig oder ver— längert, gedunſen; Klappen meiſt lederig. — Immergrüne Sträucher oder Halbſträucher. Blätter (wenn vorhanden) gegen- oder wechſelſtändig, einfach. Blüten rot, ſeltener gelbgrün oder faſt ſchwarz, einzeln oder zu wenigen, oder auf kurzem, grundſtändigem Schaft zuſammengedrängt. — 14 Arten, in Auſtralien. ö 762. Brachysema lanceolätum Meissn., blühend. Leider dauert die Blütezeit nicht ſehr lange. Canzettblätteriges Kurzfähnchen. Neuholland. Kleiner B. melananthum hort. Berol. iſt durch ſchwarz— rutenäſtiger Strauch. Blütezeit: Frühling, zumeiſt purpurne bis ſchwarze Blumen recht intereſſant. April. — Blätter gegenſtändig, oval, eirund-lanzett- Verwendung als Topfpflanzen. Kultur wie lich oder lanzettlich, ſtachelſpitzig, ganzrandig, glänzend, Nr. 689 im Kap- oder Kalthauſe. Vermehrung ſilberweiß⸗ſeidenhaarig, kurzgeſtielt. Blumen in faſt im Auguſt durch Stecklinge (deren untere Blätter nicht zuſammengeſetzten, achſelſtändigen Trauben, anſehnlich, entfernt werden dürfen). Anzucht durch Ausſaat; ſchön dunkelſcharlachrot. — Schön und reich- lauwarm. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre. Gattung 231. Callistachys Vent, Schönfahne (Prachtähre), O. XXI Ia (griechiſch: kallos — ſchön, stächys — Ahre). Kelchlappen in der Knoſpenlage (vor dem Aufblühen) dachziegelig, die 2 oberen meiſt breiter und höher verwachſen, kürzer oder kaum länger als die Röhre. Fahne anſehnlich, kreis- oder nierenförmig. Flügel und Kiel faſt gleichlang. Fruchtknoten 4 bis vieleiig, meiſt zottig. Hülſe eiförmig oder länglich, gedunſen, 1fächerig (ſeltener ausgefüllt). — Immergrüne Sträucher, ſeltener Halbſträucher. Blätter einfach, ſehr kurz geſtielt, mehr oder weniger gegen- oder quirlſtändig, ſeltener alle abwechſelnd; Nebenblätter klein, borſtig oder fehlend. Blüten meiſt gelb oder rot, oder gelb-, rot- und purpurn⸗geſcheckt, in Trauben, Sträußen oder Büſcheln. — 27 auſtraliſche Arten, z. B.: C. coriacea O. Ktze. (syn. Oxylobium retusum, KR. Br., Chorizema coriaceum Sm ), Blumen ſchön orange, rot-geadert, in dichten, geſtielten, achſelſtändigen Doldentrauben; Fruchtknoten 4—6eiig. C. ovalifolia (syn. Oxylobium ovalifolium Meissn., Gastrolobium pyramidale Th. Moore), voriger ſehr ähnlich; Hat vielblumige Köpfchen; Fahne orange, die Flügel gelb, Schiffchen und Centrum purpurrot. — Kultur wie Nr. 765. Gattung 232. Chorizema Labill., Kreisfahne, O XXI 1a (griechiſch: choros — Kreis und sema — Fahne). Kelch und Fahne wie Callistachys. Kiel viel kürzer als die Flügel. Frucht- knoten 8⸗ bis vieleiig, meiſt zottig. Hülſe eiförmig, gedunſen oder zuſammengedrückt, einfächerig. — Immergrüne Sträucher oder Halbſträucher. Blätter einfach, alle wechſelſtändig (bei C. exicifolrum Meissn. heidekrautartig); Nebenblätter klein und borſtig oder fehlend. Blüten meiſt orange oder rot, in end-, ſeltener achſelſtändigen Trauben. — 15 Arten, in Auftralien. - 763. Chorizema värium Benth. (syn. C. ele- 765. Chorizéma ilicifölium Labill., Ssülfen- gans hort.), Veränderliche Kreisfahne. Strauch, blätterige Kreisfahne. Kleiner Strauch. Blüte— bis 2 m hoch werdend. Blütezeit: Frühling, ge- zeit: April, Mai. — Blätter fiederſpaltig-gezähnt, wöhnlich April, Mai. — Blätter faſt ſtiellos, am dornig, länglich-lanzettlich, mit ganzer Vorſpitze, die Grunde faſt herzförmig, länglich oder faſt rundlich, länger iſt als die Blattzähne. Blütenſtielchen an der ungefähr 3½ —4½½ em lang, kahl, dornig-gezähnt, Spitze mit Deckblättchen. Blattunterſeite und Zweige wellenförmig. Blumen anſehnlich, ſehr ſchön, in flaumhaarig. Blüten goldgelb, Schiffchen purpurrot. zahlreichen lockeren Endtrauben. Die Fahne blaß— Verwendung. Sehr dankbare, ſehr ſchön— orangefarben, die Flügel und das Schiffchen ſchön und reichblühende Kalthaus- und Zimmerpflanzen, purpurrot. Sehr ſchön iſt f. Chandleri (syn. f. ele- deren Kultur nicht mehr Aufmerkſamkeit erfordert, als gans Chandleri hort.), mit rotgelber Fahne und ſchön andere Topfpflanzen. Es ſind (wie Coleonema, Nr. blutroten Flügeln, groß- und ungemein reichblumig. 689, und die meiſten kapiſchen und neuholländiſchen Kaum verſchiedene Sorten find: C. elegans f. multi- immergrünen Sträucher) Humuswurzler des Kalt— florum; C. eleg. f. grandiflorum; f. macrophyllum; hauſes. Es iſt ſehr zu wünſchen, daß Blumenliebhaber f. Jatifolium, f. Southamptoni; f. floribundum hort. dieſen Pflanzen wieder mehr Aufmerkſamkeit ſchenken 764. Chorizema cordatum Lindi. (syn. C. möchten. — Vermehrung durch weichholzige, aber Manglesii Hueg.“), Herzförmige Kreisſahne. Blüte⸗ genügend ausgebildete, mit Ringwulſt verſehene (d. h. zeit: Frühling, gewöhnlich Ende März und April. — dicht am Stamm abzuſchneidende) Stecklinge, im Mai, Strauch, bis 3 m hoch werdend. Aſte lang, ſchlaff. Blät- Juni; fie kommen nur flach in die Erde, find lauwarm ter faſt ſitzend, herzförmig⸗eirundlänglich (bei k. rotun- zu ſtellen, mit Glocke zu bedecken und nur mäßig difolium Aort. rundlich), ſtumpf, feindornig-, bisweilen feucht zu halten. — Anzucht durch Ausſaat, lauwarm, buchtig⸗gezähnt, kahl. Blüten in wenigblumigen, ſehr im Frühling, in Töpfe mit ſandig-lehmiger Laub- lockeren, zierlich überhängenden Trauben. Fahne oder Wieſenmoorerde. — Keimkraft der Samen 3 ſcharlachrot, Flügel und Schiffchen purpurrot. Jahre; Keimung unregelmäßig und ſehr langſam. Kelch weichhaarig, ſeine Röhre und ſeine Zipfel gleichlang. Gattung 233. Eutäxia R. Br., Reihenſchön, Or XIII 12; XXI Ia (griechiſch: eutaxia ſchöne Reihe; Stellung der Blätter?). Wie Gattung Aotus, jedoch: Die meiſt kahlen Sträucher mit über Kreuz gegenſtändigen, kleinen, einfachen, hohlen, oder an den Rändern eingerollten Blättern, mit oder ohne Nebenblätter. Blüten an den Zweig⸗Enden achſelſtändig, einzeln oder zu 2—4 en. Deckblättchen an kurzem Stiel vom Kelche entferntſtehend. Samen mit Schwiele. — 8 auftralifche Arten. Vilmorin. Dritte Auflage. 13 194 Familie 70. Leguminosae, Hülſenfrüchtler. or XXI I u. XXX 16. 766. Eutäxia myrtifölia R. Dr. (syn. Dill- Blumen achſelſtändig, gepaart, zierlich, zahlreich, wynia obovata Lab.), Mpyrtenbläftferiges Reihen- goldgelb mit braunrot. Oberlippe des Kelches ſchön. Immergrüner kleiner Strauch. Blütezeit: geſtutzt oder ausgerandet. Dieſe alte Pflanze jei Frühling bis Sommer. — Blätter gegenſtändig, einfach, beſtens empfohlen! — Kultur und Vermehrung ſpatelförmig und weichſpitzig oder lanzettlich, kahl. wie Nr. 765, Chorizema. Gattung 234. A0 tus Sm., Ohnohr, O XIII 12; XXI 1a (griechiſch: a — ohne und us, Otös — Ohr; d. h. ohne Nebenblättchen). Von Pultenaea verſchieden durch die fehlenden Neben⸗ blätter und die den Samen fehlende Nabelſchwiele. Sträucher, oft rutenäſtig. Blätter zerſtreut oder 3zählig⸗quirlig⸗geſtellt, einfach, an den Rändern etwas umgerollt. Blüten gelb oder purpurſcheckig, meiſt zu Zen. — 19 auſtraliſche Arten. 767. Aötus gracillimus Meissn., Schlankſtes Rande zurückgerollt, oberſeits gewölbt oder undeutlich⸗ Ohnohr. Rutenäſtiger immergrüner Strauch. Blüte⸗ gefurcht. Blumen ſchön orangegelb, mit blut⸗ zeit: Frühling (April bis Juni). — Wuchs ginfter- rotem Kiel, in langen zierlichen Ähren. artig. Aſte ſchlank, eben, kahl, an den Enden ſchwach— Zierlicher Wuchs und Blütenfarbe laſſen uns dieſe flaumig. Blätter zerſtreut⸗ oder faſt gegenſtändig, Pflanze nicht leicht vergeſſen; ſie ſei aus voller ſchmal⸗linealiſch, ſtumpf oder ſtachelſpitzig, kahl, am | Überzeugung empfohlen. Kultur wie Nr. 765. Gattung 235. Söphora L., Schnurbaum, &—r XI 2, 3; XXI Ia (bei den Arabern eine gelbblühende Pflanze). Kelchzähne kurz. Fahne breit-verfehrteirund oder kreisförmig. Staubblätter 10, alle frei oder ſeltener am Grunde ein wenig verwachſen. Fruchtknoten kurzgeſtielt, vieleiig. Hülſe perlſchnurförmig, ſtielrund oder leicht zuſammen⸗ gedrückt, fleiſchig, lederig oder holzig, nicht oder ſehr ſpät 2klappig⸗aufſpringend. Bäume und Sträucher, jeltener Stauden. Blätter unpaarig-gefiedert; Blättchen bald zahlreich und klein, bald wenige und groß oder lederig; Nebenblätter borſtenförmig oder fehlend. Blüten weiß, gelb oder ſeltener blauviolett, in endſtändigen Trauben oder Riſpen. — 22 Arten der wärmeren Gegenden. 768. Söphora japonica Z. (syn. Styphnolobium nur in den Jugendjahren Schutz gegen ſtarke Winter- japonicum Schott), Japaniſcher Schnurbaum. kälte bezw. Winterſonne; ältere halten unſern Wintern Japan. Baum, bis zu 20 m hoch werdend. Blüte- ſtand. Verbreiteter faſt als die Stammart iſt f. pendula zeit: Ende Juni oder im Juli. — Aſte ausgebreitet, hort., Trauer-Schnurbaum, mit gleich der Trauer- die jüngeren mit dunkelgrüner Rinde. Blätter mit eſche hängenden Zweigen; wird im April, Mai auf zahlreichen, meiſt 11—15, kurzgeſtielten, länglich- die Stammart hochſtämmig gepfropft; k. foliis al bo eirunden, ſpitzen, kahlen, 4—5 em langen Blättchen. vaxiegatis iſt eine empfindlichere weißbuntblätterige Blüten in endſtändigen, großen lockeren Riſpen, weiß. Form. Die Schnurbäume gedeihen in allerhand gutem, — Der zierlichen, dunkelgrünen, akazienähnlichen Be- nicht zu feuchtem Erdreich. Anzucht durch Aus⸗ laubung, der ſchönen Blütenriſpen und der dunkel- ſaat im Frühjahr in Saatkäſtchen und letztere lauwarm grünen Aſte wegen für Landſchaftsgärten ſehr em- ſtellen, oder von Ende Mai Ausſaat ins freie Land. pfehlenswert, auch ſchon beliebt. Nahe am Wege | — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung oder freiſtehend am ſchönſten ſich ausnehmend. Bedarf innerhalb 3 Wochen. Gattung 236. Virgilia Lam., Virgilie, = NI 2, 3; XXI 1a (nach dem römischen Dichter Virgil benannt). Staubblätter frei oder faft fo. Fruchtknoten figend oder geſtielt, 3= bis vieleiig. Hülſe linealiſch, flach zuſammengedrückt, lederig oder dünn, aufſpringend oder nicht; Naht geflügelt oder nicht, oft verdickt. — Bäume oder Sträucher. Blätter unpaarig-gefiedert; Blättchen wenige und größer, oder zahlreiche und klein. Blüten in achſel- oder end⸗ ſtändigen Trauben oder Riſpen. — 3 Untergattungen: Virgilia Lam., Blüten roſapurpurn. Fruchtknoten ſitzend oder faſt jo. Hülſe 2klappig. Einzige Art: V. capensis Lam. Kap. Calpürnia E. Mey., Blüten gelb. Fruchtknoten geſtielt. Obere Naht der Hülſe geflügelt. 6 Arten, in Südafrika. Cladrästis Raf., Blüten weiß. Fruchtknoten geſtielt. Hülſe ungeflügelt. 2 Arten: 769. Virgilia (Cladrästis) Iütea Mechx. (syn. | Zierbaum für landſchaftliche Gärten mit frucht- Cladrastis lutea C. Koch, C. tinctoria Raf.), Gelb- barem Boden! Nur in der Jugend etwas empfindlich. holz-Virgilie. Nordamerika. Baum, bis 10 m | Anzucht aus Samen. Liefert das echte Gelbholz. — hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Stamm mit glatter | Virgilia (Cladrastis) amureusis Maack (syn. C. grünlicher Rinde. Blätter ſommergrün, mit 7—9 | amurensis Benth., Maackia amurensis Rupr.), Baum, Blättchen. Blüten in endſtändigen überhängenden, bis 12 m hoch; Blüten in aufrechter Traube, etwa 12 em langen Trauben, weiß. — Schöner weißlichgrün. Die Blättchen breitlänglich. Gattung 237. Templetönia k. B.., Templetonie, Or III 9; XXI Ia (nach dem irländiſchen Botaniker J. Templeton benannt). Staubkölbchen zweigeſtaltig, ein Teil kürzer und ſchwebend, der andere länger und unten befeſtigt. Fruchtknoten viel-, ſeltener 2—3 eiig. Hülſe etwa doppelt länger als breit, beiderſeits gewölbt oder gedunſen, 2klappig; Klappen lederig. — Immergrüne Sträucher, ſeltener Halbſträucher; Zweige eckig oder gefurcht⸗geſtreift, bisweilen zuſammengedrückt. Blätter wechſelſtändig, einfach und ganzrandig, oder nur ſchuppig, oder fehlend. Blüten rot, gelb oder purpurn gemiſcht. — 7 Arten, in Auſtralien. 770. Templetönia retüsa ER. Br. (syn. Rafnia Sms hat blaugrüne Blätter; Deckblätter dem Kelche retusa Vent.), Eingedrückte Templetonie. Strauch, genähert; das obere Staubblatt kürzer und faſt frei.) ½—1½ m hoch. Blütezeit: April, Mai (auch zu Verwendung. Buſchig erzogen, eine ſehr an- anderer Jahreszeit). — Blätter lederartig, grün, feil- | genehme und entſchieden ſchöne Topfpflanze. förmig⸗länglich, ganzrandig, vorn eingedrückt-ſtumpf. Kultur wie Nr. 765, Chorizema. Vermehrung Blüten ſchön, dunkelſcharlachrot, mit zurück- durch Stecklinge ebenſo. Am vorteilhafteſten Anzucht geſchlagener Fahne. Deckblätter etwas vom Kelch aus Samen, Ausſaat lauwarm. — Keimkraft der abgerückt. Alle Staubfäden verbunden. (T. glauca Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 3 Wochen. 0 Gattung 234. Adtus bis Gattung 238. Lupinus. Nr. 766777. 195 Gattung 238. Lupinus L., Wolfsbohne (Lupine), O = XI 2, 3; XXI Ia (at.: röhre. Fruchtknoten ſitzend, 2= bis vieleiig. Hülſe mehr oder weniger zuſammengedrückt, lederig oder dick, häufig ſeidig-zottig, 2klappig. Kräuter oder Halbſträucher, ſelten ſtrauchig. Blätter einfach oder häufiger gefingert 5⸗ bis viel⸗ (ſehr ſelten 8-) blätterig; Nebenblätter Blüten in endſtändigen Trauben [Sträußen], ihre Farbe ſehr verſchieden. — 80, meiſt amerikaniſche Arten. lupus va Blattſtiel angewachſen. rie e . Blüten gelb. 5 Wolf; die Wurzeln zehren gierig auch im dürftigſten Boden). Flügel der Blumenkrone am oberen Rande runzelig⸗gefaltet, Kelchlappen oder Kelchlippen viel länger als die Kelch— den einwärtsgekrümmten und geſchnäbelten Kiel einſchließend. 771. 772. T. luteus. L. Menziesii. 2. Blüten blau, violett oder . ein⸗ 1 0 e BE au) ER. a) Kelch ohne Deckblättchen b) Kelch mit Deckblättchen . 3. Blüten entweder mehrfarbig, d. h. gewöhnlich noch ga 1 We und a oder rot oder rot und weiß. 775 u. 777.) Blätter ſtets 7= oder mehrzählig B. Stauden. \ 1. Blüten gelb. Hülſen nur bis 5jamig. 2. Blüten blau, ſeltener weiß, purpurn oder rot . 771. Lupinus lüteus Z. (syn. L. odoratus Samen rundliche. 728 774. 775 776. RO 778. L. nanus. ; ; L. varius. . "pilosus (Tafel 18). L. hirsutus. L. Hartwegü,. L. pubescens. L. subcarnosus. 779. L. aridus. 780. (Vergl. jedoch Nr. 781. 782. L. mutabilis (f. Cruckshanksü, Taf. 18). L. hybridus. L. Sabinit. L. sulphureus. . L. perennis (Tafel 18). 7 L. polyphyllus. L. latifolius. truppweiſe auch zu Einfaſſungen ſehr geeignet; auf hort.), Gelbe Lupine (fr. Lupin jaune odorant; e. Rabatten ſehr anſprechend. Yellow Lupine). Südeuropa. Einjährig, bis 60 em | hoch. Blütezeit: äſtig. Blätter geſtielt, länglich-keilförmigen Blättchen. ſchönen ährenförmigen Trauben gelb oder goldgelb, wohlriechend. Kelch am Grunde mit verkehrt-eirunden hinfälligen, an den Blütenknoſpen noch deutlichen Deckblättchen. Samen rundlich- nierenförmig, etwas glatt, marmoriert, bei f. leucospermus faſt weiß. — Sehr gut auf Rabatten u. ſ. w. verwendbar. ſich damit ſowohl Farben- als auch Tracht-Gegenſätze herſtellen. durchaus ſonnigen Standort. 772. Lupinus Menziesii Agardh (syn. L. sul- | phureus hort., nicht Dougl.; L. sulphureus superbus), Menzies' Lupine. Kalifornien. Einjährig, 40—60 cm hoch. Blütezeit: Juni bis September. — Pflanze behaart, etwas wollig. Blätter abwechſelnd, geſtielt, mit 9—11 länglich-lanzettförmigen Blättchen. Blumen ſchwefel- ſpäter orangegelb (bei f. brunneo-sul- | 15 — 20 cm lange Ahren phureus ſpäter bräunlich), bildend. Kelch ohne Deckblättchen. Hülſe kurz, ein- oder zweiſamig, mit langen, weichen, beſetzt. Samen hell-wachsgelb, mit Marmorflecken. Schöne Art; gedeiht in jedem lockeren, ziemlich trockenen Gartenboden. Kalifornien. Einjährig, 20 —30 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli; 8— 10 Wochen nach der Ausſaat. — Die Stengel ausgebreitet, aufſteigend. Blätter geſtielt, mit 5—7 lanzettlichen oder lineal-lanzettlichen Blättchen, die von linealiſchen Nebenblättchen geſtützt ſind. Blüten | in weichhaarigen langgeſtielten Trauben, die unteren Blütenſtiele quirlig, die oberen wechſelſtändig. Kelch ohne Deckblättchen; Blüten geruchlos, mit weißer, hellblau-punktierter und dunkelblau-geränderter, ſpäter mehr violetter Fahne, hellblauen Flügeln und weißlichem, an der Spitze purpurrotem Kiel, bei f. lilacinus die Blüten lila, bei f. albus weiß, lila ⸗überhaucht. Hülſe klein, zart-flaumhaarig. Samen klein, weißlich— aſchgrau, linſenförmig. Andern Lupinen oder andern Zierpflanzen gegenüber laſſen Verlangt ſehr ſandigen Boden und Gartenformen nicht immer ſamenbeſtändig. — Für Gruppen- und Maſſenpflanzung, Juni bis September. — Pflanze mit 7—9 länglichen oder Blüten quirlig, in weißlichen Haaren bräunlichen Hülſe Samen zuſammengedrückt, 773. Lupinus nanus Dougl., Zwergige Lupine. 7 774. Lupinus värius Z. (syn. L. semiverti- cillatus Desr.), Bunte Lupine. Südeuropa. Ein⸗ jährig, bis 60 cm hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Pflanze ſchwach-veräſtelt, ſilberweiß-behaart. Blätter geſtielt, mit linealiſchen, länglichen oder lanzettlichen, unterſeits zottigen Blättchen. Blüten an den Trauben abwechſelnd oder halbquirlig geſtellt, blau oder violett, weiß⸗geſcheckt. Kelch mit (hinfälligen) Deckblättchen; ſeine Oberlippe 2ſpaltig, Unterlippe faſt 3zähnig; Hülſen kaum 1 em breit und 4—5ſamig. Samen rundlich-nierenförmig, bunt. 775. Lupinus pilösus L., Tafel 18,70 (syn. hirsutus Aort., nicht L.), Behaarte Lupine. Südoſt-Europa. Einjährig, 50—90 em hoch. Blüte- zeit: Juni bis Auguſt. — Pflanze veräſtelt, ſtark weißlich-behaart. Blätter mit 7—9, faſt ſpatelförmigen, ſtumpfen, mit Weichſpitzchen verſehenen Blättchen, die kaum um die Hälfte kürzer als der Blattſtiel. Blüten in lockeren Trauben und quirlig-geſtellt. Kelch mit lanzettlichen, langgeſpitzten Deckblättchen; letztere um die Hälfte länger als die Blütenſtielchen. Obere Kelch— lippe faſt zweiteilig, untere ganz. Blüten der Stamm— form f. normalis (syn. L. hirs. carneus Art.) fleiſch— farben mit roſenroter Fahnen-Mitte, bei f. coeruleus blau mit purpurner Fahnen-Mitte, bei f. albus weiß. 1½—2½ em breit und meiſt bis Zſamig. rauh, marmoriert, etwa —8 mm lang, über dem Nagel mit Höcker, beider— ſeits mit breitem halbmondförmigen Band. 776. Lupinus hirsütus Z., nicht ort.; Rauh⸗- hülſige Lupine. Südeuropa, Nordafrika. Einjährig, etwa 30—50 cm hoch. Blütezeit: Juni bis Sep— tember. Pflanze veräſtelt, roſtfarben-rauhhaarig. Blätter mit meiſt 5— 7, faſt ſpatelförmigen, ſtumpfen, LE: mit Weichſpitzchen verſehenen Blättchen, die Doppelt kürzer ſind, als der Blattſtiel; Nebenblätter pfriemlich. Blüten in eiförmigen Ahren, quirlig- und abwechſelnd geſtellt, faſt ſitzend. Kelch mit faſt doppelt e Deck⸗ blättchen. Obere Kelchlippe 2teilig, untere ziemlich 3ſpal— tig, das Deckblatt weit überragend. Blüten ſchön azur⸗ blau. Hülſen roſtfarbig-rauhhaarig, meiſt bis 3 ſamig. 777. Lupinus Hartwegii Zindl., Sartwegs Cupine. Mexiko. Einjährig, 5070 cm hoch. Blüte 13 196 zeit: Juli bis Oktober. — Pflanze rauh-behaart, ver- äſtelt. Blätter geſtielt, mit 7—9 länglich-lanzettlichen, ſtumpfen Blättchen und borſtenförmigen Nebenblättern. Blumen in langen Trauben, kurzgeſtielt, wirtelig⸗geſtellt, blau, mit weißlicher, ſpäter in der Mitte rötlicher Fahne; bei k. flore roseo, bläulich- hoch. Blütezeit: Juli bis Oktober! — Pflanze oben äſtig, kahl, blaß- oder graulichgrün. roſenrot, bei k. flore rubro, rot. Kelch mit ſehr langen rauhbehaarten, die Blütenknoſpen um ihre Länge überragenden Deckblättchen. Samen klein, glänzend, nierenförmig, graulich-gefleckt und braunlinig. — Sehr ſchön; kommt aber erſt ſpät zur Blüte; deshalb ſchon von Mitte März an je ein oder zwei Samen in kleine Töpfe legen und lauwarm halten. Die Sämlinge Mitte Mai mit Erdballen auspflanzen. 778. Lupinus pubéscens Benin. (syn. L. Moritzianus Hort., L. guatemalensis ort., L. cali- fornieus ort.); Flaumhaarige Cupine. Mexiko, Guatemala. Einjährig, 50—70 em hoch. Blüte— zeit: Juli bis Oktober. — Pflanze äſtig, weich- und angedrückt-behaart. Blätter geſtielt; Blättchen 7—9, verkehrt-lanzettlich, ſpitz, beiderſeits weichhaarig, am Rande bewimpert. Blumen wechſelnd- oder meiſt zu 6en quirlig⸗-geſtellt, in langen Trauben, violettblau mit weißer Mitte, ſpäter pur purrot. Deckblättchen des Kelches lanzettlich-oval, zugeſpitzt, kürzer als die Knoſpen. Kelchlippen ungeteilt. Hülſe ſtark-behaart, 4—6jamig. Samen unregelmäßig, meiſt Yänglich- nierenförmig, ſchwach-höckerig, eckig, marmoriert oder gefleckt, jederſeits mit einem ſtärkeren Längsfleck. — Hierher als ſchöne, nur gegen 50 em hohe Gartenform: f. elegans (syn. L. tricolor elegans Aort.), Blumen mit dunkelvioletter, ſpäter purpurner Fahne, weißen Flügeln und weißem Kiel. Ahnlich iſt der niedrige und ſchöne L. speciosus hort., der noch um 10—15 Tage früher blüht. Auch L. venustus hort., Blütentrauben ziemlich kurz; Fahne purpurblau, in der Mitte weiß, ſpäter purpurlila, Flügel dunkelviolettblau; Blätter mit 7—11 Blättchen, — gehört wohl hierher. 779. Lupinus subcarnösus Hoc. (syn. L. pubescens Hort. nonn., nicht Benth.), Halbfleiſchige TCupine. Nordamerika. Einjährig. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Pflanze ſeidig-weichhaarig. mit 5 (ſelten 7) verkehrteirund-lanzettlichen, Aae oder eingedrückten, etwas fleiſchigen, oberſeits ahlen, Blättchen; Nebenblätter borſtenförmig-pfriemlich. Blütentraube pyramidaliſch. Blütenſtiele abwechſelnd geſtellt, etwa ſo lang als die Blüten. Kelch ſeidig, mit Deckblättchen; ſeine Oberlippe 2ſpaltig, 3 zähnig. Fahne der Blüten tiefblau, in der Mitte mit einem durch die Längsfalte geteilten weißen Fleck. Hülſe linealiſch-länglich, etwa 3½ —4 em lang, ſeidig⸗filzig, 4—5ſamig. — Schöne niedrige Art, namentlich für Einfaſſungen. 780. Lupinus äridus Zindl., Dougl. (syn. L. pubescens elegans Aort.), Wüſten-Cupine. Oregon, Columbien. Einjährig, etwa 20—30 cm hoch. Blüte- zeit: Sommer. — Pflanze von Grund auf veräſtelt, gelbbraun⸗ſeidenhaarig. etwas Blätter vorn unterſeits und an den Rändern ſeidigen aufrecht, kahl oder behaart. Familie 70. Leguminosae, Hülſenfrüchtter. 7 Pr RRRI6 Unterlippe ſpäter veilchenblau, Flügel weiß, ſpäter dunkel- violett, der Kiel ebenſo und wollig-bewimpert. Hülſen zottig, meiſt 4ſamig. — Sehr anſprechend und dankbar! 781. Lupinus mutäbilis S., Farbewechſelnde Tupine. Bogota, Columbien. Einjährig, 1—1?/, m Blätter geſtielt, etwas dick, mit 7—9 (ſeltener mehr) kahlen, faſt läng⸗ lichen oder länglich-lanzettlichen, nach unten ver⸗ ſchmälerten, ſtumpfen, weichſpitzigen Blättchen! die etwas kürzer ſind als der Blattſtiel; Ne⸗ benblätter ſehr klein. Blumen ſehr ſchön, etwas wohl— riechend, in langen lockeren Trauben, meiſt zu 5 en quirlig- oder oben zer- ſtreut- geſtellt. Kelch mit ſehr 1 N N AN 9 N — 2 N ZUS SIEH VON IN HN i u kleinen oder — — meiſt ohne Ded- — — blätter und mit | 5 ung een Farbewechſelnde Lupine. Lippen. Blu⸗ menkrone weiß, auf der Fahnenfläche gelb oder goldgelb, jpäter in violett übergehend, bei k. Cruck- shanksii Hook. pr. Sp., Tafel 18, 71, Crud- ſhanks Lupine, find die Blumen noch ſchöner und zwar blau oder hellblau, ſpäter violett oder dunkel- purpurn, die Fahnenfläche gelb, ſpäter braungelb, bisweilen anfangs weiß, am Rande blau und in der Fläche gelb. Samen beider weiß, glatt, rundlich, etwas zuſammengedrückt. — Verwendung. Die Art, mehr noch ihre Spielart, iſt eine unſerer dankbarſten und ſchönſten, auch am willigſten ge⸗ deihenden Lupinen für den Sommer und Spätſommer! 782. Lupinus hybridus Hort., Blumiſten⸗ Lupine. Einjährig, % —1—1½ m hoch. Blüte- zeit: Juli-Auguſt, September. — Pflanze ſtämmig, Blätter 7—9 zählig, je nach Sorte mehr oder weniger verſchieden. Blüten in verlängerten oder dichtgedrängten Ahren oder Trauben, entweder 3- und mehrfarbig, oder rot in Abſtufungen, oder rot und weiß. — Hierher aus praktiſchen Gründen die naheſtehenden ſchönen Garten- formen, deren Abſtammung unklar: f. Vilmorinii (syn. 8 - blätterig. Lupinus hybridus hort. Vilm.), Pflanze graugrün 1—1!/, m hoch, kahl oder angedrückt-behaart. Blätter Blütentrauben 30—60 em lang. Blüten wohlriechend, von veränderlicher Färbung Blätter meiſt 7blätterig; die Blättchen länglich-lanzettlich, langgeſpitzt, ungefähr / ſo lang als der Blattſtiel; Nebenblätter bis zur Mitte angewachſen, pfriemlich. Blüten unregelmäßig⸗quirlig oder zerſtreutſtehend, kurz⸗geſtielt, eine lange, dichte (kegelförmige) Ahre bildend. Deckblättchen des Kelches pfriemlich, kürzer als der Kelch und meiſt erſt mit dem Offnen der Blüten abfallend. Kelch-Oberlippe 2 ſpaltig, Unterlippe ganz. Blumenkrone um ¼ ͤ länger als der Kelch. Fahne kahl, weißlichroſenrot, meiſt ſchön blau. Fahne gefaltet, ihre Falten anfangs weiß, gelb, roſa, ſpäter violett, meiſtens fammetig- ſchwarzpurpurn. Samen ziemlich klein, unregelmäßig, graulich, mit braun fein marmoriert und punktiert; ſehr ſchöne Sorte. f. superbus hort. (syn. f. insignis hort. Vilm., f. tricolor elegans Hort., f. superbus Dunettii hort.), Blüten purpurlila, gelb und weiß. Pflanze etwa 80 cm hoch. Samen klein, länglich⸗ oval oder länglich-nierenförmig, glänzend, weißlich, wachsgelb- oder hellbraun-punktiert und gefleckt. Eine gefülltblühende Sorte iſt f. superbus flore pleno. f. insignis hort. Dippe, Blüten rötlichweiß, zuletzt a ee N f. albo coccineus, Blüten halb rot, Ddunkelroſa. halb weiß, oder leuchtend⸗karmeſin mit weiß; Pflanze gegen 90 cm hoch. f. roseus, Blüten roſenrot. f. atro- violaceus, Blüten dunkelviolett, weiß⸗ und gelbgezeichnet. f. nigrescens, Blüten ganz dunkelpurpurrot. f. qua- dricolor flore pleno (Baſtard von Lup. pubescens ), Pflanze gegen 90 em Verwachſung der Staubblätter und des Kieles gewiſſer⸗ maßen gefüllt, hellblau, gelb⸗, weiß⸗ und karminviolett⸗ gezeichnet. „President Cleveland“, dreifarbig: violett mit roſa, karmeſin und gelb, unregelmäßig⸗geſtreift, faſt gefüllt wie vorige Sorte; Pflanze 1 m hoch; Ahre etwa 20 em lang. f. atrococcineus, Blüten dunkelrot. 783. Lupinus Sabinii Dougl. (syn. L. Sabini- anus Agardh), Sabins Lupine. Oregon, Felſen⸗ gebirge. Staudig⸗halbſtrauchig. Blütezeit: Sommer. — Stengel hoch, geſtreift, faſt kahl. Blätter mit 8—11 lanzettlichen, beiderſeits fuchsrot-ſeidenhaarigen Blätt- chen, die meiſt etwas länger als der Blattſtiel; Neben- blätter lang und borſtenförmig. Blumen in dichten, dicken Trauben, faſt quirlig⸗geſtellt, gelb, ſchöner und größer als bei Nr. 771. Kelch ohne Deckblättchen, goldgelb— ſeidenhaarig. Hülſe ſehr zottig. — Schöne Art; im Winter Schutzdecke. 784. Lupinus sulphureus Dougl., Schwefel- gelbe Lupine. Felſengebirge Nordamerikas. Von voriger verſchieden durch: Stengel ſchlanker und niedriger. Blättchen 13— 15, ſchmal⸗-lanzettlich, dichtſeidig; Blüten kleiner, blaßſchwefelgelb. 785. Lupinus perennis Z., Tafel 18, 72. Ausdauernde Cupine. Nordamerika. Staude, 40—60 cm hoch. Blütezeit: Mai bis Juli, Auguſt. — Die Stengel krautig, fein⸗ weichhaarig. Blättchen“ —9, verfehrtetrund- länglich, ſtumpf, etwas weichſpitzig, oberſeits kahl, unterſeits ſchwach-flau⸗ mig; Neben⸗ blätter borſten⸗ förmig, klein, = abfallend. „Blüten etwas ; zerjtreut=ge- ſtellt, in langer lockerer Traube. Deckblätter kürzer als die Blütenſtielchen, pfriemlich und hinfällig. Kelch oft noch mit Deckblättchen, ſeine Oberlippe am Grunde höckerig, vorn ausgerandet; Unterlippe faſt ganz. Kiel der Blüte bewimpert. Blüten ſchön blau, oft mit violetter Fahne. Hülſen nur bis 5 ſamig. behaart iſt f. gracilis N., nicht Agardh. — Die BR 1 W. 2 2 N 89 N N o N 9 2 . N ma IN 8 RN 16708 7 — 8 — — . Vielblätterige Lupine. Ausdauernde Lupine iſt eine durchaus harte, früh, ſchön und dankbar blühende Pflanze, härter als L. polyphyllus, der man ſie nicht ſelten vorzieht. Gattung 239. hoch; Blüten durch teilweiſe Gattung 239. Onönis, Hauhechel. Etwas kleiner, ſchlanker und mehr als die Blütenſtielchen und ſehr hinfällig. krone überragend. Nr. 778 787. 197 786. Lupinus polyphyllus Zindl., Vielblätte- rige TCupine. Nordamerika. Staude, 90—150 cm hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Die Stengel hoch, etwas weich, gewöhnlich geſtreift. Blätter bei der Stammform, f. typicus, mit 13—15 lanzettlichen, oberſeits faſt kahlen, unterſeits weich-ſeidenhaarigen Blättchen und dreieckig-pfriemförmigen Nebenblättern, bei var. grandifolius Zindl. pr. sp. (syn. L. ma- crophyllus Benth.) aber mit nur 9—11 Blättchen, breiteren Nebenblättern und etwas mehr quirliger und dichterer Traube. Blüten in ſehr langen (30 —50 cm) Trauben und zerſtreut-geſtellt; ihre Deckblätter kürzer Der Kelch ohne Deckblättchen, ſeidig, mit faſt ganzen Lippen. Kiel der Blüten kahl. Hülſen dicht-behaart, vielſamig; Samen marmoriert, etwas eiförmig, mit großem Nabel. Blüten der Stammform ſchön blau, bei f. albus weiß, bei t. tricolor blau-weiß⸗gelb, bei f. atro- purpureus dunkelpurpurrot, bei k. floribundus blaß— blau, bei f. roseus roſenrot. 787. Lupinus latifölius Agardh, Breit- blätterige Lupine. Kalifornien. Staude. Blüte— zeit:? — Die Stengel hoch, nicht geſtreift, ſehr weich und glänzend, kahl. Blätter mit nur 5—7 verfehrt- eirunden, am Grunde verſchmälerten, oberſeits kahlen, unterſeits faſt kahlen Blättern und borſtenförmigen Nebenblättern. Deckblätter borſtenförmig, die Blumen- Blütentraube auf verlängertem Stiel, lang; die Blüten zerſtreut-geſtellt, purpur- violett! Blütenſtielchen ſo lang als die Blüten. Kelch ohne Deckblättchen, ſeidig, mit faſt ganzen Lippen. Kiel der Blüten kahl. — Verwendung der Lupinen. Die genannten Arten und Gartenformen ſind unſern dankbarſten Freilandblumen zuzuzählen und für kleinere wie für größere Gärten zur Ausſchmückung der Rabatten, die einjährigen in Landſchaftsgärten auch zu Gruppen, die ſtaudigen an den Rändern der Boskette, zwiſchen lichtem Ziergehölz vortrefflich verwendbar. Ihre Blüten— trauben ſind in Sträußen und in Vaſen eine angenehme Zierde. Kultur überall da, wo der Boden weder reichlich feucht, noch zu kalkarm, noch zu bindig iſt, mühelos. Man braucht bei einjährigen, nachdem die Samen, je 2— 3 Körner, nach Mitte April oder in rauheren Lagen Anfang Mai ins freie Land in Entfernung von 10—15 cm in kleine Furchen oder Grübchen gelegt, die aufgegangenen Pflänzchen ſpäter auf 30 em Abſtand gelichtet worden, ſich um die Pflanzen nicht weiter zu kümmern. Die ausdauern- den ſäet man beſſer auf Saatbeete, verſtopft die Pflänzchen mit 20 cm Abſtand in die Pflanzſchule und läßt ſie hier, bis ſie (in 2 Jahren) blühfähig ſind. Altere Pflanzen würden ihrer dicken und langen Wurzeln wegen beim Verſetzen ſehr leiden. Sie ſind — ausgenommen L. perennis — im Winter durch leichte Decke (trockenes Laub oder Fichtenzweige) zu ſchützen. — Keimkraft der Samen einjähriger Arten 3 Jahre, der ausdauernden auch 5 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Onönis L., Hauhechel, Gr XI 2, 3; XXI Ia (griechiſch: onds — Eſel und One — Wert, Ware; d. h. Eſelsfutter). Kelchröhre kurz; Zipfel 5, ziemlich gleich. Flügel der Blumen⸗ krone nicht gefaltet. oder weniger geſtielt, 2- bis mehreiig. podiodes L. etwas zuſammengedrückt und holperig. Kräuter, Halbſträucher oder ſeltener Sträucher. Staubfäden abwechſelnd oder alle oberwärts verbreitert. Hülle länglich oder linealiſch, gedunſen oder ſtielrund, 2klappig; bei O0. ornitho- Kiel meiſt geſchnäbelt. Fruchtknoten mehr Blätter einfach, zerſtreut-ſtehend, oder meiſt mit 3 (bei 0. rosaefolia 5—7) Blättchen; die Blattnerven in Zähnchen endigend. Blüten roſenrot oder gelb (bei O0. hirta Des f. blau), achſelſtändig, einzeln oder zu wenigen (2—3 en). — 60 Arten, in Europa, Oſtaſien, Nordafrika. 198 Familie 70. Leguminosae, Hülſenfrüchtler. O XXII u. XXX 16. 788. * Onönis spinösa Z., Dornige Hauhechel. aufrecht, wehrlos, 30—45 em lang, drüſenhaarig. Einheimiſch. Staudig- halbſtrauchig, 30 - 60 em hoch, Blättchen rundlich-eirund, gezähnt. Blüten ſchön aufrecht. Blüten roſenrot, ſelten weiß. Hülſe eiförmig, roſenrot. — O. fruticosa Z., Südfrankreich. Strauch, aufrecht, ſo lang oder länger als der Kelch (bei bis 60 em hoch, wehrlos. Blättchen lanzettlich; Neben⸗ *. repens I. kürzer als der Kelch und der liegende blätter verwachſen. Blüten roſenrot, Flügel weiß. Stengel allſeits zottig). Iſt in Landſchaftsgärten | — . natrix I., Spanien. Staude, bis 60 cm an unfruchtbaren, trockenen, kalkhaltigen und ſonnigen hoch, ſchmierig. Blütenſtiele blumig, grannig. Krone Orten, auf Anhöhen, an Abhängen 2c. ſehr angebracht weit länger als der Kelch, gelb, rot⸗-geſtreift. und durchaus hart. — Bei guter Winterdecke (Laub Anzucht durch Ausſaat im April, Mai auf ein oder Erde) laſſen gleiche Verwendung zu: O. rotundi- | jonniges Saatbeet oder am Platze. — Keimkraft der folia L., Schweiz. Halbſtrauchig, liegend oder fat | Samen 4 Jahre; Keimung innerhalb 1—2 Wochen. Gattung 240. Labürnum Griseb., Bohnenbaum (Goldregen), Gr XI 2, 3; XXI Ia (lat.: laburnum — Bohnenbaum). Kelchzähne kurz: 2 in eine Ober-, 3 in eine Unterlippe verwachſen. Die Nägel der Kronblätter frei (bei Pettera der Staubfädenröhre angewachſen). Fruchtknoten ſehr kurz- oder länger geſtielt, vieleiig. Hülſe geſtielt, linealiſch, flach-zuſammengedrückt, die Nähte verdickt, oder die eine (obere) geflügelt, nicht oder faſt 2klappig-aufſpringend. Samen ohne Schwiele. Sträucher, bisweilen Bäume. Blätter fingerig-Zzählig; Nebenblätter fehlend oder klein. Blüten gelb, in endſtändigen hängenden Trauben. Blütenſtielchen mit 3 winzigen Deckblättern. — 3 Arten, in Europa, Nordafrika. — [Calycotome villosa C. Kock trägt wenigblütige Trauben an ſteifen Seitenzweigen, Blütenſtielchen unter dem Kelch mit großem Deckblatt.) 789. * Labürnum vulgare Griseb., Tafel 69, 790. Labürnum alpinum Griseb. (syn. Cytisus 276 (syn. Lab. Laburnum () n., Cytisus Laburnum alpinus Mill), Alpen - -Bohnenbaum. Süböſtliches .), Gemeiner Goldregen (Bohnenbaum; kr. Au- Europa, Alpen.“ Vaumartiger Strauch oder Baum, bours, Faux Ebeénier; je. Bean-tree). Baumartiger bis 8m hoch. Blütezeit: Juni. — Blättchen nur Strauch oder auch Baum, 3—8—10 m hoch. Blüte- am Rande wimperig (oft auch auf den Rückennerven zeit: Mai, Juni. — Aſte und Zweige grün, in der und auf der Unterſeite abſtehend behaart), ſonſt Jugend ſeidenhaarig. Blättchen oberſeits kahl, unter völlig kahl. Traubenachſe und Blütenſtielchen ab⸗ ſeits nebſt der Traubenſpindel und den Blüten- ſtehend⸗ kurzhaarig, ſeltener kahl. Trauben lang, ſtielchen angedrückt-behaart. Fruchtknoten und aber die Blüten kleiner und mehr ſatt⸗gelb. Kelch⸗ Hülſe ſeidenhaarig, erſterer am oberen Rande ab- lippen gleichlang. Fruchtknoten und Hülſen kahl, gerundet, letztere an der oberen Naht dick-gekielt. Kelch- letztere an der oberen Naht geflügelt. Hat aufrechte Oberlippe kürzer als die Unterlippe. Blüten gelb, Aſte und wulſtige gedrungene Zweige. Iſt völlig in langen, hängenden Trauben, ſehr ſchön; bei einem winterfeſt, aber weniger ſchön als vorige Art. — Baſtard zwiſchen L. vulgare und Cytisus purpureus, Verwendun g. Der „Goldregen in Gebirgs⸗ nämlich k. Ada mi Poir. (syn. L. sordidum Lindl., gegenden allbefannt, iſt — obſchon Blätter und Früchte L. variabile hort., L. purpurascens hort.), find die giftig ſind — doch als Zierſtrauch allgemein be⸗ Blüten meiſt blaßrot, nicht ſelten jedoch finden ſich liebt. Iſt truppweiſe und in der Nähe gleichzeitig an einer und derſelben Pflanze auch noch gelbe blühender Gehölze, wie blaue oder rötliche Syringen, Blütentrauben, ſowie auch Zweige mit achſelſtändigen, Lonicera tatarica, Tafel 87, 348, in kleineren Gärten vereinzelt-ſtehenden roten Blüten und abweichender vereinzelt und thunlichſt aus dem Boskett hervorragend, Belaubung; hochintereſſante Form. Andere Garten- wirkungsvoll. Kultur in allerlei, zwar ziemlich kräfti⸗ formen ſind: k. autumnale, im Herbſt zum zweiten- gem, aber nicht ſehr feuchtem Boden, da er in ſolchem mal blühend; k. Watereri (syn. Cytisus Watereri oder überdüngtem in ſtrengeren Wintern leicht zurück- Wettst.), Blütenſtielchen abſtehend-rauhhaarig; k. friert und dann oft einige Jahre lang nicht blüht. grandiflorum, f. Vossii, f. Carlieri, welche durch Sehr ſchön iſt er an Abhängen. Nicht oder nur nach vollere und längere (30 em und drüber) Blütentrauben der Blüte beſchneiden; eine Ausäſtung, wenn nötig, ſich auszeichnen; f. quercifolium mit am Rande buch⸗ zeitig im Frühling vornehmen. Vermehrung der tigen Blättchen, deshalb eichenblattähnlich; k. pendulum Gartenſorten durch Pfropfen auf die gemeine Art. mit hängenden Aſten; f. Alschingeri C. Koch hat Anzucht durch Ausſaat im Frühling ins freie Land. — kleinere Blütentrauben und bleibt niedriger; f. chryso- | Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung inner⸗ phyllum Spaeth, mit goldgelber Belaubung. halb 2 Wochen. Gattung 241. Péttera Presi, Petterie, or XI 2, 3; XXIa (nach dem dalmatiſchen Botaniker Franz Petter benannt). Von Laburnum nur verſchieden durch: Die Nägel, d. h. Stiele, die Kronblätter der Staubblätterröhre angewachſen und Blütentrauben aufrecht. — Einzige Art: 791. Péttera ramentäcea Pres! (syn. Petteria; eirund, nebſt den Hülſen kahl oder unterſeits an Laburnum ramentaceum C. Koch. Cytisus ramen- den Blattnerven etwas behaart. Blütentrauben eiförmig; taceus Sieber, C. Weldenii Vis., C. fragrans Blütenſtielchen (nebſt Kelch) flaumig und in der Mitte Willd.), Starkduftende (ſchuppenknoſpige) Vetterie. mit einem ziemlich großen hinfälligen Deckblatt. Kelch⸗ Dalmatien, Iſtrien. Strauch, 1—2 m hoch. Blüte- Oberlippe bis zum Grunde 2teilig. — Als Vor- zeit: Juni. — Laubknoſpen von den nach dem Ab- gebüſch zu empfehlender, aber nicht gerade voll fallen der Blätter gebliebenen und ſchwarzbraun ge- blühender, ſchöner Strauch; nur für Landſchaftsgärten. wordenen Nebenblättern bedeckt. Blättchen verfehrt- | — Anzucht wie Nr. 790, Laburnum. Gattung 242. Genista L., Ginſter, & III 9; XI 2, 3; XXI Ia; XXXII (lat.: genista — Ginſter, Genſt). Kelch kurz, 1 0 ſeine Lappen kurz, ſelten etwas länger als die Röhre; die 2 oberen frei oder etwas verwachſen, die 3 unteren in eine Zzähnige Lippe verwachſen. Die Nägel der unteren Kronblätter der Staubblätter⸗ röhre angewachſen, ſeltener frei. deutſchen Arten; gut durch die Lupe erkennbar). inealiſch, gar nicht oder 2klappig⸗aufſpringend. träucher, ſeltener Halbſträucher, bewehrt oder unbewehrt. Der Kiel herabgebogen. Gattung 240. Labürnum bis Gattung 242. Genista. r. 788797. 199 Griffelnarbe meiſt einwärts abſchüſſig (wenigſtens bei den Fruchtknoten ſitzend, 2- bis mehreiig. Klappen gewölbt oder gedunſen, ſelten faſt flach. Samen ohne Schwiele. Blätter einfach oder fehlend, ſeltener 3 zählig. Hülſe faſt kugelig, eiförmig, länglich oder Blüten gelb, ſeltener weiß, entweder traubig, gebüſchelt oder kopfig an den Enden der Zweige, oder gebüſchelt bis vereinzelt und ſeitenſtändig. — 70 Arten, in Europa, Nordafrika und Oſtaſien. A. Pflanzen unbewehrt (ohne Dornen; aber bei 6. tinctoria f. virgata mit dornigen Nebenblättern). 1. Hülſe linealiſch oder lanzettlich, länglich-holperig, mehr- bis vielſamig. Blumenkrone kahl. Kiel herabgebogen. a) Fruchtknoten kahll b) Fruchtknoten rauhhaarigszottig 2. Hülſe aufgeblaſen, kugelig oder eiſörmig, Iſamig, kaum aufſpringend. Kelch ſcheidig (einfeitig- geſchlitzt) .. ; B. Pflanzen dornig (nicht bloß mit dornigen Nebenblättern). Blüten in Trauben, gelb. G. tinctoria (f. virgata, Tafel 70). G. patula. G. ovata. 792. 793. 794. 795. 796. 797. G. monosperma (Tafel 70). * G. germanica, G. anglica. 792. * Genista tinetöria Z., Färber-Ginſter. förmigen, biegjamen Zweigen. Blätter ſehr wenige, Europa, Orient. hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Stämme kurz, Strauch, bis 60 em und darüber Blütentrauben ſeitenſtändig, wenigblütig. liegend; Aſte aber aufrecht oder aufſteigend, tief- oder faſt kantig⸗gefurcht, oberwärts flaumig, die heurigen verlängert, rutenförmig, oberwärts meiſt verzweigt und mit kurzen traubentragenden Aſtchen einen riſpigen Blütenſtand bildend; Trauben beblättert. Blätter länglich oder elliptiſch-lanzettlich, aderig, am Rande und unterſeits flaumig; Nebenblätter pfriemlich, ſehr klein. Kelch kahl; ſeine Zipfel ſchwach kürzer als die Röhre und aus lanzettlichem Grunde pfriemlich. Blüten gelb, bei f. flore pleno gefüllt. Hülſe kahl, linealiſch, etwas gekrümmt, mit gewölbten Klappen. Nur eine höhere, ſchlankere und ſchönere Form iſt k. virgata, Tafel 70, 277 (syn. G. elatior Koch, G. virgata Willd., Griseb.), 1—2 m hoch. Stamm und Aſte aufrecht, letztere ſtielrund, ſehr lang, gleichförmig— gerieft, im oberen Teile etwas kantig und flaumig (bei f. pubescens Lang pr. sp. allſeits flaumig). einfach, linealiſch-länglich, angedrückt-flaumig. Kronblätter ſeidenhaarig, unter ſich ziemlich gleichlang, weiß. Hülſe eiförmig, gedunſen, fleiſchig, kahl, 1-2 ſamig. — G. Roetam (syn. Retama Roetam Forsk., Webb; G. monosperma rigidula DC), Nordafrika. Blüte— zeit: März, April. Wie vorige, nur: Pflanze ſtraff- aufrecht, ſehr äſtig; Blätter und Nebenblätter breiter; Kronblätter nur an der Spitze ſeidenhaarig, ſonſt kahl; Hülſe länglich-eiförmig, zugeſpitzt, häutig. — Verwendung und Kultur beider Arten wie Nr. 807. 796. * Genista germänica Z. (syn. G. villosa Lam.), Deutſcher Ginſter. Deutſchland, an waldigen Orten. Strauchig, 20—60 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Aſte aufſteigend oder aufrecht, die vor— jährigen mit traubig-verzweigten, im unteren Teile Blätter lanzettlich oder elliptiſch, am Rande oder beiderſeits flaumhaarig, aderig; Nebenblätter bleibend, pfriemlich und dornig. Blüten Schön gelb, in einfachen Trauben oder riſpig. Kelch kahl oder flaumig; ſeine Zipfel lanzettlich, länger als die Röhre. Hülſen kahl, linealiſch, etwas gekrümmt, ſpitz. 793. Genista pätula M. B. (syn. G. sibirica Hohenack., G. dracunculodes Spach), Abſtehender (oder ſibiriſcher) Ginffer. Europa, Sibirien, Orient. Aufrechter Strauch, 50—90 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Veräſtelt und die Aſtchen geſtreift, die jüngeren Teile angedrückt-feinflaumig. Blätter jchmal- linealiſch-lanzettlich, langgeſpitzt, am Rande oft be— wimpert; Nebenblätter pfriemförmig, verlängert. Blütentrauben einfach oder riſpig. Zipfel des ziemlich kahlen Kelches etwas länger als die Röhre, die oberen aus lanzettlichem Grunde pfriemlich, die unteren linealiſch-pfriemlich. Blüten ſchön gelb. linealiſch (bei f. Antiochia Boiss. abgekürzt, flach und eingeſchnürt und die Blätter immer nervig). 794. Genista oväta W. et Hit., Eiförmiger Ginſter. Südeuropa, auf ſonnigen Hügeln. Sträuchlein, 20—30 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Pflanze buſchig, unten ſtrauchig; Aſte aufrecht oder aufſteigend, geſtreift, ſchwach abſtehend-zottig. Blätter länglich und lanzettlich, aderig; Nebenblätter pfriemlich. Blüten zahlreich, meiſt zu einfachen Trauben geordnet, gelb. Kelchzipfel kürzer als die Röhre und aus lanzettlichem Grunde pfriemlich. Hülſe linealiſch, ſchwach-gebogen, ſpitz, abſtehend- und dicht-rauhhaarig. 795. Genista monosperma Lam., Tafel 70, 278 (syn. Spartium monospermum J.), Einſamiger Einſter. Südeuropa, Orient, Arabien, in ſandigen Gegenden. Rutenäſtiger Strauch. Blütezeit: Februar, März. — Pflanze aufrecht, äſtig, mit zierlichen, ruten- Hülſe auch mit einfachen Dornen. Aſtchen rauhhaarig, beblättert; die blütentragenden dornenlos. An der Spitze des Stengels mehrere Traubenäſtchen. Blätter lanzettlich oder elliptiſch, am Rande nebſt den Blüten— ſtielen und Kelchen rauhhaarig-zottig; Deckblätter klein, pfriemlich, halb ſo lang als ihr Blütenſtielchen. Blüten gelb, bei f. flore pleno gefüllt. 797. * Genista änglica Z. (syn. G. minor Lam. ), Engliſcher Ginſter. Eine einheimiſche, auf feuchten Torfheiden und in Wäldern wachſende Art mit kahlen beblätterten Aſtchen und großen blattartigen Deck— blättern, die länger als ihr Blütenſtielchen ſind. Dornen meist einfach, ſelten 3 gabelig. — Für feuchten Heide— und Moorboden. — Verwendung der Ginſter. Während die letzten beiden Arten, nur in größeren Anlagen und Parks an ſandigen oder mit Moor-, Heide- oder Waldhumus hergerichteten Stellen einen Platz ver— dienen, G. monosperma und G. Roetam, Kalthaus— Topfpflanzen ſind, eignen ſich die 3 erſten, oft mehr halbſtrauchigen Arten ſowohl für kleinere als für größere Gärten, wo ſie einen eigenartigen und ſchönen Eindruck machen; vorzüglich G. patula und G. tinctoria f. virgata, ſodann G. ovata. Sie finden vorzügliche Verwendung zerſtreut am ſonnigen Rande höherer oder in Lichtſtellen niedriger Bosketts, in hainartigen Anlagen und auch vereinzelt am Fuße von Felſenanlagen und Steingruppen. — Kultur. Sie verlangen Sand-, Waldhumus- oder Heidehumusboden, gedeihen auch in ſandigem Lehmboden, ſofern dieſer durchläſſig genug iſt. Gartenhumus, Kompoſterde und Miſt ſind in der Hand des Laien oft nachteilig. Die Pflanzen ſind pfahlwurzelig und an ſich ſehr trockenholzig, vertragen deshalb das Verpflanzen nur in der Jugend, oder wenn beim Pflanzen ſtark ge— kürzt wird, und nötigenfalls die Pflanzen noch mit einem Erdhügel umgeben werden. Der Ginſter würde in unſern Anlagen häufiger zu finden ſein, wenn man e 200 nur jüngere Pflanzen verwendete oder ſonſtwie jeine Anſiedelung ſicherte. Anzucht aus Samen iſt ſehr leicht. Ausſaat im Spätfrühling (etwa Mai) ins freie Land, am beſten gleich an den beſtimmten Platz, oder Familie 70. Leguminosae, Hülſenfrüchtler. Ou XXI I u. XXX 16. e in Käſtchen und die Pflänzchen ſpäter verſtopfen. — Keimkraft der Samen 4 Jahre; Keimung innerhalb 3 Wochen und die Erde während dieſer Zeit nicht zu feucht erhalten. Gattung 243. Spärtium L., Pfriemen, G = III 9; XXI Ia (griechiſch: gebogen, zugeſpitzt. Fruchtknoten ſitzend, vieleiig. zwiſchen den Samen faſt mit Scheidewänden. artig, häufig blattlos. Blätter ſpärlich, einfach, riechend, in endſtändigen lockeren Trauben. Einzige Art: 798. Spärtium jünceum Z. juncea Scop., Spartianthus junceus Zk.), Binfen- artiger Pfriemen. Blütezeit: Juni, Juli. — Mittelmeergebiet. Strauch mit graubrauner, an den Aſten grüner, weißlich-geſtreifter Rinde; Zweige gras- grün, glatt, ſtielrund oder zuſammengedrütkt, innen mit lockerem Marke. Verwendung. Für milde Gegenden auf spartos, ein Strauch, deſſen Ruten Iman zu Flechtwerk benutzte). Kelches ſehr kurz, die 2 oberen frei, die 3 unteren in eine Lippe verwachſen. Hülſe länglich⸗-linealiſch, Samen ohne Schwiele. länglich oder linealiſch-länglich; Nebenblätter fehlend. (syn. Genista | Die Zähne des fast ſcheidigen, hinten geſpaltenen Der Kiel der Blumenkrone getrenntblätterig, einwärts⸗ kahl, flach, 2klappig, vielſamig, innen ch, bis 4 m hoch, bei uns niedriger. Zweige binſen⸗ Blüten groß, gelb, wohl— Strau ſandigem, ziemlich trockenem Boden und an freien ſonnigen Standorten ein ſehr ſchöner Zierſtrauch, der bei uns aber niedergebogen und gut gedeckt werden muß, ſicherer jedoch als Kübelpflanze behandelt und froſtfrei und trocken überwintert wird. Anzucht aus Samen, wie bei Genista. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Keimung innerhalb 3 Wochen. Gattung 244. Ulex I., Heckenſame, dr III 9; XXI Ia (griechiſch: vielleicht von oulos — dicht, feſt, kraus). Fruchtknoten ſitzend, vieleiig. Schwiele. Sträucher mit ſtacheligen Zweigen. Nebenblätter fehlend. Oſteuropa und Nordafrika. 799.* Ulex europäeus L., Europäiſcher Hecken ſame (Stechginſter). Europa (in Deutſchland auf ſan— digen Feldern und Heiden). Strauch, 60—130 cm hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. — Aſte kantig, dornig. Blätter linealiſch, ſtachelſpitzig; die unter dem Kelch befindlichen Deublätlchen viel breiter als der Blütenſtiel. — Verwendung nur in ſan— digen und Heidegegenden, auch zur Befeſtigung a gefärbt, 2teilig; der obere Teil 2, de Hülſe eiförmig, länglich oder kuczlinealiſch, zuſammengedrückt oder gedunſen, 2klappig. untere 3zähnig. Samen mit Blätter bis auf den dornigen Blattſtiel oder eine kleine Schuppe verfümmert; Blüten gelb, in den Achſeln der oberen Dornen oder Schuppen, einzeln oder kurztraubig. — 30 Arten, in und. Bekleidung ſandiger Böſchungen. Im Seeklima als Zierſtrauch zu Hecken. Im Binnenlande erfriert er, wenn ungeſchützt, bei ſtrenger Kälte ganz oder teil⸗ weiſe; trockene braune Aſte verunzieren ihn dann ſehr, ſodaß er geſchoren werden muß. Ausſaat im Frühling gleich an den Platz. — Keimkraft 2—3 Jahre; Keimung innerhalb 1—2 Wochen. Gattung 245. Cytisus L., Kleeſtrauch (Geißklee), O III 9; XI 2, 3; XXI Ia (griechiſch: kytisos — Kleeſtrauch). Kelchlappen 1 5 Kelch zähne kurz, die oberen frei oder in eine Ober-, die 3 unteren in eine Unter⸗ lippe verwachſen, ſeltener die Unterlippe 3 ſpaltig. gewachſen, ſondern frei. ſitzend, ſeltener geſtielt. m Nabel. Sträucher. borſtig oder unſcheinbar. Hülſe flach-zuſammengedrückt, Zweige ſelten dornig. Die Nägel der Kronblätter ſind der Staubblätterröhre nicht ans Griffelnarbe (wenigſtens der bei uns winterharten Arten) nach auswärts abſchüſſig. länglich oder linealiſch, 2klappig, kahl oder zottig. Blätter meiſt mit 3, ſeltener mit 1 Blättchen oder ganz fehlend; Nebenblätter klein, Blüten gelb, purpurn, rot oder weiß, endſtändig, in Trauben oder Büſcheln, oder ſeiten- oder achſel⸗ Fruchtknoten Samen mit Schwiele ſtändig. — 38 Arten, in Europa, Oſtaſien, Nordafrika und auf den Canaren, — 8 botaniſche Gruppen oder Untergattungen: A. Sarothämnus Wimm., Beſen-Kleeſträucher: kurz. Blüten und Kronblätter groß. rutenäſtig; Blätter 1—3 blätterig. — 4 Arten. B. Spartocytisus Webb, Pfriemen-Kleeſträucher: Der Kelch und feine beiden gezähnelten, auseinandergehenden Lippen ſind Staubblätter und Griffel herausragend, letzterer ſehr verlängert, ſtark-ringförmig⸗ein⸗ gerollt, im oberen Teile verbreitert, an der inneren Seite flach. Narbe klein, kopfförmig. Kiel der Blumenkrone ſtumpf. Zweige Der Kelch und ſeine beiden gezähnelten und auseinanderſpreizenden Lippen kurz. Der Kiel der Blumenkrone ſtumpf, die Staubblätter und Geiffel noch lange einſchließend. Der Griffel nur einwärtsgebogen. Hülſen länglich, breit, flach. Zweige rutenförmig, blattlos oder die wenigen, kleinen Blätter 1—3blätterig. C. Eucytisus Benth. et Hook., Spitzkiel-Kleeſträucher: ſtets beblättert; Blätter immer 3zählig. Hülfen linealiſch. id) Lembötropis Griseb., Schnabelkiel-Kleeſträucher: ſpitzg r Ganz wie vorher, nur: Die zurückgeſchlagene Fahne unten plötzlich in einen kurzen Stiel verſchmälert. Der Kelch und ſeine beiden gezähnelten ſpreizenden Lippen ſind kurz. Kiel der Blumenkrone einwärtsgekrümmt und ſtumpflich⸗-ſpitz, nicht geſchnäbelt; Staubblätter noch lange eingeſchloſſen. Zweige der Kiel ſtark einwärtsgekrümmt und etwas E. Tubocytisus DC., Röhrenkelch-Kleeſträucher: Kelch röhrig und mit kürzeren Sa die obere iſt 2ſpaltig oder 2zähnig, die untere klein⸗ 3 zähnig oder ganz. Hülſen linealiſch. F. Teline Webb, Zweifel-Kleeſträucher: röhre, die Oberlippe tief? Zweige beblättert; Blätter immer 3 zählig. Kelch kreiſelförmig-glockig, Alippig, die Lippen ſolang oder länger als die Kelch⸗ ſpaltig, die Unterlippe ganz oder Zlappig. Kronblätter ſchmäler. Blätter immergrün, Z zählig, ſeltener, 3. B. se dem rutenäſtigen Cytisus tener Jacq. (syn. Genista virgata DC., G. gracilis Poir.) einfach. Hülſen linealiſch. Pterospartum Spach, Knorpelzweig-Kleeſträucher: Wie Teline, aber die Blätter zu an den Zweigen flügelig-herab⸗ lufee, Blattſtielblättern verkümmert. — 4 Arten vorhanden; z. B. C. tridentatus Taubert. Chronänthus, Welk⸗Kleeſträucher: 2 entiine eingeſchloſſen. Niedrige, kaum meterhohe Pflanzen. Hülſen kurz, eis oder rautenförmig, 2ſamig, von der welk haften bleibenden Blätter Zzählig. — Nur 2 Arten, z. B.: Cytisus orientalis Lois. (syn. Genista lipariodes Boiss.), zierlicher Halbſtrauch mit großen Blüten. Praktiſche Einteilung der uns intereſſierenden Arten. A. Blüten, namentlich deren Fahne, auffallend groß. Staubblätter und der Griffel ſehr bald herausragend. Griffel verlängert, im oberen Teile ein- oder mehrmal ſtark-ringförmig- eingerollt, Sarothamnus.) 1. Aufrechter, rutenäſtiger Strauch. Blüten gelb an DE. 2. Niedergeſtreckter Strauch. Blüten gelb . 5 Vergl. auch Nr. 805 mit gelblichweißen Blüten. oben auch verbreitert und nach innen flach. (Untergattung .* C. scoparius. 800. O. cantabeicus. 801. B. Staubblätter und Griffel von dem Kiel noch lange eingeſchloſſen. Griffel höchſtens einwärts-geneigt, aber nie ſtark⸗ ringförmig eingerollt. Blüten nur mittelgroß. x A Gattung 243. Spärtium bis Gattung 245. Cytisus. Nr. 798— 804. 201 1. Alle Blüten ſeiten⸗ oder blattwinkelſtändig, einzeln, gepaart oder gebüſchelt. a) Blüten weiß (bei C. Bean ae a an Nr. a; * Arten aus Gruppe B ** Arten aus Gruppe E b) Blüten rot oder violett, bei einer einzigen Gartenform auch weiß. (E C. Linkii (Tafel 70). C. filipes. C. nubigenus. C. purgans. C. prolifer. C. albidus. .) Siehe auch Nr. 809. C. purpureus (Tafel 70). 802. 803. 804. 805. 806, 807, 808, e) Blüten gelb oder jeltener weißlichgelb, zu 2—3en, jeltener einzeln oder zu 4en, zugleich mit einem oder mehreren Blättern aus ein und derſelben Knoſpe kommend. Kelchröhre Und, Ei Blätter ſommergrün. ( Arten aus Gruppe E.) . als die Kelchlippen. 2. Blüten in endſtändigen Trauben, Riſpen, Dolden oder Köpfen angeordnet; bisweilen zugleich * C. ratisbonensis. C. falcatus. 810. C. hirsutus. 811, auch achſelſtändige vorhanden. 809. a) Blätter ſommergrün. Blütenſtand kopfig. Kelchröhre deutlich länger als die gezähnten Kelch— lippen. * Blüten gelb . ** Blüten weißlich bis blaßgelb . b) Blätter ſommergrün. Blüten in aufrechten Traub en. als die Kelchlippen. Griffelnarbe deutlich nach außen abſchüſſi ſig. 5 0 der Blumenkrone einwärts— gebogen, ſtumpf⸗-ſpitz oder geſchnäbelt. (Gruppe D.) e) Blätter immergrün. Blüten traubig oder doldig-kopfig-gehäuft. Unterlippe 3zähnig oder ganz. kopfig oder nach außen abſchüſſig, bisweilen ſpäter zurückgeſchlagen. Kalthaus pflanzen von den al) ſchen Inſeln. * Einzelblättchen kürzer als 2½ 7 Pflanzen nicht oder nur Ich wach wollfilzig; Kelchlippen nie kürzer als die Kelchröhre Tr Pflanzen wollig oder ſtärker ſeidig— fig. ** Einzelblättchen 21/,—5 em lang.. 800. *Cytisus scopärius ZX. (syn. Sarothamnus scoparius Wimm., S. vulgaris Vimm., Spartium scoparium L., Genista scoparia Zam.), Kleeſtrauch (Beſenpfriemen). lich in Wäldern auf Sandboden. Strauch, 200 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Stengel dornlos, immergrün, nebſt den rutenförmigen Aſten ſcharfkantig, aufrecht. Blätter 3zählig, die oberſten auch einfach, weichbehaart. Hülſen zuſammengedrückt, an beiden Nähten zottig-bewimpert. Blüten der Stammform ſehr Beſen-⸗ Einheimiſch, nament- 60 bis Griffelnarben 1 auswärts e ig. a aus e 2) ' Broom = Weißer Ginſter). * C. austriacus. 812. * C. capitatus. 813. C. albus. 814. Kelchröhre nur ſolang oder kürzer .* C. nigricans. 815. C. sessilifolius. 816. Kelch-Oberlippe tief-2 ſpaltig, Kiel ſtumpf oder kahnförmig, meiſt bald herabgebogen. Narbe Arten aus Gruppe F; C. candicans. 817. C. canariensis (paniculatus, Tafel 70). 818, C. ramosissimus. 819. Kelchlippen bisweilen kürzer als die Röhren. C. congestus. 820. VVV C. stenopetalus. 821, Südeuropa, Nordafrika. Strauch, 1—2 m hoch. Blütezeit: Mai, Juni (im Gewächshauſe März, April). — Die ſchlanken, aufrechten und rutenförmigen Aſte und Zweige ſind grün und geſtreift. Blätter kurzgeſtielt, klein, einfach oder 3zählig, linealiſch-lanzettlich und jeiden- haarig. Blüten entlang den oberen Teilen der Zweige einzeln oder meiſt in 2—4 blütigen Büſcheln, insgeſamt lange Blütentrauben darſtellend, nicht oder kaum duftend, kahl, zartweiß, ſchön gelb, bei f. flore pleno gefüllt, bei f. flore albido weißlich, bei f. An- dreanus Dippel (syn. Genista Andréana 4. Pull ss.) nach außen abſchüſſig. die Fahne und der Kiel goldgelb, die Flügel aber dunkelbraunrot; Verwendung. f. Andréanus wegen für Landſchaftsgärten ſehr zu empfehlen; auch als Kübelpflanzen verwendbar. Sie verlangen aber durchaus ſehr ſandigen Boden, Hinſicht auch gegen kräftige Garten- und Miſterde empfindlicher als der Ginſter und können wie dieſer verwendet werden. Heideerde und Sand verbeſſern. wie Nr. 797. Frühjahre im Glashauſe oder Augenpfropfen im Juli, jet es nieder- oder hochſtämmig, iſt erfolgreich. Im Winter iſt Schutzumhüllung erforderlich. 801. Cytisus cantäbricus Milli. thamnus cantabricus Aut.), ſtrauch. Spanien. Ein kleiner, kriechender oder nieder— geſtreckter Strauch mit robuſten Aſten, ſeidenhaarigen, eine beachtenswerte Neuheit. Die Art ſowie die Gartenform (syn. Saro- ſind ihrer großen und ſchönen Blüten ſam, = | 3 zählig, Nötigenfalls den Boden durch Kultur und Anzucht Pfropfung auf Laburnum vulgare im ziemlich kurz, bleibend, Kantabriſcher Klee⸗ 3zähligen Blättern und großen, goldgelben Blüten, iſt intereſſant und für Steingruppen in Wintergärten | verwendbar. Blütezeit: Mai. — Heidehumus. 802. Cytisus Linkii Janka, Tafel 70, 278 nicht Aacg.; Spartocytisus albus (syn. C. albus Le., Webb, Spartium album Desf., S. multiflorum At., 8. dispermum Willi., Spartothamnus albus Presl. Genista alba Zam.), Links Kleeſtrauch (e. White | | I klang | filipes Webb), FJadenſtieliger Kleeſtrauch. ſind in dieſer Felſen Teneriffas. ſodaß die Staub— kölbchen am Kiel meiſt durchſchimmern, oder mit roſa Anhauch. Flügel ſolang als der Kiel. Griffelnarbe Hülſen ſehr zottig, meiſt 2 ſamig. — Sehr nahe ſtehend, aber halbſtrauchig und nur 15 em hoch: C. acutangulus Jaub. et Sp., deſſen ſehr verzweigte Aſte ſtraff-aufrecht, deſſen Zweige ſcharf— kantig ſind und die Flügel kürzer als der Kiel. 803. Cytisus filipes Webb (syn. Spartocytisus Teneriffa. Blütezeit: Frühling. — Zweige ſchlank und bieg— rutenförmig, 4—5 kantig, grünlich. Blätter bald abfallend. Blattſtiele fadenförmig; Blättchen linealiſch-lanzettlich, zart, faſt kahl. Blüten einzeln oder paarweis, aus ſehr kurzen, ſeitlichen An— ſatzpolſtern längs der Zweige hervorbrechend und ins⸗ geſamt lange Trauben darſtellend, zart-weiß, wohl- riechend. Kelch von meiſt 3 Deckblättchen geſtützt, etwas flaumig. Die Flügel der Krone um die Hälfte länger als der ſtumpfe, ſehr eingebogene Kiel. Griffelnarbe kugelig-kopfig, kaum etwas nach auswärts abſchüſſig. Hülſen ſitzend, länglich, breit, platt, glatt, genervt, an der Spitze ſchwach abgerundet, mit einem Spitzchen. 804. Cytisus nubigenus LX. (syn. C. fragrans Lam., Spartocytisus nubigenus Webb, Spartium nubigenum Willd., Spartium supranubium L. Ad.), Wolken -Kleeſtrauch (Retama blanca). Gebirge und Strauch. Blütezeit: Frühling. — Zweige derb, aufrecht, geſtreift, aſchgrau. Blätter 3blätterig, bald abfallend; Blattſtiele kurz und dick; 202 Blättchen lanzettlich, dichtfilzig. Blüten zu mehreren aus kurzen ſeitlichen, oft blättertragenden Anſatzpolſtern, lange Traubenzweige ergebend. Kelch rauhhaarig, ſehr kurz, bald wie rundumſchnitten abfallend. Blumen- krone kahl, dick, weiß, ſehr wohlriechend. Die Flügel und die ſehr adrige Fahne etwas länger als der etwas ſpitze Kiel. Griffelnarbe wie bei Nr. 803. Hülſen länglich, breit, platt, faſt glatt, undeutlich ge— nervt, an der Spitze verſchmälert, am Grunde in einen kurzen Fruchtſtiel auslaufend. 805. Cytisus purgans Mill. (syn. Genista purgans L., Spartium purgans Z.), Reinigungs- Kleeſtrauch. Frankreich, Südeuropa. Strauch. Blüte zeit: Mai, Juni. — Sehr äſtig; Zweige ſtielrund, geſtreift. Blätter einfach, ſehr wenige, faſt ſitzend, lanzettlich, etwas ſeidig. Blüten achſelſtändig, einzeln, kaum geſtielt, gelblichweiß. Kronblätter kahl, unter ſich gleichlang. Kelch bleibend, deutlich 2 lippig. Griffelnarbe nach außen abſchüſſig. Junge Hülſen angedrückt-weichhaarig. 806. Cytisus prölifer Z. Al. (syn. C. arboreus Pluk.), Sproffender Kleeſtrauch. Teneriffa. Baum- artig, bis Am hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Zweige derb, biegſam. Blätter Zblätterig. Blättchen lanzettlich. Blüten ſeitenſtändig, milchweiß, zu 3—8doldig-gehäuft beiſammen. Blütentragende Stiele oft nach der Blüte ſproſſend. Kelch kurzröhrig, ſehr rauhhaarig, bald wie rundumſchnitten abfallend. Fahne der Blumenkrone außen kurzhaarig, von Länge der Flügel. Griffelnarbe deutlich-kopfig, halbkugelig. Hülſen 21½ —4 em lang, vorn ſpitz, dicht-zottig. Samen mit großer haubenförmiger Schwiele. 807. Cytisus älbidus DC, Weißlicher Klee— ſtrauch. Teneriffa. Strauchig, 1—1?/; m hoch. Blüte⸗ zeit: Frühling. — Zweige rutenförmig, zierlich. Blätter Z3blätterig; Blättchen verkehrt-eirund, vorn eingedrückt. Blüten zu 1—3 en, aus kurzen achſel— ſtändigen Anſatzpolſtern milchweiß. Kelch krugig— röhrig, ſchwach-angedrückt- und glänzend-kurzhaarig, um— ſchnitten- abfallend. Fahne der Blumenkrone länglich, kahl, länger als die Flügel und der Kiel. Griffel- narbe kegelförmig-kopfig. Hülſen 9— 15 mm lang, 4— 6 mm breit. Samen mit großer Schwiele bedeckelt. Verwendung und Kultur der weißblühenden Nrn. 802— 807. Alle 6 Arten ſind einander ziemlich ähnlich, aber gut unterſcheidbar. In den Gärten werden ſie fortgeſetzt verwechſelt, auch mit Genista Roetam und G. monosperma. C. Linkii überdauert in weniger rauhen Gegenden Deutſchlands unter Fichtenzweig- oder Erdbedeckung den Winter, friert wohl auch zurück, treibt aber gut wieder aus, blüht dann freilich viel ſpäter. Eine ſtarke ginſterartige Pflanze mit weißen Blüten iſt im freien Lande immer eine viel bewunderte Erſcheinung. Starke Pflanzen laſſen ſich ſelten ohne große Einbuße ver— ſetzen. Anzucht und Behandlung wie Genista. C. Linkii, Tafel 70, 278, auch C. filipes und C. nubigenus laſſen ſich bei mäßiger Wärme leicht treiben, und ſind, Ende Februar oder im März lauwarm ge— ſtellt, bereits im April in voller Blüte. In England werden Blütentrauben von C. filipes, auch C. Linkii, als „White Broom“ von den Damen viel begehrt. Beide ſeien als Treibſträucher allgemein empfohlen. 808. Cytisus purpüreus Scop., Tafel 70, 280. Burpur-Kleeſtrauch. Mittel- und Südeuropa. Kleiner Strauch, 30 —60 cm hoch. Blütezeit: Juni, Familie 70. Leguminosae, Hülſenfrüchtler. Oe uf XXI I u. XXX 16. Juli; getrieben, ſchon April. — Zweige kahl, niedergeſtreckt oder ziemlich aufrecht, rutenförmig, grün, der ganzen Länge nach mit zahlreichen einzeln- und achſelſtändig⸗ ſtehenden Blumen geſchmückt. Blätter 3 zählig, Blättchen länglich oder länglich-verkehrteirund, nebſt den Kelchen und Hülſen kahl. Blüten purpurrot, bei k. albus Sw. weiß und Pflanze von kräftigerem Wuchs; bei k. incarnatus fleiſchfarben; bei f. atropurpureus, dunkelpurpurrot; bei dem Baſtard C. elongato- purpureus (ſiehe Nr. 809) veränderlich. Sehr ſchöner Strauch, auch ſehr gut zum Treiben geeignet. Auf den Gemeinen Goldregen gepfropft, gewährt er auf Raſenplätzen mit ſeinen überhängenden Zweigen einen ſchönen Anblick. Als Strauch paßt er in Gärten mit feinerem Ziergehölz vortrefflich im niedrigen Boskett, auf Felſenanlagen und an Ab- hängen. Kultur in gutem, etwas lehmigem Garten- boden, ſonnig oder halbſchattig, im Winter ſchwache Fichtenzweigdecke. Vermehrung durch Grundſproſſe und Ablieger. Anzucht aus Samen. 809. * Cytisus ratisbonensis Schaeffer (syn. C. biflorus Z’Herit., C. supinus Jacg., nicht L.; C. ruthenicus Fesch., C. cinereus Host), Regensburger Kleeſtrauch. Niedriger Strauch, 15—50 em lang. Blütezeit: Mai, Juni (bisweilen nochmals im Herbſt). — Aſte niedergeſtreckt-weitſchweifig. Zweige ſtielrund; Blätter verkehrt-eirund, unterſeits gleich den Zweigen angedrückt-ſeidig-weichhaarig, ober- ſeits von Anfang an kahl. Blüten ſeitenſtändig, meiſt zu zweien, kurzgeſtielt, ſich bereits ent- faltend, wenn die Laubblätter noch ſehr klein ſind. — Iſt nur, wenn auf Laburnum vulgare, Nr. 789, gepfropft, eine Gartenzierde; ſonſt mehr für Anlagen geeignet. — Als Abart gilt: Cytisus elongatus W. et Kit. (syn. C. biflorus Bot. Reg., nicht L'Herit.; C. serotinus Lit.), Lang- äſtiger K. Ungarn, in Wäldern. Strauch, 1—1!/, m hoch. Blütezeit: April, Mai; im Herbſt oft noch⸗ mals. — Aſte aufrecht, angedrückt-behaart. Zweige ſehr lang, ſtielrund, dicht mit Blüten beſetzt. Blüten meiſt zu 3—4en (ſeltener 2) deutlich-geſtielt, etwas blaßgelb, bei f. elongato-purpureus „ort. (einer Baſtardform), purpurn, gelb und weiß, dadurch ſehr intereſſant. Blättchen verkehrteirund-oval, gleichzeitig mit den Blüten erſcheinend, unterſeits und be— ſonders am Rande ſeidenhaarig, oberſeits zerſtreut⸗ ſtriegelhaarig. Weit ſchöner und beliebter als obiger. 810. Cytisus faleätus V. et Kit. (syn. C. hir- sutus f. falcatus V. et Hit., C. virgatus Vest., C. eiliatus Wahlbg., C. multiflorus Lindl.), Sichel- hülſiger Kleeſtrauch. Strauch, 60— 120 cm hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Aſte aufſtrebend bis auf⸗ recht, locker-zottig. Ausgewachſene Zweige herabge— bogen, dicht mit paarweis oder zu dreien beiſammen befindlichen, geſtielten, vor der Entfaltung der Blätter erſcheinenden Blüten beſetzt. Blättchen verkehrteirund— oval und beiderends lanzettlich, auf beiden Flächen behaart. Hülſen am Rande behaart; die jüngeren beſtimmt ſichelförmig, reif 3½ —5 em lang, kahl, ſchwarz-glänzend, an den Rändern langbehaart. Blüten gelb. Fahne an den Rändern flach, vorn tief aus⸗ geſchnitten. Gilt als Abart von: 811. Cytisus hirsütus Z. (syn. C. triflorus Lam., nicht L'Herit.; C. polytrichus M. B.), Rauh- haariger Kleeſtrauch. Südeuropa. Strauch, ſelten bis 1 m hoch werdend. Blütezeit: Mai. — Aſte und Zweige niedergeſtreckt, ältere Pflanzen in der Bi ac NN Ne Se ee re Regel aufrecht. Unfruchtbare Sproſſe nebſt Blättern und Kelchen abſtehend⸗rauhhaarig; Blättchen verfehrt- eirund, ſtumpf, auf beiden Flächen behaart. Blüten alle ſeitenſtändig, groß, zu 1—3en; ihre Stiele ſtets ohne Deckblättchen Fruchtknoten und Hülſen rauhhaarig, linealiſch oder ſchwach-ſichelförmig. — C. prostratus Scop., ziemlich unbedeutend, mit liegenden Aſten, treibt im Juni, Juli auch an den jungen, heurigen, Laubſproſſen endſtändige Blütendolden, deren Blütenſtielchen Deckblätter haben. 812. * Cytisus austriacus Z. (syn C. canescens Maly, Viborgia austriaca Mnch.), Gſterreichiſcher Kleeſtrauch. Oſterreich, Süddeutſchland. Strauch, 30—100 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Aſte und Zweige aufrecht und nebſt den Kelchen rauhhaarig. Blätter 3 zählig; Blättchen beiderſeits von dichten angedrückten gelblichgrauweißen Haaren graulich, ſchmal⸗elliptiſch-lanzettlich, ſpitz. Blüten endſtändig, zahlreich, doldig-kopfig, gelb. Kelch abſtehend- oder . blätter. Fahne auf der Rückenmitte angedrüdt- ſeidenhaarig. Hülſen ſpitz, ziemlich gerade. — Iſt länger als der ebenſo ſchmale Kiel. der ſpäteren Blütezeit wegen ſehr empfehlenswert. 813. * Cytisus eapitätus Jacg. (syn. C. supinus L., nicht Jacg.; C. prostratus Scop., C. ‚hirsutus Lam., nicht J.), Kopfblütiger Kleeſtrauch. Oſterreich, Blüte dicans L. [?]), Oſtdeutſchland. Strauch, 50— 120 em hoch. 5 zeit: Juni (im Juli oft zum zweitenmal). — Aſte ſteif, aufrecht-abſtehend; Zweige, nebſt den Blättern und Kelchen von mehr abſtehenden Haaren rauh. Blätter 3zählig; Blättchen länglich - elliptifch bis verkehrteirund⸗länglich, ſtumpf, unterſeits dichter be— haart, aber nicht grau. doldig-kopfig, von den oberſten Blättern geſtützt, gelb; Fahne oft ganz kahl, außen in der Mitte mit ſpäter braunrotem Fleck. Hülſen abſtehend-behaart, ſchwach— ſäbelförmig. Gleich der vorigen Axt angenehm. 814. Cytisus albus Haquel (syn. C. leucanthus V. et Hit., C. austriacus f. leucanthus Tausch), Gelblichweißer Kleeſtrauch. Im Banat und Mähren. Niedriger Strauch. Blütezeit: Juni, Juli. — Aſte Gattung 245. Cytisus, Kleeſtrauch. Nr. 805 — 5818. 203 langtriebig, junge purpurrötlich. Blätter 3 zählig, die unteren geſtielt, die übrigen auf dem Gelenkgrunde ſitzend; Blättchen verkehrt-eirund oder faſt rauten- förmig. Blütentrauben aufrecht, hellgelb, meiſt 4—8- blütig. Blütenſtielchen mit 2— 3 Deckblättern. Hülſen kahl, am Grunde gekrümmt, länglich-linealiſch. Samen- ſchwiele deutlich. 817. Cytisus cändicans Z. S. lat. (syn. Teline cCandicans Medic.). Weißlicher Kleeſtrauch. Teneriffa. Blütezeit: Mai bis Juli. — Zweige rutenförmig, jüngeren kurz⸗weichhaarig. Z3zählig; ſeltener angedrückt-rauhhaarig; unter ihm 1—3 Stütz meiſt abſtehend und geſtreift, bisweilen knotig, die Blattſtiele kurz; Blätter Blättchen eirund-verkehrtherzförmig oder verkehrt-eirund, ſtumpf, am Grunde verſchmälert, an— gedrückt-flaumhaarig. Blüten meiſt wohlriechend, in achſel- und endſtändigen wenig- (4—9 ) blütigen abgeſtutzten, faſt doldentraubigen oder eiförmigen, am Grunde meiſt von Laubblättern geſtützten Trauben, lebhaft-gelb, insgefſamt gewöhnlich zu riſpigen Zweigſtänden beiſammen. Fahne eirund oder rundlich, glatt. Die Flügel außen ſchwach-ſeidig, ſolang oder Griffel oben fadenförmig; Narbe gerade und nach außen ab— ſchüſſig oder zurückgeſchlagen und dann rückſeitig ab— ſchüſſig. Hülſen ſehr zottig, 2— 5ſamig. 2 Abarten: a) umbellulätus (syn. Cytisus [Genista] can- Blüten faſt doldig; die Döldchen achſelſtändig, am Grunde beblättert. Hilfen 2- bis SH ſamig. aufſtrebend; Zweige erſt grün, dann braungrün, an- liegend-behaart. gelblichweiß bis weiß. Sonſt wie C. capitatus, Nr. 813. f. schipkaönsis Dieck, reinweißblühende capitatus f. microphyllus) hat ſäbelförmige Hülſen und kleinere Blätter. — Cytisus lasiosemius Bolss., Orient, hat den ganzen Fahnenrücken rauhbehaart. 815. Cytisus nigricans Z. (syn. Lembotropis nigricans Griseb.), Schwarzwerdender Kleeſtrauch. Oſterreich, Deutſchland. Blütezeit: Juni, Juli. — Zweige dünn, verlängert, beblättert. Blätter 3zählig, geſtielt; Blättchen unter- ſeits angedrückt⸗behaart, oberſeits kahl. Blütentrauben blattlos,endſtändig, reichblütig, verlängert, aufrecht. Blütenſtielchen ohne Deckblätter. Kiel der Krone ſehr eingebogen, geſchnäbelt. Hülſe angedrückt-rauhhaarig, länglich-linealiſch. Samen mit nur ſehr kleiner Schwiele (Wulſt). Pflanzen beim Trocknen ſchwarz— werdend. Blüten dottergelb. — Sehr ſchöne Art! 816. Cytisus sessilifölius Z. (syn. Lembo- tropis sessilifolius Grieseb., Spartothamnus sessi- lifolius Webb), Blattſtielloſer Kleeſtrauch. Wälder und Heiden Südeuropas. Strauch, 90—120 cm hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. — Pflanze kahl. Zweige ee So ne Blätter 3 blätterig; Blättchen verkehrteirund-länglich, Strauch, 50—125 em hoch. ſeits faſt abſchüſſig. Blüten endſtändig, zahlreich, 2— 5 ſamig. (syn. Genista maderensis Webb), ein Baum, hat b) subspicätus (syn. Genista canariensis Ter, Cytisus Attleyanus Aort.!), Blüten in zahlreichen endſtändigen faſt ährenförmigen Trauben. Hülſen Laubblätter klein. — C. maderensis braunrotflaumige jüngere Zweige, breit-lanzettliche, ſpitze Blättchen und 6—7ſamige Hülſen. 818. Cytisus canariensis Comm. (syn. Genista rhodopnaea hort., G. canariensis L., Teline cana- riensis Webb, Spartium albicans (av), Kana- riſcher Kleeſtrauch. Teneriffa. Strauch. Blütezeit: Mai bis Juli. — Weitäſtiger, weichzottiger Strauch. Zweige rutenförmig, geſtreift, die jüngeren von ab— ſtehenden Haaren rauh. Blattſtiele etwas zierlich. ſpitz, am Grunde verſchmälert, beiderſeits zottig. Zwergform, 2535 em hoch; k. mierophyllus (syn. C. Blütentrauben ährenförmig, verlängert, ziemlich locker, ’ 7 „ Je | vielblumig, lebhaft-gelb, einſeitswendig. Deckblätter und Deckblättchen der Blütenſtiele borſtenförmig-ſchmal Kelch rauhhaarig. außen etwas kurzhaarig, die Flügel außen ſchwach-ſeiden— Fahne der Blumenkrone eirund, flaumig, ſolang oder wenig länger und nur ebenſo— breit als der kurzhaarige linealiſche Kiel. Griffel oben fadenförmig; Narbe gerade, kopfig, beider— Hülſen ſchmal, weich— zottig, reif etwas aufgeblaſen, 6- oder mehrſamig. Samen glänzend, ſchwarz. Beſteht aus 2 Abarten: a) paniculätus Voss, Tafel 70, 279, Riſpen—⸗ blütiger Kleeſtrauch. Die Blättchen auch der jüngeren Zweige an ihren Rändern ohne einen deutlichen weißen Seidenſaum. Blüten lebhaft-gelb, wohlriechend. Flügel meiſt ſolang und nur ebenſobreit als der kurz— kurzhaarige linealiſche Kiel. b) sericeus Voss (syn. C. Rudolphi Aort. nonn.), Blättchen unterſeits ſtärker ſeidig-zottig und die Ränder mit einem feinen, aber deutlichen Seidenrand verſehen. Blüten ziem lich geruchlos; Flügel der Krone meiſt ein wenig länger als der Kiel. 204 Familie 70. Leguminosae, Hülſenfrüchtler. Gi XXI I u. XXX 16. — C. chrysobotrys F. A. Mey. iſt verſchieden durch: linealiſch, bei f. latifolius (syn. Genista splen- Blütentrauben etwas kürzer, Griffelnarben nach innen dens Webb, Cytisus pallidus Poir.) breitlanzettlich⸗ abſchüſſig. Die Flügel der Krone vorn oder im allge- ſpitz, am Rande zurückgerollt, unterſeits ſeidig⸗glänzend. meinen breiter als der Kiel. Blüten doldig⸗ährig. Kelchzähne faſt doppelt länger als die Kelchröhre. Fahne und Kiel kurzhaarig. — Ahnlich iſt C. rosmarinifolius (syn. Teline ros- marinifolia Webb), aber dieſe Pflanze iſt graugrün, (meergrün), die Zweige braun, Blätter ſitzend, unter⸗ ſeits graugrün. Fahne der Blüten außen von langen weißen, glänzenden, anged rückten Haaren zottig; Flügel ganz kahl; Kiel ſehr zottig. Kelchzähne länger als Kelchröhre. Griffel und Griffelnarbe zurückgekrümmt. 819. Cytisus ramosissimus Hor. (syn. C. paniculatus Loisl., Genista canariensis YC, nicht Z.; Teline ramosissima Webb), Dichtzweigiger Kleeſtrauch. Teneriffa. Strauch. Blütezeit: Mai bis Juli. — Pflanze gedrungen, ſeidig-weichhaarig. Zweige zahlreich, geſtreift, engknotig (namentlich die 2- und mehrjährigen), 510 Wia die jüngeren (angedrückt-) flaumhaarig. Blätter Z zählig, 821 (ius stenope 5 | . f ö ö | nopetalus (syn. Teline oder dicht⸗gedrängt; Blattſtiel breit, dick und kurz. Genista obe ale Webb. Schmalbfumiger Klee- Blättchen eirund, ſpitz, oder verkehrt⸗herzfkörmig am ſtrauch. Teneriffa. Bäumchen, bis 2 m hoch. Zweige Grunde kaum verſchmälert, klein, dicklich, ange⸗ verlängert, kaum knotig. Blattſtiel 1 bis 2 om lang; drückt⸗behaart, oberſeits faſt kahl. Blütentrauben die Blättchen 2½—5 cm lang, 6 bis 9 mm 79 e faſt einſeitswendig; Deckblätter und Deckblätt⸗ Blüten groß ſchmal gelb endſtändig i 1 chen linealiſch⸗lanzettlich. Kelch weichhaarig. Fahne blütigen aufrechten oder hängenden Trauben. Kelch⸗ der Blumenkrone kreisrund, ſchwach⸗ behaart. Die zähne ſpitz, etwas kürzer als die Kelchröhre. Fahne Flügel angedrückt⸗ſeidig, von der Länge des an der fahl. Kiel kurzhaarig. — Auch Oytisus bracteolatus Spitze verbreiterten, rauhhaarigen Kieles. Griffel Voss (syn. Genista bract. L.), hat große Blättchen im oberen Zeile (über der Biegungsſtelle, wieder aber unter den Kelchen je 1—3 Deckblättchen; Blüten etwas verbreitert: Narbe kopfig, nach außen abſchüſſig, (ocker⸗ und entfernt-ſtehend; ihre Flügel breiter als der ſpäter zurückgebogen. Hülſen ſchmal, ſeidenhaarig, Kiel. Narbe ſtets nach innen abſchüſſig. — VC ee Eine * Verwendung und Kultur der gelbblühenden unter mancherlei Namen beliebte Tofffpftanze Kleeſträucher. Die ſommergrünen Arten ſind als 820. Cytisus congéstus (syn. Spartium con- ſchöne und ſehr dankbare Freilandgehölze in gestum Willd., Teline congesta Webb, Genista niedrigen Bosketts wirkungsvoll anzubringen. Alle congesta Ilc., G. microphylla DC.), Gedrungener niedrigen Formen geben, wenn auf Laburnum, Nr. Kleeſtrauch. Teneriffa. Etwa 1m hoch. Weiß- 789, hochſtämmig gepfropft, hübſche Bäumchen. wollig-filzig, bisweilen bräunlich. Zweige ſehr Allerlei nicht feuchter Boden ſagt zu. Anzucht aus gedrängt, kurz. Blätter 3zählig, klein, kurzgeſtielt. | Samen, wie bei Nr. 789. Vermehrung auch durch Blättchen einwärtsgerollt, 3—7 mm lang, ober- Ablieger. ſeits rinnig. Obere Kelchzähne kürzer als die Die immergrünen (canariſchen) Arten, im Kalt⸗ Kelchröhre. Griffel an der Spitze hakig-zurückgeſchlagen. hauſe oder der Orangerie in Heide- und Waldhumus Hülſen kurz und ſchmal, ſeidig-filzig, mit deutlichen zu kultivieren, ſind ſchöne und beliebte Frühlings- Nähten, etwas holperig. — C. linifolia Lam. (syn. blüher (namentlich C. canariensis, C. candicans und C. argenteus Tournef., Teline linifolius Webb, Ge- C. ramosissimus) und vortreffliche Zimmerpflanzen. nista nitens Willd., G. linifolia L), ſeidig-filzig, Anzucht aus Samen. Ausſaat in Töpfe, die lau⸗ mit der Zeit grün werdend. Zweige ſteif, knotig, ges warm zu ftellen ſind. — Keimkraft der Samen ſtreift. Blätter 3blätterig, die oberen ſitzend, ſchmal⸗ 2-3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 246. Medicago L., Schneckenklee, O XI 3; XXI Ia (lat.: medicus — mediſch; aus Medien eingeführt). Kronblätter der Staubblätterröhre nicht angewachſen. Kiel der Krone ſtumpf. Fruchtknoten ſitzend oder kurzgeſtielt, mehreiig, Sehr ſelten Leiig Hilfe ſpiralig-ſichelförmig oder ſchneckenlinig- gerollt, bogig— netzwandig, ſtachelig oder unbewehrt, kaum aufſpringend. — Kräuter, ſelten (z. B. die dunkelgelbblühende M. arborea L.) Sträucher. Blätter meiſt fiederig-Zblätterig. Blüten meiſt klein, gelb, blau, violett oder (bei M. media Pers.) miſchfarbig, in achſelſtän⸗ digen Trauben oder Köpfchen, ſeltener vereinzelt. — 40 Arten, in Europa, Aſien, Nordafrika; z. B.: 822. Medicago sativa L., die bekannte Blau- „Sand - Luzerne”. Ausſaat an Ort und Stelle. — blühende „Luzerne“. Staude, auf kalkhaltigem M. arborea I., Stengel ſtrauchig-baumartig, bis 2 m Boden an Böſchungen (zur Bodenfeſtigung) und in hoch, Blumen dunkelgelb, in geſtielten Köpfchen, iſt großen landſchaftlichen Anlagen oft mit Vorteil ver- bisweilen als Topfpflanze zu finden; Kultur die der wendbar; ebenſo M. media Vers., Miſchfarbige oder immergrünen Cytisus-Arten. Gattung 247. Melilotus ss, Honigklee (Steinklee), Or XI 2, 3; XXI la (griechiſch: meli — Honig und lötös — Klee). Kronblätter der Staubblätterröhre nicht angewachſen, nach der Blüte abfallend; Kiel ſtumpf. Fruchtknoten ſitzend oder geſtielt, wenigeiig. Hülſe faſt kugelig oder eiförmig, länger als der Kelch, gerade, dick, nicht aufſpringend oder ſpäterhin 2klappig. — Kräuter, ein- oder zweijährig. Blätter fiederig-Zblätterig. Blüten klein, gelb oder weiß (bei dem einjährigen M. coeruleus Desr. blau), in achſelſtändigen Trauben oder in Köpfchen. — 10 Arten der wärmeren Gegenden der nördlichen Halbkugel: z. B.: M. officinalis Desr., zweijährig, gelb; M. albus Desr., zweijährig, weiß. Beide einheimiſch an ſteinigen, unbebauten Orten, Ackerrändern, Wegen, 30—150 em hoch werdend. Ausſaat an Ort und Stelle. Gattung 248. Trifolium L., Kopfklee (Klee), Gr XI 2, 3; XXI 1a (lat.: tres — drei, follum — Blatt). Kronblätter nach der Blüte meiſt (welk) haften bleibend, die unteren oder alle mit ihren Nägeln der Staubblätterröhre mehr oder weniger angewachſen, ſelten frei. Kiel ſtumpf. Fruchtknoten ſitzend oder geſtielt, wenigeiig. Hülſe meiſt häutig, nicht aufſpringend, von Kelch oder Krone eingeſchloſſen. — Kräuter. Blätter Zblätterig oder gefingert⸗mehr⸗ blätterig. Blütenfarbe verſchieden. Blüten ährig, kopfig, doldig, ſeltener einzeln, end- oder achſel-, nie aber blattgegenſtändig. — 250 Arten der gemäßigten und ſubtropiſchen Zone. A. Blüten goldgelb, in achſelſtändigen Köpfchen. Pflanzen ein jährig. durch eine Schwiele oder einen Haarring geſchloſſen. 1. Fahne am Grunde e e dann in eine e a erweitert, 0 e halbſolang als die Fahne 2. Fahne vom Grunde an s eirund oder c auf dem e Te kürzer als die Fahne. B. Blüten rot oder weiß. 1. Einjährige Pflanzen. Kelchröhre 10 nervig. a) Alle Blätter, auch die oberſten, wechſelſtändig. b) Oberſte Blätter gegenſtändig; die Köpfchen geſtielt oder von den oberſten Blättern eingehüllt i 2. Ausdauernde Arten. a) Oberſte Blätter gegenſtändig, das (oder die) Köpfchen ſtützend. Schwielen- oder Haarring verſehen, b) Oberſte Blätter nicht gegenſtändig. ee e (ohne Schwielen- oder Haarring) . 823. Trifölium aurantiacum BDoiss. et Sprun (syn. T. speciosum Bor. et Cham., nicht Willd.), Orangegelber Kopfklee. Gebirge Griechenlands. Einjährig, 15—25 em hoch. Blütezeit: 10 Wochen nach der Ausſaat, meiſt im Juli, Auguſt. Stengel aufrecht oder niederliegend, drückt⸗kurzhaarig. Nebenblätter länglich, ſpitz. Blätter mit länglichen und länglich-linealiſchen, oft vorn ein— gedrückten, oben gezähnelten Blättchen, deren end— ſtändiges etwas geſtielt iſt. Blütenſtiel mehrfach länger als das Blatt. tenſtielchen dreimal kürzer als die Kelch— röhre; die oberen Zähne des kahlen Kel— ches Zeckig, et— was kürzer als die Röhre, die Orangegelber Klee. lich-linealiſch und doppelt länger, an der Spitze oft bewimpert. Blüten ſchön und lebhaft-orangegelb, 2½ mal länger als der Kelch. Fahnenplatte verkehrteirund— länglich, faſt ganzrandig (kaum etwas ausgenagt), die Flügel überragend. Hülſe eiförmig, kürzer als ihr Stiel und ziemlich ſo lang als der Griffel. übrigen lanzett— Gattung 246. Medicago bis Gattung 248. Trifölium. — Die ſchwach- ange- Blüten köpfchen eiförmig, Blüs 30 cm hoch. ſpitzlich, gezähnt. ſchiefe 824. Trifolium äüreum Poll. (syn. T. agra- dasyurum Presl), Schöngeſtalteter Kopfklee. Wieſen rium Schreb., DC., nicht L), Gold-Kopfklee. Süd⸗ europa. Einjährig. Blütezeit: Sommer. Die Stengel ſpärlich-flaumhaarig, aufrecht. Nebenblätter linealiſch-länglich, ſpitz. Die Blätter mit ſitzenden, | länglich⸗ ⸗rautenförmigen, oft vorn eingedrückten, oben gezähnelten Blättchen. Blütenſtiel dick, aufrecht— abſtehend, ſo lang als das Blatt oder kaum länger. Blütenköpfchen eiförmig, dicht. Blütenſtielchen 3 mal kürzer als die Kelchröhre. Die oberen Zähne des kahlen Kelches Zeckig, die übrigen linealiſch und 1½ mal länger als die Röhre. Blumenkrone goldgelb, ſpäter glänzend-braun. Fahnenplatte eirund. Die eiförmige Hülſe ungefähr ſo lang als ihr verkehrt⸗ | Stiel und der Griffel. — * Trifolium agrarium | Z. (syn. T. campestre Schreb.), Ackergold⸗ Kopfklee, iſt nur durch den Griffel, der um vieles kürzer iſt als die Hülſe verſchieden; einheimiſch. 825. * Trifölium procumbens FR (Syn. minus Sm., T. filiforme DC, nicht I.), Nieder- ns Lg! Nr. 819828. 205 Einzelblütchen geſtielt. Kelchſchlund inwendig kahl, nicht Kronblätter verwelkend und bleibend. T. aurantiacum. 823. T. aureum. 824. Hülſe wenig Nee TE .* T. procumbens. 825. Blütenköpfchen endſtändig, geſtielt T. incarnatum. 826. J. formosum. 827. Kelchſchlund innen mit einem Kelchröhre 20 nervig (bei T. pratense TL. 10 nervig) . .* T. rubens. 828. 1 10 nervig, Schlund innen kahl e, , e . . repens. 829. * T, hybridum. 830. liegender Kopfklee. Europa. Einjährig. Blüte- zeit: Sommer (10 Wochen nach Ausſaat). — Die abſtehend-ſchwachflaumigen Stengel niederliegend oder weitſchweifig-aufſtrebend. Nebenblätter aus breiterem und außen abgerundetem Grunde eirund, ſpitz. Blätter mit verkehrt-eirunden Blättchen, deren Endblättchen geſtielt oder etwas länger geſtielt iſt. Blüten- ſtiel gerade, länger als das Blatt. Blütenköpfchen halbkugelig, ſpäter kugelig, klein, 10—20 blütig. Blüten- ſtielchen und obere Kelchzipfel doppelt kürzer als die Kelch— röhre. Blüten ſchön gelb. — Trifolium filiforme J., nicht DC. (syn. T. mieranthum Vev.), Faden⸗ Kopfklee, hat längliche Nebenblätter, ſitzende, verkehrt— eirund⸗keilförmige Blättchen, und wenigblütige Köpfchen. 826. Trifölinm incarnätum L., Inkarnat- Kopfklee. Frankreich, Südeuropa. Einjährig, etiva: Blütezeit: Juni, Juli. — Die Stengel graulich-weichzottig, aufrecht. Nebenblätter häutig, etwas aufgeblaſen, der freie Teil eirund, ſtumpf oder Blätter mit breit-verkehrteirund— keilförmigen Blättchen. Blütenköpfchen eiförmig— länglich, ſpäter cylindriſch, am Grunde ohne Blätterhülle. Kelch 10 nervig; ſeine Zipfel faſt gleich- lang, lanzettlich-pfriemlich, ſehr ſpitz, um den vierten Teil kürzer als die Blumenkrone, die des fruchttragenden Kelches abſtehend, meiſt Znervig. Kelchſchlund offen, behaart. Blüten leuchtend— purpurrot, bei k. Molineri balb. pr. sp. (Syn. P. No&anum ZRehb.), roſaweiß. (Dieſe Art nicht zu verwechſeln mit dem wenig ſchönen T. arvense I., Acker-Kopfklee, deſſen Kelchzipfel länger als die Krone und 2—3 mal länger als ihre Kelchröhre ſind.) 827. Trifolium formösum Urv. (syn. T. Griechenlands. Einjährig. Blütezeit: 8-10 Wochen nach Ausſaat, in der Heimat im März, April. — Die Stengel angedrückt-kurzhaarig, aufrecht. Neben— blätter häutig, aufgeblaſen, mit lanzettlichem Schweif. Blätter mit elliptiſch-länglichen, ſpitzen Blättchen. Blütenköpfe, auch die fruchttragenden, eiförmig. Kelch lang, ſehr rauhhaarig, mit 9—11 mm langen, aus verbreitertem (lanzettlichem) Grunde pfriemlichen Zipfeln, welche die ſchön purpurrote Blumen— krone überragen und doppelt länger als ihre Kelch— röhre, bei den fruchttragenden Kelchen faſt abſtehend ſind, ſonſt der Kelchſchlund geſchloſſen und innen mit Schwielenring. — Eine ſchöne, aber ſeltene Art. 828. * Trifolium rubens Z., Fuchs-Kopfklee. Gebirgswälder Mittel- und Südeuropas. Staude, 30—50 em hoch. Blütezeit: Juni⸗Juli bis Auguſt. — Pflanze kahl; die Stengel aufrecht, ſteif. Nebenblätter ſchmal, der freie Teil breit-lanzettlich. Die Blätter mit lederigen, länglich- und linealiſch— 206 lanzettlichen, dornig-geſägten, merklich genervten Blätt- chen. Blütenähren 1—2, länglich-cylindriſch, ober- halb der oberſten Blätter meiſt geſtielt. Die Kelch⸗ zipfel pfriemlich, abſtehend-borſtig, ſehr ungleich, die oberen 2—3 mal kürzer als die borſtige oder kahle, 20 nervige Kelchröhre, die untere viel länger und nur wenig kürzer als die Blumenkrone, alle aufrecht. Kelchſchlund rauhhaarig. Blüten hell- oder dunkel- purpurn, bei f. flore albo weiß. — * T. pratense L., unſer „Wieſen-Kopfklee“, hat ſelten ſteife, feſte Stengel; Nebenblätter eirund, plötzlich in eine Granne übergehend; Kelchröhre 10nervig. 829.* Trifölium repens L., Kriechender Kopf- Klee (Weißklee). Europa; einheimiſch, auf Wieſen, Triften, Wegen. Staude, 20—50 cm lang. Blüte— zeit: Mai bis Herbſt. — Die Stengel nieder- liegend, wurzelnd. Blätter mit keilig-verkehrt-herz⸗ förmigen Blättchen. Nebenblätter trockenhäutig, plötzlich in eine Stachelſpitze übergehend. Blüten weiß oder rötlichweiß. Eine Gartenform, f. foliis | purpureis, hat auf den Blattflächen einen großen dunklen Purpurfleck, der ſich unter günſtigen Standortsverhält- ,, DUDEN | ſäen! Die ausdauernden Arten blühen oft erſt vom über die ganzen Blättchen ausbreitet, daß nur der Rand grün bleibt. Iſt aber nie ſo ſchön als Oxalis cornieulata f. tropaeolodes, Tafel 17,65. 830. * Triföolium hybridum L., Baftard- Kopfklee. Auf feuchten Wieſen. Blütezeit: Mai bis September. Die Stengel aufſteigend, röhrig, meiſt ganz kahl. Familie 70. Leguminosae, Hülſenfrüchtler. O XXII u. XXX 16. tiſch; Nebenblätter länglich- oder eirund⸗lanzettförmig. Blüten erſt weiß, dann roſenrot, ſodaß die Köpf⸗ chen in der Mitte weiße, nach außen roſenrote Blüten zeigen, bei t. elegans Save pr. sp. liegen die Stengel im Kreiſe niedergeſtreckt, ſind feſt und hart und ober⸗ wärts weichhaarig. — Auf Parkwieſen ꝛc. ſehr angenehm. Verwendung der Kleearten. Sie laſſen ſich mannigfacher mit Vorteil verwenden, als man gemeinig⸗ lich annimmt, ſo die einjährigen und kriechenden ausdauernden Arten als Einfaſſungen, erſtere auch auf Rabatten, ferner auf Steingruppen und an Ab⸗ hängen, die aufrechten ausdauernden Arten zur Schmückung der Parkwieſen. T. rubens gedeiht noch an ſehr trockenen und ſteinigen Orten, ſofern ſie nicht zu wenig kalkhaltig ſind. Kultur. Alle gedeihen in Kulturland, welches kalkhaltig und nicht beſtändig feucht iſt; in leichtem, durchläſſigem Boden und namentlich auf Parkwieſen wird Kali- und Phosphor⸗ ſäure-Düngung die Entwicklung überraſchend begünſtigen. Anzucht durch Ausſaat an den beſtimmten Platz im April, auch ſpäter; bei T. incarnatum und T. agrarium, ſowie bei den ausdauernden Arten iſt die Ausſaat. Anfang September meiſt vorteilhafter; nicht zu dicht zweiten Jahre ab. Wo nur aus Gräſern beſtehende Raſenflächen in trockenen Sommern leicht Dürrſtellen zeigen, da wird ein Gemiſch von Wieſen-Riſpen⸗ gras, Rotem Schwingel, etwas T. repens (Nr. 829) und Schafgarbe vortrefflichen Erſatz bieten. — Keim⸗ kraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 1 bis Blättchen verkehrt-eirund oder ellip⸗ 2 Wochen. Gattung 249. Lotus L., Hornklee, = NI 2, 3; XXI Ia (griechiſch: 10t0s — Lotusklee). in 2 Lippen verwachſen. Kiel der Blumenkrone geſchnäbelt. Kelchlappen meiſt länger als die Kelchröhre, faſt gleichlang oder der unterſte länger, ſeltener die Lappen Fruchtknoten ſitzend, vieleiig. Hülſe länglich oder häufiger linealiſch, gerade oder gekrümmt, ſtielrund, gedunſen, ſeltener flach-zuſammengedrückt oder geflügelt, 2 klappig aufſpringend, innenſeitig (zwiſchen den Samen) meiſt falſche Scheidewände, ſeltener durchgehend. Kräuter oder Halbſträucher. oder durch die den Blättchen ähnlichen Nebenblätter ſchein— fiederig. Blättchen zu 3 oder mehreren fingerig Blüten gelb, rot oder weiß, doldig, ſeltener ver⸗ ch achſelſtändig, meiſt von 3 Deckblättern geſtützt. — 80 Arten der gemäßigten und wärmeren Zone der Erde. . Griffel oben 2ſpaltig oder Du mit einem kleinen ul ae gebogen, nicht Aflügelig . Narbe. Hülſe meiſt 4flügelig 831. Lotus Iacobä&us L., Zakobi- Sornklee. Inſel St. Jakobi. Einjährig (im Gewächshauſe auch halbſtrauchig), 3060 cm hoch. Blütezeit: Sommer, auch zu anderer Zeit. — Stengel ſtaudig, aufrecht, äſtig. Blätter 3 zählig; Blättchen und Nebenblätter linealiſch oder linealiſch-ſpatelförmig, weichſpitzig, mehr Blütenſtiel länger Deckblätter der Blüten 1—3 blätterig, Blüten doldentraubig, zu 3—5en, mit oder weniger feingraulich-behaart. als das Blatt. linealiſch. ſehr kurzen Stielchen, faſt ſchwarz, dunkelbraun, oder braun und gelb, bei f. flore luteo A gelb. Sit der Blütenfarbe wegen eigenartig-ſchön; truppweiſe zerſtreut auf Rabatten Blumen-Beſtande ebenſo intereſſant als angenehm; kann auch im Topfe gehalten werden. — Kultur. Gedeiht in jedem mittleren, lehmigen) Gartenboden, als Topfpflanze ſehr gut in ſandig⸗lehmiger Wieſenerde. Obſchon Ausſaat an den beſtimmten Platz um Ende April noch im Sommer blühende Pflanzen ergiebt, Anfang April ins Miftbeet ( 1 oder kalt) oder in Töpfe, und Auspflanzen der Sämlinge nach Mitte Mai auf ſonnige Rabatte vorzuziehen. — Keimkraft der Samen 3—4 Jahre; Keimung innerhalb 2 bis 3 Wochen. ſo iſt doch Ausſaat um mit gemiſchtem | durchläſſigen (andig- 1 anal oder linealiſch, gerade oder leicht L. Iacobaeus. 831. 25 peliorhynchus. 832. . Griffel einfach und auch e Dal mit al Bela oder mit SENDE und dann ſpäter ſchiefgeſchnäbelter L. Tetragonolobus. 833. 832 ck nellorkinchne Webb (syn. Hei- neckenia peliorhyncha Webb, Pedrosia Berthelotii X] . x 2 NZ 7 27 IN N IR \ ERIK 4 „ FR * NUR U N 0 12 Dunkelſchnäbeliger Hornklee. Lowe), Dunkelſchnäbeliger Hornklee. Canariſche Inſeln. Halbſtrauchig-ſtrauchig. Blütezeit: Frühling, gewöhnlich im Mai. — Pflanze filbergrau-behaart ſehr verzweigt. Aſte holzig, dünn, ſchlank, herabgebogen. Zweige ſpreizend. Blätter ſitzend, ziemlich gehäuft und mit fadenförmigen 2 em langen Blättchen. Blüten gegen die Zweig⸗Enden hin locker gehäuft, achſelſtändig, einzeln oder zu zweien, kurzgeſtielt, etwa 4 em lang. Kelch ſeidenhaarig, 5 ſpaltig. Blumenkrone ſcharlach— rot, je nach Standort und Boden mehr oder weniger dunkelgefärbt. Fahne ſchmal⸗lanzettlich, hornförmig⸗ gekrümmt; die Flügel ſind etwas länger und viel breiter, ziemlich ſpitz; der Kiel iſt lang geſchnäbelt und etwas einwärtsgebogen. Griffel ungleich-2 ſpaltig. Verwendung. Eine auch im nichtblühenden aber lebenskräftigen Zuſtande ſehr ſchätzenswerte Ampelpflanze fürs Kalthaus, wie fürs luftige Gattung 249. Lotus und Gattung 250. Lespedézia. Stengel aufrecht oder faſt niederliegend, Nr. 829835. 207 man ſie auch auspflanzen und an Gitterwerk ziehen. Anzucht aus Samen. Ausſaat im Frühling in Töpfe und lauwarm halten. — Keimkraft der Samen etwa 3 Jahre; Keimung etwa innerhalb 2—3 Wochen. 833. Lotus Tetragonölobus Z. (syn. Tetrago- nolobus purpureus Munch.) Flügel- Sornklee (Spargelerbſeß. Südeuropa. Einjährig, bis 30 cm lang oder hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — behaart. Blätter Zblätterig; Blättchen verkehrt-eirund, ganz; Nebenblätter meiſt eirund. Blüten achſelſtändig, ein— zeln oder gepaart, ſchön dunkelblutrot, bei f. bi- Zimmer; blühend erregt ſie jedermanns Aufmerkſamkeit. Kultur in ſandiger Heide- oder Wieſenmoor-Erde, der man ¼ Miſterde gut beimiſcht, in verhältnis⸗ Furchen, ähnlich wie bei Erbſen. Entfernung der Reihen mäßig kleinen Töpfen, an ſonnigem Standort im Kalt⸗ oder Kaphauſe und reichlich lüften, nur nach in der Reihe etwa 12 cm. — Keimkraft der Samen Bedarf begießen und ſie im Sommer ins Freie bringen. An warmer, ſonniger oder halbſchattiger Stelle kann florus Ser. gelb, aber weniger ſchön. Hülſen bis 8 cm lang, wellig⸗-geflügelt. Verwendung und Kultur. Die Pflanze blüht wohl ſchön, aber während ihrer Blütezeit nicht immer reich; iſt als Einfaſſungspflanze auf Rabatten großer Gärten verwendbar. Ausſaat Anfang April in kleine voneinander etwa 20—30 cm, Entfernung der Pflanzen 3—4 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 250. Lespedézia Mich, Lespedezie, = XI 2, 3; XXI 1a (nach Lespedez, im vorigen Jahrhundert Gouverneur von Florida, benannt). Fahne verfehrt=eirund oder länglich; Kiel der Blumenkrone aufwärts-gekrümmt (nicht abſtehend), ſtumpf oder geſchnäbelt. verwachſen. Das 10. Staubblatt frei, ſeltener mit den übrigen zuſammenhängend. Hülſe eis oder kreisförmig, flach-zuſammengedrückt, genetzt, nicht aufſpringend. Kräuter, Halbſträucher oder Sträucher, Kelchlappen oder ⸗zähne faſt gleich oder die 2 oberen Fruchtknoten ſitzend oder geſtielt, Leiig. Griffel fadenförmig, oft weich oder ſeidig⸗behaart. Blätter fiederig⸗Z blätterig, ſeltener mit nur 1 Blättchen; Blättchen ganzrandig. Blüten purpurn, roſen⸗ rot oder weiß, in achſelſtändigen Trauben oder Büſcheln, ſeltener in End-Riſpen. — 25 Arten, Nordamerika, Oſtaſien, Auſtralien. gebogen. 834. Lespedézia bicolor Turcz., Tafel 73, 289, Zweifarbige Lespedejie. Amurgebiet, Sibirien. Strauch, bis 2½ m hoch. Blütezeit: Juli bis Herbſt. — Veräſtelter Strauch, mit gut verholzten Stämmen. Aſte zahlreich, dünn; Zweige anfangs grün und angedrückt-behaart. Blätter 3zählig, gleich den Stengeln, Blütenſtielen und Kelchen angedrückt— feinhaarig. Blättchen verkehrt-eirundlich, oval oder elliptiſch, ſtumpflich, aber weichſpitzig; das Endblättchen etwas größer, bis 31/, oder 4 cm lang und etwa 2 cm breit. Blüten am Stiele gepaart, zu achſelſtändigen, kurzen Trauben vereinigt, ziemlich groß, hellpurpurrot oder roſenrot, ungefähr 1 oder 1½ cm im Durchmeſſer. N ) | h recht oder etwas überhängend, 6—12 cm lang, ſehr Blütenſtielchen faſt Z mal kürzer als die Blumenkrone. Kelchzähne halb ſolang als die Kelchröhre. länger als der Kiel. Verwendung und Kultur. Einer unſerer feineren Blütenſträucher, wird aber oft mit der folgen— Fahne Te 1 1 faſt in die Spitze der Trauben mit kleinen Deckblättern beſetzt. entſtehenden den Art, welche bei uns ſtets nur ſtaudighalbſtrauchig iſt, verwechſelt. Dieſe Lespedezie iſt aber ſtrauchig Boden in gut gepflegten Ziergärten ſehr zu empfehlen. Im Winter vorſichtshalber (mehr der Sonnenſtrahlen als der Kälte wegen) Schutz durch Umhüllung mit Stroh oder Fichtenzweigen; junge Pflanzen find, bis fie | Anzucht erſtarkt, kalt und luftig zu überwintern. aus Samen. Ausſaat im Frühling in leichte Erde in Blüten purpurn einzeln und in den Blattwinkeln. 835. Lespedézia formösa Koehne (syn. L. race- mosa Dipp., L. Sieboldii Miq., L. bicolor f. Sieboldii Macim., Desmodium racemosum S. et Z., D. formosum Vogel, D. penduliflorum Oudem.), Schön- geſtaltete Lespedezie. Japan. Strauch, bei uns nur ſtaudig⸗halbſtrauchig und 1—1!/g m hoch werdend. * . 75 5 ER 7 Blütezeit: Auguſt, September oder Herbſt. — Pflanze bei uns nur am Grunde holzig; die Stengel lang, rutenförmig, aufrecht, zur Blütezeit an der Spitze zier— lich überhängend, kahl, ſamt den im oberen Drittel blütentragenden, anfangs graugrünen, ſpäter purpurfarbigen Zweigen kantig. Die Stengel breiten ſich ſoweit aus, daß (nach Jaeger) eine kräftige Pflanze Am Durchmeſſer erreichen kann. Die unteren blütentragenden Seitenzweige ſind über 30 em lang, die höherſtehenden werden immer kleiner. Blätter 3 zählig; Blättchen geſtielt, elliptiſch oder eirund-läng— lich, ſpitz, kahl, unterſeits graugrünlich-flaumig; Neben- blätter borſtenförmig. Blütentrauben achſelſtändig, auf— ſchön purpurrot und karmin bis violett, bis Kelchzähne 4, doppelt ſolang als die Kelch— röhre; Fahne oder Krone kürzer als der Kiel. Hülſen kahl. Verwendung und Kultur. Eine herrliche, d 8 für kleinere und für ſolche Ziergärten ganz beſon— und für geſchützte, ſonnige Stellen bei nur mäßig feuchtem . A e e e ders zu empfehlende Zierpflanze, wo ihr ein ſonniger, warmer Platz gegönnt werden kann. Dieſer, bei uns alljährlich faſt bis zum Grunde abſterbende Strauch kann in günſtigen Lagen ſchon vom Auguſt an mit unzähligen Blüten bedeckt ſein. Warmer, durch— läſſiger, ziemlich trockener Boden und gelegentliches, 2 8 durchdringendes Begießen mit erwärmtem (bis 350 C.) Töpfe oder Käſtchen. — Keimkraft der Samen WMaſſer, auch Di it T sſchlackenmehl haben 2—3 Jahre; Keimung innerhalb 3 Wochen. — L. e e mit ee ae macrocarpa BDnge., China, hat geſchnäbelten Kiel, wie vorige Art verwendet, nimmt ſich die Pflanze ganz auffallende Wirkung. In Einzelſtellung auf Raſen oder vorzüglich aus, um ſo ſchöner, wenn die Zweige unten durch einen auf 2—3 kleinen Pfählen ruhenden Holz— reifen (Tonnenring) rechtzeitig etwas gehoben werden, ſodaß ſie oben zierlich überhängen. Im Spätherbſt werden die Stengel abgeſchnitten, die Pflanzen mit trockenem Moos oder Laub und über dieſes ein Kaſten gedeckt, der im Laufe des Winters einigemal behufs Lüftung ent— 208 Familie 70. Leguminosae, Hülſenfrüchtler. Or XXI 1 u. XXX 16. fernt werden muß, um ein „Stockigwerden“ zu ver— | Grundſtock abgetrennte Stecklinge leicht. hindern. — Vermehrung durch krautige, vom wie Nr. 834. Anzucht Gattung 251. Bradbürya Hay, Bradburya (Spornfahne), Or XI 2, 3; XXI Ia (nach dem Engländer Bradbury benannt). breit, einwärts-gekrümmt, kaum kürzer als die Flügel. Kelch kurz, glockig; Lappen oder Zähne faſt gleich oder die beiden oberen verwachſen. Fahne ausgebreitet, breit-kreisrund, am Rücken nahe dem Grunde kurzgeſpornt oder ſeltener ſeicht höckerig. Fruchtknoten faſt ſitzend, vieleiig. Kiel der Blumenkrone Griffel um die endſtändige Narbe herum etwas bebärtet. Hülſe linealiſch, zuſammengedrückt, 2 klappig; Nähte verdickt. Kräuter oder Halbſträucher, kletternd, windend oder niederliegend. roſenrot oder blau. amerika. Anzucht aus Samen. N Blätter meiſt Zblätterig, ſeltener 5 oder gar 7 ganzrandige Blättchen. Blüten anſehnlich, weiß, violett, Blütenſtiele einzeln oder zu Zen, ein- bis mehrblütig. — 26 Arten, in Süd- und Mittelamerika, 1 in Nord⸗ B. brasiliana O0. Ktze, (syn. Centrosema brasilianum Benth.), Blüten weiß oder blau. 3. Controsema Plumieri Benth.), Blüten weiß. — Kultur im Lauwarmhaus, in Laub-, lehmiger Raſen- und Miſterde. Plumieri O. Ktze. (syn. Reichlich lüften Gattung 252. Clitöria L., Schamblume G XI 2, 3; XXI 1a (griechiſch: kleitöris — Schamzünglein). Blumenkrone umge— kehrt. Kelchröhre walzenförmig, länger als die Lappen; die 2 oberen Lappen faſt verwachſen, der untere ſchmäler. Fahne ſehr groß, aufrecht, ausgerandet, am Grunde verſchmälert, auf dem Rücken nackt. Griffel an der Spitze etwas horizontal ver— breitert, innenſeitig der Länge nach gewöhnlich bebärtet. Kräuter oder Sträucher, teils niedrig und faſt aufrecht, zu— meiſt aber hoch windend. Blätter meiſt fiederig-Zblätterig, ſel— tener 1blätterig, nur bei Ternatea-Formen 5—9blätterig. Blüten purpurn, blau, weiß oder rot, achſelſtändig. — 27 Arten der wärmeren Gegenden der Erde; z. B. die Schlingpflanzen: C. mexicana Lk., Blüten dunkelpurpurn; C. falcata Lam.; C. Mariana L., Blüten hellblau; C. Ternatea L. (syn. C. coelestis hort.), Humuswurzler (Heideerdepflanzen) des Lauwarmhauſes, ſonſt Kultur wie Nr. 765: Chorizema, oder Nr. 689: Coleonema. Indeſſen hält man die Pflanzen in kühlen Sommern am beſten im Glashauſe oder ſonnigem Zimmer. Blütezeit Sommer. Blüten blau oder weiß, ſehr ſchön. | N 9 N I 25 = N EN 7 N N SUR ZENEN * 1 6ů— N 74 UN) N | Clitoria Ternatea. Gattung 253. Kennédya Vent, Kennedya, O. r XI 2, 3; XXI Ia (nach dem engliſchen Handelsgärtner Kennedy benannt). Kelchlappen faſt ſolang als die Röhre, die beiden oberen in eine Lippe ver⸗ wachſen. oder Halbſträucher, windend oder niederliegend. Fahne in den Nagel verſchmälert und mit zwei kleinen, einwärtsgebogenen Ohrchen als Anhängſel. (K. coceinea Vent. ausgenommen) ſolang oder länger als die Flügel. zuſammengedrückt, ſtielrund oder gedunſen, innen durchgehend oder mit Wänden. Kiel der Blumenkrone Fruchtknoten faſt ſitzend oder kurz⸗geſtielt. Hülſe linealiſch, Samen mit Nabelſchwiele. — Ausdauernde Kräuter Blätter mit 3, ſeltener mit 1 oder 5 Blättchen; Nebenblätter groß. Blüten an⸗ ſehnlich, rot oder ſchwärzlich, achſelſtändig. — 11 Arten, in Auſtralien. 836. Kennédya prosträta AR. Br. (syn. Gly- eine coccinea (Curt.), Niedergeſtreckte Kennedya. Blüten ſchön, ſcharlachrot, am Grunde der Fahne mit gelben Flecken, bei k. major DC. (syn. K. stipu- laris Desv.) in allen Teilen größer. — K. rubicunda Vent. (syn. Glycine rubicunda Curt.), Blüten ſehr ſchön, bräunlich-dunkelſcharlachrot, am Grunde der Fahne dunkler oder heller gefleckt. — K. nigricans Lindl., Blumen ſchwärzlich-bläulichpurpurrot, am Grunde der Fahne grünlich oder blaßgelb-gefleckt. Verwendung u. Kultur gleich Nr. 765: Chori- zema, oder 689: Coleonema. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung in 3-5 Wochen. Gattung 254. Hardenbergia Bentn., Hardenbergie, = XI 2, 3; XXI Ia (nach einer Gräfin Hardenberg, geb. von Hügel, benannt). rund, ausgerandet, ohne Ohrchen-Anhängſel. ähnlich wie Kennedya. Kelchzähne ſehr kurz, die 2 oberen verwachſen. Kiel der Blumenkrone meiſt viel kürzer als die Flügel. Samen mit Schwiele. — Windende Kräuter oder Halbſträucher. Fahne breit⸗kreis⸗ Hülſe Blätter einfach oder mit 3 (bisweilen Fruchtknoten ſitzend. unregelmäßig 2—5) Blättchen; Nebenblätter meiſt klein. Blüten ziemlich klein, rot oder violett, in achſelſtändigen Trauben oder endſtändigen Riſpen. — 3 Arten, in Auſtralien. 837. Hardenbergia macrophylla Benth. (syn. Kennedya macrophylla Zindl.), Großblätterige Hardenbergie. Blätter 3blätterig; Blüten violett, am Grunde der Fahne gelb-gefleckt. — H. monophylla Benth. (syn. Glycine bimaculata Curt. Kennedya bimaculata hort.), Blütentrauben viel länger als der Blütenſtiel; Blüten violettblau, am Grunde der Fahne mit 2 gelben Flecken, bei f. rosea, Blüten bläulichroſenrot; bei f. longiracemosa Lindl. pr. Sp., Blüten über 3—4 mal jo lang als der Blütenſtiel, roſenrot, am Grunde der Fahne gelbfleckig. — H. ovata Benth., Blätter einfach; Blütentrauben jo lang als der Blütenſtiel; Blüten bläulichpurpurrot, am Grunde der Fahne gelbfleckig. { 2 i Verwendung und Kultur wie Nr. 765. Keim- kraft der Samen und Keimung wie Nr. 836. Gattung 255. Erythrina Z., Korallenſtrauch, Or XI 2, 3; XXI 1a (griechiſch: erythros — rot). Kelch mit ſchiefer Mündung, abgeſtutzt oder geſpalten, ungezähnt oder kleingezähnt, ſeltener mit 5 längeren ähnen. Fahne breit oder verlängert, aufrecht oder abſtehend, faſt ſitzend oder langgeſtielt, am Grunde ohne Anhängſel; Flügel kurz, er Wr 2 N 10 0 ä a EN AR 7 n u 8 iR * so 5 Gattung 251. Bradbürya bis Gattung 255. Erythrina. Nr. 836— 842. 209 klein oder fehlend; Kiel viel kleiner als die Fahne und kürzer oder länger als die Flügel. Fruchtknoten geſtielt, vieleiig. Hülſe linealiſch, ſichelförmig, an beiden Enden verſchmälert, 2 klappig- oder einſeitig⸗aufſpringend. Baumartige, ſtrauchige oder ſeltener faſt krautige Pflanzen; Zweige meiſt dicklich und oft ſtachelig. Blätter fiederig-3 blätterig; Nebenblättchen () drüſenförmig. Blüten zinnoberrot, ſcharlach oder leuchtend-kirſchrot. — 25 Arten der wärmeren Gegenden der Erde. A. Pflanzen ſtammlos, d. h. die blätter⸗ und blütentragenden Stengel ſind einjährig und entſtehen aus einem unterirdiſchen Stamme oder dem Wurzelhal® . . B. Pflanzen mit baumartigem Stamm oder doch über de r Erde holzig bleibend 838. Erythrina herbäcea L., Krautartiger Korallenſtrauch. Florida, Carolina. Staudig⸗-halb— ſtrauchig, etwa 60 em hoch. Blütezeit: Auguſt, September. — Die Stengel krautig, einjährig und nebſt den Blättern unbewehrt oder mit einzelnen Stacheln verſehen, kahl; Blättchen rauten-deltaförmig, buchtig⸗langgeſpitzt. in langen Endtrauben, zu dreien und entfernt-geftellt. Kelch abgeſtutzt. Fahne lanzettlich. — Eine ſchöne Art, deren dicke ſchwammige Wurzel aber keine Näſſe verträgt, alſo durchlaſſendes Erdreich verlangt. Die aus Stecklingen gezogenen Pflanzen großen Knollenwurzeln und ſind dann mehr ſtrauchig. 839. Erythrina Crista-galli L., Tafel 19, 76. Hahnenkamm -Korallenſtrauch (fr. Erythrine Créte de coq; e. Cock’s-comb Coral-tree). Braſilien. Halb- ſtrauchig-ſtrauchig oder baumartig. Blütezeit: Mai bis Herbſt, gewöhnlich im Auguſt, September. — Stamm meiſt kurz, dickrindig, knollig bis baumartig, wehr— los oder nebſt den ſchlanken, glatten, hellgrünen Aſten und Blattſtielen ſchwach-dornig. Blätter länglich-eirund, ſtumpflich, zugeſpitzt, kahl, hellgrün, bei k. laurifolia Jacgq. pr. sp. kleiner, lanzettförmig und ſpitz. Blumen meiſt zu Zen ſeitenſtändig, am Ende der Zweige bis zu 60 em lange Trauben bildend. Kiel der Krone 3 mal fo lang als der Kelch. Von den 10 Staub | blättern das zehnte gewöhnlich völlig frei. Blüten der Stammform dunkelkirſchrot und mit etwa 5 cm langer zurückgeſchlagener Fahne, bei f. compacta ſchön korallenrot und die Pflanze von niedrigerem, gedrungenem Wuchs, auch die Blütentrauben ge— drungener; bei k. Bidwillii Bot. Reg. (syn. „Marie Bellangère“) erinnern die Blätter in Glanz und Farbe an E. herbacea (Nr. 838), die Blüten aber an E. Crista- galli. Andere, wenig abweichende Gartenformen ſind: f. floribunda, f. ruberrima und „Imperatrice Eugenie“. 840. Erythrina picta Z. (syn. E. indica var. Lam., E. Parcellii hort. Bull), Bunter Korallen- ſtrauch. Oſtindien. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Stamm baumartig, ſtachelig. ſchwach⸗ſtachelig; Blättchen breit-eirund, in der Mitte weiß⸗bemalt, etwa 10 cm lang und 6 ½ cm breit, Blüten karmeſinrot, bei f. fulgens (syn. E. fulgens hort.) feurigſcharlachrot. Fahne oval⸗-hohl. 841. Erythrina speeiösa Andr., Anſehnlicher Korallenſtrauch. Weſtindien. Blütezeit: Sommer bis Herbſt. — Stamm baumartig, ſtachelig. Blatt- ſtiele und Blattrippen ſchwach-ſtachelig; Blättchen breit— eirund, faſt Z lappig, langgeſpitzt, kahl. Blütentrauben und Kelch ſchwach-ſammethaarig. Blüten an 6—8 cm lang, ſehr ſchön, hochrot. Fahne linealiſch-lanzettlich, verlängert. Kelch röhrig, faſt 2 zähnig. 842. Erythrina polyänthos DBrot., Viel- blumiger Korallenſtrauch. Südamerika. Stamm baumartig, nebſt den Blattſtielen ſtachelig. Blätter 3 zählig, die beiden ſeitlichen ſind eirund, das mittlere rautenförmig⸗eirund, alle unterſeits weichhaarig. Blumen ſchön, zahlreich, karmeſinſcharlachrot, in Trauben. Vilmorin. Dritte Auflage. Blüten dunkelſcharlachrot, | bilden feine ausgezeichnete und ſehr wirkungsvolle Zier- . E. herbacea. E. Crista-galli (Tafel 19). E. pieta. E. speciosa. 841. E. polyanthos. 842, Kelch ſchief-abgeſtutzt, ganzbleibend oder auf der oberen Seite geſchlitzt. Staubblätter kaum kürzer als die Fahne. Eine ſehr ſchöne und dankbare Form iſt f. subinermis Lindl., junge Blätter, Blattſtiele und die Traubenſpindel roſtfarben-zartbehaart, Blüten in dichten Trauben karminpurpurrot. Außer den genannten Arten und Formen giebt es noch andere, die, weil meiſt empfindlicher, entbehrlich ſind; erwähnt ſei Erythrina carnea At., mit fleijch- farbenen Blumen. — Verwendung. 838. 839. 840. Die Korallenſträucher find pflanzen, die in ſtärkeren Exemplaren im Sommer eine Zierde der Gärten, Veranden, Gewächs— häuſer ꝛc., in ſchwächeren auch der Wohnräume und Balkone ſind. Sie ſeien allgemein empfohlen! E. Crista-galli, Tafel 19, 76, und ihre Formen, namentlich f. compacta, ſind am bekannteſten und werden am meiſten verwendet. Kultur. Wir unterſcheiden 2 Gruppen: härtere Korallenſträucher, welche zwar am beiten an einem lauwarmen Orte von etwa — 6 bis 10 0 C. überwintert werden, aber auch mit + 3 bis 6 0 C. noch fürliebnehmen, auch mit Vorteil im Sommer ausgepflanzt werden können; und zartere, welche ſich nur bei etwa + 9 bis 15% C. wohl zu befinden ſcheinen, auch im Sommer am beſten im Topfe und im Kalthauſe oder luftigem, ſonnigem Zimmer oder an einem ſehr geſchützten Orte im Freien aufgeſtellt werden. Der Überwinterungsraum muß vor allem trocken ſein, auch die Erde der mit dicken ſchwammigen Wurzeln verſehenen Pflanzen iſt, um Wurzelfäule oder ein zu frühzeitiges Austreiben zu verhindern, über Winter trocken zu halten, da die Pflanzen dann kaum oder nur ſehr ſelten Waſſer be— nötigen. Ausgepflanzt geweſene erhalten im Herbſt auch nur kleine Gefäße, ja, man kann ſie einfach in Sand oder ſehr ſandige Erde ſchichten und ſo überwintern. Alljährlich im März werden die Korallenſträucher verpflanzt, und zwar in verhältnismäßig große Blattſtiele und rippen e 2 5 Big groß Töpfe oder Gefäße mit guter Scherbeneinlage in kräf— tige Erde (Miſt-, lehmige Raſen- oder Acker- und Laub- oder Heideerde mit Sandzuſatz). Die Pflanzen 8 Io. | werden nun wärmer (etwa ins Warmhaus) geſtellt, Kelch ſcheidig-geſchlitzt, vorbereiten können. damit ſie die Entwicklung der jungen Laubſproſſe Sobald aber die neuen Sproſſe erſcheinen, wird die Wärme ermäßigt, die Pflanzen kommen ins Kalthaus, wo nach und nach immer reich— licher gelüftet wird, und unter Einwirkung des vollen Sonnenlichts die Sproſſe kräftig heranwachſen, ſodaß die Pflanzen, wenn nach Mitte Mai ausgepflanzt oder, beſſer, mit den Töpfen eingeſenkt, ſich ohne zu leiden gut weiter entwickeln. Selbſtredend iſt vom Antreiben ab den Sommer hindurch nach Bedarf reichlich zu be— wäſſern und erforderlichenfalls auch flüſſig zu düngen. Im Herbſt, wenn die Blätter abzufallen beginnen, wird die Bewäſſerung immer ſeltener. Beim Einräumen ſan einem ſonnigen trockenen Tage) kürzt man die Zweige um etwa ¼, und die Pflanze kommt wieder zur Winterruhe. — Vermehrung durch Stecklinge 14 210 Familie 70. Leguminosae, Hülſenfrüchtler. Or XXI I u. XXX 16. aus jungen, etwa 10 cm lang gewordenen Sproſſen, der Arten aus Samen; Ausſaat im Frühling und je die dicht am Mutterholze abgeſchnitten, in Töpfe mit | nachdem, ob härtere oder zartere Pflanzen, entweder Sand geſteckt, mit Glocke bedeckt, warm gehalten, lauwarm oder warm. — Keimkraft der Samen während des erſten Winters im Zimmer gepflegt und 4 Jahre; Keimung innerhalb 3—5 Wochen. nach Bedarf begoſſen werden müſſen. — Anzucht Gattung 256. Apios Mech., Erdbirne, 0 XI 2, 3 XXI Ia (griechiſch: aplon — Birne; birnförmige Erdknollen). Kelchzähne ungleich, die 2 oberen verwachſen, die 2 ſeitlichen ſehr kurz, der untere länger und ſpitz. Fahne zurückgebogen, ei- oder kreisrund, am Grunde mit Z2einwärtsgebogenen Ohrchen als Anhängſel; Flügel kürzer, dem Kiel anhängend; Kiel verlängert, oben ſehr einwärts-gekrümmt, eingerollt oder ſpiralig-gedreht. Fruchtknoten faſt ſitzend, vieleiig. Hülfe linealiſch, faſt ſichelförmig, flach, 2klappig. Win dende Kräuter. Blätter fiederig⸗Z—7 blätterig. Blüten bräun⸗ lich⸗fleiſchrot oder ſcharlach, achſel- oder endſtändig, traubig- oder büſchelig-riſpig, an knotiger Spindel. — 3 Arten: Apios (Cyrto- tropis) carnea (Wall.), Blüten fleiſch- oder ſcharlachrot, Himalaja; die zweite in China; am befannteften die dritte: 843. Apios Apios Voss (syn. A. tuberosa Much, Glycine Apios .), Amerikaniſche Erdbirne. Nord- amerika. Staude, 2—4 m hoch windend. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Pflanze mit weitkriechenden jtrang- förmigen, ſtellenweis zu birnförmigen dicken, fleiſchigen, eßbaren Knollen angeſchwollenen Erdſtämmen. Blätter unpaarig-gefiedert. Blüten bräunlichpurpurrot, eigenartig gefärbt, etwas wohlriechend, aber häufig faſt unter dem Laube verſteckt, in gedrungenen Trauben. Verwendung und Kultur. Ihrer Blüten und Belaubung wegen ganz angenehm, ihrer eßbaren Knollen wegen auch intereſſant; völlig winterfeſt. TORI FR Wird am beiten verwendet, wie die Abbildung zeigt. NEN WERE Gedeiht in jedem kalkhaltigen, nicht zu bindigen Acfer- NEN NS und Gartenboden ohne alle Pflege; wird bisweilen e r ſogar läſtig. Vermehrung durch die abgetrennten — an Knollen, die wie Kartoffeln gelegt werden. Anzucht NE: aus Samen wenig üblich. i Amerikaniſche Erdbirne. Gattung 257. Camptosema Hook. et Arn, Krummfahne, Or XI 2, 3; XXI 1a (griechiſch: kamptos — gekrümmt und sema — Fahne). Kelch röhrig, außen meiſt kahl, innen behaart oder ſeidig; die beiden oberen Lappen in einen einzigen verwachſen, die 2 ſeitlichen kürzer, der unterſte länger. Fahne eirund oder länglich, am Grunde mit 2 ein⸗ wärtsgebogenen Ohrchen. Das 10. (oder Fahnen-Staubblatt) am Grunde frei, in der Mitte mit den übrigen verwachſen. Fruchtknoten geſtielt, vieleiig. Hülſe geſtielt, linealiſch, flach-zuſammengedrückt, lederig, 2klappig, innen zwiſchen den Samen ausgefüllt; die Nähte kaum verdickt. Halbſträucher oder Sträucher, windend oder faſt aufrecht. Blätter fiederig-3 blätterig, ſeltener mit 1 oder mit 5—7 Blättchen. Blüten an ſehnlich, ſcharlachrot, achſelſtändig, gebüſchelt-traubig. — 10 Arten, in Südamerika, beſonders Brafilien. 844. Camptosema rubicündum Hook. et Arn. | 20—25 em langen vielblumigen Trauben, dunkel⸗ (syn. Kennedya splendens Fort.); Dunkelrote rubin- oder ſcharlachblutrot. Warmhauspflanze, Krummfahne. Kletterſtrauch. Blüten in hängenden, | hochwachſend. Gedeiht am beiten im Erdbeete. Gattung 258. Phaséolus L., Faſelbohne (Vietsbohne), &—r XI 2, 3; XXI Ia (griechiſch: phaselos — Bohne, auch Kahn; Form der Samen). Obere Kelchlappen oder alle kürzer als die Röhre. Kiel der Blumen⸗ krone linealiſch oder verkehrt-eirund, mit langem, ſtumpfem, ſpiralig-gedrehtem Schnabel. Das 10., über dem Grunde oft verdickte und mit kleinem Anhängſel verſehene Staubblatt frei. Fruchtknoten faſt ſitzend, mehreiig. Griffelnarbe ſchief, unter der Spitze und an der Innenſeite des Griffels oft längs-gebärtet. Hülſe linealiſch oder ſichelförmig, faſt ſtielrund oder zuſammengedrückt. Samen ohne Schwiele am Nabel; Nabel kurz, länglich oder linealiſch. Windende, ſelten aufrechte Kräuter. Blätter fiederig⸗3 blätterig. Blüten weiß, rot, gelblich, violett, purpurn oder ſcharlach. — 60 Arten der wärmeren Gegenden. Als Zierpflanze nur: 845. Phaséolus multiflörus L. (syn. P. rot, die Samen find weinrotroſa, dunkelmarmoriert; coceineus Zam., Lipusa multiflora Alef.), Viel- f. albiflorus, weiß blühend, Samen weiß; ohne Zier⸗ blumige Faſelbohne („Feuerbohne“). Südamerika. wert; f. bicolor, Blüten mit ſcharlachroter Fahne, Einjährig, bis Am hoch windend. Blütezeit: Juni der Kiel und die Flügel weiß, die Samen mehr bis September. — Weitverbreitete und namentlich auf braun oder grau und marmoriert; iſt die ſchönſte. dem Lande ſehr beliebte Schlingpflanze, die unſerer Verwendung. Hauptſächlich um gewiſſe Orte Stangenbohne (Vietsbohne) ſehr ähnlich iſt, ſich unter- im Garten, z. B. Kompoſt- und Düngerhaufen, zu ſcheidet durch: Blütentraube länger als das Zzählige verdecken, um Mauern ſchnell zu bekleiden, ſo— Blatt; Griffelnarbe an der Außenſeite des Griffels dann aushilfsweiſe an Lauben und Veranden, auch ſich erſtreckend; Hülſenoberfläche rauh. Wurzelkopf wohl an gerade und feſt! eingeſteckten Bohnenſtangen, fleiſchig werdend, nicht ſelten Überwinterungsknoſpen um Teile des Gartens abzugrenzen. Kultur gleich ausbildend, ſo die Wurzel gleichſam ausdauernd der unſerer Stangenbohne. Ausſaat gegen Mitte und, im Keller eingeſchlagen, überwinterbar. Samen | Mai. — Keimkraft der Samen im Durchſchnitt groß und dick. Blüten der Stammform ſcharlach⸗ 4—5 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 259. Dölichos L., Bohnenwinde, G XI 2, 3; XXI 1a (griechiſch: dolichos — lang; Theophraſt meinte aber die langen Hülſen unſerer Vietsbohne). Wie Phaseolus, nur: Kiel ſehr ein⸗ wärts⸗ gekrümmt, bogig-, aber nicht ſpiralig-geſchnäbelt. Griffel unter der endſtändigen und kleinen Narbe längs⸗gebärtet Gattung 256. Apios bis Gattung 261. Läthyrus. Fr. 843850. 211 oder an der Spitze pinſelig. Hülſe jäbel-, ſichelförmig oder linealiſch, zuſammengedrückt, 2klappig; Klappen flach oder gewölbt. Samen flach oder dick. — 30 Arten im wärmeren Afrika, Alien und Auſtralien, einige in Südamerika. 846. Dölichos Lablab L. (syn. Lablab vul- purpurviolett, hängend, runzlich. Samen etwas ab- garis Savi, L. microcarpus PC., Dolichos purpureus | geplattet, braun, heller punktiert, in der Hülſe durch Jacg.), Cablab-Bohnenwinde (fr. Dolique d'Egypte, Scheidewände getrennt. Lablab à fleurs violettes; e. Bonavist, Hyacinth Verwendung als Schlingpflanze empfiehlt ſich Bean). Oſtindien. Einjährig, 3—4 m hoch werdend. nur in den wärmeren, jüdlichen Gegenden, wo Blütezeit: September, Oktober. — Pflanze kahl, man die Samen gleich ins Freie legt, während ſie Stengel windend, äſtig. Blätter 3 zählig; Blättchen bei uns im April in kleine Töpfe und dieſe ins Miſt— oval, zugeſpitzt. Blüten violett, in lockeren Trauben, beet kommen. Ende Mai Auspflanzen der Sämlinge bei f. flore albo weiß. Hülſen 5— 6 cm lang, glänzend- mit etwa 40 cm Abſtand. Gattung 260. Vieia L., Wicke, Gr XI 2, 3; XXI Ia (lat.: vincio — ich binde, umwickeln (vermittelſt der Ranken). Flügel der Blumenkrone dem Kiel anhaftend. Die Staubblätterſcheide oder -röhre an der Mündung (wo die Staubfäden frei werden) ſchief⸗geſtutzt. Griffel fadenförmig oder oben leicht zuſammengedrückt, vorn aufwärts⸗ oder einwärtsgekrümmt, an der Spitze am Rücken (außen) mit einem Büſchel Härchen oder rundum flaumig, ſelten kahl. Hülſe zuſammengedrückt, mehr-, ſelten nur 2= (1=) jamig, 2klappig, innen ununterbrochen-durchgehend (bei V. Faba aber ſchwammig). — Kräuter, häufig mittels Blattſtielranken kletternd, oder ausgebreitet, ſeltener aufrecht. Blätter meiſt mit mehreren, ſeltener mit nur 1 oder 2 Blättchenpaaren und mit halbpfeilförmigen Nebenblättern. Blüten verſchiedengefärbt, einzeln, büſchelig oder traubig. — 150 Arten, über die ganze Erde verbreitet. Blüten nachſtehender Arten in reichblütigen, langgeſtielten Trauben. Nebenblätter nicht ſpitzgezähnt, am Grunde ohne Honigbehälter. 847. * Vicia villösa Rih. (syn. V. polyphylla var. Gerardii Gaud.), Gerards Wicke. Südeuropa. M. et Hit., V. Boissieri Heldr. et Sart., V. Reute- Staude (bisweilen zweijährig), 30—80 em hoch. riana Boiss., V. variegata Sm., nicht Wild), Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Wie Vicia Cracca, Zottel⸗ Wicke. Europa, Orient. Ein- bis zwei- jedoch: die Stengel ſtark, etwas ſteiflich, faſt auf— jährig, bis 1½ ᷣ”»um hoch. Blütezeit: bei Herbſtſaat recht, nebſt den Blättern und Traubenſtielen von im Mai, Juni, bei Frühlingsſaat: Juli bis weitabſtehenden Haaren zottig; auch die Blättchen, Herbſt! — Stengel abjtehend - behaart, faſt zottig, Blütenſtielchen und Kelche mehr oder weniger abſtehend— kletternd. Blätter mit Blattſtielranke und 6—10 zottig; Blätter mit 10— 15, die oberen bisweilen mit bis (meiſt 8) Paar linealiſcher oder linealiſch-länglicher 17 Blattpaaren. Hülſenſtielchen im Kelche meiſt länger bis lanzettlicher, abſtehend⸗behaarter Blättchen; Neben⸗ als die Kelchröhre. Blüten ſchön violett oder blau. blätter länglich lanzettlich, halbeſpießförmig. Die 3 850. * Vicia tenuifölia Rih., Feinblätterige unteren Kelchzähne meist jo lang als die Kelch— : x 1 a 5 Wicke. Europa. Staude, 60— 125 em hoch oder röhre, die oberen viel kürzer. Platte der Fahne EIER . N ee 5 lang. Blütezeit: Mai bis Auguſt. — Von vorigen halb jo lang als ihr Nagel. Hülſen an Stiel⸗ nr a N i 8 5 Re Arten verſchieden durch: Stengel kahl (oder etwas chen, die aus der Kelchröhre hervorragen, länglich- N 5 ; . linealiſch, kahl. Samen kugelig, ſchwar Blüten angedrückt⸗kurzhaarig). Blätter mit meiſt 9—10 Paar . ’ 318, 9. Blättchen, die lanzettlich, nervig-aderig, bei f. steno— ſchön violettblau, in langen und zahlreichen Trauben 145 n ; f 5 : 0 zu. , phylla Dosss. (syn. Vicia elegans Guss., V. laxi- bei k. Reuteriana Boiss. el Buhse, Blüten und Blätter flora Bois .) ſchmal⸗linealiſch find. Trauben oft ößer. % 1 Ib lüt weiß; bei k 7 15 Öabrescons Koch (syn. Vieia varia Host, b. dasy. loaerblütig, Platte der Fahne doppelt jo Lang carpa Ten.) mehr oder weniger geſättigt-violett und 5 0 . e e e die ganze Pflanze nur ſpärlich behaart: Stengel fat nannte Wicken ene c ſchön, und man ſollte kahl, die Trauben kürzer geſtielt, die 3 unteren Kelch- 8; R 15 ! zähne kürzer als die Röhre, die oberen kurz-dreieckig. | Diele e ee ee ee Sehr empfehlenswerte Sommerblumen, die bei achten, weil ſie „einheimiſch' ſind. V. villosa iſt Frühiahrsausſaat überreich blühen, 551 Auguſt⸗ vorzüglich geeignet, die kahlen Stämme hochſtämmiger 1 Roſen und andrer Pflanzen mit zahlreichen Blüten Septemberſaat aber am reichlichſten Samen geben. zu ſchmücken, etwa in Abwechſelung mit Lathyrus 848. * Vicia Cracca L. (syn. V. pontica Willd., odoratus, Tafel 19, 74, oder man verwendet fie 1 15 en), Boa Bine 1 5 als friechende Pflanze (am beiten über dürres Fichten- Blütezeit: Juni bis Au „ a ef ſchlaff, reiſig kriechend), oder an Abhängen, oder man läßt N A 9 ſie zwiſchen lockerem Ziergeſträuch klettern. V. Gerardii kletternd oder niederliegend bſt Blä Dei) nr Es Blütentrauben ed det kurz aut, e SL ua Eu jo Jen) 2100 1% NI re U iſt ſtaudig. V. Cracca und V. tenuifolia ſind ſehr Die Blätter 10—12 paarig; Blättchen länglich-linealiſch un ER oder lanzettlich; Nebenblätter länglich, halb-ſpießförmig, 05 ee 1 e e e die oberſten linealiſch⸗lanzettlich. Blütentrauben dicht wo ſie ſich, wie Schmetterlingsblütler ganz allgemein, blütig, ſo lang oder länger als ihr Achſelblatt. Platte 1 a e 115 fi Pho n 1 18 der Fahne ſo lang als ihr Nagel. Hülſenſtielchen a 1 0 5 ) au 9 0 anſie 1 5 dr in im Kelche kürzer als die Röhre; Hülſe länglich-linealiſch. I ei Aderboden, am beiten in kräftigem Er reich. 5 a nzucht aus Samen. Ausſaat im Frühling oder 849. Vicia Gerärdii DC. (syn. V. incana Vill., Herbſt an den beſtimmten Platz. — Keimkraft der V. canescens Sm., V. Candolleana Ten., V. Cracca Samen 4—6 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 261. Läthyrus L., Platterbſe, © NI 2, 3; XXI Ia; XXXII (griechiſch: lathyros, von la ſehr u. thouros anſtürmend; galt bei den Alten als Reizmittel, Aphrodisiacum). Die Flügel der Blumen⸗ krone dem Kiel leicht anhaftend oder frei. Staubblätterſcheide oder -röhre an der Mündung gleich oder faſt gleich. Griffel einwärts— gebogen, oben am Rücken abgeflacht und häufig verhärtet, auf der Innenſeite der Länge nach gebärtet, im übrigen kahl. (Durch 14* 212 Familie 70. Leguminosae, Hülſenfrüchtler. Or XXI I u. XXX 16. ſchraubige und dann auch erkennbare Drehung des Griffels wird aber die Innenſeite nicht ſelten zur Außenſeite, was zu unter⸗ ſuchen iſt.) Fruchtknoten mehr-, ſeltener nur 2—4eiig. Hülſe zuſammengedrückt oder faſt ſtielrund, 2klappig. — Aufrechte oder klimmende Kräuter; Blätter mit oder ohne Blattſtielranke, bisweilen nur ein flügeliger Blattſtiel vorhanden. Blüten verſchiedengefärbt. — 170 Arten, der nördlichen Halbkugel und Südamerika angehörend. (Vergl. auch L. grandiflorus, Nr. 857). A. Einjährige Arten. B. u Blüten nicht gelb. Die Stengel 555 geflügelt. L. odoratus (Tafel 19). L. tingitanus. L. sativus. L. Clymenum. 551. 852, 853. 854. 1. Hauptblattitiel geflügelt oder ungeflügelt, in eine e 8 Bub g 50 T— Seitenblättchen tragend, die Blätter alſo 1- oder mehrpaarig-gefiedert .. L. latifolius (Tafel 19). 855. L. rotundifolius. 856. L. grandiflorus. 857. * L. tuberosus. 858. 2. Hauptblattſtiel in eine Stachelſpitze, aber nicht in eine Wickelranke auslaufend. Griffel (mit Ausnahme von Lathyrus roseus) nicht gedreht. Nur Stauden. (Gattung Orobus.) a) Blüten violett, purpurn oder ſeltener De Dh 98 N alle . 5 * Blättchen 2= oder mehrpaarig ** Alle Blattſtiele mit nur 1 Paar Blättchen. 851. Läthyrus odorätus Z., Tafel 19, 74. Wohlriechende Platterbſe (Spanische „Wicke“; fr. Pois de senteur, Pois musqué; e. Fragrant Lathy- rus, Lady-Pea, Sweet-Pea). Südeuropa. Einjährig, 1 bis 2 m hoch, Blütezeit: Juni⸗Juli bis Sep⸗ tember. — Pflanze etwas behaart; die Stengel kantig, geflügelt. Blätter mit nur einem (ſelten zwei) Paar Blättchen; Blättchen behaart, elliptiſch. Blütenſtiele traubig-2—3 blumig, viel länger als das Blatt. Kelchzähne breit, länger als die Kelch— röhre. Hülſen länglich-linealiſch, zuſammengedrückt, rauhhaarig. Samen rundlich, meiſt braun. Blüten wohlriechend, ein- oder zweifarbig oder geſtreift. Blütenfarbe je nach der Sorte verſchieden. man nicht Mengſaat, alſo ein Sortengemiſch vorzieht, mögen folgende neuen engliſchen (Eckfords) Züchtungen empfohlen ſein: „Adonis“, hellkarminrot; „Butterfly“ (Mauve), weiß, lilafarbener Anflug; „Capitain nn weiß mit roſa und lila; „Carmine Rose“, roſa heller und dunkler ſpritzfleckig; „Invincible black“, ſchwarz; „Invincible carmine*, lebhaft-karmeſin⸗ karminrot; „Invincible striped“, leuchtend-ſcharlachrot, weiß⸗geſtreift; k. lilacinus splendens, leuchtend⸗lila⸗ farben; „Painted Lady“, roſa mit weiß; „Princess Beatrice“, karminroſa, heller und dunkler ſchattiert; „The Queen“, weiß, fleiſchfarbig-geſtreift; „Vesuv“, lilaroſa mit karmeſinrot; „Violet Queen“, violettlila (malvenfarbig). — Ferner ſind ſehr beliebt: „Invin- cible scarlet“, ſcharlachrot; „Kronprinzessin von Preussen“, zart-fleiſchfarbig. Pflanze völlig kahl; die Stengel häutig-geflügelt. Blätter mit 1 Paar eirunder bis lanzettlicher, ſtumpfer, vorn mit Weichſpitzchen verſehener Blättchen; Neben- blätter halbſpießförmig-eirund, viel kürzer als der Blattſtiel. Blütenſtiele 1- oder meiſt 2—3blütig, länger als das Blatt. als die Röhre. Hülſen lang-linealiſch, flach, kahl, leicht⸗netzig. Samen beiderends geſtutzt, faſt oval, braun, dunkel⸗marmoriert oder gebändert. Blüten ſchön, leuchtend-dunkelpurpurrot bis violett, bei f. uniflorus Ser. einzeln und kleiner. 853. Läthyrus sativus L., Saat- Platterbſe. Südeuropa. Einjährig, 50—90 em lang. Blütezeit: Juni, Juli. — Pflanze kahl; die Stengel ſchmal-ge⸗ eirund⸗länglich oder Sofern faſt Griffel ber e A döen B b) Blüten gelb. Oberſte Blätter bisweilen unpaarig-gefiedert 2 lanicus Art., gedrückt⸗kugelig oder beiderends eckig⸗-geſtutzt. L.. tingitanus beſſer. mancher Gegenſtände zu bekleiden und zu ſchmücken; | 2. B. der Spaliere, i Fenſter, Kelchzähne faſt gleich, kürzer 859. 860. 861. 862. 863. 864. 865. 865. * L, niger. * L. vernus. L. variegatus. L. sieulus. L. roseus. L. luteus. L. aureus. L. macranthus. flügelt, niederliegend; Nebenblätter etwas kürzer als der Blattſtiel. Blätter mit 1 Paar länglich⸗lanzettlicher oder lanzettlicher Blättchen. Blütenſtiele 1blütig, wenig kürzer als das Blatt, nahe der Spitze gegliedert. Kelchzipfel doppelt ſo lang als die Kelchröhre. Hülſe zuſammengedrückt, elliptiſch-länglich, kahl, auf dem Rücken zweihäutig⸗gerändert, etwa Aſamig. Samen ſcharf⸗3 kantig oder Z3ſeitig, gelblichweiß oder grau. Blüten weiß, bei f. coeruleus Alef. (syn. L. magel- L. azureus Hort.) blau, nicht ſelten auch blau und weiß. — Eine wohl ſchön- und willig⸗ blühende, aber doch weniger verwendbare Art. 854. Läthyrus Clymenum L., (syn. L. alatus Ten., L. purpureus Desf.), Morgenländiſche Platt- erbſe. Orient, Südeuropa. Einjährig, 60—100 em lang. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Pflanze kahl; die Stengel 4k kantig-geflügelt, niederliegend oder kletternd. Untere Blattſtiele blattartig- verbreitert, ohne Blättchen und auch ohne Nebenblätter, die übrigen ſchmal-geflügelt, in Ranken ausgehend und mit 2—4 Paaren (oft wechſelſtändiger) länglicher oder (syn. L. tenuifolius Desf.) ſchmal-linealiſcher Blättchen. Blütenſtiele 1—5blütig, länger oder jo lang als das Blatt. Kelchzähne ſo lang als die Kelchröhre. Fahne der Blumenkrone am Grunde zweihöckerig— ſchwielig. Griffel nicht gedreht. Hülſen zuſammen⸗ gedrückt, linealiſch, gerade. Samen entweder platt⸗ Blüten mit purpurroter Fahne und bläulichen oder weißen Flügeln. — Im ganzen weniger zu empfehlen 352. Läthyrustingitänus Z. (syn. L. Napoleonis hort.), Tangeriſche Platterbſe. Algier. Einjährig, Ibis 2 m hoch oder lang. Blütezeit: Juni bis Auguſt. | als Nr. 852. — Verwendung und Kultur der einjährigen Arten. Am beliebteſten und ſchönſten iſt L. odoratus, Tafel 19, 74; in ſeiner ganzen Haltung aber iſt Sie dienen dazu, den Fuß Mauern, Balkons, Terraſſen, der Roſenſtämme und vieler Ziergehölze, ſodann (kriechend oder an Stangen) zur Ausſtattung der Rabatten. Sie gedeihen in allerlei Kulturland. Ausſaat Anfang April in 25—30 cm voneinander entfernte Rillen, oder je 3— 5 Körner in kleine Grüb— chen, doch dürfen von 5 aufgegangenen Pflanzen nur je 2—3 bleiben. Ausſaat im September, Oktober ergiebt um 1 Monat frühere Blütezeit, iſt aber oft unſicher. Für Balkone ꝛc. ſäet man in lange, etwa 20 em hohe und 20 cm breite Holzkaſten und legt in etwa 10 em Entfernung je 2—3 Körner. Keine be⸗ ſondere Pflege. — Keimkraft der Samen 4 Jahre; Keimung innerhalb 1—2 Wochen. 855. * Läthyrus latifölius L., Tafel 19, 75. Sreitblätterige Platterbſe (fr. Gesse à larges feuilles; e. Everlasting Pea). Europa, in Wäldern. Staude, 1½ —3 m hoch kletternd. Blütezeit: Juli bis September. — Stengel breitgeflügelt, kahl. Blatt- ſtiele häutig⸗geflügelt, ſämtlich (außer den Neben- blättern) mit 1 Paar, ſelten die oberen Blattſtiele mit 2 Paar Blättchen; Blättchen graugrünlich, breit- lanzett⸗ oder eirund⸗lanzettförmig, kahl, meiſt 3—5- nervig; Nebenblätter halbſpießförmig. länger als ihr Blatt. Blütentraube reichblütig; Blumen groß, ſehr ſchön roſenrot; bei k. splendens (syn. „Splendour“) faſt dunkelrot; bei f. albus weiß mit weiß, dunkelrot-geadert. — Hülſen zuſammen— gedrückt, längsnervig. Samen vom Nabel kaum ½ umgeben. Art und Formen ſind beliebte Garten- Blütenſtiele Gattung 261. Läthyrus, Platterbſe. ſehr groß, ſchwach-wohlriechend. (letztere verlangt Winterdecke); f. delicatus, zart-roſa purpurrot, der Kiel inkarnatrot. pflanzen. — Naheſtehend find: L. undulatus Bolss. (syn. L. latifolius Sibth. et Sm., nicht J.), Orient; Stengel niedriger, ſehr ſchmalgeflügelt; Blättchen abge— kürzt (22—27 mm lang, 13—18 mm breit), 5—7 nervig, am Rande deutlich wellig; Blüten ¼ kleiner, purpurviolett. Auch niedriger, Blüten Shön dunkelkarminrot. 856. Läthyrus rotundifölius Willd. (syn. L. miniatus Sep., L. peduncularis Porr.), Aundblätterige Platterbſe. Taurien. Staude, 1—3 m hoch ranfend. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Wenig von L latifolius, Tafel 19, 75, verſchieden. Die Stengel ziemlich breit- geflügelt, kahl; Blattſtiel kaum oder nur ſchmal-geflügelt. Blätter mit 1 Paar verkehrt-eirunder, meiſt 5—7 | Blütenſtiele 6—7blütig (bei f. nerviger Blättchen. L. splendens Tell., Nordamerika. ellipticus Ser. 12—16blütig, die Blüten mennig⸗ roſenrot und die Blättchen eirund-elliptiſch, etwa 3½ bis 6 cm lang). Blumenkrone hellroſenrot. Hilfen lang⸗linealiſch, nur wenig zuſammengedrückt (d. h. mehr aufgeblaſen), etwas gekrümmt, am Rücken gekielt. Samen größer, länglich; ihr Nabel nur den fünften Teil des Um— fanges bedeckend. — In rauhen Lagen ſchwache Schutz— decke (Laub) anzuraten. Kelchzipfel ſpitz, wenig ungleich. Ahnlich, aber nur für den Park, Abhänge und Gebüſch von Bedeutung, ſind die, bis auf L. cirrhosus, einheimiſchen, 2—3 m hoch rankenden, im Juli bis September blühenden Arten: * L. silvester I. (syn. L. grandiflorus Zang, nicht Sit h.), Flügel des Stengels doppelt ſo breit als die der Blattſtiele. Blätter 1paarig; Blättchen lanzettlich (bei f. ensifolius Buek ſchmal), zugeſpitzt. Nabel die Hälfte des Samens umgebend. ſchwarzbraun, grobkörnig. Samen Blütentraube reichblütig. haart. Blätter Blütenfahne rückſeitig röt⸗ lichgrün, innen am Grunde purpurrot, dann allmählich fleiſchfarben. * L.platyphyllos Reiz. (syn. L. inter- medius Wallr.), Blätter 1 paarig; Blättchen länglich lanzettlich, ſtumpf, ſtachelſpitzig. Flügel der Blattitiele | faſt ebenſobreit als die des Stengels. Samen aſchgrau, ſehr fein gekörnelt. Samennabel die Hälfte des Samens umgebend. Fahne innen roſenrot, Flügel vorn violett, Kiel ſchmutzig-gelb. * L. heterophyllos I., untere Blätter 1 paarig, ſelten (f. unijugus Koch) alle 1 paarig, obere 2—3 paarig, meergrün. Nabel kaum ½ des Samens umgebend. Blüten purpurrot, ſonſt wie L. silvester. L. cirrhosus Ser., Pyrenäen; Staude, bis über 1 m hoch kletternd. Blütezeit: Juni, Mi 9. kurz, mit nicht kantig, nicht Zang; Großblumige Platterbfe. ' 90-150 em hoch rankend. Nr. 851-859. 213 Juli; Stengel und Blattſtiele geflügelt; Blattſtiele mit 2—3 Paar elliptiſchen, wechſelſtändigen Blätt⸗ chen und in vielzweigige Ranken auslaufend. Hülſen länglich. Blüten traubig, roſa karminrot. 857. Läthyrus grandiflörus Sibth. et Sm., Südeuropa. Staude (aber bei Frühſaat ſchon im erſten Jahre blühend), Blütezeit: Juni bis September. Pflanze mit Ausläufer treibendem Erdſtamm, die Stengel etwas kurzhaarig bis faſt kahl, 4kantig, faſt geflügelt, dünn; Nebenblätter ſehr klein, viel kürzer als der nicht geflügelte Blattſtiel. Blättchen 1 paarig, eirund oder eirund⸗ länglich, ſtumpf, faſt 3 nervig. Blütenſtiel 1—3blütig, länger als das Blatt. Blüten Kelchzipfel breit— Fahne violett, die Flügel Hülſen lang— linealiſch, gerade, zuſammengedrückt, auf dem Rücken Zkielig, quer- und längsnervig. Samennabel den 6. Teil des Samenkorns umgebend. — Eine der ſchönſten Arten dieſer Gattung, verlangt aber im Winter Laubdecke. 858. * Läthyrus tuberösus L., Knollen- Platt- erbſe. Europa; auch einheimiſch, auf Ackern und Dämmen. Staude, 30 —100 em lang. Blütezeit: Juli-Auguſt. — Erdſtämme kriechend, fadenförmig, an den (oft tief im Boden befindlichen) Gelenken eßbare, haſelnußgroße Knollen. Die Stengel kantig, niederliegend und nebſt den [paarigen Blättchen graulichgrün; Nebenblätter ziemlich ſolang als der kurze, nicht geflügelte, in eine lange Ranke ausgehende Blatt- ſtiel. Blütenſtiele 3 —5blütig. Kelchzipfel ungleich. Blüten ſchön purpurrot. Hülſen kahl, linealiſch— länglich, aufgeblaſen, netznervig. Samen undeutlich— höckerig. — Starkwuchernd aber ſchönblühend; für mittlere und größere Gärten recht angenehm. — 859. * Läthyrus niger Bernh. (syn. Orobus niger L.), Schwarze Platterbſe (fr. Gesse ou Orobe noir; e. Black Bitter- Vetch). Europa. Staude, 30—90 em hoch. Blüte— Jette Juni, Juli. — Erd- ſtamm dick, und kurz⸗Zeckig, ſpitz. knollig-verdick— ten Wurzel- faſern. Stengel unge⸗ flügelt, auf— recht, äſtig, oben zer⸗ ſtreut-be⸗ 4—6⸗, meiſt 6paarig; Blätt- chen oval, ei- rund oder länglich, ganzrandig, ſtumpf, ſtachelſpitzig, oberſeits dunkelgrün, glanzlos, unterſeits blaugrün (bei f. hetero- phyllus Lechir. die Blättchen der unteren Blätter ſchmal-linealiſch, die der oberen eirund). Blüten in Trauben, purpurviolett, zuletzt ſchmutzig-blau. Traubenſtiel 3—20blütig, meiſt 4—8 blütig, ſo lang oder länger als das Stützblatt. Hülſen linealiſch 2½ Schwarze Platterbſe. bis 4 cm lang und etwa ½ cm breit, etwas gedunſen. Samen braun, grünlich oder rötlich, vom Samennabel 214 faft / umgeben. Die ganze Pflanze beim Trocknen meiſt ſchwarz werdend. — Wohl die ſchönſte der Nrn. 859 —866 und für Rabatten wie für Bosketts gleich gut geeignet. 860. * Läthyrus vernus Bernh. (syn. Orobus vernus I.), Frühlings- Plafterbfe. Europa, in ſchattigen, feuchten Laubwäldern. Staude, 20—50 em hoch. Blütezeit: April, Mai. — Erdſtamm knotig, ohne Ausläufer. Pflanze faſt kahl; die Stengel kantig, bogig-auffteigend. Blätter 2—4 paarig, meiſt 3 paarig; Blättchen eirund bis lanzettlich, bewimpert, lang— zugeſpitzt, grasgrün, unterſeits glänzend. Nebenblätter das unterſte Blättchenpaar nicht erreichend. Blüten 13—20 mm lang, anfangs purpurrot, ſpäter blau, bei f. flore pleno gefüllt, bei f. flore albo weiß, nickend. Traubenſtiel 3—8=, ſelten mehr- blütig, gerade und etwa ſo lang oder kürzer als das Stütz— blatt. Hülſen kahl, 4—6em lang und etwa 6 mm breit. Samennabel faſt die Hälfte des Samens umziehend. — Orobus flaccidus V. et Kit. (syn. O. venosus Willd., O. pauciflorus hort., O. stipulaceus Hooc., O. uniner- vius Turcz.) iſt wohl nur eine Form von L. vernus; Blätter meiſt mit 2 Paar Blättchen, die lang, ſchmal und ſchlaff (lanzettlich und ſehr lang-zugeſpitzt) ſind und ſpreizende Nerven haben. 861. Läthyrus variegatus Wfih. (syn. Orobus variegatus Ten, Orobus pyrenaicus Scop., nicht L.; O. venetus Mill), Bunte Platterbſe. Staude, etwa 30 cm hoch. Blütezeit: Juni, Juli; ſpäter als Nr. 860. Erdſtamm knotig, ohne Ausläufer. Die Stengel zierlich, verlängert, aufrecht. Blättchen 2 bis 3 paarig, eirund, zugeſpitzt, am Grunde ſchief; 1— 3 nervig, unterſeits glänzend. Traubenſtiele kurzhaarig, gekrümmt, ſolang oder länger als ihr Stützblatt, 10“ bis 24 blütig. Blüten klein, nicht bis 1½ cm lang, roſa, mit dunkleren Linien. Hülſen linealiſch, an der Spitze etwas gekrümmt, jung fein-rotdrüſig. 862. Läthyrus siculus Steud. (syn. Orobus atropurpureus Desf., Orobus siculus R., Orobus Rafinesquei Presl), Dunkelpurpurrote Platterbſe. Sicilien, Algier. Staude, bis 40 em, in der Heimat bis 1 m hoch; bei Frühſaat in Töpfe auch als ein— jährige zu ziehen. Blütezeit: Juli bis September; als Staude Mai, Juni (?) — Stengel ſchwach, aufrecht, einfach oder veräſtelt, ſtielrund, geſtreift. Blättchen 3paarig, linealiſch, ſpitz, ſehr ſchmal, weichhaarig; Nebenblätter ſehr ſchmal, klein. Blütenſtiel ſehr lang, länger als das Blatt; Blüten ſehr zierlich, hängend, in einſeitigen Trauben, purpurroſa, purpurviolett oder ſchwarzpurpurrot. — Sehr zierlich und ſchön, aber nur für warme Lagen geeignet. Wo fie unter Laub— decke nicht aushält, froſtfrei zu überwintern; auch als Topfpflanze angenehm. 863. Läthyrus röseus Siev. (syn. Orobus roseus Ledeb.), Roſenrote Platterbfe. Kleinaſien. Staude, 60— 90 em hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Pflanze kahl. Stengel aufrecht, abſtehend- und reich— verzweigt. Blättchen 1paarig, dünn, unterſeits blaſſer, eirund, ſtumpf, netzaderig; Nebenblätter faſt ſo lang als der kurze, oben in eine kurze, etwas gekrümmte Granne auslaufende Blattſtiel. Blütenſtiele 2 blütig, länger als das Blatt. Blumenkrone rojen- rot; ihre Nägel etwas länger als der Kelch. Hülſe länglich-linealiſch, vom Grunde an allmählich ver— breitert, oben etwas einwärtsgekrümmt und ſpitz. Samen glatt, ſchwarz⸗gefleckt. etwa Familie 70. Leguminosae, Hülſenfrüchtler. Oi XXI I u. XXX 16. 864. Läthyrus Iüteus Gren., nicht Mnch.! (syn. Orobus luteus L., O. montanus Scop.), Gelbe Platt- erbſe. Europa. Staude, 15 —60 em hoch. Blüte⸗ zeit: Mai, Juni. — Erdſtamm wagerecht ſich ver- breitend. Die Stengel aufrecht, meiſt einfach, kahl, oben ſchlängelig. Untere Blättchen 3, obere 4 paarig, elliptiſch, ſpitz oder ſtumpflich, mit einem Stachel⸗ ſpitzchen, unterſeits blaugrün, behaart und glanzlos; Nebenblätter ziemlich groß, unterſeits zerſtreut-rotdrüſig. Traubenſtiel 5—15blütig, vor dem Blühen über- hängend; Blüten gelblichweiß, ſpäter orangefarben oder gelbbraun, etwa 2 cm lang. Hülſen länglich- linealiſch, nach vorn breiter, 5—6 em lang, braun, mit weißen Pünktchen, ſtark netzaderig. Samen grünlichgelb. 865. Läthyrus äureus n. (syn Orobus aureus Stev., O. orientalis Bolss., O. luteus Sibth., nicht L.; O. Kolenatii C. Koch), Goldgelbliche Platterbſe. Griechenland, Kleinaſien. Staude, etwa bis 60 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Die Stengel auf⸗ recht, kantig. Blätter mit 3—4 Paar Blättchen (oberſte bisweilen unpaariggefiedert). Blättchen groß, eirund oder ei= rund - länglich, ſpitz oder zuge— ſpitzt, unter- ſeits glän— zend und nicht blau⸗ grün. Blüten⸗ ſtiel dichttrau— big⸗-vielblütig, kaum länger als das Blatt und nebſt den Blütenſtiel⸗ chen und den Kelchen kurz— haarig. Blu⸗ menkrone bräunlich⸗— oder ockergelb, der Kiel blaſſer und ausgeſprochen ockergelb. Die Flügel kaum länger als der Kiel. Hülſe linealiſch, kahl an der Spitze kurz eingebogen. 866. Läthyrus macränthus Voss (syn. Orobus grandiflorus Boiss., O. orientalis Boiss. var: grandi- florus), Großkronige Platterbſe. Wälder Klein- aſiens. Staude, 60 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Blättchen 5—6'/, cm lang, 2—3 cm breit, unterſeits glänzend, aber nicht blaugrün, eirund oder eirund⸗länglich. Blumenkrone groß, 2½ em lang und länger, doppelt fo groß als bei L. luteus, drei- mal jo groß als bei L aureus. Traubenſtiele und Kelche kahl. Flügel der Blumenkrone etwas kürzer als der Kiel. Blüten ockergelb, trocken bräunlich— elb. — 5 Verwendung und Kultur der ausdauern⸗ den Arten. Nr. 855 - 858 gedeihen gleich gut an ſonnigem, wie an halbſchattigem Standort; die ſchönſten für den Garten find L. latifolius, Tafel 19, 75, L. grandiflorus, L. undulatus, L. rotundifolius und L. tuberosus, die letztere beſſer als Kriechpflanze zu ver⸗ wenden; erſtere find für allerlei Gitterwerk, zum Be- kleiden kahler Pfeiler u. ſ. w. verwendbar; am ſchönſten nehmen ſie ſich aber auf Rabatten an 3 oder 4 ent- ſprechend langen, pyramidenförmig-zuſammengeſteckten Stangen aus. Alle dazwiſchen erwähnten Arten ſind recht paſſend in Landſchaftsgärten an Böſchungen, auf f Dear e Goldgelbliche Platterbſe. lich. Als Strauch 1—2 m hoch werdend. Gattung 262. Caragäna und Gattung 263. Halimodendron. Fr. 860-87. 215 Hügeln, im Hain, auf Parkwieſen und am Rande von doch auch in ſandigem humoſen Lehm⸗ oder lehmigem Parkgebüſch unterzubringen. — Nr. 859—866 ver⸗ Sandboden, der hinreichend Kalk enthält; ſie ſind eben langen einen ziemlich ſchattigen, mindeſtens halb- | Waldpflanzen, die dann keine weitere Pflege bean- ſchattigen Standort, wenn ſie ſchön werden ſollen; die ſpruchen. Vermehrung durch Teilung oder Aus⸗ verwendbarſten ſind L. niger, L. flaccidus, L. vernus, läufer. Anzucht aus Samen iſt leicht. Ausſaat im L. macranthus und nebenbei L. siculus. Sie werden Frühling und Sommer entweder auf ein Saatbeet im Landſchaftsgarten und Park, ſei es als einzelne ins freie Land oder — weil einige Arten unregelmäßig ſtarke Büſche oder truppweiſe, im Raſen, zwiſchen keimen — in Töpfe oder Saatkaſten; die Pflänzchen lichtem Gehölz, vereinzelt auf Rabatten, in der Nähe ſpäter in die Saatſchule oder gleich an den Ort ihres von Teichen, Seen u. ſ. w. von guter Wirkung ſein. Bleibens verſtopfen. Pflanzweite ſpäter 50 em. — Kultur. Alle ſtaudigen Arten lieben etwas friſchen Keimkraft der Samen 4 Jahre; Keimung innerhalb Boden und ziehen lehmig-humoſen vor, gedeihen je- 2—4 Wochen. Gattung 262. Caragäna Lam., Erbſenſtrauch, Or XI 2. 3; XXI 1a (tatariſcher Name; eigentlich Schwarzohr bedeutend). Kelch hinten ſchwachhöckerig. Der 10. Staubfaden frei. Griffel nicht gebärtet. Fruchtknoten faſt ſitzend, mehreiig. Hülſe ſitzend, linealiſch, faſt ſtielrund oder gedunſen, meiſt ſpitz, 2klappig, innen zottig, ſchwammig oder nackt. Samen ohne Wulſt (Schwiele) am Nabel. Bäume oder Sträucher. Blätter oft büſchelig-geſtellt, abgebrochen⸗gefiedert; Blattſtiele in eine endſtändige Borſte endend oder dornig; Blättchen ganzrandig; Nebenblätter pfriemlich oder ſtachelig. Blüten gelb, ſeltener weiß-rot, büſchelig; Blütenſtiele 1blütig, ſeltener doldig-z—3 blütig — 15 Arten, im ruſſiſchen Aſien und am Himalaja. 867. Caragäna arborescens Lam., Tafel | a 1 — lte ganz 9 Au 72, 287 (syn. C. Caragana (!) Karst.,C.inermisMnch., | rz, nur mi ee een ee ee ee ene china Do J.), Baumartiger Erbſenſtrauch. oder faſt fehlenden Blattſtieles hin gedrängten, ſehr Aſien. Strauch, 3—5 m hoch. Blütezeit: Mai. — Rinde kurzgeſtielten, weichen, netzaderigen Blättchen. Blatt- der Zweige grün Blätter mit 16 (ſeltener auch ſtiel und Nebenblätter etwas dornig. Blüten zahlreich, 7 oder 8) Paar oval⸗länglicher Blättchen, die 1½ bis einzeln in den Blattwinkeln, groß, gelb; Blütenſtiel desſelben 2 weiche, im Herbſt zu Stacheln erhärtende i 1 dee 55 5 ee Nebenblätter. Blüten ſeitenſtändig, geſtielt, büſchelig⸗ voller Zierſtrauch für Gebüſchränder und Boskette. gehäuft, eitronengelb. Hülſen walzenförmig. Kelch- 7 85 1 5 Jubäta Poir. (syn. ul röhre 5—6 mal ſolang als die Kelchzähne. — Ein in | jubata Pall.), WMähnen - Erbfenftraud. Sibirien. mittleren und größeren Gärten, ſowie in Anlagen Strauch, nur 3060 em hoch; auf Nr. 867 ge⸗ unentbehrlicher Strauch, weil er frühzeitig grünt pfropft auch Bäumchen. Blütezeit: Mai. — Aſte und blüht, auch im Schatten, wenn erſt einmal an- niedergeſtreckt, zottig, mit den ſtehengebliebenen vor— geſiedelt, ſelbſt unter Bäumen gedeiht, ſtarkes Be- jährigen, fadenförmigen, dornigen, zurückgeſchlagenen ſchneiden verträgt, dann aber erſt ein Jahr ſpäter Blattſtielen mähnenartig bekleidet. Blätter zuſammen— wieder blühen kann, und in allerlei Boden wächſt. gedrängt, gleich Kelch und Blattſtielen zottig⸗behaart; iſt auf Stämme dieſer Art gepfropft iſt: k. ben. Blättchen mehrpaarig (meiſt 6 paarig), länglich, kurz⸗ ne nn iſt 115 die en zugeſpitzt; Nebenblätter am Grunde mit dem Blatt- a NE: 12 . ſtiel verwachſen, mit freier Spitze. Blüten weiß, mit 868. Caragäna fa am. (syn. Robinia rötlichem Schlund, einzeln, achſelſtändig. — Fällt durch Chamlagu Ii, R. chinensis Pers.), Chineſiſcher ihre ſeltſame Erſcheinung in Landſchaftsgärten Erbſenſtrauch. Nordchina, gekennzeichnet durch: allgemein auf! Als Strauch an Abhängen und Ruinen, Aſtchen von den gebliebenen vorjährigen Blattſtielen auf C. arborescens veredelt, als Halbſtamm verwend— ſtachelig, Blätter 2paarig, kahl. Blüten achſel- bar; verlangt jedoch trockenen, kalkhaltigen Boden, ſtändig, einzeln, ſchmutzig⸗gelb, verblühend röt- sonnigen Standort und Winterhülle. — Die Erbſenſträucher gedeihen ohne beſondere Pflege. 869. Caragäna frutescens DC. (syn. C. frutex Vermehrung durch Stockſproſſe (ſog. Wurzelbrut) C. Koch, C. cuneata Mnch., C. digitata Zam., und durch Ablieger. Anzucht aus Samen. Ausſaat ’ ’ 8 5 5 a 5 Robinia frutescens L.), Buſchiger Erbſenſtrauch. von Mai ab auf ein Saatbeet. — Keimkraft der Sibirien, Tatarei, Taurien. Strauch, 1—2 m hoch. Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 2—3 Wochen. Gattung 263. Halimodéndron Fisch, Salzbaum, O XI 2, 3; XXI 1a 871. Halimodendron argenteum Fisch., DC., da zu empfehlen, wo man auf feinere Zierſträucher Tafel 72, 286 (syn. H. Halodendron(!) m., Robinia Wert legt. In kleineren Gärten iſt die Strauchform Halodendron L., Pseud-Acacia Halodendron Mnch.), vorzuziehen, aber erſt ſtärkere Sträucher find wahrhaft Silberblätteriger Salzbaum. Ruſſiſches Aſien. ſchön. Sonniger Standort, ſandiger Lehm mit Strauch, 2—5 m hoch oder (auf Nr. 867 gepfropft) zier- | genügendem Kalkgehalt und etwas Friſche ſind an— licher Kronenbaum, im Alter mehr Trauerbaum. gezeigt. Vermehrung durch Ablieger, die aber erſt Blütezeit: Juni, Juli. — nach 2 Jahren Wurzeln bilden; ferner durch Pfropfen Verwendung. Iſt ſchon durch Belaubung an- auf Caragana. auch Laburnum. Anzucht aus Samen. genehm, im Blütenſchmucke ſehr zierend und, aus Keimkraft derſelben 4 Jahre (?). dem Boskett hervorragend oder freiſtehend, überall e 216 Familie 70. Leguminosae, Hülſenfrüchtler. Oe XXIl u. XXX 16. Gattung 264. Amörpha L., Unform, O XI 2, 3; (XII Ih); XXI Ia (griechiſch: amorphos — mißgeftaltet; Flügel und Kiel der Blüten fehlen). Blüten klein. Krone mit nur 1 Kronblatt, der ver⸗ kehrt-eirunden, aufrechten, in einen Nagel zuſammengezogenen Fahne. Flügel und Kiel fehlen. Staubblätter ungleichlang, alle unten in eine oberſeits geſchlitzte Röhre nur kurz verwachſen. Fruchtknoten ſitzend, Zeiig. Hülſe kurz, länglich, ſichel- oder halbmond⸗ förmig, nicht aufſpringend. Kräuter oder Halbſträucher, einige echt ſtrauchig. Blätter unpaarig⸗gefiedert; Blättchen zahlreich, klein, drüſig-punktiert. Blüten dunkelviolett, ſchwarzpurpurn oder bräunlich, mit gelben Staubblättern, ſeltener weiß, in dichten endſtändigen Trauben oder Riſpen. — 8 Arten, in Nordamerika. 872. Amörpha fruticbsa Z., Strauchige An- kurzen Stielen. Fahne außen drüſig, dunkelblau. form (Falſcher Indigo). Nordamerika. Strauch, bis — A. canescens NA. hat faſt ſitzen de Blätter mit 2½ m hoch. Blütezeit: Juni, Juli (bei zurückgefrorenen 15—20 Paar Blättchen; Kelch ohne ſchwarze Drüſen. Pflanzen ſpäter). — Strauchig bis baumartig, weich— Verwendung. Durch ſchöne Belaubung und haarig oder faſt kahl. Blätter deutlich geſtielt, mit die ſeltene Blütenfarbe ein gern geſehener Zier- 8-13 Paar eirunder oder elliptiſch-länglicher, geſtielter ſtrauch, der in größeren Zier- und in Landſchafts⸗ Blättchen; das unterſte Paar dem Stengel nicht ge- gärten nicht fehlen ſollte. Für kleinere Gärten eignet nähert, weichhaarig, ſchwach durchſcheinend-punktiert. er ſich — weil er im Winter nicht ſelten zurückfriert — Kelch drüſig, etwas weichhaarig; Kelchzähne kurz, der weniger; zwar treibt er aus dem Grundſtock ſehr raſch oberſte langgeſpitzt und etwas länger, die übrigen ge- wieder aus, blüht dann aber ſpät und kärglich, und wöhnlich ſtumpf. Blüten braunviolett oder blau, in kleinen Gärten intereſſiert uns gerade der Blüten- in 15—20 em langen ährigen Trauben. Hülſen ge ſchmuck. Kultur. Ein Erdreich, welches mäßige wöhnlich 2ſamig. — Formen find: f. Lewisii Zodd. Feuchtigkeit bewahrt, ſowie halbſchattiger (gegen die (syn. A. angustifolia Pursh), Blätter ſchmäler, Mittagsſonne geſchützter) Standort erforderlich, wenn 2—3 cm lang, oberſeits kahl, unterſeits weichhaarig; iſt die Pflanzen nicht alljährlich durch die Winterkälte eine reichblühende, ſchönbelaubte, weniger frojtempfind- ſtärker leiden ſollen. Andere Pflege unnötig; bemerkt liche Sorte; f. coerulea, blaublühend; f. elata, hoch- ſei aber, daß ſtärkere Sträucher, die nicht ſchon in der - wachjende Form: f. croceo-lanata Vals. (syn. A. Pflanzſchule öfters verpflanzt wurden, ſtarke Pfahl⸗ mimosifolia und A. sensitiva hort.), Pflanze ſchön gelb- wurzeln beſitzen und dann beim Verſetzen ſelten gut behaart, blüht aber bei uns nicht; f. glabra Desf. davonkommen. Anzucht aus Samen. Ausſaat der pr. sp. (syn. A. caroliniana Croom, A. cycnostachya Samen jamt den Hülſen im Frühling ins freie Land. Curt.), Stengel und Blätter faſt kahl; das unterſte — Keimkraft 2—3 Jahre; Keimung innerhalb Paar dem Stengel genähert. Blüten auf ſehr 8 Wochen, bisweilen erſt nach einem Jahre. Gattung 265. Onöhrychis Lam. Eſparſette, =, XI 2, 3; XXI Ia (griechiſch: onos — Eſel und brychein — begierig verſchlingen: Eſelsfutter). Kelchlappen kürzer oder etwas länger als die Röhre, pfriemlich, faſt gleich oder der untere kleiner. Das 10. Staubblatt am Grunde frei, in der Mitte mit den übrigen in eine geſchloſſene Röhre verwachſen. Fruchtknoten ſitzend, 1— 2 eiig. Griffel fadenförmig, einwärts-gebogen. Hülſe flach-zuſammengedrückt, halbkreis⸗ förmig oder kreisförmig⸗ſpiralig, lederig, ſtachelig, kämmig-gemähnt oder glatt, meiſt grubig-runzelig oder genetzt. Kahle Kräuter oder Halbſträucher, ſelten ſehr dornige Sträuchlein Blätter unpaarig-gefiedert; Blättchen ganzrandig. Blüten purpurn, roſenrot oder weiß, in geſtielten, achſelſtändigen Trauben oder Ahren. — 60 Arten, in Europa, Nordafrika und Oſtaſien, z. B.: 873. * Onöbrychis Onöbrychis Karst. (syn. ſchön roſenrot. Hülſen kreisrundlich, erhaben-metz⸗ O. viciaefolia Scop., O. sativa Lam., Hedysarum rippig. — Im Landſchaftsgarten und Wildpark auf falf- Onobrychis L.), Gemeine Eſparſette. Einheimiſch haltigen Hügeln, an Böſchungen oft ſehr angenehm und und angebaut. Staude, 30—60 em hoch. Blüte- in Maſſen wirkungsvoll. Anzucht aus Samen leicht. zeit: Mai bis Juli. Blättchen 9—12 paarig. Blüten | Keimkraft 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 266. Cliänthus (Dönia) Soland., Ruhmesblume, &—r XI 2, 3; XXI Ia (griechiſch: kleo, kleomai — preiſen, beſingen und anthos — Blume). Kelch glockig, 5zähnig; Zähne faſt gleich. Kronblätter lang⸗ zugeſpitzt. Die Fahne dicht über dem Kelch zurückgeſchlagen; die Flügel kürzer, ſichelförmig-lanzettlich; der Kiel faſt ſchnabelförmig⸗ gebogen, lang-zugeſpitzt, fait ſolang als die Fahne. Griffel lang, oben innenſeitig der Länge nach gebärtet; Narbe an der Spitze klein. Hülſe gedunſen, länglich, zugeſpitzt, einwärtsgebogen, 2klappig. Kräuter oder Halbſträucher, aufſteigend oder fait kletternd. Blätter unpaarig⸗gefiedert, mit zahlreichen, ganzrandigen Blättchen. Blüten groß, rot oder zwei- bis dreifarbig, achſelſtändig. — 3 Arten, in Auſtralien und Neuſeeland. 874. Cliänthus puniceus Soland, jetzt Donia piers Auhmesblume. Auſtralien. Staudig⸗halb⸗ punicea Don, Dunkelrote Auhmesblume. Neu- ſtrauchig, in der Kultur meiſt ein jährig, etwa ſeeland. Halbſtrauchig-ſtrauchig, 1—2 m hoch. Blüte- bis 60 cm hoch. Blütezeit: Frühling; als ein- zeit: Frühling. — Stengel aufrecht, ſchlank, grün, jährige Pflanze im Auguſt, September, auch im gleich den Aſten und Blättern kahl oder faſt kahl. Winter. — Pflanze ſtark-graugrün; Stengel niedrig, Blättchen teils wechſel-, teils gegenſtändig (bei f. geſtreckt, oder niederliegend, von langen weißen magnificus Van. meiſt wechſelſtändig, Tebhaft- | Haaren zottig. Blättchen vielpaarig, am Blattſtiel grün und glänzend). Blumen prächtig, in kurzen, gegen-, ſehr ſelten wechſelſtändig. Blütenſtiel aufrecht, zahlreichen, wenigblütigen, achſelſtändigen, hängenden, kürzer als das Blatt; Blüten an deſſen Spitze faſt etwas filzigen Trauben, karmeſinſcharlachrot, die doldig, zu 4—6, herabhängend, groß, gegen 7½ em Fahne mit weißem Fleck. Hülſe kaum lederig, innen- lang, prachtvoll, leuchtend-ſcharlachrot, am ſeitig zottig. f. magnificus, Blüten größer, glänzend- Grunde der Fahne mit großen ſchwarzpurpurnen ſcharlachrot. — Leicht aus Samen und Stecklingen Flecken; die Sorte „Deutsche Flagge“ (syn. f. tricolor zu erziehen. hort., f. albus rubro-marginatus ee.) hat herrliche Ay Ay ö g dreifarbige Blumen, nämlich reinweiß, ſchar— . 875. e ee 4. Cunn., jest lachrot-gerändert, in der Mitte mit großem Dönia speciösa Don, Tafel 19, 73 (syn. Donia ſchwarzen Fleck. — Hülſen lederig, ſeidenhaarig, formosa Don, Clianthus Oxleyi A. Cunn.), Dam- innen aber kahl. a N N | Verwendung. Die Ruhmesblumen ſind pracht⸗ volle, aber gegen jegliche Unbill empfindliche Pflanzen! ſie ſind vornehmlich Topf⸗Ziergewächſe für Gewächs⸗ häuſer wie fürs Wohnzimmer, können aber in warmer, ſonniger Lage auch im Freien kultiviert werden, am beſten an einer Mauer, wo ſie an heißen Sommer- tagen gegen die grelle Mittagsſonne etwas zu ſchützen find, damit der Wärme-Gegenſatz zwiſchen Mittags- wärme und der kühlen Luft heller Nächte nicht zu bedeutend wird; andernfalls bringe man ſie lieber in öſtlicher Lage unter. Am ſchönſten iſt C. Dampieri und ſeine Form „Deutsche Flagge“. Die ) ) | er be. Kultur wird ſehr verſchieden gehandhabt, und im oder man ſenkt die Töpfe Ende Mai im Freien an allgemeinen für ſchwierig gehalten. Manche empfehlen einer geſchützten, warmen Stelle ein, oder die (abge— Ausſaat um Mitte Mai ins freie Land, aber die Pflanzen blühen dann erſt im Herbſt. Das iſt zu ſpät für unſere Ziergärten, und bei regneriſchem Wetter blühen ſie gar nicht auf, ſondern verderben. Man kann aber die Stöcke mit kleinem Ballen heraus- heben, ſie in kleine Töpfe pflanzen und ſo die Pflanzen in einem hellen, +8 bis 12. haltenden Wohnzimmer um Mitte Dezember freudig grünend und in ſchönſter Blüte haben, ſomit noch leidlich entſchädigt werden. Das ganze Ausſehen der Pflanze ſelbſt (zottige Behaarung) ſagt uns, daß ſie einen freien, hellen, luftigen, trockenen und etwas warmen Standort haben will, alſo, ihrer Heimat entſprechend, Behandlung im Kaphauſe verlangt; nur, daß ſie kalkliebend iſt und deshalb nicht auf reinen Heidehumus angewieſen ſein darf. Waſſerüberſchuß wirkt ſehr bald nachteilig, alſo für vollkommenen Waſſerabzug ſorgen, auch lockere Erde nehmen. Für Topfpflanzen gleiche Teile Miſterde, gut verrottete Lauberde und ſehr jandige, lehmige Ackererde oder ſtatt letzterer ſandig-lehmige Raſenerde, welchem Gemiſch hinreichend Quarzſand, eine geringe Menge kleine Holzkohlenſtücke und auf 1 Liter Erde gegen 10 nur erbſengroße Stückchen Eiſenvitriol (grüner Vitriol) gut beigemiſcht werden. Eiſenvitriol wird zugeſetzt, um die Wurzel vor Fäul— nis zu ſchützen und einen lebhafteren Stoffwechſel in der Pflanze zu veranlaſſen. Anzucht aus Samen: Wir laſſen den Samen Mitte oder Ende Februar bei +15 bis 200 C. zwiſchen Filtrierpapier oder beſſer in einem Keimapparat keimen, entfernen, ſobald die Keimblätter ſich ausgebreitet haben, die äußerſte, leicht faulende Samenhülle und verſtopfen dann die Sämlinge, welche ſehr brüchige Wurzeln haben, in flache Ausſaat-Schalen mit guter Scherbeneinlage oder einzeln in ſehr kleine (6—7 em-) Töpfe, nachdem wir die Erde mit einer ſehr dünnen Schicht reinen Quarzſandes überzogen haben; halten anfangs eine Wärme von + 12 bis 189 C. ein, begießen ſelten, nur nach Bedarf und ohne die Pflanzen Gattung 264. Amörpha bis Gattung 268. Colutea. Nr. 872— 876. 217 zu benetzen. Sobald die Pflänzchen ſich gekräftigt, aber bevor die Wurzeln ſich an der Gefäßwandung umlegen, kommen die aus den Schalen in etwa 8em Töpfe, die aus den kleineren Töpfen in ſolche von 10 em Weite, ohne die Wurzeln zu beſchädigen; während die Pflanzen ſelbſt, unter ausreichendem Lüften immer mehr abgehärtet, an Kalthauswärme und ſchließlich ans Freie gewöhnt werden. Je nach dem Befund der Wurzeln und der Wuchskraft der Pflanzen erfolgt nach Bedarf das Ver— pflanzen in Töpfe von 15 em und ſpäter wohl gar von 20 em Weite; aber nicht zu tief pflanzen! Es iſt am beſten, die Kultur im Zimmer beizubehalten, härteten!) Pflanzen werden auf ein erhöhtes, ſehr durchläſſiges, eigens dazu hergerichtetes Beet ausge— pflanzt. Schutz gegen Regengüſſe! Bei kräftigem Wachstum iſt ſchwacher Dungguß, von Rinder-, auch von Geflügelmiſt bereitet, nur vorteilhaft; aber nicht dicht an den Stamm gießen! Clianthus puniceus iſt weniger empfindlich aber auch weniger ſchön; man kann jedoch C. Dampieri auf denſelben (oder beſſer wohl in den Spalt auf Wurzeln von Caragana arborescens oder Colutea-Arten) pfropfen, um ihn widerſtandsfähiger zu machen, kann ihn dann auch gut überwintern und als Winter- und Frühlings— blüher haben. Während des Winters kommt er in ein helles trockenes ſog. Kaphaus oder ein geeignetes Zimmer und wird während dieſer Zeit nur ſehr ſelten begoſſen. Man pfropft auch kräftige Kopfſtecklinge in Geißfußſchnitt oder wendet Seitenſpitzen an (wie bei Camellia), umwickelt die Pfropfſtelle mit Baſt und ſtellt die Pflanzen bis zum Anwachſen warm und geſchloſſen; oder endlich, man ſäet Ende Mai in ein Käſtchen, welches ins Freie geſtellt wird; nach einer Woche ſind die Samen gekeimt, und man benutzt nun die aufgegangenen Pflanzen als Pfropfreiſer. Behandlung: Sie anfangs warm und geſchloſſen (unter Glocken) halten, ſpäter allmählich abhärten. Stecklinge, lauwarm gehalten, wachſen von C. puniceus leicht, von C. Dampieri etwa 25—40 %. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb einer Woche. Streblorhiza speciosa Zndl. (syn. Clianthus carneus Lindl.), Anſehnliche Drehwurz. Nor— folk-Inſeln. Hochkletternder kahler Strauch, einzige Art der Gattung. Blütezeit: Frühling. — Iſt verſchieden durch: Fahne der Blüte aufrecht (gerade). Griffel ungebärtet. Hülſe zuſammengedrückt, breit⸗ länglich, etwas ſchiefſichelig, ihre beiden Klappen lede— rig, leicht-gewölbt. Blüten fleiſchfarben oder zart— roſenrot, weniger ſchön als bei Nr. 874. Gattung 267. Sutherländia E. Br., Sutherlandie, & > XI 2, 3; XXI Ia (nach dem ſchottiſchen Herzog von Sutherland, der im 17. Jahrhundert lebte, benannt). Fahne aufrecht, an der Spitze abſtehend, an den Rändern umgelnickt; Flügel klein, länglich. Kiel aufrecht, einwärtsgekrümmt, ſpitzlich, die Fahne an Länge überragend. Griffel innen längsgebärtet. Narbe klein. Fruchtknoten geſtielt, mehreiig. Hülſe eiförmig, häutig, rauſchend, ſehr aufgeblaſen, kaum aufſpringend. Halbſtrauch bis Strauch, 90—200 cm hoch, weißlichgrau. Blätter unpaarig-gefiedert; Blättchen ganzrandig. 876. Sutherländia frutéscens H. Dr. (syn. Colutea frutescens J.), Strauchige Sutherlandie. Kap. Blütezeit: Sommer, Herbſt. — Kultur wie Chorizema, Nr. 765. Man kann ſie auch als einjährig behandeln. Ausſaat im März ins Lauwarmbeet, die Blüten anſehnlich, in kurzen, achſelſtändigen Trauben; ſchön karmeſinſcharlachrot. — Einzige Art: Sämlinge verſtopfen und gegen Ende Mai ins Freie auf eine ſonnige Rabatte pflanzen, zerſtreut oder trupp— weiſe, im letzteren Falle etwa 50 em Abſtand. Trockene, ſonnige Lage erforderlich. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 268. Colütea L., Blaſenſtrauch, &=r XI 2, 3; XXI 12 (griechiſcher Name für den Blaſenſtrauch; abgeleitet von koiloun — Höhlen; aufgeblaſene Hülſen — Fahne innenſeitig über dem kurzen Nagel 2faltig oder 2 ſchwielig. Kiel breit, mit langen verwachſenen Nägeln. Fruchtknoten geſtielt, vieleiig. Griffel einwärts— 1 RT EF EN FR 218 Familie 70. Leguminosae, Hülſenfrüchtler. G XXI I u. XXX 16 gekrümmt, oben innenſeitig längsgebärtet, an der Spitze eingerollt oder eingebogen, mit dicker, unter der Spitze hervorragen⸗ der Narbe. Hülſe geſtielt, häutig-aufgeblaſen, gar nicht oder an der Spitze 2klappig-aufſpringend. Sträucher. Blätter un⸗ paarig⸗gefiedert; Blättchen ganzrandig und ohne Nebenblättchen. Blüten gelb oder rötlich, zu wenigen in achſelſtändigen Trauben. — 6 Arten, in Europa und Alien. A. Die Hülſen an ihrer Spitze geſchloſſen. Blüten nicht braunrot. ee, y ß y ee arborescens (Tafel 72). 877. C. media. 878. 2. Fruchtknoten und junge Hülſen ſeidenhaarinig gg Fe Frucht eiii Hülfe an ihrer Spitze klaff end „200002 G. Gο˖ Ü 877. * Colütea arboréscens Z., Tafel 72, 285. Krone ſind zuſammengerollt, nicht flach. Schwie⸗ Baumartiger Plaſenſtrauch. Südeuropa, Orient. len (Höcker) der Fahne an ihren Enden zu einer Strauch, 1—2 m hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. Hufeiſenform verbunden. Hülſe faſt kahl. Blüten — Blätter mit 3—5 Paar graugrüner, elliptiſcher, blaßgelb. — C. melanocalyx Bolss. pr. Sp., Kelch rundlich- oder eirund⸗elliptiſcher oder eirund-kreis- und Blütenſtiele von roſtfarbig⸗ſchwärzlichen Haaren förmiger, vorn häufig eingedrückter Blättchen. Blüten dichtfilzig. Kelchzähne ½ — ½ ſolang als die Röhre. in kurzen, 2—6 blütigen Trauben. Kelch weißhaarig; 880. * Colütea orientälis Mall. (syn. C. cruenta ſeine Zähne nur / oder ¼ ſolang als die Kelchröhre. .., C. sanguinea Fall., C. aperta Mnch.), Blut- Die Höcker der Fahne der Blumenkrone ſind parallel fleckiger Blaſenſtrauch. Südeuropa, Süddeutſchland. oder faſt parallel; die Flügel ſind flach, nicht Strauch, 1—1½⁰ m hoch. Blütezeit: Juni bis zuſammengerollt. Blüten gelb. Formen ſind: k. September. — Wuchs ausgebreitet. Pflanze grau⸗ armena Bosss. pr. sp. Blättchen dicklich, ſtets grünlich, ſpärlich behaart. Blättchen 3—85 paarig, dick— Spaarig, eirund-kreisförmig; f. erispa, Blätter ge- lich. Kelch zerſtreut-weiß⸗ und ⸗ſchwarzhaarig, ſeine kräuſelt; f. crocea, Blüten ſafrangelb. Zähne 1/,—!/, kürzer als die Röhre. Höcker der Fahne 878. Colütea media Mild (syn. C. orientalis kurz, parallel, auch wohl an der Spitze vereinigt; die Mnch., nicht Mill; iſt ein Baſtard C. arborescens x Flügel find flach und kürzer (bei f. persica Boiss. C. orientalis). Mittlerer Blaſenſtrauch. Iſt ſchöner | pr. sp. zuletzt zuſammengerollt und etwas länger als als C. arborescens und unterſcheidet ſich von ihr der Kiel). Hülſen ziemlich kahl, an der Spitze klaffend. durch: Blätter mit 7—13 verkehrt-herzförmigen, Blüten blutrot oder braunrotſafranfarbig und ausgerandeten Blättchen, meiſt 6 blütige Blüten- am Grunde der Fahne mit gelbem Fleck. — Sit ſtiele und orangefarbene bis bräunlichgelbrote ihrer lebhaften Blütenfärbung wegen ſchöner als Blüten. Von G orientalis durch die an der Spitze Cauborescens bedarf aber im Winter Fichtenzweighülle. geſchloſſenen Hülſen verſchieden. | Verwendung und Kultur. Daß der Baumartige 879. Colütea istria Mill. (syn. C. haleppica Blaſenſtrauch ſich als Boskettſtrauch für allerlei Boden Lam., C. Pocockii 4it., C. microphylla Delil., eignet, iſt bekannt; er fehlt keinem größeren Garten. C. procumbens L'Herit.), Syriſcher Blaſenſtrauch. Für kleinere Gärten find die andern 3 Arten mehr zu Syrien. Strauch 1 m und drüber hoch. Blütezeit: berückſichtigen und durchaus zu empfehlen. Sie ge- Juni bis September. — Pflanze graugrünlich, mehr deihen in jedem nicht zu bindigen, kalkhaltigen Boden oder weniger angedrückt-kurzhaarig. Blättchen 4= bis ohne Pflege. Werden ſie unten kahl, zwingt man ſie 6 paarig, bei der Stammform klein, bei f. cilicica durch Kürzen zu gedrungenem Wachstum. Anzucht Boiss. pr. sp. ziemlich groß und auch die Höcker der aus Samen. Ausſaat im Mai ins freie Land. Die Fahne unſcheinbar und faſt parallel. Kelch von Sämlinge alsbald verſtopfen und ihre Pfahlwurzel weißlichen Haaren angedrückt-kurzhaarig; Kelchzähne kürzen. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung % bis ½ ſolang als die Röhre. Die Flügel der innerhalb 4 Wochen. Gattung 269. Robinia L., Robinie (fälſchlich „Akazie“), Or XI 2, 3; XXI 1a (nach Vespaſian Robin, der im 17. Jahrhundert im Jardin des Plantes zu Paris die erſte Gemeine Robinie pflanzte, benannt). Kelchzähne 5, kurz, breit, die 2 oberen faſt verwachſen. Fahne breit, ohne Anhängſel oder Schwielen. Das 10. Staubblatt am Grunde frei, in der Mitte mit den übrigen in eine Röhre verwachſen. Griffel einwärtsgebogen, pfriemlich, vorn an der Spitze bärtig oder faſt rauhhaarig; Narbe endſtändig, klein. Fruchtknoten geſtielt, vieleiig. Hülſe linealiſch, flach, 2klappig-aufſpringend, obere Naht ſchmal⸗geflügelt. Samen ohne Schwiele am Nabel. — Bäume und Sträucher. Blätter unpaarig⸗-gefiedert; Nebenblätter borſtig oder dornig; Blättchen ganzrandig, netzig-federnervig und meiſt mit Nebenblättchen. Blüten weiß, roſenrot oder purpurn, in achſelſtändigen Trauben. — 6 Arten, 3 bis 4 in Nordamerika. A. Bäume. Nebenblätter dornigwerdend. Junge Zweige behaart, nicht fler) er ö e . TA) ISEE 2. Junge Zweige und Hülſen klebrig⸗drüſ ig ⁵⁰ P B. Strauch (auf 881 gepfropft: Baum). Zweige braunrotsfteifborftig, behaart. Nebenblätter krautig . E. hispida (Tafel 71). 883. 881. * Robinia Pseud- Acacia L., Tafel Park⸗Robinien. Hochwachſende Bäume, deren 71, 283, Akazien-Robinie (Schein⸗Akazie). Nord⸗ Aſte oder Zweige ſich ausbreiten und keine gedrungene amerika. Baum, bis 25 m hoch werdend. Blüte- kugelige, dichtbelaubte Baumkrone bilden, auch zeit: Juni. — Aſte und Zweige ſtachelig, bei der in der Regel reich blühen. Sie eignen ſich mehr für Abart inermis ſtachellos; junge Zweige nicht klebrig. den Landſchaftsgarten, den Park, für Alleen u. ſ. w., Blättchen oval oder eirund; Nebenblätter oft dornig. als für den Ziergarten. Sorten: f. normalis, die Die Sproſſe, Trauben und Hülſen ſind glatt und Stammform oder Gewöhnliche Akazien⸗Robinie, mit kahl. [Trauben bei Robinia neo-mexicana 4. Gr. | weißen Blüten; k. semperflorens, bis zum Eintritt drüſenborſtig; Blüten hellkarmin oder roſa, ge- des Froſtes blühend: k. monophylla, Blätter einfach, ruchlos.] Blüten duftend, weiß, ſelten roſa, in d. h. mit nur 1 Blättchen, oder mit nur wenigen langen hängenden Trauben und (wenigſtens bei den großen Fiederblättchen; k. monophylla pendula, mit Park⸗Robinien) zahlreich. — Von den zahlreichen ſtark hängenden Aſten wird für die ſchönſte Trauer⸗ Gartenformen ſeien neben der Stammform nur fol- Robinie („Trauer ⸗ Akazie“) gehalten; k. Decaisneana gende, die völlig ausreichen, empfohlen. 2 Gruppen: Carr., Blütentrauben ſchön rötlich; ſoll aber weniger widerſtandsfähig als f. normalis ſein. Garten- oder Kugel-Robinien „Kugel⸗Akazien“). Holzgewächſe, die eine kugelige, gedrungene, dichtbelaubte Krone bilden, meiſt auf Stämme der Gewöhnlichen Robinie gepfropft ſind und ſelten blühen (nur die weniger gedrängtzweigigen Formen blühen). Sie ſind ihrer Kugelform wegen nur in regelmäßigen Anlagen, in kleineren Gärten und in der Nähe von Gebäuden wirkungsvoll. Sorten: f. inermis Rehderi, eine wurzelechte Kugel-Robinie, die niedrige Büſche mit bläulichgrüner Belaubung bildet und als Boskettgehölz verwendet werden kann, auf die Gewöhnl. Akazien-Robinie gepfropft aber eine der ſchönſten Kugel-Robinien iſt; f. inermis umbra- eulifera mit wehrloſen Aſten und hellgrüner (gelb— grüner) Belaubung, meiſt ohne Nachhilfe ganz regel— mäßige Kugelkronen bildend; iſt ſehr ſchön; leidet aber in rauheren Lagen und ſtrengen Wintern nicht ſelten (fälſchlich Gattung 269. Robinia, Hobinie. durch Froſt; k. Bessoniana, die Blätter ſind ziemlich klein, länglich, abgeſtumpft, an der Spitze eingedrückt, oben breit. Wuchs der Krone ſchön gedrängt-kugelförmig. Verwendung und Kultur. Die Akazien-Robinie und ihre Formen ſind für Landſchaftsgärten, Anlagen und Ziergärten von hohem Wert, weil ſie ſelbſt noch in Sandboden und auf Schutt gut gedeihen und laubung haben, auch ihre zahlreichen Blüten uns er— freuen. Anpflanzung der Park-Robinien einzeln oder ſchöner roſenrot; f. geſtaltete Blätter; f. horrida ſtachelige Aſte. truppweiſe auf Raſenflächen oder zwiſchen Gehölz her— vorragend; auch läßt man ihnen ihren natürlichen ſchönen Aſtbau und ſtutzt die Bäume nicht ohne zwingenden Grund, zumal die Form f. Bessoniana und namentlich R. viscosa Vent., Nr. 882, ſchöne Robinien ſind, die auch, ſich ſelbſt überlaſſen, nicht ſo hoch werden, als R. Pseud-Acacia normalis. Die Kugel⸗-Robinien werden zur Bepflanzung regelmäßiger Plätze, z. B. vor Gebäuden, namentlich auch als zierliche Alleebäume in der Nähe von Ge— bäuden, ferner in großen Blumen -Parterres ꝛc. wirkungsvoll verwendet. Solche Bäume müſſen aber, wenn ſie nicht einſeitig werden ſollen, frei, d. h. weit genug von den Wänden der Gebäude oder von höheren Bäumen entfernt ſtehen. Uber das Be— ſchneiden der Kugel-Robinien ſind die Anſichten ſehr verſchieden. Bei dieſen Pflanzen kommt weder ein hohes Alter, noch die Blüte, noch ein Frucht— ertrag, ſondern lediglich der gewünſchte Umfang der Krone und die Erhaltung einer regelmäßigen Kugel— form in Betracht. Wo es ſich um größere, umfang— reichere Kronen handelt, wird man mehrere Haupt— und Seitenäſte erziehen und hierzu eine Sorte (z. B. f. Bessoniana) wählen, die im Winter nicht leicht leidet, alſo nicht etwa beſtändig in Gefahr iſt, einzelne Aſte zu verlieren. In weniger rauhen Gegenden und wo es auf geringen Kronenumfang nicht gerade ab— geſehen, kann man die f. inermis umbraculifera und f. inermis Rehderi gleichfalls auf geſunde Weiſe ſich veräſteln laſſen, d. h. einzelne Haupt- oder Formäſte erziehen, und braucht dann alljährlich weniger Zweige zu entfernen oder weniger zu kürzen, wie dies z. B. hier in Berlin meiſt gehandhabt wird. Wo aber nur kleinere Kugelkronen erhalten werden ſollen, oder wo erfahrungs— gemäß im ſtrengeren Winter die Formäſte leicht teil- weiſe abfrieren oder ſo leiden, daß ſie in den folgenden Jahren nach und nach trocken werden, da iſt es nicht nur zweckmäßiger und einfacher, ſondern geboten, bis 10 m hoch werdend. Nr. 877883. 219 des Edelings entſtehenden Zweige alljährlich tief herab, bis auf 1 oder nach Umſtänden auf 2 Knoſpen, zu kürzen und nach Erfordernis einige auszulichten. Nach letzterem Verfahren erhält man zwar ſehr dichte, aber doch ſchön regelmäßige Kugelkronen. Daß ſolcherart ge— waltthätig behandelte Bäume länger als 15 —20 Jahre ſchöne Kugelkronen treiben ſollen, darf man natürlich nicht verlangen; die Bäume haben dann ihr Möglichſtes gethan und leiſten nur ausnahmsweiſe noch mehr. Die Pfllanzung der Robinien ſollte nur im Frühling erfolgen, und man kann, da dieſe Bäume erſt nach Mitte April oder im Mai austreiben, auch noch ziem— lich ſpät pflanzen. Vermehrung durch Grundſproſſe. Anzucht (der Stammform) aus Samen iſt leicht. Ausſaat im April ins freie Land. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 4 Wochen. 882. Robinia viscösa Vent. (syn. R. gluti— nosa Sims), Kleb-Nobinie. Süd⸗Carolina. Baum, Blütezeit: Juni (oft im Auguſt nochmals). — Jüngere Zweige dunkelbraun und (nebſt den Trauben und Hülſen) drüſig-klebrig, in den erſten Jahren dornig, ſpäter faſt wehrlos. Blätter mit 11—15 Blättchen; Nebenblätter meiſt n u edel dornig werdend. Blüten in kurzen, halb-aufrechten oder raſch wachſen, weil ſie ferner eine ſehr zierliche Be 0 el ſchwach-hängenden Trauben, hellroſenrot oder fleiſchfarben; f flore albo, weiß; „Bella Rosa“, „auf Kopf zu ſchneiden“, d. h. die aus dem Wulſt heterophylla hat verſchieden— Iſt für kleinere Gärten und ſtädtiſche Plätze der Nr. 881 vor— zuziehen. Weil ſie ſelten guten Samen giebt, wird ſie gewöhnlich auf Stämme von k. normalis der Nr. 881 gepfropft. 883. Robinia hispida L., Tafel 71, 284 (Syn. R. rosea Loisl., R. montana Bartr., R. Pseud— Acacia f. hispida Much), Steiſborſtige (Roſenrote) Robinie. Carolina. Strauch oder kleiner Baum, 1—5 m hoch werdend. Blütezeit: Juni (im Spät⸗ ſommer oft nochmals). — Aſte und Zweige braun, nebſt den Trauben und Hülſen dicht-rotborſtig. Blättchen 9—11, verkehrt-eirund oder eirund⸗länglich, kahl; Nebenblätter meiſt weich. Blüten groß, ſchön roſenrot, bei k. flore pleno gefüllt; bei f. Camusettii dunkler gefärbt und die Zweige ſtärker borſtig; bei f. macrophylla Schrad. pr. sp. (syn. f complexa) lebhafter gefärbt, Zweige nur weichbehaart, gedrängt— ſtehend; bei f. rosea Pursh pr. sp (syn. f. inermis oder glabra hort.), hellroſa, Aſte faſt glatt, d. h. die Dornen zum Teil verlierend. Verwendung. Einer unſerer ſchönſten Zier— ſträucher für Bosketts, und, wo man ihn kennt, all— beliebt. Er hat nur die unangenehme Eigenſchaft, daß ſeine Aſte in weit höherem Grade als bei R. viscosa in den Zugwinden ausgeſetzten Lagen durch Wind— bruch leiden, und Vorkehrungen dagegen getroffen werden müſſen. Prächtig ſind auf R. Pseud-Acacia gepfropfte Halb- und Hochſtämme, einzeln auf dem Gartenraſen ſtehend. Auch an Mauern kann man ſie ziehen. Reichlich lange Jahresſproſſe ſind im Frühling etwas einzuſtutzen. Läſſig blühenden Pflanzen iſt durch Kali-Phosphorſäure-Düngung zu helfen. Dieſe Robinie blüht ſchon als kleine Pflanze, wird deshalb nicht ſelten in Töpfen kultiviert. Sie zieht etwas lehmigen, überhaupt kräftigen Acker- oder Gartenboden vor. Vermehrung der Sträucher leicht durch Grund— ſproſſe und Ablieger. Anzucht aus Samen wie Nr. 881. FIRE Dat a 220 Familie 70. Leguminosae, Hülſenfrüchtler. O XXII u. XXX 16. Gattung 270. Wistäria (Kräunhia) Nutt., Wiſtarie, = NI 2, 3; XXI Ia (nach dem Prof. Caspar Wiſtar, F 1818 in Pennſylvanien, benannt). Die 2 oberen Kelchzähne kurz, fait verwachſen, die unteren meiſt länger. Fahne breit. Das 10. Staubblatt frei oder in der Mitte mit den übrigen verwachſen. Fruchtknoten geſtielt, vieleiig. Griffel einwärtsgebogen, ſtielrund, kahl, mit kleiner endſtändiger Narbe. Hülſe verlängert, holperig, 2klappig, innen durchgehend; Klappen gewölbt, kaum lederig. Hochkletternde Sträucher. Blätter unpaarig-gefiedert; federnervig oder netzig-geadert; Blättchen ganzrandig, meiſt mit Nebenblättchen. Blüten blau, weiß, lilaroſa, in ä endſtändigen (nur bei W. japonica S. et Z. achſelſtändigen) Trauben. — Nur 2—3 Arten. 884. Wistäria polystächya C. Koch, Tafel Art. Blätter gefiedert; Blättchen eirund-lanzettförmig, 71, 282 (syn W. chinensis BC, Kraunhia () polyst. 5—8 em lang, in der Jugend ſilberweiß⸗ behaart, O. ktze., K. floribunda Taubert, Glycine chinensis ſpäter oberſeits dunkelgrün. Blütentrauben 715 cm, Sims., Apios chinensis Spr., Dolichos japonicus nicht ſelten bis 23 em lang, wenig hängend, meiſt Spr., D. polystachyos Thbg. 1784), Chineſiſche aufrecht, ſehr behaart. Blüten ſchön, klein, etwas Wiſtarie. China. Schlingſtrauch, bis 20 m hoch. wohlriechend, bei der Stammform biolettblau; Blütezeit: Mai, Juni (oft noch vor dem Erſcheinen Fruchtknoten und Hülſen kahl. k. magnifica der Blätter). — Blätter mit 9— 13 gegenſtändigen, (Sn. k. floribunda hort. ex p.) Blüten blaßlila, ſtark geſtielten, elliptiſchen oder länglich-lanzettlichen, lang- duftend, Fahne mit gelben Flecken am Grunde; blüht geſpitzten, in der Jugend ſeidenhaarigen, ſpäter kahl⸗ | reicher als die Stammform. 155 nivea hort., Blüten werdenden Blättchen. Blüten in prachtvollen, ſtets reinweiß, auf kurzen, ſtark behaarten Stielen und ſchon überhängenden, reichblütigen bis zu 30 em langen von Ende Mai an erſcheinend; eine ſehr empfehlens⸗ Trauben, wohlriechend. Die Fahne bläulichweiß mit | werte Sorte. k. macrostachya Nutt. pr. sp. Blüten gelben Schwielen größer, ſchöner blau und in viel längeren Trauben; am Grunde, der f. Backhousiana iſt der letztgenannten faſt gleich. Rachen und die k. rosea hat lilaroſenrote Blüten. Flügel hellblau | Die Strauch-⸗Wiſtarien find wohl ſehr ſchön, im oder blaßbläu- allgemeinen aber weniger ſchön, auch gegen ſtarke lichpurpurn. Kälte empfindlicher, als die chineſiſchen; ſie blühen Kelch breiter als jedoch williger und meiſt reicher. lang. Frucht⸗ Verwendung und Kultur. Die Wiſtarien ſind knoten und Hül⸗ Pracht-Schlingſträucher und ganz allgemein ſen behaart. k. zu empfehlen, hauptſächlich zur Bekleidung und alba, Blüten ganz Schmückung der ſüdlich, weſtlich oder auch öſtlich weiß, die Trauben gelegenen Wände der Wohnhäuſer oder ſonſtiger Bau⸗ ſind dichter und lichkeiten, der Mauern und Bretterzäune u. ſ. w. Die kürzer; k. flori- Pflanzen nehmen in ſtrengen Wintern leicht Schaden bunda (syn. Gly- und müſſen entweder mit Fichtenzweigen überdeckt oder eine floribunda in Schilfrohr eingebunden werden. In milderen Gegen— Willd.), Blüten in den iſt das nicht nötig. Die langen, grün gebliebenen langen Trauben Sproſſe können beim Herabnehmen gekürzt werden. purpurrot mit Bei frech wachſenden und wenig blühenden Pflanzen weiß; f. macro- empfiehlt es ſich, die grünen Seitenſproſſe im Juni, botrys (syn. f. Juli mehr oder weniger einzuſtutzen, dadurch, nötigen⸗ floribunda or., f. falls noch durch eine Kali-Kalk-Phosphorſäure-Düngung, magnifica Hort.), reichere Blütenentwicklung zu erzwingen; denn in Strauch-⸗Wiſtarie. Blütentrauben kräftigem, mäßig feuchtem, an mineraliſchen Nähr⸗ rößer; k. multi- ſtoffen nicht armem Boden ſind die Wiſtarien ſehr juga (syn. f. grandiflora hort.), Blütentrauben länger, dankbar. Vermehrung durch Grundſproſſe und Blätter länger und ſchmäler; k. flore pleno, Blüten Ablieger, die an einer in der Erde befindlichen Stelle gefüllt. — Am bekannteſten iſt die Stammform. mittels Draht oder Bindfaden einzuſchnüren ſind. Anzucht aus Samen. Ausſaat entweder im April 885. Wistäria frutéscens DC. (syn. Glycine in Töpfe und lauwarm, oder auch im Mai auf ein frutescens L, Apios frutescens Pursh, Wistaria Saatbeet ins freie Land. Die Pflänzchen ſpäter in speciosa Nl. Thyrsanthus frutescens Allis), die Pflanzſchule verſtopfen, wo man ſie weiter verſchult Strauch- Wiſtarie. Nordamerika. Schlingſtrauch, bis- oder zu geeigneter Pflanzzeit an den beſtimmten Platz weilen bis zu 10 m hoch werdend. Blütezeit: pflanzt. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Juli bis September. — In allen Teilen kleiner als vorige Keimung in ungefähr 3 Wochen. Gattung 271. Indigöfera L., Indigoſtrauch, O. XI 2, 3; XXI Ia (indigo — Indigo und lat.: fero — ich trage). Das 10. Staubblatt vom Grunde an frei; die übrigen in eine dünne, lange bleibende Scheidever wachſen; Mittelband 4d. h. der zwiſchen den beiden Staubkölbchenhälften befindliche Teil des Staubfadens), an der Spitze mit einem drüſenförmigen Anhängſel. Fahne der Blüte oft lange bleibend, Flügel und Kiel ſehr hinfällig. Fruchtknoten ſitzend oder faſt ſitzend, meiſt mehr⸗, ſeltener nur 1—2eiig. Griffel kahl; Narbe kopfig, oft pinſelig. Hülſe ſehr verſchieden, innenſeitig die Samen durch falſche Scheidewände mehr oder weniger getrennt. — Kräuter, Halbſträucher, Sträucher, mit angedrückten Haaren bekleidet. Blätter unpaarig⸗gefiedert, ſeltener mit 3 oder nur 1 Blätichen; Blättchen bisweilen mit Nebenblättchen. Blüten roſenrot, purpurn oder weiß, in achſelſtändigen Trauben oder Ahren. — 220 Arten der wärmeren Gegenden des Erdkreiſes, namentlich in Südafrika. 886. Indigöfera Gerar diana Hall., Tafel 71, nur halbſtrauchig und bis 1 m und darüber hoch. 281 (syn. T. Dosua Lindl., C. Koch, nicht Ham. Blütezeit: Sommer, gewöhnlich Ende Juni bis I. Doiua Don, I. floribunda, I. eoronillaefolia und Auguſt. — Pflanze veräſtelt. Blätter unpaarig⸗ge⸗ I. Boylei hort., I. pulchella hort., nicht Roæb.), fiedert, mit 10—16 Paar länglicher, vorn eingedrückter, Gerards Indigoſtrauch. Himalaja. Strauch, bei uns beiderſeits rötlich-behaarter Blättchen, die unter 1 cm ; 5 ! breit und mit einem Stachelſpitzchen verſehen ſind. Blüten lilafarben⸗roſenrot, in ſchönen und zier- lichen achſelſtändigen Ahren, die kürzer ſind als ihr Stützblatt. Deckblätter (wie auch die Nebenblätter) linealiſch, ſteifborſtig. Staubkölbchenſpitze kahl. Verwendung und Kultur. Zierlicher und ſehr ſchöner Strauch für kleinere Gärten mit gutem, durch— läſſigem Boden; namentlich am Rande von Gruppen niedriger Ziergehölze, wo er aus der Nähe betrachtet werden kann und Licht genug erhält. Im Klima Norddeutſchlands erfrieren die oberirdiſchen Teile im Winter oft, die Pflanze treibt aber (im Mai) willig wieder aus und blüht noch im ſelbigen Sommer, um ſo reicher, wenn die Pflanze ſchon mehrere Jahre alt und ungeſtört an ihrem Platz verblieben iſt. In rauhen Lagen empfiehlt es ſich, die Pflanzen im Herbſt 15 bis 20 em hoch über der Erde abzuſchneiden und ſie mit Laub, Erde oder Fichtenzweigen zu decken. Vermeh— rung durch bewurzelte Stockſproſſe, die durch Be— häufeln der Mutterpflanze ſich bilden, auch durch Ablieger und durch krautige Stecklinge. Anzucht aus Samen. Ausſaat in Töpfe im Frühling und lauwarm ſtellen. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung in etwa 3 Wochen. purpurroter Indigoſtrauch. Nepal. Strauch, bei uns nur Halbſtrauch, 90 - 120 cm hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Blätter 5paarig-gefiedert (11 Blättchen); Blättchen eirund⸗elliptiſch, ſtumpf, mit Weichſpitzchen, am Rande ſchwach-wellig, die jüngeren angedrückt— weichhaarig, die älteren kahl. Blütentrauben achſel— | | Gattung 270. Wistaria bis Gattung 272. Galega. Blütentrauben kürzer als das Blatt. Nr. 884 890. 221 ſtändig, dunkelpurpur- oder karmeſinrot, in zierlichen, zahlreichen Trauben, von denen die unteren ſolang als ihr Stützblatt ſind. Hülſen hängend, gerade, zuſammengedrückt, 8—10ſamig. — Sehr ſchön und ganz wie Nr. 886 zu behandeln. 888. Indigöfera decöra Lindl., Schmucker Indigoſtrauch. China, Niedriger Strauch. Blüte— zeit: Sommer. — Aſte etwas graugrün. Blätter unpaarig⸗gefiedert, 2—5paarig und unbehaart, dunkel- grün; Blättchen 1—2 cm breit, elliptiſch-eirund. Blüten groß, in ſchönen, achſelſtändigen Trauben, dunkelroſa, bei f. flore albo weiß. Kelchzähne Zeckig-lanzettförmig. Staubkölbchenſpitze behaart. Sehr ſchönes Sträuchlein, im allgemeinen aber etwas zart und im Winter ſorgfältigen Schutzes bedürftig. 889. Indigöfera argentea Z. (syn. I. glauca Lam., I. articulata Gouan., I. tinctoria Forsk., nicht Z.), Silberiger Indigoſtrauch. Agypten, Arabien, Oſtindien. Kleiner Strauch. Blütezeit: Juni. — Zweige ſtielrund, nebſt den Blättern ange— drückt⸗ſeidig-ſilberweiß-behaart. Blätter unpaarig gefiedert, mit 1—2 Paar verkehrt-eirunder Blättchen. Blüten ſchön, violettroſa oder roſenrot. Hülſen hängend, etwas 887. Indigo fera atropurpürea Ham., Dunkel- zuſammengedrückt, holperig, ſilbergrau, 2—4 ſamig. — Wird wie der Echte Indigoſtrauch (J. tinctoria L) in ſeiner Heimat angebaut, iſt alſo intereſſant; der ſchönen Blüten wegen jedem Liebhaber feinerer und ſeltener Topf-Zierpflanzen zu empfehlen. Kultur wie Chorizema, Nr. 765. Gedeiht auch in lehmiger Raſen⸗ und Lauberde. Anzucht aus Samen wie 886. Gattung 272. Galega I., Geißklee (Geißraute), O XI 2, 3; XXI 1a (griechiſch: gala — Milch; als Futter den Ziegen Milch gebend). Staubblätter ſämtlich in eine geſchloſſene Röhre verwachſen. kurzen Nagel verſchmälert. Kelchzähne faſt gleich. Fahne verkehrteirund-länglich, in einen Griffel kahl. Hülſe ſitzend, linealiſch, faſt ſtielrund, vom Griffel zugeſpitzt, 2klappig, innen durchgehend, d. h. ohne Querwände; Klappen dünn, ſchief- oder ſchräg-geſtreift. — Aufrechte, kahle Stauden. randig, aderig. 890. * Galega officinalis L., Gebräuchlicher Geißklee (Geißraute; fr. Rue de chèvre; e. Com- mon Goat's Rue). Europa, Orient. Staude, a 11 m hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Blätt⸗ länglich-lanzett— ſpitzchen. trauben ziemlich dicht, meiſt länger als das Blatt. Kelchzipfel aus dreieckigem Grunde als die Kelchröhre. Blumenkrone ſchön bläulich, bei f. flore albo weiß und weniger ſchön. Hülſen aufrecht, ſtielrundlich, langgeſpitzt. — Naheſtehend: G. bicolor Hausskn. (syn. G. persica Hers. 9), Meſopotamien. Blütentrauben locker; Kelchzipfel aus dreieckigem Grunde pfriemlich, etwas kürzer als die Kelchröhre. Fahne der Krone ausgeſprochen- (in- tenjiv-) blau, Flügel und Kiel weiß bis bläulich; bei f. tricolor Hook. pr. sp. die Blüten oft blau, Gebräuchlicher Geißklee. chen 5—8 paarig, lich, mit Weich⸗ Blüten⸗ Stengel häufig hin- und hergebogen. Blüten weiß oder blau, in end- und zugleich achſelſtändigen Trauben. — 3 Arten, in Südeuropa und Oſtaſien. Kaukaſus, Blätter unpaarig-gefiedert; Blättchen 9 oder mehr, ganz— weiß und rötlich; Hülſen abſtehend, verlängert, zuſammengedrückt, langgeſpitzt, oft 6 cm lang. — G. orientalis Lam. (syn. G. montana Schult.), Armenien. Nebenblätter breit-eirund; Blütentrauben lockerblütig; die Zipfel des kurz-, haarigen Kelches aus breiterem Grunde dünn— pfriemlich, kürzer als die Kelchröhre. Blüten aus— geſprochen-blauviolett; Hülſen herabgebogen, kurz, ſtielrund bis ſchwach-zuſammengedrückt. — Verwendung und Kultur. Schöne, harte und kräftige Pflanzen, die in keinem Landſchafts— pfriemlich, länger Pflege: keine. oder großen Ziergarten fehlen ſollten; zerſtreut auf Rabatten, wie auch zu Gruppen, ferner in Lichtſtellen kleiner Boskette mit Vorteil verwendbar. Am be— kannteſten und dauerhafteſten iſt G. officinalis. Alle lieben friſches, kräftiges, womöglich lehmiges Erdreich. Im Herbſt die Stengel etwa 15 em über dem Boden abſchneiden. Thut man dies ſchon im Juni, ſo bilden ſich bald neue, weniger hohe Sproſſe, die dann einen guten Spätflor geben. Anzucht aus Samen. Ausſaat im April, Mai, auf ein Saatbeet oder auch gleich an den beſtimmten Platz; die Pflänzchen mit 15 em Abſtand verſtopfen und im Herbſt oder kommenden Frühling pflanzen (50 em Abſtand). An Ort und Stelle geſäete ſind thunlichſt bald auf 25 cm, ſpäter auf 50 em auszu⸗ lichten. Vermehrung auch durch Stockteilung; Aus— ſaat iſt aber vorzuziehen. — Keimkraft der Samen 4 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. 222 Familie 70. Leguminosae, Hülſenſrüchtler. or XXII u. XXX 16. Gattung 273. Desmödium Desv, Bündelhülſe, O. XI 2, 3; XXI Ia (griechiſch: desme& — Bündel; Blüten und Hülſen oft büſchelig beiſammen). Das 10. Staubblatt mit den ubrigen in eine Röhre ver⸗ wachſen, oder unter der Mitte oder vom Grunde an frei und nur die übrigen verwachſen. Fruchtknoten 2- bis mehreiig; Griffel kahl. Hülſe verſchieden, ſitzend oder geſtielt; Einzelglieder häutig oder lederig. — Aufrechte Kräuter, Halbſträucher oder Sträucher, ſeltener faſt baumartig oder kletternd. Blätter meiſt fiederig-3zählig, ſelten mit 5 oder nur 1 Blättchen. Blüten blau, roſenrot, purpurn oder weiß, in endſtändigen, ſeltener faſt achſelſtändigen Trauben, auch in achſelſtändigen Dolden oder Büſcheln. Deck⸗ blättchen unter dem Kelche vorhanden oder fehlend. — 125 Arten, meiſt tropiſch; einige auch am Kap, in Nordamerika und Japan. A. Blätter mit nur 1 Blättchen oder fiederig-3 blätterig und dann die beiden Seitenblättchen b viel kleiner. Hülſenglieder häutig (nicht lederig), faſt quadratiſch. [Pleurolobium DC.) . ur .. D. gyrans. 891, . Blätter fiederig⸗ 3 blätterig, das Endblättchen nur wenig größer als die Seitenblättchen 3 : D. canudense. 892. 891. Desmödium gyrans DC. (syn. Hedysarum bis man etwa 12 em he nehmen muß. Im Winter gyrans J.), Bewegliche (oder Signal-) Bündelhülſe. wird ſeltener begoſſen. Überwinterung lohnt im all⸗ Tropiſches Aſien (Bengalen). Zweijährig bis halb- gemeinen nicht. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; ſtrauchig, 20—90 em hoch. Blütezeit:? — Pflanze Keimung innerhalb 2 Wochen. kahl, etwas graugrünlich, oben verzweigt. Blätter 892. Desmödium canadense DC. (syn. Hedy- geſtielt, Zzählig; die Blättchen elliptiſch-länglich, das sarum canadense L.), Kanadiſche Zündelhülfe. Endblättchen groß, abwärts-gebogen; die Seiten- Nordamerika. Staudig⸗-halbſtrauchig, etwa bis 1 m blättchen 4—6 mal kleiner, länglich, am Grunde hoch. Blütezeit: Juli. — Die Stengel aufrecht, ſchmäler, ſehr kurzgeſtielt; Blattſtiele bewimpert, un- behaart, geſtreift; Blattſtiel ſehr viel kürzer als die geflügelt; Nebenblätter länglich, langgeſpitzt. Blüten länglich-lanzettlichen, faſt kahlen oder ftriegelhaarig- zu einer Riſpe angeordnet, klein, bräunlichgelb, unan- flaumigen Blättchen; Nebenblätter pfriemlich, ziemlich ſehnlich. Hülſen weichhaarig. lange haftend (bei f. longifolium Nutt. pr. sp. ſind Verwendung. Hochintereſſante und gar die Blättchen lanzettlich-eirund, häutig und die Neben- nicht ſchwierig zu erziehende Pflanze, deren Seiten- blätter lanzettlich). Blütentrauben end- und in den oberen blättchen unter dem Reiz des Sonnenlichts und ge- Blattachſeln achſelſtändig, rot. Deckblätter eirund- nügender Wärme (etwa — 25 bis 350 C.) ſich ohne jede lanzettlich, langgeſpitzt. Kelch tief-2 lappig; ſeine Ober⸗ Berührung fortgeſetzt und gleichſam taktmäßig, einen lippe 2ſpaltig, Unterlippe Zteilig. Hülſen faſt ſitzend, Halbkreis beſchreibend, auf- und abwärtsbewegen. — etwa 2—3 cm lang, mit 4—5 rundlichen, ziemlich Kultur. Die Pflanze muß, ſoll ſie Bewegung ſchiefen, beiderſeits geſtutzten, ſteifhaarigen Gliedern. zeigen, ſehr ſonnig und ſehr warm ſtehen, ent— Verwendung und Kultur. Eine recht hübſche, weder im Tropen- (Viktoria-) Hauſe oder während im Landſchaftsgarten, in Gehölzanlagen und größeren des Sommers in einem ſog. „Sommerkaſten“ (d. i. Ziergärten in der Außenlinie der Boskette gut ver- ein warmes Miſtbeet mit höheren Kaſtenwänden und wendbare Pflanze, zwar viel weniger ſchön als die in ſchräger liegenden Fenſtern), oder endlich in einem Tracht ähnliche Nr. 835, braucht aber im Winter Zimmer-Glashäuschen. Sodann muß für hinreichend nicht gedeckt zu werden. Die Stengel werden, da im feuchte Luft und doch auch ausreichende Lüftung und Frühling doch neue Laubſproſſe treiben müſſen, Bewäſſerung geſorgt werden. Die Erde ſei etwa mit im Herbſt 10—15 em über der Erde abgeſchnitten. Sand durchmiſchte Laub- und Raſenerde. Gute, nicht Anzucht aus Samen. Ausſaat in Töpfe oder zu fette Garten- oder Ackererde thut's auch ſchon leid- Käſtchen oder von Mitte Mai ab auch auf ein lich. Da die Blüten ohne Belang, ſo kann die Pflanze warmgelegenes Saatbeet im Freien; die Pflanzen in als einjährige behandelt werden. Ausſaatzeit Fe- die Pflanzſchule verſtopfen, aber ſie hier bis zum bruar, März, ſelbſt noch im April, aber je früher, deſto Verpflanzen nicht mehrere Jahre alt werden laſſen; kräftiger 1 die Pflanzen; Ausſaat in Töpfe, die wenn doch, ſo muß man ſie alle 2 Jahre „verſchulen“, warm geſtellt werden. Die jungen Pflanzen kommen, weil ſie ſonſt, wie alle pfahlwurzeligen Gehölze, ſich wenn etwa 5 cm hoch, einzeln in kleine Töpfe, und nur ſchwer und langſam erholen. — Keimkraft der ſo oft letztere mit Wurzeln angefüllt, in etwas größere, Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 4 Wochen. Gattung 274. Löürea Neck., Lourea, &—r XI 2, 3; XXI la (nach dem Franzoſen Loure benannt). Von Desmodium hauptsächlich verſchieden durch: Kelch breitgleh lig nach der Blütezeit ſich vergrößernd; ſeine Lappen kurz und breit. Hülſenglieder gegenſeitig auf ſich zurückgebogen und in den Kelch zurückgezogen. Blätter 1—3blätterig; Blättchen mit Nebenblättchen und oft breiter als lang. Kräuter. — 3 oder 4 Arten, tropiſches Aſien, Auſtralien. 893. Löürea vespertiliönis Desf. (syn. Christia ausgerandet, rotſtreifig, wie gaukelnde Falter den lanata Mnch., Hedysarum vespertilionis L.), Fleder- Stengel umſchwebend, ſobald ſie von einer Luftwelle maus- „Souren. Cochinchina. Einjährig. Blütezeit: | berührt werden. Blüten unſcheinbar, weißlich, in Sommer. — Die Seitenblättchen der Blätter find ſehr lockeren Endtrauben. — Verwendung. Kräftige klein oder fehlend, Endblättchen etwa 10 mal ſo breit Pflanzen dieſer ebenſo merkwürdigen als zierlichen Art als lang, der Quere nach eirund-länglich, ſchwach- (verfehlen nie ihren Eindruck. — Kultur wie Nr. 891. Gattung 275. Hedysarum L., Süßklee (Hahnenkopf), Or XI 2, 3; XII Ih; XXI Ia (griechiſch: hedysarum, ein Hülſengewächs; hedys — ſüß, und aröma — Gewürz). Kronblätter auch welk (nach der Blüte) noch haften bleibend. Der Kiel der Blumenkrone die Flügel an Länge meiſt überragend. Fruchtknoten faſt ſitzend, 4—5=, ſeltener mehreiig. Hülſe flach-zuſammengedrückt; Glieder mehrere, jelten nur 2, faſt kreisrund oder 4eckig, glatt oder weichſtachelig. Ausdauernde Kräuter oder Halbſträucher, ſeltener Sträucher, kahl, weißgrau⸗ oder ſeidig-zottig. Blätter unpaarig-gefiedert; Nebenblätter trocken⸗ häutig; Blättchen ganzrandig, häufig durchſichtig-punktiert, ohne Nebenblättchen. Blüten purpurn, weiß oder gelb, in adjel- Fan igen Trauben. — 50 Arten, in Europa, Nordafrika, Nordamerika und dem wärmeren Aſien. A. Stauden. 1. Beblätterte Stengel vorhanden. Die Glieder der Hülſen ſtachelig oder hakig H. coronarium. 894. 2. Glieder der Hülſen glatt, nicht igelftachelig, nicht behaart. Kelchzipfel kürzer als die Blumenkrone ... sibiricum. 895. H. obscurum. 896, B. Buſchiger Strauch mit graufeidigebehaarten Zweigen EH. multijugum (Tafel 72). 897. Gattung 273. Desmödium bis Gattung 276. Coronilla. Nr. 891898. 223 — "iR 894. Hedysarum coronärium Z., Kronen- | unterjeit3 weichhaarig; obere Nebenblätter getrennt. Süßklee (ſpaniſcher Süßklee; kr. Sainfoin d' Espagne; Blütenſtiele achſelſtändig; Blüten in reichblütiger Traube, e. Garland Cock's Head) Italien, auf Wiejen. Zwei⸗ nickend, karminrot, bei f. flore albo weiß. Deck⸗ jährig bis ſtaudig, 50 — 100 em hoch. Blütezeit: blätter meiſt kürzer als die Blütenſtielchen, bei f. pedi- Juni, Juli, bei zeitiger Ausſaat ſchon im Auguſt, | cellare (syn. H. alpinum Wild.) um die Hälfte September desſelben Jahres. — Die Stengel aufrecht kürzer. Hülſen hängend, durchaus kahl. — Schöne oder häufiger weitſchweifig. Blättchen 3—6 paarig, winterharte Staude, zerſtreut auf Rabatten größerer elliptiſch oder faſt rundlich, unterſeits und am Rande Ziergärten, im Staudengarten, auch auf Gruppen gern weichhaarig. Blütenähren eiförmig bis länglich, dicht geſehen. blütig. Blüten an achſelſtändigen langen Stielen, . Eu leuchtend⸗purpurrot, bei f. splendens etwas heller 1 77777 OLESTLAUEE Zus (ein El ue- 1 i f glectum Zedeb., H. caucasicum M. B., H. alpinum und noch lebhafter gefärbt, bei f. flore albo weiß. ; a I 80 N 5 5 ES 5 Jacq., nicht MNilld.), Gebirgs-Süßklee. Gebirge Flügel der Krone doppelt länger als der Kelch. Hülſen— 5 m; : SR Nord- und Mitteleuropas, an naſſen Felſen. Staude, glieder kreisrund, ſtachelig, kahl. — Naheſtehend und 830 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. Verſchieden wohl nur Abarten: H. flexuosum L., Blättchen e. e e ee g 9 15 , a Ä durch: Blättchen eirund, kahl; Nebenblätter lang und 4 paarig, elliptiſch⸗länglich; Hülſenglieder faſt wellig— ; ; . 25 f : 2 bleibend, auch die oberſten zuſammengewachſen, blatt- vereinigt, ſtachelig. H. humile I., Blättchen 7— 9 . ER 5 E r 5 85 gegenſtändig und ſcheidig. Deckblätter länger als die paarig, linealiſch-keilförmig; die Flügel der Krone . ; 5 . 105 e ; Blütenſtielchen. Blüten purpurrot oder weiß nur halb ſo lang als der Kiel; Hülſenglieder 2—3, 5 A: f . f i . f 5 Fahne nur wenig länger als der Kiel, bei f. altaicum höckerig⸗weichſtachelig und zottig. Beide blühen, im Fisch. um die Hälfte kürzer und ſo lang als der April geſäet, ſchon im Sommer. ah a Der I e . 8 f 5 Kiel. — Sehr ſchön für den Felſengarten; halbſchattige Verwendung. Nur für größere Gärten em— ; 5 de Sa etwas feuchte Lage und Wieſenmoor-, Lehm- und pfehlenswert; die Pflanzen haben außer der zierlicheren Raſenerde. Anzucht durch Aussaat in Töpfe, im April Belaubung und den etwas ſchöneren Blüten vor dem f N 1 „„ winterharten Inkarnat⸗Kopfklee, Nr. 826, nichts voraus, 897. Hedysarum multijugum Maxim., Tafel dagegen den Nachteil, daß ſie in unſeren Wintern 72, 288. Vielblätteriger Hüßkleeſtrauch. Mongolei. häufig zu Grunde gehen. Es würde zur Vorſicht noch Vieläſtiger Strauch, ½ bis 1½ m hoch. Blütezeit: Überwinterung von Pflanzen in Töpfen nötig ſein, Mai bis Auguſt. — Aſte ausgebreitet; Zweige dünn, und dieſe Mühe lohnen ſie denn doch nicht. Zerſtreut grauſeidig-behaart. Blätter mit 10 — 15 Paar läng— und truppweiſe auf großen Rabatten, in milderen licher oder verkehrteirund-länglicher Blättchen, die Lagen auch als Gruppenpflanze ſehr angenehm. oberſeits behaart und dunkelgraugrün, unterſeits dicht— Kultur: Guter Boden, ſonſt keine Pflege. Ausſaat ſeidenhaarig und weißlichgrün ſind. Blüten in lang— im April an den beſtimmten Platz oder im März in geſtielten, ohne den Stiel 5—10 em langen, lockeren, ein lauwarmes Miſtbeet und im Mai mit 30 em einfachen Trauben, roſenrot bis rotviolett. Abſtand auspflanzen. Dann im Herbſt über der Erde Verwendung. Ein durchaus winterharter Blüten— abſchneiden und verſuchen, die Pflanzen unter Fichten- ſtrauch von hervorragender Schönheit, nament— zweigdecke gut durch den Winter zu bringen. — Keim- lich für kleinere Gärten mit feinerem Ziergeſträuch kraft der Samen 3 Jahre; Keimung in 1 Woche. ganz allgemein zu empfehlen. Er darf da ebenſowenig 895. Hedysarum sibiricum Poir., Sibiriſcher fehlen als z. B. Indigofera Gerardiana, Tafel 71, Süßllee. Sibirien. Staude, 50 — 90 cm hoch. Blüte- 281. Kultur mühelos. Der Standort ſei ſonnig; zeit: Juli, Auguſt. — Die Stengel aufrecht, kahl. der Boden durchläſſig und mehr trocken als feucht. Blättchen 4—9paarig, eirund⸗länglich oder lanzettlich. Anzucht aus Samen. Gattung 276. Coronilla L., Kronwicke, = XI 2, 3; XXI Ia (lat.: corona — Kranz, Krone; Anordnung der Blumen zu einer kranzförmigen Dolde). Kronblätter ziemlich lang genagelt. Kiel ein- wärtsgekrümmt, geſchnäbelt. Fruchtknoten ſitzend, mehreiig. Griffel kahl. Hülſe ſtielrund, 4 eckig oder leicht zuſammengedrückt, gerade oder ſäbelförmig; die Glieder länglich oder verlängert, faſt adernlos. Kräuter oder Sträucher, kahl, ſeltener ſeidig. Blätter unpaarig⸗gefiedert; Blättchen meiſt zahlreich und graugrün, ganzrandig, klein oder ſeltener die 3 Endblättchen ſehr groß; Neben— blätter klein und häutig oder groß und blattartig. Blüten gelb, ſeltener purpurn oder weißbunt, in achſelſtändigen lang— geſtielten Dolden, hängend. — 20 Arten, in Europa, Nordafrika und Oſtaſien. A. Die Nägel der Kronblätter 2—3mal ſolang als der Kelch. Blüten gellv bb C. Emerus. 898. N C. emerodes. 899. B. Die Nägel der Kronblätter ſolang oder kaum länger als der Kelch. Hülſen 4flügelig oder 4fantig leicht in Glieder zerfallend ien gell i C. montana. 900. a C. glauca. 901. r c A en * C. varia. 902. Lam., Emerus major Mill.), Garten- Kronwicke. bis auf den Grund zurückzufrieren. Er treibt freilich Südeuropa. Strauch, 1-1 ½ m hoch. Blütezeit: Mai willig wieder aus, blüht dann jedoch nicht gut. Wo bis Juli. — Aſte grün, kantig⸗geſtreift. Blättchen 5—9, | er unter Winterhülle noch zurückfriert, da nehme man verkehrt⸗eirund bis keilförmig, bläulichgrün; Neben- lieber Colutea media (Nr. 878) oder istria (Nr. 879). blätter frei, lanzettlich. Blüten gewöhnlich zu 2 —3en Kultur. Verlangt, um reich zu blühen, durchaus doldig, goldgelb, mit roten Flecken oder Strichen. ſonnigen Standort und leichteren Boden; blüht Kronblätter⸗Nägel Zmal ſolang als der Kelch. — f. zwiſchen Felſen beſonders reich. Gleich nach der Blüte foliis variegatis hat ſchön gelbbunte Blätter, iſt aber etwas gekürzt, blüht er im Spätſommer noch einmal. empfindlicher als die Stammform. Vermehrung durch Grundſproſſe (Ausläufer). An- Verwendung. Ein ſehr ſchöner Boskett- zucht aus Samen. Ausſaat im April, Mai ins freie ſtrauch, ſowohl durch Belaubung als Blüten; hat nur Land auf ein Saatbeet. — Keimkraft der Samen den nicht unbedeutenden Fehler, in weniger geeig- 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. . 4 * 224 899. Coronilla emerödes Boiss. et Sprun. (syn. C. vaginalis Zedeb., nicht Lam; C. Emerus Flora Gr., nicht L.), Falſche Garten-Kronwicke. Süd⸗ europa. Strauch, 1—2 m hoch. Blütezeit: April, Mai. — Zweige kahl oder ſchwach-behaart. Blättchen 5—7, alſo 2—3 paarig. Blütenſtiele lang, 2—3 mal ſolang als das Blatt und doldig 5—8blütig. Blüten gelb. Nägel der Kronblätter nur 2mal ſolang als der Kelch. Hülſen 5—7 cm lang, linealiſch, ſtielrund— ſchwachzuſammengedrückt, geſtreift und wie bei voriger H 5 * W N Art, zwiſchen den Samen kaum gliederig-eingeſchnürt, deshalb auch nicht leicht in Glieder ſich trennend. — Verwendung und Kultur wie Nr. 898. 900. Coronilla montana Scop. (syn. C. coro- nata Jacq.), Gebirgs-Kronwicke. Süddeutſchland, Schweiz, Frankreich, Kaukaſus. Staude, 30—50 cm hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Pflanze krautig, graugrün, kahl, aufrecht. Blätter meiſt 5 paarig; Blättchen ei- oder verkehrt-eirund, ſtachelſpitzig, das unterſte Paar am Grunde des Blattſtieles ſtehend; Nebenblätter klein, fadenförmig, die unteren in ein einziges zuſammengewachſen, die oberen getrennt. Blütenſtiel doppelt ſolang als das Blatt, Doldig-viel- (15—20-) blumig. Blüten goldgelb. Hülſen herab— gebogen, gerade, geſtielt, mit 2—4 vierkantig-zuſammen⸗ gedrückten, länglichen Gliedern. Verwendung in größeren Zier- und in Land— ſchaftsgärten mit ziemlich trockenem und namentlich kalkhaltigem Boden, auf Steingruppen, an Abhängen, Ruinen u. ſ. w. Kultur mühelos. Anzucht aus Samen. Ausſaat im April, Mai an den Platz oder auf ein ſonniggelegenes Saatbeet, von welchem aus die Pflänzchen ſpäter, gegen Herbſt hin, oder vielleicht beſſer im kommenden Frühling verſetzt werden. Im erſten Winter iſt ſchwache Decke wohl nicht überflüſſig. Vermehrung durch Stockteilung und Grundſproſſe. tisus candicans, erinnert. h = Familie 70. Leguminosae, Hülſenfrüchtler. Of XXI I u. XXX 16. 901. Coronilla gläüca L, Blaugrüne Kron- wie. Südeuropa, Nordafrika. Kleiner Topf-Strauch oder ein Topf⸗Bäumchen, 30 —60 cm hoch. Blütezeit: Mai, im Herbſt oft zum zweitenmal. — Pflanze blau⸗ grün, kahl, ſehr äſtig; Zweige hin- und hergebogen, oft rötlich. Blätter immergrün, gefiedert; Blättchen 5—7, dicklich, verkehrteirund-keilförmig, vorn geſtutzt oder eingedrückt, ſtachelſpitzig, die unterſten vom Stengel entfernt. Blütenſtiel 7—8- (ſelten mehr-) blütig, länger als das Blatt. Blüten ſchön gelb, am Tage ſtark nach Mirabellen oder Honig duftend, nachts geruchlos. Hülſen hängend; ihre Glieder länglich, 2 kantig. Verwendung. Willig- und ungemein reich- blühende Topfpflanze, die beim oberflächlichen An⸗ ſchauen an die canariſchen Cytisus-Arten, z. B. Cy- Iſt ſehr zu empfehlen, da ſie im Frühling und nochmals im Herbſt blüht. Ihr ſtarker Duft iſt manchem auf die Dauer nicht angenehm, und daran ſcheitert oft die Verwendung im Zimmer. Kultur im Kalthauſe. Im Winter viel Licht, nur wenig Wärme ( 5 bis 10% C.) und ſeltener be- wäſſern; im Sommer kann man ſie ins Freie pflanzen oder daſelbſt mit dem Topfe einſenken. Als Topfpflanze jagt ihr ſandig-lehmiger Acker und etwas Mift- oder Lauberde in verhältnismäßig geräumigen Töpfen zu. Hübſch ſind kleine Kronenbäumchen. Beſchneiden am beſten nach der Blüte. Vermehrung durch Stecklinge im April, Mai, auch ſpäter. Anzucht aus Samen; Ausſaat in Töpfe oder ins Lauwarmbeet. 902. Coronilla varia L., Bunte Kronwicke. Mittel- und Südeuropa, von Frankreich und Deutſch— land bis Mittel-Rußland an Rainen und Wiejen- rändern. Staude, 30—125 em lang. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Die Stengel krautig, niederliegend oder aufſtrebend, kantig, röhrig. Blätter mit 7—12 Paaren länglicher oder verkehrt-eirunder, ſtumpfer Blättchen, bei f. pauciflora Griseb. (syn. C. libanotica Bolss., C. Haussknechtii Reut.) die Blätter 5-6 paarig, Blütenſtiele nur 5—10-blütigf. Nebenblätter frei, klein, lanzettlich-linealiſch. Blütenſtiel doldig-S8 — 20- blütig. Blüten bunt: roſenrot und weiß; der Kiel an der Spitze dunkelpurpurn. Verwendung und Kultur. Ganz vortreff— liche, ſchön- und reichblühende Staude für den Landſchaftsgarten; auch truppweiſe auf Rabatten und kleine Blumenteppiche bildend. Der Boden ſei hinreichend kalkhaltig; iſt er fett, jo iſt mit Thomas— ſchlackenmehl zuvor zu düngen. Sonſt keine Pflege. Anzucht durch Ausſaat an den beſtimmten Platz oder zuvor auf ein Saatbeet im April bis Juli. Gattung 277. Amicia H. B. et Kth., Amicie, © NI 2, 3; XII Ih; XXI 1a (nach J. B. Amici in Modena benannt). unterſte länglich und kürzer als die oberen. Fahne genagelt. Die beiden oberen Kelchlappen am größten, verkehrt-eirund, die ſeitlichen ſehr klein, der Kiel einwärtsgekrümmt, ſtumpf, ſolang als die Fahne. Frucht⸗ knoten ſitzend, mehreiig; Griffel fadenförmig. Hülſe linealiſch, ſäbelförmig, zuſammengedrückt; die Glieder faſt quadratiſch. — Sträucher, kahl oder drüſig-weichhaarig. Zweige hin- und hergebogen, faſt kletternd. Blätter abgebrochen-gefiedert, gewöhnlich mit 2 Paar verkehrt⸗-eirunder oder verkehrt-herzförmiger Blättchen; Nebenblätter meiſt groß. Blüten gelb, zu 2—3, ſeltener einzeln, achſelſtändig. — 4 Arten, auf den Anden Südamerikas und von Bolivia bis Mexiko. 903. Amicia Zygomeris DC. (syn. Zygomeris flava Mo.), Jochblatt-Amicie. Mexiko. Strauch, 1—2 m hoch. Blütezeit: Sommer bis Herbſt. — Stengel ſtielrund, äſtig, gleich den Blattſtielen zottig. | Blätter gefiedert-2 jochig (2 paarig); Blättchen kurz geſtielt, keil-verkehrtherzförmig oder abgeſtutzt-verkehrt⸗ eirund, kurz⸗ſtachelſpitzig, hellgrün, kahl, ganzrandig, mit durchſcheinenden Drüſenpunkten beſetzt. Blüten groß, ſchön, goldgelb. etwa 2½ em breit, eben, mit Stachelſpitzchen. 2 gliederig. Verwendung und Kultur. Dieſer von Schlechtendahl als „planta pulcherrima“ (ſchönſte Pflanze) gerühmte Strauch kann im Sommer zu Blumengruppen im freien Lande vorteilhaft mit ver- Fahne breit-verfehrteirund, Hülſen wendet werden, jedoch nur an ſonniger, warmer Stelle, 4 Gattung 277. Amieia bis Gattung 281. Poineiäna. Fr. 899-908. 225 die von allen Seiten Luftzufluß erhält. Bewäſſerung mit jandiger Raſen- und Miſterde geſetzte und über— nach Erfordernis. Überwinterung im Kaphauſe oder winterte Pflanzen werden im Frühling etwas gekürzt hellen nur = 6 bis 10% C. haltenden Zimmer. Aus und dann wieder ausgepflanzt. Vermehrung durch dem freien Lande in verhältnismäßig kleine Töpfe Stecklinge im Juli und Auguſt. 5 : Gattung 278. Cereis L., Judasbaum, ®—r XXI Ib 1 (griechiſch: Name eines Gehölzes ſchon bei Ariſtoteles). Kelchröhre ſchief; Saum glockig, ſehr kurz- und breit-5 zähnig. Kronblätter 5, ſchein⸗ſchmetterlingsförmig: in der Knoſpe die Fahne innen, das Schiffchen (Kiel) außen. Staubblätter 10, frei. Fruchtknoten kurz⸗geſtielt, vieleiig; Stiel im Kelche frei. Hülſe länglich oder breit⸗linealiſch, flach-zuſammengedrückt, dünn; die eine (obere) Naht ſchmal⸗geflügelt. Kahle Bäume oder aufrechte Sträucher. Blätter einfach, ganz oder ausgerandet-2 lappig, 3- bis mehrnervig; Nebenblätter ſchuppig oder häutig. Blüten roſenrot (auch weiß), traubig oder büſchelig, an ein- oder mehrjährigen Zweigen, vor dem Aus bruch der Blätter, im April, Mai. — 3 bis 4 Arten, in Südeuropa, Oſtaſien und Nordamerika. 904. Cereis canadensis Z. (syn. Siliquastrum | 906. Cereis chinénsis Dnge. (syn. C. japonica canadense Mnch.), Kanadiſcher Zudasbaum. Nord- | Sieb.), Ehinefifher Zudasbaum. China, Japan. amerika. Baum, 6—7 m hoch, bei uns nur 2—3 m Strauch, 2—3 m hoch. Blätter herz-freisfürmig, am hoher Strauch. Junge Zweige grün. Blätter herz- Grunde mit kurzem Ausſchnitt; Blattrand deutlich— förmig, kurz⸗zugeſpitzt, am Grunde ſchwach-ausge- weiß-knorpelig. Kelch ſchwach-2lippig, kürzer als ſchnitten, unterſeits nur am Grunde in den Nerven- die Kronblattnägel. — Verlangt Winterdecke. winkeln behaart, 5 nervig; Blattrand nicht knorpelig. Verwendung und Kultur. Starke Pflanzen Blüten hellroſa, kaum 1 em lang, etwas kleiner als von C. Siliquastrum ſind freiſtehend auf Raſen zur bei folgender Art. Iſt härter und (ausgenommen als Blütezeit eine hervorragende, im Sommer im junge Pflanze) auch in Norddeutſchland aushaltend. belaubten Zuſtande eine fremdartige Erſcheinung n A und verdienen allgemeine Empfehlung. Alle Arten 905. Cereis Siliquästrum Z. (syn. Siliquastrum find in den erſten Jahren einzuhüllen oder gut eee im hoher mit Fichtenzweigen zu decken. Sodann verlangen buch. Junge 1 bruno, Blätter ganz ſie nicht ſehr kalkarmen, guten, kräftigen, mäßig feuchten kahl, eirund⸗nierenförmig, rundlich, ſtumpf, ohne Boden, 0 en Zeit, nach 557 allge- (bei C. californica Torr. mit) Stachelſpitze, am herz— e / 0 Dern na ie — . ; er nicht Mißerfolge eintreten ſollen. Anzucht aus Samen. förmigen Grunde weit-ausgejchnitten, 7 nervig; Blattrand or > 1 71 „ f nicht weiß⸗knorpelig. Blüten tiefroſa; bei k. flore Ausſaat im Frühling oder Herbſt in Käſtchen, die kalt albo weiß, aber nicht ſo ſchön. k foliis variegatis überwintert werden, denn die Samen keimen oft erſt iſt eine buntblätterige empfindliche Form nach 1—2 Jahren. Vermehrung durch Ablieger i . 5 iſt auch langwierig. Gattung 279. Gymnöcladus Lam., Schuſſerbaum, O XI Ib, 2; XXI Ib (griechiſch: gymnos — nackt und klädos — Aſt). Blüten zweihäuſig oder vielehig. Kelchröhre verlängert; Kelchzipfel 5, ſchmal, faſt gleich. Kronblätter 4 oder 5, länglich. Staubblätter 10, faſt aufrecht, kürzer als die Krone. Hülſe ſitzend, länglich, faſt ſichel— förmig, dick, gedunſen oder faſt ſtielrund, 2klappig, innen zwiſchen den Samen breiig-ausgefüllt. — Unbewehrter Baum. Blätter ſehr groß, doppelt⸗gefiedert; Blättchen eirund, häutig; Nebenblätter fehlen. Blüten weißlich, endſtändig, in einfachen Trauben oder traubigen Sträußen. — Einzige Art: 907. Gymnöcladus diöeca C. Koch (syn. G. beſteht, während die übrigen 7— 13 Blättchen tragen. canadensis Zam., Guilandina dioica L., Hyperanthera Hülſen 15—25 em lang, dunkelbraun. Blüht weißlich. dioica Val), Kanadiſcher Schuſſerbaum (Geweih⸗ Ein ſchon ſeiner Belaubung wegen ſehr ge— baum). Nordamerika. Baum, bis 25 m hoch. Blütezeit: ſchätzter Zierbaum für mittlere und größere Gärten Mai, Juni. — Aſte knotig, mit vertieften Blattnarben, wie für Anlagen! Verlangt etwas feuchten und kräf— ſteif, bläulichaſchgrau, einem Hirſchgeweih entfernt tigen Boden. Vermehrung durch Ausläufer und ähnlich. Blätter 30 — 100 em lang, mit 4—7 Fiedern, | Wurzelſtücke. Anzucht aus Samen. — Keimkraft von denen die unterſte nur aus einem Blättchenpaar der Samen 3 Jahre; Keimung in 3 Wochen. Gattung 280. Gleditschia L., Gleditſchie, G XI Ib, 2; XXI Ib (ẽnach dem Botaniker Prof. Gleditſch zu Berlin, 7 1786, benannt). Blüten vielehig, klein. Die die Drüſenſcheibe enthaltende Kelch— röhre kreiſelförmig⸗glockig: Zipfel 3—5, ſchmal. Kronblätter 3—5, ſitzend. Staubblätter 6—10, frei, faſt aufrecht. Hülſe eirund oder länglich, gerade, flach-zuſammengedrückt, lederig oder faſt fleiſchig, nicht oder ſpät 2klappig-aufſpringend, innen mit [nur bei G. sinensis Lam. (syn. G. horrida Willd., G. ferox hort.) ohne] Fruchtbrei. Bäume; Aſte und Zweige meiſt mit Dornen bewehrt. Blätter auf demſelben Baume doppelt⸗ und häufig abgebrochen-einmalgefiedert vorkommend; Blättchen bisweilen leicht- und un⸗ regelmäßig⸗gekerbt; Nebenblätter unſcheinbar. Blüten klein, weiß oder grünlich, achſel- oder ſeitenſtändig. — 5 Arten, in Aſien, Nordamerika und Afrika. 908. Gleditschia triacänthos Z. (syn. G. hoher Strauch oder kleiner Baum, Blütezeit: spinosa Marsh), Dreidornige Gleditſchie. Nord- Juni. — Blüten grün. Stamm und Aſte ſehr dornig. amerika. Baum, bis 20 m hoch. Blütezeit: Juni, Dornen nach unten gebogen. Aſte knieig wachſend. Juli. — Blüten grünlich. Dornen bis 10 em lang, Blätter doppelt-gefiedert, bis 30 em lang, glänzend. Zteilig, ſtielrund, gerade; bei f. inermis Z. die Aſte Samen mehr in der Mitte der Hülſe. Die einzige faſt unbewehrt. Hülſen flach, ſchwertförmig, über für kleinere Gärten geeignete Art und ihrer 30 em lang, vielſamig; Samen an der oberen Hülſen⸗ ſchönen Belaubung wegen ſehr zu empfehlen. An⸗ kante. Iſt freiſtehend einer unſerer ſchönſten Park⸗ zucht durch Ausſaat im Frühling ins freie Land. — bäume. — G. caspica Desf., am Kaspiſchen Meer, Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung in 3 Wochen. Gattung 281. Poinciana L., Poinciane, Or XI Ib, 2; XXI Ib (nach de Poinci, um Mitte des 17. Jahrhunderts Gouverneur der Antillen, benannt). Die die Scheibe tragende Röhre des Kelches ſehr kurz kreiſelförmig oder faſt fehlend, ihre Zipfel klappig, faſt gleich. Kronblätter kreisrund, faſt gleich oder das oberſte (innere) Vilmorin. Dritte Auflage. 15 2: WE u A. IE x 9 226 Familie 70. Leguminosae, Hülſenfrüchtler. On XXI I u. XXX 16. abweichend. Staubblätter 10, frei, herabgebogen. Fruchtknoten ſitzend, im Kelche frei, vieleiig. Hülſe verlängert, flach⸗zuſammen⸗ gedrückt, hart, ſchwach- und ſchief⸗geadert, 2klappig, innen zwiſchen den Samen ausgefüllt. Unbewehrte Bäumchen oder Sträucher. Blätter doppelt⸗gefiedert; Blättchen zahlreich, klein; Nebenblätter unſcheinbar. Blüten orangegelb, ſcharlachrot oder weiß und rot⸗geſtreift, an den Enden der Zweige doldenſträußig-traubig, ſehr ſchön. P. regia Bojer, Madagaskar, Blüten weiß, rot⸗geſtrichelt. P. elata L. (syn. Caesalpinia elata Sw.), Oſtindien, mit prächtigen, roten Blüten; beide find Warmhauspflanzen. P. Gilliesii Hook. (syn. Caesalpinia Gilliesii Wall.), Mendoza in Südamerika, Blüten ſchwefelgelb, Staubfäden purpurrot. — Lauwarm⸗ haus. Laub- und Miſterde. Anzucht aus Samen. Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Keimung innerhalb 4 Wochen. Gattung 282. Cässia L., Gewürzrinde, G XI 2; XXI Ib (griechiſch: kassia — Gewürzrinde). Kelchröhre ſehr kurz. Kelchblätter 5, dachziegelig. Kronblätter 5, abſtehend, faſt gleich, oder die unteren größer. Staubblätter 6—7 oder häufiger 10 (alle fruchtbar und faſt gleich, oder die oberen kleiner oder ſehr klein und unfruchtbar), ſelten nur 5. Fruchtknoten ſitzend oder geſtielt, im Kelche frei, häufig ſäbelförmig, vieleiig. Griffel nicht blumenblatt⸗ artig⸗ verbreitert. Hülſe ſtielrund oder flachgedrückt, holzig, lederig oder häutig. Bäume, Sträucher und Kräuter. Blätter abge⸗ brochen⸗gefiedert (ſelten zu Blattſtielblättern verkümmert); Blattſtiele oft mit ſchild⸗ oder warzenförmigen Drüſen. Blüten gelb, ſeltener weiß oder rot, end- oder achſelſtändig in Trauben oder Riſpen, oder achſelſtändig und faſt einzeln. — 300 Arten, in Nord⸗ und Südamerika, in Afrika und auch in Südaſien. A. Fruchtbare Staubblätter 6—7. Hülſen ſtielrund, gedunſen oder flach-zuſammengedrückt, kaum aufſpringend. Blattſtiel drüſenlos oder die Drüſen zwiſchen den nur zwei Blattpaaren. Die Staubkölbchen der 3 unteren Staubblätter ſind deutlich länger als die übrigen. Kronblätter über 2½ cm lang. a 1. Blätter unterſeits oder beiderſeits weichhaarig; C. speciosa Schrad. (syn. C. micans Nees). Braſilien. Blüten gelb, im Sommer. Ferner C. rugosa G. Don. — Warmhauspflanzen. / 2. Blätter kahl oder unterjeit3 kaum flaumig: C. macranthera DC., C. splendida Fog. — Schöne Warmhausſträucher aus Brafilien. B. Blattſtiel mit einer Grund drüſe. Blätter mehrpaarig. Samen quer- und ſchiefgeſtellt. Sonſt ie C. marylandica. 909. 909. Cässia maryländica I., Waryland- Gewürzrinde. Virginien, Maryland. Staude, bis 1½ m hoch. Blütezeit: Auguſt, September. — Pflanze kahl oder ſchwach zerſtreut-weichhaarig. Blätt- chen 12—18, lanzettlich-länglich, vorn mit deutlichem Stachelſpitzchen. Drüſe am Blattſtielgrunde feulen- förmig. Nebenblätter linealiſch-pfriemlich, hinfällig. Blütentrauben achſelſtändig, ſehr kurz, bisweilen an den Zweig⸗-Enden riſpig geſtellt. Blüten lebhaft-gelb. Hülſen linealiſch, etwas gebogen, zuletzt faſt kahl. Samen gewöhnlich zuſammengedrückt, aufrecht; längerer Durchmeſſer in Richtung der Hülſen breite. Vermehrung durch Grund- ſproſſe. An⸗ zucht aus Sa⸗ men. Ausſaat im Mai, Juni auf ein Saat⸗ beet des freien Landes, recht dünn, damit die Pflänzchen da⸗ ſelbſt bis zum Verwendung. Für größere Gärten, in denen uächſten Früh— reiche Abwechslung gewünſcht wird, und durchläſſiger, ling (Mai) ziemlich trockener Boden vorhanden, entweder zerſtreut bleiben können. auf Rabatten, oder am Rande von Gehölzgruppen. — Keimkraft In nicht ſehr warmen Lagen im Winter Laub- der Samen decke erforderlich. Abſtand der Pflanzen 60—80 cm. 2 —3 Jahre. Gattung 283. Amhérstia an., Amherſtie, Or XI 2; XXI Ib (nach der Gräfin Amherſt benannt). Deckblättchen gefärbt, groß, abſtehend, frei oder am Grunde kaum verbunden. Kelch—⸗ röhre verlängert, Zipfel 4, kronblattartig. Kronblätter 5, drei faft gleichlang: Das obere breit-verkehrtherzförmig, die 2 ſeitlichen länglich-keilförmig, die 2 unterſten klein oder verkümmert. Fruchtknoten geſtielt, vieleiig. Hülſe verlängert, ſichelförmig, flach, lederig⸗holzig. Unbewehrter Baum. Blätter abgebrochen-, und zwar nur einmal⸗-gefiedert; Blättchen groß, lederig. Blüten ſcharlachrot, in großen, lockeren Endtrauben, 3 obere Kronblätter mit ſafrangelbem, ſchwarzpurpurn eingefaßtem Spitzenfleck. — Einzige Art: 910. Amherstia nöbilis Wall., Edle Amherſtie. Birmanen, um damit ihre Altäre zu ſchmücken. Oſtindien. Baum, bis 7 m hoch. Blütezeit: Dezember. | Kultur im feuchten Warmhaus in jandig-lehmiger — Die großen prachtvollen Blumen benutzen die | Raſen- und Torferde. Anzucht aus Samen. Gattung 284. Neptünia Lour., Neptunie, O. 123; XI Ia, 2; XXI Ie (nach dem Waſſergott Neptun benannt). Die oberen Blüten eines Köpfchens zwitterig, die unteren häufiger männlich oder geſchlechtslos. Kelch glockig, kurz- 5zähnig. Kronblätter 5, bis zur Mitte zuſammenhängend. Staubblätter 10, ſelten nur 5, frei, hervorragend; bei den geſchlechtsloſen Blüten kronblattartig und unfruchtbar. Kölbchen mit einer geſtielten Drüſe gekrönt. Fruchtknoten geſtielt, viel⸗ eiig. Hülſe ſchief-länglich, herabgebogen, flach, häutig-lederig, 2klappig. — Kräuter oder Halbſträucher, ausgebreitet, niederliegend oder ſchwimmend; Zweige häufig zuſammengedrückt oder 3 ſeitig. Blätter doppelt⸗gefiedert; Blättchen klein: Nebenblätter herz⸗ förmig. Blüten achſelſtändig, in eiförmig⸗kugeligen Köpfchen. 8 Arten in Nord- und Südamerika, Aſien und Auftralien; 3. B. N. oleracea Lour., tropiſche Waſſerpflanze; Blüten goldgelb, im Sommer; Stengel ſchwammig-⸗dick, kriechend oder ſchwimmend. Kultur: Im Sommer im Viktoriahauſe; Überwinterung im Warmhauſe. Gattung 285. Mimosa L., Siuupflanze, Or XI Ia; XXI Ie (griechiſch: mimos — Nachahmer; wenn bei manchen Arten auch nur ein Fiederblättchen berührt wird und ſich bewegt, ahmen die übrigen die Bewegung nach). Blüten zwitterig oder vielehig, 4—5-, ſeltener 3- oder 6zählig. Kelch meiſt klein und unſcheinbar. Kronblätter mehr oder weniger verwachſen. Staubblätter ſoviele oder doppelt ſoviele als Kronblätter, frei, hervorragend; Kölbchen klein, ohne Drüſen⸗Anhang an der Spitze. Fruchtknoten ſitzend oder ſeltener geſtielt, 2- bis mehreiig. Hülſen flach-zuſammengedrückt; Hülſenklappen ganz oder gegliedert, ſich von den bleibenden Nähten trennend und breiter als dieſe. — Kräuter, Sträucher (ſeltener kletternd) und ſtachelige oder unbewehrte Bäume. Blätter doppelt-gefiedert, oft reizbar, ſehr ſelten fehlend oder zum Blatt⸗ ſtielblatt verkümmert; die Teil-Blattſtiele häufig mit je 2 Nebenblättchen. Blüten klein, in geſtielten kugeligen Köpfchen oder walzlichen Ahren ſitzend. — 230 Arten des wärmeren Amerikas, wenige in Aſien und Afrika, keine in Auſtralien. Staubblätter ſoviele als Kronblätter. Jede der Blattfiedern mit 2—5 Paar Fiederblättchen. eee Gattung 282. Cässia bis Gattung 286. Acacia. r. 909-914. 227 911. Mimösa pudica L., Schamhafte Sinn- Infolge einer Erſchütterung falten ſich entweder alle pflanze (fr. Sensitive pudique, Herbe sensible; e. Blättchen gleichzeitig und plötzlich zuſammen, oder ſie Chast Mimosa). Braſilien. Halbſtrauchig, in der thun es zum Teil. Durch die leiſeſte Berührung, Kultur meiſt einjährig, 30—50 em hoch; ältere etwa mit der Spitze einer Nadel, oder auch mit der Pflanzen auch über 1 m hoch. Blütezeit: Juli bis genäherten Lichtflamme kann man die überraſchendſten Oktober. — Stengel aufrecht oder e ſtachelig Reſultate erzielen: das Zuſammenſchlagen eines Blätt⸗ und mehr oder chens nach dem anderen oder das plötzliche Sinken weniger behaart. eines ganzen Blattes und ſeiner einzelnen Teile für Blattfiedern (meiſt ſich herbeiführen, während alle übrigen unbeweglich 4) etwas finger- bleiben. Kurze Ruhe genügt, um den normalen förmig angeord- Zuſtand wieder herbeizuführen. In demſelben Zuſtande net; jede mit der Erſchlaffung befindet ſich die Pflanze nachts. Die mehreren Paaren Reizbarkeit iſt mit von dem Wärmegrade abhängig. kleiner linealiſch⸗ Die Pflanze gedeiht auch im Zimmer. Anzucht und länglicher Fieder- Pflege find leicht. Ausſaat Ende März oder noch im blättchen. Blüten April ins warme Miſtbeet oder in Töpfe. Die Pflänzchen klein, roſaweiß werden, ſobald ſie ſich ein wenig gekräftigt haben, einzeln oder hellrot, in in kleine Töpfe von 7 em Weite verſtopft, ſpäter aber in geſtielten kugeligen ſolche von 10 cm und 12½ cm Weite verpflanzt. Jede Köpfchen, welche ſandige, gute Gartenerde iſt geeignet, beſſer iſt ein achſelſtändig, aber Gemiſch von Raſen-, Laub- und Miſterde oder von meiſt gegen das Raſen- und Kompoſterde. Aufſtellung der Pflanzen Zweig⸗Ende hin im ſonnigen, warmen, oft genug zu lüftenden Wohn— zuſammengedrängt zimmer, nahe am Fenſter, oder im Warmhauſe. Wegen ſind. Hülſen gliederig, gefranſt. der leichten Anzucht lohnt Überwinterung im Warm— Verwendung und Kultur. Iſt hochintereſſant hauſe kaum. Begießen nach Bedarf. — Keimkraft für jedermann, denn die Blätter ſind gegen äußere der Samen 2—3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Einwirkungen aller Art ſehr empfindlich und reizbar. Wochen. Gattung 286. Acacia nd, Akazie, O III 9; XI 1a, 2; XXI IC; XXX 16 (griechiſch: akakia — Akazie, von aks — Spitze, wegen der Blattſpitzen und Dornen vieler Arten). Blüten zwitterig oder vielehig, 4—5=, ſeltener 3zählig. Kelch deutlich vorhanden oder ſehr unſcheinbar. Kronblätter vorhanden, meiſt etwas verwachſen, ſehr ſelten fehlend. Staubblätter frei oder die inneren in einen ſehr kurzen Ring verbunden. Pollenkörner-Maſſen jedes Faches 2—4. Fruchtknoten ſitzend oder geſtielt, 2- bis mehreiig. Hülſe ſehr verſchieden. — Bäume und Sträucher, ſehr ſelten Kräuter, unbewehrt oder bewehrt. Blätter als Blattſtielblätter einfach: flach oder nadelförmig; oder aber ausgebildet und dann doppelt-gefiedert; Blättchen dann mehrpaarig. Blattſtieldrüſen häufig vorhanden; Nebenblätter dornig oder unſcheinbar, ſeltener häutig. Blüten gelb oder weiß, in dichten kugeligen Köpfchen oder walzenförmigen Ahrchen. Staubblätter ſehr ſelten 1½ cm lang. — 420 Arten der wärmeren Gegenden, beſonders in Auſtralien und Afrika. A. user einfach, flach oder ſtielrund, d. h. Pflanzen mit jog. Phyllodien oder Blattſtielblättern. 1. Blattſtielblätter (Blätter) zweireihig, in 2 gegenſtändigen Flügeln am Zweige entlang herablaufend. Blütenköpfchen kugelig: A. alata R. Br., Südweſtauſtralien. Strauchig. Blütezeit: Spätherbſt, Frühling. Bei f. platyptera Lindl. pr. sp. (syn. A. uniglandulosa Seem. et Schmidt) find die Blattſtielblätter nur größer, an der Spitze zurückgekrümmt und kaum ſtechend. 2. Blattſtielblätter flach, nicht ſtechend, nervig (ſeltener nervig). Blütenköpfchen kugelrund. a) Die Zweige nicht in Dornen auslaufend. Nebenblätter bleibend, dornig oder pfriemenförmig. Blattſtielblätter 3½.—4 em lang, mit faſt mittelſtändiger Rippe; Randdrüſen fehlen. Blüten— Schamhafte Sinnpflanze. iel 1 köpfig U ae 9228 b) Zweige nicht in Dornen auslaufend. Nebenblätter ſehr klein oder fehlend. Blattſtielblätter verſchieden. Die meiſten oder alle Blütenſtiele mehrköpfig .. ) d ß A. lunata. 914. c) Pflanzen unbewehrt. Blattſtielblätter fach, ee, 1—3 ig e 1 in lockeren cylindriſchen Ahren. Kronblätter 4. 5 : . . A. longifolia. 915. A, linearis. 916. Blätter doppelt⸗gefiedert. Nebenblätter klein oder fehlend. Blütenköpfchen Maag; 1. Blütenköpfchen zu achſelſtändigen Trauben oder endſtändigen Riſpen vereinigt .. .. 4. dealbata (Tafel 73). 917. ieöpſchen achſelſtändig, geſtielt, kugelig. Hülſen flach, gerade 44. pulchella. 918. A. ignorata. 919. 912. Acacia armäta R. Br. (syn. A. furcifera | 15—30 em lang oder die unteren noch länger, an Lindl.), Bewehrte Akazie. Auſtralien. Strauch- ihrem Grunde lang-zuſammengezogen, kleine Drüſen oder baumartig. Blütezeit: Frühling. — Blatt⸗ tragend, deutlich - federnervig, ihre Rippe und die ſtielblätter ſchief⸗länglich oder ſichelförmig-lanzettlich, nervenförmigen Ränder etwas erhaben. Kelch gelappt, meiſt ſtumpf, 1 —2½½ em lang, ſehr wellig. Blüten- faſt um die Hälfte kürzer als die Blumenkrone. Kron⸗ köpfchen vielblütig, einzelnſtehend ſchön gelb, zahl- blätter gerippt. Blütenköpfchen gelb, ziemlich reich. Hülſen 3½—5 em lang, 3—6 mm breit, weich- groß, dicht, in kurzen Trauben. — Naheſtehend ſind: zottig, ſteifhaarig oder ſelten kahl. f. undulata Willd. A.rostellifera Benth., Blattſtielblätter graugrünlich, (f. paradoxa DC.), Zweige klebrig-ſchmierig; f. orni- linealiſch-lanzettlich, 5—12 cm lang, mit erhabener thophora Sw., Blattſtielblätter flaumhaarig, an der Rippe und undeutlichen Nerven; Kronblätter flach, Spitze meiſt zurückgekrümmt; ferner k. hybrida Zodd., nicht gerippt. A. salicina Lindl. (syn. A. ligulata f. mierantha Dieir., f. tristis Grah. — Dienen, gut A. Cunn.), Blattſtielblätter länglich-linealiſch oder kultiviert, zur Schmückung der Wintergärten. lanzettlich, vorn meiſt ſtumpf, am Grunde lang⸗ver⸗ 913. Acacia cyanophylla Lindl., B3laublätterige ſchmälert, 5—12 em lang, gegen 12 mm breit, dicklich; Akazie. Südweſt⸗Auſtralien. Baum. Blütezeit: Rippe wenig erhaben, Nerven undeutlich. Frühling. — Pflanze kahl, meergrün-hechtblau. Blatt- 914. Acacia lunäta Sieb. (syn. A. oleaefolia ſtielblätter linealiſch-länglich oder lanzettlich-ſichelfürmig, A. Cunn., A. faleinella Tausch, A. brevifolia Lodd., 1 © UN, ER U * 430 wi * = 228 Fam. 70. Leguminosae, (gr XXI I u. Fam. 71. Rosaceae, O XXI 18, 31 u. XXX 12, 13, 24. A. furfuracea G. Don, A. dealbata A. Cunn., nicht Lindi. ]), Mondblatt-Akazie. Oſtauſtralien. Blüte⸗ zeit: Februar, März. — Zweige kaum kantig. Blatt- ſtielblätter kahl, kürzer als die Trauben, oft grau- grün, länglich-ſichelförmig oder verkehrt-eirund, ſehr ſchief, ſtumpf, meiſt kürzer als 2½ em, 4—9 mm breit, nervig. Köpfchen 4—10blütig, hoch- gelb. 915. Acacia longifölia Wild. (syn. A. spathu- lata Tausch, A. intertexta Sieb., A. obtusifolia A. Cunn., Mimosa longifolia Andr., M. ensifolia Sm., M. macrostachya Poir.), Langblätterige Akazie. Pflanze kahl oder in der Jugend kaum flaumig. Blattſtielblätter breit-länglich, länglich-lanzettlich oder linealiſch, gerade oder ſchwach-ſichelförmig, 2- oder mehrnervig und netzaderig, bald 5—9 em, bald doppelt ſolang. Blüten in faſt immer locker⸗blütigen Ahren, ſchön gelb. Formen: f. floribunda Willd. pr. sp. (syn. A. angustifolia Zodd., A. intermedia A. Cunn., A. decussata Ten., A. dissitiflora Benih., Mimosa floribunda Vent.), mit ſchmalen, faſt Grasblättern ähnlichen, S—15 cm langen, dünneren und an beiden Enden verſchmälerten Blattſtielblättern. f. sophorae R. Br. pr. Sp., Blattſtielblätter breit, verkehrt-eirund⸗ länglich oder lanzettlich, 5—8 em lang, bisweilen an der Spitze mit einem doppeltgefiederten Blatte. 916. Acacia lineäris Sims (syn. A. longissima Mendl.), Linealiſche Akazie. Oſtauſtralien. Blüte⸗ zeit: Frühling. — Pflanze kahl oder in der Jugend kaum flaumig. Blattſtielblätter ſchmal-linealiſch, 10 bis 15 cm (bei f. longissima bis 25 cm) lang, kaum breiter als 2 mm, mit erhabener Rippe. Ahren gelb. 917. Acacia dealbata L., Tafel 73, 290 (syn. A. irrorata Seb., A. affinis hort., A. Der- wentii Hort.), Weißliche Akazie. Auſtralien. Blütezeit: Januar bis März, April. — Zweige, Blatt⸗ und Blütenſtiele zart⸗grauweiß⸗filzig. Blätter doppelt⸗gefiedert; Blattfiedern gedrängt-ſtehend, 8 bis 15 paarig, mit zahlreichen dicht nebeneinander ſtehenden, ſehr feinen, bläulichgraugrünen, gleichbreiten, ſtumpfen, in der Jugend etwas weichhaarigen Blättchen- Paaren. Zwiſchen den Blattfiedern, am Blattſtiel, je eine deutliche, grünliche, in der Mitte durchſtochene Drüſe. Blütenköpfchen ſchwefel- oder ſatt-gelb, in zahlreichen Trauben, die riſpig geordnet. Hülſen 6—8 mm breit, zwiſchen den Samen kaum zuſammen⸗ gezogen. — Eine ſehr ſchöne und, gut kultiviert, ſehr wirkungsvolle Art für Wintergärten, Kalt- häuſer u. ſ. w. — Nur wenig verſchieden und gleich- falls ſehr ſchön find: A. decurrens Willd. (syn. A. adenophora Spr., A. sulcipes Sieb., Mimosa decurrens Wendl.). Pflanze kahl oder bei k. mollis Lindl. (syn. A. mol- lissima MWilld.) die Sproſſe oder jüngſten Zweige gelblich- oder goldgelb-filzig. Blattfiedern zu 8—15, ſelten zu 5—6 Paaren; Blättchen zu vielen (30—50) Paaren, linealiſch, 3—8 mm lang. — A. discolor Benth. (syn. A. maritima Benth., A. Sieberiana Scheele, A. angulata Desv., A. botrycephala Desf., Mimosa paniculata Wendl., M. discolor Andr.). Blütezeit: März. Pflanze kahl oder weich-be⸗ haart; Aſte ſtielrundlich. Blattfiedern zu 2—5 Paaren; Blättchen an denſelben zu 9—15 Paaren, länglich, ſtumpf oder ſpitz, 5—7 mm lang, ziemlich ſteif, unter- ſeits blaß. Blütenköpfchen 12—15 blütig, geſtielt, erbſengroß, in 5— 7 em langen Trauben, gelb. Gattung 287. Kelch röhrig oder glockig. au Grunde oder bis hoch hinauf in eine Röhre verwachſen, ziemlich lang hervorragend. Blütezeit: Februar, März. 918. Acacia pulchélla R. Dr. (syn. oder nur unbedeutend in Behaarung und Zahl der Blättchen abweichend: A. denudata Lehm., A. fagoniodes Benth., A. grandis Henfr., A. hispidissima DC, A. lasiocarpa Benth., A. cygnorum Benth.), Gar- ſchöne Akazie. Auftralien. Blütezeit: Mai, Juni. — Pflanze kahl oder die Aſtchen und Blattſtiele zerſtreut⸗ kurzhaarig (syn. A. cygnorum, A. lasiocarpa) oder kurz⸗ſteifhaarig (syn. A. hispidissima DC.). Blätter doppelt⸗gefiedert, mit nur 1 Paar Blattfiedern; jede derſelben mit 4—7 Paar verfehrt-eirunder oder linealiſch-⸗länglicher Blättchen, letztere 2— 3, ſeltener auch 5 mm lang. Blattſtiel kurz, zwiſchen den Fiedern mit geſtielter Drüſe. Blütenköpfchen gelb, kugelig, einzeln⸗ſtehend. k. aculeata Mort. hat fait hängende, etwas dornige Aſte. Die Gartenformen f. elegans, f. major, f. speciosa ſind nur kräftige, gut kultivierte Pflanzen dieſer Art, z. B. k. grandis Henfr., kahl und mit zahlreicheren Blättchen. — Art und Formen ſind ſehr zierlich, ſehr ſchön und ſehr reichblühend; nur muß man ſie gut behandeln, damit ſie weder wegen Wurzeltrocknis, noch wegen Wurzel- fäule die Blättchen abwerfen, was übrigens für alle gefiederten Akazien gilt. 919. Acacia ignoräta C. Loch, Anerkannte Akazie, iſt eine ſehr zu empfehlende, weil ſehr zierliche und ungemein reichblühende Art. Blüte⸗ zeit: April, Mai. — Pflanze kahl, jedoch an Zweigen und Blattſtielen braun- oder ſchwarz⸗drüſig⸗punktiert. Zweige deutlich-, aber ungleich-d kantig, Kanten mit ſehr ſchmalem flügeligen Hautanſatz. Blattſtiele meiſt ſcharf-3 kantig, gewöhnlich kaum 11/, cm lang werdend, am Grunde mit 2 pfriemlichen Nebenblättern und mit einzelnen kleinen Laubblättchen jederſeits; an der Spitze unterhalb des einzigen Blattfiedernpaares eine breitaufſitzende, große, durchſtochene Drüſe. Blatt⸗ fiedern mit 5— 7 Paar linealiſcher oder linealiſch-lanzett⸗ licher, ſtumpfſpitzer, etwa 6—9 mm langer, kaum 1½ bis 2 mm breiter, am Grunde etwas ſchiefhälftiger, 1—2 nerviger Blättchen. Blütenköpfchen vielblütig, (meiſt) einzeln, achſelſtändig, geſtielt, lebhaft-gelb, ſehr zahlreich. Einzelblütchen mit 5 Kronblättern und 5 Kelchzipfeln. — Sehr ähnlich iſt A. Gilbert ii ' Meissn., jedoch die Einzelblütchen ſtets mit 4 Kron⸗ blättern und der Kelch abgeſtutzt. A. nigricans K. Br. (syn. Mimosa nigricans Labill., Acacia rutaefolia Lic.) hat Blattfiedern mit 5—10 Paar verfehrteirund- länglicher, 5—8 mm langer Blättchen und die Samen in den Hülſen querliegend. — Verwendung der Akazien vorzüglich zur Aus- ſchmückung der Wintergärten und Kalthäuſer. Im Sommer Aufſtellung neben andern immergrünen Kübelpflanzen im Garten, auf der Veranda ꝛc. Wie Coleonema, Nr. 689, und Chorizema, Nr. 765, behandelt, geben fie gute Zimmerpflanzen. Im Sommer reich- liche Bewäſſerung; läßt man ſie zu trocken werden, ſo werfen die gefiederten Arten ſehr leicht ihre Blättchen ab und ſind dann unſchön, ſodaß ſie gekürzt werden müſſen. Kultur in Heide- und Lauberde. An⸗ zucht aus Samen. Ausſaat in Töpfe oder Käſtchen, welche lauwarm zu ſtellen ſind. Die Pflänzchen unter Kürzung der Pfahlwurzel in kleine Töpfe verſtopfen, auch die Pflanzen zeitig genug einſtutzen, damit ſie ſich veräfteln. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 3—5 Wochen, bisweilen früher. Albizzia Durazz., Albizzie, = XI Ia, 2; XXI Ie; XXX 16. Blumenkrone trichterförmig; Kronblätter meiſt bis über die Mitte verwachſen. Staubblätter zahlreich, Hülſe gerade, breit-linealiſch, flach⸗ Gattung 287. Albizzia bis Gattung 289. Inga. Nr. 915 — 922. 229 gedrückt, dünn, nicht oder mit 2 nicht gedrehten Klappen aufſpringend, innen ohne Fächer und ohne Fruchtbrei. — Bäume oder Sträucher. Blätter doppelt⸗gefiedert. Drüſen am Blattſtiel und zwiſchen den Blattfiedern mehr oder weniger groß. Blütenſtiele achſelſtändig oder endſtändig⸗riſpig, kugelige Köpfchen oder cylindriſche Ahren tragend. Blüten (Staubblätter) weißlich oder roſen— rot, ſelten purpurn, nicht ausgeſprochen gelb. x A. Blüten in cylindriſchen, mehr oder weniger dichten, bisweilen verlängerten Ahreen A. Jophantha. 920. B. Blütenköpfchen kugelig, geſtielt und zu einer endſtändigen (doldentraubigen) Riſpe angeordnet. A. Julibrissin. 921, 920. Albizzia lophäntha Denth. (syn. Acacia Art und Formen ſind wegen ihrer feinen und lophantha Willd., A. insignis Hoffm., Mimosa zierlichen Belaubung ziemlich häufig anzutreffende lophantha Pers., M. distachya Vent., M. elegans Zimmer- und Kalthauspflanzen, deren Wuchs Andr.), Büſchelblütige Albizzie. Auſtralien. Baum durch rechtzeitiges Stutzen zu regeln it. Anzucht oder Strauch. Blütezeit: Frühling. — Aſtchen, aus Samen leicht. — Kultur wie unter Nr. 919. Blatt⸗ und Blütenſtiele fein⸗⸗ammethaarig. Blattfiedern 921. Albizzia Julibrissin Doiv. (syn. Acacia zu 8—10 Paaren; Blättchen zu 20—40 Paaren, Julibrissin MWilld.), Zulibriſſin-Albizzie. Orient, linealiſch, ſtumpflich, 4—7—9 mm lang, kahl oder tropiſches und ſubtropiſches Aſien, Südeuropa. Baum. unterſeits zart⸗ſeidenhaarig, mit verſchobener Mittel- Blütezeit: Juli, Auguſt. — Pflanze unbewehrt, kahl, tippe. Blütenähren cylindriſch, auch wohl eiförmig- bei f. mollis Boiv. pr. sp. (syn. Acacia mollis Wall.) länglich, 2½ —8 cm lang. Blütchen deutlich geſtielt. weich-behaart. Blattfiedern zu 8—12 Paaren; Blätt- Kelch gegen 2 mm, die Krone 4—5 mm lang. Hülſe chen etwa zu 30 Paaren, halblänglich-ſichelförmig, ſpitz, 6-10 em lang, 1—1'/, em breit. Blüten (Staub⸗ ſchwach-bewimpert. [A. Lebbek Z. (syn. Cassia blätter) gelbweiß. Gartenformen: f. speciosa planisiliqua Burm.) hat nur 2—4 Paar Blattfiedern]. (syn. coarctata hort.), Wuchs gedrungener, Blättchen Blütenköpfchen kugelig, in endſtändiger, faſt dolden— etwas breiter und dichter ſtehend als bei der Stamm- traubiger Riſpe. Staubblätter weiß, an der Spitze form. f. Neumanni, Blätter etwas größer; Blüten- blaßrot. — Kalthaus-Pflanze, ihrer Belaubung köpfchen blaſſer. wegen zu empfehlen. — Kultur wie Nr. 919. Gattung 288. Calliändra Bent, Schönmännchen, = XI 1a, 2; XXI Ie, XXX 16 (griechiſch: kallos — ſchön und anér, genit. andros — Mann, Staubblatt). Blüten vielehig, 5- oder ſeltener 6zählig. Kelch und Krone trichterförmig oder glockig; Kronblätter bis zur Mitte verwachſen. Staubblätter 10—100, am Grunde oder höher in eine Röhre verwachſen. Pollenkörnchen jedes Kölbchenfaches 2—4 Maſſen bildend. Griffel 1. Fruchtknoten ſitzend, mehreiig. Hülſe linealiſch, gerade oder kaum ſichelig, flach, mit beim Aufſpringen ſich elaſtiſch von der Spitze bis zum Grunde zurückrollen- den Klappen. Sträucher oder Bäumchen, meiſt unbewehrt. Blätter doppelt-gefiedert; Blättchen häutig oder häufiger lederig und glänzend; Nebenblätter häutig, blattartig oder verhärtend. Blütenköpfchen einzeln oder gruppiert, achſel- oder endſtändig, prächtig, rot oder weiß. Staubfäden lang. — 80 Arten, im tropiſchen und ſubtropiſchen Amerika. Nur 1 Art, C. umbrosa Benth., mit 1 paarigen Blattfiedern, und die Fiedern mit 1—3 Paaren Fiederblättchen; Blüten groß, über 2½ cm lang, in Oſtindien. 922. Calliandra diademäta Lem. (syn. Inga flora Willd.), Mexiko, Blätter mit 15—20 Paaren splendida und I. splendidissima hort.), Diadem- Blattfiedern und dieſe mit vielen Blättchenpaaren. Schönmännchen. Braſilien. Blätter mit 5—12 Paar Blüten purpurrot. — Warmhauspflanzen. Laub- oder Blattfiedern; jede Fieder mit 25—32 Paar Blättchen. Moorerde und ſandig-lehmige Raſenerde. Ver— Blüten in großen, roten, langgeſtielten, diademförmigen mehrung durch Stecklinge. Anzucht aus Samen. Büſcheln. C. grandiflora Benth. (syn. Acacia grandi- — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre. Gattung 289. Inga Wild., Inga, O XI 2; XXI Ie XXX 16 (inga der weſtindiſche Name der Pflanze). Hülſe gerade oder kaum gekrümmt, flach, Ledig oder faſt ſtielrund, lederig oder faft fleiſchig, kaum aufſpringend. Die Nähte meiſt verdickt, verbreitert oder gefurcht. Unbewehrte Bäume oder Sträucher. Blätter wenig-paarig, Blättchen groß bis ſehr groß; Blattſtiele zwiſchen den Blätterpaaren geflügelt oder nackt. Drüſen zwiſchen den Blättchen jedes Paares ſelten fehlend. Blüten anſehnlich, meiſt zottig, in kugeligen Dolden, kugeligen Köpfchen oder in eiförmig-länglichen, ſeltener verlängerten Ahren. — 140 Arten, im tropiſchen und ſubtropiſchen Amerika; z. B. I. fulgens Kt., dunkelrot, prächtig; I. ornata Kth.; I. fastuosa Milld., beide rot. I. superbiens Lem. — Warmhauspflanzen. Behandlung wie Calliandra, Nr. 922. Fam. 71. ROSACEAE, Roſengewächſe. O XXIL18,31 u. XXX 12,13, 24. (Nr. 923— 1060 aus achtundzwanzig Gattungen.) I. Fruchtknoten oberſtändig, einer oder mehrere bis viele, auch zur Reifezeit weder dem Kelche ange— wachſen, noch von demſelben völlig eingeſchloſſen. 1. Kelch oder Kelchlappen abfallend, ohne Außenkelch. Fruchtknoten 1—4, meift 1, 2eiig. Frucht eine 1Iſamige, ſaftige oder trockene Steinfrucht. Blüten regelmäßig. Griffel faſt endſtändig. Gattung 290 Prunus. 2. Kelch oder Kelchlappen meiſt bleibend, mit oder ohne Außenkelch. Fruchtknoten mehrere bis zahlreich (ſehr ſelten nur 1), 1— 2 eiig, auf einem flachen, gewölbten, kegel- oder walzenförmigen, trockenen oder ſaftig werdenden Fruchtboden ſitzend. Früchtchen ſtets 1ſamig, trocken oder ſaftig, nicht aufſpringend. a) Fruchtknoten zahlreich, in einem Köpfchen über- und nebeneinander - befindlich, ſelten nur wenige. Staubblätter zahlreich. Jedes Früchtchen iſt eine kleine ſaftige Steinfrucht, die Geſamtheit eine „Beere“. Kelch ohne Außenkelch. Gattung 291 Rubus. ** Jedes Früchtchen iſt eine 1 ſamige, meiſt trockene Schließfrucht (oft auf fleiſchiger Unter— lage befindlich, die dann eine „Beere“ vorſtellth. Kelch mit Außenkelch. Griffel meiſt ab- fallend. Gattung 292 Fragäria. 293 Duchésnea. 294 Potentilla. 295 Wealdsteinia. 230 Familie 71. Rosaceae, Hofengewädfe. O XXII 18,31 u. XXX 12, 13, 24. a Jedes Früchtchen eine 1 ſamige, meiſt trockene Schließfrucht. Kelch bei Geum mit Außenkelch, bei Dryas (Stauden) und bei Cowania (Sträucher mit keilförmigen Blättern) ohne Außenkelch. Griffel ganz oder teilweiſe bleibend. Gattung 296 Geum. 297 Dryas. b) Fruchtknoten 4—6, ſelten (3. B. bei Filipendula) mehr, nicht kopfig⸗geſtellt, ſondern quirlig nebenein⸗ ander- ſtehend. Staubblätter zahlreich. | Gattung 298 Holodiscus. 299 Filipendula. 300 Rhodötypus. 301 Kerria. 302 Neviüsia. 3. Fruchtknoten einer oder mehrere, meiſt 2—5, jeder 2- bis mehreiig. Früchte frei oder untereinander verbunden, 2- bis mehrſamig, balgkapſelartig, zur Reifezeit aufſpringend. a) Blätter mit (häufig hinfälligen) Nebenblättern. * Blätter einfach, wohl gelappt, aber nicht fein-geſchlitzt. Gattung 303 Physocärpus. * Blätter zuſammengeſetzt und gefiedert oder 3 zählig, oder einfach und fein-zerſchnitten. Gattung 304 Basilima. 305 Gillenia. b) Blätter ohne Nebenblätter. Gattung 306 Spiräea. 307 Arüncus. 308 Exochörda. II. Fruchtknoten unterſtändig oder ſcheinbar unterſtändig, indem im letzteren Falle die Fruchtknoten von dem Kelch (Fruchtbecher) zuletzt völlig eingeſchloſſen werden. 1. Zahlreiche (ſelten nur wenige) harte, weder untereinander, noch mit der Kelchwand verwachſene, trockene, 1 ſamige Schließfrüchtchen ſind in einen krugigen oder röhrigen, ſpäter ſich färbenden und erwei⸗ chenden Kelch eingeſchloſſen. Kelch ohne Außenkelch. Kronblätter 5 (bei gefüllten Blüten viele). Staubblätter zahlreich, bei gefüllten Blüten weniger oder fehlend. Gattung 509 Rosa. 2. 1—4 trockene, 1ſamige Nüßchen find von dem verhärtenden (ſeltener erweichenden) krugigen oder röhrigen Kelch völlig eingeſchloſſen, von letzterem frei oder ihm innenſeitig anhaftend. Blüten meiſt klein, gelb oder weiß. Kelch 47, ſeltener 5lappig. Kronblätter oft fehlend, ſtatt derſelben dann ein Kronkelch. a) Außenkelch vorhanden, 4—öblätterig oder ſtatt desſelben ein Kranz von Weichſtacheln. Kron⸗ blätter fehlen. Gattung 510 Alchemilla. b) Außenkelch fehlt. Kronblätter fehlen. Gattung 511 Sanguisörba. 3. Fruchtknoten 1, halb- oder ganzunterſtändig, 2—5fächerig. Frucht eine ziemlich anſehnliche bis große, fleiſchige Stein- oder Kernfrucht. Jedes Stein- oder Kernhausfach 1— 2, ſelten 3- oder 4- und nur bei Cydonia und Chaenomeles (ſ. Gatt. 317 d, e) ſtets mehr als 3 ſamig. Kelchlappen und Kelchblätter 5, ſelten weniger oder (bei Gartenformen) mehr. Nur Sträucher und Bäume. a) Jedes der 1—5 Fruchtblätter des Fruchtknotens wird zu einem ſelbſtändigen 1fächerigen Stein. Gattung 312 Cotoneäster. 313 Pyracäntha. 314 Mespilus. 515 Crataegus. b) Frucht ohne Steinkerne, d. h. der Same iſt nicht in je einen Stein eingeſchloſſen. (Nur bei Strauvaesia ein dünnwandiger, durch 5 häutige Scheidewände 5 fächeriger Stein.) * Blätter immergrün. Das Kernhaus der Frucht zeigt auf dem Querſchnitt keinen leeren Mittelraum (wie ſolcher beim Apfel ſtets vorhanden it). Gattung 316 Photinia. ** Blätter ſommergrün (bei Pirus (Chaenomeles) japonica bisweilen überwinternd). Blüten in endſtändigen Trugdolden, ſeltener Doldentrauben oder Doldenriſpen oder Trauben, ſelten nur zu 1 bis Zen ſtehend. Das Kernhaus der Frucht zeigt auf dem Querſchnitt einen hohlen (leeren) Mittelraum, der nur in den Untergattungen Sorbus, Hahnia und Pirus ſtets, bei Chaeno- meles bisweilen fehlt. Gattung 517. Pirus (Iſt eine Sammelgattung mit den 10 Untergattungen: Sorbus, Hahnia, Pirus, Cydonia, Chaenomeles, Cormus, Torminaria, Malus, Aronia, Amelanchier.) Gattung 290. Prunus L., Pflaumenbaum, Or XXX 13; XXXII leinſchließlich Kirſche Pfirfich," Aprikoſe und Mandel] (griechiſch: prounos, lat.: prunus von pruina — Duft; Überzug der Früchte mancher Arten). Kelch 5lappig; Kronblätter 5, dem Kelchſchlunde eingefügt. Staubblätter 15—20. Griffel endſtändig, mit einfacher Narbe. Frucht eine 1 ſamige, fleiſchig⸗ ſaftige Stein⸗ frucht; Stein glatt oder unregelmäßig mit Furchen durchzogen, mit oder ohne Löcher. Bäume und Sträucher. Blätter wechſel⸗ ſtändig, einfach, meiſt geſägt, in der Knoſpe gefaltet oder (jedoch nur ihr oberer Teil) zuſammengerollt. Blüten einzeln, gebüſchelt oder traubig, weiß oder roſenrot. — 90 Arten der nördlichen gemäßigten Zone, auch im tropiſchen Amerika und Aſien. A. A ſommergrün. 1. Jüngſte Blätter vor und im Beginn der Entfaltung im e Teile e Ser oder en Blüten zu 1-8 en, ſeitenſtändig. Griffel und Fruchtknoten gefurdt . . P. Armeniaca (Tafel 76). 923. P. Mume. 924. P. Petzoldii. 925. * P. spinosa. 926. * P. insititia. 927. * P. domestica (Tafel 76). 928. P. Myrobalana. 929. 2. an vor und im Beginn ihrer Entfaltung deutlich gefaltet (wenn auch im oberen Teile oft etwas wellig hin- und ergebogen a) Blütenknoſpen ſeitenſtändig, „ 1—2=, ne ne, ur 20— 50. Fre e oder Frucht behaart. P. Amygdalus (Tafel 75). 930. H nana. 931. E Persica. (Tafel 75). 932. P. triloba (Tafel 77). 933. P. japonica (Tafel 76). 934. b) Blütenknoſpen auf kurzen Seitenäſtchen, zu Zen oder mehreren büſchelig⸗ doldig beiſammen. Die ſitzenden (bei P. Pseudo-Cerasus und P. Mahaleb geſtielten) Dolden zu Doldentrauben vereint oder zerſtreut. Die Blüten ziemlich langgeſtielt. Griffel gefurcht. Frucht meiſt kahl und ſaftig . P. Pseudo- Cerasus. 935. * P. Cerasus. 936. * P. avium (Tafel 76). 937. * P. Mahaleb. 938. Gattung 290. Prunus. Ar. 923—929. 231 c) Blüten in geſtielten, cylindriſchen, einfachen Trauben und nach den Blättern erſcheinend; Traubenſtiele beblättert. Griffel ungefurcht. * Fruchtkelch bis auf einen flachen Reſt abfallend * Fruchtkelch meiſt ganz bleibend B. Blätter immergrün. Blüten in einfachen Trauben 923. Prunus Armeniaca I., Tafel 76, 302 (syn. Armeniaca vulgaris Lam.), Aprikoſe (fr. abricotier; e. apricot-tree). Turkeſtan, Mongolei. Baum oder baumartiger Strauch, 3—8 m hoch. Blütezeit: März, April, vor dem Erſcheinen der Blätter. — Zweige etwas knotig (dickknoſpig). Blätter . r e kahl, breit-eirund, am Grunde oft herzförmig, vorn zugeſpitzt, doppelt-geſägt, ziemlich langgeſtielt. Blüten ſeitenſtändig, faſt ſitzend, bei dasycarpa Hhirli. pr. sp. 5—10 mm lang geſtielt, am ausgereiften Holze einzeln oder zu zweien, weiß oder roſa; Blütenſtielchen eingeſchloſſen. fleiſchige, ſammetige, meiſt gelbe, rundliche oder läng— liche Steinfrucht. Stein eiförmig⸗kugelig, zuſammen— gedrückt, ziemlich glatt oder wenig rauh. Als Fruchtbaum unſerer Gärten allbekannt und ſehr geſchätzt; wird in vielen Sorten angebaut. Frucht eine Gartenformen, die aber für unſer Klima kaum in Betracht kommen, find: f. foliis laciniatis, mit ge- ſchlitzten, f. foliis albo-variegatis, mit weißbunten, f. foliis aureo-variegatis, mit gelbbunten, f. salici- folia, mit ſchmäleren und längeren Blättern. 924. Prunus Mume S. % Z. (syn. Amygdalus nana Thbg., nicht L.), Japaniſche Aprikoſe. Japan. Strauch oder kleiner Baum. Blütezeit: März, April, vor dem Ausbruch der Blätter. — Blätter eirundlich, plötzlich lang zugeſpitzt, ziemlich regelmäßig— aber dicht-geſägt, unterſeits behaart-bleibend. Blüten einzeln oder zu zweien, rot oder weiß, bei f. flore rubro pleno gefüllt, rot; bei f. flore albo pleno gefüllt, weiß; bei k. virgata fl. pl. (syn. Amygdalopsis virgata hort., Prunus virgata hort.) gefüllt, rot; Blätter der kräftigen Sommerſproſſe ſchwach-behaart, mit groben, einfachen Zähnen, ſelten doppelt - gezähnt. Frucht grubig, nicht vom Fleiſch löslich. 925. Prunus Petzöldii C. Koch (syn. Amyg- dalus chinensis hort.), Vetzolds Pflaumen - Apri- koſe. China. Strauch, 1—2 m hoch. Blütezeit: Anfang April. — Pflanze ſehr verzweigt; Zweige unbehaart. Blätter eirundlich, ungleichgeſägt, oberſeits kahl, unterſeits heller gefärbt und nur auf den Nerven ſchwach- behaart, ſpäter kahl. Blüten einzeln, dunkelroſenrot, gefüllt, nebſt den Blättern ähnlich denen der Prunus triloba, Tafel 77, 305, aber kleiner, und der Kelchbecher im Schlunde kahl. Beide Arten ſind in unſerm Klima empfindlich, daher froſtfrei zu überwintern. 926. * Prunus spinösa Z. (syn. P. fruticans Weihe, P. Meyeri und P. Husmannii Boeckel), Schlehen- Pflaume. Europa, Nordafrika. Strauch, 1—3 m hoch. Blütezeit: April, Mai, vor dem Ausbruch der Blätter, bei f. coaetanea aber die Blätter mit den Blüten zugleich erſcheinend. — Aſte ſparrig oder ſpreizend; Zweige in Dornen endigend, die jüngeren kahl oder etwas flaumig. Blätter breit- lanzettlich oder elliptiſch, ungleich- oder doppelt⸗geſägt, kahl. Blütenknoſpen 1, ſeltener 2 blütig; Blütenſtiele kahl. Blüten ſchneeweiß, bei f. flore pleno ge- füllt. Frucht aufrecht, kugelig oder faſt eiförmig, 1—1!/, cm dick, ſchwarz, bläulich-bereift. Stein der ſauren oder bitteren * P. Padus. P. virginiana. P, serotina. 939. 940. 941. e le je ae Se nahme gefunden, jedoch iſt in großen Anlagen, im Park, namentlich an ſonnigen, ſteinigen Orten, an Ab— hängen u. ſ. w. die wilde Form ihrer reichen Blüte wegen gut verwendbar. In der Nähe von Obſtbäumen ſollte man die Schlehenpflaumen nie dulden. Die ge— füllte Form wird oft auf Nr. 929 gepfropft; ſie wächſt dann ſtärker, iſt aber ſehr träge im Blühen; eigenwur— Unterart zelige Pflanzen ſind ſtets vorzuziehen. 927. Prunus insititia Z., Krieden- Pflaume (Haferpflaume). Mittel- und Südeuropa, Nordafrika. Hoher Strauch oder kleiner Baum, 3—7 m hoch. Blütezeit: April, Mai. — Aſte abſtehend, bisweilen dornig; junge Aſte ſammethaarig, ſpäter kahl werdend. Blätter länglich-verkehrteirund oder eirund⸗elliptiſch, unterſeits, beſonders an den Nerven, kurzhaarig; Blatt- ſtiel ohne Drüſen. Blütenknoſpen meiſt 2bfütig; Blütenſtiel ſehr fein- weichhaarig, 3—5 mal jo lang als die Kelchröhre. Blüten weiß. Kronblätter läng— lich. Frucht kugelig, etwas nickend, gelb, grün, rot oder blau, kahl, bereift. Garten formen: k. flore pleno gefülltblühend; f. foliis variegatis (syn. P. orientalis fol. var. Art.) buntblätterig. — Unſere Reineclauden (Prunus italica Borkh.) find eine Kultur- form und nur durch die unbehaarten Sproſſe und jüngeren Zweige, ſowie durch das etwas härtliche Fleiſch der meiſt grünen Früchte verſchieden. Eine Form mit ſchwarzblauen, herben Früchten und wolligen, rötlichblau-bedufteten Laubſproſſen iſt: f. Juliana hort., deren Gartenform f. foliis variegatis ſchön gelb- und weißbunte Blätter hat. Intereſſant iſt noch f. pendula, mit hängenden Zweigen, „Trauer-Kriechen-Pflaume“. 928. * Prunus domestica L., Tafel 76, 301. Gemeine Pflaume (Zwetſche). Orient, Europa. Baum, 3—8 m hoch. Blütezeit: April, Mai. — Junge Zweige meiſt kahl, dornenlos oder ſeltener dornig. Blätter länglich-verkehrteirund oder elliptiſch, ſpitz, kerbſägig, unterſeits, beſonders an den Nerven, kurzhaarig; Blattſtiele weichhaarig, nahe der Blatt— fläche mit oder ohne Drüſen. Blütenknoſpen meiſt zweiblütig. Blütenſtiele fein-weichhaarig, vielmal ſo lang als der Kelch. Kronblätter länglich, grünlich— weiß. Früchte länglich oder ellipſoidiſch, blauſchwarz, rot oder gelb, nickend. — Zierende Gartenformen dieſes bekannten Fruchtbaums find: f. foliis albo marginatis, mit weißrandigen, und f. foliis aureo- marginatis mit gelbrandigen Blättern; beide ſind ſchön, während die Form mit weißmarmorierten Blättern übergangen werden kann. 929. Prunus Myrobälana L., Loisl. (syn. P. Myrabolana ort., P. Myrobolana Hort., P. cerasi- fera Ehrh., P. divaricata Ledeb., P. domestica var. Myrobalana Z.), Kirſch- Pflaume, Myrobalane. Orient. Baumartiger Strauch oder kleiner Baum, bis 8 m hoch. Blütezeit: Ende März, Anfang April; wohl am früheſten von allen Pflaumen. — Aſte meiſt dornenlos, hier und da kurzdornig, verlängert; jüngere Zweige kahl. Blätter ziemlich klein, länglich oder eirund⸗elliptiſch, ſpitz, kerbſägig, ſchön grün, unterſeits und an den Nerven weiß-behaart; Blattſtiele drüſen⸗ los. Blütenknoſpen 1 blütig; Blütenſtiele kahl, lang, ſchlaff. Kelchblätter ſehr zurückgeſchlagen 232 Blüten weiß, innen etwas roſenrot. Frucht kugelig oder etwas elliptiſch, rötlich oder rotgelb. — f. flore roseo pleno hat ſchön roſa-gefüllte Blüten. Die Kirſch-Pflaume iſt, obſchon im Blühen meiſt träge, ihrer ſchönen, glänzenden und ſehr frühzeitigen Belaubung wegen ein ſehr empfehlenswerter Boskett— ſtrauch, der leicht gedeiht und ziemlich raſch wächſt. Folgende Gartenformen verdienen noch allgemeine Beachtung: k. foliis purpureis (syn. f. Pissardii), Blätter ſchön braunrot- gefärbt, von vorzüglicher Wirkung, beſonders wenn die weißen Blüten ſich hinzugeſellen, die bei dieſer Form williger erſcheinen; f. foliis argenteo-marginatis, Blätter ſcharf-weiß⸗ gerändert; f. heterophylla, verſchieden-blätterig; f. angustifolia pendula, mit hängenden Zweigen; T. flore albo pleno, weiß-gefüllt. 930. Prunus Amygdalus Stokes, Tafel 75, 299 (syn. Amygdalus communis Z.), Mandelbaum (fr. amandier; e. amond-tree). Orient. Baum oder hochwachſender Strauch, 2—8 m hoch. Blütezeit: März, April, vor oder mit dem Ausbruch der Blätter. — Zweige verlängert, kahl. Blätter länglich-lanzettlich oder länglich, ſpitz, drüſig-kerbſägig, kahl. Blattſtiel oberwärts meiſt drüſig, ſolang oder länger als die halbe Breite des Blattes. Kelchröhre glockig. Blüten kurz⸗geſtielt, gepaart, blaßrot, bei f. floxe pleno gefüllt, ſchön. Steinfrucht eiförmig, zuſammengedrückt, filzig, ſaftlos. Steinſchale mit Löchern, wohl auch gefurcht, ſonſt ziemlich glatt. Man unterſcheidet 3 Abarten: a) amära, Bitter mandel, Kronblätter länger als der Kelch; Griffel ſolang als die Staubfäden; untere Sägezähne der Blätter drüſig; Blattſtiel drüſenlos. Steinſchale ſehr hart, löcherig. Kern bitter, ziemlich klein. b) dulcis, Süßmandel, Kronblätter, Sägezähne und Steinſchale wie bei a. Griffel länger als die inneren Staubfäden. Blattſtiel drüſig. Kern ſüß und größer. c) frägilis, Krachmandel, Kronblätter ſolang als der Kelch, weißlichroſenrot. Sägezähne drüſenlos. Steinſchale kruſtig, tiefgefurcht, zerbrechlich, Kern ſüß. Der Mandelbaum, beſonders die gefülltblühende Form, gehört zu unſeren ſchönſten! und empfehleng- werteſten Ziergehölzen, muß aber von Januar ab bis zur Blütezeit durch Fichtenzweige geſchützt werden; darf nur mäßig feuchten, nicht zu humoſen Boden erhalten. 931. Prunus nana Focke (syn. Amygdalus nana J., A. georgica Desf.), Zwerg-Mandel. Donau- gebiet Oſterreichs, Rußland, Altai. Niedriger Strauch, 40—150 em hoch. Blütezeit: April. — Blätter kahl, länglich oder lanzettlich, ſcharf-geſägt, in einen kurzen Blattſtiel verſchmälert. Sägezähne alle drüſenlos. Blattſtiel meiſt kürzer als die Breite des Blattes. Kelch kahl, ſeine Zipfel eirund oder länglich, drüſig-kamm⸗ förmig, ½ bis halb ſolang als die verkehrt-kegelförmige Kelchröhre. Steinfrucht fait kugelig- eiförmig, dicht filzig⸗kurzhaarig. Stein etwas netzig, gekielt, nicht durch⸗ löchert. Blüten ſitzend, hellroſenrot, ſehr zahlreich, bei f. georgica dunkler rot, und der Wuchs erreicht 1½ m; bei f. campestris Ser. (syn. Amygdalus Besseriana Schott) weiß; bei f. Gessleriana ſchön rot. Sehr ſchöner, für kleine wie für große Gärten ſehr zu empfehlender Zierſtrauch für den Frühlingsflor. 932. Prunus Pérsica S. et Z., Tafel 75, 300 (syn. Amygdalus Persica L., Persica vulgaris Mill.), Pfirſichbaum. Perſien, Orient. Baum (oder baum- artiger Strauch), bis 8 m hoch. Blütezeit: April, vor oder mit dem Ausbruch der Blätter. — Zweige ſchlank. Blätter breit-lanzettlich, mit drüſenloſen, ſpitzen Säge— Familie 71. Rosaceae, Noſengewächſe. O XXII 18, 31 u. XXX 12, 13, 24. zähnen. Blattſtiele kürzer als die halbe Breite des Blattes. Blüten faſt ſitzend, einzeln oder gepaart, karmeſinrot, ins weiße ſpielend (pfirſichfarben), bei f. flore pleno ziemlich gefüllt; bei f. stellata halb⸗gefüllt, mit etwa 15 Kronblättern, die meiſt erſt im Verblühen roſenrot werden; bei f. flore albo pleno gefüllt, weiß; bei f. camelliaeflora ſtark⸗ gefüllt, dunkelrot; bei f. dianthiflora (syn. f. caryophyllodes) Blüten ſehr groß, aber weniger dicht-gefüllt, zart-roja, dunkler gebändert; bei f. versicolor flore pleno die Blüten auf derſelben Pflanze bald rot, bald halb rot und halb weiß; bei f. flore coccineo pleno gefüllt, leuchtend-rot. Steinfrucht weichfilzig oder bei den ſog. „Nektarinen“- und „Brügnolen“-Pfirſichen kahl, ſaftig, fleiſchig, mit einer Längsfurche verſehen. Stein mit 2 vorragenden Nähten, von verworrenen Furchen runzelig und durch kleine Löcher punktiert. Von obigen Gartenformen iſt f. flore pleno mit röschenartigen, gefüllten Blüten die härteſte und beſonders zu empfehlen; ſodann ſei auf den Blut⸗ Pfirſich, k. foliis purpureis, hingewieſen, deſſen Blätter auch im Sommer prächtig glänzend-pur⸗ purrot, und deſſen als Obſt verwendbare Früchte ganz dunkelrot gefärbt ſind. Alle Pfirſichbäume blühen ſchön, und der günſtigſte Platz für ſie iſt am Spalier einer Mauer, eines Hauſes u. ſ. w.; allein für ſolche Stellen wären — zumal auch ja die Früchte zieren — denn doch einfachblühende und fruchttragende Frühſorten (3. B. „Alexander“, „Früher Rivers“, „Früher Beatrix“ oder der ſchöne Blut-Pfirſich) vorzuziehen. Freiſtehende Pflanzen in der Jugend durch mäßiges Beſchneiden buſchig ziehen. Sie verlangen ſonnigen Standort, guten, an mineraliſchen Nährſtoffen nicht armen, aber auch nicht eben feuchten Boden, etwa humoſen, ſandigen Lehm. Im Winter Fichtenzweigdecke, die bis zur Blütezeit teilweiſe zu belaſſen iſt. 933. Prunus triloba Lindl., Tafel 77, 305 (syn. Amygdalopsis Lindleyi Carr.), Gelappter Pflaumenbaum (Mandelpflaume). Oſtaſien. Strauch (oder Bäumchen), bis 2 m hoch. Blütezeit: März, April. — Aſte kahl oder ſchwach-flaumig, rutenförmig. Rinde der Zweige ſchwärzlich. Blätter auf meiſt violettroten Stielen, eirund, am Grunde keilförmig, vorn oft ſchwach-Zlappig, am Rande grob-jägezähnig, unterſeits graulich-behaart; Nebenblätter pfriemlich, drüſig, 2teilig. Blüten einzeln oder ſeltener paarweiſe, achſelſtändig, an ziemlich langen (3 em), kahlen Stiel⸗ chen, die länger als die Kelchröhre, halb-gefüllt, fleiſchfarbigroſa oder blaßroſenrot, etwa 4 em breit, ſehr ſchön. Kelchröhre kurz, weitmündig, innen im Schlunde behaart. Fruchtknoten zottigbe— haart. (Vergl. auch Nr. 925.) Ein nicht genug zu empfehlender Prachtſtrauch, insbeſondere für kleine Gärten. Auf Schlehen- oder Pflaumenſtämme gepfropft (okuliert) und ſo als Bäum⸗ chen gezogen, gewährt er einen prächtigen Anblick, wenn er im zeitigen Frühling mit zahlreichen halb- gefüllten Röschen bedeckt daſteht. Eigenwurzelig, d. h. als Strauch, erzieht man ihn durch krautige (Sproß>) Stecklinge. Im Winter Schutzhülle von Fichtenzweigen, um alljährlich die ſchönen Blumen ſich zu ſichern. 934. Prunus japonica Thbg., Tafel 76, 304 (syn. P. sinensis Pers., auch hort.;P. glandulosa Thbg., wenig abweichende Form; Cerasus japonica Loisl., Amygdalus pumila Sims und hort!), Japaniſche Mandelkirſche. Japan, China. Zierlicher Strauch, 60—120 em hoch. Blütezeit: April, Anfang Mai, meiſt mit dem Ausbruch der Blätter beginnend. — Blätter lebhaft⸗grün (bei P. pumila L. blaugrün), geſtielt, breit⸗ lanzettlich bis ſchmal ⸗länglicheirund, allmählich in die ſtumpfliche Spitze verſchmälert, fein doppelt⸗ bis dreimal ⸗drüſig⸗ſägezähnig, oberſeits glänzend, unterſeits auf den Nerven behaart. Blattſtiele ohne Drüſen. Blütenknoſpen längs der Zweige 1—2⸗, ſeltener Zblütig. Blüten geſtielt, ſchön hellroſen- rot, gefüllt. f. flore albo pleno gefüllt, weiß, zeigt ſich härter und dankbarer als die rotblühende. Nur die gefülltblühenden werden als ſehr wert— volle und allgemein zu empfehlende Zierſträucher geſchätzt. Die einfachblühenden ſind durch länglich ⸗ eirunde bis länglich-lanzettliche, ziemlich plötzlich in eine lange und ſcharfe Spitze vorgezogene, am Grunde breiter abgerundete Blätter verſchieden. Ihre Früchte ſind erbſengroß und rot [bei Prunus humilis Bnge. größer (kirſchengroß), bei P. Simonii 3—4 em groß oder dick!. A. glandulosa, die einfache weiß blühende A. sinensis nana genannt. e eee e Sue er mit ſtärkeren Aſten. Blütenſtiele länger. Frucht dunkel- serrati- China, (syn. P. oder Cerasus serrulata hort., P. folia hort. Booth.), Sdeinfauerkirfde. Japan. zeit: Anfang Mai. — Zweige ſparrig oder ſteif auf— recht, dick, mit ſtarken Kork-Rindenhöckerchen; Neben— blätter ſehr entwickelt, drüſig, zerſchnitten-fiederteilig. Die einfache rotblühende wird in den Gärten meiſt Amygdalus japonica oder Kleiner Baum oder hoher Strauch. Blüte Gattung 290. Prunus. 6 em breit, einmal- oder doppelt- und lang- und Scharf- | zugeſpitzt⸗drüſig⸗geſägt, kahl, nur in der Jugend am Rande und in den Aderwinkeln mit einzelnen Haaren. [Blätter bei f. paniculata und ihren Sorten 10 bis 11 em lang, 6-6 / cm breit, breit-herzförmig-eirund, meiſt doppelt⸗geſägt und beiderſeits mit bleibender Behaarung.] Blüten weiß oder roſa, über 2 cm breit, aus blattloſen Knoſpen, lang⸗-geſtielt, in wenig- (2—3-)blumigen Doldentrauben auf gemeinſamem Blütenſtiel, welcher mit mehr oder weniger handförmig— geſpaltenen und fein-eingeſchnittenen Deckblättern be- ſetzt iſt. Kelchröhre kreiſelförmig. Gartenformen mit meiſt über 3 cm breiten Blüten find: f. dona- nesiana (syn. Cerasus Lannesiana Carr.) blaßrot; bei f. flore albo pleno (syn. Cerasus hortensis fl. albo pl.) weiß⸗gefüllt, bei f. flore roseo pleno roſenrot— gefüllt. Blüten einfach, weiß; bei f. paniculata Sieboldii (syn. Cerasus oder Prunus Sieboldii vrt.) weiß— gefüllt; bei f. paniculata fl. roseo pl. (syn. Cerasus Watereri hort.) roſenrot-gefüllt. Die Scheinſauerkirſche iſt in ihren gefüllten Sorten unſern ſchönſten Blütenſträuchern zuzuzählen und in größeren Gärten nicht zu vergeſſen. 936. * Prunus Cérasus Z. (syn. P. caproniana Willd., Cerasus vulgaris Mill.), Gemeine Sauerkirſche (fr. Cérisier commun, Griottier; e. Common Cherry- tree). Kleinaſien. Baum, 3—10 m, oder Strauch und 1—2mhod. Blütezeit: Ende April, Anfang Mai. — Aſte ausgebreitet, aufrecht oder etwas überhängend; Zweige dünn, ſchlank, biegſam. Blätter flach (nicht runzelig), lederig, glänzend, kahl oder nur auf den Nerven unterſeits zerſtreut-haarig, elliptiſch oder verkehrt-eirund (bei f. pensylvanica länglich- lanzettlich), zugeſpitzt, drüſig⸗geſägt. Blattſtiel ohne oder mit kleinen (zu⸗ weilen auf den Blattrand hinaufgerückten) Drüſen. . Bei f. paniculata (syn. Cerasus pan. Kdw.) empfehlenswert. Blätter länglich-eirund, 12—13 cm lang und 5 bis färbendem Saft, ſüßlich⸗ſauer. hängenden Zweigen; ı DC. pr. sp.), Baſtard⸗S. i im Wuchs und Blättern den Süßkirſchen gleich. Nr. 930— 937. 233 Blütendolden von angedrückten Knoſpenſchuppen und von einem oder einigen kleinen Laub— blättern aus derſelben Knoſpe begleitet. Blumen⸗ blätter faſt kreisrund, nicht (wohl aber bei P. fruti- cosa Pall.) tiefer ausgerandet. Frucht hellrot mit nicht färbendem oder ſchwarzrot mit färbendem Safte, ſauer. Blüten weiß. Gartenſorten: f. flore pleno, Blüten gefüllt; f. flore serotino pleno, ſpät⸗ blühend, gefüllt; k. Rhexii, gefüllt, aber der Stempel in kleine, grüne, die Mitte der ſchön ranunkelartigen Blüte einnehmende Blättchen umgebildet; k. ranunculi- flora, ſehr große, ſtark-gefüllte Blumen; f. persiciflora hort. (syn. flore roseo pl.), blaßroſenrot-gefüllt. Alle dieſe Gartenformen ſind ſehr ſchön und empfehlenswert für Anlagen wie für mittlere und größere Ziergärten. Erwähnt ſeien noch f. foliis pul- verulentis Spaeth, Blätter gleichmäßig weiß- und gelb— bunt; f. laciniata, Blätter geſchlitzt. Von dieſen gemiſchten, vorzugsweiſe als Zier- bäume zu betrachtenden Formen abgeſehen, teilt man die Sauerkirſchen in 4 Gruppen, die bei der Verworren— heit in der Benennung hier mitgeteilt werden ſollen: a) austera Zhrh., Gemeine S. Bis 9 m hoch oder ſchwarzrot, ſauer und herbe, mit färbendem Saft, klein oder groß; Fruchtſteine kugelig. b) äcida Lhirh., nicht Dum. !], Glaskirſche. Bis 9 m hoch, mit ſtärkeren Aſten. Blätter groß. Blütenſtiele kürzer. Früchte rot, mit hellem, nicht Steine meiſt kugelig. (syn. Cerasus acida Dum., nicht Erh. l, C. collina Zej. et Court.), Strauch-S. (Oſtheimer Weichſel). — Strauchig, auf trockenen Bergen kaum über 1 m hoch, in gutem Gartenboden 3—4 m erreichend, mit dünnen, über— Ausläufer treibend. Blätter ſteif-abſtehend, ſchmäler. Frucht mit hellem, nicht färbendem Saft, ſtets ſauer. Stein eiförmig. ohne ‚scharfe Kanten. Bei f. Marasca Host hängen die Aſte bis zur Erde herab; bei f. effusa Host ſtehen ſie mehr ab. Die Form f. semperflorens £hrh. (syn. Cerasus semperflorens DC., Prunus serotina Roth, nicht Ehrh.!), Allerheiligenkirſche, blüht c) pendula Ziegel rium Sieb. pr. sp., Blüten einfach, weiß; bei k. Lan- und trägt oft bis in den Herbſt hinein oder blüht und trägt im Herbſt zum zweitenmal an den jungen Zweigen; f. semperflorens fl. pl. iſt gefüllt- blühend; beide ſind (auf Wildſtämme gepfropft) von beſonderem Intereſſe und für größere Gärten d) hybrida Jaeger (syn. Cerasus Caproniana (Süßweichſel). Baum, Innere Schuppen der Doldenhülle zurückgebogen. Früchte ſäuerlich-ſüß, dunkel- oder ſchwarzrot, mit färbendem Saft. Aſte der jungen Bäume auf— ſteigend, endlich aufrecht-abſtehend. — Bei P. pensyl- vanica L. Hl. (syn. P. borealis Pursh, P. lanceolata Willd., Cerasus borealis Michæ.) haben die Blüten— dolden keine Knoſpenſchuppen; Blüten ſehr zahlreich, weiß. Früchte ſauer bis bitter. 937. * Prunus ävium L., Tafel 76, 303 (syn. Cerasus avium Mnch., C. duleis Borkh.), Süßftirſche (fr. Cérisier; e. Cherry-tree). Europa. Baum, 15 bis 20 m hoch. Blütezeit: April, Mai. — Krone meiſt breit⸗pyramidal; Aſte aufrecht; Zweige dick, wenig biegſam. Blätter eirund⸗länglich oder elliptiſch, doppelt-geſägt, zu⸗ geſpitzt, etwas runzelig, oberſeits nicht glänzend, unterſeits 234 vorzüglich in der Jugend flaumig. Blattſtiele gewöhnlich 2 drüſig. Blütendolden am Grunde nur mit Knoſpen—⸗ ſchuppen aber ohne kleine Laubblätter, ſelten mit kleinen Anſätzen dazu; die grünen Schuppen ausgebreitet oder zurückgeſchlagen. Frucht rot oder ſchwarz. Blüten doldig, weiß, bei k. flore pleno gefüllt, und nur dieſe als Zierpflanze beliebt. Erwähnt ſeien noch: f. asplenifolia, mit ſchmalen, tiefeingeſchnittenen Blättern; f. pendula, mit hängenden Aſten (Trauer-Süßkirſche). 938. * Prunus Mähaleb L. (syn. P. odorata Lam., Cerasus Mahaleb Mill., Padus Mahaleb Borkh.), Mahaleb- (oder echte Weichſel-) Kirſche. Südeuropa, Orient. Strauch, bis 6 m hoch. Blütezeit: Mai, nach dem Erſcheinen der Blätter. — Holz und Rinde von angenehmem Geruch (Weichſelrohr-Pfeifen). Blätter rundlich-eirund, etwas herzförmig, ſtumpf-geſägt, unter- ſeits blaugrün; Blattſtiele ohne Drüſen. Blüten in aufrechten, kurzen, 3— 12 blütigen, einfachen, gewölbten Doldentrauben (Ebenſträußen), weiß, bei k. flore roseo pleno gefüllt, blaßrot. Kronblätter länglich. Frucht kugelig oder eiförmig, erbſengroß, ſchwarz, bitter, bei f. fructu luteo gelb. Buntblätterige (in der Jugend ſehr ſchöne) Formen ſind: k. fol. argenteo variegatis, weißbunt; f. foliis aureo marginatis, ſchön goldgelb-gerändert. Die Mahaleb-Kirſche tft ihrer zierlichen Be— laubung, wie ihrer zahlreichen Blüten wegen im Landſchaftsgarten ein unentbehrlicher Strauch. 939. * Prunus Padus TL. (syn. P. racemosa Lam., Cerasus Padus DC, Padus vulgaris Borkh.), Gemeine Traubenkirſche (Ahlkirſcheyß. Europa, Nord- aſien. Baum oder baumartiger Strauch, 10—12 m hoch. Blütezeit: Mai. — Rinde ſchwärzlich, braun— punktiert. Blätter elliptiſch, länglich-verkehrteirund oder eirund-lanzettlich [bei f. Laucheana Bolle pr. sp. (syn. f. rotundifolia hort.) rundlich), groß ſpitz, von abſtehenden Zähnen geſägt, kahl, etwas runzelig, unterſeits bläulichgrün; Blattſtiel mit zwei Drüſen. Blüten in hängenden, ſelten (f. petraea Tausch, f. Laucheana Bolle) faſt aufrechten, langen, cylindriſchen, gedrungenen, 20—30 blütigen Trauben. Frucht ſehr herbe, faſt kugelig, erbſengroß, ſchwarz, bei f. rubra (syn. P. rubra Willd., nicht Alt.“) rötlich. Stein furchig⸗runzelig. — Buntblätterig find: f. aucubae- folia, Blätter gelblichweiß-gefleckt oder punktiert; k. foliis marmoratis Spaeth, Blätter gelbbunt, unregel— mäßig⸗ aber ſtark⸗gefleckt- marmoriert, manche auch halbſeitig gelb. Die Gemeine Traubenkirſche blüht willig und reich, iſt auch während der Blütezeit ſehr ſchön und allgemein beliebt. Die Belaubung verliert aber nach der Blüte ſehr an ſchönem Ausſehen, um ſo mehr, wenn der Baum keinen genügend feuchten und halb— ſchattigen Standort bekommt. Er ſei deshalb nur für große Gärten und für Anlagen empfohlen. An zu trockenen Standorten ſiedelt ſich Ungeziefer allerlei Art auf den Blättern an, und andere Prunus-Arten be- kommen leicht etwas ab. Der Baum iſt aber als Schattenpflanze faſt unerſetzlich, gedeiht ſelbſt unter großen Bäumen, iſt ungemein raſch von Wuchs und im höchſten Grade ausſchlagfähig. 940. Prunus virginiäna L. (syn. P. serotina Pursh, nicht Ehrh.!, P. rubra Ait., nicht Willd.!, Cerasus virginiana DC., nicht Mich. “; Padus vir- giniana Borkh.), Virginiſche Trauben ⸗Kirſche. Virginien, Carolina. Strauch oder Baum, bis 10 m hoch. Blütezeit: Mai. — Aſte und Zweige warzig, Familie 71. Rosaceae, RNoſengewächſe. G XXII 18, 31 u. XXX 12, 13, 24. weiß⸗punktiert. Blätter breit-oval oder etwas verkehrt⸗ eirund, plötzlich kurz⸗zugeſpitzt, am Grunde oft faſt herzförmig, ſehr ſcharf- und oft doppelt⸗geſägt, mit vorwärtsge— richteten oder angedrückten, pfriemlichen Zäh⸗ nen, unterſeits in den Aderwinkeln meiſt behaart. Blattſtiele mit 2 oder mehr Drü- ſen. Blütentrau⸗ ben kurz, aufrecht oder ſpreizend. Kronblätter kreis- rund, kaum län⸗ ger als der ganze Kelch. Früchte faſt kugelig, dunkel- rot. — Empfeh- lenswerter Parkbaum, gedeiht. 941. Prunus serötina Zhrh., nicht Pursh! (syn. Prunus virginiana Mill., nicht Z.!, Cerasus virginiana Michæ., nicht DC.N, Spätblühende Trauben -Kirſche. Nordamerika. Baum, 8—25 m hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Mit voriger Art beſtändig verwechſelt, aber verſchieden durch: Blätter faſt pergamentartig, oval, länglich oder lanzett⸗länglich, an beiden Enden zugeſpitzt, kahl oder unterſeits entlang der Mittelrippe gebärtet, oberſeits glatt und glänzend, fein⸗geſägt, Zähne angedrückt- oder gekrümmt⸗ſchwielig (drüſig). Blattſtiel oder Blattgrund meiſt 2= oder mehrdrüſig. Blütentrauben ſpreizend, 5—12 cm lang, zuletzt nickend, weiß. Kelch unter der Frucht ganz bleibend; Kronblätter breit-verkehrteirund. Frucht kugelig, ſchwarzpurpurn, 3—6 mm breit. — Iſt von raſchem Wuchs, gedeiht auch auf trockenem Boden und iſt der an den Lorbeer erinnernden glänzend— grünen Blätter wegen für Anlagen empfehlenswert. 942. Prunus Lauro-Cérasus Z. (syn. Cerasus Lauro-Cerasus Loisl.);, Gemeine Lorbeer - Kirfde, fälſchlich „Kirſchlorbeer“ genannt (fr. Cerisier Laurier- Cerise; e. Common Laurel - Cherry). Südeuropa, Orient. Immergrüner Strauch, 2—6 mhod. Blüte⸗ zeit: April, Mai. — Junge Zweige grün. Blätter groß, lederartig, dick und ſteif, entfernt-geſägt, kahl und glänzend, am Rande meiſt umgebogen, meiſt oval⸗ länglich, vorn ſtumpf oder ſpitz, übrigens in Blattform und auch in der Widerſtandsfähigkeit gegen die Winter⸗ kälte je nach der Sorte ſehr verſchieden. Blüten zierlich, Boden der in allerlei weiß, in länglichen, achſelſtändigen Trauben, die kürzer als ihr Blatt ſind. Frucht ſchwärzlich. Die Blätter ſind ſtark blauſäurehaltig, alſo giftig, und duften, wenn gerieben, nach bitteren Mandeln. Verwendung. Einer unſerer ſchönſten und wertvollſten, zur Schmückung von Wintergärten, Kalthäuſern, kühlen Zimmern, Treppenfluren u. ſ. w. vortrefflich geeigneten immergrünen Sträucher und im allgemeinen härter als der Lorbeerbaum, in deſſen Geſellſchaft man ihn als Topf- und Kübelpflanze oft antrifft und auch wohl neben dieſem in einem froſt⸗ freien, luftigen Keller überwintert. N Die härteſten Formen der Lorbeer⸗-Kirſche, und zu dieſen zählt die Form k. caucasica (nicht aber f. colchica!), überdauern ſelbſt im nördlichen Deutſch⸗ land unter Fichtenzweig - Hülle unſere Winter ohne irgendwelchen oder ohne nennenswerten Schaden. Neuerdings wird von L. Spaeth in Rirdorf bei Berlin eine andere winterharte Abart, f. schip- kaönsis (zwei Sorten: breit- und ſchmalblätterig), empfohlen, die niedriger als f. caucasica, aber nicht ſo ſchön belaubt ſind. Kultur in allerlei Garten- und Ackerboden, der hin— reichend humos und kräftig iſt, dabei etwas friſch bleibt. Vor einigen Jahren wurde eine ſtarke, buſchige, 1 m hohe Pflanze der k. caucasica an ſonniger und trockener Stelle in Wald⸗ (Laub⸗)erde gepflanzt und ohne jeden Schutz über Winter dem Froſt wie den Sonnenſtrahlen preisgegeben. Der Winter war ſtrenge, und faſt alle Blätter wurden lerſichtlich durch Aus- trocknen) im Januar oder Februar braun, fielen ſpäter auch teilweiſe ab. Die jungen Zweige aber waren nicht beſchädigt, und im kommenden Sommer ſtand die Pflanze, deren Knoſpen aus allen Zweigen kräftig trieben, wieder im vollen Blätterſchmuck. Seitdem wurde mit dem beſten Erfolge wie folgt verfahren: Nach Maßgabe der Höhe und des Umfanges der Pflanze ſchätze man die Größe des beizubehaltenden Wurzelballens ſo ab, als ob die Pflanze in einen Kübel hätte verſetzt werden ſollen. Alsdann ziehe man Aſte und Zweige mittels Kokosfaſerſtricken etwas zuſammen, durchſteche hernach mit ſcharfem Spaten im rechtsſeitigen Halbkreis die die angenommene Ballen- grenze überſchreitenden Wurzeln, wie auch die unterhalb befindlichen in entſprechender Tiefe, faſſe dann die Pflanze unten an dem Stamm, ziehe und drücke dieſelbe nach der linken Seite an den Boden, ſchaufele an und auf den emporgehobenen halben Wurzelballen genügend Erde, um die Wurzeln gut zu bedecken und decke das Ganze mit grünen Fichtenzweigen, die man mit ein paar Ziegelſteinen beſchwert, zu. Im folgenden Jahre wird dann die linke Hälfte des Wurzelballens durch— Gattung 291. Rubus, Himbeere, Brombeere. läufer und Grundſproſſe; Nr. 938— 943. 235 ſtochen und die Pflanze nach rechts gelegt. An vor der Morgen- und Mittagsſonne etwas geſchützten und nicht zu trockenen Standorten iſt vielleicht kein Schutz erforderlich. — Die Verwendung der Prunus-Arten iſt bei den einzelnen Pflanzen ſchon angedeutet. Betont ſei hier noch, daß alle ſtrauchigen, frühblühenden Formen vorzügliche Treib ſträucher find, die, als kräftige Pflanzen im Frühling in ziemlich geräumige Töpfe gepflanzt, man ſogleich (ſpäter alljährlich nach der Blüte) entſprechend einſtutzt, um alljährlich neues Holz zu erhalten. Im Sommer recht kräftig erzogen, gegen Herbſt hin aber behufs guter Holzreife allmählich trockener gehalten, im Winter ziemlich trocken, kalt, kaum froſtfrei, luftig und thunlichſt auch hell geſtellt, von Mitte Januar ab lauwarm, dann bis zur Blütezeit ziemlich warm und nach Bedarf fortgeſetzt feuchter, vor allem auch recht ſonnig (etwa vor dem Fenſter eines ſüdlich gelegenen Wohnzimmers ſtehend) gehalten, nötigenfalls mit lauwarmem Waſſer begoſſen, werden ſie ſehr bald ihre ſchönen Blüten in Fülle zum Vorſchein bringen. Vermehrung aller Arten und Formen, auch der Prunus Lauro-Cerasus, durch Ablieger und, ſoweit ſie ſolche treiben, auch durch Aus— ſodann durch Veredelung, meiſt durch Augenpfropfen auf nächſtverwandte Arten, vorzugsweiſe auf Prunus insititia (St. Julien), die Kirſchen auf Prunus avium und P. Mahaleb. Anzucht aller Arten aus Samen. „Ausſaat nach der Reife oder im Herbſt, andernfalls die Samen in feuchten, etwas lehmigen Sand ſchichten und im kommenden Frühjahre recht zeitig (März-April) auf ein Saatbeet ins freie Land ſäen. — Keimkraft der Samen (wenn eingeſchichtet, „ſtratifiziert“) 1 Jahr; Keimung im kommenden Frühling. Nicht gleich nach der Reife geſäet oder nicht eingeſchichtet geweſen im Frühling geſäet, liegt der Samen oft 1 Jahr, ohne zu keimen. Gattung 291. Rubus L., Himbeere, Brombeere, Or XI 12a; XXX 24; XXXII (celtiſch: rub, lat.: klimmend, ſeltener aufrecht. ruber — rot; Farbe der Früchte). Blüten in end⸗ oder achſelſtändigen Riſpen oder Doldentrauben, weiß, roſa, purpurn, ſelten gelb. Kräuter oder Sträucher, meiſt mit Stacheln verſehen, niederliegend oder Blätter einfach und ganz, gelappt oder zerſchlitzt, oder gefiedert, oder gefingert, bei K. australis faſt fehlend. Frucht beerig, rot, gelb, ſchwarz, 1 grün. — 200 Arten, mit Ausnahme der trockenſten und . ae über die eng Erde verbreitet. A. Sträucher ohne derbe Stacheln. Blätter einfach. B. Sträucher mit Stacheln. 1. Blätter ungeteilt oder Z zählig. Bnge., Amurgebiet; Früchte brennend⸗rot gefärbt. 0 H. odoratus (Tafel 75). 943. R. nutkanus. 944. Blüten nickend, einzeln oder zu wenigen an kurzen Zweigen ftehend: Rubus crataegifolius 2. Blätter 3zählig; Nebenblätter klein, bleibend. Blüten nickend, einzeln oder zu wenigen an kurzen Zweigen: R. spectabilis. 945. 3. Blätter gefiedert⸗3⸗ oder ⸗5zählig, bisweilen fiederig-7 zählig. ſich löſenden Sammelfrucht vereinigt. a) Kronblätter anſehnlich; Blätter beiderſeits grün b) Kronblätter klein. Einzelfrüchtchen zahlreich. Stengel kahl, bereift. Blätter unterſeits oft weichfilzig Die Einzelfrüchtchen zu einer von dem trockenen Fruchtträger . R rosaefolius. 946. K. biflorus. 947. . leucodermis. 948. (Hierher auch R. phoenicolasius Maxim., purpurrot-behaart und mit ſchön roten Früchten.) 4. Blätter gefingert-3= oder ⸗5zählig, mit lang⸗geſtieltem Endblättchen; Früchtchenträgern verbunden-bleibend, abfallend. a) Kelchblätter nach der Blüte zurückgeſchlagen . b) Kelchblätter nach der Blüte nur abſtehend 943. Rubus odorätus L., Tafel 75, 297, Wohlriechende Himbeere (fr. Framboisier du Canada; e. Sweet-scented rasp-berry). Nordamerika. Strauchig, 1-2 m hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Die Stengel aufrecht, verholzend, wenig veräſtelt, ſteif⸗drüſenhaarig. Blätter groß, handförmig⸗ 3—5 lappig, Mittellappen länger, alle ſpitz oder lang- geſpitzt, weichſpitzig⸗feinſägezähnig; Nebenblätter faſt frei, abfallend. Blütenſtiel zuſammengeſetzt⸗vielblumig. Blüten ſehr groß, trugdoldig-rijpig, purpur= oder Nebenblätter fädlich. Früchtchen mit ihren erweichenden R. laciniatus. 949. R. ulmifolius. 950. F. villosus. 951. * R. plicatus. 952. violettroſenrot. Kelchblätter mit ſehr langen Zipfeln und klebrig-drüſen haarig, kürzer als die ver— kehrteirund⸗kreisförmigen Kronblätter. Frucht ſehr breit und platt. — Naheſtehend iſt R. deliciosus Torr., Kelch nicht drüſig; Früchte eßbar; Blüten purpurn. Für mittlere und größere Gärten ſowie für An— lagen ſehr zu empfehlen; breitet ſich namentlich in friſchem Boden und an halbſchattigem Standort ſtark aus; ſollte in keinem größeren Boskett fehlen. 236 944. Rubus nutkänus Mog. (syn. R. odoratus flore albo Hort.); Hootka-sSsimbeerftraud. Nord⸗ amerika. Strauchig, 1—3 m hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Pflanze ſchwach mit kurzen Drüſenhaaren bekleidet, im unteren Teile kahl. Die Stengel hin und her gebogen. Blätter 5lappig; ihre Lappen faſt gleichlang, breit, ungleich- und grob- gezähnt; Nebenblätter dem Blattſtiel etwas angewachſen und unter ſich verbunden. Blütenſtiele ziemlich arm⸗ blütig. Blüten ſehr groß, weiß. Kelchblätter drüſig, aber nicht ſteifhaarig, kaum ſo lang als die ovalen Kronblätter breit ſind; bei f. Nuttallii (syn. R. parviflorus NMI.) ſind die Blüten meiſt kleiner, Kronblätter länger als der Kelch. — Verwendung und Kultur wie Nr. 943, blüht aber nicht ſo willig. 945. Rubus spectäbilis Pursh (syn. R. steno- petalus Fisch.), Anſehnlicher Brombeerſtrauch. Nordamerika. Aufrechter Strauch, 1—2½ m hoch. Blütezeit: Mai. — Stämme nur im unteren Teile ſtachelig, ſonſt unbewehrt oder mit abfallenden Stacheln, nebſt den Zweigen ſtielrund. Blätter faſt kahl, 3 blätterig; Blättchen eirund, lang-geſpitzt, häutig, etwas fiederſpaltig eingeſchnitten-geſägt; Seitenblättchen von dem Endblättchen entfernt, faſt ſitzend, oft tief 2 lappig. Nebenblätter borſtenförmig. Blütenſtiele einzeln oder gepaart, 1—2blütig. Kelchblätter am Grunde behaart, breit-eirund, kurz-zugeſpitzt, viel kürzer als die länglichen,glänzend- roten Kronblätter. Blüten ſehr groß. Frucht gelb oder rot, groß, ſehr durchſcheinend. — Für Anlagen und größere Zier— gärten an halbſchattigen bis ziemlich ſchattigen Stellen. 946. Rubus rosaefölius Sm., Roſenblätteriger Brombeerſtrauch. Kap, Madagaskar, Auſtralien, Japan. Kleiner Strauch, 60—120 cm hoch, vom Ausſehen einer kleinen Roſe. Blütezeit: Sommer bis Herbſt. — Die Stengel ſtielrund, behaart; Stacheln abſtehend, etwas zurückgekrümmt. Blätter Roſen⸗ blättern ähnlich, mit 3—5 eirund⸗lanzettlichen, ſpitzen, faſt doppelt⸗geſägten, wintergrünen Blättchen. Blüten reinweiß, bei f. coronarius Sims weiß⸗-gefüllt und ſehr ſchön, kleinen Roſen ähnlich. — Iſt in unſerem Klima nicht winterfeſt; eignet ſich für Winter- gärten oder als Topfpflanze, die im Sommer im Freien eingeſenkt werden kann. 947. Rubus biflörus Buchan. (syn. R. pedun- culosus Don, R. leucodermis hort.!, nicht Dougl.), Zweiblütiger Brombeerftraud. Himalaja. Strauch, bis 3 m hoch. Blütezeit: Mai. — Die Stengel gerade oder halbran— kend, ſtark bläulich⸗ weißbe— ſtäubt; Sta⸗ cheln vereinzelt, ziemlich ſtark und gekrümmt. Blätter ober⸗ ſeits kahl, unterſeits fil⸗ zig, 3—5⸗%, meiſt 3 blätte- rig oder nur 3- lappig; Blätt⸗ chen oval, eingeſchnitten-gezähnt, die ſeitlichen ſitzend, das Endblättchen geſtielt, größer. Blütenſtiele hängend, Zweiblütiger Brombeerſtrauch. Hellrindiger Vrombeerſtrauch. Nordamerika. wenigblütig. Stacheln beſetzt. Nordamerika. Familie 71. Rosaceae, Noſengewächſe. Or XXII 18, 31 u. XXX 12, 13, 24. 1—3blütig. Blüten zahlreich, weiß. Früchte orange⸗ farben, wohlriechend. N Iſt ſeiner weißbeſtäubten Zweige wegen von vorzüglicher Fernwirkung und fällt ſofort auf. Vorteilhafte Verwendung in Landſchaftsgärten, An⸗ lagen und größeren Ziergärten, auch an Mauern, Ruinen, Grotten u. ſ. w. Verlangt kräftigen und friſchbleibenden Boden, verträgt gut Schatten; in rauhen Lagen im Winter Fichtenzweigdecke. 948. Rubus leucodermis Dougl., nicht hort., 2 m hoch. Hat aufrechte, oben überhängende, mit ſehr ſtarken, zurückgekrümmten Stacheln verſehene Stengel mit anfangs bläulichrötlicher, ſpäter weißlicher Rinde. Blätter Zblätterig oder bisweilen fußförmig-5 lappig; Blättchen breit-eirund, eingeſchnitten und geſägt, ſpitz, unterſeits filzig. Blütenſtiele achſel- und endſtändig, Kronblätter faſt ſolang als die Kelch- blätter. Frucht groß, bräunlichſchwarz, weiß-bereift, die der Sorte „Golden Cap“ goldbraun. — Intereſſant, aber nicht ſo wertvoll und auffallend als 947. 949. Rubus laciniätus Milld., Geſchlitzt- blätteriger Brombeerftraud. Vaterland unbekannt. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Halb -Kletterſtrauch. Stengel aufſteigend, meiſt behaart, kantig, mit ge—⸗ krümmten Stacheln beſetzt. Blättchen ſtets zu 5, ſämtlich geſtielt, tief-ſcharfzerſchlitzt, unterſeits weichhaarig. Blüten violett oder weiß, eine große, endſtändige, am Grunde beblätterte Riſpe bildend. Kronblätter gelappt. — Iſt ſeiner ſchönen Belaubung wegen an Felſen, Anhöhen, Abhängen, Mauern, Ruinen 2c. im Landſchaftsgarten ſehr gut verwendbar. 950. Rubus ulmifölius Schott, Almenblätte⸗ riger Brombeerſtrauch. Weſt- und Südeuropa. Blüte- zeit: Juli, Auguſt. — Strauch, 3—4 m hoch empor⸗ ſteigend, meiſt behaart. Stengel kantig, mit gekrümmten Blättchen 5- und 3zählig, rundlich, unterſeits weißfilzig. Blüten roſenrot, bei f. bellidi- florus C. Koch pr. sp. gefüllt, eine große eiförmige, am Grunde beblätterte Riſpe bildend; f. flore albo pleno hat weiß-gefüllte Blüten und wird nicht jo hoch. — Beide, insbeſondere die rojenrot-gefüllte, find ihrer zahlreichen, ſehr ſchönen, an gefüllte Tauſendſchön oder an kleine Roſen erinnernden Blumen wegen auch für kleinere Gärten zur Bekleidung niedriger Mauern, Holzwände, oder an freiſtehenden Stäben gezogen, zu empfehlen. Sonniger Standort, auch wohl halbſchattig, guter, durchläſſiger Boden und im Winter mit Stroh oder Fichtenzweigen umhüllen oder bedecken. 951. Rubus villösus Ast., Zottige Prombeere. Blütezeit: Mai, Juni. — Die Stengel meiſt aufrecht, bis 2 m hoch, mit ſtarken ge= krümmten Stacheln beſetzt, kantig. Zweige, Blätter und Blütenſtände drüſig. Blätter 3- oder 5blätterig; Blätt⸗ chen unterſeits grau, filzig-behaart, eirund oder länglich-eirund, das Endblättchen meiſt faſt herzförmig; Blüten weiß, in k. flore pleno gefülltblühend, eine längliche Riſpe oder eine Doldentraube bildend. Kelch— blätter nicht zurückgeſchlagen, weit kleiner als die Kronblätter. (Iſt mit R. plicatus nahe verwandt.) ö 952. * Rubus plieätus W. et Mees (syn. R. fruticosus L. eœ p., R. corylifolius Hane), Gefaltet- blätteriger Brombeerſtrauch. Einheimiſch. Blüte⸗ zeit: Juni bis Auguſt. — Unfruchtbare Schößlinge aufrecht oder oben bogig, meiſt gefurcht, kahl oder nur mit einzelnen Haaren, meiſt unbereift und drüſenlos, ſelbſt im Herbſt an ihrer Spitze nicht wurzelnd. Gattung 292. Fragäria bis Gattung 294. Potentilla. Fr. 941 951 237 Schößlingsſtacheln am Grunde breitzuſammengedrückt. folius flore pleno der Gärten iſt eine aufrechte, ſchöne, Blütenſtiele ohne Stieldrüſen. Kelchzipfel außenſeitig weißgefüllt-blühende Form einer dieſer beiden grün, nur am Rande weiß⸗filzig. Blüten weiß oder Arten, wahrſcheinlich von R. plicatus. — f rötlich. Laubblättchen gefaltet, beiderſeits grün, Kultur der Rubus-Arten mühelos, ſobald ſich unterſeits weichhaarig; Endblättchen herzförmig-eirund. die Sträucher erſt angeſiedelt haben. Alle ſind für Blüten in lockerer, faſt doldentraubiger Traube. kräftigen, an Mineraldünger nicht armen Boden dank— * R. nitidus V. et Mes (syn. R. corylifolius Sm., bar, blühen am reichſten an ſonnigem bis halbſchattigem nicht Hane), Ganzblätteriger B., verſchieden durch: Standort und ſind leicht durch Schößlinge oder Ab— Blätter etwas kleiner, flacher, oberſeits glänzend; lieger zu vermehren. In erſter Linie kommen für den Endblättchen eirund oder elliptiſch. Blütenſtand Garten in Betracht: R. odoratus, R. ulmifolius f. riſpig. Rubus fruticosus flore pleno oder R. coryli- bellidiflorus, R. laciniatus, R. „fruticosus“ fl. pl. Gattung 292. Fragäria L., Erdbeere, O XI 12a; XXX 24 (lat.: fraga — Erdbeere; von fragrare — duften). Blüten zwitterig, vielehig oder ſeltener zweihäuſig Blätter des Außenkelches, des Kelches und der Blumenkrone meiſt 5. Staubblätter unbeſtimmt, meiſt gegen 20. Fruchtknoten zahlreich. Früchtchen (Samen) zahlreich, der Oberfläche eines kegelförmigen, zur Reifezeit ſaftigen und genießbaren, gefärbten Fruchtbodens eingeſenkt, der eine Sammel— frucht darſtellt. Ausläufer treibende, niedrige Stauden mit weißen Blüten. — 8 Arten, durch die nördlich gemäßigte Zone bis Mexiko, 1 Art in Chile. 953. * Fragäria vesca L., Wald - Erdbeere. | blattartig, die Griffel verlängert, igelſtachelig; der Einheimiſch, in Wäldern, Waldwieſen, Gebüſchen. Fruchtboden klein, die Früchte anfangs ſmaragd— Staude, 8—15 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — grün, ſpäter ſcharlachrot und ringsum mit weichen, Blätter Zzählig. Haare am Blütenſchafte und an den grünen Stacheln beſetzt. Blattſtielen wagerecht-abſtehend, in den ſeitenſtändigen Die Form f. muricata kann ihrer Eigenart wegen oder an allen Blütenſtielen aufrecht oder angedrückt. als Ampelpflanze Verwendung finden. Als F. vesca Fruchtkelche abſtehend oder zurückgekrümmt. | foliis variegatis wird in den Gärten eine gut weiß— Blüten vollkommen zwitterig. Kronblätter weiß, bei buntblätterige Erdbeere kultiviert, die aber nicht zu f. muricata Duch. fehlend; die Kelchblätter meiſt F. vesca, ſondern eher zu F. grandiflora Zhrh. gehört. Gattung 293. Duchésnea Sm., Duchesnea, G XI 12a; XXX 24 (nach dem franzöſiſchen Botaniker Duchesne benannt). Blüten zwitterig. Außenkelch größer als die Kelchblätter; vorn grob— Z zähnig. Staubfäden nach dem Verblühen welkend, nicht an der Frucht ſtehenbleibend. Die Fruchtknoten zahlreich; der Fruchtträger zur Reifezeit vergrößert, wohl ſchwammig, aber ſaftarm, rot; Früchtchen aufſitzend, nicht eingeſenkt. Ausdauernde, erdbeerartige, niederliegende Kräuter mit gelben, achſelſtändigen Blüten und roten, erdbeerähnlichen aber ungenießbaren Früchten. — 2 Arten, von denen D. Filipendula (Hensl.), China, nicht in Kultur. 954. Duchésnea indica (Andr. ) Focke, Tafel durch Ausläufer ſehr leicht. — Keimkraft der Samen 20,80 (Syn. P. fragariodesSm., Fragaria indica Andr.). 1 Jahr; Keimung innerhalb 3—4 Wochen. Erdbeer -Duchesnea. Nepal. Staude. Blütezeit: Juni bis Herbſt; reife Früchte von Juli bis Herbſt. — Blüten gelb. Früchte ſchön rot. Vortreffliche Ampelpflanze; für Kalthäuſer, fürs Zimmer wie für den Balkon und die Veranda gleich ſehr zu empfehlen. Auch im freien Lande oft mit Glück zu überwintern, doch widerſtehen nur die ſich reichlich entwickelnden, jungen, kräftigen Aus- läuferpflanzen, während die Mutterpflanze leicht zu Grunde geht; was kein Nachteil iſt, da alle Erd— beerpflanzen vom 3. Jahre ab gewöhnlich ſchon zu altern beginnen und beſſer durch andere erſetzt werden. Überwinterung im Freien iſt am beſten gewährleiſtet, wenn man die Pflanzen in lockerer, humoſer Erde (Laub- und Torferde mit Gartenboden vermiſcht) ſich entwickeln läßt und vorſichtshalber im Winter ein paar Fichtenzweige drüber deckt. Auf Steingruppen, an Grotten, auf Beeten für Heide- und Moorbodenpflanzen gut verwendbar. Als Topfpflanze ſind ſie kalt zu überwintern. Anzucht aus Samen und Vermehrung Erdbeer-Duchesnea. Gattung 294. Potentilla L., Fingerkraut, O XI 12 a; XXX 24; XXXII (lat.: potens — mächtig, heilkräftig; arzneiliche Wirkung). Blüten zwitterig. Blätter des Außenkelches meiſt viel kleiner als die Kelchblätter, bisweilen Zzähnig. Fruchtknoten zahlreich. Fruchtboden (Früchtchenträger) zur Reifezeit nicht oder nur wenig ver— größert, bisweilen ſchwammig, aber ſtets ungefärbt. Kräuter oder Halbſträucher, ſelten (3. B. P. fruticosa) Sträucher, kahl oder behaart. Blätter wechſel- oder die des Blütenſtengels auch gegenſtändig, gefingert zu 3—7, oder unpaarig-gefiedert; Blättchen einzeln oder zu mehreren, häufig gelappt oder geteilt. Blüten meiſt trugdoldig oder doldenſträußig, ſelten einzeln in den Achſeln, weiß oder gelb, ſelten rot oder purpurn. — 150 Arten, meiſt der gemäßigten Zone der nördlichen Halbkugel angehörend. ee Blattersgeitenert. Blüten geln :. frulicosd (Tafel 7. 955. B. Stauden. Blätter handteilig-Z—5 zählig, unten am Blattſtiel mit meiſt blattartigen Nebenblättern . F. atrosanguinea (f. Macnabiana, Laſel 21). 956. P. nepalensis. 957. P. grandiflora. 958. e blatter unterbrochen⸗gefiedert Blüten gel „P, anserina. 959. 238 955. Potentilla fruticösa L., Tafel 75, 298. Strauchiges Fingerkraut. Europa, Orient, Nord- amerika. Strauch, 60— 100 em hoch. Blütezeit: Juni bis September. — Zweige aufrecht, mit brauner, riſſiger Rinde. 5— 7, beiderſeits oder nur unterſeits kurzhaarig, läng— lich⸗ lanzettlich oder linealiſch, ganzrandig. Blüten endſtändig, einzeln oder faſt doldentraubig. Kelchzipfel gleichlang, eirund- lanzettlich, die äußeren ſchmäler. Kronblätter verkehrt-eirund, länger als der Kelch, goldgelb. Früchtchen ſtark-kurzhaarig. — Formen ſind: f. dahurica DC. (syn. P. dahurica Ms.), Pflanze kahl. Blätter 3- und 5szählig-fiederig oder fiederſchnittig; k. tenuiloba DC. (syn. P. floribunda Pursh, P. tenuifolia Schldl.), niedriger, buſchiger; Blättchen ſchmäler, grau-ſeidig; Blüten zahlreicher. Recht hübſcher, allgemein zu empfehlender Boskettſtrauch, namentlich auch für kleinere Gärten. Gedeiht in allerlei Kulturboden. Vermehrung durch Teilung, bewurzelte Schößlinge und Stecklinge leicht. 956. Potentilla atrosanguinea Zodd., Dunkel- blutrotes Fingerkraut. (fr. Potentille noir pourpre; e. Dark-blood- coloured Cinquefoil). Nepal. Staude, 50 bis 100 em hoch oder lang. Blütezeit: Juni bis Sep⸗ tember. — Pflanze ſeidig-zottig; die Stengel aus nieder- liegendem Grunde aufſteigend. Untere Blätter geſtielt, 3zählig, unterſeits weiß-zottig; Blättchen breit-eirund, geſägt; obere Blätter ſitzend; Nebenblätter ſtumpf. Blüten groß, 2½—5 cm breit. Kelchzipfel ſchmal, ſpitz; Deckblätter von Größe und Form der Kelchblätter. Kronblätter dunkelrot; Staubfäden purpurrot. Es giebt eine Anzahl Sorten und Baſtarde, auch mit gefüllten oder halbgefüllten Blüten, von welchen nachſtehende die empfehlenswerteſten. Sie führen gewöhnlich die Bezeichnung P. hybrida Fort., Garten-Fingerkraut (nicht zu verwechſeln mit der unbedeutenden einheimiſchen P. hybrida Wallr., Baftard-Fingerfraut!). — Einfachblühende Sorten: f. Macnabiana, Tafel 21, 81, feurigſcharlachrot, mit goldgelb gemiſcht, in purpurſcharlachrot übergehend; die älteſte und zudem eine ſehr ſchöne Sorte; „Har— lequin“, gelb, ſcharlachrot-geſtreift; f. aurantiaca superba, rotorange; f. sanguinea, karmeſin, ſehr reich— blühend; f. splendidissima, leuchtend-rotſcharlach; f. splendens, tieforange mit ſcharlach; f. striatiflora, orangefarben, ſcharlach-geſtreift; k. nana multiflora, Blüten halbgefüllt, ſcharlachblutrot mit breitem, hellorangefarbenem Rand; die Pflanze wird nur 30 em hoch, iſt ſamenbeſtändig und blüht reich und lange; f. Russeliana, feurigſcharlachrot. — Gefülltblühende Sorten: „Le Vésuve“, leuchtend-rot, die Kronblätter gelb⸗gerändert, dichtgefüllte vorzügliche Sorte; „Hamlet“, dunkelkarmeſin, vorzügliche Sorte; „William Rollisson“, mahagonibraun, orange⸗übergoſſen, vorzügliche Form; „Dr. André“, goldgelb, rot-übergoſſen; „Gloire de Nancy“, goldgelb; f. thuringiaca, dottergelb; „Golden Ball“, rein hellgelb; „Louis van Houtte“, dunkel- karmeſin; „Vase d'Or“, rein goldgelb; „Victor Le- moine“, leuchtend - rot, gelb-geſtreift; „Rouillard“, ſamtig⸗ſcharlach, ambergelb-ſchattiert und gerändert; f. nana multiflora, halbgefüllt, iſt oben erwähnt. Blätter unpaarig⸗gefiedert; Blättchen blütig. Familie 71. Rosaceae, Noſengewächſe. G XXII 18, 31 u. XXX 12, 13, 24. 957. Potentilla nepalensis Hool. (syn. P. formosa Don, P. colorata Lehm.), Nepal-Finger⸗ kraut. Nepal. Staude, 40—60 cm hoch. Blüte⸗ zeit: Sommer bis Herbſt. — Pflanze leicht⸗behaart. Stengel äſtig, aufſtrebend, purpurrötlich. Grundblätter geſtielt, rauhhaarig, 5zählig; Blättchen kurz⸗geſtielt, verkehrteirund- lanzettlich, dunkelgrün, aber nicht glänzend; obere Blätter meiſt 3 zählig und Blättchen mehr lanzettlich, alle geſägt; Nebenblätter groß, meiſt ganzrandig, ſcheidigumfaſſend. Blumen ſehr ſchön, 2½—5 em breit. Kronblätter am Grunde dunkler geadert, dunkelroſenrot, bei f. coceinea ſcharlach⸗ rot, bei f. Mackoyana dunkelrot (auch Topfpflanze), bei f. rosea glänzend-rojentot. 958. Potentilla grandiflöra L., Großblumiges Fingerkraut. Alpenwieſen Europas. Staude, 15 bis 30 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Die Stengel aufſteigend-aufrecht, nebſt den Blattſtielen von kurzen, wagerecht-abſtehenden Haaren zottig, 3—10- Blätter 3 zählig; Blättchen oder Lappen ver⸗ kehrteirund-keilförmig oder lanzettlich, etwa 2½ em lang, tief⸗geſägt, beiderſeits grün, oberſeits flaumig, unterſeits zottig; Nebenblätter lanzettlich. Kelchzipfel lanzettlich, kürzer oder ſo lang als die Hüllkelchblätter. Blüten ſchön hellgelb. — Formen find: f. fragiformis Willd. pr. Sp., Blätter ſtumpf⸗gezähnt; f. pyrenaica Ram. pr. sp., Blätter 3 und 5zählig; f. minor Venetz, alle Teile kleiner. — P. speciosa Milld. iſt grauweiß⸗ oder ſchneeweiß-filzig; Blüten weiß bis gelblich-weiß. 959. * Potentilla anserina L., Gänſe-Finger⸗ kraut. Einheimiſch. Staude, 15—50 cm lang. Blüte⸗ zeit: Mai bis Juli; Herbſt. — Stengel rankenartig kriechend. Blätter unterbrochen-gefiedert, viel- paarig; Blättchen ſehr zierlich, länglich, ſcharf— geſägt. Stengelſtändige Nebenblätter ſcheidenförmig, vielſpaltig. Blätter unter- oder auch beiderſeits weiß⸗ ſeidig-behaart, bisweilen beiderſeits grasgrün. Blütenſtiele einzeln, länger als die Blätter. Blüten goldgelb. — Kann im Landſchaftsgarten mit humoſem, friſchem Boden, ſonnig oder beſſer wohl halbſchattig, an Ufern wie auf Steingruppen, auf Park⸗ wieſen, an Abhängen ꝛc. zweckmäßig verwendet werden. — Verwendung der ſtaudigen Arten. P. atro- sanguinea und ihre Formen, ferner P. nepalensis ſind zur Bepflanzung von Gartenbeeten vortrefflich geeignet; in kleineren Gärten ſind ſie zerſtreut auf Rabatten am ſchönſten und mögen hier ohne Rückhalt empfohlen werden. P. grandiflora paßt für den Felſen⸗ garten und auf Steingruppen in Moorerde und falf- haltigem Ackerlehm. — Kultur ohne Schwierigkeit in jedem kalkhaltigen Gartenboden. Anzucht aus Samen. Ausſaat und Behandlung wie bei harten Stauden üblich. Bei ſehr früher Ausſaat (Ende März, ins kalte Miſtbeet oder in Töpfe) geben einige Pflanzen, namentlich einfachblühende, ſchon im Herbſt einige Blüten. Beſſer aber iſt es, im April bis Juni auf ein Saatbeet oder in Töpfe zu ſäen; die Pflänzchen verſtopfen, ſobald es geht, und ſpäter mit 30—40 cm Abſtand an den Platz verſetzen. Vermehrung der treu wiedergewünſchten Sorten durch Teilung und Sproſſe. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Keimung innerhalb 3 Wochen. Gattung 295. Waldsteinia wind, Waldſteinie, r XI 12a; XXX 24 (nach dem Grafen Waldſtein-Wartenberg benannt). Außenkelch 5 blätterig, klein, bisweilen fehlend. Kelch röhrig, 5 lappig. Kronblätter 5. Staubblätter zahlreich; Staubfäden nach dem Verblühen vertrocknend. Fruchtknoten 2-6, klein, einem kurzen, zottigen Fruchtboden eingefügt. Griffel faſt endſtändig, am Grunde gegliedert, abfallend. Kriechende Kräuter, den Erdbeeren Gattung 295. Waldsteinia bis Gattung 297. Dryas. Fr. 955 963. 239 ähnlich. Blätter wechſelſtändig, geſtielt, ganz und nur gelappt, oder mit 3—5 gekerbten oder eingeſchnittenen Blättchen; Nebenblätter groß, häutig. Blüten gelb, auf 2—5blütigem Schaft. — 4 Arten, in Mitteleuropa, Nordaſien und Amerika. — W. geodes Milld., Blätter im Umriß herz⸗ nierenförmig, 3—53ählig oder ⸗teilig, eingeſchnitten-gezähnt; Stengel 5— 9 blütig; Kronblätter rundlich, am Grunde herzförmig⸗geöhrt; Fruchtknoten weichhaarig, bei W. trifolia Koch der Fruchtknoten wollig und die Kronblätter am Grunde abgerundet. Beide Arten in Ungarn in ſchattigen Wäldern. Im Park an ſchattigen Stellen verwendbar. Anzucht aus Samen. Gattung 296. Geum L., Nelkenwurz, Or XI 12a; XXX 24; XXXII (griechiſch: geuein Iſchmecken, gut riechen; Wurzel und Blüten). Kelch bleibend, 5 lappig, mit 5 Außenkelchblättchen. Kronblätter 5. Staubblätter zahlreich. Fruchtknoten zahlreich, einem erhöhten, kurzen oder verlängerten, keuligen Fruchtboden eingefügt. Griffel fadenförmig, gekniet oder aufrecht. Ausdauernde, bisweilen Ausläufer treibende Kräuter. Die grundſtändigen Blätter ne ungleich-unpaariggefiedert; das Endblättchen am größten; Stengelblätter wenige, meiſt 3blätterig oder deckblattförmig. Blüten anſehn— u weiß, gelb oder rot, einzeln oder meiſt doldentraubig am Schaft oder Stengel. — 36 Arten, der gemäßigten Zone angehörig. Der obere Teil der Griffel nach dem Verblühen 0 „ en ae ker dem einheimiſchen purpurbraun blühenden Geum rivale L. — Bach-Nelkenwurz, überhängend]) . . . 0 G. coecineum. 960. 6. ‚chilense (Tafel 20). 961. B. Der ganze Griffel an den Früchtchen bleibend . -. 2 2 2.2. . @. montanum. 962, 960. Geum coceineum Sibth. (syn. G. grandi- | 962. 5 eum Aon dann „Gebirgs-Nelken⸗ florum C. Hoch, G. Sadleri Frio, G. chilensis ort. wurz. Höhere Gebirge Süd— und Mitteleuropas, an nonn., nicht Balb.), Scharlachrote Nelkenwurz trockenen Stellen. Staude, 15—30 em hoch. Blüte— (fr. Benoite écarlate; e. Scarlet Avens, Scarlet zeit: Mai, Juni. — Pflanze ohne Ausläufer. Stengel Bennet). Griechenland, Kaukaſus, auf feuchten Alpen- [blütig. Blätter leierförmig-unterbrochengefiedert; wieſen. Staude, 30—60 cm hoch. Blütezeit: Mai Seitenblättchen klein, ungleichkerbig; Endblättchen ſehr bis Juli. — Die Stengel aufrecht, 2- bis mehrblütig. groß, faſt nieren-herzförmig, gelappt. Blüten aufrecht, Blätter ungleich- unpaarigfiederſchnittig, die 4—6 gelb. Kronblätter flach- ausgebreitet. Griffel (Fege— Seitenblättchen klein, einander genähert, das End- granne) in der Mitte nicht gegliedert. Früchtchen nebſt blättchen ſehr groß, herz-nierenförmig. Blüten aufrecht. Grannen zottig. — G. reptans L., Alpen, im Geröll; Blumenkrone mehr oder weniger abſtehend; Kronblätter Staude, 5—15 em hoch; Blütezeit: Juni, Juli; nierenförmig⸗kreisrund, doppelt ſolang als der Kelch. verſchieden durch: Pflanze mit kriechenden, beblätterten Kelchzipfel ſpäter zurückgeſchlagen. Griffel oberhalb Ausläufern. Blätter unterbrochen-gefiedert, oben breiter; der Mitte gegliedert und daſelbſt völlig kahl. Frücht- Blättchen eingeſchnitten-ſpitzzähnig; das Endblättchen chenträger fehlend; Fruchtboden und Früchtchen kurz- 3—5ſpaltig, Seitenblättchen meiſt 3ſpaltig. Blüten haarig. Blüten der Stammform rotorangefarben. gelb, faſt 4 cm breit. — 961. Geum chilense Balb., Tafel 20, 79 | Verwendung und Kultur. G. coceineum und (syn. G. coccmeum Bot. Reg, nicht Sibth.;, G. magel- G. _chilense ſind für ſandig⸗lehmigen Boden mit nur lanicum Comm.), Chiteniſche Nelkenwurz. Chile. mäßiger Feuchtigkeit bei etwas warmem und ſonnigem Staude, 40—60 om hoch. Blütezeit: Juni bis Standort ſehr ſchöne Zierpflanzen, die zerſtreut auf Auguſt. — Wird mit voriger verwechſelt; iſt verſchieden Rabatten oder im Staudengarten ihre Wirkung nicht durch: Die Stengel höher und mehr verzweigt. verfehlen. Anzucht und Behandlung wie Potentilla atro- Die Blätter mit 10—12 Blättchen. Das obere sanguinea (unter Nr. 959). Altere Pflanzen gehen nach Griffelglied ſteifhaarig. Blüten der Stammform ſtrengen Wintern durch Austrocknen oft ein. G. mon- ſcharlachrot, bei f. flore pleno (syn. G. atrococcineum | tanum iſt an ſonniggelegener, G. reptans an halb- fl. pl.) halb⸗gefüllt bis gefüllt; bei k. sanguineum ſchattiger Stelle auf Steingruppen in Moor- und Lehm⸗ blutrot oder ſchwärzlichblutrot und das Endblättchen erde zu pflanzen. Anzucht durch Aussaat in Töpfe. der Blätter am Grunde meiſt mehr keilförmig; bei k. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung inner- sanguineum fl. pl. dunkelblutrot-gefüllt. halb 2—3 Wochen. Gattung 297. Dryas L., Silberwurz (Waldgötterkraut), Or XXX 24 (griechiſch: dryas —Waldnymphe). Kelch une Außenkelch 0. Kronblätter 8—9, breit-verkehrteirund. Staubblätter zahlreich. Fruchtknoten zahlreich, im Kelchgrunde ſitzend. Griffel endſtändig, ſpäter als langes, bärtig⸗ federiges Anhängſel die Früchtchen krönend. Halbſträucher, kriechend. Blätter grundſtändig, einfach, geſtielt, länglich, ganzrandig, gekerbt oder faſt fiederſchnittig, ober— ſeits glänzend, unterſeits ſchneeweiß; Ränder umgerollt. Blüten groß, weiß oder gelb, auf zierlichem, 1blütigem Schaft. — 2 Arten der arktiſchen und ſubarktiſchen Regionen. 963.“ Dryas octopetala Z., Achtblätterige Lauberde, am beſten gleich nach der Samenernte in Silberwurz. Alpentriften der Schweiz und Oſterreichs, Töpfe, die kalt überwintert werden; Keimung erfolgt auch in die Thäler hinabſteigend. Staude, 8-15 cm dann zeitig im lang. Blütezeit: Juli bis September. — Stengel Frühjahr. Lu niederliegend, braun. Blätter immergrün, herzförmig- Auch Ausſaat S länglich, ſtumpf, gekerbt⸗geſägt, unterſeits ſchneeweiß, im April zu— 7 e oberſeits dunkelgrün, bei k. lanata Kern. jedoch auch läſſig. Die . Da oberſeits filzig. — D. Drummondii Richards., in jungen Pflan- a dan K 85 1 > Nordamerika, blüht gelb. zen ſind im e BSR 8 Verwendung und Kultur. Alpenpflanzen, für erſten Jahre In EUR, I ev) N Steingruppen und Felſengärten vorzüglich geeignet; kalt zu über⸗ ann NS ED erhalten jonnigen Standort und eine Miſchung von wintern, ſpäter 8 N er SR Moor- oder Lauberde mit lehmiger Raſenerde. Die im Freien über 8 erſte Art verträgt mehr Feuchtigkeit, die andere will Winter mit — f trockener gehalten ſein. Vermehrung durch Teilung Fichtenzweigen Achtblätterige Silberwurz. oder Ablieger. Anzucht aus Samen. Ausſaat in zu decken. 240 Familie 71. Rosaceae, Noſengewächſe. Or XXII 18, 31 u. XXX 12, 13, 24. Gattung 298. Holodiscus Maxim, Scheinſpierſtrauch, &—r XXX 24 (griechiſch: holds — ganz und diskos — Scheibe; Blütenſcheibe). Blüten klein. Kronblätter 5 (4). Staubblätter zahlreich, etwa 20, die 15 äußeren am Grunde verwachſen. Fruchtknoten 5, lang-behaart, Zeiig. Früchtchen 1 ſamig. — Sträucher mit wechſelſtändigen, einfachen oder faſt fiederlappigen, gezähnten, federnervigen, filzigen Blättern ohne Nebenblätter. Blüten klein, ſehr zahlreich, zu großen hängenden, meiſt zottigen Riſpen vereinigt, gelblichweiß. — 2 Arten: H. argenteus Maxim. (syn. Spiraea arg. Mutis) auf den Anden Neu-Granadas, und: 964. Holodiscus discolor Maxim., Tafel 73, Verwendung. Ganz vorzüglicher, ſchon jeiner 291 (syn. Spiraea ariaefolia Sm., Schizonotus di- Tracht, noch mehr der langen, zierlich überhängenden scolor Raf.), Angleichfarbiger Scheinſpierſtrauch. Blütenriſpen wegen auch für kleinere Gärten zu Nordamerika. Strauch, 2—4 m hoch. Blütezeit: | empfehlender Zierſtrauch, deſſen Schönheit als ſtarke Juli, Auguſt. — Die Stengel aufrecht, kräftig, braun Pflanze, in Einzelſtellung oder aus dem benachbarten oder graubraun, verzweigt; Zweige ſchwach, oft über— Gehölz hervorragend, beſonders zur Geltung kommt. hängend. Blätter geſtielt, breit-eirund oder elfiptifch- | Kultur. Gedeiht ohne beſondere Pflege; liebt länglich, ſtumpf, am Grunde ganzrandig, dann faſt friſchen, ziemlich kräftigen Boden. V ermehrung durch lappig⸗eingeſchnitten, die Läppchen vorn gekerbt, oberſeits Grundſproſſe, Ablieger und durch Stecklinge von im kahl, etwas runzelig, unterſeits blaß, weißgraulich-be⸗ zeitigen Frühling angetriebenen Pflanzen. Anzucht haart oder filzig, fiedernervig; k. dumosa (syn. Spiraea aus Samen etwas zeitraubend. Ausſaat in Käſtchen dumosa Mott.) bleibt niedriger, die Blätter find oder (im April, Mai) ins freie Land auf ein halb⸗ kleiner, am Grunde mehr keilförmig und unterſeits ſchattiggelegenes Saatbeet. — Keimkraft der Samen ſilber⸗filzig. Die großen Blütenriſpen hängen mähnen- 1 Jahr; Keimung innerhalb 6 Wochen. artig über und ſind ungemein zierend. Gattung 299. Filipendula L., Mädeſüß, Or XI I2a; XXX 24; XXXII (lat.: fllum — Faden, pendulus — hängend; Knollen an Wurzelfäden). Blüten zwitterig. Kronblätter 5, genagelt. Gtaub- blätter zahlreich (20 — 40), faſt keulenförmig, am Grunde verſchmälert, die äußeren länger als die inneren, Fruchtknoten 5—15, meiſt 10, ſeltener 5, frei; jeder Zeiig. Früchte balgkapſelähnlich, aber nicht aufſpringend, lſamig. — Anſehnliche Stauden mit kurzem Erd— ſtamm. Blätter unterbrochen-fiederſchnittig oder gelappt, mit Nebenblättern. Blütenſtände ſpirrenartig (d. h. der Endzweig von den übrigen ungleich überragt). Blüten weiß oder purpurn. — 8 bis 9 Arten der nördlichen gemäßigten Zone. A. Die Fruchtknoten ſitzend, meiſt mehr 5. 1. Die Fruchtknoten halb-herzförmig, mit der Bauchſeite noch hoch über dem Grunde angeheftet. * F. Filipendula (Taf. 20). 965. * F. UV maria. 966. 2. Die Fruchtknoten lanzettlich-länglich (bei F. vestita eiförmig, auf dem Rücken wie am Bauche ſteifhaarig), mit ihrem Grunde angeheftet , ea a Eee Se ee een, e F. angustiloba. 968. F vestita. 969. Blättchen vielpaarig und Blüten rosa öder weiß . F. palmata. 970. F. camtschatica. 971. F. purpurea. 972. 965. * Filipendula Filipendula Voss, brochen- und wenigpaarig⸗gefiedert; Blättchen groß, Tafel 20, 73 (syn. Spiraea Filipendula Z., Fili- eirund, beiderſeits grün, bei k. tomentosa (syn- pendula hexapetala.Gilib., F. vulgaris Mnch., Ulmaria Spiraea glauca Schlitz.) unterſeits weißfilzig, bei k. Filipendula Kostel.), Knolliges Mädeſüß; Hili- foliis aureo variegatis gelbbunt; ungeteilt, nur das pendelwurz. Europa; einheimiſch, auf trockenen Wieſen. Endblättchen größer und handförmig-3—5jpaltig, alle Staude, 30—60 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. | aber ungleich-gejägt. Blüten weiß, ſehr zahlreich in — Wurzeln dünn, an ihren Enden mit länglichen, großen Spirren; k. flore pleno gefüllt⸗ blühend. ſchwärzlichen, knolligen Anſchwellungen. Die Pflanze Früchtchen gegen 10, gedreht, faſt kahl, ſitzend, kahl. Die Stengel an der Spitze nackt. Grundblätter faſt in der Mitte mit der Bauchſeite angeheftet. meiſt roſettig- ausgebreitet, unterbrochen-vielpaarig— Für Landſchaftsgärten und Anlagen vortrefflich. fiederteilig; die Teile faſt gleich, fiederſpaltig oder Am wertvollſten iſt die gefülltblühende. Sie verlangen ungleich⸗ und feingelappt⸗gezähnt; das Endblättchen feuchten und nicht zu lockeren Boden, wenn ſie ſchön ähnlich geſtaltet. Blüten weiß, meiſt 6 zählig, bei und zierend werden ſollen. Freie Stellen der Boskette, f. flore pleno gefüllt und ſehr ſchön. Früchtchen 1 ige ar 8 in Sone e Bone Arche _ , md für fie geeignet. In trockenem Bode 1 fei hehagrt e in if d N A er Ungeziefer. Pflanzen-Abſtand 50 ſeite nicht ganz bis gegen die Mitte hin angeheftet. 0 a j Ungemein zierliche, en 100 12 55 Een aus bn ne uicht 1869, buſchige Staude für Rabatten, vor Gruppen feinerer Ge⸗ U 11 7 15 ; ] Mer 1 I Hill) Be hölze, auf Steingruppen, auf Hügeln ꝛc. Gedeiht in allerlei Made fu 105 15 l 18 e a Oanada EN nicht zu feuchtem Boden. Die Blumen der gefüllten | Ar gebs 15 b 5 50 mier br € Wieſen und Form ſind ein vortrefflicher Werkſtoff für Bouquets. 1 1 ) St Tr rt 75 ch. Blüte⸗ Pflanzen⸗Abſtand 2530 em. feuchten Boden. See 17 u zeit: Juni, Juli. — Erdſtamm kriechend, wohlriechend. 966. * Filipendula Ulmäria Maxim. Blätter fiederteilig; die Seitenteile handförmig⸗3Z—5⸗ (syn. Spiraea Ulmaria Z., Ulmaria pentapetala teilig; das Endblatt ſehr groß, faſt 7—gteilig, deſſen Gilib., U. palustris Mnch.), Echtes Mädeſüß (fr. Teile länglich oder lanzettlich, beiderſeits gleichfarbig Reine des pres; e. Common Meadow- Sweet). Europa, oder ſchwach-flaumhaarig. Blüten ſehr zahlreich, auf feuchten Wieſen, an Ufern. Staude, 1—2 m hoch. zart-roſa oder fleiſchfarben, bei f. venusta (syn. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Blätter unter- Spiraea venusta hort.) ſchön purpurroſa oder tief- Gattung 298. Holodiscus bis Gattung 301. Kerria. Fr. 964974. 241 roſakarmeſin, in großen Blütenſtänden. Früchtchen ſtändige ſehr groß und herzförmig⸗7—9 teilig. Blüten gegen 10, völlig kahl, am Grunde gleich, ſitzend, weiß, in der Jugend fleiſchfarben. Früchtchen 5—8, aufrecht, gewölbt. Samen breit⸗länglich. aufrecht, geſtielt, lanzettlich, flach, beide Ränder ſehr Eine Prachtſtaude, die in jedem kräftigen, lang- und dichtbewimpert. humoſen Boden, 1 ſonnigem 5 e e | 971. Filipendula eamtschätica Maxim. (syn. gedeiht, allgemein empfohlen werden kann Spiraea camtschatica Pal, S. palmata Mig., und in größeren Ziergärten nicht fehlen ſollte. S. palmata (fl. albo) Thbg., 8. digitata var. 968. Filipendula angustiloba Maxim. (syn. glabra Maxim.), Kamtſchatka-Mädeſüß. Kamtſchatka. Spiraea angustiloba Turcz., Ulmaria angustil. Focke), | Staude, 1½ — 3 m hoch. Blütezeit: Sommer. — Schmallappiges Blätter kahl oder unterſeits fuchsrotzottig; Seiten— Mädeſüß. Tau- blättchen keine oder nur einzelne und dann eirund; rien, Mandſchurei. das Endblatt ſehr groß, herzförmig-3—5lappig. Staude. Von vo- Blüten weiß. Griffelnarbe ſteifhaarig. Früchtchen 5, riger verſchieden aufrecht, geſtielt, lanzettlich-länglich, flach, glatt, an durch: Blüten beiden Rändern ſehr langbewimpert. Samen länglich. weiß. Früchtchen — Verwendung und Kultur wie bei Aruncus, Nr. 994. gegen 10, ſitzend, am Grunde ge- öhrt, kahl oder an den Rändern 972. Filipendula purpurea Maxim. (syn. Spiraea palmata TV.“, auch Hort., nicht Pall.), VPurpurrotes Mädeſüß. Japan. Staude, 40—80 cm N 0 0 1 f ätter hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Pflanze kahl. N 2 e Stengel beblättert. Blätter ohne oder mit nur ſehr . EN (syn. Spiraea di- wenigen eirunden Seitenblättchen; ihr Endblatt ſehr — SEN j gitata glabra groß, herzförmig⸗5— 7ſpaltig. Blüten purpur- oder er | Ar Ledeb.), bei f. to- roſenrot, bei k. elegans ſchneeweiß mit roten SEAN mentosa (syn. S. Staubfäden. Früchtchen meiſt 5, aufrecht, geftielt, — die. intermedia elliptiſch, gewölbt, kahl oder an der Bauch- und Rotes Mädeſüß. Glehn) unterſeits Rückenſeite ſpärlich⸗ſteifhaarig. — Die unteren Stengel- ſchneeweiß⸗filzig. blätter haben bisweilen 5 Blättchen; die Teile des — Schöne Art; im Winter Schutzdecke. Endblattes ſind eirund⸗ lanzettlich, langgeſpitzt. 969. Pilipendula vestita Maxim. (syn. Spiraen 6 -Iftwie Nr. 967 eine Prachtſtau de und allgemeiner vestita Wall., S. camtschatica Wall,, nicht Fall.; e . In rauheren Lagen gegen ſtrenge S. camtschatica himalayensis Zindl.), Bekleidetes Winterkälte genügende Laubdecke. Ta Mädeſüß. Weſtlicher Himalaja. Nur 30 em hoch. Verwendung dieſer Stauden. Alle Arten ſind Hat unterſeits aſchgrau-filzige bis fuchsrot-zottige in Landſchaftsgärten und Anlagen von Bedeutung; Blätter, weiße Blüten und 5—10 eiförmige, dicht- die beſonders hervorgehobenen auch in kleineren Zier— ſteifhaarige Früchtchen. gärten zerſtreut auf Rabatten und im Vordergrunde von Bosketts ſehr zierend. Kultur mühelos. Kräftiger, etwas friſcher Boden, ſonniger bis halbſchattiger, für manche Arten auch ſchattiger Standort ſagen zu. Anzucht durch Ausſaat in Töpfe oder Kaſten, im 970. Filipendula palmäta Maxim. (syn. Spiraea palmata Hall., nicht L., nicht Thbg., nicht hort.; S. digitata Milld.), Handförmiges WMädeſüß. tene 15 7 e e weiß ig Herbſt und kalt durchwintern, oder im Frühling. — x 5 = 15 7 Noi int f 8 N O · : f 1 in der Kultur bisweilen kahl; Seitenblättchen (Blatt- il der Samen 2 Jahre; Keimung innerhalb teile) mehrere und handförmig-3Z—5 jpaltig; das end- ige Gattung 300. Rhodötypus S. et Z., Jambukiſtrauch, 0. XXX 24 (griechiſch: rhodon — Roſe und typos — Geftalt; Blüte). Außenkelch klein, lanzettlich. Kelch innen zottig, Klappig, grob-geſägt. Kronblätter 4 (auch 5). Staubblätter ſehr zahlreich. Fruchtknoten 4. Griffel fadenförmig. Früchtchen 1—6, meiſt 4, mit ſchwarzer, glänzender, ſpröder Schale. — Strauch, mit gegenſtändigen, braunen, am Grunde ſchuppigen Zweigen. Blätter überkreuz gegen- ſtändig, geſtielt, eirund, zugeſpitzt, grob-geſägt. Blüten einzeln, weiß, an den Enden der Sproſſe. — Einzige Art: 973. Rhodötypus kerriödes S. % Z., Jam- aber willig wieder austreibend). Sollte in größeren bukiſtrauch Japan. Strauch 1—1 % m Hoch. Blüte- Gärten nicht fehlen, iſt auch für kleinere noch ſchön 55 IR 5 En { E 2 ) 8 ) \ zeit: Mai, Juni, bisweilen früher. — Iſt noch ver- genug. Verwendung am beiten im Vordergrunde der hältnismäßig ſelten. In nicht zu feuchtem Boden Gehölzgruppen. Vermehrung durch krautige Steck— dankbar blühend und nur in ſtrengen Wintern oder linge im Sommer unter Glas und lauwarm. Anzucht in rauhen Lagen etwas leidend (teilweiſe zurückfrierend, aus Samen. — Keimkraft der Samen 1—2 Jahre. Gattung 301. Kerria DC., Kerrie, Or XXX 24; XXXII (nach W. Kerr, der für die Kew-Gärten Pflanzen ſammelte, benannt). Blüten mehr oder weniger ausgeſprochen-Zhäuſig, ſeltener zwitterig. Kelch 5 lappig. Außenkelch fehlt. Kronblätter 5 (bei gefüllten Blüten zahlreich). Staubblätter zahlreich. Fruchtknoten 5—8, im Kelchgrunde eingeſchloſſen und meiſt nur in gefüllten Blüten bemerkbar. Griffel fadenförmig. — Strauch; Zweige und Sproſſe grün, rutenförmig, aus ſtark beſchuppten Knoſpen entſtehend. Blätter wechſelſtändig, eirund, lang,-sugeſpitzt, grob— geſägt, fiederrippig. Blüten ſchön orangegelb, endſtändig. — Einzige Art: 974. Kérria japonica DC., Tafel 74, 296, 3 m hoch. Blütezeit: April, Mai (oft auch im (syn. Corchorus japonicus Thbg., Rubus japonicus Herbit). Fr Garte nformen ſind: f. flore pleno, mit L.), Japaniſche Kerrie. — Japan. Strauch 1½ bis gefüllten Blüten, die bekannteſte und in den Gärten Vilmorin. Dritte Auflage. 16 nt N N} 1 3 a > 242 Familie 71. Rosaceae, RNoſengewächſe. OS uf XXII 18,31 u. XXX 12, 13, 24. als „Ranunkelſtrauch“ beliebte Form; f. foliis varie- f. foliis variegatis iſt am günſtigen Standorte (halb⸗ gatis, mit kleineren, weißbunten Blättern, eine niedrige ſchattig und nicht zu mager) vor Gehölzgruppen recht bleibende (50—90 cm), ſchwachzweigige Form mit hübſch. Hier und da zieht man die K. jap. flore pleno kleineren, einfachen Blüten; k. ramulis aureo vittatis, auch ſpalierartig an ſonniggelegenen Mauern und Wän- mit gelb⸗geſtreiften Zweigen, gleichfalls niedrigbleibend. den. Kultur. Jeder durchläſſige, thunlichſt etwas Verwendung. Die gefülltblühende gehört zu leichte Boden iſt geeignet. Sonniger Standort; jedoch unſeren ſchönſten Zierſträuchern und ſollte auch in iſt halbſchattiger nicht ganz ausgeſchloſſen. Beſchneiden kleineren Gärten nicht fehlen, zumal ſie zu den (wenn nötig) nach der Blüte. In ſtrengen Wintern wenigen Sträuchern gehört, die auch durch die Farbe erfrieren fie oft bis zum Grunde, treiben aber kräftig ihrer Aſte im Sommer und Winter einen angenehmen wieder und blühen oft noch im kommenden Herbſt. Eindruck machen, der in der Nachbarſchaft von Cornus In rauhen Lagen thut man gut, die ſchlanken Zweige alba, Rosa cinnamomea und R. rubrifolia, Tafel 78, zuſammenzuſchnüren, die Pflanze an den Boden zu 309, Salix alba-Formen u. ſ. w. noch mehr hervortritt. biegen und mit ein paar Fichtenzweigen zu bedecken. Die niedrigen Formen ſind von geringer Bedeutung; Vermehrung durch Ausläufer ſehr leicht. 5 Gattung 302. Neviüsia A. Gr., Nevinfie, O. XXX 24. Außenkelch fehlt. Kelchblätter 5, laubblattartig, eingeſchnitten-geſägt. Kronblätter fehlen. Staubblätter zahlreich. Frucht⸗ knoten 2—4, klein, ſitzend, ſeidig. Griffel fadenförmig, an der Spitze gekrümmt. Früchtchen ſteinfruchtartig, vom Kelch eingeſchloſſen. — Kahler, zierlicher, etwa 1—1!,; m hoher Strauch mit dünnen flaumigen Zweigen. Blätter wechſelſtändig, geſtielt, eirund oder länglich, zugeſpitzt, doppelt-geſägt. Blütenſtiele einzeln oder zu wenigen, traubig, endſtändig; Blüten durch die vielen weißen Staubfäden zierend. — Einzige Art: N. alabamensis A. Gr., in Alabama. Sit in ihrer ganzen Erſcheinung zur Blütezeit (Mai, Juni) zierlich und ſollte in größeren Gärten nicht fehlen; iſt auch wie Prunus-Arten zum Treiben geeignet. Gattung 303. Physocärpus Maxim., Blaſenfrucht, Or XXX 24 (griechiſch: physao — blähe auf und karpos — Frucht). Staubblätter zahlreich. Fruchtknoten meiſt 5, ſeltener I—4. Früchte geſtielt, aufgeblaſen, 2klappig-aufſpringend. Samenſchale glänzend, ſteinhart. Samen ungeflügelt. Große Sträucher. Blätter einfach, breit, gelappt; Nebenblätter bald abfallend. Blüten weiß, in Doldentrauben. — 3 Arten: P. amurensis Maxim., Amurgebiet, mit be⸗ haarten Balgkapſeln und lockeren Doldentrauben; ferner: 975. Physoeärpus opulifölius Maxim. (syn. blühen gerötet. Kapſelchen rötlich, kahl, blafig-auf- Neillia opulifolia getrieben; bei P. capitatus O. Atze. (syn. Spiraea BAHgp., Spiraea opu- | capitata Pursh) find die Kapſelchen faſt kahl, aber Blatt⸗ lifolia I.), Schnee- unterſeite, Blütenſtiele und Kelche filzig. — Öarten- ballblätterige Bla- formen: f. foliis luteis, Blätter goldgelb, iſt nicht ſenfrucht. Nord⸗ ſelten; f. nanus, Pflanze niedriger und buſchiger, Blätter amerika. Strauch, weniger gelappt; f. heterophyllus marginatus Wolf, 2—3 m hoch. Blüte- hat verſchieden geſtaltete, gelbbunte Blätter. eit: Juni, Jui Verwendung und Kultur. Es iſt ein kräftig Aſte mit brauner, wachſender, in Landſchaftsgärten, Anlagen und größeren riſſiger, abblätternder Ziergärten nicht ſeltener Strauch, deſſen gelbblätterige Rinde. Blätter ge- Form beſonders in Verbindung mit dunkellaubigen ſtielt, 3lappig; Lap-⸗ Gehölzen und in der Nähe des Waſſers ſich gut aus- pen ſpitz, doppeltzge⸗ nimmt. Vermehrung durch Steckholz iſt leicht. A ſägt. Blüten auf (faſt) Anzucht aus Samen. Ausſaat im Herbſt oder Früh⸗ ztterjge Blaſenf kahlen Stielchen, ling ins freie Land. — Keimkraft der Samen 1 Jahr; bt Bl 5 . „ f . weiß, vor dem Auf- Keimung innerhalb 4 Wochen. f : Gattung 304. Basilima Raf., Fiederſpiere, © XI 12a; XXX 24 (griechiſch: basileios — königlich; ſtattliche Pflanzen). Kronblätter in der Knoſpe dachziegelig. Staublätter ca. 40—60. Fruchtknoten 5, am Grunde verwachſen, vor den Kelchblättern (nicht abwechſelnd mit denſelben) ſtehend, mehreiig. Samenſchale häutig oder runzelig. Sträucher. Blätter gefiedert; Nebenblätter vorhanden. Blüten weiß, in großen Riſpen. — 5 Arten, in Aſien; nur B. Milli- folium Greene, mit doppelt⸗ gefiederten, feinſchnittigen Blättern, im nordweſtlichen Amerika. 976. Basilima sorbifölia Raf. (syn. Sorbaria zettlich oder länglich, langgeſpitzt, von einwärts ge⸗ sorbifolia A. Br., | bogenen Zähnen doppelt- und ſcharf-geſägt, hell⸗ Spiraea sorbifolia | grün, meiſt 4 mal länger als breit. Blüten 5— 10 mm L., S. pinnata breit, insgeſamt eine pyramidale, ſtraußförmige, Mnch.), Eſchen- meiſt wenig über die Blätter hervorragende Riſpe blätterige Fieder⸗ bildend. Kronblätter weiß, halb fo lang als die ſpiere. Sibirien. Staubblätter. Rückennerv der weichhaarigen Strauch, 1 1½ m Fruchtknoten undeutlich. hoch. Blütezeit: Schön belaubter, in Anlagen und größeren Juni, Juli. — | Gärten jo ziemlich unentbehrlicher Strauch, der Aſte braun, war⸗ ſchon ſehr früh, oft ſchon Anfang März, zu treiben zig, Blätter un⸗ beginnt, ſodaß die erſten Blättchen, nicht ſelten er⸗ paarig⸗-gefiedert, frieren; es iſt dann oft ratſam, die Aſte etwas einzu⸗ etwa 25 em lang; ſtutzen. Vermehrung durch Teilung und Grundſproſſe. \ Blättchen (meiſt 977. Basilima Lindleyäna Toene (syn. Sor- Eſchenblätterige Fiederſpiere. 17) faſt ſitzend, lan⸗ baria Lindleyana Maxim., Spiraea Lindleyana Wall., 7 = ZR IN e \ - 9 5. Gattung 302. Neviüsia bis Gattung 306. Spiräèba. Nr. 9575 — 979. 243 Schizonotus tomentosus Lindl., Spiraea sorbifolia kann deshalb nur in milden Gegenden ohne Schutz⸗ Hook., 2 J.), Lindleys Fiederſpiere. Himalaja. hülle bleiben. In Landſchafts- oder in größeren Zier⸗ Strauch, 1—2½ m hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — gärten iſt fie auch in Einzelſtellung ſehr wirkungsvoll. Pflanze an den Riſpen und unterſeits an den Blatt- rippen von einfachen Haaren weichhaarig. Blättchen e eee nen lägglich⸗lanzettlich, langgeſpitzt, doppelt⸗ und ſcharf⸗ nicht ort.“; S. sorbifolia alpina Hall., S. Pallasii | gejägt, meiſt 5—6 mal länger als breit. Blüten klein n 1 (½ cm breit), zu einer großen, die Blätter weit über⸗ G. Don), hat außer den gleichfalls endständigen Griffeln doppeltgrößere, 1—1!/, em breite Blüten, ragenden Riſpe angeordnet, deren Aſte schlaff, nicht die Kronblätter nicht oder kaum überragende Staub— ſteif aufrecht jind. Staubblätter ungefähr ſo lang blätter und wird zudem nur 30—60 cm hoch. — als die Kronblätter. Früchtchen länglich, kahl, auf 0 i „ f ; 5 i B. Kirilowii (syn. Sorbaria Kirilowii Maxim., dem Rücken mit ſehr deutlicher Rippe; Griffel Spiraes Kirilowii Bol., S. sorbifolia Bnge., nicht endſtändig, zurückgekrümmt. | OrDLIol] Der vorigen ſehr ähnlich und ihr überall vorzu— Z., nicht 1 e 15 5 a 10 N ziehen; allein ſie iſt weit empfindlicher gegen e Zur befeſti Br Griffel unterhalb der ſtrenge Kälte und friert oft bis zum Grunde zurück, Fruchtknotenſpitze befeſtig N Gattung 305. Gillenia Much, Gillenie, = XI 12a; XXX 24 (nach dem Kaſſeler Arzt und Botaniker Arnold Gillenius [17. Jahrhundert]! benannt). Kronblätter in der Knoſpenlage gedreht, ſchmal. Staubblätter 10—20. Fruchtknoten 5, meiſt frei, den Kelchblättern gegenüberſtehend, nicht mit ihnen abwechſelnd. Früchtchen 5, je 1—4ſamig. Samen mit häutiger und runzeliger Schale, nicht geflügelt. Ausdauernde, aufrechte, behaarte Kräuter. Blätter faſt ſitzend, Zzählig; Blättchen länglich, doppelt-eingeſchnitten-geſägt; Nebenblätter vorhanden. Blüten geſtielt, anſehnlich, roſenrot oder weiß, doldentraubig-riſpig. — Nur 2 Arten: 979. Gillenia trifoliäta Much. (syn. Spiraea oft fiederſpaltig; Blättchen lanzettlich, tief-eingeſchnitten; trifoliata L.), Dreiblätterige Gillenie. Nordamerika. Nebenblätter eirund, blattartig, doppelt-eingeſchnitten. Staude, 60—100 cm hoch. Blütezeit: Juni bis Blüten weiß. Auguſt. — Blättchen eirund⸗ länglich, langgeſpitzt, G. trifoliata iſt am bekannteſten und eine recht doppelt⸗geſägt; Nebenblätter linealiſch-borſten⸗ hübſche Staude oder Halbſtrauch für den Park und förmig. Blüten ziemlich groß, faſt weiß, am Rande den Landſchaftsgarten. Obſchon ſie in jedem roſen rot, ſich unregelmäßig öffnend und etwas an lockeren, kräftigen Boden gedeiht, jagt ihr Waldhumus Gaura Lindheimeri, Tafel 26, 101, erinnernd. — und ein etwas ſchattiger Standort am meiſten zu. G. stipulacea Nutt. (syn. Spiraea stipulata Milld., 8. Vermehrung durch Stockteilung oder Grundſproſſe, stipulacea Pursh), Nordamerika. Bis 1 æ m hoch. die man im Frühjahr pflanzt; Abſtand 40 em. Anzucht Verſchieden durch: Grund- und untere Stengelblätter aus Samen. Gattung 306. Spiräea L., Spierſtrauch, = XXX 24; XXXII (griechiſch: speira — das Gewundene; die blühenden Rutenzweige mancher Arten geben zuſammengebogen ſchon einen Kranz). Blüten faſt ſtets zwitterig. Kronblätter 4—5. Staubblätter meiſt zahlreich. Fruchtknoten 5, ſeltener mehr oder nur 1—4, dem Kelchgrunde eingeordnet, frei oder am Grunde kaum verbunden, mit den Kelchblättern abwech ſelnd-ſtehend, nicht ihnen gegenüber. Früchtchen an der Bauchnaht aufſpringend. Sträucher und Halbſträucher. Blätter einfach, meiſt gefägt; Nebenblätter fehlen. An 40 Arten der nördlichen gemäßigten Zone. A. Doldentrauben oder Blütenbüſchel mit 1 blütigen Blütenſtielchen an den Zweigen entlang, ſehr kurzgeſtielt oder faſt ſitzend. 1. Die Blätter find an ein und derſelben Pflanze verſchieden geſtaltet: die Blütenſtände der blütentragenden Zweige find von ganz— randigen und verkleinerten Blättern geſtützt; die Blätter der nicht blütentragenden oder Jahresſproſſe ſind viel größer, mehr oder weniger geſägt oder ſeltener ganzrandig. a) Blätter aſchgraulichgrün oder beiderſeits oder nur unterſeits bläulichgraugrün, 3= oder 3 mal-nervig, ſtumpf: S. hypericifolia. 950. b) Blätter gras- oder dunkelgrün, jederſeits der Rippe mit 3—6 Nerven, langgeſpitzt oder nur ſpitz. Blütenbüſchel an den Zweigen ſitzend, wenigblütig. Blätter ſcharf- und feingeſägt. [S. alpina Pall. (in den Gärten ſehr ſelten) mit feiner dichter Belaubung, hat kurzgeſtielte, vielblumige . . uud F oder nur an der eu a Blätter 5 8 : S. Thunbergii (Tafel 74). 981: S. n (F. flore pleno Tafel 74). 982. 2. Die Blätter der etwas verlängerten Blütenſtände— Zweigchen ſowohl, als auch diejenigen der nicht blühenden Laubſproſſe ſind faſt gleichgeſtaltet Alle Blätter ſind mehr oder weniger geſägt oder gekerbt, auch an den Blütenzweigchen nur wenig kleiner. a) Die Balgkapſeln auf dem Rücken höckerig, bauchſeitig den Griffel tragend. Die S eigehen an kantig. Die Blätter find eingeſchnitten-geſägt und breit. S. chamaedryfolia. 983. b) Die Balgkapſeln find bauchſeitig höckerig und tragen rückſeitig (außenſeitig) die Griffel. * Blätter glatt, 3—6 rippig. Die Zipfel der fruchttragenden Kelche zurückgeſchlagen. Dolden— trauben traubig, nicht doldig . Mate S. media. 984. (Hierher auch S. cana W. et Kit. mit elliptiſchen ganzrandigen Blättern und ſeidig⸗ zottig.) * Blätter glatt, mit je 3—6 Seitennerven. Die Zipfel der fruchttragenden Kelche aufrecht. Doldentrauben doldig. Blätter elliptiſch oder eirund, gerippt, eingeſchnitten-geſägt, die Früchtchen faſt parallel. [Nur bei 8. trilobata L. (syn. S. adiantifolia ort.), aus dem Altai, meiſt unter 1 m hoch, find die e ſternförmig-abſtehend und die Blätter rundlich, faſt herzförmig, oft ſchwach⸗ lappig, graugrünlich, kahl.] Hierher 8. chinensis Maxim. und S. pube- scens Turez., beide aus China, weiß blühend und our verwandt. u Blätter unterſeits erhaben-netznerviegg . S. cantonensis. 985. B. Blüten in zuſammengeſetzten Doldentrauben oder in nee ten Riſp en an en Spitzen verlängerter, heuriger Laubſproſſe (nur bei S. canescens ſeitenſtändig längs der Zweige). Siehe auch C. 1. Blütenſtand eine Doldentraube. a) Blüten an der Spitze kurzer Zweigchen, die ſeitlich aus verlängerten Zweigen entſtehen: S. eanescens G. Don (syn. S. euneifolia Wall., S. rotundifolia Lindl.), Himalaja. 1—1½ m hoch. Blütezeit: Juni, Juli. Blüten weiß oder fleiſch⸗ farben. Iſt nicht immer winterfeſt. b) Blüten an der Spitze verlängerter junger Laubſproſſe. * Reife Balgkapſeln parallel, aufrecht. Blätter kahl oder ſpärlich behaart, ſtumpf, gekerbt . . S. betulifolia. 986, 165 244 Familie 71. Rosaceae, Hofengewähfe. Oi XXII 18, 31 u. XXX 12, 13, 24. ** Reife Balgkapſeln von der Mitte an ſpreizend. Blätter ſpitz. Zweige ſtielrund. Blüten⸗ ſtielchen kürzer als die Blüte [nur bei S. longigemmis Maxim., nordweſtliches China, im Juli blühend, die Zweige ſpitzkantig und die Blütenſtielchen ſpäter länger als die Blüte] S. japonica (Tafel 73). 987. 2. Blütenſtand eine Riſpe. N a) Kelchzipfel ſchon zur Blütezeit zurückgeſchlagen . b) Kelchzipfel aufrecht .. C. Blüten eingeſchlechtig oder vielehig, w eiß, in doldig⸗traubigen Endriſp en , die unten beblättert und S. albiflora. 988, S. bella. 989, S. Douglasii (Tafel 74). 990. S. tomentosa. 991. * S. salieifolia. 992. aus ſchmalen ein⸗ fachen Trauben zuſammengeſetzt ſind; Aſte rotbraun, ftielrund, glatt; Blätter einfach, ſitzend, ganzrandig, blaugrün (Unter- gattung Sibiraea Maxim.); einzige Art:. 980. Spiraéa hyperieifölia Zam., Johannis- krauf-Spierffraud. Rußland, Nordaſien, Mongolei, Ungarn. Strauch, 1 m hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. — Zweige ſtielrundlich. Blätter aſchgraulichgrün, unterſeits bläulichgrün, angedrückt -dichtflaumhaarig oder auch kahl, aus ſtumpf,-verkehrteirunder Geſtalt in linealiſch-lanzettlich und ſpitz abweichend, faſt Inerbig, ganzrandig, oder diejenigen üppiger Laubſproſſe an der Spitze gekerbt. Doldentrauben doldig-vielblumig, nicht von Deckblättern geſtützt, meiſt ſitzend. Die Blütenſtielchen bis Amal länger als die Blüte; die Staubblätter ſo lang oder länger als die Kronblätter. Balgkapſeln kahl, herausragend, innen— ſeitig höckerig, außen mit abſtehend-zurückgeſchlagenem, endſtändigem Griffel. Abarten ſind: a) typica, Blätter länglich-verkehrteirund, kahl oder feinflaumig, ganzrandig, oder die an den Enden der jungen Sproſſe befindlichen wenigkerbig; f. typica longifolia Ledeb. (syn. S. oblongifolia Ledeb.), trägt die Blütendolden auf einem beblätterten Blütenſtiel. b) thalictrödes Ledeb. (syn. S. sibirica hort?, S. thalictrodes Hall., S. aquilegiifolia hort.), Pflanze graugrün; Blütenſtandsblätter verkehrt-eirund, ganz— randig, die der kürzeren Sproſſe keilförmig-verkehrteirund oder faſt verkehrt-deltaförmig, die der Jahresſproſſe geſtielt, keilförmig-kreisrund und bei beiden Blattformen vorn ſtumpf⸗Zlappig oder gekerbt; Doldentrauben wenig— blütig, ſitzend. Blütenſtielchen 2—3 mal fo lang als ihr Fruchtkelch. Staubblätter ſolang als die Kronblätter. Die Art wie ihre Formen ſind ſehr reich— blühend, blühen aber nicht ſehr lange; die blüten— tragenden Zweige hängen bogig über, während die unfruchtbaren aufrecht wachſen. Für größere Gärten und für Anlagen gewiß zu empfehlen. 981. Spirä&a Thunbergii S. ei Z., Tafel 74, 295 (syn. S. crenata Thbg., nicht L.), Thunberg; Spierſtrauch. China, Japan. Strauch, bei uns felten bis 1 m, in der Heimat bis 3 m hoch werdend. Blütezeit: April, Mai. — Pflanze frühzeitig und lebhaft- grün. Zweige rutenförmig-ſtielrund, die jüngſten nebſt den jungen Blättern mehr oder weniger flaumhaarig, ſpäter kahl. Blätter jederſeits der Rippe 3⸗ bis G nervig, die der Laubſproſſe lanzettlich, ſpitz oder lineal⸗lanzettlich und langgeſpitzt, faſt vom Grunde an ſcharf und feingeſägt, nach der Spitze hin ſtärker. Die Blütenbüſchel zahlreich, ſitzend, wenig- (meiſt 3—7-) blütig, weiß. Blütenſtielchen wenig länger als die Blüte; Kronblätter die Staubblätter überragend. Balgkapſeln 5, kahl, abſtehend, den Kelch wenig über— ragend und mit abſtehend-zurückgebogenem Griffel. Der zierlichen Belaubung wie der ſchönen Blüten wegen überall recht angenehm; für kleine wie für große Gärten und Anlagen, ferner als Treib⸗ ſtrauch gleich ſehr zu empfehlen! Die zierlichen Laubzweige, wenn nicht zu jung, auch für Blumen— ſträuße als „Grün“ verwendbar. Der Strauch ver— langt etwas lockeren, humoſen und nicht zu trockenen Kronblätter kürzer als die Staubblätter. S. laevigata. 993. Boden, wenn er ſich ſchön entwickeln ſoll. Standort ſonnig oder halbſchattig. In rauheren Lagen im Winter ſchwache Schutzdecke anzuraten. 982. Spiràea prunifölia S. et Z. (syn. S. crenata var. foliis ovatis T.), Bflaumenblätteriger Spierſtrauch. China, Japan. Strauch, bis 2 m hoch. Blütezeit: April, Mai. — Aſte zahlreich, ſchlank, ſtielrund. Blätter lebhaft- oder meiſt dunkelgrün, unterſeits auch im Alter weichhaarig, jederſeits 3—6- rippig, die der Laubſproſſe elliptiſch oder eirund, ſpitz, faſt vom Grunde an ſcharf- und feingeſägt, nach der Spitze hin ſtärker. Blütenbüſchel ſitzend, wenig⸗ blütig; Blütenſtiele verlängert. Blüten weiß, bei f. flore pleno, Tafel 74, 294, gefüllt und nur dieſe in den Gärten bekannt; obſchon nach Zabel und C. Koch auch die einfachblühende eingeführt iſt. Ein ſehr ſchöner und all gemein beliebter Zier- und Treibſtrauch, der oft umfangreiche Büſche bildet, deſſen gealterte Aſte aber, ſobald ſie nicht Kraft genug mehr beſitzen, nach und nach entfernt oder gehörig geſtutzt werden müſſen. An Standorten, die der Morgen- und Mittagsſonne ausgeſetzt, erfrieren in manchen Wintern leider die mit Blütenknoſpen beſetzten oberen Zweigteile, ſodaß entweder ſchwache Fichtenzweig— hülle oder halbſchattiger Standort erforderlich. Sonſt ſehr genügſam. 983. * Spirä&a chamaedryfölia Z. (syn. S. incisa Hort.); Gamanderblätteriger Spierſtrauch. Europa, Sibirien, Orient. Strauch, Um hoch. Blüte⸗ Spiraea chamaedryfolia f. ulmifolia. zeit: Mai, Juni. — Die Zweige kantig, bogig, fait rutenförmig. Blätter jederſeits 3—4 rippig, kahl oder unterſeits etwas behaart, eirund, elliptiſch oder lanzettlich, ſpitz, meiſt faſt vom Grunde an eingeſchnitten-geſägt. Blüten am Ende der jungen Zweigchen in vielblumigen kahlen, etwas gewölbten Doldentrauben, reinweiß. Balgkapſeln herausragend, außenſeitig höckerig, an der Innenſeite (Blütenmitte) ihren geraden Griffel tragend. Die Zipfel des fruchttragenden Kelches von der Blütezeit an zurückgeſchlagen. — 2 Abarten: k. ulmifolia Scop. pr. sp., Europa, Blätter eirund, eingeſchnitten-geſägt, Blüten oft fait doppelt jo groß; f. flexuosa Fisch. pr. Sp., Sibirien, Blätter elliptiſch oder lanzettlich, ungleich⸗geſägt, kaum eingeſchnitten. und hergebogen. Blüten faſt immer kleiner als an voriger. ſehr reichblühend, in unſern Anlagen auch ziemlich größere Ziergärten geeignet. Spierſtrauch. Nordaſien. Strauch, bis 1¼ m hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Aſte ſtielrund, fait auf- Blätter jederſeits 2 —5 nervig, unterſeits bes syn. S. sericea Turcz., | zottig. Blätter flach, lanzettlich, elliptiſch oder eirund, oder weniger ſeidenhaarig, unterſeits wohl auch grau- recht. haart [bei f. sericea Agl. ( S. argentea C. Koch) unterſeits oder beiderſeits mehr weiß], ſeltener kahl, elliptiſch oder lanzettlich, ſpitz, ganzrandig oder an der Spitze, ſeltener von der Mitte an, wenig- und großſägig. vielblütig, kahl, am Ende der beblätterten jungen Sproſſe. Kronblätter kürzer als die Staubblätter. Griffel der reifen und innen- (bauch-) ſeitig höcke⸗ rigen, außenſeitig griffeltragenden Früchtchen zurück- geſchlagen, gleichſam unterhalb der Spitze angeheftet. 985. Spiraàéa cantonensis Zour. (syn. S. lanceolata Poir., S. japonica Seb., nicht hort.!, nicht J. Fl.]; S. corymbosa Roxb., S. Reevesiana Lindl., S. chamaedryfolia TH, nicht L.“), Kanton⸗ Strauch, bis 1 m |! intelte Blüten lebhaft-hellroſa bis weißrötlich, ſehr ſchön; Spierſtrauch. China, Japan. Doc, Blütezeit: Mai, Juni. — Pflanze kahl; Aſte ſtielrund; Blätter jederſeits 3—6 rippig, oberſeits dunkelgrün, unterſeits deutlich bläulichgraugrün, erhaben— netznervig, faſt rautenförmig- lanzettlich oder elliptiſch, ſpitz, bis über die Mitte ſcharf-eingeſchnitten-geſägt. Doldentrauben traubig, vielblumig, an der Spitze Blüten grünlichweiß, bei junger Laubſproſſe. f. flore pleno (syn. S. Reevesiana fl. pl.) reinweiß, ſchön gefüllt. Kronblätter die Staubblätter weit überragend. gebogen, faſt unter der Kapſelſpitze angeheftet. Schön belaubte Art, deren gefülltblühende Form ſeit langem in den Gärten geſchätzt wird; Blüten der einfachen Form ziemlich unbedeutend. Weil in ſtrengen Wintern meiſt bis zum Grunde zurückfrierend, iſt Schutzhülle erforderlich. Die gefüllte Form auch zum Frühtreiben geeignet. — Sehr ſchön und weit härter iſt f. Vanhouttei Priol pr. sp. (syn. S. aquilegiifolia Yanh., nicht hort.), durch Befruchtung von S. cantonensis mit S. trilobata gewonnen. 986. Spiräta betulifölia Fall., Birken- blätteriger Hpierſtrauch. Nordamerika. Strauch, 1 bis 2 m hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Pflanze aufrecht, kahl. Zweige ſtielrund, dick; Blätter 3—4 em lang, kaum bis 2½ cm breit, oval oder eirund, ſtumpf, ſcharf-gekerbt, faſt vom Grunde an kerbſägig, unter- ſeits erhaben⸗netznervig und meiſt etwas fein-flaumig. Doldentrauben endſtändig, dicht, halbkugelig, vielblumig. Zipfel des fruchttragenden Kelches zurückgeſchlagen. Kronblätter roſenrot oder weiß, ſelten ockergelb, wenigſtens doppelt kürzer als die Staubblätter. Balg- | kapſeln herausragend, parallel, cylindriſch. Griffel aus zurückgekrümmtem Grunde aufrecht. — Zerfällt in 2 Abarten. a) typica (syn. S. betulifolia Pall.), Blätter kleiner, ziemlich regelmäßig⸗gekerbt⸗geſägt, kahl, beider⸗ 0 5 Ex — 2 Ne Gattung 306. Spiräea, Spierſtrauch. Aſte meiſt hin⸗ Die Art, wie ihre Formen ſind willig- und weniger und größer geſägt. häufig; iſt hauptſächlich für Anlagen, Landſchafts- und ſind für Landſchaftsgärten wie für Anlagen gleich gut 984. Spiräta media F. Schmidt (syn. S. zu empfehlen. oblongifolia V. et Hit., S. confusa Agl. et Koern., | S. chamaedryfolia Cambess., nicht L.“), Mittlerer Doldentrauben traubig- | Griffel der reifen Balgkapſeln zurück Nr. 980-989. 245 ſeits grün, ſeltener unterſeits graugrün. Blüten bei f. ochroleuca ockerweiß, bei f. rosea (syn. S. deusi- flora Mitt., S. triloba fl. rubro hort., S. splendens Hort., S. lobata Hort.) ſchön roſenrot! b) corymbõsa Hf. pr. Sp., Blätter größer (bis 6 cm lang, 3—4 cm breit), gegen die Spitze hin Art und Abarten gehören zu den beſſeren und 987. Spiraea japonica Z. „l., nicht Mort. ; Tafel 73, 292 (syn. S. callosa Thbg., S. For- tunei Planch.), Japaniſcher Spierſtrauch. Japan, China. Strauch, 60—120 em hoch. Blütezeit: Juli bis Herbſt. — Aſte ſteif-aufrecht, gewöhnlich wenig— verzweigt, faſt immer ſtielrund, die jungen Zweige langgeſpitzt oder ſpitz, ungleich-eingeſchnitten-geſägt, unterſeits kahl und graugrün oder weichhaarig und erhaben-netzaderig. Doldentrauben groß, am Grunde beblättert, oben flach, endſtändig und an den Spitzen der verlängerten Seitenſproſſe nebſt den zurückgeſchlagenen Lappen der Kelche weichhaarig. Blüten zwitterig; Kronblätter faſt doppelt kürzer als die Staubblätter, bei der Stammform purpurrot. Balgkapſeln ziemlich kahl, herausragend, oben ſpreizend; Griffel der reifen Kapſeln endſtändig. Es giebt eine Anzahl gleichſchöner Gartenformen, die zum Teil durch Kreuzung mit anderen Arten, namentlich mit 8. Douglasii und 8. betulifolia, entſtanden ſein mögen; z. B. k. atrosan- guinea, Blüten ſehr ſchön dunkelrot; f. superba, f. rosea, Blüten roſenrot; f. macrophylla, eine groß- blätterige rotblühende Form. Verwendung. Spiraea japonica und ihre Formen ſind herrliche Zierſträucher, die man auch in kleinen Gärten mit Boskettgeſträuch nur ungern vermißt. 988. Spiräen albiflöra Zabel (syn. S. callosa f. albiflora Mig., S. callosa alba hort, S. Fortunei alba Hort.), Weißblühender Spierſtrauch. Japan. Niedriger Strauch, 30—60 em hoch. Blütezeit: Juli⸗Auguſt. — Die Stengel ſtraff-aufrecht; die Sproſſe braun, ſtark kantig-geſtreift, feinbehaart; Knoſpen kegelig— ſpitz. Blätter lanzettlich, langzugeſpitzt; einmalF- oder doppeltgeſägt-gezähnt, unterſeits heller bis bläulichgrün. Blüten weiß, in Doldentrauben. Kronblätter rundlich, zugeſpitzt; Kelchzipfel zurückgebogen. — Bekannte, für größere Ziergärten gut verwendbare buſchige Art. 989. Spiräta bella Sims (syn. S. fastigiata Wall), Schöner Spierſtrauch. Himalaja, Oſtindien. Strauch, 1I—2 m hoch. Blütezeit: Mai bis Septem- ber. — Sproſſe kantig; Laubknoſpen kahl. Blätter elliptiſch oder eirund, ungleich-eingeſchnitten-geſägt, kahl, oder unterſeits weichhaarig und graugrün. Dolden— trauben an der Spitze der Endſproſſe ſowie auch der verlängerten Seitenſproſſe, flach, groß, und nebſt den zur Fruchtzeit zurückgekrümmten Kelchzipfeln weich— haarig. Blüten vielehig oder zweihäuſig; die Staub— blätter bald ſolang, bald kürzer als die Kronblätter. Griffel der reifen, ziemlich kahlen Balgkapſeln end- ſtändig. Die Balgkapſeln hervorragend, von der Mitte an ſpreizend oder abſtehend. Blüten der Stammform lebhaft-roſenrot, bei f. ruberrima ſchön rot, Aſte zahlreich; bei f. coccinea dunkelroſenrot, Zweige nieder- geſtreckt; bei k. alba weiß; bei f. pulchella Kze., ſchön rot; ſodann k. Hookeri und f. venustula KH. et Bche. — 8. expansa Wall. (syn. S. kamaonensis, S. nepa- 246 lensis, S. amoena) mit bräunlichgrünen Aſten, ftiel- | runden Sproſſen, behaarten Laubknoſpen und rojen- roten Blüten, iſt empfindlicher und durch Nr. 987 völlig erſetzbar. 990. Spiräta Dougläsii Aook., Tafel 74, 293. Douglas’ Spierſtrauch. Oregon, Kalifornien. Strauch, etwa 1 m hoch. Blütezeit: Auguſt bis Herbſt. — Aſte ſchlank, braun. Die Zweige, die Unterſeite der Blätter und die Riſpen filzig oder bei den Gartenformen oft nur weichhaarig. Blätter eirund oder länglich, ſtumpflich, ungleich-, ſcharf- und ge— wöhnlich auch groß-geſägt. Blütenriſpen endſtändig, dicht - vielblütig, faſt ſtets verlängert-länglich; die Blütenſtielchen mehr als doppelt kürzer als die Blüte. Kelchzipfel zurückgeſchlagen. Kronblätter doppelt kürzer als die Staubblätter. Balg kapſeln faſt parallel, kahl. Blüten ſchön purpurroſenrot. — Es giebt eine Anzahl Gartenformen, die zumeiſt durch Kreuzung mit verwandten Arten entſtanden und alle zu empfehlen find; z. B. f. Nobleana Aook. pr. sp. (syn. f. Sanssouciana C. Koch.), hochrot; f. Billardii, jehr ſchön, karminrot; f. Regeliana, violettrot; f. pachy- stachys, mit verkürzter Riſpe und an 8. japonica, Nr. 987, erinnernd; f. syringaeflora Zemoine pr. Sp., roſafarben, niedriger Strauch; k. macrothyrsa (syn. S. californica hort.), ſehr ſchöne! große rote Riſpen; f. paniculata hort.; f. Menziesii Hook. pr. Sp., Blütenriſpen ſchmal, nebſt den Blättern nur weichhaarig. 991. Spiräta tomentösa L., Filziger Hpier- ſtrauch. Nordamerika. Strauch, Um hoch. Blüte— zeit: Juni, Juli. — Die Zweige, die Blattunterſeite und die Riſpe ſind filzig. Blätter länglich oder eirund, ſpitzlich, ungleich-eingeſchnitten-geſägt. Blüten- riſpe endſtändig, verlängert-kegelförmig, ziemlich locker. Die Blütenſtielchen mehr als doppelt kürzer als die Blüte; Kelchzipfel zurückgeſchlagen; die Staubblätter die roſenroten Kronblätter kaum überragend. Die Balgkapſeln faſt vom Grunde an abſtehend, ſpinnwebig; wenn reif, wegen des unter ihrer Spitze angehefteten, faſt ganz abfallenden Griffels ſtumpf. — Eine der ſchönſten Arten, die aber durchaus feuchte Moor— oder Walderde verlangt. 992.“ Spiräta salieifölia L., Weidenblätteriger Spierſtrauch. Europa, Aſien. Strauch, 1-2 m hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Pflanze kahl. Blätter unterſeits erhaben-netznervig, lanzettlich, länglich-lan⸗ zettlich oder eirund, ſpitz oder ſtumpf, ſcharf- und faſt vom Grunde an geſägt. Blütenriſpen endſtändig, dicht⸗ vielblumig, länglich oder, wenn ſeitliche, kleinere am Grunde hinzukommen, pyramidaliſch. Blütenſtielchen faſt ſolang als die Blüte. Kelchzipfel aufrecht. Balg- kapſeln an der Spitze auseinandergehend mit end— ſtändigem, zurückgekrümmtem Griffel. Blüten rot oder weiß. — Eine veränderliche Art, die folgende Hauptformen oder Abarten erkennen läßt: a) lanceoläta Torr. et Gr., Europa, Nordaſien, Nordamerika; Blätter lanzettlich, ſpitz; Blütenriſpen länglich. Blüten bei f. flore roseo roſenrot, bei f. flore albo weiß. Familie 71. Rosaceae, Aoſengewächſe. O XXII 18, 31 u. XXX 12, 13, 24. Beachtung. b) alpestris Pall., Sibirien; Pflanze nur 30 bis 45 em hoch. Blätter lanzettlich, meiſt nur gegen die Spitze hin geſägt. Blütenriſpen kurz, hier und da pyramidaliſch, roſenrot. c) alba Duroi pr. sp. (syn. f. paniculata At.), Nordamerika; Aſte meiſt braunrot, Blätter breiter als bei a; Blütenriſpe pyramidaliſch, Blüten weiß. d) latifölia Ait. (syn. S. carpinifolia Willd., S. latifolia Borkh.), Nordamerika; Aſte meiſt gelbbraun. Blätter elliptiſch oder verkehrt-eirund, ſtumpf, oft großgeſägt; Blütenriſpen verſchieden, Blüten weiß (syn. S. bethlehemensis alba ort.), oder fleiſch⸗ farben (k. latif. carnea). — Auch eine bunt⸗ blätterige S. salicifolia tft vorhanden; ferner dürften f. Fontenaysi alba, Blüten weiß, und f. Fontenaysi rosea, hellfleiſchfarben, hierher gehören; beide, wie Zabel agt, nach milden Wintern ſehr reichblühend. S. salicifolia und ihre Abarten find weitverbrei- tete, zum Teil auch in Deutſchland verwilderte Sträucher, die ſich auch zu Hecken eignen und deren gerade Stengel vielfach und vorteilhaft als Pflanzenſtäbe verwendet werden. Als Zierpflanzen ſind ſie in Land- ſchaftsgärten und Anlagen verwendbar; an feuchten Stellen oft recht nützlich! 993. Spiräea laevigäta L. (syn. S. altaica Fall., S. altaiensis Zaxm., Sibiraea laevigata Masxim.), Glattblätteriger Spierſtrauch. Sibirien, Altai. Strauch, bis zu imhodh. Blütezeit: Mai, Juni. — Etwas ſteif, aber buſchig, durch Blattfärbung und Blütenſtand, wie in der ganzen Erſcheinung eigen- artig und ſchön. Im Vordergrunde von Gehölz— gruppen ſehr wirkungs— voll. Verdient ſicher mehr Verlangt kräf— tigen, etwas friſchen Boden; gedeiht in Sandboden nur kümmerlich. — Uber Verwendung und Kultur der Spiraeen iſt AZ das nötige bei den einzelnen er Arten gejagt. Die Pflanzen Glattblätteriger beanſpruchen keine beſondere Spierſtrauch. Pflege. Sie gehören zu ' den überall am meiſten vertretenen Zier⸗ gehölzen, deren Anzucht aus Samen hinter die anderen Vermehrungsarten weit zurücktritt; um Gartenformen getreu wieder zu erhalten, auch nicht thunlich ſein würde. Vermehrung durch krautige Stecklinge von angetriebenen Pflanzen führt leicht zum Ziele, bei den meiſten iſt auch durch Ablieger, durch Steckholz und durch Grundſproſſe ergiebige Vermehrung zu bewirken. Alle lieben humoſen Boden. Alle zeitig im Frühjahr blühenden Arten, namentlich S. prunifolia und S. Thunbergii laſſen ſich ähnlich wie Prunus- Arten, gut treiben. — Keimkraft der Samen 1 Jahr; Keimung innerhalb 3—6 Wochen. Gattung 307. Arüncus Kostel., Geißbart, = XI 12a; XXX 24 (lat.: aruncus — Ziegenbart; Blütenſtand ſehr entfernte Ahnlichkeit). gerollt. Ahren zuſammengeſetzte große Riſpe. Fruchtknoten meiſt 3, ſeltener mehr, mit den Kelchlappen abwechſelnd-ſtehend, meiſt frei. naht aufſpringend, an der Spitze zurückgekrümmt, mehr(8—12-)jamig. oder mehrmal⸗Zzählig⸗fiederig; Blättchen groß, eirund, lang-zugeſpitzt, ungleich-geſägt. Kronblätter in der Knoſpenlage Früchtchen an der Bauch⸗ — Anſehnliche Stauden. Blätter mehrmal-⸗fiederſchnittig Blütenſtand eine aus vielblütigen, traubigen Blüten zweihäuſig. Blüten klein, weiß. — 2 Arten der nördlichen gemäßigten Zone. Gattung 307. Arüncus bis Gattung 309. Rosa. Mr. 990 996. 247 994. Arüncus Arüncus Karst., Tafel 20, als doppelt jo lang als breit. k. camtschatica, syn. A. silvester Tostel., Spiraea Aruncus I., Kamtſchatka; männliche Blüten doppelt jo groß als en Aruncus Trevir.), Wald -Geißbart. In die weiblichen, in kürzeren linealiſch⸗länglichen Trauben feuchten Bergwäldern, an Bächen und Quellen. Staude, dicht dachziegelig und mit deutlichen Fruchtknoten; hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Pflanze Balgkapſeln mehr als doppelt jo lang als breit. k. it Aus lütenriſpen und der Nerven- triternata, Himalaja, Blätter unterſeits oft aſchgrau— er Btütenenp winkel kahl, zottig; die Fruchtknoten doppelt ſo lang als breit ſelten die Blät⸗ und meiſt mehr als drei. ter unterſeits 995. Arüneus astilbödes Maxim. (syn. Spiraea etwas zottig. | astilbodes horz., S. Aruncus var. astilbodes Maxim.), Die Blattteile | Aſtilbenähnlicher Geißbart. Japan. Staude, 20 bis lang⸗geſpitzt, 40 em, ſeltener 60 em hoch. Blütezeit: Juni bis faſt geſchwänzt, Auguſt. — Pflanze mit Ausnahme der Blütenriſpe unterſeits fahl. Die Teilblätter nur ſpitz, beiderſeits glanzlos, ſpäter etwas regelmäßig⸗- und tief- (bis in ¼ der Blattfläche) ein- glänzend, regel, geſchnitten und geſägt. Blütentraube einmal- oder mäßig einge⸗ doppelt-zuſammengeſetzt; die Träubchen länglich, dicht, ſchnitten- und die männlichen Blüten dachziegelig-geſtellt und mit ſcharf⸗geſägt. deutlichen (aber tauben) Fruchtknoten. Balgkapſeln und Blütentraube Blütenſtielchen aufrechtbleibend. a 4155 | Verwendung und Kultur. Der Wald-Geißbart 5 iſt als ſtärkere Pflanze einzeln oder truppweiſe auf dem = 55 eee Raſen ſtehend, ferner am Ufer der Teiche, Seen, Wald⸗Geißbart. e ſodann vereinzelt auf großen Rabatten, endlich auch 2 vor größeren Bosketten von hervorragender ii ale 1 0 5 de egen Wirkung, ſofern man männliche Pflanzen kultiviert; Blütenſtielchen hän 5 0 ge 2 G weibliche Blüten weit weniger ſchön. Die Blüten— formen: f. vu! 1115 i ache Blüten⸗ büſchel find für Vaſen im Zimmer angenehm. A. astil- 8 Age n u . - | bodes eignet ſich mehr für Rabatten und iſt ſehr träubchen ununterbrochen⸗beſetzt, ihre Blüten doppelt ſo zierlich. Sie lieben kräftigen, etwas feuchten oder doch groß als die weiblichen: die Fruchtknoten getrennt, Balg⸗ friſchen Boden und erreichen nur in ſolchem ihre volle fapjeln Zmal ſo lang als breit. k. americana, Amerika, Schönheit. Standort ſonnig oder halbſchattig. An⸗ 1 10 ien ae a en zucht durch Ausſaat im Herbſt oder Frühling auf ein wenig größer als die weiblichen; Balgkapſeln mehr Saatbeet. Vermehrung durch Grundſproſſe oder Teilung. Gattung 308. Exochörda Lindl., Knochenſpiere, O XXX 13a (griechiſch: exos — außen und chordé — Darm, Darmſaite). Blüten vielehig-zweihäuſig, in der Kultur bisweilen alle zwitterig. Kelchröhre kreiſelförmig, in der Mitte zuſammengeſchnürt; Kelch 4—5 lappig, abfallend. Kronblätter 4—5. Staubblätter 15 oder mehr. Fruchtknoten 5, der Kelchröhre eingeſenkt, aber nicht mit derſelben verwachſen. Frucht eine anfangs H rippige oder 5 furchige Kapſel, ſpäter in 5 knochenharte, ein- bis zweiſamige Balgkapſeln zerfallend. — Kahle Sträucher. Blätter geſtielt, länglich, ganzrandig oder geſägt. Blüten groß, weiß, in achſelſtändigen, verlängerten, wenigblütigen Trauben. — 3 Arten, in Mittelaſien. 996. Exochörda grandiflöra Lindl. (syn. | grandiflora iſt ein für kleinere, wie für größere Gärten Amelanchier racemosa Lindl., Spiraea grandiflora und Anlagen an ſonnigem Standort und in durch— hort.), Großblumige Knochenſpiere. China. Strauch, läſſigem, lockerem Boden ſehr reichblühender und 1—2 m hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Pflanze wegen ſeiner rein weißen Blumen ſehr beachtens- kahl; Blätter ganzrandig; Blüten e Kronblätter werter Zierſtrauch, der mehr verbreitet ſein würde, rundlich. — E. serratifolia S. Moore, Mandſchurei, wenn er ſich leichter vermehren ließe; denn ſelbſt hat geſägte, unterſeits weichhaarige Blätter, faſt ſitzende krautige Stecklinge ſchlagen teilweiſe fehl; dagegen Blüten und verfehrtherz - jpatelfürmige Kronblätter. — iſt ſie leicht durch Kopulieren auf Stücke ihrer eigenen E. Alberti Agl. (syn. Albertia simplicifolia E.), Wurzeln zu vermehren. Die Pfropfſtelle kommt mit Mittelaſien, ſoll ſchöner belaubt ſein als E. grandiflora. in die Erde, und die Töpfe werden warm geſtellt. Verwendung und Kultur. Die Exochorda Gattung 309. Rosa L., Roſe, G XI I1 b, 12 a; XXII 18, 31; XXXII (lat.: rosa, griechiſch: rhodon = Roſe). Aufrechte oder kletternde Sträucher. Blätter unpaarig- 1 und mit Nebenblättern (nur bei R. persica D. Michaut die Blätter einfach und ganz, auch ohne Nebenblätter, bisweilen aber auf Nebenblätter verfümmert). Zahlreiche 1 ſamige Früchtchen oder Fruchtknoten von einem e r Zahl der Arten etwa 100. Blätter einfach und ganz, ohne Nebenblätter. . E. persica. 997. er unpaarig⸗gefiedert und mit Nebenblättern. . Die Griffel find in eine über den Fruchtbecher langhervorragende Säule . oder e Do über den Becher lang 2891 Blüten in Doldentrauben. Meiſt kriechende oder kletternde Arten . . R. arvensis. En sempervirens. 992 H. moschata, 1000. R. multiflora. 1001, R. setigera. 1002. B. nie Griffel im Fruchtbecher geſondert, und nur ihre Narben auf eilen 1 eine e oder ein en e Die Nebenblätter faſt frei vom Blattſtiel und abfällig. . HR. Banksiae. 1003. H. indica. 1004. n 248 Familie 71. Rosaceae, Noſengewächſe. Gif XXII 18, 31 u. XXX 12, 13, 24. 2. Nebenblätter bis über ihre Mitte dem Blattſtiel angewachſen und bleibend. a) Am Grunde oder unterhalb der Blätter (am Zweige) ſind ſtets 2 am ſtärkſten ausgebildete, nebeneinander oder auch ungleich entgegengeſetzte Stacheln, und entweder nur dieſe allein oder noch wenige oder viele kleinere Stacheln oder Borſten vorhanden. R. alba, R. turbinata und R. virginiana ſind auch unbewehrt! (DREI ee 2 * Früchtchen dauernd behaart-bleibend. (Deckblätterige) . 3 E. bracteata. 1005. ** Früchtchen kahl; auch die Aſte und Zweige unbehaart. (Zimmetroſenartige) 2220. # R. cinnamomea. 1006. R. carolina. 1007, H. Lucida. 1008. H. nitida. 1009. R. Hardyi. 1010. H. mierophylla, 1011. * Früchtchen meist kahl; aber Aſte und Zweige behaart. wi, R. rugosa (Tafel 78). 1012. b) Stacheln zerſtreut⸗ſtehend und verſchiedenartig, d. h. mit Nadeln an Borften untermiſcht. (Bei R. alpina nur an den Ausläufern oder jungen Stockſproſſen Stacheln. Siehe auch Nr. 1011 und 1018.) * Blätter nicht runzelig, ſondern glatt; die großen Se 5 0 > jalant; Borſten oder Stacheln meiſt dichtgedrängt⸗ ſte hend ... pimpinellifolia. 1013. HR. alpina. 1014. R. virginiana. 1015. R. hemisphaerica. 1016. ** Blätter runzelig, lederartig; die größeren Stacheln find kurz und gedrungen, die übrigen nadelig oder borſtig (oder die Blätter ſind bei den Gartenbaſtarden glänzend und ziemlich glatt, dann aber von Nr. 1018-1016 durch wenig zahlreiche und gedrungene Hauptſtacheln und Borſten ee Nebenblätter oft ungleich und mehr oder weniger fiederſpaltig. (Gartenroſen) .. ar PP I Ele, ER H. turbinata. 1018. c) 1 zerſtreut-ſtehend, alle ziemlich gleichgeſtaltet, verhältnismäßig wenige. Stacheln ſchlank. Blättchen unterſeits nicht drüſig oder doch nur mit vereinzelten Drüſen . 7 . pomifera. 1019. ** Stacheln gedrungen und derbe, aus breitem Grunde vorn hakig-gekrümmt. Blättchen unterſeits nicht drüſi g -Z R. alba. 1021. R. rubrifolia (Tafel 78). 1022. R. chinensis (indica, Tafel 77). 1023. ken Blättchen klein, unterſeits reich mit Drüſen beſetzt, ſtark duftend. T 0151 rot oder weiß, nicht gelb oder gelb mit rot. 0 Blättchen breit-eirund bis rundlich, mit kurzen, abſtehenden Zähnen H. rubiginosa. 1024. 00 Blättchen verkehrteirund-keilförmig bis lanzettlich, mit tiefen, ſchmalen Zähnen. Blütenſtiele und Kelchzipfel meiſt kahl: R. agrestis Savi (syn. R. sepium Thuill. . Be Bene. Tr Blüten gelb oder gelb mit Hobrot 2: r Reaper 997. Rosa persiea D. Michaut(syn.R. berberifolia europa. Strauch, 1—31/,; m lang. Blütezeit: Hall., R. simplieifolia Salisb., Lowea berberifolia Juni, Juli. — Stacheln rötlich, ſpäter weiß, zerſtreut, Lindl., Hulthemia berberifolia Dum. ), Verſiſche Roſe. ſtark, gleichförmig, ſehr gekrümmt. Die Stengel Sibirien, Tatarei. Strauch, bis 60 em hoch. Blüte— peitſchenſtielartig, niederliegend oder kletternd. Neben⸗ zeit: Juni. — Dichtbuſchig, mit Stacheln beſetzt und blätter linealiſch-länglich, langgeſpitzt. Blätter ſommer— behaart. Blätter blaugrün, etwa 3 em lang, kurz- grün; Blättchen 5— 7, länglich oder elliptiſch, Fraut- geſtielt, dornſpitzig-gezähnt. Blüten gelb; Kron-⸗ artig, unterſeits mattgrün und meiſt flaumig, einmal- blätter am Grunde | gejägt, die Zähne an der Spitze nicht zuſammenneigend. braunrot⸗-ge⸗ Blütenſtiele verlängert, einfach oder doldentraubig. fleckt. — Sehr Blätter weiß, ſeltener hellrot, einfach [bei f. eapre o- intereſſante, aber lata Nesll., (Ayrshire-Roſe) mit längeren Zweigen, ganz⸗ ſeltene Roſe, die oder halbgefüllt, weiß oder rot, je nach der Sorte!. trockenen Boden, Kelchzipfel länglich-lanzettlich, langgeſpitzt, ganz oder ſonnigen Stand— faſt fiederſpaltig, kürzer als die Blumenkrone, zurüd- ort und — nament- geſchlagen und ſpäter abfallend. Griffelſäule unbe⸗ lich zur Blütezeit haart. Fruchtbecher elliptiſch oder faſt kugelig, nackt. — Schutz gegen an⸗ Zur Bekleidung von Baumſtämmen, alten Mauern haltendes Regen- und für Felſenanlagen geeignet. Garten formen find: wetter verlangt, f. (capreolata) alba plena, gefüllt⸗weiß; f. carnea und ſich am beiten plena, gefüllt, zartfleiſchfarben; „Countess of Lieven“ im Landſchafts⸗ und „Dundee Rambler“, gefüllt, weißlich; „Ruga“, garten auf Hügeln, fleiſchfarben, in der Mitte weißgelblich, mit Theeroſen— Steingruppen, an geruch; zarte Roſe; f. rubra plena „(Miller's Climber“, Abhängen, Ruinen „Queen of Belgians“) halbgefüllt, ſchön roſa. 2c. anbringen läßt. 999. Rosa sempervirens L. (syn R. balearica Sie iſt ziemlich Pers., R. atrovirens Viv., R. scandens Mill., R. ſchwierig zu ver⸗ capreolata hort., nicht Weill. R. fusca Mnch., mehren; deshalb iſt R. prostrata DC., R. Lechenaultiana Thory et lie jo jelten an- | Red., R. longicuspis Bertol.), Immergrüne Noſe. f zutreffen. Seiten⸗ Südeuropa, Oſtindien. Kletterſtrauch, bis 5 m hoch. Perſiſche Roſe. pfropfen auf Rosa Blütezeit: Juni, Juli. — Die Zweige ſehr verlängert, pimpinellifolia L., grün und kletternd; die Stengel mit zerſtreuten ſtarken, vielleicht auch Pfropfen auf die eigenen Wurzeln oder gekrümmten Stacheln meiſt dichtbeſetzt. Nebenblätter auf Ka von R. pimpinellifolia dürfte anzuem⸗ gleichförmig. Die Blätter bis in den Winter oder pfehlen ſein. den Winter hindurch dauernd; Blättchen 5— 7, perga- 998. Rosa arvensis Huds. (syn. R. repens mentartig, länglich, langgeſpitzt, beiderſeits glänzend, Scop., R. silvestris Herm., R. scandens Mnch., grün, einmal-geſägt; die Zähne an der Spitze des R. serpens Wib.), Kriech⸗ Hofe. Deutſchland, Süd⸗ | Blättchens zuſammenneigend. Blütenſtiel lang, dolden⸗ traubig, meiſt drüſentragend. Blüten wei ß, bei Garten- formen auch rot. Kelchzipfel faſt ganz, länglich⸗ lanzett⸗ lich, langgeſpitzt, abſtehend, kürzer als die Krone und abfällig. Griffelſäule meiſt behaart. Fruchtbecher auf- recht, eiförmig-rundlich. — Gartenformen ſind: k. virginalis superbissima, gefüllt, ſchneeweiß, ſehr reichblühend aber empfindlich; „Felicite perpetuelle“, gefüllt, weiß⸗fleiſchfarben, gewölbt, ſehr ſchön; k. bale- Arica Desf. = Roſe von Mahon, muß froſtfrei über⸗ wintert werden, eignet ſich gut für Wintergärten; „Adelaide d' Orléans“, gefüllt, fleiſchfarben; „Splendid Garland“, miſchfarbig, ſchöner Blütenbau; f. luteo- alba, gelblichweiß, halbgefüllt; f. carnea grandiflora, fleiſchfarben. Unſere meiſten Kletterroſen ſind Abkömmlinge dieſer Art, welche unſere härteren Winter nur unter Schutzhülle gut erträgt, ſonſt oft bis zum Grunde erfriert. Gattung 309. 1000. Rosa moschäta Mill. (syn. R. Dupontü | Desegl., R. nivea Dup., R. Brunonii Lindl., R. glandulifera Roxb., R. opsostemma Zhrh.), Bi ſam- Noſe. Südeuropa, Oſtindien. Kletterſtrauch, 2—3 m hoch. Blütezeit: Auguſt bis Oktober. — Stengel meiſt aufrecht aber mit langen, ſchwachen, des Halts bedürftigen, meiſt grünen drüſig-behaarten Zweigen. Stacheln zerſtreut, ſtark, gekrümmt. Blättchen 5—9, elliptiſch oder länglich— lanzettlich, langgeſpitzt, kahl, unterjeitS heller, geſägt, faſt immergrün. Blüten in großen drüſenhaarigen, riſpigen Doldentrauben, weiß, gewöhnlich halbgefüllt, mit ſchwachem Moſchusduft. Fruchtbecher rot, eiförmig, klein, feinzottig; Griffelſäule behaart. — Eine ſchöne Kletterroſe für warme, geſchützte Lagen; verlangt Winterhülle. — (Die „N oisette- Roſe“ NE 1023 e, ſoll ein Kreuzungserzeugnis zwiſchen dieſer Art und der Nr. 1023: Rosa chinensis, 11 55 1001. Rosa multiflöra T’hbg. (syn. R 1 Sieb., nicht hort.!; R. Luciae Franch., florida Poir., R. Thunbergii Tratt., R. bie, Carr.), Vielblumige Noſe. Japan, China. Strauch, 4 bis 6m hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Zweige zahl- reich, lang, ſchlank und weit überhängend, bräunlich— oder rötlichgrün, ſchwach-behaart und nebſt den Blatt- ſtielen mit ſcharfen, gekrümmten Stacheln beſetzt, die unter den Blättern meiſt paarweis ſtehen; Blättchen 5—9, elliptiſch oder verkehrt-eirund. Nebenblätter tiefzerſchlitzt, bewimpert. Blüten klein, zahlreich, oft zu 20 und mehr, traubig-dichtgedrängt an den Enden kurzer Zweige, weiß oder rot, geruchlos oder zimmetartig duftend. Griffelſäule meiſt behaart. — Recht hübſch ſind die gefülltblühenden Formen, z. B.: f. Grevillei S., Blumen klein, gefüllt, zart-roſa, oft an ein und demſelben Blütenbüſchel bald mehr in weiß, bald mehr in rot abändernd; „De la Grifferaie“, Blumen ver— hältnismäßig groß, gefüllt, ponceaukarmin; Pflanze ſehr kräftig; ſteht der Rosa gallica näher als der R. multiflora; f. alba plena, weiß, gefüllt; f. carnea, gefüllt, fleiſchfarben; f. elegans (Hlegance rosea), gefüllt, weiß mit roter Mitte; „Graulhie“, gefüllt, weiß, mittelgroß; „Laure Davoust“, gefüllt, weiß⸗rötlichlila; f. multiflora tricolor, gefüllt, groß, Kugelbau, lila— roſa, weiß⸗punktiert und -geſtreift. Kronblätter gezähnt. — Die Form k. polyantha (syn. R. polyantha Sieh., nicht Nord.“) iſt eine der ſchönſten Kletterroſen und ziemlich hart. Ihre Knoſpen ſind bis zum Aufblühen rot; gehend, klein, aber dicht ranunkelartig-gefüllt und in großer Anzahl in lockeren, großen Doldentrauben. — Die zwergigen „Rosa polyantha“-Formen der Gärten zählen wir zu der niedrigen Rosa chinensis, 1 ’ die Blüten find weiß, jpäter in chamois über⸗ lichen Blättchen. Rosa, Ztofe. Nr. 997—1004. 249 Nr. 1023 c; obſchon fie zum Teil offenbar auch Baſtarde zwiſchen R. multiflora und R. chinensis ſind, und ihre Stellung oft zweifelhaft bleibt! — Die gefülltblühenden „Vielblumigen Roſen“ ſind nicht ſo hart als die ſog. Prairie-Roſen, aber doch härter als die R. sempervirens und für geſchützte Lagen und mehr trockenen Boden ihrer Reichblütigkeit und Zierlichkeit wegen ſehr zu empfehlen. Jedoch blühen nur erſtarkte Pflanzen reich, dann aber auch überraſchend voll. Guter Schutz (Niederlegen und Deckung mit Fichtenzweigen) iſt in rauheren Lagen notwendig, in anderen ratſam. — 1002. Rosa setigera Michx. (syn. R. rubi- folia R. Br., auch hort.), Borſten- oder Prairie- Ziofe. Nordamerika, in den Prairien. Strauch, 1—2 m, bei den Gartenformen bis 4 m hoch und dann kletternd. Blütezeit: Juni, Juli. — Die Stengel ſind kahl, mit ſtarken, wenig-gekrümmten, zer— ſtreuten Stacheln, mehr oder weniger zum Klettern neigend. Blätter zumeiſt nur mit 3 (aber auch mit 5) ziemlich tieſgeſägten, mehr eirunden bis eilanzett— Blattſtiele ſtets, Blütenſtiele nicht immer mit drüſentragenden Haaren beſetzt. Blüten in Doldentrauben oder zu 3—4 büſchelig beiſammen, bei der Stammform rot. Griffelſäule unbehaart. Aus Kreuzungen dieſer Art mit hauptſächlich Nr. 998, Rosa arvensis, ſind unſere allgemein em— pfehlenswerteſten Kletterroſen entſtanden; z. B.: ' „Belle de Baltimore“, gefüllt, mittelgroß, reinweiß oder mit ſchwach-xoſa Anflug, reichblühend, ſehr ſchön; „Eva Corinna“, gefüllt, groß, hellroſa, dunkel— ſchattiert; „Miss Hovey“, gefüllt, groß, weiß; „Jane“, gefüllt, mittelgroß, lilaroſa; „Beauty of the Prairies“, gefüllt, groß, lilaroſa, Kronblätter oft mit weißem Mittelſtreifen; „President“, gefüllt aber ſehr klein, hoch— roſenrot; „Pride of Washington“, gefüllt, mittelgroß, Schalenbau, blaßroſa; „Triomphante“, gefüllt, mittel- groß, glänzend-roſa, dicht, ſehr ſchön; „Rouge flore pleno“, hochroſenrot, eine ſehr ſchöne Sorte. Die Borſten- oder Prairie-Roſen ſind überall ver— wendbar, wo Kletterroſen gedeihen können. 1003. Rosa Bänksiae E. Br. (syn. R. inermis Rosch., R. cymosa Tratt., R. lutea Lindl, nicht Mill.“), Banks’ Noſe. China, Japan. Strauch, bis 3 m Hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. — te ſtachel los und kahl, ſchlank, meiſt kletternd, mit grüner Rinde. Blätter immergrün: Blättchen 3 oder 5, lanzettförmig ſpitz, angedrückt-feingeſägt, oberſeits glänzend, unterſeits nur am Grunde der Mittelrippe behaart. Nebenblätter borſtenförmig, frei. Blüten zierlich, ziemlich klein, weiß oder gelb, in unregelmäßigen Enddoldentrauben und von ſehr angenehmem Geruch. Fruchtbecher kugelig. — Gartenformen mit dichtgefüllten Blumen ſind: f. alba plena, weiß; f. atrolutea plenissima, gelb; „Blanche double superbe“, weiß; „Diadème“, weiß, mittelgroß; „Jaunätre pleine“, hellgelb; f. odo- ratissima, weiß; „Roi des Blanches“, weiß, nur halbgefüllt, aber ſchön. Einfach: f. lutescens, gelblich. Die Banksroſen ſind wirkungsvoll und in Frank— reich und England als Kletterroſen ſehr beliebt, können aber bei uns nur in Wintergärten oder als Topfpflanzen gezogen werden. Naheſtehend und faſt noch ſchöner iſt: 1004. Rosa indica Z., nicht Landl. (syn. R. mierocarpa Lindl., R. amoyensis Hance), Indiſche RNoſe. China. Aſte ſchlank, kletternd, hin- und her⸗ gebogen, mit zerſtreuten, kurzen, gekrümmten, ſpäter abfallenden Stacheln. Fruchtbecher kugelig, wenn reif, 250 den Früchten des Gemeinen Dorns ähnlich. Kelchzipfel abfallend. R. Fortuneana Lindl. gleichfalls naheſtehend. 1005. Rosa bracteäta Wendl. (syn. R. Ma- cartnea Dum.), Deckblatt-Noſe. China. Aufrechter Strauch. laubt, immergrün. Blättern 2 Hauptſtacheln. etwas abgerundet, gekerbt, unterſeits filzig; Neben— blätter ſtark-gefiedert, faſt zerſchlitzt. Blumen Blütezeit: Juni. — Buſchig, dunkelbe— Zweige behaart. Unter den kurzen Stielen, von großen Deckblättern geſtützt. Staub- blätter 300 — 400! — Eine in mehreren Gartenſorten vorkommende Lieblingsroſe der Engländer; in unſerem Klima froſtfrei zu überwintern. 1006. * Rosa einnamömea T. (syn. R. collin- | 8 RK. Rapa Dosc.), Lichte Hofe. Nordamerika. Strauch, bis 1 m hoch. Blütezeit: Sommer. — Pflanze cola Ehrh., R. fraxinifolia Borkh., R. majalis Desf.), Zimmet⸗ oder Mai-Noſe. Europa; auch in Deutſch— land. braun bis rot, auch im Winter ſchön, am Grunde der Blattſtiele mit je 2 ſtarken Stacheln. Blättchen meiſt 5, ſeltener 7, eirund-länglich, geſägt, unterſeits blaugrün Nebenblätter breit (bei f. davurica 9 bre f f igt, bis die unterſten Blättchen reichend. Blattſtiele mit einzelnen Stacheln. ziemlich ganzrandig, oben mit Fortſatz, abſtehend, aber | nicht herabgeſchlagen. Fruchtbecher glattgedrückt⸗lugelig, blattartig-verlängert und die Blume weit überragend. bisweilen ſteifhaarig, zuletzt kahl, reif ſcharlachrot. Fruchtbecher länglich-rund, ſtets aufrecht, reif ſchön rot, Ä dene 2 | 1180 110 roſenrot oder hellpurpurn, etwas wohlriechend. und behaart. ſchmal), behaart, einwärtsgerollt, am Grunde oft rot. Blüten einzeln oder zu wenigen an den Enden der Seitenzweige oder auch endſtändig, ſchön roſenrot bis dunkelrot. Kelchzipfel breit, an der Spitze von den Kelchzipfeln gekrönt, wachsartig- bereift. — Wir unterſcheiden hier 2 Hauptformen: f. collincola Ehrh. (syn. R. majalis Retz., Desf.), Hügel-Mairoſe, Zweige lang, guirlandenartig übergebogen, Blumen Familie 71. Rosaceae, Noſengewächſe. Blättchen 5—9, länglich, Aufrechter Strauch, 1 —2 m hoch. Blüte zeit: Mai, Juni. — Aſte und Zweige ſchön zimmet⸗ G XXII 18, 31 u. XXX 12, 13, 24. Wirkung. zeitig im Mai blühend, gefüllt, roſenrot bis roſapurpurn; f. foecumdissima Du Roi, Garten-Mairoſe, Aſte aufrecht; Blumen ſtärker gefüllt, meiſt auch dunkler gefärbt; wohl nur eine Standorts-Form. Abweichungen in der Behaarung der Blätter treten je nach Boden- beſchaffenheit auf, jo iſt f. davurica Fall., ſehr grau— belaubt, Nebenblätter ſchmal, Stacheln ſehr abftehend. | Die Zimmet- oder Mai-Roſen find vorzüg- liche Boskettſträucher, die, wenn ſie hinreichend kräftigen und nicht zu trockenen Boden erhalten, ſelbſt an ziemlich ſchattigen Stellen, in Anlagen und Land⸗ RK. laxa), Hardys Noſe. ſchaftsgärten von ſehr guter Wirkung ſind und durch ihre Holzfärbung ſelbſt im Winter noch zieren. Sie gedeihen in jedem, nicht zu magerem Boden, treiben aber reichlich Ausläufer und bilden mit der Zeit umfangreiche Büſche, ſodaß ſie für kleinere Ziergärten wohl weniger zu empfehlen find, obſchon die früh— zeitige Blüte ſie auch hier bisweilen angenehm macht. In England giebt es nach „Nietner, Die Roſe“ (Verlag von Paul Parey-Berlin) bereits eine Menge Gartenformen. Zwar ſind an weniger günſtigem Standort die Blumen zum Teil ſchlecht ausgebildet, aber im Boskett doch immer angenehm. 1007. Rosa carolina Z. (syn. R. corymbosa Ehrh., R. pensylvanica Michx., R. Hudsoniana Red.), Karoliniſche Hofe. Nordamerika, in Sümpfen. Strauch, 1—2 m hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Die Aſte und Zweige rötlich und — abgeſehen von 2 unter den Blattſtielen befindlichen Stacheln — unbewehrt, kahl. Blättchen 5—9, lanzettlich oder länglich-eirund, feingeſägt, oberſeits dunkelgrün, etwas glänzend, unter— ſeits blaſſer und etwas weichhaarig; Nebenblätter ſchmal, bis faſt an das unterſte Blättchenpaar reichend, zuſammengefaltet. Fruchtbecher kugelig oder halb— 0 kugelig, ſamt den ſehr langen, an der Spitze blattartigen Kelchzipfeln und den Blütenſtielen mit drüſentragenden Borſtenhaaren beſetzt oder mehr oder weniger kahl. Blüten purpurrot, doldentraubig. Kelchzipfel zur Frucht⸗ reife abfallend. — Formen dieſer Art find: k. flore pleno, Blüten größer und gefüllt; f. bifera, Pflanze oft zum zweitenmal blühend; f. gemella, Pflanze niedrig, nur 60 em hoch; f. hemisphaerica, Blumen gefüllt, Fruchtknoten halbfugelig; f. scandens, Aſte fait groß, endſtändig, milchweiß, meiſt einzeln auf kletternd; Blumen halbgefüllt; f. salicifolia, Blättchen weidenähnlich, linealiſch-lanzettlich; Fruchtbecher ver- kehrteiförmig-kugelig. Als Boskettſtrauch in größeren Gärten von guter Treibt reichlich Ausläufer. 1008. Rosa lueida Erh. (syn. R. baltica Hi., buſchig, Ausläufer treibend. Die Stengel und Aſte, ab— geſehen von den 2 geraden oder gekrümmten Stacheln unter den Blattſtielen, unbewehrt. Blättchen 5—9, lanzettlich-elliptiſch oder länglich, oft etwas wellig, lederig, ſtumpflich-geſägt, oberſeits glänzend-grün; Nebenblätter verbreitert, groß, ſehr feingeſägt, bis an Blütenſtiele etwas ſteifhaarig. Kelchzipfel Blüten einfach oder gefüllt, mittelgroß, doldentraubig, — Boskettſtrauch für allerlei Boden, wächſt ſehr buſchig, blüht und grünt lange. Schöner noch iſt: 1009. Rosa nitida Mild. (syn. R. Redoutea Thory, R. rubispina Bosc., R. lucida f. nitida Meiner), Glänzende Hofe. Nordamerika. Niedriger Strauch. Blütezeit: Sommer. — Aſte braunrötlich, dicht mit zierlichen, nicht ſehr ungleichen Stacheln beſetzt. Blätt- chen glänzend. Nebenblätter groß, ſehr fein-geſägt, die unterſten Blättchen erreichend. Blüten groß, ſchön rot. Kelchblätter abſtehend, ganzrandig, nebſt den Blütenſtielen und dem glänzenden, reifen, ſcharlachroten Fruchtbecher borſtenhaarig. 1010. Rosa Härdyi Pact. (syn. R. persica Gartenform. Blütezeit: Juni. — Wird als ein Abkömmling von R. persica mit R. laxa betrachtet und hat ſchön gelbe, in der Mitte tief orangefarbene, große Blumen. Ein ſchöner Strauch. Stacheln gerade oder etwas gekrümmt. Blättchen meiſt 5 oder 7, mehr oder weniger ungleich, gezähnt; das Endblättchen viel größer und bisweilen gelappt. Die Nebenblätter mehr oder weniger ungleich. — Schöner, aber wegen der ſchwierigeren Vermehrung in unſeren Gärten nur ſehr ſelten anzutreffender Boskettſtrauch. Behandlung wie R. persica (Nr. 997). 1011. Rosa mierophylla Roxb. Lindl., Klein- blätterige Roſe. China. Blütezeit: Juni. — Stengel faſt unbewehrt. Blätter glänzend, ſcharfgeſägt, unten und unterſeits durch die ineinandermündenden Nerven dicht⸗netzaderig; Nebenblätter ſehr ſchmal, un= gleich. Kelch von ſehr dichtſtehenden Stacheln weich— ſtachelig; Kelchzipfel kurz, breit-eirund, geſpitzt, igel⸗ ſtachelig, dieſe Stacheln am Grunde der Länge nach 2 furchig. Blüten gefüllt, zart-roſenrot. Garten- formen ſind: f. alba, weißblühend; f. purpurea, purpurrot; „Pourpre violacee“, purpurviolett. — Froſtfrei überwintern. Gattung 309 1012. Rosa rugösa Thbg., Tafel 78, 310 een. ferox Lamr., nicht M. B.; R. cam- tschatica Red. et Thory, R. Regeliana Linden et Andre, R. camtschatica £ ferox Ser., R. fastuosa und R. gracilis hort.nonn.), Aunzelige Hofe. Japan, China, Kamtſchatka. hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Buſchiger, Aus⸗ läufer treibender Strauch. Zweige weichhaarig, ſehr ſtachelig, die Stacheln ungleichlang und ungleichſtark; unter den Blattſtielen aber je 2 ſtarke Stacheln immer vorhanden. Nebenblätter ganz. meiſt 7—9, elliptiſch oder eirund-elliptiſch, vorn ſtumpf oder oft kurzzugeſpitzt, geſägt, oberſeits runzelig und mattgrün (bei k. nitens glänzend-grün und beider⸗ ſeits kahl), unterſeits hellgrün oder weißlich-flaumhaarig. Blüten an einblütigen borſtigen Blattſtiele ſtachelig. Stielen in der Regel zu 2—3 an der Spitze kurzer Zweige, ſehr groß, bis zu 9 cm Durchmeſſer erreichend, dunkelpurpurkarmin mit heller Mitte, bei f. flore | pleno, der „Kaiserin des Nordens“, dichtgefüllt und Aufrechter Strauch, 90—150 em Rosa, Noſe. ſehr ſchön; bei f. flore albo einfach, weiß; bei „Souvenir de Veddo“ gefüllt, ſeidenartig⸗roſa, zuweilen weiß-geſtreift. sibirica Tratt.), Stengel hoch, Blätter breiter, Blüten— Fruchtbecher kugelig, von den breiten und langen, zu— ſammengeneigten und nicht ſelten in ein Blatt aus— wachſenden Kelchlappen gekrönt, groß, kahl oder ſtachel- borſtig, ſchön rot oder orangerot. Die Einzelfrüchtchen im Fruchtbecher ſind lang-geſtielt. Die Abart var. camtschatica Vent. Nunzel-Roje, hat kleinere Blätter, etwas kleinere Blüten und kleinere, meiſt kahle Fruchtbecher. Die Zweige find aſchgrau-filzig, dicht mit Borſten beſetzt. Blätter oberſeits ſamt den Blattſtielen etwas filzig. ſtiele kurz und nebſt dem Fruchtbecher ſtets kahl. ſammen, einfach, ſchön rot, bei f. alba weiß. Rosa Iwara Sieb., aus Japan, Baſtard zwiſchen R. rugosa und Nr. 1001, R. multiflora; von R. rugosa durch die weißen, halbgefüllten kleineren Blüten, breiteren Stacheln und die mit langen borſten— förmigen Zähnen verſehenen Nebenblätter verſchieden. Blüten meiſt in reichblütigen Doldentrauben. Eine andere, ſehr ſchöne Baſtardform iſt die winterharte und ſehr früh blühende „Madame Georges Iwara?) mit R. chinensis indica, und zwar der Theeroſe „Sombreuil“). Sie iſt ein vorzüglicher Folgeblüher. roſen purpurrot- gefärbt. 5 Blüten reinweiß, wohl— riechend, doldentraubig zu 5—10, halbgefüllt, ſich leicht öffnend; iſt ihrer ſchönen, langgeſtreckten, im Mai, Juni brauchbaren Knoſpen wegen von Wert. Die Runzeligen Roſen, insbeſondere die rot— blühenden Formen ſind Prachtſträucher unſerer Gehölzanlagen, die auch in kleineren Gärten, in welchen Ziergehölze Raum haben, nicht fehlen ſollten, in größeren Gärten und in gutgepflegten Anlagen aber nicht fehlen dürfen, um ſo weniger, als ſie durchaus winterfeſt ſind. Die Früchte der einfachblühenden ſind als „Hagebutten oder Roſenäpfel“ vorzüglich geeignet. Alle Formen ſind durch Ausläufer und Wurzelſchnittlinge zu vermehren. 1013. Rosa pimpinellifölia DC. (syn. R. spinosissima Sm., R. scotica Mill.), Bibernell-Rofe. Europa, Sibirien. Strauch, bis 1½ m hoch. Blüte— zeit: Mai, Juni. — Stengel ſehr äſtig, meiſtens bräunlich; Aſte kurz, ſteif; Stacheln dichtſtehend, wage— pr. sp., Kamtſchatka⸗ Blüten⸗ zum Einmachen Nr. 1005—1014. 251 recht, meiſt gerade und dünn. Blättchen klein, länglich, abgeſtumpft oder eirund-rundlich, meiſt 7, ſeltener 5 oder 9, gezähnt, zuweilen mit Drüſen beſetzt, oberſeits dunkelgrün, unterſeits wenig heller. Nebenblätter klein, rückſeitig meiſt mit Drüſen. Kelchzipfel lanzett⸗ lich, in eine zuſammengedrückte Spitze verlängert. Frucht rundlich oder birnförmig, oben abgeplattet, ſchwarz oder ſchwärzlichblutrot. Blütenſtiele faſt ſtets verdickt, ſchwarz. Blüten weiß, im Grunde gelblich, bei Gartenformen auch gelb oder rot, einfach oder gefüllt. Blättchen 5—11, Eine Art, die bereits in ungemein zahlreiche Formen abgeändert iſt, die man in eine Anzahl Gruppen zuſammenzufaſſen ſuchte. Unter dem Namen „Schottiſche Roſe“ (nicht zu verwechſeln mit der „Sweet Briar“, welche zu Rosa rubiginosa gehört!), syn. R. scotica Mill., R. Ciphiana Sm., kommt in den Gärten eine Anzahl niedriger Formen mit halb— oder ganzgefüllten Blumen in weiß, rot oder gelb vor, die in England vielfach verwendet werden. Von anderen Gruppen (mit einfachen Blüten) ſeien erwähnt: f. altaica Wild. (syn. R. grandiflora Lindl., R. ſtiele und Kelche glatt, Blüten groß, weiß; f. melano- Fruchtbecher Blüten groß, einzeln oder zu 2—5 doldentraubig bei- weil ſie man ſie, wie Hermann Jäger mit Recht hervorhebt, carpa Lk. (syn. f. microcarpa Ser.), alle Teile ſehr klein, Fruchtbecher ſchwarz; f. argentea Ser., Blätt— chen unterſeits weiß-filzig, Blüten halbgefüllt, weiß; f. mitissima Gmel., verliert die Stacheln und Borſten bald; f. poteriifolia Bess., Blattunterſeite ſtärker blaugrün; f. sanguisorbaefolia Donn, Stengel hoch und Aſte ſparrig, Blätter länglich, ſcharfgeſägt, Blüten weiß, Stacheln ſehr ungleich; k. oocarpa C. Koch (Syn. f. ochroleuca .), hoher Strauch, Blüten hellgelb, eiförmig-länglich; f. fava Wickstr., Blüten gelblich; Blütenſtiele und Fruchtbecher ſehr borſtig; f. myriacantha DC., Blättchen ſehr klein, die Stacheln ſehr zahlreich, die unteren oft rückwärts— gerichtet; Blütenſtiele und Kelche ſteifhaarig. Die Biberne roſen find für Landſchafts- gärten und Anlagen deshalb von großem Werte, unglaubliche Trockenheit vertragen, und recht häufig in vielen Sorten an trockenen Abhängen Hund an Gebüſchrändern anpflanzen ſollte; auch kleine, Bruant“ Kreuzung von R. rugosa alba (Rosa zierliche Hecken kann man davon bilden. Natürlich wird man die gefülltblühenden Gartenformen nicht immer gerade für den lechteſten Sandboden Belaubung der Zweige ſtets ſchön m 3 j ſchlechtef grün, die Spitzen der jungen Sproſſe wie bei Thee⸗ zurückbehalten, ſondern ihnen beſſeren Boden bieten. 1014. Rosa alpina Z. (syn. R. inermis Mill., R. rupestris Gantz), Alpine Noſe. Europa, niedrigere Alpen. Strauch, 11 / m hoch. Blüte— zeit: Mai, Juni. — Die (mehrjährigen) Stengel ſtachellos, die Sproſſe oder doch die Grundſproſſe gedrängt-ſtachelig, rötlichgrün, oft ganz grün oder rot. Blättchen 7—11, länglich-elliptiſch, Doppelt- geſägt, am Grunde oft mit geſtielten Drüſen. Blatt- ſtiel, Blattſpindel und Blättchen unterſeits unbehaart; Nebenblätter in der Nähe der Blüten viel breiter, flach. Kelchzipfel ungeteilt, mit einer lanzettlichen Spitze, länger als die Blumenkrone und an den hängenden elliptiſchen Früchten zujammen- ſchließend. Fruchtſtiele zurückgekrümmt. Blüten ſattrot, groß, einzeln oder ſeltener zu 2—3 bei- ſammen, an den Enden kleiner Sproſſe. Von den zahlreichen, in der Bewehrung, in Größe und Farbe der Blätter verſchiedenen Formen nur folgende: f. vulgaris Ser. (syn. R. pendulina I., nicht Alt.), die gewöhnliche Form, Blütenſtiele 252 verlängert, ſteifhaarig, Kelche glatt; kommt auch mit purpurroten Blüten vor; — f. latifolia Ser. (syn. R. pendulina Ait., nicht J.), Stengel und Zweige unbewehrt; Blättchen groß, ſtumpf, Nebenblätter breit, Blütenſtiele kurz und nebſt den Kelchen kaum ſteif— haarig; — f. laevis Ser. (syn. f. glabra Desv.), Stengel, Blütenſtiele und Kelche durchaus glatt, unbe— wehrt; Fruchtbecher länglich: — k. turbinata Desv., nicht Ait. (syn. R. inermis Delaun., R. sinensis praecox inermis hort.; f. venusta hort.), Stengel und Zweige fait unbewehrt; Blättchen eiründ, unter⸗ ſeits graugrünlich; Blütenſtiele ſteifhaarig; Kelche an der Spitze verbreitert; Blüten gefüllt, roſenrot; Fruchtbecher meiſt kreiſelförmig; — f. pyrenaica Ser. (syn. R. hispida Desv., nicht Sims), Blüten- ſtiele verlängert und nebſt den Kelchen ſteifhaarig. Die Alpine Roſe und ihre Formen ſind ſehr wertvolle Zierſträucher für den Landſchaftsgarten, nicht allein ihrer großen und zeitig erſcheinenden Blüten, ſondern auch ihrer üppigen Belaubung wegen; ſie ge— deihen ſelbſt im Schatten. Alt., R. alpina var. laevis Red., R. fraxinifolia Lindl., R. reclinata flore simplici Red.), Virginiſche Noſe. Weſtliches Nordamerika. Strauch, bis 3 m hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Zweige überall oder nur an der Sonnenſeite dunkel- purpur rot, bläulich-bereift, nur hier und da mit borſtenförmigen Stacheln beſetzt (bei f. fraxinifolia Borkh. die jungen Stengel dicht beſtachelt, im Alter aber unbewehrt, grün oder violett). Blätter breit-länglich, gezähnt, oberſeits graugrün, unterſeits blaugrün und oft weichhaarig; Nebenblätter groß, flach, zurückgebogen. Kelchzipfel faſt ganz, lang, zuſammengeneigt. Fruchtbecher kahl, rund— lich, ſelten faſt eiförmig, überhängend, rot. Blüten in endſtändigen Doldentrauben, ſeltener einzeln, ziem- lich groß, rot, bei k. variegata roſenrot, purpurn— geſcheckt, bei k. Lheritieriana halbgefüllt. Pflanze mit zurückgekrümmten Stacheln. — Rosa arcansana Porter, aus Nordamerika, iſt nur eine Abart von R. virginiana. Die Virginiſche Roſe iſt ebenſo ſchön als Rosa alpina und zu gleichen Zwecken zu empfehlen. Der R. virginiana Mill. oder der R. alpina L. ſehr naheſtehend tft K. Boursaultii (syn. Rosa recli- nata Red.), die ſog. Bourſault-Roſe, die ein Baſtard zwiſchen einer der beiden genannten Arten und der Nr. 1023, Rosa chinensis, ſein könnte. Sie iſt von ſchlankem, faſt kletterndem Wuchs; ihre Sproſſe erreichen oft eine Länge von 3 4 m, ſind mit ſehr vereinzelten, weichen, hellen Stacheln beſetzt, auf der Sonnenſeite meiſt dunkelrot, ſonſt licht- grün. Blättchen 3— 7, lanzettlich-länglich, ſeltener faſt herz⸗ förmig⸗eirund. Blumen mehr oder weniger gefüllt, flach, ſchalenförmig, in Büſcheln ſtehend; Blütenknoſpen vor dem Aufblühen zurückgebogen. Blüten lebhaft-rot. Schöne Sorten ſind: „Amadis“ (syn. Crimson Boursault), purpurkarmeſinrot; „Blush Boursault“ (syn. Belle de l’Isle, Calypso, Florida, White Bour- sault), groß, blaßroſenrot, in der Mitte fleiſchfarben, ſtark gefüllt; „Old red Boursault“, anfangs kirſchrot, dann blaſſer; k. multiplex Red., Blüten faſt riſpig; Blättchen 3—5, faſt herzförmig-eirund. Sie können zur Bekleidung von Spalieren, Säulen, Stämmen u. ſ. w. angelegentlichſt empfohlen werden. 1016. Rosa hemisphäerica Herrm. (syn. R. sulphurea Alt., R. glaucophylla Zhrh., R. Centi- f. minor, Gärten nur mit gefüllten Blüten vorkommt, Schoſſe und völlig unbewehrt oder Zwitterſtellung einnehmen; als für eine gallica halten. kann man ſchwanken, wenn die Beſtachelung mal im Zweifel läßt. möge man nur ſolche „Zweifelroſen“ hybrida Hort. bezeichnen. Familie 71. Rosaceae, Noſengewächſe. Gf XXII 18, 31 u. XXX 12,13, 24. folia lutea hort.), Schwefel-Noſe. Orient. Strauch, bis 2 m und drüber hoch. Blütezeit: Juni. — Die jungen Sproſſe gelbgrün; die Zweige und Aſte braun, mit vielen ungleichen, zerſtreutſtehenden, dünnen, mehr oder weniger gekrümmten Stacheln und Borſten beſetzt. Blättchen 5 oder 7, hellbläulichgrün, verkehrt-eirund, ſcharfgeſägt, unterſeits feinbehaart, aber ohne Drüſenz Nebenblätter ziemlich groß, flach, ſchmal, geſägt, faſt gefranſt, an der Spitze ver- breitert. Blüten endſtändig, ſchön, durchſichtig— blaßgelb bis ſchwefelgelb, bei f. plena (syn. „Persian Yellow“, „Jaune double“, R. lutea plena Sp.) ſchön gelb-gefüllt! Kelchzipfel ſchmal, lanzettlich, auf der flachrundlichen Frucht ab- ſtehend oder zurückgeſchlagen. f. pumila (syn. nana, „Pompon jaune“) iſt niedriger und Die hohe Form, die in den wird auch „Jaune double“ und „Globe yellow“ genannt. trägt kleinere Blumen. f. Rapinii Boiss. et Bal. pr. sp. (syn. R. Bungeana Hoiss., R. Caesarea Boiss.) iſt die Stammform, die 1015. Rosa virginiäna Mill. (syn. R. blanda von Gartenformen nur durch geſtachelte Blütenſtiele, nicht gezähnt⸗geſchlitzte Nebenblätter und faſt doppelt⸗ ſägige Blättchen verſchieden iſt. f. hispida Sims pr. Sp. ı (syn. R. lutescens Pursh), aus Nordamerika, hat im Herbſt rötliche und zweifarbige Blätter und große gelbliche, meiſt ſeitenſtändige und dann einem Blatte gegenüberbefindliche Blüten. Die Schwefel-Roſe iſt einer unſerer ſchön⸗ ſten Boskettſträucher, den man leider viel zu ſelten ſieht. Damit die Blumen ſich gut und voll— kommen entfalten, iſt ein geſchützter Standort erforder- lich; Sonnenbrand wie Regengüſſe ſchaden der Blüten- Entfaltung gar oft. 1017. Rosa gällica L. S. lat., Galliſche oder Garten-Noſe. Höhere oder niedere, faſt ſtets aufrechte, ungleichartig-beſtachelte Sträucher. Hauptſtacheln zerſtreutſtehend, im Verhältnis zu ihrer Grundbreite kurz und gedrungen, kleinere Stacheln als Nadeln oder (Drüſen tragende) Borſten. Blättchen 3—5 oder 7, etwas runzelig, mehr oder weniger lederartig, kahl oder gewöhnlich (wenigſtens unterſeits) flaumig. Kelch⸗ zipfel ungleich, mehr oder weniger fiederſpaltig, abſtehend oder zurückgeſchlagen, ſpäter nach und nach abfallend. Blüten zu mehreren, aber auch einzeln meiſt wohlriechend. Als Unterſcheidungsmerkmal zwiſchen Galliſchen oder Garten-Roſen (Rosa gallica) und Chineſiſchen oder Edelroſen (Rosa chinensis, Nr. 1023) gilt in erſter Linie die Art der Beſtachelung (namentlich die von kräftigen Zweigen oder Sproſſen, nicht bloß die der gerade vorhandenen Zweige etwa kümmerlich ernährter Pflanzen). Läßt die Beſtachelung im Stiche oder fehlen Stacheln ganz, ſo kommt die Färbung der jungen Laubſproſſe (wenn rot und glänzend = chinensis-Blut, wenn grün oder nur trübrot — gallica-Blut) und die Form der halb aufgeblühten Blume in Betracht. Außerdem ſind die übrigen Merkmale beider Arten zu vergleichen. Hiernach bleiben dann noch Gartenſorten, die eine ſo z. B. könnte man die Roſe: „Capitaine Christy“ eher für eine chinensis Auch bei „La France“ Um zu größerer Klarheit, zu kommen mit Rosa Rosa gallica e in 4 Abarten: n a) provincialis Willd. pr. sp., (syn. R. gallica L., R. officinalis Red.), Gebräuchliche Galliſche Roſe. Mittel⸗ und Südeuropa. Strauch 1— 1 )⁰ m hoch, f. pumila nur 20—60 cm. Blütezeit: Juni; nur einmal jährlich! — Pflanze leicht Ausläufer treibend. Aſte und Zweige ſteif. Stacheln ſtark zuſammengedrückt, ungleich, gedrungen, klein, wenig gebogen, mit ſtechen— den Borſten gemiſcht. Blattſtiel borſtig, etwas drüſig, mit einigen Stacheln behaftet. Blätter 3 - 5 - 7, mehr oder weniger lederartig, eirund⸗länglich, elliptiſch oder rundlich, fein⸗doppelt-geſägt, oberſeits kahl, meiſt nur wenig uneben (runzelig), unterſeits etwas rauh oder fein-weichhaarig, bläulichgrün oder weißlich, meiſt drüſenlos. Blumen nur ſchwach-wohlriechend, einfach oder gefüllt, meiſt zu mehreren, aber auch ein— zeln; je nach den Sorten in Farbe, Größe und Form ſehr verſchieden, jedoch nicht völlig gelb. Kelch— zipfel nach der Blüte herabgeſchlagen oder ab— ſtehend, mehr oder weniger fiederſpaltig, ungleich- abfallend und nebſt den Blütenſtielen wie auch den kugelig⸗eiförmigen Fruchtbechern mit ſehr feinen drüſentragenden Borſten beſetzt, meiſt auch etwas klebrig. — Von Gartenformen ſeien erwähnt: f. pumila Jacg., L. fil., DC. (syn. R. austriaca Cauls, R. olympica Lindl.), Strauch nur 20 60 cm hoch; Blättchen faſt rundlich-eirund, Nebenblätter ſehr ſchmal, Aſte mehr oder weniger ſtachelig, Blütenſtiele und Kelche ſchwarz-drüſig, hakerig. — k. hybrida Gaud. (Syn. R. geminata Red. et Thory, R. hybrida Schleich., R. arvensis hybrida Lindl.), Blättchen dünner und breiter; Blütenſtiele drüſig; Kelch glattlich, Kelchzipfel kaum halbgefiedert; Blüten weiß, am Rande blaßroſa— ſchattiert. — f. hispida Rau, Stengel, Aſte, Blütenſtiele und Kelch dicht ſtachelig-ſteifborſtig; Blättchen rundlich; Blüten purpurrot. — f. officinalis Red. et Thory, Blütenſtiele und Kelch drüſig, Kelch— zipfel kaum eingeſchnitten; Blumen groß, ſchön rot, auch ins violette ſpielend, meiſt halbgefüllt. Von dieſer Form ſtammen viele Sorten ab. — f. marmorea Red. et Thory (syn. R. versicolor Zawr.), Blüten halbgefüllt oder gefüllt, Kronblätter groß, abſtehend, purpur⸗ oder dunkelpurpurrot, blaß- punktiert, mar- moriert oder geſtreift; iſt in den Gärten unter dem Namen „Bandroſen“ oder „Roſamunden“ (Rosa mundi), nicht „Rosomenen‘!, bekannt. — f. Agatha Red. et Thory, Kelchzipfel mehr oder weniger ſtark— halbgefiedert; Blüten kleiner, ſtets ſtark-gefüllt, von Ranunkelblau; Kronblätter dachziegelig, die äußeren flach, ſehr abſtehend, die inneren hohl. — f. inermis Ser., Aſte und Zweige unbewehrt, nur der Blütenſtiel mit einigen Borſten und Drüſen. meiſt purpurrot. — f. holosericea Ser. (syn. R. cuprea Blüten gefüllt, Röschen“; Jacq., f. Maheka Red.), Blütenſtiele und Kelch drüſig, Blüten gefüllt, ſammetig-glänzend, ſchwarzpurpurrot, oft ins violette, aſchgraue oder ſchieferfarbige über— gehend (Sultan, Cerail-, Türkiſche, Pluto- oder Maheka-Roſe). — f. incarnata Mill. (syn. R. pygmaea M. B.), hat ſchmälere, ſpitzere, kahlwerdende Blättchen, Gattung 309. Rosa, Bofe. Nr. 1015—1017. 253 Verwendung. Die Gebräuchliche Galliſche Roſe und ihre Formen ſind faſt ausnahmslos hart, ſehr genügſam und deshalb in Lagen und Bodenverhältniſſen, die für edle Roſen wenig günſtig, beſonders zu em— pfehlen; ſie wurden aber durch ihre Abkömmlinge, die mehrmalsblühenden Damaszener Roſen, ſog. Remon— tante-Roſen, bei uns faſt ganz verdrängt. b) centiföolia E. pr. sp. (syn. R. hortensis centifolia), Centifolien-Roſe. Südeuropa, Orient. Strauch, 30— 150 cm hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Pflanze kaum oder nur wenige Ausläufer treibend. Stacheln ſehr ungleich, zum Teil borſten— förmig und drüſentragend, zum Teil (die ſtärkeren) ſtark zuſammengedrückt, faſt gerade und am Grunde nur wenig verbreitert. Blättchen groß, etwas ſchlaff, eirund oder elliptiſch, beiderſeits weich-flaum— haarig, am Rande meiſt faſt doppelt-gezähnt und drüſig; Blattſtiel unbewehrt; Nebenblätter gleich— förmig. Blütenknoſpen eiförmig, kurz; Kelchblätter abſtehend, nie herabgeſchlagen. Fruchtkelch eiförmig, gleich den Blütenſtielen ſteifborſtig-drüſig. Kelch— zipfel fiederſpaltig. Blüten meiſt nickend, meiſt doldentraubig beiſammen, verſchieden-gefärbt (von weiß bis dunkelrot und geſcheckt, nicht gelb); ſehr wohlriechend. Kommt in den Gärten nur gefüllt vor. Hier und da ſind die Kelchzipfel blattartig- verlängert und fiederſpaltig (f. foliacea ed.). Bei f. carnea Dum.- Cours. (syn. R. centi- folia variegata, fr. „Rose Vilmorin“) ſind die Knoſpen der Blüten außen purpurrot, die entfalteten Kron— blätter aber blaßroſenrot; f. mutabilis Pers. (syn. R. centifolia unica Dum-Cours, R. c. nivea Lolsl.; fr. „Rose unique“), Knoſpen purpurrot, die entfalteten Kronblätter milchweiß; k. mutabilis (fr. „Unique panachee*), Blüten weiß, blaßrot-geſtreift, bisweilen hier ganz weiß, dort ganz rot. Eine der edelſten Sorten iſt „Des Peintres“. Die Gewöhnliche Centifolie und die etwas dunkler gefärbte und größere „New Calbage Rose“ find all- gemein zu empfehlen. Andere Formen find: f. pulchella Willd. pr. sp. (syn. R. pomponia Lindl., R. divionensis Hort., R. centifolia pomponia minor Ser., nicht hort.!; R. pro- vincialis At., nicht Mill. J. nicht Mill.“; R. bur- gundiaca Pers., nicht Roess.!), Dijon-Centifolie, Champagner Röschen; Pflanzen niedrig, 20—50 cm hoch, buſchig, mit kleinen, feinen, geraden Stacheln. Blätt— chen 3—5, klein, Blüten klein, ſehr zierlich, meiſt zu 2 en ſtehend, meiſt zart-roſa oder weiß, gefüllt oder halb— gefüllt. — f. parvifolia Ser. (syn. R. remensis Y, R. burgundica HRoess., nicht Pers.), „Burgunder nur bis 50 cm hoch, faſt unbewehrt. Blättchen eirund, ſehr klein, dunkelgrün, unterſeits und an den Blattſtielen etwas flaumig. Fruchtbecher und Blütenſtiele faſt kahl. Blüten klein, zahlreich, gefüllt, flach, ranunkelartig, in mehr unregelmäßigen eiförmige Fruchtbecher und heller gefärbte (fleiſchfarbene) halb- oder ganzgefüllte Blüten. — f. normalis (syn. R. provincialis Mell. Willd., nicht 4it.!, R. media hort., R. minor Dum., R. humilis meldensis Tratt., R. centifolia pomponia major Ser.), Niedrige Pflanzen; Stacheln kleiner, zerſtreut; Blättchen eirund, flach, kleiner; Blütenſtiele und Kelche an der Spitze verbreitert, dicht drüſig-klebrig. Blüten kleiner, einzeln oder zu 2—3 an den Zweig⸗Enden und von regel— mäßigerem rundlichen Bau. . Doldentrauben beiſammen, purpurrot, mit vio— lettem Schimmer oder dunkelroſenrot. — Iſt nicht ſo anziehend als pulchella. Verwendung der Centifolien-Roſen (mit Ausnahme der Champagner und Burgunder Röschen) als durchaus harte und zudem ſehr genügſame Pflanzen, die gleichſam an der Grenze zwiſchen Bosfett- ſträuchern und unſeren Edelroſen ſtehen. Sie ſind ſo— wohl in Anlagen und Landſchaftsgärten, als auch im kleinen Ziergarten gleich gut verwendbar und allbeliebt. c) muscõsa Ser., Tafel 77, 307 (syn. R. mu- scosa Alt), Moosroſe. Von Abart b: centifolia durch 254 die die Blütenſtiele und Kelche bekleidenden moosartig gewordenen Drüſenborſten verſchieden. Pflanzen meiſt 60—120 cm hoch. Blüten ſchön- und geſchloſſen— gefüllt. Empfohlen ſeien die rote oder gewöhnliche Moosroſe; die weiße Moosroſe, und beſonders f. cri- stata, ſchön roſa, groß, mit gefranſten kamm— artigen Kelchzipfeln; ferner „Eugene Verdier“, ſchön karminrot, Centrum leuchtend, gutgefüllt. Größeren Anklang fanden in neuerer Zeit die zwei— mal blühenden Moosroſen, f. muscosa bifera, be- ſonders die Sorten: „Soupert et Notting“, roſa, karmin⸗ſchimmernd; „Madame Edouard Ory“, lebhaft- karminrot; „Salet“, lebhaft-roſa, nach außen heller, reichblühend; „Blanche Moreau“, reinweiß; „Deuil de Paul Fontaine“, dunkelpurpurrot mit feuerrotem Schimmer. Ferner: k. muscosa pomponia (syn. f. pomponia muscosa Red.), Dijon-Moosroſe; Pflanzen niedrig, nur 20—50 em hoch. Blätter mit 3—5 kleinen Blättchen. Blüten klein, ſehr zierlich, meiſt zu uns an die ſpäteren, vom „Verein Deutſcher Roſen⸗ zweien an kleinen Blütenſproſſen, die faſt aus allen Blattachſeln der Oberſeite der wagerechten Zweige ent— ſtehen, ſodaß letztere wie Roſenguirlanden ausſehen. Es ſind ſehr zierliche Topfpflanzen. Deutſchland ſeltene) Sorten ſind: „Pompon Feu“, feurigpurpurrot; „Pompon Schwerin“, kirſchrot; „Pompon d' Angers“, rötlichpurpurn; „Pompon Mar- bré“, lebhaft-roſa, weiß-marmoriert. Verwendung der Moosroſen wie die Centi— folien; vorzugsweiſe als allbeliebte Topfpflanzen. d) damascena Mill. pr. sp. (syn. R. bifera Pers., R. calendarum er R. centifolia bifera Poir., R. hybrida bifera ort., R. semperflorens De SV., nicht Willd)), Damaszener Roſe; Remontante-Roſen. Orient. Strauch, 60—180 cm hoch. Blütezeit: Juni und Herbſt! — alle ſtark, gekrümmt, ſeitlich-zuſammengedrückt, am Grunde verbreitert. Blättchen meiſt 5— 7, etwas ſteif, einmal und nicht drüſig⸗geſägt, meiſt oval, oberſeits 70 kahl, glänzend-grün. Blütenknoſpen (meiſt) länglich. Kelchzipfel nach der Blüte zurückgeſchlagen oder ſehr abſtehend, mehr oder weniger fiederſpaltig oder doch mit einzelnen Zipfelchen, nebſt dem Frucht- Stacheln meiſt zahlreich, ungleich, 20% — am witderſtandsfähigſten gegen Kälte, becher und den Blütenſtielen oft drüſenborſtig. Blüten meiſt wohlriechend, in Farbe und Form verſchieden, doch nicht gelb, mehr oder weniger doldentraubig (zu 4— 20, aber auch einzeln) ſtehend, ſtets gefüllt. Die Damaszener Roſen ſind ausnahmslos Garten— formen, die von der Rosa gallica, vermiſcht mit R. chinensis und R. canina, entſtammen; aber der R. gallica ſich am meiſten nähern, von welcher ſie ſich eigentlich Sorten gehören noch: nur durch das zweimalige Blühen unterſcheiden. Es ſteht nichts im Wege, die unſichere und häßliche Be— | mit Damaszener . bezeichneten noch: „Anna Alexieff‘‘, hell⸗lachsroſa; nennung „Remontante-Roſen“ Roſen zu vertauſchen, was um ſo praktiſcher wäre, als es bekanntlich auch „remontierende“ Theeroſen 2c. giebt. Alle ſind Hybriden, und es handelt ſich auch in der Praxis bei den Remontante-Roſen nur darum, ob ſie „willige“ oder nur „gelegentliche“ Herbſtblüher ſind! Von den Damaszener Roſen (syn. Rosa hybrida bifera Hort.) werden folgende ältere Formen, die mit der einen oder anderen Form der R. gallica provincialis oder R. g. centifolia faſt bis auf das Gefülltſein übereinſtimmen, noch feſtgehalten: f. belgica Mill., Blüten ziemlich klein bis mittelgroß, zahlreich an den Enden der Zweige, ſomit den Provencer, Burgunder und Champagner Röschen naheſtehend. Blüten je nach der Sorte weiß bis zum dunkelſten rot. f. bicolor (syn. f. variegata hort., nicht Ser.), trägt | haben: Familie 71. Rosacene, Hofengewäcfe. Of XXII 18, 31 u. XXX 12,13, 24. oft auf ein und demſelben Aſt ſowohl rote als auch weiße, oder rot und weiße Blumen, weshalb man ſie früher häufig „York- und Lancaster-Rose“ nannte, erinnert ſehr an die gleichartige centifolia mutabilis. f. variegata Ser. iſt eine unbeſtändige Roſe mit gelb- bunten Laubblättern. f. portlandica horf. (syn. Rosa omnium calendarum, R. menstrua Andr., R. semper- florens Desf., nicht Willd.!; Rose des quatre Saisons, Rose perpetuelle), blüht faſt den ganzen Sommer und oft auch im Herbſt; man unterſchied hier: f. portl. laxiflora (syn. R. damascena Celsiana Hed.), Blüten einzeln, auf verlängerten, biegſamen Blütenſtielen locker⸗ riſpig⸗traubendoldig, roſaweiß; und k. portl. densiflora (syn. R. calendarum multiplex Ser.), Blüten kleiner, auf kurzen, ſehr ſteifen Blütenſtielen, dicht-riſpig⸗dolden⸗ traubig, dunkler rot. — f. belgica und f. portlandica verlangen Schutzdecke. Wir ſehen hier von dieſen Abarten ab und halten freunde“ empfohlene Auswahl der ſchönſten für Deutſch⸗ land geeigneten Damaszener Roſen (Remontante-Roſen). Es ſind folgende Sorten: Schöne (in e (Der Wert der beſten Sorten, deren engere Auswahl kursiv-gedrudt iſt, tritt noch mehr hervor durch die Zuſätze: auch im Herbſt reich- und willigblühend, r — auch zum Treiben vorzüglich ge= eignet, p — auch zur Erziehung von Pyramiden geeignet, n — als niedrige Roſe für Gruppen gut verwendbar.) i Weiß: „Merveille de Lyon“, ir; „Boule de Neige“, ; „Mabel Morrisson“; „Elise Boelle“; „Imperatrice Eugenie“; Weiß mit roſa: „Capitaine Christy“, ir, n; „Julius Finger“; „Catherine Soupert“; „La France“. Roſa: „Baronne A. de Rothschild“; ir; „John Hopper“, r, w, ir 55 „Mademoiselle Eugénie Verdier“; „Paul Neyron“, w; „Magna Charta“, ir; „Anna de Diesbach“ ; „Madame Marie Finger“; „ Victor Verdier, Raten: 1 Gabriele Luizet“; „Queen of Queens.“ „Marie Baumann“, w, r, tr, .; „Alfred r, Ir, „Madame Victor Verdier“, r, ir; „Fisher & Holmes“, w, ir; „Senateur Vaisse“, r; „Souvenir de Spaa®: , ‚Charles Lefèvre“; ‚General Jacqueminot“, w, v, ir; „Alfred K. Williams“; „Ulrich Brunner fils“. Dunkelrot: „Prince Camille de Rohan“, w, r; „Louis van Houtte“, ir; „Souvenir de William Wood“; „Jean Liabaud“; „Empereur du Maroc“; „Monsieur Boncenne“ ; „Pierre Notting“, r; „Xavier Olibo“; „Abel Carrière“; „Eugene Fuerst“. Zu den gegen Kälte ſehr widerſtandsfähigen „La Reine“, lilaroſa, und „Triomphe de l' Exposition“, Zr, leuchtend-ſammetigrot. Vorzügliche Treibroſen ſind außer den obigen mit „Triomphe de Exposition“, leuchtend⸗ ſammetigrot; „Horace Vernet“, ſammetig-purpurrot, dunkelkarmin⸗ ſchimmernd. Zur Maſſenkultur im freien Lande (als Schnitt- blume) ſeien empfohlen: „Boule de Neige‘“‘, weiß; „Baronne A. de Roihschild‘“, roſa; „Capitaine Christy“, weiß mit roſa; „Marie Baumann“ rot; „General Jacqueminot, rot; „Louis van Houtte“ „Pierre Notting“; „Prince Camille de Rohan“; | alle drei dunkelrot. Die größten Blumen von allen Gartenroſen „Paul MNegſron“, roſa; „Her Majesty“ roſa; „Baronne A. de Rothschild“, roſa; „Capitaine Christy“, weiß mit roſa; „Antonie Mouton“, roſa. eee Als eine zwiſchen den Damaszener Roſen und den Bourbon ⸗Edelroſen ſtehende Gruppe bezeichnete man früher die jog. Rosomenen (syn. Rosa Roso- mena hort., R. indica Rosomena Meiner; fr. Rose de Rosomöne), zu welchen einige der dunkelſten feurig— leuchtenden Sorten gehören, die willig zum zweiten— mal blühen (remontieren), ſich aber ganz und gar an die Damaszener Roſen anſchließen, da es durchaus nicht Regel iſt, daß faſt regelmäßig 2 Stacheln im ſtumpfen Winkel nebeneinander dicht unter dem Blattſtiel und ein dritter mehr herunter an demſelben Gliede ſitzen. Solche Roſen ſind z. B. „Général Jacqueminot“, all | Apfel- Aoſe. beliebte und bereits erwähnte; „Gloire de Rosomene‘*, leuchtend karmeſin mit feurig-ponceau, empfindlich; „Geant des Batailles“, feurigdunkelkarmin, ſammetig. Als Thee-Hybridroſen bezeichnet man hier | gedrückten Grunde und da eine Anzahl ziemlich ungleichartiger Roſenſorten, die von den Damaszener Gartenroſen inſofern ab— weichen, als ſie etwas mehr Edelroſen-Blut enthalten. Da alle Damaszener Roſen Edelroſen-Blut haben, ſo iſt die Bezeichnung „Thee-Hybridroſe“ unzulänglich und überflüſſig, zumal eine der ſchönſten („La France“! ziemlich allgemein zu den „Remontante-Roſen“ und nicht zu den Chineſiſchen Roſen gezählt wird. Zu den wertvollſten dieſer Sorten gehören: „La France“, ſilberigroſa, innen dunkler, lilaroſa; Kronblätter oben zurückgeſchlagen; „Lady Mary Fitzwilliam“, „William Francis Bennell“, leuchtend-dunkelrot oder blutrot, wohlriechend, als aufgeblühte Blume nicht ſchön, im vorgeſchrittenen Knoſpenzuſtande aber herrlich; Treib— roſe erſten Ranges, Wenn eigenwurzelig von ſchwachem Wuchs, auf kräftige Wildlinge gepfropft aber auch fürs freie Land ein un- ermüdlicher Sommer- und Herbſtblüher. „Cheshunt- Hybrid“, dunkelkarminrot, außenſeitig heller. „Duke of unterſeits ohne Drüſen oder höchſtens auf der Mittel— rippe drüſentragend (nur bei Varietät var. Froebelii Auch die meiſten als „Noisette- Hybriden“ bezeichneten Roſen wären zu den Damaszener Roſen Connaught“, leuchtend-ſammetig-karmin, ſchön gebaut. „Madame Julie Weidmann“. zu ziehen, auf welche der centifolienartige Bau ihrer Blumen direkt hinweiſt. Anderenfalls bezeichne man ſie wie auch die Thee-Hybriden und Noiſette-Hybriden am praktiſchſten kurz als Rosa hybrida, Zweifel⸗-Garten⸗ Hierher als die ſchönſten Sorten: „Boule de Neige“, weiß (ſchon oben erwähnt); roſe; ſ. S. 252, 2. Sp. unten. „Coquette des Blanches“, weiß mit grünlichem Schimmer: „M. Alfred de Bourgemont“, reinweiß. Die Behandlung der Damaszener Roſen am Schluſſe der Gattung. furtensis Desf., R. campanulata Zhrh.), Kreiſel— ſpäter ganz ohne Stacheln. Nebenblätter der blühenden Zweige deutlich größer und breiter Blättchen 5— 7, als die der nichtblühenden. ſelten 3, eirund oder eirundlich, faſt ringsum- und einmal-grobſägig, ohne kleine Drüſenzähnchen, unterſeits nebſt den vieldrüſigen Blattſtielen dicht flaumig⸗aſchgrau. Blüten einzeln, endſtändig oder noch Kelchzipſel mit ganzer oder fiederſpaltiger Spitze, ſolang oder kürzer als die 1—2 jeitliche, achſelſtändige. Krone, meiſt mit kurzen Nadeln und Drüſen. Blüten langgeſtielt, hellpurpurrot, einfach oder häufig gefüllt, groß, aber ſelten gut gebaut. Fruchtbecher mehr kreiſelförmig, oft groß und dick (an den einfachen Blüten halsförmig-zuſammengezogen) von den ab- ſtehenden, zuletzt abfallenden Kelchzipfeln gekrönt. * . Gattung 309. und für Ruinen und ſonnige Hügel geeignet. ausgezeichneter Folgeblüher. Rosa, Noſe. Nr. 10181020. 255 Hierher wohl auch die als Trauerroſe zu empfehlende Gartenform: „Madame Sancy de Parabère“, mit gefüllten mittelgroßen, ſchön roſenrot- gefärbten Blüten, obſchon ſie durch kahle Blättchen und nur am Rande ſeidig-weichhaarige, aber nicht drüſig-borſtige Kelchzipfel abweicht. — Zur Bekleidung alter Mauern Nach Baker vermutlich Baſtard zwiſchen R. allles und Nr. 1020, R. canina. 1019. * Rosa pomifera Herrm. (syn. R. resinosa Sternbg., R. ciliatopetala Bess, nicht Koch), Gebirge Nord- und Mitteleuropas, bis Spanien, Italien und Mittel-Rußland. Hoher Strauch, 1½ —4 m hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. — Zweige etwas bogig. Stacheln aus verbreitertem zuſammen— pfriemförmig, gerade; Neben— blätter der blühenden Zweige elliptiſch, verbreitert; Blättchen groß, 5 —7, elliptiſch-länglich, aſchgraulich— filzig, klebrig, drüſig-doppeltgeſägt, unterſeits zwiſchen den Haaren ſehr kleindrüſig. Blüten zu 1—3, groß, roſenrot, kurzgeſtielt. Kronblätter ſchwach bewimpert. Fruchtbecher kugelig, dicht drüſenborſtig und ohne Grundſcheibe (discus), zur Reifezeit groß, frühreifend, ſchön rot, von den aufrechten, bleibenden fieder— ſpaltigen Kelchzipfeln gekrönt. — Naheſtehend ſind: R. mollis m. und R. tomentosa Sm. Ein durchaus harter und ſchöner, der großen Früchte (Hagebutten) wegen zugleich nützlicher Zierſtrauch für Gehölzanlagen und Gärten. 1020. * Rosa canina L., Hundsroſe. Europa, Orient. Strauch, 1—3 m hoch. Blütezeit: Juni. — Aſte verlängert, oben bogig überhängend. Blatt— ſtiele kahl, aber meiſt drüſig und beſtachelt. Blättchen 5—7, elliptiſch oder eirund, völlig kahl, auch die Blättchen dicht- und kurzfilzig-graugrün), einmal- oder doppelt-gezähnt, mit nach vorne gerichteten drüſigen Zähnchen. Blütenſtiel ſolang oder länger als die Kelchröhre, nebſt dem Rücken der Kelch— zipfel meiſt drüſenlos. Kelchzipfel nach der Blütezeit zurückgeſchlagen und noch vor, ſelten erſt mit der Fruchtreife abfallend. Die Griffel etwas behaart. Fruchtbecher länglich oder kugelig. Blüten meiſt hellroſenrot, ſeltener weiß, bei f. glaucescens Zej. dunkelroſa. — Wir unter- ſcheiden: a) Blättchen völlig kahl: f. vulgaris Loch, Blättchen, Blütenſtiele und Fruchtbecher kahl; 1018. Rosa turbinäta Ait. (syn. R. franco- Blattſtiele kahl oder faſt kahl, etwas drüſig und be— ſtachelt; f. lutetiana Leman, Blattſtiele faſt drüſenlos. RNoſe (Tapetenroſe). Strauch, bis 2 m hoch. Blüte- zeit: Juni. — Die Stengel veräſtelt nebſt den Zweigen Blättchen einmal- und ſcharfgeſägt; f. dumalis Bech- stein, Blattſtiel zerſtreut-drüſig; Blättchen teilweiſe doppelt-geſägt; f. glaucescens Zej. (syn. R. nitens Desv., R. andegavensis Bast., R. senticola Ach.), Blättchen blaugrün, kahl mit wenigen, kurzen Zähnchen. Blüten dunkelroſa; im übrigen wie bei k. vulgaris. — b) Blättchen kurzfilzig: f. Froebelii Christ (syn. R. laxa hort. Froebel, nicht Retz., nicht auct. Suecic.), Blüten ſehr klein, weiß; Blättchen blaugrün mit dichlem, kurzem Filz bekleidet, mehr oder weniger doppelt⸗geſägt, groß, und ziemlich weit voneinander entfernt, die unterſten beiden Blättchen jedes Blattes im Verhältnis zu den übrigen auffallend klein. Iſt nahezu ſtachellos, robuſt und ſtarkwüchſig, und wird neuerdings als Wildſtamm für Edelroſen viel gerühmt. f. caucasea Lindl. (syn. R. caucasica Hall.), Blättchen weichhaarig, eirund. Blüten in Büſcheln, die Haupt- 256 blüte enthält nie unter 50, nicht ſelten aber über 60 Einzelfruchtknoten. Blüten groß, Fruchtbecher ſehr groß, mit weichem Fleiſch. Die Verwendung der Gewöhnlichen Hundsroſe als Wildſtämme für Edel- und Gartenroſen iſt bekannt. 1021. Rosa alba IL. (syn. R. Boreykiana Bess., R. sativa Dodon., R. candida Dauh.), Weißblühende RNoſe. Südeuropa, Kaukaſus. Hoher Strauch, 2— 4 m hoch. Blütezeit: Juni. — Stacheln dünn, zurück⸗ gekrümmt, nadelartig, bisweilen fehlend. Obere Neben- blätter verbreitert; Blattſtiel filzig-kurzhaarig, ſtachelig; Blättchen etwa 5, groß, eirund-xundlich, kurzzugeſpitzt, einmal⸗gezähnt, oberſeits kahl, unterſeits weichhaarig und blaß. Blütenſtiele einzeln oder paarweis, drüſen— borſtig. Kelchzipfel fiederſpaltig, während der Blüte— zeit zurückgeſchlagen, jpäter abfallend. eiförmig. Kronblätter groß, bei der Stammform weiß, bei f. flore pleno (e. „Full double white“) gefüllt, bei f. carnea plena blaßfleiſchfarben, gefüllt; und außer— dem noch eine Anzahl anderer Gartenformen. Verwendung. R. alba iſt ſtarkwüchſig, durchaus winterfeſt und in Bezug auf den Boden nicht wähleriſch; eignet ſich deshalb vortrefflich zur Mitwirkung in Ge— ſträuchgruppen landſchaftlicher Gärten und Anlagen. 1022. Rosa rubrifolia Vill., Tafel 78, 309 (syn. R. ferruginea Vill.), Notblätterige Wofe. Europa, in Gebirgen und in den Hochebenen. Strauch, 1½ 4 m hoch. Blütezeit: Juni. — Aſte und Zweige tiefrot oder purpurn, hechtblau-be— reift. Stacheln der Stämme etwas ungleichgroß, die größeren etwas ſichelförmig-gekrümmt, am Grunde zuſammengedrückt, die kleineren, namentlich an den Grundſproſſen, dichter und mehr ſchlank. Blättchen 5 —7, meiſt gerötet und blaugrün-ſchimmernd, elliptiſch, ſcharf- einmalgeſägt, unterſeits kahl; die oberen Sägezähne zuſammenneigend. Nebenblätter purpurn, flach, länglich, die der blütenſtändigen Blätter aber elliptiſch-verbreitert. (bei R. montana (Mat., syn. R. glandulosa Bellandi, fiederſpaltig!) oder mit ſchmalem Anhängſel, krone, nach dem Verblühen zuſammenneigend, von der reifen Frucht (Fruchtbecher) abfallend. Frucht- rot. Blüten klein, ſchön, ſatt-purpurrot oder lebhaft-roſenrot, langgeſtielt, einzeln oder meiſt in Doldentrauben zu 2— 15. — R. haematodes Bosss. (syn. R. rubrifolia Rupr., nicht Vill.), Blut-Roſe, Kaukaſus, in Wäldern; iſt verſchieden durch: Blättchen größer, ſtumpf; Blüten blutrot (meiſt zu 2—4, ſeltener einzeln), doppelt jo groß; Kelchzipfel länger geſchwänzt, aber doch kürzer als die Blumen- krone. Stacheln weniger gekrümmt. Die Einzel- Früchtchen ziemlich langgeſtielt. Bols see, nennt dieſe Art „species elegantissima et insignis“. Die Rotblätterige Roſe iſt durch ihre Be— laubung, ihre (natürliche!) Haltung und die zahl— reichen Blüten, ſpäter Früchte, ein prächtiger Zier- ſtrauch, der in den Gärten noch viel zu ſelten iſt; er ſei Gartenfreunden ſehr zur Beachtung empfohlen! Iſt als ältere Pflanze und an geeigneter Stelle mit ſeinen etwas bogig überneigenden Aſten von geradezu maleriſcher Wirkung, iſt durchaus winterhart und beanſprucht keine Pflege. Läßt man die abgefallenen Früchte im Herbſt flach mit untergraben, ſo erſcheinen Pflanzen. Vermehrung durch Grundſproſſe iſt leicht. Fruchtbecher hellroſenrot. Kelchzipfel ganz »Grenze becher kugelig, frühreifend, markig, kirſch⸗ mit einigen kleinen gekrümmten Stacheln. oft unbeſtimmten Farbentönen. geſchlagen. | Familie 71. Rosaceae, Noſengewächſe. Ou XXII 18,31 u. XXX 12,13, 24. 1023. Rosa chinensis Jacg. (syn. R. indica. Lindl., nicht I.), Chineſiſche Roſe (Edelroſe). Vaterland nicht genau bekannt. Strauch, hoch oder niedrig, aufrecht oder ſchlankzweigig bis faſt kletternd. Stacheln gleichartig, mehr oder weniger gekrümmt, meiſt wenige. Junge Sproſſe und junge Blätter ſtets mehr oder weniger rot und glänzend. Blättchen bei Abart indica ſtets 3—5, höchſtens noch mit 1—2 erſichtlich regelwidrigen Blättchen, bei den übrigen Abarten nicht ſelten auch 7 gleichförmige. Nebenblätter beiderſeits mit einem großen Teil der Länge nach dem Blattſtiel angewachſen. Blüten meiſt groß, an den Enden längerer oder kürzerer Zweige. Reife Fruchtbecher nicht von den (meiſt gefiederten) Kelch- zipfeln gekrönt. Die Einzelfruchtknoten im Frucht- becher ſitzend. d Wir pflegen die zahlreichen teils durch Kreu— zungen der Abarten der Chineſiſchen Roſe unter ein- ander, teils mit verwandten Arten entſtandenen Garten- formen in Gruppen, wie Notjette-, Bourbon-, Thee⸗, Thee⸗Hybrid- u. ſ. w. Roſen zu bringen; aber eine zwiſchen dieſen angenommenen Gruppen giebt es nicht! Wir haben viele, die bald zu der einen, bald zu der anderen Gruppe ge= rechnet werden. R. chinensis iſt vielleicht gar keine typiſche Art, ſondern vielmehr ein Miſchling von R. canina teils mit R. moschata oder R. sempervirens, teils mit R. gallica. — Wir unterſcheiden folgende Abarten: a) indica Lindl. pr. sp., Tafel 77, 306 (syn. f. fragrans Red. et Thory, R. odoratissima Sv., R. Thea „ort., R. odorata hort.), Indiſche oder Thee-Roſe. Blütezeit je nach Sorte und Behand— lungsweiſe verſchieden. — Strauch, lockerzweigig, wenn aufrecht meiſt nur 30—100 cm hoch, oft aber mit kräftigen und ſchlanken Zweigen und dann höher und zur Bekleidung von Wänden oder Gitterwerk geeignet. Die jungen Sproſſe und Blätter meiſt mehr oder weniger rötlich. Stacheln meiſt wenige, zerſtreut, hakenförmig. Blättchen 3-5 (ſelten durch 2 weitere mit lanzettlicher Spitze, länger als die Blumen— Lrſichtlich derirrte arch kahn matter und oft bläulichgrün, einmal-geſägt; das End⸗ blättchen meiſt deutlich größer. Blattſtiele unterſeits teben= blätter klein, pfriemförmig, etwas drüſig. Blüten- ſtiel dick, kahl oder mit wenigen Drüſen, oft hängend. Blumen groß, meiſt einzeln oder zu wenigen büſchelig an den Zweig-Enden, von köſtlichem, eigenartigem Thee— geruch, von reiner, klarer Färbung oder in zarten, Kronblätter etwas dick, aber doch durchſcheinend. Kelchzipfel ganz, zurück— Fruchtbecher rundlich, kahl. Die beſten Thecroſen find nach den Abſtimmungen im „Verein Deutſcher Roſenfreunde“ folgende: (Die Buchſtaben bedeuten: w — am witderſtandsfähigſten gegen Kälte, ir! — vorzüglche Treibroſe, tr — gute Treibroſe, fr — für Freilandkultur zur Gewinnung von Schnittblumen für die Herbſtmonate geeignet. Die kursiv-gedrudten Sorten bilden eine engere Auswahl der ſchönſten Sorten.) Gelbblühend: „Marechal Niel“, ir!, Tafel 77, 306; „Perle des Jardins“, ir! f; „Madame Eugene Verdier“; „Etoile de Lyon“; „Belle Lyon- naise“, w, fr!, in; „Sunset“; „Perle de ye „Beauté de l'Europe“, ; „Madame Falcot“, ir! Fri; „@Gloire de Dijon“, w! ir! fr; „Safrano“, ir! fr!. | nach Jahr und Tag nicht jelten zahlreiche Sämlings⸗ Gelb mit roſa: „Madame Berard“, w!; „Marie van Houtte“, ir, fr!; „Mlle. Francisca Krüger“, ir, w; „Adrienne Christophle“; „Comte de Sembuy“; „Homère“, w, fr!; „Souvenir de Paul Neyron“; „Souvenir de Victor Hugo“. Weiß: „Niphetos“, ir; „Grossherzogin Ma- thilde“, 27“; „Etendard de Jeanne d'Arc“; „Marie Guillot“, „Sombreuil“, w!; „Devoniensis“, /r; „Ma- dame Melanie Willermoz“; „Mélanie Soupert“; „ Ine Bride“. Weiß mit roſa: „Marie van Houtte“, ir! fr.; „Grace Darling“; „Madame Braus“; „Madame de Watteville“; „Rubens“, Madame Joseph Schwartz‘; „Catherine Mermet“, ir; „Souvenir d'un Ami“, ir!. Rot und dunkelrot: „Reine Marie Henriette“, ; „Andre Schwartz“; „Souvenir de Therese Levet“; „Alphonse Karr‘; „Madame Lambard““; „Julius Finger“; „Duchess of Edinburgh“; „Ma- dame de Vatıy“. Als widerſtandsfähig kann noch bezeichnet werden: „Madame Dupuis“. — Vorzügliche Treib- roſen find noch: „Madame Chedane Guinoisseau“, gelb, /r!; „Perle de Lyon“, dunkelgelb bis aprifojen- gelb; „Coquette de Lyon“, gelb. Die Verwendung der Thee-Roſen iſt bekannt; ſie ſind von unſchätzbarem Wert. b) semperflörens (urt., Ser. (syn. R. benga- lensis Pers., R. diversifolia Vent.) Immer⸗ blühende Chineſiſche Roſe; Monats-Roſe. Blüht faſt zu jeder Jahreszeit. — Die Stengel kräftig (bei den dunkelrot blühenden Sorten häufig zartholzig); ſchlank, aufrecht oder ſchlaff. Stacheln meiſt ſtark, mehr oder weniger gekrümmt, rötlich, breit-zujammten- gedrückt, oder faſt fehlend. Blattſtiele meiſt bewimpert, ſtachelig; Blättchen oft in der Jugend purpurrot oder bräunlichpurpurn, 3— 7, kahl, einmal-gejägt, oberſeits glänzend. Blütenſtiele meiſt ſchlank und dünn. Blüten häufig riſpig, mittelgroß bis ziemlich klein, geruchlos oder von ſchwachem Wohlgeruch, meiſt roſenrot oder blaßroſa, aber auch weißlich und bis dunkelrot ab- ändernd. Kelchzipfel oft mit Fortſätzen oder An— hängſeln. Fruchtbecher eiförmig, faſt kreiſelförmig, meiſt kahl. pflanzung von Beeten, zur Ausſchmückung von Ra— batten als auch ihrer Blühwilligkeit wegen insbeſondere für die Kultur im Zimmer vorzüglich geeignet; Monatsroſe. Gattung 309. Rosa. Noſe. Nr. 10211023. 257 karmeſinrot; „Ducher“, reinweiß; „Sanglante“, dunkel⸗ roſa; „Le Vésuve“, roſa; „Imperatrice Eugenie“, weißlichroſa; „Louis Philippe“, dunkelpurpurn; ferner die neueren Sorten: „Bengal Nabonnand“ und „Moselblümchen“, letztere leuchtend-rot mit ſammetig⸗ karmeſin; Blumen mittelgroß, von ſehr ſchönem Bau. f. viridiflora, Blüten mittelgroß, gefüllt und mit grünen, faſt grünſpanfarbenen Kronblättern. „Schön“ kann man dieſe Form nicht nennen, aber intereſſant und eigentümlich iſt ſie gewiß. c) minima Curt. (syn. var. Lawrenceana hort., R. polyantha hort. /, nicht Seb.; var. acuminata Red. et Thory, Zwerg-Edelroſe (fr. Rose liliputienne; e. Fairy Rose). Blüht zu verſchiedenen Zeiten. — Pflanzen klein, jelten über 30 em hoch. Die Stengel dünn und zart, mit zerſtreuten Stacheln, ſonſt kahl. Blättchen 3— 7, klein, eirund⸗lanzettförmig, zugeſpitzt, klein-geſägt, oft mit rötlichem Schimmer, unterſeits mehr graulichgrün oder mit purpurnem Saum. Blattſtiel kahl oder meiſt hier und da ſchwachdrüſig oder kleinſtachelig; Nebenblätter klein, nicht ſelten geſchlitzt. Blütenſtiel verlängert, feinborſtig oder kahl. Blüten klein, roſen— rot, dunkelrot oder weiß, meiſt einzelnſtehend, faſt ge— ruchlos. Kelchzipfel einfach, zurückgebogen. Kron— blätter meiſt in eine Spitze ausgezogen. Fruchtbecher ſehr klein, ei- oder meiſt birnförmig. Die Zwerg-⸗Edelroſen ſind reizend für die Kultur in Töpfen, ſowie für kleine Beete und Gruppen des freien Landes; dabei ziemlich widerſtandsfähig. Empfehlenswerte Sorten find: „Miniatures“, weiß mit roſa angehaucht, in Büſcheln blühend; „Mig— nonnette“, zart-roſa, in weiß übergehend; Blüten zahl— reich, bouquetartig beiſammen; „Gloire de Polyantha““, lebhaft-roſa, im Grunde weiß, bisweilen rot⸗-geſtreift, ſehr zahlreich; „Princesse Wilhelmine des Pays-Bas“, reinweiß, bisweilen in der Mitte grünlich; vorzügliche Topfpflanzen und für Einfaſſungen; „Anna Marie de Montravel“, reinweiß, nach Maiglöckchen duftend, vorzügliche Treib- und Topfpflanze; „Little White Pet“, reinweiß, vorzügliche Gruppenpflanze; f. flori- bunda, friſch⸗roſa; „Miss Kaethe Schultheis“, Kron⸗ Die „Monats-Roſen“ ſind ſowohl zur Bes | blätter reinweiß mit gelblicher Spitze, vorzüglicher Winter- blüher; „Madame Cécile Brunner“, leuchtend-rot; „Perle d'Or“, nankinggelb; „Päquerette“, reinweiß, Blüten ſo klein als gefüllte Maßliebchen. — d) longifölia Milld. (syn. var. persicifolia hort.), Langblätterige Edelroſe. — Stengel feſt, faſt un- bewehrt, 60 em und darüber hoch. Blattſtiel mit einigen Stacheln. Blättchen 3—5, ſehr ſchmal (d. h. linealiſch⸗lanzettlich) oft bis 5 cm lang, kahl, un⸗ gleichgeſägt oder ganzrandig. Nebenblätter ungeteilt. Blüten rot, einfach oder mehr oder weniger gefüllt. e) Noisetteiäna Ser. (syn. R. Noisettiana HRed.), Noiſette-Edelroſe. Blütezeit: Juni bis Spätherbſt. — Wird als Baſtard zwiſchen R. indica und Nr. 1000, K. moschata angeſehen. Die Stengel 1—2 m hoch oder Blattſtiel drüſig, ſtachelig. lang; Aſte kahl; Stacheln zerſtreut, ſtark, hakenförmig, an den jüngeren Zweigen meiſt rötlich, an den älteren braun. Blättchen meiſt 5, auch 7, bisweilen ſelbſt 9, groß, kahl, eirund-lanzettförmig, boberſeits glänzend, unterſeits blaßgraugrünlich, ſcharf— geſägt. riſpenförmig⸗gebüſchelt. Blüten mittelgroß, ſehr wohl- riechend, meiſt nur locker- oder ſchwach-gefüllt. Blütenſtiele meiſt dünn und flaumhaarig, ferner ſind ſie als Schnittblumen ſehr wertvoll, ver— dienen ſomit die volle Beachtung der Gartenfreunde. — Empfehlenswerte gefüllte Sorten ſind: „Hermosd's, zart⸗roſenrot; „Camoisi superieur“, leuchtend— Vilmorin. Dritte Auflage. Die Noiſette-Edelroſen find hochgeſchätzte, am beiten auf hochſtämmige Wildroſen gepfropft zu verwen— dende Gartenformen und wie Theeroſen zu behandeln. Als die ſchönſten Sorten ſeien empfohlen: „William Allen 7 258 Richardson‘, orangegelb, groß; „Céline Forestier“, blaßgelb, in der Mitte dunkler, ſehr wohlriechend; „Aimée Pibert', reinweiß, ſehr dankbar blühend; „Réve d'Or“, mehr oder weniger dunkelgelb; „Bon- quet d’Or“, dunkelgelb mit lachs⸗ und kupferiggelb, ſehr ſchön, ſtarkwüchſig; „Ophirie“, kupferigrot-bronce⸗ farben, eine ganz eigenartige Färbung; ungemein reichblühend. f) borbönica Ho. (syn. R. canina bourbonica hort.; fr. Roses de l’ile Bourbon, Roses perpe- tuelles de l’ile Bourbon), Bourbon-Edelroſe. — Wird als Baftard zwiſchen R. chinensis und R. gallica betrachtet. — Blüht gleich der Monatsroſe zu ver⸗ ſchiedenen Zeiten, meiſt im Sommer und Herbst. — Aſte und Zweige ſtachelig, drüſig oder meiſt kahl. Belaubung glänzend-grün. Blättchen meiſt 7, glänzend, eirund oder eirund-lanzettförmig, ſpitz. Blumen ge- füllt oder halbgefüllt. Kelchzipfel weniger zurückge— ſchlagen und die Kronblätter mehr geſchloſſen als bei Abart b. Die Bourbon-Edelroſen ſind zwar härter als die feineren Thee-Roſen (Abart a), bedürfen aber in unſerem Klima doch des Schutzes gegen ſtrenge Kälte. Verwendung am häufigſten als Strauchroſen, eigen— wurzelig oder niedrig aufgepfropft. Die entpfehlens- werteſten Sorten ſind: „Souvenir de la Malmaison“, f, fleiſchfarbigweiß; vorzüglich verwendbar für Maſſen— kultur im freien Lande. „Baron Gonella“, Yeuchtend- roſa, bisweilen etwas kupferigroſa; „Louise Odier“, leuchtend-roſa, beliebte Sorte; „Madame Pierre Oger“, weiß mit rahmgelbmarmoriert und gerändert, Kehr— ſeite zart-roſalila; „Mistress Bosanquel“, fr tr!, lachsfarbig-weiß; ſehr dankbar blühend. Rosa (chinensis) Manettii Oriveli, Manetti- pie: >. Südenrope Strauch iiber 22m hoch. Zweige und Aſte mit weißen Längsitreifen. Junge Sproſſe bräunlich. Stacheln zahlreich, zer— ſtreut, ungleichgroß, zuſammengedrückt, abwärts— gekrümmt, ſteif und ſcharf, dunkel, faſt ſchwarz. Blätt⸗ chen 7—9, breit-oval, gezähnt, das Endblättchen am breiteſten. Nebenblätter ſchmal, bewimpert, rötlich— durchſcheinend. Blattſtiele mit Stacheln und Drüſen. Blüten einfach, dunkelroſa. Dieſe Roſe, die von ſchnellem, kräftigem Wuchs, leicht durch Stecklinge zu vermehren iſt und ſich reich bewurzelt, wird im Süden viel als Wildſtamm ver— wendet, paßt aber für unſer deutſches Klima durchaus nicht; ſie iſt viel zu empfindlich. Es ſei davor gewarnt, Roſen aus milden Gegenden zu be— ziehen, wo R. Manettii als Wildſtamm Verwendung findet. 1024. * Rosa rubiginösa TL. (syn. R. Eglanteria Mill., nicht J.), Weinroſe (e. „Sweet Briar“). Suroba, an Hügeln und trockenen Waldrändern. Strauch, —1½ m hoch. Blütezeit: Juni. — Gedrungen 1 mit bräunlichgrünen Aſten. Stacheln ungleichgroß (aber nicht ſo ſehr ungleichförmig) große, breite und an den Schoſſen auch kleinere, borſtliche, etwas weniger gekrümmte. Blattſtiele kurzhaarig und mit ſitzenden Drüſen; Blättchen mittelgroß (bei f. phrygia Boiss. klein und Blütenſtiele faſt unbewehrt), 5— 7, eirund oder elliptiſch— rundlich, doppelt-drüſiggeſägt, oberſeits bald kahl, unterſeits leicht-weichhaarig und vieldrüſig. Blütenſtiele kurz, mit Stieldrüſen, meiſt dicht nadelig. Kelchzipfel abſtehend oder aufrecht. Griffel kurzwollig. Fruchtbecher oval, kugelig oder kugelig— Familie 71. Rosaceae, Noſengewächſe. GS XXII 18, 31 u. XXX 12, 13, 24. eirund, reif orangerot. Blüten lebhaft⸗roſenrot, | bisweilen in den Gärten halbgefüllt-roſenrot oder halbgefüllt-rötlichweiß. Eine ganz vorzügliche Pflanze für Roſen⸗ Hecken, da ſie gedrungen und aufrecht wächſt. Ihres angenehmen weinigen Geruches wegen auch in Land— ſchaftsgärten und Anlagen zu empfehlen. 1025. Rosa lütea Mill., Tafel 77, 308 (syn. R. Eglanteria L. ex p., R. foetida All., R. chloro- phylla Zhrh.), Gelbe Hofe (e. Austrian Briar, Austrian Rose). Südeuropa, Orient. Strauch, 1 bis 3½ m hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Die Aſte und Zweige braun. Stacheln ungleichgroß (namentlich die der Grundſproſſe), zerſtreut, gedrungen (aus breitem Grunde pfriemlich), gerade oder meiſt ge⸗ bogen, die einen zierlich, die andern ſtark. Blättchen 5—9, elliptiſch oder rundlich, meiſt doppelt-geſägt, beiderſeits lebhaft-grün, oberſeits glänzend, unterſeits und an den Rändern mit ſtarkduftenden Drüſen beſetzt; Nebenblätter gleichförmig, etwa zu / angewachſen, dann ſpreizend. Kelchzipfel ganz, mit einem Fortſatz, kürzer als die Blumenkrone, an den platt- kugeligen Fruchtbechern weit abſtehend oder zurüd- gebogen, rückſeitig drüſig. Blüten anſehnlich, einzeln, ſeltener zu 2—4, lebhaft-gelb, mit Wanzengeruch, bei f. punicea Mill. pr. sp. (syn. R. bicolor Jacꝗ. und hort., R. Eglanteria bicolor C), Kapuziner⸗ Roſe, die Kronblätter außen gelb und innen brennend-feuerrot; bei f. Harrisonii Blüten tiefgoldgelb, halbgefüllt; bei f.subrubra außen mattgelb, innen rot ſchattiert. Die Gelbe Roſe iſt reichblühend und von ganz hervorragender Wirkung, insbeſondere wo Fernwirkungen in Betracht kommen. Die einfach⸗ blühenden ſollten im Park und in Landſchaftsgärten nie fehlen, wo verhältnismäßig trockener, nicht zu lockerer Boden und etwas ſonnige Lage vorhanden. — Die Verwendung der Roſen iſt bereits bei den einzelnen Arten und Formen angedeutet worden. Überblicken wir ſämtliche Arten, ſo können wir in Bezug auf die Verwendung wie auf die Behandlung derſelben zwei große Abteilungen unterſcheiden, teils Roſen, welche in ihrer Natürlichkeit am ſchönſten ſind und für Parks, Anlagen und Gehölzgruppen, in regel⸗ mäßigen Ziergärten im Boskett oder (als Kletterro ſen) an Lauben, Wänden und Baumſtämmen Platz faden wir nennen ſie Parkroſen, denen die Mehrzahl der Arten angehört, — teils aber ſolche Roſen, deren Formen durch die gärtneriſche Kunſt erzielt ſind, deshalb nur in regelmäßigen Gärten oder regelmäßigen Abteilungen derſelben, in Zier- und Hausgärten am wirkungsvollſten ſind; wir nennen ſie Formroſen, weil bei ihnen entweder der Bau und die Füllung der Blumen oder die äußere Form der Pflanzen (Pyramide, Nieder-, Mittel-, Hochſtamm, Trauerroſe 2c.) oder beides zugleich in den Vordergrund tritt. Zu den Form- roſen gehören ſtreng genommen nur die Edel-Roſen (Rosa chinensis) und Abarten, die Damaszener Roſen, die Centifolien-Roſen und die gefüllten Kletterroſen. Man hat die Parkroſen auch wohl als Sommerroſen, die Formroſen dagegen als Herbſtroſen bezeichnet, weil erſtere gewöhnlich nur einmal im Jahre, und zwar meiſt im Mai bis Juli, letztere außerdem gewöhnlich auch noch im Herbſt blühen. Dieſe Einteilung iſt aber weder logiſch richtig, noch praktiſch von Wert. Die Parkroſen ſind in den letzten Jahrzehnten leider ganz unverdienter Weiſe vernachläſſigt worden, ſo ſehr, daß viele Gärtner die empfehlenswerteſten gar nicht einmal kennen gelernt haben. Die Park- roſen darf man nicht mit den Formroſen, jonderu nur mit anderen Zierſträuchern vergleichen, dann wird der Vergleich ſehr oft zu Gunſten der Parkroſen aus- fallen. Das beweiſen uns die Rosa lutea, R. rugosa, R. rubrifolia, R. cinnamomea etc. An der Rosa rugosa Thbg. haben wir ein Beiſpiel, welch herrliche Zierſträucher unter den Roſen-Arten vorhanden. Der Landſchaftsgarten, die Anlagen würden eines glänzenden Schmuckes beraubt ſein, wenn ſie keine Parkroſen enthielten! Die Formroſen können wir nach dem mehr oder weniger vollkommenen Bau und der mehr oder weniger leuchtenden Färbung der Blumen in Effektroſen und in Muſterroſen ordnen. Die Effektroſen ſind beſtimmt, an geeigneten Stellen des Gartens oder der Anlage durch leuchtende Färbung der Blumen und durch außergewöhnliche Reichblütig— keit zu wirken, wodurch ſie die Aufmerkſamkeit ſchon aus der Ferne auf ſich lenken. Bei ſolchen iſt ein muſtergiltiger Bau der einzelnen Blumen nicht Be— dingung, da ſie fern vom Wege nicht in Gefahr kommen, von dem Beſucher des Gartens bemängelt zu werden. Effektroſen, die außer ihrer leuchtenden Färbung zu— gleich einen ſchönen Bau und eine gute Füllung bes ſitzen, ſind darum doppelt wertvoll und viel begehrt. Im allgemeinen kommen ſcharlachrote, hellpurpur— rote und karmeſinrote, reichlich erſcheinende Blumen in Betracht, und obenan ſtehen hier die Damaszener Roſen: „General Jacqueminot“, „Triomphe de l’Ex- Position“ und „Jules Margottin“, ferner die Bourbon— Edelroſe, Paxton“. Auch gelb (goldgelb oder orangegelb) wirkt kräftig aus der Ferne und hier iſt hochſtämmig als Strauch die Rosa lutea, noch mehr aber ihre Form f. punicea! von ganz hervorragender Wirkung; wo und wenn ſie reich blüht auch die Thee-Roſe „Maréchal Niel“. Als ungemeinreich blühende weiße Effektroſe kann die ſtarke Kronen bildende Damaszener Roſe „Capitaine Reynard“ empfohlen werden. Von den Muſterroſen dagegen wird verlangt, daß ſie nicht nur volle und reine Farbenſchattierungen zeigen, ſondern auch einen möglichſt vollendeten Bau der einzelnen Blumen und außerdem möglichſt einen gefälligen Kronenbau beſitzen. Nächſt dem Bau der einzelnen Blumen muß auch die äußere Geſtalt der Pflanze eine gefällige ſein. Die Kletterroſen ſind ſowohl als Park-, wie auch als Formroſen zu betrachten, fie vermitteln den Über— gang der erſteren zu den letzteren. Wir haben dann nur noch Buſch-Formroſen (mit ihren Formen: Buſch, Pyramide, Säule) und Stamm-⸗Formroſen (mit ihren Formen: Niederſtamm, Mittelſtamm, Hochſtamm und Trauerroſen) zu unterſcheiden. — Der für alle Roſen geeignete Nährboden iſt ein dungkräftiger, humoſer, ſandiger Lehmboden. Es iſt, um andauernd kräftige Pflanzen mit reichem Blüten- anſatz zu erhalten, erforderlich, daß ſowohl dem Sandboden, als auch einem ſehr humusreichen Boden eine ſolche Menge lehmiger Ackererde beigemiſcht werde, als erforderlich iſt, um eine mäßige Bindigkeit (Dichte) des Erdreichs zu erzielen. Humusarmem, ſehr ſandigem Boden wird man eine bedeutende Menge guter Kompoſt— erde, Miſterde, Torfmüll oder Lauberde beimiſchen. 1 Gattung 309. Rosa, Hofe (Verwendung, Nährboden). Fr. 1024-1025. 259 Ein bewährter Volldünger für Roſen iſt gut ver- rottete Miſterde (nötigenfalls thut's auch Stallmiſt), ſodann menſchliche Auswurfſtoffe. Um die Triebkraft zu ſteigern, iſt Stalljauche wertvoll; während die Güte und Menge der Blumen, das gute Ausreifen der Laub— ſproſſe mehr von der Düngung mit Phosphorſäure und Kali (Thomasſchlackenmehl mit Kainit) abhängen. Die Erziehung und Erhaltung beſtimmter Kroncn- formen iſt ohne gelegentliches Beſchneiden nicht möglich. Die Erziehung des Gerüſtes einer Form geſchieht ſtets ohne Rückſichtnahme auf etwa vorhandene oder ſich entwickelnde Blütenknoſpen, und das Beſchneiden behufs Erziehung des Gerüſtes geſchieht in unſerem Klima im Frühjahr (Hauptſchnitt). Iſt das Gerüſt hergeſtellt, ſodaß es ſich alſo nur noch um die Er— haltung einer beſtimmten Form, mithin um die Kürzung zu ſtarkwüchſiger oder um die Kräftigung etwa zurückgebliebener Zweige oder Sproſſe handelt, ſo kann dieſes Beſchneiden zu jeder Zeit geſchehen, je früher, deſto beſſer. Tragen etwa um die Zeit, wo Unregel— mäßigkeiten bemerkt werden, die bezüglichen zu langen Sproſſe Blütenknoſpen, ſo mögen ſie zuvor blühen und gleich nach der Blüte gekürzt werden, tragen aber die zu kurz oder zu dünn gebliebenen Sproſſe Blüten- knoſpen, ſo ſind letztere ſofort zu entfernen und der Blütenſtengel über dem oberſten normalen Blatt, deſſen Achſel eine kräftige Laubknoſpe erwarten läßt, abzuſchneiden. Daß man die zu kurzen Zweige, indem man ſie mehr aufrichtet, begünſtigen, die zu ſtarken, indem man ſie bogig niederbiegt (anheftet), hemmen kann, dürfte bekannt ſein. Das lehren uns 3: B. die anſpruchsvollen Thee-Roſen, insbeſondere „Maréchal Niel“ und ähnliche ſtarkwüchſige, welche an manchen ſonſt geeigneten Standorten nicht oder nur ſpärlich blühen wollen, gleichviel, ob man ſie gar nicht Zweigen oder ob man ſie mäßig oder ſtark kürzt, während ſie die gefüllte Rosa hemisphaerica: „Persian Yellow“, nach entſprechender Düngung (in der Regel fehlt phos⸗ phorjaures Kali) mit ihren Blüten nicht zurückhalten, ſodaß man dann lediglich auf die derzeitige Wuchskraft der Pflanze Rückſicht zu nehmen braucht. Iſt der Wuchs ſehr mäßig, läßt man ſie (ohne Beſchneiden) nur an den Zweig-Enden blühen; bei kräftigem Wuchs kann man ſtark kürzen und erhält (freilich etwas ſpäter) zwei bis drei blühende Seitenſproſſe; bei ſtarkem Wuchs wird man nur die Hälfte kürzen und ſo mehrere blühende Seitenſproſſe erhalten. Die Anſicht, daß man Thee-Roſen, vornehmlich die „Maréchal Niel“, wohl ausputzen, aber an den nicht beſchneiden dürfe, wenn man im kommenden Sommer Blüten erhalten wolle, hat alſo auch guten Grund, aber die Schlußfolgerung iſt doch falſch. In der Mehrzahl der Fälle handelt es ſich hier um ziemlich ſtarkwüchſige Pflanzen, deren Zweige anſtatt mit Kraftbrühe mit Waſſerſuppe ernährt worden ſind, alſo an Waſſerüberſchuß und (oder) an Nährſtoffmangel leiden. Solche Pflanzen werden, wenn überhaupt, am eheſten nur an den Zweig-Enden blühen; wollte man ſie kürzen oder auch nur ſtärker ausputzen, ſo würde der Waſſerdruck nur noch verſtärkt, durch die Fortnahme gerade der beſternährten Knoſpen die Blüten— bildung um ſo mehr in Frage geſtellt, als ja auch zugleich Blätter mit fortgenommen würden, die im Sommer nicht nur überſchüſſiges Waſſer verbraucht, ſondern auch noch Bauſtoffe für die künftigen Blüten hergeſtellt hätten. Ahnlich liegt die Sache, wenn die Pflanzen reichlich ſchattig ſtehen, alſo Lichtmangel vorliegt. Aus allem geht hervor, daß dem Beſchneiden der Roſen nicht entfernt die Bedeutung zugeſprochen 1 260 werden kann, welche man demſelben allerorten beilegt. Eine Roſe, welche kräftig ernährt iſt, wird ebenſowohl unbeſchnitten, als beſchnitten gut blühen. Wenn be— hauptet wird, daß ſelbſt reichlich ernährte Roſen be- ſchnitten reicher blühen als unbeſchnitten, ſo kann das nur ſein, wenn nach dem Beſchneiden infolge des dadurch vermehrten Waſſerdrucks anſtatt eines einzigen nur an ſeinem Ende blühenden Sproſſes nun 2 oder mehrere blütentragende Seitenſproſſe entwickelt werden; immer aber werden dieſe Blüten ſpäter erſcheinen. War der betreffende Zweig ſchon der Kronenform wegen an ſich zu lang, ſo hätte man mit dem Beſchneiden überhaupt nicht bis zum Frühjahr warten, ſondern den Sproß ſchon im Sommer vorher kürzen ſollen, um nicht un— nötigerweiſe Pflanzenkapital zu verſchwenden. War der Zweig aber nicht zu lang und zudem kräftig ge— nug, ſeine Blume oder Blumen tragen zu können, ſo hätte man durch rechtzeitige Waſſerzufuhr im Herbſt oder zeitigen Frühling gewiß mehr erreicht, einmal eine frühzeitigere erſte Blütezeit, ſodann (bei mehrmals blühenden Roſen) einen entſchieden reicheren Herbſtflor. Folgende Regeln ſind leicht faßlich: 1. Alle zu ſchwachen oder erſichtlich ungenügend ernährten Zweige, die entweder keine Blume zu tragen imſtande ſind, oder keine erhoffen laſſen, können, wenn ſie nicht die einzigen ſind, die der Pflanze einige Blätter zur Ernährung liefern, zu jeder Zeit bis auf ihre unentwickelten winzigen Grundknoſpen weg— geſchnitten werden, und zwar dicht an ihrem Mutteraſt. 2. Alle etwa innerhalb der Krone entſtehenden „Waſſerſchoſſe“ find zu entfernen, falls ſie nicht etwa zur Ausfüllung einer Lücke in der Krone dienen ſollen. 3. Alle Parkroſen (ſiehe oben) werden gleich nach der Blütezeit beſchnitten, wenn es der Form wegen geſchehen muß. Die abgeblühten Zweige werden ſonſt in der Regel nur über den nächſten kräftig ent- wickelten Blättern, aus deren Achſel ſich gute Laub— knoſpen erhoffen laſſen, abgeſchnitten. 4. Alle nur einmal blühenden Formroſen (ſiehe oben), z. B. die Theeroſen, „Persian Yellow‘ 2c., oder wenn man nicht weiß, ob es einmal- oder mehrmalblühende ſind, werden gleichfalls erſt nach der Blütezeit beſchnitten, z. B. die Theeroſen, die Centifolien, „Persian Yellow“, die Kletterroſen. 5. Alle mehrmalsblühenden Roſen, z. B. die Damaszener Roſen, die Immerblühenden Edelroſen (Monatsroſen), die Bourbon-Edelroſen und die Herbit- blüher können im Frühling, vor dem Austreiben, be— ſchnitten und, wenn nötig, auch ſtärker gekürzt werden. Nach der erſten Blütezeit werden die abgeblühten Sproſſe dann wie die unter Punkt 3 behandelt. 6. Die Krone der Pflanzen ſoll kräftig aber doch lockeräſtig ſein, damit die einzelnen Zweige und Laub— ſproſſe nicht nur reichlich Raum, ſondern auch Luft und Licht erhalten. Das Maß, um wieviel gekürzt werden darf, hängt (von der Kronenform abgeſehen) lediglich von dem jeweilig in der Pflanze vor- handenen Waſſerdruck (Wurzelleiftung) ab. Je größer der Waſſerdruck, je ſtärker alſo das Längenwachstum, die Triebkraft, iſt, deſto weniger darf im allgemeinen gekürzt werden, wenn es gilt, Blüten zu erzielen (ſiehe auch die Angaben Seite 259). Sind aber die Pflanzen gehörig ernährt, d. h. haben ſie genügende innere Kraft (Pflanzenkapital), nicht bloß Dicke, ſo an. — Will man aber aus beſtimmten Knoſpen eines Zweiges oder aus irgend welchen Blattwinkeln eines Sproſſes Seitenzweige erziehen, ſo ſchneidet man die Familie 71. Rosaceae, Roſengewächſe. O uf XXII 18,31 u. XXX 12, 13, 24. Zweige über einer der betreffenden Knoſpen oder Blätter ab; die gebliebenen Knoſpen werden ſich um ſo zahlreicher und um ſo ſchneller zu Seitenſproſſen ent⸗ wickeln, je ſtärker gekürzt worden und je kräftiger der Waſſerdruck war und bleibt. So zu kürzen, daß man einen großen Teil der Seitenſproſſe hernach wieder entfernen muß, iſt unſinnige Pflanzenſtoff-Vergeudung. Ebenſo unſinnig ſind beſtimmte Angaben, daß man dieſe oder jene Roſenſorte, wenn ſie Blüten tragen ſolle, über der Zten, 4 ten, 5 ten, Sten, 10ten u. ſ. w. Knoſpe ſchneiden müſſe. Nicht die Sorte, ſondern der Ernährungszuſtand der Pflanze iſt in erſter Linie maßgebend. Wenn eine Monatsroſe oder eine Damas⸗ zener Roſe ſich mehr gefallen läßt als z. B. Theeroſen, ſo ſind ſie eben genügſamer. Die Erziehung der verſchiedenen Formen bietet nach dieſen Grundſätzen des Beſchneidens keine Schwierigkeiten. Die Buſchform. Sie iſt die' natürliche und deshalb auch einfachſte Form der Roſe. Man unter⸗ ſcheidet zwiſchen eigen wurzeligen („d. h. wurzel⸗ echten“) und wildwurzeligen (d. h. auf dem Wurzel⸗ hals oder den Stamm eines Wildſtammes veredelten) Roſen. Erſtere ſind aus Stecklingen, Abliegern oder Wurzelſchnittlingen erzogen, ihre Grundſproſſe (Aus⸗ läufer), welche ſie ausſenden, ſind alſo ſämtlich „edel“; bei letzteren ſind alle unterhalb der Pfropfſtelle ent⸗ ſpingenden Sproſſe „wild“ und müſſen ſtets recht⸗ zeitig entfernt werden. Für die Kultur im freien Lande giebt man den eigenwurzeligen, für die Topf- kultur und Treiberei den wildwurzeligen den Vorzug. Zartere Roſen auf Wildling gepfropft, zeigen meiſt kräftigeres Wachstum, als wenn ſie eigenwurzelig bleiben, und das iſt ja bisweilen ein Vorzug. Die beſten durch niedrigen Wuchs und reiches Blühen ausgezeichneten Buſch-Formroſen find: „Sou- venir de la Malmaison“ (Bourbon-Edelroſe), zart⸗ fleiſchfarbigweiß; „La France“ (Damaszener Roſe), ſilberigroſa, Mitte dunkler, lilaroſa; „Hermosa“ (Monats -Roſe), zart-roſenrot; „Cranmisi supérieur“ (Monats⸗Roſe), leuchtend-karmeſinrot; „Marie Bau- mann“ (Damaszener Roſe), lebhaft-roſa; „Crimson Bedder“ (Damaszener Roſe), leuchtend-rot mit karmin; „Ducher“ (Monatsroſe), reinweiß; „Lady Mary Fitz- william“ (Damaszener Roſe), roſa; „Mignonnette“ (Zwerg -Edelroſe), roſaweiß; „Capitaine Christy“ (Damaszener Roſe), zart-fleiſchfarbigroſa. — Säulen⸗Formroſen. Die Säulenform hat in Deutſchland wenig Anklang gefunden, obſchon ihre Erziehung nicht gerade ſchwierig iſt. Je nach der Wuchskraft der Pflanzen kann man Säulenroſen bis zu 3 m Höhe erziehen. Man beginnt nicht eher mit der Formbildung, als bis die gepflanzte, kräftig zu ernährende Roſe ſo bewurzelt iſt, daß auf einen genügend ſtarken Wurzeldruck und ſomit auf recht ſtarke und kräftige Sproſſe für das Gerüſt ge- rechnet werden kann. Deshalb läßt man die Pflanzen im erſten und, wenn erforderlich, auch noch im zweiten Jahre unbeſchnitten. Nehmen wir einmal an, wir hätten nun 3 vom Wurzelhalſe (vom Boden) ausgehende kräftige Sproſſe, ſo ſchneiden wir ſolche im Herbſt des. erſten oder im Frühling des zweiten Jahres nach der Pflanzung oder nach der Kräftigung ziemlich nahe dem Erdboden ab. Falls ſich nun im Laufe des kommt auf etwas mehr oder weniger Kürzen nicht viel Sommers mehr als im ganzen 6 kräftige Sprojje entwickeln, ſo werden die überzähligen, und zwar die ungünſtig geſtellten, ſowie alle ſchwachen Grundſproſſe alsbald entfernt. Im Herbſt ſchon werden die bei- behaltenen Schoſſe, nachdem die zu langen jo weit als nötig gekürzt worden, ihrer ganzen Länge nach mittelſt Haken auf dem Erdboden befeſtigt. Ge⸗ ſchieht das nicht, ſo würden nur die oberſten Knoſpen der Zweige austreiben, die mittleren und unteren aber ruhend bleiben. Bei mehr wagerechter Befeſtigung wirkt der Druck auch auf die unteren und mittleren Knoſpen und zwingt dieſe ebenfalls zum Austreiben; denn an dem Säulengerüſt müſſen alle Knoſpen von unten bis oben Blütenzweige liefern. Dieſe nieder- gehakten Zweige werden über Winter durch Fichten⸗ zweige gegen Kälte und Sonnenſtrahlen geſchützt, im Frühling zeitig aufgedeckt, bleiben aber ſo lange nieder⸗ gehakt liegen, bis alle Knoſpen hinlänglich ausgetrieben ſind. Alsdann heftet man die aufgerichteten Schoſſe an den beigeſetzten Pfahl, ſorgt auch (durch Kürzen, Biegen ꝛc.) dafür, daß die oberen Seitenzweige die unteren nicht durch Stellung unterdrücken. Die Säule iſt nun hergeſtellt. Erlaubt es die Wuchskraft der Pflanze, ſo kann man die Form durch weiteren Ausbau noch höher erziehen. Beim Niederhaken der Schoſſe an den Erdboden iſt ſehr zu beachten, daß es „über Kreuz“ (d. h. über ihre an ſich ſchon bevorzugte Gattung 309. Rosa, Noſe (Formerziehung). die Mitte der Pflanzſtelle hinweg) geſchieht, damit die im Frühjahr längs der Schoſſe ausgetriebenen kleinen Sproſſe nach dem Aufrichten der Schoſſe ſämtlich nach außen gerichtet ſind! Die weitere Behandlung beſchränkt ſich nun auf die Erhaltung der Form; alle frecheren Seitenſproſſe werden im Frühjahr und im Laufe des Sommers ſtärker gekürzt, die unteren dagegen mehr begünſtigt und ihnen mehr Blätter gelaſſen. Namentlich ſind als unnütze Sproſſe die Waſſerſchoſſe und Ausläufer als- bald zu entfernen. Geeignete Sorten für die Säulenform ſind: „Gloire de Dijon“ (Theeroſe), lachsgelb, innen mit kupferorangem Schimmer; „John Hopper“ (Damas- zener Roſe), leuchtend-karminroſa; „Jules Margottin“ (Damaszener Roſe), leuchtend-karmin; „Reine Marie Henriette“ (Theeroſe), ſchön kirſchrot; „Beauty of the Prairies“ (Borſten-Roſe), lilaroſa. — Die Pyramidenform wird wie die Säulen— form herangebildet, nur mit dem Unterſchiede, daß man die Hauptſtengel an 3—5 zu einer Pyramiden⸗ form zuſammengeſteckten Stangen entlangzieht. Man kann auch neben jede Stange eine Roſe pflanzen und dieſe entlangziehen, was weniger Mühe verurſacht. Wertvoller aber iſt die Erziehung aus einer einzigen Roſe. Paſſende Sorten ſind die für die Säulenform an— gegebenen. — Die Stamm-Roſen oder Kronenbäumchen. Es ſind dies ſolche Roſen, welche nicht nur wild— wurzelig, ſondern auch wild ſtämmig find und welche, je nachdem man die Edelkrone auf niederen oder höheren Wildſtämmen erzieht, Niederſtämme, Mittelſtämme oder Hochſtämme genannt werden. Die Stammhöhe der Roſen wird und kann logiſcher Weiſe ſtets nur vom Wurzelhals an bis an den unterſten Kronenaſt gerechnet und gemeſſen werden. Niederſtämme ſollen eine Stammhöhe von 40—60 em, durchſchnittlich 50 em; Mittelſtämme 80—120 cm, durchſchnittlich 1 m; Hochſtämme 150 bis 200 em, durchſchnittlich 1½ m haben; nur Trauerroſen können bisweilen auch noch höher als 2 m ſein. Uber die Wahl und Erziehung der Wildſtämme, wozu man die Gemeine oder beſſer die Fröbelſche Hundsroſe verwendet, wird unten die Rede ſein. Wie die Knoſpen (Augen) oder Zweige behufs Veredelung L platten“ beſſer. Man macht in den richtete Edel-Schildchen ſo ein, daß, wenn nicht an beiden, ſo doch wenig— Nr. 1025. 261 mit dem Wildſtamm verbunden werden, iſt in den „Grund— zügen der Gartenkultur von A. Voß“ nachzuleſen. Hier ſei nur bemerkt, daß das für Freiland-Roſen geeignetſte und weitaus am häufigſten angewandte Verfahren das Pfropfen mit ſchlafender a Knoſpe (Auge) iſt. Wo die Rinde der Wildſtämme ſich nicht gut und leicht löſen (lüften) läßt, iſt, wenn man nicht vorläufig auf den betr. Wild- ſtamm verzichten will, das „An- Wildſtamm einen Einſchnitt wie ihn die Figur und die Form des ein— zuſetzenden Edel-Schildchens erkennen laſſen, ſetzt das kurz zuvor herge— ſtens an einer Seite die Rindenſchnitt— fläche des Edel-Schildchens genau auf die des Wildſtamm-Einſchnittes paßt, verbindet dann die Wundſtelle und Anplatten. ſtülpt, um das Austrocknen möglichſt zu verhindern, einen Glascylinder drüber, deſſen untere Offnung mit Watte zugeſtopft wird. Die Erziehung einer gefunden und gefällig ausſehenden Krone von der Behandlung der Edelaugen abhängig. Wenn ein eingeſetztes Edelauge treibt, ſo entwickeln ſich gewöhnlich auch noch ift Falſch erzogene Krone. eins oder mehrere noch verborgene Seitenaugen, ſodaß die Veräſtelung der Krone ſchon an der Pfropf— (Veredelungshſtelle ſelbſt ſtattfindet. Dies ſollte nie geduldet werden, wo man die Erziehung einer dauerhaften und gefälligen Krone nicht von vornherein verpfuſchen will. Wird ſchon durch den Wulſt der Veredelungsſtelle an ſich die ungehinderte Bewegung der Nährlöſungen und mehr noch der Pflanzenbauſtoffe gehemmt, ſo wird dieſer Übelſtand bei Roſen, die ſchon aus der Veredelungsſtelle ſich veräſteln, mit jedem Jahre größer, bis ſchließlich eine Verknorrung und eine ver— krüppelte Krone entſtanden iſt, wie ſie obige Figur als abſchreckendes Beiſpiel zeigt. Daß auf ſolchen die Ernährungsthätigkeit hemmenden Wülſten kräftige, ge— ſunde Sproſſe mit tadelloſen Blumen erwachſen ſollen, 262 kann wohl niemand verlangen. Gleichwohl begegnet man auf Schritt und Tritt ſolchen vollendeten oder angehenden Mißgeſtalten, und daran hat das kaufende Publikum noch mehr Schuld als die Handelsgärtner. Der Gartenfreund will, wenn er eine Stammroſe kauft, nur ſolche nehmen, die ſchon eine „Krone“ hat. Eine ſolche bildet ſich nun am ſchnellſten, wenn man alle an der Veredelungsſtelle entſtehenden Edelſproſſe gewähren läßt, ſchon innerhalb eines Wachstums- jahres; und die Gartenfreunde ſind damit zufrieden. Zwar ſieht man nicht nur in handelsgärtneriſchen Roſenſchulen, ſondern ſelbſt bei tüchtigen Roſenzüchtern genug ſolcher Mißgeſtalten; das ſind dann aber Roſen, die (ohne Rückſichtnahme auf die Form und Lebens— dauer) ihrer Zweige beraubt werden, um Reiſer für die Veredelung zahlreicher Wildſtämme zu erhalten. Der Roſenfreund zieht ſich am beſten ſelbſt eine geſunde Krone, den Rat befolgend: Man kaufe nur junge Edelinge, d. h. Stämme, die noch ohne Kronenzweige ſind! Anderenfalls verlange man eine gut vorgebildete Krone. Weiter iſt zu entſcheiden, ob man Wildſtämme mit einem oder mit zwei (einander ungefähr gegenüber— befindlichen) Edelaugen zur Erziehung der Krone ver— wenden ſoll. Häufig ſetzt man beim Augenpfropfen nur deshalb zwei das andere y anmwächlt. Dieſe Hoffnung iſt aber unſicher, denn die Fälle, daß entweder beide oder gar ſen, ſind die beſten wird wohl nur ein Edelauge ver— wendet, und zwar nur des⸗ zwei Augen ſtreng ge⸗ nommen zwei Halbkronen entſtehen. Nicht ſelten bleibt die eine dieſer Halbkronen zurück oder geht frühzeitig zu Grunde. Die ſchöne Form der Geſamtkrone iſt dann dahin; anderer Nachteile gar nicht zu gedenken. Gut erzogene Krone. Jedenfalls darf die Veräſtelung der Krone erſt 815 cm oberhalb der Pfropfſtelle beginnen, ungefähr wie obige Figur es zeigt. Eine Wulſtbildung iſt hier nicht möglich, und man kann zudem unter der alten Krone noch Edelzweige erziehen. Wo an dem zu pfropfenden Wildſtamm in der gewünſchten Höhe zwei kräftige junge Zweige einander annähernd gegenüber ſich befinden (ſiehe die folgenden Figuren), kann man in jeden je ein Edelauge einſetzen. An ſolchen Zweigen läßt Rinde beſſer löſen, und die Edelaugen gedeihen gut. Wird ſolcherweiſe etwa im Frühjahr, alſo mit treibender Knoſpe gepfropft, ſo biegt man, um die ſchnellere Entwicklung des Edelauges zu fördern, ent— weder die Zweige vorſichtig bogig zurück (wie Figur möglicherweiſe keins anwach-⸗ häufigſten. Am halb, weil aus Blatt entwickelt, ſo kneife ich mit dem Nagel des Daumens krautige Sproßſpitze ab. Familie 71. Rosaceae, Noſengewächſe. GO XXII 18, 31 u. XXX 12, 13, 24. Edelaugen ein, weil, wenn etwa eins fehlſchlägt, ſich die 2 ner e x An zeigt), oder man kürzt die betr. Zweige bis auf 1 oder 2 Knoſpen oberhalb der Veredelungsſtelle, was einfacher iſt und am meiſten gethan wird (A der Figur). Beim Okulieren mit ſchlafender Knoſpe (im Juli, Auguſt) läßt man, je nachdem einige Tage zuvor an dem Wildſtamm viele oder wenige wilde Geiten- ſproſſe (Räuber, C) glatt am Stamme entfernt werden mußten, oberhalb der Ber- edelungsſtelle 5 — 3 Laub- ſproſſe gewähren oder kürzt ſie nur ſoweit ein, daß mut⸗ ; maßlich der durch Entfernen von Zweigen plötzlich ent- ſprechend geſteigerte Waſſer— b druck das eingeſetzte Edelauge 9 9 nicht mehr zur Sproßent- 2 wicklung drängen kann, was x . freilich auch von der Boden— I Augenpfropfen in Seitenſproſſe. feuchtigkeit und Witterung beeinflußt wird. Es ſei nochmals betont, daß es vorteilhafter iſt, die ganze Krone nur aus einem unmittelbar in den Stamm einzuſetzenden Auge zu erziehen. Das deutſche Verfahren der Erziehung einer guten Krone iſt einfach und natürlich. Otto Jungk, Roſen⸗ gärtner in Jena, beſchreibt es wie folgt: „Hat das im erſten Frühling aus dem einzigen in den Wildſtamm eingeſetzten Edelauge heranwachſende Edelreis das 5. und Zeigefingers vorſichtig die zarte Hierdurch bewirke ich das Hervortreiben von 3—4 Seitenſproſſen. Sobald dieſe 5 Blätter entwickelt haben, ſtutze ich auch ſie durch Abkneipen ihrer Spitze und fahre auf dieſe Weiſe — wenn nötig — bis zum Herbſt fort. Dann halte ich ein; bei hinreichend ſtarken Kronen ſchon früher. — Die jo gebildeten Kronen ſind (nähr- ſtoffreichen Boden vorausgeſetzt) ſehr üppig, regelmäßig, dichtbelaubt, umfangreich und prangen im Herbſt, wo ich ihnen zum erſtenmal die ſich zeigenden Blüten- knoſpen belaſſe, oft noch in reichem Blütenſchmuck.“ Weiter jagt Jungk ſehr richtig: „Um das Ab- brechen der Kronen (durch Wind) in der Roſenſchule zu verhindern, binde ich alle Roſen erſt etwa 30 em unterhalb der Pfropfſtelle an die Geſtelle, an wage⸗ recht angebrachte Latten; denn die freie Bewegung der Krone iſt die ſicherſte Schutzmaßregel gegen ihr Aus— brechen“. Einzelſtämme im Garten werden natürlich ihrem Verhalten entſprechend an Roſenpfähle angeheftet, die jedoch nie in die Kronen hineinragen ſollten.“ Sit die Krone nach deutſchem Verfahren hergeſtellt, ſo unterliegt ihre ſpätere Behandlung den allgemeinen über das Beſchneiden angegebenen Grundſätzen. — Für Trauerroſen werden Wildſtämme von 2 m Höhe und darüber genommen. Weil die Trauer⸗ roſenäſte niederhängen und ſich weniger gut im Um⸗ kreiſe verteilen laſſen, ſo dürfte es hier ratſamer ſein, 2 Edelaugen in den Wildſtamm einzuſetzen, ſofern es ſich nicht um eine einſeitige Form handelt. Freilich, der Sachkundige wird beſſer aus einem Edelauge eine Trauerkrone mit ringsum verteilten Aſten erziehen. Später iſt nur mäßiges Beſchneiden, Ausputzen und Nachhilfe erforderlich. Vorzügliche Sorten für Trauerroſen: „Belle de Baltimore“, gefüllt, weiß, ſchwach-gelblich; „Madame Sancy de Parabère“, ziemlich gefüllt, mittelgroß, ſchön roſenrot; „Beauty of the Prairies“, gefüllt, groß, lilaroſa; „Felicité perpétuelle“, gefüllt, weißfleiſch⸗ farbig; f. Thoresbyana, gefüllt, klein, weiß, dankbar. e Gattung 309. Rosa, RNoſe (Wildſtammerziehung). Die Wildſtämme für die Stamm-Roſen find ent⸗ weder aus dem Walde geholte Gemeine Hundsroſen (Rosa canina vulgaris) oder es ſind durch Ausſaat herangezogene Sämlingsſtämme der eben genannten, oder man nimmt Rosa canina Froebelii. Über die Wald— ſtämme äußert ſich Roſengärtner Jungk ſehr treffend: | Eigenſchaften haben: der Stamm muß geſund ſein, ohne Brand⸗ Man ſehe, daß „Roſen⸗Wildſtämme müſſen folgende ſtellen, gerade, biegſam, mäßig ſtark. er im Innern nicht etwa einen dicken Markeylinder (das Kennzeichen der Unreife) habe. Unreife Stämme trocken, ſchrumpfen völlig ein oder werden im Laufe des Winters ſchwarz, d. h. ihre Rinde fault. Man wähle thunlichſt zweijährige ausgereifte Wildſtämme, mit dünnem Markeylinder. Wer ſelbſt Wildſtämme im Walde roden (ausgraben) läßt, nehme nicht ſolche von uralten Stämmen, weil ſie infolge mangelhafter Wurzel- Die Wurzel des Waldſtammes muß kurz, ſtark, knollen— förmig, nicht etwa knorrig und peitſchenförmig, dagegen mit zahlreichen feineren Wurzeln verſehen ſein; ich ſortiere ſtreng und weiſe Stämme mit unzureichender oder ſchlechter Bewurzelung unnachſichtlich zurück. Wichtig iſt die Zeit des Rodens: man kaufe nie vor Mitte Oktober. Iſt man durch irgend welche Um— ſtände verhindert, die erworbenen oder ſelbſt gerodeten Wildſtämme ſofort zu pflanzen, ſo ſchlage man ſie ſorgfältig ein, begieße durchdringend, damit die Erde ih feſt an die Wurzeln lege und decke alle Teile mit Fichtenzweigen zu, um Sonnenſtrahlen und Wind abzuhalten und das Schrumpfen der Rinde zu ver— hindern. Das Pflanzen der Wildſtämme geſchieht wie folgt: Zunächſt werden die Wurzeln genau unter— ſucht, wenn nötig, angemeſſen gekürzt, ſchlechte entfernt und geſunde auf etwa 8 cm geſtutzt; Faſerwurzeln werden — ſofern fie geſund ſind — wenig berührt. Ab—⸗ ſtand der Stämme in der Roſenſchule in den Reihen gegenſeitig 10 em; Entfernung der Reihen 60 em. Nachdem die Stämme in etwas ſchräger Richtung und ſo tief eingepflanzt ſind, daß beim Niederbinden die Wurzeln nicht wieder herausgedrückt werden, ſind ſie gut einzuſchlämmen, hernach niederzubinden und ſofort mit einer dünnen Schicht Erde völlig zu bedecken. Dieſe Erddecke iſt durchaus geboten; ſie verhindert das Einſchrumpfen der Rinde, alſo das ſtärkere Austrocknen der Wildſtämme. N Die Pflänzlinge bleiben bis in die erſte Woche des Mai ruhig und unberührt in der Erde liegen. Nr. 1025. 263 Dann befreie man ſie zuerſt von der Schutzdecke, binde ſie bei trübem Wetter los, richte ſie auf und überlaſſe ſie einſtweilen ſich ſelbſt. Iſt dann „Mai kühl und naß“, ſo haben wir vorab gewonnenes Spiel: die unter der Erdbedeckung entſtandenen Sproſſe bleiben friſch, verdorren nicht, wachſen üppig, und nur wenige gehen zu Grunde. Läßt man ſie länger als bis Mitte Mai mit Erde bedeckt, ſo hat man oft Mißerfolge: die heiße Juniſonne dörrt die jungen Sproſſe, die Stämme kümmern oder vertrocknen. Die Wildſtämme werden nun an wagerecht gezogenen Geſtellen aufrecht ange— heftet, und der Erdboden zwiſchen den Reihen wird, ohne die Stämme zu beſchädigen, mit der Harke geebnet. Die Seitenſproſſe am Stamme werden, ſobald ſie etwa 3 cm lang geworden, bis auf die 3—4 oberhalb der als Pfropfſtelle gewünſchten Höhe beizubehaltenden glatt am Stamm mit ſcharfem Schnitt entfernt. Den 3—4 ſozuſagen zur Saftanziehung dienenden Sproſſen wird bei etwa 10—15 cm Länge nur die Spitze genommen.“ Das iſt die Behandlung der Wildſtämme bis dahin, wo gepfropft werden kann. Betreffs der Anzucht der Wildſtämme aus Samen iſt das Verfahren des Baumſchulenbeſitzers Alb. Lucke-Oſterburg (Altmark) ebenſo einfach als ſachgemäß: „In kräftigem, ſtark mit untergegrabenem, ver— rottetem Miſt, oder mit Jauche, oder mit menſchlichen Auswurfſtoffen gedüngtem, thunlichſt ſandig-lehmigem Erdreich richtet man Beete von 1 m Breite her, ſchnüre auf demſelben 5 Reihen ab, ziehe nach dieſer Markierung werden meiſt nach der Pflanzung von der Spitze herab | 3 cm tiefe Furchen und ſäe den gut vorgekeimten, d. h. eingeſchichtet (ſtratifiziert) geweſenen, nicht gebeizten Samen hinein. Steht Miſchdünger-(Kompoſt-) Erde zur Verfügung, ſo fülle man mit dieſer, andernfalls mit der Erde des Beetes die Reihen, ebne das Beet mit der Harke und überdecke es mit einer Schicht ver— rotteten Düngers, mit Sägeſpänen oder dergleichen. bildung und ungenügender Ernährung doch dahinſiechen. Nachdem die Samen aufgegangen, die Pflänzchen 4— 5 Blätter getrieben haben, werden ſie mit größter Schonung der Wurzeln, auch der Pfahlwurzel, heraus— genommen und ſogleich auf andere (wie vorher zu— bereitete) Beete gepflanzt. Pflanzenabſtand in der Reihe 6 cm; Reihenabſtand 18 cm. Sollten die Samen nicht gut aufgegangen ſein, ſo empfiehlt es ſich, die Pflänzchen ruhig ſtehen zu laſſen und nicht zu verſtopfen. Von gut beſtandenen Saatbeeten aber werden die Pflänzchen verſtopft, alsdann ſogleich durch— dringend begoſſen und — was bei ſtarkem Sonnenſchein unerläßlich — beſchattet. Allabendliches Beſpritzen iſt nützlich. Wenn die Pflanzung ſich erholt hat, wird die Beſchattung beſeitigt. Bei fortſchreitendem Wachstum der Sämlinge ziehe man bei dem öfter vorzunehmenden Reinigen der Beete zwiſchen den Reihen die Erde ſo gegen die Pflanzen, daß in der Reihenmitte eine Rinne entſteht, in die bei durch Regen angefeuchtetem Boden kräftige Jauche gegoſſen wird, natürlich ohne die Pflanzenblätter damit zu benetzen. Die Roſe verträgt ſehr viel Düngung; mit dem Jauchen alſo nicht ängſtlich ſein. — Mit Eintritt des Herbſtes werden die bei guter Kultur 20—40 cm hoch gewordenen Pflanzen unter Schonung der Wurzeln herausgenommen, abge— putzt, alle Zweige bis auf die Hälfte geſtutzt, die Wurzeln aber nur an ihren verletzten Stellen glatt- geſchnitten aber nicht geſtutzt. Sodann die Pflanzen ihrer Stärke nach recht gleichmäßig ſortieren und ſofort wieder auf 1 m breite Beete pflanzen, jo zwar, daß die Wurzeln auch Raum und ihre richtige Lage be— halten, die Wurzelkrone mit der örtlichen Boden— 264 oberfläche in gleicher Höhe ſich befindet, die Erde aber den Wurzeln feſt genug angedrückt wird. In die nach dem Begießen um die Pflanzen entſtandenen Vertiefungen wird wieder etwas trockene Erde gezogen, Pflanzen, jede Reihe hat 20—25 em Abſtand. Im künftigen Frühjahr und Sommer ſind die Beete ſorg— fältig zu reinigen, und iſt wiederholt Jaucheguß zu geben. Gerade mit der Jauche können bei der Anzucht der Roſen überraſchende Erfolge erzielt werden. Im Herbſt dürften die Stämmchen 1 m Höhe und darüber erreicht haben; der Zeitpunkt für die Erziehung zu Hochſtämmen iſt gekommen. an ihrem Platze, und wenn es anfangs ſchien, als ſeien die Beete zu weitläufig beſetzt, ſo wird ſich bald zeigen, daß dies nicht der Fall iſt. Bei zu engem Stande treibt auch die Roſe keine kräftigen, ſtarken Schoſſe. Die Pflanzen bleiben ruhig ſich ſelbſt überlaſſen; namentlich ſoll man das Meſſer nicht anſetzen. Hier iſt Mutter Natur wieder unſere beſte Lehrmeiſterin! Verſäumt man im kommenden Frühjahr nicht, tüchtig nun kräftigen Boden die Sproſſe der Roſen 1½ bis 2 m und darüber hoch werden. Solche Stämme ſind eine vorzügliche, gern gekaufte Ware und zeichnen ſich vor den Waldſtämmen durch reichere Bewurzelung aus.“ Die Überwinterung der Roſen. Folgende Geſichts— punkte ſeien hier der Beachtung empfohlen: Die Parkroſen (f. S. 258) ſind winterhart und bedürfen bis auf die wenigen, bei den Artenbeſchrei— bungen erwähnten Ausnahmen im Winter keines Schutzes. — Die Formroſen, gleichviel ob Buſch-, Pyramiden- oder Stammroſen, ertragen unſere gewöhn— lichen Winter unter ſchwacher Schutzhülle, welche weniger die Kälte als ſolche abhalten, ſondern vielmehr die Gegenſätze: wie nachts gefrieren, am Tage durch die Sonnenſtrahlen auftauen, dann wieder gefrieren und wieder auftauen und ſo fort; ferner beſonders bei mangelhaft ernährten Pflanzen, ein zu ſtarkes Aus⸗ trocknen der Pfropfſtelle und der Kronenzweige durch Froſt, Wind oder Sonnenſtrahlen verhindern ſoll. Nur die Immergrünen (Kletter-) Roſen ſowie die Thee- und Noiſette-Edelroſen ſind auch in unſeren gewöhnlichen Wintern empfindlich, weil bei ihnen Kälte— grade über etwa — 120 C. häufig ſchon eine Zerſetzung der Zellſäfte (ſpätere Bräune) bewirken; mithin für ſie auch Schutz gegen die Kälte ſelbſt nötig iſt. Wenn nun den Roſen eine Schutzdecke ge— boten wird, ſo muß dieſe zweifellos eine ſolche ſein, daß unter derſelben die Pflanzen gegen dumpfe, ſtockende Luft, gegen anhaltende Näſſe und gegen die Ein— wirkung ſind; es iſt gar keine Seltenheit, daß Garten- freunde gegen dieſe Punkte fehlen und gerade durch eine übelangebrachte Schutzdecke Roſen zu Grunde richten, die in gewöhnlichen Wintern ohne Schutzdecke am Leben geblieben wären! In gar vielen Fällen hat nicht die Kälte, ſondern ganz andere Umſtände den Tod der Pflanzen verurſacht. Sodann ſpielt der Geſundheits zuſtand der Pflanze eine bedeutende Rolle. Kranke oder durch überreichliches Blühen geſchwächte, oder mit Die Pflanzen bleiben ſcharfer Flüſſigkeiten hinreichend geſchützt zu viel Waſſerſuppe anſtatt mit Kraftbrühe ernährte Roſen werden weniger widerſtandsfähig ſein als geſunde. Würde man auf alle dieſe Punkte den gebührenden Wert legen, ſo wären die ſeit langem beſtehenden Meinungsverſchiedenheiten über den geeignetſten Schutz der Roſen im Winter längſt von der Tages- Familie 71. Rosaceae, Noſengewächſe. Oi XXII 18, 31 u. XXX 12, 13, 24. ordnung veſchwunden, und niemand würde mehr gegen die Zweckmäßigkeit des Umgebens oder Be⸗ deckens der Roſen mit Fichtenzweigen, mit Erde oder trockenem Laub etwas einwenden. in eine Furche zwiſchen je 2 Pflanzreihen wieder mit Jauche gedüngt. Dieſe Beete erhalten nur 3 Reihen So iſt es ſchon entſchieden ein Fehler, die Roſen zu früh zuzudecken, oder dies an einem regneriſchen Tage zu thun. Niederlegen und niederbinden wird man die Stämme oder Büſche bevor ſtärkerer Froſt eintritt, ſchon deshalb, weil dann die Arbeit beſſer von ſtatten geht, auch die Stämme, ſolange ſie nicht gefroren ſind, ſich leichter, ohne zu brechen, unten an⸗ ziehen und ziehend herabbiegen laſſen (ſollte bei ſtärkeren Stämmen alljährlich immer nach ein und derſelben Richtung hin geſchehen!). Stärkere Kronen legt man auch wohl in geringe Vertiefungen, um die Erdbedeckung nicht zu hoch auftürmen zu müſſen. Immer aber ſollte das Zudecken an einem hellen trockenen Froſttage und ſtets erſt dann ſtattfinden, nachdem ſtärkere Fröſte eingetreten. Einige Grad Kälte, etwa bis zu — 10 C. (— 80 R.) ſchaden den Roſen noch nicht; wo es doch geſchieht, und z. B. die Zbweig-⸗Enden erfrieren, da würden ſolche auch unter und durchdringend zu „jauchen“, jo werden in dem der Schutzdecke leiden, denn die Pflanzen ſind fehler⸗ haft ernährt, nicht genügend ausgereift oder krank. Als vorzügliches Material zum Zudecken ſind in erſter Linie die Fichtenzweige, die überall anwendbar und zugleich gefällig ausſehen, zu erwähnen; bei den Buſch⸗Formroſen (Monatsroſen, Theeroſen ꝛc.), welche nicht niedergebunden werden können, ſtreut man zu obigem Zeitpunkt viel trockenes Laub zwiſchen die Pflanzen und deckt alsdann noch Fichtenzweige darüber. Bemerkt ſei, daß auch die Stämme der niedergelegten Roſen entweder durch Erde oder durch Fichtenzweige gegen ſchroffe Temperatur-Gegenſätze etwas zu ſchützen ſind. Während bei den Damaszener Roſen eine ſchwache Fichtenzweigdecke ausreicht, verlangen die Theeroſen eine drei- oder vierfache Lage. Das Bedecken der Roſen mit Erde iſt überall da anwendbar, wo man mit durchaus durchläſſigem, nicht etwa mit unverrottetem Miſt durchſetztem oder kurz zuvor mit Jauche oder Kunſtdünger ſtark ge— düngtem Erdreich zu thun hat, damit die Kronen- zweige nicht etwa ſtellenweiſe ſchwarz werden oder in bindigem oder ſehr humusreichem Boden ſtocken und faulen. Man kann auch in die Zwiſchenräume der Krone etwas von dem überall käuflichen trockenen Torfmüll ſtreuen und dann die Decke aufbringen. Will man den Thee- und Noiſette-Roſen noch einen beſonderen Schutz gegen übermäßige Feuchtig- keit von oben angedeihen laſſen, ſo kann man über eine einzelne und kleinere Krone einen Dachziegel, über größere ein altes Wachstuch, ſonſt aber ſich nach den Seiten abdachende Bretter auflegen, die den Regen oder geſchmolzenen Schnee ablaufen laſſen. Alle Schutzdecken, welche leicht Stockung und Fäulnis verurſachen, wie z. B. ſtrohiger Miſt, ſollten vermieden werden. Dicht und ſtark zugedeckte, auch die noch mit Brettern belegten Roſen müſſen zeitig gegen Frühling hin mehr gelüftet werden. Wie man einerſeits die Roſen nicht verzärteln, nicht zu früh zudecken ſoll, ſo ſoll man andrerſeits ſie nicht vergeilen laſſen, d. h. nicht zu ſpät auf⸗ decken, ſpäteſtens dann, wenn die Knoſpen ſich zu regen beginnen oder gar ſchon ausgetrieben ſind. Zum Abdecken wird ſtets nur ein trüber Tag gewählt, um die Pflanzen nicht plötzlich den Sonnenſtrahlen aus⸗ zuſetzen; aufrichten kann man ſie ja ſpäter; wenn ſie nur erſt mal frei ſind. Bir Haben viele Jahre hindurch allerlei Stamm- und Buſchroſen unter Erdbedeckung und auch unter Fichtenzweigdecke mit durchgehends gutem Erfolge überwintert und ſind mit beiden Maßnahmen zufrieden 1 N N 7 5 R geweſen. die ſachgemäße Behandlungsweiſe verdienen mehr Be⸗ erreicht iſt: Der Geſundheitszuſtand der Pflanzen und achtung, als unſere gewöhnlichen Winter. Bei außer- gewöhnlichen Kältegraden wie in den Wintern 1870/71 und 1879/80 werden wir ſtets Verluſte haben. Junge, noch in der Roſenſchule oder noch nicht an ihrem bleibenden Standort befindliche Edelinge (Stammroſen) überwintert Roſengärtner Jungk ſehr zweckmäßig und mit Erfolg alſo: „Ich laſſe große Gräben herſtellen, ſchlage deren ſenkrechte Wände mit Brettern aus, ſetze die Roſen reihenweiſe dicht bei ſammen in die Grube, achte namentlich darauf, daß ſich überall zwiſchen den Wurzeln Erde und keine Hohlräume befinden, und begieße ſtark. Tritt ſtärkere Kälte ein, ſo decke ich Bretter über die Gräben und Schutzdach eine Schicht Kiefer- oder Fichtennadeln, Laub- oder Fichtenzweige aus. Ich kann jo zu jeder Zeit die Gruben⸗Inſaſſen beſichtigen, lüften, wenn nötig, begießen, Edelreiſer ſchneiden und Roſenſtämme das Leben der Laubſproſſe Einzelne oder nur wenige Theeroſen oder junge zum Verſand herausnehmen.“ Edelinge (fälſchlich Okulanten, richtig Okulaten ge— nannt) können auch in die Erde gelegt, das Edel— auge oder die junge Krone mit trockenem Torfmüll umgeben, mit Dachziegeln gedeckt und auf dieſe Fichten- luftig überwintern, im Winter ſelten begießen, damit zweige gelegt werden. In Töpfen gezogene Roſen müſſen (ſofern ſie nicht etwa als Treibroſen im Winter blühen ſollen und dementſprechend vorbereitet worden ſind) kalt und luftig überwintert werden. Ein paar Grad Kälte ſchaden nicht, wohl aber zu viel Wärme. Sehr zweckmäßig iſt ein leerer, etwa 1 m tiefer Miſtbeet— kaſten, auf deſſen Boden eine kleine Schicht Steinkohlen— aſche (Grus) oder Fichtenzweige gebracht ſind. Auf dieſe werden die Pflanzen (mit den niedrigſten an— fangend) reihenweiſe und in der zweiten ꝛc. Reihe Topf hinter Topf ſo gelegt, daß die Kronen immer wieder auf die Töpfe der Vorreihe zu liegen kommen. Vor dem Einlegen wird die Erde der Töpfe durch— dringend begoſſen und dann iſt während des Winters das Begießen kaum noch mal nötig. Die Bedeckung geſchieht durch Bretter u. ſ. w., wie bereits angegeben. Liegt bei ſtarker Kälte ziemlich hoch Schnee auf den Brettern, ſo iſt weiteres Deckmaterial unnötig. Die Kultur der Roſen im Topfe und die Roſen treiberei des Gartenfreundes. Zur Topfkultur eig— nen ſich alle mehrmals blühenden Roſen (Damas- zener Roſen, Monats- und Zwerg-Edelroſen, einige Thee ⸗Roſen ꝛc.). Für die Treiberei, d. h. als Winter⸗ und Frühlingsblüher, ſeien die unten be— zeichneten Sorten, die zugleich die dankbarſten Topf- roſen ſind, ganz beſonders empfohlen, denn nur wenige Sorten ſind gut geeignet, und es iſt keineswegs gleich— gültig, was für eine Roſe man kauft. Die Behandlung der Topfroſen iſt von der jenigen der Freilandroſen und von der allgemeinen Behandlung faſt winterharter Topfpflanzen überhaupt nicht verſchieden. Folgende Punkte ſind beſonders wichtig und zu befolgen: a) Erziehung oder Ankauf kräftiger und geſunder Pflanzen; b) wenn Punkt a verhältnismäßig kleine Töpfe nehmen; c) recht kräftige und lehmhaltige Erde: Miſterde, Ackerlehm und Laub- oder Raſenerde; d) öftere flüſſige ſproſſe gegen Herbſt hin gut breite als Schutzmittel gegen ſtarken Froſt auf dem man den Pflanzen von Sep- Gattung 309. Rosa, Noſe (Überwinterung, Topfkultur). — Nr. 1025. 265 Düngung während der Wachstumszeit: Miſtjauche oder beſſer aufgelöſter Hühner- oder Taubenmiſt, andernfalls phosphorſaures Kali auflöſen, 500 fach verdünnen und der Miſtjauche beimiſchen; e) den Pflanzen namentlich während der Wachstums- und Blütezeit ſtets reichlich friſche Luft zuführen, ſie im Sommer im Garten mit den Töpfen in die Erde ſenken und nach Bedarf begießen. Vor dem Einſenken wird mit einem Pfahleiſen oder einem Spitz— pfahl aus Buchen- oder Eichenholz (ſ. Figur), oder einem gewöhnlichen Pfahl eine der Topfbreite an— nähernd entſprechende Vertiefung im Boden angebracht; es bleibt dann unter dem eingeſenkten Topf ein ſpitzer Hohlraum, der den Waſſer— | abzug aus dem Topfe mehr | ſichert und auch keine Würmer in das Abzugsloch des Topfes gelangen läßt; k) die Laub— zum Reifen bringen, indem tember, Oktober ab zeitweilig das Waſſer ſo oft und ſo lange entzieht, als dies, ohne ln Ill 1 U | ö zu gefährden, möglich iſt, die Dopfe auch freiſtellt und ſie bei regneriſchem Wetter ganz auf die Seite legt (umlegt), um das Waſſer abzuhalten; g) die Pflanzen kalt und | ſie nicht zu ſchlaffe Sproſſe entwickeln, bevor ſie treiben ſollen. Sollen die Roſen im Winter oder Frühling blühen (Roſentreiberei), ſo muß man alle im Laufe des Sommers entſtehenden Blütenknoſpen ſtets ſofort abkneifen, und um jo früher, ſchon von Ende Auguſt ab, die Ruhezeit (Trockenzeit) herbeiführen, je frühzeitiger die Pflanzen blühen ſollen (geeignete Sorten voraus- gejeßt). . Nötigenfalls werden die Pflanzen durch ein mit Fenſtern oder Brettern bedecktes Lattengerüſt nur vor dem Regen geſchützt, bleiben ſonſt aber bis zum Eintritt mäßig ſtarker Fröſte im Freien. Durch zeitweiliges Unterdrücken der Knoſpen und je nachdem man die einer Trockenzeit unterworfen geweſenen Pflanzen früher oder ſpäter oder in beſtimmten Zeit— räumen aus dem kalten Winterraum ins Wohnzimmer bringt, kann man fortgeſetzt blühende Roſen haben. Einen beſonderen Treibraum für Roſen kann ſich jeder Roſenliebhaber, welchem ein ſonniger Platz dazu zur Verfügung ſteht, ſelbſt einrichten, nämlich einen ſog. kalten Kaſten (kaltes Miſtbeet), deſſen Wände am einfachſten aus ſtarkem Kienholz beſtehen. Tiefe des— ſelben ½ m. Sit die Erde in ½ m Tiefe nicht mehr geeignet, ſo iſt weiter auszugraben und geeignete Erde hineinzuſchaffen. In dieſe werden die Treibroſen gepflanzt: von ſtarkwüchſigen Sorten 1—2 Pflanzen unter ein Fenſter des im Spätſommer aufzuſetzenden gewöhnlichen (fußloſen) Miſtbeetkaſtens; von ſchwächer bleibenden Sorten, wie „Souvenir de la Malmaison“, „La France“, „Perle des Jardins“, „Madame Fal- cot“, „W. F. Bennett“, auch 4 Stück. Im Sommer läßt man die Pflanzen ſich ohne Fenſter- oder ſonſtige Bedeckung frei und luftig entwickeln, gegen Herbſt wird ein paſſender Miſtbeetkaſten aufge— ſetzt und mit Fenſtern bedeckt, im Winter noch mit einem Umſchlag von Miſt, Lohe oder auch Erde um— 266 geben und bei ſtarker Kälte noch Bretter oder Stroh— decken aufgelegt, inzwiſchen aber, wenn immer möglich, gut gelüftet. einem froſtfreien Tage gereinigt, der Boden gelockert, bei froſtfreiem oder ſonnigem Wetter am Tage mehr gelüftet, nachts aber Strohdecken aufgelegt, die von April an wegbleiben können. Selbſtredend iſt von Februar ab auch auf das Begießen und von Mitte März an auch darauf zu achten, daß an ſonnigen Tagen die Wärme nicht zu hoch, ſondern etwas Schatten gegeben wird. Schroffe Gegenſätze, wie Wärme und dann plötzliche Abkühlung (durch kaltes Waſſer oder rauhe Winde), zu ſtarke Trockenheit ꝛc., ſind durchaus zu vermeiden, ſonſt giebt's Meltau und Milben. In dieſem Treibraum werden nach vorange— gangener günſtiger Witterung ſchon im April oder Anfang Mai die Roſen in ſchönſter Blüte ſtehen und die Mühe gewiß lohnen. Vorzügliche Treibroſen find zufolge der Ab⸗ ſtimmung im Verein deutſcher Roſenfreunde folgende Sorten: 1. Für den Vor winter. a) Thee-Roſen: „Safrano“, „Niphetos“, „Ma— dame Falcot“, „Gloire de Dijon“, „Madame Che- dane Guinoisseau“, „Devoniensis“, „Grossherzogin Mathilde“, „Coquette de Lyon“, „Perle des Jardins“, „Souvenir d’un Ami“. b) Damaszener Roſen: „Anna Alexieff“, „Triomphe de l' Exposition“, „Jules Margottin“, „John Hopper“, „Horace Vernet“, „Capitaine Christy“, „General Jacqueminot“, „Louise Odier“, „Fisher & Holmes“, „Victor Verdier“. 2. Für die Monate Dezember und Januar. „W. F. Bennett“, „La France“, „Mistress Bosanquet“, „Jules Margottin“, „Gloire de Dijon“, „Safrano“, „Hermosa“, „Anna Alexieff“, „Marechal Niel“, „Général Jacqueminot“. 3. Für das Frühjahr. a) Thee⸗Roſen: „Maréchal Niel“, „Perle des Jardins“, „Marie van Houtte“, „Grossherzogin Mathilde“, „Niphetos“, „Perle de Lyon“, „Catharine Mermet“, „Belle Lyonnaise“, „Mademoiselle Fran- cisca Krüger“, „Gloire de Dijon“. b) Damaszener Roſen: „Baronne A. de Rothschild“, ‚Marie Baumann“, „Capitaine Christy“, „Louis van Houtte“, „Alfred Colomb““, „Merveille de Lyon“, „John Hopper“, „Magna Charta“, „Horace Vernet“ ,, Madame Victor Verdier“. Die Erziehung der Topf- und Buſch-Form⸗ roſen. Es wurde nachdrücklich betont, nur junge und kräftige ernährte geſunde Edelinge zu nehmen. Für die Treiberei iſt dies geradezu Bedingung eines guten Erfolges. Am vorteilhafteſten iſt die ſogen. Winter Veredelung, d h. Pfropfen der Edelreiſer in den (verlängerten) Wurzelhals junger Sämlinge der Rosa canina. Einjährige, krautige, ver- ſtopfte, gut bewurzelte Wildſtamm-Sämlinge mit annähernd bleifederdickem Wurzelhals ſind die beſten, andernfalls nimmt man zweijährige; zu dreijährigen aber ſollte man nur notgedrungen greifen. Die langen Wurzeln der Sämlinge werden nach P. Lamberts Angabe am beſten ihrer ganzen Länge nach in mehr hohe als breite Töpfe in Spirallage hineingedreht, ſo— daß der verlängerte Wurzelhals der Pflänzchen ungefähr 4—6 cm über den Topfrand hervorragt. Ein Kürzen der Wurzeln unterlaſſe man hier unbedingt. Die Töpfe werden dann mit kräftiger Erde gefüllt (Miſterde, Ackerlehm und Sand) und die Pflanzen begoſſen. Vor Von Februar an werden die Roſen an | Familie 71. Rosaceae, Noſengewächſe. Or XXII 18, 31 u. XXX 12, 13, 24. ee a EN RESTE IE RE dem Eintopfen aber werden die Zweige der Wildlinge bis auf einen Stumpf von 3—4 cm eingeſtutzt. Die Pflanzen werden nunmehr auf den Boden der noch ungeheizten Gewächshäuſer unter die Tablette, oder in kalte Kaſten oder in ſonſtige froſtfreie, aber nicht warme Räume gebracht. Die Veredelung geſchieht nun entweder mit einjährigem, ausgereiftem, holzigem Edelreis oder mit jungen, beblätterten zarten Sproſſen („krautige Veredelung“). Erſtere wird durch einfaches Kopulier- oder durch das Geißfuß-Pfropfen (ſiehe die Figur) leicht ausgeführt, und kann ſchon Anfang Dezember damit begonnen werden. Das Verbinden geſchieht mit Raphia-Baſt; die etwa nackt gebliebenen Stellen und die Ränder werden, um einen möglichſt voll⸗ kommenen Luftabſchluß herzuſtellen, mit kaltflüſſi⸗ gem Baum⸗ wachs oder mit der Jäger ſchen Baumſalbe verſtrichen. Indeſſen kann man ebenſo günſtige Er⸗ folge auch ohne Anwendung von Baum⸗ wachs erzielen, muß dann aber über jeden Edeling einen paſſenden Glascylinder (etwa 10 em lang und 5—6 cm breit) ſtecken. Dies iſt aber bei Maſſenveredelung nicht angängig. Die Edelinge Geißfuß-Pfropfen. Niederbinden der unteren Zweige. kommen jetzt alsbald in einen warmen Vermehrungs⸗ kaſten, deſſen Fenſter geſchloſſen bleiben und deſſen Wärme zwiſchen 4 20 bis + 25 C. betragen; die Töpfe werden in angefeuchtete Sägeſpäne eingeſenkt. ee A IT ER VOR Tagen, können die Cylinder ſchon gelüftet, nach weiteren 8—10 Tagen die Pflanzen ſchon aus dem Kaſten ins Warmhaus geſtellt und dann nach und nach abgehärtet werden; oder man läßt die Pflanzen noch im Warmhaus, um ſchnell noch krautige Edelreiſer für die folgende noch ſicherere Vermehrungsweiſe zu er⸗ halten. Ende Mai werden die abgehärteten Edel- pflanzen in gut vorbereitete Erde ins Freie gepflanzt, oder man beläßt ſie in Töpfen, die im Freien einge— ſenkt werden. Dungguß nach. Die weitere Behandlung, die eigent- liche Kultur als Topf- oder Treibroſe iſt Seite 265 mitgeteilt. Sehr kräftige, buſchige und gut geformte Pflanzen erhält man ſchon im 2. oder 3. Jahre, bis pflanzen ins Freie, auch Unterdrücken der Blütenknoſpen ſtattfindet. Wie man gut geformte Topfroſen erzieht läßt die untenſtehende Figur auf S. 266 erkennen. Das Pfropfen mit krautigem Edelreis. Es geſchieht außer durch Aufſchäften (Kopulieren) und Geißfußſchnitt (ſ. Fig.) auch durch Pfropfen hinter die Rinde. Nur in dem letzteren Falle treibt man, damit die Rinde ſich leichter löſen laſſe, auch die Wildlinge zuvor etwas an. Das Edelreis wird von angetriebenen Rindenpfropfen. Mutter⸗ oder von jungen Edelpflanzen genommen; jedoch muß es ſchon etwas härtlich ſein. Behandlung die der vorigen Pfropfweiſe; Wärme + 25 bis 30 C.) und auch die erwähnten Glas- cylinder während der erſten 10— 14 Tage erforderlich. Auch Kletterroſen, und zwar am beſten eigen— wurzelige [wurzelechte], eignen ſich zur Topfkultur. Schwachwüchſige Sorten, wie die Noiſette-Edelroſen: in Käſtchen oder in einen vorher zugerichteten geſchloſſenen „Lamarque“, purpur⸗ſamtig, dunkelkarmeſin; „Solfa- tare“, ſchwefelgelb, ſehr wohlriechend; „Jaune Desprez“, roſa, kupferig-überhaucht — ſind am geeignetſten. Die Winter⸗Veredelung von Stammroſen geſchieht am beſten nach folgendem vom Kunſtgärtner A. Fiſchelmayer angewendeten Verfahren, das eine Art „Augenpfropfen“ (Okulation) iſt: Das Augen— ſchildchen wird etwas länger, und zwar mit Holz, aber nur durch einen einfachen ſcharfen Längsſchnitt vom Edelreis ausgeſchnitten. Bis auf das Mark darf der Schnitt (ſelbſt wenn die Schildchenlänge geringer werden ſollte) nicht geführt werden, ſondern nur durch den Holzkörper (Splint). Dies betrifft auch den Wildſtamm, der von oben nach unten, etwas länger als man Man hilft dann dem Wachstum durch nur ſind etwas höhere Nr. 1025. 267 das Augenſchildchen zu nehmen gedenkt, ſo eingeſchnitten wird, daß ein zungenförmiger Teil teilweiſe losgelöſt und dann von demſelben die obere Hälfte durch einen Querſchnitt völlig abgeſchnitten wird, worauf man das Edelſchildchen ſo tief einſchiebt, daß es einen Halt in dem losgelöſten Rindenteil erhält. So werden 2—3 Augen in jeden Wildling rundum, und zwar mit Vorteil da eingeſetzt, wo ſchon Wildaugen vor— handen geweſen. Die Pfropfſtellen ſind dann oben und unten durch Baſt zu verbinden. Verſtreichen iſt unnötig, da in einem feuchten Warmhauſe das An— wachſen auch jo nach 8—14 Tagen meiſt ganz geſichert iſt. Alle wilden Seitenſproſſe des Wildſtammes werden allmählich unterdrückt und, wenn die Edelſproſſe fünf Blätter getrieben haben, ganz beſeitigt. zu welchem Zeitraum öfteres Verpflanzen oder Aus⸗ Herrichtung der Stecklinge. Die Vermehrung durch Ablieger, Stecklinge und Wurzelſchnittlinge, oder die Erziehung eigenwurzeliger (ſog. wurzelechter) Roſen bietet keine Schwierigkeiten. Bezüglich der Stecklinge vergeſſe man nicht, daß ſie lockerholzig ſind und leicht austrocknen, weshalb man ſie, wenn im Sommer Juli, Auguſt) geſchnitten, thunlichſt frühmorgens herrichtet und ſofort kalten Kaſten ſteckt, wie S. 158 bei Pelargonium an- gegeben und ſie auch ebenſo behandelt. Man nimmt Stecklinge mit 2—3 Augen; am beſten ſind ab- geriſſene Seitenſproſſe, nicht dicke und raſchwüchſige, ſondern gedrungene, aber um ſo kräftiger ernährte kürzere, von denen der untere am Grunde nur etwas geglättete Teil (ſ. obige Figur) am leichteſten wurzelt, leichter als der Steckling b, denn die Spitze ce iſt unbrauchbar. Auch blühende oder knoſpentragende Zweige ſind weit beſſer als unfruchtbare oder gar frechwachſende Sproſſe, welch letztere kaum Erfolg verſprechen. Die in Reihen und 3—4 cm voneinander entfernt eingeſetzten Stecklinge bleiben ſo lange in der geſchloſſenen Luft des eben erwähnten „kalten Kaſtens“, 268 bis fie bewurzelt find, was meiſt der Fall, wenn ihre Knoſpen auszutreiben beginnen. Alsdann werden ſie einzeln in 7 em große Töpfe gepflanzt, noch einige Tage in geſchloſſener Luft gehalten und bei Sonnen— ſchein etwas beſchattet, worauf ihnen erſt wenig, nach und nach immer mehr friſche Luft gewährt wird, bis fie vollends abgehärtet ſind. — Sproßſtecklinge von angetriebenen Pflanzen bewurzeln ſich noch leichter, erfordern aber ein Warmbeet. Ablieger werden am beſten im Juli, Auguſt eingelegt; indes iſt auch jeder andere Zeitpunkt zuläſſig. Wurzelſchnittlinge werden im Frühling geſteckt. Roſenſchutz gegen ſchädliche Tiere und Pilze. — Da ſind zunächſt die läſtigen Roſen-Blattläuſe (Aphis Rosae I.), als gierige Blattſauger an den jungen Laubſproſſen und den Blättern; Roſen⸗Schildlaus (Coccus Rosae Bohie.,), oft in Menge an Zweigen und Stämmen älterer Roſen. Ferner der Pflaumen-Rüſſelkäfer (Magdalinus Pruni L.), 3½ mm lang, ſchwarz, Ende Mai und durch Abnagen der Oberfläche im Juni erſcheinend; der Blätter ſchadend. unter der Rinde Zweige. Gegenmittel: Frühmorgens abſchütteln und Fangen auf untergelegten Tüchern. Die Roſen— Blattweſpe (Hylotoma Rosae I.), Weibchen 8 mm lang, ſpannung 17 mm. Seine Larven entwickeln ſich Männchen ebenſo, nur 5 mm lang, Flügelſpannung 13 mm. Erſcheinen im Mai, Juni und zum zweitenmal im September, Oktober. Das Weibchen macht in die Oberhaut der jungen, Laub— ſproſſe 2 Reihen Einſchnitte und legt in jede Offnung ein Ei, bis mehrere Sproſſe beſchädigt und bis zu 50 Eier abgelegt ſind; die aus den Eiern erwachſenden Afterraupen freſſen die Blätter, laſſen ſich ſpäter herab— fallen und verpuppen ſich im Boden. Gegenmittel: Abklopfen, außerdem die Kerkhoven -Diſſelſche Flüſſigkeit. Die bohrende (Tenthredo bipunctata LI.) oder Anfang Mai. Gegenmittel: Auffangen. vom Mark der jungen Sproſſe, deren Blätter dann welken. Solche Sproſſe müſſen dann in einer Länge von 5 cm abgeſchnitten werden. Die Afterraupen ver- wandter Arten, Blattweſpe (Tenthredo pusilla L.) leben im Juni, Juli in den zuſammengerollten Roſenblättern, die ſie zerfreſſen. Ahnlich ſchädigen einige Wickler, vor allen der Roſen-Wickler (Tortrix Bergmanniana Z.), der im Juni, Juli oft in großer Menge die Roſenſtöcke umſchwärmt. tritt auf, wenn die Blätter der Roſe erſcheinen; ſie ſitzt meiſt an den Sproßenden in einem zuſammen— geſponnenen Blätterbüſchel, den ſie zerfrißt; ſelbſt die Blütenknoſpen nagt ſie an. Gleich ſchädlich iſt der nahe verwandte Wickler (Tortrix Forskäleana L.). Gegen- mittel: Zerdrücken der Raupen mit den Fingern in den zuſammengeſponnenen Blättern. Abklopfen und iſt hellbraun, behaart, einem kleinen Maikäfer. 15—17 mm lang und ähnelt Verwandt iſt der glänzend— ſodann die ſchwacher Stämmchen und der ſchwarz, Hinterleib und Beine gelb; Flügel⸗ Roſen-Blattweſpe erſcheint Ende April Larven verhindern das An— Ihre Afterraupen (Larven) nähren ſich geſunden Augen, bis letztere eintrocknen. Vorbeugungs⸗ z. B. die der Kleinſten Roſen⸗ Die 16füßige grüne Raupe Sehr ſchädlich kann, wo er auftritt, der Juni- oder Sonnenwend⸗ Käfer (Rhizotrogus solstitialis L.) (ſ. Fig.) werden. Er Niel“,; gehaltenen Regenſchirme. g ryphipenella H.), ſuchen erforderlich. Schließ— kleine Inſekt legt ſeine Eier Familie 71. Rosacene, Noſengewächſe. Oi XXII 18, 31 u. XXX 12, 13, 24. bis faſt ſchwarzen Flügeldecken verſehene Garten⸗Laub⸗ käfer (Phyllopertha horticola J.), der gleichfalls im Juni erſcheint. Beide zerſtören das Laub vorwiegend von Rosaceen-Gewächſen. Ihre Larven ſind halb aus⸗ gewachſenen Engerlingen (Maffäfer⸗Larven) ähnlich und freſſen gleich dieſen die Wurzeln verſchiedener Gewächſe. Gegenmittel: Abklopfen und Auffangen in einem unter⸗ Die Roſen-Schabe (Tinea ein kleiner Nachtſchmetterling, legt im Mai, Juni die Eier an die Augen der Roſen⸗ ſtöcke. Die auskommenden 14 füßigen gelbbraunen Räup⸗ chen benagen die Blätter und fertigen aus Blattſtückchen breitgedrückte Säckchen, unter deren Schutze ſie während des Sommers leben und freſſen, ohne jedoch merklichen Schaden zu thun. Im Herbſt ſpinnen ſie ſich am Fuße der Stöcke ein, kommen aber im zeitigen Früh⸗ jahre hervor, um das junge Laub zu zerſtören, und werden nun ſehr ſchädlich. Am beſten ſucht man ſchon im März die Säckchen auf, um ſie zu vernichten. Auch die Roſen-Zirpe (Roſen-Cikade, Typhlocyba Rosae L.), welche etwa 4 mm lang, hellgelb oder weißlich iſt und durchſichtige Vorderflügel hat, erſcheint von Juni bis Oktober. Schon im erſten Frühling entdeckt man die (wenn ſie erſchreckt werden) forthüpfenden Larven auf der Unterſeite der Blätter, letztere benagend, ſodaß ſie grau werden. Die Weibchen legen ihre Eier in die junge Rinde der Sproſſe. Prof. Taſchen⸗ berg empfiehlt, wo die Zir- pen in Menge auftreten, ſtarkes Kürzen der Kronen- zweige, anderenfalls iſt Ab— lich ſei noch der ſogen. „Oku— liermade“ gedacht: Dies zwiſchen die losgelöſte Rinde und das Edelauge veredelter Roſen; die aus den Eiern entſtehenden kleinen roten Sonnenwend-Käfer. wachſen der oft bis 2 Monate lang anſcheinend ganz mittel: Ganz dünnes Beſtreichen der Veredelungsſtelle mit Baumwachs oder wohl beſſer mit der Jägerſchen Baumſalbe, ſobald der Verband entfernt iſt. Von ſchädlichen Pilzen ſei hier nur der bekannte Meltau (Erysiphe pannosa) erwähnt. Der fran⸗ zöſiſche Roſenzüchter E. Verdier empfiehlt 2—3⸗ maliges Beſpritzen (beſonders abends vorzunehmen) mit einer Kalk-Schwefellöſung, die mit 100 Teilen Waſſer verdünnt wird. Man läßt 6 Liter Waſſer kochen, wirft 250 Gramm Schwefelblüte und ebenjo- viel friſchgelöſchten Kalk hinein. Nach ſtattgefundener Klärung iſt die Löſung auf Flaſchen zu füllen, in welchen ſie ſich jahrelang gut erhält. Beim Gebrauch wird 100 fach mit Waſſer verdünnt. Die in Deutſchland allgemein beliebteſten Formroſen ſind: „Gloire de Dijon“; „Souvenir de la Malmaison“; „Général Jacqueminot; „La France“; „Marechal „Louise Odier“; „Louis van Houtte“; „Sena- teur Vaisse“, „Mistress Bosanquet“; „Madame Victor ſchwarzgrüne, nur 8—10 mm lange, mit gelbbraunen Gattung 310. Alchemilla L., Sinau, G XXII 18; XI IIb; XXX 24 (ſoviel als kleine Alchemiſtin; Kraut, dem Wunderkräfte e eben wurden). Staubblätter 1 5; Staubfäden unter den Kölbchen gegliedert. Früchtchen in den knorpeligen Kelch eingeſchloſſen. Kronblätter fehlen. je leiig. Griffel grund- oder bauchſtändig. Verdier“; „Jules Margottin“; „Marie Baumann“. Blätter des Außenkelches und Kelchlappen 4, ſeltener 5. Fruchtknoten 1—4, im Kelchgrunde ſitzend, frei, Niedrige Gebirgskräuter, Gattung 310. Alchemilla bis Gattung 313. Pyracäntha. Fr. 10261027. 269 ſelten kleine Sträucher. Blätter kreisrund, gelappt, gefingert oder handteilig (ſelten kurz, ſtengelumfaſſend, vielſpaltig); Nebenblätter dem Blattſtiel angewachſen. Blüten klein, meiſt in dichten Doldentrauben, ſeltener locker oder einzeln. — 30 Arten, z. B. A. alpina L., A. vulgaris L., A. pubescens M. B., die einheimiſch und ihrer Geſtalt wegen auf Steingruppen und in Landſchaftsgärten ge— legentlich von recht angenehmer Wirkung ſind; im Volksmunde „Frauenmantel“ genannt. Gattung 311. Sanguisörba L., Wieſenknopf, Gr XI IIb; XXII 18; XXX 24 (lat.: sanguis — Blut und sorbere — einſaugen; galt früher für blutſtillend). Blüten alle zwitterig oder die oberen eines jeden Blütenſtandes weiblich. Staubblätter 4 oder zahlreich, ſelten 2. Fruchtknoten I—3, in den Kelch eingeſchloſſen; Narbe pinſelförmig. Früchtchen 1— 2, ſelten 3, von der verhärteten, meiſt 4eckigen, 4flügeligen, ſelten faſt beerenartigen Kelchröhre eingeſchloſſen. Auf— rechte, meiſt ausdauernde Kräuter. Blätter wechſelſtändig, unpaarigzgefiedert; Blättchen geſägt, ſeltener ganzrandig. Blüten grünlich, braunrot oder rötlich, in gedrängten Köpfchen oder walzlichen Ahren. — 30 Arten der nördlichen gemäßigten Zone; z. B. S. officinalis L., 60—150 em hoch, braunrote oder ſchwarzpurpurne eiförmige Blütenähren; Staubblätter 4, ſolang oder kürzer als der Kelch; Fruchtknoten 1. 8. canadensis L., 1 m hoch, längliche, rötlichweiße Blütenähren; Staubblätter lang-heraus⸗ ragend. 8. tenuifolia Fisch., 11/;—2 m hoch, cylindriſche, purpurrote Blütenähren; Deckblätter bewimpert; Staubblätter heraus— ragend. 8. minor Scop. iſt die ſog. „Pimpernelle“. Blütezeit der genannten Arten: Juli bis Herbſt. Die erſten 3 find durch die Form ihrer Belaubung wie der Blütenähren in Landſchaftsgärten und Anlagen mit kräftigem Boden von Wert, namentlich für etwas feuchte Stellen geeignet. Anzucht durch Ausſaat vom April bis Juni auf ein Saatbeet oder in Töpfe. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 2—3 Wochen. Gattung 312. Cotoneäster Medic., Steinquitte (Zwergmiſpel), G XXII 18, 31 (lat.: cotoneus (ſtatt Cydonia) — Quitte und aster — Stern, Bild). Staubblätter 15—20. Griffel 2—4, ſelten 1 (C. tomentosa Lindl. auch wohl 5). Jedes Fruchtfach enthält 2 gleiche Eierchen. Die Fruchtblätter ſind an der Bauchſeite (bei den Griffeln) frei, aber mit der Rücken⸗(Außen⸗)ſeite etwa bis zur Hälfte der Kelchröhre angewachſen, alſo ebenſoweit in den Kelch eingeſenkt, fo zwar, daß ein breiter Gipfelteil jedes Fruchtblattes freibleibt. Dieſer freigebliebene Teil (das ſog. „Vorhemd“) iſt von dem eingeſenkt ge— weſenen auch ſpäter noch an dem Stein deutlich unterſcheidbar. — Aſtige Sträucher ohne Dornen. Blätter ganzrandig; Neben— blätter ſchmal, nie krautig. — In Europa, Nordafrika, Vorderaſien, Sibirien und am Himalaja heimiſch; etwa 20 Arten. 1026. Cotoneäster Cotoneäster Karst. (syn. C. faſt ſitzender, aufrechter Doldentraube, weiß. Früchte integerrima Medic., C. vulgaris Lindl., Mespilus Co- blauſchwarz, 1ſamig. — C. microphylla Willd. toneaster L.), Gemeine Steinquitte. Mittel- und Süd⸗ (syn. C. thymifolia hort., C. Uva ursi ort.), Klein— deutſchland, auf ſteinigen Hügeln. Strauch, bis 1½ mmù blätterige St., Himalaja. Immergrüner nieder— hoch. Blätter rundlich-eirund, ganzrandig, unterſeits liegender Strauch. Blütezeit: Mai, Juni filzig. Kelch kahl, nur am Rande nebſt den Blütenſtielen Blätter länglich, mit zurückgeſchlagenen Rändern, etwas weichhaarig. Blüten klein, blaßrot. Früchte glänzend, unterſeits behaart oder filzig. Blüten meiſt purpurrot. — C. tomentosa Lindl. (syn. Mespilus überhängend, klein, weiß. Früchte ſchön rot, zwei— tomentosa Willd., M. eriocarpa DC), Filzige St., ſamig. Dieſe letzte Art iſt ſehr ſchön, verlangt aber Süddeutſchland, auf Felſen. Strauch, 60—200 em Schutz gegen ſtrenge Kälte. hoch. Blütezeit: Mai. Blätter elliptiſch oder Verwendung. Die Steinquitten finden weniger oval, abgerundet ſtumpf. Kelch nebſt den Blütenſtielen ihrer zahlreichen Blüten, als vielmehr ihrer ſchönen weiß⸗filzig. Blüten weiß. Früchte ſchön, hochrot, Steinfrüchte wegen ſehr vorteilhafte Verwendung in meiſt aufrecht. — C. nigra MWahlb. (syn. C. laxiflora Landſchaftsgärten und Anlagen an ſonnigen oder halb— Jacq., C. melanocarpa Fisch.), Schwarzfrüchtige St., ſchattigen, trockenen Stellen, an Abhängen oder auf Nordeuropa. Strauch, 1 m hoch. Blütezeit: Mai. Steingruppen; doch lieben ſie kalkhaltigen Boden; Blätter rundlich oder oval, meiſt ſtumpflich, oberſeits find im übrigen ſehr genügſam. Vermehrung ſchwach⸗behaart, unterſeits grau⸗filzig. Blüten über- durch Ablieger. Auf Weißdorn gepfropft, geben fie hängend, weiß. Früchte ſchwarz,. — G. Nummu- zierliche, aber nicht dauerhafte Kronenbäumchen. An- laria Lindl. (syn. C. tomentosa C. A. Mey., nicht zucht aus Samen. Ausſaat im Herbſt oder Früh— Lindl.), Pfennigkraut⸗St., Himalaja. Strauch, Im ling ins freie Land, C. microphylla bei Herbſtſaat in hoch. Blütezeit: Mai. Zweige in der Jugend Kaſten kalt überwintern. — Keimfraft der Samen filzig. Blätter oval oder elliptiſch, vorn ſtumpf, aus⸗ 2 Jahre. Keimung unbeſtimmt, oft erſt in 2 Jahren. gerandet, unterſeits nur ſpärlich behaart. Blüten in Gattung 313. Pyracäntha Roem., Feuerdorn, O XXII 18, 31 (griechiſch: pyr — Feuer und akantha — Dorn; feuerrote Früchte). Wie Cotoneaster, nur: Staubblätter 20, Griffel 5. Samen den Nabelfleck an der Spitze tragend. Sträucher mit Dornen. Blätter gekerbt. Nebenblätter (wenn vorhanden) krautig. Blüten klein, in reichblütigen Doldenriſpen. — 2 Arten: 1027. Pyracäntha Pyracäntha Voss (syn. P. ſchmal-elliptiſch, feingekerbt, glänzend, kahl. Blüten coceinea Roem., Cotoneaster Pyracantha Spach, Me- weiß, in kurzgeſtielten Doldentrauben. Früchte orange— spilus Pyracantha L.), Echter Feuerdorn. Südeuropa, rot. Iſt empfindlicher als P. Pyracantha. Orient. Strauch, 1—2 m hoch. Blütezeit: Mai. — Verwendung und Kultur. Sie ſind im Schmucke Junge Laubſproſſe gelb-filzig. Blätter eirund⸗lanzettlich, ihrer glänzenden Blätter und gleichzeitig bedeckt mit gekerbt oder geſägt, glänzend⸗dunkelgrün, kahl, 2—4 cm weithin leuchtenden Früchten, die über Winter bleiben, lang. Blüten weiß, in doldentraubigen und geſtielten Prachtſträucher, die man in keinem Garten ver- unbehaarten Riſpen. Früchte ſehr zahlreich, rund, miſſen möchte; nur ſchade, daß ſie in ſtrengen Wintern hellfeuerrot oder ſcharlachrot; die ſchöne und leiden und ihre Blätter abwerfen, um ſo eher, je noch mehr zu empfehlende Form: k. Lalandii hort., kümmerlicher die Pflanzen wachſen und je mehr dann Tafel SO, 320 (syn. Crataegus oder Mespilus die Winterſonne vormittags und mittags die Pflanzen Lalandii Hort.), blüht früher und noch reicher. — trifft. P. crenulata iſt nur in milden Gegenden P. crenulata Roem. (syn. Cotoneaster crenulata anzupflanzen. Humoſer, ſandiger Boden und geſchützte Rob., Mespilus crenulata Don), Gekerbelter F., Lage jagen am meiſten zu. Bei ſehr ſtrenger Kälte Himalaja. Strauch, Im hoch. Blütezeit: Mai. Blätter gute Fichtenzweig-Hülle anbringen. Die Stein- 270 Familie 71. Rosaceae, RNoſengewächſe. GS XXII 18, 31 u. XXX 12, 13, 24. beeren werden im Herbſt und Winter oft von den | tragende Ebereſchen, Hollunder, Scharlach-Dorn vor⸗ Vögeln gefreſſen, wenn nicht anderes Futter, z. B.: handen. Vermehrung und Anzucht wie Nr. 1026. Gattung 314. Méspilus Z., Miſpel, 0 = XXII 18, 31 (griechiſch: mespile, von mesos — mitten und spilos — Stein; in d i 8 if i elch el lang. bis 4 mal ſolang als der gelchbecher, faſt ſolang als VA 25 40. Feng an ſehnlich, zur Reifezeit braun, oben mit einer ſchüſſelförmigen Scheibe, und die Steinkerne auch oben ganz von dem Fruchtfleiſche bedeckt (vergl. Crataegus). Baumartiger, unbewehrter, ſehr ſelten dorniger Strauch. Zweige in der Jugend hellbräunlich⸗filzig⸗ behaart. Blätter meiſt länglich-lanzettlich, ſehr kurzgeſtielt, unterſeits filzig, ganzrandig oder nur hier und da auch geſägt. Blüten groß, meiſt einzelnſtehend, weiß. — Einzige Art: 1028. * Mespilus germänica Z., Tafel 80, ohne ſonderliches Intereſſe. — Verwendung und 319 (syn. M. vulgaris Rchb., M. domestica Gaertn., | Kultur. Die Miſpel iſt Zier- und Fruchtſtrauch Crataegus germanica hort.), Deutſche Miſpel. Mittel- zugleich, nach beiden Seiten freilich mittelmäßig; und Süddeutſchland, in Wäldern. Strauch oder kleiner gleichwohl verdient ſie in landſchaftlichen Gärten, Baum, 2 5ſ m hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — mehr als es geſchieht, angepflanzt zu werden, da Blätter lang⸗lanzettlich, mit drüſigen Rändern, unter- ſie, abgeſehen von den Blüten, ſchon durch ihre ſeits filzig. Blüten groß, weiß, einzeln oder ge- Belaubung eine vorteilhafte Wirkung hervorbringt. paart auf ſehr kurzen Stielen. Kelch filzig. Frucht Gedeiht in jedem kräftigen, etwas lehmigen anfangs ſchmutzig-grün, ſpäter braun, von den 5 blatt- Gartenboden und liebt etwas Friſche bei ſonnigem bis artigen, bleibenden und zuſammenneigenden Kelchzipfeln halbſchattigem Standort. Gute Sorten vermehrt man gekrönt, erſt nach längerem Liegen oder nach Ein- durch Pfropfen oder Augenpfropfen auf Weißdorn, da wirkung des Froſtes genießbar werdend. Die Garten- Anzucht aus Samen zeitraubend. formen mit gelb- und mit weißbunten Blättern ſind Gattung 315. Crataegus L., Dorn, d XXII 18, 31; XXX 24; XXXII (griechiſch: kratäigos, von kratos — Kraft, Feſtigkeit; feſtes Holz). Staubblätter meiſt etwa 20, ſeltener nur 10, gelegentlich infolge Verwachſung auch 5, bei gefüllten Blüten natürlich ſtatt derſelben ſoviel mehr Kronblätter. Griffel 1—5, frei oder verwachſen. In jedem der 1—5 Fruchtblätter 2 ungleiche Eierchen: 1 ſitzendes, fruchtbares und 1 geſtieltes, unfruchtbares, oder letzteres fehlt ganz. Die ſpäter ſteinhart werdenden Fruchtblätter des Fruchtknotens derart in den Kelch eingeſenkt, daß von ihnen ein breiter bis ſehr ſchmaler Gipfelteil um den oder die Griffel herum ſtets freibleibt, die Steine alſo am Gipfel ſpäter vom Fruchtfleiſch nicht bedeckt, ſondern ein „Vorhemd“ erhaltend. Jedes Fruchtknotenfach (Fruchtblatt) mit 2 ungleichen oder mit nur 1 Eichen. Sträucher oder Bäume, mit oder ohne Dornen. Blätter nie ganzrandig, vielmehr gekerbt, gezähnt, gelappt, fiederſchnittig oder fiederteilig. Blüten in Doldenriſpen, ſelten vereinzelt [C. uniflora Muenchh. (syn. C. tomentosa L.) mit Einzelblüten], weiß oder verſchiedenartig-rot. — 30—40 Arten, meiſt der nördlichen gemäßigten Zone angehörig; in Nordamerika bis Mexiko. N A. Blätter nicht gelappt oder geteilt, geſägt. Blüten zahlreich, in langgeſtielten Doldentrauben . .. C. Orus-galli. 1029. C. coccinea, 1030. B. Blätter gelappt oder geteilt. 1. Früchte mit nur 1 Steinfach. Nur 1 Griffel vorhanden. C. monogyna (Tafel 80). 1031. 2. Früchte mit 2—3 Steinfächern, dementſprechend 2—3 Griffel vorhanden » nn dmʒg ... C. Oxyacantha. 1032. C. sanguinea. 1033. 3. Früchte ſchwarz, erbſengroß, mit 5 Steinfächern: Griffel ſomit 5: Crataegus nigra W. et Kit. (syn. C. carpathica Lodd., Mespilus nigra Willd.); Ungarn; 4-8 m hoch. Blütezeit: Mai. 1029. Cratäegus Crus-galli Z. (syn. C. lucida oder doppelt-geſägt, unterſeits meiſt behaart bis filzig. Mill., C. laurifolia Medic., Mespilus Crus-galli Blattſtiele behaart und oft mit Drüſen beſetzt. Blüten in Willd., M. lucida Zhrh.), Haähnenſporn- Dorn. großen Doldentrauben auf behaarten Stielen, weiß. Nordamerika. Baum oder hoher Strauch, 2-7 m Staubblätter meiſt 10 oder 15, auch 20; Griffel 5, auch 3 hoch. Blütezeit: Mai. — Baumkrone ſchirmartig, oder 4. Frucht ſcharlachrot, bei f. corallina Zoud., breit und flach; Aſte dornreich, ſparrig, weißgrau, hellblutrot, mit 3—4 Steinen, groß, ſpäter mehlig. jung rot. Dornen bis 6 em lang, ſtets nach unten Zipfel des Fruchtkelches geſägt. — Eine in Bezug auf gekrümmt. Blätter glänzend-dunkelgrün, lederartig, die Blattform und Behaarung der Blätter etwas länglich-oval, keilförmig, von der Mitte bis zur Spitze wandelbare Art, die aber leicht erkannt wird. feingeſägt. Laubknoſpen braun, glänzend. Blüten Der Scharlachdorn blüht reich und willig; ſein weiß, in riſpenförmigen oder einfachen kahlen Dolden- mäßiger Umfang, der durch Stutzen noch eingeſchränkt trauben. Staubblätter 10 —20; Griffel 2, oft nur 1. werden kann, macht ihn mit ſeinen ſchönen Früchten, Früchte faſt kugelrund, halb jo groß als bei Nr. 1030, die bis in den Winter zieren, während die Blätter ziegel⸗ oder ſcharlachrot. — Gartenformen find: ſchon zeitig im Herbſt abfallen, auch für mittlere f. lancifolia, Blätter ſchmal; f. splendens (syn. f. Gärten geeignet. Die Früchte dienen dann auch unſern 1 e breit; k. pyracanthifolia, gefiederten Sängern zur Speiſe. In Landſchaftsgärten lanzettlich. f f ö a e ed dc sg rden und Aukag e und in Anlagen ſollte der Baum nie fehlen! ſehr ſchön, eignet ſich auch zu hohen Hecken; die 1031. * Cratäetgus monögyna Jacg., Tafel ſchöne Belaubung hält jich bis in den Winter. S0, 318 (syn. C. Oxyacantha Scop., nicht L.; 1030. Cratäegus coceinea Z. (syn. Mespilus | Mespilus monogyna Willd.), Eingriffeliger Dorn. coceinea Müld., Azarolus major Mnch.), Scharlach- Europa. Baum oder Strauch, 2—6 'm hoch. Blüte- Dorn. Nordamerika. Baum oder baumartiger Strauch, zeit: Mai, Juni; 2 Wochen ſpäter als C. Oxy- 6—8 m hoch. Blütezeit: Mai. — Zweige braun, acantha. — Dornen lang und gerade. Zweige kahl. mehr aufrecht, mit einzelnen langen braunen Dornen Blätter eirund, ſpitz, 3 —5ſpaltig, die Lappen nur an beſetzt; Blätter groß, papierartig, am Grunde herzförmig, der Spitze geſägt, ſpitz, an den jungen Laubſproſſen bei f. cuneata am Grunde keilförmig, ſodann breit-oval oft fiederſpaltig. Doldentrauben meiſt zuſammengeſetzt; oder eirund verlaufend, am Rande eingeſchnitten- Blütenſtiele oft zottig. Griffel meift 1. Frucht faſt Gattung 314. Mespilus bis Gattung 317. Pirus. Fr. 1028-1033. 271 kugelig, U ſteinig, von längeren, lanzettlichen Kelch⸗ | bei k. flore rubro pleno gefüllt, rot. — Noch andere zipfeln gekrönt. Blüten der Stammform weiß Gartenformen mögen hierher gehören, und von und einfach, die der Gartenformen auch gefüllt und | Nr. 1031 abzutrennen ſein, was zur Zeit nicht feſtſtellbar. rot in verſchiedenen Abſtufungen. Die Gartenformen dieſes Gemeinen Dorns ſind Die meiſten in den Gärten vorkommenden Formen ebenſo beliebt als die von Nr. 1031. des ſog. „Weiß⸗ und Rotdorns“ ſind zu dieſer Art n Sr i 4 zu zählen. Erwähnt ſeien beſonders folgende: k. flore f 1033. Cratäegus sanguinea Pall. (syn. C. 2 un dunkelrot; f fore Pürpures Loud., Mespilus sanguinea Spach), Blut- Puniceo, einfach, ſehr ſchön a rotfrüchtiger Dorn. Nordaſien. Strauch oder kleiner puniceo pleno, gefüllt⸗dunkelrot; k. splendens, Baum, 4—7 m hoch. Blütezeit: April. — Dornen einfach, leuchtend⸗rot; f. flore kermesino pleno (syn. lang, ſtark und gerade; die jungen Sproſſe ſind kahl; j „Paul's new scarlet“), ſehr ſchön gefüllt, leuchtend⸗ die Zweige rot. Blätter eirund⸗-keilförmig, meiſt rot; f. flore coccineo pleno, groß, gefüllt, ſehr ſchön 7lappig; die Lappen eirund, ſcharf- und doppelt— leuchtend⸗dunkelkarmeſin, ſcharlachrot⸗ſchattiert und geſägt, meiſt mit Ausnahme der langbewimperten reichblühend; k. Gumperi (syn. f. bicolor), einfach, Ränder und des Blattſtieles unbehaart. Doldentrauben die Kronblätter weiß mit rotem Saum; f. flore rubro zuſammengeſetzt, unbehaart. Blüten weiß. Kelch pleno, gefüllt, dunkelroſa; k. flore albo pleno, gefüllt, kahl, flach, glockig, die Zipfel zurückgeſchlagen. Griffel weiß, im Verblühen roſa; k. flore candido pleno, 34. Früchte rund, weich, ſaftig, blutrot, mit 3 der gefüllt, weiß, im Verblühen weiß bleibend. — Ferner Länge nach gefurchten Steinen. Die Blätter färben find beachtenswert: k. semperflorens Zrnaut, von ſich im Herbſt blutrot. — Eine auch im Norden niedrigem, dichtem Wuchſe und bis zum Herbſt hin Europas völlig winterfeſte Pflanze und daſelbſt ſtatt reichlich blühend, Blüten einfach, weiß. Des ge- des „Weißdorns“ zu Hecken verwendet. Verwendung drungenen Wuchſes wegen auch wohl für Gefäße bei uns in größeren Landſchaftsgärten und in Anlagen. geeignet. k. dissecta, f. laciniata, f. filicifolia, f. Kultur der Dorn-Arten ſehr leicht; man gebe pectinata, f. fissa, f. apiifolia ſind Formen, die mehr den Pflanzen kräftige, nicht zu leichte, aber lehm- und oder weniger tief eingeſchnittene Blätter haben; k. kalkhaltige Erde und — ſofern uns an Blüten- und pendula (syn. f. Reginae) mit überhängenden Zweigen; Fruchtreichtum gelegen iſt — auch einen ſonnigen f. pendula flore roseo, wie vorher, aber rot-blühend: Standort. Im Schatten entwickelt ſich zwar die Be— f. foliis argenteo variegatis, Blätter weißbunt, laubung friſcher und hält ſich länger, allein der Blüten— kommt auch als Trauerbaum mit hängenden Zweigen oder Früchteſchmuck iſt doch der wichtigſte. In leichtem, vor und iſt dann recht hübſch. trockenem Boden kann man wohl Hecken, aber keine Die Gartenformen ſind Schmuckpflanzen ſchönen Sträucher haben. Dornſträucher, die in der erſten Ranges und allgemein bekannt. Sie unter- Baumſchule nicht öfters verſchult (verpflanzt) werden, werfen ſich willig dem Beſchneiden und können zu entwickeln meiſt ſtarke Pfahlwurzeln und ſind dann allerlei Formen erzogen werden. um ſo ſchwieriger nach dem Verpflanzen zu guter 1032. * Crataegus Oxyacäntha Z. (syn. Me- Ausbildung zu bringen, je trockener fie vorher ge— spilus Oxyacantha Gaerin., M. laevigata Poir., ſtanden haben, je enger und waſſerärmer alſo ihre Crataegus oxyacanthodes 7husll., C. laevigata DC., ſaftleitenden Gewebeſchichten find. Wo man über Oxyacantha vulgaris Eudl.), Gemeiner Dorn (Weiß⸗ den Zuſtand eines zu pflanzenden Dornſtrauches im dorn; fr. Aubepin commun; e. Common Hawthorn). Zweifel iſt, ſchneide man die Wurzelenden friſch an Europa. Strauch oder kleiner Baum, 2—6 m hoch. und lege den Strauch jo lange, und zwar mit mäßig Blütezeit: Mai, 14 Tage früher als vorige Art. — feuchter Erde bedeckt, in eine flache Grube, bis ſich Blätter verkehrt-eirund, 3—5lappig (bei f. inter- junge Würzelchen zeigen; alsdann pflanze man. Ver— media Poir. eirund⸗länglich), eingeſchnitten-geſägt, mehrung aller Formen durch Pfropfen in den halben am Grunde meiſt keilförmig und daſelbſt ganzrandig; oder ganzen Spalt auf Nr. 1031 oder Nr. 1032. die Lappen abgerundet, vorgeſtreckt, unterſeits blaſſer. Anzucht der Arten, welche Samen tragen, aus Kelch und Blütenſtiele ſtets kahl. Griffel meiſt 2, Samen, der nach der Ernte am beſten auf 1 Jahr ſelten 1 oder 3. Früchte meiſt oval, 2, ſelten eingeſchichtet (jtratifiziert) wird. Ausſaat meiſt im 1 ſteinig, meiſt von kurzen, dreieckigen Kelchzipfeln Herbſt auf ein ſich friſch erhaltendes Saatbeet. — gekrönt. Blüten weiß, einfach; bei f. flore rubro Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung nach rot, einfach; bei f. flore albo pleno gefüllt, weiß; 1 —3 Jahren. Gattung 316. Photinia Lindi., Glanzſtrauch, = XXII 18, 31 (griechiſch: phöteinos — licht, hell, glänzend; Blätter !). Staubblätter 20 (bei 3 Arten nur 10). Fruchtblätter, alſo auch Griffel, 2—3 (bei P. foliosa Koehne zuweilen 4; in Gattung Eriobotrya ſtets 5), verwachſen. Fruchtkelchbecher auf dem Kernhauſe bleibend; Kernhausgipfel an der Frucht gewölbt und abgerundet, nicht ſpitz kegelförmig. [Bei Gattung Rhaphiolepis Lindl. der Fruchtkelch über den Fruchtknoten hinaus noch röhrig-verlängert, und dieſer Teil mit den Kelchlappen ſpäter ab= fallend.] Sträucher oder Bäume. Blätter wechſelſtändig, geſtielt, lederig, immergrün, ganzrandig oder geſägt: Nebenblätter bis— weilen faſt blattartig. Blüten in endſtändigen Doldentrauben oder Riſpen, meiſt weiß. — 23 Arten, in Nord- und Mittelamerika, im Himalaja und in Oſtaſien, z. B.: P. serrulata Lindl. (syn. Mespilus glabra Lk., Crataegus glabra Tg.), Blätter länglich, ſpitz, feingeſägt, glänzend; Schößlinge rot, Blüten doldentraubig. P. arbutifolia Lindl. (syn. Mespilus, Crataegus arbutifolia), Zweige und Blattſtiele rot, Blätter länglich-lanzettförmig. Blüten in zuſammengeſetzten Riſpen. — Immergrüne Pflanzen des Orangeriehauſes. Vermehrung durch Pfropfen auf Crataegus monogyna. Anzucht aus Samen wie Crataegus. Gattung 317. Pirus L., Kernobſtbaum, O XXII 18, 31; XI IIb; XXXII (lat.: pirus — Birnbaum; der Name wird aber von Botanikern auch für alle Kernobſtgehölze angewendet). Wir faſſen Pirus hier als eine Sammelgattung auf, indem wir Linns folgen. Die eingangs der Familie 71 gegebenen Kennzeichen der Sammelgattung Peirus genügen für uns. Nachſtehende Untergattungen gelten auch als beſondere Gattungen. Wer fie annimmt, muß fie auch alle an— erkennen, ſonſt bleibe man bei der Verworrenheit der Benennung bei der einen Gattung Pirus. — 10 Untergattungen: a na A 2. 272 Familie 71. Rosaceae, Noſengewächſe. G XXII 18, 31 u. XXX 12, 13, 24. I. Das Kernhaus der Frucht zeigt auf dem Querſchnitt keinen freien (leeren) Mittelraum. (So auch bisweilen bei Cydonia und Chaenomeles, bei denen aber abweichend von allen andern Untergattungen jedes der ſtets 5 Fruchtknotenfächer 4 bis vieleiig ift.) A. Sorbus L., Ebereſche (Vogelbeerbaum). Griffel 3, ſehr ſelten 5. Fruchtblätter oder Fruchtknotengipfel in der Blüte oberwärts teilw eiſe frei, etwa nur halbeingeſenkt (d. h. mit der Rückenſeite nur halb dem Fruchtkelch angewachſen). Später aber wird der Fruchtkelch fleiſchig und überwächſt die vorher noch freien Griffel der Fruchtblätter. Dieſer früher freigelegene Frucht⸗ blättergipfel iſt ziemlich zäh-pergamentartig und wird „Vorhemdchen“ genannt; während die eingeſenkt oder mit dem Fruchtkelch von Anfang an verwachſen e Teile eee en Dale oder She mit in Der Kopen gefalteten, unpaarig⸗ gefiederten Blättern : E. Aucuparia (Tafel 79). 1034. P. americana. 1035. B. Hähnia Medie., Mehlbeerbaum. Staubblätter 20. Griffel 2, ſelten kahl, unten nur ſchmallinig⸗verwachſen, ſodaß der gemeinſame Teil tief-2furchig it, Die 2 Fruchtblätter in der Blüte mit halber Einſenkung oder mit breit⸗ oder ſchmalgipfeliger Rücken-Einſenkung. In der Frucht bildet der Kernhausgipfel (Fruchtblättergipfel) einen ſpitzen, härtlichen, ſoliden Kegel. Der Fruchtkelchbecher an der Frucht bleibend. — Unbewehrte Sträucher oder Bäume. Blätter einfach, meiſt ſeicht⸗gelappt bis ne u bei Pirus en) Eee Desne. e in der RnoipengeE gefaltet. Blüten in Doldenriſpen (Ebenfträußen) . . A . P. Aria. 1036. . Chamaemespilus. 1037. C. Pirus T. s. str., Birnbaum. Die 5 (nur bei Pirus betulifolia Bnge. 2) Fruchtblätter des Fruchtknotens nicht teilweiſe freiliegend, ſondern völlig untereinander zu einem 5fächerigen, unterſtändigen Fruchtknoten (Kernhaus) verwachſen; jedes Fach 2eiig, mit meiſt pergamentartiger Wand. Die 5 völlig freien Griffel am Grunde eine Strecke weit von dem ange⸗ ſchwollenen Fruchtkelchbecher eingeſchnürt. Fruchtfleiſch mit Steinzellen, d. h. es enthält Steinkörnchen, namentlich um das Kernhaus herum. Bäume und Sträucher, nicht ſelten dornzweigig. Blätter ganz oder verſchiedenartig-⸗ fiederſpaltig oder geſchlitzt, in der Knoſpenlage mehr oder weniger gerollt. — Zahlreiche Arten, die aber keinen hervortretenden Zierwert beſitzen. * P. communis (Tafel 78). 1038. P. heterophylla. 1039. P. Pollveria. 1040. P. salicifolia. 1041. II. Das Kernhaus der Frucht zeigt auf dem Querſchnitt ſtets einen leeren, oft ſchmalen Mittelraum. (Eine Ausnahme bilden nicht ſelten die Zwitterblüten von Chaenomeles, während die unfruchtbaren (männlichen) Blüten den Mittel⸗ raum haben.) D. Cydönia Tournef., Quittenſtrauch. Staubblätter 20 oder mehr; Staublölbchen gelb. Fruchtblätter 5, völlig vom Fruchtkelch eingeſchloſſen (unterſtändig). Griffel 5, meiſt frei, aber von dem angeſchwollenen Fruchtkelchbecher eine Strecke weit eingeſchnürt. Jedes Fruchtknotenfach vieleiig, mindeſtens Zeiig. Fruchtfleiſch ſtets mit Steinzellen (ſteinkörnig). Sträucher, bisweilen Bäumchen. Blätter ganzrandig oder ſchwach⸗ Weed 8 ee oder su wenge bisweilen auch noch unfruchtbare . vorhanden. — Einzige Art, in Südeuropa: . ; F. Cydonia (Tafel 79). 1042. E. Chaenomeles Lindl., Scheinquitte. Von Cydonia ech duch Die 5 Griffel am Grunde oder höher verwachſen, ihr unterer Teil nicht von einem angeſchwollenen Fruchtbecherteile eingeengt. Sträucher, mit ſcharfgeſägten oder kerbſägigen, bisweilen halbimmergrünen Blättern. Blüten zu wenigen beiſammen oder ſeltener einzeln, oft großenteils männlich, alſo unfruchtbar, und ihr tauber Fruchtknoten mit freiem Mittelraum, der bei en (Gitters e art ieh: Sud En 4= bis viel⸗ eiig. — 3 Arten, in China und Japan.. . P. chinensis 1043. P. japonica (Tafel 80). 1044. P. Maulei. 1045. F. Cormus Spach, Speierling. Griffel 5, frei oder am Grunde kaum verwachſen. Fruchtblätter (Kernhaus) mit ſpitzem Gipfel, d. h. mit ſchmalgipfeliger Rückeneinſenkung in den Fruchtbecher; ihre Fächer Zeiig. Fruchtkelchbecher nach der Blüte bleibend, höchſtens ſeine Kelchzähne abbröckelnd. Fruchtfleiſch mit eingeſtreuten Steinkörnchen. Baum; Blätter wechſelſtändig, gefiedert; Blättchen an ihrem Grunde ganztandig, en ſägezähnig, in der Knoſpenlage gefaltet; Nebenblätter hinfällig. Blüten in zuſammen⸗ geſetzten Doldentrauben . * P. domestica. 1046. G. Torminäria Der Elſebeerbaum. Von Cormus nur verſchieden durch: Griffel 25 verwachfen. Blätter nicht gefiedert, ſondern einfach und nur eingeſchnitten⸗ oder fiederig-gelappt, oder ungelappt und geſägt . .* P. torminalis. 1047. H. Malus Tournef., Apfelbaum. Blüten alle zwitterig. Staubblätter meiſt 20, fehr ſelten 15; bei Pirus spectabilis oft 40—50. Fruchtblätter 5, ſeltener 3—4. Griffel 5, ſeltener 3—4, ſtets verwachſen (nur bei P. Malus f. austera faſt ganz frei), im unteren Teile zottig. Kernhausfächer innen meiſt pergamentartig⸗ zähe; jedes Fach Zeiig, ſpäter je 1—2 ſamig. Fruchtfleiſch nicht ſteinkörnig. Fruchtkelchblätter bleibend oder abfallend. Laubblätter in der Knoſpe mehr oder weniger gerollt, bei P. spectabilis, floribunda, Toringo, coronaria gefaltet. — Zahlreiche Arten, in Europa und Aſien, einige auch in Nordamerika. A. Kelchblätter auf der Frucht auch zur Reifezeit ſtehenbleibend. Blätter der Ae Spro denen der reifen Zweige ähnlich (nur bei P. sikkimensis Wenz. Zteilig und die der reifen Zweige eirund) . - * P. Malus (Tafel 78). 1048. P. spectabilis. 1049. P. prunifolia (Tafel 79.) 1050. IE, Ringo. 1051. P. coronaria. 1052. B. Kelchblätter von der Frucht abfallend. Blätter der zungen „„ von . der Rn Zweige in ihrer Form nur bei Pirus rivularis und bisweilen P. Halliana abweichend. E. baccata (Tafel 79). 1053. P. floribunda. 1054. P. Halliana. 1055. P rivularis. 1056. I. Arönia Pers., Apfelbeerſtrauch. Staubblätter 20. Fruchtblätter 5, am Gipfel ſtets verwachſen, einen in der Mitte vertieften Fruchtknoten bildend, halb eingeſenkt. Griffel 5, unterwärts verwachſen. Kernhaus halb- oder abgerundet-breit⸗ gipfelig-eingeſenkt; ſoweit es eingeſenkt iſt: zartwandig, der freiliegende Gipfel aber derb, faſt lederig. Fruchtfleiſch (faſt) ohne Steinzellen. Fruchtkelchblätter bleibend. Sträucher; Blätter einfach, Gba oder geſägt, ſommergrün, in der Knoſpenlage gerollt. Blüten in einfachen Doldentrauben. — 2 Arten ; P. arbutifolia. 1057. P. nigra. 1058. K. Amelänchier Medic., Felſenbeere. Staubblätter 10 oder mehr. Fruchtblätter des Fruchtknotens 5, ſeltener 2—4, in der Blüte mit halber, breit- oder ſchmalgipfeliger Rücken-Einſenkung (halbunterſtändig) oder bei P. ramosissima, die ſtets 3 bis 4 Griffel und ſchmallängliche, büſchelige Blätter hat, ganz unterſtändig. Griffel 2—5 (ſehr ſelten 1), frei oder verwachſen. Jedes Kernhausfach der entwickelten Frucht durch eine falſche Scheidewand halb-zweifächerig. Fruchtkelchblätter auf der Frucht bleibend. Fruchtfleiſch ohne Steinkörnchen. Sträucher oder kleine Bäume. Blätter jommergrün, einfach, ganzrandig oder meiſt ſcharfgeſägt. Blüten weiß, in einfachen, oft beblätterten Trauben, bei P. ramosissima (syn. Peraphylium ramosissimum Nutt.) 5 2 bi f/ / P. Amelanchier. 1059. P. canadensis (Tafel 81). 1060. NB. Wer 10 beſondere Gattungen annimmt, ftelle anftatt Pirus nur den betr. Untergattungs-Namen vor den Artnamen. 1034. Pirus (Sorbus) Aucupäria Gaertn., unterſeits wollig, im Alter kahl; Blättchen länglich⸗ Tafel 79, 315 (syn. Mespilus Aucuparia 4/1, lanzettlich, ſtumpflich, ſcharf⸗ und doppeltgeſägt. Blüten Aucuparia silvestris Med., Sorbus Aucuparia m. grauweiß, 6—10 mm breit, in großen Doldentrauben. Gemeine Ebereſche. Europa, Nordaſien. Baum, 5—12 Kelchzipfel kurz⸗z eckig. Griffel meiſt 3, ſelten 2 oder 4, m hoch. Blütezeit: Mai. — Laubknoſpen filzig, kurz. Früchte kugelig, erbſengroß, 2—4fächerig rot, nicht klebrig. Blätter unpaarig⸗gefiedert, in der Jugend bei k. xanthocarpa gelb. Samen klein, im Frucht⸗ fache aufrecht, licht-braun, ſchmal, verfehrt-eiförmig, am Rande abgerundet. — Eine für den Landſchafts⸗ garten oft recht angenehme Form mit hängenden Aſten iſt f. pendula, Trauer⸗Ebereſche. | 1035. Pirus (Sorbus) americana Willd. (syn. Sorbus microcarpa Pursh, S. speciosa hort., 8. Aucuparia Michæ., nicht L.), Amerikaniſche Eber- eſche. Baum oder Strauch, 3—8 m hoch. Blüte⸗ zeit: Mai, Juni. — Knoſpen braun, kahl, glänzend und klebrig. Blätter ungleich-gefiedert, unterſeits in Gattung 317. Pirus, Kernobſtbaum. der Jugend etwas behaart; Blättchen 5—17, oval oder länglich, lang- und ſcharfzugeſpitzt, am Rande mit dichtſtehenden, in eine haarähnliche Spitze aus⸗ laufenden Zähnen. Blüten- und Fruchtdolden (Dolden⸗ trauben) größer noch als bei voriger Art, die Früchte jedoch kleiner, etwa pfefferkorngroß, aber zahlreich und ſehr ſchön rot. — Eine Form von niedrigem Wuchs, f. nana, auch für kleinere Gärten. Eine Baſtardform zwiſchen Pirus Aucuparia und P. arbutifolia, Nr. 1057, iſt: Pirus (Sorbus) spuria DC. (syn. Sorbus spuria Pers., Aronia sorbi- Chamaem. Nr. 10341039. 273 Eine Baſtardform zwiſchen Pirus (Hahnia) Aria und Pirus (Sorbus) Aucuparia iſt Pirus hy- brida Willd. (syn. Sorbus hybrida L., S. feminea C. Koch, Pirus pinnatifida Sm., Azarolus pinnata- fida Borkh.), bis 4 m hoch. Blätter länglich, im unteren Teile gefiedert oder fiederſpaltig, im oberen nur zahnartig⸗tiefeingeſchnitten oder doppeltgeſägt, unterſeits filzig. — Schöner Baum von faſt pyrami- dalem Wuchs, doch nicht jo wertvoll als P. Aucuparia. Die Mehlbeerbäume ſind als Parkbäume ſehr geſchätzt, namentlich im Gemiſch mit anderen Laub— bäumen. Vermehrung der Gartenformen durch Pfropfen auf Stämme von Nr. 1034. Anzucht aus Samen und Behandlung wie bei Crataegus. 1037. * Pirus (Hähnia) Chamaemespilus Pall., (syn. Hahnia Chamaemespilus Medic., Aria Host, Azarolus Chamaem. Borkh., Chamaemespilus humilis Roem., Crataegus Chamaem. Jacq., C. humilis Zam., Aronia Chamaem. Pers., folia Spach, Mespilus sorbifolia Desf., Pirus hybrida Mnch., P. heterophylla Duroi, nicht Hl.), Zweifel— Ebereſche. Strauch, 2—3 m hoch. Blätter in der Regel mehr oder weniger fiederlappig und dann das Endblättchen am größten, zuweilen ſind ſie ganz und lappenartig⸗eingeſchnitten, überhaupt ſehr veränderlich, oberſeits kahl, unterſeits graufilzig. Doldentrauben vielblütig, gedrängt, kurz. Früchte kugelig, ſchwarzrot. — Bildet auf Pirus Aucuparia ſchöne Kronenbäume. Verwendung. Mespilus Chamaem. Z., Sorbus fruticosa Craniz), Zwerg-Mehlbeerbaum. Gebirge Europas. Strauch, 60—120 em hoch. Blütezeit: April, Mai. Blätter ſehr kurzgeſtielt, eirund-länglich oder elliptiſch, ſtumpf⸗geſpitzt, an beiden Enden geſchmälert, etwa 105 mal ſolang, als der Blattſtiel oder noch länger, fein— doppelt- oder einmal-geſägt, am Grunde oft ganz— randig, jederſeits mit 7—10 Seitennerven, kahl oder bei f. sudetica Tausch pr. sp. (syn. Aria Hostii Jacq., Sorbus Hostii ort., S. erubescens Kerner) unterſeits filzig. Blüten roſa oder purpurrot, doldentraubig-büſchelig; Kronblätter aufrecht oder Die Schönheit der Eber⸗ eſchen wird im allgemeinen gar nicht genug ges | würdigt; dazu kommt noch, daß man ſie im Park wie in Anlagen ſchon deshalb mehr anpflanzen ſollte, weil ihre Früchte den Vögeln im Winter Futter bieten, und die gefiederten Sänger ſich mehr dahin gewöhnen. Die Bäume eignen ſich auch in Luſtgärten zu Alleen; reich mit Früchten behangen bringen ſie einen angenehm feſſelnden Eindruck hervor. Die Bäume gedeihen in allerlei Boden; in kräftigem und hinreichend feuchtem aber weit beſſer, als in magerem und trockenem. Luftiger Standort iſt Bedingung. Vermehrung wie bei Crataegus, Nr. 1033. 1036. Pirus (Hähnia) Aria Eur. (syn. Hahnia Aria Medic., Aria nivea Host, Mespilus Aria Scop., | 1 ang a 8 oder rundlich, kleingeſägt, bei f. heterophylla ver- Sorbus Aria Crantz, Crataegus Aria L.), Gemeiner Mehlbeerbaum. Baum oder baumartiger Strauch, bis 9 m hoch. Blütezeit: Mai. — Knoſpen braun und weiß⸗filzig. härtlich, doppelt-eingeſchnitten-geſägt oder gelappt; die Zähne oder Lappen von der Blattmitte nach unten kleiner werdend. Blattunterſeite mit hervortretenden Nerven und Rippen, weiß⸗-filzig. Blüten weiß oder blaßrot, in veräſtelten Doldentrauben. Früchte kugelig, ſcharlachrot, ſpäter oft braunrot. — Man unter⸗ i 791 15 | N Blätter und Fruchtknoten völlig kahl, Früchte am ſcheidet die Abarten (Varietäten): a) var. graeca (syn. Pirus meridionalis Guss, P. edulis), ſtrauchartig; Blätter ziemlich dick, lederartig, an der Spitze abgerundet, am Rande doppelt-geſägt. b) var. cretica (syn. crenata), Rand der rundlichen Blätter eingeſchnitten⸗geſägt. — Als Zierpflanzen durch ihre ſchön ſilberigweiße Belaubung in Anlagen geſchätzt ſind beſonders: f. lutescens hort., Blätter im Austreiben ſchneeweiß, im Herbſt auffallend gelb; f. tomentosa hort.; f. majestica, Blattoberſeite der letzten Form leuchtend-grün, Unterſeite ſchön weiß-filzig. Vilmorin. Dritte Auflage. Anzucht und ſchiedenartig eingeſchnitten oder geſchlitzt. Blätter eirund oder eirundlänglich, faſt aufrecht und dadurch von den meiſten Pirus-Arten verſchieden, zwei- oder mehrmals ſolang als breit. Früchte kugelig-eiförmig, rot, zuletzt faſt ſchwarz. — Ein gefälliger Zierſtrauch für größere Gärten und für Anlagen, daſelbſt auch nicht ſelten zu finden. 1038. * Pirus communis L., Tafel 78, 311 (syn. P. Achras Gaer in., P. Piraster Borkh., Sorbus Pirus Cranle), Gemeiner Birnbaum. Europa. Baum, auch Strauch, 5—20 m hoch. Blütezeit: April, Mai. — Knoſpen unbehaart, dunkelbraun, ſchwärzlich oder rötlich, zu Anfang des Winters grünlich. Einjährige Zweige glänzend-braun oder gelblichbraun, mit deutlichen Rindenhöckerchen (Lenticellen), ältere Zweige graubraun oder dunkelgrau. Blattſtiel etwa ſolang als das Blatt. Blätter eirund Dolden- trauben einfach, ihre 6—12 Blütenſtielchen nicht ver— zweigt. Blüten weiß; Staubkölbchen rot. Frucht meiſt länglich, „birnförmig“. — Die wilden Pflanzen in 2 Abarten a) Achras MWalir., meiſt jtrauchartig, junge Blätter und der Fruchtknoten wollig, Früchte in den Stiel verlängert. b) Piräster Wallr., meiſt baumartig, junge Grunde abgerundet. — Als Zierform mehr intereſſant als ſchön: f. foliis variegatis (syn. P. Achras fol. var.), mit weißrandigen und in der Jugend meiſt etwas krauſen Blättern. — Eine Edelbirne und Schaufrucht erſten Ranges iſt die Sorte „Andenken an den Kongress“, die im Auguſt, September reift, gelb, auf der Sonnen- ſeite ſchön karminrot, zudem außergewöhnlich groß iſt. 1039. Pirus heterophylla Eg. et Schmal. hausen, nicht Duroi; Verſchiedenblätteriger Birn- 18 * 274 baum. Unter dieſem Namen finden ſich in den Gärten 3 aus Samen entſtandene Formen mit fieder- ſpaltigen tiefeingeſchnittenen, gelappten oder geſchlitzten Blättern, aber nur die unten abgebildete gehört hierher. P. heterophylla hort., ſtrauchwüchſig, dichtzweigig, mit graugrüner Belaubung, gehört wohl zu P. amygdali- formis. — P. heterophylla Koopmannii Spaeth, Blätter lang, ſchmal, ſilbergrau, leicht wollig, teils ganz ge— fiedert, teils tief-2- oder mehrſpaltig, überhaupt ſehr veränderlich; gehört vielleicht zu P. (Malus) crataegi- folia. 1040. Pirus Pollveria L. (syn. P. auricu- laris Knoop, P. irregularis Muencſili., Lazarolus Pollveria Medic. Bollweiler Birnbaum. Baum, 5—10 m hoch. Blütezeit: April, Mai. Zweige des Baumes Zweige an den | N. J Enden lang⸗ e e filzig. Blatt⸗ 15 ſtiele 3—6 mal A kürzer als die Blätter; Blät⸗ ter eirund⸗ länglich, un⸗ regelmäßig⸗ge⸗ ſägt, anfangs beiderſeits, ſpäter nur un⸗ terſeits wie auch die Blü⸗ tenſtiele und Kelche grau-fil⸗ zig; die Säge⸗ ai a PT N 5 1 > ! 7 A 77 N SET \ 5 N Hz FRRZ { . > und drüſenlos. Laubknoſpen dick, filzig. Verſchiedenblätteriger Birnbaum. Blüten weiß, in zuſammengeſetzten vielblütigen Doldentrauben an beblätterten Kurzzweigen. Blütenſtiele verzweigt. Kronblätter am Grunde wollig. Frucht 3—4 cm lang, kugelig-birnförmig, rötlichgelb, eßbar, zuckerſüß, zierend. — Für Landſchaftsgärten und Anlagen geeignet, ver— langt aber wie alle Birnen, kräftigen Boden. 1041. Pirus saiicifölia L. l., (syn. P. salicifolia pendula ort.), Weiden- blätteriger Birnbaum. Orient. Baum, 3—10 m hoch. Blüte⸗ zeit: April, Mai. — Zweige ſpäter hängend. Laubknoſpen behaart. Blät⸗ ter ſchmal-el⸗ liptiſch bis line⸗ aliſch, in der Jugend wol— lig, glänzend, ſpäter grau⸗ grün, ganz⸗ randig oder gegen die Spitze hin gezähnelt. Blattſtiele 4- Blüten klein und oder mehrmals kürzer als das Blatt. dornlos; junge zähne ſind ſpitz nicht Loisl. ſilber⸗ Tafel S0, 317 (syn. Chaenomeles japonica Lindl., China. Familie 71. Rosaceae, Noſengewächſe. G XXII 18, 31 u. XXX 12, 13, 24. kurzgeſtielt, weiß. Kelch 3 eckig-zugeſpitzt. Kronblätter länglich, in einen Stiel auslaufend. Frucht grün, ſpäter rot, mit kurzem, dickem Stiel. [P. amygdali- formis Vell., Blätter unterſeits kahl, ſpäter faſt völlig kahl (bei P. elaeagnifolia Pall. unterſeits bleibend⸗filzig) und beide haben breitere, längliche bis lanzettliche Blätter.] — Der Baum erinnert an Silber- oder Ol weiden und iſt ſeiner hängenden Zweige wegen in Landſchaftsgärten und Anlagen am Rande von Seen oder vor einem dunklen Hintergrunde von ſehr guter Wirkung, wächſt aber nur in gutem Boden ziemlich raſch. 1042. Pirus (Cydonia) Cydönia L., Tafel 79, 316 (syn. Cydonia Cydonia Karst., C. vulgaris Pers., C. communis Zoisl., Sorbus Cydonia Craniz), Gemeine Quitte (fr. Coin; e. Quince). Orient, Süd⸗ europa. Strauch oder kleiner Baum, 2—4 m hoch. Blütezeit: Mai⸗Juni. Pflanze meiſt unbe⸗ wehrt. Blätter in der Knoſpenlage gefaltet, eirund, länglich-eirund oder verfehrt-eirund, ganzrandig, oberſeits dunkelgrün und ſchwach-zottig, unterſeits nebſt dem Kelch filzig. Nebenblätter eirund⸗länglich, ſägezähnig. Kelchzipfel blattartig, drüfig-gejägt. Blüten groß, weiß, oder rötlichweiß, meiſt einzeln und an den Zweigenden. Frucht groß, flockig-filzig, ent⸗ weder kugelig („Apfelquitte“) oder birnförmig („Birn⸗ quitte“), gelb. Samen mit ſchleimiger Haut. — Wir unterſcheiden die Formen: k. maliformis Medic., Apfelquitte; k. piriformis Medic., Birnquitte; f. lusi- tanica Medic., Portugieſiſche Birnquitte, Blätter meiſt verkehrt-eirund. Früchte birnförmig, ſehr groß und mit Längsrippen. f. marmorata Spaeth, buntblätterig: Blätter grün, weiß- und gelb-marmoriert. — Die Gemeine Quitte iſt ebenſowohl Zier- als Fruchtſtrauch und gedeiht in jedem kräftigen, nicht zu trockenem Boden; bei günſtigen Bodenverhältniſſen ſelbſt an ſchattigen Stellen. Bei ſehr trockenem Boden leidet die an ſich hartholzige und nicht waſſerreiche Pflanze in ſtrengeren Wintern leicht. In Land⸗ ſchaftsgärten, im Park, in großen Zier- und Obſt⸗ gärten ſollten Quitten nicht fehlen. Bekannt iſt in fachmänniſchen Kreiſen die Eignung der Quitten als Unterlage für Birnen, Mespilus, Photinia u. ſ. w.; die Sorte „Angers-Quitte“ iſt hierzu die beſte. An⸗ zucht der Quitten aus Samen iſt wie bei Crataegus langwierig. Vermehrung durch Ablieger, Grund— ſproſſe und Wurzelſchnittlinge führen ſchneller zum Ziel. 1043. Pirus (Chaenomè les) chinensis Curt. (syn. Chaenomeles chinensis Toene, Cydonia chinensis Thouin), Chineſtſche Scheinquitte. China. Strauch, bis 3 m hoch. Blütezeit: April. — Blätter breit⸗elliptiſch, ſcharfzugeſpitzt, feingezähnt, in der Jugend unterſeits behaart; Nebenblätter verhältnis- mäßig klein. Kelch glockig, mit 5 dreieckig-lanzettlichen, feindrüſig-geſägten Zipfeln. Blüten einzelnſtehend, rot oder roſa. Frucht eiförmig, groß, ſaftvoll. — Muß im Winter Schutzdecke haben; trägt in Norddeutſchland ſelten Früchte, wird auch durch folgende Art an Zier- wert weit übertroffen: 1044. Pirus (Chaenomé les) japonica Tg., Cydonia japonica Pers., C. speciosa Sw., Malus japonica Andrews), Japaniſche Scheinquitte. (fr. Coignas- sier du Japon; e. Japanese Guince). Japan, Strauch, 1—3 m hoch. Blütezeit: April, meiſt mit dem Erſcheinen der Blätter. — Bewehrte Pflanze mit ſparrigen Aſten. Blätter eirund oder ver⸗ kehrt-eirund bis länglich; ſtumpf oder ſpitz, feingeſägt, N N r oe Pur Ka TR * 4 nebſt den Zweigen zuletzt kahl, oberſeits glänzend. Kelchzipfel kurz, 4 1 ht 550 ur i ganzrandig, kurz- bewimpert. Blüten zu 1—6, an ſehr kurzen, blättertragenden Seitenäſtchen (aus dem ſog. „alten Holze“ kommend), bei f. Baltzii Spaeth auch an den Zweig-Enden und dadurch mehr hervortretend. Kelchzipfel kurz, rundlich, meiſt ganzrandig, zart-bewimpert. Frucht kahl, grün, ungenießbar. Blüten der Stammform ſcharlachrot, bei den Gartenformen: f. cardinalis feurigrot; f. atrococcinea lebhaft⸗ſcharlachrot, auch ge— füllt; „Princesse Emilie Soutzo“ dunkelblutrot; f. rubra grandiflora lebhaft-ſcharlachrot; f. Mallardii dunkelſcharlachrot; k. atrosanguinea dunkelkarmeſin⸗ rot, auch gefüllt; f. kermesina hellkarmeſinrot, auch halbgefüllt; f. Baltzii (ſiehe oben) lebhaft-roſenrot; f. rosea roſenrot; f. aurantiaca orangeſcharlachrot; „Aurora“ ſchön aurprafarben; f. lutea macrantha groß, leuchtend-gelb; f. sulphurea perfecta ſchwefelgelb; f. carnea fleiſchfarben; k. Moer- loosei weiß mit kar— min⸗getuſchtem Rande; f. marmorata weiß, roſa-marmoriert; f. flore albo Spaeth rein- weiß; f. candida weiß mit roſa Anflug; f. alba grandiflora groß, weiß; f. umbilicata Sieb., mit ſchmäleren, kleineren, etwas gekrümmten Blättern, kleinen aber be— ſonders lebhaft-rotgefärbten Blüten; f. foliis varie- gatis, buntblätterig. Die Japaniſche Scheinquitte und ihre Formen, beſonders die leuchtendrot-gefärbten, ſind zur Blüte— zeit wahre Pracht-Sträucher, die in keinem Zier— garten, in welchem für Zierſträucher Raum iſt, fehlen dürfen. Sonniger, höchſtens halbſchattiger Standort, kräftiger, etwas Friſche bewahrender Boden, nötigen— falls Miſterde oder Ackerlehm oder beides beimengen und im Winter Schutz gegen ſtarke Kälte oder viel— mehr gegen die Strahlen der Morgen- und Mittags- ſonne durch Umhüllen mit Fichtenzweigen ſind für gutes Gedeihen erforderlich. Vermehrung wie bei Nr. 1042. Auf letztere Art, ſowie auf Birn-Wildlinge gepfropft, giebt die Jap. Scheinquitte ſchöne Hoch- und Niederſtämme mit überhängenden Zweigen. Für Einzel— ſtellung auf Raſen vorzüglich geeignet. 1045. Pirus (Chaenoméles) Mäülei Voss (syn. Chaenomeles alpina Koehne, Cydonia Maulei Japaniſche Scheinquitte. Mast., Chaenomeles japonica var. alpina et pygmaea - Desne., Pirus japonica f. alpina et pygmaea Maxim.), Maule- (oder Alpen⸗) Scheinquitte. China, Japan. Strauch, 80 —150 em hoch. Pflanze dornig, buſchig. Junge Zweige (vorjährige Sproſſe) mit ſehr dicht— ſtehenden rauhen Wärzchen beſetzt, die nach dem Abfallen ſteifer Härchen entſtehen. Blätter kahl, ver— kehrt-eirund, am Grunde keilig, am Rande grob- gekerbt, die Kerbzähne mit feinen Stachelſpitzen. Blüten ziemlich klein, aber ungemein zahlreich, in Büſcheln längs der Zweige, leuchtend-rot oder orangerot. Früchte 3—4 cm groß, gelb, rot-geſprenkelt. Eine prächtige, überall zu empfehlende, niedrig— bleibende Art. Kultur wie vorige Art. 1046. * Pirus (Cormus) domestiea Sm. (syn. Cormus domestica Spach, Pirus Sorbus Gaertn., Gattung 317. Pirus, Kernobſtbaum. Nr. 1040—1048. 275 Sorbus domestica L., Malus Sorbus Borkh.), Speier- ling. Mittel⸗ und Südeuropa; Südweſtdeutſchland. Baum, bis zu 10 m hoch werdend. Blütezeit: Mai, Juni. — Laubknoſpen kahl, klebrig. Blätter regelmäßig⸗unpaariggefiedert; Blättchen (meiſt 13—19) gleichförmig-geſägt, oberſeits runzelig-aderig, unterſeits meiſt weißlich-behaart, im Alter kahl. Hauptblattſtiel weichhaarig. Blüten 1½ 2 cm breit, rötlich weiß, in reichblütigen flachen Doldentrauben. Früchte birn— förmig („Speierbirnen“), ſelten kugelig („Speieräpfel“), etwa 2½ em lang, gelb oder hellſcharlachrot, ſpäter braun und teigig wie Miſpeln, eßbar, meiſt 5 fächerig. Samen ziemlich groß, dunkelbraun. (Vergleiche auch Pirus Aucuparia und P. americana!) 1047. * Pirus (Torminäria) torminälis Zhrh. (syn. Torminaria Clusii Roem., T. torminalis Dippel, Sorbus torminalis Crantz, Crataegus torminalis Z., Mespilus torminalis 4A¼., Azarolus torminalis Borkah.), Wilder Elſebeerbaum. Mitteleuropa. Baum, bis 15 m hoch, auf Kalkfelſen auch Strauch. Blütezeit: Mai, Juni. — Blätter rundlich-eirund, ſchwach-herz— förmig, faſt fiederſpaltig, ſpitzlappig, doppeltgeſägt, ſpäter kahl und beiderſeits gleichfarbig grün, freilich unterſeits etwas blaſſer, 2— 3 mal ſo lang als ihr Stiel, im Herbſt hochrot; ihre beiden unteren Lappen ſind die größten und faſt wagerecht abſtehend. Kelch und Blütenſtiele dicht ſeidenhaarig. Blüten weiß, in langgeſtielten endſtändigen Doldentrauben. Früchte länglich- rundlich, kirſchengroß, leder-braun, grau— punktiert, wenn teig von Miſpelgeſchmack. — Präch— tiger Parkbaum, beſonders auf Kalkboden. Eine Baſtardform zwiſchen Pirus Aria und P. torminalis iſt Pirus (Torminaria) latifolia Lindl. (syn. Sorbus latifolia Pers., Crataegus hybrida Bechst., C. latifolia Zam., Pirus deci— piens Bechst.). Baum, bis 12 m hoch. Blüte— zeit: Mai. — Von voriger Art nur verſchieden durch: Blätter oberſeits glänzend-grün, unterſeits dauernd-graufilzig, im Herbſt ſchön gelb mit rot marmoriert. Früchte ovalrund, rotorange und gelb-punftiert (oder braungelb und weiß- punktiert). Nr. 1046 u. 1047 ſind vortreffliche Parkbäume; die wie faſt alle Pirus-Arten kalkhaltigen und kräftigen tiefgründigen Boden lieben. P. domestica iſt ſehr trägwüchſig und das Holz ſehr feſt und engröhrig, ſie iſt ebenſo ſehr Frucht- als Zierbaum. 1048. * Pirus (Malus) Malus L., Tafel 78, 312 (syn. Malus Malus m., M. communis C), Gemeiner Apfelbaum (fr. pommier; e. apple-tree). Europa, Sibirien. Baum oder Strauch, bis 10 m hoch. Blütezeit: April, Mai. — Blätter geferbt- geſägt oder unregelmäßig-geſägt, eirund, oval oder rundlich. Blattſtiele meiſt halb ſo lang als die Blatt— fläche; Blüten außen rötlichweiß; Staubbeutel gelb. Früchte in Größe, Form und Farbe verſchieden. — Wildwachſende Formen unſerer Kultur-Apfel ſind: a) silvestris Mill. pr. sp. (syn. Malus acerba Merat, M. silvestris Mill., Pirus acerba DC.), Kahlblätteriger Apfelbaum. Laubknoſpen wollig. Blätter kahl, mehr rund-oval, gekerbt-geſägt. Blüten- ſtiele kahl; Griffel nicht oder kaum verwachſen, kahl. b) mitis Wallr. (syn. Malus pumila gallica hort., M. upsalensis ort.), Splittapfelbaum (fr. doucin). Laubknoſpen filzig. Junge Blätter beiderſeits filzig, mehr eirund, mehr zugeſpitzt, un— regelmäßig-geſägt. Blütenſtiele und Kelche filzig. — Dieſe Abart iſt als die geeignetſte Unterlage für 185 276 größere Form-Obſtbäume bekannt und durch ihre röt— lichen, zähen Wurzeln, ſowie durch die im unteren wie im oberen Teile ziemlich gleich ſtarke Pfahlwurzel vom „Paradiesapfel“ verſchieden. c) dasyphylla Borkh. pr. sp., Filznervig er Apfelbaum. Blätter länglich-oval, länger zugeſpitzt, in der Jugend oben auf den Nerven filzig. d) Siversii Ledeb. pr. sp., Sievers' Wildapfel. Blätter rundlich; Sägezähne klein, mit umgebogenen Spitzen. Apfelfrucht gelb, groß, etwa 3 em hoch, kalvillenartig gerippt, eßbar. e) paradisiaca L. (syn. Pirus praecox Hall., P. pumila C. Koch, Malus pumila Mill., M. paradi- siaca Medic., M. praecox Borkh.), Paradies apfel, Johannisapfel. Blätter oval, zugeſpitzt, in den Stiel kurz auslaufend, gekerbt oder feingeſägt. In der Obſtbaumzucht als Unterlage für kleinere Formobſt⸗ bäume viel verwendet. Wurzeln braun und brüchig, Pfahlwurzeln unten ſpitz verlaufend. Als Gartenformen ſind von Intereſſe: f. dioica Loisl. pr. Sp., Zweihäuſiger Apfelbaum. Blätter oval, kurzzugeſpitzt, in der Jugend gleich dem Kelch woll— filzig. Blüten ohne Kronblätter und Staub- blätter. Frucht ohne Samen, ſo groß als ein Borsdorfer Apfel. f. pendula „Elise Rathge“, Trauer- Apfelbaum, Aſte ſtark hängend, ſehr intereſſant. t. flore pleno, f. translucens, beide ſind großblumige und ſchöne gefüllt blühende Apfelbäume. k. Med- wietzkyana Dieck, Rotapfelbaum, Rinde, Holz, Blüten und Früchte rot, nur die älteren Blätter grünrot. Seitenſtück zu der Blut-Birke oder der Prunus Myro- balana foliis purpureis. — Eine durch Größe und Färbung auffallende edle Apfelſorte in Buſch⸗-, Spalier- oder Pyramidenform iſt der Alexander“-Apfel. 1049. Pirus (Malus) spectäbilis 4. (syn. Malus spectabilis Borkh., M. sinensis Dum. Cours.), Bracht-Apfelbaum (fr. Pommier fleurie, Pommier de la Chine; e. Showy flowered apple- tree). China, Japan. Hoher Strauch oder kleiner Baum, bis 7 m hoch werdend. Blütezeit: Mai. Familie 71. Rosaceae, Noſengewächſe. G XXII 18, 31 u. XXX 12, 13, 24. „Kaiser — Blätter länglich⸗oval, lederartig, oberſeits glänzend⸗ dunkelgrün, am Rande feingeſägt; Spitze der Säge— zähne drüſig⸗verdickt. Kelche zottig. Kelchzipfel drei⸗ eckig. Kronblätter lebhaft-roſa, ſpäter blaſſer, als Knoſpe hochpurpurrot. Blüten bald einfach, bald mehr oder weniger gefüllt. Frucht am Grunde nicht genabelt. f. Kaido (syn. Malus Kaido Sieb., M. spectabilis var. japonica) hat die Aſte und Laubſproſſe gelb⸗punktiert; Blätter ungleichgeſägt, oberſeits ohne Drüſen. Blütenknoſpen roſa. Ein ſehr ſchöner Zierſtrauch, der in mittleren und größeren Ziergärten, auch an beſſer gepflegten Schmuckplätzen nicht fehlen ſollte; für kleine Gärten möchte der ſchönen roten und im Haushalt ver— wendbaren Früchte wegen P. baccata cerasifera Tafel 79, 313 (Fig. 4) vorzuziehen ſein. 1050. Pirus (Malus) prunifölia Willd., Tafel 79, 314 (syn. Malus prunifolia Borkh., Spach), Vflaumenblätteriger Apfelbaum. Sibirien, Nordchina. Baumartig, 6—9 m hoch werdend. Blütezeit: Mai. — Blätter oval, gekerbt⸗-geſägt, unterſeits zerſtreut-behaart. Kelch weiß⸗filzig; Kelch⸗ zipfel lanzettlich. Kronblätter weiß. — Die bekannteſten Formen find nach Kd. v. Regel: f. genuina Agl. (syn. f. fructu coccineo Aort.), Früchte faſt kugelig, grün, 2—21½ cm lang und breit (Fig. 1). f. Calvillea Agl., Frucht eiförmig oder faſt kugelig, gerippt, ungefähr 2½ em lang und breit, reif ſchön ſcharlachrot-⸗ übergoſſen (Fig. 2), die ſchönſte Form. k. intermedia Rgl., Früchte plattgedrückt⸗kugelig, kaum gerippt, 12—18 mm breit, reif: gelb mit blutrot übergoſſen (Fig. 3). f. macrocarpa Agl., Früchte faſt kugelig, gerippt, an der Spitze eingedrückt, reif: blaßgrün mit nur wenig rot, etwa 2½ cm lang und breit (Fig. 4). f. oviformis Agl., Früchte eiförmig, reif: gelb mit rot verwachſen (Fig. 5). 1051. Pirus (Malus) Ringo (syn. Malus Ringo Sieb., Pirus spectabilis f. Ringo C. Koch), Ringo- Apfelbaum; in den Gärten häufig als M. Kaido bezeichnet. Japan. Strauch oder kleiner Baum. Blütezeit: Mai. — Laubſproſſe (Sommertriebe) wenig ausgebildet. Blätter ſcharf-feingeſägt, unter⸗ ſeits filzig. Kronblätter ausgerandet, an der Spitze nicht bewimpert. Blüten groß, außen ſchön rot, innen weiß. Frucht gelb, klein, am Grunde deutlich genabelt. Für landſchaftliche Gärten empfehlens⸗ wert iſt f. fastigiata bifera Dieck, von mehr ſtraff⸗ äſtigem Wuchs und in günſtigen Sommern zum zweiten⸗ mal blühend; f. sublobata Zabel, Blätter zum Teil gelappt; Blüten roſenrot. 1052. Pirus (Malus) coronäria L. (syn. Malus coronaria Mill., Pirus odorata Hort.), Kronen- Apfelbaum. Nordamerika. Strauch. Blütezeit: Mai, ſpäter als andere Arten. — Blätter etwas leder⸗ artig, eirund, unregelmäßig- und doppeltgeſägt (bei f. angustifolia Wenz. ſchmal, 7 em lang, 2 em breit und nur ſchwach geferbt-feingejägt). Kronblätter aus⸗ gerandet, an der Spitze nicht bewimpert, blaß— roſa, etwas duftend. Früchte ziemlich klein, gelblich- grün. — Für landſchaftliche Gärten zu empfehlen. 1053. Pirus (Malus) baccata L., Tafel 79, 313 (syn. Malus baccata Desf.), Beeren-Apfelbaum. Kleiner Baum oder hoher Strauch, bis 7 m hoch. Blütezeit: Mai. — Blätter mehr glänzend, kahl, oberſeits auf der Mittelrippe (durch die Lupe be⸗ trachtet) mit zahlreichen Oldrüſen, meiſt elliptiſch oder breit-eirund, an den Rändern ſcharf-einge— ſägt. Blattſtiele mehr oder weniger purpurn-ange⸗ laufen. Kelch und Kelchzipfel kahl. Früchte mehr oder weniger kugelig, von verſchiedener Größe und meiſt ziemlich ebenſo lang als breit. Blüten weiß, ziemlich groß. Der Beeren-Apfelbaum iſt ein vorzüglicher Zierbaum unſerer Gärten und auch für kleinere Gärten mit genügendem Raum für Gehölze um jo mehr geeignet, als er nicht nur ſehr reich und willig blüht, ſondern einzelne Formen durch ihre Früchte ungemein zierend ſind und ſtets bewundert werden. Nach Ad. v. Regel befinden ſich in unſeren Gärten folgende Hauptformen: k. genuina Agl., Blätter elliptiich; Früchte beerenartig, faſt kugelig, reif: gelb- purpurlich, ungefähr 1—1½ em lang und breit (Fig. 1). f. praecox Hl., Blätter elliptiſch. Früchte ſehr klein, beerenförmig, faſt kugelig, kaum bis 1 cm lang und breit, bräunlichpurpurn (Fig. 2). f. auran- tiaca ARgl., Blätter elliptiſch; Früchte größer, platt⸗ gedrückt-kugelig, ungefähr 1½ em lang und bis 2 em breit, reif: orangegelb und oft purpurn-geſtreift (Fig. 3). f. latifolia Agl., Blätter breiter, mehr oder weniger rundlich -eirund; Früchte 1½ em lang und kaum breiter, faſt rund oder kegelig-rundlich, reif: dunkel- blutrot. f. cerasifera Agl. (syn. Pirus cerasifera Walp., Malus cerasifera Spach), Kir ſch-Apfelbaum, Blätter elliptiſch; Früchte groß⸗kirſchenförmig, platt⸗ gedrückt⸗kugelig, 1½, em und drüber lang, 2 cm und drüber breit [bei f. cerasifera macrocarpa Kgl. (syn. f. fructu maximo fort.) 2 em und drüber lang], ſchön ſcharlachrot; können mit Zucker eingemacht werden. Der Kirſch-Apfelbaum iſt während der Blüte⸗ wie während der Fruchtzeit eine Zierde jedes Gartens und ſei hier ange— legentlichſt empfohlen. Etwas in Form gehaltene (breitpyramidale) Bäume ſehen reich mit Früchten behangen wunderſchön aus (Fig. 4). f. conocarpa Aql., Blätter elliptiſch; Früchte aus breiterem, abgeſtutztem Grunde kegelig, an der Spitze geſtutzt, gerippt, reif: blutrot, 1½ em lang und kaum breiter. k. oblonga Rg, Blätter elliptiſch; Früchte länglich, 1 cm lang und ebenſo breit, reif: blutrot. 1054. Pirus (Malus) floribünda Voss (syn. Malus floribunda Sieb., Pirus spectabilis floribunda hort.), Reichblühender Apfelbaum. Japan. Strauchig oder baumartig, 1½ —4 m hoch. Blütezeit: Mai. — Aſte meiſt übergeneigt. Zweige ſchlank, auf der Lichtſeite rötlich, in der Jugend behaart. Blätter in der Knoſpenlage gefaltet, alle ungelappt, aus ſpitzem Grunde länglich oder elliptiſch bis lanzettlich, ziemlich klein, mit ſehr ſchmalen und ſehr ſpitzen Sägezähnen. Blütenknoſpen karminrot; Kronblätter außen roſen— rot, innen weiß. Blüten ungemein zahlreich, längs der Zweige in wenigblütigen Doldentrauben. — Garten- formen find wohl: f. Tenorei fl. pl. (syn. f. carnea fl. pl.) und f. Scheideckeri, die beide durch ziemlich gefüllte Blüten von der Art verſchieden, aber wohl kaum ſchöner ſind. Dieſe Art iſt eine der prächtigſten der ganzen Gattung! Verdient allgemeine Anpflanzung, auch in kleineren Gärten. 1055. Pirus (Malus) Halliäna Voss (syn. Malus Halliana Koehne, Pirus Parkmanii Hort.), Halls Apfelbaum. Japan. Blütezeit: Mai bis Juni. — Junge Laubſproſſe kaum zottig, bald kahl werdend; Blattſtiel / —1 em, ſelten bis 3 cm lang. Blätter am Grunde ſpitz oder abgerundet, ſchmal-läng— lich, kaum langgeſpitzt, feingeſägt, ſelten dreilappig und dann der Endlappen viel größer und mit Läppchen; Blattfläche bis auf die drüſige und etwas zottige Mittelrippe kahl, etwas lederartig. Blüten zu 1—4 doldig, auf 28—40 mm langen Stielchen, meiſt gefüllt (P. Parkmanii fl. pl. hort.); Kelchzipfel aufrecht, ungefähr von halber Fruchtbecherlänge, innenſeitig filzig, außen ſamt dem Becher kahl. Kronblätter tief- roſenrot, 16— 18mm lang, am Grunde ſchwachbärtig, oberſeits gegen die Spitze hin zartwollig. Staubblätter ungleich, ſehr lang. Griffel 4—5, den Staubblättern faſt gleich oder wenig länger, nur am Grunde ver— wachſen, bis zur Mitte langwollig. Früchte etwa 6 mm breit. — Sehr zu empfehlen, aber wenig bekannt. 1056. Pirus (Malus) rivuläris Dougl. (syn. Pirus fusca Raf., Malus rivularis Roem.), Bach- Apfelbaum. Nordamerika (Japan). Strauch. Blüte— zeit: Mai. — Blätter länglich-oval, unregelmäßig— geſägt; Sägezähne in eine gekrümmte Spitze ausgehend. Blätter der jungen Sproſſe meiſt 3teilig, ſcharfgeſägt; [bei var. Toringo Sieb. (syn. Pirus Sieboldii Agl.), Japaniſcher Bach-Apfelbaum, mit ſchwarzbraunen Aſten, ſind die Blätter kleiner, länglich oder oval-lanzett— lich, etwa 3½ cm lang und bis 1½ cm breit, in den Blattſtiel auslaufend]. Früchte rot, von Größe der Vogelbeeren, wenn halbreif von den abfallenden Kelch— * Gattung 317. Pirus, Kernobſtbaum. Fr. 1019105. 277 blättern narbig. Kronblätter weiß. — Reich mit Früchten behangen, iſt der Bach-Apfelbaum und ſeine Abart für Landſchaftsgärten und Anlagen ein recht angenehmer Zierſtrauch; er leidet in ſehr ſtrengen Wintern weniger als Pirus floribunda, der er an Schönheit der Blüte freilich nicht gleichkommt. — Verwendung der Nrn. 1034-1056. Sie lieben guten, mäßig trockenen Boden, der für die Unter— gattungen Sorbus, Pirus, Cydonia mäßig feucht ſein muß. Lehmiger Ackerboden mit durch— laſſendem Untergrund iſt ihnen angenehm. Die Ver- mehrung der Gartenformen geſchieht durch Verede— lung auf wilde Formen der betreffenden oder nächſt— verwandten Untergattung. Die Arten und Formen werden aus Samen erzogen. — Keimkraft des letzteren 2 Jahre; Keimung unbeſtimmt, oft erſt in 2 Jahren. 1057. Pirus (Arönia) arbutifölia Z. Al. (syn. Aronia arbutifolia Spach, nicht Pers.; P. ar- butif. erythrocarpa hort., Sorbus arbutifolia hort., Mespilus arbutifolia Z., Crataegus pirifolia Zam., Aronia pirifolia Pers., Azarolus arbutifolia Borkh.), Erdbeerbaumblätteriger Apfelbeerſtrauch. Nord— amerika. Strauch, 1—2 m hoch. Zweige aufrecht— abſtehend. Blätter länglich-oval, unterſeits ſtets be— haart, im Herbſt ſehr ſchön rot-gefärbt. Früchte behaart, rot. Blüten weiß. — Folgende Gartenformen ſeien genannt: f. floribunda; f. grandiflora; f. glabrescens, deren Zierwert die Stammform kaum übertrifft. 1058. Pirus (Arönia) nigra Sargent (syn. Aronia melanocarpa Elliot, Pirus melanocarpa Nutt., Sorbus melanocarpa Willd., Aronia arbuti- folia Pers., nicht Spach; Crataegus arbutifolia Zam., Hahnia arbutifolia f. nigra Medic.), Schwarzfrüch- tiger Apfelbeerſtrauch. Nordamerika. Strauch, 1—2 m hoch. Blütezeit: Mai. — Laubknoſpen kahl. Blätter elliptiſch-ſpatelförmig, oberſeits glänzend, kahl, in der Jugend unter— ſeits und an den Laub⸗ ſproſſen be— haart, im Herbſt purpur⸗ rot = gefärbt. Blüten weiß. Früchte pur— purſchwarz, unbehaart. — 2 Abarten: f. grandifolia (syn. Pirus grandifolia Lindl., Aro- nia grandifolia Spach, Mespilus arbutifolia Schmidt). f. pubescens (syn. Aronia pubescens Spach, A. flori- bunda Hon., Sorbus melanocarpa Hr.). — Beide Arten ſind ihrer ſchönen Herbſtfärbung, P. arbutifolia auch ihrer zierenden Früchte wegen für Landſchaftsgärten und Anlagen zu empfehlen. Ver— mehrung durch Grundſproſſe und krautige Stecklinge. 1059. * Pirus (Amelänchier) Amelänchier L. fil. (syn A. Amelanchier m., A. vulgaris Mnch., A. rotundifolia Pers., A. ovalis Med., Sorbus Amel. Crantz, Crataegus Amel. Desf., Mespilus Amel. Z.), Gemeine Felfenbeere. Gebirge Mittel- und Süd— europas. Strauch, 1½ —3 m hoch. Blütezeit: April, Mai. — Armbelaubter Strauch mit auf⸗ rechten Stengeln und Ausläufer treibend. Blätter Schwarzfrüchtiger Apfelbeerſtrauch. 278 Fam. 71. Rosaceae u. Fam. 72. Saxifragaceae. O XXII 19, 32,41 u. XXXI 12, 13. eirund oder oval, beiderends abgerundet, ſcharf- — Blätter am Grunde abgerundet, bisweilen ſchwach⸗ geſägt, ſelten ganzrandig, in der Jugend wollfilzig, herzförmig, länglich oder rundlich, zugeſpitzt, gezähnt, im Alter kahl. Laubknoſpen behaart. Blüten weiß, die jüngeren unterſeits filzig. Kelch faſt ohne Röhre, in wenigblütigen, kurzen Trauben. Kronblätter aus mit 5 zurückgeſchlagenen Zipfeln. Blüten weiß, in keilförmigem Grunde länglich-lanzettlich, 3—4 mal ſo- endſtändigen Trauben. Kronblätter kahl, länglich lang als der Kelch. Fruchtknoten zottig-behaart. oder ſchmal-länglich. Fruchtknoten an der Spitze Früchte faſt kugelig, bläulichſchwarz, von den ab- kahl. Früchte etwa johannisbeergroß, bläulichſchwarz. ſtehenden Kelchzipfeln gekrönt. Formen find: f. cretica Beide Arten, beſonders P. canadensis, ſind wegen DC. pr. sp. (syn. Crataegus cretica Desf., Blätter ihrer frühzeitigen und reichen Blütenentfaltung, ſowie faſt kreisrund und die filzige Behaarung bisweilen wegen der ſchönen gelbroten Färbung des Laubes im bleibend; f. integrifolia Dosss., Blätter ganzrandig. Herbſt überall ſehr angenehme Zierſträucher für ß a 5 155 die Bosketts. Sie lieben vor allem kalkhaltigen und 1060. Pirus (Amelänchier) canadensis Voss, zugleich durchläſſigen Boden, kommen aber auch an Tafel 81, 321 (syn. A. canadensis Torr. et Gr., reichlich trockenen Stellen noch fort, bleiben dann freilich A. Botryapium D., A. sanguinea Lindl. nicht DC; | etwas armſelig. Anzucht aus Samen wie bei Cratae- Mespilus canadensis Z., M. arborea Michæ., Aronia | gus. Vermehrung durch Teilung und durch Grund- Botryapium Pers., Pirus Botryapium . Fl. 1781), ſproſſe, auch durch Pfropfen auf Crataegus monogyna Kanadiſche Jelſenbeere. Kanada. Strauch oder oder C. oxyacantha. — Keimkraft der Samen 2 kleiner Baum, 1½ —5 m hoch. Blütezeit: Mai. Jahre; Keimung innerhalb 1—2 Jahre. Familie 72. SAXIFRAGACEAE, Steinbrechgewächſe. G XXII 19, 32, 41 und XXXI 12, 13. (Nr. 1061—1121 aus neunzehn Gattungen.) | 1. Blätter zuſammengeſetzt, und zwar doppelt- bis dreimal=3 teilig oder gefingert, mit häutigen Nebenblättern. Gattung 518 Astilbe. 319 Rodgeérsia. 2. Blätter einfach, grund- oder wechſelſtändig, ganz, gelappt oder handförmig-geſpalten, mit oder ohne ſcheidige Nebenblätter. a) Fruchtknoten 2—3fächerig (wenigſtens in der unteren Hälfte); ſelten 2—3 getrennte Fruchtknoten; jedes Fach mehreiig. Gattung 520 Bergénia. 521 Boykinia. 522 Saxifraga. 525 Peltiphyllum. b) Fruchtknoten 1fächerig (bisweilen ſcheinbar mehrfächerig), mehreiig. Gattung 324 Tiarella. 325 Heüchera. 326 Parnässia. c) Fruchtknoten 4fächerig, bisweilen 4 getrennte. Gattung 327 Fräncoa. II. Holz gewächſe. 1. Blätter ohne Nebenblätter. a) Blätter gegen- oder ſeltener wirtelſtändig. * Staubblätter höchſtens 15, meiſt 8—10, ſelten 4 oder 5. (Vergl. aber auch Bauera!) Gattung 528 Hydrangea. 329 Dichroa. 330 Deützia. 331 Jamesia. * Staubblätter zahlreicher. Gattung 332 Philadelphus. 333 Bäuera. b) Blätter zerſtreut- oder abwechſelnd-ſtehend. Gattung 334 Escallönia. 335 Itea. 336 Ribes. 2. Blätter mit Nebenblättern, gegen- oder quirlſtändig: iſt folgende Familie 73: Cunoniaceae. Gattung 318. Astilbe Hamilt, Scheingeißbart, = XI 10; XXXI 13 (griechiſch: a — ohne, stilbe — Glanz; die Einzelblütchen unſcheinbar). Blüten zwitterig, vielehig oder 1häuſig. Kelch⸗ lappen 5, ſeltener 4, eirund, dachziegelig. Kronblätter 3—5, linealiſch, ſpatelförmig oder fehlend. Staubblätter 10 oder 8 (bei A. rivularis Hamilt. 5). Griffel 2 (bis 3), kurz, endſtändig. Frucht aus 2 (bis 3) freien oder am Grunde etwas zuſammen⸗ hängenden vieleiigen gehörnten Balgkapſeln beſtehend, oder eine 2- (bis 3-) fächerige Kapſel. Anſehnliche Stauden. Die (Grund-) Blätter groß, doppelt⸗ oder dreimal⸗gedreit; Nebenblätter dem Blattſtiel angewachſen, häutig. Blütchen klein, mit Deckblättern, weiß, rötlich oder grünlich, in großen, aus Trauben oder Ahren zuſammengeſetzten Riſpen. — 6 Arten, im Birte ee Sa u. Nordamerika. A. Blütchen ohne Kronblätter, nur mit 4-5 Kelchlappen und 5 (ſelten 10 18 8) Staubblättern. . A. rivularis. 1061. B. Blütchen mit 5 (ſelten 4 oder 3) Kronblatiern ge Staubblater e eiten, 8 .A. rubra. 1062. 245 japonica (Taſel 29. 1063. A Thunbergü. 1064. 1061. Astilbe rivuläris Hamilt., Bach-Schein- Eine für große Ziergärten, Landſchaftsgärten und geißbart. Himalaja (Khaſiagebirgey). Staude, 1: Anlagen mit kräftigem, nicht zu trockenem Boden ſehr bis 2 m hoch werdend. Blütezeit: Juli, Auguſt. erwünſchte und durch ihre ganze Geſtalt auf⸗ — Wurzeln faſt holzig. Grundſtändige Blätter groß, | fallende Schmuckpflanze. Einzelſtellung oder in doppelt⸗ oder dreimal-Zzählig, gezähnt, bis Im lang kleinen Trupps beiſammen, ſonnig oder halbſchattig. werdend. Stengel, Blatt- und Blütenſtiele von gelb- Vom Austreiben (im Mai) an nimmt die Belaubung roten oder roten Haaren zottig. Blüten in großen bis in den Herbſt an Schönheit zu. endſtändigen zuſammengeſetzten Riſpen. Einzelblüten 1062. Astilbe rubra Hook. et Thoms., Roter klein, ungemein zahlreich, weißlich. Staubblätter Scheingeißbart. Himalaja. Staude. Blütezeit: nur 5. — A. speciosa Jungh., Gebirge Savas, mit Sommer. — Stengel und Blattſtiele am Grunde lang⸗ ſehr langen, roſtbraunen Haaren und 8 oder 10 Staub- gelbhaarig. Blätter groß, doppelt⸗dreizählig; Blättchen blättern, iſt wohl kaum in Kultur. i herzförmig, langgeſpitzt, ſcharf⸗Z mal-fägezähnig. Blüten zu 4, re I ee en Gattung 318. Astilbe bis Gattung 320. Bergenia. Fr. 1060-1066. 279 1 klein, blaßrot, gedrängt an kurzen Zweigen, zu geſtielten, elfenbein weißen Blütchen, deren Kron- einer ſchönen, großen zuſammengezogenen Riſpe ver- blätter ſpatelförmig und nur 2mal ſolang als die einigt. Kronblätter linealiſch, etwa Zmal ſolang als Kelchzipfel ſind. Alle Teile der Blütenriſpen ſind die Kelchzipfel; die Fruchtknoten am Grunde vereinigt. weiß und mehr oder weniger drüſig-flaumig. A. chinensis Franch. et Sav., iſt nur durch ſpärlichere Eine ſtraffere, gedrungene, 40-60 cm hohe Behaarung verſchieden. — Verwendung wie A. riyu⸗ Gartenform mit feſteren Blättern und etwas laris, verlangen jedoch gute Schutzdecke im Winter. größeren Riſpen iſt f. compacta (syn. Spiraea 1063. Astilbe japonica Mig., Tafel 21, 82 japonica compacta hort.). (syn. Hoteia japonica Morr. et Desne., Spiraea Verwendung und Kultur. Die jungen Sproſſe japonica hort.!, nicht Thbg.!;Spiraea barbata Wall.), 5 1 9 5 1 ie A t de i i i 8 5 ta 30 U enebart. Japan en hc ſilberigweißen Blütenriſpen, dazu der Umſtand, daß Blütezeit: ſich die Pflanze ohne alle Mühe ſchon im März zur Juni, Juli, im Blüte bringen läßt, machen ſie für kleine und Gewächshauſe große Gärten, ſowie für Anlagen ſehr wertvoll. ſchon im März. Zerſtreut auf Rabatten, vor niedrigem Ziergeſträuch, — Buſchige in Anlagen als ſchmälere oder breitere Einfaſſungen, Pflanze mit 3. B. um Gehölzgruppen, ſind die Pflanzen ſehr will- faſerigen Wur- kommen. Die Blüten und die ſchönen Blätter geben zeln und (be- einen guten Werkſtoff für Bouquets. Sie gedeihen in ſonders an den allerlei Acker- und Gartenboden ohne beſondere Pflege. Blattknoten) Zum Treiben hebt man ſie im Herbſt mit Ballen aus, zerſtreuten, pflanzt ſie in Töpfe, überwintert ſie kalt oder läßt mehr oder we- ſie im Freien unter Laubdecke, bis man ſie treiben niger mit roſt- will. Vermehrung durch Teilung. farbenen Här⸗ 1064. Astilbe Thunbergii Maxim. (syn. Hoteia chen bekleidet. Tnunbergii S. et Z.), Thunbergs Scheingeißbart. Blätter meiſt China, Japan. Staude, 1 m und drüber hoch. grundſtändig, Blütezeit: Sommer. — Von voriger durch die Höhe, dreimal⸗Zzäh⸗ längere Blütenſtengel und lilafarbige Blütchen ver- i a x ’ lig; Blättchen | schieden. Blütenſtand eine aus walzenförmigen Ahren oberſeits glänzend⸗dunkelgrün (bei k. purpurea 7%. gebildete pyramidale Riſpe. Staubblätter 10. Kron⸗ ſamt den Blattſtielen dunkelpurpurn), unterſeits hell- blätter weit länger als die Kelchzipfel. — A. decandra gleißend, eirund⸗elliptiſch, nach dem Grunde hin feil- Don hat kleine, linealiſch-ſpatelförmige, die Kelch— förmig, gezähnt, an den Knoten fädig⸗behaart. zipfel kaum überragende Kronblätter und verträgt in Stengel zahlreich, beblättert, am Ende mit ziemlich gutem Boden Schatten. großer zierlicher Blütenriſpe mit zahlreichen kleinen, =: S KL Bach⸗Scheingeißba Gattung 319. Rodgersia Gr., Rodgerſie, Or XI 10; XXXI 13 (nach jemand Namens Rodgers benannt). Kelchlappen 5, lanzettlich, abſtehend, in der Knoſpe klappig, weißlich. Kronblätter 1—2, jelten 5, häufig auch O, kürzer als die Kelchblätter. Staubblätter 10. Fruchtknoten 2—3 fächerig. Griffel 2—3. Kapſel 2—3fächerig, vielſamig. Staude, 60—120 cm hoch, mit ſchuppigem Erdſtamm. Blätter handförmig, 3—5blätterig; Blättchen breit- keilförmig, 3: oder mehrlappig und gezähnt. Blütchen klein, weiß, ohne Deckblätter, in reichblütiger, vielfach-zuſammengeſetzter Riſpe. — Einzige Art: Rodgersia podophylla A. Gr., Waldungen Japans und Chinas. Blütezeit: Juni, Juli. — Sit winterhart, hat eigenartige Belaubung, gedeiht in jedem kräftigen Boden, gleich gut in voller Sonne wie im Schatten. Für Landſchafts— gärten und Anlagen angenehm. Gattung 320. Bergénia Mnch., Bergenie, Gr XXXI 13 (nach dem Prof. von Bergen, T 1760 zu Frankfurt a. O., benannt). Kelchlappen 5, eirund, in der Knoſpenlage quincuncial-dach— ziegelig. Kronblätter 5, am Rande des ſchüſſelförmigen Blütenbodens. Staubblätter 10. Fruchtknoten 2— 3, nur am Grunde mit dem Kelchbecher zuſammenhängend; jeder vieleiig. Griffel lang⸗kegelförmig mit breiter, nierenförmiger Narbe. Samen groß. — Ausdauernde Kräuter mit dickem Erdſtamm. Blätter groß, einfach, geſtielt, etwas lederig-dicklich, rundlich, herzförmig, länglich oder eirund, ganzrandig oder gekerbt, unter der Lupe mit zahlreichen eingeſenkten Punkt-Drüſen beſetzt erſcheinend. Blüten anſehnlich, roſenrot, purpurn oder weiß, einen aus Trugdolden oder Doppelwickeln beſtehenden Blütenſtand auf derbem Schaft bildend. — 6 Arten, meiſt am Himalaja. A. Blätter unbehaart, auch am Rande nicht bewimpert. Blüten rötlih . ) B. cordafolia. 1065 B. crassifolia (Tafel 21). 1066. B. Blätter am Rande mehr oder weniger bewimpert, bisweilen auch behaart. Blüten weiß oder rofa . . . B. ligulata. 1067. 1065. Bergénia cordifölia A. Dr. (syn. Saxi- 1066. Bergénia crassifölia Zngl., Tafel 21, fraga cordifolia Z., Megasea cordifolia Ham.), Herz- blätterige Bergenie (kr. Saxifrage à feuilles en folia Hasb.), Dickblätterige Wergenie. Altaigebirge. coeur; e. Heart-leaved Stonebreak). Altaigebirge. Staude, 15 —40 cm hoch. Blütezeit: April, Mai. — Staude, 30—50 cm hoch. Blütezeit: April, Mai. — Pflanze am Grunde fleiſchig⸗halbſtrauchig. Blätter groß 83 (syn. Saxifraga crassifolia L., Megasea crassi- . Erdftamm fleiſchig. Blätter herzförmig⸗rundlich oder und breit, länglich (bis oval und verfehrt-eirund), nach herzförmig⸗oval, etwas wellig, ſtark genervt und grob unten meiſt mehr oder weniger keilförmig⸗verſchmälert gezähnt, langgeſtielt. Blüten hellroſenrot, in in den Blattſtiel übergehend, kerbig bis faſt ganzrandig. dichten Trugdolden ausgebreitet⸗riſpig beiſammen. Blattſtiel am Grunde häutig⸗ſcheidig. Blütenſchaft Kronblätter rundlich-verkehrteirund. fleiſchig, rötlich. Blüten ziemlich groß, überhängend, . . 280 Familie 72. Saxifragaceae, Steinbrechgewächſe. Or XXII 19, 32, 41 u. XXXI 12, 13. meiſt dunkelroſenrot, gefnäuelt- ieee we Stengel mit einem eirund⸗lanzettlichen Blättchen und beiſammen. Kronblätter verkehrt-eirund. B. pur- zahlreichen milchweißen Blüten in einem dichten purascens Engl. (syn. Saxifraga purpurascens Hook. Endſtrauß. Kelchzipfel an der Spitze gefranſt. — B. et Ihoms.), Stracheyi Engl. iſt durch behaarte Kelchblätter und SR Sikkim⸗Hima⸗ aufrechte Fruchtſtiele verſchieden. Blüten zartroſa. 2 laja, Blätter — B. ciliata A. Br. (syn. Saxifraga ciliata Role) RN 2 ſehr glänzend, hat beiderſeits ſtark⸗behaarte Blätter. Ne BE dunkelgrün, ei⸗ Verwendung. Die Bergenien ſind in großen D . 5 rund, ganzran⸗ Ziergärten, in Landſchaftsgärten und bedeutenderen 8 N dig, am Rande Anlagen unentbehrlich, in kleineren vereinzelt recht > ) N purpurrot. angenehm. B. purpurascens wird am beiten im Herbſt DL 2 = Dlatt- u. Blü- herausgehoben und kalt überwintert. B. ligulata tenſtiele pur⸗ eignet ſich vorzüglich für Wintergärten, ihrer frühen purrot. Blüten Blütezeit wegen auch für Topfkultur. Die übrigen Dickblätterige Bergenie. doppelt ſo groß Arten ſind hart, zu Einfaſſungen, auf Steingruppen, als bei B. cras- truppweiſe auf Grasplätzen, in der Nähe von Teichen, sifolia, dunkelpurpurrot. Schön, aber gegen unſere Grotten, Waſſerfällen ꝛc. ſehr gut verwendbar und Winter empfindlich. | auffallend. Kultur mühelos. Etwas friſcher Boden 1067. Bergenia liguläta Zngl. (syn. Saxifraga und Halbſchatten ſind vorteilhaft, doch nicht Be— ligulata Wall, Megasea ciliata Ham.), Zungen- dingung. ehe, durch Teilung und Erd⸗ Bergenie. Himalaja. Staude, bis 30 em hoch. ſtammſtücke. Abſtand der Pflanzen 30—40 em. An⸗ Blütezeit: März; auch zu andrer Zeit. — Erdſtamm zucht aus Samen. Ausſaat in Käſtchen oder Töpfe, fleiſchig, ſich über die Erde erhebend. Blätter kurz- die man, wenn vor Mai beſäet, lauwarm ſtellt; von geſtielt, groß, 15—30 em lang und länger, eirund Mai ab können ſie im Freien ſtehen. Die Pflänzchen oder verkehrt-eirund, ſtumpf, gekerbt und kurzborſtig- in die Pflanzſchule verſetzen, bis ſie erſtarkt ſind. — bewimpert, kahl, am Grunde des Blattſtiels mit Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb einer häutigen, ſtumpfen, langgefranſten Scheide. 2—3 Wochen. Gattung 321. Boykinia Mitt., Boykinie, Our XXII 19, 41; XXXI 13 (nach einem Amerikaner Namens Boykin benannt). Kelchlappen eirund oder Zeckig, in der Knoſpenlage klappig. Kronblätter 5, ſpatelförmig oder verkehrt-eirund, abfallend. Staubblätter 5 (bei B. Jamesii Eugl. 10). Fruchtknoten dem Kelchbecher angewachſen. Stauden. Blattſtiele am Grunde einfach-ſcheidig, mit oder ohne borſtenförmige Nebenblätter-Anſätze. — 7 Arten, in Nordamerika, nur B. lycoctonifolia Engl. in Japan. — B. aconitifolia Nutt., der vorigen ſehr ähnlich; Gebirge Nord-Carolinas; Staubblätter den Kelchzipfeln gegenüber. Blüten weiß, in einer aus langgeſtielten Trugdolden zuſammengeſetzten Riſpe. Grund— blätter bis 20 cm im Durchmeſſer, langgeſtielt, handförmig-gelappt. Anſehnliche, winterharte Staude für große Gärten. Ber- mehrung durch Teilung. Anzucht aus Samen. Gattung 322. Saxifraga L., Steinbrech, O XXXI I3; XXII 4I; XXXII (lat.: saxum — Fels, Stein, frango — ich breche; an ſteinigen Orten wachſend). Kelchlappen 5, ſelten 4, in der Knoſpe dachziegelig; Kronblätter unten ſpitz, meiſt gleich (ſeltener ungleich, z. B. S. sarmentosa L.), bisweilen am Grunde mit 2 oder 4 geſtielten Drüſen. Staubblätter 10, ſelten 8, bei S. sarmentosa auch 5. Griffel 2, ſehr ſelten 3-5. Fruchtknoten ober- oder halbunter⸗ ſtändig, 2 lappig (ſelten 2 getrennte), vieleiig. Kapſel 2ſchnäbelig, vielſamig, zwiſchen den Griffeln ſich öffnend; Samenleiſten an den Scheidewänden dick. — Ausdauernde, ſelten 1- oder 2 jährige Kräuter, oft raſen- oder roſettenbildend. Blätter verſchiedengeſtaltet, oft fleiſchig oder lederig. Blüten weiß, gelb oder rötlich. — 200 Arten, auf den Hochgebirgen der arktiſchen und nördlichen gemäßigten Zone und in den Anden. A. Haare einreihig. Blüten gelb, grünlich oder weiß, aber ſausgenommen bei S. rotundifolia L.) se rot⸗punktiert, auch nicht rot. 1. Blüten citronengelb, goldgelb oder gelblichgrün ey 2 5 B „ . S8. Cymbalarid. 1068. 5 Blüten weiß, roſenrot— punktiert. Die Stengel aufrecht .. e oa NE3: Blüten weiß, höchſtens am Grunde gelblich, nicht punktiert. a) Fruchtkelch becherförmig. Kelchzipfel aufrecht. Kronblätter verkehrt-eirund, ausgerandet, zweimal ſolang als der Kelch: Saxifraga ascendens L. (syn. S. controversa Sternb., S. palmata Sm., Panz.), Hochgebirge Europas, an feuchten ſteinigen Plätzen. Zweijährig, bis 15 em hoch. Blütezeit Mai, Juni. b) Fruchtkelch ſchüſſelförmig; Kelchzipfel an der Frucht abſtehend oder zurückgebogen. Grund— blätter anders geſtaltet, oft mit Brutzwiebelchen in den Achſeln: 8. irrigua M. B. (syn. S. aquatica M. B., nicht Lap.; 8. Sereaniodes f. irrigua DC.), Kaukaſus, an Bächen. Staude, 15—25 cm hoch. Blütezeit: Mai, Juni. Blüten e groß, in etwas lockeren Doldentrauben. Lehmig-moorige Erde. — Beſonders aber: . . gramulata (Tafel 21). 1070. c) Fruchtkelch kreiſelförmig oder glockig, dem Fruchtknoten 10 0 Kelchzipfel aufrecht oder r abſtehend. * Blätter ungeteilt oder hier und da kurz 3—5 ſpitzig. Kronblätter meiſt klein: S. tenella Wulf. (syn. S. arenariodes Brign., S. nitida Sternb.), Oſterreichiſche Alpen Staude, 10—15 em hoch. Blütezeit: Juni bis August. Stengel niederliegend, lockerraſig, dicht⸗beblättert. Blüten klein, weiß. — 8. muscodes L., dichtraſig wachſend, gelbliche, bisweilen auch rote Blüten im Juli, Auguſt. Beide an den Stämmchen immer mit abgeſtorbenen Blättern beſetzt. ** Grundblätter mehr oder 11 banpfärmig⸗ Gans oder e Kronblätter länger und breiter als die Kelchblätter . Eh SE = S. geraniodes. 1072. S. hypnodes (Tafel 22). 1073. * S. decipiens (Tafel 22). 1074. B. Haare mehrreihig. 1. Blätter ohne kalkige Grübchen am Rande. a) Blätter mehr oder weniger gelappt oder gekerbt⸗gelapptt S8. sarmentosa (Tafel 22). 1075. S. Fortunei. 1076. b) Blätter linealiſch oder lanzettlich (ſeltener breit-⸗ſpatelförmig), ganzrandig, gezähnt oder bewimpert. Pflanzen ohne Ausläufer. Die Stengel gleichmäßig locker-beblättert; alle Stengel- blätter gleich, die unteren oder oberen mit Laubblattknoſpen. Blüten weißlich .S. aspera. 1077. c) Blätter keil-, ſpatelförmig oder rundlich-eirund, am Rande geferbi oder gezähnt und mit Grübchen, die aber keinen Kalk ausscheiden. Blütenkelch flach; Kelchblätter frei, zur Blütezeit und ſpäter zurückgeſchlagen. Staubfäden keulenförmig. Blüten weiß, faſt ſtets rot⸗punktiert. ſtiel übergehend rundem Blattitiel . 8 2. Blätter mit kalkigen Grübchen am Rande a) Blätter wechſel⸗- oder zerſtreutſtändig. Blüten weiß, rotaderig (vergl. nötigenfalls auch Nr. 1086 Gattung 321. Boykinia und Gattung 322. Saxifraga. * Grundblätter ze ee oder N e in einen e Blatt⸗ nicht En ektert, 10800 N Bl 985 bei 2—3 Arten Nr. 10671072. 281 1078. 1079. S. cuneifolia. 8. _S._umbrosa (Tafel 22). ** Grundblätter eirund, kreisrund oder . on mit en oder es ie S. Geum. 1080, * S. Burseriana. S. Cotyledon. S. altissima, 1081. 1082. 1083. ** Blüten weiß, rot⸗ (bisweilen auch gelb-) punktiert. T Grundblätter am Rande en, En oder a GREEN S. marginata Sternb.) . 77T Grundblätter am Rande nicht umgebogen, gejägt. an verzweigt (Hierher auch . 1084. 1085, S. longifolia. * S, Hostü. Stengel nur oben, nicht von unten * S. Aizoon. 1086. k Blüten rot oder purpurn; Grundblätter oberhalb der Mitte breiter oder doch ebenſobreit als unterhalb derſelben. Die Alpenpflanzen: S. porophylla Bertol. (syn. S. Friderici-Augusti Bias., S. Sempervivum C. Sibthorpiana Griseb.), Gebirge Südeuropas. bildend; ährenförmige Blütentrauben purpurviolett. nicht Gouan; S. media var. länger als das Blatt. ks Blüten gelb oder grünlichgelb: * S. mutata L., Griseb., Felſen und Ruinen als wertvolle Bekleidung. b) Blätter gegenſtändig. 1068. Saxifraga Cymbaläria Z. (syn. S. orien- talis Jacg., S. hederacea M. B., nicht L.), Cymbel- kraut Steinbrech. Orient, Kaukaſus, in ſchattigen Blüten purpurn oder violett, nur ausnahmsweiſe weiß Koch, S. media Fl. Gr., Staude. Blütezert: Juli. Raſen⸗ Bei S. media Gouan eiförmige Trauben und Blütenſtielchen Roſetten 4—10 cm breit; Kronblätter pomeranzengelb, ſpitz. S. sancta dichte grüne Raſenpolſter bildend, ſpäter braun; Kronblätter ſchön gelb, Adams, Blätter nur gegen den Grund hin gezähnelt; ſpatelförmig-länglich. S. juniperina Blütenſtengel krauszottig; Blüten gelb. — 8. sancta für nackte * S. oppositifolia. 1087. HBolss. (Syn. S. rotundifolia var. geodes Griseb.), Blätter Wäldern. Ein⸗, auch 2 jährig. Blütezeit: Sommer. — Kleine, ſchlaffſtengelige, kahle Pflanze. Blätter nieren⸗kreisförmig, durch eine offene Bucht am Grunde herzförmig oder abgeſtutzt, grob-5—13zähnig; Zähne Zeckig, ſpitz. Obere Blätter klein, Zlappig und lanzett— lich. [S. Huetiana Boliss., einjährig, hat ſehr ſtumpf— 3- bis 7lappige Blätter.] Kelch vom Fruchtknoten frei; Kelchzipfel zur Fruchtzeit aufrecht-abſtehend. Bei S. Sibthorpii Boiss. (syn. S. Cymbalaria Sibth., nicht L.), zweijährig, find die Kelchzipfel ſchon während der Blütezeit zurückgeſchlagen; Griffelnarben faſt ſitzend. Kronblätter linealiſch-elliptiſch, ſtumpf, 4 mal ſolang als der Kelch, am Grunde ſehr kurzgenagelt, gold— gelb. Kapſel fait doppelt ſolang als der Kelch. Samen ſehr klein, rundlich-eiförmig. — S. pensylvanica L. (syn. S. caroliniana horf., nicht Torr. et Gr.; Micranthes hieraciifolia Ha. ) 50 bis 70 cm hohe Staude, hat ſehr kleine grünlich-gelbe, traubige, zu langen Riſpen angeordnete Blumen. Verwendung. Obige Arten, insbeſondere die beiden erſten, ſind ſehr zierlich; bei Ausſtattung von nicht feſt, nicht gerändert, ſpitzer; Blütenſtand mit roten Drüſenhaaren; Kapſelſchnäbel wagerecht-bogig. 1070. * Saxifraga granuläta L., Tafel 21, 34. dei Europa; an Waldrändern, auf graſigen Hügeln, Wieſen. Staude, 15—40 cm hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Pflanze meiſt drüſig⸗ behaart. Erdſtamm mit Knöllchen und Körnern beſetzt. Stengel armblätterig, äſtig -doldentraubig. Untere Blätter nieren- oder herz-nierenförmig, kerb— lappig, obere 3—5ſpaltig. Blüten groß, weiß, mit grünlichen Nerven, bei k. flore pleno noch größer, an 3 —4 cm breit, dicht-gefüllt, reinweiß! und die Stengel nur 20 —25 em hoch. — S. graeca Borss. hat die Blüten an der Trugdolde faſt ſitzend und iſt gleich S. glaucescens Reuf. nur eine Abart. Der einfach blühende Knollen-Steinbrech, obſchon als Einzelpflanze etwas mager, iſt im Park oder in. dolden⸗ Steingruppen, Felſenanlagen, Grotten, Ruinen, jelbjt | als Einfaſſungen in Gärten vorzüglich verwendbar. Auch in Töpfen gezogen angenehm und reichblühend. — Kultur in allerlei Gartenboden, am beſten in Lehm⸗ und Moorerde und thunlichſt etwas ſchattig. Einmal angeſiedelt, ſäen ſie ſich alljährlich von ſelbſt aus, ſodaß man ſich um ſie nicht weiter zu kümmern braucht. Ausſaat im Herbſt (September, Oktober) iſt vorzuziehen, andernfalls zeitig im Frühling. — Keim kraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. 1069. * Saxifraga rotundifölia L. (syn. S. repanda Sternb.), Nundblätteriger Steinbrech. Mittel- und Südeuropa, an ſchattigen Orten. Staude, 20—30 cm hoch. Blütezeit: Juni. — Steng el beblättert, an der Spitze riſpig, drüſig. Blätter 1 oder weniger kurzhaarig; blätter faſt ſitzend, eingeſchnitten— 2 Blüten riſpig. Kronblätter länglich-lanzettlich, 2—3 mal länger als der freie, abſtehende Kelch, weiß, rot- oder gelb⸗ Samen grob punktiert. Kapſelſchnäbel aufrecht. höckerig, ſpindelförmig oder länglich. — S. olympica . | mehrung durch Brutknöllchen ungemein leicht. Sproſſe treibend. die grundſtändigen langge⸗ 1 ; N f ſtielt, feſt, häutig⸗ gerändert, herz- nierenförmig, grob weiß, zu 1—3 auf langen, in den Achſeln der unteren geferbt, die Kerben eirund-3 kantig und ſpitzlich; Stengel⸗ Boskett-Lichtungen, auf trockenen Wieſen, ſowie auf ſandigem und granitiſchem Boden angenehm. Der gefülltblühende dagegen iſt eine unſerer ſchönſten reinweiß blühenden Freilandſtauden. Er giebt im Mai, Juni herrliche Gruppen und Einfaſſungen; iſt zudem als Topfpflanze wunderſchön. Ver- Sehr zeitig im Frühjahr werden einzelne Knöllchen in an— gemeſſene (10—12½ cm-) Töpfe in kräftige Gartenerde gelegt, und die Töpfe in einen kalten Miſtbeetkaſten unter Fenſter gebracht, die an ſonnigen warmen Tagen gelüftet und ſpäter ganz fortgenommen werden. Be— gießen nach Bedarf, anfangs (weil Knollenpflanze!) mäßig. Die einfache Art iſt auch durch Samen leicht zu vermehren. Samen ſpindelförmig oder länglich. 1071. Saxifraga ajugaefölia L., Günſel⸗ blätteriger Steinbrech. Pyrenäen. Staude. Blüte— zeit: Mai, Juni. Die Stengel niederliegend, kriechend, eine große Anzahl beblätterter, nicht blühender Blüten ziemlich klein, grünlich— Blätter entſpringenden Blütenſtielen. Blätter von verſchiedener Form, die unteren faſt immer ganzrandig, die oberen in 3—5 lineale Zipfel geteilt. 1072. Saxifraga geraniödes L., Kranich⸗ ſchnabel- Steinbrech. Pyrenäen. Staude. Blütezeit: Mai, Juni. — Pflanze kahl oder Dan weichhaarig. 282 Familie 72. Saxifragaceae, Steinbrechgewächſe. Oi XXII 19, 32, 41 u. XXXI 12, 13. Die Stengel durch den Blütenſtand abgegrenzt, ſehr zahlreich, beblättert, oben riſpig oder ſcheindoldig, Blätter ſchön grün, 3—5teilig, klebrig, die grund— ſtändigen hand- oder fußförmig-geſpalten, ihre ſeit— lichen Teile abſtehend oder ſichelförmig- gekrümmt, ſelten nach vorn gerichtet. Blattſtiel am Grunde ver— breitert. Blüten weiß; Kronblätter genagelt. — 8. pedatifida Zhrh. (syn. S. Prostii) und S. Camposi Boiss. ſtehen nahe. Eine der empfehlenswerteſten und beſten Arten zur Bildung grüner Teppiche, hübſcher Beet— Einfaſſungen und Bekleidung von Terraſſen. Gedeiht in allerlei Boden. 1073. Saxifraga hypnödes Z., Tafel 22, 85. Aftmoos- oder Moos-Steinbrech. Südeuropa. Staude, bis 25 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Pflanze raſenbildend; Stämmchen an der Spitze roſettig. Die Stengel wenigblätterig, riſpig-2—9 blütig. In den Achſeln der Blätter und am Ende der unfruchtbaren Sproſſe ſind Ruheknoſpen. Blätter geſtielt, mit einem unterſeits gewölbten Blattſtiel, an den Roſetten handförmig-5ſpaltig, mit lanzettlichen, zugeſpitzten ſtachelſpitzigen Zipfeln, am Stengel meiſt ungeteilt, an den Knoſpen oft häutig-gerändert. Kronblätter nicht ausgerandet, weiß. Kelchzipfel ſtachelſpitzig. Wird in den Gärten ſehr geſchätzt; zu Ein- faſſungen ꝛc. viel verwendet. Sie gedeiht in jedem lockeren Acker- und Gartenboden und blüht ſehr reich. — Als Formen hierherzuziehen: S. gemmifera Se., S. angustifolia Ha., S. condensata Sm., S. lepto- phylla Haw., S. Schraderi Sternb. (retroflexa und angustifolia hort.), S. platypetala Sm., S. elongella Ser., S. palmata Sm. 1074. Saxifraga deeipiens Zhrh., Tafel 22, 85 (syn. S. caespitosa Auel. und hort., nicht L.)), Trug- oder Naſen-Steinbrech. Gebirge Mitteldeutjch- lands, auch in Nordeuropa. Staude, 8—25 cm hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Pflanze dichtraſig wachſend; Stämmchen an der Spitze roſettig. Stengel 3—9- blütig. Blätter geſtielt, an den Roſetten handförmig— 5—9ſpaltig, mit lanzettlichen, ſtumpfen (bei f. spon- hemia Gmel. jedoch zugeſpitzten, ſtachelſpitzigen) Zipfeln, weder am Rande, noch an der Spitze eingedrüdt- N punktiert. [Stengelblätter 3 ſpaltig. Blu⸗ menkrone ziem- lich groß, weiß, ſelten fehlend. — Eine F orm von ſehr dich— tem, raſenarti⸗ gem Wuchs, auch auf den ö höchſten Punk⸗ ten des Harzes vorkommend, iſt f. groenlandica Zngl. (syn. f. compacta Koch, S. caespitosa compacta Hort.). Trug⸗ oder Raſen-Steinbrech. Art und Formen ſind ebenſo vorzüglich als Nr. 1072 und durchaus genügjam. Wenn 8. gera- niodes L. Nr. 1072, ſich im Garten ebenſo bewährt als auf Steingruppen, ſo möchte dieſer wohl der Vorzug gebühren. — S. caespitosa L., nicht hort! (syn. S. uniflora E. Br.), Raſenbildender Steinbrech, Arktiſche Länder und Rocky Mountains, Stengel einblütig und nebſt den unterſtändigen Fruchtknoten klebrig, auch ſehr kurzdrüſig-flaumig, iſt in deutſchen Gärten wohl kaum echt vorhanden, da meiſt S. deci- piens, S. hypnodes oder S. geraniodes dafür gehalten werden. 1075. Saxifraga sarmentösa L., Tafel 225.87 (syn. S. stolonifera Jacg., Ligularia sarmentosa Duv., Diptera sarmentosa Borkh.), Rankender Steinbrech (Judenbart; fr. Saxifrage sarmenteuse; e. Strawberry- Stone-break). China, Japan. Staude, 25—40 cm hoch. Blütezeit: Mai, Juni, auch ſpäter noch. — Pflanze am Grunde lange, fadenförmige Ausläufer und ſich bewurzelnde Blätterbüſchel treibend. Grundblätter geſtielt, rundlich, lederartig, behaart, lappig⸗gekerbt, bberſeits dunkelgrün, weiß-geadert, unterſeits rötlich, bei f. tricolor hort. ſind die Blätter dreifarbig: Blatt- mitte grün, die übrige Fläche weiß, der Rand rot! Blüten in vielblumiger Riſpe an 20—40 cm hohem Stengel. Kronblätter weiß oder rötlich, ungleichgroß: 3 eirunde kleinere, am Grunde gelb -gefleckte und 2 lanzettliche, ſpitze größere. Fruchtkelch ſchüſſelförmig, Kelchzipfel abſtehend oder zurückgebogen. — S. cuscuti- formis Lodd. (syn. Ligularia minor Ham.) iſt nur kleiner; Stengel faſt nur Zblütig. Blätter eirund bis faſt rundlich, grob- und einmal⸗-eckiggezähnt, weiß⸗geadert. Blüten weniger unregelmäßig. Kronblätter lang, weiß, lanzettförmig, ſpitz. Sehr zu empfehlende, überall beliebte Ampel- pflanze fürs Zimmer wie fürs Freie; gedeiht in allerlei Gartenboden, am beſten in einem Gemiſch von Laub⸗, Miſterde, lehmiger Ackererde und etwas Sand. Über⸗ winterung kalt, da die Pflanze — obſchon ziemlich winterhart — im Winter durch Näſſe leidet. All⸗ jährlich verpflanzen. Vermehrung durch Ausläufer. 1076. Saxifraga Fortünei Hook. (syn. S. japonica Seb.), Fortunes Steinbrech. Staude, 20—25 cm hoch. Blütezeit: Sommer. — Pflanze ohne Ausläufer. Blätter rundlich-nierenförmig, aus⸗ geſprochen-5— 7lappig, gezähnt, grün, bei f. tricolor hort., ſchön, verſchiedenfarbig: die Farbe je nach dem Alter des Blattes wechſelnd, von rot in roſa, hierauf ins fleiſchfarbige, endlich in weiß übergehend und auf dem dunklen grün ſehr wirkungsvoll, unterjeits auf blaſſem Grunde verſchwommen-xotfleckig. Blatt- ſtiele blutrot, mit langen Haaren beſetzt. Blüten weiß; das untere Kronblatt hängend, an den Seiten mit je 3—4 Zähnen, ſehr lang. Verwendung. Die bunte Form, in Färbung an buntblätterige Pelargonien erinnernd, iſt noch ſelten in den Gärten, aber für Ampeln oder auf Geſimſen ebenſoſehr zu empfehlen als S. sarmentosa, deren Behandlung ſie teilt. 1077. Saxifraga aspera L., Nauher Steinbrech (fr. Saxifrage rude; e. Rough Stone- break). Alpen und Pyrenäen. Staude, 10—15 em hoch. Blüte- zeit: Juli, Auguſt. — Die Stengel aufſteigend oder aufrecht, lockerraſig. Stengelblätter dornig-begrannt oder dornig-wimperig, grün, entferntſtehend, 1—1!/, em lang und 2 mm breit; Knoſpen in den Blattwinkeln halb ſolang als ihr Stützblatt. Stengel 3—10blütig; Blüten ziemlich groß, gelblichweiß, erſcheinen aber ziemlich ſelten. Eine Unterart iſt: * pryõdes IL. pr. Sp., Üppiger R. St., bis 10 em hoch. Stämmchen niedergeſtreckt, dichte, faſt kugelige Raſen bildend; die Stengel fadenförmig, ein- bis zweiblütig; Blüten blaßgelblich, oft rot⸗gefleckt. — Gehören zu den zierlichſten Arten für Felſenan⸗ lagen größerer Gärten. 1078. Saxifraga cuneifôlia L., Keilblätteriger Steinbrech (fr. Saxifrage à feuilles en coin; e. Wedge- * ev. W r g leaved Stone-break). Europa, an feuchten Felswänden. Staude, 10—20 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Pflanze mit Roſetten und kriechenden Ausläufern, die wieder Roſetten bilden. Roſettenblätter völlig kahl, ſehr ſtumpf oder geſtutzt, oberſeits glänzend, ungefähr 1½ em lang, oft breiter als lang. Blatt- ſtiel keilförmig, länger als die Blattfläche, am Grunde wimperig. Blütenſtengel oben mit armblütigen, bis— weilen nur 1 blütigen Riſpenzweigen. Kronblätter 2—3 mm lang, 1—2 mm breit, weiß, am Grunde meiſt mit gelbem Fleck. In 2 Formen: f. vul- garis Ser., Blätter breit-eirund (nach unten keilförmig), eingedrückt, gezähnt⸗gekerbt. f. subintegra Ser. (syn. S. apennina Berl.), Blätter rundlich- verkehrteirund, Gattung 322. Saxifraga, Steinbrech. kaum gekerbt, kurzgeſtielt; Blütenſtengel wenig-blumig. An friſch oder feucht ſich erhaltenden Stellen auf Felsanlagen oder Steingruppen ſehr gut verwendbar. Halbſchattiger Standort. Moor- und Lehmerde. 1079. Saxifraga umbrösa L., Tafel 22, 86. Nr. 10731083. 283 die Blattfläche, ſchmal, oberſeits flach, am Rande und unten langbehaart. f. hybrida Vll. (S. Geum X rotundifolia) hat faſt dreieckig-eirunde, am Grunde nicht ausgerandete, mit wenigen ſpitzlichen Zähnen verſehene Blätter, wenigblumigen Stengel und ziemlich große weiße Blüten. Andere Formen ſind noch: f. polita Z%A., Blätter ſpitzgeſägt, Blüten klein, auf verlängerten Stielen; f. elegans Macht.; f. Tazetta hort. — Verwendung und Behandlung wie Nr. 1079. 1081. * Saxifraga Burseriäna Z., Burſers Steinbrech. Alpen Oſterreichs. Staude, 20—40 cm hoch. Blütezeit: April-Mai oder Juni⸗Juli. — Stengel meiſt 1blütig, drüſenhaarig, entfernt-be— blättert. Blätter der Stämmchen 7punktig, bläulich— grün, pfriemlich, d. h. über der Mitte ſchmäler Ilbei S. diapensiodes Bell. breiter oder ebenjobreit] als unter derſelben, gerade, zugeſpitzt, ſtarr— ſtachelſpitzig, 3kantig, ſcharf-knorpelrandig und dichtgedrängtſtehend, am Grunde kurzbewimpert, 4 bis 7 mm lang; Stengelblätter kleiner, angedrückt. Blütenknoſpen rot; Kronblätter verkehrt-eirund, faſt rundlich, am Grunde kaum nagelig, faſt flachausge— Schattenliebender- Steinbrech (Porzellanblümchen; fr. Amourette, Mignonnette; e. None-so- pretty). Europa. Staude, 15—30 em hoch. Blütezeit: Juni. — Roſettenblätter ſpärlich-rauhhaarig, ver— kehrteirund-länglich oder länglich, etwas geſtutzt, am Rande knorpelig, tiefer gekerbt als bei voriger Art, oberſeits graugrün und mattglänzend, 3—4 em lang, 1½—2 cm breit, plötzlich in kurzer Strecke in den überall gleichbreit, braunhaarig-bewim⸗ Aue 2 2 1 Sn pert, ſeltener kahl. , Blü l meift N a. ütenſtengel meif N VER Ve rötlich, oben riſpig, e vielblütig. Kronblät⸗ 1 5 je \ lang und 2 mm breit, N che 2 7 e weiß, an Grunde NZ rot⸗punktiert, in > iſt mi 2 . der Mitte meiſt mit INNE. == einem gelben Punkt. Eine ſehr ſchöne Form iſt: kf. serrati- folia Mack. (syn. S. serrata Le.), Geſägter Sch.-St., mit längeren ge— ſtielten, Blüten weiß, roſenrot-punktiert. Geſägter Schatten-Steinbrech. allgemein zu empfehlen und ſehr wertvoll zur Ausſchmückung etwas ſchattiger, aber luftiger Plätze mit friſchem oder auch feuchtem, nur nicht zu bindigem Boden, ferner für Einfaſſungen, Stein- gruppen, Grotten, Mauern, Ruinen, Terraſſen. gedeihen ohne Pflege. 1080. Saxifraga Geum I., Nelkenwurz⸗Stein- brech (fr. Saxifrage Benoite; e. Bennet-like Stone- break). Pyrenäen und Irland. Staude, 20—30 cm hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Pflanze lockerraſig; Blätter (der Stammform) nieren-herzförmig, am Rande knorpelig, zerſtreuthaarig, gekerbt; Blattſtiel rinnig, halbſtielrund oder ſtielrund, ſehr ſchmal, 3 mal ſolang als das Blatt am Rande und unten nur bewimpert. Stengel drüſenhaarig, oben riſpig und die Riſpen— zweige 3—6blütig; Staubfäden oben breiter als unten, keulenförmig. Blüten weiß oder etwas fleiſchfarben, rot⸗punktiert oder-geſprenkelt. f. hirsuta I. pr. sp. (syn. S. dentata L..), Blätter kahl oder rauhhaarig, kreisförmig, ſcharfgeſägt; Blattſtiel wenig länger als Sie ter abſtehend, 3 mm breitet, kleinkerbig, ſchneeweiß mit rötlichen Adern, blätter weiß, 8 mm lang, 3—4 mm breit, 2—3 mal ſolang als eingeſchnitten-breit-ſägezähnigen Blättern. etwa 6 mm lang, 5 mm breit. — S. tombeanensis Bolss., nur 3—8 cm hoch, hat nur 5punktige, 3 mm lange Blätter. S. Vandellii Sternbg., 6—7 mm lange Blätter und 3—7— 20 blütige Stengel. Blattſtiel zugeſpitzt, welcher unterhalb dieſer Strecke 6 pflanzen, S. Burseriana iſt eine Perle unter den Alpen— ohne Schwierigkeit zu behandeln, dank— bar blühend, zudem als Topfpflanze ſehr ange— nehm. Für Steingruppen oder Felſenanlagen in ſonniger Lage und in etwas friſchem Boden (Acker— lehm, Moorerde, Sand). 1082. Saxifraga Cotyl&don Z. (syn. S. pyra- midalis Zap.), Nabelkraut-Steinbrech. Pyrenäen, Norwegen, Lappland, Island. Staude, 30—60 cm hoch. Blütezeit: Mai bis Juli, je nach Standort. — Stengel von unten an riſpig-verzweigt; Seitenäſte der großen pyramidalen Riſpe 5—20 blütig. Grundroſette 5—12 cm breit; Roſettenblätter aufwärts- und einwärts— gebogen, zuſammenneigend, am Rande gezähnt und Kron⸗ keilförmig, mit perlenartigen (kalkigen) Punkten beſetzt. oft am Nagel purpurn, die Kelchzipfel, 3—5nervig, der Mittelnerv meiſt A2 ſpaltig. [S. Aizoon L. iſt, wenn reinweiß vorkommend, Der Schatten-Steinbrech und feine Form find | verſchieden durch: Stengel 15—40 em hoch, nur im oberen Teile, und zwar mehr traubig-riſpig verzweigt, und die Aſte nur 1—5blütig.] Verwendung. Herrliche Art, zu den ſchönſten der Gattung zählend, ſchon durch ihre Blätter-Roſetten ſchön. Gedeiht in ſonniger wie in halbſchattiger Lage und in jedem (am beſten lehmig-ſandigem) Garten— boden. Vorzüglich für Steingruppen, nicht minder für Topfkultur geeignet. Nur ſtärkere, 2—4 jährige Roſetten blühen, und zwar nur einmal, weshalb, um alljährlich blühende Pflanzen zu haben, ſtets ver— ſchiedenalterige vorrätig ſein müſſen; Nebenroſetten ſind ja leicht erhältlich. In Töpfen läßt man ſtets nur eine Roſette ſich entwickeln. 1083. Saxifraga altissima Kern., Höchſter Steinbrech. Voralpen Ober-Steiermarks, auf Grau— wackenkalk. Staude, 30— 70 em hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Roſettenblätter am nicht um⸗ gebogenen Rande geſägt, mit knorpeliger, bogig— auswärtsgekrümmter Spitze, oberſeits grün. Blüten⸗ ſtand weitſchweifig, im Umriß eirund, oberwärts riſpig, 284 die Alte bogig-aufſteigend und an der Spitze T7—10>, ſelten 10—12- oder 5—6blütig. Blüten weiß, bis⸗ weilen aderig oder unterhalb der Mitte punktiert. — Verwendung wie Nr. 1081. 1084. Saxifraga longifölia Zap. (syn. Chon- drosea longifolia Ha.), Langblätteriger Stein- brech. Pyrenäen. Staude, 30—60 cm hoch. Blüte zeit: Juni, Juli. — Stengel (meiſt grünlich) nebſt den Blütenſtielen und Kelchen klebrig-drüſenhaarig. Roſetten bisweilen an 20 em breit; ihre Blätter auf der Oberſeite gewölbt, ſpatelförmig-länglich, ſtumpf, ſehr lang, faſt kruſtenartig und filberweiß-glängend- bläulichgrün. Blüten in vielblumiger, veräſtelter großer Riſpe (einer Blumen-Pyramide), zierlich, weiß, fein rot-punktiert. Kronblätter breit=verfehrt- eirund. — 8. lingulata Bell. (nicht S. ligulata all.“) iſt verſchieden durch: Grundblätter oberſeits gefurcht; Stengel meiſtens purpurn-gefärbt; Blüten oft reinweiß. Eine der ſchönſten Arten, wohl nur der S. Cotyledon nachſtehend. Für Steingruppen ſowohl als auch im Garten in ſonniger oder beſſer halb— ſchattiger Lage in mit Kalkſteinbrocken untermiſchtem, lockerem, mäßig feuchtem Boden (ſandiger Lehm, oder Moorerde und lehmige Ackererde). Roſetten, die ge— blüht haben, gehen nach Jahr und Tag ein. 1085. * Saxifraga Höstii Zausch (syn. S. elatior M. et K.), Hoſts Steinbrech. Alpen Tirols, Krains. Arten. Staude, bis 50 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Roſettenblätter oberſeits flach, am Rande mit geſtutzten, knorpeligen Kerben. Alle Blätter rein-linealiſch, ſtumpflich (bei f. rhaetica Kern. die Grundblätter ſpitzlich, grüner und am Grunde violett), bis 10 em lang und 8— 10 mm breit, die äußeren der Roſette 7—9mal, die inneren 6—7 mal jolang als breit; Kalk⸗ grübchen zahlreich. Stengel oben traubigsrijpig, mit verlängerten, nackten, an der Spitze doldentraubigen, 6—12blütigen Aſten. Kronblätter weiß, rot-punktiert, 4 mm lang. [S. altissima iſt durch am Rande nicht umgebogene, geſägte Blätter verjchteden. ] Eine ſtattliche Pflanze. Verwendung wie S. longifolia, Nr. 1084. 1086. * Saxifraga Aizöon Jacg., Trauben- Steinbrech. Hochgebirge Südeuropas, auch nördlich der Alpen. Staude, 15—40 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Roſettenblätter an der Spitze einwärts⸗ daß die Roſetten früher oder ſpäter nach der Blüte gekrümmt, ſtumpf, entweder länglich-linealiſch und an der Spitze nicht viel breiter, oder länglich-verkehrt— eirund und kürzer. Riſpe oder der Traube 1—öblütig. kehrt⸗ eirund oder rundlich, weiß oder gelblichweiß, meiſt rot: oder gelb-punktiert, nur bei f. intacta Willd. pr. Sp. ſchön weiß und nicht punktiert. — S mutata L. iſt durch gelbliche Blüten und linealiſch-lanzettliche, ſpitze Kronblätter verſchieden. — S. cartilaginea Willd. (syn. S. Cotyledon M. B., nicht L.“; S. Kolenatiana Rgl.) hat ſpitze oder zugeſpitzte Blätter und meift ſtumpfere Randzähne; Kronblätter weiß, roſenrot oder purpurn. — S marginata Sternb. iſt 712 cm hoch; Grundblätter ſchwachgekielt oder flach, ſtumpf, mit'nicht Kronblätter ver⸗ | oder wohl beſſer auf Heideerde ſäen, die vorher ange- feuchtet worden; nach der Einſaat die Töpfe an einen Seitenäſte der traubenförmigen Ende Auguſt, auch wohl im Frühling. Familie 72. Saxifragaceae, Steinbrechgewächſe. O XXII 19, 32, 41 u. XXXI 12, 13. zurückgebogener Spitze, oberhalb der Mitte breiter oder ebenſobreit als unterhalb derſelben, vom Grunde an bis zur Spitze knorpelrandig; Rand mit Kalk⸗ grübchen. Blütenſtand faſt doldentraubig; Kronblätter 2 mal ſolang als die Kelchzipfel, weiß. Der Trauben -Steinbrech gedeiht überall leicht und bildet auf Steingruppen bald große Polſter. Beſonders empfohlen ſei f. intacta. 1087. * Saxifraga oppositifölia L., Gegen- blätteriger Steinbrech. Alpen Europas. Staude, 10-30 em lang, 3—5 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni, im Auguſt zum zweitenmal. — Stämmchen niedergeſtreckt, ſehr äſtig, große Raſenpolſter bildend. Blätter rundlich oder länglich (bei S. retusa Gouan länglich⸗lanzettlich, und von der Mitte an zurückgebogen), mit Zeckiger, 1—3 punktiger Spitze, 4reihig⸗dachziegelig, nebſt dem Kelch drüſenlos-bewimpert. Fruchtknoten⸗ ſcheibe (discus) ſehr ſchmal. Blüten roſenrot, zuletzt blau. Die Form var. Rudolphiana Engl. (syn. S. Rudolphiana Zornsch.) iſt ſchwieriger zu kultivieren und verſchieden durch: Kelchzipfel und oberſte Blätter bewimpert, Blätter verkehrt-eirund. Kultur. Man wähle große feſte Tuffſteine oder höhle einen etwas ſchief angebrachten Stein mit Hammer und Meißel aus und bringe die Pflanzen in eine Miſchung von Moor- und Lehmerde mit vielem Quarz⸗ ſand, untermiſcht mit einigen Kieſelſteinchen. — Allgemeine Behandlung der Steinbrech⸗ Sie ſind faſt durchgängig kalkliebend und ver— langen gut durchläſſigen Boden, die dick- und ſaftigblätterigen in höheren, die krautblätterigen, raſch— wüchſigen ſolchen in geringerem Maße. In Rückſicht hierauf ſind einerſeits Moor- und Lehmerde mit Quarz⸗ ſand oder andererſeits lehmiger Sandboden oder lockerer, mehr mineraliſcher als humoſer und nicht mit Miſt gedüngter Gartenboden anzuwenden. Manche Arten wachſen ſelbſt in abgelagerter Steinkohlenaſche, in welche man Topfpflanzen einzuſenken pflegt, vorzüglich, ſofern gelegentlich etwas bewäſſert wird. Die an feuchten Felſen wachſenden, ſind an der Schattenſeite der Stein- gruppen anzubringen und, wenn Trockenheit herrſcht, zu beſpritzen; ſie ſind überhaupt wie Alpenpflanzen zu behandeln. — Vermehrung durch Teilung, abge— nommene Roſetten 2c. iſt leicht und geſchieht am beſten Manche der ſchönen roſettigen Arten haben die Eigentümlichkeit, abſterben; alſo für Nachzucht rechtzeitig ſorgen! An— zucht aus Samen nicht ſchwierig. Die feinen Samen kaum mit Erde bedecken und auf recht ſandige Garten— halbſchattigen Ort ſtellen. Das Begießen muß hier ſehr vorſichtig geſchehen. Ratſamer ſcheint es, die Samen im Keimapparat anzukeimen, die Keimlinge ſpäter zu verſtopfen und ſie im Spätſommer entweder auf ein Anzuchtbeet oder an den beſtimmten Platz, oder bei empfindlichen Arten in ſehr kleine Töpfe oder beſſer in flache Schalen zu ſetzen. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 323. Peltiphyllum g., Schildblatt, = XXXI I3; XXII 4I (griechiſch: pelts — Schild und phyllon — Blatt). mit 2-3 nur am Grunde zuſammenhängenden Griffeln. rundlichen Staubblätter 10. Fruchtknoten dem Kelchbecher angewachſen (halbunterſtändig), Sonſt wie Saxifraga. — Staude, deren Erdſtamm fleiſchig und mit breiten Schuppenblättern bedeckt iſt. Blätter ſehr groß, bis zu 60cm im Durchmeſſer, e e ſchildförmig. Blüten blaß⸗fleiſchrot, dicht-trugdoldig auf einem (faſt blattloſen ) bis g m hohen Schaft. — Einzige Art 1088. Peltiphyllum peltätum Zngl. (syn. Saxifraga peltata Torr.), Kaliforniſches Schildblatt. Kalifornien, an Bachrändern Staude, bis 1 m hoch. l it: Spätſommer, im Kalthauſe auch im Früh— = * ling. — Ebenſo hervorragende als auffallende Blattpflanze, die durch ihr freudiges Grün ſehr ziert und für landſchaftliche Gärten und Anlagen, in denen kräftiger, feuchter oder ſich doch friſcherhaltender Boden vorhanden iſt, ſehr empfohlen werden kann. Einzeln auf Raſen oder an den Ufern von Teichen, Seen ꝛc. ſind ſtärkere Pflanzen ſehr wirkungsvoll. Bei weniger friſchem Boden iſt halbſchattige Lage zu wählen. Be- ſondere Pflege iſt nicht erforderlich. In rauhen Lagen iſt bei Eintritt ſtarker Kälte Laubdecke ratſam, da die Winterfeſtigkeit dieſer bisher ziemlich ſeltenen Pflanze noch nicht überall erprobt iſt. Vermehrung durch Teilung. Anzucht aus Samen wie bei andern harten Stauden. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Keimung innerhalb 2—3 Wochen? — Gattung 323. Peltiphylium bis Gattung 325. Heüchera. 285 Nr. 1084—1092. Gattung 324. Tiarella L., Turbankapſel, & Fr XXXI 13 (perſiſch: tiara — Turban, Spitzmütze). breit, bisweilen fehlend. Staubblätter 10, verlängert. zierliche Griffel auslaufend. liche, aufrechte Stauden. Kelchlappen 5, mehr oder weniger kronblattartig, ſich kaum deckend. Kronblätter ganz, unten 0% Fruchtknoten zuſammengedrückt, 1fächerig, an der Spitze 2ſpaltig, in zwei Kapſel oberſtändig, mehrſamig, ſehr ſchief (die eine Klappe der Kapſel iſt kleiner als die andere). Blätter meiſt grundſtändig, langgeſtielt, handförmig-gelappt oder -geteilt (bei T. trifoliata L. 3 blätterig). Zier⸗ Blüten klein, weiß, in einfacher oder aus armblütigen Wickeln zuſammengeſetzter Traube. — 4 Arten, im Himalaja und Nordamerika. 1089. Tiarella cordifölia L., Herzblätterige Turbankapſel. Nordamerika. Staude, 15—25 cm hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Erdſtamm kriechend; Grundblätter langgeſtielt, herzförmig, eckig, meiſt 5lappig, ungleichgekerbt, etwas behaart, bei f. purpurea hort. mehr oder weniger purpurn. Blütenſtengel oft blattlos; Blütentraube mit zierlichen weißen Blumen. Verwendung. Eine in Landſchaftsgärten, größeren Anlagen und größeren Ziergärten ſehr willkommene Pflanze, welche Büſche von recht zier— lichem Ausſehen bildet und ihren Platz im Verein mit andern Stauden auf Raſenflächen oder auf Stein— gruppen (am beſten halbſchattig) findet. Kultur mühelos in jedem Gartenboden. Vermehrung durch Grundſproſſe, die Ende Sommers zu pflanzen ſind. An— zucht aus Samen wie bei Saxifraga unter Nr. 1087. Gattung 325. Héuchera L., Heuchera = XXII 19 (XXXI 13) (nach dem Prof. J. H. von Heucher, F 1747 zu Wittenberg, benannt). Kronblätter ungeteilt, ſpatelförmig oder lanzettlich, genagelt, bisweilen fehlend. Staubblätter 5. Frucht- Griffel 2, getrennt, verlängert; Kapſel zwiſchen den Griffeln aufſpringend, mehrſamig. — Blätter meiſt grundſtändig, langgeſtielt, rundlich-herzförmig, gelappt und gekerbt oder gezähnt, hand— Blüten in Trugdöldchen beiſammen und einen ährigen, traubigen oder riſpigen, der Knoſpe dachziegelig. knoten faſt unterſtändig, 1fächerig. Stauden mit dickem Erdſtamm. nervig. bildend. — 24 Arten, in Nordamerika. A. Kelch grünlich, klein, bis 5 mm lang, locker. B. Kelch 7—9 mm lang, meiſt etwas ſchief. Staubblätter 2—4 mal ſolang als die Kelchzipfel Kelchlappen 5, grün oder gefärbt, gleich oder ungleich, in oft drüſenhaarigen Blütenſtand H. americana. 1090. H. micrantha. 1091. Staubblätter 1—2 mal ſolang als die Kelchzipfel: H. pubescens Pursh (syn. H. pul- verulenta Raf., H. ribifolia Fisch. et Lall.); Gebirge Nordamerikas; Blätter unterſeits kahl, 5— 7 lappig. C. Kelch ſchön blutrot-gefärbt, glockig. 1090. Höüchera americana L., Amerikaniſche Heuchera. Nordamerika. Staude, 30—40 cm hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Pflanze klebrig-weich— haarig; Blütenſchäfte und Blätter etwas rauh. Blätter rundlich, gelappt, mit verbreiterten ſtumpfen, weich— ſpitzigen Zähnen. Blüten klein, grünlich bis weiß— lich, ſpäter bräunlich. Kronblätter 1—1½ mal ſolang als die ſtumpfen Kelchzipfel, ſpatelförmig. 1091. Héüchera micräntha Dougl., Klein- blütige Heuchera. Nordamerika, Oregongebiet. Staude, 20—40 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Pflanze kahl. Blätter grundſtändig, deutlich-gelappt, im Umkreiſe herzförmig oder rundlich; Lappen ungleich— gekerbt. Blüten klein, in zahlreichen Träubchen, die zuſammen eine verlängerte Riſpe bilden. Kelch grün— lich; Kronblätter weiß, 2—3 mal ſolang als die Kelch— zipfel. — H. rubescens Torr. hat einen während der Fruchtreife ſich vergrößernden und rötlichen Kelch. 1092. Héüchera sanguinea Zngelm., Blutrote Heuchera. Nordmexiko. Staude, bis 40 cm hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. — Pflanze völlig kahl. Blätter rundlich; mit tief-herzförmigem Grunde, am Rande gelappt und gezähnt. Die Stengel ſchwach, am Ende mit traubenförmiger Riſpe roter Blumen. Kelch 5lappig, ſchön blutrot; Kronblätter ſehr klein und Kronblätter ſehr klein oder fehlend. Staubblätter bedeutend kürzer als der Kelch. H. sanguinea. 1092. leicht zu überſehen. Verwendung als reizende, überall willkommene Staude; auch als Topfpflanze 7 Wee ,. Blutrote Heuchera. angenehm! Iſt in der Jugend etwas zart und im Winter mit Fichtenzweigen zu bedecken. — 286 Familie 72. Saxifragaceae, Steinbrechgewächſe. Or XXII 19, 32, 41 u. XXXI 12, 13. Verwendung und Kultur der Heuchera-Irten. Standort mit friſchem Boden geeignet. H. sanguinea Sie zieren nur durch ihre gefällige Geſtalt und fallen eignet ſich vortrefflich für kleine Gärten mit lockerem, durch die zahlreichen, an ſich unanſehnlichen Blütchen | kalkhaltigem Boden, an luftigem Standort. Ver⸗ auf, ſind deshalb nur für Mitwirkung in landſchaft- mehrung durch Teilung. Anzucht aus Samen wie lichen Gärten und auf Steingruppen beſonders zu am Schluſſe von Saxifraga unter Nr. 1087. empfehlen, und zwar für halbſchattigen aber luftigen Gattung 326. Parnässia L., Herzblatt (Studentenblume), G XXXII2 (nach dem Parnaß benannt). Beſchreibung ſiehe im Schlüſſel. — 19 Arten der kühleren Gegenden der nördlichen Halbkugel. 1093. Parnässia palustris L., Sumpf- meiſt 4fächerig; Narbe ſitzend. — Intereſſante, ſonſt Herzblatt. Einheimiſch, auf naſſen, ſchlammigen aber unauffällige Pflanze zum Anſiedeln in Parks Wieſen und trockenen Gipsbergen. Staude, 15—25 und Landſchaftsgärten, an feuchten, etwas ſumpfigen em hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Untere Stellen, oder zwiſchen Gräſern in Wieſenmoor- und Blätter herzförmig, ganzrandig, langgeſtielt. Stengel Lehmerde, oder auch an beſonders hergerichtetem mit einem einzigen, ſitzenden, ſtengelumfaſſenden Blatt. Standort dicht von Sphagnum- Moos oder von Myosotis Blüten weiß, längsſtreifig; Nebenkron- (d. h. unfrucht- silvatica oder Myosotis palustris semperflorens um- bare, keilförmig verbreiterte Staubblätter) grünlichgelb geben. Anzucht aus Samen. Ausſaat in feuchte mit 9—13 drüſentragenden Borſten. Fruchtknoten Wieſenmoor-Erde. Gattung 327. Fräncoa Cav., Frankoa, Or XXIV 5; XXXI 13 (nach dem ſpaniſchen Botaniker Franko benannt). Blüten 4zählig Kelch und Kronblätter nicht ungleich. Blüten anſehnlich weiß oder rot. Siehe F XXIV 5. — 2 Arten, an feuchten Bergabhängen Chiles. 1094. Fräncoa appendiculäta Car., Note kulturwürdig. Zerſtreut auf Rabatten, oder in Gruppen, Frankoa. Staude, 40—70 em hoch. Blütezeit: oder als Topfpflanze iſt fie ihrer andauernden Blüte⸗ Juli bis September. — Blüten blaßroſa, ohne zeit wegen ſehr angenehm. Kultur mühelos. Jeder Flecken oder nur mit einem etwas dunkleren Streifen kräftige Gartenboden genügt, und ſtarke Pflanzen ent- am Grunde der Kronblätter, bei der ſchöneren und wickeln mehrere lange Blütenſchäfte. Im Frühling empfehlenswerten f. sonchifolia Don pr. sp. find die Auspflanzen ins Freie; im Herbſt aufnehmen und kalt, Kronblätter Schön roſenrot und mit dunkleren Längs- nur froſtfrei, an irgend einem luftigen Orte in Töpfen ſtreifen verſehen. — F. ramosa Don, Stengel etwas oder in Erde eingeſchlagen überwintern. Anzucht äſtig; Blüten weiß, kleiner. aus Samen leicht; nur mäßig warm. — Keimkraft Verwendung. Eine alte, faſt ganz vergeſſene der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Pflanze, aber, namentlich f. sonchifolia, ſchön und Gattung 328. Hydrangea L., Waſſerſtrauch, = XXII 41 (RN) (griechiſch: hydor — Waſſer und angeion — Gefäß; viel Waſſer aufſaugende Pflanzen). Alle Blüten fruchtbar (zwitterig) oder häufiger eine Anzahl bis faſt alle, namentlich die äußeren einer Doldentraube oder Riſpe, unfruchtbar (ohne Fruchtknoten); bei letzteren trägt dann ein großer, blumenkronartig-gefärbter Kelch in ſeiner Mitte die verkümmerte, ſich bisweilen 4—5 klappig öffnende männliche Blüte. Die fruchtbaren, aber häufig unſcheinbaren und viel kleineren Blüten ſind bisweilen nur ſpärlich vertreten und dann meiſt von den großen unfruchtbaren verdeckt. Fruchtbare Blüten: Kelch dem Fruchtknoten angewachſen, 4—5 lappig. Kronblätter 4—5, in der Knoſpe klappig. Staubblätter 8 oder 10, jeltener einzelne verkümmert. Fruchtknoten deutlich- oder unvollkommen-2—4fächerig. Griffel 2—4, ſelten 5, frei oder nur am Grunde verwachſen. Kapſel zwiſchen den Griffeln aufſpringend, vielſamig. Sträucher, ſelten Bäume (H. scandens Mazxim., 15 Staubblätter, und H. altissima Wall., 10 Staubblätter, Kletterſträucher). Blätter gegenſtändig, einfach, ganzrandig, geſägt oder gelappt, bleibend oder abfallend. Blüten in endſtändigen Doldentrauben, grün, weiß, rot oder blau. — 35 Arten, in Aſien und Nordamerika. ING Kronblätter der kleinen (oft verſteckten) fruchtbaren 1 eee e e und nicht zurückgebogen. . Blütenftand krugdoldie abgeflacht oder kugelig .. H. opulodes (Tafel 81). 1095. 5 Blütenſtand walzenförmig- oder pyramidaliſch-riſpig. . - Ä SER H. ne F. grandiflora, Tafel 81). 1096. B. Kronblätter der fruchtbaren Blütchen bis nach dem Ausſtäuben 12 Staubkölbchen ftehenbleibend . . E. arborescens. 1097. 1095. Hydrangea opulödes C. Koch, Tafel mit überwiegend kleineren, fruchtbaren und mit nur 81, 322 (syn. H. Hortensia BC, H. japonica Sieb. | wenigen (4—17) größeren, randſtändigen (unfrucht- als Stammform]; IH. hortensis Sm., Hortensia baren), alle Formen von H. Hortensia DC. aber ſolche opulodes Zam., Hort. speciosa Pers.), Garten- mit überwiegend größeren unfruchtbaren und mit nur Vaffeſtrauch Hortenſte. Japan, China. Strauch, wenigen kleineren (fruchtbaren) Blüten tragen, ſo Ni m hoch werdend. Blütezeit: Juli bis nehmen wir praktiſch 2 Unterarten an: Oktober. — Blätter gegenſtändig, eirund-oval oder a) japönica, Japaniſche Hortenſie. Trug— eirund⸗länglich, zugeſpitzt, meiſt an beiden Enden ver- dolden mehr abgeflacht, mit überwiegend kleineren, ſchmälert, grobgezähnt oder drüſig-ſägezähnig, kahl. fruchtbaren Blüten beſetzt. — Folgende Formen: f. Blüten an den Enden feuriger Sproſſe in großen | typica, Blätter grün, aus keilförmigem Grunde länglich— Trugdolden, deren Verzweigungen ſtets ohne Deck- oval; Strahlblumen 4—6; „Blumenblätter“ 4, verfehrt- blätter find und entweder nur am Rande oder oval⸗-aautenförmig, ſpitz, weiß bis roſenrot. k. Lindleyi, über die ganze (alsdann meiſt kugelige) Trugdolde Blätter wie vorige, nur die oberen aus abgerundetem mit größeren, unfruchtbaren, lebhaft-gefärbten, bisweilen Grunde oval; Strahlblumen 4—6; „Blumenblätter“ vereinzelt auch Staubblätter erzeugenden Blüten beſetzt weiß bis rot. f. roseo- -alba, Blätter aus abgerundeten find. Blüten roſenrot, weiß oder blau, nicht ſelten Grunde Herzfürmig-oval. Strahlblumen 4—6, ihre wechſelfarbig. Weil (mit einzelnen Ausnahmen) alle „Blumenblätter“ 3—5, herzförmig, zugeſpitzt, im freien Formen der Stammform H. japonica Sieb. Trugdolden Lande karminroſa, im Glashauſe weiß mit roſa Spitze; fruchtbare (kleine) Blüten weiß. f. macro- sepala (syn. H. Sieboldii ort.), ganz wie f. typica, nur „Blumenblätter“ der Strahlblumen gegen 3—5 em breit, im freien Lande karminroſa. f. Belzonii S. et Z. pr. sp. (syn. f. coerulescens; f. coerulea Aook.; „Impératrice Eugenie“), Blätter aus vollkommen abgerundetem Grunde oval. Strahlblumen 4—6— 14, deren „Blumenblätter“ oval, ſpitz, am Grunde abge- rundet und weiß oder blaßroſa ſind. Fruchtbare Blüten himmelblau werdend. — k. foliis albo-variegatis, Laubblätter weißrandig und weiß⸗gefleckt. Alle dieſe Formen ſind nicht gerade von großem Zierwerte; die buntblätterige Form wird ihrer ſchönen Belaubung wegen gern geſehen und beſonders für Gruppen an halbſchattigen Stellen mit verwendet. [Naheſtehend iſt H. involucrata Sieb., verſchieden durch große kreisförmige, aber bald abfallende Hüllblätter unter den Hauptäſten des Blütenjtandes. | b) mutäbilis Lour., Schneeball -Hortenſie. Trugdolden mehr gewölbt bis kugelig, mit an Zahl weit überwiegend größeren (unfruchtbaren) Blüten beſetzt. — Schöne Formen ſind: t. plena ARgl., Blätter zeitig im Frühling, wobei die Zweige gleichzeitig bis aus keilförmigem Grunde breitoval; Blüten groß, zumeiſt unfruchtbar; Blumenblätter (Kelchblätter!) 4—5, roſenrot, aus keilförmigem Grunde breitoval, getriebenen (warmgeſtellten) Mutterpflanzen, oder im ſpitz und gezähnt; iſt Übergangsform von H. japonica in: f. Hortensia (syn. Hortensia opulodes Zam.), Tafel SI, 322, Blätter eirund und oval, ſpitz, gezähnt. Gattung 326. Parnässia bis Gattung 328. Hydrangea. Nr. 1093—1096. 287 iſt es, ſie im Herbſt mit Erdballen herauszunehmen, an irgend einen trockenen, froſtfreien Ort zu bringen, wo auch das Begießen nur ſelten nötig wird. Einen hervorragenden Eindruck bringt die maſſenweiſe An— pflanzung vor einem Hintergrund dunkelbelaubter Zier— gehölze und in einiger Entfernung von den Wegen hervor. — Kultur. Jeder kräftige, hinreichend lockere, humoſe und lehmhaltige Gartenboden iſt ver— wendbar. In einer Miſchung von Wieſenmoor-lehmiger Acker- und Miſterde mit Sand wird man kräftige, geſunde und reichblühende Pflanzen erziehen. Um blaue Blumen zu erhalten, werden der Erdmiſchung noch Eiſenfeilſpäne, auch wohl eiſenhaltige Ackererde, womöglich aber Erde von Kohlenmeilern beigemiſcht. Blumen bis auf ſehr wenige verſteckte, kleine, frucht⸗ bare ſämtlich groß und unfruchtbar; Blumenblätter (Kelchblätter!) 4—6, verkehrt-eirund bis faſt rund, ganzrandig, anfangs grünlich, ſpäter ſchön roſen— Die Form „Thomas Hogg“ hat weit kleinere Blätter, auch kleinere Blüten als die Form f. Hortensia, f. Otaksa S. et Z. pr. sp., junge Zweige grün, ſchwarz⸗punktiert; Blätter breit-verkehrteirund, in eine kurze Spitze vorgezogen; Blütendolden kugelig, 15 vandig. k. hort., H. nigra hort.), Zweige ſchwarzviolett bis rotſchwarz; Blätter meiſt breit -eirund; Blüten- dolden außerordentlich groß, bis 25 em breit, 10 bis 15 em hoch; Blüten auf roten Stielchen, ſchön rot, anfangs rötlichweiß, in entſprechender Erde auch blau; Auspflanzen ins Freie. 20 em breiten, reichblütigen Scheindolden, faſt alle unfruchtbar und häufig aus ihrer Mitte nochmals 1—5 kleinere Blütchen (syn. f. prolifera Hl.) treibend, mit 10—20 ſternförmig angeordneten, roſenroten, anfangs gelblichgrünen Kronkelchblättchen, die bei f. stellata rubra allmählich in lila, bläulichviolett und düſteres rot übergehen, bei f. stellata fimbriata aber find 2—3 Jahre zur Stammbildung erforderlich. weiß, nach der Mitte hochrot und gefranſt ſind. Die Verwendung der Japaniſchen Hortenſien iſt beſchränkt; die Schneeball-Hortenſien ſind dagegen als Topfpflanzen fürs Zimmer, als Kübelpflanzen für Vorgärten, Veranden 2c., oder in den freien Grund ausgepflanzt, ſei es gruppenweiſe oder einzeln auf Raſen, herrliche Blütenſträucher. Nur in ſehr milden Gegenden Deutſchlands wird man ſie unter guter (erſt ſpät anzubringender) Schutzdecke ohne Nachteil für den kommenden Flor im Freien überwintern. Beſſer 5 b 5 d ſtämme, ſowohl von aber die Blumen ſind zahlreich und ſchön weiß. — als der Form ‚cyanoclada erziehen laſſen, hat Handels— eine, kräftigſte Stengel begünſtigt. „Waſſerſchoſſe“ ſind nicht winterfeſt, deshalb im Spät— f . einigen Wochen bewurzelt. rot, durch geeignete Ernährung auch blau werdend. Ohne reichliche Wiejenmoor- (Erlenbruch-) und etwas lehmige Ackererde iſt die Wirkung der Eiſenfeilſpäne viel weniger ſicher. Im Sommer iſt den Hortenſien zeit— weiliger Dungguß (am beſten aufgelöſter Schafmiſt, ſonſt Kuhmiſt) ſehr dienlich. Gelbſüchtige Pflanzen, die, obgleich die Pflanze viel Waſſer verlangt, trockener zu halten ſind, werden am ſchnellſten durch Eiſenvitriol geheilt. Das Verpflanzen erfolgt, wenn erforderlich, auf kräftige Knoſpen gekürzt werden. Vermehrung entweder durch junge Sproſſe, im Frühling, von an— Auguſt durch Sommer-Stecklinge, wie für Pelargonien, Nr. 645, S. 158, angegeben, oder bei mäßiger Boden— wärme im Vermehrungsbeete eines Gewächshauſes. Dieje Sommer-Stecklinge werden etwa ½ —1 em unter- halb des Anſatzes des dritten (glatt vom Sproſſe zu entfernenden) Blattpaares abgeſchnitten; ſie ſind nach Anzucht aus Samen, der langſam keimt, iſt kaum üblich. Wie ſich durch Maſtkultur auch ſchöne Hoch— H. paniculata grandiflora opulodes - Sorten, insbeſondere auch von H. gärtner P. Lorenz in Zwickau gezeigt: H. paniculata | - 1 Agel! hatte auf tiefgründigem, ſehr kräftigem Boden bis 20 cm im Durchmeſſer; Blüten faſt ſämtlich un- fruchtbar, hellblau; Kelchblätter 4—5, eirund, ganz cyanoclada (syn. H. mandschurica außer vielen ſchwachen auch 1,20 m hohe, ſenkrecht wachſende Stengel getrieben. Alle ſchwachen Sproſſe wurden im Laufe des Sommers niedergebogen, im Herbſt aber glatt am Wurzelhals entfernt, dagegen der Solche einjährige herbſt die Pflanzen unter Schonung der Wurzeln mit nl Bulle gutem Ballen herausnehmen und kalt, etwa in einem iſt eine ganz vorzügliche Form, beſonders auch zum f. stellata S. et Z. pr. Sp., Blüten in flachen oder kugelig-gewölbten, bis über kalten Miſtbeetkaſten oder ſonſtwo überwintern. Im Frühjahr den Stamm bis auf kräftige Knoſpen ein— ſtutzen (zuvor die Wurzeln nach Bedarf etwas kürzen), ihn ins Freie pflanzen, gut düngen und nur die 6 oberſten Knoſpen Zweige bilden laſſen; alles Übrige entfernen. Im zweiten Jahre wieder überwintern, im Frühjahr die Krone durch Kürzen entſprechend ausbauen u. ſ. w. Dann aber die Pflanzen nicht mehr „mäſten“, damit ſie zahlreiche Blüten tragen. — Bei H. opulodes 1096. Hydrangea paniculäta 8 ei Z., Aifpen- Waſſerſtrauch. Japan. Strauch, bis 2 m Hoch werdend. Blütezeit: Sommer. — Blätter gegenſtändig oder zu dreien, geſtielt, ei- oder länglich-eirund, ſpitz, geſägt, beiderſeits ſcharfflaumhaarig. Trugdolden ſeitenſtändig, in eine große beblätterte Endriſpe geordnet. Fruchtbare (kleine) Blütchen 5blätterig und 3griffelig. — Zerfällt in 2 Formen: f. typica, die gewöhnliche; Blütenriſpe locker, kleiner und ziemlich wenigblütig; unfruchtbare (große) Strahlblumen in jeder der Trug— 288 Familie 72. Saxifragaceae, Steinbrechgewächſe. Oi XXI 19, 32, 41 u. XXXI 12, 13. dolden vereinzelt; iſt weniger ſchön als t. grandiflora, | ftändigen Trugdolden weißlich. — Formen find: Tafel 81, 323 (syn. f. floribunda Agl.), Groß- f. cordata Pursh, Blätter herzförmig in eine Spitze blumiger Riſpen-W., Blütenriſpen dicht, vielblumig ausgezogen; f. laevigata Cels., Blätter länglich⸗lanzett⸗ und größer, 15—30 cm lang; Strahlblumen doppelt— förmig. et radiata Walt. (syn. H. nivea Mich«.), ſogroß und in jeder der Trugdolden 2 bis mehrere. Strauch, 1 m hoch. Blätter gegenftändig, herzförmig⸗ Die großblumige Form iſt ein ganz ausge- oval, langgeſpitzt, ſcharfgezähnt, unterſeits weiß⸗ oder zeichneter und überall zu empfehlender winter— ſilbergrau-filzig. Blüten in großen, flachen Trugdolden, harter Strauch, der ſchönſte aller Freiland-Waſſer⸗ w eiß oder als Knoſpen rötlich, und auch die fruchtbaren ſträucher, in jedem durchläſſigen, kräftigen, nicht gerade hellfleiſchfarben; die Strahlblumen weiß und unfrucht⸗ trockenen Acker- oder Gartenboden gedeihend. Blüten bar. Griffel 2. Verlangt in Norddeutſchland und in während des Aufblühens und bei getriebenen Sträuchern rauhen Lagen Schutz. — H. guercifolia Bartr. (syn. weiß, dann roſenrot und zuletzt trübrot werdend. Als H. radiata Sm., nicht Walt.), Strauch, bis 2 m hoch. feinerer Boskettſtrauch wie als Topfpflanze wert- Blätter groß, länglich, buchtig-3—5lappig, ungleich⸗ voll. Vermehrung durch Stecklinge leichter als bei geſägt, unterſeits weichhaarig. Blüten in ſchönen, H. opulodes. In rauhen Gegenden ſchütze man ſtraußförmigen Endriſpen, weiß, die äußeren Blüten jüngere Sträucher durch ein paar Fichtenzweige. 1 e schen Ae, 1 100% Hadraneea Arbon een 5 „Dieſe 3 nordamerikaniſchen Arten verdienen für artiger zaſserſtranck. Nordumeritn Strauch, 1 bis großere Hiergegölgarnppen Beachtung. l. arborescens 1½ m hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Die iſt a 1955 viel weniger nn Kräftiger, nicht Stengel aufrecht, äſtig, marfig. Blätter eirund oder 651 ab 9 55 9 10 8 Fw durch herzförmig, zugeſpitzt, geſägt-gezähnt, unterſeits weich— aller 1 ecklinge leicht. Anzucht haarig oder kahl. Blüten in ausgebreiteten end— Ain See Gattung 329. Dichroa Lour., Trugblume, Gr XXII 41; XXXI13 (griechiſch: dis — doppelt, chroa — Körperfarbe; wechſelnde Blütenfarbe!). Blüten alle zwitterig. Kelchlappen 5—6, dreieckig. Kron⸗ blätter 5—6, ziemlich dick, in der Knoſpe klappig. Staubblätter 10—12. Fruchtknoten halbunterſtändig, unvollkommen 3—5fächerig. Griffel 3—5, ſpreizend. Frucht eine halboberſtändige, einfächerige blaue Beere. — Strauch mit dicken, runden Stengeln. Blätter gegenſtändig, kurzgeſtielt, eirund oder lanzettlich, geſägt. Blüten ziemlich groß, verſchiedenfarbig: anfangs weißlich, dann bläulich oder lila, in endſtändiger, pyramidaler, aus Trugdolden zuſammengeſetzter Riſpe. — Einzige Art: 1098. Dichroa febrifuga Zour. (syn. Adamia Mittagsſonne etwas geſchützten Ort; im Winter, je versicolor Fort., A. cyanea Mall.), Fieber-Trug- nachdem die Blütezeit beſchleunigt oder verzögert blume. Südliches China, Himalaja, Java. Blüte⸗ werden ſoll, entweder im Kaphauſe bezw. Wohnzimmer, zeit: Frühling, auch im Herbſt, bisweilen im Winter. — oder im Kalthauſe bezw. Nebenzimmer mit nicht unter Verwendung. Als Gewächshaus⸗ wie als -- 5°, nicht über + 10° C. Heizwärme. Zimmerpflanze entſchieden ſehr ſchön, aber jetzt Kräftige Erde: Moorerde, etwas lehmige Acker- faſt vergeſſen; iſt nebenbei durch den Farbenwechſel erde und Miſterde erforderlich, die Töpfe verhältnis⸗ recht intereſſant. Kultur leicht. Im Sommer Auf- mäßig geräumig nehmen. Anzucht aus Samen. ſtellung im Freien an einem warmen, nur gegen die Ausſaat lauwarm. — Keimkraft der Samen 3 Jahre. Gattung 330. Déutzia Tndg., Deutzie, Or XXII 32, 41; XXXII (nach dem Amſterdamer Ratsherrn van der Deutz benannt). Fruchtkelch glockig, 5lappig. Kronblätter 5, in der Knoſpe quin⸗ cuncial oder klappig. Staubblätter 10, ſelten 12—15; Staubfäden flach, pfriemförmig oder meiſt verbreitert-2 zackig. Fruchtknoten unterſtändig, 3—4=, jelten 5fächerig. Griffel 3—4, lang, gegen das Ende verdickt. Frucht kugelig, 3—5fächerig, zuletzt von unten auf ſcheidewandſpaltig in einzelne Teile zerfallend. — Sträucher mit ſtielrunden, gegenſtändigen Zweigen. Blätter gegenſtändig, eirund oder lanzettförmig, gekerbt oder geſägt, von ſternförmigen, angedrückten Haaren mehr oder weniger rauh. Blüten achſel- oder endſtändig, einzeln oder meiſt trugdoldig-traubig, weiß. — 10 Arten, im Himalaja, China, Japan, Nordamerika. Kronblätter in der Knoſpenlage klappig. Kelchzipfel dreieckig oder eirund (nur bei den bislang nicht kultivierten chineſiſchen Arten: D. grandiflora Bnge., D. macrantha Hook. f. et Th. pfriemlich). i 1. Staubfäden unter dem Staubkölbchen deutlich zweizackig-verbreiteeeeeeeee rr D. gracilis (Tafel 82). 1099. D. crenata (Tafel 82). 1100. D. crenata x Sieboldiana. 1101. 2. Staubfäden alle von unten nach oben ſpitz zulaufend, oben nicht verbreitert... D. Sieboldiana (Tafel 82). 1102. 1099. Deützia gracilis S. et Z., Tafel 82, Boden und ſonnigem Standort iſt er im Vorder⸗ 325. Schlanke Deutzie. Japan. Strauch, bis 1 m grunde der Bosketts herrlich. Verlangt im Winter hoch werdend, meiſt kleiner. Blütezeit: Mai, Juni; ſchwachen Schutz (Fichtenzweige). Vermehrung wenn angetrieben: Februar, März. — Stengel dünn, durch Ablieger und Stecklinge. An kräftigen, zu tief zahlreich, einen dichten Buſch bildend. Blätter aus keil« gepflanzten Büſchen bewurzeln ſich bald alle unteren förmigem Grunde eirund⸗lanzettlich oder lanzettlich, Zweige und laſſen ſich leicht als Pflänzchen abtrennen. langgeſpitzt, ſcharfgeſägt, beiderſeits fein ſternhaarig. 1100. Deutzia_erenäta S. el Z., Tafel 82, Blüten zierlich, weiß, in einfachen Trauben längs 326. Gekerbte Deutzie. Japan. Strauch, bis 2m der Zweige. hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Junge Sproſſe Verwendung. Einer unſerer ſchönſten Früh- grün mit etwas gelblichbraun, weiter unten wie die lingsblüher; darf in keinem Garten fehlen; be- Zweige braun, nicht rotbraun. Blätter breit-eirund ſonders wertvoll auch als Treibſtrauch, denn von bis eirundslänglich, nicht ſelten an kräftigen Sproſſen Januar ab in ein mäßig erwärmtes Nebenzimmer, bis 5 em, häufig aber 4—4½ cm breit, zugeſpitzt, ſpäter aber ins Wohnzimmer an ein ſüdlich gelegenes am Rande gekerbt und mit ſchwachen Spitzchen; auf Fenſter gebracht, blüht er bald und reichlich. Die den Flächen in der Jugend von Sternhärchen etwas Freiland kultur iſt mühelos. Bei durchläſſigem rauh, ſpäter nur am Rande und auf den Rippen 3 iſt eine der ſchönſten, und zwar die echte D. crenata 7 A C Ar EN, 8 * Gattung 329. Dichroa bis Gattung 332. Philadelphus. Fr. 10971104. 289 erſeits noch ſcharf zu nennen. Alle übrigen grünen ſchieden⸗geſtaltet: ihre Staubfäden teils unter den Teile key. ſchärflich. Blüten in großen auf- Kölbchen 2ygadig-verbreitert, teils ungleichzähnig, rechten, zuſammengeſetzten Trauben, reinweiß. teils ſchwachgezähnt oder hier und da ungezähnt Kronblätter auch zur Blütezeit mehr aufrecht⸗ (d. h. ſpitz-verlaufend). Kelchzipfel auf der Frucht ſtehend, nicht ausgebreitet. Kelchzipfel jchon etwas länger haftend, aber doch abfallend. Blüten während der Blütezeit gelblichgrün, deshalb ſpäter reinweiß. [D. Fortunei flore pleno der meiſten abfallend. Staubfäden oben alle deutliche Gärten iſt eine Sorte von D. crenata var. angusti- 2zadig-verbreitert. folia.] — Eine im Wuchs und an friſchem Ausſehen Dieſe hier kurz beſchriebene Form, k. normalis, ſchönere, vielleicht aber nicht jo unempfindliche Form als D. crenata normalis. — S. et Z. (Flora japonica, tab. 6). Sie iſt in unſeren Die Verwendung der Deutzien, insbeſondere Gärten die ſeltenere; viel häufiger iſt die Abart: der D. gracilis, als ungemein dankbare Blüten- angustifölia (syn. D. scabra Hort., auch Thbg.!), ſträucher findet in viel zu beſchränktem Maße ſtatt. Schmalblätterige Gekerbte D., Junge Sproſſe mehr In ſtrengen Wintern leiden ſie wohl hier und da rotbraun; Zweige rotbraun. Blätter ſchmal-eirund (namentlich an zu trockenen Standorten), treiben aber oder elliptiſch, lang⸗zugeſpitzt, ſelten 4 cm Breite er- am Grunde kräftig wieder aus, blühen dann freilich reichend, am Rande geferbt-gezähnelt, nebſt den übrigen erſt im zweiten Sommer wieder, ſind deshalb in grünen Pflanzenteilen rauher, auch im Alter ſchärflich, rauhen Lagen etwas zu ſchützen. Am nachteiligſten doch nicht jo ſcharf als bei D. crenata * Sieboldiana. ſind helle Froſtnächte und ſonnige Tage der Monate Blütentrauben kleiner, einfach oder zuſammengeſetzt. Januar, Februar, März. Kultur in allerlei Blüten etwas kleiner, einfach oder gefüllt, weiß. Gartenboden; ſonniger Standort iſt Vorbedingung Alles übrige wie bei D. crenata. für reiches Blühen. Vermehrung durch Teilung Gartenformen (wohl ſämtlich zu Abart angusti- und durch Sproßſtecklinge (von angetriebenen Pflanzen). folia zu ziehen) find: k. flore albo pleno (syn. candi- Anzucht aus Samen h üblich. Ausſaat im dissima und nivea), weißgefüllt; „Pride of Rochester“, Frühling a Käſtchen. — Keimkraft der Samen kaum gefüllt, reinweiß, großblumig; k. rosea plena, gefüllt, 1 Jahr; Keimung meiſt innerhalb 6 Wochen. weiß, außen dunkelroſa; t. purpurata plena (syn. f. 1102. Deutzia Sieboldiäna Maxim., Tafel ruberrima, f. rubra plena), gefüllt, weiß, außen S?, 326 (syn. D. scabra S. et Z., nicht Thbg., nicht dunkler rot, ſchön; f. macropetala Zabel, großblumig, FNr.“), Siebolds Deutzie. Japan. Blätter ſehr Kronblätter faſt doppelt ſobreit als bei der Stamm- rauh, beiderſeits ſternhaarig, faſt ſitzend, ſchmal— form; f. foliis variegatis, Blätter gelb-geſcheckt. eirund oder elliptiſch, langgeſpitzt, ſcharfgeſägt. Blüten . a 15 en „klein, weiß, in pyramidalen, zuſammengeſetzten 85 1 a Dee Ge Riſpen. Kronblätter abftehend (ausgebreitet). Staub⸗ Gartenform. Kräftig wachſender Strauch, etwas fiden Su > Kölbchen ungezähnt, ſchmal. Kelch⸗ ſpäterblühend als obengenannte. Junge kräftige Sproſſe zipfel = u RL auffallend grün und nebſt den großen eirund-läng— TE 19 5 Ur N 5 lichen, langgeſpitzten Blättern von den zahlreichen S a W e 10, Sternhaaren viel rauher und ſchärfer als bei obigen e Sp 11 a 5 5 0 11015 el: Formen. Blüten reinweiß; Staubblätter ver⸗ Sun) 9 ) In | Gattung 331. Jamésia Torr. et Gr., Jameſie, O = XXII 41; XXXI 13 (nach einem Amerikaner James benannt). Kronblätter 5, in der Knoſpe an den Rändern eingerollt oder einwärts⸗ gefaltet. Staubblätter 10; Staubfäden linealiſch-ver ſchmälert. Fruchtknoten kegelförmig, 1fächerig, faſt oberſtändig. Griff fel 3 (bis 5). Kapſel vielſamig; Samen glänzend. Aſtiger Strauch, etwa 1—1½ m hoch. Rinde abblätternd. Blätter gegen- ſtändig, unterſeits graufilzig, geſägt. Blüten in trugdoldigen Endriſpen, ziemlich groß, weiß. — Einzige Art: J. americana Torr. et Gr. In Deutſchland ganz oder faſt winterfeſt. Gattung 332. Philadélphus L., Gertenſtrauch, = XXII 32; XXXII (nach Ptolomaeus Philadelphus, dem zweiten griechiſchen Könige in Agypten, f 246 v. Chr., benannt). Fruchtkelch 4—5 lappig. Kronblätter 4 (ſelten 5—6), rundlich oder verkehrt-eirund, in der Knoſpe gedreht oder dachziegelig mit dem Rande ſich deckend. Staub— blätter zahlreich (20—40). Fruchtknoten unterſtändig, 4, ſelten 3= oder Sfächerig, vieleiig. Griffelenden 3—5, frei oder bei P. hirsutus Nutt. verwachſen (bei P. asperifolius Koern. und P. serpyllifolius Gr. auch fait ganz fehlend). Kapſel an der Spitze fachſpaltig-aufſpringend. — Sträucher; Zweige ſtielrundlich, gegenſtändig. Blätter gegenſtändig, ganzrandig oder geſägt, wenn behaart: ſtets mit einfachen (nicht ſternförmigen) Haaren. Blüten achſelſtändig, einzeln oder doldentraubig, weiß, ſeltener gelblich. — 12 Arten, in Mitteleuropa, Nordamerika, Aſien. A. Griffelenden 2—3 mal ſobreit und lang als die StaubkölbchedeʒũdLʒ .. _P. grandiflorus (Tafel 81). 1103. B. Griffelenden 2—3 mal ſolang als die Staubkölbchen, aber e M dodo, e. C. Griffelenden nur ſolang und ſobreit als die Staubkölbchen . ) ddl THIS: P. latifolius. 1106. 1103. Philadelphusgrandiflörus Willd., Tafel | ichheemweiß. Kelchzipfel langgeſpitzt. — Eine herr— 81, 324 (syn. P. speciosus Schrad., P. laxus hort.), liche und allgemein zu empfehlende Art, von Großblumiger Gerten- (Pfeifen⸗ Strauch (fr. Serin- der neuerdings auch eine ſchöne gefülltblühende gat magnifique). Nordamerika. Strauch, 1¼ — 2 m hoch. Sorte, k. floxe pleno, gezüchtet worden. P. inodorus Blütezeit: Juni, Juli. — Junges Holz braun. Blätter . iſt nur durch kahle Blätter und kleinere Blüten elliptiſch oder lanzettlich, mit Ausnahme des Grundes verſchieden und weniger wertvoll; f. foliis variegatis ſcharf-entferntgezähnt, Zrippig, unterſeits in den Ader- iſt eine buntblätterige Form. winkeln gebärtet. Blüten größer und ſchöner als bei den 1104. Philadelphus Gordoniänus Zindl. (syn. meisten Arten, nicht duftend, in 1—3 blütigen Trauben, P. columbianus, P. cordatus, P. niveus or, Vilmorin. Dritte Auflage. 19 290 Familie 72. Saxifragaceae, Steinbrechgewächſe. OG XXII 19, 32, 41 u. XXXI 12, 13. Gordons Gertenſtrauch. Nordamerika. Strauch, Der Gemeine Gertenſtrauch iſt allbekannt; er iſt 3—4 m hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. — Junges ſehr genügſam und verträgt ziemlich viel Schatten. Holz braun. Blätter breit-eirund, langgeſpitzt, derb⸗ 1106. Philadelphus latifölius Schrad. (syn. gezähnt, unterſeits behaart, graugrün. Blüten ge⸗ P. pubescens Cels., P. speciosus Lindl., nicht ruchlos, groß, weiß, in 5—9blütigen Trauben. — Schrad.; P. laxus Lodd., nicht Hort.), Bteit- Blüht auch ſpät noch ſehr voll (freilich nur als blätteriger Gertenſtrauch. Nordamerika. Strauch, ſtärkere Pflanze) und iſt deshalb wertvoll. k. dianthi- 2—5 m hoch. Blütezeit: Juli. — Junges Holz florus hort. iſt eine gefüllte Form. — P. Lewisii gelblichgrün, gelbrot oder hellbraun. Blätter groß, Pursh (syn. P. californicus Benth.) iſt nur durch ſpäter eirund oder eirund⸗- lanzettlich, zugeſpitzt, oberſeits völlig kahle, höchſtens am Rande bewimperte und dunkelgrün, unterſeits filzig⸗behaart, 5 rippig, gezähnt. meiſt ganzrandige Blätter verſchieden. Blüten weiß, ſehr groß, ziemlich flach ausgebreitet, 1105. * Philadelphus coronärius L., Ge- meiſt gezähnelt, geruchlos, in vielblütigen Trauben. meiner Gertenſtrauch (falſcher Jasmin; fr. Seringat Kelchzipfel und Fruchtknoten behaart. Die Form odorant; e. Common Mock Orange). Europa. Orient. f. floribundus Schrad. (syn. P. pubescens Loisl., P. Strauch, 2— 4 m hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — tomentosus Matt. (2), nicht Wall.), iſt nur durch Junges Holz braun. Blätter elliptiſch, geſägt⸗gezähnt, die bis zum Abblühen glockenförmig⸗zuſammengeneigt 3 rippig, unterſeits auf den Rippen bisweilen etwas bleibenden Kronblätter verſchieden. — Wegen der ſchärflich⸗ kurzhaarig. Blüten endſtändig und in den ſpäten Blütezeit wertvoll, aber ſehr hoch werdend. Winkeln der oberſten Blätter in 3-11 blütigen Trauben, Verwendung. Die Gertenſträucher ſind reich- weiß, ſehr wohlriechend. Kelchzipfel ſolang als blühend, genügſam, vertragen gut Schatten die (angewachjene) Kelchröhre. — Formen find: k. (allerdings auf Koſten der Blüte) und laſſen ſich leicht nanus Mill., ein dichtbuſchiger abgerundeter niedriger durch Grundſproſſe, Ablieger und Stecklinge vermehren Strauch bis 80 cm hoch, der ſelten blüht, aber gleich oder aus Samen erziehen. So viele Vorzüge recht⸗ wohl im Vordergrunde von Geſträuchgruppen, ins⸗ fertigen aber nicht die überall übliche, maſſenhafte beſondere an ſchattigen Stellen durch ſeine friſche Anpflanzung! Kultur: keine. Altere Gertenſträucher Belaubung ht nützlich iſt; f. salicifolius „ort., werden unten leicht kahl und können dann gelegentlich, Blätter ſchmal, weidenähnlich; f. flore pleno, Blüten im Spätſommer, Herbſt oder Frühling, gekürzt werden, gefüllt; f. rosaeflorus plenus, ſehr ſchön weiß-gefüllt; auch dann, wenn durch überreiches Blühen die blüten⸗ f. Keteleeri fl. pl., Pflanze niedriger, gefülltblühend; tragenden Zweige weniger leiſtungsfähig geworden f. foliis aureis, Blätter gelb; k. foliis albo variegatis, und fortſchreitend kleinere oder weniger Blüten liefern. Blätter weißbunt; f. fol. aureo varieg., Blätter gelb Zum Düngen entſchließt man ſich ja doch ſelten bei bunt. — P. tomentosus Wall., nicht Nett. (syn. Blütenſträuchern; hier wird Raubbau getrieben. — P. nepalensis ort.), Himalaja, iſt durch unterſeits Keimkraft der Samen 1 Jahr; Keimung 1 filzige Blätter verſchieden. Junges Holz gelbbraun. 5—6 Wochen. Gattung 333. Bätera Banks, Bauera, O XXII 32; XXXI 13 (nach jemand Namens Bauer benannt). Kelch 4—10teilig, bleibend; Kronblätter 4—10. Staubblätter 4—10 oder zahlreich. Frucht⸗ knoten ober- oder halboberſtändig. Griffel 2 [bei Carpentera californica Torr. 1, aber oben 5—7ſpaltig und Blüten groß, weiß]. Kapſel zuſammengedrückt, faſt 2knöpfig. Sträucher. Blätter klein, ſcheinbar 6 quirlſtändige, jedoch 2 gegenſtändige Zblätterige. Blättchen ſitzend und geſägt. Blüten im Frühling bis Sommer, in den Blattachſeln einzeln. — 3 Arten, in Oſtauſtralien: B. rubiodes Andr., Blüten geſtielt, roſenrot, ſchön! B. capitata Ser., Blüten ſitzend, weiß, Blätter gezähnt. B. sessiliflora F. v. Muell., Blüten ſitzend, Blätter ganzrandig. — Kultur wie Chorizema. Vermehrung durch Ablieger oder im Warmhauſe durch Stecklinge. Gattung 334. Escallönia L. l., Escallonie, G XXII 41 (nach ihrem Entdecker Escallon benannt). Fruchtkelch halbkugelig oder kreiſelförmig; Kelchlappen 5. Kronblätter 5, lineal-ſpatel⸗ förmig, aufrecht; Saum abſtehend oder umgerollt, in der Knoſpe dachziegelig. Staubblätter 5. Fruchtknoten unter⸗ oder halbunterſtändig, 2—3fächerig. Griffel 1, einfach, mit 2—5 lappiger Narbe (nur bei E. pulverulenta Pers., Chile, der Griffel oben auseinanderweichend). Kapſel von Kelchſaum und Griffel gekrönt, trocken oder außen etwas fleiſchig, vielſamig. — Bäumchen oder Sträucher, kahl oder behaart; Zweige meiſt eckig. Blätter lederig, immergrün, eirund, länglich oder lanzettlich, ganzrandig oder ſcharfgeſägt. Blüten weiß oder rot, in end- (ſelten achiel-) ſtändigen Trauben oder Riſpen. — 50 Arten, im gebirgigen Südamerika. A. Blütenſcheibe (discus) auf dem Fruchtknoten am Griffelfuß etwas becher- oder krugförmig, am Rande gekerbt E. rubra. 1107. B. 1 5 (discus) polſterförmig— b mit dem e unten e . Griffel doppelt ſolang als die Kapſel 8 ‚• JJ... E ane Griffel kürzer als die Kapſel Hy, : . floribunda. 1109. En Escallönia rubra Pers. (syn. e 1108. Escallönia 9 Gardn., Rot- rubrum Ruiz et Pav.), Rote Escallonie. Chile. Hoher randige Escallonie. Gebirge Südbraſiliens. Blüte⸗ Strauch. Blütezeit: Herbſt. — Aſte aufrecht, braun, zeit: Sommer, Herbſt. — Stengel und Aſte rotbraun. jung nebſt den Kelchen und Blütenſtielen drüſig— zottig. Blätter mit teilweiſe braunroter Mittelrippe und rotem Blätter verfehrt-eirund oder etwas länglich, am Grunde geſägten Rande. Blüten ſehr ſchön, lebhaft dunkel⸗ keilförmig geſchmälert, langgeſpitzt, ungleich- oder roſenrot, in trugdoldigen Endriſpen, Kelch braunrot. faſt doppelt⸗gekerbt⸗geſägt, unterſeits harzig⸗punktiert. E. montevidensis DC., Aſte aufrecht, kahl. Blätter Blüten rot, hängend, in wenigblumigen Trauben, aus keilförmigem Grunde länglich, ſpitzlich, feingeſägt, die Kronblätternägel zuſammen eine Röhre bildend, unterſeits harzig-punktiert. Blüten ſchneeweiß, in innen roſenrot, oben ſpatelförmig. — E. macrantha zahlreichen dichten, beblätterten Riſpen. Kelchlappen Hook., Chile; Strauch, 1½ —3 m hoch. Blütezeit: ſpitz, faſt gezähnelt. — E. pendula Pers., Peru, mit Sommer. Aſtchen drüfig-weichhaarig. Blätter verfehrt- langen hängenden Blütentrauben. eirund⸗elliptiſch, ſtumpflich, am Grunde keilförmig, 1109. Escallönia floribünda H. B. Kih. (syn. netzaderig, geſägt, kahl, glänzend-dunkelgrün, unten E. caracasana H. B.), Reichblühende Escallonie. harzig⸗punktiert. Blumen ſchön, ziemlich groß, rot, in Anden Südamerikas. Strauch, 1½—2/ m, hoch. Endriſpen. Kelch drüſenhaarig. Blütezeit: September, Oktober. — Aſte kahl, Aſtchen a u Gattung 333. Bäüera bis Gattung 336. Ribes. Nr. 11051113. 291 kleberig⸗harzig. Blätter länglich, ſtumpflich, feingeſägt. Freien aufgeſtellt. Kultur in verhältnismäßig ge— feingerändert, etwas kleberig. Blüten ſchneeweiß, räumigen Gefäßen und kräftiger Erde (Lauberde, zahlreich, in doldentraubigen, beblätterten Riſpen. Miſterde und lehmige Raſen- oder Ackererde). Über⸗ | Verwendung. Schöne und zierliche immer- | mwinterung in einem hellen Keller mit +3 bis 89 C. grüne Blütenſträucher des Kalthauſes, die zur | Wärme iſt beſſer als in einem Nebenzimmer. Ver— Blütezeit ihren günſtigen Eindruck nicht berfehlen, mehrung durch Stecklinge (kurze Seitenſproſſe) im namentlich für Wintergärten ſchätzbar find. Im Warmbeete. Anzucht aus Samen. Sommer werden ſie wie Lorbeerbäume, Myrten ꝛc. im Gattung 335. Itea L., Moorſtrauch, Or XXII 41: XXXI 13 (griechiſch: itsa — Weide; am Waſſer wachſend). Kronblätter 5, linealiſch, in der Knoſpe klappig, mit einwärtsgebogenen Spitzen. Staubblätter 5. Fruchtknoten ober- oder halboberſtändig, 2fächerig. Griffel 1, zweifurchig, zuletzt Aſpaltig. Kapſel ſchmal, kegelig oder lineal⸗länglich, 2furchig, vielſamig. Bäume und Sträucher. Blätter geſtielt, länglich oder lanzettlich, drüſig— gezähnt oder gekerbt. Blüten weiß, in einfachen end- oder achſelſtändigen Trauben. — 6 Arten: 2ſommergrüne: I. virginica L., in Nordamerika, hübſcher, 1-2 m hoher Strauch für feuchten, kräftigen Sand- oder Wieſenmoorboden. Blüten im Spätſommer. Anzucht durch Ausſaat in Moorerde. I. japonica Oliv., in Japan. 4 immergrüne: I. macrophylla Wall. und I. chinensis Hook. et Arn., Blüten achſelſtändig; I. nutans Royle und I. ilicifolia Oliv., Blüten in Ahren. Letztere 4 in Oſtaſien; Kalthauspflanzen. Gattung 336. Ribes L., Johannisbeere (Stachelbeere), O XXII 41 (ribes ſoll bei den Arabern eine ſäuerlich ſchmeckende Pflanze heißen). Kelchlappen 4—5, grünlich oder gefärbt. Kronblätter 4—5, dem Kelchſchlunde eingefügt, oft klein und ſchuppenförmig, meiſt kürzer als der Kelch. Staubblätter 4 oder 5, kurzfädig. Frucht— knoten unterſtändig, 1fächerig, mehreiig. Griffel 2, getrennt oder verwachſen. Frucht eine vom Kelchſaum gekrönte Beere, wenig⸗ oder vielſamig. — Sträucher, bisweilen dornig. Blätter zerſtreut, oft büſchelig, einfach, geſtielt, häufig gelappt, gekerbt oder eingeſchnitten (in der Knoſpenlage gefaltet, bei R. aureum auch gerollt). Blüten meiſt klein, grün, gelb, weiß oder rot, in ein⸗ ort Trauben, ſeltener büſchelig oder einzeln. — 50 Arten, im gemäßigten ae! len, u 9 in „den Anden Südamerikas. A. Blütenftiele 1—3blütig. Pflanzen meiſt beſtachelt. (Stachelbeeren.) . * R. Grossularia. 1110. H. speciosum. 1111. B. Blüten in mehrblütigen Trauben. 1. Blütentrauben aufrecht, auch nach der Blütezeit noch. Deckblätter lanzettlich, länger als das Blütenſtielchen. * H. alpinum. 1112. R. orientate. 1113. 2. Blütentrauben von Anfang an oder doch nach der Blüte hängend oder nickend. (Gefüllte Blüten nur bei R. sanguineum!) a) Pflanzen mit Stacheln bedeckt: Ribes lacustre Poir. (syn. R. oxyacanthodes Michæ., nicht L.; R. echinatum Dougl.), Nordamerika. Strauch, Um hoch; Stengel dicht mit gelblichbraunen borſtenförmigen Stacheln bekleidet; unter den ſchlanken Aſtchen kleine, 3— 5 teilige Dornen. Blüten gelblichgrün, Staubkölbchen mit getrennten Hälften. Im Vordergrunde von Geſträuchgruppen eine intereſſante Johannisbeere. b) Pflanzen unbewehrt. * Blüten⸗ und Fruchtkelch flach, n Blätter meiſt nicht büſchelig. Deckblätter kürzer als die Blütenſtielchen . e . , H. multiflorum. 1115. * R. rubrum, 1116, ** Blütenkelch glockenförmig. Griffel einfach, mit kopfiger Narbe. Blätter meiſt büſchelieg .. * R. nigrum. 1117. H. floridum. 1118: kk Blütenkelch röhrig, mehr oder weniger präſentiertellerförmig oder röhrig und oben glockig. Griffel einfach, mit 2 e . Gurk R. aureum mit e Narbe und gelben Blüten) . . } . EK. sanguineum (Tafel 82). 1119. R. Gordonianum (Tafel 82). 1120. R. aureum (Tafel 82). 1121. 1110. * Ribes Grossuläria L., Stachelbeerſtrauch. lang, keilförmig. Staubblätter mehr als doppelt ſolang Europa, Aſien. Strauch, 60—150 em hoch. Blüte- als die linealiſchen, purpurroten Kelchzipfel. — Schön zeit; April, Mai. — Blätter Zlappig. Stützblätter und intereſſant, aber bei uns Kalthauspflanze. der Aſte aus einem ungeteilten oder einem Zteiligen 1112. * Ribes alpinum I., Alpen- Johannis- Stachel beſtehend. Kelch glockig. Blüten meiſt grün- | Geere. Gebirgswälder Europas und Sibiriens. Strauch, lich, meiſt 1—2. Kelchzipfel breit⸗länglich, verkehrt⸗ 1—2 m hoch. Blütezeit: April, Mai. — Pflanze eirund. Staubblätter ſelten etwas länger als die unbewehrt, ſehr äſtig, dichtbuſchig. Blätter 3 —5 lappig, Kelchzipfel. Beerenfrucht rot, gelb oder grün, kahl ſtumpf, unterſeits glänzend, oberſeits behaart, ziem- oder behaart. — Kommt in 3 Formen vor: k. typi- lich klein, ihre Herbſtfärbung gelb oder weißlichgelb. cum, Fruchtknoten und Beere mit drüſentragenden Blüten unſcheinbar, gelblichgrün, in aufrechten Borſten; f. Uva-crispa L., Fruchtknoten mit weichen, Trauben. Beeren dunkelrot, ſüß. drüſenloſen Borſten beſetzt; Beeren zuletzt kahl; f. re- | Verwendung. Iſt ungemein wertvoll, elinatum I., Pflanze kahl, nur die Blattſtiele und der weil ſie, ſofern der Boden dort nicht zu trocken iſt, Rand der Blätter, Deckblätter und Kelchzipfel bewimpert. ſelbſt im tiefen Schatten unter Bäumen gedeiht, — Sie ſind in großen Anlagen bisweilen angenehm, außerdem ſehr frühzeitig grünt; endlich iſt ſie weil ſehr genügſam und ſehr frühzeitig ergrünend. von großer Zierlichkeit und Leichtigkeit des Wuchſes, 1111. Ribes speciösum Pursh (syn. R. stamineum wenn ſie unbeſchnitten bleibt, ſodaß fie überall Sm., R. fuchsiodes Berland., Robsonia speciosa Sp.), empfohlen werden muß. Bracht-Stachelbeere. Kalifornien. Niedriger Strauch. 1113. Ribes orientäle Poir. (syn. R. lepto- Blütezeit: April, Mai. — Stengel und Aſte mit stachyum Desne., R. villosum Wall,, R. punctatum bräunlich⸗ſafrangelben, 2—3 zähligen Stacheln bewehrt, Zindl., R. odoriferum C. Koch), Morgenländiſche ſelten die Zweige nackt. Aſte höckerig. Blätter kahl, Johannisbeere. Südeuropa, Orient. Strauch. Blüte— rundlich, 3 lappig und kerbig-gezähnt. Blütenſtiele faſt zeit: Mai. — Pflanze mit mehr oder weniger langen, 3 blumig, drüſigbehaart. Blüten ſehr ſchön, groß, drüſentragenden Borſten behaftet, klebrig, freudig-grün. purpurrot, fuchſienähnlich hängend. Kronblätter Zweige graubräunlich, unbewehrt. Blütentrauben mit 19* Familie 72. Saxifragaceae bis Familie 292 drüſig⸗ſteifhaariger Spindel. Kelchzipfel und Stron- blätter gelblichgrün, bei f. melananthum Dosss. dunkelpurpurn. — Wegen des angenehmen Geruches für Anlagen und landſchaftliche Gärten von Wert. 1114. Ribes peträeum Wulf. (syn. R. cau- casicum M. B., R. atropurpureum C. A. Me., R. ciliatum C. Koch, R. Biebersteinii Berland.), Jelſen- Johannisbeere. Gebirge Europas. Strauch, bis 1 m hoch. Blütezeit: April bis Juni. — Zweige grau— braun. Blätter herzförmig, ſpitzgelappt, gezähnt, unterſeits weichhaarig, drüſenlos. Blütentrauben aufrecht oder nickend; wenn verblüht hängend, mit filziger Spindel. Blüten grün, dicht mit roten Punkten geſprenkelt oder rötlich bis (f. atro- purpureum) purpurrot. Kelch glockig, kahl, am Rande bewimpert. Griffel kegelförmig. Beeren rot oder ſchwarzrot. Genügſamer Boskettſtrauch. R. petraeum var. f, Bertol.), Vielblumige Johannis- beere. Südeuropa. Strauch, 1—2½ m hoch. Blüte— zeit: April, Mai. — Zweige graubraun. Blätter faſt herzförmig, ſtumpf-3— 5 lappig, gezähnt, unterſeits graulichweiß, drüſenlos. Blütentrauben verlängert, dicht-vielblütig, abſtehend, ſpäter hängend, mit ſtarker, flaumiger Spindel. Kelch kahl. Blüten gelb— lichgrün. Kelchzipfel und Kronblätter herabgebogen. Staubblätter und Griffel herausragend. Beeren rot. Reichblühend, ſtarkwüchſig, aufrecht. Zur Blütezeit in Landſchaftsgärten und Anlagen ſehr angenehm; aber auch die Belaubung wirkt. 1116. * Ribes rubrum I., Notfrüchtige Jo- hannisbeere. Zweige graurindig; Aſte dunkelgefärbt. Blätter ſtumpf, faſt herzförmig, 3— 5lappig, gezähnt, unterſeits weichhaarig, drüſenlos (nicht punktiert). von Fichtenzweigen in rauhen Lagen ratſam. 75. Crassulaceae, Oi V9 u. XXX 29. Blütentrauben nickend, die verblühten hängend; Blüten gelblichgrün. Kelch kahl, ſchüſſelförmig, ſeine Zipfel nicht bewimpert. Beeren rot, bei Garten— ſorten auch weiß, weiß mit rot geſtreift und gelblich. — Formen dieſes bekannten Fruchtſtrauches ſind: f. acerifolium, mit mehr ſpitzen, gelappten und mehr geſchlitzten Blättern; k. foliis aureo marginatis, Blätter gelbrandig; k. foliis variegatis, gelb-geſcheckt. 1117. * Ribes nigrum Z. (syn. R. olidum Mnech., Botryocarpum nigrum Rich), Schwarze Johannis- beere. Europa. Strauch, 1—1!/, m hoch. Blüte- zeit: Mai. — Blätter ſpitz, herzförmig, faſt 5 lappig, unterſeits drüſig-punktiert. Blütentrauben weich- haarig, hängend. Blüten grünlich, inwendig blaß— rötlich. Kelch glockig, weichhaarig, drüſig-punktiert. Beeren eßbar, ſchwarz, bei einer Gartenform ambra- farben. Blätter und Früchte ſind von ſtark würzigem Geruch. Zierformen ſind: k. aconitifolium (syn. | gezähnt, meiſt nur am Rande bewimpert, ſonſt völlig f. crispum), mit zerſchlitzten Blättern; k. hetero- phyllum, Blätter gezadt; f. foliis argenteo variegatis, Blätter weißbunt⸗marmoriert; k. foliis aureo margi- natis, Blätter gelbrandig; f. foliis aureis, Blätter ganz gelb. — Nur die zerichlißtblätterige und die weiß⸗marmorierte Sorte für Landſchaftsgärten und Anlagen von Bedeutung; die gelbblätterige wird beſſer aureus erſetzt. 1118. Ribes flöridum Z’Her. (syn. R. ameri- canum Mill., R. pensylvanicum Lam., R. campanu- latum Mnch., R. recurvatum Michæ., R. Dillenii Strauch, 1—2 m hoch. Blütezeit: April, Mai. — Zweige übergebogen. Blätter auf beiden Flächen mit ſitzenden gelblichen Drüſen punktiert, 3 lappig, einmal⸗ geſägt, ſpitz; Herbſtfärbung ſchön ſcharlach⸗ oder bräunlichrot. Blütentrauben ſehr lang, zahlreich, hängend. Blüten grünlichgelb, mit den aufrecht⸗ abſtehenden Kelchzipfeln faſt walzenförmig. Beeren chwarz. — In Landſchaftsgärten und Anlagen der Herbſtfärbung wegen gut angebracht. 1119. Ribes sanguineum Pursh, Tafel 82, 328 (syn. Calobotrya sanguinea Spach), Blutrote Johannisbeere. Kalifornien, Mexiko. Strauch, 1 bis 2 m hoch. Blütezeit: April, Mai. — Zweige rotbraun. Blätter 3 —5 lappig, kerbig⸗gezähnt, am Grunde herzförmig, unterſeits grausfilzig. Blütentrauben locker, drüſig-behaart. Kelch röhrenförmig⸗glockig; Kelchzipfel etwas länger als die ſpatelförmigen Kron⸗ 1115. Ribes multiflörum Tit. (syn. R. viti- folium Host, R. spicatum Vs., R. Raeseri Orph., blättchen. Blüten der Stammform ſchön purpurrot. Beeren blauſchwarz, bereift, ſchwach-drüſigbehaart. — Gartenformen ſind: f. flore pleno, gefüllt, pur⸗ purrot; iſt nicht reichblühend. f albidum Paxt., ſehr ſchön, weißlich; leider ſelten in den Gärten zu finden. f. atrosanguineum, dunkelblutrot. f. glutinosum Loud., purpurrot, Kelch und Blütenſtiele ſtark mit klebrigen Drüſen beſetzt. Verwendung. Die Blutrote Johannisbeere und ihre Formen ſind Prachtſträucher. Sie blühen reich und ſchön, ſind aber doppelt wertvoll, weil ſie ſehr früh blühen. Wirkungsvoll im Vordergrunde von Gehölzgruppen oder auch mehr vereinzelt und etwas frei-, am beſten ſonnigſtehend. Sie leiden aber an vielen Orten in ſtrengen Wintern, treiben hernach zwar ſehr willig wieder aus, die Blüten ſind aber auf 1—2 Jahre verloren. Deshalb iſt Hülle oder Decke 1120. Ribes Gordoniänum Zem., Tafel 82, 328 (syn. R. Beatonii hort.), Gordons Johannis- beere. Ein Baſtard zwiſchen R. sanguineum und K. aureum. Strauch, 1½ 2 m hoch. Blütezeit: April, Mai. — Zweige braun, ſteif, aufrecht. Blätter glänzend, beiderſeits drüſig-feinhaarig, 3— s lappig, eingeſchnitten-gezähnt. Blütentrauben mehr aufrecht. Blüten rötlichgelb oder Kelchröhre rot und Kron— blätter gelb, oder gelb und rot miſchfarbig. Sehr ſchöner und überall angenehmer Blüten⸗ ſtrauch; härter als R. sanguineum. 1121. Ribes äüreum Pursh, Tafel 82, 327 (syn. R. fragrans Zodd., nicht Pall.; R. palmatum Desf.,Chrysobotryarevoluta Spach), Gold-Zohannis- beere. Nordamerika. Strauch, 1-2 m hoch. Blüte⸗ zeit: April, Mai. — Rinde braun. Blätter Z3ſpaltig⸗ gelappt; die Lappen ſpreizend, eingeſchnitten, wenig kahl, in der Knoſpenlage gedreht; Herbſtfärbung ſchön rot! Blattſtiele am Grunde bewimpert. Blüten ſchön gelb, wohlriechend. Kelch mit walzlicher Röhre und breitlanzettlichen Zipfeln. Kronblätter kurz, abgeſtutzt, rötlich bis dunkelpurpurn, gezähnelt. Beeren der Stammform rund, ſchwarz, bei Garten- durch andere Pflanzen, z. B. Physocarpus opulifolius formen auch länglich, ſowie rot oder gelb. Griffel einfach, ganz, mit kopfiger Narbe. — Gartenformen ſind: f. tenuiflorum Zindl., alle Teile kleiner. Blätter boberſeits drüſig; Deckblätter linealiſch; Kronblättchen | vorn nicht rot. f. flayum Coll., Kronblättchen vorn ausgenagt, innen weißlich. k. palmatum, Blätter hand⸗ Medic.), Blütenreiche Johannisbeere. Nordamerika. fürmig-gelappt. k. praecox, früher blühend. f. serotinum Gattung 337. Geissois bis Gattung 340. Sedum. Nr. 114121. 293 (Syn. f. missouriense Lodd.), ſpätblühend. f. aceri- durch Zweigſtecklinge (Steckholz) und Ablieger ſehr folium, Laubblätter größer, Blüten rotrandig. leicht, aber auch durch Sproßſtecklinge von angetriebenen j Die Gold⸗Johannisbeere iſt ein unent⸗ Pflanzen. Ribes aureum wird auch als Wildſtamm behrlicher Blütenſtrauch, der ſonnig wie ſchattig für hochſtämmige Stachel- und Johannisbeeren ver⸗ gedeiht, aber im Schatten nicht blüht und ſchlaffäſtig wendet. Anzucht aus Samen nicht ſchwierig. Aus- wird. Die Blüten ſowohl als die ſchöne Herbſtfärbung ſaat im Herbſt nach der Ernte oder die Samen ein- der Blätter ſind ungemein zierend. — ſchichten und im kommenden Frühling ſäen. — Keim- Kultur der Johannisbeer-Arten mühelos; kraft der Samen 2—3 Jahre. ſie gedeihen in jedem Gartenboden. Vermehrung Familie 75. CUNONIACEAE, Cunoniagewächſe. == X8 oder XII4e. Gattung 337. GélssOis Labill., Geiſſois, Or XS; XI 14e (Ableitung des Namens unbekannt). Kelch 4—5 teilig; Lappen innen rauhhaarig, abfallend, in der Knoſpenlage klappig. Kron⸗ blätter fehlen. Staubblätter 10—20. Fruchtknoten oberſtändig, 2fächerig, mehreiig. Griffel 2, fadenförmig, am Grunde verwachſen. Kapſel linealiſch-länglich (ſchotenförmig) oder länglich-keulig, an der Spitze 2klappig, vielſamig. Bäume mit dickem Stamm. Blätter gegenſtändig, lederig, geſtielt, fingerig-3—5blätterig; Blättchen ganzrandig oder geſägt. Nebenblätter groß. Blüten anſehnlich, purpurn, in einfachen, ſeitenſtändigen Trauben. — 4 Arten, in Neu-Kaledonien, den Fidji-Inſeln und Auſtralien; z. B.: G. race- mosa Lab., aus Neu-Kaledonien, ein ſehr ſchöner Baum fürs Warmhaus. — Laub-, Raſen-, Miſterde und Sand. Gattung 338. Cunönia L., Cunonie, G X 8; XI I4e; XXXI I3 (nach dem Amſterdamer Kunſtgärtner J. Chr. Cuno benannt). Blüten ſtets zwitterig. Kelch 5Steilig; Lappen abfallend, in der Knoſpe dachziegelig. Kronblätter 5, länglich, an der Spitze ausgezackt, in der Knoſpe ſehr dachziegelig. Staub— blätter 10. Fruchtknoten oberſtändig, 2fächerig, 2 ſchnäbelig. Griffel 2, bleibend. Kapſel lederig, eiförmig, 2fächerig, vielſamig. Samen häutig⸗geflügelt. — Bäume oder Sträucher. Zweige dicklich, ſtielrund. Blätter gegenſtändig, geſtielt, dick, lederig, 3blätterig, oder unpaarig 5—7blätterig-gefiedert; Blättchen lanzettlich, ſtumpf drüſig-geſägt. Nebenblätter groß, hinfällig (Spitzentuten !). Blüten klein, weiß, in dichten, ährigen, aufrechten, gegenſtändigen Trauben. — 5 Arten, in Süd-Kaledonien; nur C. capensis L. in Südafrika; Blütezeit: Herbſt. Schöner, immergrüner Strauch des Lauwarm- oder Kalthauſes, kann im Sommer an einem ge— ſchützten halbſchattigen Orte im Freien ſtehen. Vermehrung durch kurze Seitenſtecklinge unter Glocken und lauwarm. Familie 74. CEPHALOTACEAE, Kopfkölbchengewächſe. = IX 2. Gattung 339. Cephalötus Labill., Kopftölbden, O IX 2 (griechiſch: kephalotos — mit Kopf verſehen; Staubkölbchen kopfig). Einzige Art: C. follicularis Labill., in den Sümpfen von King Georges Sound in Weſtauſtralien. Warmhauspflanze. Kultur in Torferde und die Gefäße in einen Unterſatz mit Waſſer ſtellen. Familie 75. (RASSULACEAE, Dickblattgewächſe. o Yu. XXX 29. (Nr. 1122—1189 aus acht Gattungen.) I. Kronblätter frei oder faſt frei. Gattung 340 Sedum. 341 Sempervivum. 342 Crassula. II. Kronblätter meiſt bis zur Mitte oder darüber hinaus verwachſen. Gattung 345 Cotyledon. 344 Bryophyllum. 545 Kaläncho&. 346 Röchea. 347 Grammänthes. Gattung 340. Sedum L., Fetthenne, © Vg; XXX 29 (lat.: sedare — ftillen, die Blätter wirken kühlend). Kelch- und Kronblätter frei oder faſt frei, 5 (ſelten bis 7 oder nur 3, 4). Staub— blätter meiſt doppelt ſoviele als Kelch- oder Kronblätter. Die Fruchtknoten frei oder faſt frei, ſoviele als Kelch- oder Kronblätter. Balgkapſeln vielſamig (nur bei S. pumilum Benth., Mexiko, und 8. microcarpum Sm., Kleinaſien, Iſamig). — Kräuter, ausdauernd, ſeltener 1= oder 2jährig, fleiſchig, aufrecht oder niederliegend, oft raſenbildend oder moosartig. Blätter ſehr verſchieden, gegen-, wechſel⸗ oder quirlſtändig, flach oder ſtielrund, ganzrandig oder geſägt, ſehr ſelten geſchlitzt. Blüten gelb, weiß, rot oder blau, in Trugdolden oder Ebenſträußen, bei wenigen Arten achſelſtändig und einzeln. — 140 Arten der gemäßigten und kalten Regionen der nördlichen Halbkugel. 5 überſicht der folgenden Sedum-Arten nach der Blütenfarbe. Arten, welche ſtielrunde oder halbſtielrunde Blätter beſitzen, find kursiv gedruckt. Es find die Nrn. 1122, 1123 und 1141 bis 1147. „ ee 1 01 u 995 grünlichgelb. III. Blüten blau. . Die Stengel ſind alle aufrecht. 8 ö Nr. 1126 S. maximum. — 1131 S. Maximowiczii und 8 S. Selskyanum. — 1135 8. Rhodiola. — 1136 S. Aizoon, | IV. Blüten weiß, roſaweiß, gelblichweiß. S. hybridum und S. camtscbaticum. 2. Die Pflanzen ſind niedergeſtreckt-raſenbildend. F Nr. 1136 S. hybridum. — 1139 S. sarmentosum. — Nr. 1125 8. Cepaea, Wurzel dick. — 1129 S. albo- 1145 S. acre, S. boloniense und S. alpestre. — 1146 S. re- roseum, Wurzel dünn. flecum. — 1147 S. pruinatim. 2. Pflanzen niedergeſtreckt-raſenbildend. 1 II. Blüten rot, rotviolett bis purpurn. a) Blätter flach 1. Alle Stengel find aufrecht; die Wurzeln fleiſchig. Nr. 1137 8 Itifoli 1138 8 "Ye Nr. 1124 S. Sempervivum. — 1127 S. purpurascens, 1149 5 lit. n n ne — 1128 8. Fabaria. — 1130 S. spectabile. — 1132 S. Ewersii. 40 S. populifolium. 2. Die Pflanzen niedergeſtreckt-raſenbildend. | b) Blätter ſtielrundlich oder halbſtielrund. E Nr. 1133 S. Anacampseros. — 1134 S. Sieboldii. — | Nr. 1123 S. glaucum. — 1141 S. dasyphyllum. — 1137 S. spurium. — 1143 S. Lydium. — 1144 S. pulchellum. 1142 S. album, S. Alberti und S. gracile. 294 A. Einjährige oder zweijährige Arten. * Blätter klein, ſchmal, ſtielrundlich oder halbſtielrund ** Blätter größer und flach, roſettig, gegen- oder quirlitändig . B. > tauden. Blätter flach. Familie 75. Crassulaceae, Dickblattgewächſe. O V9 u. XXX 29. S. coeruleum. S. glaucum. S. Sempervivum. * S. Cepaea. 1122. 1123. 1124. 1125. Or a er a) Wurzeln dick, rübenförmig, nur blütentragende Stengel treibend, welche im Herbſt abſterben. * Alle Stengel aufrechtwachſend. + Blüten nicht goldgelb Blüten goldgelb ** Die Stengel aufſteigend und hin⸗ und hergebogen oder niederliegend b) Erdſtamm nur bis 2 cm dick, die Wurzeln von unbedeutender Stärken. c) Wurzeln dünn. * Blätter wechſelſtändig. alljährlich abſterbend . 2. Blätter klein, dick, ſtielrund, halbſtielrund oder kantig. a) Blüten weiß, roſa oder purpurn b) Blüten gelb. * Blätter ſtumpf, d. h. ohne . SR ** Blätter kurz ⸗ſtachelſpitzig 1122. Sedum coerüleum Va‘ (syn. S. cyaneum Desf.), Blaue Fetthenne. Corſika, Sardinien, Nord- afrika. Einjährig, 5—15 cm hoch. Blütezeit: 10—12 Wochen nach der Ausſaat beginnend. — Stengel unten ſchwach-veräſtelt, weitſchweifig, dann aufrecht, rötlichgrün. Blätter wechſelſtändig, ſtielrundlich, länglich— linealiſch, fleiſchig, ſtumpf, am Grunde abgelöſt. Blüten zahlreich, in Zſpaltigen kahlen Trugdolden, anfangs blaßblau, dann violettblau. Kronblätter 7, ſtumpf. Verwendung und Kultur. Etwas zart; blüht nur an einer der vollen Sonne ausgeſetzten Stelle hübſch und reich, verlangt warmen lockeren Boden (Sandboden oder ſandige Laubwalderde) und braucht nur wenig bewäſſert zu werden. Vorzugsweiſe als Topfpflanze und zur Ausſchmückung von Steingruppen geeignet. Anzucht aus Samen. Ausſaat von Mai ab ins freie Land; Freilandpflanzen werden aber ſelten ſchön. Beſſer iſt Ausſaat Ende März oder An- fang April in Töpfe oder ins Miſtbeet in recht ſandige Erde (Heideerde) recht dünn. Die Pflänzchen ſpäter an den Platz verſtopfen. —Keimkraft der Samen 3—4 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. 1123. Sedum gläücum W. et Kit. (syn. S. hispa- nicum I., S. sexfidum M. B.), Blaugrüne Steft- henne. Alpen Süddeutſchlands, der Schweiz und Kleinaſiens. Ein⸗ bis zweijährig, 15—30 cm hoch. Blütezeit: Juli. — Pflanze kahl, blaugrün, oder oben drüſig-behaart. Die Stengel am Grunde meiſt verzweigt. Blätter halbſtielrund, linealiſch, ſchwach abgeplattet, ſtumpflich. Die Trugdolden mit 2— 5 ſchneckenwickeligen Aſten. Blüten einſeitswendig, faſt ſitzend, meiſt 6zählig. Staubblätter 12, ſeltener 10; Staubkölbchen faſt immer ſchwarz. Kelchzipfel eirund, ſpitz. Kronblätter weiß oder fleiſchfarben, am Kiel rot, lanzettlich, feingeſpitzt. Balgkapſeln am Grunde breit, kegelförmig⸗zuſammengedrückt, ausgebreitet, oft ſehr feinhöckerig. — Eine vielgeſtaltige Art. Spiel- arten ſind: f. leiocarpum (syn. S. hispanicum Gaud.), Balgkapſeln kahl oder faſt kahl; f. eriocarpum | Fi. Gr. (syn. S. orientale Boiss., S. Armenum ae an EN Spibe Dal gesagt oder e Die Stengel niederliegend, die nicht e ERIenDITDENE: * Blätter gegenſtändig (teilweis auch wechſelſtändig „ : Stengel am Grunde verholzend und nur der obere Teil im Herbſt voll. Anzucht aus Samen. * S. maximum. * S. purpurascens. * 8. Fabaria. 1126. 1127. 1128, 1129. 1130, 1131. 1132. 1133. 1134. 1135. 1136. S. alboroseum. S. spectabile (Tafel 23). S. Maximowiezü. S. Ewersü. S. Anacampseros. S. Sieboldiüi. .* S. Rhodiola. S. Aizoon. 1137, 1138. 1139. S. spurium (F. splendens, Tafel 23). S. roseum. S. sarmentosum. S. populifolium, 1140. Nafenbildende Bilanzen für Steingruppen. S. dasyphyllum. * S. album (Tafel 23). S. Lydium. S. pulchellum. 1141. 1142, 1143. 1144. 1145, 1146. 1147. . * S. acre (Tafel 23). S. pruinatum. Boiss., S. modestum Boiss., S. hispanicum var. Buxbaumii Griseb.), Balgkapſeln mehr oder weniger kurzhaarig; f. bithynicum Boiss., Pflanze nicht blühende Sproſſe treibend und dadurch bisweilen aus⸗ dauernd, Balgkapſeln kurzhaarig; k. polypetalum, Kronblätter meiſt 7—9, Staubkölbchen meiſt gelblich, Kapſeln ſehr höckerig. Verwendung und Kultur. Art und Formen find recht zierlich und vorzugsweiſe für Stein- gruppen, Felsſpalten, an Gemäuer, Ruinen c., wo ſie ſich ausbreiten können, zu empfehlen. Sie ge⸗ deihen in jedem recht lockeren Boden leicht, am beſten wohl in Laubwalderde oder in einem Gemiſch von Moor- und Lehmerde. Durch Ausſtreuen ihrer Samen ſorgen ſie ſelbſt für alljährliches Wiedererſcheinen. Aus ſaat im Frühling an den beſtimmten Platz oder der ſehr feinen Samen wegen für den Anfang in Töpfe oder Käſtchen. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. 1124. Sedum Sempervivum Zedeb. (syn. S. sempervivodes Fisch.), Haus lauch-Fetthenne. Klein⸗ aſien. Zweijährig, bis 30 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Pflanze fein-weichhaarig. Grund⸗ blätter roſettig-geſtellt, verkehrteirund⸗ſpatelförmig, et⸗ was geſpitzt und bewimpert. Stengel dichtbeblättert, in eine doldentraubige, halbkugelige Riſpe endend. Stengel⸗ blätter elliptiſch, umfaſſend. Blütenſtielchen ungefähr ſolang als die Blüten. Kelch etwa 2½ mal ſo kurz als die Blumenkrone und mit 3⸗kantigen ſpitzen Zipfeln. Kronblätter lanzettlich, ſpitz, außen ſchwach-flaumig, prächtig-ſcharlachrot. Verwendung und Kultur. Eine Pflanze von großer Schönheit. Sowohl durch ihre Haltung als durch ihre zahlreichen leuchtenden Blüten als Topf- pflanze, nicht minder aber auf Steingruppen oder auf Rabatten mit lockerem, durchlaſſendem Erdreich wirkungs⸗ Ausſaat in Schalen; die Pflänzchen in Töpfchen verſtopfen, im Kalthaus oder einem entſprechenden Zimmer überwintern und im kommenden Frühjahr (April, Mai) zum Blühen rene an den beſtimmten Platz pflanzen. Bisweilen über- wintern die von ausgefallenem Samen erwachſenen Pflanzen auch im Freien (unter Schneedecke). 1125. * Sedum Cepä®a Z. (syn. S. galiodes AL., S. spathulatum V. et Hit., S. strietum C. Koch.), RNiſpige Jetthenne. Weſt⸗ und Südeuropa, an ſchattigen Orten. Einjährig, 15—25 cm hoch. Blüte⸗ zeit: Juni, Juli. — Die Stengel aufſtrebend oder aufrecht, flaumig, von oder unterhalb der Mitte ab in eine lange, ſchmale, aus abſtehenden geſtielten Trug⸗ dolden beſtehende Riſpe endend. Blätter kahl oder flaumig, die unteren verkehrt-eirund, ſtumpf, in den Blattſtiel verſchmälert, meiſt gegen- oder zu dreien quirlſtändig (bei f. tetraphyllum Fl. Gr. alle Blätter zu 4 en), die oberen länglich-linealiſch, zerſtreut. Blütenſtielchen dünn, ungleich, von Länge der Blüten. Kelchzipfel dreieckig⸗lanzettlich, ſpitz. Kronblätter hell- roſa, auf dem Kiel purpurn, lanzettlich, in eine ſehr feine Haarſpitze endend, 2—3 mal länger als der Kelch. Verwendung und Kultur wie vorige Art, aber an ſchattigen Orten in Laubwalderde. 1126. * Sedum maximum Sey (syn. S. Tele- phium Z. ex p., S. latifolium Bertol.), Größte Fetthenne (fr. Herbe à la coupure, Grand Orpin; E. Tallest Stone-Crop). Europa. Staude, 25 —50 cm hoch. Blütezeit: Mitte Auguſt. — Wurzeln fleiſchig, knollentragend, weißlich. Blätter länglich oder eirund, ſtumpf, ungleich- oder ausgeſchweift-gezähnt, zumeiſt gegenſtändig oder zu Zen quirlig, die unteren mit breitem Grunde ſitzend, die oberen am Grunde kurzherzförmig, faſt ſtengelumfaſſend. Dolden⸗ trauben endſtändig, gedrungen; Blüten grünlich— gelb. Kronblätter abſtehend, gerade, an der Spitze kappenförmig⸗eingedrückt, mit einem zuſammengedrückten ſehr kleinen Hörnchen endend. Die inneren Staub— blätter dem Grunde der Blumenkrone ein- gefügt. — Hübſche Gartenform: k. foliis varie- gatis, Blätter mit großen gelblichweißen Flecken. 1127. * Sedum purpuräscens Koch (syn. S. pur- pureum L., S. Telephium L. excl. var.“, S. vulgare Lk., S. Thirkeanum C. Koch, wahrſcheinlich auch S. Rodigasii Fl. d. S.), Vurpurblütige Jetthenne. Mitteleuropa, Sibirien, Oſtaſien. Staude, 25 —50 cm hoch. Blütezeit: Auguſt, September. — Blätter länglich oder länglich-lanzettlich, ungleichgeſägt, gegen oder zerſtreutſtändig, die unteren kurzgeſtielt, die oberen mit abgerundetem Grunde ſitzend, locker, bei der Stammform grün, bei f. atropurpureum (syn. 8. Telephium purpureum Hort.) ſchön dunkelpurpur— rot. Doldentrauben endſtändig, bei der Stammform gedrungen, ſonſt etwas locker und armblütig. Blüten purpurn, bei f. lividum Bernh. pr. sp. weißlich. Kronblätter oberhalb der Mitte zurückgekrümmt⸗ab⸗ ſtehend, an der Spitze flach, ſchwachrinnig, gehörnelt. Die inneren Staubfäden dem letzten Fünftel oder Sechſtel über dem Grunde der Kronblätter eingefügt. 1128. * Sedum Fabäria Koch! (syn. S. purpu- reum einiger Autoren, nicht Z%k., nicht Tausch), Saubohnen⸗Jetthenne. Gebirge Mitteleuropas. Staude, 30—50 em hoch. Blütezeit: Juli. — Blätter bläulichgrau, länglich-lanzettlich, gezähnt-gefägt, alle mit ihrem ganzrandigen, keilförmigen Grunde in einen kurzen Blattſtiel verſchmälert, wechſel- oder zer⸗ ſtreutſtändig. Blüten in Doldentrauben, purpurrot, kleiner als bei voriger Art. Kronblätter abſtehend, an der Spitze flach, etwas rinnig, ſchwachgehörnt. Die inneren Staubfäden 1/, über dem Grunde der Kron— Gattung 340. Sedum, FJetthenne. Nr. 11221131. 295 blätter eingefügt. f. foliis variegatis hat gelblichweiß⸗ geſcheckte Blätter. 1129. Sedum alboröseum Bak. (syn. S. Fa- baria Hort., nicht Koch]; S. spectabile roseum Henders.), Weißrötliche Fetthenne. Japan. Staude, 50— 75 em hoch. Blütezeit: Auguſt, September. — Stengel und Blätter blaugrün, bereift. Blätter meiſt gegen-, ſeltener wechſelſtändig, aus keilförmigem, ganzrandigem Grunde oval oder länglich, ungleich— gezähnt. Blüten in lockeren, kleinen, endſtändigen Doldentrauben, weißlich. Kronblätter abſtehend. Staubfäden gleichlang, nebſt den Fruchtknoten rötlich, kürzer als die Kronblätter. k. foliis variegatis, Blätter mit breitem gelblichweißen Mittelſtreifen. 1130. Sedum spectäbile Boreau, Tafel 23, 91 (syn. S. Fabaria Lem. und hort., nicht Koch!; S. Pseudo-Fabaria Fenzl, S. spectabile purpureum Henders., Anacampseros spectabile Jord. et Fourr.), Anſehnliche Fetthenne. Japan. Staude, 30—50 cm hoch. Blütezeit: Auguſt, September. — Pflanze kahl, bläulichweiß-bereift. Blätter groß, faſt ſitzend, aus ganzrandigem, keilförmigem Grunde oval, buchtig— gezähnt, gegen- oder zu Zen quirlſtändig. Blütenriſpen end- ſtändig, große, dichte, flache Doldentrauben bildend. Blüten roſarot, mit vio⸗ lettem Anflug, ver— hältnismäßig groß. Kronblätter ſtern— förmig⸗-abſtehend. Staubfäden lang, dünn, fadenförmig, roſarot, 5 längere und 5 kürzere, die 5 längeren minde— ſtens noch einmal ſolang als die Kronblätter und hierdurch von allen vorgenannten Arten verſchieden. Sehr ſchön iſt auch f. foliis variegatis hort. mit ſchön gelblichweiß-ge— ſcheckten Blättern. Verwendung und Kultur der letztgenannten 5 Arten. Die ſchönſten find 8. spectabile nebſt f. foliis variegatis und S. purpurascens f. atropur- pureum, welche auch für kleinere Gärten angelegent— lichſt empfohlen ſeien; die übrigen für größere Ziergärten. Die drei obigen ſind als Topf- wie als Freilandpflanzen gleich ſchön und dankbar und im Zimmer, auf Blumentiſchen, Veranden, Balkons von hohem Wert. Alle werden zerſtreut auf Rabatten, truppweiſe auf Raſen, zu ſchönen, breiten Einfaſſungen vor Ziergehölzgruppen, am Fuße der Stakete kleiner Vorgärten ꝛc. gern verwendet. Kultur. Jeder recht lockere, hinreichend ſandige Gartenboden ſagt zu; ſie vertragen ziemlich ſtarken Schatten, jedoch auf Koſten der Blüte. Sie ſind winterfeſt, bedürfen nur ausnahms⸗ weiſe leichte Fichtenzweigdecke. Als Topfpflanzen ſind lie kalt und faſt trocken zu durchwintern. Ver— mehrung durch Grundſproſſe leicht. Anzucht aus Samen wie bei 8. glaucum, Nr. 1123. 1131. Sedum Maximowiezii Rgl., Maxi mowiczs Fetthenne. Sibirien. Staude, 60—75 cm hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Pflanze kräftig und ſehr hart. Die Stengel ſtark, gerade, aufrecht. Blätter wechſelſtändig, oval = lanzettlich im unteren. Anſehnliche Fetthenne. 296 Drittel ganzrandig, ſonſt geferbt, fleiſchig, lebhaft-grün, 6—8 cm lang. Blüten in ausgebreiteter Trugdolde, ſchön goldgelb. — 8. Selskyanum Agl. et Maack, Uſſurigebiet (Rußland); Staude, 30—50 cm hoch. Blütezeit: Spätſommer. Wurzelſtock ziemlich dick und fleiſchig. Die Stengel ſind aufrecht oder aufſteigend, einfach oder veräſtelt, die ganze Pflanze mit kurzen abſtehenden Haaren bekleidet. Blätter ſchmal⸗lanzettlich, zerjtreut- oder gegen ihren Grund hin keilförmig und ganzrandig, ſonſt geferbt-gejägt und an der Spitze etwas ſtumpflich. Blüten zu einer endſtändigen, zuſammen⸗ geſetzten, gedrungenen Trugdolde angeordnet. Blüten— ſtandszweige mit Deckblättern, die kürzer ſind als die Zweige. Blüten ſchön goldgelb. Beide ſtehen dem S. camtschaticum und S. Aizoon nahe. Verwendung zur Bepflanzung von Steingruppen, in Landſchaftsgärten und Anlagen, auch an Abhängen und ſonſtigen trockenen Orten. Vermehrung durch Teilung. Anzucht aus Samen ſ. Nr. 1123. 1132. Sedum Ewersii Ledeb., Ewers Fett- henne. Altaigebirge. Staude, 15—25 cm hoch. Blüte- zeit: Juli, Auguſt. — Erdſtamm fleiſchig. Stengel zahlreich, ſtielrund, hin- und hergebogen. gezähnelt, die unteren breit-elliptiſch, obere herzförmig und ſitzend. Blüten purpurroſenrot, in dichten, doldigen Riſpen an der Spitze der Aſte. Kronblätter länglich- lanzettlich, ſpitz, flach. — Sehr ſchön, winterhart und 'zu Einfaſſungen vorzüglich geeignet. 1133. Sedum Anacämpseros L. (syn. 8. Blätter gegenſtändig, blaugrün, am Rande rötlich, undeutlich⸗ pureum Turez. find nur Formen dieſer Art. rotundifolium Zam.), Rundblätterige Fetthenne. Pyrenäen, Alpen. Staude, 15—30 cm hoch. Blüte⸗ zeit: Juni bis Auguſt. — Die Stengel niederliegend, ausgebreitet, äſtig. Blätter wechſelſtändig, graugrün, verkehrt-eirund, ganzrandig, ſehr ſtumpf, Blüten in gedrungenen endſtändigen Doldentrauben, purpur- roſa, etwas lila. Eine für Steingruppen, Felſenanlagen, an alten Mauern, Ruinen vorzüglich verwendbare Art; verlangt ſonnigen Standort und breitet ſich in Wieſen- i chene ee 0 Grunde verkehrt-eirund, in der oberen Hälfte gezähnt, am Rande meiſt rot, moor- mit lehmiger Raſenerde bald aus. 1134. Sedum Sieböldii Sw., Siebolds Jett⸗ henne. Japan. Staude, 15—25 cm lang. Blütezeit: verſchieden, meiſt Herbſt. — Wurzel fleiſchig. Pflanze kahl. Die Stengel einfach, niedergeſtreckt oder über— hängend, meiſt hin- und hergebogen. Blätter aus beinahe keilförmigem Grunde faſt kreisrund, undeutlich gezähnt- eckig oder kerbig, blaugrün bis flachsgrau, kahl, rot— gerandet, oft roſa⸗über⸗ haucht, zu Zen quirlig⸗geſtellt, ſitzend, etwa 8—15 mm breit. Blüten klein, ſtern⸗ förmig, zart⸗ roſa oder Foſenrot, in dichten rund- lichen Trug— dolden. Eine Siebolds Fetthenne. Form iſt f. variegatum hort. (syn. f. foliis medio pictis), Blätter in der Mitte mit einem mehr oder weniger großen ovalen, gelblichweißen Fleck. buntblätte⸗ rige, ſchönere Familie 75. Crassulaceae, Dickblattgewächſe. O V9 u. XXX 29. Iſt eine ziemlich allgemein bekannte Art. Man be⸗ handelt ſie am beſten als Topfpflanze und überwintert ſie kalt, luftig und trocken. Verwendung für Ampeln und Konſolen, wozu ſich nur wenige Pflanzen gleich vorzüglich eignen. Die Töpfe müſſen der Pflanzen⸗ ſtärke angepaßt und eher etwas klein als reichlich groß ſein. Sandige Gartenerde genügt, doch iſt Wald- (Laub-) erde mit ſandiger lehmiger Ackererde vorzuziehen. 1135. * Sedum Rhödiola DC. (syn. Rhodiola rosea L., R. odorata Zam.), Roſenwurz-Fetthenne (fr. Sedum Rhodiole ou odorant; e. Rose-scented Stone-Crop, Rose-wort). Europa, Wien, Amerika. Staude, 10—25 cm hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Erdſtamm dick, nach Roſen duftend. Pflanze kahl. Blätter wechſelſtändig, flach, graugrün, linealiſch, oval oder länglich, mit verdickter Spitze. Blüten in Doldentrauben, wohlriechend, orangegelb, rot oder gelbrötlich, zweihäuſig oder vielehig, meiſt 4 zählig: die männlichen Blüten mit verkümmerten Fruchtknoten, die weiblichen nur mit Fruchtknoten und mit kleineren oder ganz fehlenden Kronblättern. — Hübſch auf Steingruppen. Anzucht aus Samen leicht. S. Stephani Cham, S. elongatum Zedeb., S. atropur- 1136. Sedum Aizoon Z., Langlebige Fetthenne. Sibirien, China, Japan. Staude, 30 cm hoch. Blütezeit: Sommer. — Erdſtamm äſtig, büſchelig, dicklich. Die Stengel aufgerichtet oder aufrecht. Blätter wechſelſtändig, lanzettlich, flach, geſägt, kahl. Blüten in ſtielloſer dichter Trugdolde, zierlich, gelb, mit 4—6 Kronblättern und 8—12 Staubblättern. — 8. hybridum Z., Sibirien; Staude, etwa 15 em hoch. Blütezeit: Juli. Die Stengel einfach, aufſteigend, am Grunde kriechend, Blätter verkehrteirund⸗lanzettlich, ſchwach, hohl, ſtumpfgeſägt, ziemlich gedrängt und ab- wechſelnd ſtehend, kahl. Blüten in endſtändiger Trug⸗ dolde, ſchwefelgelb. Balgkapſeln grün. — 8. camtschaticum Fisch., Kamtſchatka; Staude, bis 30 em hoch. Blütezeit: Juli. Die Stengel meiſt rot⸗gefleckt, oft verzweigt. Blätter aus keilförmigem gegen- oder wechſelſtändig. Blüten in dichten, flachen endſtändigen Trugdolden, lebhaft⸗goldgelb. Die Fruchtknoten rot. — Letztere eine ausgezeichnete, zu empfehlende Art; ſonnige Lage, humoſer Boden; jedoch ſagt auch ſandige Gartenerde zu. 1137. Sedum spürium M. B., Zweifel-Jett⸗ henne. Kaukaſus, Staude, 8—15 em hoch. Blüte- zeit: Juni bis Auguſt. — Die Stengel weitſchweifig, im unteren Teile niedergeſtreckt und wurzelnd, etwas flaumig. Blätter gegen-, hier und da auch mechjel- ſtändig, keilförmig-verkehrteirund, im oberen Teile kerbzähnig, mit kleinen Knötchen, weichhaarig, bewimpert; die oberen Blätter allmählich verkleinert, von der end— ſtändigen gedrungenen Doldentraube etwas entfernt- ſtehend. Blüten zahlreich, faſt ſitzend, roſenrot bis purpurroſa, bisweilen fleiſchfarbigroſa bei k. splendens, Tafel 23, 92 (syn. f. coccineum Fort.) ſchön dunkelkarmin bis ſcharlachrot, weit ſchöner als die Stammform. Kelchblätter lanzettlich, ſtumpf; Kronblätter lanzettlich, langgeſpitzt, doppelt länger als der Kelch. [S. oppositifolium Sims. iſt durch die weißen Blüten verſchieden; Blätter gezähnt, klein⸗ lappig, etwas ſtumpfer; Kronblätter weniger geſpitzt.) Sommermonate Ganz vorzüglich, ſelbſt während der heißen an den trockenſten Stellen ohne F re * RED? FTIR: Pflege friſch und im Wachstum bleibend, deshalb für Steingruppen, Böſchungen, Abhänge, ſowie zur Bildung dauerhafter Einfaſſungen auf magerem, trockenem Boden ſehr wertvoll. f. splendens iſt auch im Topfe ſchön. 1138. Sedum röseum Stev., Noſenrote Fett- henne. Kaukaſus, Kleinaſien. Staude, 3—6 cm hoch. | | | | Blütezeit: Sommer. — Pflanze rajenbildend, kahl. Die Stämmchen kurz, dünn, wurzelnd; die Stengel | fadenförmig, kurz, teils Blätter tragend, teils in ge⸗ drungene 3—9blütige, von den oberſten Blättern nur wenig entfernte Trugdolden endend. Blätter klein, lang, gegenſtändig, verfehrt-eirund, ſehr ſtumpf, ganz randig. Blütenſtielchen meiſt ſolang als der Kelch. Kelchblätter länglich⸗ſpatelförmig, ſtumpf. Kronblätter ſtumpflich, außen am Nerv roſenrot, innen weiß, doppelt ſolang als der Kelch. — Wirklich ſchöne Art! 1139. Sedum sarmentösum Dnge. (syn. S. carneum variegatum Art.), Ausläufer-Fetthenne. Nordchina. Staude. Blütezeit: Juni, Juli. — Die Stengel niedergeſtreckt, äſtig, ausgebreitet, weißlich, wurzelnd. Blätter gegenſtändig, öfters auch dreizählig, ſitzend, linealiſch, flach, an beiden Enden verſchmälert, zart⸗grün; bei f. variegatum weißgerändert, in der Jugend bisweilen ganz weiß. Blüten unanſehnlich, ſternförmig, goldgelb, riſpig⸗traubig. Die Verwendung als anſprechende Teppich— beet⸗Pflanze iſt bekannt. Ferner kann ſie zur Gattung 340. Sedum, FJetthenne. Nr. 1132—1144. 297 oder gegen den Blütenſtand hin auch gegenſtändig, ſtielrundlich, kurz- elliptiſch, ſehr fleiſchig, rückſeitig mit Höcker, am Grunde ungleich. Blütenriſpe drüſig— weichhaarig (ſelten kahl), doldentraubenartig, locker blütig. Kronblätter doppelt ſolang als der Kelch, weiß oder rötlichweiß. 1142. * Sedum album L., Tafel 23, 90 (syn. S. teretifolium Zam., S. micranthum Bast., S. Clusia- num Guss.), Weiße Fetthenne. Europa, Nordafrika, Kleinaſien. Staude, 10—20 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Pflanze kahl, grün, raſenbildend. Die Stämmchen kriechend, die blütentragenden Stengel aufſteigend, entfernter beblättert, die nicht blühenden dichter beblättert. Blätter cylindriſch, oberſeits etwas flach, länglich-linealiſch [bet k. brevifolium Bolss. (syn. S. Athoum DC, S. turgidum Urv.) abgefürzt- eirund⸗länglich!], ſtumpf, abſtehend, zerſtreutſtändig, am Grunde ungleich. Blütenriſpen gabelig-verzweigt— doldentraubig. Blüten zahlreich, weiß. Staubkölbchen ſchwarz. Kronblätter lanzettlich, ſtumpflich, ab— ſtehend, 3—4 mal jo lang als die ſtumpflichen eirunden Kelchzipfel. Für trockene Standorte: Felſen, Ruinen, Mauerkrönungen, Terraſſen vorzüglich ge— eignet und ſchöne Büſche bildend. — 8. Alberti KI., Ausſchmückung von Ampeln, Steingruppen, Felſen, Grotten und zu zierlichen Einfaſſungen kleiner Beete dienen. Überwinterung recht hell, in trockenen Räumen bei 4 3 bis 100 C. in Töpfen mit recht ſandiger Erde und am beſten als im Sommer oder Herbſt erzogene Stecklings⸗ oder Ablieger-Pflanzen, da dieſe wider Armenien, Kaukaſus; Staude, 7— 10 em hoch. Pflanze ſtandsfähiger ſind als ältere. 1140. Sedum populifölium Z., Pappelblätte- rige Fetthenne. Sibirien. 20 40 cm hoch. Blütezeit: Juni⸗ Juli bis September. — Blätter ziemlich dig⸗grün, flach, herz— grob⸗gezähnt, wechſel— weiß oder gelblich- wenigblütigen, end— ſtändigen, bisweilen trauben. Pappelblätterige Fetthenne. kölbchen purpurn. — gedeiht überall leicht, iſt winterfeſt und eignet ſich aber mehr durch friſch-grüne Belaubung als durch Blüten. 1141. Sedum dasyphyllum Z. (syn. S. glau- cum Lam. nicht V. et Kit.), Dickblätterige Fett- henne (fr. Orpin à feuilles &paisses; e. Thick-leaved Stone-Crop). Europa, Nordafrika. Staude, 15 em hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Die Stämm⸗ chen kriechend; die Stengel weitſchweifig-aufſteigend, kurz, die nicht blühenden ſehr kurz und dachziegelig— beblättert. Blätter kahl, aufrecht-abſtehend, zerſtreut⸗ ſtändig. Blüten ziem⸗ lich klein, weiß, roſa⸗ weiß, in viel-, ſeltener zart⸗gelb. Trugdolden mit ſehr kurzen dichtblütigen wicke— faſt riſpigen Dolden Kronblätter oval-lanzettlich. Staub- | ſtumpfen Kelchzipfel. Breitet ſich ſehr aus, Blätter, dichte, aber nur 3— 7 blütige Doldentrauben, vortrefflich für ſchattige Orte; ziert an ſolchen und durch Kronblätter, die nur 1½ mal ſolang ſind Staudig-halbſtrauchig, a e e ee, Trugdoldenäſte 2— 5, kurz, ungeteilt, zurück- Oſt⸗Turkeſtan; die Stämmchen dichtbeblättert. Blätter durch die Lupe betrachtet ſehr fein eingedrückt-punktiert und mit ſehr kleinen rötlichen Punkten beſtreut, 6—11 mm lang, 2—3 mm dick. Blüten doldentraubig— riſpig; Aſte des Blütenſtandes wiederholt 2ſpaltig, ſpäter verlängert. Blüten zahlreich, weiß. Blüten— ſtielchen kürzer als der Kelch. Kronblätter 5, lanzett— lich, ſpitz, 3—4mal fo lang als die elliptiſchen, ſpitzlichen Kelchzipfel. — 8. gracile C. A. Mey., grün, kahl, raſenbildend. Blätter pfriemlich, 3—4 mm lang, ſtumpflich, mit ihrem Grunde kaum angeheftet. gebogen-abſtehend, lockerblütig. Stielchen der faſt ſitzenden weißen Blüten kürzer als die Deck— blätter. langgeſtielt, kahl, freu 1 20. förmig oder eirund, Kronblätter langzugeſpitzt, geſtielt, 3 mal ſolang als die ſtumpfen Kelchzipfel. Staubkölbchen Verwendung auf Felſenanlagen. 1143. Sedum Lydium BDoiss., Tydiſche Jett- henne. Gebirge Lydiens, an feuchten Orten. Staude, 6—9 cm hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Pflanze kahl, raſenbildend, dichtbeblättert. Die Stämmchen kriechend; die Stengel aufſteigend. Blätter linealiſch, ſtumpf, 3—5 mm lang, graulichgrün, bei f. aureum Blüten in doldentraubig-kopfigen ligen Aſten. Blütenſtielchen kürzer als der Kelch. Kronblätter nicht gekielt, roſenrot, lanzettlich, ſtumpflich, faſt doppelt ſolang als die länglichen Staubkölbchen ſchwarz. — S. tenellum M. B. iſt durch nur 2—3 mm lange innen weiße, ſodann beiderſeits rötliche Blüten als die ſpitzen Kelchzipfel, verſchieden. Die Lydiſche Fetthenne bildet ſchöne und dichte Raſen, wird deshalb in neuerer Zeit mit großem Er— folge als Teppichbeet-Pflanze kultiviert. Ver— mehrung durch Samen wie durch Teilung leicht. 1144. Sedum pulchellum Mich,, Garſchöne Fetthenne. Gebirge Nordamerikas. Staude, 10 bis 25 em hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Pflanze kahl. Nichtblühende Stengel liegend, dichtbe— 298 Familie 75. Crassulaceae, Dickblattgewächſe. Gu V9 u. XXX 29. blättert; blühende aufſteigend, reichbeblättert. Blätter Juli, Auguſt. — Raſenbildende Pflanze. Blätter 1½%—3 em lang, ſitzend, ſtielrund, ſtumpf, grün, am linealiſch-pfriemlich, unter der Anheftungsſtelle Grunde mit zwei kürzeren oder längeren Ohren, die mit kurzem, ſtumpflichem Fortſatz. Trugdolden kahl, oft abſtehenden Spornen ähneln. Blüten ſitzend, vor dem Blühen zurückgebogen. Kelchzipfel ſpitz. purpurroſa, etwa 1 cm breit, in einſeitigen, end- Kronblätter doppelt ſolang als der Kelch. Blüten ſtändigen, 7—15 em langen ausgebreiteten und zurück? gelb. 2 Formen: f. viride Koch („Tripmadam“, gebogenen Wickeltrauben. S. reflexum I.), mit lebhaft-grünen Blättern; f. Für Böſchungen, zur Bildung von Einfaſſungen rupestre L. pr. sp. (syn. f. glaucum Auct.?), Blätter u. ſ. w. geeignet, ſcheint Halbſchatten zu lieben, gedeiht bläulichgrün oder hechtblau. — Als f. eristatum gleichwohl in voller Sonne recht gut. Nort. (syn. f. monstrosum Schoen.) wird eine Miß⸗ 2 7 geſtalt mit bandartig-platten, oft 3 cm breiten, jehr 1145. Sedum nere L., Tafel 283, 90 (syn. blattreichen, oben krauſen Stengeln kultiviert. Iſt ziemlich allgemein bekannt, hart und genügſam S. neglectum Ten., S. 5 aureum hort.), Scharfe Jetthenne (Mauerpfeffer; . Pain d’oiseau, Petite in allerhand lockerem Boden gedeihend. Joubarbe; e. Pepper 11 5 "Europa, a Aſien, Nord⸗ 1147. Sedum pruinätum Zk. (syn. S. elegans afrika. Staude, 5—15 cm hoch. Blütezeit: Juni, 19 Bereiſte Fetthenne. Westeuropa. Staude, Juli. — Pflanze raſenbildend, kahl. Die nicht⸗ 15-30 cm hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — blühenden Stengel 6zeilig-beblättert; Blätter klein, Stämmchen (der Stammart) kugelförmig; Blätter eirund, dick, mit ſtumpfem Grunde ſitzend, blaugrün, linealiſch⸗lanzettlich, kurz⸗ſtachelſpitzig, beider⸗ oberſeits flach, von ſcharfem Geſchmack (bei k. ſeits etwas flach, am Grunde etwas geſpornt⸗vorge⸗ sexangulare L. pr. sh., nicht Auot., die Blätter zogen; die Blätter der nichtblühenden Aſte dicht faft geſchmacklos, die blühenden Stengel dicht dach⸗ dachziegelig. Kelchzipfel abgerundet⸗ſtumpf. ziegelig beblättert und die Aſte der Trugdolden nur Kronblätter länglich, doppelt ſolang als der Kelch. — 1—3blütig). Blütenſtand aus 2—3 ährenförmigen Eine ſchöne Abart iſt: var. Forsterianum Sm. (syn. Wickeln mit vielen, faſt ſitzenden Blüten beſtehend. var. aureum Wirtgen, S. trevericum Rosb.), Blüten lebhaft-gelb. — S. boloniense Zolsl. (syn. Stämmchen verkehrt-kegelförmig; Blätter unter- S. sexangulare Auct., nicht L.) hat: Blätter linealiſch⸗ ſeits etwas gewölbt, ſpitzbegraunt, meiſt purpurrot, walzenförmig, ſtielrund, am Grunde in einen über ſonſt dunkelgrün, am Grunde mit zugeſpitztem die Anheftungsſtelle hinabreichenden Fortſatz (Sporn) Sporn, am blütentragenden Stengel dicht anliegend. verlängert. Kronblätter etwas kleiner und blaſſer Aſte Der Trugdolde nach der Blüte knäuelförmig gelb. — S. alpestre Vill. (syn. S. rubens W zuſammengezogen. Blüten goldgelb, ſchwach S. repens Schleicher), Algäuer Alpen. Staude, 3-6 duftend. Art und Abart ſind ſehr empfehlenswert em hoch. Blätter linealiſch, mit gleichbreitem und gedeihen auf Steingruppen ꝛc. vorzüglich. Grunde ſitzend. Trugdolde 2—5blütig. Kronblätter Anzucht der „Fetthennen“ aus Samen licht aufrecht, ſtumpf, eirund⸗länglich, nur 1½ mal ſolang ſchwierig. Ausſaat in Schalen im Frühling bis als der Kelch. . Sommer; die Pflänzchen nicht verzärteln, ſondern fie 1146. Sedum reflexum L., Nick-Fetthenne. hell, luftig und ziemlich trocken halten. Ke im⸗ Europa. Staude, 15—30 cm hoch. Blütezeit: kraft der Samen 3 Jahre; Keimung in 2—3 Wochen. Gattung 341. Sempervivum L., Hauslauch, G V 9; XXX 29 (lat.: semper — immer, vivum — lebendig; auch im trockenſten 91 ſich erhaltend). Kelch 6- bis mehrſpaltig oder =teilig, ſelten Steilig. Kronblätter 6 oder mehr, frei oder nur am Grunde verwachſen und den Staubfäden anhängend, länglich oder lanzettlich, ſpitz. Staubblätter doppelt ſoviele als Kronblätter (ſehr ſelten nur ebenſoviele), frei. Schüppchen am Grunde der Balgkapſeln klein, einfach oder paarweis-verwachſen und dann A2ſpaltig oder gefranſt, bei 26 kanariſchen (nicht in Kultur befindlichen) Arten fehlend. Früchtchen ſoviele als Kelch- oder Kronblätter, frei oder bis zur Mitte in die Kelchröhre eingeſenkt, vielſamig. — Dickblätterige, niedrige Kräuter oder fleiſchige Halbfträucher. Blätter meiſt rojettig-gehäuft, ſpiralig oder wechſelſtändig. Blüten weiß, roſenrot, grünlich, gelb oder purpurn, in riſpigen, meiſt dichtblütigen Trugdolden. — 50 Arten, in den Gebirgen Mittel- und Süd⸗ ray im Kaukaſus, Himalaja, in Abeſſinien, namentlich auch auf den Kanarischen Inſeln und auf Madeira. . Blüten fleiſchrot, roſenrot oder dunkelrot. Kronblätter 9—12 und mehr, ſternförmig-ausgebreitet. Die Balgkapſeln meiſt auseinanderneigend (ſpreizend). ; 1. Blätter der Roſetten auf den Flächen beiderſeits unbehaart und nur am Rande bewimpert . * S. tectorum (Tafel 24). 1148. S. Schnittspahnii. 1149. S. caucasicum. 1150. 2. Die Blätter der Roſetten beiderſeits kurz-drüſenhaarig. a) Blätter am Rande nicht oder kaum länger behaart als auf den Flächt0•˙ ee S. montanum. 1151. b) Blätter am Rande ſtets länger behaart als auf den Flächen . .. Fanenn de 3. Blätter wie bei 2b, 0 u der REN mit Fangen, weisen, die e Rofette Ipinnwebartig- über ziehenden Haaren : 5 S. arachnoideum (Tafel 24). 1153. S. tomentosum. 1154. 4. Blätter wie bei 1, jedoch an den Mn mit einem e eib 9 nn die Roſetten nicht ſpinnwebartig überziehen s S . fimbriatum. 1155. S. Moggridgei. 1156. B. Dale gelb oder d e (ſiehe auch C). 1. Kronblätter 9—12 und m a) Blätter der Roſetten beiderseits kahl, am Rande bewimpert . ö 2 > b) Blätter der Roſetten auf den Flächen dicht-kurz-weichhaarig, am Rande bewimpert ö. „„ „ „ „ 23073700. S. globiferum. 1159. 2. Kronblätter nur 6, aufrecht⸗zuſammenneigend (Blüten glockig). a) Blätter des Stengels beiderſeits kurzbehaart, außerdem am Rande länger bewimperrt . S. hirtum. 1160. S. patens. 1161. b) Blätter des Stengels beiderſeits kahl, aber am Rande bewimpertee:te . * S. soboliferum. 1162. S. Heuffelü. 1163. C. Fleiſchige, gelbblühende Halbſträucher oder Sträucher des Kalt- oder Kaphauſes, gekennzeichnet durch: 6—12 mehr oder weniger vereinigte Kelchblätter, eingeſenkte Fruchtknoten mit keulen-, . Verf e oder eee Schach am Grunde und durch kräftigen, dicken (bei Nr. 1165 ſehr kurzen) Stamm. S. arboreum. 1164. S. tabulaeforme. 1165. 1148. * Sempervivum tectörum I., Tafel 24,94. Gemeiner oder Dach-Hauslauch (fr. Jou- barbe commune, Joubarbe des toits; e. Common House-leek, Barren-privet). Mittel- und Südeuropa. Staude, 20—50 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Roſetten ziemlich groß, ihre Blätter länglich-ver⸗ kehrteirund, kahl oder ſehr kleindrüſig, vorn plötzlich in ein Stachelſpitzchen auslaufend, am Rande be- wimpert. ſtengel, welcher an ſeinem Ende den zuſammen⸗ gedrängten, riſpig⸗doldentraubigen Blütenſtand trägt, 4. Mey. (syn. S. flagelliforme Fisch., S. hispidulum deſſen Aſte anfangs ſchneckenlinig gerollt ſind und hell⸗ bis dunkelrot⸗-gefärbte, bisweilen weißliche Blüten tragen. Unter der Blätter⸗Roſette oder aus den Blatt⸗ achſeln entſpringen Ausläufer, welche an ihren Enden die in den folgenden Jahren blühbaren Roſetten ent- wickeln, während die alte Roſette eingeht. Eine vielgeſtaltige Art, deren Formen meiſt als „Arten“ betrachtet werden. a) typicum, Roſettenblätter grün. b) glaucum Ten. pr. sp. (syn. S. acuminatum Schott, S. Requienii hort.; f. rusticum Schnittsp.), Blätter der dichten Roſetten ſchön blaugrün, überall gleichfarbig oder an der Spitze ſchwach- bräunlich; | juratum got.), Funds Hauslauch. Alpen. Staude, Blütenentwicklung auffallend ſtark. c) bicolor, Roſette dicht, Blätter hellgrün mit ſcharf-abgeſetzt-purpurner Spitze. d) pyrenäicum (syn. S. calcareum Jord.), Roſetten groß, dicht; Blätter blaugrün, an der Spitze ſcharf abgegrenzt purpurbraun. e) älbidum Schniltsp. et Lehm. (syn. S. ichwach-bräunlich. Kronblätter aus dem fleiſchfarbenen Ton ins weißliche ſpielend. f) expänsum (syn. S. stenopetalum Schnittsp. Aus der Roſette erhebt ſich der Blüten⸗ Gattung 341. Sempervivum, Sauslauch. Aſte aus, die kleine Roſettchen tragen. Ar. 1145— 1155. 299 1150. Sempervivum caucäsicum Rupr. (syn. S. montanum C. A. Mey., nicht L.), Sankafifder Hauslauch. Kaukaſus. Staude. Blütezeit: Sommer. — Roſettenblätter mit ſtarken Haaren bewimpert, ſonſt kahl. Doldentrauben wenigblütig. Kronblätter 14, ausgebreitet, linealiſch-lanzettlich, langgeſpitzt, kurz- behaart, 2— 2 / mal ſolang als der Kelch, roſenrot, in der Mitte purpurn⸗geſtreift. Schüppchen am Grunde der Fruchtknoten aufrecht, plattenförmig, faſt quadratiſch. 1151. Sempervivum montänum L., nicht C. hort., S. piliferum Hort.), Berg-Hauslauch. Alpen. Staude, 8—15 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Roſetten klein, gleichartig-behaart; Roſettenblätter länglich-keilförmig, kurzzugeſpitzt, ihre Randwimpern kaum länger als die Haare auf den Blattflächen. Stengelblätter länglich, aufrecht, vorn etwas breiter. Blütenriſpe ausgebreitet, armblütig; Blüten tiefrot. Die grünen Roſetten ziehen ſich im Winter zuſammen, im Sommer breiten ſie ſich aus, und es werden dichte Raſen gebildet. (Vergl. auch k. dolomiticum der folgenden Art.) 1152. Sempervivum Fünckii A. Dr. (syn. 8. 8—15 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Stengel, Blätter und Kelchzipfel oft rot-punktiert und an der Spitze rot. Zwiſchen den Roſetten laufen fadenförmige 77 Roſetten— blätter länglich, kurz-zugeſpitzt, grün, ihre Wimperhaare drüſenlos und viel länger und ſtärker als die Haare 5 SR der Blattflächen (bei f. dolomiticum Facch. der ruthenicum h. Par., S. assimile Schott, S. Comoli Tiroler Alpen ſehr kurz). hort. Wirceb.); Roſettenblätter grün, an der Spitze gi Trugdolden meiſt aus 3 Aſten zuſammengeſetzt. Kronblätter lanzettlich, zuge— ſpitzt, faſt 3Zmal ſolang als der Kelch, roſa, mit purpurrotem Mittelſtreifen. Die Fruchtknoten breit- et Lehm., S. californicum Hort. Lips.?), Roſetten groß und mehr ausgebreitet; Blätter ſchön blaugrün, überall gleichfarbig oder an der Spitze ſchwach-bräunlich. g) pulchrum, Roſetten groß, dicht; blaugrün, an der Spitze nicht ſo ſcharf abgegrenzt— | bräunlich als bei d. dann blaugrün und mit ſtark zugeſpitzter violettbrauner Spitze. Blütenſtand niedriger, mehr ausgebreitet und an Nr. 1149: S. Schnittspahnii erinnernd. Blätter eirund, faſt rautenförmig, dicht drüſenhaarig. 1153. Sempervivum arachnoideum L., Tafel 24, 93. Spinnweb-Hauslauch. Alpen, Pyrenäen. Staude, 8—15 em hoch. Blütezeit: Ende Juni bis Auguſt. — Roſetten klein, oben gewölbt, Polſter bildend, mit den Spinnwebhaaren der Blattſpitzen h) violäscens, Roſettenblätter am Grunde violett, i) rubéscens, Roſetten mehr ausgebreitet als bei h. Blätter am Grunde rötlichviolett. k) densum, Roſetten dicht; Blätter am Grunde rötlichviolett, dann blaugrün und Spitze bräunlich. ſchwach- bräunlich. c ähnlich, die Roſetten aber kleiner. überzogen. Stengel mit ausgebreiteter, armblütiger Riſpe; Blüten ſchön, tiefrot; Kronblätter länglich— lanzettlich, zugeſpitzt, Zmal ſolang als der Kelch, meiſt mit einem Purpurſtreifen. — Formen ſind: f. heterotrichum Schott, mit ſehr ſchönen tiefroten Blüten; f. Doellianum Schnittsp. et. Lehm., mit ſchönen braunrot und weißen Roſettchen, indem die Spinnwebhaare an den älteren Roſetten verſchwinden. I) violäceum (syn. S. Neilreichii hort.), Roſetten dicht, ſehr ſchön violettrot-ſchillernd; Spitze der Blätter Die Art ſowie auch ihre Formen finden in der Teppichgärtnerei vielfach Verwendung; ſie ſind für den Blumenfreund auch als Topfpflanzen ſehr m) Mettenianum Schnittsp. et Lehm., der Abart S. Boutignianum Bill. et Gren., S. Schlehani Schott und S. blandum Schott dürften auch nur Formen von 8. tectorum ſein. Die ſchönſten der obigen Formen ſind glaucum bezw. expansum, pyrenaicum und violaceum. 1149. Sempervivum Schnittspähnii Zagg. (syn. S. Wydleri hort. Berol?), Schnittſpahns Hauslauch. Roſettenblätter im jüngſten Zuſtande ſchwach⸗kurzhaarig, dann aber bald kahl werdend und nur am Rande bewimpert. Blütenſtengel niedriger als bei 8. tectorum, die Blütenſtandsäſte ſtark- ab⸗ ſtehend, der Blütenſtand alſo mehr ausgebreitet. willkommen. 1154. Sempervivum tomentösum Lehm. et Schnittsp.(syn. S. Webbianum hort.), Filziger Haus- lauch. Teneriffa? Staude, 8—15 em hoch. Blütezeit: Ende Juni bis Auguſt. — Die kleinen Roſetten ſind oben flach und dicht mit ſilberweißem, ſpinnweb— artigem Filz bedeckt. Sonſt wie Nr. 1153. Blüten rot. Die ſilbergrau-filzigen Roſetten ſind ſehr ſchön, gehen aber leider im Winter infolge Näſſe und ſchroffer Witterungs-Gegenſätze noch leichter zu Grunde als Nr. 1153. Deshalb recht ſandiges Erdreich und im Winter luftige Fichtenzweigdecke geben. 1155. Semper vivum fimbriätum Schnittsp. et Lehm. (syn. S. barbulatum Schott?, S. piliferum 300 Jord.), Gefranſter Hauslauch. Tirol. Staude. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Roſetten mittelgroß. Blätter grün, im oberen Drittel am breiteſten, an der Spitze bräunlich und mit ſehr langen franſenartigen Wimperhaaren. Aſte der Trugdolde ſehr gedrängt beiſammen. Staubfäden kahl. Fruchtknoten lanzettlich. 1156. Sempervivum Moggridgei Desm., Mog- gridges Hauslauch. Alpen. Staude, 8—15 cm hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Roſetten groß, etwa 15 cm breit. länglich-keilförmig, grün, kahl, mit ſcharfer Spitze, die einen Büſchel weißer Haare trägt. Blätter des Umkreiſes abſtehend und zurückgebogen, die inneren aufrecht. Stengelblätter blaßgrün oder rötlich, 2 cm lang. doldentraubig. — Sehr ſchön! 1157. Sempervivum Wulfenii Hoype, Wulfen; Hauslauch. Alpen Oſterreichs. Staude, 10—25 cm hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Junge Roſetten nicht kugelförmig. Roſettenblätter länglich-verkehrt— eirund, meiſt bläulichgrün, plötzlich in eine Stachelſpitze zugeſpitzt, im Alter an der Spitze unbewimpert. blätter ſchwefelgelb oder grünlichgelb, linealiſch, an der Spitze pfriemlich, Zmal ſolang als der Kelch. Schüppchen am Grunde der Fruchtknoten aufrecht, plattenförmig, faſt quadratiſch. — Naheſtehend iſt S. ruthenicum Koch, nicht hort., nicht Schnittsp., aus Galizien, Siebenbürgen und Südrußland. Blätter bis zu 10 em lang, Stengelblätter herzförmig⸗eirund, zugeſpitzt, auf beiden Familie 75. Crassulaceae, Dickblattgewächſe. Of V9 u. XXX 29. ſternförmig- ausgebreiteten bewimperten Kronblättern Blüten etwa 2 cm breit, roſenrot, riſpig⸗ Kron⸗ 1158. Sempervivum Bräünii Funck, Brauns Hauslauch. Hochalpen. Staude, 5—15 cm hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Roſetten klein. Roſetten⸗ blätter ſchmäler, länger als 2—4 mal ſolang als breit, ungekielt, e gerändert, beiderſeits gleichgewölbt, auf der ganzen Oberfläche dicht drüſig-behaart, ſpitzlich, aber nicht in eine Spitze ausgeſchweift. Kelchzipfel ſchmal und lang; Staubfäden weiß. Kronblätter bis 2 mal ſolang als die Kelchzipfel, gelbweiß, mit grünem Rückenſtreifen. Fruchtknoten ſchief-läng⸗ lich, dicht drüſenhaarig, am Grunde mit quadra- tiſchen Schüppchen. Obere Stengelblätter aus breiterem, den Grunde lanzettlich, abſtehend. — Formen ſind: f. Pittonii Schott pr. sp., Steiermark; Nofetten- blätter blaugrün, an der Spitze ſcharf⸗dunkelviolett⸗ gezeichnet. Kronblätter gelblich, beiderſeits gleich— farbig, obere Stengelblätter breit-lineallanzettlich; Schüppchen dicklich. k. Gaudinii Christ., Kanton Wallis; Roſetten groß; Kronblätter faſt 3 mal ſolang als die Kelchblätter. — S. rupicolum Kern., Gebirge Tirols, iſt verſchieden durch: Roſettenblätter 24 mal ſolang als breit, bis 3 cm lang und bis 8 mm breit, oberſeits flach und meiſt kahl, unterſeits ſchwach-ge⸗ wölbt und drüſenhaarig. 1159. Semper vivum globiferum Z., Kugel- tragender Hauslauch. Rußland, Schweiz, Oſterreich, Deutſchland, an Felſen u. dgl. Staude, 10-20 em hoch. Blütezeit: Ende Juni bis meiſt eirund, bewimpert, gebogen und dichte kugelige Roſetten bildend, zwiſchen welchen fadenförmige Sproſſe mit kugeligen, August. — Blätter anliegend und einwärts⸗ der Roſetten gegen Herbſt hin annehmen, auch durch | linealiſch⸗länglich, ſtumpf, mal ſolang als der ſpitze Kelch. Erde neigenden und daſelbſt wurzelnden Pflänzchen entſpringen. Schüppchen am Grunde der Fruchtknoten klein, drüſenförmig. Blüten ockergelb, dolden— traubig. Staubfäden gelb; bei f. ruthenicum Lehm. et Schnittsp., nicht hort., nicht Koch, fäden rot, wimpert; bei k. grandiflorum Ha. die Blüten ſehr groß, bis zu 3½ em im Durchmeſſer, mit blaßgelben, „die Staub⸗ auch die Kronblätter hellgelb und unbe- ſich zur die zahlreichen meiſt kahl, und roten Staubfäden. 1160. Sempervivum hirtum L. A Hauslauch. Alpen Oſterreichs. Staude, 3—25 cm hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Roſetten grün, eine Menge junger Roſetten auf dünnen Stielchen aus den Blattachſeln treibend. Roſettenblätter 6-12 mm breit, länglich-lanzettlich, ſpitz, von der Mitte nach der Spitze verſchmälert, kahl, am Rande bewimpert. Flächen behaart. Kelchzipfel beider eits behaart. Kron⸗ blätter gelblich weiß, am a franjig-bewimpert. 1161. Sempervivum patens Griseb. (syn. S. Reginae Amaliae ort., nicht Heldr. et Sart.!; S. hirtum Sm., nicht L.), Breiter Haus lauch. Ungarn, Griechenland. Staude, bis 30 em hoch werdend. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Roſetten groß, bis zu 12 cm im Durchmeſſer, am ſchönſten gebaut und ge⸗ färbt von allen Arten, aber gewöhnlich keine jungen Roſetten treibend. Roſettenblätter auf den Flächen ſpärlich-kurzhaarig, am Rande aber dicht bewimpert, länglich-verkehrteirund, plötzlich in einen langen Kraut⸗ ſtachel zugeſpitzt, bläulichgrün, am Rande oder nur an der Spitze gerötet. Stengelblätter länglich⸗lanzettlich, ſpitz, halb⸗ſtengelumfaſſend. Blüten in dichter Trug⸗ dolde, gelb. Kronblätter 6, aufrecht, kurzhaarig, mit einem Spitzchen, 1½ Schüppchen am Grunde der Fruchtknoten kurz-eirund. (Vergl. auch S. Heuffelii Schott, Nr. 1163.) Sehr ſchön und überall zu empfehlen. Fit wenig verbreitet, weil die Pflanze keine jungen Roſetten treibt, mithin aus Samen erzogen oder durch Blatt- ſtecklinge vermehrt werden muß. 1162. * Sempervivum soboliferum Z. (syn. S. globiferum Bot. M., nicht L.), Sproſſender Haus- lauch. Europa, auf Felſen und Sandhügeln. Staude, 8—25 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Die jungen Roſetten kugelrund, die älteren ausgebreitet, alle aus kahlen, ſtachelſpitzigen, nach der Mitte ge— krümmten Blättern gebildet, in deren Achſeln zahlreiche Ausläufer mit jungen Roſetten entſpringen. Blüten etwas mehr gelb als bei S. hirtum. 2 Abarten: a) typicum, Roſettenblätter 6—12 mm breit, länglich-keilförmig oder verkehrteirund- keilförmig, jpiß; Stengelblätter länglich, zugeſpitzt, die oberſten eirund; alle kahl, nur am Rande bewimpert; Kelchzipfel kahl, bewimpert, halb ſolang als die Krone. b) Neilreichii Schott, Roſettenblätter nur 2 bis 3 mm breit, ſchmallanzettlich, gegen die Spitze ver ſchmälert. Unterſcheidet ſich von S. arenarium Koch (syn. S. Hillebrandtii Schott) nur durch beiderſeits kurzbehaarte und am Rande bewimperte 1 und iſt vielleicht ebendasſelbe. Beide Abarten ſind ſchön und durch die rote Färbung, welche die äußerſten Blätter oder die Spitzen ſich oft ablöſenden, am Boden hin- rollenden und wurzelnden Kugelroſetten auffallend. 1163. Sempervivum Heuffelii Schott, Heuffels Hauslauch. Banat. — Von voriger Art durch die nicht ſo maſſenhaft und auf beſonders dünnen Stielen aus den älteren (bis zu 30 em breiten!) Roſetten hervorſproſſenden Roſetten verſchieden. Blätter grün, an der Spitze purpurbraun, abgeſehen von Randwimpern ſeltener kurzhaarig. Blüten gelblich Gattung 342. Crässula, Dickblatt. Ar. 1156—1169. 301 weiß. — Steht, wenn mal kurzbehaart, dem S. patens | 1164. Sempervivum arböreum Z., Baum- Nr. 1161, äußerſt nahe, hat aber größere Roſetten. — artiger Hauslauch. Mittelmeergebiet. Blütezeit: Verwendung der Hauslauch-Arten. Alle Dezember bis Frühling. — Pflanze 1-1 ½½ m hoch Arten und Formen eignen ſich für den Felſengarten, werdend, äſtig; Nacktſtellen genarbt. Blätter keilförmig, für Steingruppen, ſonnige, dürre Orte und Fett⸗ fleiſchig, kahl, bewimpert, in endſtändigen Roſetten, pflanzen- Teppiche; einige gut zur Teppichgärtnerei bei f. fol. albo variegatis, weißbunt; bei f. fol. aureo (S. arachnoideum, S. tectorum vio:aceum, S. tecto- | variegatis gelbbunt; bei f. foliis purpureis braunrot rum f. glaucum etc.); in ſehr ſandigem Boden zu oder braunrot⸗-gerändert. Blüten in gedrängten reich— Einfaſſungen, und die meiſten ſind als Topfpflanzen blütigen, riſpenſtändigen, gabelteiligen Trauben, gelb. G. patens!) angenehm. Kultur. Sonniger Stand— 1165. Semper vivum tabulaeföorme Ha., ort, leichter, ſehr ſandiger, mit Schutt untermiſchter, Tafelförmiger Hauslauch. Madeira. Strauch. aber nicht mit Miſt gedüngter Boden. Begießen iſt Blütezeit: Frühling oder Sommer. — Pflanze äſtig. bei Freilandpflanzen meiſt überflüſſig, nicht ſelten Blätter länglich-ſpatelförmig, am Grunde ſchmäler, nachteilig. Je durchläſſiger der Boden, deſto mehr flach, bewimpert, am Ende des Stengels und der Aſte darf man hoffen, die Hauslauch-Arten auch in naſſen zu dichten, flachen, tafelförmigen, ſehr hübſchen Wintern gut zu erhalten. Anzucht aus Samen. Roſetten geordnet. Blüten in endſtändigen Trugdolden, Ausſaat in Schalen mit der bei ſehr feinen Samen zierlich, blaßgelb. Kronblätter 10—12. erforderlichen Vorſicht. — Keimkraft der Samen Kultur beider Arten auch im Wohnzimmer 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. erfolgreich und wie bei Dickblattpflanzen. Gattung 342. Crässula L., Dickblatt, O V 9; XXX 29 (lat.: erassus — dick, fleiſchig). Kelch- und Kronblätter frei oder fait frei, 5 (ſeltener 3, 4 oder 6—9). Kronblätter jo groß oder größer als die Kelchblätter. Staubblätter ſoviele als Kelch- oder Kronblätter, frei oder am Grunde den Kronblättern anhaftend. Schüppchen verſchieden. Früchtchen frei oder am Grunde ein wenig verwachſen, mehrſamig (ſelten 1—2jamig). Kräuter, Halb— ſträucher oder Sträucher. Blätter gegenſtändig, ſelten geſtielt, häufig am Grunde verwachſen, ganzrandig oder knorpelig⸗ gerändert, kahl, behaart oder ſchuppig. Blüten ziemlich klein, weiß, roſenrot, ſeltener gelb, trugdoldig, bisweilen kopfig. — 120 Arten, zumeiſt am Kap, wenige in Abeſſinien und am Himalaja. A. Kronblätter eirund, verkehrt-eirund, länglich oder lanzettlich, jedoch niemals mit einer deutlich-abgeſetzten ſchmalen Spitze verſehen, wenn auch rückſeitig oft mit Spitzchen. Laubblätter ſitzend, nicht roſettig— En 1. Derbe, fleiſchig-ſtrauchige Pflanzen. Blätter flach, breit, ganzrandig, nicht blaugrau- beſtäubt . C. arborescens. 1166. C. lactea. 1167. 2. Blätter mehlig⸗graublau⸗beſtäubt; ſonſt wie 1. . JJV ẽ ⁰y u en 3. Krautige, kriechende Pflanzen .. „%% ⁰ (Hierher auch die weiß blühende Ampelpflanze 0. Cooperi hort.) B. Laubblätter deutlich-geſtielt. Alles übrige wie A.. . spathulata. 1170. 1166. Crassula arborescens Willd. 3 G. 1168. Casal falcata Willd. (syn. Rochea Cotyledon Curf.,. Cotyledon arborescens Mill.), falcata DC., Larochea falcata Ham., Crassula obliqua Baumartiges Dickblatt. „rapland. Strauchig, 1 bis Andr.), Sicheliges Dickblatt. Kapland. Fleiſchiger 2 m hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Stamm und Halbſtrauch, bis 1 m und drüber hoch werdend. Aſte robuſt, ſtielrund. Blätter am Grunde faſt ver- Blütezeit: Sommer. — Stamm fleiſchig, einfach, wachſen, rundlich- verkehrteirund, mit Weichſpitzchen, beſtäubt. Blätter ſehr dickfleiſchig, 7-10 em lang, 3½ —7 cm lang, fleiſchig, flach, graugrün, oberſeits nahezu ſenkrecht-ſtehend, am Grunde verwachſen, punktiert, kahl, ganzrandig. Trugdolden endſtändig, graugrün, beſtäubt, länglich, ſchief-ſichelf örmig, geſtielt, länglich, riſpig, mit gegenſtändigen ausge- faſt ſtumpf, nach oben hin an Größe abnehmend und breiteten dreigabelig- verzweigten Aſten. Blüten erſt in Deckblätter übergehend. Blüten in reichverzweigten weiß, dann roſen rot. Kelchlappen ſehr kurz, lanzett- doldentraubigen Trugdolden. Kronblätter am Grunde lich, gekielt, kahl. Kronblätter ausgebreitet, am Grunde verwachſen, linealiſch-lanzettlich, nicht viel länger als ſchwach-verbunden, mit Weichſpitzchen, hohl, nervig. die Staubfäden. Fruchtknoten-Schüppchen ſehr klein. Fruchtknoten-Schüppchen klein. Blüten ie ee bis orangerot, bei ae I f. flore albo weiß. f. minor, eine in allen Teilen 5 1167. Crassula läctea 4½ (syn. C. argentea fleinere und noch williger blühende Form. — C. per- L.?), Milchweißes Dickblatt. Kapland. Strauchig, oli. 5 f J 11 8 255 / 4 iata L. (syn. Rochea perfoliata DC.) iſt verſchieden 3060 em hoch Blütezeit: Dezember bis März. durch: Blätter lanzettlich, zugeſpitzt, oberſeits hohl — Die Stengel gebogen, kurz. Blätter am Grunde 10 15 ii Aülftech abſtehen d. Blüten ſchar⸗ verwachſen, ſchmal-zverkehrteirund etwas ſpitz oder lach rot, bei 5 ra 1 5 IE langgeſpitzt, am Grunde verſchmälert, fleiſchig, flach, ; 205 kahl, grün, innerhalb des ganzrandigen Randes punk! Art und Formen ſind auffallende, zur Blüte— tiert. Trugdolden riſpig, dreigabelig⸗verzweigt, läng⸗ zeit überall geſchätzte Pflanzen. lich, geſtielt. Blüten zahlreich, weiß. 1169. Crassula Schmidtii K). (syn. C. gracilis Verwendung und Kultur. Nr. 1166 iſt ein Aort., C. rubicunda hort., nicht E. Mey!), Schmidts ganz vortrefflicher Winterblüher, insbeſondere Dickblatt. Kapland. Staudig-halbſtrauchig, die Stengel für Handelsgärtner als Werkſtoff für Bouquets ꝛc. 5—12 cm lang. Blütezeit: Sommer. — Pflanze Starke Pflanzen ſind oft von ihren Blüten ganz über- | vrajenbildend. Die Stengel krautig, durch zurückge— deckt und eine Zierde des Wohnzimmers, in welchem bogene Haare etwas rauh, grün oder mehr oder weniger ſie während der Blütezeit bleiben dürfen; nach derſelben purpurn. Grundblätter faſt roſettig-geſtellt, länglich aber müſſen ſie = il Kalthauspflanze!) wieder kühler oder lineal⸗lanzettlich, bis linealiſch, nebſt den linealiſchen geſtellt und verpflanzt werden. Milder Ackerlehm, gegenſtändigen, am Grunde nicht verwachſenen Stengel— Laub⸗ und Miſterde reichlich mit Sand durchmiſcht, blättern grün oder mehr oder weniger purpurn. und verhältnismäßig kleine Töpfe. Vermehrung Alle Blätter kahl, oberſeits flach, durch eingeſenkte durch Stecklinge bei mäßiger Wärme ſehr leicht. Drüſen punktiert, unterſeits gewölbt und mit hornartig— 302 bewimpertem Rande. Blüten klein, in vielblütigen, End⸗Doldentrauben, leuchtend-rot. — [C. scabrella 0 N N AN ; x ERIK, 2 \ 7 2 . FERN RC Mia N IN x Ham. und C. scabra Z. haben mit Schuppen dicht bekleidete Stengel und Blätter.] Eine allerliebſte Pflanze ſowohl im Kalt— Familie 75. Crassulaceae, Dickblattgewächſe. Or V9 u. XXX 29. hauſe, als auch am ſonnigen Fenſter eines Zimmers. Behandlung wie andere Dickblattpflanzen des Kalthauſes. 1170. Crassula spathuläta Thbg. (syn. C. lucida Lam., C. cordata Lodd., nicht Alt.), Spatel Dickblatt. Kapland. Halbſtrauchig. Blütezeit: Juni, Juli. — Die Stengel ſchlank und ſchwach, aus⸗ gebreitet oder niederliegend, im unteren Teile veräſtelt; Zweige lang, einfach, 4 kantig. Blätter gegenſtändig, geſtielt, aus keilförmigem Grunde breit-herzfürmig, faſt ſpitz, kahl, gekerbt. Blüten weißlich oder fleiſchfarben in geſtielten doldentraubig-riſpigen Trugdolden. Kronblätter frei, lanzettlich, ausgebreitet. — Ahnlich iſt C. sarmentosa Ham. (syn. C. ovata L. Mey.), Zweige ſehr lang, Blätter eirund, kerbſägig. Beide Arten finden im Wohnzimmer wie im Kalt⸗ hauſe als Ampelpflanzen Verwendung und ſind wenig empfindlich. — Alle Crassula-Arten ſind durch Stecklinge, die man nicht friſchgeſchnitten ſteckt, ſondern erſt einige Zeit abtrocknen läßt, leicht zu vermehren. Anzucht aus Samen. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 343. Cotyledon L., Nabelkraut, Or V 9; XXX 29 (griechiſch kotyledon — Knochenhöhle; Name der Pflanze bei Hippokrates). Kelchblätter frei oder faſt frei, 5 (ſehr ſelten 6). Kron⸗ röhre ſchmal oder weit, krugig oder cylindriſch, rund oder 5edig. 10 (ſehr ſelten 5). Halbſträucher von ſehr verſchiedenem Ausſehen. wenigen Arten ſchildförmig, zerſtreut oder roſettig. aſien, Mexiko. A. Die Blüten in Ahren, nicht traubig. 1. Stammbildende Pflanzen. a) Blätter wie die ganze Pflanze weichhaarig: C. pubescens Bak. (syn. Echeveria pubescens Schläl.); Mexilo. Lappen 5, klein, abſtehend. Staubfäden der Kronröhre eine Strecke weit angewachſen. Blätter grund-, gegen- oder wechſelſtändig, ſitzend oder geſtielt, meiſt dickfleiſchig, bei Blüten ährig, traubig oder trugdoldig. — 60 Arten, in Afrika, Südeuropa, Dit- Schüppchen verſchieden. Staubblätter Balgkapſeln 5, frei, vielſamig. Fleiſchige Kräuter oder Fleiſchige, ausdauernde Pflanzen. Dicht grau⸗ weißhaarig; Blätter verkehrteirund-ſpatelförmig, ſpitz, doppelt ſolang als breit, beiderſeits blaßgrün. Blüten 15— 25, ziemlich dichtährig, gelbrot — C. coceinea Cav. (syn. Echeveria coccinea DC.), Blätter verkehrtlanzett⸗ ſpatelförmig, 3- oder Amal ſolang als breit, ſpitz. Sonſt wie vorige. Blütezeit: Herbſt. b) Die Blätter wie die Pflanze kahl: C. roseata Bak. (syn. Echeveria rosea Lindl., Courantia echeveriodes Lem. ), Mexiko. Blätter ziemlich locker, 3= oder 4 mal ſolang als breit, ſpitz; beiderſeits graulichgrün, unten und am Rande rot⸗gefärbt. Blütenſtiel⸗ blätter zahlreich, roſenrot. Blüten 30—70, dichtährig; Deck- und Kelchblätter linealiſch, roſenrot. Blumenkrone blaßgelb. 2. Stammloſe Pflanzen: C. roſettig, kahl, beiderſeits grün. 1. Stammbildende Pflanzen. a) Blätter nicht dichtroſettig. mucronata Bak. (syn. Echeveria mucronata Schldl.); Mexiko. — Blätter grundſtändig, dicht- Blüten 20—30, lockerährig, gelbrot. B. Blüten in gleichſeitigen Trauben, d. h. allſeitswendig-geſtellt. Fleiſchige, ausdauernde Pflanzen. * Blättfläche nur bis ½% em dick: C. quitoëènsis Bak. (syn. Sedum quitoënse H. B. K., Echeveria quitoënsis Lindl.; Quito. Blätter 4mal ſolang als breit, an der Spitze abgerundet und mit ſtumpfem Spitzchen, blaß-glänzendgrün, ſpäter rot. Blüten 4—8, gelbrot, im Auguſt. Kelch doppelt kürzer als die Krone. — C. nuda Bak. (syn. Echeveria nuda L., Cotyledon nitida Bak.?); Mexiko. Blätter kahl, zweimal ſolang als breit, blaß-graulichgrün, ein wenig gerötet. Blüten 10—15, ziemlich dichttraubig, gelbrot. Kelchblätter linealiſch, ſolang als die Krone. ** Blätter über 1 cm dick b) Blätter dichtroſettig-geſtellt. C. linguaefolia. 1171. * Blütenſtielchen aufrecht-abſtehend, nicht langſpreizend: C. nodulosa Bak., Mexiko. Stammbildend, kahl. Blätter roſettig, Zmal ſolang als breit, ſpitz, beiderſeits faſt graugrün, unten und am Rande rot. in kurzer, lockerer Traube, rotſtrohgelb. — C. canaliculata Bak. (syn. Echeveria canaliculata Hook.), Mexiko, Blüten 12—20, allſeitstraubig, ſattrot. — C. subspicata Bak., Blüten 30—40, dicht-allſeitstraubig, rot, 5ſeitig, etwa 1½ cm lang. Blätter länglich-zungenförmig, purpurn-grün, hohl. Columbien. Pflanze kahl. ** Blütenſtielchen langſpreizend: C. Sprucei Bak., auf den Anden Ecuadors. Blüten 10—12, locker-allſeitstraubig, rot, 5ſeitig. 2. Stammloſe Pflanzen: C. peruviana Bak. (syn. Echeveria peruviana Meyen), auf den Anden Perus. dichtroſettig, verkehrteirund-ſpatelförmig, ſpitz, graugrün, zweimal ſolang als breit. roſettig-lanzettförmig. Blüten 4—6, allſeitig Blätter dicht⸗ Blätter kahl, Blüten 20—30, locker⸗allſeits⸗ Stammbildend, kahl. traubig, rot. — C. lurida Bak. (syn. Echeveria lurida Lindl., E. racemosa Schldl.), Mexiko. Blätter kahl, länglich-zungen⸗ förmig, 3⸗ oder 4mal ſolang als breit, ſpitz, oberſeits hohl, graulichgrün bis ſchmutzig-braunpurpurn. rot. Kelchblätter wagerecht-abſtehend. C. Blüten in einſeitswendiger Traube. g Fleiſchige, ausdauernde Pflanzen. 1. Stammbildende Pflanzen, deren Blätter nicht roſettig geſtellt ſind 5 Blüten 12— 20, C. Pachyphytum. 1172. 2. Stammloſe Pflanzen, deren Blätter dichtroſettig geſtellt find. a) Untere Blütenſtielchen 5—8 mm lang. * Blätter überhaupt kaum etwas graugrün ** Blätter ſtark graugrün . . b) Untere Blütenſtielchen gegen 3 mm, höchſtens bis zu 5 mm lang C. secunda. 1173. C. glauca, 1174. C. pumila. 1175. C. strietiflora. 1176. OC. Peacockü. 1177. D. Blütenſtand zuſammengeſetzt. Kelchblätter linealiſch und ungleich. Blumenkrone rot, entſchieden-ſtumpf- oder höckerig-5kantig. Fleiſchige Pflanzen. 1. Blüten in 2= oder 3fpaltigen Trauben. a) Stengelblätter ſtielrund, 2½ cm und darüber lang: C. subulifolia Bak. (syn. Echeveria teretifolia DC.), Blüten 6-8, in gepaarten, einſeitswendigen Ahren. Kelch nicht mehr als halb ſolang als die rötlichgelbe, bis 1½ em lange Krone. 3 b) Blätter flach, ſpatelförmig. kahl. Blätter Zmal länger als breit, wendigen, nickenden Trauben. 2. Blüten in kurzen, trugdoldigen Riſpen. b) Blüten 10-20. Blätter einer Roſette 8—15 . 3. Blüten 5 verlängerter, ſchmaler Riſpe: verkehrteirund⸗zungenförmig, 5—8 cm lang, untere Zweige der Blütenriſpen nur 3= oder Ablütig. 4. Blüten in lockerer, ſtraußförmiger Riſpe, deren untere Aſte lang-wagerecht abſtehen . E. Blütenſtand . 25 Blüten in langen 2= oder 3 ſpaltigen Trauben. Blüten in Trugdolden. Pflanzen kahl und ſtammlos. a) Trugdolden 4—6blütig. b) Trugdolden 12—40 blütig. Gattung 343. Cotylédon, Nabelkrant. a) Blüten 4—6, rotorange, in gedrungener Trugdolde, Blätter einer Roſette 30—40: C. stolonifera Bak., Mexiko. ſtämmig, ſtark⸗ausläufertreibend; Blätter 1 s als breit, W 38 Ae ee (0. farinosa auch zurzſtämmig.) Laubblätter ſehr dick, ſtachelſpitzig ; Blätter nur bis 4 mm dick, nicht grannenſpitzig. Nr. II70—IIff. 303 * Blätter am Hauptſtamm 110 roſettig, ſondern zerſtreutſtehend, 6½ —8 em lang: Cotyledon bracteolata Bab. ** Blätter roſettig geſtellt, 15—20 cm lang: C.-Scheerii Bak. (syn. Echeveria Scheerii Lindl.), Mexiko. ſpitz, beiderſeits graugrün. Stammbildend, Blüten 30—40, ſatt-rotorange, in 3 einſeits⸗ Kurz⸗ C. fulgens. 1178. 0. vetusa (Tafel 23). 1179. Hierher C. Grayi Bak. (syn. Echeveria paniculata A. Gr.), Grundblätter bei C. acutifolia Bak. (syn. Echeveria acutifolia Lindl. 10—14 cm lang und C. gibbiflora, 1180, C. orbiculata. 1181. Kelchblätter lanzettlich oder deltaförmig, gleich, aufſtrebend, 2—6 mal fo kurz als die Blumen— krone, welche überhaupt kaum ſtumpf⸗H„kantig und . gelb iſt. Fleiſchige N RE C. pulwerulenta. 1182, C. agavodes. 1183, * Blätter des Stammes wenige, lanzettlich. Trugdoldenäſte aufrecht-abſtehend: C. cymosa Bak. (syn. Echeveria cymosa hort. angl.), Mexiko. Drittels an bis zur Blattſpitze dünner und ſchmäler, beiderſeits blaß-graugrün. ** Blätter am Blütenſtengel viele, klein, lederig, ſtengelumfaſſend. Trugdolden wickelig 1171. Cotylödon linguaefölia Bal. (syn. Eche- verialinguaefolia Zem.; E.scaphophyllahort.?, Pachy- phytum Lingua hort.), Zungenblätteriges Nabel- kraut. Mexiko. — Stamm ziemlich lang; Blätter kahl, locker, ſehr dick, verkehrteirund⸗ſpatelförmig, zweimal jo- lang als breit, an der Spitze abgerundet, ſtumpf geſpitzt, beiderſeits blaßgrün, die des Blütenſtengels wenige, kleiner. Blüten 20 —30, in eine nickende, mäßig ge— drungene, bisweilen unten zuſammengeſetzte Traube geordnet. Kelchblätter ſehr dick, linealiſch, ſtumpf, gleich, wenig kürzer als die dunkelſtrohgelbe Krone. 1172. Cotylöedon Pachyphytum Dak. (syn. Pachyphytum bracteosum Llotzsch), Dikftamm- Nabelkraut (e. „Silver-bract“). Mexiko. Blüte⸗ zeit: Winter. — Stamm kurz und dick, kahl, bereift. Blätter gegen 8 em lang, ſehr dick, gedräitgt-, beinahe roſettig⸗-ſtehend, 3= oder 4 mal länger als breit, rundet, kaum mit einem Spitzchen, beiderſeits mehlig— weißblaugrün⸗bereift und nur wenig mit purpurn ge— färbt. Blüten 12 — 18, in gedrungener einſeitswendiger, hakiggekrümmter Traube. Deckblätter groß, die ge— ſättigt⸗ oder hellkarminrote Blumenkrone nur ſehr wenig an Länge überragend. Kelchblätter klappig, länglich-ſpatelförmig, die Kronblätter über- ragend. — C. adunca Bak. (syn. Pachyphytum roseum Hort.), Stamm ziemlich lang. Blätter kahl, ſehr dick, 2 mal ſolang als breit, oberſeits ausge— breitet, nach unten rundlich, beiderſeits blaß-bläulich— grün. Blüten 12— 18, rotorange, in lockerer Traube. Kelchblätter deutlich viel kürzer als die Krone. 1173. Cotylédon secünda Bac. (syn. Echeveria secunda Lindl., E. spilota Äze.), Einfeitswendiges Nabelkraut. Mexiko. Pflanze ſtamm⸗ los, kahl. Blätter dicht⸗ roſettig, ver- kehrteirund⸗ keilförmig, kaum dop- pelt ſolang als breit, die Spitze ab⸗ Einſeitswendiges Nabelkraut. 15 Weg Weichſpitzchen, die untere Hälfte keilförmig, beiderſeits Blätter roſettig, länglich- lanzettlich, 3 mal folang als breit, verkehrt⸗lanzettlich bis faſt ſpatelig, an der Spitze abge⸗ von der Spitze des unteren Blüten 20—30, trugdoldig, gelb. ? .O. caespitosd. 1184. blaßgrün, anfangs faſt graugrün, ſpäter ſattrot-ge— färbt, am Blütenſtengel faſt fehlend. Blüten 12—15, in einſeitswendiger, nach unten lockererer Traube. Deck— blätter länglich. Blütenſtielchen aufrecht-abſtehend. Kelchblätter lanzettlich, aufſtrebend, doppelt kürzer als die rotorangefarbene Blumenkrone. Bekannte ſchöne Art! 1174. Cotylödon glauca Bak. (syn. Echeveria glauca Hort., E. secunda glauca hort.), Grau- grünes Nabelkraut. Mexiko. — Voriger ſehr ähn— lich und wohl nur eine Form derſelben. Blätter ſtark— graugrün, verkehrteirund-keilförmig, mehr als doppelt ſolang als breit, an der Spitze abgerundet, mit deut— lichem Weichſpitzchen und ſchon vom Grunde des oberen Drittels an nach unten hin keilförmig-verſchmälert. Blüten 12 —20. — Eine zu Einfaſſungen von kleineren Gruppen ſowie zur Teppichgärtnerei viel verwendete Art. 1175. Cotyledon pümila Dak. (syn. Echeveria pumila Vanh.), Niedriges Nabelkraut. Mexiko. — Pflanze ſtengellos, kahl. Blätter dicht-roſettig, ver- kehrtlanzett-keilförmig, Zmal ſolang als breit, an der Spitze faſt deltaförmig (Z eckig), mit einem Weichſpitzchen, beiderſeits graugrün, ſpäter rot-gefärbt, am Blütenſtengel faſt fehlend. Blüten 8—12, in einſeitswendiger, nach unten hin lockerer Traube. Deck⸗ blätter lanzettlich, meiſt von Länge der Blütenſtielchen. Kelchblätter gleich, lanzettlich, doppelt kürzer als die geſättigt-rotorangefarbene Blumenkrone. — Sehr ſchöne, gleich der vorigen vorzüglich verwendbare Art. 1176. Cotylédon strietiflöra Da%k. (syn. Eche- veria strictiflora A. Gr.), Straffblühendes Nabel- kraut. Mexiko, Texas. — Pflanze ſtammlos, kahl. Blätter rojettig, verkehrtlanzett-ſpatelförmig, 3 mal ſo— lang als breit, vorn ſpitz. Blüten 15—20, in lockerer, einſeitswendiger, ſpäter völlig aufrechter Traube, rot. Kelchblätter gleich, doppelt ſokurz als die Krone. 1177. Cotyledon Peacöckii Dak. (syn. Eche- veria Peacockii hort. angl., E. Desmetiana hort.). Veacocks Nabelkraut. Pflanze ſtammlos, kahl, ſchön ſilbergrau-bereift. Blätter zahlreich, eine dichte, bis 15 em breite und etwa 10 em Höhe erreichende Roſette bildend, die unterſten 5—8 cm lang, verkehrteirund— ſpatelförmig, vorn ganz kurz zugeſpitzt, in der Mitte 21,—3 em breit, am Rande und an der Spitze leicht gerötet. Blüten rot, gegen 1½ em lang, in einſeits— wendiger, hackiggekrümmter Traube. — Eine durch [Farbe und Form ihrer Roſetten prächtige Art. 304 Familie 75. Crassulaceae, Dickblattgewächſe. Of V 9 u. XXX 29. 1178. Cotyledon fulgens Bak. (syn. Echeveria folia Zekl. et Zeyh.), Kreisblatt-Nabelkraut. Kap. fulgens Lem.), Leuchtendes Nabelkraut. Pflanze ſtammbildend und kahl, 30—50, cm hoch. Blätter verkehrteirund-ſpatelförmig, länger als doppelt ſolang als breit, an der Spitze gerundet, mit Weichſpitze, beiderſeits graugrün, ſpäter, wenn alt, am Rande nur ſchwach gekräuſelt. Blüten 15—20, leuchtend— rot, in trugdoldiger Riſpe mit wenigen nickenden, traubigen Aſten. — Bei guter Kultur fürs Zimmer vorzüglich verwendbar und ſehr ſchön. 1179. Cotylèdon retusa Bac., Tafel 23, 89 (syn. Echeveria retusa Liudl.), Eingedrücktes Nabel- kraut. Mexiko. Blütezeit: November bis April. 1181. Cotylèdon orbiculata L. (syn. C. crassi- Strauchig. — Stamm robuſt, veräſtelt. Blätter gegen⸗ ſtändig, kahl, weißgraugrün-mehligbereift, in Geſtalt verſchieden, ſtets flach, rundlichverkehrt-eirund oder länglichverkehrt-eirund, am Grunde keil⸗ förmig, vorn ſtumpf, mit Weichſpitze. Blütenſtengel endſtändig, 30 —60 cm hoch, kahl, lockerriſpig, viel⸗ blütig, Riſpenäſte ausgebreitet. Blüten kahl, ſchön rot, etwa 3 cm lang, hängend; Kronröhre 4—5mal — Kahle, faſt ſtammloſe Pflanze. Blät⸗ ter Dicht=rojet- tig, verkehrt— eirund⸗ſpatel⸗ förmig, doppelt ſolang als breit, an der Spitze abge- eingedrückt, beiderſeits ſchwach-grau⸗ grün, ſpäter, wenn alt, am Rande ſehr ge- Peacocks Nabelkraut. rundet, ſpäter ſolang als der Kelch, 2—2½ mal ſolang als der Kronſaum. — Nach der Blattform nimmt man als Formen an: f. rotundifolia, Blätter kreisrund; f. obovata, Blätter verkehrt-eirund; f. oblonga Lell. et Zeuh. pr. sp., Blätter länglich; f. ramosa hort., Stengel ſehr äſtig, Blätter eirund⸗ſpatelförmig. Art und Formen find auffallende Dickblatt⸗ pflanzen, und während der Sommermonate auf Stein⸗ gruppen 2c. ſehr wirkungsvoll. 1182. Cotylédon pulverulenta Dak. (syn. Echeveria pulverulenta Nutt.), Beſtäubtes Nabel- kraut. Kalifornien. — Pflanze ſtammbildend, kahl. Blätter dicht-roſettig, länglich⸗ſpatelförmig, ſpitz, 3⸗ oder 4 mal fo lang als breit, beiderſeits ſtark mehlig⸗ weiß⸗bepudert, die des Blütenſtengels zahlreich, klein Rund herzförmig. Blüten in 3 einſeitswendigen, nicken⸗ den, kräuſelt. Blüten 10—15, in trugdoldiger Riſpe mit wenigen kurzen traubigen Aſten, ſchön ſcharlachrot. Dieſe ſowie die vorhergehende Art ſind ent— ſchieden ſchön und ſeien als ganz ausgezeichnete Winterblüher allgemein empfohlen. 1180. Cotylédon gibbiflöra Mog. et Sess. (syn. Echeveria gibbiflora DC., E. grandifolia Zam.), Höckerblütiges Nabelkraut. Mexiko. — Pflanze einen ziemlich langen Stamm bildend, kahl. Blätter roſettig-geſtellt, meiſt groß und breit, verkehrteirund— ſpatelig, vorn faſt deltaförmig (dreieckig) und mit Weichſpitze, bei der Stammform, k. typica, 3 mal jo- lang als breit und beiderſeits blaßgraugrün, ſpäter roſenrot-gefärbt, bei k. metallica Bak. (syn. Eche- veria metallica Lem.) ſind die Blätter breiter und ſehr groß, das größte bis zu 20 em Länge und in dem 5. Sechſtel der Länge bis zu 15 em Breite er— reichend, vorn abgerundet, purpurlila mit graugrünen Rändern oder bronziert-bräun⸗ lichrotgrün, nicht kräuſelrandig; bei f. crispata Bak. (syn. Echeveria metallica crispata hort.), Blätter faum länger als breit und am Rande ſtark ge— ee, e glaucescens die Blätter kleiner und ſtärker graugrün-bereift. — Blüten 30—60, in einer ſtraußförmigen lockeren Riſpe mit abſtehenden traubigen Aſten, rotorangefarben. Verwendung. Die Art wie ihre Formen ſind in neuerer Zeit ſehr geſchätzte Effektpflanzen geworden; die ſchöne bräunlichrot-bronzierte f. metallica iſt in der Teppichgärtnerei faſt unentbehrlich. ————ů— Cotyledon gibbiflora metallica. neuerdings vielblütigen Trauben, dunkelrotorange⸗ farben; Kelchblätter doppelt kürzer als die Krone. 1183. Cotyledon agavödes Dak. (syn. Eche- veria agavoides Zem.), Agaven-Nabelkraut. Mexiko. — Blätter dicht⸗ roſettig, ſehr dick, eirund, dornig— begrannt, beider- ſeits blaßgrau— grün, mit Papil⸗ len⸗ oder Weich- wärzchen beſetzt und nur wenig gerötet. Blüten⸗ ſtengel-Blätter faſt fehlend. Blüten 4—6, in lockerer Trugdolde, orangefarben. Blütenſtielchen verlängert. Kelchblätter 6mal jo kurz als die Krone. — Eine der für Teppichbeete empfehlenswerteſten Arten. Agaven-Nabelkraut. 1184. Cotyl&don eaespitösa Eav. (syn. Sedum Cotyledon Jacg., Cotyledon linguaeformis At., H. Br.; C. reflexa Willd., Echeveria caespitosa DC), RNaſen-Nabelkraut. Mexiko. Blätter dichtroſettig, zungenförmig-lanzettlich, 3- oder 4mal ſolang als breit, ſpitz, beiderſeits blaßgraugrün. Blüten 20—40, in vieläſtiger Trugdolde, ſtrohgelb. — C. cali- fornica Bak. (syn. Echeveria californica hort.), Kalifornien. Blätter beiderſeits graugrün-mehlig- bereift; Blüten 12—20 in Trugdolden mit 2 oder mehr traubigen Aſten, ſtrohgelb. — C. farinosa Bak. (syn. Echeveria farinosa Lindl.), Kalifornien. Blätter anfangs völlig mehlig weiß, beſtäubt, ſpäter graugrün. Blüten 20—30, in vieläſtiger Riſpe, gelb; Aſte ſchneckenlinig-gerollt und abſtehend. — Cotyledon (Echeveria) Froebelii f. tricolor hort. Pflanze anscheinend ſtammlos bleibend. Blätter bunt: grün, mit einer breiten, weißen Litze eingefaßt, gegen die Spitze hin roſenrot. — Cotyledon (Echeveria) Scheideckeri hort., iſt eine in der Teppichgärtnerei häufig verwendete ſtammbildende Art. a, Einordnung und genaue Beſchreibung beider zur Zeit nicht möglich, weil die Blüten fehlen. — Verwendung und Kultur der Cotyledon-Arten im allgemeinen wie am Schluſſe der Sempervivum- Arten angegeben; nur mit dem Unterſchied, daß ſie als Kalthauspflanzen hell, froſtfrei und trocken überwintert werden müſſen, wozu auch Wohnräume geeignet, die nicht über + 10 0. geheizt werden. Wie alle Dickblattpflanzen ſind ſie während der Ruhezeit nur ſelten zu begießen. Die in Unmaſſen zu Teppich⸗ beeten verwendeten härteren Arten, wie C. secunda und C. glauca, können auch in kalten, im Winter gut gedeckten, aber auch gelegentlich gelüfteten Miſtbeetkaſten nötig. Für Teppichbeete werden gewöhnlich verwendet: gSlauca, C. metallica, C. Scheideckeri, C. agavodes, C. Pachy- phytum. Letztere Art müßte viel häufiger Verwendung finden. So macht z. B. ein gewölbtes kreisrundes Dickblattpflanzen⸗Beet, welches in der Mitte eine ſtarke bewurzeln. — Keimkraft Gattung 344. Bryophyllum bis Gattung 346. Röchea. Fr. II78—I187. 305 C. gibbiflora metallica trägt, im übrigen aber dicht mit C. Pachyphytum bepflanzt und einen ſchönen Teppich bildend, während die Einfaſſung aus C. secunda beſteht, einen ſehr guten Eindruck. Als Topfpflanzen und für die Kultur im Zimmer ſeien vorzugsweiſe empfohlen: C. tulgens, C. retusa, C. Pachyphytum (alle im Winter blühend !), C. Peacockii, C. glauca, C. pulverulenta und C. orbiculata (die letzte mehr ihrer Blätter wegen). — Anzucht aus Samen leicht. Ausſaat lauwarm in recht ſandige Erde, entweder bald nach der Samenreife und die Pflänzchen in den Saatkaſten überwintern; oder Ausſaat im Frühling Hund dann die Pflänzchen verſtopfen, ſobald ſie ſich durchwintert werden; Begießen iſt dann wohl nicht behandeln laſſen. Vermehrung durch abgetrennte Roſetten, Seitenſproſſe oder Stammſtücke, indem ſich secunda, C. pumila, C. gibbiflora ſolche, wenn vor dem Stecken erſt an der Schnittfläche gehörig abgetrocknet oder vernarbt, nur flach an oder in die Erde gedrückt, ohne ſonderliches Zuthun bald der Samen 2 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 344. Bryophyllum Saisb., Brutblatt, Our V 9; XXX 29 (griechiſch: bryo — ich keime, phyllon — Blatt; die Blätter treiben am Rande oft junge Sproſſe, die ſich bewurzeln). Kelch auf⸗ geblaſen, cylindriſch oder 4 eckig, kurz-4 ſpaltig, in der Knoſpe klappig. Krone krugig oder faſt glockig; Saum kurz-4ſpaltig, abſtehend. Staubblätter 8, etwa der Mitte der Kronröhre eingefügt. Grunde verholzende, dickfleiſchige Kräuter. Blüten ziemlich groß, nickend, in vielblütigen, riſpigen Trugdolden, weiß, grünlich oder rot. — 4 grünlichblühend, in den Tropen und ſubtropiſchen Gegenden beider Erdhälften. B. proliferum Bowe, Madagaskar. — Lauwarm- oder Warmhauspflanzen von leichter Kultur. kultiviert, weil die Blätter, auf Wunden und Geſchwülſte gepreßt, in hohem Grade heilkräftig ſind. wie durch Blattſtecklinge; letztere, flach an die Erde gelegt, wurzeln unter Glocken und warm ſehr leicht. Balgkapſeln 4, frei oder am Grunde verwachſen, vielſamig. Blätter gegenſtändig, geſtielt, einfach oder unpaarig-gefiedert, gekerbt oder ausgebuchtet. Hohe, am Arten: B. calycinum Saltsb., tubiflorum Harv., rot blühend, am Kap. B. calycinum wird auch im Zimmer Vermehrung durch Sproſſe Anzucht auch aus Samen. B. Gattung 345. Kaläncho& Adans., Kalanchoe, Or V 9; XXX 29 (Name der Pflanze in ihrer Heimat). förmig, mit Ateiligem, abſtehendem Saume. klein und unfruchtbar, bisweilen fehlend. ſonſt frei, vielſamig. gekerbt oder fiederſpaltig. 55 Arten, im tropiſchen Aſien und Afrika, nur K. brasiliensis Camb. in Braſilien. Robuſte aufrechte Kräuter oder Halbſträucher. Blüten ziemlich groß, weiß, gelb, karmeſin oder purpurn, in riſpigen, vielblütigen Trugdolden. — Kelch Ateilig bis faſt frei; Zipfel linealiſch, eirund oder pfriemlich. Krone röhrigsteller— Staubblätter 8, der Kronröhre angewachſen, alle fruchtbar oder die abwechſelnden Schüppchen 4, linealiſch oder länglich. Balgkapſeln am Grunde der Kronröhre angewachſen, Blätter gegenſtändig, fleiſchig, ſitzend oder geſtielt, ganzrandig, Kultiviert werden bisweilen: K. grandiflora W. et A., Oſtindien, Blüten grünlichgelb; K. spathulata DC., Südchina, gelb; K. aegyptiaca DC., Arabien, orangefarben. Warmhauspflanzen. Gattung 346. Röchea DC, Rochea, O V 9; XXX 29 (nach dem franzöſiſchen Botaniker de la Roche benannt). Kelch 5teilig oder faſt 5blätterig, kleiner als die Kronröhre. Krone durch die vereinigten langen Nägel und den abſtehenden 5teiligen Saum röhrig-tellerförmig. Schüppchen ſehr klein. Blätter gegen- oder kreuzweis-gegenſtändig, am Grunde verwachſen und (wie auch Blüten anſehnlich, weiß, gelb, roſenrot oder ſcharlach, trugdoldig-kopfig-gehäuft. — geſchloſſen, den Kronblättern angewachſen. ſamig. Dicke, fleiſchige Kräuter oder Halbſträucher. die Kelchblätter) am Rande etwas behaart. 4 Arten, in Südafrika. A. Stengel aufrecht. Blüten in vielblütigen Trugdolden B. Stengel niederliegend. Blüten weiß oder roſgagag 1185. Röchea coceinea DC., Tafel 22, 88 Ha.), Scharlachrote Hoden. ſtrauchig, 30—60 em hoch. Blütezeit: Sommer (Juni bis Auguſt). — Stengel derbe, faſt einfach; Blätter dichtdachziegelig-geſtellt, am Grunde ver- wachſen, eirund⸗länglich oder verkehrt-eirund, ſpitz oder faſt ſpitz, 18 — 25 mm breit. Blüten in 3½—5 em lang, ſchön ſcharlach- oder karmeſin— rot, bei f. flore albo weiß, bei f. bicolor rot und weiß. Kelchblätter etwa 2½ cm lang, linealiſch— lanzettlich. 1186. Röchea versicolor DC. (syn. Crassula versicolor Burch., Kalosanthes versicolor Aamw.), Verſchiedenfarbige Rochea. Kap. Halbſtrauchig, 30—60 em hoch. Blütezeit: Sommer. — Stengel Vilmorin. Dritte Auflage. er . 1 3 13 . halbholzig, ſich am Grunde we (syn. Crassula coceinea T., Kalosanthes coccinea Blätter dachziegelig⸗geſtellt, am Grunde ſcheidig⸗ver⸗ Kap. Halbitrauchig- Staubblätter 5, ein⸗ Balgkapſeln 5, in die herausragenden Griffel verſchmälert, viel— 1185. 1186. 1187. 1188, R. coccinea (Tafel 22). R. versicolor. H. odoratissima FH. jasminea. aufrecht = verziveigend; wachſen, länglich-lanzettlich, ſpitz oder faſt ſpitz, nach oben hin allmählich verſchmälert, am Rande knorpelig-bewimpert. Blüten in mehrblütigen, dolden— traubigen End-Trugdolden, abends wohlriechend, verſchieden-gefärbt, meiſt weiß und außen mehr oder weniger glänzend-rot, am Rande roſenrot oder auch flachen, vielblütigen, doldentraubig⸗kopfigen Trugdolden, innen oft rot, hellrot- oder dunkelrot-punktiert und ge⸗ ſäumt, oder ganz blaßrot, roſenrot, gelblichrot, gelb— lichweiß oder ſcharlachrot. Kronröhre gegen 2½ em lang. Kelch kaum mehr als 1½ em lang. Eine unſerer ſchönſten Zimmerpflanzen, deren Gartenformen der R. coceinea noch vorzuziehen ſind. 1187. Röchea odoratissima DC. (syn. Crassula capitata hort., C. odoratissima Andr., Kalosanthes odoratissima Haw.), Starkduftende Hoden. Kap. 20 306 Fam. 75. Crassulaceae, Of V 9 u. XXX 29, bis Fam. 77. Hamamelidaceae, OG XXXI 34. 7 Halbſtrauchig, 15—30 cm hoch. Blütezeit: Mai bis bis 2 cm lang, knorpelig-bewimpert, ſtumpf, ober⸗ Juli. — Stengel rauh, mit aufrechten, doldentraubig ſeits grün, unterſeits rot. Blüten endſtändig, ſtehenden, rutenäſtigen Aſten, dicht- oder lockerbe- einzeln oder wenige beiſammen, ſitzend, weiß, blättert. Blätter am Grunde ſcheidig-verwachſen, auf- ſpäter ſich rötend, an die des echten Jasmins oder recht-abſtehend, linealiſch-lanzettlich oder pfriem- einer Bouvardia erinnernd, aber faſt geruchlos. lich, rinnig, ſpitz oder faſt ſpitz, 2 —4 cm lang Kronblätter zweimal ſolang als der Kelch. — und 2—4 mm breit. Blüten in vielblütigen Trug⸗ Verwendung. Alle Rochea-Arten ſind ausge⸗ dolden an den Zweig-Enden, etwa 2½ cm lang, zeichnete Zierpflanzen für die Kultur im Zimmer. blaßgelb oder milchweiß, bisweilen roſafarben, Junge Pflanzen kann man im Sommer auch ins ſehr wohlriechend. Kronblätter gegen 1½ cm lang, Freie pflanzen, damit ſie ſich kräftig entwickeln und am Grunde verwachſen, lanzettlich. recht buſchig werden; nötigenfalls iſt durch Einſtutzen 1188. Röchea jasminea DC. (syn. R. micro- nachzuhelfen. Kultur in reichlich mit Sand ge⸗ phylla Z. Mey., Crassula jasminea Bot. Mag., miſchter milder lehmiger Raſen- oder Ackererde und Kalosanthes jasminea Ha.), Zasmin-Rochea. Kap. gut verrotteter Miſterde, in verhältnismäßig Halbſtrauchig, 15—30 em lang. Blütezeit: Sommer. kleinen Töpfen. Im übrigen Behandlung als licht⸗ — Stengel verzweigt, niederliegend, die Zweige und luftbedürftige Kaphauspflanzen. Ver⸗ auch aufrecht, einfach, dichtbeblättert; Blätter am mehrung wie bei Crassula. — Keimkraft der Grunde verwachſen, ſchmal⸗länglich oder ſpatelförmig, Samen 2 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 347. Grammänthes PC., Schriftblume, Or V 9; XXX 29 (griechiſch: gramma — Buchſtabe und anthos — Blume; Kronblätter meiſt mit einem V gezeichnet). Kelch glockig, bis gegen die Mitte 5 —6ſpaltig. Kronröhre etwa ſolang als der Kelch; Saum abſtehend, 5—6 lappig. Staubblätter 5—6, der Kronröhre angewachſen. Schüppchen ſehr klein oder fehlend. Balgkapſeln 5-6, mehrſamig. Kraut, ein jährig, aufrecht, klein, ſtarr, gabeläſtig, graugrün, ee Geſtalt. Blätter gegenſtändig, länglich oder linealiſch, etwas fleiſchig, ganzrandig. Blüten gelb oder orange, riſpig. 1189. Grammänthes diehötoma DC. (syn. G. blume, die nur im vollen Sonnenſchein aufblüht, ſehr gentianodes DC., Lam.; G. retroflexa T’hbg.), Gabel- mageren, vollkommen durchläſſigen, ſandigen Boden zweigige Schriſtblume. Kap. Einjährig, 6—15 cm an warmem, ſonnigem, vor Regengüſſen geſchütztem hoch. Blütezeit: 10—12 Wochen nach der Ausſaat Standort verlangt und am beſten als Topfpflanze beginnend. — Die als G. vera C. A. M., G. caesia oder im kalten Miſtbeet unter Glas kultiviert wird. E. Mey., G. chloraeflora E. et Z., G. flava L. Me., Anzucht durch Ausſaat im März, April ins Miſtbeet G. sebaeodes Zckl. et Zeyh., G. media Zeyh., G. oder in Käſtchen recht dünn; etwa je 5 Pflänzchen depressa Hclel. et Zeyh. bezeichneten Pflanzen ſind in kleine (8 em-“) Töpfe verſtopfen, ſpäter auspflanzen nur veränderliche Formen dieſer Art. oder in Töpfen weiter behandeln. — Keimkraft der Verwendung und Kultur. Sehr zarte Sommer- Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 1 Woche. Familie 76. DROSERACEAE, Sonnentaugewächſe. = XXXI11. (Nr. 1190—1192 aus drei Gattungen.) Gattung 348. Dionàéa L., Venus⸗Fliegenfalle, o. XXXI 11 (nach Dionaia, Tochter der Dione, benannt). Kelch- und Kronblätter 5. Staubblätter 10—20. Griffel 1, mit 5 Narben. Frucht⸗ knoten 1, 1fächerig, vielſamig; Samen grundſtändig. Kahle Kräuter. Blätter grundſtändig, roſettig, 2lappig, borſtig-bewimpert. Blüten doldentraubig, weiß. Einzige Art: ; 1190. Dionä&a muscipula Z., Venus-Fliegen- Zufließen ſtets erneuernde Luft bei der Kultur im falle. Karolina und Florida, in Sümpfen. Staude, Gewächshaus oder Zimmer nur notdürftig gegeben 15—20 cm hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. — g Blätter grundſtändig, eine Roſette bildend, faſt rund— lich, zweilappig, am Rande ſteif-bewimpert, an einem aus keilförmigem Grunde umgekehrt-herzförmigen, blatt- artig verbreiterten Blattſtiele. Wird die Blattrippe oder auch die obere Blattfläche berührt, ſo klappen die mit dem Blattſtiele gliederig verbundenen Blatthälften ſo zuſammen, daß die ſteifen Randborſten ineinander— greifen und das Blatt geſchloſſen iſt. Wurde der Reiz durch Inſekten (Fliegen) hervorgebracht, und dieſe jolcher- | weiſe gefangen genommen, ſo bleiben die Tierchen ſo lange eingeſchloſſen, bis ſie tot ſind oder ſich nicht mehr bewegen. Die Blätter ſcheiden dann eine Ver⸗ dauungsflüſſigkeit aus, welche die toten Tierchen auf- löſt, ſodaß geeignete Stoffe derſelben von den Blättern zur Ernährung der Pflanze mit verwendet werden NT < 8 ER können. war” OL Die Kultur dieſer hochintereſſanten Pflanze ee OR Mg bietet einige Schwierigfeiten, weil ihr eine feuchte, an 9 * Kohlenſäure und Ammoniak reiche, ſich durch Ab- und Venus⸗Fliegenfalle. * W Gattung 347. Grammänthes bis Gattung 352. Liquidämbar. Fr. 1188 1192. 307 erden kann. Die Pflanzen ſind ausſchließlich Humus⸗ iſt nicht ratſam, beſſer iſt es, um die Pflanzen herum wurzler (Mooswurzler), die in ein Gemiſch von Torfmüll auszubreiten und letzteres mäßig feucht zu noch faſeriger, grobzerkleinerter Torferde und weißem erhalten. Überwinterung an einem nur um wenige * Torfmooſe, Sphagnum, mit etwas reinem Fluß- oder Grade erwärmten hellen Standort. Sie gelingt aber Quarzſand und einer Kleinigkeit gelben Lehm ver⸗ nur, wenn die Pflanzen im Sommer zuvor nicht ver— mengt, gepflanzt werden, während die Oberfläche mit zärtelt worden ſind. Es iſt dann nicht ſo ſehr ſchwierig, lebendem Sphagnum bedeckt wird. Im Sommer iſt dieſe Pflanzen auch im Zimmer zu erziehen. Mit viel Sonnenſchein und reichlich Waſſer erforderlich; Inſekten gefütterte Blätter gehen oft ſelbſt zu Grunde, durch große drübergeſtülpte Glasglocken von etwas wenn größere Fliegen gefangen worden, da dann eine mattem Glaſe iſt für feuchte Luft zu ſorgen. Die Glocken ganze Woche vergehen kann, bis ſich das Blatt wieder find jo anzubringen, daß von unten immer ein wenig, öffnet. Anzucht aus Samen, am beſten im Keim- an trüben, feuchten Tagen und nachts aber mehr apparat bei etwa — 15 bis 20% C.; die Keimlinge friſche Luft eindringen kann. Den Topf der Pflanze dann in Töpfchen pflanzen. in einen ſtets Waſſer enthaltenden Unterſatz zu ſtellen, Gattung 349. Drösera L., Sonnentau, O. XXXI II (griechiſch: droseros — betaut; die Blattdrüſen ähneln im Sonnenſchein Tautropfen). Kelchlappen 4, 5 oder 8. Kronblätter 4, 5 oder 8, ſpatelförmig. Staubblätter 4—8. Griffel 2—5, meiſt 3, frei oder am Grunde verbunden, ganz oder 2- bis vielſpaltig. Frucht- knoten 1, 1fächerig. Frucht eine Kapſel; Samen klein, ſehr zahlreich, wandſtändig. Ausdauernde Kräuter, drüſig-behaart. Blätter nur grundſtändig und roſettig, oder ſtengelſtändig und abwechſelnd. Blüten klein oder anſehnlich, weiß oder roſenrot, trugdoldig, traubig oder einzeln. — 100 Arten, über den Erdkreis zerſtreut. — Als „fleiſchfreſſende“ Pflanzen intereſſant. Bei uns in Mooren, Torfgräben, auf Torfwieſen ein heimiſch und im Juli, Auguſt blühend find: 1191. * Drösera intermedia Heyne (syn. D. allmählich in den Blattſtiel verſchmälert, linealiſch— longifolia Z. ex p.), Mittlerer Sonnentau. Stengel keulenförmig oder linealiſch-länglich, 3—4 mal ſolang nur wenig länger als die verkehrt-eirunden, am Grunde als breit. — D. anglica & rotundifolia (syn. D. keilförmigen Blätter; Blattſtiele ganz kahl. Blüten- obovata M. ei L.), Blätter aufgerichtet, allmählich ſchaft am Grunde bogenförmig oder liegend, aufſtrebend, in den Blattſtiel verſchmälert, verkehrteirund-keulig 4—10 cm lang. Kapfſeln gefurcht. Samen walzen- oder verkehrt-eirund, etwa 2 mal ſolang, als breit. förmig⸗eirund. — Die Pflanze kommt auch ſchwimmend Kultur dieſer Pflanzen von Dionaea inſofern vor, treibt dann viele Ausläufer, hat hellgrüne, fleiſchige abweichend, als ſie im freien Lande geſchieht. Ver— Blätter und ſparſame Drüſen. mehrung durch 2½ cm lange, ſtets feucht zu 1192. * Drösera rotundifôlia L., Aundblätte- erhaltende Wurzelſchnittlinge, auch durch Stecklinge, riger Sonnentau. — Blätter faſt dem Boden ange- die man gewinnt, wenn man die Pflanzen höher drückt, faſt kreisrund, weil plötzlich in den ſchmalen hinauf mit fein zerhacktem Moos und Sand umgiebt, behaarten Blattſtiel übergehend. Blütenſchaft gerade, ſie ſo zur Entwickelung längerer Stengel zwingt und aufrecht, 10—20 em lang, 2—4 mal ſolang als die dann die Köpfe als Stecklinge verwendet. Blätter. — D. anglica Auds., Blätter aufgerichtet, Gattung 350. Drosophyllum L., Taublatt, O XXXI II (griechiſch: drosos — Tau, phyllon — Blatt). Kelch- und Kronblätter 5. Staubblätter 10—20. Griffel 5, mit großen, kopfigen Narben. Fruchtknoten 1, 1fächerig. Kapſel koniſch, vielſamig. Samen grundſtändig. — Fußhohes, kurzſtämmiges Sträuchlein, von kopfdrüſigen Haaren klebrig. Blätter gehäuft⸗-wechſelſtändig, verlängert-linealiſch, in der Jugend ſchneckenlinig-gerollt. Blüten anſehnlich, doldentraubig, ſchwefelgelb. — Einzige Art: D. lusitanicum Spr., Spanien, Portugal und Inſel Mauritius. — Kalt— haus pflanze. Kultur wie Dionaea. Familie 77. HAMAMELIDACEAE, Sauberſtrauchgewächſe. Ga RO 32 I. Kronblätter fehlen. Gattung 351 Fothergillia. 352 Liquidämbar. II. Kronblätter vorhanden (nur in den männlichen Blüten bisweilen fehlend). Gattung 555 Corylöpsis. 554 Hamamélis. Gattung 351. Fothergillia Z., Fothergillie, = XXII 22; XXXI 34 (nach dem Arzt J. Fothergill in Uptom, F 1780, benannt). Kelch glockig, bleibend. Staubblätter 10—24: Staubkölbchen faſt kreis⸗ rund, mit feitlihen 2flügeligen Klappen aufſpringend. Fruchtknoten halb-unterſtändig, 2fächerig. Griffel 2. Weichbehaarter Strauch. Blätter ſommergrün, erlenähnlich, wechſelſtändig, verkehrt-eirund, ſchwach- oder an der Spitze grobgekerbt; Nebenblätter gezweit, klein. Blüten weiß, wohlriechend, im April, Mai, vor Ausbruch der Blätter erſcheinend, in dichtblütigen Ahren; Deck— blättchen groß, hinfällig, die unteren 3 ſpaltig. — 2 Arten: F. involucrata Falc. (syn. Parrotia Jacquemontiana Desne.), Blütenähren an Kurzſproſſen; und: F. Gardenii L. (syn. F. alnifolia L. fil.), Wälder Virginiens, mit bis 24 oben verdickten Staubfäden. Blütenähren an den Hauptſproſſen endſtändig. Letztere findet ſich hier und da angepflanzt, iſt aber ſchutzbedürftig. Gattung 352. Liquidambar L., Amberbaum, Gr XVII 4e; XXXI 34 (lat.: liquidus — flüſſig, ambra, arabiſch ambar — Amber). Blüten eingeſchlechtig, kopfig, ſafrangelb. Köpfchen von 4 Deck⸗ blättern umhüllt. Kelch und Krone der männlichen Blüten fehlen. Staubblätter in ein kugeliges Köpfchen gehäuft. Die weiblichen Blüten mit zuſammenfließendem Kelch, ohne Kelchſaum und Krone. Fruchtköpfchen kugelig, verhärtet, vielkapſelig, von den bleibenden Griffeln lang- und ftarr= geſchnäbelt. — 10 bis 20 m hohe Bäume mit balſamiſchem Saft. Blätter wechſelſtändig, zierlich-geſtielt, hHand- förmig⸗gelappt, drüſig⸗geſägt, im Herbſt rot=gefärbt; Nebenblätter hinfällig. — 2 Arten: L. orientale Mill. (syn. L. imberbe Mulld.), Kleinaſien; Blätter mit 5—7 Abſchnitten, die entweder einfach und ſpitz oder ſtumpf, oder häufiger nochmals gelappt ſind. Iſt in unſerem Klima empfindlich. Ferner: 20* * 3.09 1193. Liquidämbar styracifluum Z., Ameri- Ranifher Amber- (oder Storar-) baum; Nordamerika; mit 3—5 eirund⸗lanzettlichen, meiſt langzugeſpitzten und nicht weiter gelappten Blättern; in den Abarten: var. mexicanum, Blätter meiſt 3 teilig; var. formo- sanum Hance, Südchina, Blätter Z teilig, aber die 3 Teile leierſchwanzförmig zugeſpitzt. Verwendung. Abart mexicanum iſt am härteſten und ein ſehr ſchöner, in den meiſten Gegenden winterharter, in der Jugend jedoch Schutzhülle bean⸗ ſpruchender Baum, deſſen große Schönheit häufiger zur Anpflanzung Veranlaſſung geben ſollte. Die * 308 Fam. 77. Hamamelidaceae, O XXXI 34, bis Fam. 80. Halorrhagidaceae, O XXII 35 im Auguſt rot⸗aderig, ſpäter völlig purpurrot, faſt ſchwarzrot, eine Eigenſchaft, die dem Amberbaum einen Platz frei auf Raſen ſichert. Er liebt Feuch⸗ tigkeit, gedeiht am beſten an Ufern, und wächſt in jedem ſonſt guten Boden. In trocknerem Boden kümmern die Pflanzen. Verpflanzen wie bei Lirio- dendron, Nr. 179. Vermehrung bei ſtrauchigen Pflanzen durch Ablieger, ſonſt durch Sproßſtecklinge. Anzucht aus eingeführten Samen; Ausſaat im Früh⸗ ling in Töpfe mit Laub- und Raſenerde. — Keim⸗ kraft der Samen 2 Jahre; Keimung innerhalb 5 Wochen. Blätter ähneln denen des Spitz-Ahorns, werden ſchon Gattung 353. Corylöpsis S. et Z., Scheinhaſel, = XXII 22; XXXI 34 (lat.: corylus — Haſelſtrauch; griechiſch: opsis — Ausſehen, Geſicht). Kelchröhre dem Fruchtknoten angewachſen, Saum Steilig. Kronblätter 5, verkehrteirund-ſpatelförmig. Staubblätter 5, lang, fadenförmig, mit abgeſtutzten Schüppchen abwechſelnd; Staubkölbchen abgeſtumpft. Fruchtknoten halboberſtändig, 2fächerig. Kapſel faſt kugelig, 2ſpitzig. Sträucher. Zweige weich⸗ ſternhaarig. Blüten wechſelſtändig, abfallend, geſtielt, breitseirund oder rundlich-herzförmig, geſägt, ungleichſeitig; Nebenblätter groß, hinfällig. Blüten vor dem Ausbruch der Blätter, von hohlen, gefärbten Deckblättchen umhüllt, gelb, in achſelſtändigen, hängenden, ährigen Trauben. — 3—4 Arten, in Japan, China und dem Himalaja, z. B. C. spicata S. et Z., C. pauciflora. C. spicata S. et Z., ein 1 m hoher Strauch, wegen feiner ſchon im März erſcheinenden Blütentrauben und ſeiner trotz der Ahnlich⸗ keit mit einem Haſelſtrauch fremdartigen Erſcheinung in landſchaftlichen Gärten und in Anlagen ſehr beſachtenswert. Ver⸗ mehrung durch Ablieger. Anzucht aus Samen. Gattung 354. Hamamelis L., Zauberſtrauch, = XXII 22; XXXI 34 (griechiſch: hamamelis, womit Athenäus unſere „Miſpel“ bezeichnete). Blüten oft vielehig. Kelch 4teilig, bleibend, groß, am Grunde dem Fruchtknoten angewachſen. Kronblätter 4, länglich-linealiſch, bei den männlichen Blüten 0. Staubblätter 4, mit Schüpp⸗ chen abwechſelnd, Staubkölbchen ſtumpf, kurz. Fruchtknoten 2fächerig, Fächer 1 eiig. Griffel 2, kurz. Kapſel ober- oder halbober⸗ ſtändig. Sträucher und Bäumchen. Blätter wechſelſtändig, abfallend, faſt rund, am Grunde ungleich, kerbſägig; Nerven 2ter Ordnung gerade, am Rande parallel. Nebenblätter gezweit. Blüten faſt ſitzend, geknäuelt, gelb. Blütenköpfchen höchſtens 8blütig. — 3 Arten: H. virginiana L. in Nordamerika; H. japonica S. et Z. . und H. mollis Oliver in Japan. 1194. Hamamelis virginiäna Z. (syn. H. längliche, grobgekerbte, ungleichhälftige, auf jeder Hälfte corylifolia Much.), Virginiſcher Zauberſtrauch (e. 5—7 nervige Blätter und nicht nach auswärts ge⸗ Witchhazel). 1—3 m hoher Strauch unſerer An- krümmte Kelchblätter. H. japonica hat mehr erlen⸗ lagen, der im September, Oktober, wenn die ähnliche, auf jeder Hälfte 8—9 Haupt-Seitennerven Blätter ſchon gelb ſind, erſt blüht; ſeine Früchte reifen tragende Blätter und nach auswärts gekrümmte, innen⸗ erſt im nächſten Frühling, bleiben aber oft noch bis ſeitig braune Kelchblätter. — Gedeihen in jedem zum nächſten Herbſt hängen; ſie ſollen dann mit einiger kräftigen Boden. Anzucht aus Samen. Ausſaat Heftigkeit aufplatzen und die Samen weit fortſchleudern. im Herbſt; die Samen liegen 1 Jahr, bevor ſie keimen. H. virginiana beſitzt mehr haſelſtrauchblätterige, eirund⸗ Familie 78. MYROTHAMNACEAE. 1 Gattung (Myrothamnus Welw.) mit nur wenigen Arten. Familie 79. BRUNIACEAE, Bruniengewächſe. = NIIIs. Gattung 355. Brünia L., Brunie, 0 XIII 3 (nach einem Reiſenden Brun oder vielleicht v. Bruyn benannt). Kelchröhre dem Fruchtknoten angewachſen; Lappen 5, fait ſpatelig, gleich. Kronblätter 5, eirund oder ſpatelförmig, mit drüſigem, oft 2kämmigem Nagel, kürzer als die Staubblätter. Staub⸗ blätter 5; Staubkölbchen klammer- oder herzförmig. Fruchtknoten halbunterſtändig, 2fächerig, Fächer 1—2eiig. Griffel 2 oder ein 2ſpaltiger. Sträucher, heideartig; Aſte faſt quirlig, oben in faſt gleicher Ebene endend. Blätter nadelig oder flach. Blüten klein, kopfig oder riſpig, mit 1—3 Deckblättchen. — 3 Arten, am Kap: B. nodiflora L., Griffel ziemlich kurz, am Grunde ver⸗ klebt; B. laevis Thbg., Griffel lang, gerade, fadenförmig; B. macrocephala Willd., Blätter lineal-lanzettlich, unterſeits gewölbt, behaart und bewimpert. — Gattung Pseudobaeckea Ndz., Scheinbaeckea, iſt von Brunia nur verſchieden durch: Staubblätter nicht herausragend; Staubkölbchen nicht ſchwebend, faſt tonnenförmig; Griffel kurz, dick, oben knieförmig nach außen gebogen. 7 Arten, am Kap, z. B.: P. virigata Ndz., P. racemosa Ndz, P. pinifolia Ndz. — Verwendung und Kultur wie bei Nr. 689 oder Nr. 765 angegeben. Gattung 356. Berzelia Brongn., Berzelie, Our XIII 3. Wie Brunia, nur: Fruchtknoten 1fächerig, leiig. Griffel 1, einfach. Blüten ſehr Hein, meiſt weiß, in endſtändigen Köpfchen. — 7 Arten, am Kap, z. B.: Berzelia squarrosa Sond. (syn. Brunia superba ort. und Rchb., B. plumosa Lam., B. arachnoidea. Wendl., Heterodon superbus Meissn.), Sparrige Berzelie. Blütenköpfe haſelnußgroß, traubig. Blätter linealiſch-lanzettlich; f. glabra (syn. Brunia superba Eckl. et Zeyh.), Zweige und Blätter kahl; f. reflexa (syn. Brunia rubra L.), Zweigchen und jüngere Blätter zottig. — Verwendung und Kultur wie bei Coleonema, Nr. 689. Fam. 80. HALORRHAGLDACEAE, Meerbeerengewächſe. = XXU35. I. Waſſerpflanzen. Gattung 357 Myriophyllum. 358 Hippüris. II. Landpflanzen mit ſehr großen rauhen Blättern (Unterfamilie Gunneraceae). Gattung 359 Günnera. Gattung 353. Corylöpsis bis Gattung 359. Günnera. Nr. 1193-1195. 309 5 Gattung 357. Myriophyllum L., Tauſendblatt, &—r 132; XXII 35 5 echiſch: myrios — unzählig, phyllon Blatt). Blüten klein, mei 1 häuſig. Kelch geſtutzt oder Alappig, jelten 2lappig. Kron⸗ blätter 2—4 oder fehlend. Staubblätter 2—8. Fruchtknoten tief 2⸗ oder 4furchig, 4= oder 2fächerig. Griffel 4; Narben ſtumpf oder 2 beg Frucht ganz oder als 2—4 Nüßchen. Blüten weiß oder rötlich. Ausdauernde Waſſerpflanzen, in ſtehenden Gewäſſern. Eine für Waſſerpflanzenbehälter ſehr empfehlenswerte Art iſt: M. proserpinacodes Gill., aus Chile. — Einheimiſche Arten find: NI. verticillatum L., Ahren ſtets aufrecht, alle Deckblätter kammförmig⸗fiederſpaltig.. M. spicatum L. junge Ahren aufrecht; untere Deecckblätter eingeſchnitten. * M. alterniflorum DC., junge Ahren vor der Blütezeit überhängend. Behandlung wie die einheimiſchen Nymphaea-Xrten, ſiehe Nr. 230. Gattung 358. Hippüris Z., Taunenwedel, Oe 134 . griechiſch: hippos — Pferd, oura — Schwanz; entfernte „Ahnlichkeit 985 Pflanze mit einem Pferdeſchweif). Kelchröhre geſtutzt (d. h. ohne 4 Saum). Kronblätter fehlen. Staubblatt 1. Griffel 1. Steinfrucht ſehr klein. Blüten ſehr klein, achſelſtändig, unſcheinbar. Waſſer⸗ 5 pflanzen. 1—2 Arten, in Europa, Aſien, Amerika. * H. vulgaris L., Staude, in Gräben und ſtehenden Gewäſſern. Stengel 5 15—40 cm hoch, aufrecht, zuweilen aber flutend und dann 1—2 m lang. Blätter ſehr ſchmal, quirlſtändig. Blüten grünlich, im Juni bis Auguſt. Für Waſſerpflanzenbehälter angenehm, auch für größere Aquarien, weil die eigenartige, an Tannen erinnernde Geſtalt ſofort auffällt. — Behandlung wie die einheimiſchen Nymphaea-Xrten, ſiehe unter Nr. 230. Gattung 359. Günnera L., Gunnera, O XVIII 7; XXII 35 (nach dem Prof. Joh. E. Gunner in Kopenhagen, F 1773 un Bischof zu Drontheim, benannt). Blüten mi erg oder eingeſchlechtig. Kelch 2—4 lappig oder ſelten geſtutzt. Kronblätter fehlend oder 2 und mützenförmig. Staubblätter 1—2. Fruchtknoten 1fächerig, Leiig. Griffel 2, pfriemlich oder fadenförmig, der ganzen Länge nach mit Narbenpapillen. Steinfrucht lederig oder faſt fleiſchig. Ausdauernde robuſte, bisweilen ſehr umfangreiche Laudkräuter mit kriechendem Erditamm. Blätter alle grundjtändig. Blüten in Ahren oder dichtblütigen, großen, kolbenförmigen Riſpen, klein, grünlich. — 11 Arten, in Südafrika, Abeſſinien, Südamerika, Neuſeeland ac. 1195. Günnera chilensis Zam. (syn. G. tinc- Nährſtoffen reichen und hinreichend feuchten, mindeſtens toria Mirb., G. scabra Ruiz et Pav., Panke Kal: ſtets friſch zu erhaltenden, tiefgründigen Boden mit Mol.), Chilenische Gunnera. Chile. Staude, bis 1½ m. durchlaſſendem Untergrund. Wo dieſe Verhältniſſe hoch werdend. Blütezeit: Herbſt. — Stamm über nicht ſchon von Natur vorhanden, da muß durch Miſt— der Erde fehlend oder kurz, oder niedergeſtreckt, dick, erde und Ackerlehm, reichliche Bewäſſerung während ſtets in eine große, die jungen Laubblätter bergende der Wachstumszeit oder im anderen Falle durch Boden— Knoſpe endend, die von bleibenden Schuppen umgeben lockerung und Entwäſſerung nachgeholfen werden. Der iſt. Blätter älterer Pflanzen ſehr groß, an 80 em Standort kann ſonnig oder halbſchattig fein. und drüber lang und breit, im Umriß abgerundet— Die Gunnera iſt aber gegen unſere Winter em⸗ 1 ee en mee e 1 pfindlich und aba es besonderen Schutzes, ſowohl au, ja) e e ie Aal e, gegen Kälte, als gegen zu reichliche Winterfeuchtigkeit. rn e Beſchaffenheit, 1 wah Es iſt auf nachſtehende Weiſe zu verfahren: Sobald und rungelig; ihre Rippen unterſeits als vorragende die Herbſtfröſte die Blätter ziemlich ſtark beſchädigt Leiſten erſcheinend und auch u Stacheln zbeſetzt. haben, werden letztere abgeſchnitten. Sodann wird Plattſtiele bis 40 em lang ſtark, fleiſchig, grün, mit ein dem Umfange der Pflanze oder der Erdſtämme harten, hakenförmigen Stacheln bekleidet. Blütenſtand derſelben entſprechender, je nach Klima und Lage kolbenartig, mit kleinen, walzenförmigen Seitenähren 4060 em hoher, oben offener Bretterverſchlag drüber— e e Reife 1 En geſtellt, deſſen aufzulegender Deckel ſchräg liegen muß, andere hi ab 5 di Art nnd damit das Waſſer abfließen kann. Bei Eintritt mäßiger Due, er empfindlichere 6 go m Herbſtfröſte wird trockenes Moos, auch wohl mit ee Lan trockenen Sägeſpänen oder anderem trockenen Schutz— lige I material vermengt, eingefüllt, bei zunehmender Kälte i 5 15 aber wird das Ganze noch beſonders mit ſtrohigem 1 . 15 d Dinger, Laub, Fichtennadeln, Fichtenzweigen oder e Si dergleichen umgeben bezw. bedeckt. Bei Eintritt 10 a günſtigerer froftfreier Witterung iſt allemal die äußere Nei Bla Decke nebſt dem Deckel zu entfernen, um der Pflanze ſtielen und der nach Möglichkeit friſche Luft zuzuführen. Im Früh⸗ 8 Unterſeite der ling iſt es ratſam, die treibende Pflanze vor Nacht⸗ SS ANNIN_ Blattri fröſten zu ſchützen, auch beläßt man den Sommer 8 ae net hindurch nahe um die Pflanze gern einen Teil des . verſchieden; e 8 36 g Ze eee Due vielleicht nur Nooles (welches ja im Sommer doch von den Blättern 1 en e bee 45 9 5 4 verdeckt wird), teils um die vorhandene Bodenfeuchtigkeit Eos. EN N länger zu erhalten, teils um bei Bewäſſerung mehr Findel⸗Gunnera, aus Neu-Granada, mit purpurroten Waſſer an die Pflanze gelangen laſſen zu können ie Nerven und in der Jugend violett- An t ns Saen 00 ee aber 1105 gefärbten Blättern. | wieri Ausſ e e . RL | g. Ausſaat am beten im Herbſt in Töpfe, dieſe f 151 es 1 0 e c ij: froſtfrei überwintern, und gegen Frühjahr hin lauwarm 7 85 nde en ee e Do ſtellen; die Pflänzchen ſpäter verſtopfen. Frühjahrsſaat als der Rhabarber oder das Heracleum, weil ſie bie liegt oft 1 Jahr, bis fie keimt. Vermehrung leicht — Deröfiirdlte ic N e e durch am Grunde der Pflanze abgeſchnittene Laub- een Furs reſigen Bier knoſpen, die, wie Stecklinge behandelt und nach der . e ene ger e de 10 A Bewurzelung ausgepflanzt, alljährlich nur eben frojt- NEUGE, und kräftige mehrjährige pf anzen ſin . frei überwintert werden, bis ſie erſtarkt ſind. — Einzelſtellung eine große Zierde unſerer Raſenplätze. Keimkraft der Samen 1 Jahr. Kultur. Die Pflanzen verlangen einen kräftigen, an u 1 310 Fam. 81. Rhizophoraceae bis Fam. 83. Myrtaceae, Oi XII2b u. XXII 27. Familie 81. RHIZOPHORACEAE. 17 tropijche Gattungen. Immergrüne Gehölze. Blüten klein, achjelftändig. Familie 82. COMBRETACEAE, Langfadengewächſe. G XXII 39. Gattung 360. Combretum L., Langfaden, © XXII 39 (Namensableitung unbekannt). Blüten vielehig-zweihäuſig. Kelchröhre cglindriſch 4—6eckig, über dem Fruchtknoten zuſammengeſchnürt; Saum klein, glockig, 4—5 ſpaltig, abfallend. Kronblätter 4—5 (ſehr ſelten fehlend). Staubblätter 10 oder 8, fadenförmig, gerade. Fruchtknoten 1fächerig, 2—6eiig. Griffel pfriemlich. Frucht lederig oder fait ſchwammig, 1ſamig. Sträucher (ſeltener Bäume), häufig kletternd. Zweige bisweilen dornig. Blätter gegenſtändig, ſeltener zu 3—4 quirlig (ſehr ſelten wechſelſtändig), ganzrandig. Blüten in Ahren oder Trauben, die oft zu Riſpen zuſammengeſetzt find. — 120 Arten, im tropiſchen Afrika, Aſien und Amerika, z. B.: C. purpureum Vahl (syn. Poivrea coceinea DC., Cristaria coccinea Sonn., Combretum coceineum Lam.), Oſtindien. Blütezeit: Mai, Juni. Hochwindend, Blüten hochkarminrot, ſehr ſchön, in einſeitigen Trauben, die über 30 cm lange Riſpen bilden. C. grandi- florum Don, Sierra Leone, Blütezeit: Juni bis Auguſt; ſchwachwindend; Blüten ſcharlachkarmeſin. — Ein Strauch mit veränder- licher Blütenfarbe (weiß, rot) iſt Quisqualis indica L. (syn. Q. pubescens Burm., Q. ebracteata Beauv.). Warmhauspflanzen. Familie 85. MVRTACEAE, Myrtengewächſe. = XII 2b u. XXII 27. (Nr. 1196—1215 aus elf Gattungen.) IJ. Blätter (durch eine ſchwache Lupe en F punktiert. Fruchtknoten 2 bis mehreiig. Wi a: Myrtaceae, „Blüten an den Zweigen ſitzend (ohne een; nur bei einzelnen Leptospermum- und Kunzea-Arten auch geſtielt. Blätter wechſelſtändig (nur bei Beaufortia und einigen Melaleuca-Arten gegenſtändig. a) Staubkölbchen auf dem Faden ſchwebend. Gattung 561 Leptospermum. 362 Künzea. b) Staubkölbchen mit ihrem Grunde dem Staubfaden aufſitzend und aufrecht. 2. Blüten geſtielt (nur bei wenigen Hypocalymna- Arten auch ſehr kurzgeſtielt). 365 Callistemon. 364 Melaleüca. Gattung 365 Regelia. Blätter meist gegenſtändig (ausgenommen Tristania und die meiſten Eucalyptus-Arten). a) Frucht eine Kapſel. * Blätter meiſt recht klein und nicht myrtenartig. * Blätter anſehnlich, lederig, oder kleiner und dann myrtenartig. Gattung 568 Myrtus. wechſelſtändig, (Unterfamilie b: Lecythidaceae.) Gattung 571 Barringtönia. b) Frucht eine Beere oder Steinfrucht. II. Blätter nicht durchſcheinend- punktiert, gedrängt. Bäume. Gattung 566 Bäeckia. (Hypocalymna.) Gattung 367 Eucalyptus. 369 Ugni. 370 Euge£nia. am Ende der Zweige büſchelig— Gattung 361. Leptospermum Forst., Dünnſame (Südſeemyrte), e III 2b; XII] 19 II 27 (griechiſch: leptos = dünn und sperma — Same). oberſtändig, 5—12= (ſeltener 3—4⸗) fächerig. ſeltener Bäumchen, kahl, ſeidig⸗behaart oder graugrün. Kelchlappen 5, krautig oder häutig. reich, lreihig⸗angeordnet und die Kronblätter nicht überragend; Staubkölbchen ſchwebend. Frucht eine trockene, mehr⸗ bis vielſamige Kapſel. — Immergrüne Sträu Blätter klein, e meiſt ſteif. geſtielt), end⸗ oder achſelſtändig, einzeln oder zu wenigen (2-8) gehäuft, nicht in Köpfchen. Kronblätter 5. Staubblätter frei, zahl⸗ Fruchtknoten. unter- oder halb⸗ cher, Blüten weiß, ſitzend (ſeltener kurz⸗ Blütezeit: meiſt Juni bis Auguſt. — 25 Arten, zumeiſt in Auſtralien, wenige in Neuſeeland, Neu-Kaledonien und dem Indiſchen Archipel. A. Fruchtknoten 6— —10fächerig. Kelch kahl. (syn. Fabricia laevigata Gaertn., ſehr ſelten paarweis. Samen mit Flügelrand. B. Fruchtknoten 5= (ſehr ſelten hier und da 47 fächerig. C. Fruchtknoten 5fädherig. 1196. Leptospermum flavéscens Sm. (syn. L. polygalifolium Salisb., L. Thea Willd., L. tuber- culatum Poir., Melaleuca Thea Wendl.), Gelblicher Dünnſame. Strauch. Blütezeit: Sommer. Pflanze völlig kahl, oder nur die jüngſten Sproſſe fein ſeidig-behaart. Blätter ſchmallänglich oder lineal⸗ lanzettlich bis breitlänglich oder ſelbſt verkehrt-eirund, ſtümpf oder kaum ſpitz, ſteif, zurückgekrümmten Rändern, nervenlos oder 1- oder Znervig, bei der großblätterigen Form gegen 2 cm, gewöhnlich aber unter 1½ em lang und oft alle ſehr klein. Kelchröhre ganz kahl, breitglockig oder halbkugelig; Kelchzipfel eirund, ſolang als die Röhre, häutig oder in der Mitte verdickt. Samen alle ſchmal— linealiſch, ohne Flügelrand. — Formen ſind: k. commune (syn. L. porophyllum Cav., L. amboinense DC, Macklottia amboinensis Korth.), Blätter ſchmal, unter 12—18 mm lang; Blüten mittelgroß. f. Kapſel etwas über die Kelchröhre hinausragend: F. myrtifolia Sieb.), Pflanze kahl, Blätter verkehrteirund-länglich bis ſchmal-länglich, ſtumpf, gegen 2 cm lang, 3 nervig. Kelchröhre zottig oder weichhaarig. flach oder mit L. laevigatum F. v. Muell. junge Sproſſe oft ſchwach-ſeidig. Blüten achſelſtändig, am Stielchen einzeln, etwas graugrün; 1196. Kelchröhre kahl. I. flavescens. L. scoparium. 1197: Zweige nicht dornig L. arachnoideum. 1198. L. myrtifolium. 1199. obovatum F. v. Muell. (syn. L. obovatum Sv., L. micromyrtus Mi.), Blätter von breitverkehrt⸗ eirund bis verkehrteirund-länglich, ſehr ſtumpf, unter 12 mm lang. [L. emarginatum Wendl. iſt eine Form mit ſchmalen, aber ſehr ſtumpfen und meiſt vorn aus⸗ gerandeten Blättern.] k. grandiflorum Zodd. pr. sp. (syn. L. virgatum Schauer, L. nobile F. v. Muell), Blätter ziemlich groß; Blüten größer als bei irgend einer anderen dieſer Formen. k. microphyllum, Blätter flach, länglich oder lanzettlich, 6—12 mm lang. f. minutifolium F. v. Muell., Blätter ſämtlich unter 12 mm, zumeiſt unter 4 mm lang, verfehrt- eirund oder länglich, hohl oder zurückgekrümmt; Blüten ſehr klein. 1197. Leptospermum scopärium Forst. (syn. L. floribundum Salisb., L. recurvifolium Salisb., L. juniperinum Sm. (eine ſchmalblätterige Form); L multiflorum Cav., L. squarrosum Seb., L. juniperi- A. „ F N Gattung 360. Combretum bis Gattung 363. Callistemon. Fr. 11561201. 311 lim Cav., L. rubricaule L., L. stypheliodes | 30-60 em Höhe blühender Strauch, mit aufrechten Schauer, L. aciculare Schauer, L. Oxycedrus Schauer, oder ausgebreiteten, ziemlich ſchlanken, kahlen oder . baccatum Schauer, nicht Sm. ]; L. persiciflorum ſeidigen Zweigen. Blätter gewöhnlich klein und ſelten Nelib., L. divaricatum Schauer (als kümmerliche 1 ½ em lang, verkehrt-eirund oder länglich, flach oder 4 ſchmalblätterige Form), Defen - Dünnſame. Ein hohl, nervenlos oder 1- oder Znervig, kahl oder ſeidig— ſteifer, ſehr verzweigter, gewöhnlich aufrechter | weiß, Blüten ziemlich klein, alle oder faſt alle einzeln, Strauch, bisweilen 3—4 m hoch werdend; junge achſelſtändig. Kelchröhre mit verſchmälertem Grunde, Sproſſe oft ſeidig, die ältere Belaubung meiſt kahl. kreiſelförmig, von angedrückten Haaren ſeidig, Blätter von eirund bis linealiſch- lanzettlich oder ſelten ½ cm im Durchmeſſer; Kelchzipfel kürzer als linealiſch, ſteif, hohl oder flach, ſpitz und jtehend- die Röhre, kahl oder ſchwachſeidig, dünnhäutig ſpitz, ſchmal oder klein, zumeiſt unter 14 mm und ziemlich bald abfallend. Kapſel an der Spitze lang. Blüten achſelſtändig, ſitzend, einzeln, ſelten an meiſt flach, 5fächerig. — L. myrsinodes Schi. iſt kurzen Seitenzweigen endſtändig. Kelch ganz kahl. durch fehr kleine Kelchzipfel, kleine ſtumpfe Blätter, kleine Blüten und die oft hin- und hergebogenen 1198. Leptospermum arachnoideum Sn. (syn. Zweige verſchieden. — L. hnod In., L. trilocul Vent.), Spinn- 7 5 ee n a ehr dere 15 1 5 er Verwendung. Die genannten Arten ſind ſchöne ſchmalblätterigen Form von 15 scoparium ähnlicher e e e e . i Strauch. Blätter fteif, linealiſch, hohl, ſtachelſpitzig. ihre, Belaubung zierende Sträucher, deren Zweige ein Blüten meiſt an den Enden kurzer beblätterter Seiten- die ea i e Zweige, dicht umgeben von deckblattartigen Blättern. feinere Blumengewinde ſind, was um ſo mehr her⸗ Kelch de breit und ſtumpf, ziemlich groß, vorgehoben zu werden verdient, als dieſe Sträucher locker⸗wolligbehaart. Kapſel über die Kelchröhre kurz ſich jahrelang kahl ſchneiden laſſen, ſofern ſie nur gut vorragend, 5⸗ sehr ſelten 3⸗ oder 4fächerig. — 15 ernährt und Tonft Jnchgemä) behandelt werden. Kultur baccatum Sm. iſt lediglich eine Form dieſer Art mit in einem Genc a 1 a weniger wolligem Kelch. — I. lanigerum Sn. (syn. mit etwas Miſterde und bei kräftigeren Pflanzen auch T. australe Salisb.), iſt nur verſchieden durch: Blätter noch ein wenig Ackerlehm Behandlung wie Coleonema, verkehrt⸗eirund, länglich oder elliptiſch, flach oder mit Nr. 689, und Chorizema, Nr. 765. Vermehrung 5 5 2 1 e durch Stecklinge, am beſten im Auguſt, September; Arütkgefrümmten Rändern, ſtumpf oder kurz⸗weichſpitzig. f Nr 765. ee a Aussaat in 1199. Leptospermum myrtifölium Sieb. (syn. | Torf- oder Moorerde und mäßig warm und feucht | L. multicaule A. Cunn.), Wyrtenbläfteriger Dünn- | halten. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung ſame. 2—3 m Höhe erreichender, aber ſchon bei innerhalb 3—4 Wochen. Gattung 362. Künzea Rend, Kunzeg, Or XII 2 b; XIII 19; XXII 27 (nach dem Prof. Kunze, F 1851, in Leipzig benannt). Kelchlappen 5, krautig oder mit trockenhäutigem Rande, klein, meiſt bleibend. Kronblätter 5 Staubblätter frei, zahlreich, ein- bis mehrreihig ſtehend, die Kronblätter ſtets überragend; Staubkölbchen ſchwebend. Fruchtknoten unterſtändig, 2—5fächerig, vieleiig. Kapſel vielſamig. Sträucher, meiſt heideartig, weichhaarig oder kahl. Blätter wechſelſtändig, klein, ganz. Blüten oft vielehig, ſitzend (ſeltener geſtielt), einzeln in den oberen Blattachſeln oder häufiger endſtändig⸗kopfig (nur bei K. Baxteri Schauer ſtengelährig wie bei der folgenden Gattung). — 15 Arten, in Auſtralien; z. B.: K. Baxteri Schauer (syn. Calothamnus Baxteri und spathulata hort. angl., Pentagonaster Baxteri Kl., Cal- listemon Hainesii F. v. Muell., C. microstachyum Lindl.); Blütezeit: Januar, Februar; Blüten unterhalb der jungen Sproſſe ſtengelährig⸗ 1 groß, ſchö'n purpurrot; Staubfäden 26—30, hochrot, über Lem lang. K. corifolia Rchb. (syn. Leptospermum ambiguum Sm.), Blätter künggliſc, mit zurückgekrümmter Spitze. Blüten weiß. Staubblätter wenig länger als der Kelch. — Ver— wendung und Kultur wie Nr. 1199. Gattung 363. Callistemon ER. Br, Schönfaden, Or XII 2b; XXII 27 (griechiſch; kallos — ſchön, stemön — Staubfaden). Kelchlappen 5, mehr oder weniger trockenhäutig, faſt ſtets abfallend. Staub- blätter zahlreich, frei (nur bei C. speciosus oft zu Bündeln am Grunde kurz verwachſen), ſtets lang herausragend. Fruchtknoten unterſtändig, 3—4fächerig, vieleiig. Kapſel vielſamig. Hohe Sträucher oder kleine Bäume. Blätter wechſel- oder zerſtreut⸗ ſtändig, lanzettlich, linealiſch bis ſtielrund, mit oder ohne deutliche Nerven. Blüten dicht am Zweige ſitzend, in einer Ahre beiſammen (ſtengelährig), an deren Spitze ſich der neue Blätterſproß entwickelt, ſehr ſchön, leuchtendrot (nur bei Callistemon salignus DC., nebſt f. viridiflorus, und bei C. pinifolius DC. gelblich oder gelblichgrün). — 12 Arten in Auſtralien, 1—2 Arten in Neu-Caledonien. A. Blüten, d. h. Staubfäden rot. ier lanzettlich, nicht linealiſch oder linealiſch⸗pfriemlicg eee C. speciosus. 1200. ro lanceolatus (Tafel 83). 1201. 2. Blätter linealiſch, flach: C. rigidus R. Br. und C. linearis DC. 3. 11 linealiſch-pfriemlich, ſtielrundlich: C. teretifolius F. v. Muell., C. brachynandrus Lindl. B. Blüten, d. h. Staubfäden gelbgrün lich. Blätter lanzettlich bis linealiſch (bei C. pinifolius ſtielrundlich) . C. salignus. 1202. 1200. Callistemon speceiösus DC. (syn. C. 7—12, ſelbſt bis 15 em lang; die Spindel und Kelche glaucus F. v. Muell., Metrosideros speciosa Sims, gewöhnlich zottig. Staubfäden gewöhnlich gegen 2 M. glauca Bonpl., Melaleuca paludosa AR. Br.), bis 3 em lang, am Grunde (bisweilen ſehr kurz) mehr Anſehnlicher Schönfaden. Blütezeit: Juni bis oder weniger deutlich als 5 Bündel oder geſonderte Auguſt. — Großer Strauch oder kleiner Baum, mit Büſchel erkennbar. — C. phoeniceus Lindl. hat dicke, Ausnahme des Blütenſtandes und der jungen ſeiden⸗ 5—10 cm lange Blätter, deren Federnerven gewöhnlich haarigen Sproſſe kahl. Blätter ſchmallanzettlich, dick, ganz undeutlich; Blütenähren gewöhnlich kahl; ſtumpf oder mit Schwielenſpitze, am Grunde ver⸗ Staubfäden ſämtlich frei, leuchtend-rot; Staubfölb- ſchmälert, meiſt 7— 10 em lang, feder nervig, mit chen dunkel- ſeltener hellgefärbt. erhabener Mittelrippe und nervenartigen Rändern wie 1201. ten n lanceolätus DC, Tafel 85, bei C. lanceolatus, aber die Blätter viel dicker und 329 (syn. C. emarginatus DC, C. 6 0 055 Lodd., ſteifer. Blütenähren leuchtend⸗rot „dicht, eylindriſch, Metrosideros lanceolata Sm., M. lophanta J. ent., NR TR * N 312 M. marginata Cav., M. rugulosa Sieb.), ganzeit- blätteriger Schönfaden. Blütezeit: Juni bis Auguſt, bei f. semperflorens verſchieden. — Buſchiger oder auch baumartiger Strauch, mit Ausnahme der locker⸗ oder ſeidenhaarigen jungen Sproſſe und des gewöhnlich flaumigen Blütenſtandes kahl. Blätter lanzettlich, in Breite veränderlich, gewöhnlich ſpitz, und 4—5 cm lang, aber auch zwiſchen 21/,—7!/, cm vor⸗ kommend, ziemlich ſteif, mehr oder weniger deutlich federnervig, die Ränder oft nervenartig. Blütenähren 5—10 cm lang, meiſt ziemlich locker; Kelche weich- oder kurzhaarig, ſelten kahl. breit und ſehr ſtumpf. Staubfäden ſehr ſchön rot, und kaum 1½ em lang, völlig frei oder am Grunde ſehr kurz in einen Ring verbunden. dunkel⸗gefärbt. Zimmer zu empfehlende buſchige Form iſt k. semper- florens hort. (syn. Metrosideros semperflorens Zodd.), die williger, ſelbſt ſchon als kleine Pflanze und auch zu anderer, als zur Haupt-Blütezeit blüht. — C. coceineus V. v. Muell. iſt nur wöhnlich gelbe Staubkölbchen und nur 2½ —4 cm lange ſtechende, undeutlich -federnervige, unterſeits oft drüſig-rauhe Blätter verſchieden. 1202. Callistemon salignus DC. (syn. C. pallidus DC., C. pallida Bonpl., M. saligna Sm.), Weidenblatt-Schön⸗ faden. Strauch oder Baum, in Blattform veränder— lich. Blütenähren gewöhnlich kahl. Staubfäden! blaß⸗ gelb bis grünlich, ſeltener leicht gerötet. — Formen Spindel und Kelchlappen intereſſante und ſchöne Form. k. Sieberi F. v. Muell. an einigen Pflanzen dunfel-gefärbt und etwa 3 em lang, hat faſt linealiſche, 1½ —2 cm lange Blätter; Blüten bei anderen viel blaſſer (syn. Metrosideros citrina) ſtielrundliche Blätter und grünlichgelbe Blüten hat Staubkölbchen Eine beſonders für die Kultur im durch kurze und dichte Blüten-, namentlich dichte Frucht-Ahren, ge⸗ lophanthus Zodd., Metrosideros Familie 83. Myrtaceae, Myrtengewächſe. Oi XII 2 h u. XXII 27. | leuca paludosa Schldil.) ſind: f. australis (syn. ©. paludosus F. v. Muell., Mela- Blätter gewöhnlich kleiner, 2½ —5 em lang; Kelch und Blütenſpindel kahl. f. hebestachys (syn. lophanthus Sv., C. leptostachys Sw.), Blätter ziemlich klein, Kelch und Spindel weich⸗ haarig oder zottig. k. angustifolius, Blätter linealiſch⸗ lanzettlich, ſehr ſteif, meiſt ſtechend, 2½ —5 em lang; Blüten kahl. f. viridiflorus F. v. Muell. (syn. C. viridiflorus DC, Metrosideros viridiflora Sims), Blätter ſelten über 2½ em lang, ſchmallanzettlich, ge⸗ häuft, ſehr ſteif, undeutlich- genervt; Blüten kahl; Staubfäden kaum über 1½ em lang, grünlichgelb; in kurzen Ahren. — Linealiſch-pfriemliche rinnige, C. pinifolius DC. (syn. Metrosideros pinif. Wendl.). Verwendung. Die Callistemon- Arten jind lockerer und derber belaubt als die Leptospermum- Arten, ihre Zweige deshalb als Werkſtoff für Bouquets nicht verwendbar, dagegen ſind ſie ihrer prächtigen roten Blüten wegen herrliche Zierſträucher, blühen aber mit Ausnahme von C. lanceolatus f. semper- florens erſt als ſtärkere Pflanzen willig. Fürs Kalt⸗ haus, für Wintergärten, wie fürs Zimmer ſind ſie gleich ſehr zu empfehlen. Kultur und Vermehrung wie Leptospermum, Nr. 1199. Bei Pflanzen von blüh⸗ fähiger Stärke, aber blühfaul, thut aufgelöſter Schaf⸗ oder Hühnermiſt oft Wunderdinge. Pflanzen, die zu anderer als der üblichen Blütezeit blühen ſollen, müſſen allemal zuerſt kräftig ernährt ſein und dann erſt eine Ruhe- oder Trockenzeit durchmachen, damit ſie mehr zum Blütenknoſpen-⸗Anſatz 5 Gattung 364. Melaléuca L., Egiehnthalm, O XII 2b; XIII 19; XXII 27 (griechiſch: melas — ſchwarz, leukos — weiß; bei einzelnen Arten der Stamm am Grunde ſchwarz, 81 und Blätter aber weißlich). Kelchlappen 5, krautig oder trockenhäutig, abfallend oder bleibend. Der freie Teil der Kelchröhre zuſammengezogen oder nicht breiter als der dem Fruchtknoten angewachſene. ſtehende Bündel abgeteilt. Kronblätter 5, abfallend. Staubblätter zahlreich, in 5 den Staubkölbchen ſchwebend. Kapſel vom freien Teil der Kelchröhre gekrönt (nur bei 3 tropiſchen Arten [Asteromyrtus Schauer] kahl. Kronblättern gegenüber- Fruchtknoten faſt unter- oder halboberſtändig, vieleiig. Sträucher oder Bäume. Blätter zerſtreut (ſeltener gegenſtändig), klein oder ſchmal, ſeltener größer; Blüten dichtſitzend, einzeln in den Achſeln von Deckblättern oder zerſtreut, oder in dichten Köpfchen und Ahren und dann wie „ alt als e — 100 Are in Auſtralien. A. Blätter wechſel- oder zerſtreutſtändig .. Blätter gegen- oder quirlſtandig Bee 1203. Melaleüca armilläris Sm. (syn. M. ericaefolia Vent., M. alba hort., Metrosideros armil- laris Gaertn.), Ring-Cajeputbaum. Strauch oder Baum, bis 4 m und drüber hoch werdend. Blüte— zeit: Sommer. — Blätter wechſelſtändig oder zerſtreut, klein, meiſt über 1 ½ cm lang, linealiſch-pfriemlich, ſtachelſpitzig, an der Spitze oft zurückgekrümmt. in cylindriſchen kahlen Ahren, weißlich. Staubblätter- bündel vielmännig, die Nägel die Kronblätter über— | | 1203. 1204. 1205. M. armillaris. M. pulchella. s M. fulgens. NM. hypericifolia. 1206. M. gibbosa. 1207. 1205. Melaleuca fulgens E. Br. (syn. M.splen- dens hort.), Leuchtender Cajeputbaum. Baumartig, 1—3 m hoch. Blütezeit: Sommer. — Aſte kahl, hellbraun. Blätter über Kreuz gegenſtändig, linealiſch— hohl, ſpitz, faſt nervenlos, 18 —25 mm lang, blaugrün. Blütenähren an den jungen Aſtchen eiförmig, kahl, Blüten ragend. — M. hamulosa Turcz. iſt ähnlich, hat aber nur 6—14 mm lange Blätter. 1204. Melaleüca pulchella R. Br. (syn. M densa Colla, M. serpyllifolia Dum.-Cours.), Gar- ſchöner Cajeputbaum. Strauch, 60—120 cm hoch. Blütezeit: ſehr klein, zerſtreut-, oft faſt gegenſtändig, oval oder länglich, ſtumpf, kahl, undeutlich-Z nervig. purpurrötlichlilafarben, meiſt einzeln und achſel— ſtändig. Staubfädenbündel bogig-aufiteigend, viel— männig, außen kronblattartig, innenſeitig von Grund auf Staubblätter tragend, länger als die Kronblätter. Beide Arten geben einen vorzüglichen Werk— ſtoff für feinere Blumengewinde. Sideros blätteriger Cajeputbaum. Sommer. — Aſte dünn, ſchlank; Blätter Blüten ſehr ſchön, ſcharlachrot. Blüten verhältnis- mäßig groß; Staubfädenbündel vielmännig, faſt hand⸗ förmig⸗-vielſpaltig; ihre Nägel von Länge der Kron— blätter. 1206. Melaléüca hyperieifölia Sm. (syn. Metro- hypericifolia Salisb.); Johanniskraut⸗ Baumartig, 1½ —3 m hoch. Blütezeit: Sommer. — Uſte ſchlank, ſchlaff, bräunlich, kahl. Blätter über Kreuz e elliptisch länglich oder lanzettlich, Znervig (zwei Nerven aber undeutlich und dem zurückgekrümmten Rande ge⸗ nähert), 18—40 mm lang. Blütenähren dunkel- ſcharlachrot, dicht, länglich, kahl, aus dem Stengel und den dicken Aſten ſeitlich hervorkommend. Staub- blätterbündel mit verlängertem Nagel, vielmännig; die Staubfäden ſtrahlig⸗-ſtehend. rr Gattung 364. Melaléüca bis Gattung 367. Eucalyptus. Fr. 1202-1210. 313 1207. Melaléüca gibbösa Labill. (syn. M. ovali- eingeſenkt. M. decussata H. Br. hat länglich⸗lanzett⸗ lia hort.), Höcker Cajeputbaum. Strauch- oder liche oder linealiſche, 5— 12 mm lange, hohle Blätter. umartig, 1—3 m hoch. Blütezeit: Sommer. — Verwendung. Alle dienen auch im nicht itter dichtgedrängt⸗ſtehend, über Kreuz gegenſtändig blühenden Zuſtande vortrefflich zur Ausſchmückung von g 01 er bei 15 imbrieata hort. zu 3en quirlſtändig, klein, Kalthäuſern, Wintergärten, Vorzimmern 2c. Nr. 1203 23 ſelten 5 mm lang, eirund oder verkehrt⸗eirund, u. 1204 (in geringerem Grade auch die übrigen) liefern ſtumpf, 3 nervig, blau⸗ oder graugrün. Zweige, Kelch einen ausgezeichneten Werkſtoff für Blumen⸗ 4 und die wenigblütigen Blütenähren kahl. Blüten gewinde. M. fulgens iſt namentlich durch ihre roſalila. Staubblätterbündel vielmännig, ihr Nagel Blüte ſchön, blüht Aber nicht jo willig als Callistemon. von Länge der Kronblätter. Die Früchte gleichſam Kultur und Vermehrung wie Nr. 1199. mit ihrem Grunde in die etwas ſchwammigen Zweige fr ed ® * * 5 Gatty ig 365. Regélia Schauer, Regelie, O XII 2b; XIII 19; XXII 27 (nach E. v. Regel, f 1892 als Direktor des Botaniſchen Gartens in Petersburg, benannt). Kelchlappen gewöhnlich abfallend. Staub— kölbchen mit Längsritzen oder mit kleinen Endporen nach außen aufſpringend. Fruchtknotenfächer 4eiig. Blätter klein, über Kreuz gegenſtändig. 1208. Regelia eiliäta Schauer (syn. Melaleuca | fait kugelig, mit breiter, offener, abgeſtutzter Mündung. sprengeliodes DC., M. rotundifolia ort.), Bewim- | — Vortreffliche, der Melaleuca gibbosa ähnliche Art. perte Regelie. Immergrüner, buſchiger Strauch, Verwendung und Kultur wie Leptospermum, 71°, m hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Nr. 1199. Blätter 3—6 mm lang, aufrecht, abſtehend oder Naheſtehend ſind: Gattung Beaufortia R. Br. zurückgekrümmt, dachziegelig-Areihig, ſitzend, rauh, (3. B. B. Dampieri A. Cunn. und B. sparsa R. Br.; ei⸗ oder kreisrund, ſtumpf, flach oder hohl, blaugrün. beide mit brennendroten Blüten): Staubkölbchen ſehr Blütenköpfchen kugelig, klein, dicht, 10—20blütig, klein, ihre Hälften oben quer- 2klappig-aufſpringend, etwa 2-3 cm von der Zweigſpitze entferntſtehend, Fruchtknotenfächer 3, jedes Leiig. — Gattung Calo- rötlichviolett. Staubblätterbündel 7—11 männig; thamnus Zabell., Staubkölbchen länglich oder linealiſch, ihr Nagel von Länge der Kronblätter. Staubkölbchen längsſpaltig-aufſpringend; jedes Fruchtknotenfach mehr— an der Spitze mit kleiner Pore aufſpringend. Früchte eiig; Blüten ſeitlich aus dem Holze kommend.) Gattung 366. Bäeckia L., Baeckie, Our XII 2b; XIII 19; XXII 27; XXX 23 (nach dem 1795 f ſchwediſchen Arzt Abrah. Baeck, benannt). Kelchlappen 5, am Rande oder gänzlich trockenhäutig, bleibend. Kronblätter 5, meiſtens abfallend. Staubblätter frei oder in 5 Bündel verwachſen, ſehr kurz, in der Blüte einwärts-ge— krümmt, 5—10 oder mehr, ſelten über 20 ſin Gattung Hypocalymna zahlreich, ziemlich lang und mit verbreiterten Fäden]. Frucht— knoten unter⸗ oder faſt oberſtändig, 2—3 fächerig; Fächer 2- bis mehreiig. Kapſelfächer mit je 1—3 und nierenförmigen, oder mit mehreren und etwas eckigen Samen. Kahle Sträucher, meiſt heideartig. Blätter klein, gegenſtändig, ganzrandig. Blüten klein, weiß oder roſenrot, achſelſtändig, geſtielt (ſeltener faſt ſitzend), einzeln und dann der Blütenſtiel in oder über der Mitte mit 2 Deck— blättchen, oder wenige gebüſchelt an einem gemeinſchaftlichen, unten mit 1 Deckblättchen geſtützten Blütenſtiel. — 50 Arten, in Auſtralien, wenige im Indiſchen Archipel und Neu-Caledonien. A. Staubblätter frei . . B. virgata. 1209, B. Staubblätter zahlreich, in 5 mit den Kronblättern abwechſe (nd geſtellte Bündel oder in einen Ring verwachſen. Kapſel faſt unterſtändig, vielſamig. 3 Arten, z. B.: B. fascicularis Ndz. (syn. B. affinis Endl., Astartea fascicularis DC., A. leptophylla, A. laricifolia, A. scoparia, A. aspera, A. glomerulosa, A. corniculata und A. Endlicheriana Schauer l, Melaleuca fascicularis Labill., Leptospermum dubium Spr.); Strauch 2-3 m hoch; Blätter linealiſch, ſchmal. — Kultur wie Nr. 1199. 1209. Baéckia virgäta Andr. (syn. Leptosper- lanzettlich, ſpitz. Blütenſtiele achſelſtändig, geſtielte mum virgatum Forst., Melaleuca virgata L. fl., | Dolden weißer Blüten tragend. — Sehr reich- und Harmogia virgata Schauer), Nutenzweigige Baeckie. willigblühend, im Blütenreichtum dem Leptosper- Blütezeit: Sommer. — Blätter flach, linealiſch— | mum vorzuziehen. Kultur wie unter Nr. 1199. Gattung 367. Eucalyptus L., Schönmütze, Or XII 2b; XXII 27; XXX 23 (griechiſch: eu — gut, ſchön. kalyptos — bedeckt). Kelchröhre abgeſtutzt, ganzrandig oder ſchwach- und entfernt- 4zähnig. Die (4) Kronblätter in eine lederige oder häutige, die Kelchröhre ſchließende, zur Blütezeit deckelartig- abfallende Mütze verwachſen, nur bei E. tetragona nicht ſelten getrennt [in Gattung Angophora ſtets 5 und getrennt, wenn auch kugelig— zuſammenneigend]. Staubblätter zahlreich, frei, ſeltener 4bündelig. Bäume, meiſt graugrün. Blätter anſehnlich, gegen- oder an der älteren Pflanze häufiger wechſelſtändig. Blütenſtiele achſelſtändig, drei- bis mehrblütige Dolden oder Köpfchen tragend, ſeltener 1blütig. — 100 Arten, in Auſtralien; einige auch im Indiſchen e 1 1210. Eucalyptus globulus TLabill. (syn. E. Blattpflanzengruppen. Überall durch feine Geftalt pulverulenta LI., E. glauca DC.), Kugel-Schön- | und namentlich durch feine ſtark blaugrüne Färbung mütze (Blauer Gummibaum). Baum, in ſeiner Heimat auffallend. Kultur. Ins freie Land gepflanzt, ſagt jeder bis 100 m hoch werdend. Blütezeit: kommt bei uns tiefgründige, recht kräftige Boden zu; nötigenfalls wird kaum zur Blüte. — Zweige kantig, nebſt den Blättern Miſt- oder Miſchdüngererde (Kompoſt) und etwas Acker— ſtark⸗ blaugrün; Blätter groß, 10—20 em lang und lehm 1 Standort ſonnig oder halbſchattig. etwa 2½—5 cm breit, breit-eirumd bis lanzettlich, Anzucht aus Samen ſehr leicht. Ausſaat zeitig im oft faſt ſichelförmig, ſchwachlederig, gerieben von durch- Frühling in Töpfe mit Lauberde, und zwar lauwarm dringendem ätheriſchen Geruch, an jungen Pflanzen halten; ſpäter die Pflanzen einzeln in kleine Töpfe oder jungen Sproſſen meiſt gegenſtändig und ſitzend, verſetzen und ans Freie gewöhnen: während des an älteren meiſt wechſelſtändig und geſtielt. Sommers nach Bedarf in größere Töpfe verpflanzen Verwendung. Als Blattpflanze, ent⸗ und die im Herbſt ſchon recht anſehnlichen Pflanzen weder einzeln oder truppweiſe beiſammen auf Raſen, als Kalthauspflanzen hell, luftig, trocken und froſtfrei an Teich⸗ oder See⸗Ufern oder zur Mitwirkung in überwintern. Ende Mai des folgenden Jahres pflanzt Ei 314 man ſie dann ins Freie, wo ſie (angenommen, ſie ſeien nur 30 cm hoch) im Laufe des Sommers 2 bis 4 m hoch werden und bei ihrem pyramidalen Aufbau und der prächtigen Laubfärbung eine große Zierde der Raſenplätze ꝛc. ſind. Dieſe ausgepflanzten Bäume nochmals zu überwintern, lohnt nicht. Man ſorge lieber alljährlich für Nachzucht aus Samen, denn zwei oder mehr Jahre in Töpfen überwinterte Pflanzen werden, wenn ausgepflanzt, nie ſo ſchön als einjährige. Familie 83. Myrtaceae, Myrten gewächſe. Of XII 2 b u. XXII 27. — Keimkraft der Samen 1—2 Jahre; Keimung innerhalb 3 Wochen. a Backhousia myrtifolia Zook., mit grünlichgelben Blüten in achſelſtändigen Trugdolden und Blütenſtielchen kürzer als die Kelchröhre, ſowie B. citriodora F. v. Muell. ſind ſehr zierliche immergrüne Sträucher. Die Gattung iſt gekennzeichnet durch 4 faſt kronblattartige Kelchlappen und in 2 Knöpfe teilbare Kapſeln. Gattung 368. Myrtus L., Myrte, O r XII 2b; XXII 27 (griechiſch: myrtos — Myrte; von myron — Balſam und Myrrhe). 4—5. Staubblätter zahlreich, frei. Staubkölbchen ſchwebend, ſeltener mit dem Grunde aufſitzend. Kelchlappen 4—5, in der Knoſpe kurz⸗dachziegelig. Kronblätter Fruchtknoten unterſtändig, mehr oder weniger vollkommen- (wenigſtens im unteren Teile) 2—3= (ſehr ſelten 4) fächerig; Fächer mehreiig. Beere vom Kelchſaum gekrönt oder kahl. Keimblätter der Keimlinge klein. Sträucher, ſeltener Bäume, kahl, weichhaarig oder filzig. klein oder ziemlich groß, lederig, federnervig. Blätter gegenſtändig, Blütenſtiele achſelſtändig, meiſt zierlich, Iblütig oder centrifugal⸗, d. h. vom Centrum nach außen, mehr- (3—7=) blütig; die Mittelblüte dann kürzer geſtielt als die übrigen. — 100 Arten, im außertropiſchen Südamerika zerſtreut, einige im tropiſchen, 8 in Auſtralien, 4 in Neuſeeland und 1 in Europa und Oſtaſien. 1211. Myrtus commünis L, Tafel 83, 330. Gemeine Myrte. Südeuropa, Aſien, Afrika. Strauch oder Baum, 1—3—5 m hoch. Blütezeit: Juni. bis Herbſt. — Blätter gegen- oder ſeltener zu Zen quirlſtändig, eirund oder lanzettlich, ganzrandig, glatt und kahl, lederartig, glänzend, ſpitz, gerieben würzig duftend. Blüten zahlreich, weiß und rötlich, ſchön; Blütenſtielchen achſelſtändig, einzeln, 1blütig, meiſt ein wenig kürzer als die Blätter. Kelchblätter unter ſich frei oder nur ganz kurz-verwachſen, länger als breit, ſpitz oder zugeſpitzt. Beeren rundlich, ſchwarzbläulich, bei f. leucocarpa (syn. M. leucocarpa Sm.), weiß und wohlſchmeckend. Von dieſer allbekannten Art, die in deutſchen Landen als ſinniger und poeſievoller Brautſchmuck hochgeſchätzt und mit Vorliebe kultiviert wird, giebt es eine Anzahl in Größe und Form der Blätter und in Blühwilligkeit abweichender Formen z. B. minima (syn. M. minima Mill., M. communis f. microphylla hort.), Blätter klein, dunkelgrün, linealiſch— lanzettlich, langgeſpitzt; kommt als f. minima albo variegata mit weißbunten, als f. minima aureo variegata mit gelbbunten Blättern vor. k. italica Mill., Aſte gerade oder aufrecht, Blätter ziemlich klein, eirund⸗- lanzettlich, zugeſpitzt; als f. italica albo marginata mit weiß-geſäumten Blättern; hierher auch eine reichblühende gedrungene Zwerg form f. nana multiflora (syn. f. nana compacta multiflora). f. boëética Mill., Aſte kurz; Blätter gedrängtſtehend, dicklich, ziemlich groß, breiteirund-lanzettförmig. f. belgica Mill., Blätter breitlanzettlich, lang- zugeſpitzt; f. belgica flore pleno mit gefüllten Blüten. f. angustifolia, Blätter mittelgroß, lan- zettförmig, etwas ſchmäler als bei voriger. f. mucronata J. (?), Blätter mittelgroß, mit Weichſpitze, Blüten rötlich; als f. mucronata albo variegata mit weißbunten Blättern. f. romana Mill., Blätter eirund, groß und breit, ſpitz, heller grün und oft zu 3—4en quirlig⸗ſtehend (ſog. „Juden-Myrte“), Blütenſtielchen länger; als f. romana variegata buntblätterig. f. tarentina Mill., Aſte kurz, Blätter einandergenähert, kreuzweis in 4 Reihen geordnet, kurz, eirund, ſpitz; als f. tarentina albo marginata mit weißgeſäumten Blättern. Verwendung. Die Myrteiſt jo bekannt, daß über ihre Verwendung nichts Beſonderes mehr geſagt werden kann. Anders aber ſteht es mit der Kultur. Da hält man die Pflanzen oft in warmen Räumen, im Wohnzimmer, welches im Winter leicht zu ſtark geheizt oder (und) zu wenig gelüftet wird. Die Pflanzen werden lang⸗ ſtengelig, bekommen ſchlaffe Zweige und dünne, ſchwäch⸗ liche Blätter, nicht ſelten auch reichlich Ungeziefer (Schildläuſe) und erhalten bald ein ſo unſchönes Aus⸗ ſehen, daß nur übrigbleibt, die Zweige und Aſte zu paſſender Zeit (etwa im April) ſtark einzuſtutzen, da⸗ mit neue, kräftige, blattreiche Sproſſe ſich entwickeln können. Die Myrte will im Winter nicht warm ſtehen, auch nicht ohne friſche uff e ſie will nur nach Bedürfnis, je nachdem ſie Waſſer verbraucht, zu trinken haben, ſie will nicht tage— oder gar wochenlang feucht gehalten, dann plötzlich wieder einen oder gar mehrere Tage hindurch zu ſehr ausgetrocknet daſtehen. In der Zeit, wo ſich Blüten⸗ knoſpen zum baldigen Aufblühen anſchicken, iſt es nur eine gerechte Strafe für den nachläſſigen Blumen⸗ freund, wenn die Pflanze alsbald oder bald nach der nächſten durchſättigenden Waſſergabe alle die ſchönen Knoſpen abwirft. Hält man die Myrten (namentlich die mit Knoſpen beſetzten) weder zu trocken noch zu naß, läßt man ihnen ſtets reichlich friſche Luft zus kommen, und ſperrt im Freien befindliche Pflanzen nicht dann im Zimmer ein, wenn die Knoſpen ſchon vorge— ſchritten ſind, ſo wird man mehr Freude an dieſen Pflanzen haben, die man durch Einſtutzen rundbuſchig oder pyramidalkronig, auch zu hübſchen Hochſtämmen erziehen kann. Überwinterung hell, kühl und luftig; + 2 bis 6° 0. genügen vollſtändig. Gut it es, im April jeden Jahres die Topfmyrten zu verpflanzen, ihnen kräftige und humusreiche Erde zu geben, aber verhältnismäßig kleine Töpfe zu verwenden. Waldhumus, Miſterde, mildlehmige Acker- oder Raſen⸗ erde und reiner Sand ſind ein gutes Gemiſch; im Notfalle nehme man von fruchtbaren Wieſen die Erde der Maulwurfshügel. Das Beſchneiden der fertigen Krone geſchehe nur alle 2 oder 3 Jahre, und zwar am ſicherſten nach der Blütezeit, anderenfalls im März, April. Alljährliches Beſchneiden verhindert meiſt die Bildung von Blütenknoſpen. Auch alljährliches Ver⸗ pflanzen iſt der Blütenbildung hinderlich, kann auch durch ſachverſtändige Düngung auf ein paar Jahre hinausgeſchoben werden. Dem Gartenfreund empfiehlt man es nur deshalb, weil Wurzelerkrankungen und „ſaure Erde“ dann weniger zu befürchten ſind. Beim Verpflanzen ja nicht zu tief pflanzen! Lieber be⸗ laſſe man die Stelle, wo die älteſten Wurzeln dem Stamme entſpringen, noch etwas über der Erdoberfläche. Wer Topfmyrten kauft, möge zuerſt darauf achten, daß nicht ſchon von vornherein ein ſolcher Generalfehler vorliegt, der frühzeitiges Zugrundegehen ſicher ver⸗ pfe unter Glasglocke in einem Gemiſch von Torferde Sand. Anzucht aus Samen. Ausſaat im Herbſt in Töpfe, in ſandige Heideerde, die mit etwas alter Kompoſterde vermiſcht worden, und dann froſtfreie Überwinterung im Kalthauſe. Im Frühjahr geſäete Samen liegen gewöhnlich 1 Jahr, ehe ſie keimen. | 1212. Myrtus bulläta Danks et Sol., Auf- geblaſene Myrte. Neuſeeland, Strauch, immergrün und robuſt, 12 m hoch. — Aſtchen, Blatt-, Blüten⸗ ſtiele und Blattrippen flaumig. Blätter anſehnlich, kurzgeſtielt, lederig, mehr oder weniger ausgeſprochen metallglänzend⸗rotbräunlichgrün, ſtark blaſig-uneben, Vermehrung durch Stecklinge in einem Gattung 368. Myrtus bis Gattung 370. Eugenia. Nr. 1211-1214. 315 rundlich⸗eirund oder oval-länglich, beiderends ſtumpf oder abgeſtumpft, die jüngſten bewimpert, undeutlich— 3 fachnervig. Blütenſtielchen achſelſtändig, Iblütig, kürzer als die Blätter. Staubblätter meiſt 12. Frucht⸗ knoten 3fächerig. Beeren birnförmig, vielſamig. Kelch— zipfel etwa ebenſolang als breit, an ihrem Grunde etwas verwachſen, immer aber noch ſpitz. Verwendung. Eine durch Färbung und Form der Blätter ſehr auffallende und wirklich ſchöne Schmuckpflanze für Kalthäuſer, Wintergärten und kühle Wohnräume oder Vorzimmer ꝛc., im Sommer im Freien. Sie ſei der Beachtung der Gartenfreunde empfohlen! Kultur wie Nr. 1211. Gattung 369. Ugni Tue., Ugnibeerſtrauch, O XII 2b; XXII 27 (ſüdamerikaniſcher Name). Kelchzipfel 5, frei oder am Grunde ſaumartig-zuſammenhängend, linealiſch, meiſt ſchon in der Knoſpe zurückgeſchlagen. Staubblätter zahlreich; Staubfäden mehr oder weniger bandförmig, in der Knoſpe entweder fait gerade oder einfach- eingekrümmt, ſtets ohne eine deutliche Grenze in das Mittelband der Kölbchen übergehend, welches die vorn anſitzenden Kölbchenhälften kegelig überragt. ſchalig. — 11 Arten, in den Anden Südamerikas. 1213. Ugni Ugni Voss (syn. U. Molinae Turez., Fruchtknoten 3- oder 4fächerig. Immergrüne Sträucher. Blüten einzeln, achſelſtändig. Deckblättchen dicht unter dem Blütenbecher, den Kelchblättern gleichend. Myrtus Ugni Mol., Eugenia Ugni Hook.), Gemeiner Agnibeerſtrauch. Chili. Strauch, ½ 1) m hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Pflanze reichveräſtelt, mit dunkelbrauner Rinde, der Myrte ähnelnd. Blätter und Blüten wohlriechend. zuſammengedrückt; Zweige braun-ſtriegelhaarig. Blätter kurzgeſtielt, lederartig, dick, aus abgerundetem oder kurzgeſpitzem Grunde eirund⸗länglich, oft auch lanzettlich, zugeſpitzt, mit aufgeſetztem Endſpitzchen, am Rande meiſt etwas zurückgerollt, oberſeits glänzend-dunkelgrün unterſeits weißgraulich oder doch blaſſer. Blüten— Aſte faſt 4kantig, die jüngſten Beeren abgeplattet-kugelig; Samen zahlreich, nierenförmig, hart— Blüten faſt kugelrund, weiß, am Saum roſenrot, ſehr zahlreich erſcheinend. Mittelband der Staub— kölbchen an beiden Seiten flügelig-geſäumt. Fruchtknoten 3fächerig. Beeren zahlreich, trübrot, eßbar. Verwendung für Kalthäuſer und Wintergärten, wie auch für kühle Wohnräume. Reichblütigkeit und im Herbſt zahlreiche, ſchöne, rote Beeren ermöglichen eine allgemeine Empfehlung. Kultur leicht und wie Nr. 1211. Der Standort ſei auch im Winter hell und ſonnig. Während der Wachstumszeit vom Früh— ling bis Herbſt gebe man gelegentlich einen Dung— waſſerguß. Anzucht aus Samen wie Nr. 1211. ſtielchen einzeln, kahl, faſt ſolang als die Blätter; Ausſaat am beſten ſofort nach der Beerenreife. Gattung 370. Eugénia L., Eugenie, © XII 2b; XXII 27 (nach dem Prinzen Eugen von Savoyen, f 1736, benannt). Kelchlappen 4 (ſehr ſelten 5), groß oder klein. Kronblätter 4 (ſehr ſelten 5 bis unbeſtimmt, oder fehlend). Staubblätter zahlreich. Fruchtknoten 2, ſehr ſelten 3Zfächerig; Fächer vieleiig (bei Myreiaria nur 2—4eiig). Beere faſt ſteinfruchtartig oder breiig, ſeltener faſt trocken und faſerrindig, vom bleibenden Kelchſaum gekrönt, ſeltener ge— ſtutzt. Samen wenige, meiſt 1—4. Keimblätter dickfleiſchig; Keimwürzelchen ſehr kurz. Bäume und Sträucher kahl, ſeltener zottig oder filzig. Blätter gegenſtändig, lederig oder häutig, federnervig. Blütenſtand entweder (bei Untergattung Eugenia) centripetal und Blütenſtiele achſelſtändig, 1blütig, einzeln, gebüſchelt oder in kurzen Trauben, oder (Untergattung Jambosa) centrifugal und Blüten in dichten, endſtändigen Trugdolden, oder in 3 gabeligen end- oder ſeitenſtändigen Riſpen. — 500 Arten des tropiſchen und ſubtropiſchen Amerika und Aſien, in Auſtralien und Afrika wenige. 1214. Eugenia (Jambösa) myrtifôlia Sims (syn. E. au- * stralis Wendl., NS Jambosa au- Fe stralis DC., N J. myrtifolia || N Ndz., J. Tho- N zetiana F. v. ID Muell.) Myr- \ END fenglanz - Eu- 5 18 Z f genie. Auſtra⸗ ri CS lien. Immer⸗ — BEZ grüner kahler Strauch oder Baum. Blätter geſtielt, mit feinen, faſt NN / N wagerechten, Ih W unregelmäßi⸗ % U gen, ſehr ab— ſtehenden Fe⸗ Myrtenglanz-Eugenie. 0 dernerven, in Geſtalt aber verſchieden: eirund-länglich oder faſt ver— kehrt-eirund bis länglich-elliptiſch, oder faſt lanzettlich, ſtumpf oder langgeſpitzt, 5— 7 cm lang, am Grunde keilförmig oder verſchmälert; Blüten ziemlich groß, weiß, in wenigblütigen End-Trugdolden, ſeltener achſel- oder ſeitenſtändig. Kelchröhre kreiſelförmig; Kelchlappen ſo lang als die Röhre. Verwendung und Kultur. Sehr verbreitet und der ſchönen, glänzend-grünen Belaubung wegen all— gemein zu empfehlen. Sollte in keinem Winter- garten, in keinem größeren Kalthauſe fehlen; iſt auch zur Ausſchmückung von Wohnräumen ſehr geeignet, ſofern man den Strauch eben als Kalthauspflanze be— handelt. Kräftige, humusreiche Erde iſt erforderlich: Laub- oder Torferde, Miſterde und etwas Ackerlehm oder lehmige Raſenerde. Im Sommer Aufſtellung an halbſchattiger Stelle im Freien. Buſchig gezogene Pflanzen find ſehr Schön. Vermehrung durch Steck— linge im Warmbeete. Anzucht aus Samen. Ausſaat gleich nach der Ernte oder im zeitigen Frühling, lau— warm. — Keimkraft der Samen 1 Jahr; Keimung innerhalb 5—8 Wochen? 316 Fam. 83. Myrtaceae bis Fam. 84. Melastomaceae. O XXII 38 u. XXXI 2I. Gattung 371. Barringtönia Forst., Barringtonie, O = XXII 27 (nach dem engl. Naturforſcher Barrington, 1 1800, benannt). Kronblätter 4. Staubblätter zahlreich, am Grunde in einen Ring oder ſehr kurzen Becher verwachſen, alle mit Staubkölbchen; letztere ſchwebend oder faſt mit dem Grunde aufſitzend. Die die Staub⸗ blätter tragende Drüſenſcheibe ringförmig. Fruchtknoten unterſtändig, 2—4 fächerig; Fächer 2—Beiig. Beere faſerig. — Blätter wechſelſtändig, ganzrandig oder kerbſägig, meiſt häutig. Blüten mit roten Staubfäden, in Trauben oder unterbrochenen, häufig verlängerten Ahren, überhängend, end- oder ſeitenſtändig. — 20 Arten, im tropiſchen Afrika, Aſien, Auſtralien. 1215. Barringtönia speeiösa Z. (syn. B. Buto- erſt beim Aufblühen in 2 oder 3 lange bauchige Zipfel nica Forst., Mammea asiatiea L.), Anſehnliche klappig auf. Griffel lang und dünn. — B. insignis Barringtonie. Java, Sumatra, Südſeeinſeln. Blätter Mig. (syn. Stravadium insigne Hort.), Sunda⸗Inſeln; völlig ganzrandig, lederig, ſitzend, keilförmig-länglich, Blätter groß, faſt oder ganz ſitzend. Blüten ziemlich ſtumpf, glänzend, über 30 em lang und 15—25 cm langgeſtielt, gelb mit roten Staubfäden. Kelchblätter breit, faſt quirlſtändig. Blumen groß, ſehr ſchön, unter ſich von Anfang an frei, nur den unteren Teil weiß mit purpurroten Staubfäden, deren Kölbchen der Knoſpe ſcheidig umgebend. Fruchtknoten 4fächerig. — langoval ſind. Kelchblätter wenigſtens in der Jugend Verwendung und Kultur. Sie gehören zu den oben zu einer Kappe verwachſen, jpäter unregelmäßig- ſchönſten tropiſchen Bäumen, gedeihen aber bei aufreißend. — B. racemosa Dil. (syn. Eugenia race- uns nur im feuchten Warmhauſe. Vermehrung mosa L.) iſt durch ſchwach-kerbzähnige, derbhäutige, durch Ablieger oder durch Stecklinge. kurzgeſtielte Blätter verſchieden. Die Kelchblätter reißen Familie 84. MELASTOMACEAE, Schwarzmundgewächſe. G XXII 38 und XXXI 21. (Nr. 1216 — 1228 aus zehn Gattungen.) I. Frucht eine Kapſel (nur bei Melastoma, mit ſehr ungleichen Staubblättern, die Frucht unregelmäßig aufreißend). 1. Fruchtknoten und Kapſel ſtielrund oder eckig, mit kegeliger oder gewölbter Spitze, vieleiig. a) Konnektiv (das Verbindungsſtück zwiſchen den beiden Staubkölbchenfächern an der Spitze der Staub- blätter) am Grunde häufig verlängert, einwärtsgekrümmt, über die Einfügung des Staubfadens hinaus in einen Anhang oder in Schwänze vorn fortgeführt (vorgezogen), ſeltener ohne Anhängſel, ſehr ſelten hinten geſpornt. Gattung 372 Centradénia. 373 Pleröma. b) Konnektiv ſeltener zwiſchen den Kölbchenhälften vorgezogen, faſt immer hinten geſpornt oder vor- gezogen. Gattung 574 Monochättum. 375 Rhexia. 376 Centrönia. 2. Fruchtknoten und Kapſel 3—5 eckig oder 3—5 flügelig, am Scheitel erweitert und ſehr breit ver- tieft (ausgehöhlt). Gattung 377 Sonerila (Cassebeeria). 378 Bertolönia. 379 Gravesia. II. Frucht beerenartig oder lederig, unregelmäßig-aufreißend (kommt auch bei Melastoma vor). Fruchtknoten mit gewölbtem oder kegelförmigem Scheitel. Laubblätter ſehr groß. Gattung 580 Medinilla. 581 Tamönea (Micönia). Gattung 372. Centradénia 6. Don, Sporndrüſe, Our XXII 38; XXXI 21 (griechiſch: kentron — Sporn, aden — Prüfe; Mittelband der Staubkölbchen teils in einen Sporn, teils in eine Drüſe ausgehend). Kelchlappen 4, kürzer als die fait 4eckige Kelchröhre, Kronblätter 4, rundlich. Staubblätter 8, ungleich. Kölbchen länglich, ſtumpf, die Fächer wellig. Konnektiv am Grunde vorgezogen, gekrümmt, vorn in ein keulenförmiges oder 2lappiges Anhängſel endend. Frucht⸗ knoten oben frei, 4fächerig. Same ſehr klein, eiförmig. — Kräuter oder Halbſträucher; Zweige 4eckig oder 4flügelig. Blätter lanzettlich. Jedes Blattpaar ſehr ungleichgroß. Blüten doldentraubig, roſenrot. — 3 Arten, in Mexiko und Guatemala. 1216. Centradenia inaequnilaterälis G. Don lanzettlich, an beiden Enden geſchmälert, etwa 4—7 cm (syn. C. rosea Lindi, Donkelaaria diversifolia hort., lang, ganzrandig, 3 nervig, oberſeits grün, unterſeits Arthrostemma parietaria hort.), Hofenrote Sporn- weinrötlich. Doldentrauben weit über die Blätter drüſe. Mexiko. Halbſtrauch, 15—35 cm hoch. ragend, vielblütig; Blüten lilaroſenrot. Staub⸗ Blütezeit: Winter, Frühling. — Aſte vierkantig, blätter faſt gleichlang. — C. grandifolia Zindl. behaart, gleich den Blättern 2zeilig, dunkelpurpurbraun. beſitzt weit größere und breitere Blätter, hat ſehr Blätter ungleichgroß, an kurzen Seitenäſtchen dicht ungleichlange Staubblätter, iſt nicht reichblühend, auch beiſammen, eirund⸗lanzettlich oder lanzettlich, ſitzend, weniger empfehlenswert. ſpitzlich, Zrippig, oberſeits dunkelgrün, unterſeits Verwendung. Es find ſehr empfehlens- purpurn, feinbewimpert oder weichhaarig, die größten werte Winter- und Frühlingsblüher, vor allem 21/,—3!/, em, die kleinſten 3—15 mm lang. Blüten Nr. 1216. Kultur im Lauwarmhauſe oder Zimmer, zahlreich, zierlich, endſtändig, blattüberragend, blaß⸗ wo fie im Winter einen hellen Standort bei + 10 bis roſenrot; Staubblätter ſehr ungleichlang. — J 150. verlangen. Die höhere Wärme des Warm⸗ Prächtige Art; auch fürs Wohnzimmer. hauſes ( 15 bis 200 C.) iſt nicht jo vorteilhaft. 1217. Centradenia floribünda Planch. (syn. Sandige Laub- und etwas Miſterde jagen zu. Während Donkelaaria floribunda hort.), Reichblühende Sporn- der Wachstumszeit iſt durch öfteres leichtes Bebrauſen drüſe. Guatemala. Halbſtrauchig, 30—90 em hoch. mit lauwarmem Waſſer die etwa zu große Trockenheit Blütezeit: Winter, Frühling. — Stengel aufrecht, der umgebenden Luft thunlichſt zu verringern. Ver⸗ gabeläſtig, rot. Blätter ſtrichelig-weichhaarig, geſtielt,L mehrung durch Stecklinge. Anzucht aus Samen. Gattung 373. Pleröma Don, Zellenbeere, = XXXI 21 (griechiſch: pleroma Füllmaſſe). Kelch ſtriegelhaarig oder ſpreuig; Kelchlappen 5, pfriemlich, lanzettlich oder länglich, ſolang oder länger als die Röhre, bleibend. Kronblätter 5, verkehrt-eirund, oft ungleichſeitig und eingedrückt. Staubblätter 10, gleich oder faſt gleich; gleich, linealiſch⸗pfriemlich, mit kleinem Loche aufſpringend; Konnektiv am Grunde mehr oder weniger vorgezogen, vorn g, ohne Anhängſel. Fruchtknoten frei oder unten den 5 Rippen des Kelches anhaftend, Sfächerig. Sträucher und Halbſträucher, er Kräuter, bisweilen kletternd, meiſt ſtriegel- oder rauhhaarig. Blätter meiſt groß, lederig, geſtielt, eirund oder länglich, ganz⸗ ig, 3—7 nervig. Blüten groß, violett oder purpurn, in 3gabeligverzweigten, endſtändigen Riſpen (ſehr ſelten 4zählig). — 4 Arten, in Südamerika. [Gattung Purpurella hat mit großem Loche aufſpringende Staubkölbchen und Blüten zu 1— Zen an den Zweig ⸗Enden, z. B.: P. muricata Naud. (syn. Rhexia muricata Bonpl., Chaetogastra muricata DC.); P. reticulata Naud. (syn. Rhexia reticulata Bonpl., Chaetogastra reticnlata DC.)] A, Kelch anliegend-ſeidenhaarig P. macranthum. 1218. P. granulosum. 1219. B. Kelch borſten⸗ oder drüſenhaari g P. Benthamianum. 1220. 1218. Pleröma macränthum Hool. (syn. beiden Seiten angedrückt-ſilberhaarig, Blüten groß, Lasiandra macrantha hort.), Großblumige Zellen- ſchön, dunkelviolettblau. beere. Braſilien. Halbſtrauch. Blütezeit: November 55 225 i 56 Mai, — en oufeht, meihhnarg. Mütter 7 wenne Daran eee Ni gegenſtändig, oval oder länglich-oval, (bis 12 cm lang), Benthans Sefenbeere Braſilien (Orgelgebirge 15 zugeſpitzt, klein⸗gezähnelt, mit 5 Längsnerven, oberſeits ſumpfigem Boden) an ch. Blüte 0 15 S Gitter runzelig, tiefgrün, unterſeits heller. Blüten an den Ae eflü elt⸗4 kanti lei 1 dent Blattſt leit ed Zweig⸗Enden zu 1—3, kurzgeſtielt, ſehr groß, bis fi de 9 Het g, bell det. Blatter blank: u 12 em breit, ſehr ſchön, violettblau. Kelchröhre anliegenden Zottelhaaren bekleidet. Blätter 3 Ss k se x grün, eirund-lanzettförmig, zugeſpitzt, am Grunde oval; Kelchlappen oval⸗ lanzettlich, zugeſpitzt. Kronblätter ' A 8 er: . { ſchwach-herzförmig, 5—Irippig, ganzrandig, oberjeits verkehrt⸗oval, vorn ſtumpf⸗abgerundet und ausgerandet, kurzborſt 1 Anne d fit 30 Blütenriſpe in der Ausrandung mit kurzer, breiter Spitze. Staub⸗ 1 155 dri 8 Kelch 0 3: 1 fäden und Griffel behaart; Staubkölbchen gelb. endſtändig, drüſenhaarig, Kelchröhre eiförmig⸗kugelig, 1219. Pleroma granulösum Don. (syn. Lasi- drüſig⸗borſtig. Blüten ſehr ſchön, purpurviolett, andra Fontanesiana DC., Melastoma Fontanesianum at us weiß, fait 5 15 breit. 0 1 Spr., M. granulosum Desr., Rhexia alata Raddi), Verwendung. Alle find herrliche Blüten- Körnige Zellenbeere. Braſilien. Strauchig, bis pflanzen, die, wenn buſchig gezogen, und weder zu 1 Blütezeit: Juli. Auguſt. — te | warm noch zu kalt, ſondern als Humuswurzler des geflügelt⸗4kantig. Blätter geſtielt, länglich, zugeſpitz, Lauwarmhauſes bei + 8 bis 12 C. behandelt, 5nerbig, am Rande und unterſeits auf den Nerven ſich auch ſehr gut zur Kultur im Zimmer eignen. angedrückt⸗borſtenhaarig, ſonſt aber weich-fternhaarig, Ihre Blüten erinnern entfernt an die von Brunfelsia, oberſeits mit feinen angedrückten Borſtenhaaren be- Tafel 93, 371, werden aber noch größer. Am be— kleidet. Blüten groß, etwa 5— 7 cm breit, purpur- liebteſten find P. macranthum und P. granulosum. rot oder violettblau, ſehr ſchön. — P. holoseri- Kultur in Torf- und Laub- mit etwas lehmiger Ader- ceum Don (syn. Lasiandıa argentea DC., Melastoma erde; junge Pflanzen in guter ſandiger Lauberde, der argenteum Desr., M. clavatum Ders., Rhexia ein wenig Miſterde beigemiſcht werden kann. Ver— holosericea Bonpl.), Stengel und Aſte 4 kantig, ange- mehrung durch Grundſproſſe (wenn ſolche vorhanden) drückt⸗borſtenhaarig. Blätter gegenſtändig, ſitzend, herz“ oder durch Sproßſtecklinge im Frühjahr im Warm— förmig⸗eirund, 5— 7 rippig, grauweißlich, ſtumpf, auf beete bei 22 bis 250 C. Bodenwärme. Gattung 374. Monochactum Naud., Einzelmähne, G XXXI 21 (griechiſch: monos — eins, chaite — Mähne). Kelchlappen 4, ſolang oder kürzer als die Kelchröhre, bleibend oder (bei M. um- bellatum Naud. und M. meridense Naud.) abfallend. Kronblätter 4, verkehrt-eirund. Staubblätter 8, ungleich. Kölbchen verſchiedengeformt, 1 lochig, die größeren bogig; ihr Konnektiv am Grunde nicht verlängert, hinten aber in einen gekrümmten, kurzen oder verlängerten, nicht ſelten aufgeblaſenen Schwanz vorgezogen. Fruchtknoten faſt frei, 4fächerig, am Scheitel borſtenhaarig. Kapſel ſolang als die Kelchröhre, 4klappig. Samen löffelförmig. Aufrechte Sträucher oder Halbſträucher, meift filzig oder weich— haarig. Blätter eirund oder lanzettlich, 5—7 nervig. Blüten meiſt in Riſpen, mittelgroß, roſenrot, violett oder purpurn. — 23 Arten der Gebirge Perus, Neu-Granadas, Mexikos x. 1221. Monochättum alpestre Naud. (syn. M. oder Torferde mit etwas mildem Ackerlehm und hin— ensiferum Bot. Mag.), Alpine Einzelmähne. Mexiko. reichend Quarzſand vermiſcht. Töpfe verhältnismäßig Kleiner buſchiger Strauch. Aſte 4 kantig, etwas ſparrig; klein nehmen. Im Winter die Pflanze in einem Zweige rot. Blätter lineal lanzettlich, ganzrandig, hellen Lauwarmhaus unterhalten; im Sommer kommt unterſeits filzig, rot⸗ſtielig. Blüten einzeln an den ſie ins Kalthaus und Ende Auguſt an eine geſchützte Zweig⸗Enden oder riſpig, roſenrot oder blaßlila, oft Stelle ins Freie. Gelegentlicher ſchwacher Dungguß ſchon von Februar an ſich entwickelnd. vorteilhaft. Man laſſe die Erde in den Töpfen nie Ganz vortreffliche, aber ſeit langem ſehr ver- völlig austrocknen, damit die älteren Blätter nicht ab- nachläſſigte Pflanze des Lauwarmhauſes, die als Winter- fallen und die Pflanze fein dürftiges Ausſehen erhält. blüher wieder Würdigung verdient. Kultur als Vermehrung wie Nr. 1220. Humuswurzler in Wald⸗ oder guter grober Heide— Gattung 375. Rhéxia L. Rhexie, O XXXI 21 (griechiſch: rhexis das Durchbrechen?). Kelchlappen 4, kürzer als die Kelchröhre, bleibend. Kronblätter 4, verfehrtzeirund. Staubblätter 8, gleich; Kölbchen gleichförmig, 1lochig, gegen die Spitze hin bisweilen verdickt. Konnektiv am Grunde verdickt oder hinten geſpornt, ohne Anhängſel. Fruchtknoten frei (d. h. oberſtändig), kahl, 4fächerig. Kapſel von dem bauchigen Kelchgrunde eingeſchloſſen, 4klappig. Samen verſchieden. Aufrechte Kräuter oder Halbſträucher, meiſt drüſig⸗borſtig. Blätter länglich, meiſt kurzgeſtielt, Z nervig, ganzrandig oder borſtig-ſägig. Blüten einzeln oder trugdoldig; Farbe verſchieden. — 7 Arten, in Nordamerika, z. B.: R. virginica L., von New⸗NYork bis Carolina, in feuchten Gehölzen. Staude, 30-50 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. Erdſtamm knollig. Stengel 4 kantig, an den Kanten häutig, rötlich-geſtreift, oben veräſtelt. Blätter gegenſtändig, ſitzend, oval-lanzettlich, oberſeits behaart, unterſeits kahl, Blüten purpurrot mit violett, in endſtändigen, riſpig⸗vereinigten Trugdolden; Staubbeutel gelb. Kelch ſteifhaarig. Ahnlich find: R ciliosa Mich. und R. serrulata Nutt. — Verwendung als zarte, nicht winterfeſte Freilandſtaude an feuchten, halbſchattig gelegenen Stellen. Kultur am beſten in Laubwalderde oder in einem Gemiſch von Laub- und Torferde. Anzucht durch Ausſaat in Käſtchen im Laufe des Frühlings: die Pflanzen ſpäter kalt überwintern und im kommenden Jahre auspflanzen. Vermehrung durch Teilung. Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung innerhalb 3 Wochen? VRR * u; er) * * Pe. MEET 318 Familie 84. Melastomaceae, Schwarzmundgewächſe. G XXII 38 u. XXXI 2I. Gattung 376. Centrönia Don, Spornling (Mützenkelch), Or XXII 38; XXXI21 (griechiſch: kentron — Sporn, Stachel; Anhängſel am Konnektiv!). Saum der klein⸗ſchuppigen oder rauhhaarigen Kelchröhre in eine abfallende Mütze zuſammenfließend. Kronblätter 5—7, rundlich, oft unter ſich oder mit den Staubblättern zuſammenhängend. Staubblätter 10, gleich oder faſt gleich. Kölbchen linealiſch, Llodhig. Konnektiv am Grunde und vorn ohne, hinten aber mit einem ſtumpfen oder pfriemförmigen Anhängſel, das bisweilen mit einem aufwärtsgerichteten Sporn verſehen iſt. Fruchtknoten eiförmig, 3—7fächerig. Samen pyramidaliſch. — Bäume, kahl oder roſtfarbig-filzig. Blätter groß, geſtielt, lederig, ganzrandig oder gezähnt, 3—5 nervig (in 1 Art fait federnervig). Blüten groß, purpurn, in großen, endſtändigen Riſpen. — 9 Arten, in Mexiko, Neu⸗Granada und Peru. i 1222. Centrönia haemäntha DHgp. (syn. Zähnchen, lederartig, oberſeits in der Jugend pulverig⸗ Calyptraria haemantha Planch. et Lind,), Blut- flaumig - bejtäubt, unterſeits ſchön netznervig, mit roter Spornling. Buſchiger Strauch. Aſtchen zu⸗ 5 Hauptrippen. Blumen violettblutrot, 6—8 cm ſammengedrückt-4 kantig. Blätter geſtielt, elliptiſch- breit. Kronblätter verkehrt-eirund. — Verwendung. verkehrteirund, am Grunde leicht ausgerandet, an der Eine der ſchönſten Vertreterinnen der Familie der Spitze ſehr ſtumpfgerundet, ſeltener ſpitzlich, undeutlich Melastomaceen! Als Lauwarmhauspflanze zu em⸗ ausgeſchweift-gekerbt und mit kleinen hervortretenden pfehlen. Kultur wie Nr. 1220. Gattung 377. Sonerila (Casseb&eria) Bob., Sonerile, G = XXII 38; XXXI 21 (oſtindiſcher Name). Kelchröhre kahl oder borſtig; Kelchlappen 3, kurz, einfach. Kronblätter 3. Staubblätter 3, gleich (ſehr ſelten 6 und dann 3 Heiner). Kölbchen am Grunde oft Llappig, an der Spitze gekrümmt und lochig, ſelten geſtutzt und 2 lochig. Konnektiv am Grunde nicht vorgezogen, bisweilen 2 höckerig, ohne Anhängſel. Fruchtknoten der Kelchröhre mehr oder weniger anhaftend, 3fächerig, kahl, mit verbreiterten, ſchuppigen Rändern. Kapſel 3klappig. Samen verſchieden. Kräuter oder Sträuchlein ver⸗ ſchiedener Geſtalt, oft klein, mit oder ohne Stengel. Blätter gleich oder zweigeſtaltig, meiſt dünnhäutig, ganzrandig oder ſchwachgeſägt, 3—5 nervig. Blüten in wickeligen Trauben oder Ahren, meiſt roſarot. — 55 Arten in den Gebirgen des tropiſchen Oſtindiens. 1223. Sonerila margaritäcea Lindl., Verlen- ſtiele und Unterſeite der Blätter rötlich; die auf dunkel⸗ Sonerile. Kleiner Halbſtrauch, bis 30 em hoch. grünem Grunde befindlichen perlenartigen Flecken in Blütezeit: verſchieden. — Stengel veräſtelt, rot. geraden Linien ſtehend. „Madame Charles Heine“, Blätter länglich-lanzettförmig, ſcharfgezähnt. oberſeits Blätter blaßgrün mit dunklen Nerven am Rande. dunkelgrün mit ovalen ſilberweißen Flecken geziert 1224. Sonerila élegans Wight, Zierliche (bei folgenden Gartenformen auch anders gefärbt). Sonerile. Halbſtrauchig, 20—30 cm hoch. Blüte⸗ Blüten hübſch, zahlreich, ſchön roſenrot. Garten- zeit: verſchieden. — Stengel 4 kantig. Blätter lang⸗ formen, die meiſt unter der Bezeichnung Sonerila geſtielt, eirund, zugeſpitzt, wimperig-geſägt, kurz⸗rauh⸗ haarig, oberſeits glänzend - dunkelgrün, unterſeits purpurrot. Blüten einſeitswendig, in End-Trugdolden, ſchön roſenrot. Kelch drüſig-behaart. — S. speciosa Zenk. Stengel äſtig, rot. Blätter geſtielt, am Rande feinſägezähnig-ſtachelig, kahl. Blüten doldentraubig, violett. — S. grandiflora Mall., Halbſtrauchig, 30 —45 cm hoch. Pflanze kahl; Zweige holzig, ſtiel⸗ rund, leicht zerbrechlich; junge Zweige und die Trug- dolden fleiſchig. Blätter gegenſtändig. Blüten in endſtändiger, ſichelförmiger, ſtarker, einſeitiger Trug- dolde, faſt 2½ em im Durchmeſſer und dunkel⸗ «U \ weinrot. Iſt eine der ſchönſten Blüten-Sonerilen. I 1 IL Verwendung und Kultur. Es find reizende e Pflanzen, in erſter Linie 8. margaritacea mit ihren Formen. Erfordern als echte Humuswurzler des Warmhauſes feuchte Luft, aber keine übermäßige Feuchtigkeit, auch nicht die beſtändig geſchloſſene Luft eines ſog. Vermehrungskaſtens. Selbſt im ge— heizten Zimmer gedeihen ſie, ſofern man ſie unter Glasglocken kultiviert, die, ohne ſtarke Luftbewegung zu veranlaſſen, gelegentlich gelüftet werden. Die Pflanzen müſſen hell ſtehen, bei ſonnigem Wetter leicht hybrida hort. gehen, ſind: f. Hendersonii ARgl., Blätter beſchattet, bei Froſtwetter aber vom Fenſter entfernt ſilberweiß- gefleckt und unregelmäßig-ſilberweiß ge- werden. Wichtig iſt es, den Zutritt friſcher Luft zeichnet; k. Hendersonii argentea, die ſilberweißen zu ermöglichen, ohne die Luftfeuchtigkeit ſehr und zu Flecken großenteils zuſammenfließend, ſodaß faſt die plötzlich herabzuſetzen. Dies wird am beſten erreicht, ganze Oberſeite des Blattes mit Ausnahme der indem man einen flachen Behälter aus feinem Draht- Mittel⸗ und Seitenrippen ſilberweiß-gefärbt iſt; | geflecht mit feuchtem Torfmoos (Sphagnum) füllt, auf „Madame Alfred Mame“, Blätter faſt ganz ſilberL das Moos den Pflanzentopf und die Glocke ſtellt, jo- farben mit dunkelgrünen Nerven und im jungen daß alſo durch den Moosbehälter Zu- und Abfluß Zuſtande roſafarben-getuſcht; „Comtesse de Flandre“, von Luft unterhalten wird. Geeignete Erde: mit reinem Blattſtiele röter, Blattrand purpurrot, ſonſt wie vorige; Sand gemiſchte Torf- und Moorerde. Geſunden „Princesse Mathilde“, wie f. Hendersonii argentea, Pflanzen iſt ſehr ſchwacher Dungguß von aufgelöſtem jedoch die Blätter mehr gezähnt, ihr Rand braun, tieriſchen Auswurf nur förderlich. Vermehrung Rippen dunkelgrün; „Madame Secrétan“, Blatt- durch Stecklinge und Ablieger im Warmbeete leicht. Gattung 378. Bertolönia Raddi, Bertolonie, O XXII 38; XXXI 21 (nach dem Botaniker Bertoloni zu Bologna benannt). Kelchlappen 5, kurz, bleibend. Kronblätter 5. Staubblätter 10 gleich; Kölbchen pfriemlich, gebogen, Llochig. Konnektiv am Grunde nicht vorgezogen, vorn ohne Anhängſel, hinten kurzgeſpornt, SS) AN\ . 060 | 7, Z Gattung 376. Centrönia bis Gattung 380. Medinilla. Fr. 1222-1227. 319 höckerig). Fruchtknoten frei oder faſt frei, kahl, 3Zfächerig. Gattung Monolena hat: Staubblätter 10, abwechſelnd kleiner: nnektiv der Kölbchen vorn mit linealiſchem, ſtumpfem Anhängjel; Fruchtknoten dem Kelch völlig anhaftend, z. B.: M. (Bertolonia) imuliflora Hook., ſehr hübſch.] Kapſel vom Zeckigen oder 3flügeligen Kelch eingeſchloſſen. Kräuter, meiſt niedrig, kahl oder wimperhaarig; Stengel einfach oder meiſt ſchaftförmig. Blätter geſtielt, verkehrt⸗eirund, herzförmig oder länglich, ganz oder geſägt, 35 nervig. Blüten in Wickeltrauben. — 6 Arten, im tropiſchen Südamerika, z. B.: B. maculata DC. (syn. Triblemma ma cu- * jatum Mat., Eriocnema aenea Naud. ?); niedrig-halbſtrauchig. Blütezeit: Frühling bis Herbſt. Pflanze borſtig-ſteifhaarig; 4 Stengel und Aſte kurz, dick, fleiſchig. Blätter herzförmig⸗eirund, zugeſpitzt, ganzrandig, 5—7 nervig, ſteifhaarig, oberſeits grün oder bräunlichgrün, bisweilen matt⸗gefleckt, unterſeits gerötet. Blüten lilafarben⸗roſenrot, etwa 2ſ½ cm breit. Eine Gartenform iiſt: f. marmorata hort. (syn. Eriocnema marmorea Naud.), Blätter oberſeits dunkelgrün, metalliſch-glänzend und neben den Nerven weiß⸗ marmoriert. — Schöne Warmhauspflanzen. Lauberde, etwas ſchattiger Standort, feuchte Luft. Anzucht aus Samen nicht ſchwierig. Ausſaat ins Warmbeet oder in Töpfe, und dieſe warm ſtellen und hinreichend feucht halten. Gattung 379. Gravésia Naud., Graveſie, O XXII 38; XXXI 21 (nach jemand Namens Graves benannt). Kelchröhre über den Fruchtknoten hinausragend; Kelchſaum 5zähnig, abfallend. Kron— blätter 5. Staubblätter 10, gleich; Staubkölbchen linealiſch-länglich, ſtumpf, 1lochig; Konnektiv am Grunde nicht vorgezogen, vorn ohne Anhängſel, hinten aber mit ſtumpfem Anhängſel. Fruchtknoten 5fächerig, am Scheitel kahl, breit-ausgemeißelt, abgeſtutzt oder von 5 Läppchen gekrönt. Kapſel über die Kelchröhre hinausragend. Zwergige, behaarte Kräuter. Blätter geſtielt, meiſt faſt grundſtändig, eirund⸗länglich, häutig, fait geſägt, 5nervig. Blütenſtengel einzeln, aufrecht. Blüten in doldigen, wenigblütigen Trug— dolden. — 2 Arten, auf Madagaskar. 1225. Gravesia guttäta Triana (syn. Berto- | lonia guttata Hook.), Betropfte Gravefie. Blätter oval, 10—15 em lang, etwas zugeſpitzt, unterſeits rot, oberſeits dunkelſamtgrün, mit weißen Punkten; bei f. roseo-punctata die Punkte roſenrot; bei f. mar- garitacea Bull die Blätter größer, mehr herzförmig, unterſeits roſa, oberſeits dunkelgrün, mit regelmäßigen Reihen weißer Perlhöckerchen; bei k. Marchandii die Blätter metalliſch-olivengrün, mit großen roten Punkten; bei superba (syn. Bertolonia superbissima rt.) der vorigen Form ähnlich. Andere Gartenformen find noch: f. alba, f. splendens, f. Van Houttei, Blätter groß, dunkelgrün, ſtark rot⸗geadert; ſehr ſchön. k. miranda. Verwendung und Kultur wie bei Bertolonia und Sonerila, Nr. 1224. * Betropfte Graveſie. Gattung 380. Medinilla Gaud., Medinille, Or XXII 38 (nach Joſé de Medinillay Pineda benannt). Kelchſaum ganz oder 4—5zähnig. Kronblätter 4, 5, ſeltener 3 Staubblätter 8 oder 10, ſeltener 12, meiſt gleich; Kölbchen Llochig; Konnektiv ſehr ſelten am Grunde vorgezogen, vorn 2lappig oder 2ſpornig, hinten 1—2 lappig oder 1ſpornig. Fruchtknoten der Kelchröhre anhaftend, 4—6fächerig. Beere vom Kelchſaum gekrönt. Sträucher, aufrecht oder kletternd, kahl, ſeltener kleiig, oft dickſtengelig oder an den Knoten dickborſtig. Blätter gegen-, quirl- oder ſeltener wechſelſtändig, ganzrandig, dick, 3Z—9 nervig; Nerven bisweilen federnervig. Blüten weiß oder roſenrot, in ſeitenſtändigen, viel— oder wenigblütigen Riſpen oder Trugdolden. Deckblätter (wenn vorhanden) oft groß und roſenrot. — 50 Arten, zumeiſt in Oſt— indien, Ceylon und dem malayiſchen Archipel. 1226. Medinilla magnifica Lindl. (syn. M. — Aſte 4flügelig, an den Knoten borſtig. Blätter groß, gegenſtändig, ſitzend, verkehrt- oder herzförmig— eirund⸗länglich, faſt ſtengelumfaſſend, feingeſpitzt, Zrippig, am Grunde fiederrippig. Blüten zahlreich, ſchön roſenrot, in mit ſehr großen, ſchönen, roſa— weißen Deckblättern beſetzten prächtigen Endriſpen. Die bekannteſte und empfehlenswerteſte Art, die in keinem Warmhauſe fehlen ſollte! — M. amabilis Dyer, junge Zweige 4flügelig; Blätter ſitzend, länglich-ellip— tiſch, am Grunde herzförmig, am Rande wellig; Blüten— riſpen ſehr groß, endſtändig, aufrecht, ganz ohne Deckblätter. Blüten geſtielt, roſa. 1227. Medinilla speeiösa HI. (syn. Melastoma eximium Bl., nicht Jacg., Mel., speciosum Reinw.), Anſehnliche Medinille. Java. Strauch, bis 1½ m hoch. Blütezeit: Frühling oder Sommer. — Aſte flügelig⸗4 kantig, an den Knoten haarig. Blätter faſt ſitzend, zu 3 oder 4 quirlſtändig, eirund⸗länglich, an beiden Enden geſchmälert oder am Grunde ſtumpf, 7—9 rippig, glänzend-dunkelgrün, ſehr ſchön. Blüten 8—10 männig, zartroſa, in prächtigen überhängenden Riſpen. Kronblätter 4 oder 5. — M. Sieboldiana Planch. (syn. M. eximia Seb., nicht Bl.), Molukken. Kahler Strauch. Blätter kurzgeſtielt, bracteata Hort., nicht Bl.), Herrliche Medinille. länglich⸗-elliptiſch, 12— 20 em lang, 5—8 cm breit, Java. Strauch. Blütezeit: Frühling oder Sommer. dicklich, Z rippig, ganzrandig. Blüten etwa 2—3 cm Herrliche Medinille. N d * * 5 A 320 Familie 84. Melastomaceae bis Familie 85. Lythraceae. = XXX120. . breit, ſchön rötlichweiß, in vielblumigen Riſpen, Knoſpen ſind häufig zu unterſuchen, weil Milben und ſeitlich aus nackt gewordenen Aſten. — Blattläuſe ſich leicht einfinden. Vermehrung durch Die Kultur der Medinillen, dieſer herrlichen, Stecklinge (gut gereifte junge Zweige) in ſandiger von jedermann bewunderten Blütenpflanzen unſerer Torferde oder in Torfmüll im Warmbeete und unter Warmhäuſer iſt ziemlich einfach. Es kommt haupt⸗ Glas. Die jungen Pflanzen ſpäter feuchtwarm halten, ſächlich darauf an, kräftige, buſchige Pflanzen mit ge- bei grellem Sonnenſchein etwas beſchatten, reichlich ſunden Blättern zu erziehen, ſodann gegen Herbſt hin begießen und ihnen (meiſt nachmittags oder gegen durch ſeltenere Bewäſſerung für gute Holzreife zu Abend) auch friſche Luft gönnen. Solange die Pflanzen ſorgen und fo die Blütenknoſpen-Entwickelung zu er- die gewünſchte Stärke noch nicht erreicht haben, werden möglichen. Während der Wachstumszeit, auch im ſie, ſo oft die Erde im Topfe gut durchwurzelt, aber Winter, ſollte die Wärme nicht unter + 12°C. ſinken, außen noch nicht filzig iſt, verpflanzt. Die Größe während der Blütezeit ſtellt man die Pflanzen kühler der zu wählenden Töpfe muß dem Zuſtande der Pflanze in einen hellen, etwa = 7 bis 90 C. haltenden Raum, und der Zeit angepaßt ſein, ob noch Monate oder nach der Blüte kommen ſie wieder ins Warmhaus, nur Wochen bis zum Winter ſind, da dann die Topf⸗ kürzt ſie gleichzeitig etwas und bringt ſie wieder zu erde gut durchwurzelt ſein muß. Die Erde ſei recht kräftigem Wuchs. Will man zeitiger im Frühling humos geriebene abgelagerte Torferde, etwas Miſterde, Blüten haben, jo gebe man den Pflanzen Bodenwärme, ein wenig lehmige Ackererde und ziemlich reichlich begieße ſie aber ſo lange ſparſam, d. h. ſeltener, bis Quarzſand. die Blütenknoſpen bemerkbar ſind. Die Blätter und Gattung 381. Tamönea (Micönia) Audl., Tamonea, O = XXII 38; XXXI 21 (Name in Guiana). Kelch ftielrundsglodig, Saum 4—8lappig, geſtutzt oder unregelmäßig-aufreißend. Kronblätter 4—8, an der Spitze gerundet. Staubblätter gleich, 8—16, ſelten zahlreicher; (bei einer Art nur 4). Staublkölbchen vielgeſtaltig, ihre Hälften 1—2lochig⸗aufſpringend (bei wenigen Arten 1—2ritzig), ihr Konnektiv am Grunde verbreitert, ſeitlich oder vorn zweiöhrig oder zweihöckerig, ſeltener am Rücken ſchwachgehörnt. Fruchtknoten meiſt dem Kelch anhaftend, 2—5fächerig. Beere trocken oder lederig, ſeltener häutig, 2- bis mehrſamig. — Vielgeſtaltige Sträucher und Bäume. Blätter faſt ſtets geſtielt, ganzrandig, gezähnelt oder klein⸗geſägt, am Grunde keine Blaſen tragend. Blüten ziemlich klein, in end-, ſeltener ſeitenſtändigen Riſpen (bei wenigen Arten geknäuelt oder ährig), weiß, rotpurpurn oder gelblich, geſtielt oder ſitzend, bisweilen an den Zweigen reihenweis. — 300 Arten, im tropiſchen Amerika und in den Anden. 1228. Tamönea magnifica Voss (syn. Miconia Lappen unregelmäßig⸗zerſchlitzt und ſtumpf. magnifica BAgp., Cyanophyllummagnificum Zinden), Staubkölbchen pfriemlich, einwärtsgekrümmt, Herrliche Tamonea. Mexiko. Halbſtrauchig bis baum⸗ llochig; ihr Konnektiv am Grunde nicht verlängert, artig. Stengel aufrecht, bräunlich, flockig-wollig. ohne Anhängſel, geöhrt. — Verwendung. Sit ihrer Blätter gegenſtändig, kurzgeſtielt, abſtehend, groß, ganzen Erſcheinung nach und ihrer herrlichen Blätter 50—90 cm lang, in der Mitte 20—25 cm breit, wegen faſt die ſchönſte holzige Blattpflanze des länglich-lanzettlich, zugeſpitzt, oberſeits ſamtartig⸗ Warmhauſes! Kultur im allgemeinen wie bei dunkelgrün, mit weißer Mittelrippe und feineren, blaß⸗ Medinilla oder anderen Warmhauspflanzen. Ver⸗ grünen, mit den Blatträndern gleichlaufenden Neben- mehrung durch Stecklinge (Stammglieder mit Knoſpen); rippen, ganzrandig, unterſeits glänzend-bläulich- oder man ſucht durch ſtarke Kürzung Grundſproſſe zu purpurrot. Blüten anſehnlich: Kelch glockig, ſeine erzielen, die als Stecklinge zu behandeln ſind. Familie 85. LYTHRACEAE, Weiderichgewächſe. = XXXI 20. (Nr. 1229—1239 aus vier Gattungen.) I. Fruchtknoten oberſtändig, im oberen Teile faſt ohne Scheidewände, mithin centralſamig. Blätter unter- ſeits nicht oder durchſcheinend-punktiert, nur bei dem Zierſtrauch Woodfordia floribunda Salisb. unter- ſeits drüſig-punktiert. 1. Kelch röhrig, dabei gekrümmt oder am Grunde höckerig. Gattung 582 Cüphea. 2. Kelch gerade. Fruchtknoten und Kapſel von der Kelchröhre völlig eingeſchloſſen. Gattung 585 Lythrum. II. Fruchtknoten bis zu ſeiner Spitze hin deutlich 2—6 fächerig. Gattung 384 Heimia. 385 Lagerströemia. Gattung 382. Cüphea k. Br., Höckerkelch, O XX 10; XXVI 2a; XXXI 20 (griechiſch: kyphos — Höcker; Buckel am Grunde der Kelchröhre). Kelchröhre verlängert, oft gefärbt, vielſtreifig, gekrümmt, höckerig oder geſpornt; Mündung ſchief. Kelchzähne 6, Nebenzähne ebenſoviele oder fehlend. Kronblätter 6, ſeltener zum Teil oder alle fehlend (ſehr ſelten aber 4), ungleichgroß. Staubblätter 11, ſeltener 9 oder 6, ſehr ſelten 4, dem Kelchſchlunde in verſchiedener Höhe eingefügt. Fruchtknoten ſitzend, mit 2 ungleichen 2- oder mehreiigen Fächern. Frucht ſpäter mit zurückgeſchlagenen Samenleiſten auf⸗ reißend, zugleich mit dem Kelche rückſeitig der Länge nach geſpalten. — Kräuter oder Sträuchlein, nicht ſelten klebrig. Zweige rundlich. Blätter gegen- oder quirl- (ſeltener wechſel-) ſtändig, linealiſch, eirund oder lanzettlich, ganzrandig. Blütenſtiele zwiſchen den Blatt⸗ ſtielen, 1- bis mehrblütig. Blüten rot, violett, weiß. — 90 Arten, im tropiſchen und außertropiſchen Amerika. A. An der Spitze der einzelnen Blütenſtielchen oder unter der gefärbten Kelchröhre find 1—2 oft ungemein winzige Deckblättchen nicht vorhanden. Kelch 4—14 mm lang. Blütenſtielchen alle gegenſtändig. Die 2 rückenſtändigen Kronblätter ſind kleiner als die übrigen. Staubblätter 9, eingeſchloſſen, nicht abwechſelnd-ungleich. Hierher: C. multiflora Lodd. (syn. C. serpyllifolia Sims, C. Simsii Sw., C. parvitlora Hook., C. Trinitatis DC.), Kron blättchen roſenrot. C. denticulata H. B. Kth., 4 Kron blättchen roſenrot, 2 weiß oder violett. B. Die einzelnen Blütenſtielchen gegen die Spitze hin oder dicht unter der Kelchröhre mit 1—2 winzigen Deckblättchen beſetzt; ſollten fie hier und da einmal fehlen, jo kommt es nur bei Blüten mit 21—25 mm langem Kelch vor. . 1. Blüten abwechſelnd, oder an dreiblätterigen Quirlen 2, an vierblätterigen Quirlen 3 Blüten ſtehend, ſehr ſelten an einzelnen Blätterknoten ſoviele Blüten als Blätter vorhanden. Kelch 3—11 mm, ſelten bis 13, ſehr ſelten 15 mm lang. | mit bis 32 Eierchen: C. strigulosa H. B. Kth Gattung 381. Tamonen bis Gattung 382. Cüphea. a) Staubblätter ungefähr mit der Kelchröhre 1 oder dieſelbe überragend. Blütenſcheibe rückenſtändig. 4 „nicht hort.; Kronblätter violett. b) Staubblätter der Kelchröhre lange nicht gleichkommend. Alles übrige wie bei a: C. aperta Koehne (syn. C. lucida Langsd.). Nr. 1228 —1231. 321 Fruchtknoten ik 2. Blüten wechſel⸗, gegen⸗ oder quirlſtändig. Kelch 12—40 mm lang. * Kelch nicht ſcharlachrot. Einjährige Pflanzen. bis zum Staubkölbchen gebärtet. AN Kelch 16—24 mm lang; ſonſt wie R. a) Kelch innen an der Rückſeite nicht geflügelt, ſeine Rückenzipfel am größten und am meiſten vorgezogen. Eierchen im Fruchtknoten 3 bis 35. Schüppchen beiderſeits des Rückenkronblattes fehlend. Außerdem das rückenſtändige der den Kelchblättern aufſitzenden Staubblätter beiderſeits 0 Kelch kurz- und dick- oder ziemlich dick-geſpornt, kurzhaarig oder kurzſteifhaarig, während der Blüte zierlicher. -Die unteren Blattſtiele find ziemlich lang, 6—15 mm; scosissima Jacq.), Pflanze ſehr klebrig, 20—60 em boch elch 8—13 mm lang: C. petiolata L. syn. C. vi- Blüten dunkelviolett. C. lanceolata. 1229. WM Die unteren Blattſtiele nur 2—5 mm, die $ Kelche "14-17 mm lang: 0. lophostoma. 00 Kelch purpurrot⸗kurzhaarig, dick, an Länge kaum dem vierfachen Durchmeſſer gleich— kommend. Riſpe erkennbar: C. calcarata Benth. ++ Stauden oder Halbſträuchlein. 0 Kronblätter 6, außerordentlich ungleich. Kelch 16—20 mm lang: C. procumbens X Llavea unter Nr. 1231!) 00 Kronblätter 2. Kelch 20—40 mm lang . ** Kelch ſcharlachrot, jelten roſenrot oder weißlich. Staubblätter 11. Grunde nicht ſehr zierlich. 7 Kronblätter 6, ½— C. lobeliodes Griseb., Blätter völlig kahl. 1 Kronblätter 6, viel kleiner, bei oberflächlicher Betrachtung fehlend, oder nur 2, oder Fruchtknotenſpitze am Rücken höckerig; Eierchen 60—120 . . 11 Kronblätter 6, viel kleiner als bei + angegeben, oder fehlend. Die Kelchlappen nicht durch am Grunde verdickte Haare bewimpert. C. Melvilla Lindl. (syn. Melvilla speciosa Anders., Cuphea elegans wirklich fehlend. höckerig. f 0 Blüten gegenſtändig oder zu Zen quirlig: Blüten einzeln und wechſelſtändig 000 Kelch lang- und dünngeſpornt, ſteifhaarig— purpurn; der Sporn aufſteigend oder gerade. C. procumbens. 1230. Blütenſtand deutlich als (Siehe auch C. Llavea. 1231. Kelch dick, am C. Karwinskii Koehne. ich 85—110eiig. 7 ſolang als der Kelch. Blätter mit verſchmälertem Grunde, linealiſch-lanzettlich, ſtumpf: C. micropetala. 1232. Fruchtknotenſpitze auf dem Rücken nicht Klotzsch, nicht Rgl. ], C. penicillaria Pohl), Blüten ſehr deutlich als endſtändige Trauben angeordnet. Kelch 2—3 em lang, bogig, ſchön ſcharlachrot, an der Spitze grün. 00 Blüten wechſelſtändig. Pflanze bis 2 m hoch werdend: C. pulchra Moricand (syn. C. coceinea Mart.), Blätter ſitzend, am Grunde abgerundet oder faſt herzförmig, eirund oder länglich- lanzettlich, oberſeits glänzend, weich⸗ſtriegelhaarig. Kelch 2—3 cm lang, ſchön ſcharlachrot. +rrr Kelchlappen durch am Grunde verdickte Haare lang- und dicht-bewimpert. Kronblätter fehlend. Alles übrige wie bei fr. O Kelch innen unter den Staubblättern rückwärts-kurzhaarig. N Die 4 bauchſeitigen Kronblätter nur !/,, die rückſeitigen aber ½ der Kelchlänge erreichend: C. heterophylla Benth. (syn. C. propinqua Hemsl.), Kelch weißlich oder rot; Kronblätter ſcharlachrot. AN Ale Kronblätter ungefähr 2 mm lang: C. arvensis Benth., C. montana Roezl, Lythrum calcaratum Jacg.), Kelch rot, an der Spitze Fl. mex., grün; Kronblätter weißlich. 00 N innen unter den Staubblättern völlig kahl. Blüten voneinander entfernt, /\ Blütentragende Sproſſe beblättert; Cuphea jorullensis H. B. Kth., nicht Lindl.! (syn. C. tricolor Kronblätter bei oberflächlicher Betrachtung fehlend. einzeln. Stengel kahl oder ſehr , nur bei C. Liebmanni Koene a kurz. oder etwas ſteifhaarig C. platycentra (Tafel 83). 1233. AN Der Blütenſtand erſcheint deutlich e gebüſchelt⸗ äs en engel C. subuligera Koehne (syn. C. dodecandra Hemsl., C. Liebmanni Hemsl., nicht Koehne!), Kelch roſenrot und purpurn. b) Kelch innen am Rücken nicht geflügelt; der Rückenlappen nicht oder kaum größer als die übrigen. * Staubblätter 11. ſpornten Kelches oder ein wenig mehr erreichend ** Staubblätter 9; Kelch ziemlich zierlich, geſpornt, innen unter den Staubblättern völlig kahl c) Kelch innen am Rücken ee die ee aber mit a rückwärts 3 1 55 Kronblätter 2. 1229. Cuphea lanceoläta 40ʃ., Bonetttihee. Höckerkelch. Mexiko, Kalkgebirge. Einjährig, bis Im hoch werdend. Blütezeit: Sommer. — Pflanze weich⸗ und klebrig⸗kurzhaarig, äſtig; die Aſte auf- ſtrebend. Blätter ſo lang oder bisweilen länger, ſelten einzelne kürzer als das zwiſchen ihnen liegende Stengelglied, in den Blattſtiel verſchmälert, länglich oder lanzettlich, ſelten einige eirund; Verhältnis der Länge zur Breite wie 20 bis 45: 6 bis 20 mm. Kelch 16 — 24 mm lang, ungefähr 3½ mm im Durch— meſſer, ziemlich kurzgeſpornt, nach der Blütezeit ſtark aufſchwellend, etwas flaumig und von oft purpurnen Haaren klebrig-kurzhaarig. Die 2 rückenſtändigen Kronblätter abgerundet und bisweilen faſt herzförmig, wellig, die 4 bauchſeitigen kürzer, verkehrt-eirund bis rundlich. Staubblätter oberhalb / bis ½ der Kelch— röhre eingefügt. — Formen find: f. typica Agl., bis 1 m hoch; Blätter größer, ſpitzer, dunkler grün, ihre Nerven unterſeits erhaben; die 2 Rücken-Kron blätter purpurn oder roſenrot, an den Nerven dunkler ge— färbt. f. silenodes N. ab H. (syn. C. silenodes hort., C. Zimapani Roezl.), weniger hoch; Blätter kleiner, ſtumpfer, blaſſer, die Nerven unterſeits kaum erhaben. Kronblätter bräunlichrot oder dunkelpurpurn, die 2 rückenſtändigen weißlich-gerändert. — Eine der empfehlenswerteſten einjährigen Arten. Dritte Auflage. haaren. Vilmorin. = . a a . Kelch am Grunde ſehr zierlich. Kronblätter 6, die halbe Länge des ge— C. aequipetala, 1234. C. Bustamanta. 1235. C. cyanea. 1236. 1230. e orten C (Syn. MC. purpurea hort., C. purpurea lilacina hort., C. lanceo- lata Baill., nicht Ait; C. palustris Hemsl., nicht Koehne), Niedergeſtreckter Höckerkelch. Mexiko, auf Wieſen. Einjährig, 20—50 cm hoch. Blütezeit: Juni bis Oktober. — Stengel aufſteigend, die Zweige oft niederliegend, kurz klebrig-purpurn-behaart. Blätter ſo lang oder länger als das zwiſchen ihnen ſtehende Stengelglied. Kelch 12— 21 mm lang, dick-, ſehr ſtumpf- und faſt löffelförmig⸗geſpornt, ſehr fein ftriegel- und kurz-purpurhaarig. Kronblätter verwaſchen— violett oder purpurlich, ſelten weiß. Staubblätter in ½ der Kelchröhrenhöhe eingefügt. k. nana hort. iſt dichtbuſchig und wird nicht über 20—25 em hoch. Iſt weniger ſchön als Nr. 1229; die Boden- beſchaffenheit iſt auf das Ausſehen von Einfluß. 1231. Cüphea Llävea Zlav. et Le., Llaves Höckerkelch. Mexiko. Halbſtrauchig, 30—60 cm hoch. Blütezeit: Sommer bis Herbſt. — Die Stengel etwas ausgebreitet oder aufrecht, faſt einfach oder unten verzweigt; die Zweige nicht klebrig. Blütenſtielchen 2—4 mm lang, faſt zwiſchenblatt— ſtändig, nahe der Spitze eirunde Deckblättchen tragend. Kelch 20—40 mm lang, dick, cylindriſch, mit ſehr kurzem, faſt löffeligem Sporn und auch am Bauche mit Höcker, dunkelviolett, dicht weißgrau-kurz— 21 322 haarig, nicht klebrig. Kronblätter 2, verkehrteirund— rundlich, wellig, ſehr abſtehend, mennig- oder blut- rot, am Grunde ſchwarz. Staubblätter in ½ oder 5/ der Kelchröhre eingefügt, etwa zur Hälfte heraus- ragend, 2 rückenſtändige, bis zur Spitze pinjelfürmig- violettbärtig. Fruchtknoten 18—25 eiig. — 2 Formen: f. barbigera Hook. et Arn. pr. sp., die Stengel oft kaum kurzhaarig; Blätter länglich-lanzettlich. Kelch 30—40 mm Yang. f. miniata A. Brongn. (syn. C. micropetala Baill., nicht H. B. Kth.), die Stengel mehr oder weniger kurzhaarig; Blätter eirund oder länglich; Kelch 20 —28 mm lang. Cuphea procumbens & Llavea (syn. C. pro- cumbens & miniata, C. purpurea Lem., Lindl., C. miniata hort. Hyeres, nicht A. Bronqn.; C. speciosa hort. Erfurt.), Stengel 30—60 cm hoch, ſonſt wie bei C. Llavea. Blätter gegenſtändig, bisweilen auch zu Zen quirlig. Kron blätter 6, aber rundlicher und mehr ungleich als bei C. procumbens, purpur-⸗ rot, am Grunde violett, geſpornt. — Sehr gut verwendbare Gartenform. Cuphea platycentra & Llavea (syn. C. ignea & miniata, C. Neubertii hort., C. elegans Agl.), Stengel von kleinen ſteifen Haaren beſetzt. Blätter gegenſtändig, in den Blattſtiel verſchmälert, eirund oder breit-länglich, etwas zugeſpitzt, ſpitz, fein ſtriegelhaarig und ſehr ſcharf. Kelch 18—20 mm lang, rückſeitig und am Schlunde violett, fein weißlich⸗ſtriegelhaarig, außerdem ſchwach-ſteifhaarig. 1232. Cüphea micropetala H. B. Kih. (syn. C. eminens Planch. et Lind., C. strumosa Fl. mex. ined., C. jorullensis Zindl., nicht H. B. Kıh.!; C. apetala ori. mex., C. ciliata Lk.), Kleinkroniger Höckerkelch. Mexiko. Halbſtrauch oder Staude, 30 bis 60 em hoch. Blütezeit: Spätſommer, Herbſt. — Stengel äſtig; die Aſte meiſt einfach, die jüngeren rutenförmig. Blätter vielmals länger als ihre Stengelglieder (Internodien), gegenſtändig, aber bisweilen infolge Trennung der Paare abwechſelnd, ſchmallanzettlich oder ſelten länglich, ſchärflich oder kurzhaarig, graulichgrün, etwas glänzend. Blüten faſt einſeitswendig; die Blütenſtielchen an oder über der Mitte mit Deckblättchen. Kelch im unteren Teile ſcharlachrot, an der Spitze ſchwefelgelb. blätter alle eingeſchloſſen, weiß oder gelblich. — Zwei Formen: f. typica, mit kahlen, k. hirtella, mit kurz⸗ behaarten Blättern. Verwendung als reichblühende, ſchöne Topf⸗ pflanze für den Herbſtflor im Zimmer oder Kalthaus. 1233. Cüphea platyeentra Lem. ,, nicht Benth.!, Tafel 83, 331 (syn. C. ignea PC), Breitſporniger Höckerkelch. Mexiko. Halbitrauchig-itrauchig, 25-80 em hoch. Blütezeit: Juni bis Herbſt. — Stengel völlig kahl, unten holzig, ſehr äſtig, meiſt 25—40 em hoch. Blätter wechſel- oder auch gegenſtändig, länger oder ſehr ſelten kürzer als das kurzgeſtielt oder die oberen ſitzend, lanzettlich (Verhältnis der Länge 20 bis 85: 4 bis 26), die jüngeren bisweilen oberſeits ſchärflich. Blüten in den Achſeln der Laubblätter einzeln. Kelch 18-26 mm lang, granatrot, an der Spitze ſchwarzviolett, am Rückenlappen und am Rande weiß, weiß-bewimpert, völlig kahl oder ſehr ſelten ein wenig kurzhaarig. Kronblätter fehlen. Staubfäden violett. Fruchtknoten 14— 20 eiig. Iſt ſehr beliebt; gehört zu den ſchönſten all- gemein verwendbaren Arten. Stengelglied, länglich oder Kron⸗ zur Breite wie Familie 85. Lythraceae, Weiderichgewächſe. OS XXXI 20. 1234. Cüphea aequipetala Cav. (syn. C. vir- gata Cav., C. bracteata Zag., C. scabrida H. B. Kth., C. floribunda Lehm., C. floribunda grandiflora Rgl., C. violacea Agl., C. atrosanguinea Warsc., C. procumbens fruticosa Hort. Berol., C. Llavea hort. nonn., nicht Llav. et Lex.!), Gleichkroniger Höckerkelch. Mexiko. Strauchig, 10—70 em hoch. Blütezeit: Sommer, Herbſt. — Pflanze behaart. Blätter meiſt kürzer als das Stengelglied, eirund, länglich oder lanzettlich. Blütenſtand wegen der oft blütentragenden Laubſproſſe aus beblätterten, oft wechſel⸗ ſtändigen Trauben zuſammengeſetzt. Kelch grün, aber mehr oder weniger purpurn oder violett ſich färbend. Kronblätter violett. 1235. Cüphea Bustamänta Zlav. et Lex. (syn. C. platycentra Denth.!, nicht Zem.!), Neunmänniger Höckerkelch. Mexiko. Staudig, 15—30 cm hoch. Blütezeit: Juni bis Oktober. — Blüten achſelſtändig, zwiſchenſtändig, einzeln. Kelch 22— 25 mm lang, ſcharlachrot. Kronblätter 6, ſehr ungleich, die rücken⸗ ſtändigen 3—4 mm, die bauchſeitigen nur 1—1!/, mm lang. Die kelchblattſtändigen Staubblätter / oder ¼ herausragend. 1236. Cüphea cyänea Sess. et Mog. (syn. C. pubiflora Denth., C. coceinea DC., C. strigulosa Lem.!, nicht H. B. Kth.!; C. strigillosa Lindl., C. Galeottii ort. Berol., C. viscosissima Hort.), Blau- Rroniger Höckerkelch. Mexiko. Strauch, bis 2 m und drüber hoch werdend. Blütezeit: Juli bis Herbſt. — Jüngere Zweige weich- und drüſig⸗kurz⸗ haarig, ſelten faſt kahl. Blätter geſtielt, mit herz⸗ förmigem oder abgerundetem, ſeltener ſpitzem Grunde, eirund, ſeltener länglich (Länge zur Breite wie 19 bis 80: 5 bis 38), ſtriegelhaarig. Blütenſtände ziemlich deutlich abge⸗ grenzt⸗endſtändig. Blütenſtielchen zwiſchenſtändig. Kelch mit dem ge- raden oder etwas aufſtrebenden Sporn 16—23 mm Yang, klebrig⸗kurz⸗ haarig, Sharlacd- rot, Bauchſeite und Schlund mehr oder weniger ſchwefelgelb oder grünlich. Kronblätter 2, ſehr klein, 23 ½ mm lang, ſchwarzvio⸗ fett oder weiß. Fruchtknoten 5, ſeltener 6eiig. — C. nitidula & cyanea (syn. C. pubiflora hybrida Beh.), Kelch ſcharlachrot, mit einwärtsgekrümmtem Sporn; Kronblätter viel größer, dunkelviolett. Eine ſehr ſchöne und empfehlenswerte Art. — Verwendung der Cuphea-Nrten. Alle find im freien Lande verwendbar, ausgenommen drei: C. micro- petala, weil ſie erſt im Spätſommer zu blühen beginnt, im Kalthauſe oder Zimmer im Herbſt reich blüht, und C. Melvilla und C. pulchra. Alle übrigen halb⸗ ſtrauchigen oder ſtrauchigen Arten werden im Winter als Kalthauspflanzen behandelt. Die einjährigen Arten ſind nur als Freilandpflanzen trupp⸗ oder gruppenweiſe beiſammen, oder zerſtreut auf Rabatten, oder zur Mitwirkung in gemiſchten Pflanzungen zu Blaukroniger Höckerkelch. r Gattung 383. Lythrum bis Gattung 384. Heimia. Fr. 1232-1238. 323 verwenden, vorzugsweiſe C. lanceolata und C. pro- linge iſt leicht. Alle Arten find, ſehr zeitige Ausſaat cumbens x Llavea. Von halbſtrauchig⸗ſtrauchigen ſind vorausgeſetzt, ſchon im erſten Sommer zum Blühen C. platycentra Lem., C. cyanea Sess. et Mog. am zu bringen. Ausſaat Mitte bis Ende März ins beliebteſten und im Freien für kleine Gruppen und Lauwarmbeet oder etwas früher in im Zimmer zu Blumen⸗Zuſammenſtellungen wirkungsvoll, als Topf- haltende Töpfe, die Pflänzchen verſtopfen und, jobald pflanzen aber nebſt C. micropetala für den Herbſt⸗ keine Froſtgefahr mehr zu befürchten, auspflanzen. und Frühjahrsflor im Zimmer oder Kalthaus von Die einjährigen Arten kann man auch noch Anfang Wert. — Kultur. Alle verlangen, um reich zu blühen, April ins kalte Miſtbeet ſäen (unter Glas und nachts ein kalkhaltiges, nicht gerade ſehr lockeres, gleichwohl noch mit Strohdecke). Halbſtrauchige Arten, die erſt aber nur mäßig feuchtes Erdreich: milde lehmige Raſen⸗ im folgenden Jahre blühen ſollen, können im Laufe oder Ackererde mit Zuſatz von Laub- und Miſterde des Sommers auf ein Saatbeet geſäet und gegen Herbſt und entſprechend Sand. Bei Freilandkultur braucht hin eingetopft werden. Abſtand der Pflanzen 20—40 man der Erde wegen nicht jo ängſtlich zu ſein; ſonniger cm. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung Standort iſt vorteilhaft. Vermehrung durch Steck- innerhalb 3 Wochen. Gattung 383. Lythrum L., Weiderich, O XXVI 2a; XXXI 20 (griechiſch: Iythron — ausfließendes Blut; in Bezug auf die Blütenfarbe gedacht; ſollte auch Blutflüſſe heilen). Kelchröhre cylindriſch, 8—12rippig ; Kelchzähne 8— 16, abwechſelnd kleiner. Kronblätter 4—6, kaum genagelt, bisweilen ungleich oder fehlend. Staubblätter 8—12 (ſelten weniger), dem Grunde oder der Mitte der Kelchröhre eingefügt. Fruchtknoten ſitzend, länglich, 2 fächerig, vieleiig. Kapſel häutig, 2= oder unvollkommen-1fächerig. Kräuter oder Sträuchlein, kahl oder filzig. Zweige meiſt 4 kantig. Blätter gegen-, ſeltener quirl- oder wechſelſtändig, linealiſch-länglich oder lanzettlich, ganzrandig. Blüten achſelſtändig, einzeln oder in wenigblütige Trug— dolden gehäuft, roſenrot, purpurn oder weiß. — 15 Arten, darunter L. anomalum St. Hil., Braſilien, mit 6 Staubblättern, 2 Kronblätter viel größer. Blüten meiſt zu Zen beiſammen (die eine mittlere früher als die beiden längeren, ſeitlichen blühend) und zu langen Schein— ähren verſammelt. 1237. * Lythrum Salicäria Z. (syn. Salicaria gegenſtändig, am Grunde keilförmig-ſpitz oder doch vulgaris Mnch.), Gemeiner Weiderich (fr. Salicaire verſchmälert, im übrigen lanzettlich (bei f. longi- commune; e. Willow-Herb). Europa. Staude, 50 | folium Koehne ſehr ſchmal-linealiſch), ſehr ſelten läng— bis 200 em hoch. Blütezeit: Juli bis September. lich, freudig-grün. Blüten zu 1—3, ſelten 4— 7, ins⸗ — Stengel ſteif, oft roſa-angelaufen, eckig. Blätter geſamt zu ſchlanken riſpigen Ahren angeordnet, ſchön gegenſtändig oder ſeltener zu den quirlig, oder etwas purpurroſenrot. Kelchzähne meiſt gleichlang. unregelmäßig⸗gepaart, oder die oberen auch wechſel⸗ Verwendung. Beide Arten ſind einander ziem— ſtändig, ſitzend, mit Ausnahme der blütenſtändigen am lich ähnlich, doch blüht der Gemeine Weiderich länger Grunde abgerundet oder mehr oder weniger herz und verträgt noch förmig, im übrigen ſchmäler oder breiter lanzettlich größere Feuchtigkeit oder länglich (ſeltener elliptiſch oder eirund), mehr oder dagegen iſt der Ruten⸗ weniger ſpitz. Blüten purpurrot, insgeſamt eine äſtige Weiderich an dichte, lange Ahre mit Seitenähren am Grunde bildend. ſich zierlicher und für Kelchanhängſel doppelt⸗ oder mehrmal länger als die den Garten geeigneter. Kelchlappen, oft halb ſolang als die Röhre, pfriemlich Sie ſind zerſtreut auf und ſteifhaarig. Kelchzähne meiſt abwechſelnd länger. Rabatten, in Land— Abarten ſind: var. intermedium Ledeb., Stengel völlig ſchaftsgärten und An⸗ kahl oder nur an den Kanten etwas und ſehr klein lagen auch truppweiſe ſteifhaarig, Deckblätter mit Ausnahme des bewimperten gepflanzt, ferner an Randes kahl; var. vulgare DC., Deckblätter unterſeits oder in der Nähe von behaart; var. tomentosum DC., Blätter alle mehr Teichrändern und oder weniger weißlichgrau oder zottig-weißlich oder überhaupt an feuchten die ganze Pflanze weiß⸗filzig. — Eine Gartenform, Stellen ſehr ſchätzens⸗ ſchöner als die Stammform, iſt k. roseum superbum werte Blütenpflanzen. (syn. L. roseum superbum 7 t.), mit großen Ahren — Kultur in allerlei, dunkelpurpurroter Blüten. am beſten aber in == 1238. * Lythrum virgätum Z., Tafel 2d, 95 etwas bindigem, leh⸗ Rutenäſtiger Weiderich. (syn. L. austriacum Jacg., Salicaria virgata Much.) migem und kräftigem Rutenäſtiger Weiderich (fr. Salicaire effilée; e. Boden, ſonnig oder halbſchattig. Vermehrung durch Rod-like Lythrum). Nordamerika, Europa. Staude, Teilung. Anzucht aus Samen leicht. Ausſaat und 50—125 em hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Behandlung wie andere winterharte Stauden. Bei Ganze Pflanze völlig kahl; die Aſte aufrecht, ſchlank. trockenem Boden öftere Bewäſſerung. — Keimkraft Blätter (mit Ausnahme derjenigen des Blütenſtandes? der Samen 2 Jahre; Keimung innerhalb 3 Wochen. Gattung 384. Heimia Z.,, Heimie, or XXXI 20. Blüten meiſt 6zählig. Kelch halbkugelig bis glockig, mit Anhängſeln. Blüten einzeln in den Blattwinkeln, goldgelb, groß, im Sommer. Staubblätter 10—18. Griffel aller Blüten gleichmäßig. Kapſel fachſpaltig, 3—6 klappig, vom Kelch eingeſchloſſen. Kahle Sträucher, 1—2 m hoch. Blätter ſchmal, gegen- oder wechſelſtändig, ſelten zu Zen quirlig. 2 Arten: H. salieifolia Lk., Mexiko, Braſilien; Alte ſchlank, eckig, kahl. Blätter ſitzend, lanzettlich, an 3½ —4 em lang, etwa 5 mm breit, ſpitz, ganzrandig. Blüten kurzgeſtielt; Kronblätter etwas wellenförmig, 8—10 mm lang. H. myrtifolia Cham. et Schldl., Braſilien; Blätter faſt gegen- oder wechſelſtändig, lanzettlich, ſpitz. Blüten faſt ſitzend. Verwendung. Kalthauspflanzen, die, im Mai ins freie Land in ein Gemiſch von Torf- oder Laub-, Miſt- und lehmiger Ackererde gepflanzt, ſchöne Büſche bilden und dann gut blühen. Vermehrung durch Stecklinge, und zwar lauwarm. Anzucht aus Samen. 2 324 Fam. 85. Lythraceae, M= XXXI 20, bis Fam. 87. Onagraceae, Or XXII 36. Gattung 385. Lagerströemia L., Lagerſtrömie, Or XXXI 20 (nach dem Direktor der Oſtindiſchen Kompagnie, M. von Lagerſtroem, geb. 1696 zu Stockholm, benannt). Kelchröhre gerade, kreiſelförmig⸗glockig, glatt oder faltig⸗gefurcht; Kelchlappen 6. Kronblätter 6, genagelt, wellig-kraus. Staubblätter unbeſtimmt, dem Grunde des Kelches eingefügt, gleich- oder ungleichlang. Fruchtknoten ſitzend, von der Kelchröhre eingeſchloſſen, 3—6fächerig, vieleiig. Kapſel am Grunde vom Kelche umgeben, aber nicht völlig eingeſchloſſen, 3—6 bis mehrfächerig. Samen groß, geflügelt. Bäume und Sträucher mit 4xantigen, gegen- oder quirlſtändigen Zweigen. Blätter zweizeilig⸗gegenſtändig, oder die oberen abwechſelnd, länglich oder eirund, ganzrandig, unterſeits graugrün. Blüten meiſt anſehnlich, in achſel- oder endſtändigen, oft 3 gabelig⸗verzweigten Riſpen. — 14 Arten, im tropiſchen und ſubtropiſchen Oſtaſien. 1239. Lagerströ&mia indica I., Sndiſche geſtellten, alſo angetriebenen, vor dem Warmſtellen Cagerſtrömie. Oſtindien, China. Kleiner Baum oder aber an den Zweigen ziemlich ſtark gekürzten Pflanzen Strauch. Blütezeit: Auguſt-September, Oktober. an einem warmen, ſüdlich gelegenen Platze ausgepflanzt. — Kelch außen glatt, nicht geflügelt, nicht geöhrt, Das durchläſſige Erdreich wird friſch erhalten und nicht gerippt, oder, wenn ſchwach-12 rippig, dann der während des Sommers nach Bedarf reichlich bewäſſert. Schlund innen mit exhabenem Ringe, im übrigen Anfangs Auguſt gewinnen die Sträucher ein rund⸗ fein⸗ und dicht⸗weißlich-flaumhaarig, nicht punktiert, buſchiges Anſehen und die Ausbildung der Blüten⸗ innen mit einem die Kelchröhre von den Kelchlappen knoſpen iſt ſchon ziemlich vorgeſchritten. Sind im abgrenzenden Ring, ſtielrund und 7— 10 mm lang. Oktober nach der Blüte die Blätter durch die erſten Kapſelklappen nicht gefurcht. Blüten an den Enden leichten Fröſte abgeworfen, ſo nimmt man die Lager⸗ der Zweige in vielblütigen lockeren Riſpen. Staub⸗ ſtrömie aus der Erde und bringt ſie an einen dunklen blätter ungleichlang, die 6 äußeren viel länger. Ort, wo Froſt und Feuchtigkeit nicht einwirken, Kronblätter gekräuſelt. pflanzt ſie in trockenes Erdreich und bewahrt ſie bis Verwendung und Kultur. Ein Prachtſtrauch zum Frühjahr wie Granatbäume und Lorbeeren auf— für Wintergärten, wo er in den freien Grund aus- Das Verfahren bei der Kultur in Kübeln iſt ähnlich, zupflanzen iſt; für Kalthäuſer als Kübelpflanze und in nur daß man die zeitig im Frühling etwas angetrie- warmen geſchützten Lagen für den Sommer ſelbſt als benen Pflanzen alsbald ins Kalthaus oder ins Zimmer Freilandpflanze verwendbar. Milde lehmige Raſen-, an einen recht hellen Platz, oder beſſer, fie in warmen Torf- oder Walderde und gute, abgelagerte Miſterde Sommern ins Freie ſtellt, bis ſie blühen, um fie dann nebſt Sandzuſatz. In milden Gegenden werden Mitte zur Schmückung der Räume zu verwenden. Nach der oder Ende Mai (wenn keine Fröſte mehr in Ausſicht Blütezeit ſeltener begießen und kühl überwintern. ſtehen) die womöglich im April ſchon etwas warm— Familie 86. PUNICACEAE, Granatbaumgewächſe. 6 XXII 30. Gattung 386. Pünica L., Granatbaum, Or XXII 30 (lat.: punica — Phoenizierin; puniſche Farbe: granatrot). Kelchlappen 5—7, gefärbt. Kronblätter 5—7 (bei gefüllten Blüten mehr), dem Kelchſchlunde eingefügt, lanzettlich, geknittert. Staubblätter ſehr zahlreich (bei gefüllten Blüten natürlich weniger), dem Kelch⸗ ſchlunde eingefügt. Beere unterſtändig, apfelförmig, rot, vielfächerig, von dicker, lederiger Rinde umgeben. Aſtiges Bäumchen. Blätter ſommergrün, gegen- oder faſt gegenſtändig; an den ſehr kurzen, oft in Dornen auslaufenden Zweigen gebüſchelt, länglich, länglich⸗ lanzettlich oder verkehrt-eirund, ſtumpf, ganzrandig. Blüten achſelſtändig, einzeln oder gebüſchelt, groß, meiſt ſcharlachrot, ſelten gelb oder gelblichweiß. — 2 Arten: P. protopunica Balf. fil., auf Sokotra, iſt nicht in Kultur, wohl aber: 1240. Pünica Granätum L., Tafel S3, 332. Verwendung. Blühende Pflanzen ſind präch⸗ Gemeiner Granatbaum (fr. Grenadier commun; tige Zierſträucher und überall hochgeſchätzt, e. Common Pome granate). Orient, Südeuropa. freilich nicht in dem Maße, wie ſie es verdienen. Nur Strauchig oder Baum, / 3 m hoch. Blüte bei fehlerhafter Behandlung find fie „eigenjinnig“ und zeit: Frühling, nicht ſelten auch Sommer bis Herbſt. — blühen nicht. Die Kultur iſt höchſt einfach: Da die Blüten der Stammform einfach, brennendrot Pflanzen zwar gegen einige Kältegrade nicht empfind⸗ (granatrot). — Gartenformen: k. flore pleno, lich ſind, unſere Winter aber doch nicht ertragen, jo Blüten gefüllt, granatrot; k. albescens, einfach, gelb- werden ſie in Töpfen oder Kübeln unterhalten, wie lichweiß; f. flore albo pleno, gefüllt, weiß; f. flava, | Lorbeerbäume, Oleander, Myrten ꝛc. im Sommer ins einfach, gelb; k. flava flore pleno, gefüllt, gelb; Freie an einen ſonnigen Platz geſtellt, im Winter f. striata flore pleno, gefüllt, weiß⸗ und gelblich- aber in irgend einen kalten, nur eben froſtfreien, aber geſtreift; f. grandiflora fl. pl. (syn. f. prolifera hort.), häufiger zu lüftenden und trockenen Raum gebracht, Blüten größer als bei der gewöhnlichen gefüllten etwa in einen kühlen Keller, und die Erde hier ſo Form; f. latifolia flore pleno, Blüten gefüllt, granat- trocken wie irgend zuläſſig erhalten; denn blattloſe rot; Blätter breiter als die der gewöhnlichen Form; Sträucher brauchen in kalten Räumen nur ſelten ſoll beſſer zum Frühblühen zu bringen ſein. — Sehr Waſſer. Für die Kultur im Zimmer eignet ſich beachtenswert, weil reicher blühend, iſt die Abart: während der Wachstumszeit nur der Zwerg⸗Granat⸗ nana Pers. (syn. Punica nana L., P. multi- baum, da die hohen Formen erſt als ſtärkere Pflanzen flora Hort.) Zwerg -G.; niedriger, buſchiger blühfähig find. Um reichblühende Sträucher zu er⸗ Strauch, mit ſchwachen, abſtehenden Zweigen und halten iſt folgendes erforderlich: Kräftige lehmhaltige linealiſch⸗lanzettlichen, ſpitzen, kahlen Blättern. Blüten Erde (lehmige Ackererde, Miſterde, etwas Laub⸗ oder und Früchte kleiner als bei den hohen Formen, ſchön Torferde und Quarzſand oder feiner Kies). Verhältnis⸗ ſcharlachrot; bei f. flore pleno, gefüllt; bei k. nana mäßig kleine Töpfe oder Kübel; junge Sträucher, die Legrellei (fr. Grenadier du Japon) die Blüten noch noch in Anzucht ſind, können ja öfter verpflanzt zahlreicher, halbgefüllt, an den Kurzzweigen häufig zu werden, ältere haben es ſeltener nötig. Die Pflanzen 3 oder 4 beiſammen, ſalmrot, weiß-gefleckt oder unter keinen Umſtänden zu tief, ſondern lieber -geitreift, auch wohl gelb-gerändert. reichlich hoch pflanzen! Im Laufe des Sommers nach Gattung 386. Pünica bis Gattung 387. Epilöbium. Nr. 1239-1243. 325 Bedarf begießen und gelegentlich düngen, z. B. mit ſofern jte ſchon zu treiben begonnen, gegen Nachtfröfte entſprechend verdünnter Abortjauche oder aufgelöſtem ſchützen. Vermehrung durch Stecklinge von jungen Miſt; die Pflanzen gegen Herbſt hin allmählich trockener gereiften Sproſſen im Juli, auch durch Ablieger, oder * a fie ziemlich ſpät ins Winterquartier bringen; die Gartenformen auch durch Pfropfen auf die ge- denn ein paar Grad Kälte find nicht nachteilig, bis⸗ wöhnliche Art. Anzucht aus Samen langwierig; Aus⸗ weilen vorteilhaft. Überwinterung kalt, luftig und faſt ſaat im Herbſt in Käſtchen oder Schalen und froſtfrei trocken. Die Pflanzen zeitig im Frühling in einen überwintern. — Keimkraft der Samen 1 Jahr. hellen Raum und ſpäter ins Freie bringen, ſie aber, Familie 87. ONAGRACEAE, Nachtkerzengewächſe. == XXII 36. (Nr. 1241— 1274 aus elf Gattungen.) I. Fruchtknoten 2—6fächerig. Frucht eine vielſamige Kapſel, Schotenkapſel oder Beere. a) Kelchröhre nicht oder kaum über den Fruchtknoten hinaus fortgeführt. Gattung 387 Epilöbium. 388 Clärkia. 589 Lopèzia. b) Kelchröhre über den Fruchtknoten lang fortgeführt (bei einzelnen Oenothera-[Godetia-]Arten jedoch nicht). Gattung 390 Oenothera. 391 Eucharidium. 392 Füchsia. 595 Semeiändra. 394 Zäuschnera. II. Fruchtknoten 1—4fächerig. Frucht nußartig, 1—4fächerig, 1—4jamig. a) Landpflanzen: Gattung 595 Gaura. 396 Circäea. b) Waſſerpflanzen: Gattung 397 Trapa. Gattung 387. Epilöbium I., Weidenröschen, Or XXII 36 (griechiſch: epi — auf, lobion — Schote; Blumenkrone auf ſchotenähnlichem Fruchtknoten). Blüten regel- oder nur ſchwach-unregel— mäßig. Kelchröhre nicht oder kaum über den Fruchtknoten ragend, linealiſch, 4 eckig oder rundlich; Kelchſaum 4teilig, abfallend. Staubblätter 8, die abwechſelnden ein wenig kürzer. Fruchtknoten 4fächerig. Kapſel verlängert, 4eckig, 4fächerig, fachſpaltig-auf— ſpringend; die 4 Klappen zur Reifezeit ſich von der Samenſäule löſend. Samen mit Haarſchopf. Kräuter oder Halbſträucher, aufrecht oder kriechend. Blätter wechſel- und gegenſtändig, ganz oder gezähnt. Blüten achſelſtändig, einzeln oder gegen die Zweigſpitzen hin faſt traubig oder ährig, rot, purpurn, weiß, ſehr ſelten gelb. — 50 Arten der wärmeren und kälteren Gegenden des ganzen Erdkreiſes. A. Alle Blätter zerſtreutſtändig. Blumenkrone ausgebreitet. Staubfäden abmwärtsgeneigt . : * E. angustifolium (Tafel 24). 1241. * F. Dodonaei. 1242. B. Untere Blätter gegen-, obere wechſelſtändig. Blumenkrone trichterförmig. Staubfäden aufrecht. Erdſtamm gegen Herbſt Aus— läufer treibend und fleiſchige Vorratſproſſe bildend %%% ᷑ œM Tb. c — 1241. * Epilöbium angustifölium Z., Tafel kahl, unterſeits aderlos. Blumenkrone purpurn oder 24, 96 (syn. E. spicatum Tam, Chamaenerion an- tojarot, Kelch braunpurpurrot; Griffel meiſt bis gustifolium Scop.), Schmalblätteriges Weiden- über die Mitte hinauf behaart, nur ſolang als die röschen (fr. Herbier de Saint Antoine, Osier fleuri; kürzeren Staubblätter und ſtets zurückgekrümmt. Schöne, e. Spiked Willow-Herb). Europa; Waldränder, niedrigbleibende Art. freie Waldſtellen. Staude, 60—125 cm hoch. Blüte 1243. Epilöbium hirsütum T. pr. p. (syn. zeit: Juli, Auguſt. — Erdſtamm lang und kriechend. E. amplexicaule Zam., E. grandifſorum Weber), Stengel äſtig. Blätter lanzettförmig bis faſt Kurzhaariges Weidenröschen. Europa; an Gräben, linealiſch-lanzettlich, ganzrandig oder undeutlich drüfig- | Ufern, in feuch- gezähnelt, am Rande meiſt etwas wellig, aderig, friſch- ten Gebüſchen. grün. Blütentrauben endſtändig, verlängert, nicht Staude, 1 bis oder nur am Grunde Blätter tragend. Blüten zahlreich, 1 m hoch. violett- oder purpurroſenrot, bei f. flore albo Blütezeit: weiß. Kronblätter kurzgenagelt, verkehrt-eirund bis Juni bis Sep- faſt kreisrund. Griffel zuletzt ſchnabelförmig zurück— tember. — gebogen, mit dunkelpurpurroter Narbe. Stengel meiſt 1242. Epilöbium Dodonäei Vell. (syn. E. vieläſtig, von rosmarinifolium Aaenke, E. angustissimum Weber, kürzeren drü— E. angustifolium Lam., nicht L.; Chamaenerion ſentragenden, angustifolium Mnch., nicht Scop.), Rosmarinblatt- auch noch von Weidenröschen. Europa; kieſige und ſandige Fluß— längeren ufer. Staude, 30—100 em hoch. Blütezeit: Juni Haaren zottig. bis Auguſt. — Erdſtamm mit kurzen dicken Ausläufern. Blätter läng— Die Stengel meiſt aufrecht; Blätter linealiſch, an lich- lanzettlich, beiden Enden verſchmälert, faſt ganzrandig, kahl oder langgeſpitzt, kurz⸗weichhaarig, unterſeits aderlos, nur bis 3 mm gezähnelt⸗ge⸗ breit, bei f. Stevenii Dosss. pr. sp. (syn. E. canescens ſägt, etwas Stev.), dichtanliegend-weißgrauflaumig. Blütentrauben ſtengelumfaſſend, mit blattartigem Grunde kurzherab— abgekürzt, beblättert. Blüten purpurrot, Kelch laufend (bei f. tomentosum Vent. pr. sp. die Blätter blaßrot. Kronblätter ſitzend, elliptiſch-länglich, mehr oder weniger weißgrau-flzig, oft abgekürzt und am Grunde ſchmäler. Griffel am Grunde weichhaarig, weniger ſpitz). Blütentrauben beblättert; Blüten pur⸗ ſolang als die längeren Staubfäden. — * E. Fleischeri purroſenrot, groß, etwa 2½ cm breit. Kelch⸗ Hochst.; Staude, 20—40 cm hoch. Blätter gezähnelt, zipfel lanzettlich, begrannt. Griffelnarben abſtehend. 326 Familie 87. Onagraceae, Nadhtkerjengewädhfe. Of XXII 36. Verwendung und Kultur. Obige Arten find und bedürfen, einmal angeſiedelt, feiner beſonderen in landſchaftlichen Gärten an Stellen mit ſich ziemlich Pflege. Anzucht aus Samen leicht; Ausſaat auf friſch erhaltendem Boden vortrefflich verwendbar. Am ein etwas ſchattig gelegenes Beet und Behandlung meiſten Feuchtigkeit liebt E. hirsutum, das zur Aus⸗ wie andere harte Stauden. — Keimkraft der Samen ſchmückung der Teichränder, feuchter Gebüſche ꝛc. vor- 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. züglich ſich eignet. Alle lieben lehmig-ſandigen Boden Gattung 388. Clärkia Pursn, Clarkie, Gr XXII 36; XXXII (nach dem General D. Clarke oder nach dem Geiſtlichen und Reiſenden J. D. Clarke benannt). Kelchröhre linealiſch, 4eckig, über den Fruchtknoten wenig verlängert; Kelchſaum trichterig, Ateilig, abfallend. Kronblätter 4, genagelt, ganz oder gelappt; Nagel mit 2 Zähnchen Staubblätter 8, die abwechſelnden kürzer. Fruchtknoten 4fächerig. Kapſel 4eckig, oben verſchmälert, 4fächerig, fach⸗ ſpaltig⸗aufſpringend, vielſamig. Samen ohne Haarſchopf. Kräuter, einjährig, äſtig, rutenförmig, kahl oder behaart. Blätter wechſelſtändig, linealiſch oder lanzettlich, ganzrandig oder gezähnelt. Blüten anſehnlich, einzeln, achſelſtändig, in eine endſtändige Traube übergehend, roſenrot oder purpurn. — 4 Arten, in Nordoſtamerika. 1244. Clärkia pulchella Prsh, Tafel 25, f. limbata hort.), karmeſinrot, 2—3 mm breit weiß⸗ 97. Garſchöne Clarkie (fr. Clarkie gentille, C. gerändert. Beſonders erwähnt ſei die Sorte: „Mrs. 1 1 Nice Clarkia) Kalifornien. Einjährig, Langtry“, Blüten weiß, verziert durch einen in der 30—90 em hoch. Blütezeit: Juni-⸗Juli bis Sep⸗ Mitte liegenden regelmäßigen, karmeſinroten Stern. tember; je nach der Ausſaatzeit. — Pflanze kahl. 1245. Clärkia élegans Dougl. (syn. C. nerii- Blätter linealiſch oder linealiſch- lanzettlich, | folia hort.), Zierliche Clarkie. Kalifornien. Einjährig, ſpitz, ganzrandig. Blüten einzeln in den Blatt- 40—90 em hoch. Blütezeit: Juni⸗Juli bis Auguſt⸗ winkeln, zahlreicher und ſchöner als bei folgender Art, September. — Stengel und Aſte grünlich-purpurrötlich, bei der Stammform lebhaft⸗roſenrot und mit drei⸗ kahl. Blätter eirund oder eirund⸗lanzettförmig, oder mehrſpaltigen Kronblättern, bei den Garten⸗ ſpitzlich, gezähnelt, bläulich-grün, kahl. Blüten formen verſchieden-gefärbt und bei k. holopetala auch einzeln blattwinkelſtändig, lebhaft⸗violettroſenrot. mit ganzrandigen Kronblättern. 2 Gruppen: Kronblätter genagelt, rundlich oder faſt ſpatelig⸗nieren⸗ a) typica; Kronblätter 3- oder mehrſpaltig. Zu förmig, ganz, am Rande feingezähnt oder gekräuſelt. unterſcheiden die hohen oder gewöhnlichen Formen Die einfachblühende wird faſt gar nicht mehr kultiviert. und die Zwergformen (k. nana; e. Tom Thumb), — Hübſche Gartenformen mit gefüllten Blüten welch letztere niedriger, buſchiger und infolgedeſſen ſind: k. violacea plena, lebhaft⸗violettrot, in der Mitte dichtblütiger find. Hohe wie niedrige kommen in blaſſer; „Purple King“, ſchön roſapurpurn; „Salmon. folgenden Sorten vor: k. flore pleno, Blüten die der Queen“, ſalmroſenrot; f. rosea plena (syn. f. carnea Stammform, plena), ſchön roſenrot; f. alba plena, ſchön weiß. aber gefüllt; Verwendung der Clarkien. Reizende f. flore albo, Sommerblumen; ihre ſchönen großen Blüten, ihre einfach, weiß; Reichblütigkeit und zierliche Geſtalt ſichern ihnen f. alba plena, überall freundliche Aufnahme. In kleinen Gärten gefüllt, weiß; nimmt man ſie zur Ausſchmückung der Rabatten, in f. carnea, | größeren und in landſchaftlichen auch zu Gruppen; fleiſchfarbig; verwendet fie auch wohl truppweiſe. Am ſchönſten iſt f. camea C. pulchella. Die gefüllten Sorten find noch nicht Plena, gefüllt, Ham ſamenbeſtändig; C. elegans alba plena hat fleiſchfarben; ſich 1790 durchgehends beſtändig gezeigt. Kultur ſehr f. violacea, leicht, da die Clarkien in jedem guten Kulturboden violett; t. vio- gedeihen. Anzucht durch Ausſaat, entweder Ende lacea plena, März oder Anfang April in ein kaltes Miſtbeet unter gefüllt, violett: Glas oder in Käſtchen, um die Pflanzen zeitig aus⸗ nn: pflanzen zu können, und jo einen vom Juni bis Auguſt plena, gefüllt, dauernden Flor zu erhalten; oder man ſäet Anfang i e dunkelkarmin. April dünn an den beſtimmten Platz und lichtet die rot; f. marginata, Kronblätter roſenrot, weiß⸗geſäumt. Pflänzchen alsbald auf 2040 em Abſtand; Blütezeit Auch andere der obigen Formen, einfache wie gefüllte, dann von Anfang Juli bis Mitte August. Ausſaaten giebt es mit geſäumten Kronblättern. bis Ende Mai ſind wohl von Erfolg, geben aber nur b) holopetala (syn. integripetala Aort.), Kron- dürftige Pflanzen, die freilich auch ſchön, aber arm blätter ganz, nicht gelappt. Kommt ebenfalls als hohe blühen, auch nur auf etwa 15 em Abſtand gelichtet und als Zwergform (k. nana; e. Tom Thumb) vor, werden. Bisweilen kommen aus ausgefallenem beide in denſelben Farbenſorten wie Gruppe a, ebenſo Samen wieder Pflanzen zum Vorſchein. — Keimkraft auch weißrandige, z. B. fk. kermesina marginata (syn. der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 12 Tage. Gattung 389. Lopézia Cav., Lopezie, G XXII 36 (nach dem ſpaniſchen Naturforſcher Francisco Lopez benannt). Blüten unregelmäßig. Kelchröhre über den Fruchtknoten kaum verlängert; Kelchſaum gefärbt, 4teilig, ungleich, abfallend; Lappen linealiſch. Kronblätter 4, kurz- oder langgenagelt, ungleich; die hinteren ſchmäler. Staubblätter 2, wovon das eine unfruchtbar und blumenblattartig iſt. Fruchtknoten 4fächerig. Kapſel kugelig, lederig, 4fächerig, fachſpaltig-aufſpringend, vielſamig. Kräuter oder Halbſträucher, aufrecht, äſtig, kahl oder behaart. Blätter wechſel-, oder die unteren gegenſtändig, geſtielt, gezähnt. Blüten meiſt klein, traubig oder faſt doldentraubig, an den Zweig-Enden. — 6 Arten, in Mexiko und Guatemala, z. B.: 5 A. Einjährige Arten: L. coronata Andr. (syn. L. axillaris Schweigg., L. minuta Lag., L. mexicana coronata DC), Mexiko; 50—90 cm hoch; Blütezeit: Ende Juli bis September; Blüten roſaweiß, purpurn-gefleckt. Deck- oder Stützblätter der unteren Blüten länger als die Blütenſtielchen, bei L. mexicana Jacg. (syn. L. racemosa DC.) ſtets kürzer. B. Halöſtencher oder Stläüncgee 0 2.00 are Rene u: SI Er ER Garſchöne Clarkie mit gefüllten Blumen. I. macrophylla. 1246. a 1246 Lopezia macrophylla Benth. (syn. L. | 1 grandiflora hort., L. fuchsiodes ort.), Großblätterige Fopezie. Guatemala. Strauch, 90— 160 cm hoch. Blütezeit: je nach der Behandlung verſchieden. — engel ſtielrund, oben veräſtelt; Blätter geſtielt, ohne den Stiel 5—8 em lang. Blütenſtielchen einzeln, achſelſtändig, 1blütig. Blüten etwa bis 2½ cm lang. Kronblätter roſaſcharlachrot. — L. miniata DE. (syn. L. frutescens H. et Sch., L. fruticosa Schrank), Blüten klein, in Endtrauben, mennigrot, am Grunde dunkelfleckig; bei f. flore albo weiß, mit braunroten Kelchzipfeln; bei k. flore roseo roſapurpurn und leb— hafter gefärbt als bei der Stammform. Verwendung. Die ſtrauchigen Lopezien haben Ahnlichkeit mit Fuchſien und ſind recht dankbare und ſchöne Winterblüher. Kultur ungemein leicht. Die zuvor bis auf kräftige Zweige eingeſtutzten Gattung 388. Clärkia bis Gattung 390. Oenothera. r ee 9 N 2 Nr. 12441248. 327 Pflanzen an einen ſonnigen, warmen Ort des Gartens in kräftige, aber nicht etwa recht fette Erde aus— pflanzen; ſie während des Sommers zu ſtarken buſchigen Pflanzen heranbilden, fie im Herbſt ohne Rückſicht— nahme auf die wahrſcheinlich zahlreich vorhandenen Blütenknoſpen eintopfen, dann kurze Zeit im Gewächs— haus oder Zimmer etwas warm, ſobald aber einzelne Zweige anfangen abzuſtocken, trocken und kühl (+ 5 bis 70 C.) ſtellen, dann auch die Töpfe ſelten begießen, ſodaß die Pflanzen ihr Laub ae abwerfen müſſen. Ende Dezember oder Anfang Januar die Sträucher um ¼ bis ½ kürzen, nach Bedarf in friſche kräftige Erde pflanzen und dann hell und warm ſtellen (Zimmer oder Warmhaus). Nun werden allent— halben kräftige Sproſſe hervortreiben, die ſchon von März an blühen. Blühende Pflanzen dann wieder kühler halten. Vermehrung durch Stecklinge leicht. Gattung 390. Oenothéra L., Nachtkerze, = XXII 36; XXXII (oinotheras, altgriechiſcher Pflanzenname). fortgeführt. kürzer. Fruchtknoten 4fächerig. 1fächerig, dann ſtets vielſamig!), Sträuchlein von verſchiedener Geſtalt, gezähnt, gelappt oder fiederſpaltig. fachſpaltig⸗-aufſpringend, meiſt aufrecht, äſtig, vielblätterig, Blüten achſelſtändig, einzeln (ſeltener zu Zen oder in Köpfchen), meiſt anſehnlich, gelb, rot, weiß, Kelchröhre eckig, über den Fruchtknoten hinaus in eine oben Alappige, abfallende Röhre Kronblätter 4, verkehrt-eirund oder -herzförmig, ſitzend, kaum genagelt. Staubblätter 8, gleich oder die abwechſelnden Kapſel häutig, lederig oder faſt holzig, 4fächerig (ſeltener infolge Verſchwindens der Scheidewände Fächer vielſamig oder doch mehr als 4ſamig. — Kräuter oder ſeltener ſchafttragend. Blätter wechſelſtändig, häutig, ganz, bläulich, geſtreift c. — 100 Arten, zumeiſt dem außertropiſchen Amerika, wenige der alten Welt angehörend. A. 0 gelb, vor ihrer Ausbreitung aufrecht, nicht nickend. Griffelnarbe kreuzweis-4teilig, ihre Teile verlängert, d. h. ziemlich lang. 1. Pflanzen ein⸗ oder . . en ſich bei ſ 198 ede Frühſal ſaat auch als einjährige kultivieren). zugsweiſe Nachtblüher 2. Stauden (bei zeitiger Ausſaat oft auch ſchon im erſten Jahre mäßig blühend). Vor⸗ 1247. 1248. 1249. 1250. 1251. 1252. O biennis (f. Lamarckiana, Tafel 25). O. grandiflora. O. Drummondü. Vorzugsweiſe Tagblüher. O. Frutieosa. O. glauca. O. missouriensis. B. 1 chi nicht oder nur wenig gelb, ſondern weiß, rot oder violett. . Griffelnarbe lreuzweis-4A teilig; die Kelchrö 5 re e über den a e verlängert. a) Ein- und zweijährige Pflanzen b) Stauden . SLR 1253. 1254. 1255. 0. taraxacifolia (Tafel 25). Denen O. speciosa. O. albicaulis. 2. Griffelnarbe Alappig oder furzs4teilig, aber die Kelchröhre über dem Fruchtknoten kurz, meiſt kürzer als der Fruchtknoten oder faſt ſehlend. a) Narbenlappen linealiſch und meiſt gelb b) Narbenlappen oval, kurz und gewöhnlich dunkelpurpurn. Kronblätter purpurn, viel länger als die Staubfäden; Staubkölbchen purpurea Curt. (syn. G. Willdenowiana Spach), (Vergl. zuvor auch Oenotbera e Cav. unter Nr. 1253. . Nur einjäneige Pflanzen (Gattung Godetia Spach). O. amoena (rubicunda, Tafel 2%. 1256. O. Whitneyi. 1257. Kapſeln nach oben hin verſchmälert. Kalifornier: O. (Godetia) gelb. — O. (Godetia) lepida, Kronblätter blaßpurpurn mit tiefpurpurnem, keilförmigem Fleck an der Spitze, 3 mal folang als die Staubfäden; Staubkölbchen purpurlich. — O. (Godetia) decumbens Dougl., Kronblätter lilafarben, ausgerandet, länger als die Staubfäden, etwa 10—15 mm lang. — O. (Godetia) Romanzowii Ledeb., Kronblätter lila mit weiß⸗-geſcheckt oder violettroſa, ungefähr 2mal ſolang als die Staubfäden und Kelchzipfel. Kronblätter lila oder roſenrot, 2mal ſolang als die Staubfäden. Kelch— ſchwarzpurpurn). — O. (Godetia) viminea Dougl., röhre trichterförmig, ungefähr ſolang als die Zipfel. C. Blüten goldgelb meiſt braunrot⸗gefleckt, 1247. * Oenothera biennis Z. (syn. Onagra biennis Scop.), Gemeine Nachtkerze (fr. Herbe aux | änes, Jambon des jardiniers; Tree-Primrose). e. Evening Primrose, Europa, Nordamerika. Bei Früh— jahrsausſaat 1jährig, bei Sommer- und Herbſtſaat 2 jährig, 50 em bis 1½, m hoch. Blütezeit: Juni⸗Juli bis Auguſt⸗September. — Stengel auf— recht, einfach oder pyramidaliſch-verzweigt, gewöhn— lich kurzhaarig. Blätter meiſt eirund⸗ lanzettlich, aus⸗ geſchweift⸗gezähnt, ſpitz, mehr oder weniger weichhaarig. Grundblätter roſettig-geſtellt, dem Boden anliegend. Blüten in endſtändigen, etwas beblätterten Ahren. Kelchröhre viel länger als der Fruchtknoten und um die Hälfte bis 3 mal länger als die Kelchzipfel. Staub- blätter ſchwach-herabgebogen. Kronblätter verkehrt— herzförmig, gelb. Kapſeln länglich bis linealiſch, oben ſchwachgeſpitzt, undeutlich- 4ſeitig oder faſt ftiel- rund; ihre Klappen 1 rippig. Es giebt nachſtehende, oft als Arten ausgegebene Abarten: a) vulgaris (syn. O. gaurodes Hornem., O. biennis I.), Kronblätter ein wenig länger als die Staubblätter und ſchwach-verkehrtherzförmig; die mit ungeteilter, lopfig- abgerundeter Griffelnarbe. Griffel ſehr kurz, eingeſchloſſen (Narbenlappen O. Bistorta. 1258. Roſettenblätter meiſt elliptiſch oder länglich-verkehrt— eirund, ſtumpf, mit einem Spitzchen. b) muricäta Murr., Kronblätter ſolang oder ein wenig länger als die Staubblätter, Stengel und Frucht- knoten kurz⸗ſtriegelhaarig; Roſettenblätter verlängert— lanzettlich, zugeſpitzt. c) grandiflöra Ast. pr. sp. (syn. O. suaveolens Desf., O. Lamarckiana hort.!, nicht Ser.), Tafel 25, 98; Kronblätter groß, viel länger als die Staubblätter, ziemlich tief verkehrt-herzförmig. f. grandiflora gigantea hort. iſt nur eine unter günſtigen Verhältniſſen an 2 m Höhe erreichende Sorte. d) canescens (syn. O. Drummondii hort. nonn., nicht Hook.!), Kronblätter länger als die Staubblätter. Stengel, Blätter und Kapſeln grauweiß-haarig. Blüten wohl an 7 cm breit. Dieſe Formen ſind nur für landſchaftliche Gärten und größere Anlagen zu empfehlen, weil ſie ſogar auf Schutt⸗ und Sandboden, zwiſchen Steingrus und auf Heiden gedeihen. 1248. Oenothéra grandiflöra Zam., nicht Ait. (syn. O. Lamarckiana Ser., nicht hort.), Großblumige 328 Nachtkerze. Nordamerika. Zweijährig, —120 cm hoch. Blütezeit: Juni bis Herbſt. — Stengel ſtark- verzweigt. Blätter oval-lanzettlich, ganz kahl, ganzrandig. Blüten an den Zweig-⸗-Enden einzeln, achſelſtändig, zahlreich, eine gedrängte vielblumige Traube bildend. Kelchröhre etwas länger als die Blumenkrone. Kelchzipfel lanzettlich, in eine kurze Stachelſpitze zugeſpitzt. Kronblätter ſehr groß, oval, ganzrandig, reingelb. Staubkölbchen linealiſch, orangefarben. Kapſel N kahl, ſtumpf⸗ 4kan⸗ DER tig, 3 mal kürzer als . 3 die Kelchröhre. Die NV Blüten öffnen fich erſt 2 gegen Sonnenunter⸗ V 0 gang, und zwar ziem- I lich plötzlich, und 92 ſchließen ſich allmäh⸗ 2 lich mit Tagesanbruch. u — O. odorata Jacq. —A (syn. O. undulata NE All.), Patagonien, 60 SHE bis 80 cm hoch. Stengel = . 8 meift einfach, aufrecht, abſtehend-behaart. Oenothera odorata f. virescens. Blätter linealiſch⸗ lanzettlich, ſchwach-gezähnt. Blüten groß, in langen Trauben, gelb, nach dem Abblühen rötlich. In 2 Formen: f. glaucescens (syn. O. Hookeri Torr. et Gr.), mit blaugrünen (flachen), Blättern; f. virescens | (Syn. O. Sellowii LK. et Olo, O. macrantha Hort., O. micans ort., O. undulata Hort.), mit grünen Blättern, Blüten 8—10 cm breit, gelb, im Grunde ſafrangelb, vom Abend bis zum Morgen und an trüben Tagen geöffnet. Sehr ſchön; truppweiſe oder zerſtreut auf Rabatten. 1249. Oenothéra Drummöndii Aook., Drum- monds Nachtkerze. Nordamerika. Ein- und zwei⸗ jährig, 50—60 cm lang, bei f. nana hort. nur 30 bis 40cm. Blüte⸗ zeit: Juni bis Oktober. — Die Stengel behaart-grau= liegend, dick. Blüten gegen 8 cm breit. Kelchröhre ſo lang als die Kelchzipfel und der kurzhaarige Fruchtknoten. Kronblätter umgefehrt- herzförmig, ſtrohgelb, am Grunde grünlich, viel länger als die Staubblätter und auch die Kelchzipfel ein wenig überragend. faſt noch größer. 1250. Oenothéra fruticösa L. (syn. O. hybrida Michx., Kneiffia suffruticosa et floribunda Spach), Strauchige Nachtkerze. Nordamerika. Staudig- halbſtrauchig, 30—90 em hoch. Blütezeit: Juni bis September. — Pflanzen behaart oder faſt kahl; die Stengel ſteif, einfach oder oben veräſtelt, oft purpurn, aufrecht. Blätter ſitzend oder kurzgeſtielt, lanzettlich oder länglich-lanzettlich, ausgeſchweift-ge— zähnelt, bisweilen rot-punktiert. Doldentrauben geſtielt, am Grunde nackt, zur Fruchtzeit verlängert. Kelch— röhre viel länger als der Fruchtknoten. Kronblätter Familie 87. Onagraceae, Nahtkerzengewähfe. Ou XXII. 36. recht. in der Jugend etwas weißlichgrau. groß, etwa 9—15 cm breit, goldgelb. Kelchröhre grün, nieder⸗ i an ne e | gerötet; Blätter roſettig-ausgebreitet, kahl, länglich— ee N * rt REG 77 groß, breit-verkehrtherzförmig, leuchtend-gelb, länger als die langgeſpitzten Kelchzipfel und die Staubblätter. Kapſeln länglich-keulig, 4flügelig, mit Mittelrippen, länger als die Blütenſtielchen. — Vielgeſtaltige Art; Hauptformen: f. ambigua Nut. (syn. O. ambigua Spr., O. canadensis Goldie), Doldentrauben geſtielt, bisweilen beblättert; Blätter länglich-lanzettlich; Kelch⸗ röhre länger als die Zipfel; Kronblätter länger als breit (kleiner). f. phyllopus Hook. (syn. O. fruticosa Bot. Mag., O. serotina Don, Sw.), Doldentrauben ſitzend, am Grunde beblättert; Stengel 40—60 cm hoch, reichblühend. f. incana Nut. pr. sp., Blätter elliptiſch- lanzettlich, grau- behaart; Doldentrauben wenigblütig. f. hirsuta Nuti. (syn. O. pilosella Raf.), Pflanze zottig⸗kurzhaarig; Blütenſtiel 1- oder wenig⸗ blütig; Kronblätter länger als breit. 1251. Oenothéra glauca Michæ. (syn. Kneiffia glauca Spach), Graugrüne Nachtkerze. Nordamerika. Staude 50—90 em hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Pflanze völlig kahl, etwas blaugrün, auf⸗ Blätter eirund oder länglich-eirund, ſitzend, meiſt ſtumpf, ausgeſchweift-gezähnt, bei fk. Fraseri Pur shi pr. sp. (syn. O. fruticosa var. Fraseri Hook., Kneiffia Fraseri Sach) die Blätter eirund-lanzett- lich, gewöhnlich kurzgeſtielt und wenig graugrün. Blüten groß, über 4 em im Durchmeſſer, in kurzen beblätterten Doldentrauben, ſchön gelb. Kelchröhre vielmal länger als der Fruchtknoten. Kronblätter breit⸗verkehrteirund, vorn ausgerandet und ausgenagt⸗ gekerbt, viel länger als die langgeſpitzten Kelchzipfel. Kapſel eirund⸗länglich, 4flügelig, am Grunde in einen ſehr kurzen Stiel zugeſpitzt. — Eine recht empfeh- lenswerte Art, beſonders die Form f. Fraseri. 1252. Oenothéra missouriensis Sims (syn. O. macrocarpa Pursh, O. alata Mit., Megapterium Nuttallii Sach), Miſſouri-Nachtkerze. Nordamerika, auf trockenen Hügeln. Staude, mit ausgebreiteten, niedergeſtreckten, meiſt einfachen, rötlichen Stengeln. Blütezeit: Juli bis Oktober. — Blätter lederig, lanzettlich, an beiden Enden ſpitz, undeutlich-gezähnelt, Blüten ſehr viel länger als die Kelchzipfel, und letztere ungefähr ſolang als die großen rundlich-fächerförmigen, mit Weichſpitzchen verſehenen Kronblätter. Staubblätter und Griffel bogig-herabgeneigt. Die Kapſeln geſtielt, ſehr groß, mit 4 breiten Flügeln. Samen in jedem Fache nur Lreihig. Recht empfehlenswerte Art. 1253. Oenothera taraxacifölia Sw., Tafel 25, 99. Löwenzahnblätterige Nachtkerze. Chile, auf Ackern und Schutt. Ein- und zweijährig. Blüte⸗ zeit: bei Herbſt⸗ und Frühſaat im Sommer, bei April⸗ ſaat im September. — Pflanze ſtengellos oder faſt ſtengellos; Blattſtiele und Kelchröhre mehr oder weniger lanzettlich, ſchrotſägeförmig-fiederlappig, die Lappen der unteren Blatthälfte weniger entwickelt, als der langgezogene, lanzettliche oder länglich-lan⸗ zettliche, gelappte oder nur ausgeſchweift-gezähnte, größere Endzipfel. Kelchröhre ſehr lang, 4kantig, gerötet und meiſt geſtreift; Kelchzipfel frei, zurückge⸗ ſchlagen. Blüten ſehr groß, 8—15 em breit, ſitzend, außen und im Abblühen rötlich, aufgeblüht reinweiß. Kronblätter verkehrt-eirund, vorn etwas eingedrückt, ganz. Kapſel verkehrt-eirund. 4 kantig, pfriemlich, ſitzend. Eine prächtige Pflanze, deren Blüten freilich nur von Sonnenuntergang ab und nachts ge— net find, dann aber durch ihr blendendes Weiß, hre Größe bei nur geringer Erhebung über den Erd— boden einen überraſchenden Anblick bieten. Man muß aber ſtets eine Anzahl Pflanzen truppweiſe beiſammen bringen, um fo beſſer iſt dann die Wirkung. — C. acaulis (v., Pflanze anfangs ſtengellos, ſpäter niedergedrückt⸗ ſchlaffſtengelig (syn. O. grandiflora Ruiz et Pav., nicht Alt., nicht Lam. ), Stengel ſtielrund, nicht gerötet, Blätter ſchrotſägeförmig⸗fiederlappig, Blüten etwa 6 bis 9 em breit, weiß, im Grunde grünlich, beim Abblühen ſich purpurn färbend; Kelchröhre grün, jtiel- rund. Kapſel länglich, an der Spitze 4 flügelig. — O. anisoloba 8 ., Inſel Chiloe; zweijährig bis ſtaudig, 40—60 cm hoch. Stengel ſtraff; Grundblätter ſpatelförmig, gezähnt; die übrigen Blätter mehr geteilt, tief⸗ ungleich-fiederſpaltig, die Fiedern der unteren Blatthälfte kräftig entwickelt. Blüten kürzer als die Blätter, weiß, 10—15 cm breit, im Abblühen roja- purpurn. Kelchröhre ſtielrund, weißlich, faſt 3 mal ſo lang als die rundlichen ſtark geaderten, am Grunde gelblichen Kronblätter. Fruchtknoten durch 4 Kanten ſpitzhöckerig. — O. tetraptera Cav. (syn. Hartmannia macrantha Spach), Mexiko; einjährig, 20—30 cm hoch. Blütezeit: Juli bis September. Stengel niedergeſtreckt, ſpäter aufſteigend. Blätter lanzettlich, meiſt gezähnt⸗fiederſchnittig. Blüten groß, weiß, ſpäter purpurrötlich, wohlriechend, Kelchröhre über dem Fruchtknoten kurz, faſt fehlend. Staubkölbchen und Narben ſchmal und lang. Kapſel behaart, 8 rippig. 1254. Oenothéra speciösa Nutt. (syn. Xylo- pleurum Nuttallii, X. Drummondii et X. obtusifolium ‚Spach), Anſehnliche Nachtkerze. Arkanſas, Luiſiana. Staude, 20—80 em hoch. Blütezeit: Juni-Juli bis Oktober. — Pflanze flaumhaarig, ziemlich ſtark riechend. Die Stengel aufrecht oder aufſtrebend, hin— und hergebogen, oft verzweigt. Blätter lanzettlich oder länglich⸗-lanzettlich, am Grunde verſchmälert, matt— grün, die grundſtändigen und unteren fiederſpaltig oder am Grunde fiederiggezähnt, die oberſten ge- zähnelt oder entferntge- 2 28 zähnt. Blüten SED ehe ſchön, DIE IR über 8cm breit, el ya in lockerer, zu⸗ | N v letzt verlänger⸗ NL ter Ahre, rein⸗ SR weiß, mit N N . 7 * N N VER grünlichgelben Ne 00 Adern am NN M N Grunde, im BE ES ne en T > lich. Kelchröhre Anſehnliche Nachtkerze. länger als der Fruchtknoten, aber kürzer als die langgeſpitzten Kelchzipfel. Kapſeln kurzgeſtielt, dick und faſt holzig, keulig-verkehrteiförmig, ziemlich ſpitz, ſtark 8 rippig; Rippen abwechſelnd kammförmig. Für Topf und Freiland; im Freien Schutzdecke. 1255. Oenothéra albieäulis Nutt., Weiß- ſtengelige Nachtkerze. Nordamerika. Staude, 20 bis 120 em hoch. Blütezeit: Sommer, Herbſt. — Erdſtamm kriechend. Die Stengel aufrecht. Blätter linealiſch, bis länglich-lanzettlich, ganzrandig, aus— Gattung 390. Oenothéra, Nachtſerze. Kr. 1219 1256. 329 geſchweift-gezähnelt oder auch buchtig-fiederſpaltig, 3—8 em lang. Blüten etwa 5— 7 cm breit, reinweiß oder roſenrot. Kronblätter ungefähr ſolang als die Kelchröhre, ganz oder vorn ausgerandet. Kapſel 2½ bis 5 em lang, am Grunde nicht breiter. — 2 Formen: f. typica (syn. O. pallida Dougl., O. leptophylla Nutt., O. albicaulis Wats.), Kelch nicht zottig, Samen länglich, ſtielrund, Blüten weiß. k. cali- fornica (syn. O. californica Wats.), Samen gedunſen— länglich, etwas eckig; Blüten roſenrot. Sehr ſchöne Staude; im Winter Schutzzdecke. 1256. Oenothéra (Godétia) amöena Lehm., Tiebliche Nachtkerze (Liebliche Godetie). Kali— fornien. Einjährig, 20—60 em hoch. Blüte— zeit: etwa 8—10 Wochen nach der Ausſaat be— ginnend. — Stengel aufſtrebend bis aufrecht, ſich veräſtelnd. Blätter line⸗ aliſch⸗ bis ei⸗ rund⸗lanzett⸗ lich, oder die unteren ganz— randig oder ge— zähnelt, an bei- den Enden ſpitz, ſamt dem Sten⸗ gel kurz-weich— haarig, ſpäter kahlwerdend. == = Blüten groß, Tee am je nach der Liebliche Nachtkerze „Tom-Pouce“. Sorte ver⸗ ſchieden gefärbt, jedoch nicht völlig gelb. Kelchröhre umgefehrt-fegelfürmig, doppelt bis dreimal fo kurz als die Kelchzipfel. Kronblätter groß. Narbenlappen linealiſch, meiſt blaß (gelb oder weiß). Kapſeln verlängert, cylindriſch, 4furchig. — Formen und Sorten dieſer ſehr veränderlichen Art find: k. Lind- leyi Dougl. pr. sp. (syn. O. macrantha Matt.), Blüten roſalila, jedes Kronblatt in der Mitte mit großem, purpurnem Fleck. f. rubicunda Steud. pr. Sp., Tafel 25, 100 (syn. Godetia rubicunda Lindl.), Kronblätter purpurlila, in der Mitte nicht gefleckt, am Grunde orangerot; nur wenig abweichend: f. splen— dens, mehr purpurkarminrot; f. diversifolia hort.; f. bicolor, Kronblätter roſalila, am Grunde pur— purn (auch als amoena, vinosa, rubicunda, Leh- manni und bifrons in manchen Gärten). f. vinosa (syn. Godetia vinosa Lindl.), Kronblätter faſt weiß, mit purpurnem Anflug, nicht gefleckt; Staubkölbchen dunkelrot mit leeren, gelben Spitzen. „The Bride“ (syn. f. oculata), Kronblätter weiß, mit ſchwach— fleiſchfarbenem Hauch, am Grunde purpurrot; Staub- kölbchen am Grunde violett, an der Spitze gelb. f. Lehmanniana, Kronblätter weiß, am Grunde roſa, außerdem auf der Mitte ein roſenroter Fleck; it die typiſche Form der Art O. amoena Lehm. f. roseo-alba Bern. (syn. Godetia Lindleyana roseo- alba Hort., G. „Tom Pouce“; e. Godetia „Tom Thumb“), voriger ähnlich, jedoch niedrig und ge— drungen wachſend, mit dichter geſtellten Blumen; Kron— blätter fleiſchfarben, in der Mitte mit karmeſinroſenrotem Fleck. „Bijou“, ganz niedrig, dichte Büſchel bildend und ungemein reichblühend; Blüten zwar ziemlich klein, aber zahlreich; Kronblätter weiß, über dem Grunde mit einem lebhaft-karminroten Fleck. f. Schamini, Kronblätter milch weiß, mit purpurrotem Fleck; ſcheint 330 von „The Bride“ nicht verſchieden zu ſein. f. Niver- tiana (syn. The Bride maculata), von voriger nur durch die Größe und den Glanz des lebhaft-karmin— roten Flecks auf fleiſchfarbigroſenrotem Grunde ver— ſchieden. — Mit f. pumila hybrida bezeichnet man eine Gruppe von Sorten, die ebenſo niedrig und buſchig ſind als die Sorte „Bijou“, aber in mancherlei Farbenverbindungen auftreten. Halbgefüllt iſt: f. splendens flore pleno, Blüten atlasglänzend-lila und karmin⸗gefleckt; iſt auch ziemlich ſamenbeſtändig. 1257. Oenothera (Godetia) Whitnéyi A. Gr., Whitneys Nachtkerze. Kalifornien. Einjährig, 20 bis 40 em hoch. Blütezeit: etwa 10 Wochen nach der Ausſaat. — Pflanze feinbehaart, blaßgrün. Blüten röhre länglich, mehr behaart, ihre 2½ em langen Zipfel in einen nachenförmigen Saum verwachſen, welcher von einer Seite geſpalten iſt. Blüten bis zu 10 em breit werdend. Kronblätter 3 —5 em lang, verkehrt-herzförmig (bei der Stammform roſa und mit einem großen ausgebreiteten, leuchtend-purpurroten Fleck). Staubfäden kurz, pfriemlich, mit pfriemlich— lanzettlichen, zugeſpitzten, unten roten, nach oben gold— gelben Staubkölbchen. Fruchtknoten 2½ em lang. Griffelnarben groß, gelb, zurückgebogen. Kapſel krautig, länglich-eiförmig. Überall empfehlenswerte Gartenformen dieſer mit der vorigen nahe verwandten, aber durch größere Blumen und durch ihre Haltung ſehr ausgezeichneten Art ſind: „Brillant“, durch gedrungeneren Wuchs von der Stammform verſchieden; der leuchtend-purpurrote Fleck ſich ſtärker ausbreitend, ſodaß nur ein ſchmaler roſenroter Rand bleibt; ſehr ſchön. „Lady Albemarle“, Blüten hervortretend und glänzend = jchwach-violettrot. „Satin Rose“ (syn. Brillant compacta), von niederem, gedrungenem Wuchs, Blüten leuchtend-atlasroſa. „Prin— zess Heinrich“, atlasroſa mit großem karminroten Fleck. „Duchess of Albany“, mehr pyramidaler Wuchs, Blüten groß, reinweiß. „General Gordon“, Haltung der vorigen, aber die großen Blüten leuchtend— dunkelkarmeſinrot. k. flammea, Blüten blendend-rot. „Bridesmaid“ (syn. f. flammeo-striata), Blüten groß, auf weißem Grunde roſa-geſtreift. f. pyramidalis, karminrot; f. pyramidalis flore pleno, gefüllt, karminrot. 1258. Oenothera Bistorta MCI. (syn. O. Veitchiana hort., O. heterophylla Nutt., Holostigma Bothae Spach), Dreh-Nachtkerze. Kalifornien. Ein- jährig, bis 40 em hoch. Blütezeit: etwa 10 Wochen nach der Ausſaat. — Pflanze etwas kurzhaarig. Stengel von Grund auf äſtig; Aſte ausgebreitet, ſpäter auf- ſteigend. Grundblätter ſpatelig-linealiſch, geſtielt; Stengelblätter etwas wellig. Blüten ziemlich groß, achſelſtändig, goldgelb, jedes Kronblatt gewöhnlich mit glänzendem braunroten Fleck, breit⸗verkehrt⸗ eirund, ganzrandig. Die Dreh-Nachtkerze iſt zer- ſtreut auf Rabatten von guter Wirkung. — Gattung 391. Eucharidium Fisch. Familie 87. Onagraceae, Nachtkerzengewächſe. Or XXII 36. Die Verwendung der Oenotheren. Alle Arten ſind ſehr genügſam und lieben im allgemeinen einen kalkhaltigen und mehr trockenen Boden und, beſonders die einjährigen Arten, einen ſonnigen Stand⸗ ort, damit ſie nicht zu ſchlaff aufwachſen. Die gelb- blühenden ſind vereinzelt oder truppweiſe auf Rabatten, an Abhängen, auf Hügeln, im Vordergrunde von Bosketts auch zur Mitwirkung auf größeren Blumengruppen zu verwenden. So namentlich: O. biennis grandiflora, O. odorata virescens, O. glauca Fraseri, O. Drummondii, O. missouriensis und O. fruticosa. Die weiß⸗, rot- oder violett⸗ blühenden eignen ſich ausnahmslos zur Bildung von Gruppen, auch zumeiſt zu Einfaſſungen, truppweiſe den ganzen oberen Teil der Pflanze bedeckend. Kelch⸗ auf Rabatten und zum Teil als recht ange- nehme Topfpflanzen, jo beſonders die O. (Godetia) Whitneyi, O. (Godetia) amoena, welche zu den em⸗ pfehlenswerteſten Sommerblumen zählen, während die Stauden O. albicaulis und O. speciosa etwas empfind⸗ licher ſind, und die mehr zweijährige ſchöne O. taraxaci- folia an beſonderen Stellen, wo ſie abends geſehen wird, anzubringen iſt. — Kultur mühelos. Die Stauden werden wie gewöhnliche Freilandſtauden behandelt; O. albicaulis und O. speciosa bedürfen Fichtenzweig⸗ decke im Winter. Die Ausſaat geſchieht im Frühling und Sommer oder, falls man noch im ſelbigen Jahre einige Blüten haben will, Anfang April ins kalte Miſtbeet unter Glas. Die zweijährigen Arten werden erſt im Juni, Juli geſäet, weil ſie ſonſt zu ſtark werden und den Winter ſchlecht überdauern, oder noch im ſelben Jahre mäßig blühen und dann ein— gehen. Will man aber im ſelbigen Jahre einen leid- lichen Flor von ihnen haben und auf den Hauptflor im kommenden Jahre verzichten, ſo iſt Frühſaat im März, April ins freie Land oder Anfang April ins kalte Miſtbeet nötig, und die Pflänzchen ſind dann zeitig an den beſtimmten Platz zu ſetzen. Die ein⸗ jährigen, vor allen die Godetien, Nr. 1256 ꝛc., können vom März, April bis zum Juli geſäet werden. Recht buſchige Pflanzen blühen am reichſten und ſchönſten; ſolche zu erziehen, erfordert mehr Zeit und kühlere Witterung, nötigenfalls Einſtutzen und Beſeitigen der erſten Blütenknoſpen; deshalb iſt die Frühſaat (März, April) ins Freie, oder Anfang April in Saatkäſtchen oder ins kalte Miſtbeet anzuraten. Faſt alle Arten können auch im Herbſt ins Freie geſäet werden, die einjährigen jedoch erſt jo ſpät, daß fie keinen Laub⸗ ſtengel mehr entwickeln, alſo je nach Witterung Ende September bis Mitte Oktober. Dieſe Ausſaat geſchieht auf ein hergerichtetes Saatbeet, welches nicht begoſſen und im Winter nach Eintritt mäßiger Kälte mit Fichtenzweigen gedeckt wird. Im Frühjahr dann an den Platz pflanzen. Abſtand etwa 30—40 em von⸗ einander. Jede hinreichend lockere, mehr trockene Garten- oder Ackererde iſt geeignet. Anzucht aller Arten aus Samen leicht. Man hüte ſich, zu dicht zu ſäen! — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung inner- halb 1½ Wochen. et Mey., Anmutblume, O. XXII 36 (griechiſch: euchäris anmutig; anmutige Erſcheinung der Pflanze). Kelchröhre linealiſch, Ledig, über dem Fruchtknoten verſchmälert und lang hinausragend, ſamt dem 4teiligen Kelchſaum abfallend. Kronblätter 4, genagelt, Zlappig oder mit keilig-verkehrtherzförmig⸗ vorgezogenen Mittellappen. Staubblätter 4, dem Kelchſchlunde eingefügt. 4fächerig, fachſpaltig-4klappig; Klappen von der Samenſäule ſpringend. — Einjährige Kräuter. Fruchtknoten 4fächerig. Kapſel linealiſch-länglich, rundlich, Blätter wechſelſtändig (untere oft gegenſtändig), geſtielt, eirund⸗lanzettlich oder länglich, ganzrandig. Blüten achſelſtändig, geſtielt, anſehnlich, rot, purpurn oder weiß. — 2 Arten, in Kalifornien. 1259. Eucharidium coneinnum Fisch. et Me., Nette Anmutblume. Einjährig, bis 30 cm hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Stengel aufrecht, rund, kahl, von Grund auf äſtig. Blätter an den Ver⸗ | dbeagstelen gegenſtändig, ſonſt abwechſelnd, kahl, eeirund, zugeſpitzt, in den Blattſtiel kurz verſchmälert, ohne Stiel 12 bis 30 mm lang, ganzran— dig. Blüten einzeln, achſel⸗ ſtändig. Kron⸗ blätter etwa 12 mm lang, aus⸗ gebreitet, an der Spitze pig, roſenrot, oben zwiſchen den Nerven mit 2 purpur⸗ roten Flecken. Kelch rotpur⸗ purn. — E. grandiflorum Fisch. et Meij., wie vorige, jedoch ſchöner. Kronblätter größer, purpur- karminroſa, bisweilen mit ſchwachen Flecken und Großblumige Anmutblume. Gattung 391. Eucharidium bis Gattung 392. Füchsia. Ar. 12571261. 331 Streifen, bei f. roseum die Blüten roſenrot, bei f. album weiß. Die 3 oberen Kronblätter und der Mittelzipfel des unteren find aufſteigend. 1260. Eucharidium Bréweri A. Gr., Brewers Anmutblume. Pflanze kaum 20 em hoch, kleine Büſche bildend. Blätter ſchmallanzettlich, ziemlich dick. Blüten 2½ —3 em breit, purpurroſenrot, im Schlunde weißlich, zahlreich erſcheinend. Mittellappen der ausgebreiteten Kronblätter ſpatelförmig; die Kron— blätter ſelbſt weniger tiefeingeſchnitten als bei E. grandi- florum. Staubfäden unterhalb der Kölbchen keulig— ſtumpf, 3 lap⸗ | verdickt. — Verwendung. Die Pflanzen find den Clarkien ähnlich und in größeren Gärten ebenſo verwendbar; E. grandiflorum und E. Breweri ſind recht an— mutig, reich- und ſchönblühend. — Kultur in lockerem Boden leicht. Ausſaat am beſten Anfang April an den beſtimmten Platz und die Pflänzchen baldigſt bis auf 15—25 cm Abſtand auslichten. Bei ſpäteren Ausſaaten werden ſie weniger buſchig, weil die Wärme ſie ſchneller zur Blütenbildung treibt. Sie blühen ſchon 8—10 Wochen nach der Ausſaat. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 392. Füchsia L., Fuchſie, = XXII 36; XXXII (nach dem Botaniker und Mediziner Prof. Leonhard Fuchs, T 1565 in Tübingen, benannt). Kelch meiſt gefärbt, über den Fruchtknoten hinaus verlängert und mit einem 4lappigen, ſpäter mit abfallenden, glockigen oder trichterigen, am Grunde meiſt kropfigen Saum. Kronblätter 4 N jelten fehlend); Staubblätter meiſt 8. Fruchtknoten 4fächerig. [Hauya elegans Mog. et roſaweiße Blüten.] Sträucher, gezähnt. 50 Arten, in Mexiko und Südamerika. A. Pflanzen mit aufrechten oder doch nicht kriechenden Stengeln. Der freie Teil der gefärbten Kelchröhre kürzer oder ebenſolang als die Zipfel. dichtbeblätterte Pflanze; Kelch roſapurpurn, Hübſcher, faſt immergrüner Strauch. Kultur wie F. coceinea, Nr. 126 Staubblätter länger als die Kronblätter und herausragend. a) Kelchröhre kurz, höchſtens bis u plans: als die an rot; 1. Kurzfädige. nicht überragend: F. microphylla Kth., buſchige, 1½ em lang, eirundlich, gezähnelt. glänzend-ſchwarz. 2. Lang fädige. narbe ſeicht-Alappig b) Kelchröhre über halb ſolang bis ſolang als die Kelchzipfel c) Kelchröhre ſcharlachrot, zuſammengedrückt . d) Kelchröhre mindeſtens doppelt folung, meift meßemais länger als die Retchpipfel. Blüten gebüſchelt .. * Blumenkrone fehlt. Kelchröhre ſehr lang. ** Blumenkrone vorhanden 7 Blüten achſelſtändig, nicht in Endtrauben. Zipfel gelblichgrün 17 Blüten zu endftändigen, fträußigen oder doldig⸗ büſcheligen Trauben angeordnet ; B. Pflanzen mit niederliegenden oder kriechenden Stengeln und kleinen Blüten. 1261. Füchsia coceinea Alt., Tafel 84, 333 (syn. F. magellanica Zam., F. elegans Salisb., Na- husia coccinea Schneev., Skinnera coccinea Mnch.), Scharlach-FJuchſie. Chili, Magelhaensküſte. Strauchig, 75 100 em hoch, im Gewächshauſe bis 5 m hoch werdend. Blütezeit: Juli bis Herbſt; im Gewächs— hauſe früher. — Aſte und Zweige purpurrötlich, letztere dünn, abſtehend-feinhaarig. Blätter gegen- oder zu Zen quirlſtändig, eirund-lanzettförmig, ſpitz, entfernt-gezähnelt, bewimpert, purpurrötlich-geadert; Blattſtiele ſehr kurz, bis 4 mm lang. bis Jen, achſelſtändig, auf rötlichen, behaarten bis 5 em langen Stielchen. Kelch faſt trichterförmig, leuchtend⸗ſcharlachrot; Kelchröhre wenig über ½ ſolang als die Zipfel. Kronblätter violettblau, etwas zuſammengerollt, oben gerundet oder eingedrückt— Blüten zu 1. wenig länger als die grünſpitzigen Kelchzipfel Blumenkrone ſcharlachrot; Kelch LEE chen. Frucht eine viel- oder wenigſamige Beere. Sess. hat eine 4 fächerige Kapſel mit geflügelten Samen, Staubkölbchen mit Grannen-Anhängſeln; Halbſträucher oder Bäum Blüten achſelſtändig. einzeln oder gehäuft, ſeltener endſtändig-traubig, ſehr ſelten riſpig, meiſt anſehnlich; Farbe verſchieden. — Blätter gegen-, wechſel- oder quirlſtändig, ganzrandig oder Staubblätter die Kronblätter Zweige weichhaarig. Blätter klein, bis zu Kronblätter ſolang als die Kelchzipfel und tiefroſa. Beeren 1; auch Zimmerpflanze. . e Sue BEER . . F._eoceinea (Tafel 84). F. globosa. .F. gracilis. F. arborescens (var. syringaeflora, Tafel 84). F. hybrida (Tafel 8%). und „ 1261. 1262. 1263. 1264. 1265. F. splendens. 1266. F., macrantha. 1267. 1268. 1269. F. serratifolia. .F. fulgens. F. corymbiflora. 1270. F. triphylla (Tafel 84). 1271. (Vergl. auch Nr. 1267.) . F. pyocumbens. 1272. abgeſtutzt, kürzer als die Kelchzipfel. Griffel ſcharlach— rot; Narbe eiförmig, 4 furchig. Baſtardformen zwiſchen dieſer Art und F. macrostemma ſind: Fuchsia Riccartoniana horf. (syn. F. Riccar- tonii ort.), Stamm mit dünnen hängenden Zweigen beſetzt. Blätter ſehr klein; unregelmäßig- und furz- gezähnt; Blattſtiele über 4 mm lang. Blüten ſchlank, lang, herabhängend. Kelchröhre leuchtend-rot, kürzer als die halbe Länge der ſehr lang zugeſpitzten Zipfel; Kronblätter ſchön violett. Durch Kreuzung mit F. hybrida, Nr. 1265, entſtanden folgende großblumige Sorten, die jedoch empfindlicher und froſtfrei zu über— wintern find: „Drame“, Blüten gefüllt, Kelch (Sepalen) lebhaft⸗rot, zurückgebogen, Kronblätter hellviolett; „Elysee“, Blüten faſt alle zu Büſcheln vereinigt, Kelchblätter korallenrot, Kronblätter dunkelviolett; 332 „Télégraphe“, Wuchs aufrecht, Kelch dunkelrot, Kron⸗ blätter lang, violett; „Volontiers“, Pflanze bujchig- veräſtelt, Kelch ſchön rot, Kronblätter violett. a Fuchsia Thompsonii hort. (syn. F. Thomsoniana ort.), Aſte ſchlank, purpurrötlich, kahl, mit vielen kurzen Zweigen. Blätter gegen- oder zu Zen quirl- ſtändig, lanzettlich, an beiden Enden zugeſpitzt, gezähnt; Blattſtiele länger als 4 mm. Kelch ſcharlachrot, mit lineal⸗lanzettlichen, ſpitzen Zipfeln; Kronblätter violett- blau, eingerollt. Verwendung. F. coccinea iſt die zweitälteſte und zugleich härteſte aller Fuchſien; ſie iſt wirklich ſchön, reichblühend und mannigfach verwendbar. Sie über- dauert unter Schutzdecke (Fichtenzweige) unſere Winter, ſie verlangt zwar kräftigen, aber nicht üppigen, dagegen einen an Kali und Phosphorſäure nicht armen Boden, wenn ſie überreich blühen ſoll; in üppigem Boden iſt ſie ſtarkwüchſig aber armblütig und altert ſchon nach 4 Jahren. Sie eignet ſich zu Gruppen (Abſtand 40 em), zur Einfaſſung von Gartenteilen und zur Einzelſtellung. Die Pflanzen werden, ſobald ſchwacher Herbſtfroſt eintritt, 10—12 cm über der Erde abge- ſchnitten und die Stengel behufs Überwinterung 30 bis 40 em tief an einer geeigneten Stelle im Garten in die Erde vergraben; zuvor jedoch die ganz unreif gebliebenen Zweig-Enden abgeſchnitten. Dieſe Zweige nimmt man Anfang April wieder auf, zerſchneidet ſie in 15—20 cm lange, zwei- bis dreiknoſpige Stücke und ſteckt fie unter 40 em Abſtand zu einer Neu⸗ Anlage ſo tief in die Erde, daß nur 1 Knoſpe etwas über der Erde bleibt. 90—95 % ſolcher Stecklinge wurzeln und wachſen kräftig; während die Mutter- pflanzung vom zweiten Jahre an Blüten bringt, immer ſtärker wird und nach 4—5 Jahren erneuert werden muß. Sehr ſchön ſind auch im Kübel oder im freien Grunde der Wintergärten unterhaltene Pflanzen, wo ſie nicht nur früher, ſondern auch bis in den Winter hinein blühen. 1262. Fuchsia globösa Lindl. (syn. F. elegans Paxt., nicht Salish.; F. macrostemma var. d, Don), Kugelblütige Auhfie. Peru, Mexiko. Blütezeit: Sommer. — Stengel kahl und ſehr brüchig, ziemlich ſchlaff, die Aſte ſparrig-abſtehend, meiſt niedergebogen. Blätter eirund, kahl, ſpitz, gezähnt, mit roten Rippen und Adern. Blütenſtiele etwas länger als die Blüten. Kelchzipfel der Blütenknoſpen faſt kugelig, ſcharlach— karminrot, zur Blütezeit abſtehend-hohl, mit ein- wärts⸗gebogenen Spitzen. Kronblätter lebhaft-violett- blau, zuſammengerollt, ſtumpf. Gartenformen: f. alba grandiflora, Kelch weiß oder rötlichweiß; f. pallida, Kelch helllachsrot, grünſpitzig; f. ranunculi- flora, Blüten ranunkelartig-ſtarkgefüllt. — Art und Formen ſind für Gruppenbepflanzung zu empfehlen. [F. discolor Lindl. (syn. F. Lowei Hort. angl.), von dichtbuſchigem Wuchs, hat dunkelpurpurrote Zweige, eirund⸗lanzettliche, kahle, glänzende, nur bewim— perte, ſehr wellenförmige, kleine Blätter, die zu Zen quirlig und viel länger als die Blumen ſind. Kelch⸗ zipfel eirund, an der Knoſpe mehr ſchlank, zur Blüte— zeit gerade vorgeſtreckt; Kronblätter violett. Eine der härteſten Arten.) 1263. Füchsia gräeilis Lindl. (syn. F. decus- sata Grah., nicht Ruiz et Pav.), Schlanke Juchſie. Mexiko. Strauchig, bis Um hoch. Blütezeit: meiſt Juli bis Oktober. — Zweige dünn, ſchlank, zartflaunt- haarig, oft rötlich. Blätter zumeiſt gegenſtändig, ziemlich lang- (1—1½ cm) geſtielt, aus verſchmälertem Familie 87. Onagraceae, Nachtkerzengewächſe. Ou XXII 36. Grunde lanzettlich bis eirund⸗lanzettlich, ſpitz, ge- zähnt; bei f. multiflora die Blätter kleiner, kürzer geſtielt und graugrün; f. foliis variegatis iſt bunt⸗ blätterig. Blütenſtielchen meiſt kürzer als die langen, ſchlanken Blüten. Kelchröhre karminrot, länger als die halbe Zipfellänge. Griffel faſt bis zur Spitze be⸗ haart; Narbe faſt ſpindel- bis kegelförmig, kurz⸗4 lappig, purpurrot. Eine Zwergform f. pumila (syn. F. pu- mila hort., F. gracilis „Tom Thumb“) bleibt niedrig, nur 20—40 em hoch, hat kleinere, zierlichere Blätter und kleinere, ſehr zahlreiche Blüten. — F. macro- stemma Heiz et Pav., aus Chile, hat kahle Zweige; Blätter zu Zen quirlig, eirund, ſpitz, gezähnelt; Blütenſtielchen länger als der ſcharlachrote Kelch; Kronblätter violettblau. Formen ſind: f. recurvata Hook pr. sp., Blätter grobbuchtig-gezähnt, Kelchröhre 2 cm lang. f. Ludovici Morr., Kelch weiß, die Zipfel⸗Enden auch wohl roſenrot mit grün; Blumen⸗ krone ſchön rot. Ferner f. tenella hort. pr. sp. Verwendung. F. gracilis blüht williger und reicher, iſt auch zierlicher als F. coceinea, kann auch wie dieſe verwendet werden, iſt jedoch weniger winter⸗ feſt. Sehr hübſch find / —1) m hohe Kronen- bäumchen! 1264. Füchsia arboréscens Sims (syn. F. amoena hori.), Waum-FJuchſie. Mexiko. Baumartig wachſend, 1—2 m hoch. Blütezeit: Herbſt bis Frühling. — Aſte und Zweige kahl, in der Jugend rötlich. Blätter zu Zen quirlig, oval-länglich, an beiden Enden zuge⸗ ſpitzt, ganzrandig, kahl, 10— 15 cm lang, 2½ 5 cm breit. Blüten blaßroſen rot, in vielblütigen, 3 gabelig⸗ verzweigten Endriſpen. Kelchzipfel eirund, ſpitz, ab⸗ ſtehend⸗zurückgebogen, den blaſſeren Kronblättern ähnlich. Eine reicher und williger blühende Form iſt f. syringae- flora, Tafel 84, 335 (syn. F. syringaeflora Vanh.), Blütenſträuße größer, mehr an Syringa erinnernd, Blüten gedrängter, größer, meiſt etwas lebhafter gefärbt. — F. paniculata Lindl., mit ovalen oder verkehrt⸗ ovalen, faſt gezähnten Blättern und weinroten End- riſpen, iſt naheſtehend. Verwendung. Iſt in kleinen Töpfen oder ſchlecht ernährt von geringer Wirkung, kräftig ernährt oder im Mai ins freie Land gepflanzt, bildet ſie prächtige Büſche, die ſich ſchon im Sommer mit Blüten bedecken. Im Winter hält man ſie mager. Im Mai in kräf⸗ tigen Boden ins Freie gepflanzt, buſchig gezogen, während des Sommers nach Bedarf durchdringend begoſſen, im September mit gutem Wurzelballen wieder in Gefäße (Töpfe, Kübel) gepflanzt, einige Tage ſchattig gehalten und dann ins Kalthaus recht hell und ſonnig geſtellt, werden die Pflanzen im Winter blühen und zahlreiche ſchöne Blütenſträuße entwickeln. — Anzucht aus Samen leicht. 1265. Füchsia hybrida hort., Tafel 84, 334. Blumiſten-Juchſte. Dieſen Namen führen die zahl- loſen, durch Kreuzungen verſchiedener Arten entſtan⸗ denen, ſchönen, zum Teil prächtigen Fuchſien-Sorten, welche wir allerorten als beliebte Topfpflanzen in Wohn⸗ räumen, in den Sommermonaten auch als Gruppen⸗ pflanzen im Freien antreffen, und maſſenhaft auf den Markt kommen. Man kann ohne häufige Mißgriffe faſt alle gefülltblühenden Fuchſien und ſodann Die- jenigen einfachen als hierher gehörig betrachten, welche großblumig ſind, d. h. anſehnliche Kronblätter beſitzen und ihrer kürzeren Kelchröhre wegen nicht zu den Nrn. 1266 —1271 gehören können. Vll.iuele Sorten aufzuzählen, iſt wohl überflüſſig, 5 die Auswahl auch ſchwierig, denn alljährlich tauchen neue, beſſere Sorten auf. Die Preisverzeichniſſe geben darüber Auskunft. Erwähnt ſeien hier nur die Sorten: „Schneewittchen“, gefüllt, Kelch leuchtend-rot, Kron⸗ blätter weiß; „Phenomenal“, gefüllt, ſchön dunkelblau; „Céline Montaland“, gefüllt, Kelchzipfel breit, karmin⸗ | roſa, Blumenkrone ſehr groß und breit, weiß, roſa⸗ und karmin⸗ gezeichnet; „Molesworth“, gefüllt, Kelch rot, Krone weiß; „Berliner Kind“, dichtgefüllt, Kelch glänzend⸗ ⸗karminrot, Kronblätter reinweiß; Emma Töpfer“, gefüllt, Kelch dunkelkarmin, Kron— blätter weiß, in roſa übergehend; für Ampeln geeignet. „Frau Gattung 392. Füchsia, Juchſie. Nr. „Mrs. Rundell“, einfach, Kelch ſalmrot, Kronblätter hell⸗lackrot, Blüten zahlreich; bewährte Sorte. „Countess of Aberdeen“, einfach, Kel „Schneeflocke“, einfach, Kelch Lebhaft-rot, Kronblätter reinweiß. „Crèeusa“, einfach, Kelch karmeſin, Kron⸗ blätter tief- ſchwarzblau. „2. September“, einfach, Kelch blaßroſa, Kronblätter ſchön rot, nelkenartig-gezackt; Ampelpflanze. „Heinemanns Winterblüher“, reinweiß, Kronblätter feurigrot; — Buntblätterig find: guter Winterblüher. „Sunray“, Belaubung an ſonnigem Standort prächtig karminrot-bunt. „Golden Fleece“, Belaubung goldgelb. „Golden Treasure“, Belaubung goldgelb mit bronzenem Schein. „Meteor“, Blätter goldgelb mit roten Rippen. Verwendung. Dieſe Fuchſien ſind recht gute Stubenpflanzen, wenn man ſie in iger Weiſe behandelt. Am meiſten fehlt man darin, daß man ſie im warmen Wohnzimmer überwintert und ihnen nicht die nötige Ruhezeit gönnt. Als Überwinterungslokal iſt jedes froſtfreie Zimmer, zur Not ein trockener, kühler Keller geeignet. Sie werden im Oktober in den Winter— raum eingeſtellt und hierzu dadurch vorbereitet, daß man ihnen nach und nach das Waſſer entzieht. Wenn die Fuchſien zu treiben beginnen, ſo werden ſie um— gepflanzt. (Miſtbeeterde, Lauberde und Sand). Nach dem Verpflanzen wird altes, unkräftiges Holz aus— geſchnitten, zu lang gewordenes gekürzt. Sie müſſen von jetzt an einen hellen Standort und viel friſche Luft erhalten, weil ſie ſonſt ſchlecht blühen. Altere als dreijährige Individuen ſollte man durch junge Stecklingspflanzen erjeben, dieſen aber, wenn der Mittel- trieb die gewünſchte Länge erreicht hat, durch Entſpitzen desſelben eine dichtbuſchige Form zu ſichern ſuchen. Junge Pflanzen müſſen an einem hellen Orte bei + 3 bis 10 C. überwintert werden. Vermehrung am leichteſten durch Sproßſtecklinge (im Winter und Früh— ling von angetriebenen Mutterpflanzen). Anzucht aus Samen iſt intereſſant. Ausſaat lauwarm. Bei ſehr frühzeitiger Saat und guter Kultur kann man ſchon im erſten Jahre Blüten haben. — Keimkraft der Samen nur 1 Jahr; Keimung innerhalb 4 Wochen. 1266. Füchsia splendens Zucc., Glänzende Juchſie. Peru. Blütezeit: Sommer, auch im Winter. — In der Tracht der Nr. 1269 ähnlich. Zweige faſt 3 kantig, gleich den Blattſtielen etwas klebrig⸗feinhaarig. Blätter langgeſtielt, zu Zen oder gegenſtändig, herzförmig-eirund, zugeſpitzt, ausgeſchweift— gezähnelt. Kelchröhre zweikielig-zuſammengedrückt, ſcharlach rot, faſt zolllang, die Zipfel aufrecht-abſtehend, gelbgrünſpitzig. Kronblätter gelbgrün, flach, eirund, ſpitz. Eine ſehr ſchöne Art, die auch als Winterblüher verwendbar. Kultur wie Nr. 1264. 1267. Füchsia macräntha Hook., Großblumige Juchſie. Peru, in Wäldern. Strauchig, 60 em und ch und Krone reinweiß! 1262—1270. 333 drüber Hoch. Blütezeit: Winter. — Blätter groß, langgeſtielt, eirund, ſpitz, am Grunde etwas herzförmig, undeutlich- und entfernt⸗gezähnelt. Blüten gebüſchelt— ſtehend, ſehr ſchön: Kelchröhre etwa 10 cm lang, cylindriſch, oben faſt 8 mm weit, unten dünner, ſamt den 1½—2 em langen Zipfeln roſen⸗ oder blaß rot. Kronblätter fehlend. — Sehr naheſtehend iſt: F. Gar- leppiana O. Atze. et Witim., Garlepps Fuchſie; in den Anden Bolivias, in morſchen Stellen der Bäume wurzelnd. Strauchig, gegen Um lang werdend. Wurzeln knollig, 20—90 cm lang, 1—3 cm did. Blätter wechſelſtändig, bis 14 cm lang, etwa 7 cm breit. Blattſtiele bis 4 em lang, Blüten achſelſtändig, hängend, lebhaft-fleiſchfarben. Kronblätter fehlen. Kelch bis 17 em lang, oben 1 cm breit, über dem Fruchtknoten auf 2—3 em Länge zuſammengezogen und nur 2 mm breit, alsdann cylinderiſch. Griffel, meiſt auch Staubblätter, etwas herausragend. Dieſe beiden prächtigen Arten haben die größten Blüten von allen Fuchſien, blühen aber ziemlich ſchwer. Kelch Kultur in Waldhumus und Holzerde mit Sand. Über⸗ winterung im hellen Kaphauſe, alſo bei +8 bis 100 C.; die Pflanzen auch im Winter (ohne Ruhezeit!) weiter pflegen, ähnlich wie Nr. 1271. 1268. Füchsia serratifölia Ruiz et Pav., Ge- ſägtblätterige Fuchſie. Peru. Zweige aufrecht, dunkel- rot. Blätter meiſt zu Zen, länglich-lanzettförmig, ſpitz, geſägt, bis 14 cm lang, mit rotem Stiel und roter Rippe. Blütenſtielchen kürzer als die Blüten. Kelch ſchön, an 6—7 cm lang, karmeſinrot, bis zum Ende der Röhre hellrot abblaſſend, die Zipfel gelblichgrün. Kronblätter ſcharlachrot, kürzer als die Kelchzipfel; bei f. multiflora die Blüten hell-aſchfarben und ſcharlachrot, bei f. alba mit großem, weißem Kelch. Wird als vortrefflicher Winterblüher geſchätzt. Kultur wie Nr. 1264 oder Nr. 1271. 1269. Füchsia fulgens 0, Leuchtende Juchſie. Mexiko. Blütezeit: Sommer. — Wurzelſtock fnollig- verdickt. Zweige und Blütenſtiele rot, kahl [bei F. cordifolia Denth. ſamt den Blättern abſtehend— behaart, Kelchröhre ſcharlachziegelrot, die Zipfel und Kronblätter grün]. Blätter gegenſtändig, ziemlich kahl, aus faſt herzförmigem Grunde eirund und eirund— länglich, ganzrandig oder undeutlich-gezähnelt; ſpitz, ohne den Stiel 10—20 cm lang, 5—12 cm breit. Blüten zahlreich, in beblätterten, dichten, hängenden Endtrauben. Kelch lebhaft-mennigrot, an 10 em lang, ſeine Zipfel 1½ em lang mit grünlicher oder weiß— licher Spitze. Kronblätter ſtumpflich, gegen 1 cm lang, ſcharlachrot. Beeren etwas nd glänzend, grün, eßbar, wie reife Apfel duftend. k. dependens Hook. (syn. F. tuberosa hort.) hat mehr herabhängende Zweige. Verwendung als eine der prächtigſten Zier— pflanzen ſowohl für Topfkultur, als auch im Sommer im freien Lande! Kultur wie Erythrina Crista-galli unter Nr. 842 1270. Füchsia corymbiflöra Ruiz et Pav., Doldentraubige Juchſte. In den Anden Perus. Strauch, 1½ —2 k m Hoch werdend. Blütezeit: Sommer bis Herbſt. — Zweige und Blätter weich— behaart. Blätter länglich oder oval- länglich, zu— geſpitzt, ganzrandig, 20—32 cm lang, Blattſtiel und Blattnerven gerötet. Blüten in vielblumigen, hängenden, dichten, faſt doldentraubigen Endtrauben. Kelch trichterig, 7—9 cm lang, karminrot, die Röhre oben faſt 1 cm breit, die Zipfel zurückgeſchlagen, 2—2½/ em lang; Kronblätter ebenſolang, aufrecht- 334 Fam. 87. Onagraceae, Or XXII 36, abſtehend, ſcharlachrot, länglich, ſpitz. Reife Beere cylindriſch, eben, ſchwarz. — f. alba hat heller grüne, an Blattſtielen und Blattnerven nicht gerötete Blätter; Kelch weiß oder rötlichweiß; Kronblätter dunkel- karmeſinrot; fie blüht ſchon bei 60—90 em Höhe. en m 3 SI { M 2 = a 7 A NN KIT IÜTHTE 7 N NM N DIS A ZIEH = SE 2 d = N .\\h \ Ne \\ 0 N 8 ZEN * Doldentraubige Fuchſie. SZ 7 IK BEUF/, 8 — 0 Verwendung. Art und Form gehören zu den prächtigſten Fuchſien, blühen aber am reichſten, wenn im Sommer ins freie Land ausgepflanzt. Wenn Herbſtfroſt eintritt, hebt man ſie mit gutem Erdballen aus und überwintert ſie bis zum Wiederauspflanzen (im Mai) an irgend einem luftigen froſtfreien Orte. 1271. Füchsia triphylla H. B. Kth., Tafel | 84, 336 (syn. F. racemosa hort., nicht Zam.), Dreiblätterige Fuchſie. San Domingo. Strauchig, 20—45 em hoch. Blütezeit: faſt das ganze Jahr. — Pflanze buſchigwachſend. Zweige kurz-weichhaarig. bis Fam. 89. Loasaceae, O XXII 15. * Blätter häufiger gegen- als zu Zen quirlſtändig, eirund⸗ länglich, ſpitz, ganzrandig oder gezähnelt, bewimpert, oberſeits metalliſch-dunkelgrünrot, unterſeits lebhaft⸗ rotbraun mit behaarten Nerven. Blütenſtielchen achſel⸗ und endſtändig, kürzer als die Blüten, insgeſamt zu vielblumigen beblätterten Endtrauben gruppiert. Blüten feurig-korallenrot, prächtig. Kelchzipfel eirund⸗ lanzettlich, zugeſpitzt, die lanzettlich-länglichen, lang⸗ geſpitzten Kronblätter wenig überragend. Verwendung. Eine wirklich prächtige Art! Sowohl für Topfkultur, als auch für Beete im Garten jet fie allgemein empfohlen. Sie verlangt im Gegen- ſatz zu anderen Fuchſien eine leichtere, ſtark mit Sand vermiſchte Erde, darf durchaus nicht zu tief gepflanzt werden und liebt nur halbſonnigen Standort unter Glas. Betont ſei, daß dieſe Art weder dunkel noch kalt überwintert werden darf, ſondern auch im Winter bei + 6 bis 10° C. im Kaphauſe oder hellem Zimmer in mäßigem Wachstum erhalten werden muß; Be⸗ wäſſerung dann aber ſeltener als im Sommer. 1272. Füchsia procümbens . Cunn., Anıpel- Juchſte. Australien. Strauch. — Stengel dünn, niederliegend, ſehr lang, vielfach verzweigt. Blätter rundlich-herzförmig, ſtumpf, gezähnt, nur etwa 1½ cm lang, an längeren, fadenförmigen Stielen, oben blaß⸗ grün, unten weißlich. Blumen einzeln, achſelſtändig, an 8—12 mm langen Stielen. Kelchröhre 7—8 mm lang, gelb; Kelchlappen länglich-lanzettförmig, auch die Kelchröhre zurückgebogen, braunrot, am Schlunde grünlich. Staubfäden herausragend und die Antheren mit bläulichem Blütenſtaube. Beere ſehr groß, ver⸗ kehrt-oval, ſtumpf-gerippt, 2— 2 em lang, hellroſenrot, weiß⸗bereift. Eine Pflanze des Kalthauſes, ſehr wertvoll als ausgezeichnete Ampelpflanze, im Winter für den Blumenſalon, im Sommer für das Stubenfenſter, zur Ausſtattung der Veranda u. ſ. w. Die fadenförmigen Stengel hängen bis 1 m lang graziös nach allen Seiten herab. Gattung 393. Semeiändra Hook, Wandelmäunchen, O XXII 36 (griechiſch: ssmeion — Zeichen, Merkmal; aner, andros — Mann; das 2. Staubblatt nur Fronblattartig). Blüten unregel- mäßig. Der über den Fruchtlnoten hinausragende Teil der Kelchröhre lang = trichterförmig, gekrümmt, gefärbt, abfallend: Lappen 4, linealiſch-verlängert, 3 herabhängend, der 4. kleiner. Kronblätter 4, klein, linealiſch-pfriemlich. Staubblätter 2, eins davon blumenkronartig und ohne Kölbchen. Fruchtknoten 4fächerig. Kapſel klein, kugelig, lederig, 4klappig, vielſamig; Klappen von der Samenſäule abſpringend. Zierliche, flaumhaarige Sträucher. Blätter zumeiſt gegenſtändig, geſtielt, länglich-lanzettlich, geſägt, dünn. Blüten anſehnlich, achſelſtändig, einzeln, geſtielt. — 2 Arten in den Gebirgen Mexikos, z. B.: S. grandiflora Hook. et Arn., 1-2 m hoch werdend. Blütezeit: faſt das ganze Jahr hindurch. Kelch gefärbt, trichterförmig, bis zur Hälfte in 4 linealiſche Lappen ge= ſpalten; Blüten auf ſchlanken Stielen, etwa 3½ —4 em lang, ſchön blutrot. Verwendung und Kultur wie Fuchsia und Lopezia. Durchaus empfehlenswerte Kalthauspflanze. Vermehrung durch Stecklinge. Anzucht aus Samen. Gattung 394. Zäuschnera Presi, Zauſchnerie, = XXII 36 (nach dem 1799 verſtorbenen Profeſſor Zauſchner in Prag benannt). Kelchröhre linealiſch, Ledig, über den Fruchtknoten in einen trichterförmigen, 4lappigen, am Grunde kugeligen, keulenförmigen Saum erweitert, in der Mitte mit 8 Schüppchen, ſcharlachrot gefärbt. Kronblätter 4, zweilappig. Staubblätter 8, die abwechſelnden kürzer. Fruchtknoten 4fächerig. Kapſel linealiſch, Ledig, unvoll— fommen=4 fächerig, vielſamig. Samen mit Haarſchopf. Niedriges, äſtiges, weichfilziges Sträuchlein. Blätter ſitzend, klein, eirund, länglich oder länglich-lanzettlich, ſtumpf oder ſpitz, die unteren oft gegenſtändig. Blüten anſehnlich, ſcharlachrot oder zinnober— rot, achſelſtändig, einzeln, ſitzend. — Einzige Art: 1273. Zäuschnera californica Tres“, Tafel 54, 336. Kaliſorniſche Zauſchnerie. Kalifornien. Halbſtrauchig⸗ſtrauchig, 20 —40 cm hoch. Blütezeit: Juli bis Oktober. — Die Pflanze iſt entſchieden recht hübſch und reichblühend, beſonders zur Schmückung von Steingruppen und Abhängen, überhaupt ziemlich f ) 2 g trockener und geſchützt gelegener Stellen größerer Gärten Lauberde, die Pflänzchen in Töpfe oder auf ein Beet geeignet. Sie würde viel mehr verbreitet ſein, verſtopfen, dann aber behufs guter Einwurzelung im wenn ſie winterfeſt wäre. Herbſt wieder in ziemlich kleine Töpfe pflanzen und In wärmeren Lagen hält Se r in zie ö g ſie bei günſtiger Bodenbeſchaffenheit unter Fichten- bis zum Frühling überwintern. Vermehrung im zweigdecke unſere Winter wohl aus; ratſam aber iſt es, ſie trocken und kalt zu überwintern, damit der Wurzelhals ſicher erhalten bleibe, und man die Büſche im zeitigen Frühjahr wieder auspflanzen kann. Ab⸗ ſtand etwa 30 em. Anzucht aus Samen leicht. Ausſaat im Frühling oder Sommer in Töpfe mit Gattung 393. Semeiändra bis Gattung 397. Trapa. Nr. 1271-1274. 335 ommer durch Ablieger und Stecklinge leicht; noch * getriebenen Pflanzen. — Keimkraft der Samen ſchneller durch Sproßſtecklinge von im Frühjahr an⸗ 2 Jahre; Keimung innerhalb 3 Wochen. Gattung 395. Gaura L., Prachtkerze, = XXII 36 (griechiſch: gauros — ſtolz; Haltung und Blütenentwickelung der Pflanze). Kelchröhre am Grunde verkehrt-kegelförmig oder länglich— keulenförmig, 3—4edig, über den Fruchtknoten hinaus verlängert und in einen ſchmalen, 3—4lappigen, abfallenden Saum mit linealiſchen Zipfeln endend. Kronblätter 3—4, dem verdickten Kelchſchlund eingefügt. Staublätter 6—8, gleichförmig, herabgebogen. Fruchtknoten 4⸗, ſeltener Z fächerig. Frucht nicht aufſpringend, 3—4edig, lederig oder holzig, an der Spitze bisweilen 3—4ſpaltig, I-44 ſamig. Fruchtſtielchen aufrecht. Kräuter, einjährig oder ausdauernd, ſelten halbſtrauchig. Blätter wechſelſtändig, ganzrandig, gezähnt oder ausgebuchtet. Blüten anſehnlich oder klein, in ährenförmigen oder kopfigen Trauben, roſaweiß. — 20 Arten, im wärmeren Nordamerika. 1274. Gaura Lindhöimeri Zngelm., Tafel 26, 101. Lindfeimers Prachtkerze. Nordamerika. Staudig⸗-halb⸗ ſtrauchig, in der Kultur auch ein- jährig, 50-120 em hoch. Blütezeit: Juli bis Herbſt; bei Topfpflan⸗ zen auch im Frühling. — Stengel auf⸗ recht, äſtig, mit langen, ruten- förmigen, auch hin⸗ und her⸗ gebogenen Zweigen, fein flaumhaarig. N UnterſteBlätter oft ſpatelförmig, leierförmig⸗halbgefiedert oder buchtig— gezähnt oder wellig, die oberſten meiſt ganzrandig. Deckblätter linealiſch-pfriemlich, zartflaumig. Blüten Lindheimers Prachtkerze. zahlreich, in langen Trauben, reinweiß oder rötlich— weiß. Staubfäden lang, gleichfalls weiß; Staub- kölbchen purpurn. Verwendung. Die Pflanze iſt ungemein zierlich, wenn kräftig entwickelt, ſehr reichblühend, deshalb auch ganz allgemein verwendbar. In kleineren Gärten zerſtreut auf Rabatten, in größeren und landſchaftlichen Gärten truppweiſe auf Raſen oder zur Mitwirkung auf Blumengruppen, oder in Lichtungen oder nahe dem Rande von Ziergehölzgruppen ſtets angenehm. Abgeſchnittene Blütenzweige in Waſſer geſtellt, bringen ihre Knoſpen nach und nach zum Aufblühen. Kultur entweder als einjährige Pflanzen und, um ſie ſchon vom Juli ab in Blüte zu haben, Ende März ins lauwarme Miſtbeet ſäen, hernach in ebendasſelbe verſtopfen und ſpäter an den beſtimmten Platz ſetzen; oder Kultur als Kalthaus-Halbſträucher; ſie im Frühling oder Sommer ſäen, überwintern und im kommenden Frühling auspflanzen; ſie werden dann im Laufe des Sommers ungemein kräftig und blühen reicher und früher. Jede lockere, gute Gartenerde genügt. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 396. Circaea L., Hexenkraut, © XXII 36 (nach der Zauberin Circe benannt). Kelchröhre nur ſehr kurz über den Fruchtknoten fortgeführt; Saum 2teilig. Kronblätter 2. Staubblätter 2. Fruchtknoten 1— 2fächerig. Frucht klein, birn- oder eiförmig, faſt lederig, nicht aufſpringend, widerhakig-rauh, 1—2ſamig. Fruchtſtielchen abſtehend. Ausdauernde Kräuter. Blätter wechſelſtändig, geſtielt, eirund, buchtig-gezähnt, dünn. Blüten in end⸗ und ſeitenſtändigen, geſtielten Trauben, klein, weiß. — 3 Arten in Europa, Aſien, Nordamerika; z. B.: * C. intermedia Ehrh., Europa, in ſchattigen Wäldern. Staude, 15—30 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. Stengel aufrecht, kahl. Blätter herzförmig— eirund, geſchweift⸗gezähnt, am Grunde der Blütenſtiele kleine borſtenförmige Deckblätter. Kronblätter ſolang als der Kelch. Griffelnarbe ausgerandet-2 lappig. Frucht faſt kugelig-verkehrteiförmig, dichtwiderhakig-borſtig, oft fehlſchlagend, ſonſt 2 fächerig und 2ſamig. Blüten rötlich oder weiß. — Viel zu wenig gewürdigte Pflanze für ſchattige, humoſe und nicht zu trockene Stellen in Gärten wie in Anlagen zur Belebung des Bodens. Anzucht aus Samen. Vermehrung durch Teilung. Gattung 397. Trapa L., Waſſernuß, GO 124; XXII 36 (franz.: trape — Fußfalle; Früchte einer Fußangel mit 4 Spitzen ähnelnd). Kelchröhre kurz, den Fruchtknotengrund umgebend; Kelch— lappen 4, bleibend, bisweilen dornig. Kronblätter 4, ſitzend. Staubblätter 4. Fruchtknoten 2fächerig. Frucht kreiſelförmig, lederig oder faſt ſteinhart, von den 4 Kelchlappen umgeben, 1fächerig, Iſamig. Schwimmende Waſſerpflanzen. Blätter von zweierlei Form: gegenſtändige, wurzelförmige, untergetauchte und roſettigſtehende, viereckig-rautenförmige, grobgezähnte, ſchwimmende. Blüten einzeln, achſelſtändig, weißlich. — 2 bis 3 Arten, in Europa, Aſien, Afrika; bei uns nur T. natans L. in manchen ſtehenden Gewäſſern; ein— jährig; Blütezeit: Juni, Juli; Blüte weiß; Früchte 4dornig, ſchwarzgrau, eßbar. — Für Liebhaber von Waſſerpflanzen inter— eſſant. Kultur wie für einheimiſche Nymphaea unter Nr. 230 angegeben. Anzucht aus Samen: die Früchte werden entweder an die beſtimmte Stelle in den Teich oder das Waſſerpflanzen-Baſſin geworfen oder zunächſt in mit Schlammerde gefüllte Schalen gelegt und ſpäter an den Platz geſenkt. Familie 88. SAMYDACEAE. 17 tropiſche Gattungen. Gehölze. Blätter einfach, häufig durchſcheinend-punktiert. Familie 89. LOASACEAE, Loaſengewächſe. == XXII 15. (Nr. 12751278.) A. Fruchtknoten 1 fächerig, vieleiig; die die Samenanlagen (Eierchen) tragenden 3—5 Samenleiſten an den Fruchtknotenwänden. Kronblätter ziemlich flach. (S. auch Cajophora.) Gattung 398 Mentzelia. B. Wie A; aber die Kronblätter mehr oder weniger kappenförmig-hohl. i Gattung 399 Cajöphora. 400 Loäsa. 401 Scyphänthus. E 1 71 336 Fam. 89. Loasaceae, O XXII 15, bis Fam. 91. Passifloraceae, O VI 2. Gattung 398. Mentzélia I., Mentzelie, = XXII 15 (nach dem 1701 7 Brandenburger Arzt Chr. Mentzel benannt). Kelchlappen 4—5, kurz oder verlängert. Kronblätter 5, ver⸗ wachſen (in Untergattung Eucnide Zucc. völlig frei), lanzettlich oder ſpatelförmig, ſeltener länglich oder verkehrt eirund, ohne Schüppchen am Grunde Staubblätter zahlreich, ſeltener beſtimmt. Unfruchtbare Staubblätter — wenn vorhanden — fadenförmig oder kronblattartig. Kapſel kreiſel-, keulen- oder cylinderförmig (ſeltener länglich), gerade, wenig- oder vielſamig. Kräuter oder Sträuchlein, zierlich oder robuſt, ſtarr, borſtig oder kahl. Blätter wechſelſtändig, ganzrandig, gelappt oder fiederſchnittig. Blüten groß, einzeln, traubig oder trugdoldig, gelb oder weiß. — 30 Arten, im wärmeren, beſonders weſtlichen Nordamerika. A. Samen 20 oder mehr in einer einfachen Reihe an jeder Samenleiſte. Blüten nur im direkten Sonnenſchein ausgebreitet. Ein⸗ jährige, 50—80 cm hohe Pflanzen: M. Lindleyi Torr. et Gr. (syn. Bartonia aurea Lindl.), Blüten glänzend⸗tiefgoldgelb, im Juli. Staubfäden alle faden förmig. B. Samen ſehr zahlreich, in 2 oder mehr Reihen an den Samenleiſte n HH. decapetala. 1275. C. Samen nur 3—9 und feingeſtreift: M. oligosperma Nutt. (syn. M. aurea Nutt.), Miſſouri. Staude. Blütezeit: Mai bis Juli. Wurzel knollig und fleiſchig. Pflanze rauhhaarig. Blätter lanzettlich-eirund, eingeſchnitten-gezähnt oder gelappt. Blüten ſchön goldgelb, bis 2 em breit, nur im Sonnenſchein offen. 1275. Mentzelia decapetala Urb. et Gilg (syn. | bartoniodes Zucc., Microsperma bartoniodes Walp.), M. ornata Torr. et Gr., Bartonia ornata Nutt., Mexiko. Einjährig, 30—40 em lang. Blütezeit: B. decapetala Sims), Zehnblätterige Mentzelie. Juli bis Oktober. Stengel niederliegend, äſtig, ſehr Nordamerika, auf thonhaltigem Boden. Zweijährig, brüchig-borſtig. Blüten über 5 em breit, lebhaft⸗ 50—100 em hoch. Blütezeit: Auguſt bis Oktober. citronengelb. — Pflanze von kurzen Haaren bärtig-rauh, aufrecht, Verwendung und Kultur. Schöne Belaubung ſehr verzweigt. Wurzel fleiſchig, ſpindelförmig. Blätter und große Blüten laſſen M. decapetala dem Garten⸗ länglich-lanzettlich, ſitzend, unterbrochen-buchtig⸗fieder⸗ freunde begehrenswert erſcheinen. Sie kommt aber ſpaltig; Lappen ziemlich ſpitz. Blüten ſehr groß, ſelten im erſten Jahre noch zur Blüte, iſt alſo als an den Zweig-Enden, gelblichweiß, wohlriechend, ausgeſprochen zweijährige zu behandeln, auch, weil nur abends und nachts blühend. Kronblätter 10, zart und empfindlich, froſtfrei, hell und trocken zu über⸗ gegen 5 em lang, lanzettlich-eirund, hohl und aus- wintern und dann im Frühling an eine warme, ſonnige gebreitet, genagelt, ſpitz, die 5 inneren etwas kleiner. Stelle zu pflanzen. Ausſaat im Mai, Juni in Staubblätter 200 —300, alle fadenförmig. Kapſeln an Töpfe oder ins Miſtbeet; die Pflänzchen zeitig in der Spitze 5— 7 klappig. Samen zahlreich, zuſammen- kleine Töpfe, im Laufe des Sommers in größere gedrückt, kaum gerändert. — Nahe verwandt, aber zu verſetzen und ſpäter überwintern. — Keimkraft der empfindlich, tft: M. bartoniodes ZAgp. (syn. Eucnide Samen 2—3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 399. Cajöphora Presi, Fackelträger, O VIII G; XXII 15. (griechiſch: kaio — ich brenne, phoros — tragend). Kelchröhre (dem Fruchtknoten angewachſen) faſt ſtets ſpiralig-10 rippig; Kelch⸗ lappen 5, gleich. Kronblätter 5, mützenförmig [bei C. canarinodes Urb. et Gilg. (syn. Illairea cauar. Lenné et Koch) ſtets eben], mit ebenfovielen am Rücken 2borſtigen oder mit Anhängſel verſehenen Schuppen abwechſelnd. Staubblätter zahlreich (ſehr ſelten beſtimmt), in Bündeln. Unfruchtbare Staubblätter 10, paarweis den Schuppen gegenüber. Kapſel kurz oder lang, faſt ſtets ſpiralig— gedreht, der Länge nach 3—5= oder 6—12klappig aufipringend. — Kräuter, aufrecht oder windend, rauhhaarig-borſtig; Borſten oft brennend. Die Stengel ſtielrund [bei Gattung Blumenbachia Schrad, 4kantig und die Blüten ſtets einzeln achjelftändig]. Blätter gegenſtändig, ganz, gelappt oder fiederſpaltig. Blüten achſelſtändig, einzeln, traubig oder riſpig. Blüten gelb, feuerrot oder weiß. — 50 Arten, in Südamerika. 5 A. Stengel windend. Kapſel kreiſelförmig, ihre Klappen lederig, gerade oder gedreht . . . C. lateritia (Tafel 26). 1276. B. Nicht windend. Kapſeln kurz, länglich, kugelig oder kreiſelförmig, Klappen gerade oder ſchwachgedreht: C. chuquitensis Voss (syn. Blumenbachia chuquitensis Meyen, B. coronata Veitch), Peru; einjährig, 50—60 em hoch. Blütezeit: Sommer. Aufrecht oder faſt windend. Blätter länglich-lanzettlich, fiederlappig, die Lappen wieder gelappt und gezähnt. Blüten ungefähr 5 cm breit; Kronblätter 5—10, nachenförmig, außen ziegelrot, innen gelb. — C. coronata Hook et Arn., nicht hort. Veitch, Chile; zweijährig, 20 em hoch. Stengel kurz, mehr niederliegend, nebſt den doppelt-fiederteiligen Blättern und den Blattſtielen mit Brennborſten beſetzt. Blumen vierkantig-glockenförmig, glänzend-weiß. — Beide Arten ſehr ſchön. Verwendung zerſtreut auf Rabatten. Kultur wie Nr. 1276. 1276. Cajöphora lateritia Pres!, Tafel 26, 102 (syn. Loasa lateritia 400%., L. aurantiaca Hoolc.), Lam., Blumenbachia contorta DAgp.), Blätter eirund⸗ länglich, ſchrotſägeförmig oder buchtig-fiederſpaltig, am Ziegekroter Fackelträger. Chili. Einjährig (als Grunde faſt herzförmig, die Zipfel ſpitz, tiefgezähnt. Topfpflanze auch mehrjährig), 2—3 m hoch kletternd. Blüten ſcharlachrotorangefarben. Blütezeit: Auguſt bis Oktober bei Juni⸗Ausſaat Verwendung. Beide Arten, vornehmlich aber ſchon im Juni k. J. — Pflanze mit Brennborſten. die erſte und ihre Form find der eigenartigen Geſtalt Blätter fiederteilig: untere Blätter halbgefiedert und und ſeltenen Blütenfarbe wegen überall am Grunde gefiedert, oder doppelt⸗halbgefiedert, 15 bis angenehme Schlingpflanzen, die man an aufgeſtellte 25 em lang, geſtielt; die Lappen ungleich kerb⸗ oder Stangen, an kahles Gehölz, an Gitterwerk u. dgl. ſägezähnig; die oberen Blätter oft am Grunde herz⸗ Whinaufranken laſſen kann. Kultur mühelos. Sie ge⸗ förmig, gelappt. Blütenſtiele lang, 1blütig; Blüten deihen in jedem gut durchlüfteten nicht zu feuchten ſchön und intereſſant, ungefähr 5 em breit, Gartenboden an ſonnigem Standort. Anzucht aus orangefarben⸗mennigrot, außen ziegel- oder Samen. Ausſaat entweder Ende März in ein lau⸗ gelblichſcharlachrot und orangefarben. Honig- oder warmes Miſtbeet oder in warm zu ſtellende Töpfe, Nebenkronblätter an der Spitze mit 3 braunen die Pflänzchen verſtopfen und ſpäter auspflanzen; Zipfeln, am Grunde mit 2 gegen den Griffel gebogenen oder Ausſaat im Juli, Auguſt, die Pflänzchen in Hörnern. Kapſeln kreiſelförmig, ſehr ſteifborſtig, etwa Töpfe verſtopfen, kalt bis lauwarm überwintern und 6— cm lang. Samen klein, dunkelziegelroet. Bei im Frühling auspflanzen oder in größeren Töpfen f. Herbertii (syn. Loasa oder Cajophora Her- weiter behandeln, ſodaß ſie ſchon von Juni ab blühen bertii Aort.) ſind die Blüten etwas größer, ſchön und auch Samen reifen werden. — Keimkraft der Iharlahorangefarben mit gelben Nebenkron- Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. blättern. — C. contorta Presl (syn. Loasa contorta | > (heimatliche Benennung). Gattung 398. Mentzelia bis Gattung 402. Passiflöra. Fr. 1275—1278. 337 Gattung 400. Loäsa Jus, Loaſe, Or XXII 15 Kelchröhre faſt ſtets gerade; Lappen 5, gleich. Kapſel eiförmig, kugelig oder keulenförmig, ſtielrund oder gerippt, ſehr ſelten ſchwach⸗gedreht, vom Kelchſaum gekrönt, am Scheitel frei und hier 3= (bis 5=) klappig⸗aufſpringend, vielſamig. — Kräuter, aufrecht oder windend (ſeltener niederliegend), rauhhaarig und borſtig; Borſten brennend. Blüten meiſt anſehnlich, einzeln, traubig oder faſt riſpig, gelb, weiß oder ziegelrot. — ſtändig, ganz, gelappt oder zuſammengeſetzt. 50 Arten, im tropiſchen Amerika. Blätter wechſel- oder gegen⸗ 1277. Loäsa papaverifölia H. B. Kth. (syn. L. lebhaft-rot- und weiß-panachierten Nebenfron- picta van Houfie, L. vulcanica Ed. Andre, L. Wallisii hort.), Mohnblätterige Coaſe. In den Anden Südamerikas. Einjährig, 50 — 100 cm hoch. Blütezeit: Mitte Sommer bis Herbſt. — Pflanze äſtig, die Stengel aufrecht oder aufſteigend, ſteifhaarig und etwas borſtig. Blätter wechſelſtändig, Zſchnittig, die Teile aber geſtielt, gelappt und geſägt; der End- lappen 3 ſpaltig bis fiederſpaltig, die Seitenlappen kleiner und am Grunde meiſt noch mit einem Neben- läppchen. Blüten an blattgegenſtändigen Stengel— teilen traubenförmig geordnet, von einfachen Deck— blättern geſtützt, bis 4 cm breit, weiß, mit gelben, blättern (Honigblättern). Kelchlappen elliptiſch, 3 nervig. 1278. Loäsa urens Jacg. (syn. L. hispida L. fil., L. ambrosiaefolia Juss.), Brennende Loafe. Peru. Einjährig, 30 cm hoch. Blütezeit: Sommer. — Pflanze mit gelben, ſehr ſteifen Stacheln behaftet. Stengel wenig veräſtelt. Blätter wechſelſtändig, ge— ſtielt, doppeltfiederſchnittig. Blüten außerachſelſtändig, etwa 2½ cm breit, ſchön gelb. Kelchlappen lanzett— lich-linealiſch, ſpitz, kürzer als die Kronblätter. Honig— blätter zweiſpaltig, außen ohne Anhängſel. — Verwendung zerſtreut auf Rabatten; L. urens auch zu kleinen Gruppen. Anzucht wie Nr. 1276. Gattung 401. Seyphänthus Don, Taſſenblume, G XXII 15; (VIII 6) (griechisch: skyphos — Taſſe; anthos — fadig, mit kleineren kappenförmigen, an der Spitze 3Zgrannigen, am Grunde 2ſchwieligen Schuppen abwechſelnd. mal, linealiſch, gerade oder am Grunde gedreht, ſtielrund, geſtreift, faſt der ganzen Länge reich; unfruchtbare 10. Kapſel ſch Blume; Blütenform). Die 5 Kelchlappen der linealiſchen Kelchröhre abſtehend. Kronblätter 5, Staubblätter zahl- nach 3klappig⸗aufſpringend, die Klappen an den Rändern die Samen tragend. — Windendes, weichhaariges, graugrünes Kraut. Blätter gegenſtändig, 2— 3mal⸗fiederſchnittig. Blüten achſelſtändig, ſitzend, gelb. — 2 Arten, in Chile: 8. stenocarpus Urb. et Gilg, mit geitielten Früchten, und S. elegans Don (syn. Grammatocarpus volubilis Presz), Zierliche T., mit ſitzenden Früchten. Beide einjährig; letztere als Topfpflanze im Warmhauſe mehrjährig, bis 2 m und darüber hoch werdend. Blütezeit: Auguſt bis Oktober. Verwendung und Kultur als recht intereſſante Pflanze wie Nr. 1276. Familie 90. TURNERACEAE. 3 Gattungen mit etwa 76 Arten, in Südamerika, Weſtindien, einige in Afrika. Fam. 9). PASSIFLORACEAE, Paſſionsblumengewächſe. G vI2 (Nr. 1279—1284 aus zwei Gattungen.) I. Pflanzen ohne Milchſaft. Unterfamilie a: Passifloraceae, VI 2. Gattung 402 Passiflöra. II. Baumartige Pflanzen mit Milchſaft und ſchwammigem Holze. Unterfamilie b: Papayaceae, Or IV 2. Gattung 403 Cärica. Gattung 402. Passiflöra L., Paſſionsblume, Or VI 2 (lat.: passio — das Leiden, flos — Blume. Man verglich die Blütenteile der gemeinſten Art, der P. coerulea, mit den Attributen des Leidens Chriſti: die 3 Narben ſtellen die Nägel, der rotbeſprengte Fadenkranz die Dornenkrone, der geſtielte Fruchtknoten den Kelch, die 5 Staubkölbchen die Wunden, die Zlappigen Blätter die Lanze, die Ranken die Geißeln, die weiße Farbe der Blume die Unſchuld des Erlöſers dar u. ſ. w.). Kelchröhre kurz, krugig-glockig; Lappen 4—5, linealiſch oder länglich, innenſeitig gewöhnlich gefärbt, auf dem Rücken nicht ſelten gehörnt. Kronblätter 4—5, ſehr ſelten fehlend, nebſt einer einfachen oder doppelten Krone: die äußere aus zahlreichen 1—2 reihigen Fäden oder einer röhrigen Haut beſtehend, die innere röhrig oder fehlend. Staub— blätter 4—5, dem Stempelträger angeheftet. Griffel 3, faſt endſtändig, cylindriſch oder keulenförmig; Narben kopfig. Beere eiförmig, länglich oder kugelig, trocken oder breiig. — Kräuter oder Sträucher, kletternd, ſelten aufrecht. Blätter wechſel-(ſelten gegen-) ſtändig, ganz, gelappt oder geteilt; Blattſtiel oder Blattrippen gewöhnlich mit knotigen Drüſen. Nebenblätter 2 oder fehlend. Ranken ſeiten— ſtändig. Blüten achſelſtändig, einzeln oder traubig, meiſt anſehnlich. — 120 Arten, zumeiſt im wärmeren Amerika, wenige in Aſien. Kletterſträucher (nur b. incarnata eine Kletterſtaude). Blüten mit 3 großen, blattartigen Deckblättern, die gegen die Spitze des Blütenſtiels hin zu einer den Kelch umgebenden Hülle zuſammengedrängt ſind. Blütenſtiele einzeln oder gepaart— ſtehend (bisweilen infolge Abfalls einiger Blätter zu einer Traube angeordnet, z. B. bei P. racemosa). Kelchröhre kurz, glockig— krugig, meiſt fleiſchig. Nebenkrone aus 2 bis mehr Reihen Fäden beſtehend. Die Griffel keulenförmig. A. Blütendeckblätter unter der Mitte vereinigt und eine glockige Hülle bildend. Blätter 3—5—7 lappig: P. serrata L. (syn. P. Sellowii Dehnh.), Blüten prachtvoll, lilafarben, wenn ausgebreitet 5—10 cm breit. Außerer Fadenkranz hellviolett, innerer aufrecht, an der Spitze lilafarben, Mitte weiß, Grund rot. — Sehr ſchöne Art fürs Warmhaus. B. Blütendeckblätter frei. 1. Blätter einfach, Irippig. a) Außerer Fadenkranz ſolang als die Kronblätter. Blütenſtiele einzeln oder gepaart, kürzer als die länglichen oder länglich-lanzettlichen Blätter, deren Nebenblätter ziemlich breit und blattartig find. Blütendeckblätter ziemlich breit, eirund oder eirund-lanzettförmig: P. amabilis Hook., Mittelbrafilien. Blätter meiſt 8-9 em lang und kaum 5 em breit; Blattſtiele 4drüſig. Blüten meiſt 7—8 em breit; Kronblätter rot; Fadenkranz weiß. b) Außerer Fadenkranz ſehr deutlich kürzer als die Kronblätter. Alles übrige wie bei a: P. cocceinea Aubl. (syn. P. fulgens Morr.), Guiana. Blütezeit: Sommer; Blätter grob doppelt⸗gezähnt, oberſeits glänzend, unterſeits roſtfarben— filzig, bei f. velutina DC. pr. sp. beiderſeits roſtfarben-filzig; Kelchblätter außen gelblich, innen gleich den Kronblättern ſcharlachrot: Fadenkranz roſapurpurn. 8 2. Blätter 3—5—7lappig, nicht fußförmig. Stengel und Aſte ſtielrund oder kantig, aber nicht geflügelt. a) Nebenkrone häutig und herabgebogen. * Schlundkrone (Fadenkranz) fadenförmig und mit am Grunde freien Fäden. Blätter bis zur Mitte gelappt: P. speciosa Gardn., Braſilien. Blätter verkehrt-herzförmig, tief-3lappig; Blattſtiele 4drüſig. Blüten ſcharlachrot, gegen 10—15 cm breit; Nebenkrone gegen die Spitze hin purpurn. Fäden des inneren Fadenkranzes am Grunde verwachſnu unn Pe. vitifolia. 1279. b) Mittlere Nebenkrone häutig, aufrecht oder gegen die Säule hin einwärtsgebogen, an der Spitze meiſt in kurze Fäden geteilt. * Blütenröhre glockig, etwas fleiſchig. Mittlere Nebenkrone an der Spitze fädig. T Nebenblätter linealiſch. Blütendeckblätter feingeſägt . . Vilmorin. Dritte Auflage. P. incarnata. 1280. 22 Tr Nebenblätter ziemlich breit, eirund oder eirund-länglich. Blütenſtiele meiſt länger als die Blattſtiele. Blätter deutlich dreilappig, ihr Mittellappen meiſt länger. f 0 Außerer Fadenkranz um die Hälfte kürzer als die Kronblätter: P. alba Lk. et Otto, Braſilien. Nebenblätter blattartig, herzförmig⸗länglich. Blüten radförmig, ausgebreitet etwa 6—7 cm breit, nicht angenehm duftend, rein⸗ weiß; Nebenkrone häutig, kurz, aufrecht, nebſt den Fäden weiß. Kelchblätter gekielt. Reichblühende Art fürs Warmhaus. 00 Außerer Fadenkranz ungefähr ſolang als die Kronblätter. Blütendeckblätter quirl⸗ ſtändig, unter ſich gleich. Laubblätter mit herzförmigem Grunde +rr Nebenblätter nierenförmig. Blütenſtiele 1279. Passiflöra vitifolia H. B. Hihi. (syn. | P. sanguinea Sm., P. punicea DC., P. servitensis Karst., P. caracasana Willd., P. multiformis Jacg., Tacsonia Buchananii Lem.), Rebblätterige Paſſtonsblume. Braſilien, Peru, Neugranada. Blätter herzförmig⸗Z lappig, die Lappen länglich, ſpitz, aus⸗ geſchweift⸗gezähnt, oberſeits glänzend, unterſeits flaumig; Blattſtiele meiſt 2—3 em lang, am Grunde zweidrüſig [bei f. involucrata (syn. P. punicea Mart.) ſind die Deckblätter ſehr groß, doppeltgeſägt und die Säge- zähne drüſig]. Blüten ziemlich groß, 8—15 cm breit, prächtig rotorangefarben oder ſcharlachrot. Fadenkranz ſcharlachrot, weiß-punktiert. Eine prächtige Art, die bei richtiger Pflege auch im Zimmer reich blüht. 1280. Passiflöra incarnäta L., Sleifhfarbige Paſſtonsblume. Nord⸗ und Mittel-Amerifa. Kletter⸗ Staude. Blütezeit: Auguſt, September. — Stengel krautig, bis 3 m hoch kletternd, im Herbſt abſterbend. Blätter tief-3teilig, die Lappen länglich- lanzettlich, grobgeſägt, flaumig; Blattſtiele die Drüſen an der Spitze tragend. Blüten weiß und blaßrötlich. Fäden violettpurpurn, gekrümmt. Frucht grünlichgelb. Eine der härteſten, wenngleich nicht ſchönſten Arten, die in milden Lagen gleich Nr. 1282 überwintert. 1281. Passiflöra violäcea Vell., Violette Paſſtonsblume. Braſilien (Rio de Janeiro). Kletter⸗ ſtrauch. Blätter kahl, unterſeits graugrün, herzförmig, tief⸗Z lappig; die Lappen eirund⸗lanzettlich, ganzrandig oder gegen den Grund hin drüſiggeſägt; Blattſtiele 4 drüſig. Nebenblätter herzförmig-länglicheirund, 2½ bis 5 em lang. Blütendeckblätter eirund- lanzettlich, bleibend. Blüten ſehr ſchön, wohlriechend, S—10 cm breit, radförmig-glockig, violett; Fadenkranzfäden an der Spitze violett, in der Mitte weiß und am Grunde gleich den inneren Fäden ſchwarzviolett. Kelchblätter ſehr langgehörnt. Fruchtknoten oval. Sowohl durch Belaubung, als durch ſchöne Blüte ausgezeichnet; verdient beſondere Empfehlung. 1282. Passiflöra coerülea L., Tafel 85, 337. Blaue Vaſſionsblume (fr. Grenadille bleue; Fleur de la Passion; e. Blue Passion Vine). Peru, Braſi⸗ lien. Kletterſtrauch. Blütezeit: Sommer bis Herbſt. — Blätter kahl, breitherzförmig, 5—7 nervig, 5— 7. (bis 9) lappig; die Lappen länglich, mit Weichſpitze, ganzrandig oder buchtig, der Mittellappen länger und mit verſchmälertem Grunde; Blattſtiele etwa 4 cm lang, kaum um die Hälfte kürzer als die Blattfläche und mit geſtielten Drüſen behaftet; Nebenblätter nierenförmig, gezähnt, mit oben weichſpitzigem, nicht mittelſtändigem Nerv. Blütenſtiele faſt ſolang als die 1 i f 3 or lan erwähnten find feinere Schlingpflanzen, die, im Blüten⸗ Blattſtiele. Blütendeckblätter länglich, kahnförmig. Blüten glockig, etwa 7— 9 cm breit, weißlich; Faden⸗ kranz blau, kürzer als der Kelch; die Griffel purpurn. Frucht faſt hühnereigroß, gelb. — Formen: f. Reg- nellii (syn. „Constance Elliot“) Blattlappen linealiſch— länglich, ganzrandig; Blüten weiß; f. angustifolia, Blattlappen ſchmallinealiſch-länglich; k. glauca, die Blattlappen beiderſeits graugrün; f. imbricata, Blatt- häuſer und der Wohnräume find. ſolang oder kürzer als die Blattſtiele E. coerulea (Tafel 85). 1282. * Blütenröhre verlängert, cylindriſch, am Grunde bauchig. F. racemosa (Tafel 85). 1283. P. Raddiana, 1284, lappen 7 oder 9, breitlänglich, ſtumpf, dachziegelig. Die Blaue Paſſionsblume iſt die bekannteſte und neben P. incarnata die härteſte aller Arten, welche an irgend einem froſtfreien Orte, in milden Gegenden gut bedeckt im Freien überwintert werden kann. Eine ſchöne Baſtardform iſt Passiflora coerulea racemosa, zarter als P. coerulea, von der fie nur durch die mehr traubig vereinigten Blüten mit in⸗ wendig violettem, lilafarbenem oder purpurviolettem Kelch und den ſchwarzvioletten, weiß- oder bläufich-gefledten Fadenkranz verſchieden iſt. 1283. Passiflöra racemösa Brot., Tafel 85, 338 (syn. P. princeps Zodd. und hort.), Trauben- Vaſſtonsblume. Braſilien. Kletterſtrauch. Blüte- zeit: Sommer bis Herbſt, bisweilen auch im Winter. — Blätter vielgeſtaltig, faſt ſchildförmig, lederig, kahl, die unteren ganz, eirund, die oberen 3 lappig; Blatt- ſtiele 4drüſig; Nebenblätter länglich. Blütenſtiele achſelſtändig, gegen die Spitze der Zweige hin einander genähert und der Blütenſtand, wenn die dortigen Laubblätter abgefallen, eine (blattloſe) Traube dar⸗ ſtellend. Blüten ausgebreitet 8 — 12 em breit, ſehr ſchön, die der Stammform, k. coceinea, ſcharlach— rot; Fadenkrone dunkelblau, am Grunde weiß. Kelchblätter tiefflügelig-gekielt. — Gartenformen: f. atrorubra hort., Blüten dunkelrot; f. elegans (syn. P. princeps elegans ort.); f. Heleniana (syn. P. prin- ceps Heleniana Hort.). Die Trauben - Baffionsblume iſt prächtig und allgemein, auch für Zimmerkultur, zu empfehlen! 1284. Passiflöra Raddiäna DC. (syn. P. ker- mesina Lk. et Otto, P. dentata Vell.?), Raddi⸗ Paſſionsblume. Braſilien (Rio de Janeiro). Kletter⸗ ſtrauch. Blütezeit: verſchieden (Mai, Juni und Herbſt, ſelbſt im Winter). — Blätter kahl, unterſeits weinrot bis violettpurpurn, bis zur Mitte Zlappig, die Lappen am Grunde drüſiggeſägt. Blattſtiele in der Mitte zweidrüſig. Blütenſtiele länger als die Blätter, ſpreizend. Blütendeckblätter abfallend, klein. Blüten radförmig⸗glockig, mit am Grunde bauchiger Röhre. Kelch und Kronblätter ſchön karmeſinrot; Nebenkrone häutig, aufrecht, ziemlich langröhrig, die Fäden violettpurpurn. — f. Loudonii (syn. P. Loudonii 8 .), eine der Stammart ähnliche Baſtard⸗ form, deren Blumen noch etwas größer, Blätter am Grunde nicht herzförmig, ſondern abgeſtutzt, und Blüten⸗ ſtiele 2 — 4 drüſig. Die Art und ihre Baſtardform verdienen die gleiche Empfehlung wie Nr. 1283. — Verwendung der Paſſionsblumen. Alle ſchmucke prangend, eine ſeltene Zierde der Gewächs⸗ Am Fenſter, dem Balkon und der Veranda ſind ſie vorteilhaft verwendbar. Werden P. incarnata und P. coerulea in der Jugend nicht verzärtelt, ſondern zu kräftigen Topfpflanzen herangezogen, alsdann an eine ſonnige, geſchützte Stelle ins Freie ausgepflanzt, etwa an einer Mauer, einer Gattung 403. Cärica, Melonen baum. Nr. 1279. 1284. 339 Wand, einem Spalier oder an Gitterwerk gezogen, nicht zu große Töpfe; 3. reichlich lüften während der im Herbit, nachdem der Froſt das Laub beſchädigt, Wachstumszeit; 4. bei etwa zu geilem Wuchs (Waſſer⸗ * etwa 20—30 em über dem Erdboden abgeſchnitten überſchuß in der Pflanze) einigemal mit einer und dann, wie bei Gunnera, Nr. 1195, angegeben, gegen 179 ſchwachen Löſung von Geflügel- oder Schafmiſt be⸗ ſtärkere Kälte geſchützt, ſo wird man alljährlich den gießen; 5. nach der Blütezeit allmählich eine Ruhepauſe Sommer hindurch ſich an Blüten erfreuen können. einleiten, indem ſeltener begoſſen und die Wärme mehr Wo fie nicht ausdauern, iſt kühle, froſtfreie Über⸗ erniedrigt wird; 6. zeitig im Frühjahr, vor dem Aus⸗ winterung nach dem Einſtutzen erforderlich. Man beeile treiben, die Stengel kräftig einſtutzen, damit gut ernährte, ſich aber nicht zu ſehr mit dem Einräumen, ſondern kräftige Seitenſproſſe an Stelle der durch Blütentragen gönne ihnen noch möglichſt viel Licht und Luft und — geſchwächten Stengelteile entſtehen. Nicht blühende, ihre Ruhezeit, d. h. begieße ſie nach und nach ſeltener. weil zu ſtarkwüchſige Sproſſe, können auch zu anderer Für das Lauwarm- und zu lüftende Warmhaus Zeit ſchon gekürzt werden. Als geeignete Erdmiſchung ſeien vorzugsweiſe empfohlen: P. violacea, P. serrata, ſei Lauberde oder Waldhumus, milde lehmige Ackererde, P. alba. Für das Kalthaus und Zimmer: P. etwas Miſterde und ziemlich reichlicher Sandzuſatz racemosa!, P. Raddiana mit f. Loudonii, P. coerulea empfohlen. Vermehrung durch Ablieger, Grundſproſſe, Regnellii, P. coerulea & racemosa und auch noch Wurzelſchnittlinge und Stecklinge bietet keine Schwierig— P. coerulea. keit. Als Stecklinge werden kurze, gedrungene Seiten- — ; ö . ſproſſe verwendet, entweder im Frühling oder im gefi 9 e n a 0 er Sommer. Anzucht aus Samen nicht ſchwierig; Kräftige humus- und lehmhaltige Erde; 2. dem lauwarm oder warm ſtellen. — Keimkraft der Samen Zuſtande und der Wuchskraft der Pflanze angepaßte, 2 Jahre Keimung innerhelß z ur Gattung 403. Cärica L., Melonenbaum, © IV 2; XI6a (lat.: Caricus — Karier, davon auch Ficus Carica — Feigenbaum; wegen der Blattform). Staubfäden frei. Blätter einfach, gelappt oder geteilt. [Bei Gattung Jacaratia DC., mit 3—4 Arten, die Staubfäden am Grunde verwachſen und die Blätter ſtets 7—9 blätterig.] — 20 Arten des tropiſchen Amerikas; z. B. Carica Papaya L., Gemeiner Melonenbaum, mit großen, melonenähnlichen, eßbaren Früchten. Intereſſante Warmhauspflanzen, die während der Sommermonate an warmer, geſchützter Stelle auch ins freie Land gepflanzt werden können. Anzucht aus Samen. Ausſaat im zeitigen Frühling in eine mit ſandiger Heide- oder Moorerde gefüllte Schale und dann Bodenwärme von um + 30 C. herum geben. Keimkraft der Samen 1 Jahr (?); Keimung ziemlich ſchnell. Familie 92. CUCURBITACEAE, Kürbisgewächſe. = VI3 und XXII 14. (Nr. 1285-1315 aus einundzwanzig Gattungen.) Wo über die Kultur nichts geſagt iſt, iſt es die am Schluſſe der Familie angegebene. Eine Anzahl Gattungen dieſer Familie beſitzt durchweg oder zum Teil zweihäuſige Blüten; es ſind alſo Pflanzen mit nur männlichen und Pflanzen mit nur weiblichen Blüten vorhanden. Da nun zum Beſtimmen der Gattungen nur die männlichen Blüten als Grundlage genommen werden, die weiblichen Vertreter zweihäuſiger Gattungen ſonach nicht beſtimmt werden können, ſo folgt hier eine für unſere Bedürfniſſe ausreichende Überſicht zum Beſtimmen derſelben. Die () Gattungen enthalten nebenher auch einhäuſige Arten, bei denen männliche und weibliche Blüten auf ein und derſelben Pflanze ſich entwickeln. Schlüſſel zum Beſtimmen der weiblichen Vertreter zweihäuſiger Gattungen. J. Ranken einfach, nur vereinzelt auch mal 2ſpaltig. Thladiäntha Bunge. Erdſtämme knollig. Blätter herzförmig⸗eirund, ganz, ſelten teilig. Blüten groß, gelb. Kelchröhre im Schlunde ohne oder mit einer einzigen wagerechten Schuppe. — Freiland. Gattung 405. (Momördica T.) Blätter ganz, gelappt oder fußförmig-zuſammengeſetzt. Blüten gelb, ſeltener weiß. ar ſehr kurz, mit 2—3 Schuppen im Schlunde. Griffel dünn, Frucht länglich oder flaſchenförmig, oft warzig. — Warmhaus. Gtg. (Anguria Plum.) Blätter ganz, gelappt oder zuſammengeſetzt. Blüten groß, ſcharlachrot, Kelch grün. Griffel fadenförmig, Narben nur 2 und 2ſpaltig. — Gewächshaus. Gtg. 408. Guränia Cogn. Blätter wie vorige Gattung. Blüten klein, Kelch ſcharlachrot. Griffel ſäulenförmig, 2 ſpaltig; Narben 2 ſpaltig. — Gewächshaus. Maximowiczia Cogn. Blätter tief-3—5 ſpaltig. Blüten klein, gelb. Griffel kronblattartig, Zlappig. Frucht klein, beerenförmig. Gtg. 409. Bryönia L. Wurzel oder Erdſtamm ſehr dick, rübenförmig-knollig. Blätter Seckig oder meiſt 3—85 lappig. Weibliche Blüten gebüſchelt oder traubig. Blumenkrone radförmig, 5 teilig, klein, ſchmutzig-weiß bis grünlichgelb. Griffel zierlich, am Grunde ohne dicke 0 141 8 Früchte ſtets kugelrund, klein, beerenartig, rot, ſchwarz oder gelblich. (Einhäuſig iſt nur Bryonia alba L.!) Gtg. (Melöthria L.) Blätter ganz oder gelen pt Ranken ſehr ſelten 2ſpaltig. Weibliche Blüten einzeln oder büſchelig bei— ſammen, klein, gelb oder weiß. Griffel kurz, einer dicken Gen IDErdE eingefügt. Fruchtknoten unter der Blumenkrone eingeſchnürt. Frucht klein, beerenartig, ſeltener kugelrund. Gtg. 4 Coceinia MORE et Arn. Blätter eckig oder gelappt. Weibliche Blüten einzeln, anſehnlich, weiß oder gelb. Griffel zart; Narben 3, gelappt. Frucht klein, ſcharlachrot, bisweilen ſchön marmoriert. Gtg. 422. II. Ranken 2= bis F altın 1. Kronblätter gefranſt. (Trichosänthes L.) Blätter ganz oder häufiger gelappt (bei T. pentaphylla F. v. Muell., zuſammengeſetzt-5zählig, bei einzelnen anderen Zzählig). Ranken 2—5 ſpaltig (bei J. e ars einfach). Blüten weiß (bei T. Kirilowii auch gelb), anſehnlich. Griffel zierlich, verlängert. Fruchtknoten vieleiig. Gtg. Hodgsô nia Hook. fil. Pflanze ſtrauchig, kletternd. 1 immergrün, lederig, handförmig⸗gelappt; Blattſtiele am Grunde auf der einen Seite mit einem nebenblattförmigen Höcker. Ranken 2—5 ſpaltig. Blüten groß, außen gelbrot⸗ filzig, mit dicken fuchsroten Nerven, innen weiß, Franſen oder Kronranken ſtrohgelb. — Gewächshaus. Telfairea Hook. Kletterſtrauch. Blätter 3—5zählig⸗gefingert, die Blättchen länglich, außen am Grunde geöhrt, ſonſt KAusgeſchweift⸗gezähnt oder geſchlitzt; Ranken ſeitlich, 2ſpaltig. Blüten blaßpurpurn, langgefranſt. — Gewächshaus. 2. Kronblätter weder gefranſt, noch zerſchlitzt; weibliche Blüten einzeln ſtehend. a) Blattſtiele an der Spitze 2drüſig, oder die Blätter am Grunde mit deutlichen, erhabenen Drüſen. 22 * 2 b 2 8 — dx he A ee To 340 Familie 92. Cucurbitaceae, Kürbisgewächſe. Of VI3 u. XXII 14. (Lagenäria Ser.) Hochkletternd, moſchusduftend. Blätter ganz, eirund oder nieren⸗herzförmig, gezähnt, meiſt weich. Blattſtiele an der Spitze mit 2 Drüſen. Blüten groß, weiß. Frucht vielgeſtaltig. Gtg. 421. ; Sphaerosicyos Hook. Hochkletternd, moſchusduftend. Blätter anfangs 5fantig, ſpäter 5lappig und wieder gelappt, flaumhaarig⸗ſcharf; Blattſtiele an der Spitze 2drüſig. Blüten groß, weiß. Frucht kugelig, gelblichweiß⸗-marmoriert. Gtg. 412. oceinia Wight et Arn. Blätter gelappt, unterſeits nahe dem Grunde drüſig und nur bei dieſen Arten die Ranken 2ſpaltig (ſiehe auch Coceinia unter „Ranken einfach“!). Blüten ziemlich groß, gelb oder weiß, mit 3 unfruchtbaren Staubblättern und verlängertem Griffel mit 1 dreilappigen Narbe. Früchte ſcharlach⸗ oder granatrot, oft ſchön marmoriert. Gtg. 422. b) Blattſtiele oder Blätter am Grunde nicht mit dicken Drüſen. { Edmöndia Cogn. Hochkletternd. Blätter breit, eirund, Sedig oder Zlappig; Ranken 4—6ſpaltig. Blüten groß, weiß; Kelchröhre innen ohne Schuppen. Griffel ſäulenförmig, Zſpaltig. Frucht geſtreift. a Abobra Naud. Hochkletternd. Wurzeln rübenförmig. Blätter ſpäter feinzerſchlitzt. Ranken 2ſpaltig, ſelten mal einfach. Blüten unſcheinbar, grünlichgelb, Griffelnarben linea liſch, ſtrahliggeſtellt. Früchte klein, etwa 1 em lang, ſchön rot. Gtg. 416. 5 Arkezöstis Raf. (syn. Cayaponia Manso). Blätter 3—7lappig oder ⸗teilig, ſelten ganz. Ranken 2—5ſpaltig, ſelten einfach. Blüten weißlich bis gelbgrün, meiſt ziemlich groß. Der Griffel 3 ſpaltig, mit 3 verbreiterten, zurückge⸗ ſchlagenen Narben. I. Die Staubkölbchen find unter ſich zu einem waagerechten kreisrunden Ringe verſchmolzen; auch die Griffelnarben find ähnlich verwachſen. Gattung 404 Cyclanthera. II. Die Staubkölbchen nicht wie bei I. verſchmolzen. 1. Die Staubfäden frei oder nur an ihrem Grunde verwachſen. a) Blütenſtaubbehälter der Kölbchen gerade oder nur wenig gebogen. Gattung 405 Thladiäntha. 406 Melöthria. 407 Kedröstis. 408 Angüria. 409 Maximowiczia. b) Blütenſtaubbehälter der Kölbchen S- oder U-fürmig gewunden. * Aufgeblühte Krone radförmig, ihre Kronblätter ganz (nicht geſchlitzt). + Staubblätter dem Kelchſchlunde eingefügt. Gattung 410 Momördica. +r Staubblätter der Kelch röhre eingefügt. 0 Männliche Blüten in Trauben. Gattung 411 Luffa. 412 Sphaerosicyos. 413 Bryönia. 414 Ecbaällium. 00 Männliche Blüten einzeln oder gebüjchelt. (Siehe auch Bryonia und Melothria.) Gattung 415 Cücumis. 416 Abobra. 417 Bryonöpsis. 418 Benincäsa. * Aufgeblühte Krone radförmig; Kronblätter haarförmig⸗zerſchlitzt oder gefranſt. Gattung 419 Trichosänthes. er Blumenkrone glocken- oder trichterförmig. Gattung 420 Cucürbita. 421 Lagenäria. 2. Die Staubfäden zu einer Säule verwachſen. Gattung 422 Coccinia. 423 Micrämpelis. 424 Sicyos. Gattung 404. Cyelanthera Schrad, Kreismännden, O VI3; XXII 14 (griechiſch: kyklos — Kreis, anthera — Staubkölbchen; Staubkölbchenring). Blüten einhäuſig. Kelch becher- oder ſchalenförmig; Krone radförmig; letztere tief⸗„ſpaltig. Staubblatt 1, auf ſehr kurzem Staubfaden; Kölbchen wagerecht, ringförmig, rundum⸗aufſpringend. Männliche Blüten in Trauben; weibliche einzeln, letztere mit ſchief-eiförmigem, geſchnäbeltem Fruchtknoten. Frucht faſt fleiſchig, 1= oder mehrſamig. — Kletternde, kahle oder behaarte Kräuter. Blätter ganz, gelappt oder fußförmig-5—7blätterig. Ranken einfach oder mehrſpaltig. Blüten meiſt klein, gelb, grün oder weißlich, bisweilen 6lappig. — 30 Arten, im wärmeren Amerika. 1285. Cyclanthera pedäta Schrad. (syn. C. blattſtiel an der Spitze nicht lang-weißzottig, mit 5 digitata Arn., Blattſtielchen; Blättchen meiſt eirund⸗lanzettförmig, ganz⸗ Momordica pe- randig oder nur gezähnt. Blüten klein, grün⸗ data L.), Suß- lichgelb, die männlichen doldentraubig beiſammen, die blätteriges weiblichen ſitzend. Kelch viel kürzer als die Blumen⸗ Kreismänn- krone. Frucht fleiſchig- röhrig, bereift, mehrſamig. chen. Nord⸗ f. edulis Naud. pr. Sp., eine etwas höhere Form mit amerika. Ein⸗ großer glatter, eßbarer Frucht. — C. explodens Maud. jährig, 3-5 m | (syn. C. elastica hort.), Explodierendes K., verſchieden hoch. Blüte⸗ durch: Blätter ganz oder ſeichtgelappt, am Grunde zeit: Sommer. ſeichtausgerandet, unterſeits kahl oder ſchwachzottig. — Stengel mit⸗ Ranken einfach oder zweiſpaltig. Frucht mit derben, tels Gabelran⸗ zuſammengedrückten Stacheln, zur Reifezeit auseinander⸗ ken kletternd. ſchnellend und die flachen Samen fortſchleudernd. Blätter mech- Verwendung wegen der friſchgrünen Belaubung ſelſtändig, ge- vorzugsweiſe in größeren Gärten; für kleine Gärten ſtielt, fuß- oder nur der explodierenden Früchte wegen intereſſant. fingerförmig⸗ Die Früchte platzen und ſchleudern die Samen auch Aa N zujammenge- ſchon im gelbgrünen Zuſtande etwas vor der Reife Fußblätteriges Kreismännchen. ſetzt. Haupt⸗ fort, wenn man ſie zuſammendrückt und ſchnell losläßt. Gattung 405. Thladiäntha Buge., Quetſchblume, = VI 3; XXII 14 (griechiſch: thladias — der Gequetſchte, anthos — Blume; Staubkölbchen einander paarweis genähert, zuſammengequetſcht). Blüten zweihäuſig (bei T7. monoica Griseb. einhäuſig). Männliche Pflanze: Blüten einzeln oder traubig. Kelchröhre kurz, am Schlunde mit einer einzigen, wagerechten Schuppe bedeckt; Kelchlappen 5, zurückgekrümmt. Krone etwas ungleich, glockig, 5teilig, mit zurückgerolltem Saum. Staubblätter 5, dem Kelchſchlunde eingefügt, frei, paarweiſe genähert. Frucht⸗ knoten verkümmert. Weibliche Pflanze: Blüten einzeln. Kelch und Krone wie bei den männlichen, aber ohne Schuppe. Griffel 1, dreiſpaltig oder 3. Frucht länglich, ſpindel- oder cylinderförmig, fleiſchig, vielrippig, grün oder rot, vielſamig; Samen wagerecht⸗ liegend. — Kletterkräuter, weichbehaart, mit knolligem Erdſtamm ausdauernd. Blätter eirund bis herzförmig, ſelten Zſpaltig. Ranken einfach. Blüten anſehnlich, goldgelb. — 2 Arten, in China und der Songarei. g 1286. Thladiäntha calcaräta Clarke, Tafel blume. Nordchina. Staude, bis 4 m hoch kletternd. 26, 103 (syn. T. dubia Bnge.), Gemeine Quetſch- Blütezeit: Sommer. — Pflanze mehr oder weniger Gattung 404. Cyclanthera bis Gattung 409. Maximowiezia. Fr. 12851288. 341 rauh und mit weitkriechenden knollentragenden Grund- dort, wo man ſie wuchern läßt, ſogar läſtig werden. ſtämmen. Blätter aus herzförmigem Grunde breit- Sie iſt ſchön und allgemein empfehlenswert oval, zugeſpitzt, gekerbt. Blüten zahlreich erſcheinend, zur Bekleidung von Wänden, Zäunen u. ſ. w. Die goldgelb, an den männlichen Pflanzen meiſt ein⸗ weiblichen Pflanzen zieren durch ihre großen roten zeln in den Blattachſeln. Weibliche Pflanzen in Früchte, fehlen aber ſogar in manchen botaniſchen deutſchen Gärten noch ziemlich ſelten; fie entwickln Gärten; während man ſie in Privatgärten hier und nach der Blüte und ſtattgehabten Befruchtung länglich- | da findet. Die männlichen Pflanzen zieren durch das eirunde, ſtachelige, anfangs ſchwärzlichgrüne, reif jehr | friſch-grüne Laub und die großen gelben Blüten; ſie ſchöne bis hühnereigroße dunkelrote Früchte. wachſen ſehr raſch. Vermehrung durch Samen und Verwendung. Die Gemeine Quetſchblume kann Knollen ſehr leicht. Gattung 406. Melöthria L., Haarweibchen, == VI 3; XXII 14 (griechiſch: mélöthron — weiße Rebe, Zaunrübe). Blüten weiß oder gelb, einhäuſig oder zweihäuſig. Kelch glockig oder röhrig. Saum kurz, 5zähnig. Krone teilig. Männliche Blüten traubig, doldentraubig oder trugdoldig, ſeltener büſchelig (ſehr ſelten einzeln). Staubblätter 3 (ſehr ſelten 4 oder 5), der Kelchröhre eingefügt. Weibliche Blüten einzeln, gebüſchelt oder trugdoldig. Griffel kurz, einer ringförmigen Drüſenſcheibe eingefügt. Frucht klein, beerenartig, meiſt an fadenförmigem Stiele hängend, meiſt vielſamig. — Zierliche niederliegende oder kletternde Kräuter, einjährig oder ausdauernd. Blätter ganz oder mehr oder weniger gelappt, meiſt häutig (dünn), am Grunde ohne nebenblattartige Blätter. Ranken einfach, ſehr ſelten 2ſpaltig. — 60 Arten der wärmeren Gebiete beider Halbkugeln. 1287. Melöthria punctäta Cogn. (syn. Bryonia Früchten und kleinen oder ſehr kleinen zuſammenge— punctata T., B. scabra T., B. angulata drückten Samen. Thbg., B. Maderaspatana Berg, Pilogyne suavis Verwendung. Der Wert dieſer Pflanze liegt Schrad., P. affinis Schrad., P. cuspidata Schrad., in der zierlichen dunkelgrünen Belaubung und dem P. tenuifolia Schrad., Zehneria suavis Indl., J. ſchwachen, bei den Blüten etwas ſtärkeren Moſchusduft. affinis Hudl., Z. scabra Sond., Z. mucronata Miq.) Sehr geeignet zur Mitbekleidung an Balkons, zur Vunktiertes Haarweibchen. Südafrika. Staude, Umrahmung der Fenſter (außen oder innen), zu zier— bis etwa 2 m hoch kletternd. Blütezeit: Mai; lichen Guirlanden-Zügen, an Bindfaden oder dergl. Sommer. — Kletterkraut mit knolligem Erdſtamm entlang, auch an unten kahl gewordenen Zierſträuchern. und zierlichen Stengeln. Blätter glänzend-dunfelgrün, Die oberirdiſchen Teile ziehen im Herbſt ein. Weil häutig, herzförmig⸗eirund, kantig oder leicht 3—5lappig, nicht winterhart, find einige Pflanzen in Töpfen bei weiß⸗punktiert, unterſeits ſcharf oder filzig, am Grunde — 5 bis 10 C. zu überwintern. Treibt man ſie ausgerandet, wellig-gezähnelt, etwa 4—5 cm lang und im Frühjahr etwas an, jo erhält man frühzeitig Steck— breit. Blüten zweihäuſig, klein, weiß, die linge, die ſehr leicht wurzeln. Die Pflanzen ſind zwei— männlichen faſt immer in Doldentrauben; Mittel- Häufig und die weiblichen ſind viel ſeltener, weshalb band (Konnektiv) der Staubkölbchen oben nicht ver- Samen ſelten zu haben geweſen. Haage & Schmidt— längert. Weibliche Pflanzen mit kahlen (blauſchwarzen) Erfurt führen jetzt ſolchen laut Samenverzeichnis. Gattung 407. Kedröstis Medio, Schnabelfrucht, Or VI3; XXII 14 (griechiſch: kedrostis, bei Dioskorides eine jog. „weiße Rebe“). Blüten klein, einhäuſig, ſehr ſelten zweihäuſig. Kelchröhre kurz, glockig; Lappen 5, kurz. Krone radförmig, 5teilig. Männliche Blüten traubig. Staubblätter der Kelchröhre eingefügt, 3 (ſelten 5; wenn 5 vorhanden, alle mit 2 Staubkölbchenfächern). Kölbchen (mit Ausnahme von K. hirtella Cogn.) an einem ober— wärts verlängerten Mittelband (Konnektiv). Weibliche Blüten einzeln oder zu mehreren. Fruchtknoten geſchnäbelt. Griffel am Grunde ohne oder faſt ohne Drüſenſcheibe. Frucht beerenartig, nicht aufſpringend, viel- oder wenigſamig. — Kräuter; Stengel beblättert, niederliegend oder kletternd, kahl oder behaart, bisweilen etwas fleiſchig. Blätter ganzrandig, gelappt, gezähnt oder geteilt. Ranken meiſt einfach. — 12 Arten, in Afrika und Oſtindien. 1288. Kedröstis afrieäna Cogn. (syn. Bryonia klein, grünlich, die männlichen zu 5—15traubig, africana L., B. dissecta Thbgy., B. pinnatifida Burch, die weiblichen einzeln, unter denſelben. Frucht eirundlich— Coniandra dissecta Schrad., C. pinnatifida Schrad., kegelförmig, kurz ſchnabelartig-zugeſpitzt, glatt, anfangs C. africana Sond., Rhynchocarpa dissecta | blaßgrün, gejtreift, reif einfarbig-orangerot, faſt Naud., R. africana Achers.), Afrikanifde Schnabel: von Olivengröße. Fruchtreife Auguſt, September. frucht. Südafrika. Staude, 4—6 m lang werdend. Verwendung der zierenden Früchte und der Blütezeit: Juli. — Erdſtamm weiß, dick, fleiſchig, gefälligen Belaubung wegen an warm gelegenen ſaftig und brüchig. Stengel mittels einfacher Ranken Mauern, Terraſſen und Ruinen mittlerer und größerer kletternd, ſich veräſtelnd. Blätter im Umriß dreikantig, Gärten. Der dicke Erdſtamm dauert mehrere Jahre, handförmig-3—öteilig, die Teile einmal- oder doppelt- muß aber im Herbſt herausgenommen und bei ſeltener fiederſpaltig, beiderſeits kahl oder faſt kahl, oberſeits Bewäſſerung in einem trockenen, nur mäßig warmen glatt oder feinpunktiert, am Rande flach. Blüten Raume überwintert werden. Gattung 408. Angüria Plum., Angurie, O VI 3; XXII 14 (griechiſch: angourion nannten ſchon die alten Griechen unſere „Waſſermelone“). Blüten zweihäuſig, ſeltener einhäuſig. Kelch grün. Krone groß, radförmig, ſcharlachrot, am Grunde ſehr zuſammengezogen, tief-§Hteilig. Männliche Blüten traubig oder ährig. Staubblätter 2, der Kelchröhre eingefügt; ihr Konnektiv oben in ein Anhängſel verlängert. Weibliche Blüten: Frucht- knoten länglich. Griffel fadenförmig, am Grunde ohne Scheibe (discus). Narben und unfruchtbare Staubblätter 2. Frucht länglich oder eiförmig, ſtielrund, 4 kantig oder gefurcht. Hochkletternde, faſt kahle Stauden. Blätter ganz, gelappt oder zuſammengeſetzt. Ranken einfach. — 17 Arten, im tropiſchen Amerika; z. B.: A. pedata Jacg., A. grandiflora Cogn. Warmhaus! Anzucht durch Ausſaat. Gattung 409. Maximowiezia Cohn, Maximowiczie, Or VI 3; XXII 14 (nach dem Kaiſ. ruſſ. Oberbotaniker und Akademiker K. v. Maximowicz benannt). Blüten klein, gelb, zweihäuſig. Kelchröhre chmal, glodig oder cylindriſch. Kronblätter 5, länglich oder linealiſch. Männliche Blüten traubig, büſchelig, ſeltene 342 Familie 92. Cucurbitaceae, Kürbisgewächſe. f VI3 u. XXII 14. einzeln. Staubblätter 3, frei, dem Kelchſchlunde eingefügt; ihr Konnektiv oben nicht verlängert. Weibliche Blüten einzeln. Fruchtknoten eiförmig, mit 3 Samenleiſten, vieleiig. Griffel kronblattartig. Frucht klein, kugelig, beerenartig, rot, wenigſamig. Kahle Kletterſtauden. Blätter tief-3—7 fchnittig; die Lappen oft wieder gelappt oder eingeſchnitten. Ranken einfach. — 2 Arten, in Texas, Kalifornien und Mexiko: M. Lindheimeri Cogn. (syn. Sicydium Lindheimeri hort.), 2—4 m hoch kletternd. Blütezeit: Sommer. Blätter bei f. tenuisecta A. Gr. tiefzerſchlitzt; die männlichen Blüten traubig; Kelchröhre cylindriſch. — M. tripartita Cogn. (syn. Sieydium tripartitum Naud.), 1—1½ m hoch kletternd. Blätter tief-3lappig oder Zteilig. Männliche Blüten achſel⸗ ſtändig, einzeln bis zu Zen. Kelchröhre glodig. k. tenella Cogn. (syn. Sicydium tenellum Naud.), Blätter etwas kleiner und die Blattlappen an der Spitze eingeſchnitten-Zlappig. — Verwendung der roten Früchte wegen dort, wo viele verſchiedenartige Kletter- pflanzen gewünſcht werden. Gattung 410. Momördica L., Balſamapfel (Beißgurke), O. VI 3; XXII 14 (lat.: momordi — ich habe gebiſſen; Samenränder wie angefreſſen erſcheinend, oder in Bezug auf den zum Beißen geöffneten Frucht⸗ rachen, oder weil der Saft ätzend iſt). Blüten 1- oder 2häuſig. Kelchröhre ſehr kurz, glockig, im Grunde mit 2-3 Schuppen. Krone rad- oder breit⸗glockenförmig, meiſt bis zum Grunde geteilt. Männliche Blüten einzeln, traubig oder trugdoldig. Staub⸗ blätter 3, ſelten 2 oder 5, frei, nicht ſitzend. Weibliche Blüten einzeln; Fruchtknoten vieleiig, mit dünnem Griffel. Frucht oft warzig oder ſtachelig, länglich, flaſchenförmig oder cylindriſch, beerenförmig, nicht aufſpringend oder 3klappig. Blätter ganz, gelappt oder fußförmig-3—7blätterig. oder kletternd. oder ſtrohfarben. — 26 tropiſche, meiſt afrikaniſche Arten. Blätter ganz oder gelappt. 1289. Momördica Charäntia L. (syn. M. zey- lanica Tournef., M. Balsamina Desc. Fl. pit., nicht L.“; M. operculata Vell., M. anthelmintica Schum. et Tonn., Melothria pendula Seb., Cucumis afri— canus Lindl., C. insermedius Rom.), Neben- blätteriger Balſamapfel (fr. Momordique Papareh, Pandipave; e. Balsam-Pear, Bitter Momordica). Einjährig, bis 2 m hoch. Blütezeit: Sommer. — Stengel kletternd, äſtig, geſtreift. Blätter im Umkreiſe nierenförmig⸗kreis⸗ rund, unterſeits an den Nerven behaart, tief⸗fußförmig⸗5— 7. lappig, die Lappen eirund⸗länglich, ge- zähnt oder wieder ge— lappt, und die Läpp⸗ chen mit Weichſpitze. Die Ranken find ein- fach. Blütenſtiel der männlichen Blüte in der Mitte oder uber derfel hen deckblätterig; die Deckblätter nieren⸗ oder kreisrund-herz⸗ förmig, ganzrandig. Kelchzipfel eirund⸗lan⸗ zettlich, ſpitz. Blüten gelblich. Frucht erſt im September, Oktober reifend, orangefarben, länglich, Rebenblätteriger Balſamapfel. Blüten Ihäuſig, die weiblichen einzeln. Kräuter, niederliegend Ranken einfach. Blüten klein oder ziemlich groß, gelb, weiß Blütendeckblätter augenfällig. höckerig⸗knotig, bei f. abbreviata Ser. (syn. Cucumis malabaricus Commeln, Momordica zeylanica Mill., M. senegalensis Zam., M. macropetala Mart., M. humilis Wall,, M. Charantia minor Naud.), die Frucht abgekürzt, die Pflanze auch kleiner bleibend; bei f. longirostrata die Frucht kugelig, 1 bis 2 cm dick und mit 1—1 / cm langem Schnabel. Wenn ſich die dicke fleiſchige Rinde der Früchte öffnet, ſieht man das ſcharlach- oder blutrote Fruchtmark. 1290. Momördica Balsamina L. (syn. M. vulgaris Tournef., M. garriepensis E. Mey., Cucu- mis agrestis Mill., Neurosperma cuspidatum R/), Wunder-Balfamapfel (fr. Pomme de Merveille; e. Balsam-Apple, Balm Momordica). Oſtindien. Ein⸗ jährig, /½—1 / m hoch werdend. Blütezeit: Sommer. — Stengel ſehr zierlich. Blätter im Um⸗ kreiſe faſt kreisrund, kahl, bis zur Mitte 3—5lappig, die Lappen rautenförmig und tief- und ſpitz⸗wieder⸗ gelappt. Ranken einfach. Blütenſtiel der männlichen Blüte mit faſt kreisrund-herzförmigem, gezähntem Deckblatt. Blüten gelblich; die Kelchzipfel eirund, zugeſpitzt. Frucht breit-eiförmig, kammartig⸗höckerig, anfangs grün, dann orangegelb, Mark rot. — M. involucrata E. Men., Natal, in Wäldern, hat Ded- blatt nierenförmig, ganzrandig. Kelchzipfel abgerundet. Blüten weiß. Frucht orangegelb, zuletzt karminrot. Sehr ſchöne, aber nur für ſehr warme und geſchützte Standorte geeignete Kletterpflanzen, die im Glashauſe ihre Früchte ſicherer reifen werden. Gattung 411. Luffa L., Schwammkürbis, O. VI 3; XXII 14 (luf iſt die arabiſche Bezeichnung dieſer Pflanze). Blüten einhäufig, gelb (ſelten weiß), meiſt anſehnlich. Männliche Blüten: Kelchröhre glockig oder kreiſelförmig. Kronblätter 5, frei, verkehrt-eirund oder-herzförmig (bisweilen gezackt). Staubblätter 3, ſeltener 5. Weibliche Blüten einzeln; Kelchröhre über den Fruchtknoten verlängert. Griffelnarben 3, die oft Llappig find. Frucht trocken, vom Griffel gekrönt, länglich oder cylindriſch, innen ſtark faſernetzig, an der Spitze mit Deckel aufſpringend. Einjährige Kletterkräuter. Blätter 5—Tlappig; Blattſtiel ohne Drüſen an der Spitze. Ranken 2—vielſpaltig. Blüten anſehnlich. — 6 Arten, in den Tropen der alten Welt, nur L. operculata Cogn. in Amerika. Z. B.: A. Frucht nicht igelſtachelig, auch nicht knotig-höckerig: L. acutangula Rob. (syn. L. Gosa Ham., Cucurbita acutangula Bl., Cucumis acutangulus L., Momordica Luffa Vell.), Blüten blaßgelb. Frucht 15—30 cm lang [bei f. amara C. B. Clarke (syn. Luffa amara Roxb., Trichosanthes amara Blanco, Luffa Plukene- tiana Ser.) nur 5—6 em lang!]; f. subangulata Mig. pr. sp., Blätter ganzrandig, regelmäßig =eirund oder ſchwachkantig. — L. cylindrica L. (syn. Poppia Fabiana hort.), Oſtindien; Blüten gelb. 3—6 m hoch kletternd. Frucht walzenförmig, ungerippt, grün; bei f. insularum Cogn. (syn. Cucurbita multiflora Sol., Luffa insularum A. Gr.) eiförmig und hühnereigroß. — B. Frucht kurz⸗ igelſtachelig oder knotig-höckerig: L. operculata Cogn. (syn. Momordica purgans Mart., M. americana Casp. Comm., Luffa chilo- ensis Dill., L. purgans Mart., L. quinquefida Seem., Poppia operculata Roem.), Braſilien. — Sie find für Liebhaber von Intereſſe und verlangen ſehr warmen aber doch luftigen Standort. Reife Früchte werden nur im Gewächshauſe zu erziehen ſein. Gattung 412. Sphaerosicyos Hool, Kugelgurke, O VI 3; XXII 14 (griechiſch: sphairos — Kugel, sikyos — Gurke). Blüten zweihäuſig, groß, weiß. Kelchröhre breit-kreiſelförmig. Blumenkrone radförmig bis faſt glockig, bis zum Grunde Steilig oder 5 blätterig. Männliche Pflanze: Blüten traubig; Staubblätter frei, der Kelchröhre eingefügt; Staubkölbchen mit breitem, nicht über die Kölbchen hinaus verlängertem Mittelband. Weibliche Pflanze: Blüten einzeln, mit 3 kleinen unfruchtbaren Staubblättern und ſäulenförmigem Griffel; Narbe 1, dreilappig. Frucht anſehnlich, kugelig, glatt, glänzend-dunkelgrün, ſchön gelblich-marmoriert, fleiſchig, nicht faſerig, auch nicht mit Deckel aufſpringend. Samen glatt, gerändert. — 6 bis 10 m hoch kletternde Staude. Wurzeln faſerig, nicht knollentragend. Blätter gelappt, mit herzfürmigem Grunde PEN PR Gattung 410. Momördica bis Gattung 415. Cucumis. Nr. 1289-1292. 343 Ranken 2ſpaltig, ſelten einfach. Blattſtiele an der Spitze 2drüſig, am Grunde oft mit Deckblättchen. — Einzige Art: S. phaericus Cogn. (syn. Lagenaria sphaerica E. Meyer, Luffa sphaerica Sond., Sphaerosicyos Meyeri Hook. fil.), Gemeine Kugel⸗ urke. Südafrika. Blütezeit: Sommer. Blätter beiderſeits flaumhaarig-ſcharf, oberſeits tiefgrün, bei k. tomentosa find die Blätter faſt ganz ungelappt oder kaum bis zur Mitte gelappt, unterſeits kurz-aſchfarbenfilzig. Für mittlere und größere Ziergärten gewiß angenehm, aber noch wenig bekannt. Muß im Herbſt wohl aus dem Lande gehoben, in einen Topf gepflanzt und froſtfrei überwintert werden. Um Früchte zu erhalten, wird man natürlich neben eine weibliche auch eine männliche Pflanze ſetzen. Gattung 43. Bryönia L., Zaunrübe, O VI 3; XXII 14 (griechiſcher Name für wuchernde Kletterpflanzen, von bryo — ich ſproſſe). Blüten zweihäuſig, nur bei B. alba einhäuſig. Kelchröhre breitglockig. Krone radförmig⸗glockig, 5teilig. Männliche Blüten traubig oder gebüſchelt. Staubblätter 3, ſeltener 5. Weib— liche Blüten traubig oder gebüſchelt (ſeltener einzeln). Griffelnarben 3, oft 2lappig. Frucht eine ſchwarze, rote oder gelbliche viel— ſamige, kugelige, ſaftige Beere. Kletterkräuter, mit rübenförmig-knolliger Wurzel, ausdauernd und etwas giftig. Blätter 3= bis 5 lappig oder ⸗eckig. Blattſtiel ohne Drüſen. Ranken einfach. Blüten klein, grünlich oder weißlich. — 8 Arten, zumeiſt im Mittelmeergebiet. 1291. Bryönia dioeca Jacg., Zweihäuſige Zaunrübe. Europa, Weſtaſien, Nordafrika. Staude, 2—4 m hoch kletternd. Blütezeit: Sommer. — Wurzel fleiſchig, armdick, verlängert, äſtig. Blätter im Umkreiſe eirund oder faſt kreisrund, Hlappig, am Rande wellig⸗gezähnelt, beiderſeits grün und ſchwielig— ſcharf [bei B. cretica Tournef. an den Nerven, wie auch die jungen Früchte weiß-marmoriertſ. Blüten zweihäuſig; die der weiblichen Pflanze doldentraubig und kurzgeſtielt, ihr Griffel nicht herausragend und mit ſcharfen (rauhen) Narben. Kelch kürzer als die ziemlich unſcheinbare grünlichgelbe oder weiß— liche Blumenkrone. Früchte klein, anfangs grün, zur Reifezeit rot, nicht aufſpringend [bei * B. alba L. (syn. B. nigra Dod., B. aspera Stev.) ſchwarz!. f. acuta Desf. pr. sp., hat kahlen oder faſt kahlen Kelch und tief-5— 7lappige Blätter, deren Lappen lan— zettlich und ſehr ſpitz ſind. Verwendung. B. dioeca iſt die ſchönſte. Sie ſind raſchwachſend, gedeihen in allerlei Kulturboden ohne Pflege, ſind deshalb in landſchaftlichen Gärten oft recht gut verwendbar; für kleinere Ziergärten weniger gut, weil ſie ſchon im Spätſommer, in trockenen Jahren ſchon früher, gelbe Blätter bekommen und dann ihre Schönheit eingebüßt haben. In friſchem Boden halten ſie ſich länger grün. Gattung 414. Eebällium 4. Rich., Spritzgurke (Vexiergurke), O XXII 14 (griechiſch: ekballo — ich werfe hinaus: die Samen werden aus der Frucht geſpritzt). Blüten einhäuſig. Kelchröhre kurz, glockig, 5 lappig. Krone radförmig bis breitglockig, tief-5ſpaltig. Männliche Blüten traubig. Staubblätter 3, kurz. Weibliche Blüten einzeln; unfruchtbare Staubblätter kurz, zungenförmig. Fruchtknoten länglich, rauh, innen mit 3 Samenleiſten. Griffel kurz; Narben 3, oft 2lappig. Frucht rauhhaarig bis ſtachelig, ſich zur Reifezeit vom Fruchtſtiel löſend und die Samen elaſtiſch fortſchleudernd. Niederliegendes einjähriges, ſteifhaariges Kraut. Stengel ohne Ranken. Blattſtiele drüſenlos. Blüten grünlichgelb, die weib— lichen in derſelben Blattachſel mit den männlichen beiſammen. [Sphaerosicyos sphaericus Cogn. hat wie die Passifloraceen 2 Drüſen an der Blattſtielſtpitze, aber nur 1 Griffelnarbe.] — Einzige Art, in Südeuropa: E. Elaterium A. Rich. (syn. E. purgans Schrad., E. officinale Mees, E. agreste Rchb., Elaterium cordifolium Mnch., Momordica Elaterium L., Cucumis silvester Bauh.), Wurzel lang, weißlich, fleiſchig. Blätter eirund, eirund-länglich oder fait ſpießförmig, graugrün, bei k. palmatipartitum Boiss. handförmig— geteilt und die Teile fiederſpaltig. Iſt nur intereſſant, weil die zur Reifezeit gelblichen, über taubeneigroßen Früchte ihre in einer Flüſſigkeit befindlichen Samen mit bedeutender Kraft ausſpritzen, auch dann, wenn man die Früchte gegen die Reifezeit hin abtrennt. Sonniger Standort. Ausſaat an den beſtimmten Platz im März, April oder im Herbſt. Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 415. Cücumis L., Gurke, © VI 3; XXII 14 (lat.: encümis — Gurke, von cveuma — Faß; wegen der Fruchtform). Blüten 1häuſig. Kelchſaum 5lappig. Krone radförmig oder fait glockig, tief-5lappig oder =teilig; Lappen länglich oder eirund, ſpitz. Männliche Blüten gebüſchelt, ſeltener einzeln; Staub— blätter 3. Konnektiv über die (bisweilen geraden) Kölbchenfächer hinaus in einen 2fpaltigen Fortſatz verlängert. Blütenſtaubkörner glatt. Fruchtknotenreſt vorhanden und drüſentragend. Weibliche Blüten einzeln, ſeltener gebüſchelt. Griffel kurz, mit 3—5 Narben. Frucht meiſt nicht aufſpringend, fleiſchig oder berindet, glatt oder häufiger mit verſchiedenartigen Hautausſtülpungen. Samen zahlreich, an 3 bis mehr Samenleiſten. — Kräuter, kletternd oder niederliegend, einjährig oder aus— dauernd, meiſt rauhflächig. Blätter ganz, gelappt oder geteilt. Ranken einfach, bisweilen gerade und dornig. Blüten gelb. — 25 Arten, in Aſien, Afrika, Amerika, Auſtralien; in Europa angebaut. [Gattung Citrüllus Neck., Waſſerkürbis, Waſſermelone, iſt verſchieden durch: Blüten alle einzeln; Konnektiv der breiten Kölbchen nicht über dieſe hinaus verlängert. Blätter geteilt; Ranken 2—3 ſpaltig. 6 Arten, z. B.: Citrullus Citrullus Karst. (syn. C. vulgaris Schrad., C. edulis Spach, Cucurbita Citrullus L., Cucumis Citrullus Ser.).] A. Einjährige Arten. 1. Früchte glatt, kahl oder weichhaarig. Blattlappen abgerundet oder ſtumpf BEE, . C. Melo. 1292 2. Früchte meift knotig-höckerig oder mit kegelförmigen Dornen behaftet. Blattlappen ſpitz C. sativus. 1293. C. metulifer. 1294. C. dipsaceus. 1295, C. myriocarpus. 1296. C. Anguria. 1297. C. prophetarum. 1298. lich groß, im Umriſſe fait kreisrund-nierenförmig, am Grunde herzförmig, beiderſeits weichzottig, 5 kantig oder 3— 7lappig, die Lappen meiſt klein, abgerundet, ſtumpf, gezähnelt. Männliche Blüten gebüſchelt; Blüten— ſtiele kurz. Frucht vielgeſtaltig, klein oder groß, weichhaarig oder kahl. Die Garten-Melonen beanſpruchen viel Wärme rauhhaarig, und werden in unſerem Klima nur als Nutzpflanzen kantig, zumeiſt in Miſtbeeten und Gewächshäuſern kultiviert. Zierende mehrere Meter Sorten fürs Freie find: k. Dudaim Naud. (syn. C. lang werdend. Dudaim Z., C. odoratissimus Mnch., C. pietus Jacq., Blätter ziem⸗ C. Schraderianus R. et Sch.), Apfel-Melone. Frucht 3. Früchte mit weichen, zierlichen Dornen bewehrt. B. Ausdauernde Arten (Stauden) 1292. Cücumis Melo Z., Melone. Mittelaſien, tropiſches Afrika. Einjährig. Blütezeit: Mai bis September, je nach der Pflanzzeit. — Stengel krie— chend, äſtig, I en 2 Schlangen⸗Melone. 1 [ 344 kugelig oder eiförmig, von Größe einer Pflaume bis zu einer Apfelſine, orangegelb, bisweilen rot-gefleckt, mit kräftigem Melonenduft, eßbar. — f. flexuosus Naud. (syn. C. flexuosus J.), Schlangen-Melone. Frucht ſehr lang, gebogen, gefurcht, gewöhnlich dunkel- grün, bisweilen mit weißen Längsſtreifen, zur Neife- zeit gelblich und nach Melonen duftend; Fleiſch rötlichgelb und eßbar. Iſt durch die Form der Früchte, die ſich verſchiedenartig krümmen, auffallend. 1293. Cücumis sativus Z., Gemeine Gurke (fr. Concombre; e. Cucumber). Oſtindien. Einjährig. Blütezeit: Juni bis September. — Stengel kriechend oder kletternd, von zierlichen oder brüchigen Borſten oder Haaren ſteifhaarig; Blätter Handfürmig-3—5lappig, die Lappen gezähnt, dreieckig, ſpitz oder langgeſpitzt, Fruchtknoten weichſtachelig. Frucht meiſt länglich bis lang, ſtumpf, 3—6fantig oder eylindriſch, zerſtreut knotenhöckerig, im Alter faſt, aber nicht immer, unbe⸗ wehrt oder geglättet. Samen weißlich, länglich, ohne geſchwollenen Rand, beiderends ziemlich ſpitz, bis 1 cm lang und bis ½ em breit. f. sikkimensis Hook. fil., mit großen, 7— 9lappigen Blättern. Früchte groß, 30—40 cm lang, 15—18 cm dick, eiförmig-länglich, regelmäßig, weiß, mit dicht— ſtehenden rötlichbraunen Haaren bedeckt, innen mit meiſt 5 Samenleiſten. Auch die ſog. „Ruſſiſche Metzgurke“ mit gelbbrauner genetzter Schale iſt erwähnenswert. 1294. Cücumis metülifer Z. Mey. (syn. C. Tinneanus Toschi et Peyr.), Zackenfrüchtige Gurke. Nigritien. Einjährig, bis 1½ m lang. Blütezeit: Sommer. — Stengel ziemlich dünn, niederliegend oder kletternd, lang rauh- oder ſteif— haarig. rauhhaarig, ſpäter ſcharf, Handfürmig-3—5lappig, Mittellappen länger. Blüten gelb, zottig, 5—6 cm lang. Stacheln weichſtachelig. cylindriſch, ziemlich lang geſtielt, mit dicken kegel— förmigen, ſcharf-ſtechenden Dornen bewaffnet, anfangs grün, dann gelb, bisweilen orangerot oder ſcharlachrot, meiſt beſtäubt, fleiſchig, innen rot, 12—15 em lang, 6-7 cm breit. 1295. Cücumis dipsäceus Zhrenbg. (syn. C. Bardanae Fenzl, C. ambiguus Fenzl, Momordica dasycarpa Aochst.), Karden-Gurke. Arabien. Ein⸗ jährig, 1—2 m lang. Blütezeit: Sommer. Stengel ſehr äſtig, lang-iteifhaarig. grün, beiderſeits kurz-ſteifhaarig oder ſcharf, faſt kreisrund oder nieren-herzförmig, ganzrandig, ſtumpf⸗ ausgebuchtet, kantig oder faſt gelappt, am Rande kleingezähnelt. Blüten klein, gelb. Fruchtknoten dicht⸗kurzhaarig. Frucht eiförmig-cylindriſch, von Bemerkenswerte Form: Blätter lebhaft-grün, beiderſeits kurzzottig⸗ Fruchtknoten von derben, faſt kleindornigen Frucht länglich oder eirund⸗ Blätter freudig⸗ Familie 92. Cucurbitaceae, Kür bisgewächſe. G == VI 3 u. XXII 14. ſpäter ſehr ſcharf, weichen Stacheln dicht-igelſtachelig, hellgrün bis blaßgelb, 3—5 cm lang, 2—3 cm did, ſehr bitter. 1296. Cücumis myriocärpus JNaud. (syn. C. Grossularia Hort., C. grossulariodes ort., C. prophe- tarum Jacg., nicht J.)), Vielfrüchtige Gurke („EStachelbeer-Kürbis“). Südafrika. Einjährig, ½ bis 1½ m lang. Blütezeit: Sommer. — Stengel kriechend oder etwas kletternd. Blätter grün, oberſeits faſt kahl, etwas ſcharf, unterſeits ſehr kurzrauhhaarig, übrigens tief-3 — 7lappig, die Lappen und Buchten abgerundet. Fruchtknoten borſtig; Frucht kugelig, zerjtreut-weich-igelftachelig, 2—21/, em dick, grün, ſpäter blaßgelblich, mit grünen Streifen. Blumenkrone gelb, ½ em lang. — Durch die kleinen, ungemein zahlreichen Früchtchen von Intereſſe. der Mittellappen oft mehr ausgebildet und ſpitzer. 1297. Cücumis Angüria Z. (syn. C. anguriodes Roem., C. echinatus Mnch., Anguria americana Tournef.), Angurien- oder Arada-Gurke. Braſilien, an ſandigen Orten. Einjährig, 1½ —2 m lang. Blütezeit: Sommer. — Stengel ſcharf; Blätter frifch-grün, beiderſeits zottig-ſteifhaarig, tief- 5 lappig; N N Ga (7, Arada⸗Gurke. die Lappen bisweilen wiederum gelappt, alle ſtumpf, meiſt wellig⸗gezähnelt. Fruchtknoten länglich, weich— ſtachelig. Früchte langgeſtielt, eiförmig, klein, etwa hühnereigroß, zerſtreut- und kurz⸗igelſtachelig, grün, oft gelb⸗geſtreift oder zur Reifezeit hellgelb und einfarbig. Blumenkrone 1 cm breit. 1298. Cücumis prophetärum Z. (syn. C. arabicus Del.), Propheten-Gurke. Abeſſinien. Staude. Stengel verlängert, weißlich. Blätter weißgrau-aſch⸗ farben, ſcharf, handförmig- 3—5lappig, ſeltener faſt ganzrandig; Lappen ſpitz oder faſt ſtumpf, gezähnt oder wiedergelappt. Blüten gelb. Fruchtknoten fein⸗ weichſtachelig; Frucht faſt kugelig, zerſtreut-beſtachelt, klein, mit meiſt 10 weißen und grünen Streifen. — Kultur ſ. am Schluſſe der Familie. C. sativus wird Anfang Mai unmittelbar ins freie Land geſäet. Gattung 416. Abobra Naud., Abobra, &—r VI 3; XXII 14 (braſilianiſcher Name für Arzneipflanzen der Familie der Cucurbitaceer). Krone radförmig, Steilig, innen wollig; Kronlappen länglich-lanzettlich. Männ⸗ Kelchröhre becherförmig, kurz-5 zähnig. traubig. Staubblätter 3, frei. liche Pflanzen: ö Drüſiger Fruchtknotenreſt vorhanden. Fruchtknoten kugelig, 3—4fächerig; Fächer meiſt je Zeiig; Griffelnarben linealiſch, ſtrahlig-geſtellt. wenigſamige Beere (1—4 Samen im Fach). Samen linealiſch-länglich, kaum zuſammengedrückt und ungerändert. Blüten zweihäuſig, alle einzeln, bisweilen die männlichen Weibliche Pflanzen: Staubblätterreſte fehlend. Frucht eine kleine, hängende, 9 5 us⸗ dauernde Kräuter, bis 8 m hochkletternd, mit fleiſchiger, tiefgehender, einfacher oder gabeliger Pfahlwurzel. Blätter zerſchlitzt. Ranken einfach oder 2fpaltig. Blüten klein, grünlich. — Einzige Art: 1299. Abobra tenuifölia Con. (syn. A. viridi- flora Naud., Bryonia tenuifolia @elb.), Abobra. handförmig- 5lappig, bei größeren feinzerſchlitzt; mit linealiſchen, ſpitzen oder zugeſpitzten, ganzrandigen Südamerika. Blütezeit: Juli bis Oktober. — Blätter oder kleinlappigen Zipfeln, 6—12 cm lang und breit; beiderſeits weiß-punktiert, ſcharf, bei jungen Pflanzen Ranken einfach oder zweiſpaltig. Frucht kahl, etwa . TE . BIFES SE MLN FIN. 4 Dit 1 A 7 BIC Gattung 417. Äbobra bis Gattung 419. Trichosänthes. Fr. 12931301. 345 = cm lang, ſchön karmeſinrot; ihr Mark nicht zwethäuſig find, man alſo, um beide Geſchlechter bitter. Samen 7—8 mm lang, 2—3 mm breit. nebeneinander zu erlangen, ſtets mehrere Pflanzen Verwendung. Eine ungemein zierlich be- beiſammen ſetzen muß, die warmen, ſonnigen Standort, laubte Pflanze und ſchon ihrer Belaubung wegen, mehr etwa an einer Mauer, verlangen. Nur ſtärkere Pflanzen noch, wenn zugleich mit zahlreichen ſchönen Früchten werden ſehr reich blühen. Die Wurzeln überdauern behangen, von bedeutendem Zierwert; allein ihre unſere Winter ziemlich gut, wenn man ſie bei Eintritt ſehr ſpät reifenden Früchte kommen in Norddeutſchland ſtrenger Kälte noch mit Erde oder Laub bedeckt. jelten zur Geltung. Dazu kommt, daß die Pflanzen Gattung 417. Bryonöpsis Arn., Scheinzaunrübe, d= VI 3; XXII 14 (griechiſch: bryonia [fiehe Nr. 413] und opsis — Geſicht, Ausſehen). Blüten ein häuſig, alle gebüſchelt, männliche und weibliche oft zuſammen in einer Blattachſel. Kelch breitglockig, Saum meiſt pfriemlich, 5zähnig oder ganz, aufrecht. Krone breitglockig, S lappig, mit eirunden, oft zurückgebogenen Lappen. Männliche Blüten: Staubblätter 3, kurz, frei. Blütenſtaubkörner fein- weichſtachelig. Ein drüſiger Fruchtknotenreſt fehlt. Weibliche Blüten: Griffel zart; Narben 3, 2lappig. Frucht beerenartig, kugelig, grün oder rot, weiß⸗-bandiert oder marmoriert, wenigſamig. Samen dickrandig. — Einjährige Kletterkräuter. Blätter tief⸗handförmig⸗5 lappig; Lappen eirund⸗ lanzettlich, gezähnt oder mit Ausbuchtungen. Ranken einfach oder geſpalten. Blüten klein, gelbgrün. — Nur 2 Arten: 1300. Bryonöpsis laciniösa Naud. (syn. B. ſcharf, unterſeits blaſſer, kahl und ziemlich glatt. Courtallensis Arn., Bryonia laciniosa L., B. Weibliche Blüten gebüſchelt; Fruchtknoten kugelig. palmata L., Früchte kugelig, faſt ſitzend, 1 —2 om dick, gelblich— B. variegata grün, mit (meiſt 6) weißen Streifen und mit Mill., B. pe- 5 mm langen, 3 mm breiten und 3—4 mm dicken data Hassk., | Samen. f. erythrocarpa Med. pr. sp. (syn. B. tenuiss Zehneria erythrocarpa F. v. Muell.), Früchte ſeher klotzsch,Coc- ſchön karmeſinrot mit weißen Streifen, die cinia palmata Samen von dickem Rande umgeben, 6 mm lang, Roem.), Ge- 4 mm breit und 2 mm dick; ſehr empfehlenswert. ſchlitzte l B. affinis Cogn. (syn. Bryonia affinis Zndl., B. Scdeinzaun- und Bryonopsis Pancheri Naud.), Norfolk-Inſeln; rübe. Oſtin⸗ Weibliche Blüten einzeln; Fruchtknoten länglich, dien, Ceylon flaſchenförmig. Frucht eiförmig, mit kegelförmiger ꝛc. Einjäh⸗ Spitze, kahl, 2—2½ cm lang und bis zu 1½ cm rig, 2—3 m dick, rötlich, weiß-geſcheckt. Samen ſchmutzig-weiß. hoch kletternd. Verwendung. Die Scheinzaunrüben, beſonders Blütezeit: B. laciniosa f. erythrocarpa, ſind ſehr ſchöne Kletter- 8 Sommer. — kräuter, jedoch nur für recht warme, ſonnige Lagen Ar SE Eu Stengel kahl. mit kräftigem, lockerem, humoſem Boden. Beſſer kultiviert Rotfrüchtige Geſchlitzte Scheinzaunrübe. Blätter 8 bis man ſie, um zahlreiche reife, ſchön gefärbte Früchte 12 em lang u erhalten, auch im Sommer im luftigen Glashauſe. und faſt ebenſobreit, oberſeits freudig-grün und 5 0 u ftig hauf Gattung 418. Benincäsa Savi, Benincaſa, 0 VIS; XXII 14 (nach dem italieniſchen Pflanzenkenner Grafen Benincaſa benannt). Blüten einhäuſig; alle achſelſtändig und einzeln. Kelchröhre breitglockig, 5 lappig; Lappen fait blattartig, geſägt, zurückgeſchlagen. Krone radförmig, bis zum Grunde Steilig. Lappen ganz. Männliche Blüten: Staubblätter 3, der Kelchröhre eingefügt. Ein drüſiger Fruchtknotenreſt vorhanden. Weibliche Blüten: unfruchtbare Staubblätter 3. Griffel dick, Narben 3. Frucht eßbar, eiförmig-länglich oder cylindriſch, 25—40 em lang, 10 bis 18 cm dick, beerenförmig, rauhhaarig, bläulichgrün-wachsartig-bereift. Kletterndes, einjähriges, behaartes Kraut mit nieren= förmig⸗rundlichen, 5lappigen Blättern. Ranken 2—3 ſpaltig. Blüten groß, gelb. — Einzige Art: B. hispida Cogn. (syn. B. ceri- fera Saut, B. cylindrica hort., Cucurbita hispida T’hbg., C. cerifera Fisch., C. villosa BI., C. farinosa BI., C. Camolenga Hamm., C. alba Rob., C. littoralis Hassk., C. vacua F. v. Muell., Gymnopetalum septemlobum Mi.), ſog. „Wachskürbis“. Oſtindien. Blütezeit: Sommer. — Kletterpflanze für unſere Glashäuſer. Viel Wärme und viel friſche Luft erforderlich. Gattung 419. Trichosänthes L., Haarblume, O VI 3; XXII 14 (griechiſch: thrix, trichos — Haar, anthe — Blume). Blüten ein- oder zweihäuſig. Kelchröhre länglich oder cylindriſch, oben erweitert 5lappig. Krone radförmig, Steilig; Teile länglich oder lanzettlich, haarförmig-gefranſt. Männliche Blüten traubig, ſelten einzeln, bisweilen mit großen Deckblättern. Staubblätter 3, der Kelchröhre eingefügt, ſehr kurz; 1 Staubkölbchen iſt 1fächerig, die anderen beiden 2fächerig. Weibliche Blüten einzeln, ſelten traubig. Griffel zierlich, verlängert; Narben 3, bisweilen zweiſpaltig. Frucht fleiſchig, kugelig bis flaſchenförmig, vielſamig. — Kletterkräuter, einjährig oder ausdauernd, bisweilen am Grunde halb— ſtrauchig oder mit knolligem Erdſtamm. Blätter ganz, gelappt oder zuſammengeſetzt. Ranken 2—5ſpaltig, ſelten einfach. Blüten weiß, groß oder klein. — 42 Arten, in Südoſtaſien und Auſtralien. A. Männliche Blüten traubig. Samen ſehr zuſammengedrückt. 1. Deckblätter an den männlichen Blütentrauben nur ſehr klein. Laubblätter gel apt T. Anguina. 1301. 2. Deckblätter an den männlichen Blütentrauben groß. Laubblätter am Grunde buchtigeausgerandet . . T. japonica. 1302. T. Kirilowii. 1303. B. Männliche Blüten traubig, ohne oder mit ſehr winzigen Deckblättern. Laubblätter gelappt. Samen gedunſen, breiter als lang, der Länge nach mit einem ſehr dicken Gürtel umgeben (gerändertnꝛꝛꝛꝛꝛꝛ . T. cucumerodes. 1304. C. Männliche Blüten gleich den weiblichen ſtets einzeln. Blüten ſteis zweihäuſig. 1. Blätter mit ausgerandetem Grunde, am Rande gelappt oder gezähnt. 8. T. dioeca. 1305. 2. Blätter mit ſtumpfem abgerundeten Grunde, ganzrandig » > 2 2 2 0 n „„ TE Thwaitesii. 1306. 1301. Trichosänthes Anguina L. (syn. Anguina | Anguina Roem.), Schlangen-Haarblume (fr. Serpent sinensis Mill., Cucumis anguinus L., Trichosanthes | vegetal; e. Serpentlike Gourd). Südoſtaſien. Ein⸗ colubrina Jacg., T. Turolata Steud., Involucraria jährig, 2 m und darüber hoch kletternd. Blütezeit: 346 Juni⸗Juli bis Auguſt; Fruchtreife: September-Oktober. — Blätter häutig, im Umriß faſt kreisrund, am Rande gezähnelt oder wellig, am Grunde tiefausgerandet, 5kantig oder mehr oder weniger 5, ſeltener 3 —7lappig, mit meiſt abgerundeten Lappen, oberſeits zeritreut- behaart oder faſt kahl, unterſeits ſehr kurz- und dicht⸗ flaumig, ſpäter ſcharf. Männliche Blütentrauben oft wenigblütig, ihre Blütenſtielchen kurz, viel kürzer als die Blüte, mit ſehr kleinem Deckblatt; Kelch flaumig, Weibliche Blüten ein- zeln; Frucht⸗ knoten ſchmal⸗ ſpindelför— mig. Frucht ſehr lang, nicht ſelten 1 m Länge über⸗ ſchreitend, mit kurzen, pfriemförmigen Zähnen. big oder ge- ſtreift, reif von orangefar- ben in rot übergehend. Samen wenige, ſehr zuſam⸗ mengedrückt, nicht gerändert Schlangen-Haarblume. (d. h. ohne verdickten Rand). Sehr ſchöne Art, die aber viel Wärme verlangt und am beſten an eine ſüd— lich gelegene Mauer gepflanzt wird. 1302. Trichosänthes japönica 4%. (syn. T. cucumeriua Thbg., nicht Mig. !; Gymnopetalum japonicum Mi.), Japaniſche Haarblume. Japan. Einjährig. Blütezeit: Sommer. — Stengel kahl, glatt. em lang und faſt ebenſobreit, am Grunde ausgerandet, leicht 3—5 lappig, die Lappen Zeckig, ſpitz, ganzrandig oder wellig-gezähnelt, beiderſeits kahl und glatt. Ranken 3- bis mehrſpaltig. Männliche Blüten- trauben wenigblütig, mit großen breit-eirunden, tiefpfriemlich- gezähnten Deckblättern. Kelch von der Spitze bis zum Grunde dünner, mit verlängerten linealiſchen, ganzrandigen Zähnen. Weibliche Blüten einzeln, ohne Deckblätter. Blüten weiß. Frucht eiförmig, am Grunde wie an der Spitze etwas ſpitz, grünlichgelb, glatt, 9furchig, 8 em lang, 5 bis 6 em dick. Samen ſchwärzlich, 11 mm lang, zuſammen⸗ gedrückt, nicht gerändert. — Iſt härter als vorige und ihrer ſchönen Blüten wegen überall angenehm. 1303. Trichosänthes Kirilöwii Maxim. (syn. Eopepon vitifolius Naud, E. aurantiacus Naud.), Kirilowis Haarblume. Mongolei. Staude, 7 bis 10 m hoch kletternd. Blütezeit: Sommer. — Wurzel dick, knollenförmig. Blätter häutig, im Umriß kreisrund, beiderſeits anfangs zerſtreut-behaart, ſpäter punktiert⸗ſchärflich oder unterſeits kahl, am Grunde ausgerandet, meiſt handförmig⸗-tief-5—7lappig, die Lappen länglich oder länglich-lanzettlich, ſpitz, grob— eingeſchnitten-geſägt oder wieder gelappt; Ranken Stengel hochkletternd, gefurcht. Blätter 7—10 cm lang, 4—8 cm breit, herz- förmig bis eirund⸗ länglich, ſpitz, ſeichtgelappt, petalum integrifolium Kurz), Bengalen. Blätter häutig, im Umriß breit-eirund, 8—12 | Familie 92. Cucurbitaceae, Kürbisgewächſe. Or VI 3 u. XXII 14. 3—bipaltig. Männliche Blütentrauben an der Spitze wenigblütig; Deckblätter groß, verfehrt-eirund, ſpitzgezähnt. Kelchröhre von der Spitze bis zum Grunde dünner. Kelchzäh ne verlängert, linealiſch. Kronblätter flaumig, tiefgeſchlitzt, die Schligteile vielſpaltig, langgefranſt. Weibliche Blüten ein⸗ zeln und ohne Deckblätter. Frucht eiförmig oder eiförmig⸗länglich, glatt, kahl, ockergelblich-orange⸗ farben 9—10 cm lang, 5—8 cm dick; Samen zahl- reich, blaßrotgelb, 1½ cm lang. Blüten weiß. 1304. Trichosänthes cucumerödes Maxim. (syn. T. cucumerina Mig., nicht Thbg.; T. quadri- cirrha Miq., Platygonia Kaempferi Naud., Bryonia. cucumerodes Schr.), Gurken-Haarblume. Japan. Staude, 4—5 m hoch kletternd. Blütezeit: Sommer. — Wurzel dick, knollig. Blätter mehr oder weniger handförmig- 3—5 lappig oder bisweilen faſt ganzrandig, am Rande gekerbelt oder welliggezähnt. Blüten weiß. 5 inf Frucht mennigrot, glatt, kahl, eiförmig, 6—7 cm grün, einfar- lang, halb jo dick, ihr Schnabel 7—8 mm lang. 1305. Trichosänthes dibéca Roxb. (syn. T. officinalis Wall.), Zweihäuſige Haarblume. Oſt⸗ indien, Bengalen. Staude. Blütezeit: Sommer. — Blattſtiel geſtreift. am Rande grobgezähnelt, beiderſeits ſcharf. Ranken kurz, 2—4 ſpaltig. Blüten groß, weiß; Kronblätter langgefranſt. Frucht länglich, rotorangefarben, kahl, 5—8 cm lang. Samen braun, nicht gerändert, gegen 7 mm lang, 4—5 mm breit und dick. — T. integrifolia Kurz (syn. T. scabra Zour.?, Cucumis integrifolius Rob., Gymno- Stengel ſcharf. Blätter 5—6 cm lang, 7—8 cm breit, fat ganzrandig, nierenförmig, an der Spitze ſtumpf, am Rande wellig und leichtgezähnelt, oft ſehr ſcharf, unterſeits dichtzottig. Kelchröhre dicht-braunzottig. Kronblätter ganz oder zerſchlitzt, weichhaarig, weiß, gelb-aderig. Frucht glatt, orangefarben, 1½ bis. 2 cm dick. Samen länglich⸗elliptiſch. 1306. Trichosänthes Thwaitésii Cogn. (syn. T. integrifolia Thmwait., nicht Kurz), Thwaites’ Haarblume. Ceylon. Staude? Blütezeit: Sommer. — Stengel kantig, kahl. Blattſtiel meiſt 1 em lang; Blätter lederig, dunkelgrün, beiderſeits feinpunktiert, 8-13 cm lang, 3-6 cm breit, länglich oder eirund⸗ länglich, ſpitz, am Grunde abgerundet, am Rande ganzrandig, beiderſeits kahl und glatt; Ranken ein⸗ fach, ſehr lang. Frucht kugelig, rot, etwa 5 em dick. Samen dunkelgrün. — Verwendung dieſer Arten ihrer ſchönen, ge= franſten oder geſchlitzten weißen, überall auffallen⸗ den Blüten wegen in größeren wie in kleineren Gärten; am beſten, weil die Blütezeit nicht eben lange währt, im Verein mit anderen Kletterpflanzen. Am be⸗ kannteſten find T. Anguina und T. japonica, die auch, wenn an Stangen gezogen, ſich gut ausnehmen. Die Erdſtämme der Stauden müſſen, wo ſie unter Laubdecke den Winter nicht überſtehen, im Herbſt heraus⸗ genommen und froſtfrei überwintert werden. Gattung 420. Cucürbita L., Kürbis, Or VI 3; XXII 14 (lat.: cucumis — Gurke, orbis — Kreis; Früchte oft kugelig). ungeteilt. Blüten einhäuſig. Krone glockig, bis zur Mitte oder wenig drunter 5 lappig. Kelchlappen 4—7, einfach oder blattartig, Männliche Blüten einzeln oder büſchelig. Staubblätter 3, dem Grunde der Kelchröhre eingefügt; Staubfäden frei, ihre Kölbchen zuſammenhängend, in ein Köpfchen zuſammenfließend; Kelchgrunde. Fruchtknoten nicht borſtig, mit 3—5 Samenleiſten. Griffel kurz, mit 3-5 Narben. Frucht fleiſchig, in Größe, Form und Farbe ſehr verſchieden. Kräuter, niederliegend oder kletternd. Blätter am Grunde meiſt herzförmig, ganz oder gelappt. Ranken 2—mehrſpaltig. Blüten groß, gelb. — 10 Arten, im wärmeren Aſien, Afrika und Amerika. N BA! ie Pflanzen. Samen nie ſchwarz. Blätter ſtarr (nicht weich). Kelchröhre glockig, mit fleiſchigen oder pfriemlichen Zipfeln C. maxima (turbaniformis, Tafel 28). 1307. C. Pepo (giromontia, piriformis, Tafel 26). 1308. 2. Blätter weich. Kelchröhre ſehr kurz oder fait fehlend; Kelchzipfel flach, an der Spitze meiſt blattförmig⸗ verbreitert. C. moschata. 1309. 2 B. | (Nr. 1310, mit ſchwarzen Samen, iſt auch einjährig kultivierbar). ter im Umriß eirund oder faſt kreisrund, verſchiedenartigP⸗gelappt, am Grunde ausgerandet . C. fieifolia. 1310. Blätter ſchmal⸗ e => rund, gangeandig oder kaum Belanpt, am Bu abgejtußt ober kaum herzförmig— et . ‚ ,, ꝙ , œPꝶ , ae RT ehe Fe C. foetidissima. 1311. . 1307. Cucürbita 2 inne Duch. 8085 oder nur Hesl Blätter ziemlich ſtarr, bisweilen marmoriert, in Fruchtform etwas abweichend: C. turbaniformis meiſt 5lappig, die Lappen nicht ſelten wieder ge— Roem., C. pileiformis Roem., C. Farinae Mozz., C. lappt, ſpitz und zwiſchen denſelben zumeiſt tiefe Rapallito Carr., Cucumis Rapallato Carr., Pileocalyx ſpitze oder abgerundete Buchten. Haare der elegans Casp.), Größter (oder Speije-) Kürbis (fr. Blattſtiele und der Nerven auf der Blattunterſeite courge; e. gourd). Mittelaſien. Einjährig. Blüte⸗ etwas ſtarr, faſt ſtachelartig und oft ſtechend. Blüten⸗ zeit: Sommer. — Stengel kriechend, faſt ſtielrund. ſtiele aller Blüten ſtumpf-5kantig. Kelchröhre der Blätter mehr oder weniger nierenförmig, ſtarr, meiſt männlichen Blüten glockig, unter der Einfügungsitelle 5 lappig; die Lappen abgerundet und zwiſchen der Blumenkrone ein wenig zuſammengeſchnürt. Kelch— a Blattſtiele gleichartig, ſcharf, jedoch nicht ſtechend. holzend, vielkantig, gefurcht, an der Spitze kaum ver— Blütenſtiele aller Blüten ſtielrund. Kelchröhre der breitert. Blumenkrone gelborangefarben. Früchte in männlichen Blüten verkehrt-kegelförmig, niemals unter Größe, Form und Farbe ſehr verſchieden, klein bis der Einfügungsſtelle der Blumenkrone zuſammen- ſehr groß. Samen ſtets deutlich gerändert, weißlich, geſchnürt. Kelchzipfel linealiſch oder fadenförmig. meiſt breit- oder ſchmal-eirund, 7—25 mm lang. Fruchtſtiel dick, korkig, geſtreift, aber nie wirklich ge— Es giebt über 100 in Größe, Form und Färbung furcht. Frucht meiſt groß oder ſehr groß. Samen der Früchte abweichende, beſchriebene Sorten des eirund, bisweilen kaum gerändert, weiß, ſelten bräunlich Schmuck-Kürbiſſes, die jedem Garten zur Zierde ge— oder rotgelb, meiſt 2— 2½ cm lang und 1 bis reichen, zum Teil auch in den gärtneriſchen Samen— 1!/, em breit. Verzeichniſſen angeboten werden, hier aber nicht be— Hierher gehören unſere beſten Speiſekürbiſſe, die ſchrieben werden können. Wir müſſen uns auf die oft, wie z. B. der „Silbergraue Zentnerkürbis“, ein Kennzeichnung der 8 Gruppen dieſer Art beſchränken. | a Find in 19 171 a 0 1 Hi a) giromöntia Alef., Schiromon - Kürbis. rüchte find in ihrer Art auch eine Gartenzierde. 5 e . 155 Andere Sorten, z. B. „Gelber Rieſen-Melonen-Kürbis“, Früchte lang, mehr als 2 mal jo lang als breit; bald erreichen ſelten ein Gewicht über 80 Pfund. Als ſind ſie cylindriſch, bald an der Spitze breiter, ſie find Zier f f 5 . warzig oder glatt, zuweilen auch mit Längsrinnen. pflanzen ſind die ſog. Turban- oder Türfen- Sehr ſchön iſt der keulenförmige Warzen -Schiromon- bund⸗Kür biſſe beliebt, deren 1 70 auch zart und Kürbis “rar lich 10 60 155 9975 118 En 1 fel genießbar iſt. — Wir unterſcheiden 3 Gruppen: 26 ; (Mi ol en Bram) are 184 C. a) turbaniförmis Alef., Tafel 26, 1043 (syn. b) citrüllina Aef., Zitrull-Kürbis (fr. Citrou- C. turbaniformis Roem. , C. Melopepo Pers., nicht | illes proprement dites). Frucht eiförmig, verkehrt— L.]; Pileocalyx elegans Casparrint), Turban- eiförmig oder elliptiſch, höchſtens 2mal ſo lang als (Türkenbund -) Kürbis (fr. Potirons couronnés). breit, groß oder mittelgroß, glatt oder warzig. Früchte von Apfelgröße bis 50 em Breite; es ſcheint c) Melöpepo Alef. (syn. C. Melopepo L. e p.), von der Frucht oben eine kleinere herauszuwachſen, Melonen-Kürbis (fr. Patisson und Courgeron), die mindeſtens halb ſo groß iſt als der untere Teil. Rinde nicht zu verwechſeln mit manchen in den Katalogen immer hart; Fleiſch feſt, zart und genießbar, gelb unüberlegt als Melonen-Kürbiſſe bezeichnete Sorten oder weiß. — Es giebt mehrere in Farbe und Größe von C. maxima! — Stengel immer kurz, höchſtens verſchiedene Sorten. 5 1 m lang. Blätter groß; Früchte klein bis mittelgroß, b) semiturbäna Alef., Halbturban-Kürbis. meiſt gedrückt, zuweilen faſt kugelig, mit oder ohne Der Auswuchs iſt höchſtens / jo groß als der untere Rippen, glatt, ſelten etwas warzig, nie mit holziger Teil, gewöhnlich aber noch bedeutend kleiner. Mehrere Schale; faſt alle eßbar. Sorten vorhanden. d) clypeäta Alef. (syn. C. depressa ort.), e) ecoronäta Alef., Garten-Kürbis. Frucht Schild-Kürbis. Frucht hartſchalig, mit 10 Rippen, ohne Auswuchs an der Spitze. — Hierher gehören die nach unten, in der Mitte oder nach oben in Höcker die bekannteſten Speiſe⸗Kürbiſſe, wie: Silbergrauer ausgehen, oder auch nur mit Rippenhöckern allein. Rieſen⸗Melonen⸗Kürbis, Gelber Rieſen⸗Melonen⸗Kürbis, Fleiſch hart, weiß, markig. Samen klein. — Zierkürbiſſe! Grüner Zentner⸗Kürbis 2c. e) pomiförmis Alef. (syn. C. pomiformis 1308. Cucurbita Pepo L. (syn. C. Melopepo | Roem.), Apfel- oder Apfelſinen Kürbis (fr. Courge L., C. verrucosa L., C. ovifera L., C. pyxidaris DC, orangine). Frucht von Apfelgröße und Apfelform, O. Courgero Ser., C. texana A. Gr. und viele hartſchalig, ohne Warzen. Fleiſch hart, ungenießbar. andere untereinander nur wenig abweichende Formen, — Zierkürbiſſe. jo auch Citrullus variegatus Schrad.), Gemeiner f) piriförmis Alef., Tafel 26, 104 b (syn. C. oder Schmuck-Kürbis (fr. Citrouille, Pepon, Girau- | Pepo pyxidaris DC., C. piriformis Zobel), Birn- mon; e. Gourd, Pompion). Mittelaſien. Einjährig. Kürbis (fr. Coloquinelles, Cougourdettes). Frucht Blütezeit: Sommer. — Stengel kriechend, kantig, von Form und Größe einer Birne (k. persiavis iſt n es R enn N ur » Gattung 420. Cucürbita, Kürbis. Ir. 13081908. „ Ser Blütenſtaubkörner weichſtachelig. Fruchtknotenreſte fehlen. Weibliche Blüten: unfruchtbare Staubblätter 3, dreieckig im denſelben keine oder nur ſchwache Buchten. Haare der zipfel fleiſchig oder pfriemlich. Fruchtſtiele ſelten ver⸗ 2 ve wa rien! 9 348 größer), jedoch iſt das ſpitze Ende ſtumpflicher, glatt, ohne Warzen, Frucht kleinſamig, ungenießbar. — Zierfrüchte! Sehr ſchön iſt die geſtreifte Sorte. g) ovifera Alef. (syn. C. ovifera Z.), Eier- Kürbis. Frucht von reiner Eigeſtalt, ohne Warzen. h) verrucosa Z. pr. sh., Warzen-Kürbis (fr. Barbadines Mud. ex p.), Pflanzen ſtets kriechend oder kletternd, mit meiſt ſtark geſchlitzten Blättern und dadurch von warzigen Kürbiſſen der anderen Gruppen verſchieden. Früchte von ſehr verſchiedener Form, ſtets mehr oder weniger reich mit Warzen behaftet. Vergl. auch Gruppe a! — Zierfrüchte! Verwendung der Cucurbita-Pepo-Sorten. Der Zierwert aller Sorten beſteht in der verſchiedenartigen Form und oft auffallenden Farbe der Früchte, welche nach der Reife noch lange Zeit friſch und unverändert bleiben, ſofern ſie trocken und luftig aufbewahrt werden. Manche Sorten find jo ſchön, daß man fie zur Aus⸗ —— N & —> 7 NV „ „M N \ 0 Feigenblatt-Kürbis. ſchmückung des Wohnzimmers mit verwendet. Sorten mit hart⸗ und holzigwerdender Schale laſſen ſich für verſchiedene Gebrauchszwecke verarbeiten. Die Pflanzen zieht man in Landſchaftsgärten an Bäumen hinauf, in deren Aſten die mit ihren großen Blüten und zierenden Früchten beſetzten Zweige Guirlanden und Laubgehänge von maleriſcher Wirkung bilden. Die Sorten ſind zum Ausarten geneigt, wenn mehrere beiſammenſtehen. Man muß deshalb zeitweilig wieder „echten“ Samen beziehen. Alle Sorten können gegen Mitte Mai unmittelbar ins freie Land geſäet werden; man zieht aber vielfach die März-, April-Saat Familie 92. Cucurbitaceae, Kürbisgewächſe. OS VI 3 u. XXII 14. in Töpfe oder Kaſten vor. Die Samen faulen oft leicht oder werden von Ungeziefer beſchädigt, weshalb Ankeimenlaſſen im Keimapparat empfohlen werden mag. 1309. Cucürbita moschäta Duch. (syn. C. Melopepo Zour., nicht IL. !; C. macrocarpa Casp., C. Pepo Wall., nicht I.), Mittelaſien. Einjährig. Blätter weich, 5—6lappig; die Lappen ſpitz, ſelten ſtumpf; Buchten zwiſchen denſelben ſpitz. Haare nie ſtechend. Fruchtſtiele meiſt verholzend, vielkantig, ge⸗ furcht, an der Spitze augenfällig verbreitert. Blüten blaßgelb. Samen ſchmutzig-weiß. 1310. Cucürbita fieifölia Behe. (syn. C. melanosperma A. Br.), Feigenblatt-Kürbis. Oſt⸗ aſien. Staude (20). Blütezeit: Sommer. — Stengel ſehr lang, robuſt, unten ſpäter verholzend. Blätter nierenförmig bis faſt kreisrund, bis faſt zur Mitte 5lappig, mit abgerundeten Lappen und Buchten. [C. radicans Naud. iſt nur durch ſpitze Blattlappen, kleine Früchte und ſchmutzig⸗weiße Samen verſchieden.] Kelchröhre kurz, breitglockig. Frucht groß, 20 —40 cm dick, eiförmig-rundlich, mit grüner, meiſt weißſtreifiger und geſcheckter Schale und mit ſüßem Fleiſche. Samen ſchwarz, ſelten ſchwarzbraun, 16—20 mm lang, 10 bis 14 mm breit. Verwendung der ſehr ſchönen, ſehr haltbaren und ſehr zierenden Früchte wegen! Iſt auch durch die abweichende, aber nur bei guter Kultur ſchöne und kräftige Belaubung beachtenswert. Obſchon ausdauernd, aber nicht winterhart, wird dieſe Art meiſt als ein⸗ jährige kultiviert und die Samen am beſten ſchon Ende März, Anfang April in Töpfe geſäet. 1311. Cucürbita foetidissima . (syn. C. perennis A. Gr., Mud.; Cucumis perennis Fort.), Stink⸗Kürbis (Stauden⸗Kürbis; fr. Courge vivace; Nordamerika. Staude, 5 bis 10 m hoch kletternd. Blütezeit: Sommer. — Wurzel dick, möhrenförmig. Stengel kriechend oder kletternd, dick. Blätter fleiſchig, aſchgrau und rauhhaarig, ſchmal-Zeckig, ganz, an der Spitze ſtumpf, am Grunde abgeſtutzt oder kaum ausgerandet. Kelchröhre kurz, glockig, am Grunde abge— rundet; Kelchzipfel linealiſch, kürzer als die Kelchröhre. Blumenkrone 7—8 em lang, weich⸗ flaumig, ihre Zipfel weich, an der Spitze abgeſtutzt, aber mit einem Spitzchen. Frucht kugelig oder ver⸗ kehrt-eiförmig, etwa hühnereigroß, dunkelgrün und mehr oder weniger weiß- marmoriert, ſehr bitter; Samen weißlich, nicht gerändert, gewöhnlich 1L—12 mm lang, 6—7 mm breit, 2—3 mm dick. Verwendung nur in landſchaftlichen Gärten; hier iſt die Pflanze, wenn erſt einmal angeſiedelt, dauerhaft und iſt mit Vorteil zur Bekleidung von Ruinen, Mauern, Felsgeſtein und an Baumſtämmen zu verwenden, da nur junge oder noch nicht angeſiedelte ältere Pflanzen im Winter einer Laubdecke bedürfen. Altere Pflanzen ſind ſehr raſchwüchſig. e. Perennial Gourd). Gattung 421. Lagenäria ser, Flaſchenfrucht, © VI3; XXII 14 (lat.: lagena — Flaſche, wegen Geſtalt und Verwendung der Früchte). Blüten einhäuſig, ſehr felten 2 Häufig, alle einzeln. Kelch glockig oder trichterförmig, mit 5 pfriemlichen oder lanzettlichen abſtehenden Lappen. Kronblätter 5, frei. Männliche Blüten langgeſtielt; Staubblätter der Kelchröhre eingefügt; Staubfäden frei; Staubkölbchen eingeſchloſſen, frei oder leicht zuſammenhängend, an der Spitze kahl, doppelt⸗gefaltet, s-förmig gewunden; ihr Mittelband (Konnektiv) nicht verlängert, ſchmal oder breit. liche Blüten kürzer geſtielt; Fruchtknoten länglich-eiförmig oder walzlich. vielſamig, mit ſchwammigem Fleiſche. Weib⸗ Narben 3, zweilappig. Frucht vielgeſtaltig, holzig, Samen gerändert, länglich, flach. Hochwindende weichhaarige, einjährige, nach Moſchus duftende Kräuter. Blätter eirund, oder nieren-herzförmig, oder faft kreisrund, gezähnt. Blattſtiel an der Spitze 2drüſig. Ranken 2 ſpaltig. Blüten groß, weiß. Einzige Art: 1312. Lagenäria Lagenäria Voss (syn. L. vulgaris Ser., Cucurbita Lagenaria L., C. leucan- tha Duch., C. siceraria Mol., C. idolatrica Willd., C. pyrotheca Vert., Cucumis bieirrha Forst., : 3 * = 5 1 A Gattung 421. Lagenäria Lagenaria idolatrica Ser., L. cochinchinensis Noem., L. toxicaria Dalz., L. microcarpa Naud.), Ilaſchen frucht (Flaſchenkürbis; fr. Gourde calebasse, Gourge bouteille; e. Bottle Gourd). Tropiſches Aſien und Afrika. Einjährig. Blütezeit: Juni bis September; Fruchtreife von Oktober ab. Früchte je nach der Sorte ſehr verſchieden ge— ſpäter meiſt weißlich oder gelblich; Sa⸗ men weiß, ver⸗ kehrt⸗eirund, länglich oder dreieckig, an der Spitze ge- zähnig, ſeltener abgerundet, 7 — 20 mm lang. — Die wichtigeren Fruchtformen ſind folgende: f. Gurda, Pilger-⸗ f Flaſchenfrucht: „Pilger. Flaſche“. flaſche (fr. Gourd de Pélerin; e. Gourd „Pilgrim- Bottle“; f. Gurda maxima iſt nur eine größere Form. f. depressa, Frucht breit, flachgedrückt, bisweilen nach dem langen Stiele hin ein wenig birnförmig verlängert; Nabel flach oder etwas einge— drückt. f. pyrotheca, Pulverflaſche, Frucht klein oder mittelgroß, von Geſtalt eines Pulverhorns. f. verrucosa hort., Früchte faſt kugelig, anfangs wollig, ſpäter unbehaart und glänzend, ſchwarzgrün, dicht mit Warzen beſetzt. f. Cugurda L., Heberfrucht. f. cla- vata (syn. f. clava Herculis, Lagenaria clavae- ſtutzt oder zwei⸗ bis Gattung 422. Coceinia. Nr. 13091313. 349 formis ort.), Herkuleskeule, Frucht ſehr lang; wenn mit geradem Hals: Keulenkürbis (ſiehe Figur), wenn mit krummem Hals: Trom⸗ N na N petenfürbis. t. ee l longissima 82 >. D A De AR hort., Frucht S WY> N Dim dick und lang, SFT 1 MR der ganzen aus Ar Länge nach faſt " \ As cylindriſch, oft über 1m lang; bisweilen kommt es vor, daß die Frucht ſich krümmt. f. sphaerica hort., nicht E. Mei.“ (syn. f. rotunda hort.), Kanonenkugel, Früchte kugelig oder oval, nur in warmen Gegenden ihre normale Entwickelung erlangend. Verwendung. Die jungen Früchte dieſer Formen ſind anfangs meiſt behaart, zart und brüchig, werden ſpäter glatt, bleiben aber bei uns meiſt hell— grün und find bisweilen weiß- marmoriert; wenn reif, kann man ſie nach Entfernung des Markes und der Flaſchenfrucht: „Herkuleskeule“. äußeren Haut als Holzgefäße zu den verſchiedenſten Zwecken benutzen. Sie verlangen ſehr warme Lage und werden deshalb, ſo intereſſant ſie ſind, immer nur beſchränkte Verwendung finden, z. B. an niedrigen Mauern. Die Früchte bekommen ihre natürliche Form nur, wenn ſie hängen. Gattung 422. Coccinia Wiyht et Arn., Scharlachranke, O VI 3; XXII 14 (lat.: coceineus ſcharlachrot; Farbe der Früchte! ). oder zuſammenhängend; Blütenſtaubkörner glatt. Griffel verlängert, mit 1 dreilappigen Narbe. gend, vielſamig. Zumeiſt zweihäuſig. kurz⸗5ſpaltig; Lappen ſpitz. Männliche Blüten einzeln, traubig oder faſt trugdoldig. Kelch kurz, glockig oder freifelfürmig. Krone glockig, Staubkölbchen in ein Köpfchen vereinigt Weibliche Blüten einzeln; unfruchtbare Staubblätter 3, länglich bis pfriemlich. Frucht beerenartig, cylindriſch oder länglich, ſtielrund, nicht ſchief, nicht aufſprin— Samen an den Leiſten aufrecht oder wagerecht. Kletternde oder niederliegende Stauden, meiſt mit knolligem Erdſtamm. Blätter eckig oder gelappt, unterſeits bisweilen drüſig. Ranken einfach oder geſpalten. Blüten ziemlich groß, weiß oder gelb. Frucht klein, ſcharlachrot, nicht ſelten marmoriert. — 14 Arten, im tropiſchen Aſien und Afrika, auch Südafrika. A. Ranken einfach. Männliche Blüten einzeln. B. Ranken 2ſpaltig. einzeln. 1313. Coceinia cordifölia Con. (syn. Bryonia cordifolia L., B. grandis L., B. palmata Wall., nicht L. J; B. suinosa Wall., B. barbata Ham., Cucurbita dioeca Rob., Momordica monadelpha Roxb., M. Covel Dennst., Cucumis Pavel Kostel., india Wight, C. grandis, C. Loureiriana, C. Wightiana Roem., Cephalandra indica Naud., C. grandis Kurz), Herzblätterige Scharlachranke. Oſt⸗ indien. Staudig⸗halbſtrauchig, kaum 2 m hoch kletternd. Blütezeit: Sommer. — Stengel kletternd oder kriechend und dann leicht wurzelſchlagend. Wurzel dick, oben mit verholzendem unteren Stengelteil und kahl. Blätter etwas glänzend, klein (5—10 em lang und breit), kurzgeſtielt, breiteirund = herzfürmig, ftumpf- 5 kantig oder mehr oder weniger tief-5 lappig, beiderſeits kahl oder oberſeits etwas ſcharf, unterſeits nahe dem Grunde drüſig [bei C. quinqueloba Cogn. (syn. Cephalandra quinqueloba Schrad., Melothria quin- queloba Zeckl. et Zeyh.) faſt ſtets ohne Drüſen und die Blattlappen vorn breiter und ſtumpfl. Blüten Coccinia Blätter geſtielt Blätter gelappt, unterſeits nahe dem Grunde palmata Sond., Momordica palmata E. Meyer), Port Natal (Südafrika). von Taubenei-Größe. — C. Mac-Kennii Cogn. (syn. Cephalandra Mac-Kennii Naud.), um Port Natal. Frucht ſcharlachrot, weiß- oder gelb-gefleckt oder geſtreift, 7—8 cm lang, 2½ 4 cm dick. 5; drüſig: C. palmata Cogn. (syn. Cephalandra Männliche Blüten traubig. Frucht granatrot, Männliche Blüten 2 ziemlich groß, etwa 3 cm lang, glockig, glänzen d— weiß, außen kahl, innen zottig; die weiblichen ohne Deckblätter. Kelchzähne pfriemlich, zurückgeſchlagen. Frucht verkehrt-eiförmig oder länglich, wenn reif ſchön ſcharlachrot, 5 em lang, 2½ cm dick, mit rotem Fleiſche. Samen blaßaſchfarben, am Grunde jeicht-2 zähnig, an der Spitze abgerundet, 6—7 mm lang, 2—4 mm breit, 1½ mm dick. — 3 Formen: f. genuina, Blätter ganz oder 5fantig oder leicht— 5 lappig; f. Wightiana Roem. pr. Sp., Blätter tief- handförmig⸗5lappig, die Lappen länglich und wieder buchtig⸗lappig; k. alceaefolia Cogn. (syn. Bryonia alceaefolia Willd., B. acerifolia Dielr.), Blätter fait bis zum Grunde handförmig-d teilig, die Teile linealiſch— lanzettlich. — C. Moghadd Aschers., aus Arabien, iſt verſchieden durch: Blüten ockergelb. Frucht rot, marmoriert, 5 cm lang, 4 cm breit. Verwendung. Die Scharlachranken ſind kräftig wachſend und ausgezeichnet für Spaliere am Fenſter oder an recht ſonnigen Wänden, ferner zur eee 350 Fam. 92. Cucurbitaceae und Fam. 93. Begoniaceae, O XXII 16, 34 u. XXIII 5. Ausſchmückung von Balkonen, zur Umrahmung von | Herbſt wird die knollenäſtige Wurzel aufgenommen, Thüren, zur Bekleidung von Baumſtämmen ꝛc. Sie verlangen, um ihre Früchte zu reifen, recht warmen | Standort und kräftigen, friſchen Boden. Im warm und faſt trocken in Sand oder Torfmüll über⸗ wintert und Ende April wieder ausgepflanzt. Gattung 423. Micrämpelis Raf, Rebſchlinge, Or VI3; XXII I4 (griechiſch: mikros — klein; ampelis — Weinſtöckchen). Blüten einhäuſig. Männliche Blüten traubig oder riſpig; Staubblätter 2—3, ihre Fäden in eine Röhre verwachſen; ihre Kölbchen frei oder verwachſen; faſt wagerecht, bisweilen gerade; Frucht⸗ knotenreſt fehlend. Weibliche Blüten einzeln oder in derſelben Blattachſel mit den männlichen gehäuft; unfruchtbare Staubblätter fehlend oder haarförmig. Fruchtknoten 2—4fächerig, mehreiig. Frucht klein, nicht höckerig, trocken oder beerig, lang⸗igelſtachelig, innen faſerig, oben mit 1—2 Löchern oder mit Deckel aufſpringend oder unregelmäßig-aufreißend. Samen 1—6 in jedem Fache. — Kletterkräuter, einjährig oder mit knolligem Erdſtamm. Blätter eckig oder gelappt, ſelten ganzrandig Ranken 2—5 ſpaltig. Blüten weiß. — 25 Arten, im wärmeren und tropiſchen Amerika. mit den ihr belaſſenen kurzen Stengelteilen mäßig A. Frucht trocken, kölbchenfächer umgeſchlagen. eystis Wrightii Cogn.). Neu-Mexiko. klein, in wenigblütigen Trauben (nicht riſpig!). weiß, B. Frucht eine ſaftloſe Beere, an der 25 Frucht 2 fächerig; 2. Frucht 2—4 fächerig; Fächer 1—2 ſamig; Echinocystis fabacea Nud., 1314. Micrämpelis lobata 0. Kize. (syn. Echinocystis lobata Torr. et Gr., Elaterium trifo- liatum Z., Sicyos lobata Mnech., Momordica echinata Wiilld., Hexameria echinata Torr. et Gr.), Lappige Rebſchlinge. Nordamerika. Staude, 5—6 m hoch kletternd. Blütezeit: Sommer. — Stengel ſehr äſtig, kantig, gefurcht. Blattſtiele 3—7 em lang; Blätter 7—12 em lang und breit, meiſt bis zur Mitte Samen 2— an der Spitze mit Löchern oder mit Deckel aufſpringend, 2fächerig, die Fächer A-6jamig. Staub⸗ Blattſtiele am Grunde oder an der Spitze nicht lang behaart: Staude, 1—2 m hoch kletternd. breit, zottig-kurzhaarig, tief-Z—5lappig, am Grunde tief ausgerandet, Weibliche Blüten einzeln. 2 em dick, von der Spitze nach dem Grunde hin dünner, kurzgeſchnäbelt, dicht- und kurz-igelſtachelig; Samen ½ͤ em lang. außen zerſtreut-behaart, innen zerſtreut-punktiert⸗drüſig. Spitze unregelmäßig aufreißend. Fächer 2 ſamig; Samen zuſammengedrückt, glatt 2½ cm lang, 1 cm dick, gedunfen, Megarrhiza californica Torr.), 2—4 m hoch kletternd. M. Wrightii O. Ktze. (syn. Echino- Blütezeit: Sommer. Blätter 5—8 cm lang, 4—7 cm vorn zugeſpitzt; Ranken 2—3 ſpaltig. Männliche Blüten Frucht klein, gegen 3—4 cm lang und bis Blüten . . M. lobata. 1314. M. fabacea Greene (syn. glatt: gelappt, die Lappen ſchmal⸗Z eckig oder bisweilen lanzett⸗ lich, ſpitz und mit Weichſpitze, ſelten ſtumpf. Kelchröhre weißlich, 2—3 mm breit. Blumenkrone weiß; ihre Zipfel beiderſeits zottig. Staubfädenſäule ſehr kurz. Frucht graugrünlich, kahl, L-5 em lang, 3 bis 4 cm dick, mit gegen ½ cm langen Stacheln. Samen dunkelbraun, 1½ em lang. Verwendung in größeren Gärten. Gattung 424. Sicyos L., Haargurke, O = VI s; XXII 14 (griechiſch: sikyos — Gurke). Blüten einhäuſig. mit dem Kelch zuſammenfließend; Kronlappen ganz meiſt verwachſen. Weibliche Blüten ſpindelförmig, bisweilen langgeſchnäbelt, borſtig oder ſtachelig (ſelten glatt). kantig oder gelappt, oder niederliegende Kräuter. Blätter dünnhäutig, Kelch breit⸗-glockig oder becherförmig. Männliche Blüten traubig bis doldenriſpig. Staubkölbchen 2—5, gewunden, in derſelben Blattachſel mit den männlichen (ſehr ſelten einzeln). Krone radförmig bis glockig, 5 ſpaltig, völlig Fruchtknoten 1fächerig, Frucht lederig oder faſt holzig, meiſt ſtachelig. Kletternde ſeltener tief 3—Dlappig. Ranken 2= bis vielſpaltig. Blüten klein oder ſehr klein, weiß oder uch a — 30 Arten, im warmen Amerika, in Auſtralien und den Inſeln des Stillen Oceans. A. Weibliche Blüten kopfig. B. Weibliche Blüten kopfig. in der Jugend etwas zottig: Einjährig, hochkletternd. Frucht 6 mm lang. 1315. Sicyos angulätus L., Kanfenblaff-Saar- S. bryoniaefolius Moris. gurke. Nordamerika. Einjährig, hochkletternd. Blüte zeit: Sommer. — Stengel kahl oder zerſtreut-zottelhaarig, nicht drüſig. Blätter kurzge⸗ ſtielt, herz⸗ förmig⸗kreis⸗ rund, 5 kantig oder ſeicht⸗ 5 lappig, beiderſeits zer⸗ ſtreut⸗ und kurz⸗zottig, ſpäter etwas ſcharf, die Lappen breit⸗ dreieckig; Ran⸗ ken 4—5ipal- tig. Männ⸗ liche Blüten in einfachen, ſelten zuſam⸗ mengeſetzten, vielblumigen Trauben, die länger als die Blätter ſind. Blumenkrone gelblich. Frucht eiförmig, zuſammenge— drückt, ſpitz, am Grunde abgerundet, 12— 15 mm lang, 7—8 mm breit, 2—3 mm dick, ſchwärzlich, mit bleiben- Kantenblatt-Haargurke. Frucht zuſammengedrückt, nicht kantig, mit dünner Fruchthülle .. ; Frucht nur wenige zerſtreute, aber am Grunde fnotig- höckerige Stacheln tragend und wenigſtens (syn. S. Badaroa Hook. et Arn., Badaroa bryoniaefolia Bert.); N Blätter oberſeits glatt, glänzend-grün; Ranken Zſpaltig. S. angulatus. 1315. Chili. Männliche Blüten faſt kopfig, wenigblütig. den ſtechenden Borſten bekleidet und von langen, weißen Haaren dicht wollig. Verwendung. Die „Kantenblatt-Haargurke“ iſt ſehr raſchwüchſig, trägt zwar weder ſchöne Blüten, noch zierende Früchte, hält ſich dafür aber durch üppigen Wuchs und bis zum September ſchön grün, iſt deshalb in landſchaftlichen und in größeren Ziergärten, ſowie überall da wertvoll, wo es gilt, Mauern, Spaliere, Einfriedigungen raſch zu bekleiden oder gewiſſe Stellen des Gartens zu verdecken. Erſt einmal angeſiedelt, vermehrt und verbreitet ſich die Pflanze durch Samen⸗ Ausfall von ſelbſt, und ſolche aufgelaufenen Pflanzen wachſen im Frühling überraſchend ſchnell; während im Frühling geſäete Samen erſt ſpät und ſchwächere Pflanzen geben, ein Fingerzeig, ſchon im Herbſt, thunlichſt gleich nach der Reife, an den beſtimmten Platz zu ſäen. Pflege: keine. — Kultur der Cucurbitaceen. Sofern nicht bei der einen oder anderen Art etwas anderes bemerkt iſt, verlangen alle Vertreter dieſer Familie einen warmen, ſonnigen Standort, recht dungkräftigen, alſo an Nährſtoffen reichen, auch an Kali, Kalk und Phosphorſäure nicht armen Boden und während der Wachstumszeit reichliche Bewäſſerung, nach Bedarf auch flüſſige Düngung. Je maſtiger die Pflanzen, je 1 die Früchte nach der Natur der Sorte werden önnen, deſto dungkräftiger (verrotteter Miſt und e eg er ee t x . Gattung 423. Mierämpelis bis Gattung 425. Begönia. Nr. 1314-1315. 351 5 darf der Boden Keim Bewäſſerung wo bei einzelnen nichts Gegenteiliges angegeben, Ende unmittelbar an den Fuß der Pflanze, weil ſonſt März oder Anfang April in Töpfe, die lauwarm zu Stengelgrund leicht fault; auch iſt wegen der ſtellen ſind, oder — weil dem Nicht-Fachmann die iechenden Wurzeln eine größere Fläche zu düngen. Samen leicht faulen — Keimenlaſſen der letzteren Bei Sorten, die nur wenige Früchte entwickeln, thut im Keim⸗ Apparat: dann die Pflänzchen in Erde man wohl, die Befruchtung der weiblichen Blüten verſtopfen und ſie im Mai, wenn kein Froſt mehr durch Übertragung (Auftupfen) von Blütenſtaub der zu befürchten, auspflanzen. Die aus dauernden ſtets zahlreicheren männlichen Blüten auf die reifen Arten kann man im Sommer ins Freie ſäen. Obſchon (klebrig gewordenen) Narben der voll aufgeblühten einige von ihnen, wenn recht früh geſäet, ſchon im weiblichen zu ſichern. Arten, welche im Gewächshauſe ſelbigen Jahre noch blühen, läßt man ſie lieber erſt oder Zimmer kultiviert werden, verlangen durchaus gehörig erſtarken, aber ohne ſie zu verzärteln! Ver— viel friſche Luft, auch zeitweiliges Beſpritzen der Blätter, mehrung der ausdauernden durch Teilung, Ablieger damit die „Milbenſpinne“ ſich nicht anſiedelt; im und Stecklinge. — Keimkraft der Samen durchſchnitt— geſchloſſenen Warmhaus gedeihen ſie ſchlecht. lich 4—5 Jahre; Keimung innerhalb 1—2 Wochen. Anzucht aus Samen iſt leicht. Ausſaat der einjährigen, Fam. 95. BEGONIACEAE, Begoniengewächſe. XXII 16,34 u. XXIII 5. (Nr. 1316—1351 aus einer Gattung.) Gattung 425. Begönia L., Begonie (Schiefblatt), O XXII 16, 34; l e 112 X (Michael Bégon, im 17. Jahrhundert Gouverneur von St. Domingo). Blüten einhäuſig. Männliche Blüten: 2 äußere Blättchen der Blüte kelchartig, 2 innere kronblattartig, ſeltener fehlend (oder bei gefüllten Blüten mehr). Staubblätter zahlreich, frei oder 1Ibrüderig. Weibliche Blüten: Blätter der (nicht gefüllten) Blüte meiſt 6, wovon die 2 äußeren kelchartig. Fruchtknoten 3= (ſeltener 2=, 4, 5⸗)fächerig, unterſtändig. Frucht faſt immer kapſelartig, Zeckig und ung leich-3Zflügelig, ſelten rund, 4eckig oder beerenartig, als Kapſel unter der Spitze oder der Länge nach aufſpringend, als Beere aber aufreißend. Samen unzählig und ſehr fein. Kräuter (oft ſtengellos), Halbſträucher oder Sträucher, aufrecht oder einige faſt kletternd. Blätter faſt ſtets ungleichhälftig, ganz, gelappt oder geteilt. Blüten häufig anſehnlich. — 340 Arten, im tropiſchen Amerika und Aſien, im tropiſchen und ſubtropiſchen Afrika. Hilfsüberſicht der beſprochenen Begonien-Arten. (Die Ziffern hinter den hier alphabetiſch geordneten Namen weiſen auf die Art-Nummer hin. Die bekannteſten Arten find kursiv gedruckt.) Knollen⸗Begonien: B. Baumannii 1322; bicolor 1329; boliviensis 1324; bulbillifera; cinnabarina 1318; Davisii 1321; Dregei 1342; Evansiana 1328; Froebelii 1319; fulgens 1322; gracilis 1329; Mannii; Novo-Granatae 1318; octopetala 1317; Pearcei 1323; pieta 1328; rosacea 1318; socotrana 1344; Thwaitesii 1345; tuberhybrida 1349; tuberosa Lam., nicht hort.!; Veitchii 1320. Grundſtamm⸗Begonien (mit dickem, meiſt jchiefem Grundſtamm und meiſt ſtengellos): B. albo-coccinea; aspleniifolia; Griffithii 1326; heracleifolia 1337; imperialis 1340; (manicata 1339); peponifolia; Rex 1327; rhizohybrida 1350; robusta; stigmosa 1339; xanthina. Halbſtrauchige oder ſtrauchige Begonien: caulohybrida 1351; coceinea 1347; caroliniaefolia; Credneri 1346; cucullata 1333; foliosa; fruticosa; fuchsiodes 1341; hederacea; Hoegeana 1330; Jamesoniana; incana; incarnata 1325; Lubbersii 1336; maculata 1335; magnifica 1316; manicata 1339; Mauriandiae; metallica 1338; mierophylla; natalensis 1343; nitida 1331; platanifolia; Poeppigiana; Roezlii; scandens 1348; Scharffiana 1346; Schmidtiana 1334; semperflorens En sericoneura; suaveolens 1332; subvillosa 1334; tomentosa; weltonensis 1342. A. Staubfäden frei. Griffel 3 oder mehr, vielſpaltig. Samenleiſten im Fruchtknoten 2ſpaltig. 1. Griffel abfallend, mit nicht gedrehten, allſeits oder nur an der Spitze mit Narbenpapillen beſetzten Aſten. B. magnifica. 1316. 2. Die Griffel ſind gewöhnlich bleibend; ihre Aſte mit einem ſpiralig (ſchlangenlinig) gedrehten Narbenpapillen— Bündel umgeben. Staubkölbchen verkehrt-eiförmig oder abgeſtutzt-länglich, nur bei B. Froebelii linealiſch. Knollen-⸗ /// dd y / ee Tel Ve larins eee 1317. B. cinnabarina. 1318. B. Froebeli. 1319. B. Veitchiü. 1320. B. Davisiü. 1321. B. Baumann. 1322. B. Pearcei. 1323. B. Staubfäden frei oder einbrüderig. Griffel 3 oder 4, ganz, fadenförmig oder gegen die keuligen, fopfigen Spitzen hin benarbt. Samenleiſten ganz oder zweiſpaltig: Hierher die ſeltenen B. tuberosa Lam. (syn. B. muri- cata Bl., Diploclinium tuberosum Mi.); B. Mannii Hook.; ferner B. prismatocarpa Hook. mit kriechenden Stengeln und gelben an Loaſen erinnernden Blüten, ſowie B. aspleniifolia Hook. fil. mit farnkrautartig-fiederſchnittigen Blättern, zarten ſtriegelhaarigen Stengeln und weißen Blüten. C. Die Staubfäden find derart verwachſen, daß fie eine verlängerte Säule darſtellen, von welcher, abwechſelnd- oder traubig⸗geſtellte Staubkölbchen ſich ausbreiten. Die Griffel ſind 1 oder 2teilig, ihre Aſte ſind verlängert und vom Narbenpapillen-Band umgeben. Samenleiſten Zjpaltig . . . B. boliviensis (Tafel 27). 1324. D. Staubfäden entweder ganz= oder doch hoch in eine an oder unterhalb 0 Spitze bie Staubkölbchen tragende Säule ver— wachſen. Die kleinen Griffel 2lappig oder 2teilig. 1. Die Samenleiſten im Fruchtknoten 2teilig. Griffeläſte kurz, nicht gedreht. Kriechende oder kletternde Pflanzen. Hierher: B. Maurandiae DC. und B. hederacea A. DC., beide aus Neu-Granada. Ampelpflanzen. 2. Samenleiſten im Fruchtknoten 2teilig; Griffeläſte von einem gewundenen Narbenpapillen-Bande umgeben. a) Pflanzen ſtrauchig, ohne knolligen Erd- oder fleiſchigen, ſchiefen Grundſtamm. Blätter herzförmig . B. incarnata. 1325. b) Pflanzen mit meiſt ſchiefem, fleiſchigem, benarbtem Grundſtamm, oder doch weder ſtrauchig noch mit Knollen. Blatt⸗Begonien. Hierher außer der blaßgelben B. xanthina Hook., Oſt⸗ indien, mit ihren e 15 e Hook. (m: f. marmorea Vanh.) und f. Lazuli Hook. vor allem . . 8 % % , , d Ben.Griffichit., 1326. B. Rex. 1327. e) Pflanzen mit knolligem Erdſtamm, in den Blattachſeln bisweilen . 1 Knollen⸗Begonien. * Weibliche Blüten ohne 2 eirunde ſpitze Deckblättchen .. B. Evansiana. 1328. B. gracilis. 1329. 1 1 Blüten mit 2 flaumhaarigen, eirund⸗ſpitzen, bewimperten Deckblättchen: B. bulbillifera Lk. et Otto (syn. B. bulbifera hort. nonn., B. diversifolia hort. nonn., B. tuberosa Pav., nicht hort.!, nicht Lam. J). r 5 Dt nl 352 Familie 93. Begoniaceae, Begoniengewächſe. G XXI 16, 34 u. XXIII 5. 3. Die 3 Samenleiſten im Fruchtknoten find nicht 2 teilig, ſondern ganz. a) Stammbildende buſchige Pflanzen mit bleibenden Nebenblättern; Blüten klein, fleiſchfarben. Die 3 Griffel an der Spitze mit je 2 1 gedrehten Schenkeln, und ihre Narbenpapillen⸗Bänder am Grunde miteinander verwachſen. Hierher: B. foliosa H. B. Kth. (syn. B. mierophylla herb. Wiltd., nicht DC.; Lepsia oliosa KI.), Blätter 12—20 mm lang, 6-8 mm breit. — 15 microphylla A. DC., nicht Willd., Blätter 8—10 mm lang, bis 5 mm breit. — B. Jamesoniana A. DC. hat nur 3—4 mm lange Deckblätter und ganz winzige, 2 mm lange und nur bis 1 mm breite, angedrückte Deckblättchen der weiblichen Blüten und kahle Zweige. B. Poeppigiana DC. (syn. B. foliosa Poepp., nicht H. B. Kth.) dagegen hat nur / mm lange, und zwar etwa 1—2, 1 vom Fruchtknoten entfernte, nicht ihm angedrückte Deckblättchen. Dieſe Arten ſind nur durch ihre zierliche Belaubung bon Wert. b) Nur mit Grundſtamm verſehene Pflanzen. Hierher: B. albo-coceinea Hook. (syn. B. Grahamiana E. Wight, B. Wightiana Wall.). Blüten außen ſcharlachrot, innen roſenrot, die inneren ſchneeweiß. Warmhauspflanze. E. Staubfäden frei oder nur am Grunde etwas verwachſen. Griffel meiſt 3, 2ſpaltig oder 2teilig. 1. Samenleiſten im Fruchtknoten 2teilig. a) Griffeläſte von ununterbrochenen Narbenpapillen-Bändern umgeben. Keine Knollenpflanzen. * anni Blüten mit 4, weibliche mit 5—6 Blütenblättern. Griffel abfallend: B. robusta Bl. (syn. B. splendida hort., Sphenanthera robusta Hassk., Platycentrum robustum Mig., Casparya DC.), Wälder Javas. Staude, 60 cm hoch. Grundſtamm kriechend, etwa 5 em dick. Stengel rothaarig. Blüten klein, 1 außen rot⸗behaart. Kapſel ungleich-dreihörnig, hängend, ungeflügelt oder 1 flügelig. Bei k. rubra Hass k. (syn. B. rubra BI.), Blätter unterseits rot und beiderſeits mit kurzen roten Haaren beſetzt. ** Männliche Blüten mit 4, weibliche mit 5 Blütenblättern, aber die Griffel bleibend. i Samenleiften im Fruchtknoten 2teilig und nicht nur an den Außenflächen, ſondern auch an den Spaltflächen Eierchen tragend. 0 en meiſt kahl. Kapſeln kahl. Laubblätter meiſt 1 N Pflanze kletternd oder rankend . . „ „ „ B. AN Pflanze nicht kletternd, Halbftrauchig bis raucht 8 [U Deckblätter abfallend u ee f B. suaveolens. 1332. dDeckblätter bleibend B. semperflorens (Tafel 27). 1333. 00 Kelchblätter außen behaart. (Vergl. auch B. ee Nr. 1338.) : B. Schmidtiana. 1334. 17 Samenleiften im Fruchtknoten 2teilig, aber an den Spaltflächen ohne Eierchen. Staubkölbchen an der Spitze i ae ee eee ee SEIEN kurz, die äußeren ſehr kurz.. B. maculata. 1335. B. Lubbersii. 1336. *** Männliche Blüten 27 2zählig, weibliche 3zählig. Strauchige Pflanzen mit dickem Grundſtamm. Blätter 1 8 TUNG: Kapſel ziemlich gleichmäßig-Z flügelig, an der Spitze geſtutzt: B. incana Lindl., nicht KI.“ (syn. B. peltata Otto et D., Rachia peltata KI.), Weißgraufilzige B., Mexiko, an trockenen ſonnigen Orten. Strauchig, 40—60 cm hoch werdend. Blüten weiß. ** Männliche und weibliche Blüten nur 2zählig. Griffel 3. (Bei B. metallica, Nr. 1338, weibliche Blüten 5 zählig!) 7 Staubkölbchen verlängert; Griffelnarben mondförmig- verbreitert. Deckblättchen der weiblichen Blüten fehlend oder abfallend. 0 Blätter ſchildteilig. Weibliche Blüten ohne Deckblättchen: B. caroliniaefolia Kgl. (syn. Gireoudia caro- liniaefolia KI., G. rotata Kl.), Mexiko. Halbſtrauchig, 30—60 cm hoch; Blütezeit: Februar, März; Blüten roſenrot. Ein Baſtard: B. caroliniaefolia X manicata (syn. B. Verschaffeltii Kgl.), etwa 20—40 em hoch, hat eine der Fatsia (Aralia) Sieboldii ähnliche Belaubung, einen 40—50 em langen, die Blätter weitüberragenden Blütenſtiel und dunkelro ſa Blüten in lockeren Dolden. 00 Blätter handförmig-geſpalten . 5 B. heracleifolia. 1337. 000 Blätter gelappt, kantig⸗-gelappt, gezähnt oder ganzrandig, meiſt handnervig. Hierher: B. peponifolia Vis. (syn. B. macrophylla hort.), Gebirge Jamaikas, und B. sericoneura Liebm. (Gireoudia sericoneura KI.); vor allem aber: . . . . B. metallica. 1338. B. manicata. 1339. B. imperialis. 1340. tr Staubkölbchen elliptiſch. Griffelnarben 2teilig; Narbenpapillen-Bänder in 3 Spiralwindungen. Deckblättchen der weiblichen Blüten groß und bleibend. Kapſelflügel verlängert: B. Roezlii Kgl., Peru; halbſtrauchig, dickſtengelig. Blütenblätter weißlich-fleiſchfarben, nierenförmig-rundlich, bei f. rosea Lynch roſenrot. b) Griffel 3, zungenförmig, am Grunde kurz- verwachsen, an der Spitze in je eine breite, krausgeöhrt-zweilappige, am Rande von Narbenpapillen rauhe Griffelnarbe verbreitert. Strauchige Pflanzen. Blüten 4- und 5zählig: B. platanifolia Grah., Braſilien; bis 2 m hoch; Blätter rundlich-5—9ſpaltig, beiderſeits zerſtreut-weichhaarig, feingeſägt und bewimpert, 20—20 em breit, grün; bei k. Oblendorffiana Rehb. fil. (syn. B. Olbia hort.) weiß⸗ gefleckt. [B. aconitifolia A. DC. iſt durch völlig kahle Blätter verſchieden.] Blüten weißlich oder fleiſchfarben: männliche mit 2 großen Kelch- und, wenn vorhanden, 2 etwas kleineren Kronblättern. Weibliche Blüten 5zählig. Art und Form ſind mehr Blatt- als Blütenpflanzen und, gut ernährt, auch empfehlenswert. c) Griffeläſte überall mit Narbenpapillen bedeckt c 1344: 2. Samenleiſten im Fruchtknoten ganz, meiſt 3, nur d ier end: a) Pflanzen mit knolligem Erdſtamm. Griffeläſte fait ſtets von ununterbrochenen Narbenpapillen-Bändern umgeben. * Afrikaniſche Arten. Blätter eckig-gelappt. . e e 9 85 lig), weibliche s zäh lig ... B. Dregei. 1342. B. nutalensis. 1343. 75 58018 119 100 Blätter nicht oder nur undeutlich-gelappt. Männliche Blüten 4 zählig, außen meiſt flaumig; weibliche = oder G zählig 0 Weibliche Blüten 6zählig Blätter kreisrund. .. B. socotrana. 1344. 00 Weibliche Blüten 5zählig. Griffel 3, am Grunde verwachſen, an der Spitze fächer⸗ förmig verbreitert, kurz-2 lappig; die Lappen mit nur einer Narbenpapillen- Windung . B. Thwaitesü. 1345. b) Pflanzen halbſtrauchig bis ſtrauchig oder mit dickem, kriechendem Grundſtamm. Aneritanifche Arten. * Griffeläſte mit ununterbrochenen Narbenpapillen-Bändern ſpiralig umgeben. Hierher: B. fruticosa A. DC. (syn. B. castaneaefolia Schott, B. splendens hort. Boiss.), Zweige kahl, holzig. B. tomentosa Schott, Pflanze roſtfarbig⸗ filzig. Beide in Braſilien. Sodann: . . . B. Scharffiana. 1346. ** Griffeläſte überall mit Narbenpapillen bedeckt. Männliche Blüten 4=, weibliche 5zählig g... B. coccinea. 1347. B. scandens. 1348. F. Gartenformen, Baſtarde und gefülltblühende, die unter A—E nicht erkannt wurden . B. tuberhybrida (Tafel 27). 1349. B. rhizohybrida. 1350. B. caulohybrida. 1351. 1316. Begönia magnifica Warsc. (syn. | und Blütenſtielen. Blätter ſchief-eirund⸗ſpitz oder zu⸗ Stibadotheca magnifica Kl. und S. ferruginea “/., geſpitzt, lederig, etwa 7—10 cm lang und 5 em breit, Casparya ferruginea DC.), Herrliche Begonie. Neu⸗ ungleichſeitig, herzförmig mit einem abgerundeten granada. Halbſtrauch, etwa 60 cm hoch. Blütezeit: größeren Blattlappen, oberſeits ſchärflich mit ge— Sommer, Herbſt. — Robuſt; Stengel aufrecht, ver- zähneltem und borſtigem Rande, unterſeits an den holzend, kahl, mit roſtfarbig-weichhaarigen Aſten, Blatt- | Nerven und hier und da roſtfarben⸗ weichhaarig; mals gabelteiligen Trugdolden dicht gedrängt. Blüten⸗ deckblätter elliptiſch, an der Spitze ſtumpf, 1—3 borſtig. Männliche Blüten: 2 Kelch- und 2 Kronblätter, weib- liche: 5—6blätterig und außenſeitig zart ſcharf-ſammet⸗ haarig. Blütenfarbe ſchön rot oder ſcharlachrot und oft der ganze Blütenſtand purpurn. k. Holtonis Hool, iſt eine unterſeits purpurblätterige Form mit verkürzten, faſt unbeborſteten Kelch⸗ und Kronblättern und mit einem kurzen Staubkölbchen-Spitzchen. Eine ſehr empfehlenswerte Art, die im Sommer ins freie Land gepflanzt, im Winter aber nicht im Warmhaus, ſondern im Lauwarmhaus unter— gebracht werden muß. 1317. Begonia octopetala Z’Herit. (syn. B. grandiflora Knomw!. et Weste., Huszia octopetala Kl.), Achtblätterige Wegonie. Peru. Staude, bis 45 em hoch. Blütezeit: Herbſt. — Erdſtamm knollig. Stengel grün, oben gerötet, ſtielrund. Blätter lang— geſtielt, Blattfläche 15—20 cm breit, nierenförmig oder eirund⸗rundlich, am Grunde herzförmig, unterſeits flaumig, am Rande 7—p9lappig und geferbt-gejägt. Blütenſchaft verlängert, flaumig, mit ſehr hinfälligen eirunden, kahlen Deckblättern, an der Spitze 8—10- blütig. Blüten weiß, außen grünlich oder rötlich, die männlichen langgeſtielt, mit 8 verkehrt-eirunden Blütenblättern; Staubkölbchen ſehr ſtumpf, kürzer als ihr Faden, ihr Mittelband (Konnektiv) oben nicht verlängert; weibliche Blüten mit 6 elliptiſchen Blütenblättern [bei B. geraniifolia Zook. (syn. B. tuberosa Ruiz, nicht Lam. “) meiſt 5J. Kapſeln am Grunde ſtumpf, mit ſehr großem, länglichem, ver längertem, aufrecht-aufſteigendem, an der Spitze ſchief- Staubfäden auf einem kurzen Blütengrund mit gleich— geſtutztem, faſt gezähntem Flügel. In neuerer Zeit ſind durch Kreuzung mit einer l köbölbchen. zielt worden, die den Namen Begonia octopetalo- ohne Deckblättchen. Griffel wie unter A 2 der Überſicht anderen Knollen-Begonie ſchöne Gartenformen er— Lemoinei führen und in weiß, roſa und rot vor— handen ſind, z. B. die Sorten: „Anémone“, „Fleur d’Automne“, „Ville de Nancy“, „La Lorraine“, welche vom September bis Ende Dezember blühen ſollen. Uber die Kultur jagt Handelsgärtner Karl Mauch in Göppingen: „Man bringe die Knollen erſt im Mai oder Juni zum Wachstum, und zwar in Be | Gattung 425. Begonia, Begonie. einem kalten Miſtbeetkaſten unter Glas, gebe wenig Schatten aber reichlich Luft und nach Maßgabe des Wachstums reichlich Waſſer. Im September bis Oktober, mit Erſcheinen der erſten Knoſpen topft man durch mehr elliptiſche, ſie ein. Hierauf nur einige Tage in geſchloſſener Luft gehalten, alsdann aber wieder der Luft und der Sonne ausgeſetzt, werden ſich die Blütenknoſpen raſch ent⸗ wickeln und damit bis gegen Dezember fortfahren. Da die Blätter viel größer als bei anderen Knollen— Begonien-Arten, zudem faſt grundſtändig ſind, jo erinnern die' Pflanzen mehr an gewiſſe Anemonen Arten als an Begonien“. 1318. Begönia einnabärina Aook., Lem.“ (syn. B. aurantiaca hort.), Zinnober-Begonie. Bolivien, an feuchten Orten. Staude, etwa 30 cm hoch. Blütezeit: Sommer. — Erdſtamm eylindriſch— knollig, etwa 5 em und darüber lang, ziemlich fleiſchig, kahl, nur wenige Wurzeln treibend. Stengel aufrecht, krautig, faſt einfach, fein-ſeidenhaarig. Blätter ſchief, 5—10 em lang, 3½—5 cm breit, handförmig-mehr— nervig, ſchiefeirund⸗ſpitz, unregelmäßig⸗gekerbelt, be⸗ wimpert, am Grunde faſt herzförmig; Blattſtiele 5 bis 8 em lang; Nebenblätter elliptiſch, bewimpert. Blüten— Vilmorin. Dritte Auflage. . | Begonie. nicht kaſtanienbraun, Nr. 1316 — 1320. 353 enblätter geöhrt, ſchwach-bewimpert, an den mehr- ſtiele länger als das Blatt, wenigblütig; Deckblätter breit, verkehrt-eirund, ſehr ſtumpf. Blüten ſcharlach-⸗ rot oder orangezinnoberrot, groß. Männliche Blüten mit 2 breiten, verkehrt-eirunden Kelch- und 2 verkehrteirund⸗länglichen, kaum kürzeren Kronblättern; Staubkölbchen verkehrt-eiförmig, ſtumpf, kürzer als die Staubfäden. Weibliche Blüten 4—5zählig; Fruchtknoten kahl; Kapſel am Grunde ſtumpf, mit größerem, eirundem, aufſtrebendem, ſtumpfem Flügel. — Sehr ſchöne Art, in Deutſchland ſelten, in Eng— land häufiger. [Nicht zu verwechſeln mit B. rosacea Linden (Katalog 1860), welche B. No vo-Granatae DC. heißen muß und 2 cm lang geſtielte, ſchild— förmige, eirunde, ſtumpfe, am Rande gekerbelte und kurzborſtige Blätter von 7—8 cm Länge und 6—7 cm Breite hat.] 1319. Begönia Froebelii A. DC., Fröbels Zegonie. Anden Ecuadors. Staude, bis 30 cm hoch. Blütezeit: Sommer. — Erdſtamm knollig, halbkugelig, braun. Blätter grundſtändig, ſchief— elliptiſch, handförmig-7—9 nervig, am Rande wellig und gekerbelt, oberſeits zerſtreut-behaart, unterſeits dicht wollig-behaart, mit 6—10 em langer, 5—7 cm breiter Fläche an einem 5—8 em langen, mehr oder weniger rot-gefärbten, am Grunde faſt glatten, gegen die Spitze hin mehr und mehr wolligen Blattſtiel; Nebenblätter 5—6 mm lang, am Grunde 3—4 mm breit, ſpitz, faſt glatt. Blütenſtand rot-gefärbt, 4—6- blütig. Deckblätter 6—10 mm, Blütenſtiele 1—2 cm lang. Blütenſchaft, Blüten- wie Blattſtiele abſtehend— weichbehaart. Männliche Blüten mit zwei 2 em langen, 12— 15 mm breiten Kelch- und 2 faſt ebenjo- langen aber am Grunde verſchmälerten Kronblättern. langen, linealiſchen, vorn ziemlich ſpitzen Staub— Weibliche Blüten 5zählig, am Grunde angegeben. Fruchtknoten 3 fächerig ; Samenleiſten 2teilig. Kapſelflügel ungleich, der eine größer und ſtumpf. Blüten glänzend-ſcharlachrot, bei der Sorte „Montblanc“ (Ob hierher gehörig?) weiß. Außer— dem giebt es prächtige Abkömmlinge, die den Namen f. incomparabilis hort. führen. Sehr ſchön; als Gruppenpflanze ſehr vorteil— haft verwendbar. — B. Froebelii iſt von den vor— genannten und den folgenden knolligen Arten durch ihre linealiſchen, nicht verkehrt-eiförmigen oder läng— lichen Staubkölbchen, außerdem von B. cinnabarina tiefer herzförmige Blätter, weniger ſtumpfe Deckblätter und wahrſcheinlich am Grunde ſpitze Kapſeln, von B. Veitchii durch mehr behaarte Blätter, kürzere und weniger abſtehende Schaft- und Blattſtiel-Haare, von B. Clarkei Hook. fil. noch durch die nicht roſenroten Blüten verſchieden. 1320. Begönia Veitchii Hook. fl., Beitds Peru. Staude, 15—20 cm hoch. Blüte— zeit: Sommer. — Erdſtamm knollig, halbkugelig, ziemlich glatt. Pflanze ſtengellos, lockerbehaart. Blätter dickgeſtielt, ſchief-eirund oder rundlich-herzförmig, ſchwachlappig, gekerbelt, lederig, mit dicken fächerartigen, unterſeits erhabenen Nerven. Blütenſchaft blattlos, robuſt; Blütenſtiel gewöhnlich 2 blütig (1 männliche, 1 weibliche Blüte); Deckblätter 2, länglich, ſtumpf, roſenrot. Blüten groß, 5—7 cm im Durchmeſſer, ſehr ſchön, karminrot, an den Spitzen glänzend-orangerot oder mennigrot. Männ— liche Blüten mit 4 verkehrteirund-rundlichen Blüten- 23 un 354 blättern; Staubfäden frei; Staubkölbchen kurz⸗länglich, kürzer als die Staubfäden. Weibliche Blüten H⸗zählig. Fruchtknoten 3fächerig; Samenleiſten 2teilig, die Teile etwas lappig, überall Eierchen tragend. Griffel 3, zweiſchenkelig, mit gedrehten, ununterbrochenen Narbenpapillen-Bändern umgeben. Etwas weniger anziehend iſt f. rosaefiora (syn. B. rosaeflora Hook. fl), mit roſenroten oder blaßkarminroten Blüten, ſtärkeren, und zwar roten Blütenſchäften, mehr abge— rundeten Blättern und ſeidenhaarigen Stielen. „Queen of Whites“ (syn. „Montblanc“ ?) iſt weißblühend; bei f. flore pleno ſind die männlichen Blüten gefüllt. B. Veitchii iſt eine prächtige Art. Als Topf,, ſowie als Gruppenpflanze iſt ſie gleich vorzüglich, ja, aus England wird berichtet, daß ſie dort winterhart Begonia Veitchii flore pleno. ſei. Dieſe Pflanzen ſcheinen auch während der Wachstumszeit kühle Temperatur zu lieben und am beſten zu gedeihen, wenn man ſie auf ein Miſtbeet ohne Fenſter auspflanzt und gegen die Sonnenſtrahlen leichten Schatten giebt. Die Knollen treiben natur— gemäß etwas ſpät aus; ſie durch höhere Wärme zum früheren Austreiben zwingen zu wollen, iſt fehlerhaft; die Knollen würden faſt immer zu Grunde gehen. 1321. Begönia Davisii Hook. fl., Davis' Begonie. Peru. Staude, 15—20 cm hoch. Blüte- | zeit: Sommer. — Erdſtamm knollig, klein, rundlich- abgeplattet. Blätter grundſtändig, ziemlich groß, ſchiefrundlich-herzförmig, etwas weichhaarig, oberſeits grün, unterſeits braunrot. Schaft rot, kahl, oben meiſt 3blütig. Blüten groß, 5—6 em breit, ſchön zinnoberrot. Deckblätter breit-länglich, rot, be— wimpert. Mittelblüten männlich und meiſt 4zählig, die beiden Seitenblüten weiblich und 5—6zählig. Empfehlenswerte Art, die nebſt den vorgenannten, hauptſächlich mit B. boliviensis gekreuzt, Anſtoß zu den jetzt eine ſo große Rolle ſpielenden Blumiſten-Knollen⸗ begonien, Nr. 1349, gegeben hat, deren Kultur ſie teilt. 1322. Begönia Baumännii Lemoine, Bau- manns Begonie. Bolivia. Staude, 40-50 cm hoch. Blütezeit: den Sommer hindurch. — Erd- ſtamm knollig, im Vaterlande ſehr groß, bis 350 g ſchwer. Stengel kurz und dick; Blätter alle (ſcheinbar) grundſtändig, rundlich-nierenförmig, nicht oder kaum ſchief, wellig-⸗buchtig, fleiſchig, dunkelgrün. Blüten⸗ ſtiele zahlreich, dick, rot und aufrecht, jeder 3—6 Familie 93. Begoniaceae, Begoniengewächſe. O = XXII 16, 34 u. XXIII 5. a. * * offene, ſchön hellroſa Blüten tragend. Männ⸗ liche Blüten zuerſt erſcheinend, 4zählig, groß, bis zu 11 cm breit werdend; weibliche Blüten 5zählig; alle mit theerojen- oder primelartigem Wohlgeruch. Zeichnet ſich vor allen anderen Be⸗ gonien teils durch ſtarken Wohlgeruch, teils durch gleich- mäßige (nicht ſchiefe) Blätter aus und iſt von all⸗ gemeinem Inter⸗ eſſe. Verwandt iſt B. fulgens Le- moine, mit großen leuchtend⸗roten, etwas duftenden Blüten und gleich⸗ falls rundlichen, etwas graugrünen Blättern, die im Jugendzuſtande von roten Härchen ſammetig er⸗ ſcheinen. — Verwendung wie andere amerikaniſche Knollen-Begonien. Baumanns Begonie. 1323. Begönia Pearcei Hook., Pearce Begonie. Peru, Bolivia. Staude, 15 —20 em hoch. Blütezeit: Sommer. — Knollen feſt, bräunlich, ziemlich regelmäßig-halbkugelig. Blätter faſt grund⸗ ſtändig, ziemlich lang geſtielt, ſchief-oval, langgeſpitzt, handförmig-mehrnervig, oberſeits faſt kahl, ſammetig⸗ bronzegrün, am Grunde herzförmig, am Rande un⸗ regelmäßig gekerbt-geſägt, unterſeits trüb⸗rot; Blatt⸗ ſtiele kürzer als die Blattfläche. Nebenblätter eirund, bewimpert. Blütenſchäfte länger als die Blätter, mit meiſt 2, ſeltener 3 goldgelben, für die geringe Höhe der Pflanze groß zu nennenden Blüten. Ded- blätter eirund oder rundlich, bewimpert. Fruchtknoten a N 22 e INN e BE TI e el I ds ace x %G- Pearces Begonie. L NM — . SIR 22 weichhaarig, 3 flügelig. — Schöne Gartenformen, meiſt durch Vermiſchung dieſer Art mit B. boliviensis- Sorten entſtanden, ſind: f. grandiflora, mit größeren und ſchöner gefärbten Blüten; „Mastodonte“; f. Le- moinei; „Camellia“ 2c. Ferner (durch Vermiſchung mit B. Veitchii) f. cinnabarina Lemoine (nicht B. einnabarina Hool. /), mit ſchönen orangeroten Blüten; f. cinnabarina rosea, roſa. . nur gut für halbſchattige Standorte. 1324. Begönia boliviensis A. DC, Tafel 27, Art und Formen ſind reichblühend, eignen ſich 105. Bolivifhe Begonie. Peru, Bolivien. Staude, 20—50 em hoch. Blütezeit: Sommer. — Erdſtamm knollig. Pflanze meiſt kahl. Blätter etwa 7—15 em lang, ſchmal⸗lanzettlich, langgeſpitzt, ſehr ungleichſeitig, feder⸗ bis handnervig; der untere Blattlappen breiter, der Stammform roſenrot. f. Sedenii (syn. B. Sedenii Veitch), kahl; abgerundet, gejägt- gezähnt; die Zähne borſtig; Neben⸗ blätter lanzettlich. Blütenſtiele kahl oder behaart, wenigblütig, mit eirund⸗elliptiſchen Deckblättern. Blüten Männliche Blüten mit 2 länglichen, den beiden etwas ſchmäleren mehr oder weniger aufrechten Kronblättern ziemlich ähnlichen Kelchblättern; weibliche Blüten mit ſehr hinfälligen Deckblättchen, ihre Blütenblätter meiſt lang⸗lanzettlich 4 oder 5. Kapſel kreiſelförmig⸗3 ſeitig, am Grunde ſpitz, mit größerem, lanzettlichem Flügel. — Altere Gartenformen dieſer zu Abänderungen ſehr geneigten Stammart unſerer Blumiſten-Knollen-Begonien ſind: Blüten dunkel⸗ karmeſinrot, etwa 5 em breit; f. magnifica (syn. B. Sedenii magnifica), Blüten größer und leuchtender als bei voriger. „Victoria“, Wuchs gedrungen und. kräftig, Blüten leuchtend⸗karmeſin-ſcharlach; k. Wor- thiana (syn. B. Worthiana Carr.), von der Stamm— form durch niedrigen Wuchs und größere Blumen verſchieden. Ferner: „Vesuvius“; f. superba; „Stella“; f. Chelsonii; „Modell“ u. ſ. w., die noch heute von Wert ſind. Eine neue buſchige Sorte von nur 40 em Höhe, deren Blumen leuchtend-purpurrot, zwar kleiner als die der Stammform ſind, dafür aber Gattung 425. Begönia, Begonie. zahlreicher erſcheinen und noch mehr überhängen, iſt „Madelaine“, die zur Kultur in Ampeln geeignet | ericheint. — Eine Mittelform zwiſchen B. boliviensis und B. Veitchii iſt B. intermedia Veiich, deren Blätter und Färbung mehr an B. Veitchii, deren Tracht und üppiger Wuchs mehr an B. boliviensis erinnert. Blumen groß, ſchalenförmig, von roſa bis zum lebhafteſten ſcharlachrot abändernd. Hierher auch f. majestica Haage et Schmidt. Kultur dieſer Art und ihrer Formen wie die Blumiſten⸗Knollen-Begonien, deren Entſtehung, Farben⸗ und Formen-Reichtum auf Kreuzungen zwiſchen B. boliviensis, B. Veitchii, B. Froebelii und B. Pearcei zurückzuführen iſt. 1325. Begônia incarnäta Lk. et Otto (syn. B. Martiana Schldl., nicht L.]; B. insignis Mart., B. aucubaefolia hort., Knesebeckia incarnata Äl., R. aucubaefolia K.), Fleiſchfarbige Begonie. Mexiko. Strauchig, 1 bis 1½ m hoch werdend. Blütezeit: Herbſt bis Frühling. — Pflanze ſtrauchig, kahl [nur bei f. papillosa Grah. pr. sp. (syn. B. subpeltata hort., nicht Wight!; Knesebeckia papillosa K.) die Blattſtiele, auch wohl Blattflächen zerſtreut- behaart und die Blattränder purpurn]. Blätter ſchiefeirund— länglich, langgeſpitzt, 9—14 cm lang, am Grunde herzförmig, ſonſt unregelmäßig⸗ſchwachgelappt, borſtig— ſägezähnig, oberſeits kahl oder faſt kahl, glänzend— friſchgrün, bei f. Greigii v. Aoutte purpurrot; bisweilen, namentlich die jüngeren, zart weiß-punktiert (f. aucubaefolia hort.), unterſeits ſamt den Blattſtielen Nebenblätter länglich- lanzettlich, e weich⸗ ſpitzig, ganzrandig, hinfällig. Blüten kahl, in zuſammen⸗ geſetzten, hängenden Trugdolden mit hinfälligen hellen Deckblättern, ſchön roſenrot (im Warm- hauſe meiſt blaſſer); bei f. rubra (Syn. B. subpeltata Nr. 1321 —1327. 355 rubra ort), die Blüten blaßroſa, die Blätter in der Jugend lebhaft-karmin, ſpäter bronzerot, im Alter graurot. Andere durch ihre ſchöne Blattfärbung als Blattpflanzen, durch ihre Blütendolden, zumal im Winter auch als angenehme Blütenpflanzen entpfehlens- werte, in den Gärten als B. subpeltata ſich findende Sorten ſind: „Nosmi Mallet“, Blätter ſchön dunkel⸗ kupferrot (metalliſch-⸗karmin mit violettrot) auf grau- grünem, an jungen Blättern wenig ſichtbarem Unter- grunde in Punkten und Flecken aufgetragen; Adern ſchwärzlichgrün. „Souvenir, d'un ami“, Blätter metalliſch-violettrot, mit ſtarkem, weißlichem Glanze; Adern graugrün. „Arthur Mallet“, „Mr. Hardy“, „Madame Leonet“. Eine neuere, ganz vorzügliche Gartenform iſt „Flora“, von gedrungenem Wuchs, reichblühend, ein ſehr geſchätzter Winterblüher, ſelbſt im Januar, Februar mit zahlreichen zierlichen, roſenroten Blüten bedeckt, und eine ebenſo vortreffliche Zimmer- als Marktpflanze, deren Kultur keine Schwierigkeiten bereitet, da ſie ſowohl im Lauwarm-, als im Warmhaus gut gedeiht. — B. „Diadema“ hort. Linden angeblich aus Borneo eingeführt, dürfte nur ein Abkömmling von B. incarnata ſein: Blätter tiefer und mehr fingerförmig— eingeſchnittengeteilt, am Rande unregelmäßig-gezähnt, oberſeits kahl, glänzend-grün, mit unregelmäßigen weißen Flecken. B. incarnata, mehr noch ihre Formen, ſind entſchieden zu empfehlende Sen und Gewächs⸗ hauspflanzen. 1326. Begönia Griffithii Hook. (syn. B. picta hort., nicht Sm.!; Platycentrum annulatum C. Koch), Griffiths Begonie. Oſtindien. Staude. Blüte— zeit: ? — Grundſtamm ſchief, ziemlich kurz, gleich den Blattſtielen und Blütenſchäften dicht mit filzigen gelb— roten Haaren beſetzt. Nebenblätter bleibend, eirund, ziemlich kahl, mit Endborſte verſehen. Blätter mit etwa 8 cm langem Blattſtiel und etwa 10—15 cm langer und 5—12 cm breiter Fläche, ſchief-eirund, kurzzugeſpitzt, am Grunde herzförmig, handförmig— fiederig-7/ nervig, kerbig-gebuchtet, bunt, beiderſeits mit zerſtreuten Haaren, am Rande unterſeits violett, oberſeits dunkelgrün, aber nach ¼ Zwiſchenraum von der Mitte jederſeits bis zum Rande mit blaßgrünem Gürtel, unterſeits bis auf den gleichen hellgrünen Gürtel dunkelblutrot. Blütenſchaft kaum länger als der Blattſtiel, 3—6blütig. Blüten weiß oder roſa. Staubkölbchen mit über ſie vorragendem, geſpitztem Mittelband (Konnektiv). Blütenblätter außen behaart. Blütendeckblätter breit-eirund, hohl, ſtumpf, außen behaart, hinfällig. Kapſel nickend, weichhaarig, geflügelt. 1327. Begönia Rex Putzeys, Königs -Begonie. Oſtindien. Staude. Blütezeit: ? — Der vorigen Art ſehr nahe verwandt. Grundſtamm dick, ſchief oder kriechend, auf der Unterſeite wurzelnd. Blätter groß, oft bis über 30 cm lang und bis über 20 cm breit werdend, jchief- -eirund oder ſchief-herzförmig, furzzuge- ſpitzt, mit gerundeten, aneinandergrenzenden oder übereinandergelegten Grundlappen, am Rande buchtig— und unregelmäßig -gekerbt, oberſeits kahl oder gleich den rötlichen Blattſtielen zerſtreut-behaart, in der Mitte ſchwärzlich-metallglänzend⸗grün, gegen den Rand hin ebenſo oder mehr purpurn, zwiſchen der Mittel— fläche und dem Randgürtel aber, namentlich bei jüngeren Blättern, ſilberigweiß. Bei den zahlreichen Garten- formen ift die Färbung jedoch ſehr verſchieden. Blatt- unterſeite meiſt rot oder rötlichgrün, auf den Nerven 23% 356 behaart; Nebenblätter lanzettlich, meiſt borſtig-zugeſpitzt. Blattſtiele kurz oder bis kaum ½ mal länger als die Blattfläche. Blütenſchäfte ſolang oder länger als die Blattſtiele, an der Spitze riſpig oder mehrmal- gabel- zweigig. Blüten roſenrot, ſeltener weiß oder gelblich. Untere Staubkölbchen 3 kantig, obere mit langge— ſpitztem Mittelbande. 5 Die Königs-Begonien ſind allgemein beliebte Blattpflanzen geworden. Alljährlich gehen aus den Händen der Begonien-Züchter neue, in Farbe verſchiedene Sorten hervor, wozu Kreuzungen mit den nahe ver— wandten Arten B. xanthina, B. rubro-venia und B. Griffithii den Anſtoß gegeben haben. Alle dieſe Formen haben aber gleich ihren Stammeltern ganzrandige oder Königs-Begonie. nur unbedeutend-gezähnte, wennſchon oft wellige Blätter und, abgeſehen von dem bei älteren Pflanzen ſich über die Erde erhebenden dicken Grundſtamm, keinen Stengel. In neuerer Zeit hat man intereſſante und ſchöne Abweichungen erzielt, indem man B. Rex ſowohl mit ſtengeltreibenden, als auch mit knolligen Blüten-Begonien erfolgreich gekreuzt hat. So haben wir 2 Gruppen: Zackige Königs-Begonien, entſtanden aus B. incarnata „Diadema“ & B. Rex, gekennzeichnet durch die großen, tiefgezackten, oder fingerig-geſpaltenen oder unregelmäßig⸗ausgebuchteten und in ſpitze vorſpringende Lappen auswachſenden Blätter; auch bilden ſie kürzere oder längere Stengel. Eine hervorragende durch anſprechenden Wuchs, durch Farbenſchönheit und wirkungsvolle Zeichnung auffallende Vertreterin iſt k: Clementinae (syn. B. Clementinae Bruant), Blatt- oberfläche ſchön bronziert-grün, mit großen ſilberweißen Flecken, welche an dem zackigen Blattrande entſprechend verteilt ſind, und neben denen ſilberweiße, mehr oder weniger zottig-behaarte Punktierungen ſichtbar werden. Unterſeits erſcheinen die auf der Oberfläche grünen Zeichnungen roſafarben, während die ſilberweißen aus roſafarbenem Grunde zart-grün hervortreten; die Wirkung wird noch erhöht durch die dunkelbraunen behaarten und ſchuppigen Blattſtiele. Der Wuchs iſt kräftig und halbſtrauchig. Andere, ganz vorzügliche Fa milie 93. Begoniaceae, Begoniengewächſe. GS XXII 16, 34 u. XXIII 5. Sorten ſind: „Adrien Schmitt'“; „Wilhelm Pfitzer“; „Madame Georges Bruant“; „A. Dallière“; „Mad. Francois Allegatiere“; „Monsieur Benoit“; „Mad. Rival“. — Ferner die vom Ober⸗ gärtner G. Kittel zu Eckersdorf bei Glatz gezogenen Sorten: „Georg Kittel“; „Geheimrat Singelmann“; „Professor Wittmack“; „Garteninspektor Perring“‘; „Graf W. von Magnis“. | Aſtige Königs-Begonien, entſtanden aus der Knollen bildenden B. Evansiana (syn. B. discolor H. Br.) und B. Rex; die Blätter erinnern mehr an die Königs⸗Begonie, während ihr Wuchs (Stengel- bildung) mehr dem der B. Evansiana ähnelt. Schöne, für die Kultur im Zimmer ſehr geeignete Sorten ſind: „de Montesquieu“, „M. P. Uspensky“, „Marie Louise Perrenoud“, „Madame Charles Weber“, „Madame E. van Meerbeke“, „Gloire des Marchés“. Begonia „Comtesse Louise Erdödy“. Engere Auswahl vorzüglicher von B. Rex ſtammender Blatt-Begonien: „Marquise de Per- alta“, eine der ſchönſten von allen; „Perle von Triest“; „Arc-en- ciel“, ſilberweiß, olivengrün umgeben, mit Roſa eingefaßt; „Louise Closon“; „Lucy Closon“; „Mad. Chaté“; „Ville de Namur“; „Regnault“, Mitte ſchwarzbraun, Umgebung grün, rot-punktiert. Ferner: „Antoine Rubinstein“; „Alexander Bezza- nica“; „La Perle de Paris“; f. smaragdina, Blätter nicht groß, aber ſchön ſmaragdgrün; f. splendida palli- da, mehr eigenartig als ſchön; „Mad. Verlot‘; f. stellata; „Sceptra“; „Lesoudi“; „Nicolaus Stamm- ler“ und endlich noch „Comtesse Louise Erdödy“, eine intereſſante, von allen andern inſofern verſchiedene Sorte, als der eine Grundlappen des Blattes ver⸗ längert und ſchneckenlinig gerollt iſt. Die Kultur der Blatt-Begonien iſt am Schluſſe der Gattung angedeutet. 1328. Begönia Evansiäna Andr. (syn. B. discolor Ait., R. Br., Bl.; B. grandis Drand., Knesebeckia discolor Al., Diploclinium Evansianum Lindl.), Evans?’ Begonie. Feuchte Felſen Chinas, Gebirgswälder Javas. Staude, bis etwa 60 cm hoch. Blütezeit: Sommer bis Herbſt. — Erdſtamm knollig. Pflanze krautig, mit äſtigem, kahlem Stengel. Blätter ſchief-eirund, ſpitz oder zugeſpitzt, am Grunde fait pbreit⸗herzförmig, handförmig⸗6— 7 nervig, wellig⸗kantig, am Rande mit borſtigen Zähnen, übrigens kahl oder ziemlich kahl, unterſeits purpurn⸗gefärbt, an meiſt 5—15 em langen Blattſtielen meiſt ”—15 cm lang und etwa 7—10 cm breit; Nebenblätter eirund⸗läng⸗ lich, kahl, hinfällig. Blütenſtiel verlängert, mehrmal gabeläſtig. Blütendeckblätter verkehrt⸗eirund, kahl, hin⸗ fällig. Blüten, Fruchtknoten und Blütenſtielchen roſen⸗ rot und kahl. und ohne Deckblättchen. 3flügelig; die Flügel ſehr ungleich, am Grunde dünner, oben eirund⸗ länglich, ſtumpf. auf etwa 2—3 mm Länge verwachſen. B. picta Sm. (syn. B. echinata Role), Nepal, hat blaßroſenrote Warmhauſe und für Ampeln gut eignet. wohlriechende, ſamt der Kapſel weichhaarige Blüten und Dedblätter.] Wird in den Gärten nicht ſelten mit B. bulbillifera verwechſelt. Empfehlenswert! 1329. Begönia gracilis ., Schlanke Be- gonie. Sommer. oder kahl. 5—8 em lang bleibend. Blütenſtiel 1—2 blütig. Blüten und Frucht- knoten kahl. Kapſel ungleich-geflügelt. Erdſtamm knollig. Pflanze kurzbehaart Blätter je nach der Abart verſchieden, etwa beiden für uns in Betracht: a) Martiäna Lie. et Otto pr. sp. (syn. B. bul- billifera Moric., nicht Lk. et O.; Knesebeckia Mar- tiana II.), nierenförmig, breit- eirund⸗ſpitz, grobge- ſägt⸗gezähnt, am Grunde herz- oder faſt herzförmig, in den Achſeln Zwiebel— chen tragend. Untere Nebenblätter Tanzett- lich, faſt ganzrandig, obere eirund-ſpitz oder eirund⸗abgerundet, gezähnelt, plötzlich in breit-eirunde Blüten- deckblätter übergehend. Kelchblätter der männlichen Blüten 12— 16 mm lang, gezähnelt. Kapſel mit 2 kleineren, rippenförmigen und einem großen, ganz— randigen oder gezähnelten Flügel. Blüten roſenrot. Iſt eine ſehr dankbare Gruppenpflanze! b) diversifölia (syn. B. diversifolia Grah.), von voriger hauptſächlich durch größere Deckblätter und Blüten verſchieden. Deckblätter meiſt gefärbt, 5 bis 10 mm breit. Kelchblätter der männlichen und weib— lichen Blüten 20—30 mm lang, mehr wellig als ge— zähnt. Blüten ſchön roſenrot. — Iſt eine im Sommer im freien Lande an halbſchattigem Standort ſehr dankbar blühende Gruppenpflanze; wird im Kalthaus oder kühlen Zimmer durchwintert. Auch die als B. racemiflora mit den Formen f. rosea grandiflora und f. perfecta vorkommenden Pflanzen gehören zu B. gracilis Kn. [Naheſtehend iſt B. bicolor Wats., Mexiko; Staude, 50 — 70 cm “ 2 17 205 YA 7 \ ER 4 An 2 SHE d Begonia gracilis diversifolia. Gattung 425. Begönia, Begonie. kahl. Blätter bis 10 em lang, ſchön glänzend-grün, breit- Weibliche Blüten 5, oder Ablätterig | weiß, doppelt kleiner als bei Nr. 1331. Kelchblätter CCF etwa 1 em lang; Kronblätter ſchmäler. Staubfäden am Grunde Staudig, bis 50 em hoch. Blütezeit: und 2!/,—3 cm breit; Nebenblätter 5 . f Von den 7 purpurn einander ziemlich ähnlichen Abarten kommen folgende 2 ſchmäleren Kronblättern; Pflanze kahl, nur am Rande 11 e I (syn. B. humilis hort., nicht Dryand.,; B. odorata behaart. Stengel ein⸗ fach oder verzweigt. Grundſtändige Blätter zeit: Sommer, Herbſt. — Blätter ſchief-eirund, am gekerbt; Stengelblätter 5-10 cm breit. riechend, doppelt kleiner als bei Nr. 1331. formen auch rötlich bewimpert. Nr. 13281333. 357 hoch; Blüten dunkelroſa, männliche 47, weibliche 5zählig. Angenehmer und dankbarer Herbſtblüher.] 1330. Begönia Hoegeäna Ayl. et Schmidt, Höges Begonie. Halbſtrauchig, bis 21/;, m hoch kletternd. Blütezeit: Februar, März. — Pflanze Stengel kletternd, auch mittels Haftwurzeln. eirund, langgeſpitzt, 5 nervig. Männliche Blüten Blütenſtiel vom Blatt eingeſchloſſen. Weibliche Blüten bisher un— bekannt. — Warmhauspflanze, die an Wänden klettert, ſich auch zur Bekleidung von Steingruppen im 1331. Begonia nitida Ai. (syn. B. suaveolens Kl., nicht Lodd.; B. purpurea Sw., B. minor Jacq., B. obliqua KI., B. speciosa ot. Aoutte), Glänzende Begonie. Jamaika. Strauchig, bis 1¼ m hoch. Blütezeit: Juni bis September. — Pflanze äſtig, ausgebreitet, kahl. Blätter ſchief-eirund, hälftig-herz— förmig, ſpitz, undeutlich-kerbig, glänzend, nervig, 5—10 cm lang, 4—6½½ em breit, unterſeits punktiert. Blüten wohlriechend, roſenrot oder weißlich— Männliche Blüten mit 2 Kelch- und weibliche Blüten mit 5 länglichen Blütenlappen. Kapſeln etwa 2 em lang, am Grunde ſehr ſtumpf, ihr größter Flügel abgerundet, breit-eirund. f. speciosa hort. hat niedrigeren Wuchs und etwas lebhafter gefärbte Blüten. 1332. Begônia suavéolens Zodd., nicht KU. Willd., B. grandifolia Jacg.), Wohlriechende Begonie. Gouadeloupe, in Wäldern. Halbſtrauchig. Blüte— Grunde hälftig-herzförmig, ſpitz, deutlich gekerbelt [bei B. humilis geſägt und kurzhaarig und Deckblättchen bleibend], häutig, ohne den Stiel 7—10 cm lang und Blüten weiß, klein, wohl— Kelch⸗ blätter der männlichen Blüten 6 mm lang; weibliche Blüten 5lappig. Nr. 1331 und 1332 ſind ihrer nach Theeroſen duftenden zahlreichen Blüten wegen angenehme Warm— hauspflanzen, wurden deshalb auch zu Kreuzungen verwendet. So z. B. ſind B. prestoniensis Th. Moore, B. Diggswelliana (vorzüglicher Herbſtblüher) und B. Ingrami Baſtarde von B. nitida, Nr. 1331. 1333. Begönia semperflörens LI. et Otto, Tafel 27, 106. Immerblühende Begonie. Braſilien. Staudig⸗halbſtrauchig, 20—80 cm hoch. Blütezeit: faſt das ganze Jahr hindurch. — Stengel und Aſte fleiſchig, bei der Stammform kahl und grün, bei Garten— syn. B. Hookeri 8 w.: wenn Stengel rötlich und zugleich mit fleiſchroten Blüten; syn. B. Sellowii TI., B. setaria ort. angl.: wenn Stengel rötlich und Blätter und Nebenblätter ſtärker bewimpert ſind). Blätter ſchief-eirund, geferbt-wellig, zwiſchen den Kerben ſpitzlich, am Grunde leicht herz— förmig, 5—10 em, ſeltener bis 18 em lang und 3½ bis 8 em, ſeltener bis 15 em breit und, abgeſehen von den Randborſten, kahl. Nebenblätter bleibend, ſchwach— Blütenſtiel wenig⸗ (2—10⸗) blütig, kahl. Deckblätter 2, oft zweilappig (oder 3 und dann 2 kleinere), bleibend. Blütenblätter der männlichen Blüten doppelt größer als bei B. cucullata. Kelch⸗ blätter groß, rundlich, 12 —20 mm breit, Kronblätter 358 6—10 mm lang. Deckblättchen der weiblichen Blüten hinfällig. Blüten weiß oder roſaweiß, bei Öarten- formen auch roſenrot und blutrot. Die Immerblühende Begonie iſt eine altbekannte Art; ſie iſt wenig empfindlich, iſt friſch-grün und blüht zudem zu verſchiedenen Zeiten. Dieſer Eigenſchaften wegen hat ſie ſich als Zimmerpflanze wie für den Sommer als Gartenpflanze in unſerer Gunſt erhalten. Schöne Formen, welche ſich zunehmender Be— liebtheit als Gruppen- wie als Zimmerpflanzen erfreuen und allgemein empfohlen werden können, ſind: f. rosea, Wuchs dicht und regelmäßig; reichblühend, Blüten ſchön roſenrot, in der Mitte blaſſer. f. coceinea, wie vorige, nur die Blütenfarbe lebhafter, faſt ſcharlachrot. k. Sturzii Haage et Schm., Blüten größer als bei vorigen Formen, ſchön roſenrot, Laub— blätter mehr oder weniger buntgeſcheckt; auch als Zimmerpflanze ſehr dankbar. f. Sieberiana Lemoine, Wuchs üppig und robuſt, Blätter gegen 18 em lang und faſt ebenſobreit. Blüten kleiner als bei f. Sturzii, aber zahlreich, ſchön hellroſa; ſehr dankbar blühend. Begonia semperflorens f. rubra Vernon. f. gigantea, Pflanze von hohem, ſehr robuſtem Wuchs (gegen 60 em und drüber hoch), veräſtelt; Sorten: f. gigantea rosea, Blüten ſchön roſa, f. gigantea carminata, karminrot; beide vorzügliche Winterblüher. „Ruhm von Saarbrücken“, Pflanzen kräftig gebaut; reichblühend, die Trugdolden 15—20 em Durchmeſſer erreichend; Einzelblüten 5—7 cm breit, zart-roja, in der Mitte weißlich; dürfte namentlich einen guten Werkſtoff für die Binderei geben. k. rubra Vernon (syn. f. atropurpurea hort.), im Wuchs der gewöhn— lichen B. semperflorens gleichend, zeichnet ſich dieſe Sorte durch ihre tief braunxrote, bronzeartig— ſchillernde Belaubung und ihre hellleuchtend-roten oder karminroten Blüten vor allen vorgenannten Formen auffallend aus, und iſt eine ganz vorzügliche Gruppenpflanze, die vom Mai bis zum Herbſt blüht. f. elegans, nur 30 em hoch werdend, Blüten groß, karminrot, Blätter kleiner als bei der Stammform, iſt ebenſogut als Winterblüher wie als Gruppenpflanze für den Sommer. Für ganz niedrige Gruppen eignen ſich beſonders die Sorten fk. nana (compacta) alba, weiß, und f. nana (compacta) rosea, roſenrot, ſowohl in ſonniger, als auch in ziemlich ſchattiger Lage. Erwähnt ſei hier B. Saundersii hort., die als ein Baſtard B. incarnata & B. semperflorens, von Bosse Familie 93. Begoniaceae, Begoniengewächſe. Oi XXII 16, 34 u. XXIII 5. aber nur als eine Form der letzteren betrachtet wird, roſenrote Blüten trägt und auch Winterblüher ift. Auch B. Ingramii hort. (syn. B. fuchsiodes & nitida?) iſt ähnlich, blüht aber nicht ſo reich als B. Saundersii. Ein ſchöner Baſtard iſt B. Schmidtiana >< semper- florens (syn. B. florida incomparabilis, B. Bruantii, B. hybrida „Frau Marie Brandt“), Wuchs buſchig und ziemlich niedrig; Stengel rötlich -behaucht bis rötlich-geadert; Blätter kahl, ſchwachrot-geadert, ſchief⸗ eirund⸗zugeſpitzt; Blüten lebhaft-fleiſchrot, bei k. alba weiß. Eine vortreffliche Gruppenpflanze, die den ganzen Sommer hindurch bis zu den Herbſtfröſten unausgeſetzt blüht und gegen trockene und feuchte Witterung ziemlich unempfindlich iſt. | Begonia cucullata Welld. (syn. B. spathulata Lodd.), hat am Grunde nicht herzförmige, ſondern wegen der im unteren Teile ſtark eingebogenen Blatt- ränder hohle Blätter. Nebenblätter anſehnlich, das größere 3½ em breit. Kelchblätter der weiß-fleiſch⸗ farbenen männlichen Blüten nur 8 mm lang. Sonſt leicht für B. semperflorens zu halten; aber nicht zu empfehlen. 1334. Begönia Schmidtiäna Agl., Schmidt⸗ Begonie. Braſilien. Halbſtrauchig, bis 30 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli, auch zu anderer Zeit. — Stengel dick, aufſtrebend, von Grund auf ſich verzweigend und gleich den Zweigen kurz-rothaarig. Nebenblätter eirund⸗länglich, bewimpert, häutig, an der Spitze mit Borſten. Blätter ſchiefherzförmig-eirund, handförmig⸗ 7 —9nervig, ſpitz, doppeltgekerbt-geſägt, faſt lederig, beiderſeits kurzhaarig, oberſeits metalliſchglänzend⸗ dunkelgrün, unterſeits blutrot, 41/,—5 em lang, 3 em breit. Trugdolden 3—7blütig, achſelſtändig. Deckblätter verkehrt-eirund, bewimpert, ſtumpf. Blüten außen rötlich und behaart, innen weiß, die männlichen 2= und 2blätterig, die weiblichen 5zählig. Fruchtknoten 3flügelig, kahl, von 3 Deckblättchen geſtützt. Griffel 3. Kapſeln vom bleibenden Griffel gekrönt; ihr einer Flügel größer. [B. subvillosa KI., Behaarung im unteren Teile der Pflanze verſchwindend; Blätter jchief- nierenförmig, faſt ſpitz, unterſeits hellgrün. Nebenblätter breit oval. Kapſel mweichhaarig.] B. Schmidtiana iſt recht angenehm für die Ausſchmückung der Warmhäuſer. 8 1335. Begönia maculäta Raddi (syn. B. argyro- stigma Fisch., B. albo-pieta hort., Gaerdtia macu- lata K.), Flecken-Begonie. Braſilien. Strauchig, 90—150 em hoch werdend. Blütezeit: Juli bis Oktober. — Pflanze kahl. Blätter ſchief-eirundlänglich, ſpitz, am Grunde herzförmig, lederig, am Rande knorpelig, wellig, oberſeits weiß⸗gefleckt, bisweilen auch ungefleckt, unterſeits mehr oder weniger purpurrot, 10—15 cm lang. Nebenblätter lang lanzettlich, zu⸗ geſpitzt, etwa 2½ cm lang, 6—8 mm breit, hinfällig. Blütenſtiele meiſt nickend; Deckblätter länglich, ſpitz, hinfällig. Blüten weiß oder fleiſchfarben. Männ⸗ liche Blüten mit 2 breit-eirunden, 1—1!/, em langen Kelchblättern und 2 faſt doppelt jo kurzen, verkehrt⸗ eirund⸗ länglichen Kronblättern; weibliche Blüten 5blätterig. — f. argentea van Houtie pr. sp. (syn. B. aculeata Walp., Gaerdtia argentea A.) iſt eine Form mit etwas größeren Blüten. Pflanze 1 bis 1½ m hoch. Blätter 5 cm breit und 22— 25 cm lang, oberſeits grün, ſchwach-gefleckt, unterſeits rot⸗ nervig und ſpäter rötlich. Blütenſtiele meiſt aufrecht. Kelchblätter der männlichen Blüten 16—20 mm lang, 12—15 mm breit. T Be: Schöner, leicht gedeihender Schmuckſtrauch fürs Zimmer wie fürs Warmhaus; ſollte in keiner größeren Pflanzenſammlung fehlen. 1336. Begönia Lubbersii Ed. Pynaert, £uBbers’ Begonie. Braſilien. Strauchig. Blütezeit: Winter. — Blätter ſchildförmig⸗lanzettlich, nach beiden Enden hin zugeſpitzt, oberſeits auf dunkelgrünem Grunde mit einem hellgrünen mit ſilberweißen, unregelmäßigen Flecken durchſetzten Adernetze, unterſeits gleichmäßig bronziert⸗dunkelrot. Nebenblätter bleibend. Blüten groß, ſchneeweiß, männliche 4 em im Durchmeſſer, ihre 2 Kelchblätter groß, die 2 Kronblätter viel kleiner, nach innen gekrümmt. Sehr ſchön, noch mehr als Nr. 1335 zu em- pfehlen, weil im Winter und Frühling blühend. 1337. Begonia heracléifôlia Cham. et Schldl. (syn. B. jatrophaefolia or. Berol., B. radiata Grah., Gireoudia heracl&ifolia KL.), Herkules krautblätterige Begonie. Mexiko. Staude. Blütezeit: Frühling. — Grundſtamm 7— 18 cm lang, ſchief, dick, borſtig-ſcharf. Pflanze ſtammlos. Blätter handförmig-7ſpaltig, faſt kreisrund, oberſeits kahl oder zerſtreut-behaart, dunkel- grün⸗ſchillernd, unterſeits heller, an den Nerven und am Rande behaart, unregelmäßig-buchtig, gezähnt I N. * N NW. Flecken⸗Begonie. oder fiederig-gezähnt. f. nigricans Bot. Mag. hat oberſeits ſchwärzlichgrüne Blätter. f. longipila Lem. pr. sp., Stengel und die bräunlichroten Blattſtiele von langen dichtſtehenden Haaren rauh; Blätter oberſeits an den Nerven und den letzteren zunächſt liegenden Stellen grün, im übrigen ſchwärzlich oder bronziert-rot, unterſeits purpurn bis blutrot. f. punctata Lk. et Otto pr. sp., Blätter oberſeits ſchwärzlich, die Kronblätter und Kapſelflügel aber ſcharlachrot⸗punktiert.] Nebenblätter eckig, borſtig, zugeſpitzt. vielblütig. Blüten roſenrot, etwa 2—3 cm lang bei 1 em Breite; die weiblichen ohne Deckblättchen. Deckblätter kahl. Kapſel am Grunde ſtumpf, oben ab— geſtutzt, ihre Flügel ungleich, der größte eirund oder rundlich. Ein ſehr bekannter, aber immer mehr in Vergeſſen— heit geratender Baſtard B. heracléifolia & peponifolia iſt B. ricinifolia A. Dietr., ſtammlos, mit kriechendem Grundſtamm. Blätter grundſtändig, 20—30 cm im Durchmeſſer, am Grunde tiefherzförmig-5— 7 —Ifpaltig, Blattſtiele rauhhaarig, an der Spitze gefranſte, einander genäherte Schuppen tragend. Blütenſtiele bis zu 50 em lang, behaart, Gattung 425. Begönia, Begonie. Kelch⸗ und 0 bis 2 ſchmalen Nr. 1334 — 1339. 359 die Lappen kaum ½ der Blattlänge erreichend, ober— ſeits kurzhaarig, glänzend, unterſeits purpurn und mit erhabenen rauhhaarigen Nerven, die Blattlappen breit, zugeſpitzt, buchtig-gezähnt. Blattſtiele und Blüten⸗ ſchäfte rauhhaarig, rot⸗punktiert. Trugdolden gabel- äſtig. Blüten weiß oder roſa⸗angehaucht, klein, ſehr zahlreich. Kapſel 3flügelig, am Flügel am größten, häutig, weiß. Kann gleich B. caroliniaefolia und den Nrn. 1337 bis 1341 an geſchützten halbſchattigen, ſelbſt noch ſchattigen Standorten während der Sommermonate im Freien verwendet werden, auch zur Ausſchmückung von Gebäudewinkeln, Grotten-Eingängen, Felſen und zur Belebung des Bodens unter Bäumen dienen. Im Winter iſt ihnen Kaphaus-Temperatur und eine Trocken-, gewiſſermaßen Ruhezeit zu gönnen. 1338. Begönia metallica G. Smith, Metall- glanz-Begonie. Bahia, Braſilien. Halbſtrauchig— ſtrauchig, 50— 75 em hoch. Blütezeit? — Stengel aufrecht, äſtig, von weißen Borſten kurzhaarig. Blätter langgeſtielt, aus herzförmigem Grunde ſchief— eirund, handförmig-Hnervig, unregelmäßig-ge— lappt⸗gezähnt, beiderſeits nebſt dem Blattſtiel kurz— haarig, oberſeits olivengrün-metalliſchglänzend, unterſeits purpurrot. Nebenblätter bleibend, eirund⸗lanzettlich, zugeſpitzt, unterſeits und am Rande borſtig. Blütenſtiele kurzhaarig, nicht braunwollig; Trugdolde zweigabelig-verzweigt, mit trockenhäutigen, bleibenden, borſtig-be⸗ wimperten und kurzhaarigen Deckblättern. Männliche Blüten mit 2 rundlichen bis 150 eirunden, ober- N ſeits fleiſchfar⸗ N 75 benen, unter— Run y TE ſeits am AR N Grunde pur— purn⸗gebärtet⸗ kurzhaarigen Fin {} 0 „7 6 0 m) E Kronblättern. Weibliche Blüten 5- zählig und bewimpert. Fruchtknoten 3 flügelig, kurz-braunhaarig; der eine Flügel am größten und verlängert-eirund⸗länglich; alle kurzhaarig. Sehr ſchöne Art für das Warm- und Kaphaus; kann im Sommer auch im Freien ſtehen; bei zu leb— haftem Sonnenſchein verlieren die Blätter an Schönheit. 1339. Begönia manicäta Drongn. (syn. “ B. lepidota Liebm., B. schizolepis Liebm., Gireoudia manicata K.), Manſchetten⸗Begonie. Mexiko (Vera Cruz). Niedriger fleiſchig-holziger Strauch. Blüte— zeit: Winter. — Stengel hin und her gedreht, nieder- geſtreckt, kahl. Blätter aus ſchief-herzförmigem Grunde eirund⸗ſpitz, ſchief⸗viereckig, weil kantig-gezähnt, ge= zähnelt und bewimpert, oberſeits kahl, unterſeits an den Nerven und dem Blattſtiele mit zurückgebogenen purpurn⸗gefranſten Schuppen, namentlich an der Spitze des Blattſtiels manſchettenartig mit mehreren Ringen Metallglanz-Begonie. 360 ſolcher Schuppen beſetzt. Blütenſtiel bis 60 em hoch, oben mit ausgebreiteter Riſpe zahlreicher rötlich— weißer, ziemlich kleiner Blumen. Kapſeln Zflügelig, weißroſa. k. aureo-maculata, eine gelb buntblätterige Form, findet als Blattpflanze Verwendung. [B. stig- mosa Lindl. hat von roſtfarbenen zurückgebogenen, faſerigzerſchlitzten Schuppen bedeckte Blattſtiele.] Die Manſchetten-Begonie iſt als Winterblüher ſowohl fürs Zimmer, als fürs Gewächshaus geeignet. 1340. Begönia imperiälis Zem., Kaiſerliche Degonie. Mexiko. Staude mit grundſtammartig⸗krie⸗ chendem Stengel. Blätter breiteirund-ſpitz, ungleich- herzförmig, faſt ganzrandig, oberſeits von kurzen, ſehr dichtſtehenden, je in einen Haarſchopf ausgehenden Zapfenhöckerchen rauh, in der Nähe der Nerven grün, ſonſt braun, unterſeits von 5—6 ſeitigen Feldchen aus- gehöhlt⸗netzig, bei k. smaragdina Lem. (syn. B. smaragdina imperialis hort.), ſind die Blätter freudig⸗ faſt ſmaragdgrün und nicht braun-gefleckt. Blatt- ſtiele dick, behaart, ſolang als die Blattfläche. Neben- blätter ſchuppenförmig, ungleich. Blütenſtiel mit end- ſtändiger, die Blätter nicht überragender behaarter Trugdolde, weiß. 1341. Begönia fuchsiödes Hook. (syn. Tittel- bachia fuchsiodes II.), Juchſten-Begonie. Neu⸗ Granada. Strauchig, 1—1!, m hoch. Blütezeit: Sommer, bei Topfkultur auch im Winter. — Pflanze ſehr äſtig, kahl. Blätter dichtſtehend, ziemlich klein, an 2— 10 mm langem Blattſtiel etwa 21/,.—6 em lang und 1—2½ cem breit, verkehrt-eirund oder elliptiſch— länglich, federnervig, am Grunde ſtumpflich, vorn ſpitz, am Rande ſpitz- und feingeſägt. Nebenblätter breit— lanzettlich, borſtig-zugeſpitzt, welk noch haftend, 4 bis 10 mm lang, 2—4 mm breit, 1nervig. Trugdolden gegen die Zweig-Enden hin hängend, gabelig-verzweigt, mit lanzettlichen, borſtig-zugeſpitzten oder 2ſpitzigen Deckblättern. Männliche Blüten mit 2 ſcharlach— roten elliptiſchen, fleiſchigen Kelch- und 2 purpur- oder roſenroten, verkehrt-eirunden Kronblättern; Deckblättchen. k. miniata Planch. pr. sp. (syn. Tittelbachia miniata KI., B. cinnabarina ort. nonnull., nicht Hook.!), Kelch- und Kronblätter der männlichen Blüten mennig- oder zinnoberrot, auch die weiblichen gleichgefärbt, ferner die Laubblätter etwas breiter. f. askotensis (syn. B. askotensis ort.), eine vortreffliche Gartenform, Blüten der herabhängen— den Trugdolden roſa-gefärbt, die Pflanze nur 50 bis 60 cm hoch und mit etwas größern Blättern als die Stammform. — Naheſtehend iſt B. Diggswelliana hort. (syn. B. fuchsiodes & stipulacea?) mit kleineren, zugeſpitzten Blättern und hellroten Blüten; ein vor- züglicher Herbſt-⸗ und Winterblüher für Gewinnung von Schnittblumen. Gut kultiviert, ſind die Fuchſien-Begonie und ihre Formen vortreffliche Winterblüher, zu welchem Zwecke im Frühlinge kräftige Pflanzen aus Stecklingen erzogen, an ſonniger Stelle ausgepflanzt, kräftig, aber nicht mit Waſſerſuppe ernährt, gegen Herbſt hin in verhältnismäßig kleine Töpfe gepflanzt, bis zum An⸗ wurzeln halbſchattig geſtellt und dann im Lauwarm— hauſe oder Zimmer an hellem Standorte bald zum Blühen gebracht werden. Während der Sommermo— nate ſind ſie auch als Gruppenpflanzen im freien Lande ſchön, blühen dort aber nur, wenn gut ernährt und nach vorangegangener Ruhezeit. 1342. Begönia Drégei Oito et Dieir. (syn. B. parvifolia Grah., B. reniformis hort. Berol., B. rubi- Familie 93. Begoniacene, Begoniengewächfe. Oer XXII 16, 34 u. XXIII 5. cunda Hort. Boiss., Augustia Dregei KI.), Dreges ZBegonie. Südoſtafrika. Staudig⸗-halbſtrauchig, 40 bis 90 em hoch. Blütezeit: Frühling bis Herbſt. — Erdſtamm plattgedrückt⸗knollig. Pflanze kahl, purpur⸗ lich. Stengel aufrecht, äſtig, etwas fleiſchig. Blätter aus faſt herzförmigem Grunde ungleicheirund-nieren- förmig, grobkantig-gelappt, gekerbt⸗gezähnt, 21-6 cm lang und 12—28 mm breit (bei f. sinuata @rah. pr. sp. die Blüten und Blätter größer, letztere 5—8 cm lang, 21½—5 cm breit, beim Blattſtiel purpurn, aber die Kerbzähne weniger deutlich). Nebenblätter eirund- lanzettlich oder länglich, meiſt ſtumpf. Trugdolden wenigblütig, mit breiteirunden, ſehr ſtumpfen, ſehr Hin- fälligen Deckblättern. Blüten klein, weiß, in un⸗ unterbrochener Folge bis zum Eintritt der Fröſte. Aus⸗ gewachſene Kapſeln 12—15 mm lang und 10—18 mm breit, bei k. Caffra Meissn., 18—20 mm lang und oben 22—25 mm breit. 8 Als eine Form dieſer oder der folgenden Art gilt B. weltonensis Col. Clarke, Weltoner Begonie; halbſtrauchig, 30—60 cm hoch, ohne eigentliche Knolle, aber mit am Grunde verdickten Stengeln und Erd— ſtamm. Blütezeit: den ganzen Sommer hindurch. Pflanze von dichtem, buſchigem Wuchs und reichbe— blättert. Blätter kurzgeſtielt, 5—8 cm lang, am Grunde herzförmig, ſchief, mit deutlichen ſpitzen Lappen und ungleich⸗, oft 1 om tief eingeſchnitten-gezähnt, kahl, ober- und unterſeits von feinen rötlichen Nerven durch- zogen. Blüten gegen 2 em breit, ſchön roſenrot, oder weiß mit zartrot verwaſchen, in meiſt 8—15- blütigen rotſtieligen Trugdolden. N 1343. Begönia natalensis Hook. (syn. B. suffruticosa Gueinzius, Augustia natalensis KI.), Natal-Begonie. Südoſtafrika. Halbſtrauchig, 30 bis 50 em hoch. Blütezeit: Sommer. — Erdſtamm plattgedrückt-knollig. Pflanze kahl. Stengel unten dick, äſtig, knotig-⸗gegliedert, gelblichgrün, kupferrot⸗ gefleckt. Blätter ungleich-halbherzförmig, zugeſpitzt, weibliche Blüten 5 zählig und mit wechielftändigen kantig⸗gelappt, oft geöhrt, geſägt, ſpitz oberjeits weiß⸗ gefleckt, 2½—5 em lang, 14—30 mm breit, in Größe und Form jedoch etwas ſchwankend. Trugdolden ge— ſtielt, achſelſtändig, meiſt 4—6 blütig. Deckblätter hin⸗ fällig. Blüten blaßroſenrot. Die 2 größeren Kapſelflügel etwa 21, cm lang, 4-6 mm breit. Von Nr. 1342 und 1343 iſt die Weltoner und Dreges Begonie mit ihren Formen am bekannteſten; ſie ſind ungemein dankbare Blüher und an Standorten, die gegen heftige Winde und gegen grellen Sonnenſchein geſchützt ſind, in kräftigem, humoſem Boden vorzügliche Gruppenpflanzen, B. welto- nensis auch eine nicht minder angenehme Zimmer⸗ pflanze. In Handelsgärtnereien werden ſie immer ſeltener, weil fie ſchroffe Gegenſätze in der Behandlungs- weiſe gewöhnlich mit dem Abwerfen einiger Blätter und Blütenknoſpen beantworten, während ſie bei gleich— mäßiger Behandlung im Zimmer ungemein dankbar ſind. Im Winter können ſie an nur mäßig warmem Orte trocken bis zum Frühjahr aufbewahrt werden. 1344. Begönia socoträna Hook., Sokotraniſche Begonie. Inſel Sokotra an der Küſte Arabiens. Staude, bis 30 em hoch. Blütezeit: Herbſt bis Winter. — Erdſtamm knollig. Pflanze überall abſtehend⸗ behaart, veräſtelt. Untere Blätter ſchildförmig, kreis⸗ rund, ringsum mehr oder weniger tiefgekerbt, nur die oberſten Stengelblätter herzförmig oder faſt 3 — 5 lappig. Blüten ſchön roſenrot, groß, 6—8 cm im Durch⸗ meſſer. Männliche Blüten mit 4 verfehrt = ovalen, 5 ſtumpf⸗abgerundeten, elliptiſchen oder länglich⸗elliptiſchen Blütenblättern. weibliche mit 6 ſchmäleren Dieſe Art ſoll eine der ſchönſten rotblühen⸗ den Begonien⸗Arten ſein. Da ſie erſt ſpät im Herbſt, oft erſt Ende November, zu blühen beginnt, dann einige Monate in Blüte bleibt, ſo dürfte ſie als Winterblüher ſich beſonders wertvoll zeigen. Nach der Blütezeit „zieht die Pflanze ein“, d. h. die Stengel ſterben ab; die Knolle wird trocken und bei mäßiger Anfang Mai in friſche Erde Wärme überwintert, gepflanzt, die Pflanzen den Sommer über unter Glas gehalten und im Spätherbſt in einem nicht jehr | feuchten Warmhauſe oder auch im Lauwarmhauſe zum Blühen gebracht. G. W. Uhink, Handelsgärtner in Lichtenthal bei Baden-Baden, ſagt: aus einer Anzahl zuſammenhängender Knöllchen, die leicht die Vermehrung ermöglichen. Um hübſche, ſicher— blühende Pflanzen zu erhalten, muß man die Knollen beiſammen laſſen. Das Wachstum beginnt erſt Ende Mai oder Anfang Juni. Das erſte Blatt hat einen Durchmeſſer von 15—18 cm, die ſpäteren ſind um die Hälfte kleiner als die vorhergehenden. Pflanze blüht im Winter im lauwarmen Gewächshauſe, indes hat dieſe Art nicht jo recht befriedigt, vielleicht beſſer blühen“. heimia Thwaitesii A.), Thwaites Begonie. Ceylon. Staude. Blütezeit: 5 em groß. Pflanze ſtammlos. am Grunde herzförmig, handförmig-7 nervig, fein— gekerbt, wellig⸗kantig, oberſeits kupferig und grün, bisweilen auch weiß⸗gefleckt, zerſtreut-purpurhaarig, unterſeits an Nerven und Blattſtielen ſtärker behaart, 7—12 em lang und breit, an 5—10 cm langen Stielen. Nebenblätter eirund-zugeſpitzt, ziemlich kahl. Blütenſchäfte mehrere, kürzer als der Blattſtiel und behaart. Blüten mittelgroß, weiß mit rötlichem Anfluge. Blütenſtielchen etwa 2—3 cm lang. Männ- liche Blüten: 2 eirunde, außen behaarte Kelchblätter und 2 verkehrteirund⸗längliche, kaum kürzere Kronblätter. Weibliche Blüten 5zählig. Kapſel etwas behaart, am Grunde ſtumpf, oben abgeſtutzt, ungleichgeflügelt. Eine durchaus ſchöne Erſcheinung, verlangt aber viel Wärme und Feuchtigkeit im Sommer, iſt mithin Warmhauspflanze. Ihrer ſchönen, ſamtigbe— haarten Blätter und zierlichen Blüten wegen ſei ſie beſonders empfohlen. 1346. Begönia Scharffiäna H. (syn. B. Haageana hort.?), Scharffs Begonie. Braſilien. Niedriger Halbſtrauch. Blütezeit: Sommer, Herbſt. — Pflanze wenig verzweigt, alle Teile mit roten, ſteifen Haaren bekleidet. Blätter handnervig, ſchief— herzförmig, faſt geſchwänzt-zugeſpitzt, ganzrandig oder ausgeſchweift⸗kantig, 9—13 cm breit, 15—23 cm lang, oberſeits dunkelgrün und metalliſch— glänzend, unterſeits purpurrot. Blattſtiele ſolang oder länger als die Blattfläche. Blütenſtiele bis 17 em lang. Trugdolde zweigabelig⸗verzweigt, vielblütig. Blüten weiß, außen⸗ ſeitig am Grunde mit einem rötlichen, dicht mit roten ſteifen Haaren beſetzten Fleck. Männliche Blüten 2zählig, weibliche 4zählig; Blütenblätter 1 / cm lang. Fruchtknoten ſehr ungleich⸗ dreiflügelig, dicht⸗ kurzhaarig. Samenleiſten nierenförmig und mit kurzen Stielchen. Sehr angenehme von den meiſten Begonien ſchon äußerlich verſchiedene Lauwarmhauspflanze. Die weil die Blüten zu ſparſam erſchienen; ſtärkere Knollen mögen Wir machen ganz beſonders auf die Baſtardform „Gloire de Sceaux“ aufmerkſam. 8 1345. Begonia Thwaitesii Hook.(syn. Reichen- Sommer. — Knollen 21 ⁹ bis Blätter eirund⸗ſpitz, Zimmerpflanze bezeichnet. Gattung 425. Begönia, Begonie. „Die Knolle beſteht Winter. — Stengel faſt aufrecht, und 1155 und da gezähnten, etwas fleischigen, 7 Nr. 13401347. 361 Noch ſchöner iſt die Baftardform B. Credneri Haage et Schm. (syn. B. Scharffiana & metallica), die als ein unerſchöpflicher Blüher gerühmt wird. Pflanze 60 bis 80 cm hoch, dichtbelaubt. Blätter etwa 15 cm breit und bis 20 em lang werdend, oberſeits metalliſch— glänzend⸗dunkelgrün, ſtark-behaart, unterſeits dunkelrot. N 2 2, > N 8 8 S Ir Ah Ar RE TUR 2 N e u 1 ERS a 0 85 2" x U AI 2255 25 N ZINS x . 0 05 IR = Credners Begonie. Blüten in dichten doldentraubigen Trugdolden, ſchnee— weiß, rückſeitig rot-behaart. Wird als vorzügliche 1347. Begönia coccinea Hook. (syn. B. co- rallina or, Pritzelia coceinea L.), Scharlach- Zegonie. Braſilien. Halbſtrauchig, 10 5 60 cm hoch. Blütezeit: Sommer; je nach Behandlung auch äſtig, am Grunde derb. Blätter ſchieflänglich-eirund, zugeſpitzt, hälftig— herzförmig mit einer großen e welligen — 14 cm langen, 2½ —7 cm breiten Fläche auf nur 1-2 cm langem Blattſtiel. Nebenblätter groß, 2 —21/, em lang, etwa 12—15 mm breit. Trugdolden ſamt dem Stiel 8—15 em lang. Blüten (ſamt dem Fruchtknoten) ſehr ſchön ſcharlach- oder korallenrot! Blütenblätter 7 —12 mm lang und bis 8 mm breit. Samenleiſten in der Kapſel geſtielt, eirund-dreieckig, nicht herzförmig-eirund. Ein Abkömmling (vermutlich ein Baſtard B. coccinea & undulata) iſt die Sorte „Comte Alfred de Limminghe“ (syn. B. Limmingii, B. „Comte de Liming“, B. coceinea „Comte de Limering“), Wuchs üppiger; Stengel ſchlaff, hängend, warzig; Blätter oval, am Grunde faſt gleich, am Rande ausgeſchweift— wellig; Nebenblätter lanzettlich; Blütenſtiele bedeutend kürzer als das Blatt: Blüten größer, außen ſchön ſcharlachrot, innen ſcharlachrot und weiß, meiſt im Mai. Eine der ſchönſten für Ampeln, Blumenkörbchen und Flſenantegen in Wintergärten, im Sommer auch im Freien. Die ſchönen Blüten der B. coccinea im Verein mit der ſehr paſſenden Belaubung berechtigen zu dem Urteil, daß dieſe Art eine der ſchönſten der ganzen Gattung iſt, weshalb ſie nachdrücklich empfohlen ſei. Sie iſt aber nur dann ſchön und reichblühend, wenn ſie gut gepflegt wird. Die Pflanzen müſſen von vorn⸗ herein in kräftigem Wachstum geſtanden haben. Des⸗ halb iſt erforderlich: recht frühzeitige Anzucht aus 362 Samen oder Stecklingen, kräftige Erde, Licht und Luft, im Herbſt kühler und trockener halten, aber der vollen Sonne ausſetzen, damit die Zweige ausreifen, alſo die ſog. „Ruhezeit“ eintreten laſſen. Mit Be⸗ ginn des Winters wieder warm geſtellt, werden ſich die Pflanzen bald mit Blüten bedecken und ſo auch ihren Ruf als Winterblüher beſtätigen. Solche Be— handlung iſt auch bei andern halbſtrauchigen und ſtrauchigen Begonien angezeigt, z. B. bei B. incar- nata, B. Dregei, B. weltonensis, B. fuchsiodes 2c., wie denn in kräftiger Ernährung und Entwickelung mit darauf folgender Ruhezeit und dann Treiberei überhaupt das Geheimnis liegt, von Natur im Sommer blühende Pflanzen erſt im Winter blühen zu laſſen. 1348. Begönia scandens S. (syn. B. glabra Aubl., B. elliptica Kth., B. physalifolia Ziebm., B. lucida Otto et Dieir., B. Moritziana Hi. et Bche., nicht K.]; Wageneria deflexa, montana, lucida, glabra .), Kletter-Begonie. Gebirge Jamaikas. Kletterſtrauch, 60— 200 em hoch. Pflanze kahl, abgeſehen etwa vom Blattrande. Zweige hin— und hergebogen, an den Blattknoten wurzelnd. Blätter eirund⸗zugeſpitzt, am Grunde ſehr ſtumpf, faſt herz— förmig, häutig, am Rande unregelmäßig-gekerbt-gezähnt, bisweilen auch mit Borſten, 5— 10 em lang, 2—8 cm breit, an bis 4 cm langen Blattſtielen, (bei f. ampli- folia ſind Blätter und Blattſtiel doppelt ſo groß). Nebenblätter 12 —25 mm lang, 4—8 mm breit. Blütenſtiel länger als die Blätter, oben mit mehrmal gabelig-verzweigter Trugdolde, länger als die Blatt— ſtiele und völlig kahl. Deckblätter ſehr klein, faſt bleibend, bis 2 mm lang. Blüten klein, weiß. Blütenblätter bis 6 mm groß. Deckblättchen der weib— lichen Blüten ſehr klein. Kapſel am Grunde ſtumpf, Flügel ſehr ungleich. Samenleiſten auf dem Quer— ſchnitt geſtielt-herzförmigeirund. [B. fagifolia Fisch., Braſilien, bis 1 m lang werdend; Stengel, Zweige und Blattſtiele dicht graubehaart, Blüten klein, weiß; iſt entbehrlich.) Verwendung der Kletter -Begonie als Warmhauspflanze an Wänden, Grotten u. ſ. w. wozu ſie ſich vor allen anderen vortrefflich eignet. 1349. Begönia tuberhybrida, Tafel 27, 107 (syn. B. tuberosa hort.!, nicht Zam.!; B. hybrida hort. ex p.), Blumiſten-Knollen-Begonie. — Unter dieſem Namen faſſen wir alle knollentragenden Begonien zuſammen, welche Gartenzüchtungen ſind und ihrer Blüten- ꝛc. Beſchaffenheit nach keiner der vorge— nannten Arten als Form anzupaſſen ſind. Dieſe Sorten verdanken, wie ſchon an anderer Stelle erwähnt worden, ihre Entſtehung den Kreuzungen zwiſchen B. boliviensis, Tafel 27, 105, mit einigen anderen Arten, nament- lich mit B. Froebelii, B. Veitchii, B. Davisii, B. octopetala, B. cinnabarina. Hierher gehören faſt alle großblumigen Gartenformen, insbeſondere die gefülltblühenden; es ſind bereits unzählige in Größe, Form, Farbe, Stellung der Blüten, in Höhe, Wuchs und Blühwilligkeit der Pflanzen abweichende Sorten vorhanden. 3 Gruppen: a) grandiflöra (syn. gigantea ort.). Pflanzen 20—40 cm hoch, faſt in der ganzen Länge ihrer Zweige beblättert; die gewöhnlich verlängerten Blätter zeigen, wie auch zumeiſt die Blüten, vieles von der Eigenſchaft der Begonia boliviensis, Nr. 1324. Zahl- reiche Sorten vorhanden, z. B.: Einfachblühende (welche weniger gedrungen, auch höher, immerhin aber etwas dankbarere Blüher Familie 93. Begoniaceae, Begoniengewächſe. GO XXII 16, 34 u. XXIII 5. ſind, als die gefüllten): „Schnee“, weiß; „Souvenir“, reinweiß; „Bianqui“, weiß; f. anemoniflora alba, weiß, reichblühend; „Brillant“, leuchtend- hochrot; „Egeria“, leuchtend⸗zinnober⸗orange; „Makart“, fleiſch⸗ farbig; „Mars“, leuchtend-karminroſa, Auge reinweiß; „Hoche“, feurig-ſcharlachrot, ſehr ſchön; „Dannecker“, kupferfarbig; „Hildebrand“, ſalmfarbig⸗-lilaroſa; „Donau“, dunkelbraunpurpurn; „Tour Eiffel“, china⸗ roſa, rieſige Blume; „Hugo Fuchs“, dunkelſchwefel⸗ gelb; „Chromatella“, ſchön zitrongelb; „Julia“, ſchön gelb; „Georg Ulrich“, dunkelamarant. — In den letzten Jahren ſind von Ernſt Benary in Erfurt auch nach Art der Doublett-Nelken geſtreifte Sorten erzielt worden, in denen bereits die meiſten Farben der übrigen Sorten ſowie chromgelb vertreten ſind. Wenigſtens 40 %% é der Sämlinge liefern geſtreifte Blumen. Die Streifen kommen in allen möglichen Schattierungen von weiß, gelb und rot vor. Eine intereſſante und beachtenswerte Errungenſchaft. Gefülltblühende: k. alba camelliaeflora, rein- weiß; „Antoinette Guerin“, ſchön weiß; „Blanche Begonia tuberhybrida flore pleno. Jeanpierre“, weiß, Mitte leicht fleiſchfarben; „Diamant“, weiß mit leicht roſa; „Grossmama Pfitzer“, jchnee- weiß, ſchöne Rieſenblume; „Dorothea Fetzer“, weiß mit gelblichem Schimmer, ſehr großblumig; „Fräulein von Hartmann“, ſilberigweiß; „Madame Vincenot“, weiß, Mitte leicht gelblich; „Weisse Perle“, reinweiß, außerordentlich reichblühend; „Frau Karoline Merz“, hellgelb; „Gabrielle Legros“, weißlichſchwefelgelb, Mitte dunkler; „IIlustration“, ockerfarben mit orange⸗ gelb, eigenartige Färbung; „Louis d'Or“, ſehr ſchön dunkelkanariengelb bis goldgelb; „Madame E. Pynaert“, nankinggelb, nach dem Rande roſa; „Michel Ange“, ſchwefelgelb, nach dem Rande weißlich; „Bertha Bo- finger“, karminroſa; „Clémence Denisard‘“, roſa⸗ fleiſchfarben; „Esther“, johannisbeerrot; „Général Chanzy“, magentaroſa; „Jean Soupert“, feurigroſa, Mitte ziegelrot; Effektblume. „John Pos“, lebhaft⸗ roſa, reichblühend; „Madame Crousse“, fleiſchfarbig⸗ roſa mit lachsfarbigem Schimmer; „Radetzky“, orange⸗ ziegelrot, ſehr groß; „Sebastian Bach“, inkarnatroſa, Mitte orangefarben; „Benvenuto Cellini“, karminrot; „Graf Zeplin“, hoch-zinnoberrot mit weißer Mitte; „Clovis“, leuchtend-ſcharlach; vorzügliche Freiland— Begonie. „Incendie“, blendend-feuerrot, ſehr ſchön; „König Albert von Sachsen“, leuchtend⸗-dunkelrot, ſehr schön; „Pluto“, ſammetig-dunkelpurpurn; „Prin- zessin von Schönaich-Carolath“, durchſichtig- orangerot. bp) erecta, Pflanzen meiſt nur bis 30 em hoch werdend. Blätter kräftig entwickelt, vorzugsweiſe am Grunde der Stengel. Stengel an der Spitze veräſtelt und hier mit aufrechten, großen, breit-offenen, runden Blumen beſetzt. In dieſer Gruppe finden wir auch einen Teil der Merkmale von B. Froebelii, B. Veitchii und B. Davisii wieder. Die erſten noch ziemlich unvoll— kommen⸗gefüllten Sorten waren: „Mastadonte“ und „Leviathan“; bald darauf folgten f. Lemoinei, f. monstrosa und „Gloire de Nancy“. Heute ſind dieſe Sorten durch andere weit überflügelt; z. B. durch: „Jakob Flander“, einfach, feurig-zinnoberkarmeſin; „Ruhm von Stuttgart“, einfach, karminrot. Ganz vorzüglich ſind für das freie Land: „Deutscher Ruhm“, gefüllt, feurig-zinnoberrot, ſehr reichblühend, Be— laubung ſaftig-grün, amarant-ſchimmernd; f. flore albo pleno Pfizer iſt die vorgenannte mit gefüllten reinweißen Blüten. Beide Sorten geben aus Samen 60—80 Prozent gefülltblühende Pflanzen. c) acàũlis mit nur grundſtändigen, meiſt ſehr Blättern und mit über das Laub tretenden mittel— großen gelben, fupferiggelben, weißen oder roſaweißen (ſeltener roten), einfachen oder gefüllten Blüten, wohl ſoweit ſie Wärme und etwas feuchtere Luft, als Topfpflanzen größtenteils Abkömmlinge von B. Pearcei, derſelben nicht unmittelbar als Formen angehören. 1350. Begönia rhizohybrida, Grundſtamm-Vegonien. Hierher alle diejenigen meiſt ſtengelloſen Gartenformen, die keinen knolligen Erdſtamm, Grundſtamm haben und nicht der beſchriebenen Arten unterzubringen ſind, ſo z. B. viele ſog. Blatt-Begonien, etwa Baſtarde von B. Rex, B. heracléifolia, B. 1351. Begönia caulohybrida, Strauch- Begonien. formen zu bezeichnen, die bei den Arten nicht als dazugehörige Formen unterzubringen ſind; z. B. Baſtarde von B. incarnata, B. fuchsiodes, B. metal- lica etc. — Hierher die nicht zahlreichen Sorten dunklen Blumiſten⸗ ſondern einen wagerechten oder ſchiefen i a 8 0 als Formen einer an nach und nach daran gewöhnt werden müſſen, xanthina, B. albo-coccinea etc. an) 2 wurzler; Blumiſten⸗ So etwa wären der Ordnung halber alle halbſtrauchigen oder ſtrauchigen Garten- geſchloſſene hohe Wärme; Gattung 425. Begönia, Vegonie. florens-Formen, B. askotensis, B. manicata, B. bicolor. a Ar. 13181351. 363 ſchattigen Standorten mit kräftigem, humoſem, lockerem, aber friſchem Boden truppweiſe oder auf größeren Gruppen Platz finden können. Die Arten von halbſtrauchigem oder ſtrauchi— gem Wuchs dienen verſchiedenen Zwecken: Als Kletter- pflanzen in Warmhäuſern: B. scandens, B. Hoege- ana, B. Maurandiae, B. hederacea. Als Ampel⸗ pflanzen: B. coceinea „Comte Alfred de Lim- minghe“, B. Hoegeana, B. microphylla. Als Topf- pflanzen und zwar a) als Blütenpflanzen: B. coccinea, B. Credneri, B. metallica, B. weltonensis, B. in- carnata- Formen, B. semperflorens- Formen, B. magni- fica; b) als Blatt- und Blütenpflanzen: B. maculata, B. Lubbersii, B. Evansiana & Rex, B. incarnata >< Rex, B metallica; c) als vortreffliche Winter- blüher: B. incarnata „Flora“, B. coccinea, B. semper- B. Diggswelliana, B. fuchsiodes, Endlich als vorzügliche Gruppenpflanzen fürs freie Land: B.semper- florens-Formen, B. Schmidtiana >< semperflorens, B. gracilis diversifolia, B. magnifica, B. Clarkei. Die Kultur der Begonien iſt leicht, ſofern auf die Heimat, die Beſchaffenheit, die Wachstums— weiſe und die Blütezeit die gehörige Rückſicht ge— nommen wird, man ferner beachtet, daß die vorzugs— weiſe durch ihre Belaubung zierenden Arten (Blatt— Begonien) einen etwas halbſchattigen Standort, während der Wachstumszeit im Sommer mehr Bodenfeuchtigfeit, die zarten Blätter Schutz gegen grellen Sonnenſchein erfordern; daß aber die vorzugsweiſe ihrer Blüten wegen kultivierten Arten (Blüten-Begonien) mehr Sonnenſchein und friſche Luft lieben und von Anfang weil plötzlich dem Sonnenlicht oder der rauheren Luft ausgeſetzte Pflanzen Schaden leiden. Alle Begonien ſind mehr oder weniger Humus— ſie verlangen kräftigen, humusreichen, ſich friſch erhaltenden oder friſch zu erhaltenen Boden; ſie verlangen mindeſtens während der Wachstumszeit viel friſche Luft und außer etwa in der Jugend keine ſie ſind alſo mit wenigen Ausnahmen im Winter im feuchten Warmhauſe nicht ſo gut aufgehoben als im lauwarmen, weniger feuchten Hauſe oder im Zimmer; ſie verlangen eben auch Die Verwendung der Begonien iſt ſeit dem Auftauchen der zahlreichen Gartenformen eine ſo viel— ſeitige geworden, daß man dieſe als Modeblumen betrachten kann. wendungsweiſen ſind bei den einzelnen Arten bereits angedeutet. Hier nur noch einige allgemeine Angaben. Pflanzen zur Zeit Beſondere Ver⸗ Alle Begonien können als Topfpflanzen verwendet welche im Spätherbſt, Winter oder zeitig im Frühling werden, und faſt alle gedeihen auch im Zimmer. Die knollentragenden Arten (Knollen-Be⸗ kräftiger Ernährung während des Sommers im Herbſt gonien), vor allem Nr. 1349 und ihre Stammarten, ſind herrliche Gruppen- und Topfpflanzen, die in | unſeren Gärten ein überall auffallendes und farben- in voller Sonne wie im prächtiges Gepräge zeigen, Halbſchatten gleich gut gedeihen. Die Arten mit dickem, meiſt ſchiefem und ſchuppi⸗ gem Grundſtamm (meiſtens ſog. Blatt-Begonien), faſt ſtets ſtengellos, ſind zum Teil wunderſchöne, für Ge⸗ wächshäuſer und Wohnungen geeignete Blattpflanzen, ſo in erſter Linie die Abkömmlinge von B. Rex, B. Griffithii, ferner B. imperialis smaragdina; während die hierhergehörigen mexikaniſchen Arten, wie B. hera— cléifolia, B. peponifolia, B. caroliniaefolia 2c. während des Sommers auch im Freien an geſchützten Halb- | zwiſchen trockenen Sägeſpänen, alljährlich eine gewiſſe „Ruhezeit“ (Trockenzeit). Dieſe fällt für gewöhnlich auf die Wintermonate, und es ſollte bei denjenigen Arten, welche nicht völlig trocken werden dürfen (Grundſtamm- und Strauch-Be- gonien), während dieſer Zeit die Wärme nicht über die eines Lauwarmhauſes hinausgehen, und ſo ſelten als möglich begoſſen werden. Anders iſt es mit Arten, blühen ſollen: dieſe erhalten als „Ruhezeit“ nach auf einige Wochen vor der erfahrungsgemäß mög— lichen Blütezeit etwas niedrigere Wärme, trockenen, recht ſonnigen Standort und nicht eher Waſſer, als es durchaus erforderlich iſt. Die Knollen-Begonien blühen faſt ausſchließlich im Sommer und Herbſt, ihre Stengel ſterben dann ab, und die Knollen werden trocken und mäßig warm durchwintert, auch wohl trockenem Sand oder noch beſſer trockenem Torfmüll aufbewahrt. Folgende Erdmiſchung ſagt den Begonien zu: Gleiche Teile Miſterde (am beſten Rindermiſterde), Laub⸗ oder Torferde, ½ des Ganzen milde lehmige Acker- oder lehmige Raſenerde und ziemlich reichlicher 364 Zuſatz groben Quarz- oder Flußſandes. Für die Ausſaat oder für kleine Pflänzchen iſt gute Heide-, oder Wieſenmoor- oder Lauberde zu verwenden. Die Begonien verlangen, ſobald die Pflanzen einigermaßen erſtarkt find, während ihrer Wachstums- und ſchönſten Blütezeit ziemlich reichliche Bewäſſerung und zeitweiligen (etwa wöchentlichen). Dungguß, ſie müſſen, wie Garteninſpektor W. Hampel ſagt, ſozu— ſagen gemäſtet werden; denn werden ſie nicht kräftig ernährt, ſo bleiben ihre Blumen kleiner. Läßt man aber bisher kräftig ernährte Pflanzen nur einige Tage durch übermäßige Trockenheit leiden, ſo büßen ſie ihre frühere Schönheit bald ein. Die Anzucht der Be— gonien geſchieht bei allen Arten aus Samen, und die Behandlung der Saat weicht von der nachſtehenden, für Knollen-Begonien gegebenen Anleitung nicht ab. Die Vermehrung geſchieht durch Knollen, Sproß— und Blattſtecklinge, bei einzelnen Arten (B. bicolor, B. gracilis 2c.) auch noch durch Brutzwiebelchen. Alle gefülltblühenden Begonien, ſowie ſolche Gartenſorten, die man echt wieder erhalten will, müſſen durch Stecklinge vermehrt werden. Zu dieſem Behufe werden die Mutterpflanzen oder Knollen im März, April im Warmhaus etwas angetrieben. Zum Antreiben beſtimmte Knollen kann man, anſtatt ſie in Erde zu pflanzen, in Torfmüll einſchlagen. Die Steck— linge, in mit reinem Quarz- oder Silberſand vermiſchte Heide- oder Wieſenmoorerde geſteckt, bewurzeln ſich in etwa 5 Wochen. Die ſogen. Blatt-Begonien werden auch durch Blattſtücke gut ausgereifter Blätter oder durch flach auf das Vermehrungsbeet gelegte, unterhalb der Verzweigungen der Hauptnerven durchſchnittene und durch Häkchen angedrüdt-gehaltene ganze Blätter ausgiebig vermehrt. Auch die ſchiefen, ſich über den Boden erhebenden, aber keineswegs zierenden Grund— ſtämme älterer Pflanzen können der Länge nach ein— gelegt und zur Entwickelung junger Pflänzchen ver- anlaßt werden. Die Anzucht der Knollen-Begonien aus Samen: Ausſaatzeit Mitte Januar bis Ende Juni; aber nur von frühen Ausſaaten im Januar, Februar, kann man bis Ende Mai kräftige Pflanzen haben, die den Sommer hindurch ununterbrochen blühen; Pflanzen ſpäterer Ausſaat blühen erſt gegen Herbſt oder im nächſten Sommer. Wo die Sämlinge nicht ſchon im erſten Sommer blühen ſollen, ſäet man (aber recht dünn!) vorteilhaft im Mai bis Juli in Schalen mit ſandiger Heide- oder Wieſenmoorerde, ſtellt die Schalen in einen geſchloſſenen und hinreichend feucht zu haltenden Miſtbeetkaſten, giebt, ſobald die Samen keimen, bei Sonnenſchein etwas Schatten und vom Tage der Keimung an auch etwas Luft, ſoviel als nötig iſt, daß die zarten Keimlinge nicht durch zu große Luft- feuchtigkeit faulen, aber auch wieder nicht ſoviel, daß die Erde in den Schalen ſchnell austrocknet, und die noch winzigen Pflänzchen dann vertrocknen. Sobald die Pflänzchen mit dem Verſtopfhölzchen zu faſſen ſind, etwa 2—3 Wochen nach dem Keimen, werden ſie in Schalen oder Saatkäſtchen verſtopft und nach weiteren 4—6 Wochen ſo weit vorgeſchritten ſein, daß man ſie einzeln in kleine Töpfe von nur 7 cm Weite pflanzen kann. Die Töpfe kommen wieder in den tags über wenn zuläſſig auch nachts) zu lüftenden Miſtbeet⸗ Familie 93. Begoniaceae bis Familie 95. Cactaceae, M= XXII 33. kaſten, bis die Pflanzen zu gilben beginnen, und ihnen das Waſſer immer mehr vorenthalten wird. Bevor die welken Stengel bis zum Stengelgrunde abgeſtorben, ſchneidet man ſie etwa 5 em oberhalb der Knolle ab, nimmt die Knollen aus den Töpfen, ſchüttelt die Erde ab, läßt ſie an einem trockenen Orte ausgebreitet liegen, bis ſie abgeputzt und in den Aufbewahrungsraum gebracht werden können. Die Anzucht nach dieſem Verfahren erfordert kein Warmhaus. Im nächſten Jahre pflanzt man die Knollen gegen Anfang April in einen kalten Miſtbeetkaſten, etwa 200 Stück auf den Raum eines Fenſters, achtet darauf, daß die „Augen“ nach oben kommen, bedeckt ſie 3 bis 5 cm hoch mit Erde und begießt, wenn die Erde nicht an ſich friſch und etwas feucht iſt, durchdringend. Erſt mit dem Austreiben (nach etwa 2 Wochen) wird Luft und der Blätterentwickelung entſprechend Waſſer gegeben, bis man gegen Ende Mai die Fenſter ganz abnehmen, nach einigen Tagen, thunlichſt bei bedecktem Himmel, die Pflanzen mit kleinen Erdballen ausheben und an den beſtimmten Platz pflanzen kann. So behandelt, blühen ſie von Ende Juni bis zum Eintritt der Fröſte. Die Knollen-Begonien erfordern von der Ausſaat bis zur Blütenentwicklung etwa 4 Monate Zeit. Bei mangelhafter Kultur kommt es nicht ſelten vor, daß die Knöllchen von der Juniſaat nicht mehr die für eine glückliche Durchwinterung erforderliche Größe erreichen. Bei Januar⸗Februar⸗Ausſaat find die Saatſchalen in ein ſog. Vermehrungsbeet oder ins Warmhaus möglichſt nahe ans Licht zu ſtellen, mäßig feucht zu halten und bei Sonnenſchein mit Papierbogen (ob Olpapier vorteilhaft?) zu beſchatten. Die Keimpflänzchen ſind zu verſtopfen, wenn 2—3 Wochen alt. Nach weiteren 3—4 Wochen wird man die Käſtchen in ein nur lauwarmes Gewächshaus bringen und bei mildem Wetter auch lüften können. Hier werden die Begonien dann nochmals entſprechend weitläufiger verſtopft, die Käſten oder Schalen in ein lauwarmes Miſtbeet ge— bracht; wenn ihnen auch hier die Käſtchen zu enge werden, unmittelbar in ein anderes für ſie angelegtes lauwarmes Beet gepflanzt und in Bezug auf Lüften, Begießen und Schattengeben aufmerkſam behandelt. Abends und morgens können die Fenſter auf einige Zeit ganz abgehoben werden; überhaupt iſt unbedingt fleißig zu lüften und je nach der Witterung zu beſpritzen, damit nicht etwa Blattläuſe den guten Erfolg ſtark beeinträchtigen und alle Blätter zum Ab⸗ ſterben bringen. Einſtreuen von Tabakſtaub, auch In⸗ ſektenpulver hilft gegen dies Ungeziefer. Erreichen die Pflanzen vor der Auspflanzzeit ſchon die Fenſterſcheiben, ſo werden die Fenſter erhöht, entweder indem ein etwa fußhohes Lattengerüſt oder ein ſog. „Kaſtenaufſatz“ (fußloſer Miſtbeetkaſten) angebracht wird. Nachdem im Herbſt die erſten Fröſte dem Wachstum Einhalt gethan, werden die Knollen herausgenommen, die Stengel bis auf 5—8 em gekürzt, die Erde ab- geſchüttelt, die Pflanzen zum Trocknen ausgebreitet, nach ein paar Wochen die Knollen von Wurzel- und Stengelreſten geſäubert und bei 8 bis 12. aufbewahrt. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. r 9 Familie 94. | Gattung 426. Datisca L., Scheinhanf, O. r XI Ob; XXX 23g (bei Dioskorides Name einer uns nicht näher bekannten Pflanze). ſehr kurz geſtielt. Weibliche Blüten an achſelſtändigen Zweigen lang traubig; Kelchröhre zwitterig), Männliche Blüten achſelſtändig, gebüſchelt, Staubblätter 9-25, kurz; hen dagegen verlängert. ſchwach⸗ 3 kantig, 3 zähnig. eiförmig, Griffel 3, 2 ſpaltig oder 2teilig. 3 Samenleiſten. ähnliche Kräuter. 1352. Datisca cannäbina L., Gemeiner Schein⸗ hanf; Streichkraut. Orient. Staude, 1½ —2 m hoch werdend. Blütezeit: Sommer. — Pflanze ſehr buſchig, gut belaubt. Blätter 15—25 cm lang, gefiedert; die unteren Fiederteile faſt gegenſtändig, kurzgeſtielt, eirund— zugeſpitzt, grob- und zeitweilig doppelt-geſägt oder am Grunde tiefer eingeſchnitten, die oberſten bis zum 5 em langen Endblättchen einander genähert und am Grunde mit dem Endblättchen verwachſen. — D. glomerata, Kali⸗ fornien, mit 3 ſchnittigen Blättern, iſt nicht in Kultur. Verwen dung des dem bekannten Rieſenhanfe Gattung 426. Datisca, Scheinhanf. Staubblätter (vorhanden oder) eh Kapſel 3—5 rippig, Blätter unpaarig⸗ gefiedert oder 3 ſchnittig, die oberſten ganz; Blättchen lanzettlich, grobgeſägt. Nr. 1352. 365 DATISCACEAE, Scheinhanfgewächſe. G XI Sb. Blüten zwei häuſig (bei D. glomerata [Presl] vielehig oder Kelchröhre ſehr kurz; Kelchlappen 4—9, ungleich. Fruchtknoten 1 fächerig, an der Spitze Z eckig, mit zwiſchen den Griffeln aufklaffend. — Kahle, dem Hanf ſehr Nur 2 Arten: ſehr ähnlichen und ſehr buſchigen Scheinhanfes in größeren Zier- und landſchaftlichen Gärten als vor— treffliche Einzelpflanze. Die weibliche Pflanze iſt die ſchönere, nicht allein ihrer längeren Blüten— trauben wegen, die bis zur Reifezeit ſchön grün ſind, ſondern auch, weil ſie bis zum Herbſt friſch-grün bleibt. Um Samen zu gewinnen, muß man 1—2 männliche Pflanzen in die Nähe ſetzen. Kultur in allerlei nicht zu bindigem Boden mühelos; in kälteren Gegenden iſt im Winter Laubdecke ratſam. Vermehrung durch Teilung. Anzucht aus Samen. Familie 95. CAC TACEAE, Kakteen. o XXII 33. (Nr. 1353 —1428 aus ſiebzehn Gattungen.) Viele Cacteen-Arten blühen erſt, wenn ſie einen beſtimmten Entwickelungszuſtand, erreicht haben. Es muß deshalb wünſchenswert erſcheinen, wenigſtens die Gattung, zu welcher eine, dem Gartenfreunde unbekannte Cactus— Pflanze gehört, auch im nichtblühenden Zuſtande feſtſtellen zu können. Nach- folgende Anleitung reicht auf Grundlage von Gir III 2 und XVI aus; es giebt jedoch einzelne Gattungen, die ſich ohne Zuhilfenahme der Blüten- und Fruchtmerkmale nicht zweifellos beſtimmen laſſen. I. Tabelle. Beſtimmen der Gattungen an nichtblühenden Pflanzen. A. Nicht gliederig-eingeſchnürte, dicke, äſtige, belaubte Sträucher ohne weißen Milchſaft, ſtets mit ſtiel— runden, meiſt ſtacheligen Aſten und Auszweigungen und mit bleibenden oder erſt im Winter abfallenden Blättern verſehen. Blätter ganzrandig, meiſt flach, aderig und anſehnlich, nur bei etwa 3 Arten klein, ellipſoidiſch, langpfriemen- oder keilförmig, ſonſt länglich-eirund bis rundlich oder ſeltener lanzettlich. In den Blattachſeln ſind kleine, langſtachelige Polſterchen. Bun der FOREN einzeln oder zu mehreren ſtehend, nicht ſternförmig⸗ ausgebreitet, ſtets gerade .. tg 440 Peireskia. B. Nicht gliederig- eingeſchnürter, bis zu im hoher, ſchlaffer Strauch, mit hellgrünen, ſtielrunden, mit ſternförmig⸗geſtellten kleinen Stacheln bewehrten Aſten, welche wechſelſtändig geſtellte „Blätter“ tragen. Dieſe „Blätter“ ſind aber blattförmig verbreiterte Zweige, von denen die jüngeren gegliedert, weit— läufig gekerbt⸗gezähnt ſind. Die unfruchtbaren, nicht blütentragenden flachen Zweige („Blätter“) ſind ſitzend und länglich bis eirund; die blütentragenden ſind flach, lanzettförmig und gekerbt, am Grunde ſpitz und ſtielrund, in den Kerben die von kleinen Schüppchen geſtützten Polſterchen tragend. (Gtg. 437) Epiphyllum biförme. C. 1. Gliederig-eingeſchnürte, meiſt äſtige Pflanzen mit nach und nach verholzendem und dann ſtets ſtielrundem Stamm. Aſte und Auszweigungen ſehr oft gegen- oder quirlſtändig, ihre Glieder meiſt kurz und zahlreich, ſtielrund, kantig oder etwas keulig, ſtachellos oder an den Kerben ſehr kleinſtachelig (borſtig); die Kerben ſind nackt oder wollig und mit einem winzigen, bisweilen kaum ſichtbaren Schüppchen verſehen. (Einzelne Arten mit langen, ſtrangförmigen, nicht oder wenig-gegliederten, blattloſen, höchſtens mit kleinen Schüppchen verſehenen Stengeln ſind von Cèereus durch den Mangel der Stacheln oder durch die gegen- oder quirlſtändige Verzweigung verſchieden. Ein paar Arten mit blattförmig-flügeligen Zweigen beſitzen außer ihrer Mittel- rippe auch meiſt ſtarke Seitenrippen; ſonſt find fie wie Rhipsalis sarmentacea mit (kriechendem, kantigem, Wurzeln ſchlagendem Stengel) wohl nur durch die kleinen, radförmigen, ſeitenſtändigen, ſtets weißen Blüten von anderen Gattungen unterſcheidbar. N Gig 443 Rhipsalis. 2. Aufrechte ſtrauchige Pflanze mit zahlreichen, gliederig⸗ eingeſchnürten, meiſt etwas hängenden, ſtets quirlig⸗veräſtelten Zweigen. Blüten ſämtlich endſtändig, klein, gelb, radförmig. Gtg. 442 Hariöta. D. Pflanzen gliederig-eingeſchnürt oder mit blattförmigen Stengeln oder Auszweigungen, unter denen ſich bisweilen einzelne dreiflügelige finden. Altere Pflanzen von unten her verholzend, ſtrauchartig, ſelten baumartig werdend; junge Pflanzen nur aus Gliedern, Blattzweigen, beſtehend. Die Veräſtelungen oder Auszweigungen be— ſtehen aus fleiſchigen, dicken, meiſt plattgedrückten (ſelten ſtielrundlichen), oder aus dicklichen, blattförmigen Gliedern. 1. Glieder allſeitig, auch auf den breiten Flächen, mit zottigen oder ſelten nackten, borſten- oder jtachel- tragenden, ſelten ganz unbewehrten Polſterchen behaftet. a) Glieder dick, fleiſchig, blattförmig⸗-zuſammengedrückt (ſehr ſelten faſt ſtielrund, dann aber ſtets ohne Längsfurchen), allſeitig von im Alter nur wenigfilzigen, ſtachel- oder borſtentragenden, dichten oder weitläufigen Polſterchen beſetzt. Stacheln faſt immer büſchelig-geſtellt, gerade oder bisweilen ſchlängelig. Die Polſterchen der neu entſtandenen Stengelglieder beſitzen am Grunde häufig kleine, ſtielrunde, halbſtielrunde, bisweilen auch verlängerte, ſelten ganz flache, ſehr bald abfallende, grüne oder rötliche Laubblättchen: Gtg. 439 Opüntia ein gewiſſes Alter 366 | Familie 95. Cactacene, Kakteen. O XXII 33. b) Der vorigen Gattung durchaus ähnlich, jedoch die Polſterchen auch in der Jugend nur ſehr wenig zottig und mit nur wenigen und kleinen, kaum ſtechenden Stacheln bewehrt. Blättchen der jungen Glieder meiſt wohl vorhanden, aber ſehr hinfällig, walzenförmig oder auf dem Querſchnitt elliptiſch und dann in Form linealiſch-lanzettlich, ſpitz. Gtg. 438 Nopälea. Iſt botaniſch nur durch die nicht herausragenden Staubblätter von Opuntia verſ ſchieden. Nur ſelten in den Gärten, auch nur 3 Arten vorhanden. 2. Die blattförmigen flachen Stengel, welche von einer ſtarken Mittelrippe durchzogen ſind, oder die kurzen, blattförmigen Glieder einiger Arten ſind nicht auf den breiten Flächen, ſondern nur am Rande oder der Spitze, und zwar meiſt in Kerben oder Buchten mit kleinen ſtachelloſen oder ſtacheligen Polſterchen verſehen. Die jungen, diesjährigen Glieder oder Stengelteile ſind entweder von Anfang an flach, oder ſie ſind anfangs 3kantig oder flügelig und no 1 werdend; hier und da bleibt > nr ein Glied mal dreiſeitig. (Vergl. Ruch , .. . Gtg. 437 Epiphyllum. E. Pflanzen i a nenne einfach Dar en 15 1 veräſtelt, Aſte nicht flach⸗ blattförmig, auch nicht quirl-, ſondern gewöhnlich wechjel- oder zerſtreutſtändig oder am Grunde als Brut⸗ ſtämme entſtehend. Stämme aufrecht, kletternd oder kriechend, ſtets der Länge nach 3 bis mehrkantig oder gefurcht, oder gerippt, oder 3- bis mehrflügelig [ſeltener die Rippen ſchräg oder ſpiralig verlaufend oder gar die Rippen, welche eben aus zuſammengefloſſenen Wülſten beſtehen, auch nach oben hin getrennt-wülſtig (Mamillaria- ähnlich), dann aber ſind die aufrechten Trennungsfurchen deutlich ſtärker als die wagerechtenl. Die Rippen tragen zahlreiche meiſt wollige oder zottige mit Stacheln bewehrte Polſterchen. Bei einzelnen wenigen Arten ſind die Wülſtchen ſo ſtark vorſpringend, daß man Mamillarien zu ſehen glaubt, bei den Ma- millarien ſind aber die Stachelpolſterchen ſtets am Ende der Wülſte, nicht auf oder unter dem Vorſprung, wie dies z. B. bei Echinocactus Lem. der Fall iſt. 1a. Stamm einfach oder verzweigt, gleich ſeinen Auszweigungen ſtets verlängert, ſelten (z. B. bei einzelnen Eehinocereus-Arten) nur 2 mal ſolang als breit; aufrecht, kriechend oder kletternd und dann bisweilen Luftwurzeln treibend, kantig oder gefurcht, oder 3- bis mehrrippig, oder 3- bis mehrſeitig-blattförmig⸗geflügelt; letzteres aber nicht bloß an jungen, ſondern auch an den älteren Stengelteilen erkennbar. Ein Haarſchopf, deſſen lange, weiß oder gelbe haarförmigen, oft gedrehten feinen Borſten von den älteren Stacheln der Pflanze auffallend abweichen, fehlt ſtets. Die niedrigen Arten, deren Stämme am Grunde meiſt mehr oder weniger viele verlängerte Brutſtämme mit geraden (aufrechten) oder etwas ſchräg (ſpiralig) verlaufenden Rippen treiben, bilden die Cereus-Abteilung Echinocereus. . SGtg. 435 Cereus: Außerlich von Cereus kaum zu unterſcheiden ift: Pfeiffera cereiförmis S. (syn. Cereus janthothele hort.); Stamm aufrecht, 30 em und darüber hoch, am Grunde und oben fleiſchig, blaßgrün, um die Stadel- polſterchen herum oft violett, meiſt 47, ſeltener 3 kantig, die Seiten 9—13 mm breit, die Kanten aus⸗ geſchweift-gekerbt; Kerben mit je einem abfallenden Schüppchen und einem runden, weißfilzigen, 6 —7 jtacheligen oder borſtigen Stachelpolſter. OCereus-ähnliche Wolfs milch-(Euphorbia-) Arten geben beim Anritzen ſtets reichlich weißen Milchſaft und ſind dadurch zu 1 0 Stamm ſtets aufrecht, verlängert, faſt immer einfach, längsrippig, an der Spitze, bisweilen 1200 19 der Seite, mit einem bei zunehmendem Alter ſich vergrößernden, aus langen haarförmigen Borſten und Dicht- gedrängten Wollbüſcheln aufgebauten Schopf, aus welchem die Blüten entſproſſen. Bei jüngeren Pflanzen trägt die Spitze nur eine Anzahl langer Haare und Wollbüſchelchen. Polſterchen auf den Rippen, filzig oder wollig und mit Stacheln .. Gtg. 434 Cephaloce&reus (Pilocereus). 2. Stamm dick und kurz, faſt immer einfach, kugelig, kurz⸗ cylindriſch oder keulenförmig, aufrecht- oder etwas ſpiralig-gerippt oder gefurcht, bisweilen mit einzelnen mehr kugeligen, oft leicht abfallenden oder wieder vertrocknenden Seitenſtämmchen. a) Stamm einfach, kurz, kegelförmig oder faſt kugelig, am Grunde platt, mit aufrechten, aus den zu— ſammenfließenden, ſtacheltragenden Wülſten beſtehenden Rippen, mit zunehmendem Alter auf der Spitze ein ſich 1 vom übrigen Stamme ſehr abweichendes, ſchmäleres, halbkugeliges oder cylindriſches, dicht⸗zottiges und Dicht- wolliges, mit nur ſchlaffen, biegſamen Borſten beſetztes großes Kopfſtück tragend, aus welchem ſpäter die Blüten entſtehen. Stachelpolſterchen der Rippen entferntſtehend, in der Jugend wollig, ſpäter kahl. (Iſt ee verlangt auch mehr Wärme als die folgenden Gattungen.) . . Gtg. 431 Melocäctus. b) Stamm an der Spitze eingedrückt und an dieſer Stelle dicht mit Wolle ſchwach⸗ gewölbt⸗voll⸗ geſtopft, welche mit Stacheln untermiſcht iſt. Stamm kugelig oder faſt keulenförmig, ſeltener kurz⸗eylindriſch, längsrippig, ſelten die Wülſte auch in der Quere tiefer voneinander getrennt. Polſterchen der Rippen entfernt⸗ ſtehend, von einem ziemlich dichten, ſpäter zuſammenfließenden und verlängerten Filz bedeckt; jedes dann einen kleinen, mit Stacheln bewehrten Wollſchopf darſtellend .. . Gtg. 432 Malacocärpus. c) Stamm niedergedrückt (plattkugelig) oder ſcheibenförmig, gerippt; Rippen ſtumpf und mit Stachel⸗ polſtern beſetzt. Stammſcheitel mit einer Art flachen bis ſchwach— gewölbten Schopfes, der aus langer ſeiden— artiger Wolle und denjenigen dünnen Stacheln gebildet wird, mit welchen die Polſter in ihrer erſten Jugend beſetzt ſind; auch am Rande von zahlreichen Stacheln umgeben. Rippen 8 oder mehr; die Rippenſtacheln ſtark abſtehend. (Nur ein paar Arten vorhanden und den Übergang zur folgenden Gattung bildend, botaniſch auch zu derſelben gehörend.) .. . Untergtg. 433 Discocäctus. d) Stamm mehr oder weniger kugelig, ſelten cylindriſch oder keulenförmig oder ſtark platt- gedrückt⸗kugelig, einfach, ſelten aus den Rippenpolſterchen Brutſtämme treibend. Wülſte in zuſammen⸗ gefloſſenen, aufrechten oder etwas ſpiraligen Längsrippen, ſeltener faſt Mamillaria-artig⸗ getrenntbleibend (ſiehe die Anmerkung unter E). Polſterchen meiſt, wenigſtens im Jugendzuſtande, mehr oder weniger filzig, ſeltener die mittelſtändigen ganz und gar nackt, faſt ſtets mit mehr oder weniger langen Stacheln bewehrt. Stacheln ſtielrund, eckig oder platt, oft blattförmig⸗ verbreitert, glatt oder querrunzelig [bei E. myriostigma S. und E. Asterias Zucc. ſind die Polſterchen an den 5—8 Rippen ſehr klein, rund, zahlreich und ſehr dichtſtehend, Gattungen der Kakteen. 367 nicht oder wenig hervortretend; die Borſten ſind ſehr fein, kurz und ſteif; iſt Untergattung Astrophytum Lem... Die Blüten erſcheinen nur aus jüngeren Stachelpolſterchen, alſo dem Scheitel genähert! Gtg. 433 Echinocäctus. e) Stamm kugelig, etwas keulenförmig oder furzchlindrijch, vielrippig, am Scheitel mehr oder weniger gedrückt und nabelförmig, nicht wollig, einfach, jedoch aus den Polſterchen der meiſtens geraden, ſeltener etwas ſpiraligen Rippen ziemlich leicht faſt kugelige, aber bald abfallende oder vertrocknende Brutſtämme treibend. Stachelpolſter dicht⸗ (oft recht dicht⸗), oder entferntſtehend, meiſt mehr oder weniger filzig, aber ihr Filz niemals in einen Se zuſammenfließend. Blüten meiſt ſeitenſtändig, alſo auch aus älteren Polſterchen .. Gtg. 436 Echinöpsis. 3. Stamm kurz, dick, sehr ſelten 3 mal ſolang als breit oder gar länger, einfach oder kleinere Stämmchen brutartig, trupp⸗ oder haufenweis beiſammen; ihre Wülſte ſo ſtark vortretend, daß ſie nicht in geordnete Rippen zuſammenfließen, ſondern getrennt- oder durch tiefe Furchen abgegrenzt— bleiben, zerſtreut- oder ſpiraliggeſtellt ſind, ſelten regelmäßige, aufrechte Reihen bildend. a) Pflanzen ſehr verſchieden geſtaltet, einſtämmig oder gehäuft beiſammen; ihre Wülſte zerſtreut- oder ſpiraligſtehend, vortretend-eingedrückt, kegel- oder zitzenförmig oder etwas kantig, kurz oder verlängert, von lange ſtehenbleibenden, ſtets endſtändigen und mit Stacheln bewehrten Polſterchen gekrönt. Gtg. 429 Mamilläria. b) Wülſte in der Mitte längsgefaltet, im unteren Teile rautenförmig⸗ſtielrund, im oberen zuſammen⸗ gedrückt und im Umkreiſe von zahlreichen, weißen, knorpeligen Spreuſchüppchen ſägig, an der Spitze mit einem flachen oder elliptiſchen, knorpeligen Polſterchen verſehen. Die Wülſte ſind auf dem Rücken liegenden Kelleraſſeln ähnlich. Stamm einfach oder eh, kugelig, länglich-verkehrtkegelförmig, graugrün, leicht eingedrückt und auf dem Scheitel kaum genabelt . . .. Gtg. 428 Pelecyphora. e) Stamm aufrecht, etwa 30 em hoch werdend, und, da die älteſten Wülſte nach und nach ab⸗ fallen, im unteren Teile nackt, benarbt, gelbborkig und verholzend, im oberen Teile aber fleiſchig, dick und mit ſehr langen (bis 12 em), ſich verſchmälernden, an der Spitze ſchiefabgeſtutzten, harten, glatten, ſcharf⸗dreikantigen, bläulich-graugrünen Wülſten, deren Achſeln nackt ſind. Stachelpolſter an der Spitze der Wülſte mit ſpärlicher, bald ſchwindender Wolle und einer Anzahl (6— 7) biegſamer, verlängerter, ſtrohgelb⸗trockenhäutiger, am Grunde blattförmig-verbreiteter „Stacheln“. Gtg. 430 Leuchtenbergia. d) Pflanzen niedrig, mit dicker, rübenförmiger, meiſt einfacher Wurzel, oben mit dicken, ſpiraliggeordneten Wülſten, die an ihrem Grunde breit, faſt blattartig⸗abgeflacht und halbſtammumfaſſend, ſonſt aber dick und breit-dreieckig, oberſeits glatt oder warzig-klaffend find, entweder eine wollige Furche zeigen oder an der Spitze Stachelpolſterchen tragen, die oder deren Stacheln ſtets bald wieder verſchwinden (Unter— ſchied von Mamillaria). Die Wülſte im unteren Stammteile oft wollig verſchmolzen und die Fläche geebnet. Achſeln zwiſchen den Wülſten mit bleibender Wolle, aus welcher die Blüten hervordringen. Gtg. 427 Ariocärpus. II. Tabelle. Beſtimmen der Gattungen auf Grundlage der Blüten- und FJruchtmerkmale. Gruppe A. Kelchröhre über den Fruchtknoten hinaus verlängert. Blüten ſtets röhrig, nie radförmig. 1. Fruchknoten, teilweiſe auch die Frucht, mehr oder weniger tiefeingeſenkt (vergleiche jedoch Leuchten- bergia!), entweder in den Achſeln getrennter Wülſte oder in einem vom Hauptſtamm verſchiedenen, ihm aufgewachſenen Kopfſtamm ſteckend. a) Wülſte getrennt, am Stamm oder an den Stämmchen unregelmäßig oder ſpiralig ſtehend. Blüten aus den Achſeln der getrennten Wülſte entſpringend. Frucht faſt immer glatt. Gattung 427 Ariocärpus. 428 Pelecyphora. 420 Mamilläria. 430 Leuchtenbergia. b) Blüten aus einem vom regelmäßig-längsrippigen Stamme verſchiedenen und deutlich abgegrenzten, mit Filz bedeckten und aus ſehr gedrängtſtehenden, wulſtähnlichen Höckern beſtehenden Kopf des Stammes ſich entwickelnd. Gattung 451 Melocäctus. 2. Fruchtknoten nicht eingeſenkt, ſondern frei hervortretend oder doch nur von der Wolle des Stamm— ſcheitels eingehüllt und verborgen. a) Stamm und feine etwa vorhandenen Aſte nicht blattförmig-flach, ſondern 3- oder mehrkantig, gefurcht oder flügelkantig. * Staubfäden nicht bloß an ihrem Grunde, ſondern höher hinauf mit der Kronkelch— röhre verwachſen, auch die inneren nicht frei. Blüten aus dem Scheitel des Stammes, aus deſſen Mitte oder doch an den jüngeren, nicht an ein- oder mehrjährigen Stachelpolſtern entſtehend, wohl kürzer aber faſt nie länger als 8 em. Stamm niedergedrückt, kugelig, länglich oder nur kurz⸗cylindriſch, mit geraden oder etwas ſpiraligverlaufenden Rippen oder zuſammenhängenden Wulſtreihen. Beeren weich und ſaftig, rot, glatt oder mit wenigen Schüppchen behaftet. Blüten auf dem Stammſcheitel aus dem zuſammengeſchloſſenen, von biegſamen Borſten untermiſchten Filz der Stachelpolſterchen hervortretend. Gattung 452 Malacocärpus. Beeren trockener, grünlich, nur bei einzelnen Arten rot, gleich den Fruchtknoten beſchuppt, beſtachelt oder mit Haaren bekleidet, nur bei Untergattung Discocactus völlig kahl. Gattung 433 Echinocäctus. * Staubfäden nur an ihrem Grunde mit der Kronkelchröhre verwachſen, ſonſt frei, oder (bei Echinopsis) die äußere Reihe angewachſen, aber die innere ganz frei. + Stamm einfach oder veräſtelt, und Stamm wie Aſte verlängert, eylindriſch, kantig, gefurcht oder geflügelt, in Untergtg. Echinocereus (Gtg. 435) häufig am Grunde Brutſtämme treibend. 0 Stamm an der Spitze mit langen Haaren oder gekräuſelten, feinen Borſten, mit einem Haarſchopf oder bei 4 Arten zur Blütezeit an der Seite mit einem beſonderen filzigen Stamm— anhängſel, welches die Blüte am Grunde einſchließt. Gattung 4354 Cephalocereus (Pilocereus). 368 Familie 95. Cactaceae, Kakteen. Or XXII 33. 00 Stamm ohne lange Haare und ohne Haarſchopf, einfach, veräſtelt oder am Grunde ſproſſend. Gattung 455 Cereus. ir Stamm kugelig oder faſt kurzeylindriſch, rippig, mit mehr oder weniger eingedrücktem oder nabelförmigem, aber niemals verfilzendem Scheitel. Blüten faſt ſtets ſeitenſtändig, mit (oft ſehr) verlängerter Kronkelchröhre. Staubblätter zweireihig: die inneren im Grunde der Röhre freifädig (d. h. die Staubfäden ſind nur mit ihrem Grunde angeheftet), die äußeren aber mit der Kronkelchröhre verwachſen und erſt vom Schlunde an frei. Gattung 436 Echinöpsis. b) Stamm oder Stengel ſtielrund oder blattförmig-flach (bisweilen hier und da ein Stengel 3 ſeitig⸗blattflügelig); Stengel oder Auszweigungen entweder ununterbrochen blattförmig⸗flach und mit ſeitenſtändigen, aus den Randkerben ſich entwickelnden Blüten oder aus blattförmig⸗flachen Gliedern beſtehend, oder gekerbte Scheinblätter tragend, aus denen die Blüten entſtehen. (Blattblütler.) Einzige Gattung: Gattung 457 Epiphyllum (umfaßt die früheren Gattungen Phyllocactus Lk., Epiphyllum Pfr. und Disisocactus Lindl.). Gruppe B. Kelchröhre nicht über den Fruchtknoten hinaus verlängert. Blüten meiſt radförmig, ſeltener die Kronblätter faſt glockig oder (bei Hariota) trichterig⸗zuſammengeneigt. 1. Gliederig-veräſtelte und im Alter von unten auf verholzende, oder nur aus fleiſchigen Gliedern beſtehende Pflanzen. Glieder fleiſchig, groß, platt und dick, ſelten dickcylindriſch, ſtets allſeitig mit Stachel⸗ oder Haarpolſterchen beſetzt, die an den jüngſten Gliedern auch meiſt mit ſehr kleinen, ſtets bald abfallenden und ſelten beiderſeits flachen Blättchen geſtützt ſind. Gattung 458 Nopalea. 459, Opüntia. 2. Stachelige, nicht gliederige Sträucher mit ſtielrunden Aſten und Zweigen, die mit bleibenden oder erſt im Spätherbſt abfallenden, meiſtens normalen Blättern belaubt ſind. Gattung 440 Peireskia. 3. Pflanzen meiſt fleiſchig, aber nicht wie unter 1 und 2 angegeben beſchaffen, von ſehr verſchiedener Geſtalt. a) Stamm (und Aſte) 3—4 kantig oder 3—4 rippig, an den Rippen mit Stachelpolſterchen. Blüten trichterig, rötlichweiß, ſeiten- oder endſtändig. Fruchtknoten und Beere ſchuppig und beſtachelt. Gattung 441 Pfeiffera. b) Pflanze aufrecht, mit zahlreichen quirlſtändigen, kurzgegliederten, meiſt hängenden Aſten. Blüten ſtets nur endſtändig, gelb. Gattung 442 Haridta. e) Geſtalt der Pflanzen ſehr verſchieden: Aſte ſtielrundlich, gegliedert und dann meiſt quirligſtehend, oder ſtielrundlich und ungegliedert-ſtrangförmig, oder blattförmig-flach (Tab. 10). Blüten klein, ſtets ſeiten⸗ ſtändig. Kronblätter radförmig-geſtellt, meiſt weiß. Beere erbſenförmig, glatt. Gattung 443 Rhipsalis. Gattung 427. Ariocärpus Scheidw., Aloekaktus, O III 2; XXII 33 (griechiſch: Aria — Mehlbeerbaum, karpos — Frucht; Frucht einer Mehlbeere [Nr. 1036] ähnlich). Blütenröhre weitglockig, dick, glatt, über den Fruchtknoten hinaus verlängert; Kronkelchblätter zahlreich, zweireihig, ſtark verwachſen. Staubblätter mit ſehr dünnen Faͤden, der Röhre ſtufenweis angewachſen, kürzer als der Saum. Griffel gefurcht, röhrig, oben trichterförmig-erweitert. Narbe meiſt Sſtrahlig, Strahlen abwärtsgebogen. Fruchtknoten nur anfangs eingeſenkt; Beere frei, länglich, glatt, etwas eckig, längere Zeit von dem welkenden Kronkelch gekrönt. Samen ziemlich groß, mit Knötchen. — Wülſte des Stammes am Grunde blattförmig verbreitert, ihr freier Teil Zſeitig-zugeſpitzt. Näheres über die äußere Form ſiehe in Tabelle I unter E3d. — 6 Arten, in Mexiko, auf Felſengebirgen; z. B.: A. fissuratus Scheidw. (syn. Anhalonium Engelmanni Chr. Lem., Mamillaria fissurata Engelm.). A. Williamsii K. Schum. (syn. Echinocactus Williamsii Lem). Kultur nicht gerade leicht. Mit Wieſenmoorerde gemiſchte kalkhaltige, etwa lehmig⸗ſandige Erde, enge Gefäße und im Winter ein lauwarmer Standort ſcheinen ihnen gedeihlich zu jein. Gattung 428. Pelecyphora Ehrendg., Beilkaktus, G III 23 xxaes3 (griechiſch: pelekys — Beil, phero — ich trage; die Wülſte ähneln in Form 1 Beilklingen). Blüten achſelſtändig, mit nackter Röhre. Kronkelchblätter kaum Areihig, ganzrandig, lanzettlich, weichſtachelſpitzig; äußere blumenkronartig gefärbte Reihe weiß, die innere lebhaft-roſenrot. Staubblätter den Kronkelchſaum nicht überragend. Griffelnarbe mit 3—4 weißen Strahlen. Beere länglich, oben ſpitz, tief eingeſenkt bleibend, wenigſamig. Die Blüten öffnen ſich morgens oder auch nachmittags, ſchließen ſich aber bei bewölkendem Himmel; ſie dauern 2—3 Tage. Wülſte des Stammes mit Längsfurche, die von knorpeligen Zähnen oder Schüppchen umgeben iſt, durchzogen, auf dem Rücken liegenden Kelleraſſeln ähnelnd. Genaueres über die Geſtalt fie unter Peleeyphora in Tabelle I unter E3 b. Einzige Art: Pelecypbora aselliformis Ehrendg., Beil- oder Aſſelkaktus; Mexiko. — Blütezeit: Sommer, Herbſt. Inter- eſſante, leicht zu kultivierende Art. Kultur wie am Schluſſe der Familie angegeben; Überwinterung nur lauwarm, im Kap— hauſe oder mäßig warmen Wohnzimmer. Sehr vorteilhaſt für dieſe Pflanze, welche nur 8—12 cm hoch wird, iſt es aber, wenn man ſie den Sommer über in einem kalten Miſtbeete unter Glas kultivieren kann. Beil⸗ oder Aſſelkaktus. Gattung 429. Mamilläria E, Warzenkaktus, O III 2; XXII 33 (lat.: mamilla — Mutterbpuſt, Bruſtwarze; wegen der Form der Wülſte). Kronkelch am Grunde faſt zuſammengeſchnürt, über den Fruchtknoten hinaus verlängert, glatt. Kronkelchblätter 10—30, mehrreihig, die äußeren kelch-, die inneren blumenkronartig, aufrecht⸗ abſtehend oder zuweilen zurückgekrümmt⸗ausgebreitet. Staubblätter der Kronkelchröhre angewachſen. Beere glatt, länglich oder keulenförmig, anfangs mit dem verwelkten Kronkelch gekrönt, tief> oder kopfig⸗zuſammengeneigten Lappen. Gattung 427. Arioeärpus bis Gattung 429. Mamilläria. Fr. 13531360. 369 Griffel mit meiſt 3—8ſtrahligen eingeſenkt, erſt gegen die Reifezeit hin ſich meiſt mehr erhebend, ſaftig, bis 2 em lang, karminrot, ſeltener ſcharlachrot oder orange— gelb, vielſamig. polſterchen tragend. Wülſte des Stammes oder der Stämmchen mehr oder weniger zitzenförmig, ſtets nur an ihrer Spitze das Stachel— Blüten groß oder klein, geruchlos, niemals aus den Stachelpolſterchen, ſondern ſtets nur in den Achſeln der Wülſte entſpringend, roſen⸗ bis purpurrot, ſeltener blutrot, auch zitron=, ſchwefel- oder ſchmutziggelb, ſchmutzig- oder reinweiß. Näheres über die Geſtalt der Pflanzen ſiehe bei Mamillaria in Tabelle I unter E3 a. — An 30 0 Arten, zumeiſt im wärmeren Nordamerika, in Weit- indien und Braſilien ſelten. — 8 Gruppen, deren empfehlenswerteſte Vertreter genannt ſind. A. Longimamma = Langwarzige. — Stamm kurz, bei jüngeren Pflanzen nur Wülſte. Wülſte faſt grundſtändig, walzenförmig, ſehr lang, aufrecht-ſparrig, an der Seite ſtumpf. Wulſtachſeln wollig oder nackt. Stacheln gerade, weichhaarig; Randſtacheln 4—8, dünn; Mittelſtacheln 1—3, ſtärker oder ganz fehlend. Blüten groß, gelb, nur im Sonnenſchein vollkommen ge— Diimet. Z. B.; 1353. Mamillaria uberiförmis Zucc. — M. longimamma DC. i B. Crinitae = Langhaarige. — Stamm fait kugelig oder cylindriſch, am Grunde Brutſtämme treibend. Wülſte walzenförmig, aufrecht, gedrängt, oben bisweilen mit einer kleinen Furche. Polſterchen Mamillaria Schelhasei. zwiſchen den Stacheln mit langen feinen Haaren, oft auch die ganze Pflanze damit bedeckt, die Stacheln ſelbſt oft weichhaarig: die äußeren mehr oder weniger zahlreich, weiß, die inneren ſteifer und gefärbt; ein Mittelſtachel iſt meiſt hakenförmig gebogen. Blüten weiß, roſa oder rotgelb. Z. B.: 1354. Mamiliäria Hermännii Zhrenbg. mit f. flavicans Salm (syn. M. auricoma Zhrenbg.). M. Bocasana Poselg. — M. glochidiata Mart. (syn. M. criniformis albida DC., M. ancistrodes Lehm.). — M. Schelhasei Pfr., ſteht letzterer ſehr nahe. — M. multiceps Salm. und ihr naheſtehend: M. pusilla DC. (syn. M. stellata Ha., M. stellaris hort., Cactus pusillus DC., Cactus stellaris L.), reichblühend und mit ſchönen Früchten! C. Heteracanthae Verſchiedenſtachelige. Wülſte kegelförmig oder cylindriſch; ihre Stacheln zwei— geſtaltig: die Mittelſtacheln in Form und Farbe von den Randſtacheln verſchieden, letztere ſind dünn, borſten— artig, ſtrahlend, erſtere 1—12, ſtärker, gerade oder gekrümmt bis faſt kugelig. 1. Mittelſtacheln 6—12, Randſtacheln ſehr zahl— reich; Wulſtachſeln nackt. Stamm eylindrich. B 1355. Mamilläria sanguinea Haage. — M. Poselgeriana Haage. — M. sphaerotricha Lem. (syn. M. candida Schdw.). Vilmorin. Dritte Auflage. | und der unterſte länger, gelbbraun oder braun. 2. Mittelſtacheln 1—6; Randſtacheln ſehr zahl- reich, weiß, borſtenförmig, kurz, ſtrahlig-aus⸗ gebreitet, den kugeligen oder eylindriſchen bis— weilen ziemlich hohen Stamm ganz bedeckend. Wulſtachſeln weißwollig. Z. B.: 1356. Mamilläria Haageäna /. (syn. M. Perote ort., M. diacantha nigra Fort.), iſt ſehr ſchön! — M. elegans DC. (syn. M. supertexta hort.). 3. Mittel ſtacheln 2 bis 6, ſehr ſelten mal 8, auf⸗ recht, gelb- lich, gold- gelboder rot- glänzend; Randſtacheln ſtrahlig-ausge— breitet, blaſſer bis weißlich. Stämme ein- fach oder ver— äſtelt, kugelig oder verlängert-eylindriſch. Z. B.: 1357. Mamilläria rhodäntha LX. et Otto (syn. M. lanifera Ha., nicht Salm.; M. floribunda Hook., Mamillaria Haageana. M. atrata, aurata, aurea, hybrida Aort.), mit den ſchönen Formen: f. centrispina, f. Andreae, f. neglecta, f. sulphurea Foerst pr. Sp., f. ruficeps Lem. pr. sp., f. eristata. — M. Pfeifferi Boo, (syn. M. rhodantha auriceps Salm, M. auriceps Zem.). — M. Odieriana | Lehm. — M. chrysacantha hort. Berol. 4. Mittelſtacheln 2—6, gerade oder gekrümmt, rot, fahlgelb oder ſchwärzlich, der oberſte bis— weilen hakig; Randſtacheln zahlreich, borſten— förmig, ſtrahligſtehend, weiß. Blüten rötlich bis purpurrot. Z. B.: | 1358. Mamillaria rhodacäntha Salm (syn. M. discolor rhodacantha Salm). — M. coronaria Ham. (syn. Cactus coronatus Willd., C. cylindricus Spr.). D. Subsetosae Wenigborſtige. Mittel- ſtacheln 4, kreuzſtändig, zurückgebogen, ſtark, der oberſte Rand⸗ ſtacheln in geringer Zahl, an der unteren Seite des Stachelpolſterchens, ſpäter meiſtens verſchwindend. Z. B.: 1359. Mamilläria dolichocentra Lem. (syn. M. obconella Schdw., M. longispina Zchb.). E. Centrispinae = Gleichſtachelige. Stacheln gerade, weißlich, gelblich oder braun: Randſtacheln 8 bis 16, ſteif, ſtrahlig-ausgebreitet; Mittelſtacheln 4—6, ſelten weniger, ſehr ſelten nur 1, nur wenig ſtärker, nur der oberſte zuweilen lang und lockenartig ge— dreht. Stamm meiſt kugelig, bisweilen Brutſtämme treibend. Z. B.: 1360. Mamilläria applanäta Zngelm. (syn. M. Heyderi f. applanata Zngelm., M. declivis Dieir.). 24 370 | Familie 95. Cactaceae, Kakteen. Or XXII 33. F. Angulares — Kantige. Wülſte deutlich Zngelm. — M. conoidea DC. (syn. M. diaphanacantha kantig. Stamm kugel-, keulenförmig oder cylindriſch. Zem., M. inconspicua Schm.). — 1. Mittelſtacheln 1 oder 4. Z. B.: Die Behandlung der Mamillarien weicht 1361. Mamilläria centrieirrha Lem. (syn. von der am Schluſſe der Familie angegebenen Kultur M. versicolor Schdw.) mit f. macrothele (syn. M. conopsea Schdm.) recht ſchön. — M. Foersteri Mhlpf. 2. Mittelſtacheln fehlen. Stacheln 2—4, ſelten bis 7, der untere länger. Z. B.: 1362. Mamilläria magnimämma Jam. (syn. M. ceratophora Zehm., M. Schiedeana hort.) mit der ſchönen Form f. lutescens Salm (syn. f. spino- sior Monv.), ferner f. arietina Lehm. pr. sp. — NM. gladiata Mart. ſteht ſehr nahe. | G. Stelligerae = Sterntragende Stämme | dünn, eylindriſch, äſtig, oft raſenartig beiſammen. Randſtacheln 16— 24, ſternförmig⸗ſtachelig, goldgelb oder weiß. Mittelſtacheln O oder 1, gerade. Blüten weiß oder gelb. Z. B.: 1363. Mamilläria echinäta DC. (syn. M. Echi- naria DC. H. Aulacothelae = Gefurchtwarzige. Wülſte ſtark, auf der oberen Seite mit einer Längs⸗ furche; Stachelpolſterchen unterhalb der Wulſtſpitze . * befindlich. Wulſtachſeln ohne 1—2 Drüſen. Z. B.: Bean] — 1364. Mamilläria elephäntidens Zem. (syn. en M. bumamma Zhrenbg., Coryphantha elephantidens nicht ab. Alle genannten Arten können im Sommer Leim.), iſt eine hervorragende Art. — M. sulco-lanata im Freien ſtehen. Viele werden weniger ihrer Blüten, Lem. (syn. M. retusa Schdw., Coryphantha sulco- als ihrer intereſſanten und ſchönen Geſtalt wegen mit lanata Lem.), eine ſehr ſchöne Art! — M. pectinata Vorliebe gepflegt. Gattung 430. Leuchtenbergia Fisch., Leuchtenbergie, O III 2; XXII 33 (nach dem Herzog von Leuchtenberg benannt). | Kronkelchröhre über den Fruchtknoten hinaus ſtark ver— längert, cylindriſch. Kronkelchblätter zahlreich, die unteren ſchuppenförmig, glatt, grün, nach oben allmählich länger werdend, ſich färbend und endlich in die ſchmal-lanzett⸗ förmigen, ſpitzen, gelben Kronblätter übergehend, welche . | einen faſt 10 cm breiten Saum bilden. Staubblätter De a zahlreich, der Kronkelchröhre bis zu deren Mündung an= N gewachſen, nur vom Mündungsrande an frei, aber zu= 5 ſammengeneigt, dem Griffel angedrückt und den engen Ze Schlund verſchließend. Fruchtknoten von Anfang \ an frei, nicht eingeſenkt. Griffel dick, ſäulenförmig, een bn, due e 7 S 3 9 ab . 2 7 Te Stamm am Grunde verholzend, nackt, benarbt, am Grunde IN a etwa 7 cm im Durchmeſſer, oben fleiſchig, mit ſehr are langen dreiſeitigen, faſt gefurchten, ſcharf— kantigen Wülſten und nackten Wulſtachſeln. Blüten groß, anſehnlich, einzeln, aus den Achſeln der jüngeren Wülſte, gelb. — Einzige Art: L. principis Fisch., Mexiko. Beſchreibung der äußeren Geſtalt ſiehe in Tabelle I E30 unter Leuchtenbergia. — Nicht gerade dankbar, Leuchtenbergie. 8 aber ſehr intereſſant. Iſt auch im Sommer unter Glas oder Schutz zu halten. Überwinterung lauwarm Gattung 431. Melocactus LX. et Otto, Melonenkaktus, O r III 2; XXII 33 (von melo — Melone und cactus; bezüglich der Geſtalt). Stamm halbkugelig oder faſt kugelig, kegelförmig, eiförmig oder auch länglich, am Grunde flach-abgeſetzt; wenn herangewachſen und blühfähig, von einem ſchmäleren, dichtwolligen oder borſtigen, an Größe nach und nach zunehmenden, zuletzt einen mehr oder weniger walzen- oder kegelförmigen, kaum etwas gedrückt-erſcheinenden, aber nie⸗ mals flachen Körper (Kopfſtück) gekrönt, aus deſſen im Vorjahre entſtandenen Achſeln der wulſtähnlichen Höcker die Blüten entſtehen. Der eigentliche Stamm beſitzt 6 oder mehr aufrechte, durch tiefe Furchen getrennte, aus zuſammengefloſſenen Wülſten entſtandene Längsrippen, welche die Stachelpolſterchen tragen. Blüten meiſt klein, meiſt kaum über die Wollhülle des Schopfes hervorragend, meiſt roſenrot. Kronkelchröhre oberhalb zuſammengeſchnürt, glatt; Kronkelchblätter 8—16—24, die kronblattartigen 2—3 reihig⸗ geſtellt, am Grunde zu einer Röhre verwachſen. Griffelnarben 5 oder mehr. Beeren etwas eingeſenkt, von dem welkenden Kronkelch gekrönt. — 30 Arten, in Mexiko, Braſilien, Weſtindien, Neu-Granada. 8 2 4 Gattung 430. Leuchtenbergia bis Gattung 433. Echinocäcetus. Fr. 1361-1370. 371 A. Außer Rand⸗ auch Mittelſtacheln an den 1366. Melocäctus violäceus Pfr. (syn. M. f Polſterchen befindlich. Mittelſtacheln 1—6, von Parthonii Cels.). den Randſtacheln wenig verſchieden: Verwendung. Müſſen auch im Sommer unter 1365. Melocäctus Melocäctus Karst. (syn. M. Glas (ſei es Gewächshaus oder Zimmer) gehalten 5 ; er werden; im Winter verlangen ſie höhere Wärme (faſt e — Mem Warmhausgrade) und ſind zudem die am langſamſten 1 wachſenden aller Kakteen. Ihre ſchöne regelmäßige B. Nur Randſtacheln an den Polſterchen. Form mit dem zierlichen Schopf verfehlt ihren Eindruck | nicht, aber die Blüten ſind unbedeutend. Gattung 432. Malacocärpus S.-Dyck, Weichbeerkaktus, Gebe III „ (griechiſch: malakos — weich, karpos — Frucht). Kronkelchröhre über den Fruchtknoten hinausragend, gleichwohl ganz kurz, breit, glockig, am Grunde mit langer Wolle beſetzt. Kronkelchblätter zahlreich, die kelchartigen ſpitz, in den Achſeln mit Wolle und Borſten, die kronartigen aufrecht-abſtehend, gelb. Staubblätter der Röhre angewachſen und kürzer als die Blüte. Griffel ſäulenförmig, mit 8 10 kurzen, aufrecht⸗zuſammenneigenden, ſcharlachroten Narbenlappen. Beeren ziemlich glatt, von den verwelkten Kronkelchreſten gekrönt, länglich, ſaftig, weich, mit einigen Wollſchüppchen bejegt. — Etwa 7—9 Arten, in Braſilien. A. Stammrippen 13—21 (bei M. Sellowii, Echinocactus acutatus L. et Otto). — M. polya- mit 10—18 Rippen, trennen ſie ſich im Alter am canthos S.-Dyck (syn. Echinocactus polyacanthos Grunde des Stammes in von oben her zujammen- | Zk. et Otto, E. Langsdorffii Zem., Melocactus gedrückte Wülſte). Z. B.: polyacanthus C.). g 1367. Malacocärpus corynödes S.-Dyck (syn. B. Stammrippen bis zu 12. Z. B.: Echinocactus corynodes hort., E. acutangulus Zucc., 1368. Malacocärpus Martinii Zabour., Blüten E. Sellowianus Hort., nicht 8.-Dyck), ſehr empfehlens- ſchwefelgelb; reichblühend. — M. aciculatus S-Dyck werte Art. — M. erinaceus Lem. (syn. Echinocactus (syn. Echinocactus aciculatus Pfr.), ſehr ſelten. — erinaceus Lem., M. corynodes f. erinaceus S.-Dyck). Die Malacocarpus-Arten find ſämtlich empfehlens— — M. Courantii S,-Dyck (syn. Echinocactus Courantii wert und wegen ihres Wollſcheitels, durch welchen ſie Lem., E. tephracanthus Lc. ei Otto). — M. Sellowii dem Melocactus ſich nähern, auffallend; ſie ſind willige S.-Dyck (syn. Echinocactus Sellowii LX. et Otto), Blüher und erfordern keine andere als die gewöhnliche ſehr ſchöne Art. — M. acutatus S.-Dyck (syn. Behandlung (ſ. Schluß der Familie). Gattung 433. Echinoeäctus Lx. et Otto, Igelkaktus, Or III 2; XXII 33 (griechiſch: echinos — Igel, cactus — Kaktus; wegen der ſtarken Stacheln). Kronkelchröhre über den Fruchtknoten hinaus verlängert, kurz, nicht über 8 cm lang. Fruchtknoten in Wolle eingebettet oder frei, aus den oder oberhalb der Stachelpolſterchen, nie deutlich aus den Wulſtachſeln entſpringend. Stamm kugelig, länglich, keulenförmig oder kurz-cylindriſch, bisweilen auch plattgedrückt, längsrippig, ſelten die Rippen beinahe in ſelbſtändige Wülſte aufgelöſt (ſ. Tabelle 1 E 2 d). A. Kelchröhre dünn, verlängert, ihr Schlund gattung: Echinocactus Le. et Otto, Igelkaktus durch die Staubblätter verdeckt. Fruchtknoten im engeren Sinne; an 200 Arten, meiſt in Mexiko. und Beere völlig kahl. Untergattung: Discocactus Beſchreibung des Stammes ſiehe Tabelle I E 2 d. Pfr., mit nur 2—3 Arten; z. B.: Über die Hälfte der nachſtehend genannten 1369. Echinocäctus placentiformis Lehm. Arten blüht gelb, oder ihre Blüten ſind doch innen- (syn. Discocactus insignis Pfr., Melocactus Besleri ſeitig gelb-gefärbt. Unbekannt ſind die Blüten der Lk. et Otio). — E. alteolens (syn. Discocactus alteo- Arten: E. pilosus, E. py- lens Zehm.). choxiphus, E. electracan- Beide Arten gegen veränderliche Witterung ſehr thus, E. Wislicenii, E. empfindlich. Im Winter verlangen fie einen recht Wippermannii, E. Kun. warmen, recht hellen und recht trockenen Standort; zei, die ſämtlich mit im Sommer ſetzt man fie der vollen Sonnenwirkung ſtarken (4—7 cm langen) aus, gönnt ihnen reichlich Luft und ſchützt fie durch Mittelſtacheln verſehen Fenſter oder Glocken gegen andauernden Regen. | 11 5 N Fponkelchröhre ſehr kurz, nebſt dem | 1 b 155 Fruchtknoten mit wolligem, rötlichem Flaum ee 15 1005 und vielen ſehr kleinen Schuppen beſetzt. Polſter⸗ en dende E chen der Stammrippen ſehr klein, ſehr zahlreich, Güter P enen 0 s rund, von ſehr feinen, kurzen Borſten geſtützt. 5 111 18 10 >). Blüten blaßgelb, geruchlos. Untergattung: e 0. Astrophytum Zem., Sternkaktus. z. B.: a | en 1370. Echinocäctus myriostigma S.-Dyck nius; E. texensis; E. (syn. Astrophytum myriostigma Lem., Cereus cal- corniger; E. castaneodes; Echinocactus myriostigma. liconche Gal.). — E. Asterias Zucc. (syn. Astro- | F. bicolor; E. tulensis. phytum Asterias Zem.) iſt ſehr jelten. | 1. Stamm am Scheitel mehr oder weniger reich— C. Kronkelchröhre kurz, weit und dick (ſelten lich mit Wolle beſetzt. Rippen 8—40. Stacheln etwas verlängert, aber nicht über 8 cm), trichterig— ſtark, ſtielrund oder flach, gerade oder bogig, glockig bis ſchalenförmig. Fruchtknoten und Beeren glatt oder geringelt. Die ähnlichen Malaco- frei hervortretend, ſchuppig, ſelten faſt kahl. — Stamm carpus- und Discocactus-Arten ſind durch kugelig, keulenförmig, länglich oder kurz-eylindriſch, die Blüten⸗ und Fruchtunterſchiede abwei— mit meiſt ſtark entwickelten Stacheln bekleidet. Unter— chend 3 B. 24 * 372 1371. Echinocäctus eylindräceus Zngelm. (syn. E. Leopoldi hort.). — E. horizonthalonius Lem. (syn. E. equitans Schdw., E. horizontalis Hort.) mit der ſehr ſchönen Form f. centrispinus Zngelm. — E. ingens Zucc. (syn. E. Karwinskii Zucc., Melo- cactus ingens Karmw.) mit der Form f. Visnaga Aook. pr. sp. — E. pilosus Gal. (syn. E. pilifer Lem.) mit f. Stainesii Hook. pr. sp. find ſehr ſelten. — E. pyenoxiphus Lem. iſt eine der ſchönſten Arten. 2. Stamm am Scheitel kahl oder doch nur wenig wollig, nicht verfilzt. a) Stamm mit deutlich und ſtark entwickelten, ununterbrochenen, d. h. weder ſehr auf— fallend höckerigen, noch in faſt geſonderte Wülſte aufgelöſten Rippen. Blüten gelb oder rot, ſehr ſelten weiß. * Mittelſtacheln gerade oder ziemlich gleichmäßig gebogen, aber ohne hakig- gekrümmte Spitze. T Rippen ſtark, zuſammengedrückt, ſcharf oder ſtumpflich; Furchen breit. Stacheln meiſt ſehr ſtark; Mittelſtacheln 4—7 cm lang. (Dickrippige.) 1372. Echinocäctus ornätus DC. (syn. E. holo- pterus Mig., E. Mirbelii Zem., E. tortus Schdw.), eine ausgezeichnete Art. — E. electracanthus Lem. (syn. E. Hystrix DC., E. oxypterus Zucc., E. lan- Echinocactus ornatus. cifer Zechb., nicht Dielr.) mit f. haematacanthus Monv. pr. sp.; beide zählen zu den ſchönſten. — E. Echidne DC. (syn. E. Vanderaeyi Lem., E. dolicha- canthus Lem., E. Hystrix Mowv., nicht 0.7). jr Rippen meiſt ſehr zahlreich, ſehr ſtark zu- ſammengedrückt, oft ſo dünn, daß ſie faſt haut⸗ artig erſcheinen, ſcharf, wellig. Stachelpolſterchen meit- läufig. Stacheln zweigeſtaltig: obere viel ſtärker, zum Teil flach; Mittelſtachel (wenn vorhanden!) ſtark, bisweilen blattähnlich, aufrecht. Blüten innen weißlich, außen meiſt purpurviolett. (Dünnrip⸗ ſpige.) 3. B.: 1373. Echinocäctus coptonogönus Lem. (syn. E. interruptus Schdw.), von eigentümlich ſchönem Aus⸗ ſehen; f. major hat größere Blüten. — E. arrigens Lk. (syn. E. crispatus DC.) mit f. atropurpureus $.-Dyck (Syn. E. xiphacanthus Mhlpf., E. arrectus Otto, E. sphaerocephalus Dieir.). — E. Wippermannii MAlpf. (syn. E. spinosus Weg., E. acifer Hyfr.). Rippen meiſt ſchmal und flach, vorn ſtumpf oder ſcharf. Stachelpolſterchen dicht- oder ſehr dicht— ſtehend. Stacheln meiſt zweigeſtaltig, klein, nur bis 3 cm lang, dünn oder borſtenartig, biegſam Familie 95. Cactaceae, Kakteen. Go XXII 33. C. macrogonus oder (einer oder mehrere) oder ſteif; Mittelſtacheln ſtets vorhanden. Blüten gelb (nur bei E. castaneodes rot). (Kleinſtachelige.) 0 Stachelpolſter eingeſenkt. Z. B.: 1374. Echinocäctus mamillösus Lem. (syn. E. hypocrateriformis Lc. et Otto), willigblühend und ſehr empfehlenswert. — E. submamillosus Lem, dank⸗ bar blühend. — E. concinnus Lem. mit f. tabularis Cels., ganz vorzügliche Art. — E. tortuosus Zk.et Otto, junge Pflanzen ähneln der folgenden. — E. Ottonis Lehm. (syn. Cereus Ottonis Lehm.), ſehr dankbar blühend, allgemein zu empfehlen. 00 Stachelpolſterchen erhaben, ſehr gedrängt ſtehend 3 1375. Echinocäctus castaneödes Cels., iſt reich⸗ blühend. — E. Scopa Lk. et Otto (syn. Ce- reus Scopa YC, Cac- tus Scopa Lk.) mit f. candidus, deſſen Stacheln ſchneeweiß ſind, und f. candidus cristatus, deſſen Stamm unregelmäßige Windungen und Aus⸗ wüchſe zeigt, aber nur „ſchön“ iſt, wenn auf Cereus colubrinus (syn. C. Baumannii), C. tetracanthus ge= pfropft. z Mittelſtacheln ſtets vorhanden, ſtark (3—8 cm, bei E. texensis nur 2 cm lang) und, ausgenommen E. Lecontei, mit hafen- oder angelhakenförmig gebogenem Ende. Blüten gelb, nur bei den paar plattſtacheligen Arten rot. T Mitteljtachel 1, platt, geringelt, hakenförmig umgebogen. Junge Stacheln purpurrot. Blüten Tot, 1376. Echinocäctus texénsis Apfr. (syn. E. Lindheimeri Zngelm., ſehr ſchöne großblumige Art, Echinocactus Scopa candidus cristatus. Echinocactus texensis. die Schon bei 8 cm Stammhöhe blüht; folgende ſehr ähnliche Art blüht ſelten. — E. recurvus Lk. et Otto (syn. E. glaucus Karw., Cactus recurvus Hamw., C. nobilis Welld.). — E. corniger DC. mit f. latispinus (syn. E. und Melocactus latispinus Hort., Cactus latispinus Ham.) und f. flavispinus find durch an- ſehnliche Geſtalt und die Art ihrer Bewaffnung vor—⸗ zügliche Schaupflanzen! ea Fr Mittelſtachel mehr oder weniger ſtielrund oder kantig, geringelt oder glatt, bisweilen lang ausgezogen und dann an der Spitze angelhakig. Blüten gelb 0 — non Echinocactus corniger f. flavispinus. oder doch innen gelb, nur bei E. setispinus innen ſcharlachrot. Z. B.: 1377. Echinocäctus Lecöntei Zngelm., eine vorzügliche Art, von Kakteenfreunden „des Teufels Nadelkiſſen“ (fr. Pelote du diable) genannt. — E. longi- hamatus Gal. (syn. E. flexi- spinus Zglm.) mit f. graci- lispinus Engelm. (syn. E. haemata- canthus Mhlpf.) ; Art und Formen ſind ſehr an⸗ ſehnlich und deshalb ge— ſchätzt. — E. Wislizenii Engelm. — E. sinuatus Dietr. (syn. E. setispinus f. sinuatus Gattung 434. Cephalocereus Pfr., (griechiſch: kephals — Kopf, cereus — Kerzenkaktus). Kronfelch- röhre meiſt kurz, breit, mit nur wenigen zahlreichen kelchartigen Kronkelchblättern; kronartige Blättchen 2—3 reihig, eine fait glocken- oder keulenförmige Blumenkrone darſtellend. Staubblätter der Kronkelchröhre ſtufenweis eingefügt. Griffel kräftig; Narbe mit 6—12 linealiſchen blaßgefärbten Strahlen. Beeren etwas ſchuppig. Samen glatt, ſeltener runzlig. Stamm ſtets aufrecht, einfach oder nur wenig veräſtelt, meiſt ſäulenförmig, vielrippig; Rippen mit meiſt ſehr gedrängtſtehenden Stachel- oder Haar— polſtern. Blütenpolſter außerdem mit dichter Wolle beſetzt. Blüten ſeitenſtändig, zerſtreut⸗ oder gürtelförmig⸗ſtehend, oder im oberen Teile des Stammes beiſammen, gleichſam ſchopfſtändig, oft wenig angenehm duftend. An 50 Arten, von Mexiko bis Braſilien. Z. B.: 1380. Cephalocereus Celsiänus (syn. Piloce- reus fossulatus Zabour., P. Celsianus f. fossulatus Labour.). — C. Houlletii (syn. Pilocereus Houlletii Lem., P. Foersteri Scke., P. columna Aort., P. coerulescens ort, P. glaucescens hort., Cereus angulosus Foerst.). — C. senilis X. Schaum. (syn. Pilocereus senilis Zem., Cactus senilis Hasp., Cereus senilis DC, Cereus Bradypus Lem.), „Greiſenhaupt— Kaktus,“ mit der Form f. longisetus S.-Dyole, deren längere Haare den ganzen Stamm einhüllen. — C. Dautwitzii (syn. Pilocereus Dautwitzii Seitz) iſt ll... Echinocactus Cachetianus. Gattung 434. Cephalocereus, Saarfhopfkaktus. Ar. 15711380. 373 Pos) — E. setispinus Zngelm. — E. Cachetia- nus Lem. (syn. E. hamatus Mhlpf., E. Muehlen- pfordtii Tenn., E. Marisianus Gab., E. setispinus f. Cachetianus Zabour.), iſt ſehr willig blühend, Blüten groß, ſeidig-gelb mit rotem Schlund. b) Rippen des Stammes durch ſtark hervorragende Höcker oder durch zitzenförmige Wülſte unter- brochen erſcheinend oder ſeltener wirklich unter— brochen. Blüten wenigſtens innen weiß oder weißlich, nur bei 2 Arten rot. Mittel⸗ ſtachel ſelten fehlend; wenn vorhanden 2½ —6 cm, ſelten nur 2 em lang. ** Die die Stachelpolſter tragenden Höcker ſind oben abgeflacht, beulig nach vorn vorgezogen und mit ſcharfer oder mit breiter Furche verſehen. Stacheln gerade oder gekrümmt. Blüten weiß oder weißlich. z. B.: 1378. Echinocäctus Monvillei Zem., Geſtalt, Farbe und Bewaffnung ſehr bemerkenswert, die Blüten (bei alten Pflanzen) ſind die ſchönſten der Gattung. — E. hexaödrophorus Lem. mit f. fossulatus Schdw. pr. sp. und f. roseus Lem; Art und Formen intereſſant und ſchönblühend. — E. Ourselianus Cels. (syn. E. multiflorus Hoofc.), ſehr dankbar blühend. — E gib- bosus DC. (syn. Cereus gibbosus S.-Dyck, Gymno- calycium gibbosum Pfr.; als erwachſene Pflanze: syn. C. reductus DC, Gymnocalycium reductum Pfr., Cactus reductus LX., Cactus nobilis Ha., nicht Willd.). — H. denudatus Lic. et Ofto (syn. Cereus denudatus r., Gymnocalycium denudatum Pfr.) mit der Form f. flore roseo, deren Kronblätter kraus— gewunden und an der Spitze roſenrot find. Sehr empfehlenswert. == Die die Stachelpolſter tragenden Höcker (Wülſte) ſind geſondert, ſpiralig-geordnet oder mehr oder weniger zu Rippen verſchmelzend, zitzenförmig. Blüten rot oder fleiſchfarben, bei E. Odieri innen meiſt weiß. 1379. Echinocactus bicolor Gal. mit f. Pottsii Scheer pr. sp. und f. Schottii Zngelm. — E. rhod- ophthalmos Aook., Blüten groß und ſchön. — E. tu- lensis Pos. — E. Odieri Lem. mit f. spinis nigris (ſchwarz ftachelig) und fk. Mebbesii Heilmann, Blüten größer und fleiſchfarbig. Die Kultur der Echinocactus-Arten wie am Schluſſe der Familie angedeutet. Im Sommer Auf— ſtellung im Freien, im Winter im Kaphauſe ( 5 bis 100 C.) oder im mäßig warmen Zimmer. Haarſchopfkaktus, O III 2; XXII 33 — See = Cereus giganteus. Cephalocereus senilis. 374 ähnlich, hat aber cylindriſch-keuligen Stamm. — Bei C. Haagei (syn. Pilocereus Haagei Pos.) ſieht der dicht behaarte Stamm wie mit Watte eingehüllt aus. Verwendung. Der „Greiſenhaupt-Kaktus“ iſt eine der intereſſanteſten Arten der ganzen Familie! und darf in keiner Kakteen-Sammlung fehlen; er wächſt aber ſehr langſaam. Kultur. Die Cepha- locereus- Arten beanſpruchen gleich Melocactus und Familie 95. Cactaceae, Kakteen. O XXII 33. Wärme von — 10 bis Epiphyllum höhere Wärme als die übrigen Kakteen, laſſen ſich aber im Winter im Wohnzimmer bei einer + 20 °C. und ohne ihnen während der ſtrengſten Wintermonate Waſſer zu ver⸗ abreichen, ſehr gut erhalten; aber auch im Sommer beläßt man ſie unter dem Schutze der Fenſter, gönnt ihnen aber reichlich friſche Luft, welcher ſich andere Kakteen im Freien unmittelbar erfreuen dürfen. Gattung 435. Céreus Haw., Kerzenkaktus (Fackelkaktus), Or III 2; XXII 33 (lat.: cereus — Wachslicht, Kerze; weil die 1 1 Stämme, in Ol getränkt, von den Eingeborenen als Fackeln benutzt werden). Kronkelchröhre I lang und faſt trichterförmig oder kurz bis ſehr kurz, meiſt mit Schuppen oder Haarſtacheln behaftet. Kelch⸗ wie kron⸗ artige Kronkelchblätter ſehr zahlreich. Staubblätter ſehr zahlreich, ihre Fäden nur mit ihrem Grunde der Röhre angewachſen, ſonſt frei. Griffel fadenförmig, die Staubblätter kaum überragend. gefärbt oder grün. Stamm im Alter oft verholzend, Fruchtknoten und Beeren ſchuppig oder höckerig. Griffelnarben' blaß⸗ kurz oder lang, aufrecht, kriechend oder faſt kletternd, von ſehr verſchiedener Geſtalt, einfach und ununterbrochen oder gegliedert, oder veräſtelt in Untergattung Echinocactus häufig am Grunde Brutſtämme treibend. Blüten ſeitenſtändig (wenn aber auf dem Stammſcheitel ſtehend, dann mit grünen Griffelnarben), ſehr oft zur Nachtzeit aufblühend, bei einigen Arten nur vom Abend bis zum Morgen, bei anderen auch mehrere Tage dauernd. — Etwa 150 Arten, im tropiſchen und wärmeren Amerika. Untergattung A: Céreus. Kronkelchröhre verlängert, ſeltener etwas kurz. Griffelnarben blaß, nicht dick und grün. Samen glatt, ſeltener runzelig. Stamm oder Stämme verlängert (ſelten kurz oder am Grunde mehrſtämmig). Blüten meiſt ſeitenſtändig. 1. Stamm aufrecht, ohne Luftwurzeln, nur bei C. serpentinus ſpäter ſich windend; Rippen 4—15, ſelten bis 24. Blüten weiß und außen (meiſt) rot; nur bei C. colubrinus orangerot. %% im Alter ſehr dankbar blühend; vorteilhaft am Spalier ſteif- aufrecht. * Rippen weniger als 10. 1381. Céreus coerulescens S.-Dyck (syn. C. Aethiopis Haw.), die Blüten blühen nachts auf und erreichen 10—20 cm Durchmeſſer. — C. peruvianus Ham. (syn. C. pentagonus hort., wenn 5 rippig; C hexagonus hort., wenn 6 rippig; C. heptagonus hort., Cereus peruvianus f. HERE. wenn 7rippig; Cactus peruvianus I.), mit der miß⸗ geſtalteten, aber doch ſehr auffallenden und gedrungen bleibenden Form k. monstrosus DC. (syn. Cactus abnormis Willd., Cactus monstrosus hort.), welche unregelmäßige, aſtartige Auswüchſe trägt und ſich auch fürs Zimmer eignet. — C. tephracanthus Labour. iſt wegen der olivengrünen Stammfärbung bemerkens⸗ wert. — C. pruinosus S.-Dyck (syn. Echinocactus pruinosus Otto). zen Rippen (Kanten) 10— 24. 1382. Cereus chilensis Pfr. (syn. C. chiloënsis Cotta); Rippen 10—15; die Stachelpolſterchen 12 bis 20 mm voneinander entfernt; empfehlenswert. — C. giganteus Hngelm. mit 18—24 Rippen; die kleinſten blühenden Pflanzen ſollen ſolche von 4 m Höhe ſein. b) Stamm gegliedert, aufrecht, aber ſpäter auch ſchlängelig und der Stütze bedürftig. Rippen 10—16, ſchmal; Furchen ſchmal, nur ſchwach-eingeſchnitten. Stachelpolſterchen ſehr gedrängt (6—13 mm). 1383. Céreus serpentinus Zag., Blüten weiß; zu ziehen; gedeiht am ſonnigen Zimmerfenſter. — C. colubrinus Otto (syn. C. Tweediei Hook., C. Baumannii Zem.), Blüten gegen 6 em lang mit (wie bei Epiphyllum truncatum, Tafel 86, 342, ge- friimmter) gelbweiß⸗ſchuppi ſchuppiger Röhre und lebhaft⸗ orangerot. Weicht durch ihre Blütenform von faſt allen Cereus-Arten ab und iſt willigblühend. 2. Pflanzen meiſt veräſtelt, mit faſt aufrechtem Stamm und ausgebreiteten Aſten, oder häufiger mit langen, ſchlanken, bisweilen etwas ge⸗ gliederten, oft Luftwurzeln treibenden, nieder⸗ liegenden oder hängenden Aſten. Blüten entweder rot, oder die „Kronblätter“ weiß und die „Kelchblätter“ gelb. a) Stamm oder Aſte mit 7 (6) bis 14 Furchen oder Polſterchen-Reihen; Stachelpolſterchen dicht⸗ gedrängt ſtehend. Blüten rot. 1384. Céreus flagelliförmis Ham. (syn. Cactus flagelliformis S.-Dyclc), Blüten bläulichroſenrot, bei f. Mallisonii Bort. karmin- bis ziegelrot, mit feuer⸗ roten Streifen. Schon in der Jugend willigblühend, im Zimmer vortrefflich gedeihend. — C. leptophis De, glänzen d⸗rot, violett-ſchimmernd. — C. flagri- formis Zucc., lebhaft-karminrot, Rand bläulich. — C. Martianus Zuce., ſehr ſchöne Art. b) Stamm oder Aſte mit 3—7 ſtumpfen oder etwas ſcharfen Kanten, nicht ſelten faſt cylindriſch. Blüten weiß mit gelbem oder gelbbraunem, ſelten grünem äußeren Blütenblätterkranze. * Aſte meiſt ſtum pf⸗4— 7 kantig, oder faſt cylin⸗ driſch aber doch mit 4—7 Polſterchen-Reihen. 1385. Cereus grandiflörus Mill., Tafel 85, 339 (syn. Cactus grandiflorus J.), Großblumiger Kerzenkaktus (allgemein „Königin der Nacht“ genannt; kr. Cierge à grandes fleurs; e. Large- flowered Torch Thistle). Weſtindien. — Blütezeit: Juli⸗Auguſt, bisweilen zum zweitenmal anfangs Sep⸗ ZA En a den 1 re nn R * ; | tember. — Stamm und Alte mattgrün, Aſte dünn, etwa bis 2½ em dick, lang, weitſchweifig, vielfachgebogen, ſich auch durcheinanderwindend und mittels Luft⸗ wurzeln an Wände und Mauern ſich anlegend. Furchen anfangs tief, bald aber verſchwindend und der Stamm- teil dann faſt ſtielrund. Stachelpolſter ziemlich ge— nähert (etwa 10—16 mm entfernt), jung weißwollig; Randſtacheln 4—8, kurz (etwa 4—6 mm), an ſchwächeren Zweigen oft kaum bemerkbar, kaum ſtechend, gelblich oder weißlich; Mittelſtacheln 1—4, den Randſtacheln gleich. An jedem Stachelbündel ſtehen nach unten mehrere weiße, gekräuſelte, kurze Haare. prächtig, ſtets erſt nach Sonnenuntergang aufblühend und bis nach Mitternacht oder bis zum andern Morgen (bis gegen 8 oder 9 Uhr, ſelten länger) dauernd. Bis— weilen öffnen ſich auch hier und da einzelne Blüten gegen 7—8 Uhr früh, dauern dann aber kaum einige Stunden. Die Blüten ſind ſehr groß, 20— 25 cm lang, vollkommen erblüht 15— 20 cm breit und hauchen einen Kronkelchröhre 15 die Blüten alsbald ſich zu öffnen beginnen. köſtlichen Vanilleduft aus. Cereus flagelliformis minor. bis 18 cm lang, am Grunde 1½ 2 cm breit, oben aber etwa 4 cm, blaßgrün, beſchuppt und behaart. Kelchartige Blättchen ſehr zahlreich, linealiſch, 10—12 em lang, ſpitz, ſtrahlig-ausgebreitet, ſchön orangegelb mit ſchwach-bräunlichem Anflug; blumenkron— artige Blättchen breiter, 9— 10 em lang, lanzettlich, allmählich zugeſpitzt, blendend- weiß, die äußeren rückſeitig am Grunde gelblich. Staubfäden ſehr zahl- reich, weiß, 18—20 cm lang, Griffel goldgelb, mit 10—12 ſtrahliger gelber Narbe. Frucht eirund bis kugelig, von ſchrägen Reihen kleiner ſtecknadelknopf— großer Polſterchen beſetzt. Der Großblumige Kerzenkaktus iſt eine herrliche Blütenpflanze, und 3—4 jährige Stämme ſind ſchon blühfähig. Ihrer erfolgreichen Kultur im Zimmer ſteht nichts entgegen, ſofern man ſie wie Pflanzen eines trockenen Warmhauſes behandelt, ſie auch im Sommer recht ſonnig, warm und luftig ſtellt und häufig und reichlich beſpritzt. Gleich empfehlenswerte Baſtardformen ſind: f. callianthus (nicht callieanthus), Stamm bläu— lichgrün, mit nur 4 bis 5 Kanten oder Polſterchen— Reihen. Blüten gleich denen von C. grandiflorus, jedoch um 2—3 cm breiter, gleichfalls vanille— duftig; die kelchartigen ſind ſchmäler, aber weniger zahlreich, die unterſten etwas mehr braunrot, die kron— blattartigen (weißen) ſind länger, auffallend hohl, Z reihig⸗ und auch weitläufiger-geſtellt, wodurch die Blüten Gattung 435. Céreus, Kerzenkaktus. Kierzenkaktus. Nr. 13811388. 375 Blüte ein ganz abweichendes Ausſehen erhält. f. Flem- mingii hort., kelchartige Blättchen ſchmal, ſcharf zu— geſpitzt, von rahmweiß bis orangebraun ſchwankend, außenſeitig lebhafter gefärbt, merklich in die breit— eirunden oder länglichen, zugeſpitzten, rahmweißen, kron— artigen Blättchen übergehend; Staubfäden zu einem großen Büſchel zuſammengedrängt, zart-weiß. Griffel reinweiß. f. ruber hort., gleich der vorigen ein Baſtard C. grandiflorus && C. speciosus, mit blaß roten, inmitten purpurnen Blüten von 25 em Durchmeſſer, die ſich gegen 7 Uhr abends öffnen und den ganzen folgenden Tag geöffnet bleiben. k. Schmidtii hort., Blüten in Form und Größe der Stammform völlig gleich, jedoch leuchtend-dunkelſcharlachrot. Um den Cereus grandiflorus, „die Königin der Nacht“, am Tage blühend zu haben, ſoll man nachmittags eine Pflanze mit mehreren nahe vor dem Aufblühen ſtehenden Knoſpen bis zum nächſten Morgen in einem Eiskeller aufbewahren, ſie dann an das Tageslicht und in die Wärme bringen, worauf Cereus grandiflorus-Stämme geben auch eine gute Unterlage, auf welche Epiphyllum-Arten, ins— beſondere E. truncatum und Verwandte gepfropft werden können. Solche „Edelinge“ blühen dann ſchon im erſten Herbſt oder Winter. Die beſte Zeit zum Pfropfen (in den Spalt) iſt der April, doch kann es auch zu anderer Zeit geſchehen. 1386. Ceréus spinulösus DC., Kleinſtacheliger Mexiko. Iſt dem C. grandiflorus ſehr ähnlich, hat aber nur reichlich halb ſo große und geruchloſe, gegen 15 cm breite Blüten, deren Kronblätter weiß, nach dem Grunde zu aber zart-roſenrot ſind. Aſte glänzend- und lebhaft— grün, mit einzelnen Luftwurzeln. Kanten 4—5, ſeltener 6, etwas ſcharf, ſpäter ſtumpf; Furchen breit, ſeicht— vertieft, aber bald flach werdend. Stachelpolſterchen rotbraun-, ſpäter graubraun-wollig, ſtark gewölbt. Randſtacheln 6—8, von denen die 2 unterſten faſt doppelt ſolang als die oberen ſind; Mittelſtachel 1, den oberen gleich; Stacheln alle hornfarben bis weiß. 1387. Cereus Macdonäldiae Hook. Macdo- naldia - Kerzenkakfus. Honduras. Blütezeit: Sommer. — Aſte weit umherkriechend und kletternd, dunkelgrün, von der Stärke eines kleinen Fingers, ſtielrund, hier und da wohl auch mit ſehr ſtumpfen, unterbrochenen Kanten, etwas höckerig, die Höcker un— regelmäßig zerſtreut. Polſterchen auf den Höckern meiſtens nur mit einem kleinen braunen oder ſchwarzen Stachel verſehen. Blüten ſehr groß, etwa 35 em lang und, wenn vollerblüht und ausgebreitet, faſt einen ebenſo— großen Breiten-Durchmeſſer. Röhre ſehr lang, geſtreift, am Grunde zwiebelig-angeſchwollen, etwas beſchuppt, bräunlichgrün. Kelchartige Blättchen linealiſch, im Bogen zurückgekrümmt, äußere orangegelb, innere gelb; Kronblätter weiß, lanzett- bis ſpatelförmig, flach-langgeſpitzt. Griffel viel länger als die Staub— blätter. Eine prächtige, der vorhergehenden wie der nachfolgenden Art ſehr naheſtehende Pflanze. 1388. Cereus nyeticalus LI. ei Otto (syn. C. pteranthus L., C. brevispinulus $.-Dyck, C. An- toinei hort. vind., C. obtusus und C. rosaceus hort., Cactus Pitajaya olim hort. berol.), Nachtſchön⸗- Kerzenkaktus; „Prinzeſſin der Nacht“. Blütezeit: Juli, Anfang Auguſt. — Stamm oder Stämme faſt aufrecht, bläulichgrün, weitſchweifig⸗äſtig, etwa bis 4 cm 376 dick; die Aſte find graulich- oder purpurgrün [bei f. viridior S. hellgrün, etwas ſchwächer, oft kriechend und mit zahlreichen Luftwurzeln], einige 4—6kantig, andere faſt cylindriſch, demnach nur mit 4—6 Reihen von Stachelpolſtern beſetzt. Kanten nur in der Jugend ſcharf, bald ſtumpf werdend. Stachelpolſterchen bald dichter (8-13 mm), bald viel weitläufiger geſtellt, weißfilzig. Stacheln 1—4, ſehr kurz (2—4 mm), ſteif, ſchwärzlich, wagerecht-abſtehend (der eine etwas ſtärker; außerdem 2 oder mehr weißliche, ſenkrecht nach unten gerichtete, oft abfallende Borſten); Mittelſtacheln fehlen. Blüten ſehr groß, gegen Abend erblühend und nur eine Nacht dauernd, faſt geruchlos, voll— kommen erblüht 20—26 cm breit. Röhre gerade, wagerecht-abſtehend, zerſtreut mit weißwolligen Schuppen beſetzt. Kelchblätter zahlreich, linealiſch-lanzettlich, rinnig, 5—12 cm lang, 3—6 mm breit, die äußeren bräunlichrot, nach der Spitze hin lebhaft- rot, die inneren weißgrünlich, etwas bräunlich dazwiſchen; Kronblätter faſt 12 cm lang, ſchneeweiß, keilförmig, kurz⸗ und haarfein-zugeſpitzt, glockig-abſtehend, rück— ſeitig mit bräunlichgrünem Schimmer, an der Spitze etwa 32 mm, am Grunde nur etwa 13 mm breit. Staubfäden unten grün, nach oben gelblich. Griffel mit 15 gelblichen Narbenſtrahlen. Reife Frucht kugel— rund, rot, ** Aſte faſt viereckig, langgeſtreckt; Kanten unter den Stachelpolſtern höckerig. 1389. Céreus rosträtus Lem. (syn. C. hamatus Schdw., C. Lemairei Hook.?), Geſchnäbelter Kerzen⸗ kakfus. Mexiko. Blütezeit: Sommer. — Stamm oder Borſten behaftet, was wieder auf nähere Be⸗ oder Stämme ziemlich aufrecht, hellgrün, nur 18 bis 25 mm dick. Aſte (3- bis) 4 kantig, lang, mit Luft- wurzeln. Kanten anfangs ſcharf, bald aber ſtumpf, unter den Stachelpolſtern mit je einem herab hängenden, einem Schiffsſchnabel oder Haken vergleichbaren Höcker. Furchen anfangs als Rinnen erſcheinend, bald flach und verſchwindend. Stachelpolſter weitläufig (bis 4½ em entfernt), braun, ſpäter grau. Stacheln anfangs 5—8, weiß und braun, ſpäter nur 2—3 und 5—6 mm lang. Mittel- ſtacheln fehlen. Blüten groß, vanilleduftend, mit 13 cm langer, mit blattartigen Schuppen beſetzter Röhre. Kelchblätter zahlreich, etwa 16 em lang, rot— gelb; „Kronblätter“ länglich, ſtumpf, weiß. — Eine ſehr ſchöne Art, dem C. grandiflorus naheſtehend. k Aſte gegliedert-Z eckig; Glieder lang, bisweilen Kanten etwas zugeſchärft. 1390. Céreus extensus S.-Dyck (syn. C. sub- squamatus Pfr., C horridus hort.). — C. setaceus 8.-Dyck (syn. C. coccineus DC., nicht S.-Dyck), Kelch⸗ blätter lebhaft⸗grün, Kronblätter ſchneeweiß, an der Spitze gezähnelt; Pflanze nicht anſehnlich, aber die Blüten nach C. F. Förſter prachtvoll. e) Stamm und Aſte 3 —Keckig, mit nur wenigen Luftwurzeln. bei dem ſeltenen C. speciosus albiflorus weiß. 1391. Cereus coceineus S.-Dyck, nicht DC. (syn. C. bifrons Hamw.), ſchöne Art, Blüten farmin- rot, am Rande bläulicher Schimmer. — C. Schrankii Zuce., iſt ſehr ſchön und die feurig-farmin-, faſt kurz. Blüten rot bis violett, nur Familie 95. Cactaceae, Kakteen. Of XXII 33. ſcharlachroten Blüten ſind leuchtender als bei folgen- der Art. 1392. Céreus speciösus X. Schum. Staubfäden büſchelig, unten meiſt grün. Phyllum durch. — Stamm ziemlich aufrecht, ſehr äſtig; Aſte bis 60 em lang bei 2—3 em Durchmeſſer, ausge⸗ breitet, jung purpurrot, ſpäter grün, gegen die Spitze hin mit einigen Luftwurzeln. Kanten 3—4, ziemlich ſcharf, gezähnt. Stachelpolſterchen ſtets weißfilzig, etwas weitläufig (15 - 26 mm entfernt). Stacheln an⸗ fangs roſenrot, dann weißlich und gelblich, 9J—13 mm lang; Randſtacheln nach oben 6—8, nach unten 2—3 etwas kürzere; Mittelſtachel 1, bisweilen 2. Blüten 12—15 cm breit, geruchlos, 2—4 Tage ohne ſich zu ſchließen geöffnet, an ſtarken Pflanzen oft hunderte auf einmal, die der Stammform außen leuchtend⸗ rot, innen feurig-purpurrot mit bläulichem Metall- oder Sammetglanz. Kronkelchröhre etwa 8 em lang, grün, mit Stachelpolſtern und Schuppen beſetzt. „Kelchblätter“ dick, fleiſchig, ſchmal, rötlichgrün. Griffel mit 810 weißlichen Narbenlappen. Dieſe Art iſt vielfach mit einzelnen anderen Kakteen, insbeſondere mit dem Blütenſtaub des Epi- (Phyllocactus) phyllanthodes, befruchtet worden, und daraus ſind zahlreiche ſchöne Baſtard— formen entſtanden. Die Aſte dieſer Baſtarde ſind (meiſtens an ein und derſelben Pflanze) teils 3 oder 4 kantig und denen des C. speciosus ganz ähnlich, ' oft ſtachellos, immer mit feinen Borſten beſetzt, teils blattförmig wie die des Epiphyllum phyllanthodes, dann aber ſtets fleiſchiger, in den Kerben mit weiß⸗ lichem Filz und mit Borſten oder Stacheln beſetzt. Die Kronkelchröhre iſt aber faſt immer mit Stacheln ziehungen zu Cereus hinweiſt. Die mit flachen, blatt- förmigen Zweigen verſehenen Baſtardformen ziehen wir zu Epiphyllum (ſiehe Tabelle I unter D 2). | Gartenformen des Cereus speciosus jind: f. albi- florus H., weißblühend. k. lateritius hort., Blüten ziegelrot, jedes Kronblatt mit feuerrotem Mittelſtreifen; Narbenlappen meiſt gefranſt. k. Maynardii Pat. (syn. Cereus grandifloro-speciosissimus), in der Tracht der Pflanze (langgliederige, ſchlaffe Stengel) und der Größe der Blüten (bis 23 em Länge und bis zu 27 cm Durchmeſſer) dem C. grandiflorus faſt völlig gleichend, während die Farbe der Blüten, welche meiſt eine Ztägige Dauer haben, vom lebhafteſten rot bis zum glänzendſten karmeſin auftritt. k. Hoveyi hort., Pflanze von gedrungenem Wuchs, Blüten 10—12 cm breit, glänzend-ſcharlachrot, innen violett-ſchattiert. f. Peacockii hort., Pflanze von gedrungenem Wuchs, ſehr veräſtelt, mit ſehr ſchlanken Stacheln; Blüten bis zu 30 em breit, dunkelpurpurn, violett-ſchattiert. f. Hansi Baum., Blüten wie die der Stammform ge⸗ färbt, nur von größerer Breite. Obwohl die Art ſowohl als ihre Formen ſehr ſchöne Blütenpflanzen ſind, ſieht man ſie in den Gärten, oder vielmehr Glashäuſern und Wohnräumen doch viel ſeltener als vor Jahrzehnten. Die Urſache dieſer Erſcheinung liegt zum Teil darin, daß ältere Pflanzen häufig nichts weniger als blühwillig ſind; hingegen junge Pflanzen ſich viel dankbarer erweiſen. Kräftige, nicht zu ſtickſtoffreiche Wieſenmoor- oder Lauberde mit ſandig-lehmiger Ackererde und grobkörnigem Sand vermiſcht, verhältnismäßig kleine Töpfe, ſeltener ver⸗ pflanzen, im Sommer recht ſonnigen, warmen Stand⸗ ort im Freien, vor allem viel Luft und reichliches (syn. | C. speciosissimus Desf., Cactus speciosus Cav., Willd., nicht Bonpl.!), Prädjfiger Kerzenkaktus. Mexiko, Guatemala. Blütezeit: Sommer hin⸗ Begießen, bei zu üppigem Längenwuchs im Juli die Spitze der Zweige abſtutzen, bei naſſer, kalter Witterung die Pflanzen im luftigen Glashauſe oder Zimmer halten, im Herbſt und Winter Ruhezeit eintreten laſſen, fi d. h. die Pflanzen bei nur + 5 bis 99 C. immer ſeltener begießen, die Erde allemal nahezu völlig austrocknen Fi 5 laſſen und erſt mit Beginn des Wachstums im Früh⸗ ling wieder öfter begießen. Das ſind die Grundzüge der Behandlungsweiſe, die auch für die meiſten bisher erwähnten Cereus- und Epiphyllum-Arten (mit Aus⸗ nahme des Herbſt⸗ und Winterblühers E. truncatum) zweckmäßig iſt. Überhaupt erfreuen ſich die Epiphyllum- Arten der Gruppe Phyllocactus, Nr. 1408-1412, größerer Beliebtheit als die Cereus-Arten. — Untergattung B: Echinocereus (Kleinkerzenkaktus). Kronkelchröhre abgekürzt, faſt glockig, ſelten verlängert. Fruchtknoten beſtachelt. Griffelnarben dick, grün. Samen (unter der Lupe) ſtets höckerig. — Pflanzen meiſt niedrig, häufig mehrſtämmig; Stamm oder Stämme meiſt kurz⸗cylindriſch. Blüten ſeiten- oder häufiger mehr ſcheitelſtändig. 1. Blüten gelb oder grün. 1393. Céreus (Echinocéreus) subinermis Eingelm., Blüten glänzend⸗ſchwefelgelb. — C. (Echino- cereus) Emoryi Engelm., Blüten gelb. — C. (Echino- cereus) viridiflorus Zngelm. (syn. Gattung 435. Cereus, Kerzenkaktus. Echinocereus Labouretii Foerst.), Kronblätter ſmaragdgrün, bei f. cylindricus grünlichgelb; iſt der zierlichen Bewaff- nung und ſeltenen Blütenfarbe wegen als Zimmer pflanze gern geſehen. 2. Blüten bräunlichſcharlachrot, gelbrot oder mohrrübenfarbig. Rippen 8—12; Randſtacheln 8— 12. (Vergl. auch C. Leeanus, Nr. 1397.) 1394. Céreus (Echinocereus) phoeniceus Eingelm. (syn. Echinocereus coccineus hort.), Blüten bräunlichſcharlachrot, im Schlunde gelb; Stacheln weißlich, bis 2 cm lang, bei f. albispinus ſchon von Jugend auf graulichweiß, bei f. longispinus an 4cm | lang und bräunlichgrau, bei f. rufispinus in der Jugend braun bis ſchwarzbraun. — C. (Echinocereus) Salm-Dyckianus Scheer, Blüten mohrrübenfarbig, ſehr eigentümlich und hübſch. — C. (Echinocereus) acifer Otto, Lem.; Blüten leuchtend-zinnoberrot, bei var. durangensis Pos. ſcharlachrote kelchartige und orange— ſcharlachrote kronartige Blütenblätter. — C. (Echino- cereus) paucispinus Zngelm., Blüten gelblichdunfel- rot, tags und nachts geöffnet. 3. Blüten rot, roſenrot, purpurrot oder violett. az) Randſtacheln nur 3—6. 1395. Cereus (Echinocereus) procümbens Engelm., Blüten violett mit gelb. b) Randſtacheln 7— 10. Rippen 8—12, bei C. stramineus auch 13. 1396. Céreus (Echinocereus) Blänckii Pos., Blüten groß, ſeitenſtändig, violett. — C. (Echinocereus) Berlandieri Zngelm., Blüten 7—10 cm breit, hell- purpurroja. — C. (Echinocereus) tuberosus Pos., Blüten Nr. 13891398. 377 Stacheln weißlich, braunſchwarz-ſpitzig, bei k. chryso- centrus dunkelgoldgelb, bei f. variegatus weiß- und ſchwarz⸗gefleckt. Durch Beſtachelung und Blüten eine der ſchönſten Arten. — C. (Echinocereus) Leeanus Hof., Lem.; Blüten mehrere am Stammende, dunkelziegel— rot, blutrot-verwaſchen; Kronkelchröhre grün und gelb— lichorange. — C. (Echinocereus) caespitosus Zngelm. Q IN) I. Im, >> N. : S N . > %, UN! [A IA Nr er \ * 7 — 7 IH N 7 TR MR; NN | x . , 9 NS 0 W e N 0 WM. 14604 N 8 2 RX 14 5 N Ex 5 N 7 AN N I) 10 RR Cereus (Echinocereus) caespitosus. (syn. C. Reichenbachianus Zabour., Echinocactus Reichenbachianus Terscheck), Blüten 5—8 cm lang, purpurrot; durchaus empfehlenswert. 1398. Céreus (Echinocereus) peetinätus Hngelm. (syn. Echinopsis pectinifera Zem., E. pec- tinata S.-Dyck, Echinocactus pectinatus Schdw.), Kammſtacheliger Kerzenkaktus. Mexiko. Blüte- zeit: Mai bis Juli. — Stamm einfach, in höherem Alter ſproſſend, in den Sammlungen bis 12 em (auch bis 20 cm) hoch bei 6 cm (auch 7—12 cm) Durchmeſſer, eiförmig-cylindriſch oder mehr birnförmig, meiſt nach unten hin ſchmäler. Rippen 11—23, bei der Stammform 20—23. Stachelpolſterchen ziemlich dichtgeſtellt, hervortretend (erhaben), die jüngeren weiß— filzig. Randſtacheln 16—20, ſtrahlig-ſtehend, ange— drückt; 1 Mittelſtachel vorhanden oder meiſt fehlend, bisweilen am oberen und unteren Polſterende außer— dem noch einige ganz kurze Stacheln. Blüten ſehr groß, 10—13 cm breit; Kronblätter rot, roſenrot oder faſt fleiſchfarben und meiſt mit dunklem Miittelſtreifen, meiſt 16—20; Kronkelchröhre mit zahl— mehrere Tage lang, aber nur bei hellem Sonnenſchein geöffnet, über 5 em breit, roſa oder purpurn, ſchön; blüht aber, auf einen kräftigen Cereus gepfropft, williger. — C. (Echinocereus) enneacanthus Zngelm., Blüten ſchön purpurviolett. — C. (Echinocereus) stra- mineus Zngelm., Blüten ſeitenſtändig, bis 10 em lang und breit, hellpurpurn, faſt ſcharlach. — C. (Echino- cereus) Fendleri Eugelm., Blüten faſt ſcheitelſtändig, purpurrot; Staubblätter überaus zahlreich. c) Randſtacheln 11—35. Rippen 11—23. Stachel⸗ polſterchen dichtgeſtellt. g 1397. Cereus (Echinocereus) Engelmännii Parry, Blüten ſeitlich unter dem Scheitel, purpur- rot, atlasglänzend, nach dem Grunde hin braunviolett; L reichen (50—70) kurzfilzigen Stachelpolſterchen, deren 8—15 Stacheln weiß und meiſt rot- oder ſchwarz— ſpitzig ſind. — Dieſe Art gehört zu unſeren ſchönſten und empfehlenswerteſten Zimmer -Kaktus-Arten; ſie ſcheint aber ſehr zu Abänderungen geneigt zu ſein; die wichtigeren Formen ſind folgende: a) normälis (die Stammform), Rippen 20— 23. Randſtacheln 16—20, weißlich, an der Spitze roſa oder braun, ſpäter gelblichfleiſchfarbig; Mittelſtachel meiſt fehlend. Sehr ähnlich, wenn nicht dieſelbe Form, iſt f. texensis hort., die Prairieform, von mehr cylin- driſchem Wuchs, Stacheln weiß, in der Jugend purpurn— geſpitzt, ſodaß der Stammſcheitel rötlich-gefärbt er— ſcheint. Kronblätter roſenrot mit dunklerer Mittellinie. b) rigidissimus Zingelm., Stamm eiförmig-cylin⸗ driſch. Rippen 20—22. Stacheln alle ſehr ſcharf, ſehr ſteif, weißlich, gelblich oder rötlich, der einzige unterſte kaum kürzer, die 3—6 oberen borſtenförmig, kurz und büſchelig. 378 Familie 95. Cactaceae, Kakteen. Oe XXII 33. c) armätus Pos., Rippen 15—16; Randſtacheln 16—20; Mittelſtachel 1, ſtets vorhanden und kürzer. f) rufispinus Zngelm. pr. sp., Stamm eiförmig⸗ cylindriſch. Rippen meiſt 11. Randſtacheln 16—18, d) robüstus Bauer, Pflanze in allen Teilen fräf> angedrückt, 9— 20 mm lang, dunkelbraun, die ſeitlichen tiger, 10—20 cm, ſelbſt 30 em hoch bei einem Durch- viel länger als die übrigen, zurückgekrümmt; Mittel⸗ meſſer von 7—12 cm. Rippen 18 — 20. Randſtacheln ſtachel 1, ſtark, rotbraun, vorgeſtreckt, gegen 2½ cm 18—22, ſtark, 5—15 mm lang, lebhaft-rot oder horn- lang. Blüten groß, trichterförmig, mit etwas (5 cm) farben mit roter Spitze. Blüten ſchön rot, im langer Röhre. Kronblätter roſa, mit dunklerem Mittel⸗ Grunde weiß, bis 13 em breit. Eine ganz vor- ſtreifen, am Rande gekräuſelt. Griffelnarbe meiſt zügliche, ſehr reichblütige Form! 8 ſtrahlig, weißlich. e) adüstus Zngelm. pr. Sp., Stamm 5—10 em Der Kammſtachelige Kerzenkaktus und ſeine Formen hoch, eiförmig. Rippen 13—15. Randſtacheln 16—20, ſind allgemein empfehlenswert! — weiß, mit brand-brauner Spitze. Mittelſtachel fehlend Alle Arten der Untergattung Echinocereus (Klein⸗ oder, wenn vorhanden, dunkelbraun (f. radians hort.). kerzenkaktus, Nr. 1393—1398) werden im Sommer Blüten fleiſchfarben, am Grunde leuchtend-rotbraun. ins Freie und recht ſonnig geſtellt, im Winter erhalten Kronblätter mit dunklem Mittelſtreifen. ſie nur mäßige Wärme (+6 bis 100 C.). Gattung 436. Echinöpsis Zuce., Trompetenkaktus (Seeigelkaktus), O III 2; XXII33 (griechiſch: echinos — Igel, opsis — Angeſicht, Erſcheinung). Blüten meiſt ſeitenſtändig, ſtets nur aus dem ſchon 1—3⸗ jährigen, nie aus den jungen Stachelpolſtern erſcheinend (meiſt gegen Abend ſich entfaltend und dann entweder ſchon am folgenden Morgen für immer geſchloſſen, oder noch 1— 3 Tage ununterbrochen geöffnet bleibend). Kronkelchröhre über den Fruchtknoten lang hinausgehend, mit Stachelpolſterchen oder Schüppchen beſetzt. Kronkelchblätter immer ſpitz. Blütenblätter, ſowohl kelch- als kron⸗ blattartige, zahlreich. Staubfäden zweireihig, innere frei, äußere mit der Röhre verwachſen und erſt oberhalb derſelben frei werdend. Griffel fadenförmig, mit vielſtrahliger Narbe. Beeren mit in den Achſeln borſtigen Schuppen beſetzt, noch in demſelben Jahre reifend, meiſt gelbgrün. Stamm meiſt einfach, aber nicht ſelten an den Seiten kugelige, bald abfallende Brutſtämmchen treibend. Die Blütenknoſpen brauchen von ihrem Erſcheinen an bis zur vollkommenen Entfaltung oft 3—6 Monate Zeit. — Etwa 30 Arten, zumeiſt in Braſilien, teilweiſe in Mexiko. A. Stacheln ſchwach, nur bis 10 mm lang. anfangs plattkugelig, dann kugelig bis keulenförmig, Randſtacheln 8—15 (wenn weniger als 8, dann die endlich länglich, mattdunkelgrün, mit eingedrücktem Mittelſtacheln fehlend). Mittelſtacheln 3—6, Scheitel. Bei f. glaucescens ort. Berol. (syn. f. kürzer als die Randſtacheln, nur bei E. Eyriesii | glauca hort.) hat der mattgraugrünliche Stamm f. triumphans und E. Decaisneana auch etwas länger. größere Neigung zum Sproſſen und wächſt unregel- 1. Mittelſtachel fehlend. Randſtacheln 4— 7. mäßig mehr in die Länge. [Bei E. Decaisneana 1399. Echinöpsis pulchella Zucc. (syn. Lem. (syn. E Jamesiana hort.), weißblühend, ift Echinocactus pulchellus Mart., Echinocereus pul- | der Stamm in der Jugend kugelig, ſpäter aber chellus hort., Cereus pulchellus Pfr), Garſchöner | fegel- oder keulenförmig.] Rippen 12 bis 18, ſtark, Trompetenkaktus. Rippen zahlreich, ſchön blau— ziemlich ſpitz. Stachelpolſterchen etwas weitläufig, grün; Blüten 5 em und darüber lang, Röhre ſchmutzig⸗ 1/a—2 em entfernt, jung gelblich⸗, bräunlich⸗ oder dunkelgrün, höckerig; Kelchblättchen außen olivengrün, graufilzig. Stacheln ſehr kurz, ſteif, gerade, braun, weißrandig, oben mattviolett, innen weiß; Kronblätter ſpäter ſchwarzgrau oder ſchwarz. Randſtacheln 8 roſa. Recht niedlich. k. amoena Foerst. (syn. Echino- bis 12, ſeltener bis 15. Mittelſtacheln 3—5, etwas cerus amoenus hort.) hat hellpurpurne Kronblätter ſtärker, aber (mit Ausnahme von k. triumphans) mit grünem Mittelſtreifen. Wächſt auf Cereus Bon- kürzer oder nur ſo lang als die Randſtacheln, auch plandii gepfropft ſehr gut. dunkler bis faſt ſchwarz. Blüten abends und 2. Mittelſtacheln 3-6, Randſtacheln 8-15. nachts ſtark jasminduftend, die der Stammform Blüten weiß, ſelten roſenrot oder fleiſchfarben. 22—25 em lang, voll erblüht 7—8 cm breit, 2—3 e el Tage lang geöffnet. Blütenröhre grün, beſchuppt und E a eben behaart. „Kelchblätter“ bräunlichgrün, Kronblätter * 5 nn P.), EU zweireihig, ſchneeweiß, die äußeren grünſpitzig. Bei f. Tettaui (fälſchlich Tetlavii) find die Kelchblätter Im SI en 2. grünlich angelaufen, die etwa 48 Kronblätter rein- N 5 N „ weiß, die Blüten bedeutend größer, der Stamm . . Sr N dauernd kugelig und nur 12 rippig. Bei f. Wilkensii A N Lk. (syn. E. Wilkensii Kort.) find die Blüten kleiner, e die Kronkelchröhre dickfleiſchig, außen rötlichgrün, die Kelchblätter dichtſtehend, teils ſchuppig, teils kronblatt⸗ artig, die äußeren Kronblätter ſchön roſenrot, die inneren rötlichweiß. Narbenſtrahlen 15, gelb- lichweiß. — f. Lagemannii Dieir., iſt von der Stamm- form nur durch eine hellere lebhaft-grüne Färbung des Stammes und die roſenroten Blüten verſchieden. f. triumphans Jacobi (fälſchlich mit dem Zuſatz „flore pleno“) hat einen mehr ovalen Stamm mit 15 ſcharfen 28 5 Rippen, wollige Stachelpolſter mit 10—12 feinen weiß⸗ ie “ lichen Rand- und 4 etwas längeren, faſt ſchwarzen Eehinopsis Eyriesii f. triumphans. Mittelſtacheln; Blüten groß, ſchön roſenrot, mit meiſt 7 Reihen Blättchen. | Trompetenkaktus. Uruguay, Buenos Ayres. Blüte- E. Eyriesii und ihre Formen, beſonders f. Tettaui zeit: Mai bis Juli, auch ſpäter. — Stamm bis und k. triumphans ſeien angelegentlichſt als ſehr ſchön 50 em hoch werdend bei 20—30 em Durchmeſſer, und dankbarblühend empfohlen. Stacheln ftärfer, länger als 10 mm. | Randſtacheln 5—16. Mittelſtacheln 1, bei E. tubiflora, E. multiplex und E. oxygona auch mehr, ſtets länger als die Randſtacheln. 1 Blütenröhre kurz, nur bis 3 cm lang. Blüten orangerot, rotgelb mit purpurn, oder dunkelroſenrot. (Randſtacheln 5—10. Mittelſtachel 1.) 1401. Echinöpsis Scheerii S.-Dyck (syn. E. Pentlandii f. Scheerii), Kelchblätter dunkelgrün, Kron— blätter ſpitzlanzettlich, äußere lila, innere hellzinnoberrot mit dunklerem Mittelſtreifen. — E. Pentlandii 8.-Dyck (syn. Echinocactus Pentlandii Bot. Mag.), Blüten- farbe veränderlich: orangerot, rot mit gelb, bei f. Cavendischii Hilumann ſchön dunkelroſenrot, bei k. tricolor Dietr. dreifarbig: purpurn, gelb und rotgelb. 2. Blütenröhre viel länger als 3 em. 1402. Echinöpsis obrepändus L. Schum. (syn. E. cristata S.-Dyck, E. Misleyi Zabour.), Stamm gedrüdt-fugelig, glänzend-grün; Blüten bis 15 em lang, außen blaßgrün, innen weiß; bei f. pur- purea Bot. Mag. die Kronblätter länglich, roſenrot, ſtachelſpitzig und gekerbt. — E. oxygona Zucc. (syn. Echinocactus oxygonus Z%., Echinoc. sulcatus hort., Cereus oxygonus L. et Otto, Echinonyctanthus oxygonus Lem.), Stamm am Grunde ſehr verſchmälert und dort faſt ſtielartig verholzend, Stacheln ſpäter alle braun bis ſchwärzlich. Kronblätter außen dunkelroſen- rot, innen rötlichweiß, meiſt Z reihig. Iſt ſchön, ver— langt aber Schutz gegen anhaltenden Regen und kalte Witterung. — E. multiplex Zucc. (syn. Cereus multi- plex Hr., Echinocactus multiplex Hort. nonn.), Echinopsis multiplex. Stamm reichlich Brutſtämmchen treibend, Rippen 13 bis 15, ſcharfkantig, Randſtacheln weißlich, Mittel— ſtacheln gelblich, braunfilzig; Blüten 20 —30 em lang, 8—12 cm breit, 2 Tage und länger geöffnet, ſtark jasminduftend; Kelchblätter bräunlich, Kronblätter ſchön roſenrot. Eine auffallende Mißgeſtalt iſt kf. cristata (Syn. f. monstruosa $.-Dyck). 1403. Echinöpsis tubiflöra Zucc. (syn. E. Zuc- cariniana Pfr., Cactus tubiflorus Pfr., Echinocactus tubiflorus hort. angl., Echinonyctanthus tubiflorus Lem.), RNöhrenblütiger Trompetenkaktus. Süd⸗ Gattung 436. Echinöpsis und Gattung 437. Epiphyllum. Röhre dichtſtehend (13-17 mm), Nr.1399—1404. 379 braſilien, Uruguay. Blütezeit: Juni bis September. — Stamm 20—30 cm hoch und faſt ebenſodick werdend, glänzend⸗dunkelgrün (bei f. picta S.-Dyck gelblich⸗ weiß⸗gefleckt), meiſt vollkommen kugelig, im Alter auch kurz⸗cylindriſch, auf dem Scheitel eingedrückt. Rippen 10—14, ſenkrecht, ſcharf; Furchen oben ſpitz, nach unten ſeicht und faſt verwiſcht. Stachelpolſter ziemlich weitläufig (2—2 / cm entfernt), gewölbt, ſamtigweiß⸗, ſpäter braun⸗filzig. Stacheln am Grunde verdickt, nadel— förmig, ſteif, gelblich, am Grunde und an der Spitze ſchwarz oder ſchwarzbraun [bei f. nigrispina Lem. (syn. E. melanacantha Dielr.) alle Stacheln der ganzen Länge nach ſchwarz]. Randſtacheln 7—12 (bis 15), ſtrahlig ſtehend; Mittelſtacheln 1—5, länger und ſtärker, der unterſte, ſtärkſte, 2½ em und drüber lang. Blüten bis zu 26 cm lang, voll erblüht 9—10 em breit, 1—2 Tage geöffnet, ſchwach jasminduftend. grünlich, behaart-ſchuppig. „Kelchblätter“ ſchmallinealiſch, blaßgrün; Kronblätter zweireihig, milchweiß, außen grün angehaucht; bei f. Rohlandii Foerst. (syn. f. rosea Mit.) find die Blüten ſchön roſenrot. Staubfäden weiß; Griffelnarbe 10— 12 teilig. — Auch eine mißgeſtaltete Form, t. monstruosa (syn. f. eristata) giebt es. Die Art und ihre Formen blühen ſchon als 5—6 cm hohe Pflanzen; ſie ſeien deshalb angelegent— lich empfohlen! 1404. Echinöpsis leucäntha Zucc. (syn. E. campylacantha /fr., Echinocactus leucanthus Bot. Reg., Cereus leucanthus /fr., C. incurvispinus hort. Darmst.), Krummſtacheliger Trompetenkaktus. Chile. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Stamm kugelig oder etwas kegelförmig, dunkelgrün, bis 30 em Höhe und 20—25 cm Dicke erreichend, aber ſchon bei 10 em Höhe blühend; der Scheitel iſt ſehr ſtachelig und faſt flach. Rippen 12— 14, ſpäter 16— 17, jent- recht, ſcharf; Furchen ſcharf. Stachelpolſterchen ziemlich jung kurz⸗ſchmutzigweiß— filzig. Stacheln ſehr ſteif, ſtark nach dem Scheitel hin gekrümmt, am Grunde braun, in der Mitte gelb, an der Spitze meiſt ſchwarz, ſpäter ganz weißgrau oder weißlich [bei E. rhodacantha S.- Dc, gerade und blutrot]. Randſtacheln 8, ſtrahlig; Mittelſtachel 1, am meiſten gekrümmt, ſtärker und viel länger (2½ bis 4 cm lang!, bei f. stylodes Monv. noch länger). Blüten 20—28 em lang, ausgebreitet 8—10 cm breit, etwa 36 Stunden lang geöffnet, vor dem Verblühen mit ſtarkem Veilchenduft. Röhre lang, glänzend-braun, ſpärlich-beſchuppt und behaart. „Kelchblätter“ braungrün; Kronblätter ſchneeweiß mit roſenroter Spitze, die äußeren mit rötlicher Rück— ſeite. Staubfäden gelb? Griffel (grün) mit meiſt 12- teiliger Narbe. — Eine ſehr ſchöne Art, die dankbar blüht, aber nur ſelten oder gar keine Brutſproſſe treibt, deshalb ſeltener iſt. — Alle genannten Eehinopsis-Arten find prächtig blühende, faſt alle auch frühzeitig und willigblühende Pflanzen, die den Sommer hindurch im Freien, im Winter im hellen Kalthauſe (Kaphauſe) oder Zimmer Aufſtellung finden. Kultur wie die der meiſten Kakteen; ſiehe dieſelbe am Schluß der Familie. Gattung 437. Epiphyllum Haw., Blattfaktus, Or III 2; XV 1; XXII 33 (griechiſch: epi — auf, phyllon — Blatt). oder lang überragend, oft gekrümmt. Kronkelch- (Blüten-) blätter zahlreich oder wenige. Blüten regel- oder mehr oder weniger unregelmäßig. Kelchröhre den Fruchtknoten kurz Staubblätter zahlreich, frei oder der Kron⸗ kelchröhre angeheftet, gerade oder herabgebogen. Blüten ſeitenſtändig aus den Kerben der blattförmigen Stengel oder der Scheinblätter, oder aus den Enden kürzerer blattförmiger Stengelglieder, anſehnlich bis ſehr groß, meiſt rot, fleiſchfarben, rotviolett oder weiß. 18 Arten, in Mexiko und Braſilien. h . 911 380 Familie 95. Cactaceae, Kakteen. (Or XXII 33. A. Veräſtelungen der Pflanzen aus kurzen, höchſtens 10 cm langen, blattförmigen, aneinandergereihten Gliedern beſtehend. Blüten meiſt endſtändig aus den abgeſtutzten, ausgerandeten oder abgerundeten Endgliedern . H. truncatum (Tafel 86). 1405. Z. Russeliunum. 1406. E. Gaertneri (Tafel 86). 1407. B. Aſte der Pflanze ihrer ganzen Länge nach ſtielrund, mit ſeitlichen wechſel- oder zerſtreutſtändigen, lanzettlichen und eirunden, gekerbten Scheinblättern (d. h. blattförmig verbreiterten Zweigen) beſetzt, aus denen gegen die Spitze hin die Blüten ſich ent⸗ wickeln. Untergattung: Disisocactus [Disocactus]. cactus biformis Labour.), Mittelamerika; Strauch, 60—100 em hoch, veräſtelt. Staubfäden 7 bis zahlreich. Iſt durchaus kulturwürdig, aber ſelten. zuſammenſchließend, vorn zurückgebogen. Nr. 1405 angegeben. Einzige Art: E. biforme Voss (syn. Disisocactus biformis Lindl., Phyllo- Blütenblätter alle roſenpurpurrot, aufrecht Kultur wie unter C. Stämme und Aſte im Alter am Grunde ſtielrund, ſonſt ſamt den Auszweigungen blattförmig-flach, gekerbt⸗buchtig und von einer ſtarken Mittelrippe durchzogen gliederig. 1. Kronkelchröhre kürzer als der Saum der Blüte. 2. Kronkelchröhre ſolang oder viel länger als der Saum der Blüte. a) Tagblüher b) Nachtblüher. 1405. Epiphyllum truncätum Ham. Tafel 86, 342 (syn. Zygocactus truncatus L. Schum., Cereus truncatus DC.), Abgeſtutzter Blattkakfus. Braſilien. Strauchig, 30—40 em hoch. Blütezeit: November bis Januar. — Stamm älterer Pflanzen ſtielrund, holzig, ziemlich aufrecht, oben mit im Bogen herabhängenden, blattförmigen, meiſt purpurrot-ran⸗ digen Gliederzweigen. Glieder mehr dunkelgrün, meiſt 3½ —6 em lang und 1½—2 / cm breit, oben gerade— abgeſtutzt oder nur wenig (ſchwach-halbmondförmig—) ausgerandet, kaum gezähnt. Blüten unregelmäßig, deutlich-zweilippig, einzeln oder bisweilen zu zweien am abgeſtutzten Ende der jüngſten Glieder. Die oberſten Kronkelchblätter ſind meiſt zurückgeknickt, bei der Stammform roſenrot mit fleiſchfarbiger Spitze. Blüten etwa 6—8 em lang. — Schöne Gartenformen ſind: f. Bridgesii, Röhre violett, Kronblätter dunkel- violett-karmeſin; k. coccineum, Blüten ſcharlachrot; f. cruentum, Röhre purpurkarmeſin, Kronblätter dunkelviolettrot; f. magnificum, Röhre roſaviolett, Kronblätter dunkelrot; f purpureum, Blüten feurig- purpurrot; f. spectabile, Blüten blendend-weiß, Kron⸗ blätter an der Spitze karminroſa; k. violaceum, Kronblätter weiß, breit-violettkarminrot-geſäumt; f. Rueckerianum, Blüten ſchön karminrot, Januar. Neuere Formen franzöſiſcher Züchtung ſind folgende: „Bella“, mennigrot, in der Mitte fleiſchfarbig— roſa; „Madame Edouard André“, Blüten vollkommen ausgebreitet, roſenrot, nach unten mit violett ver— waſchen; „Monsieur Edouard Andre“, Blüten faſt gleichmäßig dunkelviolett, im Dezember und Januar, an ſchmäleren und längeren Gliedern; „Monsieur Chatenay“, Blüten lebhaft-roſa, am Grunde der Kron— blätter leicht violett, von Dezember bis Februar; „Monsieur E. Madelain“, Blüten ziemlich groß, rot, am Grunde violett, im Dezember, Januar. Es giebt noch manche andere Sorten, die aber vor den ge— nannten nichts voraushaben. — Eine Abart iſt: Altensteinii Pfr. pr. sp. (syn. E. truncatum multiflorum hort., Zygocactus Altensteinii X. Schum.), Glieder länglich, nach unten ſehr verſchmälert, am Rande mit ſtärker vorgezogenen Zähnen, an ſchweift, meiſt hellgrün, 5 cm und drüber lang, meiſt 15—25 mm breit. Blüten ſchon an jungen Pflanzen erſcheinend. Die oberſten Kronkelchblätter ſind meiſt nur zurückgekrümmt, ſeltener zurückgeknickt. Kronblätter zugeſpitzt, an der Spitze orangeſcharlach oder feurig-roſenrot, mit faſt weißer und blaßrötlicher, purpurrot⸗geſäumter Röhre; „Kelchblätter“ dunkelroſen- rot. Es giebt mehrere in der Farbe der Blumen ab— A (einzelne Teile auch wohl blattfürmig-3 flügelig), Blüten anſehnlich, völlig oder vorwiegend regelmäßig. Tagblüher. gar nicht oder ſonſt lang- (über 10—50 em) Untergattung: Phyllocactus Lx. (Vergl. auch Nr. 1411.) . E. phyllanthodes. 1408. E. Ackermannii (Tafel 85). 1409, E. crenatum. 1410. E. hybridum. 1411, .. grande. 1412, weichende Gartenformen, die in den Katalogen unter E. truncatum mit aufgeführt werden. Verwendung und Kultur. Die Art nebſt ihren Formen ſind überall gern geſehene Topfpflanzen, um ſo wertvoller, als ſie im tiefſten Winter blühen und ihre Kultur nicht ſchwierig iſt. Sie lieben während der beſten Wachstumszeit (April bis Auguſt) etwas Schatten, hohe Wärmegrade und reichliche Bewäſſerung. Da ſie aber Winterblüher ſind, ſo erhalten ſie ihre „Ruhezeit“ von Anfang Auguſt bis Mitte Oktober oder bis November, indem man ſie nur lauwarm hält und immer ſeltener begießt, ihnen aber möglichſt viel Licht und Luft gönnt. Von Mitte Oktober an oder bei den im Januar, Februar blühenden im November wird allmählich wieder öfter begoſſen, und den Pflanzen im Zimmer ein heller Standort angewieſen, auch auf einen Wärmegrad von + 14 bis 200 C. gehalten. Nach der Blüte tritt wieder eine Ermäßigung der Waſſergabe ein, bis im April, Mai (wann, wenn nötig, friſches Erdreich gegeben wird: Wieſenmoor- [andernfalls Lauberde] und lehmige Ackererde, reichlich Sand und guten Waſſer— abzug) wieder die Wachstumszeit bei höherer Wärme, etwas Schatten und reichlicherer Bewäſſerung eintritt. — Betont ſei, daß, ſobald im November, Dezember oder Januar die Blütenknoſpen als rote Punkte am Ende der Glieder zwiſchen den Borſten erſcheinen, die Pflanzen immer zu rechter Zeit ihr Waſſer bekommen müſſen, da ſie ſonſt, ſobald die Erde einmal völlig ausgetrocknet iſt, ſehr leicht die Knoſpen abwerfen. Reicher blühende und ſtärkere Pflanzen erhält man, wenn dieſe Epiphyllen nicht durch Stecklinge vermehrt, jondern auf Stämme von Peireskia aculeata, P. subulata und von Cereus- Arten, vor allem auf Cereus Macdonaldiae-Stämme, gepfropft werden. Den Unterlagen von 15—20 em Höhe ſchneidet man die Spitze ab, läßt die Wunde ein paar Tage abtrocknen und ſetzt dann einen etwa 3gliederigen noch nicht ver= holzten Zweig oder auch nur ein einzelnes Glied (nachdem man deſſen Teil unten etwas zugeſchärft hat) in den ſenkrecht geführten Spalt und befeſtigt das Pfropfreis einfach durch zwei Stacheln der Peireskia oder von Gleditschia triacanthos, Nr. 908, oder Cra- ihren Spitzen ſtark halbmondförmig ausge- taegus, z. B. C. coccinea, Nr. 1030, worauf man die zuvor durchdringend begoſſenen Edelinge bei mäßiger Feuchtig- keit warm und geſchloſſen hält (ohne Waſſer an die Veredelungsſtelle gelangen zu laſſen), bis die Ver⸗ wachſung ſtattgefunden hat. Dieſe Pflanzen erhalten vom Auguſt ab und den erſten Winter keine Ruhezeit. Dieſe Epiphyllen ſind „epiphytiſcher“ Natur, d. h. ſie wachſen in ihrer Heimat meiſt an (abgejtorbenen) Baumſtämmen. Dieſe Eigenſchaft hat man in England und Frankreich ausgenutzt, wovon folgender Bericht im „Illuſtrierten Gartenbau⸗ Lexikon“ (Verlag von Paul Parey in Berlin) ein Beweis iſt: „Hat man den abgeſtorbenen Stamm eines Baumfarn, z. B. einer Dicksonia (Balantium), zur Verfügung, jo weicht man ihn in Waſſer ein, bis er durch und durch ſchwammig geworden, und bringt dann mittels eines | ſcharfen Meſſers in ſeiner ganzen Länge Einſchnitte an. In dieſe ſetzt man je einen mit einer Knoſpe verſehenen Epiphyllum-Zweig, welcher ſich in ganz kurzer Zeit bewurzelt und endlich zur Blüte kommt. Oben auf den Stamm ſtellt man eine voll entwickelte Topfpflanze (derſelben Art oder ein anderes paſſendes Gewächs). Statt eines Farnſtammes reicht auch ein Baumſtamm irgend welcher weichholzigen Art, den man mit durch Bleidraht zu befeſtigendem angefeuch- teten und feucht zu erhaltendem Moos bekleidet, in welches dann bewurzelte und unbewurzelte Zweige von womöglich verſchiedener Epiphyllum truncatum, Sorten, eingeſetzt werden“. 1406. Epiphyllum Russeliänum ook. (syn. Phyllocactus Russelianus X. Schum.), Zuffels Slaftkakfus. Braſilien (Orgelgebirge bei Rio de Janeiro). Blütezeit: Mai. — Faſt aufrechte, glieder- äſtige, erwachſen bis Um hohe Pflanze, deren unterſte Rinde verſehen ſind, während die Aſte mehrmal-gabelig ſich teilen und aus verkehrt-eirunden bis länglichen an der Spitze abgeſtutzten oder abgerundeten, am Grunde wenigzähnigen, etwas fleiſchigen Gliedern beſtehen, die an ihrer Spitze nicht langgebärtet, an den Rändern auch mit nur 1—3 ſtumpfen, ſchwachbehaarten, kurz- borſtigen (etwa 3 mm) Kerben verſehen ſind. Blüten 5—7 em lang, endſtändig, ziemlich regelmäßig, trichterförmig, kurzröhrig. Untere Kronkelchblätter grünlich, obere ſchön roſenrot bis purpurroſen— rot. Fruchtknoten 4—5 kantig, faſt geflügelt. 1407. Epiphyllum Gäèrtneri X. Schum., Tafel (Republik Honduras). 86, 341 (syn. E. Russelianum var. Gaertneri Agl., Phyllocactus Gaertneri X. Schum.), Gärtners Blattkakfus. Braſilien. Strauchig, bis 1m hoch. Blütezeit: Mai. — Der vorigen Art naheſtehend, wurde auch bisher nur als eine Abart derſelben be— trachtet. Blattförmige Stengelglieder kurz, höchſtens 8—10 em lang, länglich oder umgekehrt-eirund, vorn oder doch die endſtändigen abgerundet oder abge— ſtutzt, am Grunde ebenfalls gerundet, am Rande gekerbt in den Kerben find | wollige, 7— 12 ſchwarze Börſtchen tragende Polſterchen. mehr aber werden ihre Abkömmlinge (Epiphyllum und zwar meiſt 3—5kerbig; Spitze der Glieder mit bis zu 10 mm langen Börſtchen gebärtet. Blüten trichterförmig, viel größer als bei E. Russelianum, regelmäßig, 7—8 cm ausgebreiteten Kronblättern. — Eine ausgezeichnete Art, der vielleicht auch das E. Mackoyanum ort., lachsroten Blütenblättern, nahe ſteht. — Behandlung der beiden letzten Arten wie unter Nr. 1405 ange⸗ geben, nur mit dem Unterſchiede, daß die Ruhezeit hier in die Wintermonate (November bis März) fällt, bis die Triebkraft wieder erwacht. Verpflanzen findet nur alle paar Jahre ſtatt. 1408. Epiphyllum phyllanthödes Voss (syn. Phyllocactus phyllanthodes DC., Cereus speciosus Bonpl., nicht K. Schum. ]; Epiphyllum speciosum Gattung 437. Epiphyllum, Blattfaktus. Blütezeit: . ze vom September bis November. — Blattförmige Afte Glieder cylindriſch, faſt holzig und mit roſtbrauner ſcharlachvot, mit ſtumpfgerundeten Kerbwinkeln. cactus hybridus ort.), Gartenformen. mit regelmäßigen, 7—8 em breiten Blüten mit mehr Gründen einſtweilen alle jene Formen welche — weil als 15 gefärbten, außen karmeſinroten, innen dunkel- Nr. 1405—1411. 381 Hamm., Cactus elegans Lk.), Gemeiner Blattkaktus. Mexiko. Strauchig, 60— 75 cm hoch; Aſte 15—25 cm lang. Blütezeit: April bis Oktober. Pflanze ausgebreitet, ſehr äſtig; die älteren Aſte Mit langen, holzigen Stielen verſehen, die jüngeren lebhaft-dunfel- grün, unten ſchmal, oben breit-blattförmig-geflügelt, ſchwachgekerbt. Blüten ſehr ſchön, meiſt zahlreich und in langer Folge erſcheinend. Kronkelchröhre hellgrün, etwa 4 cm lang. Blüten prächtig, dunkelroſenrot, gegen 10 em lang, innen anfangs weißlich, allmählich ſich rötend. Fruchtknoten ſtielrundlich. Beere etwa 4 cm lang, 2—2!/, cm breit, glänzend-dunkelpurpurrot. Eine ſehr alte und beliebte Pflanze, die ſich ſehr gut zur Kultur im Zimmer eignet und durch geſchlecht— liche Vermiſchung mit Cereus speciosus und anderen Arten zu zahlreichen, zum Teil prächtigen Baſtard— formen (ſ. unter Epiphyllum hybridum, Nr. 1411) den Anſtoß gegeben hat. 1409. Epiphyllum Ackermännii Ha., Tafel 85, 340 (syn. Phyllocactus Ackermannii Ham,, Cereus Ackermannii Fort.), Ackermanns Blatt- kaktus. Pflanze 30—70 cm hoch, mit 25—40 cm langen, 4 em und drüber breiten, flachen Aſten. April bis Juni; bisweilen nochmals zwiſchen den Kerben ſehr gewölbt, tiefbuchtig, hellgrün, in den Kerben etwas behaart. Blüten ſehr ſchön, groß, oft ſehr zahlreich erſcheinend, 15—18 em lang und voll erblüht 10—16 cm breit; Röhre etwa 4 cm etwas verſchmälerten, am Rande ſchwachgekerbten oder lang und glatt, grün, mit nur wenigen nackten rötlichen Schuppen behaftet. „Kronblätter“ meiſt 10 bis 12, bei der Stammform brennend-karmin— ausgebreitet, die äußerſten zurückge- bogen. Kelchblätter wenige, bräunlich. Beere taubenei— groß, purpurrot, wohlſchmeckend. — Eine ganz vor— zügliche Topfblume auch fürs Zimmer. 1410. Epiphyllum crenätum (8.-Dyck) (syn. Phyllocactus crenatus S.-Dyck, Cereus crenatus Lindl.), ©ekerbter Blattkaktus. Mittelamerika Pflanze bis 1 m hoch. Aſte ganz glatt, dunkelgrün, unten ſtielartig, oben blatt— förmig verbreitert, ziemlich dünn, 5—10 cm breit, Blüten meiſt 10 em lang, aufgeblüht etwa 13 em breit, mehrere Tage geöffnet bleibend, angenehm duftend, bei der Stamm- form gelblichw eiß. Außere Kelchblätter und Schuppen bräunlich, innere ſtrahlig-abſtehend, feingeſpitzt, gelb. Kronblätter glockig— zuſammengeneigt, etwa 7—9 cm lang. Griffelnarben 8—9, bewimpert, weiß. — Eine prächtige Art, die ſehr zu empfehlen; noch crenatum befruchtet durch Cereus speciosus, ſ. E. hybridum, Nr. 1411) geſchätzt. lang, mit ſchön ſcharlach- oder zinnoberroten 1411. Epiphyllum hybridum (syn. Phyllo- Blumiften-Blattkaktus. Hierher ziehen wir aus praktiſchen in Blütenfarbe, Blütenform oder ſonſtigen Merkmalen abweichend — bei keiner der vorſtehend beſchriebenen Arten untergebracht werden konnten oder bezüglich ihrer Abſtammung zweifelhaft ſind. Soweit es möglich war, iſt der Name der mutmaßlichen Mutterpflanze in Klammer vorgeſetzt. Sie ſind ſämtlich Tagblüher und blühen im Vorſommer oder Sommer. Sehr ſchöne Sorten find: f. album superbissimum, die allerſchönſte unter den weiß blühenden Sorten! f. Cooperi, gelb, groß— 382 blumig; f. [erenatum] amarantinum, lilaroſenrot; f. [crenatum] splendens, ſchön roſenrot bis purpur⸗ roſenrot, Blüten 12—15 em breit, im Mai, Juni; f. [crenatum] Vogelii, zart⸗roſenrot mit lilafarbigem Schimmer, Blüte 15 em und drüber breit; „Etoile de Poissy“, Blüten dunkelorangerot, leicht violett⸗ randig, ſehr groß, ſchön geformt; k. Feastii, ſchön f. Pfersdorfhi. Blumiſten-Blattkaktus: chamois-roſenrot, Blütenblätter ſehr zahlreich, Blüten bis 20 cm breit; f. Franzii, Blüten etwa 12 cm breit, äußere Blättchen ſcharlachrot, innere violett; „Grand soleil“, Blüten in der Mitte ſcharlachgoldgelb, vorn violettfeuerrot-gerändert; k igmescens, Blüten 20 cm breit, flach ausgebreitet, feurig-dunkelſcharlachrot; f. kermesinum magnum, Blüten bis 24 cm breit, innere Blütenblätter lebhaft-karmeſin, an der Spitze blutrot und mit blutrotem Mittelbande, äußere feurig— blutrot; f. Laloyi, Blüten 20 cm breit (Blütenblätter Familie 95. Cactaceae, Kakteen. O XXII 33. 12 cm lang, 4 cm breit), leuchtend-dunkelſcharlachrot mit bläulichem Schimmer; ſehr ſchön. k. Leopoldi, glänzend⸗lachsrot, groß, reichblühend. f. Pfersdorffii, Blüten reinweiß, innen mehr rahmweiß, angenehm duftend, 20—23 cm breit, an Cereus grandiflorus erinnernd, ſich zwei Tage lang erhaltend; ganz vor- züglich! f. [phyllanthodes] „General Garibaldi“, ſcharlach mit karmeſinrotem Schein, groß; f. [erenatum] roseum grandiflorum, Blüten etwa 17 cm lang, roſalila, mit lineal-lanzettlichen Blütenblättern; k. [Ackermannii] Selloi, leuchtend-violett, an der Spitze der Kronkelchblätter bräunlich; Blüten groß, ſehr zahl- reich, im April, Mai. f. speciosum albiflorum, weiß, im Grunde etwas gelblich, 12 —15 cm breit. „Triomphe de Poissy“, Blüten ſehr groß, ihre Blättchen lebhaft- rot, am Rande herum violett, Einfaſſung weiß. k. Wrayi, Blüten kräftig duftend, gegen 20 em breit; „Kelchblätter“ außen bräunlich, innen gelb; „Kron— blätter“ 3 em breit, gelblichweiß. — Kultur aller dieſer Arten und Formen wie unter Epiphyllum Gaertneri angegeben; denn ihre Ruhezeit fällt in den Winter. Überwinterung bei — 10 bis 15% ., nicht unter 80. = + 6 R.). 1412. Ppinb inn grande (syn. Phyllocactus grandis Zem., P. acutifrons Hort., P. guya- nensis A. Brongn.), Großartiger Blattkaktus. Mittelamerika. Blütezeit: Juli. Stamm hoch werdend (nach Zemaire 6—8 m), ganz glatt, hellgrün, im Alter ſtielrund oder etwas zuſammengedrückt. Aſte 30—100 cm lang, flach, breit, dünn, weitläufig- und geſchweift-gekerbt, oben ſpitz. Junge Sproſſe derge⸗ ſtalt aus den Kerben hervortretend, daß die Aſte oft faſt gefiederten Blättern ähneln. Blüten ſehr groß, weiß, glockenförmig, etwa 13 cm breit, abends ſich öffnend und am andern Morgen für immer ſich ſchließend, einen in der Nähe etwas beſchwerlichen Duft ausſtrömend. Röhre bis 20 em lang, bogig- faltig-gerippt. Kelchblätter zahlreich, hellziegelrot; Kronblätter nach innen gebogen, breit-länglich, etwa 10 cm lang, ſchneeweiß. — Eine ebenſo intereſſante als ſchöne Pflanze für geeignete Warmhäuſer. Nach Bosse blühte eine 3 m hohe Pflanze mit 18 Blumen zugleich. Gattung 438. Nopälea S.-Dyck, Nopalea, O III 2; XVI; XXII 33 (mexikaniſcher Name). unterſten kelchartig, die oberen zuſammenneigend, Beere ſtachelig, ziemlich groß. Blüten faſt end- oder randſtändig, ziemlich groß, einzeln, ſcharlachrot. nicht roſenartig-abſtehend. — Bäume oder gliederige Sträucher mit fleiſchigen Aſten. Kronkelchblätter ſehr ungleich, die Staubblätter die Blüte lang überragend. Glieder glatt, am Rande abgerundet, verkehrt-eirund, verkehrteirund-länglich oder lanzettlich, im unteren Teile meiſt faſt ſtielrund. Blätter faſt ſtielrund oder auf dem Querſchnitt elliptiſch, linealiſch-lanzettlich, ſpitz, ſehr hinfällig. kleinen, kaum ſtechenden Stachelchen. — 3 Arten, Cochenillekaktus. Polſterchen nur ſehr wenig zottig, mit nur wenigen und in Weſtindien, Südamerika und Mexiko; z. B. Nopalea coceinellifera S.-Dyck, Gattung 439. Opüntia MIA., Feigenkaktus, O. er III 2; XVI; XXII 33 (griechiſch: nach der Stadt Opus, Opuntus, in der Landſchaft Lokris in Griechenland, wo O. vulgaris wild wächſt, benannt). i ſeiten- oder faſt endſtändig, einzeln aus den Polſterchen erſcheinend, gelb, rot oder purpurn. ziemlich groß, radförmig; ſeine Blättchen ſehr ungleich, aufrecht-abſtehend. Staubblätter kürzer als die Blütenblätter. gliederte Pflanzen, ſelten mit ununterbrochenem Stamme baumartig. Blüten Kronkelch trichter- oder Fleiſchige, ge⸗ Glieder fleiſchig, platt, kugelig oder dick-cylindriſch, meiſt groß. Blätter der jungen Glieder meiſt in die Augen fallend, ſtielrund oder halbſtielrund, bisweilen verlängert, ſelten flach, ſehr hinfällig. Die Stachelpolſterchen ſind meiſt filzig, faſt immer mit büſchelig beiſammenſtehenden, verſchiedengeſtalteten, ſtechen d en Stacheln bewehrt. — Etwa 150 Arten, im wärmeren Amerika, nur O. vulgaris auch über die alte Welt verbreitet und bis Südtirol vordringend. A. Niederliegende oder nur aufſtrebende Pflanzen von mehr halbſtrauchiger Beſchaffenheit. 1. Glieder breit und platt. a) Wurzeln faſerig, nicht knollig oder dick. b) Wurzeln knollig oder dickſpindelförmig: 2. Glieder ſehr dick, faſt ſtielrundlich, meiſt kurz B. Niedere, aufrechte, nur wenig verzweigte, unten verholzende Pflanzen C. Straff⸗aufrechte, hochwerdende, äſtige, ſtrauchige Pflanzen. O. macrorrhiza Engelm.; O. vulgaris. 1413. O. Rafinesquei. 1414. O. comanchica. 1415. O. fusiformis Engelm. N e O. brachyarthra. 1416. O. basilaris. 1417. O. Emoryi. 1418. F. Common Indian Fig). Gattung 438. Nopälea bis Gattung 439. Opüntia. Nr. 14121418. 383 2 1. Glieder elliptiſch, länglich oder eirund, ſeltener kreisrund, groß, platt. Seidenhaare dünnen Stacheln beſetzt . 2. Glieder lanzettlich oder linealiſch⸗ lanzettlich; . Stamm ungegliedert, gedrückt, ſehr ſtachelig 2 1413. Opüntia Opüntia Karst. (syn. O. vul- garis Mill., O. italica Ten., Cactus Opuntia Z.), Gemeiner Jeigenkaktu⸗ (r. Figue de Barbarie; Nordamerika, Südeuropa. Staudig⸗halbſtrauchig. Blütezeit: Juni⸗Juli bis Auguſt⸗ September. — Glieder verkehrt-eirund oder faſt kreisrund, dick, hell- oder blaßgrün, groß (5 bis 10 em lang, 5— 6 cm breit), meiſt unbewaffnet. Blätt⸗ chen eirund, ſpitz, angedrückt, 4—5 mm lang, rötlich. Polſterchen ziemlich weitläufig, klein faſt eingeſenkt, mit wenigen kurzen, grünlich-ſtrohgelben Borſten. Stacheln ſelten, wenn aber einzelne vorhanden, dann ſtark, jedoch weniger als 2½ em lang. Blütenknoſpen faſt kugelig, ſtumpf. Fruchtknoten keulenförmig, mit etwa 10 Polſterchen. Blüten groß (etwa 5 cm), gelb, nur im Sonnenſchein ganz offen, Narbenlappen 5. Beere verkehrtei-keulenförmig, fleiſchig werdend, unter dem Namen „Berberfeigen“ bekannt. 1414. Opüntia Rafinesquei Zngelm., Aaſi⸗ nesques Feigenkakfus. Nordamerika (Miſſi iſſtppithal, Mexiko). Staudig⸗halbſtrauchig. Blütezeit: Mai, Juni. — Glieder 8—13 cm lang, verkehrtei- oder faſt kreisrund, dunkelgrün, mit langen (79 mm) ab⸗ ſtehendenBlätt— chen. Stachel- polſterchen ziemlich läufig, mit dünnen roten Borſten, mei⸗ ſtens ohne Stacheln (nur Rafinesques Feigenkaktus. mit zahlreichen Stacheln, die ganze Pflanze auch vielmehr winterfeſt). Stacheln, wenn vorhanden, in geringer Zahl, ſtark, 20—28 mm lang, alle rotbunt. Blüten- knoſpen ſpitz. Blüten 7—9 cm breit, mattgelb. | Fruchtknoten keulenförmig, mit 20 — chen. Griffelnarbe 7—8teilig. förmig. Eine unbewehrte Form mit kleineren, ſchmäler geränderten Samen iſt f. microsperma Zngelm. Die Verwendung der beiden Freien überdauern können (Schutzdecke von trockenem Laub und ein kleines Dach aus Brettern oder Dach— ziegeln, oder auch nur eine ſtärkere Fichtenzweigdecke genügen). Der natürliche Standort dieſer Pflanzen ſind Felſen, Steingruppen, Ruinen, trockene Böſchungen, Abhänge, wo auch ihre eigenartige Geſtalt am beſten zur Geltung kommt. Recht durchlaſſendes lehmig— ſandiges Erdreich, vielleicht mit etwas Wieſenmoorerde und mit Kalkſteinchen gemengt, dürfte zuſagen. Sonniger Standort iſt Bedingung und an ſtets wechſelnder friſcher 1 25 Stachelpolſter- eingeſenkt, rotbraun-haarig, mit zahlreichen rötlichen, Beeren länglich-keulen⸗ Blüten glänzenb- dunkelgelb ü 4 Aſte oder Glieder cylindriſch, meiſt zu 3 oder 4 quirlig⸗ geſtellt; Blüten purpurrot . . . Hal la e feine ale Se gan gegenständig, verlängert, zuſammen⸗ a) Borſten oder ragen ment ſehr ug W dünn⸗ en 11 8 wie . 1419. 1420. O. Ficus indica. O. Tuna. b) Polſter ziemlich gedrängtſtehend, mit zahlreichen, ſehr langen, haarförmigen oder ſeidenhaarähnlichen, an alten Pflanzen bisweilen verſchwindenden Borſten und N O. leucotricha. O. aurantiaca. O. ayborescens. 1421. 1422. 1423 O. leucacantha 1424. Luft darf es nicht fehlen, am wenigſten bei der Kultur im Glashauſe. 1415. Opüntia comänchica Zngelm., Coman- hen-Feigenkakfus. Am Comanchefluß häufig. Große, weitausgebreitete, niedergeſtreckte Pflanze. Glieder aufſteigend, groß (16—18 em), faſt kreisrund; Stachel— polſterchen weitläufig, mit ſtrohfarbenen oder rotgelben Borſten und meiſt mit 1—3, etwa 4—7 cm langen, zuſammengedrückten, braunen (bei f. albispina weißen) Stacheln: deren längere faſt aufrecht, die übrigen ab— wärtsgebogen. Blüten klein, gelb. Sehr hübſch iſt die Form f. albispina. — O. missouriensis Zingelm., iſt durch ziemlich dicht geſtellte, bewaffnete Stachel— polſter verſchieden; Randſtacheln 5—18, weißlich, Mittelſtacheln 3—5, rotbraun (bei f. albispina weiß), 2!/,—4 cm lang, ſowie durch innen orangegelbe Blüten und durch trockene, eiförmige, ſtachelige Beeren. empfohlen; ob ſie bei uns ausdauern, haft. weit⸗ Auch dieſe werden hier und da als Freilandpflanzen iſt aber zweifel— Die gegebenen Beſchreibungen werden ausreichen, um feſtſtellen zu können, ob die hier und da kulti— vierten Arten richtig benannt oder ob ſie nur Formen von O. Opuntia und O. Rafinesquei ſind. 1416. Opüntia brachyärthra Zngelm., Kurz- gliederiger Feigenkakfus. Mexiko. — Pflanze auf- ſtrebend, auffallend gebildet, mit eirunden, kreisrunden, auch länglichen, angeſchwollenen, oft faſt kugeligen, höckerigen Gliedern. Stachelpolſterchen dichtgeſtellt, auf kleinen Höckern, mit 3—5 rotbraunen Stacheln von verſchiedener Länge und Richtung. Blüten klein. Fruchtknoten ziemlich kugelig, klein. — Eine wegen ihrer eigenartigen Erſcheinung für größere Samm— lungen empfehlenswerte Art. bei f. arkan- sana Zngelm. | 1417. Opüntia basiläris Zngelm., Grundäſtiger FJeigenkaktus. Kalifornien. Blütezeit: April, Mai. — Glieder wenige, ſtark, verkehrt-eirund oder Zeckig, aufrecht, 13—22 cm lang, blaugrün, auf einem gemeinſchaftlichen Grunde entſpringend, behaart, mit ſehr kleinen, 9—13 mm voneinander abſtehenden Blättchen. Stachelpolſterchen ziemlich gedrängt, etwas ſpäter abfallenden Stachelchen. Blüten purpurn, etwa 6 cm breit. Narbe 8teilig. Beere verkehrt-eiförmig, breitgenabelt. — Eine ihrer Form wegen intereſſante vorſtehenden Opuntien iſt inſofern von Intereſſe, als ſie diejenigen Arten ſind, welche auch in Deutſchland den Winter im Pflanze, die aber ſelten blüht. 1418. Opüntia Emöryi Zngelm. (syn. Cactus Emoryi Lehm.), Emory-Feigenkaktus. Mexiko, auf dürrem Boden. Blütezeit: Auguſt, September. Glieder cylindriſch, etwas gekrümmt und die unteren keulenförmig, bläulichgrün, 10—15 cm lang. Stachel- polſter groß; Stacheln zahlreich, fuchsrot oder braun, ſpäter graulich; Randſtacheln 10—20, ſtrahlig-aus— gebreitet; Mittelſtacheln 5—9, ſtärker und länger (4— 7 cm lang), dreieckig, zuſammengedrückt. Blüten gelb, außen rötlich. Beere 5—7 cm lang, eiförmig— keulig, gelb. — Eine ihrer ſtarken Beſtachelung wegen kulturwürdige Gewächshauspflanze. 384 1419. Opüntia Ficus indica Mill. (syn. O. vulgaris Ten., nicht Mill.“; Cactus Opuntia Guss., Cactus Ficus indica Milld.), Weſtindiſcher (echter) Feigenkaktus. Mittel- und Südamerika; in Italien und Sizilien angebaut. Blütezeit: Sommer. — Hochwerdende Pflanze mit im Alter verholzendem und cylindriſchem, ſehr dickem Stamm und ausgebreiteten Gliederäſten. Glieder groß (bis 45 em lang und 30 cm breit), grün, elliptiſch, dick (21/, cm), an den Rändern dünner, mit kleinen roten Blättchen. Polſter— chen regelmäßig- verteilt, eingeſenkt, nackt, ſelten mit einzelnſtehenden, kleinen weißen Borſtenſtacheln beſetzt. Blüten groß, ſchwefelgelb. Früchte je nach der Art der Sorte gelblich, blutrot, weißlich; auch ſamenloſe giebt es, die nebſt den weißlichen am meiſten geſchätzt werden. — Dieſe Art, die ſog. „Indiſche Feige“ iſt durch ihre großen Glieder auffallend, wegen ihrer Eigenſchaft als Kulturpflanze aber auch intereſſant. 1420. Opüntia Tuna Mill. (syn. Cactus Tuna L., Cactus Bonplandii H. et Kth.), Tuna- Feigen- kaktus. Mexiko und Columbien. Blütezeit: Sommer. — Hochwerdende Pflanze (f. humilior S. Dye niedriger bleibend) mit ausgebreiteten Gliederäſten. Glieder groß, 10—20 cm lang, meiſt faſt ebenſobreit, länglich— eirund oder elliptiſch [bei k. humilior S.- Dyck (syn. O. humilis Ha., O. horrida S.-Dyck) keilförmig oder verkehrt-eirund, auch länger (bis 26 em lang) und ſtärker beſtachelt), am Rande ausgeſchweift, mit zugeſpitzten grünen Blättchen. Stachelpolſter grau— oder gelb-filzig, mit gelblichen Borſten und mit 4—6 [bei f. laevior $.-Dyck (syn. O. flexibilis und O. Bon- plandii Aort.) weniger] dicken, gelben oder braunen Stacheln, deren längſte bis 5 cm lang werden. Blüten ſchmutzig-rot, etwa 7 em breit, bei f. humilior mit grünlichrötlichen Kelch- und ſchwefelgelben Kronblättern. Frucht birnförmig, 4— 7 cm lang, eßbar, aber viele Monate zum Reifen brauchend. — Sehr ſchön, wird in Mexiko zum Zwecke der Cochenillezucht gebaut. 1421. Opüntia leucötricha DC., Weißhaar- Feigenkaktus. Mexiko. Glieder groß (15—20 cm lang bei 7—10 em Breite), ziemlich dick, länglich oder eirund, hellgrün. Polſter dicht, graufilzig, nach oben mit ſehr kurzen, rotgelben Borſten, nach unten mit (15—20) ſehr langen, ge⸗ Borſten wie mit unſichtbaren Widerhaken verſehen, ſo⸗ Jüngere Glieder haben nur 5—6 dünne, Pflanze abbrechen, wundenen, weißen, haarförmigen Stacheln beſetzt. gerade, kaum 7—9 mm lange Stacheln, wölben ſich aber allmählich, und es treten dann die rötlichen, nur etwas über 2 mm langen Borſten und viele 3 Hochaufgerichtete Pflanze. Familie 95. Cactaceae, Kakteen. Of XXII 33. chen. hornfarbig oder braunrot, in ſtrohfarbiger Scheide, ſtacheliger Feigenkaktus. bis 5 cm lange, weiße, an der Spitze glasartig durchſcheinende, nach allen Richtungen gekräuſelte Haare auf, welche zuletzt den ganzen Stamm verhüllen. — Blüten zahlreich, an der Spitze der Glieder groß (faſt 5 cm). Kelchblätter aufrecht, dick, pfriemlich big eirund. Kronblätter (etwa 12) aufrecht, einwärts⸗ gebogen, am Rande gefranſt, ganz, blaß-ſtrohfarben, am Grunde etwas grünlich, an der Spitze roſa. Narbe mit 7 dicken, kopfförmigen, dunkelgrünen Lappen. Eine herrliche Art; wohl die ſchönſte Opuntia für die Kultur im Zimmer! Wegen ihrer ſchönen. und zahlreichen weißen Borſten und dem ſchlanken. Wuchs ſei ſie ganz beſonders empfohlen. 1422. Opüntia aurantiaca Gel. (syn. Cactus aurantiacus Lem.), Orangefarbener Feigenkakfus. Chile. Blütezeit: Sommer. — Pflanze ziemlich aufrecht, äſtig, bis 60 em hoch. Glieder 15—20 cm lang und 2—2 / ũ cm breit (bei f. extensa Salm 5—20 cm lang bei etwa 12 mm Breite), linealiſch bis lineallanzettlich, an ihrem Grunde ſtielrund, an der Spitze zuſammengedrückt, glänzend- dunkelgrün, um die Polſter herum mit einem braunen oder ſchwarz⸗ grünen Fleck; Blättchen ſehr klein, zugeſpitzt, rot. Stachelpolſter groß, mit weißlichem Filz, gewölbt; Stacheln ungleichlang (2½ em und darüber), die längeren braun, die 2—3 unteren weiß. Blüten einzeln, vollerblüht 4½ cm breit, glänzend-dunkelgelb. Staubfäden weiß; Narbe meiſt 7 teilig, grün. — Sehr empfehlenswerte, ziemlich üppig wachſende Art! 1423. Opüntia arboréscens Zngelm., Baum- artiger Feigenkaktus. Arkanſas, Mexiko. Baum⸗ artig, 1—2 m hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Stamm aufrecht; Aſte meiſt zu 3—4en quirlig ge⸗ geſtellt, wagerecht⸗ſpreizend oder hängend, cylindriſch, dunkelgrün, mit ſtielrunden, langen, abſtehenden Blätt⸗ Stachelpolſterchen kurzfilzig; Stacheln 8—30, nach allen Seiten ſternförmig vorgeſtreckt; Mittelſtacheln 1—8, etwa 18—22 mm lang, in geräumiger Scheide, ihr mittelſtändiger etwas abwärtsgerichtet; Rand⸗ ſtachel feiner und kürzer. Blüten groß, 6 —8 cm breit, oft ſehr zahlreich, ſchön, purpurn. Frucht ſtachellos, etwas trockenfleiſchig, gelb. 1424. Opuntia leucacäntha hort. Berol. (syn. O. subferox Schott, Consolea leucacantha Lem.), Weiß- Mexiko. Stamm 30 bis 60 cm hoch, bei 5 em Breite, aufrecht, platt, grün; Aſte einander ziemlich gegenüberſtehend, ”—10 em lang, etwas dicker, am Grunde oft eylindriſch, auf der Ober⸗ fläche mit dachziegelig geordneten Höckern beſetzt, mit ſehr kleinen grünen Blättchen. Stachelpolſter gedrängt, mit je 1 Büſchel gelblicher Borſten und geraden weißen Stacheln, von denen die kleineren 7—9 mm, die größeren 2½ em lang ſind. Borſten allmählich ſolang als die kleineren Stacheln, werdend. — Eine ſchöne Art, aber weniger ſchön als O. leucotricha. Die Verwendung der Opuntia- Arten iſt im allgemeinen eine beſchränkte, einmal weil ſie ziem⸗ lich undankbare Blüher, ſodann weil erſt ſtärkere Pflanzen wirkungsvoll ſind, dann aber auch meiſt viel Platz beanſpruchen und zudem ſchlecht mit ihnen zu hantieren iſt, denn bei faſt allen Arten ſind die kleinen daß ſolche nach unvorſichtiger Berührung eher von der als ſich aus der Haut zurück⸗ ziehen laſſen, dann aber nicht ſelten zu Entzündungen Anlaß geben können. Gleichwohl ſind die Opuntien . ihrer ſonderbaren Geſtalt wegen, am rechten Orte verwendet, ein wirkungsvoller Schmuck unſerer Gärten im Sommer und unſerer Wohnräume und Kalthäuſer im Winter. Für das Zimmer eignen ſich beſonders O. leucotricha!, O. Tuna, O. aurantiaca und O. Emoryi, vielleicht auch O. coman- Gattung 440. Peireskia bis Gattung 443. Rhipsalis. Fr. 14191426. 385 chica f. albospina. Im Garten die niedergeſtreckten Arten auf Felſen, an Abhängen, auf Steingruppen, die hohen ſtrauchartigen O. Ficus indica, O. arbore- scens, O. Tuna 2c. zur Aufſtellung an paſſender, ſonniger Stelle. Überwinterung bei +5 bis 100 C. Behand- lung dieſelbe wie bei anderen Saftgewächſen. Gattung 440. Peiréskia Mill. [nicht Pereskia], Peireskie, Our XXII 33 (nach dem franzöſiſchen Gelehrten Fabrice Peireſe, geb. 1582, geſt. 1637 zu Air, zuerſt von Plumier benannt). Blüten mittelgroß, etwa 5 em breit, aber zierlich roſenartig, bisweilen wohlriechend, weißlich, gelb oder rot, ſitzend oder geſtielt, ſeiten- oder endſtändig, im letzteren Falle faſt riſpenförmig an den jungen Zweig-Enden ſtehend. Kronkelchröhre über den Fruchtknoten nicht hinausragend. Staubfäden zahlreich. Narben zahlreich, gebüſchelt oder jpiralig zuſammengeballt. Beeren birn- oder eiförmig, bisweilen faſt kugelig. Sträucher. Blätter dicklich, ſitzend oder geſtielt, flach oder die eine Seite gewölbt, aderig, in ihren Achſeln kleine bewehrte Polſterchen tragend. Stacheln einzeln oder zu mehreren beiſammen, nicht widerhakig. — Etwa 13 Arten, im tropiſchen Amerika und Weſtindien. einzeln oder zu 2—3 aus den Spitzen der letzten Glieder entſtehend. * A. Blätter ſchmal, aber dick und fleiſchig: P. subulata Mhlpf. — P. spathulata Lk. et Otto (syn. P. crassicaulis Zucc.). — P. calandrinii- folia Pfr. (syn. P. Pititache Karw.). B. Blätter anſehnlich, flach, aderig, kaum fleijchig . 1425. Peireskia Peireskia Karst. (syn. P. aculeata Plum., Cactus Pereskia I.), Stachelige Veireskie. Weſtindien. Blütezeit: Sommer? — Stamm aufrecht, werdend; Aſte dünn, ſehr lang, ſich windend. Stachel- polſter wollig. Stacheln bei jedem Blatte an— fangs 2, ſpäter mehrere gebüſchelt in der Mitte der Blattachſel, zurückgekrümmt oder gerade, 5 bis 13 mm lang. Blätter grün, länglich, zugeſpitzt, glatt, 5—7 cm lang, 2½ 3 cm breit, bei f. rube- scens eirund, zugeſpitzt, unterſeits dauernd violett holzig, allmählich 2½ em dick die dankbarſte Art der Gattung und blüht oft ſchon bei 30 cm Höhe reichlich. — P. aculeata. 1425. P. Bleo. 1426. geſtellt, ſteif. Blüten ſchön, 3—4 cm breit, zu 2 oder mehreren endſtändig, geſtielt, mit kurzen grünen Kelch- und ovalen, abgeſtutzten, fleiſchfarbig-roſen- roten, am Grunde weißen Kronblättern. Dieſe iſt Die Peireskien ſind keine dankbaren Blüher, ſind deshalb auch nur den Liebhabern von Succulenten und Kakteen zu empfehlen. Ihr beſonderer Wert liegt in ihrer Eignung als Unterlage für andere Kakteen, die (wie Epiphyllum truncatum 2c.) aus Stecklingen 00,5 cm lang; bei k. rotundifolia (Syn. P. acardia Parm) rund, zugeſpitzt, anfangs rückſeitig rot, nach und nach aber grün werdend, 8 em lang bei 7 cm Breite; bei f. lanceolata (syn. P. lanceolata, P. hortensis, P. longissima hort.), Blätter lanzett⸗ förmig, ſehr ſpitz, unterſeits rötlich, 10 em lang, 21, n bis 4 cm breit. — Blüten büſchelig an den Enden erzogen, zu ſchwachwüchſig bleiben oder (wie Cereus flagelliformis) ihre Hänge- zweige zier⸗ der Zweige. Kelchblätter grün, linealiſch; Kronblätter licher auf auf- weiß oder gelb, grün-angehaucht, oval, zweireihig. rechtem Beere langgeſtielt, 3 em im Durchmeſſer. — Die | Stamm tragen Stämme dieſer Pflanze werden bekanntlich gleich ereus ſollen. Kul- als Unterlage für Epiphyllen verwendet. tur als Warm⸗ 1426. Peiréskia Bleo DC. (syn. P. cruenta hort., hauspflanze Cactus Bleo H. B. Kth.), Bleo-Peireskie. Neu⸗ Granada, Mexiko. Blütezeit: Mai, Juni. — Pflanze baumartig, äſtig, bis 2 m hoch und bis 4 em dick werdend; Aſte ſtielrund, grün. Blätter verkehrt-eirund, zugeſpitzt, faſt geſtielt, punktiert, 10 cm lang bei Jem Breite. Stachelpolſterchen weitläufig geſtellt, rotgelb- Gaertneri an⸗ oder bräunlich⸗filzig; Stacheln mehrere, meiſt 7—8, gegeben iſt. ungleichlang, 24—32 mm, ſchwarz, etwas büſchelig Zimmerkultur. Gattung 441. Pfeiffera S.-Dyck, Pfeiffera, O III 2; XXII 33 (nach dem Kaſſeler Arzt und Botaniker Ludwig Pfeiffer, geb. 1805, benannt). Einzige Art: P. cereiformis S.-Dyck (syn. Cereus janthothele hort. Monv.). Mexiko. Fleiſchige Pflanze, 30 em und drüber hoch. Blütezeit: Sommer. Stamm oder Stämme aufrecht, etwas äſtig, blaßgrün, um die Stachelpolſter herum häufig violett, 8—4 kantig, mit 9—15 mm breiten Seiten; Kanten aus⸗ geſchweift⸗kerbig. Wülſte einander genähert, mit je einem Stachelpolſter und einem fleiſchigen, abfälligen Schüppchen beſetzt. Stachel⸗ polſter weiß⸗filzig: Stacheln oder Borſten 6—7, etwas ſtechend. Blüten ſeiten-, bisweilen endſtändig, rötlichweiß, mit trichterförmig⸗ aufrechten Blütenblättern. Griffel weißlich, mit 5—6 ſchwefelgelben Narbenſtrahlen. Fruchtknoten oder Frucht von Anfang an aus dem Stamm hervortretend. — Für Kakteenliebhaber von Intereſſe. Gattung 442, Hariöta DC, Hariota, O III 2; XXII 33. Einzige Art: H. salicorniodes DC. (syn. Rhipsalis salicorniodes Haw., Cactus salicorniodes Hase., Opuntia salicorniodes hort.). Braſilien. Strauchig, etwa 30cm hoch. Blütezeit: Dezember bis März. Stamm dünn, holzig, aufrecht, mit zahlreichen quirlſtändigen, kurzgegliederten, meiſt herabhängenden Aſten. Glieder ſtielrund, 2½—4 om lang bei 5—7 mm Dicke, hellgrün, rötlich-punktiert, gleichſam dünngeſtielt und oben dicker. Blüten klein, dunkel⸗ zitronengelb, etwa 13 mm lang und faſt ebenſobreit, meiſt Beeren glatt⸗kugelig, weißlich, mit einigen roten Schuppen⸗ punkten. — Als Winterblüher und durch ihre Geſtalt für Beſitzer größerer Pflanzen-Sammlungen beachtenswerte Warmhauspflanze. Gattung 443. Rhipsalis Gaertn., Rutenkaktus, O. III 2; XXII 33 (griechiſch: rhips — Flechtwerk, Binſe, Rute; wegen der Stengelform einiger Arten). Etwa 30 Arten im tropiſchen Amerika, je eine 25 ganz wie für die zarteren Cereus - Arten | oder wie bei Epiphyllum Bleo⸗Peireskie. Peireskia Bleo eignet ſich auch für in Südafrika und auf Ceylon. Vilmorin. Dritte Auflage. 386 A. Stengel und Aſte nicht blattförmig-ver⸗ breitert, meiſt ſtielrundlich, niederliegend und dann Wurzeln treibend. Z. B.: 1427. Rhipsalis pulvinigera G. A. Lindb., Aſte ſchlaff, niederhängend, ſtielrund, quirlig, glänzend, dunkelgrün. — R. sarmentacea Otto et Dietr. (syn. Cereus lumbricodes Zem.), Pflanze ohne Blüten einem kleinen Cereus flagelliformis minor ähnlich. Für Warmhäuſer an Baumſtämmen. — K. funalis S.-Dyck (syn. R. calamiformis hort., R. grandiflora Hamw.), Aſte nur 6—8 mm dick, Blüten etwa 2 cm breit, weißlich; junge Sproſſe bisweilen mit zahlreichen weißen Haarbörſtchen. Hübſche Art. — R. Cassytha Gaertn. (syn. R. pendula Host, Cactus pendula S., Cassytha baccifera Mill.), Stamm 9—11 mm dick, Aſte 2—4 mm dick, aber 20—30 em lang, hängend, hellgrün; Blüten etwa 4 mm breit. B. Stengel oder Aſte blattförmig- verbreitert. Blüten am Rande in den ſeitlichen Kerben. Blatt- förmige Aſte grobgezähnt, mit ſtarker Mittelrippe und deutlichen Seitenrippen. Z. B.: 1428. Rhipsalis Houlletii Zem., Blüten blaß⸗ ſtrohfarben, wohlriechend, 2—21/, em breit. — R. pachyptera Pfr. (syn. Epiphyllum alatum hort., Cereus alatus ort.), Glieder etwa 20 cm lang, bis 12 cm breit, oft 3 flügelig, grün, rot-gerändert; Blüten gelb- lichweiß, etwa 2½ cm breit. Wohl die empfehleng- werteſte Art. — R. Swartziana /fr. (syn. Epiphyllum alatum Mort. nonn., Cactus alatus Sar tz, nicht hort.), Aſte wie vorige breit-blattförmig-geflügelt; Blüten grünlichweiß, geruchlos. — R. crispata Pfr. (syn. E. erispatum Ha.), Glieder faſt kreisrundlich oder länglich, dünn-lederartig, am Rande gekxäuſelt. Verwendung der Rhhipsalis-Arten in Warm⸗ häuſern in Borkekäſtchen oder Weidenkörbchen, welche aufzuhängen ſind, oder auf Steingruppen. Bei nicht zu trockener Zimmerluft kann man R. pulvinigera und R. pachyptera auch im Wohnzimmer kultivieren. Behandlung wie unter Epiphyllum, Nr. 1405, an⸗ gegeben. Als geeignete Erdmiſchung kann grobe Wieſenmoor- oder Lauberde, der etwas mürber Acker— lehm, Torfmoos, einige Holzkohlenſtückchen und Tuff— oder Kalkſteinbrocken beigemiſcht worden, gelten. — Verwendung der Kakteen für das freie Land. Der Mehrzahl derſelben iſt es ſehr zuträglich, ſie während des Sommers im Freien aufzuſtellen, 3. B. auf Steingruppen und der vollen Sonne ausgeſetzt, oder man pflanzt ſie aus oder ſenkt ſie mit den Töpfen ein und kann ſo reizende, den ganzen Sommer hin— durch gleichmäßig ſchöne Kakteenbeete herrichten. An der Gruppierung können auch andere Pflanzen, z. B. Alternanthera-, Cotyledon- und Sempervivum-Arten zur Einfaſſung oder um Linien ſcharf zu markieren, ver— wendet werden. Im Herbſt vor Eintritt der Fröſte werden die Pflanzen wieder aus dem Boden genommen und, ohne von der anhängenden Erde befreit zu werden, reihenweis dicht nebeneinander in einem hellen, trockenen Raume überwintert, um im nächſten Sommer aber⸗ mals im Freien Verwendung zu finden. Kultur der Kakteen. Alle Arten und Gattungen, bei denen nicht beſondere Kulturanweiſungen ſchon gegeben ſind, verlangen keine ängſtliche Wartung. Sie beanſpruchen im Winter nur Schutz gegen Froſt und gegen die um dieſe Zeit ſehr nachteilige Näſſe. Gewährt man ihnen reichliches Licht, gute Lüftung ihres Wohn- | raumes und im Sommer ausreichende Bewäſſerung, ſo wird man, zumal die Pflanzen in Bezug auf die Familie 95. Cactaceae, Kakteen. O XXII 33. Erde ſehr genügſam ſind, auch die Freude genießen, blühſtarke Exemplare ihre Blüten entfalten zu ſehen. Dieſe Pflanzen lieben eine kräftige Lauberde oder Waldhumus, mit Zuſatz von ¼ Kalkmergel oder / feinen Kalkſchutt oder abgelagerten, milden kalkhaltigen Lehm und Flußſand. Vor allem aber muß durch gute Scherben-Einlage oder beſſer von zerſtoßenen Ziegel- und Kalkſteinen für guten Waſſerabzug geſorgt worden ſein. Manche Kakteen-Freunde kultivieren ihre Pflanzen nur in ſandiger Heideerde, die für junge Exemplare auch am geeignetſten iſt. Nur muß man dieſe Erde nicht „ſauer“ werden laſſen, ſondern rechtzeitig erneuern, oder es muß alljährlich verpflanzt werden, am beſten im Spätfrühling. N Im allgemeinen wählt man lieber kleine, als große Töpfe. Die umgetopften Pflanzen begießt man nicht ſofort, ſondern erſt nach 3— 4 Tagen, damit etwa beſchädigte Wurzeln abtrocknen. Im Sommer iſt dieſe Rückſicht unnötig. Iſt im Mai dauernd warme Witterung eingetreten, ſo bringt man die Pflanzen ins Freie an einen ſonnigen, geſchützten Platz und ſenkt ſie hier in Kies, Sand, Hammerſchlag, Kohlenlöſche oder ähnliches Material ein. Wer im Garten eine Felſengruppe unterhält, benutze dieſe. Die Opuntien kann man in den freien Grund pflanzen. Kakteen, welche im Winter nicht des vollen Einfluſſes der Sonne ſich zu erfreuen ge- habt, müſſen, wenn ins Freie gebracht, anfangs etwas beſchattet und nur allmählich an die Sonne gewöhnt werden. Während des Sommers hat man Sorgfalt auf das Begießen zu verwenden. Das Richtige wird nur der echte und gerechte Pflanzenfreund finden, welcher ſcharfen Auges die Bedürfniſſe ſeiner Pfleglinge zu erkennen gelernt hat und ſich keine Mühe verdrießen läßt (ſiehe die „Grundzüge der Gartenkultur“ von A. Voß). Kann ſchon ein gelegentliches Verſehen im Begießen großen Schaden anrichten, wie viel mehr nun nach⸗ läſſige Handhabung der Gießkanne. Ganz beſonders hüte man ſich bei Darreichung von Waſſer vor zu großer Freigebigkeit. Infolge derſelben verſäuert das Erdreich, und tritt dann Wurzelfäulnis ein. Entdeckt man den Schaden zeitig genug und verſetzt dann die erkrankten Pflanzen ſofort in friſches Erdreich, ſo ſind ſie meiſtens noch zu retten. Nichts Beſſeres hat man zu gewärtigen, wenn man die Kakteen zu lange dürſten läßt. Niemals darf man die Erde ſo weit austrocknen laſſen, daß die Pflanzen welk werden. Aus gutem Grunde iſt ausreichender Schutz gegen heftige, anhaltende Regengüſſe empfohlen worden, dagegen wirkt warmer, milder Regen ſehr wohl— thätig auf das Befinden der Kakteen. An heiteren, warmen Tagen empfiehlt ſich abends Überbrauſen mittelſt der Gießkanne. Brunnenwaſſer iſt zu ver- meiden. In jedem Falle aber muß das Waſſer dieſelbe oder eine etwas höhere Temperatur beſitzen, als der Kulturraum. Vermehrung. Das Pfropfen führt am ſchnellſten zum Ziele. Material hierfür iſt von den Gattungen Cereus und Cephalocereus, ſowie von einigen Echinocactus nur dadurch zu erlangen, daß man den Stamm etwa 15—20 cm unterhalb des Scheitels mittelſt eines recht ſcharfen Meſſers glatt abſchneidet, worauf ſich am oberen Teile des Stumpfes zahlreiche junge Triebe entwickeln. Nach dieſer Operation ſtreut man, um übermäßigem Saftverluſte zu begegnen, reichlich Holz⸗ kohlenaſche über die Wunden. Der abgehobene Scheitel wird an einer trockenen und ſchattigen Stelle des * Gewächshauſes aufbewahrt, bis die Schnittwunde etwas vernarbt iſt, was in 4—5 Tagen zu geſchehen pflegt. Freilich werden die Mutterpflanzen durch dieſes Ver- fahren mehr oder weniger entſtellt, aber der Handels- gärtner, dem ſeine Sammlung Gewinn bringen muß, kann nicht warten, bis es den Cereus- und Cephalo- cereus⸗Arten gefällt, von ſelbſt Sproſſe zu erzeugen. Und da dieſe oft Jahre lang nicht blühen und Samen tragen, Vermehrung durch Ausſaat dann alſo aus- geſchloſſen iſt, ſo bleibt ihm nichts anderes übrig. Anders liegt die Sache bei den übrigen Kakteen. Echinocereus, Epiphyllum, Opuntia, Peireskia und Gattung 443. Rhipsalis, Rutenkaktus. Rhipsalis erzeugen von ſelbſt ſeitliche Sproſſe in genügender Menge, Echinocactus, Echinopsis, Mala- cocarpus und Mamillaria bringen ſolche auch an der Baſis. In jedem Falle ſchneidet man ſie genau an ihrem Urſprunge ab und läßt die Wunde, wie vorhin bemerkt, gehörig abtrocknen. Die mit langen und ſtarken Warzen verſehenen Mamillaria-Xrten, z. B. M. longimamma und uberiformis, laſſen ſich durch dieſe vermehren; zu dieſem Behufe ſchneidet man die Warzen dicht am Stamm mit größter Schonung desſelben ab und läßt die Wunde im Schatten gehörig abtrocknen. Gepfropfte Kakteen. Nr. 14271428. 387 oder die auf eigenen Wurzeln weniger leicht und reich blühen. Letzteres iſt hauptſächlich bei Epiphyllum der Fall. Aber auch andere, z. B. Cereus tuberosus, die meiſten Peireskia-Arten zeigen gepfropft ein kräftigeres Wachstum und erwünſchte Reichblütigkeit. Desgl. manche Echinocactus und Pelecyphora. Das Pfropf-Verfahren wurde bereits unter Epi— phyllum, Nr. 1405, dargeſtellt. Vorab ſei bemerkt, daß man die Wundflächen beider miteinander zu ver— bindender Stücke nicht wie bei Stecklingen trocken werden laſſen darf. Bei Kakteen mit cylindriſchem oder kugeligem Stamm ſollten Unterlage und Pfropfſtück nahezu gleiche Stärke haben. Geht dies nicht, ſo muß das aufgeſetzte Stück die Unterlage wenigſtens auf einer Seite voll— kommen bedecken, ſelbſt noch die Rippen. Iſt die Unterlage erheblich ſtärker, als das Pfropfſtück, ſo ſchneidet man letzteres mehr oder weniger halbkugelig und höhlt erſtere in entſprechender Weiſe aus. Dieſes Verfahren iſt inſofern ein berechtigtes, als durch ſolche Dieſelbe Vermehrungsweiſe iſt auch bei Leuchtenbergia gelungen. Bei blattartig verbreiterten Trieben, alſo bei | Epiphyllum, ſind die Schnittwunden ſchon nach 24 Stunden ſo weit abgetrocknet, daß man zum Stecken ſchreiten kann; Opuntia gebraucht längere Zeit. Das gebräuchliche Material iſt Sand. Einige Kakteenzüchter geben an, daß Cereus- und Cephalocereus- Arten ſich leichter bewurzeln, wenn der Sand mit einigem Torfmoos (Sphagnum) gemiſcht wird. Die Stecklinge hält man unter Glas und ziemlich trocken. Erſt nach einjgen Tagen giebt man ihnen einen Spritzguß, am beſten in der Morgenſtunde; bei trübem warmem Wetter auch wohl abends. Bei Himmel gar nicht. Sind die Stecklinge bewurzelt, jo pflanzt man ſie in kleine Töpfe, hält ſie einige Tage in geſchloſſener Luft und behandelt ſie dann wie ältere Pflanzen. Die beſte Zeit zur Vermehrung ſind die Monate Juni und Juli. Das Pfropfen geſchieht vorzugsweiſe bei Arten, die ſich nur ſchwer bewurzeln, oder deren Wurzeln infolge unvorſichtigen Gießens leicht zu Grunde gehen, . Erweiterung der Berührungsflächen die Verwachſung beider Stücke ſich ſicher vollzieht. In ähnlicher Weiſe verfährt man bei monſtröſen Formen, z. B. bei Echinocactus Scopa candi- dus cristatus, nur daß man in dieſem Falle die Unterlage, etwa einen Cereus, keilförmig ausſchneidet und das Pfropf— ſtück entſprechend zuſchneidet. Zum Verbinden ſind breite Baſtſtreifen geeignet. Man legt einen ſolchen um die Unterlage, führt die beiden Enden kreuzweiſe über die Ver— edelungsſtelle, ſchlingt ſie um das Pfropfſtück, zieht ſie mäßig an und bindet ſie mit einem flachen Knoten zuſammen. Bei Kakteen mit ſchlanken Stämmen, z. B. Cereus gran- diflorus, wendet man lieber Spaltpfropfen an, bei Epi- phyllum das Pfropfen in die Seite. Beim Spaltpfropfen bedarf es des Verbandes nicht, das Pfropfſtück wird nur mit einem Dorn oder dem Stachel einer Peireskia befeſtigt. Die gepfropften Pflanzen bringt man in einen kalten Kaſten, deſſen Fenſter man geſchloſſen hält. Nach einigen Wochen wird ſich die Verwachſung voll— zogen haben. Doch löſe man den Verband nicht zu früh, da es ſonſt leicht geſchehen könnte, daß das Pfropfſtück ſich ablöſt. Anzucht. Bei einzelnen Kaktus-Arten wird die Frucht- und Samenbildung von der Natur ſelbſt ein— geleitet. Der reichliche Fruchtanſatz gewiſſer Mamil- laria-Arten, einzelner Echinocactus und faſt aller Rhipsalis beweiſt das. Bei den großblütigen Kakteen kann die künſtliche Befruchtung nicht umgangen werden. Das einzuſchlagende Verfahren beſteht darin, daß man, wenn bei warmer Witterung und hellem Himmel die Staubkölbchenfächer aufreißen und den Blütenſtaub austreten laſſen, letzteren mit einem Pinſel, wie man ihn beim Malen mit Aquarellfarben gebraucht, auf- nimmt und auf die ausgebreiteten Lappen der Narbe ſtreicht. Bei vielen Epiphyllum und den nachts blühenden Cereus muß dies nach 10 Uhr abends 25* 388 Fam. 95. Cactaceae und Fam. 96. Aizoaceae, Of XXII 29 u. XXXI 22. geichehen. Die Ernte der Früchte ift angezeigt, wenn | müſſen in ſolchem Fall verſtopft werden, wozu man die einen ſeitlich aufreißen, die anderen zujammen- ſonſt erſt dann ſchreitet, wenn fie die Größe einer ſchrumpfen. Man läßt fie dann, in Seidenpapier ein- dicken Erbſe erreicht haben. Vorzeitiges Verſtopfen iſt geſchlagen, trocken werden, löſt die Samen aus und auch nach zu dichter Saat geboten. bewahrt ſie auf. Die Pflänzchen werden mit etwa 2 em Abſtand Ausſaat am beſten im Frühjahr. Man benutzt in Schalen gepflanzt, ſchwach überbrauſt und an den gut gereinigte Schalen, die über einer ſorgfältig be- früheren Platz geſtellt. reiteten Drainage bis etwa 3 em unter dem Rande Sobald die Stacheln ſich zu entwickeln beginnen, mit ſandiger Heideerde gefüllt werden. Letztere ebnet läßt man mehr Sonnenlicht zu und ſorgt für mäßige man mittelſt eines glatten Brettchens, die Samen Feuchtigkeit, da Sämlinge durch den Mangel meiſt aber verteilt man regelmäßig auf der Fläche, bedeckt empfindlicher leiden, als ältere Pflanzen und infolge ſie nur ganz wenig mit feingeſiebter, ſtarkſandiger deſſen oft zu Grunde gehen. Bei ſorgfältiger Pflege Erde und ſpritzt dieſe etwas an. Die Schalen ſtellt wachſen fie ſehr raſch, und manche Mamillarien und man an einer etwas ſchattigen Stelle des Warmhauſes Echinokakten erreichen bis zum Herbſt die Größe einer dicht unter dem Glaſe auf und bedeckt jede mit einer Reineclaude. Glasſcheibe. Hält man die Erde etwas friſch, ſo Der Winterraum muß für junge Kakteen etwas kommen die jungen Pflanzen ſchon nach 8—14 Tagen höhere Temperatur haben, als für ausgewachſene. Sie zum Vorſchein. Stets für Beſchattung Sorge tragen, verlangen einen hellen Standort dicht unter dem Glaſe auch die Glasſcheiben täglich ein- bis zweimal ab- und Feuchtigkeit den ganzen Winter hindurch, aber, trocknen, um Tropfenfall zu verhüten. Sind die wohl verſtanden — eine mit großer Zurückhaltung zu⸗ Pflänzchen aufgegangen, ſo lüftet man, indem man gemeſſene. Im nächſten Frühjahr werden ſie einzeln die Glasſcheiben auf einer Seite etwas hebt und durch in kleine Töpfe gepflanzt und, wenn möglich, in einem ein untergeſchobenes Stückchen Holz in dieſer Lage lauwarmen Kaſten in Sand eingeſenkt. Hat man eine erhält. Recht unangenehm wird gar nicht ſelten das größere Menge, ſo empfiehlt es ſich, ſie in einen Auftreten von Moos, welches die Erdfläche bedeckt und warmen Kaſten zu pflanzen. die jungen Pflanzen erſtickt. Die Kaktuspflänzchen Familie 96. AIZOACEAE, Eiskrautgewächſe. = XXII 29 u. XXXI 22. (Nr. 1429 — 1452 aus einer Gattung.) | Gattung 444. Mesembriänthemum L. Mittagsblume (Zaſerblume), Ge uf V 12, 14; XXII 29 (griechiſch: mesembria — Mittag, anthemon — Blume; die meiſten blühen nur im Sonnenſchein auf). Kronblätter meiſt zahlreich und ſchmal-linealiſch. Weitere Beſchreibung ſiehe Or XXII 29. — 300 Arten, fait alle in Südafrika, wenige in Auftralien, Arabien und im Mittelmeergebiet. N Alle nachſtehenden Arten ftammen aus Südafrika, nur M. virescens Hau. iſt in Neuholland einheimiſch. I. Abteilung. Epapulosa oder Unbetropfte. Stengel und Blätter der Pflanzen nicht mit zahlreichen, glänzenden, klaren Hauthöckerchen oder Waſſerbläschen („Eistropfen“) bedeckt. Gruppe 1—4. A. Pflanzen ſtammlos oder mit nur ſehr kurzem Stamm (vergleiche jedoch M. dolabriforme und M. bellidiflorum). Blüten gelb, nur bei dem mit zahlreichen haarförmigen Griffelnarben verſehenen M. bellidiflorum weiß. . ruppe 1. Faſt ſtengelloſe. Blätter mannigfach geformt, doch nicht blattförmig-flach. Griffelnarben 5—15, nur bei M. bellidiflorum zahlreiche haarförmige. g a) Blüten gelb. * Blätter ung leich- oder verſchiedengeſtaltet, meiſt zweizeilig geſtellt, zungenförmig, an einer Seite dicker, außerdem an der Spitze ſchiefgekielt, Blüten groß. Griffelnarben 8-13. . . . V. fragrans. 1429. ** Blätter gleichſeitig oder gleichgeſtaltet. T Blüten einzeln. Griffelnarben 5—15. Blätter wenige, meiſt 4—6. 0 Blätter halb⸗ſtielrund, verſchmälert, an der Spitze gekielt. Griffelnarben 8-15: M. denticulatum Haw. (syn. M. dif- forme Thbg.), 5—8 em hoch oder höher. Blütezeit: Oktober, November. — M. multipunctatum S.-Dye hat ver⸗ längerte Blätter mit zahlreichen durchſcheinenden Punkten. 00 Blätter wenige, am Grunde halb-ſtielrund, bis zur Spitze allmählich dicker und dreiſeitig werdend, an den Rändern meiſt wimperzähnig; Kiel unten ganzrandig. Blüten groß, meiſt einzeln. Kelch 4—5 ſpaltig. Griffelnarben 5, ſehr ſelten 4 (bei M. albidum 6-15) . . M. tigrinum. 1430. M. albidum. 1431. Blüten zu dreien bis fünfen, wohlriechend, gelb. Blütenſtiel mit 2 Deckblättern. Blätter ganz, überkreuz⸗gegen⸗ ſtändig, zuſammengedrückt, die Kielkante ſehr verbreitert. Griffel 5: M. dolabriforme L., halbſtrauchig, im Alter 15-30 cm hoch. Blütezeit: Mai bis Auguſt; abends und nachts. Blätter punktiert, hobelförmig, d. h. dreiſeitig-gekielt. b) Blüten weiß, die Kronblätter mit purpurner Mittelrippe. Blätter zahlreich, dreiſeitig, zuſammengedrückt, an der Spitze gezähnt. Blüten einzeln, geſtielt. Griffelnarben zahlreich, haarförmig: M. bellidiflorum L., halbſtrauchig-ſtaudig. Blüte⸗ zeit: Frühling. Blätter 2½ —6 cm lang. B. Pflanzen mit entwickeltem Stamm oder Stengel, halbſtrauchig oder ſtrauchig. Blütenfarbe ſehr verſchieden. Gruppe 2. Dreiſchneidige. Blätter nicht oder nur am Grunde etwas miteinander verwachſen, mehr oder weniger drei⸗ ſchneidig (dreifeitig). Blüten purpurn, rot oder ſeltener gelb, nicht ſcharlachrot, bei M. tricolorum und M. mutabile gelb und rot. Griffelnarben 5 bis 20. a) Blüten gelb. * Griffelnarben 10—20. + Blätter ausgeſprochen-cylindriſch, nicht ſehr lang, klein-punktiert: M. tricolorum Haw. (syn. M. stramineum Milld.), halb⸗ ſtrauchig, 30 cm lang, niedergeſtreckt; Blüten groß, ſehr ſchön, ſtrohgelb, am Grunde blutrotpurpurn. Kronblätter ſpitz. Blätter mehr oder weniger dreiſeitig, ſehr lang, ungefleckt, an den Zweig-Enden gehäuft. . . VM. pugioni forme. 1432. ** Griffelnarben 5—8. \ r Blätter dreifeitig, graugrün, fpreizend, verlängert, ſtumpf. Blütenſtiel ohne Deckblätter. Kelch teilig, Narben faſt ausnahmslos sz 8 . M. aurantiacum. 1433. M. aureum. 1434. 7 Blätter ziemlich gleichmäßig⸗3 ſeitig, ſäbelförmig, 7—10 em lang, ½ e —1½ em breit, mit glatten Kanten oder nur am Kiel knorpelig-⸗feinſägig. Griffelnarben 8: M. edule L., Hottentotten-Feige. Blüten gelb. Frucht wohlſchmeckend. Gattung 444. Mesembriänthemum, Mitfagsblume. 389 +rr Blätter dreiſeitig, pfriemenförmig, verlängert, punktiert, an den Kanten oder nur am Kiel geſägt. Blüten N gelb mit purpurnen Streifen: M. serratum L., Stamm rötlich, ſtielrund, 30 cm oder höher, aufrecht, veräſtelt. bp) Blüten weiß oder rot, bei M. mutabile rot und gelb. Griffelnarben 5—6, gewöhnlich 5 (bei M. virescens 8, bei M. acina- eiforme 12—20!) Stamm’ aufrecht oder niederliegend, nicht wurzelnd. * Blüten einzelnſtehend. g + Zweige kantig, ſchlaff oder niederliegend. Blätter am Grunde verwachſen, ſäbelförmig, ſehr zu⸗ ſammengedrückt, mit glatten Kanten, die Kielkante ſtark verbreitert. (Vergl. auch oben M. edule!) M. acinaciforme. 1435. +r Zweige kantig, niederliegend. Blätter lang miteinander verwachſen, dreiſeitig-zuſammengedrückt, ſtumpf, unterhalb der Spitze gezähnt. Blüten groß, rot: M. forficatum L. (syn. M. filamentosum ß anceps D.), etwa 30 cm hoch. Kronblätter vom Grunde bis zur Mitte mit dunklerem Streifen. +77 Zweige 2 kantig. Blätter getrennt, zuſammengedrückt⸗dreiſeitig, mit hakiger Spitze, rauh⸗punktiert; Blütenſtiel in der Nähe des Kelches mit 2 oder 4 Deckblättern: M. radiatum Haw, (syn. M. scabrum T'hbg.), Deckblätter gleichförmig, bei M. patulum Haw. verſchiedengeſtaltet. Blüten rötlich, mit vielen purpurnen Streifen. * Blüten zu Zen oder Zen beiſammen, ſelten durch Fehlſchlag nur eine. Zweige nur bei M. sarmentosum ausläuferartig und an den Knoten wurzelnd. + Zweige niedergeſtreckt, oft 60 cm und darüber lang, an den Knoten wurzelnd. Blüten im Oktober, November, rötlich oder weiß: M. sarmentosum Haw. (syn. M. filamentosum Eckl. et Zeyh., M. scabrum Tg. herb. 95 Ampelpflanze. +r Blätter mit dreieckigen Flächen und auch auf dem Querſchnitt dreiſeitig, an der Spitze ver— breitert und eingedrückt; die Kanten gezähnt (bei M. caulescens Mill. u der Rue ganzrandig, die Blattlänge 12-20 mm) . i ...I. deltodes. 1436. +rr Blätter verſchmälert (nicht gegen die Spitze hin verbreitert). 0 Blätter ſichelförmig⸗zurückgekrümmt und dreiſeitig oder ſchwachdreiſeitig-zuſammen⸗ gedrückt, ſtets mit ſtumpfen Seen nn Blüten rot. Blütenſtiele mit Deck- blättern. Griffelnarben 5... J) ae N Ne are MS nalcatıU men 1437% M. roseum. 1438. 00 Blätter nicht ſichelförmig, bisweilen aber ſäbelförmig. N Blätter dreiſeitig, mit vorgezogenen, oft zerſchlitzten Kielkanten. Zweige 2ſchneidig (2 eckig). au ee ee und e e fe narben 5 e e 1439. M. inclaudens. 1440. NN Blätter faſt verwachſen, dreiſeitig, faſt ſäbelförmig, dick, grün, glattkantig. Zweige faſt Z ſeitig. Blütenſtiel mit 2 dicken geſtielten Deckblättern. Hierher M. virens Haw., Blüten rötlich; iſt nicht ſchön. M. virescens Haw., Blüten ſchön violettpurpurrot; iſt leichtblühend und empfehlenswert. NAAN Blätter ſchwach-dreiſeitig, verlängert, ſpitz, ſehr glatt. Blüten weiß oder blaß— roſenrot. Der mittlere Blütenſtiel dreier Blüten ohne Deckblätter. Strauchige Pflanzen . . ... blandum. 1441. AAAA Blätter gehäuft, am Grunde ſchwach⸗ verwachſen, dreiſeitig, allmählich ver- chmälert, verlängert, ſpitz. Blüten anſehnlich, „ „ mit Deckblättern. Halbſtrauchige Pflanzen. .. . conspicuum. 1442. Gruppe Durchwachſene. Blätter röhrig,-ſcheidig kütteinander Verto ach sene Hehe 9 55 benign dreiſchneidig (dreiſeitig). Blüten 1 0 riſpig und weiß, oder einzelnſtehend und dann weiß, gelb oder gelb mit rot. Griffelnarben 5—9. a) Blüten weiß, ſelten purpurn, faſt trugdoldig oder riſpig, nicht einzelnſtehend. Griffelnarben 5: M. umbellatum T. (syn. M. anomalum Willd.), 50—100 em hoch. M. multiflorum Haw. hat zahlreichere, aber nur 1—1!/, cm breite Blüten. b) Blüten einzelnſtehend. Griffelnarben 5—9. * Zwergige, niederliegende Pflanzen mit ſehr kleinen dreiſeitigen begrannten Blättern mit großen durchſcheinenden Flecken. Blüten roſenrot, am Grunde weißlich: M. microphyllum Haw. ** Aufrechte Pflanzen. Blätter mit kurzen Scheiden, ſchlaff, halb-cylindriſch, dreieckig, talgig-bereift, ohne Flecken. Blüten gelb (außen auch wohl etwas purpurn): M. croceum Jacg. (syn. M. insititium Wild., M. purpureo-croceum Haw., M. glaucum Eckl. et Zeyh., nicht L.!), 30—60 cm hoch, Blütezeit: Herbſt. Blätter ſtumpf, faſt talgartig⸗-mehligweiß— bereift, ausgenagt, bei M. luteum Haw. ſpitz und weniger ſchön. Gruppe 4. Stielrundliche. Blätter getrennt, ſeltener an ihrem Grunde ſtärker verwachſen, ſtielrund, halb-ſtielrund oder aufgedunſen⸗dreikantig. Blüten purpurrot oder ſcharlachrot, bei M. bicolorum innen gelb, außen ſcharlachrot, bei M. noctiflorum weiß. Griffelnarben 4—5. (Siehe auch M. tricolorum unter Gruppen 2 ax.) a) Blüten gabelzweigig angeordnet (zu dreien oder paarweis), nicht auf Dornen oder dornigen Blüten⸗ ſtielen. Blätter graugrün, nicht punktiert. Blüten weiß, nachts blühend. Griffelnarben 4. . V. noctiflorum. 1443. b) Blüten einzeln oder zu dreien. Zweige durchgehend, d. h. nicht gegliedert. Blüten (mit Ausnahme von M. splendens) nicht weiß. Griffelnarben 5, ſelten 4. * Blüten glänzend = gelblichweiß. Griffelnarben 5. M. splendens L., 30—60 em hoch. A halb⸗ſtielrund. ** Blüten purpurn oder roſenrot. Blätter faſt walzlich, pfriemförmig, graugrün, punktiert .. M. Haworthii. 1444. *** Blüten gelb, rot und gelb oder ſcharlachrot. Blätter linealiſch-verlängert, fait ſtielrund oder zuſammengedrückt, punktiert, an der Spitze nicht hakig. Strauchige Pflanzen A. coccineum. 1445. M. bicolorum. 1446. II. Abteilung. Papulosa oder Betropfte. Stengel oder Blätter mit hellen Waſſerbläschen („Eistropfen“) beſetzt. Griffel narben 5—8, nur bei den flachblätterigen (gelbblühenden) 10—20. Gruppe 5 und 6. Gruppe 5. Kleinbetropfte. Pflanzen ſtrauchig oder halbſtrauchig, mit holzigen oder fleiſchigen, oft rauhen oder ſteif— haarigen Aſten. Blätter dreiſchneidig oder ſtielrundlich, mit fchurfen oder glänzenden Bläschen (Punkten). Blüten (mit Ausnahme von M. auratum) nicht gelb; bei M. speciosum dunkelſcharlach mit grün. Griffelnarben 5—8. a) Blätter an der Spitze gebärtet oder mit einem Haarbüſchel. Blüten rot. Griffel 5—8: M. densum Haw. (syn. M. barbatum var. densum, L.), niedrige, raſenbildende Pflanze. Blätter ſehr gehäuft-ſtehend, 1-1 ½ cm lang. Blüten rötlichviolett. — M. stel- latum Mill., M. stelligerum Haw. (syn. M. barbatum Bot. Mag.) und M. barbatum L. ſtehen ſehr nahe. b) Blätter an der Spitze nicht gebärtet. Griffelnarben 5—6, meiſt 5. * Zweige rauh, nicht borſtig. Blüten groß, dunkelbraunſcharlachrot, am Grunde grün . M. speciosum. 1447. ** Zweige glatt (meiſt mit ſtumpfen Bläschen beſetzt). + Blätter punktiert⸗ſcharf; Blüten rotviolett [bei M. elegans auch weiß; bei M. versicolor Haw. im Sonnenſchein ausgebreitet, glänzendweiß oder ſilberfarben, frühmorgens und abends geſchloſſen und blaßrot]: M. viola- ceum DC. (syn. M. polyphyllum Haw., M. puniceum Jacg.), 30 em und darüber hoch, aufrecht. Blätter erhaben-punktiert, 1—2½ cm lang, an der, dickeren Spitze kaum 2 mm breit. — M. polyanthum Haw.. (syn. M. imbricans und M. flexile Haw.) hat weitſchweifige Aſte und ſehr ſchmale (1 mm), bläulichgraugrüne, 8—17 mm lange Blätter. — M. emarginatum L., aufrecht, 50—90 cm hoch, hat die Blüten zu Zen, langgeſtielt und ausgerandete oder e Kronblätter. Ferner beſonders . . M. elegans. 1448. Tr Blätter mit ſehr kleinen Waffer- (Kryſtall⸗ 0 bläschen, cylindriſch, ſchwachrinnig, ſehr ftumpf. Blüten goldgelb: M. auratum Sond. (syn. M. aureum Tybg., nicht L. , nicht Haw.!), 50—100 cm hoch; alte, abgeſtorbene Blätter ſehr Ape Blütezeit: Oktober bis Februar. ruppe 6. Flachblätterige. Pflanzen fleiſchig⸗krautig, ein⸗ bis zweijährig; nur M. cordifolium fleiſchig⸗halbſtrauchig. Blätter flach, mehr oder weniger mit erhabenen „Eistropfen“ oder „Eispunkten“ bedeckt. Bei den Arten mit nicht gelben Blüten höchſtens 5 Griffelnarben, bei den gelbblühenden 10—20 Griffelnarben. a) Ausdauernde (halbſtrauchige) Pflanzen. Blätter ee oder e „ u, Made Griftelnarben d 4 .. UV. cordifolium. 1449. b) Einjährige (ſehr ſelten zweijährige) Bilanzen. Griffelnarben 5. Blüten nicht gelb 1 rn 390 + Blätter groß, breit, ſpatelförmig, eirund oder lanzettlich, ſtark „betropft" . . . 2. 2 2... +7 Blätter linealiich oder keilförmig. Blüten auf langen, meiſt grundſtändigen Stielen (Schäften) . . Blätter flach, lanzettlich oder ſpatelförmig, am Grunde verſchmälert. (Vergl. auch M. capitatum Haw. unter Nr. 14821) ** Griffelnarben 10—20. Blüten gelb. 1429. Mesembriänthemum fragrans S.-Dyck, Wohlriechende Mittagsblume. Staudig, faſt ſtamm⸗ los. Blütezeit: Frühling bis Herbſt. — Blätter abſchüſſig (faſt ſenkrecht), ſchief-zungenförmig, ſehr dicht, die eine Seite ziemlich gewölbt und an der Spitze ſtumpf, die andere in einen Kiel ausgezogen, 5—7 cm lang und etwa 2½ cm breit, in der Mitte etwa 12 mm dick. Blüten ſitzend, ſehr ſchön!, wohlriechend, gelb (etwa 7 em breit). Kronblätter ſtumpf, gekerbelt, etwa 5 cm lang. — M. grandiflorum Ham, Blätter abſchüſſig, breit-zungenförmig, dick, 10—15 em lang, 2½—4 cem breit, blaßgrün. Kronblätter gelb 4—6 mm breit. 1430. Mesembriänthemum tigrinum Hav. (syn. M. rigens Thbg. e p.), Getigerte Mittags- blume. Staude. Blütezeit: Herbſt, Winter. — Pflanze faſt ſtammlos. Blätter kreuzweis rojettig- geſtellt, mehr herzförmig-eirund, bis 5 em lang, reichen weißen Flecken marmoriert, unterſeits gefielt- gewölbt, mit ganzrandigem Kiel, aber die Seitenränder der Blätter mit etwa 20—24 langen Wimperzähnen behaftet. Blüten faſt ſitzend, groß, gelb. Kronblätter 2—3reihig. Kelch 5ſpaltig. Griffelnarben 5. Sehr ſchöne Art. [Naheſtehend: M. felinum Haw., Blätter dretjeitig, rautenförmig- lanzettlich. M. lupinum | Hamw., Blätter lanzettlich, grün, ohne Punkte, 2½—4 cm lang.] 1431. Mesembriänthemum älbidum Z. (syn. M. hybridum Ha.), Weißliche Wittagsblume. Staude. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Pflanze ſtengellos, glatt, weißlich. Blätter 5—8 em lang, etwa 12 —18 mm breit, nicht punktiert, dick, pfriem- förmig, dreiſeitig, am Grunde ſcheidigverwachſen und halbſtielrund, oberſeits flach, ſtumpf, aber mit einer Stachelſpitze, am Rande ganzrandig. Blüten- ſtiel meiſt länger als die Blätter, mit 2 blattartigen Deckblättern. Blüten groß, goldgelb, wohlriechend. Kelch 5 ſpaltig. Kronblätter 2—3 cm lang. Griffel 6—15. Empfehlenswerte Art. 1432. Mesembriänthemum pugioniförme I., Dolchförmige Mittagsblume. Halbſtrauchig, 15 bis 30 em hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt; nach „Flora capensis“ im Oktober, November. — Stamm einfach oder mit Seitenäſten (Ausläufern); Blätter ge- häuft, ſehr lang, ausgehöhlt-dreiſeitig, nahe der Mitte verbreitert, graugrün, 15—20 em lang, in der Mitte etwa 12 mm breit, 3 nervig, am Grunde meiſt purpurn. Blütenſtiel 10—14 em lang, ohne Deckblätter. Blüten glänzend-gelb. Kelchzipfel doppelt ſolang als die Kronblätter. Kronblätter zahlreich. Griffel 13—15. Eine Abart iſt wohl: M. coruscans Hamm., mit langen glänzenden, dolchförmigen Blättern. — [Sehr nahe ſtehen: M. capitatum Haw., Blätter graugrün, ober- ſeits kaum rinnig; Kelchzipfel kaum länger als die Kronblätter. Griffelnarben 15, zurückgekrümmt. Blüten ſeidenglänzend, goldgelb. Dieſe Pflanze kann gleich M. pyropaeum, Nr. 1451, und M. crystallinum, Nr. 1450, als Sommerblume kultiviert werden. Ausſaat Ende März ins Lauwarmbeet; ſpäter im Mai aus— pflanzen. Kultur ſiehe bei Nr. 1451. M. brevicaule Haw., 10—15 em hoch, Stamm ungeteilt, Blätter grün; Kelchzipfel ſolang als die Kronblätter. M. elongatum Ham. (syn. M. pngioniforme DC., nicht Familie 96. Aizonceae, Eiskrautgewächſe. O XXII 29 u. XXXI 22. . M. crystallinum. 1450. M. pyropaeum. 1451. een e V. pomeridianum. 1452. L.), Knollenpflanze, deren fußhoher Stengel all- jährlich abjtirbt.] 1433. Mesembriänthemum aurantiacum Ham. (syn. M. verruculatum Tg. ex p., M. glaucum Thbg. ex p., M. aurantium Willd., M. glaucodes HAamw.), Orangefarbige Mittagsblume. Straudig, 20 cm bis 1 m hoch. Blütezeit: Juni⸗Juli bis breit; Kronblätter mehrreihig. September-Oktober. Stamm aufrecht oder mit ſeinem Grunde niederliegend, gedrängt- verzweigt. Blätter ſtumpf-dreiſeitig, graugrün, 12—25 mm lang, bis 5 mm breit, ſpitz, mit vielen hellen Punkten. Blüten zahlreich und willig erſcheinend, glänzend orangefarben, ſehr ſchön. Kronblätter faſt Z reihig, gegen 16 mm lang. — Sehr empfehlenswert! 1434. Mesembriänthemum äureum Z., Gold- gelbe Mittagsblume. Strauchig, 50—120 em hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Pflanze robuſter 16-25 mm breit, graugrün, ſehr fleiſchig, mit zahl“ als die vorhergehende; Zweige aufrecht, etwas zu⸗ ſammengedrückt. Blätter cylindriſch-z ſeitig, d. h. drei⸗ ſeitig, aber mit gewölbten Flächen, 4—6 em lang, etwa 6—8 mm breit, glatt, graugrün, ſtumpflich, weichſpitzig. Blüten groß, goldgelb, etwa 5 em Blütenſtiele 17, ſelten 2—3blütig. — Schöne, dankbar blühende Art! 1435. Mesembriänthemum acinaciförme L. (syn. M. laevigatum Ham, M. rubrocinetum Zckl. et Zeyh., M. sub-alatum Hamm.), Säbelförmige Mittags- blume. Strauchig, 50—120 em lang. Blütezeit: Juli bis November. — Stamm kantig, niederliegend, gegliedert; junge Zweige ſehr zuſammengedrückt. Blätter ſchwach-graugrün, ſäbelförmig, zuſammengedrückt, mit ſehr verbreitertem Kiel, knorpelig, ganzrandig oder ſchwach-wellig-rauh. Blütenſtiel 2 kantig, mit 2 großen Deckblättern. Blüten ſehr groß, die Kronblätter größten der Gattung!, ſchön purpurn. vielreihig, lan— N ettlich. Griffel⸗ WB ii 9199 1 i UN 7 narben 12 bis 20. Frucht eßbar und (wie M. edule) „Hottentotten— feige“ genannt. f. rubrocinc- tum hat am Blattkiel einen roten Streifen und iſt ſehr ſchön. — M. mu- tabile Ham. iſt ein niedriger Halbſtrauch mit aufrech⸗ ten Zweigen, ſehr dicken Blättern und rot und gelben Blüten. 1436. Mesembriänthemum deltödes Midl., Deltaförmige Mittagsblume. Halbſtrauchig, 30 bis 45 cm hoch werdend. Blütezeit: Herbſt oder Winter. — Stamm faſt aufrecht; Aſte weitſchweifig, rötlich⸗ braun. Blätter blaßgraugrün, dreieckig-dreiſeitig, ein⸗ wärtsgebogen-aufrecht, 10—14 mm lang, nicht punk⸗ tiert, an allen 3 Kanten gezähnt. Blütenſtiele verlängert, 2½—4 em lang, mit Deckblättern; die 5 8 Deltaförmige Mittagsblume. stein kürzer. Blüten zu Zen oder 3zählig- ttrugdoldig beiſammenſtehend, klein, etwa 12— 15 mm breit, aber zahlreich, blaßrot, wohlriechend. Kron⸗ blätter ſpitz. — Gut kultiviert, recht angenehm. 1437. Mesembriänthemum faleätum L., Sichel⸗ Blüte⸗ blätterige Mittagsblume. Halbſtrauchig. zeit: Juni bis September (2). — Pflanze äſtig, ziemlich aufrecht; Zweige zahlreich, fadenförmig. häuft, ſehr klein (4—8 mm lang, 2—3 mm breit), etwas 3 ſeitig⸗zuſammengedrückt, faſt ſichelförmig, mit ſtumpfen Kanten, an beiden Enden ver— ſchmälert, vorn weichſpitzig, durchſcheinend-großpunk⸗ liert Blüten zu Zen, klein, 12 — 18 mm breit, blaß rot, am Tage geöffnet, wohlriechend. Eine reizende Zierpflanze, die überall angenehm iſt. [M. lunatum Milld. hat 1-1 ½ em lange halbmondförmige, nicht punktierte, M. falciforme Ham. ſichelförmige, kantige, reichpunktierte Blätter. (syn. M. multiradiatum Jacg., M. incurvum var. roseum DC.), Noſenrote Mittagsblume. Blüte⸗ zeit: (2). — Stamm 40-60 em hoch. Aſte ſpreizend, Gattung 444. Mesembriänthemum, Mittagsblume. Blätter ge 8 cm lang, ſpitz⸗ 1438. Mesembriänthemum röseum Wild. Blüten mit weißen Staubfäden. Nr. 14291445. 391 Kelchzipfel. M. curvitlorum Zam., ſtraff, aufrecht, hat weiße, einwärtsgekrümmte, ſtumpfliche Kron— blätter. 1442. Mesembriäuthemum conspicuum Ha., Anſehnliche Mittagsblume. Stamm 30—50 cm hoch. Blütezeit: Mai bis Juli (. Aſte gedreht, aufſtrebend. Blätter gehäuft, grün, einwärtsgekrümmt, aufrecht, Zſeitig, verſchmälert, ſpitz, etwa 5 bis 4—5 mm breit. Blütentragende Zweige aufrecht, mit entferntſtehenden Blättern. Kronblätter und Staubfäden ſehr ſchön purpurrot oder kar— minrot. Sehr empfehlenswert, aber nur jüngere, kräftige Pflanzen blühen reichlich. — M. amoenum 8 Dyck hat grüne nur 2 / —4 cm lange, cylindriſch— dreiſeitige Blätter und ſehr langſtielige purpurne Blüten mit weißen Staubfäden. M. formosum Ham. hat niedergeſtreckte Blütenzweige, dreiſeitige Blätter, nur bis 4 em lange Blütenſtiele, purpurne M. spectabile Happ. hat niedergeftredte, graugrüne, verſchmälerte, drei— ſeitige Blätter, 7— 15 em lange Blütenſtiele und 5 em breite hochpurpurrote! Blumen. reichbeblättert, bei f. confertum S.-Dych (syn. M. in- curvum et decumbens Ham.) faſt gedreht und die Blätter noch gedrängter. 3 em lang, nur 4—5 mm breit, an beiden Enden verſchmälert, graugrün, einwärtsgekrümmt, ſammengedrückt⸗dreiſeitig, punktiert, über der Mitte verbreitert. Blüten anſehnlich, paarweis oder dreizählig, roſenrot. gerandet, etwa 1½ —2 cm lang, bei f. confertum dunkler gefärbt. — Angenehme Art. 1439. Mesembriänthemum läcerum Ham. (syn. M. carinatum Vent., M. gladiatum c., M. acinaciforme DC.!, nicht L.“; M. falcatum Thbg., nicht Z.), Zerriſſene X rittagsblume. Strauchig, 60-120 cm hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Stamm aufrecht. Blätter ziemlich ſäbelförmig, ſpitz— dreiſeitig, graugrün, undeutlich-punktiert, mit knorpelig— gezähnter, gleichſam zerſchlitzter oder zerriſſener Kiel— kante, 3½ —5 cm lang, 8—11 mm breit. Blüten groß, oft einzelnſtehend, ſchön purpurroſenrot; Kronblätter ſehr zahlreich, linealiſch- lanzettlich, die inneren kurz, die äußeren länger als der zu— ſammengedrückte, zerſchlitztrandige Kelch [bei M. heteropetalum Ham. find ſie kürzer als der dick— lappige kugelige Kelch, auch die Blüten klein und meiſt einzeln]. Willigblühend und empfehlenswert! 1440. Mesembriänthemum incläudens Haw. (syn. M. mutabile et inclaudens Zekl. et Zeyh.), Anver- ſchloſſene Mittagsblume, hat faſt dreieckige, zuſammen⸗ gedrückt⸗dreiſeitige, ſpitze, ſäbelförmige grüne Blätter mit ſehr verbreiterter Kielkante; Kronblätter faſt ſpatelförmig, breit, länger als der Kelch. Blüten zahlreich, glänzend⸗ purpurvi olett, auch bei trübem Wetter und im Schatten offen bleibend. Empfehlenswert. 1441. Mesembriänthemum blandum Ha., Schmeichelnde Mittagsblume. Strauchig, etwa 60 cm hoch. Blütezeit: Auguſt, September. — Aſte zahl- reich, zuſammengedrückt, aufſtrebend, ſteif. Blätter zuſammengedrückt, dreiſeitig, mit gleichmäßigen Seiten, verlängert, ſchmal, etwas ſpitz, 3½ —5 em lang, 3 bis 4 mm breit, fein⸗punktiert. Blütenſtiele oben kaum verdickt. Blüten groß, ſehr ſchön, weißlichroſen⸗ rot, oder weiß mit hellpurpurrot. Kronblätter ſpreizend, gerade, zweizähnig, doppelt ſolang als die 1. Blätter faſt getrennt, 2½ bis zu⸗ | die Kielkante Kronblätter aus⸗ 5 trugdoldig angeordnet, 1443. Mesembriänthemum noctiflörum T., Nachtsblühende Mittagsblume. Halbſtrauchig, 50 bis 80 em und darüber hoch. Blütezeit: Sommer (?). — Stamm aufrecht; Aſte ſtielrund. Blätter ſpreizend, cylindriſch, ſtumpf, bald abfallend, 2½¼ —5 cm lang, 68 mm breit. Blütenſtiele und Blütenſtielchen etwa 3 em lang, ſtielrund, die mittleren ohne Deckblätter, die ſeitlichen mit ſolchen beſetzt. Blüten dreizählig— wohlriechend, etwa 4 cm breit, nachts geöffnet, weiß bei f. phoeniceum Happ. innen weiß, außen ſcharlachrot; bei f. stramineum Ham. innen weiß, außen ſtrohfarben; bei f. fulvum S.-Dyck (syn. M. fulvum DC.) die Blüten meiſt zu Zen, innen weiß, außen gelbrot]. Kelch 4ſpaltig, Griffelnarben 4. Fruchtknoten ſtielrund. Art und Formen ſind nicht nur ſchön, ſondern, weil ſie nur abends und nachts ihre wohl- riechenden Blüten entfalten, auch recht intereſſant. 1444. Mesembriänthemum Hawörthii Don, Haworths Mittagsblume. Strauchig, 40—80 cm hoch. Blütezeit: Mai bis . — Stamm und Aſte aufrecht, letztere überkreuz⸗ gegenſtändig. Blätter ziem- lich dicht⸗ ſtehend, am Grunde faſt getrennt, ver⸗ dickt, halb⸗ſtiel⸗ rund, an beiden Enden ver- ſchmälert, mit ſchwach⸗zuſam⸗ mengedrückter Spitze, etwas gekrümmt, ſpreizend, grau— grün, glatt, 2½/ͤ — 4 cm lang, 4—6 mm breit. Blüten groß, 5— 7 em breit, ſchön purpur— rot. Kronblätter 2—3 reihig. Empfehlenswert! 1445. Mesembriänthemum coceineum Ham. (syn. M. bicolorum Curt., nicht L.“; M. tenuifolium Haworths Mittagsblume. 392 :Eckl. et Zeyh., nicht I.), Scharlachrote Mittags- blume. Strauchig, 30—90 em hoch. Blütezeit: Mai etwas zweizähnig. bis September. — Stamm und Aſte ſchlaff- aufrecht. Blätter halb⸗ſtielrund, nahe der Spitze faſt dreiſeitig, ſtumpflich, mit Stachelſpitze, graugrünlich, 12— 35 mm lang, gegen 2 mm breit, erhaben-punktiert. Blüten einzeln oder zu Zen ſtehend, ſcharlachrot. M. variabile Haw. iſt verſchieden durch: Stamm und Aſte weit- ſchweifig oder ausgebreitet, ſchlank. Blütenfarbe veränderlich: anfangs gelb, zuletzt rötlich. Dankbare, ſchöne, viel verbreitete Art, die nebſt der folgenden mit Recht empfohlen werden darf. 1446. Mesembriänthemum bicolörum T. (syn. M. coceineum Zeckl.et Zeyh., nicht Ha.; M. emargina- tum Zekl.et Zeyh., nicht L.; M. tenuifolium T’hbg., nicht L. ), Sweifarbige Mittagsblume. Strauchig. Blüte⸗ zeit: Mai bis September. — Stamm und Aſte auf⸗ recht. Blätter faſt dreiſeitig, ſpitz, grün; die Blüten- ſtiele und die ungleichlappigen Kelche find rauh— betropft. Blüten innen gelb, außen ſcharlach— rot! — M. tenuifolium L., nicht Tag.; Stamm und die zahlreichen Aſte faſt aufrecht oder ausgebreitet— niederliegend. Blätter linealiſch-halbſtielrund, pfriemförmig, durchſcheinend-punktiert, gleich den Blütenſtielen glatt, 4—6 em lang, 2—3 mm breit (bei f. minus nur 1½—3 cm lang). Blüten einzeln, glänzend-orangeſcharlachrot. — M. inae- quale Haw. hat grüne, Blätter und ſafrangelbe, außen mit einem roten Streifen gezierte Kronblätter. — Alle kulturwürdig. 1447. Mesembriänthemum speciösum Aaw., Vrächtige Mittagsblume. Strauchig, 40 —80 cm hoch. Blütezeit: Winter. Frühling (2). — Stamm aufrecht; Aſte verlängert, aufrecht-abſtehend, ſchlank, rauh. Blätter ſehr entfernt, ſpreizend, gedunſen— cylindriſch, ſpitzlich, 12—18 mm lang, 6—8 mm breit, mit Waſſerbläschen beſetzt. Blüten ſehr ſchön, halbcylindriſch-dreiſeitige Fam. 96. Aizoaceae und Fam. 97. Umbelliferae, = XXII 24. braunſcharlach, Grund grün; Kronblätter fait 2½ em lang, ſpatelförmig- lanzettlich. — Sehr em⸗ pfehlenswert. 1448. Mesembriänthemum elegans Jacg. (syn. M. retroflexum, emarginatodes, leptaleum et deflexum HAamw.; M. flexuosum, longistylum et versicolor £ckl. et Zeyh.; M. Thunbergii Zekl.et Zeyh.exp.), Zierliche Mittagsblume. Halbſtrauchig bis ſtrauchig, 15—50 nur an ſonnigen, ſehr warmen Tagen ſich öffnend. em hoch. Blütezeit: — Aſte zuſam⸗ mengedrückt, herabgebogen oder nieder⸗ liegend, mit weißlicher oder roter Rinde. Blätter ziem⸗ lich dreiſei⸗ tig, ſchmal, graugrün, von den Warzen (Bläschen) ſcharf, kaum 2 mm breit. Blüten zahl⸗ reich, gewöhnlich riſpigſtehend. Kronblätter blaß rot oder weißlich, bisweilen dunkler rot-geſtreift, ganz- randig. — Eine vielgeſtaltige Art, von welcher M. ver- 0 = zme. Herzblätterige Mittags MaibisAuguſt. Herzblätterige Mittagsblume. ſtändig, wellig, oder etwas röt- . erandiflorum glänzenden sicolor Ham. nur verſchieden iſt durch: Blätter weniger ſtark graugrün; Kronblätter an der Spitze Blüten veränderlich: am Tage, im Sonnenſchein, ausgebreitet, glänzend-weiß oder ſilberfarben, früh morgens und abends aber ge- ſchloſſen und blaßrot. 1449. Mesembriänthemum cordifölium L., Halbſtrauchig, 30 bis 60 cm lang. Blütezeit: Herbſt. — Aſte weit⸗ ſchweifig, am Boden hingeſtreckt; Blätter gegenſtändig, geſtielt, flach, eirund-herzförmig, fein-betropft, bis 2½ em lang und faſt ebenſobreit; bei f. variegatum hort. ſchön rahmweiß-eingefaßt. Blütenſtiele kurz, end- oder an langen Zweigen ſeitenſtändig. Blüten einzeln⸗ ſtehend, purpurrot. Kelch 4ſpaltig, die Zipfel ſolang oder länger als die Röhre. Kronblätter linealiſch, kurz. — Ganz vorzüglich für Teppichbeete, aber auch für Ampeln und Einfaſſungen. Am be⸗ liebteſten iſt die buntblätterige Form. 1450. Mesembriänthemum cryställinum L., Kryſtall-Mittagsblume („Eiskraut“; f. Ficoide cristalline, Herbe à la glace, Glaciale; e. Crystalline, Ice Plant). Ein- bis zweijährig, 30—60 em lang. Blütezeit: Juli, Auguſt; bei uns ſelten blühend. — Stengel weitſchweifig, niederliegend, mit großen, glänzenden ö „Eistropfen“ (Waſſerbläs⸗ chen) bedeckt. Blätter gegen⸗ oder wechſel⸗ breit⸗eirund oder mehr ſpatelförmig, ſehr ſaftig. Blüten unan⸗ ſehnlich, achſel⸗ ſtändig, meiſt ſitzend, weiß lich (bei f. Kryſtall-Mittagsblume; „Eiskraut“. Eckl. et Zeyh. etwas größer), Dieſe Pflanze iſt bisweilen zweijährig; Aamworth nannte die einjährige: M. glaciale Ha., die zwei⸗ jährige: M. crystallinum Haw. Sie iſt durch ihre „Eistropfen“ hochintereſſant und auffallend, zumal an heißen Sommertagen. Man verwendet ſie auf Steingruppen oder als Topf-(Ampel⸗ pflanze. Ausſaat entweder Ende März oder An— fang April in Töpfe oder ins Lauwarmbeet, oder Ende April unmittelbar ins freie Land an eine recht ſonnig gelegene Stelle mit durchläſſigem, trockenem Boden, der friſchgegraben, mäßig wieder feſtgeklopft und geebnet worden. Man ſtreut die ſehr feinen Samen gleichmäßig und ſparſam (nicht zu dicht ſäen!) auf das Beet, drückt ſie mit einem Brettchen oder einer flachen Schaufel an, ohne erſt Erde darauf zu ſtreuen, und kümmert ſich nicht weiter drum. Stehen froſtdrohende Mainächte in Ausſicht, ſo werden eine Strohdecke oder Bretter aufgelegt und tags darauf entfernt. Die Pflanzen brauchen nur wenig Waſſer. Begoſſen wird deshalb ſelten, bei Topfpflanzen etwas häufiger; junge Pflänzchen faulen aber leicht. 13451. Mesembriänthemum pyropä&um Ham. syn. M. tricolor Willd., M. gramineum Ham., N. claviforme DC., M. clavatum Ham. ), Feuerige Mittagsblume (fr. Ficoide tricolore; e. Three coloured Fig Marigold). Einjährig, 5— 12 cm Hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Pflanze am Grunde ver- äſtelt; Aſte roſettig⸗ ausgebreitet; mit glashellen Bläschen behaftet. Blätter am Grunde verwachſen, verlängert, halb⸗ſtielrund, ſtumpf, am Grunde rinnig und rötlich, 21½—5 cm lang, 1—3 mm breit. ſtiele grundſtändig oder an den Zweig-Enden. Blüten einzeln, leuchtend, hellkarminrot, in der Mitte weiß, am Grunde dunkelpurpurn. Staubfäden dunkelviolett. Griffelnarben karminrot. Bei f. roseum Haw. ſind die Blüten roſenrot, bei f. album Ham. (Syn. M. lineare et apetalum Tub.) weiß. — M. criniflorum Hout. (syn. M. cuneifolium Jacq., i M. spathulatum Ne Willd., M. 15 175 a WR 2 ya Ze N 2 NL IM N GR fürmige, flache, ſtumpfe, durch die — — — Feuerige Mittagsblume. lange, 6—9 mm breite Blätter und größere Blüten mit blaßroſenroten, roten oder weißen ſchmalen Kronblättern und findet ſich nicht ſelten mit voriger gemengt vor. Die Feuerige Mittagsblume, beſonders die drei— farbige Stammform, iſt eine herrliche Sommer— blume, deren Blüten, wenn im vollen Sonnen- ſchein aufgeblüht, weithin leuchten, ſodaß ſich reizende kleine e auch Einfaſſungen daraus bilden laſſen. Recht ſonniger Standort und lehmig-ſandiger, aber Freien. der etwa vorhandene Wurzelfilz mit ſcharfem Meſſer auch jeder andere, wenn nur recht durchläſſige Boden ſagt zu. Ausſaat und Behandlung wie bei Nr. 1450. 1452. Mesembriänthemum pomeridiänum Z. (syn. M. calendulaceum Haw., M. Candollei Zekl. et Zeyh., nicht Ham.), Nachmittagsblume. Einjährig; Aſte 8.30 em lang. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Pflanze am Grunde veräſtelt, nebſt den Zweigen, Blütenſtielen und Kelchen behaart und meiſt rötlich (bei f. glabrum Haw. kahl oder faſt kahl und die Kronblätter ſolang Gattung 444. Mesembriänthemum, Mittagsblume. linealiſ ch⸗ Blüten⸗ lim- pidum At.), ein- jährig, 5—10 em hoch, hat verkehrt eirunde oder Feil- batten verwendbar. Bläschen ziemlich ſcharfe, 2¼— 8 em ſeltener und nur an ſonnigen Tagen; Ar. III II 393 oder wenig länger als der Kelch). Blätter ſpatel— oder ſpatelförmig⸗lanzettlich, in einen rinnigen Blatt- ſtiel verſchmälert, flach, bewimpert, 5—10 cm lang, 12—25 mm breit. Blütenſtiele 5—15 cm lang. Kelch halbkugelig. Blüten goldgelb, erſt am Spät⸗ nachmittage aufblühend. Kronblätter den linea⸗ liſch-⸗lanzettlich. [M. helianthodes 4:7. (syn. M. pilosum Hamw., M. calendulaceum Hamm., misc.) hat nicht be⸗ wimperte Blätter und einen faſt 5⸗ kantigen Kelch. M. sabulosum Tlibg., nicht Eckl. et Zeyh. (syn. M. calen- dulaceum Eckl. et Zeyh., nicht Ham. ) iſt eine faſt ſtammloſe, ganz kahle Pflanze mit läng— lichen oder länglich-ſpatelförmigen ſpitzen Blättern. Die Nachmittagsblume und ihre Verwandten ſind in größeren Gärten auf Steingruppen, na Ra⸗ Kultur wie Nr. 1451. Verwendung der „Mittagsblumen“: Von allen erwähnten Arten ſind nur die Nrn. 1450 — 1452, ſodann etwa noch M. capitatum (ſiehe unter Nr. 1432) und ſeine Verwandten einjährig und als Sommer— blumen zu kultivieren. Alle übrigen ſind ſtaudige, halbſtrauchige oder ſtrauchige Topfpflanzen und in allen Teilen wie die mexikaniſchen Kakteen zu be— handeln, d. h., es iſt ihnen im Winter nicht über — 10 C. und nicht unter 45° C. Heizwärme zu geben, ihnen, wenn irgend zuläſſig, viel Luft und jederzeit viel Licht zu gönnen. Begießen im Winter im Sommer erhalten ſie einen freien, luftigen, ſonnigen Platz im Verpflanzt wird nur nach Bedarf und dabei Nachmittagsblume. entfernt. Vermehrung durch Sproſſe und Stecklinge im Sommer unter Glas und nur lauwarm bietet, wie bei den Kakteen, keine Schwierigkeiten. Anzucht aus Samen iſt bei den einjährigen Regel, bei den übrigen Arten auch nicht ſchwierig. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 2—3 Wochen. Aus— ſaaten nur lauwarm halten. Bu 97. UMBELLIFERAE, Doldenblütler. G XXII 24. (Nr. 1453 — 1481 aus zweiundzwanzig Gattungen.) I. Diſtelähnlich-ſtachelige oder mit ſtarren Blättern verſehene Pflanzen. Gattung 445 Eryngium. Blüten in einfachen oder in unregelmäßig-zuſammengeſetzten 448 Asträntia. Blüten in zuſammengeſetzten, normalen 2 1. Blüten weiß, grünlichweiß oder ſeltener etwas roſa; (Vergleiche auch Ferula Gtg. 465 und Peucedanum Gtg. 466.) (bei Aciphylla doldig). II. Pflanzen nicht ſtarr und ſtachelig. Dolden. Gattung 447 Trachyméne. III. Pflanzen nicht diſtelartig-ſtechend. Blüten kopfig oder ährig-gehäuft, 446 Aciphylla. 449 Hacquetia. Dolden. (S. unten Anm.!) nur bei Chaerophyllum roseum hellroſenrot. Gattung 450 Aegopödium. 451 Pimpinella. 452 Molopospermum. 453 Chaerophyllum. 454 Myrrhis. 455 Meum. 456 Ligüsticum. 457 Atha- mänta. 458 Archangelica. 2. Blüten gelb, ſeltener roſenrot. Gattung 462 Foeniculum. 465 Prangos. Anmerkun g. ordnet. ſtets nebenhergehen. 1 459 Imperatöria. (Vergleiche nötigenfalls auch Heracleum Gtg. 460.) 464 Silaus. Die unter 1 und 2 der Gruppe III ſtehenden Gattungen Nr. 450—466 find nach der Blütenfarbe ge— Da aber einige Ausnahmen vorkommen, ſo muß das Beſtimmen derſelben nach folgenden Fruchtmerkmalen 460 Heracl&um. 461 Zozimia. 465 Férula. 466 Peucédanum. 394 Ss Frucht (d. h. die Doppelfrucht) von der Seite her (d. h. in der Richtung ihrer Verbindungsflächen) zuſammen— gedrückt, meiſt auch eingeſchnürt. Aegopodium. Frucht nr länglich; Teilfrüchtchen fünf— kantig. Blüten weiß. Gtg. Pimpinélla. Frucht eiſbrmig oder breiter als lang, ſeltener eiförmig-länglich Teilfrüchtchen ſtielrund-fünfkantig. Die Thälchen mit mehreren (3) Olſtriemen. Blüten weiß. Gtg. 451. Molopospermum. Frucht länglich, ſtark eingeſchnürt, des— halb ſehr ſchmale Berührungsflächen der auf dem Querſchnitt ſchwach-4 kantigen Teilfrüchtchen. Blüten weiß. Gtg. 452. Chaerophyllum. Frucht länglich oder linealiſch, längs- eingeſchnürt Rippen gleichmäßig voneinander entfernt, ſehr ſtumpf. Teilfrüchtchen-Querſchnitt halbſtiel-, ſtielrund oder faſt 5 kantig. Blüten weiß, ſeltener gelblich, ſehr ſelten rat. Gtg. 453. ss Frucht faſt ſtielrund, kaum zuſammengedrückt; Berührungsflächen breit. Myrrhis. Frucht lang (1½ em). Teilfrüchtchen am Rücken ſehr gewölbt. Blüten weiß. Gtg. 454 Meum. Frucht eiförmig-länglich; Rippen flügelig. Teil⸗ früchtchen halb-ſtielrund. Verbindungsflächen breit. mit roſa. Gtg. 455. Ligusticum. Frucht eiförmig-länglich; Rippen flügelig. Samen vom Rücken her zuſammengedrückt. Hüllblätter der Döld— chen weißrandig. Blüten weiß. Gtg. 456. Athamänta. Frucht länglich, ſtielrund, in einen Hals verſchmälert, faſt geſchnäbelt, von langen, aufrechten oder wagerecht-abſtehenden Griffeln gekrönt. Rippen unſchein— bar, ſtumpf, nicht geflügelt. Hüllblätter der Döldchen zahlreich. Blüten weiß. Gtg. 457. Silaus. Frucht eiförmig⸗länglich; Teilfrüchtchen halb-ſtiel⸗ rund, mit erhabenen, ſchwach— geflügerten 1 Olſtriemen völlig unſcheinbar. Blüten gelb. Gtg. Foeniculum. Frucht länglich. g Teilfrüchrchen mit dicken, gleichmäßigen Rippen. Olſtriemen in den Thälchen einzeln, ſelten 2—3. Blüten gelb. Gtg. 462. Blüten weiß Familie 97. Umbelliferae, Doldenblütler. O XXII 24. * Prangos. Frucht kahl, länglich. Teilfrüchtchen mit ſchwam⸗ migen oder korkigen 11855 Hauptrippen. Doldenhülle vielblätterig. Blüten gelb. Gtg. 463. 888 Frucht vom Rücken her (d. h. den ſehr breiten Be⸗ ee entgegengeſetzt-) zuſammengedrückt. *) Rippen ungleichweit entfernt (Seitenrippen der Teil⸗ früchtchen von den 3 Mittelrippen weiter abſtehend); bei Archan- gelica iſt der Samen der Fruchthülle nicht angewachſen. Archangelica. Frucht ei- oder länglich-eirund; Seitenrippen flügelig⸗ häutig, einen doppelten Fruchtrand bildend. Samen in der DE 5 ni freiliegend. Blüten weiß oder grünlich⸗ weiß. Gtg. 4 Bergen Frucht kreisrund, verkehrt⸗eirund oder elliptiſch, flachgedrückt, zwiſchen dem Flügelrand und Samen ohne waſſer⸗ hellen Raum. Blüten weiß, grünlichweiß, ſelten gelblich. Gtg. 460. Zozimia. Wie Heracleum, aber Fruchtrand breit und ge= dunſen, dicker als der Griffelfuß; zwiſchen 1 0 1 5 dem Samen ein waſſerheller Raum. Blüten weiß. Gtg. 4 ) Rippen fadenförmig-dünn, gleichweit 1 N abſtehend. Peucedanum. Frucht elliptiſch, eirund oder ſeltener fait kreisrund, flach-zuſammengedrückt, mit ſpitzem oder flügeligem Rand. Kelchzähne 5, zuweilen etwas undeutlich. Blüten gelb, ſelten weiß, ſehr ſelten roſenrot. Gtg. 466. Imperatoria. Wie Peucedanum, jedoch die Kelchzähne völlig verwiſcht. Blüten weiß. Blättchen der doppelt- bis dreimal-dreizähligen Blätter breit-eirund oder keilförmig⸗ länglich, geſägt. Blütenſtand nicht wie Ferula! Gtg. 459. Ferula. Frucht fait ſtets kahl, kreisrund oder eirund— elliptiſch bis verkehrt-eirund. Blüten gelb oder weißlichgrün. Blütenſtand stark, riſpig oder doldentraubig; mittelſtändige Dolden der Aſte fruchtbar und meiſt ſitzend oder kurzgeſtielt; ſeit⸗ liche (unterhalb der Mitteldolde) männlich oder vielehig. Gtg. 465. Gattung 445. Eryngium L., Ellend, Or XXII 24 (eryngion iſt der griechiſche Name dieſer Pflanze). hellen Schüppchen behaftet. gleichmäßigen oder kaum deutlichen Hauptrippen. (häufig graulich oder blaugrün) dornig-gezähnt, Kräuter, ſelten kleine Bäume, gewöhnlich dornig und fait ſtets kahl. gelappt oder zerſchlitzt, ſeltener ganz und ſteif-bewimpert. Kelchzähne ſtarr, ſpitz oder ſtechend; Fruchtkelch mit flachen oder blaſigen, glas— Kronblätter mit langer eingebogener Spitze, wegen der oben eingeſtoßenen Rippe ausgerandet. (Doppelfrucht) faſt ſtielrund, ei- oder verkehrt-eiförmig, mit breiter Berührungs- oder Fugenfläche. Frucht Teilfrüchtchen halb-ſtielrund, mit Blätter Blütchen in Köpfchen. oder Ahren dicht beiſammenſitzend, von Deckblättchen umgeben; der ganze Blütenſtand von einer dornigen, meiſt ſternförmig⸗ ſtrahligen. Hülle umgeben. Blüten weiß oder bläulichweiß bis violett. — 100 Arten der gemäßigten und wärmeren Zone, in Südafrika fehlend. A. ne: nicht langparallel- oder ſtreifennervig, ſondern mit mehr oder weniger verzweigten Nerven. Nur die äußeren Spreuſchuppen des Blütenbodens Zſpitzig. Blattfläche der e 1 vom Blattſtiele deutlich ſich abhebend und vielſpaltig n. 2. Alle B. Grundblätter langparallel-, d. h. ſtreifennervig. 1453. Eryngium amethystinum Z. (syn. E. dilatatum Guss.), Amethyſtblauer Ellend. Süd⸗ europa. Staude, 40—80 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Stengel ſteif, oben doldentraubig— veräſtelt und die Blütenäſte faſt kornblumenblau. Blätter faſt lederig, aderig, herablaufend⸗-fiederſchnittig, dornig⸗gezähnt; Blattteile linealiſch-lanzettlich; Blatt- ſtiele der oberen Blätter ſcheidig-verbreitert; alle an ihrem Grunde g a Hüllblätter der Blüten⸗ köpfe 6—8, linealiſch-lanzettlich, am Grunde ſchwach— verſchmälert, dornig, 2—3 mal länger als die Köpf- chen [bei f. tenuifolium Boiss. (syn. E. multifidum Sibi. et Sm.) {ind die Hüllblätter bisweilen mit 2 oder 4 langen ſeitlichen Stacheln verſehen, außerdem ſind die Blattteile etwas feiner]. Spreuſchuppen des Blütenbodens lanzettlich, etwas länger als der Kelch, die äußeren an jeder Seite mit je 1 Dörnchen verſehen, alſo Zſpitzig. Kelchzipfel eirund⸗länglich, mit Stachelſpitze. Blüten, wie der ganze Blütenſtand ſchön amethyſtblau — E. dilatatum Lam. (syn. E. purpuratum Sm., E. Bourgati Vahl, E. foeti- dum Forsk., E. amethystinum Salzm., nicht Z.!) it durch die an ihrem Grunde kammförmig-be— wimperten, nicht ganzrandigen Blattſtiele ver- ſchieden; Blütenköpfe und Stengel violett. Spreuſchuppen des Blütenbodens 3 ſpitzig (bei E. planum Jedoch nur die äußeren), förmigem Grunde, ungeteilt oder ſchwachgelappt 8 Z. amethystinum. 1453. Grundblätter mit herz⸗ H. alpinum (Tafel 27). 1454. * E. planum. 1455. Pflanzen durch ihre Blätter an Ananasgewächſe erinnernd. Z. bromeliaefolium. 1456. Z. eburneum. 1457. Der Amethyſtblaue Ellend und ſeine etwas niederigere und zierliche Form ſind namentlich im Auguſt beſonders auffallend und eine recht angenehme Erſcheinung größerer Gärten. 1454. Eryngium alpinum L., Tafel 27, 108. Alpen-Ellend. Schweiz, Italien, Kärnten u. ſ. w. Staude, in der Kultur meiſt zweijährig, 30 bis 120 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Stengel aufrecht, äſtig. Grundblätter ungeteilt, geſtielt, tief⸗ herzförmig, ſpitz, ſägezähnig; Stengelblätter ſitzend, handförmig⸗ 3— 5ſpaltig, wimperig⸗geſägt. Hüllblätter des Blütenkopfes 10—20, vielteilig-fiederſpaltig, borſtenförmig⸗gezähnt, bläulich, blaßbläulich⸗lilafarben oder bläulichweiß, länger als der bläulich⸗überlaufene, längliche, faſt cylindriiche Blütenkopf. Blüten weiß⸗ lich oder bläulich. Verwendung wegen der eigenartigen Geſtalt und eigentümlich ſchönen Färbung der Blüten⸗ ſtände vereinzelt oder truppweiſe auf Rabatten oder Raſenflächen. Anzucht und Kultur mühelos; ſ. unten. 1455. * Eryngium plänum T., Flacher Ellend; Mannſtreu. Frankreich, Oſterreich, ꝛc. Staude, 20 bis 50 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Stengel einfach, aufrecht, oben doldentraubig-veräſtelt. Grund⸗ T Gattung 445. Eryngium bis Gattung 447. Trachymene. Fr. 1453 —1458. 395 blätter langgeſtielt, oval⸗herzförmig, kerbſägig, mit zu⸗ Verwendung der Eryngium - Arten einzeln— geſpitzten Zähnen. Untere Stengelblätter kürzer ge= ſtehend oder truppweiſe auf Rabatten, Steingruppen ſtielt, die folgenden ſitzend, am Grunde tiefer gezähnt, und Raſenflächen. Nr. 1453—1455 zieren weſentlich ungeteilt, die oberen 3—öſpaltig, tief-, ſpitz- und durch die ſchöne metalliſche Färbung des ganzen dornig⸗ geſägt. Blüten und oft die ganze Pflanze Blütenſtandes, oft der ganzen Pflanze, deshalb die amethyſtblau. Hüllblätter entfernt⸗dornzähnig, jo- abgeſchnittenen Zweige für Vaſenbouquets 2e. been lang oder etwas länger als die eiförmigen Köpfchen. angenehm; Nr. 1456 u. 1457 zieren durch ihr tropen— Spreuſchuppen des Blütenkopfes ſolang als die Blüt⸗ ländiſches Ausſehen, ſind jedoch noch wenig ver— chen, jedoch nur die äußeren, d. h. unterſten, 3ſpitzig. breitet. Kultur. Nr. 1453 —1455 find winterfeſt; Wie Nr. 1453 verwendbar. ihre ſtarken Wurzeln leiden aber nicht ſelten durch . . übermäßige Näſſe, auch durch ſchroffe Witterungs— 1356. Erynginm eee Zaroche, wechſel (tags Sonnenſchein und Auftauen, nachts Ananasblätteriger Ellend. Mexiko. Staude, bis m. 5 bier it d g e 2 m und drüber hoch werdend. Blütezeit: Spät⸗ wieder Gefrieren); hier iſt e een e 90 ſommer. — Blätter parallelnervig, mit pfriemlichen a a . alpinum. Sie verlangen großen Zähnen, die kürzer als die Blätter breit ſind. kalkhaltigen, durchläſſigen, mehr trockenen, nicht Grundblätter 60-80 em lang, oben zurückgebogen, humusreichen Boden; nötigenfalls iſt Ackerlehm, Bau— breit⸗lanzettförmig⸗linealiſch, die des Blütenſtengels je ſchutt oder Sand beizumengen. Begießen nur nach weiter nach oben, deſto kürzer, gegenſtändig, gekielt, Bedarf. Der Standort muß ſonnig und frei ſein. bogig. Blütenköpfchen zahlreich, rundlich, weißlich, Nr. 1456 u. 1457 ſind zarter; ſie ſind im Herbſt mit etwa walnußgroß; jedes von (meiſt) 10 lanzettlichen, Ballen herauszuheben und an einem nur froſtfreien, zugeſpitzten, wenigzähnigen, das Köpfchen an Länge luftigen Ort, in Erde eingeſchlagen oder in Gefäße überragenden Hüllblättern umgeben. Spreuſchuppen gepflanzt, zu überwintern. Anzucht aus Samen: des Blütenbodens ganz, doppelt ſolang als der Kelch. 190 der 5 Sn an ea d 5 5 RE 3 f . alpinum nicht vor Ende Mai, damit die Wurz 1457. Eryngium ebürneum Dosne., Elfenbein- nicht zu ſtark werden und beſſer durchwintern. Sobald a 1 8 e 15 3 9 die Pflänzchen kräftig genug ſind, ſie an den beſtimmten atter etwas breiter Und ſeſter, etwas rinnenſormig Platz pflanzen, wo ſie im folgenden Jahre blühen und im Bogen zurückgelegt. Stengel ſteifer und werden. Nr. 1456 u. 1457 werden von Ende März ſtärker, mit ihrem Blütenſtand mehr an eine Agave ab ins Lauwarmbeet oder von Ende Mai ab ins erinnernd. Der obere Teil der Stengel, die Blüten- Freie auf ein Saatbeet geſäet, ſpäter überwintert, äſtchen und Blütenköpfchen find glänzend-elfenbein- im zweiten Jahre auf ſo lange, als es nötig iſt, in Sn 995 1 0 5 ig n b buch, die Pflanzſchule verſetzt oder auch in Töpfen kultiviert, m ho te Stenget wenigblatterig, in der oberen bis ſie anſehnlich geworden und den beſtimmten Platz Hälfte mit zahlreichen Aſtchen und einer Menge kleiner, zieren. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; grünlicher Blütenköpfchen. — Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 446. Aciphylla Forst., Stechblatt, = XI 11d; XXII 24 (griechiſch: akis — Spitze, phyllon — Blatt; ſtechende Blätter). Blüten oft zweihäuſig. Kelchzähne deutlich, ſeltener fehlend. Kron— blätter ſpitz oder zugeſpitzt, ſeltener ſtumpf, hohl oder an der Spitze kurz-eingebogen und wegen der nicht eingedrückten Rippe ganz. Frucht länglich, faſt ſtielrund oder zuſammengedrückt, mit breiter Verbindungsfläche. Hauptrippen ſpitzlich hervortretend, die Seiten-, Mittel⸗ und Rückenrippen alle oder zum Teil in ſchmale Flügel ausgedehnt. Früchtchenträger teilig. Kahle, halbſtrauchige, oft grau— grüne Kräuter. Blätter fiederig oder zu linealiſchen, ſtarren Blattſtielen verkümmert. Blütendolden zuſammengeſetzt. Hülle und Hüllchen vorhanden. Blüten weiß. 20 Arten in Neuſeeland und Auſtralien. Kultiviert wird A. squarrosa Forst. (syn. Ligusticum Aciphylla Spr., Laserpitium Aciphylla L. fil.), ſtrauchig, mit fächerförmigen, LS zuſammengeſetzten Blättern und linealiſchen, blaugrünen, ſteifen, ſehr ſtechenden Teilblättern. Kultur wie Coleonema, Nr. Gattung 447. Trachymeéne Rudge, Rauhdolde, G XI 11d; XXII 24 (griechiſch: trachys — rauh, uneben, menis — mondförmiger Körper; rauhe Frucht!). Kelchzähne ſehr klein oder fehlend, ſeltener 1—2 pfriemliche. Kronblätter ganz, ſtumpf. Frucht von der Seite her (in der Richtung der Berührungsfläche) zuſammengedrückt, meiſt flach, am Grunde ausgerandet, oft rauhhaarig oder knotig; Berührungsfläche ſchmal. Teilfrüchtchen von der Seite zuſammen— gedrückt (eins bisweilen fehlſchlagend). Die Hauptrippen den Rand der Frucht bildend, meiſt ſpitz oder pfriemlich, die Mittelrippen ſchwach und bogig, die Seitenrippen auf der Berührungsfläche ruhend. Olſtriemen fehlend oder zart Früchtchenträger ungeteilt. Kräuter, behaart, ſeltener kahl. Blätter 3zählig-geſchlitzt, ſeltener ungeteilt, gezähnt. Nebenblätter fehlen. Hüllblätter linealiſch, oft ver— wachſen. Blüten weiß (oder blau). 14 Arten, in Neukaledonien. 1458. Trachy- Stengel aufrecht, geſtreift, veräſtelt, mit ſtark abjtehen- mene coerü- den Aſten. Blätter wechſelſtändig, fingerförmig-ge⸗ lea Gral. (syn. teilt; die unteren auf 10 cm langen, gerieften Stielen, Didiscus coe- die oberſten ſitzend; Blättchen halbgefiedert, bis 8 em ruleus Hoolc., lang, mit linealiſchen, an der Spitze zwei- oder drei— Huegelia coe- ſpaltigen Läppchen. Blüten himmelblau, in 5—7 rulea hort.) em breiten Dolden. laue Nauh- Verwendung. Dieſe Art iſt die einzige der dolde (Blau- Familie, welche (von dem kopfigen Eryngium abgeſehen) dolde). Neu- blaue Blütendolden trägt, iſt ſomit ſofort kenntlich, holland. Ein⸗ aber auch intereſſant. Sie iſt gewiß ſchön; aber jährig, bis 60 nur für mittlere und größere Gärten zu empfehlen. em hoch Kultur in durchaus lockerem, recht ſandigem Boden, Blütezeit: dem man vorteilhaft etwas Wieſenmoor⸗ oder Heide⸗ Juli bis Sep⸗ erde beimengt; ſonniger Standort. Viel Näſſe verträgt tember. — die Pflanze nicht. Das Begießen geſchieht nach Bedarf Veen. Pflanze drüfig- | und ohne an den Stengel zu plantſchen. Anzucht Blaue Rauhdolde. rauhhaarig. aus Samen. Ausſaat Ende März oder Anfang April 396 Familie 97. Umbelliferae, Doldenblütler. Or XXII 24. lauwarm, in Töpfe oder ins Lauwarmbeet; Die | gegen kalte Witterung und Regengüſſe durch Glas⸗ Pflänzchen in kleine Töpfe verſtopfen und nach Mitte glocken ſchützen, bis ſie kräftig gedeihen, ſoll gute Er⸗ Mai mit 25—30 cm Abſtand auspflanzen. Auch | gebniſſe liefern. — Keimkraft der Sim 3—4 Ausſaat im Mai ins freie Land und die Pflänzchen Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 448. Asträntia L., Sterndolde, Or XI 11d; XXII 24 (griechiſch: aster — Stern; Form der Döldchen). Kelchzähne oder -lappen ſehr ſpitz. Kronblätter mit langer einwärtsgebogener Spitze, ausgerandet. Frucht eiförmig oder länglich, faſt ſtielrund oder vom Rücken her (der Richtung der Berührungsfläche entgegengeſetzt) leicht zuſammengedrückt. Berührungsfläche breit. Hauptrippen der Teilfrüchte 5, erhaben, faltig-gezähnt oder runzelig; Olſtriemen zwiſchen den Rippen deutlich. Früchtchenträger fehlend oder undeutlich. Kahle aufrechte Kräuter. Blätter handförmig⸗gelappt oder ein⸗ geſchnitten; Lappen oder Teile wimperig-gezähnt oder eingeſchnitten. Stengelblätter wenige. Dolden unregelmäßig-zuſammen⸗ geſetzt oder einfach, von meiſt gefärbten großen Hüllblättern ſtrahlig umgeben. Hier und da auch unfruchtbare und länger geſtielte Einzelblüten. 4—5 Arten, in Europa und Weſtaſien. 1459. * Asträntia major Z. (syn. A. candida handförmig- 3—Bteilige Blätter mit freiem mittleren Mill.), Große Sterndolde (f. Grande Astrance, Teile und eirunde, ſtumpfe, kurz⸗ſtachelſpitzige Radiaire; e. Greater Masterwort). Europa, Orient, Kelchzähne. Wächſt in Bayern; Höhe 20-30 em.] auf Bergwieſen. Staude, 30 —60 em hoch. Blüte— 1460. Asträntia minor I., Kleine Sterndolde. zeit: Juni, Juli. — Grundſtändige Blätter handförmig-⸗ — Alpen, Voralpen, Schweiz, Tirol. Staude, 15—30 em Hteilig [bei A. Biebersteinii Trautv. (syn. A. major hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Grundblätter M. B., nicht L.) Z teilig], die Teile länglich-verkehrt⸗ 7—9fingerig; Blättchen ſchmallanzettlich, ſpitz, ungleich⸗ eirund, oft drei Rn eingeſchnitten-doppelſägig, ge- und ſpitz-eingeſchnitten-ſägig; Hüllblätter der Döldchen zähnt oder ganzrandig. Kelchzipfel länglich-eirund, ſehr kurz⸗ borſtentragend. ſtachelſpitzig. Zähne der Fruchtriefen ſpitz. Blüten Stengelblätter und Hüllblätter weiß; Blütenſtielchen weichſtachelig. wenige, faſt — Wohl zierlich, aber weniger auffallend. ſitzend. Blüten 1461. Asträntia helleborifölia Salisb. (syn. klein, weiß, A. maxima Hall., A. heterophylla Willd., A. cau- roſa bis pur- | casica Hohen., nicht Spr.), Nieswurzblätterige purn, in Sterndolde. Kaukaſus, Orient. Staude, 40—60 cm einfachen, hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Erdſtamm kriechend. + N Ag e hübſchen Döld- Grundblätter handförmig-dreiteilig, die Teile faſt Nr LITE Er chen, von denen gleich, länglich, ſpitz, ungeteilt, feingeſägt-bewimpert. i KANN jedes von einer Hüllblätter der Döldchen länger als die Döldchen und n ſehr zierlichen dicht borſtig-geſägt. Kelchzähne lanzettlich, dornig, Ba HN 8 = EN: FAN Krauſe um⸗ die Kronblätter nur wenig überragend. Teilfrüchtchen = SERN 1 3 geben iſt, welche eiförmig-länglich. Blüten rötlich. — , EN Die e e, Verwendung. Die Sterndolden, von welchen ee Blütenblätter A. major am befannteften iſt, ſind ihrer anſprechenden Große Sterndolde. gehalten wird. Haltung, mehr noch ihrer ungemein zierlichen Döldchen Sie beſteht wegen gern geſehen. Vereinzelt auf Rabatten oder aus länglich-lanzettlichen, ganzrandigen oder gegen die | in den Blumengründen (Parterres) größerer Gärten Spitze hin borſtig-geſägten, roſaweißen ſternförmig- ſind fie angenehm, gedeihen in allerlei, am beſten in geſtellten Blättchen, die ſolang oder etwas länger als lehmigem Gartenboden, ſonnig oder halbſchattig, ohne die Döldchen ſind [bei k. involucrata Koch find ſie Pflege. Vermehrung durch Teilung. Anzucht 1½—2 mal ſolang als die Döldchen, bei f. intermedia aus Samen etwas langwierig. Ausſaat möglichſt M. B. pr. sp. (syn. f. tridentata Sep., A. caucasica bald nach der Samenreife in Töpfe oder Käſtchen, Spr.) find fie an der Spitze beiderſeits immer 1—5- auch wohl ins Freie auf ein Saatbeet. Die Pflänzchen zähnig]. Kelchzähne eirund-lanzettlich, lang- in die Pflanzſchule verſtopfen, wo ſie bis zur Erſtarkung ſtachelſpitzig, die Kronblätter überragend. [* A. bleiben. Abſtand ſpäter 30—35 cm. — Keimkraft gracilis Baril. (syn. A. bavarica F. Schultz) hat der Samen kaum länger als ½ Jahr. Gattung 449. Hacquétia NVeck., Hacquetie, O. XXII 24 (nach dem Prof. der Naturgeſchichte Balthaſar Hacquet, * 1714, f 1788, benannt). Von Astrantia wenig verſchieden: Früchtchen glatt, mit 5 fadenförmigen, innen von einem Kanal durchzogenen Rippen. Blüten auf blattloſen Schäften, gelblich, vielehig; die unfruchtbaren Blütchen geſtielt, die fruchtbaren faſt ſitzend. Doldenhülle ſchwach-gefärbt, die einfache Dolde weit überragend. Grundblätter nicht borſtig-bewimpert. — Einzige Art: H. Epipactis DC. (syn. Astrantia Epipactis L. fl., Dondia Epipactis Spr.), Südweſt⸗Europa, auf Wieſen, an bergigen, ſchattigen Orten. Staude, 15 em hoch. Blütezeit: April, Mai. Blätter geſtielt, Hand- förmig⸗3Z—5 lappig. Blütendolden kopfig, von einer etwa Zmal jo großen, meiſt 5—8 blätterigen Hülle umgeben. — Als Doldengewächs zierlich, als Frühlingsblüher angenehm für halbſchattige Stellen von Alpenpflanzen-Anlagen; auch im Park an lichten Stellen in lehmigem, mit etwas Laub- oder Moorerde vermiſchtem Boden gedeihend. Anpflanzung am beſten truppweiſe. Gattung 450. Aegopödium L., Geißfuß (Gierſch), O XI 11d; XXII 24 (griechiſch: aix, aigos — Geiß, pous, podos — Fuß). Kelchzähne undeutlich. Kronblätter mit einwärtsgebogener Spitze und wegen der eingedrückten oder eingeſtoßenen Rippe ausgerandet. Griffelfüße dick, faſt kegelförmig, mit ganzrandigem Rande. Frucht eiförmig-länglich, von der Seite her zuſammengedrückt; Teilfrüchtchen 5 kantig, vom Rücken her ſchwach-zuſammen⸗ gedrückt. Hauptrippen dünn, gleichmäßig⸗abſtehend Olſtriemen in den Thälchen fehlend oder einzeln. Früchtchenhalter 2 ſpaltig. Staude mit weitkriechenden Erdſtämmen. Hüllblätter der Dolden wenige oder fehlend. Blüten weiß. Einzige Art: 1462. Aegopödium Podagräria Z., Gemeiner Staude, 50— 100 em hoch. Blütezeit: Juni bis Geißfuß. Europa, an Bächen, Zäunen, Gebüſch gemein. Auguſt. Stengel gerillt, kahl; untere und mittlere Blätter meiſt doppelt⸗dreizählig, mit einmal⸗dreizähligen und ungeteilten abwechſelnd; Blättchen eirund⸗länglich, ungleich⸗ſcharfgeſägt. Oberſte Stengelblätter einmal- dreizählig; bei f. foliis variegatis die Blätter ſchön gelblichweiß-bunt. Dolden groß, flach, vielſtrahlig; Hüllblätter bei Dolde und Döldchen meiſt fehlend. Blüten weiß. Verwendung. Der Geißfuß liebt lehmig-humoſen, etwas feuchten Boden und iſt in den Gärten eines unſerer läſtigſten Unkräuter. Aber unſer Geißfuß wächſt an nicht zu trockenen Stellen ſehr gut im Gattung 448. Asträntia bis Gattung 454. Myrrhis. ſprucht etwas mehr Licht. Nr. 1459 —1463. 397 Schatten der Bäume begrünt jo Plätze, auf welchen außer Epheu, Sinngrün und wenigen anderen wegen Lichtmangels nichts mehr wachſen will. Deshalb wird er in großen Anlagen nicht ſelten zu Tauſenden angepflanzt. — Die buntblätterige Form, eine ſehr ſchöne und gewiß willkommene Pflanze, bean— Man verwendet ſie unter lichtem Ziergeſträuch, auch als Einfaſſung u. ſ. w., und hat nur dafür zu ſorgen, daß ſie nicht läſtig wird. Werden die Blütenſtengel zeitig entfernt bezw. abge— mäht, ſo wuchern die Erdſtämme um ſo lebhafter. Gattung 451. Pimpinélla Z., Bibernelle, = XI 11d; XXII 24 (lat.: bipinella — doppeltgefiedert; bezüglich der Blätter; daraus Pimpinella). Griffelfüße dickpolſter- oder kegelförmig, mit ganzem Rande. Frucht eiförmig, oder breiter als lang, ſeltener eiförmig-länglich, von der Seite mehr oder weniger zuſammen— gedrückt, an den breiten Verbindungsflächen oft eingeſchnürt. Teilfrüchtchen ſtielrund-5 kantig oder vom Rücken her zuſammengedrückt. Hauptrippen gleich. Olſtriemen in den Thälchen zu mehreren, meiſt zu Zen, augenfällig oder ſehr fein. Hüllblätter der Dolden fehlend, ſelten 1—2, die der Döldchen wenige, klein, oder meiſt fehlend. Stauden (P. Anisum L, Anis, einjährig). 60— 70 Arten der nördlichen Halbkugel. Einheimiſch find: * P. magna L., Stengel beblättert, kantig-gefurcht, 15—100 cm hoch. Fiedern kurzgeſtielt. Blüten im Juni bis Herbſt, weiß oder rot. — * P. Saxifraga L., Stengel 10—60 em hoch, ſtielrund, zartgerillt, oberwärts faſt blattlos, Fiedern ſitzend; f. nigra Willd., kurz-grauhaarig; durchgeſchnittene Wurzel meiſt bald blau werdend. Blüte weiß. Bisweilen zweckmäßig zu verwenden. Gattung 452. Molopospermum Koch, Striemenſame, = XI 11d; XXII 24 (griechiſch: molops, molopos — Strieme, sperma — Samen). Kelchzähne kurz, ſtumpf, abfallend. Frucht länglich, von der Seite zuſammengedrückt, und die Berührungs- oder Fugenfläche der beiden Teilfrüchtchen ſo ſchmal, daß die Frucht an beiden Seiten ſehr eingeſchnürt erſcheint. Teilfrüchtchen auf dem Querſchnitt ſchwach-4 eckig; die Kielrippe und Mittelrippen in dick— liche Flügel ausgedehnt, die Seiten an der Berührungsfläche kaum erhaben. Olſtriemen in den Thälchen einzeln, groß Früchtchenträger 2 teilig. Ausdauerndes, hohes, kahles Kraut mit äſtiger fleiſchiger Wurzel. Blätter ſehr groß, fiederig-zuſammengeſetzt. Dolden vielſtrahlig. Hüllblätter der Dolde und Döldchen alle linealiſch oder eins oder das andere auch blattförmig fiederſpaltig. Einzige Art: 1463. Molopospermum peloponnesiacum C. bis in den Juli hinein ſchön grün bleibt. Die ſonſt Koch (syn. M. cicutarium DC., Cicutastrum pel.(!) | fo maleriſche Pflanze verliert dann ihre Schönheit. Fabr., Ligusticum peloponnesiacum Z., L. pelo- Ihr Platz iſt in landſchaftlichen Gärten, und zwar, da ponnense Lam., L. cicutarium Lam., Athamanta ſie feuchten, kräftigen Boden liebt, als Schaupflanze Golaka Aacg., A. Galatta Emel.), Gemeiner am Ufer von Teichen, Bächen, auch auf Raſen und Striemenſame (fr. Livéche du Peloponnèse; an ſonſtigen friſchen Orten, wo ſie durch ihre Rieſen— e. Water-Hemlock-like Bladder-Seed). Mittel- und blätter auffällt. Vermehrung durch Teilung. An— Südeuropa. Staude, 1½ m hoch. Blütezeit: Juni. zucht aus Samen. Ausſaat in Töpfe oder an eine — Blüten klein, gelblichweiß, in regelmäßigen ſich etwas friſch erhaltende, aber luftige Stelle ins Dolden. Es giebt auch eine buntblätterige Form freie Land. Die Samen keimen ziemlich unregel— f. foliis variegatis. mäßig; man muß alſo abwarten, wie viele nach dem Verwendung. Die Belaubung und die Haltung Erſcheinen der erſten Pflänzchen noch folgen werden. ſind das Hauptverdienſt dieſer Pflanze, die aber nur Gattung 453. Chaerophyllum L., Kälberkropf, O. XI 11d; XXII 24 (griechiſch: cbairo — fich freuen, phyllon — Blatt; ſchöne Blätter). Kronblätter länglich oder keilförmig, mit langer oder kurzer eingebogener Spitze, ausgerandet oder faſt ganzrandig. Griffelfüße klein. Frucht länglich oder linealiſch, von der Seite her zuſammengedrückt oder bei den Berührungsflächen eingeſchnürt. Früchtchen ſchnabellos, Halb-ftielrund oder faſt ſtiel— rund, ſeltener faſt 5 kantig. Rippen gleichmäßig voneinander entfernt, ſehr ſtumpf (die ſeitlichen bilden den Rand). Olſt riemen in den Thälchen einzeln. Eiweiß auf dem Samenquerſchnitt halbmondförmig. — Kräuter, ein-, zweijährig oder ausdauernd, bisweilen mit Knollen- oder Rübenwurzel. Blätter fiederig-, ſeltener dreizählig-zuſammengeſetzt. Hüllblätter der Dolden 1—2 oder fehlend, die der Döldchen unbeſtimmt. Blüten weiß, ſeltener gelblich, bei C. roseum M. B. roſenrot. 30 Arten, in Europa, Nord- und Mittelaſien, Nordafrika, 2 in Nordamerika. — Z. B.: C. roseum M. B., Kaukaſus, Staude, 20—40 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli (2). Pflanze wenig veräſtelt. Blätter doppelt-fiederſchnittig, Döldchenhüllblätter länger als die Döldchen. Blüten roſenrot. Frucht kurz. Eine der wenigen rot blühenden Pflanzen dieſer Familie. Sie ift recht hübſch für Steingruppen, auch zur Ausſchmückung von Böſchungen und am Fuße von Ruinen. Sonnige Lage, durchläſſiger Boden. Ausſaat bald nach der Samen— reife in Töpfe; Behandlung die der harten Stauden. Keimkraft der Samen kaum 1 Jahr; Keimung nach Frühjahrsſaat meiſt erſt im folgenden Jahre. Gattung 454. Myrrhis Scop., Süßdolde, Or XI 11d; XXII 24 (griechiſch: wyrrba, die wohlriechende Myrrhe; geriebene Blätter wohlriechend). Kelchzähne ſehr klein oder undeutlich. Aron- blätter keilförmig, verkehrt-eirund oder länglich, ausgerandet oder 2lappig. Frucht verlängert, kurz⸗-geſchnäbelt, kaum zuſammengedrückt. Berührungsfläche breit. Teilfrüchtchen am Rücken ſehr gewölbt; Hauptrippen gleichmäßig, dicklich, ſehr erhaben, faſt flügelig; Kielrippe oft rauh. Olſtriemen in den Thälchen einzeln, ſehr zart (oder auch fehlend?). Samen von einer doppelten Haut bedeckt. Früchtchenträger Aſpaltig. Ausdauernde zottige Kräuter. Blätter fiederig-zuſammengeſetzt; die Teile fieder- ſpaltig und gezähnt. Blätter der Hülle 1—2 oder fehlend; die der Hüllchen unbeſtimmt. Nur 2 Arten; davon in Kultur: * M. odorata Scop. (syn. Scandix odorata L., Chaerophyllum odoratum Lam., Lindera odorata Aschers.); Gebirge Europas, in Grasgärten, auf Waldwieſen. Staude, 50-120 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni Aromatiſche, nach Anis duftende Pflanze („Spaniſcher Kerbel“). Blätter dreimal- (ſeltener doppelt-) fiederteilig; ihre Blättchen wieder fiederſpaltig und kurzzottig. Blüten weiß. Hüllchenblätter lanzettlich, zugeſpitzt, bewimpert, zurückgeſchlagen. Früchte verhältnismäßig groß (1½ cm), länglich, glänzend-dunkelbraun. — Sit in Parks und Anlagen am Rande von größeren Gehölzgruppen oder an „bewaldeten“ Abhängen in etwas ſchattiger Lage und nicht zu trockenem Boden ganz angenehm. Abſtand der Pflanzen etwa 50 cm. Vermehrung durch Teilung. Bald nach der Reife (im Auguſt, September) ins Freie geſäet, keimt der Samen im folgenden Frühling, im Frühling geſäet liegt er 1-2 Jahre. Keimkraft 1—2 Jahre. 398 Familie 97. Umbelliferae, Doldenblütler. O XXII 24. Gattung 455. Meum Jacg., Bärenwurz, O XI 11d; XXII 24 (griechiſch: meion — kleiner; Blätter wie Pflanze kleiner als bei anderen Gattungen). Kelchzähne undeutlich. Kronblätter eirund, etwas zugeſpitzt, bald ganz und an den Spitzen kaum etwas einwärtsgebogen, bald mit kurz-einwärtsgebogener Spitze und dann wegen der eingedrückten Rippe oben ausgerandet. Frucht eiförmig-länglich, auf dem Querſchnitt faſt ſtielrund, mit breiter Verbindungsfläche; die Teilfrüchtchen halbſtielrund. Die Hauptrippen ſind erhaben, flügelförmig und gleich; Ol⸗ ſtriemen zahlreich. Träger der beiden Teilfrüchtchen teilig. Samen vom Rücken her zuſammengedrückt oder halbmon dförmig, ſchwächer oder ſtärker ausgehöhlt. Ausdauerndes, kahles Kraut. Blätter zumeiſt grundſtändig, fiederig-vielſpaltig⸗ zuſammengeſetzt, die äußeren Teile borſtenförmig, faſt haarfein und büſchelig. Linealiſche Hüllblättchen bei Dolde und Döldchen vorhanden oder fehlend. — Einzige Art der weſt- und mitteleuropäiſchen Gebirge: M. Meum Karst. (syn. . athamanticum Jacq., Aethusa Meum L), bis 30 em hohe Staude; bildet federbuſchartige Büſche von dunkel-ſaftgrüner Farbe. Blütendolden über dem Blätterbuſch ſtehend, weiß, bisweilen purpurn — Anpflanzung im Raſen und zu kleinen Gruppen, am beiten halbſchattig. Kultur in jedem nicht zu trockenen Gartenboden wie bei Ferula. Ausſaat am beſten bald nach der Samenernte, in Töpfe oder ins freie Land. Keimkraft der Samen 1 Jahr; Keimung unregelmäßig. Gattung 456. Ligüsticum L., Ligurienkraut, O XI 11d; XXII 24 (lat.: Liguria — Ligurien, wo einige Arten wild wachſen). Von Meum nur verſchieden durch: Kronblätter keilförmig oder breit, an den Spitzen lang-einwärtsgebogen oder eingefaltet und deshalb ausgerandet oder Llappig. Frucht eiförmig oder länglich, mit flügeligen Rippen Samen vom Rücken her zuſammengedrückt, an der Fugenſeite flach oder ſeicht-gehöhlt. Aus⸗ dauernde, hohe oder niedere kahle Kräuter. Blätter fiederig- oder dreimalfiederig-zuſammengeſetzt. Dolden meiſt vielſtrahlig; Blüten weiß. — 20 Arten der nördlichen Halbkugel. Z. B.: * L. Mutellina BHgp. (syn. Meum Mutellina Guertn., Phellandrium Mutel- lina L.), auf Alpentriften bis zum ewigen Schnee; Staude, 20—50 cm hoch. Blütezeit: Juni, Juli. Blätter doppeltfiederteilig; die Fiederchen wieder feinteilig und die Zipfel linealiſch-lanzettlich, ſtachelſpitzig, ungeteilt oder 2—3 ſpaltig, 2—4 mm breit. Blättchen 1. Ordnung geſtielt und erſt höher über dem Grunde geteilt (bei dem ſehr ähnlichen eum Meum Karst. ſitzend und ſchon am Grunde geteilt). Blüten weiß, meiſt roſa-überlaufen, vor dem Aufblühen purpurn. Hüllchenblätter lanzettlich, weißrandig. Verwendung zur Ausſchmückung von Steingruppen. Gedeiht in Wieſenmoorerde mit Lehmerde gemiſcht. Anzucht 2c. wie bei Ferula, Gattung 457. Athamänta Koch, Augenwurz, O XI 11d; XXII 24 (griechiſch: Athamas, Gen. Athamantos, nach der Mythe Vater von Phrixos und Helle). Kronblätter am Grunde oft zuſammengeſchnürt, mit ſehr lang eingebogener Spitze, ausgerandet oder zweilappig. Frucht länglich, ſtielrund, in einen Hals verſchmälert; Teilfrüchtchen halbſtielrund; ihre Hauptrippen ſind ſtumpf und wenig anſehnlich, alſo auch nicht flügelig. Olſtriemen in den Thälchen einzeln. Früchtchenhalter teilig. Samen mit ziemlich flacher Berührungsfläche. Stauden, kahl oder weichhaarig. Blätter drei⸗ malfiederig-zuſammengeſetzt, mit ſchmalen Zipfeln. Dolden vielſtrahlig. Hüllblätter der Döldchen zahlreich. Blüten weiß. Kronblätter kahl oder behaart. Frucht behaart. — 2 bis 3 Arten, in Europa und Weſtaſien. Z. B. A. Matthioli Wulf. (syn. Libanotis rupestris Scop.), Kleinaſien, Banat, Kärnten. Blütezeit: Juni, Juli. Die Stengel zart, ſtielrund, geſtreift, äſtig, beblättert; Blätter kahl, im Umriſſe dreieckig, faſt dreimal-fiederig-zuſammengeſetzt, mit dünnen fadenförmigen, flachen, ſpreizenden Zipfeln. Doldenſtrahlen 20—25 [bei A. cretensis L. 8—9], kurz, ſeidenhaarig. Blüten weiß. Frucht länglich-lanzettlich, an der Spitze verſchmälert. Bildet ſchöne, zierliche Büſche und giebt eine herrliche grüne Belaubung für Steingruppen und Felſenanlagen. Sie ſei nachdrück⸗ lichſt hierfür empfohlen! Gedeiht in lehmiger Raſenerde ſehr leicht. Gattung 458. Archangélica Hon., Engelwurz, O XI 11d; XXII 24 (griechiſch: archangelos — Erzengel). Kelchzähne undeutlich oder klein und wenig hervortretend. Kronblätter verkehrt-eirund oder länglich, mit eingebogenem Spitzchen und wegen der kaum eingedrückten Rippe faſt ganzrandig. Griffelfüße meiſt mit verbreitertem, welligem Rande. Frucht ei- oder länglich-eiförmig, vom Rücken her (der Fugenfläche entgegengeſetzt) mehr oder weniger zuſammengedrückt; Berührungsfläche breit. Teilfrüchtchen zuſammengedrückt, bald faſt linſenförmig; die Seitenrippen flügelig⸗ häutig und einen doppelten Fruchtrand bildend. Die Kielrippe und die Mittelrippe wenig erhaben und nicht geflügelt. Olſtriemen in den Thälchen mehrere. Fruchtträger 2teilig. Hohe, meiſt zweijährige Kräuter. Blätter fiederig-zuſammengeſetzt, die letzten Zipfel meiſt breit und gezähnt. — 5 Arten, im nördlichen Amerika und Aſien. In Europa nur: 1464. Archangelica Archangeliea Karst. (syn. A. officinalis Hoffm., A. sativa Hess., Angelica Archangelica L., Angelica litoralis Fr.), Gebräuchliche Engelwurz. Europa, in Schluchten höherer Gebirge und auf feuchten Gebirgswieſen. Zwei— jährig, 1½—2½ m hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Stengel dick, ſtielrund, gerillt. Blätter ſehr groß, doppelt⸗fiederteilig; Blättchen herzförmig-eirund, un⸗ gleichgeſägt, die endſtändigen drei-, die ſeitlichen meiſt zweilappig; Blattſtiele ſtielrund, obere buchtig-aufge- blaſen. Blütendolden groß, mehlig - weichhaarig. Blüten grünlichweiß. Samen in der Frucht— ſchale frei oder kaum angewachſen. Verwendung. Dieſe ſtattliche Pflanze ver- Hüllblätter ſehr wenige, klein oder fehlend; Hüllchenblätter unbeſtimmt, borſtenförmig, klein. dient in großen Gärten, in Landſchaftsgärten, Parks und Anlagen mit kräftigem oder etwas feuchtem Boden alle Beachtung als Einzel- oder Schaupflanze; ſei es auf größeren Raſenflächen, Parkwieſen oder in der Nähe von Seen und Teichen. Kultur. Sie gedeiht in jedem guten Gartenboden. Sie iſt ſtreng zweijährig, erreicht alſo erſt im zweiten Jahre ihre ganze Schönheit; ſie ſäet ſich gern durch Samen— ausfall ſelbſt aus, und man braucht dann meiſt nichts weiter zu thun, als die Pflänzchen auf 1 m Abſtand zu verziehen. Ausſaat am beſten bald nach der Samenreife; erſt im kommenden Frühling geſäet, liegen die Samen bisweilen 1 Jahr im Boden. — Keim- kraft der Samen 1 bis höchſtens 2 Jahre. Gattung 459. Imperatöria L., Meiſterwurz, Or XI 11d; XXII 24 (lat.: imperator — Kaiſer, Herrſcher; bezieht ſich auf die arzneiliche Kraft). Kelchzähne undeutlich oder verwiſcht. Kronblätter ver— kehrt⸗herzförmig. Frucht vom Rücken her flach⸗ oder linſenförmig⸗zuſammengedrückt; Fruchtrand dicklich und ſpitz, oder breit⸗ flügelig; Teilfrüchtchen in der Mitte mehr oder weniger gewölbt, ſeltener faſt flach. Hauptrippen fadenförmig, gleichweit abſtehend; Nebenrippen fehlend. dreimal-3 ſchnittig; Blättchen eirund oder länglich, geſägt. in Europa und Nordamerika. Z. Olſtriemen in jedem Thälchen 1—2. Kahle Stauden. Stengel ſtielrund, geſtreift. Blätter doppelt- oder Hülle fehlt; Hüllchen klein, wenigblätterig. — Mehrere Arten, B.: * I. Ostruthium T. (syn. Peucedanum Ostruthium Koch), Europa, auf Gebirgswieſen, 30 bis 100 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. Blätter doppelt⸗dreizählig; Blättchen breit⸗eirund, doppeltgeſägt: die endſtändigen 3 ſpaltig, die ſeitenſtändigen zweiſpaltig; Blattſcheiden häutig, aufgeblaſen. Blüten weiß. — In großen Gärten zerſtreut ſehr wohl als Zier⸗ gewächs verwendbar. Gattung 454. Meum bis Gattung 460. Heracl&um. Nr. 14641470. 399 Gattung 460. Heracléum L., Herkuleskraut (nicht Heilkraut, nicht Bärenklau), Our XI 11d; XXII 24 (griechiſch: herakleion, von Herakles Herkules). Kelchzähne undeutlich oder mehr oder weniger deutlich. Kronblätter verkehrt-herz⸗ förmig oder tief 2lappig, meiſt ungleich: die nach außen gerichteten meiſt „ſtrahlend“. Fruchtknoten faſt ſtets flaumhaarig. Frucht vom Rücken her flach zuſammengedrückt oder in der Mitte kaum gewölbt, am Rande flügelig⸗-abgeflacht und der Frucht— rand dünner als der Griffelfuß bleibend. (Vergl. Zozimia!). den Rand berührend oder von dieſem bedeckt. kürzer als die Frucht, ſelten den Grund erreichend. — borſtige, ſelten kahle Kräuter. Teile breit, lappig⸗-gezähnt, ſeltener klein. Rippen ſehr fein; die Seitenrippen von den 3 Rückenrippen entfernt, Olſtriemen einzeln (ſehr ſelten zu 2) in den Thälchen, Ausdauernde oder 2jährige hohe oder niedrige, weichhaarige, rauhe oder Blätter bald ſehr groß und breit-gelappt, bald gefiedert, bald fiederig-(ſeltener 3zählig-) geſchlitzt; Dolden oft ſehr groß. Hülle vorhanden oder fehlend; Hüllchen unbeſtimmt-blätterig. oft keulenförmig und 60 Arten der gemäßigten Gegenden der alten Welt; eine (H. Douglasii DC.) in Nordamerika. 1m und drüber hohe, großblätterige Kräuter. bindungs⸗) flächen der Teilfrüchte mit 2 Olſtriemen! (nicht M. et K.“) fadenförmig⸗-ſchwachkeuligen] Olſtriemen. A. Blätter einfach, gelappt oder geteilt. Meiſt 2—3 jährig. Rückenſeiten der Frucht mit keulen förmigen [nur bei H. asperum M. B. Döldchen mit Hüllchenblättern; Fugen-(Ver— Hierher H. palmatum Baumg. (syn. H. asperum M. et K., nicht M. B.“; H. Pollinianum H. villosum. 1465. Bertol., H. Orsinii Guss.), Südeuropa, 2—3 jährig, 1½ —2 m hoch, mit unbewehrter, kahler oder unter der Lupe ſchwach-weich— haariger Frucht. — Beſonders aber . B. Blätter Z ſchnittig (3 blätterig) — C. Blätter fieder⸗ oder doppelt⸗fiederſchnittig. 1. Pflanzen 2—3 jährig 2. Pflanzen mehrjährig (Stauden). . 1465. Heraclöum villösum Fisch. (syn. H. pyrenaicum M. B., nicht Lam. ]; H. giganteum hort., H. subvillosum Stev., Barysoma villosum Bnge.), Zottiges Herkuleskraut. Taurien, Kaukaſus, auf ſchattigen Felſen. Zwei- bis dreijährig, 1½ bis 2 m hoch. Blütezeit: Sommer. — Blätter groß, oberſeits grün, ſchwachflaumig, unterſeits angedrückt— ſpinnwebig⸗graulich, auf am Grunde ſtark aufgeblaſenem Blattſtiel, dreiteilig oder handförmig-geteilt, buchtig- fiederſpaltig, gezähnt. Blütendolden mit zahlreichen kreuz⸗borſtigen Strahlen; Fruchtblätter dicht weich— warzig⸗wollig. Frucht eirund-elliptiih, am Rande oder allſeitig borſtig-beſtachelt. Olſtriemen keulenförmig, etwa von ¼ Fruchthüllenlänge. 1466. Heracl&um platytäénium Boiss. (syn. H. eminens Zange), Breitrandiges Herkuleskraut (fr. Berce &minent; e. Eminent Cow Parsnip). Orient. Zwei⸗ bis dreijährig, 1¼ —2 m hoch. Blütezeit: Sommer. Blätter ſehr groß, oft 60 cm, und von einem ſtark ſcheidig-aufgeblaſenen Blattſtiel geſtützt, oberſeits ziemlich kahl, unterſeits ſpinnwebig-weißlich, die unteren dreiſchnittig und dieſe Teile geſtielt [bei H. spathiphyllum C. Loch kaum geſtielt, weil herablaufend, auch glänzend und ſchärflich], herzförmig, breit⸗ und ſtumpf⸗handförmig⸗gelappt, feingekerbt; die oberen Blätter dreiteilig. Blütenſtand weichkurzhaarig. Blütendolden ſehr groß, bisweilen 30 cm und darüber breit, vielblütig. Kronblätter weiß, die randſtändigen ſtrahlend. Fruchtknoten wollig. Frucht groß, warzig— kurzhaarig oder kahl, verkehrt-eirund, ſehr eingedrückt; Olſtriemen breit (am Grunde 1 mm), keulenförmig, etwa von ¼ Fruchthüllenlänge. Verwendung. Iſt in gutgedüngtem Boden mit ſeinen Rieſenblättern und Rieſendolden weithin auf— fallend und durchaus zu empfehlen. Auch ausge— fallener Samen giebt herrliche Pflanzen. Ob es ſchöner iſt als H. persicum und H. pubescens ſei dahingeſtellt. 1467. Heracleum lanätum Michæ., Wolliges Herkuleskraut. Pennſylvanien, Canada, auf feuchten Wieſen. 2—3 jährig, 1½ —2 m hoch. Blütezeit: Sommer. — Blätter unterſeits filzig, dreiſchnittig; die Teile (Blättchen) geſtielt, rundlich-herzförmig, ge- lappt. Hüllchenblätter der Döldchen lanzettlich. Früchte eirund⸗kreisförmig. Kronblätter weiß; ob länglich? — Sehr empfehlenswert. 1468. * Heracleum Sphondylium Z., Gemeines Herkuleskraut. Europa, auf Wieſen, in Wäldern H. platytaenium. 1466. H. lanatum. 1467. H. Sphondylium. 1468, H. caspicum. 1469. H. pubescens. 1470. H. persicum. 1471. H. Lehmannianum. 1472. und Gebüſchen. Zwei- bis mehrjährig, 60—150 em hoch. Blütezeit: Juni bis Herbſt. — Stengel ge— furcht, ſteifhaarig, hohl. Blattſcheiden bauchig; Blätter 1—3paarig-gefiedert, ſelten tief-fiederſpaltig, rauh— haarig; Fiedern lappig oder handteilig, geſägt; End— blättchen dreilappig. [Bei f. elegans Jacg. ſind die Lappen verſchmälert und verlängert; bei k. angusti— folium Jacq. die Blättchen fiederſpaltig, die Teile verlängert-lanzettlich und ihr Endblättchen dreiſchnittig, 7 teilig.) Hülle der Dolden fehlend oder 1- bis mehr- blätterig; Hüllchenblätter der Döldchen lanzettlich— pfriemlich. Dolden mittelgroß, mit ſtrahlenden Rand— blüten. Fruchtknoten dichtbehaart [bei f. sibiricum L. pr. sp. (syn. H. flavescens Baumg.) Fruchtknoten faſt kahl, rundlich-oval und auch die Kronblätter faſt gleich, weniger ſtrahlendſ. Frucht oval, ſtumpf, ausgerandet, zuletzt kahl. Verwendung höchſtens in Parks und großen Anlagen. 1469. Heraclèéum cäspicum DC., Kaspiſches Herkules kraut. Am Kaspimeer. 2—3 jährig (oder Staude ?), 1—2 m hoch. Blütezeit: Sommer. — Blätter fiederſchnittig, ſcharf; Fiedern verlängert, ein— geſchnitten-gezähnt, zugeſpitzt. Hüllblätter der Dolden linealiſch, am Grunde verbreitert; Hüllchenblätter der Döldchen borſtenförmig; alle mit langen Zottel— haaren bewimpert. Früchte verkehrt-eirund, auch die jüngeren kahl. — Empfehlenswert. 1470. Heracl&um pubescens M. 5. (syn. H. caucasicum Stev., H. gummiferum Wüld., Sphon- dylium pubescens Zoffm.), Weichhaariges Serkufes- kraut (fr. Berce duvetee; e. Downy Cow Parsnip). Kaukaſus, Taurien. 2—3 jährig, 1 / —2⁰ cm hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Blätter oberſeits kahl, unterſeits weichhaarig, 2—3 paarig-fiederſchnittig; Fiedern mit elliptiſchen, kurzzugeſpitzten Fiederlappen, die unteren kurzgeſtielt. Blütenſtand borſtig-ſchärf⸗ lich; Dolden vielſtrahlig. Kronblätter weiß, die randſtändigen ſtrahlend. Fruchtknoten dicht-kurzhaarig. Frucht elliptiſch, rückſeitig zerſtreut-ſpinnwebig-behaart, am Rande beſtachelt. Oldrüſen der Rückenſeiten von / Fruchthüllenlänge, dick und ſtark keulenförmig. — Formen dieſer Art find: f. Wilhelmsii Fisch. et Lallemant pr. Sp., Frucht auf der ganzen Fläche beſtachelt; mehrere Stacheln in eine angedrückte Borſte verlängert. f. trachy- loma Fisch. et Mey. pr. sp., Frucht auf der ganzen 400 Familie 97. Umbelliferae, Doldenblütler. Or XXL 24. Fläche von langen Warzenhaaren borftig, am Rande | Nücdenfeiten von ?/, der Fruchthüllenlänge, die je 2 an mit Weichſtachelchen. jeder Verührungsfläche etwas auseinandergehend und Heracleum pubescens und ſeine Formen gehören ſolang als die Teilfrüchtchen. Teilfrüchtchen 11 bis zu den ſchönſten der ganzen Gattung, werden auch 12 mm lang, 7—8 mm breit. vielfach kultiviert. Schöner bleibt aber wohl: | Ganz vortreffliche Art, zwar nicht jo hoch 5 . und umfangreich als H. persicum, H. pubescens, . 1471. Heracleum, persicum Pes). (syn. H. H. eminens, jedoch mit dem ins Gewicht fallenden glabrescens Boiss. et Hohen.), Perſiſches Serkules- kraut (e. Tree-Parsnip). Perſten. 2—Ijährig, 2 Vorzug, ihr friſches Grün bis zum Herbſt gut zu er- bis 2½ m hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Blätter halten, während alle übrigen Arten ſchon im Auguſt 5 f e des zweiten (bisweilen erſt dritten) Lebensjahres ihre groß, dünn, anisduftend, oberſeits völlig kahl, unter- Schönheit verlieren. ſeits kurz⸗weichhaarig, fiederſchnittig, oft doppelt⸗fieder⸗ Heracleum Peichtini horn cht lin 89, 5 mit großen, oberſeits hellgrünen, unterſeits weiß⸗ Blattfedern filzigen Blättern mit einer Fiederteilung, welche an % das Geweih eines Damhirſches erinnert, hat vor den bereits genannten Arten keinen Vorzug. — g Verwendung der Herkuleskräuter. Gut kultivierte, oder vielmehr auf fettem Boden wachſende Pflanzen ſind ganz hervorragende Erſcheinungen, lappen geteilt die in Ziergärten als Einzel- oder Schaupflanzen, in Blüteſtannd großen Landſchaftsgärten, Parks, öffentlichen Anlagen u. ſ. w. auch truppweiſe beiſammen von bedeutender wahlen, ae eee Task deren untere geſtielt ſind; alle aber ſind in lange, lan⸗ zettliche Fieder- eic die ga des H. Sphondylium sibiricum, die aber beide weniger ſtändi 910 großartig) den Fehler, ſchon Ende Juli oder bei trahlend kräftiger Ernährung im Auguſt ihres zweiten oder Fruchtk 11 101 dritten Lebensjahres ihre Schönheit raſch zu verlieren 8 und dann abzuſterben, ſodaß dann andere Zier⸗ . Sertufsteaut 90 weihen pflanzen noch an die kahl gewordene Stelle treten Warzenhaaren beſetzt. Frucht verkehrteirund-länglich, hf, Pflanzen zie e, die ain b ode besser rückſeitig ſpinnwebig-zottig, am 10 beſtachelt, 12 Herbſt zuvor aus Samen erzogen wurden oder aus bis 15 mm lang, ſtark riechen Olſtriemen der Samenausfall hervorgingen. Das Laub erwachſener auen dick und keulenförmig, von / der Frucht⸗ Pflanzen bildet oft Büſche von faſt 4 m Durchmeſſer ee . n 1 ; Auch am Fuße von Ruinen, an Teichen und Bächen, Dieſe nee ee e Art it vielleicht die auf Parkwieſen 2c. ſind die Herkuleskräuter ſehr ange⸗ ſchönſte der Gattung; wegen der länger anhaltenden bracht; als „Kuhpaſtinak“ auch Viehfutter. Kultur Friſche der Belaubung ſei ſie beſonders empfohlen. in jedem etwas feuchten oder kräftig gedüngten, 1472. Heraclöum Lehmanniänum Dnge. (syn. thunlichſt lehmig-humoſen Boden mühelos. In anderen H. Lallemantii hort., fälſchlich Lallemanni), Leh- Bodenarten muß man durch Waſſer und Düngung manns Herkuleskraut. Kleinaſien. Staude, nachhelfen. An etwas ſchattigem Standort bewahren 1—1¼ m hoch. Blütezeit: Sommer. — Stengel ſie ihre Friſche am längſten. Anzucht aus Samen. ſtark. Blätter oberſeits kahl, unterſeits grün, dicht⸗ Ausſaat am beiten gleich nach der Samenreife oder und weichflaumig, die unteren find fiederſchnittig, mit doch noch im Jahre der Ernte an den beſtimmten 2—3 Paar großer Fiedern; die ſeitlichen Blättchen Platz, ſonſt auf ein Saatbeet und die Pflänzchen im (Fiedern) 15—20 cm lang, verkehrteirund-fiederſpaltig, letzteren Falle alsbald auspflanzen. An geeigneten das endſtändige aus keilförmigem Grunde dreiteilig Orten laſſe man die Pflanzen ihre Samen ſelbſt aus⸗ und dieſe Lappen eirund, kurz, ſpitz, grob- und ungleich ſtreuen und entferne alljährlich die zu dicht ſtehenden. gezähnt. Blütendolde ungemein groß, zur Fruchtzeit Pflanzenabſtand ſchließlich 2—3 m. Ausſaat zeitig an 45 cm breit und mit etwa 50 Strahlen. Kron- im Frühjahr iſt nur dann noch zweckmäßig, wenn blätter des Randes ſtrahlend. Frucht ausgeſprochen- man ſicher iſt, friſchen Samen zu haben; überjähriger länglich, kurz- und kräuſelig-warzenhaarig, nicht liegt, ohne zu keimen, lange in der Erde. — Keim⸗ beſtachelt; ihre Riefen kaum erhaben. Olſtriemen der [kraft der Samen höchſtens 2 Jahre. Gattung 461. Zozimia Hoffm., Zozimie, G XIII d; XXII 24. Von Heracl&um durch den aufgeblaſenen (nicht runzeligen) Fruchtrand, der dicker iſt als der flache Griffelfuß (discus) verſchieden. Sodann iſt der Fruchtrand von dem Fruchtkern durch einen waſſerhellen Raum getrennt. Ferner füllen die Ol⸗ ſtriemen die Thälchen ganz aus. — Einzige Art: Z. absinthifolia DC. (syn. Z. orientalis Hoffm., Heracléum tomentosum Sm., H. absinthifolium Vent.), Orient. Zwei- bis mehrjährig, bis 1m hoch. Blütezeit: Mai, Juni. Wurzel dick, ſpindelförmig, mit dicht⸗ faſerigem Halſe. Die Stengel ſind dick, behaart. Blätter im Umriſſe eirund bis länglich⸗ lanzettlich, ſiederſ chnittig, mit 2—7 Paar zerſchlitzten Fiedern. Blütendolde groß, vielſtrahlig, weiß. Kronblätter faſt gleich, nicht ſtrahlend [bei f. radians Boiss. et H. pr. sp. die Kronblätter des Randes ſtark-ſtrahlend, und die Grundblätter weißgraufilzig]. Frucht elliptiſch oder kreisrundlich. — Verwen⸗ dung und Kultur wie Heracléum. Bildet meiſt eine dichte geſchloſſene Maſſe; deshalb auch einzeln wirkungsvoll. Gattung 462. Foeniculum Adans., Fenchel, O XI 11d; XXII 24 (lat.: foenum — Heu, foeniculum, feines Heu; feine Belaubung). Kelchzähne undeutlich oder verwiſcht. Kronblätter rundlich, ganz, eingerollt; Läppchen der Kronblätter faſt Ledig, geſtutzt. Griffelfüße groß, kegelig, ganzrandig. Frucht länglich, auf dem Quer⸗ ausdauernden H. Lehmannianum, vielleicht auch g n rens Gattung 461. Zozimia bis Gattung 465. Férula. Nr. 11711475. 401 ſchnitt kreisrund; Berührungsfläche breit. Teilfrüchtchen mit dicken, hervortretenden, auf dem Rücken ſtumpfen oder ſchwach-ge⸗ kielten, gleichförmigen Hauptrippen, oder die Seitenrippen wenig größer; Olſtriemen in den Thälchen einzeln (ſelten 3). Zwei- oder mehrjährige, kahle, meiſt hohe Kräuter. Blätter mehrmal⸗fiederigzerſchlitzt: die Teile linealiſch oder borſtenförmig. Hülle und Hüllchen fehlend, bei F. virescens borſtenförmig. — 3 oder 4 Arten der gemäßigten und ſubtropiſchen Gegenden der alten Welt. 1473. Foeniculum Rn Karst. (syn. Boden erzielen wir umfangreiche Pflanzen. Anzucht F. capillaceum Gilib., F. vulgare Mill., F. officinale aus Samen. Ausſaat Anfang April, am beiten un- All., Anethum Foeniculum Z., Meum Foeniculum mittelbar an den beſtimmten Platz, jo zwar, daß ſpäter Spr.), Gemeiner Fenchel (fr. Fenouil; e. Fennel). die Pflanzen truppweiſe beiſammenſtehen und unter Südeuropa, Orient. Staudig (3—4 jährig), 1—2½ m | ich 15 cm Abſtand haben. Am ſchönſten find fie vom hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt (September). — zweiten Jahre an; im dritten oder vierten wird Erſatz Blätter drei⸗ oder mehrmal-feinftederteilig, mit ver- vorgeſehen werden müſſen. — Keimkraft der Samen längerten, linealiſch-pfriemlichen Zipfeln. En 10- | 2—3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. bis vielſtrahlig. Blüten gelb. — 4 Formen: f. sil- 5 RR vestre Alef., Wilder Fenchel, 90—120 cm hoch, f.hor- | S 1444. Koenieulum yir&scens Bägp. (syn. 2 PR 1 Silaus carvifolius C. A. Mey., S. virescens Boiss. torum Alef., Garten-Fenchel, 1¼ — 2 m hoch. Blatt- Buni 5 DC. B dangddes l , fiedern und Blattzipfel ziemlich lang, Dolde 10- bis 8 1211 11 1188085 Ber 1 ne 15 2 8 5 15 vielſtrahlig; die empfehlenswerteſte Form. k. piperitum Gri chenl 15 l IS ö er ol.) 91 1 18 Sn d DC. pr. sp. (syn. Anethum piperitum Bert., Meum en J) auf Zsiejen nung le . 5 er 1 aude, 40120 em hoch. Blütezeit: Juli piperitum Schult.), Pfeffer⸗ oder Eſels-Fenchel, Blatt Stengel kantiggeſtreift, wenig⸗ und ſtraffäſt Blätt zipfel linealiſch, kurz, ſteif, dick, Dolden 5— 10 ſtrahlig . 115 if 1 0 h 6 19 15 11 1 0 d 1 15 (bei f. divaricatum Griseb. pr. sp. 15 —20 ſtrahlig), 4 mriſſe länglich; Grundblätter langgeſtielt, doppelt⸗ Früchte von pfefferartig beißendem Geſchmack. k. dulce fiederſchnittig; die Fiedern ſitzend in länglich⸗linealiſche, Alef., Süßer oder Bologneſer Fenchel, nur 30—60 cm Oelde pin, am Rande ſchärfliche Zipfel zerſchlitzt. ; en DR 5 olden ungleichmäßig - 10—13ftrahlig; die frucht- hoch! Blattzipfel haarförmig, faſt zweireihig geſtellt tragenden Strahlen ſtraff. Hüll- und Hülchenblätter Dolden 6-8 ftrahlig, Früchte faſt doppelt ſolang; er⸗ 6— borſtenförmig ihren Blütenſtielchen gleichlang be 1 10 e herrlich⸗dunkel- oder länger. Blüten gelb. Teilfrüchtchen länglich, grüne Laub, das ſpäter von den zierlichen gelben mit erhabenen Riefen; die inneren Thälchen mit 1—2, Blütendolden gekrönt wird, läßt den Garten-Fenchel die äußeren mit 2—3 Olſtriemen. dem Landſchaftsgärtner nützlich erſcheinen, und dunkel— Sehr empfehlenswert für Landſchaftsgärten; grüne Büſche ſind auf Raſenflächen wirklich ſchön. auf Raſen ſehr ſchöne dunkelgrüne Laubbüſche bildend. Billig, ſchön und nützlich! Kultur. Nur in Anzucht wie Nr. 1473. Iſt mit Silaus Besseri kräftigem, gut gedüngtem und nicht zu trockenem nahe verwandt. Gattung 463. Prängos Lindl., Prangos, O XI 11d; XXII 24. Griffelfuß klein, kegelförmig. Frucht kahl, länglich, auf dem Querſchnitt faſt ſtielrund. Berührungsfläche breit, Haupt- rippen der Teilfrüchtchen dick, ſchwammig oder korkig, alle oder einzelne in Flügel erweitert: Seitenrippen doppelt. Olſtriemen mehrere. — Hohe, kahle oder am Grunde filzig-wollige Stauden. Doldenhülle und Hüllchen vielblätterig. Blüten gelb. — 30 Arten, im Mittelmeergebiet, Weſt- und Mittelaſien; z. B.: P. ferulacea Lindl. (syn. P. foeniculacea C. A. Mey., P. stenoptera Boiss. et Buhse, Laserpitium ferulaceum L.), Steckenkraut-Prangos, Kleinaſien, Süditalien, Dalmatien. Staude. Blütezeit: Sommer. Stengel hoch, kantig. Blätter kahl [bei f. scabridula Boiss. (syn. Cachrys alata M. B.) ſchärflich bis fteifhaarig], im Umriſſe groß, breit⸗eirund, in linealiſch-borſtenförmige Zipfel vielfach-zerſchlitzt. Blütendolden 6—12ſtrahlig; ihre Hüll- und Hüllchenblätter lanzett— lich, langzugeſpitzt, häutig. Kronblätter kahl. Frucht dem Blütenſtiel gleichlang, eiförmig, mit geraden, ziemlich flachen oder flachwelligen Flügeln, die ſchmäler als der Samendurchmeſſer. Verwendung und Kultur wie Nr. 1473. Gattung 464. Silaus Bess, Silau, O XI IId; XXII 24 (griechiſch: selao — ich glänze; Blätter!). Griffelfuß plattgedrückt-kegelförmig, am Rande wellig-gekerbt. Frucht eiförmig-läng⸗ lich, auf dem Querſchnitt faſt ſtielrund; ihre Berührungsfläche iſt breit. Teilfrüchtchen halb-ſtielrund, mit erhabenen, ziemlich gleichen (ſtumpf ſchwach flügeligen) Rippen; Olſtriemen völlig unſcheinbar. Früchtchenträger 2teilig. Samen halb-ſtielrund. Kahle Stauden. Hüllblätter der Dolde nur 1—2 oder fehlend, die der Döldchen meiſt zahlreich, meiſt klein. Blüten gelb. — 2 Arten. 1475. Silaus alpester Bess. (syn. S. Besseri etwas kürzer als ihr Griffelfuß. — * S. Silaus Karst. DC., Peucedanum alpestre Spr., P. Silaus M. B., (syn. S. pratensis Bess., Peucedanum Silaus Z., nicht nicht L.)), Alpen-Silau. Südrußland, Podolien, M. B.; Cnidium Silaus Spr.), Wieſen-Silau, auf Sibirien. Staude, etwa 80 —100 em hoch. Blüte- fruchtbaren Wieſen, an Gräben; 60 —100 cm hoch; zeit: Sommer. — Pflanze kahl; Stengel ſtielrund, iſt durch viel breitere, 2—7teilige Blätterzipfel geſtreift, ſtark doldentraubig-veräſtelt; Aſte hin- und und ſcharfe Fruchtrippen verſchieden. Blüten fahl— hergebogen. Untere Blätter langgeſtielt, im Umkreiſe gelb, im Juni bis Auguſt. eirund⸗- dreieckig, doppeltdreizählig-zerſchnitten, mit Verwendung und Kultur. Der Alpen-Silau kantigen Rippen; die Blattfiedern in ſchmale, ziemlich iſt eine ganz vorzügliche, buſchige Staude mit ſteife, linealiſche, ſpitze, dreiteilige oder einfache Zipfel herrlichem, ſattgrünem, feinzerteiltem Laub, welches fiederig-zerſchnitten. Stengelblätter ſehr verkleinert, die jeine Friſche lange bewahrt, wenn die Pflanze in oberſten nur als kurze Blattſcheiden. Blütendolden fruchtbarem, lehmig-humoſem Boden kultiviert wird 812 ſtrahlig. Doldenhülle faſt einblätterig, Döldchen- und es an Waſſer nicht mangelt. Vermehrung durch hülle meiſt 5—6blätterig; ihre Blättchen klein, linealiſch- Teilung. Anzucht aus Samen wie bei harten Stauden. häutig⸗gerändert. Kronblätter grünlichgelb. Griffel Gattung 465. Férula L., Steckenkraut, O XI 11d; XXII 24 (at.: ferula Stecken, Rute; Stengel als Ruten verwendbar ?). Kronblätter oben ganzrandig oder etwas eingedrückt. Frucht faſt ſtets kahl, kreisrund oder eirund, vom Rücken her flach-zuſammengedrückt; der Rand vor dem Aufſpringen Vilmorin. Dritte Auflage. 26 . 402 Familie 97. Umbelliferae und Familie 98. Araliaceae, O XXII 21, 25. der Frucht einen ganzen Flügel bildend; Teilfrüchtchen am Rücken kaum etwas gewölbt. Die Rücken⸗ und Mittelrippen fadenförmig oder wenig erhaben; die Seitenrippen flügelförmig, dünn, „oft von einem nervenförmigen Rande umgeben, dicht zuſammen⸗ hängend und den Flügel der Frucht bildend. Olſtriemen in den Thälchen meiſt mehrere, anſehnlich oder völlig unſcheinbar. Kahle, meiſt graugrüne Stauden. Blätter fiederig⸗zuſammengeſetzt; die Endfiedern meiſt fadendünn oder klein (ſeltener breit), gezähnt, getrennt oder mehr oder weniger herablaufend. Blütenſtand ſtark, riſpig⸗ oder doldentr aubigs verzweigt: mittelſtändige Dolden der Aſte fruchtbar, ſeitenſtändige (unter der Mitteldolde) männlich oder vielehig! Blätter der Hülle und Hüllchen unbeſtimmt, meiſt wenige, kurz und ganzrandig, ſeltener fehlend. Blüten gelb. — 60 Arten, in Südeuropa, Nordafrika und Oſtaſien. A. Kronblätter zugeſpitzt, an der Spitze einwärts gerollt. Olſtriemen in den Thälchen 2—3, ſelten (bei F. ee auch einzeln. communis. 1476. 4 F. ee 1477. B. Kronblätter eirund, ſtumpf. Olſtriemen in den Thälchen und an der Verbindungsfläche der Frucht kaum durch die Lupe erkennbar jj able vu ke Meike ee kinia 1670212 4 one ie u er up Vest DEE 1476. Ferula ecommünis L. (syn. F. nodiflora oberen Blätter in den Blattſtiel verſchmälert. Mittel- Sibin. et Sm., F. Lobeliana Vis.), Gemeines Stecken- ſtändige Dolden ſitzend oder kurzgeſtielt. Frucht hecht⸗ kraut (fr. Férule commune; e. Common Giant blau, elliptiſch, ihr Rand viermal ſchmäler als der Fennel). Südeuropa, Nordafrika. Staude, 23) m. Samen. Fruchtriefen dünn, erhaben; Thälchen mit 3, hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. — Stengel dick, die Berührungsflächen mit 4 Olſtriemen; die Teilfrücht⸗ hoch, ſtielrund, oft gegen- oder quirlſtändig-veräſtelt. chen ſind etwa 10 mm lang und 5 mm breit. Blätter kahl, groß, grün, mehrmalfiederig⸗zerſchlitzt 1478. Fe . b i j 2 77 i 1 . Ferula Assa-foetida L. (syn. Scoro- Bi En en, ſchlaffen Zipfeln. Mittel dosma foetida Dnge., Assafoetida nk dolden faſt ſitzend. Frucht verfehrtzeiförmig oder Laempf.), Stinkendes Steckenkraut. Staude, 2 bis . au) ſchwach - verjdhmälert, feltener 3½ m hoch. Blütezeit: Sommer. — Umfangreiche A De I e ae 51 Pflanze. Stengel ſehr dick, ſtielrund, unten beblättert, e e e Te 1 Ola Ba oben dicht- und fast doldig⸗riſpenäſtig. Blätter groß, a 9115 fläche der Teilfri chichen 2 en flaumig und ſehr fein drüſig⸗ oder aſchfarben⸗filzig. F 11 6 9 L 16 1 1 fie tan A Ca Grundblätter gejtielt, ſehr groß, dreizählig, die Teile ne 85 Hel 47 27 Sart) 19 551 nur: Blätter doppelt ⸗fiederſchnittig, mit länglich ⸗lanzettlichen, 2 1 0 DE AR ſtumpfen, herablaufenden Zipfeln. Blattſcheiden der a e erſeits grün, unterſeits et 1 Stengelblätter am Grunde kappenförmig. Blüten⸗ e e Arten dolden von ſpäter ſehr dicken Stielen getragen, mit 1 ! fi iſchen ( ſchl felt 20—30 ſehr kurzſtieligen, ſpäter ſehr dicken Strahlen. ſtumpflichen, einmerbigen, ſchlaffen Fipfeln. Fruchtknoten zottig. Kronblätter gelb, kahl. Teil⸗ a e b Dolden faſt ſitzend. Frucht elliptiſch, früchte 10—12 mm lang, 8—9 mm breit, eiförmig ſonſt wie bei voriger. ; ; 0 £ | 1477. Ferula tingitäna Z. (syn. F. sancta bis kreisrund. Fruchtrand etwas breiter als der halbe Boiss.), Tangeriſches Steckenkraut. Kleinaſien, Nord- Samen; Rückenriefen erhaben; Olſtriemen undeutlich. afrika. Staude, Verwendung der Steckenkräuter in Landſchafts⸗ etwa 2 m hoch. gärten als Einzelpflanzen auf Raſen, wo fie durch ihre Blütezeit: grünen oder graugrünen Laubbüſche ſehr zieren. Den Mai bis Juli. Nrn. 1476, 1477 möchte jedoch Silaus Besseri, Foenicu- — Stengel lum virescens und Peucedanum parisiense vorzuziehen hoch, ſtielrund, ſein, weil dieſe ihr friſches Grün länger zu bewahren oben riſpig⸗ ſcheinen und auch härter ſind. F. Assa-foetida iſt ganz doldentraubig- abweichend geſtaltet und in kräftigem, aber doch verzweigt. lockerem Boden eine hervorragende Schaupflanze. Blätter groß, Kultur. Jeder kräftige, lockere Boden iſt geeignet; grün, etwas in Norddeutſchland die Pflanzen gegen die Winterkälte graugrünlich, gut mit trockenem Laub oder mit grünen Fichten⸗ glänzend, im zweigen bedecken. Truppweiſe gepflanzt, erhalten die Umriſſe drei» Stöcke 1 m Abſtand, F. Assa-foetida 1½ m. Ent⸗ IN eckig⸗eirund, fernt man bei den 3 erſten Arten zeitig die Blüten- viermal-fieder⸗ ſtengel, jo erhalten ſich die Blätter länger grün. SZ 75 Vo Zu ſchnittig, mit Anzucht aus Samen. Ausſaat kann zu beliebiger . N in einen kurzen Zeit in Töpfe geſchehen, die nur froſtfrei zu über- me Me Blattſtiel wintern ſind; ſie werden auch wohl 2 Jahre in Töpfen verſchmälerten länglichen Blattfiedern, deren Zipfel kultiviert (aber nicht verzärteln!!) und dann erſt kurz, länglich, ſtumpf und mit Weichſpitzchen verſehen, ausgepflanzt. — Keimkraft der Samen 1 Jahr; auch am Rande ſchwachzurückgerollt ſind. Fläche der Keimung ſehr verſchieden, oft erſt nach einem Jahre Gattung 466. Peucédanum L., Haarſtrang, = XI 11d; XXII 24 (griechiſch: peuke — Fichte, danos — ſaftlos, armſelig; gleichſam kleine Fichte). Kelchzähne 5, meiſt hervortretend, wenn auch klein. Kronblätter verkehrt⸗herzförmig, keilförmig, oder faſt eirund, in ein Läppchen verengert, flach oder etwas einwärtsgekrümmt, oft eingedrückt oder 2zähnig. Frucht elliptiſch, eirund oder ſeltener fait kreisrund, vom Rücken her flach- oder linſen⸗ förmig⸗zuſammengedrückt, von einem ſpitzen oder flügeligen, vor dem Aufſpringen der Frucht ganzen Rande umgeben. Die Hauptrippen und Mittelrippen fadenförmig, ſehr fein oder kaum erhaben, gleichweit abſtehend voneinander. Die Seitenrippen verbreitert und den Fruchtrand bildend. Olſtriemen in den Thälchen faſt immer einzeln (ſeltener unregelmäßig zu 2—3), den Grund der Frucht erreichend, ſeltener abgekürzt. Kahle (ſehr ſelten filzige oder weichhaarige) Stauden oder kahle Sträucher. Blätter meiſt fiederig- oder Zzählig⸗zuſammengeſetzt, ſelten einmal-gefiedert. Blätter der Doldenhülle vorhanden oder fehlend, die der Hüllchen mehrere bis zahlreich (ſelten fehlend). Blüten des Umkreiſes nicht ſtrahlend, gelb, ſeltener weiß oder roſenrot. — 100 Arten, auf der nördlichen Halbkugel, den Anden und in Südafrika. N A. Blüten gelb oder grünlichgelb. Blattzipfel flach. Doldenhülle fehlend oder armblätterig und abfallend. * P. officinale. 1479. P. Besserianum. 1480. B. Blüten weiß. Hüllblätter der Dolde meiſt 8—10. Fruchtſtielchen nicht oder wenig länger als die Frucht. P. parisiense. 1481. 1479. * Peucedanum offieinäle Z. (syn. P. altissimum Desf., P. alsaticum Poir., nicht L.; Selinum Peucedanum Sp.), Gebräuchlicher Haar- ſtrang. Mitteleuropa, auf Wieſen, an Waldblößen. Staude, 12 ½ m hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Pflanze grün; Stengel ſtielrund, geſtreift, äſtig. Blätter mehrmal⸗ (5 mal-) e zuſammengeſetzt, mit linealiſchen, ſpitzen, langen, ſchlaffen Zipfeln, deren endſtändige dreizählig ſind. Hülle der Dolde meiſt 3—4blätterig, abfallend; die der Döldchen mit blei- benden faſt borſtenförmigen Blättern. Doldenſtrahlen kahl. Fruchtrand höchſtens halb ſo breit als der Samen ſelbſt. Blüten gelb. Kelchzähne pfriemlich. In Landſchaftsgärten recht gut verwendbar; bildet kräftige Laubbüſche. 1480. Peuc&danum Besseriäinum DC. (syn. Ferula Besseriana Spr.), Beſſers Haarſtrang. Bei Odeſſa, auf Hügeln. Staude. Blütezeit: Sommer. — Stengel ſtielrund, kaum äſtig. Blätter dreimal dreizählig⸗zuſammengeſetzt, mit linealiſchen, genervten, ſpreizenden Zipfeln. Doldenſtrahlen faſt gleich. Hüll— blätter der Dolden faſt fehlend; die der Döldchen wenige, ſehr kurz. Fruchttragende Stielchen 6—12 mm lang (bei P. officinalis etwa 25 mm). Blüten Gattung 466. Peucédanum und Gattung 467. Arälia. Innenſeite hin behaart. Nr. 1476—1483. 403 gelb. Kelchzähne kurz, nicht pfriemlich. Verbindungs⸗ fläche der Teilfrüchtchen mit 4 Olſtriemen. Iſt in Belaubung der folgenden ähnlich. 1481. Peucédanum parisiense DC. (syn. P. gallicum var., Spr.; P. officinale Thuill., nicht L.“), Variſer Haarſtrang. Um Paris, auch in Iſtrien, auf Wieſen. Staude, 50 —100 cm hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Stengel ſtielrund, rillig, wenig ver— zweigt. Blätter doppeltgefiedert oder drei- bis viermal— Zteilig, mit linealiſch-lanzettlichen, ungeteilten oder dreiteiligen, geränderten Blättchen (Zipfeln). Hülle der Dolden abfällig; Döldchenhüllblätter wenige und fein— rauhſägig oder fehlend. Doldenſtrahlen nach der Blüten weiß; Blütenſtielchen und junge Früchte grün. Verbindungsfläche der Teil— früchtchen meiſt mit nur 2 Olſtriemen. Gleich Silaus Besseri beſonders für Raſenplätze zu empfehlen, da das ſchöne dunkle Grün einen vor— züglichen Eindruck hervorruft. — Kultur dieſer Arten in jedem kräftigen, nicht zu trockenem Gartenboden, auch in halbſchattiger Lage, ohne Mühe. Vermehrung durch Teilung. Anzucht aus Samen, wie bei anderen harten Stauden. Keim— kraft der Samen 2—3 Jahre; Keimung unregelmäßig. Familie 98. ARALIACEAE, Alraliengewächſe. G XXII 21 und 25. (Nr. 1482—1496 aus zehn Gattungen.) I. Kronblätter in der Knoſpenlage mehr oder weniger dachziegelig, mit breitem Grunde angeheftet. Gattung 467 Aralia. II. Kronblätter vor dem Aufblühen klappig. 1. Blütenſtielchen unterhalb des Kelches gegliedert, oder die Blüten ſitzend. Gattung 468 Panax. 469 Pseudöpanax. 2. Blütenſtielchen unterhalb des Kelches nicht gegliedert. Gattung 472 Acanthöpanax. Griffel in einen Buckel, Kegel oder eine Säule verwachſen 475 Heptapleürum. a) Griffel getrennt. b) Staubblätter ſoviele als Kronblätter. Gattung 474 Hedera. 470 Eleutherocöccos. 471 Oreopanax. Blüten nicht ſitzend. 473 Fätsia. 476 Tupidänthus. Gattung 467. Arälia Z., Aralie, © XI IIa; XXII 2I, 25 (canadiſcher Name). Blüten zwitterig oder vielehig. Kronblätter 5, eirund, ſtumpf oder ſehr kurz-einwärtsgebogen-zugeſpitzt, mit den Rändern dachziegelig. Staubblätter 5. Fruchtknoten 2—5 fächerig. Griffel 2—5, frei oder kurz-verwachſen, Frucht von der Seite zu— ſammengedrückt oder (wenn trocken) 3 -S eckig; Kräuter, kahl oder behaart, ſtachelig oder wehrlos. geſetzt; Blättchen geſägt. endſtändig, ſelten eine zuſammengeſetzte Dolde bildend. 6 in Nordamerika. A. I ere gefiedert oder mehrmals e 1. Freiland- und Kalthauspflanzen . i 2. Warmhauspflanzen .. . Blätter handförmig⸗ zuſammengeſetzt. ER Krautige nordamerikaniſche Pflanzen mit knolligem Erdſtamm. Außenſchicht fleiſchig. Blätter wechſelſtändig, gefingert, gefiedert oder Zzählig- oder fingerig-zuſammen— Nebenblätter am Blattſtielgrunde kaum hervortretend. Blütenſtiele unterhalb der Blüte gegliedert. — 30 Arten, zumeiſt in Oſtaſien, ste faſt ſtets 5. Sameneiweiß glatt, nicht zerklüftet. Sträucher, ſeltener Blütendöldchen einzeln, traubig, riſpig, achſel- oder 1482. 1483. 1484, 1485. . A. racemosa. A. spinosa. A. chinensis. . A. Guilfoylei. Blätter quirlſtändig, geſtielt: A. quinquefolia Desne. et. Pl. (syn. Panax quinquefolium L.) — A. trifolia Desne. et Pl. (syn. Panax trifolium L., P. pusillum Sims, Aralia triphylla Poir.). Beide find Kalthauspflanzen. b) Holzige Warmhauspflanzen; vorläufig unter dem Gartennamen beibehalten 1482. Arälia racemösa Z., Traubige Aralie. Nordamerika, von Canada bis Virginien. Staude, 50—100 cm hoch. Blütezeit: (2). — Stengel krautig, glatt, ausgebreitet-äſtig. Blattſtiele dreiteilig; jeder Teil 3—5 eirunde oder herzförmige, zugeſpitzte, ziemlich kahle, geſägte Blätter tragend. Blütenſtiele achſelſtändig, doldentragend und zu einer endſtändigen Traube ge— ordnet; Dolden mit wenigblätteriger Hülle. Blüten grünlich- oder gelblichweiß, 5zählig: 5 kurze, aufrechte, an der Spitze zurückgekrümmte Griffel, 5 Kronblätter, 5 Staubblätter, Frucht 5 rippig. Bei f.sachalinensis 1 3 A. Veitchii, 1486, A. Kerchoveana. 1487. A. elegantissima. 1488, Rgl. (syn. A. sachalinensis hort.), von der Sachalin— Inſel, die Blüten meist 6zählig, die ganze Pflanze robuſter, die dreiteilig-zuſammengeſetzten Blätter von ihrem Grunde bis zur Spitze an 60 em lang; wird der Stammform vorgezogen. — Vorzügliche Einzel— pflanze auf Raſenflächen großer Gärten. 1483. Arälia spinösa Z. (syn. A. japonica hort., nicht Thbg.!), Dornige Arafie (e. Prickly Mountain- Angelica). Nordamerika. Strauchig-baum⸗ artig, 2—3 m hoch. Blütezeit: Auguſt bis Oktober. — Stamm baumartig, mit dornigen Aſten und Blatt- 265 404 ſtielen. Blätter groß, doppelt- oder dreimal-fiederig⸗ zuſammengeſetzt; Blättchen eirund, zugeſpitzt, geſägt, kahl an den Nerven mit Stacheln beſetzt, unterſeits blaßgrün [bei f. juglandifolia ZE. de Vos G paarig; bei f. foliis albo marginatis Blätter weißrandig!. Blütenriſpe geftielt, ſehr groß, ſehr abſtehend⸗äſtig, ſeidig⸗ſternhaarig, aus zahlreichen endſtändigen, von einer kleinen, wenigblätterigen Hülle umgebenen Dolden zuſammengeſetzt. Einzelblüten klein, weißlich. Griffel 5, ſpreizend, bogig. 1484. Arälia chinensis Z. (syn. A. Leroyana C. Koch i. N.; A. mandschurica Maxim., A. spinosa subinermis Hort., Dimorphanthus elatus Mig., D. mandschuricus Maxim.), Chineſiſche Aralie. China. Baumartig. Blütezeit: Herbſt. — Der vorigen ähnlich und in den Gärten oft als A. spinosa ange⸗ ſprochen. Stamm einfach, baumartig, ſtachelig. Blätter doppelt⸗ und dreimal-fiederig-zuſammengeſetzt, Blättchen eirund⸗länglich, zugeſpitzt, am Grunde un⸗ gleich-rundlich, ſcharfgeſägt, zottig. Blattſtiele zottig, mit wenigen, geraden Stacheln. Blütenriſpe ſitzend, mit aufrechtſtehenden Aſten, die wiederum verzweigt Aralia Guilfoylei. find; Zweige an der Spitze und an den Seiten mit kleinen knäueligen Dolden beſetzt. Stamm grauweiß. Verwendung und Kultur. Auf kräftigem Boden kultiviert, ſehr anſehnliche Blattpflanzen in Einzelſtellung auf Raſenflächen größerer Ziergärten und in landſchaftlichen Anlagen. Überdauern, gut eingehüllt (A. racemosa mit Laub gedeckt), unſere gewöhnlichen Winter; in ſtrengen Wintern erfrieren die holzigen Arten bis zur Erde, treiben jedoch, freilich erſt ſehr ſpät, gut wieder aus. Beſſer wird es ſchon ſein, Familie 98. Araliaceae, Araliengewächſe. Oi XXII 21, 25. Nr. 1483 und 1484 im Herbſt mit Erdballen heraus⸗ zunehmen und eben froſtfrei zu überwintern (ein guter, luftiger Keller genügt ſchon), ſie dann im Frühling, etwa Anfang April, hell und mäßig warm ſtellen, ſodaß man ſie Ende Mai gleich in ſchönbelaubtem Zuſtande auspflanzen kann, und ſie jo den Freilandpflanzen voraus ſind. Kräftige, durchläſſige Gartenerde, wiederholte Gaben Düngerwaſſer im Sommer zweck⸗ mäßig. Vermehrung durch Ausläufer und Wurzel⸗ ſchnittlinge. Letztere werden im Frühjahr abgetrennt, in Töpfe mit leichter, ſandiger Erde geſteckt und etwas warm geſtellt. Anzucht aus Samen langwierig. Ausſaat meiſt im Herbſt in Käſtchen. 1485. Arälia (2) Guilföylei Art. Bull, Guil- foyles Aralie. Südſee⸗Inſeln. Ein veräſtelter Strauch. Blätter einmal-, ſeltener doppelt-gefiedert; Blättchen breit⸗ oder länglich-oval, bis 10 cm lang, ſcharfgeſägt, mattdunkelgrün, goldgelb-gerändert. Sehr ſchön! — A. filicifolia ort. Bull, Südſeeinſeln; Stamm und die am Grunde ſcheidigen Blattſtiele faſt purpurrot und mit weißen Flecken gezeichnet. Blätter gefiedert, freudig-grün, mit rötlichem Mittelnerv. Fiederblättchen gegenſtändig, ſehr kurz geſtielt, linealiſch- lanzettlich und wieder tief⸗fiederlappig, mit zugeſpitzten, faſt ſichel⸗ förmigen, ganzrandigen Lappen. Herrliche Pflanzen! Verwendung und Kultur beider im Warmhauſe. 1486. Arälia Veitchii hort., Veitchs Aralie. Südſee⸗Inſeln. Stamm gerade, kräftig, hellbraun. Aſte wechſelſtändig bis zerſtreutſtehend. Blätter kreisrund⸗ fingerig⸗10— 12 zählig; Blättchen am gemeinſamen, am Grunde verdickten und dort weißlichen Blattſtiel, ſehr lang, lanzettlich, am Rande wellig, in der Jugend rötlich, ſpäter geſättigt-dunkelgrün, mit weißer Mittel- rippe. Eine ſehr hübſche Gartenform iſt f. gracillima hort., mit noch feinerer, leichterer Belaubung und von noch ſchlankerem Wuchſe. 1487. Arälia Kerchoveäna Hort., Kerdioves Aralie. Südſee⸗Inſeln. Pflanze von ſchlankem, aufrechte Wuchs. Stamm einfach. Blätter fingerig⸗9— 11 zählig; Blättchen elliptiſch-lanzettlich, mit zahlreichen, ſpitz zu⸗ laufenden Einbuchtungen verſehen, deren Spitzen ab⸗ wärts gebogen ſind und auf der Rückſeite eine rötliche Färbung zeigen. Geſamtfärbung ein ſchönes leuchtendes Grün. Stamm, und namentlich die Blattſtiele, ſind mehr weißlichgrün und mit dunklen Strichen verſehen. 1488. Arälia elegantissima Hort., Zierlichſte Aralie. Neukaledonien. Stamm einfach, kräftig; Blätter fingerig-6—7—93zählig; Blättchen an dem ge⸗ meinſamen, ſchlanken, grünen, gelblich-gefleckten Blatt⸗ ſtiel olivengrün, mit rötlichem Mittelnerv, rötlicher Blattſpitze und am Rande nicht wellig, ſondern mit derben rötlichen Blattzähnen beſetzt. Verwendung und Kultur der letzten 4 Nrn., die vielleicht der Gattung Pseudopanax oder Hepta- pleurum angehören, als herrliche Warmhaus⸗ pflanzen. Vermehrung hauptſächlich im Frühling durch Seitenpfropfen auf die mittelamerikaniſche A. reticulata Willd. (syn. Hedera reticulata DC), mit einfachen, handförmig-7lappigen, unterjeit3 grauweißen, netzaderig-runzeligen Blättern, deren Lappen länglich, langgeſpitzt und ganzrandig ſind. Gattung 468. Panax L. ex p., Kraftwurz, O. XI IIa; XXII 21, 25 (griechiſch: panax, Gen. panakos, panak&s — alles heilend). Kronblätter 5. Staubblätter 5. Fruchtknoten 2⸗(ſeltener 3—5-)fäherig. Griffel getrennt, gerade oder kaum zurückgebogen, die Narben innenſeitig mehr oder weniger herablaufend. Frucht von der Seite zuſammengedrückt oder zweiknöpfig, ſeltener faſt kugelig oder 3—4eckig; Außenſchicht fleiſchig oder ſeltener faſt häutig. eiweiß glatt. — Kahle, ſeltener filzig-wollige Bäume oder Sträucher. 5 en n ſeltener ungeteilt; Blättchen ganzrandig, ſcharfgezähnt oder eingeſchnitten. Samen⸗ Blätter handförmig- oder fiederig-zuſammengeſetzt, Die Döldchen ſeltener in Köpfchen zuſammengezogen oder ein⸗ renner A fache oder riſpige Träubchen. Gattung 468. Panax bis Gattung 471. Oreöpanax. Einzelblütchen mit der Spitze der Blütenſtielchen gliederig⸗ verbunden. Nr. 14841491. 405 — 25 Arten, im tropiſchen und öſtlichen Aſien bis zur Mandſchurei, in Afrika, auf den . des . al in NE: a Auſtralien. A. Blätter handſpaltig oder N 5 zählig B. Blätter einmal⸗gefiedert » Nie K = 1489. Panax arböreum Forst. (syn. p. ee asica Pers., Aralia Schefflera hort.“, nicht Spr. ), Baumartige Kraftwurz. Neuſeeland. Stamm baumartig, wehrlos. Blätter geſtielt, fingerförmig— 5 zählig; Blättchen verkehrt-eirund, geſägt⸗ gezähnt, ziemlich groß. Blütendolden zuſammengeſetzt, mit verlängerten Strahlen. — Eine ſehr bekannte Art. 1490. Panax sambueifölium Sieb. (syn. Notho- panax sambucifolium C. Koch, Panax margaritifera Vis., P. dendrodes F. v. Muell., Aralia pinnata 8 P. arboreum. 1489, . . - P. sambucifolium. 1490. Be Holkunderblatt. ton) Neuſeeland. Pflanze ſtrauchig, wehrlos. Blätter einmal- oder faſt doppeltgefiedert; Blättchen kurzgeſtielt, entferntſtehend, länglich, langgeſpitzt, entferntgeſägt. Blütenriſpe ent» ſtändig, mit 10—12 blumigen Döldchen. Verwendung beider nur als Schmuckpflanzen der Kalthäuſer und Wintergärten; im Sommer Auf— ſtellung im Freien. Kultur wie bei anderen Humus— wurzlern des Kalthauſes. Sonſt Behandlung wie Fatsia, Nr. 1494. Gattung 469. Pseudöpanax C. Koch, Scheinheil, © XI 11a; XXII 21,25 (griechiſch: pseudos — Täuſchung, panax — alles heilend). buckelig oder in einen kurzen Kegel ausgehend. narben daher ſitzend oder auf kurzem Kegel. — Sträucher oder kleine Bäume. . klein, in Trauben oder Riſpen beiſammen. — 4 Arten, oft gezähnelten Blättchen. ſeeland, 2 in Chile. A. Griffelnarben 5 B. Griffel 3, ſehr kurz, ſchwach⸗ verwachſen. Cussonia Lessonii A. Rich., Aralia trifolia Banks et Sol., Strauch. Blätter fingerig- 3—5zählig. 1491. Pseudöpanax erassifölium C. Koch, Dickblätteriges Scheinheil. Neuſeeland. änderliche Art, mit gezähnten Blättern. 3 Unter⸗ arten: a) coriäceum (syn. Panax coriaceum Agl., P. longissimum A00Xk.), baumartig. Stamm gejtreift, einfach. Blätter bis 40 cm lang, einfach, nie über 2 cm breit, an beiden Enden verſchmälert, braungrün mit rötlichem Mittelnerv. Zähne am Rande faſt ab— gerundet, bald größer, bald kleiner, meiſt mit einem Weichſtachel. In 2 Formen: f. latifolium (syn. Aralia crassifolia hort.), Blätter 12 —20 mm breit, die älteren mit ziemlich großen Zähnen; f. angusti— folium (syn. Aralia integrifolia Aort.), Blätter nur 8—10 mm breit und mit ſehr kleinen Zähnen. — Alle beliebte Pflanzen. b) Soländeri (syn. Aralia crassifolia Soland., A. trifoliata hort., nicht Desne. et Planch.), Blätter vielgeſtaltig, lederartig, gezähnt, ſtumpf, einfach und in einen kurzen Blattſtiel verſchmälert, oder zu 2—3en auf einem gemeinſchaftlichen Stiele, länglich, Von Panax verſchieden durch: Fruchtknoten 5fächerig. Griffel faſt fehlend oder in einen kurzen Zapfen verwachſen, die Griffel— Blättchen ganzrandig: P. Lessonii C. Koch (syn. nicht hort.!; Blättchen ganzrandig (vereinzelt ſchwachzähnig). Sehr ver⸗ Blütenſcheibe flach, Blätter gefingert oder einfach, mit lederigen, 2 davon in Neu⸗ P. crassifolium. 1491. Panax (?) Lessonii DC., A. Lessonii Hook. Hl.), Neuſeeland; unbewehrter kahler Blütendolden in Riſpen. am Grunde keilförmig-verſchmälert, vorn gerundet und ſtachelſpitzig, oben dunkelgrün, unterſeits hellgrün mit gelbrotem Mittelnerv; die ſchmäleren Blätter 12 bis 20 mm breit und ohne den Stiel 8—30 cm lang; die breiteren Blätter von 2½ —3 cm Breite und 23 bis 25 em Länge. Griffel 5, verwachſen. Kelchſaum verwiſcht. — Iſt eine der bekannteſten. c) pentadäctylon (syn. Panax pentadactylon Planch., Aralia quinquevulnera hort., A. quinque- folia hort., nicht Desne.!), Stamm baumartig. Blätter gedrängtſtehend, etwas überhängend, kahl, 5, ſeltener Zfingerig, mit 7—15 cm langem Hauptblatt- ſtiel; Blättchen ſitzend, verlängert-länglich, gegen den Grund hin keilförmig, ganzrandig, nach vorn grob— einmal⸗ oder doppelt-, nicht ſelten fiederig-gezähnt, oberſeits dunkel-, unterſeits hellgrün, ungleichlang: das Mittelblättchen am längſten (11—20 cm) und einschließlich der Zähne 2½ —4 cm breit. Herrliche Schmuckpflanze des Kalthauſes. Verwenduug und Kultur wie Panax und Fatsia, unter Nr. 1494. Gattung 470. Eleutherocöceus Maxim., Chinadolde, = XI 11a; XXII 21, 25 (griechiſch: eleutheros — frei, kokkos — Korn, Kern). Von Panax und Pseudopanax verſchieden durch: Blütendöldchen einzeln oder paarweis, ſehr ſelten noch mehr beiſammen. Kronblätter und Staubblätter 5—7. Griffel zu einem erhöhten Kegel oder zu einer Säule verwachſen. Stacheliger Strauch. — Einzige Art: E. senticosus Maxim. et Rupr. (syn. Hedera senticosa Auct.), Nordoſtaſien. Hoher Strauch, 5—6 m hoch. Blütezeit: Juli. Stamm ſehr ſtachelig. Blätter gefingert; Blättchen kurz⸗ geſtielt, elliptiſch, doppeltgeſägt. Blüten in langgeſtielten Dolden. Frucht eine faſt kugelige, zuletzt trockene und in 5 einſamige Teilfrüchtchen ſich trennende Beere. Recht hübſcher Strauch, gegen die Winterkälte wenig empfindlich; deshalb als Einzelpflanze auf Raſen großer Gärten anzubringen. Leider leiden die erſten Blätter häufig durch Maifröſte. Für junge Pflanzen etwas Winterſchutz. Gattung 471. Oreöpanax Decsne. et Planch., Bergheil, Gr? XI 11a; XXII 21, 25 (griechiſch: Oros, oreos — Berg [=bewohnend] und panax, alles heilend). Kronblätter 4—7, meiſt 5. Staubblätter ſoviele als Kron⸗ blätter. Fruchtknoten ge ſeltener 6—7fächerig. Griffel frei oder am Grunde verwachſen, oft abfallend. Frucht beerenartig. Sameneiweiß zerklüftet, ſeltener faſt glatt. Bäume oder Sträucher, kahl oder behaart. Blätter ganz, gelappt, handſpaltig oder fingerig⸗zuſammengeſetzt; Lappen oder Blättchen ganzrandig oder ſcharfgezähnt; Nebenblätter meiſt fehlend. Blütenköpfchen traubig oder riſpig, ſeltener an den Enden der Zweige etwa zu 3. Blüten ſitzend. — 60 Arten, meiſt in den Anden des tropiſchen Amerikas; z. B.: O. argentatum Desne. et Planch. (syn. Aralia argentata H. et Kth., Hedera argentata DC., H. acerifolia DC.), Blätter 5 lappig, unterſeits ſilberweiß-ſchilferig. O. xalapense Des ne. et Planch. 0 Aralia xalapensis Kin, A. digitata hort.), Blätter mit 5—7fingerigen, kahlen, ganzrandigen, lanzettlich-länglichen, oberſeits glänzenden, unterſeits punktierten, am Grunde verſchmälerten Blättchen. O. discolor Desnc. et Planch. (syn. Hedera discolor DC.), Blätter ganz, oft aber dreiſpaltig, unterſeits purpurrot-roſt⸗ farben, oberſeits kahl. O. floribundum Desne. et Planch. (syn. Aralia floribunda Kth.), Blätter mit 7—9 langgeſpitzten, entfernt= ſcharfſägigen, unterſeits bräunlich-filzigen Teilen. O. Lindenii Desne. et Planch. (syn. Aralia palmata hort., Hedera cheirophylla DC.), Blätter handförmig-5ſpaltig, unterſeits ockerweiß, mit langgeſpitzten, gezähnten 1 und traubigen, zottig-filzigen Blüten⸗ köpfen. — Verwendung: Schmuckpflanzen des Kalthauſes. Kultur wie Fatsia. 406 Familie 98. Araliaceae, Araliengewächſe. G XXII 21, 25. Gattung 472. Acanthöpanax Desne. et Planch., Stachelheil, . XIT11a;XXII21,25 (griechiſch: akanthos Stachel und panax). 3—4fächerig. die Mitte verwachſen, an der Spitze zurückgebogen und innen benarbt. Sträucher, kahl oder filzig. oder beerig. Sameneiweiß glatt oder leichtrunzelig. Kronblätter 5, ſeltener 4. Staubblätter 5, ſeltener 4. Fruchtknoten 2fächerig, ſelten Griffel der Spitze des Kegels eingefügt, kurz, getrennt oder am Grunde verwachſen, ſeltener lang und dann bis über Frucht faſt 2knöpfig oder ſtumpfeckig; Außenſchicht fleiſchig Blätter handſpaltig, gefingert oder mit nur 1 Blättchen; Nebenblätter ſchwach oder fehlend. Döldchen riſpig oder mehr einzeln. — 8 Arten, in Japan, China und dem tropiſchen Aſien. 1492. Acanthöpanax spinösum Desne. et phylla Tg.), Gemeines Stachelheil. Japan. Baum⸗ artig. Blätter 5 zählig-gefingert, kahl. Blättchen Planch. (syn. Panax spinosum T. Hl., Aralia penta- länglich, an der Spitze geſägt, faſt geſtielt; Stacheln winkelſtändig, wagerecht. Blütendolden einfach. Iſt zwar winterhart, aber kein ſchöner Zierſtrauch. — A. trifoliatum (syn. A. aculeatum Desne. et Planch., Panax aculeatum 4it., Zanthoxylum trifoliatum L.), Dreiblätteriges St., China. Stacheliger Strauch die ſchönſte mit dreizähligen Blättern; Blättchen eirund bis faſt lanzettlich. Blütendolden einfach, ſelten zuſammen⸗ geſetzt. — Acanthopanax ricinifolium Desne. et Planch. (syn. Panax ricinifolium S. et Z, Aralia Maximowiezii v. Houtte, Brassaiopsis rici- nifolia Seem.), Ricinusblätteriges St., Japan; iſt unſerer Freiland-Aralien und hat nach Zabel in geſchützter Lage den Winter 1879/1880 unbeſchädigt ertragen. Gattung 473. Fätsia Desne. et Planch., Fatſie, .= XXII 21, 25 (japaniſcher Name). Kronblätter 4—6, dünn. vom Grunde an getrennt, fadenförmig. fleiſchig. Sameneiweiß glatt. oder unterſeits wollig. Döldchen bisweilen nur männlich. — 3 Arten: A. Pflanzen unbewehrt . e B. Pflanzen ſtark⸗beſtachelt; Blätter handförmig 1493. Fätsin japönica Desne. et Planch. (syn. Echinopanax japonicum O. Ktze., Aralia japonica Thbg., nicht hort.; A. Sieboldii hort.), Japaniſche Jatſie (e. Japanese Mountain Angelica). Japan, 0 2, I jr FINN WS a 9 FM 1 ER 79 N. N =, Et N A il! FAN iu 0 f 140 N Japaniſche Fatſie. China. Strauchig bis baumartig. Blütezeit: Spät⸗ herbſt. — Pflanze unbewehrt. Blätter auf 20—50 em langen Stielen, groß, bis 35 cm und drüber breit werdend, im Umriß rundlich, am Grunde herzförmig, handförmig⸗ 5—7- oder mehrlappig; Lappen länglich- eirund, ſpitz, in ihrem oberen Drittel geſägt. Junge Blätter filzig, erwachſene glatt und ſchön glänzend— grün. Blüten in endſtändigen Riſpen, die aus ge⸗ ſtielten Döldchen zuſammengeſetzt ſind. Einzelblüten 5, ſeltener 4 oder 6zählig, weiß. — Recht ſchöne Gartenformen find: f. foliis argenteo marginatis, mit ſchön weißrandigen; f. foliis aureo marginatis, mit ſchön gelbrandigen Blättern; k. foliis aureo- reticulatus, mit gelblichgrünen von einem goldgelben Staubblätter 4—6, Staubfäden fadenförmig. Frucht faſt kugelig oder von der Seite zuſammengedrückt, 2knöpfig oder eckig, Außenſchicht Bäumchen oder Sträucher, borſtig-ſtachelig oder un bewehrt. Nebenblätter zwiſchen dem Blattſtiel wenig hervortretend. Fruchtknoten 2-6fächerig. Griffel 2—6, Blätter groß, handſpaltig, kahl, borſtig Döldchen riſpig oder traubig; die ſeitlichen F. japonica. 1493. F. papyrifera. 1494. F. horrida. 1495. Adernetz durchzogenen Blättern, auf welchen ſich hin und wieder auch ein dunkelgrüner Fleck findet. 1494. Fätsia papyrifera Desne. et Planch. (syn. Echinopanax papyriferum 0. Atze., Aralia papyrifera Hoofc., Tetrapanax papyriferum C. Koch‘, Vapier-Jatſie. China, Formoſa⸗Inſeln. Strauchig bis baumartig. Blütezeit: Frühling (2). — Stamm mit reichlichem weißen Marke gefüllt. Blätter lang⸗ geſtielt, groß, bis 60 em und drüber breit werdend, fünflappig, unterſeits ſilberweiß⸗ bis roſtfarben⸗filzig; Seitenlappen meiſt 2 lappig, der Endlappen dreilappig, alle ſpitz, geſägt. Blütendolden faſt kugelig, zahlreich, ſitzend, eine große äſtige, ſternhaarig⸗filzige Riſpe bildend. Blüten klein, grünlich, einzeln unanſehnlich, gewöhnlich 4zählig. Fruchtknoten und Frucht 2fächerig. Verwendung. Die Fatſien ſind herrlich be— laubte Schmückpflanzen fürs Wohnzimmer wie für den Garten und allen Gartenfreunden ſehr zu empfehlen. Am ſchönſten iſt die Japaniſche mit ihren Formen. Sie ſind Kalthauspflanzen, die im Winter mit + 5 bis 100 C. fürlieb nehmen, denen höhere Wärme aber nicht vorteilhaft iſt. Im Frühling, wenn keine Fröſte mehr zu befürchten ſind, ins Freie gepflanzt, etwa einzeln auf den Raſen, oder zu Gruppen verwendet, ſind ſie von hervorragender Wirkung, nur dürfen die Pflanzen im Winter nicht verzärtelt werden, auch müſſen ſie gegen das Sonnenlicht genügend ab- gehärtet ſein, andernfalls gebe man ihnen halbſchattigen Standort. Kultur. Behandlung nicht ſchwieriger als die der Fuchſien, Pelargonien u. ſ. w. Jungen Pflanzen giebt man beſſer Heide- und Lauberde, kräftigeren dagegen ein Gemiſch von Miſterde, lehmiger Acker⸗ und Lauberde oder ſtatt der letzteren gute ſandige Wieſenmoorerde, etwa von Maulwurfshügeln. Die ins Freie gepflanzten gedeihen in humoſem Garten- boden. Entfernt man zeitig die ſeitlich oder am Grunde der Pflanzen entſtehenden Sproſſe (die als Stecklinge zu verwenden), ſo kann man ſtarke Stämme mit einer mächtigen Blattkrone erziehen. An im Zimmer nachläſſig begoſſenen oder zu lange in reichlich kleinen Gefäßen gehaltenen Pflanzen vergilben die älteren Blätter und fallen bis auf die wenigen oberſten ab. Die Pflanzen ſind dann unſchön, und es iſt Zeit, für Nachwuchs zu ſorgen; oder man ſchneidet die ganze Pflanze über der Erde ab und läßt ſie dann nur einen neuen, ſchönbeblätterten Stengel treiben. Vermehrung durch Stecklinge (Seitenſproſſe), auch durch etwa 5 em lange, am Grunde mit einem Laub⸗ blatte verſehene Stengelſtücke, welche ins Warm— beet kommen. Anzucht aus Samen giebt die ſchönſten Pflanzen und iſt leicht. Ausſaat im Februar in Saatſchalen oder Saatkäſtchen mit leichter Erde (Heideerde) und nur ſchwach mit Erde bedecken. Später die Pflänzchen in andere Saatkäſtchen oder in kleine Töpfe in Laub- und Miſterde verſtopfen, einſtweilen warm halten, aber oft genug friſche Luft zulaſſen, ſie ſpäter abhärten und im Sommer noch einmal in etwas größere Töpfe verpflanzen, in denen ſie überwintert werden. Im zweiten Jahre kann man ſie ſchon ins Freie pflanzen. Beſpritzen morgens und abends während der Sommermonate vorteilhaft. Rechtzeitiges (Mitte oder Ende Auguſt) Wiedereinpflanzen in Töpfe, und die Pflanzen dann zum Einwurzeln 14 Tage Gattung 472. Acanthöpanax bis Gattung 474. Hedera. Fr. 1492-1496. 407 lang wärmer und mehr geſchloſſen halten, iſt durchaus erforderlich, wenn ſie ihren vollen Blätterſchmuck über Winter behalten ſollen. Für die Kultur im Zimmer kaufe man nur ganz junge Pflanzen; denn im Ge— wächshauſe kultivierte F. japonica ins Zimmer über— ſiedelt, werfen nach dem Erſcheinen neuer Blätter ſtets die alten alle ab. — Keimkraft der Samen 1 Jahr; Keimung ziemlich bald. Da Samen friſcher Ernte aus dem Vaterlande erſt im Mai eintrifft, kann man ihn dann von großen Samenhandlungen Erfurts be— ziehen und auch ſchon ausſäen. 1495. Fätsia hörrida DHAgp. (syn. Panax horridum Sm., Echinopanax horridum Desne. et Planch., Aralia occidentalis Milld.), Bewaffnete Fatſtie. Nordamerika, Japan. — Strauchig, ſtark— bewehrt. Blätter einfach, aus herzförmigem Grunde handförmig-gelappt, mit borſtig-ſtacheligen Adern. Blüten traubig, unvollkommen-doldig beiſammen, vielehig. Blütentraube ſteifborſtig. Griffel 2, kurz. Frucht kreisrund, breiig. Gattung 474. Hédera L., Epheu, Or VII 9; XXII 21, 25 (griechiſch: hedra — Sitz; Pflanzen auf ihrer Unterlage feſtſitzend, oder vom keltiſchen bed — greifen, feſthalten). Kronblätter 5. Staubblätter 5. Fruchtknoten 5fächerig; Griffel in einen Kegel oder in eine kurze Säule verwachſen; Narben an der Spitze ſitzend. Frucht faſt kugelig, außen fleiſchig-beerig. Sameneiweiß zerklüftet. — Sträucher, kletternd oder niedergeſtreckt, meiſt Haftwurzeln treibend. Blätter ungeteilt, ganzrandig, gekerbt oder gelappt [nur bei der baumartigen auſtraliſchen Hedera australiana F. v. Muell. (syn. Kissodendron Seem., Irvingia F. v. Muell., Polyscias F. v. Muell.) mehrpaarig-gefiedert!; Nebenblätter fehlen. Blütenſtand aus riſpigen Dolden beſtehend. 1496. * Hedera Helix I., Gemeiner Epheu (fr. Lierre commun ou grimpant; e. Common Ivy). Europa, Aſien, Afrika. Hochwachſender immergrüner Kletterſtrauch, bis 30 m hoch kletternd, ſelten nieder— geſtreckt bis aufrechtſtrauchig. Blütezeit: Auguſt-Sep⸗ tember bis Oktober-November (nur ältere Sträucher blühen). — Blätter ungeteilt, gelappt, gekerbt oder buchtig. Beeren ſchwarz, weiß, gelb oder rot. Blüten grünlich— oder gelblichweiß. Es giebt zahlreiche Formen (darunter auch viele buntblätterige), die im weſentlichen in der Form und Farbe der Blätter und Früchte ab— weichen. 3 Unterarten: a) europä&a Voss, Europäiſcher E., Blätter lederig, glatt, glänzend, kantig-5lappig, handförmig oder fingerlappig, meiſt weißaderig, die an blütentragenden, nicht rankenden Zweigen ganzrandig, eirund— rautenförmig, zuge— ſpitzt. Blütendolden riſpig; Blütenknoſpen meiſt grauweiß⸗ſchil⸗ ferig. Blütenſtiel⸗ chen und Kelche 6—8ſtrahlig-ſtern⸗ haarig. Kelch— lappen breit⸗eirund, ſehr kurz⸗dreieckig. Blüten grünlichgelb. Beeren kugelig. — Je nach der Frucht- farbe 3 Abarten: 1. f. melanocarpa, ſchwarzfrüchtig, wovon f. melan. hibernica (Syn. H. hibernica hort., f. scotica Mot.; e. Scotch Ivy), Großblätteriger oder Schottiſcher Epheu, eine raſch— wüchſige, zugleich die vorzüglichſte und beliebteſte Sorte, die für Zimmerkultur, im Freien für Beeteinfaſſungen, für Gräber und mehr geſchützte Wände geeignet iſt; ihre N S WE F U N z Blütenzweig des Epheu. Blütenſtielchen nicht oder nur ſehr unkenntlich gliederig. Blüten vielehig. — 2 Arten, die obige und: Blätter ſind ſchöner und größer als bei der wilden Form, glänzend-dunkelgrün. Von anderen Garten— formen ſehen wir hier ab. Von den meiſten giebt es ſowohl buntblätterige Sorten mit weiß- oder gelb- randigen, weiß- oder gelb-geichedten Blättern, als auch mehr aufrecht-ſtrauchige (arborea- oder arbo- rescens-) Sorten. Letztere erzieht man, wenn obere, nicht mehr rankende, blühfähige Zweige durch Steck— linge vermehrt werden; allein ſolche Pflanzen, obſchon ſie mehr ſtrauchig wachſen, bilden gleichwohl doch manchmal Ranken. 2. f. leucocarpa, Beeren weiß. Findet ſich hier und da in Deutſchland, wenn auch ſelten. 3. f. chrysocarpa (syn. H. chrysocarpa Walsh., H. poetarum Bert., H. poetica Casp. Bau., H. Dio- nysias J. Baul., f. baccifera lutea Hort., x10005 der alten Griechen), Beeren gelb, faſt doppelt ſo groß als die der beiden vorhergenannten Abarten. f. chrysocarpa variegata (syn. f. poetica variegata) iſt buntblätterig. Dieſe gelbfrüchtige Abart in der Türkei, Griechenland und Italien. b) canariensis Wild. pr. sp. (syn. H. Helix Lowe, nicht L.]; H. maderensis Hort., H. algeriensis et algerica hort.); Afrikaniſcher E. (e. Sharp- leaved Irish Ivy). Kanariſche Inſeln, Nordafrika, Madeira, Portugal, Irland. Blätter meiſt ſehr groß, breiter als lang (bis 20 em breit, bis 17 em lang, Stiel gegen 25 em lang), derbe, mehr hellgrün, fein gelb-aderig, die unteren herzförmig oder 3—5dlappig, die der blühenden Zweige herzförmig oder eirund, langgeſpitzt, ganzrandig oder hier und da grobgezähnt. Blütendolden zu Trauben oder Riſpen geordnet. Blütenſtielchen und Kelche 13—15ſtrahlig— ſternhaarig. Steinbeeren ſchwarz. — Auch von dieſer Unterart, welche für die Kultur im freien Lande in unſerem Klima ungeeignet, weil zu froſtempfindlich, giebt es buntblätterige Gartenſorten, z. B. f. albo- marmorata; f. aureo-maculata; f. foliis argenteo variegatis, letztere mit breitem, ſilberweißem Rand. 408 Fam. 98. Araliaceae und Fam. 99. Cornaceae, Or XXII 26, 37. c) cölchica C. Koch pr. sp. (syn. H. Helix Don, laubigen, buntblätterigen Sorten zu empfehlen find. nicht L.; H. Roegneriana Hort., H. macrophylla hort., Hohe Zimmerwärme verträgt der Epheu nicht auf die H. taurica hort. nonn.), Aſiatiſcher E., Kau⸗ Dauer, am wenigſten dann, wenn die betreffenden kaſus, Himalaja, Japan. Blätter ziemlich groß, etwa Zimmer nicht reichlich und nicht häufig genug gelüftet 10—12 em lang bei 10 cm Breite, langgeſtielt, leder? werden. Im Winter zu hohe Wärme (über + 100 C.), artig, oberſeits glänzend-grün [bei f. cinerea (syn. f. viel zu wenig friſche Luft und gewöhnlich zuviel himalaica Mort.) graugrün], unterſeits blaßgrün, eirund Waſſer, — das find die Hauptfehler, welche der bis herzförmig, ganzrandig, die der nichtblühenden Blumenfreund begeht. Kultur. Allerlei Kulturboden, Zweige kaum gelappt (meiſt mit 2 ſtumpfen Ecken); bei ſelbſt ſtark bauſchutthaltiger jagt zu; am beiten kräftiger, f. rhombifolia Rupr. pr. sp. Blätter länglich-rauten⸗ lehmig⸗humoſer Garten⸗ und Waldboden. In Gefäßen förmig, nach beiden Enden hin von der Mitte ab ver- iſt mürbe lehmige Ackererde und gute ſandige ſchmälert, zugeſpitzt. Blütenſtielchen, Blüten⸗ Wieſenmoorerde (thunlichſt von Maulwurfshügeln!) knoſpen und Kelche mit zweilappigen gelb- unter Beimiſchung von etwas Miſterde angezeigt, ſonſt lichen ſpäter abfallenden Schilferſchüppchen ſtatt der Wieſenmoorerde gute Lauberde. Die Froſt⸗ bekleidet, deren Lappen 7—10ſpaltig ſind, empfindlichkeit einer Epheu-Sorte gegen ſtärkere alſo nicht ſternhaarig. Kelchlappen dreieckig-lanzettlich. Kälte iſt um ſo größer, je größere Blätter die Beeren groß, kugelig, ſchwarz. Auch der Aſiatiſche Sorte beſitzt; die buntblätterigen Sorten ſind im Epheu eignet ſich nicht für rauhe Lagen, zudem iſt er allgemeinen wieder zarter als ihre grünen Mutter⸗ nicht jo ſchön als f. europaea hibernica, weil die formen. Am nachteiligſten ſind — wie überall — Belaubung lockerer iſt. ſchroffe Gegenſätze in der Behandlung. i Verwendung. Der Epheu iſt von außer- Bei der Anpflanzung von Epheu iſt ganz ordentlichem Wert, zunächſt als Schatten- beſonders zu beachten, daß man überall, wo die pflanze; er wächſt ſelbſt noch im tiefen Schatten der Wachstumsbedingungen weniger günſtige Bäume, wo kaum etwas anderes gedeihen will; ſind (3. B. je ſchattiger der Standort iſt, oder bei er bildet dann herrliche Teppiche, belebt den Boden Kultur in weniger hellen Räumen) am vorteil- und iſt hier wohl der vorzüglichſte Erſatz für Raſen. hafteſten nur junge, kleinere Pflanzen verwende, Wichtig iſt er bei Ausſchmückung von Felſengärten, die ſich in ihre Verhältniſſe leichter einleben können, Ruinen, Grotteneingängen, Abhängen ꝛc. Er iſt oft und dann auf die Dauer entſchieden ſchöner werden unerſetzlich, wenn es gilt, unſchöne Gegenſtände, alte und ſind, als ältere, ſchon lange an viel Licht gewöhnte Mauern, Wände u. dgl., zu verdecken und gleichzeitig | und deshalb oft zurückgehende Pflanzen. — Ver- ſich an einer im Sommer wie im Winter ſchönen mehrung durch Ablieger leicht; Einlegen der Zweige Belaubung zu erfreuen. Wir benutzen den Epheu | am beiten im Frühling. Zur Anzucht aus Stecklingen ferner, um abgeſtorbene oder alte Bäume damit zu nimmt man im Juni, Juli etwa 30 em lange Zweige, bekleiden, an welchen er bis 30 m hoch klettern kann thunlichſt mit einem Anſatz vom Holze des Mutter- und nicht angeheftet zu werden braucht. Weiter iſt zweiges, ſteckt fie 15 em tief auf eine etwas jchattig- er im Ziergarten, im Park, auf dem Friedhofe als gelegene Rabatte mit leichtem Boden in etwa 15 em Gruppen- wie als Einfaſſungspflanze allbeliebt Abſtand. Die Blätter der in die Erde kommenden und giebt herrliche Teppiche. Auch auf dem Balkon Steecklingshälfte werden abgeſchnitten. Buntblätterige und der Veranda, nicht minder im Zimmer am und andere zarte Sorten ſteckt man in Käſtchen oder Fenſter entlang oder an Gitterwerk gedeiht der Epheu, ins kalte Miſtbeet. Anzucht aus Samen wenig wenn man ihn in geeignete, mit Erde gefüllte Kaſten üblich. Ausſaat bald nach der Samenreife oder im pflanzt, ſehr gut und iſt mit wenigem Sonnenlicht Herbſt. — Keimkraft der Samen kaum 1 Jahr (?); zufrieden. Man nimmt dann die zarteren, groß⸗ Keimung langwierig. N blätterigen Sorten, während für Ampeln die klein⸗ Gattung 475. Heptapleürum Goertn., Siebenrippe, G XI 11a; XXII 21, 25 (griechiſch: heptapleuron — ſiebenrippig, ſiebenkantig; die alten Griechen nannten den „Wegerich“ ſo). Kronblätter 5 oder mehr, meiſt 5— 6. Staubblätter und Fruchtknotenfächer ſoviele als Kronblätter. Frucht (wenn trocken) kantig-gerippßt. Sameneiweiß glatt. Bäume oder hohe Sträucher. Blätter wechſelſtändig, fingerig-zuſammengeſetzt, ſeltener mit nur 1 Blättchen; Blättchen lederig, ganz⸗ randig oder ſeltener ſcharfgezähnt; Nebenblätter meiſt verwachſen. Blütendöldchen (ſeltener Köpfchen) oder Trauben zu großen oder kurzen Riſpen vereinigt, ſeltener die Döldchen mehr vereinzelt. Blütenſtielchen bisweilen ſehr kurz. — 60 Arten, im tropiſchen Aſien und Afrika, auf den Inſeln des Stillen Oceans und in Auſtralien; z. B.: H. pulchrum Voss (syn. Paratropia pulchra Desne. et Planch., Sciadophyllum pulchrum hort.), Warmhauspflanze. Gattung 476. Tupidänthus Hook. Hl., Deckelblume, G XI 11a; XXII 21, 25 (griechiſch: typis — Hammer (?), anthos — Blume). Kronblätter in eine lederig⸗-fleiſchige Mütze verwachſen, die ſich ſpäter abhebt. Staubblätter zahlreich; Staubfäden dicklich, fadenförmig. Fruchtknoten vielfächerig; Narben ſitzend, ſtrahlig. Frucht lederig⸗fleiſchig, faſt kugelig. Baumartiger kahler Strauch, in der Jugend aufrecht, ſpäter hoch kletternd. Blätter groß, fingerig⸗zuſammengeſetzt; Blättchen 8—9, lederig, ganzrandig. Blüten anſehnlich, grün, eine Riſpe oder eine zuſammengeſetzte Dolde bildend; Blütenſtiele did. — Einzige Art: Tupidanthus calyptratus Hook. (syn. T. Pueckleri C. Koch, Sciadophyllum pulchellum hort.); am Fuße des Khaſiagebirges im öſtlichen Bengalen. Warmhauspflanze. Familie 99. CORNACEAE, Hartriegelgewächſe. G XXII 26, 37. (Nr. 14971506 aus drei Gattungen.) I. Blüten zwitterig. Kronblätter kurz (nicht riemenförmig). Griffel kurz. Gattung 477 Cornus. II. Blüten zweihäuſig oder vielehig. Gattung 478 Auküba. 479 Nyssa. Gattung 475. Heptapléürum bis Gattung 477. Cornus. Nr. 1497—1502. 409 Gattung 477. Cornus L., Hartriegel, . XXII 26, 37 (lat.: cornu — Horn; hornhartes Holz). 2fächerige Steinfrucht. 1 ganzrandig oder etwas gejägt. Kronblätter 4, länglich oder eirund, in der Knoſpenlage klappig. knoten 2⸗ (ſehr ſelten 3⸗) fächerig. Griffel 1, faden⸗ oder ſäulenförmig, mit kopfiger oder geſtutzter Narbe. Bäume und Sträucher, ſelten Kräuter, kahl oder ſeidig- behaart. Blüten weiß oder gelb, in 2gabeligen äſtigen Trugdolden oder in umhüllten oder auch hüllloſen Staubblätter 4. Frucht⸗ Frucht eine 2ſamige, Blätter gegen-, ſehr ſelten wechſelſtändig, Köpfchen beiſammen. — 25 Arten, in Europa, Aſien und dem gemäßigten Amerika, eine in Peru. A. Krautige Pflanzen (Stauden). 2. Blütenſtand eine anſehnliche, meiſt flache Trugdolde ohne Hülle.. 1497. Cornus canadensis L., Canadiſcher Hartriegel (fr. Cornouiller du Canada; e. Canadian Dog wood). Nordamerika, in Wäldern. Staude, 10 bis 15 cm hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Stengel einfach, am Grunde bald mit Schuppen, bald mit echten Blättern; obere Blätter quirlſtän⸗ dig, faſt geſtielt. Blüten klein, weiß, in dichter Dolde, aber viel kürzer als ihre Staubfäden 4. Griffel Canadiſcher Hartriegel. 4blätterige 1. Früchte glänzend-rot, erſt im nächſten Früh— ling reifend. — * C. suecica L., 10—15 cm hoch; Blütezeit: Juni, Juli. Blätter ſitzend, alle gegenſtändig, faſt vom Grunde an gerippt. Blütendolde geſtielt, halb weiße, Hülle. ſolang als die 4 blätterige Hülle. purpurrot. Steinbeeren rot. Verwendungt um leere Stellen in Gehölzgruppen zu beleben. Die Pflanzen lieben ſchattigen Standort und beanſpruchen torfigen, feuchten Boden; dem Erdboden alſo Laub- und grobbrockige Torferde bei— miſchen. Vermehrung durch Teilung im Herbſt oder zeitigen Frühling. 1498. Cornus capitäta Wall. (syn. Benthamia fragifera Lindl.), Erdbeer - Sarfriegel. Nepal. Blütezeit: April, Mai. — Immergrüner ſchöner, äſtiger, baumartiger Strauch. Aſtchen gleich den Blättern gegenſtändig und angedrückt-ſeidenhaarig. Blätter lanzettlich, zugeſpitzt, in einen kurzen Stiel verſchmälert, unterſeits faſt graugrün, im Alter kahl, ganzrandig, 7—12 em lang, 25—34 mm breit. Blüten⸗ köpfchen mit gelber Hülle, zierlich, weiß, endſtändig. Früchte erdbeerförmig, kugelig, ſchön, eßbar, von Größe einer kleinen Kirſche. 1499. Cornus japönica Thbg. (syn. Viburnum japonicum Spr.), Japaniſcher Hartriegel. Baum⸗ artiger Strauch. Blütezeit: Frühling (?). — Aſte oder Zweige geſtreift. Blätter eirund, zugeſpitzt, am Grunde ganzrandig, unterſeits blaß. Blütendolden mehrmal⸗zuſammengeſetzt, 3—5ſtrahlig, ihre Hülle 4blätterig. Staubblätter 4. Blüten weiß. Stein⸗ frucht vom bleibenden, ſehr kurzen Griffel und der dreikantigen ſpitzen Narbe gekrönt, zuſammenge— drückt rot, kahl, ſchwach-ſauer. Beide Arten ſind, wenn blühend oder mit Früchten behangen, angenehm für Wintergärten, im Sommer fürs Freie. Kultur in jeder guten Garten- oder Ackererde. Überwinterung nur froſtfrei (+ 1 bis 50 C.). Blütchen ſchwarz— Blüten in doldenförmigen Trugdolden, die von 4 großen, weißen Hüllblättern um⸗ C. canadensis. 1497, C. capitata. 1498. C. japonica. 1499. C. mas (Tafel 86). 1500. C. florida. 1501. .* C. stolonifera. 1502. C. sibirica. 1508. *. sanguinea. 1504, 1500. * Cornus mas L., Tafel 86, 343 (syn. C. mascula Dur.), Gelber Hartriegel (Kornelkirſche; fr. Cornouiller mäle, Corneilles; e. The male Dog- wood). Mittel⸗ und Südeuropa, Orient. Strauch oder kleiner Baum von 3—7 m Höhe. Blütezeit: März, April, vor dem Erſcheinen der Blätter. — Aſte graubraun, jüngere Zweige grün und flaumig, ältere hellgrau und kahl. Blätter eirund oder elliptiſch, „ e mel, eee = langzugeſpitzt, gegenſtändig, glänzend-grün, im Herbſt rötlich. Dolden klein, etwa ſolang als ihre 4blätterige Hülle. Blüten gelb. Steinfrucht hängend, meiſt elliptiſch, glänzend-kirſchrot, bei f. fructu flavo gelb, bei f. fructu violaceo rotviolett, eßbar. Schöne Gartenformen ſind kf. foliis argenteo marginatis, Blätter ſchön weiß-gerändert; k. aureo-elegantissima hort., Blätter gelb- und rot-gerändert. Der Gelbe Hartriegel iſt ſeiner an älteren Pflanzen bei freiem Standort alljährlich zahlreich erſcheinenden ſchöngefärbten Früchte wegen als Nutz- und Zierſtrauch gern geſehen; er läßt ſich willig zu Hecken erziehen, blüht dann freilich ſeltener, wächſt auch nicht eben raſch, denn ſein Holz iſt ungemein hart (Ziegenhainer Stöcke !). In Landſchaftsgärten und Anlagen ſollte er nicht fehlen, weil er ſo ſehr zeitig und reich blüht und im feuchten, kräftigen Boden gedeiht. Die bunten Formen ſind in Ziergärten aller Art wirklich ſchön, nur beſchneide man ſie nie eher als bis ſie kräftig in Wuchs gekommen ſind und Blätter genug ent— wickelt haben, welche Wurzeln, Stamm und Aſte gut zu ernähren vermögen. 1501. Cornus flörida Z. (syn. Benthamidia florida Spach), Schönblühender Hartriegel. Nord- amerika. Strauch, bis zu 10 m hoch werdend. Blütezeit: Mai, kurz vor oder mit dem Erſcheinen der Blätter. — Zweige glänzend, mit bitterer Rinde. Blätter eirund, zugeſpitzt, dunkelgrün, unterſeits blaß, auf beiden Flächen ſchwach-behaart. Blüten doldig— kopfig, gelb; Blütendolden endſtändig, von einer großen weißen, 4 blätterigen, die Dolde an Länge mehrfach übertreffenden Hülle umgeben; Hüllblätter an 4 cm lang. Frucht rot, halb ſogroß als bei Nr. 1500. Die am ſchönſten blühende aller Hartriegelarten. Ihre Blüten erſcheinen ziemlich ſelten, am eheſten noch, wenn dieſe Art auf Stämme von Cornus stolonifera gepfropft wird, und man ſie dann an einen freien, ſonnigen, aber doch auch geſchützten Standort pflanzt. 1502. * Cornus stolonifera Michx. (syn. C. alba Auct., nicht L.“; C. candidissima Bischof), Auslanfender Hartriegel. Nordamerika. Strauch, 2—3½ m hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Aſte mit ſpäter meiſt niederliegendem Grunde wurzelnd, wodurch der Strauch weitſchweifig wird. Junge Sproſſe grün; Zweige und Aſte im Herbſt und Winter 410 blutrot bis braunrot. Blätter elliptiſch oder elliptiſch-eirund, unterſeits grünlichgrau. Blüten in flachen, zur Blütezeit hüllenloſen Trugdolden, weiß. Kelchblätter lanzettlich; Kronblätter eirund⸗länglich. Blütenboden becherartig, rot. Früchte weiß, mit oft bleibendem Griffel. Stein mit 2 jeit- lichen Furchen verſehen. — Stecklinge wachſen leicht. Als eine prächtige buntblätterige Form ſei f. Spaethii Witim. (syn. C. alba Spaethii) empfohlen, deren Blätter im Frühjahr bronzefarben, im Sommer | gejättigt-goldgelbrandig, zum Teil vollſtändig goldgelb ſind und ſelbſt in trockenen Sommern nicht leiden. 1503. Cornus sibirica Lodd. (syn. C. alba L., C. tatarica Mill., C. purpurea Tausch), Sibiriſcher Hartriegel. Sibirien, Nordchina. Strauch, 2—3 m hoch. Blütezeit: April, Mai. — Aſte und Zweige völlig oder ziemlich aufrecht, im Herbſt und Winter lebhaft-rot, faſt korallenrot, mit einem feinen Duft bedeckt. Blätter breit-elliptiſch, faſt kahl, unterſeits weißlich. Trugdolden etwas gewölbt [bei C. candi- dissima Mill., nicht ort.! (syn. C. racemosa Lam,, C paniculata L' Herit., C. albida Ehr! i., C. citrifolia hort., C. fastigiata Mich.) die Scheindolde riſpen— förmig]. Blüten weiß; Blütenſtielchen länger als die Fruchtknoten. Kelchblätter klein, dreieckig. Kron— blätter länglich- lanzettlich. Blütenboden (=fcheibe) gelb, ſpäter auch roſenrot. Frucht weiß oder bläu— lichweiß, mit oft bleibendem Griffel. Steine mit 8 weißen Streifen verſehen. — Stecklinge wachſen ſchwer; Ablieger wurzeln aber leicht. Gruppen von dieſer Art ſind im Herbſt und Winter durch ihre Blatt- und Holzfärbung prächtig; auch aus der Ferne wirkend. 1504. * Cornus sanguinea I., Blutroter Hartriegel. Europa, Orient. Strauch, 1—4 m hoch, als kleiner Baum bis 5 m hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Aſte aufrecht; Zweige im Herbſt und Winter Fam. 99. Cornaceae bis Fam. 101. Caprifoliaceae, O XXII 57. dunkelrot. Blätter länglich-eirund, zugeſpitzt, auf beiden Flächen ſchwach anliegend-behaart und grün [bei f. australis C. A. Mey. pr. sp. (syn. C. eitri- folia Wahlenbg., nicht Hort.!) Blattunterſeite ſtärker aufliegend-behaart; bei f. candidissima Hort. l, nicht Mill. die Blattunterjeite grauweiß-filzigl. Scheindolden flach. Blüten weiß. Blütenſcheibe becherartig, gelb oder rötlich. Früchte ſchwarzblau, weiß-punktiert. — Als buntblätterig ſei nur f. elegans (syn. f. foliis eleganter argenteo variegatis) empfohlen. Der Blutrote Hartriegel iſt für trockenen Boden, an ſonnigem, wie an ſchattigem Standorte in Anlagen und Parks höchſt wertvoll; als Maſſen— pflanzung wirken ſie im Herbſt durch ihre dunkelrote Blatt-, im Winter durch die rote Holzfärbung, bilden auch mittels ihrer Grundſproſſe (Wurzelbrut) bald geſchloſſene Gebüſche. Einzelnſtehend kann man ſie zu Bäumen erziehen. In kleineren Gärten ſieht man Nr. 1503 lieber. Die Arten Nr. 1502 — 1504 gedeihen in allerlei Kulturboden; C. stolonifera, C. sibirica und C. sanguinea lieben etwas feuchten Boden, überhaupt ſind alle für kräftigen Boden ſtets dankbar. C. mas, C. florida und die buntblätterigen Formen find frei und ſonnig am ſchönſten, auch die ſchöne Herbſtfärbung tritt dann mehr hervor. Vermehrung durch Ab- lieger leicht. Die ſchlanken jungen Zweige von C. stolonifera und C. sibirica eignen ſich vorzüglich zum Anheften anſtatt Bindeweiden und find eben dort wertvoll, wo der Boden für Weidenkultur zu trocken. iſt. Anzucht aus Samen. Ausſaat im Herbſt bald nach der Ernte in feuchten Boden. — Keim⸗ kraft der Samen 1 Jahr; Keimung nad) Herbitiaat im folgenden Frühling, nach Frühjahrsſaat erſt nach 1 Jahre, bei C. mas, wenn man die Steine nicht anfeilt, immer erſt nach 1½ —2 Jahren. Gattung 478. Auküba 77%, Aukuba, Or XXII 26, 37 (japaniſcher Name dieſes Strauches). Männliche Pflanzen: Kelch klein, 4zähnig. Kronblätter 4, eirund oder lanzettlich, in der Knoſpe klappig. Staubblätter 4. Weibliche Pflanzen: Kelchröhre eiförmig oder cylindriſch, 4 zähnig. Kronblätter 4. Fruchtknoten 1 fächerig. Griffel 1. Beere eiförmig, vom Griffel und den Kelchzähnen gekrönt. Immergrüne kahle, gabelig verzweigte Sträucher; Zweige ſtielrund. Blätter gegenſtändig, eirund oder lanzettlich, ſtumpf⸗geſägt, lederig, glänzend. Blüten klein, achſelſtändig, riſpig, ſchmutzig⸗purpurn. 1505. Auküba japonica L., Japaniſche Aukuba. Japan. Immergrüner Strauch, bis 2 m hoch werdend. Blütezeit: Mai, Juni. — Aſte und Blätter gegen- ſtändig. Blätter länglich-oval oder länglich- lanzettlich, auch wohl oval und länglich, glänzend, entfernt-geſägt, kahl, bei den in Japan wilden Formen grün, bei Gartenformen auch verſchiedenartig-gefleckt und -ge- zeichnet. Blüten bräunlich oder ſchmutzig-purpurn, klein und unanſehnlich. Früchte (der weiblichen Pflanzen) ſchön, länglich, korallen- oder orangerot, bei k. fructu luteo (syn. f. „luteocarpa“ Hort.) gelb. Die Japaniſche Aukuba iſt eine ſehr veränderliche Art: die Größe und Zähnung der Blätter ändert ſich ſchon in der Kultur (ob trockener und dürftiger oder feuchter und geiler Erdboden), auch die Form der Blätter iſt veränderlich, und in der Färbung iſt zwiſchen grünen und bunten Blättern zu unterſcheiden. Die vielen veränderlichen grünen und bunten Sorten hier zu beſchreiben, erſcheint zwecklos. Aukuba himalayensis Hooft. fil., Himalaja, weicht ab durch: Blätter langgeſtreckt, zugeſpitzt, einfarbig grün, mit langen, meiſt violetten Blattſtielen. Kelch- blätter grünlich und ſtärker zugeſpitzt. Beeren gelbrot. Verwendung. Die Aukuba-Formen ſind ſehr geſchätzte und auch allgemein beliebte Schmuck— pflanzen der Kalthäuſer, Wintergärten, Wohnzimmer, Blütenſtiel gegliedert. — 3 bis 5 Arten, im Himalaja, in Japan und China. Vorzimmer und ſelbſt vieler Schaufenſter. Solche ausgedehnte Verwendung verdanken ſie ihrer außer- ordentlichen Genügſamkeit und ihrer Härte, den großen, zierenden Blättern, wie den nicht minder gern ge= ſehenen roten Früchten. Pflanzen, an deren Wieder- geſundung man zweifelte, weil ihre Stengel ſtark ein- geſchrumpft waren, ihre Blätter ſtark welkten, haben ſich dennoch wieder erholt. Auch ziemlich viel Kälte vertragen ſie; ja, in milderen Gegenden Deutſchlands laſſen ſie ſich unter Schutzhülle im Freien überwintern. wie Prunus Laurocerasus. Beſſer iſt es aber, ſie im Spätherbſt (nicht zu früh!, ein paar Grad Kälte ſchaden den nicht verzärtelten Pflanzen durchaus nicht) aus dem Lande zu nehmen und im luftigen Keller oder ſonſtigen geeigneten froſtfreien Raume einzu⸗ ſchlagen, ſie aber zeitig im Frühling wieder ans Freie zu gewöhnen. — Kultur in jeder kräftigen, humoſen Garten- oder Ackererde. Vermehrung durch Stecklinge und Knoſpen leicht, beſonders im Winter, und nur lauwarm. Zu einem Knoſpenſteckling ſchneidet man ein Blatt ſamt der im Blattſtielwinkel befind⸗ lichen Knoſpe vom Mutterzweige glatt ab und ſteckt Knoſpe und Blattſtiel bis an das Blatt in ſandige Lauberde. Anzucht aus Samen. Ausſaat bald nach der Samenreife in Töpfe mit Lauberde. — Keimkraft der Samen ½ Jahr (?); Keimung ſehr langſam. r ere Gattung 478. Auküũba bis Gattung 480. Sambücus. 411 Ar. 503—1507. Gattung 479. Nyssa L., Tupelobaum, & ur XXII 26, 37. (Nyssa, Name einer Waſſernymphe.) Vielehig⸗zweihäuſig. Kelchlappen 5. Kronblätter der männlichen Blüten fehlend oder 4 bis unbeſtimmt, in der Knoſpe dachziegelig. Staubblätter faſt ſtets 5. Weibliche Blüten: Kelchröhre eiförmig; Saum unregel— mäßig 3—5 lappig. Kron⸗ und Staubblätter fehlen. Fruchtknoten 4fächerig. Griffel 1, ſehr kurz, meiſt Z narbig. Steinfrucht länglich, blau (bei N. capitata Walt. rot), 1ſamig. Bäume, bei uns Sträucher, mehr oder weniger ſeidenhaarig. Blätter wechſel— ſtändig, glänzend⸗grün, ganzrandig, oder die jüngeren gelappt⸗gezähnt. Blüten klein, grün, im April, Mai, an den Spitzen der achſelſtändigen Blütenſtiele kopfig⸗gehäuft oder kurztraubig; weibliche Blüten bisweilen einzeln. — 5 bis 6 Arten, in Nordamerika, im Himalaja und auf den Malayſchen Inſeln. B.: N. aquatica L. (syn. N. integrifolia Att., N. biflora Michæ.); in Nord-Am. Bis 15 m hoch, bei uns meiſt ſtrauchig. Blätter aus verſchmälertem Grunde breit-elliptiſch, nach vorn zugeſpitzt, in der Jugend behaart, grün. Männliche Blüten büſchelig, weibliche zu 2en. Früchte einzeln oder häufiger paarweis. N. uniflora Wangen h. (syn. N. denticulata Ait., N. tomentosa Michx., N. grandidentata Michx.) hat einzelnſtehende weibliche Blüten und eirundliche Früchte. Beide verlangen feuchten Standort. — Ferner: a 1506. Nyssa multiflöra Wangenh. (syn. N. Kultur. Guter fruchtbarer, hinreichend feuchter Boden iſt erforderlich, wenn dieſe langſam villosa Mnch., N. silvatica Michæ.), Reichblütiger Tupelobaum. Nordamerika. Blätter breit-keilförmig, wachſenden Bäume bei uns gut gedeihen ſollen. An— zucht aus Samen. Ausſaat am beſten in Saatkäſtchen langzugeſpitzt. Weibliche Blüten 3—8. Früchte ge— wöhnlich gepaart, länglich, blauviolett. — Wächſt auch mit Moor- und etwas Lehmerde, entweder im Herbſt auf trockenen Stellen und kann wegen der prächtigen Herbſtfärbung der Blätter für Landſchaftsgärten und Parks empfohlen werden. oder ſehr zeitig im Frühling und nur lauwarm. — Keimkraft der Samen kaum 1 Jahr; Keimung langſam und unregelmäßig. Familie 100. ADOXACEAE. Einzige Gattung und Art: * Adoxa Moschatellina Z. S. G XXII 58. Familie 101. CAPRIFOLIACEAE, Geißblattgewächſe. G XXII 57. (Nr. 1507-1538 aus acht Gattungen.) I. Blumenkrone radförmig oder nur kurz- röhrig-glockig. Griffel kurz, 2—5ipaltig. 1eiig. Gattung 480 Sambücus. 481 Vibürnum. II. Blumenkrone röhrig oder glockig; Saum oft ungleich. Griffel verlängert; Narbe meiſt kopfig. 1. Eins oder 2 der 3—4 Fruchtknotenfächer leiig, die übrigen 2 oder 3 Fächer mehreiig. Gattung 482 Symphoricärpus. 483 Abelia. 484 Linnäea. 2. Alle Fächer des 2—5fächerigen Fruchtknotens mehreiig und mehrſamig. Gattung 485 Lonicera. 486 Diervillea. 487 Leycéstera. Gattung 480. Sambücus L., Holunder (fälſchlich „Flieder“), Or XI IIe; XII 57: XXIII (griechiſch: sambyx — rote Farbe; roter Saft). Krone radförmig oder radförmig-glockig, gleichmäßig-3—5 teilig. Staubblätter 5, einfach. Fruchtknoten 3—5 fächerig; Fächer leiig. Griffel 1, kurz, Z teilig. Frucht eine Z—5ſamige Beere. Bäume oder Sträucher [* S. Ebulus L. (syn. S. humilis Lam., Ebulum humile Garcke) iſt eine Staude mit blattartigen Nebenblättern, die Doldentraube hat Zzählige Hauptäſte und rote Staubkölbchen]. Aſte dick und Zweige markig. Blätter von eigentümlichem Geruch, gegenſtändig, unpaarig⸗gefiedert; Blättchen geſägt oder zerſchlitzt. Blüten klein, in doldigen Doldentrauben oder in dichtblütigen Sträußen, weiß, gelb oder roſa. — 10 oder 12 Arten der gemäßigten Regionen; in Südafrika fehlend. 1507. * Sambücus racemösa Z., Trauben- ſcharfgeſägten, beiderſeits kahlen, oberſeits freudig— Holunder. Europa, Orient. Strauchig, 1½—4 m grünen, unterſeits helleren Fiederblättchen; Neben- blätter verkümmert, nur warzenförmig. Blüten in einer eiförmig-länglichen, gedrängten, ſtraußförmigen Riſpe, gelblichweiß. Staubkölbchen gelb. Beeren ſchön ſcharlachrot, bei f. fructu flavo gelb. — Formen find: f. pubens Michæ. pr. sp. (S. pube- scens Pers.), Zweige, Blattſtiele und Blattunterſeite behaart. Blüten mehr gelblich, auch ſpäter erſcheinend; Beeren heller rot. f. rosaeflora Carr. pr. sp., Blätter eirund, feingeſägt, oberſeits freudig-grün, unterſeits ſilbergrau-behaart; Blüten dichtgedrängt, kleiner, außen rötlich. f. spectabilis Dipp., Blättchen groß, eiläng— lich bis eilanzettlich, bis über 10 em lang und bis zu 5 cm breit, hellgrün, feingeſägt; Blütenriſpen groß, eiförmig. f. plumosa Hort., Blättchen feinzerſchlitzt. f. serratifolia hort., Blättchen tief eingeſchnitten-geſägt bis fiederſchnittig. | Verwendung. Der gewöhnliche Trauben-Holunder mit ſeinen prächtigen ſcharlachroten Beeren wird oft bewundert. Die Pflanze ſei für mittlere und größere, ja ſelbſt für kleine Ziergärten nachdrücklich empfohlen. Kultur in lockerem Boden mit durch— laſſendem Untergrunde an hellem, luftigem Standort, auch im lichten Boskett. Aber eins iſt zu beachten: Stärkere Pflanzen wachſen an anderen Orten ſelten Fruchtknotenfächer Trauben⸗-Holunder. hoch. Blütezeit: April, Mai. — Mark der Aſte gelb oder gelbbraun. Blätter mit 5—7 eilänglichen bis eilanzettlichen, 6—8 em langen, 2—31/, cm breiten, 412 gut weiter, deshalb ſtets junge Pflanzen anſchaffen oder ſolche ſelbſt erziehen. Vermehrung durch Ab— lieger und Stecklinge, durch holzige ſowohl als im Sommer durch Sproßſtecklinge leicht. Anzucht aus Samen. kraft der Samen 1 Jahr, als Beeren bis 21/, Jahre. 1508. * Sambücus nigra Z. (syn. S. vulgaris Lam.), Gemeiner Holunder (fr. Sureau; e. Common Edler, Bore- tree). Europa, Nord- und Mittelaſien, Japan. Strauch oder kleiner Baum, 2—6 m hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Mark der Aſte weiß. Blätter einmal-, ſelten doppelt-gefiedert; Fiederblätt— chen meiſt 2—3⸗, ſelten nur Ipaarig. Blüten in flachen Trugdolden, deren Hauptäſte 5zählig find, weiß, bei f. flore pleno auch gefüllt. Staubkölbchen gelb. Früchte ſchwarz, bei f. chlorocarpa hort. (syn. f. fructu viridi) grün, bei f. leucocarpa hort. (syn. f. baccis albis) weiß, bei f. xanthocarpa (syn. fructu luteo) gelb; immer aber unbereift. Empfehlenswerte Gartenformen find: f. semper- florens Aort., von der Stammform durch glänzend— grüne Belaubung und längere Blütezeit verſchieden. Ausſaat im Herbſt ins freie Land. — Keim⸗ Familie 101. Caprifoliaceae, Geißblattgewächſe. O XXII 57. | | | ö * ae, w r f. heterophylla (syn. f. cannabifolia), Blättchen hanf⸗ artig, tief-eingeſchnitten. f. laciniata hort., Blättchen mehr zerſchlitzt (bei f. laciniata crispa zudem kraus⸗ wellig, dann aber mehr eigenartig als ſchön). k. line- aris, Blättchen feinzerſchlitzt. f. foliis luteis (syn. f. fol. aureis), Blätter goldgelb oder goldbronzefarben; gam rechten Platze, d. h. vor dunklem Hintergrunde und wenn nicht zu greller Sonnenſchein darauf fällt, ganz vorzüglich. f. foliis argenteo marginatis, Blätt- chen ſchön weißrandig; viel ſchöner als f. foliis argenteo- variegatis. f. foliis aureo variegatis, Blätter gelbbunt. Verwendung und Kultur. Der Gemeine Holunder und ſeine Formen gedeihen in jedem Garten- und Ackerboden. Die Stammform und grün⸗ blätterigen Sorten vertragen ziemlich ſtarken Baumſchatten und können als Lückenbüßer dienen! Die buntblätterigen Formen beanſpruchen, wenn ſie wirkungsvoll ſein ſollen, mehr Licht. Gleichwohl ge= bhören ſie mehr in Landſchaftsgärten, Anlagen, Parks, auch in größere Ziergärten, aber nicht in kleinere Gärten. Die Beeren ſind als Vogelfutter wertvoll. Ver— mehrung durch Stecklinge leicht. Gattung 481. Vibürnum L., Schlinge, = XXII 57 (XXXII) (lat.: Röhre gerade; Saum gleichmäßig-5 lappig. viere — binden, flechten, oder von vimen — Gerte; biegſame Zweige einiger Arten). Staubblätter 5. Fruchtknoten 1—Zfächerig. Frucht eine trockene oder ſaftige 1, ſeltener undeutlich-2—3 fächerige, 1ſamige Steinfrucht. Krone radförmig, glockig oder röhrig; Griffel kurz; Narbe Zlappig oder Z3teilig. Bäume oder Sträucher; Zweige gegen- ſtändig oder ſtumpf-4 eckig; Blattlnoſpen meiſt ohne Schuppen. Blätter gegenſtändig, ſehr ſelten zu Zen quirlig, ganzrandig, geſägt, gezähnt oder gelappt. Blüten weiß oder roſa (bei einzelnen Gartenformen zum Teil geſchlechtslos) in faſt doldigen Doldentrauben oder in achſel- oder endſtändigen Riſpen. — 80 Arten der gemäßigten Zone der nördlichen Halbkugel und auf den Anden. A. 0 ſommergrün. . Randblütchen der Doldentrauben (bei den ſogen. „gefüllten“ faſt alle 9 0 unfruchtbar und anſehnlich. Beeren rot. * a) Blätter handnervig, gelappt, mit Nebenblättern. Laubknoſpen beſchupp FV. Opulus. 1509. b) Blätter ungelappt, fiedernervig, meiſt ohne Nebenblätter. Laubknoſpen beſchnt pt V. tomentosum (f._ pi plicatum, Tafel 87). 1510. 2. Alle Blütchen der Doldentraube gleichgeſtaltet und fruchtbar (d. h. mit Staubblättern und Fruchtknoten verſehen). Blätter fiedernervig, ohne Nebenblätter. a) Scheindolden geſtielt, in der Regel ſiebenſtrahlig. groß, ſcharfgeſägt . B. Blätter immergrün, faſt Leeder a 1509. * Vibürnum Öpulus Z. (syn. Viburnum lobatum Zam., Opulus glandulosa Mnch.), Gemeine Schlinge (Schneeball; fr. Obier de l'Europe; e. The Marsh Elder). Europa, Orient, Sibirien. Strauch, 2—5 m hoch. Blütezeit: Mai, angetrieben: früher. — Junge Aſte glatt, eckiggeſtreift. Blätter mit 1—4 Paar, ſeltener mit bis 6 Paar Blattſtieldrüſen, rund— lich bis eirund, dreilappig, mit meiſt unter ſtumpfem Winkel ausgehenden Seitenrippen; untere Lappen ſpitz, oft mit einem großen lappenartigen Zahn verſehen, obere Lappen größer, oft in eine kürzere oder längere Spitze ausgezogen; Blättergrund abgerundet oder keil— förmig⸗ verſchmälert, ganzrandig, im übrigen der Blatt- rand unregelmäßig-gezähnt, oberſeits grasgrün, unbe- haart, unterſeits blaugrün und an den Nerven, bis— weilen auf der ganzen Fläche kurzbehaart; Nebenblätter haar⸗pfriemförmig. Blüten in meiſt 7ftrahligen, 6—10 cm breiten Scheindolden mit ausgebreiteten unfruchtbaren, weißen Randblüten von etwa 2 em Durchmeſſer, bei f. sterile DC. (syn. f. roseum, f. flore pleno Ahort.), ſind alle Blütchen groß, weiß und unfruchtbar und zu einer ſchönen ee Dolde zuſammengedrängt (echter „Schneeball“; boule de neige, Rose de Gueldres; e. The Snowball Tree, Guelder Rose); f. sterile Tatteri Tatt. hat ſchön bunte Blätter. Schneeball iſt nicht Schön. Beeren korallenrot, elliptiſch (bei f. fructu luteo gelb), ſelbſtredend nur an der Stammform mit kleinen fruchtbaren Blütchen. fr. Obier Der gewöhnliche buntblätterige Laubknoſpen nackt (unbeſchuppt) . ; b) Scheindolden in den ee a MED: mit 3—6 un Sr einfach, Beereh voten ſchthurz 5 chen abſchütteln. .* V. Lantana. 1511. .. Lentago. 1512. V. Tinus (Tafel 86). 1513. Verwen dung. Die Gemeine Schlinge ziert durch ihre ſchon im Mai erſcheinenden Blüten, ſpäter durch ihre Früchte und im Herbſt durch die herrlich feuer— roten Blätter; ſie verträgt auch etwas Schatten und it durchaus empfehlenswert für Parks und An— lagen; aber nur dann ſchön, geſund und vor der Zer— ſtörungswut gewiſſer Inſekten verſchont bleibend, wenn ſie luftig und in kräftigem, vor allem in nicht zu trockenem Boden ſteht; ſie liebt Feuchtigkeit. An zu trockenen Standorten werden die Blätter oft von dem gefräßigen braunen Schneeball-Blattkäfer (Galeruca Viburni) durchlöchert. Außerdem ſchadet die Schnee- ball⸗Blattlaus (Aphis Viburni). Vertilgungsmittel: Starkes Kürzen und Verbrennen ſämtlicher jüngeren Zweige im Spätherbſt und Winter; zeitig mit Beginn der Laubentfaltung die etwa noch auftretenden Käfer— In den kleineren bis größeren Zier- gärten pflanzt man nur den „echten Schneeball“ an und erzieht ihn häufig zu ſchönen Kugelbäumchen. Dieſe ſind wertvoll als Treibgehölze: in Töpfen kultiviert, die Jahresſproſſe im Herbſt um !/; gefürzt, die Pflanzen kalt überwintert und dann vom Januar ab lauwarm geſtellt, werden die Bäumchen bald Blätter und Blüten treiben. 1510. Vibürnum tomentösum TAUg., nicht Lam. (syn. V. plicatum var. tomentosum Miq.), Filzige Schlinge. Japan. Strauch, 1—2 m hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Stark veräſtelter Strauch mit roſtfarbig-filzigen Zweigen und Blattſtielen und rötlichgrauen Aſten. Blätter eirundlich bis eirund- länglich oder elliptiſch, am Grunde abgerundet oder etwas verſchmälert, vorn allmählich oder plötzlich in eine Spitze endend, bis zu 9— 12 cm lang, 4—6!/, cm breit, am Rande mit kerbigen, ſtumpfen oder dreieckigen Zähnen, oberſeits dunkelgrün, unterſeits grau- oder gelblich⸗graugün, mit ſtark hervortretenden Rippen und längs der Rippen etwas faltig; Blätter im Herbſt braunrot. [f. cuspidatum S. et Z., nicht TIA. hat kleinere, 2 —5 em lange, elliptiſche oder ſchmal— elliptiſche, länger zugeſpitze Blätter und iſt weniger ſchön.] Scheindolden meiſt 5ſtrahlig, gewölbt, die der Stammform nur 4—5 cm breit und mit nur wenigen unfruchtbaren, großen Randblütchen; während k. pli- catum Maxim., Tafel 87, 345 (syn. V. plicatum Thbg., V. dentatum Thbg., nicht L.; V. plicatum flore pleno Mig.), Japaniſcher Schneeball, von einzelnen verſteckten normalen Blütchen abgeſehen, nur große, weiße, unfruchtbare, in ſchöne kugelige Scheindolden zuſammengedrängte Blütchen trägt, zudem ſehr reich blüht. N Verwendung. Abart plicatum iſt einer unſerer empfehlenswerteſten Zierſträucher, der vor dem Echten Schneeball den beachtenswerten Vorzug hat, daß ſeine Belaubung nicht oder ſehr ſelten von In⸗ ſekten zerfreſſen wird, zudem blüht er länger. ſchön iſt er als Einzelpflanze auf Raſen oder doch freiſtehend. Kultur in jedem guten Gartenboden. 1511. * Vibürnum Lantäna Z. (syn. V. tomen- tosum Lam., nicht Tybg. “), Cantanen Schlinge; Wollige Schlinge. Europa, Orient; in Mitteldeutſch— land an kalkhaltigen Orten in Niederwäldern. Strauch, 2-5 m hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. — Robuſter Strauch. Aſte graubraun und kahl; Zweige und Blatt- ſtiele pulverig-behaart. Blätter eirund-länglich oder breitlänglich, am Grunde ſchwach-herzförmig, mit kurzer Spitze, bis 10 em lang, bis 7 cm breit, an üppigen Sproſſen auch größer (bis 20 em), vom Grunde an mit ſtachelſpitzigen Kerbſägezähnen, ober— ſeits graulichbehaart-dunkelgrün, unterſeits graugrün oder gelblichgraugrün und dichtfilzig-pulverigbehaart. Blütenſtiele 3—4 em lang, behaart; Blütchen am Grunde von einer Hülle linealiſch-lanzettlicher Blätter umgeben. Beeren eiförmig⸗- länglich, korallenrot, ſpäter ſchwarzviolett, vom bleibenden Kelche gekrönt. — Eine niedriger bleibende Form iſt fk. minus (syn. V. canadensis Hort.), hat aber verhältnismäßig große, dünnere, weniger ſtark behaarte Blätter. Verwendung und Kultur. Ungemein ge- nügſamer und ohne Pflege in jedem kalkhaltigen Kulturboden gedeihender, mehr eigenartiger als ſehr ſchöner (im Herbſt aber am trockenen Standort ſchön violettrot⸗blätteriger) Strauch, der in keiner größeren Ziergehölzpflanzung fehlt; ſeiner Genügſamkeit, ſeiner ſchon im Herbſt vorgebildeten Blüten und ſeiner roten Früchte wegen, auch weil er einigen Schatten verträgt, für mittlere und größere Ziergärten, für Anlagen und Parks zu empfehlen. Die bunt- blätterigen Formen ſind nicht ſchön. 1512. Vibürnum Lentägo Z. (syn. V. piri- folium Aort.), CE anadifhe Schlinge. Nordamerika. Strauch, 2—4 m hoch, oft ſelbſt baumartig. Blüte- zeit: Juni bis Auguſt. — Zweige ſtielrund, hellbraun— grau, unbehaart, warzig-punktiert. Laubknoſpen lang- geſpitzt, grauroſtfarbig, ſchorfig-wollig. Blätter mit ſchilferigen, meiſt wellenrandigen Stielen, eirund bis Scheindolden flach, 6—9 em breit, weiß. Gattung 481. Viburnum, Schlinge. Recht Nr. 15081513. 413 breitoval, am Grunde und oben mit abgerundeter Fläche, aber dann langgeſpitzt, ohne Stiel 5—10 cm lang, ſcharf- und feingeſägt, freudig-grün, unterſeits hellgrün und mit Schilferſchüppchen. Blütenſtand end— ſtändig, von 1—2 Paar Blättern geſtützt. Blüten weißlich. Beeren bis 1½ cm lang, blau, bereift. — Iſt ſchöner belaubt als das ähnliche V. Lantana und neben dieſem in größeren Gärten verwendbar. 1513. Viburnum Tinus Z., Tafel 86, 344 (syn. V. laurifolium Zam., Tinus laurifolius Borkh., Laurus Tinus oder gar Laurustinus hort.), Lorbeer- Schlinge (fr. Viorne Laurier-Tin; e. Laurestine). Südeuropa, Nordafrika, Orient. Strauch, dichtbuſchig, bis 2 m hoch, bisweilen als kleiner Baum bis 3½ m hoch. Blütezeit: Mai-Juni bis Auguſt; wenn an⸗ getrieben: im Winter oder Frühling. — Jüngere Zweige etwas eckig und behaart. Blätter lederartig, immergrün, eirund-länglich bis länglich, am Grunde abgerundet oder verſchmälert, ſpitz, 5—8 em lang, 3—5½ em breit, ganzrandig, kurzgeſtielt, oberſeits unbehaart, glänzend-dunkelgrün, unterſeits heller, in den Winkeln und Nerven behaart. Blüten weiß oder rötlichweiß, etwas wohlriechend, in endſtändigen, etwas gewölbten Trugdolden. Blumenkrone etwas glockig. Beeren faſt eiförmig, ſchwarz. — Formen ſind: f. Jucidum Ast. pr. sp. (syn. V. grandiflorum hort.), mit größeren, mehr glänzenden Blättern und größeren Blütendolden; aber weniger reich blühend. f. hirtum ort., Blätter unterſeits ganz behaart. f. virgatum hort., Blätter und Zweige mehr in die Länge geſtreckt. f. rotundifolium Hort., Blätter mehr rundlich. f. foliis variegatis, Blätter weißbunt. Verwendung. Eine harte und dauerhafte Pflanze, die in milden, ſüdlichen Gegenden im Freien über— wintert werden kann, ganz allgemein aber als Topf- und Kübelpflanze beliebt iſt und nur froſtfreier Durch— winterung, etwa im Vorzimmer, Kalthaus oder in hellen Kellern, bedarf; iſt auch zur Treibkultur ge— eignet und ihre zierlichen weißen Blumen ſind ein hochgeſchätzter Werkſtoff für Blumengewinde. Kultur. So ungemein reich das Viburnum Tinus blühen kann und auch häufig genug blüht, hört man doch oft über Blühfaulheit klagen. Dem gegenüber ſei be— tont, daß das V. Tinus eine Kalt- oder Winter- hauspflanze iſt, die im Winter nur +1 bis 59 C. haben will, ſofern ſie nicht der Treibkultur unterworfen wird; ferner, daß es ſich langſam ernährt, ſich aber nur halb ernähren kann, wenn es zu raſchem Längen— wachstum gezwungen wird oder während der Haupt— wachstumszeit zu wenig Sonnenlicht oder zu ſtickſtoffreichen Dünger erhält. Zutiefpflanzen und ſonſtige grobe Fehler ſind auch keine Seltenheit. Die Pflanzen ſollen nicht verzärteln und nicht vergeilen. Kühle und viel Luft, viel Licht, im Sommer recht ſonniger Platz im Freien ſind angezeigt. Erdmiſchung: ſandige, lehmige Garten- oder Ackererde mit Zuſatz von Miſterde oder guter Kompoſt-(Miſchdünger- erde. Die Pflanzen dürfen erſt zu treiben beginnen, nachdem ſie ins Freie gebracht ſind. Verpflanzen ſtärkerer, blühfähiger Sträucher nicht alljährlich, ſondern nur, wenn erforderlich, und dann ſtets alsbald nach der Blütezeit oder bei nicht blühenden mit Beginn des Triebes. Angetriebene Pflanzen werden nach der Blütezeit etwas eingeſtutzt. Begießen nach Bedarf; im allgemeinen mäßig; nach dem Erſcheinen der Blütenknoſpen bis zum Abblühen entſprechend ſteigern, dann wieder mäßigen. Flüſſige Düngung während 414 der Wachstumszeit zuläſſig, ſofern aufgelöſter tieriſcher Dung, welchem etwas Thomasſchlackenmehl beigemengt worden, genommen wird. Mit Knoſpen beſetzte Pflanzen, welche im Winter oder zeitig im Frühling blühen ſollen, müſſen bis zum Beginn des Triebes kalt und ziemlich trocken gehalten ſein. Die Formen f. hirtum und f. lucidum, überhaupt die großblätterigen Sorten, Familie 101. Caprifoliaceae, Geißblattgewächſe. O XXII 57. zeigen ſich weniger blühwillig, ſind alſo zum Treiben weniger geeignet. Vermehrung aller Arten durch Ablieger und Stecklinge, insbeſondere durch Sproß— ſtecklinge leicht. Anzucht aus Samen weniger üblich. — Keimkraft der Samen 1 Jahr; Keimung ziemlich langſam. Gattung 482. Symphoricärpus L., Schneebeere, = XXII 57 (griechiſch: symphora — Verſammlung, karpos — Frucht; gehäufte Früchte). Staubblätter 4— 5. Fruchtknoten 4fächerig. Beere weiß oder rot, eiförmig Krone trichterig oder glodig; Schlund kahl oder behaart. Kelchſaum becherförmig, 4 —5zähnig, bleibend. oder kugelig, 4fächerig, fleiſchig; Samen 2. Sträucher. Zweige zierlich, 4kantig. Blattknoſpen beſchuppt. Blätter gegenſtändig, ſommer⸗ grün, kurzgeſtielt, eirund, ganzrandig oder die jüngeren ausgebuchtet. oder Trauben. — Etwa 10 Arten, in Nordamerika. 1514. Symphorieärpus racemösus Mich. (syn. S. albus et heterophyllus RA., Symphoria race- mosa Pursh), Gemeine Schneebeere (fr. Symphorine a grappes; e. The racemous flowered St. Peters Wort, Snowberry). Nordamerika. Strauch, 1—2!/, m hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Buſchiger unbehaarter Strauch. Blätter rundlich, oval, länglich, ſeltener elliptiſch oder verkehrteirund-länglich, am Grunde abgerundet oder etwas verſchmälert, vorn ſtumpflich oder plötzlich in eine kurze Spitze über— gehend, ſamt dem Stiel 4—6 cm lang, 2—5 cm breit, ganzrandig, an üppigen Sproſſen jedoch auch grobgezähnt oder gelappt, oberſeits bläulichdunkelgrün, unterſeits hellgrün bis graugrün [f. pauciflorus Robbins. (syn. f. glaucus hort.) hat kleinere, ſtärker bläulichgraugrüne Blätter, auch weniger Blüten in den Achſeln]. Blüten klein, achſelſtändig, zu mehreren auf einem gemeinſchaftlichen Stiel zuſammengedrängt, auch wohl einzeln oder auch eine unterbrochene Ahre bildend. Blumenkrone kurzröhrig, weitglockig, blaß— rot, innen behaart. Beere von Kirſchengröße, ſchneeweiß Verwendung dieſes allbekannten, in allen Gärten zu findenden Strauches zweckmäßig nur noch als „Lückenbüßer“ an ſchattigen Orten, ſonſt aber nur dort, wo er vereinzelt oder truppweiſe durch ſeine Belaubung oder mehr noch durch ſeine ſchneeweißen Früchte wirklich ziert. Der an ſich ſchöne Strauch iſt aber in Gärten und Anlagen viel zu reichlich ver— treten! Kultur ohne Mühe in allerlei Boden. 1515. Symphoricärpus Symphorieärpus Voss (syn. S. orbiculatus Mnch., S. vulgaris Michæ., S. parviflorus Desf., Symphoria conglomerata Pers., S. glomerata Pursh, Lonicera Symphoricarpus T.), Blüten klein, weiß oder roſa, in kurzen, achſelſtändigen Ahren RNundblätterige Schneebeere. Nordamerika. Strauch, bis 1 m hoch. Blütezeit: Auguſt, September. — Buſchiger Strauch mit rutenförmigen gelbbraunen Aſten und violetten, weichhaarigen Zweigen. Blätter ziemlich klein, dicklich, ſehr kurz geſtielt, rundlich, eirund oder breitoval, ſtumpflich oder mit Stachel⸗ ſpitzchen, 2½ 3 / ũ um lang, 1—2!/, em breit, kurz⸗ bewimpert, oberſeits lebhaft-grün, unterſeits graugrün, kurzfilzig. Bei f. foliis aureo reti- culatis Art. ſind die Blätter klein und zier⸗ lich, goldgelb-geadert oder nur goldgelb— randig, ſehr ſchön; dieſe Form bleibt unter 1 m hoch, treibt auch oft einzelne ganz grün⸗ blätterige Zweige, die zu entfernen find. Blüten klein, bei der bunten Form ſelten er⸗ ſcheinend, achſelſtändig, gehäuft. Blumenkrone weiß oder rötlich, kurzglockig mit langbehaartem Griffel. Beeren klein, dunkelrot. Die buntblätterige Form iſt in kleineren Gärten und an ziemlich hellem Standort bei nicht zu feuchtem Boden ein allerliebſter Strauch, der nie fehlen darf; er beanſprucht keine Pflege; ſeine Zweige ſind für Sträuße recht angenehm. — Vermehrung durch Ausläufer und Teilung leicht. Anzucht aus Samen. Ausſaat im Herbſt oder zeitigem Frühling ins Freie. Keimkraft der Samen (in den Beeren) 2 Jahre. Rundblätterige Schneebeere. Gattung 483. Abélia k. Br., Abelie, O XXII 57 (nach dem engliſchen Arzt Clark Abel, 7 1826 in Kalkutta, benannt). Krone röhrig, trichterig oder glodig, gerade oder gekrümmt; Saum faſt gleich— längert, ſchmal, länglich oder ſpatelförmig, bleibend. mäßig 5 lappig. gekrönt, Sfächerig; 2 Fächer unfruchtbar, eins 1 ſamig. beſchuppt. Staubblätter 4, faſt zweimächtig; Fruchtknoten Zfächerig. Aufrechte oder faſt aufrechte, kahle oder behaarte Sträucher; Blattknoſpen Blätter gegen- oder zu dreien quirlſtändig, ganzrandig oder gezähnt⸗-geſägt; Kelchröhre ſchmal, länglich, verlängert; Kelchlappen 5, ver⸗ Frucht lederig, ſchmal- länglich, vom Kelchſaum Nebenblätter fehlend. Blüten zu 2—3 an achſel- oder faſt endſtändigen kurzen Blütenſtielen, ſeltener einzeln, mit 2—4 Deckblättchen, weiß oder roſenrot. — 5 bis 6 Arten, im Himalaja, in China, Japan und Mexiko. A. Blätter ſommergrün, d. h. abfallend. B. Blätter immergrün t 1516. Abelia rupéstris Lindl. (syn. Linnaea rupestris A. Br. et Vatke), Felſen-Abelie. Nord- china. Strauch. Blütezeit: Auguſt bis Herbſt. — Niedriger, veräſtelter, ausgebreiteter Strauch; Zweige ſchlank, rotbraun, weich-behaart. Blätter hell- grün, eirund, geſägt. Blüten zu zweien oder dreien, in den Achſeln der Blätter kurzer Seitenzweige, als Knoſpe roſenrot, aufgeblüht weiß, bis 2½ cm lang, nn... A. rupestris. 1516. %%% TELLETETE . A. floribunda (Tafel 87). 1517. trichterförmig, außen zerſtreut-behaart; Kronzipfel fein⸗ bewimpert. Fruchtknoten länglich, feinwollig-behaart. Sehr ſchön für Steingruppen; in milden Gegenden unter guter Fichtenzweig- und Laubdecke den Winter aushaltend. Blüht an ſonnigem, mäßig trockenem Standort reich und lange. 1517. Abelia floribünda Desne., Tafel 87, 346 (syn. Vesalia floribunda Martens et Gall, Linnaea floribunda A. Br. et Vatke), Reich- blühende Abelie. Hochgebirge Mexikos. Strauch, etwa 1—1!/; m hoch werdend. Blütezeit: Mai, Juni. — Pflanze ſtark veräſtelt, ausgebreitet; Aſte meiſt aufrecht, ſchwach⸗weichhaarig. Blätter kurzgeſtielt, eirund, ſtumpf, gekerbt, kahl, bewimpert, oberſeits glänzend, dunkelgrün, lederartig, 2 —3 cm lang, 1—2 em breit. Blüten zu 1—3 auf kurzen, mit 2 Ded- blättchen verſehenen Stielen. Kelch mit großen läng— lichen Zipfeln. Blumenkrone 3—4 cm lang, unten ſtielrund, dann etwas eingeſchnürt-gekrümmt, ſich nach oben erweiternd, karminroſenrot, ſehr ſchön. Gattung 482. Symphorieärpus bis Gattung 485. Lonicera. Nr. I5II—135I7. 415 Staubblätter 4. Griffel fadenförmig, mit dreiteiliger Narbe. — Iſt froſtempfindlicher als A. rupestris. Verwendung. Beide Arten, vor allem A. flori- bunda, ſind ſchön⸗ und willigblühende Kalthaus— pflanzen, die nur heller aber froſtfreier Überwinterung bedürfen; Begießen im Winter nur, wenn es wirklich erforderlich iſt, im Sommer dagegen dem Blütenreichtum und der Wuchskraft entſprech nd häufiger. Ein Gemiſch von recht ſandiger lehmiger Garten- oder Ackererde mit Laub⸗ und etwas Miſterde iſt angezeigt. Die Töpfe nur mäßig groß nehmen. Vermehrung im Sommer durch Sproßſtecklinge, die nur lauwarm gehalten werden. Gattung 484. Linnaea Gronov., Linnäe, Or XXII 57 jo benannt zu Ehren des großen Botanikers Linné). Kelch— lappen 5, linealiſch-lanzettlich, abfallen d. Krone trichterig-glockig, gleichmäßig; Saum 5lappig. Staubblätter 4, zweimächtig. Fruchtknoten Zfächerig. Frucht fait kugelig, lederig, ungleich— ſeitig, 3Zfächerig; 2 Fächer unfruchtbar, das dritte 1Iſamig. — Kriechendes Sträuchlein, zierlich, immergrün, drüſig-weichhaarig. Zweigſpitzen mit langem, 2blütigem Blütenſtiel. Blätter gegen— ſtändig, kurzgeſtielt, rundlich-eirund, ſchwachgeſägt. Blüten nickend, roſenrot, wohlriechend. — Einzige Art: L. borealis Gronov., kältere Gegenden Europas, Aliens und Nord— amerikas. Staude, 30—120 em lang, kriechend. Blütezeit: Mai bis Juli. An geeigneter, nicht gar zu ſchattiger, ſich aber einige Friſche bewahrender Stelle in landſchaftlichen Gärten wird ein Beet hergerichtet, ſofern man die Pflanzen nicht als Einfaſſungen auf Beeten mit anderen Torf-, Heide- oder Moorerde-Pflanzen verwenden kann. Grobe torfige Heide- oder Moorerde in etwa 20—30 cm tiefer Schichtung und oberflächlich mit etwas Torfmoos bekleidet, iſt zweckdienlich. Im Winter ſchwache Fichtenzweigdecke. Vermehrung durch Ablieger. Nordiſche Linnäe. Gattung 485. Lonicera L., Lonicera, O VIII 2; XXII 57 (benannt nach dem Stadtphyſikus Adam Lonicer, F 1586 zu Frankfurt a. M.). Kelchſaum kurz, abfallend oder bleibend. Krone röhrig⸗trichterig oder glodig; Röhre kurz oder lang, am Grunde gleich oder höckerig; Saum ſchief oder 2lippig, ſeltener faſt regel— mäßig; Lappen 5, kurz oder lang. ſelten auch 1fächerig; Fächer wenigſamig. behaart; Blattknoſpen beſchuppt. jüngeren bisweilen faſt fiederig-gelappt. Staubblätter 5. Fruchtknoten 2—3 fächerig; Fächer vieleiig. Sträucher, aufrecht, oder kletternd und dann rechts windend, kahl, graugrün oder drüſig— Blätter ohne Nebenblätter, gegenſtändig, geſtielt, ſitzend oder am Grunde verwachſen, ganz oder die Blüten klein oder anſehnlich, gepaart, in Trugdolden oder in Köpfchen. — 80 Arten, in den Beere fleiſchig, 2—3fächerig, nicht gemäßigten und etwas wärmeren Regionen der nördlichen Halbkugel, in den Tropen ſeltener. A. Rechtswindende Schlingſträucher (Geißblatt-Loniceren; Jelängerjelieber). 1. Blüten quirlig⸗kopfig⸗geſtellt. a) Blumenkrone rachenförmig. Blüten wohlriechennd . . Blüten faſt geruchlos. Obere Laubblattpaare meiſt verwachſen (bei L. Periclymenum, Nr. 1520, frei). Staubblätter und Griffel weit herausragend. * Kronröhre etwa doppelt ſo lang als der Kronſaum. L. Caprifolium (Tafel 87). 1515. L. americana. 1519. * L. Periclymenum. 1520. Griffel unbehaart: L. etrusca Sauti (syn. L. hetrusca Host, Caprifolium Periclyme- num Gouan, nicht R. et Sch.; C. etruscum R. et Sch., C. semperflorens hort. gall.), Südeuropa, Kaukauſus; Blütezeit: mit rötlich. Mai, Juni; mit Abart pubescens Dipp. (syn. L. gigantea hort.); Blüten gelblichweiß bis gelb Nur für milde Gegenden. — L. splendida Boiss. (syn. Caprifolium splendidum C. Koch), Spanien; immergrün, hochwachſend; Blütezeit: Mai bis Juli. Blüten gelblichweiß bis gelb und violett-geſtreift. Empfindlich. ** Kronröhre wenig länger oder nur ſo lang als der Kronſaum, auch ohne Höcker am Grunde. Blüten wohlriechend .. b) Blumenkrone faſt regelmäßig oder nur ſchwach-zweilippig. Staubblätter und Griffel wenig herausragend... 2. Blüten achſelſtändig (ſeltener auch endſtändig), paarweis. Blumenkrone Zlippig. Deckblätter blattartig, groß. nicht verwachſen . L. flava. 1521. I. sempervirens. 1522. Laubblätter .I. flexuosa. 1523. B. Aufrechte Sträucher mit gegenftändigen, niemals verwachſenen Blättern. Blüten achſelſtändig, auf gemeinſamen Stielen paarweis. (Heckenkirſchen; Buſch-Loniceren.) 1. Blumenkronröhre kurz, am Grunde meift ſackartig- erweitert; Kronſaum zweilippig. a) Beeren am Grunde oder höher miteinander verwachſen, nicht von einer einblätterigen Hülle umſchloſſen. * Deckblätter mindeſtens 1½ mal fo lang als Kelch und Fruchtknoten. 7 Deckblättchen ſchmal, beim Aufblühen der Blüte den Grund des Fruchtknotens nicht in feiner ganzen Breite bedeckend: Blüten im Mai, 2 em lang, anfangs weiß, dann gelblichweiß, oder hellgelb, zuletzt goldgelb, am Grunde höckerig, außen kahl, innen behaart: L. chrysantha Turcz. (syn. L. Xylosteum chrysantha Rgl.). — Blüten im Mai, weiß (oft rötlich- angehaucht) bis hellgelb, außen zerſtreut⸗, innen dichtbehaart: L. Morrowii A. Gr., bei f. rosea (syn. L. gibbosa, L. gibbiflora hort.) Blüten rötlichweiß bis blaßrot, dunkler roſenrotsgeſtreift. TT Deckblättchen fehlend. — Blüten ſehr wohlriechend, behaart oder kahl, vor oder mit den Blättern erſcheinend, weiß bis blaßrötlich, auf 6—10 mm langen borſtenhaarigen Stielen. Beeren blutrot: L. Standishii Carr. (syn. L. ‚fragrantissima Lindl., L. odoratissima, sinensis, sinensis spectabilis Rort.; Chamaecerasus Standishii Lesc.). — Blüten ſehr wohlriechend, im März bis Mai, auf 12—15 mm langen borſtenhaarigen oder kahlen Stielen, außen gelblichweiß oder weiß, rötlich- angehaucht, unbehaart. hort. angl., L. caprifoliodes C. Koch, L. Niaguarilli hort.). milderen Gegenden Deutſchlands ohne Decke aushaltend. Beeren blutrot: L. fragrantissima Carr. (syn. L. odoratissima Beide vielleicht als Treibſträucher verwendbar; in * Deckblätter ſchmal, kürzer, jo lang oder nur wenig länger als der Fruchtknoten. 416 Familie 101. Caprifoliaceae, Geißblattgewächſe. O XXII 57. T Deckblättchen breit; Blüten gelb oder weiß. [Rote, kleine Blüten haben * L. nigra L., 1—1½ m hoch, Beeren ſchwarz; L. floribunda Boiss. et en Beeren bre Af Deckblättchen klein und ſchmal b) Beeren getrennt, blättchen gebildeten Hülle umſchloſſen c) Beeren zu einer zweinabeligen Doppelfrucht vereinigt. Sehr früh treibender Strauch mit glänzend-grünen Blättern 1524. 1525. . L. Xylosteum. . 2 tatarica (Tafel 87). am Grunde (nicht 965500 von einer 225 den vertwachſenen Deck⸗ L. Maackiüi. 1526. Deckblättchen zu sweien DEN, I. alpigena. 1527. 2. Blumenkrone regelmäßig-fünflappig, präſentierteller- oder becherförmig. a) Beeren getrennt oder nur teilweiſe verwachſen. bleibend, getrennt oder . DE 1 e hülle verwachſen : b) Beeren vollſtändig verwachſen .. 1518. Lonicera Caprifölium I., Tafel 87 7, 347 (syn. L. italica Schm., aprt ien hortense Lam., C. rotundifolium Much., C. perfoliatum Roehl., C. italicum Roem., Periclymenum italicum Mell.), Garten-Geißblatt (fr. Chevrefeuille des jardins; e. Goats-leaf, Garden-Honeysuckle). Südeuropa, Kaukaſus. Hoher Schlingſtrauch. Blütezeit: Mai, Juni. — Blattknoſpen lang und ſpitz. Blätter in der Nähe der Blüten verwachſen, ſonſt kurzgeſtielt, die oberen rundlich, eirund bis oval, die unteren länglich bis elliptiſch, meiſt etwas ſpitz, 6—10 cm lang, 4—6 em breit, ganzrandig, oberſeits kahl, etwas glänzend, dunkelgrün, unterſeits kahl, mattblaugrün. Blüten in den Achſeln der oberen Blätter gedrängt, je mit 2 runden Deckblättchen, wohlriechen d. Blumenkrone beim Aufblühen außen dunkelroſa bis weiß, ſpäter gelb werdend, innen gelb, behaart oder kahl, oft bis 5 cm lang, mit etwa 2 em langem, zweilippigem Saum: Oberlippe aufrecht, ſpäter zurückgeſchlagen, mit 4 Zipfeln; Unterlippe linienförmig herabgebogen oder zurückgerollt. Beeren korallenrot. — Formen find: f. praecox Lam. (syn. L. alba hort., L. pallida Host, L. verna hort.), einige Wochen früher blühend; Blätter heller, graugrün. Blüten anfangs blaßrot bis rahmweiß, ſpäter ſchmutziggelb. f. rubellum DC. (syn. Caprifolium italicum und C. atropurpureum hort.), Blüten anfangs dunkelrot, meiſt unbehaart; Blütenquirle in den oberen Blattwinkeln zu 2—3 übereinander. fk. major Dipp. (syn. Caprifolium Magnevillea hort.), Blütenquirle beſonders groß; Blütenfarbe zwiſchen den beiden vorigen ſtehend. f. erosum DC. (syn. f. foliis variegatis Hort.), Blätter buchtig⸗ausgerandet, meiſt am Rande gelblich-gezeichnet oder rötlich-geftreift. Beliebte Art, deren Verwendung als Schling— pflanze allgemein bekannt iſt. 1519. Lonicera americana C. Koch (syn. L. grata Alt., Caprifolium gratum Pursh, Periclyme- num americanum Mill. 3: Amerihanifdes Geißblatt. Vereinigte Staaten. Schlingſtrauch, 3—5 m hoch. Blütezeit: Mai bis September. — Zweige glatt, rötlichbraun. Die oberen, kleinen, oft deckblattartigen Blätter ſind verwachſen, die unteren, weit größeren frei, kurzgeſtielt, pergamentartig, in milden Wintern oft ausdauernd, 910 oder verkehrteirund⸗länglich, 4—6 cm lang, 2 —2!/, em breit, ganzrandig, unbe- haart, oberſeits freudig-grün, unterſeits heller, graugrün. Blüten meiſt in zwei endſtändigen, nahe aneinander gerückten, wenigblütigen Quirlen, wohlriechend. Blüten- deckblättchen hier und da fehlend. Kronröhre lang, ſchlank, haart oder kahl; Oberlippe kurz- Ilappig, Unterlippe ſchmal, länglich. Blüten außen rötlich, innen weiß, ſpäter gelblich. Beeren rot. — Der vorigen nahe— ſtehend; ſehr ſchön. 1520. * Lonicera Perielymenum L. (syn. L. germanica Dielr., Caprifolium silvaticum Lam., C. ſich nach oben wenig erweiternd, zerſtreutbe⸗ Deckblätter bei Nr. 1528 meiſt abfallend, ſonſt e zu einer Fruchtknoten⸗ fↄI ,,, 8 .* L. spinosa. 1528. L. Ledebourü. 1529. .. L. coerulea. 1530. mann en. 0. Perle R. et Sch., Periclymenum vulgare Mill., P. germanicum Rochl.), Wald-Geißblatt. Mittel⸗ und Südeuropa, Nordafrika, Kaukasus. Schlingſtrauch, 3—4 m hoch. Blütezeit: Juni bis Herbſt. — Aſte ſchlank, häufig windend, braun; Zweige rot⸗ gefärbt; Laubknoſpen kurz und breit. Blätter nicht verwachſ en, die oberen, kleineren, faſt ſitzend, die unteren, größeren deutlich -geſtielt, eirund oder breit⸗länglich bis länglich und elliptiſch, an unfruchtbaren Sproſſen breit-lanzettlich, mit meiſt verſchmälertem Grunde, kahl, oberſeits wenig-glänzend, dunkelgrün, unterſeits matt bläulichgrün, ganzrandig, bei f. quercifolia Dipp. (syn. Caprifolium querei- folium Hort.) buchtig-ausgerandet und bisweilen bunt (Syn. f. quercifolia variegata) vorkommend. Blüten⸗ quirle dichtgedrängt, an den Zweig-Enden einen langgeſtielten, verlängerten Kopf bildend. Blumenkrone 4—5 em lang; Kronröhre mehr oder weniger ſtark drüſig⸗behaart, rot, roſafarben bis gelblichweiß, auch geſtreift, ſpäter verblaſſend, Oberlippe kurz⸗ 4 lappig, zurückgerollt; Unterlippe länglich, ſtumpf, zurückgeſchlagen. Beeren rund, korallenrot, von den Kelchzipfeln gekrönt. — Erſt vom Juli bis Sep⸗ tember blüht: f. serotina Alt. (syn. Periclymenum germanicum Mill.), Blätter ſchmäler, lanzettlich, Blüten dunkler (purpurrot); Blütenquirle reichblütiger. In Landſchaftsgärten, Parks und Anlagen durch- aus empfehlenswert. 1521. Lonicera flava Sims (syn. Caprifolium Fraseri Pursh, C. flavum Ell.), Gelbes Geißblatt. Nordamerika. Wenig windend, mäßig hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Obere Blätter verwachſen, untere faſt ſitzend, 5—6 em lang, 3 —4 cm breit, knorpel⸗ randig, beiderſeits kahl, unterſeits dicht mit bläulich- weißem Reif bedeckt. Blüten . 05 quirle kurzgeſtielt, an den Zweig-Enden, ö . meiſt zwei oder drei dicht übereinander- ſtehend. Blüten ſtark duftend, gelb, ſpäter orangegelb. Iſt winterhart und ſchön. 1522. Lonicera sempervirens Z. (syn. L. vir- giniana et caroliniana Marsh, Caprifolium semper- virens Michx., Periclymenum sempervirens Mill.), af; 0 175 Gelbes Geißblatt. | Immergrünes Geißblatf (fr. Chevrefeuille de Vir- ginie, Ch. cocciné; e. The evergreen Trumpet-Ho- neysuckle). Nordamerika. Halbimmergrüner Schling⸗ ſtrauch. Blütezeit: Mai bis Herbſt. — Zweige kahl. Blätter in milden Wintern nicht abfallend, die oberen Paare verwachſen, die unteren frei, ſitzend, pergament- artig, länglich, an ihrem Grunde etwas verſchmälert, vorn ſtumpf oder kurzſpitzig, 4—6 em lang und halb io breit, beiderſeits kahl, oberſeits lebhaft⸗grün, unter⸗ ſeits blaugrün. Blüten an den Zweig⸗Enden in ge⸗ trennt übereinanderſtehenden Quirlen, eine Art Duirl- ähre bildend. Blumenkrone bis 5 cm lang, mit ſchlanker, über ihrem Grunde kaum oder nicht höckeriger Röhre. innen hellgelb oder gelblich, rot, innen roſa bis gelb. villea hort. nonn.), Blüten außen hochrot, innen orangefarben, in reichblütigen, gedrängt aufeinanderfolgenden Quirlen. f. minor (Syn. L. fuchsiodes Nord.), Blüten außen und innen hellkar— minrot bis gra- natrot, nur bis 3½ em lang; Blätter 6 bis 10 em lang bei behaart-bläulichgrün. f. coccinea superba hort., Blüten außen dunkelorangerot; Blätter größer und breiter. f. flava Dipp. (syn. L. flava nova hort., Caprifo- lium Fraseri hort., goldgelb; Blätter breitoval. f. punicea hort., Blüten hell- orangefarben; Pflanze zart und ſchwachwüchſig. Immergrünes Geißblatt. Prächtige Schlingſträucher, zwar nicht ſo zeitig genug für kräftigen Nachwuchs zu ſorgen. — hart als Nr. 1518, auch weniger ſich ausbreitend, ziem- lich dünn bekleidend, die aber ihrer prächtigen Blüten wegen ganz beſondere Empfehlung verdienen, ſelbſt wenn man hier und da erfahrungsgemäß ſie im Winter durch ſchwache Fichtenzweighülle ſchützen muß. — Nahe— ſtehend iſt L. ciliosa Poör. (syn. L. occidentalis HooX., L. sempervirens Brownii ort., L. Brownii hort., L. etrusca var. Brownii H.., Caprifolium ciliosum Pursh, C. coccidentale Lindl.), Kronröhre außen kahl oder ſpärlich-behaart, gelblichrot bis rot; ihr Saum faſt 2 lippig, innen gelborange; bei f. plantierensis S.-Louis find die Blüten leuchtend— korallenrot. Thog., nicht L.; L. brachypoda DC., L. diversi- folia Carr.), Biegſames Geißblatt. Niedriger, 1—2 m hoher Schlingſtrauch. Blüte- zeit: Juni bis Auguſt. — Aſte dünn, bräunlich; Zweige rötlich, weichbehaart. Blätter eirundlich, eirund bis länglich, ſtumpflich, kurzſpitzig oder (ſeltener) all- mählich, aber nicht ſcharf zugeſpitzt, 3—5 em lang, bis 3 em breit, auf bis 1 em langen kahlen Blattſtielen, ganzrandig, kurzbewimpert, nicht ſelten auch (bei üppiger wachſenden Pflanzen) verſchiedenartig-gelappt, kahl oder faſt jo, oberſeits lebhaft-grün, unterſeits bis hellgrau— grün. [Bei f. aureo-reticulata Dipp. (syn. L. Vilmorin. Dritte Auflage. L 1—2 cm Breite, kurz⸗ ſcharlachrot, innen pflanzen für Wintergärten, Kalthäuſer, Wohn- und Vorzimmer 2c. betrachten und im Sommer Stein- nicht Pur sh), Blüten wird überwintern können, muß in jedem Einzelfalle die Erfahrung lehren. China, Japan. Gattung 485. Lonicera, Lonicera. Kronſaum faſt regelmäßig⸗5lappig, anfangs ſpäter außen und innen gleichfarbig, außen unbehaart, ſchön ſcharlach- Beeren ſcharlachrot. — Formen find: k. speciosa Dipp. (syn. L. Magne- | lichen bis breit-eirunden, drüſig-behaarten und wimper— randigen Deckblättchen Blumenkrone bis 5 em lang, milchweiß oder weiß mit roſa, ſpäter gelb; Kronröhre 2 cm lang, etwas gekrümmt; Arten. Nr. 1518—1524. 417 brachypoda foliis aureo reticulatis ort.), Goldnetz⸗ Lonicere, find die Blattrippen und die netzig-verzweigten Adern ſchön goldgelb; an ſonnigem, warmem Standort färbt ſich oft auch die Blattmaſſe gelb; bei f. Halliana (syn. Caprifolium Halleanum oder japo- nicum ort.) find die Blätter bis 6 em und drüber lang, etwas ſtärker behaart und mehr länglich als die der Stammform, auch allmählich ſich zuſpitzend; Blumenkrone, deren Röhre den Saum an Länge etwas überragt, nur 3—3½ em lang.] Blüten wohlriechend, in den Achſeln der mittleren Zweig— blätter von geſtielten, ovalen oder eirunden, blatt— förmigen Deckblättern geſtützt und mit breiten, rund— von Fruchtknotenlänge. Oberlippe kurz- lappig, Unterlippe ge= krümmt. Beeren getrennt, rundlich, ſchwarz. — L. japonica T. (syn. L. flexuosa Zdw:, L. chinensis Wats., Caprifolium chinense Zodd., Nintova japonica Sw.) weicht ab durch: Deckblättchen ſchmal, läng— lich oder verkehrteirund-länglich, lang-bewimpert, röt— lich oder rot-geſäumt, von halber Fruchtknotenlänge. Blüten meiſt im oberen Teile der Zweige, karmeſin bis hellpurpurfarben, innen weiß, ſpäter blaßgelb. L. flexuosa überwintert nur in milderen Gegenden ohne ſonderliche Einbuße. Dagegen kann man ſie, ganz beſonders f. aureo-reticulata, als eine unſerer ſchönſten Kriechgehölze und holzigen Ampel— gruppen, Gitterwerk, Balkone, Veranden ꝛc. damit ſchmücken. Blüten erſcheinen nur an älteren, nicht immer durch Froſt verkleinerten Pflanzen; als Topf- jüngere buntblätterige Pflanzen ſtets gewächſe ſind Wo man ſie unter Schutzdecke im Freien angenehmer. Im ordnungsmäßig gelüfteten Wohnzimmer laſſen ſie ſich jahrelang in gutem Zu— ſtande erhalten; man hat aber durch Ablieger oder Stecklinge (gleichviel ob Sproß- oder Zweigſtecklinge) Verwendung und Kultur der Geißblatt— Sie laſſen ſich überall verwenden, wo kräftig wachſende Schlingpflanzen am Platze ſind; an alten Bäumen, Mauern, Abhängen, Gebäuden ꝛc. vorzugs- weiſe die härteren, ſich ſtärker ausbreitenden L. Capri- folium und L. Periclymenum; für geringere Höhen und Flächen vor allem L. sempervivens und Formen. Alle haben den Nachteil, daß ſie unten bald kahl werden, deshalb nach Jahr und Tag entweder mal gekürzt werden müſſen, oder man läßt ſie gewähren und pflanzt unten zur Deckung der Kahlſtellen noch 1523. Lonicera flexuösa T’hbg. (syn. L. nigra | andere Schlingpflanzen, einjährige oder holzige an. Die Lage ſei mehr ſonnig als ſchattig; am meiſten Schatten verträgt L. Perielymenum. Die halbimmer- grünen Arten dürften ſich am beſten dort halten, wo ſie in den Wintermonaten (Januar, März) nicht von der Morgen- und Mittagsſonne getroffen werden; anderenfalls Fichtenzweigdecke! Der Erdboden ſei nicht zu feucht. Vermehrung durch Ablieger und Stecklinge leicht. Anzucht aus Samen wenig üblich. Ausſaat der Beeren im Herbſt. — Keimkraft der Samen (Beeren) 2 Jahre; Keimung oft langwierig. 1524. Lonicera Xylösteum Z. (syn. L. dumetorum Mnch., L. vulgaris Roe ., L. cotini- 27 418 folia C. A. Mey., Caprifolium dumetorum TZam., Chamaecerasus Xylosteum Medic.), Gemeine Seden- kirſche. Europa, Orient, in Niederwäldern. Auf- rechter buſchiger Strauch, 1—3 m hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. — Jüngere Aſte abſtehend oder etwas bogig⸗überhängend; Zweige rötlich oder rötlichgrün, ſchlank, behaart. Blattknoſpen lang, ſpitz, behaart. Blätter kurzgeſtielt, ziemlich veränderlich, rundlich bis länglich und lanzettlich, 3—8 em lang, 2—6 cm breit, beiderſeits zerſtreutweichhaarig, bewimpert, unter⸗ ſeits dichter behaart und graugrün, weißlich oder blaugraugrün. Blütenſtiel zottig, etwa ſo lang als die Blüte. Blumenkrone weiß oder gelblich— weiß, beim Abblühen gelb, außen und innen be⸗ haart. Staubfäden nur am Grunde, Griffel aber bis zur Spitze behaart. Beeren kugelig, ein wenig gedrückt, dunkelrot (kirſchrot). [L. parvifolia Hayne; Pyrenäen; oft mit voriger verwechſelt, hat: Blüten rahmweiß, dünnröhrig; Griffel nur am Grunde behaart; Beeren kugelig, angewachſen, gelborange— farben.) Die Gemeine Heckenkirſche ziert in großen Gärten, An⸗ lagen und Parks zwar durch ihre roten Früchte; Hauptſache iſt aber: Die Pflanze ver⸗ trägt wie nur ſehr wenige an- dere Ge⸗ hölze viel Schatten. Selbſt unter ziemlich dicht belaubten Bäumen kommt ſie gut fort (blüht dann freilich nicht), wenn nur der Boden weder zu humusarm, noch zu trocken iſt. N, Gemeine Heckenkirſche. 1525. Lonicera tatärica Z., Tafel 87, 348 | (syn. Chamaecerasus tatarica Medic., Xylosteum cordatum Mnch., X. tataricum Dum.-Cours.), Tata- riſche Heckenkirſche. Tatarei, Sibirien. Aufrechter Strauch, 2—3 m und drüber hoch; kf. nana (syn. L. eiliata Arb. Musk.) wird nur / 1m hoch. Blüte- zeit: Mai, Juni. — Aſte grau; Zweige bräunlichgrau, kahl. Laubknoſpen kurz, dick, gelbbraun. Blätter kurzgeſtielt, oval, eirund⸗länglich, länglich bis eirund- lanzettlich, nur die oberſten am Grunde abgerundet oder etwas verſchmälert, die übrigen ſtets ſchwach— oder deutlich-herzförmig, vorn ſtumpflich bis zugeſpitzt, 3—6 em lang, 1½—3 cm breit [bei f. latifolia Dipp. (syn. f. rubra, rubra grandiflora, speciosa, sibirica hort.) 6— 10 cm lang, 3½ —5 cm breit, eirund— länglich; Blüten mehr oder weniger dunkelroſafarben], im übrigen gewöhnlich beiderſeits unbehaart, oberſeits ſaftig⸗ bis dunkelgrün. f. puberula Agl. dicht⸗-weichhaarig), meiſt kaum halb ſolang als die Blüten. Deckblätter und Deckblättchen kahl. Blumenkrone außen unbehaart, in der Röhre meiſt behaart, hellroſa, zweilippig; Röhre am Grunde nur ſchwachhöckerig, etwas kürzer als der Kronſaum. Blütenſtiele kahl (nur bei Familie 101. Caprifoliaceae, Geißblattgewächſe. Or XXII 57. Staubfäden und Griffel etwas behaart, meiſt hervor⸗ ragend. Beeren rund, blut- oder korallenrot. — Formen find noch: f. angustifolia Wender pr. sp. (syn. L. angustata fort.), Blätter eirund-läng- lich bis eirund- lanzettlich, zugeſpitzt, 4-6 cm lang, nur 1—2 cm breit; Blüten blaßrot. f. albi- flora Dipp. (syn. f. alba grandiflora hort.), Blüten weiß. f. odorata Dipp. (syn. L. canadensis alba hort.), Blätter 3—4 em lang, 1½ 2 em breit; Blüten klein, weiß, ſehr wohlriechend. f. nana (syn. L. ciliata Arb. Musk.), kleiner Strauch; Blätter bei 1½ —2 cm Länge nur 8—12 mm breit; Blüten blaßrot bis weiß. k. albo-rosea Spaeth, Blüten ſehr groß, hellatlasroſa. k. gracilis, Blüten groß, weiß, roſa-angehaucht. f. pulcherrima, Blüten dunkelrot. f. splendens Spaeth, Blüten als Knoſpen dunkelrot, aufgeblüht hellroſenrot, geſtreift. k. virginalis grandiflora, Blüten weiß, hellroſa- und karminrot⸗ geſtreift und -marmoriert. k. Fenzlii hort., Blätter ſchön gelbbunt⸗geſtreift und -gefleckt. Verwendung. Art und Formen gehören zu unſeren dankbarſten und anſpruchsloſeſten Zierſträuchern, die ganz allgemein empfohlen werden dürfen. Sie blühen ſchon mit den Syringen und Roßkaſtanien zugleich und in Verbindung mit dieſen wie mit Deutzia gracilis, Tafel 82, 325; Rosa cinnamomea und Rosa lutea; Tafel 77, 308, 2c. find ſchöne Wirkungen zu erzielen. 1526. Lonicera Määckii Maxim. (syn. Xylo- steum Maackii Rupr.) Maacks Heckenkirſche. Mandſchurei, Amurgebiet. Strauch, dichtbuſchig, 2 bis 3 m hoch. Blütezeit: Juni. — Stämme dick und Zi I Maacks Heckenkirſche. ſchlank; Zweige kurzbehaart. Blätter eirund⸗ länglich bis breit⸗lanzettlich, allmählich kürzer oder länger zu⸗ geſpitzt, 6—8 em lang, 2—3!/, em breit, am Grunde abgerundet oder verſchmälert, am Rande ſehr kurz bewimpert, beiderſeits behaart, oberſeits dunkelgrün, unterſeits heller; Blattſtiele kurz, klebrig- behaart. Blütenſtiele mit 2 linealen, bewimperten, ſpitzen Ded- blättern. Fruchtknoten ſeitlich mehr oder weniger von den verwachſenen Deckblättchen bedeckt. Blüten rein⸗ weiß, mit kurzer Röhre und längerem Saum. Staub⸗ blätter und Griffel länger als die Blumenkrone. Beeren getrennt, blutrot. Verdient der etwas späten Blütezeit und der Blütenfülle halber allgemeine Verbreitung! f 1527. Lonicera alpigena Z. (syn. Caprifolium al pinum Zam., C. alpigenum Gaertn., Chamaecerasus alpigenus Medic., Xylosteum alpinum Dum.-Cours.), Alpen- Heckenkirſche. Alpen und mitteldeutſche Ge⸗ birge, Orient. Strauch, 1—2 m hoch. Blütezeit: Ende April, Anfang Mai. — Aſte grau, mit riſſiger Rinde; Zweige 4kantig, bräunlich, in der Jugend weich⸗ behaart. Laubknoſpen eiförmig⸗ 4 kantig, ſpitz. Blätter länglich⸗elliptiſch bis länglich-lanzettlich oder verkehrteirund⸗länglich, kürzer oder länger zugeſpitzt, 6—10 cm lang, 3—4 cm breit, oberſeits freudig⸗ e grün, unterſeits heller bis bläulichgrün. Blüten auf ſchlanken, nach oben etwas verdickten Stielen. Deckblätter linealiſch bis lanzettlich, doppelt ſo lang als der Fruchtknoten und Kelch. Deckblättchen 4, ſchein⸗ bar aber nur 3. Blumenkrone 1½ cm lang, außen kahl, innen behaart; Röhre am Grunde ſtark höckerig grünlichgelb oder rötlich; Kronſaumzweilippig, dunkel- karminrot, braunrot oder blaßrötlichgrün. Staubblätter nur am Grunde, Griffel bis zur Mitte behaart. Doppelbeeren erbſengroß, rot. Verwendung. Angenehmer rundlich- buſchiger Strauch, deſſen Bedeutung in der ungemein früh eintretenden, freudig-grünen Belaubung liegt, zu welcher die an ſich ziemlich unſcheinbaren Blüten in einen auffallenden Gegenſatz treten. Er iſt ein Frühlingsbote, und deshalb pflanze man ihn in kleineren, wie in größeren Gärten mehr im Vordergrunde der Gehölzgruppen hier und da an, um die noch ziemlich winterliche Umgebung zu beleben. Standort ſonnig oder 15 0 d jedoch luftig und nicht gar zu trocken. 1528. Lonicera spinösa Jacquem. (syn. S. Al- berti 0, ), Dornige Heckenkirſche. Oſt⸗ Turkeſtan. Strauch, ½ —1 m hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Zweige ſchlank, glatt, ausgebreitet oder übergebogen. Blätter linea⸗ liſch-länglich, ſtumpflich oder kurzſpitzig, 1½ bis 21/, cm lang, 2—3 mm breit (bei jun⸗ gen Pflanzen breiter), ganz⸗ randig oder wenigzähnig, kahl, oberſeits blaugrün, un⸗ terſeits meiß- lichgraugrün. Blüten wohl- riechend, groß, lila— roſenrot, außen kahl, innen behaart; Röhre ſchlank, walzenförmig; Kronſaum nahezu regel— mäßig, ſpäter etwas zurückgeſchlagen. Beeren getrennt, groß, blaurötlich, bei der Reife am Grunde von den meiſt bleibenden, Stengelblättern ähnlichen Deckblättern und der zweilappigen Deckblättchenhülle geſtützt. Verwendung. Noch wenig bekannt; auch für kleinere Gärten wegen der ſchönen blaugrünen Be— laubung und der zahlreichen roten, wohlriechenden Blüten ſehr zu empfehlen; in größeren Gärten 3. B. in kleinen Trupps auf Raſen. Dornige Heckenkirſche. Gattung 485. Lonicera, Lonicera. gruppen getragen wird. langwierig. Nr. 1525 — 1530. 419 1529. Lonicera Ledebödüurii Zschsch. (syn. L. Mociniana DC., L. intermedia Kellogg), Cede- bours Heckenk irſche. Nordamerika. Strauch, 1—2 m hoch werdend. Blütezeit: Juni, Juli. — Pflanze vielſtengelig, aber wenig veräſtelt. Aſte ſtielrundlich, graubraun oder gelbbraun; Zweige Afantig, 4ſtreifig, kahl oder behaart. Blätter länglich, zugeſpitzt bis langgeſpitzt, dunkelgrün, unterſeits auf den Adern weichhaarig ſamt dem Stiel 6—12 cm lang, 2½—5 em breit. Blütenſtiele aufrecht, 2½ —5 cm lang, rot. Deckblätter grün oder meiſt rötlich, eirund-ſpitz, glatt; Deckblättchen ſtriegelig-weichhaarig. Blumenkrone gelb oder gelbrot, außen klebrig-behaart, röhrig— trichterig oder röhrig-kolbig, gerade oder gekrümmt. Beeren kugelig, dunkelpurpurn bis ſchwarz, von den vergrößerten, bis in den Herbſt bleibenden, rotgefärbten Deckblättern umgeben. Eine der ſchöneren Arten für Parks und Anlagen, die ſowohl durch ihre Blüten, als auch im Herbſt durch die roten Deckblätter und dunklen Früchte ziert. Standort luftig und hinreichend ſonnig. 1530. * Lonicera coerülea Z. (syn. Xylosteum coeruleum Dum.-Cours., Caprifolium coeruleum Lam., Isika coerulea Borkh.), Blaue Heckenkirſche. Europa, Nordaſien, Nordamerika. Aufrechter, buſchiger Strauch, 1—2 m hoch werdend. Blütezeit: Mai, Juni. — Blütenſtiele viel kürzer als die Blüten. Blüten weißgrünlich, gelblichweiß bis gelb, außen und innen behaart. Fruchtknoten 2, in einen einzigen kugeligen verwachſen. Laubblätter meiſt dunkelblaugrün bis graugrün. Beeren ſchwarzblau, heller bereift. — Eine ſehr vielgeſtaltige Art, von welcher wir hier nur folgende Formen nennen: f. praecox C. Koch auch hort.; niedriger, frühgrünender Strauch, mit übergeneigten jüngeren Aſten und Zweigen; Blätter oval oder eirund, 4—5½ em lang, 2—21/, cm breit, blaugrün; Blüten im April, Mai; Doppelbeere rundlich. f. graciliflora (syn. L. Karelini ort.), aufrecht, ſchön rotzweigig; Blätter eirund bis kurz— länglich, ſtumpflich oder ſpitz, 2—4 cm lang, 1—2 cm breit, blaugrün, beiderſeits kurzrauhhaarig. Blüten über 1½ cm lang; ihre Röhre mindeſtens Zmal länger als ihr Saum; Beeren länglich. f. altaica Pall. pr. sp. (syn. L. Pallasii Ledeb.), Blätter 4 bis 7 cm lang, 2—3 cm breit, beiderſeits behaart; Kronröhre behaart; Staubblätter nicht hervorragend; Doppelbeere rundlich. k. viridifolia (syn. L. Kiri- lo wii hort.), ſteif-aufrecht, rotzweigig; Blätter bis 3 cm lang, bis 1½ em breit, oberſeits freudig- grün, unterſeits heller. Blüten behaart; Beeren län glich. Verwendung. Ziemlich verbreiteter, ſich ſchön buſchig haltender Strauch, deſſen Zierwert hauptſäch— lich in der eigentümlich bläulichen Laubfärbung liegt, wodurch noch mehr Abwechslung in die Gehölz— Sodann treibt auch dieſer Strauch, vornehmlich k. praecox, ſchon frühzeitig aus, eine recht erwünſchte Eigenſchaft. Der Standort kann ſonnig bis ziemlich ſchattig, feucht bis ziemlich trocken ſein. Beſchneiden iſt ſelten nötig. — Vermehrung der Lonicera- Arten durch Ablieger, auch durch Teilung oder Grundſproſſe, ferner durch Stecklinge (ſowohl Zweig- als Sproßſtecklinge) iſt leicht. Anzucht durch Ausſaat der Samen oder Beeren im Herbſt auf ein Saatbeet. — Keimkraft der Samen (in Beeren) 2 Jahre; Keimung oft DE 420 Familie 101. Caprifoliaceae, Geißblattgewächſe. O XXL 57. e *in Gattung 486. Diervillea Juss, Diervillea, Or XXII 57 (nach dem franzöſiſchen Arzt Dierville benannt). Kelchzipfel 5, linealiſch-lanzettlich, aufrecht, bleibend oder erſt ſpät abfallend. Krone trichterig oder faſt glockig, mit gleichmäßiger Röhre; Saum etwas ſchief, 5 lappig. Staubblätter 5. Fruchtknoten 2fächerig. Kapſel lederig oder faſt holzig, verlängert, ſpitz oder geſchnäbelt, 2fächerig, vielſamig. Blätter gegenſtändig, ſitzend oder geſtielt, ganzrandig oder geſägt. weitſchweifenden Zweigen; Blattknoſpen beſchuppt. Sträucher, aufrecht oder mit verlängerten, Blüten in end⸗ und achſelſtändigen, meiſt 3 gabelig-geteilten Trugdolden, weiß, rot, purpurn, gelb. — 9 Arten, in Nordamerika, China und Japan. A. Blüten trichterförmig, gelb. Kapſel hautartig. Samen ohne Anhängſel: D. Diervillea Voss (syn. D. Lonicera Mill., D. trifida Mnch., D. canadensis Willd., D. Tournefortii Michx., D. lutea Pursh, D. humilis Pers., Lonicera Diervillea L.), Nordamerika; 30—60 em hoch. Blütezeit: Juni bis September. Vielſtengelig, ausgebreitet; Zweige braun. Blätter langgeſpitzt, 7—12 em lang, geſägt und bewimpert, kahl, dunkelgrün, etwas glänzend, mit rötlichen Nerven, im Herbſt violettrot. Blüten meiſt zu 2—3 auf gemeinſchaftlichem Stiel, achſelſtändig, gelb, unbehaart. — D. sessilifolia Buckle (syn. D. trifida var., Torr. et Gr., D. splendens Carr., Wagnera Middendorffiana Lem.), 1-1 ½ m hoch. Zweige rötlichbraun, Blätter fait ſitzend, jung rötlich, dann gelblich bis lebhaft-glänzend⸗grün. mehrblütigen Trugdolden, lebhaft-gelb. geflügelt. („Weigelia“ der Gärten.) 1. Griffelnarbe breit⸗knopfförmig, zweilappig .. 2. Griffelnarbe ſchildförmig. a) Staub kölbchen nicht verfilzt, alſo getrennt. b) Staubkölbchen mit der Griffelſpitze durch lange Wimperhaare verfilzt: 1531. Diervillea flörida S. et Z. (syn. D. rosea Walp., Weigelia rosea Lindl., Calysphyrum floridum Bnge., C. roseum C. A. Mey.), Blütenreiche Diervillea. Nordchina. Strauch, 1—2 m hoch. Blütezeit: Ende Mai bis Juli. — Alteres Holz glatt, weißgrau; jüngere Aſte fahlgelb; Zweige grün oder rötlich, behaart. Blätter kurzgeſtielt oder ſitzend, eirundlänglich bis breit-elliptiſch, kürzer oder länger zugeſpitzt, 6—8 cm lang, 3—4 cm breit; am Grunde ganzrandig, ſonſt etwas ungleich- und ſcharfgeſägt, oberſeits kahl, lebhaft-grün, unterſeits heller und an den Nerven behaart. Blüten zu 2—4 en end- und achjel- ſtändig. Staubfäden am Grunde behaart, etwa ſolang als die nur im unteren Teile behaarte Blumenkrone; der Griffel etwas länger, mit breit-2 knöpfiger Narbe. Blumenkronröhre etwas gebogen, etwa 2 em lang, etwa doppelt ſolang als die Kelchzipfel; Blüten blaß roſa bis roſa, bei f. candida (syn. f. alba) reinweiß; „Isoline“, außen weiß, innen blaßgelb mit gelben Flecken; „Madame Couturier“, weiß, in roſa über- gehend; f. incarnata, roſa, mehr nach violett neigend; f. van Houttei, roſakarminrot, weiß-geſtreift und -gefledt; f. Steltzneri, ziemlich dunkelrot, Kronzipfel etwas gedreht; f. striata, weiß⸗ und rot⸗geſtreift und -gefledt. — Ferner ſind buntblätterig: f. nana variegata, Blätter weißbunt, Pflanze niedrig; f. Kosteriana variegata, Blätter weißbunt; f. Siboldii foliis argenteo marginatis, Blätter gelblich-weiß⸗ randig. Art und Formen ſind prächtige Zier— ſträucher; auch für kleinere Gärten wertvoll 1532. Diervillea hortensis S. et Z. (syn. Weigelia hortensis hort.), Garten-Diervillea. Japan. Strauch, 1—2 m hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Aſte zahlreich, abſtehend; Zweige etwas behaart. Blätter eirund bis länglich, auch verkehrteirund⸗länglich, kürzer oder länger zugeſpitzt, an blühenden Zweigen nur halb ſo groß als an den nichtblühenden; an letzteren 8 bis 15 em lang, 4—6 cm breit, geferbt-jägezähnig, jung beiderſeits weichhaarig, ſpäter oberſeits kahl, friſch-grün, unterſeits grauzottig-behaart. Blüten endſtändig oder in den Achſeln der oberen Blattpaare meiſt zu Zen; Blütenſtiele 4 kantig, an der Spitze mit 2 linealiſchen Deckblättchen. Kelchzipfel behaart. Blumenkrone außen behaart, innen kahl; Kronröhre etwa 2 cm lang, walzenförmig, dann ſich erweiternd. Kronzipfel faſt regelmäßig, anfangs aufrecht, ſpäter abſtehend. Staub- blätter der Röhrenmitte angeheftet, ſamt dem wenig längeren Griffel beim Aufblühen etwas hervor— Blüten auf behaarten Stielen in von kleinen Laubblättchen unterbrochenen Beide in Parks und Landſchaftsgärten als Laubgehölz verwendbar. B. Blüten breit⸗trichterig-glockig, weiß, gelblichweiß, rot oder bunt. Kapſeln kruſtig oder häutig⸗lederig. Samen D. florida. 1531. .. D. hortensis. D. coraeensis (Tafel 88). D. japonica. D. floribunda. 1535. D. hybrida. 1536. Sr D. Middendorffiana. 1537: ragend. Kapſel länglich-walzenförmig, mit 2 Längsfurchen und einer ſtielförmigen von den. Kelchreſten gekrönten Spitze. Blüten karminrot, hellroſa bis weiß. — Gartenformen find: f. can- dida und f. nivea, Blüten reinweiß; f. gratissima hellroſa; f. rubra rot, Strauch mehr winterhart; f. venosa, dunkelroſa, weiß-geſtreift. Ferner mit bunten Blättern: f. foliis aureis, Blätter gelb; f. Looy- mansii, Blätter goldgelb; f. rubra foliis albo margi- natis, rotblühend, weißbuntblätterig, empfehlenswert; f. nivea foliis marginatis, weißblühend, Blätter weiß⸗ randig; f. venosa variegata, geſtreiftblühend, Blätter geſcheckt. 1533. Diervillea coraeensis DC., Tafel 88, 349 (syn. D. grandiflora S. ei Z., D. amabilis Carr., Weigela coraeensis Thbg., W. amabilis kort.), Groß- blütige Diervillea. Japan, Halbinjel Korea. Strauch, 1—1½½ m hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt, zu⸗ weilen bis Herbſt. — Aſte blaßgelbrot; Zweige 4 kantig, kahl, grün. Blätter eirund, verkehrteirund⸗ länglich bis lanzettförmig-elliptiſch, langgeſpitzt, feingeſägt, am Grunde verſchmälert, oberſeits lebhaft⸗ grün, unterſeits heller, auf den Nerven weichhaarig, 712 cm lang, 5—8 cm breit; Blattſtiele, Blütenſtiele und Kelche behaart. Blüten am Ende der Zweige oder in den Achſeln der oberen Blätterpaare zu 3 oder mehreren beiſammen. Deckblätter verſchieden-groß. Blumenkrone kahl oder nur im unteren Teile ſpär⸗ lich⸗ behaart, trichterförmig; Kronröhre am Grunde kurzwalzlich und dann allmählich ſich erwei— ternd; Kronlappen anfangs aufrecht, ſpäter ausge⸗ breitet. Staubblätter beim Aufblühen nicht, ſondern nur der etwas längere Griffel hervorragend. Kapſel lang⸗walzenförmig oder oben etwas verdickt, mit ftiel- artigem Fortſatze. Blüten der Stammform anfäng⸗ lich blaßrot, ſpäter karminrot. — Gartenformen find: f. alba (syn. f. grandiflora alba, f. amabilis alba), Blüten weiß, ſpäter blaßroſa; f. biformis, kleinere blaßrot⸗ und weißſtreifige und größere roſenrote Blüten; f. disantha C. Loch, die oberen Blüten gelblichweiß, die unteren rot; f. Desboisii, Blüten dunkelroſa, meiſt gelb-gefleckt, zahlreich; f. Groe- neweegenii, Blüten außen karminrot, innen weiß, gelb- und gelbrot-fledig; f. intermedia, Blüten rötlich⸗ weiß bis faſt weiß. Die Großblütige Diervillea, ein Prachtſtrauch erſten Ranges, verdient nebſt den ſchönen Garten- 1532. 1533. 1534, formen allgemeine Empfehlung; iſt aber etwas zarter als andere und friert in feuchterem Boden und rauheren ſüdöſtlichen Lagen häufig zurück, treibt zwar willig wieder aus, blüht dann jedoch erſt ſpät oder nächſtes Jahr. Alſo gegebenen Falls Fichtenzweigdecke. 1534. Diervillea japonica DC. (syn. D. ver- sicolor &. et Z., Weigela japonica Thbg.), Ja paniſche Diervillea. Japan. Strauch, 1—2 m hoch. Blüte- zeit: Mai, Juni und meiſt nochmals im Herbſt. — Aſte ausgebreitet, graubraun, rutenförmig; Zweige rötlich, wenigſtens im oberen Teile behaart. Blätter oval bis breit⸗elliptiſch oder breit- lanzettlich, allmählich langzugeſpitzt, nach dem Grunde verſchmälert, 3—6 em lang, 1½—3 cm breit, jung beiderſeits weichbehaart, ſpäter oberſeits nur zerſtreuthaarig und rauhlich, gelblichgrün, unterſeits grau und filzig. Blüten end- und achſelſtändig auf rauhbehaarten, gemeinſchaftlichen Stielen. Gattung 486. Diervillea, Diervillea. Blumen⸗ krone weichbehaart, mit vom Grunde an nach oben ſich allmählich erweiternder Röhre und mit ſtumpflichen, etwas bewimperten Kronlappen. Staubblätter beim Aufblühen nicht oder kaum, der längere Griffel aber ziemlich weit hervorragend. Kapſel ſchmal⸗walzenförmig, ſich allmählich nach der Spitze verſchmälernd. Blüten anfangs gelblich- oder grünlichweiß, dann weiß, ſpäter karminrot. — Ob die ſchöne buntblätterige, niedrige in den Gärten als „Weigelia versicolor argenteo-marginata“, mit weiß⸗geränderten, in der Mitte roſenrot-gefärbten Blättern zu D. japonica oder zu D. floribunda gehört, ſei zur Zeit dahingeſtellt. 1535. Diervillea floribünda S. % Z. (syn. Weigelia arborea und W. Reichblühende Diervillea. D. multiflora Zem., arborescens Hort.); Japan. — Aſte ausgebreitet, ſchlank, oft etwas überhängend; grau; Zweige grün, weichborſtig, behaart. Blätter eirund⸗länglich, länglich bis breit-elliptiſch oder breit- lanzettlich, langgeſpitzt, am Grunde meiſt verſchmälert, 5—8 em lang, 3—4!/, em breit, bis zur Spitze ſcharf— und etwas ungleich-gejägt, jung beiderſeits weichhaarig, ſpäter oberſeits nur zerſtreut- oder nur auf den Nerven behaart, lebhaft⸗grün, unterſeits dicht-behaart, graugrün. Blüten endſtändig an den Seitenzweigen, oder achſel— ſtändig in den oberen Blattpaaren. Blumenkrone außen weich-behaart; Kronröhre am Grunde kurz⸗walzenförmig, alsdann ſich allmählich und bauchig erweiternd; Kronlappen ſtumpflich, etwas bewimpert. Staubblätter kaum, der wenig Strauch, 1—2 m hoch. Blütezeit: Juni. längere Griffel etwas hervorragend. Kapſel walzen⸗ förmig, mit 2 Längsfurchen und einem von den Kelchreſten gekrönten Schnabel. Blüten der Stammform beim Aufblühen dunkelkarminrot, hängend. — Gartenformen ſind: k. grandiflora (syn. f. arbore- scens und f. arborea grandiflora hortf.), ſtarkwüchſig, Blüten dunkelrot, faſt braunrot. f. Lavallei (syn. Weigelia Lavallei hort.), Blüten etwas kleiner, ſehr ſchön dunkelpurpurrot. f. purpurea, Blüten purpurn. f. flavofusca, Blüten ziemlich unſcheinbar, grünlichgelb. — | 1536. Diervillea hybrida Aort. (syn. Weige- lia hybrida Aort.), Miſch-Diervillea. Unter dieſem Namen ſeien hier die ſchönen, aber zumeiſt auch zar— teren Gartenformen aufgeführt, welche wegen unbe— kannter Abſtammung oder weil mit den gegebenen. Urt Kennzeichen nicht übereinſtimmend, einer der beſchriebenen Arten nicht untergeordnet werden konnten. Solche Formen ſind nach Dippel: f. grandi- ! Nr. 15311537. 421 flora alba, weißblühend; f. grandiflora sulfurea, gelb- lichweiß; „Madame Lemoine“, hell-roſafarben, dunkler werdend; „Docteur Baillon“, außen dunkelrot, innen hell-weinrot; „Président Duchartre“, amarantrot; Miſch⸗-Diervillea „Eva Rathge“. „Pécheur fils“, violettrot; „A. Carrière“, weiß mit roſa gezeichnet, beim Verblühen dunkler werdend. „Eva Rathge“, ſchön dunkelrot, Kronzipfel nach außen gebogen; Staubkölbchen weiß; iſt ſehr reichblühend. 1537. Diervillea Middendorffiäna Carr. (syn. Weigelia Middendorffiana hort., Calyptrostig ma Middendorffiana Trautv. et C. A. M.), Middendor ffs Diervillea. Oſt⸗Sibirien, Nordchina. Starkveräſtelter Strauch, ½—1 m hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Jüngere Aſte und Zweige rutenförmig, zerſtreut— behaart. Blätter eirund⸗ länglich bis länglich-lanzettlich, kürzer oder länger zugeſpitzt, an ihrem Grunde bis— weilen etwas herzförmig, 6—8 cm lang, 3—4 cm breit, ſcharfgeſägt und bewimpert, nur jung behaart, ſpäter kahl, oberſeits freudig-grün. Blüten zu zweien bis dreien auf gemeinſchaftlichen Stielen, end- oder achſelſtändig, mit lineal-lanzettlichen, ungleichen, be— wimperten Deckblättern. Blumenkrone gelblichweiß, innen dunkelgelb- bis purpurn⸗gefleckt oder punktiert, ſehr ſchön; Röhre unten walzenförmig, dünn, ſich dann aber ſtark bauchig-glockig erweiternd, mit faſt zweilippigem Saum. Staubfäden am Grunde behaart; Staubkölbchen und Griffelſpitze mit langen Wimperhaaren. Kapſel oben ſtielartig verſchmälert. Sehr ſchöne Art; kommt aber ſelbſt in ſcheinbar günſtigen Lagen und Bodenarten nicht überall gut fort, während ſie in anderen, anſcheinend ſchlechteren Lagen wieder gut gedeiht. Es kommt alſo auf Ver- ſuche an. Das beſte wird ſein, die Pflanzen ſelbſt zu erziehen und ſie nach und nach abzuhärten, denn jüngere Pflanzen ſind gegen unſer Klima ziemlich empfindlich. Ein reichlich mit Lauberde vermiſchter, durchlaſſender, ſandig-⸗lehmiger Boden bei mehr weſt— licher, luftiger Lage dürfte zweckmäßig ſein. — Verwendung und Kultur obiger Arten. Die ſchönſten find D. coraeensis, D. florida und D. hybrida 422 nebſt ihren Formen. Als reichblühende Sträucher lieben ſie alle einen luftigen, hinreichend freien und ſonnigen Standort, ſowie zwar kräftigen, aber doch leichten Boden. Jüngeren Pflanzen gewähre man vorſichtshalber ſtets eine mäßige Fichtenzweighülle, im Notfalle thut's auch Stroh oder beſſer noch Teichrohr, weil letzteres den Mäuſen nicht oder weniger zum Winteraufenthalt dienen kann. Die Schutzdecke ſehr ſpät im Herbſt anbringen, recht früh im Frühling entfernen. (Weigelien) entbehren eines herrlichen Schmuckes. Be— ſonders ſchön ſind ſtarke D. florida nebſt Formen als Einzelpflanzen auf Raſen. Auch zur Topfkultur eignen ſie ſich und geben, auf D. sessilifolia gepfropft, hübſche Stämmchen. Will man ſie (beſonders D. florida, D. japonica und D. Middendorffiana) zur Treib- kultur benutzen, ſo kürzt man Anfang Mai jungen kräftigen Topfpflanzen die einjährigen Zweige um die Hälfte, ſenkt die Töpfe an ſonniger Stelle in ein Gartenbeet ein, bewäſſert nach Bedarf, giebt auch öfter Biergärten und Anlagen ohne Diervillen Familie 101. Caprifoliaceae und Familie 102. Rubiaceae, Or X 6 u. XXII 55. einen Dungguß, dem man etwas Superphosphat oder Thomasſchlackenmehl beigegeben hat, und unterdrückt im Laufe des Sommers alle Blütenknoſpen. Von. Ende Auguſt ab ſeltener begießen; ſpäter, nach dem Eintritt mäßig ſtarken Froſtes, überwintert man die Pflanzen kalt, in einem nur eben froſtfreien Raum, aus welchem man ſie nicht vor Mitte Januar in ein helles, etwa + 8 bis 15 C. haltendes Zimmer bringt, wo ſie nach etwa 8 Wochen zur Blüte gelangen werden. Die abgeblühten („abgetriebenen“) Pflanzen, künftiges Jahr wieder zu treiben, lohnt nicht; man pflanzt ſie ins freie Land. Vermehrung durch Ab- lieger und Sproßſtecklinge, letztere entweder im Früh- ling und warm, von angetriebenen Mutterpflanzen, oder als Sommerſtecklinge unter Glas, etwa im ab- geräumten Miſtbeete. Anzucht aus Samen. Aus⸗ ſaat bald nach der Samenernte in Töpfe mit ſandiger Erde und lauwarm halten. — Keim- kraft der Samen höchſtens 1 Jahr; Keimung inner- halb 4 Wochen. Gattung 487. Leycéstera Wall, Leyceſterie (ſprich Leſterie), O XXII 57 (nach dem bengaliſchen Juſtizchef W. Leyceſter (ſprich Leſter! benannt). Kelchlappen 5, klein, 1 oder 2 oft vorgezogen, bleibend. Kronröhre trichterig, mit verlängerter, oberhalb des Grundes bauchiger und ebendaſelbſt innenſeitig 5drüſiger Röhre; Kronſaum faſt gleichmäßig⸗5 lappig. auf äſtig; Zweige ſtielrund, röhrig, in den Knoten mit Querſcheidewand. Staubblätter 5. Fruchtknoten 5fächerig. Beere rot, rundlich, 5fächerig; Fächer vielſamig. Strauch, von Grund Blätter gegenſtändig, mit am Grunde verwachſenen Blattſtielen, eirund oder herzförmig, geſchwänzt-zugeſpitzt, unterſeits graugrün, ganzrandig, gezähnt oder die jungen fiederlappig. Blüten in end- und achſelſtändigen, nickenden, von großen gefärbten Deckblättern umgebenen Ahren, weiß mit purpurn. — Einzige Art: 1538. Leycéstera formösa Wall., Schöne Teyceſterie. Himalaja, Khaſiagebirge. Halbſtrauchig— ſtrauchig, ½ —2 m hoch. Blütezeit: Auguſt, Sep- tember; als Topfpflanze auch zu anderer Zeit (vom Mai ab). — Fällt bei guter Kultur durch ihre Erſcheinung auf, wird am beſten an Wänden gezogen und iſt in kräftigem, nicht zu trockenem Boden ſtehend ſchön. Erfriert bei uns meiſt bis zum Boden, treibt zwar wieder aus, blüht dann aber ſehr ſpät oder gar nicht. Alſo am beſten froſtfreie Überwinterung. Nicht ſelten ſind die Blätter oberſeits rötlichblau-geſcheckt oder -gerändert, auch die Unterſeite blaurötlich (k. foliis variegatis Nort.). — Vermehrung durch Sproß⸗ ſtecklinge. Anzucht aus Samen. Ausſaat im Früh⸗ ling in Töpfe oder Käſtchen mit Moor- und mürber Raſenerde, oder in Lauberde mit etwas Lehmzuſatz. — Keimkraft der Samen (in Beeren) 2—3 Jahre; Keimung innerhalb 5 Wochen. Familie 102. RUBIACEAE, Krappgewächſe. = X 6 und XXII 55. (Nr. 1539 —1570 aus vierzehn Gattungen.) I. Kräuter oder Halbſträucher. (S. auch Gtg. 493. Bouvardia.) 1. Eierchen in den Fruchtknotenfächern zahlreich. Gattung 488 Pentas. [Gtg. Manettia rechts windende Pflanzen. 2. Frucht trocken oder beerenartig, 2knöpfig oder 2kernig; Kerne 1ſamig. a) Blätter gegenſtändig. Gattung 489 Nertera. b) Blätter quirlſtändig; Nebenblätter fehlen ſcheinbar, weil ſie den Laubblättern gleichgeſtaltet find. Kelchſaum fehlend [bei * Sherardia arvensis L., einem Kraute, bleibend und lanzettlich!. * Kronröhre undeutlich, Saum radförmig oder radförmig-glockig. Gattung 490 Galium. * Krone trichterig oder glockig-trichterig. Gattung 491 Asperula. 492 Phuöpsis. II. Bäume und Sträucher. (Gefüllte Blüten nur in Gtg. 493, 497 und 501 vorkommend.) 1. Fruchtknotenfächer vieleiig. a) Frucht trocken (kapſelartig, 2—4knöpfig oder nußartig). * Kronſaum vor dem Aufblühen klappig. + Staubblätter 2: Silvianthus Hoof. F. (nach De Silvia benannt). Nur 1 Art in Oſt⸗Bengalen. Tr Staubblätter 4. Gattung 493 Bouvärdia. [Gtg. Portlandia P. Br. mit ſpät und fachſpaltig⸗auf⸗ ſpringender Kapſel, und Gtg. Hindsia Benth. mit ſcheidewandſpaltig-2 klappiger Kapſel, haben 5 Staubblätter und find Warmhauspflanzen.) ** Kronſaumlappen vor dem Aufblühen dachziegelig oder gedreht-liegend. 7 Blüten zu dichten kugeligen Köpfchen vereinigt oder zuſammenfließend, gelblichweiß. Gattung 49% Cephalänthus. Tr Blüten nicht in Köpfchen. gedreht). Gattung 495 Lucülia. Kronlappen vor dem Aufblühen dachziegelig (nicht 496 Rondeletia. b) Frucht fleiſchig, unregelmäßig- oder an der Spitze aufipringend, oder eine 2- bis mehrkernige Steinfrucht; Steinkerne vielſamig. Kronlappen in der Knoſpenlage deutlich gedreht. * Blüten endſtändig: Burchellia bubalina R. Br., Blüten orangeſcharlach, im Frühling. Kaphaus. Gattung 487. Leycestera bis Gattung 491. Asperula. Nr.1538—1540. 423 a Blüten achſel⸗, jeltener auch end⸗, blattgegenſtändig oder außer-achjelitändig, ſtets zwitterig. Gattung 497 GardEnia. 2. Fruchtknotenfächer immer eineiig. (Siehe ev. auch unter IIla** Gattung Cephalanthus.) a) Kronlappen in der Knoſpenlage gedreht-liegend. Gattung 498 Ixöra. 499 Cöffea. b) Kronlappen in der Knoſpenlage klappig-liegend. Gattung 500 Rüdgea. 501 Serissa. Gattung 488. Pentas Benth., Fünfling, = X 6; XXII 55 (griechiſch: pentas = Fünfzahl; Blütenteile betr.). Kelchzipfel 4—6, ungleich, bleibend. Krone trichterig, behaart, Röhre verlängert, Schlund erweitert, zottig; Kronzipfel 4—6, abſtehend, eirund-länglich, vor dem Aufblühen klappig. Staubblätter 4—6. Fruchtknoten 2fächerig. Griffel fadenförmig, mit 2 linealiſchen oder fadenförmigen, rund um mit Narbenpapillen beſetzten, herausragenden Alten. Kapſel häutig oder lederig, 2fächerig, vielſamig; Innenſchicht hornig, ſich fachſpaltig-2klappig von der Außenſchicht trennend. Kräuter oder Halbſträucher, aufrecht oder niederliegend; Zweige rundlich. Blätter geſtielt, eirund oder eirund- lanzettlich; Neben— blätter vielſpaltig oder vielborſtig. Blüten in endſtändigen, kurzen oder verlängerten (bisweilen faſt kopfigen), dolden— traubigen Trugdolden. — 6 bis 8 Arten, im tropiſchen und ſubtropiſchen Afrika; z. B.:: Pentas lanceolata K. Schum. (syn. P. carnea Benth., Sipania carnea Fort.), halbſtrauchig-ſtrauchig, 30— 90 em hoch, behaart. Blüten außen behaart, blaß— fleiſchfarben, bei der ſchöneren f. rosea lilaroſenrot, im Sommer bis Herbſt. — Kultur im Lauwarmhauſe, in Laub-, Miſterde und Sand. Anzucht aus Samen. Vermehrung durch Sproßſtecklinge im Warmbeet. Gattung 489. Nertera Banks et Sol., Korallenbeere, O X 6; XXII 55 (griechiſch: nerteros — niedrig). Blüten zwitterig oder eingeſchlechtig. Kelchſaum geſtutzt und ganz oder kurzröhrig und 4—5zähnig. Krone röhrig oder trichterig; Schlund kahl; Saum 4—5lappig, faſt aufrecht, vor dem Aufblühen klappig. Staubblätter 4, dem Grunde der Krone eingefügt; Kölbchen groß. Fruchtknoten 2fächerig. Griffeläſte 2, meiſt vom Grunde an getrennt, fadenförmig, lang herausragend, rundum rauhhaarig. Steinfrucht ſaftig, rot, eiförmig oder kugelig, 2 kernig; Kerne Ljamig. Zierliche kriechende Kräutlein. Blätter klein, eirund oder eilanzettlich. Nebenblätter mit den Blattſtielen ſcheidig-verwachſen. Blüten unſcheinbar, ſitzend. — 6 Arten, in den Gebirgen Javas, auf den Philippinen und Sandwichsinſeln. 1539. Nertera depressa Banks et Sol. (syn. N. repens R. et P, Erythrodanum alsiniforme Pet. Th., Gomezia granatensis Mutis, G. americana Mirb.), Naſen-Korallenbeere. Gebirge Chilis, Perus, Neufee- lands ꝛc. Staude, nur wenige Centimeter hoch. Blüte— zeit: Juni. — Pflanze kahl; ihre der Erde angedrückten Stengel ſtark veräſtelt, kriechend und kurz, dicht mit breitovalen, 4— 7 mm langen Blättchen beſetzt, zahl- reiche kleine grüne Blüten und ſchon von Auguſt ab eine Menge kleiner orangeroter Beeren tragend, die allerliebſt ausſehen und ſich bis in den Winter hinein erhalten. — N. reptans F. v. Muell. hat zwei— lappigen Kelch und eine ſchlanke Blumenkronröhre. Verwendung. Iſt als Kalthauspflanze zu behandeln, auch wenn man ſie als reizende Topf— oder Schalenpflanze im Zimmer unterhält. Im Sommer kann man ſie im Freien verwenden. — Kultur in recht ſandiger Wieſenmoorerde (Maulwurfshügel), der etwas mürber, feinzerriebener Ackerlehm beigemiſcht worden. Vermehrung durch Teilung wie folgt: Die kleinen Teilſtücke werden anfangs Oktober, wo— möglich mit kleinem Erdballen, in mit reinem Sand gefüllte kleine Töpfchen gepflanzt und im Kalthauſe dicht unter Glas überwintert. Wichtig iſt reichliche Zufuhr von Waſſer. Die roten Beeren erſcheinen etwa 4 Wochen nach der Blüte. Wenn man die Nertera in eine Tuffſteingruppe pflanzt, die mit Sand ver— ſorgt iſt, ſo überzieht ſie dieſelbe nach und nach recht hübſch. Anzucht aus Samen frühzeitig im Frühjahr, die Saatnäpfe mäßig warm ſtellen. — Keimkraft der Samen etwa 2 Jahre; Keimung ziemlich bald. Gattung 490. Gälium L., Labkraut, Or X 6; XXII 55 (vielleicht vom griechiſchen gala — Milch; macht Milch gerinnen). Blüten ohne Deckblättchenhülle. Blüten röhre ſehr kurz, undeutlich; Kronlappen und Staubblätter 4 (ſeltener 3). oder rauhhaarig. kletternd. Fruchtknoten 2fächerig. Kahle, rauhhaarige oder ſcharfe Kräuter; Zweige 4kantig, zierlich, aufrecht, niederliegend oder mittels Stacheln Blätter zu Zen oder mehreren quirlig, eirund, verkehrt-eirund, lanzettlich oder borſtenförmig. Griffel 2. Frucht 2knöpfig, lederig oder kaum fleiſchig, glatt Blüten ſehr klein, weiß, gelb oder grünlich, ſeltener purpurn, in achſel- oder endſtändigen Trugdolden, Riſpen oder Quirlen. — 200 Arten der gemäßigten Gegenden. Einzelne einheimiſche wie * Galium verum J., Blüten gelb; * G. Cruciata Scop., gelb; beſonders das ſüdeuropäiſche Galium purpureum L., mit zahlreichen blutroten Blüten, find für Steingruppen und trockene ſonnige Plätze oft eine erwünſchte Zierde. Gattung 491. Aspérula L., Waldmeiſter, O X 6; XXII 55 (lat. asper — rauh, asperülus — etwas rauh; Stengel einiger Arten). terig oder ihr Saum glockig. Kelch abgeſtutzt, ſeltener ganz klein-4 zähnig. Frucht kugelig⸗2knöpfig, trocken oder fait fleiſchig. Zweige oft verlängert, zierlich, 4 kantig. alle zu Zen oder mehreren quirlſtändig, linealiſch oder lanzettlich, ſelten ei- oder verkehrt-eirund. — 80 Arten, in Europa, Mittelmeergebiet, Aſien und Auſtralien. Griffelnarben keulen förmige. Griffel 2 oder ein 2ſpaltiger; Griffeläſte faſt gleichlang. ſpringend. Aſtige, bisweilen halbſtrauchige Kräuter. A. Einjährige Pflanzen. Blüten kopfig, blau. B. Stauden. Griffelnarben kugelig. 1. Blumenkrone glockig, weiß. (Landpflanzen.) 2. Blumenkrone trichterförmig, roſenrot oder fleiſchfarben. 1540. Asperula orientälis Boiss. et Hoh. (syn. A. azurea Jaub. et Spach, A. azurea setosa hort., A. setosa hort., nicht Jaub. et Spachl), Morgen län- diſcher Waldmeiſter. Kleinaſien, Kaukaſus. Einjährig, 20—30 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Stengel aufrecht, äſtig. Blätter am Rande rauh, die unterften elliptiſch, die übrigen zu 6—8 quirlig, linealiſch, ſtumpf, Blütenköpfe endſtändig, vielblütig; ihre Hüllblätter . 1 Blüten ohne Deckblättchen; Kronröhre deutlich, trich— Kronlappen und Staubblätter 4. Fruchtknoten 2fächerig. Fruchtknöpfe nicht auf⸗ Obere Blätter gegen-, untere oder auch Blüten klein, weiß, rot oder blau. A. orientalis. 1540. . * A. odorata. 1541, * A, tinctoria. 1542 Blätter ſchmal. (Alpenpflanzen.) . A. suberosa. 154 linealiſch, mit langwimperigem Grunde, halb jolang als die Blüte. Blüten blau; Röhre viermal ſolang als der trichterförmige Saum, deſſen Lappen eirund— länglich, ſpitz und flach ſind. Teilfrüchtchen faſt kugelig, mit Streifchen verſehen. [* A. arvensis L., nur ver⸗ ſchieden durch: Hüllblätter die Blüten meiſt überragend, Kronblätter nur wenig länger als der trichterige Saum; Kronlappen faſt kappenförmig, ſtumpf. Blüten azur⸗ 424 blau, jeltener blaßblau oder faſt fleiſchfarben. A. setosa Jaub. et Spach, Kleinaſien; nur 5—10 cm hoch, hat 4—6blätterige Quirle, die Blüten weit über- ragende (einjchließende) kammförmig-bewimperte un⸗ Ausſchmückung und Belebung des Bodens in Bosketts gleiche Hüllblätter, blaßblaue oder weißlich-fleiſch— farbene Blüten, deren Röhre kürzer als ihr Saum.) Verwendung und Kultur. ländiſche Waldmeiſter giebt Der Morgen- niedliche kleine Familie 102. Rubiaceae, ) Krappgewächſe. O X 6 u. XXII 55. Gruppen und Einfaſſungen und iſt ſehr zierlich. Volle Schönheit nur bei hinreichend ſonnigem Stand— bis ſandiger Lehmboden). Ausſaat Anfang April an den beſtimmten Platz. Die Pflänzchen auf 12 —15 cm Abſtand lichten. Pflege keine. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. 1541. * Asperula odoräta L., Duſtender (echter) Waldmeiſter (fr. Muguet des bois, Reine des bois; e. Sweet scented Squinancy, Woodruff). Nord- und Mitteleuropa, Italien, Nordafrika. Staude, 10 — 25 m hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Pflanze kahl, ge⸗ trocknet ſchwarz werdend und von würzigem Geruch. Erdſtämme kriechend. Stengel aufrecht, einfach; Blätter dünn, glänzend, einrippig, mit Weichſpitzchen, am Rande ſchärflich, die unteren verkehrt-eirund, zu ſechſen, die oberen lanzettlich, zu acht. geſtielten Doldentrauben, reinweiß; ihre Röhre ſolang als die länglichen ſtumpfen Kronlappen. Staubkölbchen länglich, faſt eingeſchloſſen. Teilfrüchtchen kugelig, halb 2 Wochen. mit hakigen Borſten dicht beſetzt. Blüten in kleinen | ort und lockerem, kalkhaltigem Boden (lehmiger Sand- land, Berg Athos. e eee Verwendung und Kultur. Unſer Waldmeiſter liebt Halbſchatten unter Bäumen und friſchen Boden, beſonders mürben Lehmboden mit Lauberde untermiſcht. Im Park und in landſchaftlichen Gärten ſei er zur und Baumbeſtänden empfohlen. Bisweilen ſieht man dieſe Pflanze auch in Töpfen vor den Fenſtern der Wohnräume. Ausſaat im Frühling an den Platz oder auf Samenbeete. Vermehrung durch Teilung. 1542. * Asperula tinetöria L., Järber-Wald⸗ meiſter. Mitteleuropa, Rußland. Staude, 30 —50 cm hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Pflanze kahl, ſehr äſtig, getrocknet ſchwärzlich. Erdſtamm kriechend. Stengel aufrecht, meiſt einfach, 4kantig. Blätter ſchmal-linealiſch, die unteren 6 ſtändig, die oberen 4 ſtändig. Blütenbüſchel endſtändig, geſtielt, dolden⸗ traubig. Blütendeckblätter rundlich-eirund, ſpitz, ohne Stachelſpitze. Blumenkrone kahl, meiſt 3jpaltig. Früchtchen glatt. — A. glauca Bess. (syn. A. galiodes M. B., Galium glaucum I.), Stengel im oberen Teile riſpig-doldentraubig-verzweigt, Blätter ſteif, am Rande eingerollt, ſchärflich, die ſtengelſtändigen zu 8. Blüten meiſt 4ſpaltig. Früchtchen glatt. Beide Arten ſind an Abhängen, ſonnigen Stellen, auf Hügeln und an Gehölzrändern im Park recht an⸗ genehme zierliche Pflanzen mit zwar nur kleinen, aber ungemein zahlreichen rein weißen Blüten. Ausſaat an Ort und Stelle oder auf Saatbeete. 1543. Asperula suberösa Sibth. (syn. A. Athoa Boiss.), Korkiger Waldmeiſter. Griechen⸗ Staude, 5—6 em hoch. Blüte- zeit: Sommer. — Pflanze dicht raſenbildend, ſeidig⸗ grau, mit dickem, holzigem, korkrindigem Erdſtamm. Die Stengel ſind zwergig, dünn, einfach, dichtbeblättert. Blätter 4ſtändig, kurz, ſpitz, bis 6 mm lang, unter⸗ ſeits dick, dreinervig, zweifurchig. Blüten in den oberſten 2—3 Blattachſeln, ſehr kurze endſtändige Ahren darſtellend. Deckblätter länglich -linealiſch. Blüten roſen rot, ſteifhaarig; ihre Röhre viel länger als die Lappen. Staubkölbchen ſchwärzlich. Frucht- knoten ſeidenhaarig. — Eine zur Blütezeit mit Blüten überſäete kleine Alpenpflanze, die durch Stecklinge zu vermehren iſt. [A. nitida Sz. et Sm., Blätter mit weißer Granne und ſtarkem Hauptnerv. Blüten kahl oder kurzhaarig. Deckblätter lanzettlich, begrannt.] Ausſaat in Töpfe oder Schalen mit leichter, ſandiger Erde im Laufe des Frühlings. Die Pflänz⸗ chen, ſobald ſie kräftig genug ſind, auspflanzen. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung inner⸗ Gattung 492. Phuöpsis Griseb., Baldriangeſicht, 0e XXII 55; XXXII (griechiſch: phou — Baldrian, opsis — Angeſicht, Erſcheinung). Blüten zwitterig, zartroſa oder purpurn, in mit vielblätteriger Hülle umgebenen Endköpfchen. Kelchſaum undeutlich oder fehlend. Krone ſchmalröhrig⸗trichterig; Schlund nackt; Kronlappen 5, länglich⸗eirund, ſtumpf, in der Knoſpe klappig. Stengel 4kantig. ang! Staubblätter 5, nicht herausragend. förmig, lang herausragend, mit kopfig-kolbiger, undeutlich-2zähniger Narbe. Blätter zu 6—9 quirlig, ſitzend, ſchmallanzettlich, zugeſpitzt, mit dornig-wimperhaarigen Rändern. Fruchtknoten 2fächerig. Griffel 1, haar⸗ Zierliche, vielſtengelige Staude; Deckblatt und die 2 Deckblättchen der Einzelblüten eirund-lanzettlich, lang-zugeſpitzt, bewimpert. — Einzige Art: 1544. Phuöpsis stylösa Griseb. (syn. Crucia- | nella stylosa Trin., Asperula stylosa Boiss., A. | | | ciliaris DC., Laxmannia fasciculata Gmel.), Lang- griffeliges Baldriangeſicht (e. Petty Madder). Orient. Staude, etwa 20 em hoch, mit ſchlaffen, nach Zwiebeln niederliegenden, wurzelnden und aufſtrebenden Stengeln. Blüten im Mai⸗Juni bis Auguſt, ſchön roſenrot (bei f. purpurea purpurrot), in rundlichen, viel— blumigen, von vielblätteriger Hülle umgebenen Köpfchen. Verwendung dieſer etwas un⸗ angenehm duftenden und in gutem Boden oft läſtig wu⸗ chernden Pflan- ze, deren pur= == Langgriffeliges B Gattung 492. Phuöpsis und Gattung 493. Bouvärdia. Fr. 1541-1548. 425 zucht aus Samen. Ausſaat an den beſtimmten Platz oder auf Saatbeet im Frühling oder Sommer. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Keimung inner- halb 2 Wochen. purrote Form die ſchönere iſt, vorzugsweiſe an Ab⸗ hängen, auf Hügeln, an Ruinen, auf Steingruppen ꝛc. Iſt nur an ſonnigem (bis halbſchattigem) Standort und in mehr trockenem Boden wirklich ſchön. An- Gattung 493. Bouvärdia Salisb., Bouvardie, Cr X 6; XXII 55 (nach dem franzöſiſchen Arzt und Botaniker Dr. Bouvard e Kelchſaum 4 lappig, bleibend. Krone röhrig oder röhrig⸗teller⸗ förmig; Röhre verlängert, gerade oder gekrümmt, innen kahl oder behaart, mit kurzem Alappigen Saum Staubblätter 4. Fruchtknoten 2 fächerig; Griffel fadenförmig, ganz, mit ſtumpfer 2zähniger oder 2lappiger Narbe. Kapſel faſt kugelig-2knöpfig, pergamentartig, fachſpaltig-2klappig, vielſamig; Klappen an der Spitze ganz. Samen fait ſtets n a Sträucher (ſelten Kräuter), mit rundlichen Zweigen. Blätter gegen- oder zu 3—4 quirlſtändig, eirund oder lanzettlich. Blüten anſehnlich, end— er trugdoldig⸗doldentraubig; Farbe verſchieden. — 26, meiſt mexikaniſche Arten. . Blätter zu Zen oder 4en quirlſtändig, ſeltener hier und da gegenſtändig. Blüten in endſtändiger, meiſt wenigblütiger une Blumenkrone außen ee I bei B. leiantha und B. scabra auben a) innen aber mit zottiger Wandung. . Blumenfrone außen kurz-rauhhaarig . : 8 ß . B. angustifolia. 1545. B. hirtella. 1546. B. linearis. 1547. B. splendens. 1548. B. ternifolia. 1549. hh ee ee ee .. B. leiantha (Tafel 88). 1550. B. Blätter gegenſtändig, Seltener hier 15 15 1951 zu 1 dig Blüten in enbrlänbigeit, meift wenigblütigen Doldentrauben, oft nickend. Blüten meiſtens gelb oder gelb und rotbunt, außen und innen al u 5 e e aus Verbindungen mit Gruppe A außen auch kurzrauh- oder ſeidenhaari gh). 5 h ; I: B. bicolor. 1551. B. multiflora. 1552. B. chrysantha. 1553. B. flava. 1554. B. mollis. 1555: B. versicolor. 1556. C. Blätter gegenſtändig. Blüten langröhrig, aufrecht, in eee Doldentraube 1 Zen oder mehreren, weiß; Kron— röhre außen kahl, innen desgleichen oder feinflaumig. Einzige Art I B. longiflora (Tafel 88). 1557. D. Gartenformen mit einfachen oder häufiger gefüllten Blüten, welche feiner je 991955 Arten 11955451 werden können. B. hybrida (Ff. Hogarthii fl. pl., Tafel 88), 1558. 1545. Bouvärdia angustifölia H. B. et Hi. Kronzipfeln. Innen, ungefähr 8 mm über dem Grunde (syn. Aeginetia hyssopifolia Villd.), Schmalblätterige der Kronröhre, mit Haargürtel. Staubkölbchen wenig Bouvardie. Mexiko. Strauchig, bis 120 em hoch. hervorragend; Griffel halb ſolang als die Kronröhre. Blütezeit: meiſt Herbſt; September. — Strauch, mit 1547. Bouvärdia lineäris H. B. et Kih. (syn. glatter, weißlicher Rinde, an den meiſten Spitzen Aeginetia linifolia Willd.), Cinealiſche Vonvardie. Blüten tragend. Zweige rund, die älteren kahl, die Mexiko. Strauch, bis 1½ m und drüber hoch. jüngeren kurz rauhhaarig. Blätter zu Zen quirlig, Aſte ſtielrund, aber etwas ſtreifenkantig, in der Jugend ſehr kurz geſtielt, ſchmallanzettlich, an der Spitze flaumig⸗-kurzhaarig. Blätter zu Zen quirlig, ſehr pfriemlich-verſchmälert, am Rande umgebogen, aderig, kurz geſtielt, linealiſch, am oberen Ende ſpitz⸗pfriemlich, mit unterſeits vortretender Mittelrippe, häutig, ober- ganzrandig, mit ziemlich ſtark umgerolltem Rande, ſeits kahl und grün, unterſeits blaſſer, dünn⸗ und 3½—5 em lang bei 3—5 mm Breite (Verhältnis der kurz⸗rauhhaarig, 2½ —5 em lang bei 4—9 mm Breite Breite zur Länge wie 1: 10 bis 12); Nebenblätter in der Mitte; Nebenblätter 3ſpaltig, mit linealiſch— linealiſch-pfriemlich, kurzhaarig, zuweilen 2ſpaltig. pfriemlichen Zipfeln. Blüten in faſt Zteiligen Dolden⸗ Blüten an den Zweig-Enden doppelt-gabelſpaltige, ſelten trauben, 16—20 mm lang. Kelchzipfel linealiſch, an dreiſpaltige Doldentrauben bildend, die wie Blüten- der Spitze ſchmal-pfriemlich, 2—3 mal kürzer als die büſchel erſcheinen. Blumenkrone 16—20 mm lang, Blumenkronröhre. Blumenkrone blendend-ſcharlach- meiſt ſcharlachrot, mit cylindriſcher, kaum nach rot, außen ſtarkrotbehaart; Zipfel des Saumes breit- oben erweiterter, außen mit dicken, ſcharlachfarbenen eirund, ſpitz, und ihre Spitze kurz nach innen gebogen. Haaren bedeckt, innen mit einem dichtzottigen Haar— Staubkölbchen länglich, gelb; Griffel kahl, weiß mit gürtel; Kronzipfel breit-oval, ſpitzlich, mit einem ſehr ſtumpfen gelben Narbenlappen. kleinen, nach innen gebogenen, weichen Spitzchen endend, 1546. Bouvärdia hirtella H. B. et Kih., Kurz-. 6—7 mal kürzer als die Röhre. Staubkölbchen linealiſch. rauhhaarige Bouvardie. Mexiko. Halbftrauchig- Griffel mit zwei dicklichen, rötlichen Narbenlappen, ſo⸗ ſtrauchig, 60 — 90 em hoch. Blütezeit: meiſt Früh⸗ lang oder wenig länger als die Blumenkrone. ling; Mai. — Pflanze buſchig. Altere Zweige ſtiel⸗ 1548. Bouvärdia splendens Grah., Glänzende rund, kahl, aſchgrau, ziemlich glatt; die jüngeren Vouvardie. Mexiko (2). Strauchig. Blütezeit: mit kurzen, abſtehenden, weichen Haaren und kurzen meiſt Sommer; Juli, Auguſt. — Zweige lang, ſchlank, Scheiden, die an der Spitze drei winzige Blättchen ausgebreitet, im Alter mit grauer und geriſſener Rinde, tragen. Blätter zu Zen quirlig, kurzgeſtielt, lanzett- jung aber dreikantig, faſt kahl, auf der Sonnenſeite ge- lich, an der Spitze pfriemlich-verſchmälert, ganzrandig, färbt, auf der Rückſeite aber grün. Nebenblätter pfriemlich, am Rande umgebogen, aderig; der Nerv und die mit gelegentlich abgeſtutzt, verlängert, angedrückt. Blätter ihm faſt parallelen (gleichlaufenden) Adern vorſtehend; zu Zen quirlig, ſelten gegenſtändig, lanzettlich, zu— Blattfläche häutig, beiderſeits kurz-rauhhaarig, meiſt geſpitzt, ſtarkrippig, auf beiden Flächen ſcharf, oberſeits 3—5 cm lang und 8—12 (bis 16) mm breit; Neben- lebhaft⸗ grün, unterſeits blaß. Doldentrauben end- blätter kurz⸗ſteifhaarig, ungeteilt, linealiſch-pfriemlich, ſtändig, mit 3 ſeitlichen Aſten und einem Hauptſtiel, am Grunde verwachſen. Blüten in Doldentrauben. der ein- oder mehrmal geteilt iſt. Kelch grün, ſchwach— Kelch 5—6 mal kürzer als die Kronröhre; Blumen- ſcharf, mit 4 pfriemlichen, auseinandertretenden Zipfeln krone etwa zolllang oder wenig länger, mit faſt cylin⸗ mit ſehr kleinen zwiſchengeſtellten Zähnchen. Blumen⸗ driſcher, von dicklichen roten Haaren bedeckter Röhre krone ſcharlachrot, außen ſchwach-ſcharf, mit cylin- und eirunden, ſpitzen, kaum 3 oder 4 mm langen driſcher, oben und unten gleich breiter ftumpf-4 fantiger . 426 Röhre, die beinahe 5mal ſolang iſt als der Kelch und innen nahe dem Grunde gebärtet. Kronzipfel faſt ſpitz, ausgebreitet. Staubblätter nicht herausragend, mit gelbem Blütenſtaub; Narbenlappen 2, fleiſchig, drüſig, länglich, an der Spitze ſchwach-ausgebreitet. 1549. Bouvärdia ternifölia Nob. (syn. B. tri- phylla Salisb., B. Jacquinii H. B. et Kth., B. coc- cinea Zk., auch Hort.; Ixora ternifolia Cav., Ixora americana Jacq., 45 cm hoch. Blütezeit: meiſt Frühling oder Vor— ſommer. — Blätter länglich, ſpitz, weich-ſtachelſpitzig, am Grunde keilförmig, am Rande nicht umgebogen, dünnhäutig, netzaderig, Hauptnerven unterſeits erhaben, Blattoberſeite faſt kahl und grün, unterſeits und am Rande kurzrauhhaarig; Verhältnis der Breite zur Länge veränderlich, wie 1:2 ½ bis 4½. Nebenblätter 3 ſpaltig, mit linealiſchen, oben verſchmälert-pfriemlichen Zipfeln. Doldentrauben faſt gabelſpaltig. Kelch 5 mal jo kurz als die Blumenkrone, deren Röhre innen über dem Grunde von weißen Haaren gebärtet iſt; Kronzipfel meiſt 6mal ſo kurz als die Kronröhre, der Griffel 2 mal ſo kurz. Blüten etwa gegen 2 em lang, ſcharlachrot, anders gefärbt, außen mit dicken, gleichfarbigen Haaren. — Es giebt Gartenſorten mit länglich-lanzettlichen oder eirund-ſpitzen Blättern. — B. tenuiflora Schldl., überall kurzhaarig-ſchärflich, Blattbreite zur Länge wie 1:5 bis 7; Blüten ſcharlachrot, faſt 2 em lang, kurz- haarig, doldentraubig, iſt vielleicht mit einer der anderen roten Arten gleichbedeutend. 1550. Bouxärdia leiäntha Benth., Tafel 88, 350. Glattblütige Vouvardie. Guatemala. Strauchartig, 30—80 em hoch. Blütezeit: meiſt Sommer. — Pflanze buſchig. Blätter zu Zen quirlig, eirund, zugeſpitzt, an ihrem Grunde abgerundet oder faſt herzförmig (Verhältnis der Breite zur Länge wie 1:1½ bis 2), etwas runzelig und ſchärflich, unterſeits ſamt den Zweigen weichflaumig, mit ſtark erhabener Rippe. Blüten an den Zweig-Enden in reichblütigen, büfchel- artig erſcheinenden Doldentrauben, die ſich wiederholt gabelig teilen, alle kurz- und faſt gleichgeſtielt. Blüten⸗ ſtielchen kürzer als der Kelch und gleich dieſem mit kleinen abſtehenden Haaren überſtreut; Kelchzipfel ſchmal und ſpitz, gewöhnlich 5mal kürzer als die kahle Kron— röhre. Blumenkrone bei der Stammform etwa 2 cm lang, außen ſcharlachrot und ſtets kahl und glatt, mit einer unten dünneren, nach oben ganz allmählich ſich erweiternden Röhre; Saumzipfel breit-eirund, ſpitz und klein⸗weichſpitzig, gegen 4 mm lang, innen hellrot und von kurzen Längsſtrichelchen etwas bunt erſcheinend; die Röhre iſt etwa dort, wo die Kelchzipfel endigen, mit dichten weißen Zottelhaaren beſetzt. Griffel lang, meiſt nur halb ſolang als die Krone, rot. Vorzugsweiſe dieſe Art hat ſich teils durch Ab— änderung teils durch Kreuzung in ungeahnter Weiſe blumiſtiſch entwickelt und viele Formen ergeben, welche als Winterblüher und als Bouquetmaterial von Wichtigkeit ſind. Blütenfarben vom reinſten weiß zum ſchönſten karmin, ſcharlachrot und ſelbſt goldgelb. Gefüllt blühend ſind: „Alfred Neuner“, die weißen Blumen angenehm duftend. „Präsident Garfield“, ſchöne langröhrig, leuchtend-karmeſinrot, durch die Füllung faſt halbkugelig, jede mit drei Reihen Kron⸗ blätter, deren äußere ausgebreitet, deren innere auf- Aeginetia multifſora Willa.), | Dreiblätterige Bouvardie. Mexiko. Strauchig, 30 bis gefüllt⸗ roſenrote Sorte. „Sang lorrain“, mit ſtarken Stengeln und großen, dichtſtehenden Blättern. Blüten zahlreich, Familie 102. Rubiaceae, Krappgewächſe. Or X 6 u. XXII 55. 0 5 recht ſind. „Triomphe de Nancy“, die in dichten Doldentrauben ſtehenden Blumen ſind groß, langgeöhrt, orange⸗-lachsrot, mit drei ineinander ſteckenden Kronen. „Victor Lemoine“, buſchig; Stengel ſchwach, mit ziemlich regelmäßigen Doldentrauben. Blätter mittelgroß. Die Blumen, drei ineinander geſchachtelte Korollen, haben eine lange, dünne, purpurrote Röhre, ſind 15 mm breit und von feurig-ſcharlachroter Farbe. 1551. Bouvärdia bicolor Xze., Zweifarbige Bonvardie. Mexiko. Strauchig, 40—70 cm hoch. Blütezeit: meift Sommer. — Strauch, mit weiß⸗ licher, kahler Rinde, in der Jugend flaumig⸗rauhhaarig. Blätter gegenſtändig, eirund, zugeſpitzt, am Grunde faſt abgeſtutzt, oberſeits ſammet⸗ unterſeits grau⸗rauhhaarig, bewimpert. Blüten an den Zweig-Enden meiſt zu Zen, geſtielt, überhängend; Kronröhre am Grunde ver- ſchmälert, kahl, etwa 9 mal ſolang als die Kelchzipfel. Kronſaumzipfel ſtumpf, mit einem Spitzchen; Staub⸗ blätter die Kronröhre überragend. — B. versicolor hat einen innen (nicht außen wie bei B. bicolor) gelben Kronſaum, ferner lanzettliche, am Grunde lang- verſchmälerte Blätter, dreiteilige Doldentrauben und längere Blumenkronen. 1552. Bouvärdia multiflöra Schult. pat. et fil. (syn. B. Cavanillesii DC., auch Lindl.), Vielblütige Bouvardie. Mexiko. Halbſtrauchig-ſtrauchig, 30 big 50 em hoch. Blütezeit: Sommer. — Pflanze freudig⸗ grün; Blätter oval, zugeſpitzt, mit abgerundetem Grunde, kurzgeſtielt; Nebenblätter aus der Vereinigung zweier nebeneinanderliegender gebildet, in 3 Zähne geteilt. Blüten ſcharlachrot, röhrig, kahl, von faſt 3 cm Länge, die ſehr ſpitzen Kronſaumzipfel 4—5 mm lang und, wenn ausgebreitet, flach-ſternförmig. Griffel mit ſeinen beiden Narbenäſten ungefähr ſolang heraus⸗ ragend als die Kronzipfel lang ſind. Iſt vielleicht nur eine Abart von B. versicolor. 1553. Bouvärdia chrysäntha Mart., Gold- blumige Bouvardie. Mexiko, bei Santjaguillo. — Kleinſtrauchig, kahl, die jüngeren Zweige undeutlich- 4 kantig Blätter etwas lederig, aderlos, lanzettlich, ſpitz; Nebenblätter pfriemlich, zwiſchen den Blattſtielen und kürzer als dieſe. Doldentrauben endſtändig, auf⸗ recht, 7—15blütig. Kelch 6—7 mal kürzer als die Blumenkrone und mit lanzettlichen, ſpitzen, der Kelch- röhre gleichlangen Zipfeln. Blumenkrone gold— gelb, mit kurzem, 4—5 ſpaltigem Saum und 4—5 kan⸗ tiger Röhre; Staubkölbchen 4—5, nicht herausragend, von dem Griffel faſt überragt. 1554. Bouvärdia flava Desne., Gelbe Bou- vardie. Mexiko. Strauchig, bis Im hoch werdend. Blütezeit: Sommer. — Altes Holz mit aſchgraulicher Rinde, jüngere Zweige krautig, kahl, etwas rötlich, mit bleichgrünen Punkten beſtreut. Blätter gegen⸗ ſtändig, oval-lanzettlich, zugeſpitzt, in den kurzen Blatt⸗ ſtiel verſchmälert, unterſeits erhabennervig und dünn⸗ behaart, an ſonnigem Standort oft rot⸗übergoſſen oder dunkelrot⸗gefleckt, im Schatten bleichgrün; Nebenblätter in 3—4 pfriemliche Zipfel geteilt, deren mittlerer länger iſt, die der jüngeren Blätter röhrig-verwachſen. Blütenſtiele achſelſtändig, aber an den oberſten Zweigen und als endſtändig erſcheinend, meiſt 3blütig; Kelch⸗ zipfel lanzettlich-linealiſch, mit kurzen, weißen Haaren beſtreut, in den Winkeln kurze Borſten. Blumenkrone ſchön gelb, etwa 4 em lang, mit aus ſchmalem Grunde ſich allmählich erweiternder Röhre, die un⸗ gefähr 3 mal ſolang als der Kelch und außen und innen kahl iſt; nur innen ganz am Grunde leichtbehaart. Staubkölbchen im oberen Teile der Röhre faſt ſitzend. Griffel oben in zwei keulenförmige Narbenäſte geteilt, die Kronröhre überragend und kahl. ö 1555. Bouvärdia mollis Linden (syn. Manettia myrtifolia hort.), Weichrandige Vouvardie. Mexiko. Kleiner Strauch, faſt ganz kahl. Blätter gegenſtändig, kurzgeſtielt, eirund oder breit⸗elliptiſch, zugeſpitzt; oder eirund⸗lanzettlich und dann meiſt länger zugeſpitzt und ſpitz, am Grunde ſtets in den Blattſtiel kurz zugeſpitzt, 3—5 cm lang bei 12—22 mm Breite, mit Mittelnerv und gewöhnlich 4 Hauptadern. Nur der Blattrand hat kleine Härchen, welche eine ziemlich dichte Einfaſſung bilden und auch noch etwas weiter vorkommen. Gattung 493. Bouvärdia, Bouvardie. Nebenblätter kurz. Blüten meiſt zu Zen oder den an den Zweigſpitzen, aber auch in 3 drei- bis vierblütigen Blütenſtänden, ſodaß alle 3 über dem letzten Blatt- paare ſtehen und als eine zweimal zZteilige, ſitzende Doldentraube erſcheinen. Blütenſtielchen meiſt länger als der etwa 8 mm lange Kelch, deſſen Zipfel ſchmal, faſt linealiſch und ſpitz ſind. Blumenkrone 3—3'/, cm lang, mit cylindriſcher, ſich nur ſehr ſchwach-erweitern— der Röhre und etwa 3—4 mm langen, breit-eirunden, kurzzugeſpitzten Saumzipfeln. Griffel meiſt ungefähr bis zur Hälfte der Kronröhre reichend. 1556. Bouvärdia versicolor Ter (syn. B. mutabilis ort.), Verſchieden farbige Vouvardie. Mexiko. Strauchig. Blütezeit: wohl meiſt Früh⸗ ling. Pflanze ziemlich niedrig bleibend, faſt holzig, aufrecht, mit blaſſer Rinde. Zweige ſtielrund, flaumig bis kurzwollig, zuweilen gerötet. Blätter gegenſtändig, feſt und härtlich, länglich- oder eirund— lanzettlich, 3⸗ oder mehrmal ſolang als breit, die größeren faſt 5 em lang, nach vorn lang-, nach dem Grunde kurz⸗verſchmälert, kurzwollig, oberſeits ſchärf— lich; Blattſtiele meiſt vielmal kürzer als die Fläche und häufig gerötet. Nebenblätter je 2, pfriemlich, angedrückt. Blütenſtiele 3- bis vielblütig, 3 ſpaltig; Blütenſtielchen kürzer als der Kelch. Blüten über- hängend, gelblichſcharlach, nämlich von tiefgelb in tiefrot übergehend, wenig über zolllang, geruchlos. Kelchzipfel lanzettlich-pfriemlich, durch weite Buchten getrennt. Blumenkrone röhrig, kahl, ſtumpf-4 kantig (oder zuweilen, wenn ein Zipfel fehlt, 3 kantig), nach unten verſchmälert, innen kahl; ihr Saum vielmals kürzer, mit eirunden zurückgebogenen Zipfeln. Griffel kürzer als die Röhre; Narben 2, linealiſch-lappen⸗ förmig, aufrecht, faſt zuſammenliegend. 1557. Bouvärdia longiflöra H. B. et Kih., Tafel 88, 350 (syn. B. Humboldtii hort., B. Humboldtii corymbiflora hort., B. corymbiflora hort., Aeginetia longiflora Cav.), Langblütige Vouvardie. Mexiko. Halbſtrauchig⸗ſtrauchig, 30— 80 em hoch. Blütezeit: meiſt Spätſommer und Herbſt. — Aſte meist zuſammen⸗ gedrückt⸗4 kantig, kahl. Blätter gegenſtändig, länglich, ſchmal⸗zugeſpitzt, an ihrem Grunde keilförmig, kahl. Blüten groß, weiß, langöhrig, 5—10 em lang, wohlriechend, die endſtändige einzeln und ſitzend, die übrigen 2 oder mehrere einzeln oder zu 2en aus den oberſten Blattwinkeln hervortreibend, wodurch eben eine Schein-Doldentraube entſteht; nur bei kümmerlichen Pflanzen, an ſchwachen Stengeln, kommt eine einzige und zwar endſtändige Blüte vor. Dieſe herrliche Art iſt von allen Bouvardien durch ihre im Verhältnis zu den Kronzipfeln ungemein lange Kronröhre und die ſpatelig-lanzettlich— linealiſchen Kelchzipfel verſchieden. Die Nebenblätter ſind “ Nr. 1549—1558. 427 locker⸗ſcheidenförmig, gleichſam etwas bauchig mit dem Blattſtiele verbunden und auf jeder Mitte eine oder einige Spitzen tragend. Die Pflanze iſt durch die langjährige Kultur viel blühwilliger geworden; es iſt alſo nicht gleichgültig, ob man bei Anzucht aus Samen eingeführte Samen der Stammart oder ſolche von kultivierten Pflanzen verwendet! Kultivierte Pflanzen heißen zum Überfluß Bouvardia jasmini- flora hort. 1558. Bouvärdia hybrida hort., Blumiften- Bouvardie. Hierher ziehen wir alle Gartenformen, die ſich einer der bisher gekennzeichneten Arten nicht als Abart oder Form anſchließen laſſen. Es ſind ſowohl einfach- als gefülltblühende. — Eine ſchöne neuere Sorte iſt k. Hogarthii fl. pl., Tafel 88, 350, ein Baſtard zwiſchen B. leiantha und B. longiflora; Blätter eirund, beiderends zugeſpitzt, ſamt dem Stengel weichhaarig. Blüten in reichblütiger Doldentraube, röhrig, aber nur halb ſolang als bei B. longiflora, lebhaft-rot (karminſcharlach). Iſt ſchon die ein- fachblühende B. hybr. f. Hogarthii ihres ſchönen ſtarken Wuchſes, ihres Blütenreichtums und ihrer lebhaften Färbung wegen mit vollem Recht für Topfkultur und als Schnittblume die beliebteſte rote Sorte, ſo ver— dient die gefüllte wegen der gleichen guten Eigenſchaften beſondere Beachtung. Außer den ſchon unter B. leiantha, Nr. 1550, genannten hierher gehörenden Sorten ſei noch f. rosea plena, mit ſchönen gefüllten roſen- roten Blüten empfohlen. — Verwendung der Bouvardien. Außer als Schnittblumen ſind ſie für den Herbſt und Winter als dankbare Blütenſträucher verwertbar. Zum Auspflanzen ins Freie für die Sommermonate eignen ſich B. termifolia [syn. B. Jacquinii] und B. splendens vortrefflich; auch B. leiantha iſt noch zu empfehlen. Kultur. Nach dem Einräumen im Herbſt blühen die übrigen Arten an einem hellen, trockenen Standort unter Glas bei 8 bis 120 C. Nach der Blüte tritt Ruhezeit ein. Von Anfang bis Mitte März ſchüttelt man die Ballen aus und ſchneidet zu— gleich die ſtärkſten Wurzeln zur Vermehrung ab. Die Stengel ſtutzt man, ſtarke Pflanzen werden geteilt, in ſandige Laub- oder Kompoſterde in mäßige Töpfe gepflanzt und auf lauwarmen Fuß eines Miſtbeetes oder auf die Stellage eines Warmhauſes geſtellt. Man beſchattet ſie leicht in erſten Wochen, kultiviert ſie nach dem Austreiben luftig, härtet ſie ab, pflanzt ſie Anfang Juni auf ein Gartenbeet in nahrhaftes Erd— reich und topft ſie mit Schonung des Erdballens Anfang September wieder ein. Zum Einwurzeln ſtellt man ſie in einen kalten Kaſten, legt Fenſter darüber, hält ſie halbſchattig, ſpritzt am Tage leicht, gewöhnt ſie nach und nach wieder an Luft und Sonne und bringt ſie bei Eintritt der Fröſte ins Lauwarmhaus. In Töpfen kultivierte Bouvardien werden mehrmals im Sommer in nahrhafte Erde, halb Laub-, halb Miſterde, oder auch nur kräftige Miſtbeeterde verpflanzt, an einem ge— ſchützten, ſonnigen Ort im Freien mit den Töpfen ein— geſenkt und reichlich begoſſen. Die zur Vermehrung abgeſchnittenen ſtärkſten Wurzeln ſchneidet man in Stücke von 3—4 em Länge, legt fie jo in Näpfe oder in ein Vermehrungsbeet von 20 — 25 C. Bodenwärme, daß das obere ſtärkere Schnittende etwas über der Erde herausſteht. Nach Entwickelung der Triebe pflanzt man je 2—3 Schnittlinge in 6em-Töpfe, bringt ſie auf einen lauwarmen Kaſten, kultiviert ſie hier erſt noch etwas halbſchattig, hernach luftig und ſonnig 428 weiter, härtet ſie von Ende April an genügend ab und pflanzt ſie im Mai aus. Außerdem Vermehrung Familie 102. Rubiaceae, Krappgewächſe. Oe X 6 u. XXII 55. durch Sproßſtecklinge von im Frühjahr angetriebenen Mutterpflanzen. 5 Gattung 494. Cephalänthus L., Kopfblume O .= X 6; XXII 55 (griechiſch: kephale — Kopf, anthos — Blume). fließend; Kelchſaum ungleich-4—5zähnig oder ⸗lappig. dem Kronſchlunde eingefügt. ljamig. Aufrechte Sträucher oder Bäumchen. lanzettlich. Nebenblätter zwiſchenſtielig, kurz. Griffel einfach, weit hervorragend. Blätter gegen- und zu 3—4en quirlſtändig, kurzgeſtielt, länglich- oder eirund⸗ Blüten ziemlich klein, gelblich bis weiß. Blütenköpfchen einzeln oder in Riſpen, Blütenköpfchen mit borſtigen oder ſpreuigen Deckblättchen. Die Kelchröhren zuſammen⸗ Kronlappen 4, in der Knoſpe dachziegelig, eins außerhalb. Staubblätter 4, Frucht verkehrt-pyramidenförmig, 2—4knöpfig; Knöpfe end- und achſelſtändig. — 6 Arten, im warmen Aſien und Amerika, eine in Südafrika. Z. B.: C. occidentalis L. (syn. C. oppositi- folius Mnch.), Nordamerika; buſchig, 1-2 m hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. Stiel 7—12 em lang, 3½ —5 em breit, freudig-grün (bei f. angustifolius hort. nur 1½ —2 cm breit bei 6—8 cm Länge). Rinde rotbraun. Blätter auf 1—1½ em langem Blüten gelblichweiß, etwas wohlriechend. — Für größere Zier- und Landſchaftsgärten und Anlagen als Boskettſtrauch. Vermehrung durch Sproßſtecklinge von angetriebenen Mutterpflanzen, auch durch Wurzelſtücke. Anzucht aus eingeführtem Samen. Gattung 495. Luculia 8, Luculie, &r X 6; XXII 55 (Iueuli-swa iſt der Name der Pflanze in ihrer Heimat). Kelchlappen ungleich, faſt blattartig, linealiſch-länglich, abfallend. Krone tellerförmig, mit verlängerter Röhre; Kronlappen 5, breit verkehrteirund, am Grunde nackt oder 2ſchwielig. Staubblätter 5, der Kronröhre eingefügt; Staubfäden ſehr kurz, nicht (oder nur eben) herausragend, Fruchtknoten 2fächerig; Griffel mit 2 linealiſchen, ſtumpfen Aſten. Samen geflügelt. Sträucher mit ſtielrunden Zweigen. blätter „zwiſchenſtielig“, zugeſpitzt, abfallend. trauben. — 2 Arten, im Himalaja. 1559. Lucülia gratissima Sv., Dankbarſte Cuculie, Blüten roſenrot. L. Pinceana Aook., roſa⸗ weiß, Röhre rot, mit 5 oder 10 Schlundhöckerchen. Verwendung. Niedrige Warmhausſträucher, Aufmerkſam kultiviert als Pflanzen, die im Herbſt und Winter ihre ſchönen Blüten in dichten großen doldentraubigen Riſpen entwickeln, ſind ſie von hohem Werte, um ſo mehr, als dieſen Blumen köſtlicher Wohlgeruch eigen iſt. Kultur. Nach der Blüte eine Ruhezeit unter dem Einfluß niedrigerer Wärme und ſelteneren Begießens. Im Februar kürzt man die Zweige bis ins ältere Holz und ſenkt die Töpfe in ein Warmbeet ein. Sobald das Austreiben beginnt, verpflanzt man in eine mürbe, lehmige, mit Lauberde und Sand reichlich vermiſchte Raſenerde. Kapſel lederig-holzig, 2furchig, ſcheidewandſpaltig- 2 klappig⸗aufſpringend, Klappen in 2 teilbar, vielſamig. Blätter gegenſtändig, verkehrt-eirund bis lanzettlich, zugeſpitzt; Neben⸗ Blüten rot oder weiß, in vielblütigen, endſtändigen Riſpen oder Dolden⸗ Bodenwärme von — 20 bis 230 C. und feuchte Luft müſſen die Wuchskraft fördern. Bis zu Mitte Juni kann dann das Entſpitzen zu üppiger Sproſſe ſtatt⸗ finden; aber nicht über dieſe Zeit hinaus. Bei kräf⸗ tigem Sonnenſchein iſt Schatten zu geben; von Zeit zu Zeit Dungguß und freier Standort nahe dem Glaſe ſind angezeigt. Auf dieſe Weiſe erzieht man ſtarkver⸗ äſtelte, 1m hohe Pflanzen, welche im Spätherbſt und Winter ihre Blumen maſſenhaft entwickeln. Die Blumen von L. Pinceana ſtehen in großen, bis zu einem Fuß im Durchmeſſer haltenden Scheindolden zuſammen. Vermehrung durch Stecklinge von halbreifen Seiten- ſproſſen in kleinen Töpfchen unter Glas in einer Boden wärme von + 15 bis 20% 0. Anzucht aus Samen, im Warmhauſe. Gattung 496. Rondelétia Z., Rondeletie, Our X 6; XXII 55 (nach dem franz. Naturforſcher Guill. Rondelet, 16. Jahrhundert, benannt). Kelchlappen 4—5, pfriemlich, linealiſch oder lanzettlich, bisweilen ungleich, bleibend. in der Knoſpe breit-dachziegelig, 1 oder 2 Lappen außen. Krone trichterig oder tellerförmig, Schlund kahl oder zottig; Kronlappen 4—5, verkehrt⸗eirund, ſtumpf, Staubblätter 4—5, dem Kronſchlunde eingefügt, nicht heraus⸗ ragend; Staubkölbchen gerade. Fruchtknoten 2fächerig. Griffel fadenförmig, ſtumpf oder mit 2 kurzen Aſten. Kapſel klein, kugelig (ſeltener länglich), 2furchig, fachſpaltig-2klappig-aufſpringend; Klappen 2teilig, viel- (ſelten wenig-) jamig. 5 Blätter gegen-, feltener zu Zen quirlſtändig, ſitzend oder geſtielt, lederig oder häutig; Nebenblätter Blüten klein, weiß, gelb oder rot, in achſel- oder endſtändigen Trug⸗ Bäume; Zweige ſtielrund. bleibend oder abfallend, breit, ſpitz, ſtumpf oder langgeſpitzt. Sträucher und dolden, Doldentrauben oder Riſpen. — 60 Arten, in Oſtindien und dem tropiſchen Amerika, ſelten in Peru und Guiana.“ 1560. Rondeletia odoräta Jacg., Tafel 88, 351 (syn. R. coccinea Mog. et Sess., R. speciosa Lodd.), Wohlriechende Nondeletie. Cuba. Strauch. Blütezeit: Spätherbſt, Winter. — Blätter gegen- ſtändig, kaum geſtielt, eirund oder faſt herzförmig, ſpitzlich, oberſeits etwas ſchärflich, dunkelgrün, unter- ſeits blaſſer und nur auf den Rippen ſcharf. Blüten in ſchönen End-Doldentrauben, dunkelſcharlachrot mit gelblichorangefarben, nach Veilchen duftend. f. major hort. hat größere Blüten. [R. speciosa Lodd. ſoll geruchloſe Blumen haben und würde da— durch abweichen.] Verwendung zur Ausſchmückung der Warm⸗ häuſer, denn ſie iſt durchaus empfehlenswert; gedeiht vielleicht auch im warmen Zimmer noch gut. Kultur und Vermehrung wie Luculia, Nr. 1559. Gattung 497. Gardénia L., Gardenie, G X 6; XXII 55; XXXII (nach dem nordamerikaniſchen Naturforſcher Dr. Alex. Garden benannt). lang überragend; Schlund gewöhnlich kahl; Kronlappen 5—9, abſtehend oder zurückgekrümmt. b Fruchtknoten [fächerig (ſelten durch die ſich nähernden Samenleiſten der Wände ſcheinbar 2fächerig). dick, an der Spitze keulig oder ſpindelförmig, am Scheitel ganz oder 2ſpaltig und dann innenſeitig benarbt. Samenleiſten 2 oder mehr, an den Wänden der Frucht, nicht an einer Scheidewand. Sträucher, ſehr kurz oder fehlend. oder fleiſchig. ſelten Bäume, unbewehrt oder ſeltener mit gegenſtändigen, geraden Dornen bewaffnet. N Blätter häutig oder lederig, gegen-, ſehr jelten zu Zen quirlſtändig oder das dem Blütenſtiel gegenüberſtehende unter⸗ drückt; Nebenblätter „zwiſchenſtielig“, Zeckig, ſpitz oder zugeſpitzt, am Grunde oft verwachſen. firnisglänzend. Krone tellerförmig, glockig oder trichterig, die Kelchröhre Staubblätter 5—9; Staubfäden ſehr Griffel Frucht ſitzend, lederig Zweige ſtielrund, die jüngeren nicht ſelten Blüten gelb oder weiß, anſehnlich oder groß, achſelſtändig und einzeln (ſehr ſelten endſtändig oder doldentraubig). — 60 Arten der tropiſchen und ſubtropiſchen Gegenden. Blüten groß, einzeln, achſel- und endſtändig. Blumenkrone präſentiertellerförmig (bis etwas trichterig), mit 5- bis mehr⸗ teiligem Saum. Beere berindet, nicht aufſpringend, mit nicht ſelten knochenharter Innenſchale. A. Kelchröhre kurz; Saum 5lappig oder Steilig. 1. Kelchröhre oder Fruchtknoten ger ippt. Blumenkronröhre cylindriſch G. florida. 1561. G. radicans. 1562. 2. Kelchröhre oder Fruchtknoten nicht gerippt . B. Kelchſaum röhrig, blattartig, an der Seite ſcheidig-geſchlitzt. Laubblätter wellig. Hierher z. B: 6. Gattung 494. Cephalänthus bis Gattung 497. Gardenia. Fr. 15591565. 429 G. Lucida. 1563. Thunbergia L. Al. (syn. G. vertieillata Lam., G. erassicaulis Salisb., Thunbergia capenris Montin.), am Kap; baumartig, Blüten einzeln, end= ſtändig, mit 2½ cm langer Röhre, weiß, wohlriechend. — 6. nitida Hook., Sierra-Leone; unbewehrt, glatt; Blüten einzeln, achſelſtändig, weiß, fehr wohlriechend, mit 7 em langer R Ci. Kelchſaum röhrig, abgeſtutzt, 5—6lappig oder ⸗zähnig D. Kelchröhre oder Fruchtknoten gerippt oder kantig. Rothmannia capensis Thbg.), am Kap; Bäumchen, in der Heimat 5—9 m hoch; unbewehrt. Blüten end- und ſeitenſtändig, einzeln, ſitzend, weiß, rot-gefleckt, wohl— zugeſpitzt, unterſeits in den Aderwinkeln drüſenhaarig. riechend, etwa 6—8 cm lang. 1561. Gardenia florida L. (syn. G. jasminodes Sol.), Blüten-Gardenie. China, Südafrika. Strauch, 30—180 cm hoch. Blütezeit: Sommer, Herbſt. — Pflanze unbewehrt, kahl. Blätter elliptiſch oder oval, an beiden Enden mehr oder weniger verſchmälert, zu— geſpitzt, glängend-grün, an 7 cm lang und 4—5 cm breit. weiß, ſehr wohlriechend (bei f. flore pleno dicht- gefüllt), faſt endſtändig, ſitzend, präſentiertellerförmig. lang; Blüten größer, kamellienartig-gefüllt, bis 10 em breit, gleichfalls weiß und wohlriechend. — Art und Form ſind herrliche Pflanzen. 1562. Gardenia radicans Thbg., Wurzelnde Strauch, niedrig, äſtig und un- Gardenie. Japan. bewehrt. Blütezeit: Sommer. — Stengel Wurzeln treibend. Blätter lanzettförmig, ſpitz, glänzend. Blüten einzeln, faſt endſtändig, faſt ſitzend, präjentier- tellerförmig, weiß, ſehr wohlriechend, bei f. flore pleno gefüllt. Kelchzipfel aufrecht, linealiſch-pfriemlich. 1563. Gardenia lucida Roxb. (syn. G. resini- fera Roth), Cicht-Gardenie. Oſtindien und Inſel Rucon. — Faſt baumartig. Laubknoſpen harzig. Blätter länglich, glatt, hellglänzend, mit einfachen parallelen Seitennerven. Blüten einzeln, end- und ſeitenſtändig, kurzgeſtielt. Blumenkrone trichterförmig, ihre Röhre cylindriſch, weichhaarig, dreimal ſo lang als die Kelchzipfel; Kelchzipfel 5, pfriemlich, faſt 2½ cm lang. Blüten weiß. Beere groß, glatt. 1564. Gardenia grandiflöra Zour. (syn. G. calyculata Rob.), Großblumige Gardenie. Cochin⸗ china. Blütezeit: Frühling. — Pflanze baumartig, unbewehrt. Blätter lanzettlich, glänzend. Blüten einzeln, ſeiten⸗ und endſtändig, ihre Teile meiſt 6zählig, präſentier— tellerförmig, groß, weiß, wohlriechend. Kelchzipfel zurückgeſchlagen-ſichelfüörmig. Beere 6 kantig, kahl. — G. latifolia At., Gaertn.? (syn. G. enneandra Koen.); Oſtindien. Zweige ſtark, harzig; Blätter faſt ſitzend, groß, breit⸗elliptiſch oder eirund-rundlich, ſtumpf, kahl oder unterſeits flaumig. Kelchzähne pfriemlich-lanzettlich, Blüten zu 1—3 en, endſtändig, faſt Kelchrand kurz. Kelchzipfel aufrecht, lanzettlich-pfriemlich, ſo lang als die Kronröhre. Blüten ſchön, einzelnſtehend, öhre. und Miſterde). f. Fortunei Lindl., Blätter ſchön, breit, bis 15 m zugsweiſe des Treibens im Warmhauſe entſtanden ſind; ſchon nach einem Monat iſt der Erfolg geſichert. ſtiellos, weiß, wohlriechend; ihre Röhre 5—8 em lang. 1565. Gardenia speciösa Aook. (syn. Randia erſcheinen. speciosa DC., Solena speciosa Dielr.), Prächtige Gardenie. Singapore. verkehrteirund-länglich, vorn abgerundet oder mit feiner Spitze, unterſeits auf den Nerven flaumig, 10—15 cm lang bei 5 em Breite; Kelch etwa 4 em lang, mit verlängertem, verkehrt-kegelförmigem, ſtielrundem Saum und abgeſtutzter Mündung. Kronröhre länger als der Kelch; ihr Saum 6—Ilappig, von 10 em Durchmeſſer. Verwendung. Alle Arten ſind ihrer herrlichen weißen, zumeiſt ſehr wohlriechenden Blüten wegen überall gern geſehene Topfpflanzen; die Blüten ſind für die Bouquetbinderei ſehr wertvoll. Die all— beliebte Gardenia florida und gefüllte Formen, ferner G. radicans, G. Rothmannia und G. Thunbergia können bei + 8 bis 10 C. und ſelbſt im Wohnzimmer Strauch. Blätter geſtielt, G. grandiflora. 1564. G. speciosa. 1565. Blumenkrone oben verbreitert, faſt Freifelfürmig: G. Rothmannia TL. fil. (syn. Blätter ſehr kurz geſtielt, länglich, gut überwintern. Die übrigen Arten gehören tropiſchen Gegenden an und ſind ausgeſprochene Warmhaus— pflanzen. G. florida und ihre Formen ſowie G. radicans laſſen ſich auch gut treiben und im Winter zur Blüte bringen. Kultur. Überwinterung bei mäßiger Wärme und ziemlich trocken, damit die Pflanzen nicht treiben, ſondern eine gewiſſe Ruhezeit erhalten. Im März, April in mäßig große Töpfe verpflanzen (Laub— erde mit Zuſatz von mürbem, feinzerriebenem Lehm Alsdann ſtellt man die Pflanzen in ein Warmbeet, am beſten in einen warmen Lohekaſten, wo ſich die Blütenknoſpen gut entwickeln. In den wärmſten Sommermonaten können ſie — wenn gegen die heißen Sonnenſtrahlen etwas geſchützt — im Freien ſtehen; aber fleißiges Überſpritzen iſt nicht zu ver— ſäumen. Nach der Blüte kommen ſie in ein ſtändig gelüftetes (offenes) Glashaus. — Der Erfolg der Treibkultur liegt in der Erziehung kräftiger Pflanzen. Als Stecklinge von Gardenien bewurzeln ſich vor— Sproſſe, welche im Frühling während Man ver⸗ pflanzt ſie in Heideerde und gewöhnt die Pflanzen während der Monate Mai und Juni allmählich von der Warmhaus- an die Kalthauswärme. Im Sommer (Juli, Auguſt) pflanzt man ſie an einen halbſchattigen warmen Platz ins Freie in Heideerde, topft ſie Anfang September wieder ein und hält ſie anfangs etwas wärmer. Während des Sommers iſt reichliches Über— brauſen erforderlich. Etwa hier und da auftretende Gelbſucht iſt durch Eiſenvitriol zu heilen. Im zweiten und dritten Jahre giebt man während der Wachs— tumszeit öfter, 5—6 mal, einen Dungguß (aufgelöften Schaf- oder Geflügelmiſt, andernfalls thut's auch Rinder- miſt). Im Herbſt des dritten Jahres müſſen die Pflanzen ſo weit erſtarkt ſein, daß ſie getrieben werden können. Im Oktober wird der erſte Satz von Gar— denien in den Treibraum gebracht; aber nur Pflanzen mit gut gereiftem Holz und gut vorgebildeten Knoſpen ſind geeignet. Man wird, damit möglichſt viele Wurzeln beibehalten werden können, auch ziemlich große Töpfe nehmen müſſen. Schon nach mehreren Tagen werden die Knoſpen beginnen, ſich zu entwickeln, und das Überſpritzen iſt nicht zu verſäumen, bis die Blüten Die Treibwärme ſei + 18 bis 220 C., nicht weniger; etwas mehr ſchadet nicht. Die Blüte— zeit tritt meiſt 7—8 Wochen nach dem Aufſetzen zum Treiben ein. Bald nach der Blüte kommen die Gar— denien wieder ins Kalthaus und ſpäter wieder ins freie Land, nachdem ſie zuvor etwas eingeſtutzt worden. Schneller als durch Stecklinge geſchieht die Vermehrung durch Ablieger im Frühling, indem man alte Pflanzen in ein Beet mit Heideerde eingräbt. Im Herbſt trennt man die bewurzelten Zweige ab, welche ſchon nach einem Jahre zum Treiben geeignet ſein können. Wichtig iſt, die Pflanzen durch Tabakwaſſer oder Nikotinalöſung gegen Ungeziefer (Milbenſpinne, Thrips) zu ſchützen. Anzucht aus Samen. Ausſaat ins Warmbeet. Keimkraft der Samen 1 Jahr. 430 Familie 102. Rubiaceae und Familie 103. Valerianaceae, O XXII 56. Gattung 498. IXO Tra L., Irora, G X 6; XXII 55 (ol nach einer malabariſchen Gottheit Iswara gebildet fein). Kelchſaum kurz, 4, ſeltener 5zähnig, bleibend. Krone tellerförmig, mit zierlicher, cylindriſcher Röhre und nacktem oder gebärtetem Schlunde; Kronlappen 4, ſeltener 5, abſtehend, meiſt kürzer als die Röhre. Staubblätter 4, ſelten 5; Staubfäden ſehr kurz oder fehlend. Fruchtknoten 2fächerig: Griffel mit 2 kurzen, heraus⸗ ragenden, abſtehenden oder zurückgekrümmten (bisweilen verwachſenen) Aſten. Beere ſpindelförmig, lederig oder fleiſchig, 2 kernig. Sträucher oder Bäumchen, meiſt kahl, mit runden oder eckigen Zweigen. Blätter gegen- (ſehr ſelten zu Zen quirl—) ſtändig, lederig, immergrün. Nebenblätter zwiſchenſtielig, von breitem Grunde aus meiſt zugeſpitzt, bleibend oder abfallend. Blüten weiß, rot, ſcharlach oder ſchmutzig, in endſtändigen, ſeltener Zgabelig-verzweigten achſelſtändigen Dolden⸗ trauben. — 100 Arten, namentlich im tropiſchen Aſien und Afrika, aber auch in Amerika und Auſtralien. Blüten 4=, ſehr ſelten 5zählig, mit 2 Deckblättchen. Kronröhre ſehr ſchlank. Kelchzähne jo lang oder kürzer als der Frucht⸗ knoten. Blütenſtiel der Trugdolden kürzer als 5 cm, aufrecht, fait aufrecht oder fehlend. Trugdolden an den kahlen Ver⸗ zweigungen gegliedert, doldentraubig. 1566. Ixöra coceinea I., nicht hort.! (syn. | I. amoena Wall. iſt nur durch kurzgeſtielte, lanzett⸗ I. grandiflora Br., I. propinqua Br., I. incarnata liche oder länglich-lanzettliche, beiderends ſpitze oder D, I. obovata Heyne, I. Bandhuca Rob., Pavetta zugeſpitzte Blätter verſchieden und wohl nur Abart. coceinea et incarnata l.), Scharlach-Zxora. Oſt⸗ [I. fulgens Rob. (syn. I. salicifolia DC., Pavetta indien. Blütezeit: Sommer. — Veräſtelter kahler fulgens Miq., P. Lobbii Teysm., P. salicifolia Bl.) Strauch mit ſtraffen ziemlich ſtarken Aſten. Blätter hat glänzende linealiſch- oder verkehrteirund⸗längliche, ſitzend oder faſt jo, kurz-länglich, lederig, mit abge- zugeſpitzte Blätter mit 20 —30 Paar tiefliegenden Nerven rundetem oder herzförmigem, jelten keilfõörmigem Grunde, und orangefarbene, ſpäter ſcharlachrote Blüten.] vorn ſtumpf oder mit Spitzchen, 5—10 em lang bei 1568. Ixöra congesta Roxb. (syn. I. Griffithii 2/% —5 em Breite, mit 8-10 Paar Nerven. Trug⸗ Hook., I. fulgens Wall.!, nicht Roxb.!; I. hydran- dolden ſitzend, doldentraubig, dichtblütig. Blüten geaeformis hort.), Gedrängtölütige Jrora. Oſt⸗ dunkelſcharlachrot, jigend oder ſehr kurz geſtielt, indien. Kahler Baum; nur die Trugdolden flaumig. bei k. lutea gelbblühend. Kelchzähne klein, fürzer als Blütezeit: Sommer. — Aſte braun. Blätter länger der Fruchtknoten. Kronröhre 2½ —5 em lang, mit geſtielt, elliptiſch, elliptiſch-länglich oder Aanzettlich, breiten ſpitzen Lappen; Schlund nackt. abgebrochen-ſtumpfzugeſpitzt, ſelten mit gerundetem 1567. Ixöra strieta Roxb. (syn. I. coccinea Grunde, mit 12—15 Paar ſtarken Nerven, 15—24 cm hort.!, Bot. Mag.;, I. alba Roxb., I. blanda fer, lang, 5—10 cm breit. Trugdolden doldentraubig, I. incarnata Roxb., I. crocata Lindl., I. rosea Wall., mit ſehr derben, faſt aufrechten, gedrängten (nicht Bot. Mag.), Straffe Sxora. Blütezeit: Juli bis ſpreizenden) Aſten. Blüten anfangs gelb oder orange⸗ September. — Von voriger verſchieden durch: Blätter farben, ſpäter orangerot. Kronröhre 2½ —4 cm verkehrt-eirund oder verkehrteirund-länglich, mit keil- lang, ſchmal. Kelchlappen ſehr kurz, breit-dreieckig. — förmigem Grunde, vorn ſtumpf oder etwas ſpitz. Verwendung. Die Ixoren ſind prächtige Blüten mit 2—2½½ em langer Röhre, ſehr verſchieden, Warmhaus-Blütenſträucher, die während der je nach der Sorte von dunkelſcharlachrot in Wachstumszeit vieler und feuchter Wärme bedürfen, orangefarben und weiß abändernd. Trugdolden ohne an friſcher Luft Mangel zu leiden!; ſonſt giebt's ſitzend oder geſtielt. Kelchzähne kürzer als der Frucht- Ungeziefer. Behandlung im allgemeinen wie Gar- knoten, ſtumpf oder ſpitz; Kronlappen gerundet. denia, Nr. 1565. Gattung 499. Coffea I., Kaffeebaum, O X 6; XXII 55 (vom afrikaniſchen Heimatsgebiete Caffa oder Kafa hergeleitet). Kelchſaum innen oft drüſig oder drüfigsgezähnt, bleibend. Krone teller- oder trichterförmig. Kronlappen 4 oder 5, länglich, ſtumpf, abſtehend. Staubblätter 4—5, dem Kronſchlunde eingefügt; Staub⸗ fäden kurz oder fehlend. Fruchtknoten 2fächerig. Griffel fadenförmig oder dicklich, mit 2 linealiſchen oder pfriemlichen Aſten. Frucht kugelig oder länglich, trocken oder fleiſchig, kernig. Sträucher oder Bäumchen, faſt ſtets kahl. Zweige ſtielrund, die jüng ſten zuſammengedrückt. Blätter gegen- (ſehr ſelten zu Zen quirl-) ſtändig, häutig oder etwas lederig; Nebenblätter ziemlich breit, zugeſpitzt, bleibend. Blüten in den Blattachſeln, gehäuft, ſitzend oder ſehr kurz geſtielt, weiß, oft wohlriechend. — 20 Arten, im tropiſchen Aſien und Afrika und auf Madagaskar. 1569. Coffea aräbica Z., Gemeiner Kaffee- Wohnzimmern faſt beſſer gedeiht als im Gewächshauſe, baum. Tropiſches Oſt⸗Afrika, „Glückliches Arabien“. ſofern man die Pflanzen ſauber hält. Junge Pflanzen Strauch oder ſchlanker Baum. Blütezeit: Spät⸗ lieben viel Wärme, um raſch kräftig zu werden; ältere ſommer, Herbſt. — Blätter gegenſtändig, glatt, geſtielt, gedeihen in gewöhnlicher Wärme des Wohnzimmers länglich oder länglich-eirund, zugeſpitzt, ganzrandig, in reiflich mit Laub- oder Wieſenmoorerde vermiſchter glänzend⸗dunkelgrün. Blüten geſtielt, klein, gehäuft- mürblehmiger Raſen- oder Ackererde. Zeitiges und winkelſtändig, weiß, jasminartig, 5ſpaltig (bei k. wiederholtes Entſpitzen giebt niedrige, ſchön buſchige guianensis Sieb. pr. sp. 4 ſpaltig). Beeren ſchön, Pflanzen. Anzucht aus Samen. Ausſaat der von kirſchenähnlich, rot, eßbar; ihre Kerne ſind die be- einer großen Samen-, nicht etwa Kaffeehandlung kannten echten „Kaffeebohnen“. zu beziehenden Bohnen in Töpfe mit lockerer Erde Verwendung als eine dauerhafte Zimmerpflanze, und recht warm halten. — Keimkraft der Samen die eine entfernte Ahnlichkeit mit einer immergrünen nur kurze Zeit ſich erhaltend, deshalb Ausſaat als⸗ Wald⸗Buche hat und in warmen, luftigen und hellen bald nach dem Eintreffen friſcher Bohnen erforderlich. Gattung 500. Rüdgea Salisb., Rudgea, O. X 6; XXII 55 (nach dem engliſchen Botaniker Edward Rudge (18. Jahrhundert] benannt). Kelchſaum 5, ſeltener 4ſpaltig oder teilig, bleibend, bisweilen noch mit Nebenzähnen. Kronröhre gerade, oft verlängert; Kronlappen 5, ſeltener 4, am Rücken unterhalb der Spitze faſt immer mützenförmig, gehörnt oder an der Spitze lang-einwärtsgebogen, lederig. Staubblätter 5, ſeltener 4. Fruchtknoten 2fächerig; Griffel faden- oder ſäulenförmig, mit 2 kreisrunden oder länglichen Aſten. Frucht trocken oder ſaftig, 2kernig. Kerne auf dem Querſchnitt halbkreisrund. Sträucher oder Bäumchen, kahl oder flaumig. Blätter gegenſtändig, lederig; Nebenblätter oft knorpelig, die oberen 3⸗ bis mehrborſtig oder wimperig. Blüten ziemlich anſehnlich, in Riſpen, zu 3—5 oder ſeltener kopfig. — 45 Arten, im tropiſchen Amerika; z. B.: R. leucocephala K. Schum. (syn. R. macrocephala Benth.), mit zahlreichen, prachtvollen, weiß en, dichtgedrängten Blüten. Warm hausſtrauch. S u a, Gattung 498. Ixöra bis Gattung 503. Valeriäna. Nr. 1566—1573. 431 Gattung 501. Serissa Commers.,, Seriſſa, O X 6; XXII 55; XXXII (nach dem Botaniker Seriſſa benannt). Blüten zwitterig. Kelchlappen 4—6, pfriemlich-lanzettlich, bleibend. Krone trichterig; Röhre und Schlund innen behaart. Kronlappen 4—6, kurz, aufrecht-abſtehend, ftumpf-3lappig; in der Knoſpenlage doppeltgefaltet-klappig. Staubblätter 4—6, dem Grunde der Kronröhre eingefügt; Staubfäden der letzteren kurz-angewachſen, herausragend. Griffel mit 2 fadenförmig⸗pfriemlichen, ziemlich kurzen, allſeitig ſteifhaarigen Aſten. 2 Griffeläſte vom Grunde an getrennt, lang herausragend; Blüten klein, weiß oder grünlich.) Aſtiger kahler Strauch (oder die jungen Zweige weißlich und etwas flaumig), zerquetſcht ſtinkend. 2fächerig. 2 ſamig. Fruchtknoten [In Gattung Coprosma Forst. die Beere faſt kugelig, 2fächerig, Blätter klein, den Myrten ähnlich, gegenſtändig (auch gebüſchelt), faſt lederig, eirund, zugeſpitzt, genervt; Nebenblätter in eine kurze Scheide verwachſen, 3- bis vielborſtig, bleibend. Blüten ſitzend, zierlich, achſel- oder endſtändig, weiß oder außen rötlich. — Einzige Art: 1570. Serissa foetida Commers. (syn. S. japonica Dipp., S. myrtifolia hort., Lycium foetidum I., L. japonicum T., Buchozia coprosmodes L'Herit., Dysoda foetida Salisb., D. fasciculata Lour.), Stinkende Seriſſa. China, Japan; Strauch, bis Im hoch werdend. Blütezeit: meiſt Juni bis Sep⸗ tember. — Blätter 1—2 cm lang, 5—8 mm breit, oberſeits dunkelgrün, faſt myrtenartig, bei f. foliis variegatis ſchön gelbweißrandig. Außer der bunt- blätterigen wird faſt nur diegefülltblühende, f. flore pleno, kultiviert, deren Blüten reizend ſind. Hübſche Kalthaus- und Zimmerpflanze, die der Unkundige leicht für eine Myrte halten kann, aber ſofort durch ihre Nebenblättertute und den Geruch der Sproſſe zu unterſcheiden iſt. Im Zimmer blüht die Pflanze oft auch im Winter. Behandlung wie Myrten, Nr. 1211. Überwinterung hell und bei + 5 bis 10 . Vermehrung durch Wurzelſchnittlinge leicht. Familie 105. VALERIANACEAE, Baldriangewächſe. G NXII 56. (Nr. 1571 —1580 aus vier Gattungen.) I. Staubblätter 4. Gattung 502 Fedia. II. Staubblätter 3 (ſelten hier und da auch 2 oder J). Gattung 504 Mitröphora. III. Staubblätter 2 oder 1. Gattung 505 Valeriäna. 505 Centränthus. Gattung 502. Fedia Adans, Vierlingskraut, O XIII d; XXII 56 (Namensableitung unſicher). Kelchſaum klein, nach der Blüte nicht vergrößert. Kronröhre ſehr kurz; Kronlappen 5. Frucht vom Kelchſaum gekrönt. Ausdauernde, aufrechte Kräuter. Blätter einmal- oder doppelt-gefiedert oder -fiederſchnittig; die wurzelſtändigen bisweilen ganz. Blüten in doldentraubig-riſpigen Trugdolden, gelb. — 9 bis 10 Arten, in Mittel- und Oſtaſien. Z. B.: F. rupestris Vahl (syn. Valeriana rupestris Pall., V. sibirica Willd., nicht L.; Patrinia rupestris Juss.), zweijährig bis ausdauernd, 50 bis 150 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. Blätter halbgefiedert, Zipfel lanzettlich, Endlappen ſehr groß. Blüten goldgelb, zahlreich, hübſch. Frucht mit einem Spreublättchen. — F. sibirica Gaertn. (syn. Valeriana sibirica L., V. ruthenica Willd., Patrinia sibirica Juss., P. coronata Fisch.); 50—60 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. Stengel zweireihig-behaart. Blätter etwas fleiſchig; die erſten länglich, ganz, ſtumpf, die übrigen halbgefiedert, mit ganzrandigen Zipfeln. Blüten gelb. Frucht mit einem Spreublättchen. — Verwendung zerſtreut auf Rabatten größerer Gärten. Im Winter iſt Schutzdecke ratſam. Ausſaat im Mai, Juni auf ein Saatbeet. Gattung 503. Valeriäna Z., Baldrian, O XI IId; XX 11; XXII 56 (lat.: valere — geſund fein, kräftig ſein, etwas vermögen). Kelchſaum zur Blütezeit eingerollt, kaum bemerkbar, nach der Blüte entwickelt, in 5—15 federig⸗wimperige Borſten geteilt. Kronröhre kurz oder ſeltener verlängert, am Grunde gleich oder leicht höckerig; Kronſaum 5ſpaltig. Staubblätter 3 (ſeltener 1 oder 2). Griffel an der Spitze ſchwach-2—3 ſpaltig. Frucht zuſammen— gedrückt oder ſehr ſelten beiderſeits korkig-höckerig oder die 2 leeren Fächer dem fruchtbaren gleich, von dem federigen, kaum ausge— dehnten Kelchſaum gekrönt. Kräuter oder Sträucher, aufrecht oder kletternd. Grundblätter meiſt ganz oder gezähnt, die ſtengel— ſtändigen, oder auch alle, fiederſpaltig oder 1—3 mal-fiederſchnittig. Blüten endſtändig, trugdoldig, ährig, doldentraubig oder riſpig, weiß oder rot. — 150 Arten der gemäßigten und kalten Zone. A. Erdſtamm äftig, mehrköpfig, nicht Ausläufer treibend. Stauden. * P. montana. 1571. B. Erdſtamm zierlich, Ausläufer treibend. C. Erdſtamm ſpindelförmig-abgebiſſen, einfach, nach unten Faſern entſendend; ohne Ausläufer 5 * P. dioeca. 1572. V. Phu. 1573. D. Wurzeln büſchelig (vom Wurzelhalſe dünn⸗cylindriſche Faſerwurzeln ausgehend), mit oder ohne Ausläufer. . officinalis, 1574. 1571. * Valeriäna montana L., Berg- Baldrian. Süddeutſchland, Schweiz, Südeuropa, 10—15 em hoch, bei var. Crinii Orph. pr. sp. nur 710 em. Blüte- zeit: April-Mai bis Juni. — Pflanze kahl. Aſte | des mehrköpfigen Erdſtam— mes dünn. Blätter ganz— randig oder gezähnt; die der unfruchtbaren Stengel oder die unterſten eirund— rundlich oder eirund-fajtherz- förmig, ziemlich lang geſtielt; Stengelblätter dreieckig-läng⸗ lich, ſpitz oder zugeſpitzt, die oberſten linealiſch⸗lanzett⸗ 55 hr 1 lich. Doldentrauben end— e ſtändig, zuſammengeſetzt oder einfach, mit linealiſchen Deckblättern, die kaum länger ſind als die kahlen Fruchtknoten. Blüten zart⸗roſenrot, ſehr zahlreich. Schöne und allgemein angenehme Staude, die zerſtreut auf Rabatten, auf Steingruppen, in größeren Ziergärten auch als Einfaſſung von guter Wirkung iſt. Der Boden ſei kalkhaltig. 1572.“ Valeriäna diöeca L., Kleiner Baldrian. Europa, auf feuchten Wieſen. Staude, 15—30 cm hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Erdſtamm ſchwach, mit weit umherkriechenden Ausläufern. Blätter der nicht blühenden Büſchel ſowie die unteren eirund— faſtherzförmig, ganz, ziemlich lang geſtielt. Untere Stengelblätter leierförmig-fiederſpaltig, obere mit 3—5 Paar Blättchen und größerem End-Blättchen fieder— ſchnittig. Doldentraube endſtändig, dreigabelig-geteilt, bei der weiblichen Pflanze dichter. Deckblätter linea— liſch, ſpitz. Frucht kahl. Blüten hell- roſenrot. Gedeiht überall an feuchten Stellen mit humoſem Boden: Grotten, Teichränder, feuchte Boskettlichtungen ze. 1573. Valeriäna Phu Z. (syn. V. tuberosa var. eriophylla Zedeb.), Großer Baldrian. Sibirien, nt ar, 432 Familie 103. Valerianaceae und Familie 104. Dipsaceae, G XXII 54. Ural. Staude, 60— 150 cm hoch. Blütezeit: Juni, a) vulgaris Celalc., Blätter mit 6—11 Paar Juli. — Pflanze kahl oder ſchwach-behaart. Erd⸗ Blättchen. Formen: k. latifolia, Fiederblättchen ſtamm ſchief-einwärts, einfach, ſpindelförmig, abge- lanzettlich bis elliptiſch, grob- oder eingeſchnitten⸗ biſſen, unten Faſern ausſendend. Stengel dick, hoch, gezähnt; Ausläufer bisweilen, beſonders in ſchattigen röhrig, ſtielrund, einfach oder wenig- und kurz⸗ver⸗ feuchten Waldſtellen, fehlend (syn. V. exaltata Mik.). — äſtelt. Grundblätter eirund-länglich, ganz oder an f. angustifolia Tausch, Pflanze nur 30-60 cm ihrem Grunde eingeſchnitten-gelappt, in einen langen hoch, mehr behaart; Blättchen linealiſch-lanzettlich bis Blattſtiel auslaufend; Stengelblätter fiederſchnittig, linealiſch, 1-6 mm breit, ſchwachgezähnt oder ganz⸗ mit 3—4 Paar herablaufenden, ganzen, länglichen, randig. ſpitzen Blättchen. Doldentraube dreigabelig, mit b) sambucifelia Mik. pr. Sp., Blätter mit 3 bis lanzettlich-linealiſchen Deckblättern. Blumenkrone 5 Paar Fiederblättchen, zuweilen nur 3zählig; Blätt⸗ weißlich bis fast fleiſchfarben, vanilleduftend. ee a - Frucht zuſammengedrückt, rückſeitig 2 ftreifig, kurzhaarig 9 1 e s Be Handen, länger als die Deckblätter. Gelbbuntblätterig iſt gde £ e f. foliis aureo variegatis größer, mit längerer Röhre als bei a. Blüten gedrungener. Gedeiht in jedem, am beſten in etwas friſchem Art und Formen ſind ihrem ganzen Ausſehen Gartenboden und ſei für Landſchaftsgärten, Parks nach ſchön zu nennen und verfehlen an tiefgründigen und Anlagen empfohlen. und feuchten Stellen der Landſchaftsgärten, An⸗ 1574. * Valeriäna offieinälis Z., Gebräuch- lagen und Parks nie ihre gute Wirkung; ſelbſt licher Baldrian. Europa; einheimiſch in Wäldern, im Schatten gut gedeihend. — auf Wieſen, an Ufern. Staude, 30—150 cm hoch. Vermehrung der Baldrian-Arten durch Teilung, Blütezeit: Juni, Auguſt. — Pflanze kahl oder im Ausläufer oder Steckſproſſe iſt leicht. Anzucht aus unteren Teile mehr oder weniger weichhaarig; Stengel Samen. Ausſaat wie bei harten Stauden üblich, auf gefurcht, ſtark. Blätter (Grund- und Stengelblätter) ein friſchgelegenes Saatbeet; die Pflänzchen in die alle unpaarig-gefiedert, 3—11 paarig. Blütenftand Pflanzſchule oder gleich an den beſtimmten Platz ver⸗ groß, doldentraubig-riſpig; Blüten fleiſchrot, ſelten ſtopfen. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung (bei f. alba) weiß. — 2 Unterarten: innerhalb 1—2 Wochen. Gattung 504. Mitröphora Much, Schmalzkraut, O XXII 56; XXXII (griechiſch: mitra — Mütze, phoros — tragend; Frucht vom Kelche gekrönt). Kelchſaum kurz, 2—4zähnig, nach der Blüte nicht ver⸗ größert. Kronröhre verlängert, am Grunde faſt gleich (nicht geſpornt); Kronſaum 2 lippig, Oberlippe 2=, Unterlippe 3 ſpaltig. Staub⸗ blätter 2. Griffel einfach, ganz (an der Spitze kaum etwas Z ſpaltig). Die 2 leeren Fruchtfächer gedunſen, größer als das frucht⸗ bare. Ein jähriges, 2—3gabelig-verzweigtes, kahles Kraut. Blätter ganz oder gezähnt. Blüten rot, purpurn oder weiß, an den Zweig-Enden in dichten Trugdolden. Blütenſtiel oft ſehr verdickt und verhärtend. Schließfrucht eckig. — Einzige Art: 1575. Mitröphora Cornucöpiae 0. Kize. (syn. Verwendung. Iſt in ihrer Form floribunda recht Fedia incrassata Mnch., F. graciliflora Fisch. et Mey., hübſch; kann, da ſie wie die Stammform an jonniger Stelle F. scorpiodes Dufr.!, F. Cornucopiae DC., Valeriana | in allerlei Gartenboden ohne Pflege fortfommt, in Cornucopiae Z.), Füllhorn-Schmalzkraut. Mittel⸗ großen Gärten truppweiſe zerſtreut auf Rabatten und meergebiet (Südeuropa, Nordafrika). Einjährig, 15 an Stellen, die weniger gepflegt werden, verwendet bis 30 em hoch. Blütezeit: 8—10 Wochen nach werden. Im Herbſt ausgeſäet und in Töpfe froſtfrei der Ausſaat. — Stengel röhrig. Blätter gegenſtändig, und hell durchwintert, kann man ſchon von Februar etwas fleiſchig; die unteren ei- oder kreisrund, ganz, ab in einem mäßig warmen, luftigen, hellen Zimmer geſtielt; obere Stengelblätter ſitzend, ſtengelumfaſſend, an Blüten ſich erfreuen. Hauptausſaat Anfang April eirund⸗länglich, oft geſpitzt und gezähnt. Blüten hell- an den beſtimmten Platz; die zu dicht ſtehenden Pflänz⸗ roſenrot bis purpurrot, mit fadenförmiger Röhre; | chen auf 15 cm Abſtand verziehen. Keimkraft der bei f. alba Blüten weiß, bei f. floribunda (syn. f. Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 810 Tage. — floribunda plena) Blüten gefüllt und ſchön. Dient in Gemüſegärten als Salat („Algier-Salat“). Gattung 505. Centränthus DC, Spornblume, = XX 11; XXII 56 (griechiſch: kentron — Sporn, anthos — Blume; Blüten geſpornt). Kelchſaum zur Blütezeit eingerollt und wenig bemerkbar, nach der Blüte in 5—15 federig-bewimperte Borſten geteilt. Kronröhre dünn, am Grunde oder gegen die Mitte hin geſpornt; Kron⸗ ſaum 5ſpaltig, abſtehend. Staubblatt 1. Griffel an der Spitze ſehr kurz 2—3ſpaltig. Frucht zuſammengedrückt, auf der hinteren, gewölbten Seite 1 nervig, an der vorderen, hohlen die nervenförmigen, getrennten, leeren Fächer tragend, an der Spitze vom borſtigen Kelchſaum gekrönt. Stauden oder Halbſträucher mit ganzrandigen, oder einjährige, aufrechte, äſtige Kräuter mit unteren gezähnten und oberen fiederſchnittigen Blättern. Blüten rot oder weiß, endſtändig, trugdoldig, doldentraubig oder riſpig. — 8 Arten, im Mittelmeergebiet. SGEinjäöhrige Pflanzennnnnnnnnnnmnm P ra EL e ee ren 8 „ c N rare ie C. ruber. 1577. C. angustifolius (Tafel 28). 1578. C. Sibthorpü. 1579. C. longiflorus. 1580. 1576. Centränthus macrosiphon Boiss. (syn. an ihrem Grunde tiefeingeſchnitten-gelappt. Blüten Valeriana macrosiphon hort.), Cangröhrige Sporn- zahlreich mit dünner Röhre, in gabeligen Trauben, blume. Spanien. Einjährig, 20—40 cm hoch. welche zuſammen eine große, dichte, bisweilen rijpige Blütezeit: Sommer (Juni bis Auguſt). — Pflanze Doldentraube bilden. Blütchen von ſehr ſchmalen Ded- kahl, graugrün. Stengel auffallend dick, röhrig, ſtark blättchen begleitet. Blüten der Stammform dunkel⸗ veräſtelt; Zweige abſtehend bis aufrecht. Blätter roſa, bei k. albus weiß, bei k. carneus fleijd- gegenſtändig, breit-eirund, die unteren kurzgeſtielt, farben, bei f. bicolor (syn. f. mutabilis) an ein und ganzrandig oder ſtumpfgezähnt; die oberen ſitzend, derſelben Pflanze roſenrote und weiße Blüten im \ Gattung 504. Mitröphora. und bunten Gemiſch. — Außerdem giebt es in denſelben Farben hübſche, nur 20—25 em hohe Zwergformen (f. nanus), dichte, knapp⸗abgerundete Büſche, zu Ein⸗ faſſungen von Gruppen u. ſ. w. beſonders geeignet. Verwendung. Rechtzeitig ausgeſäete und in nicht zu dürftigem Boden ſtehende Pflanzen blühen ſehr reich und ſind zerſtreut auf Rabatten, trupp⸗ weiſe oder zur Bildung von Gruppen ſehr gern ge— ſehen, auch anſpruchslos, und bringen, wie alle Zier⸗ Valerianeen, durch ihre Erſcheinung eine erwünſchte Abwechſelung. Ausſaat entweder Anfang April an den beſtimmten Platz, oder Ende März, Anfang April Gattung 505. Centränthus. Fr. 1571580. 433 ins kalte Miſtbeet unter Glas (nicht zu dicht ſäen!) und die Pflanzen ſpäter auspflanzen. deren Samen Mitte September auf ein Gartenbeet geſäet, in Schalen überwintert und im Frühling bei allſeitigen Abſtand von 30—40 em ausgepflanzt, Pflänzchen, werden am kräftigſten. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Keimung innerhalb 1 Woche. 1577. Centränthus ruber DC. (syn. Valeriana rubra L), Hofe Spornblume. Südeuropa. > EN > — 5 — — — Rote Spornblume. bis SO em hoch. Blütezeit: Mai⸗Juni bis Juli⸗ Auguſt. — Pflanze kahl, graugrün, mehrſtengelig; Stengel ſchwachveräſtelt, aufſtrebend bis aufrecht. Blätter eirund oder eirund-lanzettlich, ganzrandig oder Staude, Spornblumen. häufigſten wird C. ruber mit ſeiner ſchönen dunkelroten Hund der weißblühenden Form angetroffen; ſodann L. angustifolius und C. Sibthorpii. vorzügliche und allgemein zu verwendende minder für Landſchaftsgärten und Anlagen. ſchwachgezähnt, die unteren in den Blattſtiel ver- ſchmälert, die oberen ſitzend. Trugdolden vielblütig, zu einer mehr oder weniger ſtraußförmigen Riſpe an- geordnet. Sporn der Blumenkrone faſt doppelt ſo lang als der Fruchtknoten und faſt doppelt ſo kurz als die Kronröhre. Blüten blaßrot; f. cocci— neus hort. dunkelrot, ſehr ſchön; f. albus weiß. 1578. Centränthus angustifölius DC, Tafel 28, 109 (syn. Valeriana angustifolia Cavs), Shmal- ſei ſonnig bis halbſchattig. blätterige Spornblume. Mittelmeergebiet. Staude, 30 —80 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Blätter linealiſch⸗lanzettlich oder linealiſch, ganzrandig. Blüten hellroſa, in doldentraubig-riſpigen Trugdolden. Sporn der Blumenkrone ungefähr ſo lang oder kaum etwas länger als der Fruchtknoten, halb ſo lang als die 10—12 mm lange Blumenkrone. 1579. Centränthus Sibthörpii Heldr. et Sart. (syn. Valeriana angustifolia Flor. Gr., nicht M. B.), Sibthorps Hpornblume. Südeuropa, Orient. Staude, 30—60 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Pflanze kahl, mit halbholzigem Erdſtamm, mehrſtengelig. Blätter ganz, die unteren länglich, in den Blattſtiel verſchmälert, die übrigen aus verſchmälertem Grunde ſitzend, lanzettlich, langverſchmälert-zugeſpitzt. Trugdolden vielblütig, zu einer ſtraußartigen, unter— brochenen Riſpe angeordnet, oft aber nur ein Köpfchen bleibend. Sporn der Blumenkrone 2—3mal ſo lang als der Fruchtknoten und ½ kürzer als die Kronröhre. Blüten roſenrot. 1580. Centränthus longiflörus Ster. (syn. Valeriana angustifolia M. B.!, nicht Fl. Gr.), Langblütige Spornblume. Orient. Staude, 90 bis 150 em hoch. Blütezeit: Juli. — Pflanze kahl. Die Stengel am Grunde nackt (unbeblättert), aufſtrebend, bisweilen verzweigt. Blätter lanzettlich-linealiſch, ver— längert, nicht zugeſpitzt. Trugdolden zu einer unter— brochenen, oft verlängerten, ſchmal-ſtraußförmigen Riſpe angeordnet. Sporn der an ſeiner Einfügungsſtelle am Fruchtknoten ſitzenden Blumenkrone nur wenig kürzer als die Kronröhre und faſt dreimal ſo lang als der Fruchtknoten. Blüten roſenrot. [C. junceus Boiss. et Heldr. hat ſchmälere, linealiſch— ſpatelige und ſchmal-linealiſche Blätter, wenigblütige Trugdolden; Blumenkrone unter dem Sporne etwas geſtielt. Sporn 3—4 mal jo lang als der Fruchtknoten.) Verwendung und Kultur der ſtaudigen Sie ſind ſich alle ſehr ähnlich. Am Sie ſind ganz Zierpflanzen für mittlere und größere Gärten, nicht Sie ge⸗ deihen in allerlei Kulturboden, der nicht ſehr feucht, wohl aber kalkhaltig iſt. Selbſt auf ſteinigem Boden, Schutt, Ruinen, an Böſchungen und Abhängen ſind ſie verwendbar, natürlich aber dürftiger; der Standort Anzucht aus Samen. Ausſaat im Frühling oder Sommer auf ein Saatbeet, die Pflänzchen mit 10 em Abſtand in die Pflanz- ſchule verſtopfen und ſpäter mit 50—60 em Abſtand auspflanzen; aus Frühjahrsſaat blühen ſie oft ſchon | | im erſten Jahre ſchwach. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung nach einer Woche. Familie 104. DIPSACEAE, Rardengewächfe. = XXII 54. (Nr. 1581—1593 aus fünf Gattungen.) I. Blüten am Stengel in von Blättern geſtützten Quirlen, rot oder weiß. Gattung 506 Morinia. II. Blüten in Scheinkörbchen oder Köpfchen, die bei Gtg. Dipsacus ſehr groß, ſtarr und überall ſtachelig ſind. Gattung 507 Cephaläria. 508 Scabiõsa. 509 Knäutia. 510 Succisa. Gattung 506. Morinia Z., Morinie, © Sr XXII 54 (nach dem Pariſer Arzt und Botaniker Louis Morin, geb. 1635, geſt. 1715, benannt). lang; Kronſaum ſchief oder Llippig-5ſpaltig. Vilmorin. Dritte Auflage. Kelch 2lippig. Kronröhre zierlich, oft Staubblätter 4 (zweimächtig) oder nur 2. Griffel einfach. Schließfrucht zwiſchen den 28 434 Familie 104. Dipsaceae, Kardengewächſe. GO XXII 54. Hüllblättern frei, vom bleibenden Kelchſaum gekrönt oder faſt nackt. Kahle oder weichbehaarte, diſtelartige Stauden. Blätter gegen⸗ oder quirlſtändig und (abgeſehen von denen am Blütenſtengel) faſt grundſtändig, nach Diſtelart buchtig⸗fiederſpaltig und dornig⸗ gezähnt, ſeltener ganz, dornig-bewimpert oder nackt, die blütenſtändigen meiſt kürzer, aber breiter und mehr dornig als die ſtengel⸗ ſtändigen. Blütenköpfchen oder -Knäuel in den Achſeln der Stützblätter ſitzend, quirlig⸗geſtellt und fo eine lange, unter⸗ brochene Ahre bildend (ſelten nur wenige am Stengelende gehäuft). roſa oder weiß. — 8 Arten, in Mittel- und Oſtaſien. 1581. Morinia persica L. (syn. M. Wallichiana Royle, M. Tournefortii Jaub. et Spach, M. graeca Jaub. et Spach, M. orientalis Tournef.), Verſiſche Morinie. Staude, 60—120 cm hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Pflanze oberwärts weichhaarig oder zottig, nur bei f. Aucheri Jaub. et Spach pr. sp. der blühende Stengelteil kahl. Blätter etwa 15 cm lang bei 2½ cm Breite, ſitzend, doppelt - jtachelig- gezähnt, weichhaarig oder kahl. Blütenſtand verlängert. Blütendeckblätter frei oder faſt ſo; Hüllchen behaart oder zottig. Kelchlappen faſt gleich, verkehrteirund— länglich, ganzrandig oder ausgerandet. Blumenkrone rot. Fruchtbare oder normale Staubblätter 2, deren Fäden gewöhnlich ſo lang ſind als die Kronlappen. Kelchlappen 4—9 mm lang bei 3—6 mm Breite; Kronröhre 2½ —4 cm lang. — Sit ſehr ſchön, ſchöner als die folgende, aber auch empfindlicher. 1582. Morinia longifölia Wall., Tafel 28, 111 (syn. M. elegans Fisch. et Lallem.), Langblätterige Morinie. — Ganz wie vorige Art, jedoch: Kelchlappen ungleich-2ſpaltig (einer etwa 6 oder 5 mm lang oder breit, der andere gewöhnlich viel kleiner); die Lappen find gerundet (nicht ſtachelig). Blüten an- fangs weiß, ſpäter roſenrot bis karminrot. Normale Staubblätter 2, deren Fäden viel kürzer als die Kronlappen ſind. Kronröhre 2½ em lang. — Eine eigenartig-ſchöne, in den Gärten noch ziemlich ſeltene Staude, die beſonders empfohlen ſei. 1583. Morinia Coulteriäna Royle (syn. M. breviflora Zdgemw., M. Lehmanniana Dnge.), Coulters Morinie. Kleinaſien. Staude, 60—90 cm hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Blätter 15 bis Deckblätter zwiſchen den Blütenſtandsblättern wenige. Blüten 23 cm lang, ſchmal (nur etwa 18 mm breit), ſitzend, dornig-gezähnt, kahl. Kelchlappen faſt gleich, zwei⸗ ſpaltig, etwa 5 mm lang bei 4 mm Breite, ſpitz, weichſpitzig oder ſtachelig. Blumenkrone gelb; ihre Röhre nur 12—20 mm lang. Normale Staubblätter 2, Staubfäden nur halb ſo lang als die Kronlappen. — Verwendung. Es ſind ganz vortreffliche Zier⸗ oder Schaupflanzen, die einzeln oder zu wenigen beiſammen, auf Raſen oder zerſtreut auf Rabatten ihre Wirkung nicht verfehlen. Kultur. Sie find etwas empfindlich und beanſpruchen ſonnigen Stand⸗ ort, durchlaſſenden, kalkhaltigen, leicht abtrock— nenden Boden und Schutz ſowohl gegen überreiche Winterfeuchtigkeit, als auch gegen ſchroffe Wärme⸗ gegenſätze. allem nicht zu tief. Der Boden ſei lehmig⸗ſandig; nötigenfalls iſt Sand oder Kies oder abgelagerte ſandige Wieſenmoorerde beizumiſchen. Im Spätherbſt, nach⸗ dem das Kraut abgeſtorben oder entfernt worden, der Boden leicht gefroren iſt, decke man Dachziegel über die Pflanzen und ſodann noch Fichtenzweige. Selbſt im Sommer wird es nur bei ſehr trockenem Boden nützlich ſein, zu begießen; ſelten, aber durchdringend, heißt es hier. Anzucht aus Samen. Die jungen Pflanzen werden, ohne ſie zu verzärteln!, bis ſie er⸗ ſtarkt ſind (alſo etwa 1—2 Jahre lang), in Töpfen kultiviert. Ausſaat im Frühling oder noch beſſer gleich nach der Samenreife in Töpfe, die nur mäßig warm zu ſtellen ſind. Das Beſchneiden der Wurzeln und Verſetzen vertragen Freilandpflanzen am wenigſten, ſollte deshalb zeitig genug bei jungen oder im Topfe erzogenen Pflanzen geſchehen. — Keimkraft der Samen 3—4 Jahre; Keimung innerhalb 2—3 Wochen. Man pflanze auf flachem Hügel und vor Gattung 507. Cephaläria Schrad., Schuppenkopf, Or XXII 54 (griechiſch: kephale — Kopf; Blütchen in Köpfen oder Körbchen beiſammen). Blättchen der allgemeinen Hülle dicht-dachziegelig⸗ſchuppig, vielreihig, von unten bis zu den Spreublättchen des Blütenbodens hin allmählich vergrößert. Blütenboden mit Spreublättchen. Kelch der Blütchen doppelt: äußerer Kelch 4 kantig, gefurcht, an der Spitze 4 bis vielzähnig, oder mit einem vielzähnigen, kurzen Krönchen endend, oder auch nackt. Innenkelch auf einem Buckel ſitzend, beckenförmig, vielzähnig oder ganzrandig. Blumenkrone 4ſpaltig. Ein⸗ jährige oder ausdauernde, meiſt hohe Kräuter. Blätter gegenſtändig, ganz, gezähnt oder fiederig-gelappt. Blüten in langgeſtielten Körbchen gelblich, weißlich oder ſeltener blaßbläulich, die des Umkreiſes oft mehr unregelmäßig, faſt ſtrahlend. — 24 Arten, in Europa, Weſtaſien, Nord- und Südafrika. Z. B.: C. tatarica Schrad. (syn. Scabiosa tatarica Gmel.), Oſtrußland, Sibirien; Staude, 2 m und drüber hoch. Blütezeit: Juni, Juli bis Herbſt. Unten rückwärts⸗kurzhaarig und beblättert, oben ziemlich nackt, ver⸗ zweigt⸗Z—5 köpfig. Haare einfach, nicht ſternförmig-ſchilferig. Blütenköpfchen groß, gelblich, mit ſtarkſtrahligen Randblütchen. C. alpina L. (syn. Scabiosa alpina T.); Schweizer Alpen; 1—2 m hoch; Blüten blaßgelb. — In großen landſchaftlichen Gärten ziemlich auffallend. Ausſaat: Mai, Juni auf ein Saatbeet. Gattung 508. Scabiösa L., Skabioſe, O. XI 11 d; XXII 54; XXXII (lat.: scabies — Rauhheit, Grind; Pflanzen oft rauh). Blüten klein, in endſtändigen, geſtielten (in den Zweiggabeln auch bisweilen ſitzenden), gedrückten, fait kugeligen oder eiförmig-kugeligen Köpfchen, die nur von einer oder 2 Reihen krautiger, freier Hüll⸗ blätter umgeben ſind. Blütenboden mit ſchmalen krautigen oder durch Haare erſetzten Spreublättchen. Einzelblütchen mit doppeltem Kelch: ihr Außenkelch iſt deutlich Sfurchig oder Srippig, mit ausgebreitetem, trockenhäutig⸗durchſcheinendem, glocken- oder radfürmigem Saum; Innenkelch mit ſchüſſelförmigem, geftieltem oder faſt ſitzendem, in 5 Grannen ausſtrahlendem. Saum. [10 Grannen hat Callistemma brachiatum Sibth., violett⸗blühend.] Blumenkrone 5jpaltig, hier und da auch gleich dem Kelch wohl 4 oder Eſpaltig. Griffelnarben teilig. Staubblätter 4, ſelten 2, normal. Frucht eine dem Außenkelch des Blütchens am Grunde oder bis zur Mitte angewachſene und vom bleibenden Kelchſaum gekrönte Schließfrucht. Einjährige oder aus⸗ dauernde, behaarte, ſelten kahle Kräuter oder auch Halbſträucher, aber nicht ſteif-borſtenſtachelig. Blätter verſchieden⸗geſtaltet. Blütenfarbe verſchieden, auch ſchwarzbraun. Bei Gartenformen iſt ein Teil der Blütchen eines Kopfes ſtets größer und unfruchtbar. — 80 Arten, in den gemäßigten Gegenden der alten Welt. A. Ein⸗ (bisweilen zwei-) jährige Pflanzen. 1. Außenkelch ſeiner ganzen Länge nach Srippig, am Grunde abgerundet und gefaltet. S. atropurpurea (Tafel 28). 1584. 2. Außenkelch im unteren Teile ſtielrund, unge rippt; im oberen mit Stiefen Furchen oder Grübchen; fein Saum mindeſtens 3O0 nervig ee ae ee ee SS er er . S. rotata. 1586. B. Stauden. 1. Außenkelch (Fruchtkelch) der Einzelblütchen ſeiner ganzen Länge nach mit 8 tiefen Furchen und 8 ſtarken Rippen; Außenkelch⸗ aum henindsdsedeee / ER S. silenifolia. 1587. * S. Columbaria. 1588. 2. Außenkelch (Fruchtkelch) der Einzelblütchen im unteren Teile ſtielrund und ungerippt, im oberen mit 8 tiefen Grübchen. S. caucasica. 1589. S. sulphurea. 1590. S. graminifolia. 1591. 4 J europa. r 8 N W 13584. Scabiösa atropurpürea Desf., Tafel 28, 110 (syn. S. major Hort., Asterocephalus atropurpureus Spr.), Purpur Skabioſe. Süd⸗ Ein⸗, bisweilen zweijährig, 15—60 cm hoch. Blütezeit: Juli bis Oktober. — Pflanze mehr oder weniger äſtig, ſchwachbehaart. Blätter unregel- mäßig, gezähnt oder eingeſchnitten, die ſtengelſtändigen fiederſpaltig, mit linealiſch⸗lanzettlichen Lappen. Blüten⸗ köpfchen langgeſtielt, mit anfangs kugelrundem, während der Blütezeit ſich verlängerndem Blütenboden. Hüll⸗ blätter des Blütenköpfchens meiſt nur wenig kürzer als die Randblütchen. Blütchen des Umkreiſes größer und unregelmäßiger als die inneren und ſich zuerſt entfaltend, etwas moſchusartig duftend, von den grannenförmigen, ſpitzen Kelchzipfeln ſowie von den Griffeln überragt. Spreublättchen des Blütenbodens pfriemlich. Kelchborſten viel länger als der Kelch. Blüten der Stamm⸗ form jammetig- dunkelpurpurn bigen dunkelpur⸗ purnen Griffeln, bei den Gartenformen ſehr verſchieden. — 4 Gruppen der Gar- tenformen, von denen nur die allein noch kultivierten ſogenann— ten gefüllten oder großblumigen, f. grandiflora hort. (Syn. f. maxima hort.; Purpur⸗Skabioſe. beliebt ſind. Die empfehlenswerteſten Farben der 4 Gruppen ſind: weiß, kirſchrot mit weiß, mit lila Schein; auch geſtreifte Sorten ſind vorhanden. Hohe Garten-Skabioſe, S. a. grandiflora major, Pflanzen ſchlank, nicht gedrungen, 60— 100 cm hoch; dürftige bleiben niedrig und faſt unveräſtelt. Gedrungene Garten-Skabioſe, 8. a. gran- diflora compacta, Pflanzen mehr veräſtelt und von gedrungenem Wuchs, 40 60 em hoch. Die beliebteſte. Kleine Garten-Skabioſe, 8. a. grandiflora minor (syn. nana Fort.), Pflanzen von 20—30 cm, ſelten bis 40 em Höhe, unterſetzte, äſtige, runde, dichte, reichblühende Büſche bildend. Zwergige Garten-Skabioſe, S. a. grandiflora pumila (syn. „Tom Thumb“), Pflanzen nur 15 bis 20 em hoch werdend und mit kleineren Blütenköpfen. Es geſchieht nicht ſelten, daß die Blütenköpfe ſproſſen (proliferieren); hier tritt ein zweites Köpfchen aus der Mitte des erſten hervor, nicht ſelten ſproßt auch das zweite noch wieder; dort entſpringen gleich— zeitig mehrere kleinere Köpfchen aus der Mitte des Hauptköpfchens; an anderen Pflanzen wieder entwickeln ſich die kleineren Köpfchen im Kreiſe um das Haupt- köpfchen, und jedes iſt dann geſtielt; ein andermal wächſt auch wohl aus der Köpfchenmitte ein beblätterter Zweig oder ein Blätterbüſchel hervor; ganze Köpfchen vergrünen ſogar, vorzugsweiſe bei üppigwachſenden Pflanzen auf an Stickſtoff oder Humus reichem Boden. Verwendung. Art und Formen gehören zu den empfehlenswerteſten leichtgedeihenden Sommerblumen. Ihre Unempfindlichkeit, ihr Wuchs, ihre Reichblütigkeit, ihre dunklen Blütenfarben und 1. flore pleno hort.) blütchen ſtrahlend, 3—6ſpaltig. weißhaarigen Außenkelches der Blütchen tief und durch Rippen getrennt, wenig bis doppelt länger als der lila, ſchwarzpurpurn mit weiß, ſchwarzpurpurn, weiß ſtielrunde Teil des mit großem abſtehenden, 30— 35 Sehr empfehlenswert. haltiger Boden iſt vorzuziehen. Gattung 507. Cephaläria und Gattung 508. Scabiösa. Nr. 15811586. 435 nicht zum wenigſten ihre lange dauernde Blütezeit laſſen ſie für kleine wie für große Gärten gleich an— genehm ſein, hauptſächlich zur Bildung von Gruppen und zur Ausſtattung der Rabatten. Die Blüten ſind ein willkommener Werkſtoff für Bouquets e., vor allem die ſchöne weißblühende, in den Ver— zeichniſſen f. candidissima genannte Sorte; die lang- geſtielten Blütenköpfchen eignen ſich für Sträuße und Vaſen. — Kultur in allerlei Gartenboden und beſſer luftig und ſonnig als halbſchattig; leichter und kalk— Ausſaat am beſten Anfang April in ein kaltes Miſtbeet oder in Saat— kaſten; die Pflänzchen auspflanzen, wenn ſie etwas ge— kräftigt ſind; Abſtand etwa 25 cm. Sogar blühende Pflanzen vertragen das Verſetzen ohne ſonderlichen Nachteil, ſofern ſie mit Erdballen ausgehoben und ge— pflanzt werden. Von Mitte April ab kann man auch ins freie Land ſäen; die Pflanzen blühen dann aber natürlich um ſo ſpäter und weniger reich, weil ſie dem Zeitverluſt entſprechend weniger kräftig ſich entwickeln und mit weißnar⸗ Grundblätter; Randblütchen; Blüten blau oder roſenrot. können. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Scabiosa maritima Z. (syn. S. ambigua Ten., S. grandiflora Scop.), zweijährig, hat fiederſpaltige Hüllblätter doppelt ſo kurz als die Iſt wohl Stammform unſerer Purpur-Skabioſe. 1585. Scabiösa palaestina I., Valäſtina- Skabioſe. Orient. Einjährig. Blütezeit: Sommer. — Pflanze mehr oder weniger weichhaarig, aufrecht; Aſte aufrechtabſtehend. Blätter ſehr verſchiedengeſtaltet, jedoch die unteren wohl gezähnt oder leierförmig-lappig, aber ſelten fiederteilig. Hüllblätter kurzhaarig. Rand— Grübchen des dicht— nervigen Saume verſehenen Außenkelches. Saum des echten (Innen-) Kelches ziemlich langgeſtielt, mit durch die Blumenkrone verdeckten oder hervorragenden Borſten. Blütenfarbe je nach der Abart verſchieden. Die Stammform f. genuina Boiss. (syn. S. Vahlii Coult., als Zwergform S. aleppica Coult.) hat weißlichgelbliche ſehr ſchöne Blüten und wird 30—80 em hoch. f. latiloba Boiss. (syn. S. Schimperiana Boiss. et Buhse) hat rojen- rotbläuliche Blüten. f. calocephala Bosss. pr. sp. (syn. S. schizopetala Fenzl) hat blaue bis bläulich- roſenrote Blütchen mit 4—6ſpaltigen Zipfeln. f. micro— cephala Boiss. (syn. S. Phrygia Boiss., S. Ba- lansae Reut., S. setulosa Fisch. et Mey.) hat kleine lilafarbene Blütenköpfchen. — Alle find kulturwürdig. 1586. Scabiösa rotäta M. B. (syn. S. lini- folia C. Koch, S. stellata M. B., nicht L.“), Rad- förmige Skabioſe. Orient. Einjährig, 12—30 cm hoch. Blütezeit: Sommer. — Pflanze niedrig, weichhaarig oder abſtehend-borſtenhaarig. Stengel aufrecht, einfach oder wenig veräſtelt. Untere Blätter länglich⸗lanzettlich oder lanzettlich-linealiſch, ganz (bei f. anatolica Boiss. pr. sp. breiter und länglich-ſpatel⸗ förmig, die Pflanze iſt auch äſtiger mit ſehr ſpreizenden, oft gedrehten Zweigen); obere Blätter linealiſch, am Grunde beiderſeits mit 1—2 kurzen Zipfeln. Hüll⸗ blätter des Köpfchens länglich-lanzettlich, die faſt gleich- mäßigen rötlichen Blütchen überragend. Frucht⸗ köpfchen kugelig. Grübchen des dicht weißhaarigen Außenkelches tief und durch gefurchte Rippen getrennt 28* 436 kaum länger als die jtielrunde Röhre, während der häutige weiße (bei f. porphyrostephana Boiss. pr. sp. ſchön purpurviolette), 30—36 nervige Saum des⸗ ſelben 1½ mal ſo lang iſt. Kelchſaum ziemlich lang⸗ geſtielt und ſeine Grannen länger als der Außenkelch⸗ Saum. — 8. stellata I., nicht M. B.“ (syn. Suceisa stellata Mnch.), Stern-S., Blüten weiß, bläulichweiß oder blaßrötlich. Der verlängerte, ſtielrunde Grund des Außenkelches eines Blütchens ſolang als die verlängerten Grübchen; Außenkelch— Saum abſtehend, 40 nervig und doppelt ſolang als der ſtielrunde Grund. Kelchgrannen ſchwarz, den Außenkelch⸗Saum nicht überragend. — S. prolifera L., Sproſſende S., iſt gabelig- oder quirlig⸗ver⸗ zweigt, hat ganze, längliche oder länglich-lanzettliche, faſt ganzrandige, flaumige Blätter und blaßgelbe oder weißgelbe Blüten, deren Außenkelch-Saum bräun⸗ lich und 30—34 nervig iſt. — Verwendung der genügſamen Arten Nr. 1585, 1586 zerſtreut auf Rabatten. Ausſaat im April an den beſtimmten Platz. Kultur ſonſt wie Nr. 1584. 1587. Scabiösa silenifölia V. et Hit., Leim - krautblätterige Skabioſe. Oſterreich (Krain), an felſigen Orten. Staude, bis 20 em hoch. Blütezeit: Juli. — Blätter der nicht blühenden Wurzelköpfe und die unteren Stengelblätter verkehrteirund-keilförmig, ungeteilt, ganzrandig; obere Blätter fiederſpaltig, mit linealiſchen ganzrandigen Zipfeln und ſehr großem Endlappen. Blüten helllila. Außenkelch-Saum bis zur Mitte Alappig, mit zugeſpitzten, gekerbten Lappen. Borſten des Innenkelches etwas länger als der Außen- kelch-Saum, auch zur Fruchtzeit jo oder höchſtens 2 mal fo lang als letzterer. — * S. suaveolens Desf. (syn. S. canescens W. et Hit., Asterocephalus sua- veolens Wallr.), an trockenen freien Orten, bis 30 em hoch, Blütezeit Juli bis September, hat duftende, blaue, rötliche oder weiße, ſeltener gelbe Blüten; der Außenkelch-Saum iſt nicht gelappt, entweder ganzrandig oder gekerbt; Borſten des Innenkelches weißgelb. 1588. * Scabiösa Columbäria Z. (syn. Astero- cephalus Columbaria Walir.), Tauben-HRabiofe. Nord⸗ und Mitteleuropa, Nordafrika. Staude, bis⸗ weilen zweijährig, 30—90 em hoch. Blütezeit: Juni bis September. — Stengel meiſt kahl. Blätter der nicht blühenden Wurzelköpfe ungeteilt-gekerbt oder leierförmig-fiederſpaltig mit kerbigen Zipfeln, im Um⸗ riß länglich oder elliptiſch; untere Stengelblätter leier— förmig, ſeltener ungeteilt, die übrigen fiederteilig oder tief⸗fiederſpaltig; die Fiederteile wieder fiederſpaltig, mit linealiſchen oder länglich-linealiſchen Zipfeln. Borſten des Innenkelches braunſchwarz und 3—4mal ſolang als der Außenkelch-Saum der Einzelblütchen. — Selten als Zierpflanze kultiviert und doch ſo ſchätzenswert! 4 Abarten: a) normälis, die Stammform, S. Columbaria L. im engeren Sinne. Blätter feinhaarig, beſonders die unteren, und glanzlos; Blüten blauviolett, ſelten weiß; meiſt ſchmalpfriemlich. Familie 104. Dipsaceae bis Familie 106. Compositae, O XXII 43. b) lücida Vill. (syn. S. norica Vest), in höheren Gebirgen; Blätter etwas glänzend, ziemlich kahl, nur bewimpert; Borſten des Innenkelches lang, innen- ſeitig nervig; Blüten purpur rötlich, ſelten weiß. c) ochroleüca L. pr. sp. (syn. S. bipinnata C. Koch), Blätter und Stengel behaart, oft grauflaumig, (bei f. Webbiana Don pr. sp. untere Blätter weiß⸗ ' Mnch.), Fruchtköpfchen meiſt kugelig; Borſten des Innenkelches grauzottig, obere flaumig); Blüten gelb; Kelchborſten zuerſt fuchsrot; Fruchtköpfchen meiſt eiförmig. d) Hladnikiàna Host pr. sp., an gebirgigen Orten; Stengel mit 6—8 entfernten Gelenken, Blätter dünn⸗graufilzig bis zuletzt faſt kahl; Grund- und untere Stengelblätter zur Blütezeit fehlend; Blüten blau. 1589. Scabiösa-vaucäsica M. B. (syn. S. gran- diflora Dielr., Asterocephalus caucasicus Spr.), Kau- kaſiſche Skabiofe. Kaukaſus, Songarei. Staude, ½ bis Im hoch. Blütezeit: Juni bis September. — Pflanze feinflaumig oder kahl. Die Stengel einfach oder wenig veräſtelt. Blätter der nichtblühenden Wurzelköpfe, ſowie die Grundblätter länglich-lanzettlich, ganz, lang in den Blattſtiel verſchmälert, oder fiederſpaltig mit lanzettlich⸗ linealiſchen Lappen; Stengelblätter am Grunde faſt verwachſen, oder fiederſpaltig und mit linealiſchen Seiten- und längeren, breiteren End-Zipfeln [oder bei f. elegans Spr. (syn. S. connata Hornem., S. cau- casica integrifolia L., Asterocephalus elegans Lagasca) ungeteilt, eingeſchnitten-geſägt bis ganz⸗ randig]. Blütenköpfchen groß, oft über 6 em breit, zur Fruchtzeit halbkugelig; Hüllblätter lanzettlich, kurz⸗ haarig, faſt ſo lang als die Blütchen. Blütchen ſehr ſchön hellblau, die randſtändi⸗ gen ſtark ſtrahlend. Außenkelch ſehr zottig, ſeine Grübchen et⸗ was kürzer als der ſtielrunde Teil, ſein Saum 20⸗ bis 22 ſtrahlig, = aufrecht, ſo⸗ 6 — : lang als die Kaukaſiſche Skabioſe. Grübchen. Kelchgrannen ſchwarz, aufrecht, doppelt ſolang als der Außenkelch⸗Saum. Ganz vorzüglich! Auf Rabatten, zur Mit⸗ wirkung in Gruppen, auf Felſenanlagen ꝛc. allgemein zu empfehlen; ſollte in größeren Gärten nie fehlen! 1590. Scabiösa sulphürea Boiss., Schwefel- gelbe Skabioſe. Gebirge Kleinaſiens. Staude, 30 bis 45 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Pflanze etwas kraus⸗grauweißhaarig, mit ganzrandigen, beiderends ſpitzen, länglich-lanzettlichen Grund⸗ und ſchmalen linealiſch-lanzettlichen Stengelblättern. Blü⸗ ten ſchwefelgelb, außen filzig, im Umkreiſe ſtark ſtrahlig; Kelchgrannen ſchwarz, viel länger als der Außenkelch⸗Saum. 1591. Scabiösa graminifôlia Z. (syn. Astero- cephalus graminifolius Auct., Suceisa graminifolia Grasblätterige Skabioſe. Oſterreich, Südeuropa. Staude, bis 30 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Blätter linealiſch oder lanzettlich⸗ linealiſch, ſeidenhaarig. Blüten blau. Die 5 Borſten des Innenkelches nur wenig länger als der gekerbte Außenkelch-Saum. Frucht bis zur Spitze dichtzottig. Die Verwendung der ſtaudigen Skabioſen in landſchaftlichen Gärten und in Anlagen wird leider viel zu wenig berückſichtigt, und doch iſt die ganze gefällige Geſtalt dieſer Pflanzen wie geſchaffen zu wohl- DR Hs VER Ai Beer). er Se in jedem nicht ſehr feuchten, ſelbſt noch in ſehr trockenem Boden, verſchmähen aber beſſeren nicht. Anzucht Gattung 509. Knäütia und Gattung 510. Succisa. Nr. 15871593. 437 thuenden Abwechſelungen. Sie gedeihen ohne Pflege aus Samen. Ausſaat im Frühling bis Sommer ins freie Land. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 509. Knautia Colt,, Knautie, O XI II d; XXII 54 (nach dem Haller Arzt Chriſtoph Knaut, f 1716, benannt). Wie Scabiosa, jedoch: Blütenboden nackt oder kurzhaarig. Außen⸗ kelch der 4—5ſpaltigen Einzelblütchen zuſammengedrückt, mit einem nur durch Zähnchen angedeuteten Saume; Innenkelch-Saum becher⸗ förmig, ungleich⸗6—8 zähnig. Einjährige oder ausdauernde Kräuter. Blütenköpfchen mit vielblätteriger, abſtehender Hülle, nur bei K. orientalis Coult. (syn. K. propontica L.), einer 1jährigen purpurrot-blühenden Pflanze, mit wenigblätteriger cylindriſcher Hülle. 1592. * Knäutia arvensis Coult. (syn. Scabiosa arvensis L., Trichera arvensis Schrad.), Acker- Knautie (Witwenblume). Europa. Staude, 30 bis 60 em hoch. Blütezeit: Mai bis Auguſt. — Stengel von ſehr kurzen Haaren etwas grau, von längeren Haaren ſteifhaarig; Haare nicht auf Zwiebel- chen ſitzend. Untere Blätter meiſt ungeteilt, mittlere fiederſpaltig, mit lanzettlichen Zipfeln und größerem Endzipfel (ſelten alle Blätter ungeteilt oder alle Blätter fiederſpaltighy). Blüten ſchön violettblau. Randblütchen meiſt ſtrahlig. — * K. silvatica Dub. (syn. Scabiosa silvatica L.), in den Gebirgswäldern Deutſchlands ziemlich ſelten, 30— 120 em hoch, Stengel am Grunde ſteifhaarig, die Haare auf Zwiebelchen ſitzend; Blätter lebhaft⸗-grün (bei f. dipsacifolia Host pr. Sp. breit-eirund, nach unten verſchmälert). Blüten bläulichrot oder rotblau. — K. longifolia Koch; auf Alpenwieſen; Staude, 30—60 cm hoch; Blütezeit: Juni, Juli; Stengel nach der Spitze zu von kurzen Drüſenhaaren etwas klebrig und von längeren faſt rückwärts⸗ſteifhaarig oder am Grunde kahl; Blätter verkehrt⸗lanzettlich, lebhaft-grün; Blüten lila. Beide eignen ſich mehr für etwas fetten, lehmigen Boden. Verwendung. Die Acker-Knautie iſt wirklich ſo anſpruchslos und ſo hübſch, daß ſie hier em— pfohlen werden muß, obſchon man ſie bisher kaum beachtet hat, geſchweige denn zu Züchtungsverſuchen benutzt hätte. Behandlung wie unter Nr. 1591. Gattung 510. Succisa M. et K., Teufelsabbiß, = XXII 54 (lat.: sucelsus — von unten her abgeſchnitten; bezieht ſich auf die Wurzel). Wie Scabiosa, jedoch: Spreublättchen des Blüten— bodens den Blütchen an Länge fait gleich. Blumenkrone ſtets Aſpaltig. Außenkelch jedes Blütchens länglich-4 eckig, der ganzen Länge nach Sfurchig, mit kleinem, krautigem, 4lappigem Saum. Innenkelch-Saum ſchüſſelförmig und 5grannig oder ganzrandig. Griffelnarbe ungeteilt. in Europa und Nordafrika. 1593. * Suceisa Suceisa Zarst. (syn. S. pra- tensis Mnch., S. praemorsa Aschers., Scabiosa Suceisa L., Asterocephalus Succisa Wallr.), Ge— meiner Teufelsabbiß. Staude, 30—100 cm hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Erdſtamm unten wie abgebiſſen. Stengel rauhhaarig. Blüten blau, ſelten rot oder weiß. Außenkelch jedes Blümchens rauhhaarig, mit ſpitzen Zipfeln. Köpfchen zur Frucht⸗ Stauden; untere Blätter eirund⸗länglich bis ſpatelig. Blütenköpfchen mit vielblätteriger Hülle. — 2 Arten, zeit kugelig. — * 8. australis Rchb. (syn. Scabiosa australis Wulf., S. repens Brignoli); Schleſien, Süd— europa. Wie vorige, aber: Erdſtamm geſtreckt, unten nicht wie abgebiſſen. Stengel kahl, meiſt kriechend. Blüten hellblau oder gelb. Außenkelch jedes Blüt- chens kahl, mit kurzen, ſtumpfen Saumlappen. Verwendung beider an feuchten bis ſumpfigen Stellen in Parkanlagen. Familie 105. CALYCERACEAE. 3 Gattungen mit 20 Arten im außertropiſchen Amerika. Familie 106. COMPOSITAE, Korbblütler. d= NXII 43. 8 (Nr. 1594—1924 aus einhundertſechzehn Gattungen.) Um die Namen der Gattungen oder Gruppen von Gattungen dieſer ſo ſehr großen Familie leichter auffinden zu können, iſt die Kenntnis der Griffelform der Zwitterblütchen in den Blütenkörbchen erforderlich. In der Regel ſind die Scheiben-, ſelten die Randblütchen eines Körbchens die zwitterigen, d. h. zweigeſchlechtigen und allein in Betracht zu ziehen. Der Griffel der Blütchen dieſer Familie oben in zwei kurze oder ziemlich lange Schenkel geſpalten; bei den Calenduleen (Gtg. Nr. 597, 598) und den Nrn. unter IV, Seite 438, zumeiſt ungeteilt. Die Geſtalt dieſer Schenkel, die Lagerung und Abgrenzung der auf ihrer Innenfläche ſich hinziehenden Narbenpapillen und die Art und Weiſe der Behaarung ſind ſehr wichtige Merkmale für die Einteilung. Abbildung und Beſchreibung der Griffelformen geben wir nach „Engler und Prantl, Natürliche Pflanzenfamilien“. Die Griffelſchenkel der fruchtbaren, zwitterigen Blütchen tragen die Narbenpapillen auf ihrer Innen⸗ fläche (am häufigſten am Rande). Auf der Außenſeite und zuweilen auch auf einem Teile der Innenſeite ſind die Schenkel mit längeren oder kürzeren, anfangs nach oben hin anliegenden, ſpäter aufrecht-abſtehenden Haaren (jog. Fegehaaren) beſetzt, welche aus der fie umgebenden Sſtaubkölbchenröhre zur Blütezeit den Blütenſtaub herausdrängen müſſen. Folgende Griffelformen dienen uns als Grundlage: I. Vernonieen-Griffel (Fig. 1). Derſelbe iſt in 2 halb-ſtielrunde, verlängerte, zurückgebogene, ſpitz zu— laufende Schenkel tiefgeteilt, welche auf ihrer ganzen Innenfläche kaum hervorragende Narbenpapillen tragen. Die Außenſeite und auch noch ein Teil des Griffels unterhalb ſeiner Teilung ſind mit Fegehaaren bedeckt. II. Eupatorieen-Griffel (Fig. 2). Derſelbe iſt gleichfalls in 2 lange halb-ſtielrunde Schenkel geſpalten; dieſe ſind jedoch ſtum pf (nur bei Arten der Gattung Mikania etwas ſpitz), zuweilen an der Spitze auch 438 Familie 106. Compositae, Korbblütler. Or XXII 43. keulenförmig oder daſelbſt flach-verbreitert. Die Narbenpapillen ſtehen in 2, oft kurzen, rand ſtändigen, wenig hervortretenden Streifen. Die Fegehaare ſind ziemlich kurz und ſtumpf, reichen auch auf der Innenfläche det Schenkel oft ziemlich weit hinab, aber nie bis unter die Teilungsſtelle. Hierher die Gattungen Nr. 513 bis 519. N III. Astereen-Griffel (Fig. 3, 4). Derſelbe iſt in 2 breitere und flachere Schenkel geſpalten, welche die Narbenpapillen in 2 deutlich hervortretenden, randſtändigen Streifen tragen. Oberhalb dieſer Narbenſtreifen iſt jeder Schenkel durch einen kürzeren oder längeren Fortſatz verlängert, welcher außen dicht⸗ů, innen gewöhnlich nicht oder doch nur ſchwach mit Fegehaaren beſetzt iſt. Die Narbenſtreifen krümmen ſich nach dem Hervortreten des Griffels aus der Staubkölbchenröhre (alſo während der Blütezeit) um den Schenkelrand nach außen herum. — Hierher die Gattungen Nr. 520 bis 533. IV. Die übrigen Griffelformen (Fig. 5— 12) laſſen keine jo gute Abgrenzung ganzer Gruppen zu, als die obigen; ſie gelten vielmehr für die allermeiſten, noch übrigen, keinen Milchſaft führenden Gattungen der Familie, bis auf die Gattungen Nr. 600 bis 618, welche von allen anderen dadurch verſchieden ſind, daß ihre Griffel an oder unterhalb der Teilungsſtelle entweder verdickt ſind oder daſelbſt einen Kranz längerer Fegehaare tragen. Schließen wir dieſe gut gekennzeichneten Gattungen hier aus, ſo können wir die übrigen Gattungen in 5 Untergruppen bringen, deren Griffelſchenkel ziemlich flach ſind (in Untergruppe 4: Calendu- leen, ſowie in Gtg. 534, 535, 539, 540, 568, 569, 578, 582, 583, 585, 586, bleiben die Griffel der Zwitter⸗ oder Scheibenblütchen auch zur Blütezeit meiſt ungeteilt). Die Narbenpapillen ſind ſchmale, zuweilen in der Mitte oder oben (ſiehe Fig. 10) zuſammenfließende Randſtreifen. Die Verteilung der Fegehaare iſt ſehr ver⸗ ſchieden; jedoch gehen dieſe, ausgenommen bei den ſeltenen Mutisieen (Fig. 12) nie bis unter die Teilungs⸗ ſtelle des Griffels hinab. — Die 5 Untergruppen ſind: Die wichtigſten Griffelformen der Korbblütler. 1. Heliantheen-Helenien-Anthemiden. Griffelformen Fig. 5—9; aber der Pappus (Samenkrone) der Früchtchen nie haarförmig; die Staubkölbchen an ihrem Grunde meiſt abgerundet oder ſtumpf. Hierher die Gattungen Nr. 536 (534) bis 567. . 2. Senecioneen. Griffelformen Fig. 5—9, vorzugsweiſe Fig. 5, 6, 8; aber der Pappus (die Samen⸗ krone) der Früchtchen haarförmig; die Staubkölbchen in der Regel an ihrem Grunde abgerundet, ſeltener pfeilförmig. Hierher die Gattungen Nr. 570 (568) bis 593. 3. Inuleen. Griffelformen Fig. 5— 10, vorzugsweiſe aber Fig. 5, 6 und 10. Die Staubkölbchen ſind an ihrem Grunde geſchwänzt, d. h. mit trockenhäutigen, nicht hohlen Anhängſeln verſehen. Hierher die Gattungen Nr. 584 (582) bis 596. 4. Calenduleen. Griffel der zumeiſt unfruchtbaren Scheibenblütchen meiſt ungeteilt! (Siehe auch Zeile 17 und 18 von oben!) Staubkölbchen an ihrem Grunde zugeſpitzt! Gattungen Nr. 597 u. 598. 5. Mutisieen. Griffelform meiſt wie Fig. 11 u. 12; immer aber die Scheibenblütchen mit tief- geſpaltenem oder, wie bei etwa vorhandenen Randblütchen der Körbchen, deutlich-Zlippigem Saum. Um die Beſchaffenheit der Griffel in den Blütchen deutlich zu erkennen, iſt 10—20 fache Vergrößerung, mindeſtens aber eine gute Lupe erforderlich. — K n Griffelformen und Überſicht der Gattungen Nr. 511 bis 540. 439 Abteilung I. Pflanzen ohne Milchjaft. (Scheiben blütchen alle oder zum Teil röhrig; bei Gartenformen auch wohl alle zungenförmig, dann erzeugen aber die meiſten keinen Samen. A. Griffel an oder unterhalb ſeiner Teilungsſtelle weder deutlich verdickt, noch abweichend ge⸗ ros, auch daſelbſt nicht mit einem beſonderen Kranz langer Fegehaare verſehen. Gruppe I. Vernonieen-Griffel. (Siehe auch Abteilung II: Milchſaftpflanzen.) 1. Alle Blütchen eines Körbchens fruchtbar und röhrig, bei Gtg. 512 zungig. Blumenkrone regelmäßig, niemals gelb. Staub- kölbchen am Grunde pfeilförmig, ſpitz, ihren Staubfäden nicht mit ihrem Grunde, ſondern hoch darüber aufſitzend. Blätter wechſelſtändig. Gattung 511 Vernönia. 512 Stokésia. 2. Blütchen gelb. Randblütchen zungenförmig und unfruchtbar, ſeltener alle Blütchen fruchtbar und gelb. (Siehe unter Gruppe IV.) Gruppe II. Eupatorieen-Griffel. 1. Alle Blütchen eines Körbchens röhrig und fruchtbar. Blüten niemals reingelb. Blätter am häufigſten gegenſtändig. Staubkölbchen mit ihrem Grunde den Staubfäden aufſitzend. Gattung 515 Ageratum. 514 Stévia. 515 Eupatörium. 516 Mikänia [Willoughbya]. 517 Adenostyles. 5 518 Laciniäria. 519 Trilisa. 2. Alle Blütchen eines Körbchens fruchtbar und gelb, oder die Randblütchen weiblich und die Scheiben— blütchen zwitterig oder männlich. (Siehe Gtg. 513 Ageratum, Nr. 1598; ſonſt Gruppe IV.) Gruppe III. Astereen-Griffel. 1. Blütenkörbchen verſchiedenehig: mit weiblichen, auch wohl ungeſchlechtlichen, zungenförmigen Randblütchen (bei Kulturformen oft alle jo!) und mit zwitterigen (fruchtbaren oder unfruchtbaren) röhrigen Scheibenblütchen. Zungenblütchen den Hüllkelch mehr oder weniger überragend, d. h. hervortretend. Blätter grund- oder wechſelſtändig. a) Zungen- und Scheibenblütchen gelb (im Alter zuweilen die Farbe ändernd). Solidago bicolor . hat weiße Zungen- und weiße oder gelbliche Scheibenblütchen; Pentachaeta rotpurpurne. Gattung 520 Xanthisma. 521 Solidägo. b) Rand⸗ oder Zungenblütchen nicht gelb; Scheibenblütchen gelb oder auch anders gefärbt. * Pappus ſehr verkümmert (nur ein kurzes Krönchen, ein Kranz dünner Härchen oder wenige ſehr leicht abfallende Borſten), oder ganz fehlend. Gattung 522 Brachycome. 523 Bellis. e Pappus gut entwickelt, meiſt aus Borſten, ſeltener aus Schuppen oder Grannen beſtehend. T Pappus der Randblüten fehlend oder höchſtens als ein einziger Ring. Gattung 524 Chärieis. TT Pappus bei allen Blütchen aus federigen Borſten beſtehend. Gattung 525 Mäiria. ii Pappus bei allen Blütchen vorhanden, aber nicht bei allen nur aus Borſten beſtehend. Scheibenblüten ſtets fruchtbar. Kräuter. Gattung 526 Boltönia. ii Pappus aller Blüten aus vielen Borſten beſtehend (zuweilen noch mit einigen äußeren kurzen Schüppchen oder einem äußeren zerſchlitzten Krönchen). 0 Kräuter. (Siehe nötigenfalls auch Felicia, Gtg. 532.) Gattung 527 Callistephus. 528 Aster. 529 Erigeron. 550 Vittadinia. 00 Sträucher oder Halbſträucher (ohne Gum migehalt). Gattung 551 Oleäria (Shawia). 552 Felicia. 2. Körbchen gleichehig: zungenförmige weibliche Blütchen ganz fehlend oder die Hülle nicht überragend. a) Alle Blütchen zwitterig, röhrig und fruchtbar. (Vergleiche auch Röhren-Aſtern, Nr. 1635; Aster Linosyris, Nr. 1667, und A. acer f. discoideus, Nr. 1664.) Gattung 555 Chrysöcoma. b) Blütenkörbchen zweihäuſig (nur weibliche oder nur zwitterige Körbchen an einer Pflanze vor— handen). Gattung Bäccharis L., z. B. B. halimifolia Z. (syn. B. cuneifolia Mnch.), Strauch, Blütenkörbchen klein, zu 3—6 endſtändig, weiß, im Spätherbſt. Gruppe IV. Andere Griffelform en. Sl. Staubkölbchen am Grunde abgerundet oder ſtumpf (nicht geſchwänzt, nicht zugeſpitzt). A. Pappus nicht haarförmig, ſondern aus Schuppen, federigen Borſten oder ſtarken Grannen beſtehend, oder aus einem niedrigen Ring (Krönchen), oder auch fehlend. (Heliantheae-Helenieae-Anthemideae.) 1. Hüllkelchblättchen ohne trockenhäutigen Rand. (Einige Gattungen mit ſchmalem trockenhäutigen Rand unterſcheiden ſich von Punkt 2 durch einen ſtark entwickelten Pappus.) Blätter (mit Aus⸗ nahme von Gtg. 535, 540, 542, 543, (544), 553, 555—557) gegenſtändig. (Heliantheae-Helenieae.) a) Blütenboden überall mit Spreublättchen. (Heliantheae.) * Körbchen eingeſchlechtig, einhäuſig, d. h. ein ganzes Körbchen trägt entweder nur männliche (taube) oder nur weibliche (fruchtbare) Blütchen. Gattung 554 Podänthus. 555 Gädrtnera. * Körbchen zwitterig, d. h. alle Blütchen fruchtbar oder nur die Randblütchen weiblich. + Zungenförmige Randblütchen auf den Früchtchen bleibend und erſt mit denſelben abfallend. Gattung 556 Zinnia (Crassina). 537 Sanvitälia. 558 Heliöpsis. A Bungenförmig Randblütchen fehlend oder vor der Fruchtreife von der Frucht abfallend. e unfruchtbar. Gattung 559 Silphium. 540 Lindheimera. 440 Familie 106. Compositae, Korbblütler. Or XXII 43. 00 Scheibenblütchen fruchtbar. Der Pappus fehlend oder krönchenförmig, oder aus einfachen Grannen, oder aus ſtarken (zuweilen rückwärts-rauhen) Borſten, oder aus winzigen Schüppchen, nicht aber aus größeren Schuppen oder kammförmig⸗ge⸗ fiederten Borſten beſtehend. (Vergl. auch Gtg. 557, Gaillardia.) Die Spreublättchen des Blütenbodens ſind nicht ſehr ſchmal, ſondern ſie ſchließen die reifen Früchtchen ringsum locker ein. Gattung 541 Eriöcoma. NN Die Spreublättchen des Blütenbodens ſind zwar oft auch breit, gewölbt oder zuſammengefaltet, umfaſſen auch wohl mehr oder weniger die Zwitterblütchen, ſchließen aber die reifen Früchtchen nicht ringsum ein. § Früchtchen der Scheiben- oder Zwitterblütchen dick, 4—5kantig oder nur ſchwach-ſeitlich-zuſammengedrückt (die der weiblichen oder Rand-Blütchen oft 3 kantig oder vom Rücken her zuſammengedrückt). Gattung 542 Rudbeckia. 543 Tithönia. 544 Heliänthus. ss Scheibenſtändige Früchtchen von der Seite her flach-zuſammengedrückt, mit ſcharfen oder geflügelten Kanten. Gattung 545 Ferdinända. 546 Verbesina. Sss Früchtchen der Zwitterblütchen vom Rücken her zujammengedrüdt. 7 Pappus aus nach rückwärts ⸗ gezähnten Borſten beſtehend. Gattung 547 Thelesperma. 548 Bidens. 549 Cosmos. Tr PBappus nicht jo oder fehlend. (Vergl. auch Gtg. 5501) Gattung 550 Coreöpsis. 551 Dählia. 000 Scheibenblütchen (auch die Randblütchen) fruchtbar. Der Pappus (wpenigſtens bei den Scheibenblütchen) aus größeren Schüppchen oder kammförmig⸗gefiederten Borſten beſtehend, bei den Randblütchen zuweilen fehlend. (Vergl. auch Gtg. 557, Gaillardia.) Gattung 552 Tridax. b) Blütenboden nur in der Mitte des Körbchens ohne Spreublättchen; letztere ſtehen meiſt nur in 1 Reihe vor den äußeren Zwitterblütchen. Blätter wechſelſtändig. Gattung 555 Laya. c) Spreublättchen des Blütenbodens fehlend (letzterer aber bei Gtg. 557, Gaillardia, mit Borſten bedeckt). Kräuter und Halbſträucher. Blätter nur in Gtg. 555—557 wechſelſtändig. (Helenieae.) * Blumenkrone der Randblütchen auf den reifen Früchtchen bleibend und erſt mit letzteren ab⸗ fallend: Whitneya dealbata A. Gr., Kalifornien; graulichweiße niedrige Staude; gelb blühend. Kultur wie Lindheimera Gtg. 540. z Rand⸗Zungenblütchen nicht auf der reifen Frucht haften bleibend, oder fehlend. T Pflanzen ohne Oldrüſen in den Laub- und Hüllkelchblättern. 0 Blütenboden kegelförmig oder cylindriſch, nackt. Die Zwitterblütchen fruchtbar. Früchtchen nicht flachzuſammengedrückt (wenn ausnahmsweiſe doch, jo ſind die Seiten- flächen genervt). Hüllkelchblättchen aufrecht oder doch nicht ſpreizend oder zurückgeſchlagen. Gattung 554 Bäeria. 00 Blütenboden zur Blütezeit flach oder gewölbt, nicht borſtig. Hüllkelchblättchen ſpreizend oder zurückgeſchlagen. Sonſt wie 0. Gattung 555 Helénium. 000 Fruchtboden flach, klein, nicht borſtig. Hüllkelch aufrecht, länglich oder glockig. Früchtchen linealiſch-4 kantig oder mehr zuſammengedrückt. Blüten nicht gelb. Gattung 556 Palaföxia. 0000 Blütenboden borſtig, ſelten nur mit weichen Zähnchen beſetzt; alles andere wie 00. Gattung 557 Gaillärdia. ++ Pflanzen mit großen Oldrüſen in den Laub- und Hüllkelchblättern (vergl. auch Gtg. 556 Palafoxia und unter Gtg. 554 Actinea). Blütenſtengel unterhalb des Körbchens ſehr verdickt. Gattung 558 Tagetes. 2. Hüllkelchblättchen am Rande und an der Spitze mit trockenhäutigem Saum. (Vergl. auch Palafoxia!) Pappus fehlend oder verkümmert, bisweilen einſeitig etwas mehr entwickelt (vergl. auch 1). Blätter wechſelſtändig. a) e mit Spreublättchen. Röhrige Scheibenblütchen fruchtbar. (Anthemideae.) * Körbchen geſtielt, einzeln, riſpig oder doldentraubig geſtellt, nicht wie bei **. Spreublättchen des Blütenbodens ohne behaarte Querleiſte. + Früchtchen nicht flach-zuſammengedrückt. (Siehe auch Nr. 1793.) Gattung 559 Santolina. 560 Diotis. 561 Anthemis. 77 Früchtchen ſtark⸗zuſammengedrückt. Gattung 562 Anäcyclus. 565 Achillea. n Körbchen in den Gabelungen zwiſchen 2—6, meiſt 5, quirliggeſtellten Seitenſproſſen ſitzend. Spreublättchen des Blütenbodens in halber Höhe mit einer behaarten Querleiſte. Gattung 564 Cladänthus. b) Blütenboden ohne Spreublättchen. (Chrysanthemeae.) (Bei Gtg. 566, Artemisia, bis- men rauhe e bei Cotula ſind Früchtchenſtielchen vorhanden.) * Hüllkelchblättchen 1—2 reihig, alle ziemlich gleichlang. Gattung 565 Matricäria. 566 Artemisia. % Hüllkelchblättchen mehrreihig, ſelten nur Lreihig, die äußeren kürzer als die inneren. Körbchen endſtändig, einzeln und langgeſtielt oder zu Doldentrauben angeordnet. Gattung 567 Chrysanthemum. Hüllkelchblättchen auch bei Artemisia, Gtg. 566, nicht ſelten 3-4 reihig, dann aber die Blütenkörbchen in Trauben oder Riſpen, aber nicht doldentraubig angeordnet, auch nicht einzelnſtehend. Uberſicht der Gattungen Nr. 541 bis 588. 441 B Pappus aus einfachen (wenn auch gezähnten) Haaren beſtehend. (Senecioneae.) 1. Hüllkelchblätter frei (nicht verwachſen), 1—2reihig (ſehr ſelten mehrreihig, dann aber die Griffelſchenkel der Zwitterblütchen abgeſtutzt und oben pinſelhaarig oder mit einem deutlichen Kranz längerer Fegehaare ). Blütenboden ohne Spreublättchen, glatt oder grubig, ſelten behaart oder wabenförmig. Blätter grund- oder wechſelſtändig (Ausn. Gtg. 571). a) Zwitterblütchen unfruchtbar. Stengelblätter zum Teil ſchuppig; Hauptblätter erſt ſpäter erſcheinend und grundſtändig. Auch Gtg. 578 u. 579 haben unfruchtbare Zwitterblüten. Gattung 568 Tussilägo. 569 Petasites. b) Zwitterblütchen alle oder fast alle fruchtbar. ** Blütenkörbchen mit fadenförmigen, abgeſtutzten oder an der Spitze in eine ſehr kurze Zunge vorgezogenen weiblichen Randblütchen. (Vergl. auch Crassocephalum, Gtg. 573.) Gattung 570 Homögyne. == Blütenkörbchen nur mit Röhrenblütchen, oder auch mit zungenförmigen (jelten 2 lippigen) weiblichen Randblütchen. Hüllkelchblätter 1—2 reihig (ſelten bis 3 reihig.) T Blätter am Stengel gegenſtändig. Gattung 571 Arnica. Blätter grund- oder wechſelſtändig. 0 Blütenboden ſtarkgewölbt, halbkugelig. Gattung 572 Dorönicum. 00 Blütenboden flach (ſelten in ſeiner Mitte ein ſchmaler Kegel). Blütenkörbchen gleichehig. Die 2 Griffelſchenkel mit langem, pfriem— förmigem, ſpitzem Fortſatz oberhalb der Narbenreihen, der ohne deutlichen Kranz längerer Fegehaare (ſ. Fig. 7). Gattung 575 Crassoc&phalum. NN Blütenkörbchen verſchiedenehig, oder, wenn gleichehig, mit oben abge— ſtutzten und daſelbſt pinſelhaarigen Griffeläſten. [ Früchtchen vom Rücken her zuſammengedrückt: Gattung Cineraria L. ex p., wovon keine Pflanze in Kultur iſt. [Früchtchen eine kantige Säule (Prisma) bildend oder ſtielrund, 4—5fantig oder 5—10 rippig. Pappusborſten ziemlich gleichlang. Blüten- körbchen endſtändig oder in endſtändigen Blütenſtänden. § Körbchen gleichehig, d. h. ohne Zungenblütchen. (Siehe auch Gtg. 576, Senecio, und vielleicht Gtg. 578, Hertia.) Blütchen weiß oder weißlich. ? Stengel und Blätter nicht fleiſchig. Gattung 574 Cacälia. Stengel und Blätter fleiſchig und dick. Gattung 575 Kleinia. Kleinia fulgens aus Gattung 575 hat mennig- oder orangerote Blüten, jedoch ſtrauchig-fleiſchige Stengel und fleiſchige Blätter. ss Körbchen verſchiedenehig (wenn mal gleichehig, dann die röh— rigen Scheibenblütchen gelb, nur bei einzelnen nicht fleiſchigen Senecio- Arten auch purpurn oder rot). Hüllkelchblättchen mehr als 6. Gattung 576 Senecio. 577 Liguläria. 578 Hertia. 2. Hüllkelchblätter mehr oder weniger hoch hinauf becherförmig-verwachſen und auch ſpäter verwachſen bleibend. (Vergl. auch Hertia!) Griffel der Zwitterblütchen ungeteilt oder mit abgeſtutzten pinſelhaarigen Schenkeln. Gattung 579 Othönna. 580 Gamölepis. 581 Euryops. =Il= Staubkölbchen am Grunde geſchwänzt (d. h. an ihrem Grunde mit trockenhäutigem, nicht hohlem Anhängſel) oder (bei Gtg. 597—599) zugeſpitzt. Blätter grund- oder wechſelſtändig. 1. Alle oder nur die Scheibenblütchen regelmäßig-röhrig und nur mit 3Z—5zähnigem Saum. Griffel verſchieden. Pappus ſeltener fehlend. (Inuleae. ) a) Pflanzen 2häuſig. * Bäume oder Sträucher mit Kampfergeruch der geriebenen Blätter. Gattung 582 Tarchonänthus. zn Kräuter oder nur Halbſträucher. Gattung 585 Antennäria. b) Blütenkörbchen verſchiedenehig, d. h. die Randblütchen weiblich oder ungeſchlechtlich, die Scheibenblütchen zwitterig oder männlich, oder die Körbchen einhäuſig (jeltener gleichehig, d. h. alle Blütchen eines Körbchens zwitterig und fruchtbar, dann aber nicht mehrere Einzelkörbchen in einem größeren Körbchen beiſammen). * Weibliche Blütchen fadenförmig (mit kurzgezähntem, unregelmäßig⸗-zerſchlitztem oder zwei— lappigem Saum), oder fehlend und alle Blütchen röhrig-zwitterig. Blütenboden überall oder nur bei den weiblichen Blüten ſpreublätterig. (Vergl. auch Gtg. 590, Helichrysum.) Gattung 584 Ammöbium. 17T Blütenboden ohne Spreublättchen. Die Zwitterblütchen mit Senecioneen - Griffel (der meiſt abgeſtutzt und mit einem endſtändigen Büſchel von Fegehaaren verſehen iſt; anders verteilte Fegehaare nie bis unter die Teilungsſtelle des Griffels herabgehend. Auch einige Inula-Arten und Porphyrostemma haben fadenfönmige Randblütchen, unterſcheiden ſich aber durch den Inuleen-Griffel, Fig. 10. 0 Körbchen entweder 1geſchlechtig (1 häufig), oder mehr weibliche als zwitterige Blütchen im Körbchen vorhanden. Alle Zwitterblütchen unfruchtbar; ihr Griffel ungeteilt oder ſehr kurz-2ſpaltig. Gattung 585 Leontopödium. 586 Anaphalis. Ii, Zwitterblütchen alle oder größtenteils fruchtbar. Gattung 587 Gnaphälium. 00 Körbchen nur mit Zwitterblütchen, oder letztere doch zahlreicher als die weiblichen. Hüll— kelchblättchen meiſt blumenblattartig-gefärbt (keine wahren Zungenblütchen !). Nur der äußere Blütchenkreis eines Körbchens fruchtbar; alle übrigen taub. Gattung 588 Phaenödcoma. * * Ferre a IE’ er Se ae * | € RE * re * eee fa r 0 7 N A ef 3 * TE 1 4 442 Familie 106. Compositae, Korbblütler. O XXII 43. NN Die Zwitterblütchen (Röhrenblütchen) ſämtlich oder faſt ſämtlich fruchtbar. Gattung 589 Roccärdia. 590 Helichrysum. 591 Wäitzia. 592 Calomèéria. zn Weibliche Blütchen (Randblütchen) zungenförmig (Hei Gtg. 588-592 nur ſcheinbare Zungen⸗ blütchen!, bei Gtg. 593 und Gtg. 594 bisweilen röhrig, bei Inula und Porphyrostemma oft faſt fadenförmig.) + Senecioneen-Griffel: die 2 Griffeläſte meiſt abgeſtutzt; ihre Narben randſtändig, an der Spitze nicht zuſammenfließend. Gattung 593 Podölepis [Sealia]. fr Imuleen-Griffel, Fig. 10! Griffelſchenkel ſtumpf; Narben randſtändig, an der Spitze zu⸗ ſammenfließend. 55 0 Blütenboden ohne Spreublättchen. Gattung 594 Inula. 00 Blütenboden mit Spreublättchen oder mit langen Borſten. Gattung 595 Buphthälmum. 596 Odontospermum. Griffel aller Zwitter-(Scheiben-)blütchen oder doch die der inneren ungeteilt. Blütenboden ziemlich flach, ohne Spreublättchen oder Borſten. Pappus fehlend. (Calenduleae.) Gattung 597 Caléndula. 598 Dimorphotheca. c) Blütenkörbchen gleichehig (d. h. alle Blütchen desſelben zwitterig und fruchtbar), in Knäueln bei⸗ ſammen; ſolche Knäuel dann als ein endſtändiges, ſitzendes oder geſtieltes Köpfchen erſcheinend. Gattung 599 Leucöphyta. 2. Strahl-(Rand-)blüthen, wo fie vorhanden find, 2lippig (vergl. auch Gtg. 593, Podolepis!); Scheibenblütchen regelmäßig und tief-dteilig, oder 2lippig. Staubblätter am Grunde langge- chwänzt. Mutisieen- oder Senecioneen-Griffel. (Mutisieae.) a) Randblütchen 1—2lippig Scheibenblütchen röhrig: Gattung Mutisia L., aufrechte oder kletternde Sträucher. Blätter wechſelſtändig, ihre Mittelrippe oder der Blattſtiel oft in eine Ranke verlängert. Z. B. M. speciosa Alt., Strahlblütchen ſchön roſenrot. M. decurrens Cap.; M. ilicifolia Zook., blaß⸗ roſenrot. In den freien Grund des Kalt hauſes auspflanzen. bp) Alle Blütchen röhrig, tief-5lappig oder teilig, mit ſchmalen Zipfeln. Kahle immergrüne Bäume und Sträucher; Blätter ganzrandig. Blüten gelb oder orange. Gattung Augüsta Leandro, z. B. A. grandiflora Leandro (syn. Stifftia chrysantha Mik., Plazia brasiliensis Spr., Mocinia mutisiodes DC.), Braſilien; Pappus glänzend-gelb. Blütchen der Körbchen etwa 5 em lang! Warmhaus. B. Fegehaare an oder unterhalb der Teilungsſtelle des Griffels beginnend und dort in einem beſonders hervorragenden Kranze ſtehend, oder der Griffel an der Teilungsſtelle verdickt oder wenigſtens eine auffällige Abweichung betreffs der Färbung zeigend. Blätter grund- oder wechſelſtändig. 1. Blütenkörbchen mit zungenförmigen Randblütchen (ſiehe Anmerkung!). Staubkölbchen am Grunde mehr oder weniger zugeſpitzt, oberhalb ihres Grundes ihren Staubfäden aufſitzend. (Keine Zungenblütchen haben etwa 15 Berkheya-Arten, die von Gruppe 2 durch nicht geſchwänzte, wenngleich pfeilförmige Staubkölbchen zu unterſcheiden iind.) (Arctotideae.) Anmerkung. Geſucht werden könnte hier Gattung 605, Xeranthemum. Dieſelbe beſitzt zwar keine eigentlichen Zungen⸗ blütchen, wohl aber tragen die Körbchen nicht bloß randſtändige blumenblattartig gefärbte, zungenförmige Hüllkelchblättchen, ſondern bei den „gefüllten“ Gartenſorten nur ſolche und zudem in Zungen umgewandelte Röhrenblütchen der Scheibe; iſt aber wie * Car- lina acaulis L. ſchon durch ihre papierartigen, gefärbten Hüllkelchblättchen verſchieden. a) Hüllkelchblättchen frei und wenigſtens die inneren an der Spitze breit trockenhäutig. * Blütenboden mit Spreublättchen. Kahle oder flaumhaarige Kräuter. Gattung 600 Ursinia. ze Blütenboden ohne Spreublättchen, wennſchon auch hier und da ſpreuborſtig. Filzige Kräuter. Gattung 601 Arctötis. 602 Venidium. p) Hüllkelchblättchen am Grunde verwachſen oder verbunden, an der Spitze ſtark zugeſpitzt, dornig oder ſeltener blattartig verbreitert. * Blätter unbewehrt. Grübchen des Blütenbodens kurz. Gattung 603 Gazänia. n Blätter dornig⸗gezähnt oder ſteif; auch der Hüllkelch dornig. Blütenboden-Feldchen tief, meiſt die Früchtchen umſchließend, ihre Ränder gezähnt oder franſig [bei B. (Stephanocoma) cardu- odes Less. lang-ſtachelborſtig: Gattung Berkheya Zhrh., Blüten gelb, Pappusſchüppchen zu⸗ geſpitzt bis grannig (3. B. B. grandiflora Willd.); in Untergattung Stoboea ſtets ſtumpf, z. B. B. purpurea, Blüten ſchön purpurn, bei f. alba weiß. 2. Blütenkörbchen ohne echte zungenförmige Randblütchen. Staubkölbchen am Grunde meiſt geſchwänzt. Griffelſchenkel oft äußerſt kurz. (Cynareae.) a) Zahlreiche 1blütige, je von kleinen Hüllkelchſchuppen geſtützte Blütenkörbchen zuſammengedrängt auf einem gemeinſamen meiſt kugeligen Blütenboden, und ſo das Ganze einen anſehnlichen Sammelkopf oder einen Sammelkorb darſtellend. Gattung 604 Echinops. b) ee einfach, d. h. nur Blütchen und nicht kleine Einzel-Körbchen tragend. * Anheftungsfläche der Früchtchen am Grunde wagerecht, d. h. unten am Früchtchen * deutlich ſchiefſeitig oder einſeitig⸗ſchräg verlaufend. Staubfäden kahl oder zu einer Scheide verwachſen; Blütenboden borſtig oder ſpreu— blätterig, aber nicht tief-bienenwabenförmig. 0 Pappusblättchen J reihig (bei Gtg. Carlina zudem federborſtig). Gattung 605 Xeränthemum. 00 Pappusſchüppchen mehrreihig (bei Saussurea 1—2reihig). Staubfäden frei. Gattung 606 Saussürea. 607 Iurinea. 608 Ärctium. Staubfäden zu einer Scheide verwachſen. Gattung 609 Silybum. Staubfäden papilldös-behaart oder drüſig, ftet3 frei. [Siehe auch Silybum, welches bisweilen papillöſe Staubfäden hat, aber durch die Staubblätterſcheide (alſo keine freien Fäden) verſchieden 1jt.] Pappusborſten ſamt dem Ring, welchem ſie eingefügt ſind, abfallend. A RE — icht der Gattungen Nr. 589 bis 626. Gtg. 511. Vernönia u. Gtg. 512. Stokésia. Fr. 1591. 443 0 Blütenboden dichtborſtig, nicht tief-wabenzellig. f Gattung 610 Cärduus. 611 Cirsium. 612 Cynara. 00 Blütenboden fleiſchig, tief-wabenförmig. Gattung 615 Onopördon. zn Anheftungsfläche ([Feldchenp am Grunde der Früchtchen deutlich-ſchief, einſeitig-ſchräg. (Bei⸗ ſpiel: Kornblumenſamen!) 7 Hüllkelch am Grunde nicht von beſonderen Stützblättern umgeben. Gattung 614 Serrätula. 615 Centaurea. 616 Rhapönticum. 617 Amberboa. ‚7 Hüllfelch von blattartigen dornig-gezähnten Stützblättern umgeben. Gattung 618 Cärthamus. Abteilung II. Pflanzen mit Milchſaft. (Cichoriaceae.) (Alle Blütchen zungenförmig und alle oder größtenteils fruchtbar. Meiſt Vernonieen-Griffel!) A. Diſtelartige Pflanzen. Hüllkelchblätter und Laubblätter dornig. Blütenboden mit Spreublättchen. Gattung 619 Scölymus. | B. Pflanzen nicht diſtelartig-dornig. Blätter grund- oder wechſelſtändig. 1. Pappus ſpreublätterig (nicht borſtenförmig, bisweilen aber mit Borſten untermiſcht). b Gattung 620 Catanänche. 621 Tolpis. 2. Pappus borſtenförmig, einfach (nicht federig). a) Früchtchen faſt ſtielrund, ſeltener eckig, nicht zuſammengedrückt. Gattung 622 Crepis. 625 Hieracium. b) Früchtchen zuſammengedrückt oder flach. Gattung 624 Lactüca. 625 Mulgedium. 3. Pappus federig. Gattung 626 Tragopögon. Gattung 511. Vernönia Schreb, Vernonie, O XXII 43 (nach dem Botaniker und Reiſenden in Nordamerika William Vernon benannt). Blütenkörbchen endſtändig, einzeln oder häufiger trugdoldig⸗riſpiggeſtellt, oder an blühenden, beblätterten Zweigen achſelſtändig. Blütenboden ziemlich flach, glatt oder etwas grubig, zuweilen mit bewimperten oder etwas zerſchlitzten Rändern der Gruben. Blüten röhrig Staubkölbchen am Grunde pfeilförmig, die Zipfel ſpitz oder ſtumpflich. Pappusborſten mehrreihig, ſtehenbleibend, die äußeren in der Regel kürzer. Sträucher oder oft hohe Kräuter. Blätter wechſelſtändig (bei 2 braſilianiſchen Arten gegenſtändig), wehrlos, ganz oder gezähnt, geſtielt oder ſitzend, nicht herab— laufen d. Blüten purpurn, rot, blau, ſeltener weiß. — 450 Arten, in Amerika, Afrika und Aſien. 1594. Vernönia noveboracensis Wild. (syn. ſpitz oder zugeſpitzt, und einige derſelben mit pfriem- V. praealta Less., nicht Willd., nicht DC.; Serratula lichen oder fadenförmigen Spitzen]. Früchtchen kahl noveboracensis L., Aster giganteus Hort.); New- oder in der Jugend ſchwach-behaart, drüſig, kürzer porker Vernonie. Nordamerika, an feuchten Orten, als der Pappus. Blüten dunkelpurpur rot, ſelten Uferrändern ꝛc. Staude 1—2½ m hoch. Blüte- heller oder blaßrot. — V. Baldwinii Torr. (syn. V. zeit: Auguſt, September. — Die Stengel geſtreift, sphaeroidea NIt.), Stengel und die lanzettlichen ſchwach-weich⸗ Blätter filzig-weichhaarig. Hüllkelch faſt kugelig; ſeine haarig [bei f. angedrückten Blättchen durch die ſehr kurzen, zurück— tomentosa ZU. gekrümmten, zugeſpitzten Spitzen ſparrig. — V. fa- (syn. Chryso- sciculata Michæ. (syn. V. altissima Less., V. prae- coma tomen- alta DC., V. corymbosa Schmeinitz), Nordamerika. tosa Walt.) Blätter ſchmal⸗lanzettlich, ſelten ziemlich breit-lanzettlich ſind Stengel, und 5—20 cm lang, beiderends ſpitz- zulaufend und Blattunter⸗ ſpitz, feingeſägt, unterſeits bisweilen punktiert, oft etwas ſeite und Trug⸗ geſtielt. Hüllblättchen viel kürzer als der Pappus, die dolden filzig]. äußerſten ſpitz oder mit Weichſpitze, die übrigen ſtumpf Blätter lanzett⸗ und ohne Weichſpitze (bei f. altissima Nutt., mit lich oder ellip- kleineren Blütenkörbchen, bisweilen ziemlich ſpitzen Hüll⸗ tiſch⸗lanzett⸗ blättchen). Reife Früchtchen kahl und meiſt von lich, ſcharfge- der Länge des Pappus. Blüten glänzend-pur⸗ MN 8 ſägt, beider pur rot, bei f. glabra faſt weiß. 5 ends ſpitz, oft Verwendung. Dieſe Vernonien gehören zu den 3 2 geſtielt, ober⸗ höchſten ſchönblühenden Stauden und ſind durch ihre ſeits kahl oder Geſtalt, wie durch ihre ſchönen Blütenbüſchel für etwas rauh. große Ziergärten und Anlagen ſehr zu em— Trugdolde pfehlen. Kultur. Lockerer, kräftiger, wenn möglich etwas gedrungen, mit zahlreichen, 20—30blütigen ſandig-lehmiger Boden, nicht ſehr trockener, aber Blütenkörbchen. Hüllkelch halbkugelig-glockig; feine | etwas ſonniger und warmer Standort! Vermehrung Blättchen eirund, kürzer als der Pappus, meiſt in durch Teilung und Grundſproſſe. Anzucht aus ein pfriemliches oder fadenförmiges gebogenes An- Samen. Ausſaat im Mai, Juni auf ein etwas ſchattiges hängſel verlängert, bräunlichpurpurn, mit ſpinnwebe- und feuchtes Saatbeet. — Keimkraft der Samen artigen Haaren bewimpert [bei f. praealta Willd., 2—3 Jahre. Bei uns geerntete Samen ſelten keimfähig. nicht DC. (syn. Serratula praealta und S. glauca L.) Gattung 512. Stokésia L’Herit., Stofefie, = XXII 43 (nach dem Arzt Will. Stokes in Dublin oder nach Dr. Jon. Stokes benannt). Körbchen groß, an den Zweig-Enden, geſtielt. Hüllkelch kugelig, die äußeren Hüllblätter laubblattartig, lanzettlich, am Grunde dornig-bewimpert. Blütenkörbchen mehr als Sblütig. Blüten in der Mitte des Körbchens regelmäßig, die Zipfel nach dem Rande zu allmählich immer mehr nach außen gerichtet und ver⸗ längert; die Randblüten mit breiter, 5ſpaltiger Zunge. Blütenboden nackt (d. h. ohne Spreublättchen). Staubkölbchen am 444 Familie 106. Compositae, Korbblütler. O XXII 43. Grunde ſehr kurz pfeilförmig. Frucht 3—4 kantig, geſtutzt; Pappus aus 4—5 ſchmalen, leicht abfallenden Schüppchen beſtehend. Aufrechte, im oberen Teile wollige Staude, 30-60 cm hoch. Blätter ganzrandig oder am Grunde dornig-bewimpert. Blüten purpurblau; Blütenkörbchen bis 10 em breit. — Einzige Art: St. laevis Voss (syn. St. cyanea L’Herit., Centaurea ameri- cana Hook., nicht Nutt.; Carthamus laevis Hill, C. carolinianus Michx., Cartesia centaureodes Cass.), Süd⸗Carolina. Juli bis Oktober. wegen alle Beachtung; iſt mehr Topfpflanze. Kultur. zerſtreut auf Rabatten. ſtopfen und im April, Mai auspflanzen. Blütezeit: Iſt nicht von hervorragender Schönheit, verdient aber ihrer großen, eigenartig⸗gefärbten Blütenkörbchen In ſüdlichen milden Gegenden dauert ſie unter trockener Laubdecke im Freien aus. Die Pflanze verträgt ziemliche Bodentrocknis und gedeiht in lockerem, ſandigem Gartenboden an ſonniger Stelle, Vermehrung durch Grundſproſſe oder durch Wurzelſchnittlinge, die man gewöhnlich im September ſchneidet und unter Glas überwintert oder ſie im zeitigen Frühling im kalten Miſtbeetkaſten zur Bewurzelung bringt. Ausſaat am beſten bald nach der Samenreife in moorige Heideerde. | Anzucht aus Samen. Überwinterung im Kalthaus; die Pflänzchen rechtzeitig ver⸗ Gattung 513. Agératum L., Leberbalſam, G = XXII 43 (griechiſch: ageratos — nicht alternd, ewig jung; lange Blütendauer). Hüllkelch glockig, mit mehr als 6 zwei- bis dreireihigen (ſelten 1reihigen) linealiſchen, ziemlich Blütenboden nackt, ſelten ſpreublätterig. Früchtchen meiſt 5kantig; der Pappus kurz⸗abgeſtutzt oder ſpitz oder begrannt, in einem Kreiſe ſtehend: bald als Doldentrauben oder in Riſpen. gleichlangen Blättchen. Grunde ſtumpf. Körbchen vielblütig, klein bis ziemlich groß, in dichten Blütchen alle röhrig. Staubkölbchen mit Anhängſel, am 5 freie oder in einen 5zähnigen Becher verwachſene, bald als 10—20 ſchmale, ungleichlange, zum Teil fait borſtenförmige Schüppchen. Aufrechte, äſtige Kräuter oder Sträucher. roſenrot — 30 Arten, in Nord- und Südamerika. Blütenboden der Blütenkörbchen nackt, d. h. Blätter alle gegen- oder die oberen wechſelſtändig. ohne Spreublättchen. Blüten blau, purpurn oder weiß, ſelten Nur bei A. echiodes Schultz Bip. (syn. Isocarpha echiodes Less) der Blütenboden kegelförmig und mit zugeſpitzten Spreublättchen bekleidet. A. Pappus auf den Früchtchen zu einem abgeſtutzten oder gezähnten oder begrannten Becher (Krönchen) verwachſen, der, wenn abgeſtutzt, bisweilen ſo kurz iſt, daß er nur unter einer ſtarken Lupe erkennbar iſt. jährig kultiviert B. Pappus als deutliche, getre nn te, meiſt bewimperte, ſpitze oder begrannte Schüppchen dem Auge erkennbar. 1) Pflanzen ausgeſprochen ein jährig 2) Pflanzen ſtaudig-halbſtrauchig, aber auch als einjährige kultivierbar 1595. Ageratum corymbösum Zucc. (syn. A. coelestinum Sims, Coelestina coerulea Cass., C. corymbosa DC., C ageratodes H. B. et Kih., Phala- craea coelestina Agl., Sparganophorus ageratodes Lag.), Doldentraubiger Teberbalſam. Gebirge Mexikos. Einjährig bis halbſtrauchig, 40-90 cm hoch. Blütezeit: Juni-Juli bis Herbſt. — Pflanze aufrecht, veräſtelt; die Stengel flaumhaarig, mit pulverig⸗ſchärflicher Bekleidung oder faſt kahl. Blätter geſtielt, eirund, eirund-länglich oder faſt herzförmig— eirund, ſpitz oder zugeſpitzt. Kronröhre außen behaart oder drüſig. Pappus als ein gezähntes oder nur unter Vergrößerung erkennbares Näpfchen (Tafel 28, 112 3). — 3 Abarten: a) normale (syn. Coelestina coerulea Cass.), Stengel ziemlich kahl. Blätter eirund, zugeſpitzt, beider ſeits etwas ſchärflich. Kronröhre außen drüſig. Pappus näpfchenförmig, ungleichgezähnt, zwei Zähne länger und ſpitz. b) Humböldtii (syn. Coelestina ageratodes H. B. et Kth.), Stengel puderig - jchärflich - befleidet. Blätter eirund⸗länglich oder bei f. latifolium breit- eirund, zugeſpitzt, beiderſeits ſcharf. Kronröhre außen behaart. Pappus näpfchenförmig, ſtumpf-⸗ gezähnt. c) Regelii (syn. Phalacraea coelestina Agl.), Stengel weichhaarig-zottig. Blätter faſt herzförmig— eirund. Hüllkelchblättchen ziemlich gleichlang, linealiſch— lanzettlich, ſehr ſpitz. Kronröhre außen am Grunde behaart. Pappus ſcheinbar fehlend, unter dem Ver— größerungsglas aber als ein kurzer Rand. Verwendung. Art und Abarten können gleich den folgenden Arten als einjährige Pflanzen kultiviert werden. Abart Regelii hat vor Abart Humboldtii den Vorzug, daß ihre Blütenkörbchen größer und ſchön himmelblau ſind, auch viel frühzeitiger erſcheinen und bis tief in den Winter hinein blühen. Als kleine Pflänzchen überwintert, im Mai ausgepflanzt, bilden ſie 60 —90 em hohe Büſche, die von Juni ab blühen. 1596. Agératum brachystephanum ARgl., Kurzkranz-⸗Leberbalſam. Caraccas. Einjährig, bis 80 em hoch. Blütezeit: Sommer bis Spätherbſt. — Pflanze kurzhaarig, ſehr äſtig. Blätter geſtielt, eirund oder breit-eirund, gezähnt, am Grunde keil— Pflanzen halbſtrauchig, aber oft als ein⸗ A. corymbosum. 1595. A. brachystephanum. 1596. A. conyzodes (Tafel 28). 1597. A. mexicanum (Tafel 28). 1598. förmig, an der Spitze ſtumpflich. Blütenkörbchen doldentraubig- angeordnet, ſchön himmelblau. Pappusſchüppchen 8—10, ſelten nur 6, kurz, meiſt ungleich, eirund- lanzettlich, kammförmig-be⸗ wimpert, bald begrannt, bald nur ſpitz, aber immer bedeutend kürzer als die Blumenkrone. | 1597. Ageratum conyzödes L., Tafel 28, 112 (syn. A. odoratum r., A. cordifolium Rob., Phalacraea coelestina mancher Gärten !), Gemeiner TCeberbalſam. In allen tropiſchen Ländern als Un⸗ kraut. Einjährig, 20—60 em hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Pflanze mit Pfahlwurzel. Stengel äſtig und wie die ganze Pflanze mehr oder weniger behaart; Veräſtelung meiſt mehr pyramidaliſch. Blätter in Form ziemlich veränderlich, oval, eirund, rautenförmig oder ſeltener herzförmig, geferbt-gezähnt, ziemlich langgeſtielt. Blütenkörbchen klein, etwa 4—8 mm breit, an den Enden der Zweige zu kleinen Doldentrauben geordnet, insgeſamt aber eine mehr oder weniger verzweigte Riſpe darſtellend. Pappusſchüppchen 5, entweder pfriemlich-borſtenförmig, an ihrem verbreiterten Grunde etwas geſägt, faſt ſo lang als das Früchtchen, oder ihre Grannen ſo lang als die Blumenkrone; bei f. muticum Griseb. pr. sp. Schüppchen meiſt alle lanzettlich, ſtumpflich, bewimpert und nur von ½— / Früchtchenlänge. Der Gemeine Leberbalſam hat kleine und weniger ſchön gefärbte Blütenkörbchen als die übrigen Arten, iſt aber ſehr genügſam. 1598. Agératum mexicänum Sims, Tafel 28, 112 (syn. A. coeruleum Desf. und hort.; A. suffru- ticosum Rgl., A. coelestinum Hort.“, nicht Sims!; Phalacraea coelestina hort. nonn., nicht Kgl.“), Mexikaniſcher Ceberbalſam. Mexiko, Peru. Halb- ſtrauchig, 20 em bis 1 m hoch werdend. Blüte— zeit: faſt zu jeder Jahreszeit; Hauptblütezeit: Sommer und Herbſt. — Pflanze mehrjährig, am Grunde auch nichtblühende Sproſſe treibend, in Geſtalt, Blattform und Behaarung ſehr veränderlich. Die Stengel (oder Hauptäſte) ſind am häufigſten einfach und nur im oberen Teile einige Aſte treibend, die dann zuſammen mit dem Hauptaſteine Dolden⸗ traube darſtellen, jo zwar, daß die Seitenäſte ihre Doldentrauben entweder mit derjenigen des Haupt- aſtes in gleicher Höhetragen oder den Hauptaſt noch überragen. Blätter meiſt herzförmig bis eirund, ſtumpflich und gekerbt, oder rautenförmig⸗ eirund mit abgeſtutztem, verſchmälertem Grunde, meiſt gezähnt und vorn ſpitz oder zugeſpitzt, oder drittens eirund⸗lanzettlich und gezähnt. Doldentrauben und Blütenkörbchen größer als bei A. conyzodes. Griffel- äſte der Blütchen länger, faſt noch einmal ſolang. Pappusſchüppchen 5, ſelten 6 oder mehr, frei, gezähnt oder bewimpert, begrannt. Blüten bei der Stamm⸗ form himmelblau oder graulichblau. Verwendung. Man hat das A. mexicanum beſonders ſchätzen gelernt und in Höhe und Blüten- farbe abweichende Sorten gezüchtet. 3 Abarten: a) majus, Hoher M. L., Pflanzen aufrecht, 40—120 cm hoch, mit 97 folgenden Sorten: f. coeruleum, Blüten himmelblau bis etwas graublau; f. Housto- nianum Fort., ſcheinend nur durch etwas üppigere laubung und etwas größere Blüten ver- und Wuchs etwas ver— an⸗ Be⸗ ſchieden und in Höhe | neägnderlich; k. albiflo- Mexikaniſcher Leberbalſam. rum, Blüten weiß; f. Lasseauxii Carr. pr. Sp., Pflanze von üppigem | Wuchs; Blüten roſaviolett bis roſenrot, in der etwas veränderlich. b) Wendländii (syn. A. Wendlandii compactum hort., A. coeruleum nanum gert., Phalacraea coe- lestina nana ort.); Wendlands M. L., Pflanzen aufrecht oder mit aufſteigenden Stengeln ausgebreitet, 20—40 cm hoch. Blüten himmelblau, bei f. album (Syn. f. albiflorum nanum Fort.) weiß; Form „Im— perial dwarf“, niedrig, blau, giebt den Übergang zu Gattung 513. Ageratum und Gattung 514. Stevia. Nr. 15951600. 445 blau; „Malverne Beauty“, graublau, ſehr dauerhaft; „Louise Bonnet“, ſchön weiß; die beſte weiße Sorte für Gruppen; „Snowflake“, weiß, reichblühend; „Perle blanche“, weiß. — Eine neue Sorte f. luteum hat von allen abweichend hellgelbe Blüten. Verwendung. Es ſind ganz ausgezeichnete Zierpflanzen, von denen ſich ſowohl ganze Gruppen, als auch ſehr ſchöne Einfaſſungen herſtellen laſſen. Die niedrigen finden zu Blumenteppichen ausgedehnte Verwendung. Auch als Topfpflanzen für den Herbit- flor ſind ſie wertvoll. Die Blüten bewahren ſehr lange ihre Farbe und eignen ſich vortrefflich als Werkſtoff für Bouquets. Will man recht gleich- mäßige Gruppen und Einfaſſungen haben, ſo ver— mehrt man die gewünſchte Sorte durch Stecklinge, weil Sämlinge ſtets in Höhe, Form und Blütenfarbe veränderlich ſind. Kultur in allerlei gutem Garten— Ageratum mexicanum „Imperial dwarf“. oder Ackerboden, der genügend locker und kräftig iſt. Im Bedarfsfalle iſt dem Boden Miſterde beizumiſchen. Stecklinge, im Frühling im Glashauſe und halbwarm oder im Sommer im kalten Miſtbeete unter Glas, c) nanum, Zwergiger M. L., Pflanzen ſehr ſtämmig und gedrungen, aufrecht, nur bis 15 em hoch, ſelten etwas höher, ſehr reichblühend. Sorten ſind: „Cupid“, nur 8—10 cm hoch, blau; „Cannel's dwarf“, himmelblau, ſehr ſchön; „Little Dorrit“, dunkelblau; „Swanley blue“, blau, größere Blüten— körbchen; „Johanna Pfitzer“, ſchön hellblau; „M. Deélaux“, ſehr ſchön weißlichroſa; Kurtz“, ſilberigblau; „Kind von Dresden“, nur 6 bis 8 em hoch, azurblau; „Perle bleue“, blauviolett; „Duke of Albany“, nicht über 15 cm hoch, violett— „Elisabeth wachſen leicht. Anzucht aus Samen. Ausſaat ent- weder im März, April in ein lauwarmes Miftbeet oder in Käſtchen, oder Anfang April ins kalte Miſt— beet unter Glas und bei kaltem Wetter nachts mit Strohdecken ſchützen. Die Sämlinge in Käſtchen oder ins Miſtbeet verſtopfen und im Mai mit 20—30 cm Abſtand auspflanzen. Bei Ausſaat im Auguſt-Sep⸗ tember, in welchem Falle Überwinterung in Töpfen im Kalthauſe oder hellen Zimmer und bei + 5 bis 10 . ſtattfindet, erhält man kräftigere und früherblühende . Pflanzen, die in der Jugend gelegentlich eingeſtutzt und ſo buſchig gezogen werden. Altere Topfpflanzen werden als Kalthauspflanzen behandelt. Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 514. Stévia Cav., Stevie, O XXII 43 (nach dem ſpaniſchen Profeſſor Eſteve [16. Jahrhundert! benannt). Körbchen meift 5- (zuweilen nur 3—4-) blütig, dicht dolden— traubig oder unregelmäßig-riſpig geſtellt. Blättchen. begrannt oder zum Teil oder alle in Grannen auslaufend. oft Zfach⸗genervt und geſägt, oder 3 ſchnittig, oder ganzrandig. Hüllkelch cylindriſch, mit nur 5—6 ſch Blütchen alle röhrig, mit kaum erweitertem Saum. Staubkölbchen mit Anhängſel, am Grunde ſtum pf. Früchtchen lang und ſchmal, 4—5 kantig, zuweilen noch mit 1—2 Nebenrippen. Kräuter oder Halbſträucher. malen, durchſchnittlich etwa 1 cm langen Pappusſchüppchen 2 bis viele, frei oder verwachſen, ſämtlich un— Blätter gegen- oder die oberen wechſelſtändig, Blüten weiß oder purpurn. — 100 Arten, im wärmeren Amerika. Stauden, 40—100 em hoch. Schüppchen des Pappus (Samenkrone) der Einzelblütchen begrannt. 1599. Stévia purpurea Pers. (syn. S. Eupa- toria Bot. Reg., nicht Willd.“), Purpur Stevie. Mexiko. Staude, 40—60 em hoch. Blütezeit: Juli bis Oktober; als Topfpflanze auch früher oder ſpäter. — Stengel krautig, aufrecht, ſeidig-weichhaarig, ſtark veräſtelt. Blätter lanzettlich, die unteren verkehrt— eirund, rinnenförmig, in den Blattſtiel verſchmälert, dreifach-genervt, an der Spitze gezähnelt, mit ſchwach würzigem Geruch. Blütenkörbchen in ziemlich dichten Doldentrauben. Hüllkelch kaum flaumig, blaßgrün. Blütchen roſenrotpurpurn, außen etwas flaumig. 1600. Stevia Eupatöria Milld., auch Bot. Mag. (syn. S. hyssopifolia Cav., S. punctata Hers., Ageratum punctatum Ort., nicht Jacq.; Mustelia 446 Familie 106. Compositae, Korbblüffer. O XXII 43. Eupatoria Spr.), Waſſerdoſt Stevie. Mexiko. nervig, oberſeits kahl und klebrig, auch die Pappus⸗ Staude. Blütezeit: Juli bis Oktober. — Pflanze grannen dreizählig]. Blütenkörbchen in gleichhohen krautig, etwas weitſchweifig, ziemlich kahl, äſtig. Doldentrauben. Hüllkelch und Blütchen drüſig und Blätter lanzettlich, kaum in einen Blattſtiel verſchmälert, flaumig. Pappusſchüppchen kurz, hier und da 1—2⸗ faſt ſitzend, dreinervig, im oberen Teile undeutlich- | grannig. Blüten weiß. — geſägt. Blüten in gleihhohen ziemlich lockeren Dolden— Verwendung. Starke, d. h. kräftig ernährte trauben. Blumenkrone doppelt jo lang als der Hüll⸗ Pflanzen find zerſtreut auf Rabatten, wie auch auf kelch; ihre Röhre fleiſchfarben, ihr Saum außen hell⸗ Gruppen von guter Wirkung; dazu fällt ins Gewicht, purpurn, innen weiß. Pappus als Schüppchen und meiſt daß ſie im Spätſommer und Herbſt blühen, als Topf⸗ 2—4grannig. Früchtchen kahl. — S. serrata Cav. pflanzen auch noch im November, und ihre dauer⸗ (syn. Ageratum punctatum Jacq.!, nicht Ort.), haften zierlichen Blumen für Bouquets ſehr brauch⸗ Stengel aufrecht, äſtig, weichhaarig. Blätter meiſt bar ſind. Leider gehen die Pflanzen in unſerem wechſelſtändig, faſt büſchelig beiſammen, linealiſch⸗ Klima durch Froſt und Näſſe häufig zu Grunde, wes⸗ lanzettlich, ziemlich kahl, geſägt, am Grunde ganz- halb entweder froſtfreie Überwinterung oder Früh⸗ randig und in den Blattſtiel verſchmälert. Ausſaat im März-April ins lauwarme Miſtbeet er⸗ 1601. Stevia ivaefölia MWilld. Ivablätterige forderlich iſt, und dann als einjährig kultivieren. Kultur Stevie. Mexiko. Staude, 40—60 em hoch. Blüte- in jedem kräftigen Boden, der nicht reichlich trocken zeit: Juli bis Oktober. — Stengel krautig, aufrecht, iſt. Vermehrung durch Teilung. Anzucht aus kurzhaarig-zottig, oben doldentraubig- verzweigt. Samen. Ausſaat kann im Frühling oder Sommer Blätter lanzettlich, in den Blattſtiel verſchmälert, an erfolgen; im Sommer nach Bedarf bewäſſern. Pflanzen⸗ der Spitze geſägt, dreifach-nervig [bei k. bogotensis | abſtand 40—50 cm. — Keimkraft der Samen DC. (syn. S. ivaefolia H. B. et Kth.) nicht dreifadh- | 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 515. Eupatörium L., Waſſerdoſt, O. XXII 43 (Mithridates Eupator, König von Pontus, 7 64 v. Chr.). Körbchen klein bis ziemlich groß, wenig- oder häufiger vielblütig (bei 1 Art nur Iblütig). Hüllkelch länglich, eiförmig, glockig oder halbkugelig; die Blättchen wenig- oder vielreihig, die äußeren ſtufenweiſe kleiner oder alle faſt gleich. Blütenboden nackt, nur bei 7 Arten [Hebeclinium] behaart. Blütchen alle röhrig. Staub⸗ kölbchen mit Anhängſel, am Grunde ſtumpf, ganz. Früchtchen 5edig, an der Spitze geſtutzt; mit bleibendem, borſtenförmigem Pappus; Borſten mehr oder weniger rauh (aber nicht federig), faſt immer reihig, frei oder am Grunde ſchwach zuſammen⸗ hängend. Kräuter oder Sträucher. Blätter gegen- oder quirlſtändig, ſeltener abwechſelnd, ganz oder gezähnt (ſelten geſchlitzt oder fingerig). Blüten purpurn, rot, blau oder weiß. — 400 Arten, in Amerika, nur 4 in Europa und Aſien, 2 im tropiſchen Afrika. A. Echte Stauden. 1. Hüllkelchblättchen 8—20, ziemlich gleichlang, nur 1—2reihig (oder Lreihig und darunter einige kurze äußere Schuppen). Blüten⸗ m pen e Blütenboden flach, nackt. [Bei E. coelestinum auch an die 30 Hüllkelchblättchen und 30—60 Blütchen in den Körbchen. a) Blätter geſtielt, 3- bis mehrteilig JJ %%% anna 602% b) Blätter einfach. 1 r ITTT * Blüten weiß, Blütenboden fla, 1 DENRSER SER NE SER oe 5 Z. e 1603. . aromatıcum. 1604. * Blüten purpurn oder himmelblau. Blütenboden flach oder kegelförmig .. E. incarnatum. 1605. 2. Hüllkelchblättchen zahlreich, gefärbt, dachziegelig-mehrreihig, die unterſten am kürzeſten. Blütenkörbchen 5—10blütig. Blütenboden kahl, flach, nicht kegelförmig. Blätter groß, meiſt quirlſtän dig. E. purpureum. 1606. B. Halbſträucher oder Sträucher. (Gewächshauspflanzen.) . 1. Blüten weiß, ſelten roſaweiß. Hüllkelchblättchen ziemlich gleichlang, 1—2 reihig, nicht dachziegelig. Blütenboden kahl. a) Blütenkörbchen 20 — 70 blütig . %% ⁵] . U ]]ß E. Haageanum (Tafel 88). 1608. ee Te Hu AZUSTRNUIN. (f. Weinmannianum, Tafel 88). 1609. E. vernale. 1610, E. riparium. 1611, 2. Blüten rot, purpurn, violett oder blau. Blütenboden diht=-behaart . -. » . 2 en nen. 2. Janthinum. 1612. E. megalophyllum. 1613. E. atrorubens. 1614. 1602. * Eupatörium cannäbinum L., Tafel Man begreift ſchwer, wie man dieſe Staude, welcher 29, 113 (syn. E. Lindleyanum F. v. Muell.), Ge- wir an ihren natürlichen Standorten ſo gerne begegnen, meiner oder Hanf-Waſſerdoſt (Kunigundenkraut; k. und die früher gar nicht ſelten in die Gärten verpflanzt Herbe de Ste. OCunegonde; e. Water-hemp, Sweet- wurde, jo ganz und gar hat vergeſſen können! mandlin). Europa, Auſtralien; auf feuchten Wieſen, an 1603. Eupatörium ageratödes L. (syn. E. Gräben de. Staude, 75—200 em hoch. Blütezeit: urticifolium Micha, Rehb., nicht L.; E. ceanothi- Juli bis September. — Stengel ſteif aufrecht, 4 kantig, folium 0, Ageratum altissimum IL. spec.), &eber- ſcharf; Blätter geſtielt, 3- bis mehrteilig, mit lanzett⸗ balſamartiger Waſſerdoſt. Nordamerika. Staude, lichen, langgeſpitzten, am Grunde verſchmälerten, regel- 60—150 em hoch. Blütezeit: Auguſt, September. mäßig ⸗geſägten, weichhaarigen Zipfeln (Blättchen). — Pflanze faſt ganz kahl, oben etwas filzig, zart⸗grün. Blütenkörbchen in dichten Ebenſträußen (Doldentrauben), Die Stengel ſind äſtig, rötlich-angelaufen. Blätter meiſt 5—6 blütig, etwas nach Honig duftend, blaß⸗ | gegenftändig, langgeſtielt, einfach, breit⸗eirund bis drei⸗ purpurn, bei f. albiflorum weiß. Hüllkelchblättchen eckig, bisweilen ſchwach⸗herzförmig, zugeſpitzt, dreifach⸗ ungefähr 10. genervt, grob- und ſcharfgeſägt. Blütenkörbchen in Verwendung vorzugsweiſe in Parkgärten zuſammengeſetzten Doldentrauben, 12—20blütig. Hüll⸗ und Anlagen, wo man über etwas feuchte oder doch kelchblättchen ungefähr 12—14, gleichlang, einreihig, friſche Stellen, ſonnig oder etwas ſchattig, zu verfügen ſchmallanzettlich, an den Spitzen trockenhäutig und hat. Stärkere Pflanzen nehmen ſich dort ſowohl in ziemlich ſtumpf, ſchwach-flaumig und bewimpert. Einzelſtellung, als auch truppweiſe vorzüglich aus. Blumenkrone unten verengert, oben glockig, länger als b) Blütenkörbchen 6—15 blütig, bei E. riparium 1020 blütig o der Pappus. Früchtchen kahl. Blüten reinweiß, ſehr zahlreich, etwas jcharf-duftend. Die zierlichen Blüten geben einen vortrefflichen Werkſtoff für Bouquets! — 1604. Eupatörium aromäticum Z., Würziger Waſſerdoſt. Nordamerika. Staude, bis 1 m hoch. Blütezeit: Ende Auguſt bis Oktober. — Pflanze ziemlich kahl, einfach oder gegen die Spitze hin locker⸗ doldentraubig⸗verzweigt. Blätter gegenſtändig, kurz- geſtielt bis faſt ſitzend, eirund, faſt herzförmig oder eirund⸗länglich, ziemlich ſpitz oder ſtumpf, ſelten zu— geſpitzt, drei⸗ oder dreifachnervig, ziemlich dick und feſt, meiſt ſchärflich⸗flaumig, ziemlich ſtumpfgezähnt-geſägt. Doldentrauben locker, etwas riſpig-angeordnet. Blüten- körbchen 8— 20 blütig, gewöhnlich 12— 15 blütig. Hüll- 5 kelchblättchen i 10-14, linea⸗ faſt gleichlang, mit ſchwach— trockenhäutigen und ſtumpfen Spitzen. Blu- menkrone den Pappus meiſt etwas über⸗ 95 ragend. — Nur s in Höhe und Blattgröße und Zahl der Blüt⸗ DANN _ chen vonein⸗ S ander etwas Waſſerdoſt. abweichende Formen ſind: E. cordatum Walt. (syn. E. melissodes Willd.) und E. ceanothifolium Muehl. Sehr ſchön! Blüten für die Bouquetbin— derei und für Vaſen wertvoll. Kultur in jedem leidlich guten Gartenboden. 1605. Eupatörium incarnätum Walt., Fleiſch- roter Waſſerdoſt. Carolina, auf fettem, humoſem Boden. Staude, 60—90 em hoch. Blütezeit: September bis November. — Stengel ſtielrund, zuletzt niedergeſtreckt und zahlreiche Zweige treibend, puderig- flaumig. Blätter 21/,—5 em lang, häutig, auf ſchlanken Stielen, dreieckig, am Grunde Z nervig, abgeſtutzt oder Würziger faſt herzförmig, vorn ſpitz- zulaufend oder zugeſpitzt, ſtumpf⸗ und grobgezähnt. riſpig. chen 15—20, ziemlich gleichlang, halbwegs zweireihig, pfriemlich⸗linealiſch, ſpitz, zweinervig. Doldentrauben klein, oft röhrige Blumenkrone. Früchtchen kahl. Doldentrauben. Hüllkelchblättchen gegen 30, zwei- bis dreireihig, faſt pfriemlich. Blütenboden kegel— förmig. Früchtchen mit Harzkügelchen behaftet oder fait kahl. Blüten lebhaft-blau oder hellbäulich— purpurn, wohlriechend. | Verwendung und Kultur. Beide ſind ſchöne Herbſtblüher, die als Topfpflanzen auch noch im Spätherbſt blühen. Sie verlangen fetten Boden, halb- ſchattigen Standort und im Winter gute Fichtenzweig⸗ decke oder froſtfreie Überwinterung. Nur für Zier⸗ gärten, wo ihnen die erforderliche Pflege zu teil wird. Blütenkörbchen etwa 20 blütig; Hüllkelchblätt⸗ Blütenboden flachlich. Pappus ungefähr jo lang als die trichterig- Blüten purpurn. — E. coelestinum L. (syn. Conoclinium coelestinium DC.), Blütenkörbchen 30—60blütig, in Gattung 515. Eupatorium, Waſſerdoſt. | Kiich-Ianzettlich, runzelnervig. r “ Paar Tr. 16011607. 447 1606. Eupatörium purpüreum Z. (syn. E. trifoliatum Z., E. maculatum L., E. verticillatum Lam., E. dubium Poir., E. punctatum Pilld.), Purpur-Waſſerdoſt. Nordamerika. Staude, 1 bis 2½% m hoch. Blütezeit: September, Oktober. — Stolze Pflanze. Stengel ſind einfach, ſtark, röhrig oder faſt ſolide, weichhaarig oder kahl. Blätter zu buschig die Stengel ſtielrund, puderig⸗flaumig oder 36 quirlſtändig, ſelten nur gegenſtändig, länglich⸗ eirund oder lanzettlich, mehr oder weniger geſtielt, zugeſpitzt, aderig, oberſeits rauh oder glatt, unterſeits flaumig oder von Harzkügelchen punktiert, am Rande geſägt, die Zähne mit Weichſpitzchen. Blütenkörbchen in großen, zuſammengeſetzten Doldentrauben, 5—9-, ſelten 3—12 blütig. Früchtchen kahl oder drüſig. Blüten weinrot-purpurn oder fleiſchfarben, bei f. falcatum Michæ. weißlich. — 3 Abarten. a) typicum (syn. E. purpureum TL. s. Sir., E. verticillatum Pilld., E. trifoliatum Darlingt.), Stengel hoch, etwas kahl und graugrün, an den Knoten (bisweilen überall) purpurn. Blätter (zu 5—6 quirlig) groß, länglich-eirund, grobgeſägt, etwas geſtielt, oft Doldentrauben groß, gewölbt. b) maculätum IL. pr. sp. (syn. E. punctatum Willd., E. amoenum Pursh), Stengel meiſt geſtreift oder gefurcht, weichhaarig und im oberen Teile oft gezeichnet drüſig oder klebrig, mit purpurnen, linealiſchen Flecken Blätter (meiſt zu 3 oder 4 quirlig) eirund, ſchwach⸗dreifach-genervt, geſtielt. Doldentrauben dicht, plattgedrückt. — Andert vielfach ab. Formen ſind: f. ternifolium E. pr. sp., f. dubium Poir. pr. Sp., f. amoenum Pursh pr. sp., f. trifoliatum L. pr. sp. c) angustifölium (syn. E. laevigatum Torr.), Stengel hoch, kahl und etwas graugrün oder oben flaumig. Blätter (meiſt 5—6 quirlig) ziemlich fein— geſägt, die unteren länglich- lanzettlich, die oberen linealiſch- lanzettlich. Doldentraube zuſammengeſetzt, riſpig⸗ſtraußförmig, locker. Blüten fleiſchfarbig— purpurn, bei f. falcatum Michæ. pr. sp. weißlich (wenn an ſchattigen, feuchten Orten). Verwendung und Kultur. Der Purpur— Waſſerdoſt und ſeine Formen, von denen Abart typicum am bekannteſten und vorzüglich iſt, ſind ſchöner und ſtattlicher noch als der Hanf-Waſſerdoſt (Nr. 1602); ſie ſind aber wähleriſcher in Bezug auf Boden und Lage. Daß ſie oft erſt im September zu blühen beginnen, iſt kein Nachteil. Tiefgründiger, ſich etwas friſch erhaltender Boden und etwas warme Lage. Für Landſchaftsgärten ſehr beachtenswert. 1607. Eupatörium glechonophyllum Less. (syn. Ageratum conspicuum Aort., Eupatorium chilense Bert., nicht Mol.), Weichblätteriger Waffer- doſt. Chile. Halbſtrauchig (in der Kultur auch ein— jährig ſchon blühend), 50—60— 100 cm hoch. Blüte- zeit: Auguſt bis Oktober (als Topfpflanze auch früher). — Stengel krautig, vom Grunde an ver— holzend, äſtig, aufrecht, kahl, an der Spitze und den Blatt- und Blütenſtielen nur ſehr fein pulverig-flaumig. Blätter gegenſtändig, geſtielt, eirund⸗ lanzettlich, zu— geſpitzt, gezähnt, dreinervig, häutig-weich, ziemlich kahl. Blütenkörbchen nicht zahlreich, doldentraubig-beiſammen, geſtielt, ungefähr 30blütig. Hüllkelchblättchen 1—2- reihig, linealiſch, etwas ſpitz, Z nervig, kaum flaumig. Früchtchen kantig, etwas ſchärflich. Blüten weiß. Verwendung. Für größere Gärten auf größeren Blumengruppen und zerſtreut auf Rabatten, ſowie überall dort von Wert, wo man Schnitt— blumen verlangt. Kultur dann meiſt einjährig und Ausſaat Ende März, Anfang April ins lauwarme 448 Miſtbeet; die Sämlinge verſtopfen und im Mai aus⸗ pflanzen. Tiefgründiger, friſcher Boden und warme, aber freie Lage. Im Sommer durch Stecklinge ver— mehrt, die Pflänzchen kalt überwintert und im Mai ausgepflanzt, blühen ſie ſchon im Juni; bei Topf⸗ kultur auch einen Teil des Winters hindurch. 1608. Eupat6rium Haageänum gl. et Koern., Tafel 88, 352 (syn. E. Fraseri hort., nicht Poir.; E. australe Bartl., E. rugosum Aort.), Ssaages Waſſerdoſt. Südamerika. Halbſtrauch, 40—100 em hoch. Blütezeit: Winter, von November ab. — Stengel aufrecht, nebſt den Blattſtielen kurz-aufwärts⸗ flaumig. Blätter geſtielt, eirund, zugeſpitzt, am Grunde etwas herzförmig, ziemlich grobgeſägt, beiderſeits auf den Nerven ſehr kurzflaumig, ſonſt kahl, häutig. Blütenkörbchen doldentraubig, zahlreich, geſtielt, un— gefähr 30—40blütig. Hüllkelchblättchen zweireihig, linealiſch-länglich, ſpitz, flaumig. Früchtchen 5 kantig, ſteifhaarig. Blüten weiß. Pappus roſenrot. Von Nr. 1603 und 1604 durch größere und reichblütigere Körbchen und durch die behaarten Früchtchen, von E. glechonophyllum Less. durch den behaarten Stengel und die zahlreicheren (50 — 100) Körbchen verſchieden.) 1609. Eupatörium ligüstrinum DC. (syn. E. biceps Klotzsch, auch hort.;, E. myriadenium S. Schauer), Ligusterblatt-Waſſerdoſt. Mexiko. Strauchig, 40 — 120 em hoch. Blütezeit: Oktober bis in den Winter. — Aſte ſtielrund, kahl; Zweige ſchwachkantig, puderig-ſeidig. Blätter gegenſtändig, geſtielt, kahl, länglich oder faſt elliptiſch, ſtumpflich, am Grunde verſchmälert und ſchwach-zurückgekrümmt, gegen die Spitze hin wenigzähnig, unterſeits dicht punktiert (bei k. Weinmannianum faum punktiert). Blütenkörbchen zahlreich, in dreigabelig-verzweigten Doldentrauben. Blütenſtielchen drüſig-flaumig, rojt- farben. Blütenkörbchen, 4—5 blütig (bei fk. Wein- mannianum 6—13 blütig), weiß. Hüllkelchblättchen linealiſch, ſtumpflich oder ſpitz. Früchtchen kantig, etwas ſchärflich oder kahl. — Eine unter mancherlei Namen in den Gärten weitverbreitete Form iſt: f. Weinmannianum Agl. et Koern. pr. sp., Tafel 88, 352 (syn. E. glabrum ort., nicht Kth.!; E. gla- bellum hort., E. glabratum hort., E. glaucum Hueq., E. album Aort., nicht L.“; E. odoratum Hort., E. odoratissimum ort., E. roseum Hort., E. Morisii Hort., Ageratum glaucum ort., A. album hort., nicht Steud.!), Blätter kahl, beiderends ſpitz oder zugeſpitzt, unterſeits nicht oder kaum punktiert. Blütenkörbchen 6—13 blütig. — Eine ſehr ſchöne Form, die aber im Winter meiſt nicht ſo willig blüht als Nr. 1608 und 1611. 1610. Eupatörium vernäle Valle et Kurlz (syn. Conoclinium grandiflorum hort.), Frühlings- WBafferdoft. Mexiko. Strauchig, bis 1 m hoch. Blütezeit: Januar bis Frühling. — Zweige ge- ſtreift, im unteren Teile kahl, glänzend, die jungen Sproſſe dicht flaumhaarig. Blätter gegenſtändig, bis 10 em lang und 8 em breit, am Grunde mehr oder weniger ſchief-herzförmig, ſonſt eirund, zugeſpitzt, grob— und ungleichgeſägt-gekerbt, oberſeits glanzlos, zerſtreut— behaart, unterſeits blaſſer. Blütenkörbchen in mehrmal gabelig- verzweigter, etwas pyramidaliſcher Riſpe, doppelt kürzer als ihr Stielchen. Hüllkelchblättchen meiſt 12, ziemlich deutlich zweireihig, gekielt, trocken randig, bewimpert, zur Blütezeit von Pappus-Länge. 1611. Eupatörium ripärium C. H. Schultz, Afer-Waſſerdoſt. Aus Mirador. Strauchig, 30 bis Familie 106. Compositae, Korbblütler. O XXII 43. 60 em hoch. Blütezeit: Winter oder Frühling. — Pflanze ſehr äſtig; Aſte ſtielrund; Zweige etwas ſteif⸗ haarig. Blätter gegenſtändig, länglich-lanzettlich, zu⸗ geſpitzt, in den Blattſtiel verſchmälert, dreifach⸗genervt, grob- und ſpitzgezähnt, an ihrem Grunde und an der Spitze ganzrandig, oberſeits kahl werdend, unterſeits an den ſtark erhabenen Nerven unter der Lupe kurz⸗ haarig. Blütenkörbchen zahlreich, in end- und achſel⸗ ſtändigen Doldentrauben und geſtielt, weiß. Blüten⸗ ſtiel ſamt den Hüllkelchen flaumig. [E. puberulum DC. (syn. E. molle Bert.) iſt durch ſitzende Blütenkörbchen verſchieden. E. rhomboideum H. B. et Kth. hat ſtumpfliche, gekerbte Blätter.] Der Ufer-Waſſerdoſt iſt ein vorzüglicher Winterblüher. Kräftige, dazu vorbereitete oder im Sommer ausgepflanzt geweſene und Ende Auguſt wieder eingetopfte Pflanzen werden, nachdem ſie ein⸗ gewurzelt ſind, im Winter im Warmhauſe oder nicht ſehr trockenen warmen Wohnzimmer zum Blühen ge⸗ bracht, worauf ſie dann etwas kühler geſtellt werden können. Für den Frühlingsflor iſt E. ligustrinum f. Weinmannianum mit reinweißen Blüten vorzuziehen. 1612. Eupatörium jänthinum Voss (syn. Conoclinium janthinum Moor., Hebeclinium janthi- num Hook.), Beilhenblaner Waſſerdoſt. Inſel St. Catharina. Halbſtrauch, 40—80 cm hoch. Blüte⸗ zeit: Februar, Frühling. — Stengel aufrecht, ziem⸗ lich äſtig; junge Aſte und Blätter violettpurpurn⸗ weichhaarig. Blätter gegenſtändig, geſtielt, eirund oder länglich-eirund, zugeſpitzt, grobgezähnt mit keil⸗ förmigem, ganzrandigem Grunde, oberſeits dunkelgrün, unbehaart, unterſeits entweder blaſſer grün oder mehr oder weniger violettpurpurn, weichhaarig-filzig, ohne den Stiel 12—18 cm lang. Blütenkörbchen in reichen, dichten End⸗Doldentrauben, ſehr ſchön, hellblau oder lilafarbenhellblau. 1613. Eupatörium megalophyllum Voss (syn. Hebeclinium megalophyllum Zem., H. macrophyllum hort.!, nicht DC.), RNieſenblatt-Waſſerdoſt. Mexiko. Halbſtrauch, 60— 100 cm hoch. Blütezeit: März, April. — Pflanze äſtig, flaumig. Blätter langgeſtielt, die Fläche der unteren 30 em und drüber groß, herz- förmig-rundlich, oder am Grunde abgerundet, oder herz-, faſt ſpießförmig, mit ſpitzer Spitze, am Rande gekerbt-ausgeſchweift, mit Weichſpitzchen, beiderſeits grün; Fläche der oberen Blätter ſchmäler und kleiner, eirund⸗länglich. Blütenriſpe ſehr groß und breit, bis 45 em Durchmeſſer erreichend, dreigabelig-veräſtelt. Blütenſtiel ohne, Blütenſtielchen aber am Grunde mit linealiſchen Deckblättchen. Blütenkörbchen ungefähr 60blütig. Hüllkelchblättchen länglich⸗ linealiſch, ſpitz, flaumig. Blüten anfangs rötlich, ſpäter ſchön blau. Früchtchen kantig, kahl. [E. macrophyllum S., Willd. (syn. E. molle Willd., Hebeclinium macrophyllum DC., Ageratum guia- nense Aubl., Coleosanthus tiliaefolius Cass.), Groß- blätteriger W., Mittel- und Südamerika, iſt durch zugeſpitzte Blätter, etwa 20- bis 3öblütige Blüten- körbchen und ſtumpfliche Hüllkelchblättchen verſchieden. 1614. Eupatörium atrörubens Voss (syn. Hebeclinium atrorubens Zem.), Dunkelroter WBaffer- doſt. Mexiko. Halbſtrauch, bis 1 m hoch werdend. Blütezeit: März bis Auguſt. — Pflanze aufrecht äſtig; Aſte, Zweige, Blatt- und Blütenſtiele mit einem dichten Filz ungleichlanger, ſehr dunkelſcharlachroter bis ſchwarzroter Haare bekleidet. Blätter ſehr groß, an üppigen Pflanzen von 30 em Länge und 16 bis enen Gattung 516. Mikänia bis Gattung 518. Laeiniäria. Fr. 16081616. 449 20 em Breite, breitherzförmig⸗eirund, ſpitz, grob⸗kerb⸗ kräftige Pflanzen ſind älteren vorzuziehen; deshalb zähnig, bewimpert, oberſeits ſchön dunkelgrün, mit alle paar Jahre für Nachwuchs ſorgen. — vertieften rötlichen Rippen, unterſeits mattgrün, mit Verwendung und Kultur der Eupatorien ſtark hervortretenden filzigen Rippen, im übrigen un⸗ im allgemeinen. Alle genannten Arten liefern vor- behaart. Doldentrauben ſehr groß, bis 30 cm breit, zügliche Schnittblumen und ſind zudem als vielfach veräſtelt. Blütenkörbchen lebhaft-lilablau, | Herbit-, Winter- oder Frühlingsblüher überall ſehr angenehm duftend. angenehm. Kultur in lehmhaltiger Laub- und Miſt⸗ Prächtige Art, ſchöner noch als E. janthinum, erde, in nicht zu kleinen Töpfen. Die Stauden ge— gleich dieſem wie auch E. megalophyllum einer der deihen in jedem nicht trockenen Gartenboden bei freiem dankbarſten Winter⸗ oder Frühlingsblüher unſerer bis halbſchattigem Standort. Vermehrung durch Lauwarmhäuſer oder Wohnzimmer von — 10 bis Teilung und durch Sproßſtecklinge leicht. Anzucht 15% C. Kultur in mürber ſandiger Lehm- mit aus Samen. Ausſaat im Frühling, am beiten An- Laub⸗ und Miſterde, in nicht zu knapp angepaßten fang April ins Lauwarmbeet. — Keimkraft der Töpfen. Vermehrung durch Stecklinge leicht; jüngere , Samen 2 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 516. Mikänia Wild, Mikanie, Or XXII 43 (nach J. Chriſt. Mikan, Prof. zu Prag, 1 1844, benannt). Körbchen klein, faſt immer 4blütig, in reichblütigen riſpigen oder zuſammengeſetzt⸗ traubigen oder -ährigen Blütenſtänden. Hüllkelch länglich, aus 4 nur wenig ungleichen, ſchmalen, oft geſtreiften Blättchen beſtehend (bisweilen noch mit einem ſchuppenförmigen 5ten). Blütchen röhrig, Staubkölbchen mit Anhängſel, am Grunde ſtumpf, ganz. Früchtchen 5kantig, an der Spitze geſtutzt. Pappus borſtig. Borſten 1—2 reihig, rauh (nicht federig), am Grunde oft ein wenig verwachſen. Windende, ſeltener aufrechte Kräuter und Sträucher. Blätter gegenſtändig, meiſt geſtielt. Blüten weiß oder etwas blaßgelb. — 120 Arten, im wärmeren Amerika, namentlich Braſilien. f 1615. Mikänia scandens Willd. (syn. Wil- | Willd. (syn. M. suaveolens H. B. et Kih., M. convol- loughbya scandens O. Ktze., Eupatorium scandens | vulacea DC., M. gonoclada C., Cacalia cordifolia L., Delairea scandens Lem., Senecio mikaniodes JI.) hat kantige breit-herzförmige Blätter, 8—10 mm Otto), Kletter- Mikanie; ſogen. „Sommer- oder lange Blütenkörbchen; Kronlappen jo lang als der Stuben⸗Epheu“. Nordamerika. Staudig⸗halbſtrauchig, glockige Schlund; Früchtchen 3—5 mm lang, kahl.) bis zu 8 m hoch kletternd. Blütezeit: Juli bis Verwendung. Ziemlich ſchnellwüchſige Schling— September. — Die Stengel ſind ſchwach, bindfaden- pflanze mit angenehmer friſch-grüner Belaubung. Sie artig, kahl oder bei k. pubescens Muehl. pr. sp. iſt fürs Zimmer, insbeſondere für Niſchen, Balkone und nebſt den Blättern mehr oder weniger weichhaarig. Gitterwerk, ferner zur Ausſchmückung der Kalthäuſer Blätter auf ſchlanken Blattſtielen, einigermaßen an und Wintergärten geeignet. Sie iſt nicht empfindlich Epheu erinnernd, aber dünn, hellgrün, häutig und und kann im Sommer im Freien als Schlingpflanze gegenſtändig, meiſt glänzend, herzförmig, zugeſpitzt, oder Kriechpflanze dienen, die man im Herbſt ihrem gegen den Grund hin ausgeſchweift-gekerbt oder kantig⸗ Schickſal überläßt, nachdem man zuvor (im Sommer) gezähnt, kahl, ſchwach-ſchärflich oder etwas flaumig, als Erſatz Stecklingspflanzen erzogen hat. Kultur ohne Nebenblätter. Blüten in riſpigen Doldentrauben in jedem kräftigen, mäßig lockeren Gartenboden. Ver— büſchelig, fleiſchfarben oder weißlich, unanſehnlich. mehrung (lauwarm) durch Stecklinge ungemein leicht. Hüllkelchblättchen lanzettlich. Blumenkronlappen eirund, Anzucht aus Samen. Ausſaat ins Lauwarmbeet viel kürzer als der ſehr weite Schlund. Früchtchen oder in Töpfe. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; ſehr kleindrüſig, nur 2 mm lang. — [M. cordifolia Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 517. Adenostyles Cass., Drüſengriffel, Or XXII 43 (griechiſch: aden — Drüſe, stylos oder stylis — Griffel). Körbchen etwa 1 cm lang, ſchmal, cylindriſch bis glockig, in vielköpfigen, doldentraubigen Riſpen. Hüllkelch 4—8blätterig, meiſt noch mit einem kleinen äußeren Schüppchen. Blütchen alle röhrig, 3—30 in einem Körbchen. Staubkölbchen mit Anhängſel, am Grunde verſchmälert, ſtumpf, ganz. Früchtchen fait ſtielrund, 10rippig. Pappusborſten zahlreich, rauh, in 2—3 Reihen Kahle oder ſchwach-weißfilzige Stauden. Blätter wechſel- oder grundſtändig, lang⸗ geſtielt, meiſt breit; Blattſtiel am Grunde oft in nebenblattartige Ohrchen erweitert. Blüten purpurn oder weiß, lang hervorragend. — 5 Arten der höheren Gebirge Europas und Kleinaſiens. Z. B.: A. albifrons Rchb. (syn. A. albida Cass., Cacalia Alliariae Gouan, C. albifrons L. fil.), 50—120 cm hoch; Blätter nieren-herzförmig, grob-ungleich-doppeltgezähnt, unterſeits etwas graufilzig und mit ſehr engem Adernetz. Blüten im Juli, Auguſt, fleiſchrot, bisweilen faſt weiß. A. alpina Bluff et Fing., 20—60 em hoch; Blätter faſt gleichförmig-, auch feiner gezähnt, unterſeits blaßgrün, deutlich-großmaſchig und faſt nur auf den Nerven kurzhaarig. Blütenkörbchen wie bei voriger, nur 3—6 blütig, hellamethyſtfarbig. A. leucophylla Rchb., Blütenkörbchen 10 bis 20 blütig; Blätter beiderſeits weißfilzig, bei f. hybrida DC. pr. sp. oberſeits ziemlich kahl. In großen Gärten auf Alpenanlagen. Gattung 518. Laciniäria 71, Zipfelkraut (Prachtſcharte), d XXII 43 (lat.: lacinia — Zipfel, Lappen; wegen der ſchmalen Blätter). Körbchen mittelgroß bis ziemlich groß, 4= bis etwa 60 blütig, gegen die Spitze des Stengels hin ſitzend oder kurzgeſtielt, eine lange von oben nach unten (centrifugal) verblühende Ahre dar⸗ ſtellend. Hüllkelch länglich, eiförmig oder faſt halbkugelig; Blättchen mehrreihig, 1 nervig, krautig oder faſt trockenhäutig, oder an den Spitzen gefärbt, die inneren allmählich länger. Blütchen röhrig. Staubblätter mit Anhängſel, am Grunde ſtumpf, ganz. Frücht⸗ chen 10rippig, ſtielrundlich; die Pappusborſten 1- (bis 2 )reihig, verlängert, gebärtelt oder federig, oft ungleich. Stauden mit meiſt einfachem, reichblätterigem, einem knolligen Erdſtamm entſpringendem Stengel. Blätter wechſelſtändig oder zerſtreut, ſchmal, ganzrandig oder etwas rauh, 1—5 nervig. Blüten purpurn, ſeltener weiß. — 15 Arten, in Nordamerika. A. Pappus ſehr federig. Blütenkörbchen nur 4—5blütig. Innere Hüllkelchblättchen mit verlängerten kronblattartigen Spitzen. i L. elegans. 1616. B. Pappus nur unter der Lupe ſchwach-gebärtet bis ſehr fein kurzfederig erjcheinend. 1. Blütenkörbchen länglich, 5blütig. Hüllkelchblättchen durch die gefärbten Spitzen fpartig . . . . . T. pyenostachya. 1617, 2. Blütenkörbchen kurzlänglich bis walzenförmig, 12—14 mm lang. Hüllkelchblättchen alle angedrückt, ſtumpf und meiſt abgerundet. Laubblätter ſchmal-linealiſch oder die unteren breiter .. r „ e e eee ee 1616. Laciniäria élegans O0. Atze. (syn. Lia- elegans Walt., Serratula speciosa At., Eupa- tris elegans Willd., L. radians Bertol., Staehelina torium speciosum Vent.), Zierliches Zipfelkraut. 0 Vilmorin. Dritte Auflage. 29 h 1 1 ci 450 Florida, Texas. Staude, 60—90 cm hoch. Blüte- zeit: Herbſt. — Pflanze teilweiſe weichhaarig. Die linealiſchen oberen Blätter gewöhnlich bald zurückge- ſchlagen. Blütenähre oder Traube rutenförmig, dicht, 8—50 cm lang. Blütenkörbchen ſchön purpurrot, meiſt 3—5blütig, ſitzend oder auf deckblätterigen Stielchen, ungefähr 10—15 mm lang. Hüllkelchblätt⸗ chen wenigreihig, die inneren an der Spitze in ein längliches oder lanzettliches, langgeſpitztes, roſenrotes Anhängſel verbreitert, welches die Blütchen und den Pappus überragt. 1617. Laciniäria pyenostächya 0 Hitze. (syn. Liatris pyenostachya Michæ., L. braclıystachya Nutt.), Dichtähriges Zipfelkraut. Nordamerika. Staude, 90—150 em hoch. Blütezeit: Ende Juli bis September-Oktober. — Pflanze kurzhaarig oder im unteren Teile kahl. Stengel ſtark. Blätter überall gedrängtſtehend: die unteren lanzettlich, die oberen ſehr ſchmal⸗linealiſch. Blütenkörbchen (8 — 12 mm lang) alle ſitzend, purpurrot. Hüllkelchblättchen 14— 16, länglich, oder die inneren ſchmäler; ihre mehr oder weniger trockenhäutigen ſparrigen Spitzen ſind purpur— lich, ſpitz. Pappus in Menge, ſehr fein gebärtelt. 1618. Laciniaria spieäta C. Ktze. (syn. Lia- tris spicata Wiüld., L. macrostachya Michx., L. resinosa Nutt., Serratula spicata L., S. compta Dryand., Cirsium tuberosum Hill.), Ahriges 3ipfel- kraut. Nordamerika. Staude, 50—150 em hoch, f. montana Gray nur 25 —50 em hoch. Blütezeit: Auguſt, September. — Pflanze kahl oder zerſtreut⸗ und kurz⸗weichhaarig. Die Stengel einfach, ſtämmig oder hoch, ſehr beblättert. Blätter linealiſch-lanzettlich, an den Rändern etwas rauh. Blütenkörbchen 8—13- Familie 106. Compositae, Korbblütler. Go XXL 43. blütig (bei der niedrigen f. resinosa Milt. pr. sp. nur 5—7blütig), 12 — 14 mm lang, faſt aufrecht, dicht⸗ ſitzend und zahlreich, in dichten (bei f.sessiliflora jedoch ſchlanken und lockeren), 15—30 cm langen oder noch längeren Ahren, purpurrot. Hüllkelch am Grunde ſtumpf oder abgerundet; ſeine Blättchen nur undeut⸗ lich (oder gar nicht) drüſig-punktiert, aber nicht ſelten klebrig, die Spitzen der inneren gewöhnlich mit ſchmalem gefärbten, trockenen Rande. — Die niedrige und ſtämmige, 25—50 em hohe Form f. montana Gray (syn. Liatris pumila Zodd. und hort., L. spicata S., MB, pilosa Torr. et Gr. ex p.) hat breitere Blätter (die unteren 12—20 mm breit und ſtumpf). Blütenähren verhältnismäßig kurz und die Körbchen groß. — Verwendung. Die Zipfelkräuter ſind hübſch, auch ihrer Haltung wegen intereſſant, aber in rauhen Gegenden nicht winterfeſt, deshalb nötigenfalls froſtfrei zu überwintern; eignen ſich auch zur Topfkultur. Verwendung in Landſchafts⸗ gärten truppweiſe auf Raſenplätzen, an den Rändern von Teichen, an nördlich oder nordweſtlich gelegenen, nicht zu trockenen Abhängen und in größeren Zier- gärten zerſtreut auf Rabatten. Kultur. Kräftiger, etwas feuchter aber doch durchläſſiger, alſo friſcher Boden erforderlich, wenn die Pflanzen ſchön werden ſollen. Mürblehmiger, reichlich mit Laub- oder Wieſen⸗ moorerde und Sand vermiſchter Boden jagt zu. An⸗ zucht aus Samen. Ausſaat im März, April ins Lauwarmbeet oder im Mai, Juni in ein Kaltbeet; die Pflänzchen in Saatkaſten verſtopfen, im Sommer womöglich noch auf ein lockererdiges, friſches Beet pflanzen, ſpäter froſtfrei überwintern und im Mai an den beſtimmten Platz ſetzen. — Keimkraft der Samen 1—2 Jahre; Keimung nach 2 Wochen. Gattung 519. Trilisa Cass., Triliſie, O XXII 43 (Name durch Verſetzung der Buchſtaben aus der früheren Gattung Liatris gebildet). Blütenkörbchen halbkugelig-glockig, zu endſtändigen doldentraubigen Riſpen geordnet. Hüllkelchblätter 2—3 reihig, ziemlich gleichlang. Pappus (Samenkrone) ein Kreis von Borſten. — Nur 2 Arten, in den Vereinigten Staaten Nordamerikas. T. odoratissima Cass. (syn. Liatris odoratissima Willd., Anonymus odoratissimus Walt., Eupatorium glastifolium Bertol.), Virginien, in niedrigen Nadelholzwäldern und ſonnigen Sümpfen. Staude, 50—100 em hoch. Blütezeit: Herbit. Pflanze kahl. Die Stengel einfach. Blätter dicklich, blaß, oft graugrün, undeutlich- genervt, getrocknet würzigduftend. Grund- und untere Stengelblätter 10—25 cm lang, oval oder länglich, die oberen ſehr klein werdend. Blütenkörbchen (etwa 6—8 mm lang) ziemlich zahlreich in offenen Trugdolden, welche riſpig geſtellt find. Früchtchen drüſig. [T. pani- culata Cass. iſt klebrig-weichhaarig.] Verwendung als Topfpflanze. Kultur in moorigelehmiger Erde. Wo fie im Freien aushält, iſt ſie an feuchte Stellen zu pflanzen. Dient auch als „Carolina-Vanillepflanze“ zu Parfümerien. Anzucht ꝛc. wie bei Nr. 1618. Gattung 520. Xanthisma DC, Gelbling, O XXII 43 (griechiſch: xanthisma — das Gelbgefärbte). Blütenkörbchen mittelgroß, an den Enden der Sproſſe einzeln. Die Strahl⸗ (Rand⸗)Blütchen Jreihig, weiblich, zungenförmig und nebſt den zwitterigen, röhrigen Scheibenblütchen fruchtbar. Hüllkelch breitglockig oder ſpäter fait kugelig; ſeine Blättchen mehrreihig, angedrückt, lederig, zum Teil trodenhäutig-gerändert, die äußeren kleiner. Blütenboden flach, wabenförmig. Früchtchen nicht oder kaum zuſammengedrückt, oder ſtumpf-Z kantig. Pappusborſten faſt ſpreu⸗ blätterig, ſehr ungleich, länger als die Früchtchen. Ein- oder zweijähriges, äſtiges, faſt kahles, aufrechtes Kraut. Blätter wechſelſtändig, linealiſch-lanzettlich, ganzrandig. Blütchen alle ſchön citronengelb; Pappus fuchsrot, glänzend. — Einzige Art: X. texanum DC. (syn. Centauridium Drummondii Torr. et Gr., Machaeranthera grandiflora Buckley), Texas. Pflanze 30 bis 50 cm, oft bis 1 m hoch. Blütezeit: 10 Wochen nach der Ausſaat; den ganzen Sommer hindurch. Man unterſcheidet 2 Formen: f. Berlandieri Gray, Hüllkelchblättchen abgerundet, ſehr ſtumpf; f. Drummondii Gray, Hüllkelchblättchen ſpitz. Verwendung dieſer reich- und langeblühenden Pflanze in mittleren und größeren Ziergärten, zerſtreut (einzeln oder trupp⸗ weiſe) auf Rabatten und zur Mitwirkung in Gruppen mit gemiſchtem Pflanzenbeſtande. Die Pflanzen find vor anderen gelb blühenden Kompoſiten durch ihre mehr an Staudenaſtern und Goldruten erinnernde Geſtalt abweichend. Anzucht aus Samen. Ausſaat am vorteilhafteſten Ende März oder Anfang April ins Lauwarmbeet oder in lauwarm (etwa 10 bis 15 C.) zu ſtellende Töpfe. Die Pflänzchen blühen dann früher (ſchon von Juli ab), länger und viel reicher, als wenn man ſie erſt Anfang Mai ins freie Land an den beſtimmten Platz ſäet. Pflanzenabſtand 40 cm. Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung in 1—2 Wochen. f Gattung 521. Solidägo I., Goldrute, O XXII 43 (lat.: solidus — feſt, ago — ich handle, mache geſund). Blütenkörbchen klein, ſeltener mittelgroß, geſtielt, (häufig faſt figend), entweder am Stengel geknäuelt und eine beblätterte traubenförmige Riſpe bildend, oder zu einer lockeren oder dolden— traubigen Riſpe mit ſchneckenlinig-gebogenen Zweigchen angeordnet, feltener trugdoldig-doldentraubig. Hüllkelch länglich oder ſchmal⸗ glockig; Blättchen desſelben vielreihig, dachziegelig, lederig oder an den Rändern trocken. Weibliche Zungenblütchen wenige, einreihig, bisweilen ſehr kurz, auch fehlend; Zwitterblütchen alle fruchtbar. Blütenboden klein, ohne Spreublättchen, meiſt mit Grüb⸗ chen. Früchtchen cylindriſch oder eckig, ziemlich deutlich 8—12 rippig. Pappus aller Blütchen aus Borſten beſtehend; Borſten dünn, ſehr zahlreich, 1— 2reihig geſtellt, ziemlich gleichlang oder die äußeren etwas kürzer. — Stauden (S. paueiflo sculosa Michæ. halbſtrauchig). Blätter wechſelſtändig, ganzrandig oder häufiger gezähnt. Blüten gelb oder blaßgelb. — 80 Arten, faſt ſämtlich in Nordamerika, einzelne in Südamerika. 8. Virga-aurea L. und S. canadensis L. auch in Aſien und Europa verbreitet. Gattung 519. Trilisa bis Gattung 521. Solidägo. Fr. 16171621. 451 A. Randblütchen weniger oder höchſtens ebenſoviele als Scheibenblütchen, nur bei S. canadensis oft mehr Randblütchen. Blüten⸗ B. Randblütchen zahlreicher als Scheibenblütchen, ſehr klein. 1 wabig, nicht behaart! 1. Blütenſtand aufrecht, ſtraußförmig, weder einſeitswendig, 75 aue e e ſelten weniger als 8 mm lang. (Vergl. auch S. speciosa und S. elliptica!) . . .S. Virga-aurea. 1619. S. bicolor. 1620. 2. Blütenſtand eine zuſammengeſetzte, mehr oder weniger nackte (d. h. von echten Laubblättern freie) Riſpe oder ein Büſchel von Riſpen, aber keine endſtändige doldentraubige Trugdolde. Sind die ſeitlichen Blütenäſte traubig und ſpreizend, ſo zeigt der Blütenſtand Neigung zur Einſeitswendigkeit. a) Blätter glänzend⸗grün, glatt, kahl, zumeiſt ganzrandig, von feſter, dicklicher Beſchaffenheit, 1 rippig oder doch nicht deutlich⸗ 3 rippig, die oberen nicht merklich abweichend von den unteren. Blütenkörbchen 6-10 mm lang. S ers, Ko .S. sempervirens. 1621. N S. speciosa, 1622. S. elliptica. 1623. b) Blätter mehr oder weniger deutlich-gedreitsrippig. * Pflanze oder doch wenigſtens der Stengel, gewöhnlich auch die glänzend-grünen (nicht aſch- oder weißgrauen) Blätter kahl. + Blätter feſt, ziemlich ſteif, gewöhnlich mit ſcharfen Rändern, die größeren auch wohl mit einigen zerſtreuten Zähnen oder Zähnchen. Hüllkelchblättchen ziemlich derb, die kürzeren, äußeren eirund oder oval, die inneren länglich-linealiſch; alle ſtumpf. E Tr Blätter dünner, bisweilen häutig. Hüllkelchblättchen 1 linealiſch, ſtumpf. Aſte und oberer Stengelteil nicht ſelten ſchärflich-flaumig. ; 8 S. serotina. 1625. * Pflanzen oder wenigſtens die Stengel behaart, entweder kurze oder weißgrau⸗ weichhaarig, 0 der etwas ſteifhaarig-ſcharf. 7 Blätter allmählich ſpitz- oder in eine lange Spitze zulaufend, gewöhnlich dünn oder dünnlich. Blütenriſpe ausgebreitet, aus nackten (blattlofen) und einſeitswendig über— gebogenen traubigen Büſcheln n ee ine! und dünn. Ae blütchen klein nnd kurz.. S. canadensis (Tafel 29). 1626. T Blätter dünnlich, zwar flaumig ide grün, breit ſpitz Anseinanderghede Srippig 1115 ge⸗ adert. Aſte der lockeren Riſpe traubig, einſeitswendig, beblättert. Hüllkelchblättchen ſchmal⸗ länglich, ſtumpf, die äußeren mit grünlichen Spitzen. Zungenblütchen wenige, nur d— 3. Blütenſtand ein gedrungener doldentraubiger Strauß oder eine Trugdolde. erhabener Mittelrippe. a) Blätter flach (nicht gefaltet) und ſelbſt die grundſtändigen nicht Z rippig. Stengelblätter ſitzend, ſehr zahlreich: 8. rigida IL. (syn. S. grandiflora Raf. “, nicht Desf. “), Nordamerika; Staude, 60—150 cm hoch. Blütezeit: September, Oktober. Pflanze aſchgrau⸗ behaart. Grundblätter oval oder länglich, 7—18 cm lang; Blütenbüſchel dicht; Körbchen etwa 1 em lang, glockig, über 30 blütig; Zungenblütchen 7—10, ziemlich groß. Früchtchen gedunſen, 12 — nervig. b) Blätter etwas gefaltet, die unteren ſchwach— Zrippig. Früchtchen ſchwach-5ß nervig. . S. HRiddellii. 1628. Blütenboden franſig oder doch die wabigen Zellen behaart. Blütenkörbchen knäuelig⸗ oder büſchelig-trugdoldig lauch S. canadensis hat meiſt mehr Rand- als Scheibenblütchen, jedoch keinen behaarten Blütenboden]: S. lanceolata Ast,, nicht Oham. et Schläl. (syn. S. graminifolia Ell., Chrysocoma graminifolia L., Euthamia graminifolia Nutt.), 60—120 cm hoch; Aſte gleichhoch. Blätter lanzettlich⸗ linealiſch, deutlich 3—5rippig, Blütenkörbchen ſitzend, in dichten doldentraubigen (gleichhohen) Büſcheln, gelb. Zungenblütchen 15—20, Scheibenblütchen 8-12. Bekannte S. missouriensis. 1624. S. Drummondi. 1627. Grundblätter zumeiſt langgeſtielt, mit Art; zählt aber nicht zu den ſchönſten. — 8. occidentalis Nutt. (syn. S. lanceolata Cham. et Schläl.), 60—200 cm hoch; Blüten= ftand mehr riſpig; Blütenkörbchen zumeiſt geſtielt; Blätter glatt und kahl. 1619. * Solidägo Virga-äurea L., Gemeine Goldrute (fr. Verge d'or commune; e. Common Golden Rod). Europa; einheimiſch, in trockenen Wäldern, auf Hügeln. Staude, 50 bis 100 cm hoch, bei f. alpestris N. et lil. pr. Sp. nur 15 bis 30 cm. Blüte⸗ zeit: Juli bis Stengel auf- recht, einfach aufrechten Aſten riſpig. Grundblätter elliptiſch, ge- ſtielt; Stengel- blätter lanzett⸗ lich oder läng— lich⸗lanzettlich, beiderends verſchmälert, alle geſägt. Blü— tenſtand aufrecht, ſtraußartig, gedrungen, aus Trauben zuſammengeſetzt, je nach dem Standort und der Kraft der Pflanze größer oder einfacher und kleiner. Hüll— kelchblättchen linealiſch und ſpitz, nur bei f. grandi- flora De F. pr. sp., ſtumpf. Zungen- (Rand-) blütchen 810, verlängert. Früchtchen flaumig. Blüten goldgelb. — Eine in Höhe, Behaarung und Blatt— form veränderliche Art. Formen ſind z. B.: f. vul- garis Lam. pr. sp. (syn. Doria Virga-aurea Scop.). . grandiflora Desf. pr. sp., behaart- ſcharf, Blätter beiderſeits zottig-ſcharf, alle geſägt und ſpitz, Hüll— kelchblättchen . die geſchätzteſte Form! f. al- Geheine Goldr ute. 1 . Be Oktober. — Die oder oben mit pestris V. et Kit. pr. sp., nur 15—30 em hoch; Blätter ſchmal. Andere hierher gehörende Formen ſind: f. cambrica Ait. pr. sp., f. minuta L. pr. Sp., f. littoralis Savi pr. sp., f. arenaria Horn. pr. Sp., f. nudiflora Viv. pr. sp. Art und Formen kommen noch an trockenen Stellen gut fort und gedeihen zwiſchen lichtem Gebüſch. 1620. Solidägo bicolor . (syn. S. viminea Bosc, S. alba Mill., S. erecta DC., Aster bicolor Mes), Zweifarbige Goldrute. Nordamerika. Staude, 20 —80 em hoch. Blütezeit: Auguſt, September. — Pflanze gewöhnlich mehr oder weniger aſchgrau; die Stengel ſtraff, im unteren Teile oft kurzhaarig. Blätter länglich, oder die unteren verkehrt-ei⸗ und eirund, kurz, meiſt ſtumpf, auch ſchwach- oder ſtumpflich— geſägt. Blütenkörbchen-Büſchel zu einem einfachen oder zuſammengeſetzten, oft verlängerten Strauß ver— einigt. Früchtchen kahl. Hüllkelchblättchen linealiſch— länglich, ſehr ſtumpf. Zungenblütchen eines Körb— chens 5—14, klein, weiß, die Scheibenblütchen auch weiß oder gelblich; — bei f. concolor Tory. et Gr. (syn. S. hispida Muehl., S. hirsuta Null.) ſind Zungen- und Scheibenblütchen gelb oder einzelne Zungenblütchen gelb, andere weiß; bei f. lanata Hoof. pr. sp., einer niedrigen, zottig-wolligen Form, ſind die Blütenkörbchen an der Spitze der Stengel oder der Aſte einfach⸗ährenförmig gehäuft. Verwendung. Wenn man die Stengel dieſer Art mittels kleiner Haken am Boden befeſtigt, ſo er— hält man einen ſchönen Blumenteppich oder eine ſehr anſprechende Einfaſſung; auch für Rabatten und zur Mitwirkung in Gruppen. Pflanzenabſtand 30 —40 em. 1621. Solidägo sempervirens Z. (syn. S. mexi- cana L., S. carnosa und noveboracensis Mill., S. lae- 295 452 vigata At., S. limonifolia Pers., S. azorica Hochst.), Immergrüne Goldrute. Nordamerika. Staude, 60—200 cm hoch. Blütezeit: September, Oktober. — Die Stengel bis zur Spitze beblättert: Blätter glänzend⸗grün, linealiſch⸗lanzettlich, meiſt ſpitz oder die unteren ſtumpf, die unterſten oft länglich oder jpatel- förmig, alle ziemlich fleiſchig (bei f. viminea Gray nicht oder kaum fleiſchig, dunkler grün, auch der Blütenſtand und obere Stengelteil angedrückt⸗flaumig und beblättert). Blütenkörbchen anſehnlich, 6—10 mm lang, zahlreich in kurzen trauben- oder trugdolden⸗ förmigen und etwas einſeitswendigen Büſcheln, die zuſammen einen ausgebreiteten Strauß oder eine lockere Riſpe bilden. Blüten goldgelb oder dunkelgelb; Zungenblütchen 7— 10, verhältnismäßig groß. — Die häufigere Form f. viminea Alt. pr. sp. (syn. S. in- tegrifolia Desf., S. carinata Schrad.) hat kaum ent⸗ wickelte Traubenbüſchel, aber die einzelnen Körbchen ſind mehr zu einer beblätterten Riſpe zerſtreut. 1622. Solidägo speciösa Mett. (syn. S. semper- virens Michæ., nicht L.; S. petiolaris Muehl.), An- ſehnliche Goldrute. Nordamerika. Staude, 1—2 m hoch. Blütezeit: Herbſt. — Robuſte Pflanze. Blätter dicklich, anſehnlich, oval, eirund oder länglich, ganz⸗ randig oder ein wenig geſägt, ziemlich plötzlich in einen ſitzenden Blattgrund, oder die größeren in einen geflügelten Blattſtiel verſchmälert, die oberſten Blätter ſchmal, lanzettlich oder länglich. Blütenſtrauß ſchmal, zuſammengeſetzt aus vielen kurzen (ſelten verlängerten), ährenförmigen Trauben (Büſcheln), ſtraff, ziemlich an⸗ ſehnlich. Blütenkörbchen 6—8 mm lang. Hüllkelch⸗ blättchen ſchmal⸗länglich, ſehr ſtumpf und mit einem grünlichen Mittelnerv. k. angustata Torr. et Gr. hat ſchmälere Blätter, deren untere 5—10 em lang und ſelten 2½ em breit find; obere 21/,—5 em lang. 1623. Solidägo elliptica Aft. (syn. S. planta- ginea Desf.), Elliptiſche Goldrute. Nordamerika. Staude, 60—100 em hoch. Blütezeit: Herbſt. — Stengel bis zu den Blütenäſten kahl und glatt, gleich- mäßig beblättert. Blätter ziemlich feſt, oval oder länglich, an beiden Enden zugeſpitzt, die größeren 7-15 em lang, 4—5 cm breit, mehr oder weniger geſägt, und zwar fein, etwas aderig. Blütenſtrauß etwas beblättert. Blütenkörbchen (etwa 6 mm lang) auf auf- rechten Aſten traubig-rijpig, wenig oder gar nicht einſeitswendig. Hüllkelchblättchen länglich- lanzettlich, ſpitzlich oder ſtumpf. Zungenblütchen 7—9. Früchtchen zottig-weichhaarig. — f. axilliflora Gray (syn. 8. latifolia I., S. latissimifolia Mill., S. lateriflora Willd., nicht L., nicht Alt.“; S. fragrans Willd.. etwas ſchmälere Blätter; 8. verrucosa Schrad., S. Cleliae DC), Blütenkörbchen etwas größer, in aufrechten oder ſpreizenden Büſcheln, welche meiſt achſelſtändig und kürzer als die Blätter ſind; ſchöne, ſehr empfehlenswerte Form. 1624. Solidägo missouriensis Nuft. (syn. S. serotina Hook., nicht Alt.; S. glaberrima Martens), Miſſouri-Goldrute. Nordamerika. Staude, bis 80 cm hoch. Blütezeit: Mitte September, Oktober. — Blätter dicklich, lanzettlich, meiſt nach beiden Enden ſpitz zulaufend und die Sägezähne (falls vorhanden) ſcharf und ſteif, untere Blätter ſpatelförmig⸗ lanzettlich, obere meiſt linealiſch und ganzrandig, ſpitz; Blüten- büſchel traubenförmig, zu einer kurzen und breiten Riſpe genähert, im Alter übergebogen. blütchen 6—13, klein. Blüten ſchön gelb. 1625. Soiidägo serötina Alt. (syn. S. gigantea Willd., S. glabra Desf., S. fragrans hort., nicht Familie 106. Compositae, Korbblütler Of XXII 43. Zungen⸗ Milld.!; S. Pitcheri Nutt.); Späte HGoldrute. Nordamerika. Staude, ¾ —2 m hoch. Blütezeit: Herbſt. — Stengel ſtark, bis zu der oder nahe an die große Riſpe ſehr glatt und kahl, bisweilen graugrün. Blätter lanzettlich oder breit- lanzettlich (7 bis 15 cm lang), ſcharf- und vorſpringend⸗-geſägt, bei der Stammform auf beiden Flächen kahl [bei f. gigantea Gray, die 1½—2½ m hoch wird, ſind die Rippen der Blattunterſeite, bisweilen die ganze Blattunterſeite behaart]. Blütenkörbchen gehäuft, ziemlich groß und voll (6 mm lang). Zungenblütchen 7—14, entwickelt. Hüllkelchblättchen breit-linealiſch bis länglich. 1626. Solidägo canadensis L., Tafel 29, 114 (syn. S. reflexa Alt., S. nutans Desf., S. longifolia Schrad.), Kanadiſche Goldrute (fr. Verge d'or du Canada; e. Canadian Golden Rod). Nordamerika. Staude, je nach Bodenbeſchaffenheit und Alter 60 bis 200 em hoch. Blütezeit: Juli-Auguſt bis gegen Ende September. — Die Stengel ſcharf- oder aſchgrau⸗ flaumig bis kurzhaarig. Blätter zumeiſt lanzettlich, flaumig, weichhaarig oder faſt kahl, ſcharfgeſägt oder die oberen ganzrandig, aderig und mit parallel der Mittelrippe verlaufenden verlängerten Seitenrippen. Blütenkörbchen klein, gewöhnlich nur 4 oder 5 mm lang, gold— gelb, ſehr zahlreich und der Geſamt⸗ Blütenſtand eine große gebogene jchief- pyramidale NSS Riſpe darſtel⸗ DA \ 1 5 n kelchblättchen NN klein und blaß, IR ſchmal⸗linea⸗ NN liſch, ſpitzlich EIN oder ſtumpf. EIN IN Zungenblüt⸗ 1 chen 9—16, 5 5 Kanadiſche Goldrute. blütchen. For⸗ : men find: f. procera Alt. pr. sp. (syn. S. eminens Bi- schoff), Blätter weniger geſägt oder die oberen ganz⸗ randig und wenigſtens die Blattunterſeite und der obere Stengelteil aſchgrau-weichhaarig oder ſchwach⸗ filzig. Blütenriſpen weniger ausgebreitet, oder ihre Aſte aufſteigend. k. scabra Muehl. pr. sp., nicht Willd., die kurze Behaarung rauh und ſteiflich, Blätter kürzer, länglich-lanzettlich oder länglich-eirund, ſtärker geadert. Blütenkörbchen bisweilen 6 mm lang. f. ca- nescens Gray, Stengel und Flächen der ſchmalen, ge= wöhnlich ganzrandigen Blätter weißgrau-weichhaarig. Art und Formen ſindallgemein zu empfehlen und in Landſchaftsgärten faſt unentbehrlich; hart und genügſam, für beſſeren Boden jedoch dankbar. 1627. Solidägo Drummöndii Torr. et Gr. (syn. S. ulmifolia Hoolc.), Drummonds Goldrute. Nordamerika, Staude, 1 m hoch. Blütezeit: Sep⸗ tember, Oktober. — Pflanze weichflaumig. Stengel locker-veräſtelt. Blätter eirund oder breit-oval, ober⸗ ſeits faſt oder ganz kahl; Stengelblätter vielzähnig, gewöhnlich an beiden Enden ſpitz, meiſt geſtielt; die unteren 7—10 em lang und 5 em oder mehr breit; diejenigen der Blütenäſte zahlreich (ſelbſt innerhalb BR . rr 1 e Gattung 522. Brachycome und Gattung 523. Bellis. Fr. 16221630. 453 des Blütenſtandes), von 5 em bis auf 5—10 mm ſich hören in den Landſchaftsgarten, den Park und die verkleinernd, ſpärlich-gezähnelt oder ganzrandig. Anlagen, two fie ihrer Höhe, ihrer gefälligen Geſtalt Zungenblütchen nur 4—6, oft dreilappig, ziemlich und der ſpäten Blütezeit wegen faſt unentbehrlich groß. Blüten goldgelb. find. Trockenen Boden verträgt S. Virga-aurea am Ganz vorzügliche Art; durch friſche Belau- beſten; die übrigen Arten werden nur in kräftigem, bung, ſchöne Blüten und ſpäte Blütezeit ſehr em⸗ ziemlich friſchem Boden ihre ganze Schönheit zeigen; pfehlenswert für Landſchaftsgärten und Anlagen! ſie vertragen ſelbſt feuchten Boden oder Schatten. 1628. Solidago Riddellii Frank (syn. S. am. Landschaftlich find 3 Geſtalten zu unterſcheiden die N e ; > ſtraußartige hat S. Virga-aurea, die riſpige hat plexicaulis Martens), Riddells Goldrute. Nord- 8 167181 sn, ai die dor de boch Blütezeit:: d d d den September, Oktober. — Pflanze kahl und glatt, oder traubige hat S. Riddellii als ihre ſchönſten Ver⸗ der Blütenſtand etwas flaumig. Stengel bis zur treter. S. canadensis iſt am beliebteſten, weil am Spitze beblättert. Blätter verlängert⸗lanzettlich, ganz, bekannteſten; auf S. Riddellii und S. Drummondii jet randig, die grundſtändigen 20—32 em lang, an beiden beſonders aufmerkſam gemacht. Kultur mühelos, Enden verſchmälert; Stengelblätter ziemlich lang, mit denn alle ſind genügſam, man läßt ſie an Ort und Stelle, aufrechtem, den Stengel faſt ſcheidig umgebendem solange ſie ſich ſchön erhalten. Alsdann iſt Teilung Grunde, oben teilweiſe gefaltet und der obere Teil der Pflanzen und Bodenauffriſchung nötig. Ver— ſichelig⸗bogig. Blütenkörbchen in dichten großen mehrung durch Teilung und Grundſproſſe. Ausſaat Trugdolden, 6—9 mm lang, 20—30 blütig. Zungen- | (die kaum zu empfehlen, weil Samen jelten keimfähig blütchen 7—9, klein und ſchmal. Blüten goldgelb. zu haben) im April bis Juli ins kalte Miſtbeet oder — Eine der ſchönſten Arten; ſehr zuempfehlen! in Saatkäſtchen und lauwarm halten. — Keimkraft Verwendung der Solidago-Arten. Alle ge- der Samen 2 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 522. Brachycome Cass., Kurzſchopf, O XXII 43 (griechiſch: brachys — kurz, kömé — Haarſchopf; kurzer Pappus). Körbchen klein oder mittelgroß, an den Zweig-Enden einzeln, geſtielt oder locker-doldentraubig. Hüllkelch halbkugelig oder breitglockig; Blättchen fait Zreihig, an den Rändern trocken oder trockenhäutig, nur wenig ungleich. Weibliche (Rand-) Blütchen 1, ſeltener faſt 2 reihig, nebſt den zwitterigen Scheibenblütchen fruchtbar. Blüten- boden ohne Spreublättchen. Früchtchen wenig oder ſtark zuſammengedrückt, an den Rändern genervt, geflügelt, flügelig-geſchlitzt, bisweilen verdickt und ſtumpf-4 kantig. Pappus fehlend oder ſehr kurz, nahezu ſpreublätterig, oder ein Kreis von freien oder zuſammen— hängenden Schüppchen oder Borſten. — Kleine (ſelten höhere) Kräuter, ausdauernd oder einjährig, mit 1 köpfigen Blütenſtielen. Stengel aufſteigend oder aufrecht und äſtig. Blätter grund- oder wechſelſtändig, ganz, gezähnt oder ſeltener geſchlitzt. Zungenblüten weiß, blau oder violett. — 40 Arten, in Auſtralien, 3 in Neuſeeland, 1 in Südafrika. Einjährige, aufrechte kahle Pflanzen mit ſchmalen Blättchen: Früchtchen mit dicken Rändern. 1629. Brachycome iberidifölia Denth., Tafel blau mit weißem Grunde, ſodaß ſich ein jcharf- 29, 115 (syn. B. capillacea Walp., Steiroglossa | abgegrenzter weißer Ring um die dunklen Scheiben- chamomillifolia DC), Schleiſenblumenblätteriger blütchen legt; ſehr ſchön. Kurzſchopf. Auſtralien. Einjährig, etwa 30 em Verwendung. Reizende Pflanzen; ſie ge— hoch. Blütezeit: etwa 10 Wochen nach der | Hören zu unjeren empfehlenswerteſten reich blühenden Ausſaat; gewöhnlich Juli bis September. — Sommerblumen; ſehr geeignet zu Einfaſſungen um Pflanze ſtark doldentraubig-veräſtelt, aufrecht [bein k. größere Sommerblumen-Gruppen, bilden auch für diffusa Benth. am Grunde mehr veräftelt und etwas ſich hübſche, mit Blüten überſäete Teppiche und Gruppen; weitſchweifigerſl. Blätter wechſelſtändig, fiederig in | fie find ferner truppweiſe auf Rabatten hochwillkommen ſchmal⸗linealiſche Zipfel geteilt. Blütenkörbchen faſt und ſollten endlich in einem Sommerblumen-Gemiſch denen der bekannten Topf⸗Cinerarie ähnlich. Hüll⸗ nie fehlen. Kultur nur an ſonnigem Standort und kelchblättchen länglich, mit ſchmalem, trockenhäutigem in durchlaſſendem Boden. Ausſaat am vorteilhafteſten Rand. Randblütchen ziemlich groß, ausgebreitet, im Ende März oder Anfang April ins Lauwarmbeet; die Verblühen ſich aufrollend, bei der Stammform kräftig- Pflänzchen verſtopfen und im Mai auspflanzen; Blüte- und ſehr ſchön blau, an ihrem Grunde weißfleckig, zeit dann ſchon im Juni; oder Ausſaat von Ende während die Scheibenblütchen faſt ſchwarz ſind. April ab an den beſtimmten Platz und die Pflänzchen Früchtchen der Scheibenblütchen mehr oder weniger auf 20 em Abſtand auslichten. — Keimkraft der Samen kantig oder gefurcht, die der Randblütchen meiſt größer. 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Pappus (Samenkrone) ſehr klein oder fehlend. Farbe Brachycome pusilla Sieetz (syn. B. bellidiodes der Blüten bald heller, bald dunkler. — Garten- | Sfeetz), zierliche Verwandte mit einfachen oder am formen ſind: k. alba, weißblühend; k. rosea, Rand- Grunde nur ſchwach-verzweigten Stengeln und unge- blütchen zart⸗roſenrot mit lila Schein; k. coerulea, teilten, ganzrandigen oder wenigzähnigen Blättern. Randblütchen ſchön rein⸗blau; f. bicolor, Randblütchen 1 3 gzähnig Gattung 523. Bellis L., Maßliebchen (Tauſendſchön), Gr XXII 43; (XXX) (at.: bellus — ſchön, niedlich). Wie Brachycome, jedoch: Blättchen des Hüllkelches fait 2 reihig, auch am Rande krautig, Früchtchen mit einem Nerv gerändert. Niedrige Kräuter, ſeltener etwas verzweigt, meiſt kahl. Blätter grundſtändig, ver— kehrt⸗eirund oder ſpatelförmig, ganzrandig oder gebuchtet, meiſt in den Blattſtiel verlaufend. Blütenkörbchen meiſt auf Schäften. Randblüten weiß oder roſa, Scheibenblüten gelb (bei Gartenformen alle oder faſt alle Blütchen weiß, roſa, rotpurpurn oder bunt). 7—8 Arten, auf der nördlichen Halbkugel. 1630. * Bellis perénnis Z., Gemeines Maß- bis 15 em hoch. Blütezeit: März-April bis Mai⸗ liebchen (fr. Päquerette vivace, Fleur de Päques, Juni. — Pflanze mit abgeſtutztem Stamm-Ende und Petite Marguerite; e. Perennial Daisy). Europa; kriechendem Grundſtamm, roſettig-blätterig. Blätter die wilde Form einheimiſch und überall gemein. Staude, kahl oder behaart, meiſt gekerbt. Blütenſchäfte an T * N £ lg 454 ihrem Ende mit nur 1 Blütenkörbchen, deſſen Rand— blütchen bei der wilden Pflanze nur 1—2 reihig, weiß oder rötlich ſind und ſich abends zuſammen— ſchließen; während die Scheibenblütchen röhrig und gelb, durch die Kultur aber faſt alle oder großenteils entweder in zungenförmige flache oder in lang— röhrige, weiß⸗, rot- oder purpurviolett-gefärbte Blütchen umgewandelt ſind. Dieſe Gartenformen heißen Tauſendſchön (syn. B. hortensis Mill., B. perennis „flore pleno“ ort.). Wir unterſcheiden 2 Gruppen: a) ligulösa, Zungen-Tauſendſchön, Tafel 29, 116; Blütenkörbchen mit mehr oder weniger zahlreichen zungenförmigen Blütchen bedeckt, ohne oder mit geringer Anzahl gelber Röhrenblütchen. b) fistulosa, Röhren-Tauſendſchön; Blüten⸗ körbchen mit mehr oder weniger zahlreichen, nicht gelben, langröhrigen Blütchen und mit nur wenigen Zungen- und kleinen gelben Röhrenblütchen. Schöne, erſt im letzten Jahrzehnt durch Züchtung ent— ſtandene Gruppe. Beide Gruppen werden allgemein fälſchlich Bellis perennis „flore pleno“, Tafel 29, 116, bezeichnet; man kann hier aber nicht von gefüllten Blüten, ſondern höchſtens von Körbchen, die mit Zungen- oder mit Röhrenblütchen gefüllt find, ſprechen. Eine mehr intereſſante als ſchöne Verbildung (auf kräftigem Boden am ausgeprägteſten) iſt f. proli- fera hort., Sproſſendes Tauſendſchön (fr Mere de Famille, Mere Gigogne), um deren ziemlich großes Blütenkörbchen ſich ein Kranz von Blütchen oder kleineren Körbchen anſetzt. Die hierher gehörenden Sorten „Montblanc“, weiß; „Montrosa“, roſa mit dunkelkarmin, bilden eine förmliche Kugel. Am verbreitetſten iſt das Zungen-Tauſendſchön, deſſen dunkelkarmeſinrote, roſaweiße und reinweiße Sorten am ſchönſten ſind. Empfohlen ſeien beſonders: „Longfellow“, dunkelroſenrot, Körbchen ſehr groß, dicht mit Zungenblütchen beſetzt; Blütenſchäfte lang und ſtraff, die Blüten deshalb auch als Schnittblume eher geeignet. „Queen Victoria“, reinweiß, ſehr ſchön; „Schneeball“, Körbchen groß, ſchneeweiß, dicht beſetzt. Eine Form mit auf grünem Grunde gelb⸗gefleckten, -geaderten und -marmorierten Blättern und weißen oder purpurroten Blütenkörbchen iſt f. aucubaefolia, welche aber, weil ſie in Töpfen froſt— frei überwintert werden muß und auch nicht ſo an— ſehnliche Blüten beſitzt, keinen großen Anklang ges funden hat. — Ein ſchönes Röhren-Tauſendſchön iſt „Highlander“, mit großen roſaroten Blütenkörbchen. Die Verwendung des beliebten Tauſendſchön zu Gruppen, Einfaſſungen für den Frühlings- und Vor ſommer-Flor entweder gemiſcht oder nach Farben getrennt, oder in verſchiedenen Muſtern als Blumenteppiche iſt hinreichend bekannt. Kultur in Familie 106. Compositae, Korbblütler. O XXII 43. jedem guten Gartenboden. Die großblumigen oder dichtköpfigen Gartenformen ſind gegen unſere Winter etwas empfindlich, und Lücken in den Anpflanzungen ſind eine häufige Erſcheinung. Schwache Decke von grünen Fichtenzweigen (nicht aber Laub oder der- gleichen) iſt nach Eintritt ſtärkerer Fröſte nur ratſam. Ferner altern die Pflanzen gleich den Erdbeeren bald: ſie tragen ſchon im zweiten Jahre kleinere oder weniger ſchöne Blumen. Deshalb iſt alljährliche Teilung nach der Hauptblütezeit vorzunehmen. Jede Pflanze wird herausgenommen, in ſo viele kleine Pflänzchen geteilt, als es möglich iſt, die langen Wurzeln werden etwas geſtutzt, und die Pflänzchen alsdann mit 15 em Abſtand auf ein Beet in die Pflanzſchule oder den Gemüſegarten gepflanzt, wo ſie bis zum Herbſt erſtarken; im Winter Schutzdecke und zeitig im Frühjahr auspflanzen. Selbſt in voller Blüte befindliche Büſche vertragen das Verſetzen ohne merklichen Nachteil. Anzucht aus Samen, der aber nur von ſolchen Körbchen keimfähig zu erhalten, welche noch einige normale gelbe Röhrenblütchen beſitzen, alſo nicht zu dicht „gefüllt“ ſind. Das Ergebnis da— von iſt: ein Teil der Sämlinge iſt vollkommen, ein anderer mittelmäßig bis ſchlecht. Beſtimmte Eigen⸗ ſchaften und Farben ſind nur durch Teilung der betr. Mutterpflanzen getreu wieder zu erhalten. Ausſaat gewöhnlich Anfang Juli bis Auguſt ins kalte Miſt⸗ beet oder in Saatkäſtchen; die Erde feucht und etwas beſchattet halten. Junge Pflanzen, ſobald ſie er⸗ ſcheinen, an Luft und Licht gewöhnen, ſie nach Be— darf verſtopfen und ſpäter auspflanzen, am beſten erſt in die Pflanzſchule und im Frühjahr an den beſtimmten Platz verſetzen. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 1 Woche. 1631. Bellis rotundifolia Boss. et Reut., Nundblätteriges Maßliebchen. Orient. Kleine Staude. Blütezeit: März bis Mai. — Blätter grundſtändig, roſettig-geſtellt, mehr oder weniger be— haart, eirund, kreisrund oder verkehrt-herzförmig, buchtig-gezähnt, dreinervig, 18—35 mm lang, auf dünnem 2½ —7 em langen Stiel. Blütenſtiel dünn, die Blätter weit überragend. Blütenkörbchen 18 bis 30 mm breit, unſerem einheimiſchen Maßliebchen ähn⸗ lich, gelb, mit weißen Randblütchen, bei f. coerule- scens Boiss. (syn. B. coerulescens HooX.) zart- blau- lilafarbene oder blaue Randblütchen, die aber bis- weilen in die weiße Stammform übergehen. Verwendung. Nur die bläuliche Form iſt kultur- würdig, die wegen ihrer Blütenfarbe und weil ſo ſehr zeitig ſchon blühend eine ebenſo intereſſante als ſchöne und willig blühende Pflanze für ſonnig gelegene Steingruppen mit lockerem, lehmig-ſandigem Boden iſt. Iſt im Frühling auch in ziemlich kleinen Töpfen angenehm. Kultur wie Nr. 1630. Gattung 524. Chärieis Cass, Anmutkörbchen, Or XXII 43 (griechiſch: charieis — reizend, anmutig). Körbchen mittelgroß, an den Zweig-Enden langgeſtielt. Hüllkelch breitglockig oder halb— kugelig; Blättchen wenigreihig, am Rande trockenhäutig oder die äußeren krautig. h Pappus bei den Randblütchen (weiblichen Blütchen) fehlend, bei den Scheiben- oder Zwitter⸗ zuſammengedrückt, mit Randnerven. blütchen aus zahlreichen, faſt einreihig-geſtellten, weichen, faſt bärtig-federigen Borſten beſtehend. Blätter wechſelſtändig, ganzrandig. — Einzige Art: bei oder vom Grund auf verzweigtes, rauhhaariges Kraut. 1632. Chärieis heterophylla Cass. (syn. C. Neesii hort, Kaulfussia amellodes Mes), Ver- ſchiedenblätteriges Anmutkörbchen. Kapland. Ein⸗ jährig, 15— 25 em hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Pflanze äſtig; die Stengel aufſtrebend. Blüten- körbchen der Stammform (k. typica) mit gelben Scheiben- und himmelblauen Randblütchen, Blütenboden ohne Spreuſchuppen. Früchtchen Einjähriges, ausgebreitetes den übrigen Formen mit purpurvioletten Scheiben- und blauen Randblütchen; bei f. alba Rand⸗ blütchen weiß; bei f. kermesina karmeſinrot; bei f. rosea roſenrot; bei f. atroviolacea violettindigoblau (dunkelviolett); bei f. coerulea Cass. himmelblau. Verwendung insbeſondere der Stammform, der f. atroviolacea und f. coerulea als Einfaſſungspflanzen, auch wohl truppweiſe beiſammen auf Rabatten in größeren Ziergärten, aber nur in leichtem, ſandigem Boden und an ſonnigem Standort. Leider rollen ſich die Randblütchen ſchon bald um, was der Beliebtheit Gattung 524. Chärieis bis Gattung 527. Callistephus. Ar. 16311635. 455 dieſer anmutigen Sommerblume einigen Abbruch thut. Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Keimung inner- halb einer Woche. Kultur und Anzucht wie Nr. 1629. — Gattung 525. Mäiria (Zyrphelis) Nees, Mairie, O XXII 43. Körbchen mittelgroß bis ziemlich groß, einzeln auf einem Schaft oder an den Zweig-Enden oder in Doldentrauben. oder halbkugelig; Blättchen wenigreihig, am Rande trockenhäutig oder die äußeren krautig. Hüllkelch glockig Randblüten weiblich; Scheibenblüten zwitterig, röhrig, ſtets fruchtbar. Früchtchen zuſammengedrückt. Pappus aller Früchtchen aus einer Reihe federiger oder gebärteter Borſten beſtehend, von denen einige äußere bisweilen kürzer ſind. grund⸗ oder wechſelſtändig. Randblüten purpurn, rot oder weiß; Scheibenblüten gelb. — 9 Arten, am Kap. Stengelloſe oder verzweigte Stauden oder Halbſträucher. Blätter Z. B: M. crenata Mees (syn. Zyrphelis crenata O. Ktze., Arnica crenata Tybg., Gerbera erenata Bot. Reg., Aster crenatus Less.), ſtengellos; Blätter grundſtändig, zahlreich, verkehrteirund-länglich, gekerbt, ſpinnwebig, zuletzt kahl. hohem Schaft, mit violettpurpurnen oder roſenroten Randblütchen. Blütenkörbchen groß und ſchön, auf 5—25 em Blütezeit: Frühling. Kultur als Topfpflanze in ſandiger Laub- und Miſterde. Überwinterung froſtfrei und ziemlich trocken. Gattung 526. Boltönia L’Herit., Boltonie, © XXII 43 (nach dem engl. Botaniker J. Bolton benannt). Blättchen mehrreihig, nach innen an Länge zunehmend. boden ohne Spreublättchen. ſchwach- behaart. längeren, ſtarren Grannen beſtehend. A. Die Stengel ſchlank, ſtark-riſpig-veräſtelt. Nordamerika. Staude. Blütezeit: Auguſt bis Oktober. pfriemlich und kleiner. 8—12 mm lang 1633. Boltönia asterödes Z’HAerit. (syn. B. glastifolia und B. asterodes L'Herit., Matricaria asterodes L., M. glastifolia Hill, Chrysanthemum carolinianum Wall.), Staudenaſter-Voltonie. Nord- amerika. Staude, 1- 2½ m hoch. Blütezeit: Auguſt, September. — Blätter breit-lanzettlich oder die oberen linealiſch-lanzettlich. Blütenkörbchen kurzgeſtielt. Hüll— kelchblättchen lanzettlich, ſpitz, meiſt grünlich. Rand» blütchen weiß bis fleiſchfarbig oder blaß- violett. Die feinborſtigen Schüppchen des Pappus meiſt zahlreich und anſehnlich, aber bei f. typica die 2 ſtarken Pappus⸗ Grannen meiſt fehlend und die Pflanze f auch nied- riger als 2 m, hat auch weniger und kleinere Blütenkörbchen; iſt überhaupt zarter, während bei a Fa % AN ee 25 5 2 D 25 Dy N 4 0 u 75 N E. — 7 8 N, N ) SI a 2 5 N . N N, 7 22 7 4 10% RS ) 4 = 5 2 I) 4 > ch 8 7 2 e 7 22 ww" ALFZ I „ 25 2 Ar 7 4 = 2 PER. 7. GE 2 2 . h N 2 2 En — \ 8 N cd II der u e R N A I FAN } 4.2 2 “ls 5 = — — x 2 N -— 7 N I ee 0 eh I > & 7 N ne 0 00} | ß LOL £ 2 N is 5 DG > . . — TE 2 8 > ee Boltonia asterodes f. glastifolia. Körbchen mittelgroß, in unregelmäßigen Riſpen. Die Rand⸗(Zungen-)blüten den Hüllkelch weit überragend. Früchtchen zuſammengedrückt, mit ſchwielig- verdickten oder geflügelten Rändern, kahl oder nur Pappus aus einigen ſehr kurzen Schüppchen und 2 (bis 4; Ausdauernde, 1—2½ Blütenkörbchen klein, ihr Blütenboden nur etwa 4 mm hoch und breit: B. diffusa El., Untere Blätter lanzettlich, obere linealiſch, die der Blütenäſte linealiſch— Randblütchen meiſt weiß, ſchwach 4 mm lang. B. Die Stengel find einfach und oben mehr trugdoldig-riſpig. Hüllkelch halbkugelig; ſeine Blüten⸗ aber bei B. asterodes typica meiſt fehlenden) m hohe, den Staudenaſtern ähnliche Kräuter. — 3 Arten. breit: Randblütchen B. asterodes. 1633. B. latisquama. 1634. f. glastifolia die ſtarken Grannen ſelten fehlen. f. decurrens Zngelm., meiſt 2 m und darüber hoch, mit an dem Stengel flügelig-herablaufenden Blättern, deren Flügel unten bisweilen in eine Spitze enden. Pappus mit ſchlanken Grannen; empfehlens— wert für den Landſchaftsgarten, namentlich auf Raſen als Vordergrund vor Gehölzgruppen. 1634. Boltönia latisquàma Gray, Breit- ſchuppige Boltonie. Nordamerika. Hohe Staude. Blütezeit: Auguſt, September. — Blütenkörbchen etwas anſehnlicher als bei voriger Art und mit blau— violetten oder bei f. occidentalis Gray weißen Zungenblütchen. Hüllkelchblättchen länglich bis eirund, ſtumpf oder mit Weichſpitzchen. Die 2 Pappusgrannen ſtets vorhanden und anſehnlich; die feinborſtigen Schüppchen klein. Die ſchönſte! — Verwendung der Boltonien nur in großen Gärten und in Anlagen, wo ſie durch ihre Tracht, ihre Reichblütigkeit und ſpäte Blütezeit ver- einzelt oder truppweiſe vor großen Gehölzgruppen, an Uferrändern, auf großen Raſenflächen wertvoll ſind. Kultur in jedem hinreichend friſchen, ſelbſt ziemlich feuchtem, am beſten etwas lehmigem Boden. Alternde Pflanzen werden geteilt. Anzucht aus Samen. Aus⸗ ſaat vom April ab in Saatkäſtchen; die Pflänzchen Blütenboden zur Fruchtzeit 812 mm erſt mit 15 cm Abſtand verſtopfen oder fie alsbald an den beſtimmten Platz verſetzen. — Keimkraft der Samen 1 Jahr; Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 527. Callistephus Nees, Sommeraſter, O XXII 43; (XXXII) (griechiſch: kallos — einzeln. häutig. Blütenboden mit Grübchen. N ſchön, stephos — Kranz; wegen der ſchönen Blütenkörbchen). Hüllkelch halbkugelig; Blättchen mehrreihig, die äußeren krautig und laubblattartig, die inneren häutig bis trocken⸗ Früchtchen zuſammengedrückt, beiderſeits ſchwach-Inervig, an der Spitze weder geſchnäbelt noch Blütenkörbchen groß, an den Zweig-Enden verſchmälert. Pappus doppelt: äußerer aus ſehr kleinen Borſten in ein kurzes wimperig-gefranſtes Krönchen verwachſen, der innere aus längeren, zarten abfallenden Borſten beſtehend. — Ein jähriges aufrechtes, nicht mit lockerer Wolle bekleidetes Kraut 6 : Form und Farbe der Blütenkörbchen ſehr verſchieden. blau, rot oder weiß; dazwiſchen kommen alle möglichen Farben-Abſtufungen vor. 1635. Callistephus chinensis Mes, Tafel | wechſelſtändig, grobgezähnt oder eingeſchnitten. 30, 117 (syn. Aster chinensis Z.; Callistemma hortense Nees, die Gartenformen); Chineſiſche Sommeraſter (fr. Reine-Marguerite; e. China-Aster). China, Japan. zeit: Sommer bis Herbſt. — Pflanze veräſtelt und nur Nach der äußeren Erſcheinung (Tracht) der Pflanzen Blätter Die Hauptfarben find violett— Einzige Art: Einjährig, bis 80 em hoch. Blüte- einfach. im kümmerlichen Ernährungszuſtande 456 können wir zwei Trachten unterſcheiden: Alt-Aſtern, Aſte ſchlank, entweder an der Spitze ſamt den Blumen nickend, oder mit ihrem Grunde ſtumpfwinkelig bis wagerecht vom Stamme abzweigend, oder nach oben hin weitſchweifig auseinandergehend. Neu— Aſtern, Aſte ſtraff und derb, die Blumenkörbe auf— recht tragend oder doch nur der Blumenkorb „über— gekippt“, am Grunde ſpitzwinkelig abzweigend und oben gedrungen, d. h. nur ſo weit auseinanderweichend, als die Zahl der Aſte und Größe der Blumen es mit ſich bringt. Die Tracht der Pflanzen gleicht ent— weder einer umgekehrten Pyramide ( „Pyramiden-“, richtiger aber doch „Kreiſel-Form genannt) oder einem dichtäſtigen Buſch, den man, wenn gleichmäßig und gedrungen, auch „Bouquet“ nennt. Die Benennung der Aſtern iſt ſehr verworren. Was ſoll man dazu ſagen, wenn mit „Kugelaſter“ nicht bloß, wie urſprünglich, die Kugel⸗Röhren-Aſter mit kugeligen Blütenkörben bezeichnet wird, ſondern 1. irgend eine andere Aſter, welche einen kugeligen Blütenkorb trägt, 2. irgend eine Aſter, welche einen rundlichen Buſch bildet, alſo kugelig gebaut iſt, 3. irgend eine Aſter, die nur die Veräſtelungsweiſe der alten Kugel-Röhren⸗-Aſter beſitzt, aber nichts „Kugeliges“ an ſich hat. Die hier zu Grunde gelegten Merkmale haben folgenden Rang: 1. Blütenbeſchaffenheit, ob röhrig (nadelig), zellig, zungenförmig; 2. Blüt- chenlagerung und-länge, ob dachziegelig, chryſan— themumartig oder päonienartig; 3. Kranzbildung, Kugel- und Flachbau der Körbchen; 4. Tracht, ob kreiſelförmig, bouquetförmig oder buſchig, hoch oder zwergig. Hoch = 50 bis 90 cm, mittelhoch — 30 bis 45 0bis 50) em, zwergig = 15 bis 250bis 30) n Blütenfarbe Von der an ſich zwar geringwertigeren Röhren— Aſter werden ſehr anſehnliche Mengen Samen ausge— führt, denn ſie wird mit Vorliebe in den Parks zur Herſtellung großer Blumengruppen verwendet und eignet ſich für dieſen Zweck wegen ihres reichen und dauernden Flors und ihrer leichten und dennoch eine gewiſſe Fülle beſitzenden Haltung ganz vortrefflich. A. Röhren (und Nadel-) Aſtern. Der Blütenkorb beſitzt entweder nach außen hin 1 oder mehrere Kreiſe flacher Zungenblütchen und im übrigen eine größere An⸗ zahl von Röh— renblütchen, die, wenn ſie lang ausge⸗ zogen und ſpitz ſind, „Nadeln“ den; oder ſind röhrig oder nadel— artig. — Meiſt Alt-Aſtern und der Bouquet⸗ und Turban⸗ Aſtern nur hohe oder mittelhohe Sorten. Reids 8 Aſter. 1. Röhrenblütchen zahlreich und größten— teils gelb: Gemeine Aſtern. Alt- und Neu⸗-Aſtern, genannt wer⸗ alle Blütchen welche in gro- buſchige Alt⸗Aſter, mit Ausnahme von ſchönem Wuchs. dunkelroſa, Nadelaſter; weiß, Familie 106. Compositae, Korbblütler. O XXII 43. welche einen Rückſchlag in die Stammform darſtellen, und bei allen Sorten, hier vereinzelt, dort zahlreicher, auftreten können. Schlechter Same, mangelhafte Er⸗ nährung ſind meiſt die Urſachen. In landſchaftlichen Gärten und dort ſcheinbar verwildert angetroffen, wird man aber auch ihnen den Zierwert nicht abſprechen. 2. Röhrenblütchen zahlreich, nicht gelb. Zun gentlich im Umkreiſe in 1 oder mehr, meiſt —4 Reihen, oder auch fehlend. a) Hohe und mittelhohe Aſtern. Gewöhnliche Röhren— b Feder⸗Aſter; fr. Reine Mar- guerite à pe- luche; e. Quil- led German Aster); 30 bis 50 em hohe Alt⸗Aſter. Zungenblüt⸗ chen-Kreiſe 1 bis 3. Röh⸗ renblütchen ſehr zahlreich. Etwa 24 Far⸗ benſorten. Eine harte Raſſe, ßen Gärten, die ſorgſamere Pflege ent⸗ behren müſſen, angenehm iſt. Reids Röhren-Aſter; 60 em und drüber hohe Alt-Aſter. Blütenkörbchen meiſt kugelig gebaut. Blütchen bis auf 1 Reihe Zungenblütchen alle röhrig und dünner. Farbenſorten etwa 16; auch wie bei der naheſtehenden Betteridges— Röhren⸗Aſter mit weißer Mitte „kranzblütig“ vorkommend. Kugel-Röhren-Aſter; 40-60 em hoch, mit aus- gebreiteten Aſten. Blütenkörbchen kugelig- gewölbt, mit meiſt mehreren Reihen Zungenblütchen und gegen die Mitte hin mehr oder weniger zahlreiche Röhren— blütchen. Farbenſorten etwa 20, worunter auch einige kranzblütige, d. h. mit weißer Mitte. Neuerdings iſt eine ſehr ſchöne Sorte mit blutroter Mitte und Kugel⸗Röhren⸗Aſter. weißem Kranz hinzugekommen. Sieges-Aſter (syn. Trophaeen-Aſter); mittelhohe ſehr reichblühend. Blüten- körbe kugelig, aus lauter langröhrigen Blütchen be— ſtehend. 8 Farbenſorten. Intereſſant! Gewöhnliche Nadel-Aſter (syn. Igel-Aſter); etwa 50—60 cm hohe Alt- oder Neu-Aſter, deren Blütenkörbe durch langausgezogene ſpitze Röhrenblüt— chen gekennzeichnet ſind. Auch hier „kranzblütige“ Sorten (mit weißer Mitte). Farbenſorten etwa 10. Großblumige Nadel-Aſter (syn. Großblumige Igel⸗Pyramiden-Aſter); etwa 45—60 em hohe Neu- Aſter von ſchöner Tracht und mit großen Blüten- körben von glänzender Farbe. Blütchen nadelförmig. 12 Farbenſorten. Pompon-Nadel-Aſter. Mittelhohe Neu-Aſter Blütenkörbchen klein, dicht beſetzt mit langausgezogenen Röhrenblütchen (Nadelblütchen). Gute Schnittblume! 4 Farbenſorten: dunkelkarmeſin, hellindigo, ſchwarzviolett. Waſhington⸗ Nadel-Aſter, die größtblumige 10—12 em breite, ſehr ſchöne Körbchen, in hellviolett, pfirſichblüte, kupferigroſa, roſa, rötlich— ſilbergrau, weiß; N Viktoria⸗Nadel⸗Aſter, in karminroſa, hellblau und pfirſichblüte; Paeonien⸗Nadel⸗Aſter, in karmeſin und pfirſich⸗ blüte. Nebenform der „Vervollkommneten (Perfection-) Truffaut-Aſter. Dieſe letzten 3 ſind mittelhohe Neu-Aſtern von der Tracht und dem Blumenbau der Raſſen, deren Namen ſie führen. Goliath-Nadel-Aſter; hohe buſchige Alt-Aſter, von der äſtigen Tracht der Kugel-Röhren-Aſter, aber mit den großen Blütenkörben der Goliath-Aſter. Liliput⸗Aſter; mittelhohe (35—40 cm), über- aus reichblühende Neu⸗-Aſter; Blütenkörbe ſehr klein (daher „Liliput“), ſehr zahlreich und zierlich, in der Mitte meiſt mit” dunklerer Färbung und zahlreichen Röhrenblütchen; nach außen hin mehrere Reihen lang— ausgezogener Nadelblütchen. 10 Farbenſorten. Geben einen vortrefflichen Werkſtoff für die Bouquet- binderei, insbeſondere die reinweiße Sorte. Kronen⸗Aſter (syn. Kranz⸗Aſter, Ringel-Aſter; fr. Reine Marguerite à fleur couronnee). Kranzblütige Gewöhnliche Nadel-Aſter. Aſtern finden ſich bei vielen Raſſen. Hier iſt eine mittelhohe oder hohe Neu-Aſter gemeint, und hier— durch, wie durch die Anzahl und Lagerung der Zungen— blütchen weicht fie von den anderen Röhre n-Aſtern ab. Blütenkörbe mittelgroß, mit 3, 4 oder mehr Reihen Zungenblütchen, von denen bei mehr als 3—4 Reihen die weiteren meiſt etwas aufgerichtet oder auch nach innen gebogen, lebhaft gefärbt ſind und eine größere Anzahl reinweißer Röhrenblütchen umgeben. Dieſe, wie auch andere kranzblütige Aſtern haben viele Ver- ehrer gefunden, ſind auch für die Bouquetbinderei von Wert. bp) Zwerg⸗Aſtern. Zwerg-Kronen-Aſter Aſter). Wie vorige Raſſe, jedoch nur etwa 20 em hoch. (Gewöhnliche) Bouquet-Aſter (syn. „Zwerg- Aſter der Kataloge); 15—20 cm, ſelten 30 em hohe, buſchige Alt-Aſter. Bau der Blütenkörbe den Röhren— Aſtern gleich. In Höhe der Pflanze, „Füllung“ der Blütenkörbe verhalten ſich weder die verſchiedenen Farbenſorten, noch die einzelnen Pflanzen gleich. Farbenſorten etwa 18, darunter auch glänzend⸗roſa, weiß, zinnoberkarmin und dunkelpurpurrot. Zu Ein- faſſungen wie zur Topf- und Stubenkultur ſehr geeignet. (syn. Zwerg-Kranz⸗ Gattung 527. Callistephus, Sommeraſter. Nr. 1635. 457 Verbeſſerte Bouquet-Aſter (syn. Zwerg⸗ Bouquet⸗Aſter, Zwerg-Bouquet⸗Pyramiden-Aſter); 15 bis 25 cm hohe, buſchige Neu-Aſter, deren im ſtumpfen Winkel angeſetzten Aſte mehr aufrecht ſind. In den Blütenkörben herrſchen bald die Röhren-, bald die Zungenblütchen vor. Boltzes Bouquet-Aſter (syn. Boltzes Zwerg— Bouquet⸗Aſter); 15 bis 20 cm hohe, buſchige Neu-Aſter, am vollendetſten — SS unter den „Röhren“⸗ Er 575 Aſtern. Blüten⸗ F körbe klein, auf⸗ . recht, in der Mitte Ee eee mit röhrigen, im n Umkreiſe mehrere enn Reihen zungenfür- ee | miger Blütchen. A Unter den Far⸗ benſorten auch ſehr ſchöne „kranz— blättige,, 3 B weiß mit roter Boltzes Zwerg-Bouquet-Aſter. Mitte, weiß mit dunkelblau ꝛc. Ausgezeichnet für Topfkultur wie für Einfaſſungen. Turban-Aſter (syn. Schachbrett-Aſter, Zwerg— Turban-Miter); eine Alt-Aſter, der gewöhnlichen Bouquet- Aſter ſehr naheſtehend, aber durch ihre ſchwarzgrüne Belaubung ebenſo intereſſant und auffallend, als in Einfaſſungen zierend. 3 Farbenſorten: dunkelkarmeſin, lebhaft-karmeſin mit weißmarmoriert, weiß. „Pyramiden“-Turban-Aſter (syn. Niedrige oder Zwerg-Pyramiden-Turban-Aſter); etwa 20 cm hohe Neu⸗Aſter mit ſchwarzgrüner Belaubung. 10 Farben- ſorten. Zu Einfaſſungen und niedrigen Gruppen wertvoll. Zwerg⸗Chryſanthemum-Nadel-Aſter. Im Wuchs, in Größe und Bau der Blütenkörbe der Zwerg— Chryſanthemum-Aſter entſprechend, aber durch die langausgezogenen Röhrenblütchen als Nadel-Aſter ge= kennzeichnet. Bisher nur eine Sorte: leuchtend-weinrot. B. Zellen-Aſtern. Die Blütchen der Körbe ſind mausohrförmig, d. h. ſie ſind ausgehöhlt-ſpatelförmig, nach oben meiſt etwas zurückgebogen und regelmäßig⸗-dachziegelig ge— ordnet (etwa an den Bau der Liliput-Georginen er— innernd). Die Klaſſe ſteht gewiſſermaßen in der Mitte zwiſchen Röhren- und Zungenblütenform. Goliath-Zellen-Aſter; hohe (50—60 cm), buſchige Alt-Aſter von der Tracht der Goliath-Aſter und mit ähnlichen, ſehr großen Blütenkörben. Bis- lang nur eine Farbenſorte: hellviolett. Viktoria-Zellen-Aſter; mittelhohe Neu-Aſter, mit der Viktoria⸗Aſter in ihrer Tracht wie in der Größe der Blütenkörbe übereinſtimmend. 4 Farbenſorten. Intereſſant und ſchön. C. Zungen ⸗-Aſtern. Blütchen der Körbe weitaus überwiegend zungen— förmig, d. h. in eine kürzere oder längere, flache, ge— rade oder häufiger gebogene Platte auslaufend. Röhren— blütchen ganz fehlend oder doch nur eine unbe— deutende, nicht ſelten durch Zungenblütchen verdeckte Fläche einnehmend. 1. Dachziegel-Aſtern. Zungenblütchen kurz und verhältnismäßig breit, ſehr zahlreich, regelmäßig— dachziegelig-gelagert, gerade, nach auswärts oder nach unten gebogen oder zum Teil aufrecht. 458 a) Blütenkörbe klein, oder, wenn ziemlich groß, die Blütchen der Mittelfläche in Größe und Form meiſt auffallend von den anderen Reihen abweichend: Echte Dachziegel-Aſtern. * Hohe oder mittelhohe Aſtern. Kleinblumige Dachziegel-Aſter (fr. Reine Marguerite à fleur imbriquèe Pompon; Imbriquée⸗ Pompon-⸗Aſtern der Kataloge); etwa 50-60 em hohe, ſehr reichblü⸗ hende Neu⸗ Aſter. Blüten⸗ körbe klein, faſt halbkugelig, ſehr zierlich, mit ſehr regel- mäßig geord- neten Zungen⸗ blütchen. 16 0 Farbenſorten. Dachziegel-Aſter. Die Blüten⸗ körbe bilden einen vorzüglichen Werkſtoff für Bouquets, Kränze, Guirlanden ꝛc., ſind auch zum Trocknen vortrefflich geeignet. Eine Sorte mit weiß -geſcheckten Blumen heißt „Harlekin-Aſter“. Perl-Aſter (syn. Berbej- ſerte kugelblü— tige Zwerg— Imbriquse⸗ Pompon-Aſter) etwa 40 cm hohe, buſchige, verbeſſerte Form der vo— rigen. Blüten⸗ körbe kugelig und in leuch- tenden Farben. N 16 Farben- 4 NS orten. Früh⸗ * blühend und Kranzblütige Dachziegel-Aſter. ſowohl zu Gruppen, als auch für Einfaſſungen ſehr geeignet. Prinzen-Aſter (syn. Prince of Wales-Aster), mittelhohe, buſchige Alt-Aſter. Blütenkörbe hochgewölbt, ziemlich groß, regelmäßig. 9 Farben. Sehr frühblühend. Kranzblütige Dachziegel-Aſter (syn. Cocar- deau-Imbriquee-Pompon-Aster, Pompon- Kronen- aster); 50—60 cm hohe Dachziegel-Aſter, mit meiß- blütigem Mittelfeld. Außerer Kranz der Körbchen in 8 verſchiedenen Farbenſorten. Schiller-Aſter (syn. Anmut⸗Aſter, Frühblühende Schiller⸗Aſter); mittelhohe, ſehr reichlühende, buſchige Neu⸗Aſter. 8 Farbenſorten: dunkelkarmin, dunkelblau, lebhaft-roja, weiß, fleiſchfarben, hellblau, leuchtend-roſa, kupferroſa. Sehr frühblühend; in erſter Linie für Bindereizwecke geeignet. Hallenkönigin (syn. Reine des Halles, Königin der Hallen-Aster, Marktkönigin); mittelhohe, buſchige Alt⸗Aſter, aber die zahlreichen, langgeſtielten Blüten- 6 Farbenſorten: karmeſin, fleiſchfarben, hellblau, pfirſich⸗ Früheſte weiße Markt-Aſter), karmin, karmeſin, hellblau, körbe aufrecht-tragend. 5 Farbenſorten: weiß (syn. dunkelblau. Die am früheſten blühende Aſter; Familie 106. Compositae, Korbblütler. O XXII 43. deshalb ſehr wertvoll für den Blumenmarkt, auch für Vaſen und Sträuße vorzüglich geeignet. Meteor-Aſter; mittelhohe (etwa 30 cm), buſchige Aſter von ſchöner, faſt kugeliger Tracht. Blütenkörbe klein, faſt kugelig, dicht mit dachziegeligen Zungen⸗ blütchen beſetzt. 5 Farbenſorten: weiß, leuchtend⸗ karmeſinrot, leuchtend⸗kupferrot, ſcharlachrot, ſcharlach mit weiß. — Eine der ſchönſten kleinblumigen Formen. Diamant⸗Aſter; 40—45 cm hohe, dachziegelige Neu⸗Aſter, in Tracht und Höhe hinreichend beſtändig. Blütenkörbe groß, reine, friſche Farben und mit ſehr ſchönem, regelmäßigem Dachziegelbau. 10 Farbenſorten. *r Zwerg-⸗Aſtern. Shakeſpeare-Aſter (syn. Großblumige Zwerg— After), nur 12— 20 cm hohe, buſchige Alt-Aſter von gefälliger Tracht, reichblühend. Blütenkörbe aufrecht, klein bis mittelgroß, kugelig, dicht-dachziegelig⸗gefüllt. 10 Farbenſorten, auch weiß und ſchwarzblau. — Für Topfkultur wie für Einfaſſungen gut verwendbar, iſt aber in Höhe und Blütenbau nicht ganz beſtändig, was in einer Gruppe oder Einfaſſung ſtören muß. Man pflanze ziemlich dicht, damit unliebſame entfernt werden können, ohne auffallende Lücken zu hinterlaſſen. — Andere Zwerg⸗-Aſtern mit in der Regel vollkomme⸗ neren und größeren Blütenkörben ſiehe unter C1b **! b) Blütenkörbe groß, vollkommener und eben- mäßiger entwickelt, als in Reihe a, 8—13 cm, bis⸗ weilen bis 15 em breit. Die im mittleren Blüten⸗ e \ I \ Mignon-⸗Aſter. korbteile befindlichen Zungenblütchen von den übrigen weder merklich abgegrenzt, noch in Form verſchieden: Viktoriaform. * Mittelhohe, ſeltener hohe Aſtern. Goligth-Aſter; hohe (etwa 50— 70 cm) Alt-Aſter, alſo die Aſte abſtehend. Blütenkörbe ungewöhnlich groß, faſt noch größer als die der Rieſen-Aſter; im Blütenbau der Viktoria-Aſter ziemlich naheſtehend. 6 Farbenſorten: weiß (syn. „Montblanc“), pfirſich⸗ blüte (syn. „Montrose“), karmeſin, hellblau, dunkel⸗ blau, hortenſienrot. Kugel-Viktoria-Aſter (syn. Viktoria-Kugel⸗ After); mittelhohe (40 — 45cm), äſtige Alt-Aſter, etwa von der Tracht der Kugel-Röhren-Aſter. Blütenkörbe groß. blüte, ſilberiggrau, weiß. Spätblühend; bejonders als Schnittblumen von Wert. Viktoria⸗Aſter; mittelhohe Neu-Aiter von ſtämmigem Wuchs, eine unſerer beliebteſten Aſterſorten. Blütenkörbe groß, oft bis 13 em breit und nicht ſelten bis 20 an einer Pflanze, hochgewölbt und mit kurzen, ſehr regelmäßigen Zungenblütchen. 26 Farbenſorten, darunter auch indigofarbig auf weißem Grund und pfirſichblütenfarbig als neuere Sorten. Für Rabatten wie für Gruppen als prächtig und widerſtandsfähig allgemein zu empfehlen. Waſhington-Aſter; ziemlich hoch und mit durchſchnittlich größeren (mindeſtens 10—12 cm breiten) Blütenkörben, zwar dichtgefüllt, ihr Bau aber an die Goliath-Aſter erinnernd. 12 Farbenſorten. Mignon⸗-⸗Aſter; ausgezeichnete mittelhohe (etwa 40 em) Neu⸗Aſter, in Tracht, Blütenkorbform und Bau der Viktoria-Aſter ähnlich, jedoch reichblütiger. 2 Farbenſorten: reinweiß, roſa; die reinweiße eine der feinſten weißen Aſtern für die Kranzbinderei! Prinzeſſin-Aſter (syn. Schneeball-Aſter); der vorigen ſehr nahe, etwa 40 em hoch. Blütenkörbe hochgewölbt (mit einer Liliput-Georgine vergleichbar). Zungenblütchen kurz, dicht aneinandergedrängt-dach— ziegelig. Blütenkörbe rein weiß, in Waſſer geſtellt, ſich als Schnittblume länger friſch erhaltend, als andere Aſtern und, wo weiße Aſtern gebraucht werden, vortrefflich verwendbar. Non plus ultra; 30—50 cm hohe, buſchige Alt— Aſter mit kandelaberartig-aufſteigenden Aſten und mit aufrechtſtehenden, ſehr großen, dicht dachziegelig— gefüllten Blütenkörben. 5 Farbenſorten: karmeſin, roſa, weiß, dunkelblau, hellblau. ** Niedrige Aſtern, nur 20—25 cm, höchſtens 30 em hoch. Königin-Aſter (syn. Zwerg-Königin-Aſter); 20—30 em, auch wohl mal 35 em hohe, ſehr früh— blühende, ſehr wertvolle, Hohe Chryſanthemum,-Aſter. bereits 7 Farbenſorten: reinweiß, karmeſin, fleiſchfarben, roſa, hellblau, dunkelblau und lila. Blütenkörbe groß, dichtgefüllt; vorzügliche Topfpflanze. Zwerg⸗-Viktoria-Aſter; ſehr ſchoͤne Neu-Aſter beſchädigt. mit prächtigen großen Blütenkörben, von der Viktoria— After nur durch geringe Höhe (20 — 25 cm) verſchieden. 12 Farbenſorten, darunter neuerdings dunkel- ſcharlach und feurig-ſcharlach. (Zwerg-) Bouquet-Viktoria-Aſter; gegen 30 em hohe, buſchige Neu-Aſter von der Tracht der Verbeſſerten Bouquetaſter (ſ. S. 457 oben), aber mit den prächtigen Blütenkörben einer Viktoria-Aſter. 3 Farben- ſorten: karmeſin, violett, weiß. buſchige Neu-Aſter; Gattung 527. Callistephus, Sommeraſter. | blumige Zwerg-Chryſanthemum-⸗-Aſter); Neu⸗Aſter von ſtämmigem Wuchs. Nr. 1635. 459 2. Chryſanthemum⸗-Aſtern. Blütchen alle zungenförmig⸗flach, ziemlich lang, wohl auch etwas breit, aber mit nach unten gebogenen Spitzen und ſchlaff- und flach⸗dachziegelig geordnet, an die groß- blumigen „Winteraſtern“ (Chrysanthemum) erinnernd. a) Mittelhohe bis hohe Aſtern. Hohe Chryſanthemum-Aſter; 50—60 em hohe, etwas ſchwachäſtige Neu-Aſter mit großen, ge- fälligen Blütenkörben; die Pflanze iſt aber nicht ſtämmig genug, muß vielmehr an Stäbe geheftet werden und wird lediglich deshalb kaum noch kultiviert. Komet⸗Aſter (syn. Locken-Aſter); hochinter— eſſante, ſchöne neue, nur mittelhohe (35—40 cm) Neu- Aſter von Haage & Schmidt in Erfurt. Die regel— mäßig gebauten zahlreichen Blütenkörbe erinnern mehr an eine japaniſche Winteraſter (Chrysanthemum) als A * 8 . 0 m = A ie ee e! Komet-⸗Aſter. gan eine Sommeraſter; ſie find locker, aber völlig aus— gefüllt mit langen, leicht gedrehten Zungenblütchen, die ſich in einem hohen zierlichen Bogen zurücklegen und ſich an der Spitze einwärtskrümmen, ſodaß die halbkugelige Fläche des Blütenkorbes wie gelockt aus— ſieht. Bei guter Kultur ſind immer gegen 30 Blüten— körbe von 8—12 em Durchmeſſer vorhanden. Bereits 8 Farbenſorten: karmin, hellblau, hellblau mit weiß, | lilarot, roſa, roſa mit weiß, weiß mit lila, weiß mit roja. b) Zwerg⸗Aſtern. Zwerg-Chryſanthemum-Aſter (syn. Groß- vortreffliche, ſeit langem beliebte, nur 20—25 em hohe, buſchige Blütenkörbe groß bis ſehr groß und von friſcher, oft auch leuchtender Färbung. 43 Farbenſorten!, darunter neuerdings auch feurig-ſcharlach und zinnoberſcharlach mit weiß. Für Gruppen, insbeſondere für etwas gewölbte Beete, die leuchtendſten Farbenſorten auch für Topfkultur, ſodann für Einfaſſungen vortrefflich geeignet. Leider werden die Blütenkörbe von Regen und Wind oft Dieſe Pflanzen trauern faſt gar nicht, wenn ſie in voller Blüte mit Erdballen ausgehoben, in Töpfe gepflanzt, gehörig begoſſen und anfangs etwas gegen Sonne und Wind geſchützt werden. Alſo auch etwas für den Blumenmarkt! Frühblühende Zwerg-Chryſanthemum— Aſter; blüht etwa 3 Wochen früher, ſonſt wie vorige. 10 Farbenſorten. Scheint in deutſchen Gärten nicht vorhanden zu ſein. 460 Kranzblütige Zwerg-Chryſanthemum— Aſter (syn. Großblumige Zwerg-Chryſanthemum⸗Aſter mit weißer Mitte); von vorletzter nur durch die Kranz— blüten verſchieden und von ſehr guter Wirkung. 8 Farbenſorten. Hieraus iſt die Chryſanthemum⸗ Zwerg-Nadel-Aſter mit weinroten, lang ausgezogenen Röhrenblütchen (Nadelblütchen) hervorgegangen. Familie 106. Compositae, Korbblütler. Or XXII 43. 3. Paeonien-⸗Aſtern. Zungenblütchen kurz oder . lang, meiſt dicht gedrängt ſtehend, alle oder bis auf einige äußere Kreiſe aufrecht oder nach der Blüten— mitte zu einwärtsgekrümmt, wodurch ein anfangs ballon⸗, dann mehr vogelneſtartiger Bau entſteht. Die inneren Blütchen ſind ſchmäler und kürzer, die äußeren länger und etwas breiter. Die Päonien-Aſtern ſind die vollendetſte Gruppe der Neu⸗Aſtern. Ihre Blütenkörbe ſind groß bis ſehr groß und ſchwer, ſodaß beregnete nicht ſelten bedenk— lich ſich neigen und des Stabes bisweilen nicht ent— behren können. Auch die Farben erreichen in dieſer Gruppe den ſchönſten Glanz. a) Die Blütenreihen eines Korbes nicht alle auf- wärtsgerichtet und einwärtsgebogen; wenige oder ziemlich viele äußere Reihen bleiben chryſanthemum— oder dachziegelartig. PBrunf-Witer (fr. „La Superbe“); mittelhohe Neu— Aſter, die im Bau der Blütenkörbe und Blütchen an die hohe Chryſanthemum-Aſter ſich anlehnt, vor der— ſelben aber durch geringere Höhe (bis 45 em) und reichere Veräſtelung ſich auszeichnet. Schöne Farben- ſorten ſind: roſa, himmelblau mit weiß, laſurblau. Rieſen-Aſter (syn. Rieſen⸗Kaiſer⸗Aſter; fr. Reine Marguerite à fleur imbriquéèe empereur géant); niedrige bis mittelhohe, ſehr ſtämmige, wenig- äſtige Aſter, die in allen Teilen Beſonderheiten zeigt, ſodaß man über ihre Stellung im Zweifel bleibt. Alles an ihr iſt maſtig entwickelt. Blütenkörbe meiſt ſehr groß und in der Anordnung der Blütchen bald dem Päonien-, bald dem Chryſanthemum- oder Dachziegelbau zuneigend. Dieſe eigenartige Form wird nicht mehr häufig kultiviert. Uhland -Aſter (syn. Päonienblütige Kugel-Aſter, Kugel-Perfek⸗ tion⸗Aſter; fr. Truffaut's bombée); mit- telhohe bis hohe Alt⸗Aſter mit aufrechten, großen dichtge— füllten Blüten⸗ körben; äußere Zungenblüt⸗ chenreihen mit dachziegelig bogenen, die mittleren und inneren nach innen zuſam⸗ mengeneigt. 12 Farben. Kranzblütige Päonien-Aſter, Tafel 30, 117 (syn. Päonien-Kranz-Kugel-Aſter, Cocardeau— nach außen ge⸗ Aſter) hohe veräſtelte Neu-Aſter von kräftigem Wuchs, mit großen Blütenkörben von etwas veränderlichem Päonien- bau, indem bald alle Blütchen einwärtsgebogen, bald die äußeren Reihen des Kranzes dachziegelig nach außen geneigt ſind. 8 Farbenſorten, ſämtlich mit weißer Mitte; Kranz rot, karmin, karmeſin, dunkelviolett, hellblau, lila, roſa, rotviolett. Schöne Raſſe! Roſen⸗Aſter; gegen 60 cm hohe, buſchige Neu⸗ Aſter mit ziemlich zahlreichen, ſchlanken Aſten; untere etwas abſtehend, aber die großen Blütenkörbe noch gut tragend. Letztere ſind dicht gefüllt. Nur die Blütchen des Mittelfeldes ſind nach Päonienart einwärtsgebogen, alle übrigen Kreiſe ſind dachziegelig. 18 Farbenſorten, darunter neuerdings leuchtend-karmin und leuchtend⸗ ſcharlach. Die „Roſen-Aſter“ iſt ganz hervorragend und ſteht zwiſchen der Truffaut- und der Uhland⸗Aſter. b) Alle Zungenblütchenkreiſe beſtehen aus aufge⸗ richtet-einwärtsgebogenen Zungenblütchen, insgeſamt einen kugelig-gewölbten Blütenkorb bildend. Truffauts Päonien-A ſter (syn. Päonien⸗Aſter, Päonien-Perfektion-Pyramiden-Aſter); hohe (50 bis 60 cm) Neu-Aſter von kräftigem Wuchs, welche den Ausgangspunkt der Aſtern mit vollkommenem Päonien⸗ bau bildet, indem hier zum erſtenmal alle Zungen⸗ - (7 73007 IHR, N PER 8 Dos . AAN: III 05 [A \ N ' } N N \ | Truffaut-Aſter. blütchen gleicherweiſe einwärtsgebogen ſind. Blüten- körbe groß, 9—12 em breit, gut aufrecht; doch ſind beregnete Körbe oft ſo ſchwer, daß Anheften der ſchlanken Aſte an Stäbe ratſam. 18—20 Farbenſorten zumeiſt prächtig und friſch, darunter feurig -ſcharlach; glänzend⸗ſchwarzblau; „Gravelotte“, leuchtend-dunkel⸗ blutrot; „La Superbe“, roſa; „La Superbe coronnée“, himmelblau mit weiß (ſiehe auch Prunk-Aſter!). Vollkommenere Päonien-Aſter (syn. Niedrige Päonien⸗Aſter, Päonien⸗Perfektion⸗Aſter); nur 35—45 cm hohe, der vorigen entſtammende Neu-Aſter von ſehr robuſtem Wuchs und mit prächtigen, gegen 10 em breiten Blütenkörben, eine ganz vorzügliche Form. 16 Farbenſorten, darunter die leuchtendſten Farben. Die Pflanzen bedürfen keiner Stäbe. Sehr em— pfehlenswert! Juwel-Aſter (syn. Ball-Aſter); 50 —60 em hohe, äſtige Neu-Aſter von kräftigem Wuchs und ſchöner Tracht. Die Blütenkörbe etwas kleiner als bei voriger, aber von edelſter Form, gewöhnlich 7—8 em breit, und die dichten, regelmäßigen Zungenblütchen ſind kürzer. 4 Farbenſorten: apfelblüte, karmeſin, dunkel- roſa, roſa mit weiß. Prächtige Form! Nied pige tern Deutſcher-Kaiſer-Aſter; 30-35 em hohe buſchige Neu-Aſter, die von unten bis oben ſo dicht mit ziemlich kleinen, aber reizenden Blütenkörben be= ſetzt iſt, daß ſie einem gedrungenen Bouquet gleicht. 6 Farbenſorten. Vorzüglich für Rabatten, auch für Topfkultur, nicht minder als Werkſtoff für Bouquets. | Humboldt⸗Aſter (syn. Päonienblütige robuſte Zwerg⸗Aſter); wird als eine prächtige niedrige Aſter von ſchöner Tracht, kräftigem Wuchs und mit großen päonienförmigen Blütenkörben von friſcher und ſelbſt leuchtender Färbung bezeichnet. 12 Farbenſorten. Zwerg⸗Bouquet⸗Päonien⸗Aſter (syn. Päonienblütige Zwerg⸗Bouquet⸗Aſter); wie es ſcheint aus Mettes Bismarck-Aſter erzogen und eine glückliche Verbindung des Wuchſes derſelben mit der Blumen- form der Päonien⸗Aſter. Zwerg-Päonien-⸗Aſter (syn. Päonienblütige Zwerg⸗Bouquet⸗Pyramiden⸗Aſter, Verbeſſerte Zwerg— Bouquet⸗Aſter); niedrige, buſchige Neu-Aſter mit ver⸗ hältnismäßig großen Blütenkörben von Päonienform 12 Farbenſorten, ſehr ſchön, neuerdings auch ſcharlach und ſcharlach mit weiß. Ganz vorzüglich für Ein⸗ faſſungen, ſelbſt als Einzelpflanzen ſind ſie ſchön; in Gruppen beiſammen wirkungsvoll. Triumph - Alter (syn. Päonienblütige Tom Thumb-Aster). Prachtvolle nur 20—25 cm hohe buſchige Neu⸗Aſter von ſchöner Tracht. Blütenkörbe 6—7 cm breit, von vollendeter Päonienform. Bislang nur 2 Farbenſorten: dunkelſcharlach und dunkelſcharlach mit weiß. Die ſchönſte aller Zwerg-Aſtern. Die Pie INCH 72 . <= — ) — 1. 2 A) 8 ZN \ N KM AL 9 72 0 e ee Triumph -Aſter. Pflanze bildet zur Blütezeit ein ſchönes lockeres Bouquet; iſt auch eine prächtige Topfpflanze. Über die Verwendung der Sommer⸗-Aſtern iſt ſchon bei den einzelnen Raſſen das Erforderliche an— Gattung 528. Aster, Staudenaſter. | Nr. 1685. 461 gegeben; ſie ſind unſere beliebte ſten und ſchönſten Spätfommer- und Herbſtblüher. Als Gruppen wie als Einfaſſungen, ferner in kleinen Trupps zer- ſtreut auf Rabatten, auch als Gruppen im Raſen ſind ſie immer gleich ſehr angenehm. Für jede einzelne Gruppe wählt man am beſten nur eine, und zwar eine reine und glänzende Farbe; man hüte ſich aber, Formen zuſammen— zupflanzen, welche in Höhe und Tracht nicht recht übereinſtimmen. Betreffs der Kultur vergl. auch die Sommer-Levkojen, Nr. 292, und die Balſaminen, Nr. 680; jeglicher guter Garten- oder Ackerboden und faſt alle Lagen find geeignet. Kräftig und voll— kommene Pflanzen erhält man nur in einem reichen Boden, weshalb tüchtige Herbſtdüngung mit verrottetem Miſt, Miſterde oder guter Miſchdünger-Kompoſt-herde vorangehen muß. Während der Wachstumszeit im Sommer darf mit Dungwaſſer, Stalljauche oder flüſſigem, hinreichend verdünntem Abortdung nachgeholfen werden; mindeſtens iſt gelegentlich durchdringend zu be— gießen. Infolge anhaltender Trockenheit bleiben die Sommer ⸗Aſtern oft weit hinter den geforderten Leiſtungen zurück. — Anzucht aus Samen. Ausſaat gewöhn— lich Anfang April in ein abgekühltes oder kaltes Miſt— beet unter Glas, oder auch Ende März in ein Lau— warmbeet, im letzten Falle aber, ſobald die Pflänzchen ſich zeigen, durch Lüftung der Fenſter reichlich friſche Luft zuführen, damit ſie nicht verzärteln. Bei Bedarf nur weniger Pflanzen iſt Ausſaat in Töpfe, welche mäßig warm, aber hell zu ſtellen ſind, angezeigt. Je früher die Ausſaat erfolgt iſt, um ſo weniger iſt das Verſtopfen der Pflänzchen zu unterlaſſen. Das Aus— pflanzen erfolgt Ende April oder in rauhen Gegenden erſt im Mai. Abſtand der Pflanzen voneinander 20 cm, bei buſchigen mittelhohen Formen 30 cm. Da die meiſten buſchigen, beſonders die Zwerg-Aſtern, ſelbſt zur Zeit der vollen Blüte durch das Verpflanzen nur wenig leiden, ſo kann man ſie jederzeit von Vorrat— beeten mit Ballen herausheben und an den beſtimmten Platz oder auch für den Markt in Töpfe pflanzen. — Keimkraft der Samen meiſt 3 Jahre; Keimung ſchon in 1 Woche. Samen, der von unvollkommenen oder gar von faſt einfachen, alſo ausgearteten Blüten— körben geſammelt worden, ſollte nie oder doch nur im Park verwendet bezw. ausgeſtreut werden. Einige Alt-Aſtern find jo hart, daß ausgefallene Samen im Mai des kommenden Jahres fröhlich keimen und gedeihen, aber nur ſpätblühende Pflanzen geben. Gattung 528. Aster L., Staudenaſter, O = XXII 43 (griechiſch: aster — Stern; Blütenkörbchen ſternförmig). Blütenkörbchen riſpig oder doldentraubig, bisweilen an den Zweig-Enden einzeln, dann aber ſtets geſtielt. Hüllkelchblättchen gewöhnlich mehrreihig, mit trockenhäutigem Rande oder an der Spitze krautig. Zungenblütchen zahlreich, nicht ſehr ſchmal, meiſt länglich (vergl. jedoch A. alpinus f. speciosus Kgl.“), 1— 2 reihig, zwitterig (bei Nr. 1636, 1637 weiblich) und fruchtbar, nur bei Nr. 1664 — 1666 unfruchtbar, bei A. Linosyris faſt immer fehlend. Scheibenblütchen zwitterig, röhrig, alle fruchtbar, oder die inneren oder alle unfruchtbar. Griffelſchenkel der Zwitterblütchen mit dreieckigem oder lanzettlichem Anhängſel (nur bei Machaeranthera-Arten Früchtchen meiſt zuſammengedrückt; ihr Pappus gewöhnlich einfach, aus zahlreichen, unregelmäßig 2- bis mehr— und abgerundet. linealiſch-pfriemlich). Staubkölbchen am Grunde ſtumpf reihigen Borſten beſtehend, nur bei den früheren Diplostephium-Arten deutlich doppelt (eine äußere, aus zahlreichen Borſten und kurzen Schüppchen gebildete kürzere und eine innere, längere Borſtenreihe) — Stauden; Nr. 1669 einjährig. Blätter wechſelſtändig, ganzrandig oder gezähnt, bei A. tanacetifolius fiederſpaltig. Zungenblütchen blau, violett, weiß, ſeltener rot; Scheibe gelb, ſehr ſelten purpurviolett, bisweilen anfangs gelb und ſpäter dunkel. — 250, zumeiſt nordamerikaniſche Arten. A. Stauden. (Siehe auch den bisweilen mehr als zweijährigen Aster Bigelowii unter B!) Niedrige Staudenaſtern mit nur 1—2 Blütenkörben an der Spitze meiſt einfacher Stengel find: A. alpinus, bisweilen auch A. Amellus und A. pyrenaeus. — Stauden— aſtern mit herzförmigen, langgeſtielten Grund- und unteren Stengelblättern find: A. corymbosus und A. macrophyllus. 1. Zungenblütchen vorhanden und fruchtbar; nicht gelb (ausgenommen A. ptarmicodes f. lutescens). a) Früchtchen ſchmal, nur ſchwach zuſammengedrückt, gerippt. (Vergleiche auch A. ptarmicodes, Nr. 1662!) * Zungenblütchen 6—18, weiblich. Grund⸗ und untere Stengelblätter herzförmig, langgeſtielt. Blütenkörbchen dolden— traubig⸗trugdoldig. Hüllkelchblättchen dachziegelig, die äußeren allmählich kürzer. (Biotia.) . A. corymbosus. 1636. A. macrophyllus. 1637. ** Zungenblütchen weiblich. Blätter breit- oder ſchmal-⸗linealiſch. Blütenkörbchen traubig, faſt doldentraubig. Hüllkelch⸗ blättchen dachig, mit blattartiger Spitze oder die äußeren ganz blattartig und linealiſch-lanzettlich. Pappusborſten unge- wöhnlich derb und ſteif, roſtfarbig, mit etwas keulenförmiger Spitze: A. paludosus Ait. (syn. A. grandiflorus Nutt., nicht L., Heleastrum paludosum C., Tripolium paludosum Wees), Nordamerika, an feuchten, unfruchtbaren Orten in Nadel— holzwäldern. Staude, etwa 30 cm hoch. Blütezeit: Herbſt. Zungenblütchen ziemlich kurz, dunkelviolett. 462 Familie 106. Compositae, Korbblütler. Or XXII 43. b) Früchtchen ſtärker zuſammengedrückt bis flach. * Pappusborſten meiſt J reihig, ungleich, rauh, kaum von Früchtchenlänge. (Calimeris.). . .A. Mmeisus. 1638. ** Wenigſtens die inneren Bappusteile aus langen, ziemlich dünnen Boriten beſtehend. + Die Stengel meiſt einfach, oder jeder Aſt nur einen oder nur wenige Blütenkörbe tragend. Hüllkelchblättchen 2—3 reihig, ziemlich gleichlang, krautig. Pappus einfach, d. h. e Ed oder noch mit einzelnen kur zen und undeutlichen äußeren Borſten oder Schüppchen umgeben . . . * A. alpinus (Tafel 30). 1639. 4 A. pyrenaeus. 1640. +7 Blütenförbehen in Doldentrauben, Trauben oder Riſpen geordnet, nur ausnahmsweiſe einzeln. Hüllkelchblätter ſämtlich oder doch die äußeren mit grünen krautigen Spitzen, oder völlig oder teilweiſe blattartig, ihre Ränder nicht ſchärflich. Früchtchen verkehrteirund⸗länglich bis linealiſch, drei- bis mehrnervig. Pappus von einerlei Art, d. h. ohne einen deutlich abgegrenzten äußeren oder zweiten Kreis. 0 Hüllkelchblättchen gut dachziegelig und angedrückt-liegend, lederig, mit kurzen und abgebrochenen, meiſt ſtumpfen, ſpreizenden Spitzen. Früchtchen ſchmal, 5—10 nervig, kahl oder ſehr feinflaumig. Pappus gewöhnlich ſteifer. Zungenblütchen anſehnlich, blau oder violett. Blätter weder herzförmig, noch ſtengelumfaſſend. Grund- und unterſte Stengelblätter eirund oder eirund-länglich, einige auch mit abgerundetem oder ſelbſt ſchwach-herzförmigem Grunde. Blütenkörbchen etwa 12—14 mm hoch: A. Herveyi Gray (syn, Biotia commixta DC., Eurybia commixta Nees), Nordamerika. Staude, 30—60 cm hoch. Blütezeit: Auguſt, September Stengel ſchärflich, oben doldentraubig-verzweigt. Zungenblütchen 15—24, ſchmal, 12— 15 mm lang, lila oder violett. Scheibenblütchen gelb. Kultur wie Nr. 1637. AN Grundſtändige Blätter alle in den geflügelten oder geränderten Blattſtiel zugeſpitzt. [] Hüllkelchblättchen an der Spitze ſpreizend oder zurückgekrümmt. Blätter undeutlich-nervig, ſchwach⸗ ſchärflich. Erdſtämme ſchlank und kriechend. Blütenkörbchen anſehnlich, kurzgeſtielt, mehrere, ſelten einzeln . A. spectabilis. 1641. E Hüllkelch kaum, wenn überhaupt, ſpurrig, da die Spitzen ſeiner Blättchen weniger getrennt und weniger ſpreizend ſind. Stengel ſehr beblättert. Blätter fiedernervig und genetzt, ſpitzgeſägt, mehr oder weniger ſcharf. Blütenkörbchen mittelgroß, doldentraubig-trugdoldig, jeltener einzeln. A. sibiriceus. 1642. [ Hüllkelch gleich der Belaubung glatt und kahl, aber durch die blattartigen, weit-ſpreizenden Spitzen ſeiner Blättchen ſehr ſparrig. Blütenkörbchen groß, riſpig-angeordnet. A. Curtisii. 1643. 00 Hüllkelch (gewöhnlich auch die Zweige) klebrig- oder mehlig-drüſig, deshalb mehr oder weniger ſtark duftend; Behaarung der Pflanzen nicht ſeidig-weiß. Blätter alle ganzrandig oder die unteren mit wenigen und ſpär⸗ lichen Zähnen. Zungenblütchen anſehnlich. Früchtchen meiſt mehrnervig und ſchmal. Hüllkelchblättchen ziemlich gut dachziegelig, gewöhnlich mit mehr oder weniger ſteifem, angedrücktem Grunde und blattartigen oder krautigen Spitzen. Zungenblütchen 15—40. Die Stengel ſind veräſtelt und die Blätter klein, ſteif, zurückgekrümmt oder herabgeſchlagen . A. grandiflorus. 1644. AN Hüllkelch der mittelgroßen Körbchen gut dachziegelig; feine ungleichen Blättchen mit lockeren, jparrig- ſpreizenden Spitzen. Laubblätter ſpreizend, nicht ſteif .. 4. Novae-Angliae. 1645. * A. Amellus (Tafel 30). 1646. 000 Blütenkörbchen klein, rilpig-angeordnet. Grundſtändige und untere Stengelblätter herzrormig und geſtielt, weder drüſig, noch klebrig-weichhaarig. Früchtchen zuſammengedrückt, kurz, 3Z—5 nervig. Zungenblütchen 10—20, violett, purpurn oder bisweilen faſt weiß. Hüllkelchblättchen aufrecht, mit kurzen und angedrückten grünen Spitzen. N Blätter ſogut wie alle ganzrandig, von ziemlich feſter Beſchaffenheit; alle viel länger als breit, keine ſtengelumfaſſenden. Blütenkörbchen hübſch: Zungenblütchen 15 bis 20, violett, 10—12 mm lang; Hüll⸗ kelch 6-9 mm hoch, mit meiſt deutlich kurz-grünſpitzigen Blättchen .. A. Shortü. 1647. AN Blätter zum Teil ganzrandig, die unteren faſt immer etwas geſägt, ziemlich feſt, länger als breit, an ihrem Grunde oder an dem des flügelig⸗gerandeten Blattſtiels der unteren Blätter herzförmig⸗ ſtengelumfaſſend. Hüllkelchblättchen weniger ſteif, mit kurzen und ziemlich ſtumpfen, grünlichen Spitzen: A. undulatus L. (syn. A. diversifolius DC., A. paniculatus Nutt., nicht Ast., nicht Lam.!; A. sagittifolius EU, nicht Willd.), Nordamerika. Staude. Pflanze feinbehaart. Blütenkörbchen 8—10 mm hoch. Zungenblütchen glänzend-violett oder etwas blaſſer. f. diversifolius Michæ. pr. sp. (syn. A. scaber Ell., A. asperulus Torr. et Gr., A. Baldwinii Torr. et Gr.) iſt ſchärflicher bekleidet. AAN Blätter dünner, faſt alle ſcharf⸗geſägt, nicht herzförmig-ſtengelumfaſſend (weder mit dem Grunde der oberen, ſitzenden Blätter, noch mit einem Anhängſel am Grunde der Blattſtiele). D Hüllkelchblättchen ſtumpf oder ſtumpflich, mit deutlich— eee he kurzen grünen Spitzen. Blütenkörbchen klein und zahlreich .. A. cordifolius. 1648. GHüllkelchblättchen 5 oder ſpitzlich, die grünen Spitzen weniger deutlich. $ Blütenkörbchen 6—9 mm hoch, zahlreich, ſtraußförmig-riſpig auf ziemlich ſteifen Aſten. Die Stengel ziemlich ſtämmig; Blätter meiſt allmählich zugeſpitztt . A. Drummondii. 1649. §s Blütenkörbchen größer (8-10 mm hoch) und verhältnismäßig wenige, in einem lockeren Strauße oder einer Riſpe am Ende der einfachen Stengel: A Lindleyanus Torr. et Gr. (syn. A. paniculatus Ait., auch Hook., nicht Lam. ]; A. praecox Lindl.), Staude, 30 em bis 1½ m hoch (f. ciliolatus Lindl. pr. sp. iſt nur 15—25 em hoch). Blütezeit: Herbſt. Pflanze grün, ſpärlich-behaart. Zungenblütchen blaßviolett, 6—10 mm lang. 0000 Blütenkörbchen und Blütenſtand verſchieden. Keine herzförmigen, geſtielten Blätter. Grundblätter alle an ihrem Grunde ſpitz oder verſchmälert. Pflanzen weder drüſig, noch klebrig-weichhaarig, noch jeidig= grau. Früchtchen zuſammengedrückt, wenignervig. Ganze Pflanze völlig glatt und kahl. (Blattränder und Blütenſtiele bisweilen etwas rauh). Blätter von feſter Beſchaffenheit, ganzrandig oder bisweilen mit wenigen Zähnen. Hüllkelch⸗ blättchen dicht⸗dachziegelig, angedrückt, kurz⸗grünſpitzig, nach außen (unten) hin allmählich kürzer. Pflanzen hellgrün, bläulich- oder graugrün. Hüllkelchblättchen unten weißlich-lederartig, oben abgegrenzt: grünſpitzig. „ 5 Pan der eee gewöhnlich nur pfriem= liche Deckblätter .. A. turbinellus. 1650. A. virgatus. 1651. A. laevis. 1652. _[) Bilanzen trübgrün, wenigſtens nicht graugrün. Hüllkelch grüner .. 4. versicolor,. 1653. A concinnus. 1654. AA Hüllkelchblättchen der nur 6-8 mm Hohen Körbchen dachziegelig, ziemlich ſteif, ſchmal und mit pfriem⸗ lichen oder ſpitzen, grünen, faſt aufrechten Spitzen. Zungenblütchen 15— 25, glänzend⸗weiß, ſelten purpurlich. Blütenkörbchen traubig entlang ſpreizenden Zweigen oder Zweiglein: A. ericodes. 1655. & Hüllkelchblättchen nicht lederartig, glatt und kahl, regelmäßig und dicht-dachziegelig (die äußeren all- mählich kürzer), unten weißlich, mit deutlichen grünen, nicht ſpreizenden Spitzen. Die Stengel meiſt ſchlank, mit auseinandergehenden oder ſpreizenden Aſten. Blütenkörbchen klein und zahlreich, 4—7 mm hoch, an traubigen Zweigen. [ Blütenkörbchen mehr zerſtreut und einzeln am Ende der traubigen oder zuſammengeſetzt-riſpigen klein⸗beblätterten ſchlanken Zweige: A. dumosus L. (syn. A. sparsiflorus Michæ., A. fragilis Lindl.), 30—100 cm hoch, meiſt ganz kahl und glatt. Blätter alle ganzrandig und ſtumpf, gewöhnlich zurückgeſchlagen oder weit-ſpreizend. Zungenblütchen von violett bis faſt weiß, Ende September, nur 4 mm lang; f. coridifolius Torr. et Gr. (syn. A. coridifolius Michæ., A. foliolosus Ell., nicht Ait.; A. multiflorus Bertol., nicht Att.“) iſt in allen Teilen ſteifer und mehr auseinandergehend. Bildet hübſche, mehr pyramidale Blütenſtände; verdient Beachtung. * Gattung 528. Aster, Staudenaſter. Nr. 16361639. 463 UI Blütenkörbchen traubig⸗einſeitswendig, gewöhnlich zahlreich oder gehäuft entlang den Blüten⸗ zweigen. als der Hüllkelch Die Zweiglein oder ſehr kleinbeblätterten Blütenſtiele kürzer oder wenig länger A. diffusus. 1656, AAAA Hüllkelch verſchieden, dachig oder lockerer und krautig. Blütenkörbchen entweder ſtraußförmig⸗ riſpig oder locker⸗riſpig auf aufrechten oder doch aufſtrebenden Zweigen. [ Stengelblätter ſitzend, aber weder mit herzförmigem, noch mit geöhrtem Grunde (einzelne Formen von Nr. 1661 ausgenommen), am Grunde auch nicht mit einem abgebrochenen, einem flügeligen Blattſtiel ähnlichen Teile. § Hüllkelch dicht und aufrecht, deren kleine grüne Spitzen weder verbreitert, noch ſpreizend jind . mit ſchmalen, allmählich längeren, dachziegeligen Blättchen, A. Tradescantiü. 1657. A. paniculatus. 1658. * A, salicifolius. 1659. 88 n e locker, wenig oder gar nicht dachziegelig, alle faſt gleichlang, aufrecht, nicht ſpreizend. Blätter linealiſch oder lanzettlich A. longifolius. 1660. §88 Hüllkelchblättchen linealiſch bis ſpatelförmig, etwas ungleichlang, dachziegelig⸗ mehrreihig und mit mehr krautigen oder ee 5 Spitzen. im Spätherbſt Zungenblütchen violett oder rot, A. Novi-Belgii (f._ minor, Tafel 30). 1661. [[die meiſten Stengelblätter 102 gebb Ober Herzfürmig- ſtengelumfaſſender Anheftungsſtelle. Hüllkelchblättchen locker, die äußeren blattartig: hoch. Blätter 10—20 cm lang. Zungenblütchen gegen 1 cm lang, blaß violett oder im Schatten weißlich. — Trugdolden. A. prenanthodes Muehl., Staude, 30—80 cm Blütenkörbchen meiſt 8 mm hoch, in locker⸗doldentraubigen A. puniceus L. (syn. A. hispidus Lam., A. an oenus Lam., A. blandus Lodd.), gegen 2 m hohe, borſtig-ſteifhaarige, oft purpurliche Stengel; zerſtreut-riſpige oder ſtraußartige Blüten- ſtände; Blütenkörbchen 8—14 mm hoch, Zungenblütchen gegen 1½ cm lang, violett bis purpurn, ſelten weißlich. *** Blütenkörbchen doldentraubig⸗trugdoldig, Hüllkelchblättchen ohne krautige Spitzen. Zungenblütchen meiſt 8—15, ſtets weiß. Pappus lohegelb werdend, deutlich doppelt: ein äußerer, aus zahlreichen kurzen Borſten oder Schüppchen beſtehender Kreis und zahlreiche innere, haarförmige Borſten, zum Teil mit feulig-verdidter Spitze. ſpitz oder zugeſpitzt, alle ganzrandig, gewöhnlich grün und faſt kahl: Diplostephium umbellatum und amygdalinum Cass., Diplopappus umbellatus Lam., Chrysopsis amygdalina Nutt., und amygdalinus Torr. oben doldentraubig-verzweigt et Gr.), Nordamerika; Staude, 1-2 m hoch. Blütezeit: Laubblätter A. umbellatus Mill. (syn. A. amygdalinus Herbſt. Die Stengel meiſt hoch, k Hüllkelchblättchen ohne blattartige oder krautige Spitzen, derb, oft am Rande trockenhäutig oder mehr oder weniger trocken. + Hüllkelchblättchen gut dachziegelig, klein und ſchmal, Laubblätter meiſt linealiſch, aufrecht und ganzrandig. Tr Hüllkelch gut dachziegelig, ſeine kurzen äußeren Blättchen in ſchuppige Deckblätter übergehend. Körbchen gegen 1½ em hoch. Blätter lang und ſchmal .. 4 2. Zungenblütchen vorhanden und ungeſchlechtlich, mithin unfruchtbar, nicht gelb. baren, weißen Zungenblütchen. violettblau. ungeſchnäb elt. a) Blätter punktiert. (Galatella.) (Vergleiche auch Nr. 1667!) b) Blätter nicht punktiert. . 3. Zungenblütchen fehlend, ſehr ſelten vorhanden. 1. Blätter unregelmäßig⸗ oder eingeſchnitten-gezähnt, glänzen d⸗ violett. Früchtchen faſt kahl, 2. Blätter ein⸗ bis dreimal⸗fiederſpaltig. dicht⸗weichhaarig, ſtärker geſtreift. 1636. Aster corymbösus At. (syn. A. divari- catus L., A. cordifolius Mechx., Biotia corymbosa J., Eurybia corymbosa Cass.), Doldentraubige Staudenaſter. Nordamerika. Staude, etwa 60 em hoch. Blütezeit: Auguſt, September. — Die Stengel ſchlank, ſtielrund. Blätter häutig, viel länger als breit, allmählich oder ſehr deutlich zugeſpitzt, ſpitzge— ſägt. Blütenkörbchen in ausgebreiteter Doldentraube. Hüllkelch nur 6mm hoch; Strahlblütchen 6—9, weiß— lich, Scheibenblütchen gelb. 1637. Aster macrophyllus Z. (syn. Eurybia macrophylla und E. Jussieui Cass., Biotia lati- folia, B. Schreberi und B. glomerata DC., Aster latifolius Desf.), Groß- blätterige Staudenaſter. Nordamerika. Staude, 60 bis 90 em hoch. Blütezeit: Auguſt, Sep- tember. — Die Stengel etwas geſtreift⸗ kantig. Blät⸗ ter etwas dick⸗ lich, geſägt, 2 1 7 4 — — u 2 1 r PR - = N 22 Ir R 2. I = Dr N. * W 1 De \ 0 1 ,. er 3 er * N 0 Großblätterige Staudenaſter. (Vergl. auch Ar acer 15 discoideus, Nr. 16640) B. Ein⸗ oder zweijährige Pflanzen. Blätter gezähnt oder einmal- bis doppelt-fiederſpaltig. grün. Pflanzen 2—3 jährig ß Hüllkelch faſt kahl bis drüſig⸗ weichhaarig, aber nicht kurz⸗ ſteifhaarig. Früchtchen Zungenblütchen hellblau oder lila. Körbchen klein, mit frucht⸗ A. ptarmicodes. 1662. Bungenblütchen . Chapmanii. 1663. Früchtchen zu ſammengedrückt, grüner als bei anderen Arten. 1664. 1665. 1666. 1667. . A. acer. A. canus. . A. Meyendorffü. * A, Linosyris. (Machaeranthera.) Blütenkörbchen groß. Zungenblütchen A. Bigelowii. 1668. Hüllkelch dicht-ſteifhaarig. Einjährige Pflanzen. A. tanacetifolius. 1669. plötzlich zugeſpitzt. Grundſtändige und unterſte Blätter gewöhnlich breit-eirund oder ſelbſt nieren-herzförmig, 10—25 em lang; Blütenkörbchen zu Doldentrauben vereinigt. Hüllkelch meiſt Lem hoch, oft klebrig-flaumig. Zungen 10—15, weiß oder helllilablau. Verwendung. Beide Arten weichen durch ihre Tracht von andern Staudenaſtern etwas ab und eignen ſich nur für größere Gärten und für Anlagen. 1638. Aster ineisus Fisch. (syn. Calimeris ineisa DC., C. platycephala Cass., Grindelia incisa Spr.), Eingeſchnittene Staudenafter. Sibirien. Staude, 30—60 em hoch. Blütezeit: Auguft, September. — Stengel aufrecht, geſtreift, an den Kanten ſcharf oder glatt, nach oben hin dolden— traubig-veräſtelt. Blätter lanzettlich, an beiden Enden verſchmälert, entfernt-eingeſchnitten-geſägt, am Rande und unterſeits ſcharf, die, oberen auch ganzrandig. Blütenkörbchen an den Aſten riſpig-doldentraubig. Hüllkelchblättchen an der Spitze fuchsrot-randig. Zungen- blütchen hellviolett, Scheibenblütchen gelb. Pappus— borſten doppelt kürzer als die Blütchenröhre. Verwendung in großen Gärten oder in ſolchen, die nicht ſorgfältig gepflegt werden können; am beſten zerſtreut auf Rabatten oder auf Staudengruppen. 1639. * Aster alpinus L., Tafel 30, 118 (syn. A. pulchellus Zohen., nicht Willd.!), Alpen-Stauden- after. Alpen Mittel- und Südeuropas, Rußland. Staude, 15—25 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli; wenn überwintert: oft ſchon im Mai. — Pflanze weich— haarig oder weißgraulich; Stengel mehrere, niedrig, beblättert, je mit einem großen endſtändigen Körbchen. 464 Blätter wechſelſtändig, ganz; die grundſtändigen länglich— ſpatelförmig, in den Blattſtiel verſchmälert, 3 rippig; die Stengelblätter kleiner, lanzettlich oder linealiſch. Hüllkelchblättchen locker, lanzettlich, ſtumpflich, oder die inneren ſpitz. Zungenblütchen 1—3 reihig, blaßblau⸗ violett, oder blau, bei k. florealbo weiß, doppelt ſo lang als die der flachen, erſt gelben, ſpäter meiſt purpurnen Blütenſcheibe. — f. speciosus eher ein Eri- geron als ein Aster zu ſein. Die Stengel robuſt, bis 50 em hoch. Blü⸗ tenkörbchen reichlich noch einmal ſo groß als bei A. alpinus. Bungenblütchen ſehr zahlreich, bis 3½ cm lang, ſchmal, ſchön dunkelviolett. Blütezeit etwa 4 Wochen lang. Verwendung. Eine hochwillkommene Pflanze, die durch die Größe und Schönheit ihrer Blütenkörbe von großer Wirkung; ſie erregt zur Blütezeit im Mai, Juni jedermanns Aufmerkſamkeit. Sie eignet ſich vorzüglich zu Gruppen und Einfaſſungen; iſt als Topfpflanze für kalte Räume angenehm, beſonders die etwas ſpäter blühende Form f. speciosus Agl. Kultur an ſonnigem Standort, in lockerem, kalk— haltigem Boden; als Topfpflanze in mit mürbem Ackerlehm vermiſchter Laub- oder ſandiger Wieſenmoor— erde. Pflanzt man kräftige Exemplare im Herbſt in Töpfe, überwintert ſie nur eben froſtfrei, aber luftig, und ſtellt ſie Ende März in einen ſonnigen kühlen Raum, jo erhält man ſchon im Mai ſchön blühende, zur Schmückung der Beete vortrefflich geeignete Pflanzen. Abſtand der Pflanzen 20—25 em voneinander. Ver— mehrung durch Teilung. Anzucht aus Samen. Ausſaat vom April bis Juli auf ein Saatbeet. Keim- kraft der Samen 1 Jahr; Keimung in 1—2 Wochen. 1640. Aster pyrenä&us DC. (syn. A. sibiricus Lam., nicht L.“), PVyrenäen-Staudenaſter. Pyrenäen. Staude, 20—50 em hoch. Blütezeit: Juni⸗Juli bis Auguſt. — Stengel aufrecht, ſteifhaarig, geſtreift, ſelten einfach und einköpfig, meiſt oben etwas dolden— traubig⸗veräſtelt, und jeder der beblätterten Aſte mit einem Blütenkörbchen. Blätter lanzettlich, halb-ſtengel⸗ umfaſſend, zugeſpitzt, vorn entfernt-geſägt, auf beiden Seiten behaart⸗ſchärflich. Hüllkelchblättchen lanzettlich⸗ linealiſch, zugeſpitzt, rückſeitig flaumig⸗ſcharf. Zungen⸗ blütchen blaßviolett, Scheibe gelb. Verwendung auf Rabatten und zu Gruppen in größeren Gärten. Kultur wie Nr. 1639. 1641. Aster spectäbilis Alt. (syn. A. elegans Milld., A.speciosus Hornem.), Anſehnliche Stauden after. Nordamerika. Staude, 30—50 cm hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Die Stengel ſtraff, mehrere etwas riſpig⸗ tragend. Blätter länglich⸗lanzettlich oder die unteren ſpatelförmig-⸗ oder oval⸗länglich, undeutlich-geſägt oder zum Teil ganzrandig. Zungen zahlreich, etwa 2 cm lang, ſehr ſchön, glänzend-violett. Scheibe gelb. Vorzügliche, allgemein empfehlenswerte Art, auch für kleinere Gärten auf Rabatten; liebt ſandigen, mäßig feuchten Boden. Kultur wie Nr. 1639. Alpen⸗-Staudenaſter. Rgl. ſcheint oder traubig⸗-geſtellte Blütenkörbchen violettblau, Familie 106. Compositae, Korbblütler. G XXII 43. A. espenbergensis Mes., A. lacerus Lindl., A. bi- florus Presc., nicht Michæ.), Sibiriſche Staudenaſter. Sibirien, Nordamerika. Staude, 15-50 em hoch. Blütezeit: Auguſt, September. — Pflanze vom Grunde auf veräſtelt; die Aſte oben oft gleichhoch; Blütenkörhchen einzeln an den Enden des Stengels oder der Aſte. Blätter länglich-ſpatelförmig oder breit- lanzettlich, 2½ —8 em lang, ſpitzgeſägt. Hüllkelch kürzer als die Scheibe. Zungenblütchen 6—10 mm lang, violett, blaßblau oder weiß. Scheibe gelb. 1643. Aster Curtisii Torr. et Gr., Curtis Staudenaſter. Nordamerika, an Gehölzrändern in trockenem Boden. Staude, 60 —100 cm hoch. Blüte⸗ zeit: Spätſommer. — Die Stengel ziemlich ſchlank, der größere lockerriſpig-verzweigt, und die Zweige große zerſtreute Blütenkörbchen tragend. Grundſtän⸗ dige und untere Blätter eirund⸗lanzettlich, zugeſpitzt, ipärlich-gejägt, allmählich oder plötzlich in den ge— flügelten Blattſtiel zuſammengezogen, etwa 7—10 cm lang; Hüllkelch halbkugelig, gegen 1½ em hoch, ſeine ſehr dachziegeligen, lederigen Blättchen mit ſehr an⸗ ſehnlichen blattartigen Anhängſeln, oder die äußeren mehr als zur Hälfte blattartig. Zungenblütchen ziem⸗ lich breit, etwa 1½ cm lang und länger, dunkel- violettblau, ſehr ſchön. Früchtchen zuſammenge⸗ drückt, nach oben breiter und mit verſchmälerter Spitze. — Ausgezeichnete und ſehr empfehlenswerte Art. 1644. Aster grandiflörus Z. (syn. A. asper- rimus Nutt.), Großölumige Staudenaſter. Nord⸗ amerika. Staude, 50—90 cm hoch. Blütezeit: Oktober. — Pflanze mit langen und ſchlanken, ſprei⸗ zenden, ſteifen Aſten, von kurzen ſpreizenden Borſten ſteifhaarig, nicht klebrig. Blätter länglich⸗-linealiſch und undeutlich-ſpatelförmig, rauh-kurzhaarig; die Stengelblätter ſelten 5 em lang, die der Zweige 1½ cm lang bis ſehr klein, die oberſten in die Deckblätter des vielreihigen, undeutlich -kör⸗ De nig⸗klebrigen, RW RN jeher ſparrig ER. T blattartigen 2 N Hüllkelches N übergehend, N der gegen 1½ em hoch iſt; ſeine Blättchen⸗ ſpitzen läng⸗ lich-linealiſch oder die inne ren linealiſch. Zungenblüt⸗ chen etwa 2 em lang, tief- Großblumige Staudenaſter. zahlreich, auch ziemlich breit. Blütenſcheibe anfangs ſtets gelb und erſt ſpäter purpurn. Eine der ſchönſten Staudenaſtern, deren große Blüten aber in der ſehr ſpäten Blütezeit im nord⸗ und mitteldeutſchen Klima meiſt dem Froſte anheimfallen, bevor ſie ſich entfalten können; deshalb nur für warme Lagen und trockenen Boden zu em- pfehlen. Man kann ſie aber bei herannahender Blüte⸗ zeit mit mäßigem Ballen ausheben, in Töpfe pflanzen, ſie an das Fenſter eines ſonnigen Zimmers ſtellen, und ſich dort an den bald erſcheinenden Blüten er- 1642. Aster sibiricus Z. (syn. A. montanus ledigte Pflanze wieder in den Garten gepflanzt, die Richards., A. Richardsonii Spr., A. Prescottii Lindl., freuen. Nach der Blüte wird die des Gefäßes ent- Stengel über der Erde abgeſchnitten und gegen ſtärkeren Froſt eine Decke trockenen Laubes angebracht. 1645. Aster Novae-Angliae IL. (syn. A. am- plexicaulis Zam., A. spurius Willd., A. concinnus Colla), Neu-England⸗Staudenaſter. Nordamerika. Staude, 60 em bis 2½ m hoch. Blütezeit: Sep⸗ tember, Oktober. — Die Stengel ſind ſtämmig und ſtraff, reich⸗ und bis zur Spitze beblättert, derb⸗kurz⸗ oder ſteifhaarig, mit verflochtenen Haaren, auch drüſig— weichhaarig. Blätter nicht ſteif, ſpreizend, lanzettlich oder breit⸗linealiſch, weichhaarig, 5—12 cm lang, ganz- randig, an ihrem Grunde ſchwach- oder gar nicht ver- ſchmälert, wohl aber durch einen ſtark geöhrt-herz- förmigen Grund halb⸗ſtengelumfaſſend. Blütenkörbchen gehäuft, ſehr ſchön: Scheibe gelblich, rötlichweiß oder purpurn; Zungenblütchen 50—60, bisweilen mehr, 1½ em lang, purpurn oder dunkelblau, bei f. roseus Desf. pr. sp. (syn. f. ruber hort.) roſen- abſtehend-ſteifhaarig. rot oder leuchtend - magentarot, bei kt. pulchellus leuchtend-roſa. f.spurius Willd. pr. sp. iſt niedrig, hat veräftelte Stengel und zerſtreute Blütenkörbe. =SSS Dieſe Art und ihre Formen gehören zu den ſchönſten der ganzen Gattung! Es iſt aber vor allem auf einen ſonnigen Standort und leichten, kalkhaltigen Thomasſchlackenmehl wird ſich bei weniger günſtigem Boden zweckdienlich erweiſen. dem Landſchaftsgärtner hochwillkommen. 1646. * Aster Améllus L., Tafel 30, 119, Virgils Staudenaſter, (fr. Oeil du Christ; e. Amellus Star wort). Mittel- und Südeuropa, Orient; Staude, 30 bis 60 em hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Pflanze weichhaarig-ſcharf. Die Stengel find feſt, aufrecht, beblättert; bei kümmerlichen Pflanzen oft mit nur 1 Körbchen, gewöhnlich aber mehrere in einfacher End— Doldentraube. Blätter meiſt länglich-lanzettlich, weich— haarig⸗ſcharf. Blütenkörbchen ziemlich groß; Früchtchen kurzhaarig. Zungenblütchen lilablau, bei f. roseus leuchtend-roſapurpurn, bei f. bessarabicus reich- dunkelpurpurviolett. Hauptformen ſind: Vilmorin. Dritte Auflage. Jedenfalls iſt dieſe Art Gattung 528. Aster, Staudenaſter. ſpruchsloſe Stauden, Nr. 16401648. 465 a) communis DC. (syn. A. Amellus Jacg., A. amellodes Roem., nicht Rchb.!), Blätter ſcharf und aderig; grundſtändige oval-ſpatelförmig, geſägt; Stengelblätter oval⸗lanzettlich, ſpitz, meiſt ganz- randig. Hüllkelchblättchen ſtumpf. b) latifölius DC. (syn. A. amellodes Rchb., A. Pseudo-Amellus DC.), Blätter ſcharf, nervenlos, alle wie auch die an den Spitzen gefärbten Hüllkelchblättchen verkehrteirund-ſpatelförmig und ganzrandig, meiſt größer als bei voriger, blüht etwas ſpäter. c) bessaräbicus DC. (syn. A. bessarabicus Bernh., A. amellodes Bess.), Pflanze weißgrau, ſehr ſcharf; die Blätter beiderſeits ſehr ſcharf, meiſt läng— lich, mit verſchmälertem Grunde; Hüllkelchblättchen weißgrau, ſpitzlich. Zungenblättchen purpurviolett. d) hispidus DC., untere Blätter länglich mit verſchmälertem Grunde, beiderſeits gleich dem Stengel e) ibéricus Sep. pr. sp., meiſt mehr weichhaarig; Blätter ganzrandig, ſpitz; Hüllkelchblättchen ſpitzer, auch die inneren kaum gefärbt. Verwendung. Angenehme ungemein an— namentlich in Landſchafts— gärten und Anlagen mit kalkhaltigem Boden, an ſonnigen Gebüſchrändern, auch in Gruppen auf Raſen— Stengel ziem⸗ beblättert und | geordnete Blü— flächen oder auf Rabatten, wo man ſich jahrelang kaum anders als beim Reinigen um ſie zu kümmern braucht. 1647. Aster Shörtii Hoofc., Shorts Stauden- after. Nordamerika. Staude, 60—150 cm hoch. Blütezeit: Herbſt. — Die lich ſchlank, bis zur Spitze traubig-riſpig tenkörbchen tragend. Blät- ter meiſt kahl, feinaderig, faſt alle ge⸗ ſtielt; grund» ſtändige und die größten Stengelblätter eirund-lanzett⸗ lich, mit Deut- lich-herzförmigem Grunde und auf ſchlanken, nackten Stielen, vorn ſpitz zulaufend (etwa 7—13 cm lang). Zungenblütchen hellviolett. [A. azureus LIindll., Virgils Staudenaſter. Boden Rückſicht zu nehmen; auch eine Düngung mit Blätter beiderſeits kurzhaarig⸗ſchärflich; Hüllkelch kahl und glatt, mit ſchärfer ausgeprägten grünen Spitzen. Zungenblütchen dunkelviolettblau.)] Aster Shortii und A. azureus find ſehr empfeh- lenswert. Landſchaftsgärtner mögen ſie beachten! 1648. Aster cordifolius Z. (syn. A. panicula- tus und heterophyllus Willd., auch Mes; A. cordi- folius Mes), Serzblatt-Standenafter. Nordamerika. Staude, 60—150 cm hoch. Blütezeit: Herbſt. — Pflanze grün, ſchwach-weichhaarig bis faſt kahl; die Stengel oben in einem ſtraußförmigen Blütenſtand mit unzähligen kleinen Körbchen riſpig-vielzweigig. Blätter häutig, ſpitzgeſägt, herzförmig-eirund, auf faſt nackten Stielen, oder die oberſten lanzettlich und ſitzend, lang- geſpitzt. Körbchen nur 4—7 mm hoch. Zungenblütchen 10—12, blaß violett bis weißlich; Scheibe gelb. 30 466 Sehr ſchön; ungemein reichblütig; in landſchaft— lichen Gärten und Anlagen gut verwendbar. 1649. Aster Drummöndii Lindl., Drummonds Staudenaſter. Nordamerika. Staude, 60 —200 cm hoch. Blütezeit: Oktober. — Pflanze fein- und meiſt weich-aſchfarben-behaart. Blätter herzförmig bis herz— förmig⸗lanzettlich und meist auf flügelig-geränderten Stielen, oder die kleinen (oberſten) Blätter lanzettlich und mit ſchmalem Grunde ſitzend; im übrigen ſind | die Blätter ſtumpf- oder ſpitzgeſägt, bisweilen oberſeits ſcharf; die großen ſind etwa 10 em, die kleinen etwa 2—3 em lang. Hüllkelchblättchen ſpitz oder ſpitzlich. Zungenblütchen violettblau oder blaſſer, 6—10 mm lang. — A. sagittifolius Welld. (syn. A. paniculatus Muehl., A. cordifolius Nilld., nicht L.; A. hirtellus und urophyllus Lindl.), Blütezeit: Spätherbit. Pflanze grün, kahl bis jpärlich-weich- haarig. Blätter länglich- und eirund⸗-lanzett⸗ lich, ſpitzgeſägt; Grund- und unterſte Stengelblätter ſchmal-herzförmig, auf nackten Blattſtielen; obere Blätter mit herzförmigem oder abgeſtutztem Grunde und in einen geflügelten Blattſtiel verſchmälert; oberſte ſitzend. Blütenkörbchen dicht-ſtraußförmig⸗riſpig ange⸗ ordnet. Zungenblütchen purpurlich oder blaßviolett, bisweilen faſt weiß. — Beide für größere Gärten. 1650. Aster turbinellus Zindl., Kreiſellorb- Staudenaſter. Nordamerika. Staude, bis 1m hoch. Blütezeit: Oktober. — Die Stengel ſind ſchlank, oben ausgebreitet-riſpig. Blätter blaßgrün, nicht ſteif, 5—8 cm lang, länglich bis ſchmal⸗lanzettlich, jchärf- lich-bewimpert, und alle mit ſchmalem Grunde. Blüten⸗ körbchen gegen 1¼ cm (oder mehr) hoch, an der Spitze auseinandergehender ſchlanker Zweiglein. Hüll— kelch verlängert-kreiſel- oder faſt keulenförmig. Zungen- blütchen 8-15 mm lang, glänzend- blauviolett; Scheibe erſt gelb, ſpäter meiſt purpurn. Früchtchen ſehr feinflaumig. Eine der hübſcheſten und zierlichſten Arten, die freilich auch erſt Anfang Oktober blüht, aber zer— ſtreut auf Rabatten oder vor Gehölzgruppen ſehr em— pfehlenswert iſt. Zwiſchen dieſer und Nr. 1652 ſteht: 1651. Aster virgätus ZU. (syn. A. purpuratus Mes, A. miser Lam., A. attenuatus Lindl., A. gracilentus Torr. et Gr., A. vimineus Willd. (?), nicht Zam., nicht Mes), Auten-After. Nordamerika. Staude. Blütezeit: September, Oktober. — Die Stengel ſchlank, ſtraff und meiſt einfach, oben mit mehreren traubig angeordneten Blütenkörbchen, oder mit rutenförmigen Seitenzweigen, die am Ende die einzelnen Blütenkörbchen, welche wie die Blütchen faſt denen der folgenden Art gleich ſind, tragen. Stengel— blätter lanzettlich oder linealiſch, von feſter Beſchaffenheit, am Grunde wenig, wenn überhaupt, verbreitert; die unteren gewöhnlich lang und ſchmal, diejenigen der Zweigchen pfriemlich-ſpitz und steif. 1652. Aster laevis L. (syn. A. rubricaulis Lam., Nees; A. amplexicaulis Muehl., A. formo- sissimus Aort.(?), A. pensylvanicus Poir., A. cyaneus Hoffm., A. glaucescens und politus Nees, A. laevigatus Aook., nicht Zam., nicht 60—180 em hoch; f. Geyeri nur 30-60 cm. ſtämmiger als vorige Art. Familie 106. Compositae, Korbblütler. Or XXI 43. zuſammengezogen, die oberen alle mit geöhreltem oder faſt herzförmigem, teilweiſe umfaſſendem Grunde. Blütenkörbchen zerſtreut⸗ſtraußartig⸗riſpig angeordnet, auf kurzen und ſtraffen Zweiglein. Hüllkelch glockig oder undeutlich-Freifelförmig, deſſen lederartige Blätt⸗ chen rauten⸗ i förmige oder dreieckige kurze grüne Spitzen tragen. Zungenblüt⸗ chen 20—30, breitlich, him⸗ melblau, in violett über⸗ gehend. Scheibe gelb oder ſpäter oft purpurn. Früchtchen kahl oder faſt jo. Iſt eine der ſchönſten und empfeh⸗ lenswerteſten Arten für größere Gärten. (Siehe auch Nr. 1564!) 1653. Aster versicolor Wild. (syn. A. laevi- gatus MWilld., Mes, nicht Zam.; A. laevis derſelben Autoren und Lindl.; A. confertus Mes), Wandel- farbige Staudenaſter. Nordamerika. Staude, bis 1½ m hoch. Blütezeit: Auguſt, September. — Stengel bis an den mehr doldentraubigen Blüten⸗ ſtand beblättert. Blätter dünner als bei voriger Art, glänzend-grün, länglich-lanzettlich, undeutlich-, wenn überhaupt, geöhrelt und an der Einfügungsſtelle nicht verbreitert; die unteren mit einigen ſcharfen Sägezähnen. Hüllkelch kurzglockig. Zungenblütchen fleiſchfarbigweiß, dann roſenrot, ſchließlich violett ſich färbend, gewöhnlich aber von anfang an blaß⸗ oder glänzend- violett; Scheibe gelb, ſpäter bräunlich. — Eine in großen Gärten häufiger anzu⸗ treffende Art, die zwar reichblütig iſt, aber doch nicht zu dem Dutzend der ſchönſten gehört. Mes hatte die Pflanze weißblühend beſtimmt und als beſondere Art A. confertus Mes benannt. 1654. Aster coneinnus Willd. (syn. A. formo- sissimus Hort. (?), A. elegans ort., nicht Willd.), Schmuck-Staudenaſter. Nordamerika. Staude, 60 bis 120 em hoch. Blütezeit: September, Oktober. — Die Stengel und die riſpigen, etwas doldentraubig geſtellten Zweige ſchlank, im oberen Teile oft Streifen von Behaarung zeigend. Blätter grün, lanzettlich, etwas geſägt oder feingeſägt; die oberen 2½ —5 em lang, die grundſtändigen und unterſten Stengelblätter ſpatelförmig⸗lanzettlich, in einen geflügelten Blattſtiel ſpitz verlaufend. Körbchen zahlreich, viel kleiner als bei voriger Art. Zungen 8—10 mm lang, violett. 1655. Aster ericödes I.“, nicht Lam., nicht Michx. (syn. A. tenuifolius Willd., A. dumosus Hoffm., nicht L.; A. ericodes und glabellus Nees, Glatte Staudenafter. A. pauciflorus Martens), Heideartige Staudenaſter. Willd.), Glatte Staudenaſter. Nordamerika. Staude, Nordamerika. Staude, ½ —1½ m hoch. Blüte- zeit: September, Oktober; bisweilen früher, oft auch Blütezeit: Ende September, Oktober. — Die Stengel Blätter von eirund oder länglich bis lanzettlich, 10—14 cm lang, nach oben Mees), einer mittelhohen Form, Stengel und nicht hin kleiner werdend. Grund- und unterſte Stengel- . blätter am Grunde in einen geflügelten Blattſtiel Aſte ſpreizend oder aufſtrebend, die Körbchen gewöhn⸗ erſt um Mitte Oktober. — Pflanzen kahl oder faſt ſo [bei f. villosus Michx. pr. sp. (syn. A. pilosus Willd., jelten auch die Blätter zottig-furz- oder fteifhaarig]. 85 lich einſeitswendig tragend. Stengelblätter jchmal- lanzettlich oder linealiſch, ganzrandig und an beiden Enden verſchmälert; diejenigen der Zweige und Zweig⸗ lein allmählich zu borſtenförmig⸗pfriemlichen verkleinert. Blütenkörbchen gewöhnlich etwa 6 mm hoch (bei f. Reevesii größer!). Spitzen der Hüllkelchblättchen aus ſteifem oder lederigem Grunde etwas plötzlich pfriemlich⸗ſpitzig oder zugeſpitzt. Früchtchen wenig zuſammengedrückt, kaum genervt. Eine ſchöne kaum ½ ͤ m hohe Gartenform iſt f. Reevesii Gray (syn. A. Reevesii hort., A. virgatus A. H. Curtiss, nicht ZU.!), verhältnismäßig ſtämmig und mit Aus⸗ nahme der gegen den Grund hin oft ſteifhaarig— bewimperten Blätter kahl; Blütenkörbchen größer (etwa 8 mm hoch), weiß, etwas fleiſchfarbig. [Aster multi- florus Alt. (syn. A. ericodes, dumosus Dell., A. ciliatus Muehl., A. scoparius DC, als Form; A. hebecladus DC., ſehr kleinblätterig) iſt durch ſparrige oder wenigſtens ſpreizende krautige Hüllkelch— blättchen⸗Spitzen, gut dachziegelige ungleiche Deck— blätter, höchſtens 6 mm lange Blütenkörbchen mit nur 10—15—20 weißen Zungenblütchen verſchieden. Stengelblätter klein, alle linealiſch. Wegen ihrer eigenartigen Tracht und Blütenfülle einzeln- ſtehend gut wirkend! Die Heideartige Staudenaſter iſt mit ihrer feinen Belaubung, ihrer gefälligen lockeren Tracht und den zahlreichen kleinen Blütenkörbchen am richtigen Platze (freiſtehend) in größeren landſchaftlichen Gärten und Anlagen eine liebliche Erſcheinung; f. Reevesii, für Einfaſſungen und als Topfpflanze. 1656. Aster diffüsus Ast. (syn. A. pendulus Alt., hat nur ſchmälere Blätter; A. divergens At., A. miser Nuft., A. parviflorus Darlingt., Solidago lateriflora L.), Weitſchweiſige Staudenafter. Nord⸗ amerika. Staude, 40—150 em hoch. Blütezeit: September, Oktober. — Pflanze weichhaarig oder faſt kahl; ſtärkere Pflanzen breit- und auseinandergehend— veräſtelt. Blätter meiſt breit-lanzettlich (oder breiter), mit ſehr verſchmälertem Grunde, vorn ſpitz oder zuge— ſpitzt; untere Stengelblätter gewöhnlich 7—14 cm lang, ſpärlich- und ſpitzgeſägt; die der Blütenzweige kleiner und ganzrandig, einige überragen die gehäuften oder zerſtreuten Körbchen, welche gewöhnlich einzeln oder büſchelweiſe entlang den Zwei— gen befindlich find; grundſtändige Blätter eirund und ſchlankgeſtielt. Hüllkelch glockig, mit ſtumpfen, bis⸗ weilen ſpitzlichen, linealiſchen, kurz- grünſpitzigen Blät⸗ tern. Zungenblüt⸗ chen klein, weiß, bisweilen etwas purpurn oder violett; Scheibe gelb, ſpäter purpurn. — Abarten ſind: a) horizontälis Desf. pr. sp. (syn. A. recur- yatus MWilld.), Hängezweigige St., robuſt, ſehr buſchig und außerordentlich reichblühend; Blüten weiß, ſpäter roſig, mit gelber, ſpäter purpurner Scheibe. Für Gruppen und größere Rabatten ſehr zu empfehlen. Gattung 528. Aster, Staudenaſter. pen. Hüllkelchblättchen li⸗ Nr. 16491659. 467 b) thyrsoideus Gray, Blütenzweige aufſtrebend, die Körbchen ſtraußartig-riſpig⸗ oder ährig⸗geknäuelt⸗ angeordnet, weniger einſeitswendig. k. hirsuticaulis Lindl. pr. sp. und f. bifrons Lindl. pr. sp. find nur üppige, an jchattigen und feuchten Orten ſtehende, lockerer gebaute, höhere Pflanzen. 1657. Aster Tradescäntii L. e p. (syn. A. fragilis Willd., A. miser All., nicht L.; A. leucan- themus Desf., A. artemisiaeflorus Poir.), Trades- cants Staudenaſter. Nordamerika. Staude, 60 bis 150 em hoch. Blütezeit: September, Oktober. — Die Stengel ſchlank, mit zahlreichen aufrechten oder aufſtrebenden Aſten und Zweiglein. Blätter lanzettlich oder linealiſch, ſchwachgeſägt oder ganzrandig, etwas dünn. Blütenkörbchen zahlreich, klein, nur 4—7 mm hoch, in doldentraubigen oder etwas traubigen Riſ— nealiſch, ſpitzlich, an der Spitze und rückſeitig teil- weis grün. Zungenblütchen nur gegen 3—5 mm lang, weiß oder bisweilen mit lila Anflug; Scheibe gelb, ſpäter oft purpurn. In Tracht und Aus- ſehen elegante und reichblühende, in den europäiſchen Gärten häufig anzutreffende Art, die für Ausſchmückung großer oder weniggepflegter Gär— ten faſt unerſetzlich. 1658. Aster paniculätus Lam. (syn. A. Trade- scantii ort. nonn., auch All.; A. dracunculodes Willd., nicht Lam.; A. lanceolatus Willd., A. belli- diflorus Milld., A. Lamarckianus Mes, A. tenui- folius Mes ex. p., A. simplex Torr. et Gr., auch Willd., A. salicifolius Scholl.!, nicht Alt.; A. sali- gnus Willd., A. laxus Willd., A. strietus Poir.), Tradescants Staudenafter. RNiſpige Staudenaſter. Nordamerika. Staude, ½ bis 2½ m hoch. Blütezeit: September, Oktober. — Die Stengel find ungebunden- und riſpig-veräſtelt. Blätter von verlängert-länglich bis ſchmal⸗lanzettlich, meiſt verſchmälert⸗zugeſpitzt, ſcharfgeſägt oder gezähnelt, oder die oberen ganzrandig, dünn. Blütenkörbchen ungefähr 7—10 mm hoch, in lockeren und offenen, meiſt beblätterten Riſpen. Hüllkelchblättchen ſchmal— linealiſch, mit ſpitz- oder zugeſpitzt-zulaufenden grünen Spitzen, oder die äußeren rückſeitig ganz grün. Zungen— blütchen weiß bis purpurn oder blaßviolett, in der Farbe nicht beſtändig. Scheibe gelb oder ſpäter purpurn. 1659. * Aster salieifölius Art. (syn. A. prae- altus Poir., nicht Mes; A. obliquus Mes, A. rigi- dus Desf., A. stenophyllus Lindl., ſchmalblätterige Form; A. carneus und A. Greenei Torr. et Gr.), Weidenblatt⸗Staudenaſter. Nordamerika. Staude, 1-2 ½ m hoch. Blütezeit: September. — Tracht und Veräſtelung wie vorige. Blätter gewöhnlich weniger verlängert, weniger geſägt oder ganzrandig, von feſterer Beſchaffenheit, zum Scharfwerden neigend und ihr feines Adernetz deutlich erkennbar. Hüllkelch— blättchen mehr dachziegelig, feſter, linealiſch, mit kürzeren und beſtimmteren ſpitzen oder ſtumpflichen grünen Spitzen. Blütenkörbchen von Größe der vorigen Art oder breiter, an den aufſtrebenden Zweigen ſtrauß— förmig oder traubig-gefnäuelt angeordnet. Zungen⸗ 30* 468 blütchen purpurn bis violett, jelten (kf. obliquus Nees pr. sp.) weiß. Scheibe gelb oder purpurn. — Formen find: f. subasper Lindl. pr. sp., Blüten⸗ ſtand beblättert, ſtraußförmig-gedrungen; Hüllkelch— blättchen oft ſtumpf; Zungenblütchen violett. k. coeru- lescens DC. pr. sp., Blütenſtand mehr nackt, mit ziemlich großen Körbchen; Hüllkelchblättchen ſpitz; Yaub- blätter alle ganzrandig. — A. onustus Mes und A. eminens Welld. gehören hierher oder zu Nr. 1658. Art und Formen ſind anſpruchslos und wegen ihrer Reichblütigkeit und lange dauernden Blütezeit in großen Gärten angenehm. 1660. Aster longifölins Zam. (syn. A. aesti- vus Ai. kürzere Blüten: A. eminens Nees ex p., nicht Willd.; A. laxifolius Hook., A. salicifolius Willd.(?), A. floribundus hort., nicht Willd.!; A. virigineus Mes, A. squarrulosus Nees), Cangblätte- rige Staudenaſter. Nordamerika. Staude, ½ bis 1½ m hoch. Blütezeit: Herbſt. — Pflanze kahl oder weichhaarig, reichbeblättert. Blätter verlängert- bis linealiſch- lanzettlich, ganzrandig oder ſpärlich-fein⸗ ſägig, ”—18 cm lang, an beiden Enden ſpitz⸗zulaufend. Hüllkelch 8—10 mm hoch, mit ziemlich gleichlangen Blättchen, von denen einige lockere äußere nicht ſelten ganz krautig⸗grün find. Zungenblütchen 6—11 mm lang, violett oder purpurn, ſelten ganz weiß; bei f. villicaulis Ca, etwa 30 cm hoch, dunkelviolett und Stengel und Blattrippen unterſeits weißzottig. 1661. Aster Novi-Belgii Z. (syn. A. serotinus Mill., A. floribundus Willd.! spec. III, 2048; A. laxus Torr. et Gr., ſehr ſchmalblätterig; A. prae- altus Torr. et Gr., breitblätterige Form; A. longi- folius Gray, nicht Zam.!), Neu-Belgien-Htanden- after. Nordamerika. Staude, Yo—11, m hoch. Blütezeit: Oktober, November, bisweilen ſchon Ende September. — Pflanze kahl und glatt oder an den Stengeln in Streifen weichhaarig. Blätter länglich bis linealiſch-lanzettlich, ganzrandig oder zerjtreut- oder undeutlich-geſägt, die oberen mit ſitzendem Grunde teilweis ſtengelumfaſſend und nicht ſelten etwas öhrig. Blütenkörbchen meiſt 8—12 mm hoch, mit Zungen— blütchen von etwa gleicher Länge, die der Stammform glänzend-dunkelviolett. Vielgeſtaltige, ſehr ſchöne Art! Es giebt in Höhe, Tracht und Blütenfarbe abweichende Formen: a) laevigätus Lam. pr. sp., nicht Willd. (syn. A. mutabilis At., nicht L.; A. serotinus Pilld., A. brumalis Wes, A. onustus Nees er 5, X eminens f. laevigatus Nees), Pflanze völlig kahl oder faſt fo. Blätter meiſt länglich-lanzettlich, wenig oder gar nicht verdickt; obere Stengelblätter mit abge— brochenem oder undeutlich-geöhreltem Grunde, mehr oder weniger (bis halb-yhſtengelumfaſſend. Hüllkelchblätt⸗ chen in wenigen Reihen, alle nicht ſehr ungleichlang und mit vergleichsweiſe kurzen, ſpitzlichen, krautigen Spitzen. b) litöreus Gray (syn. A. Novi-Belgii L., A. tardiflorus Weilld., auch Mes, nicht L. J; A. adulte- rinus Willd., Symphyotrichium unctuosum Mees), Pflanze niedrig, bisweilen aber bis 1 m hoch werdend und dann reich riſpig-veräſtelt, auch beblättert. Blätter dicklich und feſt, ſehr glatt, ſelten oberſeits etwas ſcharf, länglich bis lanzettlich, die oberen teilweis ſtengelum— faſſend und bisweilen geöhrelt. Hüllkelchblättchen mehr- reihig, die äußeren gewöhnlich ſpatelförmig, faſt alle lichen Spitzen. — Sorten: f. caespitosus (syn. A. und letztere eee nt * 1 Familie 106. Compositae, Korbblütler. O XXII 43. repertus f. coeruleus hort.), 50 — 100 em hoch, violett⸗ blau oder lilablau, ſehr reichblühend, mit kleinen Blättern und kleinen Blütenkörbchen. f. minor Tafel 30, 120 (syn. f. minimus hort., A. repertus hort., „Madame Soymier“), 30—60—100 cm hoch werdend, reichverzweigt, mit roſenroten oder purpurroſen⸗ roten Zungenblütchen, ungemein reichblühend; eine prächtige Rabatten- und Topfpflanze für den Herbſt. c) helödes Gray (syn. A. helodes Torr. et Gr.), 30—60—100 em hoch; die Stengel einfach, oben mit lockerem, riſpigem Blütenſtand; Blätter dicklich, ſchmal⸗ linealiſch, 5— 14 cm lang, 4—8 mm breit, ganzrandig, die der Blütenzweige klein. Hüllkelchblättchen dach⸗ ziegelig, ſchmal, mit kurzen ſpitzlichen Zipfeln. d) thyrsiflörus Mes pr. Sp. (syn. A. eminens Lindl., A. spectabilis Willd., nicht Ait. “), Pflanze reichbeblättert, glatt; Stengelblätter ſchmal- lanzettlich oder faſt linealiſch, 5—10 cm lang, unterhalb der Mitte 4—9 mm breit, nach oben verſchmälert⸗zugeſpitzt, gewöhnlich feingeſägt. Blütenkörbchen zahlreich, in ſchmaler ſtraußförmiger Riſpe oder etwas traubig-riſpig auf verlängerten Zweigen, ziemlich groß. Hüllkelchblättchen ſchmal, mit verſchmälerten, ſpreizenden oder zurückgebogenen Spitzen. Die Neu-Belgien-Staudenafter und ihre Formen gehören zu den ſchönſten der ganzen Gattung, blühen aber in unſerem Klima meiſt ſo ſpät, daß ihre Blüten und Knoſpen oft dem Froſte zum Opfer fallen; gelinde Fröſte ſchaden nicht. Auf Rabatten gepflanzte Büſche können, wenn zur Knoſpen⸗ zeit in Töpfe gepflanzt, mindeſtens noch einen ſchönen Spätherbſtflor im Zimmer geben, vor allem f. minor. 1662. Aster ptarmicödes Torr. et Gr. (syn. Chrysopsis alba Nutt., Doellingera ptarmicodes Mes, Diplopappus albus Hoolc., Heleastrum album DC., Aster albus Zaf., nicht Willd.; Eucephalus albus Null.), Bertramgarben-Staudenaſter. Nordamerika. Staude, 15—60 cm hoch. Blütezeit: Spätſommer. — Stengel oben mit einer doldentraubenartigen Trug⸗ dolde von mehreren oder zahlreichen Blütenkörbchen. Blätter von feſter Beſchaffenheit, linealiſch oder die unteren ſpatelförmig- lanzettlich, beiderſeits glänzend, die breiteren nervig. Blättchen des Hüllkelchs länglich⸗ lanzettlich, ſtumpf, dicklich, ziemlich ſteif. Zungen⸗ blütchen breitlich, 4—9 mm lang, glänzend-weiß [bei f. lutescens Torr. et Gr. pr. sp. (syn. Diplopappus lutescens Lindl., D. albus f. lutescens Hook.), blaßgelb, Fein]. Griffelſchenkelfortſatz ſpitz⸗lanzettlich-pfriemlich. Früchtchen kahl, kaum oder gar nicht zuſammengedrückt. Pappusborſten ziemlich ſteif, weiß, die längeren mit deutlich-keuliger Spitze. f. Georgianus Gray, ſchlankſtengelig, über 60 em hoch, unterſte Blätter 12—15 em lang, bisweilen mit 2 oder 3 groben Zähnen. A. ptarmicodes iſt ſehr vorteilhaft verwendbar. 1663. Aster Chapmänii Torr. et Gr., Chap- mans Staudenaſter. Nordamerika. Staude, 60 bis 100 em hoch. Blütezeit: Herbſt. — Die Stengel, aus einem dicklichen Erdſtamm entſpringend, ſind einfach und ſchlank, an der Spitze einige einfache ſchlanke Zdweige, je ein Endkörbchen tragend. Blätter linea⸗ liſch oder die grundſtändigen ſpatelförmig⸗linealiſch, einſchließlich ihres langverſchmälerten Grundes 12 —23 cm lang. Stengelblätter bis pfriemlich- fadenförmig, aufrecht. Zungenblüten ſchön violett! Früchtchen 7—10 nervig; Pappus ziemlich ſteif. mit breitlichen oder ſtumpfen, krautigen und meiſt dick⸗ Iſt ſehr beachtenswert, namentlich für Rabatten; im Dutzend Staudenaſtern möchten wir ſie nicht miſſen. 1664. Aster acer IL. ex p. (syn. A. punctatus W. et Kit., A. dracunculodes Zam., Galatella punc- tata Cass., G. punct. var. dracunculodes Zam., G. dracunculodes DC.), Scharfe Staudenaſter. Süd⸗ europa, Rußland. Staude, faſt 2 m hoch, f. dracun- culodes nur 20 —40 em hoch. Blütezeit: Auguſt, September. — Die Stengel aufrecht, rutenförmig, dichtbeblättert, an der Spitze dicht- und zuſammen⸗ geſetzt⸗doldentraubig. Blätter ſtraff, überall kurz⸗ ſchärflich, punktiert, linealiſch- lanzettlich, an beiden Enden verſchmälert, vorn ſpitz. Blütenſtiele mit vielen Deckblättern. Blütenkörbchen wenigblütig. Hüllkelch⸗ blättchen ſehr ungleich, ſtumpf, die unteren eirund, die oberen länglich. Zungenblütchen wenige, blau. Scheibe gelb, bei f. discoideus (syn. Chrysocoma biflora L., C. dracunculodes Lam., ris punctata Cass.) die Zungenblüt⸗ chen fehlend. Früchtchen kurzhaarig. [A. dahuricus Voss (syn. Ga- latella dahu- rica 00), Tau- rien; 60—80 em hoch. Blüte— zeit: Auguſt, ſitzt einen halbkugeligen Hüllkelch, deſſen Blättchen zuge- Scharfe Staudenaſter. ſpitzt und wenig kürzer als die gelbe Scheibe ſind; Zungenblütchen 20—30, bläulichweiß.) Verwendung. Galatella, Nr. 1664-1666, find ſchön. Am befann- teſten und ſchönſten iſt Aster acer, ſodann A. dahuricus und A. Meyendorffii, Nr. 1666. Pflanze weißgrauwollig. Stengel aufrecht, von der Mitte an veräſtelt⸗doldentraubig, in den Blattwinkeln ohne kleine Zweiglein. Blätter lanzettlich-länglich, mit Weichſpitze, ganzrandig, dreinervig, punktiert. Zweige faſt doldentraubig, rutenförmig. Hüllkelch— blättchen 4 reihig, eirund⸗lanzettlich, ſpitz, Zungen- blättchen ſehr zahlreich, verſchmälert oder die zurückge⸗ blütchen meiſt 8—10, lilafarben. 1666. Aster Meyendörffii Voss (syn. Gala- tella Meyendorffii RG, et Maack), Meyendorffs Staudenaſter. Sibirien. Staude, 35—60 cm hoch. Blütezeit: Auguſt, September. — Pflanze viel— ſtengelig, fein-ſchärflich-graulich. Stengel aufrecht, oben doldentraubig- verzweigt. Blätter lanzettlich oder linealiſch, nicht punktiert, die unteren dreinervig, die oberen einnervig, die oberſten in Ded- | blätter verlaufend. Hüllkelchblättchen alle krautig, grün, linealiſch, ſehr ſpitz. Zungenblütchen 20—30, linealiſch— länglich, den Hüllkelch mehr als doppelt überragend, blaßblau. [A. Hauptii Zedeb. (syn. A. fastigiatus Ledeb., nicht Lehm., nicht Fisch.; Galatella Hauptii Nees), Altaigebirge; Aſte des Stengels ſtets mit nur September, be⸗ Alle Staudenaſtern der Gruppe Kultur mühelos. gruppen, an Abhängen ꝛe. 1665. Aster canus V. et Kit. (syn. Gala- tella cana Nes, G. canescens Cass.), Weißgraue Staudenaſter. Ungarn, Banat. Staude, 40-100 em | hendii Hoolt.), Bigelows Staudenaſter. Nordamerika. hoch. Blütezeit: Auguſt, September. — Ganze eff 5 linealiſch⸗ Gattung 528. Aster, Staudenaſter. Nr. 16601669. 469 1 Körbchen; Hüllkelch kürzer als die gelbe Blüten- ſcheibe; ſeine Blättchen breiter, in der Mitte mit ſchwarzer Rippe; Zungenblütchen blau.] 1667. * Aster Linösyris Dernh. (syn. Lino- syris vulgaris Cass., Chrysocoma Linosyris L., Crinitaria Linosyris Less., Erigeron Linosyris Clairv.), Goldhaar-Staudenaſter. Mittel- und Südeuropa, Aſien; auf trockenen Abhängen und ſandigem Boden. Staude, 30—60 cm hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Pflanze kahl; die Stengel aus einem verhärtenden Grundſtamm entſpringend, einfach, gerade, dicht-beblättert. Blätter wechſelſtändig, linealiſch, punktiert, etwas ſchärflich, an der Spitze ſchwielig. Blüten in endſtändiger, dichter Doldentraube; Blüten— Grinitaris ſtiele mit Deckblättchen. Hüllk, ö | biflora Cass., Galatella biflora Mes 588 bifidus z 8 ar) ) Nees, Linosy- lend. Frücht⸗ Hüllkelchblättchen ungleich, goldgelben oder gelblichen Röhrenblütchen; Zungen- blütchen faſt immer feh- chen kurz⸗ haarig. — Durch vorhan— dene und na⸗ mentlich bei kultivierten ee lass SIE Pflanzen auf- e tretende wenige SR SONS SP weiße oder N} lilaweiße NS Zungenblüt⸗ Ss chen abwei⸗ chend iſt f. ra- diatus (syn. Aster linifo- lius L., Gala- tella linifolia Mees, G. albiflora Cass., Chrysopsis linifolia Nutt.). Verwendung als durchaus harte Staude in großen Ziergärten truppweiſe oder vereinzelt auf Rabatten, oder in landſchaftlichen Gärten auf Stauden— Gedeiht in jedem nicht mehr als mäßig feuchten Kulturboden. 1668. Aster Bigelöwii Gray (syn. A. Towns- Zwei- oder dreijährig, 30—60 cm hoch. Blütezeit: Spätſommer. — Die Stengel robuſt, beblättert, im oberen Teile verzweigt. Blütenzweige oder Blüten— ſtiele drüſig-kurzhaarig, anſehnliche Blütenkörbchen tragend. Blätter länglich oder lanzettlich, unregel— mäßig⸗geſägt, hier und da auch ganzrandig. Hüllkelch— krümmten Zipfel faſt fadenförmig. Zungenblütchen ſehr zahlreich, bis 2¼ cm lang, glänzend-violett. Eine der prächtigſten Arten der ganzen Gattung; ſehr reichblühend; auch für kleinere Gärten ange— legentlichſt zu empfehlen! 1669. Aster tanacetifölius H. B. et Kih. (syn. A. chrysanthemodes Wild., Machaeranthera tana- cetifolia Nees, Chrysopsis (Dieteria) coronopifolia Nutt.), Jiederblätterige After. Neu-Mexiko, auf feuchtem Boden. Einjährig, bis 60 cm hoch werdend. Blütezeit: Auguſt bis Herbſt. — Pflanze weich⸗ haarig, von Grund auf veräſtelt; Aſte weitſchweifig. Unterſte Blätter zwei⸗ bis dreimal-fiederteilig; die weichſpitzig. oberen einmal-gefiedert; ihre Lappen kurz, borſtig⸗ Blütenkörbchen etwa 12— 15 mm hoch. 470 Familie 106. Compositae, Korbblütler. Oi XXII 43. Hüllkelchblättchen ſchmallinealiſch, mit ſchlanken, meiſt Allgemeines über die Staudenaſtern. linealiſch-pfriemlichen, ſpreizenden, blattartigen Spitzen, Alle aufgezählten Arten gereichen den landſchaftlichen oder die äußeren faſt ganz blattartig. Zungenblütchen Gärten und Anlagen in den Spätſommer⸗- und Herbſt⸗ zahlreich, gegen 1½ cm und drüber lang, glänzend- monaten zur Zierde. Sie werden zweifelsohne mehr violett oder hellblau; Scheibe gelb. Früchtchen | Anklang als bisher finden, da es Gärtnern wie Garten⸗ ziemlich breit, zottig. f. pygmaeus Gray (syn. Machae- freunden erſt jetzt durch die Beſchreibungen möglich iſt, ranthera canescens var. humilis u. pygmaea Gray) den Namen einer als ſchön befundenen Form feſtzuſtellen. iſt eine Zwergform mit weniger tief zerſchlitzten In den kleineren Ziergärten beſchränkt man ſich auf Blättern, auch kleineren Blütenkörbchen. [A. parvi- einzelne wenige Arten und Formen, auf z. B. Aster florus Gray, nicht Mes (syn. Machaeranthera parvi- alpinus und f. speciosus, A. Amellus, A. Bigelowii, A. flora Gray), Pflanze kahl, etwas klebrig; Blätter Chapmanii, A. Novi-Belgii und A. Novae-Angliae. Faſt einmal⸗fiederſpaltig, nur gegen 2½ em lang. Zungen- alle Arten ſind anſpruchslos und gedeihen in allerlei blütchen etwa 6 mm lang.) Garten- und Ackerboden, am liebſten in ſandig-lehmigem. Liebliche Sommerblume auf Rabatten mittlerer Sehr ſpät blühende Arten ſollten, damit ſie zeitiger und größerer Gärten. Kultur in jedem nicht zu zur Blüte kommen, in mehr trockenem Boden und trockenen und einigermaßen guten Gartenboden. Aus- recht ſonnig ſtehen. Im übrigen lieben die Aſtern ſaat am beſten Anfang April in ein kaltes Miſtbeet einige Feuchtigkeit. Vermehrung durch Teilung und die jungen Pflanzen hernach auspflanzen; oder leicht; ſtarke Büſche ſind aber, ſolange ſie noch nicht Ausſaat Ende April an den beſtimmten Platz und zu alt ſind, am ſchönſten. Anzucht aus Samen, die Pflanzen nach und nach auf 30 cm Abſtand aus- leicht. Ausſaat in Töpfe oder Käſtchen und lauwarm. — lichten. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Keimkraft der Samen 1—2 Jahre; Keimung inner⸗ Keimung innerhalb 2 Wochen. — halb 2—3 Wochen. Gattung 529. Erigeron L., Beſchreikraut, O XXII 43 (griechiſch: Sri — früh, geron — Greis; bald nach der Blüte iſt ſchon die weiße Samenkrone, der Pappus, da). Wie Aster, indeſſen: Blättchen des halbkugeligen oder faſt glockigen Hüllkelches kaum 2reihig, ſchmal und meiſt zahlreich, auch wenig ungleich. Zungen (Rand-)blütchen zwei- oder häufiger mehrreihig und fruchtbar, zudem meiſt ſchmal-linealiſch; Scheibenblütchen zwitterig, aber ſelten unfruchtbar. Fortſatz der Griffelſchenkel kurz Zeckig-ſtumpf (nur bei den 8—9 Arten der Gruppe Oritrophium, aus⸗ dauernde Kräuter mit 1reihigem Pappus und dickem Erdſtamm, pfriemlich). Pappusborſten dünn, in einfacher Reihe, wenige oder viele (auch wohl mehr oder weniger deutlich-2 reihig, dann aber die äußeren unregelmäßig-kürzer oder zu einem ſehr kleinen ge= franſten Kronſaum verwachſen). Ausdauernde oder einjährige Kräuter. — 150 Arten, wovon die Hälfte in Nordamerika. A. Stauden mitblauen oder violettroten, anſehnlichen, weiblichen Zungenblütchen, deren innere, an die Scheibe grenzende 1. n nicht zu fadenförmigen dünnen Blütchen geworden find. 1. Hüllkelchblättchen locker und ſpreizend, ſtark wollig. Belaubung grün . E. grandiflorus. 1670. 2. Hüllkelchblättchen kahl oder kurz oder fteifhaarig, aber nicht e 1 05 ſwretzend. _ Bungenbtüthen 100 oder mehr, ſchmal. (Außerer winziger Pappuskreis auch noch vorhanden.) . E. speciosus (Tafel 30). 1671. E. pulchellus. 1672. B. Staude, Blüten orangefarben; die weiblichen teils Zungen-, teils Röhrenblütchen .. .. aurantiacus. 1673. 1670. Erigeron grandiflörus Zook., Groß- kahl oder fein-drüſig. Blütenkörbchen (trotz des Art⸗ blumiges Beſchreikraut. Nordamerika. Staude, Namens) eher kleiner als größer als bei voriger. 15—60 em hoch. Blütezeit: Juni. — Die Stengel Zungenblütchen gegen 1½ cm lang. — E. glabellus ziemlich ſtämmig, bei der Stammform nur 15— 30 cm | Nutt. (syn. E. asper Nutt., E. pulchellus #ook., hoch, gewöhnlich mehrblätterig und einköpfig. Grund- nicht DC.), Staude, 15— 50 cm hoch. Pflanze teil⸗ blätter verkehrteirund-ſpatelförmig, etwa 2—4 cm lang; weis kahl oder kurzhaarig, im oberen Teile mehr Stengelblätter länglich oder lanzettlich, 1½ em oder blattlos, bei f. mollis Gray bis zur Spitze beblättert weniger lang. Blütenkörbchen groß; Hüllkelch 12 bis und weich-aſchgrauhaarig. Blätter zumeiſt lanzettlich. 15 mm hoch, ſehr wollig; ſeine linealiſchen und ver- Blütenkörbchen der Stammform beträchtlich kleiner als ſchmälert-zugeſpitzten Deckblättchen ſparrig-ſpreizend die der vorigen Arten. Hüllkelch ſtriegelig-kurz⸗ oder oder mit zurückgekrümmten Spitzen. Zungenblütchen weichhaarig. Zungenblütchen violett, purpurn oder violett oder purpurn, 8—16 mm lang. f. elatior ſelten weiß, 8—15 mm lang. Außerer Pappus borſtig. Gray, 30—60 cm hoch, weichhaarig; die Stengel bis Schön und empfehlenswert, weil ſehr genüg- zu den 1—4 geſtielten Körbchen beblättert. Blätter 5 bis jam; keine beſondere Pflege. Die Pflanze wäre noch 10 em lang, am Stengel mit breitem Grunde dicht- wertvoller, wenn ihre Blütezeit länger währte; dieſe ſitzend. fällt aber ziemlich glücklich gerade zwiſchen die der 1671. Erigeron speciösus DC., Tafel 30, 118 verwandten Aster alpinus und Aster Amellus, beide (syn. E. glabellus v. mucronatus 0 Stenactis auf Tafel 30. Verwendung in Landſchaftsgärten speciosa Lindl.), Prädtiges Zeſchreikraut (e. Showy und truppweiſe auf Rabatten. Flea-bane). Nordamerika. Staude, 40 —80 em hoch. 1672. Erigeron pulchellus DC. (syn. E. fri- Blütezeit: Juni, Juli. — Pflanze ſpärlich- und gidus Boiss. et Buhse, E. armenus Doiss. et Huet., locker⸗Kkurzhaarig oder mit einigen zerftreuten Haaren. E. caucasicus Stev., E. amphibolus Zedeb., Aster Die Stengel wenig⸗veräſtelt, bis zur Spitze beblättert. | Alwartensis Zodd., Aster pulchellus Milld.: „ nicht Blätter lanzettlich, ſpitz (6—18 mm breit), ſpärlich t. ), Garſchöne⸗ Beſchreikraut. Armenien. bewimpert; die unterſten mehr oder weniger jpatel- Staude, 15—30 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. förmig. Blütenkörbchen anſehnlich, wenige oder mehrere — Pflanze grünlich, mit abſtehenden, hin- und her- beiſammen. Hüllkelch kurz-weichhaarig, bisweilen faſt gebogenen und kürzeren klebrigen Haaren beſetzt. Die kahl. Zungenblütchen ſchön lila oder hellblau, Stengel locker-beblättert, an der Spitze nackt, 1 köpfig, etwa 1½ —2½ em lang; Scheibe gelb. — E. ma- ſelten 2—3 köpfig. Grundblätter länglich oder lan⸗ cranthus Nutt. (syn. E. grandiflorus Nuzt.); Pflanze zettlich-ſpatelförmig, ſpitzlich, in den Blattſtiel lang⸗ 25—50 em hoch, kurz-weichhaarig bis faſt kahl. Blätter verſchmälert; Stengelblätter mit ſitzendem Grunde oft lanzettlich bis eirund, obere oft kleiner. Hüllkelch faſt ſtengelumfaſſend, länglich oder e Blüten⸗ Gattung 529. Erigeron bis Gattung 531. Oleäria. Fr. 16701675. 471 körbchen von Größe der des Aster alpinus, Tafel bis Juli auf ein Saatbeet im Freien. — Keimkraft 30,118 Hüllkelchblättchen zottig und drüſtg,linealiſch⸗ der Samen 3 Jahre; Keimung nach einer Woche. lanzettlich, zugeſpitzt, ziemlich ſo lang als der Pappus. A Zungenblütchen ſchön roſenrot, linealiſch, doppelt jo lang als die Scheibenblütchen; eine Form f. leuc- actis Boss. hat weiße Zungenblütchen. 1673. Erigeron aurantiacus Agl., Orange- farbiges Veſchreikraut. Gebirge Turkeſtans. Staude, 15—25 em hoch. Blütezeit: Sommer. In allen Teilen mehr oder weniger zottig; die Stengel mit nur 1, ſehr ſelten mit 2 Körbchen. Untere Blätter ſpatelförmig⸗länglich oder verkehrt-elliptiſch-länglich, in den Blattſtiel verſchmälert und herablaufend, obere ſitzend. Weibliche Blütchen etwa 10 reihig, ſchön orangefarben, davon die 5—6 äußeren Kreiſe linealiſch⸗zungenförmig, faſt doppelt jo lang als die Scheibenblütchen, die 5 oder 4 inneren Reihen röhrig, wie die gelben zwitterigen Scheibenblütchen. Durch ihre Blütenfarbe und Tracht wertvoll für Trupps auf Raſenflächen, auch auf Rabatten, ferner für Einfaſſungen und auf Steingruppen im lichten Schatten. Pflanzenabſtand etwa 35 cm. — | Vermehrung der Erigeron- Arten durch | Teilung zu Ende des Sommers. Anzucht aus Samen; Ausſaat wie bei harten Stauden üblich, vom April Orangefarbiges Beſchreikraut. Gattung 530. Vittadinia A. Rich., Vittadinie, O XXII 43 (nach dem Arzt Dr. C. Vittadini in Mailand benannt). Körbchen einzeln und geſtielt oder locker-doldentraubig. Hüllkelchblättchen wenigreihig, ſchmal, am Rande trockenhäutig, die äußeren kleiner. Weibliche Blütchen zungenförmig, mehrreihig. Fortſatz der Griffelſchenkel pfriemlich. Pappusborſten dünn, zahlreich, faſt 2 reihig, häufig ungleich, die äußeren wenigen abgekürzt. Stauden mit dickem Erdſtamm, oder äſtige Halbſträucher. Blätter wechſelſtändig, ganz, wenigzähnig oder 3zählig-gelappt oder geſchlitzt. — 7 Arten, 4 davon in Auſtralien, 2 in Neuguinea und eine (V. trifurcata Gris) in Südbraſilien. 1674. Vittadinia austrälis A. Rich. (syn. V. | Standort und Boden ganz, dreizähnig oder: dreilappig. triloba, V. cuneata, V. scabra A. Gr., V. lobata hort., Blütenkörbchen endſtändig und gewöhnlich einzeln. Aster Behrii Schldl., Eurybiopsis scabrida und Hüllkelchblättchen nur zwei- oder dreireihig. Früchtchen gracilis Hook., EH. Hookeri F. v. Muell., Diplo- weichhaarig, auf jeder Seite mit 6—8 feinen Rippen; pappus australasicus DTurez.), Südliche Vitta- Pappus aus zahlreichen, ziemlich ungleichen bräun— dinie. Auſtralien. Einjährig bis (im Gewächs- lichen Borſten beſtehend, deren wenige äußere viel hauſe) halb⸗ kürzer ſind. Zungenblütchen roſaweiß, Scheiben— AIR yo ſtrauchig, 20 blütchen gelb, an unſer einheimiſches Maßliebchen a „ 0 K 975 bis 40 em hoch. erinnernd. [V. brachycomodes F. v. Muell, Hüllkelch 5 PI Karenz Blütezeit: mehrreihig, nur 2 oder 3 Rippen auf jeder Früchtchenſeite. Mai bis No⸗ Verwendung dieſer zierlichen, ſehr reich und vember! — ſehr lange blühenden Pflanze in großen Gärten, am Stengel weit— S ſchweifig oder . aufſtrebend, beſten auf Steingruppen, in hellen luftigen Lagen. Kultur in allerlei gutem aber lockerem Boden. Aus— : ’ | ſaat Anfang April ins Lauwarmbeet und die Pflänzchen Sübliche Vittadinie. mehr oder we⸗ ſpäter auspflanzen. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; niger jeidig- Keimung in einer Woche. oder wollig-behaart. Blätter verſchiedenartig, je nach ; c Gattung 531. Oleäria (Shawia) Mich, Duftſtrauch, Our XIII ISH; XXII 43 (lat.: oleäris — zum Ol gehörig; Pflanzen ätheriſches Ol enthaltend). Körbchen ziemlich klein bis mittelgroß, einzeln, doldentraubig oder riſpig. Blüten (mit Ausnahme einer Art) verſchiedenehig, d. h. Randblütchen weiblich, mehrere bis zahlreich, Scheibenblütchen zwitterig. Blättchen des Hüllkelches mehrreihig, trocken oder am Rande trockenhäutig, aber ohne blätterige Anhängſel. Blütenboden ohne Spreublättchen. Staubkölbchen am Grunde oft zugeſpitzt oder faſt geſchwänzt. Früchtchen ſtielrund oder kaum zuſammen⸗ gedrückt, 5⸗, ſeltener mehrrippig. Pappusborſten meiſt mehrreihig, die äußere Reihe oft kurz. Bäumchen, Sträucher oder Halbſträucher. Blätter wechſel- oder gegenſtändig, federnervig oder 1nervig, ganzrandig oder gezähnt. Randblütchen weiß oder blau; Scheibenblütchen gelb, ſeltener purpurbläulich. — 90 Arten, in Auſtralien und Neufeeland. A. Blattunterſeite dicht ſilberig-weißfilzig; Blätter wechſelſtändig. Blütenkörbchen klein, zahlreich, wenigblütig O. argophylla. 1675. B. Blattunterſeite ſternhaarig, bisweilen faſt mehlig. Blätter wechſelſtändig, gezähnt oder buchtig » . . O. stellulata. 1676. C. Blattunterſeite der wechſelſtändigen kleinen Blätter von verworren-verflochtenen Haaren dicht-wollig. Zungenblütchen den Griffel an Lange merklich überragend . 5 % 0 %% e „ , , er e 1675. Oleäria argophylla F. v. Muell. (syn. | geſtielt, eirund-elliptiſch bis länglich-lanzettlich, an Eurybia argophylla Cass., Aster argophyllus Labill.), beiden Enden ſpitz, mehr oder weniger ſchwielig-ge— Silberiger Duftſtrauch. Auſtralien. Bäumchen, einen zähnelt oder ſelten völlig ganzrandig, 7— 12 cm lang, ſtarken moſchusartigen Geruch aushauchend. Blätter oberſeits ſtarknetzig und meiſt kahl. Blütenkörbchen 472 / Familie 106. Compositae, Korbblütler. f XXII 43. in großen End-Doldentrauben. Zungenblütchen gegen Blütenkörbchen über 2 cm breit, rein weiß; Staub⸗ 3—5, weiß; Scheibenblütchen etwa 6 bis 8. — Eine blätter gelb. [O. asterotricha F. v. Muell. (syn. bekannte Kalthauspflanze, die ſchon durch ihre Be- Aster oder Eurybia asterotricha F. v. Muell.), laubung das Intereſſe erregt. [O. cydoniaefolia Benth. Blütenkörbchen mit oft über 20 Zungenblütchen, Blätter hat nur weiße und weiche, weniger dichtwollige Blatt- länglich-linealiſch, buchtig-gezähnt, ſtumpf. unterſeiten, halbkugelige vielblütige Hüllkelche und 1677. Oleäria ramulösa Benth. (syn. Aster größere Körbchen in End⸗Riſpen. ramulosus und A. aculeatus Labill., A. exasperatus 1676. Oleäria stelluläta DC. (syn. O. phlogo- | Z%., Eurybia aculeata, E. epileia, E. ramulosa und pappa DC., Aster stellulatus Zabell., Eurybia | E. propinqua DC., E. Ericodes Steetz), Sufdiger fulvida Cass., E. quereifolia Case, E. Gunniana Duftſtrauch. Auſtralien. Strauch, bis 11/, m hoch. DC., E. subrepanda DC., Diplostephium phlogo- Blütezeit: Sommer bis Spätherbſt. — Pflanze ſehr trichum Mees), Sternhaar-Duftſtrauch. Auſtralien. buſchig, ſchärflich-weichhaarig bis ſchwach⸗ klebrig. Strauch, 1—1!/; m hoch werdend, mit ftarfem | Blätter gehäuft, gewöhnlich ſehr klein und ſpreizend, Kampfergeruch. Blütezeit: Frühling (Mai). — bisweilen zurückgeſchlagen und büſchelig⸗-achſelſtändig Blätter wechſelſtändig, länglich oder lanzettlich, ſtumpf [entweder nur 2—4 mm lang: f. microphylla oder ſpitz, mehr oder weniger buchtig-gezähnt, jelten | Benin. (syn. Aster microphyllus Vent., Eurybia faſt ganzrandig (ſ. f. canescens), oberſeits kahl und microphylla DC., Diplostephium microphyllum Nes), ſcharf oder ſternhaarig, unterſeits dicht-ſternhaarig- oder ſchmal und bis 12 mm lang: f. communis weiß⸗ oder roſtfarben-filzig, in Größe ſehr veränderlich, Denth.). Blattoberſeite kahl oder ſchärflich-weichhaarig, von 1—5 oder gar bis 7 em. Blütenkörbchen in be- unterſeits verworren-dünnwollig. Blütenkörbchen klein, blätterten Riſpen, ſehr zahlreich, bei der Stammform ſehr zahlreich, beblätterte Ahren oder Trauben bildend. ziemlich klein, reinweiß; Staubblätter gelb. Hüll⸗ Zungenblütchen 6—10, weiß. Griffeläſte kurz, mit kelch breit-kreiſelförmig. Zungenblütchen 8—14, Zeckigem, nicht ſteif haarigem Fortſatze. Sehr Scheibenblütchen zahlreicher. Früchtchen kurzhaarig. empfehlenswerte reichblühende Topfpflanze für Kalt⸗ Formen find: f. canescens Benth., Blätter ganz- häuſer und Wintergärten, auch fürs Zimmer. — randig, etwa 2—5 cm lang, beiderſeits graufilzig. Verwendung der Olearien als Topfpflanzen f. Iyrata Benth. (syn. Aster lyratus Sims, Eurybia für Kalthäuſer und Wintergärten; fie ſind recht ange- lyrata DC., Diplostephium lyratum Mes), Blätter nehme Frühlings- und Herbſtblüher, manchem auch 5—12 cm lang, durch die eingedrückten Nerven tief- ihres Duftes wegen angenehm. Kultur als Humus⸗ gefurcht, faſt blaſig, undeutlich-buchtig-gezähnt bis faft | wurzler des Kalthauſes in Laub- und Heideerde, oder ganzrandig. k. quercifolia Benth. (syn. Aster quer- in Wieſenmoorerde mit Ackerlehm-Zuſatz. Am be⸗ cifolius Steh., Olearia quercifolia DC., Eurybia liebteſten ſind Nr. 1675 u. 1676. Vermehrung rugosa F. v. Muell.), Blätter ganzrandig oder ſtumpf- durch Stecklinge von ausgereiften Zweig-Enden im gezähnt, 2½ —5 cm lang, ſtark-blaſig, oberſeits ſehrt Frühjahr im Warmbeet. Anzucht aus Samen. Keim⸗ ſcharf, unterſeits dicht-ſternhaarig-(oft fuchsrot-⸗) filzig; kraft der Samen 3 Jahre; Keimung in 2 Wochen. Gattung 532. Felicia (Detris) Cass., Felicie, = XXII 43 (nach Felix, weiland Legationsrat in Regensburg, benannt). Körbchen ziemlich klein bis mittelgroß, langgeſtielt, meiſt einzeln. Blättchen des Hüllkelches 2- bis mehrreihig (ſelten Lreihig), ſchmal, am Rande trockenhäutig, die äußeren allmählich kleiner oder den inneren faſt gleich. Blütenboden ohne Spreublättchen. Rand- (Zungen-)blütchen 1—2reihig, weiblich; Scheibenblütchen zumeiſt zwitterig. Griffelſchenkel mit lanzettlichem (nicht pfriemlichem) Fortſatz. Früchtchen zuſammengedrückt. Pappusborſten ſehr dünn, reihig, meiſt ſehr hinfällig, ſeltener faſt bleibend; bei 2 Arten noch eine äußere Reihe ſehr kurzer Borſten. Sträuchlein, Halbſträucher oder ſeltener niedrige, am Grunde ſehr äſtige Kräuter. Blätter wechſelſtändig (bei F. ficoidea DOC. gegenſtändig, dickblätterig), ganzrandig oder gezähnt. Randblüten blau oder weiß, Scheibenblüten gelb. — 50 Arten, faſt alle am Kap. A. Pflanzen halbſtrauchig-ſtrauchig, veräſtelt. Hüllkelchblättchen Lreihig oder, wenn 2—3 reihig, dann alle ziemlich gleichlang. F. amellodes. 1678. . F. microphylia. 1679. B. Pflanzen meiſt einjährig. Hüllkelchblättchen 3= oder mehrreihig, äußere kurz, die übrigen nach innen an Länge zunehmend. F. tenella. 1680. 1678. Felicia amellödes Voss (syn. Agathaea und die Blätter linealiſch-länglich bis lanzettlich und amellodes DC., A. coelestis Cass., Cineraria amel- | fcharf]. Blätter zu meiſt wechſelſtändig. Hüllkelch⸗ lodes L. ex p., Aster capensis Less.), Kap-Felicie. blättchen 3 nervig, drüſig. Früchtchen ganz glatt Kap. Halbſtrauchig-ſtrauchig, 50—120 em hoch. (kahl) und glänzend. Blütenkörbchen mit ſchön Blütezeit: Sommer und Herbſt. — Blätter zumeiſt blauen Zungen- und gelben Scheibenblütchen. gegenſtändig, länglich-rundlich oder eirundlänglich, Verwendung. Beide Arten werden vielfach ſtumpf, ſitzend oder in einen kurzen, unvollkommenen verwechſelt. Sie find liebliche Zimmer- und Kalt⸗ Blattſtiel ſpitz⸗ zulaufend, rauhhaarig, mit zurück- hauspflanzen. Kultur in jeder lockeren und gekrümmten Rändern. Hüllkelch blättchen nervig, hinlänglich kräftigen, humoſen Gartenerde. Über⸗ ſteif⸗ſtrieg elhaarig, lanzettlich. Früchtchen ſtets winterung in einem hellen, ſonnigen nur mäßig fein⸗ſchärflich⸗behaart oder ⸗bekleidet. Blütenkörbchen (+5 bis 10%.) warmen Zimmer. Im Sommer ins einzeln, langgeſtielt, mit ſchön himmelblauen Freie ſtellen oder auch auspflanzen. Vermehrung Zungen⸗ und gelben Scheibenblütchen. durch Stecklinge leicht. Ausſaat Frühling oder 1679. Felicia mierophylla Voss (syn. Agathaea Sommer in Töpfe oder Lauwarmbeet. — Keimkraft microphylla Cass., Aster „aethiopieus“ Durm.; Aster der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. capensis und Agathaea amellodes vieler Gärten!), | 1680. Felicia tenella DC. (syn. Felicia fra- Kleinblätterige Jelicie. Kap. Strauchig, 30 bis gilis Cass., Aster tenellus L., A. dentatus Tubg., 70 em hoch. Blütezeit: Sommer, Herbſt. — Die Cineraria tenella Z%k., Kaulfussia ciliata Spr.), Stengel ſchlank, aufrecht, flaumhaarig bis faſt kahl, Zarte Felicie. Kap. Einjährig [f. longifolia im [bei f. glandulosa ſind Zweige und Belaubung drüſig Gewächshauſe halbſtrauchig, mit am Grunde wurzeln⸗ Gattung 532. Felieia bis Gattung 535. Gäertnera. Fr. 16761682. 473 | den, aufſtrebenden Zweigen und kahlen, nur bewimperten Verwendung als niedliche Einfaſſungspflanze Blättern], 10—35 cm hoch. Blütezeit: Juni, um kleinere Gruppen mit Sommerblumen oder dgl. Juli. — Die Stengel aufrecht oder niedergeſtreckt, Gedeiht in allerlei lockerem Gartenboden; verlangt faſt kahl oder behaart. Blätter ſchmal⸗linealiſch, ſonnigen Standort. Ausſaat entweder Anfang April ſchwielenſpitzig, nervenlos, meiſt ſteif⸗bewimpert. ins lauwarme oder kalte Miſtbeet, und die Pflänzchen im Früchtchen fein- weichhaarig. Körbchen mit ſchönen Mai auspflanzen, oder Ende April an den beſtimmten blauen Randblütchen und gelben Scheibenblütchen. Platz und die Pflanzen auf 15 em Abſtand auslichten. Gattung 533. Chrysöcoma L., Goldhaar, .= XIII 18; XXII 43 (griechiſch: chrysos — Gold, komé — Haarſchopf). Körbchen klein oder mittelgroß, einzeln an den Zweig⸗Enden; die Blütenzweige oft zu einer beblätterten Doldentraube angeordnet. Alle Blütchen röhrig und fruchtbar. Hüllkelchblättchen wenigreihig, ſchmal, am Rande trockenhäutig, die äußeren allmählich kleiner. Blütenboden ohne Spreublättchen. Staubkölbchen am Grunde ſtumpf. Griffel— ſchenkel mit, lanzettförmigem Fortſatz. Früchtchen klein, zuſammengedrückt. Pappusborſten ſehr dünn, einreihig, rauh— wimperig. Aſtige kahle Sträuchlein (Halbſträucher). Blätter wechſelſtändig, linealiſch oder fadenförmig, ganzrandig oder wenig— zähnig, oft faſt ſtielrund oder heideartig. Die Blütenſtengel 1köpfig. Blüten gelb. — 8 Arten, in Südafrika. 1681. Chrysöcoma Coma-äürea Z. (syn. C. etwa im Juni, Juli in Schalen oder Töpfe, die aurea T’hbg., C. patula und cernua Z.), Gemeines Pflänzchen in Goldhaar. Kap. Strauchig, 30 —50 em hoch. Blüte— Töpfe ver⸗ zeit: Mai bis Juli. — Pflanze grün, ſehr verzweigt, ſtopfen und kahl oder faſt ſo; die Aſte insgeſamt doldentraubig hell und recht geſtellt, ziemlich gleichhoch. Blätter zerſtreut, linealiſch, kühl bei ſelte— ſitzend, kahl, ganzrandig, flach, ſtumpf oder etwas zu- nem Begießen geſpitzt, ſpreizend oder zurückgebogen, wenigſtens 1 mm überwintern. breit bei 14—20 mm Länge. Blütenkörbchen geſtielt, Im Mai aus— goldgelb, 120—150blütig. Pappus gerade, an der pflanzen; Ab— Spitze faſt breiter. [C. tenuifolia Ber (syn. C. ſtand 40 cm. microphylla Thbg.) hat fadenförmige, nur gegen Junge Pflan— 1½ mm breite Blätter und 80—90blütige Körbchen. | zen von Ju⸗ Verwendung auf Rabatten größerer Gärten, gend auf durch wo die ſchön grünen Büſche mit ihren zierlichen öfteres Ent- e . Blütenkörbchen angenehm auffallen. Kultur in ſpitzen buſchig Gemeines Goldhaar. lockerem, nur mäßig feuchtem Boden an ſonnigem erziehen. Standort. Vermehrung durch Stecklinge im Sommer Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Keimung inner— und Herbſt leicht. Anzucht aus Samen. Ausſaat halb 2 Wochen. Gattung 534. Podänthus Lag., Fußblume, O XXII 43 (griechiſch: pous, podos —. Fuß und anthos — Blume). Körbchen ziemlich klein, an den Zweig-Enden in den Gabelungen oder in den oberen Achſeln, kurzgeſtielt. Blütenboden gewölbt, mit hohlen oder gefalteten Spreublättchen bedeckt. Blütchen regelmäßig, die weiblichen mit fehlender Röhre glockig, mit 2ſpaltigem Griffel und leeren Staubkölbchen: die männlichen zartröhrig, mit normalen Staubkölbchen, aber meiſt ungeteiltem Griffel. Früchtchen zuſammengedrückt-4 kantig; Pappus fehlt. Blätter ganzrandig oder gezähnt. Blüten ſchön goldgelb!, nach Honigkuchen duftend. — 2 kaum verſchiedene Arten, in Chile: P. Mitiqui Lindl. (syn. Euxenia Mitiqui PC., Ogiera triplinervia Bert.), Sträuchlein. Blütezeit: März, April. Blätter aus lang- keilförmigem Grunde oval⸗-lanzettlich, vorn zugeſpitzt, in der Mitte grobgeſägt oder faſt ganzrandig. [P. ovatifolius Lag. (syn. Euxenia grata Cham., Baccharis chilensis Weinm.) hat breit-eirunde, nicht in den Blattſtiel verlaufende Blätter.] — Recht hübſche, auch ihres Duftes wegen intereſſante Topfpflanze für Freunde verſchiedenartiger Topfgewächſe. Kultur in Laub- und Heideerde. Im Winter + 8 bis 12° C. und ſonniger Standort. Gattung 535. Gäertnera Medic., Gärtnerie, O XXII 43 (nach dem Botaniker Gärtner, F 1791, benannt). Körbchen klein; die männlichen nickend, kurzgeſtielt oder ſitzend, an den Zweig— Enden in einfachen blattloſen oder in riſpigen Ahren oder Trauben; jedes Körbchen mit einem offenen, verwachſenblätterigen, kurz⸗5—12 lappigen Hüllkelch. Blütenboden mit kurzen, fadenförmigen Spreublättchen bedeckt. Weibliche Körbchen 1—4blütig, einzeln oder geknäuelt in den Achſeln der Blätter; Knäuel bisweilen von Deckblättchen eingehüllt. Hüllkelch hier geſchloſſen, mit 2 bis mehreren Stachelreihen beſetzt. Stacheln gerade oder widerhakig. Einjährige bis ſtrauchige Kräuter. Blätter wechſelſtändig, gezähnt, eingeſchnitten oder 1—3 mal-fiederig-zerſchlitzt. — 16 Arten, in Nordamerika, Peru und Chile. [Gattung Ambrosia L. unterſcheidet ſich durch die nur Jreihigen Stacheln oder Knötchen der Hüllblätter der weiblichen Körbchen. Bei Gattung Xanthium L. find die Hüllblätter der männlichen Körbchen frei, d. h.: nicht verwachſen.] 1682. Gäertnera artemisiödes O. Ktze. (syn. flügelt. Hüllkelch der männlichen Körbchen Sipaltig. Franseria artemisiodes Milld., Xanthium fructicosum Verwendung als gut verzweigte Blattpflanze L. fil., Ambrosia arborescens Zam.), Beifuß-Gärt- auf Blattpflanzengruppen von großem Umfange. Kul- nerie. Peru. Strauchig, bis 2m hoch. Blütezeit: tur in kräftigem Gartenboden. Anzucht aus Samen. Sommer. — Pflanze von mehr pyramidalem Wuchs, Ausſaat in Schalen, entweder im Februar, März, lau— würzig duftend. Blätter doppelt-fiederjpaltig-gezähnt, warm, die Pflänzchen in Töpfe verſtopfen, kräftig mit geflügeltem Blattſtiel und oberſeits grünlicher, unter- kultivieren und ſpäter auspflanzen; oder, um ſtärkere, ſeits weißlich⸗weichhaariger Blattfläche. Hüllkelch männ⸗ hohe Pflanzen zu erhalten, Ausſaat im Sommer, licher Körbchen etwa 12 zähnig; weibliche Körbchen die Pflanzen in Töpfen kultivieren, kalt überwintern meiſt nur 2blütig. — G. ambrosiodes 0. Kize. (syn. und im Mai nächſten Jahres auspflanzen. Vielleicht Franseria ambrosiodes Cap., Xanthidium ambrosi- iſt es vorteilhaft, den Samen im Frühling zu ſäen, odes Deip.), Nordamerika, hat aſchgraue Behaarung, die Pflänzchen in die Pflanzſchule zu verſetzen, fie im beiderſeits behaarte, aus abgeſtutztem oder Herzfürmigem Herbſt abzuſchneiden, in Töpfe zu pflanzen und zu Grunde länglich-lanzettliche, zugeſpitzte, unregelmäßig⸗ überwintern. Keimkraft der Samen 3 Jahre; Kei— gezähnte, 5—10 cm lange Blätter; Blattſtiel nicht ge- mung in 2 Wochen. 474 Familie 106. Compositae, Korbblütler. Of XXII 43. Gattung 536. Zinnia (Crassina) L., Zinnie, Or XXII 43; (XXX) (nach dem Profeſſor der Medizin Joh. Gottfried Zinn in Göttingen, 7 1759, benannt). geſtielt, an den Zweig-Enden oder in den Gabelungen; Stengel unter dem Körbchen meiſt keulenförmig-verdickt. Körbchen mittelgroß oder groß, lang⸗ Hüllkelch breit⸗ oder ſchmalglockig oder faſt cylindriſch; ſeine Blättchen 3= bis mehrreihig, breit, ſtumpf, trocken und angedrückt oder an der Spitze häutig⸗gerändert, die äußeren immer kürzer als die inneren. Staubkölbchen am Grunde geſchwänzt. weiblich, zungenförmig; Scheibenblütchen zwitterig und röhrig. Blütenboden kegelig oder faſt cylindriſch. Randblütchen Früchtchen teils Zeckig, teils zuſammengedrückt; Pappus aus 1—3 verſchieden-langen Grannen beſtehend oder (namentlich bei den weiblichen Blütchen) fehlend. Kräuter oder Halbſträucher, kahl oder behaart. Blätter ganzrandig, gegenſtändig (bei 2. verticillata quirlſtändig), ſitzend. Blütenfarbe verſchieden. — 12 Arten, in Mexiko, Texas und Arizona. A. Spreublättchen des Blütenbodens ſpitz oder ſtumpf, ganzrandig. Krautige, einjährige Pflanzen. . 2. paueiflora. 1683. Z. Haageana. 1684. Z. linearis. 1685. B. Spreublättchen des Blütenbodens zugeſpitzt und an der Spitze kammförmig⸗-geſägt, nicht ganzrandig. Z. elegans (Tafel 32). 1686. 1683. Zinnia paueiflöra L. (syn. Z. multi- flora L., Z. intermedia Zingelm., J. tenuiflora Jacg., nur ſchmälere Zungenblütchen; Z. ambigua Neu., Lepia pauciflora Hell, Crassina peruviana 0. Ktze.), Mittel-Zinnie. Nordamerika. Einjährig, 40—60 cm hoch. Blütezeit: Juni bis September. — Stengel aufrecht, äſtig, meiſt rauhhaarig. Blätter von lanzett— lich bis länglicheirund, gewöhnlich mit faſt herzförmigem Grunde, ſcharf. Blütenſtiel bisweilen länger werdend und hohl. Hüllkelch ſchmalglockig. Zungenblütchen verkehrt-eirund bis ſchmal-ſpatelförmig, rot, purpurn oder gelb. Früchtchen der Scheibenblütchen 1 grannig, nur bisweilen ein Anſatz zu einer zweiten Granne oder einem Zahne. kf. grandiflora (syn. Z. hybrida Sims) hat nur größere Blütenkörbe, weichhaarige Stengel und meiſt nicht geſtreifte Blütenſtiele. — Art und Form ſind durch Zinnia elegans, Tafel 32, 125, faſt verdrängt worden, und wie dieſe zu verwenden. 1684. Zinnia Haageäna H. (syn. Z. Ghies- breghtii B. Verlot, J. mexicana hort.), Haages Zinnie. Mexiko. Einjährig, etwa 30—40 cm hoch. etwas Blütezeit: Juli bis Oktober. — Stengel niederliegend, mit aufſtrebenden kurzhaarigen Aſten. Blätter meiſt ſitzend (etwa 6 cm lang und gegen 3 cm breit), aus breiterem Grunde lanzettlich, ſpitz, behaart-rauh, 5 rippig. Blütenſtiele 1köpfig. Hüllkelchblättchen mit abgerundet-ſtumpfer abſtehender Spitze. Zungenblütchen elliptiſch, 3 zähnig, ſafrangelb; Scheibenblütchen bräunlich oder ſammetig— gelb. [Bei der ſchönen Gartenform k. ligulosa (syn. | f. „flore pleno“ Art.) ſind die Körbchen von lauter Zungenblütchen dicht-dachziegelig-gefüllt, ſchön geſättigt-orangegelb, gehoben durch die leuchtend-gold— gelben Ränder; bei f. ligulosa imbricata (syn. f. ple- nissima ort.) ſind die Blütchen dichter und regel- mäßiger dachziegelig; k. fimbriata hat gefranſte Randblütchen; bei f. ligulosa fimbriata (syn. f. fim- briata plena) ſind die Körbchen mit gefranſten Zungen- blütchen „gefüllt“. Spreublättchen der Blüten- ſcheibe verſchmälert-ſpitz, die Röhrenblütchen der Scheibe, alſo die ſogen. „einfachen Blumen“, über⸗ ragend, ſafrangelb, kahl, mit ſchwarzer Spitze. Frücht— chen der Scheibenblütchen zuſammengedrückt, an der Spitze zweizähnig, der obere Zahn in eine dem Früchtchen ziemlich gleichlange Granne auslaufend. Verwendung. Zinnia Haageana, und vor allem ihre „gefüllten“ Sorten ſind für kleinere wie für große Gärten vortreffliche Zierpflanzen, ſowohl für Rabatten als für Gruppen; beſonders wertvoll auch zu Einfaſſungen in Parkanlagen und in wenig gepflegten Teilen landſchaftlicher Gärten; denn ſie ge— deihen ſelbſt in trockenem Boden noch gut und lieben Ihre Körbchen bewahren, im Schatten getrocknet, Farbe und Form ziemlich gut, haben ſomit Kultur und Anzucht Sonnenſchein. für Dauer⸗Bouquets Wert. wie Nr. 1686. äſtelt, ſchön buſchig. oben verdickt, Z. Darwinü. 1687. 1685. Zinnia lineäris Benth., Cinealiſche Zinnie. Mexiko. Einjährig, 25 — 30 cm hoch. Blütezeit: Sommer. — Pflanze aufrecht und ver⸗ Blätter linealiſch-lanzettlich, 6 bis Blütenkörbchen em breit; jedes 7 em lang und nur 3/ cm breit. leuchtend-goldgelb, 3½—5 Einzelblütchen hellorange-gerändert. Verwendung recht vorteilhaft zur Bildung kleiner Gruppen. Kultur wie Nr. 1686. 1686. Zinnia élegans Jacq., Tafel 32, 125, Schmuck-Zinnie. Mexiko. Einjährig, 30—100 cm hoch, die gewöhnliche Gartenform meiſt 50—80 em. Blütezeit: Juni⸗Juli bis zum Eintritt des Frojtes. — Stengel ſteif, aufrecht, gabeläſtig, kurzhaarig; Aſte ziemlich leicht abbrechend. Blätter gegenſtändig, ſitzend, ſtengelumfaſſend, herzförmig-eirund oder rundlich- oval, bisweilen ſpitz, rauh. Blütenſtiele cylindriſch, länger als das Blatt. Blütenkörbchen groß bis ſehr groß, 5—12 cm breit. Hüllkelchblättchen angedrückt oder ſparrig, eirund, ſtumpf, die oberen ſchwarzrandig. Spreublättchen des Blütenbodens gejägt-famm- förmig. Zungenblütchen meiſt verkehrteirund-rund⸗ lich. Früchtchen der Scheibenblütchen ungezähnt oder kaum zweizähnig. Blütenkörbchen der Stamm- form, f. violacea Cap., mit gelben röhrigen Scheibenblütchen und violettpurpurnen Zungen⸗ blütchen, die bei den Gartenformen: f. purpurea pur⸗ purrot; f. atroviolacea dunkelviolett; f. kermesina ponceaurot; f. coccinea ſcharlachrot; f. aurea goldgelb; f. sulphurea ſchwefelgelb ſind. — Bei f. alba ſind außer den Zungen- auch die Scheibenblütchen weiß. Dieſe ſogen. „einfachen“ Sorten werden außer in Parks und landſchaftlichen Gärten, wohin ſie gut paſſen, nur wenig mehr kultiviert. In den Zier- und Hausgärten wurden fie durch die ſogen. „gefüllt blühenden“ verdrängt. Aber nicht von gefüllten Blüten, ſondern nur von gefüllten Körbchen kann hier, wie bei den meiſten Gartenformen der Kompoſiten, die Rede ſein. Wir teilen alſo die Formen der Zinnia elegans in 3 Gruppen: a) simplex, Einfache Sch.⸗Z., Blütenkörbchen gleich denen der Stammart mit kleinen gelben (bei f. alba weißen) Röhrenblütchen und mit nur einer oder ein paar Reihen Zungen-Randblütchen. Die hier⸗ her gehörenden Farbenſorten ſind bereits oben erwähnt. b) tubulösa (syn. Z. tagetiflora flore pleno hort.), Röhrengefüllte Sch.-Z., Blütenkörbchen mit zahlreichen, ſehr vergrößerten und bald mehr, bald weniger verbreiterten, gefärbten Röhrenblütchen und mit (oder ohne) einen Kreis randſtändiger Zungen— blütchen. Sorten in roten, ſcharlachroten und röt— lichgelben Tönen; iſt mehr auffallend als ſchön, weil noch zu ungleichartig, iſt aber der Verbeſſerung fähig. c) ligulösa (syn. Z. elegans „flore pleno“ hort., Z. elegans plenissima ort.), Zungengefüllte Sch.-Z., Blütenkörbchen völlig oder größtenteils mit Zungenblütchen beſetzt; Röhrenblütchen in der Mitte wenige oder keine. — Die ſchönſte und bis jetzt am beſten ausgebildete Raſſe, mit zahlreichen Sorten, deren Benennung noch ſehr im argen liegt, da ſtatt eines Namens meiſt eine ganze Reihe ſolcher geboten wird. Wir unterſcheiden einſtweilen von Zungen- gefüllten Schmuck-Zinnien folgende Formen: I. Hohe Formen, 50— 70 (bis 100) em hoch. Hohe zungengefüllte i 50—70 em hoch. Blütenkörbchen 6—8—10 cm breit. 16 Farbenſorten, z. B.: f. alba weiß; f. aurea goldgelb; f. aurantiaca orangegelb; f. carnea fleilch- coccinea ſcharlachrot; f. coceineo-lutea | farben; k. 5 ſcharlach mit gelb; k. isabellina iſabellgelb; f. kerme- sina farmefin; f. lilacina lila; f. lutea dunkelgelb; f. purpurea purpurrot; f. rosea roſenrot; f. sulphurea ſchwefelgelb; k. violacea violett; f. striata geſtreift. Robuſte zungengefüllte Schmuck-Zinnie (syn. Z. e. grandiflora robusta plenissima). Sehr ſtarkwüchſig (aber nur bei guter Kultur!), 60—100 em hoch. Blätter viel größer als bei voriger. Blüten⸗ körbe 10—13 cm breit, dicht mit Zungenblütchen ges b a a \ 8 f 111 icht „hohe, dichte rundliche Büſche bildend; Blütenkörbchen den noch nich gans amen zungengefüllt, mehr kugelig gebaut, frei über das beſtändige Farbenſorten. Die viel zahlreicheren und faſt doppelt ſo großen Zungenblütchen liegen hier nicht ganz flach übereinander, ſondern ſind mehr wellig, Sehr ſchöne Raſſe. II. Niedrige Formen, 30— 50 em hoch. Niedrige zungengefüllte Schmuck⸗ Zinnie (syn. f. pumila flore pleno, f. nana fl. pl., durchweg gut zungengefüllten Körbchen von regel— Niedrige zungengefüllte Schmuck-Zinnie. mäßigem Bau, beſonders gut für Rabatten und zur Bildung von Gruppen, auch als Einfaſſung um niederes Gehölz geeignet. 8 Farbenſorten: alba weiß, atrococeinea dunkelſcharlachrot, aurea goldgelb, carminea karmin, coccinea ſcharlach, purpurea purpurn, salmonea lachsroſa, sulphurea ſchwefelgelb. III. Zwergformen, 8—30 cm hoch. Zungengefüllte (syn. „Liliput“ flore pleno, f. pomponica „Tom Thumb“ flore pleno ort.), 20—30 cem hoch, dicht— buſchig, mit zahlreichen kleinen, etwa 5 em breiten, aber hochgewölbten Blütenkörbchen, die weniger ſteif getragen werden als bei anderen Zwerg -Zinnien. Mehrere Farbenſorten, deren Farben aber für ſich (einzeln) noch nicht beſtändig ſind. Liliput⸗Schmuck⸗Zinnie Gattung 536. Zinnia, Sinnie. Nr. 16831687. 475 Zungengefüllte „Tom Thumb“ -Schmuck— Zinnie (syn. „Tom Thumb‘ flore pleno hort.), 15—30 em hoch, mit größeren Blütenkörbchen als bei voriger; die ſteife Tracht tritt noch mehr hervor als dies bei Zinnien im allgemeinen ſchon der Fall iſt. Sonſt ſind ſie empfehlenswert. Die Farbenſorten ſind noch nicht alle ſamenbeſtändig. In neuerer Zeit kündigt man eine faſt ſtengel⸗ loſe Schmuck⸗Zinnie mit großen Blütenkörbchen auf Sch muck⸗Zinnie. ſo kurzen Stielen an, daß ſie auf dem Erdboden zu ruhen ſcheinen. Dieſe Form wird Z. elegans acaulis genannt. 1687. Zinnia Darwinii Haage el Schm. (syn. Zinnia Haageana & elegans), Darwin -Zinnie. Eine durch Kreuzung der Z. Haageana f. ligulosa mit Z. elegans f. ligulosa erzogene Raſſe. Die Pflanzen ſind regelmäßiger verzweigt und ſchon durch den breiten dicht buſchigen Wuchs von Z. elegans ab- weichend, tragen aber in Größe und Färbung der letzteren gleichkommende Blütenkörbchen und blühen vom Juni-Juli bis zum Eintritt des Froſtes. 3 Formen: f. major, Große D. Z., 50-90 cm Laub hinaustretend, in verſchiedener Farbe; k. com- pacta (syn. f. nana compacta hort.), Gedrungene er ſtärk wölbt erſcheint. D.⸗Z., nur etwa 50 em hoch, dichtbuſchig und mit wo en n ſch dachig-zungengefüllten, mehr ſtumpf- kegelförmig ge— bauten Blütenkörbchen in mehreren Farben; f. pyra— midalis hort., Kreiſelige D.⸗Z., hohe, umgekehrt pyramidal gebaute Pflanze, vom Wuchs einer Alt— 1 3 ; ; iſt Aſter (Nr. 1635); Blütenkörbchen kegelförmig-gewölbt e ee Dufree spum auiE mei] und dichtdachig-zungengefüllt. Unter den Farbenſorten heben wir beſonders f. vittata, mit ſchön nelkenartig geſtreiften Zungenblütchen, hervor. Im übrigen dürfte f. compacta die beliebteſte ſein. — Verwendung der Zinnien: Allen voran ſtehen die Formen und Sorten der Zinnia elegans, die wir zu unſeren wertvollſten. Sommerblumen zählen, um ſo mehr, als ſie, wie alle Zinnien, im Notfalle ſogar großer Trockenheit des Erdbodens trotzen und dennoch ſchön blühen, in ſolchem Falle allerdings dürftiger; auch veräſteln ſie ſich dann weniger. Als Gruppenpflanze, als Einfaſſung, zerſtreut auf Rabatten, die „einfachen Formen auch ſcheinbar ver— wildert im Park, an Ruinen 2c.; überall ſind ſie wirkungsvoll. Die langſtielig abgeſchnittenen Blüten- Anzucht aus Samen iſt leicht. Ahpril ins kalte Miſtbeet unter Glas, da die jungen abends zudecken). körbchen find als Werkſtoff für Bouquets, für Guir- landen wie zur Beſetzung großer Vaſen wertvoll. Kultur in allerlei gutem Garten- und Ackerboden und thunlichſt in ſonniger, aber auch noch in halb— ſchattiger Lage. Wo ſie erſichtlich gut gedeihen, ſoll man ſie mit beſonderer Pflege verſchonen. Begießen während anhaltend trockener Witterung ge— ſchehe zeitweilig und gehörig durchdringend, ſonſt lieber gar nicht; in mäßig feuchtem Boden iſt es nicht nötig, es ſei denn, man nehme Düngerwaſſer. Ausſaat Anfang Pflanzen etwas froſtempfindlich ſind. Zu dicht ſtehende Pflänzchen müſſen unbedingt alsbald verſtopft werden. Auspflanzen ins Freie im Mai (gegen Nachtfroſt Abſtand der Pflanzen je nach Höhe und verwendeter Form 20—50 cm. Von Ende April ab können Ausſaaten an Ort und Stelle geſchehen; die Pflanzen bleiben natürlich ſchwächer, auch niedriger und blühen ſpäter. Auslichten auf 15 bis 476 Familie 106. Compositae, Korbblütler. Of XXII 43. 20 em. Keimkraft der Samen 4 Jahre; Keimung ſcharfſpitzigen oder bisweilen etwas gekrümmten Samen in 1 Woche. Die mehr cylindriſchen, dicken, kantigen liefern beſſere „gefüllte“ Körbchen als die flachen. Gattung 537. Sanvitälia Lam., Sanvitalie, O XXII 43; (XXX) (nach dem ſpaniſchen Botaniker Sanvital benannt). Körbchen bis mittelgroß, geſtielt, an den Zweig⸗Enden oder in den Gabe⸗ lungen. Hüllkelchblättchen 2—3 reihig, wenig ungleich, trocken, oder an der Spitze krautig, die 2—4 äußeren meiſt laubblattartig und abſtehend. Blütenboden flach oder gewölbt. Weibliche Blütchen zungenförmig, Scheiben- oder Zwitterblütchen röhrig. Frücht⸗ chen der weiblichen dick-Z eckig, die der zwitterigen zuſammengedrückt oder Zeckig; Grannen kurz. Kräuter, niedrig oder ausgebreitet, kahl oder behaart. Blätter geſtielt, alle gegenſtändig und ganzrandig. Randblütchen gelb oder weißlich, Scheibenblütchen (ſofern fie nicht „gefüllt“, d. h. in zungenförmige übergegangen find) purpurbraun. — 7 bis 8 Arten, von Arizona bis Centralamerika. 1688. Sanvitälia procümbens Zam., Tafel gefüllte, ſehr regelmäßige Blütenkörbchen und gedrunge- 31, 123 (syn. S. villosa Cav., vielleicht auch S. acini- neren Wuchs. folia DC.), Niederliegende Sanvitalie. Mexiko. Verwendung. Sehr zierliche und willig ge— Einjährig, 20—30 em lang. Blütezeit: etwa deihende Einfaſſungspflanze für kleine wie für 10 Wochen nach der Ausſaat. — Die Stengel meiſt große Gärten. Am beliebteſten iſt f. ligulosa, die behaart, veräſtelt, niederliegend oder ausgebreitet. zierliche Blumenteppiche giebt, auch vielfach zu ſolchen Blätter eirund, eirund-lanzettlich oder länglich. Blüten- verwendet wird. Kultur und Anzucht mühelos, körbchen kurzgeſtielt. Zungenblütchen orangegelb, wie unter Nr. 1687. Abſtand der Pflanzen 25 —30 cm; länger als der Pappus (Samenkrone) der Früchtchen. bei ſpäten Ausſaaten ins freie Land nur bis auf 20 cm Scheibenblütchen dunkelpurpurn bis ſchwärzlich. auslichten. Kürzt man die Pflanzen nach dem erſten Die ſchöne Gartenform f ligulosa (syn. f. flore pleno (Haupt-) Flor, jo treiben bald neue Stengel, die reich⸗ hort.) hat Körbchen, die aus zahlreichen dachziegelig lich blühen. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; geordneten, goldgelben Zungenblütchen beſtehen; Keimung innerhalb 2 Wochen. Aus den kleineren, nur hier und da zeigt die Mitte noch einige dunkel- eckig⸗rundlichen, unregelmäßig⸗gebildeten Samen gehen purpurne Röhrenblütchen. k. ligulosa compact vorwiegend Pflanzen mit zungengefüllten Körbchen (syn. f. plenissima compacta) zeigt dicht zungen⸗ hervor; aus den größeren, flachen mehr einfache. Gattung 538. Heliöpsis Pers., Sonnenauge, O XXII 43 (griechiſch: helios — Sonne, opsis — Ausſehen, Angeſicht; leuchtend-gelbe Blüten). Körbchen ziemlich groß, auf langen, oben zu⸗ weilen keulenförmig-verdickten Stielen. Hüllkelch halbkugelig oder kurzglockig; Blättchen 2—3 reihig, wenig ungleich, d. h. ziemlich gleichlang, ſchmal, die äußeren krautig. Blütenboden kegelförmig oder etwas verlängert. Weibliche (Rand-) Blütchen zungen⸗ förmig; zwitterige (Scheibenblütchen) röhrig und deren Früchtchen etwas dick, ſtumpf-3—4kantig oder faſt ſtielrund, an der Spitze abgeſtutzt, ohne Pappus. Kräuter. Blätter geſtielt, alle gegen- oder die oberen ſeltener wechſelſtändig, größtenteils gezähnt oder geſägt. Blütenfarbe blaßgelb. — 6 Arten, in Nord- und Centralamerika. 1689. Heliöpsis helianthödes 0. Kize. (syn. goldgelb. Früchtchen völlig kahl und glatt, an der H. laevis Pers., Buphthalmum helianthodes L., Spitze völlig abgeſtutzt oder undeutlich-2—4 zähnig. Silphium heli- H. scabra Dun. (syn. H. laevis var. scabra Torr. et anthodes L., Gr.), bis 1m hoch, hat etwas ſteifhaarig-ſcharfe Stengel S. solidagino- und Blätter und mehr längliche Zungenblütchen!. 9 2 N Y e SW N N KR des Z., Rud- | Verwendung. Für große Gärten wie für beckia oppo- Anlagen auf großen Pflanzengruppen durchaus sitifolia L., empfehlenswert. Kultur in jedem nicht gar zu Helianthus trockenen Gartenboden. Vermehrung durch Teilung laevis L. ex oder Grundſproſſe. Ausſaat von April bis Juli. p., Helepta Pflanzenabſtand etwa 60 em. — Keimkraft der 1% Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. nes 901 1 | 1690. Heliöpsis buphthalmödes Dun. (syn. auge. Nord- cordatus Zam., H. canescens H. B. et Kth., H. annua amerika Stau⸗ Hemsl., H. rugosa hort., Kallias ovata Cass., Anthe- e mis buphthalmodes Jacg., Helianthus buphthalmodes hoch. Blüte⸗ r., Helemonium canescens Willd., Graulaubige⸗ zeit: Ende Sonnenauge. Peru. Einjährig, bis Im hoch. Auguſt bis An- Blütezeit: Juli bis September. — Pflanze graugrün, fang Oktober. aufrecht, buſchig. Blätter gegenſtändig, herzförmig⸗ — Pflanze völlig glatt und kahl oder faſt ſo. Blätter eirund, zugeſpitzt, geſägt, etwas behaart, dichtgedrängt. gegenſtändig, glänzend⸗grün, dünnlich, länglich-eirund Blütenkörbchen orangegelb, einzeln auf langen, ſehr oder eirund⸗lanzettlich, mit abgeſtutztem oder ſchwach-ab⸗ behaarten Stielen. Zungenblütchen 2 — 4zähnig. geſtutzt⸗herablaufendem Grunde, vorn zugeſpitzt, grob- Früchtchen runzlich oder papillös-flaumhaarig. und ſcharfgeſägt, etwa 7— 14 cm lang. Blütenkörb— Verwendung nur in großen Gärten, die chen etwas doldentraubig-angeordnet, auf geſchwollenen wenig gepflegt werden können. Ausſaat Anfang April Stielen. Zungenblütchen goldgelb, breit-linealiſch, in ein abgeerntetes Miſtbeet oder in Käſtchen; im Mai 2—3 cm lang, welk haften bleibend. Scheibenblütchen auspflanzen. Abſtand 30—40 cm. Gattung 539. Silphium L., Silphie, O = XXII 43 (silphi, arabiſcher Name). Körbchen groß, geſtielt, einzeln oder in endſtändiger, lockerer und unregelmäßiger Doldentraube. Hüll⸗ kelch breitglockig oder halbkugelig; Blättchen wenigreihig, breit, nur an der Spitze oder die äußeren vom Grunde an krautig Di a RE x Dr ae = a a n Gattung 537. Sanvitälia bis Gattung 540. Lindheimera. Nr. 16881693. 477 oder häutig. Blütenboden flach. Weibliche (Rand-) Blütchen zungenförmig, 1— 2 reihig und fruchtbar. Zwitter- oder Scheibenblütchen unfruchtbar, ihr Griffel lang⸗fadenförmig und mit Fegehaaren. Früchtchen vom Rücken her flach-zuſammengedrückt, 2—3reihig, alle von ihrem zugehörigen Hüllkelchblättchen und den benachbarten Spreublättchen frei, 2flügelig, oben abgeſtutzt oder flügelig⸗ausgerandet. Pappus fehlend oder 2 Borſten. Hohe Kräuter oder Halbſträucher; Stengel rund oder 4kantig. Blätter gegen= oder zu 3 bis 4 quirlſtändig (bisweilen durchwachſen), ſeltener wechſelſtändig, ganz, gezähnt oder fiederig-geſchlitzt. Zungen— blüten gelb, nur bei S. albilorum Gray weiß und die Laubblätter ebenſo lang als breit. — 12 Arten, in Nordamerika. A. Stengel quadratiſch, bis zur Spitze beblättert. Blätter mit ihrem Grunde (oder ihrem flügeligen Blattſtiele) V B. Die Stengel ſtumpf-4 kantig bis ſtielrund, beblättert; Blätter nicht verwachſen, zahlreich an den Stengeln, gegen, oft au ſtändig, oder die mittleren auch quirlig, nur die oberen und etwaigen wechſelſtändigen mit breitem Grunde ſitzend. Früchtchen %% V ↄ / ¶ d y FS. ifa ie C. Stengel ſtielrund, faſt blattlos und ſchaftförmig; etwa vorhandene Stengelblätter wechſelſtändig . .. S. laciniatum, 1693. 1691. Silphium perfoliätum Z. (syn. S. 1693. Silphium laeiniätum L. (syn. S. spi- connatum L. nur die Zweige etwas jteifhaarig; 8. catum Poir., S. gummiferum Z.), Schlitzblätterige tetragonum und S. scabrum Mnch., S. conjunctum Silphie, Kompaßpflanze! Nordamerika. Staude, Willd., S. erythrocaulon Bern.), Durchwachſene 1—2 m, ſelbſt bis 4 m hoch, je nach der Stärke der Silphie (e. Cup-plant = Taſſenpflanze). Nordamerika. Pflanze und Nährkraft des Bodens. Blütezeit: Staude, 1 —2½ m hoch. Blütezeit: Juli bis Juli-Auguſt bis September. — Die Stengel tragen Oktober. Stengel gewöhnlich ſehr glatt und kahl; ſitzende oder kurzgeſtielte [bei 8. terebinthaceum Blätter entweder glatt oder ſcharf, bisweilen unterſeits Jacg. jchlanfgeftielte] große Körbchen, die am blatt— kurzbehaart, eirund oder die loſen Stengel entlang, nur von Deckblättern geſtützt, oberen eirund-lanzettlich (die traubig angeordnet ſind. Grundblätter 30—60 cm größten wohl 30 em und mehr lang, langgeſtielt, einfach- oder doppelt-fiederteilig oder lang), von ſtachelſpitzigen im unteren Teile ge— Zähnen gezähnt oder gezäh- teilt, mit lanzettlichen N nelt; die oberen Blätter zu bis linealiſchen Lap— NEN einer vom Stengel durch- pen. Stengelblätter N wachſenen Taſſe verwachſen. mit nur verbreitertem Blütenkörbchen am Ende der Blattſtielgrunde oder locker trugdoldig angeordneten mit nebenblattartigen Blütenzweige auf nackten oder handſpaltigen An— Stielen, gelb. Zungenblüt⸗ hängſeln. Blütenkörb— chen etwa Zem lang. Frücht- chen mit glänzend— chen mit tiefer oder mit gelben Zungen— flacher Kerbe, die Flügel in und gelben oder brau— deutliche oder ſehr kleine drei- nen Scheibenblütchen. eckige Zähne vorgezogen. Hüllkelch 2½ cm oder Durchwachſene Silphie. f. Hornemannii Schrad. pr. mehr hoch und breit. sp. fällt durch höheren Zungenblütchen zahl- Wuchs und breitere Blattgrundtaſſen ſehr auf! reich, 2½ —5 em lang. Verwendung der Art und beſonders ihrer Form Früchtchen faſt 1½ in Anlagen wegen ihrer Tracht und großen weithin em lang, oval, meiſt leuchtenden Blüten als Herbſt-Schaupflanzen. Sie ge- kahl, ſchmalflügelig, hören zu unſeren höchſten Stauden. nach oben breiter und mit flacher Kerbe, ohne Grannen. 1692. Silphium trifoliätum Z. (syn. S. trifolia- Die Blätter ſind aufgerichtet, und die grund— tum und S. ternatum Reiz., S. ternifolium Michx.), ſtändigen veranlagt, ihre Ecken gegen Nord und Süd Dreiblätterige Silphie. Nordamerika. Staude, zu richten, woher der Name „Kompaßpflanze“, und 11,—2 m hoch. Blütezeit: Auguſt bis Oktober. — worüber ſchon viel geſchrieben worden. Als Zier— Stengel glatt und kahl, am Ende mit blattloſen dolden- ſtaude ſonſt nur für landſchaftliche Gärten. — traubigen Riſpen zahlreicher, gewöhnlich ſchlankſtieliger Verwendung der Silphien wegen ihrer Blütenkörbchen [bei f. atropurpureum Reiz. pr. sp. majeſtätiſchen Haltung und Höhe als ein wertvoller der Stengel ſchwärzlichpurpurrot]. Blätter lanzettlich Herbſtſchmuck großer Gärten. Auf Raſenflächen, bis länglich-eirund, ganzrandig oder zerſtreut-geſägt, vor großen Gehölzpflanzungen, zwiſchen licht gepflanztem faſt kahl und glatt bis ſcharf oder etwas ſteifhaarig, Gehölz, am Fuße von Abhängen, in der Nähe von ſelten wechſelſtändig, ein Teil gewöhnlich zu Z—4 en Bächen und Teichen find ſie von vorzüglicher Wirkung. quirlig, an ihrem Grunde gewöhnlich ſpitz; die oberen Kultur in allerlei Garten- und Ackerboden, je kräftiger, faſt ſitzend, die unteren in einen geränderten Blattſtiel deſto beſſer; Lehm thut gut. Keine beſondere Pflege. ſpitz zulaufend. Blütenkörbchen gelb. Hüllkelchblätt⸗ Vermehrung durch Teilung und Grundſproſſe. chen kaum blattartig, kahl, mit Ausnahme des wimperigen Pflanzenabſtand 50—75 cm. Anzucht aus Samen. Randes. Früchtchen breit-verkehrteirund-oval. Ff.lati- Ausſaat vom Frühling bis Herbſt in Töpfe; nur lau— folium Gray (syn. S. laevigatum El.) wird nur warm, aber hinreichend feucht halten. Die Pflänzchen 60—150 cm hoch, hat breitere, meiſt gegen-, ſelten in der Pflanzſchule erſt erſtarken laſſen. — Keimkraft quirlſtändige Blätter und breitere Körbchen. der Samen nur 2 Jahre; Keimung unregelmäßig. Gattung 540. Lindheimera 4. Gr. et Engelm, Lindheimerie, O XXII 43 (nach dem deutſchen Botaniker und Reiſenden Dr. Ferd. Lindheimer benannt). Körbchen mittelgroß, in unregelmäßiger beblätterter Doldentraube. Hüllkelch doppelt: die äußeren (4—5) Blättchen krautig, lanzettlich, die inneren häutig⸗blattartig und größer. Blüten⸗ boden flach. Weibliche (Rand-) Blütchen nur 4—5, zungenförmig und fruchtbar; Scheibenblütchen röhrig und taub. Früchtchen flach⸗ zuſammengedrückt, ſchmalgeflügelt, nur mit 2 inneren Spreublättchen der Scheibe zuſammenhängend und abfallend, mit dem zugehörigen Hüllkelchblättchen aber nicht verwachſen. Einjähriges, aufrechtes, ſteifhaarig-rauhes Kraut. Blätter grobgezähnt, wechſel- und gegenſtändig. Blüten goldgelb. Einzige Art: L. texana A. Gy. et Engelm., Texas; 30 bis 478 60 cm hoch. Blütezeit: Juli-Auguſt bis September. W N IR A Familie 106. Compositae, Korbblütler. Of XXII 43. Blütenkörbchen bei warmer Witterung ſchwach-vanilleduftend, wegen ihrer 4—5 Zungenblütchen mehr einer einzigen Blüte ähnelnd. — Hübſcher und intereſſanter Vertreter der Korbblütler; truppweiſe oder zerſtreut auf Rabatten oder Gruppen größerer Gärten. Pflänzchen auf 25 cm Abſtand auslichten. Kultur mühelos. Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung innerhalb 3 Wochen. Ausſaat im April an den beſtimmten Platz, die Gattung 541. Eriöcoma E. B. et Kth., Wollförbchen, O. XXII 43 (griechiſch: erion — Wolle, köm& — Schopf). Körbchen klein oder mittelgroß, doldentraubig-riſpig. Hüllkelch halbkugelig; Blättchen faſt 2reihig, kurz, ſchmal, häutig, nur wenig ungleich. Die Zungenblütchen find ungeſchlechtig, an der Spitze 2ſpaltig oder 2zähnig. Die Spreublättchen des Blütenbodens wachſen während des Reifens der Frucht, ohne zu verhärten, ſtark nach, zum Teil ſo, da fruchttragenden Körbchen den mehr als 4fachen Durchmeſſer der blühenden Körbchen erhalten. Blätter groß, gegenſtändig, ganz, gezähnt, breitgelappt oder bisweilen fiederſpaltig. Bäume, weichhaarig oder zottig, ſeltener kahl. die Halbſträucher, Sträucher oder Blüten weiß oder bisweilen roſenrot. — 20 Arten, von Mexiko bis Kolumbien. A. Zungenblütchen 5; Spreublättchen des Blütenbodens ſtark-kurzhaariundgggg nen B. Zungenblütchen ungefähr 10. Spreublättchen wenig-zottig, mit deutlicherer, ſpäter ſtacheliger Spitze . 1694. Eriocoma tomentösa O. Kize. (syn. E. heterophylla Schrad., E. fragrans Don, Montanoa tomentosa Zlav. et Lex., Uhdea pyramidalis ort. 7), Filziges Wollkörbchen. Mexiko. Halbſtrauchig⸗ ſtrauchig. Aſte zottig-filzig. Blätter gegenſtändig, geſtielt, breiteirund-lanzettlich mit etwas abgeſtutztem Grunde, vorn zugeſpitzt, an den Seiten ausgebuchtet oder eingeſchnitten, nahe dem Grunde dreifach-rippig, oberſeits ſchwach-weichhaarig, unterſeits ſamt den Blattſtielen zottig-filzig. Blütenkörbchen zu einer zu— ſammengeſetzten gleichhohen Doldentraube gruppiert. Die 5 äußeren Hüllkelchblättchen länglich, faſt ſtumpf, rückſeitig zottig, ſolang als die Blütenſcheibe, die inneren nebſt den Spreublättchen rückſeitig ſtark-kurz⸗ haarig, in eine gerade ſtachelige Spitze verlängert. Zungenblütchen 5. — Formen ſind: f. cordifolia, Blätter faſt doppelt ſogroß, an ihrem Grunde breit— und tiefherzförmig; Blattſtiele bisweilen mit flügeligem Anhängſel. k. ternifolia, Blätter dreizählig-quirlig- ſtehend, mit ſtumpfem Grunde, länglich, zugeſpitzt, weniggezähnt. 1695. Eribcoma grandiflöra Alam. (syn. Montanoa grandiflora DC., M. heracleifolia Brongn., Uhdea bipinnatifida In., U. pinnatifida K., Polymnia grandis hort.), Großblumiges Wollkörb- chen. Mexiko. Halbſtrauchig-ſtrauchig, 2—4 m hoch werdend. Blütezeit: Winter. — Aſte gegenſtändig, gleich den Blattſtielen mit weißen erhabenen Flecken. Blätter groß, einſchließlich des Blattſtieles 60 - 90 cm lang, in den geflügelten und gezähnten Blattſtiel ver- ſchmälert, weit über ihrem Grunde dreifachnervig, oberſeits ſtriegelhaarig-ſcharf, unterſeits flaumig: die unteren unregelmäßig⸗fiederſpaltig, jederſeits mit 2—3 breitlanzettlichen etwas ſtumpflichen Blättern, die oberſten Blätter ungeteilt. Blütenkörbchen meiſt zu dreien an den Enden der Zweige, zu einer großen Gattung 542. Rudbéckia . E. tomentosa, 1694, E. grandiflora. 1695. riſpigen Enddoldentraube zuſammengeſetzt. Hüllkelch⸗ blättchen linealiſch-lanzettlich, zurückgeſchlagen. Spreu⸗ blättchen des Blütenbodens am Grunde breit, wenig- zottig, in einen Stachel endend. Zungenblütchen länger als der Hüllkelch, etwa 2½ cm lang, an der Spitze 2— 3zähnig, weiß oder roſa; Scheibe weißlich. Verwendung. Beide Arten, beſonders E. grandiflora, ſind herrliche Blattpflanzen zur Einzelſtellung auf Raſenflächen und mögen für größere Gärten ganz beſonders empfohlen werden; denn ſie vereinigen in ſich Eigenart, Kraftfülle, angenehme Erſcheinung und ſcharfe Umriſſe. Sie müſſen aber lauwarm überwintert werden; deshalb und, weil viele Gärtner dieſe Pflanze gar nicht kennen, ſieht man ſie nicht häufig. Ihre größte Schönheit entfalten ſie in warmen, etwas feuchten Sommern. Kultur leicht. Jeder kräftige humoſe Boden ſagt zu; nötigenfalls an der Pflanzſtelle eine gehörige Menge Miſterde und Sand, wohl auch Torfmülldung und etwas mürben Lehm beimiſchen. Vermehrung durch Stecklinge: junge, krautige Seitenſproſſe, im Sommer abgetrennt, bewurzeln ſich unter Glasglocken leicht. Die jungen Pflanzen werden in Töpfe geſetzt, bei + 8 bis 100 C. hell überwintert, auf gewöhnliche Weiſe gepflegt, im Februar in größere Töpfe gepflanzt, lauwarm gehalten, bisweilen auch mit Dungwaſſer begoſſen, nach und nach abgehärtet, bis man ſie nach Mitte Mai auspflanzen kann. Bisweilen ſchlagen im Herbſt abgeſchnittene, aus dem Lande genommene Pflanzen im Gewächshaus alsbald wieder aus und geben eine Menge Stecklinge. Um die Blüten kennen zu lernen, muß man einzelne Pflanzen in Töpfen im Kalthauſe kultivieren. Fürs Freie erzieht man alljährlich junge Pflanzen aus Sommerſtecklingen heran. Anzucht aus Samen. Ausſaat ins Warmbeet. L., Rudbeckie, Gr XXII 43 (nach Klaus Rudbeck, Prof. der Botanik in Upſala, F 1702, benannt). Körbchen groß oder mittelgroß und (abgeſehen von den Randblütchen) kolbenförmig, mit hoch-kegelförmigem oder eylindriſchem Blütenboden, einzeln oder zu wenigen lang⸗ geſtielt. ſchiedener Form. Pappus fehlend oder kurz-krönchenförmig. Blätter wechſel⸗, ſeltener gegenſtändig. — 30 Arten. A. Zwitter⸗ (Scheiben- blütchen mit deutlicher Röhre. Hüllkelchblättchen 2=, ſeltener Z—A reihig, an der Spitze oder von Grund auf krautig. geſchlechtslos und unfruchtbar, gelb oder rot; die Scheibenblütchen zwitterig und fruchtbar, meiſt purpurfarben. 0 Ausdauernde (nur 2—3 einjährige) oft rauhe und hohe Kräuter. Die Strahl- oder Randblütchen ſind Früchtchen von ver⸗ Früchtchen 4kantig, prismatiſch. Zungenblütchen gelb oder doch nur mit bräunlich-purpurnem Grunde, nur bei R. atrorubens dunkelkarminrot. 1. Blütenkegel halbkugelig bis kugelig oder länglich-eiförmig und (wenigſtens feine Blütchen) purpurn oder braun. a) Blätter verlängert⸗linealiſch, faſt grasartig aber ſteif, genervt, glänzend, ganzrandig. Zungenblütchen dunkelkarmin⸗ rot: R. atrorubens Nut£. (syn. Echinacea atrorubens Nutt.), Nordamerika. Staude, etwa 60 em hoch. Blütezeit: Spätſommer. p) Blätter lanzettlich bis eirund oder noch breiter; Stengelblätter oder einige derſelben dreiſpaltig oder dreiteilig. Blütenkegel dunkelbräunlich, ſehr ſtumpf: R. subtomentosa Pursh (syn. R. triloba var., Michx.; R. odorata Matt., R. tomentosa Ell. Sk. II., Centrocarpha triloba Don), Nordamerika; Staude, 60—150 em hoch. Zungenblütchen gelb, bisweilen mit dunklem Grunde, ſehr zahlreich, bis 4 cm lang. c) Blätter ungeteilt, ſelten eingeſchnitten-gezähnt. Blütchen ſchlank⸗-pfriemenförmig. f Die Stengel ſind mehr einfach. * Ein⸗ oder zweijährige Pflanzen; abſtehend⸗borſtenhaarig. Pappus der Früchtchen ſogut wie fehlend Griffelſpitzen der ur K. bicolor. 1696. R. hirta. 1697. ** Griffelſpitzen kurz und verdickt, ſtumpf. Pappus mehr oder weniger deutlich. Echte Stauden. + Spreublättchen des Blütenbodens ſtumpf und kahl oder faſt kahl, mit ſchwärzlichpurpurnen Spitzen, wie die Blütchen gefärbt, ſodaß der ganze, an— r fangs halbkugelige, ſpäter kugelig-eiförmige Kopf tief ſchwarzpurpurn iſt. Zungen⸗ blütchen goldgelb oder am Grunde orangefarben . e e 1 Gattung 541. Eribcoma und Gattung 542. Rudbeckia. Fr. 16941700. 479 . R. fulgida. 1698. R. speciosa. 1699. Tr Spreublättden des Blütenbodens mit ftumpflichen weißgrau⸗flaumigen oder weichhaarigen Spitzen, die Blütchen dunkler purpurn und die Scheibe daher brauner. und netzaderig . 2. Blütenkegel kugelig bis cylindriſch, grünlich, braun oder gelblich; Stengelblätter meiſt geſtielt und gleich den grundſtändigen 3—7 nervig J ee e ſeine Spreublättchen kahnförmig oder mehr zuſammengefaltet, abgeſtutzt oder ſtumpf, an der Spitze weichhaarig, die reifen Früchtchen nur wenig überragend, bisweilen abfallend. * Blätter ganzrandig oder kaum gezähnt. Früchtchen ungefähr 6 mm lang. glatt und kahl. Zungenblütchen reingelb, 2½—5 cm lang. ** Blätter deutlicher gezäh nt, am Grunde bisweilen zweilappig. Pappus der Früchtchen eine augenfällige, tief in 4 unregelmäßige Spreublättchen geſpaltene Samenkrone darſtellend kek Alle oder die meiſten Stengelblätter 3—7ſpaltig oder teilig. eine kurze, 4zähnige oder faſt ganzrandige Krone. Pappus ein unregelmäßig-gezähnter Becher. Blütenkegel grünlichgelb Blütenkegel zuletzt ſäulenförmig, 2½ —5 cm lang. Belaubung . . nıtıda. 1701. L R. californica. 1702. Pappus der Früchtchen R. laciniata. 1703. 7 B. Zwitter⸗ (Scheiben) blütchen mit deutlicher Röhre. Früchtchen faſt ſtielrund, nicht kantig, feingeftreift, ohne, Pappus. Einjährig⸗ C. Zwitter⸗(Scheiben⸗yblütchen mit kurzer, ringförmiger Röhre. Zungenblütchen rot; Scheibe purpurn . VVV Früchtchen zuſammengedrückt oder undeutlich-kantig. lang und zugeſpitzt. D. Zwitter⸗ (Scheiben- yblütchen mit kurzer Röhre. . amplexicaulis. 1704. Spreublättchen des Blütenbodens purpurea. 1705. Früchtchen ſcharf-4 kantig. a Spreublättchen des Blütenbodens kurz, kappenförmig, zwiſchen dem Rande mit je einem purpurnen Olſtreifen oder Fleck. Blätter fiederteilig. Stauden > „„ 1696. Rudbeckia bicolor Nuft., Zweifarbige Nudbeckie. Nordamerika. Einjährig, 30-60 cm hoch. Blütezeit: Auguſt, September. — Blätter lanzettlich bis länglich, unterſte auch verkehrt-eirund, meiſt ſtumpf, faſt ganzrandig, 2½ —6 cm lang, fait alle ſitzend. Blütenſtiele ſelten verlängert. blättchen des Blütenbodens ſteif— Blütenkörbchen 5—8 cm breit. Zungenblütchen 1 cm bis ſchwach 2½ cm lang, reingelb oder mit braun— pur purnem Fleck am Grunde, oder ihre untere Hälfte tief⸗ſchwärzlichpurpurn; Blütchenkegel ſchwarz. Verwendung auf Rabatten im Gemiſch mit anderen Sommerblumen. Ausſaat entweder Anfang April ins kalte Miſtbeet oder in Töpfe oder von Mitte April ab an den beſtimmten Platz und die Pflänzchen auf 30 em Abſtand auslichten. 1697. Rudbeckia hirta L. (syn. R. gracilis Nutt., R. serotina Nult.; R. strigosa Nuftt., mehr behaart und kürzere Zungenblütchen), Kurzhaarige Nudbeckie. Nordamerika. Meiſt zweijährig, 30—100 em hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Pflanze rauh⸗, ſteif⸗ oder kurzhaarig. Blätter 2 —14 cm lang, die unteren in geflügelte Blattſtiele Kurzhaarige Rudbeckie. verſchmälert. Zungenblütchen goldgelb, wenn gut ausgebildet 2½ —5 em lang, bisweilen mit dunklerem Grunde. Blütchenſcheibe anfangs faſt ſchwarz, im Alter düſterbraun, zur Fruchtzeit eiförmig werdend. | Verwendung wie vorige. Kultur entweder als zweijährige und Ausſaat im Juni auf ein Saat⸗ beet, die Pflänzchen verſtopfen und dabei die Wurzeln Spreu⸗ oder kurzhaarig. V . F. columnaris. 1706. kürzen, damit ſpäteres Verſetzen keinen Nachteil bringe; ſonſt die Pflänzchen alsbald an Ort und Stelle pflanzen (Abſtand 30—40 cm) und im Winter durch ein paar Fichtenzweige ſchützen; — oder Kultur als ein- jährige und dann Ausſaat Anfang April ins kalte Miſtbeet oder in Töpfe. Keimung nach 1 Woche. 1698. Rudbeckia fülgida Art. (syn. R. chry- somela Michæ., R. discolor Pursh), Schimmernde Zindbedie. Nordamerika. Staude, 30—80 cm hoch. Blütezeit: Ende Auguſt bis Oktober. — Pflanze ſteif- oder kurzhaarig. Blätter ſchmal-lanzettlich bis länglich-lanzettlich, meiſt ganzrandig; nur die unterſten und grundſtändigen ſpatelig-lanzettförmig, in den Blattſtiel verſchmälert. Zungenblütchen 12 — 14, gegen 3 em lang. Blütchenſcheibe 1½ cm und darüber breit. — Ahnlich, aber nicht ſo ſchön iſt R. spathulata Mich. (syn. R. Heliopsidis Curtiss), Grundblätter unten plötzlich in den Blattſtiel zuſammengezogen. 1699. Rudbeckia speciösa Wender., nicht Lk. (syn. R. fulgida Meehan, nicht Alt.; R. aspera Pursh), Anſehnliche Audbeckie. Nordamerika. Staude, 30 — 70 em hoch. Blütezeit:, Auguſt bis Oktober. — Pflanze behaart oder kahl. Aſte gewöhn— lich ſpreizend, in einen langen Blütenſtiel endend. Blätter eirund⸗- lanzettlich bis verlängert- lanzettlich, glänzend⸗grün, unregelmäßig⸗-geſägt bis geſchlitzt-gezähnt, ſpitz oder zugeſpitzt; Grund- und untere Stengelblätter länglich oder eirund, 3—5 nervig, plötzlich in einen langen geränderten Blattſtiel zuſammengezogen. Zungen— blütchen 12— 20, verlängert, zuletzt etwa 4 em lang, reingelb, unten dunkelorangegelb. Scheibe zur Reifezeit 1½ —2 cm hoch; Spitzen der purpurnen Spreublättchen zerſtreut- oder undeutlich-bewimpert. Früchtchen größer (3 mm lang), mehr gekrümmt. Sehr ſchöne und dankbare Staude für den Spätſommer; gedeiht in allerlei Boden, auch in ziem- lich feuchtem. Sie ſei beſonders empfohlen. 1700. Rudbeckia grandiflöra C C. Gmelin (syn. Centrocarpha grandiflora Don), Großblumige Audbekie. Nordamerika. Staude, 60—120 cm hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Pflanze überall ſteifhaarig und ſcharf. Blätter mehr ſteif, eirund oder oval⸗-lanzettlich oder die oberſten lanzettlich, gewöhnlich an beiden Enden ſpitz, geſägt oder gezähnelt, 10 bis 23 em lang. Blütenkörbchen langgeſtielt und groß, in gutem Boden bis zu 15 em breit. Blütenboden halbkugelig bis fegelig, an 2 cm hoch werdend. Zungen— blütchen 20 oder mehr, 2½ —5 cm lang, ſchön hell- gelb, aber bald erſchlaffend und abfallend. Pappus becherförmig, gezähnt. 480 Nur für landſchaftliche Gärten und Anlagen, die wenig gepflegt werden. 1701. Rudbeckia nitida Nutt., Glanzblatt- Rudbeckie. Nordamerika. Staude, 60—150 cm hoch. Blütezeit: Juli bis Auguſt. — Die Stengel meiſt einfach. Blätter hellgrün, gewöhnlich glänzend, dünn— lederig, nervenrippig, meiſt ſpitz, gezähnelt oder ganz- randig: Grund- und untere Stengelblätter eirund-ſpatel⸗ förmig bis lanzettlich-länglich, in lange geränderte | Blattſtiele ſich zuſpitzend; obere Stengelblätter ſitzend, länglich bis lanzettlich, ”—15 em lang. Blütenförb- bald erſchlaffend. f. longifolia Gray (syn. R. DC.) hat verlängert⸗lanzettliche Blätter; Grundblätter 20—25 cm lang, 2½ cm oder breiter. — R. maxima Nutt., Staude, 1—3 m hoch. Pflanze glatt und graugrün ſtumpf, ausgeſchweift-gezähnelt oder ganzrandig, mit zahlreichen Fiedernerven, die größeren bis 30 em lang; obere Stengelblätter faſt herzförmig-umfaſſend. Beide Arten ſind an feuchten Stellen und zwiſchen lichtem Gehölz in Anlagen ſehr ſchön. 1702. Rudbeckia californica Gray, Kali- fornifhe Audbeckie (e. Coneflower). Kalifornien. Staude, 60 —150 cm hoch. ſcharf; die Stengel mit einem einzigen langgeſtielten Körbchen endend. Blätter behaart, dunkelgrün, eirund bis länglich-lanzettlich, die oberen mit ſchmalem Grunde ſitzend. Blütenkörbchen ſehr ſchön, 6—13 cm breit, mit dunkelbraunem kurzlänglichen bis cylindriſchen oft 5— 7 cm hohen Blütenkegel. Zungenblütchen ſchön gelb, von 1½ —6½¼ em Länge. Für größere Gärten ſehr empfehlenswert. 1703. * Rudbeckia laeciniäta L. (syn. R. laci- niata, R. quinata, Schlitzblätterige Rudbeckie. Nordamerika. 60-250 em hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Pflanze glatt und kahl, bisweilen fein-ſteifhaarig-ſcharf. Stengel oben verzweigt, ſeine Blätter 3—5(— 7 ſpaltig. Hüllkelch der 10—15 em breiten Körbchen locker und Zungenblütchen bald er— unregelmäßig, blattartig. ſchlaffend, wenige oder mehrere, verkehrt-lanzettlich, ſchön gelb. oder mit rundlichen Teilen. Blütenkörbchen kleiner; die Zungenblütchen ſelten 2½ cm lang, die kugelige Blütenſcheibe kaum 1½ cm hoch. weiſe beiſammen vor großen Gehölzmaſſen von der Abendſonne beleuchtet von ſehr guter Wirkung. Kräftiger, womöglich etwas friſcher Boden. 1704. Rudbeckia amplexieäulis Vahl (syn. R. amplexifolia Jacg., R. perfoliata Cav., R. spathu- lata Nutt., Dracopis amplexicaulis Cass.), Amfaſſend⸗ blätterige Audbeckie. Nordamerika. Einjährig, 1½ —1 m hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Pflanze kahl und glatt, etwas graugrün, beblättert. Stengel reich veräſtelt. Blätter durchgehends Irippig, neb- aderig, ganzrandig oder ſpärlich-geſägt. Hüllkelch— blättchen wenige, klein und blattartig. Zungenblütchen länglich, 1½ em und mehr lang, ſchön gelb, oft mit braunpurpurnem Grunde; Blütenſcheibe bräunlich, im Alter cylindriſch. Früchtchen klein, zwiſchen den Furchenſtreifen fein-runzlich-rauh. Hübſche, reichblühende Art. Verwendung und Kultur wie Nr. 1696. Blätter breit-eirund bis länglich, meiſt f. humilis Gray (syn. R. laevigata | Pursh, R. Neumannii hort.?) wird nur 30 80 cm | hoch. Grundblätter verſchiedent einige ungeteilt nicht Wender.; chen groß; Zungenblütchen 8— 12, ſchön gelb, aber glabra gel, ſteifhaarig Blätter eirund⸗ lanzettlich oder die unteren ei— Familie 106. Compositae, Korbblütler. O XXII 43. 1705. Rudbeckia purpurea L. (syn. Echinacea purpurea Mnch., Helichroa Raf.), Burpur-Nudbeckie. Nordamerika. Staude, 60 —100 em hoch. Blüte— zeit: Auguſt bis Oktober. — Pflanze gewöhnlich glatt und kahl [bei f. serotina Milt. (syn. R. serotina Sw., R. spe- ciosa LIc. , R. hispida Hoffm., Echi- nacea serotina DC.) die Blät- ter, bisweilen auch die Sten- und rauh). Purpur-Rudbeckie. rund, gemöhn- lich gezähnelt oder ſpitzgeſägt, die meiſten plötzlich in den Blütezeit: Ende Juni bis Mitte Auguſt. — Pflanze weichhaarig, ſchwach- R digitata Mill., auch Ait.) Staude, in ein langgeſtiel⸗ Art und Form ſind in Landſchaftsgärten trupp⸗ geränderten Blattſtiel zuſammengezogen; einige mittlere gelegentlich gegenſtändig. Blütenkörbchen ſehr ſchön: Zungenblütchen anfangs 2½ cm lang, dann ſich bis zu 5—8 cm verlängernd, fleiſchfarbig, roſa purpurn bis karminrot. Hüllkelch gut dachziegelig. — R. angustifolia (syn. R. pallida JNutt., Echinacea angustifolia DC., auch Nutt.; E. sanguinea NIL), Pflanze behaart; Blätter breit⸗lanzettlich bis faſt linealiſch, ganzrandig, 3nervig, alle am Grunde verſchmälert, die unteren in ſchlanke Blattſtiele. R. purpurea, beſonders die Form f. serotina, iſt prächtig; auf Rabatten von vortrefflicher Wirkung. 1706. Rudbeckia columnäris Pursh (syn. Lepachis columnaris Torr. et Gr., Ratibida sulcata Raf., Obeliscaria columnaris C.), Säulen-Rud⸗ beckie. Nordamerika (Rocky Mountains). Staude, 30-60 cm hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Pflanze jtriegel- haarig⸗ſcharf, von Grund auf ver- äſtelt; die Stengel tes anſehnliches Blütenkörbchen endend. Blätter fiederig⸗5—gteilig, die Teile länglich bis ſchmal-linea- Rudbeckia columnaris f. pulcherrima. liſch, bisweilen 25 bis 3ſpaltig. Blütenkegel zuletzt ſäulenförmig und 2½ em oder mehr hoch. Zungenblütchen oval oder läng- lich, gewöhnlich 21/, em oder mehr lang, rein-zitro⸗ nengelb, bei f. pulcherrima (syn. R. Drummondii Hook., Obeliscaria pulcherrima DC.) oberſeits mit braunpurpurnem Fleck, oder ſelbſt die ganze Dber- fläche purpurn, ſpäter nach unten geſchlagen. Pappus als Zähnchen oder zarte Schüppchen vorhanden. Die Griffelſpitzen ſind kurz und ſtumpf, nicht wie bei R. pinnata Vent. lanzettlich-pfriemlich. — R. Tagetes James (syn. R. globosa Nuit., Lepachys Tagetes Gray, Obeliscaria Tagetes DC.) hat gelbe, Gattung 543. Tithonia und Gattung 544. Heliänthus. Fr. 1701-1708. 481 nur 79 15 mm lange Zungenblütchen und kugelige in allerlei Gartenboden gedeihen, aber friſchen humoſen Blütenſcheibe. lehmigen Boden vorziehen. Vermehrung derſtaudigen Die Säulen⸗Rudbeckie, beſonders k. pulcher- durch Teilung und Grundſproſſe. Anzucht aus rima, iſt für große Ziergärten ihrer eigenartigen Samen. Ausſaat Anfang April in Töpfe oder kaltes Schönheit wegen zu empfehlen. t 30 cm. Miſtbeet, auch noch von Mai ab auf ein Kultur und Anzucht wie unter Nr. 1687. Saatbeet ins Freie. — Keimkraft der Samen Allgemeines über Rudbeckien. Die Rud⸗ 1—2 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. beckien ſind zumeiſt robuſte und harte Pflanzen, die Gattung 543. Tithönia Desf., Tithonie, = XXII 43 (nach Tithon, dem Gemahl der Aurora, benannt). Körbchen groß, auf keulenförmig-verdickten Stielen. Hüllkelchblättchen Zreihig, wenig ungleich am Grunde meiſt geſtreift, an der Spitze meiſt laubblattartig oder breit. Randblütchen zungenförmig, geſchlechtslos; Scheibenblütchen röhrig, fruchtbar. Früchtchen zuſammengedrückt-4 kantig. Pappus fehlend oder als zahlreiche Schüppchen mit oder ohne 1—2 abfallende oder bleibende Borſten. Sträucher, Halbſträucher oder robuſte große Kräuter. Blätter wechſel- oder die unteren gegenſtändig, ganz, gezähnt oder Zlappig. Blüten gelb oder ſafrangelb. — 10 Arten, in Centralamerika. 1707. Tithönia tagetiflöra Desf., Sammet- zur Mitwirkung in größeren Gruppen oder zerſtreut blumenartige Tithonie. Mexiko. Einjährig, bis auf Rabatten, vor der grellen Mittagsſonne etwas faft 1½ m hoch. Blütezeit: September, Oktober. geſchützt. Kultur wie unter Nr. 1687; aber in tief- — Pflanze robuſt, rauh, dunkelgrün. Blätter meiſt gründigem lehmig-ſandigen Boden. Ausſaat Anfang 3lappig, faſt feigenblattähnlich, groß, geſtielt. Blüten- April in Töpfe, die warm zu ſtellen; die Pflänzchen ſtiele an der Spitze keulig oder verkehrt-kegelförmig⸗ alsbald verſtopfen, bis zum Mai luftig, hell und verdickt. Hüllkelch zweireihig, aufrecht, kurzſeidig. Zungen- halbwarm halten, dann auspflanzen. Pflanzenabſtand blütchen oval-länglich, ſafranorangefarben. 75 cm. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Eignet ſich mehr für das wärmere Deutſchland Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 544. Heliänthus L., Sonnenblume, Or XXII 43; (XXXII) (griechiſch: helios — Sonne, anthos — Blume). Körbchen mittelgroß bis ſehr groß, geſtielt, einzeln oder in lockeren Dolden— trauben. Hüllkelch halbkugelig oder breit; Blättchen 2- bis mehrreihig, häutig, d. h. frautig, die äußeren bisweilen mit laubblatt— esche Spitze. Blütenboden flach oder gewölbt; Spreublättchen breit, gewölbt oder etwas gefaltet. Randblütchen zungenförmig, geſchlechtslos und natürlich unfruchtbar; Scheibenblütchen röhrig, zwitterig und fruchtbar. Früchtchen länglich oder faſt ver- kehrt⸗eiförmig, dick, etwas zuſammengedrückt oder faſt 4 kantig, ſtumpf und ungeflügelt; Pappusgrannen 1—3, meiſt 2, leicht abfallend (ſelten einige winzige, leicht abfallende Schüppchen dazwiſchen), bei einzelnen Arten nur 2 ziemlich große, trockenhäutige Schüppchen. Einjährige oder ausdauernde, oft hohe und rauhe, ſelten ganz kahle Kräuter. Untere Blätter oft gegenſtändig, die oberen oder auch alle abwechſelnd, geſtielt, ganzrandig oder gezähnt, oft 3 fach-genervt. Blüten gelb oder die ee purpurn bis violett. — 55 Arten, meiſt in Nordamerika, einige in Centralamerika und Peru. A. Einjährige Arten. Blütenboden meiſt ziemlich flach, ſeltener ſtärker gewölbt. 1. Stamm robuſt, aufrecht. Spreublättchen des Blütenbodens an ihrer Spitze meiſt 3 ſpalting . . H. annuus. 1708. H. argophyllus. 1709. 2. Stamm oder Stengel von Grund auf veräſtelt, ſchlank, weitſchweifig oder niederliegendd » » 2 2 2... H. debilis. 1710. B. Me ö Blütenboden gewölbt bis kegelförmig. 1. Erdſtämme oder Wurzelſtock mehr kriechend. Blätter alle bis auf die unteren linealiſch oder fadenförmig und deutlich-1 rippig. Hüllkelchblättchen ae im Alter ſparrig, ſchmal, meiſt ziemlich gleichlang. Blütenſcheibe oben „meiſt“ dunkelpurpurn oder bräunlich , ee ß r LT UL: H. angustifolius. 1712. 2. Blätter lanzettlich bis eirund, nicht filzig oder nicht deutlich-aſchgrau, meiſt gegenſtändig und Zfach-nervig, mehr oder weniger kurzhaarig oder ſchärflich. Hüllkelchblättchen dichter dachziegelig, ungleichlang, keine blattartigen. Zungenblütchen zahlreich und anſehnlich. Spreublättchen des Blütenbodens ganzrandig oder einige 3zähnig. a) Blütenſcheibe dunkelpurpurn oder bräunlich (bisweilen anfangs gelb) . AH. rigidus. 1713. b) Blütenſcheibe gelb: H. laetiflorus Pers. (syn. H. atrorubens Lam., nicht Michx., nicht L.), Nordamerika. Staude, 11 ½ m hoch. Blüten im Auguſt, September. Blätter dünner, geſägt. Hüllkelchblättchen in nur 2—3 Reihen. f. tricuspis Ell. pr. sp. hat nur weniger geſägte Blätter. Schöne Staude, der Nr. 1713 ähnlich, auch wie dieſe zu verwenden. 3. Hüllkelch locker oder ſparrig; ſeine Blättchen mehr ſpitz zulaufend oder verlängert oder blattartig; Blütenſcheibe mit Ausnahme der dunklen Staubkölbchen gelb oder gelblich. a) Blätter (meiſt beiderſeits) ſcharf, die oberen wechſelſtändig, nicht Zfach-nervig. Grundſtamm kriechend, nahe dem Stammgrunde auch eine oder mehrere verdickte Wurzeln bildend. Hüllkelch— blättchen pfriemlich, alle fait gleichlang, fo lang als die Scheibenblütchen oder fie überragend .. H. giganteus. 17 14. b) Blätter alle oder die meiſten gegenſtändig (wenigſtens die Stengelblätter), alle Z fach oder 3 nervig. Blütenkörbchen mittel— groß bis groß, wenigſtens 1½ cm hoch. Zungenblütchen gewöhnlich mehr als 10, 2½ cm oder mehr lang. * Stengelblätter kurzgeſtielt oder die oberen ſitzend, feingeſägt oder geſägt und die Zähne klein und e oder die oberſten ganzrandig, alle nahe vom Grunde Zfach-nervig: H. strumosus L. (syn. H. laevis Walt. (0, H. neglectus Otto (), Nordamerika. Staude, 1-2 m hoch. Blütezeit: Juli bis September. * Blätter augenfälliger geſtielt, vortretend-geſägt, etwas dünn oder weich, aderig, gewöhnlich breit. Hüllkelchblättchen locker, kurzhaarig-bewimpert. Die Stengel meiſt veräſtelt .. H. decapetalus (f. multiflorus, ligulosus, Tafel 31). 1715. 1708. Heliänthus ännuus T. (syn. H. lenticu- und den richtigen Sorten bis 50 cm breit, nidend. laris Dougl., H. ovatus Lehm., H. tubaeformis Hüllkelchblättchen breit-eirund bis länglich. Blüten- Nutt., H. multiflorus HZook., nicht hort.), Gemeine boden ſpreublätterig, mit zahlreichen kleinen gelben Sonnenblume. (fr. Soleil Tournesol: e. Common Zwitter⸗ oder Röhrenblütchen beſetzt, zwiſchen welchen Sunflower). Nordamerika. Einjährig, 6(½ bis) 1½ m, die ſchwärzlichen Spreublättchen in ſo großer Menge bei guter Kultur bis Am hoch. Blütezeit: Sommer ſich befinden, daß deren Farbe in der Mitte des Korbes, bis Herbſt. — Pflanze ſteifhaarig. Stengel faſt ein- ſolange dort die Blütchen noch nicht aufgeblüht ſind, fach oder nur oben etwas veräſtelt und jeder Aſt mit vorherrſcht. Zungenblütchen zahlreich, groß, orange— einem Neben-Blütenkorb. Blätter meiſt wechſelſtändig, gelb, nur bei k. fistulosus fehlend. Nach der Blüte geſtielt, groß, rauh, herzförmig oder breit-eirund. nimmt der Blüten- oder Fruchtboden an Umfang zu, lütenkörbe ſehr groß, 15—20 em, bei Maſtkultur auch der Blütenſtiel verdickt ſich. Vilmorin. Dritte Auflage. al 482 Die Sonnenblume iſt in Höhe der Pflanze wie in Größe der Blütenkörbe veränderlich; die Bodenkraft ſpielt hier eine bedeutende Rolle. 3 Raſſen: a) simplex, Einfache Gem. S., Blütenkörbchen flach, mit einer oder wenigen randſtändigen Reihen großer Zungenblütchen und zahlreichen normalen, kurzen Zwitter⸗ oder Röhrenblütchen. Sorten: f. major, Pflanze in der Kultur 1½ m und darüber hoch; der Stengel im oberen Teile gewöhnlich ver— zweigt; Blütenkörbe gewöhnlich 10—25 cm breit. f. nanus hort., Pflanze niedriger, Blütenkörbe etwa 15—18 cm breit, mit orangegelben Zungenblütchen und ſchwarzer flacher Scheibe. f. macrocarpus (syn. H. macrocarpus DC., f. rossicus, f. „uniflorus“ ort.; fr. Soleil de Russie; e. New- Leviathan Sunflower), Stengel einfach oder mit einzelnen unbedeutenden Zweigen, dick und ſehr ſtark, 2—4 m hoch. Blätter ſehr groß. Blütenkorb meiſt einer, endſtändig, 25 bis 40 em, auch bis 50 em breit; Samen groß, meiſt hell⸗gefärbt, oft geſtreift. k. giganteus (syn. f. macro- phyllus giganteus Hort.), von ebengenannter nur durch üppigere Belaubung und dickere ſchwarzgraue weiß— randige, bisweilen weißſtreifige Samen abweichend. b) tubulösus, Röhrengefüllte Gem. S., Blütenkörbe gewölbt; mit fehlenden oder nur rand— ſtändigen Zungenblütchen; Röhrenblütchen ſtark ent— wickelt und die Blütenſcheibe ausfüllend. Bisher nur eine Sorte bekannt: f. globosus (syn. H. ann. var. globosus fistulosus ort.), Blütenkorb bis 30 em breit, mit nach unten umgebogenem Rand und dadurch faſt kugelige Geſtalt annehmend; Blütchen alle röhrig. — Vorzügliche Sorte, die, frei oder in Gruppen beiſammenſtehend, vor allen einjährigen Sonnenblumen die beſte Wirkung ausübt. c) ligulösus (syn. f. Zungengefüllte Gem. S., Blütenkörbe etwas ge- wölbt, dicht mit dachziegelig-gelagerten Zungenblüt- chen beſetzt, welche vom Rande nach innen hin all— mählich an Größe abnehmen. Sorten find: f. major, Blüten orangegelb; Samenkörner kleiner und grauer als bei der Stammform (f. simplex major). f. sul- phureus (syn. f. sulphureus plenus ort.), Blüten blaßgelb oder ſchwefelgelb; Samen dünner, kleiner und heller als die der Stammform. f. californicus, Pflanzen mittelhoch, Blütenkörbe ziemlich kurzgeſtielt, dichter gefüllt, faſt aufrecht; Blütenfarbe etwas dunkler orange⸗ gelb; Zungenblütchen regelmäßiger dachziegelig; k. cali- fornicus centrochlorus hat grünliche Blütenkorbmitte. f. nanus (syn. nanus „flore pleno“), 60—80 em hoch, Blütenkörbe 15—18 cm breit, ſtark mit Zungenblütchen gefüllt; letztere blüht, wenn erſt gegen Mitte Juni an ihren Platz geſäet, bisweilen ſchon Ende Auguſt. 1709. Heliänthus argophyllus Torr. et Gr., Weißblatt⸗Honnenblume. Nordamerika, Texas. Ein⸗ jährig, 1½—2 m hoch. Blütezeit: Sommer. — Ganze Pflanze mit ſeidenhaarigem, ſilberweißem Filz bedeckt. Stengel oft von Grund auf veräſtelt. Blätter kleiner als bei H. annuus. Blütenkörbe nicht eben groß, aber mehrere bis viele. Zungenblütchen nur rand⸗ ſtändig, lebhaft-orangegelb; Scheibe mit Röhren⸗ blütchen, gelb oder ſchwarzpurpurn. ſchwarz-marmoriert. hort., f. striatiflorus fl. pl. ort.), Blütenkörbe von braungeränderten Zungenblütchen ſtark gefüllt. Samen klein, Art und Form ſind recht hübſch, arten aber verlieren dann ihren weißen Filz und nähern ſich der Gemeinen Sonnenblume. Alſo nur von häufig aus, „ flore pleno“ Hort.), meiſt wechſel⸗ f. ligulosus (syn. f. flore pleno | linealiſch oder Familie 106. Compositae, Korbblütler. Gi XXII 43. ſchön ſilberweiß-wolligen Pflanzen, die nicht in der Nähe anderer Sonnenblumen ſtehen, Samen ernten! 1710. Heliänthus debilis Mitt. (syn. H. praecox Engelm. et Gr.), Schwache Sonnenblume. Nord⸗ amerika, an ſandigen Küſten. Einjährig, 40—100 em hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Pflanze ſcharf oder etwas ſteifhaarig. Aſte zahlreich, abſtehend. Blätter grün, eirund bis dreieckig oder undeutlich- ſpießförmig bis faſt herzförmig, 2½ —8 cm lang, aus⸗ geſchweift⸗gezähnelt. Blütenſcheibe 1½ cm oder mehr breit; ebenſolang die hellgelben randſtändigen Zungenblütchen. — Schöner iſt f. cucumerifolius Torr. et Gr. pr. sp. (syn. H. Lindheimerianus Scheele), die Stengel meiſt bläulichrot, mit gelblichen erhabenen Punkten behaftet. Blätter mit vorſpringenden Zähnen, bis zu 12 em lang. Zungenblütchen (15—20) 2 em lang oder länger. Früchtchen ſchwarz, ſilberweiß⸗behaart. Dieſe Form kann für große Gärten zur Bildung großer Gruppen empfohlen werden. — Die Verwendung der Sonnenblumen iſt bekannt. Erwähnt ſei noch, daß die Gemeine Sonnenblume und ihre Formen in großen Landſchaftsgärten mit kräftigem Boden zur Ausſchmückung des Hintergrundes und von Fernpunkten mit grünem Untergrunde (Raſen) ſich vortrefflich eignen. Kultur in allerlei Boden, trocken oder feucht, mager oder fett, ſandig, ſteinig oder bindig. Von Kraft ſtrotzende, ſchöne, wirkungsvolle Pflanzen erhält man aber nur in reichgedüngtem, humoſem Boden, dem es an hinreichender Feuchtigkeit nicht fehlt und bei etwas freiem, luftigem Standort. Verrotteter Stallmiſt (Rinder- und Schweinemiſt für trockene Böden), Miſchdünger⸗, d. h. Kompoſterde, Abortdung oder Jauche ſind thunlichſt ſchon im Herbſt zuvor mit unterzugraben, aber nicht zu wenig! Wird während der Sommermonate begoſſen, ſo ge— ſchehe das durchdringend, wenn auch ſeltener; aber nicht an den Stamm plantſchen!, dieſer fault leicht. Anzucht aus Samen. Ausſaat nicht zu ſpät, ſondern ſchon Anfang April gleich an den beſtimmten Platz und 2—3 cm tief, einzelne Körner beiſammen; aber je eine Pflanze bleibt nur ſtehen. Pflanzenabſtand ſpäter 60 cm. — Keimkraft der Samen 3—4 Jahre; Keimung in 1—2 Wochen. 1711. Heliänthus orgyälis DC. (syn. H. salici- folius Ahort.!, H. giganteus var. crinitus Nuft.), Klafterhohe Sonnen- blume. Nord⸗ amerika. Staude, 2—3 m, bisweilen ſogar 68 m hoch! Blüte⸗ zeit: Septem⸗ RES ber, Oktober. 7 2 5 10 — Die Sten⸗ ; 8 Ve Se gel glatt und 5 8 5 1 kahl, bis zur Ol Spitze beblät⸗ tert. Blätter ſtändig, lang- Klafterhohe Sonnenblume. die unterſten lanzettlich bis faſt fadenförmig, 20—40 em lang und gewöhnlich nur 4—10 mm breit, ſchwach-ſchärflich; die unteren in Gattung 544. Heliänthus und Gattung 545. Ferdinända. Fr. 17091715. den Blattſtiel verſchmälert und bisweilen feingeſägt. Hüllkelchblättchen der zahlreichen kleinen Blütenkörbchen fadenförmig⸗verſchmälert; Spreublättchen des Blüten⸗ bodens ganz. Zungenblütchen gelb; Scheibe gelb oder braun. Früchtchen etwa 6 mm lang. Verwendung. Ihrer majeſtätiſchen und auffallenden Tracht wegen für Landſchaftsgärten und Anlagen ſehr zu empfehlen, da ſich bei ver- ſtändnisvoller Verwendung mit dieſer Art, wenn ſie einzeln oder truppweiſe auf Raſenflächen oder an Ab- häng enſteht, oder in der Nähe der Teiche, Bäche u. ſ. w., ausgezeichnete Wirkungen erzielen laſſen. Zwickt man im Mai, Juni die Stengelſpitzen aus, ſo veräſteln ſich die Stengel, und jeder Zweig iſt blühfähig. Verlangt kräftigen, feuchten, ſandigen Mineralboden. 1712. Heliänthus angustifölius Z. (syn. Rud- beckia angustifolia L. spec. II., Coreopsis angusti- folia Mill., Leighia bicolor Cass.), Schmalblätterige Sonnenblume. Nordamerika. Staude, 60—180 cm hoch. Blütezeit: Auguſt bis Oktober. — Pflanze ſcharf, bisweilen ſteifhaarig; die Stengel ziemlich zerſtreut⸗beblättert, ſchlank; Blätter dicklich, ganzrandig; Stengelblätter ſitzend, 7— 18 em lang, meiſt 4—7 mm breit, viele find gegenſtändig. Blütenkörbchen jchlanf- geſtielt. Zungenblütchen zahlreich (12—20), gelb; Scheibenblütchen gewöhnlich ſchwarzpurpurn. Spreu— blättchen ganzrandig oder Zzähnig. Früchtchen kaum 4 mm lang. Schöne Staude für große Gärten. 1713. Heliänthus rigidus Desf. (syn. H. atro- rubens Michæ., nicht Zam., nicht L.; H. missuricus Spr., H. scaberrimus Al., H. crassifolius Milt. Harpalium rigidum Cass.), Steife Sonnenblume. Nordamerika. Staude, meiſt 1 m hoch, ſeltener bis 2½ m. Blütezeit: Auguſt, September. — Die Stengel ſteif; Blätter faſt lederartig, dick, beiderſeits kurzhaarig⸗ſcharf (höckerig), ganzrandig oder geſägt; länglich oder eirund-lanzettlich, in einen geflügelten Blattſtiel ver⸗ rs ſchmälert. Blütenkörbchen anſehnlich, mit etwa 2 em hoher Scheibe. Hüllkelchblätt⸗ chen mehr⸗ reihig-dachzie⸗ gelig, ange— drückt, bewim⸗ pert. Zungen⸗ blütchen zahl- reich, gewöhn— lich 3—4 cm lang. Frücht⸗ chen etwa 6mm lang. Pap⸗ pus: 2 eirund⸗ lanzettliche Spreublättchen, bisweilen noch 2 oder 4 ziemlich ſtarke Schüppchen dazwiſchen. Verwendung in Gärten und Anlagen, wo im Spätſommer blühende Stauden gewünſcht werden. 2 7 p Ga Ta 2 1 NY Rx N Ss 7 WALD % \ 90 — e CR 2% 1 NN N = Aus dr RS RR 172 483 Die Pflanze iſt ſchön und hart und kommt überall fort; mildlehmiger Boden ſagt am meiſten zu. 1714. Heliänthus gigantéus Z. (syn. H. altis- simus Z., H. gigas Michæ.), Rieſige Sonnenblume. Nordamerika. Staude, 1—3 m hoch. Blütezeit: September, Oktober. — Pflanze kurzhaarig oder ſcharf. Eine oder mehrere Wurzeln knollig werdend. Stärkere Pflanzen oberwärts verzweigt und zerſtreutbefindliche Körbchen tragend. Blätter lanzett oder länglich-lanzett, beiderends zugeſpitzt, grün, gezähnelt bis faſt ganz- randig, 7—14 cm lang. Zungenblütchen gelb, kaum 2½ em lang. Verwendung wie Nr. 1711. — H. Maximiliani Schrad., meiſt 1 m hoch; Blätter faſt alle wechſelſtändig, meiſt ſitzend, oberſeits ſehr ſcharf, ganzrandig oder ſpärlich-gezähnelt. Zungen- blütchen goldgelb, oft 4 em lang. 1715. Heliänthus decapétalus ZL. (syn. H. frondosus Z., H. strumosus Milld., nicht L.), Zehn- züngige Sonnenblume. Nordamerika. Staude, 1 bis 2 m hoch. Blütezeit: Auguſt bis Oktober. — Erd- ſtamm veräſtelt, an der Spitze mehr oder weniger knollig⸗verdickt. Stengel unten glatt und kahl; die Zweige ſchwach-flaumig oder ſcharf. Blätter gewöhn— lich häutig, eirund oder länglich-eirund, zugeſpitzt, vorſpringend-gezähnt, beiderſeits grün, 10—20 em lang, plötzlich in den Blattſtiel zuſammengezogen. Blütenkörbchen mittelgroß. Hüllkelchblättchen ſchmal— lanzettlich-linealiſch bis linealiſch, oft laubblattartig (syn. f. frondosus L. pr. sp.) und die Scheibe überragend. Zungenblütchen 8—10, auch einige mehr, gelb, nur 2—3 cm lang. — f. multiflorus Z. pr. sp. hat große langgeſtielte Blütenkörbe, zahlreichere Hüllkelchblättchen und 20 oder mehr Zungenblütchen; auch die Laub— blätter ſind etwas feſter. Erreicht in ſehr kräftigem Boden oder bei Maſtkultur 2—2½ m Höhe und ſtellt dann den Helianthus multiflorus maximus der Gärten vor. Dagegen wird die ſchöne Form f. multiflorus ligulosus, Tafel 31, 121 (syn. H. multiflorus „flore pleno“ Hort.), Zungengefüllte Vielblütige S., nur 80 - 100 em hoch, die Blätter ſind mehr herzförmig— eirund; die Blütenkörbe groß, dicht mit Zungen— blütchen gefüllt. | Während die Stammart und f. multiflorus in Landſchaftsgärten und Anlagen mit kräftigem Boden wirkungsvoll und etwa wie Nr. 1703 Verwendung finden, ſei k. multiflorus ligulosus auch für mitt- lere Ziergärten einzelnſtehend oder truppweiſe als eine harte, reich und lange blühende Spät⸗ jommer-Staude empfohlen! — Verwendung der Helianthus- Stauden. Sie gedeihen in allerlei Boden. Will man aber Rieſenpflanzen erziehen, etwa von H. orgyalis, Nr. 1711, ſo iſt viel Miſterde oder Dünger und mürb— lehmige Ackererde dem Boden beizumiſchen, ſofern ihm hieran mangelt, und dann während der Wachstums- zeit öfter durchdringend begießen. Vermehrung durch Teilung und Grundſproſſe. Anzucht aus Samen. Ausſaat in Töpfe vom April bis Juli. Später die Pflänzchen an den Platz pflanzen. Abſtand 50— 75 em. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 545. Ferdinända Lag., Ferdinandie, = XXII 43 (nach König Ferdinand VII. von Spanien, f 1833, benannt). Körbchen klein, faſt kugelig, zu einer großen doldentraubigen End⸗ riſpe geordnet. Hüllkelch kurz; Blättchen 2—3 reihig, ſchmal, krautig, die äußeren kürzer. Blütenboden gewölbt. Randblütchen weiblich, zungenförmig; Scheibenblütchen zwitterig, röhrig. Früchtchen flach-zuſammengedrückt, dicklich, am Rande bewimpert oder ſchmal— bes BUS 484 Familie 106. Compositae, Korbblütler. Oi XXII 43. knorpelig⸗geflügelt und am Grunde in einen 2flügeligen Stiel zuſammengezogen. Pappusborſten 2, verbreitert oder als grannig-zugeſpitzte Schüppchen, an den Ecken des Früchtchens mit dazwiſchenſtehenden Schüppchen. Hoher Strauch oder Halbſtrauch. Blätter gegen- und wechſelſtändig, geſtielt, ſehr groß, graugrün. Blüten weiß. — Einzige Art: 1716. Ferdinända éminens Lag. (syn. Poda- reichend feucht zu erhaltendem Boden, z. B. in Miſch⸗ chaenium eminens Schultz Bip., P. paniculatum dünger-(Kompoſt⸗) erde, Lauberde und ſandigem Acker⸗ Benth., Cosmophyllum cacaliodes C. Koch, Dicalymna lehm, am beſten auf ſogen. „warmem Fuß“, einer fragrans Lem.), Ausgezeichnete Ferdinandie. Mittel⸗ in 40 em Erdtiefe ſich erwärmenden Pferdemiſt⸗ amerika. Strauchig, 4—6 m Höhe erreichend. Pflanze [und Gerberlohe-Schicht von etwa 50 cm Höhe. Ver- graulich-behaart, ſchwach-veräſtelt. Blätter groß, oval- mehrung am beſten durch Sproßſtecklinge im Warm⸗ dreieckig, gezähnt oder jederſeits mit 3 oder 4 drei- beet zeitig im Frühling von angetriebenen Mutter- eckigen Vorſprüngen und an dem etwa 30 cm langen pflanzen, die bei + 5 bis 8 (bis 10) C. durchwintert wagerechten Blattſtiel flügelig-herablaufend; ſie erreichen wurden. Die Stecklinge bewurzeln ſich ſchnell und oft eine Länge von 50—60 cm, ſind graugrün und können im Mai, wenn kein Froſt zu befürchten iſt, mit helleren netzförmigen Adern. Stengel und Blätter ſchon als kräftige Pflanzen ausgepflanzt werden, die gerieben nach Apfeln duftend. Blütenkörbchen weiß. bei guter Pflege Ende Juli ſchon 2 m erreicht haben Verwendung. Prächtige Blattpflanze zur dürften. Anzucht aus Samen. Ausſaat im Frühling Einzelſtellung im Raſen oder als Mittelpflanze einer ins Warmbeet. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Blattpflanzengruppe, aber an geſchütztem Standort. Keimung innerhalb 2 Wochen. Kultur in lockerem, kräftigem, ſandig-humoſem, hin— Gattung 546. Verbésina L., Verbeſine, O XXII 43 (Ahnlichkeit einzelner Arten mit Verbena, Eiſenkraut). Körbchen doldentraubig oder an den Zweig-Enden einzeln und langgeſtielt. Hüllkelchblättchen wenigreihig. Blütenboden gewölbt oder kegelig. Randblütchen zungenförmig, weiblich, zuweilen fehlend oder ge— ſchlechtslos oder doch unfruchtbar; Scheibenblütchen röhrig, zwitterig. Früchtchen flach und (ausgenommen V. oceidentalis Walter) ſtets geflügelt. Pappus aus 2 (abfallenden) freien Grannen beſtehend und ohne Schüppchen dazwiſchen. Kräuter, Halb⸗ ſträucher, ſeltener Sträucher, weichfilzig oder zottig. Blätter gegen- oder wechſelſtändig, gezähnt oder gelappt, ſeltener ganz⸗ randig. Blütchen gelb, oder die Randblütchen weiß. — 50 Arten des wärmeren Amerikas; einzelne in der alten Welt. Blütenkörbchen breit; Hüllkelchblättchen ſpreizend, blattartig und gleichlang. Früchtchen flach. Pflanzen einjährig. 1717. Verbesina enceliödes BAgp. (syn. Xime- | 3 cm lang, mit Zſpaltiger Spitze, dunkelgelb. nesia enceliodes Cav., Pallasia serratifolia Sm.). Früchtchen verkehrt-eirund, flach, meiſt geflügelt und Enzelien-Berbefine. Nordamerika. Einjährig, 60 bis mit kurzen Borſtengrannen; äußere oft grannenlos. 120 em hoch. Blütezeit: Juli bis Herbſt. — Locker Verwendung auf Rabatten mit gemiſchtem veräſtelt, grauflaumig. Blätter meiſt wechſelſtändig, Pflanzenbeſtande, in großen Gärten auch zu Gruppen. die unteren herzförmig⸗eirund, die oberen breit-oval, Anzucht aus Samen. Ausſaat erſt Anfang Mai alle unregelmäßig-gezähnt oder auch ſchlitzzähnig; an den Platz und die Pflänzchen auf 50 em auslichten; einige mit faſt nacktem, die meiſten mit geflügeltem oder Ausſaat Anfang April ins kalte Miſtbeet und Blattſtiel, und letztere gewöhnlich mit öhrig-verbreitertem die Pflänzchen ſpäter auspflanzen. — Keimkraft der Anhängſel an ihrem Grunde. Blütenkörbchen groß; Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Zungenblütchen (des Randes) etwa 12—15, etwa 2 bis Gattung 547. Thelespérma Less, Warzenſame, O XXII 43 (griechiſch: thele — Bruſtwarze, Zitze, sperma — Same). Blütenkörbchen mittelgroß, langgeſtielt. Zungenblütchen des Randes 1reihig, geſchlechtslos, gelb [nur bei T. hybridum auch bräunlichpurpurn!, nicht ſelten fehlend. Scheibenblütchen meiſt purpurn, zwitterig, röhrig und fruchtbar. Hüllkelch doppelt: innerer Lreihig⸗blätterig, Blättchen bis zur Mitte oder höher hinauf verwachſen, ziemlich gleichlang; äußerer aus wenigen kurzen Schüppchen beſtehend. Blütenboden flach; Spreublättchen trocken⸗ häutig. Früchtchen gleichförmig, an der Spitze abgeſtutzt, ungeſchnäbelt. Pappus aus (meiſt 2) rückwärts ⸗gezähnten Borſten beſtehend. Fortſätze der Griffelſchenkel der Zwitterblütchen fehlend oder kurz. Kahle Kräuter oder Halbſträucher. Blätter gegen- oder obere wechſelſtändig, linealiſch, oft fadenförmig, einmal- oder doppelt-fiederteilig. — 7 Arten, in Nordamerika, T. scabiosodes Less. in Nord-Patagonien. | Kronzipfel der Scheibenblütchen linealiſch oder lanzettlich, länger als der kurze, glodige Kronſchlund. Spreublättchen des Blütenbodens die Früchtchen teilweis umfaſſend und mit denſelben abfallend. 1718. Thelesperma trifidum Voss (syn. T. rig in fadenförmige Zipfel geteilt, die nicht breiter als filifolium Gray, Coreopsis trifid a Lam., C. filifolia die Blattſpindel find; obere Blätter einmal-3—5 teilig. N Hook., Cosmi- Körbchen mit breiten, 1½ em und darüber langen, dium filifolium goldgelben Zungenblütchen und gewöhnlich pur- Torr. et Gr., C. purner oder brauner Scheibe. Außere Hüllkelch⸗ atropurpureum blätter 8, linealiſch-pfriemlich, halb oder mehr als halb Alsfeld), Drei- ſolang als die nur bis zur Mitte verwachſenen teiliger Warzen- inneren. Außere Früchtchen rückſeitig grobpapillen⸗ ſame. Nordame⸗ warzig werdend; Pappusſchüppchen deutlich, dreieckig⸗ rika. Zweijäh⸗ pfriemlich, nicht länger als die Früchtchen breit ſind. rig (in der Kul⸗ Eine Baſtardform zwiſchen T. trifidum und tur auch einjährig), | Coreopsis tinctoria, Tafel 31, 124, it: Blüteze i. t: Mai⸗ Burridgeanum Hook.), Baſtard-Warzenſame. Texas. Juni bis Juli; als Einjährig, 70—80 em hoch. Blütezeit: Juli bis einjährig: Juli bis September. — Blätter meiſt gegenſtändig, einmal- September. — fiederteilig, mit linealiſch-pfriemförmigen Blättchen. f : Pflanze locker ver⸗ Körbchen langgeſtielt. Zungenblütchen breit=eirund, äſtelt. Blätter dreilappig mit gezähneltem Mittellappen, orangegelb Baſtard⸗Warzenſame. Doppelt-fiede- am Grunde braun-gefledt; Scheibe purpurn 30— 80 cm hoch. 1719. Thelesperma hybridum (syn. Cosmidium Gattung 546. Verbesina bis Gattung 549. Cosmos. Fr. 1716—1722. 485 oder mordorébraun. Viel ſchöner iſt fk. atropur- | jpäter mit 30 cm Abſtand pflanzen, oder für den Mai⸗ pureum; die dunkelpurpurne Färbung erſtreckt fih | Juni⸗Flor Ausſaat Ende September in Schalen oder jo weit über die Zungenblütchen, daß nur ein jchmaler Käſtchen, die Pflänzchen verſtopfen, kühl und hell gelber äußerer Ring übrigbleibt. Sehr empfehlenswert! überwintern und im Frühling auspflanzen oder auch Verwendung und Kultur wie bei Nr. 1729; als Topfpflanzen behandeln. — Keimkraft der Samen nur ſind ſie nicht ganz ſo hart. Ausſaat entweder 2 Jahre; Keimung in 2 Wochen. Anfang April ins kalte Miſtbeet und die Pflänzchen Mi Gattung 548. Bidens L., Zweigzahn, == XXII 43 (lat.: bidens — Zweigzahn; oft nur 2 Pappusborſten). Körbchen einzeln, in Trugdolden oder in Riſpen. Hüllkelchblättchen 1—2 reihig, frei, nur am Grunde oft kurz⸗verwachſen. Blütenboden flach oder ein wenig gewölbt. Randblütchen zungenförmig, unge— ſchlechtlich (bei 1 Art weiblich), ſeltener fehlend, gelb oder weiß; Scheibenblütchen röhrig, zwitterig und meiſt gelb. Früchtchen ungeſchnäbelt, jedoch nach der Spitze hin oft verſchmälert, mit 2—4 (ſeltener 6), durch rückwärtsgerichtete Zähnchen rauhen oder widerhakigen, bleibenden Pappusborſten. Kräuter. Blätter gegenſtändig, gezähnt, eingeſchnitten, 1—3 mals dreizählig oder fiederiggeſchlitzt. — 60 Arten, auf der ganzen Erde, zumeiſt in Amerika. Z. B.: B. procerus Don (syn. B. foeniculi- folius DC. (H, B. ferulaefolia Hemsl., nicht Jacq.), hohe, aufrechte, ein- oder zweijährige Pflanze; Stengel und Aſte ſpitz-4—6 kantig, Blätter doppelt⸗ oder Z mal-fiederſchnittig; Blättchen ganzrandig, linealiſch. Blütenkörbchen dunkelgelb, doldentraubig-riſpig. — B. ferulaefolia Jacq.!, nicht Hemsl. (syn. Kernera ferulaefolia Cass.), Stengel ſtielrundlich, geſtreift; Blätter doppelt-fiederſchnittig, ihre ganzrandigen Blättchen die Rippe der Abſchnitte an Breite nicht überragend. Sonſt wie vorige Art. — B. grandiflorus Balb. (syn. B. odoratus Dum.-Cours., B. diversifolius hort., B. serrulatus Desf., Coreopsis diversifolia Jacg., Kernera serrulata Cass., Cosmea lutea Sims), Mexiko; Stengel ſtielrund, kahl, faſt aufrecht. Blätter unpaarig-fiederſchnittig, mit 3—5 Blättchenpaaren; einige Blättchen länglich, geſägt oder faſt eingeſchnitten, andere fiederig in linealiſche Lappen geteilt. Blütenkörbchen geſtielt, zahlreich, groß, gelb. Früchtchen kahl, 2—4 grannig. Verwendung und Kultur wie Gtg. 540. Gattung 549. Cosmos Cav, Schmuckkörbchen, Or XXII 43 (griechiſch: kosmos — Anordnung, Schmuck; hübſche Blütenfarbe). Körbchen mittelgroß, langgeſtielt, einzeln oder locker-doldentraubig— riſpig. Hüllkelch faſt halbkugelig; Blättchen Zreihig, nur am Grunde verwachſen, geſtreift, wenig ungleich oder die äußeren kleiner. Blütenboden flach. Randblütchen zungenförmig, geſchlechtslos, purpurn oder roſenrot [nur bei C. sulfureus Cav. gelblich, dann aber die Früchtchen ſtets geſchnäbelt!]; Scheibenblütchen röhrig, zwitterig. Früchtchen ſchmal, faſt 5 eckig oder (vom Rücken her!) etwas zuſammengedrückt, oben mehr oder weniger langgeſchnäbelt, bei der Reife ſich oft bedeutend verlängernd; Pappus aus 2—4, meiſt bleibenden, rückwärtsrauhen Grannen beſtehend, die aber bei Gartenformen oft gänzlich fehlen! — 15 bis 20 Arten des wärmeren Amerikas von Bolivia bis Arizona. A. Pappusgrannen zur Zeit der Fruchtreife abfallend oder fehlend. Blätter doppelfieder ggg... C. bipinnatus. 1720. B. Früchtchen meiſt mit bleibenden Pappusgrannen. Blätter nur 1mal-fiederig oder ganz. C. purpureus. 1721. C. atrosanguineus. 1722. C. diversifolius, 1723, C. scabiosodes. 1724, 1720. Cosmos bipinnätus Cav. (syn. Cosmea ins Freie?); die Pflänzchen in Töpfchen verjtopfen, bipinnata hort., Coreopsis formosa Bonato), Doppelt- lauwarm und jonnig halten und im Mai (wenn fein geſiedertes Schmuckkörbchen. Mexiko. Einjährig, | Froſt mehr zu befürchten) auspflanzen. Abſtand der bis 1½ m Hoch werdend. Blütezeit: Juli bis Pflanzen etwa 40 em. Sollen fie zu irgend welchem Oktober. — Pflanze völlig kahl; Stengel ſteif, äſtig. anderen Zwecke weniger hoch, aber breitbuſchiger Blätter doppelt⸗fiederſchnittig, in ſchmallinealiſche werden, ſo iſt frühzeitiges Entſpitzen der Sproſſe oder faſt fadenförmige, ganzrandige, entfernte Zipfel nötig. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung geteilt. Blütenkörbchen ſchön. Außere Hüllkelchblättchen in 2 Wochen. nee 1721. Cosmos purpureus Voss (syn. Bidens 115 I ee ı purpureus DC., Cosmea purpurea .hort.), Purpur- rot; bei £ pur: | Schmuckkörbchen. Gebirge Mexikos. Einjährig. pureus 0 Blütezeit: Sommer. — Stengel aufſteigend, auf⸗ häufigſten fulti⸗ recht, mit faſt 4kantigem Grunde, behaart oder faſt vierten und ſchö⸗ kahl. Aſte gegenſtändig, verlängert, faſt blattlos, neren Form, pur⸗ ſtielrund. Blätter fiederſchnittig, zerſtreut⸗behaart oder purrot; 90 al. faſt kahl, ſtets bewimpert, ſchwielig⸗ſtachelſpitzig; die bini rns einer Fiederteile eirund⸗lanzettlich. Blütenkörbchen faſt ich als Schnitt⸗ doldentraubig. Zungen- und Scheibenblütchen end: purpurn. Früchtchen linealiſch, faſt Afantig, an beiden Enden verſchmälert, unten mit ſchiefem kreisrun— baren Form, rein- e 5 5 : EN 2½ cm den, verbreiterten Feldchen; Pappusgrannen bleibend. lang oder länger. 1722. Cosmos atrosanguineus Voss (syn. xy" Früchtchen völlig | Bidens atrosanguineus Origies, Cosmos diversifolius eg kahl; ihr Schnabel | var. atrosanguineus HZook., Dahlia Zimapani ROC), Doppeltgefievertes Schmucklörbchen. ſehr viel kürzer Dunkelblutrotes Schmuckkörbchen. Mexiko. Staude be | en als der Same, bei | (in der Kultur auch einjährig), bis 60 cm hoch. einigen Blütchen lediglich ein Hals; Pappusgrannen Blütezeit: Juli bis Oktober. — Wurzeln fleiſchig. entweder bei der Reife abfallend oder fehlend. Stengel aufrecht, äſtig, nebſt den Blättern kahl oder Verwendung. Entſchieden hübſch, na- flaumig. Blätter langgeſtielt, unpaarig-fiederſchnittig, mentlich in größeren Gärten truppweiſe auf Raſen mit 1—3 Paar kahler oder flaumiger, rautenförmig— ſtehend wirkungsvoll; in großen Gärten auch für eirunder Blättchen, das Endblättchen größer; ſelten Rabatten und zur Mitwirkung in Gruppen geeignet. die oberſten Blätter auch einfach. Blütenkörbchen Ausſaat Ende März oder Anfang April ins lau- einzeln, auf langen rötlichen, achſelſtändigen Stielen. warme Miſtbeet oder in Töpfe (oder noch Ende April | Zungen- und Scheibenblütchen dunkelblutrot 1 486 bis jammetig-purpurn, faſtſchwarz. Blütenſtaub der Scheibenblütchen gelb. Zungenblütchen deutlich— dreizähnig oder dreiſpaltig, verkehrt-eirund oder oval. Früchtchen mit bleibenden Pappusgrannen. Verwendung dieſer Art ihrer ziemlich jel- tenen Blütenfarbe wegen zerſtreut auf Rabatten; in großen Gärten auch als kleinere Gruppen von guter Wirkung. Die langgeſtielten Blütenkörbe eignen ſich für Bouquets. Kultur gewöhnlich als einjährige Pflanze wie Nr. 1720. Froſtfrei überwinterte Pflanzen blühen ſchon von Juni ab. Vielleicht dauert die Pflanze in ſandigem Boden unter aufgelegten Dach— ziegeln und über dieſen noch Laubdecke im Freien aus. Abſtand der Pflanzen 30—40 cm. 1723. Cosmos diversifölius 07 (syn. Bidens diversifolius Origies), Berfhiedenblätteriges Schmuckkörbchen. Mexiko. Einjährig. Blütezeit: Sommer. — Blätter ganz und keilförmig⸗lanzettlich, oder fiederſpaltig und mit keilförmig-lanzettlichen Blatt- teilen. Blütenkörbchen auf den Stielen einzeln. Schei— benblütchen gelb; Zungenblütchen lila, elliptiſch, mit ganzrandiger oder undeutlich-gezähnter Spitze. 1724. Cosmos scabiosödes H. B. et Kth. (syn. Bidens scabiosodes Origies, Cosmea Scabiosae Spr.), Familie 106. Compositae, Korbblütler. O XXII 43. 1 olr: -Schmuckkörbchen. Mexiko. Staude (2), 1—1½½ m hoch. Blütezeit: Sommer bis Herbſt. — Wurzeln knollig. Stengel weichhaarig; Blätter fieder⸗ ſchnittig, mit lanzettlich-länglichen Blattteilen, unter⸗ ſeits fein⸗ ſcharfhaarig; Endlappen größer. Blü⸗ tenkörbchen meiſt zu zweien ſtehend. Schei⸗ benblütchen gelb. Zungen⸗ blütchen ver⸗ kehrteirund⸗ rundlich, etwa 1% en lang; violett-pur⸗ purn, mit ganz⸗ randigem, ſtumpfem Ende. Frücht⸗ chen kahl; Pap⸗ pusgrannen 362). Kultur wie Dahlia. — ſchönſten ſind Nr. 1720 und 1722. Dunkelblutrotes Sen be Die Gattung 550. Coreöpsis L., Wanzenblume, O XXII 43 (griechiſch: koris — Wanze, opsis — Ausſehen; Farbe oder auch Geruch der Blütenknoſpen oft wanzenähnlich). ſeine Blättchen frei oder nur am Grunde (nie bis zur Mitte) einzeln oder locker-doldentraubig— riſpig. Hüllkelch doppelt; verwachſen: die äußeren ſind ſchmal und viel kleiner; die inneren größer und häutig. Die Strahl-(Rand⸗hblütchen find geſchlechtslos [bei C. maritima weiblich und fruchtbar], zungenförmig, ſehr Fortſatz am Griffelſchenkel der Zwitterblütchen fehlend oder kurz. Pappus fehlend oder als erhabener Rand, oder kurz-2zähnig, oder 2grannig und die gewölbt. ſelten fehlend. Scheibenblütchen röhrig, zwitterig. 2—7 mm lang, geflügelt oder ungeflügelt. Körbchen langgeſtielt, Blütenboden flach oder etwas Früchtchen Grannen dann glatt oder mit aufwärtsgerichteten Zähnchen, oder endlich als 2 winzige Schüppchen. Kräuter, ſeltener Sträucher. Blätter gegen-, ſeltener wechſelſtändig, ganz, gezähnt, gelappt oder 3zählig- oder fiederig-geſchlitzt, bisweilen ſcheinbar als 6 quirlſtändige. — 70 Arten, in Nord- und Südamerika, dem tropiſchen Afrika und den Sandwichsinſeln. A. Zungenblütchen des Randes geſchlechtslos, alſo unfruchtbar. 1. Stauden. a) Früchtchen faſt kreisrund, zur Reifezeit einwärtsgebogen, einige oder 5 9 ee We * Früchtchen mit breiten, dünn⸗trockenhäutigen Flügeln 6 C. grandiflora. 1725: C. lanceolata. 1726. ** Flügel der Früchtchen ſchmal, zur Reifezeit ſtark eingerollt und ſchwielig-verdickt: C. auriculata L. (syn. C. diversifolia DC.), Staude, eirund bis rundoval, 1½ em lang, gelb. 30 60 cm ho ch Blütezeit: Sommer. 21,—4 cm lang, meiſt ganzrandig, Grundlappen faſt alle ſchlankgeſtielt. Meiſt Ausläufer treibend, unten zottig-kurzhaarig. Blätter Zungenblütchen nur b) Früchtchen gerade oder wenig einwärtsgebogen, länglich, mit ſchmalen oder fehlenden Flügeln, auch ohne Weichſtachelchen. 2. Ein= oder zweijährige Pflanzen. Blätter bis zur Mitte oder etwas darunter dreiſpaltig Griffelenden abgeſtutzt oder ſtumpf⸗-⸗kurzkegelig, bei Nr. 1728 plötzlich zugeſpitzt. C. pal mata. 1727. a) Früchtchen faſt kreisrund, zur Reifezeit einwärtsgebogen; einige oder alle zart⸗kleinſtachelig werdend. gefiedert. Blütenſcheibe purpurn. * Früchtchen ungeflügelt ** Früchtchen geflügelt e) Früchtchen nicht zottig, gerade, breit-keilförmig, nur 2—5 mm lang und 2 ſehr kurze Zähne tragend. Scheibe düſter⸗gelb: C. aurea Aft. (syn. C. coronata L., herb.; 50—120 cm hoch. Blütezeit: Außere Hüllkelchblättchen ungefähr 8, nicht länger als die inneren. blütchen goldgelb; D. leptopbylla Nutt.), Virginien; einjährig, oder faſt ſo. Zungenblütchen 10 — 18 mm lang. B. Zungenblütchen des Randes alle weiblich und fruchtbar, undeutlich-gezähnt, orangegelb. Scheibe gelb. länglich, alle kahl und mit undeutlich-flügeligem Rande. C. Zungenblütchen fruchtbar oder nicht. länglich, flach und kahl wie bei voriger Art; Zungenblütchen gelb, am Grunde braunpurpurn⸗gefleckt. b) Früchtchen nicht zottig-bewimpert, kurz, zur Reifezeit eingekrümmt. Zungenblütchen handförmig⸗ „3 —4zähnig, ⸗lappig oder ⸗eingeſchnitten, e kleiner oder 8 winzig. Blätter langgeſtielt 8 C. coronata. 1728. Blätter alle einm al= oder doppelt⸗ ſelten reingelb (ſiehe Nr. 1725). Pe Pe . kinetom ag FANGEN. C. Drummondii. 1730. C. Atkinsoniana. 1731. C. cardaminefolia. 1732. Zungen⸗ D. aurea und Pflanze kahl Diodonta mitis, erſt Auguſt bis Oktober. Früchtchen flach, Staude, etwas fleiſchig⸗ ſaftig. (Leptosyne.) C. maritima. 1733. Früchtchen zweigeſtaltig: die der Zungen- oder äußeren Scheibenblütchen oval oder die der ſonſtigen Scheibenblütchen zwar auch flach, aber ſchmal-länglich, ohne Flügelrand und wenigſtens an ihren Rändern mit langen, eee ee e verſehen und mit 2 deut⸗ lichen Pappusſchüppchen. 1725. Coreöpsis grandiflöra Nutt., Groß- blumige Wanzenblume. Nordamerika. Staude (bisweilen einjährig), 20—60 em hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Pflanze mit Ausnahme der kurzhaarig-bewimperten Blattſtiele kahl, ſelten zerſtreut⸗ behaart. Grund- und einige unterſte Stengelblätter lanzettlich oder ſpatelförmig und ganzrandig, die oberen oder bisweilen alle Stengelblätter 3—5 teilig; Einjährige Pflanzen. (Agarista.) C. calliopsidea. 1734. dieje Teile lanzettlich, linealiſch oder ſelbſt faſt fadenförmig, bisweilen wiederum geteilt. Blüten⸗ körbchen einzeln, auf langen nackten Stielen, anſehnlich, mit goldgelben, 10—25 mm langen Zungenblütchen. Hüllkelchblättchen 11 em hoch. In der Belaubung etwas veränderliche Art. Formen ſind: f. longipes Hook. pr. Sp., kleinere Körbchen, äußerer Hüllkelch kürzer als der innere. Grundblätter meiſt ungeteilt. f. subintegrifolia (syn. C. Boykiniana Nuft.), Grund⸗ und untere Stengelblätter ſchmal⸗linealiſch oder lanzett⸗ lich, ganzrandig. — Sehr ähnlich iſt: 1726. Coreöpsis lanceoläta L. (syn. Leachia lanceolata Cass., Chrysomelea lanceolata Tausch), Lanzettblätterige Wanzenblume. Nordamerika. Staude, 40—60 em hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Die Stengel gewöhnlich mit nur wenigen Blattpaaren; Blätter länglich⸗ſpatelförmig, oder lanzett- lich, oder faſt linealiſch, ſtumpf, dicklich, alle ganz— randig, ſelten mit 1 oder 2 kleinen Seitenlappen. Zungenblütchen 2—3!/; em lang und 10—15 mm breit, goldgelb. Pappus der Früchtchen ſehr klein oder fehlend. — Formen find: f. angustifolia Torr. et Gr. (syn. f. glabella Michx. ex p.), Blätter nur 4—10 mm breit, alle gehäuft; Blütenſtiele jchaft- artig, etwa 30 cm hoch. f. villosa Michæ. (syn. C. crassifolia Ait., C. oblongifolia Nutt.), Blätter von verflochtenen Haaren zottig-kurzhaarig, länglich bis ſpatelförmig⸗verkehrteirund. (syn. C. auriculata Schkuhr, nicht L.) wird bis 1½ m hoch, iſt reicher beblättert; Blätter dicklich, länglich oder die unteren oval-verkehrteirund und die oberen länglich⸗lanzettlich, oft alle ganzrandig, einzeln nicht ſelten mit ſchmalen Geitenlappen. | 1727. Coreöpsis palmäta MIt. (syn. C. pauci- flora Lehm., C. praecox Fresen., Calliopsis palmata Spr.), Staude, bis 70 em hoch. Pflanze kahl und ſteif; die Stengel bis zur Spitze beblättert. Blätter wechſelſtändig, ſitzend, ihr ungeteilter Grundteil etwas breiter als die Lappen, Ränder ſcharf, nie geſägt. Hüllkelchblättchen am Grunde verwachſen. Blüten— körbchen orangegelb, in doldentraubigen Riſpen. Verwendung der Stauden Nr. 1725 bis 1727. C. lanceolata und C. pubescens ſind am verbreitetſten. Alle eignen ſich nur für landſchaftliche Gärten und lieben tiefgründigen und etwas ſandigen, aber nicht zu trockenen Boden. Anzucht aus Samen leicht. Bei Früh ſaat (Ende März) ins lauwarme Miftbeet blühen ſie ſchon im erſten Herbſt. 1728. Coreöpsis coronäta Hook., Kronen- Wanzenblume. Texas. Einjährig, 30—50 cm hoch. Blütezeit: etwa 10—12 Wochen nach der Ausſaat beginnend. Pflanze behaart bis faſt kahl, ſchlaff-viel— ſtengelig. Blätter ganzrandig oder die unteren 3— ß teilig, verkehrt⸗eirund oder ſpatelförmig-länglich; Seitenlappen, wenn vorhanden, klein. Blütenkörbchen langgeſtielt. Zungenblütchen bis 2½ cm lang, glänzend-gelb, an ihrem Grunde dunkler oder orangegelb und da— rüber mit braunpurpurner Zeichnung (ſog. „Krone“ oder „Auge“ ); Blütenſcheibe gelb. Früchtchen ziemlich breitgeflügelt; Pappus aus zwei kleinen Schuppen- zähnen beſtehend. (Vergleiche auch Nr. 1725.) 1729. Coreöpsis tinetöria Nutt., Tafel 31, 124 (syn. Coreopsis elegans Hort., Calliopsis bicolor Rechb., C. tinctoria DC), Särber- Wanzenblume. Nordamerika. Einjährig, 50—100 em hoch; Zwerg— formen nur bis 30 em. Blütezeit: 10—12 Wochen nach der Ausſaat beginnend. — Pflanze auf- recht, äſtig, kahl. Grundſtändige und einige untere Stengelblätter doppelfiederig in lanzettliche oder Yinea- liſche Blättchen geteilt; obere Stengelblätter mit 3 bis 7 Blättchen. Blütenkörbchen zahlreich und zierlich. Außerer Hüllkelch kurz und dicht. Zungenblütchen 1—2 cm lang, bei der Stammform dunkelgelb und Gattung 550. Coreöpsis, Wanzenblume. [C. pubescens EA., Nr. 1723 — 1731. 487 f. purpurea (syn. Calliopsis bicolor nigra speciosa hort.) ganz ſammetig⸗-purpurbraun und auch die Laub⸗ blätter dunkel, mit ſchwarz verwaſchen; ſehr ſchön und beliebt; bei fk. brunnea mehr mordorebraun; bei f. marmorata purpurn oder rotbraun mit gelb mar- moriert oder geſtrichelt. Außerdem giebt es bereits (freilich noch nicht ganz be⸗ ſtändige) Sor⸗ Ay Da d ten mit zungen- 8 eo FAR gefüllten und Su e mit röhrenge— a a Ne füllten Körb⸗ e chen, und zwar ganz⸗zungen⸗ gefüllt: f. li- gulosa (syn. f. hybrida „flore pleno“ hort.) oder halb⸗zungenge— füllt: f. semi- ligulosa (syn. f. semiplena Hort.). Ebenſo röhrengefüllt: f. tubulosa (syn. f. fistulosa hort.). Zwergige Sorten obiger Formen erhalten den Zuſatz nana; es ſind dichtbuſchige, nicht über 20 bis 30 em hohe Pflanzen, die in der Folge nur echt, d. h. niedrig bleiben, wenn nur niedrige, buſchige Pflanzen als Samenträger ausgeſucht und alle anderen aus der Nähe entfernt werden. Verwendung. Art und Formen, beſonders die dunklen, ſind reizende, ſehr anſpruchsloſe Sommerblumen, für kleinere wie für große Gärten gleich gut geeignet; gefällige Tracht, zierliche Belaubung, lange Blütezeit und die zahlreichen Blütenkörbe von ſchöner und bemerkenswerter Färbung ſichern den Pflanzen zahlreiche Freunde. Gruppen-, truppweiſe oder zerſtreut auf Rabatten ſind ſie gleich angenehm. 1730. Coreöpsis Drummöndii Torr. ei Er. (syn. C. diversifolia Zook., C. picta hort., Calliopsis Drummondii Don), Drummonds Wanzenblume. Nordamerika. Einjährig, bis 50 em hoch werdend. Blütezeit: 10—12 Wochen nach der Ausſaat be— ginnend (meiſt Juli bis September). — Pflanze mit durcheinandergeflochtenen ſchlaffen Haaren bekleidet, bis— weilen kahl. Die Teilblättchen der grundſtändigen und unteren Stengelblätter rundlich-eirund bis läng— lich⸗ lanzettlich, die der oberſten oft linealiſch. Blüten- ſtiele mehr einzeln am Stengel- oder Zweig-Ende. Blütenkörbchen langgeſtielt; äußere Hüllkelchblättchen locker und ſpreizend, mehr blattartig, wenig kürzer als die inneren. Zungenblütchen breit, bisweilen 2½ cm lang, dunkelgelb, nur an ihrem Grunde braun— purpurn. Blütenſcheibe braungelb bis purpurn. f. Wrightii Gray hat ſchmälere, line aliſche, höchſtens linealiſch-längliche Teilblätter; kleinere Blütenkörbchen und ſchneckenlinig-eingekrümmte Früchtchen. 1731. Coreöpsis Atkinsöniana Dougl. (syn. Calliopsis Atkinsoniana Hook.), Atkinfons Wanzen- blume. Nordamerika. Einjährig, 60—120 em hoch. Blütezeit: Herbſt! — Pflanze kahl. Teilblätter oder Blattteile linealiſch oder faſt ſo. Hüllkelchblättchen linealiſch-länglich. Zungenblütchen ſtumpf-3zähnig, etwa dreimal ſo lang als der innere Hüllkelch, gelb. Früchtchen oben gewöhnlich mit einem Paar deutlicher am Grunde purpurn oder mordorébraun, bei kurzer pfriemlicher Pappuszähne. 488 Familie 106. Compositae, Korbblütler. O XXL 43. 1732. Coreöpsis cardaminefölia Torr. et Gr. im Mai blühend — in der Kultur nicht nur im (syn. Calliopsis cardaminefolia C.), Schaumkraut- Frühling, ſondern auch im Herbſt zur Blüte zu bringen! Wanzenblume. Nordamerika (Texas). Einjährig, Eine wirklich ſehr ſchöne Pflanze. Die folgende 20—60 em hoch. Blütezeit: Sommer bis Herbſt. Art iſt die bekannte Leptosyne maritima Hort. — Pflanze kahl, äſtig. Grund oder untere Stengel— 1734. Coreöpsis calliopsidea Voss (syn. Lepto- blätter mit ovalen bis lanzettlichen, bisweilen Yinea- | syne calliopsidea A. Gr., Agarista calliopsidea DC, liſchen Blattteilen, die der oberen meiſt linealiſch (bei | Pugiopappus calliopsideus Gray, Leptosyne maritima f. lineariloba Gray alle Blattteile ſchmal-linealiſch und | ort., nicht Gral), Schöngeſicht Wanzenblume. Kali⸗ die Früchtchen knotig)ß. Zungenblütchen jelten 1½ om fornien. Einjährig, 30 —60 em hoch. Blütezeit: drei lang werdend, bei der Stammform gelb, an ihrem Monate nach der Ausſaat beginnend, 1—2 Monate Grunde mit kleinen purpurnen Flecken. Scheibe braun dauernd. — Pflanze ziemlich ſtämmig mit ſpannen⸗ bis purpurn. — Gartenformen ſind: f. atrosan- langen Blütenſtielen; die Stengel aufſteigend, äſtig. guinea, Zungenblütchen ſammetig-purpurbraun; iſt Untere Blätter geſtielt, obere ſitzend; Zipfel der Blätter wohl weniger hübſch als die Stammform; fk. lutea, ſchmal⸗linealiſch, bisweilen eingeſchnitten. Hüllkelch⸗ Zungenblütchen gelb; fk. marmorata, Zungenblütchen blättchen der äußeren Hülle breiteirund, dick, ein wenig gelb, blutrot-marmoriert. f. nana (syn. f. nana com- kürzer als die ſchmal-eirunden inneren. Zungenblütchen pacta hort., f. compacta nana hort.), nur 20—30 cm (meiſt weniger als 12) ſchön orangegelb, breit-feil- hoch werdend und in den Farbenſorten der hohen förmig-verkehrteirund, gegen 3 cm lang und 1½ 2 cm Form vorkommend, iſt noch nicht beſtändig; zu Ein- breit, 15—20 nervig. Schlund der gelben röhrigen faſſungen und „Blumenkörbchen“ geeignet. — C. Leaven- | Scheibenblütchen gebärtet. [C. Bigelowii Voss (syn. worthii Torr. et Gr., untere Blätter oder ihre 3—7 | Leptosyne Bigelowii A. Gr., Pugiopappus Bigelowii Teilblätter breit⸗linealiſch bis ſpatelförmig-lanzettlich und P. Breweri Gray) bis 40 cm hoch, Zungen⸗ (bei f. Garberi alle Stengelblätter fiederig-H—7 teilig; blütchen nur 10—12 nervig; Röhrenblütchenſchlund Endblatt verkehrt-eirund bis lanzettlich-länglich). | ungebärtet.] Zungenblütchen ſtets reingelb, kaum 1½ cm lang. Verwendung als hübſche gelbblühende Sommer— Flügel der Früchtchen an jeder Seite derſelben blume zerſtreut auf Rabatten oder in größeren oder ſo breit als die Frucht ſelbſt. Pappus als ein kleineren Trupps beiſammen an hinreichend ſonnigen paar deutliche, aufrechte Grannen (hierdurch von Stellen der Landſchaftsgärten. Kultur in jedem Gartenformen der vorigen Arten ſofort verſchieden!). lockeren Gartenboden, am beſten in lehmigſandigem. 1733. Coreöpsis maritima Hook. (syn. Lepto- | Hauptausſaat entweder Anfang April ins kalte Miſtbeet syne maritima 4. Gr., nicht hort.!; Tuckermannia und die Pflanzen ſpäter auspflanzen, oder, einfacher, maritima Mt.), Meerſtrands-Wanzenblume. Süd⸗ von Mitte April ab an den beſtimmten Platz ſäen. küſte Kaliforniens. Niedrige Staude. Blütezeit: Ausſaat zu Anfang Juli giebt bei gutem Herbſt noch Mai und Herbſt. — Stengel aus dickem Grunde oder einen angenehmen Spätflor. — f Erdſtamm fleiſchig-krautig; die Aſte in nur je ein Alle genannten einjährigen Coreopsis-Arten Körbchen tragende, 15—30 em lange Blütenſtiele verdienen die Beachtung der Gartenfreunde wie der endend. Blätter doppelt-fiederig in Schmale, linealiſche, Blumenhändler; ſie ſind dankbar, leicht zu kultivieren, 2—5 mm breite Teile geteilt. Zungenblütchen 15—20, ähnlich wie Coreopsis tinctoria, Tafel 31, 124, länglich, 2½ cm lang oder länger. Blütenſcheibe die man, um frühzeitig Blüten zu erhalten, ſchon gewöhnlich 2½ em breit. Mitte September auf ein geſchützt gelegenes Saatbeet Verwendung. Dieſe Art, die echte „Lepto- ſäen kann; im Winter Fichtenzweigdecke. Die gewöhn⸗ syne“ maritima iſt in den Gärten ſehr ſelten. Die liche Ausſaatzeit iſt Anfang April ins kalte Miſtbeet Pflanze bleibt nach der Blütezeit einen oder zwei oder um Mitte April ins Freie. Die Pflänzchen auf Monate lang in ſchlafendem Zuſtande und wirft ihre 25—30 em Abſtand auslichten. — Keimkraft der Blätter ab; ſie iſt aber — obſchon in ihrer Heimat Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 551. Dählia Cav, Dahlie (Georgine), Or XXII 43; (XXXII) (nach dem ſchwediſchen Botaniker Andreas Dahl, Schüler Linnés, benannt). Körbchen groß, langgeſtielt, meiſt nickend. Hüllkelch doppelt: die inneren Blättchen wenige, groß, häutig, am Grunde kurz-verwachſen, ziemlich gleich, die äußeren kleiner und faſt blatt⸗ artig. Blütenboden flach. Randblütchen (bei gefüllten alle Blütchen) zungenförmig, geſchlechtslos oder weiblich; Scheibenblütchen röhrig, zwitterig. Die beiden Aſte des Griffels oben in lange linealiſche oder faſt lanzettliche, aufwärts⸗rauh⸗ haarige Fortſätze auslaufend. Früchtchen zuſammengedrückt, länglich oder verkehrt-eirund, oben abgerundet, ohne Pappus oder mit 2 undeutlichen Zähnen. Ausdauernde hohe, niedrige oder niederliegende Kräuter mit knolligen Wurzeln. Blätter gegenſtändig, 1—3 mal-fiederteilig. Blütenfarbe verſchieden. — 7 bis 9 Arten der mexikaniſchen Hochebene. . A. Pflanzen von baumartigem Wuchs, einen hohen, meiſt pyramidal veräſtelten Stamm bildend, Blütenkörbchen meiſt zu mehreren beiſammen, „einfach“, mit nur wenigen randſtändigen Zungenblütche nnn . . D. imperialis. 1735. B. Gewöhnlich mehrſtengelige und veräſtelte, buſchige, aufrechte Stauden ._D. pinnata (Tafel 32). 1736. D. Merckii. 1737. r iiah Zen. Se Diner Stande mit niedergeſtreckten Stengel’... 0. ee, D. scapigera. 1738, 1735. Dählia imperiälis Zoezl, Kaiſerliche trugdoldig. Zungenblütchen geſchlechtslos, glockig— Dahlie. Mexiko. Staude, 1—3 m hoch werdend. zuſammengeneigt, lanzettlich, vorn 2—3 ſpaltig, eine Blütezeit: Spätherbſt und Winter. — Wurzeln reinweiße zierliche Glocke von etwa 6em Höhe und knollig. Stamm folide, nur gegen die Spitze hin hohl, 10 cm größter Breite, einer weißen Lilie vergleichbar. 4furchig, veräſtelt; die Knoten von angedrückten Haaren Scheibenblütchen röhrig, gelb. Die 5 äußeren Hüll⸗ ſchwach-filzig. Blätter doppelt⸗ oder dreimal-fieder- kelchblättchen abſtehend, die 8 inneren durchſcheinend⸗ ſchnittig; Blättchen eirund, zugeſpitzt, geſägt, mit zer- dünnhäutig. — Verwandt find als äußerſt träge ſtreuten Haaren, auch unterſeits nur an den Nerven Blüher: P. excelsa Benth. (syn. D. arborea hort.), behaart. Blattſtiel gefurcht, aber nicht geflügelt. 3—6 m hoch. D. Barkeriae Knomwl. et Weste. mit Blütenſtielchen oder Körbchen nickend, meiſt zu dreien ſehr behaartem, von Grund auf ſtark veräſteltem, bis ohem Stamm. D. Maximiliana Fort., 2 m 1 m h hoch, Blätter doppeltgefiedert. Verwendung. D. imperialis iſt in Deutſchland wenig bekannt, in Südeuropa der ſchönen pyramidalen Tracht wegen ſchon eine Zierde der Gärten; in unſerem Klima werden die Knoſpen vorzeitig vom Froſt ge— tötet. Dagegen würde ſie für größere Kalthäuſer mit ihren von November ab den Winter über erjcheinen- den ſchönen Blütenkörben ein ſeltener und ange- nehmer Schmuck ſein. Um nicht zu ſpätblühende, auch nicht zu hohe Pflanzen für das Kalthaus zu er⸗ halten, verfuhr A. Credner wie folgt: „Man pfropft im Februar, März einen jungen Sproß der D. impe- | rialis auf eine ſtarke Knolle einer möglichſt kräftigen Gattung 551. Dählia, Dahlie. Sorte unſerer Garten-Dahlie und kultiviert die Pflanze, nachdem das Edelreis angewachſen, bis Mitte Mai in mehr zugeſpitz⸗ Töpfen oder Gefäßen, die nach und nach immer größer Dann nimmt man einen Wein⸗ oder Spreukorb von mindeſtens 70 em Breite, thut kräftige, mit etwas mildlehmiger Ackererde vermiſchte genommen werden. Lauberde hinein, ſetzt die Pflanze in dieſelbe und gräbt den Korb an einer ſonnigen Stelle des Gartens ein. Fleißiges Begießen, auch einigemal mit Dungwaſſer, Sobald Froſt droht, iſt dern geſchieht bis zum Herbſt. Korb in ein nur mäßig warmes (+8 bis 10% C.) Gewächshaus zu ſtellen, wo die Pflanze bei reichlicher Lüftung ſchon um Anfang November blüht.“ In den Kew⸗Gärten wird dieſe Art aus Stecklingen erzogen, bei guter Ernährung in 60 em weiten Töpfen und auf einem halb warmen Beete zu 4—5 m Höhe ge— bracht, im Herbſt in ein Kalthaus geſtellt, wo ſie im November, Dezember alljährlich zur Blüte kommen. 1736. Dählia pinnäta Car. (1791!) sensu lat., groß, zahlreich. ſten leuchtend- oder ſcharlach— Tafel 32, 126 (syn. Georgina variabilis ort.), Garten-Oahlie; Georgine. Mexiko. Staude, ½ ͤ bis 21½ m hoch; einzelne Zwerg formen nur 30 cm. gebüſchelt, meiſt ſpindelförmig-knollig-verdickt. Stengel aufrecht, robuſt oder etwas ſchlank, am Grunde halb— holzig werdend, hohl oder ſeltener ſolide, mehr oder weniger äſtig, bläulich-bereift oder grün. Blätter gegenſtändig, unregelmäßig-einmal⸗- oder ſeltener doppelt⸗ fiederſchnittig; Blattſpindel mehr oder weniger ge— flügelt oder nackt; Blättchen geſtielt, 1—3 paarig, mit größeren Endblättchen, eirund oder länglich, meiſt ſpitz oder zugeſpitzt, gekerbt, geſägt oder eingeſchnitten, kahl und glatt oder flaumig bis ſchärflich-rauh, unterſeits blaſſer. [Die Gartenſorte „Kaiser Franz Joseph“ hat ſchön weißgrünbunte Blätter und karminpur⸗ purrote Blüten!] Körbchen anfangs nickend, aufgeblüht meiſt groß, einzeln (ſelten zu 2—3) auf langen, meiſt kahlen Blütenſtielen. Außere Hüllkelchblättchen zurück— geſchlagen oder abſtehend. Körbchen der Stammform einfach, d. h. die Blütenſcheibe mit zahlreichen kurzen, gelben, zweigeſchlechtigen oder zwitterigen Röhren— blütchen beſetzt und am Rande mit 1—3 Reihen ge- ſchlechtsloſer, bisweilen auch weiblicher, breiter, ur— ſprünglich nur ſcharlachroter Zungenblütchen. Es giebt ungemein zahlreiche in Form und Färbung verſchiedene Gartenſorten. Da ſind dicht gefüllte Körbchen entſtanden, gefüllt mit röhrigen oder zungenförmigen, meiſt aber mausohr- oder muſchel— förmigen Blütchen in allerlei Farbenſorten, auch geſtreifte und geſcheckte ſind vertreten, nur blaue Dahlien giebt es noch nicht. Wir gewinnen auf folgende Weiſe einen praktiſchen Überblick. 1 Nr. 17391736. 489 Einfache Garten-Dahlien. (Blütenkörbe einfach, d. h. die mit kurzen gelben, zwitterigen Röhrenblütchen dicht beſetzte Scheibe iſt von 1—3 Reihen breiter Zungen⸗ blütchen umgeben). 4 botaniſche Abarten: a) coccinea Voss (syn. D. coccinea Cav., D. rosea Cav., D. frustranea DC., D. bidentifolia, D. mexicana Hort., D. crocea Poir., Georgina coccinea Willd.), Scharlach -G.⸗D., Pflanze buſchig. Stengel meiſt bläulich-bereift, hohl, nebſt den Aſten dünner als bei Abart d: variabilis. Blätter ein⸗ mal⸗fieder⸗ ſchnittig, mit ſchmäleren, ten und ſchärfer ſägig⸗gezähn⸗ ten, oft rauhen Blättchen; Blattſpindel nicht oder kaum geflügelt. Blütenkörbchen nur mittel⸗ Zungenblüt⸗ chen geſchlechts— los, am häufig⸗ rot, ſodann ockerfarben, ſa⸗ frangelb, oran— gefarben, ſeltener b) gräcilis Einfache Garten-Dahlie. weiß, blutrot oder violettrot. Voss (syn. D. gracilis Origies), Blütezeit: Juli bis Herbſt. — Wurzeln fleiſchig, Schlanke G. D., Pflanze buſchig; die Stengel ſchlank, bis zu 1½ m hoch, kahl, faſt ſolide oder röhrig. Blätter ſtets doppelt-fiederſchnittig; Blättchen meiſt eirund, grob-gekerbt, nicht ſcharf-ſägezähnig, glatt. Blattſpindel nicht geflügelt. Blütenkörbchen mittelgroß, zahlreich. Außere Hüllkelchblättchen der Regel nach nur 5. Zungenblütchen geſchlechtslos, ganz oder zwei— ſpaltig, bei der gewöhnlichen Form f. vera leuchtend- orangerot, ſehr ſchön; bei f. elegans ebenſo, aber die Blütenkörbchen größer; bei k. ardens zinnoberrot, bei f. rubra orange mit zinnober. c) Cervantesii Voss (syn. D. Cervantesii Zag., Georgina Cervantesii 8/.), Cervantes-G.⸗D., Pflanze robuſt; Stengel 1—3 m hoch, ſehr äſtig, nicht bläulich-bereift, meiſt ſolide. Blättchenſtiele unge- flügelt. Blättchen unterſeits behaart, am Rande drüſig— ſcharfſägig. Zungenblütchen geſchlechtslos, ſeltener weiblich, purpurviolett oder in anderen Farben, ſel— tener ſcharlachrot. Früchtchen ſpatelförmig. d) variäbilis Voss (syn. D. pinnata Cav., D. rosea Cav., D. sambucifolia Salisb., D. purpurea Poir., D. superflua A., D. variabilis Desf., Georgina variabilis Willd., G. superflua DC.), Gemeine G. D., Stengel robuſt, hoch oder niedrig, hohl, nicht oder weniger bläulich-bereift. Blätter einmal- oder ſelten doppelt⸗fiederſchnittig, glatt oder etwas flaumig; Blättchen meiſt breiter und derber als bei vorigen, flach⸗ oder grob⸗gezähnt oder auch gekerbt, ſelten ſcharf— gezähnt oder länger zugeſpitzt. Blattſpindel mehr oder weniger geflügelt. Blütenkörbchen meiſt groß. Zungen⸗ blütchen weiblich oder geſchlechtslos, 1—3 reihig, in 490 allerlei Farben, ſeltener aber Teuchtend-jcharlachrot, ſcharlachorangerot oder orangegelb. g Obige 4 Abarten der Garten-Dahlie wurden jeither als beſondere Arten betrachtet. Die meiſten „ein- fachen“ Dahlien-Sorten, welche ſich heute wieder größerer Beliebtheit erfreuen, ſtehen der Abart coccinea und gracilis am nächſten oder gehören zu ihnen. Die Blütenkörbchen haben gewöhnlich eine gelbe Scheibe (von normalen Röhrenblütchen gebildet) und im Umkreiſe große und regelmäßige Zungenblütchen in den verſchiedenſten, reinen oder gemiſchten Farben; auch geſtreifte und ſamtig⸗ſchimmerde Sorten. Die einfachen Dahlien werden hier und da auch „Schmetterlings-Dahlien“ genannt. Wilhelm Pfitzer empfiehlt folgende Sorten als ſehr ſchön: k. gracilis vera, leuchtend⸗ſcharlachorangerot; f. gracilis elegans, ebenſo, Körbchen größer; f. gracilis ardens, zinnober- rot; f. gracilis rubra nana, orange mit zinnober; f. gracilis „Aetna“, feurig-ſcharlachrot; „Morning Star“, karmeſinſcharlach; Cambridge yellow, leuchtend⸗ gelb; „Avalanche“, reinweiß; „White Queen“, rein⸗ weiß, gute Schnittblume; „Zulu“, kaſtanienbraun mit karmeſin; „Etendard“, ſamtig-purpuramarant; „New Life“, reinweiß, jedes Zungenblatt ponceau- violett⸗eingefaßt; „Sunset“, 2½ m hoch; Zungen- blütchen goldgelb mit braunem Rand, einen Ring bildend; „Mr. Rose“, amarantroſa mit weiß geſtreift; „Goldfalter“, gelb; „Sternfalter“, hellgelb mit lila; „Mikado“, ſcharlach, jedes Zungenblatt mit einem goldgelben Fleck; k. conspicua, weiß mit amarant und braun durchfloſſen; „Raphael“, dunkelzinnober. Ferner ſeien erwähnt: „John Downy“, karmeſinrot, faſt 9 cm | breite Körbchen von ſchöner Form; „Huntsman“, orange- ſcharlachrot. — Einfache nied- rige nur 40 bis 60 cm hoch werdende Sor— ten ſind nach Haage & Schmidt: „Kanarien- vogel“, kana⸗ riengelb; „E. Durst“, dun⸗ kelkarmin; „Frau Bern- hard Hoff- mann“, violett⸗ roſa mit gelbem Ring; „Hof- gärtner Liebe- nau“, Dunfel- ſammetbraun; „Président Carnot“, purpurkarmin; „R. Engelhardt“, fanarien- gelb, karmin⸗geſtreift; „Rentier Grosse“, klein, iſabell⸗ farben, reichblühend. Eine Errungenſchaft der letzten Jahre ſind die in England von T. W. Girdleſtone, gezüchteten Zwerg— oder Däumlings-Dahlien, die wahrſcheinlich zur Gruppe variabilis gehören (ſ. auch Nr. 17381) und einſtweilen als f. variabilis pernana bezeichnet werden mögen, „Tom Thumb“ der Engländer. Dieſe Einfache Garten-Dahlien. Raſſe wird durchſchnittlich nur 30 em hoch und dürfte ſich nicht nur vorzüglich zur Topfkultur eignen, ſondern namentlich den Beſitzern nur kleiner Gärten eine recht willkommene Erſcheinung ſein, in großen Familie 106. Compositae, Korbblütler. O XXII 43. Gärten aber als Gruppenpflanzen ſich Eingang ver⸗ ſchaffen. Bisher 12 Farbenſorten; die Höhe der Pflanzen verſteht ſich ohne die (etwa 10— 15 cm langen) Blüten⸗ ſtiele; die Breite der Büſche ſchwankt zwiſchen 30 und 45 cm; Blütenkörbchen gewöhnlich 7 cm breit. Die niedrigen Dahlien kann man, ſehr früh⸗ zeitige (März⸗) Ausſaat ins Lauwarmbeet vorausgeſetzt, ſogar als einjährige behandeln. Die Dahlien beſitzen eine ungemein veränderliche Natur in Anſehung ſowohl der Form, als der Färbung der Blumen; bald bekommen ſonſt gut gefüllte Sorten einen Knopf oder werden halbgefüllt, bald ver— ändert ſich eine bis daher beſtändige Farbe ſo ſehr, daß man beim Auspflanzen fehlgegriffen zu haben glaubt, beſonders häufig bei den gefleckten, geſtreiften und geſpitzten; bisweilen werden alle Blumen eines und desſelben Stockes einfarbig, ohne daß die Neben- farbe im geringſten ſich geltend macht; bald findet man auf demſelben Stocke und, was noch weit auf— fallender iſt, auf demſelben Zweige einfarbige, ſowie panachierte Blumen; bisweilen die eine Hälfte der Blumen einfarbig und die andere bunt. Dieſe That⸗ ſachen ſind den Georginenkennern geläufig, weniger den gewöhnlichen Gartenfreunden, welche oft ihre Gärtner oder ihre Bezugsquellen für dergleichen außer dem Bereiche des menſchlichen Willens liegende Erjchei- nungen verantwortlich machen. Gefüllte Garten-Dahlien. (Blütenkörbchen mit nicht normalen röhrigen, oder mit mausohr- oder muſchel⸗ förmigen oder mit zungenförmigen Blütchen ganz oder großenteils gefüllt.) 4 Gartenraſſen: a) tubulösa, Röhrengefüllte G.⸗D., Blütchen des Körbchens zumeiſt röhrenförmig oder geröhrelt, indem ihre Seitenränder nicht nur am Grunde, ſondern der ganzen Länge nach aufwärts⸗übereinandergeſchlagen ſind, ſodaß ziemlich enge, bisweilen in der Mitte ver⸗ breiterte Röhren entſtehen. b) auriculösa, Muſchelblütige G.-D., die Blütenkörbchen ſind mit zungenförmigen kurzen Blüt⸗ chen gefüllt, deren Seitenränder nur im unteren Teile aufwärts -übereinandergeſchlagen ſind, während die obere verbreiterte Blütchenhälfte eine bald etwas rund⸗ liche, bald etwas abgeflachte offene Höhlung bildet (wie bei den Liliput⸗Dahlien). Dieſe Form iſt die häufigſte. c) ligulösa, Zungengefüllte G.⸗D., entweder alle Blütchen eines Körbchens blattartig- verbreitert, flach-aufliegend und ſich dachziegelig deckend, oder die innerſten Kreiſe etwas zuſammengerollt oder rund— zellig, und mehr oder weniger aufrecht, die übrigen aber flach⸗dachziegelig liegend. d) Juarézii, Kaktus-⸗G.⸗D., nach dem früheren Präſidenten von Mexiko, Juarez, benannt. Kaktus⸗ Dahlie heißt ſie wegen ihrer ſtrahlenartig ausgebreiteten und zugeſpitzten Blütchen, durch welche ſie wie auch durch die ſcharlachrote Farbe an einen Kaktus (Cereus speciosus) erinnert. Höhe 1—2 m. Die inneren Blütchen des Körbchens ſind meiſt ziemlich flach oder auch mit den Seitenrändern etwas umgerollt, während die der übrigen Kreiſe entweder flach und zugeſpitzt oder — was die eigentümliche Schönheit noch erhöht — von ihrer Mitte bis zur Spitze mit den Rändern ſtark nach außen umgerollt ſind. Dieſe Form wurde früher wegen ihrer geringen Blühwilligkeit und ziemlich ſpäten Blütezeit wenig beachtet; in Frankreich war ſie ſchon vor drei Jahrzehnten unter dem Namen „Etoile de Diable“ (Teufelsſtern) bekannt. Die neueren Gartenformen haben ſich blühwilliger gezeigt und finden immer mehr Freunde. Auch auf Raſenflächen truppweiſe angepflanzt, iſt die Kaktus⸗Dahlie ſchön. Gute Sorten ſind: „Glare of the Garden“ (Feuer⸗ könig), feurig⸗ſcharlachrot; „Crimson Glare of the Garden“, karmeſinrot; „Riesen-Kaktus-Dahlie“, hell⸗amarantrot, die größte; „Igel-Kaktus-Dahlie“, lachsfarbiglila, Blütchen ſpitz, langgerollt; eigen- artiger Bau. „Cannell's Triumph“, rötlichblau; „Mr. Haw- kins‘, gelb mit lila eingefaßt; „Mr. A. W. Tait“, rein⸗ of Brennt- wood“, pur⸗ purrot; „Henry Patrick, zend-goldgelb, frühblühend; „Prince Al- bert Victor“, ſchön karmeſinrot, orange-ſchattiert; „Mr. E. Hunt“, roſa⸗ſalmfarbig, auf weißem Grunde. Kaktus⸗Garten-Dahlie. Die weitaus meiſten gefüllten Garten-Dahlien gehören, wie bereits bemerkt, der auriculosa-Öruppe an. Hier eine Auswahl der ſchönſten Sorten aller Gruppen zu geben, iſt nicht möglich; wir verweiſen auf die handelsgärtneriſchen Verzeichniſſe. Man unterſcheidet von allen Gruppen zunächſt: Klein- blumige gefüllte oder Liliput-Dahlien (fr. Dahlia Pompon, a petit fleur; e. Bouquet Dahlias), eine hübſche Raſſe mit kleinen, etwa 4—6 cm breiten, faſt kugeligen und in der Form oft vollendeten Körb— chen, meiſt mit Muſchelblütchen gefüllt, in großer Anzahl erſcheinend und ein vorzüg— licher Werkſtoff für Bouquets ꝛc. Die Pflanzen ſind meiſt mittelhoch (90 bis 120 cm) bisweilen niedrig (45—90 em). — Sodann kommen die Großblumigen gefüllten Dahlien, mit größeren bis ſehr großen Blütenkörben, von robuſtem Wuchs, und find ſowohl in niedrigen (45 —90 cm), mittelhohen (90— 120 cm) und in hohen (über 120 em) Sorten vorhanden. Die Verwendung der Dahlien darf als bekannt vorausgeſetzt werden. Ihr erſter Platz ſind die Rabatten der Hausgärten, überhaupt ſolche Stellen, welche die Pflanzung in einer oder nur wenigen geraden oder gekrümmten Reihen ermöglichen. Die Dahlien ſind Schaupflanzen, die hinlänglich frei ſtehen und von allen Seiten zugänglich ſein müſſen; es ſei denn, daß man ſie gleichzeitig als Vorpflanzen vor großen Gehölzgruppen, Gebäuden oder an Abhängen 5 a . Liliput⸗Dahlie. weiß; „Beauty Gattung 551. Dählia, Dahlie. Dahlien und Liliput-Formen. Nr. 1736. 491 verwendete. Auch auf Raſenflächen landſchaftlicher Gärten ſind die Dahlien wirkungsvoll, nicht aber in größeren geſchloſſenen Gruppen, bei welchen die inneren Pflanzen oft genug wirkungslos bleiben, wenn man die Höhe der einzelnen Sorten nicht bereits kennt. Die Liliput» und Zwerg-Dahlien kann man auch für die Topfkultur und erſtere nebſt den einfachblühenden Sorten vorteilhaft als Werkſtoff für Bouquets und Vaſen verwenden. Die Kultur iſt einfach, denn die Pflanzen ſind nicht ſehr wähleriſch; am wenigſten ſind es die einfachen Sorten, dann kommen die Zwerg— Je maſtiger aber die Pflanzen, je größer und dichter gefüllt ihre Blüten— körbe werden ſollen, deſto reicher an Nährſtoffen muß der Boden ſein, während die größte Reichblütigkeit und frühzeitige Entwickelung wieder von einem ſonnigen und luftigen Standort weſentlich mit abhängt. Humoſer reinweiß, ſehr ſch on 7 „Gold- | kaktus“, glän⸗ mildlehmiger Boden iſt am geeignetſten. Viel Miſt— erde oder Miſchdünger-(Kompoſt-) erde, milder Acker— lehm und eine nicht zu geringe Menge von Thomas— ſchlackenmehl (letzteres namentlich bei an ſich ſchon feuchtem Boden) und im Sommer Stalljauche thun oft „Wunderdinge“. Die Dahlien als große oder um— fangreiche Knollenbüſche zu pflanzen, iſt nicht anzuraten; es giebt dann viele Stengel, aber kleinere und weniger ſchöne Blütenkörbchen. Büſchel von etwa 4—6 ſtärkeren Knollenwurzeln dürften die Mitte halten. Stärkere ſind vor dem Pflanzen zu teilen, wie unter „Ver— mehrung“ angegeben. Das Auspflanzen erfolgt je nach der Witterung von Ende April an bis Mitte Mai; ſpätes Auspflanzen giebt ſpäteren Eintritt der Blütezeit, iſt alſo nie vorteilhaft; es ſei denn, daß man die Knollen bereits früher (von Mitte März ab) in Töpfe gepflanzt und in einem hellen, reichlich zu lüftenden Raume von Kalthaus-Temperatur (durch- ſchnittlich + 5 bis 60 C., ſonſt zwiſchen + 300 bis gelegentlich höchſtens + 10% C.) zum Treiben gebracht hätte, was ſtets geſchieht, wenn man frühe Blütezeit (Juni) erzielen will. Man hüte ſich aber, durch zu hohe Wärme und zu wenig Luft und Licht die Pflanzen von vornherein zu ſchlaffem Wuchs anzuregen oder durch Begießen über das Bedürfnis hinaus die Knollen zum Faulen zu bringen. Solcherart angetriebene, belaubte Pflanzen kommen natürlich erſt ins freie Land, wenn kein Nachtfroſt mehr zu befürchten iſt, oder man muß ſie, ſo oft Nachtfroſt droht, abends durch Strohdecken-Umhüllung oder dergl. ſchützen. Bei Topfkultur wählt man verhältnismäßig geräumige Töpfe. Sobald die Dahlienwurzeln die Erde durchzogen haben, verpflanzt man noch ein- oder zweimal in größere Töpfe und giebt während des Sommers wiederholt einen Dungwaſſerguß. Man ſenkt die Töpfe zweckmäßig bis an den Rand in ein Gartenbeet ein, bis die Pflanzen in Blüte ſtehen und an ihren Beſtimmungsort kommen können. Viel mehr Aufmerkſamkeit als die Kultur er— fordert die Uberwinterung der Dahlienknollen. Froſtfrei oder geringe Wärme, trocken und luftig iſt alles, was zu beachten iſt. Wo die Knollen— büſchel in gut abgetrocknetem Zuſtande eingeräumt worden ſind und bei froſtfreiem Wetter immer und reichlich gelüftet wird, iſt ſelbſt ein weniger trockener Uberwinterungsraum ſehr wohl verwendbar. Wenn im Herbſt der Froſt den Dahlien ſo mitgeſpielt hat, daß ihre Schönheit dahin iſt, werden im Laufe des Tages die Stengel 20 em über dem Erdboden abge— ſchnitten, die Büſche mit der Grabegabel (oder dem Spaten) ſorgſam herausgehoben, nicht herausgeriſſen, 492 die Erde abgeſchüttelt, alle zur Fäulnis neigenden anhaftenden Teile entfernt und die Pflanzen zunächſt an einem geeigneten Orte am beſten gleich im Freien zum Abtrocknen ausgebreitet. So gelangen ſie in gut abgetrocknetem Zuſtande ins Winterquartier (Glashaus, Keller, Kammer, Zimmer, wo die Temperatur zwiſchen + 3° und + 10°C. ſchwanken kann, wo aber weder der niedrigſte noch der höchſte Wärmegrad, ſondern die Mitteltemperaturen vorherrſchen ſollen. Nötigt uns der Mangel an genügendem Raum, die Knollenbüſchel übereinanderſchichten zu müſſen, ſo ſchichten wir fie am zweckmäßigſten in dem jetzt über- all käuflich zu habenden trockenen Torfmüll ein. Man kann zwar die Büſchel auch ohne weiteres über— und zwiſcheneinander ſetzen, muß dann aber im Laufe des Winters die Pflanzen öfter unterſuchen, was bei Anwendung von Torfmüll nur ſelten, auch gar nicht erforderlich iſt. — Die Vermehrung der Dahlien geſchieht am einfachſten durch Teilung der Knollen- büſchel, von denen man ſo viele Pflanzen abtrennen kann, als es gelingen will, Knollenwurzeln zu erhalten, über deren Halsende ſich mindeſtens noch eine Stengelknoſpe befindet. Knollenwurzeln ohne ein Laub— knoſpen tragendes Stengelſtückchen wachſen nicht, ſondern faulen. Denn die ſogen. Dahlien knollen ſind echte Wurzeln (Knollenwurzeln), deshalb auch nicht, wie z. B. bei der Kartoffelknolle oder dem Merrettich— Erdſtamm („Merrettichwurzel“), mit Knoſpen (Augen) verſehen, die zu Stengeln auswachſen können. Am ergiebigſten, dabei ſehr leicht, iſt die Vermehrung durch Sproßſtecklinge: Man nimmt von Mitte Januar ab Knollenbüſchel aus dem Winterraume, bringt ſie in höhere Wärme (Warmhaus), ſchlägt ſie zwiſchen reinem Sand ein, den man mäßig durch— feuchtet und läßt ſie Sproſſe treiben. Sobald die jungen Sproſſe 5—8 em Länge erreicht haben, trennt man ſie mit glattem Schnitt dicht an ihrer Ent- ſtehungsſtelle von der Mutterpflanze, ſteckt ſie in ein Warmbeet oder auch in kleine, mit ſandiger Torfmüll— erde, Torferde (oder Lauberde) gefüllte Töpfchen oder Saatkäſtchen, die man ſchattig hält. Die Stecklinge bewurzeln ſich ziemlich ſchnell, werden dann allmählich Familie 106. Compositae, Korbblütler. OO XXII 43. abgehärtet und ſpäter ins Freie gebracht. Anzucht aus Samen im Februar, März iſt leicht, aber nur für den von Intereſſe, welcher neue und beſſere Sorten zu erziehen wünſcht und in dieſem Zweige bereits Erfahrungen geſammelt hat. Behandlung wie bei Cosmos bipinnatus, Nr. 1720. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Schutz den Dahlien namentlich gegen Dhr- würmer, jungen Pflanzen auch gegen Schnecken; erſtere kann man leicht fangen und töten, indem man in etwa 10 em weiten Blumentöpfen Büſchel Moos oder Stroh locker ausbreitet, die Töpfe umkehrt, ſie auf die den Dahlien zur Stütze beigegebenen Pfähle hängt, die Töpfe jeden Morgen abhebt und ihre In— ſaſſen tötet. 1737. Dählia Mérckii Lehm. (syn. D. glabrata Lindl., D. minor Visiani, D. Decaisneana Verlot), Mercks Dahlie. Mexiko. Staude, 60—120 em hoch werdend. Blütezeit: Herbſt. — Körbchen zahlreich, ungefähr 5 em breit. Außere Hüllkelchblättchen ge⸗ wöhnlich 5, linealiſch-länglich, ziemlich fleiſchig, ſpreizend oder zuletzt herabgebogen; innere ſehr dünn und häutig, mehr als halb ſo lang als die Zungenblütchen, denen ſie ſich dicht anſchließen und an Zahl (gewöhnlich 8) gleich- kommen. Zungenblütchen kahnförmig, weiblich, fruchtbar, weiß, blaß- oder purpurlila; Scheiben⸗ blütchen gelb, röhrig, zwitterig. — Wird in „Garde— ners' Chronicle“ als eine ſchöne Staude geſchildert. 1738. Dählia scapigera Anoml. et Weste. (syn. Georgina scapigera Lk. et Otto), Schafttragende Dahlie. Mexiko. Staude, bis 50 em hoch. Blüte— zeit: Sommer bis Herbſt. — Wurzeln büſchelig, teils dünn, teils länglich-knollig. Stengel kurz, nieder⸗ geſtreckt oder am Grunde weitſchweifig und nach oben eine Anzahl faſt aufrechter, 20 —50 em hoher Aſte entwickelnd, die ein einziges Blätterpaar mit grob- gezähnten Blättchen und 2 oder 3 Blütenkörbchen, ſeltener nur 1 tragen. Blütenſtiele 15—25 em lang. Blütenkörbchen etwa 6 em breit: Zungenblütchen meiſt 8, weiß, weiblich und fruchtbar, mit 2—5 kleinen Zähnen an der Spitze. Scheibenblütchen gelb. Gattung 552. Tridax L., Dreibiß, = XXII 43 griechiſch: tris — dreimal, dakos — Biß; bezüglich der Zungen— blütchen-Spitze). Körbchen mittelgroß, langgeſtielt. Hüllkelch— blättchen 2, 3= oder mehrreihig, wenig verſchieden oder die äußeren meiſt kürzer, breit. Blütenboden flach oder gewölbt. Alle Blütchen fruchtbar, die Rand- oder Strahlblütchen zungenförmig, weiblich, bisweilen mit verkümmerten Staubblättern und 2 kleinen inneren Blumenkronzipfeln. Früchtchen kreiſelförmig, ſeidig-zottig. Pappus aus zahlreichen kurzen oder langen, kammartig-gefiederten Grannen= ſchuppen oder federigen Borſten beſtehend. Ausdauernde oder ein— jährige Kräuter. Blätter gegenſtändig, gezähnt oder fiederig-geſchlitzt. — 15 Arten, im tropiſchen, beſonders im centralen Amerika. 1739. Tridax trilobätus Hemsl. (syn. Sogal- gina trilobata Cass., Galinsoga trilobata Aort.), Dreilappiger Dreibiß. Mexiko. Einjährig, 40 bis 60 em hoch. Blütezeit: Juli-Auguſt bis Herbſt. — Pflanze ſehr äſtig; Blätter dreilappig oder einge— ſchnitten. Blütenſtiele an der Spitze weichhaarig oder drüſig⸗flaumig; Blütenkörbchen endſtändig, zahlreich, goldgelb, mit keilförmigen, dreizähnigen Zungen— blütchen. Staubkölbchen purpurn. Die Färbung der Blüten wird mit fortſchreitender Jahreszeit dunkler. ſtand 50 cm. i denen auf reiche oft eingefchnittene Verwendung der hübſchen Blütenfärbung wegen im Ge⸗ miſch mit an— deren Sommer- blumen in ſol⸗ chen Gärten, in Abwechſelung geſehen wird. Ausſaat Ende März, Anfang April lauwarm; die Pflänzchen verſtopfen; ſie aber nicht verzärteln; ſie Ende Mai aus⸗ pflanzen. Ab⸗ Gattung 553. Lava Hook. et Arn., Yaya, G XXII 43 (nach dem Naturforſcher Thomas Lay benannt). 1reihig, faſt gleich, die Randfrüchtchen einſchließend. Körbchen mittelgroß, geſtielt. Blütenboden flach oder etwas gewölbt. Hüllkelch breitglockig oder halbkugelig; Blättchen Blütchen alle fruchtbar. Die Rand⸗ Gattung 552. Tridax bis Gattung 554. Bäeri.. Fr. 17371745. 493 blütchen 8—20, meift groß, weiß oder gelb, zungenförmig, weiblich; die Scheibenblütchen röhrig, zwitterig, gelb; oder aus Schüppchen oder einfachen oder am Grunde federigen, auch wohl zottigen Borſten beſtehend. weich⸗ oder rauhhaarig und oft drüſig. Blätter wechſelſtändig, ſchmal, — 14 Arten, in Nordamerika. A. Pappus (Samenkrone) aus 10—20 ſtarken, ſchon unterhalb der Mitte 1 LUD Pi oder THESE Borſten beſtehend. 1. Zungenblütchen weißlich, ſelten roſa, gewöhnlich 1½ —2 cm lang, dreilappig .. L. glandulosa. 1740. 2. Zungen- und Scheibenblütchen goldgelb, ſelten die erſteren mit weißem Ende .I. elegans. 1741. B. Pappus (Samenkrone) aus 5— 25 nackten (nicht federigen), grannenförmigen Borſten beſtehend, ſelten fehlend. 2 platyglossa. 1742. C. Pappus aus wenigen oder mehreren (ſeltener fehlenden) abgeflachten Grannen oder Schüppchen beſtehend, die nackt find oder 15 nur an ihrem Grunde lange Haare tragen. 1. Zungenblütchen reinweiß, ziemlich kurz, breit, dreiſpaltig: L. Douglasii Hook. et Arn., gegen 40 em hoch; Pappus gegen 10 ſchwachrauhe, linealiſch⸗ pfriemliche, flache Schüppchen, deren Ränder am Grunde ſpärlich mit langen Zottelhaaren behaftet ihr Pappus fehlend Einjährige Kräuter, ganz oder die unteren (bisweilen auch alle) ſiederſpaltig. ſind Vielleicht nur eine Form von Nr. 1740. 2. Zungenblütchen am Grunde gelb, [bei Laya chrysanthemodes ſtets fehlend) 1740. Läya glandulösa Aook. et en en L. neo-mexicana Gray, Blepharipappus glandulosus Hook., Eriopappus glandulosus Arn., Madaroglossa angustifolia DC.), Prüfen-Saya. Britiich-Kolumbien, Süd⸗Kalifornien. Einjährig, 20—40 cm hoch. Blüte⸗ zeit: Juli, Auguſt. — Aſte ausgebreitet. Untere Blätter lanzettlich oder linealiſch, geſchlitzt-fiederſpaltig oder eingeſchnitten; obere ſchmäler und ganz. Blüten⸗ körbchen etwa 4—5 em breit. Zungenblütchen 8—13, ſehr blaßgelb oder weiß (bei f. rosea Gray roja- purpurn). Pappusborſten glänzend-weiß, äußere auf— recht, innere bald kraus oder ineinandergeratend. 1741. Läya elegans Torr. et Gr. (syn. Madaro- glossa elegans Null.), Zierliche Laya. Nordamerika. Einjährig, niedrig. Blütezeit: Sommer. — Die Stengel weitſchweifig oder niederliegend. Blätter linealiſch; die unteren fiederig-gezähnt oder in linealiſche Zipfel geteilt. Zungenblütchen 10—12, etwa gegen 1!/, em lang, goldgelb, bisweilen mit weißem Ende. Pappus weiß oder weißlich; ſeine zahlreichen Zottel— haare viel kürzer als die grannenförmigen Borſten. 1742. Läya platyglössa Gray (syn. Callichroa platyglossa Fisch. et Mey.. Madaroglossa |Callichroa] hirsuta und angustifolia Nutt.), Breitzungige Caya. Kalifornien. Einjährig, 15—40 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Stengel von Grund auf äſtig; Aſte aufſtrebend. Stengelblätter linealiſch, einmal-fiederig mit kurzen linealiſchen Lappen; die oberen Blätter aber ganzrandig. Blütenkörbchen langgeſtielt, Zungen— Gattung 554. Bäeria Fisch. (nach dem ruſſiſchen Zoologen C. E. v. Baer benannt). oberen Blattachſeln, meiſt vielblütig. die randſtändigen Früchtchen dann halb umfaſſend. boden ſtiel- oder kegelförmig. Früchtchen ſchmal, keulenförmig. beſtehend, bisweilen fehlend. Einjährige Kräuter, ganz randig oder fiederteilig. L. glabrata Lindl. (syn. Hologymne glabrata Bartl., mit ſpreublätterigem Pappus und (faſt) ohne Zungenblütchen. Actinea Pers. (syn. Actinella Nutt.) hat 2—3reihige Hüllkelchblättchen, Laubblätter grund- oder wechſelſtändig, meiſt eingedrückt-punktiert und harzig-bitter. 85 umfaſſen. 8. Hüllkelchblättchen 5—15, an ihrer Suse e oder weiß. A eich ar en e ungleichlang L. Calliglossa. 1743, blütchen ſchön hell⸗ (bis dunkel⸗ -) gelb, gewöhnlich mit weiße Lappenſpitze; Scheibe gelb, ſpäter bräunlich. Früchtchen der Scheibenblütchen ſeidig-kurzhaarig; Pappus als 15—20 aufwärts-ſcharfe, grannenähnliche Borſten. [L. pentachaeta Gray, 30—60 cm hoch, Zungenblütchen 1½% em oder länger, gold- oder orangegelb; Scheibenblütchen-Früchte mit nur bis 5 (oder 0) ſteifen, glatten Pappusborſten. 1743. Läya Calliglössa Gray (syn. Oxyura chrysanthemodes Lindl., Calliglossa Douglasii 4ook. et Arn., Callichroa Douglasii Torr. et Gr.), Schön- zungen-Laya. Kalifornien. Einjährig, bis 30 cm hoch. Blütezeit: 10 Wochen nach der Ausſaat be— ginnend. — Pflanze nicht drüſentragend, locker ver— äſtelt. Blütenkörbchen mit großen, gewöhnlich ver— ſchiedengefärbten Zungenblütchen (gelb, weiß-gerändert); Staubblätter bräunlich. Kronlappen der Scheiben— blütchen kahl. Früchtchen zottig-weichhaarig oder teil— weiſe kahl; Pappusgrannen (meiſt 10 —18) an ihrem verbreiterten Grunde etwas ſcharf oder ſchwach-kurz— haarig. [L. chrysanthemodes Gray (syn. Oxyura chrysanthemodes DC., nicht Lindl. “; Hartmannia ciliata DC, Tollatia chrysanthemodes Endl.) hat breitere, völlig kahle und pappusloſe Früchtchen. Verwendung und Kultur der Laya-Arten wie Gtg. 540. L. platyglossa iſt eine der ſchönſten. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung in 1—2 Wochen. Ausſaat im Juni giebt noch einen leidlichen Herbſtflor. et Mey., Baerie, O XXII 43 Körbchen klein bis mittelgroß, geſtielt, an den Zweig-Enden oder in den getrennt, meiſt reihig, gleichförmig, flach, ſpäter gekielt und. Rand⸗ (Strahl- ) blütchen weiblich; Scheibenblütchen röhrig, Griffelſchenkel der Zwitterblütchen oben abgeſtutzt, Pappus aus 1 bis vielen kurzen, breiten oder faſt borſtenförmig-langen und ſchmalen Schuppen nur B. macrantha A. Gr. Blüten gelb. — 20 Arten, in Kalifornien. [Gattung Lasthenia Cass. hat Körbchen mit mehr oder weniger hoch hinauf verwachſenen Hüllkelchblättchen. zwitterig. Blüten-⸗ mit oder ohne kurz⸗ kegelförmigen Fortſatz. ausdauernd. Blätter ſämtlich gegenſtändig, 3. B. Monolopia glabrata Fisch. et Men.), iſt ohne Pappus. L. glaberrima DC. Erſtere Art iſt der Baeria chrysostoma ſehr ähnlich. — Gattung welche die ihnen anliegenden, randſtändigen Früchtchen Blüten gelb, harzig-punktiert. B.: A. linearifolia O. Ktze. (syn. Actinella lin. Torr. et Gr., A. grandiflora Tory. et Gr., Hymenoxys linearifolia Hook. ).] A. Früchtchen mehr keulenförmig, mit geringem grannenförmigen, letzteren Falle die Früchtchen an der Spitze oft ſchwach— verſchmälert. B. Früchtchen mehr oder weniger 4kantig, keilförmig und breit an der Spitze. bis ſtriegelhaarig, nicht wollig. Blätter linealiſch und ganz am Grunde ſchuppig— verbreiterten oder fehlenden Pappus; im Zungenblütchen 7—12 B. chrysostoma. 1744. Pappusſ chüppchen 1-5 „ ſelten fehlend. Pflanze kurz— „B. gracilis. 1745, C. Blütenboden ſpitz-kegelförmig, fein- und zerſtreut— flaumhaarig. Zungenblütchen 10—15, verlängert⸗ länglich. Pflanzen feindrüſig⸗ weichhaarig, mit ausgebreiteten Aſten, 20—40 em hoch. N a et oder die unteren doppelfiederig- in linealiſche oder verſchmälerte Zipfel geteilt 1744. Bä&ria chrysöstoma Fisch. et Mey. (syn. Burrielia chrysostoma Torr. et Gr.), Goldgelbe Baerie. Nordamerika. Einjährig, 20—40 cm hoch. Blütezeit: 8-10 Wochen nach der Ausſaat beginnend. — Pflanze von Grund auf veräſtelt. Uſte ſchlank, aufſteigend. Blätter gegenſtändig, ſchmal-Llinealiſch (nur 2 mm breit), ganzrandig. Blütenkörbchen auf nackten, bis 10 em langen Stielen, 6—9 mm hoch B. coronaria. 1746. Hüllkelchblättchen und Zungenblütchen 7-12 (nur an ärmlichen Pflanzen auch weniger); Zungenblütchen 6—10 mm lang, goldgelb; Scheibe gelb. Pappus faſt immer fehlend. [B. macrantha Gray (syn. B. chrysostoma f. macrantha Gray) iſt eine Staude mit größeren Körbchen und Zungenblütchen.) 1745. Bäeria gräcilis 1 (syn. Burrielia longifolia Nutt., B. gracilis DC, B. hirsuta Nutt.), 494 Schlanke Vaerie. Kalifornien. Einjährig, etwa 30 cm hoch. Blütezeit: 8—10 Wochen nach der Ausſaat beginnend. — Hüllkelchblättchen und Zungenblütchen 10-12; nur bei ärmlichen Pflanzen (syn. B. tenerrima DC.) 5—6. Zungenblütchen 4—8 mm lang. Pappus⸗ ſchüppchen faſt ſolang als das Früchtchen. 1746. Bäeria coronäria Gray (syn. Ptilomeris coronaria und P. aristata Nutt., Hymenoxys cali- fornica Hook., Shortia [Schortia] californica hort., Actinolepis coronaria Gray), Kronen-Baerie. Kali⸗ fornien. Einjährig, 20—40 cm hoch. Blütezeit: 8—10 Wochen nach der Ausſaat beginnend. — Pappus aus 8—12 lanzettlichen oder länglichen, gezähnelten Schüppchen beſtehend, die alle oder faſt alle in Grannen Familie 106. Composit ae, Korbblütler. O XXII 43. auslaufen. Zungenblütchen 1—1⁰ em lang, ſchön gelborange; Scheibe gelb. Bei f. mutica Gray pr. sp. (syn. Ptilomeris mutica Nult., Actinolepis mutica Gray, Hymenoxys mutica Torr. et Gr.) be- ſteht der Pappus nur aus 6—8 (bisweilen nur 4) quadratiſch-länglichen Schüppchen mit ſtumpfer aus⸗ genagter Spitze; bei f. anthemodes Gray pr. sp. (syn. Ptilomeris anthemodes Mitt, Actinolepis anth. Gray, Hymenoxys calva Torr. et Gr.) fehlt der Pappus ganz. Verwendung, Kultur und Zeit der Anzucht ganz wie Gtg. 540; jedoch kann man auch ſpäter 1 7 Mitte Juni) ſäen. Am ſchönſten iſt wohl r. 1746. Gattung 555. Helénium L., Helenie, Or XXII 43 Nes en Pflanzenname). Körbchen einzeln oder in lockeren Doldentrauben. Hüllkelch breit; Blättchen 1—2Z reihig, ſchmal, bei der Fruchtreife oder meiſt ſchon früher zurückgeſchlagen, die äußeren krautig und wenig ungleich, die inneren meiſt etwas breiter, häutig, durchſichtig oder fehlend. Randblütchen zungenförmig, weiblich, geſchlechtslos oder ſeltener fehlend; Scheiben- blütchen röhrig, zwitterig und die Kronzipfel meiſt drüſig-behaart. oder kahl, ihr Pappus aus 5—8 freien, trockenhäutigen Schüppchen beſtehend. Früchtchen kreiſel⸗ oder verkehrt⸗pyramidenförmig, gerippt, zottig Aufrechte, meiſt etwas rauhe Kräuter. Blätter wechſelſtändig, meiſt drüſig-punktiert, oft herablaufend, ganzrandig oder grob-wenigzähnig. — 30 Arten, in Nord- und Südamerika. A. Ein- bis zweijährige Pflanzen. 1. Blätter alle linealiſch⸗ faden förmig, an den Stengeln oder Zweigen nicht herablaufend . 2. Blätter breiter und wenigſtens einige derſelben an Stengel und Aſten flügelig- herablaufend. Fruchtzeit verlängert, nicht kugelig. a) Pappusſchüppchen ſtumpf oder wenigſtens ohne Spitze, auch ohne Rippe: H. tenuifolium. 1747. Scheibe und Blütenboden zur H. quadridentatum TLabill.]“, nicht Hook. (syn. H. quadripartitum L., Rudbeckia alata Jaeg., Tetrodus quadridentatus Cass.), ein= oder häufiger zweijährig, 30—90 cm hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. aus Samen. (syn. H. californicum Zungen- und Scheibenblütchen gelb. Verwendung in größeren Gärten, am beſten zerſtreut auf Rabatten, wo ſie durch Tracht und Blütenreichtum auffallen. Ausſaat dieſer mehr zweijährigen Pflanzen Ende März oder Anfang April in ein abgeerntetes oder kaltes Miſtbeet; die Pflanzen ſpäter an den beſtimmten Platz verſetzen. b) Pappusſchüppchen zugeſpitzt, mit Weichſpitzen oder kurzbegrannt, auch gewöhnlich mit deutlicher Rippe: „H. pubescens Hook. et Arn., H. decurrens Vatke, H. mexicanum Gray, nicht H. B. et Kt.; Cephalophora decurrens Less. 2), Blätter alle ganzrandig. 8 Kultur in allerlei Gartenboden. Anzucht Abſtand unter ſich etwa 30 —40 cm. H. puberulum D. Blätter nicht E Hoopesü. 1748. Hüllkelch verhältnismäßig einfach und klein, mit H. nudiflorum. 1749. H. autumnale (fe brachyglossum, Tafel 34). 1750. H. Bolanderi. 1751. B. Stauden. 1. Zungenblütchen zahlreich, fruchtbar, lang und ſchmal, erſt ſpät fich zurückſchlagend. Röhre der Scheibenblütchen mäßig lang. ene verlängert. Hüllkelchblättchen zweireihig, erſt ſpät während der Fruchtzeit zurückgeſchlagen. herablaufend . 2. Zungenblütchen fruchtbar oder ſeltener unfruchtbar, keilförmig oder länglich, ſchon bald wieder herabgeſchlagen oder abfallend. Scheibenblütchen mit ſehr kurzer (oft nur ringbreiter) eigentlicher „Röhre“. linealiſchen oder pfriemlichen, ſchon bald zurückgeſchlagenen Blättchen. a) Zungenblütchen unfruchtbar, entweder geſchlechtslos oder ihre Griffel und N verkümmert. Blütenſcheibe kugelig; Fruchtboden eirund, im Alter ſpitz oder ſtumpf . ; b) Zungenblütchen fruchtbar Fruchtboden zur Hälfte bis zwei Drittel kugelig. * Blütenkörbchen an der Spitze reichbeblätterter Stengel und Aſte Wa ziemlich ſpätblühend. Blütenſcheibe kugelig. Blätter meiſt geſägt oder gezähnelt .. ** Blütenkörbchen auf langen (bisweilen fußlangen) Stielen einzeln oder zu wenigen, am Ende der Stengel oder schlaffer Je Blütenſcheibe gedrückt-kugelig oder fast halbkugelig. Blätter ganzrandig „ t 1747. Helenium 1 Nutt., Fein- blätterige Helenie. Nordamerika. Ein- bis zwei⸗ jährig, etwa 50 em hoch. Blütezeit: Auguſt bis Oktober. — Pflanze kahl, ſchlank- und gleichhoch-viel- äſtig, einem Rieſenbouquet vergleichbar, bis an die Körbchenſtiele hinauf beblättert. Blätter meiſt ganz- randig, fein⸗punktiert (bei k. badium Gray aber die unteren bisweilen fiederig-geteilt, auch die Blütenſcheibe purpurbraun, anſtatt gelb). Zungenblütchen oft gegen 1½ em lang, die Scheibe an Länge ſehr überragend, lebhaft-blaßgelb, ziemlich bald herabgeſchlagen. Scheibenblütchen ſehr kurz-röhrig, gelb oder grünlichgelb; begrannt. 1748. Helenium Hoopésii Gray, Hoopes- Helenie. Nordamerika. Staude, 50 — 100 cm hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Robuſte, äſtige in der Jugend ſchwachfilzige oder weichhaarige, aber bald kahl werdende Pflanze. Die Stengel beblättert, mehrere, bisweilen auch nur einzelne anſehnliche leuchtend⸗ goldgelbe Blütenkörbchen tragend. abfallend oder Pappusſchüppchen eirund, plötzlich Blätter dicklich, ganzrandig, länglich-lanzettlich oder die unteren aus lang verſchmälertem Grunde ſpatelförmig, etwas ge⸗ nervt. Zungenblütchen 2—3 cm lang werdend. Blüten⸗ ſcheibe über 1—2 em hoch, halbkugelig. Blütenboden zur Fruchtzeit eiförmig-halbkugelig. Pappusſchüppchen etwas kürzer als ihre Blumenkrone. Verwendung. Sehr zu empfehlender Frühlingsblüher! Sowohl in der Tracht als be— ſonders in Bau und Farbe der Blütenkörbchen iſt die Pflanze ſehr anſprechend, die meiſt zu blühen beginnt, wenn es mit dem Doronicum caucasicum, Tafel 33, 132, zu Ende geht. 1749. Helenium nudiflörum MIT. (syn. H. quadridentatum Hook., nicht Labill.; H. seminariense Feallierm., Leptopoda brachypoda Torr. et Gr.), Nacktblütige Helenie. Nordamerika. Staude, 30 bis 100 em hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Pflanze ſchwachveräſtelt, weichhaarig, mit beblätterten kantig⸗flügeligen Aſten und doldentraubig angeordneten Körbchen. Blätter herablaufend, ſchmal⸗lanzettlich bis länglich, ganzrandig, oder die grundſtändigen verfehrt- eirund oder ſpatelförmig und gezähnt. Zungenblütchen 1 —2 em lang, ein- oder zweimal ſolang als die bräunliche oder purpurne Scheibe, entweder reingelb oder bei f. atropurpureum Mild. pr. sp. purpur— ſchwarzbraun oder mordorébraun; bei f. grandi- cephalum Lem. honiggelb, rotbraun-ſchattiert, die Körbchen ſind auch größer und ſchöner, einen fruchtartigen Duft aushauchend. Übrigens ſind die Formen veränderlich, ſie können während der Blütezeit die Farbentöne von reingelb durch orangerot bis zum dunkelſten Braunrot durchlaufen. Verwendung. Dieſe Rabatten-Pflanzen ſcheinen nicht winterfeſt zu ſein, würden alſo nur für Gärten ſich empfehlen, die müheloſe Überwinterung ermöglichen. Kultur in ſandigem, etwas friſchem Boden in warmer Lage bei freiem Standort. Vermehrung durch abgetrennte Grundſproſſe, die in Töpfe gepflanzt, im Kalthauſe überwintert und im nächſten Frühjahre aus- gepflanzt werden. Ausſaat Frühling bis Sommer. 1750. Helenium autumnäle Z., Serßft- Helenie. Nordamerika. Staude, ½ —2 m, die Stamm⸗ form gewöhnlich 1-1 m hoch. Blütezeit: Auguſt bis Oktober, bei den höchſten: September bis No— vember. — Pflanze kahl oder fein-weichhaarig. Die Stengel ſchmalgeflügelt. Blätter herablaufend, lanzett⸗ lich bis eirund-länglich. Blütenkörbchen ungefähr 1½ em breit, die Zungenblütchen gewöhnlich ebenſo— lang oder noch länger (Körbchen mit den Zungen— blütchen demnach etwa 3—5 cm breit). Blütenſcheibe kugelig. Pappusſchüppchen zugeſpitzt-grannig, nicht ſelten etwas zerſchlitzt oder mit 1 oder 2 boriten- förmigen Zähnen. Eine vielgeſtaltige Art, deren Hauptformen (meiſt als Arten betrachtet) folgende ſind: a) pümilum Pilld. pr. sp., 40—80 em hoher Buſch. Blätter länglich, faſt ganzrandig. Blüten- körbchen etwa 5 em breit, goldgelb. Hüllkelch⸗ blättchen lanzettlich, abſtehend. b) longifölium Sm. pr. sp., Blätter Tinealijch- lanzettlich, ganz, ſehr kahl; Körbchenſtiele verlängert, nackt. Blütenkörbchen gelb. c) normale (syn. H. autumnale I.), Pflanze kahl, 1—1½ m hoch; Blätter lanzettlich, geſägt, am Stengel lang- herablaufend; Zungenblütchen flach, 3 —5zähnig oder -ſpaltig; Blütenkörbchen 3—4 cm breit, blaßgelb, im Auguſt bis Oktober. d) pubescens Ait. pr. sp., wie normale, nur: ganze Pflanze ſehr kurz weichhaarig. o) tubulilörum DC. pr. sp. (syn. H. canali- culatum Zam.), Zweige am Ende 1köpfig, feinflaumig oder kahl; Zungenblütchen röhrenförmig oder hohlrinnig. f) grandiflörum NM. pr. sp. (syn. H. montanum Nett), Zungenblütchen flach, 2 cm lang, gelb. g) brachyglössum Fisch. el Mey. pr. Sp., Tafel 34, 136; Pflanze 1½ —2 m hoch; Blütezeit: Sep⸗ tember bis November; Zungenblütchen ſchön gold— gelb, aber verſchiedenartig rot-, purpurn- und braunrot⸗-geſcheckt und -geſtreift, hier und da auch ganz purpurn. Dieſe Form (wahrſcheinlich ein Baſtard zwiſchen H. nudiflorum und H. autumnale) iſt ſehr wertvoll! für landſchaftliche Gärten. Sie iſt eine von den ſehr wenigen hohen reichblühenden Stauden, die ihre Blüten bis tief in den Herbſt hinein Gattung 556. Palaföxia Gattung 555. Helénium, Selenie. Nr. 1746—1751. 495 entfalten. Die Pflanze gedeiht in ziemlich leichtem Boden vorzüglich; ſie liebt aber Friſche. Verwendung der Art und ihrer Formen in großen Gärten ähnlich wie Helianthus rigidus, Nr. 1713, und Silphium, Nr. 1691. Die Pflanzen ſind ohne Pflege reichblütig und ſchön. 1751. Helenium Boländeri Gray, Bolanders Helenie. Kalifornien. Staude, 40— 70 cm hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Pflanze etwas kleiig⸗weichhaarig. Die Stengel ſtämmig, oft einfach. Blätter länglich bis eirund- lanzettlich oder die unterſten verkehrt-eirund, ganzrandig. Blütenſtiele dick, ge— wöhnlich nach oben hin verlängert und röhrig. Blüten- ſcheibe entſchieden breiter als hoch, 2½ em oder mehr breit, mit ſchwarzbraunen Röhrenblütchen. Zungen— —̃ IT = ESF ZT „en LE DIE 2 . er 4 E = at BETT AEREZRNE Bolanders Helenie. blütchen (meiſt 12—15) mehr oder weniger wellig— franſig, oft 2½ em lang, lebhaft-gelb. Pappus⸗ ſchüppchen lanzettlich oder pfriemlich, mit ſchlanker Granne, faſt ſo lang als das Röhrenblütchen. [H. Bigelowii Gray, Pflanze faſt kahl, 60 — 90 cm hoch. Blüten gelb. Blütenſcheibe 1½—2 cm breit, zur Reifezeit zu zweidrittel der Länge kugelig. Zungen— blütchen 1½ —2 cm lang. Pappusſchüppchen be— trächtlich kürzer als die Röhrenblütchen.) Helenium Bolanderi eignet ſich gut für Rabatten größerer Gärten; die Blütenkörbchen für große Bou— quets. Stutzt man die Pflanze, wenn die Hauptblütezeit zur Neige geht, bis auf etwa 25—30 cm vom Boden ein, ſo blüht ſie im Herbſt meiſt nochmals. — Alle ſtaudigen Helenien ſind genügſam und erfordern keine Pflege. Vermehrung im Frühjahr (März) durch Grundſproſſe oder Teilung. Anzucht aus Samen. Ausſaat im April, Mai ins kalte Miſt— beet oder in Gefäße. Die Pflänzchen ſpäter an den beſtimmten Platz oder zunächſt in die Pflanzſchule verſetzen. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Kei— mung innerhalb 2 Wochen. L., Palafoxie, O XXII 43 (nach dem 1780 geborenen ſpaniſchen Patrioten und General Palafox benannt). Blütenkörbchen ziemlich klein oder mittelgroß, locker doldentraubig-riſpig angeordnet; alle Blütchen gleichförmig oder auch randſtändige Zungenblütchen vorhanden, die nebſt den röhrigen Scheibenblütchen fruchtbar ſind. Spitzen oft trockenhäutig. Zungenblütchen (wenn vorhanden) mit breiter, 3ſpaltiger oder unregelmäßiger Fläche. Hüllkelch kreiſelförmig⸗-glockig; feine Blättchen 1—2reihig, ſchmal, krautig, an den Griffeläſte lang⸗ pfriemförmig, ſtumpflich. Früchtchen linealiſch, kantig, von lanzettlichen, ſpitzen oder begrannten (bei den Randblüten auch wohl kurzen und ſtumpfen) Pappusſchuppen gekrönt. Aufrechte (am Grunde bisweilen verholzende), ſcharf-flaumige, oben oft drüſige 496 Kräuter. 6 Arten, in Mexiko und Florida. Ar Hüllkelchblättchen an den Spitzen trockenhäutig. Früchtchen ſchmal, umgekehrt⸗pyramidal B. Hüllkelchblättchen bis auf eine kleine und ſchmale, mrocene oder braune Spise rautig. und 3fpaltigen Zungenblütchen. Früchtchen ſchlank . 1752. Palafoxia texäna DC. (syn. Eee texana Gray), Texaniſche Palafokxie. Texas. Ein- jährig, bis 60cm hoch. Blütezeit: Juli bis Oktober. — Die Stengel aufſtrebend bis aufrecht. Hüllkelch glockig oder breiter, 20—30blütig, 6—10 mm hoch; ſeine 8-12 Blättchen ſpatelförmig⸗länglich. Blütchen alle röhrig, mit 5 e 6) Zipfeln, anfangs violett- roſa, dann fleiſchfarbigroſa. Griffelnarben matt⸗ purpurroſa. Pappusſchüppchen mit ſchlanker, faſt durchgehender oder ſich verlaufender Rippe. 1753. Palafoxia Hookeriäna Torr. et Gr. (syn. P. texana Hook.!, nicht DC.; Polypteris Hookeriana Gray, Stevia sphacelata Nutt., Torr.), Sookers Palafoxie. Texas. Einjährig, 40120 em hoch. Blütezeit: Juli bis Oktober. — Pflanze im oberen Teile drüſigweichhaarig und etwas klebrig. Hüllkelch gegen 1½ cm oder mehr hoch, zweireihig, aus 12 bis 16 lanzettlichen Blättchen beſtehend, deren äußere Reihe oft ohne braunpurpurne Spitze bleibt. Zungenblütchen 8—10, tief 3ſpaltig, purpurn oder roſenrot, Familie 106. Compositae, Korbblütler. O XXII 43. Blätter wechſel- oder die unteren gegenſtändig, ſchmal, ganzrandig. Blüten weiß, fleiſchfarben oder purpurn. — Die Blütchen alle eee röhrig, mit Sſpaltigem Saum. P. texana. 1752. Blütentöcbehen mit röhrigen Scheiben⸗ F. Hookeriana. 1753, 1 em lang, aber oft auch kümmerlich. Pappus⸗ ſchüppchen der Zungenblütchen 6—8, die der Scheiben⸗ blütchen dünn, durchzogen von einer Rippe, die in eine ſchlanke Spitze oder kurze Granne endet. Verwendung beider Arten als reichblühende und recht angenehme Pflanzen vorzugsweiſe in mit Verſtändnis gepflegten Ziergärten. Anordnung am beſten in Trupps oder kleinen Gruppen. Die Blüten⸗ körbchen der Nr. 1752 ähneln kleinen aufrechten Quaſten, ſodaß man fie mit Stevia, Gtg. 514, verwechſeln könnte; die der Nr. 1753 ſind am ſchönſten, allein die letztere ſcheint nur in recht jan- digem, durchlaſſendem, an mineraliſchen Nährſtoffen nicht armem Boden gut zu gedeihen. Anzucht aus Samen. Ausſaat anfangs April ins lauwarme Miſt⸗ beet; die Pflänzchen in Töpfe verſtopfen, die wieder ins Miſtbeet geſtellt werden, und im Mai die Pflanzen unter 25 cm Abſtand auspflanzen. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 557. Gaillärdia 1 Gaillardie, O XXII 43 (nach dem Franzoſen Gaillard de Merentonneau benannt). faſt Zreihig, krautig oder laubblattartig, am Grunde lederig-hart, bei der Fruchtreife oft zurückgeſchlagen. Randblütchen entweder zungenförmig, meiſt geſchlechtslos, mit ge⸗ oder halbkugelig, mit verlängerten Borſten bedeckt. zähntem oder tiefgeteiltem Saum (ſeltener weiblich und fruchtbar), oder alle Blütchen röhrig und zwitterig. Früchtchen kreiſelförmig, zottig-behaart; Pappus aus 5—10 trockenhäutigen, begrannten (bei den Kräuter mit wechſel⸗, Zwitterblütchen meiſt mit Fortſatz. Randblütchen auch ſtumpfen) Schüppchen beſtehend. Körbchen mittelgroß bis groß, einzeln, langgeſtielt. Hüllkelchblätkchen Blütenboden gewölbt Die 2 Griffelſchenkel der ſeltener nur grundſtändigen, ganzrandigen oder fiederſpaltigen, punktierten Blättern. Blüten gelb oder rotpurpurn, bei Gartenformen auch in allerlei anderen Farben, die des Randes oft zweifarbig. — 12 Arten, bis auf die ſüdamerikaniſche G. megapotamica Bal. ſämtlich in Central- und Nordamerika. Die Griffeläſte mit einem langen, etwas ſteifhaarigen, fadenförmigen Fortſatz (ſ. S. 438, Fig. 9). Hüllkelchblättchen lanzettlich oder noch ſchmäler. 1 Pflanzen mehr oder weniger weich⸗ oder kurzhaarig. Zungenblütchen ſtets unge⸗ . Blütenboden mit undeutlichen oder mit zu ſehr kurzen, weichen Zähnen verkümmerten Spreuborſten. eee der Röhren⸗ blütchen aus breitlichem Grunde geſchwänzt-zugeſpitzt . G. lanceolata. 1754. 2. Blütenboden mit Borſten oder pfriemlichen, meiſt die Früchtchen an Länge überragenden Grannen. a) Kronlappen der Röhrenblütchen mit pfriemlicher oder auch borſtenförmiger Spitze, außen lang— haarig. Zungenblütchen mit kurz— keilförmigem Grunde. e am Grunde ſchwielig, gleich der Belaubung mehr oder weniger furzsrauhhaarig . I . G. aristata. 1755. @. pulchella (. Lorenziana, Tafel 32). 1756. b) Kronlappen (Zähne) der Röhrenblütchen kurz und breit, ſtumpf, ohne Spitze oder mit einem undeutlichen Spitzchen. an ihrem oberen Teile nicht zottelhaarig. 1754. Gaillärdia lanceoläta Michæ., nicht DC. (syn. G. bicolor Pursh), Tanzettliche Gaillardie. Nordamerika. Staude, aber einjährig kultivierbar, gegen 60 cm und drüber hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Pflanze rutenförmig- verzweigt, fein- oder etwas aſchfarben-weichflaumig, nicht kurz-ſteif⸗ haarig. Blätter nicht lederig, ziemlich klein, ſpatel— fürmig = lanzettlich bis linealiſch, ganzrandig oder ſchwach⸗ oder zerjtreut-gejägt. Blütenkörbchen anſehnlich, wohlriechend. Außere Hüllkelchblättchen ſchlaff und bis zum Grunde krautig. Zungenblütchen ziemlich wenige und zerſtreut, gegen 1½ bis zu 2 cm lang, nach dem Grunde zu ſich ſchlank verſchmälernd, vorn in drei ſchmale Zipfel geſpalten, ſchön gelb oder kupfer rot-aderig; Scheibenblütchen gewöhnlich dunkel. 1755. Gaillärdia aristäta Pursh (syn. G. bicolor Hook., nicht Pursh!, G. bicolor var. aristata Nuft., G. rustica Cass., G. lanceolata DC., nicht Mich. !; G. perennis hort.), Grannen-Gaillardie. Nord- amerika. Staude, 30—60 cm und drüber hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Stengel veräſtelt oder ſeltener einfach. Blätter von feſter Beſchaffenheit, lanzettlich oder breiter, oder die unteren ſpatelförmig, ganzrandig oder eingeſchnitten-gezähnt oder buchtig— fiederſpaltig. Blütenkörbchen der Stammform bis 5 em Hüllkelchblättchen mehr oder weniger ente am Grunde. Blätter ungeteilt. Bel den G. amblyodon. 1757. breit. Die Zungenblütchen alle gelb, bisweilen tief am Grunde ſchwach-purpurn. Scheibenblütchen pur⸗ purn. Fruchtbodengrannen bisweilen wenig kürzer als die Scheibenblütchen. Bei f. macrocephala (syn. f. grandiflora lutea hort.), Großköpfige Grannen⸗ Gaillardie (fr. Gaillarde toison d'or = „Golden⸗ Vließ⸗Gaillardie“) ſind die Körbchen wegen der 4 bis 6 em langen gelben, und nur nach dem Nagel hin ſchwach-rotge- i ſtriemten Zun⸗ ( genblütchen \ ſehr groß; die Blütenſcheibe orangegelb, ſpäter braun⸗ rot. Einzelne andere Gartenformen, die vielleicht zu dieſer Art ge— Grannen-Gaillardie. ' hören, ſtehen in ihrer Färbung zwiſchen G. aristata. und G. pulchella, Nr. 1756. Die Art ſowohl als beſonders die Form f. macrocephala find empfehlens- werte Rabattenpflanzen für mittlere und größere Gärten! — Naheſtehend iſt: G. Roezlii Rgl., Felſen⸗ . . . 2 7 Gattung 557. Gaillärdia gebirge Kaliforniens; Staude, 40—60 cm hoch. Die Stengel am Grunde dichtzottig, im oberen Teile ab- ſtehend⸗behaart. Blätter verlängert⸗lanzettlich, ſchwach⸗ kurzhaarig, die unteren in den Blattſtiel verſchmälert und faſt fiederſpaltig. Hüllkelchblättchen mehrreihig, vom Grunde bis zur Mitte dicht-weißwollig, gegen die Spitze locker-kurzhaarig. Zungenblütchen goldgelb, einfarbig, bis zur Mitte oder noch tiefer in 3—4 Lappen geteilt, etwa 3½ em lang. — Kultur der Nrn. 1754 und 1755 wie gewöhnliche Stauden, die ziemlich trockenen Boden lieben. Ver— und Gattung 558. Tagötes. mehrung im Frühling durch Grundſproſſe. Anzucht aus Samen. Ausſaat im Mai, Juni auf ein geeig— netes Saatbeet des freien Landes in lockere Erde, die Pflänzchen auslichten und ſie im kommenden Frühling auspflanzen. Abſtand 40 cm. 1756. Gaillärdia pulchella Foug. (syn. G. bicolor Zam., G. Drummondii DC., Virgilia heliodes L'Herit.), Garſchöne Gaillardie. Nordamerika, Mexiko. Ein- (ſeltener mehr-) jährig, etwa 30 cm, auch bis 50 em hoch. Blütezeit: Juli bis Gep- tember. — Pflanze am Grunde weitſchweifig verzweigt. Blätter weicher als bei G. aristata, ganzrandig bis fiederſpaltig. Zungenblütchen zweifarbig oder (bei f. tubulosa) fehlend, der untere Teil rotpurpurn oder dunkler, der obere oder nur die Zähne gelb, höchſtens 2½ em lang. Zipfel der anfangs orangegelben, ſpäter ſchwarzpurpurnen Scheibenblütchen mehr verſchmälert. Spreuborſten des Blütenbodens gedrungener (derber) die reifen Früchtchen nicht oder kaum überragend. — Außer der Stammform 2 Gruppen von Gartenformen: a) simplex, Einfache G. G., Blütenkörbchen gleich denen der Stammform einfach, d. h. mit nur 1—3 Reihen zungenblätteriger Randblütchen und mit kurzen (normalen) röhrigen Scheibenblütchen. ſind: f. picta Don pr. sp. (syn. G. Drummondii Aook.), von der Stammform nur durch etwas ſaftigere Blätter und die kurzen, mehr oder weniger pfriem— Formen die Größe ihrer Blütenkörbchen auffallen, und trupp— förmigen Spreuborſten des Blütenbodens verſchieden. Zungenblütchen mit gelbem Rande, auf den unteren zwei Dritteln purpurn mit dunkleren Längsſtreifen. Scheibe anfangs orangegelb, dann ſchwarzpurpurn. f. picta nana hort., von voriger nur durch geringere Höhe (20—30 cm hoch) verſchieden. f. albo-marginata, | Zungenblütchen am Rande gelblichweiß, am Grunde dunkelrot, weiß-geſäumt; erzeugt ſich zwar aus Samen zum Teil farbentreu wieder, ſicherer jedoch aus Sommer— ſtecklingen. f. Bosselaeri ont. (syn. G. grandiflora Bosselaeri Aort.), Pflanze mehr ſtaudenartig; Blütenkörbchen feurig-braunpurpurn, gelb-gerändert. f. Loiselii hort., der vorigen ähnlich, gleichfalls mehr ſtaudenartig. k. maxima (syn. G. grandiflora maxima. hort.), die wahrſcheinlich von G. aristata f. macro- cephala gar nicht verſchieden iſt und wie die beiden größere Röhrenblütchen verändert, Nr. 17521757. 497 b) tubulösa, Röhrengefüllte G. G., Blüten⸗ körbchen ganz oder zum Teil mit vergrößerten Röhrenblütchen (von verſchiedener Farbe) gefüllt; zungenförmige Randblütchen meiſt fehlend. Formen ind: f. superba (syn. G. grandiflora superba ort., G. picta „Aurora borealis“), Pflanze mehr ſtauden⸗ artig, nur die 1—4 äußeren Blütchenkreiſe find in alle übrigen Röhrenblütchen ſind klein geblieben. k. Lorenziana, Tafel 32, 127, Pflanze mehr einjährig; alle oder die meiſten Röhrenblütchen des Körbchens ſind ſtark ent- wickelt, während flache Zungenblütchen des Randes fehlen, ſodaß die Körbchen eine kugelige Geſtalt von eigentümlicher Schönheit annehmen; in den Blumen kommen alle möglichen Abſtufungen von gelb und rot in verſchiedenartigſter Verteilung vor. Ziemlich beſtändige Sorten ſind: braunrot mit gelb, reingelb. Die Form f. Lorenziana tft eine ganz vorzüg— liche Rabattenpflanze und eine der ſchönſten aller Gaillardien. 1757. Gaillärdia amblyodon A. Gr., Blut- Gaillardie. Texas, auf ſandigen Prairien. Ein— jährig, 30—100 em hoch. Blütezeit: Herbſt. — Stengel bis zur Spitze beblättert, meiſt kurz-rauhhaarig. Blätter länglich oder die unteren ſpatelförmig, alle mit öhrigem Grunde ſitzend, gezähnelt oder die oberen ganzrandig. Hüllkelchblättchen kurzhaarig-bewimpert, die äußeren mit deutlichem, aufrechtem, ſchwieligem Grunde. Zungenblütchen zahlreich (meiſt 12— 14) und etwas zuſammenhängend, länglich- keilförmig, bräun— lichrot bis dunkelblutrot, bis 2½ em lang; ihr Pappus grannenlos. Schöne, erſt vor etwa 20 Jahren in Deutſchland bekannt gewordene Art. — Verwendung der Gaillardien. Alle ge— nannten Arten ſind recht hübſche und gern geſehene Zierpflanzen, die durch die Färbung, oft auch durch weiſe oder zerſtreut auf Rabatten mit gemiſchtem Pflanzenbeſtande wirkungsvoll ſind. Zur Bildung größerer oder kleinerer ſelbſtändiger Gruppen kann G. pulchella, beſonders f. Lorenziana, auch für kleinere Gärten empfohlen werden; alle übrigen eignen ſich mehr für mittlere und größere Ziergärten. Kultur in durchläſſigem, ziemlich ſandigem Boden; die Pflanzen beanſpruchen außer ſonnigem, höchſtens halbſchattigem Standort keine Pflege, nachdem ſie an Ort und Stelle eingewurzelt ſind. Vermehrung durch Teilung im Sommer, auch durch Stecklinge, die dann hell und froſtfrei zu durchwintern ſind und, wie die Pflanzen einer September-Ausſaat, im kommenden Sommer ſchon im Juni blühen. Anzucht aus Samen. Ausſaat der einjährigen oder als einjährig kultivierbaren Formen Ende März oder Anfang April ins lauwarme oder kalte Miſtbeet, oder in Töpfe, die nur lauwarm, vorgenannten ſtaudigen Formen wohl beſſer zu G.“ aristata zu ziehen ſind. Jedenfalls ſind ſie durch Größe und Färbung ihrer Blütenkörbchen recht em— pfehlenswerte Mittelformen. aber hell und luftig ſtehen ſollen. Später die abgehär— teten Pflänzchen auspflanzen. Abſtand 30 cm. Be— handlung der ſtaudenartigen Pflanzen wie Nr. 1755. — Keimkraft der Samen zwei Jahre; Keimung in 2 Wochen. Gattung 558. Tagétes Z., Sammetblume, 0 = XXII 43; (XXXID (nach Tages, einer etruriſchen Gottheit in Geſtalt eines ſchönen Jünglings, benannt). Körbchen einzeln und langgeſtielt oder in dichten Doldentrauben. 0 Hüllkelchblättchen reihig, hoch hinauf verwach meiſt vorhanden, doch überragen dieſelben bisweilen den Hüllkelch nicht. ſen. Zungenförmige, weibliche, fruchtbare Randblütchen Griffelſchenkel der Zwitterblütchen lang, abgeſtutzt oder mit Fortſatz. Früchtchen linealiſch, kaum geſtreift; Pappusſchüppchen 3—6, frei oder verwachſen, ungleich: teils kurz und meiſt ſtumpf, teils länger und zugeſpitzt oder begrannt. Aſtige Kräuter, meiſt ſtark-duftend. Blätter gegen- und wechſelſtändig, fiederig-geteilt, nur bei T. jucidus Cav. und T. Pringlei Wats. ganz. Blüten gelb, orange oder braunrot⸗geſcheckt. 20 Arten, im wärmeren Amerika. Vilmorin. Dritte Auflage. 32 498 blütchen vergrößert) 1. Blütenkörbchen vielblütig (mit 30 und mehr Blütchen); Zungenblütchen anſehnlich (oder fehlend, dann aber die Röhren⸗ . patulus. 1759. T. erectus. 1760. 2. Blütenkörbchen mit höchſtens 20 Blütchen und einfach. Zungenblütchen randſtändig, meiſt 4-6, anſehnlich, goldgelb bis ſafrangelb. 1758. Tagötes lueidus Car., Glänzende Sammetblume. Mexiko. Staude, aber bei uns als einjährig kultiviert, 30—50 em hoch. Blütezeit: Auguſt bis November. — Pflanze aufrecht; mit Anis⸗ Duft. Blätter gegen-, ſeltener auch wechſelſtändig, ungeteilt, lanzettlich, ſcharfgeſägt, am Grunde bewimpert oder grannenförmig-geſägt, glänzend. Körbchen zahl- reich, in dichten endſtändigen Trugdolden, goldgelb oder orangegelb. Jedes Körbchen mit nur 2—3, aber anſehnlichen Zungenblütchen. Pappus der Früchtchen aus 2—3 ſtumpfen Schüppchen und 2 ſcharfen Grannen- borſten beſtehend. k. floridus Sw. pr. sp. hat keine Pappusgrannen, aber größere und gewöhnlich 3 Zungen— blütchen; iſt häufiger in Kultur als die Stammart. Verwendung auf Rabatten, zu Gruppen und Einfaſſungen. Die abgeſchnittenen Blütenzweige ſind für Blumenſträuße ſehr geſucht. 1759. Tagetes pätulus L., Abſtehende Sammet- blume (fr. Oeillet d' Inde, Tagète étalée; e. Spreading Marigold) Mexiko. Einjährig, 40—60 em, Zwerg— formen 15—20 em hoch. Blütezeit: Juli bis Herbſt. — Pflanze aufrecht, äſtig, mit ſtarkem aromatiſchen Duft; Aſte abſtehend bis ausgebreitet, meiſt violett- oder braunrot-angelaufen. Blätter gegen- oder wechſelſtändig, fiederſchnittig; Blättchen linealiſch-lan⸗ wimperig⸗-grannenartig. Körbchenſtiele einköpfig; Körb— chen meiſt länger geſtielt und etwas kleiner als bei folgender Art, aber keineswegs weniger ſchön. Zungen— blütchen der Stammform goldgelb mit braunrot oder mordorébraun, bei Gartenformen auch anders gefärbt oder fehlend und ſtatt derſelben ſehr entwickelte Röhrenblütchen. Hüllkelch meiſt ſtielrundlich. Wir unterſcheiden 3 Gruppen: mit nur 1—3 Reihen zungenförmiger Rand- und mit zahlreichen kleinen, röhrigen gelben Scheibenblütchen. — Wird in den Gärten nur in der Form f. varie gatus hort. kultiviert: Zungenblütchen breit, oval— ſpatelförmig, vorn ausgerandet, mit ihrem Grunde ſich etwas deckend, an jeder Seite mit purpurfarmin- rotem, bräunlich-ſamtigem Längsſtreifen, während der mittlere Teil lebhaft-gelb iſt. Da auch die Scheibe gelb iſt, ſo ſcheint ſie von zwei ſtrahligen Sternen, einem gelben und einem purpurnen, umgeben zu ſein. b) tubulösus (syn. T. patula fistulosa Hort.), Röhrengefüllte A. S., alle oder die meisten Blütchen eines Körbchens, auch die ſonſt randſtändigen Zungen- blütchen, in verhältnismäßig große, meiſt etwas trichter förmige Röhrenblütchen umgewandelt, deren jede bis zu ½ cm breit und ziemlich tief iſt. Die Körbchen ſind von langer Dauer, aber nicht ſo allgemein beliebt als die der 3. Gruppe. Formen ſind: 1. Hohe Sorten (40 —60 cm hoch): f. aureus (syn. f. aurea fistulosa „plena“ hort., f. faviflora aurea „plena“ hort., f. aurantiaca hort.), Körbchen gegen 3 cm breit, einfarbig, lebhaft-orangegelb oder rotorange. f. brunneus (syn. f. faviflora „plena“ hort., f. brunnea fistulosa | „plena“ Art.), Röhrenblütchen braun, am Rande mit einer ganz ſchmalen orangegelben Einfaſſung. 2. Niedrige Sorten (20—30 cm hoch, nanus Nord.): f. nanus luteus (syn. f. nana fistulosa lutea „Cloth of Gold“, goldgelb. gelb mit dunkelbraun gefleckt. Herbſt noch beſitzen. T. signatus (f. pumilus,. Tafel 34). 1761. hort., f. nana lutea plena fistulosa Aort., f. nana lutea fistulosa plena Aort.), Körbchen etwa 2½ cm breit, röhrengefüllt, hellgelb. k. nanus aureus (syn. f. nana fistulosa aurantiaca Aort., f. nana aurea fistulosa „plena“ Rort., f. nana aurea faviffora „plena“ hort.), Blütenkörbchen wie vorige, aber orangefarben. f. nanus brunneus (syn. f nana brunnea fistulosa „plena“ hort.), Körbchen braun, Blütchen mit orange⸗ gelbem Saum. c) ligulösus (syn. T. patula flore pleno hort.), Zungengefüllte A. S., Blütenkörbchen mit dach⸗ ziegelig-geordneten, zungenförmigen Blütchen gefüllt und mehr oder weniger gewölbt. — 1. Hohe Sorten (4060 cm hoch, elatior Art.): f. elatior brunneus (syn. f. elatior brunnea „flore pleno“ ort.), Zungen⸗ blütchen mordorébraun mit lebhaft⸗gelbem Rande, die Körbchen an 4 em und darüber breit. k. elatior aureus (syn. f. elatior aurantiaca „plena“ „ort., f. aurea „flore pleno“ hort.), Körbchen mit dunkelgelben Zungen⸗ blütchen gefüllt. k. elatior luteus, hellgelb, zungen⸗ gefüllt. f. elatior punctatus (syn. f. pulchra „flore pleno“ Art.), zungengefüllt, gelb mit braun. f. elatior striatus (syn. f. elatior aureo-striata hort.), zungen⸗ gefüllt, auf den Zungenblütchen wechſeln goldgelbe und braune gleichlaufende Streifen oder unregelmäßige zettlich, geſägt, die Sägezähne, beſonders die oberen Flecken. — 2. Niedrige Sorten (etwa 30 em hoch, nanus hort.), in denſelben Farben wie unter 1. ange⸗ geben. Erwähnt ſeien nur: fk. nanus globosus, Körbchen klein, ſehr zierlich, goldgelb, zungengefüllt. k. nanus f. nanus pulcher, gold⸗ Dieſe letztere Sorte gehört zu den niedrigſten, wird nur etwa 15 em hoch, und die Büſche, welche dem Boden dicht aufliegen, werden 20—25 cm breit. Sit eine vorzügliche Pflanze ür kleine Blumenteppiche und für niedrige Einfaſſungen, JJ ͥ 8 ppiche und für niedrige Einfaſſung die ihre volle Schönheit auch im Spätſommer und Man rechnet ſie auch wohl zu den: 3. Zwergſorten (bis 20 em hoch, pumilus hort.), die reichblühende, dem Boden dicht aufliegende, 20—25 cm breite, regelmäßige Büſche bilden, aber noch nicht hinreichend gefeſtigt, d. h. nicht ſamenbe⸗ ſtändig ſind. Die beſtändigſte Farbenſorte iſt braun. 1760. Tagötes eréctus Z. (syn. T. major Gaertn.), Aufrechte Sammetblume (fr. Tagète Rose d’Inde; e. African Marigold, Upright Velvet- flower), Mexiko. Einjährig, gegen 80 em hoch; es giebt auch niedrige Sorten. Blütezeit: Juli bis Herbſt. — Pflanze aufrecht, durchdringend duftend. Stengel kräftig, äſtig, glatt, neb ſt den Aſten meiſt grün bleibend. Blätter gegen- oder wechſelſtändig, fiederſchnittig; Blättchen lanzettlich, feingeſägt, beſonders die oberen Sägezähne wimperig-grannig. Blütenſtiele 1 köpfig, oben mehr bauchig-verdickt. Blütenkörbchen vorwiegend gelb und orangegelb, meiſt größer (5—7 cm breit) als bei T. patulus. Hüllkelch etwas kantig. Die einfache oder Stammform kommt in den Gärten gar nicht vor, ſondern nur zungen- oder röhrengefüllte Sorten, von welchen die erſteren mit ihrem regelmäßigen, faſt dachziegeligen Blütenbau den Vorzug haben. | a) tubulösus (syn. T. erecta fistulosa hort.), Röhrengefüllte A. S. 1. Hohe Sorten (50 bis 80 Fer A 90 em hoch): f. aurantiacus (syn. f. fistulosa auran- tiaca „plena“), goldgelb, röhrengefüllt. f. sulphureus, ſchwefelgelb, röhrengefüllt. — 2. Niedrige Sorten (25—40 em hoch): f. nanus aurantiacus (syn. f. nana fistulosa aurantiaca „flore pleno“ Fort.), goldgelb. b) ligulösus (syn. T. erecta plena oder „flore pleno“ Hort.), Zungengefüllte A. S., hohe und niedrige Sorten in denſelben Farben wie vorher. Verwendung der Art und ihrer Formen, ins- beſondere der niedrigen, zu größeren und kleineren Grup— pen. Die Blü⸗ tenfarben ſind leuchtender; wenn aber doch Nr. 1759 im allgemeinen beliebter iſt, ſo verdankt ſie eigentümlich ſchönen und ſelten vorkom— menden Far⸗ benabſtufungen. 1761. Tagétes signatus Bartl., Sammetblume (fr. Tagete tachetee; e. French spotted Marigold). Mexiko. Einjährig, 60 bis 70 cm, einzelne Gartenformen nur 20—30 cm hoch. Blütezeit: 12 Wochen nach der Ausſaat be— ginnend, gewöhnlich Juli bis Herbſt. — Pflanze breite dichte Büſche bildend, Stengel ſchlanker und zarter als bei T. patulus, aufrecht. Blätter zierlich-gefiedert; Blättchen länglich-linealiſch, eingeſchnitten-geſägt; die Sägezähne zum Teil grannenförmig. Blütenkörbchen ſehr zahlreich, doldentraubig angeordnet, mit meiſt 5 goldgelben und ſafrangelben Zungenblütchen, die rundlich⸗verkehrteirund, abgeſtutzt-ausgerandet und ge— Zungengefüllte Aufrechte Sammetblume. Gattung 559. Santolina, Seiligenpflanze. Nr. 17581762. 499 purn bis mordorébraune Flecken tragend. länglich-eiförmig, 5 kantig. Allgemein beliebt ſind die niedrigen, nur 20-30 em hohen Formen: f. pumilus, Tafel 34, 135, dichtbuſchige, ſchon von Grund auf ſtark veräſtelte Pflanze, mit ausgebreiteten und aufrechten Zweigen und vom Juli ab bis zu den Herbſtfröſten buchſtäblich mit unzähligen leuchtend-orangefarbigen, am Grunde purpurn— gefleckten und -geſtreiften Blütenkörbchen bedeckt, von welchen mit vorrückender Jahreszeit immer neue wieder erſcheinen. Die Pflanzen bewahren ſelbſt bei anhaltender Trockenheit ihr freudig-grünes Laub. „Golden Ring“, in allen Punkten der vorigen gleich, aber mit rein goldgelben oder orangefarbenen Blüten. Dieſe Zwergformen, welche 30—60 cm breite, Hüllkelch gleichmäßige Büſche bilden, geben ganz vorzügliche leuchtende Blumenteppiche, niedrige Gruppen und Einfaſſungen; als Topfpflanzen recht angenehme, zierliche Herbſtblüher. Die Kultur der Sammetblumen iſt einfach; das nur ihren ſie bleiben ſelbſt während der heißeſten Zeit friſch und grün, außerdem kann man ſie ohne Nachteil bis zur Zeit des Aufblühens mit Erdballen herausheben und verpflanzen, endlich ſind ſie, obſchon ſie ſonnigen Stand— ort und mehr trockenen Boden lieben, durchaus nicht wähleriſch, ſondern gedeihen ohne Pflege in allerlei Gezeichnete Gartenboden. Die höheren Sorten werden aber für zeitgemäßes Begießen und bei magerem Boden auch für ſchwache Dungwaſſergüſſe dankbar ſein. Nur nicht des Guten zuviel thun! Ausſaat und Behand— lung ganz wie bei Nr. 1687. Hauptausſaat Ende März lauwarm oder Anfang April in ein kaltes Miſt— beet unter Glas und dann bei kalten Nächten noch mit Strohdecken oder Brettern (ſog. Laden) zudecken, Froſt vertragen ſie nicht; die Pflänzchen im Mai aus- pflanzen (Abſtand etwa 40 cm). Von Anfang Mai an kann man auch ins Freie ſäen; die Blütezeit beginnt dann aber erſt im Auguſt und die Pflanzen, namentlich hohe Sorten, bleiben ſchwächer. — Keim— zähnt find, an ihrem Grunde meiſt ſammetartig-pur⸗ kraft der Samen 4 Jahre; Keimung in einer Woche. Gattung 559. Santolina L., Heiligenpflanze, = XIII 18; XXII 43 lat.: sanctus — heilig, linum — Lein; ehedem wegen arzneilicher Kräfte hochgeſchätzt). Körbchen klein oder mittelgroß, langgeſtielt. ( Hüllkelchblättchen mehrreihig. gedrückt und faſt 2flügelig, mit einſeitigem Anhängſel am Grunde, das aber mit dem Fruchtknoten nicht verwachſen iſt. Halbſträucher oder Sträuchlein von ſtarkem Geruch. Blätter kammartig-fieder— Blüten gelb (auch weißlich?). — 8 Arten, im Mittelmeergebiet. 3—4>, ſeltener 5kantig. Pappus fehlend. teilig, abwechſelnd oder gehäuft. 1762. Santolina Chamaecyparissus Z., €y- preſſenartige Heiligenpflanze (Cypreſſenkraut; fr. Petit un Cypres; e. 7 Common La- vender Cot- ton). Süd⸗ europa. Halb- ſtrauchig, 60 bis 120 cm hoch werdend. Blütezeit: Sommer. — Pflanze buſchig, immergrün, mit blaß⸗ grauem Filz bedeckt und ſtark würzig - duftend. Stengel mit Heiligenpflanze (beblätterte Zweige). . Blütchen alle röhrig und fruchtbar; Blumenkronröhre über dem Fruchtknoten meiſt zuſammen— Früchtchen brüchigen, dichtbelaubten Aſten, von denen nur die jährigen beblättert ſind. Blätter ſehr klein, blaß— graugrün, ſchmal, linealiſch, etwas fleiſchig, 4 reihig— ſtehend, ſtumpfgezähnt. Blütenkörbchen gelb, einzeln auf langen nackten Stielen. Hüllkelchblättchen lanzettlich, mit kaum hervorſtehenden Mittelnerven. — Formen ſind: f. incana Lam. pr. sp., Hüllkelch weichhaarig, blaßgrau; f. tomentosa Pers. pr. sp. (syn. S. squar- rosa Moris), Hüllkelch faſt mehlig, Körbchen über erbſengroß; f. squarrosa Mild. pr. sp. (syn. S. eri- codes Moris, S. villosa Mill.), Hüllkelch glatt, Blätter graulich, Körbchen dunkelgelb, kleiner als eine Erbſe; f. villosissima DC., Hüllkelch glatt, Blätter ſehr zottig, Körbchen kleiner als eine Erbſe, Pflanze niedriger bleibend. — [S. viridis Mild. iſt durch glatte, grüne, ſchmal⸗linealiſche Blätter mit pfriemförmigen, geraden Zähnen verſchieden, im ganzen aber weniger hübjch.] Verwendung, namentlich der f. tomentosa, vorzugsweiſe in der Teppichgärtnerei, ſodann auch der zierlichen grauen Belaubung wegen als 32% 500 Zimmerpflanze, die durch öfteres Einſtutzen nicht nur niedrig zu erhalten iſt, ſondern auch zu dichtbuſchigen, regelmäßig gebauten Büſchen erzogen werden kann. Kultur ohne Schwierigkeit; während der Überwinte— rung geht aber, wenn ſie nicht an einem trockenen, hellen, nur mäßig warmen Orte bei 4-5 bis 80 C. und ſeltenerem Begießen (nicht an den Stamm!) ge— Familie 106. Compositae, Korbblütler. O XXII 43. Pflanzen zu Grunde; deshalb ſtets eine größere An⸗ zahl Pflanzen, als man bedarf, heranziehen. Das Ausſehen der Pflanzen deutet ſchon an, daß ſie trockenen Boden und Sonnenſchein lieben. Vermehrung den ganzen Sommer durch Ablieger wie durch Stecklinge ohne Bodenwärme ſehr leicht. Anzucht aus Samen im Frühling und Sommer nicht ſchwierig. ſchieht, nicht ſelten ein entſprechender Prozentſatz Gattung 560. Diötis Desf, Zweiohr, O XXII 43 (griechiſch: di — zwei, ous, Otos — Ohr; Blumenkrone am Grunde 2öhrig). Körbchen an den Enden beblätterter Zweige dolden⸗ traubig, nur aus röhrigen und fruchtbaren gelben Scheibenblütchen beſtehend, Zungenblütchen alſo fehlend. Hüllkelch faſt kugelig, mit rückſeitig wolligen Hüllblättchen. Blütenboden gewölbt bis faſt kegelig, mit Spreublättchen. Blütchen mit zuſammengedrückter, faſt 2flügeliger Röhre, an ihrem Grunde mit ſchwammigem, kappenförmig⸗ zweiöhrigem, das Früchtchen bedeckendem und mit demſelben ſpäter verwachſendem An hängſel, welches das Früchtchen tief herunter von 3 Seiten umfaßt. Die Blumenkronen a den Früchtchen ſtehenbleibend. Früchtchen 3—4=, ſelten 5fantig, mit vorragenden Kanten, ohne Pappus (Samenkrone). — Einzige Art: D. maritima Cass. (syn. D. candidissima Desf., Santolina maritima Sm., auch hort.!, S. tomentosa Lam., Antennaria tomen- tosa hort.(?), Athanasia maritima L., Gnaphalium legitimum Gaertn., Otanthus maritimus Lk. ), ſandige Küſten am Mittelmeer und Atlantiſchen Ozean von England bis Portugal. Staudig-halbſtrauchig. Pflanze meiſt aufrecht, ſehr äſtig, dicht mit ſilberweißem Filz bedeckt. Blätter wechſelſtändig, klein, ſitzend bis halb-ſtengelumfaſſend, oval oder länglich, ſtumpf, ganzrandig oder wenigzähnig. Blüten gelb. Verwendung als Teppichbeet-Pflanze. Kultur und Anzucht wie bei Nr. 1762 und 1857. Gattung 561. Anthemis L., Hundskamille, d= XXII 43; (XXXII) (griechiſch: anthémis, von anthos — Blume, womit die ne Griechen eine Kamillenart bezeichneten). Körbchen mittelgroß bis ziemlich groß, geſtielt, an den Zweig-Enden, ſeltener locker-doldentraubig. Hüllkelch halbkugelig; Blättchen mehrreihig. Blütenboden gewölbt, faſt kegelig oder länglich. Randblütchen zungenförmig, weiblich oder geſchlechtslos, fruchtbar oder taub, oder ganz fehlend. Blumen- kronröhre zuſammengedrückt oder 2flügelig, am Grunde oft verdickt, oder mit 12 Höckern, oder auf der Hinter⸗ feite geſpornt. Früchtchen 4—5 kantig und 8 bis vielſtreifig; Pappus fehlend oder ein zuweilen nur auf einer Seite entwickeltes Krönchen. Kräuter, einjährig oder ausdauernd, ſelten am Grunde halbſtrauchig, meiſt duftend, flaumig bis faſt wollig oder kahl. Blätter wechſelſtändig, einmal-, doppelt- oder dreimal⸗ fiederſchnittig. Randblütchen weiß oder gelb, Scheibenblütchen gelb, bei ge= füllten Körbchen auch weiß. — 100 Arten, faſt ausſchließlich Europa und dem Mittelmeergebiet angehörig. A. Spreublättchen des Blütenbodens lanzettlich oder länglich, gekielt. Früchtchen 4 kantig, mehr oder ‚Weniger zuſammengedrückt und mit ſpitzen Rand-Eden. Blütenboden faſt halbkugelig. Staude .. A. tinctoria. 1763. B. Spreublättchen des Blütenbodens länglich, oben abgerundet, am Rande und an der Spitze trockenhäutig. Blütenboden lang⸗ kegelförmig. 1763. Anthemis tinetöria Z. (syn. A. coarctata Fl. graec., A. monantha Willd., A. brachyglossa C. Koch, Chrysanthemum multicaule hort.), Färber- Hundskamille (fr. Oeil de boeuf; themis). Europa, Orient. Staude, 30—80 cm hoch. Blütezeit: Juni-Juli bis Auguſt-September. — Vielſtengelig; die Stengel rutenförmig, ſteif, hoch, ein— fach oder doldentraubig-veräſtelt. kurzhaarig, im Umriſſe länglich, doppelt-fiederſpaltig, mit gezähnter Blattſpindel; Blattfiederchen kamm— förmig⸗geſtellt, geſägt. Blütenkörbchen ziemlich groß, ziemlich langgeſtielt. Zungenblütchen ſchwefel- oder lebhaft⸗gelb, kürzer als die lebhaft-gelbe Blütenſcheibe, bei f. pallida DC. (syn. Chrysanthemum multicaule flore albo Hort.) die Zungenblütchen weißlich und bisweilen jo lang als die Blütenſcheibe; bei f. par- nassica Boiss. (syn. Cota parnassica Boiss. et Heldr.) weiß und verlängert, Hüllkelchblättchen braunrot oder braunrot⸗gerändert. f. discoidea ohne Zungenblütchen. Verwendung der Art und ihrer Formen, von welchen die einheimiſche Stammform mit ganz gelben Blütenkörbchen noch die ſchönſte bleibt, nur in Land— ſchaftsgärten auf kalkhaltigem Boden, um trockene, ſonnige und hügelige Stellen zu ſchmücken, an welchen wenige andere Pflanzen ſo gut fortkommen, als dieſe. Kultur mühelos. Obſchon ausdauernd, ja halb⸗ ſtrauchig, altert dieſe Pflanze (in gutem Boden in- folge ihrer Üppigkeit und Reichblütigkeit) ſchon nach ein paar Jahren ziemlich raſch und entwickelt kleinere Blüten, weshalb man fie meiſt 2- oder Zjährig kulti⸗ viert. Anzucht aus Samen. Gattung 562. (griechiſch: anakykloo — drehe im Kreiſe herum; Hüllkelch halbkugelig oder breitglockig; Blättchen wenigreihig. e. Dyer's An- Blätter angedrückt Ausſaat vom April A. nobilis. 1764. bis in den Herbſt an Ort und Stelle oder auf ein Saatbeet. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 14 Tage. 1764. Anthemis nöbilis Z. (syn. Ormenis nobilis J. Gay), Edle Hundskamille (Römiſche Kamille; fr. Chamomile romaine, Anthémis odo- rante; e. Noble Chamomile). Europa. Staude, 15—30 cm hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Pflanze mehr oder weniger behaart; die Stengel liegend und Wurzeln ſchlagend. Blätter wechſelſtändig, ſchön grün, doppelt-fiederteilig, mit ganzen oder 2—3 ſpaltigen Teilen und linealiſchen, ſtachelſpitzigen Zipfeln. Blüten⸗ körbchen ſtark duftend. Zungenblütchen ſilberweiß; Scheibenblütchen gelb; f. ligulosa (syn. „flore pleno“ Hort.) hat mit lauter Zungenblütchen gefüllte, ganz weiße Körbchen. Verwendung in größeren Gärten, namentlich in ſolchen mit mehr oder weniger kieſigem Boden, in welchem dieſe Pflanze beſonders gut gedeiht und zu— gleich als Arzneipflanze verwertet werden kann, während die zungengefüllte Form zu Einfaſſungen an ſonniger Stelle dient, die, um ſie gleichmäßig und ge— ſchloſſen zu erhalten, alljährlich zeitig im Frühjahr kurz zu ſtutzen ſind. Wo der Boden nicht durchläſſig genug, geht die Pflanze im Winter zu Grunde; Ddes- halb einige Mutterpflanzen in Töpfen überwintern. Vermehrung der „gefüllten“ Form lediglich durch Sproſſe, die man alle zwei oder drei Jahre im Früh⸗ jahr abnimmt und mit 20 em Abſtand pflanzt. An⸗ zucht der Stammform auch aus Samen wie Nr. 1763. Anäcyelus L., Ringkörbchen, O XXII 43 Stellung der Zungenblütchen). Körbchen mittelgroß, geſtielt, an den Zweig-Enden. Randblütchen zungenförmig, weiblich oder geſchlechtslos, fruchtbar oder taub (bei A. alex andrinus Willd. fehlend); Scheibenblütchen röhrig, zwitterig; Blumenkronröhre zuſammengedrückt. Früchtchen vom Gattung 560. Diötis bis Gattung 563. Achillea. Nr. 17631767. 501 Rücken her ſtark⸗zuſammengedrückt, die randſtändigen breite, die ſcheibenſtändigen oft ſchmal⸗ oder gar nicht geflügelt; Pappus fehlend oder aus einem Krönchen oder aus Schüppchen beſtehend. Kräuter, einjährig und weitſchweifig oder ausgebreitet⸗ äſtig, oder ausdauernd und vielſtengelig, kahl oder locker⸗wollig⸗flaumig. Blätter wechſelſtändig, doppelt oder dreimalsfiederjchnittig. Randblütchen weiß, gelb oder purpurn; Scheibenblütchen gelb. — 12 Arten, im Mittelmeergebiet. 1765. Anäcyclus radiätus Loisel. (syn. A. zerſchlitzten, verbreiterten Fortſatz. Blütenboden ſehr purpurascens DC., Anthemis valentina Z. ex. p., kurz⸗ kegelförmig. Zungenblütchen elliptiſch, gelb oder A. purpurea hort.), Strahliges Ringkörbchen. Süd⸗ oberhalb lebhaft⸗gelb und unterhalb purpurrot oder europa, Nordafrika. Einjährig, bis 30 em hoch. bräunlich, ſolang als die gelbe Scheibe. Früchtchen zeit Juni, Juli. — Pflanze etwas zottig⸗ keilförmig, zuſammengedrückt, ſtrichelig-punktiert. weichhaarig, mit Pfahlwurzel. Die Stengel aufrecht— Verwendung wie Nr. 1763. Ausſaat Anfang abſtehend. Blätter länglich, fiederſchnittig, ihre unterſten April ins kalte Miſtbeet und die Pflänzchen ſpäter Blättchen ſehr kurz, obere länglich, in längliche gedrängte auspflanzen; von Mitte oder Ende April ab Ausſaat dornig⸗weichſpitzige Zipfel fiederig-geteilt. Körbchen auf an den beſtimmten Platz. — Keimkraft der Samen ſpäter oben verdickten Stielen. Hüllkelchblättchen zottig, 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. ſtumpf, die inneren an der Spitze mit trockenhäutigem Gattung 563. Achillea L., Garbe, G XXII 43; (X XXII) (Achilles, Sohn des Chiron, heilte, der Sage zufolge, mit . Millefolium ſeine Wunden). Körbchen klein und meiſt doldentraubig, ſelten größer und mehr einzeln. Hüllkelch eiförmig oder glockig, ſeltener faſt halbkugelig; Blättchen wenigreihig, nicht ſelten ſchwärzlich. Randblütchen wenige, zungenförmig, zuweilen ſehr kurz, weiblich und fruchtbar, ſeltener geſchlechtslos; Scheibenblütchen röhrig, zwitterig; Blumenkronröhre meiſt mehr oder weniger zuſammengedrückt und über den oberen Rand des Früchtchens ringsum übergeſtülpt. Früchtchen ſtark zuſammengedrückt, ungeflügelt, mit ſchmalem, knorpeligem Rande; Pappus fehlend. Aus- dauernde Kräuter, ſelten Halbſträucher, weichhaarig bis zottig-wollig oder ziemlich kahl. Blätter wechſelſtändig, ſehr kleingeſägt, oder eingeſchnitten, oder fiederſpaltig oder ein- bis dreimal-fiederſchnittig. — 80 Arten der nördlichen gemäßigten Zone. A. Zungenblütchen etwa 5 oder weniger, ſelten 6 oder 7, etwa halb jo lang als der meiſt eiförmige Hüllkelch; Hüllkelchblättchen e Blüten weiß, rot oder gelb. 1. Blüten weiß, blaßgelb oder rot. Die Blattfiedern weder ſchräg zur Mittelrippe geſtellt, noch ſich e deckend. Millefolium. 17 66. A. nobilis. 1767, 2. Blüten gelb oder gold ge: 8 . a oder a 8 . nicht quer oder ſchräg zur Mittelrippe geitelt . . A. filipendulina. 1768. A, Tournefortii. 1769. 3. Die Teile der ſchmalen Blätter klein, quer- und mehr oder weniger dachziegelig-liegend. Blütenkörbchen vielblütig, eirund oder halbkugelig bis kugelig, goldgelb. Die Stengel find ſtielrund . . A. tomentosa. 1770. B. ee e 6—20, meiſt 8—10 (ſehr ſelten 5), weiß, jo lang oder länger als der bleibende, meift halbkugelige Hüllkelch. Blätter ungeteilt, geſägt oder höchſtens bis etwa zur Hälfte des auf jeder Seite der Mittelrippe befindlichen Teiles der Blatt- fläche eingeſchnitten-ſägig, und die Sägezähne dann nochmals ſägig. (Vergl. auch A. serrata!) * A. Ptarmica (Tafel 31). 1771. 2. Blätter faſt bis zur Mittelrippe fiederſpaltig oder doppelt-fiederſpaltig oder gefidett . » 2» 2... . A. serrata. 1772. * A. Clavennae. 1773. * A, macrophylla. 1774. 1766. * Achillea Millefölium Z. (syn. A. am- öfteres Mähen niedrig gehalten und jo die Pflanzen bigua Boiss.), Gemeine Garbe (Schafgarbe; fr. zu immer dichterer Beſtockung gezwungen werden. Achillee; e. Milfoil). Europa. Staude, 30— 70 cm Da der Same ſehr fein iſt, muß der Boden vor der hoch. Blütezeit: Juni, Juli, auch noch länger. — Saat gut geebnet, und die Samen dürfen nur mit Die Stengel aufrecht, einfach oder oben verzweigt. einer flachen Schaufel, mit Tretbrettern oder mittels Blätter ziemlich angedrückt-kurzhaarig (bei k. lanata der Walze angedrückt werden. Saatmenge von reinem Koch nur etwas mehr zottig), im Umriß länglich- und mit hohem Prozentſatze keimenden Samen etwa lanzettlich, übrigens in zahlreiche linealiſche, oft zwei- 1 Gramm für 1 Quadratmeter, von ſchlechterem nach bis dreiſpaltige ſpitze und weichſpitzige Zipfel doppelt- zuvor angeſtellter Keimprobe entſprechend mehr. — fiederig⸗geteilt. Blattſpindel ſchmal, nicht gezähnt. Keimkraft der Samen etwa 2—3 Jahre; Keimung Blütenkörbchen in dichten, zuſammengeſetzten Dolden- in etwa 2 Wochen. trauben. Hüllkelchblättchen braunrot- oder ſchwarz— Als Zierpflanzen finden f. rosea und f. rubra gerändert. Zungenblütchen halb ſo lang als der Hüllkelch, in landſchaftlichen Gärten oft recht paſſende Ver— die der Stammform ſamt den Scheibenblütchen weiß; | wendung an Abhängen, auf Hügeln, Ruinen, Felſen. bei f. rosea roſenrot, die der Scheibe blaßrot; bei Mancher findet fie auch im Ziergarten hübſch genug f. rubra purpurrot; letztere iſt am ſchönſten, aber und verwendet ihre Blumen zu Bouquets. Alternde nicht in allen Bodenarten farbenbeſtändig. Pflanzen ſind durch Teilung oder Grundſproſſe nach Verwendung. Die Gemeine Garbe iſt keine Jahr und Tag zu vermehren und ſo zu kräftigerem Zierpflanze, gleichwohl in trockenen Bodenarten, Wuchs anzuregen. namentlich ſolchen, auf welchen im Sommer bei an— 1767. * Achillea nöbilis Z. (syn. A. hispanica haltender Trockenheit die Gräſer oder Grasblätter ver- | Schrk.), Edel-Garbe. Südeuropa, Mittel- und Süd⸗ dorren als Grünpflanze, um nicht zu jagen als deutſchland, Orient. Staude, 15-50 cm hoch. Raſenerſatz, ſehr wertvoll, da fie ſelbſt während der Blütezeit: Juli, Auguſt. — Pflanze kurz- und heißeſten Sommertage ihr friſches Grün bewahrt, angedrückt-weichhaarig oder faſt kahl werdend. Die überhaupt unverwüſtlich iſt. Wo aus irgend welchem Stengel faſt einfach, reichbeblättert. Blätter in Grunde gute Raſenplätze nicht ſo unterhalten werden ihrem Umriſſe eirund, die ſtengelſtändigen Doppelt- können, daß ſie in der heißen Zeit grün bleiben, iſt in fiederteilig, die Blattfiederchen ſchwach-fiederteilig— erſter Linie die Schafgarbe, für ſich allein, oder beſſer gezähnt; Blattſpindel ſchmal, von der Mitte im Gemenge mit Gräſern, z. B. mit Festuca rubra, bis zur Spitze des Blattes gezähnt oder kleine Lolium perenne und Poa pratensis, am Platze, oder, Läppchen tragend. Grundblätter meiſt dreimal-fieder- wo Gräſer überhaupt leicht Lücken laſſen, Beigabe von teilig. Blütenkörbchen in zuſammengeſetzten dichten Trifolium repens oder Poa annua. Selbſtverſtändlich Doldentrauben, kleiner als bei Nr. 1766 und roſtgelb— müſſen dieſe Flächen wie beim Gartenraſen durch behaart. Zungenblütchen zurückgeſchlagen, 2—4 mal “ 502 kürzer als die Länge des Hüllkelchs, weiß, bei f. ochroleuca (syn. A. ochroleuca Zhrh., nicht W. et. Kit.) gelblich. Wurzelſtock kurzgliederig, ohne Ausläufer. Verwendung auf Ruinen, Mauern, kalkhaltigen Hügeln und anderen trockenen und ſonnigen Stellen landſchaftlicher Gärten. 1768. Achillea filipendulina Lam. (syn. A. filicifolia und A. Eupatorium M. B., Tanacetum angulatum Willd.), Aainſarnblätterige Garbe. Orient. Staude, 1 m und drüber hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Pflanze mehr oder weniger behaart, drüſig⸗punktiert, grünend. Die Stengel ſind hoch, geſtreift⸗gefurcht, einfach, unten dicht beblättert. Blätter ziemlich groß, im Umriß breitlänglich- lanzettlich, fiederteilig; Lappen länglich-lanzettlich, eingeſchnitten, ſtumpfgezähnt, an der gezähnten Blattſpindel herab— laufend; mittlere Stengelblätter wenig kleiner, die 1 oder 2oberſten linealiſch-borſtenförmig. Doldentrauben zuſammengeſetzt, dicht, gewölbt, vielköpfig. Hüllkelch der Körbchen etwas kurzhaarig, meiſt wenigblütig, mit 3 kantig⸗ länglichen, ſpitzlichen Blättchen. Rand- ſtändige Blütchen entweder röhrig oder in ſehr kleine 3lappige oder verſchiedengeſtaltete Zungenblütchen übergehend. Blütenkörbchen goldgelb. Verwendung wegen ihrer Höhe, Doldentrauben und lebhaft-gelben Blütenkörbchen als Rabattenpflanze größerer Gärten, auch zur Mitwirkung auf Gruppen. Kultur in allerlei nicht zu trockenem Gartenboden bei ſonnigem Standort. Anzucht und Behandlung wie gewöhnliche Stauden. 1769. Achillea Tourneförtii DC. (syn. A „aegyptiaca“ L.), Tourneforts Garbe. Griechenland! Staudig⸗halbſtrauchig, 30 - 50 em hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Pflanze dicht- und kurz— filzig⸗grauweißhaarig, und mehrſtengelig; die Stengel einfach, reichblätterig, die Blätter des Grundſtockes kaum überragend. Grund- ſtock⸗Blätter zahlreich, im Umriß linealiſch, mit zahl— reichen, getrennten, kleinen, eirund-rundlichen, ſehr ſtumpf⸗ kerblappigen Zipfeln; oberſte Blätter kleiner, ſchwachgekerbt. Doldentraube dichtgedrungen, wenig⸗ köpfig, hellgelb oder gelb. Hüllkelchblättchen wollig, länglich, ſpitzlich; Zungenblütchen dreilappig, gegen viermal kürzer als der Hüllkelch. — Verwendung am beiten auf Steingruppen. Pflanzweite 40 cm. 1770. Achillea tomentösa L., Filzige Garbe. Südeuropa. Staude, 15—20 em hoch, ſelten höher. Blütezeit: Juni bis Au⸗ guſt, oft auch noch im DE tober. — Pflanze ſehr wollig- und weißzottig. Grundſtamm gel ſind dünn, etwas ſteif und fach. Blätter im Umriß lan⸗ zettlich-linea⸗ liſch, fieder- ſchnittig, mit zahlreichen ſehr kurzen, dichtgedrängten, faſt querliegenden Teilen (Fie— Filzige Garbe. anſehnlichen mit halbſtrauchigem Grunde kurz; die Sten⸗ durchaus ein⸗ blüten. iſt ſie um ſo angenehmer und wertvoller, Familie 106. Compositae, Korbblütler. Or XXII 43. dern), die in ſehr kleine längliche, ſchwielig-ſtachelſpitzige 3—7teilige Läppchen fingerig geteilt find; die oberſten Blätter ſind ſchmäler, einfacher und kammförmig geteilt, und mit breiter Blattſpindel. Doldentrauben zuſammengeſetzt. Blütenkörbchen ſchön gelb. Hüll⸗ kelch eiförmig, zottig, mit länglichen, ſtumpfen, blaſſen Blättchen. Zungenblütchen 3 lappig, doppelt ſo kurz als der Hüllkelch. [A. chrysocoma Friv. (syn. A. Iacea Griseb., A. chrysantha Gr. Mss., A. tomen- tosa v. chrysocoma @r.) iſt nur durch intenſiver ge— färbte, goldgelbe Zungenblütchen, zierlich braun— geränderte und mehr gefranſte Hüllkelchblättchen und durch feinere Blattzipfel verſchieden.) Verwendung. Beide Arten gehören zu den ſchönſten der Gattung und find recht empfehlens-⸗ werte Stauden für trockene und ſteinige ſonnige Orte, Steingruppen u. ſ. w.; können allda auch als Ein⸗ faſſungen verwendet werden. Die abgeſchnittenen, im Schatten getrockneten Blütenſtände für Dauerbouquets gut verwertbar. Kultur in kalkhaltigem, ziemlich trockenem Boden. Vermehrung durch abgetrennte Grundſproſſe im Frühling. Anzucht aus Samen. Ausſaat April bis Juni ins kalte Miſtbeet oder in Saatkäſtchen und ſpäter die Pflänzchen auspflanzen. — Keimkraft der Samen etwa 2 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. 1771. * Achillea Ptärmica I., Tafel 31, 123 (syn. Ptarmica vulgaris DC.), Bertram-Garbe. Europa, auf feuchten Wieſen und in Wäldern. Staude, 30—100 em hoch oder lang. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Pflanze kahl, ſeltener ſchwachbehaart; die Stengel ſind aufrecht, einfach oder kaum verzweigt. Blätter wechſelſtändig, langlanzettlich-linealiſch, zuge⸗ ſpitzt, nicht punktiert, vom Grunde bis zur Mitte klein⸗ und dichtſägig, über der Mitte entfernter und tiefer geſägt, kahl; die Zähne find ſtachelſpitzig, außen- ſeitig kleinſägig, faſt angedrückt. Blütenkörbchen in Doldentrauben. Körbchenſtiele länger als die halb— kugeligen Körbchen. Hüllkelchblättchen dreieckig-lanzett⸗ lich, braun-gerändert. Blüten weiß. Zungenförmige Randblütchen faſt rundlich, meiſt 3zähnig, ziemlich jo lang als der Hüllkelch. Bei der ſchönen Garten- form f. ligulosa (syn. f. „flore pleno“ Aort., A. Ptarmica var. multiplex on., A. multiplex Ren.; fr. Bouton d' argent; e. Double flowered Goose- tongue) ſind die Körbchen dicht mit reinweißen Zungen- blütchen gefüllt und erinnern an gefüllte Myrten⸗ f. cartilaginea Zedeb. pr. sp. (syn. A. Ptar- mica M. B., nicht L.“; P. vulgaris var. cartilaginea DC.) hat faſt linealiſche, beiderſeits feinhaarige, durch- ſcheinend-punktierte, vom Grunde bis zur Spitze gleichmäßig⸗-geſägte Blätter mit abſtehenden fnorpelig- feinſägigen Zähnen; Körbchen etwas kleiner. [A. grandi- flora M. B. (syn. Ptarmica grandiflora DC., An- | themis ptarmicaefolia Adams, Pyrethrum ptarmicae- folium Willd.), in den Wäldern des Kaukaſus, iſt durch viel ſchmälere Blätter mit einfachen, gleich- mäßigen Sägezähnen verſchieden und hat meiſt größere (weiße) Blütenkörbchen als A. Ptarmica.] Verwendung. Während die einfache oder Ge— meine Bertram-Garbe an feuchten ſumpfigen Orten in Parks verwendet werden kann, verdient f. ligulosa, die zungengefüllte Form, die übrigens nicht immer aufrecht wächſt, allgemeine Empfehlung für den Zier- garten, und im Vordergrunde von Gehölzgruppen, truppweiſe auf Raſenflächen und zerſtreut auf Rabatten als ihre A Me hl , | 5 Gattung 564. Cladänthus und Gattung 565. Matricäria. Nr. 1768-1775. 503 weißen Blütenkörbchen ein vorzüglicher Werkſtoff 1774. * Achillea macrophylla Z. (syn. Ptar- für Blumengewinde find Kultur in allerlei mica macrophylla DC.), Großblätterige Garbe. Alpen Boden, ſonnig wie halbſchattig, am beſten in friſchem und Voralpen der Schweiz und Italiens. Staude, (d. h. nicht ſehr trockenem), dabei kräftigem Boden 30—80 em hoch, je nach Standort. Blütezeit: und in freier Lage. Vermehrung durch Teilung oder Juli, Auguſt. — Die Stengel ſind kahl oder ſamt den Grundſproſſe gegen Herbſt hin oder zeitig im Früh⸗ grünen Blättern ſehr ſparſam behaart. Blätter über jahr. Abſtand der Pflanzen etwa 50 em. Keim⸗ 2 cm breit, in ihrem Umriß breit-eirund, einmal— fähigen Samen giebt es nicht. fiederſpaltig; J 1772. Achillda serräta Reiz. (syn. Ptarmica ihre Teile serrata DC., Achillea serratifolia hort.), Geſägte ziemlich breit- Garbe. Vaterland ungewiß. Staude, etwa 30 bis lanzettlich, un— 40 em hoch. Blütezeit: Ende Juli bis September. gleichlang oder — Pflanze mit wagerechtem oder ſchiefem Erdſtamm. | eingejchnitten- Die Stengel aufſtrebend bis aufrecht, einfach, jeidig- doppeltgeſägt, weichhaarig. Blätter weichfilzig, linealiſch-lanzett⸗ mit ſpitzen lich, fiederſpaltig. Blütenkörbchen in ausgebreiteten Zipfeln; Säge— Doldentrauben, weiß. Blättchen des faſt glockigen zähne zahl— Hüllkelches braunrandig. Zungenblütchen der Stamm- reich; die obe— form 7—8, ganzrandig oder dreizähnig. Bei f. ligu- ren Teile jedes losa (syn. f plena Aort.) ſind die Körbchen zungen— Blattes am gefüllt, zwar nicht jo dicht als bei A. Ptarmica f. ligu- Grunde zuſammenfließend und herablaufend, das Blatt losa, dahingegen aber von noch reinerem Weiß. dann leierförmig-fiederſpaltig. Körbchen weiß, in 1773. * Achillea Clavennae Z. (syn. Ptarmica zuſammengeſetzten Doldentrauben. Clavennae DC., A. sericea Vis., A. argentea hort., Die Nrn. 1772—1774 verwendet man auf Stein- nicht Lam. “), Bittere Garbe. Europa, auf hohen gruppen, Felsanlagen und an ſteinigen Böſchungen in Alpen. Staude, 15—30 em hoch. Blütezeit: Juli, landſchaftlichen Gärten. Auf Steingruppen giebt man Auguſt. — Pflanze ſeidenhaarig-ſilbergrau (nur bei ihnen am beſten abgelagerte Wieſenmoorerde, die mit f. glabra Koch, die auf den höchſten Kärntener Alpen Quarzſand und etwas Ackerlehm gut vermiſcht worden. vorkommt, kahl). Die Stengel ſind einfach, oben fafſt Nr. 1774 gedeiht auch in Gartenboden. — blattlos. Blätter einmal-fiederſpaltig, mit ſtumpfen, Vermehrung der Garben durch Teilung, Ab— länglichen, ganzrandigen oder 2—3zähnigen Zipfeln. lieger, Grundſproſſe oder Stecklinge leicht. Anzucht Grund- und untere Stengelblätter länglich-keilförmig, aus Samen. Ausſaat der alpinen Arten in Töpfe in den Blattſtiel verſchmälert und dieſer ganzrandig. oder Schalen mit ſchwachlehmiger Moor- oder Heide— Blütenkörbchen faſt regelmäßig-doldentraubig, mit erde von April ab, die hinreichend gekräftigten Pflänz— bräunlichen Hüllkelchblättchen, ſchneeweißen Zungen- chen werden dann an den beſtimmten Platz geſetzt. blütchen, die jo lang oder länger ſind als der Hüllkelch) Zur Vorſicht aber durchwintert man gern einige Scheibe gelblichweiß. Durch ihre weiße Belaubung Pflanzen in Töpfen. — Keimkraft der Samen 2 bis bringt ſie neben anderen Pflanzen gute Gegenſätze. 3 Jahre; Keimung in 2 Wochen. Gattung 564. Cladänthus Cass., Aſtblume, O XXII 43 (griechiſch: klados — Zweig, anthos — Blume). Körbchen mittelgroß. Hüllkelch halbkugelig; die inneren Blättchen faſt reihig, trocken, an der Spitze durchſcheinend, die äußeren (Stützblätter) wenige, verlängert, blattartig, geſchlitzt und ſternförmig⸗abſtehend. Blüten- boden kegelig oder länglich. Randblütchen zungenförmig, 1— reihig, weiblich oder geſchlechtslos, unfruchtbar; Scheibenblütchen röhrig, zwitterig, fruchtbar. Blumenkronröhre über dem Fruchtknoten mit Anhängſel. Früchtchen faſt ſtielrund, verkehrteiförmig-länglich, geſtreift; Pappus fehlend. Ein jähriges Kraut von ſtrengem Geruch. Blätter wechſelſtändig, einmal- oder doppelt-fiederſchnittig, die Teile linealiſch. Blüten goldgelb, getrocknet grünlich. — Einzige Art: f 5 1775. Cladänthus aräbicus Cass. (syn. C. gelb oder orangegelb, zahlreich. 5 prolifer DC., An- Verwendung. Die Pflanze blüht reich und iſt themis arabica L., durch die eigenartige Anordnung ihrer Blütenkörbchen A. prolifera Pers.), und der Zweige recht intereſſant; dabei iſt die Kultur Arabiſche Aſt- mühelos. In kleineren Gärten iſt ſie zerſtreut auf blume (e. Arabian Rabatten mit gemiſchtem Pflanzenbeſtande, in größe— Chamomile). Sid: ren truppweiſe oder für die Ränder größerer Gruppen ſpanien, Nord⸗ zu verwenden. Kultur in ſonniger Lage und afrika. Einjährig, mehr trockenem als feuchtem Boden. Ausſaat 40—70 em hoch. im April ins kalte Miſtbeet oder auf ein warm IT A Blütezeit: Juli gelegenes Saatbeet und die Pflänzchen ſpäter in — bis Herbſt. — Abſtänden von 30 em auspflanzen. Auch ſpätere Arabiſche Aſtblume. Pflanze buſchig; Ausſaat ins freie Land giebt noch blühende aber 8 8 8 Stengel von der nicht ſo kräftige Pflanzen. Sonſt keine Pflege. Blütenentwickelung ab quirläſtig. Körbchen teils in Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb den Aſtwinkeln ſitzend, teils endſtändig, gold- 2 Wochen. Gattung 565. Matricäria Z., Kamille (Mutterkraut), © XXII 43; (XXX) (lat.: mater — Mutter; Andeutung der arzneilichen Eigenſchaft einzelner Arten). Körbchen an den Zweig-Enden geſtielt, einzeln oder ſeltener doldentraubig, aber nicht traubig. Hüllkelch meiſt halbkugelig; feine Blättchen wenigreihig, gewöhnlich 1—2 reihig, alle ziemlich gleichlang, dachziegelig, angedrückt, meiſt trocken- oder braunrot-gerändert. Blütenboden faſt kegelförmig oder verlängert, ſehr ſelten flachgewölbt. Körbchen verſchieden- oder gleichehig: Weibliche (Rand-) Blütchen vorhanden, 504 Familie 106. Compositae, Korbblütler. O XXII 43. deutlich⸗zungenförmig, oder ſehr klein und nicht hervorragend, oder ſeltener fehlend und dann nur regelmäßige, röhrige, K Zwitter⸗(Scheiben⸗ ) Blütchen vorhanden; alle fruchtbar. Früchtchen bauchſeitig meiſt unregelmäßig⸗gerippt, an ihrer Rück⸗, Außenſeite aber gewölbt und abgerundet oder mit ſchwachem Kiel; bei M. Tchihatchewii nur etwas runzlig⸗ höckerig. Pappus fehlend oder als ein kurzes, gleichmäßiges, ſchiefes oder einſeitiges Krönchen. Einjährige oder ausdauernde, duftende oder geruchloſe Kräuter. Blätter wechſelſtändig, ein⸗ bis dreimal⸗ fied erſchnittig; die Teile linealiſch oder fadenförmig. N weiß oder gelb. — 50 Arten, zumeiſt im Mittelmeergebiet und Aſien, 11 in Südafrika und M. oceidentalis Greene i in Kalifornien. . Ein= oder zweijährige Pflanzen. 1. Blütenboden halbkugelig, innen (beim Längsdurchſchnitt erſichtlich) mit Mark gefüllt. M. inodora (f. ligulosa, Tafel 33). 1776. 2. Blütenboden kegelförmig und innen hohl. Blätter doppelt⸗fiederſpaltig, mit ſchmalen linealiſchen Zipfeln. Zungenblütchen des Randes vorhanden und weiß; Blumenkrone der gelben Scheibenblütchen 5zähnig: * M. Chamomilla L. (syn. Chamo- milla officinalis C. Koch), Echte Kamille, einjährig, auf Adern, 15—40 cm hoch; Mai bis Auguſt. — Ebenſo, aber ohne weiße Zungenblütchen, nur mit gelben und 4zähnigen Wee M. discoidea DC. B. Niedrige Staude mit kriechenden Stengelinn . . .. N. Tehihatchewü. 1777. 1776. * Matricäria inodöra Z. (syn. M. grandi- 1777. Matricäria Tehihatché wii Voss (syn. flora hort., Chrysanthemum inodorum L. ‚ Pyrethrum Pyrethrum Tchihatchewii ort., Chamaemelum inodorum Sm., auch hort.!; Tripleurospermum ino- ITchihatchewii Boiss.), Thihathews Kamille. Klein⸗ dorum Schultz Bip. ), Geruchlofe Kamille Mutterkraut. aſien, auf trockenen Hügeln. Staude, 10—25 cm hoch. Europa, Aſien, Blütezeit: Mai bis Juli. — Pflanze angedrückt⸗ Nordamerika. behaart, mit kriechenden, wurzelnſchlagenden, auf- Ein- und zwei- ſtrebenden Stengeln, die auf nackten Stielen nur jährig, 25 bis 1 Körbchen tragen oder an ihrem beblätterten Grunde 50 em hoch. noch ein paar Aſte beſitzen. Grundblätter geſtielt, im Blütezeit: Umriß eirund, faſt handförmig-fiederig in breitliche Mai⸗Juni und kurz⸗linealiſche, herablaufende, ſpitzliche Zipfel bis Herbſt. — geteilt; Stengelblätter ſehr klein, wenig geteilt; alle Die wilde ſchön grün. Blütenkörbchen mit gelben Scheiben- < Pflanze mit | und weißen randſtändigen Zungenblütchen. Hüll⸗ 5 aufrechtem, kelchblättchen ziemlich kahl, ſtumpf, ſchmal⸗trocken⸗ Zungengefülltes Geruchloſes Mutterkraut. oberwärts randig, blaßbraun. Blütenboden halbkugelig. Frücht⸗ äſtigem chen kurz, zuſammengedrückt, am Grunde geſtutzt, oben Stengel und 2—3 mal-fiederſpaltigen Blättern mit eingedrückt, bauchſeitig breit- und ſpitz⸗Z rippig, rück⸗ linealiſch-fadenförmigen Zipfeln; oder am Meeres- ſeitig (außenſeitig) etwas runzlig, mit faſt halb jo ſtrande der Nord- und Oſtſee als Form f. maritima langer, weißer, feingelappter Samenkrone (Pappus). L. pr. sp. (syn. Chrysanthemum maritimum Pers.) Verwendung. Der Hauptvorzug dieſer in mit ausgebreitetem, äſtigem Stengel, und die 2—3 mal- England „Lawn-Pyrethrum“ genannten Pflanze ift fiederſpaltigen Blätter mit linealiſch-ſtielrunden, ihre außerordentliche Widerſtandsfähigkeit gegen Sonnen⸗ fleiſchigen, ſtumpflichen Zipfeln. Blütenkörbchen brand und anhaltende Bodentrockenheit im Sommer, mit weißen randſtändigen Zungen- und gelben ohne ihr friſches Grün einzubüßen; ſogar an ſcheibenſtändigen Röhrenblütchen. Bei der Garten- ſteilen Abhängen, wo ſelbſt die Schafgarbe, Nr. 1766, form f. ligulosa, Tafel 33, 131 (syn. f. „flore ſich nicht jo ausbreiten kann, gedeiht ſie. Aus dieſem pleno“ Nori. f. plenissima hort., f. multiplex Hort.) Grunde hat man ſie als Raſen⸗Erſatz empfohlen. ſind die Körbchen groß und ſehr ſchön, dicht mit Allein ihr Wuchs iſt ſtruppig und die maſſenhaft =, reinweißen, ausgebreiteten Zungenblütchen gefüllt tretenden und (ja den ganzen; t . 9 gung n gefüllt. wickelnden gelb und weißen Blumen, die zwar durch Verwendung findet nur die gefüllte Form, und häufiges Mähen immer wieder beſeitigt werden können, dieſe ſei als eine der ſchönſten rein weißen ein- geben einem ſolchen „Raſen“ immer ein unruhiges jährigen, lange blühenden Sommerblumen für kleinere Bild. Zudem iſt das Mähen ſolcher Raſen-Flächen wie für größere Gärten empfohlen. Sit als Ein- zeitraubender als beim Graſe oder dem Schafgarbe— faſſungspflanze, zerſtreut oder truppweiſe auf Rabatten „Raſen“. Letzterer (ohne oder mit Weißklee) iſt überall oder als Gruppenpflanze angenehm; ſelbſt im Topfe da vorzuziehen, wo ein Gräſer-Raſen im Sommer erfreut ſie uns und blüht bei hellem, mäßig warmem ſchon „verbrennen“ würde. 1 59 Abhänge, ſteile Standort im Zimmer bis in den Winter hinein. Die Böſchungen, Felſen, Ruinen u. ſ. w. iſt M. Tchiha- ſchönen Blütenkörbchen geben einen vortrefflichen tchewii eine ganz vorzügliche Grünpflanze und ihre Werkſtoff für Bouquets und Kränze. Kultur in vielen Blumen ſtören nicht. Man hüte ſich aber, über allerlei Boden, ſowohl in ſonniger, als auch in halb- eine gefrorene, ſchneefreie Fläche dieſes Matricaria- ſchattiger, wenn nur luftiger Lage; vorzuziehen iſt Raſens zu gehen, denn die Pflanzen erhalten dann kräftiger, lehmhaltiger, etwas ſchwerer Boden. Ver⸗ nach dem Auftauen eine braune Färbung und jede mehrung vorteilhaft alljährlich aus Stecklingen, Fußſtapfe bleibt bis in den Frühling ſichtbar. Die Grundſproſſen oder Abliegern, die man eben froſtfrei Pflege beſchränkt ſich auf Mähen und Ausfüllen ent⸗ überwintert und im März, April zum Bleiben pflanzt, ſtandener Lücken oder Beſeitigen ſchlechter Stellen. denn in ungünſtigen, d. h. ſehr veränderlichen Wintern Vermehrung durch Teilung. Anzucht aus Samen. gehen Freilandpflanzen leicht zu Grunde. Anzucht Ausſaat von April, Mai ab bis in den Sommer auf aus Samen. Ausſaat Anfang April ins kalte Miſt⸗ ein ſonnig gelegenes Saatbeet und die Pflanzen ſpäter beet oder in Käſtchen, und die Pflänzchen, ſobald fie | auspflanzen, um fo enger, je trockener der Boden, je gekräftigt, auspflanzen. — Keimkraft 555 Samen ſteiler die Lage iſt. Auf ebenen Flächen auch Aus⸗ 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. ſaat an Ort und Stelle. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung innerhalb 3 Wochen. Gattung 566. Artemisia L., Antemiſie (Beifuß), O XI 11d; XXII 43 (nach Artemis Diana, benannt). Körbchen 1 zum Teil ſehr klein, eyhlindriſch bis kugelig, ge 5 nickend, in einfachen oder riſpigen Trauben oder Ahren, oder geknäuelt, aber nicht doldentraubig. Hüllkelchblätter wenig- (3—4>) Gattung 566. Artemisia, Artemiſte. B. Staudige, halbſtrauchige oder faſt ſtrauchige Pflanzen. Nr. 17761783. 505 * A. scoparia. 1778. A. an nud. 1779. 1. Blütenboden nackt. Blütenkörbchen mit nur fruchtbaren, und war randſtändigen weiblichen und ee zwitterigen Blütchen. a) Blätter vielſpaltig, am Grunde des Blattſtiels ohne Ohrchen b) Blätter vielſpaltig, am Grunde des Blattſtiels mit Ohrchen . 2. Blütenboden behaart. Blütchen alle fruchtbar (wie unter 1). Hüllkelch halbkugelig. Grauweißfilzige Pflanze 1778. * Artemisia scopäria W. et Kit. (syn. A. spec. de St. Petersburg, A. gracilis hort.), Defen-Artemifie (fr. Armoise gréle; e. Slender Wormwood). Oſt- und Südeuropa (ſchon in Schleſien), Orient, China, auf ſandigen Triften. Ein- und zweijährig, —1¼ m hoch. Blütezeit: Auguſt, September. — Ein einziger, aufrechter, krautiger, riſpig⸗äſtiger Stengel entwickelt ſich pyramidal und iſt, wie die Blätter, kahl oder etwas abſtehend-behaart; nichtblühende Stengel fehlen am Grunde. Grund— blätter roſettig⸗geſtellt, zur Blütezeit meiſt trocken. Untere Stengelblätter [bei f. fol. variegatis alle we iß⸗ geſcheckt! 2—3 mal⸗, obere 1 mal-fiederjpaltig, mit ſchmal⸗linealiſchen Zipfeln. Blütenkörbchen rötlich, kurzgeſtielt, ſehr zahlreich, rundlich-eiförmig, ſehr klein, nickend, kahl; ihre Stützblätter zum Teil geöhrelt. Weibliche Randblütchen fruchtbar; Scheiben blütchen zwitterig, aber unfruchtbar. Früchtchen kahl. Verwendung. Art und Form (letztere aber weniger) ſind raſchwüchſig und eignen ſich wegen ihres pyramidalen, in nicht zu trockenem Boden auch hohen Wuchſes, namentlich wegen der zierlichen, faſt nadel— artigen Belaubung vortrefflich als Einzelpflanzen oder in kleinen Trupps beiſammen auf Raſen, ferner zur Mitwirkung in großen Pflanzengruppen. Dieſe Artemiſie läßt ſich willig ſtutzen und ſcheren, kann ſomit auch als „einjährige Heckenpflanze“ dienen. Kultur leicht. Ausſaat (dünn!) entweder Ende März ins lauwarme Miſtbeet oder in Töpfe und die Pflänzchen alsbald verſtopfen; oder Ausſaat Anfang April ins kalte Miſtbeet und die Pflanzen im Mai ausſetzen. Erſteres Verfahren giebt frühzeitiger ſtarke Pflanzen, letzteres iſt dagegen einfacher und führt in kräftigem, lockerem Boden auch noch zum Ziele. Pflanzweite 60 cm. 2—3 Jahre; Keimung innerhalb 1—2 Wochen. 1779. Artemisia ännua Z. (syn. A. Fisch., A. suaveolens Pisch.), Einjährige Artemifie. Kroatien, Sibirien, Kaukaſus. Einjährig, 1—2 m hoch. Blütezeit: Herbſt (2). — Pflanze kahl, von pyramidalem Wuchs und, wie vorige Art, riſpenförmig— reich- und abſtehend-veräſtelt. Grundblätter langgeſtielt, im Umriß dreieckig-eirund, doppelt-fiederſchnittig; die Fiedern erſter Ordnung geſtielt, diejenigen zweiter länglich und in ſpitzgezähnte Zipfel fiederig-geteilt. Haupt⸗Blattſpindel ungezähnt. Blätter der Blüten- zweige ſitzend. Blütenkörbchen in Riſpen oder riſpigen Keimkraft der Samen exilis Blütenkörbchen rutenäſtig-riſpig angeordnet. und Bergabhängen), Rußland. Trauben, ſehr klein, kugelig, geſtielt, nickend, ſehr zahlreich, gelblich. alle Blütchen eines Körbchens, ſowohl Hüllkelchblättchen kahl, wenige; die randſtändigen weiblichen, als auch die ſcheibenſtändigen und zwitterigen, ſind fruchtbar. Verwendung und Kultur wie Nr. 1778, von | der ſie noch durch weniger zarte Belaubung abweicht. 1780. 1781. 1782. 1783. 1784, brotanum, A4. pontica. * A. vulgaris. A, Stelleriana. n. A. argentea. A. canariensis. 1785. A. frigida. 1786. 1780. Artemisia Abrötanum I., Cberreis- Artemifie. Südeuropa, Kleinaſien. Halbſtrauchig— ſtrauchig, 30—100 em hoch. Blütezeit: Auguſt bis November. — Die Stengel ſind aufrecht, die Untere Blätter doppelt⸗, obere einmal-fiederſchnittig, mit ſehr e 2,0 ner 10 ve '8 . ſchmalen linealiſchen Zipfeln; oberſte und blütenſtändige Blätter dreiſpaltig oder ganz; alle (wenn gerieben) einen durchdringenden würzigen Duft aushauchend. Blütenkörbchen halbkugelig bis faſt kugelig, nickend. Hüllkelch weißgrau. 1781. * Artemisia pöntica L., Vontiſche Arte- miſte. Mittel- und Süddeutſchland (an Waldrändern Staude, 50 —100 cm hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Die Stengel krautig, aufrecht, faſt rutenförmig, oberwärts in eine ſtraffe dichtblütige Riſpe endend. Blätter oberſeits ziemlich kahl, unterſeits weißlich-filzig, im Umriß länglich, an ihrem Grunde geöhrt, doppeltfiederteilig, mit linealiſchen gedrängten, auseinandergehenden, ſchmal-herablaufenden Zipfeln; Blätter des Blüten- ſtandes ganz. Blütenkörbchen ſehr klein, weißgrau— behaart, kugelig, nickend. Blütchen kahl. Verwendung auf Felsanlagen, Steingruppen, Abhängen an ſonnigem Standort. Ziert in großen Gärten durch ihre Belaubung. 1782. * Artemisia vulgaris Z. (syn. Artemisia samamisica Bess.), Gemeine Artemiſie. Europa, Orient, Nordafrika, Nordamerika. Hohe Staude, 1—2!/, m hoch. Blütezeit: Auguſt, September. — Die Stengel ſind krautig, am Grunde faſt verholzend, derb und hoch, nach oben äſtig, in eine lange, pyra— midale, in ihrem unteren Teile beblätterte Riſpe endend. Blätter oberſeits kahl (meiſt dunkelgrün), unterſeits weißgrau- filzig, im Umriß eirund, fiederſpaltig, mit lanzettlichen, zugeſpitzten, meiſt eingeſchnittenen oder geſägten Zipfeln; oberſte Blätter linealiſch-lanzettlich. Blütenkörbchen eiförmig- länglich, ſitzend, ſpinnwebig— filzig, an den Riſpenäſten geknäuelt, von pfriemlichen Deckblättern geſtützt. Einzelblütchen kahl. Verwendung. In recht kräftigem, gut ge- düngtem Boden wachſend, wird die Pflanze vom zweiten oder dritten Jahre an ſich zu einer ſehr ſtattlichen Erſcheinung entwickeln und in landſchaft— lichen Gärten und in Anlagen als Einzelpflanze oder zu wenigen truppweis in ſonniger oder halbſchattiger Lage von Mitte Sommer ab bis in den Herbſt hinein ihre gute Wirkung nicht verfehlen. 1783. Artemisia Stelleriäna Hess., Stellers Artemiſie. Kamtſchatka. Staudig oder faſt halbſtrauchig, 30—60 cm lang. Pflanze weißgrau-behaart, aufrecht. Stengel und Blattunterſeite weißgrau-wollig. Untere Blätter ſpatelförmig-eingeſchnitten; mittlere fieder— 906 ſpaltig und mit ſtumpfen Lappen, deren vordere oft in einen zuſammenfließen; Blätter und Blattſtiel ſelten 5 em lang. Blütenkörbchen ährig-traubig-angeordnet, halbkugelig, faſt aufrecht. Hüllkelch weißgrau-wollig, mit länglich-lanzettlichen, ſtumpfen, am Rande troden- häutigen Blättchen. Einzelblütchen gelb, nackt. Verwendung zur Einfaſſung einer Blattpflanzen— gruppe aus Perilla, Amarantus sanguineus und ähn- lichen Gewächſen oder auch für ſich in kleinen Gruppen im Raſen. Am Boden niedergehakt und die Zweige entſpitzt, kann man ſie ganz niedrig und teppichartig halten. Vermehrung durch Teilung, namentlich aber durch Ablieger, die willig Wurzeln ſchlagen. 1784. Artemisia argentea L'Herit., auch Alt., nicht Buch. (syn. Absinthium argenteum Bess.), Silber-Artemifie. Madeira. Strauchig. Blütezeit: Juni, Juli. — Die Stengel aufrecht oder aufſtrebend. Blätter ſeidig-ſilberweiß-filzig, doppelt-fiederſpaltig, mit lanzettlichen oder linealiſchen Teilen; Blätter der Aſte handförmig-mehrſpaltig, halbgefiedert. Blüten- körbchen kugelig, nickend, traubig-riſpig angeordnet. Hüllkelchblättchen ganz filzig. Einzelblütchen kahl, gelb. Verwendung. Durch ihre ſchöngeformten, ſilberweißen Blätter ſowohl auf Raſenplätzen, als auch als Einfaſſung, z. B. von Terraſſen-Beeten, recht wirkungs— voll; ſie wurzeln ſelbſt noch in einem Gemenge von Steinkohlenaſche mit Erde. Vermehrung durch Grundſproſſe, Ablieger und Stecklinge leicht. Über— winterung der in Töpfe in grobſandige Gartenerde gepflanzten Mutter- oder Stecklingspflanzen an einem hellen, zu lüftenden, kühlen, froſtfreien Ort. 1785. Artemisia canariensis Less. (syn. A. argentea Buch.“, nicht L'Herit.; Absinthium canari- ense Dess.), Kanariſche Artemiſte. Inſel Teneriffa. Strauchig. — Stengel aufrecht. Blätter kurzgeſtielt, beiderſeits weißgraufilzig, doppelt-fiederſpaltig, mit verkehrteirund-linealiſchen Lappen, deren oberſte ſpitzlich. Blütenkörbchen aufrecht, traubig, dicht-riſpig⸗ angeordnet. Innere Hüllkelchblättchen ausgenagt-ge- zähnt. — Verwendung und Behandlung wie vorige Art. Familie 106. Compositae, Korbblütler. Or XXII 43. 1786. Artemisia frigida Willd. (syn. Absin- thium frigidum Bess.), Sibiriſche Artemifie. Gebirge Sibiriens, an mageren Stellen. Staudig⸗halbſtrauchig. Blütezeit: Sommer. — Pflanze niedrig, dichtbelaubt. Blätter weißgrau⸗ſeidenhaarig; Stengelblätter fieder- ſchnittig, mit linealiſchen, 3—5 ſpaltigen Fiedern mit faſt fadenförmig - jchmalen Zipfeln. Blütenkörbchen klein, traubig-riſpig, kugelig, nickend. Außere Hüll⸗ kelchblättchen weißgrau, innere länglich und wollig; bei f. Biebersteiniana Bess. (syn. A. Biebersteinii hort., A. involucrata Turcz., Absinthium candidum M. B., Absinth. frigidum Stev.) find die äußeren Hüll⸗ kelchblätter ungleich und länger als die Blütenſcheibe. — Folgende nur wenig abweichende frühere Arten ſind teils Formen, teils Synonyme von A. frigida: A. aprica Gebl., A. chrysantha Fisch. (syn. A. pro- cumbens Schrad., A. aprica Ledeb.); A. virgata Richards (syn. Absinthium frigidum Stev.). Verwendung dieſer im Freien ausdauernden Art, beſonders der Form f. Biebersteiniana, zur Mit- wirkung bei feineren Pflanzenteppichen. — Kultur und Anzucht der ſtaudigen oder holzigen Artemiſien. Alle Arten, beſonders die weißfilzigen, lieben mehr trockenen und kalkreichen Boden, ausgenommen A. vulgaris, welche nur in ge- düngtem, kräftigem Boden zur Zierpflanze erwächſt. Vermehrung durch Grundſproſſe und durch Teilung. leicht. Anzucht aus Samen. Ausſaat der A. vulgaris, A. Abrotanum und A. pontica vom April bis Sommer auf ein Saatbeet im Freien. (weißfilzigen) Arten im März in Töpfe oder ins Lau⸗ warmbeet, die Pflänzchen verſtopfen und ſpäter ins. Freie verpflanzen. Wo die mehr ſtrauchigen Arten nicht noch in dem Jahre der Ausſaat Verwendung finden ſollen, kann man ſie auch im Laufe des Sommers ſäen. Für einzelne weißfilzige iſt zudem Winterſchutz. oder Überwinterung im Kalthauſe erforderlich. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Keimung in 1—2 Wochen. Ausſaat der übrigen Gattung 567. Chrysänthemum L., Wucherblume, G XI 11d; XXII 43; (XXXID (griechiſch: chrysos — Gold, anthemon — Blümchen; einige Arten haben goldgelbe Blütenkörbchen). Körbchen bald klein und dolden— traubig, bald größer und langgeſtielt, einzeln. Hüllkelch verſchiedengeſtaltet; ſeine Blättchen mehrreihig, dachziegelig, angedrückt, breit, an den Rändern meiſt trockenhäutig oder braunrot, die äußeren allmählich kürzer werdend. Blütenboden flach, gewölbt oder halbkugelig, ſelten ſpäter faſt kegelförmig. Zungenförmige oder röhrige weibliche Randblütchen vorhanden (und dann 1reihig, nur bei Gartenzüchtungen mehrreihig oder die ganze Scheibe einnehmend), oder auch fehlend. Zwitter-(Scheiben—) Blütchen regelmäßig, röhrig, 5ſpaltig. Alle Blütchen fruchtbar oder bald die Rand-, bald die Scheibenblütchen unfruchtbar. Früchtchen verſchieden, ſeltener faſt ſtielrund, oft (inſonderheit die der Randblütchen) kantig oder geflügelt, am häufigſten aber gerippt. Pappus⸗ fehlend oder vorhanden, ſehr verſchieden; ſpreublätterig, becher-, ring-, öhrchen-, krönchenförmig, einſeitig, ſeltener in zahlreiche Schuppen getrennt. Einjährige oder ausdauernde Kräuter, bisweilen ſtrauchig, kahl oder behaart. Blätter wechſel⸗ ſtändig, meiſt nicht herablaufend, zwar wohl auch ungeteilt und ganzrandig oder gezähnt, meiſt jedoch eingeſchnitten oder verſchieden— artige, namentlich fiederig⸗geſchlitzt. Blüten verſchiedengefärbt. Früchtchen kahl oder drüſig. 140 Arten, der gemäßigten Zone. A. Ein⸗ bis zweijährige Pflanzen, aber nur ſolche mit zungenförmigen Randblütchen. 5 1. Die randſtändigen Zungenblütchen ſind fruchtbar und ihre Früchtchen auf dem Querſchnitt dreikantig oder dreiflügelig. a) Körbchen gelb oder weiß; Zungenblütchen nicht zwei- oder dreifarbig. C. coronarium. 1787. * C. segetum. 1788. b) Blütenſcheibe dunkel gefärbt. Zungenblütchen meiſt zwei- oder dreifarbig . C. carinatum (Tafel 33). 1789. 2. Randſtändige Zungenblütchen unfruchtbar, mit verkümmertem oder fehlendem Griffel C. multicaule.. 1790. . Einjährige Pflanzen, deren Körbchen keine randſtändige Zungenblütchen, ſondern nur kleine, röhrige, gelbe Scheiben- blütchen enthalten: C. annuum Voss (syn. Tanacetum annuum L, Balsamita annua DC. fl. Franc., Athanasia annua ort.); Südfrankreich, Südeuropa, auf ſandigem Boden. Einjährig, 30 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. Pflanze buſchig, ſehr äſtig, aufrecht; weichhaarig. — Nur für größere Gärten. Die vor ihrem Aufblühen abgeſchnittenen Blütenkörbchen im Schatten getrocknet, behalten ziemlich lange ihre Form und Farbe. Ausſaat im Frühling an den beſtimmten Platz. C. Echte Stauden mit ausdauernder Wurzel und krautigen Stengeln. (Bei zeitiger Ausſaat wohl auch im erſten Jahre blühend, aber doch nicht einjährig.) 1. Laubblätter, wenigſtens des Stengels, mehr oder weniger lanzettlich, einfach, nur geſägt oder höchſtens an ihrem Grunde eingeſchnitten-lappig. Scheibe gelb; Zungenblütchen weiß. Alle, auch die randſtändigen Früchtchen ungeflügelt. C. maximum. 1791. * . Leucanthemum. 1792. — vw. 2. Laubblätter einmal- oder doppelt⸗fiederſpaltig oder fiederſchnittig. a) Blütenkörbchen in Doldentrauben, mittelgroß, weiß oder mit gelber Scheibe und weißen Zungen— blütchen; ſeltener die Zungenblütchen fehlend und nur Röhrenblütchen vorhanden .. C. partheniodes. 1798. *. Parthenium. 1794. * C. co bose m. 1798. * C. vulgare. 1796. Gattung 567. Chrysänthemum, Wucherblume. Nr. 1784—1789. 507 b) Blütenkörbchen groß und einzeln auf langen Stielen. Randblütchen (bei Gartenformen auch alle Blütchen) zungenförmig, anſehnlich, meiſt fleiſchfarbig, roſenrot bis purpurn, ſeltener weiß . . C. D. Halbſtrauchige oder ſtrauchige Pflanzen. Marschallii. 1797. C. roseum (Tafel 33). 1798. . Stengel wenigſtens im unteren Teile wirklich verholzend. 1. Früchtchen eines Körbchens verſchiedengeſtaltet: die der randſtändigen, weiblichen, weißen oder gelben Zungenblütchen ſind dreieckig, zuweilen dreikantig-geflügelt; die der röhrigen gelben Scheibenblütchen nicht fiederlappig. [Argyranthemum.] 2. Alle Früchtchen gleich, ziemlich gleichmäßig⸗5—10rippig. ö Blättchen dann je nach der Sorte in Farbe und Form ſehr verſchiedenartig. jo. Blätter fiederteilig oder C. frutescens (Tafel 89). 1799. C. foeniculaceum. 1800. C. grandiflorum. 1801. Blütenkörbchen ſeltener einfach, meiſt gefüllt und die (Blütenboden der gefüllten Sorten bisweilen hier und da mit trockenen Spreublättchen zwiſchen den Blütchen.) Pflanzen halbſtrauchig-⸗ſtrauchig; Laubblätter meiſt geſtielt, grobgelappt oder grobeingeſchnitten, bisweilen auch ganz. 1787. Chrysänthemum coronärium Z. (syn. C. matricariodes hort., C. Roxburghii Desf., Matri- caria oleracea Aam., Pyrethrum indicum Roxb., | nicht Cass.], Pinardia coronaria Less., Glebionis coronaria Cass., in den Gärten oft „Matricaria“ ge- nannt!), Kronen-Wucherblume (fr. Chrysantheme 5 des jardins; e. Garland Chrysanthe- mum). Ein- jährig oder (wenn im Kalt⸗ hauſe über- jährig, 30 bis 100 em hoch. Blütezeit: tember, oft noch bis in den Herbſt hin⸗ kahl, buſchig; Stengel auf— recht, veräſtelt, — FINFSS Zungengefüllte Kronen-Wucherblume. reichbeblättert. Untere Blätter an ihrem Grunde verſchmälert, die oberen ſtengelumfaſſend; alle doppelt - fieder- teilig, mit lappig-gezähnter Blattſpindel und kurz— lanzettlichen, ſpitzgezähnten Blattteilen. Blüten- körbchen langgeſtielt, etwa 4 cm breit. Hüllkelch— blättchen ungleich, eirund-länglich, ſtumpf, die inneren mit breit⸗trockenhäutiger Spitze. Früchtchen geſtreift, zwiſchen den Streifen drüſig, die des Randes drei— kantig, dreiflügelig, die der Blütenſcheibe Jeckig-zu— ſammengedrückt, an der inneren Seite meiſt ſchmal— geflügelt. Zungenblütchen der gewöhnlichen Form gelb bis dunkelgelb, ein- bis vierreihig; die Scheiben- oder Röhrenblütchen grünlich, bei f. album mit weißen Zungenblütchen. — Schöne Garten— formen find: k. ligulosum (syn. f. flore pleno hort., f. multiplex hort.), Blütenkörbchen zungengefüllt, und zwar gelb (f. ligulosum luteum), oder weiß (f. ligu— losum album); die Pflanzen find auch niedriger, ge- drungener und am Grunde faſt holzig. f. ligulosum sulphureum (syn. f. fiore sulphureo pleno hort., f. ochroleucum plenum Aort.), citronengelb-zungen— gefüllt. — Es giebt auch niedrige zungengefüllte, nur bis 30 em hoch werdende Sorten (k. ligulosum nanum) in den obigen Farben. Hier und da treten wohl auch röhrengefüllte Formen (kf. tubulosum) | auf, ſind aber unbeſtändig und auch nicht ſo ſchön. Verwendung. Die zungengefüllten Formen ſind zweifellos recht ſchöne und angenehme, beſſere Sommerblumen, die zu Gruppen wie zu Einfaſſungen, die niedrigen ſelbſt für Blumengründe (Parterres) ge— eignet ſind. Wenn im Spätſommer aus Stecklingen . 4 N. * wintert) zwei⸗ ein. — Pflanze Einzige Aff! Juni bis Sep⸗ ee abſtehenden Aſten. Pflege. getreu wieder zu erhalten, durch Ablieger oder Steck— Pflanze meiſt fiederſchnittig, C. indicum (Tafel 89). 1802. erzogen und kühl überwintert, beginnen fie, ſchon von Ende Mai ab zu blühen, und ſind ſomit im Vor— ſommer wie im Herbſt bis zum Winter als Topf— pflanzen verwertbar. Kultur in jedem leidlich guten, nicht ſehr feuchten Gartenboden leicht, ohne ſonderliche Vermehrung, um ſchöne gefüllte Sorten linge zu jeder Zeit, bei mäßiger Wärme. Anzucht im übrigen aus Samen. Ausſaat Anfang April ins kalte Miſtbeet oder im April an den beſtimmten Platz und die Pflänzchen ſpäter bis auf 20-50 em Abſtand auslichten. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung in 1—2 Wochen. 1788. * Chrysanthemum ségetum L. (syn. Xanthophthalmum segetum Schultz Bip.), Saat- Wucherblume. Europa. Einjährig, 30—60 cm hoch. Blütezeit: Juli bis Herbſt. — Stengel mit wenig Blätter einfach, kahl, vorne ver— breitert, grobgezähnt oder dreiſpaltig-eingeſchnitten, die oberen mit herzförmigem Grunde ſtengelumfaſſend. Früchtchen der röhrigen Scheibenblütchen ziemlich gleichmäßig 10 rippig; alle Blütchen ſamt den Zungen- blütchen goldgelb. f. grandiflorum hat größere und noch zahlreichere Zungenblütchen. Verwen dung der leuchtend-gelben Blütenkörbchen wegen, und weil ſie ohne alle Pflege an Abhängen und freien (lehmhaltigen) Flächen großer Landſchafts— gärten oder auch in Parks gedeiht, wo ſie eine gute Maſſenwirkung hervorbringen kann. Auf Ackern iſt ſie ein ſchlimmes Unkraut. Ausſaat an Ort und Stelle im Herbſt oder Frühling. 1789. Chrysanthemum carinätum Schousb., Tafel 33, 129 (syn. C. tricolor hort., Ismelia versicolor Cass.), Kiel Wucherblume. Berberei. Einjährig, 40 bis 80 em hoch. Blüte⸗ zeit: etwa 10 Wochen nach der Ausſaat; Hauptblütezeit: Juni bis September. — grau⸗ lichgrün. Stengel dick, veräſtelt. Blätter wechſelſtändig, etwas fleiſchig, doppelt glatt, mit faſt linealiſchen, ge- zähnten, ſpitzen Lappen. Kiel Wocherblume⸗ Zweige mit einem geſtielten (über 4 em breiten) Blüten- körbchen endend, deren Hüllkelchblättchen gekielt ſind. Blütenſcheibe ſtets ſchwarzrot oder doch dunkel— gefärbt; Zungenblütchen der gewöhnlichen Form verkehrt⸗länglich, vorn geferbt-gezähnt, weiß mit gelbem Grunde. Randſtändige Früchtchen breiter 3flügelig; ſcheibenſtändige ſtark-zuſammenge— drückt, flügelig-2kantig. — 2 Gruppen: 508 a) simplex, Einfache K.⸗W., Tafel 33, 129; Blütenkörbchen mit randſtändigen, ein- oder mehr- farbigen Zungenblütchen und kleinen, röhrigen, dunkel- purpurn⸗ oder braun⸗gefärbten Scheibenblütchen. — Sorten: f. typicum (syn. f. album ort.), Zungen⸗ blütchen weiß, an ihrem Grunde gelb; f. luteum (syn. f. elegans Hort.), Zungenblütchen ganz gelb; f. Burridgeanum v. Houfie, Tafel 33, 129 (syn. f. tricolor ort.), Scheibenblütchen ſchwarzpurpurn (mit gelben Staubkölbchen), Zungenblütchen am Grunde gelb, dann ein karmeſinroter Streifen und im übrigen weiß, ſodaß die Körbchen ringförmig-3—4 farbig ſind; f. roseum, Zungenblütchen roſapurpurn, am Grunde gelb; k. quadricolor, Zungenblütchen an der Spitze roſa, dann weiß und am Grunde gelb; f. venustum (Syn. f. purpureum hort.), faſt das ganze Körbchen purpurrot oder tieffarmin, nur am Grunde der Zungen- blütchen leuchtend-gelb; k. annulatum (syn. f. Dippe- anum Hort.), Zungenblütchen gelb, am Grunde orange— ſcharlach; k. atrococeineum, Zungenblütchen dunkel- ſcharlach; „Eclipse“, Zungenblütchen goldgelb, zwiſchen dem Grunde und der Spitze mit einem breiten dunkel— ſcharlachroten Streifen, ſehr ſchön. „Golden Feather“, mit gelben Laubblättern; Blütenkörbchen ähnlich wie f. Burridgeanum. b) ligulösum (syn. f. „flore pleno“ Fort., hort.), Zungengefüllte K.⸗W., die Körbchen ganz oder doch zum größten Teil mit Zungenblütchen ge— füllt. Leidlich ſamenbeſtändige Sorten ſind: k. album (syn. f. typicum „fl. pl.“, f. Dunettii album plenum hort.), zungengefüllt-weiß; f. aureum (syn. f. aureum „fl. pl.“ Hort.), zungengefüllt-gelb; f. purpureum, zungengefüllt-purpurn oder weinrot; k. atrococci- neum, zungengefüllt-feurigſcharlach, ſchön. f. versicolor (syn. f. hybridum „fl. pl.“) find Sorten, die in Füllung und Färbung noch ſehr veränderlich ſind. Verwendung. Die farbenprächtigen Sorten dieſer Art gehören zu den beliebteren und beſſeren einjährigen Sommerblumen, ſowohl für kleinere, wie für größere Ziergärten; die einfachen auch für Land— ſchaftsgärten. Auf Rabatten, ferner trupp- oder gruppen⸗ weiſe angepflanzt, ſodann als Einfaſſung großer Ge- hölzabteilungen überall angenehm. Sie lieben ſonnigen Standort und mehr mineraliſchen als humoſen Boden. Maſſen wirken in voller Sonne durch ihr Farben— Kunterbunt etwas beunruhigend. Auch Topfpflanzen ſind ſehr ſchön. In kräftigem und ziemlich feuchtem Boden wuchern ſie im freien Lande oft zu ſtark, wäh— rend eingeſenkte Topfpflanzen gedrungener bleiben, reicher blühen und auch mehr Samen geben. In der Jugend wiederholt entſpitzte Pflanzen werden buſchiger, gedrungener und blühen reicher, aber entſprechend ſpäter. Aus ſaat vorteilhaft anfangs April ins kalte Miſtbeet und die Pflänzchen, wenn kräftig genug, ver— ſetzen; oder Ausſaat von April ab gleich an den be— ſtimmten Platz und die Pflänzchen nach und nach auf 30 cm Abſtand auslichten. Juni-Ausſaat giebt noch leidliche September-Oktober-Blüte. — Keimkraft der Samen 4 Jahre; Keimung meiſt in 1 Woche. 1790. Chrysanthemum multicäule Desf. (syn. Pyrethrum multicaule Milld.), Vielſtengelige Wucherblume. Algier, auf ſandigen Hügeln. Einjährig, bis 25 cm hoch. Blütezeit: Juni bis September. — Pflanze kahl, ſaftig; Stengel unten ſehr äſtig. Blütenkörbchen einzeln, langgeſtielt, mit gelben, röhri— gen Scheiben- und glänzend-goldgelben, Zungen— blütchen. f. Dunettii hort., f. hybridum Aort., f. versicolor und 1föpfig. | Familie 106. Compositae, Korbblütler. O XXII 43. Verwendung in größeren Gärten mit mehr trockenem Boden zu Einfaſſungen und kleinen leuchtenden Gruppen. Ausſaat Anfang April an den beſtimmten Platz und die Pflänzchen auf 15 em Abſtand auslichten. 1791. Chrysanthemum mäximum Hamond (syn. C. grandiflorum Zapeyr., Leucanthemum maximum DC), Größte Wucherblume. Pyrenäen, außf Wieſen. Staude, etwa 50 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Pflanze kahl; die Stengel aufſtrebend⸗ aufrecht, etwas kantig, einfach oder tief am Grunde etwas veräſtelt, oben nackt und 1 köpfig. Untere Blätter geſtielt, aus keilförmigem Grunde lanzettlich, von der Mitte bis zur Spitze gezähnt; Stengelblätter ſitzend, breitlinealiſch- lanzettlich, der ganzen Länge nach ge⸗ ſägt. Hüllkelchblättchen länglich, mit weißlich⸗durch⸗ ſichtigem Rande. Blütenkörbchen etwa 6—7 cm breit, davon die weißen Zungenblütchen etwa 2½ em lang. Früchtchen geſtreift, alle gleichgeſtaltet und ohne Pappus. 1792. * Chrysanthemum Leucänthemum L. (syn. C. grandiflorum Zapeyr.?, nicht hort.]; Leu- canthemum vulgare Tournef., Tanacetum Leucanthe- mum Schultz Bip.), Käſe-Wucherblume; große Maßliebe. Europa; einheimiſch, auf Wieſen. Staude, 30 —70 cm hoch. Blütezeit: Mai bis Herbſt. — Die Stengel aufrecht, wenigäſtig, meiſt nur einfach Untere Blätter langgeſtielt, verfehrt- eirund bis ſpatelförmig, gekerbt oder grobgezähnt, obere ſitzend, linealiſch-länglich, geſägt. Hüllkelchblättchen am Rande ſchmalbraun. Blütenkörbchen groß; Zungen— blütchen weiß. Früchtchen wie vorige Art, ſtielrund, ſchwärzlich, mit 10 weißen Rippen. f. atratum Gaud. iſt nur 10—20 em hoch; unterſte Blätter an der Spitze ftumpf-3lappig, ſonſt ganzrandig, Hüllkelch⸗ blättchen mit breitem, ſchwarzbraunem Rande. — C. latifolium Voss (syn. C. grandiflorum Fort., Pyrethrum latifolium Willd.), Pyrenäen, auf Wieſen. Staude, bis 60 em und darüber hoch. Blütezeit: September, Oktober. Pflanze aufrecht, ziemlich kahl; Stengelblätter halb-ſtengelumfaſſend, eirund⸗lanzett⸗ förmig, dickſchwielig-geſägt (bei f. lacustre die Blätter lanzettlich und am Grunde deutlicher 3 nervig, alle unregelmäßig-gezähnt). Zungenblütchen reinweiß, Scheibe gelb, ſpäter braunpurpurn. Scheiben- früchtchen ohne Pappus; Randfrüchtchen von einem oft einſeitigen Krönchen überragt. Verwendung der Nrn. 1791 und 1792, die mühelos zu kultivieren, in großen Gärten, oder in ſolchen kleineren, wo man ihre für große Bouquets wertvollen Blütenkörbe ernten will. Kultur in jedem mehr feuchten als trockenen, lehmigen Boden, auch an Teichrändern und auf feuchten Wieſen. Im Garten alle zwei oder drei Jahre die Pflanzen durch Teilung und Verſetzen kräftigen. C. latifolium f. lacustre dürfte im Winter vielleicht geringe Schutz⸗ decke verlangen. Anzucht aus Samen. Ausſaat April bis Juli auf ein etwas ſchattiges friſches Saatbeet. 1793. Chrysanthemum partheniödes Voss (syn. Anthemis partheniodes Bernh., A. apiifolia Br., Matricaria partheniodes Desf., M. capensis hort.!, Pyrethrum chrysanthemifolium Aort.), Mutter- kraufartige Wucherblume. Staude, bei uns meiſt als ein- oder zweijährig kultiviert, 30—60 cm hoch. Blütezeit: Juni bis Oktober. — Pflanze buſchig und von meiſt durchdringendem Geruch, in der Jugend weichhaarig, ſpäter ziemlich kahl. Stengel äſtig, auf- recht und ſamt den Zweigen ſtielrund. Blätter geſtielt, fiederſchnittig; ihre Abſchnitte am Grunde keilförmig, wieder fiederſpaltig und mit eirunden, weichſpitzigen, oft dreilappigen Lappen. Blütenkörbchen unregelmäßig⸗ und locker⸗doldentraubig, in den Gärten meiſt nur „gefüllt“ vorkommend, und zwar meiſt ge— miſcht: als f. ligulosum, zungengefüllt, mit breiteren, weißen, randſtändigen und verlängerten, weißen, ſcheibenſtändigen Zungenblütchen, als f. tubu- losum, röhrengefüllt-weiß; letztere iſt ſchöner. Blütenboden hier und da zwiſchen den Blütchen mit deutlichen Spreublättchen verſehen!Frücht— chen mit einem kreisrunden oder einſeitigen, aber oft ſehr kurzen Pappuskrönchen. Verwendung wegen der zierlichen Blütenkörbchen und der lange dauernden Blütezeit in kleineren wie in größeren Gärten batten oder trupp⸗ weiſe; aber auch zur Schmückung heller Teile des Ziergartens, wo weitere Pflege ge— deiht. Anzucht und Behandlung wie Nr. 1794. Voll⸗ kommen gefüllte Körbchen geben wenig Samen; deshalb von ſchön gefüllten Pflanzen gegen Herbſt Grundſproſſe als Stecklinge nehmen, in Töpfe pflanzen und kühl überwintern. Mutterkrautartige Wucherblume. (syn. Pyrethrum Parthenium n., Matricaria Parthen. J., auch hort.; Matricaria odorata Lam.), Mutter- kraut-Wucherblume (fr. Chrysantheme Matricaire; e. Common Feverflew, Common Peilitory). Europa. Staude, 20—70 em hoch werdend. Blütezeit: Juni bis Auguſt, auch ſpäter. — Pflanze flaumhaarig bis faſt kahl. Blätter geſtielt, weich, im Umriß ſchnittig; fiederſpaltig, mit etwas gezähnten Zipfeln, die oberen Fiederblättchen zuſammen verſchmolzen. Blütenkörbchen in Doldentrauben, klein, kurzgeſtielt. Hüllkelchblättchen gekielt, die inneren an der Spitze trockenhäutig und ſtumpf. Zungenblütchen vorhanden, verkehrteirund oder länglich, weiß, ſelten fehlend und dann alle Blütchen röhrig, gelb oder weiß. Früchtchen ſehr klein, weiß, oben mit einem ſehr kurzen kerbigen Krönchen. [C. partheniifolium Pers. (syn. Pyrethrum partheniifolium Milld.) iſt keine von C. Parthenium verſchiedene „Art“.] — Wir unterſcheiden 2 Gruppen: a) simplex, Einfache M-W., Formen mit gelben röhrigen Scheibenblütchen und mit oder ohne Rand⸗ Zungenblütchen und meiſt gelben Laubblättern. Sorten ſind: „Golden Feather“, niedrigbleibend, goldgelb— belaubt; Blütenkörbchen mit gelber Scheibe und weißen Zungenblütchen. f. aureum laciniatum, niedrig, Blätter goldgelb, ſchön geſchlitzt; Blüten wie vorher. f. selaginodes, niedrig; Belaubung goldgelb, farn— blätterig. f. aureum „Tom Thumb“ (syn. Matricaria eximia grandiflora aurea „Tom Thumb“ Aort.), Blütenkörbchen groß, gewölbt, leuchtend-goldgelb. 1 Gattung 567. Chrysanthemum, Wucherblume. zerſtreut auf Ra⸗ ſonſtiger freier und die Pflanze ohne Stengel aufrecht, geſtreift, ſehr äſtig. eirund, fieder⸗ die Fiederchen elliptiſch-länglich, ſtumpf- oder fehlend. Aſte ge— 1794. Chrysänthemum Parthenium Pers. ſtreift, nicht ſtiel— Nr. 1790—1794. 509 f. discoideum aureum (syn. Pyrethrum parthenii- folium aureum discoideum hort., f. flosculosum DC.), Blütenkörbchen groß, aus lauter gelben röhrigen Scheibenblütchen beſtehend; Belaubung gelb; intereſſant. Vorſtehende Sorten finden ſich in den Katalogen meiſt unter Pyrethrum parthenifolium, bisweilen auch unter Matricaria. Der Blüten wegen zieht man nur f. discoideum und f. aureum „Tom Thumb“; die übrigen ſind wegen ihrer in ſonniger Lage ſchön goldgelben, im Schatten mehr grüngelben Belaubung beliebte Teppichbeetpflanzen, dürfen dann aber nicht blühen; ſie dienen ferner zu Einfaſſungen auf Blattpflanzenbeeten in Verbindung von Pflanzen mit roten oder rotvioletten Blättern oder ſolchen mit blauen oder violetten Blumen. Erſte Ausſaat (um ſehr zeitig kräftige junge Pflanzen zu haben) ſchon im Februar oder Anfang März in Saatfäftchen oder ins Lauwarmbeet. In Ermangelung eines ſolchen kann man bereits im September dünn auf ein Saat— beet ins Freie ſäen, da die Pflänzchen über Winter nicht erfrieren, ſondern höchſtens mal zum Teil faulen. Weitere Ausſaat im Mai ins Freie giebt den Sommer hindurch beſtändig Erſatzpflanzen. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Keimung in 1 bis 2 Wochen. b) tubulösum (syn. Pyrethrum Parthenium flosculosum Agl., nicht DC.!; Matricaria Parthenium album Art., M. alba hort., M eximia hort , Pyrethrum eximium ort. etc.), Röhrengefüllte M.-W., Formen mit weißen oder etwas gelblich-weißen ( ſogenannten „gefüll⸗ ten“) Blütenkörbchen, deren Scheibenblütchen zumeiſt röhrig ſind; randſtändige Zungen- blütchen vorhanden 8 N 1 2 > — 7 J N rund und glatt. For- ' men mit ſtielrunden I glatten Aſten ge— | hören zu C. parthe- | niodes, Nr. 1793. | Blütezeit: Juni bis Oktober. Sorten | ſind: f. album (syn. 7 Matricaria Parthe- ) nium alba oder erecta alba hort.), Pflanze 80—60 cm hoch; Blät- ter grün oder grau-grünlich; Blütenkörbchen in lockeren Doldentrauben, mit weißen Röhrenblütchen gefüllt und von weißen randſtändigen Zungenblütchen umgeben; f. album „Golden Gem“, Blütenkörbchen dicht— röhrengefüllt, weiß; Belaubung gelb. — f. eximium (syn. Matricaria eximia hort.), Pflanze buſchig; ihre Aſte und Blütenſtände oben faſt gleich hoch. Belaubung Chrysanthemum Parthenium, f. eximium. grün. Blütenkörbchen in ziemlich regelmäßigen Dolden- trauben, reinweiß, mit einer großen Menge ſehr ent— wickelter, eine gewölbte und ſehr volle Scheibe bildender Röhrenblütchen, die von 1—3 Reihen zungenförmiger Randblütchen umgeben ſind. Wuchs gedrungener als bei f. album. f. grandiflorum hat größere und dichter gefüllte Körbchen, iſt kräftiger und mehr ausgebreitet-verzweigt. k. nanum (syn. Matricaria eximia nana „flore pleno“ vort.) iſt durch niedrigeren Wuchs abweichend; k. nanum compactum fol. aureis (syn. Matricaria eximia nana compacta fol. aur. hort.) iſt niedrig und buſchig; gefüllte Körbchen 510 und gelbe Belaubung. f. nanum erectum fol. aureis, von voriger durch mehr pyramidalen Wuchs verſchieden. f. „Tom Thumb“ (syn. f. grandiflorum album „Tom Thumb“) iſt niedrig und trägt große, gutgefüllte, weiße Körbchen. — f. crispum (syn. Matricaria eximia crispa „flore pleno“ hort., Pyrethr. Parthenium flosculosum crispum ARgl), Pflanze 50 — 70 em hoch, von ſteifer Haltung. Blätter gekrauſt und wellig; Körbchen weiß, gefüllt, in dichten Bouquets an den Enden der ungleich hohen (ſtufenweis kürzeren) Aſte. Wegen der krauſen Belaubung und der zierlichen weißen Körben für Ein— zelſtellung geeignet. k. crispum nanum (syn. Ma- tricaria eximia crispa nana compacta „flore pleno“ ort.), niedrig und buſchig, nur 30—35 cm hoch und faſt ebenſo breit werdend; Belaubung dunkelgrün. Blütenkörbchen ſehr zahlreich, mittelgroß, weiß, mit randſtändigen Zungen- und faſt reinweißen, etwas gelb⸗ſchimmernden, röhrigen Scheibenblütchen; für Teppiche, Einfaſſung von Blumenbeeten und zu dichten Gruppen oder Bändern geeignet und von guter Wirkung. Kultur der Gruppe tubulosum (weiß-röhren- gefüllt) entweder einjährig und dann Ausſaat Ende März oder Anfang April ins kalte Miſtbeet und die Pflänzchen ſpäter unter 30—50 cm Abſtand auspflanzen; oder zweijährig und Ausſaat im Sommer oder Herbſt. Sie lieben ſonnigen Standort, etwa zerſtreut auf Rabatten. Die Blumen höherer Sorten liefern Werkſtoff für Blumengewinde. 1795. * Chrysänthemum corymbösum T. (syn. C. corymbiferum oder corymbiflorum hort. nonn., Pyrethrum corymbosum WMWilld., P. Achilleae DCG, P. Clusii Rchb., P. carniolicum Dollin., P. tenui- folium MWilld., nur ſchmälere Blätter; P. poterii- folium Ledeb., Matricaria corymbosa Savi, Tanace- tum corymbosum Schultz Bip.), Doldentraubige Wucherblume. Mittel- und Südeuropa, Nordafrika, auf kalkhaltigem Boden. Staude, 50—150 cm hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Pflanze kahl oder etwas angedrückt⸗kurzhaarig. Die Stengel hoch, meiſt eckig, beblättert, an der Spitze doldentraubig⸗äſtig und locker⸗ vielköpfig, mit kurzen Blütenſtielen. Untere Blätter geſtielt, im Umriß länglich, fiederſchnittig, mit länglich-lanzettlichen, fiederſpaltigen oder -teiligen Fiederchen, deren Lappen eirund und linealiſch-lanzett⸗ lich, ſpitzgeſägt oder gezähnt und ihre oberſten zuſammenfließend ſind; obere Blätter ſitzend, mit ſchmal-lanzettlichen geſägten Teilen. Blütenkörbchen mittelgroß. Hüllkelchblättchen kurzhaarig, blaß, ſtumpf, die inneren mit trockener Spitze. Zungenblütchen randſtändig, länglich-elliptiſch, ſchön, glänzend— weiß, etwa ſolang als die gelbe Röhrenblüten-Scheibe. Früchtchen wenigrippig, mit Drüſen beſtreut und oben mit einem an der Spitze geſpaltenen Krönchen. Verwendung. Dieſe harte Staude in kräftigem, kalkhaltigem und etwas friſchem Boden an ſonnigem Standort kultiviert, kann in landſchaftlichen Gärten und Anlagen einzelnſtehend oder truppweiſe als ſtärkere Pflanze wegen ihrer glänzenden, ſchon aus der Ferne wirkenden Blumen als „Effektpflanze“ dienen! Keine Pflege. Anzucht aus Samen, wie bei harten Stauden. 1796. * Chrysänthemum vulgare Bernh. (syn. Tanacetum vulgare Z., Pyrethrum vulgare Boiss., Chrysanth. Tanacetum Karsch), Nainfarn-Wucher⸗ blume. Europa, Sibirien, an Wieſenrändern, Fluß— ufern 2c. Staude, 60— 125 em hoch. Blütezeit: Juli bis Oktober. — Pflanze kahl oder faſt kahl. Die Stengel faſt einfach, reichbeblättert. Blätter groß, Familie 106. Compositae, Korbblütler. O XXII 43. und Anzucht mühelos. im Umriß eirund⸗länglich, grün (bei f. erispum kraus), ſcharf-aromatiſch, doppelt⸗fiederſpaltig, mit herablaufend⸗ zuſammenfließenden Blattteilen und Lappen; die Blatt⸗ teile (Fiedern) ſind linealiſch-lanzettlich, verlängert und in ſpitzgeſägte, länglich-lanzettliche Zipfel fiederig⸗ geſpalten; Blattſpindel gezähnt, vorn verbreitert. Blütenkörbchen in Trugdolden beiſammen, eine dichte zuſammengeſetzte Doldentraube bildend, ſehr zahlreich, halbkugelig⸗-gedrückt, ziemlich langgeſtielt, bis zu 1 cm breit, goldgelb oder dunkelgelb, ohne randſtändige Zungenblütchen. Früchtchen, umgekehrt-pyramidal, 5rippig, oben mit oder ohne Krönchen (Pappus). Die völlig kahlen Pflanzen (3. B. f. sibiricum) ſind am ſchönſten. — C. camphoratum Voss (syn. Tanacetum camphoratum Zess., T. elegans Desne., T. huronense Nutt. ex p., Omalanthus camphoratus Less., Oma- lotes camphorata DC.), Meeresbuchten Kaliforniens. Staude, 30—80 cm hoch. Angenehm fampferartig- würzig; die Stengel und jüngeren Blätter jilber- weiß⸗-zottig-filzig und drüſig. Blätter ſchön, doppelt⸗fiederſchnittig. Blüten gelb. Weibliche Rand⸗ blütchen mit abgeplatteter Röhre und 3 Läppchen. Verwendung. Beide Arten laſſen ſich in Parks, Landſchaftsgärten und Anlagen, ſelbſt auf Raſenflächen, oft vorteilhaft verwenden, weil die Tracht der Pflanzen, ihre zierliche Belaubung und die Form der gelben Blütenkörbchen eigenartig iſt. Kultur Lehmiger, friſcher Boden iſt am geeignetſten. 1797. Chrysänthemum Marschällii Aschers. (syn. Pyrethrum roseum M. B.), Marſchalls Wuder- blume. Kaukaſus, Perſien. Staude, 30—60 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni; oft zum zweitenmal im Herbſt. — Pflanze kahl; die Stengel ſind einfach und 1köpfig. Untere Blätter geſtielt, im Umriß länglich, doppelt-fiederig-geteilt, mit kleinen, linealiſchen, ſpitzen, oft 2—3 ſpaltigen Abſchnitten; obere Blätter ſitzend und mit ſchmal-linealiſchen Abſchnitten. Blüten⸗ körbchen groß. Hüllkelchblättchen ſpärlich-ſpinnwebig oder kahl, am Rande und an der Spitze ſchwarz— dünnhäutig. Zungenblütchen der Stammform meiſt roſenrot, ſeltener weiß (dann syn. Pyrethrum pauci- folium C. A. Mey.), etwas länger als die gelbe Blüten- ſcheibe. Früchtchen mit kurzem, feingelapptem Pappus⸗ krönchen. — Sehr naheſtehend iſt: 1798. Chrysanthemum röseum Web. et Mohr, Tafel 33, 130 (syn. C. coronopifolium Milld., Pyrethrum carneum M. B., P. roseum Lindl.), Rofen- rote Wucherblume. Kaukaſus, Orient. Staude, 30 bis 70 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni; oft nochmals im Herbit. — Die Stengel einfach oder veräſtelt. Blätter ein- mal⸗fiederiggeteilt, mit herablaufenden, länglich -lanzett⸗ lichen, ſpitzen, eingeſchnitten-geſägten Fiedern; oberſte Blätter lanzettlich, geſägt und ganz. Stengel oder die Aſte 1 köpfig. Blütenkörbchen groß. Zungenblütchen der Stammform 1—2reihig, randſtändig, roſenrot oder fleiſchfarben und die Scheibenblütchen gelb, röhrig. Es giebt in den Gärten eine Anzahl ſchöner Sorten mit ſog. „gefüllten“ Blumen, richtiger: gefüllten Körbchen, die man fälſchlich als Pyrethrum hybri- dum bezeichnet. Wir unterſcheiden 3 Gruppen: a) simplex, Einfache R. W., Scheibenblütchen normal, d. h. klein, gelb, röhrig und zwitterig; Rand- blütchen zungenförmig, 1—2 reihig, nach deren Farbe (roſenrot, dunkelrot, purpurn, weiß) man dann die Sorten bezeichnet. — Schöne, einfache Sorten ſind: „Beatrice Kelway“, Zungenblütchen kirſchroſa; „Duke of Connaught“, farmin; „Mr. Swantley“, farmin; „Lord Lansdown“, kirſchroſa; „Lord Ran- dolph Churchhill“, leuchtend⸗karmin; „Merry Hamp- ton“, karmeſin; „Princess of Wales“, fleiſchfarbig; „Princess Irene“, reinweiß; „Loorna Doone“, farme- ſin; „Mary Anderson“, fleijchfarbig. b) tubulösum, Röhrengefüllte R. W., Blüten⸗ ſcheibe mehr gewölbt; Scheibenblütchen gewöhnlich nicht gelb, zwar röhrig, aber ſehr verlängert und großenteils unfruchtbar; zungenförmige Randblütchen vorhanden und dann 1—3reihig, oder fehlend. Hier- her die meiſten gefüllten Sorten in allerlei Abſtufungen zwiſchen weiß und dunkelpurpurrot. c) ligulosum, Zungengefüllte R. W., alle oder die meiſten Blütchen eines Körbchens ſind zungen— förmig⸗flach, ſchmal oder breit und mehr oder weniger dachziegelig. Die „gefüllten“ Sorten bleiben etwas niedriger und gedrungener als die einfachen; ſie werden etwa 40—60 em hoch und ihre Blütenkörbchen 3—7 cm breit. Schön ſind: „Montblanc“, Körbchen groß, reinweiß, dichtgefüllt, vorzüglich als Werkſtoff für Bouquets; f. atrosanguineum, dunkelkarmeſinrot, Körbchen 6—8 cm breit, dichtgefüllt. „Aphrodite“, reinweiß; „Perikles“, pfirſichfarben mit gelber Mitte; „Figaro“, roſa; „Melton“, leuchtend-ſcharlachkarmeſin; „Florentine“, weiß mit roſa Anhauch; „Queen Sophie“, fleiſchfarbig; „Celia“, leuchtend-roſa; „Meteor“, karmeſinſcharlach mit weißen Spitzen; „Ormonde“, roſarot; „Magician“, leuchtend-roſa mit goldgelben Spitzen; „Wega“, gelblichroja; „Paul Journue“, hell- roſa; f. multiflorum, roſenrot; „Prinz Friedrich Karl“, dunkler roſenrot. Verwendung. Art und Formen gehören zu unſern empfehlenswerteſten, ſchönſten und dauerhafteſten Stauden; ſie ſind beſonders wertvoll, weil ſie ſchon im Mai⸗Juni blühen; die langgeſtielten Körbchen ſind dann als Werkſtoff für Sträuße und Bouquets recht erwünſcht. Auf Rabatten, truppweiſe auf Raſenflächen, die „gefüllten“ auch als Gruppen wirklich ſehr ſchön. dem C. Marschallii das bekannte perſiſche Inſekten⸗ pulver. Kultur faſt mühelos. Jeder leidlich kräftige Boden, beſonders etwas humoſer Lehmboden ſagt zu. Sonniger Standort beſſer als halbſchattiger. Schneidet Gattung 567. Chrysanthemum, Wucherblume. Die einfache Form giebt gleich man gleich nach der Hauptblüte die Stengel über dem Grunde ab, ſo giebt's (namentlich von den einfachen Sorten) noch einen Herbſtflor. Es iſt zu empfehlen, wenigſtens die gefüllten Sorten alle 3—4 Jahre Ende Sommer herauszunehmen, ſie zu teilen und wieder zu pflanzen; ſie blühen dann vollkommener. Behält die Pflanze Erdballen, ſo kann ſogar zur Blütezeit verpflanzt werden. magerem Boden zweckmäßig. Vermehrung der ge— Dungguß oder Miſterde nur bei füllten (die oft auch keinen Samen geben) ſowie der⸗ jenigen einfachen, welche man farbentreu wieder er- | halten will, ſtets durch Teilung oder Grundſproſſe. Anzucht der gewöhnlichen Form aus Samen. Aus⸗ ſaat von Mitte April bis in den Juni auf ein Saat⸗ beet oder in Käſtchen. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung innerhalb 3 Wochen. 1799. Chrysänthemum frutescens L., nicht Thbg., Tafel 89, 353 (syn. Pyrethrum frutescens Willd., Anthemis frutescens Fort.), Strauchige Wucherblume; Strauch - Margheriten. Kanariſche Inſeln. Halbſtrauchig, 30— 150 em hoch. Blüte— zeit: Sommer und Winter. — Pflanze kahl (nur 5 . * Nr. 17951800. 511 f. hispidum mit drüſig⸗ſteifhaarigen Blättern). Blätter etwas fleiſchig, fiederteilig, mit wenigen linealiſchen, gezähnten Lappen; oberſte Blätter linealiſch, ganz— randig oder dreiſpaltig. Blütenäſte etwas abgekürzt— geſtaucht erſcheinend. Randſtändige Früchtchen drei— kantig, ſchmalgeflügelt. Blütenkörbchen zahlreich, groß; Zungenblütchen der Stammform reinweiß; Scheibe gelb. — Schöne Gartenformen, zum Teil mit größeren Körbchen, find: „Etoile d'Or“, Zungen- und Scheibenblütchen ſchön gelb; „Comtesse de Chambord“, reichblühend, Zungenblütchen reinweiß; f. Siebertii, Zungenblütchen reinweiß, Körbchen ſehr groß, zur Topfkultur vorzüglich geeignet; „Alice Crousse“, niedrig bleibend, Zungenblütchen reinweiß; „Bedding Gem“ niedrig und ſchön, aber noch ſelten. Verwendung. Sehr wertvolle Kalthaus— pflanze, die faſt das ganze Jahr hindurch unaus— geſetzt blüht, im Sommer im freien Lande aus— gepflanzt, im Winter im Gewächshauſe oder hellen, kühlen Zimmer. Im Freien laſſen ſie ſich mit anderen geeigneten Gewächſen vortrefflich gruppieren. Die lang— geſtielten Blütenkörbe ſind ſehr beliebt für Sträuße. Kultur in jedem guten Garten- oder Ackerboden; in Töpfen zweckmäßig in ſandig-lehmigem, mit guter Wieſenmoor- oder Lauberde gemiſchtem Boden. Ver— mehrung durch Stecklinge entweder zeitig im Frühjahr oder im Nachſommer und nur lauwarm gehalten, von ausgepflanzten 5 Pflanzen auch im Sommer durch Ablieger. Anzucht aus Samen. Aus⸗ ſaat von Fe⸗ bruar bis April ins Lauwarm⸗ beet liefert Pflanzen, welche, nach Mitte Mai ins Freie gepflanzt, ſchon von Juli, Auguſt Desjel- ben Jahres ab blühen. Man Strauchige Wucherblume. kann auch ſpäter ſäen. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung innerhalb 2—3 Wochen. 1800. Chrysanthemum foeniculäceum C., Webb (syn. C. glaucum hort.(?), Pyrethrum foeni- culaceum Choisy), Fendelblatt - Wucherblume. Kanarische Inſeln. Halbſtrauchig. Blütezeit: wie vorige Art. — Pflanze kahl. Blätter etwas fleiſchig, fiederteilig, mit wenigen, entferntſtehenden, ſpitzen Teil— blättchen, die meiſt ſchmal und graugrün ſind. Rand— ſtändige Früchtchen breitgeflügelt. Zungen— blütchen weiß; Scheibe gelb. Teilblättchen der Stammform f. verum (syn. Pyrethrum crithmi— folium Nilid.) mit 3—5 ganzrandigen Blattlappen; bei f. pinnatifidum (syn. Pyrethrum foeniculaceum Willd.) Blattlappen 8—9, ganzrandig; bei f. bipinna- tifidum (syn. Pyrethr. anethifolium Milld., P. foeni- culaceum Bot. Reg.) Blattlappen wenige, aber ein— geſchnitten oder dreiſpaltig. — C. pinnatifidum Z. (syn. Matricaria pinnatifida Desr., Pyrethrum grandiflorum Holl. et Reich., nicht Willd.; Ismelia maderensis Don, Anthemis semperflorens Hort.“), kahl; Blätter flach, fiederſpaltig, mit keilförmigem 512 Grunde, eingeſchnitten-gezähnelt und mit einander ge— näherten, lanzettlichen, geſägten Lappen. Blütenäſte doldentraubig-verzweigt. Zungenblütchen weiß oder gelb, Scheibe gelb. — Als Marktpflanze verwertbar. 1801. Chrysanthemum grandiflörum Drouss., Willd., Großblumige Wucherblume. Kanariſche Inſeln. Halbſtrauchig. Blütezeit: wie Nr. 1799. — Pflanze kahl. Blätter flach, fiederlappig, mit keil⸗ förmigem Grunde; Blattlappen lanzettlich oder line⸗ aliſch-lanzettlich, eingeſchnitten-gezähnt oder ganz⸗ randig, die Zähne oder die Blattſpitzen mit Weichſtachel. Blütenäſte einfach und 1 köpfig, ſelten etwas verzweigt. Formen ſind: f. ad-auctum (syn. C. tanacetifolium hort., Pyrethrum ad-auctum L., P. Broussonetii g, Choisy), Blattſtiel am Grunde beiderſeits 3 —5 zähnig; Blattſpindel ſchmal; Blattlappen entferntſtehend, line— aliſch, eingeſchnitten-geſägt. intermedium hort., C. foliosum Drouss., Pyrethrum grandiflorum MWilld.), Blattſtiel am Grunde mit 2 bis 3 Zähnchen. Blütenſpindel ſchmal; Blattlappen ent- ferntſtehend, geſägt. f. subnudum (syn. C. Brousso- netii Pers., nicht Balb.; Pyrethrum pinnatifidum Choisy, nicht L. !; P. speciosum MWilld. “), Blattſtiel am Grunde ohne oder ſeltener mit kaum 1—2 Zähnchen; Blattſpindel verbreitert; Blattlappen lanzettlich, gezähnt. f. cuneiforme (syn. Pyrethrum grandiflorum Aort. Paris., P. coronopifolium Willd. enum., nicht spec.), Pflanze kleiner; Blütenkörbchen groß; Blattſtiel am Grunde faſt nackt, nach oben keilförmig; Blattſpindel ſehr verbreitert; Blattlappen kaum bis zur Blattmitte, lanzettlich und faſt ganzrandig. — C. Broussonetii Balb., nicht Pers. (syn. Pyrethrum Broussonetii Choisy), Pflanze drüſig-flaumhaarig bis ſchärflich, namentlich die Blätter, welche flach, tief-fiederſpaltig, am Grunde keilförmig und halbſtengelumfaſſend ſind; Lappen lanzettlich, eingeſchnitten-geſägt. Blütenäſte an ihrem Grunde beblättert. Die Nrn. 1800 und 1801 werden in den Gärten ſie teilen, verwechſelt. Tafel 89, 354 (syn. C. indicum et japonicum Thbg., C. tripartitum S., Pyrethrum indicum Cass., nicht Rob.; P. Chrysanth.] sinense Sabine, Anthemis artemisiaefolia Willd., A. grandiflora Ramat., nicht hort.!), Indiſche Wucher— blume; Winteraſter (fr. Chrysantheme de la Chine; e. Chinese and Japanese Chrysanthemum). China, Japan. Halbſtrauchig bis ſtrauchig, in der Kultur auch kleine Bäumchen, 40— 100 em hoch (Bäumchen bis zu 2¼ m Höhe). Blütezeit: Herbſt und Winter; kleinkorbige auch im Sommer. — Pflanze veräſtelt oder mehrſtengelig; Aſte oder Stengel an der Spitze weichhaarig. Blätter meiſt geſtielt, derb, meiſt eirund bis eirund⸗lanzettlich, eingeſchnitten oder buchtig⸗fiederlappig, gezähnt, ſchlaff oder lederartig, grün oder graugrün (bei f. foliis variegatis „Sen- sation“ grün- und weißgeſcheckt); die oberſten Blätter wohl auch ganzrandig. Blütenkörbchen gegen das Ende der Stengel oder Aſte hin mehr oder weniger riſpig⸗doldentraubig geſtellt, ſeltener einzeln. Hüll⸗ kelchblättchen ſehr ſtumpf, mit breit- oder ſchmal— trockenhäutigem Rande. Blütenboden der einfachen Körbchen ohne, bei den gefüllten aber oft mit Spreublättchen zwiſchen den Blütchen. Blütchen nicht oder nur wenig länger als der Hüll— kelch (indiſche Gruppe); randſtändige (Zungen- oder f. intermedium (syn. C. lich. Immerhin . dürfte die bei SA, stipulacea Mnch., A. Einteilung der Randſtändige Familie 106. Compositae, Korbblütler. O XXII 43. Röhren⸗) Blütchen weſentlich länger als der Hüll⸗ kelch (japaniſche Gruppe). Blütchen in Form, Größe und Farbe ſehr verſchieden; hier Körbchen mit teils röhren⸗, teils zungenförmigen, dort ſolche mit nur röhrenförmigen, am häufigſten aber Körbchen mit nur zungenförmigen, flachen oder gerollten Blütchen. Alle Farbenſchattierungen und Mittelſtufen von gelb, weiß, rot und braun ſind bereits durch viele Sorten ver⸗ treten, nur blau und ſchwarz fehlen gänzlich. Es giebt unzählige Gartenſorten und alljähr⸗ lich kommen neue hinzu. Eine allgemein und dauernd beliebte Zimmer⸗ pflanze wird die Winteraſter nicht werden und zwar lediglich deshalb nicht, weil gute, vollkommen entwickelte, reichliche Blumen und zugleich hübſche Pflanzen zu erziehen, mehr Sachkenntnis oder mindeſtens mehr Aufmerk- ſamkeit erfor⸗ dert, als man erfahrungsge— mäß den mei- ſten Garten- und Blumenfreunden zur Zeit zumuten kann. Wird mit der erforderlichen Aufmerkſamkeit verfahren, jo iſt die Er- ziehung gut ausgebildeter und zahlreicher Blütenkörbchen nichts weniger als ſchwierig. Minderwertige Blumen, die im Spätherbſt immerhin beſſer ſind als gar RER Indiſche Wucherblume; Winteraſter “ keine, kann man bei Anwendung nicht zu magerer Erde auch wohl mit C. frutescens, Nr. 1799, deſſen Kultur ohne „beſondere“ Pflege reichlich und leicht erzielen. Die Einteilung der Winteraſter-Sorten in ſcharf abge⸗ 1802. Chrysanthemum indicum L. sens. lat., e grenzte Grup⸗ pen iſt unmög⸗ allen Korbblüt⸗ lern befolgte Grundlage der Formen in „Einfache, Röhrengefüllte und Zungenge⸗ füllte“ auch für die Winter⸗ aſtern durch⸗ führbar ſein. Ausnahmen kommen natür⸗ lich auch hier vor, aber nicht in dem Maße, Einfache Winteraſter daß ſie die „Kaiserin Auguste Victoria“. Regel umſtoßen 5 können. Die weitere Einteilung würde ſich dann etwa ſtützen auf die Form der Einzelblütchen, auf das nur innerhalb gewiſſer Grenzen ſchwankende Ver— hältnis ihrer Länge zur Breite (nicht in Millimetern, “ ſondern im Verhältnis ausgedrückt), da anzunehmen iſt, daß Blütchen ein und derſelben Sorte von maſtig kultivierten Pflanzen im Vergleich mit ſolchen von ärmlicheren Pflanzen ein relativ beſtändiges Ver⸗ hältnis zeigen. Benützen wir ferner in vorſichtiger Abwägung des Wertes (d. h. der erfahrungsgemäßen geringeren oder größeren Beſtändigkeit ſolcher Merf- male) die Anordnung und Farbe der Blütchen im Verein mit der beobachteten geringſten und größten Größe der Körbchen ꝛc. ꝛc., jo dürfte eine zuverläſſigere und brauchbare Überſicht ſich ergeben. Nachſtehend folgt eine Auswahl von anerkannt empfehlenswerten Sorten, eingeordnet in 3 Gruppen: a) simplex, Einfache Winteraſter (einfache Indiſche Wucherblume), Blütenkörbchen einfach, d. h. die Scheibenblütchen ſind normal, kurzröhrig und ſtets gelb, die randſtändigen Blütchen 1 bis 4reihig, zungenförmig (ſelten lang röhrenförmig), flach, gedreht, gebogen oder locker, kurz oder lang und in mancherlei Farben; Blütenſcheibe flach oder nur ſchwach gewölbt und dann ſchmäler oder höchſtens ſo breit, als die randſtändigen Zungen- (oder Röhren-) Blütchen lang find. — Sorten: „Admiral Sir T. Symones“, schn!, goldgelb. „Ada Queen“, große Körbchen, ſchön tief- gelb; Pflanze niedrig. „Buttercup“ (syn. Alice Bird), schn!, ſchön butter-gelb. „Clara Queen“, kleine ſtern⸗ förmige Körbchen, tief-terracottafarben. „Ellen Terry“, tief⸗karminrot. „Jane“, schn!, Zungenblütchen weiß, gelockt. „Kaiserin Auguste Victoria“, mi, Körb— chen 4—6 cm breit, ſehr ſchön zart-rahmgelb. „Mary Anderson“, roſa. „Mrs. Langtry“, fr’, Zungenblüt⸗ chen weiß mit roſa. „Patience“, fr’, Zungenblütchen zart⸗amarantrot mit weiß getuſcht. „Pure Gold“, fr!. „Souvenir de Londres“, schn!, Zungenblütchen leuchtend-karmeſin bis tief-violettpurpurn; hervor- ragende Sorte! „White Perfection“, fr’, Zungenblüt— chen weiß. (Bedeutung der Buchſtaben ſ. folg. Seite!) b) tubulösum, Röhrengefüllte Winteraſter (röhrengefüllte Indiſche Wucherblume). 1. Alle oder faſt alle ausge⸗ bildeten Blüt⸗ chen ſind lang und röhren- förmig oder ſie ſind größ- tenteils bis über ihre halbe Länge hinaus röhrig und dann zungen: oder löffel⸗ oder gemweih- artig: f. per- tubulosum. 2. Es ſind zwar alle entwickel- ten Blütchen röhrig, jedoch nur die randſtändigen langröhrig, die ſcheibenſtändigen aber kürzer geblieben; letztere ſind nicht gelb, oder wenn doch und dabei röhrig, dann nicht ſo kurz und nicht normal wie bei den „Einfachen“, auch die Blüten— ſcheibe mehr gewölbt: f. semitubulosum. 3. Die rand- ſtändigen Blütchen ſind zungenförmig, kurz oder lang, nur die ſehr langen ſind wohl mal länger, als die Scheibe breit iſt; die Blütenſcheibe iſt mehr gewölbt und die Scheibenblütchen ſind röhrig und kurz und nicht gelb, wenn aber hier und da doch, ſo ſind ſie Vilmorin. Dritte Auflage. Röhrengefüllte Winteraſter „Gloire rayonnante“. Gattung 567. Chrysanthemum, Wucherblume. Nr. 1801 u. 1802. 513 ſtärker entwickelt, auch durch die breite, gewölbte Blütenſcheibe hinlänglich verſchieden: fk. parvitubulosum oder Anemonenblütige. Sorten: 1. meiſt vollröhrig (pertubulosum): „Gloire rayonnante“, 3’, große Körbchen, ſeidenartig roſa, lila ſchattiert; ſiehe Abbildung. „Edie Green“, dunkelblutrot, gelb-gefleckt, feinröhrig. „Edie Rumble“, altgoldfarben, offene Spitzen der Röhren rot. „Joseph Ma- wet“, goldgelb, Spitzen der Röhren gelb, purpurn⸗ge⸗ flammt. „Nynce Tal“, glänzend-gold- gelb. „Orange Quilled “, kleine, ſpitze, röhrige Blu- men. „Soleil levanl“ (syn. L'Infant d' Es- pagne), m., kanariengelb. „Gertrud Bornemann“, 11, bläulich lila, mit Veil⸗ chengeruch. — 2. Körbchen halbröhrig (semitubulo- sum): „Bronce Dragon“, orange-lachsfarbig oder kupfer— farbig; lange, dünne, vorn mit breiter Löffelzunge ver— ſehene Röhren „Elk's Horn“, 3/, Körbchen faſt kugelig, Blütchen röhrig, vorn geweihartig gegabelt, perl-weiß. — 3. Körbchen kleinröhrig oder anemonenblütig (parvitubulosum): „Acquisi- tion“, Körbchen groß, lila— roſa, mit gelber Scheibe. „Cal liope“, Körbchen klein, glän— zend- rubinrot, mit voller hoher Mitte. „Dick Turpin“, Körbchen mittelgroß, ma— gentarot. „Duchess of West- minster“, Körbchen groß, roſa— bronce; Zungenblütchen lang, Anemonenblütige Winteraſter. ſilberigrot, hängend. „Fleur de Marie“, m], Körbchen groß, reinweiß. „George Sand“, Körbchen groß, rot, Scheibe gelb. „Glück“, schn!, goldigorange. „Madame Sen- tier“, Körbchen klein, rein— weiß. „Marguerite d' Anjou“, Körbchen groß, nankinggelb. „Perle“, perl-weiß, Körbchen klein. „President More!“ Körbchen klein. „Prince of Anemones“, Körbchen groß, mit ſchöner erhabener Mitte, zartroſa. „Regulus“, Körbchen klein, zimmt- oder orangebraun. „Fabian de Mediana“ (syn. Fabian de Maderanaz‘‘), 27, Körb⸗ chen groß, Scheibenblütchen lilaroſa; zungenförmige Randblütchen zahlreich, lang herabhängend, zartsroja. c) ligulosum, Zungengefüllte Winteraſter (zungengefüllte Indiſche Wucherblume). 1. Die Körb— chen ſind gut zungengefüllt und in der Mitte keine oder nur ſehr zerſtreute, kurze, gelbe Röhrenblütchen vorhanden: es ſind dann alle oder doch durchſchnitt— 33 Kleinſte zungengefüllte Winteraſter (Pompons). 514 lich der größere Teil aller Blütchen zungenförmig (gleichviel ob linienförmig-ſchmal oder bandartig-breit, ob kurz oder lang, flach oder gedreht oder eingerollt, gerade oder gebogen), und zwar ihrer ganzen Länge nach zungenförmig, wobei der am Grunde jedes Blüt— chens oberhalb des Fruchtknotens ganz allgemein vor- kommende kurze, gelbgrüne Röhrenanſatz nicht in Betracht kommt, oder ſie ſind wenigſtens zumeiſt über die Hälfte ihrer Länge zungenförmig: perligulosum. 2. Die Körbchen ſind nur halb— zungengefüllt, in- dem eine mittlere freie oder durch bogene Zungen- blütchen überdeckte Fläche tenſcheibe nur kurze und gewöhnlich gelbe Röhrenblüt⸗ chen trägt Im letzteren Falle müſſen aber, vom Rande aus gezählt, mindeſtens 5 Rei⸗ hen Zungenblüt⸗ chen bei allen aus⸗ gebildeten Körbchen deutlich und zweifellos erkennbar ſein: semiligulosum. Die allermeiſten Sorten gehören zu den zungen— gefüllten. In den folgenden Aufzählungen mag aus- nahmsweiſe die eine oder die andere neue Sorte vielleicht gar nicht zu den zungengefüllten gehören; in der Hauptſache, d. h. die Güte der Sorten für die ange— gebenen Zwecke betreffend, iſt die verläſſig. (Beſonders hervorzuhebende Sorten find kursiv gedruckt. Die Buchſtaben hinter den einzelnen Sortennamen bedeuten: „fo“ auch zur Formzucht geeignet; „fr“ auch für Freilandkultur; „1!“ intereſſante Blume; „m“ auch für Maſſenkultur; „sehn!“ auch Schnittblume; „ser!“ geſtreifte Blumen; „w!“ mit Wohlgeruch.) Sorten für Freilandkultur: „Cedo Nulli“, weiß. „Julia Lagravere“, kleine Körbchen, ſammetig⸗dunkel⸗ kaſtanien- oder rot⸗ braun. „Mr. Mur- ra“ (syn. Presi- dent), ſtarkgefüllt, violettroſa. „Ale— Großblumige zungengefüllte Winteraſter. m!, hellviolett mit dunklem Schein. „Alice Butcher“, tiefrot. „Drin- Drin“, reinglän⸗ zend⸗gelb. „Dr. Sharpe“, kirſch⸗ purpurn bis kaſta⸗ nienfarben, rück⸗ —,, L'ile des Plai- sirs“ (syn. Early Red Dragon), rot mit gelb geſtreift und goldgelb-ge- tupft; ob zu den Röhrenblütigen gehörig? „Elsie“, hellkanariengelb; eigenartig. „Félicité“, ſtarkwüchſig, orangegelb. „Fiberta“, citronengelb, flach. „Flambeaué“, ſtarkgefüllt, gut gebaut. „Frédéric Pelé“, karmeſin⸗ 101.2. „George Glennyz, gelb, Golden Fleece“, Zungengefüllte Päonien-Winteraſter. lange einwärtsge⸗ xandre Dufour“, ſeitig ſilberigroſa. der Blüö⸗ Auswahl zus | ſilberweißem Widerſchein und gelber Mitte. Familie 106. Compositae, Korbblütler. G XXII 43. hellkanariengelb. „Gustav Wermig“, lebhaft⸗ gelb. „Isidore Teral“, zart-roſalila, mit gelber Mitte. „La Vierge“, weiß, mit ſchwefelgelber Mitte. „Lyon“, roſapurpurfarben. „Madame Jolivart“, weiß. „Nan darin“, fo!, zart-milchweiß, mit roſa verwaſchen. „Mrs. Cullingford“, groß, reinweiß. „Nys. GC. Rundle“, m!, weiß. „Mrs. Hawkins‘‘, goldgelb. „Mrs. Mard- lin“, roſa. f. nanum, Pflanze niedrig, Blüten zart- ſilberigroſa oder fleiſchfarben. „Précocité Japonaise“, weiß mit purpurrot geſtreift. „St. Mary“ weißroſa. „Trevenna“, kommt gelb, weiß und rot vor. Zu den härteſten Freilandblühern zählen in erſter Linie die mit * bezeichneten Sorten in der Gruppe a (Einfache). f a Sorten für Maſſenkultur: „Barbara“ gold- gelb. „Beauty“, zart⸗lilaroſa. f. Cullingfordii, feurig- kirſchrot, mit hellem Widerſchein. „Early Flora“, orange⸗ gelb, früh. „Elaine“, Fol, reinweiß, früh. „Zmpress of India“ (syn. Snowball, White Queen), reinweiß. „Fleur parfaite“, roſalila; niedrig. „James Saller“, roſalila, mit gelockten Zungen. „Jardin des Nantes“, reingelb mit goldigem Schein! „Zady Selborne“, reinweiß. „L'Africaine“ (syn. General Gordon, George Gordon), dunkelkaſtanienrot. „La Neige“ (syn. Boule de Neige), ſchneeweiß. „Mad. Mélanie Fabre“, roſa. „Maiden's Blush“, ſchön roſa. „Maid of Kent“, reinweiß. „Miss Mqghitingale“, zart-roſa, mit weißer Mitte. „Snowdrop“. schn!, reinweiß, klein, ſehr ſchöne, ſpäte Sorte. „Source d' Or.“, schn!, goldgelb mit bronzefarben; ausgezeichnet für Topfkultur! „To-Kio, 2“, ſammetig-mahagonipurpurn, rückſeitig gelb. „Soeur Melanie“, weiß. Die mit m! bezeichneten Sorten anderer Gruppen ſind gleichfalls für Maſſenkultur geeignet. Gute Schnittblumen find: „Agnes Flight“, reinweiß, mit langen gelockten Zungenblütchen. „Agre- ments de la Nature“, gold⸗ gelb, überall rotbraun-ſchat⸗ tiert. „Anna M. Payne“, karminroſa, mit weißer Mitte „Dr John Tanner“, hochrot! „Gus— tav Wermig“ (syn. Golden Madame Castex Des- granges), gelb; | September! „Hero of Stoke Newington“, roſig⸗ angehaucht, mit purpur ſchattiert. „James Weston“, kanariengelb. „Madame Amelie Baltet“, weiß. „Mad. Castex Desgranges“, ſchwefelgelb, ſpäter in weiß übergehend; September. „Moonlight“, gelblichweiß. „Princess of Teck“ (syn. Christmas Number), elfen⸗ beinweiß; guter Spätblüher! f. roseum superbum, lilaroſa, gelb- umrändert und -geprickelt. „Messrs. Thibaut et Keteleer“, ſammetig-dunkelrot, gelb-fledig! Ferner find die mit schn! bezeichneten Sorten anderer Gruppen ſehr zu empfehlen. Schaupflanzen ſind beſonders: „Belle Castillane“, rötlichlila, Spitzen büffelfarbig. „Bois Rose“, Körbchen groß, weiß mit roſigem Schein. „Bouquet fait“, fo!, Rieſenkörbchen, reich-roſa, mit „Elise“, „Louis Böhmer““. Gattung 567. Chrysänthemum, Wucherblume. zart⸗lila, ſilberweiß⸗ſchattiert; Zungenblütchen gedreht und gelockt. „Florence Percy“, fo!. „Germania“, Körbchen groß (15 em breit), lebhaft-kanariengelb mit weißlichem Anhauch, unterſeits violett⸗gezeichnet. „H. Ballantine“, Körbchen groß (15 em br.), bronze⸗ farben, ſpäter ſtrohgelb, die Zungen behaart! „Louis Böhmer“, Körbchen groß (15 cm breit), violettroſa; Zungen reichbehaart! „Peter the Great“ fo! (syn. The Czar), gelb; leichtblühend. „W. Richter‘, Körbchen ſehr groß, ſchön terracottafarbig; vorzüg— liche Schaupflanze. „Triomphe du Nord“, karminviolett. „Intereſſant durch Form oder Farbe ſind: „Edouard Audiguier“, Körbchen dichtgefüllt, purpur— kaſtanienbraun; Zungen lockig und auswärtsgerollt. „Jeanne Delaux‘‘ (syn. Japon fleuri, F. A. Davis), Körbchen groß, ſtarkgefüllt, dunkelbraun-karmeſin, fait ſchwarz, glängend-geflammt und mit gelber Mitte. „Ismael“, Blütchen alle nadelförmig-ſchmal. „Madame Ferdinand Bergmann“, größte gutgefüllte Päonien- form, rahmweiß bis reinweiß! „Mrs. H. J. Jones“, goldgelb, mit breiten, langzugeſpitzten Zungenblüt— chen; Spätblüher. „Stanstead White“, Blüten- körbchen ſehr groß, weiß. „Val d'Andorre“, Körb⸗ darin“; „Monsieur Jerin“; „Peter the Great“ (syn. chen ſehr groß, dunkelfeuerrot (rot mit orange gemiſcht). Auf die mit “ bezeichneten Sorten anderer Gruppen ſei noch beſonders hingewieſen. Frühblühende Sorten (großblumig). Juli⸗Auguſt⸗Blüher werden in neueſter Zeit empfohlen: „George Devred“, hellkanariengelb. „Le Poete des Chrysanthèmes“, violettroſa. „Madame Gabus“, Körbchen klein, lilaroſa mit weißen Spitzen. „Madame Lemaille“, mittelgroß, goldiglederbraun mit weinrot. „Madame Louis Lionnet“, hellrot. „Madame Mathilde Cassagneau“, mittelgroß, lachs— farben, kirſchrot-ſchattiert, Mitte gelb. „M. G. de Duboc“, mittelgroß, dunkelkarmin, gelb-ſchattiert. „René— Chaudon de Briailles“, si, weiß, karminroſa-geſtreift. — Septemberblüher: „A. Dufour“, purpurviolett. „Lady Selborne“, m’, reinweiß! „Madame Castex Desgranges“, schn!, im Erblühen ſchwefelgelb, ſpäter weiß! „Roi des Précoces“, feurig-dunkelkarmeſinrot. „Comtesse Foucher de Cariel“, leuchtend-orange, mit rotem Wiederſchein. „Souvenir de M. Menier“, feurig⸗ dunkelkarmeſinrot, mit goldgelber Mitte. „P. Raddellii“, wachsartig⸗weiß, in der Mitte mit gelblichem Schein. „Grace Attick“, faſt reinweiß. — Neuerdings werden als großblumige und zuverläſſige Septemberblüher angezeigt: „Madame Gastellier“, rahmweiß. „Madame Henri Galice“, ziegelrot, aurorafarben-ſchattiert. „Ma- dame Zephire Lionnet“, orangegelb, reichblühend. „Madame Edouard Lefort“, tiefgoldgelb, orange— ſchattiert, gefranſt. „Madame Jeanne Gayon“, filberig- roſa, lange herabhängende Zungenblütchen. „Madame Dufosse‘“, braunrot, gelb-geſpitzt. „Monsieur Zéphir Lionnet“, Blütchen gedreht, violettpurpurn. „Mons. Lemaille“, kupferrot, ſeltene Farbe. „Mons. Jules Paquet“, weiß. „Mons. Vauvel“, ſilberig-roſa; ſehr große Blumen. „Vicepresident Hardy“, goldbronze, ſpäter leuchtend-rot. „Vicomtesse d’Avene‘“, violett- roſa, mit goldiger Mitte. „Souvenir de William Holmes“, leuchtend- karmeſinrot. Gefranſte oder an der Spitze tiefgeſchlitzte Blütchen beſitzen: „Belle Navarraise“, reinweiß mit ſchwach roſa. rahmweiß. f. fimbriatum luteum, olivengelb, ſchön gefranſt. f. laciniatum roseum, roſa mit weißen Spitzen. „M. Darnaud“, roſaviolettpurpurn, goldig- geſpitzt. „Sir Richard Wallace“, roſa und weiß. . . „ f. fimbriatum, weiß und roſa, mit Nr. 1802. 515 „Souvenir de Jersey“, glänzend-gelb. Mad. Edouard Lefort, tiefgoldgelb, orange-ſchattiert. Geſtreiftblumige (oder panachierte): „Hof- gärtner Lebl“, mittelgroß, Blütchen gekräuſelt und gebogen, magentaroſa, weiß⸗liniiert und -geſtreift. „M. O. Wolkenstein“, Körbchen ſehr groß, ſtark gefüllt. „M. Duarte Oliveira jun.“, orangegelb, verſchied en— artig-geſtreift, lebhaftkarmin- gefleckt und -gerändert. René de Briailles“, weiß, karminroſa-geſtreift. Mehr oder weniger wohlriechend ſind: f. album odoratum Reid et Bornem., weiß, mit Roſenduft. „Mrs. Akers Allen“, weiß, veilchenduftend. „Mrs. Barbara Spatz“, weiß, Mitte gelb-angehaucht, veilchenduftend; September! „Anastasio“, dunkelroſa. „Charlotte de Montecabrier“, roſaweiß. „Monsieur Duboul“, dunkelviolett. „Nymphaea“, weiß; nach Teichroſen duftend. „Dictator“, rot. Ferner aus der Gruppe der anemonenblütigen Sorten: „Gertrud Bornemann“, bläulichlila, veilchenduftend. Zur Erziehung beſtimmter Formen (Halb- oder Hochſtamm ꝛc.) eignen ſich vorzüglich folgende, bereits an anderer Stelle erwähnte Sorten: „Bouquet fait“; „Elise“; „Elaine“; „Florence Percy“; „Man- 2» 7 97 The Czar); „Superbe flore“, karminroſa mit weiß. Ferner die auf Seite 516 von Herrn Fr. Weber Als hervorgehobenen Sorten. Allgemeine Verwendung der Winteraſtern. Wegen des Glanzes und des Farbenreichtums der Blumen, der lange anhaltenden Blütezeit, vor allem aber, weil der Zeitpunkt der Blüte in den Herbſt und Winter— anfang fällt, und ſogar trübe, nebelige Witterung die Blütenentfaltung nicht verhindert, ferner wegen der Dauerhaftigkeit der Pflanzen ſelbſt und endlich wegen der mannigfaltigen, bisweilen ſeltſamen Formen ſind die Winteraſtern ein höchſt wertvoller Gegenſtand für allerlei Gartenzwecke. Die reichliche und gute Be— wurzelung dieſer Pflanzen ermöglicht es, daß man ſie, ohne ihre Blütenentwickelung empfindlich zu ſtören, noch zur Zeit der Blüte vom Vorratbeete nebſt Ballen ausheben und an den Platz, welchen ſie zieren ſollen, verpflanzen kann. Tüchtiges, durchdringendes Begießen iſt dann ſelbſtredend alsbald und öfter erforderlich. Weiter dienen die Winteraſtern als Topfpflanzen zur Ausſchmückung von Blumenſtändern, Balkons, Fenſtern u. ſ. w. Endlich, und zwar nicht zum wenigſten, ſind die Blütenkörbchen für Spätherbſt und Winteranfang ein ganz vorzüglicher Werkſtoff für allerlei Blumen— gewinde und zum Schmücken der Vaſen. Namentlich ſind es die Gruppen der kleinröhrigen oder anemonen— blütigen und der kleineren, dachig-zungengefüllten Sorten (ſog. „Pompons“), endlich auch die „Einfachen“, welche die meiſten Schnittblumen abgeben. Nachſtehende Kulturanweiſung lieferte auf freund— liches Erſuchen der erfolgreiche Chryſanthemum-Züchter Herr Obergärtner Fr. Weber zu Spindlersfeld bei Berlin. „Die Kultur iſt nicht gerade einfach, wenn man wirkliche Erfolge erzielen will. Pflanzen für Schnitt- blumenkultur bedürfen allerdings keiner ſo ſorgfältigen Behandlung, als die für Ausſtellungszwecke. Es iſt grundfalſch, wenn man mit dem Aufbinden der Pflanzen oder mit dem Formieren erſt dann beginnen will, wenn die Zweige ſich zu lagern oder nachdem die Knoſpen ſich zu zeigen anfangen; man muß frühzeitig beginnen, und es muß dies von Grund auf geſchehen; einfaches Biegen der Zweige und Anbinden der Spitzen genügen nicht, um eine gefällige Form zu erhalten, ganz ab⸗ geſehen davon, daß ſtark verholzte Triebe ſehr leicht 33% 516 ausbrechen. Eine Hauptplage bei der Kultur ſind die Blattläuſe; dieſen gehe man ſcharf zu Leibe, und zwar ſobald ſich ſolche zeigen; ein öfteres Beſpritzen mit verdünntem Nikotin (1: 100) genügt, um ſie zu vertreiben. In trockenen heißen Sommern tritt eine Wanzenart ganz maſſenhaft auf, welche gewöhnlich die allerjüngſten Triebſpitzen angreift, ſodaß unterhalb eine Teilung der Triebe erfolgt. Sobald letztere an- fangen, ſich zu entwickeln, beginnt dieſes Ungeziefer ſein Zerſtörungswerk von neuem, und die Knoſpen⸗ bildung iſt dann meiſt in Frage geſtellt; ja, ganze Kulturen kann dieſe gewöhnlich im Hochſommer er— ſcheinende Wanze vernichten, wenn man ſie gewähren läßt. Vor allen Dingen halte man die Chryſanthemum⸗ Beete vollſtändig vom Unkraut frei, ſpritze bei trockenem Wetter am Tage öfter, und etwa alle 8 Tage einmal mit verdünntem Nikotin; dies iſt bis jetzt das einzige Mittel, welches ich mit Erfolg angewendet habe. Ein weiterer und arger Feind des Chryſanthemum iſt der Schimmel; Trockenheit und kalte Nächte be- günſtigen ſein Auftreten ſchon zeitig im Jahre, und er greift ſchnell um ſich; die Blätter der befallenen Pflanzen werden bald ſchlecht und verdorren. Japa⸗ niſche Sorten, die überhaupt etwas empfindlicher ſind, werden am erſten davon befallen. Man beſpritze die befallenen Pflanzen von allen Seiten mit Waſſer und beſtreue oder beſtäube ſie (mittelſt eines Blaſebalges) mit Schwefelblüte. Von Vorteil iſt auch das Beſpritzen mit in Waſſer aufgelöſter Schwefelleber, doch ſehr ver— dünnt, etwa auf 1 Kilo Schwefelleber 100 Liter Waſſer. Die Erde ſoll nahrhaft und nicht zu leicht ſein, ein Gemiſch von Miſterde, Lauberde und altem Lehm, tüchtig mit Dünger durchſetzt, fleißig umgeſtochen und während des Winters öfter mit Jauche begoſſen, ſagt am beſten zu; ſammenſetzung der Erde vorteilhaft. Vor dem Umſetzen des Haufens iſt es ratſam, ihn mit Staubkalk oder zer⸗ kleinerten Stücken ungelöſchten Kalkes zu beſtreuen; der Kalk löſcht ſich von ſelbſt, bindet das Ammoniak, tötet oder vertreibt wenigſtens eine Menge Ungeziefer, be— fördert eine ſchnellere Zerſetzung unverweſter Stoffe und ſagt dem Chryſanthemum, das kalkhaltigen Boden liebt, ſehr zu. Einzelne, ſchwierig zu kultivierende Sorten verlangen leichtere Erde, um gut zum Blühen zu kommen. Ortliche Verhältniſſe tragen auch oft ſchuld, daß dieſe oder jene Sorte nicht recht gedeiht. Zur Vermehrung verwende man, wenn möglich, die von unten kommenden Schößlinge; dieſe werden ſtets ein beſſeres Wachstum zeigen und größere Büſche liefern, als aus dem alten Holze kommende Triebe, die in der Regel vorzeitig Knoſpen anſetzen. Da gutes, ausgereiftes Holz nötig iſt, um gute Blumen zu liefern, ſo ſtutze man die Pflanzen nicht zu ſpät hinaus ein, der 15. Juni ſollte der letzte Termin ſein. Eine Ausnahme machen die Hochſtämme, die man bis Mitte Juli noch einſtutzen kann, da dieſe leichter zum Blühen neigen, als in Buſchform gezogene Pflanzen. Stark verholzte Triebe treiben ſchwerer, unter Umſtänden auch gar nicht mehr aus; man nehme deshalb den zu ſtutzenden Zweigen nur die Spitzen; zu ſtark wachſende Triebe, die das Gleichgewicht ſtören könnten, binde man nieder, denn einzelne Zweige darf man nicht ein⸗ ſtutzen, da ſie meiſt nicht wieder austreiben. Will man recht ſtarke Schaupflanzen oder Hochſtämme erziehen, ſo ſchneide man die Stecklinge im November oder Dezember; im Februar begonnen, erhält man indes auch noch recht anſehnliche Pflanzen, und ich möchte raten, falls nicht ein guter Platz zur auch Pferdeäpfel wirken bei der Zu⸗ Familie 106. Compositae, Korbblütler. O XXII 43. Verfügung ſteht, lieber erſt ausgangs Februar mit der Vermehrung zu beginnen, die Stecklinge gleich frei ins Miſtbeet zu ſtecken, ſie nach der Bewurzelung in ent⸗ ſprechend große Töpfe zu pflanzen und bis zur Auf⸗ ſtellung im Freien auf dem kalten Kaſten weiter zu kultivieren. In neuerer Zeit pfropft man Chryſan⸗ themum⸗Sorten, um ſie recht ſtark zu haben, auf das ſtärker wachſende Chrysanthemum frutescens. Die Stecklinge dieſer Unterlage werden vom Oktober bis November gemacht, und darauf wird ſpäter die ge⸗ wünſchte Sorte gepfropft. Auch für Hochſtämme iſt das Pfropfen des Stammes ſehr am Platze. Als Unterlage nehme man die erſte beſte raſchwachſende Sorte. Nachdem das Stämmchen die gewünſchte Höhe erreicht hat, pfropfe man (Kopulation oder Sattel⸗ ichäften) das Edelreis darauf. Die Stämmchen find gegen 14 Tage lang warm und geſchloſſen zu halten; die Pfropfſtelle überwächſt ſehr leicht. Zu Hochjtämmen ſind ſehr zu empfehlen die Sorten: „Val d’Andorre“, „Bouquet fait“, „Maiden's Blush“, „To- Kio“, „Hiver fleuri“, „Mrs. George Rundle“, „Coquette de Castille“, „L. Canning“, „Jules Toussaint“, „Elsie“, „Mlle. Lacroit“, „Annie Cliebran“ „ „M. Dufossé“, ſowie alle Sorten aus der Sippe der ſog. Pompons. Zur Gewinnung von Schnittblumen pflanzt man die abgehärteten Stecklinge Mitte Mai auf ein gut gedüngtes Beet. Acht Tage vor dem Einbringen ins Haus umſteche man die Ballen, bewäſſere die Pflanzen gut und ſchlage ſie dann ſo dicht als an⸗ gängig im Gewächshauſe oder Kaſten ein. Will man niedrige Pflanzen für den Markt oder für Blumentiſche haben, ſo nehme man von alten, zu dieſem Zwecke ins Land geſetzten Pflanzen gegen Ende Juni die Triebſpitzen, ſtecke dieſelben zu mehreren in einen Topf, härte ſie nach der Bewurzelung ab und ſtelle ſie dann ins Freie. Will man niedrige Pflanzen mit nur einer ſchönen großen Blume haben, ſo ſtecke man die Stecklinge einzeln in Töpfe, verpflanze ſpäter, wenn nötig, noch einmal, entferne jeden Seiten⸗ trieb und laſſe nur die beſte Blume ſich entwickeln. Wer gute Blumen haben will, verſäume nicht, ſobald die Knoſpen zu faſſen find, die Geitenfnojpen auszubrechen und jedem Trieb nur die beſte Knoſpe zu laſſen; dieſe wird ſich dann kräftiger und zu einer ſchönen Blume entwickeln. Selbſtredend hat dies nur bei den großblumigen Sorten einen Zweck. Um Schaublumen zu erziehen, beläßt man der Pflanze nur wenige Triebe, etwa 3 bis höchſtens 6; einen oder zwei zu belaſſen, iſt nicht ratſam, denn wie bald kann nicht durch unglücklichen Zufall der Trieb Schaden erleiden, und die ganze Arbeit dann umſonſt geweſen ſein. Bei jeder Teilung der Triebe wird nur der ſtärkſte als Leittrieb beibehalten und alle andern entfernt. Vor der letzten Teilung erſcheint in der Regel eine Knoſpe, die mehr lang als breit geformt iſt, die ſogen. „Windknoſpe“, die man, weil ſie nur eine ganz geringe Blume giebt, ausbricht; von den ſpäter erſcheinenden wird die ſtärkſte beibehalten; alle übrigen aber, ſobald ſie zu faſſen ſind, ausgebrochen, eine Arbeit, die Geduld und Geſchicklichkeit erfordert. Sechs Wochen vor dem Blühen, etwa ausgangs September bis anfangs Oktober, ſtelle man die Pflanzen unter Glas, laſſe anfangs Tag und Nacht friſche Luft zu und ſchließe letztere nur bei kalten Nächten ab. Mitte Oktober etwa fange man an, zu heizen, doch lüfte man ſtark; es iſt das einzige Mittel, um die Blüten zu zeitigen. Hohe Temperatur bei abgeſchloſſener Luft verurſacht, daß das Laub ſchlecht und die Blumen klein werden. Im allgemeinen können die japaniſchen Sorten eine etwas höhere Temperatur vertragen. Feuchte Niederſchläge ſind zur Zeit der Blüte möglichſt fern zu halten, da die Blumen leicht faulen. Im Herbſt ſind die Pflanzen vor Nachtfröſten zu ſchützen, die zwar den Pflanzen nicht ſchaden, da dieſe ſo empfindlich nicht ſind, die Knoſpen leiden aber darunter, und es wird ſpäter viele halbe Blumen geben. Verſtändige ſachgemäße Düngung, trägt ſehr viel bei zum guten Gedeihen der Pflanzen und wirk— lichen Erfolg in der Kultur; es giebt kaum eine Pflanze, die ſoviel Dünger vertragen kann, als die Winteraſter; zuviel kann es ſo leicht nicht werden; doch hüte man ſich vor einer einſeitigen Düngung; man wechsle mit dem Düngerguß ab, gebe den Dünger Gattung 568. Tussilägo und Gattung 569. Petasites. Nr. 1803 u. 1804. 517 ſtets ſchwach, gieße aber dafür ausſchließlich nur mit Dungwaſſer. Zur Verwendung kann kommen: Kuh⸗ dünger, Kloake, Geflügeldünger, Guano, vergorene Hornſpäne, Rußwaſſer x. Sobald die Knoſpen anfangen, Farbe zu zeigen, höre man mit dem Düngen auf, ſonſt faulen die Blumen ſpäter zu leicht. Man be- ginne mit dem Düngen zeitig, d. h. ſobald die Wurzeln das Erdreich im Topfe durchziehen, und warte nicht, bis die Pflanzen gelb und hungrig ausſehen. Man vermeide, das Laub zu begießen; die Blätter werden ſonſt zeitig trocken. Bei Anzucht aus Samen wird gewöhnlich nur ein verſchwindend geringer Prozentſatz wirklich brauch— barer Blumen erzielt. Ausſaat bald nach der Reife ins Miſtbeet.“ Gattung 568. Tussilägo L., Huflattich, O IIIA; XXII 43 (lat.: tussis — Huſten, ago — ich handle, treibe; fache m, nur mit Schuppenblättern beſetztem Stengel. einige kleine äußere oft noch nebenher. als äußere Kreiſe und regelmäßige, blütchen ungeteilt, ſtumpf. Früchtchen linealiſch, kriechendem Erdſtamm, mehr oder weniger weißfilzig. rund⸗herzförmig, eckig-gezähnt. Huſten vertreibend). Hüllkelch glockig oder cylindriſch; feine Blättchen J reihig, gleichlang, Körbchen verſchiedenehig: e unfruchtbare Zwitterblütchen auf der Scheibe. 5—10rippig; Pappusborſten dünn, zahlreich, etwas rauh. Kräuter mit ausdauerndem, Blätter grundſtändig, erſt nach den Blüten erſcheinend, kreis- Blüten gelb. — Einzige Art, boden, jedoch eine buntblätterige Form, f. foliis variegatis, vorhanden. Blütenkörbchen mittelgroß, auf ſchaftartigem, ein- mehrere Reihen weiblicher, fruchtbarer Zungenblütchen Griffel der Zwitter— * T. Farfara L., bei uns Unkraut auf Lehm- und Thon—⸗ Blütezeit: März, April. Gattung 569. Petasites Gaertu., Peſtwurz, O III 4; XXII 43 (griechiſch: petasites, von petasos — Sonnenſchirm; große Nite die den Boden beſchirmen). mit Schuppenblättern beſetzten Stengels traubig oder ſtraußförmigs⸗riſpig. Hüllkelch glockig oder cylindriſch; Blütenkörbchen faſt 2 häuſig, mit oder meiſt ohne randſtändige Zungenblütchen; in lang oder oft noch einige kleine äußere nebenher. 1 am Ende eines ſeine Blättchen gleich⸗ den weiblichen Körbchen die fadenförmigen, an der Spitze abgeſtutzten oder in eine Zunge verlängerten Blütchen größtenteils oder alle fruchtbar; in den männlichen (oder Zwitterblüten⸗) Körbchen die regelmäßigen röhrigen Blütchen größtenteils oder alle unfruchtbar. Pappusborſten ſehr zahlreich, dünn, etwas rauh oder zähnig. mehr oder weniger filzig oder wollig. förmig. zeit: November bis März. B. 1 meiſt nur mit Schuppen. der Hüllkelchblättchen dick und parallel . 2. Hüllkelch, 5 u N bleich oder gelbuch; der Stengel meiſt äſtig. und gabelig . 1803. Petasites Kagan Pr esl 5 Tussi- lago fragrans Vill., Nardosmia fragrans ZRechb.), Banilleduftende Seſtwurz (fr. Heliotrope d'hiver; e. Strong- scented Colt's foot). Loth⸗ ringen, Süd— europa. Stau⸗ de, 25-35 cm hoch. Blüte- zeit: Novem⸗ ber bis März. — Pflanze mit ſtark wu⸗ zeln. Grund— ſtändige Blät⸗ ter mit oder erſt nach der Ent- wickelung der Blütenſtengel erſcheinend, ge⸗ ſtielt, rundlich-herzförmig, gezähnt, oberſeits grün und kahl, unterſeits blaſſer und weichhaarig, mit ſchmaler und tiefer Bucht (Ausſchnitt) an ihrem Grunde, deren Lappen eirund⸗xundlich ſind; Blattſtiel ſpinnwebig⸗ behaart. Stengel einfach, behaart und ſchuppig, an Vanilleduf tende em. ſeinem Ende mit einem eirunden bis länglichen Strauß, Griffel der Zwitterblütchen ungeteilt, ſtumpf. Kräuter mit kriechendem oder geradem, ausdauerndem Erdſtamm, Blätter grundſtändig, meiſt erſt nach der Blüte erſcheinend, meiſt groß, herz- oder nieren= Blüten purpurn oder weiß, ſeltener blaßgelb. — 14 Arten, in Europa, Aſien und Nordamerika. A. Blütenſtengel meiſt mit einigen Blättern (nicht lediglich Schuppen). Blüten ſtark vanilleduftend, fleiſchfarbig-weiß, roſa bis purpurroſa Randblütchen faden⸗, 1. Hüllkelch, Stengelſchuppen (und meiſt auch die Blüten) rötlich oder ſchmutzig⸗purpurn. chernden Wur⸗ Früchtchen der weiblichen Blütchen linealiſch, 5—10 rippig; Randblütchen kurz-zungenförmig G fädlich). Blüte⸗ 0 P. fragrans. 1803. Blüht im März bis Mai. Der Stengel nie oder 1 äſtig. Nerven P. officinalis. 1804. Nerven der Salas 1—5, dünn . albus. 1805. fa ſt zungenförmig oder kurz. nebeängtfiehenner Blütenkörbchen, deren Randblütchen kurz⸗zungenförmig ſind. Verwendung hauptſächlich als Topfpflanze wegen der in die Wintermonate fallenden Blütezeit und des ſtarken Vanilleduftes. Die Blätter ſind erſt im Frühling vollſtändig ausgebildet und dauern dann bis Ende Sommer. Dieſe Pflanze, das ſog. „Winter— Heliotrop“, gedeiht in ihrer Heimat an Ufern von Bächen und in ſchattigen feuchten Wäldern; demzufolge pflanzen wir ſie in friſchen, etwas feuchten und bindigen, mit Ackerlehm vermengten Boden, am beſten zwiſchen lichtes Ziergeſträuch, in Norddeutſchland namentlich vor warm und geſchützt gelegene Mauern in weſtlicher und ſüdweſtlicher, dem Sonnenlicht noch zugänglicher Lage. Bei Beginn des Winters hebt man Pflanzen blühfähiger Stärke aus, pflanzt ſie in Töpfe und Hält | ſie im Kalthauſe oder kühlen Zimmer, wo ſchon im Januar die herrlich duftenden Blüten erſcheinen. Dann iſt Aufſtellung im Wohnzimmer zu— läſſig. Nach der Blüte die Pflanzen kalt ſtellen und zeitig im Frühling wieder ins Freie verſetzen. Die abgeſchnittenen Blütenſtengel halten ſich, in Waſſer geſtellt, lange Zeit und erfüllen die Räume mit ihrem Blütenduft. Vermehrung durch Ausläufer. 1804. * Petasites offieinälis Mnch. vulgaris Desf.), Gebräuchliche Veſtwurz. Nord⸗ und Mitteleuropa. Staude, 30 — 70 em hoch. Blüte— zeit: März, April. — Wurzelſtock an den Enden (syn. P. 518 knollig⸗verdickt. Grundblätter herzförmig, oft jonnen- ſchirmgroß, ungleichgezähnt, an ihrem Grunde mit breiter, tiefer Ausbuchtung, welche bis an die beiden Seitennerven-Aſte geht, unterſeits dünn-grauwollig (bei f. fallax Uechtr. unterſeits ſtarkfilzig), im Alter faſt kahl. Blütenſchaft graufilzig, mit ſpärlichen Glieder— haaren. Deckblätter und Hüllkelchblättchen oberwärts glatt. Die Pflanze mit (unfruchtbaren) Zwitter⸗ blütchen (syn. Tussilago Petasites L.) hat eiförmige Blütenſträuße mit größeren Körbchen und purpurroten, fleiſchroten oder blaßroſenroten Blütchen, deren Griffel- äſte eiförmig und ſpitz ſind; ſie iſt als Zierpflanze die ſchönere. Die weibliche Pflanze (syn. Tussilago hybrida .) hat einen länglichen Blütenſtrauß mit kleineren Körbchen, und an die Stelle der Blumen treten ſpäter weiße Federbüſche. — * P. niveus Baum- gart. (syn. Tussilago nivea ill.), Schneeweiße P. Europa, an Bächen der Alpen und Voralpen. Staude, 15—30 em hoch. Blütezeit: April bis Juni. Wurzelſtock-Enden nicht knollig verdickt. Pflanzen ſtarkfilzig, beſonders die weiblichen. Grundblätter faſt Zeckig-herzförmig oder eirund, an ihrem Grunde mit ſehr flacher Ausbuchtung und eckigen auseinander- tretenden Lap⸗ pen, ungleich— gezähnt, unter⸗ ſeits dicht⸗ ſchneeweißfil⸗ zig. Blüten⸗ ſtrauß eiläng⸗ lich oder läng⸗ lich. Hüllkelch⸗ blättchen mit 3—8 Nerven. Blüten rötlichweiß bis weißlich. Griffeläſte der Zwitterblüten-Pflanze ver⸗ längert, linealiſch-lanzettlich und zugeſpitzt. 1805. * Petasites albus Gaertn. (syn. Tussi- lago alba L., T. ramosa Hoppe), Weiße Peftwur;. Europa, an Flußufern und feuchten Stellen höherer Gebirge. Staude, 15—40 em hoch. Blütezeit: März bis Mai. — Wurzelſtock-Enden nicht knollig— verdickt. Grundblätter herzförmig- rundlich, winkelig, ungleich⸗ſtachelſpitzig⸗gezähnt, unterſeits weißlich-dünn⸗ wollig⸗filzig; die Seitennerven-Aſte an der ſchmalen Schneeweiße Peſtwurz. Familie 106. Compositae, Korbblütler, OS XXII 43. und tiefen Ausbuchtung von Blattmaſſe umſäumt. Stengel dick-weißfilzig, oben auch noch mit Glieder⸗ haaren, auch die Deckblätter und Hüllkelchblättchen oberwärts gliederhaarig. Blüten gelblichweiß. Sträuße der Zwitterblüten-Pflanze eiförmig oder flachgewölbt; Griffelſchenkel der Zwitterblüten linealiſch⸗ lanzettlich und zugeſpitzt. Weibliche Pflanzen (syn. Tussilago ramosa Hoppe) mit länglich-eiförmigen Sträußen. — * P. tomentosus DC. (syn. P. spurius Rehb., Tussilago tomentosa Zhrh.), Filzige P. Europa. Blütezeit: April. Wurzelſtock knollig⸗ verdickt oder an den Gelenken knotig-verdickt, oder, wenn dies nicht der Fall iſt, die Griffelſchenkel der Zwitterblütchen kurz und eiförmig. Grundblätter tutenförmig-zuſammengefaltet, die weißfilzige Unter⸗ ſeite nach außen kehrend, faſt Zeckig-herzförmig, ungleich⸗ gezähnelt; Lappen des Grundes vorn verbreitert, ein— wärtsgekrümmt, 2—3 lappig. Blüten hellgelb. Die Zwitterblüten-Pflanze (syn. Tussilago spuria Retz.) mit dichtgedrängtem Strauß und kurzen, eiförmigen Griffelſchenkelnn. Die weibliche Pflanze (syn. Tussilago paradoxa Heiz.) mit geſtrecktem Strauß und etwas zungenförmigen Blütchen. — P. Kablikianus Tausch, Rieſengebirge, Karlsbad. 15 bis 40 em hoch; Erdſtämme wie vorige Art, aber die Griffelnarben der Zwitterblüten-Pflanze linealiſch⸗ lanzettlich, zugeſpitzt. Stengelſchuppen oft ſtark kraus. Blüten gelblich. Wahrſcheinlich ein Baſtard zwiſchen P. officinalis und P. albus. — Verwendung der Nrn. 1804 und 1805 in Land⸗ ſchaftsgärten, Parks und Anlagen an feuchten oder doch friſchen Stellen mit kräftigem, lehmhaltigem oder humoſem Boden. An den Ufern und Böſchungen der Bäche, Teiche und Kaskaden, auf graſigen Abhängen und Raſenflächen, ſelbſt an ſchattigen oder nördlich gelegenen friſchen, lehmigen Standorten, auch unter lichtem Gehölz ꝛc. nehmen ſich die ſehr großblätterigen Arten, namentlich P. niveus, P. officinalis und P. tomentosus, vorzüglich gut aus! Frühzeitig im Frühling erfreuen uns die eigenartigen ſchuppigen Blütenſträuße, nach deren Verſchwinden den Sommer über die großen Schirmblätter ſich ausbreiten und der ganzen Umgebung ein anderes Gepräge geben. Vermehrung durch Grundſproſſe oder Ausläufer, die in 50 em Abſtand gepflanzt werden. Anzucht aus Samen. Ausſaat am Platze oder auf Saatbeete. Gattung 570. Homögyne Cass., Brandlattich, Or XXII 43 (griechiſch: homos — gleich und gans — Weib; die Narben der Blütchen find gleich). Mehr oder weniger filzige Gebirgskräuter mit grundſtändigen, breiten Blättern. Blütenſchäfte mit 1—2 mittelgroßen, purpurnen oder weißen Körbchen. — 3 Arten der europäiſchen Gebirge; ö z. B.: FH. alpina Cass. (syn. Tussilago alpina L.), Staude, 30 em hoch, in ſumpfigen, moorigen Wäldern und Waldblößen. Blätter langgeſtielt, herz-nierenförmig, gezähnt:geferbt, kahl, nur unterſeits auf den Nerven behaart. Blüten im Mai bis Juli, purpurrot. — * H. discolor Cass., Bayern, auf Alpenwieſen; Blüten im Juli, purpurrot; Blätter geſchweift-gekerbt, unterſeits dicht⸗ weiß⸗ oder braunfilzig. Nur für Alpen-Anlagen, an feuchter Stelle in Moor- und Lehmerde. Gattung 571. Arnica L., Wohlverleih, &—r XXII 43 (griechiſch: arnos — Lamm, aikos — dienlich). krautig, zugeſpitzt. nebſt den röhrigen Scheibenblütchen fruchtbar. ſtielrund, kantig oder 5—10 rippig; Pappusborſten L reihig, ſteif. verzweigt. 1 Körbchen groß, langgeſtielt. Blütenboden flach, nackt oder wimperhaarig-zottig. Griffeläſte in einen ſtumpfen oder ſpitzen Fortſatz auslaufend. 8 5 . Aus dauernde Kräuter. Blätter nicht ſchmal-linealiſch. Blüten gelb. — 10 Arten der Gebirge Europas. 3. Hüllkelchblätter zahlreich, 1—2 reihig, Weibliche (Rand-)Blütchen 1 reihig, zungenförmig, Früchtchen linealiſch, Die Stengel aufrecht, nicht oder kaum B.: * A. montana L., auf feuchten, beſonders torfigen Gebirgswieſen, 30—60 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. Stengel behaart, 1—5 Blütenkörbchen tragend; untere Blätter länglich-verkehrteirund, und 1—2 Paar gegenſtändige Stengelblätter. Körbchen 4—9 cm breit, orangegelb. Gattung 572. Dorönicum Z., Gemswurzel, = XXII 43 (arabiſch: doronigi genannt). 2—Z3reihig, fast gleichlang, krautig, zugeſpitzt. Scheibenblütchen fruchtbar. Körbchen ziemlich groß, langgeſtielt. Hüllkelch breitglockig oder halbkugelig; ſeine Blättchen „ { Randblütchen zungenförmig, weiblich, 1 reihig, nebſt den röhrigen, zwitterigen Früchtchen der Zwitterblütchen länglich-kreiſelförmig, mit zahlreichen Pappusborſten und die der Rand⸗ blütchen ebenſo (Gruppe Aronicum), oder letztere, ſelten alle Blütchen, pappuslos oder bisweilen mit 1—3 Borſten (Gruppe ee 3 N ge 4 Gattung 570. Homögyne bis Gattung 573. Crassocephalum. Fr. 1805 —1809. 519 Doronicum). Ausdauernde, kahle oder drüſig⸗zottige Kräuter. Grundſtändige Blätter langgeſtielt, ſtengelſtändige abwechſelnd, entfernt⸗ſtehend, oft ſtengelumfaſſend. Blüten gelb, — 10 Arten, in Europa und dem gemäßigten Aſien. A. Alle Blütchen mit Pappusborſten: die randſtändigen mit 1 Reihe, die ſcheibenſtändigen mit mehreren Reihen. D. grandiflorum. 1806. B. Randblütchen (Randfrüchtchen) ohne Pappus, aber bisweilen mit 1—3 Borſten. Grundſtändige Blätter herzförmig. 1. Unterirdiſche Ausläufer fleiſchig, verlängert, mit Schuppen beſetzt, dünn, an ihrer Spitze knollig-verdickt, dann oben Blätter tragend und wiederum Ausläufer treibend . . 2. Unterirdiſche Ausläufer fehlen. 1806. Doröniecum grandiflörum Lam. (syn. D. Columnae Pourr., Aronicum scorpiodes C., Arnica scorpiodes .), Großblumige Gemswurzel. Schweiz, Savoyen, Südfrankreich, an ſteinigen, kieſigen Orten der Alpen. Staude, 20—40 cm hoch. Blüte— zeit: Juli, Auguſt. — Pflanze etwas kurz-rauhhaarig. Stengel hohl, 1—4köpfig. Untere Blätter mit ge— ſtutztem oder herzförmigem Grunde breit-eirund, ca. 5 cm breit, grobbuchtig-gezähnt, flügelig-geſtielt; obere Stengelblätter eilänglich oder eilanzettlich, ſitzend, ſtengelumfaſſend. Haare der Blütenſtiele ſtumpf, ge— gliedert; ihre Gelenke dicht genähert. Blütenkörbchen ſchön, groß, goldgelb. — Verwendung nur auf größeren Fels⸗Anlagen. Die Pflanze verlangt ſteinigen oder kieſigen Untergrund; man pflanzt ſie in ein Ge— miſch von Moorerde, Ackerlehm und Quarzſand und giebt im Winter Schutz durch Fichtenzweig-Decke. 1807. * Dorönicum Pardaliänches Z., Ge— meine Gemswurzel. Europa, in Gebirgswäldern. Staude, 40—130 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Stengel oberwärts dicht-drüſenhaarig-flaumig bis zottig, 1—3köpfig. Blätter herzförmig-eirund, aus⸗ geſchweift- gezähnt. Grundblätter langgeſtielt, die mittleren Stengelblätter geöhrt-geſtielt, obere ſitzend, umfaſſend, nicht deckblattartig geformt. Hüllkelchblätt— chen weit länger als die Blütenſcheibe. Blütenkörbchen blaßgelb, über 4 em breit. [D. Orphanidis Boiss. (syn. D. Pardalianches var. giganteum Griseb.), Griechenland, iſt verſchieden durch: Hüllkelchblättchen doppelt ſo kurz als die Zungenblütchen, Blütenboden zottig, Früchtchen alle dicht-furzhaarig.] Verwendung als eine unſerer vorzüglichſten Schattenpflanzen in Parks, Landſchaftsgärten und Anlagen, wo der Boden friſch, d. h. mäßig feucht, und etwas locker iſt. Die Pflanze liebt lehm— haltigen Boden. Ausläufer. Anzucht aus Samen mühelos; am beſten gleich an Ort und Stelle, ſonſt auf einem Saatbeet. 1808. Dorönicum caucäsicum M. B., Tafel 33, 132 (syn. D. orientale Willd., D. eriorrhizon Guss., D. Nendvickii Sadl.), Kaukaſiſche Gems- wurzel. Kaukaſus, in Wäldern. Staude, 30—50 cm hoch. Blütezeit: April bis Ende Mai; bisweilen ſchon Ende März. — Pflanze ziemlich kahl. Erd— ſtamm wagerecht, angeſchwollen-knotig, Ausläufer treibend, mit Schuppen behaftet, am Halſe und an den Schuppen wollig. Die Stengel meiſt 1föpfig. Grundblätter geſtielt, kreisrund-herzförmig, ausge— ſchweift-gezähnt oder ſtumpfgekerbt; Stengelblätter 1—2, ſitzend, herzförmig⸗-ſtengelumfaſſend, eirund oder länglich, über dem Grunde bisweilen verſchmälert. Erdſtamm kurz, wie abgebiſſen, ſchief oder wagerecht Vermehrung durch Sproſſe und * D. Pardalianches. 1807. D. caucasicum (Tafel 33). 1808. * D. austriacum, 1809. zettlich, Sehr zugeſpitzt, bewimpert, kaum kürzer als die Zungenblütchen, welche an ihrem Grunde kräuſelig— kurzhaarig und 2½ mal ſo lang als die Blütenſcheibe ſind. Randfrüchtchen kahl; Scheibenfrüchtchen kurz— haarig. Blütenkörbchen ſehr ſchön, hochgelb mit ziemlich flacher, orangegelber Scheibe, etwa 4 cm breit. (Vergl. unten auch D. cordifolium Sternbg.) Verwendung. Zur Ausſchmückung von Beeten für den zeitigen Frühlingsflor ſehr em- pfehlenswert! Setzt man im September einige Pflanzen in Töpfe, hält ſie kühl und froſtfrei und ſtellt ſie Ende Januar vor das Fenſter des Wohn— zimmers, ſo erſcheinen die Blüten ſchon im Fe— bruar. Kultur in aller⸗ lei Gartenboden. Ver— mehrung durch Teilung, am beſten gleich nach der Blütezeit. Man verpflanzt die Teilpflanzen in die Pflanzſchule, wo man ſie beläßt, bis ſie im Herbſt oder ſehr zeitig im Früh- jahr (nötigenfalls auch noch zur Blütezeit) an den beſtimmten Platz ge— 5 ſetzt werden. Pflanzen— Kaukaſiſche Gemswurzel. abſtand 30 —40 cm. An⸗ f zucht aus Samen. Ausſaat von Mai ab ins kalte Miſtbeet oder auf ein Saatbeet. — Keimkraft der Samen 4 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen, 1809. * Dorönicum austriacum Jacg., Öfter- reichiſche Hemswurzel. Oſterreich, Schleſien, Bayern. Staude, 1-1 m ͤ hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Grundblätter fehlend. Die Stengel oben jpärlidy- flaumig und ſchwach-drüſenhaarig oder ziemlich kahl, 1—3 köpfig oder doldentraubig-äſtig. Stengelblätter geſchweift-kleinzähnig: die unterſten viel kleiner als die übrigen, ſchwach-herzförmig, mit geflügeltem, ge— öhrtem Blattſtiel, die folgenden zahlreich, meiſt geigen— förmig, obere ſitzend und umfaſſend, die oberſten lanzettlich, klein und deckblattartig. Hüllkelchblättchen nicht oder kaum länger als die Blütenſcheibe. Blüten- körbchen groß, ſchön orangegelb. Verwendung in Landſchaftsgärten in jedem kräftigen Gartenboden. Iſt der ſchönen Blütenfarbe wegen auch angenehm. Doronicum cordifolium Sternbg. (syn. D. cor- datum Schultz Bip., D. caucasicum Vs., auch Griseb., nicht NM. B.“; D. Columnae Ten., nicht Pourr.), kahle Pflanze mit ſcharf-abſteigendem, wie abge— biſſenem Erdſtamm ohne Ausläufer, aber dicht mit Blütenſtiele lang, an ihrer Spitze nebſt den Hüllkelchen . Faſern beſetzt. Blätter ſpitzgezähnt-gelappt. Blüten⸗ ſpärlich-borſtig; Hüllkelchblättchen ſchmallinealiſch-lan⸗ ſtiele oben ſamt dem Hüllkelch bereift. Blüten gelb. Gattung 573. Crassoc&phalum MCI, Fettkörbchen, O XXII 43 (griechiſch: krasson — dicker, größer; képhäls — Kopf, hier Körbchen). Körbchen an den Zweig-Enden doldentraubig oder einzeln. Hüllkelch cylindriſch oder faſt glockig; feine Blättchen ziemlich reihig, ſchmal, gleich, bisweilen lange zuſammenhängend, außen oft noch einige kleine. Blütenboden flach, mit Grübchen oder kurz⸗wimperhaarig. Blütchen alle röhrig, zwitterig und fruchtbar (ſelten auch einige ähnliche, faſt fadenförmige, weibliche Randblütchen im Umfange). Früchtchen ſchmal, 5—10ſtreifig. Pappusborſten zahlreich, mehrreihig, dünn, meiſt weiß. Kahle oder behaarte Kräuter oder Halbſträucher. Blätter wechſelſtändig, ganz, gezähnt, fiederig⸗gelappt oder geſchlitzt. Blüten gelb oder purpurn. — 20 Arten, im wärmeren Aſien und Afrika, 1 auch in Auſtralien. . 520 1810. Crassocephalum aurantiacum C. Kize. (syn. Gynura aurantiaca DC., Cacalia aurantiaca Bl.), Goldgelbes FJettkörbchen. Gebirgswälder Javas. Halbſtrauch. Blütezeit: (2). — Pflanze behaart; Stengel faſt einfach (ſofern er nicht geſtutzt wird), auf- ſtrebend bis aufrecht, ſtielrund, etwas ſchärflich. Blätter beiderſeits von feinen, kurzen Flaumhaaren ſchärflich, die namentlich der Blattoberſeite einen ſchönen rot— violetten oder bläulichpurpurnen Schimmer verleihen. Untere Blätter langgeſtielt, eirund, zugeſpitzt, grob— und unregelmäßig-gezähnt; oberſte ſtengelumfaſſend, länglich⸗zugeſpitzt, ſpitzgezähnt-eingeſchnitten am Grunde verbreitert. Blütenkörbchen goldgelb oder orange— farben, in lockerer wenigköpfiger Riſpe. Hüllkelch am Grunde von pfriemlichen kleinen Deckblättchen geſtützt. Verwendung der ſehr ſchön gefärbten, ſammetig-ſchimmernden Blätter wegen als Blattpflanze, beſonders für Topfkultur; während der Sommermonate auch im Freien ausgepflanzt. Nur jüngere und in kräftiger Erde (Laub-, Mift- und Lehmerde) erzogene Pflanzen ſind wirklich ſchön, weshalb alle paar Jahre oder alljährlich als Erſatz neue Steck— linge heranzuziehen ſind. Noch etwas krautige Zweig— Enden bilden im Lauwarmbeete im Frühling oder Sommer ſehr bald Wurzeln. nr Familie 106. Compositae, Korbblütler. O XXII 43. 1811. Crassocéphalum haematophyllum Voss (syn. Gynura haematophylla DC., Senecio eruentus kth., nicht DCO.!; S. haematophyllus Willd., S. dis- color Desf., S. bicolor Balb., S. africanus hort.), Notblätteriges Jettkörbchen. Vaterland unbekannt. Halbſtrauchig. Blütezeit: Sommer. — Pflanze kahl. Stengel etwas fleiſchig, aufrecht, im unteren Teile beblättert, nach oben in einige nackte, an den Spitzen 1 köpfige Aſte RR Blätter länglich⸗lanzettlich, an beiden Enden zugeſpitzt, kahl, grob- und unregel⸗ mäßig⸗gezähnt, oberſeits grün oder rötlichgrün, unter⸗ ſeits blutrot, 7— 15 em lang. Blattſtiele kurz, mit ohrlappigem Grunde. Blütenkörbchen gelb. Hüll- kelch von 1—3 ſehr kleinen Deckblättchen geſtützt; viel kürzer als die außen eingebogenen Blütchen. Blütenboden nackt. — S. bicolor Voss (syn. Gynura bicolor DC., Cacalia bicolor Roxb.), auf den Molukken; ſtrauchig-halbſtrauchig, bis 1 m hoch. Blütezeit: Sommer. Pflanze kahl. Stengel krautig, aufrecht, äſtig, beblättert. Blütenzweige ver⸗ längert, faſt nackt, oben 1köpfig. Blätter lanzettlich, grob- und tief⸗, aber weitläufig⸗gezähnt, an beiden Enden zugeſpitzt, unterſeits purpurrot. Blütenkörbchen ſafrangelb. Blütchen kaum länger als der Hüllkelch, außen nicht herabgeſenkt. Verwendung und Kultur Nr. 1810. Gattung 574. Cacälia DC, Weißquaſte, Or XXII 43 (griechiſcher Pflanzenname). vielborſtig. Ausdauernde Kräuter. 1812. Cacälia suavéolens Z. (syn. Senecio suaveolens I.), Wohlriechende Weißquaſte. Nord⸗ amerika, an feuchten und etwas ſchattigen Orten. Staude, 1—2 m hoch. Blütezeit: Spätſommer. — Pflanze faſt kahl. Stengel ſtreifig-kantig, bis an den Blütenſtand beblättert. Blätter ſpießförmig, auf geränderten oder geflügelten Blattſtielen, oder die oberſten nur mit abgeſtutztem oder keilförmigem Blatt- grunde, ſpitz und oft doppeltgezähnt. Blütenkörbchen zahlreich, mattweiß, in doldentraubiger Trugdolde und etwas wohlriechend. Hüllkelchblättchen gegen 12, am Grunde oft noch von kleinen Deckblättchen geſtützt. Blütchen eines Körbchens 25—30. Blütenboden flach. Blumenkronlappen reichlich halb ſo lang als Blütenkörbchen ziemlich klein, an den Zweig-Enden riſpig oder doldentraubig, weiß, ſeltener fleiſchfarben; alle Blütchen röhrig. Hüllkelchblättchen 5 bis viele, reihig, am Grunde noch von einigen kleinen Blättchen geſtützt. Pappus L reihig, Blätter wechſelſtändig, meiſt geſtielt, gezähnt oder gelappt. — 20 Arten, in Nordamerika. der Kronſchlund. Griffeläſte kopfig-abgeſtutzt. — C. atriplicifolia ZL. (syn. C. gigantea Wees et Schauer, Senecio atriplicifolius 400%.); Pflanze graugrün. Die Stengel ſtielrund, an der Spitze blattlos, Blätter gelappt oder eingeſchnitten, aber nicht gezähnt. Hüllkelchblättchen und Blütchen nur etwa je 5. Kron⸗ lappen doppelt ſo lang als der Schlund. Verwendung und Kultur ganz wie bei Nr. 1602, mit welcher dieſe Pflanze, wie auch mit hohen Ageratum-Arten äußerlich viel Ahnlichkeit hat. Die Blütenkörbchen dienen als Werkſtoff für Bouquets. Die Pflanze ſei für Landſchaftsgärten empfohlen. An⸗ zucht aus Samen leicht. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 575. Kleinia Haw., Kleinie, O V 13; XXII 43 (nach dem Botaniker Joh. Konrad Klein benannt). und fruchtbar ſind. Außenblättchen geſtützt. Früchtchen ungeichnäbelt ; oder blaugrau. Zweige ſtielrund oder eckig, gelappt⸗fiederſpaltig). . Aue kahl (nicht filzig⸗behaart), fleiſchig, lan benarbt. . Blätter gehäuft, ſpindelförmig-ſtielrundlich, 9 70 dem Grunde und der Spitze verſchmälert . 2. Blätter kahl, halb-ſtielrund, am Grunde nicht ſpitz zulaufend: ganzrandig. Früchtchen flaumig. — K. (Senecio) crassulaefolia DC. hat einen unten mit vertrockneten Blattreſten behafteten Stamm, an deſſen Ende linealiſch-halbſtielrunde, 5—7 cm lange, ſehr kurz, zottig. Blätter faſt ſtielrund, ſpitz, kahl, 4—5 mm breiten Blätter, entfernt⸗gabelteilig, blattlos. kahlen, 4—6 mm breite Blätter gehäuft ſind. Körbchen vielblütig, gleichehig, indem alle Blütchen zwitterig, röhrig Blütenboden flach. Hüllkelchblättchen 1reihig, zahlreich, nebenbei am Grunde faſt ſtets von kleinen Griffeläſte an der Spitze in einen kurzen, auch am Grunde behaarten Kegel fortgeführt. Pappusborſten ſehr zahlreich, mehrreihig. Fleiſchige Sträuchlein, bisweilen ſtengellos, oft graugrün Blätter wechſelſtändig, fleiſchig, meift ganzrandig (bei K. articulata Haw. Blüten weiß oder weißlich, bei ar 1816 mennigrot. — 20 Arten, in Südafrika. K. ficodes 1813, K. repens. 1814. K. (Senecio) pinguifolia DC., Stamm fleiſchig-ſtrauchig, Blütenſtiele 3—4 mal jo lang als die nur 4 em langen, 3. Blätter kahl, ausgebreitet und flach, ganzrandig (nicht gelappt): K. (Senecio) cuneifolia DC. (syn. Cacalia cuneifolia L.), Stamm fleiſchig⸗ſtrauchig, aufrecht. Blätter kahl, fleiſchig, als die Blütchen. keilförmig, nervenlos, ſtumpf oder abgeſtutzt. — K. (Senecio) Anteuphorbium DC. (syn. Cacalia Anteuphorbium L.), völlig kahl, bis 1¼ m hoch werdend. Blattſtiele am Grunde in einer dreifachen Linie herablaufend. Blätter eirund⸗länglich, flach; Blütenkörbchen einzeln. Hüllkelchblättchen zugeſpitzt, ſo lang Eine der älteren kultivierten Kappflanzen und wirkſames Gegengift gegen den Saft kapiſcher Euphorbien. — K. (Senecio) papillaris Haw. (syn. Cacalia papillaris L.), Stengel von eylindriſchen, geſtutzten Höckern rauh. Blätter lan⸗ zettlich, flach, ſchwach-graugrün, mit Mittelnerv. 4. Blätter kahl, flach, gezähnt, gelappt oder geſchlitzt . . K. articulata. 1815. K. fulgens. 1816. E. tomentosa. 1817. B. Pflanzen weißwollig-⸗filzig. lätter ſtielrund, an beiden Enden ſpitz zulaufend 2 1 45 1813. Kleinia (Senécio) ficödes Haw. (syn. | Blütezeit: Juni, Juli. — Pflanze völlig kahl. Cacalia ficodes L.), Feigen -Kleinie. Strauchig. Stengel ſtielrund, fleiſchig-ſtrauchig, aufrecht, ver— Gattung 574. Caeälia bis Gattung 576. Senécio. Mr. 18101817. 521 zweigt. Blätter mehlig⸗graugrün, fleiſchig, ſtielrundlich, 1816. Kleinia (Senécio) fulgens Hook. fil., von der Seite her zuſammengedrückt, nervenlos, zu- Ceuchtende Kleinie. Port Natal. Halbſtrauchig. geſpitzt. Blütenſtiel verlängert, an der Spitze dolden⸗ Blütezeit: Frühling. — Stengel und Aſte fleiſchig traubig, vielköpfig. Hüllkelch cylindriſch, mit 7—8 Blätt⸗ und brüchig. Blätter dick, ſpatelförmig, ſitzend, chen; Blütchen eines Körbchens 9— 15, vollkommen, weiß⸗ blaugrün, mehlig⸗beſtäubt, in der vorderen Hälfte grau. Früchtchen flaumig. — K. (Senecio) aizoodes | weitläufig⸗gezähnt. Blütenſtiel 10 —15 em lang, auf- DC. iſt nicht oder kaum graugrün, Blätter 4—10 cm recht, beblättert. Blütenkörbchen leuchtend— lang, 4—8 mm breit. Früchtchen dichtzottig. mennigrot bis orangerot. — Verwendung 1814. Kleinia (Senécio) repens Ham. (syn. dieſes ſchönen und intereſſanten Frühlingblühers als Cacalia repens L.), Kriechende Kleinie. Südafrika. Topfpflanze des Kaphauſes oder des luftigen i RR 5 15 Wohnzimmers. Die Pflanzen ſind durch Stutzen Strauchig, niedrig. Blütezeit: Sommer. — Pflanze buſchi u erziehen; am beſt Ende den völlig kahl; Grundſtamm kriechend; Stengel fleiſchig— ö 101 St lle 1 ſandi 515 Bod 1 3 f e Hand i ſtrauchig, aufrecht oder niedergeſtreckt. Blätter fleiſchig, ale 11 Auguſt ide f a 115 an 110 ſtärker bläulich⸗graugrün, länglich⸗zugeſpitzt, von oben ſte. ſobald 5 falt 0 ntenndli 9 1180 99 her etwas zuſammengedrückt, ſtielrundlich. Blütenſtiele Winterralti bee 9 fe im Sep ' blühe nackt, etwas verzweigt-doldentraubig, mit wenigen 5 Sr e im Frühling blühen. 53 5 re 56. a: 1817. Kleinia (Sene&cio) tomentösa Happ. (syn. 1 7 5 c 8 5 15 556 K. Haworthii DC., Cacalia Haworthii S., C. cane- auch 2 Früchtchen ziemlich kahl. scens Willd.enum. sppl., Senecio Haworthii Hoolc. fl.), Jilzige Kleinie. Südafrika. Dicht weißwollig-filzig. 1815. Kleinia (Senécio) articuläta Ham. (syn. Stengel fleiſchig-ſtrauchig, ſtielrund. Blätter fleiſchig, Cacalia articulata L., C. laciniata Jacg., C. runci- ſtielrund, an beiden Enden verſchmälert, ſpitz. — Eine nata Lam. ), Gegliederte Kleinie. Südafrika. Fleiſchig⸗ ſchöne Pflanze, die in keiner Sammlung von „Saft— ſtrauchig, 30—60 em hoch werdend. Blütezeit: gewächſen“ fehlen darf. [K. (Senecio) cana C., Juni, Juli. — Pflanze völlig kahl. Stengel ſtielrund, Stengel 5 kantig; Blätter oval oder verkehrt-eirund, an dick, ziemlich aufrecht, äſtig, gegliedert und geſchwollen. beiden Enden zugeſpitzt, 16—20 mm lang, 6—9 mm Blätter geſtielt, flach, fleiſchig, graugrün, grob- dick. Blütenſtiel nackt, 1 köpfig. ſchrotſägezähnig-eingeſchnitten; die Lappen Verwendung der Kleinien vorzugsweiſe als ſpitz, Endlappen größer. Blütenſtiel nackt, oben Topfpflanzen. K. repens auch zu Teppichbeeten. doldentraubig, wenigköpfig. Blütchen eines Körbchens Kultur und Vermehrung wie bei Mesembrianthemum 15—20, gelblich. Früchtchen flaumig. unter Nr. 1452 oder Cotyledon unter Nr. 1184. Gattung 576. Senécio L., Greiskraut (Kreuzkraut), G IIIA; XXII As; (XXXII) (lat.: senex — Greis; wegen der zahlreichen, grauen oder weißen Pappushaare und des nach dem Abfallen der Früchtchen kahlen Blütenbodens). e klein bis groß, an den Zweig⸗Enden einzeln oder doldentraubig lſehr ſelten pyramidaliſch⸗ riſpig oder faſt traubig⸗-ährig; ſ. Gattung Ligularia!]; entweder verſchiedenehig, d. h. mit einer Reihe (bei „gefüllten“ Formen von S. eruentus und 8. elegans natürlich mit mehreren Reihen) weiblicher Rand- oder Zungenblütchen und gleichfalls frucht— baren, röhrigen Scheibenblütchen; oder gleichehig, d. h. mit nur röhrigen Scheibenblütchen, die alle oder faſt alle fruchtbar ſind. Hüllkelch am Grunde mit, ſeltener (3., B. bei Nr. 1818—1820 und 1829) ohne kleine Stützblättchen an feinem Grunde. Hüllkelchblättchen mehr als 6 und ſich mit ihren Rändern nicht oder wenig deckend, frei oder bisweilen noch lange zuſammen— hängend und dann auf dem Rücken meiſt zart⸗geſtreift. Blütenboden flach oder ſchwach— gewölbt, nackt, wenn auch bisweilen mit Grübchen oder Wimperhaaren. Griffeläſte an ihrem Ende abgeſtutzt und pinſelhaarig, ſelten abgerundet oder mit einem kleinen behaarten Fortſatz. Früchtchen 5—10 rippig, ſelten faſt ſtielrund, kahl oder ein wenig zottig. Ausdauernde, auch zwei— jährige, aber ſeltener (z. B. 1818—1821) einjährige Kräuter, Halbſträucher oder Sträucher, kahl, drüſig, zottig oder grau— weißwollig. Blätter grund- oder wechſelſtändig. Scheiben blüten faft nie weiß. — 1000 Arten, über den Erdkreis verbreitet. A. Einjährige Arten. Blütenkörbchen ohne oder wenigſtens nicht mit gelben Zungenblütchen. 1. Blütenkörbchen gleichehig (d. h. ohne Rand⸗Zungenblütchen), orangeſcharlachrot oder leuchtend-gelb. Hüllkelch am Grunde ſtets ohne kleine Stütz⸗(Außen⸗)blättchen. Blätter zumeiſt grundſtändig oder am Stengelgrunde gehäuft. S. sagittatus. 1818. S. sonchifolius. 1819. S. citrinus. 1820. 2. Blütenkörbchen ee hig alſo wenigſtens mit randſtändigen e is verſchiedengefärbt, aber nicht gelb find. Hüllkelch außen am Grunde mit kleinen Stützblättchen . S. elegans (Tafel 34). 1821. B. Stauden oder Halbſträucher. 1. Blätter ſchneeweiß- oder dicht-ſilbergrau-filzig, meiſt ſtumpf⸗fiederlappig. Blütenkörbchen gelb. Früchtchen kahl. S. Cineraria. 1822. S. candidus. 1823. 8. leucophyllus. 1824. S. incanus. 1825. 2. Blätter nicht dicht⸗filzig (wo dies etwa der Fall, die Blätter dann nicht fiederlappig oder die Zungenblütchen nicht gelb). a) Blütenkörbchen gelb oder orangerot. Blätter nicht fiederlappig, auch nicht breit-herzfürmig . . S. aurantiacus. 1826. S. flammeus. 1827. S. umbrosus. 1828, b) Blütenkörbchen anders gefärbt: entweder die Zungenblütchen nicht gelb, auch nicht orangerot oder feuerrot, oder wenn letzteres etwa (bei 8. eruentus) der Fall, dann die F . * Blätter herzförmig, mit handförmig- verlaufenden Nerven . .. S. eruentus (Tafel 34). 1829. * Blätter nicht herzförmig, auch nicht handnervig. Blütenkörbchen 1 8 fag, 10 eben oder n Scheibenblütchen. F Zungenblütchen vorhanden, hellviolett oder purpurn ._. S. pulcher. 1830. 8. "macrocephalus. 1831. S. concolor. 1832. fr Bungendtütcen fehlend, nur röhrige, purpurne Scheibenblütchen. Stauden, Südafrika. Kultur ſ. Nr. 1832. 0 Die Stengel veräſtelt; Blütenäſte blattlos, gabelteilig oder doldentraubig. Blätter gewöhnlich leierförmig oder fiederſpaltig. Pflanzen drüſig⸗ weichhaarig, etwas klebrig: 8. erubescens Aft. (syn. S. vernoniodes Schultz Bip.), 30—60 em hoch, und S. purpureus L. (syn. S. mucronulatus Schultz Bip.), 1-1½ m hoch, aber krautig, mittlere und obere Blätter ſitzend oder bei f. odontopterus DC. pr. sp. flügelig-herablaufend. 00 Die Stengel einfach, faſt bis zur Spitze dichtbeblättert. Grundblätter mehr lanzettlich, ausgeſchweift-gezähnt oder faſt ganzrandig: S. thyrsoideus DC., 25—40 cm hoch. C. Strauchige bis baumartige Pflanzen. Blütenkörbchen gelb. Rand⸗Zungenblütchen 4g . . . S. Ghiesbreghtii. 1833. 522 1818. Senécio sagittätus 0. Hoffm. (syn. Emilia sagittata DC., E. flammea Cass., E. sonchi- folia var. sagittata Clarke, Cacalia sonchifolia hort., nicht L., nicht Wall.; C. coceinea hort., C. sagittata Vahl, C. mucronata Heyne), Yfeilblätte- riges Greiskraut. Oſtindien, China. Einjährig, 40—60 em hoch. Blütezeit: Juli bis Herbſt. — Pflanze aufrecht, kahl oder ſchärflich-rauh. Untere Blätter geſtielt, verkehrt-eirund oder faſt ſpatelförmig, ganzrandig oder gezähnt; obere Blätter breit-länglich oder eirund⸗länglich, tief-pfeilförmig-geöhrt. Blüten- körbchen viel- blütig, langge⸗ ſtielt, kleinen Quaſten ver⸗ gleichbar, ſcharlach— oder feuer- e eee flore luteo (syn. f. auran- tiacus Hort.) hochgelb]. Hüll⸗ kelchblättchen Piel kürzer als die Blüt⸗ chen, etwa um die Hälfte. Früchtchen 5⸗ rippig, ſchärf⸗ lich. Griffel⸗ äſte halbſtielrund mit kegelförmiger Spitze. Verwendung. Die Stammform mit ſcharlach— roten Blüten iſt ſowohl ihrer Haltung, als der zier— lichen, leuchtend-gefärbten, auch für Bouquets ver— wendbaren Blütenkörbchen wegen entſchieden recht hübſch und empfehlenswert, wenn truppweiſe beiſammenſtehend oder zu kleinen Gruppen vereinigt, oder zerſtreut auf Rabatten in Gemeinſchaft mit anderen Sommerblumen. Kultur in allerlei gutem, nicht ſehr feuchtem Boden, an ſonnigem Standort, ſelbſt noch in nicht zu trockenem Sandboden. Aus- ſaat Anfang April ins kalte Miſtbeet, und die Pflänz- chen ſpäter mit 20 em Abſtand auspflanzen; oder von Mitte April ab Ausſaat an den Platz. Juni-Ausſaat giebt bisweilen noch guten Herbſtflor. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung nach 1 Woche. 1819. Sené cio sonchifölius Mnch. (syn. Emilia sonchifolia DC., nicht hort.; E. purpurea Cass., Ca- calia sonchifolia L., auch Wall.; Crassocephalum sonchifolium Zess.), Saudiſtelblätteriges Greis kraut. Oſtindien. Einjährig, 40 —60 cm hoch. Blütezeit: Juli bis Herbſt. — Pflanze kahl, ſchärf— lich oder flaumig, aufrecht oder ausgebreitet. Hüll— kelchblättchen der purpurroten oder orange— purpurroten Blütenkörbchen ungefähr ſo lang als die Blütchen. — Kommt in 3 Formen vor: f. normalis (syn. Emilia sonchifolia DC. sensu str., E. sonchifolia var. d und g, Clarke; Cacalia sonchi- folia Z., nicht hort.; C. glabra Heyne, C. ecalycu- lata DC., Prenanthes sarmentosa Wall.), untere Blätter leierförmig⸗fiederſpaltig oder buchtig-gezähnt, flaumig oder kahl; Blütenzweige beblättert. k. scaber (syn. Emilia scabra DC.), Blätter alle grundſtändig, ſchärflich; Blütenſtengel nackt; Blütenkörbchen meiſt gegen 100blütig. f. mucronatus (syn. Emilia muecro— nata Wall.), untere Blätter elliptiſch, an beiden Enden ſpitz; obere mit öhrigem Grunde ſitzend. Verwendung und Kultur wie vorige Art. Familie 106. Compositae, Korbblütler. O XXII 43. 1820. Senécio eitrinus Voss (syn. Emilia citrina DC., E. sagittata hort. Berol.(?), Cacalia citrina Boer), Citronengelbes Greiskraut. Mada⸗ gaskar. Ein⸗ oder zweijährig. Blütezeit: meiſt März, April! — Pflanze durchaus kahl, aufrecht. Aſte ſtielrund, am Ende locker-doldentraubig. Blätter aus herzförmig-umfaſſendem, pfeilförmigem Grunde lanzettlich, zugeſpitzt, am Rande buchtig, faſt gezähnt, mit ganzrandigem Ende; ohne die ſtumpfen einander genäherten Blattohren etwa 5 em lang bei 16 bis 20 mm Breite. Blütenſtiele oft zweigabelig⸗geteilt; Blütenſtielchen ſtets länger als die leuchtend- citronengelben Körbchen. Hüllkelch cylindriſch, am Grunde ſtumpf, kürzer als die Blütenſcheibe. Verwendung als Topfpflanze fürs Wohnzimmer wie fürs Lauwarmhaus, wo ſie im Frühling durch ihre leuchtenden Blüten ſofort auffällt. Aus⸗ ſaat im Spätſommer oder zeitig im Frühling in Töpfe und lauwarm. 1821. Senecio élegans L., Tafel 34, 134 (syn. S. pseudo-elegans Less.), Sierliches Greis- kraut (fr. Senecon d’Afrique; e. Elegant Groundsel, Purple Jacobea). Südafrika. Einjährig (in der Kultur auch wohl 2 jährig), 30—60 cm hoch. Blütezeit: Juli bis Oktober. — Pflanze meiſt etwas klebrig⸗ weichhaarig, aufrecht oder ausgebreitet, riſpig-veräſtelt; ſtärkere Pflanzen ſehr veräſtelt. Blätter mit ihrem Grunde öhrig-umfaſſend, geſtielt, vielgeſtaltig, etwa 4—8 cm lang, entweder länglich, faſt ganzrandig oder gezähnt, leierförmig, fiederig-geteilt, oder doppelt⸗ 2 —— —Z Zungengefülltes Zierliches Greiskraut. fiederteilig, mit keilförmigen, gezähnten oder einge— ſchnittenen Lappen oder Läppchen. Doldentrauben locker-mehrköpfig. Blütenſtiele lang und ſchuppig; Blütenkörbchen mit Zungenblütchen und vielblütig, bei der Stammform und den einfachen Gartenſorten die Scheibenblütchen gelb und die randſtändigen Zungen- blütchen purpurrot oder in allerlei anderen Farben, nur nicht reingelb; bei den übrigen Gartenſorten alle oder die meiſten Blütchen zungengefüllt, in verſchiedenen Farben. Hüllkelch aus etwa 12—15 breit⸗linealiſchen, flachen, kahlen oder behaarten, ſchwarz⸗ſpitzigen Blättchen beſtehend und an ſeinem Grunde von zahl— reichen breiten, kurzen, bewimperten, ſchwarz— ſpitzigen Deckblättchen geſtützt (die bei 8. are- narium Thbg. ex p. faſt alle fehlen, dazu die Hüll⸗ kelchblättchen ſchmal, gekielt und ſcharf). Früchtchen geſtreift, etwas flaumig. 2 botaniſche Formen: f. erectus, Stengel aufrecht, ſchlank, die Blätter häufiger fieder- oder doppelt⸗fiederteilig; Hüll⸗ kelchblättchen kahl; f. diffusus, Stengel ausgebreitet, dick und ſteif, rauh-flaumhaarig; Blätter häufiger 1 1 4 leierförmig, mit größeren Endlappen; Hüllkelchſchuppen behaart⸗ſchärflich. Als Gartenſorten kommen nur die mit Zungen- blütchen gefüllten Körbchen (f. ligulosus) in Be⸗ tracht. Es giebt hohe Sorten von 40—60 cm Höhe, und niedrige (f. ligulosus nanus) von 15—30 cm Höhe. Beide ſind in folgenden Farbenſorten vertreten: weiß, dunkelaſchgrau, braun, kupferigrot, lilafarbig, chamois, fleiſchfarben, hellviolett, leuchtend-purpurrot, dunkelrot, neuerdings auch dunkelroſenrot. Eine ganz vorzügliche Form von mittlerer Höhe, regelmäßigem, buſchigem Wuchs und mit zahlreichen kleinen, dicht— gefüllten Körbchen, deren Zungenblütchen ſchmal, kurz, rundlich ſind und dicht dachziegelig übereinanderliegen, it f. ligulosus pompaticus (syn. f. „pomponicus“ hort.), in den Farbenſorten: purpurrot, kupferigrot, dunkelroſenrot. Verwendung. Sie gehören zu den beliebteren Zierpflanzen unſerer Gärten; ſie würden noch mehr Anklang finden, wenn nicht die während der Blütezeit verblühten Körbchen den ſchönen Eindruck der neuer blühten beeinträchtigten. Es iſt anzuraten, die Pflanzen um ½ bis zur Hälfte einzuſtutzen, ſobald die volle Schönheit nachläßt; es werden ſich dann bald neue Blütenzweige entwickeln. Dieſe Pflanzen, insbeſondere die gleichmäßigere Form f. ligulosus pompaticus, eignen ſich für Blumenteppiche, Gruppen, Rabatten und Einfaſſungen in allerlei, nicht eben ſchwerem Garten— oder Ackerboden, aber in luftiger, freier, ſonniger Lage. Ausſaat gewöhnlich Anfang April ins kalte Miſtbeet, von Mitte April ab auch unmittelbar ins Freie an den beſtimmten Platz und die Pflänzchen bis auf 20 em Abſtand auslichten. Man vermeide, die Pflanzen zu tief zu ſetzen; ein tieferes Einpflanzen als bis an den Wurzelhals hat ſchlechte Entwickelung oder weniger vollkommenes Blühen zur Folge. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung in 1—2 Wochen. 1822. Senécio Cineräria DC. (syn. Cineraria maritima L., Senecio maritimus Rechb., nicht L. Al.; Jacobaea tomentosa Mnch.), Aſchenpflanzeu-Greis- kraut. Mittelmeergebiet. Halbſtrauchig, 40—80 em hoch werdend. Blütezeit: Juli bis September, bis— weilen früher. — Der oder die Sten- gel aufrecht, am Grunde halbſtrau— chig, veräſtelt. Blätter geſtielt, fiederteilig, jeder ſeits der Mittel- rippe 4—6 läng⸗ liche, ſtumpfe, faſt dreilappige Lap⸗ pen, deren obere oft zuſammen⸗ fließen; jüngere Blätter beiderſeits grauweiß-filzig, ältere oberſeits ſpinnwebig⸗be⸗ haart bis (ſeltener) faſt kahl, unterſeits ſamt den Aſten ſchneeweiß⸗filzig. Blütenkörbchen in zuſammengeſetzten, riſpig⸗angeordneten Doldentrauben, gelb. Hüllkelch an ſeinem Grunde nur ſehr ſpärlich mit Deckblättchen verſehen. Zungenblütchen 10— 12, oval. Früchtchen geſtreift; ihr Pappus 1 reihig und ungefähr jo lang als die Scheibenblütchen. Ta? 8. —— —— Aſchenpflanzen-Greiskraut. L u — Ar en Gattung 576. Senécio, Greiskraut. Nr. 18181825. 523 1823. Senécio eändidus DC. (syn. Cineraria candida Presl, C. nebrodensis Guss. nicht Senecio nebrodensis]), Weißes Greiskraut. Gebirge Siciliens. Halbſtrauchig. Blütezeit: Hochſommer. — Ganze Pflanze weißfilzig; Stengel am Grunde halbſtrauchig, aufrecht. Blätter geſtielt, die unteren eirund, leier— förmig⸗buchtig, an der Spitze ausgeſchweift-gezähnt, die oberſten länglich, ſchwach-ausgeſchweift. Körbchen in zuſammengeſetzten, riſpig-geſtellten Doldentrauben, gelb. Hüllkelch faſt kahl und die Laubblätter dann meiſt tiefer leierförmig oder grauweiß-weichhaarig und die Riſpenäſte faſt doldentraubig geſtellt. Hüllkelch am Grunde von wenigen, pfriemlichen, winzigen Deck— blättchen geſtützt. Zungenblütchen 8—9, klein, oval— länglich. Früchtchen kahl, ſchwachkantig. 1824. Seneeio leucophyllus DC. (syn. S. argen- teus hort., S. incanus Zapeyr., nicht L. J, S. palmatus Lapeyr.,S.tomentosus Rhod.,nicht Michx.), Glänzend- weißes Greiskraut. Sonnige Felſen der höchſten Pyrenäen. Staudig-halbſtrauchig, niedrig. Blüte— zeit: Sommer. — Pflanze ſehr ſchön ſchneeweißfilzig; Stengel am Grunde kaum halbſtrauchig, raſig. Blätter geſtielt, fiederſpaltig-leierförmig, mit eirund-länglichen, ſtumpfen Lappen, von denen die unteren entfernter ſtehen und tiefergehend, die oberſten aber zu einem großen eingeſchnittenen, faſt handförmigen Lappen ver— bunden find. Doldentraube faſt zuſammengeſetzt, gedrängt. Zungenblütchen 5— 7. Früchtchen etwas flaumig. Sehr ſchöne Art, namentlich für Kalkſtein— gruppen. Auch anderorten (auf Teppichbeeten) iſt die Kultur leicht, ſofern man eine Erdmiſchung her— richtet, die vorwiegend aus Kalkſchutt mit etwas anderer ungedüngter Erde (Wieſenmoor- und Lehmerde) gemiſcht beſteht. Sonniger Standort! 1825. Senécio incänus Z., Grauweißſilziges Greiskraut. Alpen, an kieſigen Orten. Staudig bis halbſtrauchig. Blütezeit: Sommer. — Ganze Pflanze angedrückt-ſchön⸗grauweißfilzig (bei f. glabratus DE. Blätter faſt alle ziemlich kahl). Blätter geſtielt, fieder— ſchnittig (bei f. italicus DC. doppelt -fiederſpaltig), mit linealiſchen, ſtumpfen, ſchwachgezähnten Lappen. Blütenſtengel oben mit einfacher, mehrköpfiger, dichter Doldentraube. Körbchen gelb. Hüllkelch filzig, am Grunde mit ſehr kurzen Deckblättchen; Hüllkelchblättchen ſtumpf, an ihrer Spitze brandfleckig. Zungenblütchen 2—5, verkehrt-eirund. Früchtchen kahl, kürzer als die Scheibenblütchen. Iſt weniger wähleriſch bezüglich des Bodens als Nr. 1824 und deshalb empfehlenswert. — Verwendung der weißfilzigen Arten Nr. 1822 — 1825 zur Schmückung von Steingruppen und (insbeſondere der genügſamere Senecio Cineraria) als beliebte Teppichbeetpflanzen; ferner zu Ein- faſſungen um kleinere oder größere frei und ſonnig gelegene Gruppen, auch wohl in kleinen Trupps bei— ſammenſtehend. Kultur. Man pflegt bei dieſen Pflanzen, deren Zierde die weißfilzige Belaubung iſt, die Blütenſtengel zu unterdrücken. Es ſind auch nur ein⸗ und zweijährig kultivierte Pflanzen noch wirklich ſchön; ältere werden nur etwa zum Samen- tragen oder als Mutterpflanzen zwecks Stecklings— lieferung beibehalten und überwintert. Eine ſchöne ſilberweiße und ſehr filzige Belaubung iſt nur durch ſonnigen Standort und kalkreichen, mithin mehr trockenen bis mäßig feuchten Boden zu erhalten; erforderlichenfalls iſt Kalkſchutt beizumengen. Ver— mehrung durch Stecklinge oder Grundſproſſe im 524 Frühling oder Sommer, im letzteren Falle iſt froſt— freie Überwinterung in einem trockenen, hellen und luftigen Raume nötig. Ergiebiger und üblicher iſt die Anzucht durch Ausſaat. Bei einjähriger Kultur Ausſaat im Februar lauwarm oder warm (ins Miſtbeet oder in Saatkäſtchen), die Pflänzchen zeitig verſtopfen und in Miſtbeete, ſpäter in Töpfchen lauwarm weiter erziehen. Solche Pflanzen werden ſchon zu Mitte Mai zum Auspflanzen verwendbar. Bei zweijähriger Kultur ſäet man vom Mai ab in Saatkäſtchen, ver- ſtopft die Pflänzchen in Töpfchen, überwintert ſie, um ſie im Mai nächſten Jahres ins Freie zu pflanzen. Frühzeitiges wiederholtes Entſpitzen giebt reicher be— blätterte und buſchigere Pflanzen. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. 1826. Senécio aurantiacus DC. (syn. Cine- raria aurantiaca Hoppe), Pomeranzengelbes Greis- kraut. Gebirgswieſen Europas und Sibiriens. Staude, etwa 20—30 em hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. — Pflanze faſt kahl oder kurzrauhhaarig und wollig. Die Stengel krautig, aufrecht, einfach, geſtreift, oben nackt oder beblättert. Blätter faſt ganzrandig; die unteren kurzgeſtielt, eirund, ſtumpf; untere Stengel- blätter verfehrt=eirund, obere lanzettlich bis faſt linealiſch. Doldentraube einfach, meiſt 4—8 köpfig; Körbchenſtielchen wie auch der Grund der gefärbten Hüllkelchblättchen ohne kleine Deckblättchen. Frücht-⸗ chen dichtbehaart; Pappus zur Blütezeit etwa ſo lang als die Scheibenblütchen. Blüten pomeranzen— farbig. Randſtändige Zungenblütchen vorhanden oder bei f. flosculosus Bess., deſſen Blätter faſt alle ziemlich kahl, und bei f. capitatus DC. (syn. Cineraria capitata Wahlenbg., C. fulva & ev.), deſſen Blätter unterſeits wollig, deſſen Körbchen doldentraubig-kopfig⸗ gedrängt ſind, nur röhrige Scheibenblütchen vorhanden. Eine ganz weißgrauwollige Form der Alpen iſt k. tomentosus DC. (syn. Cineraria aurantiaca Sims, C. alpina All., C. integrifolia V.), mit wenigen, ſehr kurzgeſtielten, doldentraubig-kopfigſtehenden Körbchen. Verwendung auf Steingruppen. Kultur in einem Gemiſch von Wiejenmoor-, Lehmerde und Kalk- ſchutt. Im Winter iſt Fichtenzweig-Decke, in rauhen Gegenden wohl froſtfreie Überwinterung anzuraten. 1827. Senécio flammeus DC. (syn. Cineraria flammea Turcz.), euerrotes Greiskraut. Dahurien, auf Wieſen. Staude, bis 60 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Die Stengel einfach, aufrecht, geſtreift und gleich der Blattunterſeite faſt ſpinnwebig be— kleidet. Stengelblätter lanzettlich, zugeſpitzt, geſägt, oberſeits ziemlich kahl; unterſte Blätter kurzgeſtielt. Doldentraube vielköpfig, einfach oder zuſammengeſetzt. Körbchenſtielchen 4mal ſolang oder noch länger als die Körbchen und ohne Deck-(Stütz⸗)blättchen. Hüll⸗ kelch ohne kleine Stützblättchen am Grunde, gefärbt. Zungenblütchen etwa 12—15, feuerrot oder dunkel- orangerot. Früchtchen behaart; ihr Pappus etwas fuchsrötlich. — Hübſche, harte Staude, in allerlei Gartenboden gedeihend. Anzucht aus Samen leicht. 1828. Senécio umbrösus M. ei Kit., Schatten Greiskraut. Ungarn, in Wäldern und in fettem Boden. Staude, 60—150 cm hoch. Blütezeit: Ende Juni bis September. — Die Stengel einfach, aufrecht, furchig⸗ſtreifig, im unteren Teile ſtark kraus⸗ haarig [bei 8. Doria Z., nicht C. Koch (syn. S. al- tissimus Mill.) kahl und Blätter blaugrün; bei 8. macrophyllus M. B. (syn. S. Doria C. Koch, Jacobaea macrophylla C. A. Mey.) zottig, dick und nur 5 Zungen- Familie 106. Compositae, Korbblütler. O XXII 43. Herbſt. — Pflanze flügeltem, an ſei⸗ blütchen], im oberen Teile ſchwach-behaart. Blätter gezähnt, unterſeits angedrückt-kurzhaarig, oberſeits etwas fettigglänzend, die unteren eirund oder elliptiſch, in den geflügelten Blattſtiel verſchmälert, die oberen aus herzförmigem oder abgerundetem Grunde lanzett⸗ lich oder länglich-lanzettlich, ſehr verkleinert und gleich den Deckblättern des Blütenſtandes an ihrem Grunde (nicht in der Mitte) am breiteſten. Blütenſtand zu⸗ ſammengeſetzt⸗doldentraubig bis riſpig. Körbchen gelb. Hüllkelchblättchen etwa 11—13, am Grunde von ſehr kurzen Deckblättchen (Außenkelch) geſtützt. Zungen⸗ blütchen 7—8, gelb. Früchtchen geſtreift, ganz kahl. Verwendung. S. umbrosus verträgt Baum⸗ ſchatten, verlangt aber, wenn er wirkungsvoll ſein ſoll, kräftigen und etwas feuchten, mindeſtens friſchen Boden. In ſolchem Boden gedeiht er wie ſeine ebenſo ſchönen Verwandten S. macrophyllus und S. Doria auch im Sonnenſchein ſehr gut. Dieſe Stauden ſind in Landſchaftsgärten und Anlagen das für den Sommer, was z. B. Rudbeckia und Silphium für den Herbſt ſind. Vermehrung durch Teilung und Grundſproſſe. Anzucht aus Samen leicht, wie bei harten Stauden. 1829. Senécio cruéntus DC., Tafel 34, 133 (syn. Cineraria cruenta Masson, C. aurita Andr., C. hybrida Hort., auch MWilld.), Blumiſten-Greis⸗ kraut; Cinerarie. Kanariſche Inſeln. Staude, 40—60 cm hoch, Zwergformen nur 20—30 cm. Blütezeit: Frühling bis mit aufrechtem, krautigem, weich— haarigem Stengel. Blätter mit ge⸗ nem Grunde ge— öhrtem Blattſtiel, herzförmig, kantig, handnervig, ge= zähnelt, meiſt (na⸗ mentlich unterſeits) mehr oder weniger behaart bis wollig, D unterſeits gewöhn⸗ N lich purpurrötlich. 5 Grundſtändige Blumiſten⸗Greiskraut. Blätter meiſt mit ungeflügeltem Blattſtiel. Blütenkörbchen zahlreich, zuſammen eine ſchöne Doldentraube bildend; Blüten⸗ ſtielchen mit ſchwachen Deckblättchen. Hüllkelchblättchen meiſt 15—16; Zungenblütchen der einfachen Körbchen meiſt 10—12, in ſogen. gefüllten Körbchen zahlreich, ſammetartig-purpurn, bei Gartenformen in allerlei Farben, nur nicht gelb. Scheibenblütchen purpurn, ſeltener gelb. — 2 Gruppen: a) simplex, Einfaches Bl.⸗G., Blütenkörbchen mit einer Reihe randſtändiger Zungenblütchen und normalen röhrigen, zwitterigen, dunkelpurpurnen oder auch gelben Scheibenblütchen. Von den vielen in Farbe der Zungenblütchen verſchiedenen Sorten kommen nur wenige aus Samen farbentreu wieder, ſo beſonders die ſchöne Form f. coeruleus mit azurblauen Zungen⸗ blütchen; ferner fk. grandiflorus kermesinus, Blüten⸗ körbchen groß, Zungenblütchen karmeſin. Sonſt giebt Ausſaat die verſchiedenſten Farben-Sorten. Je nach der Höhe der Pflanzen ſind 3 ziemlich ſamenbeſtändige Stufen zu unterſcheiden: Hohe Sorten (ohne beſonderes Beiwort zum Namen), 40—60 cm hoch; Zwergſorten (Zuſatzwort nanus), 20—30 em N i a N — — S 3 = rum SD’ Wessur — hoch; die Körbchen find zwar gewöhnlich etwas kleiner als bei den hohen, vielleicht auch etwas weniger ſchön gebaut; allein der buſchige Wuchs und die dichten, umfangreichen Doldentrauben wiegen dieſen Mangel auf. Liliput ſorten (Zuſatzwort pygmaeus), nur bis 15 em hoch. Doldentrauben faſt kugelig; iſt bis auf ein⸗ zelne Sorten, z. B. eine karmeſinrote, wenig ſamenbeſtän⸗ dig, auch weniger ſchön als die beliebten Zwergſorten. 5 b) ligulösus (syn. Cineraria hybrida „ flore pleno“ und C. hybr. plenissima Hort.), Zungengefülltes Bl.⸗G., Blütenkörbchen völlig oder faſt ganz mit Zungenblütchen gefüllt und bis zu 3 cm breit. Allerlei Farbenſorten; neben der hohen (etwa 40 bis 50 em) auch ſchon eine Zwerg form (ligulosus nanus) von 20—30 em Höhe. Von unſerem Standpunkte aus beurteilt, halten wir die einfachen Sorten mit ihrem prächtigen Farbenſpiel für ſchöner und dankbarer. Verwendung. Das Blumiſten-Greiskraut iſt als unſchätzbare Topfpflanze, namentlich für den Frühlingsflor, allgemein beliebt und bekannt. Nur auf die Verwendung als Gruppenpflanze im Freien, z. B. in Blumengründen auf Raſenflächen (Parterres), ſei hier aufmerkſam gemacht; ferner eignen ſich die Blütenkörbchen als Werkſtoff für Blumen- gewinde. Kultur. Die Pflanze iſt zwar ausdauernd, aber ſchon vom dritten Jahre an weniger ſchön, die Belaubung wird dürftiger, und die Blüten werden kleiner. Sie verlangt recht kräftige, humoſe Erde (Miſt⸗, Laub⸗ und ſandig⸗lehmige Garten- oder Ader- erde gemiſcht, mit Zuſatz von Quarzſand oder feinem Flußkies), genügenden Raum zur bequemen Aus- breitung und viel Luft und Licht bei mäßiger Die Vermehrung beſonders ſchöner Sorten Wärme. kann durch Stecklinge geſchehen, die gewöhnlich nach der Blütezeit geſchnitten und ins Warmbeet geſteckt werden. Anzucht aus Samen. Ausſaat im Juli in Schalen mit ſandiger, nicht zu trockener Lauberde oder in ein hergerichtetes Miſtbeet. Da die Samen ſehr klein ſind, ſo werden ſie nur mit einem glatten Brettchen angedrückt und die Erde durch eine fein— ſtrahlige Brauſekanne vorſichtig, aber durchdringend befeuchtet. Damit aber beim Begießen die feinen Samen nicht verſchlämmt oder zuſammengeſchlämmt werden, thut man wohl, die geebnete Erde vor der Ausſaat zu durchfeuchten, dann die Samen dünn auszuſtreuen, die Saat ſodann mit feinem Quarzſand (in Ermangelung mit trockener feiner Heide- oder Wieſenmoorerde) ganz, ſchwach zu beſtreuen und dann ſanft anzudrücken. die ſchnelle Austrocknung der oberen Erdſchicht zu verhüten, eine Glasplatte oder beſſer mit der Meſſerſpitze fein durchlöchertes ſtarkes Olpapier gelegt, und die Schalen lauwarm geſtellt, bei Glasbedeckung auch etwas ſchattig. Bis zum Keimen der Samen iſt öfters nachzuſehen und die Erde ſtets mäßig feucht purpurrot. zu erhalten. Sobald die Pflänzchen zahlreich erſchienen, muß die Glas⸗ oder Papierdecke fortbleiben. Haben die Pflänzchen 2 Laub- (nicht bloß Keim-) blättchen entwickelt, ſo pflanzt man ſie, mit etwa 3 em Abſtand, in andere Schalen oder Käſtchen in die oben angegebene kräftigere Erde und ſchützt ſie gegen zu ſtarken Sonnenſchein durch etwas Schatten, verſäume aber auch das rechtzeitige Begießen nicht. Sobald die Pflänzchen nun einander berühren, werden ſie einzeln in kleine (7 cm breite) Töpfchen gepflanzt, und dieſe in ein kaltes Miſtbeet ſo geſtellt oder eingeſenkt, daß ſie dem Glaſe ziemlich nahe ſind. Damit die Pflanzen ſchneller einwurzeln, hält “ Über jede Schale wird nun, um Gattung 576. Senéeio, Greiskraut. gelbzrandſtändige „ ̃ a SEE N a 1 ZZ Nr. 1826—1831. 525 man die Fenſter einen oder 2 Tage geſchloſſen, doch iſt für Beſchattung zu ſorgen. Nach dieſer Zeit werden ſie ſich erholt haben, und es iſt dann nach und nach immer mehr friſche Luft zuzulaſſen und nach einiger Zeit ſind die Fenſter regelmäßig abends und nachts über ganz fortzulaſſen. Mit dem Begießen darf nicht ſaumſelig verfahren werden. Zu ſtarkes Austrocknen der Erde hat häufig eine unſchöne Belaubung der Pflanze zur Folge. Sobald die Wurzeln den Erd— ballen allſeitig durchdrungen und die Topfwände be— rührt haben — was durch gelegentliches Austopfen erkannt werden kann —, kommen die Pflanzen in etwas größere (10 em-) Töpfe. Dies dürfte Ende September oder Anfang Oktober vorzunehmen ſein. Die Überwinterung geſchieht im Kalthauſe 9855 in einem hellen, froſtfreien, gut und reichlich zu lüftenden Zimmer. Anfang März erfolgt aber— maliges Verpflanzen in Töpfe von 15 em oberer Weite, ſpäter auch wohl ein nochmaliges Verpflanzen in 18—20 em weite Töpfe. Damit iſt dann die An- zucht abgeſchloſſen und die Blütezeit herangenaht. — Keimkraft der Samen 3—4 Jahre; Keimung ge— wöhnlich nach 1 Woche. Schutz den Pflanzen gegen die jogen. grauen Erdraupen (früh morgens abſuchen!), gegen Blattläuſe (beſſer lüften!) und Gelbſucht der Blätter (Eiſengabe). 1830. Senécio pulcher Hook. et Arn., Schönes Greiskraut. Südamerika. Staude, auch einjährig kultivierbar, 30—120 em, hoch. Blütezeit: Spät⸗ ſommer und Herbſt. — Überall mit weißer Wolle ſpinnwebig locker überzogen. Die Stengel aufrecht, kräftig, ſtreifig, am Ende mit 3 bis 10 doldentrau— big⸗ſtehenden, gro⸗ ßen (5—9 em breiten) Blüten⸗ körbchen. Blätter länglich-lanzett⸗ förmig, 10— 25 em lang, un⸗ regelmäßig-kurz⸗ lappig und auch die Lappen ferbig- gezähnt; grund- ſtändige Blätter geſtielt, Stengel— blätter ſitzend. Blütenſcheibe ne Greiskraut. Zungenblüt⸗ chen ausgebreitet, lebhaft-violett oder auch hell— Eine ſehr ſchöne Art. 1831. Senecio macrocéphalus DC., Groß- Röpfiges Greiskraut. Südafrika. Staude, etwa 30—50 em hoch. Blütezeit: Sommer. — Pflanze drüſig und mit langen, weichen, verflochtenen Haaren [bei f. hirsutissimus oberer Stengelteil, Blütenſtielchen und Hüllkelch von langen weichen Haaren ſtark,-zottig!. Die Stengel krautig, beblättert, (faſt) einfach, oben traubig- verzweigt. Grund⸗ und untere Stengel⸗ blätter verkehrteirund-länglich, vorn ſtumpf, nach unten verſchmälert, aber nicht oder ganz undeutlich-geſtielt, unregelmäßig-gezähnt oder buchtig-ausgeſchweift; Stengelblätter umfaſſend, länglich, etwas gezähnt, 526 ſtumpf oder ſpitz. Blütenkörbchen in einfacher oder ſchwach-verzweigter Traube oder Strauß. Blüten- ſtielchen nicht 2 mal jo lang als die Körbchen. Hüll- kelch nur ſpärlich von ſehr wenigen langen ſchmalen Deckblättchen geſtützt; Hüllkelchblättchen 18 — 20, ſchmal, behaart oder rauhhaarig. Körbchen 60—80blütig; Scheiben- und Zungenblütchen purpurn. Früchtchen geſtreift, flaumig bis kahl. | 1832. Seneeio concolor DC., Gleichfarbige⸗ Greiskraut. Südafrika. Staude, 30—50 cm hoch. Blütezeit: Sommer. — Pflanze drüſig, weichbehaart. Stengel krautig, ſchwach, im unteren Teile beblättert, im oberen nackt und etwas zweigabelig-veräſtelt. Grund- und untere Stengelblätter deutlich-geſtielt, ſtumpf, gezähnt oder eingeſchnitten, oder bei f. Iyratus Harv. leierförmig⸗-fiederſpaltig mit kurzen ſtumpfen Lappen und kürzer und ſpärlicher behaart, bei f. hispidus lang⸗kraushaarig und nur gezähnt. Blütenkörbchen in lockeren wenigköpfigen Doldentrauben, langgeſtielt. Hüllkelch an ſeinem Grunde faſt ohne Stützblättchen. Hülleelchölättchen 15—20, ſchmal, behaart. Blüten- körbchen etwa 50 blütig; Scheiben- und Zungen- blütchen purpurn. Früchtchen geſtreift, feinflaumig. S. speciosus Milld. (syn. S. Pseudo-china Andr., nicht Z.; S. speciosus Ter) ungenügend beſchrieben, löſt ſich in Nr. 1831 u. 1832 auf. Verwendung der 3 letztgenannten Arten als ſeltenere Topfpflanzen für Kalthäuſer oder Wohnräume, ſo namentlich der im Herbſt blühende e * 4 Familie 106. Compositae, Korbblütler. O XXII 43. S. pulcher. Bei zeitiger Ausſaat im März ins lau⸗ warme Miſtbeet vielleicht auch einjährig kultivierbar; ſonſt Ausſaat im Herbſt und Überwinterung. Ver⸗ mehrung durch Erdſtammſtückchen oder Grundſproſſe. 1833. Senecio Ghiesbreghtii hort. Halensis, Ghiesbreghts (Baum-) Greiskraut. Mexiko. Strauchig-baumartig, über 1 m hoch werdend. Blütezeit: Winter (Januar). — Stamm einfach oder oben veräſtelt, holzig, dicht mit eylindriſchen Warzen behaftet, oben gleich den Blattſtielen mit dünnem, abſtehendem, weißlichem oder rötlichem Filz bekleidet, im unteren Teile bald kahl (blattlos) werdend. Blätter ohne den 7—10 cm langen Stiel ausgewachſen bis 30 em lang und bis 18 em breit, oval, am Grunde abgerundet oder undeutlich— herz⸗ förmig, vorn ſpitz, am Rande entferntbuchtig⸗gezähnt; jeder Zahn ſchwielenſpitzig; oberſeits kahl werdend, unterſeits behaart bleibend. Bitten brochen am Stengel⸗ oder Aſtende, zahlreich, klein, gelb, in großer zu- ſammengeſetzter Doltentraube. Hüllkelch etwa Sblätterig, am Grunde mit etwa 4 kleinen Stützblättchen. Zungen⸗ blütchen 4— 6; Scheibenblütchen ungefähr 8. Sit eine intereſſante und auffallende Schmuck⸗ pflanze des Lauwarm⸗, auch wohl des Warmhauſes und allen zu empfehlen, welche den Garten im Sommer mit ungewöhnlichen Pflanzen ſchmücken wollen. Kultur in Miſt⸗, Lehm⸗ und Lauberde-Gemiſch und in ver⸗ hältnismäßig großen Töpfen. Vermehrung durch Stecklinge im Lauwarmbeete. Anzucht aus Samen. Gattung 577. Liguläria Css, Bandblume, G XXII 43 (lat.: ligula — kleine Zunge; Form der Randblütchen). Blütenkörbchen meiſt groß, gelb, in ſtraußförmigen Riſpen, Ahren oder Trauben (ſeltener einzeln und dann langgeſtielt). 1reihig bis ſcheinbar 2reihig. zahlreich und mehrreihig, oder weniger und kurz bis ſehr kurz. 20 Arten, in Aſien, von Japan bis Weſt— Europa ſich erſtreckend. A. Blätter nicht kantig-lappig oder handförmig-geſpalten B. Blätter kantig oder handförmig-eingeſchnitten . 1834. Liguläria sibirica Cass. (syn. L. race- mosa DC., Cineraria sibirica W. et Kit., Hoppea sibirica Rob, Cineraria cacaliiformis Lam., Senecio sibiricus Ledeb., nicht L.; S. Ligularia Hook. 1505 Sibiriſche Bandblume. Oſteuropa, Kaukaſus. Staude, 92 gegen 1 m hoch. je Blütezeit: Juli bis ur Auguſt. — Stengel * aufrecht, kahl oder 5 im oberen Teile wollig. Grundſtändige Blätter herz-pfeilförmig oder faſt herzförmig⸗drei⸗ eckig oder mehr nieren- W förmig, ſtumpf oder ſpitz, grobgezähnt; Blattſtiele der unteren Blätter lang und nackt, die der oberen ge— flügelt und ſcheidig. Blütenkörbchen viel- blütig, an ihrem Sibiriſche Bandblume. einſeitswendig, in einer einzigen, einfachen Traube und hängend, ſchön gelb. Zungenblütchen mehrere, 1½—2 em lang. Früchtchen (8-10 mm lang) ſchmal, länger als der rötliche Pappus. Eine für Rabatten noch beſſer geeignete Form iſt f. speciosa Schrad. Hüllkelch glodig oder (bei L. Blütenboden flach, nackt, ſelten grubig. Grunde noch mit 1—2 Läppchen oder Staubblätterreſte tragend; Scheibenblütchen zwitterig, röhrig und fruchtbar. von der Mitte an beiderſeits behaart, an der Spitze mit einem kurzen, rauhhaarigen Kegel. Ausdauernde Kräuter. Blütezeit: glauca O. Hoffm.) cylindriſch; ſeine Blättchen Randblütchen 1reihig, weiblich, zungenförmig, oft am Griffeläſte oft ſchon Früchtchen kahl, gefurcht; Pappusborſten Blätter wechſelſtändig, verſchieden. — . I. sibirica. 1834. 2 Kaempferi. 1835. pr. sp. m, 2107056 aan Rehb. ) Blütezeit: nur 60—100 em hoch; Blätter kleiner, nieren⸗ herzförmig, gezähnelt; Zungenblütchen oft doppel⸗ züngig; Blütenkörbchen ſchöner, goldgelb. — L. macrophylla DC. (syn. Cineraria macrophylla Ledeb.), Altai, Kaukaſus. Staude, über 1 bis fait 2 m hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. Pflanze ziemlich kahl; Stengel einfach, gefurcht; Grundblätter blaugrün, elliptiſch, 30—45 em lang, gezähnt, in den ge— flügelten, langen Blattſtiel verſchmälert; obere Stengelblätter ſitzend. Blütenkörbchen in einfacher, langer, traubenförmiger Riſpe, gelb. Hüllkelchblättchen 5—8. Zungenblütchen 2—3; Röhrenblütchen 6—8. Verwendung beider genannten Arten nur in Landſchaftsgärten und Anlagen an feuchten, torfigen oder moorigen Orten oder doch in humus— reichem, friſchem Lehmboden. L. macrophylla iſt weſentlich ihrer blaugrünen großen Blätter wegen geſchätzt. Vermehrung durch Teilung ſtarker Pflanzen im Frühling mit Beginn des Austreibens. Anzucht aus Samen. Ausſaat vom Frühjahr bis Sommer auf Juni; | 1 8 8 ſchattiges Saatbeet. — Keimkraft der Samen Grunde ſchmäler, faſt 2—3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. 1835. Liguläria Käéempferi S. et Z. (syn. Farfugium grande Lindl., Senecio Kaempferi DC., Senecio Farfugium C. H. Schultz, Tussilago japo- Japan. Staude. nica L.), Kämpfers Bandblume. — Grundſtändige Oktober, November. Gattung 577. Liguläria bis Gattung 579 Othönna. Nr. 18321837. 527 Blätter groß, geſtielt, herzförmig⸗kreisrund, kantig, ſchon bei ihrem Erſcheinen zu unterdrücken. [L. japonica gezähnt, oberſeits kahl, dunkelgrün, unterſeits ſchwach⸗ Less. (syn. Arnica japonica Thbg., Erythrochaete zottig⸗filzig, mit handförmig⸗gabelteiligen Nerven; S. el Z.) hat wechſelſtändige, geſtielte, eingeſchnittene, Blattſtiele kantig, ſchwachfilzig, 15—30 em lang. faſt handförmige Blätter, deren Lappen eingeſchnitten— Blütenſtengel (Schaft) ſtreifig⸗kantig, filzig, aufrecht, fiederſpaltig und gezähnt find.] 15—50 em lang. Deckblätter am Blütenſchaft zerſtreut⸗ Verwendung der gelbfleckigen Form in ſtehend, meiſt einzeln. Blütenſtand riſpig oder traubig⸗ Wohnräumen, Hallen, Veſtibules, hellen Korridoren doldentraubig; Körbchen langgeſtielt. Hüllkelchblättchen als ziemlich harte, mancherlei Unbilden widerſtehende linealiſch, etwas filzig, reingelb, im Verblühen Topfpflanze. Kräftige, lehmige Acker- und Kompoſt⸗ rötlichbraun werdend. Zungenblütchen 8—12, ab- erde, nicht zu kleine Töpfe. Im Freien, wo die ſtehend. Früchtchen zottig. — Sehr ſchön und nur Blätter einen Umfang von 60 cm erreichen können, allein in Kultur iſt: k. aureo-maculata Hook. „ ſind ſie truppweiſe auf Raſen, oder als Einfaſſung Blätter oberſeits mit mehr oder weniger zahlreichen, größerer Beete von guter Wirkung. Wo die Pflanze unregelmäßigen, größeren und kleineren gelben „hell- unter trockenem Laube nicht ausdauert, hebt man ſie im grün⸗umränderten Flecken auf etwas ſmaragdgrünem Herbſt aus und überwintert ſie bis zum April kühl Grunde. Da dieſe Gartenform nur als Blatt« und froſtfrei. Vermehrung durch Teilung. pflanze wertvoll iſt, ſo pflegt man die Blütenſtengel Gattung 578. Hértia Less, Hertie, O VIS; XXII43 (nach dem im vorigen Jahrhundert lebenden Botaniker Joh. Kaſimir Hert benannt). Körbchen geſtielt, an den Zweig-Enden einzeln oder in einer beblätterten Riſpe. Hüllkelch eiförmig oder glockig; ſeine Blättchen Lreihig, länglich, gleich, am Grunde anfangs ſchwach— verbunden, ſpäter aber frei und meiſt zurückgeſchlagen. Körbchen verſchiedenehig: Randblütchen Treihig, weiblich, fruchtbar und entweder zungenförmig oder abgeſtutzt-röhrig; Scheibenblütchen regelmäßig, zwitterig, röhrig und unfruchtbar. Griffel 2ſpaltig, mit 2 linealiſchen, an den Enden abgeſtutzten und pinſelhaarigen Aſten. Früchtchen der Rand— blütchen länglich, undeutlich-5— 10 rippig, weich oder zottelhaarig; Pappusborſten ſehr zahlreich, mehrreihig, dünn, weiß. Kahle be— blätterte Halbſträucher. Blätter wechſelſtändig, ſitzend, etwas fleiſchig, glatt oder kaum gezähnt. Blüten gelb. — 8 Arten, davon 5 in Südafrika, 1 in Nordafrika, 2 in Aſien. 5 1836. Hertia cheirifölia O. Tze. (syn. Hertia gelaufen, bis 5 em lang. Blütenſtiele einzeln. Körbchen crassifolia Zess., Othonna cheirifolia L., O. crassi- gelb, mit etwa 12 gelben Rand-Zungenblütchen. Hüll— folia hort. ex p., wohl auch Z., nicht Harv.“; 0. kelchblättchen etwa ebenſoviele. Früchtchen kahl. calthodes Mill., Othonnopsis cheirifolia DAgp.), Verwendung als Ampelpflanze für Kalt— Gelbveilblätterige Hertie. Nordafrika (Tunis). häuſer und Wohnzimmer; im Sommer im Freien. Staudig⸗halbſtrauchig, niederliegend, bis zu Im lang. Kultur in ſandiger, ziemlich mineraliſcher Erde mit Blütezeit: Mai bis Juli. — Pflanze herabhängend Zuſatz von etwas Miſterde. Im Winter heller, ſonniger oder kriechend, kahl, graugrün, mit aufſtrebenden Aſten. und trockener Standort und nur ſelten begießen. Während Blätter lanzettlich, an ihrem Grunde verſchmälert der Sommermonate ins Freie gepflanzt, entwickeln (die jüngeren zweizeilig geſtellt), dreinervig, aber bei ſich die Pflanzen ſehr kräftig. Vermehrung durch fleiſchigeren Blättern kaum deutlich-genervt, ganzrandig, Stecklinge leicht. Behandlung wie unter Nr. 1184 ſtumpf, hellgrün, oft mehr oder weniger purpurn-an- und 1452 angegeben. Gattung 579. Othönna L., Othonna, G V 13; XXII 43 (nach Dioskorides eine Pflanze zum Wundenheilen). Körbchen geſtielt, an den Zweig-Enden einzeln oder doldentraubig-riſpig. Hüllkelch lockig oder halbkugelig; feine Blättchen lreihig, am Grunde mehr oder weniger in einen glatten Becher ver— wachſen. Körbchen verſchiedenehig: Randblütchen weiblich und fruchtbar, entweder zungenförmig oder abgeſtutzt und dünn; Scheibenblütchen röhrig, zwitterig und unfruchtbar. Griffel der Zwitterblütchen ungeteilt (nicht 2äſtig), an der Spitze kopfig⸗pinſelhaarig. Früchtchen der Randblütchen länglich, 5 —10 rippig; Pappusborſten ſehr zahlreich, mehrreihig, weiß oder gefärbt. Kräuter, Halbſträucher oder Sträucher. Blätter wechſel- oder grundſtändig, ganz, gezähnt oder geſchlitzt, oft ziemlich fleiſchig. Blüten gelb, ſeltener blau. — 80 Arten, in Südafrika. E Fleiſchig-halbſtrauchige Pflanzen mit fleiſchigen, ſtielrunden Blättern. Die Stengel oder Aſte beblättert, ſchlank. 1837. Othönna crassifölia Harv., nicht L. (syn. laſſen ſich namentlich zu Ballcoiffuren benutzen. O. crassifolia Bort. ex p.“, O. filicaulis Zekl., nicht Jacg.), Dickblätterige Othonna. Südafrika. Staudig- halbſtrauchig, bis zu 1 m lang. Blütezeit: Juni, Juli. — Pflanze kahl; Stengel am Grunde halb— ſtrauchig, auch gabelteilig oder unregelmäßig-veräftelt, ſchwach, hängend. Blätter fleiſchig, ſtielrund oder faſt ſtielrund, linealiſch-länglich, etwa 2—3 em lang bei 5—7 mm Durchmeſſer, vielmal-verkleinerten Hülſen mancher Erbſenſorten vergleichbar, zumeiſt oder doch die jüngeren ſpitz oder mit Weichſpitze verſehen, zum Teil auch ſtumpf; entweder zerſtreut am Stengel oder in gewiſſen Zwiſchenräumen zu unvollſtändigen Quirlen gehäuft ſtehend, und zwiſchen dieſen Quirlen der Stengel kahl bleibend; Adern und Nerven in die Blätter eingeſenkt. Blütenſtengel endſtändig, 715 em lang, ſehr ſchlank, faſt doldentraubig-wenigköpfig; Körbchenſtielchen 5—8 em lang. Hüllkelchblättchen etwa 8, gerändert. Blütchen gelb. Früchtchen kahl. Verwendung. Sehr zierliches Ampelge— wächs von eigenartiger Tracht. Die zierlichen Zweige Dickblätterige Othonna. 8 * N I 528 Kultur als Kalthauspflanze, welche die Zimmer— luft vortrefflich verträgt, jedoch bei ſchroffen Gegen— ſätzen in der Behandlung leicht einen Teil ihrer Blätter abwirft und dann an Schönheit einbüßt. Heller Stand- ort, im Winter - 5 bis 10% C., kräftige aber durch- Familie 106. Compositae, Korbblütler. Or XXII 43. läſſige, ſandige, mehr mineraliſche Erde mit Miſterde⸗ Zuſatz ſind erforderlich. Vermehrung durch Gted- linge leicht, weshalb kahle Pflanzen jederzeit durch junge erſetzt werden können. Anzucht aus Samen. Gattung 580. Gamölepis Less., Becherkörbchen, G XXII 43 (griechiſch: gamos — Ehe, Verbindung, lEpis — Schuppe, Hülle; Hüllkelchblättchen miteinander verbunden). Zweig⸗Enden. Körbchen geſtielt, an den Hüllkelchblättchen reihig, am Grunde in einen Becher oder Krug verwachſen, (bei G. ericodes Harv. faſt frei). Rand⸗ blütchen zungenförmig, weiblich, Lreihig, nebſt den röhrigen, zwitterigen Scheibenblütchen fruchtbar. Früchtchen länglich, gerade oder gekrümmt, deutlich 5- oder 10 rippig, zwiſchen den Rippen glatt, kahl, ohne Pappus. Sträucher, nur 6. Tagetes DC. einjährig, kahl oder locker-wollhaarig. Blüten gelb. — 12 Arten, in Südafrika. 1838. Gamölepis Tagetes DC. (syn. G. annua Less., Othonna Tagetes Z., Psilothonna Tagetes E. Mey.), Einjähriges Becherkörbchen. Südafrika. Einjährig, bis 25 cm hoch. Blütezeit: 10 Wochen nach der Ausſaat beginnend; meiſt Juni, Juli. — Pflanze kahl, doldentraubig-veräſtelt, mit ſchlanken, gebogenen 1 köpfigen Stengeln von ziemlich gleicher Höhe. Blätter fiederteilig, an jeder ihrer Seiten mit 5—9 linealiſchen, ganzen oder wieder 1—2lappigen Blätter wechſelſtändig, meiſt gedrängt-ſtehend, bisweilen klein und dachziegelig, ganzrandig oder geſchlitzt. lebhaft- hellgelb, breit, meiſt etwas zurückgebogen; Scheibenblütchen dunkel- oder orangegelb. ̃ Verwendung als reichblühende, hübſche Sommerblume zu Einfaſſungen und kleinen Blumen⸗ trupps mittlerer Gärten. Sie verlangt jonnigen Standort und durchläſſigen, mehr trockenen Boden. Kultur wie bei Zinnia elegans oder Tagetes. Aus⸗ ſaat Anfang April ins kalte Miſtbeet oder von Ende April an ins Freie; die Pflanzen auf 12—15 cm ſtumpfen Lappen. Hüllkelch mit 10—15, bis über Abſtand auslichten. — Keimkraft der Samen 4 Jahre; die Mitte verwachſenen Blättchen. Zungenblütchen Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 581. Euryops Cass., Breitgeſicht, O XXII 43 (griechiſch: eurys — breit, weit, Oops — Geſicht; breite Blütenſcheibe). Körbchen in den oberen Blattachſeln und an den Zweig-Enden, geſtielt. Hüllkelchblättchen reihig, mehr oder weniger in einen Becher verwachſen. Blütenboden flach, gewölbt oder kegelförmig, nackt oder felderig-wimperhaarig. Körbchen verſchiedenehig: Weibliche (Rand-) Blütchen zungenförmig und nebſt den zwitterigen, röhrigen Scheibenblütchen fruchtbar. Früchtchen eiförmig oder länglich-linealiſch, 10 rippig; Pappusborſten dünn, ſehr hinfällig, oft etwas kraus. Kahle oder filzige Sträucher. Blätter wechſelſtändig, oft gedrängt, ganzrandig, eingeſchnitten oder fiederſchnittig. Blüten gelb. — 27 Arten, davon 25 in Südafrika. Z. B.: E. abrotanifolius DC. (syn. E. comosus Cass.), Blätter fiederteilig. kahl, nur 2½ —5 em lang. E. pectinatus Cass. (syn. Othonna pectinata L.), Blätter kammförmig⸗-fiederſpaltig, alle Pflanzenteile grauweiß-filzig. Kalthauspflanzen. Sandige Mineralerde gemiſcht mit etwas Miſterde. Gattung 582. Tarchonänthus L., Totenſtrauch, O XXII 43 (griechiſch: tarchyo — ich beſtatte, begrabe, anthos — Blume). Körbchen klein, mehr-, meiſt 3—5blütig (weibliche Körbchen bei T. tri- lobus DC. nur 1blütig und die Blätter dreiſpaltig). Hüllkelchblättchen reihig, bei weiblichen Körbchen Zreihig. Griffel ungeteilt oder ſehr kurz-2 ſpaltig. Pappus fehlend. Filzige Bäumchen. Blätter gerieben ſtark nach Kampfer duftend. — 2 bis 3 Arten, in Süd⸗ afrika und Abeſſinien: T. camphoratus L., großer Strauch oder kleiner Baum; Blätter 7—12 em lang, lanzettlich-länglich, an ihrem Grunde ſpitz zulaufend; Körbchen in Riſpen. — T. minor Less. (syn. T. obovatus DC.), kleiner; Blätter nur 2½ —4 em lang, länglich oder verkehrt-eirund; Blütenkörbchen faſt einzeln oder traubig. — Für Kalthäuſer und Wintergärten. Wegen ihres Kampfergeruches hier und da gern geſehen. Kultur in Heide- oder Wieſenmoorerde mit Zuſatz von ſandigem Ackerlehm. Gattung 583. Antennäria Gaertn., Katzenpfötchen, = XXII 43 (lat.: antenna — Fühlhorn bei Inſekten; Pappusgrannen dem ähnlich!). Körbchen vielblütig, trugdoldig-büſchelig, zu einer endſtändigen Doldentraube zuſammengedrängt, ſeltener einzeln oder bei A. racemosa Hook. lockerriſpig. Hüllkelch mit mehrreihigen, dachziegeligen, rauſchenden Blättchen. Pappusborſten bei den weiblichen Blüten zahlreich, am Grunde zuſammenhängend, bei den männlichen (Zwitterblütchen) aber weniger zahlreich, an der Spitze federig-pinſelförmig und ſo ſcheinbar keulig-verdickt. Locker-raſenförmig ſich ausbreitende Stauden. Früchtchen ungeſchnäbelt. — 15 Arten, in den Gebirgen Europas, Aſiens u. ſ. w. Z. B.: * A. dioeca Gaertn. (syn. A hyperborea Don, A. parvifolia Nutt., nur kleinere, ſehr ſilberige Blätter; Gnaphalium dioecum L.), auf Waldwieſen, Triften und in Nadelwäldern, 8-25 em hoch; Blütezeit: Mai, Juni; Pflanze mit geſtreckten, wurzelnſchlagenden Ausläufern; Blätter verkehrteirund-ſpatelförmig, unterſeits ſchneeweiß-filzig, oberſeits kahl oder filzig; Körbchen weiß oder häufiger purpurrot. f. tomentosa (syn. A. tomentosa hort.?), Blätter nur 1½ cm lang, dicht⸗ büſchelig auf dem kurzen, unterirdiſchen Stamme, am Stengel lanzettlich-ſpatelförmig, ganzrandig, in den Blattſtiel verſchmälert, auf beiden Seiten von angedrücktem, langhaarigem Filze filberweiß. Teppichbeetpflanze. — A. carpatica R. Br. (syn. Gnaphalium carpaticum Wahlndg.), auf Alpenwieſen, ohne Ausläufer; Stengel einfach, untere Blätter lanzettlich⸗ſpitz, beiderſeits mollig. Blütenkörbchen braun, im Juli, Auguſt. k. pulcherrima Hook., vom Felſengebirge, iſt robuſter, 15—45 em hoch und trägt oft zuſammengeſetzte Doldentrauben. Verwendung. Das Gemeine Katzenpfötchen iſt von dem Naturfreunde in Parks und landſchaftlichen Anlagen als „Himmel— fahrtsblume“ immer gern geſehen. Anzucht aus Samen, oder Pflanzen von den Waldwieſen holen. Gattung 584. Ammöbium E. Br, Papierknöpfchen, O XXII 43; (XXXII) (griechiſch: ammos — Sand, bios — Leben; Sandbodenpflanze). Körbchen an den Zweig-Enden eines einfachen, ungeflügelten oder eines mehrmal⸗gabelig verzweigten, ſchaftförmigen, geflügelten Stengels, einzeln oder zu wenigen. Hüllkelch halb⸗ kugelig; ſeine Blättchen mehrreihig, länger, abſtehend und weiß (A. alatum R. Br.), oder angedrückt, ſtrohfarben und kürzer als die Blütchen (A. craspediodes Benth.). Blütchen gelb, ſpäter ſchwärzlich, alle regelmäßig, röhrig, zwitterig und fruchtbar. Früchtchen eckig, kahl oder warzig. Pappus häutig⸗ſpreublätterig, kurz⸗becherförmig, abgeſtutzt oder am Rande ungleich⸗ 2—4zähnig oder kurzbegrannt. Blütenboden gewölbt, mit breitlichen Spreublättchen. Ausdauernde oder einjährige, etwas filzige oder faſt kahle, ſteifäſtige Kräuter. Blätter wechſelſtändig oder am Stengelgrunde zuſammengedrängt, ganzrandig. — 2 Arten. 1839. Ammöbium alätum A. Dr. (syn. A. meiſt einjährig kultiviert, etwa 50 em hoch. Blüte⸗ spathulatum Gaudich.), Geflügeltes Vapierknöpf- zeit: Juli, Auguſt bis Spätherbſt. — Aſte geflügelt. chen; Sand⸗Immortelle. Auſtralien. Staude, aber | Grundblätter in den Blattſtiel lang verſchmälert, Gattung 580. Gamôlepis bis Gattung 586. Anäphalis. %r.1838—1840. 529 Tanzettlich. Hüllkelchblüttchen blumenblattartig, aus⸗ 30 m. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung gebreitet, perlmutterweiß, länger als die gelben, meiſt ſchon in 1 Woche. ſpäter ſchwärzlichen, röhrigen Scheibenblütchen; bei |. N . grandiflorum Ar. ſind die Körbchen mehr als ER Doppelt jo groß als hei der Stammform. ST Verwendung. Art und Form ſind wertvolle, auch ackerweis kultivierte ſog. „Immortellen“ (Trockenblumen) für Dauerbouquets und Kränze. Da⸗ mit die gelbe Blütenſcheibe nicht ſichtbar wird, müſſen die weißen Blütenknöpfe immer vor dem Auf⸗ blühen langſtielig abgeſchnitten und an einem trockenen, luftigen und ſchattigen Orte zum Trocknen ausgebreitet und zu Bündeln gebunden aufgehängt werden. Hier und da werden die Körbchen auch wohl roſa, rot oder violett gefärbt. In Ziergärten verwendet man das Papierknöpfchen zerſtreut auf Rabatten oder in kleinen Gruppen. Kultur in allerlei gutem, wenn auch etwas ſchwerem Garten- oder Ackerboden an ſonnigem Stand⸗ | ort. Aussaat Anfang April ins kalte Miſtbeet; die | Pflänzchen Anfang Mai auspflanzen. Abſtand etwa | Geflügeltes Papierknöpfchen. Gattung 585. Leontopödium Cass, Edelweiß, O XXII 43 riechiſch: 180m, leontos — Löwe, pod Ion — Socke). Körbchen klein, ei i i in di 5 boilgen, diclichen Sanbhlättern ee nd e d Seen e e fruchtbare Blütchen im Umfreije jedes Körbchens mehrreihig oder wenige, ſeltener fehlend; Zwitterblütchen auf der Scheibe alle un- fruchtbar, bisweilen fehlend. Hüllkelchblätter rauſchend. Blütenboden nackt. Weibliche Blütchen fadenförmig, die Zwitter- oder männ— lichen Blüten regelmäßig, röhrig. Früchtchen der weiblichen Blütchen klein, länglich, ungerippt; Pappusborſten am Grunde zu⸗ re er -unrmeiensig, Taf Toniefförmig; ftengelffündige abtmeiitelnn und genere. 2 bis 4 Arten, in Gebirgen Europas und des auh ktropiſchen Afiens. 4 VVT 1840. * Leontopödium Leontopödium Karst., durch allmähliches Vergilben der Blätter andeuten. Tafel 31, 122 (syn. L. alpinum Cass., Gnaphalium Es empfiehlt ſich, die Stauden nach der Blüte zu Leontopodium Scop.), Echtes Edelweiß (tr. Pas- | derhflanzen, die ſtärkeren zuvor zu teilen. Im Winter, de-lion; e. Lion’s paw). Oſt⸗, Central und Weſtalpen, ſobald ſtärkere Fröſte eingetreten ſind und der Boden bis zu 2300 m Höhe. Staude, 10— 15 em hoch, bisweilen ſchneefrei bleibt, iſt Fichtenzweigdecke zu geben. noch höher. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Pflanze Bei zu nahrhafter Erde, oder wenn ſolche nicht kalk— mehr oder weniger weißfilzig. Der oder die Stengel haltig genug, oder auch der Standort nicht ganz einfach; Blätter wechſelſtändig, länglich oder meiſt ſonnig iſt, bleibt die Pflanze weniger weißfilzig und linealiſch⸗lanzettlich und ſpitz oder die unterſten ver- mehr grün, wodurch fie, beſonders ihr ſilberweißer kehrt⸗eirund, unterſeits dicht⸗weißfilzig. Blütenkörbchen Stützblätterkranz, an Schönheit viel einbüßt. Anzucht 5—9, von verlängerten, länglichen, dicht-weißwolligen aus Samen iſt leicht. Ausſaat entweder Ende März Blättern ſtrahlig umgeben. Hüllkelchblättchen jedes oder Anfang April in ein kaltes Miſtbeet unter Glas Körbchens am Grunde wollig, an ihrer Spitze dunkel- oder in mit obiger Erdmiſchung gefüllte Töpfe, braunſchwärzlich, ausgenagt oder ſpitz, kürzer als die nur lauwarm zu ſtellen, auch bis zum Keimen die Blütenſcheibe. Weibliche Randblütchen fädlich. der Samen mit trockener Glasplatte zu bedecken ſind. Verwendung. Eine unſerer angeſehenſten | Sind die Pflänzchen etwa 2—3 cm hoch geworden, und beliebteſten Pflanzen für Felſen-Anlagen pflanzt man ſie entweder gleich an den beſtimmten und Steingruppen, in neuerer Zeit auch wieder Platz, wo man fie aber etwas gegen Spätfröſte ſchützen für Topfkultur. In Ziergärten, wo Tuffſtein⸗ muß, oder in mit guter Scherbeneinlage verſehene gruppen zweckmäßiger ſind als anderes Geſtein, ſetzt kleine Töpfe, die hell und kühl geſtellt werden. Für man die Pflanzen in durchaus ſonniger Lage am die Kultur im freien Lande kann man auch Ende beiten in ein Erdgemiſch von Wieſenmoor-, lehmiger Oktober (d. h. jo ſpät, daß die Samen nicht etwa Ackererde, Quarzſand und etwas Kalkſteingrus. Pflanzt. noch vor Winter keimen) in Saatnäpfe ſäen, welche man auf kleine Beete, fo ſorge man für eine Unter- man an einem halbdunkeln, gegen Feuchtigkeit ge⸗ lage von Geröll oder zerſchlagenen Steinen. Die ſchützten kühlen Ort bis zum März, um welche Zeit Pflanzen werden ziemlich dicht angepflanzt, wohl vor man ſie dem Sonnenlichte und dem Regen ausſetzt, auf- und bis zur Blütezeit nach Bedarf (aber nicht an die bewahrt. Im erſten Sommer wachſen ſie kräftig heran, Pflanze) begoſſen, vom Verblühen ab aber nur ſelten und im zweiten Jahre blühen ſie. — Keimkraft der noch, weil fie dann mehr Ruhe verlangen und dies Samen 2 Jahre; Keimung innerhalb 2— 3 Wochen. Gattung 586. Anäphalis De, Perlkörbchen, = XXII 43 (ſoll ein alter griechiſcher Pflanzenname ſein). Körbchen verſchiedenehig oder eingeſchlechtig, ziemlich klein, dichtgedrängt oder locker⸗traubig, an den Zweig⸗Enden. Weibliche Blütchen fruchtbar, im e 925 Körbchens a eine nahezu männlichen Körbchen ſehr wenige bis fehlend; Zwitterblütchen auf der Scheibe zahlreich oder wenige, alle unfrucht⸗ ber oder in einem weiblichen Körbchen fehlend. Krone der weiblichen Blütchen fadenförmig, die der zwitterigen oder männlichen regelmäßig, röhrig. Staubkölbchen am Grunde pfeilförmig, geſchwänzt. Früchtchen der weiblichen Blütchen klein, länglich; Pappus⸗ borſten rauh, dünn, reihig, frei, nacheinander abfallend, die der Zwitterblütchen gegen ihre Spitze hin kaum dicker. Auf⸗ rechte, graufilzige oder wollige Kräuter. Blätter wechſelſtändig, ganzrandig, geſtielt, ſitzend oder herablaufend. Die Flächen der Hüllkelchblätter ſtrahlig-abſtehend, meiſt ſchneeweiß. — 30 Arten, zu allermeiſt im tropiſchen und gemäßigten Aſien. Vilmorin. Dritte Auflage. 34 . 530 1841. * Anäphalis margaritäcea DAgp. (syn. Gnaphalium margaritaceum L., G. americanum (lus., Antennaria margaritacea HR. Br.), Gemeines Perl- Rörbchen (fr. Immortelle blanche, Immortelle de Virginie; e. Pearly Anaphalis). Nordamerika; in Deutſchland hier und da verwildert. Staude, 30 bis 60 cm hoch. Blütezeit: Juni bis September. — Erdſtamm ſchwärzlich, kriechend. Die Stengel bis obenhin reichbeblättert (bei der mehr zwitterigen Pflanze meiſt einfach, bei der mehr weiblichen ſtärker veräſtelt), mit weißer, ſelten lohfarbig werdender Flockenwolle. Blätter 5—12 em lang, breit- bis linealiſch⸗ lanzettlich, unterſeits filzig, oberſeits bald kahl und grün, die breiteren undeutlich-Z nervig. Blütenkörbchen zahlreich in trugdoldigen Doldentrauben. Hüllkelchblättchen meiſt zahlreich, trocken, perlmutter-⸗ artig-glänzend-weiß, ſpäter ſtrahlig⸗ausgebreitet und eine kleine gelbe, zuletzt braune Scheibe einſchließend. Verwendung. Iſt der kleinen weißen Perlkörbchen wegen gern geſehen, wird auch auf Friedhöfen bisweilen verwendet. Werden die Blütenzweige vor der völligen Entfaltung der Körbchen abgeſchnitten und im Schatten getrocknet, jo können fie für Dauer- bouquets und Totenkränze Verwendung finden. Familie 106. Compositae, Korbblütler. Of XXII 43. Kultur. Allerlei trockener bis mäßig-feuchter, kalkhaltiger Boden iſt geeignet. Sonnige Lage iſt angenehm. Beſondere Pflege eher ſchädlich als dienlich. Ver⸗ mehrung durch Teilung und Grund⸗ ſproſſe leicht. Abſtand der Pflanzen 30 bis 40 cm. Anzucht aus Samen. Aus⸗ ſaat Anfang April ins kalte Miſtbeet oder in Töpfe, von Mitte April ab auf ein Saatbeet; ſpäter die Pflänzchen an den Platz verſetzen. — Keimkraft der braunen Samen 2 Jahre; Keimung innerhalb 3 Wochen. Gemeines Perlkörbchen. Gattung 587. Gnaphälium L., Ruhrkraut, Or XXII 43 (griechiſch: gnaphalon — Filz; Bekleidung dieſer Pflanze). Körbchen klein, vielblütig, verſchiedenehig. Blütchen des Umkreiſes weiblich, in 2 bis mehr Reihen, fadenförmig; die zwitterigen Scheibenblütchen in geringerer Zahl, regelmäßig, röhrig; alle aber fruchtbar. blättern. 1 ganzrandig, ſitzend, meiſt herablaufend. treut. Hüllkelch mit an der Spitze oder überall trockenhäutigen, weiß-, gelb-, oder rötlich⸗gefärbten Hüllkelch⸗ Pappusborſten Ireihig, nicht federartig, fondern einfach, dünn oder gegen die Spitze hin verdickt, frei und einzeln⸗abfallend, oder am Grunde mehr oder weniger in einen Ring verwachſen. Kräuter, weißgrau⸗-filzig oder wollig. Blätter Blüten faſt ſtets gelb oder weißlich. — 120 Arten, über den Erdkreis zer⸗ 3. B.: G. luteo-album L., 5—20 cm hoch, Juli bis September. Griffel rot, Blütchen orange. Hüllkelch gelbweiß. G. in- dicum L., Blütenkörbchen in einfachen oder äſtigen, beblätterten Ahren oder traubigen Büſcheln. Hüllkelchblättchen rötlichbraun oder gelblich. Pappusborſten am Grunde frei. G. purpureum L., Nordamerika; Pappusborſten unten in einen Ring ver⸗ wachſen; Hüllkelchblättchen purpurbräunlich. Pflanze bis 50 cm hoch. Blätter ſpatelförmig. Gattung 588. Phaenöcoma Don, Glanzſchopf, O XII 18; XXII 43 (griechiſch: phainein — erſcheinen, köma — Haarſchopf). Körbchen einzeln, endſtändig; die Flächen der vielreihigen, ſteifen Hüll⸗ kelchblätter roſenrot bis purpurn und im Sonnenſchein ſtrahlig-abſtehend, äußere allmählich kleiner. Körbchen verſchiedenehig; Blütchen alle röhrig, ſehr kurz-6zähnig, eine Reihe des Umkreiſes weiblich und fruchtbar, die übrigen zahlreichen zwitterig und unfruchtbar. Früchtchen der weiblichen Blütchen ſehr zottig, die der Zwitterblütchen taub, 5 rippig und kahl. Pappusborſten 1reihig, am Grunde kaum verwachſen, gegen die Spitze hin rauhgezähnelt, bei den weiblichen Blütchen zahlreich, bei den Zwitterblütchen weniger und verdickt. Aſtiges, ſteifes, weißfilziges Sträuchlein. förmig, dachziegelig-geordnet. — Einzige Art: 1842. Phaenöcoma prolifera Don (syn. He- lichrysum [Elichrysum] proliferum Willd., Xeran- themum proliferum L.), Sproſſender Glanzſchopf. Südafrika. Strauchig, 30 —80 em hoch. Blütezeit: faſt das ganze Jahr hindurch. — Körbchen 2½ bis 4 cm breit, glänzend-roſa bis dunkelpurpurn. Blätter ſehr klein, ſchuppenförmig, an den Seitenzweigen knötchen⸗ 2 Formen: f. eriolaena, Hüllkelchblättchen breit, häutig, wollig-filzig, etwas zugeſpitzt; k. oxylepis, äußere Hüllkelchblättchen ſchmal, ziemlich kahl, grannig⸗ langgeſpitzt. — Verwendung als Kalthauspflanze. Kultur in Heide- oder Lauberde mit Lehmzuſatz, ganz wie Nr. 689. Verlangt ſonnigen Standort. Gattung 589. Roceärdia Neck. Roccardie, = XXII 43; (XXXII) (nach Klaudius Roccard, der 1589 über Absinthium ſchrieb, benannt). Körbchen 2⸗ bis vielblütig, an den Zweig⸗Enden einzeln, riſpig oder doldentraubig, gleichehig. Hüllkelchblättchen mehrreihig⸗dachziegelig, trockenhäutig⸗glänzend, die oberen gefärbt, aufrecht oder ſtrahlig⸗abſtehend. Blütchen zwitterig, röhrig⸗glockig, regelmäßig, 5ſpaltig. (Wo weibliche Blütchen etwa auch vorhanden, da find dieſe fadenförmig und 4zähnig.) Früchtchen ungeſchnäbelt, auch ungeſtielt; Pappusborſten [reihig, vom Grunde an federig, an der Spitze oft kahl, untereinander frei oder verwachſen. Einjährige oder ausdauernde Kräuter, ſelten Sträuchlein, filzig oder kahl. Blätter wechſel-, ſeltener die unteren auch gegenſtändig, ganzrandig, flach oder an den Rändern zurüd- gekrümmt. Hüllkelch weiß, rot oder gelb, ſeltener braunrot oder ſchmutzigrot. Scheibenblütchen gelb. — 48 Arten, davon 36 in Auſtralien, 12 in Südafrika. A. Hüllkelch der völlig entfalteten Körbchen breit-halbkugelig, mit oder ohne innere oder mittlere, blumenblattartige, ſtrahlig⸗ abſtehende Zungen. 1. Früchtchen lang⸗ſeidig⸗zottelhaarig. eee eee, ran. K. Manglesü (Tafel 32). 1843. R. rosea. 1844. b) Blütenboden kegelförmig. Hüllkelchblättchen mit breitem Nagel, ausgebreitet. * Pappusgrannen federig, aber an ihrem Ende mit dichtem Haarbüſchel: R. rubella Voss (syn. Helipterum rubellum Benth., Acroclinium rubellum A. Gray), Auſtralien; einjährig, 15—30 cm hoch. Blumenblattartige Hüllkelchblättchen zwiſchen 5—8 mm lang, blaß- oder dunkelrot. — R. chlorocephala Voss (syn. Helipterum chlorocephalum Benth., Schoenia chlorocephala Turcz., Acroclinium multicaule A. Gr.), blumenblattartige Hüllkelchblättchen, wenn getrocknet, metalliſch⸗glänzend⸗grün oder gelblichbraun. Gattung 587. Gnaphälium bis Gattung 589. Roccärdia. Nr. 18411844. 531 ** Pappusgrannen gleichmäßig⸗federig: R. floribunda Voss (syn. Helipterum floribundum DC., H. celinolepis F. v. Muell.), Auſtralien. gebreiteten, ſtark-verzweigten Stengeln. 2. Früchtchen kahl oder nur drüſig-warzig Staudig und einjährig; Pflanze im erſten Jahre mit meiſt einfachen, aufrechten, ſpäter aber mit aus- Hüllkelchblättchen alle weiß und blumenblattartig. 7—10, ſteif, gleichmäßig⸗federig, d. h. ohne Endbüſchel. Körbchen und ſtrohfarbige äußere Hüllkelchblättchen. Pappusgrannen f. Stuartiana (syn. Helipterum Stuartianum Sond.) hat größere R. albicans. 1845, B. Hüllkelch eiförmig, kreiſelförmig⸗glockig oder cylindriſch; ſeine inneren Blättchen ſtrahlig⸗blumenblattartig. Früchtchen zottig. 1. Körbchen klein, mit anſehnlichen Zungen, in dichten End-Doldentrauben. Früchtchen kurz-rauhhaarig. R. Humboldtiand. 1846. 2. Körbchen auf langen Blütenſtielen oder locker-doldentraubig, mit anſehnlichen Zungenblättchen. Früchtchen dicht-ſeidig-zottig. Außere Hüllkelchblättchen mit ſtumpfen, trockenhäutigen Zipfeln 1843. Roccärdia Manglesii Voss (früher Helipterum Manglesii F. v. Muell., Tafel 32, 128, Rhodanthe Manglesii Lindl.), Wangles’ Roc- cardie. Auſtralien. Einjährig, 20—60 cm hoch. Blütezeit: 10 Wochen nach der Ausſaat beginnend (Frühling, Sommer oder Herbſt). — Aufrecht, kahl, doldentraubig⸗veräſtelt. Blätter eirund⸗-länglich oder breit⸗lanzettlich, an ihrem Grunde mit abgerundeten Ohrchen den Stengel umfaſſend. Blütenkörbchen an den langen Stielen einzelne wenige Deckblättchen tragend. Hüllkelch (wenn völlig ausgebreitet) halbkugelig; äußere Hüllkelchblättchen dünn⸗trockenhäutig, glänzend, weißlich, ſitzend, die inneren mit ſchmalem Nagel und länglicher ſtrahlig-abſtehender blumenblattartiger Fläche von 6—15 mm Länge, bei der Stammform ſchön roſenrot, an ihrem Grunde mit dunklerem Fleck. Die eigentlichen Blüten, die kurzen, röhrigen zwitterigen Scheibenblütchen ſind gelb oder purpurn. Früchtchen dicht-wolligbehaart; ihr Pappus aus 15—20 gleichen federigen Borſten beſtehend. Die in Kultur befindlichen Formen dieſer Art find folgende: f. typica, die Stammform mit ſchmäleren, länglicheren Blättern und ſchön roſenroten Blütenkörbchen mit gelben Scheibenblütchen. k. sanguinea, Hüllkelchblätter pur⸗ purblutrot; Scheibenblütchen ebenfalls purpurn; iſt in den Gärten ſelten. k. maculata (syn. Rhodanthe maculata Drumm.) iſt von höherem (40 —60 cm) und kräftigerem Wuchs, hat breitere, länglich-ovale Blätter; innere Hüllkelchblättchen roſenrot, an ihrem Grunde dunkel⸗ oder heller blutrot- gefleckt; ſehr empfehlens- wert. f. alba, mit breiten, länglich-ovalen Blättern, Hüllkelchblättchen weiß, Scheibenblütchen röhrig und gelb. f ligulosa „Fürst Bismarck“ (syn. Rho— danthe Manglesii „flore pleno“ hort.), Blütenkörbchen ſo mit roſenroten Hüllkelchblättchen gefüllt, daß die kleinen röhrigen Scheibenblütchen ganz zurücktreten oder verdeckt ſind. k. ligulosa alba (syn. Rho- danthe Manglesii maculata alba „flore pleno“ hort.), Körbchen überwiegend mit weißen, am Grunde etwas gefleckten Hüllkelchblättchen beſetzt. Verwendung. Am beliebteſten ſind die Formen f. typica und f. maculata; es ſind in der That recht zierliche und liebliche ſog. Immortellen, die man nur deshalb in den Gärten auf Rabatten ſelten trifft, weil dieſe Pflanzen ihre beſonderen Bedürfniſſe haben. Sie find Humus wurzler, vertragen deshalb keinen kalkreichen und meiſt auch einen kalireichen Boden nicht gut, ſondern verlangen einen ſandigen, durchlaſſenden, lockeren, reichlich mit Heide-, ſandiger Wieſenmoor— oder mit Wald⸗ und Torferde vermengten Boden. Auch luftiger, ſonniger Standort iſt erforderlich, ſonſt ſtellen ſich leicht Läuſe ein. Ausſaat Anfang April ins kalte Miſtbeet (und anfangs unter Glas halten), oder in Saatkäſtchen, die nur mäßig warm zu ſtellen ſind. Die Pflänzchen alsbald in Heide- und Walderde verſtopfen und nach Mitte Mai truppweiſe an ent- ſprechend hergerichtete Stellen auf Rabatten pflanzen. Abſtand 15 em. Auch als Topfpflanzen losa alba (syn. f. SR . corymbiflora. 1847. kann man 5 kräftige Pflänzchen ſetzen. Begießen im Sommer nach Bedarf. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung meiſt nach 1 Woche. 1844. Roccärdia rösea Voss (syn. Helipterum ı roseum Benth., Acroclinium roseum Hoolc.), Noſen- rote Noccardie. Auſtralien. Einjährig, 20—60 cm hoch, je nach Kultur und Boden. Blütezeit: 10 bis 12 Wochen nach der Ausſaat beginnend. — Die Stengel aufrecht oder aufſtrebend, einfach oder ſchwach-veräſtelt, kahl oder faſt kahl. Blätter ſchmal, linealiſch, ſpitz oder faſt ſtumpf, die oberen meiſt wenige und klein, die unteren bisweilen kürzer und ſtumpfer. Blüten⸗ körbchen einzeln, endſtändig. Außere Hüllkelchblättchen trockenhäutig, ſitzend, kurz, braun, ſeidenglänzend, allmählich in die inneren blumenblattartigen, mit breit— linealiſchem Nagel verſehenen über⸗ Gr, R gehend, letztere ſchön roſen rot, bei f. album rein⸗ weiß, oft bis 1½ em lang. Eigent⸗ liche Blütchen klein, alle röhrig und zwitterig, gelb oder ſpäter grau- lich, auf dem fla- chen Blütenboden befindlich, alle fruchtbar oder nur die innerſten un⸗ fruchtbar. Frücht⸗ chen dicht-wollig⸗ zottig; Pappusgrannen 10—15, federig, an ihrer Spitze einen Büſchel dichter, dunkler Haare tragend. — Gartenformen ſind noch: f. grandi- flora Hort., Körbchen größer, dunkelroſenrot; f. ligu- losa (syn. „flore pleno“ hort.), Blütenkörbchen roſenrot, ziemlich dicht zungengefüllt; f. ligu- „ flore albo pleno“ Fort.), Blütenkörbchen reinweiß-zungengefüllt. Dieſe ſogen. gefüllten Sorten ſind leidlich ſamenbeſtändig; ihre Füllung beſteht weniger aus in Zungenblütchen um- gewandelten röhrigen Scheibenblütchen, als vielmehr in einer Vermehrung oder Vergrößerung teils der ge— färbten Hüllkelchblättchen, teils der zwiſchen den inneren unfruchtbaren Scheibenblütchen befindlichen Spreu— blättchen. [R. anthemodes Voss (syn. Helipterum anthemodes DC., H. punctatum DC., Helichrysum anthemodes Seb.), Auſtralien, 20—35 cm hoch, iſt eine Staude und durch gleichmäßig-federige (an ihrer Spitze nicht büſchelhaarige) Pappusgrannen und ſtets reinweiße blumenblattartige Hüllkelchzungen verjchieden.] Verwendung vorzugsweiſe für Dauerbou— quetts, Kränze, Guirlanden u. ſ. w. Kultur und Anzucht wie bei voriger Art, gegenüber welcher ſie robuſter und weniger empfindlich, aber nicht ſo zierlich iſt. Man kann ſie gleich der vorigen auch Ende April Y > < \ INS SI S =, in = % N 8 2 2 2 2 — = PAYS ee NM 2 = > N I —ZZRNIT 9. e Roſenrote Roccardie. ſind ſie ſehr ſchön. In 12—15 em weite Töpfe oder im Mai an den beſtimmten Platz in ſandigen, 34* 532 nicht mit Miſt gedüngten Boden ſäen, erhält dann aber weniger veräſtelte, auch weniger reich- und meiſt ſpäter blühende Pflanzen. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung nach 1 Woche. 1845. Roccärdia albicans Voss (syn. Heli- pterum incanum DC., H. brachyrrhynchum Sond., H. bicolorum DC., Elichrysum incanum Hook., E. albicans A. Cunn., Helichrysum molle DC., H. bra- chyrrhynchum Aort., Waitzia brachyrrhyncha F. v. Muell., die letzte mit gelben Hüllkelchblättchen), Weißgraue Noccardie. Auſtralien. Staude (auch einjährig kultivierbar), 15—40 em hoch. Blütezeit: nach Herbſtſaat von Juni ab, nach Frühjahrsſaat im Juli bis Herbſt. — Pflanze mit weißwolligem Filz. Die Stengel oder Aſte einfach, aufrecht oder aufſtrebend. Blätter am Grunde der Stengel gehäuft, ſchmal-linealiſch bis linealiſch⸗länglich, oft 5—10 em lang, die oberen kleiner und entfernter. Blütenkörbchen anſehnlich, auf blattloſen Blütenſtielen. Hüllkelch ſpreizend, bis 4 cm breit, ſeine Blättchen alle kronblattartig, aber ſteif; die äußeren kurz und ſitzend, die inneren genagelt, drüſig⸗ und wollig⸗bewimpert, die ſtrahlig-ausgebreiteten 3—10 mm lang, reinweiß, f. bicolorum rot- oder braun⸗ gezeichnet; bei f. brachyrrhynchum (syn. Helichrysum brachyrrhynchum ort.), ſchön gelb. — Aus ſaat entweder Anfang September in Käſtchen und die Pflanzen als Kalthauspflanzen überwintern, um fie im Mai auszupflanzen, o der Ausſaat und Be⸗ handlung als einjährige Pflanze wie Nr. 1843. 1846. Roccärdia Humboldtiäna Voss (syn. Helipterum Humboldtianum DC., H. Sandfordii Hook., H. largiflorens F. v. Muell., Elichrysum Humboldtianum Gaud., Schoenia (?) Humboldtiana Steetz, Pteropogon Humboldtianus F. v. Muell.), Humboldts Noccardie. Auſtralien. Einjährig, 20 bis 50 em hoch. Blütezeit: 10—12 Wochen nach der Ausſaat beginnend. — Pflanze aufrecht, weißgrau— wollig, zuletzt faſt kahl werdend. Blätter linealiſch Familie 106. Compositae, Korbblütler. G XXII 43. bis linealiſch- lanzettlich. Blütenkörbchen zahlreich in dichten Enddoldentrauben. Hüllkelch mit Ausnahme der Zungenblättchen cylindriſch, 4—6 mm lang; die äußeren Blättchen dicht⸗dachziegelig mit ſehr kurzen, ſparrigen, trockenen Spitzen, die inneren mit ſchwach⸗ wollig⸗bewimpertem Nagel, jtrahlig-ausgebreitet, blumen⸗ blattartig, 3-5 mm lang, jeidenglänzend-, leuchten d⸗ gelb, getrocknet metalliſch-glänzend- grün. Röhrenblütchen der Scheibe 7—12, gelb, zwitterig, einige innerſte bisweilen unfruchtbar. Früchtchen ſeidig⸗ rauhhaarig; Pappusgrannen 12 —15, federig. 1847. Roccärdia corymbiflöra Voss (syn. Helipterum corymbiflorum Schldl.), Doldentraubige Noccardie. Auſtralien. Einjährig, 15—30 em hoch. Blütezeit: 10—12 Wochen nach der Ausſaat be⸗ ginnend. — Pflanze aufrecht, weißwollig. Blätter linealiſch oder lanzettlich, meiſt ſtumpf, weich; die oberen wenige und klein. Blütenkörbchen in ziemlich lockeren endſtändigen, blattloſen, vielköpfigen Dolden⸗ trauben; an den Blütenzweigen und⸗ſtielen nur wenige kleine Deckblättchen. Hüllkelch kreiſelförmig, mit Ausnahme der ſtrahlig-ausgebreiteten weißen, etwa / cm langen Hüllkelchblättchen 5—8 mm lang. Außere Hüllkelchblättchen ganz trockenhäutig, breit und ſtumpf, bewimpert; innere blumenblattartige Zungen genagelt und gegen die Spitze hin wollig. Röhrenblütchen zwitterig, die innerſten (mittelſtändigen) gewöhnlich unfruchtbar. Pappusgrannen 15—20, federig. — Verwendung und Kultur der Roccardia-Arten. Alle Arten ſind gleich der R. Manglesii als Humus⸗ wurzler zu betrachten und dementſprechend zu be⸗ handeln. Alle lieben kalkarmen, ſandigen humoſen Boden von nur mäßiger Feuchtigkeit, insbeſondere ſtark mit Heide- oder Wieſenmoorerde vermiſchten Boden und einen ſonnigen Standort. Ihr Hauptwert beſteht in der Eignung als Trockenblume für Dauer- bouquets. Kultur wie Nr. 1843 u. 1845. Gattung 590. Helichrysum Gaertn., Strohblume, G XXII 43; (XXII) (griechiſch: helios — Sonne, chrysos Gold; Blütenkörbchen oft goldgelb). einſchließend, an den Zweig-Enden einzeln oder doldentraubig, ſehr ſelten in den Blattachſeln ſitzend oder geknäuelt. mehrreihig, dachziegelig, trockenhäutig oder gefärbt, angedrückt, aufrecht oder ſtrahlig-abſtehend. Blütenkörbchen wenige oder zahlreiche (3—1000) Blütchen Hüllkelchblättchen Alle Blütchen zwitterig, röhrig und fruchtbar oder im Umkreiſe wenige (ſehr ſelten gar 2—3 Reihen) fadenförmige, ſehr kleingezähnte, weibliche Blütchen, die aber ſtets in geringerer Anzahl als die übrigen vorhanden. Griffelſchenkel abgeſtutzt oder kopfig. Früchtchen klein, 5edig, ſtielrund oder kaum zuſammengedrückt, ungeſchwänzt und ungeſtielt; Pappusborſten zahlreich, Lreihig, einfach und gezähnelt oder nur gebärtelt, oder faſt federig, aber dann nicht von Grund auf federig, frei (bei HK. depressum Hook. hängend). Kräuter, Halbſträucher oder Sträucher, nicht Heidefrauturtig. Blütchen gelb. — 200 Arten, in Europa, Aſien, Auſtralien, faſt die Hälfte in Afrika. blätter weiß, gelb, ſeltener rot oder braun. fl. am Grunde büſchelweiſe zuſammen⸗ Blätter faſt ſtets wechſelſtändig, ganzrandig. Hüllkelch⸗ A. Blütenboden nackt (weder franſig, noch mit Zähnen beſetzt, kaum bienenwabig). - 1. Pappusgrannen einfach, höchſtens an den Seiten gezähnelt oder kurz-gebärtelt, aber nicht federig, auch oben nicht. a) Hüllkelchblättchen die Blütenſcheibe an Länge nicht oder kaum überragend, deshalb aufrecht und nicht oder kaum ſtrahlig⸗ abſtehend oder gar ausgebreitet. * Blütenkörbchen gelb ** Blütenkörbchen blutrot (vergl. auch Nr. 18521). kk Blütenkörbchen weiß (bei H. cerastiodes auch wohl ſchwach⸗braunrötlich; vergl. auch H. plicatum f. lacteum). T Blütenkörbchen einzeln an den Zweig-Enden. Blütenkörbchen nicht über 1½ em breit. H. orientale. 1848, H. Pallasii. 1849. H. plicatum. 1850. H. italicum. 1851. * H. arenarium. 1852. H. sanguineum. 1853. 0 ® 0 0 0 0 3 * Blätter lanzettlich-linealiſch, mit umgerollten Rändern, dicht⸗ weißfilzig: H. cerastiodes DC., Südafrika; halbſtrauchig, niedrig, mit filzigen Aſten, die ein einziges kleines, zwiſchen den oberſten Blättern ſitzendes Körbchen tragen. Rande, dicht-wollfilzig (an Cerastium, Nr. 487, erinnernd), wechſelſtändig. Blätter klein, ſitzend, lanzettlich-linealiſch, mit etwas umgerolltem Außere Hüllkelchblättchen blattartig, zuge⸗ ſpitzt, weiß, ſeltener braunrötlich. Verwendung und Kultur wie Nr. 1857. 1 Blütenkörbchen trugdoldig-doldentraubig. Blätter oval, länglich oder verkehrt-eirund. Pflanzen aufrecht: H. fru- ticans Less. (syn. Gnaphalium fruticans L., G. fruticans und G. petiolatum Tubg., G. grandiflorum Willd., nicht Less. ]; Astelma fruticans Bot. Reg.), Südafrika; ſtrauchig, 40—100 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. Stengel robuſt, wollig, ganz unten blattlos, weiterhin bis auf 15—80 cm von der Spitze dicht-beblättert, oben in einen locker⸗ beblätterten oder nackten Blütenzweig endend. Blätter 5-69 cm lang, 2½—4 em breit, 3—5 nervig, vorn mit ſchwarzer Stachelſpitze, oberſeits ſpäter nackt, unterſeits dichtwollig-weiß. Körbchen (10—14 mm breit) in vielzweigiger, 5—14 cm breiter, doldentraubiger Trugdolde, vielblütig, geſtielt. Hüllkelchblättchen ſchneeweiß, breitseirund oder länglich. Sit empfehlenswert und viel ſchöner als H. grandiflorum Less., nicht Wild. (syn. Gnaphalium grandiflorum L., G. fruticans Willd., nicht L.), halbſtrauchig; Blätter 7—10 cm lang bei 5-6 ½ cm Breite. Trug⸗ dolden nur etwa 5 em breit; Körbchen 6 mm breit. hauspflanzen wie Nr. 1857. Hüllkelch rahm- oder ſtrohfarben. Kultur als Kalt⸗ b) Wenigſtens die mittleren Hüllkelchblättchen die Blütenſcheibe deutlich an Länge überragend Körbchen groß, über 1½ cm breit und abſtehend oder ſpäter meiſt ſtrahlig⸗-ausgebreitet. 5 2. Pappusborſten wenige, in ihrem unteren Teile einfach, am Ende aber federig. 1848. Helichrysum orientäle Tourn., Morgen- ländiſche Strohblume. Inſel Kreta, Orient. Staudig⸗ halbſtrauchig, 15—40 em hoch. Blütezeit: Mai bis Sommer. — Pflanze dicht- und angedrückt⸗weiß⸗ wollig, am Grunde verholzend, gedreht; Aſte ver— längert, einfach. Blätter dicklich, die unteren, oft / cm breiten, dichtgehäuft, länglich-ſpatelförmig, ſtumpf, an ihrem Grunde lang-verſchmälert; die oberen Blätter ſchmal⸗linealiſch, angedrückt, ſpitzlich. Dolden⸗ traube endſtändig, kaum zuſammengeſetzt, ziemlich dicht; Körbchen ziemlich groß (gegen 1 em breit), eiförmig, citronen- oder goldgelb, glänzend, auf dicken Stielchen. Hüllkelchblättchen gegen 30, glänzend, locker, hohl, ſtumpf, die äußeren (unteren) etwa Z3mal ſo kurz als die inneren linealiſch-ſpatel-⸗ förmigen, an ihrem Grunde genagelten ſchwach— wolligen. Früchtchen mit zahlreichen Pappusgrannen. Die hauptſächlichſte der unter dem Namen „Gelbe oder Franzöſiſche Immortellen“ bekannten Arten. 1849. Helichrysum Palläsii Boiss. (syn. H. callichrysum DC., H. chrysophorum Boiss., Gna- phalium „uniflorum“ Pall., G. Pallasii sSpr.), Vallas' Strohblume. Gebirge Kleinaſiens. ſtrauch. Blütezeit: Sommer. — Pflanze am Grunde Gattung 590. Helichrysum, Strohblume. Gnaphalium arenarium T.), ſtrauchig, angedrückt-grauhaarig; Stengel zahlreich, aufrecht, reichbeblättert, niedrig. Blätter der nicht blühenden Sproſſe linealiſch oder länglich-ſpatelförmig, ſtumpflich; Stengelblätter linealiſch, ſpitz, oft ſtraff. Blütenkörbchen zu 1—5 endſtändig, faſt doldig, groß, ziemlich langgeſtielt, kugelig, ſchön goldgelb. Hüll- kelchblättchen 25—30, groß, kahl, glänzend, fappen- förmig, locker-abſtehend, ſehr ſtumpf, die unteren inneren, die ihrerſeits kaum länger find als die Blüten- ſcheibe. Pappusgrannen gelb. | Sit ſehr ſchön, ſchöner als die folgende. 1850. Helichrysum plicätum DC. (syn. H. polyphyllum Zedeb., H. anatolicum Bolss.), FJaltige Strohblume. Griechenland, Kleinaſien. Staudig— halbſtrauchig, 15—40 cm hoch. Blütezeit: Sommer. — Die Stämme am Grunde verhärtet, niedergeſtreckt, nackt, ſowohl nichtblühende Sproſſe als auch aufſtrebende oder aufrechte Blütenſtengel, die alle dicht beblättert ſind, ausſendend. Blätter flach, ſchwach-haarig, drüſig, grün werdend, oder faſt drüſenlos, angedrückt-ſpinn⸗ webig⸗graufilzig, die der Sproſſe länglich oder linealiſch-⸗ ſpatelförmig. Stengelblätter linealiſch, aufrecht, ſpitz oder zugeſpitzt. Doldentraube endſtändig, vielköpfig, zuſammengeſetzt, ziemlich locker. Hüllkelchblättchen nur ungefähr 25, höchſtens 30, glänzend, kahl, goldgelb (bei f. lacteum rahmweiß), feſt, aufrecht, ziemlich locker, ſchwach-hohl, ſtumpf; die äußeren, eirunden Zmal ſo kurz als die länglich-linealiſchen, an ihrer Spitze oft ausgenagten, inneren. Pappus ſchmutzig⸗weiß. H. graveolens Boss. (syn. H. lanatum DC, auch hort.; Gnaphalium graveolens M. B., G. arenarium Fl. gr., nicht J.)), Staude; Blütezeit: Juni, Juli; iſt verſchieden durch: Pflanze dicht-ſilber⸗ weiß⸗wollig und ⸗flockig; Doldentraube dichter, kopfig— zuſammengedrängt, etwas kleinere kugelige, leuchtend— Wr. 18451853. 583 H. bracteatum: 1854. H. fulgidum. 1855. Blütenkörbchen in Doldentrauben. H. apiculatum. 1856. B. Blütenboden deutlich⸗ſpreuhaarig oder wenigſtens mit zahnförmigen Erhabenheiten zwiſchen den Blütchen. Halbſtrauchige Pflanze mit geſtielten, wolligen, faſt ovalen Blättern und weißen oder rahmfarbigen Hüllkelchblättchen . H. petiolatum. 1857. citronengelbe, faſt ſitzende Körbchen enthaltend. Wegen der weißfilzigen Belaubung für Blumen- teppiche von Wert.) i 1851. Helichrysum itälieum Boiss., Guss. (syn. H. angustifolium DC., H. serotinum var. orientale Boiss., Gnaphalium italicum RA., G. Stoechas Sibi. et Sm., nicht I.“), Stalieniſche Strohblume. Südeuropa. Staudig⸗halbſtrauchig. Blütezeit: Juli. — Pflanze angedrückt-grauhaarig; die Stengel dünn-rutenförmig. Blätter duftend, fein- linealiſch (nur 1—2 mm breit), unterſeits mit zurück— gerolltem Rande, ſtumpf. Doldentraube zuſammen— geſetzt, am Grunde nackt (blattlos); Körbchen klein, länglich-cylindriſch. Hüllkelchblättchen 25 —30, blaß- gelb, angedrückt, dachziegelig, trockenhäutig, hohl, ſtumpf; die äußeren filzrandigen, allmählich in die rückſeitig drüſigen, an den Rändern etwas zerſchlitzten inneren übergehend. Früchtchen fein- drüſig. 1852. * Helichrysum arenärium DC. (syn. Sand ⸗Strohblume. Blütezeit: Juli, Staude, 15—30 cm hoch. Halb Auguſt. — Pflanze krautig, dicht- und angedrückt⸗ alb⸗ weißfilzig, vielſtenglig; die Stengel aufrecht, einfach, dicht-beblättert; Blätter flach (3—5 mm breit), die unteren verkehrteirund-länglich, in den Blattſtiel ver- ſchmälert, die oberen allmählich kleiner, linealiſch, angedrückt, alle ſtumpf. Doldentraube klein, zuſammen—⸗ geſetzt, ziemlich dicht. Körbchen citronen- oder goldgelb [bei f. roseum Trautv. (syn. H. Eich- waldii Boiss. et Buse, Antennaria rubicunda C. Hochi) auch roſenrot], glänzend, kugelig, geſtielt, | klein (5—8 breit). Hüllkelchblättchen ſehr zahl- (äußeren) 2—3 mal fo kurz als die linealiſch-ſpatel-⸗ 0 10 1 8 5 ee förmigen, am Grunde und am Rande etwas wolligen reich, regelmäßig-locker-dachziegelig, ſparrig⸗hohl, drüſenlos. f. stenophyllum (syn. H. pluriceps C. Loch) hat mehr zerſtreute, ſchmälere, an der Spitze etwas braune Blätter. 1853. Helichrysum sanguineum Doiss. (syn. Gnaphalium sanguineum T.), Blutrote Strohblume. Paläſtina. Staude, 30 —50 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Pflanze angedrückt-ſpinnwebig-grau⸗ haarig; die Stengel aufrecht, einfach oder von der Mitte an veräſtelt. Blätter meiſt breit-lanzettlich, am Stengel lang herablaufend, ſpitz, nach oben kleiner. Körbchen ſitzend, kugelig, ſchön blutrot, am Grunde dichtwollig, kleine kurzgeſtielte, in eine dichte, faſt kopfige Doldentraube abgerundete Knäuel bildend. Hüllkelch— blättchen 30—35, ſehr klein, dachziegelig, kappenförmig, ſtumpf. — Sehr ſchöne Art; als Topfpflanze intereſſant, weil ſie in Paläſtina heilig gehalten wird. Verwendung aller vorgenannten Arten wegen ihrer ſchönen glänzenden Trockenblumen zu Dauer— bouquets. Sie ſind, insbeſondere Nr. 1848, 1849 u. 1853, zugleich angenehme und intereſſante Topf- pflanzen, die im Kalthauſe oder kühlen Zimmer über— wintert werden. Nur Nr. 1852, H. arenarium, in Mitteldeutſchland auf ſandigen Feldern wild wachſend, dauert im Freien gut aus. Für Topfkultur Erde und Behandlung wie bei Nr. 1857 angegeben. Anzucht aus Samen in ſandiger Lauberde leicht; die Saatnäpfe nur lauwarm halten, und die Pflanzen, die ſandigen Boden und ſonnigen Standort lieben, abhärten. — 534 Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. 1854. Helichrysum bracteätum Willd. (syn. H. chrysanthum Pers., H. viscosum Seb., H. Banksii A. Cunn.; H. bicolor Lindl., ſchmälere Blätter; H. acuminatum DC.; H. macrocephalum A. Cunn,, größere Körbchen; Elichrysum monstruosum ort., E. lucidum Henchcel, Xeranthemum bracteatum Vent.), Deckblatt-Strohblume. Auſtralien. Staudig, in der Kultur 1- oder 2 jährig, 40— 100 cm hoch. Blütezeit: Juli bis Herbſt. — Pflanze aufrecht, kahl, ſchärflich oder ſchwach- behaart, nicht wollig. Blätter linealiſch bis länglich-lanzettlich oder die unteren verkehrteirund-länglich, oft 7—10 em Länge erreichend, grün, bisweilen etwas klebrig. Körbchen bis zu 5 em breit; Blütenſtiele lang, 1köpfig, an den Zweig-Enden einzeln oder wenige. Hüll⸗ kelchblättchen meiſt ſprei⸗ zend, die der Stammform glänzend⸗-gelb oder ſtrohfarben mehr oder we— die inneren allmählich länger, mehr lanzettlich und auf kurzem, breitem Nagel, die innerſten meiſt alle aber feſt und ziemlich ſteif. Scheibenblütchen ſehr zahlreich, viel kürzer als die halbe Hüllkelchlänge, die äußeren weiblich und ſchlank. Früchtchen kahl oder ſchwach-warzig; Pappus⸗ grannen gezähnelt, oben nicht verdickt, unten etwas zufammenhängend, 2 Gruppen: a) normale, Normale D.⸗St.; Blütenkörbchen aufgeblüht flach-halbkugelig bis ziemlich flach. Blüten- ſcheibe nicht oder kaum mit gefärbten Hüllkelchblättchen beſetzt oder verdeckt. Sorten: f. album, Hüllkelch⸗ blättchen und Blütenſcheibe atlasglänzend- weiß; f. albidum DC. (syn. H. macranthum Benth., H. niveum Grah., H. glabratum DC., H. papillosum Labill., Gnaphalium papillosum Poir.), Körbchen gegen 5 em breit, weißlich-ſtrohgelb bis blaßbraun; f. Borussorum Rex, Pflanze 1 m und drüber hoch, Hüllkelchblättchen gelblichweiß, Blütenſcheibe in der Mitte grünlichweiß; k. aureum, gelb. — Ferner niedrige, nur bis 40 em hohe Sorten: f. nanum atrococineum, dunkelſcharlachrot; f. nanum atrosan- guineum, dunkelblutrot oder karmeſinrot; f. nanum album, weißlich; f. nanum luteum, gelb; f. nanum roseum, ſchmutzig-xroſenrot. b) monstruösum (syn. H. compositum hort., H. monstruosum Aort., H. monstrosum „flore pleno“ Dedblatt-Strohblume. hort.), Verbeſſerte (ſog. „gefüllte“) D.-St., Blüten- | körbchen größer (bis 5 cm breit), mehr kugelig, Hüll— kelchblättchen viel zahlreicher, wenn auch oft kleiner, einen Teil der Blütenſcheibe einnehmend und bis— weilen etwas einwärtsgekrümmt. In dieſer Gruppe kommen bereits alle Farbenabſtufungen zwiſchen gelb, violett, rot und weiß vor (ſiehe die Verzeichniſſe großer Firmen). Es giebt hohe Sorten (50 —120 cm hoch), bereits 15 Farben; niedrige Sorten (f. nanum, verbeſſerte (f. minimum, 30—50 cm hoch), mit niger braunrot-gezeichnet; ſchmal und etwas kürzer; kleineren, aber ſehr zahlreichen jog. gefüllten Körbchen mit ſehr ſchmalen, ſpitzen, meiſt etwas einwärtsge⸗ Familie 106. Compositae, Korbblütler. O XXII 43. bogenen Hüllkelchblättchen; 6 Farben, darunter: weiß, gelb, roſtbraun, roſa. Letztere Form iſt auch für kleinere Dauerbouquets verwendbar; beſonders wertvoll iſt die weiße Sorte, weil ſie ſich gut färben läßt. Verwendung. Dieſe Pflanzen ſind allgemein bekannt und beliebt, hauptſächlich weil ſie ſchöne Trockenblumen liefern. Die leuchtenderen Sorten ſind ſchöne Rabatten- Zierpflanzen, die am beſten truppweiſe angepflanzt werden. Die in den Katalogen nach Farben getrennten Sorten ſind nur bis zu einem gewiſſen Prozentſatze ſamenbeſtändig; man muß alſo immer mehr Pflanzen erziehen und auspflanzen, als man verwenden kann, und dann zur Blütezeit die Pflanzen mit nicht angenehmen Farben beſeitigen. Abſtand 25—30 cm. Kultur meiſt einjährig, an ſonnigem Standort und in allerlei kräftigem, aber durch- läſſigem, nur mäßig feuchtem Gartenboden. Aus- ſaat Ende März oder Anfang April ins kalte Miſtbeet; ſpäter auch wohl ins freie Land. — Keim⸗ kraft der Samen 3 Jahre; Keimung nach 1 Woche. 1855. Helichrysum fülgidum Willd. (syn. Xeranthemum fulgidum .), Leuchtende Strohblume. Südafrika. Staude, 50—100 cm, f. nanum nur 10—20 em hoch. Blütezeit: Sommer. — Stengel krautig, aufrecht, faſt einfach, locker-wollig, mit holziger Wurzel. Grundſtändige Blätter 10—20 cm lang; Stengelblätter 4—8 cm, halbumfaſſend, aufrecht, ſpitz, beiderſeits gleichfarbig, ſchärflich und drüſig, meiſt mit wolligen Rändern. Blütenkörbchen ſehr vielblütig, meiſt einzeln am Ende des Stengels oder der beblätterten Zweige, ſehr ſchön, oft 2½ —4 cm breit, ſitzend. Hüllkelchblättchen ſternförmig⸗-ausgebreitet, zungenförmig, trocken, lanzettlich, zugeſpitzt, glänzen d⸗ dunkelgoldgelb. — H. foetidum Cass. (syn. H. panormitanum Hort., Gnaphalium foetidum TAdg., Anaxeton foetidum Zam.), Zweijährig, 50—120 cm hoch; Blätter ſpreizend, durchdringend riechend, oberſeits ſchärflich, unterſeits wollig; die unteren 5—8 em lang bei 12 em Breite. Blüten⸗ körbchen ſchön, 1½ —2 cm breit, vielblütig in lockerer oder gedrungener Riſpe, auf beblätterten Zweiglein, geſtielt. Hüllkelchblättchen eirund bis lanzettlich, ſpitz, rahmfarbig bis goldgelb. Verwendung. Beide Arten, insbeſondere E. fulgidum, ſind ſehr ſchön. Kultur an ſonniger Stelle in ſandigem, leichtem Boden. Ausſaat im Sommer in Schalen; die Pflänzchen in Töpfe ver- ſtopfen, im Kalthaus überwintern und Mitte Mai auspflanzen, oder ſie in einen größeren Topf verſetzen und als Topfpflanze behandeln. 1856. Helichrysum apieulätum DC. (syn. H. odorum DC, H. flavissimum DC, H. capitatum hort., H. strictum hort., H. elegans Hort., Morna nitida hort. e p., Gnaphalium apiculatum Zabell., G. flavissimum Seb., Chrysocephalum helichrysodes Malp., C. apiculatum Steez, C. vitellinum Sond. et Muell.), Stachelſpitzige Strohblume. Auſtralien. Staudig⸗halbſtrauchig, in der Kultur auch einjährig, 30 —80 em hoch. Blütezeit: nach Frühjahrs ſaat im Auguſt bis Herbſt, nach Herbſtſaat im Juni bis Auguſt. — Stengel etwas ſilberig-filzig. Blätter länglich mit keilförmigem Grunde, geſtielt; oder lan⸗ zettlich-linealiſch; alle gewöhnlich flach und wollig [bei 20— 40 em hoch), 9 Farben. — Ferner kleinblumige f. semipapposum DC. pr. sp. (syn. H. squarrulosum, ciliatum und brevicilium DC., Chrysocephalum squarrulosum Sond., C. semipapposum Steets, Gnaphalium semipapposum Tabill.) die Blätter ſehr ſchmal oder, wenn breiter, nicht wollig]. Blütenkörbchen (oft 1216 mm breit) in ziemlich lockeren oder dichten Doldentrauben. Hüllkelch etwa 1½ em breit, glänzen d⸗ goldgelb, bisweilen auch braun, rot, ſtrohfarbig oder weiß; ſeine Blättchen klein, ſehr zahlreich, lan⸗ zettlich, mehr oder weniger bewimpert, ſpitz, angedrückt, er etwas ſparrig. Pappusgrannen 4—10, im oberen Teile federig oder ſtarkbärtig. Verwendung der zierlichen glänzend⸗gold⸗ gelben Körbchen wegen als Topfpflanzen. Ausſaat im September in Töpfe, die Pflänzchen in kleine Töpfe ver- ſtopfen und bei + 5 bis höchſtens + 10° C. hell überwintern, oder Ausſaat gegen Ende März ins lauwarme Miſtbeet und Behandlung wie Nr. 1843. 1857. Helichrysum petiolätum DC. (syn. Gnaphalium petiolatum Z., Gnaphalium lanatum _ hort.), Wollſtiel-Strohblume. Südafrika. Halb— ſtrauch, 50— 100 cm lang. Pflanze halbſtrauchig— ſtrauchig, locker⸗veräſtelt; Aſte niedergeſtreckt oder auf- ſtrebend, wie die ganze Pflanze wollig und in ihrem Blätter mit ½—2½ cm langem Blattſtiel, oval, eirund oder faſt herzförmig, ſtumpf oder etwas ſpitz, 1½—2½½ em lang, bei 8—20 mm Breite, ihr Grund nicht ohrlappig, beiderſeits wollig-filzig, im Alter oberſeits oft etwas grünlich, aber die Nerven nicht durch die Wolle ſcheinend. Blütenkörbchen rahm weiß, faſt kugelig, kahl in 2½ —7 cm breiten, dichtäſtigen, Gattung 591. Wäftzia, Waitzie. durch Stecklinge. 535 Nr. 1854-1858. wolligen, doldentraubigen Trugdolden. Hüllkelch— blättchen länglich, ſtumpf. Die Verwendung der Wollſtiel-Strohblume in der Teppichgärtnerei zur Bildung angenehmer Gegenſätze mit dunkelbelaubten Pflanzen, ſei es als Einfaſſung oder in ſelbſtändigen kleinen Teppichen, iſt bekannt. Man kann die Pflanze auch hoch ziehen und ihr durch Beſchneiden eine beliebige Form geben. Kultur als Kalthauspflanze; Überwinterung auch im Zimmer bei + 5 bis 10 C. Im Freien wächſt ſie während des Sommers in jedem nicht ſehr feuchten und etwas kräftigen Gartenboden. Vermehrung Man behält, um im Frühjahre im Warmbeete Pflänzchen erziehen zu können, eine Anzahl buſchig gezogener Pflanzen in mäßigen Töpfen (Laub-, lehmige Acker- und Miſterde). Gewöhnlich aber thut man beſſer, nach Garteninſpektor W. Hampels Angabe im Auguſt je 4—5 Stecklinge in 10 cm weite Töpfe zu ſtecken, letztere in ein lauwarmes Miſtbeet 0 i 1 zu ſtellen, oberen blütentragenden Teile (Blütenſtengel) blattlos. haus oder Zimmer. wo ſie leicht Wurzeln treiben. Nach der Bewurzelung ſtutzt man die Pflänzchen etwas ein, härtet ſie ab und bringt ſie vor Eintritt des Froſtes ins Kalt— Wo ſehr viele Pflanzen erforder— lich ſind, beſchickt man gleich ein ganzes Miſtbeet mit Stecklingen. Anzucht aus Samen nicht üblich, aber nicht ſchwierig. Ausſaat lauwarm. — Keimkraft der Samen 1 Jahr; Keimung innerhalb 2—3 Wochen. Gattung 591. Wäitzia Wendl,, Waitzie, O XXII 43 (nach Karl Friedrich Waitz, Botaniker in Altenburg, 7 1848. Henan Trauben. Körbchen meiſt doldentraubig, ſeltener in beblätterten Hüllkelchblättchen mehrreihig, dachziegelig, trockenhäutig, blumenblattartig-gefärbt, die innerſten genagelt, aufrecht, oder abſtehend und kaum ſtrahlend, die äußeren ſtufenweis kleiner. Früchtchen kahl oder warzig, ſchwach-zuſammengedrückt, in einen dünnen Schnabel verlängert, Blütchen alle regelmäßig, röhrig, zwitterig und fruchtbar. ſeltener abgekürzt; Pappus⸗ borſten 1reihig, rauh, gebärtet oder federig, am Grunde mehr oder weniger verbunden. Hüllkelchblätter alle goldgelb, blaßgelb, durchſcheinend-amarantroſa oder weiß. Blütchen gelb. linealiſch, ganzrandig. — 6 Arten, in Auſtralien. A. Hüllkelch breit-kreiſelförmig-glockig. Grunde gebärtelt . „5 B. Hüllkelch breit = balbfugelig, 11% em breit. W. Steetziana Lehm. (syn. W. 30 em hoch, jchlanfer und zart. kugelig, von reinweiß bis glänzend-hellgelb abändernd. Aufrechte, e ſehr Leg) e ſcharf meiſt einjährige Pflanzen. Blätter wechſelſtändig, oder nur an ihrem W. corymbosa. 1858. Früchtchenſchnabel kurz oder lang; Pappusgrannen ſtark-gebärtelt: tenella Hook., W. dasycarpa Turcz., gelb; W. brevirostris Steetz, wenn Fruchtſchnabel kurz und Hüllkelch weiß; Leptorrhynchus citrinus Benth., gelb). Blütenkörbchen einzeln oder in lockeren Doldentrauben, kleiner als bei vorigen. [Sieht der Roccardia Cotula Voss (syn. Helipterum Cotula DG, W. citrina Steetz und W. sulphurea Steetz, wenn Hüllkelch Nur bis Hüllkelch mehr Helichrysum Cotula Benth., H. Oldfieldii F. v. Muell.) oft jo ähnlich, daß fie nur durch den Früchtchenſchnabel und die alleſamt en Aut teilweiſe braunen) Hüllkelchblättchen zu unterſcheiden ift.] . Auch Helichrysum-Arten werden in den Gärten 5 Waitzia oder Morna genannt. 1858. in corymbösa Wendl., nicht Steetz (syn. W. acuminata Steeiz, W. discolor Turcz., Morna nitida Lindl.?), Doldentraubige Waitzie. Weſtauſtralien. ſchärflichbehaart oder grauhaarig, aber kaum wollig. Untere Blätter oft 5—7 em lang, mit zurückgebogenen Rändern und ſtengelumfaſſendem Grunde. Blüten- körbchen meiſt zahlreich, in gedrängter endſtän— diger Doldentraube. Hüllkelch ungefähr 1½ bis 2 cm breit, in der Farbe abändernd, blaß- bis dunkelgelb, weiß oder hellrot. Mittlere Hüll- kelchblättchen mit ſchlankem Nagel und lanzettlicher, ſehr ſpitz zugeſpitzter Fläche, bisweilen 6—9 mm lang; | ie äußeren mit ſtufenweis kürzerem und breiterem Nagel und kleinerer Fläche in kleine an dem Blüten- ehr oder weniger weit hinab ſich er- ſtreckende Schuppen übergehend; innerſte mit linealiſchem, breitem, trockenhäutigem Nagel und ohne oder mit ſehr kurzer Fläche. Früchtchenſchnabel mehr- mals länger als der Same. Pappusgrannen zierlich und etwas rauh. Eine ſehr ſchöne und empfeh— lenswerte Art, insbeſondere auch für Topfkultur! — W. aurea Steetz (syn. W. grandiflora Thomps., hort.; Leptorrhynchus aureus Aueg.), Blütenkörbchen. Einjährig, 30—60 em hoch. Blüte zeit: 3 Monate nach der Ausſaat beginnend. — Pflanze ſteifer und ſtumpf, oder wohl ſpitz, aber nicht zuge— etwas größer und ſchöner, aber weniger, in etwas lockerer aber noch dichter Doldentraube. Hüllkelch goldgelb oder braun- gezeichnet; die äußeren, ſitzenden Blättchen (Schuppen) allmählich in die ge— ſtielten inneren oder mittleren übergehend, aber ſpitzt, die Blütchen deutlich überragend, ſich nicht am Körbchenſtiel hinab erſtreckend, wenn auch die jungen Körbchen oft von 2 oder 3 kleinen Stützblättchen dicht umgeben ſind. Pappusgrannen bisweilen an ihrem Grunde gebärtelt oder wimperig-federig. — W. nivea Benth. (syn. W. corymbosa Steetz, nicht Wendl.; W. odontolepis Turcz., Morna nivea Lindl., Leptorrhynchus suaveolens Benth., Helichrysum rigidulum? YC); Hüllkelchblättchen reinweiß, blaß— rot oder ſelten mit blaßgelblichem Anflug, im übrigen nicht ſo ſteif und häufiger ſpitz, obſchon nicht ſo zu— geſpitzt wie bei W. corymbosa, kaum die Blütchen an Länge überragend; die faſt krautartigen, linealiſchen Nägel ſind auch anſehnlicher. Verwendung und Kultur ganz wie bei Nr. 1843 angegeben. Die genannten Arten ſind auch recht hübſche und intereſſante, aber in deutſchen Gärten ſeltene Topfpflanzen. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung in 1 Woche. 536 Familie 106. Compositae; Korbhliifier- OS XXII 43. Gattung 592. Calomeria Vent, Zierkörbchen, O. XII 43 (griechiſch: kalos ſchön, mͤris — Teil; nach dem Kaiſer Napoleon Bonaparte[buaona parte] benannt). Körbchem klein, 1—Ablütig,. in großen Riſpen oder doldentraubig. Hüllkelch länglich; ſeine Blättchen kahl, wenigreihig, trockenhäutig und gefärbt oder blumenblattartig, angedrückt (nicht ſtrahlig), die äußeren kürzer: Blütenboden klein, nackt. Alle Blüßchen regelmäßig, röhrig, zwitterig und fruchtbar. Früchtchen ſchmal, länglich oder fait ſpindelförmig, kahlköpfig, m h. ohne Pappus. Hohe Kräuter oder Sträuchlein, drüſig-flaumig oder kahl, ſeltener filzig. Blätter wechſelſtändig, ganzrandig. — 4 Arten, imiſüdlichen Auſtralien. 1859. Caloméria amarantödes Vent. (syn. Verwendung. Iſt ſowohl als Topfpflanze, Humea elegans Sm.), Amarantartiges Zierkörbchen. zwiſchem anderen Topfgewächſen aufgeſtellt, als auch Auſtralien. Zweijährig, 1-1 m hoch. Blüte⸗ im freien Lande als kräftige Pflanze ganz eigen⸗ 5 zeit: Juni bis Sep⸗ artig⸗ſchön. Die Blüten riſpen eignen ſich für tember. — Stengel Winterbouquets, die der Formef. albida können nicht ziemlich gerade, robuſt, nur getrocknet, ſondern auch nach Belieben gefärbt drüſig⸗behaart oder werden. Kultur nicht ſchwierig, aberetwas unbequem: faſt kahl; Blätter, wenn Ausſat im Mai, Juni in: Töpfe oder Schalen mit zwiſchen den Fingern ſandiger Wieſenmoor⸗ oder Walderde und die Gefäße gerieben, nach ſchwar⸗ mäßig warm ſtellen. Die Pflänzchen im Saatkäſtchen zen Johannisbeeren verſtopfen und ſpäter einzeln in Töpfe pflanzen oder ſtark duftend; untere auch zur kräftigeren Entwickelung in lockeren, recht; Blätter eirund⸗lan⸗ ſandigem Gartenboden an geſchützter Stelle ins Freie, zettlich oder länglich, in welchem Falle man ſie anfangs September wieder zugeſpitzt, ſtengelum⸗ in Töpfe ſetzen muß, während bei Topfkultur im: faſſend oder mit her- Sommer ein⸗ oder zweimaliges Verpflanzen nötig ſein ablaufendem Grunde, wird. Überwinterung im; Kalthauſe oder in einem 15—25 em lang, hellen, trockenen, zu lüften den, fraſtfreien Raume. Be⸗ — runzlig und ſchärf- wüſſerung nur nach Bedarf? Ende Mai die Pflanzen Amarantartiges Zierkörbchen. lichbehaart aber beider⸗ in einen reichlich Sand und Laub⸗ oder Weſenmoor⸗ ſeits grün; obere Erde enthaltenden Boden: ſetzem, fie aber nicht zu; Blätter klein. Blütenkörbchen ſehr zahlreich, in tief pflanzen! Abſtandd etwa 50 m. großer, lockerer, endſtändiger Riſpe, deren Zweigchen Eine ſchönere Wirkung; wind erzielt, wenn man die wieder Riſpen ſind und ſehr zierlich überhängen. Pflanzen etwas erhöht auf dem Garteuraſen oder Hüllkelch etwa 5—8 mm lang; ſeine Blättchen (die Beeten anbringt, damit ihre Schönheit voll zur Geltung; ſich auch am Körbchenſtiel hinab noch fortſetzen) ſeiden- kommen kann. Sie werdem am Grunde leicht kahl, artigglänzend-mahagonibraun; bei f. purpurea | find deshalb mit niedrigen, buſchigbleibenden Gewächſen: hort. dunkelpurpurn, auch der Wuchs etwas niedriger zu umgeben. — Keimkraft der Samen: 11 Jahrz: und dichter; bei f. albida (syn. f. alba hort.) weißlich. Keimung nach 2 Wochen. Gattung 593. Podölepis [Scalia] Labill., Stielſchuppe, Cr XXII 43 (griechiſch: pous, podos — Fuß, lEpis — Schuppe; innere Hüllkelchblättchen find genagelt). Körbchen an den Zweig⸗Enden, geitielt, ſeltener faſt ſitzend. Hüllkelch mit mehrreihigen, dachigen, zart-trockenhäutigen, nicht ſtrahlig-abſtehenden Blättchen, von de nem die inneren genagelt find. Blütenboden flach, nackt. Blütenkörbchen verſchiedenehign weibliche (Rand-) Blütchen bald zungen⸗ förmig und abſtehend, bald unregelmäßig und 3—4ipaltig und länger als die Scheibe, bald den Zwitterblütchen ähnlich, aber ſchmäler und 2—3 lappig; Zwitterblütchen (Scheibenblütchen) regelmäßig, d. h. röhrig und F§ſpaltig, fruchtbar. Pappusborſten dünn, einfach oder kurzbärtig, meiſt am Grunde leicht verwachſen. Einjährige oder ausdauernde Kräuter. Blätter mechſelſtändig, lanzettlich oder linealiſch, flach oder mit zurückgerollten Rändern. Strahlblütchen gelb, roſenrot oder violett. — 13 Arten, in Auſtralden. Hüllkech 1—5 em breit; mittlere Hüllkelchblättchen jo lang oder länger al& ihre Nägel und letztere verdeckend. A. Einjährige Pflanzen. Hüllkelch weniger als 2½ cm breit. 1. Hüllkelchblättchen ſehr ſpitz oder zugeſpitzt. Zungenblütchen gelb, 3- oder 4 lappig Pee camascens. 1860. 2. Hüllkelchblättchen ſtumpf oder kaum ſpitz. Randblütchen purpurn, fleiſchfarbig-roſa oder weiß, zungenförmig und ganz oder ſchwach-ausgerandet a %% i EN ER, ROTER, EL: B. Stauden. Hüllkelch 2½ —5 cm breit. 1. Flächen der Hüllkelchblättchen ſehr ſpitz oder zugeſpitzt, jo lang oder länger als ihre Nägel: P. jaceodes Woss: (syn. P. acumi- nata R. Br., Scalia jaceodes Sims), Staude, 30—80 cm hoch. Blütezeit: Sommer; bei einjähriger Kultur Spätſommer. Blätter länglich oder lanzettlich. Blütenkörbchen groß, geſtielt, gelb. Hüllkelchblättchen trocken, nicht vunzlig, Blütchen alle länger als der Hüllkelch. 2. Flächen der Hüllkelchblättchen ſtumpf, ſtets ſtark-querrunzlig, trockenhäutig: P. rugata Labill., Staude, bis 90 em hoch. Blütezeit: Sommer; bei einjähriger Kultur im Spätſommer. Blätter länglich, lanzettlich oder linealiſch; die unteren geſtielt, die oberen umfaſſend. Körbchen groß, gelb. 1860. Podölepis canéscens A. Cunn. (syn. Rändern. Blütchen gelb, die äußeren die übrigen P. affinis Sond., P. inundata A. Cunn.), Grauliche ſchwach überragend, unregelmäßig-3- oder Alappig, Stielſchuppe. Südauſtralien. Einjährig, 40—60 em zungenförmig oder faſt 2lippig. — P. aristata Benih. hoch. Blütezeit: 12 Wochen nach der Ausſaat (syn. P. chrysantha Zndl., P. auriculata hort., nicht beginnend, meiſt Auguſt bis Oktober. — Die Stengel | .), Blütenkörbchen gewöhnlich doldentraubig, ihre aufrecht oder aufſtrebend, verzweigt. Blätter zumeiſt Stiele ziemlich kurz. Hüllkelch halbkugelig, 12 bis am Grunde der Stengel befindlich, linealiſch oder 20 mm breit [bei k. minor (syn. P. subulata lanzett, 2½ —6 cm lang oder noch länger, ſtengel- Steetz) in allen Teilen kleiner]; Hüllkelchblättchen umfaſſend und bisweilen kurzherablaufend. Die oberen zahlreich, meiſt rötlich, mit glatter, gewöhnlich in eine Blätter klein und entferntſtehend. Blütenkörbchen ſteife grannige Spitze auslaufender Fläche, die Nägel ziemlich klein, auf ſchlanken Stielen, vor dem Aufblühen der inneren ſchmal und drüſig. Randblütchen gelb, hängend. Hüllkelch halbkugelig, 12—18 mm breit; länger als die übrigen, unregelmäßig⸗röhrig, 3- oder ſeine Blättchen trockenhäutig, ſpitz oder zugeſpitzt, glatte 4 lappig. Pappusgrannen der Früchtchen an ihrem oder ſchwachrunzlig, ihre Nägel mit breiten, trockenen Grunde kaum zuſammenhängend. — P. auriculata a DE Gattung 592. Caloméria bis Gattung 594. Inula. Fr. 1859186. 537 DC. emend., nicht hort. (syn. P. pallida Turcz.) auf Rabatten in großen Gärten recht angenehm; Pflanze wollig-behaart, Blütenkörbchen gelb, zwar zu den beſſeren Sommerblumen zählend, aber etwas größer. Fläche der Hüllkelchblättchen bei allen doch keine allge- | Blättchen ſehr deutlich querrunzlig. meine Empfeh⸗ 1861. Podölepis gräecilis Gran. (syn. P. an- lung verdienend, gustifolia hort.; auch P. filiformis Steetz?), Schlanke weil ſie nahezu Stielſchuppe. Weſtauſtralien. Einjährig, bis 60 cm dieſelben Anſprüche hoch. Blütezeit: 10 Wochen nach der Ausſaat an Bodenbeſchaf⸗ beginnend; meiſt Juli bis September. — Pflanze fenheit und Stand⸗ aufrecht, kahl, riſpigverzweigt; die Stengel oft ort ſtellen als rötlich, die Aſte ſchlank und brüchig. Hüllkelchblättchen Roccardia (Heli. mit breiter, ſtumpfer Fläche, die unteren ſich oft noch | pterum)Manglesii auf den Körbchenſtiel erſtreckend; die Nägel der inneren Tafel 32, 128, ſchmal und drüſig [bei f. rosea Voss (syn. P. deren Kultur und rosea Steetz, P. nutans Steetz) meist völlig kahl; Ausſaat ſie teilen. die Pflanze ſelten ganz kahl werdend.“ Blüten⸗ Die beiden ſtaudi⸗ ſcheibe purpurn. Zungenblütchen zahlreich, zungen- gen Arten können förmig, ziemlich lang, ganzrandig, vorn abgeſtutzt oder ſpäter geſäet und, etwas ausgerandet, purpurn bis purpurlila, bei wo ſie im Freien — _ f. rosea roſenrot bis fleiſchfarbigroſa, bei f. alba nicht ausdauern, Schlanke Stielſchuppe. perlmutterweiß. f. superba hort. hat nur friſchere wie Nr. 1909 be— Blütenfarbe als die Stammform. handelt werden. Abſtand 20 —25 cm. — Keimkraft Verwendung. Alle ſind ſchön und truppweiſe der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 594. Inula L., Want, O XXII 43. Körbchen einzeln, riſpig oder doldentraubig, meiſt verſchiedenehig, d. h. mit zungenförmigen, gelben (ſelten weißen), weiblichen Rand— blütchen und röhrigen, gelben, zwitterigen Scheibenblütchen. Die Zungen der Randblütchen lang und abſtehend, oder kürzer und bisweilen die Scheibenblütchen kaum oder nicht überragend, bei einigen Arten in röhrige Blütchen übergehend, die dann aber einen 2—3teiligen, nicht 5fpaltigen Saum haben. Alle Blütchen fruchtbar. Hüllkelchblättchen mehrreihig, dachziegelig, verſchieden: die äußerſten bisweilen laubblattartig, die inneren krautig oder zum Teil trockenhäutig. Früchtchen faſt ſtielrund, meiſt 4—5 rippig; Pappus 1⸗ bis mehrreihig, aus 5 bis vielen, ziemlich gleichlangen, glatten, rauhen oder gebärteten Borſten beſtehend, zwiſchen denen bisweilen auch einige kürzere. Kräuter, meiſt ausdauernd, drüſig-rauh, flaumhaarig, zottig oder filzig, ſeltener Sträucher. Blätter grund- oder wechſelſtändig, ganzrandig oder geſägt. — 90 Arten, in Europa, Aſien und Afrika. A. Früchtchen kahl (nicht rauhhaarig). Pappusborſten zahlreich und völlig frei. 1. Außere Hüllkelchblättchen mehr oder weniger blattförmig, eirund, länglich oder lanzettlich. .. *I. Helenium. 1862. I. ensifolia. 1863. 2. Hüllkelchblättchen zahlreich, ſehr ſchmal .. . I. glandulosa. 1864. B. Früchtchen kurz-rauhaarig; Pappusborſten nur 510. Pflanze angedrückt⸗grauweißhaarig: I. candida Cass. (syn. Conyza candida L., C. verbascifolia Willd.), Südeuropa, an ſonnigen, felſigen Orten. Staudig-halbſtrauchig. Blütezeit: Juni, Juli. Dicht⸗weißfilzig⸗flockig; Stengel zahlreich, einfach; Blätter eirund oder länglich-ſpatelförmig. Blütenkörbchen meiſt nur mit Röhrenblütchen, alſo ohne oder mit ſehr kurzen Rand-Zungenblütchen, gelb. 1862. * Inula Helenium I. (syn. Corvisartia | blütchen mehr als doppelt ſolang als der Hüllkelch; Helenium Mera), Echter Alant. Mittel- und Süd⸗ iſt weniger jchön.] europa, Orient. Staude, 100180 em hoch. Blüte⸗ 1864. Inula glandulösa Willd. (syn. I. orien- zeit: Juli, Auguſt. . Stengel dick, oben riſpig⸗ talis Zam., nicht Mill.; I. caucasica Lam. ), Drüſiger oder doldentraubig⸗veräſtelt Blätter groß, ungleich⸗ Alant. Kaukasus. Staude, bis über 60 cm hoch. gezähnt-gelägt, unterſeits filzig; die grundständigen Blütezeit: Juli, August. — Pflanze abſtehend⸗ und | elkiptiich-Länglich, in den Blattitiel verſchmälert, die weichbehaart; die Stengel bis zur Spitze beblättert ſtengelſtändigen halbumfaſſend, herzförmig-länglich, zu- e z fee er 1 geſpitzt. Blütenkörbchen groß, gelb. Außere Hüllkelch— 1115 e e 16110 ich groß, pen cn blättchen blattartig, filzig, oval, die inneren länger, i Da an Ihrem GeudE | 4 ; ; IE langverſchmälert, die oberſten länglich, mit faſt herz— ſchmäler, an ihrer Spitze faſt ſpatelförmig ver- BUND: breitert. 1 ſchmallinealicc, länger als beer ande en en der Hüllkelch. Früchtchen kahl, faft prismatiſch⸗Kkantig, erben gest, an ande entjernk-oräig: vielrippig. örbchen groß, gelb, ſehr ſchön, mi anfang 1863 Inula ensifolia Z., Schwertblätteriger platter, dann gewölbter Scheibe. Hüllkelchblättchen Alant. Öfterreich, Südeuropa, Kaukaſus. Staude, bielreihig, lanzettlich⸗pfriemlich, zugespitzt, ziemlich 30—60 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Pflanze gleichlang, dichtabſtehend⸗ 11985 1 ziemlich kahl; die Stengel dünn, hin- und hergebogen, Faun tee ſchmal, oft ge 0 f 2 wild dichtbeblättert, ein-, seltener 2—B-Töpfig. Blätter „pb Iolang als ber Hen 1 grande 10 an ſchmallinealiſch-lanzettlich, verlängert, fait parallel— 0 Sp. 0 Alpina 1 größere 5—10 cm vielnervig, am Rande ſchärflich, flaumig, mit kaum . große, 96 5 IR De 5 f verſchmälertem Grunde ſitzend. Körbchen ziemlich groß, Verwendung in größeren Zier- und in Land⸗ gelb. Hüllkelchblättchen etwas angedrückt oder mit ſchaftsgärten zerſtreut auf Rabatten; I. Helenium auch ſchwachabſtehender Spitze, die unteren mehr oder weniger vor großen Gehölzgruppen. Am ſchönſten ſind I. glan- blattförmig, mit ſchwärzlichem und wolligem Rande, dulosa und dann I. ensifolia. Kultur in allerlei die innerſten länger, trockenhäutig, zugeſpitzt. Zungen- gutem, kräftigem Garten- und Ackerboden mühelos. blütchen faſt doppelt ſolang als der Hüllkelch. Frücht⸗ Vermehrung durch Teilung. Anzucht aus Samen, chen kahl. (I. salicina L. hat lanzettliche, zugeſpitzte, Ausſaat und Anzucht wie harte Stauden. — Keimkraft herzförmig⸗ſtengelumfaſſende obere Blätter; Zungen- der Samen 2 Jahre; Keimung innerhalb 4 Wochen. * 538 Familie 106. Compositae, Korbblütler. Of XXII 43. Gattung 595. Buphthälmum L., Ochſenauge, G XXII 43 (griechiſch: bous — Ochs, ophthalmos — Auge; große Blütenſcheibe). Körbchen einzeln an den Zweig-Enden. Hüllkelch breit, ſeine Blätter wenigreihig, häutig, ſpitz, trocken oder die äußeren mehr oder weniger krautig. Blütenboden gewölbt, mit abfallenden, abgeſtutzten oder ſpitzen Spreublättchen. Weibliche (Rand-) Blütchen zungenförmig, 1—2 reihig; Zwitter-(Scheiben⸗)blütchen röhrig; Röhre ſchmäler als der Saum. Alle Blütchen fruchtbar. Randfrüchtchen faſt 3 kantig, Scheibenfrüchtchen mehrrippig, faſt ſtielrund; Pappus aus ſehr kurzen, zerſchlitzten, in ein Krönchen oder Becherchen verwachſenen und hier und da oft in kleine Grannen auslaufenden Spreublättchen beſtehend. Locker verzweigte oder hohe und faſt einfache, kahle, rauhe oder zottige Stauden. Blätter wechſelſtändig, ganzrandig oder gezähnt. Blüten gelb oder orangefarben. — 4 Arten der Gebirge Süd- und Mittel⸗Europas. A. Obere oder untere Blätter herzförmig; äußere Hüllkelchblättchen ſparrig, an der Spitze zurückgebogen; Spreublättchen des Blütenbodens nicht abgeſtutzt, allmählich ſpitz zulaufend B. Blätter lanzettlich. Hüllkelchblättchen alle aufrecht. Scheibenblütchen. Früchtchen kahl. 1865. Buphthälmum speciösum Schreb. (syn. B. cordifolium V. et Hit., Telekia speciosa Baumg,., T. ovata C. Koch, T. cordifolia DC., Molpadia speciosa Cass.) Prächtiges Ochſenauge. Ungarn, Taurien. Stau- de, 100-130 em hoch. Blütezeit: Juni⸗Juli bis Auguſt. — Pflanze weich⸗ Stengel kräftig, 2—8köpfig. Blätter krau⸗ tig, unterſeits kurzhaarig und grün; die un⸗ teren geſtielt, herzförmig, un⸗ gleich-doppelt⸗ gezähnt, die oberen ſitzend und breitlanzettlich. Blütenkörbchen über 6 em breit, mit Prächtiges Ochſenauge. haarig. Die ee B. speciosum. 1865. Spreu Früchtchen fcharf-3fantig: * B salicifolium L., Staude, 20—50 cm h zettlich, ſchwachgezähnt oder ganzrandig, die oberen allmählich kleiner (bei f. grandiflorum L. f. suceisaefolium die Stengelblätter bis zur Spitze großblätterig). blättchen des Blütenbodens an der Spitze geſtutzt. Ran dſtändige och. Blütezeit: Auguſt, auch ſchon früher. Blätter lan⸗ pr. sp. langverſchmälert⸗ſpitz; bei Hüllkelchblättchen lanzettlich, haarſpitzig, ſo lang als die ſchön gelben Zungenblütchen und flacher rotgelber bis purpurner Blütenſcheibe. Sehr empfehlens— wert; in Landſchaftsgärten ſehr ſtattlich! — B. speciosissimum Arduino (syn. Telekia speciosissima Less.), Gebirge Südtirols; Staude, 30—50 em hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Stengel 1köpfig; Blätter lederartig, netzaderig, kahl, bewimpert, gezähnt; untere länglich-verkehrteirund, in den kurzen Blattſtiel verſchmälert; obere Blätter herzförmig-eirund, umfaſſend (an den nicht blühenden Büſchen nicht herzförmig); Früchtchen behaart; nur für Alpen-Anlagen, in lehmiger Torferde; im Winter gute Fichtenzweigdecke. Verwendung dieſer Arten nur in großen Gärten. Beſondere Empfehlung verdient B. speciosum trupp⸗ weiſe in Landſchaftsgärten angepflanzt, auch einzeln auf Rabatten. Altere, ſtarke Büſche ſind ſehr ſtattlich. Kultur in jedem kräftigen Boden. Vermehrung durch Teilung und Grundſproſſe. Anzucht aus Samen vom Frühling bis Sommer; die Sämlinge an den beſtimmten Platz, oder erſt in die Pflanzſchule verſtopfen, da ſie oft erſt im dritten Jahre Blüten entwickeln. Abſtand 60 em. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung innerhalb 2—3 Wochen. Gattung 596. Odontospermum Neck., Zahnſame, G XXII 43 (griechiſch: odous, odontos — Zahn, sperma — Same). Körbchen an den Zweig-Enden oder in den Gabelungen ſitzend. Hüllbelch⸗ blättchen wenigreihig, lanzettlich oder breit, innerſte trocken, äußere krautig oder die äußerſten länger als die übrigen. Blütenboden mit rinnigen Spreublättchen. Weibliche (Rand-) Blütchen zungenförmig, abſtehend, Zzähnig; Zwitterblütchen röhrig; alle Blütchen fruchtbar. Früchtchen mehrrippig, faſt Zeckig, ſtielrund oder abgeflacht. Pappus aus mehreren, freien, ziemlich gleichen, zugeſpitzten, zerſchlitzt⸗gezähnten Schüppchen beſtehend. Derbe, ſeidig-zottige, einjährige oder ausdauernde, meiſt niedrige Kräuter. Blätter wechſelſtändig, ganzrandig, ſeltener gezähnt oder faſt fiederſpaltig. Blüten gelb. — 12 Arten, im Mittelmeergebiet. 1866. Odontospermum pygmäsum 0. Hoffm. (syn. Asteriscus pygmaeus Coss. et Dur., Saulcya hierochuntica Michon), Zwergiger Zahnſame; echte Jerichoroſe. Algier, Arabien, auf kieſigen, im Winter überſchwemmten Flächen. Einjährig, nur wenige Centimeter hoch. — Pflanzen etwas zottig-aſchfarben, faſt ſtengellos, 1köpfig oder häufiger das Haupt⸗ körbchen von ſtrahlig hervorſproſſenden Nebenkörbchen umgeben. Blätter verlängert-länglich, ſtumpf, auch die oberen in einen Blattſtiel langverſchmälert. Körbchen mittelgroß, ſitzend, von den viel längeren oberſten Blättern eingehüllt. Hüllkelchblättchen ſpäter an ihrem Grunde verhärtet; Zungenblütchen ſehr kurz. Früchtchen ſeidenhaarig; Pappusſchüppchen lanzettlich-pfriemlich, kaum zerſchlitzt. Verwendung. Sit als „Echte Rofe von Jericho“ hochintereſſant! (Siehe auch Anastatica, Nr. 305.) Legt man die durchweg verholzten, abgeſtorbenen und ganz vertrockneten Pflanzen in (am beſten lauwarmes) Waſſer, ſo öffnen ſich die bisher geſchloſſenen, feſtzuſammenhaltenden äußeren Blättchen nach etwa 5 bis 10 Minuten. Trocken⸗ werdend ſchließen ſich die Körbchen langſam wieder. Die Pflan⸗ zen ſind ſelten ſo ſchön regelmäßig als die Ab⸗ bildung, aber auch das kleinſte Körbchen verſagt ſeinen Dienſt nicht. Georg Egger in Jaffa beſorgt ſie zu annehmbarem Preiſe. Echte Jerichoroſe (im geſchloſſenen Zuſtande). Gattung 597. Caléndula Z., Ringelblume, O XXII 43; (XXXII (lat.: calendae, bei den Römern der erſte Tag jedes Monats; die Pflanze blüht den ganzen Sommer). Körbchen an den Zweig⸗ Enden, geſtielt. Hüllkelch breit; feine Blättchen 1—2 reihig, linealiſch, zugeſpitzt, am Rande meiſt trockenhäutig. Weibliche (Rand-) Blütchen zungenförmig, 1—2reihig (nur bei „gefüllten“ Gartenformen vielreihig), fruchtbar; Scheibenblütchen zwitterig, unfruchtbar und ihre Griffel meiſt ungeteilt. weniger drüſig⸗flaumige Kräuter. Gattung 595. Buphthälmum bis Gattung 597. Calendula. Fr. 18651868. 539 Randfrüchtchen groß, einwärtsgekrümmt, 2—3 reihig, verſchiedenge— ſtaltet, meiſt auch höckerig oder weichſtachelig; die der Scheibe dünn und taub. 4 Blätter wechſelſtändig, ganzrandig oder buchtig-gezähnt. Einjährige oder ausdauernde, mehr oder Blüten meiſt gelb oder orange, bei Gartenformen auch geſtreift und weiß. — 15 Arten, meiſt im Mittelmeergebiet. 1867. Calendula offieinälis Z., Garten- Ringelblume (fr. Souci des Jardins; e. Common Marigold). Südeuropa, Süddeutſchland. Einjährig, 30—50 em hoch. Blütezeit: 8—10 Wochen nach der Ausſaat beginnend; meiſt Juni bis Herbſt. — Pflanze krautig⸗buſchig, etwas ſteif und brüchig, drüſig⸗weich⸗ haarig, von eigenartigem Geruch. Die Stengel aufrecht oder aufitre- bend. Blätter wechſelſtändig, breitlänglich bis lanzettlich, die unteren ſpatelförmig und ganz, die oberen mit herzför⸗ migem Grunde ſtengelumfaſ— ſend, lanzettlich, Blütenkörbchen einzeln, endſtändig. [Bei f. prolifera DC. entwickeln ſich nach dem Verblühen des Hauptkörbchens am Grunde des— ſelben bis zu 15, in Form eines Armleuchters geſtellte Blütenſtengel mit kleineren Körbchen. Dieſe Form iſt nicht ganz ſamenbeſtändig und verlangt guten jandig- humoſen Lehmboden.] Früchtchen alle gekrümmt, nachenförmig, rückſeitig weichſtachelig; die rand- ſtändigen Früchtchen wenig größer, innenſeitig mit Kamm, an ihrer Spitze meiſt wenig verlängert. Blüten- ſcheibe (der, ein— fachen“ Körb— chen) flach, ſchwärzlich— purpurn, mit Nöhrenblüt- chen, die in den „gefüllten“ Körbchen den Zungenblüt⸗ chen weichen. Zungenblütchen der Stamm⸗ form blaß- orange- oder lebhaft- ſafrangelb, bei den gefüll⸗ ten Gartenformen in den Abſtufungen zwiſchen ſafrangelb oder orangerot und weiß. Kulturwürdig erachtet man nur die zungengefüllten Sorten, f. lig u- Gefülltblühende Garten-Ringelblume. ſchwachgezähnt. 1 G: GG, 7 ee e ee Garten-Ringelblume „Meteor“. losa (syn. f. „flore pleno“ hort., C. ranuncu- lodes Hort.), z. B.: f. ranunculodes, gewöhnliche gefüllte, blaßorangegelb; f. superba, goldgelb; f. sulphurea, ſchwefelgelb; f. isabellina (syn. „Le Proust“), aprikoſenfarben-nankinggelb, dichtgefüllt, Spitze der Zungenblütchen rötlichbraun bis gelbbraun; f. regalis, hell- oder ockergelb, Zungenblütchen bis— weilen mit bräunlich- oder rotbraun-ſchattierten Rändern; f. pallida, Körbchen rahmweiß, gelblich-angehaucht, klein, aber dicht⸗gefüllt, weißen Chrysanthemum-Sorten ähnelnd, rückſeitig ſchwefelgelb; „Meteor“, Körbchen ſehr dicht- und regelmäßig-gefüllt; Einzelblütchen auf blaß⸗ſtrohgelbem Grunde dunkelorangegelb-geſtreift; ſehr ſchön, den ganzen Sommer blühend; „Prinz von . und andauernder als C. officinalis. Oranien“, Blütenkörbchen ebenſo gleichmäßig wie vorige, von leuchtend-dunkelorangegelber bis orangeroter Färbung; f. grandiflora (syn. f. grandiflora „flore pleno“ hort.), Körbchen ſehr groß, dichtgefüllt, dunkel— orangerot; gleichfalls ſehr ſchön. — [C. denticulata Schousb. (syn. C. dentata Steud.), Berberei, Blüte- zeit: Juni, Juli, iſt ſtaudig-halbſtrauchig; äußere Früchtchen wenige, in ein faſt dreieckiges, ſtumpfes Horn verlängert; die übrigen alle gekrümmt, faſt dreieckig, mit gewölbtem Rücken, runzlig-gezähnelt, kahl. Körbchen ſafrangelb, mit dunkler Scheibe, bei f. ligulosa gelb, zungengefüllt. Als Kalthauspflanze durchwintern und im Sommer auspflanzen.] Verwendung der Garten -Ringelblume ihrer leuchtenden und entſchiedenen Farbe wegen vorzugsweiſe zur Bildung großer und kleiner Gruppen in Landſchaftsgärten; in kleineren Gärten nur verein— zelt auf Rabatten. Sie eignen ſich gut für Fern— wirkung, auch zwiſchen lichtem Gehölz. Kultur mühelos; die Pflanze iſt hart, nimmt mit jedem kalk— haltigen Kulturboden fürlieb und erſcheint oft genug, wo Samen ausgefallen, von ſelbſt wieder. Aus ſaat von Ende März ab bis Juni; Hauptausſaat meiſt Anfang April, gleich an den beſtimmten Platz oder erſt auf ein Saatbeet und ſpäter verpflanzen. Abſtand 30 em. Auch Herbſtſaat (Mitte September) auf ge— ſchütztes Saatbeet iſt zuläſſig, um ſchon zeitig im Juni Blüten zu haben. — Keimkraft der Samen 4 Jahre; Keimung nach 1 Woche. C. maritima Guss., Calabrien, an der felſigen Küſte. Halbſtrauchig, in der Kultur auch einjährig. Blütezeit: Sommer. Alle Teile zottig-klebrig. Blätter ganzrandig; Blütenkörbchen groß, ſchön ſchwefelgelb, bei f. ligulosa zungengefüllt. Rand— ſtändige Früchtchen nachenförmig, gekrümmt, rückſeitig kaum ſtachelhöckerig, mit abgeſtutzter Spitze, kürzer als der Hüllkelch; innere Früchtchen ſtielrundlich, faſt ringförmig gekrümmt, rückſeitig weichſtachelig. — C. sicula, ſüdliches Italien; wie C. maritima, aber dichtbuſchig, faſt kahl; Blütenkörbchen nur bis 3 em breit, mit ſchmalen, zurückgebogenen randſtändigen orangegelben Zungenblütchen und mit oft hellerer Scheibe [f. ligulosa (syn. f. „flore pleno“ hort.) dicht zungengefüllt]. Außere, randſtändige Früchtchen wenig— gekrümmt, aber langgeſchnäbelt, rückſeitig unter dem Schnabel igelſtachelig, innenſeitig Grund und Spitze mit Kamm; die mittleren nachenförmig, faſt rund, ſchwachflügelig, rückſeitig körnig-runzelig. C. maritima und C. sicula beſitzen eine leichtere und zierlichere Tracht und blühen faſt noch reicher Aus ſaat ent- weder Anfang April ins kalte Miſtbeet, oder im Sep— tember und die Pflänzchen überwintern. 1868. Calendula suffruticöosa Vall, Halb- ſtrauchige- Ringelblume. Gebirge von Tunis und Portugal. Blütezeit: Sommer bis Herbſt. — Stengel am Grunde halbſtrauchig und mit behaarten Zweigen. Blätter linealiſch⸗lanzettlich,ſchwach-ausgebuchtet-gezähnt. Blütenkörbchen ſchön gelb, 2—3 cm breit, ſehr zahl— reich. Außere Früchtchen lanzettlich-pfriem lich, aufrecht, doppelt ſo lang als der Hüllkelch, rück— ſeitig an ihrem Grunde weichſtachelig, die inneren nachenförmig, einwärtsgekrümmt und weichſtachelig. — Hervorzuheben iſt die Reichblütigkeit und die lange andauernde Blütenfolge. 540 Familie 106. Compositae, Korbblütler. (gr XXI 43. Gattung 598. Dimorphotheca Mnch., Kapkörbchen, Or XXII 43; (XXX) (griechiſch: dimorphos — zweigeſtaltig, theke — Büchſe, Behälter; Früchtchen von zweierlei Form). Körbchen langgeſtielt. Hüllkelch breit; ſeine Blättchen gleichförmig, 1—2 reihig, linealiſch, zugeſpitzt, am Rande meiſt trockenhäutig. Weibliche (Rand-) Blütchen 1 reihig, zungenförmig, fruchtbar; Zwitter-(Scheiben-)blütchen röhrig, teils fruchtbar, teils oder zumeiſt unfruchtbar. Griffel der inneren (tauben) Zwitterblütchen ungeteilt, der der übrigen 2ſpaltig, an den Enden geſtutzt oder ſehr ſtumpf, pinſelhaarig oder nackt. Früchtchen gerade, die des Randes alle gleichförmig und Zeckig, nicht zuſammengedrückt, querrunzlig, höckerig oder weichſtachelig, ſeltener glatt; die auf der Scheibe etwa vollkommenen, dh. etwa fruchtbaren, find flach-zuſammengedrückt; alle übrigen, unvollkommenen, inneren aber ſchmal und taub. ſtändig, gezähnt oder eingeſchnitten, meiſt ſchmal. oder weiß. — 20 Arten, in Südafrika. A. Einjährige Arten Kräuter oder Halbſträucher, kahl oder ſcharf- oder drüſig-kurzhaarig. Scheibenblütchen gelb, orange oder purpurn, die des Randes eben ſo Blätter grund- oder wechſel⸗ D. plwvialis. 1869. B. Pflanze am Grunde halbſtrauchig: D. fruticosa Less. (syn. Calendula kruticosa 205 Blaxium decumbens Cass.), 1-1 m lang. Blütezeit: Juni, Juli; ausgebreitet oder niederliegend; Blätter verkehrteirund-ſpatelförmig, faſt ſpitz, ſpärlich-⸗gezähnelt, dünn, drüſig⸗ſchärflich. Scheibenblütchen kahl, alle unfruchtbar; Zungenblütchen weiß, unterſeits rötlich oder purpurn. Randfrüchtchen ſchwachgekrümmt, etwas ſteifhaarig, an ihrer Spitze mit 3 Knötchen. 1869. Dimorphothöca pluviälis Mnch. (syn. D. annua LZLess., D. hybrida S., Calendula plu- vialis L., C. decurrens T’hbg., Meteorina gracilipes und M. crassipes Cass.), Regenanzeigendes Kap- Körbchen (fr. Souci pluvial, Souci hygrometrique; e. Cape-Marigold). Kapland. Einjährig, 20 —40 cm hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Pflanze aufrecht oder ausgebreitet, leichtbehaart und von Drüſen— haaren klebrig. Blätter ſchmal, länglich oder verkehrt— eirund⸗länglich nach ihrem Grunde zu ſehr verſchmälert, buchtiggezähnt, behaart; obere klein und ſchmal. Blütenkörbchen geſtielt, endſtändig, zur Fruchtzeit nickend. Blütenſcheibe gelb und violettpurpurn—⸗ umringt oder purpurn; Zungenblütchen etwa 2½ cm lang, vorn flein-3zähnig, weiß, außen (unterſeits) purpurn, bei f. hybrida DC. pr.,sp. gelblich und auch die Scheibe einfarbig-gelb. Außere Scheiben- blütchen meiſt fruchtbar, die inneren unfruchtbar. — Kalthauspflanze. f. ligulosa (syn. Calendula pluvialis flore pleno 'hort., C. hybrida Pongei hort., C. Pongéi flore pleno hort.), iſt eine zungengefüllte Gartenform; Körb⸗ chen mit oberſeits weißen, unterſeits gelblich oder violettgefärbten Zungenblütchen. ö Verwendung in größeren wie in kleineren Gärten auf Rabatten. Die Körbchen breiten während der Blütezeit täglich morgens um etwa 7 Uhr die geſchloſſenen Zungenblütchen aus und ſchließen ſie nachmittags 4—5 Uhr wieder, bleiben aber, wenn Regen droht, auch am Tage geſchloſſen. Kultur in jedem durchläſſigen Gartenboden an ſonnig em Stand⸗ ort mühelos. Ausſaat ſtets unmittelbar an den beſtimmten Platz im April, Mai, und die Pflänzchen auf 15—20 cm Abſtand lichten. Verpflanzen ver⸗ tragen ſie nur ganz jung gut. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung nach 1 Woche. Gattung 599. Leucöphyta R. Br., Silberkörbchen, O XXII 43 (griechiſch: leukos — weiß, phyton Pflanze; iſt weißfilzig). Blütenkörbchen 2—20blütig, meiſt geſtielt, auf gemeinſchaftlichem, kleinem und verzweigtem oder kugel- oder kegelförmigem Blütenboden zahlreich beiſammen und ein dichtes, eiförmiges oder kugeliges Knäuel (Sammelkörbchen) bildend. Körbchen mehrreihig, aufrecht oder ſtrahlig-abſtehend, an der Spitze trockenhäutig. ‚ Pappus einförmig, aus zahlreichen freien oder in einen Ring verwachſenen Schuppen oder Grannen beſtehend, Blütenboden der Einzelkörbchen nackt, klein. blättern. die federig-bewimpert find. Alle Blütchen röhrig, zwitterig und fruchtbar. Hüllkelchblättchen der Einzel⸗ Das ganze Knäuel ohne oder mit wenigen Hüll⸗ Kräuter, Halbſträucher oder Sträuchlein, weißgraufilzig oder wollig, ſeltener kahl. Blätter wechſel- oder gegenſtändig, ganzrandig. — 11 Arten, im gemäßigten Auſtralien. 1870. Leucöphyta Brownii Cass. (syn. Calo- cephalus Brownii F. v. Muell.), Strauchiges Silber- körbchen. Auſtralien. Strauch, 15—150 cm hoch. Reichverzweigt, ſteif, mit dichtem Wollfilz ſchön ſilberweiß-bekleidet. Blätter wechſelſtändig, angedrückt, linealiſch, ſtumpf, meiſt unter 2—3 mm breit und ſelten 5mm lang. Sammelkopf der Blüten- körbchen kugelig, etwa 8—12 mm breit, von einigen Blättchen geſtützt. Einzel körbchen 3- oder bisweilen 2blütig, auf ſehr kurzen Erhöhungen des Blüten- bodens ſtehend; ihre Hüllkelchblättchen alle ſehr hin— fällig, oberhalb der Mitte ſtarkwollig. Blättchen der Hülle gegen 10. Verwendung wegen der ſchönen ſilberweißen Farbe ſowohl als Einzelpflanze auf Raſen, als auch als Topfpflanze (etwa an Drahtgeflecht in Form einer Kugel gezogen). Als Teppichbeetpflanze verträgt ſie den Formſchnitt ſehr gut. Nur in ſandiger Heide⸗ oder Wieſenmoorerde mit Zuſatz von etwas Ackerlehm gedeiht ſie dauernd gut. Im Winter beanſprucht ſie als Kalthaus- oder Zimmerpflanze einen hellen und trockenen Standort und rechtzeitiges (mäßiges) Begießen. — Vermehrung im Lauwarm⸗ und Warmbeet durch Stecklinge, die entweder zeitig im Frühling von überwinterten Pflanzen genommen oder ganz wie Nr. 1907 behandelt werden. Gattung 600. Ursinia Gaertn., Urſinie, O = XXII 43 (Namensableitung unſicher). blütchen 1 reihig, geſchlechtslos (unfruchtbar). Griffeläſte faſt ſtielrund, aufrecht, abgeſtutzt. Körbchen an den Zweig-Enden lang- oder ſeltener kurzgeſtielt, einzeln oder lockerriſpig. Zungen⸗ Scheibenblütchen mit dünner, am Grunde verbreiterter Röhre, 5fpaltig, fruchtbar. Früchtchen 5- oder 10 rippig, von langen Haaren geſtützt oder nackt, von 5—6 Spreu— blättchen, nebenher bisweilen noch von 4—5 Borſten gekrönt. Verzweigte 1 jährige oder ausdauernde, ſelten halbſtrauchige Kräuter. Blätter wechſelſtändig, geſägt, fiederſpaltig oder meiſt fiederig-geſchlitzt. außen purpurn. — 55 Arten, in Südafrika. A. Einjährige Pflanzen. Scheiben- und Rand- (Strahl-)blüthen gelb, oder letztere 1. Früchtchen verfehrtei=s oder birnförmig; ihr Pappus 2reihig: 5 breite äußere, weiße (vor dem Aufblühen des Körbchens fpiralig- gerollte) Schüppchen und 5 innere weiße Pflanze krautig, aufrecht, kahl; Stengel blaß, ſtrohartig. alle grannenſpitzig. ſpitze. Grannen: U. speciosa DC., einjahrig, 25—40 em hoch; Blütezeit: Sommer. Blätter 4—6 em lang, einmal- oder faſt doppeltfiederteilig; Lappen Blütenſtiele 10—15 cm lang. Hüllkelch 15—25 mm breit; feine Blättchen mit ſtumpfer häutiger Schuppen⸗ Zungenblütchen entweder ſafrangelb: k. croceo-flava (syn. f. albida DC. Spreublättchen des Blütenbodens abgeſtutzt. Sphenogyne crocea hort. nonn.), oder weißlich 2. Früchtchen kahl; die der Zungenblütchen 3Zkantig⸗zuſammengedrückt, die der Scheibe abgeflacht; ihr Pappus aus 2—3 (—5) trockenen, zugeſpitzten, ungleichen, gekielten Schüppchen beſtehend; Blätter fiederteilig: U. anthemodes BHgp. (syn. Arctotis pinnata et cernua Thbg., A. anthemodes L., Sphenogyne anthemodes R. Br., S. speciosa hort., S. elegans hort.), Blütenſtiele lang, nidend. Gattung 598. Dimorphotheca bis Gattung 602. Venidium. Nr. 18691873. 541 Früchtchen etwas ſchärflich. Zungenblütchen zweifarbig, bei k. versicolor (syn. Spheno- gyne versicolor DC.) an ihrem Grunde purpurn, ſonſt gelb, zuletzt oft ganz purpurn werdend; Blätter meiſt einmal-fiederig. f. adonidifolia (syn. Sphenogyne adonidifolia DC.), Blätter fiederig-vielpaarig, die unteren Lappen kurz, obere lang und Spreublättchen des Blütenbodens goldgelb. — U. calendulaeflora BHgp. uſammengeſetzt. (syn. Sphenogyne calendulae- 5 flora DC., S. calendulacea hort.), Zungenblütchen auf beiden Seiten orangegelb, etwa 2½ cm lang; äußere Hüllkelchblättchen länglich, ſtumpf, an der Spitze trockenhäutig, bei U. foeniculacea BHgp. (syn. Sphenogyne foeniculacea Less., Arctotis foenieulacea Jacg.) eirund und die Blütenkörbchen einzelnſtehend. B. Staudig⸗halbſtrauchige Pflanzen. Früchtchen und Pappus wie unter A 1; U. chrysanthemodes Harv. (syn. U. albi- caulis DC., wenn Stengel ſpinnwebig; U. radicans DC., U. filicaulis DC., wenn fchlanfe Stengel; Sphenogyne chrysanthemodes Less., Arctotis anthemodes u. A. paradoxa T'hbg. ex p.), ausgebreitet oder aufſtrebend. Außere Hüllkelchblättchen eirund-zuge⸗ ſpitzt oder faſt lanzettlich, immer ſehr ſpitz, kahl. Spreublättchen des Blütenbodens mit einer rundlich-nierenförmigen Schuppe. Zungenblütchen gelb mit purpurn, bisweilen auch beiderſeits gleichfarbigegelb. Innere Scheibenblütchen häufig unfruchtbar. Kultur aller Arten in friſchem Sandboden an ſonnigem Standort wie Nr. 1893. Gattung 601. Arctötis L., Bärenohr, Or XXII 43 (griechiſch: arctos — Bär, ous, Otos — Ohr). meist lang borſtig oder ſpreuborſtig. Scheibenblütchen fruchtbar. 3—5 rippig; 2—3 Rippen als Körbchen langgeſtielt. trockenhäutig, die äußeren kleiner, die unterſten meiſt klein und ſchmal. Weibliche (Rand-) Blütchen zungenförmig, 1 reihig und nebſt den zwitterigen, röhrigen Früchtchen zottig oder am Grunde von zahlreichen langen Haaren umgeben, auf dem Rücken oft einwärtsgebogene und dann 2 faſt geſchloſſene Höhlen bildende Flügel verbreitert. Hüllkelchblättchen mehrreihig, die inneren an der Spitze breit— Blütenboden flach oder etwas gewölbt, ſeine Feldchen Pappusblättchen glashell, vor dem Aufblühen der Körbchen oft zuſammengerollt, Lreihig: die äußeren kleiner oder alle ſehr klein. Filzige oder wollige Kräuter. Blätter grund- oder wechſelſtändig, ganz, buchtig-gezähnt oder fiederig⸗-geſchlitzt. Scheiben- blüten gelb, orange oder purpurn, Strahlblüten ebenſo, oder roſa oder weiß. — 30 Arten in Südafrika, 1 in Abeſſinien. 1871.Aretötis acäuiis L (syn. A. scapigera Thbg., A. humilis Salisb.), Stengelloſes Bärenohr. Süd- afrika. Staudig⸗halbſtrauchig. Blütezeit: Sommer bis Herbſt. — Stengellos oder faſt jo. Wurzel- ſtock faſt holzig, dick, glatt. Grundblätter ganz oder faſt leierförmig⸗lappig, vielgeſtaltig, langgeſtielt, ober— ſeits grün und ſchärflich, unterſeis weißwollig-filzig. A. maculata Jacg., A. arborescens Willd. herb., Blütenſchaft einfach, 1 köpfig, weißfilzig und behaart, bei der Stammform mit den Blättern ungefähr gleich— lang und die Zungenblütchen gelb, unterſeits (aus- wendig) ſchwarzpurpurn. Hüllkelch faſt kahl; äußere Blättchen in eine lange, zurückgekrümmte, Früchtchen pfriemliche, filzige Spitze vorgezogen. ſeidig, an ihrem Grunde mit einem Büſchel langer, gerader Seidenhaare. — Garten- formen ſind: f. tricolor Jacg. pr. sp., Zungen- blütchen weiß oder weißlich-ſchwefelgelb, unterſeits blutrot, Blütenſcheibe ſchwarzpurpurn, Blüten- ſchaft länger. f. undulata Jacg. pr. sp., Zungenblüt— chen pomeranzenfarbig, unterſeits blaſſer; Blütenſchaft 2—3 mal länger als die welligen Blätter. f. speciosa Jacg. pr. sp. (syn. A. acaulis Mill.), Körbchen groß und ſehr ſchön: Zungenblütchen orangefarben, an ihrem Grunde und außen blutrot, Blütenſcheibe gelb; Blütenſchaft ſolang als die Blätter. 1872. Aretötis äspera L., Rauhes Bärenohr. Südafrika. Halbſtrauch. Blütezeit: Sommer bis Herbſt. — Pflanze halbſtrauchig; Stengel unten holzig, äſtig, mehr oder weniger ſteifhaarig und ſcharf, bisweilen auch filzig; Blätter fiederlappig, behaart oder ſcharf, unterſeits gewöhnlich weißfilzig; ihre Lappen breit oder ſchmal. Stengelblätter mit verbreitertem Grunde herz— förmig⸗umfaſſend. Außere Hüllkelchblättchen ſparrig, linealiſch-pfriemlich und ſteifhaarig. Zungenblütchen der Stammform gelb, unterſeits (außen) rot-geſtreift. A. auriculata Jacg.), Zungenblütchen gelborangefarben, an ihrem Grunde ungefleckt. k. melanocycla Willd. enum., Zungenblütchen weiß, an ihrem Grunde ſchwarz, auswendig rot; Scheibe gelb. f. cichoriacea Berg (Syn. A. formosa Th., A. bicolor Willd., A. Iyrata Willd., A. caulescens T’hbg.), Zungenblütchen weiß, außen dunfelrot; Scheibe gelb. f. scabra Berg (syn. nicht cd. J), Zungenblütchen weiß, an der Spitze auswendig gefleckt und pomeranzengelb, Scheibe ſchwarzrot. f. undulata T’hbg. pr. Sp., nicht Jacg.! (syn. A. cuprea Jacg., A. aureola Zdw.), Blätter mit ſchmalen welligen Lappen; Zungenblütchen gelb, außen mit purpurnen Linien, Scheibe gelb. f. arbore- scens Jacg. pr. Sp., nicht Willd.!, ſtrauchartig, Aſte filzig; Blattlappen linealiſch- lanzettlich, Blütenſtiel ſchwarz-behaart; Zungenblütchen ſchneeweiß, am Grunde orangefarbig, auswendig roſenrot. — A. laevis Thbg. (syn. A. denudata T., A. glabrata Jacq., A. squarrosa Jacg.), ſtrauchig, iſt verſchieden durch kahle, fiederſpaltige (nicht ſchärfliche) Blätter; alle Teile der Pflanze faſt kahl; Zungenblütchen gelb, auswendig an der Spitze etwas gerötet; Scheibe ſchwarz— purpurrot; f. grandiflora Jacg. pr. sp., die Körbchen ſehr ſchön und groß; Zungenblütchen gelborange— farben, an ihrem Grunde blutrot, Scheibe dunkelgelb. Verwendung als zumeiſt prächtige Topf- pflanzen, die man vom Mai bis Oktober ins Freie ſtellt, dort einſenkt oder auspflanzt; Überwinterung im Kalthauſe oder im kühlen, hellen, luftigen Zimmer. Kultur in recht ſandiger Erde mit Miſterde gemiſcht. Zu überwinternde Pflanzen in Töpfen belaſſen, da aus- gepflanzt geweſene das Wiedereinpflanzen im Herbſt meiſt nicht lange überleben. Vermehrung durch Stecklinge. Ausſaat in Töpfe. — Keimkraft der — Formen find: f. incisa Thbg. pr. sp. (syn. | Samen 2—3 Jahre; Keimung in 2 Wochen. Gattung 602. Venidium Less, Höhlenſame, Gr XXII 43 (Namensableitung unſicher). Blütenboden nur felderig, ſonſt meiſt nackt. Griffeläſte an der Spitze abgerundet. Früchtchen völlig kahl (d. h. unbehaart), auf der Innenſeite rippenlos, auf der Rückſeite 3—5rippig; 2—3 Rippen in dicke, erhabene oft einwärtsgebogene Flügel ausgezogen; Pappusblättchen fehlend oder nur bis zu 8, dann Lreihig oder einſeitig und ſehr klein. Grauliche oder wollige Kräuter. Blätter faſt grund- oder wechſelſtändig, ganz, buchtig-gezähnt oder fiederig⸗geſchlitzt. Blüten meiſt gelb oder orangefarben; Scheibe gelb oder purpurn. — 18 Arten, in Südafrika. A. Staude (aber als einjährig kultivierbar); Blätter leierförmig-gelappt oder fiederſpaltig, die unteren geſtielt; Stengelblätter an bauen d⸗gebh e VP. miéranthum. 1678. B. Einjährige Pflanzen mit einfachen oder veräſtelten Stengeln und leierförmig-fiederſpaltigen oder fiederſpaltigen Blättern. FV. Wyleyi. 1874. 1873. Venidium mieränthum Voss (syn. V. Hößlenſame. Südafrika. Staude, aber einjährig decurrens Less. ex p., nicht Arctotis decurrens kultivierbar und dann bis 30 cm hoch, ſpäter 30 bis Jacq.!; Arctotis micrantha Thbg.), Kleinöhriger 60 em lang. Blütezeit: 10—12 Wochen nach der + + 4 8 —n, 542 Familie 106. Compositae, Korbblütler. O XXII 43. Ausſaat beginnend. — Stengel und die ſpäter auf worrenen weißen (nicht drüſigen) Haaren beſetzt. Grund⸗ dem Boden liegenden, aufſtrebenden, ſtreifen- oder blätter 7—12 cm lang, zahlreich, geſtielt, leierförmig⸗ flügelkantigen Aſte mit langen Haaren bekleidet. Untere fiederſpaltig, beiderſeits ſpinnwebig-filzig; ihre Lappen Blätter langgeſtielt, meiſt leierförmig, ausgebuchtet- kurz und ſtumpf, die oberen verſchmelzend; untere gelappt oder ausgeſchweift; der Endlappen ſtärker, Stengelblätter geöhrt-umfaſſend, geſtielt, länglich, faſt eirund oder faſt rund, oberſeits anfangs ſpinnwebig, ganz oder gebuchtet; die oberſten Blätter ſitzend, ſpäter nackt und punktiert, unterſeits weißfilzig. linealiſch-länglich, ſtumpf. Blütenkörbchen ſehr Seitenlappen der Blätter meiſt klein. Blattſtielgrund ſchön, mit etwa 21, cm breiter, bräunlich am Stengel herablaufend-geöhrt. Blütenkörbchen purpurner Scheibe; Zungenblütchen etwa 30 oder zahlreich, end- mehr, tief-goldgelb bis dunkelorangefarben, an | x. Je ſtändig undein- ihrem Grunde lebhaft-bräunlich und oberhalb oft e e DNN e zeln in den noch mit grünlichem Fleck. Früchtchen querrunzlig N Zus LIEIT Blattachſeln; und höckerig. — V. hirsutum Aarv. (syn. V. arcto- U edle , e Zungenblütchen todes hort. Hamb., nicht Zess.!; Arctotis calendu- 8 h orangegelb, | lacea Thbg. herb.), alle Teile kurz- rauhhaarig, hat a ve S an ihrem Grun⸗ kurze Stengel, einfarbige, hellgelbe Zungenblütchen EAN de grünlich; | und glatte, von einem kleinen angedrückten, 8kerbigen en Pappus gekrönte Früchtchen. — V. aureum DC. hat faſt einfache, behaarte, 1köpfige Stengel, vorzugsweiſe Beim Abblühen grundſtändige Blätter, einfarbige gelbe Zungen⸗ Venidium micranthum f. calendulaceum. rollen ſich die blütchen und querrunzlige, höckerige Früchtchen. s s „ Zungenblütchen Verwendung. Venidium Wyleyi, iſt wegen nach unten um. — Viel ſchöner iſt f. calendulaceum | feiner wirklich en Lene e 19 Less. pr. sp. (syn. V. calendul. f. multiflorum hort., die Ferne wirkenden Blütenkörbchen ſowohl zur Bildung V. multiflorum hort., V. canescens DC., V. hispidulum geſchloſſener kleiner Gruppen und Blumenteppiche, als DC.(?), V.speciosum Agl., V. arctotodes hort., nicht auch zu Einfaffungen ſehr zu empfehlen; iſt auch Less.; Antrospermum Kraussii C. H. Schultz.), in Töpfen ſehr wirkungsvoll. Sandiger, durchläſſiger, Stengelblätter an ihrem Grunde nicht oder nur klein nur mäßig feuchter Boden und durchaus ſonnige und herablaufend⸗geöhrt: Blütenkörbchen größer, 5—8 em freie Lage ſind Erfordernis. Begießen im Sommer breit; Zungenblütchen über 2—3 cm lang. Blüht nur nach Bedarf. Aus ſaat Anfang April ins kalte als Topfpflanze bis Weihnachten fort. Sonſt Miſtbeet und die Pflänzchen im Mai auspflanzen; nur in größeren Gärten und einjährig zu kultivieren. oder von Mitte oder Ende April ab an den be⸗ 1874. Venidium Wyleyi Harp. (syn. V. hir- ſtimmten Platz ſäen und die Pflänzchen zeitig auf sutum fort. Berol., nicht Aarv.), Wyleys oder 15—20 em auslichten. V. micranthum f. calendu- Bunter Höhlenſame. Südafrika. Einjährig, etwa laceum muß, wenn einjährig kultiviert, ſchon An⸗ 20 em hoch. Blütezeit: 10 Wochen nach der Aus- fang April geſäet werden; als Staude dauert es ſaat beginnend. — Pflanze mit faſerigen (einjährigen) unſere Winter nicht aus; als Topfpflanze, im Mai, Wurzeln und faſt einfachen oder von Grund auf veräſtelten, Juni geſäet, iſt es auch Winterblüher des Kalt⸗ aufſtrebenden bis aufrechten, locker beblätterten Stengeln. hauſes. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Kei⸗ Ganze Pflanze dünn⸗ſpinnwebig mit langen ver- mung in 2 Wochen. Gattung 603. Gazänia Gaertn, Gazanie, Or XXII 43 (nach Theodor von Gaza, 1 1478 zu Rom als Geiſtlicher, benannt). Körbchen groß, langgeſtielt oder einzeln auf blattloſen Schäften. Hüllkelchblättchen mehrreihig, hochverbunden, an den Spitzen frei, linealiſch oder lanzettlich, ſpitz und unbewehrt, nicht verhärtend. Blütenboden flach oder gewölbt, nur kurzfelderig. Randblütchen 1 reihig, zungenförmig, unfruchtbar; Scheiben⸗ blütchen röhrig, regelmäßig, fruchtbar. Früchtchen verkehrtei- oder kreiſelförmig, dicht- und lang⸗zottig, mit zart⸗ oder undeutlich⸗ mehrrippiger, häutiger oder faſt papierartiger Außenſchicht. Pappusſchüppchen zahlreich, Lreihig, glashell, ſchmal⸗borſten⸗ förmig⸗zugeſpitzt, bisweilen ſchwierig von den Zottelhaaren des Früchtchens zu unterſcheiden. Aus dauernde oder halb⸗ ſtrauchige (nur 3 Arten einjährige), faſt ſtengelloſe oder weitſchweifige Kräuter, mehr oder weniger graufilzig. Blätter grund⸗ oder wechſelſtändig, ganz oder fiederſpaltig. Blüten gelb oder orangefarben, die des Randes an ihrem Grunde meiſt ſchwarzbraun oder pur pur n. — 24 Arten, in Südafrika. A. Stengelbildende, verzweigte Pflanzen mit wechſelſtändigen Blättern. G. uniflora. 1875. G. rigens (Tafel 89). 1876. B. Pflanzen ſtengellos oder faſt ſo, mit holzigem Grundſtock. Blätter grundſtändig, oder büſchelig an den Enden der kurzen Aſte, oberſeits ſteif- oder rauh-, unterſeits grauhaarig „25 u 10% ‚0 G. pinnata. 1877, G. Pavonia. 1878, 1875. Gazänia uniflöra Sims (syn. Meridiana lappig; die Ränder umgerollt. Blütenſtiele nicht viel uniflora O. Kize., Gorteria uniflora L. fl.), Ein- länger als die Blätter. Hüllkelch wollig bis filzig: köpfige Gazanie. Südafrika. Halbſtrauchig, 15 bis ſeine Lappen Zreihig: äußere linealiſch, ſtumpf; innere 50 em lang. Blütezeit: Frühling bis Herbſt. — zugeſpitzt. Blütenkörbchen ſchön, etwas kleiner und Stengel am Grunde halbſtrauchig, ausgebreitet oder weit weniger ſchön als bei folgenden Arten. Zungen⸗ aufſtrebend. Blätter in einen Blattſtiel verſchmälert, blütchen goldgelb, an ihrem Grunde nicht gefleckt. länglich-verkehrteirund oder ſpatelförmig, ſtumpf, ober- 1876. Gazänia rigens R. Br., Tafel 89, 355 ſeits kahl [bei f. leucolaena (syn. Gazania leuco- (syn. Meridiana ringens O. Tlze., M. tessellata laena DC.) ſpinnwebig⸗weißhaarig], unterſeits mit Hill, Gorteria rigens L.“, nicht Thbg.), Nauh⸗- Ausnahme der Mittelrippe weiß⸗wollig; einige völlig blätterige Gazanie. Südafrika. Staudig⸗halbſtrauchig, ganz und einfach, andere, ſo auch bei k. leucolaena, | 1550 em lang. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — wieder tief⸗Zlappig oder 3ſpaltig und endlich die Der oder die Stengel kurz und dichtbeblättert oder unteren (jo großenteils bei k. pinnata) fiederig⸗„— 7 auf dem Grunde ausgebreitet, lockerbeblättert und r 8 f # a 4 Gattung 603. Gazänia und Gattung 604. Echinops. Fr. 1874—1878. 543 mit aufftrebenden Aſten. Blätter geſtielt, entweder zumeiſt ganzrandig und ſpatelförmig oder teilweiſe ſpärlich⸗fiederſpaltig, mit zurückgebogenen Rändern, oberſeits grün und kahl, unterſeits mit Ausnahme der Mittelrippe ſilberweiß⸗filzig. Hüllkelch kahl, ſeine Schüppchen 3—4 reihig, die äußeren linealiſch-⸗ſpitz, die mittleren und inneren halblanzettlich, die innerſten mit ſchmalen, häutigen Rändern, faſt ſpitz. Blüten⸗ körbchen einzeln, groß, prächtig-gefärbt; die Zungenblütchen 4 em lang, feurig-orangefarben, an ihrem Grunde ſchwarzbraun oder ſchwärz— lich und mit hellem oder weißem Fleck verſehen. f. splendens (syn. G. splendens Art.) iſt eine ſehr ſchöne Gartenform: Blütenkörbchen größer, bei guter Kultur bis zu 12 em breit; Blütenſcheibe orange— rot; Zungenblütchen dichtſtehend, mit herabgebogener Spitze, leuchtend-orangegelb, an ihrem Grunde mit einem großen ſchwarzbraunen, ſcharf Zeckig abge— grenzten Fleck, worin ein kleinerer weißer Fleck. 1877. Gazänia pinnäta Less. (syn. G. ciliaris DC., Gorteria pinnata Th., G. incisa Thbg.), Siederblatt - Gazanie. Südafrika. Staudig-halb⸗ ſtrauchig, etwa bis 20 em hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Wurzelſtock viele Faſern ausſendend. Stamm meiſt von kurzen Stengeln vielköpfig. Blätter 8-20 em lang, mehr oder weniger gefiedert: Grund— blätter geſtielt, unterſeits weiß, oberſeits und an den zurückgebogenen Rändern, oft auch unterſeits auf der Mittelrippe ſteifhaarig (nur bei k. speciosa bisweilen kahl), fiederteilig, einige auch ganz; die Lappen oval— länglich oder linealiſch, 2—6—8 Paare, ſchwach an der Mittelrippe herablaufend, ½—2 cm lang, 2 bis 8 mm breit. Blütenſtiel kurzhaarig oder glatt. Hüllkelch ſteifhaarig oder kahl; ſeine Lappen 2—3 reihig, alle lanzettlich-pfriemlich, ſtark— zugeſpitzt, genervt; die äußeren blattartig, ſteifbewimpert, die inneren kahl oder weichwimperig. Zungenblütchen etwa 2½ cm lang, gelb und gewöhnlich wie bei der Stammform an ihrem Grunde braunrot- oder ſchwarz-gefleckt. — 5 Abarten: a) speciosa Less. pr. Sp. (syn. Gorteria rigens g, Thbg.; G. pectinata Thbg.), Blätter oberſeits kahl oder ſteifhaarig; Blütenſtiel kahl oder kaum etwas filzig. Zungenblütchen 2½ cm lang, gelb, am Grunde ſchwarz⸗gefleckt. | | b) grandis DC. pr. sp., Blätter 17—20 cm lang, oberſeits zerſtreut-borſtig, mit 8—9 Paar ſehr ſchmalen Fiederlappen. Blütenſtiel kahl. Zungen⸗ blütchen gelb, braunrot⸗-gefleckt. c) multijuga DC. pr. sp., Blattoberſeite und Unterſeite der Mittelrippe borſtig-ſcharf; 7—9 Paar längliche (bisweilen nebenher noch kleine) Fiederblättchen; Blütenſtiel lang, kahl; Zungenblütchen 2½ em lang, gelb, auswendig braunrotgrünlich. d) scabra DC. pr. Sp., Blattoberſeite ſteifborſtig— ſcharf; nur ungefähr 4 Paar länglich-⸗lanzettliche, ſpitze Fiederblättchen; Blütenſchaft kahl; ſchmal, gelb, am Grunde gefleckt. e) serräta DC. pr. sp., Blätter oberſeits und die Mittelrippe unterſeits borſtig⸗ſteifhaarig; Endlappen des Blattes oft geſägt; Blütenſchaft kurzhaarig, etwa 12 cm lang. Zungenblütchen / cm breit, tiefgold— gelb, nicht gefleckt, auswendig bandſtreifig. 1878. Gazänia Pavönia E. Dr. (syn. Meridiana Pavonia 0. Alze., Gorteria rigens T’hbg., nicht R. Br. /; G. Pavonia Andr., Melanchrysum pavonium Cass.) Pfauen - Gazanie. Südafrika. Staudig⸗ halbſtrauchig, faſt ſtengellos. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Grundſtamm ſich teilend, holzig; Stengel kurz, aufſtrebend oder niederliegend, am Grunde be— blättert. Blätter geſtielt, 7— 23 cm lang, oberſeits ſteifhaarig und grün, unterſeits weißfilzig, ganz oder fiederſchnittig; Blättchen länglich, ſpitz, ſchwach-herab— laufend, am Rande umgebogen. Blütenſtiel behaart oder kahl. Hüllkelchzipfel 2—3 reihig, aber kurz; die äußeren linealiſch, ſtriegelhaarig, die inneren aus eirundem Grunde halblanzettlich, ſtumpf oder ſpitz (nicht zugeſpitzt!), hautrandig und kahl. Blütenkörbchen groß, ſehr ſchön; Zungenblütchen 3 em und drüber lang, feurig-orangefarben, an ihrem Grunde ſchwärzlich- gefleckt; bei der kleineren f. hirtella DC. pr. sp. nur 2 em lang und auswendig bandſtreifig. — Verwendung der Gazanien. Die genannten Arten und ihre Formen, vor allen G. rigens, find ihrer prächtigen Blütenkörbchen wegen allgemein zu empfehlende Kalthaus- und Zimmerpflanzen, deren Körbchen ſich aber nur im Sonnenſchein öffnen. Ausnehmend ſchön ſind die Gazanien, wenn gehäuft an ſonnigen Abhängen, Terraſſen, auf Beeten 2c. im Sommer ausgepflanzt. Kultur. Im Freien in hinreichend lockerem, mit etwas Miſterde und reichlich Sand vermiſchtem Garten- oder Ackerboden. Bei Topfkultur ſei Lauberde, vermengt mit Miſterde, ſandig-lehmiger Ackererde und entſprechend Sand empfohlen. Man nehme auch verhältnismäßig kleine Töpfe und begieße im Sommer lieber einigemal mehr. Ausgepflanzt geweſene werden im September wieder in Töpfe geſetzt. Vermehrung durch Stecklinge leicht, ſowohl im Frühling im Warmbeet, als auch ſehr vorteilhaft im Auguſt, September. In letzterem Falle füllt man mit Scherbenlage verſehene Saatkäſtchen mit reichlich ſandiger zerriebener Torf- und geſiebter Raſenerde, drückt die Erde feſt und ſtopft die Stecklinge reihenweiſe und nicht zu dicht hinein, begießt (wenn dies nicht Schon vorher geſchehen) durchdringend und ſtellt die Käſten nur lauwarm, aber gegen Sonnenbrand und Luftzug geſchützt. Nach wenigen Wochen ſchon gute Bewurzelung, ſodaß die Überwinterung bei + 3 bis 100 C. gute Ausſicht bietet. Keimfähiger Samen iſt ſelten zu bekommen. Zungenblütchen Gattung 604. Echinops L., Igelkopf (Kugeldiſtel), d= XXII 43 (griechiſch: echinos — Igel, ops — Ausſehen). Hohe, faſt diſtelartige, meiſt weißfilzige Kräuter. Blätter wechſelſtändig, fiederig⸗gezähnt oder 1—3 mal⸗fiederſchnittig und die Zähne oder Lappen dornig. Der ganze Sammelkopf endſtändig, einzeln, meiſt völlig kugelig, bläulich oder weiß, meiſt von kleinen, zurückgeſchlagenen, mehr borſtenförmigen Hüllblättern geſtützt. Alle oder faſt alle Blütchen fruchtbar. Jedes kleine Einzelkörbchen mit einem röhrigen Blütchen mit cylindrifchem, Steiligem Saum und linealiſchen Zipfeln; feine eigenen Hüllkelchblättchen mehrreihig, ſteif⸗ſpreublätterförmig, grannig⸗zugeſpitzt oder dornig, ganz, die äußeren in dünne Borſten übergehend. Früchtchen verlängert, faſt ſtielrund oder 4 kantig; Pappus faſt krönchen⸗ förmig, frei oder verwachſenblätterig, — 70 Arten, in Südeuropa, Nord- und Weſtafrika, Aſien. A. Die innerſten der 16 oder mehr Hüllkelchblättchen der Einzelkörbchen unter ſich frei; äußere borſtenförmige im unteren Teile langfiederig-bewimpert F f UH: „ „% ⅛ Er VL E. Ritro. 1879. * H. sphaerocephalus. 1880. B. Die innerſten 5 der 16 oder mehr Hüllkelchblättchen der Einzelkörbchen zu einer kürzeren oder längeren, cylindriſchen, häutigen Röhre verwachſen; äußere borſtenförmige im unteren Teile langfiederig-bewimpert: E. viscosus DC. (syn. E. creticus Boiss., E. glan- . 544 Familie 106. Compositae, Korbblütler. O XXII 43. dulosus Weiss, E. spinosus Urv., nicht L.; E. adenocaulos und E. syriacus Boiss., E, macrochaetus Boiss., E. bithynicus- Boiss., E. connatus C. Koch, E. sphaerocephalus Sibth. et Sm., nicht L.“), Klebriger J. Sizilien. Stengel kahl werdend, rötlich oder graulich, mit roten, drüſentragenden Borſten. Staude, 1-21), m hoch. Blätter oberſeits drüſenborſtig, unterſeits grau⸗ weiß. Köpfe meiſt weißlich. — E. horridus Des f. (syn. E. orientalis Trautv., E. elatus Buge.), Kleinaſien, 1½— 2½ m hoch, Stengel graulich, zerſtreutborſtig (nicht klebrig-drüſig), Blätter mit ſehr dornigen, zugeſpitzten Zipfeln; Hüllkelchblättchen faſt 20, ſtets kahl. 1879. Echinops Ritro Z. (syn. E. ruthenicus M. B.), Glattblätteriger Igelkopf (fr. Boulette azurée; e. Ritro Globe Thistle). Südeuropa, Orient. Staude, 70— 180 cm hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Pflanze drüſenlos; Stengel ſtielrund, graulich, im oberen Teile oft doldentraubig-verzweigt. Blätter oberſeits kahl werdend oder ſchwach-ſpinn— webig⸗wollig, un⸗ terſeits grauweiß⸗ filzig, im Umriß länglich, fieder- ſchnittig, mit lan⸗ zettlichen, fieder⸗ teiligen, kurz- und zartdornigen Lap⸗ pen. Außerer Borſtenpinſel der Körbchen wenig⸗ blätterig, 3—4 mal kürzer als der in⸗ nere, etwa 20blät⸗ terige Hüllkelch; Hüllkelchblättchen aus dreieckig-ver⸗ breitertem, gezähn⸗ tem Grunde kurz⸗lanzettlich, gekielt, von der Mitte ab lang⸗bewimpert und alle frei. Blütenköpfe hellblau bis = a — ͤ — — — = = Glattblätteriger Igelkopf. weiß oder himmelblau, die Hüllblättchen metal⸗ liſchglänzend-bläulich (amethyſtfarben). Formen find: f. vulgaris Barr., Grundblätter faſt doppelt⸗ fiederlappig, Stengelblätter fiederſpaltig; Lappen ein- geſchnitten-⸗buchtig, mehr oder weniger dornig. k. tenui- folius Fisch. (syn. E. Ritro f. ruthenicus Fisch., E. Ritro f. elegans Bertol.), Blätter doppeltfieder- ſchnittig, mit ſehr feinen Zipfeln. f. Sartorianus Bolss. pr. Sp., Pappusborſten bis über die Mitte, bis⸗ weilen faſt bis nahe der Spitze verwachſen. — E. glo- bifer Janka, aus Siebenbürgen, Köpfchenftiele nicht drüſig, innere Hüllkelchblättchen etwas ſpiralig⸗gedreht. — E. exaltatus Schrad., Trieſt, Krain, Tirol, hat tief⸗fiederſpaltige Blätter, deren Oberſeite mit dornigen Borſten zerſtreut beſetzt, deren Unterſeite wollfilzig und grau iſt, auch am Rande dornig. 1880. * Echinops sphaerocephalus Z. (syn. E. multiflorus Zam., E. giganteus Hort.), Rund- Röpfiger Igelkopf. Mittel- und Südeuropa, Sibirien. Staude, 1—2'/, m hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Stengel gefurcht, grau-flaumig und außerdem drüſig⸗klebrig. Blätter weich, oberſeits grün, klebrig⸗ kurzhaarig, grauweiß-wollig, im Umriß lanzettlich, fiederſpaltig, mit länglich-dreiedigen, dornigen Lappen. Außere Pinſelborſten der Körbchen kaum länger als der halbe Hüllkelch; Hüllkelchblättchen ungefähr 16, klebrig⸗kurzflaumig, die unteren an der Spitze klein⸗ dreieckig, die übrigen von der Mitte aufwärts kamm⸗ förmig⸗-bewimpert, pfriemförmig-zugeſpitzt und frei. Blüten bläulich; Staubkölbchen bleigrau. ſtiele filzig und drüſig-borſtig. Verwendung. Alle ſind von maleriſcher Tracht, wegen ihrer metalliſch-ſchimmernden, kugelrunden Blütenköpfe ebenſo auffallend, als wirkungsvoll. In mittleren Ziergärten kann man ſie nur vereinzelt ver⸗ wenden. Echinops Ritro und f. tenuifolius jeien zunächſt empfohlen. Kultur. Allerlei kräftiger, wenn nur etwas kalkhaltiger Garten- oder Ackerboden ſagt zu; Pflege iſt nicht nötig. Vermehrung durch ab- getrennte Grundſproſſe oder Teilung. Anzucht aus Samen; Ausſaat im Freien auf ein Saatbeet. Ab⸗ ſtand ſtarker Pflanzen 60—80 cm. — Keimkraft der Samen 1—2 Jahre; Keimung in 1 bis zu 2 Wochen. Blüten⸗ i Gattung 605. Xeränthemum L., Papierblume, O XXII 43; (XXXII) (griechiſch: xeros — trocken, anthemon — Blume). mehrreihig, papierartig-trockenhäutig⸗ſpreuig Körbchen einzeln, ſehr langgeſtielt, an den Zweig-Enden. ‚ unbemwehrt; die der inneren Kreiſe verlängert, roſa⸗, rot⸗ oder Hüllkelchblättchen weiß⸗gefärbt, aufrecht oder radförmig-abſtehend, die äußeren ſtufenweis kürzer und angedrückt. Blütenboden mit meiſt ſchmalen, hohlen, ganzen oder geteilten, die Früchtchen umſchließenden Spreublättchen. Blütchen des äußeren Umkreiſes (bei den nicht „zungengefüllten“ Körbchen) als einige wenige unfruchtbare, den Hüllkelch nicht überrogende, 2lippige, weibliche, mit aufrechten kleinen Lippen. Spitze verhärtet, ſehr kurz-2 lappig. Zwitterblütchen der Scheibe regelmäßig, röhrig, 5zähnig. a Früchtchen länglich-keil⸗ oder faſt kreiſelförmig, etwas zottig, von etwa 5—15, grannenförmig⸗ Staubfäden frei, kahl. Griffel der Zwitterblütchen an der zugeſpitzten, 1reihigen Pappusblättchen gekrönt. Einjährige, aufrechte, verzweigte, grauliche, unbewehrte Kräuter. Blätter wechſelſtändig, ſchmal, ganzrandig. — 4 bis 5 Arten, im Mittelmeergebiet und im Orient. i = 1881. Xeränthemum ännuum Z. (syn. X. ra- | diatum Zam., X. ornatum Cass.), Einjährige Papier- blume (fr. Immortelle de Belleville, Oeillet rose; e. Annual Dry-Flower). Südeuropa, auch ſchon in Südoſtdeutſchland. Einjährig, 30—60 cm, auch bis 100 em hoch. Blütezeit: 10 Wochen nach der Aus— ſaat beginnend. — Angedrückt⸗grauhaarig; Stengel mit ſtraffen, rutenförmigen, im oberen Teile blattloſen und an der Spitze 1 köpfigen Zweigen. Körbchen halb— kugelig⸗eiförmig (bei ſogen. „gefüllten“ Gartenformen auch faſt kugelig), mit ſehr zahlreichen, meiſt 100 und mehr winzigen, röhrigen Scheibenblütchen, während die „Blume“ entwickelten Spreu⸗ oder Deckblättchen des Blüten- bodens beſteht. Hüllkelch völlig kahl: ſeine äußeren Blättchen ſind meiſt ſchuppenförmig und blaß, trocken— häutig⸗weiß, dachziegelig; die oberen (inneren) jtrahlig- abſtehenden, meiſt elliptiſch-linealiſchen, ſind bei der Stammform roſenrot. Pappusſchüppchen ungleich, etwas kürzer als die graulichen oder graubräunlichen Früchtchen. 4 Gruppen: a a) simplex, Einfache P., die Spreublättchen des Blütenbodens ſind kürzer oder höchſtens ſo lang als die von ihnen geſtützten, kleinen, röhrigen Zwitter⸗ blütchen. Außere Hüllkelchblättchen angedrückt-dach⸗ ziegelig-ſchuppig, die des Umkreiſes ſtrahlig-abſtehend und gefärbt. — Sorten find: f. roseum (Stamm⸗ form), roſenrot; f. album, weiß; f. violaceum, lila roſenrot bis purpurviolett. (auch bei den „gefüllten“ Sorten) aus den Hüllkelchblättchen und den bei Gartenformen ſtärker Dieſe einfachen Sorten ſind in neuerer Zeit durch die zungengefüllten immer mehr verdrängt worden. b) subligulssum (syn. f. „flore pleno“ hort.), Schwachzungengefüllte P., Hüllkelch eifürmig- halbkugelig. Zwei oder mehr Kreiſe innerer Hülffelch- blättchen find ſtrahlig-abſtehend, blumenblattartig⸗gefärbt Gattung 605. Xeränthemum bis Gattung 608. Äretium. Fr. 1879 188. 545 und ſpitz oder zugeſpitzt. Scheibenblütchen mindeſtens Bündchen friſch geſchnittener Blumen auf ein paar noch ſo lang als ihre Blütenboden-Spreublättchen. Augenblicke zum „Ziehen“ hinein, ſodaß alle Körbchen Sorten: weiß (album), roſenrot (roseum), purpurlila wirklich benetzt werden, ſchleudert nach dem Heraus- (purpureum), größere Körbchen (grandifl. purp.). Bündch die übrige Flüſſigkeit aus und hängt die c) ligulosum (syn. f. plenissimum Aort., f. im- ya Eu Ein luftigen, etwas dunklen Ort zum Br: e ulz ungen Trocknen auf. Solche Körbchen färben ſich hernach gefüllte P., Hüllkelch unten mehr abgeflacht. Auch faſt ſcharlachrot. Statt der . man auch die äußeren Hüllkelchblättchen blumenblattartig⸗gefärbt engliſche Schwefelſäure nehmen. Bei Anwendung von oder ſtumpflich, die inneren mehrreihig und ſpitz; Salpeterſäure werden die zn karminrot. — Im Scheibenblütchen mehr zurücktretend. Sorten: weiß f pflanzt man die Papierblumen ſowohl in (album), roſenrot (roseum), purpurrot mit violett 5 oder größeren Gruppen, als auch als Ein— (imperiale); ebenſo, aber ſtärker gefüllt (imperiale oo: Kul⸗ plenissimum). — Sehr ſchöne Gruppe. = ehe d) perligulösum (syn. f. superbissimum Ant.), ne feuchtem Starkzungengefüllte P., Hüllkelch und ganzes aber doch nicht ſehr Körbchen faſt kugelig⸗gewölbt. Alle Hüllkelchblättchen magerem Boden. blumenblattartig⸗gefärbt; Blättchen der äußeren Kreife | Ausſaat ent- breit und ſtumpf, die der inneren ſpitzer. Auch die weder im Früh⸗ Spreublättchen des Blütenbodens find blumenblatt- jahr, und zwar artig entwickelt und die Scheibenblütchen faſt unter- Anfang April ins drückt. Sorten: weiß (album), roſa (roseum), purpur⸗ kalte Miſtbeet oder violett (purpureum). — Ausgezeichnete Gruppe. in Saatkäſtchen und Verwendung. Die Papierblumen ſind recht die Pflänzchen ſpä— hübſche Zierpflanzen und wegen der Dauer ihrer lang⸗ ter mit 25 cm Ab⸗ und dünn⸗geſtielten Blütenkörbe als Werkſtoff für ſtand auspflanzen, Blumengewinde wertvoll. Abgeſchnitten, ſobald ſie anderenfalls eben aufgeblüht ſind, und dann getrocknet, be- im April, Mai wahren die Körbchen noch lange Zeit ihre Farbe. gleich an den be— Lebhaftere und dauernde Färbung erreicht man durch ſtimmten Platz Beizen mit verdünnter Salzſäure. Langgeſtielte ſäen; oder im Körbchen werden zu lockeren Bündchen zuſammenge- September auf ein geſchützt gelegenes Gartenbeet in bunden, aber feſt genug gebunden, damit die Stiele lockere, ſandige Erde und die Pflänzchen über Winter nach dem Eintrocknen nicht oder doch nicht leicht heraus- nur ſchwach mit Fichtenzweigen ſchützen. Bei Herbſt— gleiten. Als Beize für die roten Papierblumen pflegt ſaat tritt natürlich die Blütezeit früher ein, ſchon im man etwa 1 Teil Salzſäure auf 10 oder 12 Teile Juni. — Keimkraft der Samen 1—2 Jahre; Kei⸗ Waſſer zu verwenden, rührt gut um und taucht die mung nach 1 Woche. Gattung 606. Saussürea DC., Sauſſurea, G XXII 43 (nach dem Naturforſcher N. Théod. de Sauſſure, f 1845, benannt). Körbchen entweder ſchmal und doldentraubig geordnet, oder breiter, geſtielt und einzeln oder lockerriſpig. Hüllkelchblättchen mehrreihig, angedrückt, ſtumpf oder ſpitz, unbewehrt. Blütenboden dicht⸗ſpreuig⸗borſtig. Blütchen alle röhrig, bis zur Mitte oder tiefer 5ſpaltig. Früchtchen kahl, länglich, an der Spitze mit oder ohne erhabenen Rand. Pappusborſten 1—2 reihig, gleich, federig, gegen den Grund hin verdickt und zu einem ab⸗ fallenden Ring verwachſen; nebenher bisweilen noch kürzere äußere. Kahle oder weißfilzige Stauden. Blätter ganz, gezähnt oder fiederſpaltig, ohne Stacheln. Blüten purpurn oder blau. — 60 Arten Europas, Aſiens und Nordamerikas. Z. B.: S. pulehella Fisch. (syn. Heterotrichum pulchellum Fisch., Serratula pulchella Sims, Theodorea pulchella Cass.), Sibirien; Blütezeit: Sommer; dunkelviolett, doldentraubig. Freilandſtaude. Gattung 607. Jurinea Cass., Jurinea, Or XXII 43 (nach dem Genfer Profeſſor L. Jurine, f 1819, benannt). Wie Gtg. 614, Serratula, nur: Anheftungsfläche (Feldchen) der Früchtchen gerade oder kaum etwas ſeitlich-ſchief. Staubkölbchen am Grunde mit langen, ganzen oder wimperig⸗zerſchlitzten Schwänzen. Blätter unter— ſeits oder beiderſeits meiſt graufilzig. Kräuter. Blätter grund- oder wechſelſtändig, unbewehrt (nur J. horrida Bnge. dornig). Blüten meiſt purpurn, ſelten weiß. — 40 Arten, in Südeuropa, Mittel- und Oſtaſien. Z. B.: J. depressa C. A. Mey. (syn. Serratula depressa Stev., Centaurea Moschus Habl., Jurinella Aucheri Jaub. et Spach, Onopordon lyratum Sch. Bip.), faſt ſtengelloſe Staude mit großen weißen oder roſenroten vanille-duftenden Körbchen und moſchus-duftendem Erdſtamm. Jurinea alata Desf., Cass. (syn. Carduus mollis hort.), zweijährig. Freilandpflanzen. — 3 Y . AN TTS — — Einjährige Papierblume. Gattung 608. Aretium L., Klette, O XXII 43 (griechiſch und Tat. — Klette; vielleicht von arctos — nördlich, rauh). Körbchen faſt ſitzend, oft gebüſchelt. Hüllkelch faſt kugelig; ſeine Blättchen mehrreihig, angedrückt, dachziegelig, in ein pfriemliches widerhakiges Anhängſel endend (ſ. auch unten Gtg. Cousinia). Blütenboden flach, faſt fleiſchig, dichtborſtig. Alle Blütchen zwitterig, röhrig und fruchtbar. Staubfäden frei und kahl; Schwänze am Grunde der Kölbchen ganz (nicht zerſchlitzt). Pappusborſten einzeln oder doch nicht vereint ab— fallend. Hohe, aufrechte, verzweigte, zweijährige Kräuter. Blätter un bewehrt, grund- oder wechſelſtändig, groß, unge— teilt, oft herzförmig. Blüten purpurn. — 4 Arten, durch Europa und das gemäßigte Aſien weit zerſtreut. Z. B.: * A. tomentosum Schrank (syn. Lappa tomentosa Lam.), bis 1¾ m hoch, Körbchen doldentraubig, dicht ſpinnwebig-filzig; die inneren Hüllkelchblättchen mit gerader Stachelſpitze und faſt ſtrahlig ſtehend. — * A. Lappa L. ex p. (syn. A. majus Schrank, Lappa officinalis All., L. major Gaertn.), bis 1 m hoch; Hüllkelchblättchen ſämtlich grün, kahl, pfriemlich und hakig. — * A. nemorosum Lejeune (syn. Lappa nemorosa Koern., L. macrosperma Wallr.), 1/—2/ m hoch, Aſte lang, übergebogen, rutenförmig; Körbchen ſehr groß, traubig, die oberen gedrängt⸗übereinanderſtehend. Hüllkelchblättchen meiſt etwas ſpinnwebig, die inneren an der Spitze oft purpur⸗ rot. — * A. minus Schrank (syn. Lappa minor DC.), 60—150 em hoch, Afte nicht übergebogen, Körbchen etwa haſelnußgroß. Cousinia amplissima Boiss, (syn. Arctium amplissimum O. Ktze., Lappa amplissima Boiss.), Großblätterige Couſinie. Kleinaſien, in feuchten Thälern. Zweijährig, 1½ —3 m hoch! Stengel oben riſpig-veräſtelt. Blätter 40—80 cm groß. Vilmorin. Dritte Auflage. 35 wi 546 Familie 106. Compositae, Korbblütler. Or XXL 43. Hüllkelchblättchen ſparrig, abſtehend oder hakig. Spreublättchen des Blütenbodens 55—60, nicht gezähnelt. Blüten purpurn. Staub⸗ kölbchen am Grunde mit zerſchlitzten Schwänzen! Früchtchen glatt. Verwendung. Arctium tomentosum und A. nemorosum find auf kräftigem, N humoſem, etwas feuchtem Boden ſehr ſtattliche Pflanzen, die man namentlich auch an etwas ſchattigen Stellen in Parks und größeren Landſchaftsgärten ſich an⸗ ſiedeln laſſen ſollte, indem man Samen ausſtreut. Cousinia amplissima iſt beachtenswert. Anzucht aus Samen mühelos. Gattung 609. Silybum Gaertu., Mariendiſtel, © XXII 43 silybon — Quaſte). Körbchen einzeln, endſtändig, nickend. Hüllkelch ziemlich breitkugelig; feine Blättchen in einen dornigen, am Grunde breit⸗dornig— geränderten Anſatz auslaufend. Blütenboden flach, dichtborſtig. Alle Blütchen röhrig, fruchtbar, tief- 5ſpaltig. Staubfäden zu einer Scheide verwachſen. Griffel faſt ganz. Früchtchen kahl, zuſammengedrückt. Pappusborſten mehrreihig, ungleich, faſt ſpreuig, ſamt dem Ringe, welchem ſie aufſitzen, abfallend. Aufrechtes, kahles, diſtelartiges, ein⸗ oder zweijähriges Kraut. Blätter grund- und wechſelſtändig, oberſeits weiß⸗ gefleckt, buchtig-gelappt oder fiederſpaltig; Zähne und Lappen dornig. Blütenkörbchen purpurn. Einzige Art: 8. Marianum Gaertn. (syn. Carduus Marianus L.), Süd⸗ europa, bei uns oft verwildert, 3/4 —1½ m hoch werdend. Blütezeit: aus Herbſtſämlingen im Juni, Juli; aus Frühjahrsſaat erſt im Auguſt, September. Eine in recht kräftigem, etwas lehmigem und hinreichend friſchem Boden zwiſchen lichtem Geſträuch und ſelbſt auf Raſenflächen durch ihre Blätter zierende Pflanze, die ohne jede Pflege gedeiht, aber meiſt am ſchönſten iſt, ſolange man die Blütenſtengel unterdrückt. Läßt man die Pflanze blühen und Samen tragen, ſo ſorgt ſie durch Samenausfall meiſt ſelbſt für Nach⸗ kommen. Ausſaat gleich an den beſtimmten Platz. Nur Herbſtausſaat giebt zuverläſſig reifen Samen liefernde Pflanzen. Keim⸗ kraft der Samen 5—7 Jahre; Keimung meiſt in 1 Woche. Gattung 610. Cärduus L., Diſtel, = XXII 43 (lat.: carduus — Diſtel). Hüllkelchblättchen meiſt in einfache Dornen, ſeltener in kurze Grannen auslaufend, die inneren oft unbewehrt oder gefärbt. Blütenboden dicht mit ſteifen Borſten bedeckt, die meiſt länger ſind, als die Früchtchen. Alle Blütchen röhrig, dünn, tief⸗5ſpaltig. Staubfäden behaart. Früchtchen kahl; Pappusborſten ſehr zahlreich, mehrreihig, einfach oder verzweigt, wohl ſehr kleingeſägt⸗flaumig, aber nie federig. Aufrechte Kräuter. Blüten purpurn oder weiß, nur bei etwa 4 Arten gelb. — 50 Arten, in Europa, Aſien, Nordafrika und den Kanaren; darunter 6einheimiſche Arten, die alle purpur⸗ rot blühen; jedoch kommen * C. tenuiflorus Curt. und *C. acanthodes L. auch weiß⸗, die letztgenannte ſogar gelb-blühend vor. Zierpflanze iſt nur C. pyenocephalus Jacg. (syn. C. arabicus Jacq., C. oinereus M. 8 Südeuropa, Orient; einjährig, bis 90 em hoch; Blüten purpurrot, im Juni bis Auguſt. Stengel und Kite ſchneeweiß⸗ filzig, mit dicht⸗ſtacheligen, herablaufenden Flügeln. Für trockenen, kalkhaltigen Boden. Ausſaat im Herbſt oder zeitigen Frühling ins Freie. (griechiſch: Gattung 611. Cirsium DC, Kratzdiſtel, O XXII 43 (griechiſch: kirsion — Diſtel; von kirsos — Aderbruch, Krampfader; von den Alten dagegen gebraucht). Von Carduus weſentlich nur durch „federige Pappusborſten“ verſchieden. Blüten purpurn oder gelblich, ſeltener weiß. — 200 Arten. A. Früchtchen zuſammengedrückt (bei C. conspicuum ſehr ſtumpf-4 kantig!) und mit häutiger oder doch nicht harter chale. Blumenkronſaum nur bis zur Mitte 5fpaltig. Blätter nicht oder nur ſehr kurz herablaufend, im Verhältnis au ihrer Länge meiſt ziemlich breit. (Cirsium.) . Blätter auf ihrer Oberfläche dornig-kurzhaaarig. a) Wenigſtens die unteren und mittleren Dornen des Hüllkelches feingeſägt— ſtacheligz a i eig bewimpert oder gefranſt, unterhalb ihrer Spitze nicht verbreitert .. 1 C. spectabile. 1882. C. ferox. 1883. b) Hüllkelchdornen unterhalb ihrer Spitze jpatelfürmigeverbreitert, C. ligulare. 1884. c) Hüllkelchblättchen ganzrandig. * Körbchen von einer Blätterhülle umgeben und zwiſchen derſelben ſitzend, welche die Blüten gewöhnlich an Länge überragt. C. lappaceum. 1885. ** Körbchen nicht von Blättern umgeben, oder dieſe doch kurz und unbedeutend. Hüllkelchblättchen mit verlängerten, abſtehend⸗ bogigen oder zurückgekrümmten Dornen: C. arachnoideum Boiss. (syn. C. rigidum DC., C. strigosum Stev. in M. B. Suppl.), Kaukaſus; zweijährig. Stengel wenig- oder 1köpfig. Blätter unterſeits grün, kahl werdend, in Zeckig⸗lanzettliche, kurzdornige Zipfel fiederig⸗geteilt; Hüllkelchblättchen zart, lanzettlich, ſpärlich⸗ſpinnwebig, die äußeren und mittleren oben rot, fait hakig— zurückgekrümmt, in einen kurzen, weißlichen Dorn, die innerſten aber in eine lange, pfriemliche, un⸗ bemehrte, eingebogene Blättchenſpitze auslaufend. — Dieſe Art, ſowie das durch völlig kahle, plötzlich in eine dornige Langſpitze verſchmälerte Hüllkelchblättchen verſchiedene C. strigosum Boiss., nicht Stev., werden oft C. ferox genannt, ſind aber lange nicht fo ſtattlich. — Ferner: . C. altissimum. 1886. 2. Blätter auf ihrer Oberfläche nicht (oder nur äußerſt ſwariich ſtriegelbaarig. Blutentörbchen gehäuft, von Stützblättchen umgeben, die oft länger find als das Körbchen .. * 0, oleraceum. 1887. C. conspicuwum. 1888. B. Früchtchen nicht oder kaum merklich zuſammengedrückt, fugelig-eifürmig, mit gerader Spitze (nur bei C. afrum birn= förmig und mit ſchiefer Spitze), ſtets mit harter Schale und faſt unmerklichem Rande oder Buckel. Blätter oberſeits nicht Tic rig, meiſt glänzend-grün, unterſeits meiſt weißfilzig, im Verhältnis zur Länge auffallend ſchmal. (Chamaepeuce.) 1. Pflanzen halbſtrauchig. Aſte filzig, wenigköpfig. Blätter ſitzend, mehr oder weniger gedrängt beiſammen, lang, linealiſch, mit zurückgerolltem Rande, ganzrandig oder nur ganz am Grunde beiderſeits 1—2zähnig, wenigſtens unterſeits weißfilzig: C. gna- phaliodes Spr. (syn. Chamaepeuce gnaphaliodes DC., Carduus gnaphaliodes Cyr., Cnicus Chamaepeuce Tens, Pteronia Chamaepeuce Ten.), Kalabrien. Achſeln der oberen Blätter 2 ſtachelig. Hüllkelchblättchen verlängert, kurzſtachelig, ſchwach— wollig, die unteren kaum etwas abſtehend. 2. Einjährige oder zweijährige, bisweilen ausdauernde Kräuter. Blätter ſitzend (nur bei Cirsium strictum herablaufend), mit nicht oder kaum zurückgerolltem Rande. a) Krone der Blütchen ziemlich regelmäßig. kammförmig⸗gezähnelt C. Casabonde. 1889. C. strietum. 1890. Blätter nur dornig-gezähnt. b) Krone der Blütchen mehr rachenförmig. Stengel filzig; e . auge e oder fiederſpaltig, mit ſtarken, zu Zen oder Zen ſtehenden Dornen . C. diacanthum. 1891. C. niveum. 1892. 1882. Cirsium spectäbile DC., Anſehnliche an den Zmeig-Enden doldentraubig, einzeln oder zu Kratzdiſtel. Perſien. Zweijährig. Blütezeit: | 2—3 genähert. Hüllkelch völlig kahl, ſeine Blättchen Sommer. — Stengel hoch, kahl, gefurcht, dolden- aus länglich-lanzettlichem Grunde in ſehr dünne gelb- traubig⸗veräſtelt. Blätter ſtark lederartig, beiderſeits lich-braunrote, aufrechte, nicht angedrückte Dornen ſpinnwebig⸗weißgraulich, zuletzt mehr kahl, oberſeits verſchmälert, die ſo lang als die Blütchen ſind. Eine kurz⸗ſtriegelhaarig; die grundſtändigen groß, länglich— hohe, ſchöne Art! [C. congestum Fisch. et lanzettlich, lappig⸗buchtig, mit ſtumpfen, 3—5 zähnig- dornigen Lappen; Stengelblätter kleiner, ſtengelum⸗ faſſend. Körbchen taubeneigroß oder größer, eiförmig, Mey. mit C. consanguineum DC. als Form, über 1½ m hoch, haben viel kleinere Körbchen und ange— drückte 2½—3 cm lange Hüllkelchſtacheln.] — C. eili- } j Gattung 609. Silybum bis Gattung 611. Cirsium. 37.1882 1888. 547 atum M. B. (syn. Carduus ciliatus Murr.), Süd— rußland; zweijährig; Stengel hoch, doldentraubig— verzweigt. Blätter oberſeits kurz⸗ſteifhaarig, unterſeits grau⸗weißfilzig, in dornige Zipfel fiederig-geteilt; Stengelblätter umfaſſend. Körbchen groß, kugelig. Hüllkelchblättchen kahl, mit kurz zurückgeſchlagener und dicht⸗kammförmig⸗bewimperter Spitze; die Wimperhaare abſtehend und faſt ſolang als das Anhängſel breit iſt; die innerſten Hüllkelchblättchen aufrecht⸗abſtehend und lang pfriemlich-dornig. 1883. Cirsium ferox DC. emend. (syn. C. de- cussatum Janka, Cnicus ferox Sm., auch L.)), Grimme Kratzdiſtel. Griechenland. Zweijährig. Blütezeit: Sommer. — Stengel hoch, doldentraubig- verzweigt. Blätter oberſeits dornig⸗kurzhaarig, ſcharf, unterſeits ſpinnwebig⸗grauweiß bis filzig, in lang⸗lanzettliche zweiteilige, in ſtarke Dornen ausgehende Zipfel fiederig— geteilt; Stengelblätter mit halbumfaſſend-ohrlappigem Grunde und verſchmälerten Blattzipfeln. Körbchen groß, faſt kugelig oder eiförmig. Hüllkelch ſtark— ſpinnwebig⸗wollig [bei f. Bonjartii (syn. Carduus Bonjartii Savi, Card. ferox Lam., Eriolepis ferox Cass.) kahl]; pfriemförmig, aufrecht oder die äußeren meiſt zurück- gekrümmt oder abſtehend, in einen dünnen Dorn ver— ſchmälert; die Blättchen auch in ihrem ganzen oberen Teile ſeitlich mehr oder weniger bedornt. 1884. Cirsium liguläre Doiss., Zungenkelch⸗ Kratzdiſtel. Thracien. Zweijährig (2). Blütezeit: Sommer. — Stengel hoch, oben ſpärlich- verzweigt, wenigköpfig. Blätter oberſeits ſcharf-ſtriegelhaarig, unterſeits ſpinnwebig⸗grauweiß, die unteren fußlang und etwa ¼ jo breit, im Umriß breit⸗ lanzettlich, in langlanzettlich-linealiſche, zweiteilige, dornige Zipfel fiederig⸗geteilt; Stengelblätter kleiner, ſtärker dornig. Körbchen groß, kugelig. Hüllkelchblättchen jpärlich- wollig, in krautige, linealiſche, ſchwärzliche, etwa 2—3 mm breite und bis faſt 2½ cm lange, ſehr dicht- und kurz⸗franſig-bewimperte Zungen aus⸗ gehend, die oben ſchwach-verbreitert ſind und in ein kurzes Dörnchen enden, locker aufrecht ſind und von den unteren nach oben hin an Länge zunehmen. — Wird neuerdings als, prächtige“ Blattpflanze empfohlen. 1885. Cirsium lappäceum Bolss. (syn. Cnicus lappaceus M. B., Carduus Kosmelii Adams, Cirsium Kosmelii Fisch., C. laniflorum v. subnudum DC., C. suceinetum Ledeb., C. penicillatum C. Koch), Kletten⸗Kratzdiſtel. Südeuropa, Kaukaſus. Zwei⸗ jährig, hoch. Blütezeit: Sommer. — Stengel ſpinnwebig, im oberen Teile doldentraubig-, bisweilen faſt traubig⸗verzweigt. Körbchen in den oberſten Blattachſeln und auch endſtändig. Hüllkelchblättchen angedrückt, von den kürzeren unteren zu den ſehr verlängerten oberen in einen nackten, kaum ſtechenden Dorn ausgehend. — Formen find: f. ferox Boiss., Blattzipfel in gelbe ſtärkere und längere Dornen ausgehend; die Dornen der oberſten (Stütz-) Blätter ſtark und bisweilen 1½ bis 2 mal jo lang als das Körbchen. k. tomentosum Boss. (syn. C. laniflorum V. Szovitsianum C.), die ganze Pflanze und die Körbchen ſtärker weißfilzig; Blütenſtand mehr trauben- förmig. f. Hermonis Bolss. pr. sp., wie vorige, aber die Blattzipfel dichter und kürzer; Blütenſtand dolden— traubig; f. leucocephalum Spr. pr. sp. (syn. Cnicus leucocephalus Willd.. Carduus leucocephalus Pers.), Körbchen ſpinnwebig, einzeln oder paarweis, kurz- geſtielt, zu einer langen, einfachen unterbrochenen Traube angeordnet. ſeine Blättchen ſchmal-linealiſch⸗ 1886. Cirsium altissimum DC. (syn. Carduus altissimus L.), Höchſte Kratzdiſtel. Nordamerika. Staude (?), 1 —-3½ m hoch! Blütezeit: Sommer. — Wurzeln büſchelig, und nicht ſelten nach Art der Dahlien (Georginen) unterhalb der Mitte knollig ver— dickt. Stengel veräſtelt. Blätter der Stammform eirund⸗länglich oder etwas ſchmäler, bisweilen lediglich mit dornig⸗bewimperten, ſchwach-gezähnten Rändern, bisweilen wieder mehr fiederig-geſpalten oder ausge— buchtet, oder nur die unteren tief-ausgebuchtet-fieder⸗ ſpaltig, ſchwach-ſteifborſtig, unterſeits weißfilzig. (Bei f. discolor Sr. pr. sp. (syn. Cnicus discolor Muehl., Carduus discolor Nuft.), nur 60 —200 cm hoch und locker veräſtelt, ſind faſt alle Blätter in lanzettliche oder die oberen in linealiſche Lappen tief-fiederig-ge- ſpalten und die wenigen Körbchen nur 4 cm hoch.) Blütenkörbchen 4—6 em hoch. Hüllkelchblättchen von feſt⸗lederartiger Beſchaffenheit, plötzlich in einen ſpreizen- den, borſtenförmigen Stachel endend; die kurzen äußer— ſten Hüllkelchblättchen ſind eirund oder länglich. Blüten fleiſchfarben bis purpurroſenrot, ſelten weiß. Dieſe Art iſt in ihrer normalen Form für große landſchaftliche Gärten mit kräftigem lehmig-humoſen Boden nicht nur eine unſerer höchſten krautigen Pflanzen, ſondern auch durch ihre Tracht ſehr wirkungsvoll! 1887. * Cirsium oleräceum Scoop. (Cnicus oleraceus L.), Gemüſe-Kratzdiſtel. Europa, auf feuchten Wieſen. Staude, 60—180 cm hoch. Blüte- zeit: Juli, Auguſt. — Pflanze friſchgrün, aufrecht, buſchig, mehr weich als ſtachelig. Stengel auch im oberen Teile beblättert oder auch blattlos, meiſt kahl. Blätter ſtengelumfaſſend, kahl oder mit zerſtreuten Härchen beſetzt, ganz oder fiederſpaltig: die unterſten fiederſpaltig, mit lanzettlichen, weichſtachelig-bewim— perten, gezähnten Zipfeln; die oberen ungeteilt und gezähnt. Körbchen endſtändig, gehäuft, von großen breit-eirunden bis länglichen, gelblichen Stützblättern umgeben. Hüllkelchblättchen lanzettlich, weißrippig, etwa Smal jo lang als ihr weicher kurzer Dorn. Blüten weißlichgelb, bei f. amarantinum Lang purpurn. Dieſe einzige von allen vorgenannten Cirsium-Arten, welche wirklich ausdauernd (nicht zwei— jährig) iſt, ſei für feuchte Stellen, auf Parkwieſen, an den Ufern von Teichen und Bächen in landſchaftlichen Gärten als eine intereſſante friſchgrüne Erſcheinung empfohlen. Verbreitet ſich durch Samenausfall. — Verwendung der Cirsium-Arten Nr. 1882 bis 1887. Auf Cirsium spectabile, C. ferox DC. und C. altissimum ſei beſonders hingewieſen! Alle ge— nannten Arten aber ſind ſtattlich und eignen ſich in Einzelſtellung oder truppweiſe nur für landſchaftliche Gärten mit kräftigem, kalkhaltigem, aber nicht reichlich feuchtem Boden. Anzucht aus Samen. Ausſaat erſt nach Mitte Mai oder im Juni auf ein Saatbeet und die jungen Pflanzen baldthunlichſt an den beſtimmten Platz ſetzen, oder ſie beſſer gleich an den Platz ſäen und die Pflanzen reichlich auslichten (50—100 em). Nur zwei- bis dreijährige Arten find alljährlich zu ſäen! — Keimkraft der Samen 5 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. 1888. Cirsium conspicuum Voss (syn. Car- duus pyrochroos Zess., Erythrolaena conspicua S.), RNotköpſige Kratzdiſtel. Mexiko. Zweijährig, 1—2 m hoch. Blütezeit: Juli bis Herbſt. — Stengel ſteif, aufrecht, äſtig, etwas eckig-gefurcht, etwas filzig; Zweig-Enden wollig. Blätter ſitzend, fiederſpaltig, 40—60 em lang (ſogar 80—100 cm Länge und 335 548 40—50 em Breite erreichend), dunkelgrün mit braun⸗ roten Rippen; ihre Lappen lanzettförmig, buchtig, ſpitz, ungleich-dorniggezähnt; die oberſten Blätter lanzettförmig, buchtiggezähnt, wellig mit längeren ſehr ſcharfen Dornen. Blütenkörbchen zu 2—5 end- ſtändig, meiſt nickend. Hüllkelch kegelförmig; am Grunde mit lanzettlichen, gezähnt⸗dornigen und zurück⸗ geſchlagenen Stützblättchen umgeben. Hüllkelchblättchen aufrecht, verlängert, ganzrandig, ſchön braunrot, cochenillerot oder leuchtend-rot mit dunkelgelbem Anflug, ſehr ſchön! ragend, blaßroſenrot, Spitze karminrot. Früchtchen kahl, ſehr ſtumpf-4 kantig. Rotköpfige Kratzdiſtel. Verwendung. Durchaus empfehlenswert für Einzelſtellung wie in Gruppen, einen hübſchen und beſonderen Anblick gewährend. Die abge— ſchnittenen Körbchen behalten lange Zeit ihre ſchöne Farbe. Kultur am beſten als zartere zweijährige Pflanze. Sonniger Standort und kräftiger, ſandig— lehmiger, mit abgelagerter Miſchdünger-(Kompoſt-herde vermengter Boden dürften am beſten zuſagen. Aus⸗ ſaat im Juni in Töpfe oder ins kalte Miſtbeet; die jungen Pflanzen einzeln in kleine Töpfe pflanzen, letztere den Sommer über im Freien aufſtellen; ſpäter die Pflanzen froſtfrei überwintern und ſie im nächſten Mai an den beſtimmten Platz auspflanzen, wo ſie ſich zu ſtattlichen Pflanzen entwickeln werden. — Säet und behandelt man fie wie Senecio Cineraria, Nr. 1822, fo kann man hübſche, noch im ſelben Jahre blühende, wenn auch nicht ſo ſtattliche und den Samen nicht reifende Pflanzen erziehen. — Keimkraft der Samen 3—4 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. 1889. Cirsium Casabönae DC. (syn. Chamae- peuce Casabonae DC, Carduus Casabonae I., C. po- lyacanthus Zam., Cnicus Casabonae Willd., Cirsium trispinosum Mnch., Lamyra triacantha Cass., Polyacanthus Casabonae J. Baul.), Dreidornige Kratzdiſtel, „Fiſchgrätendiſtel“. Südfrankreich, Italien, an unfruchtbaren Orten. Zwei- bis dreijährig. — Blätter ſitzend (nicht herablaufend) linealiſch-lanzettlich, am Rande zu dreien ſtehende braune Dornen tragend, weißlich⸗ oder fuchsrot-⸗filzig. zum Urſprung ihres ziemlich aufrechten, dornigen Fortſatzes innenſeitig kaum etwas gedunſen. Samen Familie 106. Compositae, Korbblütler. Or XXII 43. Staubblätter und Griffel hervor⸗ buckelig. ſchwarzbraun, oval, ziemlich klein. — Iſt nur wegen ihrer ſchönen Blätter beliebt; Blüten ſind nicht erwünſcht. 1890. Cirsium strietum Spr. (syn. Cnicus strietus Ten., Chamaepeuce stricta DC., C. atro- purpurea Boiss., Lamyra alata Cass., Cirsium Rheginum Spr., Carduus Rheginus Sieud.), Straffe Kratzdiſtel. Süditalien, Serbien. Staude. — Stengel hoch, einfach, dichtbeblättert, oben kurztraubig-ver⸗ zweigt, wenigköpfig, ſchmalgeflügelt. Blätter ober⸗ ſeits kahl, glänzend, weißnervig, unterſeits graulich oder grauweiß-filzig, lanzettlich, buchtiggezähnt, die Zähne dreieckig und in dünne kurze Dornen verſchmälert. Hüllkelch ſpärlich-ſpinnwebig, ſeine Blättchen angedrückt, in einen dreieckigen, aufrecht-abſtehenden, an ſeinem inneren Grunde buckeligen Dorn auslaufend; innerſten Blättchen purpurrot, Blüten purpurrot. 1891. Cirsium diacänthum DC. (syn. Chamae- die aufrecht und nicht | peuce diacantha DC., Carduus diacanthus Zaball., Lamyra diacantha Cass., Platyraphium Billardieri Cass.), Zweiſtachelige Kratzdiſtel. Kleinaſien, Syrien. Zweijährig bis ſtaudig. Blütezeit: Sommer. — Stengel der blühfähigen Pflanze hoch, weißgrau⸗ filzig, dünn, oben doldentraubig- und ziemlich lang veräſtelt. Blätter oberſeits kahl, glänzend- grün, unterſeits ſchneeweiß⸗filzig, linealiſch-lanzettlich, halb⸗ ſtengelumfaſſend, entfernt- und klein- gezähnt; die Zähne aber in dünne elfenbeinweiße, meiſt paarweis ſtehende Dornen auslaufend. Hüllkelch etwas filzig; ſeine Blättchen in einen ſtarken lanzettlich⸗dreieckigen Dorn endend, der bei den unteren zurückgebogen, bei den mittleren abſtehend und viel länger, bei den innerſten purpurn, aufrecht, trockenhäutig iſt. k. tauri- colum Boss. et Hausskn. pr. sp. hat breit-lanzettliche Stacheln und etwas größere Körbchen. C. diacanthum iſt ſehr ſchön und als „Elfen⸗ beindiſtel“ bekannt. 1892. Cirsium niveum Spr. (syn. Chamaepeuce nivea DC., Cnicus niveus Presi, C. afer Ten., nicht Sibth. et Sm.!), Schneeweiße Kratzdiſtel. Gebirge Siziliens. Staude (?). — Stengel 1—3 köpfig; Blätter halbſtengelumfaſſend, buchtig-fiederſpaltig, oberſeits ſpinnwebig-wollig, unterſeits ſchneeweiß-filzig; die Zipfel 2—3 lappig und die Lappen zugeſpitzt-gezähnt. Hüllkelch dick, faſt kugelig, ſpinnwebig; ſeine Blättchen alle zugeſpitzt-dornig, die äußeren mit lanzettlichem, abſtehendem Fortſatze und erhabenem Mittelnerv. C. afrum DC. (syn. Chamaepeuce afra DC., Carduus afer Jacg., Cnicus afer Sibih. et Sm., C. cynarodes Griseb., Lamyra lobata Cass, Platyraphium Jac- quinii Cass.), zweijährig; grundſtändige Blätter lang- und ſchmal⸗lanzettlich, in lanzettliche Zipfel, die faſt zu 2—3teiligen Dornen verkümmert find, fiederig⸗ geteilt, oberſeits nur ſpärlich-ſpinnwebig, unterſeits grauweiß; Blattſpindel ſchmal. Stengel oben viel⸗ köpfig. Blüten weiß oder roſenrot. Früchtchen birnförmig und- mit ſchiefer Spitze. — Verwendung der Nr. 1889-1892. Am be⸗ kannteſten und von auffallender, ſehr ſchöner, zierlicher Belaubung find C. diacanthum und C. Casabonae, die in Blumengründen (Parterres) als Einzelpflanzen oder in geordneten Trupps von aus⸗ gezeichneter Wirkung find. Behandlung als Kalthaus⸗ oberſeits glänzend⸗dunkelgrün, weißrandig, unterſeits Hüllkelchblättchen bis pflanzen, ſofern man nicht vorzieht, ſie „einjährig“ zu kultivieren, d. h. alljährlich aus Samen wieder zu erziehen. Auch als Topfpflanzen ſind ſie an ſonnigem, recht luftigem, im Winter trockenem und nur jehr Gattung 612. Cynara bis Gattung 614. Serrätula. Fr. 18891895. 549 mäßig warmem Standort wunderhübſch. Kultur an | überwintern. Sollen die Pflanzen noch im erſten ſonnigem Standort und in ſandigem, durchläſſigem Sommer leidlich verwendbar werden, ſo muß man Boden. Anzucht aus Samen. Ausſaat gewöhnlich ſchon wie bei Senecio Cineraria, Nr. 1822, verfahren im April bis Juni in Töpfe oder Saatkäſtchen; die und im Februar ſäen. — Keimkraft der Samen Pflänzchen einzeln in kleine Töpfe ſetzen und darin 5 Jahre; Keimung innerhalb 2—3 Wochen. Gattung 612. Cynara L., Artiſchocke, = XXII 43 (griechiſch: kinära oder kynara — Artiſchocke). Körbchen groß, an den Zweig-Enden. Hüllkelch breit, ſeine Blätter mehrreihig, lederig, am Grunde breit, dachziegelig-liegend und in einen breiten oder lanzettlichen, abſtehenden, ganzen, dornigen (bei Kultur- formen meiſt ausgerandeten) Fortſatz auslaufend; die äußeren ſind kürzer, die innerſten ſchmal, an der Spitze oft gefärbt, aufrecht und unbewehrt. Blütenboden fleiſchig, flach, dichtborſtig. Früchtchen kahl, dick, abgeſtutzt; Pappusborſten federig, ſehr zahl⸗ reich. — Aufrechte, oft hohe, diſtelartige Kräuter; Kulturformen auch unbewehrt. Blätter groß bis ſehr groß, ein⸗ bis dreimal-⸗fiederſchnittig. Blüten purpurn, violett, blau oder weiß. — 6 Arten, Mittelmeergebiet und auf den Kanaren. 1893. Cynara Cardünculus Spr., Kardonen- | mit Ausnahme ihres kurzen Enddorns unbewehrt. Artiſchocke; Cardy. Südeuropa. Meiſt zweijährig, Blütenkörbchen am Grunde 4 cm breit, etwa 5 em 60— 200 em hoch. Blütezeit: Auguſt bis Oktober. lang, kurzgeſtielt. Hüllkelch kahl; ſeine Blättchen röt— — Stengel dick, beblättert, meiſt äſtig. Untere Blätter lich, dachziegelig, lederig, in einen verkehrt-herzförmigen, des erſten Jahres oft ſehr groß, 40—100 cm lang, quer breiteren, abgebrochen- und kurzdornigen, abſtehen— unterſeits wollig, fiederſpaltig. Blütenkörbchen ziemlich den oder zurückgeſchlagenen Fortſatz endigend. Blüt— klein; Hüllkelchblättchen eirund-kreisförmig, mit langem, chen violett; Früchtchen ſchwach-4 kantig, mit ver— plattem Dorn; bei k. inermis mehr ſtumpflich, und ſchmälertem Grunde. — Iſt ſehr ſchön! Schöne Sorten ſind: „Große, ſtachelige, vollrippige iſt eine ſehr angenehme und in kräftigem Boden von Tours“, die „Vollrippige ohne Stacheln“ und die recht ſtattliche Blattpflanze, die vom Sommer „Rotrippige ohne Stacheln“. 5 8 bis in den Spätherbſt, bis der Froſt zerſtörend ein- C. Scolymus L., Echte Artiſchocke, iſt eine greift, ſich immer vollkommener entwickelt, und dann echte Staude, hat bis 15 em dicke Blütenkörbchen, herrliche Einzelpflanzen abgiebt. Kultur in kräftigem, weniger bewehrte, oder mehr weichſtachelige Blätter und reichlich mit Miſchdünger-(Kompoſt⸗ erde durch— eirund⸗ längliche, dickfleiſchige, ſtark oder ſchwach⸗ ſetztem, oder mit verrottetem Miſt gedüngtem dornige Hüllkelchblättchen. Iſt als Blattpflanze viel Boden. Anzucht aus Samen. Ausſaat Ende März weniger ſchön. 8 . 5 ins lauwarme Miſtbeet, die Pflänzchen alsbald ins 1894. Cynara syriaca Dosss., Syrifhe Arti- Miſtbeet oder in mäßig große Töpfe verſtopfen, ſchocke. Syrien, im Küſtengebiet. Zweijährig (oder gegen Froſt ſchützen und die Pflanzen im Mai aus⸗ Staude ?). — Die Stengel dick, hoch, geſtreift, ſpinn⸗ pflanzen. Abſtand etwa 1 m. Blüten erſcheinen im webig⸗grauweiß, oben 3— 7köpfig. Grundblätter ſehr erſten Jahre gewöhnlich nicht. Überwinterung lohnt groß, mit am Rande dornigem Blattſtiel, oberſeits nicht. — Keimkraft der Samen 7 Jahre; Keimung kahl, unterſeits grauweißlich, in lang-lanzettliche, Herab- nach 1 Woche. laufende, kurzgelappte Blätter fiederig-geteilt, die Lappen Gattung 613. Onopördon L., Eſelsdiſtel, O XXII 43 (griechiſch: onos = Eſel und pordön, oder pords — „Wind“). Von Ce und Carduus nur verſchieden durch: Blütenboden flach, fleiſchig, nicht borſtig, f ſondern tief-wabenförmig (d. h. grubig) oder kurz⸗felderig, die Grübchen mit gezähnten, nicht mit borſtigen Rändern. Pappusborſten einfach, kurzgebärtet oder federig. Diſtelartige 2jährige Kräuter, hoch oder faſt ſtengellos. Blätter grund- oder wechſelſtändig, herablaufend, fiederſpaltig oder buchtig⸗gezähnt; Zähne oder Lappen dornig. Blüten purpurn, violett oder weiß. — 12 Arten, in Europa, Nordafrika und Weſtaſien. A. Untere Hüllkelchblättchen zurückgebogen, alle mit angedrücktem, breiterem Grunde und dann allmählich in einen Dorn auslaufend. Pappus der Früchtchen wohl rauh, aber nicht federig.. * O. Acanthium. 1895, B. Hüllkelchblättchen aus breiterem Grunde plötzlich verſchmälert; ſonſt wie A; 0 sibthorpianum Boiss. et Heldr. (syn. O. macracanthum S. et Sm., O. alexandrinum Boiss., ſpinnwebig— grauhaarig, Blätter bisweilen fiederſchnittig; O. carduiforme Boiss., O. araneosum Boiss. „O. anatolicum Boiss.), Südeuropa, Kleinaſien, Agypten, mehr oder weniger grauweißfilzig. 1895. * Onopördon Acänthium Z., Gemeine bis 1 m und drüber hoch. Pflanze und ihr Hüllkelch Eſelsdiſtel (fr. Chardon aux änes, Pet dane; e. Cotton klebrig. Blätter grün oder unterſeits ſilberweiß. Thistle, Common Spear-thistle). Zweijährig, 50 bis Blütenkörbchen groß, ſchön purpurrot. 180 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Pflanze Verwendung. In großen landſchaftlichen in allen Teilen angedrückt⸗ſpinnwebig⸗grauweißhaarig: Gärten und Anlagen einzeln oder gruppenweiſe von Stengel oben veräſtelt, der ganzen Länge nach faſt guter Wirkung. Kultur in nicht reichlich trockenem, fingerbreit⸗2 —3 flügelig. Blätter herablaufend, ellip⸗ falkhaltigem, lehmigem Boden. Anzucht aus Samen tiſch⸗länglich, buchtiggezähnt und ſtachelſpitzig, ſpinn⸗ leicht. Ausſaat im Juli, Auguſt, am beſten gleich webig⸗wollig. Körbchen groß, gipfelſtändig, ſchön an den beſtimmten Platz und dann nur die beſten purpurn. Hüllkelchblättchen an ihrem Grunde nur Pflanzen ſtehen laſſen. Bei einjähriger Kultur wenig ſpinnwebig, ſcharf, ſchmal⸗lanzettlich bis all- | Ausſaat im März in kleine Töpfe; es iſt nur wenig mählich pfriemlich (nicht drüſig⸗klebrig). — O. tauri- | Wärme erforderlich. Die Pflanzen ſiedeln ſich durch cum MWilld. (syn. O. virens DC, O. viscosum Horn.; Samenausfall auch ſelbſt an. — Keimkraft der O. elatum Sibth. et Sm., nur höher und mit tiefer ein⸗ Samen 6 Jahre; Keimung 67 Woche geſchnittenen Stengelblättern), Taurien; zweijährig, f ü Gattung 614. Serrätula L., Scharte, = XXII 43 (lat.: serratus — geſägt oder serrula = kleine Säge; geſägte Blätter). Hüllkelchblättchen mehrreihig, dachziegelig: die inneren an der Spitze verſchmälert, verlängert, aufrecht und oft gefärbt; die äußeren ſtufenweis kürzer, breiter, ſpitz, kurz⸗weichſtachelig oder . 550 Familie 106. Compositae, Korbblütler. Or XXI 43. begrannt, nicht dornig, ſeltener ſtumpf, unbewehrt oder mit lanzettlichem Fortſatz. Blütenboden dichtborſtig-ſpreuig. Blütchen alle röhrig und fruchtbar [bei Serratula coronata die Randblütchen zum Teil größer und manche weiblich]. Staubfäden kahl; Staubkölbchen am Grunde pfeilförmig und kurz- bis ſehr kurz franſig⸗geſchwänzt oder weichſpitzig. Früchtchen kahl, faſt ſtielrund oder ftumpffeitig. Pappusborſten mehrreihig, feingeſägt, ungleich. Stauden. Blätter beiderſeits grün oder unterſeits weißfilzig, unbewehrt (nur weich⸗ ſpitzige Zähne). Blüten purpurn, roſenrot oder violett, ſeltener weiß. — 30 Arten, in Europa, Nordafrika und Aſien. 1896. * Serrätula tinetöria Z., Stärber- | 3—5 Jahre; Keimung innerhalb 2—3 Wochen. Scharte. 50—120 cm hoch. Blütezeit: Juli bis Herbſt, Blütenkörbchen zweihäuſig, purpurrot. — S. quinquefolia M. B., Pontiſche Gebirge; bis 1 m hoch; alle Blütchen gleich und zwitterig, Pappusborſten zahlreich, untere Blätter 1—2 paarig- fiederſchnittig, mit eirund-länglichen, geſägten Blätt- chen, obere Blätter mit verſchmälertem Grunde. — S. coronata Fisch. et Me., Gekrönte Sch., Sibirien, 40—50 em hoch; Blätter fiederteilig, Teile geſägt, am Grunde verwachſen; Blütenkörbchen wein— rotroſa, in Doldentrauben; Hüllkelch wollig-behaart. — 8. radiata M. B. (syn. S. centaureodes M. B., nicht L.; Carduus radiatus Ki.), 30—60 em hoch; Stengel bis zur Spitze beblättert, Blätter kammförmig— fiederſpaltig, mit ganzrandigen oder kaum etwas ſägigen Zipfeln. — Alle genannten Arten ſind harte Stauden für große landſchaftliche Gärten und ge— deihen in jedem kalkhaltigen Kulturboden ohne Pflege. Anzucht aus Samen leicht. Keimkraft der Samen Gekrönte Scharte. Gattung 615. Centaurea L., Flockenblume, O XXII 43 (griechiſch: Kentauros — Centaur; der Sage nach verwendete der Centaur Chion dieſe Pflanze zur Heilung). Körbchen einzeln oder riſpig, ſelten von Stützblättern, die kaum länger als das Körbchen ſind, geſtützt. Hüllkelch eiförmig oder kugelig; ſeine Blättchen angedrückt, an ihrer Spitze meiſt mit einem lockeren oder abſtehenden, trockenhäutigen oder dornigen, ganzen, zerſchlitzten, bewimperten oder ſeitlich-bedornten Fortſatz. [Einige Arten ohne ſolchen Fortſatz unterſcheiden ſich von Serratula durch lederige Hüllkelchblättchen und meiſt auch durch zuſammengedrückte Früchtchen.] Blütenboden dichtborſtig. Körbchen meiſt verſchieden⸗ ehig: indem die Randblütchen meiſt größer und geſchlechtslos find; Früchtchen zuſammengedrückt oder ſtumpf⸗-Kkantig, meiſt glänzend, ſeltener erhaben-gerippt, kahl oder ſchwachzottig. Pappusborſten oder -ſchüppchen verſchieden, bleibend (ſelten fehlend), zweigeſtaltig: ein äußerer mehrreihiger Pappus mit von außen nach innen hin verlängerten Borſten oder Schüppchen; ein innerer Pappus mit einreihigen, kürzeren, an ihrer Spitze mehr oder weniger zuſammen⸗ neigenden Schüppchen. Pappus jedoch eingeſtaltig bei C. dealbata nebſt ihren Formen, wo nur ungleichlange, bald abfallende Schüppchen, und bei C. pulcherrima, wo nur lange federige und bleibende Borſten. Stauden, ſelten (4. B. C. Cyanus L.) ein⸗ jährige Kräuter. Blüten in verſchiedenen Farben. — 350 Arten, in Europa, Nordafrika und Aſien, wenige in Amerika. A. Einjährige Pflanzen. Blüten nicht gelb. (Früchtchen mit Pappus.) ee „ eee : C. depressa. 1898. C. americana. 1899. B. Zweijährige Pflanzen (Ausſaat im Mai, Juni; Blütezeit im nächſten Jahre, dann nach der Samenreife abſterbend). Blüten gelllttddddd We a Re a re ey ee ee C. Fenelii. 1900. C. babylonica. 1901. C. Stauden und halbſtrauchige Pflanzen. 1. Blätter beiderſeits oder wenigſtens unterſeits ſtark- und dicht-weiß- oder graufilzig. a) Früchtchen ohne oder nur mit einem lediglich aus bald abfallenden, von außen nach innen länger werdenden Schüppchen beſtehenden Pappus. Blüten rot, violett oder pürpurn, nicht gell ee 55 ee 28 CE ERIROCH TEE C. dealbata. 1903. b) Früchtchen mit bleibendem, normalem Pappus (d. h. zweigeſtaltigem, wie für die Gattung angegeben). Blütenkörbchen gelb oder mordoréfarben (gelb mit braunrot), roſenrot oder purpurn . . . C. speciosa. 1904, C. Cineraria. 1905. C. ragusina. 1906. 2. Blätter kahl oder mehr oder weniger behaart, aber nicht dicht-weißfilzig. a) Hüllkelch eiförmig-kugelig, mit breit-eirunden, angedrückten, ſtumpfen, unbewehrten Blättchen, die an der Spitze ſchmal⸗trockenhäutig-gerändert oder mit einem ganzen (höchſtens ſpäter geſchlitzten aber nicht gefranſten) Fortſatz ver- ſehen ſind: C. ruthenica Lam., Kaukaſus; Pflanze kahl, blaßgrün. Stengel hoch, aufrecht, äſtig; Blätter fiederſchnittig: die Teile linealiſch, an beiden Enden langgeſpitzt. Blütenkörbchen mit ſtrahligen Randblütchen, ſchwefelgelb, wenig kleiner als bei C. Centaurium L., welche fiederteilige Blätter mit lanzettlichen, ungleichen Lappen und purpurbräunliche Blüten hat. — C. africana Lam., Algier, hat dunkelgrüne, kahle, gefiederte Blätter und große, kanariengelbe Körbchen. Früchtchen kahl, braun. Muß froſtfrei überwintert werden! b) Hüllkelchblättchen an der Spitze mit einem trockenhäutigen, nicht herablaufendem Fortſatz, der gleichartig kammförmig⸗ bewimpert, aber nicht mit einem ſtärkeren Enddorn verſehen iſt. Pappus der Früchtchen oft ſehr klein, abfallend oder ganz fehlend. * Fortſatz der Hüllkelchblättchen verlängert, lanzettlich, ſpitz. Pappus kurz oder fehlend. Blüten purpbunnnnnw.ꝰwçdwsn.ꝰwwœwi m [ Er * Die Fortſätze find groß, lang-handförmig oder fiederig-franſenwimperig. Körbchen groß, gelb: C. macrocephala Muss. Puschk. (syn. Phaeopappus macrocephalus Boiss.), Kaukaſus, auf ſubalpinen Wieſen; Staude, 40-90 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. Blätter ungeteilt, ausgenagt⸗gezähnelt; die unteren länglich, in einen kurzen Blattſtiel ver⸗ ſchmälert; die oberſten als Deckblätter das große eiförmig⸗- kugelige, bis 9 cm breite, goldgelbe Körbchen ſtützend. „Fortſatz der Hüllkelchblättchen länger und breiter als dieſe ſelbſt, trockenhäutig, kreisrund, braun, rundum dichtfranſig⸗zerſchlitzt. e) Hüllkelchblättchen mit einem von der Spitze bis zum Grunde herablaufenden, blaßbraunen bis ſchwarzen, kammförmig-gezähnten oder bewimperten, trockenhäutigen Rande, mit meiſt breiterer, aber nicht dorniger Endfranſe (Endzahn). Pappus vorhanden C. montana. 1908. d) Hüllkelchblättchen vollſtändig papierartig⸗trockenhäutig, breitslänglich, zugeſpitzt, flaumig. Rand⸗ blütchen ſtark⸗ſtrahlig, mit 6—7teiligem Kronſaum und ihre (tauben) Früchtchen ohne, die Scheibenfrüchtchen gber mit langem, federigem Pappuhuh ds é e) Hüllkelchblättchen trockenhäutig, oft lederartig⸗-hart, im oberen Teile bewimpert (ſehr ſelten ganz oder ganzrandig), in einen ſchwachen Dorn endigend. Pappus vorhanden. Hohe Stauden mit nicht herablaufenden Stengel blättern 8 C. pulcherrima. 1909. C. orientalis. 1910. 1897. * Centaur&a Cyanus Z., Acker-Flocken⸗ blume; Kornblume (fr. Centauree Bluet; e. Blue- bottle, Blue-bonnet). Europa. Einjährig, 30—90 cm hoch. Blütezeit: 10 Wochen nach der Ausſaat be- ginnend; nach Herbſtſaat im Mai bis Juli; nach Frühlingsſaat Juni⸗Juli bis Herbſt. — Pflanze etwas flockig⸗ oder ſpinnwebig- behaart, veräſtelt; Aſte dünn, rutenförmig, mit dünnen Zweigen. Grundblätter verkehrteirund⸗ lanzettlich, ungeteilt oder leierförmig und dann mit 2—4 ſehr kleinen unteren Lappen; Stengel- blätter linealiſch⸗lanzettlich und ſchmal⸗linealiſch, nicht herablaufend. Hüllkelchblättchen zugeſpitzt, locker⸗ſpinn⸗ webig, blaß, länglich oder elliptiſch-linealiſch, ſtumpf, mit bräunlichem, trockenem, meiſt franſig-gezähntem Rande. Randſtändige Blütchen ſtark ſtrahlig-ausgebildet. Blüten ſehr ſchön azurblau, ſeltener weiß oder rot, bei Gartenformen aber in allerlei Farben, auch bunt— ſcheckig, aber nicht gelb. Das prächtige Blau wilder Pflanzen bei Kulturformen ſeltener. Farbenſorten ſind: weiß, reinweiß, roſenrot, faſt ziegelrot, dunkelpurpurrot, lila; „Kaiser Wilhelm“, ſchön dunkelblau! „Victoria“ (syn. f. nana compacta „Victoria“ Fort.) iſt niedrig, nur 20 em hoch, buſchig, überaus reichblühend, hat zwar etwas kleinere, aber ſehr ſchön blaue Blütenkörbchen; iſt, aus Samen gezogen, in der Tracht ziemlich beſtändig; auch als Topfpflanze hübſch! Eine jogen. gefüllte Form iſt f. tubulosa (syn. f. „flore pleno“ hort.), bei welcher auch die Scheibenblütchen zum Teil, ſeltener alle, in trichterförmige Blütchen mit 5—8ſpaltigen Saum um Hat ſich bisher nicht hinreichend gewandelt ſind. ſamenbeſtändig gezeigt. Verwendung. Die Acker-Flockenblume und ihre Formen ſind ſehr anſpruchslos und hübſch; am ſchönſten ſind aber doch die rein-azurblauen Sorten. In kleinen Trupps zerſtreut auf Rabatten oder zwiſchen etwas weitläufig ſtehenden Stauden oder in größeren Gärten als Einfaſſung, z. B. um Dahliengruppen, ſind ſie von guter Wirkung. Streut man im September, Oktober Samen auf ſolche Gruppen, ſo werden im Frühling zahlreiche Pflanzen erſcheinen und ſchon blühen, wenn die gepflanzten Dahlien ſich noch nicht hoch über den Boden erhoben haben. Kultur. Allerlei guter, nicht gar ſo trockener, auch nicht ſehr feuchter Garten- und Ackerboden jagt zu. Nur ſoll man nie ſpät ſäen!, am wenigſten dann, wenn der Standort ein trockener und den ganzen Tag der Sonne ausgeſetzt iſt; man erhält ſonſt blütenarme und gar bald durch zahlloſe ſchwarze Läuſe bevölkerte Pflanzen. Ausſaat ſehr vorteilhaft ſchon im September an den beſtimmten Platz; andernfalls Ausſaat im März oder Anfang April und die Pflänzchen hernach auf 15 em aus— lichten. Mai-Saat iſt nur in friſch bleibendem Boden noch von Nutzen. Die Kornblumen ſiedeln ſich meiſt durch Samenausfall bald ſelbſt an. — Keimkraft der Samen meiſt 35 Jahre; Keimung nach 1 Woche. 1898. Centaur&a depressa M. B., Seraßge- drückte Flockenblume. Kaukaſus, Kleinaſien. Ein⸗ jährig, bis 45 em hoch. Blütezeit: Juli bis Auguſt. — Pflanze angedrückt⸗ſpinnwebig-grauweißhaarig, mit oft niedergeſtreckten, dann aufrechten Stengeln. Untere Blätter geſtielt, länglich, ganz oder fiederig-leierförmig; obere linealiſch-lanzettlich, mit Stachelſpitzchen. Körbchen größer als bei C. Cyanus, eiförmig; Hüllkelch kahl; ſeine Blättchen am Rande weiß- oder braun-trocken⸗ häutig und mit lanzettlichen Zähnen. Pappus mit einer mittleren Reihe, die länger iſt als das 1 Gattung 615. Centauréa, Flockenblume. Nr. 1896—1901. 551 glänzende flaumige Früchtchen, und mit einer innerſten Reihe, die viel kürzer iſt. Blütenkörb⸗ chen ſchön blau, in der Mitte rötlich; bisweilen ſind ſie purpurn oder roſa und dann weniger hübſch. Recht hübſch und reichblühend. Verwendung wie Nr. 1897. Ausſaat Anfang April an den Platz. 1899. Centauréa americana Mitt. (syn. C. Nuttallii Spr., C. mexicana et americana YC, Plecte- cephalus americanus DC.), Amerikaniſche Flocken- blume. Einjährig, 1 bis faſt 2 m hoch werdend. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Pflanze kahl; Stengel gefurcht, ſchärflich, glatt; Aſte 1köpfig, glatt, gefurcht, unterhalb der Körbchen verdickt. Blätter ſitzend, kahl oder ſchwach-behaart, die unteren länglich-lanzettlich, zugeſpitzt, ausgeſchweift-gezähnelt, 12—15 cm lang, die oberen ganzrandig. Körbchen 7—10 cm breit, blaßlilafarben oder fleiſchfarbigroſa, bei f. Hallii Aort. dunkelpurpurn. Randblütchen ſtark— ſtrahlig mit etwa 2½ oem langen ſchmalen, ſpäter herabhängenden Zipfeln. Hüllkelchblättchen mit kamm— förmigem, ſtrohfarbenem, zierlichem Fortſatze. Frücht— chen ſchwarz, kahl; zahlreiche Pappusborſten. Verwendung. Sehr ſchön, für größere Gärten mit gutem, durchlaſſendem Boden und an warmer, ſonniger Stelle geeignet. Ausſaat Ende März oder Anfang April ins lauwarme Miſtbeet oder in Töpfe und die Pflanzen auspflanzen, wenn Spätfröſte nicht mehr zu befürchten. Abſtand 60 em. C. Crocodylium Z., Syrien, auf Ebenen und Hügeln; einjährig, 60—120 em hoch. Pflanze etwas papillen-drüſig, grün; Stengel zierlich, mit 1 köpfigen oben nackten Aſten. Körbchen roſenrot, mit ſehr zierlichen, ſtrahligen Randblütchen. Hüllkelchblättchen bräunlich, breit- und zart-durchſichtigweiß— gerändert und in einen langen dünnen Dorn auslaufend. Früchtchen angedrückt-ſteifhaarig. — Inter- eſſant und ſchön. Anzucht wie Nr. 1899. Nach Aus— ſaat im September in Töpfe blühen froſtfrei über— winterte Pflanzen ſchon im Mai. s 1900. Centaur&a Fénzlii Reichardt, Jenzls Flockenblume. Südarmenien. Zweijährig, 80 bis 120 em hoch. Blütezeit: Sommer. — Stengel etwas ſpinnwebig-behaart, im unteren Teile beblättert. Blätter ſchärflich, ganzrandig oder undeutlich-buchtig— ausgeſchweift, ſtumpf; die unterſten geſtielt, fait herz- förmig-eirund; untere Stengelblätter mit flügeligem Blattſtiel; mittlere elliptiſch, kurzherablaufend. Zweige ziemlich lang, ſtraff, 1köpfig, bisweilen mit einem Schuppenblatte behaftet. Körbchen ſehr groß, kugelig, mit zahlreichen friſch-kanariengelben Blütchen. Hüllkelchblättchen nicht dunkelbraun, in angedrückte, trockene, weiß-glänzende, breit-halbkreisrunde, rundum dicht bewimperte, aber nicht mit einem Dorn ver— ſehene Fortſätze ausgehend. Früchtchen braun, glatt; ihr Pappus bräunlich und deſſen vorletzte Reihe um !/, länger als das Früchtchen. Verwendung. Eine der ſchönſten der Gat— tung; iſt durch ihre Bekleidung und die ſtarkgefranſten Hüllkelchblättchen der Körbchen ſchon vor dem Aufblühen ſehr hübſch, auch nach der Blüte durch die dunkel— purpurnen Pappusbüſchel zierend. Eignet ſich nament- lich für Rabatten. [C. Cardunculus Bolss., Aſſyrien, hat braune Hüllkelchſchuppen, purpurne Blüten- körbchen und weiße Früchtchen mit weißem Pappus.) 1901. Centaur&a babylönica L., Babyloniſche Ilockenblume. Syrien, Paläſtina. Zweijährig, 992 1½—3 m hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Pflanze angedrückt-ſpinnwebig-weißwollig. Stengel dick, hoch, durch die herablaufenden Blätter jtarfge- flügelt, oben in lange, ſtraußförmige, vielköpfige, meiſt kurzäſtige Trauben endend. Blätter breit, lederartig; die unteren groß, länglich, leierförmig-gelappt oder -geteilt; Stengelblätter ganzrandig oder ausgebuchtet; alle ſilberig- weiß. Blütenkörbchen in den Achſeln kleiner Blätter, dunkelgelb. Hüllkelch gelblich, ſeine Blättchen zahlreich, ſpitz-eirund, lederig, nicht häutig— gerändert, in eine kleine zurückgebogene Spitze endend. Stattliche Einzelpflanze auf Raſenflächen. — Kultur der zweijährigen Arten an ſonnigem Standort in kräftigem, kalkhaltigem Boden (humoſem, ſandigem Lehmboden). Vermehrung während des Sommers durch abgetrennte Schößlinge. An- zucht aus Samen; Ausſaat im Mai, Juni in Saat⸗ käſtchen, die Pflanzen den Sommer über in Töpfen kultivieren, jpäter überwintern und dann im nächſten Frühling in 60—75 em Abſtand auspflanzen. In milden Gegenden wird man im Juni unmittelbar an den Platz ſäen und die Pflanzen unter guter Fichten- zweigdecke im Freien überwintern können. 1902. Centaurea gymnocärpa Moris et Mo- tarius, Nacktfrüchtige Flockenblume. Inſel Caprea. Staudig-halbſtrauchig, über 50 em hoch werdend. Blütezeit: Spätherbſt. — Pflanze mit kurzem, glän⸗ zendem, weißem Filz überzogen. Stengel hart und ſteif, veräſtelt. Blätter doppelt-fiederſchnittig- oder teilig, die Teile mit linealiſchen, ganzrandigen, ſpitzen Zipfeln. Blütenkörbchen klein, violettroſa oder purpurn, in riſpigen Trauben und meiſtens im Laube verſteckt. Früchtchen meiſt ſilbergrau, ohne Pappus. — f. plumosa (syn. Centaurea plumosa hort.) hat ſtärker und feiner geteilte Fiederblätter, aber weniger reiche Haarbekleidung. 1903. Centauréa dealbata Mill., nicht Bort. (syn. Psephellus dealbatus Boiss., P. calocephalus 1 Halbweiße Flockenblume. Kaukaſus, Nord- perſien. 100 em) hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Die Stengel aufjtrebend-aufrecht, beblättert, wenigäſtig oder 1 köpfig [bei f. humilior M. B. (syn. C. procumbens Habl., Psephellus lazicus Boiss.) die Stengel kürzer, mehr niedergeſtreckt, 1 köpfig, auch die Blattfiedern breiter, kürzer, ſtumpfer, oft ungeteilt und faſt rund- lichl. Blätter oberſeits grün oder grün und kahl werdend, unter ſeits ſchneeweiß-filzig. Grundblätter geſtielt, ſehr lang (30—45 em), meiſt doppelt fiederſpaltig, mit länglichen, ſpitzlichen, ungeteilten oder grobeingeſchnitten-gezähnten Lappen. Bei f.stenophylla ſind die Blätter ſchmal-lanzettlich, nur einmal- fiederſchnittig, faſt leierförmig und mit ſehr kleinen Blattzipfeln.] Obere Stengelblätter kleiner und ſitzend. Blütenkörbchen von Deckblättern geſtützt, ſchön rot, in der Mitte blaßrot oder weißlich. Hüllkelch⸗ blättchen mit trockenem, blaſſem oder bräunlichem Fortſatz, welcher bei den mittleren Blättchen eirund⸗kreisförmig und tiefgefranſt iſt. Rand⸗ blütchen ſtark⸗ſtrahlig. Pappus als bald abfallende kurze, nach innen größere Schüppchen. Centaur&a leucophylla M. B. (syn. C. de- cumbens DC. excl. syn., C. Cineraria var. cau- casica Stev., Psephellus leucophyllus Boiss.), Kaukaſus; Blätter beiderſeits, unterſeits aber ſtärker graumeiß-filzig, fiederſchnittig, bisweilen leierförmig; Blättchen länglich, ganz oder Staude, 20—60 cm (die Stammform bis Familie 106. Compositae, Korbblütler. Go XXII 43. Formen: f. declinata M. B. pr. sp C. Cineraria H. BD, beiderſeits ſtark-filzigwollige; f. salviaefolia (syn. Psephellus salviaefolius Doess.), Blätter beiderſeits weißgraufilzig, unterſeits ſtärker, mit nur 1—2 kleinen rundlichen unteren Seitenlappen und großem, läng⸗ lichem, unten abgeſtutztem oder ſchwach-herzförmigem Endlappen. k. heterophylla, Blätter oberſeits grün, unterſeits ſchneeweiß-filzig, untere ungeteilt, eirund, die übrigen buchtig⸗fiederteilig bis leierförmig. f. hypoleuca DC. pr. Sp., Blätter oberſeits grün, unterſeits weißfilzig, ſehr langgeſtielt, teils ungeteilt länglich, teils leierförmig, die 1—4 Seitenlappen ſehr klein; Endlappen 7—10 cm lang. — Der Pappus aller dieſer Formen iſt wie bei C. dealbata, von welcher C. leucophylla nur abweicht durch die tiefgefranſten lanzettlichen oder kurz-Zeckigen Fortſätze der mittleren Hüllkelchblättchen. 1904. Centaur&a speciösa Boiss., Prächtige Flockenblume. Kleinaſien, Paläſtina. Staudig⸗ halbſtrauchig, 20—35 em hoch. Pflanze am Grunde verhärtend (holzig werdend), mehrere Stengel ent- ſendend, überall dicht-angedrückt- und zart⸗ſilberweiß⸗ filzig; die Stengel 1köpfig und bis zur Spitze be⸗ blättert. Blätter nicht herablaufend, gedrängt, weich, fiederſchnittig, mit länglichen, ſtumpfen und ſtumpf⸗ fiederlappigen Blättchen; untere Blätter geſtielt. Hüll⸗ kelchblättchen kahl, an ihrem Rande nicht bewimpert, in einen breiten, lanzettlichen, abſtehenden oder zurückgeſchlagenen, am Grunde fiederdornigen Dorn ausgehend, der 2—3mal ſo lang als das Blättchen ſelbſt iſt. Blütchen roſenrot. Früchtchen flaumig; Pappus weiß. Die Grundblätter ſind in Form und Größe der Blattfiedern veränderlich; im allgemeinen an Nr. 1905 erinnernd, aber die Körbchen ſind abweichend. Iſt wirklich ſchön! a . (syn. nicht Z.) hat ſchmälere 1905. Centauréa Cineräria Z., nicht Urv. (syn. Centaurea candidissima Lam. “), Aſchenpflanzen⸗ Südeuropa, Nordafrika. Flocken blume. halbſtrauchig, 15—90 cm hoch. Blüte— zeit: „Juli, Auguſt. — Stengel äſtig, gleich den Blättern über⸗ all kurz⸗ und dicht⸗weißfilzig. Blätter faſt alle doppelt -fieder- == ſpaltig, mit breit⸗ oder ſchmal⸗lineali⸗ ſchen oder lan— zettlichen, ſtumpfen Lappen; die unteren Blätter ge— ſtielt. Blütenkörbchen zahlreich, goldgelb oder bis- weilen purpurrot (syn. C. Triumfetti Nort., nicht Al.“), die Randblütchen die Scheibenblütchen nur wenig überragend. Hüllkelchblättchen angedrückt, an Staudig⸗ ihren Rändern wie an der Spitze mit einer faſt lederartigen, ſchwärzlichen, langbewimperten Haut und an der Spitze noch mit einer ſchwach- verhärteten Endborſte. Eine der bekannteſten Arten, die in der Form der Blätter etwas abändert; blüht in den Gärten ziemlich ſelten. — C. argentea ſchwachgezähnt. T. (syn. C. ragusina Sibth. et Sm., nicht L.“), auf 4 Kreta, an Felſengebirgen; die Stengel aufſtrebend bis aufrecht, brüchig, ſpärlich-riſpig⸗veräſtelt, die Alte kurz und 1 köpfig. Untere Blätter wie die der Blatt- roſetten fiederſchnittig; jederſeits 3—4 Lappen, die nach dem Grunde hin abnehmen. Blütenkörbchen von ſehr kleinen Deckblättchen geſtützt, mittelgroß und kreiſelförmig. Hüllkelchblättchen kammförmig⸗be⸗ wimpert, auch die ſpitzenſtändige Wimper kaum ſtärker oder länger. Blütchen gelb, die des Randes nicht ſtrahlig. Dieſe Art ſteht der Nr. 1906 äußerſt nahe. 1906. Centauréa ragusina Z.“, nicht Sebth. et Sm. (syn. C. candidissima Aort.!, nicht Lam.; C. candida hort. ex p., C. dealbata hort. ex p., nicht Willd.!; C. argentea vera Hort.), Dalmatiſche Fflockenblume. Dalmatien. Staude, bis 50 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Einem kurzen, dicken Wurzelſtock entſpringen zahlreiche, geſtielte, fiederſpaltige Blätter mit ovalen, ganzrandigen oder gezähnten, ſtumpfen, weißwollig-filzigen, im Sommer faſt filber- weißen Lappen. Die Stengel ſind einfach oder oben wenig⸗verzweigt, gleichfalls weißfilzig; Stengelblätter kleiner, nur wenige (1—3), ſitzend, gezähnt. Blüten- körbchen kugelig, nicht von kleinen Deckblättchen geſtützt, doppelt ſo groß als bei C. argentea, meiſt mordoréfarben (ein Gemiſch von purpur und gelb). Hüllkelchblättchen N „BD breit-halbfrei3- . 1 1 0 förmig, länger ee e ee e bewimpert und mit einem ſtärke⸗ ven e e den, meiſt kurzen Enddorn. — C. argyrophylla Willd. (syn. C. argophylla Steud.) Hüllkelchblättchen wollig, bis zur Spitze am Rande trockenhäutig, be— wimpert; die unteren an der Spitze mit zu⸗ rückgeſchlage-⸗ nem Dorn, die oberen mit gefranſtem, trockenhäutigem Fortſatze. Blüten gelb. Die Dalmatiſche Flockenblume iſt eine der be— kannteſten und beliebteſten weißfilzigen. N Centaurea Clementii hort., Staude, 25 30 cm hoch. Ganze Pflanze weißwollig. Blätter 15—20 cm lang und etwa !/, jo breit, fiederſchnittig, mit 3 oder 4 ſtarkgezähnten Seitenblättchen; ältere Blätter weißlich— grün, die jüngeren weiß und mit ſeidenartigem Filz bedeckt. Blütenſtengel mehrere, mit unbedeutenden, gelbblütigen Körbchen. — Bildet ſchneeweiße Blatt- roſetten, die um fo länger zieren, wenn etwaige Blüten- ſtengel ſofort entfernt werden. Centaurea rutifolia Sibth. et Sm. (syn. C. Cine- raria Urv., nicht Z.) hat roſenrote Blütchen, deren randſtändige ſtrahlig ſind. Hüllkelchblättchen geſtreift. Pappusborſten 4—5, kürzer als ihr Früchtchen. C. pannosa it ſehr ähnlich, hat aber doppeltfiederſchnittige Blätter, deren Fiederchen erſter Ordnung etwas ge— ſtielt ſind. Blütenkörbchen ockergelb oder purpur— lich; Randblütchen nicht ſtrahlig; vorletzte Pappus— reihe etwa ſo lang als das Früchtchen, die innere kurz. — | 8 e Dalmatiſche Flockenblume. . Gattung 615. Centauréa, Flocken blume. Nr. 1902—1908. 553 Verwendung der weißfilzigen Arten. Nicht der Blüten, ſondern lediglich der prächtigen jilber- weißen Belaubung wegen werden ſie kultiviert; ſie ſind beſonders für die Teppichgärtnerei von hohem Wert; ſodann vorzüglich zu Einfaſſungen dunkel- belaubter Gruppenpflanzen (3. B. Coleus, Iresine 2c.) geeignet Kultur in allerlei kräftigem, nur nicht feuchtem Gartenboden und möglichſt an ſonnigen Stellen. Vermehrung durch Stecklinge iſt nicht ſchwierig: man ſetze, ſofern nicht ſchon Topf— pflanzen vorhanden ſind, im Spätſommer einige Pflanzen in mäßige Töpfe und überwintere ſolche im Kalthauſe oder Zimmer bei + 5 bis 10% C. Gegen Frühling hin (Ende Februar oder im März) werden dieſe Mutterpflanzen zahlreiche junge Sproſſe treiben, die als Stecklinge vorzüglich geeignet ſind und im April oder Anfang Mai abgetrennt und geſteckt werden können, und zwar entweder in ein lauwarmes Miſtbeet in recht ſandige Lauberde, oder in Saatkäſtchen oder Töpfe, die etwas warm zu ſtellen ſind. Man hüte ſich aber, die Erde zu feucht zu halten, am wenigſten in der erſten Zeit, da ſonſt Fäulnis eintritt. Solche Stecklingspflanzen ſind im nächſten Jahre ſtark genug, um ausgepflanzt den Beeten auch ſofort zur Zierde zu gereichen. Anzucht aus Samen leicht. Ausſaat gewöhnlich im Februar entweder in ein warmes Miſt— beet oder in warm zu ſtellende Saatſchalen; die Pflänzchen verſtopfen und ſie, ſobald ſie gekräftigt ſind, einzeln in kleine Töpfe pflanzen, in denen ſie bis nach Mitte Mai verbleiben, um dann an den be— ſtimmten Platz gepflanzt zu werden. Wo ein Warm— beet fehlt, kann man im Mai, Juni dünn auf ein ſonnig und geſchützt gelegenes Beet im Garten oder auch in Käſtchen ſäen, die Pflänzchen (ſobald ſie dazu ſtark genug) einzeln in kleine Töpfe pflanzen, ſpäter überwintern und im Frühling verwenden. Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Keimung nach 1 Woche. 1907. * Centauréa phrygia L. ex p. (syn. C. austriaca Willd., Rehb.), Shrygifhe Flockenblume (fr. Centaurée plumeuse; e. Swiss Centaury). Europa. Staude, 30—90 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguft. — Pflanze äſtig. Blätter länglich-elliptiſch und lanzettlich, geſägt⸗-gezähnt. Blütenkörbchen pfirſich— blütenfarbig bis roſenrot; Randblütchen ſtrahlig. Hüllkelchblättchen ſchmal-⸗länglich, in einen pfriemlichen, zurückgekrümmten, fiederig-gefranſten Fortſatz aus— gehend, deſſen unterſte Wimperborſten einander ge— nähert, deſſen obere entfernter ſtehen; die Fortſätze der 3 inneren Hüllkelchblättchen-Reihen ſind rundlich, riſſig-gezähnt, über die äußeren hinausragend [bei f. pseudophrygia C. A. Mey. pr. sp. find die Fortſätze der mittleren Hüllkelchblättchen verlängert und die innerſten Blättchen faſt verdeckendl. Pappus 3mal kürzer als die Früchtchen. — C. trichocephala M. B., Kleinaſien, Kaukaſus; rutenförmige, zierlichere, doldentraubig- und ſpreizend-veräſtelte Stengel, linea— liſch-lanzettliche Blätter und etwas kleinere Blüten- körbchen, deren Hüllkelchblättchen fadenförmige, zurück— gekrümmte Fortſätze mit faſt federigen, gleichweit voneinander abſtehenden Wimpern beſitzen. Pappus 4 mal fo kurz als das Früchtchen. k. latifolia Fisch. et Mey. (syn. C. austriaca C. A. Mey., nicht Willd.“; C. pectinata Auel. ross., nicht L.) hat breit-lan— zettliche untere Blätter. 1908. * Centaur&a montana L., Berg-Flocken⸗ blume. Europa, Kleinaſien; auf Kalkbergen und Ge— birgswieſen. Staude, 30—50 em hoch. Blütezeit: 554 Mai bis Auguſt. — Pflanze Ausläufer treibend. Die Stengel meiſt 1 köpfig, gewöhnlich geflügelt, ſpinnwebig, grün. Blätter herablaufend (wenigſtens die oberen), länglich-lanzettlich, ungeteilt, gezähnt oder ganzrandig, bisweilen buchtig, grün, nur am Rande unterſeits flockig-behaart. Blütenkörbchen anſehnlich, die der Stammform mit blauen, ſtrahligen Rand- und pur⸗ purnen inneren Blütchen. Hüllkelchzähne oder Franſen ſchwärzlich, ſo lang oder kürzer als der ſchwarze Blättchenrand, bei f. axillaris Willd. pr. sp. weißlich und länger, faſt noch einmal ſo lang als der blaß⸗ bräunliche bis ſchwarze Hautrand. — Formen ſind noch: f. cyanea (Stammform), Körbchen mit ſchön blauen Randblütchen und bläulichpurpurroten Scheibenblütchen. k. purpurascens (syn. C. Fischeri ill.), Rand- und Scheibenblütchen gleichfarbig, purpurrot. f. albida (syn. C. ochroleuca Will., nicht Sims), Randblütchen weiß bis gelblich, Scheibenblütchen weißlich oder faſt bräunlich. k. citrina (syn. C. ochroleuca Sims, C. sulphurea ort.), Armenien, Kaukaſus; Randblütchen citronenfarbig, Scheibenblütchen etwas bräunlich. f. atrata Willd. pr. sp. (syn. C. Huetii Boss, C. cyanodes DC, nicht Berg), Arme—⸗ nien, Körbchen groß, dunkelblau; Blätter kaum herablaufend, ſchmal⸗-lanzettlich oder linealiſch. 1909. Centaur&a pulcherrima Mild. (syn. C. Raddeana Trautv., Aetheopappus pulcherrimus Boiss.), Schönſte Flockenblume. Gebirge Kleinaſiens, Iberien. Staude, 30—50 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Wurzelſtock vielköpfig; die Stengel dünn, aufrecht, geſtreift, beblättert, 1köpfig. Blätter oberſeits kahl werdend, unterſeits dichtangedrückt— ſpinnwebig-grauweißhaarig, ſchmal- lanzettlich, zuge— ſpitzt, in den langen Blattſtiel verſchmälert, ſowohl ungeteilt und gezähnt, als auch zerſchlitzt-fiederſpaltig oder -teilig, mit wenigen, lanzettlichen herablaufenden Fiedern; oberſte Blätter faſt ſitzend. [f. concinnus Boiss. (syn. C. rhizocephala Trautv., Amblyopogon coneinnus Boiss. et Huel., A. speciosus Boiss.) hat auch oberſeits grauweiße und kürzere, länglich— lanzettliche, ungeteilte oder in eirund-längliche Blättchen fiederſchnittige Blätter, auch oft einfarbige Hüllkelch— blättchen.] Unterſte Hüllkelchblättchen weiß, locker, furz- gefranſt; die übrigen braun, dichtgefranſt; Franſen aus breiterem Grunde haarförmig. Blüten ſchön purpur- rot; Randblütchen ſtarkſtrahlig. Familie 106. Compositae, Korbblütler. O XXII 43. Schöne Art, die im Winter Schutzdecke verlangt. 1910. Centaur&a orientälis Z. (syn. C. rigidi- folia DBess.), Morgenländiſche Stlokenblume. Südrußland, Donaugebiet. Staude, gegen 1 m hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Aſte aufrecht, ruten⸗ förmig, etwas ſpinnwebig. Blätter lederartig, kahl oder ſchärflich; die unteren faſt doppelt-fiederſchnittig und mit ſchmal⸗lanzettlichen Zipfeln; die oberen fieder⸗ teilig. Körbchen ſtrohgelb. Hüllkelchblättchen in trockenhäutige, blaſſe oder roſtfarbige Fortſätze aus⸗ gehend. Früchtchen flaumig, mit ſchmutzigem, ihnen an Länge gleichkommendem Pappus. — C.calocephala C., Oſteuropa, an felſigen Orten; Staude, bis 2 m hoch. Blütezeit: Juli bis September. Aſte aufrecht an der Spitze ſpinnwebig-wollig. Blätter doppelt⸗ fiederteilig, mit linealiſch-lanzettlichen, zugeſpitzten Lappen; untere Blätter geſtielt, die oberſten einfach⸗ fiederſpaltig. Hüllkelch eiförmig-kugelig, nicht von Deckblättern geſtützt; Hüllkelchblättchen mit einem lanzettlichen, lederartigen, weißen, zugeſpitzten, kamm⸗ förmig⸗bewimperten Fortſatz. Früchtchen weichhaarig, unten am Nabelfeldchen mehr oder weniger zottig; Pappus aſchfarben-bräunlich. Formen find: f. flava DC. (syn. C. glauca Desf.), Stammform, Blüten völlig gelb. f. mixta DC, Blütchen an ihrem Grunde gelb, an der Spitze dunkelpurpurn; Staubkölbchen dunkelpurpurn; Griffel gelb. f. atro- purpurea V. et Kit. pr. sp. (syn. C. calophylla Steud., Cyanus atropurpureus Daumg.), die ſchönſte Form, Blüten ſchwärzlich-feuerrotpurpurn. — Verwendung der Stauden Nr. 1907-1910 in Landſchaftsgärten auf Rabatten, vor größeren Ge- hölzgruppen, auch zwiſchen weitläufig ſtehenden Zier⸗ gehölzen und in Parks. Kultur in allerlei gutem Boden, am beiten in ſandig-lehmigem, nicht ſehr feuchtem. Vermehrung durch Teilung und Grundſproſſe. Nur ſtarke Pflanzen ſind wirklich ſchön, alſo nur etwa alle 4 oder 5 Jahre einmal eine Teilung vornehmen, die dann zugleich eine Auffriſchung bedeutet, Anzucht aus Samen. Ausſaat im April bis Juli auf ein Saatbeet, die Pflänzchen in die Pflanzſchule verſtopfen und ſpäter an den Platz verſetzen. Abſtand nicht unter 30 cm. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Keimung innerhalb 2 (bis 3) Wochen. Gattung 616. Rhapönticum Do. Rübendiſtel, 0 XXII 43 (rha — Wolga⸗-Strom, ponticus — pontiſch). Von Centaurea verſchieden durch: alle Blütchen gleichmäßig und zwitterig; von Serratula verſchieden durch: äußere Hüllkelchblätter in einen flachen, trocken häutigen, länglichen oder faſt runden, großen Fortſatz verbreitert. Blüten purpurlila bis blau. Stauden; die Stengel mit 1 oder nur wenigen, großen, faſt kugeligen Blütenkörbchen. Pappus bleibend und borſtig. — 6 Arten, in den Alpen, dem Kaukaſus und auf den Kanaren. Außere Hüllkelchblättchen in einen großen länglichen oder faſt runden, gänzlich trockenhäutigen, faſt ganzrandigen oder ſpäter erſt zerreißenden Fortſatz ausgehend. 1911. Rhapönticum Rhapönticum Voss (syn. R. scariosum Lam, Centaurea Rhaponticum L., Serratula Rhaponticum DC.), Gemeine RNübendiſtel. Alpenwieſen der Schweiz; bis 1 m hoch. Blütezeit: Juni⸗Juli bis Auguſt. — Die Stengel ſind einfach, kräftig. Blätter oberſeits kahl, unterſeits grauweiß— filzig oder mattgrün, die unteren geſtielt, eirund oder herzförmig, gezähnelt, die mittleren kürzer geſtielt, eirund⸗länglich, die oberſten ſitzend, länglich, beiderſeits zugeſpitzt, kaum gezähnt. Blütenkörbchen purpurn. — R. pulchrum Fisch. et Mey., Gebirge des Kaukaſus; 45—60 em hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. Stengel und jüngere Blätter oberſeits ſpinnwebig; Grundblätter geſtielt, 30 —45 em lang, Stengelblätter ſitzend, alle fiederteilig, oberſeits grün, unterſeits grauweiß⸗filzig; Blattlappen ſchief-eirund, ſchwielig⸗ gezähnelt, die unteren verſchmelzend. Blütenkörbchen groß, lilafarbig. Hüllkelchblättchen kahl, an der Spitze abgerundet, meiſt ganz, trockenhäutig, die inneren zugeſpitzt und bewimpert. Verlangt in rauhen Lagen im Winter Laubdecke. — R. cynarodes Less. (syn. Serratula cynarodes DC., S. cynarifolia Poir., Cnicus inermis Willd., C. Cynara Lam., Stemmacantha cynarodes Cass.), Pyrenäen, Hüllkelchblättchen lang, ſtark⸗zugeſpitzt, bewimpert, nur am Rande trockenhäutig; untere Laubblätter mehr, obere kaum fiederteilig. Körbchen einzeln oder zu ſehr wenigen. Verwendung dieſer Pflanzen weſentlich ihrer Gattung 616. Rhapönticum bis Gattung 618. Cärthamus. Fr. 1909-1913. 555 Tracht wegen nur in großen Ziergärten und An— lagen, z. B. zur Ausſchmückung von Abhängen und umfangreichen Steingruppen oder truppweiſe auf großen Raſenflächen. Kultur in tiefgründigem, kalkhaltigem etwas bindigem (lehmigem) oder doch friſchem Boden. Vermehrung durch Teilung. Abſtand der Pflanzen unter ſich 60 cm. Anzucht aus Samen. Ausſaat vom April bis Juli auf ein Saatbeet oder in Töpfe; die Pflänzchen in die Pflanzſchule verſtopfen und im nächſten oder dritten Jahre an den beſtimmten Platz ſetzen. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung in 2—3 Wochen. | Gemeine Rübendiſtel. Gattung 617. Amberboa Do. Amberkörbchen, O XXII 43 (franz. amberboi, von ambra — Amber, ein wohlriechendes Harz). Von Centaurea verſchieden durch: Pappus ſpreublatt- artig, nicht borſtenförmig; feine Blättchen länglich oder verkehrteirund, am Grunde verſchmälert, alle faſt gleichgeſtaltet, aber von außen nach innen hin länger und breiter werdend. Hüllkelchblättchen mit meiſt kammförmig-bewimpertem, hellem Fortſatz. Staub— fäden flaum⸗ oder papillenhaarig. Blüten nach Moſchus oder Ameiſenſäure duftend. Blütenboden borſtig. Früchtchen drüfigszottig, feinſtreifig und querrunzlich. Einjährige Kräuter. — 15 Arten, im Orient. 1912. Amberbea moschäta DC. s. lat. (syn. f. purpurascens (syn. f. glauca DC), Blütenkörbchen Centaurea moschata L., Chryseis moschata Cass., etwas kleiner, aber mit etwas gleichmäßigeren und ferner Amberboa odorata DC. = Chryseis odorata purpurvioletten Blütchen. :Rö 0 ie Acker i Cass.), Duften de⸗ Amberkörbden al iu " Verwendung. Art und Formen find ent— e e 0 0 cm Dog Blüte | ſchieden hübſch und überall angenehm; in mittleren zeit: 10 Wochen nach der Ausſaat beginnend. — ) ) 9 ö . f 2 - 3%. und größeren Gärten für größere Gruppen, auch auf Pflanze ſpärlich⸗flaumhaarig, grün, am Grunde äſtig; Rabatten; in kleineren Gärten nur zerſtreut auf Rabatten. Aſte 1 köpfig. Blätter ſchlaff; die unteren geſtielt, läng- 5 5 f BR 5 Ba: Sie ſeien auch als Schnittblumen für Sträuße lich, gezähnt, mehr oder weniger tief 1 nelid, 5 und 5 5 Bela dere empfohlen! ne 5 eilig oder leier— e ſonnigem Standort und in kalkhaltigem, gut durch— förmig; die oberen läſſigem, mehr mineraliſchem als humoſem Boden. kleiner. Hüllkelch⸗ Die Pflanzen ſind gegen Näſſe empfindlich. Anzucht blättchen dachziege- aus Samen. Ausſaat Anfang April ins kalte Miſtbeet lig, flaumig, und die Pflänzchen ſpäter auspflanzen; oder von Ende „„ trockenhäutig, gelb- April ab an den Platz ſäen und die Pflanzen auf lich, breit, ſtumpf, 30 em auslichten. — Keimkraft der Samen 2 bis an der Spitze bis— x ee en ee 3 Jahre; Keimung innerhalb 1—2 Wochen. Pappusſchüppchen 1913. Amberboa erupinödes DC. (syn. Cen- ſchärflich, jolang | taurea crupinodes Desf., Volutarella bicolor Cass., als das Früchtchen, Lacellia libyca Viv., Amberboa sinaica DC.), Zwei- bei fultivierten farbiges Amberkörbchen. Agypten, Arabien, auf Sand— Pflanzen meiſt feldern. Einjährig. Blütezeit: 10 Wochen nach ganz fehlend (syn. | der Ausſaat beginnend. — Stengel dünn, aufrecht, f.epapposaBoiss.). gabelig-verzweigt. Untere Blätter in ſchmal⸗linealiſche Blütchen gelb, oder längliche, herablaufende, meiſt gezähnte Zipfel weißlich oder fiederteilig oder -ſchnittig. Körbchen klein; Hüllkelch— purpurviolett, blättchen 3—5ſtreifig, mit ſpitzer, ſchwarzbrandiger die des Randes meiſt etwas ſtrahlig. — 4 For- Spitze. Randſtändige Blütchen blau, ſtrahlig ſtehend: men: f. ambracea (syn. Centaurea Amberbo& Scheibenblütchen orangegelb. Pappusſchüppchen Lam., C. suaveolens Willd., auch hort.; C. ambracea breit, kürzer als das zottige, gerippte, querrunzlige Schkuhr), Blütenkörbchen ſehr ſchön citronengelb. Früchtchen. [A. Lippii DC. (syn. Centaurea Lippii f. barbigera (syn. Chryseis odorata Mey.), Körbchen I.) hat langzugeſpitzte, nicht geſtreifte, nicht brand— gelb, aber die Randblütchen am Grunde bärtig-behaart. fleckige Hüllkelchblättchen und einfarbig-roſenrote f. albiflora, Blütenkörbchen weiß oder weißlich. Blütenkörbchen.] — Kultur wie Nr. 1912. Gattung 618. Cärthamus L., Safflor, © XXII 43 (vom hebräiſchen kartami — färben). Stechende, ſteife, kahle, drüſige oder lockerbehaarte Kräuter. Blätter wechſelſtändig, dornig— gezähnt oder ⸗gelappt. Körbchen endſtändig, einzeln oder faſt doldentraubig. Blüten nicht blau. — 20 Arten, in Mitteleuropa und Alien. Z. B. C. tinctorius L, Färber⸗S., einjährig, 80—120 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. Stengel oben äſtig. Blätter dorniggezähnt, glatt. Blütenkörbchen ſafrangelb bis orangerot. Früchtchen 4 kantig, ſehr glatt, weißlich. Ausſaat im April an den Platz; die Pflänzchen auf 20—25 cm Abſtand lichten. 556 eee Familie 106. Compositae, Korbblütler. Gu XXII 43. Gattung 619. Scölymus L., Golddiſtel, IV 3; XXII 43 (griechiſch: skolos — zugeſpitzter Pfahl). Aufrechte, meiſt kahle Diſtelkräuter. Blätter wechſelſtändig, 8 buchtig⸗gezähnt oder fieder⸗ ſpaltig, dornig, oben oft weiß-gefleckt. — 3 Arten, im Mittelmeergebiet. Blüten gelb. Z. B.: S. maculatus L., Ein jährig; Stützblättchen der Körbchen 4—5, lederig, kammförmig-bedornt; Früchtchen mit ſehr kurzem, nur gekerbeltem (nicht grannigem) Pappus⸗ krönchen. — S. hispanicus L., „Goldwurzel“, meiſt zweijährig; bis 1 m hoch; Stützblättchen der Körbchen 2—3, blattartig, rinnig, dornig. Pappuskrönchen innen mit 2 hinfälligen Grannen verſehen. — 8. grandiflorus Desf. (syn. Myscolus megacephalus Cass.), Staude (2), Blütenkörbchen einzeln und meiſt endſtändig; Stützblättchen 2—4; Pappus wie vorige. — Ausſaat Anfang April oder auch im Herbſt ins Freie. — Nur für große Gärten an vernachläſſigten Standorten. Gattung 620. Catanänche L., Raſſelblume, Or IV 3; XXII 43 (griechiſch: katananke — Zwang; man benutzte fie angeblich zu Liebestränken). Hüllkelchblättchen vielreihig, mit breit-trockenhäutigen Fortſätzen; die äußeren ſtufenweis kürzer. Blütenboden flach, langborſtig. Früchtchen länglich, fait 5kantig, 5—10 rippig, borſtig⸗ zottig oder die äußeren faſt kahl; Pappus ſchüppchen 5—7, an der Spitze begrannt, gezähnt oder zerſchlitzt. Ausdauernde oder einjährige Kräuter. fiederſpaltig. 1914. Catanänche coerülea L., Tafel 32, 128, Blaue Naſſelblume (fr. Cupidone bleue). Südfrankreich, Südſpanien, Berberei. Staudig, in der Kultur auch einjährig, 40—60 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Die Stengel ſind flaumig, dünn, ſteif. Blätter fait alle grundſtändig-roſettig. Körbchen auf langen Stielen; Hüllkelchblättchen trockenhäutig, perl- mutterweiß, auch noch am Körbchenſtiel. Blütchen alle zungenförmig, blau, am Grunde purpurblau, die inneren der Scheibe ſchwärzlichpurpurn, bei f. bicolor hort. (syn. C. bicolor hori.) weiß mit violettblauem oder roſenrotem Grunde. Blätter zumeiſt grundſtändig, oder am Stengelgrunde gedrängt, linealiſch, ganz, wenigzähnig oder etwas Blüten blau, ſeltener weiß, bei C. lutea L. gelb. — 5 Arten, im Mittelmeergebiet. Verwendung. Intereſſante Trockenblume. Eignet ſich zerſtreut oder in kleinen Trupps für Rabatten und Abhänge. Kultur in ſonniger Lage und mehr lehmig-kalkhaltigem, etwas trockenem Boden, am beſten zweijährig; denn ältere Pflanzen werden von Jahr zu Jahr unanſehnlicher. Ausſaat im Mai bis Juli in Töpfe und die Pflänzchen noch ganz jung an den beſtimmten Platz verſetzen. Bei Ausſaat Ende März ins Lauwarmbeet, die Pflänzchen in Töpfchen verſtopfen und ſpäter auspflanzen, blühen ſie noch im ſelben Jahre. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Keimung in 1—2 Wochen. Gattung 621. Tolpis Adans., Chriſtusauge, d= IV 3; XXII 43 (Namensableitung unſicher). Körbchen locker-doldentraubig-riſpig oder langgeſtielt; Körbchenſtiel oft erweitert und hohl, Hüllkelch glockig; ſeine Blättchen ſchmal; die inneren 1—2 reihig, am Grunde ſpäter gekielt-hohl, die äußeren mehrreihig. borſtenförmig⸗-zugeſpitzt oder kurz und angedrückt. Blütenboden nackt oder grubig. Früchtchen faſt ſtielrund, 6—8 rippig, am Grunde kaum verſchmälert, oben abgeſtutzt und mit meiſt vorragendem Rande; Pappus als meiſt zahlreiche, ſehr kleine Schüppchen einreihig, nebſt 3—20 ſehr dünnen, einfachen Borſten. Einjährige oder ausdauernde Kräuter mit aufrechtem oder aufſtrebendem verzweigten Stengel. Blätter meiſt grund-, ſonſt wechſelſtändig. Blüten gelb oder die inneren braunrot und die äußeren gelb (ſehr ſelten weiß) und etwas länger. — 18 Arten, im Mittelmeergebiet und auf den Kanaren. 1915. Tolpis barbäta Gaerin. (syn. Crepis barbata I., C. baetica Mill., Drepania barbata Desf.), Gewöhnliches Chriſtusauge. Südeuropa, Nordafrika. Einjährig, 30—90 em hoch. Blüte— zeit: Juni bis September. — Pflanze kurz-weich⸗ haarig; Stengel äſtig; untere Blätter länglich-ſpatel⸗ förmig, mittlere länglich-lanzettlich, gezähnt bis buchtig- gezähnt, obere linealiſch, faſt ganzrandig. Blüten- körbchen von borſtenförmigen, ausgeprägt⸗ſparrig-ab⸗ ſtehenden Deckblättern umhüllt. Innere Hüllkelch⸗ blättchen linealiſch, jo lang oder kürzer als die borften- förmigen äußeren. Blütchen doppelt ſo lang als der Hüllkelch; die Randblütchen ſchwefelgelb, die mittleren ſammetig-braun, bisweilen auch alle gelb, bei f. flore albo weiß. Pappus aus ſehr kleinen Schüppchen und außerdem aus kaum 2—3 Borſten beſtehend. Verwendung auf Rabatten, Gruppen, Abhängen 2c. mit gemiſchtem Pflanzenbeſtande. Kultur⸗ boden wie bei Nr. 1914. Ausſaat im März, April an den beſtimmten Platz. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung nach 1 Woche. Gattung 622. Crepis L., Pippau, Or IV 3; XXII 43 (griechiſch: krepis — Schuh, auch feſter Grund; Blätter von Schuhform und dem Boden aufliegend). Körbchen einzeln oder verichieden- artig⸗riſpig. oder auch unveränderten Blättchen. Hüllkelch meiſt cylindriſch; ſeine innerſte Blättchenreihe nach der Blüte mit am Grunde gekielt-verdickten oder verhärteten Blütenboden flach, ſeltener hohl, nackt oder ſeltener kurz-ſpreuborſtig. Früchtchen länglich⸗ linealiſch, faſt ſtielrund oder ſtumpfkantig, vielrippig, an der Spitze zuſammengeſchnürt oder in einen Schnabel verlängert; die Rippen glatt, ſeltener ſehr kleinrunzlig. fallend, weiß. Ausdauernde oder einjährige Kräuter. umfaſſend. Pappusborſten ſehr zahlreich, Blätter grund- oder wechſelſtändig, die Stengelblätter oft röhrigsitengel- Blüten gelb oder rot, ſelten weiß. — 130 Arten, auf der nördlichen Halbkugel, zu allermeiſt in der alten Welt. einfach, bleibend oder nacheinander ab⸗ A. Früchtchen alle ziemlich gleichförmig; alle oder doch die inneren in einen deutlichen, fadenförmigen oder haardünnen Schnabel auslaufend. (Barkhausia.) . . C. rubra. 1916. B. Früchtchen ſäulenförmig, ſtie lrund 5 ſchwach-vielrippig, mit breitem 5 geſtutztem Grunde aufſitzend, oben verſchmälert, nicht geſchnäbelt. Pappusborſten am Grunde insgeſamt faſt ringförmig- (nicht einzeln-z abfallend. Innere Hüllkelchblättchen erhärtet und mit dickem Ner 5 3 1916. Crepis rubra Z. (syn. Barkhausia rubra Mnch., Picris rubra Zam., Anisoderis rubra Cass.), Roter Pippan. Südeuropa. Einjährig, 10—45 cm hoch. Blütezeit: Mitte Mai bis Juli. — Pflanze ſpärlich-flaumhaarig; die Stengel einfach oder unten etwas äſtig, oben nackt. Blätter faſt alle grundſtändig, roſettig, im Umriß länglich, grob-ſchrotſägig-gezähnt oder fiederſpaltig. Körbchenſtiele ſehr lang, vor der Blütezeit oben nickend; Körbchen mit zahlreichen, 1 . * C. pulchra. 1917. ſchön roſenroten Zungenblütchen, die der Mitte dunkler; bei f. flore albo hort. äußere fleiſchfarbig- weiße und innere roſafarbene Blütchen. Randfrüchtchen ungefähr ſo lang als der Hüllkelch, die innerſten länger. Verwendung. Eine recht hübſche Erjchei- nung an ſonniger Stelle in größeren Zier- und in Landſchaftsgärten und in kleinen Gruppen beiſammen ſtehend; iſt auch zu Einfaſſungen verwendbar. Zwiſchen den Fingern gerieben von ſtarkem Jodgeruch. Kultur in jedem mehr trockenen, lehm- oder kalkhaltigen Boden mühelos. Ausſaat zeitig im Frühling oder beſſer im Herbſt an den beſtimmten Platz und die Pflänzchen bis auf 25 em lichten. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung in 1—2 Wochen. Siedelt ſich durch Samenausfall ſelbſt an. 1917. * Crepis pulchra L. (syn. Phaecasium pulchrum Cass., Chondrilla pulchra Zam., Lamp- | sana pulchra Vill., Prenanthes pulchra DC., Phae- | Gattung 619. Scölymus bis Gattung 623. Hieräcium. Nr. 19141920. 557 casium lampsanodes Cass., Hieracium pulchrum J. Bauh., Prenanthes viscosa Baum., P. hiera- ciifolia Willd., Youngia Kochiana Ledeb.), Gar— ſchöner Pippau. Einheimiſch auf Hügeln und Weinbergen, aber ſehr ſelten. Einjährig, 30—60 cm hoch. Stengelgrund und Blätter klebrig-harzig, Hüll— kelch ganz kahl. Blüten riſpig⸗doldentraubig ſtehend, gelb, im Juni. — Verwendung wie Nr. 1916. Gattung 623. Hieracium L., Habichtskraut, © IV 3; XXII 43 (griechiſch: hierax — Habicht; der Sage nach ſollen Habichte mit dem Pflanzenſafte ihre Sehkraft ſchärfen). Hüllkelch meiſt cylindriſch— glockig, oft von ſchwarzen Haaren rauh; ſeine Blättchen ſchmal, krautig, nach der Blütezeit unverändert. Früchtchen ſtielrund oder 4—ßfeckig, 10, ſeltener faſt 15 rippig, am Grunde ſehr kurz zuſammen— Pappusborſten ſehr zahlreich, 1—2 reihig, ziemlich ſteif, brüchig, meiſt bleibend und gewöhnlich Meiſt drüſenhaarig- oder zugleich ſternhaarig-flockig-bekleidete, Blätter grund- oder wechſelſtändig, ſeltener faſt fiederſpaltig. oder ſehr kurz ſpreuborſtig. gezogen, oben abgeſtutzt. ſchmutzig, nicht weiß, ſondern meiſt gelb erſcheinend. ſeltener kahle Stauden. rot. — 250 Arten, zumeiſt in Europa und Nordamerika. A. Früchtchen ſehr klein, ſchwarz, an ihrem oberen Rande gekerbt-gezähnt; ihre Pappusborſten ſehr dünn und alle gleichlang. mehrung durch Ausläufer in oder über der Erde. Blütenboden flach, nackt Blüten gelb, ſeltener orangefarben oder Ver⸗ 1. Blätter blaßgrünlich, mit weißgrauen Haaren bekleidet. Stengel ſchaftartig-blattlos, faſt immer 1köpfig. Hüllkelch kurz-walzenförmig. Blätter verkehrteirund-lanzettlich, borſtig-behaart, unterſeits graufilzig [bei k. Peterianum Merat die Blätter langwollig-bewimpert, die Körbchen zottelhaarig]. Randſtändige Blütchen gelb, unterſeits rötlich-geſtreift. Pflanze einheimiſch, 8-30 cm hoch, gemein auf trockenen Triften. 2. Blätter grau- oder bläulichgrün, unterſeits mit vielen kurzen Sternhaaren (nicht filzig). * H. Pilosella L. Stengel nackt oder viel- Blütezeit: Mai bis Herbſt. blätterig, mit 2 (ſelten 4) langgeſtielten Körbchen, deſſen Hüllkelch nach der Blütezeit faſt kugelig und dicht mit dunklen, langen Haaren beſetzt iſt. kurzen Ausläufern: H. sphaerocephalum Froehlich. 3. Blätter grasgrün, mit langen Haaren beſetzt. blätterigem Stengel. kürzeren untermiſcht. ſehr zerſtreut auch mit) Drüſen. Randblütchen dunkelgelb, unterſeits oft rot=geftreift. 1918. * Hieracium aurantiacum L., Orange- rotes Habichtskraut (fr. Eperviere orangée; e. Orange Hawkweed, Golden Mouse-ear). Einheimiſch, auf Gebirgswieſen. Staude, 20—50 em hoch. Blüte— zeit: Juni bis Auguſt. — Pflanze Ausläufer treibend. Stengel im unteren Teile arm⸗ blätterig, im oberen ſamt der Doldentraube ſchwarz-drüſig-be⸗ haart. Blätter gras- grün, länglich-ver⸗ kehrteirund, mit langen Haaren beſetzt. Blü⸗ tenkörbchen mittel- groß, in lockeren Dol— dentrauben, eigen- tümlich ſchön ge— “IT Tr Orangerotes Habichtskraut. farbig mit dunkel— orangerot, bis faſt Staude, 15—50 em hoch. Blütezeit: Sommer. — bläulichfeuerrot; Hüllkelch breit-eiförmig. Griffel braun. Verwendung. prächtig⸗gefärbten Blüten wegen ganz allgemein zu empfehlen! Wer dieſe Art in Parks und größeren Landſchaftsgärten auf Parkwieſen in größerer Anzahl beiſammen geſehen hat, mag ſie gar nicht miſſen. Kultur in jedem etwas friſchen und kalkhaltigen, wenn färbt: hellorange⸗ Iſt ſehr anziehend und der dicht⸗weißgelblicher Bekleidung. bisweilen nur mit Grundroſette und 1föpfig. Pflanze ohne oder mit nur ſehr Blüten in Doldentrauben auf 20—50 em hohem, behaartem, 1— 3 Grundblätter meiſt zur Blütezeit noch frisch - B. Früchtchen ſchon ziemlich groß, an ihrem oberen Rande etwas verdickt, Pflanzen von langen weißen Haaren zottig, mit meiſt bleibenden Grundblättern. Vermehrung durch überwinternde Blätterroſetten . e 2j ᷑ ᷑ñW— . , 1918: ungezähnt; Pappusborſten ungleichlang, längere mit Behaarung ohne (nur .* H. villosum. 1919. H. pannosum. 1920. Blütezeit: Juni, Juli. — Stengel beblättert, 1 bis 3köpfig, nebſt den Blättern lang-wollhaarig. Blätter bläulichgrün, länglich-lanzettlich, nach ihrem Grunde verſchmälert; obere Blätter eirund-halbſtengelumfaſſend. Körbchenſtiele ſternhaarig, mit langen, weißen Woll— haaren beſetzt; auch die mehrreihigen Hüllkelchblättchen lang⸗weißhaarig aber ohne Sternhaare, die äußeren faſt blattartig, weit-abſtehend. Blütenkörbchen ſchön dunkelgoldgelb, lockere Riſpen bildend. Zungen- blütchen mit kahler Spitze. Bei f. elongatum Froehlich, einer über 25 cm hohen Form der Baye— riſchen Alpen, ſind die Grundblätter zur Blütezeit ſchon verwelkt. H. speciosum Hernem. it nur ver- ſchieden durch: Blätter etwas ſtarr, ſpärlich-behaart bis kahl; die grundſtändigen geſtielt und zur Blüte- zeit meiſt verwelkt; Nußere Hüllkelchblättchen ſtumpf, angedrückt. Körbchen anſehnlich, goldgelb. — Beide Arten ſind wirklich ſchön. 1920. Hieracium pannösum Hoiss. (syn. H. lanatum Griseb., nicht Vill.; H. orientale Hyies, H. Friwaldii Rchb., Andryala lanata Sm., nicht L.), Dichtfilziges Habichtskraut. Gebirge Griechenlands. Ganze Pflanze mit aus federigen Haaren beſtehender Stengel 3—5föpfig, Untere Blätter groß (10—15 em lang, 4—5 cm breit). Blütenkörbchen groß, kugelig, langgeſtielt. möglich ſandig-lehmigen Garten-, Wiejen- oder Acker⸗ boden, an ſonnigem (bei nicht friſchem Boden an halbſchattigem) Standort. Die Ausläufer und ausge— fallenen Samen ſorgen jchon für Verbreitung. Aus— jaat wie bei harten Stauden, vom Frühling bis Herbſt auf ein Saatbeet ins Freie. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Keimung meiſt ſchon in 1 Woche. 1919. Hieracium villösum Z., Zottiges Habichtskraut. Alpen. Staude, 15—50 cm hoch. Hüllkelch von langen weißen, ineinandergewobenen Haaren dicht— wollig und dem Auge verborgen; ſeine Blättchen linealiſch, ſpitz. Zungenblütchen außen kurzhaarig. Früchtchen blaßgefärbt. k. Taygeteum Boss. (syn. H. Taygeteum Boiss. et Heldr.) hat ſtärker ſilber— weiß⸗ſeidigen Filz und etwas kleinere Körbchen. Wirklich ſchöne Art, die gleich Nr. 1918 u. 1919 ſich namentlich für Felſenanlagen und Stein- gruppen eignet und in ſandig-lehmigem, mit etwas Wieſenmoorerde vermiſchtem Boden gut gedeiht. 558 Familie 106. Compositae bis Familie 108. Koodenoughiaceae, O XXI 46. Gattung 624. Lactüca L., Lattich, O IV 3; XXII 43 (lat.: lac, lactis — Milch; weißer Milchſaft in den Pflanzenteilen). Körbchen verſchiedenartig-riſpig bis faſt doldentraubig. Hüllkelch cylindriſch, nach der Blüte gleichbleibend oder wenig erweitert, faſt ſtets glatt; ſeine Blättchen wenigreihig, häutig bis krautig, trockenrandig. Blütenboden flach, nackt. Früchtchen eiförmig, länglich oder ſchmal, zuſammengedrückt oder meiſt ganz flach, an der Spitze plötzlich oder allmählich in einen Schnabel vorgezogen; die Flächen 3—5 rippig, glatt, ſelten querrunzlig. Der Fruchtſchnabel in eine kleine den Pappus tragende Scheibe verbreitert. Pappusborſten ſehr zahlreich, einfach, ſehr dünn, bleibend oder nacheinander abfallend, der äußere nicht aus kurzen Haaren beſtehend. Kahle, ſeltener rauhbehaarte Kräuter. Blätter grund- oder wechſelſtändig. Blüten gelb oder ſeltener blau. — 60 Arten, in Europa, Aſien, Afrika und Nordamerika. 1921. * Lactüca perennis Z., Stauden-Lattich. Früchtchen ein wenig kürzer als ihr verlängerter Europa. Staude, 30—60 em hoch. Blütezeit: Schnabel. — Für Landſchaftsgärten mit kräftigem Mai, Juni; ſpäter meiſt nochmals. — Pflanze kahl, Boden wegen der zahlreichen ſchönen, blauen Blüten blaugrün; Stengel aufrecht, ſtielrundlich, im oberen eine ſehr angenehme, ohne jede Pflege gedeihende Teile faſt blattlos, locker- riſpigdoldentraubig-veräſtelt. Art, die, wenn nach der Hauptblütezeit ſofort eingeſtutzt, Blätter alle fiederteilig, mit linealiſchen, zugeſpitzten, im Spätſommer nochmals reich blüht. Anzucht aus nach oben gezähnten Lappen. Blütenkörbchen ſchön Samen ſehr leicht. — Keimkraft der ſchwarzen lilablau, bei f. alba weiß. Hüllkelchblättchen Samen 4 Jahre; Keimung nach etwa 1 Woche. 2—4reihig. Blütenſtielchen verlängert, mit Deckblättern. Gattung 625. Mulgédium Cass., Mellkraut (Milchlattich), Gr IV 3; XXII 43 (lat.: mulgere — melken; milchſaftführende Pflanzen). Von Lactuca verſchieden durch: Hüllkelchblättchen ſtets zahlreich und viel⸗ reihig. Früchtchen zuſammengedrückt, kahl, nach der Spitze hin verſchmälert oder nur ſehr kurz geſchnäbelt (bei vielblütigen Lactuca-Arten ſtets mit langem Schnabel), ferner an der Spitze in ein napfförmiges Scheibchen erweitert (auch ein Haupt⸗ unterſchied von Sonchus), wo ein äußerer Pappuskreis ſehr kurzer Haare die übrigen, langen Pappusborſten nmgiebt. Auf⸗ rechte, meiſt ausdauernde und hohe Kräuter mit hohlem Stengel. Blütenkörbchen entweder himmelblau oder ſeltener weiß⸗ bläulich oder purpurblau. — 20 Arten, in Europa und Nordamerika, wenige in Nepal. A. Erdſtämme kriechend (nicht kurzäſtig). Körbchen in locker-doldentraubiger Rie :. VM. macrophyllum. 1922. B. Erdſtamm oder Wurzelſtock kurzäſtig (nicht kriechend). Grundblätter mit 2—3 Paar Seitenzipfeon . * M. alpinum. 1923. 1922. Mulgedium macrophyllum DC. (syn. kahl, aufrecht, an der Spitze ſamt den Blütenkörbchen⸗ M. grande C. Koch, Sonchus macrophyllus MWilld., ſtielchen und Hüllkelchblättchen drüſenhaarig und S. cordifolius Desf., Lactuca macrophylla BAgp.), eine einfache oder zuſammengeſetzte Traube tragend. Großblätteriges Melkkraut. Kaukaſus, Kleinaſien, Blätter leierförmig, mit ſehr großem, Zeckig-ſpieß⸗ in Wäldern und Gebüſch. Staude, 1—2 m hoch. förmigem, langzugeſpitztem Endlappen; obere Blätter Blütezeit: Juli, Auguſt. — Stengel einfach, hoch, mit geflügeltem, am Grunde herzförmigem Blattſtiel dick, gefurcht, beblättert, oben riſpig-doldentraubig. ſtengelumfaſſend. Körbchen blau. Früchtchen länglich⸗ Blätter groß, dünn, unterſeits an den Rippen und linealiſch, ſchmalrandig-eingefaßt, beiderſeits 5— 7 rippig, Nerven ſowie am Rande borſtenhaarig; untere Blätter | an der Spitze ein wenig verſchmälert; ihre Rippen aus einem breitgeflügelten, an ſeinem Grunde abge- | glatt. — * M. Plumieri DC. (syn. Sonchus Plumieri rundeten und an der Spitze verſchmälerten, gezähnten L., Lactuca Plu- oder geſchlitzt-fiederſpaltigen Blattſtiel und einem mieri BAgp.), Vo⸗ großen aus abgeſtutzt-herzförmigem Grunde eirund— geſen, Schwarz- dreieckigen Endlappen beſtehend; mittlere Blätter breit— wald; Blätter abgerundet-öhrig, unterhalb ihrer Mitte eingeſchnürt, ſchrotſägeförmig- geigenförmig oder länglich, nicht zuſammengeſchnürt. fiederſpaltig und Zweige drüſig⸗ſteifhaarig. Hüllkelch ſpärlich-borſtig; gezähnt, mit gro- ſeine innerſten 10—12 Blättchen ſtumpf. Blüten ßem herzförmigen himmelblau. Früchtchen ziemlich breitrandig, beiderſeits Endlappen an den 5—7 nervig; Pappus weiß. f. glabrum C. Koch pr. sp. geſtielten Grund- iſt bis auf den Kiel der Deck- und Hüllkelchblättchen kahl. und den mit ſchma⸗ Verwendung. Iſt für Landſchaftsgärten, Parks lem Grunde ſitzen— und Anlagen als eine Schattenpflanze erſten den unteren Sten- Ranges ſehr wertvoll, die, ſofern der Boden gelblättern. Blü— etwas friſch und humos iſt, auch im Baumſchatten tenkörbchen dol— gedeiht, ſich durch Ausläufer bald ausbreitet und mit dentraubig an— 8 ihren Blättern den Boden bedeckt. Anzucht aus geordnet, blau; ar ZU NE Samen; Ausſaat im April bis Juli auf ein Saatbeet Körbchenſtiele und ———— ins Freie. — Keimkraft der Samen 3—4 Jahre; Hüllkelche ganz Alpen⸗Melkkraut. Keimung in etwa 2 Wochen. kahl. Früchtchen 1923. * Mulgedium alpinum Cass. (syn. elliptiſch, von der Mitte an verſchmälert, jederſeits Sonchus alpinus L., S. coeruleus Sm., nicht Zedeb.; Hrippig und (unter der Lupe!) fein-querrunglig. S. montanus Lam., Cicerbita alpina Wallr., Lactuca Verwendung beider Arten an halbſchattigen, alpina DAgp.), Alpen- ellkraut. Einheimiſch, an hügeligen Stellen in landſchaftlichen Gärten mit leh⸗ feuchten Waldſtellen höherer Gebirge. Staude, 60 bis migem, friſchen bis feuchten Boden 150 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Stengel a Gattung 626. Tragopögon L., Bocksbart, G IV 3; XXII 43 (griechiſch: tragos — Bock, pogon — Bart; federig⸗bärtiger Pappus). Körbchen endſtändig; Hüllkelchblättchen reihig, gleichlang, krautig, zugeſpitzt, am Grunde bisweilen faſt verwachſen. Blütenboden kahl; Früchtchen line aliſch, ſtielrund oder 5kantig, 5—10rippig, am Grunde mit breiter, hohler Anheftungsfläche (Feldchen), an der Spitze mit einem ziemlich langen, ſelten abgekürzten Schnabel, der nur bei den äußeren Früchtchen bisweilen ſchwindet; Pappusborſten zahlreich, reihig, federig, Gattung 624. Lactüca bis Gattung 630. Seaevola. Tr. 19211921. 559 am Grunde in einen Ring verwachſen, einige meiſt länger und frei. Zweijährige oder ausdauernde, meiſt kahle Kräuter. Blätter wechſelſtändig, linealiſch, ganzrandig, ſtengelumfaſſend, oft grasartig. Blüten gelb, blau oder purpurn. — 40 Arten, in Europa, Nordafrika und dem gemäßigten Aſien. 1924. Tragopögon porrifölius Z. (syn. T. und eine in der Tracht abweichende Erſcheinung; australis Jord., Geropogon hirsutus Urv.), Cauch- während der Blütezeit aber im Landſchaftsgarten oder blätteriger Vocksbart; „Haferwurzel“. Mitteleuropa, verwildert auf Parkwieſen von durchaus angenehmem Nordafrika. Zweijährig, 80—150 em hoch. Blüte- Eindruck. Ausſaat Ende April bis Juni, im Not- zeit: Juni, Juli. — Pflanze mit dicker hellgefärbter falle auch noch im September unmittelbar an den Pfahlwurzel, kahl oder etwas flockig. Körbchenſtiele beſtimmten Platz und die Pflänzchen zeitig auf 15 cm nach oben allmählich keulig⸗verdickt. Blütenkörbchen Abſtand auslichten. Keimkraft der Samen 2—3 groß, mit ebener Oberfläche (nicht vertieft), ſchön Jahre; Keimung innerhalb 2—3 Wochen. — T aureum violettrot oder bläulichpurpurn. Hülffelchblättchen | Borss., Orient; eine nur bis 30 em hohe Staude, etwa 8. — Verwendung in allerlei kräftigem mit großen, ſchönen, goldgelben Körbchen, deren Boden in dichten Trupps oder kleinen Gruppen bei- Randblütchen doppelt jolang find als der Hüllkelch. ſammenſtehend. Iſt ſchon vor der Blütezeit intereſſant . Familie joe. CANDOLLEACEAE, Candolleagewächſe. G XXIL4. Gattung 627. Candöllea Labill., Candollea G XIII 17; XXII 45 (nach dem Botaniker Auguſte Pyrame de Candolle, 7 1841, benannt). Blüten unregelmäßig. Kelch Slappig oder 2lippig. Kronlappen 5, vier davon in 2 Paaren aufſtrebend, das fünfte viel kleiner und zurückgekrümmt, ſchuppenförmig oder länglich, ſelten den übrigen faſt gleich, ſchmal und einwärtsgekrümmt. Staubblätterſäule meiſt reizbar. Fruchtknoten 2—1 fächerig. Kräuter oder Halbſträuchlein. Blätter meiſt linealiſch, ſelten ſchuppenförmig. Blüten weiß oder rötlich, ſeitlich und einzeln oder in Trugdolden, häufiger in endſtändigen Ahren, Trauben oder Riſpen, im Sommer oder Herbſt — 85, Arten, in Auſtralien; z. B.: C. adnata F. v. Muell. (syn. Stylidium adnatum K. Br.), gegen 10 cm hoch; Stengel vielteilig, die Aſte einfach; Blätter linealiſch— länglich, bis 2½ cm lang, ſpitz; Blüten blaßroſenrot, klein, in faſt ſitzenden, geteilten Endähren; Kapſel lanzettlich oder linealiſch, an ihrer Spitze in einen zarten Schnabel ausgezogen. — C. graminifolia F. v. Muell. (syn. Stylidium graminifolium Sw., S. serrulatum Rich., Ventenatia major Sm.), 30 em hoch; Blätter grasartig, grundſtändig, ſchmal-linealiſch, ſpitz, gezähnelt; Blüten roſenrot, ährenförmig auf drüſig-behaartem Schaft; Kapſel faſt eiförmig. C. linearis F. v. Muell. iſt nur in allen Teilen kleiner. — Topfpfanzen des Kalthauſes mit eigenartigen, zierlichen Blüten. Kultur und Vermehrung wie Nr. 689 und 765. Familie 108. GOODENOUGHIACEAE, Goodenoughiengewächſe. e I. Blüten einzeln oder doch in lockeren (nicht oder ſelten kopfförmigen) Blütenſtänden. Kronlappen in der Knoſpenlage gefaltet. — Fruchtknotenfächer 2 bis vieleiig. Griffel ungeteilt. Kapſelfrucht. Gattung 628 Goodendüghia (Goodénia). 629 Leschenäültia. II. Wie I, jedoch: Fruchtknoten 1—2eiig. Frucht eine Steinfrucht oder Nuß, alſo nicht kapſelartig. Gattung 650 Scàèvola. Gattung 628. Goodenöüghia (GOOdénia) Sm, Goodenonghie, Gr XXII 46 (nach dem engl. Biſchof und Botaniker Dr. Goodenough, F 1827, benannt). Kelchröhre dem Fruchtknoten angewachſen; Kelchlappen frei oder am Grunde angewachſen. Kronblätter geflügelt. Blumenkrone hinten mehr oder weniger aufgeſchlitzt. Staubkölbchen (mindeſtens nach dem Aufblühen) vom Griffel frei. Fruchtknoten mehr oder weniger vollkommen unterſtändig, an der Spitze ſtets 1fächerig, im unteren Teile mit unvollkommener Scheidewand, vieleiig (bei G. barbata R. Br. nur 2eiig). Kapſel 2, ſeltener 4klappig⸗aufſpringend. Kräuter, Halbſträucher oder ſeltener Sträucher. Blätter grund- oder wechſelſtändig. Blüten gelb, purpurn oder blau, achſelſtändig und einzeln oder in kurzen Trugdolden oder endſtändig in Ahren, Trauben oder Riſpen. — 70 Arten, in Auſtralien; z. B.: G. ovata Sm., halbſtrauchig, aufrecht Blütezeit: Sommer. Blätter kahl, eirund, ſpitz, ſägezähnig, in den Winkeln bärtig, Blütenſtiele 3Zſpaltig oder Zteilig; Blüten zierlich, gelb. — G. grandiflora Sims (syn. Goodenia appendiculata Jacg.), krautig-halbſtrauchig; Stengel kantig-gefurcht, bis 1½ m hoch, behaart. Blätter ungleichfiederig oder leierförmig. Blütenſtiele achſelſtändig; Blüten oben dunkel- oder grünlichgelb, außen bräunlich. — Kultur wie Nr. 765. Gattung 629. Leschenäultia R. Br., Leſchenaultie, Or XXII 46 (nach dem franzöſiſchen Reiſenden Leſchenault de la Tour, 7 1826, benannt): Blumenkrone ſchief, am Rücken (hinten) meiſt bis zum Grunde geſchlitzt. Staubkölbchen um den Griffel herum in eine Röhre verwachſen, ſeltener frei; Griffelmütze 2lippig. Fruchtknoten linealiſch, unterſtändig, vollkommen-2fächerig, vieleiig. Kräuter, häufiger immergrüne Halbſträucher oder Sträucher von heidekrautähnlichem Ausſehen. Blätter zerſtreut oder zuſammengedrängt, linealiſch, ſchmal. Blüten in Farbe verſchieden, einzeln und end- oder blattgegenſtändig, oder in endſtändigen, beblätterten Doldentrauben. — 16 Arten, in Auſtralien; z. B.: L. formosa R. Br., rot; L. triloba Lindl., azurblau; L. laricina Lindl., weiß, lila oder rot. Hübſche und zierliche Kalthauspflanzen. Kultur und Vermehrung wie Nr. 689 und 765. Gattung 630. Scaévola L., Linksling, Or XXII 46 (lat.: scaevus — links; Blumkronlappen oft einſeitswendig). Freier Kelchteil (Kelchſaum) meiſt ſehr kurz, bisweilen fehlend. Blumen⸗ krone ſchief; Röhre hinten bis zum Grunde geſchlitzt; obere Lappen des Kronſaumes ohne Ohrchen. Staubkölbchen frei. Griffel⸗ mütze (Pollenbecher) napfförmig. Fruchtknoten unterftändig, 1—2fächerig, 1—2eiig. Frucht nicht aufſpringend, außen mehr oder weniger fleiſchig oder dünnhäutig. Kräuter oder immergrüne Halbſträucher oder Sträucher. Blätter wechſel⸗, ſeltener gegenſtändig, ganzrandig oder gezähnt. Blüten weiß, blau, gelblich oder rötlich. — 60 Arten, zumeiſt in Auſtralien: z. B.: S. suaveolens R. Br., S. attenuata R. Br. Beide durchaus empfehlenswert und ſchönblühend. Kultur wie Nr. 689 u. 765. 560 Familie 109. Campanulaceae, Glocken blumengewächſe. O XXII 47 u. 48. Familie 109. CAMPANULACEAE, Glockenblumengewächſe. G IV I3, 14 oder XXII 47, 48. (Nr. 1925— 1983 aus zwanzig Gattungen.) I. Campanuloideae. Blüten regelmäßig. Or IV 14 oder XXII 48. 1. Frucht eine Kapſel (bei Canarina eine Beere), die ſich ſeitlich öffnet, ſelten geſchloſſen bleibt. Frucht⸗ blätter (Fruchtklappen) den Kelch- und Staubblättern gegenüber, wenn alle in gleicher Zahl vorhanden. a) Der untere Teil des Griffels wird von einem, dem Fruchtknoten aufgewachſenen, taſſen- oder röhrenförmigen Teil (Drüſenſcheibe, discus) umhüllt. Gattung 651 Adenöphora. b) Eine drüſige Scheibe auf dem Fruchtknoten fehlend oder flach. * Blüten mit mehr als 5 Kronzipfeln. Gattung 652 Canarina. 633 Michaüxia. 634 Oströwskia. ** Blüten mit nur 5 Kronzipfeln (nur bei Kulturformen auch doppelt fo viele). Gattung 655 Symphyändra. 636 Phyt&uma. 657 Trach&lium. 658 Speculäria. 639 Campanula. 2. Frucht eine an der Spitze fachſpaltig oder mit einem Deckel aufſpringende Kapſel. Fruchtknoten unter⸗ oder halbunterſtändig, nur bei Cyananthus ganz oberſtändig. Fruchtblätter wie bei 1. Gattung 640 Cyanänthus. 641 Wahlenbérgia. 642 Hedraeänthus. 643 Codonöpsis. 3. Frucht verſchieden. Fruchtknoten unter- oder halbunterſtändig. Fruchtblätter ſtets 5, zu den Kelch⸗ und Staubblättern abwechſelnd ſtehend. Gattung 644 Platycõdon. II. Lobelioideae. Blüten unregelmäßig oder ſchiefröhrig. Staubkölbchen ſtets verwachſen. GS r IV 13 oder XXII 42, 47. 1. Blumenkrone nicht völlig getrennt-blätterig, ſondern mehr oder weniger röhrig, und die Röhre wenigſtens an einer Stelle (meiſt hinten, oben) bis zum Grunde geſchlitzt. Gattung 645 Lobélia. 646 Monöpsis. 2. Blumenkronröhre hinten (oben) nicht oder doch nur ſehr kurz geſchlitzt. Gattung 647 Bolelia. 648 Centropögon. 649 Siphocämpylus. 650 Isötoma. Gattung 631. Adenöphora Fisch., Drüſenträger, Or IV 14; XXII 48 (griechiſch: aden — Drüſe, phoros — tragend). Kelchſaum 5teilig. Krone glodig, 5lappig. Staubblätter von der Blumenkrone frei, unten am Grunde verbreitert und bewimpert; Kölbchen frei. Fruchtknoten unterſtändig, Sfächerig. Griffel oft weit herausragend. Kapſel unterſtändig, von den Kelchlappen gekrönt, an der breiten Spitze geſchloſſen und nur ſeitlich zwiſchen den Rippen mit einzelnen Deckelchen aufſpringend. Stauden. Stengel aufrecht, aus dicker Grundlage. Blätter wechſel- oder faſt quirlſtändig, ganzrandig oder grobgezähnt. Blüten kurzgeſtielt, nickend, lockertraubig oder riſpig an der Spitze der Stengel, blau, auch weiß. — 10 Arten, im temperierten Aſien, in Oſt- und Mitteleuropa. 1925. Adenöphora liliifölia Zedeb. (syn. A. | dibuliformis A. DC. (syn. A. suaveolens Men., intermedia Sw., A. stylosa Rchb., nicht Fisch.]; Campanula suaveolens Willd.) trichterförmig, an- Campanula Alpini Z., C. liliifolia L., C. umbrosa | jcheinend in den Gärten häufigere Form], etwa Amal Dietr., C. intermedia R. et Sch., C. Fischeri | jolang als der Kelch, im unteren Drittel weißlich, R. et Sch., C. stylosa Bess., nicht Zam.), Cilien- im oberen Teile blaßblau. Griffel herausragend. — blätteriger Drüfenträger (Schellenblume; kr. Cam- Naheſtehend find: A. stylosa Hs.“, nicht Rechb. panule odorante; e. (syn. Campanula stylosa Zam., nicht Bess.), Sibirien, Lily-leaved Adeno- Tatarei; Blätter alle geſtielt, wechſelſtändig; Blüten phora). Oſteuropa, wenige, traubig, mit blaßblauer, trichterförmiger Krone. Sibirien, in ſchattigen — A. verticillata Fisch. (syn. Campanula verticillata Gebirgen. Staude, Pall.), Grundblätter geſtielt, nierenförmig; Stengel⸗ 30 bis 100 em hoch. blätter faſt quirlig; Kelchzipfel aufrecht; Griffel lang Blütezeit: Juli, herausragend. Blüten hellblau bis weiß. — A. latifolia Auguſt. — Stengel Fisch. (syn. Campanula Pereskia Fisch.), Blätter dichtbeblättert, nach und oft auch die Blüten faſt quirlſtändig; Kelchzipfel oben aber in eine lanzettlich, abſtehend und am Rande gezähnelt nackte, einfache oder ſcharf. Blüten blau, glockig⸗trichterig. zuſammengeſetzte, py— Verwendung. A. liliifolia iſt am bekannteſten ramidale Riſpe aus- und ſchönſten; fie wie ihre Verwandten finden als gehend. Blätter zer- recht gefällige und angenehme Pflanzen in land- ſtreutſtehend, diegrund⸗ ſchaftlichen Gärten an halbſchattiger Stelle in Wald- Lilienblätteriger Drüſenträger. ſtändigen geſtielt, ei- humus oder in leichtem, ſandigem aber etwas friſchem rund oder faſt herz- Boden ihren Platz. Vermehrung durch Teilung förmig, gekerbt; Stengelblätter ſitzend oder faſt und Grundſproſſe. Anzucht aus Samen. Ausſaat ſitzend, grobgeſägt, länglich und lanzettlich, vom Frühling bis Sommer in Töpfe oder Käſtchen ſpitz, nach oben hin kleiner. Kelchzipfel dreieckig- und die Pflänzchen an halbſchattiger Stelle verſtopfen. lanzettlich, drüſiggezähnelt, ſolang oder kürzer als — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung inner- die Kelchröhre. Blumenkrone glockig [bei k. infun- halb 2—3 Wochen. Gattung 632. Canarina Lam., Kanarienglocke, Or IV 14; XXII 48 (auf den Kanariſchen Inſeln wildwachſend). Kelchlappen 6, abſtehend, fait blattartig. Krone glockig, 6lappig. Staubblätter und Staubkölbchen frei; Staubfäden flach, lanzettlich. Fruchtknoten 6fächerig, mit 6ſpaltiger Narbe. Beere faſt kugelig, fleiſchig. — Staude, kahl, etwas graugrün. Stengel aus knolligem Erdſtamm hoch, locker ausgebreitet-verzweigt. Untere Blätter quirl⸗, i i geſtielt. Blüten groß, ſehr ſchön nickend, an den Zweig-Enden oder in den Gabelungen, geſtielt, einzeln. — inzige Art: Gattung 631. Adenöphora bis Gattung 635. Symphyändra. Fr. 19251927. 561 1926. Canarina canariensis O. Kize. (syn. C. blühbare Pflanzen find, in Töpfe von 20—25 cm Campanula Zam., Campanula canariensis Z.), Weite etwa 3 cm tief in ein Gemiſch von ſandiger Laub⸗ Kanarienglocke. Kanariſche Inſeln. Staude, 1 bis Miſterde und ein wenig milder Lehmerde und begießt 2½ m hoch. Blütezeit: meiſt Februar bis Mai, nach Maßgabe des zunehmenden Bedarfs, zu Anfang auch zu anderer Zeit. — Blüten hängend, gelb, nach dem Einpflanzen und nach der Blüte, vom Gelb— goldgelb oder bräunlichgelb, mit purpur- werden der Blätter an, natürlich ſeltener, während braunen oder ziegelroten Nerven und Adern der Wachstumszeit reichlich; in der Ruhezeit, während durchzogen. Schönblühende Pflanze des Kalthauſes, welcher man die Töpfe mit den Knollen an irgend oder vom Austreiben bis zur Blütenentfaltung beſſer einen trockenen Ort ſtellt, gar nicht. Vermehrung des Kaphauſes und zur Blütezeit wieder kühler ſtellen. im Juni, Juli durch Teilung der Knolle; die Knollen— Die Knollen beginnen gewöhnlich im Auguſt, September, teile müſſen natürlich vor dem Einpflanzen gehörig auch ſpäter, zu treiben. Man ſetzt ſie zeitig genug, angetrocknet ſein, damit ſie nicht faulen. Anzucht ohne die Wurzeln zu verwunden und, falls es ſtarke, aus Samen lauwarm. Gattung 633. Michaüxia L’Herit, Michauxie, Our IV 14; XXII 48 (nach dem franzöſiſchen Botaniker und Reiſenden Andre Michaux, F 1804, benannt). Kelchlappen 7—10, die Winkel derſelben in zurückgebogene Anhänge erweitert. Krone 7—10 teilig; Teile ſchmal, abſtehend oder zurückgekrümmt, faſt getrennt. Staubblätter 7—10, nebſt den Kölbchen frei. Fruchtknoten 7—10fächerig; Griffel mit 7—10 ſpaltiger Narbe. Kapſel von der welken Krone gekrönt, nahe dem Grunde zwiſchen den Rippen mit Deckelchen oder einzelnen kleinen Klappen aufſpringend. Zweijährige, aufrechte, derbe Kräuter. Blätter wechſelſtändig, unregelmäßig-gezähnt oder gelappt, am Stengel wenige. Blüten groß, endſtändig oder entfernt an den Zweigen, weiß oder blaßrot. — 4 bis 6 Arten, im Orient. : 1927. Michäuxia campanulödes Z’Aerit. (syn. hoch, von Grund auf ftraußförmig-ährig-veräftelt und M. strigosa Pers., Campanula lyraefolia Salisb., | blütentragend. Blüten nur gegen 1 cm lang. Mindum Rhazis Raum.), Glocken-Michauxie. Orient, Verwendung. Die Glocken-Michauxie iſt Syrien. Zweijährig, 1½ —2 m hoch. Blütezeit: ſchönblühend, auch durch ihre Tracht auffallend, Juli bis September. — Ganze Pflanze ſtark-ſtriegel- ſogar für Topfkultur zu empfehlen, wird aber oft ver— haarig. Stengel hoch, dick, einfach, dichtbeblättert, kannt: teils weil ſie zweijährig iſt, teils weil ſie in oben in eine große, ſchwachzuſammengeſetzte Riſpe, Norddeutſchland im Winter ohne Schutzdecke zu Grunde ſelten in eine einfache Traube endigend. Grund- und geht. Sie ſei für den Landſchaftsgarten beſtens em— untere Stengelblätter geſtielt, fiederteilig oder fieder- pfohlen. Kultur nur in recht freier Lage in lehmig— ſchnittig-leierförmig, ſpitz, mit eirund-länglichen ge- ſandigem, durchſchnittlich mehr trockenem als friſchem zähnten Blattlappen; Stengelblätter ſitzend, gelappt | Boden. Düngerwaſſer im Sommer bekommt gut. und gezähnt. Blüten groß, von Form derer des Ausſaat entweder nach der Samenreife oder im Mai, Lilium Martagon, Tafel 60, 238, weiß, hellviolett- Juni in Schalen. In beiden Fällen kultiviert man oder rötlich⸗ſchattiert; Kronzipfel etwa 4 em lang die Pflanzen in Töpfen, überwintert fie im Kalthauſe bei 6—9 mm Breite, ſpäter zurückgeſchlagen. Anhängſel oder hellem Zimmer (Begießen dann nur nach Bedarf) des Kelches ſpitz, 2—3 mal kürzer als die Kelchzipfel. und pflanzt fie im Mai aus. In milden Gegenden M. laevigata Vent. (syn. M. decandra Fisch.) ift durch ſäet man im Mai, Juni ins Freie, verſtopft die kahlen, weißlichen Stengel, der in eine über / m lange Pflänzchen an den beſtimmten Platz, giebt ihnen im Blütenähre ausgeht, weiße, an den Nerven kurzhaarige Winter, nachdem der Boden gefroren und ein Dach— Blüten mit nur 1½—2 cm langen Kronzipfeln und ziegel über jede Pflanze gelegt, eine gute Decke durch die mit den Kelchzipfeln ziemlich gleichlangen trockenen Laubes und legt auf dieſes ein paar grüne Kelchanhängſel ꝛc. verſchieden. — M. thyrsoidea Boiss. Fichtenzweige. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; el Heldr. iſt grauweiß⸗filzig, wird nur bis 50 cm Keimung in 2 Wochen. Gattung 634. Oströwskia E., Oſtrowskie, Or IV 14; XXII 48 (nach einem Ruſſen Oſtrowsk benannt). Kelchlappen 5—9, meist 7; die Buchten ohne Anhänge. Krone glockig, 5—9⸗- (meiſt 7-) lappig. Staubblätter 5—9, meiſt 7, nebſt den Kölbchen frei. Fruchtknoten 5—9fächerig. Kapſel ſeitlich im oberen Teile mit 5—9 Schlitzen ſich öffnend. Bis 1½ m hohe Staude mit knolligem Erdſtamm und bis 1½ em dickem Stengel. Blätter quirlftändig. Blüten groß, in endſtändigen, lockeren Trauben oder Riſpen. — Einzige Art: O. magnifica Rgl., Mittelaſien, Buchara. Blütezeit: Sommer, Juli. Blüten die größten der ganzen Familie der Campanulaceen, aufrechtſtehend, lila oder blau, glockenförmig, gegen 8 em lang und bis 12 cm breit. Griffel leuchtend-gelb. Die reifen, großen, ganz eigenartig geformten Früchte (Kapſeln) dürften für Makart— Bouquets Verwendung finden können. Die Samen ſind ziemlich groß und können, ohne die Kapſel zerſtören zu müſſen, geſammelt werden. — Iſt noch ſehr ſelten; ſoll von eigentümlicher Schönheit ſein. Während die Pflanzen im Petersburger Botanischen Garten den Winter nicht überſtanden, haben fie ſich bei Max Leichtlin in Baden-Baden auch in ſchlimmen, langedauernden Wintern voll— kommen hart erwieſen. Kultur und Anzucht wie bei Platycodon angegeben. — Keimkraft der Samen etwa 2—3 Jahre; Keimung in kurzer Zeit und leicht. ö Gattung 635. Symphyändra 4. DG,, Männerbundglocke, O = IV 14; XXII 48 (griechiſch: symphyein — zuſammenwachſen, aner, andros — Mann; Staubkölbchen). Kelchlappen 5; die Buchten ohne oder mit zurückgekrümmtem Anhang. Krone glodig, 5lappig. Staubblätter von der Krone frei, Staubfäden am Grunde verbreitert, frei: Kölbchen linealiſch, um den Griffel in eine Röhre verwachſen. Fruchtknoten unterſtändig, 3fächerig. Kapſel 3fächerig, oben geſchloſſen, ſeitlich am Grunde mit 3 Löchern oder Deckelchen ſich öffnend. Stauden mit fleiſchigem Erdſtamm. Blätter breit, oft herzförmig, gezähnt; die grundſtändigen langgeſtielt, die ſtengelſtändigen abwechſelnd, wenige oder klein. Blüten weiß, gelblich oder bläulich, traubig oder locker-riſpig. — 7 Arten, in Kleinaſien; z. B.: 8. Wanneri Heuff. (syn. Campanula Wan- neri Koch.), Kelchbuchten ohne Anhang; ferner: S. pendula A. DC. (syn. Campanula pendula M. B.), Gebirge des Kaukaſus, in Felſenſpalten. Staude, 40—60 em lang. Blütezeit: Juni, Juli. Pflanze etwas weichhaarig; die Stengel verzweigt, aufſtrebend— hängend, faſt holzig. Blätter eirund⸗ſpitz, gekerbt⸗gezähnt, ſammethaarig. Blüten geftielt, in Riſpen, trichterig-glockig, gelblichweiß, etwa um J länger als der Kelch, ſammethaarig. Kelchzipfel lanzettlich; die Buchten mit eirund⸗ſpitzem Anhang. Verwendung als harte Staude in großen Gärten auf Steingruppen. Vermehrung durch Grundſproſſe. Anzucht aus Samen. Vilmorin. Dritte Auflage. 36 . * Me A Ne SE 562 Familie 109. Campanulaceae, Glocken blumengewächſe. Of XXII 47 u. 48. Gattung 636. Phytéüma L., Teufelskralle, .= IV 14; XXII 48 (griechiſch: phyteuma — das Gepflanzte, Erzeugte; Pflanze). SKelchlappen' 5. Krone faſt bis zum Grunde i teilig, aber die ſtets ſchmalen Teile bei P. comosum im oberen Teile verwachſen-bleibend, bei den übrigen Arten während der Blütezeit ſich trennend und radförmig⸗abſtehend, 11199 der Blüte auch wohl zurückgerollt. Staubblätter 5; Staubkölbchen frei (zuweilen ſchwach-verwachſen). Fruchtknoten unterſtändig, 2.—3 fächerig. Kapſel oben geſchloſſen, ſeitlich, etwa in der Mitte, zwiſchen den Rippen mit einzelnen Deckelchen oder kleinen Klappen ſich öffnend. Stauden. Grundſtändige Blätter oft langgeſtielt, ſtengelſtändige abwechſelnd und kleiner. Blüten endſtändig und kopfig, ährig (bei P. comosum faſt doldig !), oder auch ſeitlich am Stengel gebüſchelt, an weiß, purpurn oder gelb. Köpfchen meiſt von Hüllblättern umgeben. — 40 Arten, in Mittel- und Südeuropa, Aſien. A. Blüten in einfacher, von Stützblättern umgebener Enddolde, ſchön, blau, mit dunkelvloletter Spitze. Kronzipfel ſtets in eine Röhre vereinigt bleibend . P. comosum. 1928. B. Blüten ſitzend, in endſtändigen, valokugeltgen bis kugeligen“ Köpfchen oder in dichten, cylindriſchen, 1 055 oder eiförmigen, ſpäter verlängerten Ahren .. P. Scheuchzeri. 1929. C. Blüten ſehr kurzgeſtielt, in der Achfel der Stützblätter büſch elig (meiſt zu 2—5 beifammen und eine lockere Ahre oder Traube bildend. Kapſel gegen die Spitze hin mit ſeitlichen Poren aufſpringend .. .F. campanulodes. 1930. 1928. Phytéèüma comösum Z., Schopſige geſägt; die en ſehr langgeſtielt, lanzettlich, lang⸗ Teufelskralle. Krain, Südtirol, in Helſenſpalten. geſpitzt, die der nicht blühenden Büſchel herzförmig; Staude, 8-20 cm hoch. Blüte zeit: Juni, Juli. — obere Stengelblätter linealiſch-lanzettlich, ſpitz und Pflanze kahl. Die Stengel find niederliegend, einfach. entfernt-feinfägig. Stützblätter des Köpfchens ungleich Blätter grob⸗ und ſpitzgezähnt, die grundſtändigen lang, wenige ſtets mit ſchmalem Grunde linealiſch, langgeſtielt, herzförmig-eirund bis rundlich; Stengel- zugeſpitzt, zurückgeſchlagen oder abſtehend, meiſt viel blätter verkehrteirund- lanzettlich, ſpitz. Blütenſtand länger als das vielblütige Köpfchen. Blüten doldig. Blumenkrone umgekehrt-birnförmig, ſchön ſchön blau. — P. Charmelii Val. (syn. P. orbiculare azurblau, nach vorn ſchwarzpurpurn. Lam., nicht L. , P. Scheuchzeri Benth., nicht All.), Stengel faſt aufrecht, nur 15—20 cm hoch; Stengel- blätter lanzettlich, unregeimäßig- geſägt⸗gezähnt; Stütz⸗ blätter nur 6—15 mm lang. — *P. orbieulare Z. (syn. P. cordatum Vill., P. Scheuchzeri Lapeyr., nicht 40l.; P. Michelii Hegetschw., nicht Al.; P. fistulosum Heich.), in Süd- und Mitteldeutſchland auf Waldtriften und Kalkbergen; Staude, 15—60 cm hoch; Blütezeit: Mai, Juni; Stengel zuweilen röhrig; Blütenköpfchen 20—30 blütig, mit zahlreichen unter ſich meiſt gleichlangen Stützblättern, äußere aus breitem Grunde eirund⸗-lanzettförmig, etwas geſägt und kürzer als das nickende kugelige Köpfchen. Blumenkrone dunkelblau. Verwendung für Steingruppen, Ruinen, Grotten, Hügel ꝛc. als etwas Beſonderes. 1930. Phyteüma campanulödes M. B. (syn. Podanthum campauulodes Boiss., Campanula Mar- Me schalliana Bolss., C. lunariaefolia Welld.?), lockenblumen⸗Teufelskralle. Kaukaſus, Armenien. Shopfige Teueletralie 55 bis 1½¼ m hach Blütezeit: Juni, Juli. — 5 Die Stengel einfach, im unteren Teile dichtbeblättert, Verwendung und Kultur. Für den Natur- in eine an kurze, an ihrem Grunde unterbrochene freund eine der ſchönſten Felſenpflanzen und etwas und ſchwachbeblätterte Ahre endend. Blätter geferbt; ſchattig zwiſchen Steinſpalten oder zuſammengerückten die unteren eirund, faſt geftielt, ſtumpf, die übrigen Steinen (deren Zwiſchenraum mit einem Gemiſch von ſitzend, faſt ſtengelumfaſſend, länglich, zugeſpitzt, die Wieſenmoor⸗, Lehmerde und reichlichem Quarzſand oberſten lanzettlich. Blüten faſt ſitzend, gebüſchelt. ausgefüllt ſind) anzubringen, wo ſie bis zu Im lange, Kelch kahl und feine Zipfel 1½ oder 2 mal fo lang als ſtarke Wurzeln treiben können. Anzucht aus Samen. die ſchmal⸗ und langverkehrt⸗kegelförmige Kelchröhre, Ausſaat noch im Spätherbſt in Töpfe, welche, in aber dreimal ſo kurz als die kahle Blumenkrone. Blüten durchläſſigen Boden oder zwiſchen Steinkohlengrus dunkelblau. [P. amplexicaule Willd. (syn. Podan- eingeſenkt, über Winter draußen gelaſſen und nur mit thum amplexicaule Boiss.), Blätter ſcharf⸗ oder Fichtenzweigen zugedeckt werden. Die im Frühjahr doppelt⸗geſägt, die Stengelblätter mit meiſt deutlichem, erſcheinenden Keimpflänzchen werden dann in Fels⸗ herzförmig- umfaſſendem Grunde; Kelchzipfel kaum ſpalten der Alpenanlage verſtopft; man behält einige länger als die eiförmige Kelchröhre, aber vielfach Pflanzen in mehr hohen als breiten, ſchattig ſtehenden kürzer als die kahle, ſpäter zerſchlitzte Blumenkrone. Töpfen, bis die Anpflanzung gefichert iſt. — Verwendung in Landſchaftsgärten. 1929. Fhytèüma Schéüchzeri AU. (syn. P. Anzucht der „Teufelskrallen“-Arten durch Charmelii Aucl., nicht Vid.; P. ovatum Zam., P. Ausſaat im April bis Juli ins kalte Miſtbeet oder in corniculatum Gaud.), Scheuchzers Teufelskralle. mit lockerer lehmhaltiger Walderde gefüllte Käſtchen Felſige Orte der Alpen und Voralpen. Staude, 30 und die Pflänzchen ſpäter in ſonniger bis halbſchattiger bis 60 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Pflanze Lage auspflanzen. — Keimkraft der Samen zwei kahl, auch der Kelch kahl. Blätter kerbig- oder ſcharf; Jahre; Keimung in 2 Wochen. Gattung 637. Trachélium Z., Halskraut, ©&=r IV 14; XXII 48 (griechiſch: trachélos — Hals; lange Röhre der Blüten). en 5, ſchmal. Krone ſchmalröhrig oder zartglockig, an der Spitze kurz- lappig. Staubblätter 5, von der Krone frei; Fäden vom Grunde an fadenförmig; Kölbchen frei. Fruchtknoten unterſtändig Gattung 636. Phyteüma bis Gattung 638. Speculäria. Fr. 1928-1932. 563 3⸗, jeltener 2fächerig. Griffel kahl oder ziemlich kahl, lang aus der Blumenkrone herausragend, unter den Narben ſehr kurz 2—3 lappig⸗verdickt. Kapſel faſt kugelig, eckig, häutig, am Scheitel geſchloſſen, nahe dem Grunde zwiſchen den Rippen mit kleinen Klappen oder Deckelchen ſich öffnend. tauden oder Halbſträucher. Blüten klein, blau oder weiß, meiſt ſehr zahlreich bei⸗ ſammen in trugdoldenartigen, ende oder ſeitenſtändigen Riſpen oder faſt doldentraubig. — 7 Arten, im Mittelmeergebiet. 1931. Trachélium coerüleum Z., Blaues Halskraut. Spanien, Italien, Nordafrika. Staude, 40—100 cm hoch. Blüte⸗ zeit: Juni⸗ Juli bis Sep⸗ tember. — Stengel auf- wöhnlich bläu⸗ lich⸗ oder vio⸗ lett-angelaufen, etwas äſtig. Blätter eirund- ſpitz, grobge⸗ ſägt, kurzge— ſtielt. Blüten metalliſch-⸗ violettblau, bei f. flore albo grünlich weiß; bei f. flore carneo fleiſchfarben; bei f. isabellinum ſchmutzig⸗gelbblau. Kronröhre lang und ſehr ſchmal. Griffelnarben 3, ſchwärzlich. Kapſel 3 fächerig. Blaues Halskraut. recht, glatt, ge- Verwendung zerſtreut auf Rabatten oder, wenn man die Pflanzen in der Jugend öfter entſpitzt und ſo buſchig erzieht, auch zur Kultur in Töpfen. Solche Topfpflanzen blühen dann zwar 1—2 Monate ſpäter, das iſt aber für Marktpflanzen nur vorteilhaft. Kultur entweder ein⸗ oder zweijährig; mehrjährige Pflanzen ſind weit weniger ſchön. Zweijährige Kultur giebt ſtärkere, reicher und früher blühende Pflanzen; ein- jährige Kultur wird aber meiſt vorgezogen, weil oft ſpätere Blütezeit gewünſcht wird. Die blaublühende iſt am ſchönſten. Für zweijährige Kultur Ausſaat im Juni, Juli auf ein etwas friſch ſich erhaltendes Saatbeet im Freien oder in mit lockerer Erde gefüllte Saatkäſtchen. Die recht dünn zu ſtreuenden feinen Samen werden nur mit einem Brettchen angedrückt oder beſſer mit feiner Erde nur ganz oberflächlich überſtreut, alsdann angedrückt und vorſichtig durchfeuchtet. Die jungen Pflanzen werden in Töpfe verſtopft, ſpäter im Kalt- hauſe oder Zimmer überwintert und im Mai an eine ſonnige Stelle ausgepflanzt. Für einjährige Kultur Ausſaat im März ins Lauwarmbeet oder in Töpfe; die Pflänzchen werden einzeln in kleine Töpfe verſtopft und im Mai ausgepflanzt. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung nach 1 Woche. Gattung 638. Speculäria Heist., Frauenſpiegel, G IV 14; XXII 48; XXXII (lat.: speculum — Spiegel; ſpiegelnde Blütenfarben). 5lappig. Staubblätter von der Krone frei; Kölbchen frei. krone. Kelchlappen 5 oder weniger. Fruchtknoten unterſtändig, 3fächerig ; Griffel etwa jo lang als die Blumen— Kapſel unterſtändig, länglich, cylindriſch oder linealiſch, bisweilen 1fächerig, vom Kelchſaum gekrönt, oben geſchloſſen, Krone faſt radförmig oder breitglockig, meiſt ſeitlich in der Mitte oder nahe der Spitze zwiſchen den Rippen mit meiſt 3 Poren oder kurzen Schlitzen ſich öffnend. Einjährige Kräuter, aufrecht oder niederliegend. Blätter wechſelſtändig, ganz oder gezähnt. ſitzend oder kurzgeſtielt, die oberen traubig oder in wenigverzweigten Riſpen (bei 8. — 10 Arten, 6 im Mittelmeergebiet, 4 in Nordamerika. 1932. * Speculäria Spéculum A. DC. (syn. Campanula Speculum I., Prismatocarpus Speculum L’Herit.), Echter Frauenſpiegel (fr. Campanule Miroir de Venus; e. Lady's Looking-glass). Mittel⸗ und „Südeuropa; auf Ackern. Ein⸗ jährig, 15—25 cm hoch. Blüte⸗ zeit: 8-10 Wochen nach der Ausſaat begin- nend; nach Herbit- ſaat ſchon im Mai, Juni. — Pflanze kahl oder behaart, von Grund auf veräſtelt; untere Aſte verlängert, ſpreizend, dann / aufgerichtet. [Bei N der beliebten Gar- Echter Frauenſpiegel. tenform f. pro- cumbens, die in 3 Farbenſorten: alba, weiß, coerulea, blau und lilacina, lila, vorhanden, bleiben alle Aſte nieder- liegend, und die kaum 15 em hoch werdende Pflanze bildet etwa 50 cm breite, dichte, meiſt vom Mittel- ſtengel überragte reichblühende Büſche und iſt für Ein— faſſungen und Gruppen gleich wertvoll.] Die Stengel meiſt riſpig⸗verzweigt und die Sproſſe 1—3 blütig. Blätter meiſt länglich oder länglich-verkehrteirund, die N) Kultur. Blüten achſelſtändig, falcata ährig), blau, weiß, rot oder violett. oberen meiſt halb⸗ſtengelumfaſſend. Kelchzipfel linealiſch bis linealiſch-lanzettlich, ſpäter abſtehend-zurückgeſchlagen, während der Blütezeit ſo lang oder länger oder doch kaum kürzer als die Kelchröhre (Fruchtknoten). Kron— lappen eirund, ſtumpf, aber mit Weichſpitze und meiſt ſo lang, als die Kelchzipfel. Kapſel an der Spitze eingeſchnürt. Blüten blau, weiß oder lila. — Ge— fülltblühende Sorten ſind: f. plena, blau; f. alba plena, weiß; f. lilacina plena, lilafarben. Dieſe Sorten ſind in der Füllung zwar ziemlich beſtändig, kommen aber häufig in buntem Farbengemiſch vor. — S. pentagonia A. DC. (syn. Campanula pentagonia L., Prismatocarpus pentagonius Z’Her:t.), Süd— europa, Orient; 20—30 cm hoch. Pflanze aufrecht, flaumig bis grauweiß, oft behaart, einfach oder äſtig. Blüten endſtändig, zu 3—5 ausgeſprochen-doldentraubig, oder einzelnſtehend. Kelch ſteifhaarig-ſcharf, ſeltener ziemlich kahl, ſeine lanzettlichen Zipfel zur Blütezeit meiſt nur halb ſo lang als die Kelchröhre (Frucht— knoten); Blüten lilablau, bei f. flore albo weiß; Blumenkronlappen ſtumpf, mit Weichſpitze, ſchwach, länger als die Kelchzipfel; Kapſel an ihrer Spitze nicht eingeſchnürt; iſt auch, wenn die Knoſpen im Aufblühen begriffen ſind, ſchon recht hübſch. Verwendung. Sit durch ſeine anmutige Er- ſcheinung, Anſpruchsloſigkeit und Reichblütig— keit überall beliebt, vor allem die blauen und weißen Sorten der 8. Speculum procumbens. Sie ſeien zu ſelbſtändigen kleinen Gruppen, truppweiſe auf Rabatten und zwiſchen lichtem Ziergehölz allgemein empfohlen. Jeder nicht ſehr fette Kulturboden ſagt zu. 8 564 Familie 109. Campanulaceae, Glockenblumengewächſe. Of XXII 47 u. 48. Die Pflanzen ſind Folgeblüher, können alſo mehrere- aus die Pflanzen zeitig im Frühjahr in 25 em Ab⸗ mal im Jahre geſäet werden, ſodaß von Mai bis ſtand gepflanzt werden. Bei Frühlings- und Sommer⸗ Herbſt immer reichblühende Pflanzen zu haben find. ſaat die Pflänzchen auf 15 bezw. 10 cm auslichten. Ausſaat gleich an den beſtimmten Platz, ſonnig oder Auch als Topfpflanzen angenehm. — Keimkraft der halbſchattig. September-Saat giebt Mai-Juni⸗Blüte Samen 3 Jahre; Keimung nach 1—2 Wochen. und kann auch auf ein Saatbeet geſchehen, von welchem Gattung 639. Campänula L., Glockenblume, Gr IV 14; XXII 48; XXXII (lat.: campanula — Glöcklein; Blütenform der meiſten Arten). Krone glockig, ſeltener trichterig oder faſt radförmig, nur kurz oder bis zur Mitte, ſeltener faſt bis zum Grunde 5fpaltig. Staubblätter von der Blumenkrone frei; die Fäden unten häufig verbreitert; Staubkölbchen frei. Fruchtknoten unterſtändig, 3- oder 5fächerig; Griffel mit Sammelhaaren (zum Auffangen des Blüten⸗ ſtaubes) behaftet. Narben 3- oder 5jpaltig, mit ſchmalen Lappen. Kapſel rundlich, unters, ſeltener halb oberſtändig, von den Kelch⸗ lappen und oft auch von der welkenden Blumenkrone gekrönt, am Scheitel meiſt flach, geſchloſſen, ſelten im Alter wohl aufgeriſſen, ſeitlich mit 3—5 kleinen Klappen oder Deckelchen ſich öffnend. Ausdauernde, ſeltener einjährige Kräuter (O. Vidalii, Nr. 1965, aus knollig⸗fleiſchiger Wurzel halbſtrauchig). Blüten end- oder achſelſtändig. — 200 Arten, Ha 1 im Mittelmeergebiet, ſonſt in der gemäßigten Zone der nördlichen Halbkugel. e e nahe an ihrem Grunde ſich lochig oder klappig öffnend. (Siehe auch Nr. 1965!) 1. Griffelnarben 5; Kapſel Ne R ee mit we Anhang. Blüten ſehr groß, bisweilen gefüllt. Pflanze 2jährig BER: C. Medium (f. calycantha, Tafel 36). 1933. 2. Griffelnarben 3, die Kapſel demnach 3ächerig Gisweilen bei ein 110 Hefen Art auch wohl mal 5fächerig). a) Stauden (0. sibirica zweijährig, bis 60 em hoch, Blüten glänzendblau), nie einjährig. * Blüten mehr oder weniger langgeſtielt, doldentraubig, riſpig oder traubig oder die Seng 1 blütig. 7 Kelchbuchten mit langem oder kurzem Anhang, bisweilen jedoch kaum zurückgeſchlagen. 0 Pflanze aufrecht, mehr oder weniger hoch, riſpig oder traubig. Kapſeln nidend . . . C. alliariaefolia. 1934. C. nobilis. 1935. * C. barbata. 1936. C. punctata. 1937. C. Grosse. 1938. 00 Niedrige Pflanzen mit niederliegenden, meiſt brüchigen, wenigblütigen Stengeln: C. caucasica M. B., Felſen des Kaukaſus; Staude, etwa 8—12 cm hoch. Tr Relhbuchten völlig nackt (nicht mit einem Anhange verſehen). 0 Niedrige, zartere Pflanzen, oft mit niedergeſtreckten Stengeln oder Zweigen, welche wenigblütig ſind. N Kapſeln aufrecht. [I Blumenkrone radförmig, tief- ſpaltig .. ... C. garganica (Tafel 36). 1939. [ BBlumenkrone nicht radförmig, nl Role) ober bow wels e mehr oder weniger dick .. C. Portenschlagiana. 1940. C. isophylla. 1941. C: fragilis. 1942. C. Morettiana. 1943 AN Kapſeln geftielt, nickend; Stengel wenig- bis 1blütig; Blumenkrone meist kahl.. C. linifolia. 1944. * C. rotundifolia. 1945. C. pusilla (Tafel 35). 1946. C. caespitosa. 1947. C. pulla. 1948. 00 Pflanzen robuſt, aufrecht, 30—200 cm Re ‚Stengel räubig ene N Kapſeln nidend . . nennen,» eee, * C. Trachelium. 1950. * C. bononiensis, 1951. C. rhomboidalis. 1952. AN Kapſeln aufrecht (vergl. auch Nr. 1950ù : f ep C. versicolor. 1954. * Blüten ſitzend, aufrecht; Blütenſtand eine Ahre; Kelchbuchten mit Anhang: C. strieta L., nicht Wall., nicht Labill.; Armenien, Griechenland. Staude. Blütezeit: Sommer. Wurzel dick. Pflanze behaart, äſtig, rutenförmig. Blätter eirund⸗lanzettlich, ſpitz, geſägt, behaart. Kelch kahl; ſeine Buchten-Anhänge eirund, breit, von Länge der Zipfel. Blüten ſitzend; Blütenſtand kopfig. T Kelchbuchten mit Anhang: C. Be W. et Kit. (syn. C. capitata Rchb.), Rumelien. Staude. Blütezeit: Sommer. Ganze Pflanze borſtig⸗ſteifhaarig, ſcharf, aufrecht. Die Stengel ſehr beblättert und durchaus einfach [nur bei f. cichoriacea Sibth. et Sm. pr. sp. (syn. C. capitata Bot. Mag.], auch Bort.) bisweilen veräſtelt und auch noch mit ſeitenſtändigen, 2—5 blütigen Blütenbüſcheln]. Blätter ſchwach-wellig, ausgeſchweift⸗gezähnt; Blüten end⸗ ſtändig, ſitzend, zu 5—9 kopfig-beiſammen, von lanzettlichen oder langgeſpitzten Blättern geſtützt. Kelch ſtark ſtriegel⸗ haarig, weiß-bewimpert, die Buchten mit eirunden Anhängen. Blumenkrone ſchmalröhrig, mit trichterigem Saum, kahl oder an den Nerven kleinborſtig, 3—4 mal jo lang als die ee +7 Kelchbuchten ohne Anhänge .. 5 ö „„ ie .. ee eee b) Einjährige Pflanzen. Kelchbuchten mit Anhang „ „ e C. dichotoma. 1957. B. Kapſeln ſeitlich nahe an ihrer Spitze, ns aber ea der e ots oder e 1 Ofen: 1. Stauden. (Kapſeln gewöhnlich aufrecht.) .. ER 9 C. . 1958. u persicifolia. 1959. C. carpatica. 1960. C. turbinata (Tafel 35). 1961. C. primulaefolia. 1962. 2. Zweijährige Pflanzen (vergleiche auch unter Nr. 1962 C. peregrina!) . . 2 2 2 2 nn . * O. Rapunculus. 1963. 3. Einjährige Pflanzen .. C. ramosissima. 1964. C. Staudig⸗ ee ge Pflanze mit knollig⸗ fleiſchigen Wurzeln und meiſt weißen Blüten . C. Pidalit. 1965. 1933. Campanula Medium L. (syn. Campanula ſitzend bis halb-ſtengelumfaſſend. Blüten in Trauben grandiflora Lam., nicht Jacg.; Medium grandiflorum ſtehend, hängend, glockig, bei der Stammform bläu⸗ Spach), Großblumige Glockenblume (fr. Carillon, lichviolett; bei f. alba weiß; bei f. caesia porzellan⸗ Violette de Marie; e. Coventry Bell). Südeuropa, blau; bei f. coerulea blau; bei f. rosea ſchön roſen— Frankreich. Zweijährig, 5090 em hoch. Blütezeit: rot; bei f. striata geſtreift; auch gefüllte Sorten Juni bis Auguſt. — Pflanze robuſt, ſteifhaarig, pyra— (Zuſatz „plena“) ſind in dieſen Farben vorhanden, midal⸗veräſtelt. Blätter ungleich⸗kerbſägig: die Grund⸗ aber nicht ſelten weniger ſchön als die einfachen. Eine blätter geſtielt, roſettig- angeordnet; Stengelblätter beſonders auffallende Kulturform iſt kf. calycantha (syn. f. calycanthema hort.), Tafel 36, 141, Bunt⸗ kelchige G. G., bei welcher der blattförmige Kelch ebenſo gefärbt iſt als die Blumenkrone und die letztere wie eine Halskrauſe umgiebt. mehrere Farbenſorten (weiß, blau⸗geſtreift, roſenrot), die aber nicht durchgehends farbentreu aus Samen hervor- gehen. Kelchzipfel eirund⸗lanzettlich, etwa halb jo lang, -als die 4 em und darüber lange, am Rande umge⸗ bogene Blumenkrone. Kelchröhre ſteifhaarig. Verwendung. Eine unſerer ſchönſten Garten⸗ Zierpflanzen! Weil die Pflanze zweijährig iſt, erfordert ſie ein Jahr Anzucht, blüht erſt im zweiten Sommer und ſtirbt dann ab. Am ſchönſten und wirkungs— vollſten iſt wohl die einfache roſenrote, welche ſich gleich den buntkelchigen Sorten auch zur Topfkultur eignet. Im übrigen verwende man ſie zerſtreut auf Rabatten und zur Bildung kleiner Gruppen thunlichſt in ſonniger, luftiger Lage und nicht zu feuchtem Boden. Aus ſaat, wie bei zweijährigen üblich, im Mai, Juni M auf ein Saatbeet im Freien; die jungen Pflanzen, ſobald es geht, verſtopfen und im Spätſommer mit 50 em Abſtand an den Platz pflanzen; wenn möglich, jedoch beſſer gleich an den Platz verſtopfen (oder auch ſäen). Oft ſäen ſich die Pflanzen durch Samenausfall aus, und es werden kräf— tige Stöcke. — Keim⸗ kraft der Samen 2 bis 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. 1934. Campänula alliariaefölia Mild. (syn. C. lamiifolia M. B., C. macrophylla Bot. Mag.), Cauchhederichblätterige Glockenblume. Kaukaſus. Staude, bis 60 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Die Stengel ſind hoch, weichhaarig, einfach oder am Grunde äſtig, in (bisweilen 60 em lange) einfache, einſeitswendige Trauben endend. Blätter oberſeits weichhaarig, unterſeits weißgrau; die unteren lang— geſtielt, eirund-herz- oder nierenförmig, gekerbt-gezähnt, ſpitzlich; die oberen allmählich kleiner, ſitzend, eirund. Blüten nickend, ſehr kurzgeſtielt. Kelch ſchwach-kurz— filzig, mit lanzettlichen Zipfeln, die doppelt ſolang als die kurz⸗verkehrtkegelförmige Kelchröhre (Fruchtknoten); Kelchanhänge ſolang als die Röhre. Blumenkrone weiß oder rahmweiß, kurzhaarig, mit bärtigem, trichterförmig-glockigem Schlunde und etwa 4—5 mal länger als die Kelchzipfel. [C. sarmatica Ter (syn. C. betonicaefolia Biehl., nicht Sibth.; C. gummifera Milldl., C. commutata R. et Sch., C. albiflora C. Koch) hat ſchmälere, am Rande krauſe Grundblätter, kürzere Blütentrauben, kleine Kelchanhänge und kürzere, breitere, kurzglockige, blaßblaue Blumenkrone!. Beide Arten, beſonders erſtere, ſind zierlich, aller— dings etwas zart, für Steingruppen und Rabatten geeignet; gedeihen in jedem guten und lockeren Boden, vorzüglich in Wald- und Wieſenhumus und in kühler, etwas ſchattiger Lage, auch an der Nordſeite. 1935. Campanula nöbilis Zindl., Edle Glocken- blume. China. Staude, 40—60 em hoch. Blüte- zeit: Sommer Juni bis Auguſt). — Grundſtamm Großblumige Glockenblume. . Auch hiervon giebt es Gattung 639. Campänula, Glockenblume. Ir. 19331938. 565 kriechend; Pflanze behaart; Stengel wenigäſtig. Grund⸗ blätter geſtielt, tief⸗herzförmig, gezähnt-geferbt. Blüten nahe am Ende der Aſte befindlich, zu wenigen und traubig, hängend, ſehr ſchön und groß, 5—8 em lang bei etwa 4 cm Breite, glockenförmig, außen glänzend⸗ hellviolett-purpurn, faſt kahl, inwendig heller, lebhaft-purpurrot-gefleckt und behaart. Kelch be— haart, mit zurückgebogenen Zipfeln und eirunden An— hängen. Fruchtknoten 3fächerig. — Formen: eine blaublühende, eine weißbläuliche, eine ockerweiße, eine mit 7—8 cm langen grünlichweißen, innen violett-punktierten Blumen (eigentlich Baſtard C. nobilis & punctata) und eine weißblühende. Ausgezeichnete Art, deren weißblühende Form verbreiteter iſt. Im nördlichen und mittleren Deutſchland iſt froſtfreie Überwinterung erforderlich. Sit vorzugs— weiſe für Stein⸗ gruppen ge⸗ eignet. Die Lage jet halb- ſchattig, doch iſt ſonnige zu⸗ läſſig. Ver⸗ 3) N, ANA mehrung N A durch Teilung. | Anzucht aus Samen. Aus⸗ ſaat von April bis Juli in Töpfe; die Pflanzen in Käſtchen weit⸗ läufig ver⸗ ſtopfen, über⸗ wintern und im nächſten Frühling mit 40 em Ab— ſtand auspflanzen. 1936. * Campänula barbäta L., Nauhblütige Glockenblume. Alpen. Staude, bis 30 cm hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Pflanze rauhhaarig. Die Stengel aufrecht, faſt einfach, ſtielrund, meiſt 1 blätterig. Grundblätter geſtielt, länglich-lanzettlich, faſt ganzrandig. Blüten in Trauben, etwas einſeitswendig, ſchön bla ß— blau (bei f. cyanea S. dunkelblau), hängend; Kelchzipfel eirund-lanzettförmig; die Kelchanhänge ſolang oder länger als die Kelchröhre. Blumen- krone innen auf den Zipfeln dichtbärtig, faſt 3 mal ſolang als der Kelch, 20 —26 mm lang. Griffel- narben lang. — Nur für Steingruppen und Fels— Anlagen, auch an nördlich gelegenen Abhängen. Nörd— liche freie Lage, ſowie ein Gemiſch von Wieſenmoor— und Lehmerde ſcheinen Bedingungen zum fröhlichen Gedeihen zu ſein. Ausſaat im Herbſt. Die Pflänz- chen im Frühling an den beſtimmten Platz verſtopfen. 1937. Campänula punctäta Zam., Bunktierte Glockenblume. Oſtſibirien, Taurien, Japan. Staude, etwa 30 em hoch. Blütezeit: Mai⸗Juni bis Juli. — Pflanze behaart; die Stengel einfach, aufrecht, wenigblütig, ſtielrund. Grundblätter geſtielt, herzförmig, gekerbt, rauhhaarig; Blüten geſtielt, überhängend, zu 1—3 beiſammen. Kelchzipfel bewimpert, lang⸗lanzett⸗ lich, etwa 3 mal jo kurz als die glockige gelbliche, innen braun⸗ punktierte, wollige Blumenkrone. Kelch— buchten-Anhänge eirund-ſpitz, doppelt ſo kurz als die Kelchzipfel. — Staude für guten, nicht ſehr feuchten Boden und ſonnigen Standort großer Gärten. 1938. Campanula Grossekii Heuff., Groffeks Glockenblume. Ungarn. Staude, 60—90 cm hoch. Edle Glockenblume. 566 Blütezeit: Mai bis Juli. — Wurzel dick, verholzend. Die Stengel kräftig, aufrecht, einfach, kantig, faſt kahl oder zerſtreut-behaart. Blätter ſcharf und borſtig: die unteren groß, geſtielt, aus herzförmigem Grunde breit— lanzettlich, zugeſpitzt, buchtig und ungleich-doppelt- kerbſägig. Blattſtiel ausgehöhlt, oben mit zwei dunkel- grünen Längsleiſten. nickend, etwa 4 cm lang, rein dunkelviolett, faſt blau. Kelchzipfel lanzettlich, abſtehend, an der Spitze zurückgekrümmt, Buchten mit lanzettlichen Anhängen, welche 3 mal kürzer als die Kelchzipfel. Krone 2—3 mal ſolang als die Kelchzipfel, an den Ecken ſteifhaarig. Für Landſchaftsgärten ſehr angenehm, in Tracht und Blütenſtand an C. Trachelium erinnernd, aber ſchon durch die Kelchbuchten-Anhänge verſchieden, auch ſtattlicher. Kultur in lehmigem, friſchem Boden. 1939. Campanula gargänica Ten., Tafel 36, 142. Apuliſche Glockenblume. Süditalien, Dal- matien, an Felſen. Staude, bis 30 em lang. Blüte— zeit: Mai, Juni; auch zu anderer Zeit. — Pflanze weichhaarig (syn. f. hirsuta Aort.), ſeltener kahl, brüchig. Die Stengel aus fleiſchigem Grundſtamm niederliegend oder hängend, einfach, oder mit kleinen Aſten traubig erſcheinend. Blätter herzförmig-eirund oder nierenförmig, gekerbt-gezähnt; die grundſtändigen geſtielt; Stengelblätter kleiner; die mittleren eirund, in den Blattſtiel vorgezogen. Blütenſtiele fadenförmig und kurz. Kelchröhre eiförmig-xundlich, mit ſchmal— linealiſch-lanzettlichen, abſtehenden Lappen, die doppelt ſo kurz ſind, als die mehr oder weniger weichhaarige, ſchildförmig-abſtehende, tief-fünfteilige, hellblaue Blumenkrone. Griffel hervorragend. Verlangt froſtfreie Überwinterung; iſt zur Topf— kultur vortrefflich geeignet, eine vorzügliche Ampel— pflanze, die bei ſehr zeitiger Ausſaat (März) noch im ſelbigen Jahre zur Blüte kommt. Gewöhnlich ſäet man vom April bis Juli in Töpfe. 1940. Campänula Portenschlagiäna K. et Sch., Vortenſchlags Glocken blume. Dalmatien. Staude, kriechend. Blütezeit: Vorſommer und Herbſt. — Pflanze ziemlich kahl, dicht und geſchloſſen wachſend; die Stengel ſind ſchwach-aufrecht oder niedergeſtreckt. Blätter untereinander gleichartig, geſtielt, herzförmig, rund, ſpitzkantig, gezähnt, ſehr ſchön dunkelgrün, 2½ bis 3 em breit. Blüten ſehr zahlreich erſcheinend, traubig, ſehr ſchön blau, nicht tief-ö5ſpaltig, ſondern trichterförmig, etwa 3 mal ſolang als die aufrechten, zugeſpitzten Lappen der kugeligen Kelchröhre. Verwendung. Eine der ſchönſten und dank— barſten von allen kriechenden Glockenblumen, dabei von leichter Kultur, zudem für Felſenanlagen, Stein- gruppen, Terraſſen, Abhänge ꝛc. wie geſchaffen. Sie überkleidet eine ziemliche Strecke und hält ſich auch auf Tuffſteinen vorzüglich. Die Lage ſei ſonnig bis halb— ſchattig, der Boden lehmhaltig und etwas friſch. Anzucht aus Samen leicht. 1941. Campänula isophylla Moretti (syn. C. floribunda Viv., C. fragilis mancher Gärtner), Gleich- blätterige Hlockenblume. Ligurien. Staude. Blüte zeit: Sommer. — Die Stengel ſchwach-aufrecht oder niedergeſtreckt. Blätter alle unter ſich gleichartig, ge— ſtielt, rundlich, herzförmig, gekerbt-gezähnt. doldentraubig, zartblau, anſehnlich, bei f. alba weiß. Kelchzipfel zugeſpitzt, bisweilen gezähnt, um die Hälfte kürzer als die breitglodige Blumenkrone. Griffel hervorragend. Kapſel eiförmig. Blüten groß, glockenförmig und Familie 109. Campanulaceae, Glocken blumengewächſe. O XXII 47 u. 48. Verwendung als ausgezeichnete Ampel- pflanze, die wie Nr. 1939 zu behandeln, der letzteren aber vorzuziehen iſt. In mit Erde und Moos ausgefüllte Draht-Ampeln gepflanzt, überziehen fie letztere ganz und gewähren einen herrlichen Anblick. Auch ſpalierförmig gezogen bringen ſie, im Blüten⸗ ſchmuck prangend, einen vortrefflichen Eindruck hervor. 1942. Campanula frägilis Cyrill. (syn. C. diffusa Vahl, C. cochleariaefolia Vahl, nicht Lam.; C. crassifolia Nees), Brüchige Glockenblume. Si⸗ zilien, Neapel. Blütezeit: Frühling, Sommer. — Die Stengel ſind weitſchweifig, aufſtrebend [bei f. hir- suta A. DC. (syn. C. Barrelieri Presl, C. saxatilis rotundifolia Darr., C. Carolinii p, Ten.) find Stengel und Blätter grauweißhaarigl. Grundblätter lang⸗ geſtielt, herzförmig, rundlich, ſtumpfgezähnt oder geferbt-gelappt; Stengelblätter kleiner, eirund oder lanzettförmig. Blüten locker-doldentraubig, an der Spitze der Stengel, breitglodig, hellblau, bei f. gran- diflora hort. größer und ſchöner. Kelchzipfel linealiſch⸗ lanzettlich, zugeſpitzt, aufrecht, etwa ſolang als die offene Blumenkrone. Griffel weiß; Staubfäden am Grunde hellblau; Staubkölbchen weißlich. Kapſel (wie bei den vorigen und folgenden) aufrecht, dreifächerig. Wie Nr. 1939 ſehr ſchöne Ampelpflanze. 1943. Campanula Morettiäna Rchb. (syn. C. pulla Parol.. nicht L.; C. filiformis Moretti), Worettis Glockenblume. Südeuropa, an Felswänden. Pflanze klein, behaart, 1 blütig. Blätter geferbt-gezähnt, klein, aufrecht, rundlich- herzförmig, graubehaart; die Stengelblätter kleiner, eirund-ſpitz. Kelchzipfel lanzettlich, viermal kürzer als die trichterförmige, ſchön lilafarbige Blumenkrone. — C. Raineri Perpenti, ſehr niedrig, nur 5—10 em hoch. Blütezeit: Juli. Pflanze von raſenartigem Wuchs; die Stengel faſt aufrecht, äſtig; die Aſte 1—3 blütig. Blätter friſchgrün, faſt ſitzend, eirund, entferntgeſägt, die unteren kleiner, verkehrt-eirund. Kelchröhre verfehrt-fegelfürmig ; Kelch⸗ lappen ganzrandig oder gezähnt, langzugeſpitzt, aufrecht, um die Hälfte kürzer als die breit-trichterförmige Blumenkrone, welche groß (2—21/, cm lang), prächtig violettblau und etwas aufgerichtet iſt. Kapſel an ihrem Grunde aufſpringend, aufrecht. — C. cenisia I., 5—10 cm hoch, hat eine 9— 13 mm lange, bis zur Mitte oder tiefer 5 ſpaltige, trichterförmige, dunkelblaue Blumenkrone, und die Kapſel öffnet ſich in oder oberhalb der Mitte. Dieſe 3 Arten blühen ſehr ſchön; ſie ſind ziemlich ſchwierig zu kultivieren, nur für Alpen-Anlagen geeignet. Im Winter Fichtenzweigdecke. 1944. Campänula linif6lia Zam. dict. (syn. C. angustifolia Zam. 1U.?), Seinblätterige Glocken- blume. Gebirge Mitteleuropas und in Nordweſt— Amerika. Staude, bis 40 em hoch. Blütezeit: Sommer. — Pflanze kahl, nur bei der ſüdlichen Form f. valdensis All. pr. sp. (syn. C. uniflora Vell., nicht L.!; C. Rohdii Lots.) weichhaarig. Die Stengel auf- recht; Grundblätter wenige, geſtielt, eirund, buchtig; Stengelblätter linealiſch, ganzrandig. Blüten ſchon als Knoſpen nickend, blau oder weiß. Kelchzipfel lang, aufrecht (nicht zurückgebogen). Blumenkrone glockig, anſehnlich, doppelt oder 3 mal ſolang als die Blüten Kelchzipfel. — Formen find: k. Scheuchzeri Vill. pr. sp. (syn. C. montana Barr), ſehr niedrig, kahl; Stengel 1blütig; Kelchzipfel lang. k. Langsdorffiana Fisch. pr. sp. (syn. C. rotundifolia var. Hornem.), kahl; die Stengel aufrecht, faſt 1blütig; Grundblätter Gattung 639. Campänula, Glockenblume. eirund⸗ rundlich, ganzrandig; untere Stengelblätter verkehrteirund⸗lanzettlich; Nordamerika und Aſien. 1945. Campanula rotundifölia Z. (syn. C. uniflora Huds., nicht L.; C. minor Lam., C. varii- folia Salisb., C. minuta Savi, C. Scheuchzeri Bot. Cab., nicht Vill. ꝛc.; C. heterophylla Gray, C. Baum- gartenii Beck., letztere hat 5 cm lange und nur 6—8 mm breite untere Stengelblätter), Aundbläfterige Glockenblume. Europa, Sibirien, Nordweſt-Amerika. Staude, 12—50 cm hoch. Blütezeit: Juni bis Herbſt. — Grundſtändige Blätter (zur Blütezeit der Pflanze meiſt abgeſtorben und oft ſchon wieder ver— ſchwunden, deshalb an noch nicht blühenden Pflanzen zu ſuchen!) herzförmig- rundlich bis länglich (bei f. Dacloetiana Orim. nierenförmig, auch die Kelch— buchten ſpitz), gekerbt⸗gezähnt; die größte Blattbreite in der Mitte oder nach dem Grunde hin. Stengelblätter linealiſch oder lanzettlich. Blüten als Knoſpen aufrecht. Kelchzipfel pfriemlich, aufrecht, meiſt 3 mal ſokurz als die glockige blaue, bei f. Dacloetiana fait ſolang als die violette Blumenkrone, auch hat dieſe Form niederliegende, weichhaarige, 1blütige Stengel, während ſonſt die Blüten am Stengel traubig⸗riſpig angeordnet und zahlreich find. Garten— formen ſind: f. flore duplici, Blüten blau, auch weiß, mit zwei oder mehreren ineinanderſteckenden Blumenkronen; k. soldanellaeflora (syn. f. soldanellae- flora plena), die dunkelazurblauen Glocken find in viele Teilblättchen zerfallen und letztere wieder in lange linealiſche Zipfel geſpalten, ſodaß die Blüten in der That an eine Troddelblume (Soldanella) erinnern; f. flore pleno (syn. f. rannunculiflora plena ort.), hübſche, gefülltblühende Form. Verwendung. Die Rundblätterige Glockenblume iſt eine wirklich niedliche und dankbare Pflanze, die ſozuſagen überall fortkommt, in gutem, kräftigem Gartenboden, auf Wieſen, auf Moorboden, an Felſen, alten Mauern, Ruinen, auf Steingruppen, an trockenen wie an etwas feuchten Orten, an ſonnigem, wie an ziemlich ſchattigem Standort; auch zwiſchen lockeren Stauden und Geſträuch niſtet ſie ſich ein, und für alle ſolche Orte ſei ſie beſtens empfohlen. Erſt einmal angeſiedelt, verurſachen ſie keine Mühe mehr. 1946. * Campänula pusilla Haenke, Tafel 35, 139 (syn. C. pumila Dot. Mag., C. caespitosa Vill., auch hort., nicht Scop.!), Kleine oder Puffel-Sloden- blume. Alpen und Voralpen, an kieſigen Orten, mit den Flüſſen in die Ebene gelangend. Staude, 8—15, ſeltener bis 20 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Pflanze buſchig, raſenbildend, kriechend; nicht blühende Blattbüſchel ein dichtes Polſter bildend. Stengel zahl— reich, dünn, mit ſehr wenigen Blättern, im oberen Teile faſt nackt. Grundblätter herzförmig-eirund (alſo in der Mitte oder im unteren Teile am breiteſten), etwas derb, glänzend, geſägt; untere Stengelblätter elliptiſch, kürzer geſtielt als die Grundblätter (weit kürzer und verhältnismäßig breiter als bei C. rotundi- folia), dichtſtehend, mit ziemlich hervorragenden Säge— zähnen; obere Stengelblätter linealiſch, ſitzend. [f. gracilis (syn. C. rotundifolia f. gracilis Ave-Lallem.) iſt eine weichhaarige ſüdliche Form.] Blüten meiſt zu 1—5, einfach-traubig, ſelten etwas riſpig. Kelch— zipfel pfriemförmig, aufrecht (nicht zurückgeſchlagen), nicht länger als die halbe Krone. Blumenkrone faſt halbkugelig-glockig oder kurz-walzlich-glockig, etwas bauchig, nickend, meiſt hellblau, nicht oder ſchwach— geadert, bei f. flore albo weiß; etwa bis 1½ cm lang. Grund der Staubkölbchen kurz⸗eiförmig, breit. . Nr. 1939— 1950. 567 Verwendung der Puſſel-Glockenblume als zier⸗ liche, ſchöne und reichblühende Einfaſſungs- pflanze für den Juni⸗Juli⸗Flor. Die Pflanze gedeiht in allerlei leichtem, nicht gar zu ſehr austrocknendem, am beſten etwas Friſche bewahrendem, aber doch wieder durchläſſigem Boden auch an den meiſten für Nr. 1945 angegebenen Stellen. 1947. Campanula caespitösa Scop.“, nicht ort. ., nicht Vell.; Raſen bildende Glockenblume. Alpen und Voralpen, in Felſenſpalten. Staude, 8—15 em hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Pflanze dichte Raſen bildend. Grund- und unterſte Stengelblätter verkehrt-eirund oder ſpatel-⸗ förmig, wenigkerbig, die größte Blattbreite ober— halb der Mitte. Blütenſtiele meiſt 1—2blütig, ſeltener mehrblütig. Kelchbuchten ſtumpf; Blumenkrone länglich— glodig, blaßviolett, außer den Hauptnerven noch mit Adernetz. Grund der Staubkölbchen länger als breit. — Nur für Alpen-Anlagen verwendbar. 1948. Campanula pulla Z., Schwarzblaue Glockenblume. Alpen und Voralpen Oſterreichs. Staude, 10—20 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Zarte, niedrige Pflanze mit Iblütigen Stengeln. Blätter klein, kahl, geferbt-gejägt; die unteren kurz- geſtielt, eirund-rundlich, die oberen ſitzend, eirund-ſpitz. Kelchzipfel langzugeſpitzt, aufrecht, ſpitz, etwa halb ſolang als die ſchöne ſchwarzblaue oder dunkel- azurblaue, nickende Blumenkrone. Zwar etwas zarte, aber bei ſachgemäßer Pflege dankbare, reizende Glockenblume!, vorzugsweiſe für Steingruppen, auch als Einfaſſung terraſſenförmig an— gelegter Beete. Man bringe ſie in eine ſchattige Lage in reine Wieſenmoorerde. Anzucht aus Samen. 1949. * Campänula latifölia Z. (syn. C. ma- crantha fisch. als 1—1½ m hohe Pflanze mit entſprechend größeren Blüten; C. eriocarpa M. B. iſt eine Form mit zottigem Kelch), Breitblätterige Glockenblume. Mittel⸗ und Südeuropa. Staude, 50—150 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Die Stengel einfach, beblättert, oben ſtumpfkantig, in eine beblätterte Traube ausgehend. Blätter groß, kurzhaarig, eirund- lanzettlich, zugeſpitzt, grob-doppelt⸗ geſägt; die unteren kurzgeſtielt, die oberen ſitzend. Blütenſtiele achſelſtändig, einzeln, aufrecht, nach dem Verblühen in der Mitte knieförmig herabgebogen. Kelchzipfel breitlanzettlich, zugeſpitzt, 1½ —2 mal ſolang als die halbkugelige kahle oder weißborſtige Kelchröhre (Fruchtknoten). Blumenkrone groß, glockig— trichterförmig, bis zu / der Länge in bewimperte Zipfel geſpalten, etwa 3—4 mal ſolang als die Kelch— zipfel, hellviolett bis dunkelblau, bei k. alba weiß. Kapſel nickend, groß, kugelig, von den ab— ſtehenden Kelchzipfeln gekrönt. Eine jener alten, guten Stauden, die in Gärten, welche nicht beſtändig gepflegt werden können, nie fehlen ſollte. Sie verträgt Schatten und eignet ſich für Bloßſtellen in Gehölzgruppen, wo ſie ſich durch Samen -Ausfall verbreitet. k. macrantha iſt auch auf Blumengruppen und im Staudengarten hübſch. Abſtand 50 cm. 1950. * Campänula Trachelium T. (syn. C. urtieifolia Schm.), Neſſel-Glockenblume (fr. Gan- telée, Gant de Notre Dame; e. Throatwort). Europa, Aſien, Nordafrika, in Wäldern und Gebüſchen. Staude, 1 —1 m hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Die Stengel ſind ſcharfkantig, oben länglich-traubig oder riſpig. Blätter behaart-ſcharf, die unteren drei— kantig-herzförmig, grob- und doppelt-gezähnt, die 568 oberen ſitzend, länglich und lanzettlich, zugeſpitzt. Blüten an kurzen achſelſtändigen Stielen, aufrecht oder faſt ſo, paarweis oder zu Zen; am Grunde der Blütenſtiele 2 Deckblätter. Blütenſtand eine bis zu 40 em lange Traube. Kelchzipfel aufrecht, doppelt jo lang als die verkehrt-kegelförmig-halbkugelige Kelch— röhre und etwa 3mal jo kurz als die bis zu ½ ͤ ihrer Länge in bewimperte Lappen geſpaltene glockige Blumenkrone; Blüten ſatt-violettblau, bei f. alba weiß, bei k. flore pleno gefüllt, blau; bei f. flore albo pleno gefüllt, weiß. Dieſe Gartenformen ſind jedoch nicht immer ſamenbeſtändig und wieder ſeltener geworden. Verwendung und Kultur wie Nr. 1949. Sehr ſchön ſind die gefüllten, welche keinen Samen geben, alſo nur durch Teilung zu vermehren ſind, aber weniger ſtark wuchern als die einfachen. 1951. * Campanula bononiensis Z. (syn. C. ruthenica Fisch. iſt nur etwas ſtärker grauhaarig als die Stammform; C. simplex Zam., nicht Stev.; C. obliquifolia Ten.), Bologneſer Glockenblume. Süd⸗ oſtfrankreich, Süddeutſchland, Südeuropa, Altai. Staude, 60—120 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Pflanze mit kurzer verdickter Wurzel, weich- oder weißgrauhaarig. Stengel faſt ſtielrund, hoch, dicht— beblättert, in eine lange, ährenförmige, meiſt einfache, ſeltener ſchwachriſpige Traube ausgehend. Blätter ungleich-kleinkerbig-geſägt, unterſeits grau. Blüten zu 2—4 en oder auch einzeln auf ſehr kurzen, nickenden Blütenſtielen, ſchön hellblau-violett. Kelchzipfel abſtehend, kaum länger als die Kelchröhre (Frucht— knoten). Blumenkrone trichterförmig, nickend, mit kahlen (nicht bewimperten) Lappen, 5—6 mal ſolang als die Kelchzipfel. [*C. rapunculodes Z. (syn. C. cordi- folia C. Koch, C. dumetorum Boiss.) hat kriechende Wurzeln, unterirdiſche, vielfach knollig-verdickte Aus- läufer und einſeitswendige Blütentrauben und darf nicht mit der ſchönen C. Rapunculus Z. (Nr. 1963) verwechſelt werden!! 1952. Campänula rhomboidälis L. (syn. C. rhomboidea Auct., C. azurea Alt., C. venosa Willd.), RNautenförmige Glockenblume. Alpen Italiens und der Schweiz. Staude, 25—60 em hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Pflanze kahl oder ſchwachbehaart; die Stengel ſind aufrecht, einfach, kantig, mit einſeits⸗ wendiger vielblütiger Riſpe. Blattſtiele der Grund— blätter kaum ſolang oder viel kürzer als die Blattfläche. Alle oder nur die oberen Stengelblätter ſitzend, eirund oder lanzettlich, geſägt, zahlreich. Blumenkrone 12 mm bis zu 2 cm lang, blau [bei f. flore pleno hort. gefüllt; bei f. rubra (syn. C. rubra hort.) violett- purpurrötlich]. Kelchzipfel ſehr ſchmal, aufrecht oder bei f. reflexa A. DC. zurückgeſchlagen; Kelchbuchten ſtumpf. Kapſel nickend. Verwendung der einfachen Formen auf Stein- gruppen und Alpen⸗Anlagen; im Winter Fichtenzweig— Decke. Die gefülltblühende Form zieht man am beſten in Töpfen in kräftiger Raſen- oder in einem Gemiſch recht ſandiger Lehm- und Wiejenmoorerde. 1953. Campänula pyramidälis L., Vyramiden- Glocken blume. Am Mittelmeer auf Hügeln und an Mauern. Staude, als Kulturpflanze meiſt nur 2 bis 3 jährig, 1½ —21)/ m hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Pflanze mit möhrenförmigen fleiſchigen Pfahlwurzeln. Stengel ſtumpfkantig, ſaſt vom Grunde an mit kurzen aufrechten Blütenäſten beſetzt, kahl, wie die ganze Pflanze. Blätter geſägt; die grundſtändigen Familie 109. Campanulaceae, Glocken blumengewächſe. Of XXII 47 u. 48. geſtielt, länglich-eirund, faſt herzförmig, einen ziemlich dichten Buſch bildend; Stengelblätter eirund, lang⸗ geſtielt, die oberen lanzettlich. Blütenſtand eine ½ bis über 1 m lange ſchmal-pyramidale Riſpe, die oft mehrere Hundert Blüten trägt. Blumenkrone kurz- und weit⸗ glockig, bis über die Hälfte 5ipaltig, hellviolett oder blaßblau, bei f. alba weiß. Kapſel aufrecht, an ihrem Grunde ſich öffnend. Verwendung. Ganz ausgezeichnete, ihre Wirkung nie verfehlende Schaupflanze, zwar ſchon von alters her bekannt, aber doch nicht häufig anzu⸗ treffen, weil ſie in nördlichen, rauhen Gegenden über Winter meiſt zu Grunde geht, hier alſo froſtfrei überwintert wer⸗ den muß, mäh- rend ſie ander- orten die Kälte ſehr gut vertra— gen kann. Auf Terraſſen, in Rui⸗ nen, an Gemäuer, am Fuße von Alpen- Anlagen und endlich als Topfpflanze auf Balkonen oder in hellen Räumen von prächtiger Erſchei— nung. Ihre langen, verhältnismäßig dünnen und ziemlich ſchlanken Zweige laſſen ſich in allerlei Form biegen. Kultur in mehr trockenem, kalkhaltigem und mit Kalkſteinchen ver⸗ miſchtem Boden an etwas geſchützter Stelle. Ver- mehrung am beſten im Auguſt durch Abtrennung der Seitenſproſſe, die wie Stecklinge und nur lauwarm behandelt werden. Anzucht aus Samen. Ausſaat der für Freilandkultur beſtimmten Pflanzen am beſten erſt im Mai, Juni auf ein Saatbeet oder beſſer in Käſtchen, oder ins kalte Miſtbeet, in lockere, aber nicht fette, ſondern mehr ſandige Erde. Die jungen Pflanzen werden baldthunlichſt an den be—⸗ ſtimmten Platz gepflanzt, wo man ſie, ſobald die Wurzeln Boden gefaßt haben, den Sommer hindurch gewähren läßt, ohne ſich weiter darum zu kümmern. Düngen und häufiges Begießen würde bei ſonſt zuſagendem Boden die Pflanzen nur verweichlichen, ſodaß ſie den erſten Winter ſelten gut überdauern. Mit Winters Anfang, wenn der Boden gefroren, werden die Pflanzen nur durch eine dicke Lage grüner Fichtenzweige geſchützt; weniger die Kälte, ſondern vielmehr die Näſſe ſchadet; deshalb auf etwas erhöhter Pflanzſtelle und zudem ja nicht zu tief pflanzen. Im folgenden Sommer kann man bei ſtarken Pflanzen einen Blütenſtengel ſtehen laſſen, ſonſt aber unterdrückt man ſie lieber, um im dritten Sommer großen Blütenreichtum und ſtolzere Pflanzen zu erhalten. In dem Blütenjahre kann auch mit ſchwachem Dungwaſſer nachgeholfen werden, im allgemeinen thut man dieſer Pflanze häufig des Guten zuviel. Für die Topf⸗ kultur kann man im Auguſt in Käſtchen oder ſchon Ende März oder Anfang April in Töpfe oder ins lauwarme Miftbeet ſäen, die Pflänzchen einzeln in Töpfe verſetzen, fie während des Sommers mehr- mals in größere Töpfe verpflanzen, ſpäter eben froſt⸗ frei überwintern, im kommenden Frühling nur ein paar Blütenſtengel aufkommen laſſen oder ſie bis auf Pyramiden-Glockenblume. ein paar Knoſpen am Stengelgrunde entfernen, um vom dritten Jahre ab deſto zahlreichere Blüten zu erhalten. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung nach 1—2 Wochen. 1954. Campänula versicolor Sibih. et Sm. (syn. C. planiflora Willd., nicht Zam.; C. Will- denowiana R. et Sch., C. Rosanii Ten., C. Tenorei Mor.), Verſchiedenfarbige Glockenblume. Staude, in der Kultur bisweilen 2 jährig, 30 —80 cm hoch. Blütezeit: Auguſt, September. — Pflanze kahl, mit dicker, fleiſchiger Wurzel. Stengel mehrere, aufrecht, gekrümmt, dicklich, brüchig, beblättert, in eine zuſammen— geſetzte, ſtraußförmige Traube endend. Die unteren Stengelblätter die achſelſtändigen Blütenbüſchel an Länge überragend. Blütenbüſchel kurzgeſtielt, 3 —7blütig. Kelchzipfel abſtehend oder zurückgekrümmt, etwa 3 mal ſolang als die Röhre (Fruchtknoten). Blumenkrone ſaſt kdad förmig, bis auf ¼ ihrer Länge in eirunde Lappen geteilt, ſehr ſchön, hellblau, im Grunde violettblau. f. thessala Boiss. hat ſchärfer geſägte, an ihrem Grunde nicht herzförmige, ſondern verſchmälerte Blätter, einen meiſt längeren ähren— förmigen Blütenſtrauß und kleinere Blüten mit kürzeren Kelchzipfeln. — Verwendung und Kultur wie Nr. 1953. 1955. * Campänula glomeräta Z. Knaul- blütige Glockenblume. Europa, Aſien. Staude, 25—60 em hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Pflanze grau-weichhaarig, kurz-rauhhaarig oder ſeltener faſt kahl. Grundſtock ſchwach-kriechend; die Stengel aufrecht, beblättert. Blätter kleingekerbt; die grund— ſtändigen langgeſtielt, aus herzförmigem oder abge- rundetem Grunde eirund oder länglich-lanzettlich; obere Stengelblätter ſitzend, aus herzförmigem Grunde ſtengel— umfaſſend. Blüten in end- und oft auch ſeitenſtändigen Büſcheln beiſammenſitzend; der Endbüſchel von Stütz— blättern geſtützt. Kelchzipfel zugeſpitzt, bewimpert oder ſtriegelhaarig, etwa 3—4 mal ſolang als die verkehrt— kegelförmige Kelchröhre (Fruchtknoten). Blumenkrone kurzhaarig, etwa 1½ oder 2mal ſolang als die Kelch— zipfel und bis zu ¼ Tiefe gelappt, blauviolett; bei f. flore pleno größer und gefüllt (eigentlich aus mehreren ineinanderſteckenden Kronen beſtehend,. An- dere Formen find: f. speciosa Hornem. pr. sp. (syn. C. capitata hort. nonn.), Blüten groß, ſchön violettblau, wie gefirnißt, in großen Endbüſcheln; Pflanze grasgrün; die Blätter meiſt ſämtlich eirund— herzförmig; die ſchönſte, auch ſehr zu empfehlende Form. f. salviifolia Wallr. (syn. C. farinosa Andrzj.), Stengel und Blätter unterſeits graufilzig. f. aggre- gata Milld. pr. sp., Blüten größer als die der Stammform; Pflanze grasgrün; Stiele der Stengel- blätter breiter geflügelt. Verwendung. Die Knaul-Glockenblume, beſonders f. speciosa, iſt entſchieden ſchönblühend; geeignet für den Garten, für Anlagen und Parks, f. speciosa auch als Topfpflanze. Sie iſt völlig hart und beanſprucht wenig Pflege. Kultur in allerlei kräftigem kalkhaltigen Boden; der vorteil- hafteſte iſt humoſer ſandiger Lehm. Vermehrung durch Teilung, auch durch abgetrennte nichtblühende Grund— ſproſſe. Anzucht aus Samen (kf. speciosa liefert oft keinen). Aus ſaat ins freie Land; die Pflänzchen verſtopfen und ſpäter an den beſtimmten Platz ſetzen. 1956. Campänula macrostyla Boiss. et Heldr., Großgriffefige Glockenblume. Griechenland. Ein- jährig, 30—60 cm hoch. 4 2 . Gattung 639. Campänula, Glockenblume. Blütezeit: Sommer. | Stengel ſteif, dick, veräſtelt; die Aſte gabelig-dolden⸗ Nr. 19511958. 569 traubig und 3—9blütig. Blätter gleich den übrigen Teilen abſtehend-borſtig⸗behaart, ſitzend, linealiſch-lan⸗ zettlich. Die Zweigchen 1blütig. Blüten groß; Kelch- zipfel breit⸗lanzettlich, ſpitz, borſtig⸗bewimpert, zur Fruchtzeit ſehr verbreitert; Kelchbuchten-Anhänge breit— eirund, kappenförmig. Blumenkrone kreiſelförmig— glockig, weit offen, kurz- und breit-5 lappig, etwa 5 bis 6 cm breit, 1½ mal ſolang als der Kelch, außen kahl und rötlichlila, innen behaart, purpurn, violett— netzaderig, bei fk. rosea (syn. f. rosaeflora hort.) roſenrot. Griffel auffallend ſtark, langherausragend, in eine dicke, keulenförmige 1—1!/, cm lange, ſpäter 3ſpaltige Narbe endend. Kapſel groß, nickend. Verwendung. Beſitzt eine ungemein ſteife Tracht, Die roſenrote Form iſt am ſchönſten. Auf Rabatten zerſtreut oder zu wenigen truppweiſe beiſammenſtehend, wären ſie vorteilhaft zu verwenden. Hinſichtlich der Kultur hat ſie eine Eigenart der Zinnia elegans, ſ. unter Nr. 1687 : fie verlangt einen ſonnigen Standort und kieſigen oder kalkreichen, gutdurchlaſſenden Boden, iſt gegen andauernde Näſſe ſehr empfindlich, und man hüte ſich, ſie häufig, oberflächlich und wohl gar an den Stamm zu begießen. Ausſaat der Samen Ende März oder Anfang April in Töpfe oder Käſtchen oder ins lauwarme, oder im April ins kalte Miſtbeet unter Glas; die Pflänzchen einzeln in kleine Töpfe verſtopfen und aus dieſen im Mai an den beſtimmten Platz verſetzen. Pflanzenabſtand 50 —60 cm. 1957. Campänula dichötoma Z., Gabeläſtige Glockenblume. Mittelmeergebiet; Kanariſche Inſeln. Einjährig, etwa 30 em hoch. Blütezeit: Juni. — Pflanze aufrecht, von abſtehenden Borſten ſteifhaarig, ſehr veräſtelt, reichbeblättert. Blätter elliptiſch-länglich, ganzrandig oder ausgeſchweift-gezähnelt. Blüten end— ſtändig, oberhalb der Gabelungen ſeitenſtändig, kurz— geſtielt. Kelchzipfel zur Fruchtzeit wenig größer, abſtehend; Kelchbuchten-Anhänge ſpitz, länger als die Kelchröhre. Blumenkrone blau (bei f. alba weiß), 1½ mal ſolang als der Kelch, kahl, mit eirunden, abſtehenden Lappen. Kapſel nickend. Reichblühend, von zierlicher Tracht und mit eigenartig gebildeten, großen Kelchen. Ausſaat im April an ſonniger Stelle ins freie Land. Anderenfalls Behandlung wie bei Nr. 1956. Blütezeit dann ſchon im Mai möglich. [C. strigosa Russel (syn. C. Russeliana HR. et Sch.) iſt mit weißen, am Grunde verdickten Borſten bekleidet und hat lanzettliche, lang-pfriemförmige Kelchzipfel.)] 1958. Campänula lactiflora M. B. (syn. C. celtidifolia Boiss., C. biserrata C. Koch), Milch- farbige Glockenblume. Griechenland, Kaukaſus, Armenien, in feuchten Wäldern. Staude 50 —100 cm hoch werdend. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Pflanze grün, wenigborſtig; Stengel hoch, dick, ge— ſtreift, dichtbeblättert, zu einer beblätterten großen Riſpe veräſtelt. Blätter ſitzend, ſpitzgeſägt, eirund— lanzettlich. Die doldentraubigen Trugdolden an den Aſten der großen Riſpe 3—7 blütig und mit linealiſchen Deckblättern behaftet; Blütenſtielchen kürzer als der ſpärlich-weißborſtige Kelch, deſſen breitdreieckig-lanzett⸗ liche, gezähnelte Zipfel 1½ mal ſolang als die Kelch⸗ röhre ſind. Blumenkrone kahl, breit-verkehrtkegelförmig— glockig, bis zur Mitte in eirunde Lappen geteilt und etwa 3—4mal ſolang als der Kelch, weißlich (bei f. coerulea hell- oder violettblau, im Abblühen dunkelazurblau). Kapſel aufrecht. Reichblühende Art, wie die folgenden beiden ver— wendbar und zu behandeln. 570 1959. * Campänula persieifölia I., Pfirfid- blätterige Glockenblume. Europa, Sibirien. Staude, 40—100 em hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Pflanze kahl, mit etwas kriechender Wurzel. Die Stengel find zierlich, aufrecht, einfach, traubig-drei— oder mehrblütig, ſeltener 1blütig. Blätter von feſter Beſchaffenheit, glänzend, klein- und entfernt-gezähnelt; die grundſtändigen (zur Blütezeit oft ſchon fehlend) ſchmalſpatelförmig-länglich, in den langen Blattſtiel verſchmälert; Stengelblätter allmählich kleiner, ſitzend, die oberen ſchmal-linealiſch, ſtraff. Seitliche Blütenſtiele am Grunde mit 2 Deckblättern. Kelchzipfel lanzettlich, meiſt dreimal ſolang als die verkehrt-eiförmige kahle oder ſteifhaarige Kelchröhre (Fruchtknoten). Blumenkrone breitglockig, 2½ —5 em lang und oben faſt ebenſo breit, etwa doppelt ſolang als die Kelchzipfel, etwa nur / der Länge gelappt, bei der Stammform blaßblau. Schöne Formen ſind: f. alba, weiß⸗ blühend; f. coerulea plena, gefüllt, blaßblau; f. alba plena, gefüllt, weiß; f. coronata (syn. f. alba semi- plena hort.), mit doppelter weißer Blumenkrone, oder vielmehr der Kelch iſt blumenkronartig geworden, und es ſteckt ſozuſagen Krone in Krone; vorzügliche Form, ſehr wertvolle Schnitt- und Zierblume. — C. latiloba A. DC. (syn. C. grandis Fisch. et Me., C. sessiliflora C. Koch), auf dem bithyniſchen Olymp. Staude, 60— 100 em hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. Pflanze kahl, mit kriechen⸗ der Wurzel. Die Stengel in eine Die längerer lockere, an ihrem Grunde meiſt be— blätterte Ahre en- dend. Grundblät⸗ ter (wo ſie noch vorhanden ſind) 23—30 cm lang werdend, 2½ bis 4 em breit. Sten⸗ gelblätter dicht— ſtehend, ſitzend, r breit⸗lanzett⸗ 5 5 lich. Blüten Doppelkronige : Pfirſichblätterige Glockenblume. ſitzend, achjel- ſtändig, zu 2-3 | beiſammen und auch einzeln, von eirunden, fein— geſägten Deckblättern umgeben. Blumenkrone kurz— glocig, bedenförmig, 57 cm breit, faßt bis Zur Durchmeſſer tragend, die aufrecht oder ſchief ſteht und ſchön violettblau iſt, bei k. lilacina lila farbig, 19 5 lappig, etwa 3 mal ſolang als der Kelch, blau. apſel gegen die Mitte hin lochig-aufreißend. Iſt wie C. persicifolia f. coronata zu behandeln und verlangt im Winter Fichtenzweigdecke; aber vorſichtshalber immer einige Pflanzen in Töpfen überwintern. Verwendung. Die Stammform (C. persici- folia) eignet ſich für landſchaftliche Gärten, Parks und Anlagen und gedeiht, ſonnig oder ſchattig, in allerlei in erſter Linie zu empfehlen; C. carpatica iſt da⸗ gutem Boden. Die gefüllten Sorten bedürfen im Winter guter Fichtenzweigdecke, werden aber am beſten als Topfpflanzen kultiviert und froſtfrei über— wintert. Die doppelkronige iſt für kleinere wie für größere Ziergärten wirkungsvoll, wenn | Trupps oder gruppenweiſe angepflanzt. Schneidet man die Blüten zum Gebrauch ab, ſobald fie voll- kommen aufgeblüht ſind, ſo kommen andere zur Ent— wickelung und die Blütezeit wird verlängert. Die Vermehrung geſchieht nach der Blüte durch Teilung. 1 ‚ umgebogenen Zähnen. kreiſelförmig, mit ausgeſpreizt⸗zurückgeſchlagenen Zipfeln, nne zu” Familie 109. Campanulaceae, Glocken blumengewächſe. O XXII 47 u. 48. Kultur der Gartenformen in lehmig⸗humoſem, etwas friſchem Boden und an ſonnigem Standort. 1960. Campanula carpätica Jacg., Kar- paten-Glockenblume. Ungarn, Siebenbürgen. Staude, 15-45 em hoch. Blütezeit: Juni bis September. — Pflanze kahl oder nur im unteren Teile behaart. Die Stengel ſchlaff, aufrecht oder aufſtrebend. Alle Blätter herzförmig, breit, faſt rundlich (nur die oberſten, mehr glänzend-grünen, mit abgerundetem Grunde), kerbſägig; die Kerbzähne mit einwärtszeigenden, d. h. vorn ſtumpf⸗umgebogenen Spitzchen. Blüten an den Zweig Enden ein- zeln, oder N mehrere und dann ziemlich entfernt ſte⸗ hend; ſeitliche Blütenſtiele, wo ſie vor— handen, mit 2 Deckblättern. Blumenkrone kurz- und breit⸗ glodig, him-⸗ melblau, meiſt aufrecht; 2 bei f. flore albo SH a REN weiß. Kelch⸗ A A röhre verkehrt— Karpaten⸗Glockenblume. kegelförmig, ſamt den zugeſpitzten, am Grunde breiten, faſt ge= zähnten Zipfeln kahl und glänzend-grün. Kapſel aufrecht, über der Mitte ſich öffnend. 1961. Campänula turbinäta Schott, Tafel 35, 140 (syn. C. carpatica und C. transsilvanica Auct. nonn., C. carpatica var. dasycarpa Schur.), Kreiſel⸗Hlockenblume. Siebenbürgen. Staude, 15 bis 25cm hoch. Blütezeit: Juni bis September. — Ganze Pflanze kurzbehaart und mehr graulich erſcheinend, auch gedrungener und buſchiger als vorige. Blätter faſt alle grundſtändig, matt, mit geraden, nur an einzelnen der unteren Blätter auch kerbig Kelchröhre behaart, glockig— die allmählich zugeſpitzt ſind, ſo zwar, daß die feine Spitze ſelbſt etwa Zmal fo kurz als der Kelchzipfel iſt. Blüten größer als bei C. carpatica, zahlreich; jeder Zweig gewöhnlich eine Blume von über 3 em bei f. alba weiß, bei f. pelviformis blau, aber die Blumen flacher, beckenförmig. Verwendung der Nrn. 1960, 1961 überall mit dem günſtigſten Erfolge; denn ſie zählen zu unſeren beſten harten Stauden. C. turbinata, die ſchönere, iſt für kleinere Gärten und für Topfkultur gegen die härteſte, ſie wird auch höher. Beide Arten und ihre Formen geben anmutige Einfaſſungen, ſie ſind auf Rabatten und Felsgruppen, in halbſchattiger wie in ſonniger Lage gleich angenehm. C. carpatica iſt ferner zwiſchen lichten Gehölzen gern geſehen und verbreitet ſich dort nicht ſelten durch Samenausfall. Kultur in allerlei gutem Boden, namentlich in mit Waldhumus vermiſchter lehmiger Ackererde. Anzucht aus Samen leicht. Gattung 640. Cyanänthus und Gattung 641. Wahlenbergia. Fr. 19591965. 571 1962. Campänula primulaefölia Prot. (syn. | Samen faſt Unkraut. Sollen die Pflanzen recht kräftig C. peregrina Hoffm. et Lk., nicht L.)), Primel- und ſchön werden, jo muß jede 12—15 cm Abſtand blätterige Glockenblume. Portugal. Staude, 60 bis haben. Ausſaat am beiten im Mai, Juni; ſpätere 90 em hoch. Blütezeit: Juli, 1 5 — 915 Saaten bis zum, September ergeben ſchwächere Pflanzen. teifhaarig. Stengel aufrecht, einfach, in eine dichte . 1 8 dr Blütenähre endend, oder riſpig⸗pyramiden⸗ 1964. Campanula ramosissima Sibth. et Sm. 1 . ei (syn. C. Loreyi Pollin.), Aſtreiche Glockenblume. er gani, behaazt, ungleich⸗ Dalmatien, Norditalien. Einjährig, etwa 25—30 cm doppeltgekerbt. Grundblätter länglich-lanzettlich, ſtumpf-⸗ ho ch. Bl e e uni 515 a ember. — Pflanze lich, mit gerändertem Stiel; Stengelblätter eirund⸗ . e eee N e ö 2 ee, 0 5. gr mehr oder weniger mit durchſcheinenden, verlängerten länglich, ſpis. Blüten meist ſitend, einzeln oder zu Drüſenpapillen behaftet, meiſt ſtark veräſtelt, mit 2—3 beiſammen, achſelſtändig, ährenförmige Trauben niedri en ee eln, ie bildend, ſchön violettblau, im Grunde weiß. eorıgen, Kan) antigen e ee ee / e f ; ſeltener faſt Iblütig enden. Untere Blätter verfehrt- er fegeljormig, behaart, mit zugeſpitzten, irund, in einen kurzen Blattſtiel verſchmälert, ſchwach— an ihrem Grunde breiten, gezähnelten Zipfeln, die 117 065 die obere ö Yanzettlid 11 15 ſpi 0 Glien doppelt kürzer als die rad- oder kurz- und breit⸗ 15 15 1118 dicklich eſtielt Kela = fel 1 an trichterförmige Blumenkrone. [C. peregrina L.“, nicht etlich, 3 51055 bſt s 5 05 Hoffm. et Lk. (syn. C. lanuginosa Lam.), vom V 18, 55 chend, e 0 e i a . 5 f länger als die kurz-kreiſel-, faſt radförmige bis zu Libanon, it zweijährig: Kelchzipfel ſtark weiß⸗ 2/ Tiefe in eirunde Zipfel geteilte Blumenkrone ſtriegelig aber faſt ganzrandig, Blumenkrone blau, Blüte ahlreich Bf öbfau 113 5 let bei t ee im Grunde tief⸗dunkelblau, Kapſel mehr ei⸗ a e een 9 a 1 i ae 1 Kapſel halbkugelig— Sind ſchöne Rabattenpflanzen, die gute Winter- VVV f decke oder froſtfreie Überwinterung verlangen. C 1963.* Campännla Rapünculus L., Rapunzel 1965. Campännla Vidalii Wats., Vidaliſche Glockenblume. Europa, Sibirien, Nordafrika. Zwei- Glockenblume. Inſel Flores (Azoren). Staudig— jährig, 30—100 em hoch. Blütezeit: Mai bis halbſtrauchig, 45—70 cm hoch. Wurzeln knollig— Auguſt. — Wurzel ſpindelförmig, fleiſchig, eßbar. fleiſchig. Stengel meiſt gabeläſtig. Blätter gedrängt— Die Stengel aufrecht, im unteren Teile beblättert, ſtehend, dick, lederartig, glatt, glänzend, ſpatelförmig— einfach oder ſt raff-riſpenäſtig; die Aſte rutenförmig, in länglich, gekerbt, über Winter ausdauernd; untere lange ſchmal-pyramidaliſche Blütentrauben endend Stengelblätter lanzettlich. Blüten hängend, glockig, [bei f. spiciformis Bolss. (syn. C. virgata A. DC., faſt zolllang, in der Mitte etwas zuſammengezogen, nicht Lahill.) find die Blütenſtielchen oft jo, kurz, daß weiß oder roſinenfarbig, zu einfachen Endtrauben an— die Trauben ſchmal⸗ährenförmig find]; Aſtchen an geordnet. Kultur als Topfpflanze wie für Nr. 1953 ihrem Grunde geteilt. Blätter ſtumpfgekerbt; die angegeben. Überwinterung im Kalthauſe. — grundſtändigen roſettig-geſtellt, länglich-verkehrt⸗ Allgemeines über Glockenblumen. Die meiſten Arten eirund; die oberen linealiſch-lanzettlich und ſpitz. find ziemlich genügſam und bezüglich des Bodens und Blüten einzeln, ſeltener faſt zu dreien, die Mittel- Standortes nicht ſehr wähleriſch (fie ziehen zumeiſt blüte dann länger geſtielt. Kelchzipfel ſchmal (bet | ſandigen Lehmboden vor). Vermehrung der ſtau— f. Lambertiana A. DO. pr. sp. gezähnelt). Blumen- digen Arten und aller gefülltblühenden Formen durch krone trichterförmig, bis zu ¼ Tiefe in länglich⸗ Teilung oder durch abgetrennte Grundſproſſe. Aus- lanzettliche Lappen geſpalten. Kapſel aufrecht, über ſaat, ſofern bei den Arten nichts Gegenteiliges bemerkt der Mitte ſich öffnend. [(* C. patula L., mit dünnen | tft, vom April bis Juli, zur Not auch ſpäter; aber der veräſtelten, holzigen Wurzeln, faſt doldiger, breiter feinen Samen wegen am beſten in Saatkaſten oder (nicht pyramidaler) Blütenriſpe und tiefſpaltiger auf ein feingeebnetes Saatbeet. Hält man die nur Blumenkrone, iſt viel weniger ſchön.) dem Boden angedrückten Samen etwas ſchattig und Verwendung. Die Rapunzel-Glockenblume friſch, dann iſt gar keine Erdbedeckung nötig. Viele ſei wegen ihrer Anſpruchsloſigkeit, ihrer weithin Stauden-Glockenblumen ſind nur unter günſtigen Ver— leuchtenden, ungemein zahlreichen Blüten und hältniſſen langlebig; deshalb zur Vorſicht rechtzeitig ihrer Unverwüſtlichkeit für Parks und Anlagen zum Samen ſammeln, um etwa nach wenigen Jahren ſchon Verwildern und für mittlere und größere Ziergärten abſterbende Pflanzen nicht ganz zu verlieren. — Keim— beſtens empfohlen, da ſie in allerlei kalkhaltigem Boden kraft guter Samen meiſt 3 Jahre; Keimung in gedeiht; auf beſſerem Boden durch die ausfallenden 1—2 Wochen, ſelten ſpäter. Gattung 640. Cyanänthus Wall, Blaublume, Gr IV 14; XXII 48 (griechiſch: kyanos — blau, anthos — Blume). Kelch faſt frei, röhrig-glockig oder eiförmig-aufgeblaſen, 5ſpaltig. Krone röhrig oder glockig, 5lappig. Staubblätter von der Kronröhre frei, aber die eiförmigen Staubkölbchen um den Griffel ſchwach verwachſen. Fruchtknoten oberſtänd ig, 2—6=, (meiſt 3— 5 fächerig. Kapſel kegelförmig, vom Kelch eingeſchloſſen, fachſpaltig⸗ aufſpringend. Kräuter, meiſt ausdauernd und mit zahlreichen, einfachen, aufſtrebenden Stengeln. Blätter wechſelſtändig, meiſt klein, ganz oder ſchwachgelappt. Blüten endſtändig, meiſt einzeln, blau oder gelblich. — 10 Arten in den Gebirgen Mittel- und Oſtaſiens. 8. B. C. lobatus Royle, Wall., Staude, etwa 20 cm hoch. Blütezeit: Auguſt. Pflanze vielſtengelig; Blüten ſchön himmelblau. Für Alpen-Anlagen an halbſchattiger Stelle in moorigem oder torfigem Boden. Gattung 641. Wahlenbergia Schrad., Wahlenbergie, 0 IV 14; XXII 48 (nach Georg Wahlenberg, Prof. in Upſala, F 1851, benannt). Kelchlappen 5 (auch 3 oder 4, ſelten 6 oder 10). Krone glockig, ſeltener faſt radförmig; Kronlappen ſo viele als Kelchlappen, bisweilen faſt ganz getrennt, breit. Staubblätter meiſt 5, von der Blumenkrone frei; Staubfäden meiſt am Grunde verbreitert. Kölbchen frei. Fruchtknoten unter- oder halboberſtändig, 2—5fächerig (wenn 5Sfäcerig, jo die Fachklappen den Kelch- und Staubblättern gegenüberſtehend). Griffelnarben 2-5, ſchmal. Kapſel z wiſchen den bleibenden Kelchblättern fachſpaltig aufſpringend (nicht unregelmäßig aufreißend). Einjährige oder aus⸗ dauernde Kräuter, ſeltener Halbſträucher. Blüten blau, weiß oder rot. — 70 Arten, zumeiſt der ſüdlichen Halbkugel angehörend; z. B. W. capensis A. DC., Kapſel 5fächerig. Blumenkrone 5ſpaltig, abſtehend, zweifarbig, in der Mitte ſchwarzblau, am Urſprung der Lappen grünlich, zwiſchen den Lappen ſchwarze Flecken, die Lappen ſelbſt blau. Einjährige Pflanze, aus Südafrika. Ferner: 1 572 Familie 109. Campanulaceae, Glockenblumengewächſe. O XXII 47 u. 48. 1966. Wahlenbergia gräeilis A. DC. (syn. mit meiſt gegenſtändigen Blättern; Kelchzipfel linea⸗ Campanula gracilis Forst., C. vincaeflora Vent.), liſch; Blumenkrone außen anders gefärbt. Schlanke Wahlenbergie. Neuholland. Einjährig, Verwendung. Liebliche Art zur Bildung zier⸗ bis 30 em hoch oder bis 50 em lang. Blütezeit: licher kleiner Gruppen. Ausſaat Anfang Mai an den Juni bis Auguſt. — Die Stengel einfach oder ver- beſtimmten Platz (gute, warme Lage), oder auf ein be⸗ zweigt, aufrecht, zierlich. [Bei f. littoralis A. DC. (syn. ſonderes Saatbeet und die Sämlinge ſpäter 15 cm Campanula littoralis Lahill.) die Stengel verlängert, voneinander entfernt pflanzen. Säet man Mitte Juni ausgebreitet und dann aufſtrebend, mit wenigen wechſel- in nicht zu trockener Lage, jo kann man noch im Sep⸗ ſtändigen, linealiſchen Blättern, und die Kelchzipfel, tember Blüten erhalten. welche fo lang als die Blumenkrone ſind, zugeſpitzt.] 1967. Wahlenbergia hederäcea Achb. (syn. Blätter wechſelſtändig (ſiehe auch f. strieta), linea- | Campanula hederacea L.), Ephen- WBahlenbergie. liſch⸗lanzettlich, buchtig-gezähnt, ſeltener ganzrandig, Südeuropa, an feuchten, ſchattigen Stellen. Einjährig. kahl, am Grunde der Pflanze einander genähert. Blütezeit: Mai bis September. — Eine niedliche Blütenſtielchen verlängert, end- und achſelſtändig, blatt- | Pflanze, dem Zimbelkraut (Cymbalaria Cymbalaria los und kahl. Kelch ziemlich kahl; Kelchröhre eiförmig, Wettst.) in der Blattform ähnlich. Stengel ſchwach, ſo lang als die aufrechten, zugeſpitzten Lappen. Blumen⸗ mit vielen fadenförmigen Zweigen. Blätter klein, krone trichterförmig, abſtehend-Hſpaltig, um die Hälfte Seckig, am Grunde herzförmig, einzeln-gezähnt, kahl. länger als die Kelchzipfel, himmelblau, gegen den Blüten einzeln, weiß oder blau, achſelſtändig. Kapſel Schlund hin gelblichweiß. Kapſel 3fächerig, kugelig. — Liebt einen lockeren, feuchten, doch nicht verkehrt-eiförmig. — f. stricta (syn. Campanula naſſen, kräftigen Sandboden und halbſchattigen Stand- gracilis Sm.) hat verzweigte, ſtraff-aufrechte Stengel ort. Ausſaat im Mai an den beſtimmten Platz. Gattung 642. Hedraeänthus (Edraianthus) A. DO., Büſchelglocke, G IV 14; XXII 48 (griechiſch: hedra — Sitz, anthos — Blume). Wie Wahlenbergia, nur: Kapſel an der Spitze unregelmäßig⸗aufreißend. Niedrige raſenbildende Stauden mit ſchmalen Blättern. Blüten ſitzend, traubig-kopfig, von Hüllblättern geſtützt. Blüten im Juli, Auguſt, blau. — 11 Arten, in Südoſteuropa: Dalmatien c. 8. B.: H. tenuifolius A. DC. (syn. Campanula tenuifolia W. et Kit., C. graminifolia Host, nicht L., nicht W. et Kit.; Wahlenbergia tenuifolia A. DC.), Wurzelſtock dick, ſpindel⸗ förmig; Stengel aufſtrebend, 8—10 em lang, behaart. Blätter, Stützblätter und Kelchzipfel borſtig-bewimpert; die Stützblätter eiförmig, lang linealiſch-geſpitzt. Blumen zu einem Büſchel zuſammengedrängt, violettblau. Blumenkrone faſt glockig, 5 lappig; die Lappen etwa von halber Kronlänge. — H. Kitaibelii A. DC. (syn. Campanula graminifolia W. et Kit., nicht Host, nicht L.!; Wahlenbergia Kitaibelii A. DC.) hat flaumige Stengel und eirunde, jederſeits 1—2zähnige, gleich den linealiſchen oder ſchmal⸗ linealiſchen Blättern weichwollig-bewimperte Stützblätter; die Blüten ſind größer. — H. dalmaticus 4. DC. (syn. Wahlenbergia dalmatica A. DC.) hat kahle Stengel und kahle, nur gegen den Grund hin kurzhaarig bewimperte Blätter. — H. graminifolius A. DC. (syn. Campanula graminifolia L.“, nicht Host, nicht W. et Kit.; Wahlenbergia graminifolia A. DC.) hat weichbehaarte Stengel und Blätter und eirund-ſpitze ganzrandige, flaumige Stützblätter, die kürzer als der Blütenbüſchel. Kultur zweijährig! Aus⸗ ſaat im Frühjahr in Näpfe, die man im Freien an einem gegen Regen geſchützten Orte aufſtellt. Die Pflänzchen werden entweder zu 3—4 in Töpfe piquiert, oder gleich auf die Steingruppen gepflanzt. Im Winter Fichtenzweigdecke. Gattung 643. Codonöpsis Wall, Windenglocke, O XXII 48 (griechiſch: ko5don — Glocke, opsis — Geſicht, Ausſehen). Kelchlappen 5, faſt blattartig. Krone breit-röhrig oder glockig, 5 ſpaltig. Staubblätter von der Krone frei; Kölbchen frei. Fruchtknoten unter- oder halbunterſtändig, 3—5fächerig; die 3—5 Narben⸗ lappen breit oder länglich. Kapſel rundlich, trocken oder etwas fleiſchig, an der Spitze, zwiſchen den Kelchlappen fachſpaltig, 3—5= klappig aufſpringend. — Stauden mit knolligem Erdſtamm. Stengel windend oder niederliegend. Blätter wechjel= oder unregelmäßig-gegenſtändig, geſtielt. Blüten ziemlich groß, grünlich, blau oder ſchmutzigweiß, oft purpur⸗ nervig, end⸗, achſel⸗ oder ſeitenſtändig, meiſt einzeln. — 12 Arten, in den Gebirgen Mittel- und Oſtaſiens; z. B.: C. ovata Benth., C. clematidea Schrenck; C. purpurea Wall. (syn. Campanula purpurea Spr., Wahlenbergia purpurea DC.), Blüten purpurrot. Kalthauspflanzen; m Sommer auspflanzen. Anzucht aus Samen. Gattung 644. Platycödon A. DC., Breitglocke, O IV 14; XXII 48 (griechiſch: platys — breit, kodon — Glocke). Kelchlappen 5. Krone breit-glockig, 5 lappig. Staubblätter von der Krone frei; Staub⸗ fäden am Grunde breit-ſchuppenförmig-verbreitert; Kölbchen frei. Fruchtknoten unterſtändig, 5fächerig. Kapſel zwiſchen den Kelch⸗ lappen fachſpaltig⸗5klappig aufſpringend, ſodaß die Klappen den Kelchlappen gegenüber, die Fruchtfächerwände, d. h. Frucht⸗ blätter, aber zu denſelben abwechſelnd ſtehen. [Gattung Musschea Dum. (mit 2 Arten: M. aurea L., Blüten goldgelb, M. Wollastonii Lowe, Blüten dunkelpurpurrot oder gelblichgrün) hat die Kapſel am Scheitel geſchloſſen, iſt vom Kelchſaum gekrönt und öffnet ſich nur ſeitlich zwiſchen den Rippen mit vielen übereinanderliegenden Querriſſen. Kalthauspflanzen.] Ausdauerndes, aufrechtes, kahles, graugrünes Kraut. Blätter zerſtreut, die unteren oft gegen- oder quirlſtändig), faſt ſitzend, gezähnt. Blüten groß, blau oder weiß, an den Zweig-Enden einzeln oder zu wenigen in Trauben. Einzige Art: 1968. Platyeödon grandiflörus A. DC. (syn. geadert, bei f. alba weiß, bei f. coerulea pl. gefüllt, Campanula grandiflora Jacg., nicht Lam.; C. gentia- blau; bei f. alba plena gefüllt, weiß. f. nana nodes Zam., Wahlenbergia grandiflora Schrad.), | (syn. P. Mariesii Art.) wird nur 25 em hoch und Breifgloke; Prachtglocke. China, Japan, Mandſchurei. bildet einen hübſchen Buſch, der ſich oben mit großen, Staude, 30—90 cm hoch. Blütezeit: Juli bis Sep- aufrechtſtehenden, dunkelblauen Blumen bedeckt. tember. — 2 Abarten: | b) autumnälis Desne. pr. sp. (syn. P. sinensis a) vulgaris, Gewöhnliche B., ſchon von Juni, Zindl.), Herbit-B., erſt im Auguſt bis Oktober blühend, Juli ab blühend und meiſt unter Schutzdecke im Freien graugrün, mit 60—100 em hohen, ſteifen, aufrechten, ausdauernd. Die Stengel 30—50 em hoch, mit mehrblumigen Stengeln, die ſtärker und äſtiger ſind. wenigen [blumigen Zweigen und einer Endblume. Blätter oft rötlich, bis zu ihrer Spitze ſcharfgeſägt. Blätter bläulichgrün, ungleichgekerbt-geſägt, am Grunde Blüten traubig-⸗riſpig, ſehr ſchön, blau. ganzrandig, unterſeits meiſt graugrün. Blüten an 5 em Verwendung. Die einfachblühenden Sorten breit, mit ſpitzen, ausgebreiteten Lappen, dicklich, blau, dauern unter guter Fichtenzweigdecke im Freien aus, Pflanzen ſpäter etwa 40 cm. doch wird man fie (namentlich die Herbſt-Breit⸗ glocke) gleich den gefüllten am beſten nebenhergehend auch in Töpfen kultivieren. Alle ſind wirklich ſchön! Kultur in ſandigem, humoſem Boden (Wald- oder Heidehumus) an halbſchattigem, luftigem Standort. Die ſogen. „gefüllten“ Sorten zeigen gewöhnlich Blumen mit zwei ineinanderſteckenden Kronen und in der Mitte bisweilen einen kleinen, aus Blütenblättchen beſtehenden Büſchel. Vermehrung durch Teilung oder beſſer durch Grundſproſſe, die wie Stecklinge zu behandeln ſind. Anzucht aus Samen. Ausſaat lau- warm, entweder ins Lauwarmbeet oder in Töpfe, im Frühling, und zwar in Torf- oder grobe, ſandige Lauberde. Da die Pflanzen das Verſtopfen nicht gut vertragen, ſo ſäe man möglichſt dünn. Abſtand der — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung in 2 Wochen. Gattung 645. Gattung 642. Hedraeänthus bis Gattung 645. Lobelia. 573 Nr. 1966-1969. Gewöhnliche ee Lobélia L., Lobelie, G IV 13; XXII 47; XXXII (nach dem Botaniker Math. de l' Obel, latiniſiert Lobelius, F 1616, benannt). Kelchlappen 5, wenig ungleich. Krone ſchief oder gekrümmt, auf dem Rücken (Hinten) vom Grunde an aufgeſchlitzt; Kronſaumlappen zuſammenneigend, oder die Krone mehr oder weniger deutlich-2 lippig: die beiden oberen Lappen ſchmäler als die übrigen. Fruchtknoten unter- oder halb oberſtändig, 2fächerig. oder fait frei. fachſpaltig 2klappig-aufſpringend. farbe verſchieden. A. Niedrige, ſelten bis 30 em hohe Pflanzen. 1. Blüten blau, violett oder weiß (nicht gelb, nicht orange- oder ſcharlachrot). nackt; zuweilen fehlend Kräuter oder Halbſträucher, ſeltener Sträucher. 1blütig, einzeln in den Achſeln der Blätter oder Deckblätter, alle achſelſtändig oder zu einer endſtändigen Traube angeordnet. — 200 Arten, in der gemäßigten und wärmeren Zone. Staubblätterröhre von der Blumenkrone völlig halb ober- oder faſt oberſtändig, an der Spitze Blätter wechſelſtändig. Blütenſtiele Blüten⸗ Kapſel unter=, Die 3 hinteren Staubkölbchen an ihrer Spitze nur die beiden vorderen . Sa dem . e oder eine Borſte tragend. Deckblätter eh .I. Erinus (Tafel 35). 1969. 2. Blüten blau, violett oder violettrot bis re michl charles, einzelnſtehend 99 6 in geidſtend igen Wickeln. Alle Staub- kölbchen auf ihrem Scheitel behaart. a) Kelchröhre eiförmig oder cylindriſch, an ihrem Grunde meiſt ſpitz L. Reterophylla. 1970. L. ramosa 1971. b) Kelchröhre zur Blütezeit an ihrem Grunde ſtumpf, eiförmig oder halbkugelig: L. gracilis Andr., nicht Nutt. (syn. Lobelia dentata Steb., nicht Cav.; recht, äſtig; die Stengel dünn. ganz. Blütentraube einſeitswendig, wenigblütig. L. pubescens Sieb., nicht Art.; Untere Blätter faſt eirund, Oberlippe der Blumenkrone kurz und bärtig; Mittellappen der Unterlippe Rapuntium gracile Presl), Auſtralien; einjährig; Pflanze auf— eingeſchnitten-fiederſ lte die oberen linealiſch— lanzettlich, faſt verkehrt-herzförmig oder faſt breit-quadratiſch. Blüten ſchön blau, im Schlunde gelblich. B. Stattliche, 40-150 em hohe Kräuter. 1. Blüten groß, ſcharlachrot, blau, violett (oder weiß), kurzgeſtielt, ſtets 2 lippig, in aufrechten Endtrauben. Die 2 vorderen Staub— kölbchen auf ihrem Scheitel nackt, ſelten (z. B. bei L. glandulosa) alle bebärtelt. Kelchbuchten bei einigen Arten mit Anhängen. a) Blüten nur ſcharlachrot, ſelten roſenrot, nicht blau oder weiß . I. splendens. 1972. EB fulgens . atrosanguinea, Tafel 35). 1973. L. cardinalis. 1974. b) Blüten blau, blauviolett, violettrot oder weiß. Laubblätter ſtets grün, ziemlich groß, breit-eirund bis eirund-lanzettlich. . Kelchbuchten mit mehr oder weniger deutlichen a n oder Anhängen * Kelchbuchten ohne Anhänge oder Ohrchen 2. Blüten orange- oder ſcharlachrot mit gelb, zlippig, die untere an der Spitze mit 3 Zähnen; Oberlippe 2teilig, kaum aufwärts zurückgeſchlagen, Blüten in den Achſeln der Laubblätter Die Staubkölbchen der 3 größeren Staubblätter meiſt nacktſ e wenn auch außen Länge einander faſt gleich: meiſt herabgeſchlagen und die Unterlippe bedeckend. kurzgeſtielt in endſtändigen Trauben. behaart 8 3. Blüten meiſt rot oder gelb, in endſtändigen Trauben. lang⸗zuſammenhängend. 1969. Lobelia Erinus T., nicht Sims; Tafel 35, 137 (syn. Rapuntium Erinus Mnch., Presl; Lobelia decumbens Hort., nicht Dot. Mag., nicht 8 et Sch.), Tangſtielige Lobelie. Südafrika. Ein- (bis mehr⸗)jährig, 8—25 em hoch; Stengel bis 30 cm lang. Blütezeit: Juni bis Herbſt. — Pflanze kahl oder nur ganz ſpärlich mit Härchen behaftet. Die Stengel zart, faſt fadenförmig, verzweigt, bei der Stammform weitſchweifig, aufſtrebend, faſt ſtielrund. Blätter meiſt mehr oder weniger gezähnt. Grund— blätter verkehrt-eirund, in einen kurzen Stiel ver— ſchmälert; Stengelblätter (ſeltener alle Blätter) meiſt lanzettlich, ſitzend. Blütenſtielchen end- und achſel— ſtändig, zweiſchneidig, unten zweidrüſig, meiſt 2—3 mal ſolang (ſelten kaum länger) als das linealiſche faſt ganzrandige Deckblatt. Blüten ſehr zahlreich erſcheinend, ſehr zierlich, himmelblau, oder blau mit weißem Auge, oder mit weiß und blau-gefleckter Unter- lippe, oder rotviolett, oder ganz weiß. Kelchröhre 1 : L. syphilitica. 1975. L. amoena a (L. hybrida, Taf. 35). 1976. ai Herfängerter cplindrifcher Röhre; die Lippen in langgeſtielt, oder L. laxiflora. 1977. Alle 5 Blumenblätter einſeitig nach born gekrümmt, an der Spitze Staudig-halbſtrauchig, die Stengel meiſt einfach, Milchſaft giftig... IL. Feuillet. 1978. verkehrt-eirund bis kreiſelförmig, am Grunde ſpitz, ſchwach-kürzer als die linealiſchen Kelchzipfel. Blumen— krone meiſt um die Hälfte länger als die Kelchzipfel, mit oberen meiſt lanzettlichen, aufgerichteten, und unteren meiſt breiteirund-ſpitzen Lappen. 2 der 5ſchwachbe— haarten Staubkölbchen auf der Spitze gebärtet. — Abart bicolor Sims pr. sp. (syn. L. Erinus Thbg., nicht L.; Rapuntium bicolor Presl) iſt wenig verſchieden: nämlich zartflaumig; die Stengel kantig, untere Stengelblätter länglich, ſtumpf, gezähnt, faſt ſtiellos, Blumen etwa 1 cm lang, blau mit gelblichweißem Schlund, bei k. alba weiß. Blumenkrone kahl, meiſt 3 mal ſolang als die Kelchzipfel. Die Gartenſorten der reizenden Lobelia Erinus teilen wir in 4 nicht ſcharfe Gruppen: a) diffüsa (syn. L. erinodes ort.), Ausge- breitete oder gewöhnliche, L. L., Stengel weitſchweifig, fadenförmig, 15—30 em lang, aufſtrebend, bis 15 em hoch. Zweige lockerblütig. — Sorten find: f. erinodes 574 (die gewöhnliche Form), blau; f. alba, weiß; f. ker- mesina, purpurkarmeſinrot; f. Lindleyana, violett- roſenrot, mit weißem, ungeflecktem Schlunde, von weitem geſehen ganz roſenrot erſcheinend; f. Paxto- niana (syn. f. marmorata Vilm.), Blumen groß, innen bläulichweiß, unten dunkler, mit blaugrau ein- gefaßt; Schlund weiß, ungefleckt oder nur mit einigen kleinen blauen Punkten; „Pearl“, milchweiß mit blauem Rand; „Prima Donna“, bräunlichrot, wohl die dunkelſte rote; „Royal Purple“, Blüten groß, violettpurpurn, mit großem, weißem Auge; k. grandiflora superba, Blumen groß, mit intenſiv-blauem Saume, Schlund weiß- und mit kleinen bläulichen Punkten ge— zeichnet; Blütenſtiele und Unterſeite der Blätter etwas rötlich; eine beſonders zu Einfaſſungen geeignete Form. „Crystal Palace“ (syn. f. speciosa hort.), Blumen ziemlich groß, hell-azurblau mit weißem Schlunde; Stengel, Blattunterſeite und Kelche braunrot-gefärbt; dieſe ſchöne Sorte hat die alte f. erinodes ganz aus den Gärten verdrängt. f. alba maxima (syn. f. speciosa alba maxima Hort.), großblumig, weiß. „Kaiser Wilhelm“, ſchön dunkelblau, von gedrungenerem Wuchs, die Stengel mehr geſchloſſen aufſtrebend; iſt als vor— züglich bekannt. „Kaiserin Augusta“ (syn. f. alba Kaiserin Augusta; „Kaiser Wilhelm, weiss“), weiß, großblumig; ganz vorzüglich, aber noch nicht ſehr ſamenbeſtändig. „Hermann Beyer“, himmelblau. Als ſogenannte gefüllte Sorten ſeien erwähnt: f. grandiflora duplex, halbgefüllt, blau; f. alba duplex, halbgefüllt, weiß; f. rosea duplex, halbgefüllt, violett— rot. — Die Neigung zum Gefülltwerden iſt bei faſt allen Formen wach geworden. Eine Umwandlung der Staubblätter in Blumenblätter hat aber bisher kaum ſtattgefunden, würde auch nicht erwünſcht ſein, weil dann die Samenzeugung ausgeſchloſſen ſein würde; der Vorteil, die Lobelien aus Samen erziehen und ſie einjährig zu kultivieren, iſt doch gewichtiger. b) compäcta, Buſchige L. L., mehr oder weniger dichtbuſchig, von gedrungenem, mehr kuge— ligem Bau und meiſt 15—20 cm hoch; die Stengel geſchloſſen-aufſtrebend. — Sorten find beſonders: f. (compacta) alba, weiß. „Crystal Palace“ (syn. Crystal Palace compacta), jhön ultramarinblau, großblumig; eine vorzügliche Sorte für Teppichbeete und Einfaſſungen; kommt mit ſehr hohem Prozentſatz aus Samen treu wieder. f. (compacta) kermesina, dunkelroſa, etwas violett. k. (compacta) caesia, porzellanblau. f. (compacta) oculata (syn. f. compacta coerulea oculata ort.), lebhaft-dunkelblau, mit weißem Auge in der Mitte; kräftiger Wuchs, lange Blütezeit. „Clara Pfitzer“, reinweiß, großblumig. „Schwaben- mädchen“, kornblumenblau mit weißem Auge; für Ein- faſſungen und Teppiche gleich wertvoll. „Schneeball“, großblumige, weiße, farbenreine, dankbar blühende Sorte; vielleicht die ſchönſte aller weißen und von ge— drungenem Wuchs. „Ruhm von Koblenz“, ſehr ſchön dunkelblau; „Swanley blue“, himmelblau mit weißem Auge, großblumig. „Andrew Holmes“, tief-dunkelblau, großblumig, reich- und frühblühend; ſehr empfehlens— wert. „Goldelse“, eine neue Sorte mit goldgelber Belaubung und azurblauen Blumen, im Wuchs und Bau der „Kaiser Wilhelm“ ziemlich gleich; ſoll treu aus Samen wieder hervorgehen. c) erecta, Aufrechte L. L., Pflanze mit locker⸗ blütigen, ſtraff-aufrechten 15—25 cm hohen Stengeln. — Sorten ſind: k. bicolor Sims pr. sp., azurblau mit weiß; Pflanze einen hübſchen Buſch bildend. k. erecta multiflora (syn. f. stricta multiflora Art.), der +, W Familie 109. Campanulaceae, Glocken blumengewächſe. G XXII 47 u. 48. Blumen ziemlich groß, lebhaft-blau oder tief⸗himmel⸗ blau mit weißem Auge; ungemein reichblühend. „Cobalt- Blue“, fobaltblau. f. erecta alba, weißblühend. d) pümila, Zwergige L. L., nur 8—12 cm hoch; die Stengel zahlreich, dichtſtehend, aufrecht oder aufſtrebend. — Sorten ſind k. alba (syn. „White Gem“), weiß; eine der beſten weißen Zwergſorten. „Distinction“, rötlichweiß. f. elegans, leuchtend-blau. „Stern von Ischl“, ſchön azurblau, alte, bekannte und bewährte Sorte. „Nelly“, lila. f. magnifica, tief⸗dunkelblau. k. rosea, roſaviolett. Ferner als halbgefüllte Zwergſorte k. atrocoerulea duplex (syn. f. nana compacta flore duplici coeruleo ort.), dunkelblau, etwas violett; ſehr reichblühend. Verwendung. Lobelia Erinus und ihre Formen ſind wirklich reizende und ungemein dankbare Pflanzen; ſie gehören zu unſeren lieblichſten und wertvollſten Sommerblumen! Als Topfpflanzen (die Sorten der Gruppe diffusa auch in Ampeln) im Zimmer wie auf Balkons und Veranden; im Freien zu wunder- hübſchen Einfaſſungen, Blumenteppichen, kleineren und größeren Gruppen, auf Terraſſen und Steingruppen, in Blumengründen (Parterres) verwendet: überall ſind ſie gleich ſehr beliebt. Schneidet man die Pflanzen nach der erſten (Haupt-) Blüte etwa 3 em über dem Boden ab, ſo treiben die Stengel wieder aus und entwickeln abermals einen reichen Flor. Wollte man aber im Herbſt dieſes ſtarke Stutzen vornehmen, ſo läuft man Gefahr, die ganze Pflanze über Winter einzubüßen. Kultur. Die Pflanzen gedeihen in allerlei gutem Garten- oder Ackerboden, der locker zubereitet und nötigenfalls durch geeignete Stoffe, wie Sand, Mijch- dünger⸗(Kompoſt-)erde oder andernfalls Miſterde oder | verwittertes, d. h. etwas vererdetes Torfmüll, wenn Torf- oder Waldhumus fehlen, zu verbeſſern Vermehrung durch Sproßſtecklinge iſt. ſowohl im zeitigen Frühjahr im Vermehrungshauſe oder lau—⸗ warmem Miſtbeete, als auch im Auguſt im kalten Miſtbeete unter Glas; ferner auch durch Ablieger. Wo großer Bedarf an Pflanzen, erzieht man ſie aus Samen. Ausſaat Ende Januar bis Mitte Februar recht dünn in Käſtchen oder in ein Miſtbeet; die jungen Pflänzchen, ſobald ſie kräftig genug ſind, in winzigen Büſcheln reihenweiſe unter etwa 4—5 cm Abſtand ins nur lauwarme Miſtbeet oder in Käſtchen, wohl auch in kleine Töpfe verſtopfen, ſie nach und nach mehr abhärten und im Mai an den beſtimmten Platz oder in die Pflanzſchule verſetzen, von wo aus man ſie noch als blühende Pflanzen an ihren Platz pflanzen kann. Geſchieht das unter Belaſſung eines genügenden Erdballens, ſo iſt ein merklicher Nachteil nicht zu be— fürchten. — Man kann unter Einhaltung obiger Be— handlungsweiſe auch erſt Ende März ins Lauwarmbeet ſäen, erhält dann natürlich ſpäter, aber doch ſchon im Juni blühende Pflanzen. Endlich kann man im Auguſt in Käſtchen ſäen; von den Pflänzchen verſtopft man etwa 4—5 ſchwache Büſchelchen in je einen 10 em-Topf und überwintert fie bei — 5 bis 10° C. hell und luftig, verſetzt ſpäter, im März, jeden Büſchel einzeln in einen entſprechenden kleinen Topf (aber nie zu tief, ſonſt lieber gar nicht verpflanzen) und pflegt ſie weiter, bis es Zeit iſt, ſie ins Freie zu bringen. Abſtand 10—12 cm. — Keimkraft der Samen 4 Jahre; Keimung in 2 Wochen. 1970. Lobelia heterophylla Labill., nicht Hum b. (syn. Rapuntium heterophyllum Presl), Berfdieden- blätterige Lobelie. Auſtralien. Einjährig. Blüte⸗ zeit: Sommer bis Herbſt. — Pflanze ziemlich kahl; die Stengel kantig, einfach, bei Gartenformen auch veräſtelt. Blätter linealiſch, dicklich, die unterſten ver⸗ kehrt⸗eirund, ganzrandig, die unteren gezähnt-fieder- ſpaltig, die wenigen oberen ganz. Blüten in einſeits⸗ wendigen Trauben. Deckblätter lanzettlich, ſpitz, an⸗ gedrückt, viel kürzer als die unterhalb ihrer Mitte mit Deckblättchen behafteten Blütenſtielchen. Kelchröhre eiförmig; Kelchlappen lanzettlich-ſpitz; Staubblätter- ſäule kürzer als die Kelchlappen. Blumenkrone kahl, ziemlich groß, mit kurzer Oberlippe; Unterlippe mit verkehrt⸗herzförmigem Mittel- und beiderſeits einem verkehrt⸗eirunden Seitenlappen. Blüten der Stamm- form ſchön blau; bei f. major atroviolacea dunkel- violett, Pflanze mehr veräſtelt; bei f. major alba weiß; f. compacta (syn. f. nana compacta ort.), Pflanze gedrungen und blaublühend. f. compacta rosea (syn. f. nana compacta rubra hort.), Pflanze gedrungen und rotblühend. 1971. Lobelia ramösa Denth. (syn. L. tenuior | Benth., nicht Br.), Aſtige Lobelie. Auſtralien. Staude, blüht aber ſchon 3 Monate nach der Ausſaat, wird deshalb einjährig kultiviert. Blütezeit: nach Auguſt⸗Ausſaat und Überwinterung im Mai bis Juli; nach Frühſaat wie bei Nr. 1969. — Die Stengel ſind aufſtrebend, äſtig, 30 —60 cm lang, bis etwa 30 cm hoch, ſtielrund, gleich der ganzen Pflanze etwas behaart und ziemlich ſchwach. Untere Blätter unregelmäßig— fiederſchnittig, lanzettlich, ſpitz; die oberen faſt ganz— randig, linealiſch-lanzettlich. Blütentrauben locker, langgeſtielt; Blütenſtielchen fadenförmig, mit einem ganz kleinen Deckblättchen. Kelchröhre cylindriſch, etwa ſolang als die linealiſchen Kelchzipfel. Kronlappen ſehr ungleich: der Mittellappen der Unterlippe viel größer, abgerundet und mit einer Weichſpitze, während die Seitenlappen wie zwei kleine Hälften getrennt er— ſcheinen. Blüten Schön blau, am Schlunde mit weißem Fleck; bei f. alba weiß; bei f. rosea (rubra) roſenrot. f. nana (syn. f. nana compacta hort.) iſt eine regelmäßig⸗-veräſtelte, buſchige nur 10—15 cm hohe Form; Blüten blau mit weißem Schlund. 1972. Lobelia splendens Willd. (syn. L. texensis Raf., Rapuntium splendens Presl), Glän— zende Lobelie. Mexiko. Staude, 60—100 cm hoch. Blütezeit: Juli bis November. — Pflanze in allen Teilen kahl oder (namentlich der Blütenſtand) auch fein⸗ und zartflaumig. Brutpflänzchen oder Erſatz— ſproſſe am Stengelgrunde unmittelbar am Stengel oder Wurzelhalſe ſich entwickelnd, nicht erſt als Ausläufer kriechend. Der oder die Stengel einfach; Blätter bis auf die unteren alle ſitzend, lanzettlich, bisweilen faſt linealiſch, zugeſpitzt, gezähnelt, am Raude nicht zurückgerollt. Blüten in endſtändiger Traube; Deckblätter lanzettlich, zugeſpitzt, gezähnt, nicht viel, oft kaum länger als die Blütenſtielchen. Kelch— röhre halbkugelig; Kelchzipfel linealiſch, zugeſpitzt, mit zurückgeſchlagener Spitze, ungefähr ſolang als die Röhre der kahlen Blumenkrone. Die 2 unteren, rück— ſeitig kahlen Staubkölbchen auf ihrem Scheitel bärtig. Blüten ſcharlachrot. Samen wenig runzlich. — f. ignea Hook. (syn. Lobelia ignea Hort.) iſt eine prächtige Form; Blätter linealiſch-lanzettlich, 9—15 cm lang, oberſeits braunrotgrünlich, unterſeits braunrot, beiderſeits glänzend und kahl. Blüten feurig- orangeſcharlachrot. 1973. Lobelia fulgens Willd. (syn. Rapun- tium fulgens Presd), Leuchtende Lobelie. Mexiko. Staude, etwa 60 —90 em hoch. Blütezeit: Auguſt Gattung 645. Lobélia, Cobelie. ſtark welken. Nr. 1970—1974. 575 bis Oktober. — Pflanze in allen Teilen zart⸗flau m⸗ haarig bis faſt kahl. Wurzeln faſerig; Stengel am Grunde ſeitliche kurze Ausläufer ausſendend, oft etwas rötlich. Blätter meiſt weichhaarig, mit umgebogenem Rande, ſitzend, lanzettlich, zugeſpitzt, entfernt⸗ſchwachgezähnelt, die unteren 7—11 cm lang. Blüten in faſt einſeitswendigen Trauben; Deckblätter blattartig, lanzettlich, langzugeſpitzt, gezähnelt, oft bis 3= oder 4 mal ſolang als das Blütenſtielchen. Kelch— röhre eiförmig bis faſt halbkugelig; Kelchzipfel linealiſch, zugeſpitzt, etwa ſolang als die Röhre der flaumhaarigen Blumenkrone. Alle Staubkölbchen behaart, aber nur 2 untere auf dem Scheitel bärtig. Blüten leuchtend— dunkelblutrot bis glänzend-ſcharlachrot. — f. atro- sanguinea Voss, Tafel 35, 138 (syn. L. splendens atrosanguinea Bot. Mag. T. 4002; L. fulgens „Queen Victoria“ hort., L. cardinalis „Queen Victoria“ hort.), ganze Pflanze, Stengel und Blätter, ſchön dunkelblutrot— gefärbt, bisweilen etwas hechtblau-bereift. Blüten leuchten d- ſammetig-ſcharlachrot, etwas orange-ſchimmerndz; iſt eine wahrhaft prächtige Pflanze. Die Form f. rosea, mit mehr roſenroten Blumen, ſowie f. maculata Bot. Reg., T. 60, mit etwas violettrot-angelaufenem Stengel und ebenſo gefleckten Blättern ſind weniger hervorſtechend. 1974. Lobelia cardinälis Z. (syn. Rapuntium cardinale Presl), Kardinals Lobelie. Carolina. Staude, 60—120 cm hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Pflanze fein-flaumhaarig bis faſt kahl; die Stengel ſind gewöhnlich einfach. Blätter von länglich-eirund bis länglich-lanzettlich, nach beiden Enden hin zugeſpitzt, unregelmäßiggeſägt oder feingeſägt. Blütentraube verlängert, einſeitswendig. Deckblätter (Stützblätter) lanzettlich, drüſiggeſägt, die unteren blattartig. Kelchröhre und Kapſel halb— kugelig, viel kürzer als die pfriemlich-linealiſchen Kelch— zipfel, welche ungefähr ſo lang als die gegen 2½ em lange Kronröhre ſind. Die Samen ſind länglich, runzelig-höckerig. Blüten brennend-hochrot, ſelten in roſenrot oder ſelbſt in roſaweiß abändernd. — Eine Gartenform (wahrſcheinlich Baſtard zwiſchen L. cardinalis und L. syphilitica L.) iſt f. Milleri Sw., Pflanze robuſter, mit behaarten Kelchen, kürzeren Kelchzipfeln und violettpurpurroten Blumen. Auch von L. cardinalis giebt es eine braunrotblätterige Form, die gleichfalls ſehr ſchön blüht. Alle 3 vorgenannten Arten und ihre Formen ſind zwar Stauden, indem ſie durch Grundſproſſe ſich all— jährlich vermehren, allein die blühenden Stengel ſterben im Herbſt nach der Blüte oder Samenreife ab. Sie ſind in Maſſen wie auch in kleineren Gruppen auf dem Gartenraſen wie auf Rabatten, auch als Topfpflanzen von prächtiger, hervorragender Wirkung. Kultur in lehmhaltiger, friſcher, humoſer, mit Sand gemiſchter Erde (lehmige Acker-, Miſt- und Wiejenmoor- oder Waldhumus-Erde). Der Standort kann ſonnig, vielleicht beſſer etwas halbſchattig, muß aber doch luftig ſein. Im Sommer reichliche, im Winter ſeltenere Bewäſſerung, und zwar ſo, daß die Pflanzen nicht herzfaul werden, aber auch nicht zu Überwinterung hell, trocken, luftig und eben froſtfrei. Vermehrung der Pflanzen durch Teilung, auch durch Wurzelſtecklinge, am beſten im Frühjahr. Anzucht aus Samen. Ausſaat in Töpfe oder Käſtchen vom Frühling bis in den Sommer; die Samen nur andrücken und, bis die Keimpflänzchen Boden gefaßt haben, nur lauwarm, friſch und etwas 876 ſchattig halten. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung in 2—3 Wochen. Um Samen zu erzielen, müſſen die Blüten künſtlich befruchtet werden. 1975. Lobelia syphilitica Z. (syn. L. glandu- losa Zindl., nicht Walt.; Rapuntium syphiliticum Mill.), Gemeine Cobelie. Nordamerika, an feuchten Orten. Staude, 50—100 em hoch. Blütezeit: Juli bis Oktober. — Pflanze von zerſtreuten Haaren etwas weichhaarig [f. Ludoviciana A. DC. iſt kahl, ihre Blätter faſt ganzrandig, auch die Kelche ziem- lich kahl]. Stengel ziemlich robuſt, reichbeblättert. Blätter dünn, lanzettlich oder länglich, nach beiden Enden hin ſpitz zulaufend, unregelmäßiggeſägt oder ausgeſchweiftge— zähnelt (die grö— ßeren 12—15 cm lang werdend). Die Blütentraube it lang ähren⸗ förmig und in ihrem unteren Teile beblättert, 15—40 cm lang. Kelchlappen meiſt behaart oder be— wimpert, mäßig kürzer als die Kronröhre. Kelch— buchten mit deut⸗ lichen, herabge- N ſchlagenen An- hängen (Ohrchen). Kronröhre der Stammform glän- zend- hellblau, mit etwa gegen 1 cm langer Röhre, die breiter iſt als bei der folgenden Art. Formen find: k. maculata, Blätter roſtrot-gefleckt; f. hybrida Hook. (syn. Lobelia speciosa S., Rapuntium speciosum Presl), eine Baftardform mit leuchtend-purpurvioletten Blüten. Auch andersgefärbte Gartenformen (Baſtarde) mit ſehr ſchönen Blüten giebt es, die aber meiſt unter unbeſtimmten Namen in den Gärten ſich finden, fo: f. alba weißblühend; f. purpurea purpurrot⸗ blühend u. ſ. w. — L. puberula Michx. (syn. L. amoena Elli., nicht Michæ.; L. glandulosa Zngelm. et Gr., nicht Walt.), Pflanze mit ſehr kurzer und feiner, weicher Behaarung. Blätter 2 6bis 6 cm lang, blaßgrün oder ſchwach-grauhaarig, ſchwielig-ge⸗ zähnelt, oder ſchon mehr gezähnt. Blütentraube ſtraff, rutenförmig, ährenartig; Blüten intenſiv- blau, meiſt gehäuft, auf den kurzen, angedrückten Blüten- ſtielchen wagerecht zu ſtehen kommend. Kelchlappen lanzettlich, wenig kürzer als die Kronröhre; die Ohrchen der Kelchbuchten kurz und rund, oft un— ſcheinbar, die größeren Staubkölbchen auf dem Scheitel ſehr klein kurzbärtig. Fruchtknoten gewöhnlich kurz- ſteifhaarig. k. glabella Hook. (syn. L. glandulosa var. obtusifolia A. DC.), kahlere Form, mit kahlem Kelch und mehr einſeitswendigen Blütentrauben. 1976. Lobelia amöena Michx. (syn. L. syphi- litica Walt., nicht L.“; L. glandulosa var. glabra A. DC., L. colorata Don und L. hortensis DC. find Gartenbaſtarde dieſer Art), Angenehme Cobelie. Nord⸗Carolina und Florida, an feuchten Orten. Staude, 30—120 em hoch. Blütezeit: Spätſommer bis Herbſt. — Pflanze grün, überall kahl oder faſt ſo. Stengel der größeren Pflanzen bis zu der ruten- förmigen Blütentraube beblättert. länglich⸗lanzettlich oder ſchmäler, meiſt nach beiden Gemeine Lobelie. Familie 109. Campanulaceae, Glockenblumengewächſe. OG uf XXII 47 u. 48. Blätter dünnlich, N Enden hin ſpitz, 5—10 em lang, unregelmäßiggeſägt oder gezähnelt [bei f. obtusata A. Gray länglich, ſtumpf und faſt ganzrandig; Kelchzipfel nur halb ſo lang als die Kronröhre]; die oberen Blätter in an⸗ ſehnliche lanzettliche oder linealiſche Deckblätter über⸗ gehend, welche oft drüſiggezähnelt, und deren blatt⸗ förmige untere ſo lang als die Blüten ſind. Kelch⸗ zipfel lang und ſehr ſchlank, wenig kürzer als die ſchmale Blumenkronröhre, fadenförmig bis linealiſch⸗ pfriemlich, gewöhnlich völlig ganzrandig, an ihrem Grunde wenig breiter und die Kelchbuchten ohne An⸗ hänge oder Ohrchen, höchſtens undeutlichgerändert. Blütentraube 15—40 em lang. Blumenkrone glän- zend-blau; ihre Röhre gegen 1½ em lang. Kron⸗ lappen der großen Lippe breit-eirund. [L. glandulosa Walt., nicht Lindl.; kahl (nur Stengel und Kelche nicht ſelten dicht-kurzhaarig); Blütezeit: Herbſt; Blätter lang und ſchmal (5—14 em lang, 3—9 mm breit), dick, glänzend-grün, lanzettlich oder linealiſch, ſchwielig⸗ oder drüſiggezähnelt. Blumenkrone hellblau, mit 10—14 mm langer Röhre. Verwendung. Die Gartenformen der Lobelia syphilitica und der L. amoena werden L. hybrida hort., Tafel 35, 138, genannt und ſind als Topf-, ſowie für den Sommer als Freilandpflanzen durchaus ſchön und recht angenehm, ſofern man ſie in kräftigem, lehm⸗ und humushaltigem, aber doch genügend durchläſſigem Boden kultiviert. Sie über⸗ dauern zwar hier und da unter Fichtenzweigdecke im Freien unſere Winter; es wird jedoch ratſam ſein, ſie im Herbſt in Töpfe zu pflanzen und dieſe oder aus Grundſproſſen erzogene junge Pflanzen zu durch⸗ wintern. 1977. Lobélia laxiflöra H. B. et K. (syn. L. fissa Willd., L. persicifolia Cav., nicht Lam. “; L. Cavanillesii R. et Sch., Siphocampylus bicolor G. Don, Rapuntium laxiflorum Presl, R. rigidulum Presl, R. Cavanillesianum Presl), Schlaffblütige Lobelie. Mexiko. Staudig⸗halbſtrauchig, 50—150 em hoch werdend. Blütezeit: Auguſt bis Winter. — Stengel auf- recht, äſtig. Blätter faſt ſitzend, eirund⸗ zugeſpitzt, ge⸗ — ſägt⸗ gezähnt. N Blütenſtiele > achſelſtändig, A NN a nackt oder in \ DET der Mitte mit WA — 2 Deckblättchen, — faſt ſo lang als das Stütz⸗ = blatt. Kelch⸗ röhre Halb- kugelig, mit den lanzett⸗ lichen Zipfeln gleichlang. Kelchzipfel aber etwa 6—8 mal kürzer als die innen weichhaarige Blumenkrone. Blüten groß, ſcharlachrot mit gelb, ſehr ſchön. Staubkölbchen an der Spitze meiſt be- haart. Frucht (Kapſel) halb-oberſtändig. — f. an- — — > Schlaffblütige Lobelie. 2 * Gattung 646. Monöpsis bis Gattung 648. Centropögon. Nr. 19751981. 577 gustifolia 4. DC. (syn. L. persicaefolia H. B. Vermehrung durch Stecklinge und Grundſproſſe. et Kth., nicht Lam. !; L. Cavanillesii Mart., Sipho- Anzucht aus Samen. Ausſaat lauwarm bis warm; campylos bicolor ort., Rapuntium Kunthianum die Pflänzchen allmählich abhärten. Presl), eine prächtige, ſchmalblätterige Form, 1978. Lobelia Feuill&i E. Don (syn. Lobelia bis 1½ m hoch; Blätter lanzettlich oder linealiſch, Tupa Z., nicht Ait.;, Rapuntium Tupa Presl), 8—15 cm lang, feingezähnt. Blumen auf 5—12 cm Feuilles Giftlobelie. Chile. Staudig⸗halbſtrauchig, langem Stielchen; Blumenkrone 2½ —4 em lang, bis bis 1 m hoch. Blütezeit: Sommer bis Herbſt. — zur Mitte ſcharlachrot, im übrigen gelb. Stelch- Stengel kantig, feinzottig. Blätter faſt wie bei der lappen kaum länger als die Kelchröhre. Königskerze (Verbascum), 23 —25 em lang, 7—10 cm Verwendung der Schlaffblütigen Lobelie und breit, ſitzend, etwas herablaufend, länglich, langgeſpitzt, ihrer Form als prächtigblühende Topfpflanzen an den Nerven unterſeits etwas weichhaarig, weißlich— für Gewächshaus und Zimmer. Kultur als Pflanze graugrün, am Rande mit kleinen, weißen, ſchwieligen des Kaphauſes, in warmen Sommern auch im freien Punkten. Blüten in langer, lockerer, weichhaariger Lande, in kräftiger, etwas lehmhaltiger Erde (mit Sand Traube. Kelch faſt kugelig, braunrot; Kelchlappen an— gemiſchte Miſt⸗, Ackerlehm- und Lauberde) und während gedrückt, faſt lanzettlich. Blumenkrone zurückgebogen, der Wachstumszeit in verhältnismäßig großen Töpfen. über 4 cm lang, dunkelſcharlachpurpurrot. — Überwinterung bei + 6 bis 120 C. hell und luftig. Kultur wie Nr. 1977. Gattung 646. Monöpsis Salis), Sonderkraut, O. IV 13; XXII 47 (griechiſch: monos — einzig, ops — Geſicht, Erſcheinung). Wie Lobelia, jedoch: Blüten mit dem unpaarigen Kelchblattzipfel faſt immer nach vorn; die beiden oberen Kronlappen etwas breiter als die 3 übrigen. Kronröhre vorn geſchlitzt, und zwar meiſt bis zum Grunde. Alle Staubkölbchen am Zipfel behaart, die vorderen kürzer als die ſeitlichen. Die Griffelnarben ragen ſchon beim Aufblühen aus der Staubblätterröhre heraus. Einjährige Kräuter. — 9 Arten, bis auf 1 alle in Südafrika. Z. B.: M. debilis Presl, blau bis purpurviolett, Blüten ohne Deckblätter, Zipfel der Blumenkrone ziemlich gleich. Kelchzipfel aufrecht. — M. Speculum A. DC. (syn. Lobelia Speculum Andr.), Kelchzipfel abſtehend, ſpäter zurückgeſchlagen. Blüten violett, mit gelbem Schlunde etwas größer; ſonſt wie vorige. — M. lutea Urb., Blüten mit Deckblättern, 2 lippig, gelb. — Kultur wie Nr. 1969. Gattung 647. Bolélia Raf., Bolelie, Or IV 13; XXII 47 (aus Lobelia verſtellt, wegen der Ahnlichkeit mit letzterer). Krone ſchief, mit kurzer, nicht geſchlitzter Röhre und tief-2 lippigem Saum; die oberen Kronlappen ſchmal, die untere Lippe breit-3ipaltig Staubblätterröhre von der Blumenkrone frei. Frucht- knoten unterſtändig, linealiſch, 2= oder faſt 1fächerig. Kapſel linealiſch, vom Kelchſaum gekrönt, ſeitlich mit 1—3 Längsriſſen ſich öffnend. Einjährige, verzweigte, weitſchweifende oder faſt aufrechte Kräuter. Blätter wechſelſtändig, ganzrandig, die oberſten in Deckblättchen übergehend. Blüten achſelſtändig, blau, rot, gelb, weiß oder miſchfarbig. — 2 bis 3 Arten, Nordamerika, Chile. 1979. Bolelia elegans Greene (syn. Downingia Stengeln, meiſt niedriger und ſchwächer als bei voriger elegans Torr., Clintonia elegans Dougl., C. corym- Art. Blätter mehr linealiſch und ſtumpf. Die große bosa A. DC), Zierliche Bolelie. Feuchte Orte Kali- Lippe der Blumenkrone tief-Z lappig, viel breiter als forniens. Einjährig, 15—40 em lang. Blütezeit: lang (18—20 mm breit, 10—13 mm lang); die andern Juli bis September. — Stengel ſchwach, kahl, nieder- beiden Lappen ſind länglich-eirund. Die Samen ver— geſtreckt. Blätter ſitzend, von eirund bis lanzettlich, längert-länglich. Blüten der Stammform intenſiv— ſpitz (1 —2½½ em lang). Blüten hübſch und zierlich; blau und die große Mitte meiſt weiß. — Garten— die größere Lippe der Blumenkrone mäßig tief-Z lappig, formen find: f. alba, weißblühend; f. atrocinerea, die übrigen Lappen lanzettlich. Die Samen kurz- Blüten dunkelblaugrau; f. atropurpurea, Blüten länglich. Blumen kleiner und weniger ſchön als bei dunkelpurpurn; f. azurea grandiflora, Blüten größer, folgender Art, hellblau oder bläulichweiß, mitten ſtrahlend-dunkelblau. Bemerkt ſei, daß dieſe Sorten auf der etwa 6—12 mm langen und 6—8 mm breiten noch nicht ganz ſamenbeſtändig ſind, alſo nicht alle Unterlippe mit 2 weißen Flecken. Pflanzen einer Ausſaat die gleiche Farbe zeigen. 1980. Bolélia pulchella Greene, Tafel 35, 137 Verwendung dieſer niedlichen und ſchönen (syn. Clintonia pulchella Lindl., Downingia pul- Pflanzen gleich Lobelia Erinus, Nr. 1969; am beſten chella Torr. ), Garſchöne Bolelie. Kalifornien, an jedoch als Topfpflanzen, weil fie empfindlicher find. feuchten Ufern. Einjährig. Blütezeit: Juli, Auguſt. Kultur und Anzucht ganz wie Nr. 1969. — Keim- — Kleines, kahles Kraut mit äſtigen, ſaftigen, ſchwachen kraft der Samen 3—4 Jahre; Keimung nach 1 Woche. Gattung 648. Centropögon Presi, Stachelbart, Gr? IV 13; XXII 47 (griechiſch: kentron — Sporn, Stachel; pogon — Bart). Krone gekrümmt; die Kronröhre ganz oder auf dem Rücken ſehr kurz geſpalten. Staubblätterröhre am Grunde (unterhalb der Mitte) mit der Krone verwachſen. Fruchtknoten unterſtändig, halb— kugelig, ſeltener kreiſelförmig, am Scheitel flach. Frucht eine faſt kugelige, ſeltener längliche vom Kelchſaum gekrönte Beere. Halbſträucher oder Sträucher (bisweilen kletternd). Blätter wechſelſtändig, gezähnt, ſeltener geſchlitzt. Blüten meiſt violett, purpurn, rot oder orange. — 80 bis 90 Arten, im tropiſchen Südamerika. Die 2 kleineren Staubkölbchen an ihrer Spitze mit einem knorpeligen Fortſatze. 1981. Centropögon suriname6nsis Pres (syn. | gezähnelt. Blüten auf der Spitze des Stengels in C. fastuosus Desne., Lobelia surinamensis I., L. den Blattachſeln, auf Blütenſtielchen, welche kürzer als sphaerocarpa Juss., L. spectabilis H. B. et Kth., das Blatt und an ihrem Grunde mit 2 Deckblättchen L. cornuta Z., Siphocampylus spectabilis @. Don, verſehen find. Kelchröhre halbkugelig; Kelchzipfel S. macranthus Pohl, S. surinamensis E. Don), linealiſch-lanzettlich, gezähnelt. Blumen groß, ſchön Surinamiſcher Stachelbart. Surinam, Weſtindien. hellrot, innen weißgelblich oder weiß, mit etwa 5 cm Halbſtrauchig. Blütezeit: Vorfrühling bis Sommer. langer, einwärtsgekrümmter Röhre, die gegen den — Stengel einfach, kahl, ſtielrundlich, aufrecht. Blätter Schlund hin aufgetrieben iſt, mit Hteiligem Saum, länglich, ſpitz, am Grunde ſtumpf, kurzgeſtielt, jchtwielig- deſſen obere Lappen größer find und anfangs den Vilmorin. Dritte Auflage. 37 * a * 578 Familie 109. Lobeliaceae und Familie 110. Vaceiniaceae, Of XXII 49. ragenden, ihrer ganzen Länge nach rauhbehaarten oberſeits atlasartig-grün, unterſeits purpurſcharlachrot, Kölbchen. Eine ſehr ſchöne Gartenform iſt C. Blumen etwa 5 cm lang, ſcharlachrot, außen hybridus Lucyanus, ein Baſtard zwiſchen Centro- lebhaft-orangefarben. pogon surinamensis und Siphocampylus betulaefolius, Verwendung, Kultur und Anzucht ganz wie auf jedem Stengel 6—12 ſchön karmin- oder ſchar⸗ Nr. 1977. In erſter Linie ſei C. hybridus Lucyanus lachrote Blumen tragend; Kelch teilig, die röhrige empfohlen. Überwinterung bei + 10 bis 15 C. Blumenkrone an ihrem Grunde umfaſſend. | Schlund decken. Staubkölbchenröhre mit weit hervor— | Ahnlich iſt C. speciosus Planch., Blätter groß, | | | Gattung 649. Siphocampylus o/, Krummröhte, © IV 13; XXII 47 (griechiſch: siphon — Röhre, kampylos — krumm). Im weſentlichen wie Centropogon, jedoch: Fruchtknoten unter- oder Halb ober⸗ ſtändig, kreiſelförmig, ſeltener halbkugelig, oben meiſt kegelförmig zulaufend. Kapſel an der Spitze fachſpaltig 2klappig⸗ aufſpringend. Kräuter, Halbſträucher oder Sträucher. Blüten anſehnlich, rot, orange, purpurn, auch grünlich. — 100 Arten, im tropiſchen Amerika; z. B.: 1982. Siphocämpylus mieröstomus Hook., | dolden am Ende der Aſte hochrot oder ſcharlachrot, Kleinmündige Krummröhre. Neugranada. Staudig- gegen 4 cm lang; Blumenkronröhre kurzgeſchlitzt, halbſtrauchig, bis 1½ m hoch werdend. Blütezeit: an ihrer Mündung zuſammengezogen. Gartenformen faſt zu allen Jahreszeiten. — Stengel nebſt den auf- ſind: f. ruber Linden und f. viridis Linden, letztere rechten Aſten purpurrot-überlaufen. Blumen ſehr mit grünlichen Blüten. — Verwen dung und Kultur ſchön, in von Blättern geſtützten Schein⸗ wie Nr. 1977. Gattung 650. Isötoma Lindl., Gleichzipfel, O. IV 13, XXII 47 (griechiſch: isos — gleich, töms — Schnitt; Kronlappen ziemlich gleichmäßig). Kelchlappen 5, linealiſch oder lanzettlich. Kronröhre cylindriſch, ungeteilt oder am Rücken kurzzgeſchlitzt; Kronlappen abſtehend, meiſt nur wenig ungleich. Staubblätter der Kronröhre in oder oberhalb der Mitte vorn angewachſen; die Staubfäden mehr oder weniger verwachſen; 2 der Kölbchen mit 2 Borſten oder behaart, die übrigen 3 nackt. Fruchtknoten 2, ſeltener Sfächerig, unterſtändig. Kapſel verkehrt⸗eiförmig, länglich oder cylindriſch, oft ſchief, an der Spitze fachſpaltig-2klappig aufſpringend. Kräuter. Blüten achſelſtändig und einzeln [bei I. Brownii G. Don (syn. I. brevifolia Presl, Lobelia hypocrateriformis R. Br., L. Lehmannii De Vries) rotviolett, in endſtändigen Trauben; einjährige Pflanze]. — 6 Arten, in Auſtralien; die äußerſt giftige I. longiflora Presi, mit lanzettlichen zugeſpitzten Blättern und weißen, ſehr langöhrigen Blüten, in Weſtindien. b 1983. Isötoma seneciödes A. DC. (syn. I. oder lanzettlichen Zähnen oder Lappen, die niemals axillaris Zindl., Lobelia aspleniifolia Aort., L. länger, als die Breite des ungeteilten mittleren Teiles seneciodes A. Cunn. ), Achſelblütiger Gleichzipfel. beträgt. Kronröhre meiſt ein wenig kürzer als bei Auſtralien. Staude, in der Kultur meiſt 1 jährig voriger. Blüten weiß, bei 1. coerulea blau. An⸗ behandelt, 15—30 em hoch. Blütezeit: August, ſcheinend etwas empfindlicher als obige. September. — Pflanze kahl, von Grund auf veräſtelt, Verwendung. Etwas zarte, auch gegen Näſſe 20 cm breite Büſche bildend; Aſte der Stengel kantig, empfindliche Pflanzen. Wo ihnen feine warme, freie aufrecht, ausgebreitet. Blätter linealiſch, unregel⸗ Lage und ein lockeres, kräftiges, ſandiges Erdreich mäßig⸗fiederſpaltig, oft 5—8 cm lang, mit geboten werden kann, kultiviere man ſie lieber als linealiſchen oder linealiſch⸗lanzettlichen Lappen. Blüten⸗ Topfpflanzen. Ausſaat gewöhnlich Ende März ins ſtielchen achſelſtändig, 5—15 cm lang, Blüten lauwarme Miſtbeet, die Pflänzchen in Töpfe verſtopfen groß, bläulichpurpurn, azurblau, ſehr blaß, oder außen⸗ und, bis gegen Ende Mai abgehärtet, zu Gruppen e gelblichgrüner Färbung. Blumenkronröhre auspflanzen; Abſtand 20—25 em. Vermehrung 2½ em lang, oben meiſt etwas gekrümmt und im Sommer auch durch Stecklinge (abgetrennte Grund⸗ breiter, mit ſpreizenden, ſchmalen, ſchwach⸗ungleichen ſproſſe) und die Pflanzen im Kalthauſe überwintern. Lappen. Samen klein, ſehr feingrubig. — I. petraea | — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung in 1,0... eee, Blätter ſämtlich eirund⸗länglich 2 Wochen. f Jahtes eee oder elliptiſch, mit unregelmäßigen linealiſchen Familie 110. VACCINIACEAE, Heidelbeerengewächſe. = cMNXII 49. I. Fruchtknoten 5- oder 10 fächerig, vom Blütenſtiel ſcharf-abgegrenzt oder unter demſelben gegliedert. (Siehe auch Agapetes.) Blumenkrone krugförmig, glockig oder radförmig-geſpalten. Gattung 651 Adnäria. 652 Vaccinium. 653 Corallöbotrys. II. Fruchtknoten 5fächerig. Kelch am Fruchtknoten herablaufend und in den Blütenſtiel übergehend, vom Fruchtknoten alſo nicht (ausgenommen bei Agapetes) abgegrenzt. Blumenkrone aus bauchigem Grunde röhrig oder cylindriſch; Saum lederiglleiſchig. Gattung 654 Agapetes. 655 Macleania. 656 Cavendishia. 657 Thibäaudia. Gattung 651. Adnäria Raf, Buckelbeere, = XXII 49. Kelchröhre kreiſelförmig, ihr freier Rand und Saum über den Fruchtknoten eingebogen, bleibend. Staubblätter 10; Kölbchen glatt, oberhalb ihrer Einfügung in den Staubfaden in 2 lange Hörner geteilt. Fruchtknoten durch die 5 Hals bierten Fächer 10 Fächer mit je 1 Eichen ergebend. Steinbeere 10 rippig, innen leicht in 10 Einzelkörner trennbar. Sträucher oder Halbſträucher mit oft rutenförmigen Zweigen. Blätter wechſelſtändig, gezähnt oder faſt ganzrandig. Blüten weiß oder ſcharlachrot. — 40 Arten, davon 30 in Braſilien, die übrigen in Nordamerika. A. brachycera 0. Ktze. (syn. Gaylussacia brachycera. Gray, Vaccinium brachycerum Mich,, V. buxifolium Salisb., V. ovatum hort., nicht Pursh), Nordamerika; 20—30 em hoch; Blätter 2 Gattung 649. Siphocämpylus bis Gattung 657. Thibäüdia. Fr. 19821987 579 dick, immergrün, ſchwachkerbig⸗geſägt, ohne Harzdrüſen; Blüten cylindriſch, weiß oder fleiſchfarben, im Juni. Hält unter Schutzdecke an geſchütztem Standort unſere Winter aus. Kultur in Wald⸗ und Mooshumus (Torferde) an ſchattigem Standort. — Die bra⸗ ſilianiſchen Arten, wie A. pulchra 0. Ktze. (syn. Gaylussacia pulchra Pohl), immergrün, Blüten in achſelſtändigen Trauben, rot, ſind Topfpflanzen und im Kalthauſe wie Nr. 689 zu behandeln. — Keimkraft der Samen (in den Beeren) etwa 2 Jahre. Gattung 652. Vaceinium L., Heidelbeere, = XXII 49 Gateiniſcher Name dieſer Pflanze). Kelchlappen meiſt kurz und an der Frucht wenig bemerklich oder übergebogen. Staubblätter 8 oder 10, die Staubkölbchen in Gipfelhörner endend und unterhalb der letzteren auf dem Rücken mit langem oder ver— fümmertem Spornpaar. Staubfäden gerade. Fruchtknoten meiſt 5fächerig, ſelten 4 und ſehr ſelten durch Fachteilung 10 fächerig. Beere weich, ſaftig, vielſamig, eßbar. Halbſträucher oder Sträucher, ſelten Bäumchen, mit ſchuppigen Blatt- knoſpen. Blätter ziemlich klein, bleibend, ſelten abfallend, ganzrandig oder geſägt. Blüten weiß, roſa oder rot. — 100 Arten der gemäßigten Regionen. Die Pflanzen verlangen Wald- und Mooshumus. Gattung 653. Corallöbotrys Hoc. fil., Korallentraube, O XXII 49 (griechiſch: korallion — Koralle, bötrys — Traube). Kelchſaum 5zähnig oder 5lappig, bleibend. Krone kugelig-krugförmig. Staub- blätter 10, nicht herausragend, Kölbchen ohne Sporn, oben in kurze Hälſe vorgezogen und mit kurzen, breiten Spalten aufſpringend. Fruchtknoten 5fächerig, vieleiig. Strauch, bis 1m hoch, epiphytiſch, mit ſtielrunden Zweigen. Blätter lang, wechjels, faſt gegen— oder ſcheinquirlſtändig, lanzettlich, langzugeſpitzt, ſtumpfgeſägt, lederig, am Grunde 2drüſig. Blüten klein, forallenrot, in Doldentrauben an blattloſen Stengelknoten. Blütenſtiele korallenrot, gekrümmt, an ihrer Spitze verdickt. — Einzige Art: C. acuminata Hook. fil. (syn. Thibaudia acuminata Wall., nicht DC.; Agapetes acuminata G. Don, Epigynium acuminatum Kl., Vaceinium acuminatum Kurz), im Khaſia-Himalaja. Schöner, immergrüner Strauch. Kultur wie Nr. 689. Gattung 654. Agapetes Don, Liebestraube, Or XXII 49 (griechiſch: agapétos — geliebt, lieb, einzig). Kelchröhre ſtielrundlich-kreiſelförmig, vom Blütenſtiel ſcharf-abgegrenzt e oder abgegliedert. Krone röhrig, ſchmaltrichterig oder glockenförmig, am Saume etwas verengt, tief-ölappig oder -ſpaltig, viel länger als der Kelch. Staubblätter 10, auf kurzen Staubfäden, ſo lang als die Krone oder ſelbige überragend; die Staub— kölbchen nach oben hin in 2 lange Hörner mit Gipfellöchern oder Schlitzen ausgezogen, auf dem Rücken oft geſpornt. Beere kugelig, ſaftig oder trocken. Sträucher mit am Grunde meiſt ſtark verdickten Stämmen. Blätter lederig, zerſtreut oder in Scheinquirlen; Blattſtiel drüſig. Blüten in achſelſtändigen Trauben oder Doldentrauben, ſeltener einzeln, roſa, ſcharlach, oder weiß mit roſa geſcheckt; Saum oft grün. — 25 Arten, von Nepal bis Nordauſtralien. A. Blumenkrone röhrig, verlängert; die Lappen kürzer als die halbe Krone und an ihrer Spitze gerade. Blüten in faſt ſitzenden Dolden— trauben oder die Blütenſtiele büſchelig. Staubkölbchen gekörnelt, am Schnabel geſporn t.... A. variegata. 1984. B. Blütenſtiele achſelſtändig, einzeln, 1—2blütig. Blätter klein. A. buxifolia Nutt., Oſtindien. Blüten rot oder grünlich. 1984. Agapetes variegata D. Don, nicht DC., lich, an beiden Enden verſchmälert. Kelchzähne 3 bis nicht Hooſc fil. (syn. A. pulcherrima Hook. fil., A. 5 mm lang, dreieckig-lanzettlich, kahl. Blumenkrone odontocera Hook. fil., Thibaudia variegata Wall., 19 —26 mm lang, bunt, roſapurpurn oder roſenrot T. pulcherrima Hoolc., T. rhodorodes Zamb., Vacci- und gelblichgrün, mit ausgeprägtem V-fürmigen roten nium odontocerum Might, V. variegatum Kurz, Querſtreifen. Blüten zahlreich, aus dem älteren Caligula pulcherrima und C. odontocera Klotizsch, Holze in herabhängenden Dolden, ſehr ſchön. Ceratostemma variegatum Roxb.), Bunte Liebes- Verwendung. Iſt recht hübſch; für Kalthäuſer traube. Im Khaſiagebirge. Immergrüner Strauch. und Wintergärten empfehlenswert. Kultur wie Nr. 689. Blütezeit: Frühling. — Blätter kurzgeſtielt, lanzett⸗ 3 Pe Gattung 655. Macleania Hoor., Macleanie, O XXII 49 (nach dem Botaniker John Maclean in Lima benannt). Blüten denen der vorigen Gattung ähnlich. Krone lang, cylindriſch, oft etwas gekrümmt. Saum tief eingeſchnitten. Staubblätter 10, viel kürzer als die Krone; Staubfäden in eine Säule ver— wachſen, deren 10 kurze Spitzen körnig-rauhe Staubkölbchen tragen. Die 2 Fächer eines Kölbchens verſchmelzen und laufen in ein einziges ſteifes Mündungsrohr aus. Fruchtknoten in der häutigen Kelchröhre loſe. Sträucher. Blätter herzförmig— eirund, lederig. Blüten groß, achſelſtändig, einzeln bis doldentraubig. — 12 Arten, zumeiſt in den Gebirgen des tropiſchen Amerikas. Z. B.: M. floribunda Hook., Peru; Blätter und Blüten faſt einſeitswendig; letztere gebüſchelt ſtehend, 2½ em und drüber lang. — M. insignis Mart. et Gal., Blattſtiele 3 mm lang, dick. Blüten zu dreien, mit ſehr kurzen, kleinen faſt gegenſtändigen Deckblättchen, rot oder ſcharlachrot, kaum 2½ cm lang. — M. longitlora Lindl. (syn. M. iusignis ort.), Peru; Blätter ſitzend, länglich⸗oval; Blüten zu dreien, mit etwa 3½ cm langer, bauchiger, roter Röhre und gelben Zipfeln, ſehr ſchön. Kultur im trockenen Lauwarmhauſe, in Gras- und Mooshumus, d. h. Raſen- und Torferde. Wegen der fleiſchigen Wurzeln geräumige Töpfe. Vermehrung durch Stecklinge im Warmbeete bei + 25° C. und unter Glocken. Gattung 656. Cavendishia (Chüpalon) Lindl., Cavendiſchie, O XXII 49 (nach dem Chemiker Henry Cavendiſh, F 1810, benannt). Kelchröhre oder Fruchtknoten glockig; Kelchſaum ſchwach 4—5zähnig. Krone röhrig⸗cylindriſch, 4—Hzähnig. Staubblätter 8 oder 10, nicht herausragend, dem Grunde der Blumenkrone eingefügt und der— ſelben angewachſen; ihre Staubfäden ſind ungleichlang, fleiſchig und verwachſen; Staubkölbchen ohne Sporn, mit abgerundeten Ohrchen, an der Spitze mit 2 kurzen Ritzen ſich öffnend. Immergrüne Sträucher; Blätter wechſelſtändig, kurzgeſtielt, ganzrandig. Blüten groß, rot, ſcharlach, weiß oder fleiſchfarben, in Doldentrauben oder kopfig gedrängt und, wie ſchon die großen Knoſpen, von großen Schuppenblättern umgeben. — 18 Arten der Gebirge des tropiſchen Amerikas; 3. B. C. nobilis Lindl. (Chupalon nobile O. Ktze.), Peru; mit lorbeerartigen Blättern und ſchönen purpurroten, kopfförmig geordneten, mit Hüllblättern verſehenen Blumen. Kultur wie Nr. 689. Gattung 657. Thibaudia E. B. et Kin, Thibaudie, Or XXII 49 (nach dem Botaniker Thibaud de Chauvalon benannt). Kelchröhre (oder Fruchtknoten) kreiſel- bis becherförmig, vom Blütenſtiel ſchwach abgegrenzt; Kelchſaum kurz. Krone aus bauchigem Grunde lang kegelförmig; Kronſaum kurz. Staubblätter meiſt 10, von der Blumenkrone frei; Staubfäden untereinander mehr oder weniger verwachſen; Staubkölbchen ohne Sporn, in 2 ſehr lange, aufrechte, gebogene oder gerade Hörner auslaufend, die mit langen Spalten oder ſchiefgezogenen Gipfellöchern aufſpringen. Sträucher (bisweilen etwas windend). Blätter kurzgeſtielt, derb, immergrün, ganzrandig. Blüten anſehnlich, ſchön, meiſt ſcharlachrot, in achſel⸗, ſeltener endſtändigen Trauben, Doldentrauben oder Büſcheln. 50 Arten, im tropiſchen Amerika; z. B.: T. floribunda H. B. et Kth., T. pichinchensis Benth., T. elliptica Hook. Kultur im Kalthauſe, wie Nr. 689. Vermehrung durch Stecklinge im Warmbeete. 3755 580 Familie 111. Clethraceae, XXXI 40, bis Familie 114. Ericaceae, O XXXI 42—44. Familie ii. CLETHRACEAE, Scheinellern. G xXXI 40. (Nr. 1985 und 1986 aus einer Gattung.) Gattung 658. Clethra L., Scheineller, O XXXI 40 (griechiſch: klͤthra — Erle; einzelne Arten erlenblätterig). Beſchreibung der Gattung ſiehe im Schlüſſel. — 25 Arten, in den tro- aa und ſubtropiſchen Gegenden. A. Staubkölbchen nicht (der Griffel aber wohl) aus der Blüte ie end, mit länglichem Spalt an der Spitze; jedes Kölbchen⸗ fach am Grunde kurzgeſchnäbelt. Blätter immergrün. . C. arborea. 1985. B. Staubkölbchen und Griffel aus der ſternförmig ausgebreiteten Blumenkrone lang' hervorragend. Blätter ſommergrün. C. almifolia. 1986. 1985. Clethra arbörea 4t., Baumarfige zeitraubend; Anzucht aus Samen iſt ratſamer. Aus⸗ Scheineller; Maiblumenbaum. Madeira. Kleiner | jaat im Frühling in Töpfe, welche lauwarm, etwas Baum oder baumartiger Strauch, 3—6 m hoch ſchattig und mäßig feucht zu halten find. werdend. Blütezeit: Auguſt bis Oktober. — Blätter 1 länglich, langgeſpitzt, an beiden Enden verſchmälert, ger Nan te Gehn, oberſeits kahl, glänzend, grün, unterſeits blafjer, netz⸗ 90200 em hoch. Blütezeit: meiſt Auguſt, Sep⸗ anevig,. in der Jußend wachen gejügt, d n tember. — Blätter keilförmig⸗verkehrteirund oder läng⸗ lang, etwa 3—4 cm breit. Blüten wohlriechend, : 0 f a weiß, in großen, ſehr ſchönen, riſpenförmigen, zu⸗ lich, ſcharfgeſägt, nach ihrem Grunde hin ganzrandig, 5 5 mit erhabenen geraden Rippen, kurzgeſtielt. Blüten⸗ ate ie bunte g ohne Deciblätter. k. folii trauben aufrecht, meiſt riſpig. Staubfäden kahl. . Blüten würzig⸗duftend. Andert ab: a) mit ſtarkge⸗ Verwendung. Ein überall gern geſehener ſägten Blättern (syn. C. dentata 4it.); b) mit weniger immergrüner Zierbaum für Kalthäuſer, Winter⸗ gezähnten, keilförmig⸗lanzettlichen, beiderſeits grünen gärten und für geräumige Wohnungen, wo die ſchönen und kahlen Blättern (syn. C. paniculata Ait. ); c) mit wohlriechenden weißen Blütentrauben ihre Wirkung nie oberſeits etwas ſcharfen, unterſeits mehr oder weniger verfehlen. Die Kultur in Töpfen oder Kübeln iſt nicht weichhaarigen Blättern (syn. G. scabra Pers.); d) mit ſchwieriger als diejenige der Myrten und Lorbeerbäume. unterſeits filzig⸗grauhaarigen Blättern (syn. C. In einem Gemiſch von guter ſchwarzer Wieſenmoor⸗ tomentosa Lam,, C. incana Pers., C. pubescens erde (oder auch Heideerde), mürber lehmiger Ackererde Ad.). — C. acuminata Mich. (syn. C. montana und Miſterde, mit reichlichem Sandzuſatz gedeiht er | Barıram), Blätter 7—18 em lang, oval oder länglich, recht gut, wenn man durch gute Scherben-Einlage für lang zugeſpitzt, faſt bis zu ihrem Grunde dicht⸗ 1 55 e nn 16 age 1 und ſcharfgeſägt, faſt kahl; Staubfäden behaart. Be ee e e eee ee Verwendung beider Arten, insbeſondere der reichlich, nach der Blüte und im Winter ſeltener. C. alnifolia in landschaftlichen Gärten and n Anlagen Vermehr ung durch Ablieger iſt langwierig, da ſolche auf Beeten oder Flächen, die mit Wald- oder Torf⸗ meiſt 2 Fahre liegen, bepor ſie wurzeln, und man erde ſtark durchſetzt ſind und einige Feuchtigkeit dann beſſer thut, die Pflanzen durch ſtarkes Stutzen bewahren. In Norddeutſchland iſt ſchwache Fichten⸗ und abſichtliches Zutiefpflanzen zur Erzeugung zahl⸗ zweighülle im Winter anzuraten. Ganz junge Pflanzen reicher Grundſproſſe zu zwingen, welche zeitiger Wurzeln erfrieren leicht. Anzucht aus Samen. Ausſaat in treiben und dann benutzt werden können. Sonſt aber Schalen oder Käſtchen in Lauberde. — Keimkraft hüte man ſich, dieſe Pflanzen tief zu pflanzen; Ber⸗ der Samen 1—2 Jahre; Keimungszeit unbeſtimmt mehrung durch Stecklinge von reifendem Holze iſt auch 0 N 5 Familie 12. PIROLACEAE, Wintergrüngewächſe. = 116; XXI 15. I. Piroloideae, Belaubung grün, ſ. O XXXI 15. Gattung 659 Pseva. 660 Pirola. II. Monotropoideae, Nicht grüne Pflanzen, ſ. OGS II 6. Gattung 661 Monötropa. Gattung 659. Pseva Kay, Winterlieb, = XXXI I5. Die ſchildförmige Narbe überragt die Staubblätter nicht, ſondern wird als Sehe kurze Scheibe von dem gefurchten kurzen Griffel getragen. Kapſel tief-5 furchig, von der Spitze aus fachſpaltig⸗ 5 klappig⸗zerreißend. Kräuter, niedrig, halbſtrauchartig. Blätter zerſtreut oder quirlſtändig, ſcharfgeſügt. Blüten im Juni in Doldentrauben, jelten einzeln, weiß oder roſa. — 4 Arten, in Europa, Japan, Nordamerika, in E Wäldern; z. B.: P. umbellata O. Ktze. (syn. Chimophila umbellata Nutt., C. corym- bosa Pursh, Pirola umbellata L., P. corymbosa Bertol.), gegen 15 cm hoch. Blätter mit ſpitzzulaufendem Grunde, keilförmig⸗ lan⸗ zettlich, glänzend, nicht weiß⸗ gefleckt. Blütenſtiel doldig, 45 7 blütig. Verwendung in Parks und Anlagen zur Belebung des Bodens unter hohen Bäumen, ſofern dieſer Boden reichlich mit Waldboden vermiſcht iſt oder aus Waldhumus beſteht. Anzucht durch Ausſaat in Käſtchen mit Walderde. Gattung 660. Pirola L., Wintergrün, O XXXI 15 (lat.: pirus - Birnbaum; Blätter einzelner Arten an Birnbaumblätter erinnernd). Die Narbe auf langem Griffel über die Staub⸗ kölbchen hinausragend, 5 ſtrahlig auf runder Scheibe. Kapſel 5fächerig, vom Grunde an fachſpaltig-iklappig⸗auf⸗ ſpringend. Aus dauernde, am Grunde oft etwas verholzende Kräuter. Blätter immergrün, ganzrandig oder ſchwach⸗ ⸗kerb⸗ ſägig. Blüten aus ſchuppenblätterigen Knoſpen, einzeln und endſtändig, oder in reichblütigen Trauben. — 15 Arten, in Europa, 1 Nordamerika, in ſchattigen Wäldern. K. Griffel ſtark herabgeneigt oder abwärtsgekrümmt, an der Spitze bogig. Blätter lederartig, kreisrund, rundlich⸗ nierenförmig oder breitoval, meiſt kürzer als die e ee von eirund⸗ e 7 lanzettlich. Blüten weiß bis roſapurpurn . ee 1987. B. Griffel gerade und aufrecht oder faſt fo „ „„ e ee , * P. minor. 1988. * 1987. * Pirola rotundifölia L. (syn. Thelaia rotundifolia Alef.), Aundblätteriges Wintergrün. Nordamerika, Europa. Niedrige, immergrüne Staude, 15—30 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Blätter gewöhnlich kreisrund oder breit⸗oval, 3½ —5 cm lang, undeutlich-geferbelt oder ganzrandig, oberſeits glänzend, grün, meiſt kürzer als die ſchlanken Blatt- ſtiele. Blütenſchaft eine mehr- bis vielblütige Traube tragend, mit lanzettlichen oder eirund⸗lanzettlichen ſchuppigen Deckblättern beſetzt. Kelchlappen lanzettlich bis eirund⸗ lanzettlich, ſchlaff oder mit ſpreizenden Spitzen, gewöhnlich halb oder ! / ſolang als die weißen, bisweilen fleiſchfarbigen oder roſapurpurnen Kron⸗ blätter. Staubkölbchenfächer länglich, unter der Mün- dung in einen ſehr kurzen Hals zuſammengeſchnürt, am Grunde mit oder ohne Stachelſpitze. 1988. * Pirola minor L. (syn. P. rosea Sm., Gattung 658. Clethra bis Gattung 663. Bejäria. Nr. 19851988. 581 Amelia rosea Alef.), Kleines Wintergrün. 10 bis 20 em hoch. Griffel kurz; Narbe 5 kerbig, doppelt ſo breit als der Griffel. Staubblätter gleichmäßig um den Griffel zuſammengeneigt. Blütentraube allſeits- wendig, 7—1ö5blütig; Blüten roſenrot oder weiß. — P. secunda Z. (syn. Ramischia secunda Garcke, R. secundiflora Opis, Actinocyclus secundus I.), 10—15 em hoch, Blätter eirund, ſpitz. Blüten zahlreich, grünlichweiß, in einſeitswendiger, ährenförmiger Traube. Griffel aufrecht. Verwendung dieſer Arten unter den für Gtg. 659, Pseva, angegebenen Verhältniſſen. Am ſchönſten find P. rotundifolia nebſt Formen und P. minor, welche namentlich als Einfaſſung ſchattig gelegener Beete und Gruppen von Heide- und Torfboden-Pflanzen vor- züglich ſind, auch ſonſt als Schattenpflanzen im Park und Garten oft recht nützlich ſein können. Gattung 661. Monötropa L., Fichtenſpargel (Ohnblatt), G II 6 (griechiſch: monos — einzig, eins, tropos — Wendung; die Blütentraube betreffend). Blumenkrone getrennt-4—6blätterig, aufgerichtet-ſpatelförmig, am Grunde etwas ſackartig-ausgehöhlt. Staubkölbchen nieren- bis hufeiſenförmig, aufrecht. Kräuter ohne Blattgrün, meiſt mit ſchuppigen Blättern. herabgebeugt. — 3 Arten, in Europa, Nordamerika und Japan bis Indien. Z. B.: Wäldern zwiſchen halbfaulen und modernden Blättern und Nadeln wachſend. Blüten gelblich, einzeln oder traubig, vor der Fruchtreife ſteif * M. Hypopitys L., 15 —30 om hoch, in ſchattigen Blütezeit: Juli, Auguſt. Fam. 113. LENNOACEAE. 4—5 von Südkalifornien bis Centralamerika verbreitete Schmarotzerpflanzen. Familie ı4. ERICACEAE, Heidekrautgewächſe. G XXXI 42, 43, 44. (Nr. 1989 —2094 aus neunzehn Gattungen.) I. Rhododendroideae, Alpenroſenartige; ſiehe Gr XXXI 42. 1. Kronblätter völlig frei. Gattung 662 Ledum. 665 Bejäria. 2. Kronblätter in eine (wenn auch bisweilen nur ſehr kurze) Röhre verwachſen. a) Fruchtknoten 5 oder mehrfächerig; Kapſel ſomit 5- oder mehrklappig-aufſpringend. * Blumenkrone mehr oder weniger unregelmäßig, gefülltblühende Gartenformen etwa aus— 8 genommen. A 2 und B 3, 4.) b) Fruchtknoten 4fächerig; Kapſel 4klappig. e) Fruchtknoten 2—3 fächerig; Kapſel 2—3 kla Gattung 664 Rhododendron. i Blumenkrone ganz regelmäßig. (Vergleiche auch Gtg. 664 Rhododendron, Gattung 665 Adodendron. 666 Kälmia. Gattung 667 Boretta. ppig, mehrſamig. Gattung 668 Chamaecistus. 3 namentlich II. Arbutoideae, Sandbeerenartige; ſiehe Gf XXXI 43. 1. Frucht eine trockene Kapſel. dendron. 673 Epigäea. Gattung 669 Leucöthoe. 670 Andromeda. 671 Lyönia. 672 Oxy- 2. Frucht eine Beere oder doch eine vom fleifchigen oder lang-blattartig-auswachſenden Kelch umſchloſſene Kapſel. Gattung 674 Gaultheria. 675 Pernettya. 676 Arbutus. 677 Arctostäphylos. III. Ericoideae, Heidekrautartige; ſiehe Ger XIII 4; XXXI 44. Gattung 678 Callüna. 679 Erica. 680 Bruckenthälia. Gattung 662. Ledum Z., Porſt, Gr XXXI 42 laltgriechiſcher Pflanzenname). Kronblätter 5, frei, ſternförmig-ausgebreitet. Staubblätter 5—10. Staubkölbchen mit Gipfellöchern auf— ſpringend. 5klappig⸗aufſpringend; Klappen vielſamig. duftend. Knoſpen ſchuppig. unterſeits von roſtfarbigen Borſtenhaaren rotbraun. Dolden, weiß. — 3 Arten. unterſeits mit feinen Harzdrüſen) nur in Nordamerika. lichen Halbkugel. Griffel lang, gerade vorgeſtreckt, bleibend. Kapſel länglich, 5fächerig, 5 furchig, vom Grunde an ſcheidewandſpaltig— Aufrechte, niedrige (50—100 em hohe), verzweigte Sträucher, oft harzig-⸗ Blätter wechſelſtändig, immergrün, linealiſch oder länglich-lanzettlich, an den Rändern umgerollt, Blüten zahlreich, in endſtändigen, von braunroten Knoſpenſchuppen umgebenen I.. latifolium Ait. (Blätter unterſeits dichtfilzig, Staubblätter 5—7) und L. glandulosum Nutt. (Blätter L. palustre L. (10 Staubblätter) in kälteren, moorigen Gegenden der nörd— Verwendung dieſer im April, Mai blühenden ſchönen Pflanzen in großen Gärten und in Anlagen nur auf ſich friſch erhaltendem, humusreichem Boden und nur in Torf- und Walderde. hinreichend feuchtes Erdreich. Vermehrung durch Ablieger und Ausläufer. Samenreife in Torferde. Sie vertragen Schatten; bei ſonnigem Standort verlangen ſie Anzucht aus Samen. Ausſaat bald nach der Gattung 663. Bejäria (nicht Befaria) Matis, Bejarie, Or XXXI 42 (nach dem Profeſſor der Botanik Bejar in Cadix benannt). oder 14. Fruchtknoten 6—7fächerig. A Kronblätter meiſt 7, rad- oder trichterförmig. Aſtige Sträucher; Zweige faſt ſtets borſtig-drüſig. Staubblätter 12 Blätter lederig- immergrün, ganzrandig. Blüten anſehnlich, rot, ſeltener weiß, zu wenigen in lockeren Trauben oder in Doldentrauben an den Enden der Hauptzweige. — 15 Arten der Gebirge des tropiſchen Amerikas bis Mexiko. 8. B.: B. racemosa Vent. (syn. Befaria paniculata Mich«.), bis Um hoch; Blüten traubig, weiß mit rötlich; Kronblätter ſpatelförmig, 2½ em lang. Schönere Arten find: B. Linde- niana Hering (syn. B. coarctata Hook., nicht H. B.), Blumen roſenrot mit karmeſinroten Streifen, ſchon an fußhohen Pflanzen reichlich erſcheinend. — B. tricolor Linden, Blüten weiß und roſenrot, mit gelbem Grunde. — Kultur im Kalthauſe wie Nr. 765 und die feineren Rhododendron-Xrten. 582 Familie 114. Ericaceae, Heidekrautgewächſe. Ot XXXI 42— 44. Gattung 664. Rhododendron Planch., Alpenroſe und Felſenſtrauch, Our XXXI 42; XXXII (griechiſch: rhodon — Roſe, dendron — Baum; wegen der prächtigen Blüten der meiſten Arten). Blumenkrone trichterig, glockig, ſeltener teller- oder faſt radförmig, mehr oder weniger ſchief und meiſt mit lippigem Saum, ſehr ſelten gleichmäßig-5 teilig. Staub⸗ blätter 5—)0, ſelten 12—18, oft 5, 8 oder 10, mehr oder weniger ungleich, lang vorgeſtreckt und zum Teil aufwärtsgekrümmt; Kölbchen mit Gipfellöchern ſich öffnend. Fruchtknoten 5—20 fächerig; Griffel gekrümmt. Kapſel von der Spitze aus aufſpringend, vielſamig. Samen geſäumt, geflügelt oder geſchwänzt. Hohe oder niedrige Sträucher, ſeltener Bäume; obere Zweige nicht ſelten quirlig⸗ſtehend. Blätter wechſelſtändig, an den Zweig-Enden meiſt gedrängt, ganzrandig, ſommer⸗ oder häufiger wintergrün. Blüten anſehnlich, einzeln oder häufiger doldenartig. — 150 Arten der Gebirge Europas, Aſiens, Nordamerikas und des Malayiſchen Archipels. NB. Dr. O. Kuntze nennt alle Rhododendron Arten Azalea. A. Blätter ausgeſprochen lederartig und feſt (dick), meiſt groß, immergrün (nur bei Rhododendron hirsutum, R. ferrugineum L. und R. azaleodes Desf. ziemlich klein oder dünnlederig). Blüten ſtets endſtändig (doldig), aus eigenen, von Schuppen⸗Deckblättern zapfenartig umſchloſſenen Knoſpen hervorgehend Staubblätter ſtets mehr als 5. Alpenroſen. 1. Schuppen der Blütenknoſpen vielreihig, die inneren allmählich verlängert und die äußeren weit überragend. Fruchtkapſel verlängert, eiförmig bis cylindriſch. Die Samenträger (Samenleiſten) an der Mittelſäule angeheftet bleibend; die Samen nicht oder nur kurzgeſchwänzt. a) Blätter unterſeits kahl oder filzig, aber ohne drüſige Schilferſchuppen. Blumenkrone ber ke rich ee oder glockig. * Kelchlappen mehr als 5, klein oder undeutlich. Staubblätter 10-18 . . . R. grande. 1989. ** Kelchlappen 5, klein oder undeutlich, ganzrandig oder ausgerandet. Staubblätter meiſt 10 oder weniger, ſelten mehr. Kapſelklappen holzig und die Samenleiiten 9 an der . bleibend; nur R. javanicum 5 nicht holzige Klappen! 7 Blütenſtielchen behaart 5 R. arboreum. 1990. R. "maximum (Tafel 90). 1991. R. catawbiense. 1992. R. ponticum. 1993. H. caucasicum. 1994. R. azaleodes. 1995. R. javanicum. 1996. R. campanulatum. 1997. +7 Blütenftielhen kahl. R. fulgens. 1905. k Kelch tief- lappig oder verbreitert. + Zweige nicht wolliggggggggzdddgzdd f ¼—ͤſ HR. Thomson. 2000. Tr Zweige dichtwollig⸗-bekleidet . R. Edgeworthü. 2001. b) Blätter unterſeits nur mit drüſenartigen runden Schilferſchüppchen' bekleidet, ausgenommen das ſtarkborſtig⸗ bewimperte R. ciliatum. Staubblätter meiſt 10. * Kelch deutlich-gelappt und die Kelchlappen ſind länger als breitet: N nmeieese, R. ciliatum. 2003. ** Kelch mit ſehr kurzen oder undeutlichen Lappen; Blütenknoſpen eiförmig oder länglich; Staubblätter 10: R. punctatum Andr. (syn. R. minus Michæ., R. parviflorum hort.), Nord-Karolina; ausgebreiteter Strauch,? 50100 em hoch. Blüte⸗ zeit: Juni bis Auguſt. Blüten roſenrot; f. tricolor hort. hat dreifarbige Blätter. Ferner beſonders: R. Maddenii. 2004. R. formosum. 2005. 2. Knoſpenſchuppen wenige, die äußeren mit den inneren faft gleichlang. Blütenknoſpen kurz, oft faſt kugelig. Schilfer⸗ ſchüppchen zahlreich. Laubblätter klein bis mittelgroß. Blumenkrone trichterförmig, ziemlich regelmäßig; Staubblätter 10. 5 ferrugineum. 2006. B. Blätter nicht dicklederig, ſondern dünn und mehr häutig, entweder ſommergrün oder, bei aſiatiſchen Arten, erſt im zweiten Jahre abfallend. Staubblätter 5-10. Felſenſträucher. 1: 9255 endſtändig, einzeln oder zu mehreren unmittelbar aus zapfenartig-umhüllten Herbſt- oder Winterknoſpen ervortreibend. a) Blumenkrone 0 faſt ihk, mit ſehr kurzer ee vor der Entwickelung der Laubſproſſe erſcheinend. * Staubblätter meiſt 10. . R. canadense 2007. * Staubblätter 5—7: 15 Vasey A 6 0 Gebirge Nord⸗ Karolinas; Blütezeit: Mai: Zweige unbehaart; Blüten blaß ⸗ roſenrot, etwas punktiert. — R. macrosepalum Maxim., Hochgebirge der Inſel Nippon; etwa ½ m hoch, mit weich⸗ borſtig⸗ behaarten Zweigen; Blüten roſenrot, dunkler punktiert. Beide Arten ſchutzbedürftig. b) Blütenknoſpen von zahlreichen, dachziegeligen Deckſchuppen zapfenartig bedeckt. Blumenkrone mit anſehnlicher, nach vorn mehr trichterförmiger Röhre, unregelmäßigem Saum und meiſt ſpitzlänglichen Lappen. Die jungen Blätterſproſſe ent⸗ ſtehen aus eigenen, kleinen, ſeitlich am Grunde des Blütenſtandes ſitzenden Knoſpen. 5 * Blumenkrone mit kurzer oder nur mäßiger, ſich ſchon bald 1 bis ee er⸗ weiternder Röhre. Staubblätter unten nicht keulig-verdickt ; . E. sinense (Tafel 909. 2008. F. - flavum (Tafel_91). 2009. ** Blumenkrone mit längerer, mehr cylindriſcher Röhre. Staubfäden an ihrem unteren Teile keulenförmig⸗ verdickt und die Blumenkrone meiſt überragend. + Blüten vor oder zugleich mit dem Erſcheinen der e ſich nd 1 Sr 8 riechend als vorige und die drei folgenden Arten .. E. calendulaceum. 2010. R. nudiflorum. 2011. Blüten nach dem Erſcheinen der Blätter ſich entfaltend, mit deutlicher, trichterförmiger Röhre, nur ſchwach-unregelmäßigem Saum und ſpitzen, länglichen Lappen, ſtärker wohlriechend R. occidentale. 2012. R. viscosum. 2013. c) Die die Blüten und Blätter hervorbringenden Sproſſe gehen aus ein und derſelben, nur von —5 ſchuppigen Deckblättern umgebenen und ſehr kleinen Endknoſpe hervor, und nur wenn letztere etwa abgefallen oder Blüten entwickelt hat, treten gleichzeitig blättertragende Seitenſproſſe auf. Blüten nicht oder nur ſchwach duftend. Halbimmergrüne Sträucher. eee 5—9, ſeltener 10. — Indiſche Azalien K. indieum (Jaſel 909. 2014. R. rosmarinifolium. 2015. R. linearifolium. 2016. 2. Blüten in den oberſten Blattachſeln vorjähriger Sproſſe ſeitenſtändig und aus Knoſpen mit eigenen Schuppen, aber ohne Laubblätter hervorgehend. Staubblätter 10, ſeltener 8. Fruchtknoten lückenlos mit Schilferſchüppchen bekleidet. R. dahuricum (Tafel 91). 2017. R. virgatum. 2018. 3. Blüten radförmigeglockig, ſeitenſtändig, entweder aus derſelben Knoſpe, aus welcher der Laubſproß entſteht, oder aus den darunter befindlichen 13 Seitenknoſpen hervorgehend. Blätter ſommergrün. Staubblätter 10 oder 8, ſelten weniger. R. albiflorum. 2019. 4. Blüten zu 1—2 zwar endſtändig, aber ihre Knoſpen nicht ſchon im Herbſt vorhanden, ſondern erſt im derzeitigen Wachstums jahre am Ende junger Laubſproſſe e un I N ihre untere Seite bis zum Grunde geteilt. Staubblätter 10. Einzige Art: R. camtschaticum. 2020. 1989. Rhododendron grande Wight (syn. R. | sorii var. Nutt., Wallmasa argentea KI.), Große argenteum Hoolc., R. longifolium Nutt., R. Wind- Alpenroſe. Sikkim⸗Himalaja, i in 20003000 m Höhe. Baumartig, in der Heimat bis 9 m hoch. Blätter langgeſtielt (Blattſtiele 11/,—4 em lang), länglich⸗lan⸗ zettlich, kahl, unterſeits ſilberig, etwa 23 cm lang, bei 7 em Breite, nach dem Grunde hin ſpitz zulaufend. Blüten in vielblumigen dichten Köpfen, weiß, etwa 5—8 em lang bei 5—7 cm größter Breite. Kelch ſehr kurz, mit undeutlichen Lappen. Deckblätter der Blüten dichtbehaart. — R. Hodgsonii Hook. fl., Blütezeit: Frühling. Breit⸗-rundbuſchiger Strauch, 3—6 em hoch werdend. Blätter auf 1/ —4 cm langem Stiel, ſchmal-verkehrteirund-länglich, unterſeits grün— gerippt, zimmetfarbig- oder weißlich-ſchwachfilzig, vorn ſtumpf, an ihrem Grunde keilförmig oder gerundet. Blütenköpfe vielblütig, dicht; Deckblätter ſeidenhaarig; Blütenſtielchen 2½ —5 em lang, behaart. Kelchlappen faſt fehlend. Blumenkrone etwa 4 cm lang bei etwa 2½ em Breite, 6—10 lappig, hellroſenrot oder purpurn. Staubblätter 14 —18, meiſt kahl. Kapſel ſchmal-cylindriſch, gekrümmt, kleiig oder fait filzig. — R. Falconeri Aook. fil. (syn. R. eximium und R. venosum Nuft.), Blütenköpfe vielblumig. Blüten weiß oder gelblich, innen am Grunde mit pur— purnen Flecken, 2½ —6 cm lang bei 2—4 cm Breite, 7—10 lappig. 1990. Rhododendron arböreum Sm. (syn. R. nepalense hort.), Baumartige Alpenroſe. Nepal Himalaja. Baumartig, in der Heimat bis 7 m Hoch. Blütezeit: Frühling. — Blätter lanzettlich oder länglich, ſpitz, ſelten nur kurzſpitz, auf beiden Flächen runzlig⸗genervt, unterſeits ſilberig- bis roſtfarbig-filzig, meiſt ſo, daß die Fäden dem bloßen Auge nicht gut erkennbar, etwa 12 cm lang bei 3 em Breite, im Verhältnis alſo wie 4:1. Blattſtiel 6—18 mm lang. Blütenköpfe vielblütig, dicht. Blütenſtielchen kurz oder faſt fehlend. Deckblätter dichtbehaart Blumenkrone der Stammform 2½ —4 em lang bei 2—3 cm Weite, 5lappig, rot, innen ſchwarz-punktiert. Staubblätter 10, kahl oder faſt ſo. Fruchtknoten mehlig oder roſtfarbig— wollig. — Schöne Gartenformen, zumeiſt durch Kreuzung dieſer Art mit R. catawbiense und R. pon- ticum entſtanden, find: „Adrienne Godart“, karmeſin⸗ roſa, purpurn-punktiert, ſchwarz⸗gefleckt. (syn. R. album Sw., auch Hamilt., nicht Blume; R. arbor. ferrugineum hort.), ſchneeweiß, im Schlunde purpurn⸗punktiert; Blätter unterſeits roſtfarbig. taclarense Zindl. (R. arboreum & R. catawbiense), Blüten lebhaft⸗roſakarmin, im Schlunde punktiert; locker-doldentraubig; Blätter unterſeits gelbbräunlich oder ſehr blaß-roſtfarbig. k. limbatum Fries, Blüten mit breitem zart-roſafarbenen Rand, welcher allmählich in einen faſt reinweißen Schlund übergeht, am Grunde mit einem dunkelroten Fleck gezeichnet; ganz vor- züglich, ſehr frühblühend. k. cinnamomeum Wall. pr. sp., faſt wie f. album, jedoch die Blüten weniger reinweiß, innen dunkler und größer punktiert, ge— drängter ſtehend; Blüten unterſeits ſchön zimmetbraun. f. roseum Lindl., lebhaft-roſenrot; dunkler punktiert; Blätter unterſeits roſtfarbig. k. Russelianum Sw. pr. sp. (R. arboreum & R. catawbiense), Blüten dunkelrot, ungefleckt, bei k. Russelian. fl. pl. auch ge- füllt; Blätter unterſeits dünn-filzig, in der Jugend zottig. f. Smithii Sw. pr. sp. (R. ponticum & R. arboreum), purpurrot, dunkler gefleckt; Blätter unter- ſeits weiß⸗filzig. k. undulatum D. Don, purpurrot, gelb⸗gefleckt, ſehr ſchön; Blätter beiderſeits grün, auch unterſeits ſo gut wie kahl. f. venustum J. Don (R. caucasicum & R. arboreum), Blüten in großen Doldentrauben, roſenrot, glockig, mit ausgerandeten, . eee 11 9 \ x 888 N "al k. suave (Liebich, weiß, gefleckt, ſehr wohlriechend. mehr oder weniger klebrig. dunkelroſa, geſtreift, gefülltblühend. Gattung 664. Rhododendron, Alpeuroſe, Felſenſtrauch. Fr. 19891993. 583 gekräuſelten, dunkel-gefleckten Lappen; Blätter unterſeits roſtfarben. k. Campbelliae Hook. fil. pr. sp. (syn. R. nilagiricum Zenk., R. nobile Wall., Cat. 1521, A), Blumen ſehr ſchön, in dichten Köpfen, groß, glockig, roſenrot, innen weißlich, gelb- und rot— punktiert; Blätter etwas ſtumpf, etwa 23 em lang bei 6—7 cm Breite, an ihrem Grunde faſt herzförmig oder abgerundet oder kantig, unterſeits roſtfarbig-filzig; Blattſtiele gegen 2 cm lang. f. Windsorii Nutt. pr. sp., Blüten dunkelkarmeſinrot mit ausgerandeten Lappen; Blätter mehr oder weniger mit einem abfallenden, pulverigen goldgelben Filze bekleidet. — Auch R. puni— ceum Hob. iſt eine Form von R. arboreum. 1991. Rhododendron maximum Z. Tafel 90, 358 (syn. R. procerum Salisb., R. purpureum Don und R. Purshii Don, beide nur in Blütenfarbe abweichend), Große Alpenroſe. Nordamerika. Strauch oder Bäumchen, 2— 10 m hoch werdend. Blütezeit: Juni, Juli, während des Wachstums der neuen Laub— ſproſſe. — Blätter verlängert oder lanzettlich-länglich, ſpitz oder kurzgeſpitzt, nach dem meiſt ſpitzen Grunde hin verſchmälert, 10—25 em lang, unterſeits gewöhn— lich weißlich, ſeltener hell-roſtfarben. Blütenſtielchen Blütenköpfe vielblütig. Kelchlappen oval, ſolang als der drüſige Fruchtknoten. Blumenkrone glockig, blaßroſenrot oder faſt weiß, auf der Oberſeite des Schlundes grünlich, mit gelblichen oder rötlichen Flecken, etwa 2½ —4 cm lang, ziemlich tief in 5 ovale Lappen geſpalten. Kapſeln kurz. — Es giebt in Farbe verſchiedene Formen; ferner eine große Anzahl Baſtardformen als Kreuzungen dieſer und der folgenden Art mit R. arboreum, R. ponticum und R. azaleodes ſowie dieſer Arten unter ſich, in allerlei Farbenabſtufungen von rot, lila bis weiß, punktiert und ohne Punkte, geſäumt oder nicht. Wir bezeichnen dieſe Baſtardformen zum Unterſchiede von den azalienartigen Sorten mit R. maximum hy- bridum = Blumiſten-Alpenroſen. Empfehlenswerte Sorten ſind: „Prince Camille de Rohan“, Blumen etwa 6—7 cm breit, roſaweiß f. album und roſa, alle Lappen kraus, der obere reich dunkel⸗ gefleckt. k. Blandyanum, roſa mit dunkelkarmeſin. „Cynthia“. f. alstroemeriaeflorum, roſenrot, auf allen Randlappen ſchwarz⸗gefleckt. k. album novum, weiß. „Mr. John Penn“; „Rienzi“. f. versicolor plenum, f. norbitonense, orangefarben. „Candeur“, weiß, zartroſa-geſäumt, ſpäter reinweiß. 1992. Rhododendron catawbiense Mich«., Catawba-Alpenrofe. Gebirge Nordamerikas. Strauch, meiſt 1—2 m hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Junge Zweige roſtfarbig-filzig. Blätter oval oder breit⸗länglich, meiſt an beiden Enden ſtumpf oder ge— rundet, 7—15 cm lang bei 3—6 cm Breite, oberſeits glänzend- dunkelgrün, anfangs unterſeits roſtfarbig— filzig, ſpäter kahl. Blütenſtielchen roſtfarbig-weichhaarig, ſpäter kahl. Kelch und ſeine Lappen ſehr kurz. Blumen- krone breit⸗glockenförmig, gegen 4 em lang, mit breiten rundlichen Lappen, violettrot. Fruchtknoten roſt— farbig-weichhaarig. Kapſel ſchmal⸗länglich. 1993. Rhododendron pönticum Z. (syn. R. lancifolium Mnch., R. speciosum Salisb., R. myrti- folium Zodd., R. obtusum Wats.), Vontiſche Alpen- roſe. Kleinaſien. Strauch, 1 bis über 2 m hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Blätter lederig, lang— lanzettlich, ſpiz, am Rande umgerollt, an ihrem. 584 Grunde verſchmälert, kurzgeſtielt, unterſeits kaum blaſſer. Blütenknoſpen endſtändig, eirund, mit eirunden, be— wimperten Deckblättern. Blütenköpfe mit verkürzter Achſe, vielblütig; Blütenſtielchen völlig kahl [bei Baſtarden meiſt behaart, auch bei f. tortuosum Depp. (syn. R. boeticum Boiss. et Reut.), aus Südſpanien, Pflanze niedriger bleibend, mit hin und her gebogenen, gedrehten Zweigen und kürzerer, innen ſtark-weiß⸗ behaarter Blumenkrone]. Kelch ſehr klein, ſcheiben— förmig, mit kurzen, dreieckigen, ſpitzen Zähnen. Blumen⸗ krone glockig, bei der Stammform violettpurpurn, in 5 längliche, abſtehende Lappen geſpalten, innen auf der Unterſeite ſchwach-papillenhaarig. Staub— blätter 10, mit herabgeneigten drüſig-flaumigen Staub- fäden. Fruchtknoten kahl; Kapſel cylindriſch, 5fächerig. — Gartenformen ſind: f. foliis albo marginatis (syn. f. Nazarethinum), Blätter weißrandig; f. foliis aureo variegatis, Blätter gelbbunt; f. foliis pictis und f. striatum, Blätter geſtreift. Sodann giebt es viele in Größe und Farbe der Blüten verſchiedene Baſtard⸗Sorten, die als R. maximum hybridum geführt werden. Nahe verwandt, aber von zweifelhafter Herkunft iſt das weißblühende R. Cunninghamii, dicht⸗ buſchig, 40—70 cm hoch. Blütezeit: Mai, früher als andere Freiland-Arten. Blätter deutlich-geſtielt, länglich bis elliptiſch, nach beiden Enden verſchmälert, 5—7 cm lang, 2—3!/, cm breit, unbehaart, glänzend— grün, unterſeits heller. Blütenkopf, kurz, dicht-viel⸗ blütig. Kelchzipfel eirundlich. Krone breitglockig mit länglichrunden Lappen. Sit nach Dippel vollkommen winterhart. 1994. Rhododendron caucäsicum Pall., Kaulaſiſche Alpenroſe. Kaukaſus. 30—100 cm hoch. Blütezeit: März, April, im Gewächshauſe Ihon im Januar. — Aſte ſchuppig, oft niederliegend. Blätter unterſeits ſehr kurz-roſtfilzig, länglich, etwas ſpitz, an ihrem Grunde verſchmälert, kurzgeſtielt. Blütenknoſpen länglich, mit länglich-lanzettlichen, etwas filzigen Deckblättern. Blütenköpfe vielblütig, mit gekürzter Achſe. Blütenſtielchen fuchsrot-kurzhaarig. Kelch ſehr klein, zottig, ſcheibenförmig, mit dreieckigen, ſehr kurzen Zähnen. Blumenkrone weißgelblich, außen roſenrot, innen am Grunde grün⸗-gefleckt, bis- weilen etwas klebrig, kurz- und breit-glockig, innen ſamt dem Grunde der Staubblätter zottig, tief- und ſtumpf⸗5 lappig. Staubblätter 10. Kapſel roftfarbig- filzig, länglich. — Kulturformen find: f. stramineum Hook., Blüten beiderſeits ſtrohgelb, innen am Schlunde rotgelb- gefleckt; f. flavidum Agl., ebenſo, aber ohne Flecken, ſchön; f. pulcherrimum Lindl. pr. Sp., Blätter länglich, Blüten beiderſeits roſenrot; f. Nobleanum Lindl. pr. sp., wie vorige, aber ganz dunkelroſenrot; f. venustum rosalbum, Blüten groß, zart-xroſa bis rötlichweiß; f. splendens, dunkelrot und mit roſen⸗ rotem Griffel. Das echte R. caucasicum iſt als vollſtändig winterhart zu empfehlen; nicht jo aber die Garten- Abkömmlinge, die oft ſchöner ſind. Durch die von Natur ſehr frühzeitige Blütezeit auch für Winter- gärten und dort angenehm, wo keine Treibhäuſer. 1995. Rhododendron azaleödes Desf. (syn. R. odoratum Ahort., auch Lodd.; R. fragrans Paxt., R. ponticum v. subdeciduum Andr.), Stelfenftraud- Alpenroſe. Strauch, bis 1 m hoch. Blütezeit: Frühling. — Steht zwiſchen R. ponticum und den Felſenſträuchern. Blätter an den Zweig-Enden ge— Familie 114. Ericaceae, Heidekrautgewächſe. O XXXI 42—44. drängt, dünn⸗lederig, zweijährig abfallend, kurz⸗ geſtielt, länglich-lanzettlich bis elliptiſch, nach beiden Enden verſchmälert, am Rande etwas umgerollt bis flach, 4—8 em lang, 1—3 cm breit, oberſeits kahl, dunkelgrün, unterſeits etwas heller, kahl oder jung Felſenſtrauch-Alpenroſe. feinbehaart. Blütenkopf vielblütig. Deckblätter hinfällig; Kelchzipfel länglich, ſpitz, bewimpert. Krone trichterig⸗ glockig, ziemlich langröhrig; Kronlappen eirund, ſpitz, wellenrandig, etwas zurückgeſchlagen. Blüten hell- roſenrot, wohlriechend, bis 5 em breit. 1996. Rhododendron javänicum Benn. (syn. Vireya javanica Blume), Javaniſche Alpenroſe. Java, Sumatra, Celebes. Großer Strauch. Blüte- zeit: Winter! — Blätter länglich-oval oder lanzettlich, an beiden Enden verſchmälert, kahl und auch unterſeits drüſenlos, bei 15 em Länge etwa 31/,—4 cm breit; die Hauptnerven entweder ſchief oder im rechten Winkel zur Mittelrippe ſtehend; Blattſtiel kaum bis 1 cm lang. Blütenköpfe vielblütig; Blütenſtielchen 3—12, etwa 2½ —5 em lang, faſt kahl; Deckblätter ungefähr 3½ em lang, linealiſch-länglich; Kelchzipfel undeutlich. Blumenkrone etwa 5 em lang, und vorn ebenſo breit, aus röhrigem Grunde breit⸗trichterförmig, bei der Stammform orangerot oder ziegelrot (bei f. aurantiacum dunkelorange, im Grunde purpur⸗ violett), übrigens durchweg kahl und mit 5 runden Lappen. Staubblätter 10; Staubfäden kahl. Frucht- knoten kahl oder drüſig-ſchilferig. Narbe groß, ſchild⸗ förmig. Kapſel etwa 2½ cm lang bei ½ em Breite, ſpitz; ihre Klappen nicht holzig und deren Samenleiſten ſich als 5fadenförmige, an der Spitze (oder am Grunde) vereinigte Rippen von der Mittelſäule trennend. — R. jasminiflorum Hoolc., Java; kleiner Strauch; Blätter länglich, ſtumpf, ſehr lederig, kahl, 68 cm lang, bei 2½ —4 em Breite, am Grunde rundlich oder herzförmig, unterſeits mit runden drüſigen Schilferſchüppchen bekleidet. Blüten etwas kleiner, weiß, ſehr wohlriechend, mit eylindriſcher Röhre, die dreimal ſolang als die verkehrt-eirunden abſtehenden Kronlappen. — R. Teysmannii Mig., Sumatra, kräftiger und etwas größer als R. javanicum, außerdem mit dichtbehaarten Staubfäden und Fruchtknoten; Blumenkrone gelb, 4—5 cm lang und breit. Verwendung dieſer 3 javaniſchen Arten als ausgezeichnete Winterblüher des luftigen, feuchten Lauwarmhauſes. R. javanicum und die neuerdings gezüchteten Farbenſorten ſind prachtvoll. Kultur in faſeriger, kräftiger Heide- oder in guter Torferde, beide veichfich ſandig (Quarzſand oder Silberjand), | in nur mäßigen Töpfen mit guter Scherbeneinlage. Im Frühjahr die Pflanzen im Lauwarmhauſe antreiben und dort bis zum Juni belaſſen, dann allmählich immer mehr an freie Luft und Licht gewöhnen und endlich an einen etwas warmen und geſchützten Ort ins Freie ſtellen; bei ungünſtigem Wetter kann man ſie im Kalthauſe halten. Die Sproſſe werden dann ausreifen und die Knoſpen nach und nach erſcheinen. Wenn kühle Herbſtwitterung eintritt, bringt man ſie wieder an einen hellen, trockenen Ort ins Kalthaus, und ſtellt dann nach und nach einige lauwarm, um die Blütezeit zu beſchleunigen. 1997. Rhododéndron campanulätum Don (syn. R. aeruginosum Hook. fil.), Glockenblütige Alpenroſe. Himalaja, in 2500 — 4000 m Höhe. Großer Strauch, 2—4 m hoch werdend. Blütezeit: April. — Blätter elliptiſch, an beiden Enden faſt ſtumpf, oder am Grunde faſt herzförmig, vorn oft mit Weichſpitzchen, oberſeits kahl und ſehr dicht- und feinnetznervig, unterſeits mit dichtem oder bisweilen mehr lockerwolligem, die Nerven verbergendem Filz; Krone glockig, ſchön, bei der Stammform purpurrot, etwa 21/,—4 em lang bei gegen 2—2 0 cm Breite, 5lappig. Kelchzähne kaum 2 mm lang. Staubblätter 10, kahl. Fruchtknoten und die mehr oder weniger cylin⸗ driſche, meiſt etwas krumme Kapſel kahl. — Schöne Gartenformen ſind z. B. „Agar“, Blüten ſehr zartroſa, ins ſchneeweiße übergehend; „Dr. Miquel“, Blüten zartweiß, mit breitem, roſenrotem Rande; „Fleur de Roi“, weiß, bläulich-geſäumt, die Lappen wellig; „Jean Stern“, ſchneeweiß, ſtark ſchwarz-gefleckt. 1998. Rhododendron fulgens Hook. fil. (syn. R. nobile Wall. ex. p.), Leuchtende Alpenroſe. Nepal in 3000 —4000 m Höhe. Buſchiger Strauch bis 1¼ m hoch. Blütezeit: Juni. — Aſtchen, Blattſtiele, Blütenſtiele und Fruchtknoten kahl. Blätter breit=verfehrteirund oder oval-elliptiſch, an ihrem Grunde gerundet oder faſt herzförmig, etwa 10—12 cm lang, unterſeits zimmt⸗ oder roſtfarbig-flockigfilzig. Blütenköpfe dicht, rund, etwa 10 cm breit. Kelch» zähne faſt fehlend. Blumenkrone glockig, etwa 3½ em breit, mit gerundeten, zurückgebogenen, ziemlich kurzen Lappen, prächtig, leuchtend-dunkelblutrot bis dunkelſcharlachrot! Blüht nicht eben willig. 1999. Rhododendron Griffithiänum Wight (syn. R. oblongum Grif.), Griſſiths Alpenroſe. Himalaja. Baumartig, bis 12 m hoch. Blätter länglich, faſt ſpitz, kahl. Kelch breit-untertaſſenförmig, faſt ganzrandig. Blumenkrone weiß, 3—7 em lang, trichterförmig, oft rot-gefleckt. 2000. Rhododendron Thomsönii Hook. fi., Thomſons Alpenroſe. Himalaja, in 3000 m Höhe. Strauch, 1½=——4 m hoch. Blütezeit: Juni. — Blätter breit⸗elliptiſch, an beiden Enden ſtumpf, am Grunde oft herzförmig, 6—8 cm lang bei etwa 4 cm Breite, unterſeits graugrün. Kelch mehr oder weniger ungleich⸗ gelappt oder -geſchlitzt, kahl, an der Spitze purpurrot, (bei f. candelabrum oder Candelabra ook. fl. pr. sp. kürzer und gleich dem Fruchtknoten mit zerſtreuten Stieldrüſen). Blüten zahlreich, breit-trichter- förmig, feurig⸗dunkelkarmin, 2½ —4 cm lang bei etwa 5—6 cm Breite. Fruchtknoten kahl. Kapſel graugrünpurpurn. — Sehr ſchön. 2001. Rhododendron Edgewörthii Zook. fil., eee Alpenroſe. Sikkim⸗Himalaja. Strauch, —2 m hoch. Blütezeit: April, Mai. — Aſtchen, Gattung 664. Rhododendron, Alpenroſe, Felſenſtrauch. Nr. 1992003. 585 Blattſtiele, Blattunterſeite und Blütenſtielchen dicht— roſtfarbig⸗ filzig. Blätter elliptiſch, etwas ſpitz, oberſeits grün, ſtark-runzlich-nervig, 8—10 em lang bei etwa 3—4 cm Breite, an ihrem Grunde meiſt etwas rauten- förmig; Blattſtiel 6—15 mm lang. Blütenſtielchen 6—25 mm lang, dichtwollig. Kelchlappen ſtumpf, ungleich, 5—8 mm lang. Blüten groß, meiſt zu 2—3 en endſtändig, ſehr wohlriechend, 5—8 cm lang, am Rande gegen 8—10 cm breit, weiß mit rötlichem Anfluge, 5 lappig; die Lappen gekerbt— wellig. — Sehr empfehlenswert für Kalthäuſer und Wintergärten. Eine Baſtardform, wegen ihres buſchigeren Wuchſes wertvoller als die Stammart, iſt R. Edgeworthii & R. formosum (syn. R. Seste- rianum Ring), mit filzig-behaarten Zweigen, kahlen, glänzend⸗dunkelgrünen Blättern und großen weißen, ſehr wohlriechenden Blumen, die zu 2—3 en an den Zweig⸗-Enden befindlich. 2002. Rhododendron macrocärpos Griff. (syn. R. Dalhouseae Hook. fil.), Großfrüchtige Alpenroſe. Sikkim-Himalaja, in 1600 — 2500 m Höhe. Lockeräſtiger Strauch, bis etwa 2 m hoch. Blüte— zeit: Frühling. — Blätter lederig-dickhäutig, verkehrt eirund⸗länglich, ſtumpf oder etwas ſpitz, am Grunde keilförmig, kahl, etwa 10—12 cm lang bei 3½ —5 cm Breite, bisweilen bewimpert, unterſeits blaſſer und beſchuppt. Blattſtiele 4— 10 mm lang. Blütenköpfe mehrblumig. Blütenſtielchen flaumig oder behaart, bis zu 2 cm lang; Deckblätter etwa 5 cm lang, be— haart. Blumenkrone ſehr groß, 61½ 12 cm lang, glodig, prachtvoll, gelb, grünlich ſoder rötlich, wohlriechend, mit 5 faſt ganzrandigen Kronlappen und vorn etwa 7—10 cm breit. Staubblätter 10. Kapſel gerade, ziemlich kahl, etwa 3½ em lang bei 1—2 cm Breite. — R. Nuttallii Booth, Blätter elliptiſch, ſtumpf, am Grunde gerundet. Blütenſtielchen zu 2—ö beiſammen, zur Fruchtzeit beſonders dick. Kelch— lappen roſa⸗gefärbt, ſtumpf, 1—2 em lang. Blumenkrone ſehr groß, 10—12 cm lang, glockig, wohlriechend, weiß, am Grunde gelb-, am Schlunde hellrot-gezeichnet, mit 5 faſt ganzrandigen Lappen. Staubblätter 10, ihre Fäden unten behaart. Ausgezeichnet; der vorigen ſehr naheſtehend. Beide ſind die größtblumigen der ganzen Gattung; ihre prächtigen Blüten werden im Kalt⸗ hauſe wie in Wintergärten von jedem bewundert; ſie blühen ziemlich leicht und dankbar. 2003. Rhododendron eiliätum Hook., Be- wimperte Alpenroſe. Sikkim-Himalaja, in etwa 2600 m Höhe. Strauch, 60—120 cm hoch. Blüte— zeit: Frühling; im Treibhauſe im Januar, Februar. — Zweige, Blätter und Blütenſtielchen mit zerſtreuten Borſten oder Haaren behaftet und bewimpert. Blätter elliptiſch, ſpitz, mit ſtumpfem oder gerundetem Grunde, unterſeits kahl oder die Mittelrippe mit Börſtchen; Blattſtiel gegen / em lang. Blütenſtielchen zu 2—6 beiſammen, 6—15 mm lang; ihre Deckblätter eirund, kahl. Kelchlappen elliptiſch, ſtumpf, kahl, bewimpert, 4—6 mm lang. Blumenkrone gegen 4 cm lang, breit⸗ trichterförmig, weiß; bei f. roseo-album blaß⸗ roſenrot, im Verblühen mehr purpurn. Kronlappen 5, ausgerandet. Staubblätter 10. Fruchtknoten drüſen— ſchuppig. Kapſel gegen 1½ cm lang bei 6—9 mm Breite; Samen linealiſch. Gehört zu den brauchbarſten, nicht nur fürs freie Land, etwa als Einfaſſung um dunkelblütige Alpen- roſen, ſondern namentlich als Treibſtrauch; denn 586 im Januar warm gejtellte Pflanzen beginnen meiſt ſchon nach 2 Wochen zu blühen. 2004. Rhododendron Maddenii Hook. fil. (syn. R. Jenkinsii Nutt.), Maddens Alpenroſe. Sikkim⸗Himalaja, in 1500 m Höhe. Strauch, 1½ bis 2½ m hoch. Blütezeit: Juni. — Blätter länglich oder elliptiſch, ſpitz, kahl, unterſeits dicht mit Schüpp- chen beſetzt, 8—15 em lang bei 3—6 cm Breite, an ihrem Grunde rautenförmig oder gerundet, Blattſtiel bis 2 em lang. Blüten in 3— 12 blütigen Köpfen. Blütenſtielchen / —2 em lang, beſchuppt. Kelchlappen gegen ½ em lang, zur Fruchtzeit faſt 7 mm, dreieckig— länglich, kahl, häutig [bei f. calophyllum MI. r. sp. (syn. R. macranthum Griff. Ic. Pl., nicht Itin.) ſind die auch zur Fruchtzeit nicht vergrößerten Kelchlappen kürzer, die Kapſeln nur etwa halb ſolang, höchſtens 18 mm lang]. Blumenkrone 7—10 cm lang, breit- trichterförmig, ſchön lilienartig, mit 5 gerundeten Lappen, weiß, bei f. calophyllum roseum weiß mit roſa. Staubblätter 16—20; ihre Fäden kahl. Fruchtknoten beſchuppt; Kapſel etwa 2½ em lang bei gegen 12 mm Breite. Samen linealiſch-lanzettlich, geſchwänzt. — Art und Formen ſind ſehr dankbare Blüher! 2005. Rhododendron formösum Wall. (syn. R. Gibsonii Tat.), Schöngeſtaltete Alpenroſe. Himalaja, in 1000 — 2000 m Höhe. Strauch, 2½ m hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Zweige kahl, ſelten roſtfarbig-borſtenhaarig. Blätter verkehrteirund-lan⸗ zettlich (bei f. salicifolium 00%. fü. ſchmal-lanzettlich, bisweilen bei 7 em Länge weniger als 1½ em breit), ſpitz, kahl oder borſtig bewimpert, in Größe verſchieden (etwa 2½ 8 cm lang), gewöhnlich oberhalb der Mitte am breiteſten, nach dem Grunde hin lang ver— ſchmälert, unterſeits mit zahlreichen, aber dichtge— näherten Drüſenſchüppchen. Blütenkopf 2—5 blütig. Blütenſtielchen beſchuppt; die Deckblätter gegen 1 cm lang, eirund, kahl, bewimpert. Kelchlappen klein, ſtumpf, behaart oder kahl. Blumenkrone groß, breit— trichterförmig, 4— 6 cm lang und vorn ebenſobreit, weiß; ihre Lappen ungefähr ebenſolang als die Röhre, rund, ganzrandig oder ſchwachgekerbt, bisweilen mit hellroten Strichen. Staubblätter 10; ihre Fäden zerſtreut-behaart. Fruchtknoten beſchuppt. Kapſel gegen 2 cm lang bei 710 mm Breite. Samen elliptiſch, ſpitz. Sehr empfehlenswert! Lieferte für die ſchöne Baſtardform R. Sesterianum Ring den Blütenſtaub. 2006. * Rhododendron ferrugineum Z., Roft- farbige Alpenroſe. Schweiz, Bayeriſche Alpen, auf kieſelhaltigem Geſtein und in den Thälern auf Mooren. Strauch, - )˙ m hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Blätter länglich-lanzettlich, derb, am Rande kahl und umgerollt, die älteren durch dichtſtehende Schüppchen auf der Unterſeite roſtfarbig. Blüten in mehrblütigen Doldentrauben, purpurn Kelchzähne kurz, eirund. Blütenſtiele, Kelche und meiſt auch die Blumenkrone außen ſchilferſchuppig. — * R. hirsutum L. (syn. R. germanicum f. latifolium und f. angustifol. Hoppe), Blütezeit: Mai bis Juli. Blätter elliptiſch oder länglich-verkehrteirund, am Rande bewimpert, unterſeits grün, mit zerſtreuten, ſich nicht be- rührenden, braunen Schilfern behaftet. Blüten roſen— bis dunkler karminrot. Kelchzähne länglich-lanzettlich. Beide für Alpen-Anlagen wertvoll! Anzucht aus Samen; andernfalls junge Topfpflanzen kaufen. — Verwendung der Alpenroſen. Alle genannten Arten ſind empfehlenswert. Wir unterſcheiden Freiland— Familie 114. Ericaceae, Heidekrautgewächſe. O XXXI 42 — 44. Alpenroſen und Topf-Alpenroſen. Für die Freiland⸗ kultur, welche nicht überall in Deutſchland erfolgreich iſt, eignet ſich in erſter Linie R. caucasicum und ſeine Formen, ſofern letztere nicht durch mehrjährige Kultur im Gewächshauſe verzärtelt ſind. Sodann. kommen die nordamerikaniſchen Arten in Betracht, während die Garten-Abkömmlinge der letzteren, die log. Blumiſten-Alpenroſen, und faſt alle Himalaja-Arten nur als Topf- und Kübelpflanzen am ſicherſten und ſchönſten blühen werden. Kultur der Topf-Alpen⸗ roſen und der Treibſorten im großen Ganzen wie bei der Kamellie, Nr. 520. R. caucasicum und ſeine Abkömmlinge, die in günſtigen Wintern im Freien oft ſchon im Februar Blüten entfalten, werden als Topfpflanzen in Wohnräumen ſchon im Januar willig erblühen. In Bezug auf die Freiland-Kultur jagt Hermann Jäger mit Recht: „Dieſe Pflanzen leiden entweder durch Trockenheit oder von zu ſtarkem Schatten. Im erſten Falle gedeihen fie gar nicht; im zweiten. ſind ſie zwar ſchön grün, blühen aber ſelten und bilden keine dichten Gruppen. Man iſt häufig der Meinung, dieſe ſog. „Moorbeet-Pflanzen“ müßten durchaus im Schatten ſtehen, und pflanzt ſie deshalb in Winkel von Gebäuden und unter Bäumen, wohin ſelten oder nie ein paar Sonnenſtrahlen dringen. Wo es möglich iſt, ſie ſo aufzuſtellen, daß ſie in den heißeſten Tagesſtunden Schatten haben, da werden ſie ſich am wohlſten befinden. Bei hinreichender Feuchtigkeit gedeihen ſie ganz gut auch in voller Sonne und blühen dann gerade am reichſten. Ich rede hier von dem Klima. Nord- und Mittel-Deutſchlands und von freiliegenden Gärten. Möglich, daß in wärmeren Gegenden und beſonders heißen Lagen der Standort manchmal zu heiß iſt. Wer Waſſer im Garten hat, pflanze die Rhododendren ganz in deſſen Nähe. Man lege die Beete etwas tiefer an als der umgebende Boden iſt, damit womöglich Waſſer hingeleitet werden kann. Reizend ſind kleine Felſeninſeln mit Alpenroſen. Tritt im Mai Trockenheit ein, muß jo durchdringende begoſſen werden, daß die Beete förmlich überſchwemmt ſind, und der Boden ſich vollſaugen kann. Hat das. Beet etwa infolge einer ſtarken Winterdecke keine Winterfeuchtigkeit und nach dem Aufdecken auch nicht viel Regen bekommen, ſo muß man früher einmal durchdringend gießen. Tritt aber während der Blüte- zeit Trockenheit ein, ſo iſt ein nochmaliges Gießen nötig. Jedenfalls muß beim Erſcheinen der neuen Laubſproſſe unmittelbar nach der Blüte der Boden. vollſtändig mit Feuchtigkeit geſättigt werden. Iſt der junge Sproß nach etwa 2—3 Wochen völlig ausge— bildet, ſo kann und ſoll die Erde trocken ſein; denn während dieſer Zeit können die Rhododendren ſo trocken werden, daß die jungen Sproſſe zu welken beginnen. Gerade infolge ſolcher Behandlung werden faſt alle Zweige zum Anſetzen von Blütenknoſpen gezwungen, während viel Feuchtigkeit das Gegenteil, immer nur Blätterknoſpen, bewirken würde. Bei den Alpenroſen wie bei den Felſenſträuchern müſſen ſchon im Spät⸗ ſommer die Blütenknoſpen vorgebildet ſein. Um das völlige Austrocknen des Erdbodens während der Sommermonate zu verhüten, bedecke man den Boden mit Moos oder breite nach einem durchdringenden Begießen eine 2—3 cm hohe Lage von halbvererdetem Laub, Waldhumus und Fichtennadeln über das Beet. Dieſe Stoffe können liegen bleiben und verweſen; indes dürfen die Pflanzen dadurch nicht zu tief zu a 20 BET rn a = ftehen kommen! Als geeignete Erde iſt ein Gemiſch von Torf⸗ oder Moorerde mit Waldhumus (nur grob— gerieben) und mildem, nicht ſehr kalkhaltigem Lehm, wie ſolcher z. B. beim Ausheben von Wieſengräben gewonnen wird, zu empfehlen. Infolge des Lehm⸗ zuſatzes leiden die Pflanzen weniger leicht durch Trocken- heit, ſie wachſen gedrungener und ſetzen williger Knoſpen an. Das Blühen der Rhododendren wird auch häufig noch dadurch befördert, daß man beim Austreiben von Zweigen, die nicht geblüht haben, die mittelſte ſtarke Laubknoſpe ausbricht. Die neu entſtehenden Seiten- ſproſſe bilden dann im Sommer oft ſämtlich Blüten- knoſpen aus — ſofern die allgemeine Kultur ſonſt richtig gehandhabt wird. Nach Verlauf mehrerer Jahre wird aber auch mal eine Bodenauffriſchung nötig ſein. Man hebt die Pflanzen mit ſtarkem Erdballen aus, erneuert den Boden oder miſcht ihm reichlich des Stammes mit in der Erde ſteckt, alſo hoch genug.“ Zwecks Anzucht aus Samen ent man letztere auf mit Moor- oder Torferde gefüllte Näpfe, drückt ſie dem Boden an und bedeckt ſie gar nicht oder nur ſchwach mit feinem Quarzſande oder etwas feinzer— hacktem Sumpfmoos. Aufſtellung der Gefäße an einem ſchattigen Orte eines bei mildem Wetter reichlich ge— lüfteten Kalthauſes. Etwas ſchwierig iſt die Behandlung gleich nach dem Aufgehen der Samen. Kühle, nicht eingeſchloſſene, ſondern ruhig fließende Luft, unbedingter Schutz gegen Tropfenfall und Beſchattung ſind erforder— lich. Mit dem Keimen der Samen bildet ſich gewöhn— lich auch eine die Pflänzchen leicht überwuchernde Moosſchicht. Hiergegen wende man eine Miſchung von feinem Sand mit der Hälfte Holzaſche an, ſtreue ſolche von Zeit zu Zeit vorſichtig zwiſchen die Pflänzchen, welche durch Überſpritzen wieder gereinigt werden. Die Pflanzen werden bis zum dritten Jahre in Töpfen kultiviert und, ſofern ſie fürs freie Land ſich eignen, erſt dann an den beſtimmten Platz gepflanzt. Im Winter, nachdem der Boden bereits gefroren, die Pflanzen mäßigen Froſt ausgehalten haben, wird der Boden mit trockenem Laub oder Moos bedeckt, die Pflanzen aber durch Umhüllung mit Fichtenzweigen geſchützt. — Keimkraft der Samen 1 Jahr; Keimung nach 1—1½ Monaten. — 2007. Rhododendron canadense Dippel (syn. R. pulchellum Salsb., R. Rhodora G. Don, Rhodora canadensis 255 R. congesta Mnch.), Kanadiſcher Jelſenſtrauch. Nordamerika. Strauch, 1/1 )/ m hoch. Blütezeit: Frühling (April). — Strauch mit meiſt kurzen Aſten und Zweigen; jüngere Zweige zerſtreut-ſtriegelhaarig. Blätter kurzgeſtielt, anfangs an den Zweig-Enden dichtgedrängt, ſpätere mehr zerſtreutſtehend, ſchmal⸗länglich bis elliptiſch und an beiden Enden verſchmälert oder jchmal-lanzett- förmig und zugeſpitzt, am Rande umgerollt, 2 bis 4 cm lang bei ½ —1⁰ cm Breite, oberſeits hell⸗ bis graugrün, ſpärlich- behaart; unterſeits weißlich-grau⸗ grün, weichbehaart. [Blätter bei R. rhombicum Mid. breit⸗rautenförmig; Blüten zu 1—3en.] Blüten an den Zweig-Enden vor dem Erſcheinen der neuen Blätter, auf kurzen, kahlen Blütenſtielchen zu 3—6 beiſammen; Deckblätter wenige und früh hinfällig. Kelch ſehr klein. Blumen blaß- oder dunkler rojen- rot bis leicht-violettrot, bei f. album weiß. Oberlippe 3 lappig, Unterlippe faſt oder wirklich bis zum Grunde in 2 länglich-linealiſche Kronblätter geteilt. Griffel meiſt karminrot, mit flacher 5 lappiger Narbe. . . a, und pflanzt die Büſche ſo wieder 1 fei dl | unterjeits von anliegenden Kurzhaaren meiſt bläulich— Gattung 664. Rhododendron, Alpen roſe, Felſenſtrauch. Nr. 2004 — 2009. 587 Iſt im deutſchen Klima ſo gut wie winterhart. Wenn in der Jugend häufiger entſpitzt, als ſtarke buſchige Pflanze, im zeitigen Frühling mit Blüten bedeckt, wirklich ſehr ſchön; als Topfpflanze blüht er ſchon im Februar, März. 2008. Rhododendron sinense S., Tafel 90, 360 (syn. R. molle S. ef Z., Azalea mollis Bl., auch hort.!; A. sinensis Lodd., A. japonica A. Gr., Ehinefifder Stelfenftraud) ; Chin. Alpenroſe. China, Japan. Strauch, ½ ͤ bis Im hoch. Blütezeit: April, Mai. — Jüngere Aſte ſteif- oder kurzhaarig. Blätter zwar an den Zweig-Enden ſtehend, aber nicht gedrängt beiſammen, bis ſpät in den Herbſt dauernd, kurzgeſtielt, länglich bis länglich-lanzettlich oder verkehrteirund— länglich, oft mit Knorpelſpitze, am Rande bewimpert, 5—10 cm lang bei 1!/,—4 cm Breite, oberſeits mattdunkelgrün, jung (oder auch ſpäter noch) behaart, grün. Blüten in mehrblütiger Doldentraube. Blüten— ſtiele lang, behaart. Blumenkrone trichterig-glockig, bis 5 cm breit, außen weichbehaart oder faſt kahl, nicht drüſig-klebrig-behaart, bei der Stamm- form goldgelb, rötlich-ſchattiert; Kronlappen meist bis zur Blütenmitte reichend, eirund⸗länglich, ſpitz. Staubblätter die Blumenkrone nicht oder kaum überragend. — Zahlreiche Sorten, die in Farbe der Blüten von dunkelkupferrotgelb und feurig-orange— farben bis zu blaßroſa, auch gefleckt vorkommen, auch in der Größe der Blüten abweichen; zum Teil ſind es Baſtarde, aus Vermiſchung dieſer Art mit einer der folgenden. Dieſe prächtige Art und ihre Formen ſind zwar im allgemeinen winterhart; in rauheren Gegenden wird man ſie aber durch Umhüllung von Fichtenzweigen oder Rohrſchilf ſchützen, nebenher auch einige Pflanzen in Töpfen kultivieren und froſtfrei überwintern, teils um gegebenen Falls Erſatzpflanzen zu haben, teils, um ſolche Pflanzen im Januar lau— warm ſtellen und ſich ihrer ſchönen Blüten ſchon im Winter erfreuen zu können. 2009. Rhododendron flavum G. Don, Tafel 91, 361 (syn. R. ponticum Schreb., nicht Z.!; Azalea pontica L., auch hort.; Anthodendron flavum Zchb.), Gelber Jelſenſtrauch; Gelbe Alpenroſe. Kaukaſus und Orient. Strauch, bis über 1 m hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Gewöhnlich behaart. Blätter kurz, geſtielt, ziemlich früh abfallend, länglich, lanzettförmig oder verkehrteirund-länglich, ſpitz bis zugeſpitzt, auf beiden Flächen mehr oder weniger be— haart, Ende Sommer aber oft nur noch auf den Nerven; oberſeits lebhafter, unterſeits heller grün bis graugrün, am Rande bewimpert, 5 bis über 10 em lang bei etwa 2—3 em Breite. Blüten in End— Doldentrauben; Blütenſtielchen behaart. Blumenkrone trichterig-glockig, mit außen drüſig-klebrig-be⸗ haarter Röhre, etwa 5 cm und drüber breit; Kronlappen ſtumpflich oder ſpitz, meiſt wellig. Staub— blätter und Griffel die Blumenkrone ziemlich weit überragend; kahl. Blüten goldgelb oder gelb, von ſtarkem, bisweilen faſt betäubendem Wohl— geruch. — Gartenformen, zum Teil Baſtarde, ſind: f. album, weißblühend; k. album plenum, gefüllt, weiß; f. aurantiacum, orangefarben; f. rubicundum, gelb- rötlich; f. ardens, feuerfarbig; f. pallidum, blaßgelb; fr flavescens, weißgelblich. Der Gelbe Felſenſtrauch und ſeine Formen ſind zum Teil gegen unſere härteren Winter noch empfind— 588 licher als Nr. 2008 und bedürfen guter Schutzhülle, der Boden unter den Pflanzen auch einer Decke trockenen Laubes. Praktiſch und ſicher iſt es, die Pflanzen im Spätherbſt mit Ballen herauszunehmen, ſie einzupflanzen oder in ſogen. UÜberwinterungskaſten einzuſchlagen, ſie ſo nahezu froſtfrei zu überwintern und im Frühling wieder auszupflanzen. In milden Gegenden Deutſchlands wird das nicht nötig ſein. Garteninſpektor W. Hampel ſagt: „In Kamenz in Schleſien ſtehen in dem ſehr hoch gelegenen Park des Prinzen Albrecht von Preußen an Berglehnen und ſteilen Abhängen, zwiſchen hohen Sträuchern wie auf freien Plätzen viele Tauſende ſolcher Felſenſträucher, welche ſich durch den ausge— fallenen Samen fortgepflanzt haben, im Frühjahr ihre ſchönen Blüten in großer Menge entfalten und ſo eine unbeſchreibliche Wirkung hervorbringen.“ In den Gärtnereien werden aber ſehr häufig der härtere Ringelblumenfarbige Felſenſtrauch, Nr. 2010, und ſeine ſchönen Gartenformen unter dem allgemeinen Namen „Pontiſche Azalien“ verkauft und mit unſerem Gelben Felſenſtrauch oft genug verwechſelt! 2010. Rhododendron calenduläceum Torr. (syn. Azalea calendulacea Michx., A. aurantiaca F. G. Dietr., A. nudiflora coceinea Alt., A. rubra Meerb., A. speciosa Willd. [icharladyrote Sorte]; Ringelblumenfarbiger Felſenſtrauch. A. pontica calendulacea Pers.), Aingelblumen⸗ farbiger FJelſenſtrauch. Nordamerika. Strauch, 1—2 m hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Zweige rötlichbraun, mehr oder weniger behaart bis filzig. Blätter ſpitz bis zugeſpitzt, am Rande bewimpert, auf beiden Flächen bleibend-behaart, namentlich unter— ſeits mehr filzig und graugrün, 2½ —7 cm lang; ihre Mittelrippe wie auch die Sproſſe entweder ſchwach— oder gar nicht ſpreuig⸗-ſtriegelhaarig. Blumenfron- röhre meiſt kurzhaarig-drüſig, aber nicht oder kaum klebrig, kürzer als die großen Kronlappen. Letztere ſind länglich, ſpitz, wellenrandig, ausgebreitet oder ein wenig umgebogen. Blüten orangegelb bis flammenrot, letzteres bei f. speciosum Mh. (syn. Azalea speciosa, Willd., A. nudiflora coccinea major Zodd.)! Es giebt indes auch Gartenformen, welche Übergänge zu den folgenden Arten zeigen. — Sehr ſchöner empfehlenswerter Freilandſtrauch! 2011. Rhododendron nudiflörum Torr. (syn. Azalea nudiflora L., A. periclymenodes und cane- scens Michæ., A. bicolor Pursh, A. lutea L., Rhodo- Familie 114. Ericaceae, Heidekrautgewächſe. O XXXI 42— 44. Bäumen und dendron canescens, bicolor etc. Don), Nacktblütiger Felſenſtrauch. Nordamerika. Strauch, 1—2 m hoch. Blütezeit: Mai bis Juni, oft ſchon im April. — Blumenröhre klebrig-weich oder drüſig, ſolang oder länger, nur ausnahmsweiſe hier und da mal kürzer, als die lanzettlichen, ſpitzen, meiſt zurückgerollten Kron⸗ lappen; Blüten hellroſenrot oder fleiſchfarben bis dunkelpurpurrot. Außerdem zahlreiche Gartenformen und Baſtarde, in den Gärtnereien auch „Pontiſche Azalien“ genannt, obſchon die echte Pflanze dieſes Namens, R. flavum G. Don, ſelten darunter iſt. Blätter oberſeits ſpäter meiſt unbehaart, unterſeits bald ſpar⸗ ſam, bald graufilzig- behaart. Staubkölbchen meiſt dunkelgelb. Für Freiland ſehr empfehlenswert. 2012. Rhododendron occidentäle Gray (syn. R. calendulaceum Hoolc. et Arn, nicht Torr. , Azalea occidentalis Torr. et Gr., A. californica hort.), Abendländiſcher Jelſenſtrauch. Kalifornien. Strauch, 60 —200 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Zweige nicht ſteifhaarig, ſondern flaumig bis kahl. Blätter verkehrteirund⸗länglich; wenn ausgewachſen, faſt kahl, obgleich bewimpert, etwas dicklich, oberſeits hell⸗ und glänzend-grün, 2½ —7 em lang. Blüten in mehr⸗ bis vielblütiger, endſtändiger Doldentraube. Kelch teilig, mit länglichen oder ovalen Lappen. Blumenkrone weiß oder mit ſchwach-rotem Anflug und einem blaßgelben Streifen auf dem oberen Kron⸗ lappen, oft 5 em lang. Kapſel länglich, gegen 2 em lang. Geruch der Blüten ſüß, aber ſchwach-unange⸗ nehm. Staubblätter und Griffel meiſt weiß. Iſt ſchön! aber bei uns noch ſelten. 2013. Rhododendron viscösum Torr. (syn. Azalea viscosa I.), Klebblütiger Jelſenſtrauch. Feuchte Niederungen von Canada bis Arkanſas. Strauch, 1—2 m hoch, bisweilen niedriger. Blütezeit: Mai. — Die Zbweiglein oder Sproſſe und die Mittelrippe auf der Blattunterſeite mehr oder weniger jpreuig- borſtenhaarig. Blätter von verkehrt-eirund bis länglich⸗verkehrtlanzettlich, ſtärker bewimpert, 2½ bis 6 cm lang, oberſeits mattgrün oder kaum etwas glänzend, unterſeits blaß. Blüten auf klebrig⸗drüſigen Stielen locker-doldentraubig, außen ſtark-klebrig⸗ drüſenhaarig. Kelch ſehr klein. Blumenkrone meiſt mehr präſentierteller- als trichterförmig, weiß, rötlich- angehaucht bis blaßroſenrot, bei Gartenformen auch dunkler gefärbt. Staubbeutel meiſt gelb; Griffel meiſt rot. — Bei f. nitidum Torr. pr. sp. (syn. Azalea nitida Pursh) find die Blätter verkehrt⸗lanzettlich und beiderſeits heller grün, und die Pflanze wird 30 bis 100 em hoch. Bei f. glaucum Don pr. sp. (syn. Azalea glauca Zam., auch hort, A. viscosa glauca Michi.) ſind die Blätter unterſeits weißlichgraugrün, oberſeits mattgrün oder bisweilen ebenfalls graugrün. f. hispidum Torr. pr. sp. (syn. Azalea hispida Pursh, A. scabra Lodd.) iſt nur eine ſtärker ſteifſtriegelhaarige Pflanze von f. glauenm. 2014. Rhododendron indienm Sw., Tafel 90, 359 (syn. Azalea indica L., nicht Thbg., Tsutsusi indicum Don), Indiſcher Jelſenſtrauch; Indiſche Alpenroſe, Azälie, fälſchlich Azalse. China, Japan. Strauch oder Baum. Blütezeit: Frühling; in Treib⸗ häuſern auch Winter. — Pflanze äſtig; Aſte braun; Zweige bräunlichgrün und gleich den Blattſtielen, Blattnerven und Kelchen mit bräunlichen, angedrückten, drüſenloſen Borſtenhaaren bekleidet. Blätter häutig bis etwas dünnlederig, oval, verkehrt-eirund bis länglich Be Gattung 664. Rhododendron, Alpenroſe, Helfenftrand. oder keilförmig⸗lanzettlich, meiſt an beiden Enden ſpitz, am Rande bewimpert, oberſeits dunkelgrün und mit zerſtreuten Borſtenhaaren, unterſeits heller bis graulich— grün, 2½ em lang oder länger. [Bei f. amoe num Maxim. (syn. R. amoenum Planch., Azalea amoena Lindl., A. Buergeri Miq., Rhododendron Kaempferi S. et Z.“) ſind die Blätter alle klein, nur 1—2!/, cm lang, in der Größe an Buchsbaumblätter erinnernd; die Blüten erſcheinen zahlreich und ſind ſcheinbar doppelkronig, indem der Kelch ebenſo gefärbt als die Blumenkrone und etwa halb jo groß als letztere ift.] Blüten endſtändig, zu 1—3 en, kurzgeſtielt, nicht klebrig; Kelchlappen 5, blattartig, länglich- lanzettlich, nicht klebrig. Blumenkrone glockig⸗trichterig, bisweilen mit mehr unregelmäßigem und faſt 2lippigem Saum. Blüten der Stammform purpurlila. Eine ſehr ſchöne Unterart iſt: obtũsum Planch. pr. sp. (syn R. Thunbergii Pl. (7), Azalea obtusa Lindl., A. indica Thbg., nicht .)), Stumpfblätteriger J. F., dichtbuſchig, bis ½ m hoch. Blütezeit: April, Mai. Aſte und Zweige borſtig-behaart. Blätter faſt lederartig, oval, verkehrt⸗eirund bis verkehrteirund-länglich, vorn ge— rundet oder nur mit kurzer Spitze, borſtig-be— wimpert, 2— 4 cm lang, bis 1½ cm breit, oberſeits kahl oder anliegend- behaart, dunkelgrün, unterſeits die Nerven roſtfarbig- behaart. Blüten endſtändig, zu 1—3. Kelch kurz bis ſehr kurz; ſeine Zipfel bisweilen kronartig gefärbt. Blumenkrone nur gegen 2 em breit, aber ſehr wohlriechend, feurig- orangefarben mit karminroter Streifung oder leuchtend-rot und der obere Lappen purpurn⸗-gefleckt. Staubfäden 5, nebſt dem Griffel rot. Es giebt eine erſtaunlich große Anzahl Sorten der Indiſchen Azalie, die in Größe, Form und Farbe der Blüten, Blütezeit und Blühwilligkeit abweichen. Zu den beſten und allgemein zu empfeh— lenden Sorten gehören folgende. (Wo eine Monats— bezeichnung angegeben, deutet dieſelbe an, daß die Sorte angetrieben ſchon oder erſt in dieſem Monate zur Blüte gebracht werden kann.) f. album magni- ficum (Januar), Blüten groß, rein ſilberig-weiß, gut gebaut. f. album speciosum plenum (März), Blüten groß, dichtgefüllt, reinweiß. „Bernhard Andreae“ (März), Blüten groß, gefüllt, leuchtend-karmeſinrot, faſt ſternförmig; „Bernhard Andreae, weiss“, Blüten groß, gefüllt, weiß. kf. bignoniaeflorum plenum, Blüten gefüllt, ſchön roſenrot; reichblühend. „Charles Enke“ (Februar, März), weiß, mit roja geflammt und in roja übergehend, mit hellem Rande. „Cleopatra“ (Januar), weiß, reich mit ſcharlachroten Streifen durchzogen, oft roſa-getuſcht, bisweilen ganz rot; auffallende Sorte. „Deutsche Perle“, ſchneeweiß, mit dachziegeliger Kronblätter-Anordnung. „Dr. Her— mann Weigel“, zinnoberrot, ſehr ſchön. „Etendard de Flandre“, glänzend-weiß, ſchimmernd, zuweilen mit hellroten Strichen, ab und zu faſt ganz rot; bekannte Markſorte. „Goldelse“, ſattes weiß, mit einzelnen roten Strichen, am Rande leicht-gewellt, von guter Form. „Helene Thelemann“ (Februar, März), gefüllt, pfirſichblütenroſa, reichblühend, ſehr ſchön. f. imbricatum (März), Blüten ſehr groß, ſchön dachziegelig-gefüllt, weiß, ſelten mit zarten Strichen oder Punkten behaftet; als Schnittblume wertvoll. „Kaiser Wilhelm“, Blüten groß, leuchtend⸗ ſcharlachzinnober, atlasglänzend, braun-geadert und -gezeichnet. „Kaiserin von Indien“, Blüten gut gefüllt, Grund lachsfarben und roſa-garniert; an dem oberen Nr. 2010 — 2015. 589 Teile der Kronblätter zieht ſich ein grünweißes Band hin, während eine dunkelkarminrote Zeichnung die eigenartige Schönheit der Blüte bedingt; vorzügliche Sorte. f. lacteum plenum, gut dachziegelig-gefüllt, weiß. „Louise Pynaert“ (März), Blüten ſtarkgefüllt, von vollkommenem Bau und ſehr haltbar, weiß; ganz hervorragende Sorte! „Ludw. Leop. Liebig“ (Februar), leuchtend-⸗karmeſin; reichblühend. „Pluto“ (Februar), Blüten feurig⸗dunkelblutrot, faſt einzig in dieſer Farbe; ebenſo auffallend als reichblühend. „Sacuntala“, Blüten dichtgefüllt, alabaſterweiß. „Schnee“ (Januar), rein- weiß, ohne jede Zeichnung und Schattierung. „Sigis— mund Rucker“ (Januar), zart- und glänzend⸗-xroſa, netzförmig-geadert, hellkarmeſin- gezeichnet und von einem breiten weißen Rande umgeben; reichblühend und ſehr empfehlenswert. „Thusnelda“ (Februar), gefüllt, violett, eine der dankbarſten in dieſer Farbe. „Wilhelm Scheurer“, Blüten gefüllt, gekräuſelt, ſtark— leuchtend feurig-granatrot; zwar ſchwachwüchſig, aber ganz vortrefflich; auch gute Treibſorte. — Außerdem ſeien noch empfohlen: „Alice“; „Gustav Adolf“; „Aristoteles“; „Ottilie“; „Mad. Lemoine“; „Minna Weisshaupt“; f. roseum crispum semiplenum; f. multiflorum violaceum; „Triumpf von Mainz“. Von den kleinblätterigen (k. amoenum Maxim.) ſeien genannt: f. amoenum lateritium, ſcharlachrot; f. amoenum floribundum, karmin-lackrot; f. amoenum Caldwellii, Blüten viel größer als bei den beiden vorigen Sorten, dunkelrot; kann bereits im November getrieben werden. Die Sorte „Herzog Adolf von Nassau“ (Februar), mit karmeſinroten Blüten, giebt wegen ihres ſtarken Wuchſes einen vortrefflichen Wildling (ſog. Unter- lage), um darauf beſſere Sorten zu pfropfen. Verwendung des Indiſchen Felſenſtrauches und ſeiner Gartenſorten als prächtige Winter- und Frühlingsblüher für Kalthäuſer, Wintergärten und Wohnzimmer. Kultur in allen Hauptpunkten der— jenigen der Kamellie, Nr. 520, gleich. 2015. Rhododendron rosmarinifölium Dippel (syn. R. leucanthum Dnge., R. Burmannii, R. ledi- folium und R. mucronatum G. Don, Azalea ros— marinifolia Burm., A. indica f. alba Lindl., A. mucronata BI., A. alba 8 ., A. liliiflora hort., A. ledifolia 400%.), Rosmarinblätteriger Jelſen- ſtrauch. China, Japan. Strauch, ½% m und drüber hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Iſt von R. indicum hauptſächlich durch die großen borſtigbehaarten, drüſig— klebrigen Kelche verſchieden. Sodann: Zweige mit hell-roſtgelben Borſten dichtbeſetzt erſcheinend, abſtehend. Blätter beiderſeits behaart, oberſeits dunkelgrün, unter- ſeits hellgelblichgrün, mit roſtfarbigen Nerven, 2—4 cm lang und ſelten bis 1½ em breit, am Rande oft zurückgebogen. Blüten endſtändig, einzeln oder zu 2—3; Blütenſtielchen roſtfarbig-borſtenhaarig. Kelch— zipfel aufrecht, lanzettlich, ſpitz. Staubblätter 10. Blüten groß, offen⸗-trichterigglockig, mit kurzer Röhre, weiß. Formen find: f. flore pleno gefüllt, weiß; f. narcissiflorum Planch pr. sp. (syn. Azalea nareissiflora Fors., A. indica f. narcissiflora Art.), mit ſchöner weißer Doppelkrone, indem auch der große Kelch gefärbt iſt; k. insigne (syn. Azalea alba f. insignis Rinz), Blüten weißgrünlichgelblich; f. ma- cranthum Blüten ſehr groß, weiß; k. phoeniceum Hook. (syn. R. indicum f. speciosum S., Azalea ledifolia f. phoenicea) Blüten purpurrot, ihre oberen Lappen dunkler gefleckt; k. foliis variegatis (syn. 590 Azalea alba fol var.), Blüten weiß, Blätter bunt. Erträgt unter guter Schutzdecke unſere Winter ziemlich gut. Die Gartenformen dieſer Art werden gewöhnlich als Indiſcher Felſenſtrauch mit aufgeführt. 2016. Rhododendron linearifölium S. el Z. (syn. Azalea linearifolia Hoolc. fl.), Sdmal- blätterigſter Felſenſtrauch. Japan. Etwa 30 cm hoch. Weicht von allen Arten durch 5—8 em lange und nur 3—9 mm breite, zugeſpitzte, bewimperte Blätter ab. Blüten im April, Mai, hellviolett, 4—5 cm breit, endſtändig, zu 1—3. Staubblätter 5. 2017. Rhododendron dahüricum L., Tafel 91, 362 (syn. R. mucronulatum 7% z.), Tauriſcher Felſenſtrauch; Taur. Alpenroſe. Sibirien. Strauch, bis 1 m hoch. Blütezeit: Februar; im Freien März, April. Aufrechter, unten oft nackter Strauch. Aſte und Zweige ſchilferſchuppig. Blätter oval⸗länglich bis länglich-lanzettlich, vorn gerundet, meiſt mit einem Stachelſpitzchen oder auch verſchmälert, flach, bis zu 3 cm lang und bis 1 em breit, oberſeits mattgrün, mit einzelnen Haaren oder mit Schilferſchüppchen behaftet, unterſeits roſt— farben⸗ſchilferſchuppig, ſommergrün, bei f. semper- virens Bot. Mag. (syn. f. atrovirens Bot. Reg.) auch wintergrün und mit purpurroten Blüten. Blüten vor Entfaltung der Blätter oder gleichzeitig mit Dielen, auf ſchilferſchuppigen Stielchen einzelnſtehend und ſeitenſtändig, aber meiſt gegen die Zweigſpitze hin bis zu 5 zuſammengedrängt und ſcheinbar endſtändig. Blumenkrone trichterig- bis glockig-radförmig, etwa 3 em breit; Kronröhre ſehr kurz, außen oft behaart; Kelch ſehr kurz, mit 5 ovalen Zipfeln oder Zähnen. Blüten lilafarbenroſenrot; bei f. roseum (syn. R. dauricum Pall.) roſenrot; bei f. album weiß. Verwendung. Iſt im Klima Deutſchlands, winterfeſt und blüht auch im Freien ungemein früh— zeitig, am früheſten faſt von allen Ziergehölzen, wenn alles ringsum, ausgenommen die Haſelſträucher, noch im Winterſchlafe liegt. Er iſt um ſo ſchöner, wenn man ihn frühzeitig durch Entſpitzen buſchig erzieht. 2018. Rhododendron virgätum Hook. fil. (syn. Azalea virgata Griff.), Autenäftiger Jelſenſtrauch. Sikkim⸗Himalaja, in 2000—2600 m Höhe. Strauch, bis 1½ m hoch. Blütezeit: Winter, Vorfrühling. — Zweige ſchilferſchuppig. Blätter ſchmal- länglich, ſpitz, kahl, etwa 5—6 cm lang bei 1½ 2 em Breite, an ihrem Grunde breit-rautenförmig, unter- ſeits dichtdrüſig⸗ſchilferſchuppig, oberſeits ſchwachdrüſig— punktiert. Blütendeckblätter gefärbt. Kelchlappen klein, eirund, ſtumpf. Blumenkronröhre gegen 1 em lang; Kronlappen 5, eirund, ganzrandig, ſpreizend, ſolang als die glockige Röhre. Staubblätter 10, ſeltener 8. Staubfäden zerſtreut-behaart. Fruchtknoten und unterer Griffelteil ſchilferſchuppig. Kapſel kaum 1 em lang und etwa 5—7 mm breit. Blumenkrone purpurrot, bei f. albo-roseum weiß, mit roſa getuſcht. Wird dieſer Blütenſtrauch in der Jugend häufiger entſpitzt, alſo buſchig erzogen, ſo erhält man ſehr niedliche, kaum 15 em hohe dichtbuſchige und mit Blüten bedeckte, für die Topfkultur vorzüglich geeignete Pflanzen, die als Winterblüher doppelt angenehm Ei reichen Blütenertrag (oder auch durch Froſt) ſo ge— ſchwächt oder ausgetrocknet ſind, daß die Kronenzweige ſind. Sämlingspflanzen blühen ſchon nach 2 Jahren, wenn man ſie im Frühjahr auf ein Beet ins freie Land pflanzt, ſie fleißig entſpitzt und im Herbſt wieder eintopft. 2019. Rhododendron albiflörum Hool. l., Weitzblühender Jelſenſtrauch. Nordamerika. Strauch, Blütezeit: Mai, Familie 114. Ericaceae, Heidekrautgewächſe. O XXXI 42—44. ½ —1 m hoch. Blütezeit: bald nach der Ent- faltung der Blätter. — Aſte ſchlank, graubraun, nur in der Jugend ſeiden- oder ſtriegelhaarig, die Haare untermiſcht mit kurzen Drüſenhaaren. Blätter an den Zweig-Enden beiſammen, länglich bis eirund-lanzettlich, an beiden Enden verſchmälert, 2—5 em lang, 1—2 cm breit, oberſeits blaßgrün, meiſt kahl. Blüten von den jungen Laubſproſſen überragt, nickend, aus beſonderen, kleinen, ſchon im Herbſt zuvor angelegten Seitenknoſpen. Kelchblätter häutig-blattartig, oval oder länglich, etwa halb ſolang als die Blumenkrone. Blumenkrone regel- mäßig, glockig-radförmig, 5ſpaltig, bis 2 cm breit, weiß; Kronlappen abgerundet oder bisweilen etwas ausgerandet. Staubblätter 10, am Grunde behaart, meiſt weiß. Griffel ſteifhaarig mit 5lappiger Schild- narbe. — Dürfte unter Schutzdecke ausdauern. 2020. Rhododendron camtschäticum Pall. (syn. Rhodothamnus camtschaticus Lindl., Chamae- eistus camtschaticus gl.), Kamtſchatka-Jelſen⸗ ſtrauch. Alaska und Alsuten-Inſeln. Zwergſtrauch, 15—25 cm hoch, mit dicken nieder⸗ liegenden Aſten und rötlichen oder grünen borſtig⸗ behaarten Zwei— gen (Sproſſen). Juni. Blüten roſapurpurn bis blutrot. Kelchblätter groß, blattartig und hin⸗ fällig. Laubblät⸗ ter 21/,—6 cm lang, in ihrem oberen Drittel am breiteſten. Kultur an einem recht kühlen und luf⸗ tigen Standort in mit etwas Wie⸗ ſenlehm vermiſch⸗ tem Torfboden, und zwar ſo, daß die Pflanzen zwiſchen und in Gemeinſchaft mit lebendem Torfmoos (Sphagnum) wachſen. Anzucht aus Samen, wie für die „Alpenroſen“ angegeben. — Die Kultur derjenigen Felſenſträucher, welche ſich wie R. calendulaceum, R. dahuricum, R. canadense für Freilandkultur eignen, wie bei den Alpenroſen, S. 586; ſie nehmen mit etwas weniger Feuchtigkeit fürlieb und kommen ſogar in geeignetem Lehmboden gut fort. Solcher Lehmboden darf weder ſehr kalt-, noch ſehr kalireich, dafür aber an Wieſen-⸗, Wald⸗ oder Torfhumus nicht arm ſein. Die jungen Pflanzen beizeiten durch Einſtutzen buſchig erziehen. Man verſchone ſtärkere Felſenſträucher mit häufigerem Einſtutzen, es ſei denn, daß die Zweige durch über— Kamtſchatka⸗-Felſenſtrauch. nicht mehr „leitungsfähig“ genug ſind, ein Zuſtand, deſſen Grundurſache frühere mangelhafte Ernährung iſt. In ſolchen Fällen iſt das vorzugsweiſe bei R. indicum, auch bei Roſen und vielen anderen Pflanzen gehandhabte Stutzen der abgeblühten Stronen- zweige nur vorteilhaft, denn man entfernt eben un⸗ brauchbar gewordenes Holz. Begießen mit ſchwachem Dungwaſſer, bereitet aus friſchem, aufgelöſtem Rinder- und Schafmiſt, iſt nur vorteilhaft, auch ausreichend Gattung 665. Adodendron bis Gattung 667. Boretta. Nr. 2016 — 2023. 591 verdünnte Stalljauche iſt nützlich. Die Treiberei weicht von der der Kamellie, Nr. 520, nicht ab. Vermehrung durch Stecklinge, wie für Erica ange- geben. Anzucht aus Samen wie unter „Verwendung der Alpenroſen“ auf Seite 587 angegeben. Gattung 665. Adodendron Neck., Radroſe, = XXXI 42 (Name aus Rhododendron abgeändert). Krone radförmig, mit ſehr kurzer Röhre; Kronlappen 5, elliptiſch-länglich, ſtumpf. Staubblätter 10, mit langen Staubfäden, alle frei von der Blumenkrone und nur wenig kürzer als letztere; Staubkölbchen mit Gipfellöchern ſich öffnend. Fruchtknoten 5fächerig, kugelig. Kapſel fachſpaltig-5klappig oder 10ſpaltig-aufſpringend, vielſamig. Niedriges, äſtiges, immergrünes Sträuchlein mit kahlen, niedergeſtreckten Zweigen. Blätter zerſtreut, kurzgeſtielt, elliptiſch⸗ lanzettlich, ganzrandig, bewimpert, immergrün, glänzend. Blüten endſtändig, anſehnlich, einzeln, ſeltener zu 2—3, lang— geſtielt, roſa. — Einzige Art: *A. Chamaecistus C. Ktze. (syn. Rhodothamnus Chamaecistus Rchb., Chamaeeistus austriacus Rgl., Rhododendron Chamaecistus T.), in den öſterreichiſchen Alpen. Nur 20—30 cm hoch. Blüten 2—3½ om breit, bläulichroſen- rot, im Mai, Juni. — Sehr ſchätzenswert für Steingruppen und Alpen-Anlagen. Kultur an ſonnigem wie an halbſchattigem, aber luftigem Standort in Moorerde mit Zuſatz von etwas lehmigem Grashumus und entſprechend Sand. Steiniger Untergrund iſt unentbehrlich, am beiten Kalkſteine. Anzucht aus Samen. Ausſaat im Frühling in Töpfe in recht ſandige, ſchwachlehmige Moor— erde, welche nach der Einſaat mäßig feucht zu halten iſt und zweckmäßig bis zum Keimen der Samen ſchwach mit Moos bedeckt bleibt. Keimkraft der Samen 1 Jahr; Keimung in 1—1ſ Monaten. Gattung 666. Kälmia I., Kalmie (Lorbeerroſe), Or XXXI 42 (nach Peter Kalm, einem Schüler Linnés, benannt). Blumenkrone vor dem Aufblühen 10faltig und mit 10 in der Mitte liegenden Ausſackungen, ſpäter napfförmig-ausgebreitet; Saum Sſpaltig. Staubblätter 10, alle frei, kürzer als die Blumen— krone; ihre Kölbchen vor dem Verſtäuben des Pollens in den Ausſackungen der Krone eingeſchloſſen, mit Gipfellöchern ſich öffnend. Fruchtknoten 5fächerig, vieleiig. Sträucher oder Sträuchlein, ſelten Bäumchen, aufrecht, geruchlos. Blütenknoſpen ohne Schuppen. Blätter wechſel-, gegen- oder zu Zen quirlſtändig, immergrün, flach, eirund, länglich oder linealiſch, ganzrandig. Blüten meiſt roſa. — 6 Arten, in Nordamerika. A. Blüten in zuſammengeſetzten Doldentrauben. B. Blüten in einfachen Dolden oder Doldentrauben. Zweigchen zweikantig .. 2021. Kälmia latifolia L., Tafel 90, 357. Breitblätterige Kalmie (e. American Laurel, Calico- bush). Nordamerika. Strauch oder kleiner, Baum, 1—4 m hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Aſte aus⸗ gebreitet, hartholzig; Zweige kahl, braunrot. Blätter länglich oder elliptiſch-lanzettlich, an beiden Enden ſpitz oder ſpitzlich, geſtielt, beiderſeits grün, oberſeits hellgrün, 6 bis über 10 cm lang, 2—5 cm breit. Blütenſtand klebrig-flaumig. Doldentraube endſtändig, aus zahlreichen und gehäuften doldentraubigen Büſcheln zuſammengeſetzt. Blumenkrone roſenrot bis weiß und blaßroſa⸗überhaucht, ausgebreitet etwa 2 em breit. Kapſel ſpät aufſpringend, gedrückt. Samen länglich. 2022. Kälmia angustifôlia Z., Schmal⸗ blätterige Kalmie (e. Sheep-Laurel). Nordamerika. Strauch, 50—120 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Zdwoeige kahl, gelblichbraun. Blätter meiſt paar- weis oder zu dreien, länglich, ſtumpf, geſtielt, 21/, bis 5 cm lang, etwa bis 1½ cm breit, oberſeits hellgrün, unterſeits trüb oder blaß, ſeltener roſtfarben. Blüten- ſtand infolge der frühzeitigen austreibenden Endſproſſe ſeitenſtändig, flaumig, ſchwachdrüſig. Blüten kaum halb ſogroß als bei voriger Art, bis etwas über 1 cm breit, lebhaft- rot, bei f. hirsuta hort., nicht Walt.“ (syn. f. rubra ort.) dunkler rot oder purpurrot. Kapſeln ſpät aufſpringend, nicht drüſig, auf zurück— gebogenen Stielchen. Samen länglich. k. pumila hort. (Syn. f. nana) bleibt niedrig, hat kleinere Blätter. 2023. Kälmia polifölia Wangenh. (syn. K. glauca At.), Voleiblätterige Kalmie. Nordamerika. Strauch, 30—60 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Pflanze ganz kahl, meiſt graugrün. Blätter alle gegenſtändig, ſeltener zu dreien, faſt ſitzend, länglich, Zweige ftielrundlid . K. latifolia (Tafel 90). 2021. K. angustifolia. 2022. K. polifolia. 2023, oder linealiſch-länglich, oder wegen der oft ſtark um- gerollten Blattränder ſchmäler erſcheinend (in dieſem Zuſtande die Form f. rosmarinifolia Pursh dar— ſtellend), oberſeits glänzend-bläulichgrün, unterſeits grauweißlich oder bläulichweiß. Blumenkrone lila— purpurn oder blaßviolettrot, 1—1½ cm breit; Deckblätter groß. Kelchblätter eirund, trockenhäutig— lederig, ſtark-dachziegelig-geſtellt. Fruchtknoten kahl. Samen linealiſch. — Eine niedrige, nur bis 20 em hohe Gebirgsform iſt f. microphylla Zook. mit nur 1—2 cm langen und etwa 5—7 mm breiten Blättern. Verwendung. Am ſchönſten iſt K. latifolia; reichblühende buſchig oder als Bäumchen gezogene Pflanzen ſind wunderſchön und durch ihre Blüten— form anziehend. Wo man Alpenroſen kultiviert, ſei es in Töpfen oder im freien Lande, auch wo Winter— gärten oder Gewächshäuſer ſind, ſollten Kalmien nicht fehlen! In größeren Gärten ſind ſie auf dem Raſen ſehr wirkungsvoll und bedürfen im Winter nur einer guten Fichtenzweighülle. Kultur in einem Gemiſch von Torf- und lehmiger Raſenerde. K. latifolia liebt reichlichen Zuſatz von lehmiger Erde. Der Standort ſei, beſonders da, wo der Boden ſich nicht friſch erhält, derart, daß die Pflanzen im Sommer der brennenden Mittagsſonne nicht ausgeſetzt ſind. In Norddeutſchland wird man ſchöne und reichblühende Pflanzen am ſicherſten durch ſachgemäße Kultur in Töpfen erhalten. Ver— mehrung durch Ablieger, die ſich zwar ziemlich lang— ſam, aber doch gut bewurzeln. Anzucht aus Samen. Ausſaat wie bei Gtg. 665 und nur lauwarm halten. — Keimkraft der Samen 1—2 Jahre; Keimung in 1—2 Monaten; über 1 Jahr alter oder etwas mangelhafter Same keimt recht langſam. Gattung 667. Borétta Neck, Heiligenheide, © XIII 4; XXXI 42. Blumenkrone glockig bis krugförmig, mit kurz-4zähnigem Saum. Staubblätter 8, nicht herausragend; Staubkölbchen länger als die Staubfäden, mit Gipfellöchern aufſpringend. Kapſel 4klappig. Niedergeſtreckter oder aufrechter, äſtiger, drüſig⸗ſteif⸗ haariger Halbſtrauch; Zweige rutenförmig; Knoſpen beſchuppt. Blätter zerſtreut, kurzgeſtielt, elliptiſch, flach oder rinnig, immer⸗ grün, unterſeits weißfilzig; Blüten nickend, in endſtändigen, bis 10 em langen Trauben, weiß, roſa oder purpurn. — Einzige Art: . 599 Familie 114. Ericaceae, Heidekrautgewächſe. Our XXXI 42—44. 2024. Boretta cantäbrica O. KC. (syn. Verwendung. Art und Formen, beſonders die Daboecia cantabrica C. Loch, D. polifolia Don, weißblühende, ſind reizende kleine Sträuchlein: die Vaccinium cantabricum Huds. “, Menziesia poli- blühenden Spitzen, ſowie die nicht blühenden myrten⸗ folia Juss., M. Daboeci DC, Erica Daboeci I., artigen Zweige geben einen ausgezeichneten Werkſtoff Andromeda Daboecia L., A. montana Salisb.), für feinere Bouquets. In Gärten werden dieſe Gemeine SHeiligenheide. Nordſpanien, Irland, Pflanzen zu kleinen Gruppen vereinigt. Sie halten Azoren. Sträuchlein, 30—50 em hoch oder lang. unſere Winter unter Fichtenzweigdecke recht gut aus. Blütezeit: Juli bis September. — Die Blätter nur Auch als Topfpflanzen ſind ſie angenehm. Über⸗ bis zu 1 em lang und nur 2—4 mm breit. Blüten winterung hell, luftig und nur froſtfrei im Kalthaus bis 12 mm lang, violettrot; bei f. alba weiß und oder Zimmer. Kultur in recht ſandigem, ſehr reich ſehr ſchön, auch größer; bei k. atropurpurea dunkel- mit Wiejenmoor-, Heide- oder Torferde vermiſchtem violett; bei f. striata oder bicolor rot- und weiß⸗ Gartenboden, dem man im Sommer etwas Friſche zu geſtreift; bei k. globularis violett und mehr rundlich. erhalten jucht, ſofern ſolche nicht von Natur vorhanden. f. angustifolia hort. (syn. f. empetrifolia Aort.) hat Vermehrung durch Stecklinge in Sand oder recht noch ſchmälere Blätter. ſandiger Heideerde und wie Nr. 689 behandeln; ferner durch Ablieger. Anzucht aus Samen wie bei Gtg. 665. Gattung 668. Chamaeeistus Oeder, Felſeuröschen, O XIII 4; XXXI 42 (griechiſch: chamai — klein, kistos — Ciſtroſe). Blumenkrone glockig⸗- trichterförmig, offen, mit 5 ſpaltigem, an den ſtumpfen Spitzen verdicktem Saum. Staubblätter 5, nicht herausragend. Fruchtknoten faſt kugelig, 2—3 fächerig; Griffel kurz, gerade. Kapſel ſcheidewandſpaltig-2—3klappig-aufſpringend; Klappen 2ſpaltig. Niedriges, nur 8—15 cm hohes, kahles, ſehr äſtiges Sträuchlein mit niedergeſtreckten Aſten und ſchuppigen Knoſpen. Blätter klein, über Kreuz gegenſtändig, länglich, ganzrandig, lederig, glänzend, etwa ½ cm lang und halb fo breit, die Ränder ſtark zurückgerollt. Blüten ſehr zahlreich, aber klein, roſa, endſtändig, zu 1—5 in Döldchen. — Einzige Art der kälteren (alpinen) Gegenden Europas und Nordamerikas: * C. procumbens O. Atze. (syn. C. serpyllifolius Sam. Gray, Loiseleuria procumbeus Desv., Azalea procumbens L., Chamaeledon procumbens Lk.). Blütezeit: April, Mai. Verwendung dieſer anziehenden Pflanze nur auf Steingruppen und Alpenanlagen, wo die Pflanze die ihr eingeräumten kleinen Beete nach und nach überzieht. Verlangt reichlich mit mildem Lehm gemiſchte Moor-, Heide- oder Torferde. Standort ſonnig oder halbſchattig und thunlichſt auf gut durchlaſſender Unterlage (Steingrus). Damit der Boden nicht zu ſehr austrockne, beſtreue man ihn mit Fichtennadeln und Moos. In locker gewordene Polſter kann man etwas Erde ſtreuen, nur laſſe man den Wurzelhals frei. Anzucht aus Samen. Ausſaat in Schalen wie für Gtg. 665 angegeben. Keimkraft der Samen 1 Jahr; Keimung erſt in 1—2 Monaten. Gattung 669. Leucôthoë Don, Lorbeerkrüglein, Or XXXI 43 (in der Sage der Name einer der fünfzig Töchter des Nereus). Blumenkrone kegel- bis flaſchenförmig, in der Knoſpe Fegel- förmig Kelch ſchüſſelförmig, klein bis mittelgroß. Staubkölbchen ſtumpf oder begrannt. Die die Samenknoſpen tragenden Samenleiſten in der Mitte oder an der Spitze der Mittelſäule. Fruchtklappen der Kapſeln ohne dicken, hellen, ſchwieligen Rand. Samen ſägeſpänartig⸗-klein. Sträucher. Zweige ſtielrundlich. Blätter anſehnlich, wechſel- oder fait gegenſtändig, meiſt länglich oder lanzettlich, immergrün, kahl. [Gattung Cassiope Don iſt durch dichtdachziegelig- liegende, auf der Licht⸗ ſeite furchige Blätter zu unterſcheiden.] Blüten in end- oder achſelſtändigen Trauben oder Riſpen, weiß, rot oder purpurn. Kelch außen am Grunde mit oder ohne Deckblättchen, wohl aber ſtets die Blütenſtielchen an ihrem Grunde oder nahe demſelben mit Deckblättern verſehen. — 32 Arten, zum Teil nordamerikaniſche; Untergattung Agarista, mit keulen förmigem Griffel, ſüdamerikaniſch. A. Blätter immergrün. Kelch nicht von Deckblättchen geſtützt. Griffel ſäulenförmig. (Nordamerikaniſche Arten.) TL. axillaris. 2025. L. Cautesbaei. 2026. L. Davisiae. 2027. L. populifolia. 2028. B. Blätter immergrün. Griffel keulenförmig. Blumenkrone eiförmig, mit zuſammengeſchnürter Mündung. (Südamer. Arten.) 1. Blütentrauben endſtänd ig e L. buxifolia. 2029. 2. Blütentrauben achſelſtän digg N a L. pulchra. 2030. 2025. Leucötho& axilläris Don (syn. Andro- ſchlanke Spitze zulaufend, der ganzen Länge nach von meda axillaris Lam. ), Achſelblütiges Lorbeerkrüg- angedrückten, ſtark-wimperartig⸗ſtacheligen Zähnen fein⸗ lein. Dichtbuſchiger Strauch, 50— 120 em hoch. geſägt, deutlich-geſtielt, 10—18 cm lang, bis zu 3 em Blütezeit: Mai, Juni. — Zweige grün, weiß-bereift, | breit. Blüten in dichten, ährenförmigen jung oft weichhaarig, ſpäter kahl. Blätter oval bis achſelſtändigen Trauben. Kelchblätter eirund⸗ länglich-lanzettlich, meiſt 5—10 em lang, zwiſchen länglich, vor dem Aufblühen einander nicht dachziegelig 1½—4 cm breit, zugeſpitzt oder plötzlich zugeſpitzt, an deckend. Kapfel pergamentartig. Samen flach mit ihrem Grunde meiſt gerundet oder wenig verſchmälert, großer lockerer genetzter Hülle. Blumenkrone weiß namentlich gegen die Spitze hin feinknorpelig- bis bis ſchwach-roſa. ſchwachdornig⸗geſägt, oberſeits glänzend-grün, unterſeits 2027. Leucötho& Davisiae Torr., Nackt⸗ hellbläulichgrün. Blattſtiele ſehr kurz. Blüten in traubiges Lorbeerkrüglein. Reichbeblätterter Strauch, dichten, blattwinkelſtändigen ährenförmigen, etwas 80 —180 cm hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Zweige einſeitswendigen Trauben, welche kürzer als die Blätter | fait kahl. Blätter zahlreich, länglich, beiderſeits ſtumpf, find. Kelchblätter breit-eirund, in der Knoſpe bisweilen mit kurzer Knorpelſpitze, undeutlich-feingeſägt, erſichtlich dachziegelig, ſich deckend. Blumenkrone hell- oder glänzend-grün, 2½ —7 cm lang. Blüten⸗ eiförmig⸗cylindriſch, weiß. trauben ſchlank, zu einer endſtändigen, blatt 2026. Leucötho& Catesbaéi A. Gr. (syn. L. | [ofen Riſpe vereinigt, jede Traube faſt bis zu ihrem spinulosa Y. Don, Andromeda Catesbaei Walt., A. Grunde mit Blüten beſetzt und zwiſchen den Blüten Walteri Willd., A. lanceolata Desf.?, A. axillaris keine Stützblätter tragend. Kelch tiefgeteilt, Michæ, nicht Don], A. axillaris f. longifolia Pursh, weißlich, mit eirund-länglichen, ſtumpfen, vor dem Auf⸗ A. spinulosa Pursh), Catesbys Sorbeerkrüglein. blühen nicht dachziegelig⸗deckenden Lappen. Samen⸗ Strauch, 80—180 em hoch. Blütezeit: Juni, ſpäter hülle dichtgefranſt. Blüten weiß oder gelblichweiß. als Nr. 2025 und von etwas unangenehmem Geruch. 2028. Leucötho& populifölia Dippel (syn. L. — Zweige mehr überhängend, kahl. Blätter eirund- | acuminata@. Don, Lyonia populifolia C. Koch, Andro- lanzettlich bis lanzettlich, nach vorn in eine lange und meda populifolia Zam, A. lucida Jacg., A. reticulata Gattung 668. Chamaeeistus bis Gattung 670. Andrömeda. Fr. 20242033. 593 Walt., A. acuminata Alt., A. formosissima Bartr., A. eirund oder faſt länglich, mit Stachelſpitze, oberſeits laurina Michx.), Va ppelblätteriges Lorbeerkrüglein. glänzend und dunkelgrün, unterſeits weißgrün, faſt Strauch, 50— 150 em, in der Heimat bis 3 m hoch. filzig, ſpäter faſt roſtfarbig. Blütentrauben endſtändig, Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Zweige ausgebreitet, ohne Deckblätter, kahl oder behaart; Blütenſtielchen ab- hohl (?), kahl, in der Jugend auch flaumig. Blätter ſtehend-gekrümmt, faſt einſeitswendig. Blumenkrone eirund⸗ lanzettlich, allmählich zugeſpitzt, mit ſchwieligem, dunkelrot, eiförmig- kugelig. Staubfäden zottig. ganzrandigem oder e 1 7 Kelch etwas fleiſchig, bleibend. am Grunde gerundet, nur die Mittelrippe erhaben; ee | Blattſtiele kurz. Blütentrauben achſelſtändig, loder- 0 e e ee e D C. ey ni Andro- und wenigblütig, nur 2—4 cm lang, kürzer als 151085 1 15 ab 8 9 5 Geb das Blatt. Blüten von kleinen eirunden Deckblättern Br ſilie 3 h i . e geſtützt, eylindriſch, 5—10 mm lang. Kelch ſehr kurz k hl. Aſtch ſtumpffanti a 1755 est 7 Ae und klein. Kapſel lederig. Blüten weiß. — | (et Be 1 St 0 U 1 15 5 5 2 8 r Verwendung der nordamerikaniſchen Arten 10 1 5 95 5 11 ne Blitt 91 91 in größeren Gärten als ſogenannte „Moorbeetpflanzen“. A 1110 en di a 0 N 18 80 Sie dauern im Freien aus, verlangen aber in rauheren 1915 ſchö endſtän 11 cn = a 115 = Gegenden gute Winterhülfe Der Standort ſei 5 e 1 11 er ) i 15 00 "DC * 551 i etwas ſchattig und recht luftig, nicht der Mittagsſonne ! ruch an 0 ab Cha a Bee 1915 150 We ausgeſetzt, ſodann vor allen Dingen der Boden friſch ü 121 . ae Wie 15 > a bis etwas feucht (Moor- oder Torferde mit nicht 110 ss 19 5 Blut 15 0 anggef 16 1141015 ſehr kalkhaltiger, lehmiger Raſen- oder 9 1 und DC Ahe are ned es ch 1 ef. reichlichem Sand gemiſcht). Vorſichtshalber einzelne e e f se 7 Pflanzen in Töpfen überwintern. Selbſtredend müſſen 21 en a ſpi lange, etwa T fefanzen een | Grind eirunde gn de lunterſeits blaß ui l A f S | | ’ ‚ = 8 1 eee. An zu 9 5 a 05 aderige Blätter: Blüten in traubigen Riſpen, nickend, 2029. Leucötho® buxifolia DC. (syn. Andro- e A e en meda buxifolia Comm., Agarista buxifolia Don), (8 EEE 0 ieſer jüt ee 0 115 Buchsblätteriges Lorbeerkrüglein. Auf Bergen der 93 ne N > z Inſel Bourbon. Strauch, 30—100 cm hoch Blüte- 8 00 e DEE a zeit: April bis Juli. — Aſte ſtielrund. Blätter ſehr 118 202 e Erde, im Winter heller Standort kurzgeſtielt, lederig, völlig kahl, breit- oder herzförmig— und reichlich lüften. Anzucht aus Samen. Gattung 670. Andrömeda L., Andromeda, = XXXI 43 (in der Sage die Tochter des äthiopiſchen Königs Cepheus und der Caſſiope). Kelch freiblätterig oder tief-geteilt. Blumenkrone krugförmig, ſeltener glockenförmig-offen. Staubblätter 10, nicht herausragend. Staubkölbchen mit Längsriſſen oder mit ſchiefen Löchern aufſpringend, an der Spitze in Grannen vorgezogen. Samenleiſten im oberen Teile der Kapſel. Kapſelklappen ohne ſchwielig— verdickte Ränder oder Leiſten. Samen eirundlich, mit gerippter Schale und undeutlich erkennbarem Nabelſtreifen. Niedrige Sträucher mit meiſt rutenförmigen, wenigblätterigen Zweigen. Blätter meiſt immergrün, lederig, glatt, unterſeits oft weißlich-bereift. Blüten mit Deckblatt und Deckblättchen, in endſtändigen, armblütigen Dolden oder Trauben. — 5 nordiſche, ſämtlich auch nordamerikaniſche Arten. A. Laubblätter mit umgerollten Rändern und ganzrandig, unterſeits graugrünweißlich. Staubkölbchen mit Grannenſpitzen. * A. polifolia. 2031. B. Blätter flach, an den Rändern nicht umgerollt, geferbt, geſägt oder gezähnt. 1. Blätter ſommergrün oder nur halbwintergrün. Blüten in Trauben an der Spitze der Zweige. Staubkölbchen mit vier aufrechten Grannen. (Zenobia.) „ „% DP p ß . eee 20323 2. Blätter lederig und immergrün. Blüten in end- und achſelſtändigen Trauben. Staubkölbchen mit 2 zurückgebogenen Grannen. Kelch tief-5teilig. Blütenknoſpen ſchon im Spätſommer zuvor ſich bildend. (Portuna.) A. floribunda. 2033. 2031.* Andrömeda polifölia Z. (syn. Rhodo- haucht, glockig, überhängend, in wenigblütigen doldigen dendron polifolium Scop.), Voleiblätterige Andro- Büſcheln, welche oft zu einer bis über 10 cm langen meda. Nordeuropa, Nordamerika, Nordaſien; in Traube angeordnet ſind. — 2 Formen: f. viridis Deutſchland in Heide- und Moorgegenden. Kleiner (syn. A. nitida Sims, A. nuda ort.), Blätter grün. f. Strauch, 25—40 em hoch. Blütezeit: Mai bis | pulverulenta Barir. pr. sp. (syn. A. dealbata Lindl., September. — Blüten endſtändig, klein, faſt dolden- A. glauca hort., A. candida hort.), Blätter unter- artig⸗gehäuft, hellroſa bis dunkelroſa, auch ſeits weißbeſtäubt. weiß. Wegen der Veränderlichkeit der Blätter (Länge Beide Formen ſind prächtige Zierſträucher für 2—5 cm, Breite 2— 15 mm) giebt es eine Anzahl ſandig-moorigen Boden, für Topf- wie für Freiland— Formen unter allerlei Gartennamen. kultur. In letzterem Falle im Winter Schutzdecke geben. Verwendung als Einfaſſung größerer „Moor— 2033. Andrömeda floribünda Pursh (syn. beete“. Kultur in ſandigem, mäßig feuchtem Torfboden. Portuna floribunda Nutt., Leucotho& floribunda Don, 2032. Andrömeda speciösa Michx. (syn. | Zenobia floribunda DC.), Reichblütige Andromeda. Zenobia speciosa Don), Prächtige Andromeda. Im Alleghaniegebirge von Virginien bis Georgien, Florida bis Carolina. Strauch, ½ —1 m hoch. an feuchten, ſchattigen Orten. Buſchiger, reichbe— Blütezeit: Juli, Auguſt. — Pflanze kahl oder beſtäubt, blätterter Strauch, 50—180 em hoch. Blütezeit: oft graulichweiß. Aſte braungelb oder lederfarbig. Mai. — Junge Zweige roſtfarbig- oder dunkelborſtig— Blätter eirund⸗länglich, 21/,—6 em lang und 1½ bis behaart. Blätter lanzettlich-länglich, ſpitz oder zuge— 31% cm breit, gekerbt oder geſägt, netzaderig, lederig, ſpitzt, feingejägt und borſtig-bewimpert, am Grunde aber doch abfallend (oder an einem ſehr geſchützten abgerundet, unterſeits etwas drüſig-punktiert, etwa Standorte auch über Winter dauernd). Blüten jehr | 3—6 em lang. Blütentrauben dichtblütig, zu einer ſchön, etwa 1 em lang, weiß oder rötlich- ange- kurzen endſtändigen Riſpe vereinigt. Blumenkrone Vilmorin. Dritte Auflage. 38 6 ER 594 etwa 6—8 mm lang, ausgejprochen-Sfantig und am Blütenſtielchen mit 2 Deckblättern behaftet. — A. formosa Vall. (syn. Pieris formosa D. Don), Schöngeſtaltete A., Himalaja. Strauch; Blütezeit: Mai, Juni. Aſte hellgelbgrün; Zweige geſtreift, grün bis rötlich. Blätter an ihrem Grunde verſchmälert, am Ende der Zweige gedrängt-ſtehend; Blattſtiel ſehr kurz. Blüten ſchön, eiförmig, weiß oder hellroſen- rot, in 5—15 em langen, mit hinfälligen Deckblättchen beſetzten und zu einer ſtraußförmigen Riſpe vereinigten Trauben. — Verwendung. Die Andromeden ſollten in keinem mittleren oder größeren Ziergarten, in welchem in geeigneter Lage ſich ein ſog. „Moorbeet“ einrichten läßt, fehlen. Kultur ſ. unter Nr. 2028. A. speciosa iſt ſo ſchön, daß wir ſie auch für die Kultur in Töpfen empfehlen. Topfpflanzen können ſchon im zeitigen Frühling zum Blühen gebracht werden: man ſenkt die Töpfe während des Sommers an halbſchattiger, der Mittagsſonne nicht ausgeſetzter Stelle des Gartens ein, ſtellt ſie von Anfang Oktober ab in einen froſt— freien hellen Raum, ſpäter in ein nur mäßig erwärmtes Zimmer ( 5 bis 10 C.) und im Februar endlich vor das Fenſter des Wohnzimmers. Vermehrung durch Ablieger, ferner im Sommer auch durch Steck— linge, wozu man nur junge Sproſſe nehmen darf. Familie 114. Erieaceae, Seidekranfgewähfe. O XXXI 42—44. t am Anzucht aus Samen wie Gtg. 665. — Keimkraft Grunde 5ſackig, doppelt ſolang als der Kelch, weiß. der Samen 1 Jahr; Keimung friſchen Samens ge⸗ Schöngeſtaltete Andromeda. : wöhnlich in 1½—2 Monaten, älterer liegt auch wohl ein Jahr lang, ehe er keimt. Gattung 671. Lyönia Nutt., Lyonie, Or XXXI 43 (nach dem amerikaniſchen Pflanzenſammler John Lyon benannt). Kelch ſchüſſelförmig, Slappig. Blumenkrone kugelig-krugförmig, mit kurzem Saum. Staubblätter 8 oder 10, nicht herausragend; Staubkölbchen ſtumpf, nackt oder kleingeſchwänzt, in einen ſchiefen Spalt vorgezogen. Kapſel 4—5fächerig. Samenleiſten an der Spitze oder in der Mitte der Mittelſäule. Kapſel vor dem Auf⸗ ſpringen an den Klappen mit 5 dicken, herablaufenden Schwielen, die beim Aufſpringen der Frucht losgelöſt oder, bei L. ovalifolia Don, vom Himalaja, geteilt werden. 16 Arten, in Nordeuropa, Nord- und Oſtaſien, Nor damerika. 2034. Lyonia calyeuläta Rchb. (syn. Chamae- daphne calyculata Mnch., Andromeda calyculata L., Cassandra calyculata D. Don), selhblütige Lyonie. Nordeuropa, Nordamerika, in Torfbrüchen. Reichveräſtelter Strauch, 20—60 em hoch. Blütezeit: April, Mai. — Aſte und Zweige aufrecht oder zurück— gebogen. Blätter meiſt oval- länglich, kurz, ſtumpf— ſtachelſpitzig, beiderſeits ſchuppig. Blüten ein- zeln in den Achſeln der immer kleiner wer- denden Blätter, insgeſamt eine endſtändige, beblätterte, einſeitswendige Traube darſtellend. Blüten weiß oder rötlichweiß. Kapſel kugelig, 5lappig, innen vertieft. Blütenſtiel mit Schilfer-Deckblättchen. Zierliche ſog. „Moorbeetpflanze“ für größere Zier- und landſchaftliche Gärten in etwas feuchtem Torfboden. Die Zweige geben feinen Werkſtoff für Bouquets. 2035. Lyönia racemösa Don (syn. Leucotho& racemosa A. Gr., L. spicata Don, Andromeda racemosa L., A. paniculata L. ex. p., A. elegans Meerb., A. tomentosa Dum., A. spicata Wats., Cassandra racemosa Spach, Zenobia racemosa D, Eubotrys racemosa Nuft.), Traubige Syonie. Nord⸗ amerika. Strauch, 75—150 cm hoch. Blütezeit: Mai. — Aſte aufrecht. Blätter ſommergrün, länglich oder oval⸗lanzettlich, ſpitz, feingeſägt, in der Jugend und unterſeits auf der Mittelrippe etwas flaumhaarig. Blüten in einſeitswendigen, ährenförmigen, meiſt ein- Sträucher und Bäume. Blätter ſommer- oder immergrün. — zelnſtehenden, aufrechten oder aufſtrebenden Trauben, ſich ſchon im Sommer vorbildend und bis zur Blütezeit im nächſten Spätfrühling den Winter als Knoſpen überdauernd. Kelch außen am Grunde mit 2 Deckblättchen, ſeine Lappen lanzettlich-eirund, ſehr ſpitz. Blumenkrone cylindriſch, an ihrem Grunde ein wenig breiter, weiß. Jede der beiden Staub— kölbchenhälften 2grannig. Griffel ſäulenförmig. 2036. Lyönia Mariana Don (syn. Leucothos Mariana DC., Andromeda Mariana Z., A. grandiflora Meerb., A. pulchella Salisb.), Marien-Cyonie (amerik. Stagger-bush). Nordamerika. Strauch, 50—120 em hoch. Blütezeit: Juni. — Pflanze kahl oder ſchwach⸗ weichhaarig. Zweige gelblich, Blätter ſommergrün, länglich oder oval, an beiden Enden ſtumpf oder ſpitz, lockernervig, etwa 2½¼ —7 cm lang, bis zu 2½ cm breit. Blüten nickend, in achſel- und endſtändigen, auf blattloſen Zweigen zu Trauben vereinigten Büſcheln. Kelch faſt blattartig und gleich den Blättern ab⸗ fallend. Blumenkrone cylindriſch-glockig mit ſchwach⸗ verengerter Mündung, 1 cm und drüber lang, weiß oder blaßrot. Staubfäden außen behaart; Staub- kölbchen ohne Borſtenanhang an oder unterhalb ihrer Spitze. Kapſel kegelförmig l(eiförmig-pyrami⸗ daliſch), an der Spitze abgeſtutzt. Schöne Art, die feuchten Torfboden verlangt. Verwendung und Behandlung wie unter Nr. 2028 Gattung 672. Oxydendron DC, Sauerbaum, 0 XXXI 43 (griechiſch: oxys — ſauer, dendron — Baum). Kelch 5teilig, ſchüſſelförmig; feine Zipfel blattartig, eirund-lanzettlich, langzugeſpitzt. Blumenkrone eiförmig⸗kegelig. Staubblätter 10, ſo lang als die Krone; Staubkölbchen ſtumpf, mit Längsriſſen ſich öffnend. Frucht⸗ knoten breit⸗eiförmig, pyramidaliſch, 5fächerig; Samenleiſten im unteren Teile des Fruchtknotens und aufſtrebend. Samen nadelig. Kleiner Baum. Blätter wechſelſtändig, ſommergrün, länglich-lanzettlich, zugeſpitzt, geſägt, ſauer, 8—12 cm lang, 3—6 em breit. Blüten weiß, in einſeitswendigen Riſpen-Trauben, an den Enden diesſommeriger Sproſſe. — Einzige Art: N 2037. Oxydendron arböreum DC. (syn. An- dromeda arborea L., Lyonia arborea Don), Gemeiner Sauerbaum. Nordamerika, in fruchtbaren waldigen Gegenden. Baumartiger Strauch oder kleiner Baum von 1½ —4 m Höhe, in der Heimat bis 10 m hoch werdend. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Die ſchönen Blütenriſpen haben das Ausſehen eines Maiglöckchen⸗ Straußes. Blüten etwa 6—9 mm lang. Gattung 671. Lyonia bis Gattung 675 Pernéttya. Fr. 20312010. 595 Verwendung dieſes ſchönen Baumes in der Mitte oder im Hintergrunde größerer Gruppen von „Moorbeetpflanzen“. Kultur in einem Gemiſch von Wald⸗, Torferde und recht ſandigem, nicht ſehr kalk— haltigem Lehmboden. Der Standort ſei etwas ſchattig und vor allen Dingen geſchützt. In unſerem Klima iſt gute Schutzhülle erforderlich. Steht als Topf- oder Kübelpflanze der Clethra arborea, Nr. 1985, an Schönheit nach. Behandlung ſonſt wie unter Nr. 2028. Gattung 673. Epigäéa L., Primelſtrauch, Or XXXI 43 (griechiſch: epi = auf, 98 — Erde; Stengel niederliegend). blättchen. Krone präſentiertellerförmig, mit breiter, innen zottiger Röhre. bisweilen verkümmert; Kölbchen mit vorn befindlichen Längsriſſen ſich öffnend. 5 n Kapſel 5klappig-aufſpringend, vielſamig. 5zähniger Narbe. Fruchtknoten eiförmig, rauhhaarig, 5fächerig. Kelchblätter 5, trocken, breit-lanzettförmig, ſpitz, mit 3 Ded- Staubblätter 10, ſo lang als die Kronröhre, Griffel ſäulenförmig mit faſt keuliger, ſtumpf— Niedergeſtreckte Halb— ſträucher, klein, mit ſchuppigen Knoſpen; Blätter immergrün, rauh, roſtfarbig-behaart. Blüten zahlreich, zu einer dichten, end⸗ ſtändigen Doldentraube vereinigt, weiß oder roſa, würzig⸗wohlriechend, bisweilen eingeſchlechtig. — 2 Arten: E. repens L., von Florida bis zum Saskatſchewan und Neufundland, die zweite, ſehr ähnliche, E. asiatica Maxim., in Japan. 2038. Epigäta repens L., Kriechender Primel- ſtrauch, in Nordamerika Mayflower = Maiblume genannt. Blütezeit: Frühling. — Blätter geſtielt, herzförmig-eirund, ganzrandig, ſtumpf, roſtfarbig— behaart, netzaderig, gegen 4 m lang. Blüten in Form und Größe der Gartenprimel ähnlich, weiß oder rötlichweiß, ſehr wohlriechend, bei t. rubi- cunda Sw. bedeutend größer und roſenrot. Kron— lappen 5, ſtumpf. Verwendung. Ein recht lieblicher, zur Zeit, wie es ſcheint, nur in engliſchen Gärten kultivierter Frühlingsblüher, der auch als Topfpflanze ange— nehm iſt, wo er im Freien etwa nicht hart genug ſein ſollte. Bei Freilandkultur iſt ein ſchattiger, etwas feuchter Standort im Schutze von Nadelhölzern oder hohen Laubgehölzen, ferner eine recht ſandige Wald— und Torferde erforderlich. Überwinterung der Topf— pflanzen nur froſtfrei. Man kann fie auch wie Andro- meda speciosa, ſiehe unter Nr. 2033, behandeln. Ver- mehrung durch Ablieger und Grundſproſſe. An- zucht aus Samen wie bei Gtg. 665, Adodendron, angegeben. Gattung 674. Gaulthéria L., Gaultherie, O. XXXNI 43 (nach dem Arzt und Botaniker Dr. Gaultier! zu Quebeck benannt). Blumenkrone krug- oder flaſchenförmig. Staubblätter 10; Staubkölbchenhälften hinter dem Gipfelloche in je 2 Spitzen oder Grannen auslaufend. — 90 bis 100 Arten, vorwiegend in Nordamerika. Z. B. dicht unter dem Kelch 2 Deckblättchen. Staubfäden behaart. : G. procumbens L. (syn. Gaultiera procumbens Torr.), Nordamerika, iſt unbedeutend, blüht im Juli, beſitzt Früchte erſt im Winter reifend und lebhaft-rot. — G. Shallon Pursh, Nordamerika, ſtrauchig, 30—60 cm hoch. Blüten in Trauben, im Mai, Juni; Blumenkrone 6—9 mm lang, drüfig- klebrig⸗ behaart. Kelch am Grunde ohne Deckblättchen; Frucht purpurn, ſpäter ſchwarz, eßbar. Kultur wie Nr. 2037 Gattung 675. Pernéttya Gaudich., Pernettye, G’ XXXI 43 (nach dem franz. Botaniker Pernetty, F 1801, benannt). der Blüte kaum vergrößert. Sträucher oder Halbſträucher. Kelch trockenblätterig, vom Fruchtknoten völlig frei, nach Blumenkrone krugförmig, mit furz-dlappigem Saum. Staubblätter 10, jede der beiden Staubkölbchen— hälften mit 2 Grannen an der Spitze, welche nur bei P. tasmanica, mit gelben, roten oder rahmfarbenen Beeren, fehlen. knoten oberſtändig, meiſt 5fächerig, zu einer glatten, ſaftigen Beere heranwachſend. rige i Blätter lederartig, eirund⸗- lanzettlich, geſägt-gezähnt. Blüten meiſt einzeln, nickend, achſelſtändig, Frucht⸗ Niedrige, aufrechte, immergrüne an langen, mit Schuppenblättern beſetzten Stielen, ſeltener in achſel- oder endſtändigen Trauben, weiß oder rot. — 26 Arten, in den Anden Südamerikas bis nach Mexiko. 2039. Pernéttya mueronäta Gaudich. (syn. ER, BA N ? Schmalblätterige Pernettye. Arbutus mucronata L. fll.), Stachelſpitzige Ver- nettye; Myrtenkrüglein. An der Magellan-Meerenge. Pflanze aufrecht, kahl, Blätter. P. floribunda hort., P. Strauchig, bis 50 em hoch. Blütezeit: Mai. — ſehr äſtig; Zweige rötlich. Blätter dicht⸗gedrängt, faſt zweizeilig ſtehend, ſehr kurzgeſtielt, ſteif-lederartig, eirund, zugeſpitzt, mit dorniger Stachelſpitze, geſägt, 10—25 mm lang. Blüten überhängend, einzeln, blattwinkelſtändig, auf einwärtsgebogenen Stielchen, reinweiß. Frucht bläu— lich, weiß oder rot; ſo ſind nach der Fruchtfarbe die Gartenformen f. alba, f. lilacina, f. rosea, f. cocci- nea, f. atrococcinea und f. atropurpurea u. ſ. w. zu unterſcheiden. — P. angustifolia Zindl., Chile. Kleiner Strauch mit kahlen oder nur ſchwach— behaarten, karminroten Zweigen. Blütezeit: Mai, Juni. Blätter 1% —2 cm lang bei 3 bis 5 mm Breite, faſt ſitzend, lederartig, an beiden Enden ſpitz, vorn ſtachelſpitzig, ſchwachgeſägt oder faſt ganzrandig, kahl, oberſeits dunkel-, unterſeits hell— bläulichgrün. Blüten mehr in der Mitte der Zweige befindlich, einzeln in den Winkeln der dichtſtehenden Blätter, nickend, klein, kugelig, weiß. Blütenſtielchen aufrecht oder aufgerichtet, etwa halb ſolang als die Kelch weißlichgrün, tief-d teilig. 2040. Pernettya phillyreaefölia DC. (syn. speciosa floribunda hort., Arbutus phillyreaefolia Pers., A. floribunda hort.), 38* 596 Steinlinden⸗Vernettye. Peru, Chile. Niedriger Strauch. Blütezeit: Mai, Juni. — Der vorigen Art ähnlich, jedoch die karminroten Aſtchen zerſtreut— borſtigbehaart, die Blätter größer, 2—3 em lang bei 4—7 mm Breite, elliptiſch bis lanzettförmig, zugeſpitzt, entfernt-ſägezähnig, kahl. Die einzeln in den Blattwinkeln befindlichen, Ublütigen Blütenſtielchen ſind etwa halb ſolang als die Blätter und mit 5—6 Deckblättchen behaftet. Blumenkrone ei-krugförmig, weiß, nidend. — P. furens KI., Chile. Blüte- zeit: März, April. Blätter eirund⸗ lanzettlich, lederig, ſtachelſpitzig, geſägt, bis 3 em lang, in der Jugend bewimpert; Blattſtiele kurz und rot. Blüten in nne r 2 1 a n Familie 114. Ericaceae, Heidekrautgewächſe. O XXXI 42— 44. achſelſtändigen, vielblütigen Trauben, deren Spindel ſpreublätterig-borſtig iſt. Kelch weiß, mit 5 eirunden, zugeſpitzten Lappen. Blumenkrone krugig⸗ kugelig, innen behaart, rein weiß. Verwendung dieſer reizenden immer⸗ grünen Sträucher ihrer Blüten, hauptſächlich aber ihrer zahlreichen und ſchönen Früchte wegen. Kultur wie Nr. 2030 und Andromeda speciosa unter Nr. 2033! Vor allem den Pflanzen Licht und reichlich friſche Luft gönnen. Anzucht aus Samen wie bei Gtg. 66565. Vermehrung durch Ablieger und im Sommer durch Sproßſtecklinge. Gattung 676. Arbutus L., Sandbeere, Or XXXI 43 (keltiſch: ar — rauh, butus — Buſch, danach lat.: arbütum, arbütus — Meerkirſche, Baumerdbeere). Kelch ſehr klein, ſcheiben⸗ artig, meiſt 5= (jelten 4 teilig. Blumenkrone kugelig- oder eiförmig-krugig, 5zähnig, Zähne ſtumpf, zurückgekrümmt. Staubblätter 10; Staubkölbchen mit 2 langen, abgegliederten und herabgebogenen Anhängſeln, an der Spitze mit Löchern aufſpringend. Fruchtknoten 5⸗ (4% fächerig, körnig-rauh; Fächer mehreiig. Frucht eine warzige, mehrſamige Beere. Bäume oder ſtarke Sträucher, mit ſtielrunden Zweigen.“ i | ftändig, lederig, immergrün, ganzrandig oder gezähnelt. Stamm einiger Arten die Borke abwerfend und dann braunrot und glatt erſcheinend. Blätter wechſel—⸗ Blüten klein, übergebogen, in oft büſcheligen Trauben oder Riſpen, weiß, roſa oder grünlich. — 20 Arten, im Mittelmeergebiet und dem wärmeren Nordamerika. 2041. Arbutus Unedo I., Sandbeere; Erdbeerbaum. Südeuropa, Irland, Perſien. Baumartiger Strauch, bis 5 m hoch werdend. Blütezeit: Oktober, November, bisweilen im Frühling nochmals. — Aſte aufrecht, mit runzliger, braunroter Rinde bekleidet; einjährige Zweige drüſig⸗kurzhaarig. Blätter verkehrt-eirund oder länglich-lanzettlich, ſpitz oder ſtumpf, beiderſeits grün, geſägt, kurzgeſtielt, etwa 7—12 em lang, bei f. crispa hort. kraus; bei f. salicifolia ſchmäler, lanzettförmig, weidenartig; bei f. variegata buntgeſcheckt. Blüten in faſt riſpigen kahlen, nickenden Trauben. Blumenkrone eiförmig— krugig, mit 5 ſehr kurzen ſtumpfen, ſchwachbewimperten Lappen, wachsartig-weißlich [bei f. flore pleno gefüllt; bei f. flore rubro (syn. f. flore coccineo hort.) rot; bei f. schizopetala, tiefer gejpalten]. Fruchtknoten kahl. Beeren kugelig, wenige, warzig, ſcharlachrot, fleiſchig, den Erdbeeren ähnlich, ſäuer— lich, bei k. turbinata Pers. pr. sp. kreiſelförmig, größer, mehr fleiſchig, bisweilen an 3 em lang. 2042. Arbutus Andrächne T. (syn. A. inte- grifolia Zam., wenn die Blätter ganzrandig find; A. Sieberi L.), Candiſche Sandbeere. Mittelmeergebiet, Orient. Baumartig, 3—5 m hoch. Blütezeit: März⸗April, auch Mai. — Aſte gedreht, mit glatter, Erdbeerartige roter, abfallender Rinde bekleidet, einjährige Zweige ſehr kurzflaumig. Blätter eirund, ſtumpf, etwas geſägt oder ganzrandig, kahl, unterſeits graugrünlich, lang— geſtielt. Kelch tief— 5 lappig; Lappen ab- gerundet. Blüten in endſtändiger, auf- rechter, kurz-drü⸗ ſig-flaumiger, blattloſer, oder mit wenigen Blättern untermiſchter Riſpe, deren Zweige abſtehen. Blumenkrone wachs— weiß, mit zuſam⸗ mengeſchnürter, ſehr kurz⸗ und ſtumpf⸗ 5 lappiger Spitze. Beeren zahlreich, klein, kugelig, mehr hart, orangefarben, glatt und netzrinnig. Verwendung und Kultur dieſer in Win⸗ tergärten und Orangerien beliebten Bäume wie Nr. 1985. vr WEIN; Sf IR 5 07 1 8. a | 2 0 Erdbeerartige Sandbeere. Gattung 677. Arctostäphylos Adans., Bärentraube, © XXXI 43 (griechiſch: arktos — nordiſch, staphyl& — Traube). Fruchtknoten 4—10 fächerig; Fächer Leiig. Frucht einen mehrfächerigen, 4 bis mehrſamigen Steinkern mit trockenem (nur bei Arctous alpinus ſaftigem) Fruchtfleiſch darſtellend oder in 4 bis mehr 1ſamige Stein- kerne trennbar. Sträucher und Halbſträucher. Blätter wechſelſtändig, geſtielt, lederig, immergrün (nur bei Arctous alpinus Niedenzu abfallend), ziemlich klein. Blüten weiß, gelb, ſcharlach oder roſa, in kleinen, endſtändigen Riſpen oder Trauben. — 18 Arten, faſt ſämtlich in Mexiko und Kalifornien; folgende beiden auch in Deutſchland, Nordeuropa, Nordaſien ꝛc.: * A. Uva-ursi Spr. (syn. A. officinalis Wimm., Arbutus Uva-ursi L.), Strauch, niederliegend, 20—100 em hoch oder lang. Blütezeit: Mai, Juni. Blätter lederig, immergrün, glänzend, länglich-verkehrteirund, ganzrandig. Blüten rötlich, gebüſchelt. Beeren rot, eßbar. — Arctous alpinus Niedenzu (syn. Arbutus alpinus L., Arctostaphylos alpinus Spr.), Alpenträubchen; halbſtrauchig, etwa 15—20 cm hoch. Blütezeit: Mai, Juni. Blätter frautig, verwelkend, verkehrt-eirund. Blüten weiß mit grüner Spitze, in kurzen, endſtändigen, vor dem Erſcheinen der Blätter erblühenden Trauben. Fruchtoberhaut glänzend. Beere ſaftig, platzend. Kultur dieſer Arten auf „Moorbeeten“ im freien Lande, etwa wie bei Gtg. 665. Gattung 678. Callüna Salisb., Heidekraut (Beſenheide), O XIII 4; XXXI 44 (griechiſch: kallyno — reinigen; als Beſen verwendbar). Kelch gefärbt, von der Farbe der Blumenkrone, faſt bis zum Grunde 4teilig, die glockige, 4ſpaltige, kleine Blumenkrone überragend. Staubblätter 8, mit freien Staubfäden; Staubkölbchen 2ſpaltig, langgeſchwänzt, Kapſel kugelig⸗4 kantig, 4fächerig, ſcheidewandſpaltig-4klappig⸗aufſpringend; Fächer wenigſamig. Aſtiges, kahles oder bes haartes Heideſträuchlein mit dichtgedrängt-Treihig- und dachziegelig-ſtehenden, ſehr kleinen, Zeckigen, rückſeitig-gefurchten Blättern. Blüten er ſehr ee glänzend, roſenrot oder roſa, achſelſtändig oder auf kurzen Zweigen endſtändig, von 2 Paar Deckblättchen geſtützt. — Einzige Art: 2043. Callüna vulgaris Salisb., Tafel 89, (tr. Bruyere, bruc; e. Sweet-broom, Common heath). 356 (syn. Erica vulgaris E.), Gemeines Heidekraut Europa, Nordoſtaſien, Nordoſtamerika. Blütezeit: Auguſt bis Oktober. — Belaubung freudig-grün, bis dunkel⸗ oder bläulichgrün oder auch grau- behaart. Blüten der Stammform ſchön blaßroſenrot, bei Gartenformen auch weiß und dunkelrot. — Gar⸗ tenformen, welche in den Katalogen meiſt noch unter „Erica“ aufgeführt werden, ſind nach Dippel: f. flore albo, weißblühend; f. alba Hammondii, weiß; f. flore coceineo, dunkelrotblühend; f. flore pleno, Blüten dichtgefüllt, gedrängtſtehend, roſafarben, ſich lange haltend; f. Alportii, Blüten ſchön karmin- oder hellrot, Wuchs hoch und buſchig; f. elata (syn. f. stricta hort.), dunkelrotblühend, Wuchs wie bei voriger; f. gracilis (nicht Erica gracilis Salisb. ), Blüten hell⸗ fleiſchrot bis weiß; Zweige und Blätter ſehr fein und zierlich. f. Reginae, Blüten weiß, Wuchs gedrungen, Belaubung dunkelgrün; f. coerulea, Blüten bläulichrot, Belaubung blaugrün. f. dumosa, f. nana und f. pygmaea, Sorten von niedrigem, dichtbuſchigem Wuchs und heller oder dunkler roten Blüten. f. prostrata alba, weiß und f. prostrata rubra, rot, beide mit nieder⸗ geſtreckten Aſten und Zweigen. f. tomentosa, grau- weißfilzig⸗ behaart und dann von ganz anderem Aus— ſehen. k. aurea und f. lutescens, Belaubung lebhaft- gelblichgrün; f. foliis variegatis, Blätter teilweiſe gelblichweiß. Gattung 676. Arbutus bis Gattung 679. Erica. Nr. 20412043. 597 Verwendung dieſer zierlichen, wirklich hübſchen und anziehenden Pflanzen ſowohl im freien Lande, als auch in Töpfen, wozu namentlich die williger gedeihenden Gartenformen von aufrechtem, gedrungenem Wuchs ſich eignen. Kultur in Waldhumus oder in recht ſandigem, mäßig feucht zu haltendem Heideboden oder in ſandiger Moorerde, oder in reichlich mit Moor-, Wald- oder Torferde ver— miſchtem Sandboden. Die Pflanzen verlangen viel friſche Luft, auch viel Licht und namentlich als Topf- pflanzen ſtets einen das Waſſer gut durchlaſſenden und ſtets beim Anfühlen unter der Oberfläche etwas friſchen Boden. Man muß die Pflanzen während des Sommers ſo unterbringen, daß ſie in den Mittagsſtunden (11—2) nicht der vollen Sonne aus— geſetzt ſind. Die Pflanzen nie zu tief pflanzen, auch nicht beim Begießen an den Stamm plantjchen. Überwinterung, der Topfpflanzen froftfrei und hell. Vermehrung durch Ablieger. Anzucht aus Samen. Ausſaat im Frühjahr in Töpfe oder Käſtchen, die Erde feucht halten, etwas ſchattig ſtellen und mit friſchem Moos bedecken. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Keimung innerhalb 4—5 Wochen. Gattung 679. Erica L., Bruchheide (Glockenheide), O XIII 4; XXXI 44 (griechiſch: Ereikein — zerbrechen; brüchiges Holz). Kelch meiſt kurz und krautig, mit 4 gleichen Zipfeln, bleibend. Blumenkrone röhrig, krugig, präſentiertellerförmig oder glockig, den Kelch meiſt lang überragend; Kronröhre kurz oder verlängert, bauchig oder ge— krümmt; Kronlappen 4, meiſt klein. handen ſind; die Staubfäden auf einer hohen, Staubkölbchen geſchwänzt oder ohne Anhängſel. bisweilen kleine Bäume, kahl oder behaart. Staubblätter 8, ſeltener 6, 7 oder 10, frei, ſtets doppelt ſo viele als Blumenkronzipfel vor— an den Einfügungsſtellen infolge der Einfügung gefurchten Drüſenſcheibe; Kapſel fachſpaltig-aufſpringend, vielſamig. Aſtige Sträucher oder Halbſträucher, Blätter quirl-, ſeltener gegenſtändig oder zerſtreut, nadelförmig oder ſchuppig. Blüten von 3 (2) Deckblättchen geſtützt. — 400 Arten, zumeiſt in Südoſtafrika, einzelne in Europa. A. Staubkölbchen aufrecht und mit ihrem Grunde auf den derben Staubfäden ſtehend, welch letztere dort faſt ebenſobreit ſind als ihr Kölbchen, in welches ſie ſomit geradeswegs übergehen. 1. Blumenkrone urnenförmig, glockenförmig, oval oder kugelig. Staubkölbchen 2teilig, ſtumpf, d. h. unbegrannt, und kurz a) Blüten ſeitenſtändig. * . carnea (Tafel 89). 2044. E. mediterranea. 2045, b) Blütenstand endſtändig: Keine der vielen Arten von hervorragendem Wert. 2. Blumenkrone langröhrig: Keine Arten von Belang. B. Staubkölbchen mit ihrem Rücken lalſo ſeitlich) unterhalb ihrer Mitte dem Staubfaden anſitzend, auch meiſtens ohne Anhängſel. Blumenkrone langröhrig, oft gekrümmt, über 1 cm lang. 1. Blütenſtand an den Aſten oder Zweigen oder Jahresanſätzen endſtändig. a) Fruchtknoten ſitzend (d. h. nicht geſtielt), kahl oder fait kahl. * Staubkölbchen in Grannen ausgehend. auch Gruppe B3.) ** Staubkölbchen unbewehrt oder zuweilen in ſehr kurze Grannen ausgehend. Kelche entfernt. Blätter zu Len beiſammen. 7 Blütenſtielchen kürzer oder fo lang als der Kelch. lanzettlich oder aus ovalem Grunde lanzettlich: E. conspicua Bauer (syn. E. splen- E. elata Andr. ), Südafrika. 5 mal fo lang als der Kelch, lanata Wendl. Blumenkrone behaart, ſchön braunrot; O Kelchblätter ſtumpf, dens Wendl., Blumenkrone behaart, rundet, länger als breit. behaart; Kelch kahl; abgerundet, — E. länger als breit, gelbrot. 00 Kelchblätter ſpitz, lanzettlich, oval-lanzettlich oder aus 1 0 . in eine Blumen gelb b lanzettliche Spitze vorgezogen. 000 Kelchblätter breit-eirund, zugeſpitzt, weiß oder rot. gefärbt. Staubkölbchen ſehr kurz begrannt 0000 Kelchblätter aus ovalem, häutigem Grunde in eine ſchmal⸗ tineatifche, blatt⸗ artige Spitze ausgehend. Blüten weiß, roſenrot oder rot . Blätter zu 3—4, ſelten zu 4—6. Blumenkronröhre meiſt dünn (nicht erweitert). Deckblättchen dem Kelche genähert und kelchblattähnlich. Blüten nie reingelb. (Vergleiche E. speciosa. 2046. Deckblättchen der Blüten klein oder vom Blütezeit: Mai bis Auguſt. Blätter und Kelche kahl. 3—4 cm lang, gelb; Kronlappen länglich-oval, abge- (syn. E. verticillaris Salisb.), Südafrika. Blätter dicht— viermal ſo lang als der Kelch; Kronlappen 2047. 2048. E. buccinaeformis. Z. flammea. Blumenkrone nicht gekrümmt, E. colorans. 2049. E. hiemalis. E. linnaeodes. E. lituiflora. 2050. 2051. 2052, fr Blütenftielhen ſehr lang, mehrmals länger als der Kelch. Pflanzen boritig- ene klebrig: E. Boucheana Kgl. (syn. E. pellucida & Niveni), 30—50 cm hoch, buſchig; Blumenkrone röhrig, in der Mitte bauchig-ange— ſchwollen, kahl, ke Staubkölbchen wehrlos oder ſehr kurz begrannt. Frucht Sfäherig. 2. Blütenſtand an den Aſten oder Zweigen ſeitenſtändig. blätter zu Gen, ſelten noch mehr beiſammen . zu 4—8 an den Enden der Zweige, hoch; Blüten etwa 1½ em lang, röhrig-keulenförmig, kurz⸗ drüſig⸗behaart, kurzen Seitenäſtchen, durchſichtig-roſenrot. N dem lee Hehe, ik Fruchtknoten 4fächerig; alles übrige wie unter k. b) Fruchtknoten ſitzend, dichtbehaart. Blätter zu 3—4 en, ſeltener zu ben beifammen, Blüten lang⸗ röhrig, in Dolden auf den Spitzen oder Jahresanſätzen der Aſte . rot, 1—1! — E. pellueida Andr., 90 — 120 cm zu 4—8 an den Spitzen der Aſte und je em lang. 2053. 2054. Z. concinna. . E. versicolor. . E. blanda. E. Meuronüi. 2055. 2056. Fruchtknoten ſitzend. a) Kelchblätter breit-eirund oder etwas rautenförmig. . faſt aujgebtaien: hig. Laub⸗ . E. mammosa. 2057, 598 Familie 114. Ericaceae, Heideſtrautgewächſe. Or XXXI 42— 44. b) Kelchblätter linealiſch oder langzugeſpitzt. Blumenkrone keulenförmig-röhrig. Laubblätter zu Gen oder mehr beifammen. * Fruchtknoten zottig oder kurzhaarig. a F Kelchblätter linealiſch oder meg late lanzettlich. Blätter matt-grünlichgrau und ſamt den linealiſchen, langpfriemlich⸗zugeſpitzten Deckblättchen behaart. Blumenkrone klebrig, faſt gerade, gerippt, ſcharlachrot oder roſenrot, 1½ bis faſt 2 cm lang: E. longifolia Ait. (syn. E. pinifolia Andr., auch hort. E. pinea und E. 3 folia elegans hort., E. vestita coccinea Andr., E. pithyophylla Spr.), Blütezeit: Mai, Juni. Kelchblätter aus breitem e in eine lang. e Spi . oder lan⸗ zettlich und zugeſpitztt .. 0 . Dee Z. fulgida. 2059. rt Kelchblätter eirundslanzettlidh. Blätter behaart, zuletzt kahl, linealiſch, ſehr Ibis, zu 5—8 en. Kelchblätter und Deckblättchen klebrig, fait zottig .. . E coccinea. 2060. ** Fruchtknoten kahl (nur bei E. grandiflora meiſt mit äußerſt kurzen Haaren behaftet). Blumenkrone keulig-röhrenförmig. 1½ —3 em lang. Südafrikaner .. E. argentiflora. 2061. 3. Blüten zu 1—4 en auf den Spitzen der kurzen Seitenzweige beiſammen. Blumenkrone eylindriſch oder aufgeblaſen⸗-röhrig, ihr Saum deutlich- oder nur ſchwach-ſternförmig. a) Staubkölbchen begrannt. Fruchtknoten ſitzend, kahl. Blätter zu Z—4en beifammen. * Kelchblätter aus lanzettlichem Grunde in eine lang-linealiſche Spitze ausgehend... E. cylindrica. 2062. ** Kelchblätter oval, kurzzugeſpitzt .. ... E. rubercalyx. 2063. b) Staubkölbchen unbegrannt. Saum der weißrötlichen bis dunielroſenroten Blumentrone deutlich ſternförmig-abſtehend. Alles übrige wie unter a.. 5 . buccinaeflora. 2064; © GStaubfölbchen ſeitlich, mit dem unteren Teile des Rückens dem e 0 1510 600 häufig mit einem Schwanzpaar oder mit kammförmigen Anhängſeln). Blumenkrone aus bauchigem oder aufgeblajen = erweitertem Grunde mit kugeliger, ovaler oder verlängerter Röhre und flachem, ſternförmig-abſtehendem Saum. 1. Blumenkrone mindeſtens doppelt ſo lang als der Kelch, kahl und kaum etwas klebrig, ſtark aufgeblaſen. Staubkölbchen⸗ hälften an ihrem Grunde verwachſen und ſtumpf (alſo ohne Anhängſel). Fruchtknoten geſtielt. Blüten end- und achſel⸗ ſtändig, lockerdoldig. f a) Blütenſtielchen ungefähr fo lang oder länger als die Blumenkror enn F. inflata. 2065. b) Blütenſtielchen mehrmals kürzer als die Blumenkrone .. E. ventricosa. 2066. 2. Blumenkrone ſehr klebrig, am Grunde aufgeblaſen, 1½—3 cm lang, mit breitem und ſehr großem Saum. Staubkölbchenhälften mit getrenntem und ſackförmigem Grunde. Fruchitnoten geſtielt. a) Blätter zu Zen beifammen . . E. jasminiflora. 2067. b) Blätter zu 4en beiſammen, und zwar dicht an den Stengel angedrückt und nur mit ihrer Spitze abſtehend . E. ampullacea. 2068. 3. Fruchtknoten ſitzend. Blütenſtand endſtändig, ſelten durch Verlängerung der Aſtſpitze ſpater wie ein Quirl. Blumenkronröhre eiförmig oder länglich, aufgeblaſen, wenigſtens noch einmal ſo lang als der u a) Kelchblätter verkehrt-eirund oder ſpatelförmig . E. venusta. 2069. b) Kelchblätter aus lanzettlicher Form in die ovale übergehend, zugeſpitzt. Kronröhre länglich, wenigſtens doppelt jo lang als der Kelch ... praestans. 2070. c) Kelch wie vorher, Kronröhre eiförmig oder länglich⸗ eiförmig, wenigſtens noch einmal fo lang als der Kelch .. E. Walkeri. 2071. D. Staubkölbchen mit ihrem Rücken oder dem Grunde des Rückens dem Staubfaden aufſitzend, daſelbſt geſchwänzt oder ſtumpf⸗abge⸗ rundet. Blumenkrone kurz, krug-, urnen- oder glockenförmig, mit aufrechtem, abſtehendem oder zurückgebogenem, kurzgeöffnetem Saum. 1. Blüten oder Blütenſtand endſtändig, d. h. an der Spitze oder am Jahresanſatze der Zweige ſtehend. a) Kelchblätter ſo lang oder nur halb ſo lang als die Blumenkrone, immer aber ſo lang als die Blumenkron röhre. * Nur die Kelchblätter (nicht auch Deckblättchen) während und nach der Blüte mit den ee ihrer Zipfel ſich deutlich deckend .. .. . elegans. 2072. ** Kelchblätter während und nach der Blüte ſich mit den Rändern ihrer Lappen nicht deckend. 7 Blumenkrone kugelig-urnenförmig, mit kurzem, aufrechtem Saum ... baccans. 2073. ir f ee ei⸗glockenförmig, mit großen, eirunden eee Staubkölbchen grannen- warz E. melanthera. 2074. ſch b) Kelchblätter klein, kürzer als die halbe Blumentrone, welche kahl, auch nur ſelten (z. B. bei E. nitida, E. Wil- morcana etc.) klebrig ift. * Staubkölbchen eingeſchloſſen (d. h. nicht hervorragend), begrannt. T Kelchblätter und Blumenkrone kahl; die erſteren nach der Blütezeit zurück- N geknickt. Blätter zu 4en. Blüten zu 1—4 een .. Bergiana. 2075. tr Kelchblätter kahl, aufrecht; Blumenkrone klebrig. Blätter zu Zen beiſammen. Staubkölbchen mit (kamm⸗ förmig⸗) behaarten Grannen, nur E. Beaumontii ohne Grannen. Fruchtknoten behaak‚k‚ ö , ZINTO- E. reflexa. 2077. 00 Fruchtknoten kahl. N Re H. Wilmoreana. 2078. ii Kelchblätter aufrecht, kahl, ſelten bewimpert. Blumenkrone . Dedblättgen dem Kelde genähert. 0 Laubblätter am Rande borſtig-bewimpert . .* F. Tetralix. 2079. 00 Laubblätter kahl: * E. cinerea L. (syn. E. humilis Week. b. 8 Salisb.), 20—40 cm hoch; Blütezeit: Juli bis September. Aſte aufſtrebend, kahl; Aſtchen kurzbehaart. Blätter zu Zen [bei E. strieta zu 4 en] beiſammen, linealiſch, ſpitz, kahl, glänzend, ungefähr ½ em lang. Blüten auf der Spitze der Aſte, doldig, nickend, rot oder weiß. 117 Kelchblätter aufrecht und ſamt der Blumenkrone kahl. Deckblättchen vom Kelche entferntſtehend. Laub— blätter zu 4en beiſammen. Staubkölbchen . e 0 Blumenkrone oval-urnenförmig, rot. . el A Dr en EREORACH SSL E. Deckeri. 2081. 00 Blumenkrone glockenförmig, weiß oder fleiſchfarbig⸗ weiß, bei E. persolutodes Rgl. rot. Blumen auf den Gipfeln der Aſte und e in einem e förmig-riſpigen Blütenſtande ee .. cyathiformis. 2082. E. pelviformis. 2083. AA Blumen auf den Gipfeln der Aſte und Aftchen in einem längs der längeren Aſte traubenartigen Blütenſtande „. .. . persoluta. 2084. Blumen in Köpfen auf den Spitzen der Aſte und der tungen, unter⸗ halb der Aſtſpitzen zuſammengedrängten . See E. Diebigu: 2085. 000 Blüten rot. .. E. persolutodes. 2086. iii Laubblätter zu Zen beiſammen. Alles übrige wie unter er ff. Alte und d ättchen dichtfilzig- behaart. „. .arboreas 2080 ** Staubkölbchen eingeſchloſſen und grannenlos. T Blüten rot; Blätter zu 4en beiſammen, 2— 5 mm lange. E. propendens. 2088. Blüten gelb; Blätter zu Zen beiſammen . . . E. campanulata. 2089. 1 Staubkölbchen hervorſehend und grannenlos, ſchwarz. Griffel mit kleiner, kopf⸗, nicht ſchildförmiger Narbe. Blumenkrone glockig, nicht urnenförmig. T Staubkölbchen nur halb hervorſehend; Blumenkrone 2-3 mm lang. E. canaliculata. 2090. Z. floribunda. 2091. ir Staubkölbchen ganz hervorſehend; Griffel ſehr lang herausragend. Blumenkrone noch nicht 2 mm lang: E. sparsa Lodd. Sit voriger ſehr nahe verwandt, blüht aber 1—2 Monate ſpäter. Gattung 679. Erica, Bruchheide. Nr. 2044 2050. 599 2. Blütenſtand an den Aſten oder Zweigen ſeitenſtändig; Blüten in Trauben. Südeuropäiſche Arten. a) Staubkölbchen eingeſchloſſen bis faſt hervorſehend, ohne grannige Anhängſel: E. ciliaris L., Südweſteuropa, bis nach Irland hinauf. behaart. Blüten länglich, etwa 1 em lang, rot. Strauch, 15—45 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. Naheſtehend die Kapiſchen Arten: Aſte und Zweige lang, ſchlaff, ſteif-drüſig— E. viscaria L. (syn. E. viscida Salisb.), ſchmallinealiſche Blätter, ſehr kurze, ungefähr 2 mm lange Blütenſtielchen, nur etwa 6 mm lange, klebrige, glockige Blumenkronen, die ſchön fleiſchrot: f. carnea Kgl., oder weiß: f. alba Kgl. (syn. E. decora hort., nicht Andy. ). Frucht- knoten zottig. — E. decora Andr. (syn. E. viscaria Bauer, nicht L.“) hat etwas längere Blütenſtielchen und mehr ausein— andergerückte Deckblättchen. b) Staubkölbchen deutlich hervorſehend. Laubblätter linealiſch, nicht oval, zu 4— 5 en beiſammen. E. multiflora. 2092 2044. Erica cärnea L., Jacq., Tafel 89, 356 (syn. E. herbacea L., E. saxatilis Salis h.), Fleiſch- farbige Bruchheide. Mitteleuropa. Niederliegender Strauch, 15— 30 em hoch. Blütezeit: April, Mai. — Die Stengel niederliegend. Blätter 4reihigſtehend, ſteif, linealiſch, kahl, mit ſcharfem Rande. Blüten geſtielt, nickend, eine meiſt einſeitswendige Traube darſtellend. (Die Blüten entwickeln ſich ſchon im Herbſt vorher als grüne Knoſpen, welche den Winter über— dauern; in dieſem Zuſtande hatte Linné ſie als be— ſondere Art, E. herbacea, beſchrieben.) Blumenkrone länglich⸗glockenförmig, meiſt doppelt ſolang als breit. Staubkölbchen die Blumenkrone überragend. Blüten der Stammform fleiſchrot, bei f. alba (syn. Erica herbacea alba Hort.) weiß; bei f. purpurascens L. pr. sp. (syn. E. herbacea nova hort.) Kelch und Blumenkrone von dunklerer roter Farbe. Art und Formen find prächtige Freiland— pflanzen für den Frühlingsflor. Benth., Gypsocallis mediterranea D. Don), Mittel- ländiſche Bruchheide. Südeuropa, am Mittelmeer und in Portugal. Strauch, ½—2½ m hoch. Blüte— zeit: März bis Juni, als Topfpflanze ſchon im Januar! — Pflanze aufrecht, buſchig. Blumen— krone oval-glockenförmig, gegen ihre Spitze hin etwas breiter werdend und nur um die Hälfte der Länge länger als breit. Staubkölbchen meiſt nur mit ihrer halben Länge aus der Blumenkrone hervorragend. Blätter linealiſch-ſpitz, zu 4—5en zuſammengeſtellt. Blüten fleiſchrot. — Eine niedrigere, recht buſchige, nur 40—60 em hohe Form iſt f. hibernic a hort., mit etwas graugrünlicher Belaubung und ſparrigen, abſtehenden Blättern. Blüten blaß-fleiſchfarben; dieſe Form blüht früher und noch dankbarer als die Stammart. freie Überwinterung. 2046. Erica speciösa Andr., Prächtige Bruch- heide. Südafrika. Strauch, bis 1½ m hoch werdend. Blütezeit: Herbſt, Winter. — Wuchs ſchlaff. Blüten— ſtielchen kaum halb ſolang als die oval-lanzettlichen Kelchblätter. Blüten lebhaft-rot, nie auf den Haupt-, ſondern immer auf den Nebenäſten ſtehend. — Es giebt folgende Formen: f. glabra (syn. E. speciosa Lodd., E. speciosa calycina Benth.), Blätter ſpreizend, ſtarr, kahl, 8-10 mm lang, 1—2 mm breit; Blüten zu 2—3en auf den Spitzen der Nebenzweige; Kelch— und Deckblätter meiſt lichtrot- gefärbt und nur am Rande etwas drüſig, ſonſt kahl; Blumenkrone röhrig, ziemlich dick, ungefähr 2½ cm lang und bis 6 mm breit, kahl, ſchön lichtrot, mit aufrechtem, grünlichem Saum. f. hirta Andr. pr. sp., (syn. f. cohaerens HI.; f. hirtella Benih., E. hirta f. bicolor hort.), Blätter weniger ſtarr, rauh-behaart, die jüngeren auch klebrig, an 12 mm lang bei 2 mm Breite. Kelch gefärbt oder nicht. Blumen zu 3—4 en. Blumenkrone dünner; Staubkölbchen weit herausſtehend. — E. discolor Andr. (syn. E. cupressiformis Salis b., E. densiflora Drege), Beide verlangen Winterſchutz oder froſt— Kelchblätter oval- lanzettlich; E. vagans. 2093. E. vertieillata. 2094. etwa 60 cm hoch; Blütenſtielchen ſolang als die oval— lanzettlichen Kelchblätter. Blätter 3—5 mm lang, drüſig-bewimpert, ſonſt kahl. Blumenkrone dünn, keulenförmig-röhrig, gerade oder nur wenig gekrümmt, 2—2½ em lang, fleiſchfarben, mit grünlichem, abſtehendem Saum. 2047. Erica buceinaeförmis Salis b. (syn. E. simpliciflora Willd, E. flammea ort., nicht Andr.; E. sulfurea hort., nicht Andr.), Trompetenförmige Zruchheide. Südafrika. Buſchiger Strauch, ungefähr 60 em hoch. Blätter kahl; Kelchblätter aus breiterem Grunde in eine lange linealiſche Spitze verdünnt; Blumenkrone behaart, keulig-röhrenförmig, mehr oder weniger gebogen, 2— 2 cm lang, reingelb. Staub— kölbchen aus der Krone hervorſehend. [E. sulfurea Andr. (syn. E. stagnalis Salis “.), Blätter behaart; Blumenkrone behaart, kaum 2 em lang, ſchwefelgelb; Staubkölbchen kaum hervorſehend.) 2045. Erica mediterränea L., nicht Sieb. | (syn. E. lugubris Salisb., E. carnea f. occidentalis 2048. Erica flämmea Andr. (syn. E. bibax Salisb.), Geflammte Bruchheide. Südafrika. Strauch, etwa ½ m hoch. Blütezeit: Herbſt, Winter. — Zweige braunrot, kahl oder ſehr kurz behaart. Blätter kahl, 5—6 mm lang. Keelchblätter lanzettförmig, zugeſpitzt. Blumenkrone keulig-röhrenförmig, kahl, an der Spitze kurzbehaart, beſtäubt, etwa 15— 17 mm lang, gelb, etwas geflammt. Blüten faſt einzeln an den Zweigſpitzen. 2049. Erica colörans Andr., Sichſchminkende Zruchheide. Südafrika. Strauch, ½ —1 m hoch. Blütezeit: Frühling. — Aſte braun, gebogen, be— haart. Blätter ſehr dicht, linealiſch- 3 ſeitig, bewimpert, etwa ½ em lang. Blütenſtielchen kürzer als der Kelch. Blüten meiſt zu 4en auf den Spitzen der kleinen Seitenzweige, meiſt in einer dichten Traube zuſammen. Blumenkrone röhrig, gerade, kahl, durch— ſichtig, etwa 1½ cm lang, unter dem Schlunde kugelig— angeſchwollen, anfangs weiß, ſpäter rot; Kronlappen kurz, ſtumpf, aufrecht. Staubkölbchen purpurrot, eingeſchloſſen (d. h. die Blumenkrone nicht über— ragend). — Eine ſehr ſchöne Art! E. Mertensiana Wendl., Blütenſtielchen länger als der Kelch, Staubkölbchen herausragend. Blumen— krone faſt 2 em lang, blutrot, kahl. 2050. Erica hiemälis rt. angl., Winter- ſtolze Bruchheide. Gartenform. Blütezeit: Winter! — Wuchs locker⸗-buſchig; Aſte lang, rutenförmig, auch die Seitenäſtchen ſchlank. Blätter ungefähr / cm oder etwas drüber lang, am Rande und unterſeits mit kurzen Haaren dichtbeſetzt, oberſeits meiſt kahl. Blüten auf den Spitzen der Seitenzweige zu 2—8 beiſammen, und meiſtenteils blühen ſo viele Aſtchen, daß, ähnlich wie bei E. colorans, ein langer trauben- artiger Blütenſtand dadurch gebildet wird. Blumen- krone röhrig-keulenförmig, faſt kahl, 2 mal ſolang als breit, nach dem Schlunde hin bedeutend erweitert, unten ſchön rot, oben gleich den zurückgekrümmten, mehr breiten als langen, abgerundeten Kelchlappen 600 milchweiß. Staubkölbchen grannenlos, ſchwarzbraun. — f. pendula hort. (syn. E. Syndriana hort.), meiſt nur einzeln ſtehende, nickende, am Grunde violette, außen kurzhaarige Blüten; Blätter oberſeits ſtets kahl. E. hiemalis und Form ſind ſehr empfehlenswerte, allgemein beliebte Herbſt- und Winterblüher! 2051. Erica linnaeödes Andr. (syn. E. per- spicua major Al., E. linodes superba Ahort., E. hiemalis sujerba Aort.), Tinnäen-Bruchheide. Gartenform. Buſchiger Strauch. Blütezeit: Frühling. — Blätter gegen ½ oem lang, linealiſch, oberſeits kahl, am Rande langhaarig-bewimpert. Blüten zu 1—3 en, an den Spitzen der äußerſt dichtbeblätterten Seitenäſtchen. Blumenkrone röhrig, ſchwachbehaart, Z3Zmal ſolang als breit, etwa 1½ —2 cm lang, unter- halb des Saumes etwas zuſammengezogen; Kronlappen abſtehend, abgerundet, etwas zurückgekrümmt, mehr breit als lang. Blüten unten ſchön roſenrot oder purpurrot, oben ſamt dem Saum weiß. k. Wil- moreana (syn. Erica Wilmoreana horf. nonn., nicht Knowl. et Westc.!) iſt nur durch buſchigen Wuchs und in der Mitte etwas angeſchwollene Blumenkrone verſchieden. — E. tubiflora Mild. (syn. E. coccinea L., nicht Berg!; E. sordida Drege), Südafrika; Blützeit: April bis Juni; ſchöner, gegen 1m hoher Strauch, mit rutenförmigen, zoͤttig-behaarten Aſten. Blätter flach oder an ihrem Rande zurückgerollt, lang— bewimpert. Blüten auf kurzen Seitenäſtchen der Hauptäſte einzelnſtehend, welche dann oft fußlange Trauben darſtellen. Blumenkrone röhrig-keulenförmig, faſt Amal ſolang als breit, gekrümmt, behaart, 2 bis 2 em lang, ſcharlachrot; Kronlappen abſtehend, zurückgerollt, ſtumpflich, etwa um die Hälfte länger als breit. Staubkölbchen eingeſchloſſen. — Ausge— zeichnete und dauerhafte Art, die namentlich Gartenfreunden empfohlen werden kann. 2052. Erica lituiflöra Salisb. (syn. E. per- spicua Wendl., E. Bedfordiana hort., E. Linnaeana superba Hort.); Trompetenblütige Bruchheide. Südafrika. Blütezeit: Frühling. — Iſt von Nr. 2050 und 2051 verſchieden durch: Blätter beiderſeits dicht mit kurzen Haaren bedeckt, 3—5 mm lang, mattgrün, aufrecht-abſtehend, ſchmal⸗linealiſch, ſpitz. Blumenkrone nach der Spitze hin allmählich erweitert, 4—5mal ſolang als der Kelch, dicht- (faſt zottig-) behaart, roſenrot oder hell-purpurfarben, bei f. major (syn. E. Linnaeana Andr., E. Linnaeana superba grandiflora hort., E. perspicua major A“. ex. p.) ſind die Blätter länger, die Blumen größer und etwas weniger behaart. 2053. Erica coneinna Soland. (syn. E. ver- ticillata Derg!, E. paludosa Salisb.), Anmutige Bruchheide. Südafrika. Strauch, ½—1 m hoch. Blütezeit: Herbſt. — Sehr buſchig; Aſte abſtehend, ſtark hin und her gebogen, Blätter zu Gen ſtehend, abſtehend, linealiſch, feingeſägt, verſchwindend-bewimpert, ſonſt kahl, gegen ½ em lang, an ſtarkwüchſigen Zweigen auch ſcheinbar zerſtreutſtehend. Blüten behaart, kurz- geſtielt, zu 2—8 an der Spitze kürzerer oder längerer, am Ende der Aſte zuſammengedrängter Seitenäſtchen, ſodaß bald ein mehr traubenförmiger, bald ein mehr riſpiger Blütenſtand entſteht. Blumenkrone röhrig, kurzbehaart, 1¼ cm lang, mit kurzem, aufrechtem Saum, bei f. rosea (syn. E. lychnoidea Ahort., E. splendens Nort., E. longiflora hort.) roſenrot bis faſt fleiſchrot, bei k. purpurea faſt purpurrot und die Blüten an den kleinen Nebenäſtchen traubig; | Familie 114. Ericaceae, Heidekrautgewächſe. GO XXXI 42 —44. bei f. Savillea (syn. E. dilecta ort.) blaßrot, einzeln und ſparſam erſcheinend, Stamm dicht über dem Wurzelhals bedeutend verdünnt. 2054. Erica versicolor Andr., Verſchieden⸗ farbige Bruchheide. Südafrika. Strauch, bis zu 1 m hoch werdend. Blütezeit: zu verſchiedenen Jahreszeiten. — Aſte aufrecht, faſt kahl. Blätter zu Zen beiſammen, an den älteren Zweigen wagerecht⸗ abſtehend, linealiſch, ſtarr, die jüngeren gezähnelt und drüſig⸗bewimpert, ſonſt kahl oder kurzbehaart, 5—10 mm lang. Blüten zu 1—3en, faſt ſitzend, auf den Spitzen der Zweige. Kelchblätter häutig, länglich-oval, zuge⸗ ſpitzt, 3—4 mal kürzer als die Blumenkrone. Blumen⸗ krone röhrig, ziemlich gerade, kahl, 20—23 mm lang. — In folgenden Formen: f. subnuda Denth (syn. E. versicolor Wendl., auch hort.; E. diaphana hort., E. concolor hort., E. conifera hot), Blatt flächen kahl; Deckblättchen, Kelch und unterer Teil der Blumen⸗ krone ſchön hochrot, oberſter Teil bis etwa 3—5 mm vom Rande gelb; iſt ſehr ſchön! f. costata Andr. pr. sp. (syn. E. versicolor f. ciliata Wendl.), Blatt- flächen kurzbehaart, Kelch faſt ungefärbt und meiſt grünſpitzig; Blumenkrone gleichröhrig, blaßrot, mit hellerem Saum. f. rosea (syn. E. costata superba hort.), wie vorige, nur die Blumenkrone an ihrem Grunde etwas angeſchwollen. — E. refulgens Andr. (syn. E. versicolor major Denth.), Blätter zu Zen geſtellt, Blüten faſt immer zu den beiſammen; Kelchblätter langlinealiſch, ſpitz, faſt halb ſolang als die Blumenkrone, welche 2½ —3 em lang, kahl aber klebrig iſt, deren Farbe ſchön hochrot, allmählich in gelb übergehend; Kronſaum breit-grünlappig. — E. dichrus Spr. (syn. E. bicolor Andr., E. dichro- mata Lodd., auch hort.; E. quadriflora A., E. con- color superba Ahort.), Blütezeit: Herbſt, Winter; Blätter und Blüten zu 4en beiſammen; erſtere linealiſch, unterſeits rauh; Kelchblätter lanzettlich, ſpitz, gefärbt; Blumenkrone keulig-röhrenförmig, kahl, 1½ bis faſt 2½ em lang, ſehr ſchön, am Grunde pur- purrot, im übrigen grünlichgelb. — E. transparens Andr. (syn. E. diaphana Spr., E. conifera hort.); Blütezeit: Frühling, Sommer. Blätter und Blüten zu Zen beiſammen; letztere hängend, kurzgeſtielt; Blütenſtielchen fast kahl, länger als der Kelch. Kelch— blätter und Deckblättchen oval, ſtumpf, grün, 5 mal kürzer als die Blumenkrone, welche etwa 2 em lang, röhrig, kahl, glänzend, durchſichtig, blaßrot, unter- halb des grünlichweißrandigen Saumes etwas auf- geblaſen iſt. 2055. Erica blanda Andr., ſelten ori. (syn. E. mammosa Tb., nicht L.“, E. doliiformis Salisb.), Schmeichelnde Bruchheide. Südafrika. Strauch, 30 bis 50 em hoch. Blütezeit: Juni bis Dezember. — Aſte gebogen, kurzbehaart. Blätter zu 6en, linealiſch, ſtarr, einwärtsgebogen-abſtehend, am Rande drüſig-bewimpert, ſonſt kahl, 6—12 mm lang. Blütenſtielchen ſehr lang, 3—4mal länger als der Kelch. Staubkölbchen be⸗ grannt. Fruchtknoten kurzbehaart. Blumenkrone ſtark aufgeblaſen, nach beiden Enden verſchmälert, kurzbehaart, 9—13 mm lang, faſt 6 mm breit, roſen- rot, mit kurzem, etwas abſtehendem Saum. 2056. Erica Meurönii Denth. (syn. E. blanda hort.!, E. verecunda Zodd., E. blanda Kl, E. erythrotricha hort. Berol. olim; E. metulaeflora Kl., nicht Lodd.; E. alata fascicularis o.), MNeuron- Zruchheide. Südafrika. Strauch, bis 1 m hoch. Blütezeit: Sommer, Herbſt. — Aſte braun, gebogen, Blätter zu 5—6 en beifammen, kurzbehaart oder kahl. linealiſch, aufrecht oder zurückgebogen⸗abſtehend, ge- zähnelt, ſchwachbewimpert, ſonſt kahl, ſchiefabgeſtutzt, mit kurzer Stachelſpitze, bis 1 cm lang. Blütenſtielchen kürzer, kurzbehaart, ungefähr 3—4 mm lang. Staub⸗ kölbchen grannenlos oder ſehr kurz begrannt. Frucht- knoten von weißen, glänzenden Seidenhaaren überzogen. Blüten walzenförmig, in der Mitte aufgeblaſen, 11/, bis 2 em lang, roſenrot, oder unterhalb fleiſchfarben und gegen die Spitze hin ſchön roſarot; Saum kurz, faſt abſtehend. — Häufiger kultivierte, ſchöne Art. 2057. Erica mammösa L., nicht Thbg. (syn. E. abietina Berg, E. speciosa Schneev., E. verti- cillata Andr., nicht 0 nie Bruchheide. Südafrika. Strauch, hoch; Blütezeit: Sommer, Herbſt. — ste fahl, quirlig⸗ſtehend, fteif- aufrecht oder ſchlaff⸗aufſteigend. Blätter meiſt zu den, mehr oder weniger ſteif, aufrecht-abſtehend, zurück— gekrümmt oder einwärtsgekrümmt⸗abſtehend, linealiſch, ſpitz, am Rande ſcharf, feingeſägt, feinbewimpert oder glatt, oberſeits flach, unterſeits gewölbt, mit Längs- furche, / cm bis zu 1½ em lang. Blüten geſtielt, in 4—8blütigen Quirlen in den Achſeln der Blätter, hängend, unterhalb der Zweigſpitze zu einer längeren oder kürzeren Traube angeordnet. Blütenſtielchen be— haart, ½ em lang, länger als der Kelch. Staub— kölbchen begrannt. Blumenkrone walzenförmig, an ihrem Grunde 4grubig, kahl, 1½ em lang, mit ſehr kurzem, ſtumpfem, aufrechtem Saum, bei der Stammform (f. purpurea) purpur- rot und die Kelchblätter grün; Blütenäſte lang, hervor- ragend. — Eine ſehr ſchöne Art mit folgenden Gartenformen: f. coceinea (syn. E. verticillata hort., E. Ollula hort.), Blüten ſcharlachrot; Aſte aufrecht; Blätter graugrün und nur bei dieſer Form über 8—16 mm lang. f. major, Blumenkrone hell- purpurrot, ſtärker aufgeblaſen. k. minor, Blüten purpurrot, Pflanze niedriger und bujchiger. k. carnea Blüten fleiſchfarben. Alle zu empfehlen. 2058. Erica vestita Thbg. (syn. E. in f. vestita Salisb., E. pinea Wendl., nicht hort.; pinifolia Salisb., nicht hort.), Behleidefe Bern feibe, Südafrifa: Strauch, 90180 em hoch. Blütezeit: Winter, Frühling. — Aſte quirlig-geſtellt, dick, hin und her gebogen, ſchwach-kurzhaarig. Blätter linealiſch⸗ fadenförmig, kahl, ſpitz, bis 2 cm lang bei kaum 1 mm Breite, ſehr dicht beiſammen. Blütenquirle unterhalb der Spitze der Aſte, bald zu mehreren über— einander, bald vereinzelt ſtehend. Blumenkrone keulig— röhrenförmig, etwas einwärtsgekrümmt, gerippt, ſehr kurz⸗ und dünnbehaart, zuletzt kahl, bis 2 cm lang, mit geöffnetem, ſteifem Saum. Fruchtknoten nur an der Spitze weißwollig. — In folgenden Formen: f. fulgida hort. (nicht E. fulgida Bed.. “), Blüten- ſtand reichblütig, Blüten ſchön purpurſcharlach— rot, meiſt langgeſtielt; f. purpurea, Blütenſtand arm— blütig, oft nur 2blütig, Blüten purpurrot, weniger langgeſtielt und meiſt aufrecht; k. incarnata, Blüten- ſtand reichblütig, Blüten an ihrem Grunde fleiſch— farbig, an der Spitze ſchön lichtrot; f. coccinea, Blüten ſcharlachrot; f. alba, weiß; k. lutea, blaß⸗ gelb; k. rosea Lodd. pr. sp., roſenrot, einzeln in den Blattachſeln oder auf der Spitze der kleinen Nebenäſtchen. Art und Formen gehören zu den ſchönſten. 2059. Erica fülgida Bedf. (syn. E. mera A.), Schimmernde Bruchheide. Südafrika. Strauch, aufgeblaſen⸗ Gattung 679. Erica, Bruchheide. rückgeknickt⸗abſtehend, Nr. 2051—2061. 601 % —1 m hoch. Blütezeit: Frühling. — Blätter zu 6en beiſammen, linealiſch, kahl, am Rande drüſig, aufrecht, faſt angedrückt, etwa 6 mm lang, bei kaum 1 mm Breite. Blütenquirle meiſt in der Mitte der Aſte. Blumenkrone kahl, d. h. unbehaart, wohl aber klebrig, walzenförmig, ziegelrot, 1½ em lang, mit aufrechten, kurzen, ſtumpfen Saumlappen. Fruchtknoten an der Spitze meiſt wollig-behaart, ſonſt kahl. E. exsurgens Andr. (syn. E. grandiflora f brevi- folia Wendl., E. pharetriformis Salisb., E. formosa, E. echiiflora, E. grandiflora f. longifolia und E. cur- viflora f. rubra Aort.), Blätter zu 6en beiſammen, meiſt ſchwach-abſtehend, linealiſch, ſteif, ganz kahl oder dicht mit ſehr kurzen Härchen beſetzt, bis 1¼ cm lang bei 1mm Breite. Blütenquirle einzeln oder mehrere, dicht unterhalb der Spitze der Aſte, bisweilen jchein- bar gipfelſtändig. Blumenkrone gekrümmt, keulig— röhrenförmig, klebrig, nervig, 2½ —3 cm lang, bei der Stammform orangefarben oder rotgelb. Kron— lappen zurückgebogen, länglich-eirund, länger als breit Fruchtknoten gänzlich kurzbehaart. — Formen oder Baſtarde find: k. hybrida, Blüten fleiſchfarben oder weißlich; f. kormosa, Blüten ſcharlach— rot. Sind auffallend durch Größe und Form der Blüten. 2060. Erica coccinea Ber], nicht L. (syn. E. frondosa Salisb.), Scharlach-Bruchheide. Süd⸗ afrika. Strauch, ½—1 m hoch. Blütezeit: Früh⸗ ling, Sommer. — Aſte aufrecht, meiſt quirlſtändig, dichtbeblättert. Blätter aufrecht, abſtehend oder zu— ſtarr, linealiſch, ſehr ſpitz, kurzbehaart und am Rande drüſig-gezähnelt, 6—14 mm lang. Blütenquirle unter der Spitze des Zweiges zu einer dichten Ahre angeordnet; Kelchblätter eirund— lanzettlich, mit Pfriemſpitze, dichtbehaart. Blumen— krone keulig-röhrenförmig, gekrümmt, ſchlaff, kurz— behaart, klebrig, faſt 2 em lang, bei der Stammform ſcharlachrot, mit kurzen, ſtumpfen, aufrechten Saum— lappen und eingeſchloſſenen, grannenloſen, kurzbehaarten Staubkölbchen. — Baſtardformen: E. sanguinea Bedf., Blumenkrone blutrot und kahl; Staubkölbchen hervorragend und ſchwärzlich. E. Archeria Andr., Lodd.: Blüten gipfel- und achſelſtändig, ſehr ſchön dunkelblutrot, gegen 2½ cm lang; Frucht- knoten zottig; Kelchblätter am Grunde kurzbehaart, gegen die Spitze hin kahl, am Rande drüſig-bewimpert. Blütezeit: Sommer, Herbſt. E. Rollisonii Dedf., wie vorige, jedoch Kelch und Blumenkrone kahl und faſt flach ausgebreitet. 2061. Erica argentiflöra Andr., Silberweiß- blütige Bruchheide. 50 cm hoch; Blumenkrone weiß, kahl, klebrig, 2½ em lang. Blätter zu 6en. — E. aurea Andr. (syn. E. grandifiora f. brevifolia Wendl.), ½—1 m hoch; Blumenkrone hell- oder goldgelb, ganz kahl, 2—2½ cm lang. Blütezeit: Juli bis September. Blätter zu 6en. — E. grandiflora L. (syn. E. strictifolia K., E. longifolia Hort.), ½ —1½½ m hoch; Blätter zu 4—6en, faſt wagerecht-abſtehend, bis 12 mm lang bei 1—2 mm Breite; Blumenkrone keulig-röhrenförmig, gekrümmt, kahl oder gegen die Spitze hin mit kleinen, kurzen, ſchlaffen Haaren beſetzt, 28—34 mm lang!, rötlichgelb oder goldgelb; Kronlappen ſo lang als breit. Fruchtknoten faſt kahl, meiſt mit äußerſt kurzen Härchen beſetzt. Staubkölbchen hervorſehend. Blütezeit: Frühling, Sommer. — E. Hibbertiana Andr., Blätter einwärts⸗ gekrümmt, zu 6en beiſammen, übereinanderliegend, etwa 1 em lang; Kelchblätter klebrig. Blumenkrone 602 keulig⸗röhrenförmig, gebogen, ſehr klebrig, gegen 28 mm lang, mit kurzen, ſtumpfen, etwas zuſammengeneigten Lappen, purpurrot, gegen die Spitze hin grünlich oder goldgelb. Blütenſtielchen länger als die Blätter. Blütezeit: Sommer. 2062. Erica cylindrica Andr. (syn. E. am- bigua Wendl.). Walzen förmige Bruchheide. Sehr ſchöner Strauch, 90—120 cm hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. — Aſte rotbraun, ruten⸗ förmig, lang, kurzbehaart. Blätter zu 4 en, ſchmal-linea⸗ liſch, kurzhaarig-bewimpert, bis 8 mm lang bei 1 mm Breite. Blüten faſt ſitzend, zu 1—2 en, ſelten zu 3—4 en auf den Spitzen der kleinen Nebenzweige. Kelchblätter am Grunde weißlich oder rötlich, mit grüner Spitze. Blumenkrone faſt walzenför— mig, ſchwachgekrümmt, kahl oder gegen den Saum hin ſehr kurzbehaart, ungefähr 2½ em lang, bis 8 mm breit, mit ovalen, ſtumpfen, zurückgebogenen, undeutlich— ſternförmig-abſtehenden Lappen, bei der Stammform (f. coccinea, syn. E. cy- lindrica hort.) farmin- oder hell-ſcharlachrot; Staubkölbchen begrannt, ein— geſchloſſen. — Garten- formen ſind: f. carnea (syn. E. hybrida hort., E. tubiflora alba Aort., E. ambigua superba hort.), Blumenkrone kaum 4 mm breit und fleiſchfarben; f. alba, Blumenkrone weiß. — Zählt zu den ſchönſten und kräftigſten Arten! E. patersoniodes Bedf. (syn. E. Patersonia Walzenförmige e coccinea Andr., Wuchs, kleinere Blätter und dünnere, doldige Blüten. 2063. Erica rubercalyx Andr. (syn. E. rubida Lodd., auch Nort.; E. rubrocalyx hort., E. rubro— sepala hort., E. daphnodes ort.), RNotkelchige Sruchheide. Strauch, 40 — 70 cm hoch. Blütezeit: Sommer. — Blätter zu 3—4en, linealiſch, kurzhaarig— bewimpert, 4—6 mm lang. Blüten geſtielt, meiſt zu 3—4en auf den Spitzen der kurzen Seitenzweige. Deckblättchen vom Kelch entferntſtehend und gleich den Blütenſtielchen und Kelchen rot-gefärbt. Blumenkrone röhrig, etwas aufgeblaſen, kahl, 8-10 mm lang, mit aufrechtem, dunkler gefärbtem Saum, röt- lichweiß bis hellroſenrot. Staubkölbchen kurz— begrannt, eingeſchloſſen, ſchwärzlich. Empfehlens— werte Art! — E. magnifica Andr., Kelchblätter nicht gefärbt, Blumenkrone eiförmig -aufgeblaſen, 1 em lang, an der Spitze verdünnt, roſenrot. Blüten zu 1—4en endſtändig. Sonſt wie vorige. 2064. Erica buceinaeflora Sims (syn. E. calostoma Lodd.), Trompetenblütige (nicht: Trom⸗ petenförmige) Bruchheide. Sträuchlein, 20—50 cm hoch. Blütezeit: April bis Juni. — Dichtbuſchig; Blätter zu 4en beiſammen, feinbewimpert. Blüten E. Andrewsii L.) hat niedrigeren N 8 Familie 114. Ericaceae, Heidekrautgewächſe. Gr XXXI 42 — 44. zu 2 oder mehreren endſtändig. Blumenkrone etwa 2 cm lang, kahl, weißrötlich. — E. perspicuodes Bedf. (syn. E. perspicua Bedf., E. ventricosa carnea hort.) hat kurzbehaarte, faſt ½ em breite Blumen⸗ krone, mit kürzerem, ſternförmig-abſtehendem Saum. — E. bibracteata TJ. (syn. E. stellifera Benth.), ein /3—1½ m hoher Strauch mit rutenförmigen Aſten, hat eine röhrige, ſtark aufgeblaſene, behaarte, 15—18 mm lange und 7—9 mm breite Blumenkrone, mit ſpitzen, ſternförmig-abſtehenden Lappen; bei f. rosea Kl. (syn. E. translucens ort., E. ventricosa vera hort.) Blüten blaßroſenrot; bei f. purpurea Kl. (syn. E. ventricosa purpurea hort., E. Iphigenia hort.) dunkelroſenrot; Blätter ſehr lang- und dichtbewimpert; beide vorgenannten find 90—180 em hohe Sträucher. k. carnea AI. (syn. E. ventricosa carnea Hort., E. leucostoma hort.), Blüten fleijch- farben; Pflanze nur 30 —45 em hoch, von gedrungenem Wuchs. Übergangsform zu E. perspicuodes. 2065. Erica infläta Thbg. (syn. E. amabilis Salisb., E. Salisburyana Andr., E. carniula Lodd., E. carneola G. Don), Aufgeblaſene Bruchheide. Südafrika. Strauch, 30—60 cm d Blütezeit: Juli bis Oktober. — Üfte einfach, ſchlaff⸗beblättert, kahl. Blätter kahl, zu 3—4en, faſt abſtehend und einſeitswendig, linealiſch-pfriemförmig, bis 12 mm lang bei 1—2 mm Breite. Blumenkrone eiförmig⸗ aufgeblaſen, an ihrem Grunde ſchön roſenrot, an der Spitze hochrot, mit etwa 8 mm langer Röhre; Saum etwas zuſammengeneigt oder ſternförmig⸗ abſtehend. Staubkölbchen eingeſchloſſen, purpurrot, mit langen weißlichen Grannen. — Sehr ſchöne Art. 2066. Erica ventricösa Th. (syn. E. ventr. f. superba Hort., E. ventr. f. hirsuta hort., letztere nur etwas ſtärker behaart), Bauchige Bruchheide. Südafrika. Etwa 15—30 em hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. — Blätter zu den beiſammen, ſchwach— einwärtsgekrümmt, abſtehend, linealiſch, flach, am Rande lang⸗borſtigbewimpert, etwa 12 mm lang. Blütenſtand gipfelſtändig. Blumenkrone eiförmig, aufgeblaſen, kahl, unterhalb des Saumes ſtark zu⸗ ſammengezogen, ſchön roſenrot, etwa 12 mm lang; Kronlappen breit, ſpitz, bis über 2 mm lang, jtern- förmig⸗abſtehend, weißlich. — E. praegnans Andr. (syn. E. ventricosa f. grandiflora Benth., E. ventr. f. praegnans), ſchöner als vorige und verſchieden durch: Wuchs höher, weniger äſtig, Blätter mit weichen, ſpäter abfallenden Wimperhaaren, ſodaß ältere Blätter kahl erſcheinen, 12—16 mm lang; Blumenkrone 1½ bis faſt 2 cm lang, mit etwa 4 mm langem, weißrötlichem Saum, hellrot bis ſcharlach. Beide Arten ſind empfehlenswert. 2067. Erica jasminiflöra Andr. (syn. E. la- genaeformis Salisb., E. Aitonii f. jasminiflora I., E inflata hort.), Jasminblütige Bruchheide. Süd⸗ afrika. Strauch, 30—50 em hoch. Blütezeit: Sommer, Herbſt. — Aſte ſchlank. Blätter zu Zen, angedrückt oder mit ſparrig⸗abſtehender Spitze, linealiſch, in eine Stachelſpitze ausgezogen, wimperartig-drüſig⸗ gezähnelt, etwa 6 mm lang. Blüten endſtändig. Blumenkrone aus dem aufgeblaſenen Grunde in einen langen Hals verdünnt, rippig-geſtreift, unten etwa 8 mm dick, über 2— al, cm lang, blaß roſenrot; Kronſaum⸗Lappen weiß, eirund, 8 mm lang. Staub- kölbchen eingeſchloſſen, grannenlos. E. ducalis Al. (syn. E. jasminiflora f. minor Andr.) hat zurückge⸗ krümmte abſtehende, kurzbehaarte, am Rande fein- drüſiggeſägte Blätter. — E. tricolor Nos. (syn. E. aristata hort.), etwa 30 em hoch, mit ſtarren Aſten, hat ſparrig⸗abſtehende, ſchwach-zurückgebogene, be— grannte, krausbewimperte, bis 1 em lange Blätter. 2068. Erica ampulläcea (Curt. (syn. E. am- pullaeformis Salisb.), Flaſchen-Bruchheide. Südafrika. Strauch, etwa 30 em hoch. Blütezeit: Sommer. — Aſte auseinanderſpreizend, meiſt zu dreien ſtehend. Blätter wimperig⸗geſägt, hellgrün, meiſt 6 mm lang bei 2 mm Breite. Blüten an den Zweig-Enden doldig. Blumenkrone aus oval-aufgeblaſenem Grunde allmählich in einen langen, unterhalb des Saumes jchwach-ange- ſchwollenen Hals verdünnt, roſenrot, mit weiß— lichem Saum, unten 6—9 mm und oben 2—3 mm dick. In 2 Formen: f. genuina, Blumenkrone 22 bis 25 mm lang, mit gleichfarbigen Rippen und ovalen, ſtumpfen, 4 mm langen Saumlappen; f. vittata, Blumenkrone gegen 3 em lang, mit dunkleren roten Rippen und länglich-ovalen, ſpitzlichen, 6 mm langen Saumlappen. In beiden Fällen aber ſind die Saum— lappen an ihrem Grunde nicht mit 2 halbmond— förmigen Falten verſehen, wodurch ſich die Art von der kurzhalſigen E. oblata Andy. (syn. E. capax Salis.) unterſcheidet. 2069. Erica venüsta Bedf. (syn. E. dentata Mendl., E. pellucida Salisb.), Reizende Bruchheide. Südafrika. Blumenkrone länglich, an ihrem Grunde aufgeblaſen, 1—1!/, em lang, mit kleinen Saumlappen, rot; Kronröhre faſt Zmal ſolang als der Kelch. E. denticulata L. (syn. E. dentata Th., E. den- tieularis Salisb., E. venusta hort.), Blätter / cm lang; Krone 6—8 mm lang, rötlichgelb oder weiß— lich; Kronröhre nur doppelt ſo lang als der Kelch. 2070. Erica praestans Andr., Hervorſtechende Bruchheide. Südafrika. Niedriger Strauch. Blüte- zeit: Frühling. — Blätter zu 4 en, einwärtsgekrümmt— abſtehend, ſpitz, kahl, ſcharf-ganzrandig, etwa 1½ cm lang. Blüten auf der Spitze der Zweige zu mehreren, faſt ſitzend. Kelchblätter länglich-eirund, mit grünlichem oder rötlichem Kiel und mit faſt ungefärbten, häutigen Seitenflächen. Blumenkrone röhrig, am Grunde auf— geblaſen, kahl, blaß rot, 8-12 mm lang; Kronlappen groß, breit-herzförmig, ſtumpf, 4 mm lang und faſt ebenſobreit. E. laxiflora Benth. (syn. E. prae- stans Zodd.) hat nur zahlreichere und länger als 2 mm geſtielte Blüten. — Beide ſind ſchön. 2071. Erica Wälkeri Andr., Walkers Bruch- heide. Südafrika. 30 em hoch; hat eine länglich— eiförmige, aufgeblaſene, nach der Spitze hin mehr als nach dem Grunde hin verdünnte, kahle Blumenkrone, die etwa 6—10 mm lang iſt; Kronlappen breit-eirund, ſtumpflich; Kelchblätter lanzettlich oder breit-lanzett- lich, ſteif, grün, mit ſchmalhäutigem, zähnig-bewim⸗ pertem Rand. Formen find: f. Andrewsiana Benth. (syn. E. Juliana Nois., E. pulchra Salisb.), Blumen- krone blaßrot, 6—7 mm lang. f. rubra Andr., Blumenkrone 8—9 mm lang, ſchön rot. — E. hyacin- thodes Andr. (syn. E. Parmentieri hort., E. Hume- ana hort., E. Walkeriana rubra hort., E. fastigiata hort., E. Juliana fort.), Blütezeit: Sommer; niedriger und buſchiger als vorige, Blätter nicht ein— wärtsgekrümmt; Blumenkrone ſchön rot, 1—1!/, em lang und mit breitem Saumlappen. — E. mirabilis Andr. hat weiße Blüten, deren Saum ſehr groß und wenig kürzer als ihre Kronröhre. Dieſe Arten und Formen blühen ungemein dank— bar, ſo reich, daß ſie ganz davon erſchöpft werden, 0 4 4 + Ar Ir 2 4 Gattung 679. Erica, Bruchheide. Nr. 2062 — 2074. 603 „ſich tot blühen“. Nur E. mirabilis blüht ſelten, dann aber auch „wunderſchön“. 2072. Erica élegans Andr., Zierliche Bruch- heide. Südafrika. Niedriger Strauch. Blütezeit: Winter, Frühling. — Blätter zu Zen, abſtehend, dicht— geſtellt, linealiſch, kahl, blaugrün, etwa 8—10 mm lang, unterhalb der Blüte öfters deckblattartig, gefärbt. Blüten doldig, endſtändig. Kelchblätter ſehr groß, breiteirund [bei E. glauca Andr. länglich-eirund!, blumenkronartig, ſchön rot, etwa 1 em oder noch darüber lang. Blumenkrone eiförmig-aufgeblaſen, kahl, an der Spitze zuſammengezogen, 12— 17 mm lang, länger als der Kelch, an ihrem Grunde fleiſchrot; ihr Saum kurz, abſtehend, grün. Staubkölbchen mit kammförmigen Anhängſeln. Sehr ſchöne, zier— liche Art! — E. triumphans Zodd. (syn. E. andro- mediflora alba Andr.), kaum 30 em hoch; Blätter mit haarig-bewimpertem Rande, ſonſt überall kahl. Kelch und Blumenkrone kahl, wachsartig, weißlich und rot⸗gefleckt oder blaß-lilafarben; Blütezeit: Mai bis Auguſt; ſehr ſchön! — E. andromediflora Andr., hat ſchöne wachsartige Blüten, deren Kelch roſafleiſch— farben, Krone krugig, dunkelrot. 2073. Erica baccans L. (syn. E. bacciformis Salisb.), Beerenförmige Bruchheide. Südafrika. Strauch, 1—1½ m hoch. Blütezeit: April bis Juni. — Aſte kahl oder nur ſchwach angedrückt-behaart. Blätter zu Jen, ziemlich dicht— ſtehend, einwärtsgekrümmt oder aufrecht bis faſt ab— ſtehend, linealiſch-3 ſeitig, ſtumpf, feingeſägt, kahl, matt— hellgrün, bis 6 mm lang. Kelchblätter nur wenig kürzer als die kugelig-urnen⸗ förmige, 4 mm lange und ebenſobreite Blumenkrone, und beide kahl und ſchön karminrot. Staubkölbchen eingeſchloſſen, mit kammför— migen Anhängſeln. Reich— blühend, ſehr ſchön, dem Liebhaber beſonders zu em— pfehlen! — E. triflora L. (syn. E. pirolaeflora S lisb., E. fugax Salisb.) iſt viel häufiger, Blätter zu Zen, aufrecht-abſtehend oder etwas zurückgebogen, kahl oder ganz— randig oder doch nur unter ſtärkerer Vergrößerung er— kennbar gezähnelt, die jün— geren bisweilen auch wohl ſpärlich kurzhaarig-bewim— pert. Deckblättchen, Kelch— blätter und die glockig-urnenförmige etwa ½ em lange Blumenkrone find weißlich, bei f. rosea Benth. (syn. E. arbutiflora Wendl.) roſenrot, auch etwas länger geſtielt. 2074. Erica melanthera L., Schwarzkölbchen- Wruchheide. Südafrika. Blütezeit: Winter, Früh— ling. — Pflanze reichblütig. Blätter zu Zen, line— aliſch, ſtumpf oder ſtumpflich, dicklich, unterſeits gefurcht und weißlich, oberſeits glänzend-grün und kahl oder drüſig⸗ſchärflich und mattgrün, 2—7 mm lang. Ded- blättchen länglich, dem Kelche genähert oder etwas von ihm entfernt ſtehend; Kelchblätter verkehrt Erica andromediflora. 604 eirund (f. normalis), länglich-eirund oder breit-eirund, geſtielt, gefärbt, kahl oder ſchwachflaumig. Blüten zu mehreren an den Spitzen der Aſtchen und Zweigchen, roſenrot bis weißlich (k. alba), breit-glockenförmig, kaum 3 bis zu 6 mm lang. Staubkölbchen ſtumpf oder etwas zugeſpitzt. — Wenig abweichende Formen von dieſer vielgeſtaltigen Art find: k. normalis (syn. E. lysimachiaeflora Salisb., E. Mundtiana II.), Blätter 2— 5mm lang, oberſeits glänzend⸗ -grün; Blumen⸗ krone meiſt 4 mm lang; Deckblättchen dem Kelche ge⸗ nähert oder ein wenig davon entfernt; Kelchblätter verkehrt⸗eirund. k. varia Zodd. pr. sp. (syn. E. Cassonii hort., E. caroliniana Hort., E. muricata Wendl. fil.), Blätter ſtumpf, ſcharf— kurzhaarig, oberſeits mattgrün, meiſt länger als bei f. normalis; Deck⸗ blättchen dem Kelche mehr genähert; Kelchblätter eirund; Blüten wie bei voriger. k. stenantha Kl. pr. sp., Blätter klein, ſparrig, linealiſch, ſtumpf, ober- ſeits etwas glänzend; Deckblättchen vom Kelche entfernt ſtehend, Kelchblätter eirund, zugeſpitzt, angedrückt; Blüten kaum 3 mm lang, zahlreich, mit faſt Ikantiger Kronröhre. — Naheſtehend iſt: E. Chamissonis I., Aſte und Blätter kurz-rauhhaarig; Deckblättchen ſehr klein und vom Kelche entfernt ſtehend; Kelch⸗ blätter verkehrt-eirund, an der Spitze eingedrückt und zottig; ſehr ſchöne Art. Art und Formen ſind ſehr dankbare Winter— blüher; ſie haben ſchon im Januar immer ſehr reich geblüht. Die Formen weichen auch in der Haltung ab; am ſchönſten ſchien f. stenantha zu ſein. 2075. Erica Bergiäna L. (syn. E. quadriflora hort. und Andr.; E. lacunaeflora Salisb.), Bergs Bruchheide. Südafrika. Sträuchlein, kaum 15 cm hoch, mit ſpreizenden ſchlaffen Aſten. 1½ em lang, unterſeits gefurcht. Blüten meiſt zu den beiſammen. Blumenkrone krugig-urnenförmig, kahl, bis 6 mm lang, ſchön roſenrot; die Zwiſchenräume zwiſchen den Zipfeln der Blumenkrone an ihrem Grunde rundlich ausgehöhlt. — E. florida Thbg. (syn. E. Bergiana hort. !), nur etwa 10 cm hoch; Blütenſtand einſeitig-traubig erſcheinend, indem die kurzen, aufwärts⸗gerichteten Nebenäſtchen, auf deren Spitze die Blüten zu 1—4en befindlich, längs der ausgebreitet-abſtehenden 1 0 ſtehen. Blumenkrone etwa ½ em lang, kahl, ſchön roſenrot, aber der Winkel zwiſchen den Zipfeln der Blumenkrone iſt ſpitz. E. cupressina Dedf. (syn. E. turrigera Salisb.), von E. florida nur durch höheren Wuchs und aufrechte, pyramidenförmig geordnete Aſte verſchieden, die Blüten bilden ſomit einen längs der Aſte traubigen Blütenſtand. 2076. Erica nitida Andr. (syn. E. tragulifera Salisb, E. Gordonia hort. angl.), Blinkende Bruch- heide. Südafrika. Blätter zu Zen, abſtehend, linealiſch-dreiſeitig, ſtumpf oder mit einer kurzen Stachelſpitze, kurz-drüſigbehaart oder kahl, blinkend. Blüten zu Zen. Deckblättchen dem Kelche genähert. Kelchblätter kurz, oval⸗lanzettlich, ſparrig-abſtehend. Blumenkrone kurz-oval-⸗ -urnenförmig, flebrig, am Schlunde ſchwach-zuſammengezogen, etwa / cm lang, weiß. — E. formosa T Abg. Andr., E. quadrata Lodd), Blütezeit: Frühling, von voriger nur durch die kurzen, breit-linealiſchen 2—3 mm langen, in der Jugend drüſig-gezähnelten, Blätter bis im Alter völlig kahlen Blätter und die kugelig— urnenförmige, unterhalb des Schlundes ſtark zuſammen⸗ gezogene Blumenkrone verſchieden, welche etwa 4 mm breit und ſchön milchweiß iſt. ſchlanker Strauch, Staubkölbchen mit Familie 114. Ericaceae, Heidekrautgewächſe. O XXXI 42 — 44. pfriemförmigen, behaarten Grannen, während E. autumnalis hort., der im Herbit blühende Garten⸗ baſtard, lanzettliche, gezähnte Staubkölbchen-Grannen und faſt ovale Blumenkronen haben ſoll. 2077. Erica reflexa LN. (syn. E. glomiflora Salisb., E. nitida f. grandiflora L.), Zurückgebogene Bruchheide. Südafrika. Blütezeit: Sommer, Herbſt. — Strauch, 90—150 em hoch. Aſte lang, dick, ge⸗ bogen, kurz-drüſigbehaart. Blätter zu 3 en beiſammen, abſtehend oder ſparrig-abſtehend, breit⸗linealiſch, ſpitz oder ſtumpflich, kahl oder behaart, 3—5 mm lang. Blüten zu Zen, auf dicken, ½ cm langen Stielchen. Kelchblätter ungefähr ) ſolang als die oval-urnen⸗ förmige, gegen den Saum hin allmählich ver- dünnte, ſehr klebrige, ungefähr 6 mm lange Blumen⸗ krone. Staubkölbchen mit ziemlich dichtbehaarten Grannen. — Beſteht aus folgenden Formen: f. alba, weißblühend; Laubblätter glänzend⸗grün. k. carnea, fleiichfarben; Blätter glänzend-grün. k. rubra, rot; Blätter glänzend⸗ „grün. f. pubescens, weiß oder fleiſch⸗ farben; Blätter kurzbehaart, mattgrün. — E. Beau- montiana Andr., niedriger Strauch; Gartenform; Blätter zu Zen, ſelten zu 4en, abſtehend, ſtumpf, ſtarr. Blumenkrone glockenförmig, klebrig, 8 mm lang, mit breitem, offenem Saum, ſchön weißroſa, an Maiglöckchen erinnernd. Staubkölbchen nicht heraus⸗ ragend und grannenlos. 2078. Erica Wilmoreäna KHuoml. et Weste., Wilmores Bruchheide. Gartenform; Blätter zu Zen, linealiſch, ſteif, ſtumpf, unterſeits mit Längsfurche. Blüten end- und blattwinkelſtändig. Deckblättchen dem Kelche genähert. Kelchblätter eirund- lanzettlich, ſpitz. Blumenkrone aufgeblaſen, länglich-röhrig, unterhalb des Saumes zuſammengezogen, rot; Kronſaum kurz, aufrecht, grün. Staubkölbchen eingeſchloſſen und mit Grannenanhängſel. 2079. * Erica Tetralix L., Tafel 89, 356. Sumpf-Bruchheide. Weſtliches Europa; in Nord⸗ deutſchland Torfheiden bildend. Strauch, 15—50 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Aſte lang, ein⸗ fach, dünn⸗weißwollig-behaart. Blätter zu 4en, ſeltener zu Zen beiſammen, ſitzend, abſtehend, an den älteren Aſten faſt zurückgelenkt, flach, linealiſch, ſtumpf, kurzbehaart und borſtig-bewimpert, auf der Spitze meiſtenteils eine Drüſe tragend, 3—5 mm lang; ältere Blätter bis- weilen ganz kahl. Kelchblätter borſtig-bewimpert und rückſeitig wie auch die Blütenſtielchen weiß⸗ wollig-behaart. Blüten zu wenigen endſtändig, doldig bis faſt traubig. Blumenkrone länglich-oval⸗ urnenförmig, kahl, trocken, etwa 6—9 mm lang; Kron⸗ ſaum kurz, abſtehend oder zurückgebogen. Staubkölbchen eingeſchloſſen, mit grannigem Anhängſel. — 4 Formen: f. vulgaris, Blätter kurzbehaart, die Blütenſtielchen und Kelchblätter dünn-weißwollig, Blütenſtielchen ſchön roſenrot. f. carnea, wie vorige; Blüten fleiſch⸗ farbig. f. alba, wie f. vulgaris, aber Blüten weiß. f. canescens (syn. E. canescens hort.), Blätter dünn⸗, Blütenſtielchen und Kelche dichtweißwollig- behaart; Blüten roſenrot, bei f. canescens alba weiß. (Syn. F. grandinosa Dauern im Freien aus, müſſen einen ſich mäßig feucht⸗ oder doch friſcherhaltenden, torfigen Boden be- kommen. Die weiß- blühenden ſind am ſchönſten. 2080. Erica gräeilis Salisb. (syn. E. tenuis- sima Wendl., E. neglecta G. Don, E. tenera L.), Schlanke Bruhheide. Südafrika. Buſchiger oder 25—50 em hoch. Blütezeit: Februar, März, f. autumnalis im Herbſt. — Seiten⸗ Blätter ſchmal⸗linealiſch⸗drei⸗ N 1 kurz, behaart. ſeitig, ſtumpf, kahl, ungefähr 4 mm lang, hellgrün. Blüten meiſt zu 4en auf der Spitze der Aſte und der Aſtchen. Kelchblätter anfangs grün, ſpäter ſchön rot, kürzer als die halbe Blumenkrone; chrome oval⸗ urnenförmig, kahl, am Schlunde zuſammengezogen, 3—4 mm lang, ſchön rot. Staubkölbchen einge— ſchloſſen, kugelig 1 kurzen, pfriemförmigen Grannen, Fruchtknoten kahl. Kommt vor: f. hiemalis Rgl. (syn E. gracilis hort., f. vernalis hort.), Blüten- ſtand von den nichtblühenden Zweigſpitzen überragt, Blüten blaßrot, im Februar, März. f autum- nalis Agl. (syn E. globosa hort.), Blüten die ganzen Zweige gleichſam bedeckend, ſchön hochrot, im Herbſt. Reichblühende, allgemein beliebte Pflanzen, die ganz beſonders für die Topfkultur empfohlen ſeien. 2081. Erica Déckeri ARgl. (syn. E. decora hort. Decker, Berol.), Deckers Bruchheide. Ebenſo ſchön als vorige Art und verſchieden durch: Blätter abſtehend, ſpitz und an den Spitzen immer gekrümmt. Blüten in 4 oder mehrblütigen Dolden auf den Spitzen der kurzen, kaum bemerkbar behaarten Aſte, an 4 bis 5 mm langen Blütenſtielchen. Kelchblätter grün. Blumenkrone kugelig-urnenförmig, ſchön rot, 3mm im Durchmeſſer, mit etwas abſtehendem Saum. Staub— kölbchen länglich, faſt bis zum Grunde geteilt, pfriem— förmig⸗begrannt. Fruchtknoten kurzbehaart. 2082. Erica eyathiförmis Salis b. (syn. E. laevis Andr., E. paniculata alba Wendl., E. persoluta, E. paniculata und E. laevis hort.), Bederförmige Sruchheide. Südafrika. Strauch, 90—150 cm hoch. Blütezeit: Frühling. — Pflanze dicht, buſchig; Aſte pyramidenförmig, ſehr verzweigt, kurzbehaart. Blätter zu 4en, faſt aufrecht oder dem Stengel ange— drückt, linealiſch-Zſeitig, ſtumpf, kahl, kurz, 2 mm, ſelten bis 4 mm lang., Blüten meiſt zu den auf den Spitzen der ſchlanken Aſte und Aſtchen. Blumenkrone glockenförmig, kahl, weiß, faſt 4 mm lang und dick, mit bald tiefer, bald flacher geteiltem Saum. Staub— kölbchen eingeſchloſſen, faſt kugelig, kurzbegrannt, die Kölbchenhälften mit ihrem Grunde verwachſen, dann faſt wagerecht auseinandertretend und an der Spitze ſich wie eine ihres Deckels beraubte Büchſe öffnend. — Man unterſcheidet: f. paniculata (syn. E. paniculata hort.), Aſte dichtſtehend, Wuchs gedrungener; f. laevis (syn. E. laevis hort.), Aſte weitläufiger, faſt wage— recht⸗abſtehend, Wuchs ſchlaffer. Eine der gewöhnlichſten, aber beliebten Arten. 2083. Erica pelviförmis Salis. (syn. E. per- soluta Bot. Mag., auch Hort., nicht L.“; E. mauri— tanica L., E. viridi-purpurea Z., E. regerminans Andr., E. virescens Thbg.), Becken förmige Bruch- heide. Südafrika. Blütezeit: Frühling. — Von voriger Art nur verſchieden durch: Blätter länger, ab- ſtehend, kahl; Blütenſtand meiſtens von einer nicht— blühenden Zweigſpitze überragt; der Winkel zwiſchen den Kronlappen am Grunde meiſtenteils rundlich— ausgebuchtet. f. imbecilla Bedf. pr. sp. bedeckt die ganzen Zweige mit weißen oder weißrötlichen Blüten und iſt von niedrigerem und gedrungenerem Wuchs. Beide ſind ſehr ſchön und dankbar. 2084. Erica persolüta Z., nicht ort., Schlaff- wüchſige Bruchheide. Südafrika. Strauch, 25—50 em hoch. Blütezeit: Frühling. — Wuchs etwas ſchlaff. Blätter zu Len beiſammen, faſt abſtehend, linealiſch— dreiſeitig, ſchlaff, am Rande bewimpert, im Gattung 679. Erica, Bruchheide. Nr. 20752087. 605 übrigen kahl. Blüten in d- und mehrblütigen Köpfen auf den Spitzen der Aſte und der kurzen, faſt gleichlangen Nebenäſtchen befindlich und zu einem traubenartigen Blütenſtand geordnet, nur bei f. laxa Rgl. (syn. E. laxa hort., E. nigricans hort.) find die blütentragenden Nebenäſtchen nach dem Grunde der Aſte hin etwas länger und ſo die Blütenſtände faſt pyramidenartig-riſpig. Andere Formen ſind: f caffra Ki. (syn. E. caffra hort.), Blüten weiß oder fleiſch— farben, Lappen der Blumenkrone kürzer als die Kron— röhre. f. subcarnea (syn. E. regerminans hort., nicht Andr.; E. congesta hort., E. nitida hort.), Blüten fleiſchfarbig, Lappen der Blumenkrone fo lang als die Kronröhre. — E. assurgens LX. (syn. E. persoluta f. congesta Xl., E. persoluta f. hispidula Benth.) iſt nur durch die ſehr dichte, buſchige Geſtalt mit gedrängten, aufrechten, weißbehaarten Aſten und ſtumpflichen, beiderſeits rauhen, ungefähr 6 mm langen Blätter verſchieden. Blumenkrone weiß. 2085. Erica Liebigii Rl. (syn. E. praestans hort. Liebig), Liebigs Bruchheide. Gartenform. Blätter zu 4en, kahl oder an der Spitze mit wenigen Haaren bekleidet, und nur die jüngeren ſchwach-bewimpert. Staubkölbchen oval, kurz -pfriemförmig-begrannt, gelbbraun, Fruchtknoten kahl. Blüten weiß oder fleiſchfarben, etwa 4 mm breit und nur wenig kürzer. — E. codonantha X1. „niedriger, ſehr buſchiger Strauch mit kurzbehaarten Aſten; Blätter zu 4en, faſt abſtehend, ſtarr, kahl, aber kurzbewimpert, unge⸗ fähr 4 mm lang. Blumenkrone glockig, kahl, länger als breit, etwa 4 mm lang. Staubkölbchen einge— ſchloſſen, ſchwarz, oval, an ihrem Einfügungspunkte zurückgelenkt, ſodaß die beiden pfriemlichen Grannen wie 2 Hörner emporſtehen. 2086. Erica persolutödes A. (syn. E. per- soluta rubra r., E. pelviformis rubra hort.), Kranzäſtige Bruchheide. Aufrechter Strauch, bis etwa 1 m hoch werdend; Aſte lang, dichtkurzhaarig. Blätter zu 4en, faſt abſtehend, kurzbewimpert, ſonſt kahl, 3 mm lang. Blüten zu Jen auf den Spitzen der quirlig-geftellten Seitenäſtchen in einem von der nicht blühenden Zweigſpitze überragten, faſt trauben— artigen Blütenſtand. Blumenkrone kahl, etwa 4 mm dick, verkehrtei-glockenförmig; ihre Lappen faſt jo lang als die Kronröhre, am Grunde aneinanderſtoßend und mit rundlich-ausgehöhlten Winkeln. Blüten ſchön rot. Staubkölbchen wie bei Erica cyathiformis, Nr. 2082, aber mit aufwärtsſtehenden Grannen. Recht angenehm, in den Gärten nicht ſelten. 2087. Erica arbörea. L. (syn. E. caffra I., ZE. scoparia Th., E. procera Salisb., nicht Wendl.; E. Monsonia hort., E. muscaria hort., E. arborea capensis hort.), Baumartige Bruchheide. Süd⸗ europa. Hoher Strauch, 1—3 m hoch. Blütezeit: März bis Juli. — Aſte und Aſtchen dick, filzig-behaart. Blätter zu Zen, hier und da auch wohl zu den, mehr oder weniger abſtehend, ichmal-linealiich, ſtumpflich, kahl oder äußerſt kurz behaart, ungefähr 6 mm lang. Blüten meiſt zu Zen auf den Spitzen der Aſtchen. Kelch weißlich. Blumenkrone oval-glockenförmig, jo lang als breit, weiß, kahl, ungefähr 3 mm lang, mit kurzem, aufrechtem Saum. — E. polytrichifolia Salisb. (syn. E. codonodes Lindl., E. lusitanica Rudolphi, E. tenuis hort., nicht Salisb J; E. perlata ort., E. arctata hort., E. strigosa Hort., nicht Soland.), Südweſteuropa; hat länglich⸗ gloden- förmige Blüten, die bei ungefähr 4 mm Länge faſt 606 noch einmal fo lang als breit ſind. ſo lang als die Blumenkrone. einigen andern ſtarkwüchſigen Arten vorzüglich zum Auspflanzen in den freien Grund eines Winterhauſes oder Wintergartens; ſie begnügt ſich im Winter mit nur +1 bis 40 C. 2088. Erica propendens Andr., Serab- hängende Bruchheide. Südafrika. Strauch, 1 m und drüber hoch. Blüte— , zeit: Frühling, Sommer. \ Alte aus niederliegendem Grunde aufſtrebend, behaart. Blätter faſt abſtehend, linea— liſch-dreiſeitig, ſchwachbe— haart, mit längeren Haaren bewimpert, 2 bis kaum 4 mm lang. Blüten meiſt zu 4en (auch zu 1—3 en) auf den Spitzen der faſt gleichlangen Seitenäſtchen in einer trau— benartigen Riſpe. Kelch— blätter breitoval, kurz— zugeſpitzt, bewimpert, ſchön rot, faſt 4mal ſo kurz als die Blumenkrone. Blu— menkrone breit-glocken⸗ förmig, kurzbehaart, ſchön rot, faſt 6 mm lang und noch dicker als lang. — Eine feine und liebliche Art! N Erica moschata Andr. er (syn. E. florida Zodd., E. anthina Spr.) hat kurz-weiß⸗ behaarte Aſte, breit-eirunde, e kaum geſpitzte Kelchblätter und i Et Sr kahle, dickglockige, etwa 6mm N lange und 8 mm dicke, ſchön fleiſchrote Blumenkrone. — E. pyramidalis Soland. (Syn. E. obpyramidalis Salisb.), Blütezeit: Herbſt bis Dezember, hat aufrechte Aſte, Kelchblätter, welche aus ovalem, häutigem Grunde in eine mehr oder weniger lange, grünliche Spitze aus— gehen, 6—10 mm lange, verkehrtei-glockenförmige, ſchön rote Blumenkrone und eingeſchloſſenen Griffel; f. vernalis Lodd. (syn. E. vernalis ort.), im Frühling blühend, hat jedoch kürzere, aufgeblaſen— glockenförmige, blaßrote Blumenkronen mit hervor- ſehendem Griffel. — E. palustris Andr. (syn. E. cyrillaeflora Salisb.) hat auseinandergeſpreizte, dünne, kurzbehaarte Aſte mit kurzen, unter ſich faſt gleichlangen , >G 7 7 {ll px IN D Sl . Ft 2 Herabhängende Bruchheide. Blütenäſtchen, linealiſch-lanzettliche Kelchblätter und röhrig⸗glockige, kurzbehaarte, ſchön blaßrote, etwa 6 mm lange, 2 mm dicke Blumenkronen. 2089. Erica campanuläta Andr. (syn. E. cam- panularis Salisb.), Gelbglockige Bruchheide. Süd⸗ afrika. Strauch, etwa 30 em hoch. Blütezeit: Frühling. — Aſte ſchlank, dünn, kahl. Blätter aufrecht oder einwärtsgekrümmt, ſchmal⸗linealiſch-z ſeitig, ſpitz, kahl, 4—6 mm lang. Blüten meiſt einzeln auf den Spitzen kurzer Aſtchen. Kelchblätter oval, zugeſpitzt, kahl, gelb, am Rande drüſig, noch nicht! / jo lang als die Blumenkrone. Letztere iſt glockenförmig, kahl, ſchön gelb, etwa 5 mm lang. Staubkölbchen eingeſchloſſen, grannenlos, ſchwarz. die gelben Blumenglocken vor allen ausgezeichnet. Fruchtknoten kahl. — Durch Familie 114. Ericaceae, Heidekrautgewächſe. Gu XXXI 42— 44. Kelch En Die Baumartige Bruchheide eignet fich nebſt | 2090. Erica ceanalieuläta Andr. (syn. E. me- lanthera Hort., nicht L.“; E. cucullata hort., E. alopecurodes hort.), Rinnige Bruchheide. Südafrika. Strauch, 90—180 cm hoch. Blütezeit: Winter, Frühling. — Aſte zerſtreut- oder in Quirlen ſtehend, kurzbehaart. Blätter zu Zen beiſammen, abſtehend, ſpitz, die jüngeren unterſeits mit Längsfurche, die älteren unten breit geöffnet und daſelbſt dünn-weißfilzig, oberſeits dunkelgrün, ſehr kurz ſteifhaarig, 4—8 mm lang. Kelchblätter flach oder mit zurückgerolltem Rande, wie die Blumenkrone gefärbt und etwa halb ſo kurz als dieſelbe. Blumenkrone glockenförmig, kahl, hell- oder dunkelpurpurrot, etwa 3 mm lang; ihr Kronſaum ungefähr ſolang als die Kronröhre. Staubkölbchen ungefähr zur Hälfte hervorſehend. Reichblütiger Winterblüher (Januar!) mit einer ſchönen weißblühenden Form, ſofern letztere nicht etwa zu E. melanthera L. gehört. 2091. Erica floribünda Lodd., Blütenbedeckte Bruchheide. Südafrika. Strauch, ½ —1 m hoch. Blütezeit: Frühling. — Blätter zu Zen, faſt ab⸗ ſtehend, ſtumpf, gekielt, faſt kahl, bis 4 mm lang. Blumen meiſt zu Zen auf den Spitzen der Aſte und Aſtchen. Blumenkrone glockenförmig, kahl, blaß— fleiſchfarben, 2 mm lang; Kronlappen breit-lanzett⸗ lich oder oval, noch einmal ſolang als die Kronröhre. Staubkölbchen halbhervorſehend. 2092. Erica multiflöra L. (syn. E. vagans DC, nicht Z.!; E. peduncularis Presl, E. multifl. f. longipedunculata WVendl.), Vielblütige Bruch- heide. Südfrankreich, Spanien. Strauch, 90—150 em hoch. Blütezeit: Juni bis September. — Aſte ſtarr, aufrecht oder faſt auseinandergeſpreizt, meiſt in Bündeln ſtehend, kahl (oder nur unter der Lupe erkennbar be⸗ haart). Blätter zu 4—5 en, abſtehend, linealiſch, ſtarr, ſehr klein gekerbt, ſtumpf, kahl,! ½ bis gegen 1 em lang. Blüten unterhalb der Stengelſpitzen in längeren oder kürzeren, faſt gipfelſtändigen, ſeltener ſeitlich zuſammen⸗ gedrängten Trauben, langgeſtielt. Blütenſtielchen länger als die Blätter. Kelchblätter ſpitz, kahl, gefärbt; Blumenkrone oval oder länglich-glockenförmig, 4—5 mm lang, mit kurzem, aufrechtem Saum. Staub- kölbchen langhervorſehend, länglich, dunkelrot; Staub— kölbchenhälften miteinander verwachſen und nur an ihrer Spitze getrennt. Fruchtknoten kahl. — Formen: f. carnea Agl. (syn. f. caulescens hort., f. purpurascens ort.), Blätter gerade oder zurück— gekrümmt⸗abſtehend, Blumenkrone fleiſchrot, oval— glockenförmig, etwa 4 mm lang. f. alba Agl., auch hort., Blumen weiß, Blätter wie vorher. f. angustata Kl. (syn. f. carnea hort.), Blätter einwärtsgekrümmt⸗ abſtehend; Blumenkrone fleiſchrot, länglich⸗-glocken⸗ förmig, ungefähr ½ em lang. — Art und Formen ſind recht angenehm für Heide- und Torferde-Beete und ſeien empfohlen; ſie verlangen Winterſchutz. 2093. Erica vagans Z., nicht DC. (syn. E. multiflora L. ex. p., E. purpurascens I., nicht hort.), Weitſchweiſige Bruchheide. Südeuropa. Blütezeit: Frühling, Sommer. — Aſte kahl aber mit ihrem Grunde niederliegend und dann aufſtrebend. Blätter ſämtlich abſtehend, zu 4—5 beiſammen. Blüten⸗ ſtielchen kürzer oder kaum ſolang als die Blätter; Blüten meiſtenteils in ſeitlichen Trauben ſtehend. Kelchblätter oval. Staubkölbchenhälften bis zu ihrem Grunde getrennt und auseinanderſtehend. Blüten weiß (f. alba Agl.), oder blaß purpurrot: f. purpurea Agl. (syn. f. rubra Hort.). 2094. Erica vertieilläta Forsk.!, nicht Andr. (syn. E. manipuliflora Salisb., E. vagans Benih., auch Dippel!; E. Ottonis hort., E. squarrosa hort., E. meditarranea Sieb, nicht Z./), Quirlblütige Bruchheide. Griechenland, Orient. Strauch, ½—1 m hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Strauch, von ſparrigem, eigentüm⸗ lichem Wuchs; Aſte weiß⸗ lichgrau, äußerſt kurzbe⸗ haart oder kahl, ſtarr, aufrecht. Blätter zu 4 bis Hen, ſelten zu Zen beiſammen, die jünge— Fein dem Stengel dicht anliegend, und nur die älteſten etwas au f- recht⸗abſtehend, linea— liſch, ſtumpf, kahl, 3—8 mm lang. Blüten in Quirlen, nie in dichten ſeitlichen Trauben. Kelch— blätter eirund⸗ lanzettlich, kurzbewimpert. Staub— kölbchen bis zu ihrem Grunde voneinander ge— trennt und auseinander— ſtehend. Blüten fle iſchfarbig bis rot, ſeltener weiß. Verwendung der Nrn. 2092—2094 als recht angenehme Zierſträuchlein für reichlich mit Heide-, Wald⸗ oder Torferde durchſetzten Boden in luftiger, heller, aber nicht gerade der Mittagsſonne ausgeſetzter Lage, damit der Erdboden nicht zu häufig oder zu ſtark austrocknet. Im Winter gute Schutzdecke oder beſſer halbwegs froſtfreie Überwinterung im Winter— hauſe oder ſonſtigen geeigneten, luftigen Räumen. — Verwendung aller genannten Arten. Wir ſehen von den im Freien ausdauernden Arten (E. carnea, E. Tetralix, E. cinerea), von denen E. carnea mit ihren Formen allgemein zu empfehlen iſt, ab. Die ſchönen ſüd⸗ und weſteuropäiſchen Arten: E. multi- flora, verticillata, vagans, ciliaris, arborea und mediterranea ſind als härtere, nur gegen ſtärkere Kälte zu ſchützende Arten zum Auspflanzen in Wintergärten, oder im Sommer auch im freien Lande zu verwenden, bedürfen im Winter nur + 1 bis 50% 0. Alle übrigen beſchriebenen Arten ſind am Kap einheimiſch, demnach Topfpflanzen des Kaphauſes. Sie ſind wahrhaft ſchön, im nichtblühenden Zuſtande meiſt ſchon als N Quirlblütige Bruchheide. auseinandergerückten Gattung 679. Erica, Bruchheide. Grubenſand. zierliche Grün ſträucher, als Werkſtoff für Bouquet⸗ bindereien, im blühenden aber als vortreffliche Sch muck— pflanzen der Kalthäuſer, auch noch der Wohnräume. Die Kultur der Erica-Arten Südafrikas iſt nicht ſchwierig; die Pflanzen erfordern als Humus— wurzler nur etwas mehr Aufmerkſamkeit als viele andere Topfgewächſe, indem ſie z. B. häufig genug ſchon zu Grunde gehen, wenn ihr Wurzelballen nur ein einziges Mal zu ſtark austrocknet, andrer- ſeits werden die Wurzeln bald genug faulen, wenn dem überflüſſigen Gießwaſſer kein guter Abzug aus dem Topfe ermöglicht iſt, oder wenn die Topferde beim Begießen nicht gründlich durchfeuchtet, oder wenn die Topferde dauernd mehr als ſehr mäßig feucht gehalten wird, denn die Erde ſoll die meiſte Zeit hindurch nur „friſch-trocken“ ſein. Iſt die Topferde einmal zu ſehr ausgetrocknet, dann nimmt ſie nur ſehr ſchwer wieder Waſſer an. Man tauche 1 Nr. 2088 — 2094. 607 dann die Pflanzen bis über den Topfrand ſolange in ein Gefäß mit Waſſer, bis keine Luftblaſen mehr auf- ſteigen; dann erſt iſt der ganze Wurzelballen völlig durchfeuchtet. Weitere Erforderniſſe ſind: verhältnis— mäßig kleine, dem Wurzelballen angepaßte Töpfe, die, wenn man ſie ſo haben kann, mehr breit als hoch zu nehmen ſind, ſodann gute Scherben-Einlage und über dieſer etwas Moos, damit nicht zwiſchen die Scherbenſtücke Erde fällt, ſie „verklebt“ und den Waſſerabfluß hemmt. Für junge Pflanzen genügt gute Heideerde für ſich allein; für ſtärkere ein Gemiſch von Heideerde, Waldhumus, etwas mildem Ackerlehm und reichlich Quarz- oder Flußſand oder gewaſchenem Die Pflanzen verlangen im Sommer etwas Schutz gegen die Mittagsſonne, im Winter aber viel Licht, oft und reichlich friſche Luft und nur mäßige Heiz wärme; — 3 bis 6“ C. genügen! Winterblüher erhalten vor der Blüte zeitweilig höchſtens bis + 100 C. = 80 R. Nie eine Erica zu tief pflanzen; es darf kein Teil des Stammes mit unter die Bodenoberfläche kommen; ferner beim Be— gießen aus der Tülle nicht an den Stamm plantſchen. Für den Marktgärtner ſei folgendes Kulturver— fahren empfohlen: f Die Zeit der Vermehrung iſt verſchieden. Während in vielen Geſchäften die Monate Juni und Juli gewählt werden, ſind, wo es in dieſen Monaten an Zeit fehlt, und auch weil praktiſche Erfahrungen mehr dafür ſprechen, die Monate Januar und Februar am geeignetſten. Um dieſe Zeit nehme man als Stecklinge nur kurze, geſunde und weichholzige Sproſſe, ſchneide ſie mit einem ſcharfen Meſſer unter einem Blattſtiele wagerecht ab und ſtopfe ſie dann in Holz- oder Thonkäſtchen in ein Gemiſch von 7 Torf— müll und ¼ reinem, am beſten etwas ſcharfem Sand. Die Bodenwärme darf nicht über + 15 C. (+ 12° R.) ſteigen; an Luftwärme jind + 12 bis 18° C. aus- reichend. Man achte auf die Erhaltung einer mäßig feuchten Luft und ſtelle die Gefäße mehr ans Licht. Anfangs ſind die ja noch unbewurzelten Stecklinge vor den Sonnenſtrahlen zu ſchützen, auch empfiehlt es ſich, die Käſtchen an warmen Tagen und vor allem für die Nacht mit Glasſcheiben zu bedecken, welche man morgens wieder entfernt und ſauber reinigt. Manche Arten bedürfen längerer Zeit zum Wurzel— ſchlagen, die meiſten aber, und darunter die gangbarſten, ſind ſchon in 4—8 Wochen hinreichend bewurzelt, ſodaß fie in Käſtchen mit einem Gemiſch von 2/ Heiden, 7 Torferde und reichlichem Sand verſtopft werden können. Abſtand der Pflänzchen, die nun zum erſten⸗ mal geſtutzt werden, 3 em. 5 Im Juni oder Juli werden die ſo verſtopften Pflänzchen kräftig eingewurzelt und allmählich ſo weit abgehärtet ſein, daß ſie ohne Fenſterſchutz im Freien ſein können. Nun iſt es Zeit, ſie in Töpfe zu pflanzen. Sie werden vorſichtig, ohne viel von ihrem Wurzel— ballen zu entfernen, herausgeſchnitten und, damit ſie buſchig und wohlgeformt werden, entſprechend einge— ſtutzt und in mäßig große Töpfe gepflanzt. Schwankende oder ſich etwa gar umlegende Pflanzen werden an Stäbchen geheftet. Für einige Sorten, beſonders für die ſchöne E. gracilis, empfiehlt ſich das Auspflanzen auf mit Brettern eingefaßte und nötigenfalls zu ſchützende Beete (flache Kaſten) oder auf gewöhnliche ſehr reichlich mit Heide- und Torferde durchſetzte Beete. Während des Sommers dürfen die Pflanzen nicht zu ſonnig ſtehen, weil ſie ſowohl durch die ſtarke Licht— einwirkung, als auch infolge des dann öfters und 608 ſchneller ſtattfindenden Austrocknens des Erdbodens nicht nur im Längenwachstum zurückbleiben, ſondern auch zur Blütenknoſpenbildung gereizt werden, was, ſolange die Pflanzen noch nicht die gewünſchte Stärke und buſchige Form erreicht haben, verhindert werden muß, auch durch mehr Feuchtigkeit und Schutz gegen die Mittagsſonne erreicht werden kann. Zur Überwinterung ſind trocken gelegene Kultur- kaſten und luftige Gewächshäuſer am beſten geeignet. Selbſtredend gönnt man den Pflanzen vom Herbſt ab möglichſt viel Sonnenlicht. Im Laufe des Winters werden die Eriken zum letztenmal geſtutzt. Die abgeſchnittenen Spitzen verwendet man gleich wieder als Stecklinge. Während des Frühjahrs findet Ver— pflanzen in Töpfe von 10-12 ½ cm Weite ſtatt. Gute Scherbeneinlage! So behandelt, werden die Pflanzen, nachdem ſie im folgenden, zweiten Sommer auf Beeten im Freien eingeſenkt geſtanden, auch genügend freien Raum gehabt haben und hinlänglich begoſſen, auch öfters beſpritzt worden ſind, im Herbſt ihres zweiten Lebensjahres zu ſchönen, ſtarken Verkaufspflanzen herangewachſen ſein. Zum Schluß eine engere Auswahl. Herbſtblüher: Erica gracilis f. autumnalis; E. mammosa L. mit f. coccinea, f. purpurea und f carnea; E. formosa Thbg. f. autumnalis; E. Meuronii Benth.; E. hiemalis ort. angl. Familie 114. Ericaceae und Familie 115. Epacridaceae, M XXIX 9. Andr., E. Winterblüher: Erica hiemalis hort. angl.; E. carnea IL. als Topfpflanze, die härteſte; E. me- lanthera L. oder E. canaliculata Andr.; E. gracilis Salis b. f. hiemalis; E. floribunda Zodd.; E. elegans Andr.; E. vestita T’hbg. mit ihren Formen; E. flammea Andr.; E. mediterranea L. - Frühlingsblüher: Erica carnea IL. (fürs freie Land!); E. arborea L. und E. mediterranea, J. als die härteſten und ſehr frühen beſonders für Wintergärten. E. cyathiformis Salisb. f. alba, E. pelviformis Saksb. und E. persoluta Salisb. ſind ſich alle drei ſehr ähnlich; E. colorans Andr.; E. linnaeodes Andr.; E. baccans L.; E. tubiflora Willd., E. ventricosa T’hbg. oder beſſer E. praegnans Andr; E. praestans Andr. oder E. Walkeri Andr. nebſt Formen; E. coccinea Berg! E. perspicuodes Bedf. und E. bibracteata L.; E. nitida Andr. (L). E. campanulata Andr., gelb blühend. Sommerblüher: Erica Tetralix Z., beſonders f. alba!, ſowie E. cinerea L. nebſt Formen find die härteſten und den Winter überdauernd. E. ciliaris L., E. multiflora L., E vagans L. und E. verti- cillata Forsk., nicht Andr., ſind die nächſt härteren, im Sommer auspflanzbar und froſtfrei zu überwintern. Topfpflanzen: E. cylindrica Andr., E. rubercalyx inflata T.; E. propendens Andr.; E. reflexa Lk. Gattung 680. Bruckenthälia Rh, Bruckenthalie, = XIII 4; XXXI 44 (nach einem Dr. Bruckenthal benannt). als der Kelch; Zipfel 4, dreieckig. der Blumenkrone verwachſen. fachſpaltig-aufſpringend, vielſamig. Drüſenſcheibe verkümmert. 3—5 quirlig oder zerſtreut, linealiſch-nadelförmig, drüſig, rückſeitig-gefurcht. Kelch glockig, mit bis zur Mitte Alappigem Saum. Blumenkrone glockig, länger Staubblätter 8, nicht herausragend; Staubfäden am Grunde untereinander und mit Fruchtknoten 4fächerig; Fächer vieleiig. Heideartiges, buſchiges Sträuchlein mit flaumhaarigen, graulichen Zweigen. Kapſel ſehr klein, kugelig, Blätter zu Blüten ſehr klein, in endſtändigen Träubchen. — Einzige Art in Siebenbürgen, Ungarn ꝛc.: B. spiculiflora Rchb. (syn. Menziesia Bruckenthalii Baumg., Erica spiculiflora Salisb., E. trans- silvanica Willd., Alpenanlagen und „Moorbeete“. Kultur wie Gtg. 665. E. Bruckenthalii Spr.), Blütezeit: Juli bis September. Kelch bräunlichrot; Blumenkrone lebhaft-roſa. Für Familie 5. EPACRIDACEAE, Felsbuſchgewächſe. D XIX 9. (Nr. 2095— 2101 aus fünf Gattungen.) I. Jedes Fruchtknotenfach mehreiig. Frucht eine fachſpaltig-aufſpringende Kapſel. 1. Laubblätter mit ſtielartigem (nicht ſcheidigem) Grunde ſitzend oder deutlich geſtielt, nach dem Ab— fallen eine Narbe hinterlaſſend. II. Jedes Fruchtknotenfach Jeiig. Gattung 681 Lysin&ma. 2. Laubblätter an ihrem Grunde ſcheidig-umfaſſend. Frucht nicht aufſpringend. 682 Woollsia. Gattung 684 Sprengelia. Staubblätter 5 [4]. 685 Epacris. Gattung 685 Styphelia. Gattung 681. Lysinema R. B.., Freifaden, © XIII 5; XXIX 9 (griechiſch lysis — Loslöſung, nema — Faden; Staubfäden von der Blumenkrone frei). Staubfäden von der Blumenkrone frei. Aufrechte oder niederliegende Sträucher mit rutenförmigen Zweigen. und ſpitz, oder abſtehend und ſtumpf (ſiehe auch die folgende Gattung !!). die 5 Zipfel vor dem Aufblühen gedreht⸗-liegend. vielſamigen Kapſel befeſtigt. Blumenkrone präſentiertellerförmig; Die Samenleiſten ſind in der Mitte der Blätter klein, meiſt aufrecht Blüten achſelſtändig, einzeln, aber die blütentragenden Zweige einen ährigen, kopfigen oder traubigen Blütenſtand bildend. — 5 Arten, in Weſtauſtralien. A. Blüten dicht beiſammen, zu wenigen, oder ein dichtes endſtändiges Köpfchen oder eine Ahre bildend. 1. Staubkölbchen völlig in der Blumenkrone bleibend. Kronblätternägel gewöhnlich (wenigſtens am Schlunde) zuſammenhängend: L. conspicuum R. Br. (syn. Epacris conspicua Poir.), 30 —70 em hoch. Blütezeit: Frühling. Blätter linealiſch oder lanzett⸗pfriemlich, 4—7 mm lang; Blüten wohlriechend. — L. ciliatum R. Br. (syn. Epacris ciliata und pentapetala Poir.), Blätter eirund, ſpreizend und nicht 5 mm lang, oder lanzettlich und über 6 mm lang, ſämtlich ſtumpf. — L. fimbriatum F. v. Muell., Blätter 2—5 mm, jelten 6 mm lang, ſtumpf; Kelch- und Deckblätter kraus⸗gerändert. 2. Staubkölbchen langlinealiſch mit herausragenden und zurückgekrümmten Spitzen. Kronblätternägel zur Zeit der Vollblüte völlig getrennt: L. elegans Sond., 30—60 em hoch; Kronröhre 4—6 mal länger als der Kelch. B. Blüten in einſeitswendigen, unterbrochenen Ahren entferntſtehend. Blumenkronröhre filzig und mit ſehr kleinen Lappen: L. lasi- anthum R. Br. Verwendung und Kultur als ſchönblühende Topfzierpflanzen gleich den ſchönen Epacris- und Erica- Arten, nur zeigen fie ſich im Blühen etwas „eigenſinniger“ als die Eriken, wenn ihnen nicht reichlich Luft und aufmerkſame Be⸗ wäſſerung zu Teil wird. Gattung 682. Woöllsia E. v. MIell., Woollſie, Our XXIX 9. Von Lysinema durch die ſtark gewölbten ſpreizenden, zugeſpitzten und mit ſcharf-ſtechender Spitze verſehenen Blätter verſchieden, welche 1/,—1!/, cm lang werden. — Einzige Art: W. pungens F. v. Muell. (syn. Lysinema pungens R. Br., L. attenuatum Lk., L. Sieberi Gattung 680. Bruckenthälia bis Gattung 684. Sprengelia. Nr. 2095 2098. 609 Benth., Epacris pungens Cav., E. rosea Lodd., E. attenuata Lodd., E. riparia Seb., nicht K. Br.), Stechende W., Neu-Süd⸗Wales, aufrechter Strauch. Blüte zeit: Winter, Frühling. rot (f. rosea). Verwendung und Kultur ganz wie bei Epacris. Aſte lang, dichtbeblättert. Kronröhre ſchlank, ſo lang oder länger als der Kelch. Vermehrung wie bei Erica, unter Nr. 2094; Ausſaat desgleichen. Blüten weiß (k. alba), ſeltener rot oder roſen⸗ Gattung 683. Epacris L., Bergſchöne, O XIII 5; XXIX 9 (griechiſch: epi = auf, Akros — Spitze, auf der Spitze der 8 wachſend). Blumenkrone cylindriſch oder röhrig-trichterförmig; der 5lappige Saum vor dem Aufblühen dachziegelig mit ſeinen Rändern ſich deckend und oft etwas gedeckt bleibend, ſonſt mehr oder weniger abſtehend. Staubblätter unterhalb des Kronſchlundes auf kurzen Fäden eingefügt, auf welch letzteren die Kölbchen etwas über der Mitte ihrer Rückſeite nur punktförmig aufſitzen. Fruchtknotenfächer vieleiig. Höhe der Säule abſtehend, nicht aus dem Grunde aufſteigend. — Immergrüne Sträucher. geſtielt, zerſtreut, gedrängt oder dachziegelig, nie mit ſcheidigumfaſſendem Grunde. Die Samenleiſten in der Kapſel etwa auf halber Blätter ſitzend oder kurz Blüten achſelſtändig, zahlreich, einzeln auf Blütenſtielchen, die bis dicht an den Kelch mit kleinen Deckblättchen bedeckt ſind. — 30 Arten; 25 in Südauſtralien. A. Eh: viel länger als der Kelch. 1. Kronröhre lang und cylindriſch, oberhalb des Ace ohne Eindrücke. herzförmig, vorn weichſtachelig-ſpitz . 2. Kronröhre lang oder ziemlich kurz, leich über dem Sruchtmoten mit 5 eindrücen versehen. bis eirund⸗ lanzettlich B. later kürzer als der Kelch oder ihn nur wenig überragend. Blumenkrone cylindriſch. Griffel lang . lter ſehr ſtumpf. Blätter eirund bis eilanzettlich, am Grunde oft E. longiflora. 2095. Blatter linealiſch⸗lanzettlich E. impressa. 2096. E. obtusifolia. 2097. „Blätter fait ſitzend, Linealifch-Ianzettlih, weichſpitzig⸗ſpitz, auch die Kelchblätter und Deckblättchen ſpitz. Blumenkronlappen im allgemeinen eher kürzer als die Kronröhre. a) Kelchblätter und Deckblättchen bewimpert, Griffel behaart: E. lanuginosa Labill., aufrechter rutenäſtiger oder buſchig-ge— drungener Strauch. Blüten achſelſtändig in beblätterten Ahren oder endſtändigen Köpfen, wei b) Kelchblätter und Deckblättchen nicht bewimpert. 2095. Epacris longiflöra Cav. (syn. E. grandi- flora Willd., E. miniata Lindl.), Sangblütige Berg- ſchöne. Neu⸗Süd⸗Wales (Port-Jackſon). Strauch, bis 2½ m hoch werdend. Blütezeit: faſt zu allen Jahreszeiten. — Aſte lang, gewöhnlich weichhaarig. Blätter kurzgeſtielt oder faſt ſitzend, eirund oder eirund⸗lanzettlich, in eine ſtehende Spitze auslaufend, am Grunde gerundet oder herzförmig, mehrnervig, unter 11½ em lang, bisweilen kaum 6 mm lang.“ Blüten gewöhnlich hängend; Blütenſtielchen 2—5 mm lang. Deckblättchen ſpitz, oft über Kreuz gegenſtändig. Kelchblätter ſpitz zugeſpitzt, 4 mm oder mehr lang. Kronröhre cylindriſch, oft ſchwachgekrümmt, 1—-2 cm lang oder in Kultur noch länger, ſcharlach- oder karminrot, ausgenommen die Spitze und der Kronſaum, welche weiß ſind. — Farben- ſorten ſind: f. incarnata, Kronröhre fleiſchfarben; f. rubra, rot; f. miniata, mennigſcharlachrot; f. miniata grandiflora, mit größeren ſcharlachroten Blüten. [E. reclinata A. Cunn. (syn. E. ruscifolia Sieb.) iſt niedrig, kaum 30 cm hoch, ausgebreitet; Blüten gänzlich rot; Kelchblätter nur kurzſpitz und ungefähr 2 mm lang. N Art und Formen ſind prächtige Zierſträucher des Kalthauſes, beſonders als ſchön buſchige Pflanzen. 2096. Epacris impréssa Zabill. (syn. E. varia- bilis Zodd.), Eingedrückte (oder veränderliche) Berg- ſchöne. Auftralien, Neu⸗Süd⸗Wales. Strauch, mehrere Fuß hoch werdend, aber bisweilen ſchon bei 15 em Höhe blühend. Aſte aufrecht, kahl oder kurz-weich⸗ haarig. Blätter ſitzend, vorn zugeſpitzt oder ſtechend, am Grunde faſt herzförmig oder gerundet, ſelten länger als 1½ om, meiſt kleiner. Blüten ſehr kurz geſtielt, je nach der Sorte von weiß bis dunkelrot abändernd. Blumenkrone von / —1½ em lang, von faſt glockig bis ſchmaleylindriſch, immer aber mit 5 Eindrücken, welche mit den Staubblättern abwechſeln. — Formen ſind: f. campanulata Zodd. pr. sp., Blüten kurz, rot; f. ruscifolia R. Br. pr. sp., mit ſchmalen Blättern und langen Blüten; k. nivalis Zodd. pr. sp. (syn. E. nivea DC), Blüten faſt glockig, weiß; f. ceraeflora Grah. pr. Sp., Blüten kurz, eiförmig, weiß; k. grandi- Griffel kahl: 3. Blätter breit und herzförmig oder ſehr ausgehöhlt an ihrem SENDE ſpreizenden Spitzen, auch die Deck- und Kelchblätter ſpitzzugeſpitzt . 8 E. paludosa R. Br., Blüten ſchön, weiß, dichtſtehend. vorn langzugeſpiß oder ſpitz, mit E. pulchella. 2098. flora Benth., 1 1 dicken, weniger zugeſpitzten Blättern und langen dunkelpurpurroten Blüten, kommt kahl und (syn. E. tomentosa Lindl.) weich⸗ behaart vor. — Eine große Anzahl (über 50) der ſog. Epacris-„Arten“ der Gärten gehört als Sorten zu Epacris impressa, die in den Gärten ſelten ihren wahren Namen trägt! Stumpf 2097. Epacris obtusifölia Sm., blätterige Bergſchöne. Auſtralien, Neu-Süd⸗Wales. Aufrechter Strauch, % —1¼ m hoch. Blütezeit: Frühling, oft ſchon Anfang März. — Aſte rutenförmig, gewöhnlich flaumig. Blätter länglich-elliptiſch, ſtumpf, dick, wenignervig, ſchwach-hohl, in einen kurzen Blatt- ſtiel verſchmälert, die breiten auch unter ½ cm, die ſchmalen aber bis faſt 1 cm lang. Blüten ſchön weiß, achſelſtändig, gewöhnlich lange einſeitswendige, beblätterte Trauben bildend, faſt ſitzend oder geſtielt. Deck- und Kelchblätter ſtumpf, bewimpert, gewöhnlich über Kreuz gegenſtändig; Kelchblätter ungefähr ½ cm lang. Blumenkrone bisweilen faſt glockig, mit den Kelch kurz überragender Röhre und breiten Kron— lappen. [E. robusta Benih. hat kurzgeſtielte, ſehr ſpreizende, verkehrtei- oder faſt kreisrunde, ſehr ſtumpfe, meiſt etwa / cm lange Blätter, faſt in Endköpfchen beiſammenſtehende Blüten und längeren Kelch oder von dieſem eingeſchloſſene Kronröhre.) Verwendung als ſchöne, ſehr dankbare Kalthauspflanze für den zeitigen Frühjahrsflor. 2098. Epacris pulchella Cav. (syn. E. pur- purascens Sieb., nicht R. Br.), Garſchöne Vergſchöne. Aufrechter, rutenäſtiger Strauch. Blütezeit: Mai bis Juli. — Zweige der Länge nach dicht mit hübſchen weißen Blüten geſchmückt. Blätter nur 4—6 mm lang. Sehr ſchön. — E. purpurascens R. Br. (syn. E. pungens Sims, E. rubra Lodd., E. onosmaeflora A.Cunn., Lysinema ruscifolium Seb.), Neu⸗Süd⸗Wales; Strauch, mit langen, dichtbeblätterten Aſten. Blätter länger als bei voriger, und gegen 1 bis 1 cm lang. Blüten blaßroſenrot oder hellpurpurrot, mit weißen ſpitzen Kronlappen, in dichter cylindriſcher, beblätterter Ahre. — Kultur und Vermehrung die der ſüdafrikaniſchen Erica unter Nr. 2094. Gattung 684. Sprengélia Sm., Sprengelie, Or XIII 5; XXIX 9 (nach dem Profeſſor der Botanik Kurt Sprengel, * 1766, 1833, benannt.) Blumenkrone glocken- oder radförmig⸗ausgebreitet, mit tief geſpaltenem, ſeltener kurzem Saum. Staubblätter um den Grund des Fruchtknotens eingefügt. Vilmorin. Dritte Auflage. Fruchtknotenfächer a) 610 wenigſamig; die Samenleiſten ſind der Mittelſäule der Kapſel angewachſen, Blätter lanzettförmig, zugeſpitzt, kurz und kurz⸗ ſcheidigumfaſſend, hohl, Blüten endſtändig oder an kurzen Seitenſproſſen, weiß, blau, rot. — mit meiſt ſparrigen Zweigen. (bei f. incarnata Sm. breiter und ſtechend). 30 Arten, in Südoſtauſtralien. Kelch oft gefärbt. Familie 115. Epacridaceae bis Familie 117. Plumbaginaceae, = XXVI 3. nicht freihängend. Immergrüne Sträucher abſtehend oder aufrecht A. Blumenkrone vor dem Aufblühen faſt klappig, mit tiefgeſpaltenem Saum, e Zipfel ſchmal und bartlos ſind, radförmig ausgebreitet. Einzige Art . B. Blumenkrone mit gebärtelten Saumlappen; Kelch trockenhäutig, gefärbt. S. incarnata. 2099. Blüten zu 1 bis vielen endſtändig⸗ kopfförmige Ahren bildend: frühere Gattung Andersonia KR. Br., 20 Arten, ſämtlich in Weſtauſtralien. 2099. Sprengelia incarnäta Sm. (syn. Poiretia cucullata Cav.), Fleiſchfarbige Sprengelie. Süd⸗Wales. Strauch, 40—100 cm hoch. Blütezeit: Frühling bis Juli. — Blätter oberhalb des breiten ausgehöhlten, ſtengelumfaſſenden Grundes lanzettförmig, ſpitz bis ſtechend. des Stengels und der Aſte, auf I blütigen Stielen, ſternförmig ausgebreitet. Kelchteile blaßrot und mit den weißen Kronteilen abwechſelnd. — Neu⸗ Blüten zierlich, zahlreich am Ende Formen find: f. montana H. Br. pr. sp., Blüten purpurrötlich, Kelch halbgefärbt; Staubkölbchen meiſt frei und kahl; eine Gebirgsform. k. propinqua A. Cunn. pr. sp. (syn. S. macrantha Hook. fil.), Kelch weißlich; Blumenkrone weißrötlich; e frei und gebärtet. Verwendung und Kultur wie kapiſche Erica, unter Nr. 2094. Beachtenswerte Zimmerpflanze! Gattung 685. Styphélia Sol., Heidebart, & ir XXIX 9 bezüglich der Steinkerne). (griechiſch: styphelos — feſt, hart; Blumenkrone glodig, trichter- oder röhrenförmig, innen⸗ ſeitig oft behaart oder wollig— gebärtelt, mit offenem oder zurückgerolltem, Slappigem Saum; Zipfel vor dem Aufblühen klappig. Staubblätter der Kronröhre eingefügt, untereinander frei; den Staubfäden ſitzend, aufrecht oder kippend. 5= (fehr ſelten 3= oder 2 fächerig. 3 ſamigem Steinkern. A. Vier oder mehr Deckblätter hüllen den Dan ein. geſchloſſen B. Nur 2 Deckblätter unter dem Kelch. Blumenkrone trichterförmig, mit aöftefenbem, Staubfäden die Krone nicht überragend. (Leucopogon.) 2100. Styphelia Sönderi F. v. Muell. (syn. Astroloma conostephiodes F. v. Muell., Stenanthera conostephiodes Sond., Pentataphrus Behrii Schldl.), Sonders Heidebart. Südauſtralien. Strauch mit ausgebreiteten weichhaarigen Zweigen. Blätter ſitzend, linealiſch oder linealiſch-lanzettlich, 1 bis faſt 2½ cm lang, mit ſtechender Spitze. Blüten ſitzend. Kelch— blätter 12—16 mm lang. Kronröhre den Kelch kaum überragend. Staubfäden kurz und ſehr flach. — Iſt die ſchönſte der Gattung. 2101. Styphelia lanceoläta Sm. (syn. 8. affınis Spr., Leucopogon Cunninghamii DC., L. lanceolatus R. Br., L. australis Sieb, L. affinis H. Br.), Canzettblätteriger Heidebart. Auſtralien, Neu⸗Süd⸗Wales. Strauch oder kleiner Baum, kahl oder weichhaarig. Blätter zerſtreutſtehend, lanzettlich, Immergrüne Sträucher oder Bäumchen. förmig⸗elliptiſch. Blüten mit 2 oder mehreren, Deckblättchen, weiß, Kölbchen herausragend oder nicht, mit dem Rücken nur punktförmig auf Griffel mit einfacher, kleiner Narbe und die Staubblätter überragend. Frucht eine Steinbeere, mit einem einzigen 5, reſp. 2-3fä Fruchtknoten cherigen, 5⸗, reſp. 2- bis Blätter meiſt breit⸗ oder ſchmal⸗lanzettlich, oder ſpatel⸗ ſeltener anders gefärbt. — 150 Arten in Auſtralien. Blumenkrone innen am Grunde durch 5 Habe zottig; S ein⸗ Sonder. 2100. der Länge nach zebärketen Saum. 8 S. Tanceolata. 2101. ganzrandig, an beiden Enden verſchmälert, ſtumpf oder mit ſchwieliger Spitze, flach, mit feinen Nerven, 2½ —5 em lang. Blütenähren ſchlank, unterbrochen, einzeln in den oberen Blattachſeln oder an den Zweig⸗ Enden gebüſchelt. Deckblätter und Deckblättchen geſtreift, völlig halb ſo lang als der Kelch. Fruchtknoten 2fächerig. Frucht rot, eiförmig-kugelig. — Formen ſind: f. gracilis (syn. Leucopogon pimeleodes A. Cunn.), Blätter und Blüten klein; Zweige ſehr ſchlank, mehr oder weniger weichhaarig. k. gelidus F. v. Muell., niedrig und buſchig, Blätter klein und gehäuft; Blüten⸗ ähren kürzer. — Verwendung beider Arten zur Ausſchmückung geeigneter Kalthäuſer. Behandlung wie die kapiſchen Erica-Xrten, ſ. unter Nr. 2094. Familie 116. DIAPENSIACEAE. 12 Arten. Hochgebirge Nordamerikas, Aſiens und in Nordeuropa. Familie le. PLUMBAGINACEAE, Bleiwurzgewächſe. = XXVI s. (Nr. 2102—2127 aus ſechs Gattungen.) I. Blütenſtand meiſt einfach, nämlich ährig, kopfig oder traubig. 687 Ceratostigma. II. Der Blütenſtand meiſt aus Wickeln zuſammengeſetzt, Gattung 688 Armeriästrum. Teile frei. Gattung 686 Plumbägo. Grunde verwachſen. Die Griffel verwachſen, nur im oberen bei Armeria kopfig. Griffel frei oder nur am 689 Goniolimon. 690 Stätice. 691 Armeria. Gattung 686. Plumbägo L., Bleiwurz, O XXVI 3 (lat.: plumbum — Blei, ago — ich führe; Wurzelſaft färbt bleigrau). Blumenkrone präſentiertellerförmig, oder durchſcheinend— trocken. Grunde verbreitert, aber nicht mit der Krone verwachſen. unten nach oben in 3 Klappen ablöſend. bei P. aphylla Boj. faſt blattlos und beſenförmig). die unteren B. Blätter geſtielt, nicht ſengelümfaſsend. 1. Blüten blau oder violett . 2. Blüten ſcharlachrot oder weiß 2102. Plumbägo europäta L. Fruchtwand dünnhäutig, Halbſträucher oder Stauden; Zweige rutenförmig oder ſchwach-kletternd, beblättert (nur Blätter meiſt wechſelſtändig, geſtielt oder öhrig⸗ſtengelumfaſſend. oder büſchelig — 10 Arten der wärmeren Gegenden des Erdkreiſes. A. Blätter (ausgenommen die unteren) ſtengelumfaſſend und mit wehrten 1 Kronfaum regelmäßig. 925 P. an- gustifolia ach, P. lapathifolia M. B., auch Willd.), Kelch röhrig, drüſig, zwiſchen den 5 Rippen dünnhäutig mit dünner Röhre, ziemlich groß. Staubblätter 5, am am Grunde herum ſich abtrennend und ſich von Blüten ährig aber ee etwas kürzer als P. europaea. 2102. P. capensis. 2103. P. zeylanica. 2104. Europäiſche Aleiwurz. Südeuropa, Kaukaſus. Staude, bis zu 120 cm hoch. Blütezeit: Herbſt. — Stengel Gattung 685. Styphelia bis Gattung 687. Ceratostigma. Nr. 20992105. 611 kahl, eckig⸗geſtreift, ſteif, rutenäſtig. Blätter lanzett⸗ förmig, ſcharf, graulichgrün. Blüten faſt kopfig⸗ähren⸗ ſtändig, roſa violett, zierlich. — Spätherbſt⸗ Blüher; bedarf im Winter guten Schutzes; wird aber beſſer im freien Lande vorkultiviert, dann in den Topf gepflanzt, zur Blüte gebracht und irgendwo froſtfrei überwintert, um ihn im Frühling wieder auszupflanzen. 2103. Plumbägo capensis Thbg. (syn. P. grandiflora Ten., P. auriculata Zam., Plumbagidium auriculatum Spach), Kapiſche Bleiwurz. Südafrika. Strauchig. Blütezeit: Frühling bis Herbſt. — Stengel aufrecht, faſt kletternd, äſtig, geſtreift, wie die Unter⸗ ſeite der Blätter mit kleinen, weißen Schilferſchüppchen bekleidet. Blätter kurzgeſtielt, länglich, mit keilförmigem Grunde, ſtumpf, ganzrandig, kahl; Nebenblätter nieren- förmig. Blütendeckblättchen linealiſch-lanzettlich, ſpitz. Blüten in reichen, kurzen, faſt einſeitigen Endähren, ſchön hellblau. Kelch drüſig-klebrig behaart. — P. coerulea H. et Kth. (syn. P. glandulosa Milld., P. Humboldtiana R. et Sch., P. rhomboidea Hook.), Peru, Columbien. Staude. Blütezeit: Sommer. Stengel krautig, aufrecht, fcharf-viel- ſtreifig, dünn, hin und her gebogen, äſtig. Blätter eirund⸗länglich, fait rautenförmig, an beiden Enden geſchmälert, ſpitzlich, nach unten in einen kurzen, breit— geflügelten, an ſeinem Grunde ohrlappigen Stiel ver— ſchmälert. Blüten himmelblau, in ſchlaffen End— ähren mit drüſigklebriger Spindel. — P. pulchella DC. (syn. P. rhomboidea Zodd., nicht Hook.!, P. mexicana hort., nicht H. B. et Kih.!), Mexiko, lic Waldhumus oder Lauberde und mit etwas Miſterde Staude, Blütezeit: Sommer, hat kurze, zwar ſtengel— umfaſſende, aber nicht geöhrte Blattſtiele, dünne Stengel und kaum 1½ cm lange, lilafarbene oder blauviolette Blüten. Es ſind Kalthauspflanzen; P. capensis iſt am roſenrot. bekannteſten. Sie werden alljährlich im Juni ins freie Land an einen recht luftigen, geſchützten Ort ausgepflanzt. Nur dann werden ſie auch als Topf— pflanzen im Herbſt und Frühling bei = 8 bis 150 0. reichlich blühen und im Zimmer ſich dankbar zeigen. 2104. Plumbägo zeylänica Z. (syn. P. flaccida Mnch., P. scandens Zam. ex p., P. viscosa Blanco, Thela alba Zour.), Zeyloniſche Bleiwurz. Oſtindien. Strauchig, faſt kletternd. Blütezeit: Sommer. — Stengel und Aſte fadenförmig, geſtreift. Blätter eirund, plötzlich in den Blattſtiel verſchmälert, ſpitz, kahl oder flaumig (bei f. glaucescens Boiss. grau- grünlich), etwa 6—8 cm lang bei 3½ —4 cm Breite; Blattſtiel am Grunde verbreitert, ſtengelumfaſſend. Blütenähren endſtändig, ziemlich dicht, 10 30 em lang werdend, oft verzweigt; Ahrenſpindel flaumig oder drüſig. Blüten weiß. Kronröhre etwa 2 em lang. — P. rosea L. (syn. P. coceinea DC., Thela coccinea Lour.), Oſtindien, am Grunde ſtrauchig, aufrecht. Blütezeit: Frühling bis Winter, faſt in jeder Jahres- zeit. Die Stengel ſchlank und geſtreift. Blätter elliptiſch oder länglich, groß, vorn verſchmälert, ſtumpflich, nach unten allmählich in den ſehr kurzen Blattſtiel keilförmig verſchmälert. Blütenähren im Verlauf der Blütezeit 30 —50 em lang. Blüten 3—5 cm lang, prächtig ſcharlachrot oder ſcharlach— Ahrenſpindel kahl. Griffel am Grunde behaart. — Prächtige Art für gut gepflegte und gelüftete Warm- und feuchte Lauwarmhäuſer. — Kultur der Bleiwurz-Arten in reichlich mit vermiſchter ſandig-lehmiger Raſen- oder Ackererde. Vermehrung durch Stecklinge und Wurzelſchnittlinge im Warm⸗ bezw. Lauwarmbeete, die ſtaudigen Arten auch durch Teilung und Grundſproſſe. Gattung 687. Ceratostigma Bnge., Hornnarbe, = XXVI 3 (griechiſch: keras — Horn, stigma — Narbe). Von Plumbago verſchieden durch: Kelch nicht drüſig, röhrig, am Grunde 10 nervig. Staubblätter der Mitte der Kronröhre eingefügt. Blüten in mit Deckblättern verſehene end- und achſelſtändige Köpfe zuſammengedrängt; jedes einzelne mit 2 Deckblättchen. 2105. Ceratostigma plumbaginödes Dinge. (syn. Plumbago Larpentae Lindl., Valoradia plum- baginodes Boiss.), Bleiwurz-Hornnarbe (fr. Den- telaire de Lady Larpent, Dentelaire de Chine; e. Lady Larpent's Lead wort). Nördliches China. Stau⸗ dig-halbſtrau⸗ chig, 30—45 Blütezeit: Spätſommer, Herbſt. — Die Stengel ſchlank, hin und her gebogen, auf⸗ ſtrebend, oben 5 veräſtelt, kan⸗ tig, mit Schilferſchüppchen und kurzen Härchen bekleidet. Blätter verkehrt-eirund, ſpitz, nach dem Grunde hin ver— “ —— eg, 2 „F - SET — N LWRE I Bar >, wear. Bleiwurz-Hornnarbe. Griffelnarben bei den beiden aſiatiſchen Arten: C. plumbaginodes Bnge. und C. Griffithii Clarke mit geſtielten, bei den abeſſiniſchen Arten: C. Papillendrüſen. — Stauden oder Sträucher mit borſtig-bewimperten Blättern. abessinicum Hook. und C. patulum Hook. mit ſitzenden Blüten blau oder roſenrot. — 4 Arten. ſchmälert, bewimpert, beiderſeits mit ſehr feinen Schüpp⸗ chen bedeckt, 2½ —6 em lang bei 2—3 cm Breite. Blüten ſchön himmel- oder kobaltblau, ſpäter in violett übergehend, in dichten end- und blattwinkelſtändigen Büſcheln. Kelch violettrot gefärbt, von Deckblättern begleitet. Griffelnarben mit geſtielten Papillendrüſen. Verwendung dieſer wirklich ſchönen und empfehlenswerten Herbſtblume insbeſondere zur Ausſchmückung ſonnig gelegener Abhänge, Hügel, Felsgruppen u. ſ. w. Kultur in ſchutt⸗, d. h. namentlich kalkſchutthaltigem, ſandig-lehmigem Ackerboden, der durch ein wenig ſandige Heide— oder Wieſenmoorerde mehr gelockert werden kann. Die Pflanze hält an vielen Orten Deutſchlands unter Schutzdecke gut aus, und die Ausläufer werden zu blühbaren Zweigen. Sonſt iſt nur froſtfreie Über— winterung in irgend einem luftigen Raume nötig. Im Freien blühen die Pflanzen ſtets am ſchönſten. Topfpflanzen ſind bis nach der Blüte recht hell und bei nur + 3 bis 6 C. zu unterhalten. Ver- mehrung durch Teilung und Grundſproſſe ſehr leicht. Anzucht aus Samen, der nur lauwarm zu halten, iſt wenig üblich. — Keimkraft der Samen ungefähr 2 Jahre. 395 612 Familie 117. Plumbaginaceae, Bleiwurzgewächſe. GO XXVI3. Gattung 688. Armeriästrum Jaub. et Spach, Igelpolſter, © XXVI 3 (Name nach der verwandten Gattung Armeria gebildet). mit den Staubblättern in einen Ring verwachſen. förmig⸗ verzweigte Halbſträucher. und dachziegelig ſtehend. Kelch trichterförmig. Die Griffel mit kopfiger oder ſchief⸗länglicher Narbe, kahl. oder Schlauchfrucht eckig oder länglich, nicht aufſpringend oder an den 5 Kanten ſich löſend. Kronblätter von Grund auf frei oder am Grunde Kapſel Niedrige igelſtachelige, polſter⸗ Blätter gedrängt, ſteif, meiſt nadelförmig und ſtechend, ſeltener abgekürzt, ſtumpf Blüten roſa oder weiß, auf einfachem oder kaum verzweigtem, niedrigem, ſeltener verlängertem und e et Schaft. — 80 Arten, im öſtlichen Mittelmeergebiet und namentlich in Perſien. Kelchſaum auf der oberen (inneren) Fläche längs der Nerven kahl. Sommerblättern ähnlich oder etwas kürzer, alle bleibend, nadelförmig und mit ſcharfem und ſpitzem Rande. f b i die Ahrchen alle 1blütig und jedes mit 3 Dedbtättchen Ser Kelch 1 em lang oder länger, mit purpurnem Saum . Kelch ½ om lang oder länger, mit weißem Saum. 1. Blütenſchaft meiſt mehrährig. Blätter Roſetten bildend, ſchmal-pfriemlich, 1—3ährig und mit ſammethaariger Spindel. ſammetig. ſehr dünnnadelig, ziemlich kurz. Blätter alle gleichgeſtaltet: die Frühjahrsblätter den Blütenſtand ähren⸗ A. dianthifolium. 2106. Ahren kurz, dicht- und zweizeilig⸗dachziegelig: A glumaceum O. Ktze. (syn. Acantholimon glumaceus Boiss., Statice glumacea Jaub. et Spach, S. Ararati hort., S. Hohenackeri Ledeb.), Kleinaſien; Pflanze grün. Blütenſchäfte 2— 3 mal fo lang als die Blätter, Blütenähren kurz, mit 7—9 gedrängten Blüten oder Ährchen. Deckblätter ſchwach⸗ Kelchröhre an den Rippen borſtig und mit weißem, von dunkelvioletten breiten Nerven bis zum Rande durch— zogenem Saum. Blumenkrone roſenrot. — Für Steingruppen und ſonnige Abhänge ſehr zu empfehlen. 2. Blütenſchaft immer nur 1lährig: A. caryophyllaceum 0. Ktze. (syn. Statice und Acantholimon caryophyllaceus Boiss.), Gebirge Kleinaſiens. Halbſtrauchig, kurzhaarigen Nerven bis zum Rande durchzogene Saum. acerosus Boiss., A. Phrygium Boiss., einem Igel nicht unähnlich, blaßgrün. 3fantig, überall ſchärflich. Blütenſchäfte kaum länger als die Blätter, ausgehend; Ahrenſpindel borſtlich. Kelchröhre borſtlich, ſo lang als der weiße, undeutlich-5 lappige, Blüten roſenrot. — A. acerosum 0. Ktze. A. caryophyllaceus Boiss. ex. p., Statice acerosa Mild.) hat graugrüne, eingedrückt⸗ Blätter verlängert, 2½ —4 cm lang, linealiſch⸗ in eine gerade, ziemlich lockere, 7—10 em lange Ahre von purpurnen, außen (syn. Acantholimon punktierte, 5—9 em lange, an ihrem Grunde 3—5 mm breite, ſtark-nadelſpitzige, dicke Blätter; Blütenähren 10-20 em lang, bei f. brachystachyum (syn. Acantholimon Pinardii Bois.) jedoch nur 5—8 cm. Verwendung in lehmig⸗-kalkhaltigem, etwas trockenem Boden, in ſonniger Lage, am beiten auf Steingruppen. Im Winter etwas Schutz. 2106. Armeriästrum dianthifölium O. Tze. (syn. Acantholimon venustus Boiss., Statice venusta Fenzl, S dianthifolia Jaub. et Spach, Limonium orientale Tournef.), Reizendes Igelpolfter. Taurus, Gebirge Kleinaſiens. Staudig-halbitrauhig. Blüte- zeit: Juni, Juli. — Graugrünliche Polſter; Blätter mit Kalkſchüppchen bedeckt, linealiſch, ziemlich breit [bei f. Olivieri (syn. Acantholimon laxiflorus Boiss., Statice Olivieri Jaub. et Spach) länger und ſchmäler, die Blütenährchen entfernter ſtehend!], flach- gekielt, außer etwa den unterſten alle ſtechend. Blüten- ſchäfte kurz, die Blätter überragend, einährig, oben ſamt der Ahrenſpindel ſchärflich. Ahre einfach, 5—8 cm lang, ziemlich locker, einſeitig oder zweizeilig, aufrecht oder ſchwachgekrümmt. Außeres Deckblatt um die Hälfte kürzer, breit-dreifantig, zugeſpitzt, gekielt, jchmal- häutig⸗gerändert, die inneren länglich. Kelch 1½ em lang; Kelchröhre zerſtreutbehaart; Kelchſaum faſt kürzer als die Röhre, breit, geſtutzt, gefaltet, unbewehrt, braunrötlich. Blüten anſehnlich, ſchön atlasroſenrot oder lebhaft -purpurrot. f. assyriacum (syn. Acantholimon assyricus Boiss.) hat etwas lockerere, 6—9 cm lange Ahren, deren Spindel ſamt dem oberen Schaftteil und den Deckblättern ſeidig-weichhaarig. — Reizend, ſowohl für Steingruppen und trockene, kalkhaltige, ſonnige Abhänge, als auch für Topfkultur. Recht durchläſſiges ſandig-lehmiges ev. mit Heideerde oder Sandboden vermiſchtes Erdreich erforderlich. Im Winter den im Freien befindlichen Pflanzen eine mäßige Fichtenzweig-Decke geben. Vermehrung durch Stecklinge, Sproſſe und Ablieger. Anzucht aus Samen iſt wegen mangel- hafter Keimfähigkeit der Samen oft wenig erfolgreich. Ausſaat im April, Mai ins kalte Miſtbeet. Keim⸗ kraft der Samen etwa 2 Jahre; Keimung innerhalb 3 Wochen. Gattung 689. Goniolimon Boiss., Wieſenſchirm, Or XXVI 3 (griechiſch: gonia — Ecke, leimon — Wieſe; papillenhaarig-rauh und mit kopfiger Narbe. oft gabelig⸗verzweigt und mit Schuppen an den Gabelungen. aus Ahren oder Ahrchen, blau, rot oder weiß. A. Blütenſchäfte doldentraubig-riſpig⸗veräſtelt. 1. Das innere Deckblatt der Blüten an ſeiner Spitze mit 2—3 Langſpitzen 2. Das innere Deckblatt der Blüten ungeteilt, alſo einſpitzig B. Blütenſchäfte in einen 45 e e verwachſen 2107. Gonlolimon tatärleus Bose 0 0 Statice tatarica L., S. trigona Pall. ), Tatariſcher Wieſenſchirm. Kaukaſus, Tatarei, an ſalzhaltigen Orten. Staude, 20-50 em hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Pflanze dunkelgrün oder graugrün- lich; Blätter grundſtändig und ausgebreitet, verkehrt⸗ eirund oder länglich⸗ſpatelförmig, mit Weichſpitzchen (bei f. angustifolius ſchmäler und mehr lanzettlich), allmählich in den kurzen Blattſtiel verſchmälert. Blüten⸗ ſchäfte niedrig, wenig über dem Grunde ſich gabelig— fe veräſtelnd, breit⸗ und abſtehend⸗doldentraubig; die Aſte find ſchmal⸗dreiflügelig und abjtehend- zurück⸗ gekrümmt. Blütenährchen 1—2 blütig, zu ziemlich dichten Endähren zweizeilig-geordnet. Deckblätter krautig, lederig, ſchmalhäutig, ſtechend, ſpitzgekielt, das innere mit 3 geraden, ziemlich gleichlangen Lang⸗ an Wieſenrändern). Frucht ſich mit einem Deckel öffnend. Blätter flach, nicht nadelförmig. — 10 Arten, in Südrußland, auf der Balkan-Halbinſel und in Centralaſien. Briten siemlich arab, lebhaft rat; Wie Armeriastrum, jedoch: Griffel vom Grunde an frei, Kräuter, ausdauernd oder zweijährig, Blüten in doldentraubigen Riſpen, G. tataricus. 2107. G callicomus. 2108. G. eximius. 2109. C. elatus. 2110. Griffes 855 in der unteren Hälfte 5 G. Kaufmannianus. 2111. ien, Kelchröhre überall kurzflaumig, ſolang als der Saum mit ſeinen länglichen, ſtumpfen Lappen. Blüten roſenrot oder rötlich. f. angustifolius Boiss. (syn. Statice incana M. B., nicht L.; S. Besseriana R. et Sch., S. rubella @mel.), Blätter ſchmäler, lanzettlich, die Blütenährchen meiſt 1blütig, Kelchröhre oft auch kahl. i Beliebte Art, aus welcher man eine Reihe von Baſtard⸗Sorten erzogen, die wir als G. tatäricus hybridus (syn. Statice incana hybrida Hort.“), Baſtard-Wieſenſchirm, bezeichnen. Blütenfarben je nach der Sorte verſchieden: weißlich, roſaweiß oder lila bis dunkelrot, auch bis blauviolett und grau. Dieſe Gartenformen ſind zarter und empfindlicher, auch iſt ihre Haltung ſelten ſo ſchön als die der Stammarten. Gleichwohl ſind ſie als beliebter e ee „ 1 a SE 2 Werkſtoff für Bouquets und Sträuße ſehr wert- voll, ſomit als Schnittblumen beſonders zu empfehlen; die Stammarten dagegen, weil härter und von ſchönerer Tracht, für die Ziergärten geeigneter. Goniolimon dalmaticus Achb. (syn. Statice dalmatica Presl, S. incana Pis., nicht L.“), Süd⸗ europa; Staude, etwa 30 em hoch. Pflanze graugrün. Blätter klein, mit weißen Knötchen beſetzt, und mit ſchmal⸗ und kraushäutigem Rande. Blütenſchaft mit kurzen, kantigen, faſt ungeflügelten Aſten; Blütenährchen kaum 2blütig, zu ſehr kurzen, zwei⸗ zeilig⸗ und dicht⸗dachigen, büſchelförmigen Ahren geordnet. Das innere der Blüten-Deckblätter mit drei ungleichen Langſpitzen, da die mittlere etwas länger iſt. Iſt hart, aber weniger wirkungsvoll. — G. collinus Boiss. (syn. Statice collina Griseb., S. speciosa nicht TI.; S. incana Val. L. (; 8. tatarica trigonoides Pos., S. Besseriana Friv., nicht R. et Sch.“), Griechenland, Kleinaſien; Pflanze graugrünlich; Blätter jchmal - länglich - lanzettlich und lanzettlich, grannig⸗ſtachelſpitzig, lang in den Blattſtiel verſchmälert. Schäfte niedrig, ſchon nahe dem Grunde gabelig⸗ſpreizend⸗ verzweigt und doldentraubig-riſpig. Aſte dreikantig; Ahrchen 1blütig, zu wenigen in büſchelförmige, kurze, dichte Ahren geordnet. Blüten⸗Deckblätter grün, lederig, gekielt, etwas zurückgekrümmt, das innere Z3ſpitzig. Kelchröhre kahl. Wird oft mit der ſchmalblätterigen Form von G. tataricus verwechſelt. 2108. Goniolimon Shönfdopf- Wiefenfhirm. Chineſiſch-Songariſche Steppe. Staude. Blütezeit: Sommer. — Pflanze graugrün; Blätter länglich und länglich-lanzettlich, in den Blattſtiel verſchmälert, mit weißen Knötchen tragend, deren Aſte dreieckig find. Ahrchen 2blütig, zu kurzen, breitlichen Ahren zweizeilig- und dicht— dachig⸗geordnet; das mittlere Deckblatt völlig durchſichtig und mit Weichſpitze, die übrigen ſehr breit-hautrandig, rückſeitig grün, gekielt, mit Langſpitze, das innere mit 2 ungleichen Langſpitzen, und am Grunde derſelben beiderſeits rundlich-oahrhäutig. Kelchröhre abſtehend⸗ rauhhaarig, mit kürzerem, ſchneeweißem, ab— ſtehendem und deutlich-gelapptem Saum. — Sehr nahe ſteht: G. speciosus Doiss. (syn. Statice speciosa L., S. argentea Sievers, Limonium speciosum Pers.), Blätter fait kreisrundlich oder länglich-verkehrt— eirund, plötzlich in eine Langſpitze verſchmälert, nach dem Grunde nur kurz verſchmälert. Blütenſchäfte höher, im oberen Teile dicht-doldentraubig-veräſtelt; die Aſte ſchmal-zweiſchneidig oder flügelig-Z eckig. Die Ahrchen 3—4blütig, ſehr dichtdachig geordnet. länger als die Kelchröhre, flaumig, eirund- kreisförmig, rückſeitig gekielt-grünkrautig, mit breitem, weißem Saum; das innere mit 2, ſeltener 1 oder 3 Langſpitzen, äußeres faſt ſtechend-weichſpitzig. Kelchröhre dicht— und angedrückt-weichhaarig; Kelchſaum etwas kürzer als die Röhre, mit 5 undeutlichen gerundeten und gekerbelten, weißen Lappen. Blüten ſehr ſchön roſen— rot bis lilaroſenrot. Sehr ſchöne Art! — G. (Statice) spectabilis, eine ſchöne Form mit um die Hälfte kleineren Blüten und Ahrchen, weißrötlichem Kelchſaum und jammet- haarigen, teils zugeſpitzten, teils ſtumpfen Deckblättern. 2109. Goniolimon eximius Boiss. (syn. Statice eximia Schrenk), Ausgezeichneter Wieſenſchirm. callicomus Boiss. (syn. Statice callicoma C. A. Mey., S. conspicua Sims), Deckblätter ¼gleichlang, faſt mit ö | en weißrandig, rück— bekleidet, flaumig oder kahl. Blütenſchaft niedrig, eine eiförmig-dreiſeitige, faſt einſeitswendige Riſpe Gattung 688. Armeriästrum und Gattung 689. Goniolimon. Nr. 2106-2110. 613 China, Songarei. Staude, 30—60 cm hoch. Blüte⸗ zeit: Juni bis Auguſt. — Pflanze graugrünlich. Blätter breiter und länger, länglich oder verkehrt— eirund, ſtumpf, kurz⸗weichſpitzig, ſchmal⸗ und kraus⸗ randig, in einen langen Blattſtiel verſchmälert. Blütenſchaft hoch, im oberen Teile riſpig-veräſtelt und ſamt den ſtielrunden Aſten weichhaarig. Ahrchen faſt 4blütig, zu ſehr dichten, wickelig-kopfigen Ahren ſehr dichtdachig geordnet. Deckblätter flaumig, die Kelchröhre überragend, breit-weißhäutig, das äußere eirund, weichſpitzig, das innere mit 2—3 etwas zurüd- gekrümmten Langſpitzen. Kelchröhre angedrückt-weich— haarig, mit halb ſo langem, kantig-gelapptem Saum, deſſen Lappen ſpitzlich und gekerbelt ſind. Blüten erſt roſenrot, dann lilafarben. Sehr empfehlenswert für gultw durchläſſigen Boden; im Winter ſchwache Fichtenzweigdecke. 2110. Goniolimon elätus Boiss. (syn. Statice elata Fisch., S. flexuosa Zess., nicht Milld.), Hoher Wiefenfhirm. Südrußland. Staude, 30 bis 75 em hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Pflanze friſch-grün. Blätter zumeiſt verkehrt-eirund, ſehr ſtumpf, vorn oft eingedrückt und mit Weichſpitze, in den Blattſtiel ziemlich langverſchmälert, im ganzen ſchmäler als bei Statice Gmelini, unter Nr. 2114, deren Blättern ſie ähneln. Blütenſchäfte hoch, oben verlängert-riſpigveräſtelt; die Aſte, kurzrauhhaarig, dreieckig, abſtehend-eingekrümmt. Ahrchen 2blütig, zu eiförmigen, zweizeiligen Ahren ziemlich lockerdachig angeordnet. Deck— blätter ziemlich der Kelchröhre gleichlang, eirund, ſeitig gekielt und ſchmalkrautig, mit kurzer, faſt jtechen- der Weichſpitze. Kelchröhre an den Rippen angedrüdt- flaumhaarig, mit halb ſo langem, _ j kantig⸗gelapptem . Saum, deſſen Hoher Wieſenſchirm. Lappen ſpitzlich ſind. Blüten ſehr ſchön, violettrot, ſpäter blau bis bläulichviolett. Gleichfalls recht empfehlenswert, auch für Einzelſtellung und kleine Gruppen auf Raſen geeignet. — Die Verwendung der Wieſenſchirm-Arten iſt eine doppelte, einmal als haltbarer Werkſtoff für die Bouquetbinderei, denn die Zweige laſſen ſich trocknen, ohne ſobald die Farbe zu verlieren, ſodann als Zier— pflanzen für den Garten, vereinzelt oder gruppenweiſe auf Raſenflächen oder zerſtreut auf Rabatten. Kultur. Dieſe Pflanzen verlangen durchaus gut durchläſſigen, kalkhaltigen und doch ziemlich kräftigen Boden, z. B. lehmigen Sand- oder ſandigen Lehmboden, dem man zweckmäßig etwas Wieſenhumus (Raſenerde) oder Wiejen- Moorerde beimiſcht. Zuſatz von etwas Miſterde und während der Wachstumszeit Düngung mit recht wäſſeriger Stalljauche iſt bei magerem Boden nützlich. Der Standort ſei frei und ſonnig oder doch ziemlich ſonnig. Am ſchönſten für Einzelpflanzung ſind wohl der Hohe, der Ausgezeichnete und der Tatariſche W. Hier und da iſt im Winter Schutzdecke von Fichten- zweigen angezeigt. Vermehrung durch Grundſproſſe 614 Familie 117. Plumbaginaceae, Bleiwurzgewächſe, Or XXVI3. und Wurzelſchnittlinge. Zu letzterem Zwecke trennt ſchirm. Gebirge Oſt-Turkiſtans. Staude, 30—50 em man zeitig im Frühling, vor dem Austreiben der hoch. Blütezeit: Sommer. — Pflanze mit holzigem, Pflanzen, 5—8 em lange Stücke ab, die man in Töpfe mehrköpfigem Grundſtamme. Blätter ſämtlich grund⸗ in reichlich und reinſandige Torfmüll-Erde, aus käuf; ſtändig, lederig, linealiſch-lanzettlich oder lanzettlich, lichem Torfmüll und Quarz- oder reinem Flußſand ſtechend-zugeſpitzt, in den Blattſtiel verſchmälert, bereitet, ſenkrecht ſo tief einbettet, daß nur die Spitze ſchwielig- und kraus⸗ -gerändert, 5—8 cm lang, bis den Boden überragt, und ftellt fie ſodann lauwarm, | 1½ em breit. Blütenſchäfte ſtielrund, viel länger als giebt ihnen auch bis zum Austreiben nur jo viel Waſſer, die Blätter. Blütenähren aufrecht-abſtehend, faſt wickel⸗ daß ſie friſch bleiben und nicht einſchrumpfen. An- ährig, 1—2½ em lang, fait ſitzend; Ahrchen Z blütig; zucht aus Samen. Ausſaat in Töpfe oder Käſtchen Deckblätter kahl. Kelch weiß, trichterförmig, gefaltet, und dieſe nur lauwarm ſtellen, oder vom April bis 5zähnig. Blumenkrone rot, doppelt ſolang als der Juni in ein kaltes Miſtbeet ſaen. Um das Keimen Kelch, 5 blätterig. Staubblätter frei. Griffel 5, unter zu beſchleunigen, wird man vor der Ausſaat die Samen der Mitte verwachſen, nach oben alle papillendrüſig⸗ von den anhaftenden Deckblättern und Hüllen befreien. rauh, mit kopfigen kahlen Narben. Sehr zweckmäßig kann man ſie im Keimapparat Verwendung. Eine Art mit ährigem Blüten⸗ (abgebildet in den „Grundzügen der Gartenkultur von ſtand, welche die Petersburger Winter ohne jede Deckung A. Voß“) vorkeimen und die Keimlinge dann ausgehalten hat, im Sommer reichlich blühete und in Käſtchen verſtopfen. — Keimkraft der Samen wegen ihrer ſchönen, roten Blüten als Freilandpflanze 2—3 Jahre; Keimung innerhalb 2—3 Wochen. zu empfehlen fein möchte. Kultur bedingungen wie 2111. Goniolimon Kanfmanniänus Voss (syn. unter Goniolimon elatus, Nr. 2110. Abſtand der Statice Kaufmanniana Hg.), Kaufmanns Wiefen- Pflanzen nur 15—20 cm. Gattung 690. Stätice L., Wiederſtoß, Or XXVI 3 (griechiſch: statlke, ein Kraut mit zuſammenziehenden Eigenſchaften). Kelch röhrig-trichterig, trockenhäutig, anfangs gefaltet; feine 5 Rippen in Grannen auslaufend. Kronblätter frei oder am Grunde, ſelten höher hinauf, mit den Staubfäden verwachſen. Die Griffel find kahl, vom Grunde an (wenn auch nicht peinlich genau) frei, und die cylindriſch-fadenförmigen Narben find auf der ganzen Oberfläche ſehr klein drüſig-papillös. Frucht nicht aufſpringend oder an der Spitze mit einem verhärtenden Deckel ſich öffnend oder unregelmäßig-aufreißend. Ausdauernde, ſeltener einjährige Pflanzen, auch Sträuchlein. Blätter bei den krautigen Arten grundſtändig-roſettig, ſonſt gedrängt oder wechſelſtändig, im übrigen ſind ſie flach. Blütenſtand meiſt gabelig-verzweigt, trug⸗ doldig, doldentraubig oder riſpig-zuſammengeſetzt aus kleinen, meiſt einſeitigen Ahren, an denen die Blütchen einzeln oder gedrängt 8 Blütenfarbe verſchieden. — 120 Arten, in allen Erdteilen vorkommend. A. n ltr ſtrauchige Arten mit unten verholzenden Stämmen. 1. Blütenzweige flügelig-verbreitert. Kelchſaum blau oder violett, groß, ausgenagt— ee Inneres Deckblatt der Blüten an der Spitze abgeſtutzt .. S. fruticans. 2112. 2. Blütenäſtchen ungeflügelt, nur kantig bis zweiſchneidig. Das innere Deckblatt der Blüten an der abgeſtutzten Spitze nackt oder feinbewimpert . . S. Bourgaei. 2113. B. Stauden. (Pflanzen krautig, 35 oder mehrjährig). Kronblätter frei oder nur an ihrem Grunde etwas verbunden, ganzrandig oder eingedrückt. Blütenſchäfte und ihre Aſte ſtielrundlich oder kantig. Kelch an ſeiner Einfügungsſtelle ſchwach ſchief oder faſt gerade, mit kleinem, 5lappigem Saum. 1. Die unteren Blütendeckblätter find mehr oder weniger grün häutig .. .. 8. Limonium (Tafel 36). 2114. 2. Die unteren Blütendeckblätter faſt gänzlich durchſcheinend⸗ 2 0 es ö DT- C. Ein- und zweijährige Pflanzen. 1. Kronblätter frei oder nur ganz am Grunde etwas verwachſen. Oberſte Blütenäſtchen zweiſchneidig-abgeflacht oder umgekehrt⸗pyramidenförmig⸗ e 1 an ſeiner Einfügungsſtelle gerade: Blütendeckblatt mit 2—3 Langſpitzen an der Spitze . .S. sinuata. 2116. S. Bonduellei. 2117. S. Thouinii. 2118. 2. Blumenkrone bis zum Saum ee eee ENT, e Ach die gejornte Bene trichterförmig. Blütenſtände ährenförmig . S. Suworowü. 2119. 2112. Stätice früticans Webb farm, 8. en Blütenäſtchen 3 flügefig und ihre Flügel unterhalb der Willd.), Htrauchiger Wiederſtoß. Kanariſche Inſeln, Befeſtigungsſtelle der Blumen in ſpitze, dreijeitig-fichel- Teneriffa. Strauchig, 30—60 cm hoch. Blütezeit. förmige Ohren vorgezogen; auch ſind die Laubblätter Sommer. — Blätter oval oder länglich-oval, lederartig, gewöhnlich viel größer. — S. macrophylla Brouss., ſtumpf, aber mit einem feinen Krautſtachel, wellig, mehr halbſtrauchig, hat große Blätter und größere blaßgrün, beiderſeits (unter der Lupe) weißlich-punktiert, Blüten; das innere Deckblatt iſt blattförmig, rötlich, 3½—7 cm breit. Blütenſchaft ſamt dem Blütenſtand rü kkſeitig gewölbt, an der Spitze abgeſtutzt und 25—40 em hoch, unten faſt ſtielrund und kaum von einer feinfaltigen violetten Haut geſäumt. zuſammengedrückt, oberhalb der erſten Teilung Verwendung. Der Strauchige Wiederſtoß zuſammengedrückt und ſchmalgeflügelt, nach oben in iſt, wenn einigermaßen kräftig kultiviert, eine dankbare, eine reichblütige zuſammengeſetzte Doldentraube auf- während des Sommers reichblühende Pflanze und ge⸗ gelöſt. Die oberen Aſtchen ſtärker zweiflügelig, die hört als Topfpflanze gleich den beiden Verwandten oberſten aber unterhalb der Einfügungsſtelle der zwei- den Winter über ins Kalthaus. Nicht Heideerde, blütigen Blütenähren ſtumpfabgerundet-ohrlappig; ſondern kräftige, ſandig-lehmigeRaſen- oder Ackererde, Blütenzweige an ihrem Grunde von kleinen Deck- gemiſcht mit Wald-, Heide- oder Wiejenmoorerde nebſt blättern geſtützt. Blütenährchen 2blütig, zu 1—4en etwas Mifterde und reichlichem Sand, ſind außer beiſammen. Jedes Ahrchen iſt von Deckblättchen um⸗ ſonnigem Standort und reichlicher friſcher Luft erforder⸗ geben, deren 2 innere je eine Blume ſcheidig umgeben, lich. Starke Topfpflanzen jind, wirklich ſehr ſchön. auf dem Rücken gekielt und daſelbſt bewimpert ſind 2113. Stätice Bourgäei Webb, Bourgeaus und einen häutigen, bläulichen Wimperrand beſitzen. Wiederſtoß. Kanarische Inſeln. Halbſtrauch, am Kelch kahl mit ſchön blaugefärbtem, 5zähnig⸗ Grunde verholzend, 20—60 cm hoch. Blütezeit: rotſtreifigem Saume, Blumenkrone weiß, aus dem Sommer. — Blätter groß, geſtielt, kaum etwas ſtern⸗ Kelche hervorſehend. — S. arborescens Brouss. (syn. | haarig-flaumig, meiſt kahl und glänzend, länglich, mit 8. frutescens Lem.), Blütenſchäfte deutlich-geflügelt, verſchmälertem Grunde, ſchwach- ausgebuchtet oder häufig leierförmig und dann mit 7—12 cm langem, 6—8 em breitem Endlappen. Blütenſchäfte zuſammen⸗ gedrückt, oben doldentraubig⸗riſpig, mit zweiſchneidigen oder ſehr ſchmal geflügelten Aſten und nur kantigen Aſtchen. Ahrchen 1— 2 blütig. Untere Blütendeckblätter rötlich, mit in eine lange geräumige Weichſpitze aus- laufendem Rückennerv, das innere faſt lederartig, röt— lich, doppelt ſo lang, flaumig, bewimpert. Kelchröhre kahl, mit ausgenagt⸗abgeſtutztem, 5grannigem, vergiß meinnichtblauem Saum und kleinen weißen Blüten. — S. puberula Webb hat nur 10—20 cm hohe Blütenſchäfte und nur halb ſo große Blüten als vorige Art, aber ebenſogroße als S. arborescens; iſt gleich— falls recht ſchön und empfehlenswert, iſt mit weißlichen Papillenhaaren bekleidet, hat eirund-rauten⸗ förmige ſpitzliche, am Rande länger bewimperte Blätter, deren Fläche nur 12—25 mm lang und 8—15 mm breit iſt. Kelch hellviolett, mit undeutlich-Heckigem Rande; Blumenkrone weiß. Verwendung und Kultur dieſer ſchönen Arten ebenſo wie 8. fruticans! Beide find ein vor- züglicher Werkſtoff für Blumengewinde. 2114. * Stätice Limönium L., Tafel 36, 143 (syn. S. serotina Rchb., S. Gmelini Koch, nicht Willd.; S. Meyeri Boiss., S. Behen Drej., S. Pseudo- Limonium Zechb., S. scanica F.), Echter Wiederſtoß (fr. Immortelle bleue; e. Wild Marsh Beet). Küſten Europas und Nordafrikas. Staude, 30 —60 cm hoch. Blütezeit: Auguſt bis Oktober. — Pflanze kahl, graugrünlich; die Blütenſchäfte ſtielrundlich, reich— gabeläſtig, oben von 5 0 abſtehenden Aſten lockerriſpig⸗doldentraubig, mit Tauſenden von kleinen Blüten. Blätter faſt alle grundſtändig, länglich, faſt elliptiſch oder länglich-lanzettlich, ſtumpf, in den Blatt- ſtiel verſchmälert. Blütenähren einſeitswendig, dicht oder ziemlich locker, oft etwas winkelig; ihre Ahrchen ſind 2—3 blütig; untere Blütendeckblätter krautig-grün, breit-weißrandig, unbewehrt oder etwas weichſpitzig; inneres Deckblatt dreimal größer, unbewehrt, breit- häutig⸗gerändert. Kelchröhre an den Rippen behaart, mit kürzerem, weißem oder bläulichem Saum; Blumenkrone bläulichlilafarben, bei f. alba weiß. 3 Formen, nämlich: mit dichtem, dolden— traubigem, mit dichtem, mehr aufrecht-riſpigem und mit ſehr reichäſtigem, lockerriſpigem Blütenſtand. Dieſe dritte heißt f. macroclada Borss. (syn. S. angusti- folia Tausch, S. serotina Hchb.), ſie hat verlängert— doldentraubige Riſpen und iſt die wertvollere. — S. Gmelini Milld., nicht Koch, Südoſteuropa, Blätter breiter, kürzer geſtielt; Blüten kleiner, die beiden äußeren Blütendeckblätter faſt gänzlich grün— häutig; Kelchlappen ſtumpf, gerundet. k. lilacina Bols s. pr. Sp., mit dichtblütigen Blütenähren. f. laxi- flora Holss. (syn. S. scoparia M. B., nicht Wild.; S Meyeri Bosss.) mit lockerblütigen Ahren i in größeren, mehr ſpreizenden Riſpen. 2115. Stätice latifölia Sm. (syn. S. coriaria Hoffm., S. Limonium Hall., nicht L. /, S. latifolia magnifica Hort.), Breitblätferiger Wiederfloß. Süd⸗ rußland, Beſſarabien. Staude, 40— 70 cm hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Blätter mit kurzen Härchen weich-ſammetig, groß, länglich-elliptifch oder lang⸗eirund, ſtumpf, mit langem Blattſtiel. Blütenſchäfte faſt ſtielrundlich bis kantig, an den Aus⸗ zweigungen mit dreieckigen, ſpitzen Schuppenblättern, oben eine ſehr große, ausgebreitete, ſehr äſtige Blüten⸗ riſpe bildend, deren Aſte pyramidal⸗armleuchterförmig Gattung 690. Stätice, Wiederſtoß. Nr. 21112117. 615 geordnet, deren Zweige aber hübſch übereinander auf- gebaut ſind und nach oben hin an Größe abnehmen. Unfruchtbare, nicht blühende Aſte fehlen. Blütenährchen 1blütig, ſelten 2blütig, zu lockeren, dünnen, einſeits⸗ wendigen Ähren gruppiert. Die 2 äußeren Deckblätter der Blüten ſind kielig und ganz durchſcheinendzhell, das äußerſte mit Weichſpitzchen; das innere, doppelt ſo große, iſt rückſeitig am Grunde krautig⸗grün, ſonſt aber durchſcheinend, ſehr ſtumpf und oft geſpalten. Kelchröhre verkehrt-kegelförmig, kurz, jo lang als der graublaue Saum, deſſen 5 Lappen dreieckig und ſpitz ſind. Blüten ſehr zahlreich, hellblau, erſcheinen aber mehr grau. — Vortreffliche und harte Art. Verwendung und Kultur der Stauden- Staticen wie unter Nr. 2110 angegeben. Sie ſind jedoch widerſtandsfähiger und lieben kräftigeren, friſchen lehmigen Acker-, Wieſen- oder Gartenboden, der jedoch durchläſſig ſein muß; daneben Sonne und viel friſche Luft. Sie dauern wohl überall ohne Fichtenzweig— Schutz aus. 8. latifolia iſt, weil man S. Limonium f. macroclada ſeltener echt bekommt, vorzuziehen und für Gruppen, wie auch zerſtreut auf Rabatten vor— trefflich verwendbar. 2116. Stätice sinuäta Z. (syn. S. hirsuta Presl), Gebuchteter Wiederſtoß (e. Sinuate Sea- Lavender). Sizilien, Paläſtina, Nordafrika. Zwei— jährig bis ſtaudig, 40-60 em hoch. Blütezeit: Sommer. — Pflanze von Haaren, die aus einem Knötchen entſpringen, rauhhaarig-ſcharf. Grundſtändige Blätter roſettig-geſtellt, ausgebuchtet, fiederſpaltig-ge⸗ lappt oder leierförmig, mit abgerundeten Buchten und Lappen, der Endlappen borſtentragend. Blütenſchäfte gabelteilig-doldig-rijpig-veräftelt, kraus 3 —5flügelig, die Flügel an den Knoten (an der Spitze unterhalb der Veräſtelung) in drei quirlige, linealiſch-lanzettliche, zugeſpitzte Lappen ausgehend. Blütenährchen 3— 4 blütig, dichtdachig zu kurzen, einſeitigen Ahren geordnet, welche den oberſten, dreiflügeligen, an ihrer Spitze blattförmig verbreiterten Aſtchen aufſitzen. Die Ahren— ſpindel iſt auf der Unterſeite mit linealiſchen, be— wimperten Schüppchen zweireihig beſetzt. Untere Deck— blätter der Blüten grün-häutig, lanzettlich-pfriemlich, gekielt; das innere grün, lederig, breiter, rückſeitig ſpitz⸗2 kielig, an der abgeſtutzten Spitze ungleich-2—3⸗ zähnig. Kelchröhre cylindriſch, kahl, mit großem, ſchön blauem, abgeſtutztem und gekerbeltem Saum, während die Blumenkrone zierlich und gelb iſt. Es giebt eine Anzahl Gartenformen, die zum Teil Baſtarde ſind und als 8. sinuata hybrida hort. bezeichnet werden. Die Ausſaat ergiebt ein Formengemiſch, worunter ſich Pflanzen mit bläulich— gelben, lilagelben, olivenfarbigen, grün— lichen, weißlichen Blumen finden, andere zeigen an ein und derſelben Pflanze gelbliche, weiße, bläuliche, lilafarbene und grünliche Blüten, was ſchon auf die Baſtardnatur ſchließen läßt. Verwendung zerſtreut auf Rabatten mittlerer und großer Gärten; iſt auch als Einzelpflanze ange⸗ nehm. Kultur, Standort u. ſ. w. wie unter Nr. 2110. Ausſaat in Töpfe und lauwarm im zeitigen Frühling ergiebt noch im ſelben Jahre reichliche Blüten. Beſſer iſt es, im Spätfrühling ins kalte Miſtbeet zu ſäen, die Pflänzchen ſpäter auszupflanzen und im Winter gut mit Fichtenzweigen zu decken; denn der Herbſtflor des folgenden Jahres iſt doch der ſchönſte. 2117. Stätice Bonduellei Zestib., Bonduelles Wiederſtoß. Algier. Ein⸗ und zweijährig, bis 616 50 cm hoch. Blütezeit: Auguſt bis Oktober, nach Ausſaat im Sommer ſchon im Juni. — Wurzel ſchwach, pfahlförmig, mehrere Stengel treibend. Blätter alle grundſtändig, roſettig- ausgebreitet, leierförmig⸗ fiederſpaltig, wollig oder auch ſteifhaarig. Blüten- ſchäfte aufſtrebend, äſtig, am Grunde ſtielrund, weiter oben ſamt den Aſten ſchmal- oder undeutlih-2—3flügelig (von dieſen Flügeln find die am Grunde der Aus- zweigungen ſtehenden Blättchen nicht die unmittelbare Verlängerung). Nur die oberſten Blütenäſtchen tragen auch bei dieſer Art drei breite, an ihrer Spitze in drei ſcharf-zugeſpitzte Fortſätze ausgehende Flügel, zwiſchen deren Fortſätzen die kopfigen, aus etwa 5 ein⸗ bis zweiblütigen Ahrchen beſtehenden Ahren ſich befinden. An der inneren Spindelſeite ſtehen kleine pfriemliche Deckblätter; außerdem iſt jedes Blütenährchen durch 2 Deckblätter ge⸗ ſtützt, deren unteres oval iſt und in eine Granne aus⸗ geht; das innere, bedeutend größere, umſchließt mit ſeinen häutigen, an der Spitze jeder- ſeits in einen linealiſchen Lappen auslaufenden Rän⸗ dern das Ahrchen, iſt rückſeitig grün und auf der abge- ſtutzten Spitze mit drei pfriemlichen harten Zipfeln verſehen. Kelch⸗ Bonduelles Wiederſtoß. röhre kahl, ſolang als der abgeſtutzt-gekerbelte, citronengelbe (bei f. alba weiße) Kelchſaum. Kronblätter frei, klein, gelblich. Verwendung dieſer etwas zarten, durch ihre ziemlich großen gelben Blüten ſehr angenehmen und auffallenden Art truppweiſe oder zerſtreut auf Rabatten. Die Blüten behalten lange ihre hübſche gelbe Farbe. Standort und Boden wie unter Nr. 2110. Viel Feuchtig- keit verträgt ſie nicht gut, ſie geht namentlich während der Überwinterung leicht zu Grunde, wenn der Stand— ort nicht hell, trocken und luftig iſt oder zu viel be— goſſen wird. Kultur gewöhnlich einjährig: Aus- ſaat der aus den harten Hüllen heraus zu klaubenden dünnen, länglichen, braunen Samen im März oder auch ſchon Februar in Töpfe oder ins Lauwarmbeet; die beſäeten Töpfe recht hell ſtellen, die Pflänzchen in kleine Töpfe verſtopfen und Ende Mai unter 30 em Abſtand auspflanzen. Für zweijährige Kultur Ausſaat im Juli und die in kleine Töpfe verſtopften Pflänzchen als Kalthaus⸗Inſaſſen bei 4 5 bis 100 C. überwintern; dieſe Pflanzen fangen nicht ſelten ſchon im März, April zu blühen an. Aber die Überwinte— rung iſt eben nicht immer glücklich durchzuführen. 2118. Stätice Thouinii ., nicht hort. (syn. S. aegyptiaca Pers., S. alata Willd., S. tripteris hort. Paris.), Thouins Wiederſtoß. Agypten, Klein⸗ aſien, Griechenland. Einjährig, 25—40 em hoch. Familie 117. Plumbaginaceae, Bleiwurzgewächſe. O ⸗XXVI 3. Blütezeit: Sommer. — Pflanze graugrünlich. Blätter roſettig ſtehend, ausgebuchtet oder fiederſpaltig-leier⸗ förmig, mit gerundeten, am Rande kurzbewimperten Buchten und Lappen. Blütenſchäfte mehr oder weniger breit⸗dreiflügelig; die geraden Flügel unterhalb der oberen Gabelzweige in dreikantige Anhänge verbreitert. Blütenährchen 2—3 blütig, dichtdachig, in kurzen, ein⸗ ſeitigen Ahren. Unterſeite der Ahrenſpindel blattlos. Untere Deckblätter der Blüten häutig, langgeſpitzt; das innere viel größer, lederig, grün, rückſeitig zweikielig⸗gefaltet, die Kiele unter der häutigen dreilappigen Spitze in zwei harte abſtehend⸗zurückge⸗ krümmte, ungleiche Zähne ausgehend. Kelchröhre kahl, mit gleichlangem, weißem, bis zur Mitte in dreikantig-lanzettliche ſpitze Lappen und fünf mit letzteren abwechſelnden Borſten geſpalten. Blumenkrone gelb. — Verwendung und Kultur wie Nr. 2117. 2119. Stätice Suworöwii Agl., Suworow⸗ Wiederſtoß. Weſt⸗Turkeſtan. Einjährig, 25-40 cm hoch. Blütezeit: Sommer. — Blätter alle grund⸗ ſtändig, dünn, kahl, länglich-lanzettlich, ganzrandig oder faſt immer grob-ſchrotſägig-gezähnt oder ſchrot⸗ ſägig-⸗gelappt, die Zähne oder Lappen dreieckig und ſpitz. Blütenſchaft furchig-kantig. Die langen Blütenähren ſind dicht, einfach oder am Grunde veräſtelt. Blütenährchen 2—3 blütig, von Deckblättern geſtützt; alle Deckblättchen faſt ſolang als die Kelchröhre und rückſeitig und am Rande kurzhaarig. Oberes Blütendeckblatt kürzer als die Kelchröhre, an der ge— ſtutzten Spitze faſt Zzähnig, rückſeitig grün und fein- behaart, am Rande durchſcheinend-häutig. Kelchröhre in der unteren Hälfte grün und von Drüſenhaaren etwas zottig, mit roſenrotem, 5zähnigem Saum, deſſen Zähne in Grannen von halber Kronlänge enden. Blumenkrone röhrig, roſenrot, doppelt ſo lang als die Kelchröhre oder Kelchgrannen und mit eirunden ſtumpfen Lappen. — 8. plantaginiflora Jaub. et Spach iſt durch ſchrotſägig-fiederteilige Blätter mit faſt immer ſtumpfen, ſeltener ſpitzlichen Lappen, 3—4blütigen Ahrchen und weißen Blumenkronen, deren ſehr kurze Röhre kürzer als die Kelchzähne iſt, verſchieden. — S. superba Agl. (S. Suworowii & S. leptostachya), eine Gartenform; einjährig, bis 70 cm hoch. Blüte— zeit: Juni bis September. Blätter lebhaft- grün, fiederlappig, mit rotem Mittelnerv. Blütenſtengel aufrecht, etwa 5, auch mehr, der Blattroſette am Grunde des Stengels entſpringend und faſt von unten bis oben dicht mit Blüten beſetzt. Jeder Blütenſtengel iſt geflügelt, bildet eine, dichte, ſchmal-pyramidale Riſpe mit dichtgeſtellten Aſtchen, die von unten nach oben kürzer werden, ſodaß die Stengel eine ſchwanz— förmige Spitze erhalten. Blüten ſchön roſenrot. Verwendung. S. Suworowii und S. superba ſind wirklich empfehlenswerte, weil eigenartig hübſche Sommerblumen, deren Blüten bisweilen eine tiefroſenrote Färbung annehmen; ſie ſind als Gruppen⸗ pflanzen wirkungsvoll. Kulturbedingungen wie Nr. 2110. Mit Dung ſei man vorſichtig; ſehr wäſſerige Stalljauche, zeit- und ſachgemäß verabreicht, iſt bei ſandig-lehmigem, durchläſſigem Boden vorteilhaft. Aus- ſaat im zeitigen Frühling, wie bei Nr. 2117. Gattung 691. Armeria wind, Grasnelke, O = XXVI 3 (keltiſch: ar — nahe, mor — Meer; Meerſtrandspflanze). Kelch trichterig-röhrig, mit trockenhäutigem, vor der Blüte gefaltetem Saum; 5 Rippen mit kurzen, den 5 Zähnen aufſitzenden Spitzen die Spitze hin behaart und mit walzlich-faden förmigen Narben. ringförmig ſich öffnend, ſeltener geſchloſſen bleibend oder aufreißend. Kronblätter faſt frei. Die Griffel ſind ſo ziemlich oder völlig frei, gegen Schlauchfrucht an der Spitze meiſt 5höckerig, am Grunde Ausdauernde Kräuter. Blätter grundſtändig oder ge= r TERM Gattung 691. Armeria, Grasnelke. Nr. 2118—2123. 617 drängt⸗ſtehend, meiſt ſchmal, pfriemlich oder linealiſch-⸗lanzettlich, ganzrandig. Blütenſtand ſtets nur kopfig und von hellen, trockenhäutigen Hüllblättern geſtützt, die nach abwärts den Blütenſchaft ſcheidig umſchließen. weiß. — Etwa 30 Arten. Blüten roſa, rot, purpurn, violett oder A. Der Kelch der Einzelblüten nicht in einen abwärtsgerichteten Sporn verlängert, an ſeinem Grunde ſchiefgeſtutzt. 1. Der ganze Kelch, ſowohl an den Rippen, als auch an den Zwiſchenflächen, iſt behaart.. 4 2. Kelch nur mit zottig⸗ behaarten Streifen, d. h. Kelchröhre nur an den Rippen a) Blätter einnervig (oder ſeltener undeutlich-3 nervig) 8 b) Blätter 3—7 nervig. Pflanzen drüſig⸗flaumige Blütenſchäfte) . maritima (Tafel 36). 2120. behaart, die Zwiſchenräume kahl. * A. purpurea. 2121. A. alpina. 2122, * A. vulgaris. 2123. 2124. 2125. 2126. * A, plantaginea. A. alliodes. A. latifolia. B. Kelch dem Blütenſtielchen ſchiefeingefügt und unter der Einfügung in einen abwärtsgerichteten, pfriemlichen Sporn verlängert. 2120. * Armeria maritima Willd., Tafel 36, 144 (syn. Statice Armeria f. tenuifolia DC., S. maritima Mill.), Meerſtrands-Grasnelke (fr. Gazon d’Espagne, Gazon d’Hollande; e. Common Sea- Lavender). Meeresküſten Europas, auf Strandwieſen. Staude, bis 15 em hoch. Blütezeit: Mai bis Juli, etwa 1 Monat lang. — Pflanze polſterbildend-raſen⸗ artig, mit bräunlichem, mehrköpfigem Wurzelſtock. Blätter ſchmal⸗linealiſch, flach, 1 nervig, ſtumpflich, kahl oder nach dem Grunde hin bewimpert. Blütenſchäfte niedrig, feinzottig. Hüllblätter rückſeitig breit-krautartig, die äußerſten eirund, ohne oder mit einer nur kurzen und dicken Stachelſpitze die übrigen (inneren) breit- trockenhäutig⸗gerändert, ſehr ſtumpf und wehrlos. Blüten- ſtielchen ſo lang als die Kelchröhre. Deckblättchen ſo lang als die „Kelchfrucht“, d. h. Frucht oder Samen ſamt dem Kelch, welcher ſie einſchließt. Kelchlappen ſehr kurz eirund und begrannt, faſt ſo lang als die Kelchröhre. Blüten lilafarbenroſen rot; bei f. rubra hort. dunkelroſenrot; bei f. purpurea Hort. purpurrot; bei f. Laucheana leuchtend-rot; bei k. grandiflora hell- roſenrot; bei „Pink Beauty“ hell⸗nel⸗ kenrot; bei „Crim- son King“ ſchön dunkelkarmeſinrot; Blätter etwas breiter bei pygmaea hort. tiefkarminrot, Pflanze zwerg— wüchſig und ſehr feinblätterig; bei f. alba weiß; Be⸗ laubung fein. — A. sibirica Turcz., Sibirien, Blüten⸗ ſchäfte und Blätter völlig kahl; Hüllblätter faſt alle häutig, zart und rötlichbraun, alle abgerundet und ſehr ſtumpf; Deckblättchen kleiner. Verwendung. Eine der nützlichſten, dank— barſten und zierlichſten Einfaſſungspflanzen, faſt ohne alle Pflege, ſelbſt in magerem Boden nicht nur gedeihend, ſondern auch während des heißen Sommers friſch-grün. Nur wenige Pflanzen eignen ſich ebenſogut als dieſe zur Beraſung und Schmückung von Abhängen und Böſchungen. Sie blüht aber nur 4—6 Wochen lang, und dies iſt wahrſcheinlich der Grund, weshalb man ſolchen Einfaſſungen ſeltener begegnet. Grasnelken ſind aber auch im nichtblühenden Zuſtande als Einfaſſung angenehm. Kultur allerlei gutem Boden, der nicht zu geil iſt, d. h. nicht viel Miſt oder Miſterde enthält; dann können die Pflanzen auch über 2 Jahre unberührt bleiben, Meerſtrands-Grasnelke. * . Br: in | Deckblätter zwiſchen den Blüten ungefähr fo lang als die inneren Kelche der Knäulchen. A. mauritanica. 2127. bevor man ſie teilt und die Einfaſſung erneuert. Vermehrung durch Teilung, am beſten Ende Auguſt, Anfang September Jedes Teilpflänzchen wurzelt leicht und bildet ſchon nach Jahresfriſt einen hübſchen Buſch. Abſtand 12—15 em. Anzucht aus Samen wenig üblich, obſchon leicht. Beſtimmte Farben und Formen wird man nur durch Teilung getreu wieder— erhalten. Ausſaat im Frühling (April bis Juni) auf ein Saatbeet ins Freie oder auch in Käſtchen und die jungen Pflanzen erſt in die Pflanzſchule oder gleich an den beſtimmten Platz verſetzen. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung nach 1—2 Wochen. 2121. * Armeria purpurea Zoch (syn. Armeria vulgaris f. purpurea Achb., A. elongata Hoffm. f. purpurea Doiss., A. campestris f. Kochii Wallr.), Purpurrote Grasnelke. Deutſchland (Baden, Bayern), auf Triften und ſchlammigen Wieſen. Staude, 25 bis 40 em hoch. Blütezeit: Juli. — Blätter linealiſch, ſtumpf, Inervig, am Grunde bewimpert. Außerſte Hüllblätter ſtumpf, aber ſtachelſpitzig; innere ſehr ſtumpf und (wegen des ſchon vor der Spitze ver— ſchwindenden Nerven) wehrlos. Blütenſchaft kahl. Blütenſtielchen ſo lang als die Kelchröhre. Das erſte Deckblatt der erſten Blüte der Träubchen kaum etwas über halb ſo lang, als der Kelch, das der zweiten Blüte jo lang als die Blütenſtielchen. Blüten ſatt— purpurn, ſehr ſchön. — Vorzügliche Art! Kultur wie Nr. 2120. 2122. Arméria alpina Willd. (syn. Statice mon- tana Mill., S. alpina Hoppe, S. Armeria f. alpina DC. fl. Fr.), Alpen-Grasnelke. Schweiz, Tirol, Kärnten, auf Alpenwieſen. Staude, etwa 12—20 cm hoch. Blütezeit: Juli. — Wurzel braun, ſpindelig, mehr— köpfig. Pflanze raſenbildend. Blätter und Blüten— ſchäfte völlig kahl. Blätter ſchmal⸗-linealiſch- lanzettlich, nach dem Grunde zu etwas verſchmälert, flach, ſo breit oder kaum breiter als die Blütenſchäfte, ſtumpflich, etwas fleiſchig, 1- oder undeutlich- 3 nervig und am Rande wimperig-rauh. Blütenköpfchen groß. Hüll— blätter faſt völlig häutig, blaßbraun, die äußeren, faſt um die Hälfte kürzeren, ſind elliptiſch und ſpitzlich, die übrigen gerundet, ſehr ſtumpf und wehrlos. Deck— blättchen breit⸗trockenhäutig, jo lang als die „Kelch— frucht“, rückſeitig purpurlich. Blütenſtielchen etwa halb ſo lang als die Kelchröhre, deren Saumlappen plötzlich in eine Granne übergehen. Blüten tief— roſenrot und ſchön. — Dieſe ſchöne, in Tirol „Schlern— hexe“ genannte Art gedeiht ebenſoleicht als Nr. 2120. 2123. * Armeria vulgaris Willd. (syn. A. campestris Wallr., A. maritima hort. ex p., Statice Armeria L., S. elongata Hoffm.), Gemeine Gras- nelke. Meeresküſte Mitteleuropas. Staude, 15 bis 30 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni; je nach der Abart auch ſpäter noch, bis September. — Blätter linealiſch oder linealiſch-lanzettlich, auch wohl ziemlich 618 breit linealiſch, bis 3 mm breit, 1 nervig, ſpitzlich, am Grunde bewimpert. Blütenſchäfte kahl oder flaumig. Außerſte Hüllblätter haarſpitzig, die inneren ſehr ſtumpf und durch den auslaufenden Nerven kurzſtachelſpitzig. Blütenſtielchen meiſt ſo lang als die Kelchröhre, welche an den Rippen (aber nicht auf den Flächen zwiſchen denſelben) zottig iſt. Blüten roſenrot oder lila. — Formen ſind: k. pubescens Lk. pr. sp. (syn. A. elongata f. pubescens Koch, A. campestris f. Linkii Wallr., A. littoralis Mill, A. intermedia Lk., A. expansa Wallr., Statice Armeria Zngl. Bol., S caespitosa Poir.) eine häufig als „A. maritima“ kultivierte Form von nur 15 cm Höhe, mit flaum— haarigen Blütenſchäften und ſchlaffen, kahlen oder flaumigen Blättern; äußerſte Hüllblätter kurz-dreieckig, und nur kurz- und ſtumpf-ſtachelſpitzig. f. normalis (syn. A. elongata Hoſfim.), Blütenſchäfte kahl; äußerſte Hüllblätter ſpitz und an der jungen Knoſpe alle andern überragend; die übrigen unter der eingedrückten Blatt— ſpitze kurz⸗ſtachelſpitzig. f. scabra Willd. pr. sp. (syn. Statice scabra Hall.), in Nordaſien; Blätter etwas ſteif, oft 4 mm breit, flach, Inervig, aber parallel- mehrfurchig, ſtumpflich, flaumig. Blütenſchäfte hoch, dick, ſcharf. k. Halleri Wallr. pr. sy, am Harz; niedrige Pflanze mit ſehr ſchmalen Blättern und kleinen Blüten- köpfen, die ſchon im Mai blüht; äußerſte Hüllblätter aus breit-eirundem Grunde kurzzugeſpitzt, viel kleiner als die übrigen, kaum halbſobreit als die nächſt folgen- den rundlich-eirunden und halbſolang als die inneren. Verwendung und Kultur wie Nr. 2120. 2124. Armeria plantaginea Willd. (syn. A. montana Wallr., A. rigida N allr., A. trigonoides Ebel, A. alliacea Ebel, auch Lk. et Hoffm , Statice plantaginea Al.), Wegerich-Grasnelke. Mittel- und Südeuropa. Staude, 20—50 em, meiſt etwa 30 em hoch. Blüte— zeit: Mai⸗Juni bis Juli. — Pflanze kahl, mehr oder weniger roſenartig. Blätter der Stammform linealiſch-lan⸗ zettlich oder lanzettlich, ſpitz oder zugeſpitzt, J bis 1 cm breit, nach unten in den Blatt⸗ ſtiel verſchmälert, tief am Grunde wieder etwas brei- ter, weil ſcheidig, 3-7 nervig, mit ſchmalhäutigem, weißem, faſt knorpeligem Rande. Blütenſchäfte glatt oder ſcharf, bei f. scorzonerifolia meiſt ſpärlich-drüſig⸗ flaumig. Blütenköpfe dicht. Unterſte Hüllblätter an der jungen Knoſpe das Köpfchen ſtets über— ragend, mehr oder weniger langzugeſpitzt Armeria plantaginea f. scorzonerifolia. und mehr oder weniger jchmal-frautartig, die übrigen Hüllblätter eirund oder verkehrt-eirund, häutig⸗gerändert, ſehr ſtumpf und mit kurzer Stachelſpitze. Blütenſtielchen ungefähr ſo lang als die am Grunde ſpitzliche Kelchröhre, welche ſo lang als ihre eirunden, langbegrannten Saumlappen. Kronblätter abgerundet oder geſtutzt, bei der Stammform roſenrot. Formen ſind: f. longibracteata Boiss. (syn. A. plantaginea Engl. Bol., Statice arenaria Pers.), äußere Hüllblätter eee Familie 117. Plumbaginaceae und Familie 118. Primulaceae, Or XXVI 2. linealiſch, das Köpfchen oft an Länge überragend, auch die Scheide verlängert und die Blätter ſchmäler, mehr linealiſch. f. brachyphylla Bolss., Laubblätter breit⸗ abgekürzt, die unterſten oft lanzettlich-länglich. f. leu- cantha Boiss. (syn. A. leucocephala Loch, A. alliacea Lois., A. dianthodes Hornem., Statice alliacea Willd., nicht Cav.!, S. dianthodes Hort. Vilm.), Blüten perlmutter-weiß, Blütezeit: Juni, Juli. f. scorzoneri- folia Willd. pr. sp., nicht Lk. (syn. A. cephalotes hort., nicht LA.!; A. formosa hort.), Blätter verlängert, breiter und ſchlaffer, lanzettlich, zugeſpitzt, in einen rinnenförmigen Stiel langverſchmälert, bis 25 em lang bei 2!/, cm Breite. Blütenſchäfte 30—60 em hoch, meiſt ſehr kurz- und ſpärlich-drüſigflaumig. Blütenköpfchen groß, 3½—5 cm breit. Blüten lilafarben (syn. A. formosa f. lilacina Ahort.); bei f. scorz. carnea fleiſch⸗ farben; bei f. scorz. rosea (syn. A. formosa rosea ort.) prächtig roſenrot, eine ſehr ſchöne Form! f. scorz. cupreata (syn. A. formosa cupreata Hort.) blüht lebhaft⸗kupferigrot. Verwendung der Wegerich-Grasnelke und ihrer Formen vorzugsweiſe in landſchaftlichen Gärten. Für den Ziergarten ſei in erſter Linie f. scorzonerifolia rosea, ſodann auch f. alliacea empfohlen. Im Topfe kultiviert, blühen die letzteren ſchon im Frühling. Für Freilandpflanzen in rauheren Lagen im Winter Fichten⸗ zweigdecke. Standort und Boden wie bei Nr. 2120. 2125. Armeria alliödes Boss. (syn. A. juncea Wallr., Statice palliacea Cap.“, nicht Willd., nicht Lois. ꝛc.), Lauchköpfige Grasnelke. Spanien. Staude, — Eine ſehr ſchöne Art, die aber ſelten echt zu erhalten und immer mit A. plantaginea f. leucantha verwechſelt wird. Pflanze kahl, am Grunde faſt ver⸗ holzend, raſenbildend. Blätter graugrünlich, länglich, lanzettlich oder lanzettlich-linealiſch, ſpitz, unten in den Blattſtiel verſchmälert, ſchmal-weißrandig, Znervig, Mittelnerv oft deutlich-verzweigt. Blütenſchaft hoch. Blütenköpfe groß, kugelig. Hüllblätter mehrreihig, blaß⸗trockenhäutig, häutig-gerändert, alle ſehr ſtumpf und durch den auf der Rückſeite auslaufenden Nerv ſehr kurz weichſpitzig; die unterſten Hüllblätter auch an der jungen Knoſpe den übrigen an Länge nicht gleichkommend. Blütenſtielchen ſo lang oder länger als die Kelchröhre, welche ſo lang als der abgeſtutzte Saum mit ſeinen ſehr kurzen, drei⸗ eckigen, in lange Grannen verdünnten Lappen. Blüten ſchön weiß. Verwendung für Rabatten; bedarf guter Fichtenzweigdecke. 2126. Arméria latifôlia Willd. (syn. A. for- mosa Hort. nonn., A. mauritanica hort. nonn., A. cephalotes Lx. et Hoffm., A. globosa Lk., A. grandiflora hort., A. scorzonerifolia Zk., Statice cephalotes Al., nicht L.; S. lusitanica Poir.?, S. Pseudo-Armeria Murr., nicht Desf.; Armeria Cepha- lotes Bot. Mag. Tafel 4128!; A. mauritanica Revue horticole 1859, Abbildung!, nicht der Text), Breitblätterige Grasnelke. Portugal. Staude, 40—60 em hoch. Blütezeit: Sommer, als Topf⸗ pflanze auch ſchon im Frühling. — Pflanze kahl, graugrün. Wurzelſtock einen oder mehrere Blätter- büſchel treibend, von denen jeder 1—3 ſchlanke, meiſt etwas bogig-aufrechte Blütenſchäfte emporſendet. Blätter breit-ſpatelförmig- länglich bis länglich-lanzettlich, 3—5-(bis 7-)nervig, mit ſehr ſchmalem, weißem, unter der Lupe entfernt=gezähneltem Rande, nach vorn verſchmälert-zugeſpitzt, nach unten in den Blattſtiel verſchmälert, aber tief am Grunde ziemlich plötzlich abermals ſtärker verbreitert, . En Aa ER a En Zi 10—25 em lang bei ungefähr 2—4 cm Breite. Blüten⸗ köpfe groß, 4—7!/, cm breit, unten mit langer Hüll- blätterſcheide um den Stengel, lebhaft-roſenrot, ſehr ſchön. Hüllblätter alle trockenhäutig⸗lederig, häutig⸗ gerändert; die äußeren breit-eirund bis länglich- lanzettlich, allmählich in eine ſcharfe Spitze verſchmälert, ſo lang als die eirunden, ſtumpfen plötzlich in eine Langſpitze verſchmälerten inneren. Kelchſaum länger als die Kelchröhre, abgeſtutzt und mit etwas undeutlichem, aber in eine ziemlich lange Granne ansgehendem Lappen. Kronblätter verfehrt- eirund, ſpatelförmig, genagelt. Staubblätter heraus- ragend; Staubkölbchen purpurn. — Sehr ſchöne, oft mit der folgenden verwechſelte Art; ſie beſitzt aber keine Kelchſporne, hat auch mehr ſpatelige und verhältnismäßig ſchmälere Blätter und dünnere, ſchwach— gebogene Schäfte (vergl. auch Armeria plantaginea f. scorzonerifolia!). 1 Verlangt froſtfreie, kühle Überwinterung im Kalt- hauſe oder Zimmer; wird im Frühjahr, wenn die Froſtzeit vorüber, ins Freie gepflanzt. Sonniger Standort iſt erforderlich. 2127. Arméria mauritänica Wallr. (syn. A. cephalotes hort. nonn., nicht Z%k.;, Statice cephalotes Poir., nicht Ait ; S. lusitanica Poir. voy. 2, pag. 141, nicht Poir. it. 2, pag. 173; S. Pseudo-Armeria Desf., nicht Murr.), Mauritaniſche Grasnelke. Mittelmeer- gebiet; auf Hügeln bei La Calle und Oran. Staude, 30—60 em hoch. Wurzel ſpindelförmig, 1—3 (ſelten mehr) dicke Blütenſchäfte treibend. Blätter läng— lich-verkehrteirund oder elliptiſch-lanzett— lich, im unteren Teile in einen Blattſtiel verſchmälert, dann aber wiederum etwas verbreitert und ſcheidig, kahl, 3—5 nervig, ſteif, zugeſpitzt, am Rande ſchmal— weißhäutig, wellig. Blütenköpfe ſehr groß, am Gattung 692. Primula, Himmelsſchlüſſel und Aurikel. Fr. 2122127. 619 größten von allen Arten. Hüllblätter blaßbraun, weißrandig, alle ſtachelſpitzig, von den unterſten, eirund⸗länglichen bis zu den innerſten, lan⸗ zettlich-linealiſchen allmählich ſehr ver— längert! Kelchſporn behaart, ungefähr ſo lang als das lange Blütenſtielchen und faſt länger als die elliptiſche Kelchröhre. Kelchſaum 1½ mal ſo == —— Mauritaniſche Grasnelke. lang als die Röhre, langbegrannt oder unbegrannt. Prächtig blühende, froſtfrei zu überwinternde Topfpflanze, die gleich Nr. 2126 im Sommer aus— gepflanzt werden kann; ſie ſei der Beachtung empfohlen. Boden und Standort wie Nr. 2120. Familie 8. PRIMULACEAE, Himmelsſchlüſſelgewächſe. = XXVI 2. (Nr. 2128-2189 aus neun Gattungen.) I. Blumenkrone regelmäßig. ſtraff⸗ und anliegend-zurückgeſchlagen. Kelch nicht ſtachelig. Die Blumenkronzipfel aufrecht oder abſtehend, aber nie 1. Kronſaum vor dem Aufblühen nicht gedreht-liegend, ſondern quincuncial-dachziegelig. a) Blumenkronlappen ganz oder 2ſpaltig, höchſtens an den Rändern noch gezähnt. Kapſel oder Schlauch— kapſel klappig ſich öffnend. Landpflanzen. Gattung 692 Primula. 695 Cortüsa. b) Blumenkrone trichterig-glockig, mit geſchlitztem Saum. Frucht bei der Reife mit Deckel aufſpringend. Landpflanzen. Gattung 694 Soldanella. c) Blumenkrone präſentiertellerförmig, mit kurzer Röhre. Gattung 695 Hottönia. Siehe die Untergattungen Lubinia, Steironema und Naumburgia von Gtg. 696. * Waſſerpflanzen. ** Landpflanzen. 2. Kronſaum vor dem Aufblühen gedreht. a) Frucht mit Klappen ſich öffnend. Kelch. Gattung 696 Lysimächia. Kronlappen ganz. Blumenkrone anſehnlich, entweder länger oder größer als der b) Frucht mit Deckel ſich öffnend. Niedrige Kräuter. Gattung 697 Anagällis. II. Blumenkrone ziemlich regelmäßig. Kelch nicht ſtachelig. Die Blumenzipfel ſtraff- und meiſt an- liegend⸗-zurückgeſchlagen. Gattung 698 Cyclamen. 699 Dodecätheon. III. Blumenkrone unregelmäßig (faſt 2lippig). Kelch ſtachelig. Gattung 700 Coris. Gattung 692. Primula L. s. lat., Himmelsſchlüſſel u. Aurikel, O. XXVI 2; XXXII (lat.: prima — die Erſte, primula — die kleine Erſte, weil viele Arten ſehr zeitig im Frühling blühen). Kelch bleibend, röhrig, glockig oder trichterig, oft aufgeblaſen, bisweilen (Androsace, Douglasia) 5 teilig. Blumenkrone trichter= oder tellerförmig. Staub⸗ fäden der Blumenkronröhre oder dem Schlunde eingefügt und unter ſich freifädig (d. h. nicht mit verbreitertem, ringförmig⸗verwachſenem Grunde); Staubkölbchen oben ſtumpf, d. h. ohne ſpitzen Mittelband-Fortſatz. Fruchtknoten viel- oder wenigeiig. Frucht eine (oft häutige) Kapſel. Ausdauernde, nur in Untergtg. Androsace auch einjährige Kräuter. — Etwa 200 Arten, meiſt Alpenbewohner in Europa und dem gemäßigten Aſien, in Nordamerika wenige. — Untergattungen ſind: A. Primula L. Kronröhre wenigſtens bei einfachen Blüten länger als der Kronſaum. Fruchtknoten vieleiig; Kapſel- oder Schlauch⸗ frucht vielſamig. Stauden mit grundſtändigen, häufig verkehrteirund⸗ſpatelförmigen Blättern, die ſtets eine gut entwickelte Blatt⸗ fläche beſitzen. 146 Arten. 5 1. Blätter in der Jugend einwärtsgerollt, d. h. nach vorn oder oben eingerollt. (Aurikeln.) 620 Familie 118. Primulaceae, Himmelsſchlüſſelgewächſe. Or XXVI 2. a) Blätter mehr oder weniger dick und fleiſchig-lederartig. Blüten in Dolden. * Blüten ſtets gelb. Meiſt Mehlſtaub an den Pflanzen .. SE I als die Fruchtſtiele (ſeltener das e N und ng: su im allgemeinen .* P, Auricula. 2128. P. Palinuri. 2129. ** Blüten roſenrot, lila oder violett bis blau, bei der Garten-Aurikel in allerlei Farben, auch bunt und (ſeltener) reingelb. + Hüllblätter kurz, breit-eirund oder aus breitem Grunde länglich, zwei- bis vielmal kürzer kurz. Pflanzen oft vielblütig . .. .F. Auricula X viscosa (Tafel ) 2130, Rufiglandulae Rotdrüſige, gekennzeichnet durch: Wurzelſtock kürzer und weniger ſtrauchartig als bei P. marginata und P. latifolia. Die grünen Pflanzenteile dicht mit Drüſenhaaren beſetzt; Drüſen rot oder doch beim Trocknen rot abfärbend. Blüten roſa oder lila, Schlund und Innenfläche der Röhre weiß; Kronſaum zuletzt flach. Staubkölbchen unter dem eee Alle Teile der Pflanze ohne Mehlſtaub. Blütezeit: Juni, Juli . e „ „ „„ Re EEE 5 Hüllblätter lang, lanzettlich oder linealiſch, meiſt länger als die Fruchtſtiele (ſeltener oval oder länglich und dann die ſehr kurzen Blütenſtiele weit überragend). Kelch im allgemeinen lang. Drüſen farblos; Mehlſtaub keiner. Pflanzen im Verhältnis zu ihrer Größe wenigblütig. (Wenn ausnahmsweiſe die N a wa) iD 9 8 als die Blütenſtielchen find, fo entſcheidet der lange Kelch.). b) Blätter dünnhäutig. Blüten meiſt in übereinanderſtehenden Quirlen, dunkel⸗ oder eitronen gell den MER RR es Rakete er 2. Blätter in der Jugend zurückgerollt, d. h. nach unten umgerollt. (Himmelsſchlüſſel; Primeln.) ** Kelch mehr oder weniger röhrenförmig, am Grunde verſchmälert, 1 der ae nie⸗ mals ſich vergrößernd. Blattſtiel am Grunde nicht verbreitert .. P. cortusodes (Tafel 38). 2143. b ) Blätter nicht deutlich gelappt. Kelch nach der Blüte nicht oder kaum Verarö fer flange ohne Ausläufer. * Blätter behaart. Blüten deutlich-geſtielt, auf einem Schaft doldig-kopfig (bei P. acaulis ohne Schaft). Kelch ſcharfkantig. Blätter ohne Mehlſtaub, dünnhäutig (d. h nicht lederig), runzlig. 0 Blütenſchäfte fehlend oder fait fehlend; Blütenſtiele lang, grundständig. Blumenkrone groß, 2—5 em breit. Kronſaum flach 8 nur " 1 lang als der Kelch, an die Kelchzipfel heranreihend . . . PHP. acaulis 00 Blütenſchäfte vorhanden und ziemlich fang; Blütenſtand topfig⸗ doldig. Fruchtkapſel nur ½% fo lang als der glockenförmig⸗-aufgeblaſene, weißlich- gelbe, kurz haarig-ſammetige Kelch. Blüten wohlriechend; Kronſaum hohl AN Fruchtkapſel ſelten nur von Kelchlänge, gewöhnlich den Kelch etwas überragend Kelch meiſt enganliegend, ſchmalröhrig (nur bei P. elatior Perreiniana faſt bis zum Grunde geteilt), auf den Kanten grün, meiſt nur auf den Adern oder e mit 0 Ob —1 om), ee DOREEN Kronſaum meiſt flach : ; Blüten ſitzend oder nur ſehr kurz geſtielt, oder Einzelblüten. Hüllblätter pfriem⸗ lich oder lanzettlich, nicht breit und kurz. Laubblätter feingezähnelt, doppeltgezähnelt oder ganzrandig. Kelchlappen ſpitz oder fait ſpitz (nur bei P. glabra Klatt, vom Hima⸗ laja, ganz ſtumpf, der Kelch ſo lang als die Kronröhre und Blüten blaupurpurn) ** Blätter kahl oder ſehr ſchwach- und fein-weichhaarig. 7 Hüllblätter an ihrem Grunde ſackförmig-vertieft oder nach dem Grunde hin ſpornartig verlängert. 0 Kapſel kugelig, vom Kelch eingeſchloſſen. Blütenſtielchen fo lang oder länger F. marginata. 2131. P. carniolica. 2132. . P. pedemontana. 2133. P. viscosa. 2134. P. integrifolia. 2135. P. Wulfeniana. 2136. * P. minima. 2137. . . P. floribunda. 2138. P. verticillata. 2139. a) Blätter deutlich⸗gelappt; die Lappen gezähnt oder geferbt (vergl. auch P. verticillata f. Boveana). Meiſt chineſiſche Arten. * Kelch aufgeblaſen, kannenförmig, am Grunde breit-abgeſtutzt. ; ** Kelch an feinem Grunde verſchmälert, kannenförmig, nen der oe weit ſich vergrößernd; Kelchzipfel ganzrandig, ſpitz Se. P. sinensis (Tafel 37). 2140. P. Steboldii. 2141. P. obconica. 2142, (Lore pleno, Tafel 37). 2144. * P. officinalis. 2145. E. elatior (Tafel 37). 2146. P. amoena. 2147. P. denticulata (f._ cashemereana, Tafel 38). 2148. P. erosa. 2149. als die Blüten (nur bei P. auriculata mehr als doppelt ſo kurz) .. PF. rosea (F. normalis. Tafel 38). 2150. 00 Kapſel cylindriſch, den Kelch überragend. (Schlund der Blumenkrone mit breiten, wachsgelben Schüppchen. Blätter wenig dicklich, im allgemeinen ſchmal.) Kronröhre nicht über 1 em lang, gelb. Kelchzähne eirund oder längliche. Kronröhre 2 cm und darüber, ſelten nur 16 mm lang, purpurn ir 50 am Grunde nicht vertieft, nicht ſpornartig verlängert. . P. sibirica. 2151. P. involucrata. 2152. * P. farinosa. 2153. P. longiflora. 2154. O Blätter in den Blattſtiel verſchmälert. Kapſel kugelig. Anſehnliche Pflanzen mit reich⸗ blütigen, meiſt in Quirlen übereinanderſtehenden Dolden. Blätter häutig oder nur pergament⸗ artig (nur bei b. Poissonii Franchet a lederig, dann aber graugrün, grobbuchtig-gezähnt und Kelch röhrig). Blumenkrone gelb. (Vergl. auch P. floribunda, Nr. 2138, und Verwandte.) AAN Blumenkrone roſenrot, violett, blutrot oder a weiß. D Blätter Häutig und grün . 3 Be n P. prolifera. 2155. P. japonica. 2156. P. Parryi. 2157. Blätter graugrün, im Alter lederig. Kelch röhrig: P. Poissonii Franchet, Gebirge Chinas; Blütezeit: ſehr verſchieden, gewöhnlich von Juni bis Herbſt. Die Pflanze iſt die am längſten blühende von allen uns bekannten Primeln. Sämlinge zeigen große Veränderlichkeit in der Purpurfarbe der Blüten. Da dieſe Art auf ſumpfigem Boden gefunden iſt, ſo wird man Topfpflanzen vielleicht zweck⸗ mäßig in mit Waſſer gefüllte Unterſätze ſtellen. Die Erde ſei Torferde, Wieſenlehm und Flußkies. 00 Blätter in den Blattſtiel . ee e cylindriſch, den 2) Ne N Blüten gelb MN Blüten nicht gelb. (Vergl. auch e unter Nr. 2158 N) [( Kelch röhrig-glockig, bis zur Mitte und tiefer 5jpaltig H. sikkimensis. 2158. P. nivalis. 2159. Kelch röhrig, nicht oder kaum bis zur Mitte gefpalten: P. Rusbyi Greene, Neu⸗ Mexiko; Blätter länglich⸗ſpatelförmig, gezähnelt. Dolde vielblütig. Blumenkronröhre viel länger als der Kelch. — In „Gartenflora“ 1889 als ſchön bezeichnet; ſie iſt wie Nr. 2157 zu behandeln. 000 clan: halbſtrauchig; Blätter keilförmig, fait oder wirklichlederig, gegen die Spitze hingrobgeſägt. Kronlappen nur leicht⸗a ausgerandet, nicht tief⸗2 ſpaltig P. suffrutescens. 2160. B. . Andrösace TL. (Mannsſchild); Kelch 5 ſpaltig oder 5Steilig. ee Gattung 692. Primula, Himmelsſchlüſſel und Aurikel. Fr. 2128 2130. 621 Dougläsia Lindl., Krone tellerförmig, die Röhre länger als der Kelch. Kronſchlund ſtets mit [in Untergtg. Dionysia Fenzl ohne] Schlundſchuppen. Kapſel wenigſamig. Reichbeblätterte, raſig- oder polſterförmig-wachſende Stauden. Blätter mit gering ent⸗ wickelter Blattfläche, pfriemlich oder länglich-lanzettlich, ganzrandig, dachziegelig-geſtellt oder zuſammengedrängt und abſtehend. Blüten end⸗ oder achſelſtändig, einzeln oder büſchelig, rot oder gelb. 4 Arten, davon 3 in Nordamerika. In Europa nur: P. Vitaliana L. (syn. P. sedifolia Salisb., Douglasia Vitaliana BHgp., Aretia Vitaliana Lapeyr., Gregoria Vitaliana Duby), in den Alpen; Blätter lanzettlich⸗linealiſch; Blüten zierlich, gelb, wohlriechend, im Mai, Juni. Nur für Alpenanlagen. Im Winter bei mangelnder Schneedecke Schutz gegen ſtarke Kälte und ſchroffen Witterungswechſel. Kultur wie Nr 2164. Blumenkrone teller- oder trichterförmig, unter dem Saum plötzlich eingeſchnürt oder geringelt; Kronröhre kürzer, ſelten ſo lang oder etwas länger als der Saum, aber kürzer als der Kelch. Kapſel eiförmig oder kugelig, bis zur Mitte oder zum Grunde 5ſpaltig-aufſpringend, meiſt vielſamig (Gruppe Aretia nur 2—5 ſamig). Kleine, einjährige, ſelten ausdauernde (Gruppe Aretia ſtets ausdauernde und dann meiſt ſtengelbildende und dichtraſig— polſterförmige) Kräuter. den Blattwinkeln, ohne Deckblätter, die Kapſel nur 2— 5 ſamig). lichen gemäßigten Zone. 1. Blüten einzeln in den Blattwinkeln, ohne Deckblätter. Kapſel nur 2—5 ſamig (Aretia). Z. B: alpina Lam., A. eiliata DC.), Blüten im Juli, blaßrot, blaßlila oder weiß; Blätter ſpatelförmig-lanzettlich. — P. helvetica O. Ktze Blüten im Mai bis Juli, weiß oder gelblichweiß; Blätter grauzottig, eirund, faſt Kultur wie Nr. 2164. (syn. Aretia alpina L., Androsace Aretia Vell., A. A. helvetica Lapeyr.) bildet dichte Raſen. gefägt. — Nur für Alpen-Anlagen. Blüten auf vielblütigem Schafte und von Deckblättern geſtützt (bei Gruppe Aretia Blüten einzeln in Blüten weiß oder roſa bis purpurn. 50 Arten der nörd— Primula Aretia O. Ktze. (syn. Aretia helvetica L., Nym.; Androsace bryodes DC., 2. Blüten am Ende eines Schaftes doldig (ſelten nur zu 1—3), von Hüllblättern geſtützt. Wurzelſtock oben vielköpfig, Stämme chen an der Spitze Roſetten tragend. Polſterbildende Pflanzen 2128. Primula Auricula Z. (syn. P. lutea Vill.), Wild-Aurikel. Gebirge Süd- und Mittel- europas. Staude, 8—15 em hoch. Blütezeit: April, Mai. — Grundſtamm mehr oder weniger lang, ſtrauchartig. Blätter dick und fleiſchig, dunkelgrün oder graugrün, mit deutlichem Knorpelrande, rundkich oder verkehrt-eirund, ziemlich raſch in den Blattſtiel verſchmälert. Drüſenhaare kurz, am Blatt- rande bis /, höchſtens / mm lang. Mehlſtaub ent- weder auf allen grünen Pflanzenteilen oder bloß am Schaftende, an den Blütenſtielen und am Kelche. Blüten meiſt hellgelb und meiſt wohlriechend. Hüllblätter kurz, vielmal kürzer als die Blüten— ſtiele. f. Balbisii Lem. pr. sp. (syn. P. Auricula f. ciliata Koch, P. ciliata Moretti, nicht Schrank), Gebirge Südtirols, hat ſattgelbe, geruchloſe Blüten; grüne Teile der Pflanze ohne Mehlſtaub. 2129. Primula Palinüri Peiagna, Balinuri- Aurikel Vorgebirge Palinuri Italiens. Staude. — Grundſtamm lang und dick, ſich 6 em und höher über den Boden erhebend, im Winter und Frühling eine reiche Blattroſette tragend, welche beim Beginn der Ruhezeit größtenteils vertrocknet. Hüllblätter lang, die äußeren blattartig, ſo lang oder länger als die Blütenſtiele. Blätter mit undeutlichem Knorpelrand. Blüten dunkelgelb, wohlriechend. — Topf— pflanze des Kalthauſes, wo ſie ſchon vom Januar ab bis März blüht. Herbſt bringt man ſie ins Freie. 2130. Primula Auricula & viseösa oder Primula pubéscens Jacgq., Tafel 37, 147 (syn. P. Auricula & hirsuta AU., P. rhaetica Gaudın, P. helvetica Don, P. alpina Schleich., P. auricula Sm Frühling bis f. mollis Rchb., P. Arctotis Kern., P. Peyritschü | Stein, P. Kerneri Goebl et Stein, P. Goeblii Kern.), Weiche oder Garten-Aurikel (fr. Auricule, Oreille d'ours; e. Garden Auricula). Alpen Südeuropas. Staude, 8—20 em hoch. Blütezeit: April, Mai; bisweilen nochmals im Herbſt. — Grundſtamm ſehr kurz, fleiſchig, dick. Kronſaum dunkelrot, violett, lila, braun, terracottafarben, gelb und reinweiß; Röhre gelb, weiß oder rot; Innenfläche der Röhre gelb bis weiß; der Schlund mit oder ohne Mehlſtaub. Blüten oft wohlriechend. Grüne Teile der Pflanze mit kurzen oder bis faſt / mm langen Drüſenhaaren, die mehr oder weniger Mehlſtaub abſondern; zuweilen die Blätter beſtäubt und der obere Pflanzenteil von Mehlſtaub weiß, zuweilen ſind nur die Innenfläche . ; .* P. lactea. 2161. * P. Chamaejasme. 2162. P. odoratissima. 2163. P. sarmentosa. 21614. und die Ausſchnitte der Kelche zuſammenhängend-be⸗ ſtäubt; zuweilen endlich fließt der Mehlſtaub nirgend zuſammen, ſondern bedeckt nur die Drüſen der oberen Teile der Pflanze. Kelch 21/,—6!/; mm lang; Kelch- zähne anliegend, ſeltener abſtehend. Fruchtkapſel ſo lang, etwas kürzer oder etwas länger als der Kelch. Laubblätter mehr oder weniger dick, mit oder ohne ſchmalen Knorpelrand, ganzrandig oder gezähnt. Staubkölbchen dicht unter dem Schlunde und bis zu ½ der Kronröhrenlänge unter demſelben. Es giebt unzählige Sorten, die ehedem viel be— liebter waren als heute. — 4 Klaſſen: Gewöhnliche Garten -Aurikeln, deren Blumen nur eine einzige Farbe und gewöhnlich ein mattweißes Auge haben. Die beliebteſten Farben— töne ſind blau-ſammetigſchwarzbraun und feuer- rot. Die Aurikeln dieſer Klaſſe ſind die dauer— hafteſten und zugleich diejenigen, welche ſich am häufigſten unter den Sämlingen einſtellen. Schattierte oder Lütticher (Luiker) Garten- Aurikeln, deren Blüten außer dem gelben oder olivenfarbigen oder anders gefärbten, auch wohl weißen Auge mindeſtens 2 deutliche Hauptfarben haben oder auch nur noch eine einzige Farbe, welche dann aber um das Auge herum dunkler und an den Rändern heller ſein muß. Die Sorten dieſer Klaſſe werden am meiſten Fültiv iert! die ge ſchätzteſten Farben ſind: ſammetig-dunkel⸗ braun, olivenbraun, purpurn mit weiß eingefaßt, ſammetig-feuerrot, orangegelb, chamois, amarantrot, blau. Engliſche oder gepuderte Aurikeln; ganze Pflanzen, hauptſächlich aber Schaft, Blütenſtiele, Kelch und ſelbſt oft der Blumenkronſchlund gewöhnlich ſtärker mit weißlichem, körnigem Mehlſtaub bedeckt, der bisweilen aber auch fehlt. Blumen gewöhnlich geſtreift, ſeltener ſchattiert; das Auge weiß, weniger regelmäßig als bei vorigen Klaſſen, fünfeckig, ſich mehr oder weniger über den Kronſaum ausbreitend, welcher bis⸗ weilen in der genannten Farbe bunt⸗geſtreift und oft mit einer dritten, abſtehenden Farbe regelmäßig -ge- Garten-Aurikel. 622 rändert iſt. Blumen mit 5 verſchiedenen Bändern oder Farben werden als die vollkommenſten bezeichnet. — Die Sorten dieſer Klaſſe ſind neben denen der folgenden die empfindlichſten und am ſeltenſten anzutreffen. a Gefülltblühende Aurikeln; hierher alle Sorten, deren Blumen aus zwei oder mehr ineinander— ſteckenden Blumenkronen gebildet ſind. Geſchätzt ſind nur die Farben: gelb, ſammetig-mordorcée, purpurbraun, ſchwarz. Die gefülltblühenden ſind mehr merkwürdig als hübſch. Sie laſſen ſich nur durch Teilung, auch durch Stecklinge oder Senklinge vermehren. Verwendung der Garten-Aurikeln ſowohl zu Einfaſſungen von Beeten als auch zu Gruppen von Frühlingsblühern; die der 3. und 4. Klaſſe werden ihrer Empfindlichkeit wegen am ſicherſten als Topf— pflanzen kultiviert, wozu ſie ſich vorzüglich eignen und durch ihren Farbenreichtum allgemein auf— fallen. Die Kultur iſt ziemlich einfach: etwas bindiger, dabei friſcher, lehmiger Boden, nicht ſehr ſonniger, aber doch luftiger Standort (keine Mittags- ſonne) ſind die Grundbedingungen. Immer muß die Erde mehr bindig als leicht ſein; ſtrenger Lehm und ſelbſt kalkreicher, wenn nur friſcher Boden ſind beſſer als reichlich ſandiger. Die Lage ſei nördlich, öſtlich oder weſtlich, am beſten jedoch halbſchattig, aber nicht von oben her bedeckt, ſondern luftig. Ja, es genügt ſchon, wenn die Pflanzen, die einen Abſtand von 15—20 cm erhalten, nur 3—4 Stunden lang Morgen- ſonne genießen. Kräftiger, mineraliſcher Boden iſt beſſer als ſolcher, der vielen Gartenhumus enthält, weshalb Beimiſchung von Lehmerde in letzterem Falle unerläßlich. Friſchen tieriſchen Dung ſollte man nicht anwenden, indes iſt bei ſonſt magerem Boden Zuſatz von Miſterde oder ſtatt deſſen gelegentlich ein Dung— waſſerguß (Jauche oder aufgelöſter Geflügelmiſt) zweck— dienlich. Bei durchſchnittlich feuchtem Boden wird man die Beete höher legen und nach den Seiten ab— ſchrägen. Die Aurikeln fürchten den härteſten Froſt nicht, deſtomehr aber wiederholten Wechſel von Froſt und Tauwetter, nachts Froſt und tags Sonnenſchein, ferner anhaltenden Regen im Frühjahr. Wenn namentlich von Januar bis Mitte März bei Froſtwetter keine Schneedecke ſchützt, iſt oberflächliche Fichtenzweigdecke um ſo mehr anzuraten, je ſonniger der Standort iſt. Vor ſolchen Fährlichkeiten werden die beſſeren Sorten geſchützt, indem man ſie in Töpfen kultiviert. Die Pflanzen werden dann wie die Topfnelken behandelt und im Winter kühl, nur halbwegs froſtfrei unterge— bracht, ihnen insbeſondere reichlich friſche Luft gegönnt, ſobald das Thermometer nur um Null herum ſpielt. Die beſten Töpfe für Aurikeln ſind zwar die hohen, jetzt nur noch ſelten anzutreffenden, und zwar ſolche, welche bei 20 cm Höhe unten nur 10, oben nur 15 em weit ſind, unſere heutigen 15 em-Töpfe thun's jedoch auch ſchon. Das Verpflanzen ſonſt ge- ſunder Topf⸗Aurikeln geſchieht im Sommer, nach der Blütezeit; wird aber nur etwa alle 3 Jahre einmal vorzunehmen ſein. Während des Winters wird nur ſehr ſelten begoſſen. — Vermehrung durch Teilung, am beſten im Spätſommer, anderenfalls auch im Frühling. Die Teilung geſchieht mit ſcharfem Meſſer, und die jungen meiſt ſchon bewurzelten Sproſſe werden ſogleich wieder ins freie Land gepflanzt. Unbewurzelte Sproſſe werden als Stecklinge behandelt und in Saat— käſtchen an ſchattigem Orte zur Bewurzelung gebracht. Wo es nicht darauf ankommt, ganz beſtimmte Formen oder Farben zu vermehren, oder wenn man neue, Familie 118. Primulaceae, Himmels ſchlüſſelgewächſe. Oer XXVI 2. n 0 1 A 8 beſſere Sorten züchten möchte, geſchieht dies d urch Ausſaat nur ſolcher Samen, welche von Muſter⸗ blumen geſammelt ſind. Ausſaat 1. im Winter von Januar ab und womöglich auf Schnee, damit die Keimung zeitig im Frühling erfolgen kann; 2. im März; die Keimung erfolgt dann bisweilen ſchon nach 2—3 Wochen, häufig aber erſt im Herbſt oder im nächſten Frühling; 3. vom April bis Juli; Keimung dann bisweilen ſchon im Herbſt, gewöhnlich aber im nächſten Frühling. Die Winter⸗Ausſaat auf Schnee kann auch auf mit leichter Erde (ſchwachlehmiger, recht ſandiger Moorerde) und darauf 5 em hoch Schnee gefüllten Saatkäſtchen geſchehen. Wenn ſpäter der Schnee ſchmilzt, ſo ſenken ſich die Samen ſo weit in die Erde, als zum guten Keimen erforderlich. Spätere Ausſaaten werden nicht oder kaum mit Erde bedeckt die ſchon vor der Saat durchfeuchtete Erde nach der etwas angedrückten Saat mit Moos bedeckt, um das häufige oberflächliche Austrocknen zu verhüten. Haben die Sämlinge 4—6 Blätter getrieben, ſo werden ſie verſtopft, etwas ſchattig, aber nicht ſehr feucht gehalten und im Spätſommer (Ende Auguſt) an Ort und Stelle verſetzt oder einzeln in Töpfen weiter behandelt. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimungszeit ſehr unbeſtimmt. Primula Auricula & oenensis oder Primula discolor Leibold (syn. P. Portae Huter), Zwei⸗ farbige Baſtard-Aurikel. Italien, Apenninen. Wie die Garten⸗-Aurikel, nur, daß die mehlſtaubfreien Drüſen nicht farblos, ſondern rötlich ſind. Während ferner bei den Garten-Aurikeln nur die Pflanzen mehlſtaubfrei ſind, welche ſchon in allen Merkmalen ſehr nahe der Primula viscosa ſtehen, kommt bei P. Auricula & oenensis vollſtändiger Mangel an Mehlſtaub auch bei Pflanzen vor, welche viele Merk— male von P. Auricula beſitzen. Primula Auricula & carniolica oder Primula venusta Host (syn. P. carniolica hort., nicht Jacg ; P. multiceps hort.), Reizende Baſtard-Aurikel. Gebirge Krains. Blütezeit: Frühling. Laub⸗ blätter geſchweift-gezähnt oder gezähnt. Blütenſchaft bis 13 blütig. Oberfläche der grünen Pflanzenteile bald überall mit Mehlſtaub beſtäubt, bald bloß die Kelchausſchnitte und die innere Fläche der Kelche. Blattrand mit Drüſenhärchen. Kronſaum purpurn, ins braune ſpielend oder dunkelpurpurn und etwas ins bläuliche ſpielend, oder hellbräunlich— roſa; Schlund gleichfarbig, wie bei den beiden Stamm⸗ eltern, jedoch iſt die Farbe im Schlunde durch einen breiten Mehlſtaubring verdeckt. Innenfläche der Röhre gleichfarbig oder etwas heller. Blüten etwas wohl— riechend. 2131. Primula marginäta Curt. (syn. P. Auri- cula All., nicht Z.“; P. crenata Zam., P. micro- calyx Lehm.), Weißrandige Aurikel. Alpen Süd⸗ europas: Dauphinee, Seealpen. Staudig-halbſtrauchig, bis 30 em hoch. Blütezeit: Ende März bis Juni. — Die grünen Pflanzenteile mit jo winzigen Drüſen⸗ härchen, daß ſie kahl erſcheinen, meiſt mit Mehlſtaub, beſonders an dem enggezähnten, nicht knorpeligen Blattrande; Blätter graugrün, meiſt länglich, all⸗ mählich in den kurzen Blattſtiel verſchmälert, vorn abgerundet, ſtumpf oder ſpitz. Blüten hellblaulila, ſeltener roſa; Schlund und Innenfläche der Röhre gleichfarbig, mit dem weit-trichterförmigen, allmählich ſich verjüngenden Saum. Kelch mehr oder weniger Si a re Fe Ep ET A EEE rot⸗überlaufen, 2—6 mm lang. Hüllblätter krautig, ſeltener etwas trockenhäutig, queroval, eirund oder länglichoval 2—6 mm lang, das untere bisweilen länger. Blütenſchaft 2— 19 blütig, 2½ —12 cm lang. 2132. Primula carniölica Jacq. (syn. P. in- tegrifolia Scop., P. Freyeri Hladn., P. multiceps Freyer, nicht hort.; P. Jellenkiana Freyer), Krainer Aurikel. Gebirge Krains. Staude, 8— 25 cm hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Wurzelſtock vielköpfig. Die grünen Pflanzenteile ganz kahl. Blätter faſt ganzrandig, mit Knorpelrand, glänzend, hell— grün, oft mit etwas welligen Rändern. Blütenjchaft 1—8blütig, ”—25 em lang. Blüten roſa, jeltener lila, Schlund und Innenfläche der Röhre gleichfarbig mit dem weittrichterförmigen Saum. — P. latifolia Lap. (syn. P. viscosa All., P. hirsuta Vell, P. gra- veolens Hegetschim.), Alpen Südeuropas, auf kalkarmem Boden. Staude, 5-20 cm hoch. Blütezeit: Juni, Juli. Grundſtamm ſtrauch— artig. Die grünen Pflanzen- teile dicht mit Drüſenhaaren beſetzt; die Drüſen farblos. Blätter ſtarkriechend, gelb— lichgrün, ſchlaff, ſehr oft wel— lig⸗verbogen, ohne Knorpel— rand, von der Mitte an oder nur vorn gezähnt, ſeltener ganzrandig. Blütenſchaft bis doppeltſolang als die Blätter, 1—25blütig, 2½ —20 cm lang. Hüllblätter oval oder queroval, 1—4 mm, ſelten 5 mm lang. Blüten violett, Schlund und Innenfläche der Röhre gleichfarbig mit dem meiſt ziemlich engtrichterförmigen Saum; Schlund mit ſpärlichem Mehlſtaub. 2133. Primula pedemontäna Thom. (syn. P. glandulosa Donjean, P. villosa f. glandulosa Duby, P. viscosa Al. f. pedemontana Arcangeli), Diemonfer Aurikel. Piemont. Blütenſchaft länger (bis doppeltſolang) als die Blätter, 1—25blütig, 2—15 em lang. Behaarung an der etwas glänzenden Blattfläche meiſt faſt fehlend, an den Blatträndern aber als ſchmaler roter Rand. Drüſen groß, intenjiv- ziegel, ſeltener braunrot, ſehr kurz geſtielt; Drüjen- haare ſelten bis / mm lang. — P. apennina Widm. (syn. P. hirsuta Arcang., P. villosa Fl. ital.). Apen⸗ ninen. Fruchtſchaft wenig länger bis faſt doppelt— ſolang als die ganzrandigen oder gegen den Scheitel klein⸗ und ſtumpfgezähnten Blätter. Behaarung überall mäßig dicht und ſehr kurz. Drüſen ziemlich groß, braun oder dunkelrot. — P. oenensis Thom. (syn. P. daonensis Leb., P. Stelviana FVuly., P. cadinensis Porta sched., P. Plantae Druegg.), Bergamasker Alpen bis Stilfſer Joch; Blütenſchaft 1—7blütig (bis 8 cm lang); Blätter nie ganzrandig, gegen den Scheitel hin oder in der oberen Hälfte gezähnt. Blütenſtielchen kurz (1½ —5 mm lang). Behaarung überall dicht und kurz (bis / mm lang). Drüſen groß, rotgelb oder dunkelrot. Kelch enganliegend. — P. villosa Jacg., Steiermark; Blüten- ſchaft 1—12 blütig (3—15 em lang), länger als die Blätter, bis faſt Zmal ſolang. Blätter meiſt Flein- und enggezähnt. Behaarung überall ziemlich dicht, ziemlich lang (¼ —½ mm). Drüſen klein, dunkelrot. Kelch anliegend oder etwas abſtehend. f. norica Lerner iſt nur durch etwas weniger lange * Weißrandige Aurikel. Gattung 692. Primula, Himmels ſchlüſſel und Aurikel. Nr. 2131-2136. 623 und weniger reichlich behaarte Blätter verſchieden; P. commutata Schott iſt nur eine Unterart, verſchieden durch oft ungleiche, meiſt große und voneinander entfernte Zähne. — Ferner: 2134. Primula viscõsa Vell. (syn. P. hirsuta All. ex p., P. villosa Koch ex p., P. ciliata Schrank, P. confinis Schott, P. pallida Schott, P. exscapa Hegetschw., P. decipiens Stein), Kleb-Aurikel. Pyrenäen, Schweizer Alpen. Blütenſchaft 1 bis 17blütig, bis 7 em lang, meiſt kürzer, ſelten etwas länger als die Blätter. Blätter meiſt ſehr raſch in den Blattſtiel verſchmälert, von der Mitte an oder faſt am ganzen Umfange gezähnt. Blüten— ſtielchen 3—17 mm lang. Behaarung überall dicht. Drüſen ziemlich klein, farblos bis goldgelb und braun— rot. Kelch faſt ſtets weitabſtehend. Blüten rot. 2135. Primula integrifölia L. (syn. P. Can- dolleana Rchb.), Ganzrandige Aurikel. Alpen Süd⸗ europas, auf Raſen der Kalk- und Schieferberge. Blütezeit: Juni, Juli. — Grundſtamm kurz. Blätter weich, grasgrün, immer ſtreng ganzrandig, etwas glänzend, ohne Knorpelrand, elliptiſch oder länglich, ungeſtielt oder ganz allmählich in den kurzen Blattſtiel verſchmälert, nebſt den übrigen grünen Teilen mit bis 'ͤ, mm langen gegliederten Haaren locker beſtreut. Blütenſchaft 1—3 blütig (½ 5 em lang). Blütenſtielchen bis 1½ mm lang. Blüten ſchmutzig— rot oder roſenrot. Hüllblätter ſchmal, den Grund des Kelches ſtets überragend. — P. Clusiana Tausch (syn. P. integrifolia L. ex p., P. glaucescens Rchb., P. spectabilis f. ciliata Koch‘, Alpen; Blütezeit: Juni, Juli. Blätter etwas ſteif, ohne durchſichtige Punkte, mit ſchmalem, aber deutlichem weißen Knorpelrande, oberſeits hellgrün, glänzend, unter— ſeits graugrün, wenig oder gar nicht klebrig, oval oder länglich- oval. Drüſenhaare an den Blattflächen fehlend, am Blattrande, ſowie an den übrigen Teilen dicht. Blütenſchaft 1½ —12 cm lang, 1—4blütig. Blü⸗ tenſtielchen 1—15 mm, meiſt 4—8 mm lang. Hüllblätter jelten die . Hälfte des Kelches er— reichend; Blüten ſehr hübſch, roſenrot, beim Abblühen violettrot; Röhre gleichgefärbt wie der Kronſaum oder weißlich; Schlund und innere Fläche weißlich. 2136. Primula Wulfeniäna Schott (syn. P. glaucescens Rchb. ex p., P. integrifolia Achb. ex p.), Wulfens Aurikel. Kalkalpen in Venetien, Kärnten, Krain. Blütezeit: Juni, Juli. — Blätter ohne durchſichtige Punkte, ſehr ſteif, dunkelblaugrün, ſehr glänzend, nicht klebrig, mit breitem, nach oben etwas umgebogenem, weißlichem, ſtellenweis mit gelben Drüſenausſchwitzungen bedecktem Knorpelrand, elliptiſch oder länglich, ſeltener lanzettlich, immer ſtreng ganzrandig, vorn ſpitz. Blütenſchaft 17, ſelten bis 3blütig, 1—5 em lang. Nur am Blattrand und am Kelch unter ſcharfer Lupe äußerſt kurzgeſtielte Drüſenhaare erkennbar. Hüllblätter oft die Hälfte des Kelches erreichend, häufig rot-angelaufen, wenigſtens ſolang als die Blütenſtielchen. Blüten dunkel- roſenrot mit einem Stich ins bläuliche. — P. caly- cina Dubs (syn. P. glaucescens Moretti, auch Pax) Ganzrandige Aurikel. 624 hat vollkommen kahle, ſteife meergrüne, ſehr glänzende, nicht klebrige Blätter mit breitem, feinge- zähneltem, weißlichem Knorpelrande, 4½ 13 em langen, 2—6blütigen Blütenſchaft, 2— 20 mm lange Blüten- ſtielchen und meiſt ſpitzgezähnten Kelch. — P. specta- bilis Tratt. (syn. P. spectabilis f. denticulata Koch, P. integrifolia Tausch, nicht L.]; P. Polliniana Morelli), Alpen, auf Kalk. Blütezeit: Juni, Juli. Blätter ganzrandig, ziemlich ſteif, mit durch— ſcheinenden Punkten und breitem, weiß-knorpe— ligem, nach oben umgebogenem Rande, grasgrün, glänzend, klebrig, länglich oder oval-rautenförmig, am Scheitel mehr oder weniger ſpitz, ſeltener ziemlich ſtumpf. Blütenſchaft 1— 7blütig (2—16 em lang), ſolang bis doppeltſolang als die Blätter. Kelch 7 bis 11 mm lang, mit ſtumpflichen oder ſpitzlichen Zähnen. Blüten roſenrot, ins violette ſpielend. — P. glutinosa Wulf., Alpen. Blütezeit: Juni, Juli. Wurzelſtock vielköpfig. Blätter ſteiflich, keilförmig⸗ lanzettlich oder länglich-lanzettlich, ſehr allmählich in den breiten, meiſt nur kurzen Blattſtiel verſchmälert, mattglänzend, oberſeits (aber nicht durchſcheinend— punktiert, ſehr klebrig, am Rande feingezähnt, aber nur nach dem Scheitel hin etwas knorpelrandig, ſonſt ohne Knorpelrand. Blütenſchaft 1—6blütig (1-8 cm lang). Hüllblätter breit-oval und länglich, 7-11 mm lang, die Kelche oft noch überragend. Blüten ſtark duftend, anfangs dunkelblau, ſpäter ſchmutzig— violett, beim Abblühen lila, über dem Schlunde ein dunkler Ring; Röhre innen weißlich. 2137. Primula minima TZ. (syn. P. Sauteri Schultz), Kleinſte Aurikel. Alpen und die Gebirge Oſteuropas. Blütezeit: Juni, Juli. — Grundſtamm niederliegend, verlängert bis 6 em und drüber lang, mehr oder weniger vielköpfig. Grüne Teile nicht klebrig. Laubblätter ſteiflich, glänzend, keilförmig, oder verkehrt-dreieckig, am oberen abgeſtutzten Ende mit großen, in eine Knorpelſpitze endigenden Zähnen, ohne Knorpelrand, kahl erſcheinend. Blütenſchaft 1—2blütig (ü — 3 em lang), gewöhnlich kürzer als die Blätter; Blütenſtielchen bis zu 3 mm lang. Hüll- blätter 1—2, ſchmal. Kelch grün, 6—9 mm lang. Blüten leuchtend-roſenrot, ſehr ſchön, im Alter verblaſſend; Röhre weißlich; Schlund und innerer Teil des Saumes weiß. 2138. Primula floribünda Wall. (syn. P. obovata Wall, Androsace obovata Wall.), Blüten- reihe Aurikel. Himalaja. Staude, 10—20 cm hoch. Pflanze beſonders an den jungen Teilen furz- drüſig⸗weichhaarig, mehlig-weißbeſtäubt. Blätter runz⸗ lig, aderig, eirund⸗länglich, ſtumpf, ungleichgezähnt, in den breiten, geflügelten Blattſtiel verſchmälert. Blütenſchäfte mehrere, robuſt, länger als die Blätter, 2—8 Blütenquirle tragend; Blütenſtielchen ſehr un- gleich. Hüllblätter eirund oder elliptiſch, zugeſpitzt, gezähnt. Kelch glockig, bis zur Mitte geſpalten, mit ſpitzen, eirunden Lappen. Blüten goldgelb, mit langer Röhre und kleinem Saum, deſſen Lappen ver— kehrt⸗herzförmig ſind; Kronröhre weichhaarig; ihre Mündung geringelt. — Soll eine vortreffliche Marft- pflanze ſein. 2139. Primula vertieilläta Forsk., nicht Desne., Quirl-Aurikel. Arabien, auf Bergen. Blütezeit: März bis Mai und im September. — Grundblätter aufrecht, länglich, zugeſpitzt, geſägt, in Blütenſchaft 30 em und darüber hoch, mit mehreren auch weiß und in Familie 118. Primulaceae, Himmels ſchlüſſelgewächſe. Or XXVI 2. Quirlen ſchön gelber Blüten; Kronröhre faſt 2½ em lang; Saumlappen flach, ſtumpf, etwas ausgerandet. Zipfel des bis faſt zum Grunde geteilten Kelches lang, lanzettlich, ganzrandig. Jeder Blütenquirl trägt 3—4 eirunde, ſpitze, geſägte, unten weißmehlige Hüll⸗ blätter. var. Boveana Desne. pr. sp. (syn. P. verti- cillata Desne.) hat verkehrt-eirunde oder rautenförmige, ſpitze, ſpitz-eingeſchnitten-gelappte und feingezähnelte Blätter; Kelch weiß-beſtäubt, bis wenig unter die Mitte geſpalten, und feine kurz-lanzettlichen Zipfel ſind ſpitz⸗1—3 zähnig oder ganzrandig; Blumenkrone kahl, citronengelb, Kronzipfel feingekerbt, kreisrund, viel⸗ fach kürzer als die Kronröhre. — Verwendung aller nach Nr. 2130 genannten Aurikeln am beiten als Topfpflanzen, die in ähnlicher Weiſe wie die Garten-Aurikel zu be⸗ handeln wären. In Bezug auf die Verwendung dieſer Arten auf Alpenanlagen möge ein jeder wieder⸗ holt Verſuche anſtellen, ob und welche Arten ſich daheim bei ſeiner Kunſt und Pflege wohlbefinden werden. 2140 Primula sinensis Lindl., Tafel 37, 148 (syn. P. chinensis hort., P. praenitens Aer, P. Mandorina Hoffmsgg., P. semperflorens Zoisel., Oscaria chinensis Lilia), Chineſiſcher Simmels- ſchlüſſel (Primel; fr. Primevère de Chine; e. Chinese Primrose). China. Staude, 15 —35 em hoch. Blüte⸗ zeit: faſt zu jeder Jahreszeit. — Wurzelhals über der Erde in einen kurzen Stamm, der ſich bei alten Pflanzen teilt, übergehend. Blätter ſehr lang geſtielt, weich, nebſt Blütenſchäften und Kelchen behaart, auch mehr oder weniger klebrig, herzförmig, eirund oder länglich-elliptiſch, gelappt, vorn abgerundet, ſtumpf oder ſelten ſpitzlich, unterſeits oft gerötet. Blüten⸗ ſchäfte aufrecht, mit vielblumiger Dolde, ſproſſend, d h. aus der Doldenmitte treibt der Stengel noch eine zweite, auch wohl noch eine dritte und vierte Blütendolde. Kelch meiſt nickend, ſehr aufge⸗ blaſen, an jei- nem Grunde breiter und ſtark abgeſtutzt. Blüten groß und bei den meiſten Sorten prächtig; bei der Stamm⸗ form anfangs helllilafarben, dann ſchön roſenrot, Auge gelblich. Gar- tenſorten ſind 75 Vi N \ allen Abſtufungen von rot bis dunkel- rot, kupferigrot, rotviolett und blau, ferner punktiert und geſtreift vertreten. — Zwei Gruppen: Rundblätteriger Chineſiſcher Himmels⸗ ſchlüſſel. Blätter mehr herzförmig- rundlich oder Chineſiſcher Himmelsſchlüſſel (Primel). doch nicht länglich oder elliptiſch. Blütenſchäfte meiſt ſchlanker. a In dieſer Gruppe werden wieder „gewöhnliche Sorten“, deren Blüten ganzrandige oder nur aus⸗ gerandete den breiten Blattſtiel verſchmälert, unten mehlig-beſtäubt. Kronlappen beſitzen, und „gefranſte Sorten“ mit gefranſten, rundum eingeſchnitten⸗ gezähnelten, krauſen oder zerſchlitzten Kronlappen⸗ Gattung 692. Primula, Himmelsſchlüſſel und Anrikel. rändern — unterſchieden. Die gefranſten Sorten ſind die beliebteſten und haben die gewöhnlichen bis auf einzelne leuchtende Farben faſt ſchon verdrängt. Gute gewöhnliche Sorten, die ziemlich getreu aus Samen wieder erſcheinen, ſind: f. alba, weiß, mit gelbem oder grünlichem Auge; f. rubra, rot; f. rosea, roſenrot; alle find ältere. Neuere ſehr geſchätzte ſind: k. cocci- nea (syn. Rouge vif), Blüten nur mittelgroß, aber lebhaft⸗ und leuchtend⸗rot, faſt ſcharlach;, HKolborn Gem“, purpurblau; f. kermesina, ausgeſprochen karmeſinrot; „Magenta Gem“, magentarot; „Prince of Wales“, roſenrot, in reichen Büſcheln; f. rubroviolacea, anfangs dunkelrötlichlila, ſpäter blutrot, ſehr ſchön; kf. san- guinea, ſehr ſchön leuchtend-blutrot; die Blüten find zwar nur klein, erſcheinen aber ungemein zahlreich. — Auch in ihrer Tracht weichen die Sorten mehr oder weniger ab, ſind darin aber nicht ſo beſtändig, daß man ſie beſonders einordnen könnte; nur die Form f. erecta iſt durch ſteife Blattſtiele und Blütenſchäfte, welche zuſammen einen aufrechten gedrungenen Buſch bilden, einigermaßen ausgeprägt geblieben. Die Blatt- flächen ſtehen dabei faſt wagerecht und ſind etwas hohl. Blütenfarbe verſchieden, meiſt roſenrot. Auch halbgefüllte und gefüllte Sorten kommen vor, von denen die meiſten zu den „Gefranſten“ gehören. Gute gefranſte Sorten (P. sinensis f. fim- briata Hort.) find: f. alba, weiß; f. rosea (syn. f. rubra hort.) rot; zwei alte Sorten. f. alba luteo- oculata, reinweiß, mit ſchönem, goldgelbem Auge, welches bis auf zwei Drittel des Saumes ſich ausbreitet; f. alba magnifica, große reinweiße Blüten mit gelbem Auge und zierlich gefranſten Kronlappen; f. atrosan- guinea (syn. f. coccinea, f. atropurpurea, „Rouge vif“), leuchtend⸗dunkelblutrot; ſehr ſchön! f. atropurpurea, dunkelpurpurrot; k. atropurpurea punctata (syn. f. punctata atropurpurea ort.), purpurkarmeſin mit weiß punktiert; f. coerulea, blau; f. kermesina splen- dens, leuchtend-karmeſin, mit gelbem Auge, groß; f. kermesina „Standard“, große, ſchön karmeſinrote Blüten; f. alba „Standard“, ebenſo, aber weiß; f. pulcherrima, reinweiß, mit ſcharf begrenztem, hell— violettem Auge; „Queen of Whites“, reinweiß; Pflanze buſchig und ſehr reichblühend. f. striata, weiß, rot- geſtreift; f. lilacina alba-marginata, lila, weiß-gerän- dert, recht zierlich; f. marmorata, lila, weiß-marmoriert; „Pfirsichblüte“, pfirſichblütefarben. Gefülltblühende gefranſte Sorten ſind: f. alba plena, gefüllt, weiß; f. rubra plena, gefüllt, rot; beide ſind alte, bewährte Sorten. f. carnea plena, gefüllt, fleiſchfarben; f. carminea plena, gefüllt, kar⸗ minrot; f. kermesina plena (syn. kermesina splendens plena), gefüllt, karmeſinrot. Auch die gefranſten ſind im Wuchs und der Tracht veränderlich; auch hier iſt die Einteilung in „auf- rechte“ (Sippe: erecta superba ort.), mit ſteifen, aufrechten Blattſtielen und Blütenſchäften, Blattfläche wagerecht, — und in „kugelige“ (Sippe: globosa), rundliche Büſche bildend, nicht beſtändig genug. Eine weitere Sippe iſt die mit mehr oder weniger ſtark kammförmig⸗gefranſten Blättern in den Gärten mit dem Beiwort „eristata“ bezeichnete, die ſowohl einfach- als gefülltblühend vertreten, aber außer den zierlicheren Blättern keine Vorzüge vor den übrigen gefranſten Sorten beſitzt. Eine weißblühende ziemlich gefüllte Sorte iſt: f. cristata alba. — Langblätteriger Chineſiſcher Himmels— ſchlüſſel. Blätter länglich oder elliptiſch, fiederig— Vilmorin. Dritte Auflage. Tr. 21372110. 625 gelappt; die Lappen gezähnt oder gefranſt, P. sinensis macrophylla (syn. P. chinensis filicifolia hort.). Sie erfreute ſich bei ihrem erſten Auftreten der Gunſt der Blumenfreunde; heute ſchätzt man ſie weniger hoch. Wir unterſcheiden auch hier zwiſchen „gewöhn— lichen“ und „gefranſten“ (zumeiſt find es letztere) Sorten, die wieder einfach- oder gefülltblühend, flach- oder ſehr krausblätterig ſein können. Nachſtehende einfachblühende Sorten find gefranſte: f. fimbriata alba, weiß; f. rubra (syn. f. fimbriata rubra grandi- flora ort.), rot; f. kermesina, karmeſinrot; f. atro- rosea, dunkel- roſenrot; „Em— peror“, karme⸗ ſinpurpurn; „King of Pur— ples“, lebhaft⸗ purpurn; „Princess of Wales“, rein⸗ weiß mit zart- roſa Anflug; „Ihe Queen” Blumen groß und vollkom- men gebaut, reinweiß mit N \ kleinem, dun- ee kelorange- Gefüllter gefranſter Chineſiſcher Himmelsſchlüſſel. farbenem Auge; ſoll die Königin unter den weißen Chineſiſchen Him— melsſchlüſſeln ſein. Eine ſehr ſchöne krausblätterige Form iſt f. Pallanzae Correvon mit großen (bisweilen 5 cm breiten) ſchön gefranſten Blüten, deren Mitte ein ſchiefabgeſetztes Auge beſitzt. Mehrere Farbenſorten, die noch nicht beſtändig genug ſind, um ſie als Sorten anzuſprechen. Die Verwendung der Chineſiſchen Himmels— ſchlüſſel⸗Sorten als außerordentlich dankbare und faſt unermüdliche Blüher im Kalthaus und Zimmer braucht nicht erſt beſprochen zu werden; ſie iſt bekannt genug, und wo immer man geräumige Wohnzimmer oder Gewächshäuſer ausſchmücken will, die Chineſiſchen Himmelsſchlüſſel behaupten ihren hohen Wert. Kultur leicht; auch die Anzucht aus Samen iſt nicht ſchwierig; Beides, Kultur- wie Anzucht-Verfahren, kommt dem des Blumiſten-Greiskrauts, der ſog. Cinerarie: Senecio cruentus hybridus, Nr. 1829, in allen Teilen gleich, nur daß man verhältnismäßig kleine, nur etwa 10- oder 12½ C m-Töpfe nimmt. Um im Winter blühende Pflanzen zu erhalten, genügt es, die Schäfte abzu— ſchneiden, wenn ſie abgeblüht haben, und dieſe alten Stöcke im Sommer ruhen zu laſſen bis zum Auguſt, September. Diejenigen Pflanzen die man erhalten will, topft man ein- oder zweimal um und begießt ſie gut; ſie wachſen dann kräftig, blühen reichlich und können zwei Jahre und länger dauern. Die Blumen alter Stöcke ſind gewöhnlich kleiner, aber ſie ſind doch nicht ohne Wert. Vermehrung der halb- oder ganzgefüllten und mancher anderen Sorten, die wenig oder keinen Samen geben, durch Teilung alter Stöcke, durch Grund— ſproſſe oder durch Stecklinge aus beblätterten Stengeln, die man nach dem Frühlingsflor abnimmt und in kleine Töpfe ſteckt; es iſt gut, vor dieſer Operation die Stöcke einige Tage lang Durſt leiden zu laſſen. Die Stecklinge hält man geſchützt im Gewächshauſe, 40 626 unter Glocken oder unter Glasfenſtern und halbſchattig, bis ſie angewachſen ſind. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung innerhalb 2—3 Wochen. Ein ſehr zweckmäßiges Verfahren, wie man Primula sinensis zu prächtigen, mit Blüten bedeckten, bis zu 1, m im Durchmeſſer erreichenden Schau- pflanzen erziehen kann, giebt Kunſtgärtner Anton Sturm wie folgt an: Ausſaat im Auguſt⸗September in flache Saat- käſtchen in möglichſt ſandige Erde. Die Samen werden mit feingeſiebter Erde nur ſehr dünn überſtreut, ange— drückt, ſodann mit feuchtem Moos bedeckt und in ein Kalthaus geſtellt. Mit dem Begießen ſei man vorſichtig. Sobald die Samen keimen, wird, damit die Pflanzen nicht vergeilen, d. h. nicht ſpindelig oder ſchlaff werden, das Moos entfernt. Selbſtredend müſſen die Käſtchen 150 C. Solange die Pflänzchen ſich mit den Blättern berühren, werden ſie in ein Gemiſch von gleichen Teilen Miſt⸗, Lauberde, Torfgrus (grobe Torferde) und Sand in Käſtchen verſtopft; Abſtand allſeitig 3—4 cm. Aufmerkſam ſein mit dem Begießen, damit Im Januar beginnt die Pflanzen nicht abfaulen. man, die Pflanzen einzeln in recht kleine Töpfe in die erwähnte Erde zu pflanzen. genügend heller Standort. Sobald die Pflanzen die Topferde nach allen Richtungen durchwurzelt haben, werden ſie (ungefähr Mitte Mai) in etwas kräftigere Erde umgepflanzt, und den Pflanzen genügend Raum zur bequemen Ausbreitung gelaſſen. Zwar wird die Topferde wohl ſchon Mitte März durchwurzelt ſein; es iſt aber gut, wenn man bis Mitte Mai eine Ruhe- pauſe eintreten läßt und die Pflanzen während dieſer Zeit etwas trockener gehalten werden. Solche mit kleinen oder ſchlechtgefranſten Blüten oder von unſchöner Tracht werden ſofort beſeitigt. — Nach dieſem Ver— pflanzen kommen ſie in ein lauwarmes oder, wenn dies nicht möglich, wenigſtens in ein abgeerntetes Miſtbeet und werden in die lockere Miſtbeeterde etwas eingeſenkt. Geſunde, kräftige Pflanzen erreichen mit ihren Wurzeln bald wieder die Topfwand, und für ſie iſt dann das Verſetzen in 10 m-Töpfe, in eine Erdmiſchung von 2 Teilen Miſterde, 1 Teil Lauberde, etwas Torfgrus und Sand nötig. Sehr zu beachten iſt, daß die Pflanzen nach ihrer Ruhezeit (alſo vom Mai an) nicht etwa zu ſehr oder gar wiederholt dürſten; ſie ſollen vielmehr ſtets in kräftigem Wachstum bleiben und beſonders weder an mäßig feuchter, noch an friſcher Luft Mangel leiden. Wenn im Miſtbeetkaſten bei Sonnenſchein — 20% C. erreicht ſind, muß etwas ge- lüftet und beſchattet, und nach 8—14 Tagen können die Pflanzen immer mehr an die freie Luft gewöhnt werden; ſie werden auch die Topferde bald wieder mit Wurzeln gefüllt haben, werden aber nicht gleich wieder verpflanzt, ſondern öfters mit Dungwaſſer von aufge- löſtem Geflügelmiſt (oder Rindermiſt, dem etwas phos— phorſaures Kali zugeſetzt worden) bedacht. Erſt dann, wenn die Topferde ganz und gar mit Wurzeln durch— zogen iſt, findet das Verpflanzen in 121/,-cm-Töpfe ſtatt, und dann erhalten ſie in einem anderen (kalten) Miſtbeetkaſten einen weitläufigen Stand. Auch hier iſt während einiger Tage ein Geſchloſſenhalten, feuchte . Luft und bei Sonnenſchein Schatten erforderlich, bis die Wurzeln wieder „Boden gefaßt“ haben. Etwa ſich zeigende Blütenſtengel würden nur das Wachstum beeinträchtigen und müſſen immer ſorgfältig entfernt Von nun ab genügen —+ 5 bis 8 C. und ein weniger guter, wenn nur | | 9 n Dieſer Übelſtand wird vermieden hell ſtehen; die Temperatur des Raumes ſei + 10 bis China, Japan. | | * eien? . Familie 118. Primulaceae, Himmelsſchlüſſelgewächſe. O XXVI 2. werden. Man gewöhnt die Pflanzen wieder an die freie Luft, nimmt abends, wenn warme, ruhige Nächte zu erwarten, die Fenſter ganz fort, legt ſie aber morgens wieder auf, bis man ſie auch am Tage, zunächſt an trüben Tagen, fortlaſſen kann; während bei kräftigem Sonnenſchein nur leichte Schattendecken angebracht werden. Ofteres Begießen mit Dungwaſſer iſt nicht zu verſäumen. — Von Ende September, ſpäteſtens Anfang Oktober ab dürfen die Blütenſtengel nicht mehr ausgebrochen werden; das Einräumen ins Winterquartier, in einen hellen, luftigen, + 10 bis 15 C. haltenden Raum, beginnt. Nachzutragen iſt noch, daß man in manchen Gärtnereien zahlreiche Primeln ſieht, welche nicht ohne Stützvorrichtung, die immer ſchlecht ausſieht, allein ſtehen können, ſondern mit Hölzchen feſtgeſteckt werden. wenn man beim Einpflanzen wie beim jedesmaligen Verpflanzen die Pflanzen nicht zu hoch pflanzt, aber auch nicht in den gegenteiligen Fehler verfällt, ſie alſo nicht ſo tief ſetzt, daß die unteren Blattſtielteile oder das Herz in der Erde bleiben. Bei ſolcher Kultur werden die Primeln bis Mitte Dezember in einem Blütenflor ſtehen, der an Reichtum und Schönheit nichts zu wünſchen übrig läßt. 2141. Primula Sieböldii Morren (syn. P. cor- tusodes f. amoena Lindl., auch hort.; P. cortusodes f. grandiflora Lem. ), Siebolds Himmelsſchlüſſel. Staude, 15—30 em hoch. Blüte- Mai bis Juni; bisweilen im Herbſt Eine ſehr ſchöne Art, die der zeit: Anfang nochmals. Primula cor- tusodes ſehr nahe ſteht; iſt von letzterer im weſentlichen verſchieden durch den ſchmal-kannen⸗ förmigen Kelch, deſſen Zipfel ſchmal und linealiſch, ab⸗ ſtehend und ſo lang als die Kelchröhre find. Blätter und Blütenſchaft mehr oder we⸗ niger weichhaarig. Blütenſchaft die geſtielten, länglich-⸗ ovalen, ſaftig-grünen, gelappt⸗ſcharfgezähnten Blätter überragend. Blüten leuchtend-dunkelrot mit weißem Auge. — Schöne Gartenſorten (in den Preisverzeich⸗ niſſen meiſt unter P. cortusodes amoena aufgeführt) find: f. amoena, friſch-roſenrot mit weißem Auge; f. lilacina, blaßlila, innen weiß⸗geſtreift; f. alba, glänzend⸗ weiß, ſehr hübſch, aber weniger hart als die vorigen. Ferner neuere engliſche Sorten: k. roseo-alba, weiß und rot; f. rosea striata, roſenrot, innen mit weißen Adern durchzogen; „Nelly Ware“, innen weiß mit roſa Adern, außen lebhaft-roſa; „Magenta Queen“, leuchtend⸗-magentarot, Kronlappen zierlich gefranſt; „Crimson King“, leuchtend⸗karminrot, ganzrandige Kronlappen, große Blütendolden, ſehr ſchön; f. vincae- flora, lilablau, mit weißen Adern; f. violacea, purpur⸗ violett, reichblühend; k. lilacina marginata, Blüten groß, mit ganzrandigen Kronlappen, innen weiß, mit 14 lila Randzeichnung, außen tiefviolett; k. intermedia perfecta (syn. f. intermedia improved), lebhaft-dunkel⸗ rot, ſehr reichblühende Sorte; ob dieſelbe eine Baſtard⸗ form P. cortusodes & P. Sieboldii (syn. P. gracilis Stein, P. intermedia hort. angl.) iſt, ſei dahingeſtellt. f. laciniata, Blüten groß, feuerrot, ſehr zierlich gefranſt. Verwendung. Es find herrliche Frühlings- blüher, für kleinere wie für größere Gärten gleich gut geeignet, auf Rabatten wie in ſelbſtändigen Gruppen ſehr wirkungsvoll, als Topfpflanzen ſehr angenehm. Kultur in lockerem, humoſem, etwas friſchem Garten— boden, dem erforderlichen Falls Torf- oder Moorerde, oder andererſeits Sand beizumiſchen wäre. Empfind- lich ſind die Pflanzen nicht; ſie ſind ziemlich winter— feſt, und wenn man einige Pflanzen zwiſchen weit— läufig ſtehendem Gehölz anbringt, wo ſie durch Samen- ausfall ſich anſiedeln können, ſo ſind ſolche Nach— kömmlinge oft die ſchönſten. Standort in voller Sonne iſt zuläſſig, doch iſt Halbſchatten vorzuziehen. Gleich vielen anderen Himmelsſchlüſſeln laſſen ſich dieſe Pflanzen kurz vor, ſelbſt während der Blütezeit noch, ohne daß ſie ſonderlich leiden, von Vorratsbeeten aus verpflanzen. Anzucht aus Samen leicht. vom April bis Juli in Töpfe mit Lauberde oder Waldhumus, nur lauwarm halten, die Pflänzchen ver- ſtopfen (in Töpfe oder auf ein Beet im Freien), im Winter Fichtenzweigdecke. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Keimung innerhalb 2—3 Wochen. 2142. Primula obeönica Hance (syn. P. poculi- formis Hook.), Becher-Himmelsſchlüſſel. China. Staude, 40—90 em hoch. Blütezeit: je nach der Ausſaatzeit und Behandlung zu allen Jahreszeiten. Pflanze behaart oder faſt kahl. Blätter geſtielt, breit⸗eirund⸗länglich, herzförmig oder rundlich-herz— förmig, häutig, am Rande lappig⸗gezähnt oder faſt ganzrandig. Blüten doldenförmig angeordnet, hängend; Blütenſtielchen ungleichlang, behaart. Kelch becher— ig, mit breiten, dreieckigen Zipfeln, welche deutlich um vieles kürzer ſind als die Kelchröhre. Blumen äußerſt zahlreich erſcheinend, an ſonnigem Standort lilaweiß, in den Winter— monaten und bei weniger hellem Licht faſt reinweiß. — Formen find: f. hispida Franchet, Blätter im Umriß eirund; Behaarung doppelt: teils aus ſehr kurzen, teils aus längeren, gegliederten Haaren beſtehend. f. rotundifolia Franchet, Blätter im Umriß rundlich, ſonſt wie vorige Form. f. glabrescens Franchet, Blätter eirund oder eirund-rundlich, Behaarung nur allein aus ſehr kurzen Haaren beſtehend. Verwendung. Eine außerordentlich wert— volle Pflanze, die von ganz ungewöhnlicher Reich— blütigkeit und ein unermüdlicher Blüher iſt. Zwar ſind ihre Blumen wenig gleichmäßig in Größe, Form und Anordnung, bisweilen nur klein, dann wieder können fie über 2½ cm Breite erreichen, allein immer ſind ſie zahlreich vorhanden; vom Herbſt an treibt die Pflanze den ganzen Winter hindurch eine Menge neuer Blütenſchäfte Juli- oder ſelbſt noch Auguſt- Ausſaat geben im Winter ſchön blühende, allerdings nicht ſehr ſtarke Pflanzen. Kultur in gutem, mit Wald⸗, Moor- oder Torferde vermiſchtem Garten— oder Ackerboden. Die Töpfe nur nach und nach größer nehmen. Volle kräftige Sonne lieben die Pflanzen nicht, deshalb im Frühling und Sommer etwas ſchattig halten, wie die Pflanzen im Sommer überhaupt an kühlem, ſchattigem Standort am üppigſten werden. Soll die Hauptblütezeit in die Wintermonate fallen, * Ausſaat blühenden haben, Gattung 692. Primula, Himmelsſchlüſſel und Aurikel. Nr. 21412141. 627 ſo unterdrückt man vom Juni bis September unaus⸗ geſetzt alle erſcheinenden Blütenſchäfte. Anzucht aus Samen ſehr leicht. — Keimkraft wie vorige Art. 2143. Primula cortusödes Z., Tafel 38, 150 (syn. P. patens Turcz.), Cortuſaähnlicher Himmels ſchlüſſel. Sibirien, Altai. Staude, 25—35 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Iſt der P. Sieboldii ſehr ähnlich, aber härter als dieſelbe, ihre Anſiedelung im Freien ſicherer, und nur deshalb iſt ſie bunt abgebildet; denn jo ſchön als die Sieboldii-Sorten mit ihren großen Blüten iſt ſie nicht. — Blätter geſtielt, im Umriß länglich, grob gekerbt und die Kerbteile wieder gezähnelt, runzlig. Blütenſchäfte mit nur einem oder auch mehreren übereinanderſtehenden Blütenquirlen, behaart. Blüten kleiner als bei P. Sieboldii, ſchön purpurroſenrot. Staubblätter der Blumenkronröhre oder dem Kronſchlunde eingefügt. — P. mollis 700X., Oſt-Himalaja; iſt durch im Umriſſe rundliche, gelappte, am Grunde tief-herzförmige Blätter, deren Lappen ſtumpf ſind und noch nicht ½ in die Blattfläche reichen, verſchieden. Blüten ſchön roſenrot. — P. Kaufmanniana Agl. (syn. P. cortusodes Herder, nicht L.“), Turkeſtan; hat gleich- falls im Umriß rundliche, gelappte Blätter, deren Lappen kaum bis zu ¼ in die Blattfläche reichen, jedoch oval, ſpitz, wenigzähnig und zahlreich ſind. Blüten in mehreren übereinanderſtehenden Dolden— quirlen, ſchön tiefviolett! Verwendung und Kultur wie bei Nr. 2141. 2144.“ Primula acäulis Jacg., Tafel 37, 145 (syn. P. veris f. acaulis L., P. vulgaris Huds., P. silvestris Scop., P. grandiflora Lam.), Stengelloſer Himmelsſchlüſſel (fr. Primevere à grandes fleurs; e. Common Cows- lip, Spring-Cows— lip). Europa, auf D fettem, etwas e ſchattigem Boden. Staude, 8—20 cm hoch. Blütezeit: März, April. — Laubblätter runzlig, unterſeits etwas graugrün und mehr oder weniger behaart (nur bei f. balearica Willk. unter- ſeits faſt kahl und die Blüten zudem weiß), verfehrt- eirund⸗länglich oder länglich, vorn abgerundet oder ſtumpf, allmählich, ſeltener ziemlich raſch in den ge— flügelten Blattſtiel verſchmälert, unregelmäßig-gezähnt (die Zähne manchmal mit einem Spitzchen) oder nur ausgeſchweift-gezähnt; Blattrand oft etwas umgebogen. Blütenſchaft fehlend (nur bei einer ſelten vorkommenden Form f. caulescens Auct. kurzentwickelt). Blüten- ſtiele einblumig, 3 ½ — 15 em lang, bis zu 25 aus dem kegelförmigen Wurzelhals entſpringend. Kelch walzenförmig, anliegend, kantig. Blüten geruchlos, die der Stammform blaßſchwefel— gelb, bei kf. Sibthorpii Achb. pr. sp., (syn, P. acaulis f. rosea Bois., P. acaulis f. iberica Hoſm., P. amoena f. acaulis Hohendaclc., P. acaulis f. orien- talis Loch, P. acaulis f. rubra Sith.) rojenrot; bei Gartenformen ſehr verſchieden: orangegelb, ſchwefelgelb, hellrot, dunkelrot, blauviolett, roſalila, weiß, lachsrot, kupferig, purpurn. Die meiſten einfach⸗ ſofern ſie nicht ſelbſt gelb ſind, ein 40 * Stengelloſer Himmelsſchlüſſel. 628 gelbes Auge. Auch geränderte, geſtreifte und geſcheckte Blüten giebt es bereits. Allgemein empfehlenswert ſind die ſchönen gefülltblühenden Sorten: f. alba plena, gefüllt, weiß, eine prächtige Pflanze; f. purpurea plena, gefüllt, dunkelviolettrot; f. sulphurea plena, gefüllt, ſchwefelgelb; f. platypetala plena, Blumen ſehr groß, gefüllt, pflaumenfarbig; f. kermesina plena, gefüllt, karmeſinrot. Gleich wie bei den folgenden beiden Arten, werden auch hier bisweilen Blumen erzeugt, deren Kelch blumenkronartig⸗gefärbt iſt, oder wo zwei oder drei Kronen ineinanderſtecken. Verwendung. Alle Sorten dieſer Art ſind ſchön, am ſchönſten jedoch die mit reinen leuchtenden Farben, wie weiß, gelb, roſenrot, blutrot, in welchen Farben die gefüllten geradezu reizend ſind und recht hübſche Frühlings-Topfpflanzen für den Zimmerflor abgeben, auch zu Einfaſſungen, truppweiſe auf Rabatten, am Rande feinerer, niedrigerer Zier- gehölze, auf Steingruppen, kurz, überall ſich eignen, wo der Boden einige Friſche bewahrt und nicht zu mager iſt. Die einfachblühen den find zur Aus- ſchmückung von licht gepflanztem Gehölz, auch an den Rändern der Gewäſſer verwendbar. Kultur in allerlei fruchtbarem Boden leicht; jedoch erreichen dieſe Pflanzen an manchen Standorten nur ein Alter von wenigen Jahren, ſodaß gelegentlich Erſatzpflanzung ſtattfinden muß. Für die Topfkultur beſtimmte Sorten werden am beſten im Freien kultiviert, im Spätherbſt mit etwas Erdballen herausgehoben, in Töpfe gepflanzt, die der Wurzelmenge angepaßt, und kalt (nur froſt— frei) bis zum Februar überwintert, worauf man ſie nur mäßig warm, aber hell ſtellt. Begießen während der Ruhezeit ſelten. Vermehrung der gefüllten Sorten durch Teilung, der einfachen auch durch Aus— ſaat. Ausſaat Ende März bis Juni auf ein friſches und etwas ſchattig gelegenes Saatbeet; die Pflänzchen in etwa 10 em Abſtand verſtopfen und im Spät- ſommer mit Erdballen unter 15—20 em Entfernung an den beſtimmten Platz verſetzen. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Keimung in etwa 2 Wochen. 2145. * Primula officinalis Jacg. (syn. P. veris f. officinalis L., P. veris Lehm.), Gebräuchlicher Himmelsſchlüſſel. Europa, Rußland. Staude, 15 bis 35 em hoch. Blütezeit: April, Mai. — Laubblätter runzlig, eirund oder länglich, vorn meiſt abgerundet, ſeltener ſpitzlich, meiſt plötzlich, ſeltener ziemlich all— mählich in den geflügelten Blattſtiel verſchmälert, ſelten auch am Grunde faſt herzförmig; übrigens unregel— mäßig⸗ausgeſchweift⸗gezähnelt, mit kleinen, oft winzigen, ſtumpfen Zähnen, unterſeits kurzhaarig-ſammetig⸗grau⸗ grün; Blattrand wellig, manchmal etwas umgebogen; Blattlänge 5—23 cm, Breite 2—7 cm. Blütenſchaft 2— 25 blütig, bisweilen gar bis 40blütig. Kelch breitglockig, mit ſpitzen Zipfeln. Blüten der Stamm⸗ form dottergelb, wohlriechend, ſelten geruchlos, im allgemeinen klein, 4—7—10 mm breit (bei Garten- formen breiter). — Formen ſind: f. pannonica | Kerner (syn. P. veris inflata Achb., P. inflata Kerner, nicht Lehm.; P. officinalis f. inflata Pax), Blätter allmählich in den Blattſtiel verſchmälert, unterſeits graufilzig oder faſt weißlich; Blüten dottergelb. kf. macrocalyx Dnge. pr. sp. (syn. P. inflata Lehm, nicht Kerner; P. altaica hort., P. ura- Familie 118. Primulaceae, Himmelsſchlüſſelgewächſe. O XXVI 2. Kelchzipfel kurz⸗dreieckig⸗eirund, zugeſpitzt; von der Stammart alſo durch kürzeren Kelch mit breiterer Mündung verſchieden. f. Columnae Ten. pr. sp. (syn. P. suaveolens Bertol., P. veris f. suaveolens Rehb, P. office. f. suaveolens Gren. et Godr.), Gebirge Südeuropas; Blätter eirund, ſeltener länglich, an ihrem Grunde herzförmig, ſeltener abgerundet, unterſeits dicht-weißfilzig; Blüten ſattgelb oder ſchön orangegelb, von feinem und fräf- tigem Wohlgeruchl, bei k. Columnae Tommasinii (syn. P. Tommasinii Gren. et Godr.) ſchwefelgelb, mit 5 orangefarbenen Flecken und faſt flachen Kronlappen. — Auch eine purpurſcharlachrot- blühende (?) Sorte ſoll hierher gehören. Buntfarbige Gartenformen der P. officinalis ſind vorhanden, werden jedoch meiſt mit P. elatior (zu welcher Übergänge vorhanden ſind) verwechſelt; dasſelbe geſchieht mit zu P. officinalis gehörenden, doppelkronigen (P. officinalis duplex) Sorten, auch wohl „Hoſe in Hoſe“ genannt. Immerhin aber wird die P. elatior, obſchon ziemlich oder ganz ge- ruchlos, wegen ihrer größeren Blüten vorgezogen. Verwendung. Allbeliebte, einheimiſche Frühlingsblume, deren Anſiedelung in Parks, auf Parkwieſen und in Anlagen verſucht werden möge! In größeren Trupps beiſammen ſind ſie von recht angenehmer Wirkung und erfreuen zudem durch ihren Wohlgeruch, der bei k. Columnae faſt veilchenartig und kräftig genug iſt, um dieſe Sorte auch als Zimmer⸗ pflanze zu ſchätzen. Anzucht aus Samen leicht. 2146. * Primula elätior Jacg., Tafel 37, 146 (syn. P. veris f. elatior Z., P. carpatica Fuss, letztere nur etwas ſtärker behaart), Garten-Himmels⸗ ſchlüſſel (fr. Printaniere, Primevere des jardins; e. Oxlip, True Cowslip). Europa, Südrußland. Staude, 8—30 em hoch. Blütezeit: März bis Mai; biswei⸗ len hier und da nochmals im Spätſom⸗ mer. — Laub⸗ blätter runz⸗ lig, unterſeits meiſt etwas graugrün (be⸗ ſonders im jüngeren Zu⸗ ſtande), eirund oder eirund⸗ länglich, vorn meiſt abgerundet, ſeltener ſpitzlich, unten meiſt plötzlich in den geflügelten Blattſtiel ver⸗ ſchmälert, oder am Grunde ſelbſt ſchwach-herzförmig, unregelmäßig-gezähnt; die Zähne klein, zuweilen winzig, ſpitz. Blattrand wellig, oft etwas umgebogen. Blattoberſeite auf den Adern ſpärlicher, unterſeits und am Rande dicht mit gegliederten, ½ —1 mm langen Haaren bedeckt; desgleichen Schaft, Blüten- ſtielchen und Kelchränder. Blütenſchaft 6—30 em lang, 1—20blütig. Kelch walzenförmig, ſeltener etwas bauchig; Kelchzähne ½ bis höchſtens ½ der Kelchlänge einnehmend, mehr oder weniger lang zugeſpitzt. Blüten der Stammform ſchwefelgelb, geruchlos oder zu— weilen (aber ſelten ſo deutlich wie bei P. officinalis) Garten-Himmelsſchlüſſel. etwas wohlriechend; Kronſaum weit⸗ trichterförmig oder lensis Fisch.), Kaukaſus, Kleinaſien; Kelch aus breit- verkehrt⸗kegelförmigem Grunde mit einer Mündung, deren Durchmeſſer faſt der Kelchlänge gleichkommt; flach. Fruchtkapſel eylindriſch, die Kelchzipfel noch etwas überragend. Wildwachſende Formen ſind: f. Pallasii Lem. pr. sp., Kaukaſus, Kleinaſien; Kelch Gattung 692. Primula, Himmelsſchlüſſel und Anrikel. ſehr ſchmalröhrig, mit ſehr ſchmalen, an der Spitze zurückgebogenen Zipfeln; Blätter verkehrteirund⸗ elliptiſch, allmählich in den Blattſtiel verſchmälert; Blüten gelb. f. cordifolia Ruprecht pr. sp. (syn. P. Pallasii f. cordifolia Bolss., P. Meyeri f. cordifolia Agl.), Blätter aus herzförmigem Grunde eirund⸗rundlich, wenig runzlig; Blattſtiele ſehr ſchmal⸗ oder nicht geflügelt. Gartenformen giebt es in allerlei Farben- abſtufungen zwiſchen gelblichweiß, gelb, rot und violett und aus der Vermiſchung dieſer Farben ent- ſtanden: kupferfarbig, mordoréebraun, ziegelrot, lachs- rot, mahagonibraun, kaſtanienbraun, jammetartig- . f Außeſelng und im Grunde find’ die Olten fre e Form ft bie empfeplenswertefte gewöhnlich einfarbig. randigen Sorten. Sehr ſchön ſind die gold— Ferner giebt es mehr intereſſante als ſchöne doppelkronige Blüten (P. elatior duplex hort,), die ſogenannten „Hofe in Hoſe“ der Engländer. Nicht minder auffallend iſt der Kelchblütige Garten- Himmelsſchlüſſel, P. elatior calycantha (syn. „Tri- omphe de Gand“), bei welchem der Kelch bedeutend vergrößert und blumenkronartig gefärbt iſt. Bei P. elatior macrocalyx bleibt der vergrößerte Kelch mit ſeinem blätterigen Saum grün. Gefülltblühende Sorten ſind bei weitem nicht ſo wirkungsvoll als die einfachen, auch bei weitem nicht ſo ſchön als die der P. acaulis, Nr. 2144. Hübſch und für Liebhaber dieſer Blumen von Intereſſe iſt der Baſtard P. elatior & P. officinalis (Syn. P. media Peterm., P. elatior decipiens Sonder, P. aleutrensis Porta, P. unicolor Nolte), deſſen Blüten in Form und Farbe zwiſchen denen der beiden Eltern hin und her ſchwanken. Verwendung, Kultur und Anzucht der Formen und Sorten des Garten-Himmelsſchlüſſels (in Nord— deutſchland „Oſterblume“ genannt) ganz wie Nr. 2144. Auch dieſe Pflanzen blühen und gedeihen noch an ziemlich ſchattigen Stellen. 2147. Primula amöena M. B. (syn. P. elatior f. amoena Ledeb.), Lieblicher Himmelsſchlüſſel. Kaukaſus, Elbrusgebirge. Staude. Blütezeit: Früh⸗ ling. — Von P. elatior Jacg. hauptſächlich durch die unterſeits grauweißfilzigen Blätter verſchieden, welche bei der Stammform eirund oder länglich und allmählich in den Blattſtiel verſchmälert [bei f. Meyeri Rupr. pr. sp. (syn. P. Meyeri f. typica Hl.) aber am Grunde faſt herzförmig-zuſammengezogen und länger geſtielt ſind, auch die Blütenſtielchen werden kahl]. Blütendolden einſeitswendig, nickend. Kelch kurzhaarig, ſchmal-cylindriſch, der Blumenkrone an— gedrückt. Kelchzähne lanzettlich, ſpitz, doppelt ſo kurz als die Röhre. Blüten intenſiv purpurrot, bis- weilen gelb; Kronſaum flach, ſo lang als die Kronröhre. 2148. Primula dentieuläta Sm. (syn. P. capi- tata Agl., in „Gartenflora“ 1879; P. Hoffmeisteri Kl., P. telemachica Klatt), Gezähnelter Simmels- ſchlüſſel. Himalaja, Nepal. Staude, 15—-45 cm hoch. Blütezeit: April, die Blütenſchäfte oft bis Juni aufeinanderfolgend. Erdſtamm robuſt, kurz, dick, mitzahlreichenfleiſchigen Schuppen verſehen. Pflanze ſparſam mehligbeſtäubt und die Blätter meiſt erſt nach der Blütezeit völlig ausgebildet, verkehrteirund⸗ſpatelförmig bis länglich, ſtumpf, ſcharf— und feingezähnt oder faſt ganzrandig, mit breiter Mittelrippe, nie netznervig. Blütenſchäfte oben mehlig, ſtark, namentlich der mittlere, die übrigen auch Nr. 2145—2150. 629 ſchlank, 10—45 em hoch. Hüllblätter kurz und ungleich, bisweilen verwachſen. Blüten dichtgedrängt, kopfig; ſämtliche Blüten einer Dolde faſt zu gleicher Zeit aufblühend. Kronröhre gewöhnlich doppelt ſo lang als die langen oder kurzen, ſtumpfen oder ſpitzen Kelchzähne; Mündung der präſentiertellerförmigen Krone undeutlich-geringelt; Kronlappen verkehrt-herz⸗ förmig. Blüten ſehr ſchön, roſenrot, in blaß— purpurn und purpurviolett übergehend. f. cashe- mereana Hook., Tafel 38, 149 (syn. P. cash- mirlana Munro, auch hort.) iſt mehr mehlig-beſtäubt, die Blätter erſcheinen meiſt mit den Blüten zugleich und die Blüten find leuchtender blauviolett-ge⸗ f. pau- cifolia Hook. entwickelt weniger, aber länger geſtielte Blätter, die Blütendolden haben weniger Blüten, Kelch— zipfel ſchmal, faſt ſo lang als die Kronröhre. Verwendung insbeſondere der Form f. cashe- mereana als ein prächtiger Frühlingsblüher, der allgemeine Beachtung verdient. Die Pflanze dauert unſere Winter im Freien aus und läßt ſich in allerlei etwas friſchbleibendem, lehmhaltigem Boden in jeder offenen Lage, nur nicht in voller Mittags- ſonne, am beſten alſo Weft-, Oft- und Nordſeite, leicht kultivieren. Auf Rabatten, auf Steingruppen auf Alpen⸗Anlagen u. ſ. w. iſt fie wirkungsvoll. Wenn als Topfpflanze kalt überwintert, Mitte oder Ende Januar mäßig warm (etwa + 10° ©.) und hell ge— ſtellt, werden die Blüten nicht lange auf ſich warten laſſen. Anzucht aus Samen leicht. Ausſaat in Saatkäſtchen im zeitigen Frühling; die Pflänzchen verſtopfen, ſpäter halbſchattig auspflanzen und Ende Auguſt die für Topfkultur beſtimmten in Töpfe pflanzen. Den im Freien, etwa in der Pflanzſchule, verbliebenen iſt gegen ſchroffen Witterungswechſel im Winter ſchwache Fichtenzweigdecke zu gönnen. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. 2149. Primula erösa Wall. (syn. P. denti- culata f. erosa Dubs), Ausgenagter Ssimmels- ſchlüſſel. Gemäßigter Himalaja. Blütezeit: Frühling. — Erdſtamm mit wenigen oder gar keinen fleiſchigen Schuppen; Pflanze kahl oder flaum— haarig; Blätter nicht mehlig-beſtäubt, zur Blütezeit völlig entwickelt, gezähnt oder ausgenagt, netznervig. Blüten doldig, purpurn, beſtäubt. Blätter verfehrt- ſpatel⸗ oder verkehrt-lanzettförmig, bisweilen 45 cm lang werdend. — P. capitata Hook. (syn. P. globifera Griff.), Himalaja, ſchlanke Staude, 15—30 em hoch. Blütezeit: Frühling. Wurzelſtock mit wenigen oder gar keinen fleiſchigen Schuppen verſehen. Pflanze gewöhnlich ſtark mehlig-beſtäubt, bisweilen die Blattunterſeite auch ohne Mehlſtaub. Blätter mit den Blüten erſcheinend, ſchmal-länglich oder verfehrt- lanzettlich, ſtumpf oder ſpitz, feingezähnelt. Blüten- ſchäfte ſchlank und zierlich; Blütendolden kopfig-dicht⸗ blütig, die äußeren Blüten ſchon vollent wickelt und herabgebogen, während die inneren noch eine kegelförmige Knoſpenkrone bilden. Blüten dunkel— purpurn bis blau. Kronröhre lang, oft runzlig, mit flachem oder hohlem Saum. Beide Arten ſind nur als Topfpflanzen zu verwenden, beide werden oft mit P. denticulata ver- wechſelt, und letztere kommt dadurch in ein ungünſtiges Licht. Kultur im Kalthauſe hell und luftig in ſchwach— lehmiger Moor- oder Heideerde. 2150. Primula rösea Royle, Tafel 38, 151. Roſenroter Himmelsſchlüſſel. Hochgebirge Oſt— 630 indiens. Staude. Blütezeit: April, Mai. — Pflanze oft ſtarke Büſche bildend, völlig kahl, nicht mehlig - beſtäubt. Grundſtamm breite, faſt blattförmige Schuppen tragend. Blätter gedrängt beiſammen, faſt ſitzend, in einen kurzen geflügelten Blattſtiel ver⸗ ſchmälert, gekerbt oder gezähnt, in Länge und Breite veränderlich, am Rande zurückgerollt oder zur Blüte— zeit flach, mit breiter Mittelrippe und undeutlichen Nerven. Blütenſchäfte robuſt, 5—10blütig. blätter linealiſch-lanzettlich oder pfriemlich. Kelch etwa bis zur Mitte geſpalten, mit kantiger Röhre und eirund⸗ſpitzen Zipfeln. Blumenkrone lebhaft-roſen⸗ rot, präſentiertellerförmig, im Schlunde ohne Ring; Saum flach mit 2ſpaltigen, bisweilen gezähnten Saum- lappen. 2 Formen: f. normalis, Tafel 38, 151 (syn. P. rosea grandiflora Aort.), die gewöhnliche oder großblumige und empfehlenswerteſte Form. f. elegans Duby pr. S., Blumenkrone ſchmäler, Kron— röhre länger und auch die Kronlappen ſchmäler. Verwendung. Reizende Frühlingsblume, durch ihre glänzend-roſenroten Blüten überall auf- fallend; auch als Topfpflanze in Moorerde mit Ackerlehm, oder Waldhumus mit Lehmerde, wirklich ſchön. Im freien Lande an halbſonnigem Standort geben Trupps oder kleine Gruppen dieſes Himmels— ſchlüſſels einen wunderſchönen Anblick. Im Winter leichte Fichtenzweigedecke; vorſichtshalber auch einige Pflanzen froſtfrei durchwintern. Vermehrung, Anzucht ꝛc. wie Nr. 2148. 2151. Primula sibirica Jacg. (syn. P. finn- marchica Jacq., P. norwegica Retz.), Sibiriſcher Himmelsſchlüſſel. Nord⸗Skandinavien und Finnland. Staude, 8—15 cm hoch. Blütezeit: Frühling. — Blätter rundlich oder oval, plötzlich in den Blattſtiel verſchmälert, alſo deutlich-geſtielt, ziemlich ganzrandig. Blütenſchaft bis 12 em lang. Hüllblätter oval oder länglich, ſpitz, am Grunde mit ſackartigen, bis 2 mm langen Vertiefungen. Mehlſtaub gänzlich fehlend. Blüten helllila, 4—9 mm breit, im allgemeinen weniger zahlreich und größer als bei Nr. 2153. Kron⸗ zipfel ſpreizend, / bis zur Hälfte eingeſchnitten. 2152. Primula involucräta Wall. (syn. P. Munroi Lindl., P. obtusifolia hort.), Hüllblatt- Himmelsſchlüſſel. Himalaja, in 4000 — 5000 m Höhe. Staude, 20—25 cm hoch. Blütezeit: Mai, Juni, ſpäter oft nochmals. — Pflanze nicht mehlig-beſtäubt. Blätter 2½ —8 cm lang, elliptiſch, eirund, aus herz- förmigem Grunde länglich oder rundlich, ſtumpf, ganzrandig oder undeutlich-feinkerbig, deutlich geſtielt. Blütendolden 4 — 10 blütig. Hüllblätter länglich-linealiſch, grün, am Grunde 2 mm und darüber lang vorgezogen und oft 2ſpaltig. Kelch klein, meiſt purpurn⸗punktiert. oder ſchwachrötlich-angehaucht, im Schlunde geringelt; Saum flach, mit ausgerandeten, breiten Lappen. — Reichblühend und hübſch für Alpen-Anlagen; im Winter Schutzdecke. Kultur in Moorerde mit Lehm. 2153. * Primula farinösa Z. (syn. P. scotica Hook., P. Warei Stein, letztere nur durch tiefviolette Blüten und regelmäßig feinferbig-gezähnelte Blätter abweichend), Mehlſtaub-Himmelsſchlüſſel. Nord⸗ und Mitteleuropa, Kleinaſien. Staude, 8-35 cm hoch; Blütezeit: Juni, Juli. — Blätter allmählich in den Blattſtiel verſchmälert, der bald kurz und breit, bald auch ſchmal und länger ſein kann, verkehrteirund— länglich bis länglich, vorn abgerundet oder ſpitzlich, vom Grunde an oder nur in der oberen Hälfte gezähnt oder faſt ganzrandig. Blattrand manchmal umgebogen; Familie 118. Primulaceae, Himmelsſchlüſſelgewächſe. O XXVI2. Hüll⸗ fläche des Kelches. Blumenkrone weiß Moorerde oder auch als liebliche Topfpflanzen. Blattlänge kaum 2—8 cm bei kaum 4 mm bis 2½ cm Breite. Blütenſchäfte 1—15⸗, ſelten bis 20 blütig. Hüllblätter aus breitem Grunde linealiſch-pfriem⸗ förmig, am Grunde mit kurzen (nicht über / mm langen) ſackartigen Fortſätzen. Blüten im allgemeinen kleiner als bei P. sibirica und meiſt zahlreich; bei der Stammart rotlila bis hellpurpurn, ſelten blaulila, noch ſeltener weiß, mit tief-ausgerandeten Kronſaumzipfeln und meiſt dunkelbraunen Samen; außerdem dichter, weißer Mehlſtaub auf der Unterſeite der Laubblätter, am oberen Schaftende und der Innen⸗ Ungemein ver⸗ änderlich. For- men find z B. MN f. lepida Duby | 71 Da Sp. e 1: farinosa f. denu- data Koch, P. Hornemanniana Lehm.). Blätter ohne Mehlſtaub; ſonſt wie die Stammart. k. exi- gua Velenovsky pr. Sp., Mehlſtaub ganz mangelnd oder an den ausge⸗ wachſenen Blättern ſpärlich; Blüten wenig zahlreich; Samen hellbraun. f. stricta Hornem. pr. sp. (syn. P. Hornemanniana Lehm. ex p.), nur die Innenfläche des Kelches mehlſtaubig, alle übrigen grünen Teile unbeſtäubt; Kelch meiſt mehr oder weniger bauchig. Blüten kleiner, wenig zahlreich; Kronſaumzipfel nur ſchwach ausge- randet. f. armena C. Koch (syn. f. luteo-farinosa Mehlſtaub-Himmelsſchlüſſel. Legl., P. algida f. luteo-farinosa Rupr. ex p., P. xanthophylla Trautv. et Meyer), Kaukaſus, Turkeſtan, Sibirien; 2—12 cm hoch; Blätter meiſt jcharf-gezähnelt, unterſeits dicht mit gelbem Mehlſtaub behaftet; Blüten kurzgeſtielt; Kelch grünlich oder an der Spitze violett, kürzer als die Kronröhre. k. mistassinica Michæ. pr. sp. (syn. P. borealis Duby, P. parvifolia Duby, P. modesta Diss. et Moore), Grönland, Sibirien, Japan; 8—20 cm hoch; Blätter wenig oder meiſt gar nicht beſtäubt, rautenförmig⸗elliptiſch oder ſpatel⸗ förmig, gezähnelt bis faſt ganzrandig; Blütenſchäfte 1—8blütig; Kronröhre jo lang oder wenig länger als der glockige Kelch. k. longiscapa Herder (syn. P. intermedia Curt., P. exaltata Lehm., P. davurica Lehm., nicht hort.; P. undulata Fisch.), Altai, Songarei; 10—35 cm hoch; Blätter unbeſtäubt, ver⸗ kehrteirund- lanzettlich; Blüten roſen rot, deutlich— geſtielt; Kronröhre den Kelch überragend. k. magel- lanica Lehm. pr. sp. (syn. P. farinosa f. decipiens DC., P. decipiens Duby), Magellansſtraße; robuſte Pflanze mit dickem, ſtarkem, 15—20 em hohem Blüten⸗ ſchaft; Blätter mehlig-beſtäubt oder nicht; Blüten weiß, kopfig⸗ſitzend oder ſehr kurz geſtielt; Kronröhre den Kelch überragend. f. concinna Wall. pr. Sp., Sikkim⸗Himalaja; Pflanze nur 2—5 em hoch, dicht⸗ raſig; Blätter unterſeits beſtäubt; Schäfte 2—4blütig; Blüten roſenrot; hübſche Zwergform. r Verwendung auf Alpenanlagen an etwas feuchtem Standort in lehmiger Raſen- oder ae ie ſind etwas zart und eignen ſich mehr für erfahrene Pfleger. Anzucht aus Samen leicht. 2154. Primula longiflöra Al., Cangblütiger Himmelsſchlüſſel. Alpen und Karpaten. Staude, bis 30 em hoch. Blütezeit: Frühling. — Pflanzen mit dichtem, weißem oder grünlichgelbem Mehlſtaub auf der Blattunterſeite, an dem oberen Schaftende und der Innenfläche des Kelches. Blätter oberſeits wenig glänzend, oft etwas runzlig, verkehreirund⸗länglich bis länglich, ſelten oval, gezähnelt oder fait ganzrandig. Blütenſchäfte 1—6⸗, ſelten 10- oder gar 18blütig. Blüten ſehr ſchön, heller oder dunkler rotviolett, Schlund gelb, meiſt ins grünliche ſpielend; Röhre ſchmutzigrot. Kelch kantig, cylindriſch, 7-15 mm lang; Kelchzähne lanzettlich, ſpitz bis abgerundet-ſtumpf. Staubkölbchen aller Blüten im Schlunde der Blumen— krone eingefügt; Griffelnarben herausragend. Verwendung und Kultur wie Nr. 2153, die ihr an Schönheit aber nicht gleich kommt. Die Pflanze liebt einen geſchloſſenen Stand. 2155. Primula prolifera Wall. (syn. P. im- perialis Junghuhn, Cankrienia chrysantha Vriese), Sproſſender Himmelsſchlüſſel. Khaſiagebirge, öftliches Bengalen, in 1500 m Höhe. Staude. Pflanze kahl, ohne Mehlſtaub. Untere Blätter roſettiggeſtellt, läng— lich⸗ſpatelförmig, ſtumpf, geſägt, in den Blattſtiel zuſammengezogen. Blüten in quirligen Dolden, ſchön gelb, wohlriechend. Hüllblätter kürzer als die Blütenſtielchen; die der unteren Quirle faſt den Blättern ähnlich, die der oberen linealiſch-pfriemlich; Kelch breitglockig; ſeine Zipfel lanzettlich, zugeſpitzt, doppelt oder dreimal ſo kurz als die Röhre. Blumen— krone präſentiertellerförmig, Kronlappen verfehrt-herz- | förmig, gekerbelt. Schlund der Blumenkrone mit 5 kleinen 2lappigen Höckern. Kapſel kugelig. — P. serratifolia Franchel, China, in 4000 m Höhe, hat röhrigen Kelch und verkehrt-eirunde Kapſeln. Verwendung. Durch ihre Belaubung und den Blütenſtand überragt ſie wohl alle anderen Primeln, auch die gelbe Schattierung ihrer Blumen iſt eine abweichende. Die Ahnlichkeit mit P. japonica hat man zu künſtlicher Kreuzung beider Arten ausgenutzt und auch keimfähige Samen gewonnen. 2156. Primula japonica Gray, Japaniſcher Himmelsſchlüſſel. Japan. Staude, 30 —45 em hoch. MM 19 Japanischer Himmelsſchlüſſel. Blütezeit: Sommer. — Pflanzen nicht mehlig-beſtäubt. Blätter doppeltgezähnelt [bei f. angustidens . Gattung 692. Primula, Himmelsſchlüſſet und Aurikel. Nr. 21512159. 631 Franchet gleichmäßiger geſägt; Kelch bis zur Mitte geſpalten, ſeine Lappen langzugeſpitzt, die Blüten Heiner], länglich oder faſt breit⸗ſpatelförmig, etwa 10—20 em lang, etwa 6—9 cm breit, ſtumpf, meift etwas gewölbt, runzlig und geadert. Blütenſchäfte ſtark, 3—6 Blütenquirle tragend. Blüten der Stamme- form hellpurpurn, gelb=-geäugelt, 6—18 in jedem Quirl, bei f. alba weiß, bei k. sanguinea blutrot. Kelch eirund-glockig bis faſt halbkugelig. Verwendung. Prächtige Art, gleich geeignet fürs freie Land wie für Topfkultur; im letzteren Falle Behandlung als Kalthauspflanze, indem dann die Blütezeit ſchon im Frühling eintritt. Im freien Lande verlangt ſie Winterdecke, iſt zur Einfaſſung feinerer Ziergehölzgruppen, und zur Ausſchmückung der Rabatten geeignet. Anzucht aus Samen leicht. Ausſaat am beſten gleich nach der Samenreife in Töpfe oder Käſtchen in ein Gemiſch von Moor- (oder Torf-) und ſandiger Lehmerde. Sonſt wie bei Nr. 2141. 2157. Primula Pärryi Gray, Varrys Ssinmmels- ſchlüſſel. Nordamerika, in den Rocky Mountains. Staude, 15—35 cm hoch. Blütezeit: Sommer, etwa von Mitte Juni ab. — Pflanze bisweilen un— deutlich-flaumig. Blätter ziemlich ſaftig, ſpatelförmig— länglich oder verkehrt-lanzettlich, 10 —30 em lang, ganzrandig oder meiſt entfernt⸗gezähnelt. Blütenſchäfte 5— 12 blütig. Hüllblätter pfriemlich, viel kürzer als die meiſten Blütenſtielchen. Kelch eiförmig— glockig bis ſchmal-glockig, drüſig, gewöhnlich gerötet, mit lanzettlich-pfriemlichen Lappen, die ſolang als die Kronröhre ſind, auch meiſt länger als die eiförmige oder ovale Kapſel. Blumenkrone ſchön— dunkelpurpur- oder karminrot, mit gelbem Auge. Kronröhre 6—14 mm lang, den Kelch nicht überragend; Kronlappen gegen 1 cm lang, rundlich— verkehrteirund oder verkehrt-herzförmig. Verwendung. Prächtige Freilandpflanze, die ſchönſte Primel-Art Nordamerikas. Kultur in Töpfen oder im freien Lande in mürbem, humoſem Wieſenlehm an halbſchattigem Standort. Während der Wachstums- und Blütezeit verhältnismäßig reichlich, nach der Blüte mäßiger begießen; Topfpflanzen im Winter ziemlich trocken, kühl und luftig halten. 2158. Primula sikkimensis Aook., Sikkim - Himmelsſchlüſſel. Sikkim⸗Himalaja, in 4000 bis 5000 m Höhe. Staude, oft 60 em hoch! Blätter kahl, nicht mehlig, 15—35 em lang bei oft 5 em Breite, länglich-verkehrteirund oder -ſpatelförmig, ſtumpf, mit ſcharfgezähnten Rändern, die in einen langen, breit— geflügelten, oft gezähnten Blattſtiel herablaufen. Blüten⸗ ſchaft bisweilen mehlig, von Gänſekieldicke, 6—30 blütig. Blüten wohlriechend, an ſchlanken Stielchen nickend, gelb, wenn getrocknet bläulichgrün. Die höbichſte aller bis jetzt bekannten Primel- Arten. P. Stuartii Wall. hat breit- oder ſchmal-ver— kehrtlanzettliche oder verkehrteirund-ſpatelförmige Blätter mit ſehr breiter Mittelrippe. Blüten gelb, bei f. purpurea Hook. purpurn, und die Kelchzähne abgerundet; bei f. Moorcroftiana Hoolc. gleichfalls purpurn, aber die Kelchzipfel ſſchmal-zugeſpitzt. 2159. Primula nivälis Pall. (syn. P. orien- talis Will., P. crassifolia Lehm., P. spathulata RNoyle), Schnee-Himmelsſchlüſſel. Altai, Turkeſtan, Tibet, Himalaja. Staude, 15 —40 em hoch. Blüte- zeit: meiſtens Frühling. — Blätter gekerbelt, gezähnelt oder faſt ganzrandig, unterſeits mit oder ohne Mehl- 632 ſtaub. Blütenſtielchen aufrecht, weder einjeit3- wendig, noch nickend. Dolden vielblütig. Blüten purpurn oder weiß. Kapſel eylindriſch, meiſt doppelt ſolang als der Kelch. — Einer der ſchönſten Freiland-Himmelsſchlüſſel, der jedoch aus einer Anzahl von Formen beſteht, die in ihrem Ver— halten gegen Klima, Boden und Standort unterein⸗ ander abweichen. Die Formen ſind: f. typica Agl., vom Altai; Pflanze robuſt, hoch, ohne Mehlſtaub. Blätter länglich⸗lanzettlich, fein gekerbt-gezähnt; Kelch grünlichpurpurn. f. farinosa Schrenk (syn. f. longi- folia, f. colorata, f. farinosa Rgl. als leichte Abweich⸗ ungen), aus Turkeſtan; Pflanze robuſt, hoch; Blätter elliptiſch⸗länglich, gekerbt-gezähnt, unterſeits mehlig. Kelch purpurlich; Blüten meiſt dunkelblau mit purpurn. f. turkestanica ARgl., aus Turkeſtan; wie vorige, aber ohne Mehlſtaub; Kelch ſchwarzpurpurn; Blüten ſehr ſchön, leuchtend-violett oder hellpurpurrot. f. Bayernii Rupr. pr. sp., Gebirge des Kaukaſus; Pflanze robuſt; Blätter elliptiſch-länglich, geferbt- gezähnt; Kelch grünlich; Blüten weiß. f. Moor- croftiana Wall. pr. sp. (syn. P. nivalis f. subin- tegerrima ARgl.), Tibet, Oſtſibirien; Pflanze robuſt; Blätter ſchmallanzettlich, ganzrandig oder undeutlich- gekerbelt, jüngere unterſeits mehlig, ſpäter kahl; Kelch grünlich. f. purpurea Royle pr. sp. (syn. P. Stuartii f. purpurea Hook., P. Jaeschkeana Kern., P. ma- crophylla Don), Himalaja; Pflanze robuſt, Blätter lanzettlich, ausgeſchweift-gekerbelt oder faſt ganzrandig, unterſeits mehr oder weniger mehlig; Kelch dunkelgrün; Blumenkrone ſchwarz- oder dunkelpurpurviolett. Die Formen f. Moorcroftiana und f. purpurea, deren Stellung unſicher, ſiehe auch unter P. Stuartii. Verwendung. Art und Formen ſind herrliche Pflanzen, vor allem die Formen k. farinosa und f. turkestanica, welche ſämtlich unter Fichtenzweigdecke im Freien ausdauern, namentlich für Alpenanlagen und ſolche Standorte geeignet ſind, wo ihnen im Sommer immer mäßige Bodenfeuchtigkeit bleibt, die Lage keine vollſonnige aber doch eine freie iſt. Kultur in einem Gemiſch von Wieſenlehm- und Torferde. Ver— mehrung durch Teilung. Anzucht aus Samen leicht. 2160. Primula suffrutescens Gray, Halb- ſtrauchiger Himmelsſchlüſſel. Californien, in der Sierra⸗Nevada. Halbſtrauchig, niedrig. Blüte- zeit: Sommer. — Blätter auf holzig⸗fleiſchigen und gebüſchelten Stämmen oder Wurzelſtöcken, dick, keil— ſpatelförmig, am Ende 5—73zähnig, nach unten in den geränderten Blattſtiel lang verſchmälert. Blütenſchäfte 5—14 em lang, mehrblütig. Blütenſtielchen und die tiefgeſpaltenen Kelche undeutlich-drüſig. Blüten dun⸗ kelroſenrot oder rotpurpurn; Kronlappen verkehrt⸗ eirund und ausgerandet oder ſchwach-verkehrtherzförmig, etwa 6—8 mm lang, ungefähr ſolang als die Röhre. Dieſe noch ſeltene Pflanze blüht das ganze Jahr hindurch. Man pflanzt ſie in durchläſſige, leichte Erde und hakt die ziemlich raſchwachſenden Zweige fortgeſetzt nieder. Anzucht aus Samen 2161. * Primula (Andrösace) läctea Lam. (syn. Androsace lactea L., A. pauciflora Ill.), Milch- weißer Himmelsſchlüſſel. Alpen, Pyrenäen. Staude, Familie 118. Primulaceae, Himmels ſchlüſſelgewächſe. O XXVI2. 9—15 cm hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — | Die aus den Blattroſetten der Stämmchen entipringen- den Blütenſchäfte nebſt den Blütenſtielchen und Kelchen ganz kahl. Blätter lanzettlich-linealiſch, ganzrandig, kahl oder an der Spitze und am Rande etwas be— wimpert. Blütenſtielchen verlängert. Blumenkrone länger als der Kelch, ſchneeweiß, mit goldgelbem Kreis am Schlunde; Kronzipfel verkehrt-herzförmig. — P. carnea C. Atze. (syn. Androsace carnea L., A. Lachenalii @mel., A. Halleri @mel., Aretia Halleri L.), Alpen, Pyrenäen. Staude, 5—15 cm hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. Blütenſchäfte, Blütenſtielchen und wenigſtens der Rand der Blätter behaart. Blätter linealiſch-pfriemlich, ganz⸗ randig, vom Grunde nach der zurückgekrümmten Spitze verſchmälert, kahl, kurzbewimpert, unterſeits gekielt. Blütenſchaft 3— 7 em hoch. Blütenſtielchen etwa jo lang als die Blütenhülle (aber nach der Blütezeit verlängert). Blumenkrone roſen rot mit gelbem Schlund; Kron⸗ lappen verfehrt-eirund, ſtumpf. Kapſel den Kelch faſt doppelt überragend. Blüht nebſt folgender von allen am früheſten. — P. Laggeri Voss (syn. Androsace Laggeri Boiss.), Pyrenäen. Staude, 7— 15 cm hoch. Blütezeit: Mai, Juni. Pflanze vielſtengelig, raſen⸗ bildend; die Stengel ſtark veräſtelt. Blütenſchäfte und Blütenſtielchen von ſehr kurzen Sternhärchen flaumig. Blätter linealiſch-pfriemlich, unterſeits gewölbt (nicht gefielt), durch die Lupe geſehen am Rande ſehr fein bewimpert. Blütenſtielchen kürzer als die Blätter der Blütenhülle. Blumenkrone länger als der Kelch. Blüten ſchön roſenrot mit gelbem Auge. Prächtig, wahrſcheinlich nur Form von A. carnea; iſt aber faſt noch ſchöner und blütenreicher als A. carnea; beide verdienen allgemeine Empfehlung für Steingruppenz auch für Topfkultur. 2162. * Primula (Andrösace) Chamaejäsme O. Atze. (syn. Androsace Chamaejasme Host, A. villosa Jacg., nicht L.; A. villosa f. latifolia Fl. alt., A. longiscapa C. Koch, A. Lehmanniana Spr., A. acutifolia Turcz.), Gefranfter Himmelsſchlüſſel. Alpen und Voralpen Europas, Aſiens und Nord⸗ a merikas. Staude, mit 2½ 7 cm hohen, einzelnen Hlütenſchäften. Blütezeit: Juni, Juli. — Blüten⸗ ſchaft, Blütenſtielchen, Kelche und nur der Rand der lanzettlichen, an ihrem Grunde verſchmälerten und in gedrängten, flachen Roſetten ſtehenden Blätter von verlängerten Haaren zottig; die Zottelhaare find, unter der Lupe betrachtet, deutlich - gegliedert. Blütenſchäfte 1—8blütig. Blütenſtielchen zur Blüte⸗ zeit ſo lang oder kürzer als die Hüllblätter. Blüten weiß, mit gelbem Nabel. 2163. Primula (Andrösace) odoratissima Schreb. (syn. Androsace villosa L., nicht Jacq.; A. arachnoidea und penicillata Schott, A. incana Lam., A. Jacquemontii Duby), Wohlriechendſter Simmels- ſchlüſſel. Pyrenäen, Italien, Sibirien, Himalaja. Staude. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Pflanze raſenbildend; die Stämmchen fadenförmig, brüchig, einwärtsgeknickt. Blätter klein, in offenen oder ge- ſchloſſenen, faſt kugeligen Roſetten, kurz, länglich oder linealiſch⸗lanzettlich, beiderſeits grauweißzottig und die Zottelhaare undeutlich-gegliedert. Blütenſchaft zottig, zur Blütezeit der wenigblütigen Dolde gleich- lang oder länger; Blütenſtielchen ſehr kurz; Hüllblätter elliptiſch, etwas kürzer als der zottige Kelch. Blüten weiß oder roſa, mit einem gelben oder purpurnen Nabel. Schlund der Blüten mit einer hervorragenden (kegelförmig- aufrechten), röhrigen Anſchwellung. — f. congesta Boiss. (syn. A. dasyphylla Dnge., A. olympica Boiss.) bildet dichtere Polſter, hat kleinere, linealiſche, unterſeits gekielte, aufrechtere Blätter und bildet meiſt geſchloſſene Roſetten. Blütenſchäfte ſehr kurz, oft faſt fehlend, mit nur meiſt 1—3 blütiger Dolde. Blüten ſehr wohlriechend. Gattung 693. Cortüsa und Gattung 694. Soldanella. Fr. 2160-2165. 633 2164. Primula (Andrösace) sarmentösa | roſetten zerſtreut. Blätter lanzettlich, ſpitz oder zu⸗ O. Atze. (syn. Androsace sarmentosa Fall.), Boden- geſpitzt, ſtets ſitzend. Blütenſchäfte einzeln. Kelch rankiger Himmelsſchlüſſel. Himalaja. Staude. halb geſpalten, mit ſtumpfen Lappen. Kronſchlund Blütezeit: Juni, Juli. — Pflanze weich⸗zottel⸗ oder undeutlich -geringelt. Blüten kleiner als bei voriger ſeidenhaarig; ihre Ausläufer (mit Ausnahme der Knoten) Art, fleiſchfarbiglila bis bläulich. Man blattlos. Blätter ſitzend oder geſtielt, elliptiſch⸗lan⸗ unterſcheidet 2 Formen: f. typica, Pflanze dicht mit zettlich oder verkehrt⸗lanzettlich, faſt ſpitz. Hüllblätter weißen Seidenhaaren bekleidet; f. glabrior Wall., verſchieden, ganz, ſeidig. Kelch bis zur Hälfte ge- — Pflanze ſchlanker, ſpärlich-zottig oder -ſeidig. ſpalten und mit ſtumpfen Lappen. Blumenkrone mit Verwendung der Nr. 2161 — 2164. Als Be⸗ undeutlich⸗geringeltem Schlund, roſapurpurn bis wohner hoher Gebirge, wo fie förmliche Blüten— fleiſchfarbiglila, mit gelblichem Auge. — teppiche bilden, gehören ſie zu den zarteren Stauden, Formen dieſer in Höhe und Ausſehen ſehr veränder- ſind aber für größere Gärten an halbſchattigen Stellen lichen Pflanze ſind: k. Watkinsii, Blütenſchäfte und der Steingruppen oder Alpenanlagen von großem Ausläufer ſtämmig, Blätter 12 — 25 mm lang, lan- Wert und zum Teil von außerordentlicher Schönheit. zettlich oder verkehrt⸗lanzettlich, ſitzend oder faſt ſitzend. Sie gedeihen vorzüglich in Moorerde, mit / é lehmiger Blütenſtielchen 1¼—3/ cm lang, viel länger als die Raſenerde und reichlich Sand. Die Oberfläche des Hüllblätter. f. grandifolia (syn. Androsace foliosa Beetes belegt man zweckmäßig mit feinem Kies oder Klatt, nicht Duby), Ausläufer fehlend; Blütenſchäfte grobem Sand, von welchem bei älteren Pflanzen auch ſtämmig; Blätter groß, bisweilen 2/ cm im Durch- etwas zwiſchen die dichten Raſen kommen kann. Die meſſer, elliptiſch oder lanzettlich, in den Blattſtiel ver- Pflanzen beanſpruchen während des Sommers nur ſchmälert; Hüllblätter ſehr klein. k. primulodes (syn. Bodenfriſche, aber keine größere Feuchtigkeit; der Boden Androsace primulodes Duby), Blätter wie bei f. Wat- darf nie ſtark austrocknen. Im Winter leichte Fichten— kinsii, aber oft in einen Blattſtiel verſchmälert und | zweigdecke. Topfpflanzen werden recht kühl, nur halb— die (oft fehlenden) Ausläufer, ſowie die Blütenſchäfte wegs froſtfrei, aber hell und luftig überwintert. Ver— ſchlanker. f. foliosa (syn. Androsace foliosa Dub, mehrung durch Ablieger und Sproſſe. Anzucht nicht Klatt), Blätter langgeſtielt, elliptiſch, etwa 2½ em aus Samen. Ausſaat im Frühling in Schalen mit im Durchmeſſer; Blütenſchäfte ſchlank; Hüllblätter klein, ſchwachlehmiger Heide- oder Moorerde, der man zweck— linealiſch. — P. lanuginosa O. H tze. (syn. Androsace mäßig etwas pulveriſierte Holzkohle beimiſcht. Die lanuginosa Wall.), weſtlicher Himalaja; Staude. Schalen hält man etwas ſchattig und mäßig feucht, Blütezeit: Juni, Juli. Pflanze weichhaarig oder da die Samen oft lange liegen, ehe ſie keimen. Die ſeidig⸗zottig; die ausläuferartigen, aufſtreben- Pflänzchen in Töpfchen verſtopfen und ſpäter aus⸗ den Aſte lang, überall beblättert und die Blatt- pflanzen. — Keimkraft der Samen 2 Jahre. Gattung 693. Cortüsa L., Cortuſa (Bärſanikel), O XXVI 2 nach J. A. Cortuſus, Prof. der Botanik in Padua, benannt). Blumenkrone trichterig-glockig, mit kurzer Röhre und nacktem Schlunde. Staubblätter 5, dem Grunde der Blumenkrone eingefügt; Staubfäden ſehr kurz, am Grunde verbreitert und ringförmig durch eine Haut verwachſen; Staubkölbchen vom zugeſpitzten Mittelband überragt. Kapſel eiförmig, an der Spitze 5klappig⸗aufſpringend, vielſamig. Weichbehaartes, ausdauerndes Kraut. Blätter nur grundſtändig, lang⸗ geſtielt, herzförmig⸗kreisrund, ſtumpf, 7—9 lappig, gezähnt. Blüten doldig, purpurrot, hängend, auf 20-30 om hohem Schaft; Blütenſtiele oder Dolde von zerſchlitzten Hüllblättern geſtützt. — Nur 1 Art, in Mitteleuropa, Nordaſien und am Himalaja. [Kaufmannia Semenowii Kgl., in Turkeſtan, hat gelbe, doldige Blüten und die Staubfäden find länger als die Krone.] 2165. Cortüsa Matthioli Z., Matthiolis Cor- eintretenden Blühfähigkeit in Töpfen, darf fie aber fufa (e. Mountain Sanicle). Alpen Oſterreichs, nicht verzärteln. — Keimkraft der Samen 2 Jahre. Schleſiens, Bayerns, in ſchattigen Schluchten. Staude, 20—30 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. Verwendung als eine unſerer hübſcheren Steingruppenpflanzen für ſchattigen und etwas feuchten Standort! Kultur wie unter Nr. 2164, doch wird anſtatt Moorerde beſſer Torferde mit Lehm⸗ und Sandzuſatz genommen. 2 Formen, von welchen die etwas höhere und großblumige, k. gran- diflora hort., am ſchönſten iſt; die andere, k. pubens Schott pr. sp., iſt zierlicher, aber weniger zierend, auch verliert ſie ſchon frühzeitig ihre Blätter und bleibt dann bis zum Frühjahr kahl. Anzucht aus Samen. Ausſaat am beſten gleich nach der Samenreife; die Samen werden dann ziemlich raſch keimen, während die der folgenden März-April⸗Saat oft längere Zeit auf ſich warten laſſen. Behandlung und Überwinte⸗ | rung wie unter Nr. 2164 angegeben. Man hält die Matthiolis Cortuſa. Pflanzen auch wohl bis zu der erſt im zweiten Jahre Gattung 694. Soldanella L., Troddelblume, G XXVI 2 (lat.: solidus, daraus italieniſch: soldo, franz.: Sou — eine Geldmünze; wegen der kreisrunden Blätter). Krone länger als der Kelch, oft bis zur Mitte 5lappig, die Lappen mit ſtumpflichen Schlitzen; Kronſchlund nackt oder häufiger mit ausgerandeten Schüppchen. Staubfäden kurz, dem Kronſchlunde eingefügt. Kapſel kegelförmig-länglich, an der Spitze mit einem durch den geſchnäbelten Griffel gekrönten Deckel aufſpringend, vielſamig; Kapſelmündung 5—10zähnig. Zierliche, ausdauernde, kahle Kräutlein. Blätter grund⸗ ſtändig, langgeſtielt, dicklich herzförmig-kreisrund oder nierenförmig, ganzrandig. Blütenſchäfte zierlich, einblütig oder doldig-mehr— blütig; Blüten nickend, blauviolett, roſa, ſeltener weiß. — 4 Arten in den Hochgebirgen Mittel- und Südeuropas. 634 Familie 118. Primulaceae, Himmelsſchlüſſelgewächſe. O XXVI 2. A. Blumenkrone meiſt bis zur Hälfte oder tiefer eingeſchnitten, im Schlunde zwiſchen den Staubblättern mit geſchlitzten Schüppchen, die von ungefährer Länge der Staubblätter find. Staubfäden etwa halbſolang als ihre Kölbchen. Blütenſchaft 2—5blütig. N * S. alpina. 2166. S. montana. 2167, B. Blumenkrone nur etwa ½ tief- (bei S. minima auch tiefer-) eingeſchnitten, im Schlunde mit ſehr kurzen oder meiſt fehlenden Schüppchen. Staubfäden faſt jo lang als ihre Kölbchen. Blütenſchaft 1, ſelten 2blütig . . . *S. pusilla. 2168. 2166. * Soldanella alpina Z., Alpen-Troddel- 2168.“ Soldanella pusilla Daumgart., Zuffel- blume (e. Alpine Gravel-Bind). Mittlere Region Troddelblume. Alpen Bayerns, Oſterreichs ꝛc. Staude, der Alpen. Staude, 4—12 cm hoch. Blütezeit: 5—8 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Blätter Ende Mai, Juni, im Hochgebirge im Juli. — Blätter herzförmig- oder nierenförmig-⸗ rundlich, ober⸗ nierenförmig - rundlich, flach, ganzrandig oder ſeits etwas runzlig, unterſeits eingedrückt⸗punktiert. ſchwach-ausgeſchweift, beiderſeits ſchön grün. Blüten-Blütenſchäfte meiſt 1blütig, von ſitzenden Drüſen etwas ſtielchen von ſchärflich-rauh. Blüten nickend. Blumenkrone cylin d⸗ ſitzenden riſch-glockig-länglich, mit faſt ſchiefer Mündung, Drüſen etwas violettroſenrot, faſt geſtreift, kurzgefranſt und nach rauh oder der Blüte noch welk haften bleibend. — S. minima ſchärflich; Hoppe, Kärnten, in den Thälern niedrigerer Gebirge. Schaft 2— 5, Staude, 5—10 cm hoch. Blätter klein, kreisrund, blütig; Blu⸗ glatt und ganzrandig, an ihrem Grunde nicht herz— menkrone tief- förmig-ausgerandet. Blütenſtielchen drüſig- flaumig. zerſchlitzt, Blütenſchaft 1-, ſelten 2blütig; Blumenkrone kürzer bläulichlila bis als bei voriger, aber mit erweiterter, trichterförmiger blau, mit dunkt⸗ Mündung und tiefgefranſt, bläulich oder blaßlila, len Streifen, innen meiſt dunkler geſtreift. Kapſel gefärbt, bläu- abfallend. lich. Recht angenehm und durch ihre kleinen Freis- Kapſel faſt runden Blätter intereſſant. — cylindriſch, faſt Verwendung der Troddelblumen ihrer zarten Zmal ſo lang Natur wegen nur in ſorgfältig gepflegten Gärten zur als der Kelch Ausſchmückung ſchattiger, friſcher Stellen von Gtein- und grün. gruppen, Grotten, auch in Landſchaftsgärten an ſolchen Blätter im ge- Stellen, welche tagsüber ſchattig ſind, aber nicht über⸗ trockneten Zuſtande mit feinem, helldurchſcheinen- ſchattet werden. In Töpfen kultiviert und kalt über⸗ deem Rande. — Iſt überaus anmutig und zierlich! A blühen ſie a ſchon von März, an 85 * e a | Kultur nur in Waldhumus oder in einem Gemiſch e e eee e, Berg. von Laub- und Heide⸗ 115 ſandiger Moorerde ohne, Werne e ed 0 nn er bei großer Lockerheit des Bodens mit geringem 110 allen. Aae 5 110 Lehmzuſatz. Weitere Bedingung iſt, daß der Boden , e Nn) ich rechtreitten erhalte. Vermehrung durch Teilung herzförmig⸗rundlich, faſt kappenförmig, entfernt- im Spätſommer oder im Frühling. Anzucht aus een e ED Er ge na, at ihrem Grunde Samen. Ausſaat am beſten bald nach der Samenreife tief, ausgebuchtet und oberſeits dunkler grün als vorige. da ältere bisweilen erſt nach Jahresfriſt keimen was Blütenſtielchen 2 4 blütig, drüſig⸗flaumig. Blüten manchem dieſe Anzucht verleidet. Die Saatnäpfe geſättigteblau, ſehr abſtehend, ungleichtief geſpalten. werden mit Wald- und Torferde gefüllt, nach der Ein- Kelchzipfel und die Dedblätter linealiſch, a ſaat feucht, luftig, kühl rd ſchattig gehalten; die 9915 255 9 19955 1595 u 12 00 95 Pflänzchen werden verſtopft und in einem kalten Miſt⸗ En: am Bun DC beetfaften überwintert, um ſie im Frühling mit etwa jüngeren) keinen helldurchſcheinenden Rand. — Blüht 10— 12 em Abſtand auszupflanzen. Im Winter am willigſten von allen, iſt aber nicht ſo zierlich. schwache Siöhtensweigned? ö se Gattung 695. Hottönia L., Hottonie, © 135; XXVI2 (nach dem Profeſſor Peter Hotton zu Leyden benannt). Kronſchlund ſternförmig-verdickt; Kronlappen 5, ſehr abſtehend, flach. Staubblätter 5, ſehr kurz. Kapſel faſt kugelig, häutig, 5 klappig-aufſpringend, die Klappen an der Spitze verbunden bleibend. Samen zahlreich. Schwimmende Pflanzen mit untergetauchten, kammförmig⸗-fiederſchnittigen, vielteiligen Blättern. Blüten weiß, traubig, am aufrechten Schaft quirlſtändig. — 2 Arten: * H. palustris L., in Teichen und langſam fließenden Gewäſſern Europas und Oſtſibiriens, H. inflata Ell., Nordamerika, letztere mit angeſchwollenen Stengeln und oft fingerdicken Blütenſtielen. — Die natürliche Überwinterung im Freien erfolgt nach Prof. Pax wie die Utricularia-Arten, indem aus der Achſel der Blätter Zweige mit ſpiralig⸗ ſtehenden, kammförmig⸗gefiederten Blättern entſpringen. An den Zweig-Enden verkürzen ſich die Blätter und ſchließen im Herbit knoſpenartig zuſammen. Dieſe Knoſpen überwintern geſchloſſen und entwickeln ſich im Frühjahr zu neuen, wurzelloſen Pflanzen, deren Hauptſtengel als Blütenſchaft aus dem Waſſer emporſteigt. Nur für Parks mit natürlichen Gewäſſern (nicht für Baſſins) geeignet. Gattung 696. Lysimächia, Friedlos (Gilbweiderich), Gr XXVI 2 (nach dem König Lyſimachos benannt, oder griechiſch: lyo — ich löſe, machs — Streit). Kronröhre kurz oder ſehr kurz, nur in Gruppe Lubinia von Länge des Kelches. Kronlappen 5—6, ganzrandig, gezähnelt oder drüſenwimperig. Staubblätter 5 (bis 6), dem Grunde, ſelten der Mitte der Kronröhre eingefügt. Staubfäden wollig, drüſig oder kahl; nur in Gruppe Steironema noch 5 unfrucht⸗ bare, fadenförmige Staubblätter, bei L. thyrsiflora in den Kronlappen-Winkeln je ein kleines Schüppchen. Kapſel eiförmig oder kugelig, 2—5 klappig, ſeltener nicht aufſpringend. Aufrechte oder kriechende Kräuter, oft drüſig⸗punktiert. Blätter gegen-, quirl⸗ oder wechſelſtändig, ganzrandig. Blüten einzeln, doldig, ährig, traubig oder doldentraubig-riſpig, gelb, weiß, roſa oder purpurn. — 70 Arten, zumeiſt der gemäßigten und ſubtropiſchen Gegenden der nördlichen Halbkugel. — 4 Untergattungen: Lysimächia L., Kronröhre kurz oder ſehr kurz; 5 unfruchtbare (kölbchenloſe), fadenförmige Staubblätter oder 5 Schüppchen in der Kronröhre ſtets fehlend. 60 Arten. A. Blüten weiß, roſa oder purpurn. Blütenſtand ährig oder traubig. a Stauden ß „ I. Ephemerum. 2169. L. Leschenaultii. 2170 2. Ein⸗ oder zweijährige Pflanzen . » n B. Blüten gelb, achſelſtändig, quirlſtändig, einzeln oder riſpig. Gattung 695. Hottönia und Gattung 696. Lysimächia. Nr. 2166 — 2173. 635 L. atro purpurea. 2171. 1. Staubfäden 5, vom Grunde bis etwa zur Mitte untereinander verwachſen, den Fruchtknoten bedeckend. * L. vulgaris. 2172. L. punctata (Tafel 39). 2173. 2. Staubfäden 5, frei oder nur an ihrem Grunde kurz verwachſen, den Fruchtknoten nicht bedeckend. L. Nummularia (Taf. 39). 2174. Lubinia Vent., Kronröhre von Länge des Kelches; Staubfäden 5, ziemlich der Mitte der Röhre eingefügt. 4 Arten, nämlich Zeinjährige mit wechſelſtändigen, ganzrandigen Blättern, die unterſeits ſchwarz-punktiert ſind, und mit achſelſtändigen Einzelblüten: Lysimachia spathulata Vent., Inſel Bourbon; Blüten gelb. Pax), Japan; Blüten weiß. L. lineariloba (syn. Lubinia lin eariloba Hook. et Arn.), Liu-Kiu-Inſeln; Blüten weiß. machia. Sonſt wie Lysi- L. lubiniodes (syn. Lubinia lubiniodes Ferner eine ſtaudig⸗halbſtrauchig: L. nutans Voss (syn. L. atropurpurea Lk. et Otto, nicht L.“, vom Kap; Blätter gegen- oder zu Zen quirlſtändig; Blüten in Trauben. — Kalthauspflanzen. Steironéma Raf ., außer 5 fruchtbaren Staubblättern auch noch 5 fadenförmige unfruchtbare. Kahle Kräuter; Blätter gegen⸗ oder quirlſtändig, Blüten anſehnlich, meiſt gelb. 4 Arten, in Nordamerika. 3 B.: Lysimachia lanceolata Walt. (syn. L. hybrida und heterophylla Michæ., Steironema lanceolatum Gray, S. heterophyllum Raf., S. floridum Baudo), aufrechte, 40 bis 70 em hohe Freiland-Staude; Blüten ſchön gelb, aber ſchon bald abfallend. Anzucht aus Samen. Naumbürgia Mnch., in den Winkeln der Kronlappen je ein, kleines Schüppchen; Staubblätter ſtets kahl. gelb mit roten Drüſen, in dichten, köpfchenförmigen, achſelſtändigen Ahren. S. Blüten klein, Einzige Art: * Lysimachia thyrsiflora L. (syn. L. capi- tata Pursh, Naumburgia thyrsiflora Mnch.), Mittel- und Südeuropa, Japan, Nordamerika, in Sümpfen und an Teichen, Staude, 30—80 em hoch; Blütezeit: Juni, Juli. 2169. Lysimächia Ephémerum Z. (syn. L. glauca Mnch., L. salicifolia Mill.), Eintägiger Friedlos (fr. Lysimaque à feuilles de Saule; e. Tran- sient Lysimachia). Spanien, öſtliche Pyrenäen. Staude, ½ 1 m und drüber hoch. Blütezeit: Juni-⸗Juli bis Auguſt⸗ September. — Pflanze graugrün, aufrecht, kahl. Blätter gegenſtändig, faſt glatt, verlängert-lan= zettlich, ſtumpf, mit ſtengelumfaſſendem Grunde. Blüten in verlängerten, ährigen, endſtändigen Trauben, milch— weiß. Deckblätter der Blüten linealiſch-pfriemlich, ungefähr ſo lang als die Blütenſtielchen. Kelchzipfel eirund⸗lanzettlich, ſtumpf, am Rande häutig; Kron— lappen eirund⸗lanzettlich, ſtumpf und abſtehend. Verwendung. Eine durch ihre gefälligen Blüten— trauben angenehme Art für Landſchaftsgärten mit lockerem, friſchem, ſandig-humoſem Boden, und in einer nicht den heißen Sonnenſtrahlen ausgeſetzten Lage. Vermehrung durch Grundſproſſe. Pflanzen-Abſtand 50 em. Anzucht aus Samen. Ausſaat bald nach der Samenreife auf ein Saatbeet; bei Spätſommer— Saat keimt nicht friſcher Samen oft erſt im nächſten Frühling. ſchwache Fichtenzweigdecke. 2170. Lysimächia Leschenäültii Duby, Leſche- naults Friedlos. Gebirge Oſtindiens (Nilgherrigeb.). Staude, bis 1 m hoch. Blütezeit: Auguſt bis Oktober. — Pflanze kahl; die Stengel aufrecht, robuſt, etwas veräſtelt. Blätter gegen- oder zu Zen quirl— ſtändig, lanzettlich, 4—10 cm lang, Blüten in ge— drungenen blattloſen Trauben. Deckblättchen linealiſch— pfriemlich, ungefähr dreimal ſo kurz als die Blüten— ſtielchen. Kelch kürzer als die Blumenkrone, mit lan— zettlich-linealiſchen, zugeſpitzten Lappen. Kronlappen verkehrt-eirund, ganzrandig. Staubblätter ungleichlang, herausragend. Blüten leuchtend-karminrot, pur— purrot oder violettrot, ziemlich klein. Verwendung. Hübſche und zugleich intereſſante Pflanze für große Gärten, in denen auf verſchieden— artige Pflanzen-Geſtalten Wert gelegt wird, jedoch iſt Überwinterung im Kalthauſe erforderlich. Ver— mehrung durch Stecklinge, wozu man Ende Sommer halbreife Sproſſe nimmt. Anzucht aus Samen; Ausſaat ins lauwarme Miſtbeet oder in Töpfe. Im erſten Jahre iſt auf Blüten nicht zu rechnen. 2171. Lysimächia atropürpurea L. (syn. Palladia atropurpurea Jau. et Spach), Dunkelpur- purner Striedlos. Gebirge Griechenlands und Klein— aſiens. Einjährig, im Gewächshauſe überjährig. Blüte— zeit: Sommer. — Die Stengel ſind aufrecht, einfach, durchaus und dicht beblättert und in eine dichtblütige Ahre ausgehend. Blätter wechſelſtändig, feindrüſig, lanzettlich, an ihrem Grunde verſchmälert, die unteren Die Pflänzchen verſtopfen; im Winter geſtielt. Blüten rötlich. Kelchzipfel breit⸗linealiſch, ſtumpf. Kronzipfel aufrecht, länglich, ſpitzlich. Staub— kölbchen hervorragend. — L. dubia Att. (syn. L. atro- purpurea Murr., nicht L.“) iſt ein- oder zweijährig; Stengel in eine einfache lange Traube oder in eine langveräſtelte Riſpe endend; Blätter wechſelſtändig, länglich, ſpitz, an ihrem Grunde verſchmälert, die unteren kurzgeſtielt; Blüten rötlichweiß; Kelchzipfel ſpitzlich; Kronzipfel verkehrt-eirund, aufrecht-abſtehend, ſtumpf; Staubkölbchen eingeſchloſſen. Beide Arten kommen hier und da in den Gärten vor. Kultiviert man ſie einjährig, ſo iſt Ende März, Anfang April lauwarme Ausſaat nötig; bei zweijäh— riger, meiſt lohnenderer Kultur Ausſaat von Juni ab auf ein Saatbeet, die Pflanzen zeitig in Töpfe ver— ſtopfen, froſtfrei überwintern und im Mai auspflanzen. 2172. Lysimächia vulgaris Z., Gemeiner Friedlos (e. Common Loosestrife). Nord- und Mitteleuropa, an Flußufern, feuchten Wieſen ꝛc. Staude, 60 —125 cm hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Die Stengel aufrecht; Blätter kurzgeſtielt oder die oberen ſitzend, gegen- oder zu 3Z—4 en quirlſtändig, eirund⸗länglich bis länglich-lanzettlich, ſpitz [bei f. steno- phylla (syn. L. dahurica Ledeb.) lanzettlich], unter— ſeits meiſt flaumig. Blüten in end- und blattwinkel— ſtändigen Trauben zu großen Endriſpen angeordnet, gelb. Blumenkronzipfel an ihrem Rande nicht drüſig— bewimpert. In ſchlammigem Boden treibt die Pflanze ſehr lange Ausläufer (syn. L. paludosa Daumg.); bisweilen ſind die unteren blütenſtändigen Blätter des Straußes groß (syn. L. guestphalica Weihe). Verwendung in landſchaftlichen Gärten und Anlagen, vorzugsweiſe am Ufer der Gewäſſer, im übrigen überall da, wo der Boden feucht und lehmig iſt. Vermehrung durch Teilung und Grund— ſproſſe. Anzucht aus Samen. Ausſaat auf ein feucht gelegenes Gartenbeet. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 bis 3 Wochen. 2173. Lysimächia punctäta Z., Tafel 39, 153. Punktierfer Friedlos. Europa, Kleinaſien, in etwas feuchten Gebirgsgegenden. Staude, 30 bis 100 cm hoch, je nach Bodenbeſchaffenheit. Blütezeit: Juni, Juli. — Pflanze etwas gekräuſelt-weichhaarig oder drüſig; die Stengel aufrecht, einfach oder oben etwas riſpig-verzweigt. Blätter gegenſtändig oder zu 3- oder 4en quirlig, kurzgeſtielt, faſt ſitzend, eirund- lanzettlich bis länglich- lanzettlich, zugeſpitzt, Blütenſtand eine endſtändige Traube, welche aus den von den ſtützenden Laubblättern an Länge überragten Blütenquirlen gebildet wird. Blütenſtielchen Iblütig oder die unteren 2— 3 blütig. Blumenkrone ſchön gelb, am Grunde meiſt N ; N N 636 Familie 118. Primulaceae, Himmelsſchlüſſelgewächſe. OG XXVI 2. rotbraun, mit eirunden, ſpitzen drüſig-be- 40 em lang. Blütezeit: Juni, Juli. — Mit nieder⸗ wimperten, abſtehenden Zipfeln. f. verticillata geſtreckten und, wenn dem Boden angedrückt, wurzel⸗ M. B. pr. sp., Blätter eirund-länglich, länger geſtielt, ſchlagenden Stengeln. Blätter kahl, gegenſtändig, ſtumpfer; die Quirle oft mit zahlreicheren länger ge- | eirund- oder herzförmig⸗xundlich bis elliptiſch, ſehr ſtielten, ihre Stützblätter oft überragenden Blüten. kurz geſtielt. [f. aurea Hort. hat ſchön goldgelbe Verwendung. Art und Form ſollen allge- Blätter, deren Färbung, je nach dem mehr oder mein empfohlen werden, weil ſie ohne alle weniger ſonnigem Standort und der Bodenfeuchtigkeit, Pflege und in allerlei Gartenboden, dem vollen Sonnen- mehr oder weniger ſtark ausgeprägt iſt.] Blütenſtielchen licht ausgeſetzt wie auch an mäßig ſtark beſchatteten blattwinkelſtändig, einzeln oder zu zweien. Kelchzipfel Stellen, gut gedeihen und dankbar blühen. Allerdings herzförmig-eirund bis lanzettlich. Blumenkrone 2⸗ bis werden die Pflanzen dort um jo ſtattlicher, buſchiger 3mal ſolang als der Kelch, mit abſtehenden, eirunden, und blütenreicher ſein, wo ihnen viel Licht, Luft, meiſt punktierten und drüſigen Zipfeln. kräftiger, lehmiger und mäßig feuchter Boden geboten Verwendung zumeiſt in Parks, Landſchafts⸗ werden kann. Zerſtreut auf Rabatten, truppweiſe oder gärten und Anlagen, um den Boden zu beleben; vereinzelt zwiſchen lichtem Ziergeſträuch, zur Aus⸗ ſodann an feuchten Abhängen, Grotten und auf Stein⸗ ſchmückung von Abhängen, Hügeln, Steingruppen, wie gruppen; ferner zur Bepflanzung von Ampeln für an Teichrändern und auf großen Raſenflächen öffent- etwas feuchte oder ſchattige Stellen. Die goldgelb- licher Anlagen, kurz, überall, wo gelbblühende Stauden blätterige Form färbt ſich an ſonnigem Standort wirkungsvoll ſind, ſind ſie als Kinder des Spätfrüh⸗ am ſchönſten; die Blätter bleiben aber um ſo kleiner lings am Platze. Vermehrung durch Teilung leicht. und die Ausbreitung der Pflanze um ſo geringer, je Anzucht aus Samen wie Nr. 2172. trockener gleichzeitig der Boden iſt. Am vorteilhafteſten 2174. * Lysimächia_Nummuläria Z., Tafel iſt humoſer, etwas ſandiger Lehmboden von an- 39, 154 (syn. L. suaveolens Schönh.), Rundblätte- haltender mäßiger bis reichlicher Friſche. Bei riger Friedlos (Pfennigkraut; fr. Herbe aux écus; ziemlich geringer Bodenfriſche iſt etwas ſchattiger e. Buck-weed). Europa; in Deutſchland auf feuchten Standort ratſam. Vermehrung durch Ablieger und Wieſen, an Gräben und in Wäldern. Staude, bis Teilung leicht. Anzucht aus Samen wie Nr. 2172. Gattung 697. Anagällis L., Gauchheil, © XXVI 2 (griechiſch: anagelao — ich mache lachen; leuchtende Blütenfarbe ſtimmt erheiternd). Krone bis zum Grunde Steilig, radförmig, größer als der Kelch (bei A. tenella L. trichterig-glockig und 2—3 mal fo lang als der Kelch, roſenrot). Kronzipfel ganz oder am Grunde gleichſam ausgefreſſen. Staubblätter 5, frei oder dem Grunde der Kronzipfel eingefügt. Kapſel kugelig, mit Deckel ſich öffnend, vielſamig. Einjährige, ſeltener ausdauernde Kräuter. Blätter gegen- oder zu Zen quirlſtändig, oder die oberen (bis⸗ weilen auch alle) wechſelſtändig, ganzrandig. Blüten achſelſtändig, leuchtend-orangeſcharlach, blau, rot, weiß oder geſtreift. — 12 Arten, in Europa, Nord- und Südafrika, Weſtaſien und im außertropiſchen Amerika. A. Krautige Pflanzen, einjährig bis ſtaudig, an ihrem Grunde nicht verholzend. Kelchzipfel ungefähr ſo lang oder nur wenig kürzer als die Blumenkrone. Kapſel nur etwas kürzer oder ſo lang oder länger als der Kelch, aber nicht Bee ſo kurz. arvensis. 2175. B. Staudig⸗-halbſtrauchige, an ihrem Grunde verholzende Pflanzen. Kelchzipfel doppelt fo kurz als die Blumenkrone, deren Kronzipfel ſcharf- und feingekerbt find. Kapſel meiſt doppelt fo kurz als der Kelhnhll Uh A. collina. 2176. A. verticillata. 2177. 2175. * Anagällis arvensis I. (syn. A. repens | 4fantig. Blätter länglich-eirund oder eirund, ſitzend, DC.), Acker-Gauchheil. In allen gemäßigteren Ländern, meiſt 5nervig. Kelchzipfel feingeſägt, ungefähr ſolang auf en Einjährig bis (durch Überwinterung) als die Blumenkrone; Kronzipfel mehr oval, gezähnelt, ſtaudig, 10—30 em lang oder auch jo hoch. Blüte- aber faſt völlig drüſenlos. Kapſel mit mehr als zeit: je nach der Zeit der Ausſaat: im Mai bis Herbſt. 5 Streifen. Blüten himmelblau bis azurblau, — Stengel äſtig, die Aſte ausgebreitet und nieder- mit roſenrotem Schlund, bei f. alba weiß; bei f. rubra liegend oder aufſtrebend, 4kantig. Blätter gegenſtändig rot. — A. latifolia I., nicht Bot. Mag. (syn. A. oder 3zählig, ſitzend, eirund und dreikantig-eirund, indica Smw.), Kleinaſien, Unter⸗Agypten, Arabien. meift 3 nervig. Blütenſtielchen achſelſtändig, einzeln, Einjährig bis ftaudig. „Blütezeit: Juli, Auguſt; bei zur Fruchtzeit zurückgeſchlagen. Kelchzipfel lanzettlich Herbſtſaat früher. Die Stengel ausgebreitet oder linealiſch, häutig⸗-ganzrandig, nur wenig kürzer oder aufſtrebend, zuſammengedrückt, kahl, ſchwach⸗ faſt ſolang als die Blumenkrone; Kronlappen verkehrt | geflügelt. Blätter verhältnismäßig groß und breit, eirund, gezähnelt und drüſig⸗wimperig. Kapſel faſt breit⸗eirund mit herzförmigem, umfaſſendem folang als der Kelch, meiſt 5ſtreifig. Sorten: Grunde, ſpitzlich oder ſtumpflich. Blütenſtielchen f. typica (syn. A. phoenicea Zam., A. mas Pill.), achſelſtändig, einzeln. Kelchzipfel ſchmallanzettlich⸗ Blüten leuchtend-mennigrot; . camea Schrk. linealiſch, langzugeſpitzt, wenig kürzer als die Blumen⸗ pr. Sp., fleiſchfarben bis rot; k. alba weiß, iſt krone; Kronzipfel verkehrteirund-ſtumpf, fein⸗drüſigbe⸗ ſelten; f. rosea, roſenrot; f. lilacina, lilafarben; f. wimpert oder ſehr zart geſägt. Kapſel meiſt ſolang oder superba, hochmennigrot. Dieſe Sorten werden im faſt länger als der Kelch. Blüten ſchön, leuchtend⸗ Verbreitungsgebiet der Art auch wildwachſend ange- dunkelſchmalteblau, im Schlunde blutrot; bei troffen, werden aber in den Gärten üppiger und groß- k. sanguinea Blüten blutrot. blumiger und finden ſich nun in den Katalogen als Verwendung. Es ſind zierliche, zur Blütezeit Anagallis grandiflora aufgeführt, wodurch wieder die durch ihre leuchtenden und belebenden Farben leidige Verwechſelung mit Sorten von Anagallis in der Nähe betrachtet ſehr wirkungsvolle, bisher grandiflora Andr., richtiger A. collina Schousb., viel zu wenig beachtete Pflanzen; welche ſich vortreff⸗ entſtanden iſt. — * A. coerulea Al., Lam., Schreb. lich zu niedrigen kleinen Gruppen für ſich oder in (syn. A. Monellii Z.“, nicht Desf., nicht Clus.; A. Verbindung mit anderen niedrigen Pflanzen zu femina PVill.), 10—30 cm lang oder hoch. Blütezeit: reizenden Blumenteppichen eignen. Die Kultur wie vorige Art. Stengel oder Aſte etwas aufſtrebend, iſt leicht; wen wird man dreierlei beachten müſſen. Die Gauchheil⸗Arten verlangen kalk- und lehm— haltigen oder mild⸗thonigen Boden; ſie verlangen ſonnigen Standort; ſie erfordern zum guten Keimen der Samen ziemlich viel Feuchtigkeit, während die Pflanzen ſelbſt ſehr genügſam ſind und des Begießens weniger bedürfen, ſondern mehr trockenen Boden vorziehen. Da die Stammart in Deutſchland auf Ackern und in Gärten wild wächſt, ſo kann man unmittelbar ins freie Land ſäen. Ausſaat Ende März oder Anfang April in nur 15 cm voneinander ent- fernte Rillen, doch ſo, daß die Samen nur ſehr ſchwach mit Erde bedeckt werden. Spätere Ausſaaten bis Mitte Mai hin bleiben oft lückenhaft, um ſo mehr, je ſpäter geſäet worden iſt. Zu dichtſtehende Pflänzchen find auf 10—15 cm Abſtand zu lichten. Die gewöhnlichen Sorten kann man auch ſchon im Herbſt (Mitte September) ſäen. Um aber regel- und gleichmäßig mit Pflanzen beſetzte Beete oder Teppiche zu erhalten, ſäet man Ende März oder Anfang April ins kalte Miſtbeet oder in Saatkäſtchen. Um recht frühzeitig ſtärkere Pflanzen zu erhalten, ſäe man ins Lauwarmbeet, verſetze die Pflänzchen, ſolange ſie noch jung ſind, in kleine Töpfe und aus dieſen im Mai ins Freie. Zu prüfen iſt, ob auch für die ſchöne A. latifolia L. Herbſt⸗ oder zeitige Frühjahrs-Aus⸗ ſaat ins freie Land lohnt. 2—3 Jahre; Keimung innerhalb 4 Wochen. 2176. Anagällis collina Schousb. (syn. A. fruticosa Vent., A. grandiflora Andr., zum Teil aud) hort., A. Monellii Desf. ex p.), Hügel-Gauchheil. Mittelmeergebiet. Halbſtrauchig, 25 bis 30 em hoch. Auguſt⸗Saat Mai bis September; nach März-April- Saat Juli bis September. — 1 85 26 Die Stengel im NET SE unteren Teile ver- e holzend, auf- ö Sa; ſtrebend, unten ſtielrund, oben 4 kantig, mit 2 gegenjtändigen „Zweigen. Blätter 8 8 ne IN J Hügel-Gauchheil. 3—5 nervig; die unteren gegenſtändig, lanzettlich oder lanzettlich-eirund, ſtumpflich, meiſt zurückgebogen, die oberen etwa zu Zen ſtehend, ſpitz. Blütenſtielchen achſelſtändig. Kelch— N | Keimkraft der Samen rändert; f. Wilmoreana (syn. A. Monellii f. Wil- Blütezeit: nach und Kultur ganzrandig, meiſt Gattung 697. Anagällis und Gattung 698. Cyelamen. nur Abart. zipfel ſchmallanzettlich-linealiſch, langzugeſpitzt, gekielt, Nr. 2174—217. 637 doppelt ſo kurz als die Blumenkrone, Kronlappen eirund- rundlich, ſcharfgekerbelt. Staubfäden von purpurroſenroten Haaren zottig. Blüten verhältnis— mäßig groß, leuchtend-mennigrot oder orange ſcharlach, im Grunde purpurn. Kapſel kugelig, doppelt ſo kurz als der Kelch. Wirklich ſchöne Art, zu welcher wohl auch „Napoleon III“, mit purpurkarmeſinroten Blüten gehört. 2177. Anagällis vertieilläta . (syn. A. Monellii Curt., Bot. Mag. Tafel 319, auch hort., auch wohl C us.; A. latifolia Bot. Mag. Tafel 2389), Quirlblütiger Gauchheil. Spanien, Portugal. Staudig— halbſtrauchig, 20—50 em hoch. Blütezeit: wie vorige Art. — Die Stengel aufſtrebend, faſt riſpig— verzweigt, flügelig-4 kantig. Blätter abſtehend, um— faſſend, ganzrandig, zu 3—5en quirlſtändig und auch gegenſtändig, ſpießförmig-lanzettlich, zugeſpitzt, 3nervig. Blüten quirlſtändig. Kelchzipfel ſchmal— lanzettlich-linealiſch, pfriemlich-zugeſpitzt, gekielt, doppelt ſo kurz als die Blumenkrone; Kronzipfel eirund-rund— lich, ſcharfgekerbelt. Staubfäden gebärtelt. Blüten groß, ſchön, leuchtend-blau. Hierher wohl auch die ſchönen Gartenformen: f. Philipsii hort. (syn. A. Monellii grandiflora hort.), mit größeren prächtig himmelblauen Blüten; „Eugenie“, blau, weißge— moreana Hook.), groß, ſchön violett- oder rotblau. Dieſe prächtigen Gartenformen dürften mit A. collina verwandt ſein, und A. verticillata iſt wohl A. linifolia ert., nicht .“, iſt wohl nur eine ſchmalblätterige Form von A. verticillata. Verwendung der halbſtrauchigen Arten. A. collina und A. verticillata unterſcheiden ſich von den krautigen, Nr. 2175, in der Verwendung nur dadurch, daß ſie als Pflanzen wärmerer Gegenden im Kalthauſe oder hellem, kühlem Zimmer froſtfrei überwintert werden müſſen, wenn man ſie ſchon von Mai ab in Blüte haben will, ſie dagegen ſchon Ende März oder Anfang April ins lauwarme Miſtbeet oder in lauwarm zu ſtellende Saatkäſtchen geſäet werden müſſen, um einen nicht zu ſpät eintretenden reichen und prächtigen Sommer— und Herbſtflor haben zu können. Die Blüten dieſer Pflanzen ſind größer und noch ſchöner als bei Nr. 2175. Standort und Bodenbeſchaffenheit für die Freiland— kultur wie bei Nr. 2175. Vermehrung im Juli, Auguſt durch Stecklinge. Anzucht aus Samen. Ausſaat entweder im Auguſt in Töpfe oder Käſtchen, die Pflänzchen in kleine Töpfe verſtopfen, überwintern und im Mai auspflanzen (Abſtand 25 em), oder: Ausſaat im März, April ins Miſtbeet, die Pflänzchen in Töpfchen verſtopfen und ſo lange in Töpfen halten, bis keine Fröſte mehr zu befürchten; dann auspflanzen. Gattung 698. Cyclamen L., Alpenveilchen (Erdſcheibe), G XXVI 2 (griechiſch: kyklaminon, von kyklos — Kreis, runde Scheibe; wegen der runden Knolle). Kelchlappen 5, eirund oder eirund-lan— zettlich. Krone mit kleiner, kugeliger Röhre und am Schlunde verdickt; Kronzipfel 5, zurückgebogen, vor dem Aufblühen gedreht. Staubblätter 5, ſehr kurz, am Grunde der Kronröhre eingefügt, nicht herausragend; Kölbchen mit zugeſpitztem Mittelband. Kapſel rundlich, vielſamig. randig oder buchtig-gezähnt. rot oder purpurn. — 8 bis 9 Niedrige Kräuter mit knolligem Erdſtamm. Blätter langgeſtielt, herz-, ei- oder nierenförmig, ganz— Blüten nickend, auf 1blütigen (nach der Blüte ſpiralig-gekürzten), zierlichen Stielen, weiß, roſa, Arten, in den Gebirgen Mitteleuropas und des Mittelmeergebietes. A. Schlundrand an der Stelle, wo die Kronzipfel umgeſchlagen find, gradlinig, ohne hornartig-vorſpringende Zähne. * C. europaeum. 2178. C. Coum. 2179. C. latifolium (F. eultorum, Tafel 38). 2180. C. repandum. 2181. B. Schlundrand der Blumenkrone dort, wo die Kronzipfel zurückgeſchlagen find, halbmondförmig und an den Seiten in horn— förmige Zähne ausgezogen er e C. africanum. 2182. C. neapolitanum. 2183. C. graecum. 2184. 638 2178. * Cyelamen europä&um Z. (syn. C. aestivum Park.), Europäiſches Alpenveilchen (e. Eu- ropean Sowbread). Staude, 10—15 cm hoch. Blüte- zeit: Auguſt bis Oktober. — Knolle kugelig oder plattgedrückt, rund. Blätter mit den Blütenknoſpen zugleich ſich entwickelnd, eirund, am Grunde mit ſpitzer Bucht tiefherzförmig, vorn ſtumpflich, oft mit Spitzchen, nicht kantig, aber mehr oder weniger durch unbeſpitzte Kerben gekerbt, oberſeits dunkelgrün, unterſeits rötlich. Blütenſtiele ſpäter ſpiralig-zuſammengerollt. Kelchzipfel eirund, ſpitz, gezähnelt - drüſig. Blumenkrone am Schlundrande geradlinig, d. h. ohne Zähne; Kron- lappen länglich, ſpitzlich, 3—4mal ſolang als die Röhre. Blüten rojen- rot, bei f. album weiß, etwas wohlriechend. Die weiße Form iſt zwar etwas empfindlich, aber hübſch und reichblühend. Staub— kölbchen um den kürzeren Griffel ſitzend, lanzettlich. Verwendung. Anmutige Pflanze für geeignete Plätze in Zier- und Landſchaftsgärten; das ein— zige von allen Alpenveilchen, welches im Freien unſere Winter gut überdauert. Die Pflanze will aus der Nähe betrachtet ſein und verlangt halbſchattigen Standort; ſie iſt deshalb im Vordergrunde lichter Bosketts in größeren oder kleineren Trupps oder maſſenweis anzubringen. Kultur in friſchem, mit Waldhumus oder auch mit einem Gemiſch von guter Laub- und mildlehmiger Raſenerde reich durchſetztem Boden; nach der Blüte wird nicht mehr begoſſen. Die Knollen werden derart eingepflanzt, daß ſie völlig (etwa 1—3 cm) mit Erde bedeckt ſind und nicht zu loſe liegen. Nach Eintritt ſtärkerer Fröſte wird eine mäßige Schicht Fichtennadeln, allenfalls thut's auch Laub und darauf ein paar Fichtenzweige, über die Pflanzen gedeckt. Anzucht aus Samen. Ausſaat recht dünn in Schalen mit ſandiger Laub- und Heideerde. Die Saat nur lauwarm, ſchattig und etwas feucht halten. Die Pflänzchen ſpäter verſtopfen, ſie mehr und mehr abhärten und ſo lange in Saatkäſtchen weiter behandeln, bis fie kräftig genug find, um aus⸗ gepflanzt werden zu können. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Keimung innerhalb 4—6 Wochen. 2179 Cyclamen Coum Mill. (syn. C. vernum Syw., nicht Lob.), Nundblätteriges Alpenveilchen (fr. Cyclamen de l'ile de Cos; e. Spring-Cyelamen). Griechenland, Kleinaſien, Türkei. Staude. Blütezeit: Februar, März, bisweilen (in milden Wintern) ſchon von Dezember ab. — Knolle kreisrund, flach-ſchüſſel⸗ förmig. Blätter ſchon im Herbſt mit den Blüten⸗ knoſpen zugleich erſcheinend, kreisrund oder nierenfürmig- rundlich, am Grunde mit ſpitzer Bucht tiefherzförmig, ohne Kanten, ganzrandig oder ſtumpfgekerbt-ausge⸗ ſchweift, dick, mehr lederartig, oberſeits dunkelgrün, meiſt mit hellgrüner Zeichnung, unterſeits blutrot oder ſattbraunrot, kurzgeſtielt. Blütenſtiele ſpäter ſpiralig— zuſammengerollt. Kelchzipfel länglich-lanzettlich oder kurz⸗lanzettlich, ſehr ſpitz. Blumenkrone am Schlund— rande gleichlinig, nicht mit hornförmigen Zähnen; Kronzipfel oval, ſtumpf, doppelt ſolang als die Kron— röhre. Blüten roſenrot bis purpurroſenrot; bei f. rubrum Agl. pfirſichblütenfarbig, im Grunde purpurn⸗gefleckt; bei f. ruberrimum gl. leuchtend- oder ſchön karminrot, ſehr ſchön und zierlich; Blätter etwas länger, herzförmig, rund, vorn Familie 118. Primulaceae, Himmelsſchlüſſelgewächſe. OG XXVI 2. ſchwach ſtumpf; bei f. album (syn. C. Atkinsii hort.) weiß oder rötlichweiß, über dem Schlunde dunkelrot-gefleckt. Wurde von England aus fälſchlich als ein Baſtard vom „Gärtner-Alpenveilchen“ verbreitet. Iſt reichblühend. — var. ibericum Stev. pr. sp. (syn. C. caucasicum Willd., C. europaeum M. B., auch Sm., nicht L.], C. vernale C. Koch, C. elegans Bolss. et Buse) Abart mit eirunden, ſpitzlichen Blättern und wenig größeren Blüten. Verwendung. Das Frühlings-Alpenveilchen iſt ziemlich hart, und hier und da unter guter Schutz⸗ decke ausdauernd. In kleinen Töpfen kultiviert und im Winter im kühlen, luftigen Zimmer oder im Kalt⸗ hauſe untergebracht, werden dieſe Pflanzen ihre zier⸗ lichen Blüten ſchon im Januar, jelbit, ſchon im Dezember entfalten und gewiß recht angenehm ſein. Goos & Koenemann berichten, daß dieſe reizenden Pflanzen ihre zahlreichen Blüten trotz Eis und Schnee ſchon bei — 5° C. in einem Überwinterungskaſten entfaltet haben, deſſen Bretterbedeckung nicht gegen die eindringende Kälte, ſondern nur gegen Schnee und Näſſe ſchützte. Kultur im übrigen wie Nr. 2178. Sehr nahe ſteht: C. cilicicum Borss. et Heldr., Orient. Blütezeit: Herbſt (September-Oktober). Knolle dick, etwas plattgedrückt, rund. Blätter mit den Blütenknoſpen gleichzeitig oder etwas ſpäter ſich entwickelnd, kreisrund, am Grunde mit kurzer, geſchloſſener Bucht herzförmig. Blatt- und Blütenſtiele lang, fein⸗ drüſig, Kelch drüſig, mit lanzettlichen, ſpitzen Zipfeln. Blüten mit gleichlinigem, d. h. ungezähntem Schlund- rand; Kronzipfel elliptiſch, ſpitz, mit Weichſpitze, nach dem Grunde verſchmälert, doppelt ſolang als die Röhre. Blüten roſenrot oder zartroſa, am Schlunde kirſchrot-gefleckt. Kultur wie vorige Art. 2180. Cyclamen latifölium Sibth. et Sm. (syn. C. hederifolium Sm., nicht 4ct.!; C. aleppicum Fisch.), Breitblätteriges Alpenveilchen. Griechen⸗ land, Cypern, Paläſtina, Cilizien. Staude. Blütezeit: Spätherbſt, Winter oder Frühling. — Knollen groß, rund, mehr oder weniger ſtark abgeplattet. Blätter groß, gewöhnlich mit den Blütenknoſpen zugleich erſcheinend, eirund, ſpitzlich, am Grunde mit etwas offener Bucht herzförmig, nicht kantig, rundum dicht⸗ und ungleich-gezähnelt-geferbt, oberſeits meiſt weiß⸗ gegürtelt. Blütenſtiele feindrüſig, zur Fruchtzeit herabgebogen aber nicht oder wenig ſpiralig zuſammen⸗ gerollt. Blüten ziemlich groß; Kelchzipfel eirund, ſpitzlich. Blumenkrone der Stammform roſenrot mit dunklerem Schlund, deſſen Rand gleichlinig, d. h. nicht gezähnt iſt; Kronzipfel lang linealiſch-elliptiſch, meiſt 5mal ſolang als die Kronröhre. Das ſogen. „Perſiſche Alpenveilchen“ iſt nur eine durch gärtneriſche Pflege verbeſſerte, üppigere Form dieſer Art, welche aber nicht in Perſien vorkommt. Die Gartenformen heißen richtig: C. latifölium cultõrum, Tafel 38, 152 (syn. C. persicum Mill., C. utopicum Hoffmsgg., C. pirolae- folium Salisb.). Gärtner-Alpenveilchen. Blüte- zeit: Herbſt oder Frühling, wohl auch Winter. — Wuchs üppiger; Blätter gewöhnlich mit offener Bucht herz-nierenförmig, vorn ſtumpf oder gerundet, jeltener etwas ſpitz, geferbt-gezähnelt. Blüten größer, oft auch wohlriechend, mit breiteren Kronblättern, die oft kürzer als 5mal ſolang als die Kronröhre find; Kronzipfel ſtumpf, ſelten etwas ſpitz. Blütenfarbe je nach der Sorte, deren es zahlreiche giebt, verſchieden, in allen Abſtufungen von reinweiß und rot, bis dunkel- violettrot. Schöne Garten-Sorten find: f. album (syn. C. aleppicum hort., reinweiß blühend; „Montblanc“, mit großen, reinweißen Blüten; f. rubrum, rot⸗ blühend; f. violaceum, violettrot; f. atrorubrum, dunkelrot, großblumig; „Kaiser Wilhelm“ (syn. f. imperiale hort.), leuchtend⸗dunkelrot; „William's New Brilliant“, leuchtend⸗dunkelblutrot, das dunkelſte von allen; f. giganteum (syn. „Universum“, f. splendens hort.), weiß mit rotem Schlunde, ſehr großblumig (Blüten 3—6 cm lang), von kräftigem Wuchs. — Gleiche Eigenſchaften haben auch nachſtehende Sorten, denen in den Katalogen der Samenhändler bald das Wort „giganteum“ bald „splendens“ vorgeſetzt und dadurch nur Verwirrung angerichtet worden iſt. f. sanguineum, mit großen, leuchtend-blutroten Blüten; f. magnificum (syn. f. punctatum Hort.), weiß mit rot geſprenkelt und ſchattiert, großblumig; f. roseo- superbum, prächtig-roſenrot, großblumig; f. pur- pureum, purpurn mit bläulichem Schein, großblumig; f. splendens, leuchtend⸗dunkelrot, großblumig. Verwendung. Das „Gärtner-Alpenveil— chen“ gehört zu unſeren reizendſten Zimmer- pflanzen, iſt überall beliebt und, weil im Herbſt, Winter oder Frühling blühend, ſehr wertvoll; zudem beſitzen viele Sorten einen köſtlichen Wohlgeruch. Die Kultur dieſer Pflanzen iſt nicht ſchwierig, wohl aber rächt ſich nachläſſige Pflege. Man bedenke: Das Gärtner-Alpenveilchen iſt eine Kalthauspflanze, welche nur zeitweilig, kurz vor und während der Blütezeit, in über + 10 bis 20° C. warmen Räumen gehalten werden darf, ob— gleich auch dann eine Wärme etwas unter + 109 C. nur vorteilhaft ſein kann. Viele Blüten erfordern zur Entſtehung viele Nahrung: ſandige, mildlehmige Acker- oder Gartenerde, Laub- oder Waldhumuserde und Miſterde zu gleichen Teilen, mit entſprechender Menge reinen Sandes oder feinen Kieſes gemiſcht, erfüllt den Zweck. Die Töpfe ſeien eher klein als groß: man kann jagen etwa 2— 2 / mal ſobreit, als die Knolle breit iſt. Die Knollen werden, weil ſie nur unterwärts Wurzeln treiben, nur ſo tief gepflanzt als dieſerhalb erforderlich iſt, alſo höchſtens zur halben Höhe, ge— wöhnlich aber kommen ſie wohl nur ¼ in die Erde. Das Einpflanzen in friſche Erde geſchieht alljährlich erſt, nachdem die Pflanzen im Sommer nach dem Ab— welken der Blätter etwa 2 Monate an einem geſchützten und ſchattigen Orte im Freien geſtanden haben; be— goſſen wird dann nur, wenn etwa die Knollen anfangen ſollten, einzuſchrumpfen. Etwa nach Verlauf dieſer Zeit regen ſich die Knöſpchen und Wurzeln wieder von neuem, und dann iſt's Zeit, die von der alten Erde befreiten Knollenpflanzen, deren Wurzeln zumeiſt noch lebensfähig ſind und dann nur etwas gekürzt werden, in entſprechende Töpfe einzupflanzen. Die Töpfe kann man bei warmer Witterung noch einige Zeit im Freien aufſtellen oder ſie auch in ein zu lüftendes Zimmer, und zwar an einen hinreichend ſonnigen Platz, bringen und vom Einpflanzen an wieder nach Bedarf begießen, anfangs ſeltener, aber mit fort— ſchreitender Blätter- und Knoſpenentwickelung ent- ſprechend öfter und reichlich. Während der ganzen Wachstumszeit bis nach vollendeter Blüte— zeit ſollte die Erde nie ſo ſtark austrocknen, daß ſich bei Unterſuchung nicht noch etwas Friſche unter der Oberkrume fühlen ließe, aber auch nicht beſtändig ſo feucht ſein, daß die Erde ſich leicht zuſammenballen läßt, ohne auseinander zu fallen. Nach der Blüte wird noch einige Zeit (wo Gattung 698. Cyelamen, Alpenveilchen. unter Glas auf. Nr. 21782180. 639 ſich Samenkapſeln bilden ſollen, naturgemäß bis zur Samenreife) nach Bedarf reichlich begoſſen, dann bis zum Welken der Blätter immer ſeltener, und damit hätten wir wieder die alljährliche Ruhezeit erreicht. Die Anzucht geſchieht aus Samen; dieſelbe iſt aber mehr Sache des Gärtners als des Gartenfreundes. Bei ſachverſtändiger, aufmerkſamer Pflege kann der Gärtner in einem Jahre hübſche blühfähige, in zwei Jahren jchon ſtärkere, reichblühende Pflanzen erziehen, wozu der Gartenfreund, welchem die Ein— richtungen und genauere Kenntnis fehlen, 4 und gar 5 Jahre verwenden müßte. Ausſaat von Ende Juli bis Ende Auguſt in mit guter Scherbeneinlage verſehene und mit einem Gemiſch von 2 Teilen Laub-, 1 Teil Heideerde und reichlich Sand gefüllte Schalen oder Saatkäſtchen. Die Samen werden flach, etwa bis ½ cm hoch mit Erde bedeckt, auch, um die Keim— linge nicht ſchon gleich nach ihrem Erſcheinen verſtopfen zu müſſen, vorteilhaft unter je 1 em Abſtand einzeln gelegt. Die Gefäße, welche nach der Durchfeuchtung Schutz gegen vorſchnelles Austrocknen der Oberkrume mit ſtarkem Papier (etwa Olpapier) bedeckt worden, wodurch auch die Moos- und Algenbildung unterdrückt wird, kommen in ein lauwarmes Miſtbeet, welches bis zum Keimen der Samen ſo gut wie geſchloſſen ge— halten und gegen Sonnenſchein allemal beſchattet wird. Mäßiges Feuchthalten der Erde und der Luft iſt hier wie auch im Lauwarmhauſe, in welches die abgedeckten Gefäße ſofort nach dem Keimen gebracht und dicht unter Glas geſtellt werden, notwendig; es wird bis zum März auf eine Wärme von — 10 bis 15° C. gehalten; gleichwohl iſt fleißig zu lüften, bei warmer Witterung zu ſpritzen und gegen Sonnenſchein zu beſchatten. Anfang November und ſpäter nochmals im Januar werden die Sämlinge in ſandige Lauberde verſtopft. Erſt gegen Mitte März werden die Kröllchenpflanzen einzeln in ganz kleine Töpfe mit kräftiger Erde (Laub- und Miſterde, reichlich Sand und ein wenig milden Lehm) gepflanzt, in ein gut abgedämpftes Miſtbeet von höchſtens 25 C. und nicht unter + 200 C. gebracht, bis die Erde bis an die Topfwand durch— wurzelt iſt, geſchloſſen gehalten, gegen Sonnenſchein leicht beſchattet und öfters beſpritzt. Nun erfolgt das zweite Verpflanzen in nur wenig größere Töpfe und abermalige Einſtellung in ein lauwarmes Miſtbeet, in welches nur der Fuß der Töpfe eingeſenkt wird. So— bald die Pflanzen wieder eingewurzelt, wird allmählich immer mehr gelüftet, zunächſt nur morgens, weiterhin auch tagsüber, und ſo das ſeitherige Verfahren „wenig lüften, reichlich beſchatten“ allmählich in „reichlich lüften, wenig beſchatten“ für die ganze ſpätere Kultur umgekehrt; nur nach dem jedesmaligen Ver- pflanzen müſſen die Fenſter einige Tage geſchloſſen bleiben. Das dritte und jedes folgende Verpflanzen (immer in nur wenig größere Töpfe) findet ſtatt, wenn die Wurzeln den Topfrand erreicht haben. Er— wärmte Miſtbeetkaſten ſind von da ab nicht mehr nötig, und man ſtellt die Pflanzen in kalte Kaſten auf Steinkohlenaſche frei (ohne ſie einzuſenken), aber dicht Ferner ſind während der Zeit der „Kaltkultur“ ſchwache Dunggüſſe (wäſſerige Stall- jauche, aufgelöſter Geflügelmiſt) nur vorteilhaft. Wenn die Pflanzen ziemlich erſtarkt ſind, wird man nachts die Fenſter ganz fortlaſſen, was bei trüber warmer Witterung auch am Tage geſchehen kann. Das Ver— pflanzen nach der Durchwurzelung erfolgt ſo oft, bis die gewünſchte Stärke und Topfgröße erreicht, alſo die Erziehung beendet iſt, und von jetzt ab alljähr⸗ EEE m Dame WE ER 640 Familie 118. Primulaceae und Familie 119. Myrsinaceae, Or XXXI 41. lich das zuerſt mitgeteilte Kultur verfahren, die At., nicht Sm.; C. ficariifolium Desmoulins, C. ey- Pflege der blühfähigen Pflanze, Platz greift. prium Kotschy), Neapler Alpenveilchen. Staude. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Keimung Blütezeit: September, Oktober. — Knolle dick, innerhalb 4 bis 6 Wochen. ſchwarz, ſcheiben— 2181. Cyelamen repändum Sz. (syn. C. ver- förmig⸗plattgedrückt, num Lob., nicht Sw.; C. hederifolium Alt., nicht Willd., rundum dicht mit nicht Sm.; C. romanum Griseb.), Ausgeſchweiftes zarten Wurzelfaſern Alpen veilchen. Gebirgswälder Griechenlands, auf beſetzt. Blütenſtiele Kreta. Staude. Blütezeit: Frühling. — Knolle zur Fruchtzeit jpiralig- ziemlich klein bleibend, rund, glatt, oft plattgedrückt. gerollt. Kelchzipfel Blätter mit den Blütenknoſpen zugleich ſich entwickelnd, eirund, plötzlich zuge— eirund⸗dreieckig, ſpitzlich, am Grunde mit offener Bucht ſpitzt. Schlundrand herzförmig, am Rande kantig-ausgeſchweift und gekerbt; der Blumenkrone 5jei- 4 die Kanten und Kerben breit und ſtumpf, mit Weich- tig und hornförmig— Neapler 10 ſpitzchen. Blütenſtiele feindrüſig, zur Fruchtzeit ſpiralig⸗ 10zähnig, purpurn⸗ gerollt. Kelchzipfel eirund, zugeſpitzt. Schlundrand gefleckt; Kronzipfel weißlich oder fleiſchfarbig, der Blumenkrone gleichlinig, ohne Zähne; Kronzipfel länglich -elliptiſch, ſtumpf, nicht gezähnt, dreimal ſo⸗ langlinealiſch-elliptiſch, 5 mal ſolang als die Kronröhre lang als die Kronröhre. und oberhalb ihres Grundes verſchmälert. Blüten Verwendung als Topfpflanze; Kultur ſonſt roſenrot oder roſaweiß, am Schlunde violett, wie Nr. 2178. Auch die Knollen ſo tief pflanzen! meiſt wohlriechend. — Verwendung und Kultur | wie Nr. 2180 2184. Cyelamen grä&cum L. (syn. C. persicum Sm., nicht Mill., nicht hort.!), Griechiſches Alpen- 2182. Cyelamen africänum Boss. et Reut. veilchen. Griechenland. Staude. Blütezeit: Sep⸗ (syn. C. neapolitanum Duby, nicht Ten.; C. macro- tember; 2 Wochen früher als vorige Art. — Knolle phyllum ort., C. algeriense hort.), Afrikaniſches groß, ziegelrot, eirund-fugelig, ſpäter unregelmäßig, Alpenveilchen. Algier. Staude. Blütezeit: Frühling. nur unterſeits wenige, aber dickliche Wurzelfaſern — Knollen ſehr groß. Blätter groß, mit herzförmigem treibend. Blätter etwas ſpäter als die Blütenknoſpen Grunde und daſelbſt mit rundlich-kantigen, bald ein- erſcheinend, rundlich-eirund, ſpitzlich, am Grunde mit ander genäherten, meiſt aber ſpreizenden Lappen (alſo offener Bucht herzförmig, ohne Kanten, rundum dicht⸗-, offenbuchtig), mit den Blütenknoſpen zugleich ſich ent- ungleich- und ſtumpf-gekerbt-gezähnelt, unterſeits rot. wickelnd, im übrigen eirund oder eirund-rundlich, ſtumpf, Blütenſtiele zur Fruchtzeit ſpiralig-gerollt. Kelchzipfel ungleichgekerbt, bald mit 7—9 ſtumpfen Kanten, bald kurz⸗lanzettlich, ſpitz (nicht plötzlich langgeſpitzt). ohne Kanten. Kelchzipfel eirund-lanzettlich, breit, zu- Blumenkrone roſenrot, mit 10 hornförmigen Schlund⸗ geſpitzt, ſehr feindrüſig-gezähnelt. Blumenkronſchlund randzähnen; Kelchzipfel elliptiſch-linealiſch, ſtumpf, 5 ſeitig; die Seiten halbmondförmig und der ganze fünfmal ſolang als die Röhre. Schlundrand 10 Zähne tragend. Kronzipfel lanzett— Verwendung als Topfpflanze. Kult ur lich, ſtumpf, ſcharfgezähnt. Blüten noch größer ſonſt wie Nr. 2178. Einpflanzen flach, wie beim als beim Gärtner-Alpenveilchen, blaßfleiſchfarbig, Gärtner-Alpenveilchen. — am Schlunde rot oder violett. — Von allen Arten Allgemein jet hier bemerkt, daß Cyclamen- durch ihre ſehr großen Knollen, Blätter und Blüten Knollen, welche nur unterſeits naturgemäß Wurzeln abweichend. — Verwendung und Kultur wie Nr. 2180. treiben, nur mit ihrem Grunde, dagegen ſolche, 2183. Cyclamen neapolitänum Ten., nicht welche auch ſeitlich oder überall Faſern ausſenden, Duby! (syn. C. hederifolium Willd., Koch, nicht ganz in die Erde kommen müſſen. Gattung 699. Dodecätheon L., Götterblume, O XXVI 2 (griechiſch: dodeka — zwölf, theos — Gott; Blütenſchäfte tragen 1 12 Blüten, ſoviele als große Götter auf dem Olymp waren). Kelchlappen 5, lanzettlich. Kronröhre ſehr kurz, am Schlunde verdickt; Kronzipfel 5, zurückgebogen, ungleich, vor dem Auf⸗ blühen dachziegelig. Staubblätter 5, am Grunde in einen aus der Kronröhre hervorragenden Ring verbunden. Kapſel 5 klappig⸗ aufſpringend, vielſamig. Kahle, durch kurzen Erdſtamm ausdauernde Kräuter. Blätter grundſtändig, geſtielt, ſtumpf, ganzrandig oder buchtig⸗gekerbt, mit breitem Blattſtiel. Blüten auf einfachem Schaft doldig, nickend, weiß, rot oder purpurn. — 5 Arten, im gemäßigten und kalten Nordamerika, auch in Nordoft-Afien. A. Staubfäden kurz, aber deutlich, tief am Grunde der Blumenkronröhre eingefügt und daſelbſt zu einem Ringe verwachſen. Blätter in den Stiel verlaufend. 1. Kapſel ſpitz, lederartig, nach der Spitze zu durch Klappen ſich öffnend .. EN „ DER eee 2. Kapſel ſtumpf, lederartig, nach oder von der Spitze ſich durch Klappen öffnend. a) Blätter ſchmal oder länglich bis verkehrteirund-ſpatelförmig. Kapſel länglich oder cylindriſch, den Kelch gewöhnlich weit überragend . „„ „ „ D, e b) Blätter verkehrt-eirund oder eirund und mit keilförmigem Grunde; Kapſel tugelrund, den Kelch kaum überragend. .. D. ellipticum. 2187. 3. Kapſel ſtumpf dünn, chlindriſch oder faft trugartig, den Kelch überragend, an der Spitze ringförmig⸗ ala, Blätter verkehrt⸗eirund . D. Henderson. 2188. B. Staubkölbchen ſcheinbar ſitzend, aber die ſehr kurzen, deutlichen Staubfäden unter der Blumenkronröhre eingefügt und von letzterer umgeben. Blätter ei- oder verkehrt-eirund, oft plötzlich in den ſchmalgeflügelten Blattſtiel zuſammengezogen. Y. frigidum. 2189. 2185. Dodecätheon Meadia Z., Gemeine die kaum jemals tiefer hinab aufſpringen. Blüten pur⸗ Götterblume (f. Gyroselle de Virginie, Douze Dieux; purroſenrot, am Grunde der Zipfel mit grün- e. Virginian Cowslip). Oſtliches Nordamerika. Staude, lichem Fleck; der durch die umgebogenen Zipfel ge- 20 — 40 em hoch, bei Gartenformen auch bis 75 cm. bildete Kreis iſt auf gelbem Grunde purpurn⸗-gefleckt Blütezeit: Frühling oder Vorſommer. — Wurzeln und wird von Staubblättern und Griffel überragt. faſerig. Der ſchmale und undeutlich zugeſpitze Kapſel-⸗ 2186. Dodecätheon Jeffreyi Moore (syn. D. deckel weicht in der Farbe etwas von der übrigen integrifolium Bongard, D. Meadia f. macrocarpum Kapſel ab, öffnet ſich mit 5 nur zahnförmigen Klappen, und k. lancifolium 4. Gr.), Jeffreys Götterblume. Gattung 699. Dodecätheon bis Gattung 701. Myrsine. Fr. 2181-2190. 641 Weſtliches Nordamerika. Große robuſte Form mit wie das Alpenveilchen, auch ziemlich gut zwiſchen dicklichen Blättern. Kapſeln ungefähr doppelt ſolang lichtem Gehölz, wenn der Boden gehörig mit ſandiger (bei f. lancifolium etwa jolang) als die Kronlappen. Moor- oder Torferde durchſetzt worden und feucht f. splendens ort. (syn. f. splendidum Aort.), der genug erhalten wird. Im Sommer ziehen ihre Blätter vorigen ähnlich, aber die etwa 15 em hohen Blüten» nach der Samenreife nach und nach ein und dann iſt, ſchäfte mit 4—10 dunkelkarmeſinroten Blüten, um etwaigem Faulen vorzubeugen, der Boden nur deren Ring hellorangegelb iſt; ſehr dankbar blühend. etwas friſch zu erhalten. In Ermangelung von Moor- f. alpinum Gray iſt eine Zwergform. und Torferde thut's allenfalls auch Waldhumus. Ver⸗ 2187. Dodecätheon ellipticum Nutt. (syn. D. mehrung ſtarker Stöcke durch Teilung im Auguſt. integrifolium Benth., D. Meadia f. brevifolium A. Er.) Man nimmt die Pflanzen aus dem Boden und ſchüttelt Elliptiſche Götterblume. Kalifornien. Blätter kaum das Erdreich ab. Bei genauer Beſichtigung wird man 1½ 4 em lang. über jeder ſtärkeren Wurzel eine oder zwei kleine 2188. Dodecätheon Hendersönii A. Gr., Knoſpen entdecken. Dieſe werden ſamt den dazu Henderſons Götterblume. Oregon. Der kurze, gehörigen Wurzeln mit ſcharfem Meſſer behutſam ſchärfer als bei anderen Arten umſchnittene Kapſel- abgetrennt, in f deckel ſpringt zur Reifezeit ſchließlich ab. flache Käſtchen (, 2189. Dodecätheon frigidum Cham. et Schldl. (Saatkäſtchen) ge- % (syn. D. speciosum Hort., D. Meadia f. frigidum pflanzt, in ein ö A. Gr.), Harte Götterblume. Oregon. Blätter meiſt Kalthaus oder in ganzrandig, 2½ —6 em lang. Schaft bis fußhoch, einen „kalten 2—7blütig; Blüten weiß. f. dentatum Hook. pr. sp. Kaſten“ geſtellt (syn. D. Meadia f. latilobum Gray) iſt kräftigen, und mäßig feucht Blätter bis 10 em lang, meiſt ſpärlich gezähnt. gehalten. Dieſe In den Pflanzenverzeichniſſen werden noch die Sorgfalt lohnt ſich, Sorten f. albiflorum mit weißen, am Ringe denn nicht ſelten grünen Blüten; f. violaceum Fort. mit violetten erhält man von Blüten; f. elegans hort. mit eingeſchnittenen Blättern einer einzigen und roſenroten Blüten — genannt. Zu welchen Pflanze 40—50 der 5 Arten ſie gehören, iſt noch ungewiß. ſolcher „Keime“, Verwendung. Die Götterblumen erinnern welche ſchon im in der Blütenform an Alppenveilchen und find für zweiten Jahre blü- = mittlere und größere Zier-, auch für Landſchaftsgärten, hende Pflanzen er- Götterblume in denen ihnen moorige Erde und ein nicht der geben. Anzucht i vollen Sonne ausgeſetzter, etwas feuchter aus Samen. Ausſaat am beſten bald nach der Samen— Standort geboten werden kann, recht empfehlenswerte reife, etwa im Auguſt-September, in mit Moor- oder Pflanzen, die aber aus der Nähe betrachtet ſein wollen. Heideerde gefüllte Schalen, und über Winter froſtfrei Man bildet aus ihnen hübſche und gefällige Ein- halten; oder im März ſäen und die Saatnäpfe in faſſungen um ſog. „Moorbeetpflanzen“; ſodann eignen ein lauwarmes Miſtbeet ſtellen. Die Samen liegen oft ſie ſich für Steingruppen, wo ſie den Winden nicht lange, bis ſie keimen. — Keimkraft der Samen zu ſehr ausgeſetzt ſein ſollten. Endlich gedeihen ſie, 2 Jahre. Gattung 700. Coris L., Stachelträubchen, O XXVI 2 (bei den alten Griechen der Name für eine Hypericum- Art). Kelch röhrig-glockig, kurz-zweilippig; Kelchlappen Zeckig, ſtechend, außerdem 10 äußere Stachelzähne. Krone faſt 2lippig, 5lappig; Lappen 2ſpaltig Staubblätter 5, Kölbchen herausragend. Kapſel von dem verhärteten Kelch eingeſchloſſen, wenigſamig. Niedrige, äſtige, reichbeblätterte, aufſtrebende Kräuter, dem Thymian ähnlich. Blätter wechſelſtändig, linealiſch, abſtehend oder zurückgekrümmt, an den Rändern zurückgerollt, buchtig-gezähnt, die oberen am Grunde 2ſtachelig. Blüten in dichten, endſtändigen Trauben, roſenrot bis purpurn: C. monspeliensis L., Südfrankreich, Mittelmeergebiet, am trockenen Meeresſtrande. Blütezeit: Mai, Juni. Kultur im freien Lande nur in lockerem Sandboden als Einfaſſung; im Winter leichte Fichtenzweigdecke. Anzucht aus Samen. Ausſaat in Töpfe und nur lauwarm. Fam. 119. MYRSINACEAE, Myrſinengewächſe. &r XII r u. XXXI41. (Nr. 2190 — 2194 aus vier Gattungen.) I. Blumenkrone verwachſen- oder getrennt-blätterig. Unfruchtbare Staubblätter fehlen. Fruchtknoten oberſtändig. Gattung 701 Myrsine. 702 Ardisia. II. Blumenkrone verwachſenblätterig; 5 unfruchtbare Staubblätter vorhanden. Gattung 703 Theophrästa. 704 Deheräinia. Gattung 701. Myrsine L., Trugmyrte, O XII 2r; XXVI 14; XXXI 41 (griechiſch: myrsine — Myrte; immergrüne, kleine Blätter). Blüten vielehig-zweihäuſig. Blumenkrone verwachſen-, ſeltener getrennt⸗ blätterig, 4—5⸗(6—7⸗) teilig oder ⸗blätterig; Zipfel abſtehend oder zurückgekrümmt, vor dem Aufblühen dachziegelig, ſehr ſelten klappig. Staubblätter 4—5 (ſehr ſelten 6—7), frei. Fruchtknoten kugelig oder eiförmig, viel- oder wenigeiig. Frucht erbſenförmig, trocken oder etwas fleiſchig, Ljamig. Sträucher oder Bäume. Blätter immergrün, lederartig, ganzrandig, ſeltener ſchwachgeſägt. Blüten klein, gebüſchelt, achſel- oder ſeitenſtändig. — 80 Arten, zumeiſt in tropiſchen Gegenden, wenige nur in Japan, Auſtralien und dem außertropiſchen Afrika. — Blätter gezähnt. Staubblätter länger als die Blumenkrone. 2190. Myrsine africana Z. (syn. M. glabra afrika (am Kap). Dichtbuſchiger Strauch, dichtbe— Gaertn.), Afrikaniſche Trugmyrte. Nord- und Süd⸗ blättert. Blütezeit: Frühling, Sommer. — Jüngere — Vilmorin. Dritte Auflage. 41 642 Familie 119. Myrsinaceae bis Familie 122. Styraceae, GG XXII 50. Zweige kahl oder etwas flaumig. Blätter klein, africana Schimp.), Blätter abſtehend, verkehrt-eirund, glänzend⸗grün, elliptiſch- rundlich, ſpitz oder ſeltener immer ſtumpf, an der Spitze eingedrückt oder aus⸗ ſtumpf, feingeſägt oder gezähnelt, am Grunde oft gerandet, feingezähnt, glänzend⸗-grün; Blüten weißlich, ganzrandig, kurzgeſtielt, 8—20 mm lang und etwa meiſt gefleckt, an den Zweigen zahlreich. 6—8 mm breit. Blütenbüſchel achſelſtändig, 3 blütig; Verwendung. Ziemlich bekannter zur Aus⸗ Kelchlappen und Blumenkrone eirund-jpig, mehr oder ſchmückung der Kalthäuſer und Wintergärten weniger bewimpert, gefleckt. Blumenkrone um die ganz vorzüglich geeigneter Strauch. Nicht der Blüten, Hälfte länger als der Kelch und halbſolang als die ſondern der ſchönen dichten Belaubung wegen kultiviert Staubblätter, purpurrötlich. Früchte blau. — man ihn. Kultur in einem Gemiſch von Laub-, Formen ſind: f. microphylla Drege, mit durchweg Raſen- und Miſterde, mit reichlichem Sandzuſatz. Im ſtumpfen und kleineren Blättern; f. retusa Ast. pr. sp. Sommer Aufſtellung im Freien. Vermehrung durch (syn. M. rotundifolia Zam., M. scabra Gaertn., M. Stecklinge im Lauwarmbeet im Frühjahr. Gattung 702. Ardisia Swartz, Spitzblume, Or XII 2r; XXVI 14; XXXI 4I (griechiſch: ardis — Pfeilſpitze; die Staubkölbchen find ſpitz, meiſt auch die Kronblätter). Blüten zwitterig oder vielehig-zweihäuſig. Blumenkrone verwachſenblätterig, radförmig, kahl, 5=, ſeltener 4= oder teilig, vor dem Aufblühen rechtsgedreht. Staubblätter meiſt 5, dem Kronſchlunde eingefügt, frei; Mittelband zwiſchen den beiden Staubkölbchenhälften ſpitz, aber nicht lang vorgezogen. Fruchtknoten kugelig, viel- oder wenigeiig. Frucht kugelig, rot, blau, ſchwarz oder weiß, 1ſamig. Sträucher oder Bäume, meiſt kahl oder nur flaumig. Blätter wechſelſtändig, ganzrandig, ſeltener gekerbt oder gezähnt. Blüten endſtändig, oder end⸗ und achſelſtändig, ſehr ſelten nur achſelſtändig, geſtielt, ziemlich klein, weiß oder roſa. — 200 Arten, in den tropiſchen und ſub⸗ tropiſchen Regionen des Erdkreiſes. Staubkölbchen mit 2 Längsſpalten nach innen aufſpringend. Blütenſtände end- und zugleich achſelſtändig. Staubkölbchen länger als die Staubfäden, aufrecht, ſpitz. Griffel länger als die eee ee A. Blätter gekerbt, gezähnt oder wellingggggnganLsn.˖ns ?ͤ•“— A. crispa. 2191. A. hortorum. 2192. A, villosa. 2193. A. japonica. 2194, B. Blätter ganzrandig, verkehrt⸗länglich, ſtark zurückgebogen, 15—25 cm lang bei 4—5 cm Breite, faſt ſitzend, vorn Zzugeſpigt, nach dem Grunde allmählich verſchmälert: A. Olivier Masters, Coſtarica; immergrüner, niedriger Strauch. Blüten in großer, endſtändiger, faſt kugeliger, vielblumiger Doldentraube, roſenrot. Warmhauspflanze. 2191. Ardisia erispa A. DC. (syn. A. crenu-Tund während der Sommermonate faſt unausgeſetzt, lata Lodd., nicht Vent.!; A. crenata Bot. Mag., läßt alſo zahlreiche Früchte für den Winter erhoffen. A. lentiginosa Bot. Reg., A. glandulosa Bl., nicht 2193. Ardisia villöosa Roxo., Zottige Spiß- Rob.; Bladhia crispa T HD.), Krauſe Spitzblume. blume. Java, Inſel Penang. Immergrüner Strauch. China, Japan. Immergrüner, kahler Strauch. Blütezeit: Sommer. — Aſte im oberen Teile weich- Blütezeit: Sommer, Herbſt. — Blätter elliptiſch, haarig. Blätter lanzettlich, beiderſeits zugeſpitzt, an beiden Enden ſpitz, lederartig, am Rande deutlich oberſeits kahl, unterſeits die Nerven wie auch die gekräuſelt-kerbig, deutlich-punktiert. Blütentrauben Blattſtiele behaart [bei k. mollis Bi. pr. sp. an den Zweig-Enden doldenförmig, kürzer als das (syn. A. villosa Wall.) auch die Blattfläche unter- nächſte Blatt. Blütenſtielchen kahl, zurückgebogen, ſeits behaart], am Rande zurückgerollt, und meiſt etwas länger als ihre Blüte. Kelchzipfel eirund; entfernt-drüſiggekerbelt. Blütenſtielchen roſtfarben⸗ Kronzipfel lanzettlich-zugeſpitzt, dreimalſolang als der ſeidenhaarig. Früchte lebhaft- rot, aufrechtſtehend Kelch. Blüten weiß oder purpurrot-gefleckt. und größer als bei A. crispa. Früchte erbſengroß, im Winter ſchön ſcharlach— 2194. Ardisia japonica BI. (syn. Bladhia rot, bei f. fructu albo weiß. f. elegans Andr. japonica Hornst.), Japaniſche Spitzblume. Gebirge pr. sp. (syn. A. crenata Roxb. et Wall., A. nana Japans. Niedriger 15—40 em hoher Strauch. Blüte⸗ Hamilt.), von der Malayiſchen Halbinſel, höher als zeit: Juni, Juli. — Aſte niederliegend oder auf- vorige, bis 1½ m hoch werdend; Blätter weniger ſtrebend bis aufrecht. Blätter faſt quirlig- gehäuft, punktiert, am Rande wellig-gekerbt, 10—12 cm lang elliptiſch, beiderends ſpitz, kurzgeſtielt, durchſcheinend⸗ bei faſt 2—4 cm Breite. Blüten roſenrot. f. luteo- rötlich⸗punktiert, ſcharf⸗ und feingeſägt, 3½ —6 em variegata hort. hat gelb⸗-geſcheckte Blätter. lang, bei 16—25 mm Breite. Blütentrauben achſel⸗ 2192. Ardisia hortörum Maxim., Garten- ſtändig, 5 mal fo kurz als das Blatt und ſamt den Spitzblume. Gartenform. Niedriger Strauch. Blüte⸗ Keelchen flaumig. f. belgorum A. DC. (syn. A. japonica zeit: Sommer; Fruchtreife: Winter. — Blätter leder Morr. et Dosne., A. odontophylla Lindl., nicht artig, verlängert⸗lanzettlich, zugeſpitzt, am Rande mit | Wall), Gartenform, hat größere Blütentrauben, einer Reihe erhabener Punkte verſehen, gleichſam wellig, 52 etwa halbſolang als das Blatt ſind; Blätter im übrigen ganzrandig oder ſeltener un deutlich⸗ —70⁰ em lang, bei 2½ —4 cm Breite; Blüten gekerbt, unterſeits deutlich und dicht mit Punkten 16 purpurnz-gefledt]. Kelchzipfel eirund⸗zugeſpitzt, behaftet, kahl, 10—15 cm lang bei kaum 2½ em 34 mal fo kurz als die Blumenkrone; Kronlappen Breite. Blütenſtielchen end- und achſelſtändig, doppelt ſtumpf oder etwas ſpitz. Bedarf froſtfreier Über⸗ oder dreimal fo kurz als das Blatt; Blütenſtielchen kaum winterung; in milden Gegenden Deutſchlands unter doppelt ſolang als die Blüte; die Stiele flaumig. Kelch guter Schutzdecke auch wohl ausdauernd. — zipfel eirund, an der Knoſpe ſpitz. Blumenkrone Verwendung. Am bekannteſten iſt A. erispa, glockig⸗ radförmig, mit an der Spitze zurückgerollten, ſodann A. hortorum und ihre Verwandten, welche eirunden, ſpitzen Zipfeln. Blüten weiß, 1 cm breit. alle ihrer ſchönen roten Früchte wegen als Zimmer⸗ Beeren gedrückt⸗kugelig, ſcharlachrot, erbſengroß. — pflanzen empfohlen werden, die das Jahr hindurch Es giebt Formen mit bunten, oder ſtärker krauſen, im Zimmer bleiben und keine größere Pflege bean⸗ oder ſtarkwelligen, oder gelbgrünen, oder breitlänglich- ſpruchen als z. B. die Gummibäume. Überwinterung lanzettlichen Blättern ꝛc., welche die Japaner ſelbſt bei + 10 bis 20 C. Kultur in Lauberde, der man in Kalthäuſern überwintern. Die Pflanze blüht leicht je / Mift- und lehmige Raſenerde beimiſcht und Gattung 702. Ardisia bis Gattung 707. Halesia. Fr. 21912194. 643 entſprechend (1/,—!/,) Sand hinzufügt. Verpflanzen | und die jungen Pflanzen, bis fie erſtarkt und blüh⸗ gewöhnlich im März. Vermehrung durch Stecklinge fähig geworden ſind, warm und hell genug halten, ſie im Warmbeete oder in mit Glasglocken überdeckten, namentlich nicht öfters ſtärker dürſten laſſen, aber doch warmzuſtellenden Töpfen, in recht ſandiger Torferde, verhältnismäßig kleine Töpfe nehmen. — Keimkraft am beſten im Februar, März, bevor neue Sproſſe der Samen kaum 1 Jahr, deshalb Ausſaat bald nach hervortreiben. Anzucht aus Samen im Warmbeete der Samenreife; Keimung innerhalb 1—1!/, Monate. Gattung 703. Theophrästa Lindl., Theophraſtie, = XXXI 41 (nach dem griechiſchen Philoſopgen Theophraſt, F 288 vor Chr. Geb., benannt). Kelchzipfel 5 (4), eirund, aufrecht, ſtumpf. Blumenkrone cylindriſch⸗glockig, mit 5 kurzen, abgerundeten, abſtehenden Lappen. Kahle Sträucher oder Bäumchen mit aufrechtem, meiſt einfachem, oben mit abfallenden, dornigen Schuppen verſehenem Stamm. Blätter ſchopfſtändig, gehäuft, abſtehend, kurz⸗ geſtielt, linealiſch⸗ länglich, dornig⸗gezähnt. Blüten ziemlich groß, in kurzen, vielblütigen Trauben, weiß. — 26 Arten, im tropiſchen Amerika. Z. B.: A. Unfruchtbare Staubblätter ſchuppenförmig, am Grunde der Blumenkrone eingefügt: Theophrasta Jussieui Lindl. (syn. T. americana Juss., nicht L.), Stamm einfach, am Ende mit einer ſchönen Blattkrone, Blätter faſt quirl- förmig⸗gehäuft, lanzettförmig, 30—50 cm lang, ſtumpf, ſteif, lederartig, wellig, dornig-gezähnt, oberſeits glänzend, faſt rippenlos. Blüten etwa 2—3 cm lang, weiß, überhängend, in Endtrauben. Die bekannteſte Art. — B. Unfruchtbare Staubblätter ſchuppen⸗ förmig und fleiſchig, vor den Ausbuchtungen der Kronröhre; Kelchzipfel fleiſchig: T. longifolia Jacq. (syn. T. macrophylla Lk., Clavija ornata Don); Blütezeit: Winter bis Frühling; Blätter ſitzend, 20—30 cm lang, 6—10 cm breit, dornig-gezähnt, leder⸗ artig, am Stamm⸗Ende dicht gedrängt und dazwiſchen die etwas wohlriechenden, orangegelben Blütentrauben herabhängend. — Schmuckpflanzen für große Warmhäuſer. Kultur im übrigen wie Ardisia. Gattung 704. Deheräinia Desne., Deherainie, = XXXI 4I (nach dem Franzoſen Déhé rain benannt). Blumenkrone radförmig, mit kurzer Röhre. Unfruchtbare Staubblätter klein, zungenförmig, grün. Mittelband der Kölbchen abgeſtutzt. Fruchtknoten flaſchenförmig, mit ſcheibenförmiger Narbe. Aſtiger Strauch mit violettroter, weicher Behaarung. Blätter gedrängt an der Spitze der Zweige, kurzgeſtielt. Blüten einzeln in den Blattachſeln, ſmaragdgrün, anſehnlich. — Einzige Art: D. smaragdina Desne. (syn. Posoqueria macrantha hort.), Mexiko. Warmhauspflanze. Familie 120. SA POTACEAE. 23 Gattungen mit etwa 300 tropiſchen Arten. Familie 121. EBENACEAE, Ebenholzgewächſe. O XXX 17. Gattung 705. Diospyros L., Dattelpflaume, Gr XXX 17 (griechiſch: Zeus, gen. Dios, Zeus, pyren oder pyros — Dattel, Weizen). Blüten 2häuſig, ſeltener vielehig. Kelch und Krone 4—5=, ſeltener 3Z—7 lappig, vor dem Aufblühen gedreht⸗-liegend. Staubblätter der männlichen Blüten 4 oder mehr, meiſt gegen 16, frei oder verwachſen und meiſt 2reihig-geſtellt. Weibliche Blüten mit (meiſt 4—8) unfruchtbaren Staubblättern und kegelförmigem oder kugeligem, zottigem oder kahlem, nicht 3fächerigem Fruchtknoten. Frucht meiſt eßbar. Griffel Cäſte) 1—4. Bäume und Sträucher. Blüten meiſt in achſelſtändigen, ſeltener an alten Zweigen ſeitenſtändigen Trugdolden. — 153 Arten der wärmeren Gegenden; nachfolgende aber ſchon in Nordamerika und dem Mittelmeergebiet. In milden Gegenden Deutſchlands dauern unter guter Schutzhülle ziemlich gut aus: D. virginiana L. (syn. D. con- color Mnch,, D. lucida hort., D. distyla hort. nonn.), Blüten grünlichgelb oder weiß, im Juni, Juli; Früchte pflaumenartig, trüb⸗ orangefarben, etwa 2½ em im Durchmeſſer. — D. Lotus L. (syn. D. calycina kort.), Lotuspflaume; Mittelmeergebiet; Blüten im Juni, Juli, gelb, die männlichen zu Zen, die weiblichen einzeln, glockig, an der Spitze nicht zuſammengezogen. Frucht von Kirſchen— größe, anfangs gelb und hart, ſpäter ſchwärzlich und durch den Froſt teig und wohlſchmeckend. — D. Kaki L. fil. (syn. D. chi- nensis BI., D. japonica S. et Z., D. microcarpa Sieb., D. Schi-Tse Bnge.), nördliches Japan und China; Blüten ſich nach dem Ver— blühen vergrößernd, Frucht apfelförmig, etwa 3—5 em im Durchmeſſer, fleiſchfarbig oder gelb. — Am härteſten ift D. vir- giniana; die anderen werden in Wintergärten und Kalthäuſern durchwintert. Verwendung und Kultur wie Prunus Lauro- Cerasus. Anzucht aus Samen. Ausſaat im Herbſt in Töpfe, welche nur froſtfrei zu durchwintern. — Keimkraft der Samen 2 Jahre. Familie 122. STYRACEAE, Storargewächje. = XXII 50 u. XXVI14. A. Symplocaceae. Fruchtknoten völlig unterſtändig und vollkommen gefächert. Frucht eine vom gezähnten Kelchrande gekrönte Steinfrucht. Gattung 706 Symplocos. B. Styraceae. Fruchtknoten ober- oder faſt ganz unterſtändig und dann die Frucht meiſt geflügelt oder behaart; Fächerung der Fruchtknoten nicht vollſtändig. Gattung 707 Halesia. 708 Styrax. Gattung 706. Symplocos L., Rechenblume, = XXII 50 (griechiſch: symplökos — zuſammengeflochten, umſchlungen; Staubblätter und Blumenkrone betreffend). Kelchröhre dem Fruchtknoten angewachſen, zur Blütezeit kurz, zur Fruchtzeit vergrößert. Kronlappen oder ⸗teile 5 und 1reihig, oder 6—10 und 2reihig, faſt ge⸗ trennt oder in eine Röhre verwachſen. Staubblätter meiſt zahlreich, in mehreren Reihen; Staubkölbchen kurz. Fruchtknoten unter-, ſeltener halb⸗oberſtändig, 2—5fächerig; Fächer 2eiig. Frucht beeren- oder ſteinfruchtartig, von den Kelch⸗ lappen oder ⸗zähnen gekrönt, meiſt mit nur 1, den Fruchtraum ausfüllenden Samen. Bäume oder Sträucher. Blätter wechſelſtändig, gezähnt oder ganzrandig. Blüten meiſt in achſelſtändigen Ahren oder Trauben. — 160 Arten, in den wärmeren Gegenden Aliens, Auſtraliens und Amerikas. Am bekannteſten iſt S. japonica DC. (syn. S. lucida S. et Z., nicht Brongn. et Gris.), Japan; Strauch; Blätter immergrün; Blüten blaßgelblich; Steinfrüchte rot (oder auch ſchwarz?). Kalthauspflanze. Gattung 707. Halésia L., Haleſie, O XXII 50 (nach dem engliſchen Gelehrten Stephen Hales, 7 1768, benannt). Kelch 4—5- oder 10 rippig, zur Blütezeit kurz, zur Fruchtzeit vergrößert; Kelchlappen oder zähne 4—5, getrennt. Krone 4—5teilig oder 4—5blätterig, vor dem Aufblühen dachziegelig. Staub⸗ blätter 8, 10 oder 12, einreihig; Staubkölbchen linealiſch oder länglich. Fruchtknoten unterſtändig, 3—5fächerig; jedes Fach viel⸗ eiig. Steinfrucht faſt trocken, von den Kelchlappen oder =zähnen gekrönt, häufig geflügelt, mit 1—3, den Fruchtraum nur unvollkommen ausfüllenden Samen. Sträucher oder Bäume, mit zerſtreuten Sternhaaren behaftet. Blätter wechſelſtändig, häutig, 41 * , . * 1 644 ganzrandig oder gezähnelt. Familie 122. Styraceae und Familie 123. Oleaceae, O XXVII 10. Blüten weiß, entweder an den Knoten vorjähriger Zweige büſchelig oder kurztraubig, oder an den Spitzen heuriger Sproſſe faſt doldentraubig. — 5 bis 6 Arten, davon 3 in Nordamerika, 1 in China, 2 bis 3 in Japan. A. Blüten in wenigblütigen Büſcheln, aus ſeitenſtändigen Knoſpen vorjähriger Zweige entſpringend. amerikaniſche Arten (Halesia.) Nord⸗ H. tetraptera. 2195. B. Blüten in reichblütigen Blütenſtänden; Blumenkrone bis zum Grunde teilig. Früchte 4—5 flügelig, oder behaart und 10 rippig (Pterostyrax); Japan, China: H. hispida BHgp. (syn. Pterostyrax hispida S. et Z., Styrax Obassia hort. nonn.), Strauch, 3—4 m hoch. Blütezeit: Juni. mit nur kurzer Spitze. 1 oem lang. wintern; abgehärtete Sträucher halten unter ſchwacher Schutzdecke bei uns aus. 2195. Halesia teträptera L., Vierflügelige Haleſte. Großer Strauch oder kleiner Baum, bis 5m und darüber hoch. Blütezeit: Ende April, Mai. Blätter doppelt ſolang als breit, oval oder eirund⸗länglich, zugeſpitzt. Blüten 12—15 mm lang. Staubblätter 10—16. Früchte mit 4 gleichmäßigen Flügelkanten, über 2½ cm lang, bei f. stenocarpa C. Koch pr. sp. eine länglich-elliptiſche, am Grunde und an der Spitze verſchmälerte Steinfrucht. — H. diptera L. (syn. H. reticulosa Duckley), großer Strauch oder kleiner Baum. Blätter breit-eirund, nicht die doppelte Länge der Breite ausreichend; Blumenkrone faſt Zweige gelblichgrün, ſpäter kahl. Blüten in großen, ſteifhaarigen Riſpen, weiß, ſpäter gelblich bis rötlich, feinbehaart, wohlriechend, etwa Steinbeere nicht geflügelt, dichtbehaart. — Wenig bekannt; in der Jugend ſtärker zu ſchützen oder froſtfrei über⸗ Blätter breit, eirund-länglich, an beiden Enden Nur für gutgepflegte landſchaftliche Gärten. 2 cm lang; Staubblätter 8—16, meiſt aber 8; Frucht länglich, gegen 5 em lang, 2flügelig. Blüten größer, zahlreicher und anſehnlicher als bei der vorigen Art. Iſt ſehr ſelten echt in unſeren Gärten. Verwendung wegen ihrer zierenden Blüten und Früchte in großen Zier- und in Landſchafts⸗ gärten. Kultur in allerlei fruchtbarem, nicht ſehr trockenem, ſondern friſchem Boden. Vermehrung durch Ablieger und, namentlich im Frühling, durch Sproßſtecklinge von angetriebenen Mutterpflanzen. Ausſaat der Samen, die ſehr lange liegen, in Saat⸗ käſtchen, laubarm. — Keimkraft nur 1 Jahr. Gattung 708. Styrax L., Storaxbaum, O XXVI 14 (griechiſch: styrax, ein Gummiharz; Storax). Kelch glockig, fait ganz frei vom Fruchtknoten, mit abgeſtutzter, ſehr klein 5 zähnig er oder faſt ganzer Mündung. Blumenkrone 5—7 teilig oder -blätterig. Staubblätter 10 (bis 14), dem Grunde der Krone Ireihig-eingefügt, ſeltener höher angeheftet. Staubkölbchen linealiſch, ſeltener länglich. Fruchtknoten zum großen Teil (ſelten ganz) frei, 1—3fächerig; Fächer viel- oder wenigeiig. Frucht dem Kelche eingeſetzt, trocken oder fleiſchig, meiſt mit nur einem einzigen, die Frucht ausfüllenden Samen. Sträucher oder Bäume, mit Ausnahme der Blattoberſeite überall ſchilfer⸗ ſchuppig oder ſternförmig⸗- behaart, ſelten kahl Blätter ganzrandig oder leichtgeſägt. Blüten meiſt weiß, end- und achſel⸗ ſtändig, traubig. — 60 Arten, in den wärmeren Regionen Aſiens und Amerikas. In unſeren Anlagen findet man bisweilen einige Arten mit in der Knoſpenlage dachziegeligen, mehr oder weniger ellip- tiſchen, häutigen, nicht lederartigen Kronblättern angepflanzt: A. Blätter unterſeits von Sternhaaren filzig: L. officinalis L., Echter Storaxbaum; Mittelmeergebiet, Orient; ſtarkveräſtelter, 2—3 m hoher Strauch. Blütezeit: Mai. Blätter ganzrandig, an beiden Enden abgerundet oder ſtumpfſpitz, 4—6 cm lang, 2½ —4 cm breit. Blumenkrone bis 3 em lang, mit 5—7 an der Spitze zurückgebogenen Zipfeln. — S. grandifolia Att. (syn. S. officinalis Walt., nicht L.]; S. grandiflora Michx.), Nord⸗ amerika; Blätter eirundlich bis länglich, ſehr ſeicht oder gar nicht gezähnt, 6—10—15 cm lang, 4—8 cm breit; ſonſt wie vorige Art. — B. Blätter beiderſeits behaart: S. americana Lam. (syn. S. laevis Walt., S. glabra Cav., S. laevigata Alt., Halesia parviflora Lindl., nicht Michæ.), Virginien bis Florida; Strauch, 1-2 m hoch. — S. japonica S. et Z., Japan. Familie 125. OLEACEAE, Olbaumgewächſe. = xxXVII 10. (Nr. 2196— 2220 aus elf Gattungen.) I. Blüten 2 häuſig oder vielehig. (Kronblätter gewöhnlich fehlend.) Gattung 709 Fräxinus. 710 Forestiera. II. Blüten zwitterig. Kronblätter vorhanden (nur bei 4 Olea- Arten fehlend). 1. Blumenkrone vor dem Aufblühen dachziegelig (nicht einwärtsgefaltet-klappig). Gattung 211 Jasminum. 212 Forsythia. 715 Phillyrea. 71% Osmänthus. 2. Blumenkrone vor dem Aufblühen einwärtsgefaltet-klappig (bei Olea apetala Vahl fehlend). Gattung 715 Olea. 216 Ligustrum. 217 Chionänthus. 218 Syringa. 719 Fontanesia. Gattung 709. Fräxinus L., Eſche, r XIS; XXVII 10 (lat.: fraxinus — Eide). Kelch klein, Afpaltig oder fehlend. Kronblätter fehlend, nur 7 Arten haben 2—4 freie oder paarweis verwachſene, in der Knoſpenlage einwärts⸗gefaltet-klappige, weiße Kronblättchen. Fruchtknoten 2fächerig. Frucht der Richtung der Scheidewand entgegengeſetzt flach-zuſammengedrückt, nach der Spitze hin geflügelt und gewöhnlich nur 1ſamig. Bäume, kahl oder flaumhaarig. Blätter gegenſtändig, unpaarig⸗gefiedert, ſehr ſelten ungeteilt, meiſt geſägt. Blüten klein, ſtraußförmig⸗riſpig oder gebüſchelt⸗traubig, endſtändig oder an alten Knoten aus ſchuppigen Knoſpen entſtehend, grün oder weiß. — 31 Arten der ge⸗ mäßigten und ſubtropiſchen Gegenden der nördlichen Halbkugel. | A. Blumeneſchen. Blüten mit Kelch und Krone, vielehig, in reichblütigen Riſpen am Ende der vorjährigen Zweige. (Ornus.) aüblusſpen grau beſtäubbte 8 ... F. Ornus. 2196. 2. Blattknoſpen braun, nicht grau⸗beſtäubt. Hierher 4 gegen unſere Winter empfindliche Arten der Blumeneſchen. B. Schirmeſchen. Blüten nur mit Kelch, vielehig und eine ſeitenſtändige Doldentraube bildend. Hierher nur Arten, die in unſerem Klima nicht widerſtandsfähig genug ſind. C. Waldeſ chen. Blüten nur mit Kelch oder meiſt nackt (d. h. ohne Kelch und Krone), vielehig oder zweihäuſig, in ſeitenſtändigen Riſpen. 1. Blüten mit Kelch, zweihäuſig (bei F. anomala Torr. vielehig). Nur nordamerikaniſche Arten. Bemerkenswert find: a) Fruchtflügel ſpitzenſtändig, höchſtens bis zur Mitte der meiſt ſtielrunden Kapſel hinabreichend F. americana. 2197. b) Fruchtflügel bis zum Grunde der flachgedrückten Kapſel hinabreichend und dieſelbe umfaſſend. Blätichen deutlich geſti elt 4 2. Blüten ohne Kelch und Blumenkrone, vielehig [bei Fraxinus mandschurica Rupr. mit grünen Zweigen und braunen, weiß⸗beſtäubten Knoſpen, und bei Fraxinus nigra Marsh (syn. F. sambucifolia Lam. ), mit grünlichgrauen, ſchwarz⸗ punktierten Aſten und blauſchwarzen Knoſpen, find fie zweihäuſig! j·8 . sewcelsior (Lafee! 2196. Fräxinus Ornus T. (syn. F. paniculata Orient. Baumartiger Strauch oder kleiner Baum, Mill., F. florifera Scop., F. floribunda hort, nicht bis 6 m hoch. Blütezeit: Juni, oft ſchon Ende Wall.; Ornus floribunda Hort., nicht A. Dietr.; O. | Mai. — Zweige graublau, weiß-punktiert; Knoſpen europaea Pers.), Gemeine Blumeneſche. Südeuropa, ſchwärzlich, grau-beſtäubt. Blätter langgeſtielt, 20 bis 1 E N an * r R m N l * 1 * 25 cm lang, mit 3—4 Paar, d. h. 7—9 Blättchen; letztere an kurzen, rotgelb⸗behaarten Stielen, länglich, eirund⸗länglich, lanzettlich oder verkehrteirund⸗länglich, am Grunde ungleich; das Endblättchen meiſt verfehrt- eirund, ſtärker keilförmig, in den Blattſtiel verſchmälert; alle am Rande mit eingebogenen Sägezähnen, 5—8 (10) em lang, 2—3½ cm breit, oberſeits dunkel⸗ bläulichgrün, kahl, unterſeits heller, in der Jugend mehr, ſpäter nur am Mittelnerv hellroſtgelb-weichhaarig. Kronblätter 4, linealiſch, 1 mm breit, 5—7 mm lang, weiß. Flügelfrucht aufrecht, lanzettlich oder ſchmal— länglich, 2—3 em lang, etwa 4 mm breit, an der Spitze geſtutzt oder etwas zuſammengezogen. — Formen find: f. latifolia Ast. (syn. F. Ornus f. rotundifolia hort., F. rotundifolia hort., nicht Zam.!), mit breit- eirundlänglichen, 3—10 cm langen, 21/,—5 cm breiten, f. angustifolia Dipp., mit ſchmäleren Blättchen. Die Verwendung der Blumeneſche in den Landſchaftsgärten und Anlagen geſchieht leider in viel geringerem Maße, als dieſe Bäume es verdient haben. Gemeine Blumeneſche. Freilich blühen dieſelben meiſt erſt, nachdem ſie ein gewiſſes Alter erreicht haben, allein eine Blumeneſche in voller Blüte iſt ein ſo eigentümlich ſchöner Anblick, daß man wohl dafür in jedem Landſchaftsgarten einen Platz, welchem es nicht an Licht und Luft mangelt, erübrigen könnte. Die großen weißen Blüten- riſpen haben es jchon verdient, daß man jahrelang auf ſie wartet. Es ſcheint, als ob die auf die Ge— meine Eſche und beſonders auf die Weichhaarige Eſche gepfropften Blumeneſchen ſpäter reichlicher blühen. Kultur in allerlei gutem, etwas lehmhaltigem, aber nicht ſehr feuchtem Boden und an etwas freien, lichten Standorten. 2197. Fräxinus americana Z. (syn. F. alba Marsh, F. Novae-Angliae Wangenh., nicht Dur., nicht Mill.; F. canadensis Gaertn., F. juglandifolia Willd., F. discolor Muehl.), Amerikaniſche Eſche, mit kahlen Zweigen und 5—7⸗, ſelten 9zähligen Blättern mit faſt ganzrandigen Blättchen. nata Lam. pr. sp. (syn. F. glauca Hort.), mit mehr graugrünen und allmählich länger zugeſpitzten Blättchen. — F. pubescens Lam. (syn. F. Novae- Angliae Du Hoi, auch hort., nicht Wangenh., nicht Mill.; F. pensylvanica Marsh, F. nigra Polt, nicht Marsh; F. tomentosa Michæ., F. oblongocarpa Buckl., F. epiptera Hort., nicht Michæ.), mit filzig- 1 Gattung 708. Styrax und Gattung 709. Fräxinus. Es giebt mehrere, auch buntblätterige Formen, z. B. k. acumi- | Ar. 2195 2199. 645 behaarten jungen Aſten und Zweigen, die braunen Knoſpen mit Schilferſchüppchen beſetzt. Laubfärbung im Herbſt faſt dunkelviolett. Mehrere Gartenformen vorhanden, darunter k. foliis argenteo-marginatis Spaeth, mit ſtark weiß⸗geränderten Blättchen; eine der ſchönſten weißbunten Eſchen. 2198. Fräxinus viridis Michx. (syn. F. ex- pansa Willd., F. concolor Muehl., F. caroliniana Pursh, F. Novae-Angliae Mill., nicht Du Roi, nicht „ort., nicht Wangenh.), Ireudiggrüne Eſche. Kleiner Baum mit grünen Zweigen und hellgrauen, weiß⸗punktierten Aſten; Knoſpen roſtbraun, mit Schilfer- ſchüppchen; Blätter 5—11zählig, oberſeits freudig-grün; f. Berlandieriana DC. pr. sp. (syn. F. viridis f. no- bilis hort.) hat nur 3—5, nach unten mehr keilförmige Blättchen und wohl auch (syn. F. trialata Buckley) gelegentlich 3flügelige Früchte. Iſt ihrer grünen Belaubung wegen auch für mittlere Ziergärten recht geeignet. 2199. * Fräxinus excëlsior Z., Tafel 92, 365 (syn. F. apetala Lam.), Gemeine Eſche (fr. Frene élevé; e. The Common Ash). Europa, Nord- aſien. Baum, 20—38 m hoch werdend. Blütezeit: April, Mai; vor dem Austreiben der Blätter. — Zweige graugrün; Knoſpen dunkelſchwarzbraun. Blättchen in der Geſtalt mannigfaltig, meiſt 9—13, ſitzend oder faſt ſitzend (aber bei k. monophylla ort. nur einfache, geſtielte, gegenſtändige, grobgeſägte, eirund⸗lanzettförmige Blätter!), länglich-elliptiſch oder breit- oder ſchmal-eirundlanzettlich bis länglichlanzett— lich; das Endblättchen öfters verkehrtlanzettlich und nach dem Grunde ſtets keilförmig verſchmälert. Im übrigen ſind die Blättchen zugeſpitzt bis langgeſpitzt, 6—10 cm lang, 1½ —3 cm breit, ungleich-kerbſäge— zähnig oder geſägt, oberſeits mehr dunkelgrün, unter- ſeits blaß und höchſtens unterſeits längs der Mittel- rippe etwas behaart. Blüten in kleinen, ungleichen, ſchlaffen Riſpen gebüſchelt in der Achſel der Knoſpen vorjähriger Sproſſe. Flügelfrüchte überhängend; Flügel breit, an der Spitze mehr oder weniger tief ausgerandet, 3—4 cm lang, 7—10 mm breit (ſtets über 5 mm breit). Die Gemeine Eſche iſt nicht nur ein vorzüglicher und wirkungsvoller, majeſtätiſcher Baum für Land— ſchaftsgärten, Parks und Anlagen, ſondern auch ihres vortrefflichen Holzes wegen von hohem Nutzwert. Dabei iſt ſie nicht wähleriſch in betreff des Bodens; ſie gedeiht ſowohl in trockenem Erdreich, ſelbſt auf tockenen Hügeln, als auch in faſt ſumpfigem Boden. Sehr ſchöne ſchwellwüchſige und dauerhafte Bäume werden in einem tiefgründigen, humusreichen Lehmboden erwachſen. Allen dieſen wertvollen Eigenſchaften gegen— über kann die unliebſame Erſcheinung, daß die Eſchen ſich erſt ſpät (etwa mit den Eichen und Robinien zu gleicher Zeit) belauben, nicht ins Gewicht fallen. Deshalb mögen die Eſchen auch einzeln ſtehend, ſodann als lichte Gruppen, auch als ſogen. Deckpflanzen für Land— ſchaftsgärten und Parks empfohlen werden. Nicht minder ſind ſie an den Ufern von Bächen, Seen und Teichen, wo ſie zu mächtigen Bäumen heranwachſen dürfen, am Platze. F. pubescens Zam., die Weich— haarige Eſche (ſiehe unter Nr. 2197), kommt in trockenem Boden noch beſſer fort und eignet ſich zudem vorzüg— lich als Unterlage für die Blumeneſchen. Von den ſehr zahlreichen Gartenformen er- wähnen wir nur folgende: k. monophylla Dippel (syn. F. monophylla Desf., F. heterophylla Vahl, F. 646 | Familie 123. Oleaceae, ÖOlbaumgewächfe. O XXVI 10. simplicifolia Willd., F. excelsior f. diversifolia 441. mehr oder weniger kugeliger, 11/;—2!/;, m hoher F. integrifolia fort., F. rufa hort.), mit einfachen Strauch, deſſen Ausſehen, wenn auf Stämme der (alſo nicht gefiederten), unregelmäßig⸗ und grobgeſägten, Stammart gepfropft, einer Kugel-Robinie ähnelt, da bisweilen auch eingeſchnittenen Blättern. t. pendula die 9—11 Blättchen jedes Blattes klein find (oft nur Desf. (syn. E. pendula 4it.), gewöhnliche Trauer- 2—3 cm lang bei 5—7 mm Breite). f. ramulis eſche, mit anfangs wagerecht-abſtehenden, dann aber aureis (syn. f. aurea fort., F. aurea Willd.), mit in weitem Bogen en i h Aſten und Zweigen, gelb- oder goldgelbrindigen Zweigen. f. foliis aureis allbekannt; wird faſt ſchon zu häufig angetroffen; iſt „n., mit gelben oder goldgelben Blättern; k. ele- zwar in der Jugend wenig ſchön, aber als ältere, fräf- gantissima „ort, mit zierlich zerteilten Blättern; tige, gleichmäßig veräſtelte Pflanze von großer Wirkung, recht hübſch. auch als Schatten ſpendender Baum ſchöne Natur Die Vermehrung der Eſchen geſchieht, ſoweit lauben bietend. Bisweilen bauen ſich bei alten Bäumen Gartenformen in Frage kommen, durch Pfropfen auf mehrere Stockwerke übereinander auf. Schön werden Stämme der Gemeinen oder auch der Weichhaarigen nur ſolche Bäume, die an zwei (einander gegenüber- Eſche. Anzucht der Arten und ihrer gewöhnlichen, liegenden) Stellen gepfropft worden und daſelbſt Aſte auch wild vorkommenden Formen aus Samen. tragen, alſo nicht einſeitig ſind, denn einſeitige Ausſaat am beſten im Herbſt oder gleich nach der Ser hen bleiben oft viele Jahre lang noch einſeitig Samenreife an etwas feuchter Stelle ins freie Land; und unſchön, wenn man nicht ſchon frühzeitig die im Frühjahr geſäet, keimt der Same oft erſt nach Veräſtelung zu regeln ſucht. k. nana MWilld. pr. sp. einem Jahre. — Keimkraft der Samen mindeſtens (syn. F. polemoniifolia Duham., auch hort.; F. 1 Jahr; Keimungszeit: ſehr verſchieden; nach Herbſt⸗ Theophrasti ort., F. humilis hort., F. pumila hort., ſaat wohl meiſt im Frühling. F. globosa hort.), Kugeleſche, ein gedrungener, Gattung 710. Forestiera (Adélia) Poir., Foreſtiera, O XXVII 10 (nach einem franzöſiſchen Arzt M. Foreſtier benannt). Kelch ſehr klein, la 5—6jpaltig oder fehlend. Blumenkrone fehlend (ſehr ſelten 2—3 Blättchen). Staubblätter 2—4, kurz oder verlängert. Fruchtknoten 2fächerig; ‚Sailer dünn, mit verdickter oder zwei⸗ ſpaltiger Narbe. Fruchtknotenfächer Zeiig. Steinfrucht eiförmig oder faſt kugelig, 1—2ſamig. Kahle oder flaumhaarige Sträucher. Blätter gegenſtändig, ganzrandig oder ſchwach-geſägt, abfallend, oft gebüſchelt. Blüten klein, unſcheinbar, denen von Fraxinus ſehr ähnlich, aus ſchuppigen Knoſpen vorjähriger oder älterer Aſte entſtehend, gebüſchelt oder kurztraubig, vor dem Ausbruch der Blätter. — 8 Arten; 3 in Nord-, 3 in Mittelamerika, 1 in Cuba, 1 in Braſilien. Nur die nordamerikaniſchen Arten mit dünnhäutigen, abfallenden und nicht poröspunktierten Blättern, über- dauern in milden Gegenden unſere Winter gut, z. B.: F. acuminata Poir. (syn. Adelia acuminata Michx., F. ligustrina Willd.). Gattung 711. Jasminum L. Jasmin, O XI SH; XXVII 10 (jasmin, griechiſch jasme, iſt der perſiſche Name des echten Jasmins). Kelch 4= bis mehrzähnig, -lappig oder -teilig. Krone teller= förmig, mit cylindriſcher, ſelten oben erweiterter Röhre; Kronſaum abſtehend, 4—5= oder bisweilen mehrteilig; Lappen ſtumpf. Frucht⸗ knoten 2fächerig; Fächer 2=, ſeltener 3—4eiig. Frucht eine 2knöpfige Beere, bisweilen durch Fehlſchlagen einer Hälfte einfach, mit fleiſchiger oder häutiger Außenſchicht, 1I—2ſamig. Verzweigte, aufrechte oder kletternde Sträucher. Blätter gegen- oder ſeltener wechſelſtändig, einfach, 3 blätterig oder unpaarig-gefiedert. Blüten meiſt anſehnlich, an den Spitzen der Zweige oder aus ſchuppigen Knoſpen, einzeln oder häufiger gabelig⸗trugdoldig, weiß, gelb oder außen rötlich. — 140 Arten, im außertropiſchen und ſubtropiſchen Amerika und in Südafrika. A. Blüten gelb. 1. Blätter gegenſtändig, Zzählig. Blüten im Februar, März (bei Topfpflanzen noch früher) J. nudiflorum. 2200. 2. Blätter e oder e mit 3 oder Eh Duden, EN LS (Topfpflanzen oft kon vom April, Mai an blühend). . SEE J. fruticans. 2201. J. humile. 2202. B. Blüten weiß. 1. Blätter einfach, gegenſtändig, dem Blattſtiele angegliedert. Kelchzipfel pfriem förmig .. J. Sambac. 2203. J. calcareum. 2204. 2. Blätter gegenſtändig, mit 3 Blättchen: J. azoricum L., Azoriſche Inſeln. Blütezeit: Juli, Auguſt. Zweige ausgebreitet, kahl oder etwas flaumig. Blüten in achſel- und > enbftänbigen a e 25 e Für Kalthaus und Zimmer. 3. Blätter gegenſtändig, unpaarig-gefiedert .. ... J. officinale. 2205. 2200. Jasminum nudiflörum Zindl., Nackt⸗ | ballen aus, rl je in Töpfe, überwintert ſie recht blühender Jasmin. Nordchina. Strauch, etwa 1 m kühl und luftig in irgend einem halbwegs frojt- hoch. Blütezeit: Winter, Frühling. — Aſte ſchlank, freien Raum und bringt ſie, wenn die Blütenknoſpen. rutenförmig, eckig, grün. Blätter ſommergrün, 3zählig, ſich entwickelt haben (im Dezember, Januar), bis zum dunkelgrün, kahl; Blättchen meiſt eirund bis länglich, Abblühen in ein mäßig-warmes und helles Zimmer. 1½—2 cm lang bei 6—8 mm Breite, am Rande meiſt Später ſie wieder kühl aber auch hinreichend hell bewimpert, unterſeits faſt weißlich. Blüten früher als die ſtellen, ſodaß ſie möglichſt wenig treiben. Im März Blätter erſcheinend, groß, ſchön gelb, einzeln in den werden die Zweige eingeſtutzt und, ſobald der Achſeln zahlreicher Schuppen längs der kahlen Zweige. Boden froſtfrei iſt, die Pflanzen an eine ſonnige f. foliis aureo variegatis iſt eine weniger empfehlens-⸗ Stelle des Gartens wieder ausgepflanzt. Vermehrung werte gelbbunt⸗blätterige Form. durch Ablieger und Stecklinge ſehr leicht. Anzucht Verwendung als einer der ſchönſten gelb- aus Samen. Ausſaat zeitig im Frühling in Töpfe, blühenden Sträucher für den winterlichen die lauwarm zu ſtellen find; Keimung erſt nach Wochen. Stubenflor! Gedeiht auch in vielen Gegenden, 2201. Jasminum früticans L. (syn. J. hete- Deutſchlands (unbedeckt, oder vorſichtshalber eingebunden, rophyllum Mnch., J. collinum Salisb., J. syriacum oder im Winter niedergelegt und wie die Weinreben Boiss. et Caill.), Strauch- Jasmin. Südeuropa, geſchützt) im Freien recht gut. In rauheren Gegenden, Orient, Nordafrika. Strauchig, 1—1½ m hoch. wo die mit Blütenknoſpen 1 Zweige trotz der Blütezeit: Juli bis September. — Pflanze kahl, Schutzdecke erfahrungsgemäß zu ſehr leiden, gräbt man nicht kletternd; Zweige ſchlank, rutenförmig, die Pflanzen im Spätherbſt mit hinlänglichem Erd- eckiggeſtreift, grün. Blätter wechſelſtändig, 3blätterig, 1 oder einzelne auch 2- oder 1 blätterig; Blättchen ſchwach⸗ lederartig, ſpatelförmig⸗länglich, 1—2 cm lang, etwa halbſobreit. Blüten zu 2—4en, ſchön gelb, an den Enden der Zweiglein. Kelchzipfel pfriemlich; Kron⸗ röhre doppeltſolang als der Kelch, mit 5 ſtumpfen Lappen. N; N 2 P4 ur N WHY A 2 ni N , A > P 7 DA ö 2 SN 5 . 5 W NT. ESEL, S 18 SR 05 & 8 net wi > y 2, 75 ne N AZ | 4 N Re ö Nr N 8; 2 | 2 « N AN ef * — 99 DD Nacktblühender Jasmin. Kelchzähne 1½ —3 mal ſolang als die Kelch- Gattung 710. Forestiera und Gattung 711. Jasminum. Fr. 2200 — 2203. 647 zu 2—4en an den Zweig⸗Enden, hellgelb, mehr oder weniger wohlriechend. Verwendung und Kultur wie Nr. 2201. f. re- volutum iſt auch eine empfehlenswerte Zimmerpflanze, die willig blüht. J. odoratissimum L., Madeira; aufrechter, kahler Strauch. Blütezeit: Juli bis September. Blätter wechſelſtändig, dauernd, 3zählig, auch gefiedert-5 zählig. Blättchen eirund, ſtumpf oder ſpitz, glänzend. Blüten- ſtiele endſtändig, Zzählig. Kelch ſtumpf und kurz— 5zähnig. Blüten gelb, von mäßig ſtarkem Wohl— geruch. Angenehme Kalthauspflanze, die auch im reichlich gelüfteten Zimmer gedeiht. , Zam.), Arabiſcher Jasmin. 2203. Jasminum Sambae Akt. (syn. J. Zambac Rob., J. fragrans Salisb., J. undulatum Willd., nicht Ker; J. quinqueflorum Heyne, J. pubescens Wall., nicht Willd., Nycanthes Sambac L. und N. undulata L., Mogorium Sambac Zam., M. undulatum Arabien, Oſtindien. Strauchig, 1½ —3 m hoch, faſt win dend. Blüte— zeit: Frühling bis Spätherbſt. — Zweige weichhaarig; Blätter gegenſtändig, bisweilen zu Zen quirlig, kurz— geſtielt, dünnhäutig, kahl, in Größe keilförmig oder gerundet. Blü- ten in lockeren weiß, mohl- röhre. — Bedarf nur halbwegs froſtfreier Durch- winterung in einem Keller oder ſonſtigem geeigneten klein, linealiſch Raum; iſt ein hübſcher und angenehmer Blütenſtrauch. 2202. Jasminum hümile Z. (syn. J. chrysan- thum Rob., J. revolutum Sims, J. bignoniaceum Wall., J. Wallichianum Lindl., J. inodorumJacquem., J. flavum Seb., J. triumphaus Aort.), Niedriger Jasmin. Himalajagebirge. Aufrechter äſtiger Strauch, 1—2 m hoch werdend. Blütezeit: Mai bis Sep— tember. — Pflanze kahl oder etwas flaumig; Zweige ſtielrundlich oder ſchwachkantig, grün. Blätter wechſel— ſtändig, 3 zählig oder unpaarig-gefiedert, 5— 7zählig; Blättchen eirund, eirund-länglich oder rautenförmig, an beiden Enden ſtumpf oder zugeſpitzt, entweder 2½—5 em lang bei 1½—2½ em Breite (bei f. ita- licum nur 1—2 cm lang und halbſobreit, dann auch nur 2—4 Blüten an den Zweig⸗Enden); übrigens iſt die Größe wie die Anzahl der Blättchen ſchwankend; Blattnerven undeutlich. Blüten bei der Stammform meiſt ziemlich dicht doldentraubig-riſpig, zu 8—20, ſchön gelb. Kelchzähne 5—6, ſehr kurz und ſpitz; Blumenkrone vielmals länger als der Kelch, mit lich. 2 Haupt⸗ 5 ſtumpfen, an der Spitze mehr oder weniger zurück- gekrümmten Lappen. — Formen find: f. revolutum Voss (syn. J. revolutum Sims), Aſte meiſt kantig; Blättchen meiſt 5— 7, 2½ 5 em lang; Blüten 8-20, doldentraubig-riſpig, ſchön gelb; Kronlappen etwas ſtärker zurückgerollt. f. italicum Voss, Aſte mehr ſtielrundlich, Blättchen meiſt 3, 1—2 em lang; Blüten B. lang. Eirund, fat verſchieden (2½ 12 cm lang), ſpitz oder ſtumpf, am Grunde Trugdolden, zu Zen oder mehreren, riechend. Deckblätter bis zu 6 m Stich” zähne pfriem- I formen: f. ty- picum Hook., Kronröhre nicht doppeltſolang als der Kelch; f. Heyneana Hook., Blätter klein, Kronröhre 2—5 mal ſolang als die Kelch— zipfel. — Gartenformen ſind außerdem: f. flore pleno, mit (nicht ganz) gefüllten Blüten; k. flore maximo pleno, mit großen, ſtarkgefüllten Blüten; „Maid of Orleans“, großblumig, ſtarkgefüllt. Verwendung und Kultur als Warmhaus— pflanze. Im Sommer iſt auf feuchte Luft, reich— liches Lüften und hinreichende Bewäſſerung zu achten. J. undulatum Ter, nicht Willd. (syn. J. am- plexicaule und J. aristatum Wall., J. scandens Griff., nicht Vahl), kletternd, hat behaarte Zweige, kurzgeſtielte, eirund-lanzettliche, unterſeits auf den Nerven weichhaarige (etwa 6—7 cm lange, 2½ cm breite), ſpitze Blätter, dichte, oft kaum die oberſten Blätter überragende Trugdolden und pfriemliche, weichhaarige, 4—8 mm lange Kelchzähne. — J. pubescens Willd. (syn. J. hirsutum Willd., J. multiflorum RA. (7), J. congestum Wall., J. bracteatum Wight, Nyctan- thes pubescens Reiz.), kletternd, Zweige, Blütenſtiele Niedriger Jasmin, f. italum. 648 Familie 123. Oleaceae, Glbaumgewächſe. OS XXVII 10. und Kelche braunrot⸗zottig; Blätter eirund⸗ſpitz; Trug⸗ blätterten Riſpen. Kelchzähne 5, linealiſch⸗pfriemlich, dolden dicht, oft kaum die oberſten Blätter überragend; lang (6—18 mm), bisweilen ebenſolang als die Kelchzähne pfriemlich, dichtzottig, 4—18 mm lang. Kronröhre, bisweilen aber auch nicht halbſolang. 8 5 Kronröhre 15—18 mm lang, mit 8—9 mm langen 2204. Jasminum caleäreum F. v. Muell. (syn. i ö 2 15 1 ee ee , de Nor 6—7 mm breiten, eirunden, ſpitzen Lappen. [J. grandi- CVCC%%%/ le un auſtralien. Strauchig. Blütezeit: Frühling, Sommer. g g. 3 di W — Die Stengel kurz und aufrecht, oder verlängert 18.20 fg e 10 15 und kletternd, gleich den Blättern völlig kahl. Blätter 55 1 105 e A gegenftändig, einfach, länglich-lanzettlich oder lange Kronzipfel hat: Blüten weiß, außen meiß ſeltener eirund⸗lanzettlich, dick, ſtumpf oder rötlich, wohlriechend; iſt etwas empfindlicher. 8 zugeſpitzt, Znervig oder, wenn breit, 5 nervig, beider- Verwendung. Der Echte Jasmin iſt ein ſeits glänzend, lebhaft⸗hellgrün, in den Blattſtiel ver- herrlicher Duftſtrauch, der nur froſtfreier Über⸗ ſchmälert, 3—6!/, em lang. Blüten in endſtändigen, winterung bedarf, aber auch an vielen Orten Deutſch⸗ ziemlich dichten, dreiteiligen Trugdolden, weiß, lands im Freien überwintert werden kann, wenn man ziemlich klein, aber ſehr zahlreich und von feinem im Herbſt, ſobald Froſt eintritt, die unreifgebliebenen Wohlgeruch. 0 Zweigteile abſchneidet, die Stengel dann, wie dies bei Verwendung und Kultur als dankbare Kalt- Weinreben oft geſchieht, in die Erde legt, mit Erde haus und Zimmerpflanze. Stellt man dieſen Jasmin im und bei Eintritt ſtärkerer Kälte auch noch mit Laub, Februar ins Warmhaus oder ins geheizte Wohnzimmer Torfmüll oder Fichtenzweigen bedeckt. Der beſte nahe ans Fenſter, ſo blüht er früher. Um buſchigere, Standort iſt dann vor einer recht ſonnig gelegenen icher blühend lt ind die längeren Wand oder Mauer, deren unteren kahlen oder kahl gig ais end 3 5 gewordenen Teil man im Sommer durch dieſen Blüten⸗ 8 N . ſtrauch hübſch bekleiden kann. Als Topfpflanze 2205. Jasminum offieinäle L., Echter Jasmin. | dient er zur Schmückung der Veranden, größerer Himalaja, Südeuropa. Strauchig, kann bis zus m hoch Salons u. ſ. w. Alljährlich vor der Überwinterung werden. Blütezeit: Juli bis Herbſt. — Pflanze an einem kühlen, luftigen oder doch nur geringer Kälte kahl oder faſt ſo, die Stengel lang und ſchwach, kaum ausgeſetzten Orte werden die Pflanzen ſo weit an den kletternd. Zweige grün, kantig⸗geſtreift. Blätter Zweigen eingeſtutzt, als letztere unreif geblieben ſind. gegenſtändig, gefiedert: Blättchen 7—9, länglich⸗ Kultur in ſandig⸗lehmigem, mit etwas Laub⸗ und lanzettlich oder rautenförmig⸗länglich, jpis. Blüten Miſterde vermiſchtem, mehr trockenem als feuchtem endſtändig, weiß, ſehr wohlriechend, langgeſtielt, Erdreich. Vermehrung und Anzucht wie Nr. 2200 in wenig⸗ (1—10-) blütigen, doldentraubigen, oft be= Gattung 712. Forsythia val, Forſythie, = XXVII 10 (nach dem engl. Botaniker W. A. Forſyth benannt). Kelchröhre kurz, die 4 Kelchlappen länger. Kronröhre kurz, breit; die Kron⸗ lappen viel länger als die Röhre und oberwärts abſtehend. Staubblätter 2. Fruchtknoten 2fächerig: Fächer 4—10eiig; Griffel kurz oder verlängert. Kapſel länglich, lederig oder hart, in der Scheidewandrichtung ſchwach-zuſammengedrückt, fachſpaltig⸗ 2klappig⸗aufſpringend. Kahle Sträucher. Blätter gegen-, ſeltener quirlſtändig, ganz oder fiederig-3ſchnittig oder faſt 3 blätterig, oder etwas gelappt, geſägt, abfallend. Blüten vor dem Ausbruch der Blätter aus ſchuppigen Knoſpen hervorbrechend, meiſt einzeln, achſelſtändig, gelb. — 2 Arten, in China und Japan. A. Jüngere Zweige dunkelgrün, aufre ttt F. viridissima. 2206. B. Jüngere Zweige braun oder rotbraun, aufrecht oder überhänged F. intermedia. 2207. F. suspensa (Tafel 91). 2208. 2206. Forsythia viridissima ZLindl., Dunkel- länglich, langzugeſpitzt, einmal- bis doppelt⸗geſägt⸗ grüne FJorſythie. China. Strauch, 1—2 m hoch. gezähnt, etwa 10—11 em lang, im unteren Drittel Blütezeit: Frühling (März). — Sproſſe 4 kantig, etwa 3½ —4 / cm breit; die 3zähligen Blätter mit aufrecht. Blätter einfach, länglich-lanzettlich, gezähnt. länglich-lanzettlichem Endblättchen, das doppeltſogroß (kleinere faſt ganzrandig), etwa 12—15 em lang und als die Seitenblättchen. Blütenſtielchen meiſt bis über 3—5 cm breit. Blütenſtielchen bis über die Hälfte die Mitte beſchuppt. Kelchlappen meiſt halbſolang beſchuppt. Kelchlappen ½ bis 2) ſolang als die Kron- als die Kronröhre, länglich, zugeſpitzt, feinbewimpert. röhre, länglich-eirund, ſtumpflich, mit plötzlicher Knorpel-⸗ Griffel meiſt doppelt länger als die Staubblätter. ſpitze, häutig⸗gerändert und bewimpert. Griffel kürzer Verwendung. Sit die ſchönſte der Gattung; oder meiſt länger als die Staubblätter. die Blüten ſind lebhafter gelb als die der Eltern und Schöne und wegen ihrer dunkelgrünen Zweige erſcheinen zahlreich. Die Pflanze ſei als ſchöner auch im Winter angenehm berührende Art, die leider | Frühlingsblüher empfohlen. guide Kälte f um im Winter gut 2208. Forsythia suspensa S. et Z. (Vahl), a e eee aber ſind weder die Zweige, fel 91, 363. Ehineſiſche Horfpthie. China, = j Japan. Strauch, 1¼ —3 m hoch. Blütezeit: März, 2207. Forsythia intermeuia Zabel (F. su- April. — Aſte und Zweige ſtielrundlich-vierkantig, spensa & F. viridissima), Baſtard-Jorſythie. Gar⸗ aufrecht oder überhängend, ſpäter auch wohl zum Teil tenform. Strauch, 1—2 m hoch. Blütezeit: Frühling. die Erde erreichend und auf derſelben entlangkriechend. — Junge Zweige rotbraun, weiß-punktiert, 4kantig, Blätter einfach bis 3zählig (ſelten fußförmig⸗5 zählig), ſpäter bogig⸗auswärtsgekrümmt oder in weitem Bogen | gejägt-gezähnt; die einfachen eirund, ſpitz, ſelten an überneigend, gleichweit von dem ſchlaffen Wuchs der ihrem Grunde mit 1 oder 2 Lappen, etwa 5—7 cm F. suspensa f. Sieboldii als von dem ſteifen lang und im unteren Drittel 3—4 em breit; die der F. viridissima entfernt. Blätter meiſt einfach und Z3zähligen Blätter mit einem rautenförmig⸗eirunden ganz, ſeltener dreilappig oder dreiblätterig; die einfachen Endblättchen, das größer als die Seitenblättchen. Br Blütenſtielchen kurz oder ziemlich lang, meiſt nur am Grunde mit 2—3 Paar Deckſchuppen. Kelchlappen (meiſt) ſolang als die Kronröhre, länglich oder lan⸗ zettlich, zugeſpitzt, feinbewimpert, ſpäter abſtehend oder zurückgebogen. Griffel ſamt Narbe gewöhnlich 2—3 mal kürzer als die Staubblätter, bisweilen auch länger als dieſelben. — In 2 Abarten: a) Fortünei Rehder (syn. F. Fortunei Lindl., F suspensa ramis erectis S. et Z.), Fortunes Ch. F., auf- rechter, kräftig wachſender, robuſter Strauch mit erſt ſpäter überneigenden Zweigen. Blätter einfach, 3 lappig oder 3zählig, eirund bis länglich-eirund, an ihrem Grunde abgerundet oder etwas verſchmälert, ſcharfgeſägt. Blüten auf kurzen, meiſt wenig oder nicht aus den Knoſpenſchuppen hervorragenden Stielchen, aufrecht und abſtehend, zu 1—2, ſeltener zu Zen, in den Blatt- achſeln; Kelchzipfel meiſt ſolang oder etwas länger als die Kronröhre; Blumenkronzipfel ſchmäler und mit ſtärker zurückgerolltem Rande. Blüten ſchön gelb. Prächtiger Blütenſtrauch, um ſo wertvoller, als er zu den erſten Frühlingsblühern gehört; zudem iſt er winterhart und ſehr reichblühend. b) Sieböldii Zabel (syn. F. suspensa Vahl, F. suspensa ramis laxe pendulis S. et Z., F. Sie- boldii Dippel, Syringa suspensa, Tg.), Siebolds Ch. F., Strauch mit hellgrauen Aſten und faſt immer und ſehr bald ſchon überhängenden oder niederliegenden, in der Jugend rötlichbraunen und hell-punktierten, Gattung 712. Forsythia bis Gattung 715. Ölea. Nr. 2204-2209. 649 ſpäter grauen Zweigen, die, wenn an der Erde kriechend, manchmal wurzeln; wenn an Spalieren, Wänden oder Baumſtämmen angeheftet, dieſe gut bekleiden können; während freiſtehende ſtärkere Pflanzen als dichte „Trauerbüſche“ gelten können. Blätter faſt immer einfach, rundlich bis eirund, an ihrem Grunde ab— gerundet, geſägt oder gekerbt-geſägt, an ſchwachen Zweigen oft faſt ganzrandig, kleiner als bei voriger Form. Blüten auf etwa 1½ em langen Stielchen, welche weit aus den Knoſpenſchuppen hervorragen und 2—3 größere Deckblättchen tragen. Kelchzipfel meiſt kürzer als die Kronröhre. Blumenkrone gewöhnlich von etwas dunklerem Gelb und mit lebhafter hervor— tretender gelbroter Streifung als bei f. Fortunei. Gleichfalls ſehr vorteilhaft verwendbarer, reich— blühender Strauch, wahrſcheinlich nur eine aus der alten f. Fortunei Rehder entſtandene Gartenform. — Kultur der Forſythien in allerlei gutem, für Kulturpflanzen geeignetem, mehr trockenem als feuchtem, auch nicht zu humusreichem Boden; ſie ſind nicht wähleriſch. Sonniger Standort iſt am beſten; halb— ſchattiger iſt, beſonders für f. Sieboldii, zuläſſig. Vermehrung durch Grundſproſſe, Ablieger, Teilung und Sproßſtecklinge, auch durch Wurzelſchnittlinge leicht. Anzucht aus Samen nicht ſchwierig. Die Aus— ſaat iſt nur lauwarm zu ſtellen; die Pflanzen ſind rechtzeitig abzuhärten. — Keimkraft der Samen etwa 1 Jahr; Keimung langſam. Gattung 713. Phillyrea L., Lorbeerlinde (nicht Steinlinde), O XXVII 10 (griechiſch: phillyrea — eine Baumart). Kelch kurz, breit, Alappig. Kronröhre kurz: Lappen 4, breit, ſtumpf. Staubblätter 2, auf kurzen Fäden. Fruchtknoten 2fächerig; Fächer Zeiig. Griffel kurz, mit dicker, kopfiger Narbe. Steinfrucht kugelig oder eiförmig, mit zartkruſtiger, zerbrechlicher Fruchtfächerumkleidung, 1—2ſamig. Kahle, ſeltener grauweichhaarige Sträucher. Blätter immergrün, gegenſtändig, ganzrandig oder ſchwachgeſägt. Blüten klein, weiß, wohlriechend, gebüſchelt, achſel— ſtändig. — 5 bis 6 Arten, im Mittelmeergebiet und Orient, z. B.: P. Vilmoriniana Boiss. et Bal., bis zu Z m hoch, kahl; Blüte-⸗ zeit: Mai, Juni; Fruchtreife Herbſt. Blätter groß, völlig an Prunus Lanro-Cerasus erinnernd, 5—12 cm lang, 2½ —4 cm breit, länglich oder elliptiſch-lanzettlich, zugeſpitzt, ganzrandig, am Rande etwas zurückgerollt, unterſeits feinpunktiert. Blütenſtielchen etwas länger als die Blüten. — P. media L. (syn. P. latifolia Fl Gr, nicht L.; b. pedunculata Bory et Chaub.), mit feinfilzigen Zweigen; Blütezeit: März, April; Blätter eirund oder länglich-elliptiſch, ganzrandig oder ſpitz-feinſägig. — P. latifolia L., von höherem Wuchs und jüngere Blätter herzförmig; Blätter im übrigen meiſt eirund. — P. angustifolia L., 2—3 m hoch; Blütezeit: Mai; Rinde grau⸗ marmoriert; Blätter lanzettlich-linealiſch, faſt ganzrandig, bei f. rosmarinifolia Mill. pr. sp. länger, lanzettlich— pfriemlich; Steinfrucht ſchwarz. P'. virgata Willd., P. ligustrifolia Mill., P. pendula Wild. find nur Formen von P. media! Die „Lorbeerlinden“ ſind ihrer immergrünen Belaubung wegen in ähnlicher Weiſe verwendbar und gedeihen unter der gleichen Behandlung wie Lorbeerbäume. Sie dienen zur Schmückung der Wintergärten, Salons, heller Treppenhäuſer, Vorzimmer ꝛc.; im Sommer kommen ſie ins Freie. Am härteſten iſt P. angustifolia; ſodann kommt P. media. Gattung 714. Osmänthus Zour., Duftblüte, © XXVII 10 (griechiſch: osms — Geruch, anthos — Blüte). Kelch kurz, 4zähnig oder 4ſpaltig. Kronröhre kurz (bei O. suavis lang), tief- Ateilig; Lappen 4, breit, ſtumpf. Staubblätter 2, jeltener 4, an kurzen Fäden. Fruchtknoten 2fächerig, Fächer 2eiig; Griffel kurz. Steinfrucht eiförmig oder kugelig, mit dicker, harter oder knochiger Fruchtfächerauskleidung, meiſt [ſamig. Kahle Sträucher oder Bäume. Blätter gegenſtändig, immergrün, ganzrandig oder gezähnt. Blüten ziemlich klein, weiß oder rot, achſel— ſtändig, in Büſcheln oder kurzen (ſeltener verzweigten) Trauben. — 8 Arten, in Nordamerika, Oſtaſien und den Inſeln des Stillen Oceans. Z. B.: O. fragrans Lour. (syn. Olea fragrans Thbg., O. sinensis ort.), Echte Duftblüte: China, Japan; 1—2 m hoch; Blütezeit: meiſt Juni, Juli; Blätter dick, lederartig, länglich bis elliptiſch oder lanzettlich, geſägt, glänzend-dunkelgrün, 7—10 em lang, 2½ —3½ cm breit. Blüten weiß bis rötlich. Griffelnarbe 2lappig. Wird in ſeiner Heimat wegen des köſtlichen Wohlgeruchs der wenig anſehnlichen Blüten ſehr geſchätzt. Verwendung und Kultur wie Phillyrea. Vermehrung durch Grundſproſſe und Stecklinge. Anzucht aus Samen. Ausſaat gleich nach der Reife lauwarm bis warm. — Keimkraft kaum 1 Jahr; Keimung erſt nach 6—12 Monaten. Gattung 715. Olen L., Olbaum, G XXVII 10 (lat.: olsa Ol; weil ölhaltig; Olivenöl!). Kelch kurz, 4zähnig oder Afpaltig. Blumenkrone mit kurzer Kronröhre und Ala ppig oder fehlend; Staubblätter 2 (auch 42), der Kronröhre eingefügt. Fruchtknoten 2fächerig; Fächer 2eiig; Griffel kurz. Stein- frucht eiförmig, länglich oder kugelig, mit dicker, knochiger oder zarterer und kruſtiger Fruchtfächerumkleidung, meiſt 1 ſamig. Bäume oder Sträucher, kahl oder rötlich- oder graulich-ſchilferſchuppig. Blätter gegenſtändig, ganzrandig, ſeltener gezähnt. Blüten ziemlich klein, zwitterig; aber auch 2häuſig (O. maritima Wall. und O. dioeca Rob.) und vielehig (O. polygama Wight), achſelſtändig, in büſchelig⸗ und dreigabelig-verzweigten, ſeltener in endſtändigen Riſpen. — 31 Arten, im tropiſchen und mittleren Aſien, im Mittelmeergebiet, Nord- und Südafrika. A. Blüten zwitterig, in achſelſtändigen Riſpen : . B. Blüten zwitterig, in endſtändigen Riſpen, weiß . . . O. europaea. 2209. O. capensis. 2210; 2209. Olea europäea L., Gemeiner Oldaum, meiſt kleiner Baum und dornäſtig (syn. O. oleaster Olivenbaum. Orient; in Südeuropa angepflanzt. Strauch oder Baum, 2—7 m hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Pflanze in wildem Zuſtande Hoffm. et Lk.), bei angebauten ſind die Aſte mehr ſtiel⸗ rund, die Blätter mehr lanzettlich und die Früchte größer (syn. O. sativa Z%.). Blätter länglich oder 650 Familie 123. Oleaceae, Olbaumgewächſe. Or XXVII 10. lanzettlich oder linealiſch-lanzettlich, ſtachelſpitzig, ganz- f. cuspidata Wall. pr. sp. (syn. O. ferruginea Role), randig, an beiden Enden verſchmälert, lederartig, furz- | baumartig, unbedornt; Blätter lanzettlich, meiſt (nicht geſtielt, 4—6 em lang, 7—15 mm breit, oberſeits immer) mit Langſpitze zugeſpitzt, oberſeits etwas dunkelblaugrün, unterſeits von Schilferſchüppchen weiß, glänzend, unterſeits mit rotbraunen Schilfern. weißgrau oder roſtfarben. Blüten in kleinen achjel- 4 1 . Ständigen Trauben, weiß oder gelblich, mit ftumpfen 2210, Olen capensis Z. vu e BR h Vahl, nicht Lam. !]; O. laurifolia Zam.), Kapiſcher Lappen. — Die wichtigſten Formen find: f. buxi- Glo N Blütezeit: Juli, Auguſt Ast folia Ait., buchsbaumblätterig, Blätter kleiner und Olbaum. Kap. Blütezeit: Juli, uguft. — Aſte vorn ſtumpflich; f. ferruginea 414. (syn. O. chry- warzig; Blätter eirund, oval oder länglich, ſtumpf, Nfz g e ganzrandig (bei f. laurifolia zugeſpitzt), flach (bei sophylla Zam.), Blätter unterſeits roſtfarben; f. lati- . i * 5 folia Ast, Blätter länglich, flach, unterſeis grau; „undulata Milld. pr. sp. wellig, elliptiſch, grün, f. longifolia Ait., Blätter linealiſch⸗lanzettlich, flach, geſtielt), oberſeits glänzend, unterſeits blaſſer. Blüten unterſeits ſilberweiß; f. obliqua 41t., Blätter länglich, en a 1 lte e Trauben. k. coria- ſchiefgebogen, unterſeits blaß; k. verrucosa, Zk. pr. sp. | Len Al. hat rot⸗geſtielte Blätter. 5 5 (syn. O. europaea Thbg), am Kap, Aſte warzig, Verwendung und Kultur als immergrüne Blätter linealiſch⸗lanzettlich, flach, unterſeits weißlich; Pflanzen für Wintergärten wie Gtg. 713, Phillyrea. Gattung 716. Ligüstrum L., Liguſter (Rainweide), d XXVII 10 (lat. Name dieſer Pflanzen, vielleicht von ligo — binden; Heckenpflanze!). Kelch abgeſtutzt oder Azähnig. Krone trichterförmig, mit kurzer oder ziemlich langer Röhre. Kronlappen 4, vor dem Aufblühen faſt einwärtsgefaltet-klappig. Staubblätter 2. Fruchtknoten 2fächerig; Fächer Leiig. Griffel kurz oder ziemlich lang. Frucht eine kaum ſteinfruchtartige Beere mit häutiger oder faſt pergament⸗ artiger Fruchtfächerumkleidung. Samen 1—4. Kahle Sträucher oder Bäumchen. Blätter gegenſtändig, ganzrandig. Blüten in 3gabeligen, endſtändigen Riſpen oder in endſtändigen (außerdem bisweilen auch noch achſelſtändigen) Sträußen, meiſt weiß. — 25 Arten, in Europa, Aſien und Auſtralien. A. Röhre der rad- oder trichterförmigen Blumenkrone nicht doppeltſolang als der Kelch. 1. Junge Zweige behaart. Blätter länger als zweimalſolang als breit. (Vergl. auch L. japonicum f. Roxburghii). “L. vulgare. 2211. 2. Jüngere Zweige unbehaurrttrtrt,tr e D n!!!! e CU EL B. Röhre der trichter- oder präſentiertellerförmigen Blumenkrone den Kelch um mindeſtens das Doppelte überragend. 1. Blätter breit, bis doppelt- oder wenig über doppeltſolang als breie. . ...I. ovalifolium. 2213. 2. Blätter ſchmal, immergrün, mehrmals länger als breit, lanzettlich-linealiſch: L. Massalongianum Vis. (syn. L. longifolium hort., L. rosmarinifolium hort., L. angustifolium hort.), ½ -I m hoch. Zweige fteifhaarig und warzig. Schutzbedürftig. 2211. * Ligüstrum vulgare I., Gemeiner Li- formen können ferner durch Pfropfen (auch durch Augen⸗ gufter. Europa, Nordaſien. Strauch, 2—5 m hoch. pfropfen) auf die gewöhnliche Form vermehrt, auf Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Aſte grau, unbe- dieſe Weiſe auch kleine, aber doch nicht empfehlens⸗ haart; Zweige ſtumpf-4 kantig, braun, weiß-punktiert, werte Kronenbäumchen erzogen werden. Anzucht die jüngeren gleich den Blütenſtielen flaumig. Blätter der Stammform aus Samen. Ausſaat im Herbſt kurzgeſtielt, ſpät abfallend, länglich-elliptiſch bis lan- nach der Samenreife ins freie Land, bei fremd- zettlich, mit Weichſpitze, glänzend-grün, ſamt Stiel ländiſchen Arten in Töpfe oder Käſtchen und froſtfrei 4—6 cm lang, 1—2 cm breit, faſt lederartig. Blüten durchwintern. — Keimkraft der Samen 1 Jahr? in 4—8 cm langen, ſtraußförmigen, feinbehaarten Keimung nach Herbſtſaat im Frühling, nach Früh- Endriſpen, weiß, bei f. flore luteo blaßgelb. Beeren lingsſaat meiſt erſt nach 1 Jahre. kugelig, 2= oder 1ſamig, ſchwarz, bei f. lencocarpum 2212. Ligustrum japonicum Thbg. (syn. weiß, bei f. chlorocarpum grün, bei f. xantho- | Ligustridium japonicum Spach, ferner die Garten⸗ carpum gel b. — Andere Gartenformen find: f. italum namen: Ligustrum syringaeflorum, L. spicatum, L. Mill. (syn. L. sempervirens Pieri, auch Hort.), von ovatum, L. Sieboldii, L. glabrum, L. lucidum Aort., kräftigerem Wuchs und die ſchönſte von allen, aber nicht Ait.; L. ovalifolium Hort., nicht Hassk.), Ja- etwas empfindlich; Blätter ſchmäler, lanzettlich bis paniſcher Ligufter. Japan. Strauch, 1—2 / m hoch. linealiſch-lanzettlich, faſt immergrün; f. italum foli- Blütezeit: Juni bis September. — Aſte ſtielrund, osum hort. mit dichter ſtehenden Blättern. f. glaueum unbehaart, hellgrau; Zweige bräunlichgrün, foliis albo marginatis, Blätter bläulich-ſilbergraugrün, zerſtreut-hellpunktiert. Blätter immergrün, aber bei mit ſchmalem weißen Rande, ſchön. f. foliis aureis, uns im Winter nach ſtärkerer Kälte abfallend, rund⸗ Blätter gelb. f. foliis aureo variegatis, Blätter gold- lich bis eirund und oval, nach vorn allmählich ver- gelb⸗geſcheckt, ſchön. f. foliis argenteo marginatis, ſchmälert oder kurzſpitz, ſamt Stiel 5—8 em lang, Blätter weiß⸗gerändert; f. pendulum Verl., mit im 2½ — 4 cm breit, unbehaart, oberſeits glänzend⸗ Bogen übergeneigten Aſten und Zweigen. dunkelgrün, unterſeits blaß- bis weißlichgrün, mit Verwendung. Die gewöhnliche Form iſt ihrer ſchwärzlichen Punkten und zerſtreuten Drüſen; Mittel- ſchön grünen Belaubung wegen, und weil ſie ſich dem rippe und Rand rötlich gefärbt. Blüten in Formenſchnitt willig unterwirft, als Heckenpflanze bis 10 em langen, lockeren, reichblütigen, allgemein bekannt und wenn auch nicht zur Bildung meiſt kahlen Riſpen, weiß. Kronröhre den Kelch, „undurchdringlicher“, ſo doch für Abteilungs-Zäune in um deſſen Länge oder nur wenig mehr überragend. Zier- und Landſchaftsgärten ungemein geeignet, zudem Beere eiförmig bis länglich, matt-dunkelſchwarz. bezüglich Boden und Standort nicht ſehr wähleriſch. — Formen dieſer ſchönen Art find: f. Kellerianum Der Liguſter gedeiht bei günſtigem, jandig-lehmigem | Vs. (syn. L. Kellermannii hort.), von gedrungenem Boden ſelbſt noch an der Nordſeite von Mauern und Wuchs, mit flaumhaarigen Aſten, nicht rot-geränderten Wänden, deren kahle Flächen er bis zu einer gewiſſen Blättern, lockeren Blütenriſpen, deren Aſte mehr ab- Höhe hübſch verdecken kann. Die Gartenformen ſtehen und oft weichhaarig find. k. Roxburghii Bl. werden als Bosketſträucher angenehm ſein; dieſelben (syn. Visiania paniculata DC, Phillyrea paniculata erhalten ſonnigen Standort. Vermehrung durch Koch.), China; Blätter beiderseits mit zahlreichen, Ablieger und Zweig-Stecklinge im freien Lande ſehr kleinen, aber für das bloße Auge ſchon ſichtbaren leicht, ſodann auch durch Grundſproſſe. Die Garten- Punkten beſtreut; Blütenriſpen etwas wohlriechend; > N See > A Früchte elliptiſch, grünlichſchwarz. Auch Gartenformen mit gelb⸗ und weiß⸗geränderten Blättern giebt es. — L. lueidum 411. (syn. L. japonicum Art.“, nicht Thbg.; L. japonicum macrophyllum hort., L. ma- gnoliaefolium Aort., L. spicatum hort., L. sinense latifolium robustum Gard. Chrom., Ligustridium japo- nicum Spach ex p.), Glänzender L., China; 1—2 m hoch. Jüngere Alte kahl, gelbgrau; Zweige grün oder dunfelvio- Vert e ſam mweiß- punktiert. Blätter immer: grün, eirund bis länglich, zu- geſpitzt oder in eine kurze Spitze zogen, ober— ſeits glänzend⸗ dunkelgrün, unterſeits bläu⸗ lich⸗ bis gelb- lichgrün, ſamt dem oberſeits rinnigen, etwa 8 em lang, 2 bis 4em breit. Blü⸗ ten in endſtän⸗ digen, gro⸗ ßen, etwas lockeren Riſpen, deren Zweige 4kantig Glänzender Liguſter. ausge- jüngere violett, alle kahl. elliptiſch, an beiden Enden kurzſpitz, verſchmälert, vorn Gattung 716. Ligustrum und Gattung 717. Chionänthus. Tr. 2210 22T. 651 ſind. Kelch kaum gezähnelt, weißlichgrün. Beere klein, rundlich bis eiförmig, mattſchwarz. Der Glänzende Liguſter iſt als Zierſtrauch wohl der empfehlenswerteſte der Gattung, er bedarf aber guter Schutzhülle gegen ſtärkere Kälte; Blätter und Blütenriſpen ſind wirklich ſchön. Auch der Japaniſche Liguſter iſt ſehr ſchön und verlangt gleiche Schutzmaßregeln. 2213. Ligüstrum ovalifölium Hass., nicht hort. (syn. L. japonicum f. ovalifolium 5¾., L. reti- culatum Bl., L. „californicum“ „ort., L. syringae- folium hort. nonn., L. ovatum Hort.), Ovalblätte- riger Liguſter. Japan! Strauch, 1—2 m hoch. Halbimmergrün, gedrungen; Aſte ſtielrundlich oder ſchwach-4 kantig, unbehaart, grau, aufſtrebend; ältere Zweige gelblich, mit zerſtreuten helleren Punkten, Blätter breit, eirund bis weichſpitzig, ſamt dem rinnigen Stiel 4—8 em lang, 2—3½ em breit, dunkelgrün, unterſeits bläulich oder 1 em langen Blattſtiel 4 bis gelblichgrün. Blütenriſpen pyramidenförmig, gegen 8 cm lang; Blüten faſt ſitzend; Blumenkronröhre den Kelch mehr als doppelt überragend, mit ausgebreiteten Zipfeln. Beere glänzend-ſchwarz, weiß-punktiert. — Gartenformen ſind: f. foliis aureo variegatis, Blätter goldgelb-gefleckt; f. foliis aureo marginatis (syn. f. robustum aureo-marginatum .), Blätter gelbrandig. Schutz. Verlangt in Nord- und Mitteldeutſchland leichten Die buntblätterigen Sorten ſind natürlich empfindlicher und am beſten im Spätherbſt herauszu- nehmen und zu überwintern. Gattung 717. Chionänthus L., Schneeflockenbaum, O XXVII 10 (griechiſch: chion — Schnee, anthos — Blume). Kelch klein, 4ſpaltig oder 4teilig. Kronröhre kurz, bisweilen faſt fehlend, Kron— zipfel 4—6, lang⸗linealiſch, in der vollkommenen Blüte flach, in der Knoſpenlage aber hohl und am Grunde deutlich ein- wärtsgefaltet. dicker Fruchtfächerumkleidung. ganzrandig. jährigen, blattloſen Zweiglein, weiß. — 2 Arten. 2214. Chionänthus virginica Z. (syn. C. trifida Mnch.), Gemeiner Schneeflockenbaum. Nordamerika, Penſylvanien bis Florida. Strauch oder kleiner Baum, 2—5 m hoch. Blütezeit: Juni. — Zweige kurz- weichhaarig, heller punktiert. Blätter oval, länglich Staubblätter 2. Fruchtknoten 2fächerig; Fächer Zeiig. Samen 1, ſeltener 2—3. Kahle oder flaumhaarige Bäume oder Sträucher. Blüten in Zgabelig-verzweigten Riſpen, bei C. virginica an der Spitze kleinblätteriger Sproſſe aus vor- bis breit-lanzettlich, nach unten in den rinnigen Blatt- ſtiel verlaufend, vorn zugeſpitzt oder ſpitz, 8—15 cm lang bei 3—5 cm Breite. Blü⸗ ten lang- und jchlanf- geſtielt, an den ſchlanken Aſten einer meiſt nickenden oder hängenden Riſpe. Kelchzipfel eckig. Blumenkrone weiß, ſpitz, 2½ em und drüber lang; die Zipfel bisweilen bis zum Grunde frei. — For- men ſind: f. angustifolia Ast., Blätter ſchmal-länglich bis lanzettlich. f. pubescens Dippel (syn. C. maritima Pursh, auch Zodd., C. pubescens H. B. et Kkth., auch hort.), Blätter unterſeits weichhaarig, auch ober— ſeits oft behaart und dann mattgrün, länglich bis breitelliptiſch; Blütenriſpen ſehr locker. f. Gemeiner Schneeflockenbaum. Steinfrucht eiförmig oder länglich, mit harter, aber nicht Blätter gegenſtändig, Dippel (syn. C. montana Pursh), Blätter groß, oval bis breit-länglich oder breit-verkehrteirund-länglich, unterſeits kurzhaarig, bis 15 cm lang bei 6—8 cm Breite. — C. retusa Lindi, China, Japan. Kleinerer Strauch; Blütezeit: Mai, Juni; Blätter bis 10 em lang und bis 4 cm breit, oberſeits ſchön grün, unter— ſeits dicht-sweichhaarig. Blüten weiß, in großen, end— ſtändigen, aufrechten, reichblütigen Riſpen, deren robuſte Aſſtt blattwinkelſtändig ſind; Kelchzipfel linealiſch. Kron— zipfel linealiſch-ſpatelig, ſtumpf, etwa bis 2 cm lang. C. retusa iſt noch ſelten, aber ſehr ſchön; dauert viel— leicht unter Schutzhülle im Freien aus. Verwendung. Der Gemeine Schneeflockenbaum im vollen Blütenſchmuck iſt eine herrliche Er- ſcheinung. Freilich, jüngere Sträucher ſind meiſt gegen unſere Winter ſchutzbedürftig, aber eine gute, größere dichte Hülle von grünen Fichtenzweigen genügt ſchon; ältere Sträucher wird man nur bei außergewöhnlichen Kältegraden zu ſchützen haben. Von viel größerem Einfluß als die Kälte an ſich iſt übrigens die phyſi— kaliſche Bodenbeſchaffenheit auf die geringere oder Widerſtandsfähigkeit vieler Gehölze. Der Schneeflockenbaum verlangt einen lehmigen, etwas hum oſen Sandboden, der Friſche oder mäßige Feuchtigkeit bewahrt, ſchloſſenen, ſondern luftigen und etwas ſonnigen latifolia ſodann einen nicht einge— Standort, am beſten freiſtehend auf Raſen oder 7 652 Familie 123. Oleaceae, Glbaumgewächſe. O XXVII 10. aus dem Bosket hervorragend. Sträucher, welche durch Ablieger ziemlich langwierig. Hartwig giebt ſpäter reich blühen ſollen, dürfen in keinem Falle an, daß ſie, auf Fraxinus Ornus, Nr. 2196, gepfropft, zu tief gepflanzt werden; auch empfiehlt es ſich, hübſche reichblühende Bäumchen geben. Anzucht aus nur eigenwurzelige Sträucher anzupflanzen. Beſchneiden Samen. Ausſaat im Herbſt in Töpfe, die nur mäßig iſt nur in der Jugend und der Form wegen nötig feucht zu halten und froſtfrei zu durchwintern ſind. — und ſonſt nur ſelten vorzunehmen. Vermehrung Keimkraft der Samen 1 Jahr; Keimung langſam. Gattung 718. Syringa L., Flieder, O XXVII 10; XXXII (griechiſch: syringa, syringos — Pfeife, Röhre, Flöte; bezüglich der Form der Blumenkrone; oder das Holz zu Flöten verwendbar, Panflöte der alten Griechen). Kelch glockig, unregelmäßig-gezähnt. Kronröhre cylindriſch, ſeltener abgekürzt; Kronlappen 4, kürzer oder länger als die Röhre. Staubblätter 2, der Kronröhre unterhalb der Spitze angeheftet. Fruchtknoten 2fächerig; Fächer Zeiig. Kapſel (trocken) länglich, fast ſtielrund oder in der Richtung der Scheidewand zuſammengedrückt, lederig, fachſpaltig⸗ 2klappig⸗aufſpringend, glatt [nur bei S. villosa Vahl (syn. S. pubescens Turcz.), Mongolei, warzig und violette Staubkölbchen]. Kahle oder flaumhaarige Sträucher. Blätter gegenſtändig, ganz, ſelten fiederſchnittig. Blüten in Zgabelig⸗-ver⸗ zweigten oder ſtraußförmigen, endſtändigen Riſpen, blau, weiß, violett, rot, auch geſcheckt. — 10 Arten, in Oſt⸗ europa und dem gemäßigten Aſien. b A. Blumenkrone präſentiertellerförmig, mit längerer Röhre. (Echte Syringen.) a 1. Blätter an ihrem Grunde mehr oder weniger herzförmig und im unteren Drittel am breiteſten. S. vulgaris (Taf. 91). 2215. S. oblata. 2216. 2. Blätter an ihrem Grunde deutlich verſchmälert. a) Blätter unterſeits nicht weißlichgrün, ſondern beiderſeits faſt gleichfarbn ni S. dubia. 2217. S. persica. 2218. b) Blätter unterſeits weißlichgare· n ] P SzieerrT B. Blumenkrone radförmig oder trichterig, mit ſehr kurzer, kaum den Kelch überragender Röhre. (Liguſter-Syringen.) S. japonica. 2220. 2215. Syringa vulgaris I., Tafel 91, 364 d) Blau: „Doctor 11 e ſchön ee syn. Lilac vulgaris Lam. emeiner Flieder (kr. blau (auch in voller Blüte), tnojpen hellrot; große 1 ee 1 ne 951 0 Ii güne freie Riſpen; „Président Grevy“, dunkelblau, Knoſpen Balkan⸗Halbinſel, Orient. Strauch, bisweilen baum- violettrot: „Geheimrat Heyder“ hellblau mit weißer artig, 4—7 m hoch werdend. Blütezeit: Mai. — Mitte; Knoſpen rot; ſehr große Sträuße; „Vergiss- Blätter langgeſtielt, herzförmig (bis faſt breit-eirund, | meinnicht“, hellviolettroſa in hellblau übergehend; aber dann mit breitem Grunde kurz in den Blattſtiel Knoſpen dunkelviolettroſa; reichblühend. zuſammengezogen), etwa 3½ —5 cm breit und ſamt e) Weiß: „Frau Bertha Dammann“, ſchön dem Stiel bis 10 cm lang, kahl, ziemlich lang reinweiß; ſehr große Riſpen; dankbar blühend. „Marie zu geſpitzt, beiderſeits grün, wenn auch oberſeits Legraye“, ſchön weiß; ſehr große Riſpen. „Ma- etwas freudiger. Blüten in großen, reichblütigen, dame Moser“, ſchön reinweiß; f. alba grandiflora meiſt endſtändigen, hier und da auch wohl gepaarten (syn. f. grandiflora alba Dipp.), älterer großblumiger, Riſpen oder meiſt aufrechten Sträußen, lilafarben, weißer, auch zum Treiben geeigneter Flieder; f. ſodann auch: blau, weiß oder rot in verſchiedenen virginalis, Jungfern-Flieder, alte gute Sorte. Abſtufungen, auch gefüllt blühend vorhanden. Gute Treib-Flieder find: „Charles X.“; f. Eine auch äußerlich von den meiſten Gartenformen alba grandiflora; „Andenken an Ludwig Spaeth“; etwas abweichende, nur weißblühende Form iſt „Marie Legraye“. f. alba Dippel (syn. S. alba Dieir, Lilacum album Verwendung. Der Gemeine Flieder iſt all⸗ Renault) mit gelblichgrauen jungen Aſten und Zweigen gemein bekannt; er bildet den Hauptſchmuck des Monats und gelbgrünen Knoſpen, zudem meiſt früher blühend. Mai, und über ſeine Verwendung brauchte wohl kein Gefülltblühende Sorten ſind: f. flore pleno, Wort mehr geſagt zu werden. Auf 2 Punkte ſei aber gefüllt, lilafarben, die gewöhnliche Form; f. rubra hingewieſen: den Flieder, jo ſchön er auch iſt, nicht plena, gefüllt, purpurrot; f. plena Lemoinei, ſehr im Übermaß anzupflanzen; auch, wo es ſich um Einzel⸗ ſchöne, purpurrote, gefüllte Sorte. f. violacea plena, ſtellung und ſchöne, reichveräſtelte und überall mit gefüllt, bläulichpurpurn; f. azurea plena, gefüllt, Blütenſträußen geſchmückte, ſtarke Büſche handelt, lieber blau; f. alba plena, gefüllt, weiß; „Mathieu de Dom- die Syringa dubia, auch wohl Syringa oblata zu basle“, dichtgefüllt, rötlich-malvenfarbig. wählen. Überladung eines Zier- und Landſchafts⸗ Sehr empfehlenswerte Sorten ſind folgende gartens mit Fliedern wirkt ſowohl zur Blütezeit, als einfachblühenden: noch mehr den ganzen Sommer hindurch einförmig a) Purpurrot: „Andenken an Ludwig Spaeth“, und langweilig. Sodann jei betont, daß der Gemeine Knoſpen und Blüten prächtig dunkelpurpurrot, Flieder und ſeine Formen, wenn von Jugend auf in großen Sträußen; „Gloire de Lorraine“, dunkelrot, buſchig gehalten, wegen ihrer Zähigkeit und mohl- großblumig; „Louis van Houtte“, ſchön rot. riechenden Blüten ganz vorzüglich geeignet find, Lager⸗ „Charles X.“ (syn. f. rubra major hort.), Königs⸗ räume für Dünger, Kompoſt-, Laubhaufen u. ſ. w. flieder, mit ſchönen purpurroten Riſpen; bekannte und zu umgeben und ſolche dem Auge des Beſuchers zu beliebte Treibſorte. k. Marlyensis, Marly-Flieder, entziehen. Dagegen iſt die Verwendung zu künſtlichen ältere reichblühende Sorte. Lauben nicht zu empfehlen. Am rechten Platze, d. h. b) Hellrot oder lilaroſa: „Doctor Lindley“, in Parks und großen Landſchaftsgärten, die ohnehin Knoſpen purpurlila, dunkelrot in roſalila übergehend, Abwechslung genug bieten, ſind auch Maſſenpflanzungen ſehr ſchön; f. Marlyensis pallida, fleiſchfarbig- von Fliedern von prächtigſter Wirkung. Kultur in roſenrot, große Sträuße, prächtig; „Ambroise Ver- allerlei Garten- und Ackerboden, der nicht ſehr feucht iſt. schaffelt“, anfangs roſa, ſpäter weiß. Beſondere Pflege nicht erforderlich. Sonniger Stand⸗ c) Helllila bis hell violett: „Geheimrat ort iſt zwar am beſten; halbſchattiger jagt aber auch Singelmann“, hellpurpurviolett, mit großem, weißem zu und läßt noch zahlreiche Blüten aufkommen. Stern, ſtark⸗ und angenehm duftend; „Emil Liebig“, Beſchneiden nur, wenn der Form wegen erforderlich, dunkelviolettroſa, im Aufblühen heller. und dann einmal gründlich. Vermehrung durch Gattung 718. Syringa, Flieder. Ausläufer, Ablieger und Zweigſtecklinge; ſodann durch Pfropfen von Gartenſorten auf die gewöhnliche Form. Anzucht aus Samen nur üblich, um Wildſtämmchen zu Unterlagen für Gartenſorten oder auch um im glücklichen Falle neue, beſſere Sorten durch Zuchtwahl zu erhalten. Ausſaat im Spätherbſt oder zeitigen Frühling in ſonniger, mehr trockener Lage. — Keim- kraft der Samen nur 1 Jahr; Keimung langſam. Fliedertreiberei. Um ſchon im Spätwinter oder Vorfrühling an blühendem Flieder ſich erfreuen zu können, wird das Treibverfahren angewandt. Handelsgärtner Paulig in Lübeck ſchreibt darüber: „Die Anzucht der Treibſträucher iſt eine ſehr einfache. Starke, zweijährige, geſchulte Sämlinge von Syringa vulgaris, im Notfalle auch ſchöne gerade Ausläufer dieſer Art, werden gegen Ende Juli in der gewünſchten Stammhöhe durch Augenpfropfen veredelt. Haben die Edelinge im nächſten Frühjahr fingerlange Sproſſe getrieben, ſo ſtutzt man letztere ein und wiederholt dies ſo oft, bis ſich zum Herbſt ſchöne ſtarke Kronen gebildet haben. Im folgenden Frühling werden die (bisher im Freien gewachſenen) Bäumchen in genügend große Töpfe gepflanzt, zuvor die Wurzeln nach Ver- hältnis geſtutzt, dann die Töpfe in die Erde eingeſenkt, aber die Sproſſe diesmal nur mäßig eingeſtutzt. Häufiges Begießen, gelegentlich mit Dungwaſſer, iſt notwendig, um einen recht kräftigen, nicht geilen Wuchs zu erzielen. Wenn ungefähr um Mitte Juli die jungen Sproße genügend ausgebildet ſind, dann werden die Töpfe aus der Erde genommen, frei und recht ſonnig aufgeſtellt und immer mäßiger begoſſen, damit die Sproſſe (das ſog. „Holz“) zeitiger ausreifen und die Blütenknoſpen ſich gehörig ausbilden können. Bei anhaltend regneriſcher Witterung lege man die Töpfe um. Drohen im November ſtärkere Fröſte, ſo bringt man die Pflanzen in einen Raum, der nicht froſtfrei zu ſein braucht, aber doch ſtärkerer Kälte den Eintritt verwehrt. Hier bleiben die Pflanzen, bis ſie in den Treibraum eingeſtellt werden können. Man beginnt, um des Erfolges ſicher zu ſein, damit nicht vor De— zember oder Januar. Wenn es darauf ankommt und man einigen Verluſt an Blütenriſpen nicht ſcheut, kann man auch ſchon früher mit dem Treiben beginnen. Die Wärme des Treibraumes muß ſich zwiſchen — 12 bis + 16° C. bewegen, fie darf dieſe Grade aber nicht überſchreiten, weil ſonſt die Farbe der Blüten verblaßt. Nur anfangs dunkel gehalten, dann aber vollſtändig dem Lichte ausgeſetzt, erhält man auf dieſe Weiſe von rotblühenden Sorten ſchön gefärbte Blumen an gut und dunkelgrün belaubten Pflanzen. Solcherart getriebene Bäumchen halten ſich auch im Zimmer gut und haben eine viel längere Dauer als die unter höheren Wärmegraden zur Blüte gebrachten. Das Publikum erkennt bald dieſe guten Eigenſchaften und trägt dann keine Bedenken mehr, ſolche Flieder als Zimmerſchmuck anzukaufen. Die zurückgebliebenen oder abgeblüheten Pflanzen werden nach und nach wieder abgehärtet, hernach ins Freie gepflanzt, um ſpäter, nachdem ſie ein Jahr „geruht“, noch einmal verwendet zu werden. Beſſer iſt es ſchon, ſtets kräftige, noch nicht getrieben geweſene Bäumchen zu nehmen, alſo alljährlich neue vorzubereiten.“ Ganz vorzüglich eignen ſich noch zum Treiben: 8. dubia f. rubra, S. dubia f. alba und S. oblata; letztere iſt ſehr ſchön, kann ſchon im November, und zwar nach nur 3½ Wochen Treibzeit, zur Blüte gebracht werden. Aber je früher das Aufſtellen in dem Treibraume . * . 1 Nr. 2215 — 2218. 653 beginnt, um ſo länger müſſen die Bäumchen meiſt dunkel gehalten werden, die Folge ſind dann weniger ſchöne Belaubung und abgeblaßte Blüten. 2216. Syringa obläta Lindl., Rundblätteriger Flieder. Nordchina. Strauch oder kleiner Baum, 2—4 m hoch. Blütezeit: Mai. — Von 8. vulgaris verſchieden durch: Blätter etwas dicklich bis fleiſchig, breit⸗herznierenförmig oder rundlich-herzförmig, plötz— lich in eine ſehr kurze Spitze ausgezogen, 5—9 cm breit und mit Stiel 7—10½ em lang, kahl. Blüten in endſtändigen, hier und da auch wohl gepaarten, großen, lockeren Riſpen; die Einzelblüten etwas kleiner als beim Gemeinen Flieder, aber ſehr zahlreich, hell- purpurrot bis violettroſa, wohlriechend. Ein vortrefflicher Treibſtrauch, der am früheſten von allen zur Blüte gebracht werden kann. Behandlung wie für Nr. 2215 angegeben. Anfang November, nachdem die Sträucher zuvor einen ſtärkeren Froſt erlitten, gegen welchen nur die Töpfe und der Erdballen durch eine hohe Laubſchicht vor Beſchädigung geſchützt werden müſſen, kann man ſie ſchon in den Treibraum an einen dunklen Ort bringen. Während der Treibzeit iſt mit lauwarmem Waſſer zu ſpritzen. Zeitweiliger Dungwaſſerguß iſt zuläſſig, obſchon eine zweckmäßige Ernährung während der Zeit der Er— ziehung viel wertvoller iſt. 3ſ½ oder 4 Wochen nach begonnenem Treiben laſſen ſich ſchon Blüten erzielen, denn der Strauch iſt wirklich ſehr dankbar. 2217. Syringa dübia Pers. (syn. S. chinensis Willd., S. rothomagensis A. Rich., auch hort.!; S. persica f. rothomagensis Mirb., S. persica & vulgaris C. Koch, S. correlata A. Br., Lilacum rothomagense Renault, Lilac varina Dum.), Zweifel- Flieder (chineſiſcher Flieder; fr. Lilas de Rouen; e. The Rouen Lilac). Urſprung unbekannt. Buſchiger, ſich ſtark ausbreitender, 2—3 m hoher Strauch. Blüte- zeit: Mai, Juni. Zweige ſchlank, rutenförmig, zur Blütezeit oft überhängend. Blätter länglich, ſpitz, eirund⸗lanzettlich bis länglich-lanzettlich, in den Blatt- ſtiel verſchmälert, ſamt dem Stiel 8—10 cm lang bei 3—4 cm Breite, ganzrandig, beiderſeits kahl, unter- ſeits wenig heller als auf der dunkelgrünen Oberſeite. Blüten in großen, endſtändigen, vielblütigen Riſpen, bei der Stammform hellviolett [bei f. alba weiß; bei f. Metensis hort. weiß; bei f. rubra Zodd. pr. sp. (syn. S. Saugeana Hort., S. rothomagensis rubra hort.), Rouen-Zweifel-Flieder, Blüten in großen Riſpen lebhaft- und ſchön rot; eine auch zum Treiben vorzügliche Sorte. f. bicolor Blüten rot, beim Verblühen heller, faſt weiß werdend, eigenartiges Aus— ſehen]. Kapſel glatt, länglich, zugeſpitzt. Art und Formen, beſonders die rotblühende, ſind wegen ihrer bis zu 30 cm langen veräſtelten Blüten- riſpen überall geſchätzt, doch iſt ihr ſtarker Blütenduft nicht für jedermann angenehm. 2218. Syringa persica Z. (syn. Lilac persica Lam., L. minor Mnch.), Verſiſcher Flieder. Kaukaſus, Perſien. Kleiner, etwas ſparriger, nur bis 2 m hoher Strauch. Blütezeit: Mai, Juni. — Blätter eirund⸗lanzettlich bis länglich-lanzettlich, kürzer oder länger zugeſpitzt, in den Blattſtiel verſchmälert, ganzrandig, beiderſeits kahl und ziemlich gleich freudig— grün, ſamt Stiel 4—7 cm lang bei nur 1—2!/, cm Breite. [Bei f. laciniata Vahl (syn. f. filicifolia hort., f. pteridifolia hort., S. laciniata Mill., S. capitata Emel) find die Blätter fiederig-eingeſchnitten; bei f. pinnata hort. fiederſpaltig; beide Sorten haben 654 ſchwächeren Wuchs, dünnere Zweige und kleinere Riſpen.] Blüten in endſtändigen, lockeren, nicht gerade groß zu nennenden Riſpen, bei der Stammform hell- lila, im Schlunde blauviolett; bei f. alba (syn. ö S. Steencruyssii Hort.) bläulichweiß bis weiß. Verwendung. Der Perſiſche Flieder iſt der zierlichſte; er beſitzt zwar weniger leuchtende, zudem kleinere Blüten⸗ riſpen, auch der Blüten- duft iſt ſchwächer; allein hübſch iſt er gewiß, und er iſt in kleineren wie in großen Gärten ſehr vorteilhaft anzu— bringen. Außerdem eignet er ſich zum Treiben und giebt, wenn man Knoſpen zu dieſem Behufe auf DNN N vulgare pfropft, hübſche Kronenbäumchen. 2219. Syringa Josikaa Jacg., Joſika-Flieder. Ungarn. hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Wuchs ſteif; Zweige hellbraun, graulich-punktiert, in der Jugend flaumig. Blätter elliptiſch bis elliptiſch-lanzettlich und verkehrt— eirund⸗länglich, zugeſpitzt, ganzrandig, am Grunde verſchmälert, kahl, glänzend-dunkelgrün, unterſeits weiß— lich⸗graugrün. Blüten in endſtändigen, langen, aber ſchmalen Riſpen, an denen die Einzelblüten ſeitlich in Knäuel zuſammengedrängt erſcheinen. Kapſel länglich, nicht oder nur wenig zuſammengedrückt, ſtumpflich, glatt, etwas über 1 cm lang. Blüten dunkel— violett, bei f. pallida blaßviolett; bei f. rubra mehr rotviolett. — Der Joſika-Flieder verlangt zum guten Gedeihen etwas friſchen und kräftigeren Boden als vorgenannte Arten, von denen er in der Stämme von Ligustrum Strauch, bisweilen faſt baumartig, 3—4 m Familie 123. Oleaceae bis Familie 125. Apocynaceae, O XXIX 3. ganzen Erſcheinung abweicht, auch weniger ſchön, aber ſeiner ſpäteren Blütezeit wegen angenehm it. 2220. Syringa japonica Desne. (syn. Ligu- strum amurense hort., Ligustrina amurensis f. japo- nica Maxim.), Japaniſcher Flieder. Nord⸗Japan, Inſel Nippon. Hoher Strauch oder kleiner Baum. Blütezeit: Juni. — Rinde der Aſte hellrötlich bis rotbraun; jüngere Zweige rötlich. Blätter breit⸗oval oder breit-elliptiſch, ſpitz bis zugeſpitzt, nach dem Grunde hin meiſt verſchmä⸗ lert, ſeltener abgerundet, 10 — 15 em lang, 6—8 cm breit, faſt lederartig, ganz- randig, kurzſchärflich-bewimpert, ober- ſeits kahl, ſchön hellgrün, unterſeits in der Jugend (auch ſpäter noch) weich— haarig. Blüten am Ende der Zweige in ſehr großen, reichblütigen, 20—50 em langen und ſehr breiten, gegabelten Riſpen, reinweiß bis rahmweiß, ſchwachduftend. Kelch weichbehaart. [S. amurensis Rupr. (syn. Ligustrina amurensis gl.), Mandſchurei, Amur⸗ gebiet; ſparriger Strauch, 1½ÿ——3 m hoch; Aſte grau, abſtehend; Zweige, braun, weiß⸗ Joſika⸗Flieder. punktiert; Blätter beiderſeits kahl; Kelch kahl. Iſt bei weitem nicht jo wertvoll als voriger. Verwendung. Der Japaniſche Flieder dürfte bald als einer unſerer prächtigſten Flieder überall Anerkennung finden! Der ſehr buſchige Wuchs, die ſchöne Belaubung und die herrlichen, weißen, meiſt gepaarten, ſehr großen Blütenriſpen laſſen ihn zur Einzelſtellung auf Raſen oder doch zur Frei- ſtellung vorzüglich geeignet erſcheinen, um ſo mehr, als der Strauch unſere gewöhnlichen Winter gut er- trägt. Tritt einmal ungewöhnliche Kälte ein, ſo kann man, um dem austrocknenden Einfluß der von Januar ab allmählich mehr an Kraft gewinnenden Gonnen- ſtrahlen zu begegnen, einzelne Schaupflanzen durch leichte Umhüllung ſchützen. Vermehrung und An- zucht wie Nr. 2215. Gattung 719. Fontanésia Labill., Fontaneſie, © XXVII 10 (eine zweite, nach dem franz. Botaniker Prof. Desfontaines, T 1833, benannte und deshalb anders lautende Gattung). Kelch klein, ungleich-4zähnig. Kronblätter 4, frei oder infolge der Staubfädeneinfügung paarweis zuſammenhängend. Staubblätter 2. Frucht⸗ knoten 2fächerig; Fächer 2eiig. Griffel kurz. Kapſel eiförmig, gegen die Richtung der Scheidewand flach-zuſammengedrückt, von einem ſchmalen Flügel umgeben, 2fächerig, nicht aufſpringend, 2—4ſamig. Liguſterähnliche Sträucher mit gegenſtändigen Aſten. Blätter kurzgeſtielt, gegen-, ſeltener zu Zen quirlſtändig, einfach, ganzrandig oder ſcharfbewimpert. Blüten ziemlich klein, in Trauben, Büſcheln oder kurzen Riſpen, achſel- und endſtändig, weiß. — 3 Arten oder wohl richtiger 3 Formen einer Art, auf Sicilien und im Orient: F phillyreodes Labill., F. angustifolia Dippel (syn. Forestiera ligustrina und acuminata hort.) und F. Fortunei Carr. (syn. F. chinensis Hance, F. „californica“ hort. nonn.). — Nur F. Fortunei, ein 2—4 m hoher, buſchiger Strauch Nordchinas, mit bräunlichgrauen, geſtreiften, 4kantigen Aſten und Zweigen iſt genügend winterfeſt und ſchön genug belaubt, um für Landſchaftsgärten empfohlen werden zu können. In ſtrengen Wintern find bisher nur die (nicht ſelten unreif ge= bliebenen) Enden der Zweige erfroren. Kultur ſonſt wie Ligustrum, Nr. 2211. Familie 124. SALVADORACEAE. 8—9 Arten in tropiſchen und ſubtropiſchen Gegenden der alten Welt. Familie 125. APOCYNACEAE, Hundsgiftgewächſe. d XXIX 3. (Nr. 2221—2236 aus elf Gattungen.) I. Kronlappen der Blüte linksherum ſich deckend, in der Knoſpenlage aber rechtsgedreht-dachziegelig oder auch gerade liegend (nur bei Lyonsia klappig). 1. Fruchtknoten ganz. Gattung 720 Allamända. 221 Acocanthera. 2. Fruchtknoten 2—4 oder 2—4 lappig, wenigſtens unterhalb des Griffels getrennt. a) Krone trichter- oder faſt trichterförmig: Gattung Thevetia Z., kahle Bäumchen oder Sträucher; Blätter wechſelſtändig; Blüten groß, gelb, zu wenigen in endſtändigen Trugdolden. b) Krone präſentiertellerförmig. Gattung 722 Amsönia. 723 Vinca. 224 Plumiera. . PT r Gattung 719. Fontanésia und Gattung 720. Allamända. Fr. 22192223. 655 II. Kronlappen der Blüte nach rechtsherum deckend, in der Knoſpenlage aber linksgedreht-dach— ziegelig liegend oder auch gerade. Staubkölbchen am Grunde meiſt verlängert (mit Anhängſel). NB. Auch Arten von Carissa decken rechtsherum; die Staubkölbchen find aber am Grunde ohne Anhängſel, auch iſt nur 1 Fruchtknoten vorhanden. f 1. Blumenkrone präſentiertellerförmig. a) Kletterſträucher. Gattung 725 Trachelospermum. b) Aufrechte Sträucher. Gattung 726 Köpsia. 2. Blumenkrone trichterförmig, glockig ꝛc., aber nicht präſentiertellerförmig. a) Kronſchlund 5— 10 ſchuppig. Gattung 727 Nerium. 728 Apöcynum. b) Kronſchlund ohne Schuppen. Gattung 729 Dipladenia. 730 Mandevillea. Gattung 720. Allamända L., Allamande, Or XXIX 3 (nach dem holländiſchen Profeſſor Fr. Allamanda zu Leyden benannt). Kelch drüſenlos oder am Grunde innen ſehr klein wenig— drüſig; Zipfel 5, lanzettlich, die äußeren häufig größer. Krone groß, trichterförmig, unten röhrig, dann abgebrochen in einen glockigen Schlund erweitert, mit langwimperig⸗gefranſten oder in lange Wimpern geſpaltenen Schlundſchuppen; Kronlappen 5, breit, in der Knoſpenlage gedreht. Staubblätter dem Schlunde eingefügt. Fruchtknoten 1fächerig. Kapſel eiförmig, zuſammengedrückt, igelſtachelig, 2 klappig⸗aufſpringend. Bäume oder (oft hochkletternde) Sträucher, kahl oder flaumhaarig. Blätter quirl-, gegen- oder ſeltener wechſelſtändig, am Grunde mit achſelſtändigen Drüſen. Blüten groß, an den Zweig-Enden, wenige, locker, traubig, gelb oder violett. — 12 Arten, im tropiſchen Südamerika. lende Arten VVV A. cathartica. 2221. A. nobilis. 2222. B. Aufrechte, bis Um Hohe Arten. (Die Stengel zwar auch oft hin und her gebogen, aber doch nicht hochkletternd.) A. grandiflora. 2223. 2221. Allamända cathärtica Z. (syn. A. Dieſe prächtige Art iſt jetzt ſelten; dies liegt daran, Linnaei Pohl), Reinigende Allamande. Guyana, | daß fie nicht aus Stecklingen, ſondern nur durch Surinam, Cayenne, am Meeresufer. Schlingſtrauch, Pfropfen auf ſtärkere Arten, z. B. auf A. Schottii gut bis zu 6 m hoch werdend. Blütezeit: meiſt Juni zu erziehen iſt. — bis Oktober. — Blätter faſt ſitzend, eirund-länglich, Verwendung und Kultur der Allamanda-Arten. an beiden Enden zugeſpitzt, meiſt zu 4en, auch zu Zen Dieſelben find prächtige Warmhaus- oder richtiger quirlſtändig, bisweilen gegenſtändig, kahl, nur unter- Tropenhaus-Pflanzen, denn in gewöhnlichen Warm— ſeits auf den Nerven behaart, 10—14 cm lang bei häuſern kommen fie. ſelten zur Blüte, geſchweige denn 2—4 cm Breite; drüſenartige Nebenblätter kaum zu reicher Blütenentfaltung. Feuchte und doch auch bemerklich, hinfällig. Blüten ſehr groß, ſchön gelb, friſche Luft, möglichſt viel Sonnenſchein, hohe Wärme in endſtändigen Trugdolden. f. Aubletii Pohl pr. sp. und recht kräftige Erde, das ſind die Haupterforderniſſe, (syn. A. grandiflora Zam., nicht Paxt.!; Orelia grandi- | welche ihnen aber in Bezug auf Sonnenſchein und flora Aubl.) weicht nur in der Blattform wenig ab. hohe Wärme in den gewöhnlichen Warmhäuſern, die f. salicifolia (syn. A. salicifolia hort., Echites saliei- Schattendecken erhalten, nicht geboten werden. folia Willd.) hat ſchmälere Blätter. fk. Hendersonii Es iſt ein großer Irrtum, wenn mon glaubt, (syn. A. Hendersonii Fort.), eine prächtige und dieſen Pflanzen an heißen Sommertagen Schatten dankbare Form, weicht durch niedrigeren Wuchs ab. geben zu müſſen, wobei ſie nur weich und ſpindelig Auch die in letzterer Zeit von England aus verbreitete bleiben und nur hier und da mal die Neigung zeigen, A. Williamsii horf., mit etwas kleineren (etwa 8 bis blühen zu wollen. Zu keiner Zeit kann ihnen Sonnen- 12 cm langen, 21/,—3 em breiten) Blättern und fatt- licht genug gewährt werden; ſelbſt wenn ſie mit Blüten gelben Blumen ſcheint als ſchwachkletternde Form bedeckt ſind, wird man ſie beſſer nicht beſchatten, um hierher zu gehören. kräftigere, reicher gefärbte Blüten zu erhalten. So N würden dieſe prächtigen Pflanzen an der Rückwand 2222. Allamända nôbilis Th. Moore, Edle von Ananas-Häufern ſich gewiß wohl fühlen und reich Allamande. Südamerika, am Rio Branco. Schling⸗ blühen, und wenn man bedenkt, daß eine ſtarke Pfla a ; ; nze ſtrauch. — Pflanze an allen grünen Teilen be⸗ faſt 6 Monate hindurch blühen und Hunderte von haart. Stengel ſchlank, grün mit rot untermiſcht. er . N er wertvollen Blumen liefern kann, jo lohnt ſich Schon 10 90 1 1 8 N Be ein en Um große Erfolge zu erzielen, oberſeits blaßgrün, unterſeits mehr behaart; Nebenblatt- muß JP el i drüſen hinfällig, kreisrund. Blüten in 6—8blütigen So hatte man in England in einer herrſchaftlichen e eee e nn m 5 ipf A und ½ m Tiefe gegraben und darunter noch für guten YA J Zipfe e Waſſerabzug eine 1 Fuß hohe Lage groben Mauerſchutt blaſſen Fleck; Kronröhre 3½ —4 em lang. — Sit g vH . Br 9 R gebracht. Eine recht kräftige Erde wurde gegeben und een Unten In. ße die Pflanze (es war A. cathartica f. Hendersonii) der Blumen und dankbarem Blühen zu übertreffen. eingeſetzt; die Erfolge waren ſpäter großartig. In 2223. Allamända grandiflöra Pat., nicht Töpfen verlangen fie viel Spielraum, und für blüh— Lam. (syn. A. verrucosa Gardn.), Warzige oder fähige Pflanzen find mindeſtens 20 em-Töpfe zu nehmen. Großblumige Allamande. Blütezeit: Sommer. — Als Erde ſei eine mit mildem Lehm vermiſchte gute Pflanze verhältnismäßig gedrungen und niedrig; die Wieſenmoor- oder Torferde empfohlen; Zuſatz von Stengel dünn, meiſt hin und her gebogen. Blätter reichlichem Sand (Quarzſand) und etwas abgelagerter verhältnismäßig klein und dünn, geſtielt oder faſt Miſterde iſt nicht zu vergeſſen. Vermehrung der ſtiellos, etwa 5—9 cm lang, länglich⸗lanzettlich, zuge- | Allamanden durch Ablieger, A. cathartica auch durch ſpitzt, am Grunde verſchmälert. Blumen prächtig, Wurzelſchnittlinge, im Warmbeet. Auch Stecklinge, 8—12 cm breit, ſchön citronen- bis ſchlüſſel⸗ wozu man gut ausgereifte, 8—10 cm lange Zweige blumengelb, achſel- und endſtändig. nimmt, geben leidliche Erfolge. 1 A . ec fü I 656 Familie 125. Apocynaceae, Hundsgiftgewächſe. Or XXIX 3. Gattung 721. Acocanthera @. Don, Giftſchön, Our IV 9: XXIX 3 (griechiſch: ako ks — Spitze, anthera — Staubkölbchen). Kelch 5teilig, ohne Drüſen; Zipfel ſpitz. Krone tellerförmig, mit zarter, chlindriſcher, bei den Staubblättern wenig erweiterter Röhre; Schlundſchuppen fehlen; Kronlappen 5, in der Knoſpe rechtsgedreht liegend. Staubblätter unter der Kronröhrenſpitze eingeſchloſſen. Fruchtknoten ganz, 2fächerig, am Grunde ohne Drüſenſcheibe (discus); Fächer 1—4eiig. Beere kugelig, 1—2 ſamig. Unbewehrte, immergrüne Bäumchen oder Sträucher. Blätter gegen- ſtändig, dicklederig, ſchief-federnervig. Blüten weiß oder außen roſa, ſehr wohlriechend, in achſelſtändigen, dichten, faſt traubigen Trugdolden. — 3 Arten, 2 in Südafrika, 1 in Abeſſinien. 2224. Acovanthera venenäta Don (syn. achſelſtändigen Büſcheln, die an den Zweig-Enden Cestrum venenatum TA., Toxicophlaea cestrodes einen kugeligen Kopf darſtellen, reinweiß. DC., T. Thunbergii Harv.), Echtes Giſtſchön. Süd⸗ Verwendung. Beide ſind des feinen Wohlge— afrifa. Strauch, 50—180 em hoch. Blütezeit: ruchs und der reinweißen Farbe der Blüten wegen, Mai, Juni. — Zweige ſtielrundlich, grün. Blätter welche ſich für feine Blumengewinde vortrefflich eignen, geſtielt, lederartig, glänzend, elliptiſch oder elliptiſch- dankbare und ſehr wertvolle Warmhaus⸗ lanzettlich, mit Weichſpitze, ganzrandig und ſamt den pflanzen für die Frühlingszeit. Weil Rinde und Zweigen kahl, beiderſeits ſchwach-erhabennervig. Milchſaft giftig ſind, ſind die Pflanzen für die Zimmer⸗ Blütenbüſchel achſelſtändig, kurzgeſtielt. Blüten faſt kultur weniger zu empfehlen. Man laſſe beim Ab⸗ ſitzend, außenſeitig dicht- oder zerſtreut-weichhaarig, ſchneiden von Zweigen keinen Milchſaft in Wunden glänzend-weiß und ſehr wohlriechend. Kelch- gelangen. Kultur. Schon fußhohe Pflanzen blühen zipfel eirund⸗lanzettlich, ſtumpflich; Kronröhre cylin- reichlich; kräftige, jüngere Pflanzen ſind ſtets die driſch, bis 2 em lang; Kronlappen eirund, ſtumpflich ſchönſten. Mehr als + 10 bis 120 C. Wärme bei oder ſpitzlich, wagerecht abſtehend. — A. spectabilis hellem Standort iſt im Winter nicht erforderlich; im Benth. (syn. Toxicophlaea spectabilis Sonder) iſt Sommer genügt ein luftiges Kalthaus, ſelbſt ein ge⸗ vielleicht nur eine Abart. Pflanze kahl, nur der ſchützter Standort im Freien. Man gebe ihnen recht Blütenſtand ſchwachbehaart. Zweige undeutlich-fantig, | ſandige, grobfaſerige Heideerde mit Zuſatz von ein grün. Blätter 7— 14 em lang, in den ſehr kurzen wenig mildem Wieſenlehm und Miſterde. Ver- dicken Blattſtiel verſchmälert, elliptiſch oder länglich? mehrung durch Stecklinge im Warmbeete. Anzucht lanzettlich, ſpitz oder zugeſpitzt. Blüten in dichten aus Samen. Ausſaat in Heideerde. g Gattung 722. Amsö nia at., Amſonie, Or XXIX 3 (nach dem amerikaniſchen Botaniker Charles Amſon benannt). Kelch drüſenlos; Zipfel 5, ſchmal, langzugeſpitzt. Krone mit cylin= driſcher, bei den Staubblättern erweiterter Röhre; Schlund zuſammengeſchnürt, innen zottig, ohne Schlundſchuppen; Kronlappen länglich oder lanzettlich, in der Knoſpe rechtsgedreht liegend. Staubblätter unterhalb der Kronröhrenſpitze eingeſchloſſen. Staubkölbchen ſtumpf. Fruchtknoten 2, getrennt, am Grunde ohne Drüſenſcheibe, jeder vieleiig. Balgkapſeln 2, gerade, ehylindriſch, vielſamig. Aufrechte, kahle oder filzige Kräuter oder Halbſträucher. Blätter wechſelſtändig, häutig. Blüten meiſt blau, in faſt ſtraußigen oder doldentraubigen Trugdolden an den Zweig-Enden. — 6 Arten, in Nordamerika und Japan. A. Griffelnarbe mit ganzer, gedrückt-kopfiger oder abgeſtutzter Spitze. Kronröhre unterhalb des Saumes nicht eingeſchnürt. Tabernaemontana. 2225. B. Griffelnarbe über dem geſtutzten Narbenkörper mit 2 deutlichen ſtumpfen Lappen. Blumenkronröhre keulenförmig und wenigſtens in der Knoſpenlage unter dem merklich kürzeren Kronſaum zuſammengeſchnürt. Z. B.: A. brevifolia Gray, Pflanze kahl. A. to- mentosa Gray, Pflanze aſchgrau-haarig. A. Palmeri Gray, Balgkapſeln ſchlank, Blumenkrone weiß. A. longiflora Torr., Kron⸗ lappen weiß, ½ ſolang als die grünlichpurpurne Kronröhre. 2225. Ams6nia Tabernaemontäna Walt. aliſch werdend und jo lang als die Kronröhre, welche (syn. Tabernaemontana Amsonia L., A. latifolia anfangs an der ſich vergrößernden Spitze meiſt zottig Michx., A. tristis Sm., A. salicifolia Pursh), Taber- (bei A. angustifolia Michx. ſtets kahl) iſt. Balg⸗ naemontanen-Amfonie. Nordamerika (Carolina bis kapſeln ſchlank, 5—8 em lang. Blüten hellblau, Florida und Texas). Staude, 60—100 em hoch. in ſtraußigen Enddoldentrauben. Blütezeit: Mai, Juni⸗Juli. — Pflanze kahl. Blätter Verwendung im freien Lande, gewöhnlich zer— eirund⸗lanzettlich, zugeſpitzt, deutlich-geſtielt, unterjeit3 | ſtreut auf Rabatten größerer Ziergärten, in ſonniger blaß, 5—14 cm lang, bei f. ciliolata am Rande oder halbſchattiger Lage. Kultur in allerlei mehr ſchwachbewimpert. Kelch ſehr klein. Blumenkrone trockenem als feuchtem Kulturboden. Vermehrung in der Knoſpenlage durch die zuſammengerollten Kron- [durch Teilung oder Grundſproſſe. Anzucht aus lappen ſchlankſchnabelig; ihre Lappen lanzettlich, line- Samen. Ausſaat in Töpfe vom April bis Juni. Gattung 723. Vinca L., Sinngrün (Immergrün), Or XXIX 3 (lat.: vincire — binden, wegen der biegſamen, immergrünen Stengel). Kelch drüſenlos; Zipfel ſchmal, langzugeſpitzt. Krone teller= förmig; Röhre innen unter den Staubblättern meiſt mit zurückgebogenen Haaren; Schlund zuſammengeſchnürt, innen behaart und etwas ſchwielig⸗verdickt, Kronlappen 5, groß, in der Knoſpe rechtsgedreht liegend, aber in der Blume linksdeckend. Fruchtknoten 2, am Grunde mit aus 2 großen Lappen beſtehender Drüſenſcheibe, getrennt, jeder 6- oder mehreiig Griffelnarben dicht⸗ pinſelig-federig-behaart. Balgkapſeln 2, gerade oder auseinandergehend, ſchmal-cylindriſch. Kräuter oder Halbſträucher, aufrecht oder niederliegend. Blätter gegenſtändig. Blüten achſelſtändig, einzeln, ziemlich groß, blau, rot oder weiß. — 10 Arten; 7 in Europa, Mittelmeergebiet und Oſtaſien, 3 in den Tropen. A. Staubblätter der Mitte der Kronröhre eingefügt. Wenigſtens die nichtblühenden Stengel niedergeſtreckt oder kriechend. * P. minor. 2226. V. herbacea. 2227. 1 V. major. 2228. B. Staubblätter im oberen Teile der Kronröhre eingefügt; Staubkölbchen ſitzen d. Pflanze aufrecht, halbſtrauchig. V. rosea. 2229. 2226. * Vinca minor Z. (syn. Pervinca minor aufrecht. Blätter ſehr kurz geſtielt, lederartig, elliptiſch All., Lam. ), Kleines Sinngrün (fr. Petite Perven- oder eirund-lanzettlich, beiderſeits zugeſpitzt oder am che; e. Common Periwinkle). Mitteleuropa. Staudig⸗ Grunde ſtumpf, auch an ihrem Rande kahl, oberſeits halbſtrauchig, bis 60 em lang. Blütezeit: April dunkelgrün, glänzend. Blütenſtiele aus den oberen bis Juni. — Nichtblühende Stengel zahlreich, nieder- Blattwinkeln einzeln, ſolang oder länger als das Blatt. geſtreckt und wurzelſchlagend, die blühenden kurz und Kelch kahl, mit kurzlanzettlichen, ſtumpfen Zipfeln, die viel kürzer find als die Kronröhre. Blüten mit keil⸗ förmigen, vorn geſtutzten Lappen, blau. — Garten⸗ formen find: k. flore albo, weißblühend; k. flore purpureo, purpurrot; f. flore violaceo, violett; f. flore coeruleo pleno, gefüllt, blau; f. flore pur- pureo pleno, gefüllt, purpurn. Ferner k. foliis argenteo variegatis, mit weißbunten, k. tollis aureo variegatis, mit gelbbunten Blättern; letz⸗ tere ſind hübſch, wenn ſie in ſonniger Lage und nur mäßig feuchtem Boden ſich befinden. Verwendung. Eine unſerer deutſchen Lie b⸗ lingspflanzen, und ſie verdient auch, geſchätzt zu werden. Sehr wertvoll für ſchattige Stellen der Zier⸗ und Landſchaftsgärten und Anlagen, be— ſonders zur Bildung ſchöner dauernder Laubteppiche auf nördlich gelegenen Abhängen und ſelbſt unter Bäumen (Nadelhölzer ausgenommen), an beſchatteten Rändern der Bäche, ferner zur Schmückung von Steingruppen, Grotten und Gräbern. Endlich werden die ſchönen grünen und zierlichen Laub zweige zu Kränzen und kleinen Guirlanden, zur Ausſtattung von Vaſen, Blumentiſchen u. ſ. w. beſonders im Winter mit Vorliebe benutzt. in allerlei Garten- und Ackerboden, der thunlichſt weder ſehr trocken, noch ſehr feucht, auch nicht zu geil, ſondern mittel- mäßig und kräftig ſei. Vermeh⸗ rung durch Tei- lung oder Ab— trennung bewur— zelter Stengel ſehr leicht. Anzucht der gewöhnlichen Form aus Samen nicht ſchwierig, aber die Keim⸗ fähigkeit iſt meiſt eine mangelhafte. — Keimkraft der Samen 1 bis 2 Jahre; Keimung etwa innerhalb eines Monats. 2227. Vinca herbäcea V. et Kit., Krautige⸗ Sinngrün (fr. Pervenche herbacée; e. Herbaceous Perwinkle). Ungarn, Mittel⸗ und Südrußland. Staudig⸗halbſtrauchig. Blütezeit: Mai, Juni; im Herbſt bisweilen zum zweitenmal. — Pflanze kahl, mehr krautig; die Stengel anfangs aufgerichtet, dann niederliegend oder niedergebogen, ſeltener wurzel— ſchlagend und alle blühend, nach der Blüte ſich mehr ſtreckend und in Menge auf dem Boden hinkriechend. Blätter ſehr kurz geſtielt, klein; die unteren eirund, die oberen elliptiſch-lanzettlich oder eirund-länglich, an beiden Enden verſchmälert, alle an ihren Rändern ſehr kurz ſchärflich-rauh (nur ſelten, bei f. glaberrima . DC., aus Perſien, Blätter und Kelche am Rande völlig kahl). Blütenſtiele achſelſtändig, ſolang oder länger als die Blätter. Kelchzipfel linealiſch-lanzett—⸗ lich, ſpitz, am Rande kurzwimperig-ſchärflich, meiſt doppelt ſo kurz als die Kronröhre. Blumenkrone 1½ —2 / cm, bei f. grandiflora A. YC. 3—4 cm lang, blau oder dunkelviolettblau, mit ſchief— eirunden, zugeſpitzten Lappen. Verwendung und Kultur wie vorige, der ſie in der Schönheit des Laubes nachſteht, allein ſie blüht reicher und williger, worauf oft Wert gelegt wird. Vilmorin. Dritte Auflage. . Kultur lang, 4 bis 5 em Gattung 721. Acocanthera bis Gattung 723. Vinca. Nr. 2221 2229. 657 In allen Fällen, wo es in erſter Linie auf die Blüten und nicht auf das Laubwerk abgeſehen iſt, darf kein ſehr ſchattiger Standort gewählt werden. 2228. Vinca major Z. (syn. Pervinca major Lam. ), Großes Sinngrün (fr. Grande Pervenche, Pucelage; e. Greater Periwinkle). Frankreich, Süd— europa, Nordafrika. Strauchig, 40— 80 cm lang. Blütezeit: März bis Mai⸗Juni; bisweilen nochmals im Herbſt. — Nichtblühende Stengel ſehr lang, nieder— geſtreckt, kriechend, hängend oder faſt kletternd, meiſt nicht wurzelſchlagend; blühende Stengel auf- recht, kürzer, etwa 30—40 cm hoch. Blätter kurzgeſtielt, groß, eirund, oval oder oval⸗ lanzettlich, an der Spitze verſchmälert, etwas ſtumpflich, am Grunde ab— gerundet oder herzförmig, kahl, aber (wenigſtens die jüngeren Blätter) am Rande bewimpert; nur f. pubescens Urv. pr. sp. hat Stengel und Blatt- nerven abſtehend behaart. Blütenſtiele aus den oberen Blattachſeln, kür- zer als die Blätter. Kelchzipfel line aliſch, zugeſpitzt, bewimpert, faſt ſolang oder kürzer als die Kronröhre. Blüten 21/,—6 cm breit, mit ausge- breiteten Zipfeln, ſchön hellblau, bei f. flore albo weiß, jedoch we— niger ſchön. — Buntblätterige Gartenformen ind: f. foliis ar- genteo margi- natis, Blätter weißrandig; k. foliis reticulatis, Blätter goldgelb- genetzt; k. flavida, Blätter gelb- marmoriert; f. ele- gantissima Hort., Blätter weißgelb-gerändert und gescheckt (jehr jchön). i Verwendung. Art und Formen find ſehr zierend und allgemein zu empfehlen, über- dauern aber in den meiſten Gegenden Deutſchlands unſere Winter nicht gut ohne Schutz, werden deshalb vorzugsweiſe in Töpfen kultiviert. Man läßt dann die Stengel und Zweige herabhängen oder zieht ſie an Gitterwerk oder einem Geländer. Bei ſolcher Be— handlung iſt f. elegantissima und f. foliis argenteo marginatis, wenn blühend, wunderſchön. Topfpflanzen blühen nicht ſelten auch im Winter. An im Freien auf Rabatten kultivierten Pflanzen pflegt man wohl die am Boden liegenden, nicht blühenden Stengel wegzuſchneiden, und man erhält dann eine größere Menge aufrechtſtehender, blühender Stengel, die einen Buſch bilden, wie ihn die Abbil- dung darſtellt. Kultur in allerlei friſchem und zu= gleich kräftigem Boden. Vermehrung wie Nr. 2226. 2229. Vinca rösea ZL. (syn. Lochnera rosea Rchb., Catharanthus roseus G. Don), Roſenrote⸗ Sinngrün (fr. Pervenche de Madagascar, P. rose; e. Old Maid). Madagaskar, Java, Antillen, Braſilien 2. Halbſtrauchig, etwa 30 em hoch. Blütezeit: bei einjähriger Kultur im Spätſommer, ſonſt Frühling bis Herbſt. — Die Stengel ftielrund- lich, aufrecht, äſtig, kahl. Blätter geſtielt, länglich, 42 Großes Sinngrün 658 Familie 125. Apocynaceae, Hundsgiftgewächſe. Or XXIX Z. ſehr ſtumpf und mit Weichſpitze, an ihrem Grunde bis zum Juni, Juli im Miſtbeete weiter pflegen und, verſchmälert, ganzrandig, oberſeits glänzend-dunkelgrün, wenn ſie erſtarkt und abgehärtet ſind, mit 25 em Ab⸗ mit weißer Mittelrippe, unterſeits blaß, mehr oder ſtand auspflanzen. Überwinterung der Topfpflanzen weniger flaumhaarig. Blütenſtiele meiſt kürzer als bei 10 bis 20“ C. im Wohnzimmer. die Blattſtiele. Kelchzipfel behaart, linealiſch-zugeſpitzt, Die Pariſer Gärtner verſtopfen, um eine recht ſchmal. Blüten ſehr ſchön, groß, roſenrot; kräftige Entwickelung der Pflanzen herbeizuführen, Schlund purpurn, ſammethaarig und ſchwielig. dieſelben in Töpfe und laſſen ſie bis zur Blütezeit in f. alba, Blüten weiß, mit rotem oder gelbem Schlunde; der Lohe oder Erde des Warmbeetes eingeſenkt ſtehen; f. alba pura, reinweiß. ſie geben Luft, ſo oft als möglich, und entſpitzen die Verwendung als ſchönblühende, überall ange- Pflanzen, wenn fie ſechs bis acht Blätter haben, damit nehme Topfpflanze für Wohnzimmer und Ge- ſie ſich reichlicher verzweigen. Für dieſe Kultur ge- wächshäuſer. Iſt nur deshalb weniger verbreitet, weil brauchen die Pariſer Marktgärtner entweder reine ſie bis zur Blütezeit aufmerkſamer behandelt ſein will; Heideerde oder eine Miſchung aus zwei Dritteln Heide- ſie eignet ſich aber auch im Sommer für die Fenſter erde und einem Drittel Laub- oder Düngererde. gut zu lüftender Wohnzimmer recht gut. Kräftig Vermehrung durch Ablieger oder Stecklinge im entwickelte Pflanzen kann man im Juni, Juli aus Warmbeet. Anzucht aus Samen, welche im Aufgehen pflanzen und reizende Gruppen bilden. Kultur meiſt ſehr eigenſinnig ſind: bald keimen vorjährige Samen einjährig: Ausſaat im Februar, März ins warme beſſer als friſche, bald findet wieder das Umgekehrte Miſtbeet oder in warm zu ſtellende Saatkäſtchen; die ſtatt. — Keimkraft der Samen 1—2 Jahre; Keimung Pflänzchen einzeln oder zu zweien in Töpfe verſtopfen, in 2 Wochen, bisweilen aber viel ſpäter. Gattung 724. Plumiera (nicht Plumeria) L., Plumiera, O IV 9; XXIX 3 (nach dem franz. Botaniker und Reiſenden Charles Plumier, 7 1704 zu Cadix, benannt). Krone tellerförmig, mit dünner, cylin⸗ driſcher Röhre; Schlundſchuppen fehlen; Kronlappen in der Knoſpe gerade oder (meiſt rechts-) gedreht. Staubblätter nahe dem Grunde der Kronröhre, eingeſchloſſen; Staubkölbchen am Grunde ohne Anhängſel. Fruchtknoten 2; Eierchen zahlreich und vielreihig angeheftet. Balgkapſeln 2, meiſt auseinandergehend, lederig, faſt ſtielrund; Samen geflügelt. Bäume mit dick⸗ lichen Zweigen. Blätter wechſelſtändig, meiſt ziemlich langgeſtielt. Blüten ziemlich groß, weiß, gelblich oder roſa⸗ purpurn, im Sommer, in endſtändigen, 2—3gabelig-verzweigten Trugdolden. Blütenknoſpen von meiſt anſehnlichen, aber bald abfallenden Deckblättern umgeben. — 40 Arten, im tropiſchen Amerika; z. B.: P. alba L., weiß, wohlriechend. P. Jame- sonii Hook., Blüten mit dunkelroter Röhre, gelbem Rande und rotem Schlunde. P. rubra TL. (syn. P. arborescens K. Br.), rot und hellroſenrot, ſehr wohlriechend; ſehr ſchön! Verwendung als prächtig-, aber leider ziemlich jelten blühende Warmhauspflanzen. Kultur im Winter bei + 18 bis 20 C., in einem Gemiſch von Miſt-, Moor- (oder Torf-) und lehmiger Ackererde mit reichlichem Sand; fie während der Wachstumszeit im Lohbeete unterhalten. Im Winter, wenn Blattfall eingetreten, ſie ziemlich dürftig behandeln. Vermehrung durch (zuvor ver⸗ narbte) Stecklinge im Warmbeete. Gattung 725. Trachelospermum Lem., Halsſame, Or IV 9; XXIX 3 (griechiſch: trachelos — Genick, Hals, sperma — Same). Kelch am Grunde innen mit 5—10 Drüſen oder Schüppchen. Krone teller⸗ förmig; Röhre cylindriſch, bei den Staubblättern erweitert; Schlund zuſammengeſchnürt, ohne Schuppen, aber durch die Falten faſt geſchloſſen; Kronlappen länglich, rechtsſeitig deckend, in der Knoſpe linksgedreht-liegend. Staubblätter oberhalb der Kronröhren⸗ mitte eingefügt; Staubkölbchen um die Griffelnarbe herum, pfeilförmig, am Grunde mit ſpitzem Fortſatz. Balgkapſeln 2, verlängert, dünn, einwärtsgekrümmt, ſtielrund, vielſamig. Samen mit Spitzenſchopf, ungeſchnäbelt. Kletterſträucher. Blätter gegenſtändig. Blüten weiß (bei T. axillare Hook. fi. i in end- oder ſchein-achſelſtändigen, lockeren Trugdolden. — 4 Arten, von Oſtindien bis nach Japan. Z. B 2230. Trachelospermum (Alstönia) lücidum warmhäuſern, welche reichlich gelüftet werden, Voss (syn. T. fragrans Hook. fl., Alstonia lucida andernfalls in der wärmeren Abteilung eines D. Don, Ichnocarpus fragrans Wall., Blaber- Kalthauſes. Vermehrung durch kurze Seitenſproſſe opus lucidus A. DC., Rhynchosperma jasminodes im Lauwarmbeet. Anzucht aus Samen; Ausſaat hort.), Heller Halsſame. Subtropiſcher Himalaja. am beſten bald nachdem die Samen aus der Heimat Immergrüner Kletterſtrauch, milchſaftführend, an angelangt ſind. Keimung in etwa 4 Wochen. — feuchten Flächen wie der Epheu wurzelnd, kahl, bis⸗ Prestönia nutans Voss (syn. Haemadictyon weilen aber Sproſſe und Blattſtiele flaumig. Blätter nutans A. DC., H. venosum Lindl., Echites nutans gegenſtändig, elliptiſch-lanzettlich, ſtumpf-zugeſpitzt, Anders.), Nickende Preſtonie. Tropiſches Amerika. 7—14 cm lang bei 2½—4 cm Breite. Trugdolden Kletterſtrauch. Blätter 10—15 cm lang, bis 6 cm langgeſtielt, in den oberen Blattachſeln lockerriſpig. breit, aus ſpitzem Grunde einrund⸗zugeſpitzt, ſchön Blütenſtiele und ⸗ſtielchen ſchlank. Kelchblätter eirund rot- netzaderig. Blüten in achſelſtändigen, 5- bis oder lanzettlich; Kronröhre ſchlank, viel länger als der Shlütigen Trauben oder faſt Doldentrauben, die kürzer Kelch; Kronlappen an ihrem Grunde und auch die als das Blatt; Blütenſtielchen 2—3 mal ſolang als Mündung weichhaarig. Staubkölbchen eingeſchloſſen. der Kelch; Kelchzipfel lanzettlich, zurückgerollt. Blüten Blüten weiß, wohlriechend, jasminähnlich. k. ſchmutzig-gelb; Kronlappen ſtumpf, gekräuſelt, foliis variegatis hat rotbunte Belaubung. — T. zurückgeſchlagen, doppelt kürzer als die Röhre gracilipes Hook. fi. hat elliptiſche, ſpitze Blätter, [bei k. sanguinolenta (syn. Echites sanguinolenta ſehr dünne Blütenſtielchen, völlig table Blumenkrone Tuss.) mit fadenförmigem Weichſtachel endend. Vor und herausragende Staubkölbchen-Spitzen. jedem Kelchzipfel innen je ein Schüppchen. Drüſen⸗ Verwendung und Kultur beider Arten, vor⸗ ſcheibe becherförmig. Samen an der Spitze mit Schopf, zugsweiſe der erſten, als Schlingpflanzen in Lau⸗ Hlappig. — Verwendung und Kultur wie Nr. 2230. Gattung 726. Köpsia Bl., Kopſie, d= XXIX 3 nach Profeſſor Kops, Mitverfaſſer der Flora Bata va, benannt). 1 klein, innen am Grunde ohne Drüſen. Blumenkrone teller⸗ örmig; Röhre lang, dünn, bei den Staubblättern wenig verbreitert; Schlund ohne Schuppen, aber innenſeitig behaart. Gattung 724. Plumiera bis Gattung 727. Nerium. Nr. 2230 2232. 659 Staubkölbchen unterhalb der Kronröhrenſpitze, nicht herausragend. Fruchtknoten 2, getrennt (wenn auch in der Jugend dichte anliegend), am Grunde mit einem aus 2 Drüſen oder Schuppen beſtehenden Discus abwechſelnd; Fächer 1—2 eiig. Die beiden Früchtchen (Balgkapſeln) 1—2 ſamig. Kahle, immergrüne Bäume oder Sträucher. Blätter gegenſtändig, häutig oder faſt lederig. Blüten anſehnlich, weiß oder roſafarben, in kurzen, 2—3ſpaltigen, viel- oder locker-wenigblütigen, kurzen, endſtändigen Trugdolden. — 4 Arten, im malayiſchen Archipel; z. B.: K. fruticosa A. DO. (syn. Cerbera fruticosa Ter, Calpicarpum Rox- burghii G. Don), Blätter elliptiſch oder elliptiſch⸗ lanzettlich, ſtumpfgeſchwänzt, oberſeits glänzend, mit 10—13 Nervenpaaren; Trugdolden faſt ſitzend; Deckblätter eirund, ſpitz; Blüten hellroſenrot, ſehr ſchön, mit an der Spitze aufgeblaſener Röhre; empfehlenswerter Warmhausblüher. — Warmhauspflanzen gewöhnlicher Kultur. a Gattung 727. NErium L., Oleander, = XXIX 3 (griechiſch: néros, nerion, naß, feucht; Feuchtigkeit liebende Pflanzen). Kelch innen am Grunde vieldrüſig; Zipfel lanzettlich. Krone trichterförmig; Röhre am Grunde eylindriſch, alsbald in einen glockigen Schlund erweitert, deſſen 5 Schuppen gezähnt oder geſchlitzt find; Kronlappen 5, nicht geſchwänzt, in der Knoſpe gedreht, ſonſt rechtsſeitig deckend. Staubblätter oben in der Röhre befeſtigt, nicht heraus- ragend; Kölbchen um die Narbe zuſammenneigend und derſelben anhaftend, am Grunde in eine fadenförmige, behaarte Spitze fortgeführt. Fruchtknoten 2, getrennt, vieleiig. Balgkapſeln verlängert, gerade, angedrückt oder kaum getrennt. Aufrechte, kahle Sträucher mit ſchleimigem Saft. Blätter zu Zen quirlig, ſeltener zu 4 en, ſehr ſelten einfach-gegenſtändig, ſchmal, lederig. Blüten ſehr anſehn— lich, roſa, rot, weiß, gelblich, an den Verzweigungen der endſtändigen Trugdolden traubig. — 2 bis 3 Arten, im Mittelmeer gebiet und dem ſubtropiſchen Aſien. 2231. Nerium Oleander L., Gemeiner le- größere Gefäße, als zur bequemen Unterbringung ander (fr. Laurier-Rose ordinaire; e. Common Ole- der Wurzelmenge erforderlich iſt; 2. recht kräftige, weder ander). Südeuropa. Hoher Strauch oder Bäumchen, an Humus, noch an Mineralſtoffen arme Erde: etwa 2—4 m hoch. Blütezeit: Juni bis September. — ½ milde lehmige Ackererde, ½ abgelagerte Miſt— Blätter gegen- oder zu Zen quirlſtändig, lanzettlich, oder ſtatt derſelben gute Miſchdünger-(Kompoſt-) erde, zugeſpitzt, am kurzgeſtielten Grunde verſchmälert, ¼ Torferde, alles durchmiſcht mit einem entſprechenden unterſeits ſehr fein- und undeutlich-zartfilzig. Blumen⸗ Zuſatz (/) Quarzſand oder feinem Flußkies; 3. man krone mit abſtehendem Saum und vor jedem Saum- laſſe die Pflanzen die Erde ſtets gehörig nach allen lappen einen 3—4zähnigen oder 3—4ipaltigen Schlund» Richtungen durchwurzeln und helfe lieber durch Dung— kranzzipfel, deſſen Zähne lanzettlich-zugeſpitzt und waſſer nach, als daß man ſtärkere (blühfähige) Sträucher ungleich ſind. Die behaarten Staubkölbchen-Borſten verpflanzt, bevor die Gefäße vollgewurzelt ſind; alſo linealiſch⸗ſpatelförmig, doppeltſolang als das rückſeitig nicht etwa alljährlich verpflanzen; 4. das Verpflanzen behaarte Kölbchen und den Schlund kaum überragend. geſchehe wenn möglich erſt im Mai-Juni; 5. bei jedem Griffelnarbe niedergedrückt, 2jpaltig. Blüten einmal erforderlichen Verpflanzen ſind die Wurzeln der Stammform rot oder roſenrot, bei Garten- kräftig zu beſchneiden: nicht bloß den Wurzelfilz formen heller oder dunkler rot, weiß, geſtreift lockern, ſondern mit ſcharfem Meſſer (bei Kübelpflanzen und gefüllt vorkommend, auch in Größe abweichend. mit ſcharfem Spaten) den Boden und rundum einen 2232. Nérium odörum HWilld., Tafel 92, mäßigen Streifen des Wurzelballens glatt entfernen; 366 (syn. N. odoratum Zam., N. indicum Mill., N. 6. ſorge für guten Waſſerabzug: Scherben⸗Einlage latifoium Mill., N. grandiflorum Desf), Wohl- und darüber grobe Torfbrocken; 7. vom Frühling bis riechender §leander (fr. Laurier-Rose d’Inde; e. zum Herbſt recht ſonniger und möglichſt warmer, Sweet-scented Oleander). Nördliches Oſtindien. Strauch unbedingt aber auch recht luftiger Standort; 8. oder Bäumchen. Blütezeit: Juni bis September. — während der Wachstumszeit nach Bedarf reichlich Aſte oft kantig; Blätter zu Zen quirlſtändig, meiſt und jedesmal durchdringend bewäſſern, an heißen weitläufiger geſtellt, gewöhnlich ſchmäler als bei N. Tagen nur mit lauwarmem (bis zu 30 °C. er⸗ Oleander, jedoch auch breiter, linealiſch-lanzettlich, wärmtem) an kühlen, trüben Tagen mit gewöhnlichem beiderends ſpitz, ſehr kurz geſtielt, unterſeits dichtange- Regen- oder doch abgeſtandenem Waſſer. Zeitweiliges drückt⸗weißgrauſchilferig. Blüten in endſtändigen, Begießen mit Dungwaſſer tft nützlich; es geſchehe nur vielblütigen, dichten Trugdolden. Blütenſtielchen und an den trüben Tagen laufgelöſter Geflügelmiſt, oder Kelche meiſt grauweißlich. Blumenkrone mit abſtehen⸗ Stalljauche und dann zur Abwechslung phosphorſaures dem Saum; jeder Schlundkranzlappen bis zu ſeinem Kali, 1-2 Gramm auf je 1 Liter Waſſer). Die Grunde in 4—7 ſchmale Zipfel geteilt. Staubfäden Unterſätze mit Waſſer gefüllt zu halten, iſt nur kurz und Staubkölbchen dicht behaart, etwa dreimal ſo kurz vor und zur Zeit der Blüte während der heißen Zeit als ihr aus dem Kronſchlunde hervorragender Borſten- don Vorteil; 9. die Erde in den Gefäßen ſoll während ſchwanz. Griffelnarbe zu einem Buckel ſich der Wachstumszeit bei heißer Witterung nie über die erhebend. Blüten ſtets (ausgenommen bei gelb- Gebühr austrocknen, ſondern reichliche Friſche be⸗ blütigen Sorten) wohlriechend, groß, oft größer halten, aber ebenſowenig bei trüber Witterung beſtändig als bei N. Oleander, bei der Stammform roſenrot, feucht, ſondern im Durchſchnitt nur mäßig friſch bei Gartenformen auch weiß, rot, purpurn ſein; 10. wenn ſich unterhalb der Blütenknoſpenbüſchel gelb und geſtreift, auch gefüllt vorkommend. — ſchon frühzeitig 1—3 kräftige junge Laubſproſſe zeigen, f. Kotschyi Boiss. (syn. N. Kotschyi Boiss.) iſt 0 können dieſe die Entwickelung der Blütenknoſpen eine niedrigere Form mit kleineren Blättern. k. beeinträchtigen; ſie ſind alſo zu entſpitzen, ſobald ſie foliis aureo variegatis, Blätter goldgelbbunt; k. einige Centimeter Länge erreicht haben; 11. über foliis argenteo variegatis, Blätter weißbunt. Winter ſollen die Oleander an einem kühlen, nur Die Verwendung der Oleander als Topf- froſtfreien (bis 6 °C. warmen), ſtets bei und Kübelpflanzen iſt bekannt; ſie ſind ihrer eintretendem Tauwetter andauernd zu lüftenden prächtigen Blumen wegen allgemein beliebt, für und, wenn möglich, auch hellen Orte ſtehen und viele Gartenfreunde aber auch wahre Schmerzenskinder, nicht früher begoſſen werden, als bis die Erde der weil ſelbſt ältere Sträucher oft gar nicht blühen wollen Gefäße, nicht bloß die obere Schicht, „friſchtrocken oder alle Knoſpen abwerfen. geworden; dann aber durchdringend begießen. Dem gegenüber ſei die ſachgemäße Kultur, welche Bei ſolcher Behandlung werden die Oleander ſich gute Erfolge gewähren wird, in folgende Hauptpunkte wohlbefinden und dann der Punkt 12: das läſtige kurz zuſammengefaßt: 1. Geräumige, d. h. etwas Abbürſten von Ungeziefer (Schildläuſen) nicht nötig 42 NEE ONE} 660 Familie 125. Apocynaceae und Familie 126. Asclepiadaceae, Or XXIX I. ſein, weil völlig geſunde, kraftſtrotzende Pflanzen ſelten einpflanzt und ihre Zweige in die feucht zu haltende Ungeziefer bekommen. Erde hakt, oder durch Stecklinge, welche bekanntlich Alte Blütenſtände entfernt man, ſolange ſie noch im Sommer lediglich in einem Fläſchchen mit Waſſer nicht abgeſtorben ſind, nicht gern, weil ſie die Fähig- bei mäßiger Wärme ſchon nach einigen Wochen reichlich keit beſitzen, unter günſtigen Ernährungsverhältniſſen Wurzeln bilden. Anzucht aus Samen wenig im folgenden Jahre noch Blüten zu entwickeln. gebräuchlich. Ausſaat bald nach der Ernte in mit Jüngere Pflanzen, deren Erziehung noch nicht Torferde gefüllte, feucht zu haltende und warm zu vollendet iſt, werden ſchneller kräftig und blühfähig, ſtellende Gefäße. — Keimkraft der Samen eine kurze. wenn man ſie im Mai auf ein warmgelegenes Garten- Keimung ungleichmäßig und mangelhaft. beet auspflanzt und entſprechend ſtutzt, um ſie ſchön Der Oleander hat giftige Eigenſchaften; man buſchig zu erhalten. — Vermehrung entweder durch dulde nicht, daß Kinder die jungen Zweige, Blätter Ablieger, indem man die Mutterpflanze ganz ſchräg oder Blumen in den Mund nehmen oder gar daran kauen. Gattung 728. Apöeynum L., Hundsgift, Or IV 9; XXIX 3 gri echiſch: apo — von, weg, kyon — Hund; vermeintlich für Hunde giftig). Kelch ohne Drüſen; Zipfel ſpitz. Krone glockig, halb⸗ 5ipaltig, innen mit 5 kurzen, ſpitzen, mit den Staubblättern abwechſelnden und höher als dieſelben befindlichen An= hängſeln. Kronlappen rechtsſeitig deckend (in der Knoſpe gedreht). Staubblätter nahe dem Grunde der Kronröhre eingefügt, nicht herausragend; Kölbchen oben ſpitz, am Grunde mit hohlen, ſpitzen Anhängſeln. Fruchtknoten 2, unter ſich getrennt, aber einem fleiſchigen Discus rückſeitig angewachſen, vieleiig. Balgkapſeln verlängert, dünn. Aufrechte, ausdauernde, oft graugrüne Kräuter. Blätter gegenſtändig. Blüten ziemlich klein, in endſtändigen, wenigblütigen oder lockeren, doldentraubigen Trugdolden. — 5 Arten, 3 davon in Südeuropa und dem gemäßigten Aſien, 2 in Nordamerika. 2233. Apôeynum androsaemifölium I., Vermehrung durch Teilung und Ausläufer. An⸗ Fliegenfangendes Hundsgift. Nordamerika, am zucht aus Samen, welchen die Pflanzen bei uns jelten Rande von Gehölzdickichten. Staude, 30—100 em liefern. Ausſaat im April bis Juni in Töpfe. — hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Pflanze Keimkraft der Samen 2 bis 3 Jahre; Keimung kahl, nur bei innerhalb 2 Wochen. e f. incanum 9 8 80 er Ri A. DC. grau- 2234. Apdeynum cannäbinum Z. (syn. A. e . hyperieifolium Aft. nur durch meiſt ſitzende und bis⸗ = > 7 e Aber d weilen faſt herzförmige Blätter abweichend; A. sibiri- > 2 DER NW 5. . bel ine t, Aste cum Jacq., nicht Fall.), Hanf-Hundsgift. Nord⸗ e g weilf 1270 amerika. Staude, 50—100 em hoch. Blütezeit: 59 5 5 11118 Juni, Juli. — Pflanze durch Ausläufer ſtark wuchernd, oder rundlich die Stengel aufrecht oder aufſtrebend, kahl [bei f. deutlich⸗ge⸗ pubescens R. Br. pr. sp. ſamt Blattunterſeite flaum⸗ ſtielt Blüten haarig], Zweige bis zur Spitze ſchön beblättert. Blätter in lockeren oval bis länglich und lanzettlich, kurzgeſtielt bis ſitzend, alisge brite e am Grunde abgerundet. Trugdolden aufrecht, dicht— blattloſen und blütig. Blüten grünlichweiß oder ſchwach⸗rötlich, meiſt die Blät- kleiner, aber auch zahlreicher als bei voriger Art. 11 5 a Kronlappen faſt aufrecht; Kronröhre nicht länger als den 5615 die lanzettlichen Kelchlappen. — A. venetum Z. (syn. pen 165 bis . sibiricum Fall, nicht Jacg. ), Südeuropa, Sibirien; 10 Blüten Blu⸗ S 1 1 m 15 fler ae Ju 1115 ; ; ; ; SL tengel riſpig-verzweigt; Blätter am Rande knorpelig, 1150 e 22 1 8 ö ke 158 faſt gezähnelt, kahl; Trugdolden endſtändig, zuſammen⸗ i 9 e ie erkunde geſetzt; Kelch kurz⸗grauhaarig, mit dreieckigen Zipfeln; ſpitzen Kelchlappen an Länge überragend. k. pumi- Blumenkrone feinfilzig, hellpurpurn lum Gray bleibt ſehr niedrig und beſitzt runde Blätter. 819, Verwendung wegen der. intereffanten Eigen- Verwendung in Parks und Landſchafts⸗ ſchaft, daß die vom Honigduft der Blüten angelockten gärten auf allerlei Boden, ziemlich trocken oder faſt Fliegen meiſt mit ihrem Saugrüſſel zwiſchen den ſehr ſumpfig, ſonnig oder etwas ſchattig, zwiſchen Gehölz, genäherten Staubblättern hängen bleiben. Kultur an Abhängen oder an Gewäſſern, kurz überall, wo ſie im Freien an einem etwas geſchützten, halbſchattigen den Boden beleben ſollen. Sie gedeihen ohne Pflege Standort in etwas friſchem, humoſem Boden (reichlich und breiten ſich bald aus, werden ſogar läſtig, ſind mit Sand und Waldhumus oder Torferde gemiſcht). aber an obengenannten Stellen hübſch. Gattung 729. Dipladénia A. DC., Doppeldrüſe, .= XXIX 3 (griechiſch: diploos — doppelt, aden — Drüſe). Kelch innen am Grunde wenigdrüſig oder ⸗ſchuppig; Zipfel lanzettlich. Krone trichter⸗ oder faſt präſentiertellerförmig; Röhre cylindriſch, innen unterhalb der Staubblätter zurückgekrümmt⸗behaart; Schlund röhrig erweitert oder glockig verbreitert, ohne Schuppen; Kronlappen 5, breit, abſtehend, rechtsſeitig deckend, in der Knoſpe linksgedreht. Staubkölbchen am Grunde in ſtumpfe, lang zuſammengewachſene Anhängſel fortgeführt. Fruchtknoten 2, getrennt, am Grunde mit zwei fleiſchigen Discus-Schuppen abwechſelnd, vieleiig. Balgkapſeln auseinanderneigend oder ſpreizend, ftielrund. Halbſträucher oder Sträucher, anfangs aufrecht, ſpäter bisweilen kletternd. Blätter gegenſtändig. Blüten anſehnlich, meiſt roſa oder purpurn, in ende, ſpäter ſcheinbar achſelſtändigen, einfachen, ſelten 2teiligen Trauben. — 24 Arten, im tropiſchen Amerika, mit prächtigen, großen, trichterförmigen Blüten und mit windenden Stengeln oder Aſten. [Gattung Beaumontia Wall. hat zweifächerigen, am Grunde von einer 5lappigen oder 5ſchuppigen Drüſenſcheibe umgebenen Fruchtknoten und ſehr große, weiße, wohlriechende Blüten in End-Trugdolden; z. B.: B. grandiflora Wall. (syn. B. speciosa. hort., Echites grandiflora Rob.), Blüten 6—14 cm lang.] 2235. Dipladenia acuminäta Aook., Lang- | im Durchmeſſer, im unteren Teile grün, am Rande geſpitzte Doppeldrüſe. Blüten roſenrot, 10 cm | glodenförmig. — D. splendens DC. (syn. Echites Gattung 728. Apbeynnm bis Gattung 730. Mandevillea. Nr. 2233 — 2236. 661 splendens Lindl.), Blüten in 4- bis 6 blütigen Trauben, November. Dieſe Art ſoll am leichteſten und dank— 10 em im Durchmeſſer, mit weißer Trichterröhre barſten blühen. — Verwendung nur für größere, und roſenroten, abſtehenden, rundlichen Lappen. — gutgepflegte Warmhäuſer, oder ähnlich wie bei D. Harrisii Purdie (syn. Cycladenia Harrisii Lem.), Nr. 2223 verfahren. — Blüten ſchön gelb, mit auswendig geröteter, am Rhodöcalyx rotundifölius Muell. Arg., Rund- Grunde fugeliger Röhre, am Schlunde mit roter Zeih- blätteriger Roſenkelch; aufrechter Halbſtrauch nung. — D. Brearleyana hort. Bull, Blüten 10 em aus Braſilien, iſt nahe verwandt, hat aber einen gleich im Durchmeſſer, ſchön rot und während der Blüte- der präſentiertellerförmigen Blumenkrone roſa— zeit immer tiefer rot ſich färbend; iſt vielleicht nur | purpurn-gefärbten, großen, blattartigen Kelch, der Form von D. Harrisii, ſoll ſich aber durch dankbares innen am Grunde vieldrüſig iſt. Blüten in ein- Blühen auszeichnen. — D. atropurpurea DC. (syn. fachen Endtrauben. Drüſenſcheibe (Discus) um den Echites atropurpurea Lindl.) hat dunkelpurpurne Fruchtknoten tief-5lappig. Laubblätter gegenſtändig, Blüten mit 5 em langer Röhre; Blütezeit April bis kreisrund. — Warmhauspflanze. Gattung 730. Mandevillea Lindl., Mandevillea, O XXIX 3 (nach J. Mandeville benannt). Kelch innen am Grunde vieldrüſig oder 5ſchuppig. Kelchzipfel meiſt ſpitz und ſchmal. Krone trichter-⸗ förmig, mit cylindriſcher oder eiförmiger Röhre; Schlund glodig oder länglich, ohne Schuppen; Kronlappen 5, breit, rechts- deckend, in der Knoſpe gedreht. Staubkölbchen am Grunde mit meiſt kurzen, angewachſenen und ſtumpfen Anhängſeln. Balgkapſeln 2, an der Spitze oft lange zuſammenhängend, am Grunde mit 5lappigem oder öſchuppigem Discus. Kletterſträucher. Blätter gegenſtändig. Blütentrauben ſtets einfach, meiſt einſeitig, locker oder dicht oder auf 2—3 Blüten verringert. Blüten meiſt groß, gelb, weiß, ſeltener violett. — 45 Arten, im tropiſchen Amerika bis Weſtindien und Mexiko. 2236. Mandevillea suaveolens Lindi. (syn. | hauje. Sie blüht dann meiſt in großer Fülle. Andern— Echites suaveolens YC), Wohlriechende Mande- falls ziehe man ſie in großen Töpfen oder in Kübeln, villea. Blütezeit: Sommer. — Blätter eirund⸗ überwintere ſie im Kalthauſe ziemlich trocken und herzförmig, langgeſpitzt, oberſeits kahl, unterſeits grau- bringe ſie im Mai an eine recht ſonnige Wand ins grün und in den Aderwinkeln zottig. Blütentrauben Freie, wo fie in warmen Sommern gut blüht. Ver— achſel⸗ und endſtändig, länger als das Blatt. Blüten mehrung durch Stecklinge. Anzucht aus Samen ſehr wohlriechend, weiß, am Saum über 5 em leicht. Ausſaat in Lauberde und lauwarm ſtellen. — im Durchmeſſer; Saumlappen breit⸗eirund, ſpitz, etwas Keimkraft der Samen etwa 1 Jahr; Keimung in kürzer als die Röhre. — Kultur am beiten im freien 1—1!/, Monaten, bisweilen noch ſpäter. Grunde eines Kalthauſes, oder im luftigen Lauwarm— Fam. 126. ASCLEPIADACEAE, Seidenpflanzengewächſe. = XXIXI. (Nr. 22372253 aus zehn Gattungen.) c Die Asclepiadeen-Blüten werden von Anfängern immer ſchwer begriffen, weshalb hier eine gemein— verſtändliche Beſchreibung einer Blüte von der am häufigſten vorkommenden Gattung Asclepias (auch Hoya) beſonders angegeben werden ſoll: Kelch fünfblätterig. Fünf markige Blumenblätter. Die fünf Staubfäden eine dicke, markige Säule bildend, in der Tiefe die zwei Griffel einſchließend, von fünf napf- förmig⸗offenen, Schlundkrönchen darſtellenden Säcken (Nebenkronkappen) umgeben, aus denen ein krummes Hörnchen heraustritt. Zu oberſt ſteht ein dicker, fünfeckiger Körper, die Narbe, in deren längsgeſpaltenen Klappen, Staubbeutelhüllen, die wachsartigen Blütenſtaubmaſſen hängen, die nach oben in einen dünnen Faden, nach unten keulenförmig auslaufen und in einer zarten Haut eingeſchloſſen ſind. Die tief verſteckten zwei Fruchtknoten entwickeln ſich ſpäter zu anſehnlichen Balgkapſeln, die innen übereinanderliegende platte, mit glänzend⸗weißen Federkronen verſehene Samen enthalten. I. Kronlappen vor dem Aufblühen linksgedreht- liegend, zur Blütezeit meiſt nach rechts herum ſich deckend. Staubblätter dem Grunde der Kronröhre angeheftet. 1. Blütenſtaub der Kölbchen körnig oder doch leicht zerreibbar, nicht zu wachsartigen, gelben Maſſen verklebt. Schlingſtrauch. Gattung 731 Periploca. 2. Blütenſtaub in wachsartige, gelbe (längliche oder rundliche) Maſſen verklebt. a) Staubkölbchen oben mit kleiner, durchſcheinender (ſelten undurchſichtiger), über die Narben— ſcheibe eingebogener oder faſt aufrechter Haut endigend, alſo mit Hautanhängſel. Nebenkrone vor— handen, einfach, d. h. nicht doppelt. Gattung 732 Stephanötis. 733 Oxypetalum. b) Bleibt hier unberückſichtigt. II. Kronlappen vor dem Aufblühen deutlich-klappig. 1. Staubkölbchen oben mit einer eingebogenen, ſeltener aufrechten, meiſt durchſcheinenden Haut endigend. a) Blätter nicht fleiſchig oder dicklederig; Asclepias bisweilen etwas lederig. Gattung 734 Asclépias. b) Blätter fleiſchig oder derblederig, immergrün. Gattung 735 Hoya. 2. Staubkölbchen oben ſtumpf oder eingedrückt und ohne hautartiges Anhängſel. (Das Mittelband zwiſchen den beiden Kölbchenhälften die letzteren nicht oder kaum überragend.) a) Stengel beblättert, ſelten faſt blattlos. Gattung 736 Ceropegia. b) Stengel meiſt niedrig, dickfleiſchig, grob 4 bis mehreckig oder knotig-höckerig, oder an den Kanten zähnetragend, blattlos. Blüten mit doppelter Nebenkrone, die innere derſelben beſteht nur aus 5 Schüppchen. Gattung 737 Podänthes. 738 Duvalia. 739 Hüernia. 240 Stapelia. 662 Familie 126. Asclepiadaceae, Seidenpflanzengewächſe. O XXIX I. Gattung 731. Periploca L., Baumſchlinge, © IVS; XXIX I (griechiſch: periplöks — Umſchlingung; die Stengel ſich ſelbſt umſchlingend). Blumenkrone radförmig; Kronlappen 5, ſtumpf, innen häufig gebärtet. Nebenkrone der Blumenkrone am Grunde angewachſen, ringförmig, kurz- und breit-10 lappig, faſt ſtets in 5 pfriem⸗ förmige, langzugeſpitzte oder an der Spitze verzweigte Schuppen verlängert. Staubblätter zwiſchen den Nebenkronlappen eingefügt. Staubkölbchen rückſeitig gebärtet, an der Spitze in zuſammenneigende Anhängſel fortgeführt. Balgkapſeln cylindriſch, glatt, ſpreizend. Kahle Sträucher, entweder kletternd und beblättert, oder aufrecht, ſteif und bisweilen blattlos. Blätter gegenſtändig. Blüten innen oft ſchmutzig-blaßgelb oder ſchwärzlich, außen grünlich, in Trugdolden, endſtändig oder in einer Blattachſel. — 12 Arten, in Südeuropa, Aſien und dem tropiſchen Afrika. a 2237. Periploca graeca L. (syn. P. maculata Rändern. Balgkapſel an 6 em lang, glatt, braun⸗ Mnech.), Griechiſche Baumſchlinge. Griechenland, gefärbt. m hoch. Blütezeit: Verwendung in Landſchafts- und großen Zier⸗ Juli, Auguſt. — Aſte gärten zur Bekleidung von Säulen, toten Bäumen, grau; Zweige grau- Pfeilern und an Ruinen. Zu Lauben und Lauben⸗ braun, oft violett-an- gängen eignet fie ſich ſchon deshalb nicht, weil gelaufen. Blätter die Stengel ſich um ſich ſelbſt ſchlingen und ſtets ſommergrün, eirund lückenhafte Lauben geben werden; zudem iſt der Strauch oder eirund-länglich gegen ſtrenge Kälte nicht feſt genug, ſodaß man ihn bis länglich-lanzett-⸗ in offenen, rauhen Lagen bedecken oder vom freien lich, ſpitz oder ſtumpf, Spalier loslöſen, niederlegen, zuſammenbinden und am Grunde abgerun- leicht mit Fichtenzweigen decken muß, bei welcher Ge⸗ det, kahl, oberſeits legenheit man auch kürzen kann; man ſchone aber glänzend - dunkelgrün, die kurzen Seitenzweige, an denen die Blüten ſich unterſeits blaß. bilden. Es iſt vorteilhaft, die Stengel, ſolange das Blüten in Trug⸗ Gerüſt noch nicht bekleidet iſt, alljährlich zu trennen dolden, außen grün- und getrennt anzuheften, da nur ſo eine gleichmäßige, lich, innen 9 5 dauerhafte und ſchöne Bekleidung möglich iſt. Ver— fc f rot, behaart, wohl- mehrung durch halbreife Sproßſtecklinge im Sommer . riechend. Blütenſtiel- leicht. Anzucht aus Samen. Ausſaat in Töpfe und chen mit 2 Deckblättchen. Kronzipfel eirund-länglich, nur lauwarm halten. — Keimkraft der Samen 2 bis ſtumpf oder ausgerandet, mit zurückgeſchlagenen bärtigen 3 Jahre; Keimung in 1 Monat. Gattung 732. Stephandtis 7½0¼, Kranzſchlinge, G XXIX I (griechiſch: stephänos — Kranz, ous, ötos — Ohr; die Nebenkrone betreffend). Kelch innen am Grunde faſt ſtets drüſenlos; Kelch— lappen lanzettlich, fait blattfüörmig. Blumenkrone teller- oder trichterförmig, groß, weiß. Nebenkrone aus 5, dem Rücken der Staubblätter angehefteten, an der Spitze meiſt freien Kranzſchuppen beſtehend. Kahle, immergrüne Kletterſträucher. Blätter gegenſtändig, lederig. Blüten achſelſtändig, in doldigen, einfachen oder am Grunde 2ſpaltigen, gleichſam paarigen Trugdolden. — 14 Arten, auf Madagaskar, im malayiſchen Archipel und in Südchina. 2238. Stephanötis floribünda 4A. Brongn. Unterlage von Holzkohlenſtücken. Sorgfältiges Rein⸗ (syn. Ceropegia Stephanotis Schult., Asclepias odo- halten der leider den Angriffen von Schildläuſen ſtark aus⸗ ratissima Hort.), Reichblühende Kranzſchlinge. geſetzten Pflanzen durch Waſchen; die Läuſe abbürſten. Madagaskar. Langäſtiger Schlingſtrauch. Blütezeit: Juli bis September. — Blätter geſtielt, immergrün, oval oder länglich, kurz⸗ſtachelſpitzig, glänzend-dunkel⸗ grün, ganzrandig, am Grunde gerundet, 7—9 cm lang bei 3½—5 cm Breite. Blüten prächtig, weiß, ſehr wohlriechend, etwa 4 em lang und oben 5 cm breit. — S. Thouarsii A. Brongn. (syn. Cero- pegia Stephanotis Poir., nicht Schult.) hat rot-ner⸗ vige, verkehrt-eirunde oder verkehrteirund- längliche, kurz⸗ſtachelſpitzige Blätter und kleinere, weißgelbe, wohlriechende Blumen. Kelchblätter eirund⸗lanzettlich, nur Zmal ſo kurz als die Kronröhre. | Marsdenia vincaeflora Griseb. iſt von Ste- phanotis floribunda nur durch dünnere und länger zugeſpitzte Blätter verſchieden und wohl nur eine Form der letzteren. Verwendung der S. floribunda als prächtige, auch im Zimmer gut gedeihende Schlingpflanze des Warmhauſes, deren feiner Blütenduft an Tuberoſen erinnert. Allerdings blüht ſie erſt, nachdem ſie bis zu einem gewiſſen Grade erſtarkt iſt, dann aber auch ſehr reichlich, und der Blütenflor währt ſehr lange. Die Stengel und Aſte können an Sparren und Ge- ländern emporgeleitet werden. Kultur am erfolg⸗ reichſten an der Wand eines Warmhauſes, deſſen Wärme zwiſchen + 12 und + 18 C. ſchwankt, entweder in den freien Grund oder in geräumige Gefäße gepflanzt; Fräf- tige Erde: 3 Teile Raſenerde, 2 Teile Lauberde, 1 Teil milder Ackerlehm und Sand, ferner eine reichliche Reichblühende Kranzſchlinge. | Gattung 731. Periploca bis Gattung 734. Asclépias. Nr. 22372241. 663 Be | ee ae SE Vor allen Dingen iſt reichlich zu lüften, im Sommer Holz) im Frühjahr auf warmem Beete; Bewurze— reichliche, im Winter nur mäßige Feuchtigkeit. Ver- lung in 4—6 Wochen. Anzucht aus Samen; die mehrung durch Zweigſtecklinge (jogen. vorjähriges | Saatgefäße warm ſtellen. Gattung 733. Oxypétalum R. Br., Spitzkrönchen, = XXIX I er (griechiſch: oxys = fpig, petälon — Blumenblatt). Krone tief-5fpaltig, 15 kurzer Röhre, welche dem Grunde der Staubblätterröhre gleichmäßig angewachſen und nicht 5 bauchig-furchig iſt; Kronlappen meiſt ſchmal. Schuppen der Nebenkrone 5, von der Staubblätter— röhre getrennt oder damit verwachſen, gerade und meiſt dicklich. Staubkölbchen mit eingebogener Haut. Die durchſcheinenden Schwänze der wachsartigen Pollenmaſſen ſind mit 2 braunroten Hörnern verſehen. Narbe am Scheitel geſchnäbelt oder nicht. Aus- dauernde Kräuter oder Halbſträucher, aufrecht und niedrig, oder häufiger windend. Blätter gegenſtändig. Blüten blau, weiß oder purpurn. — 50 Arten, in Südamerika. Aufrechte Halbſträucher ſind z. B.: 2239. Oxypetalum coeruleum Desne. (syn. lich-herzförmig, ſpitz, filzig. Blütenſtiele doldentrau— Tweedia coerulea G. Don, T. versicolor Hoolt.), big-riſpig, mehrblütig; Blüten ziemlich klein aber zahl— Blaues Spitzärönchen. Südbraſilien. 30—50 em reich, ſchön azurblau mit roſenroter Zeichnung hoch. Blütezeit: Juni⸗Juli bis September. — Die oder roſenrot. Schlundſchuppen lang hervorragend, Stengel ſchlaff-aufrecht, filzig, ſchwachveräſtelt, an der an der Spitze tief-2ſpaltig, mit linealiſchen, geſpreizt— Spitze faſt hin und her gebogen. Blätter herzförmig- leierförmigen Zipfeln. länglich oder herzförmig-lanzettlich, mit Weichſpitze, Verwendung als Topfpflanzen fürs Zimmer beiderſeits filzig. Blütenſtiele aufrecht, wenigblütig, oder Kalthaus, oder bei zweijähriger Kultur auch kürzer als ihr Blatt. Blüten azurblau, mit läng- in warmer Lage zerſtreut truppweiſe auf Rabatten. lichen, an der Spitze zurückgerollten, ſchwachgekerbelten, Der Boden ſei reich mit ſandiger Lauberde untermiſcht. dunkelblauen Kranzſchuppen. Griffelnarbe kegelförmig, Anzucht aus Samen. Ausſaat im Mai-Juni in ſchweeweiß. Balgkapſeln graufilzig. — O. solanodes Töpfe in ſandige Lauberde; die Pflänzchen in Töpfe Hook. et Arn (syn. Schizostemma longifolium verſtopfen. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Desne., Tweedia floribunda hort., T. pubescens Keimung innerhalb 1 Monats. hort., T. rosea Hort.), Blätter lanzettlich oder läng— Gattung 734. Asclépias L., Seidenpflanze, Or IVS; XXIX I (uach Asklepios, Aesculap, dem Gotte der Arzneikunſt, benannt). Blumenkrone radförmig oder ſpäter zurückgekrümmt, tief⸗5 ſpaltig; Kronlappen ungebärtet. Nebenkronkappen 5, der Staubblätterröhre angeheftet, aufrecht, hohl oder mützenförmig, innenſeitig mit je einem gebogenen Zünglein (Hörnchen) als Anhängſel. Ausdauernde Kräuter, aufrecht oder mehr— ſtengelig. Blätter gegen-, quirl- oder ſeltener zerſtreutſtändig, meiſt ſommergrün. Blüten weiß, roſa, orangegelb, rot oder grünlich, in meiſt vielblütiger, doldiger Trugdolde. — 60 Arten, zumeiſt in Nordamerika und Mexiko. A. Blumenkrone und Nebenkronkappen orangegelb bis tief-orangerot. Balgkapſeln an einem e Fruchtſtiel auf⸗ recht, nackt. Blätter meiſt unregelmäßig-wechſel-, ſelten wirklich gegenſtändig; Saft nicht milchig. A. tuberosa. 2240. B. Blumenkrone leuchtend-rot, purpurn oder fleiſchfarbig⸗ roſa; Nebenkronkappen orange oder purpurn. Blätter gegenſtändig, nicht über 5 cm breit. 1. Nebenkronkappen ſchön orangefarben (auf einer deutlichen Säule ſich erhebend) . A. curassavica. 2241. 2. Nebenkronkappen purpurn oder auch blaßrot, nur 2-3 mm lang, ſo lang als die Staubtötbchen. Blüten klein. Blatt⸗ nerven nicht querlaufend, ſondern aufſtrebend. Saft milchig, aber ſparſam . . A. incarnata 2242. C. Blumenkrone und Nebenkrone weißlich oder grünlich, mit purpurn verwaſchen. Blätter gegen- oder auielftändig, die oberen ſelten zerſtreut, groß, über 5 cm breit. Balgkapſeln mit weichen Stacheln, dichtfilzig, 7—13 cm lang .. A. Cornuti. 2243. 2240. Asclépias tuberösa I., Knollige oder in Töpfe, die jungen Pflanzen 15 cm weit auf Seidenpflanze. Nordamerika, auf trockenem, beſonders | ein ſonniges Beet in der Pflanzſchule verjtopfen, wo ſandigem Boden. Staude, gegen 60 em hoch. Blüte⸗ ſie 1 oder 2 Jahre bleiben, bevor man ſie an den | zeit: Auguſt⸗September. — Erdſtamm knollig, mit beſtimmten Platz verſetzt. — Keimkraft der Samen faſerigen Wurzeln. Pflanze kurz- oder rauhbehaart, 3—4 Jahre; Keimung in 2 Wochen. bis zur etwas verzweigten Spitze reichbeblättert. 2241. Asclépias curassävica Z. (syn. A. nivea Blätter lanzettlich-länglich bis linealiſch-lanzettlich, . k. curassavica 0. Ktze.), Curacao-Seidenpflanze ſitzend oder ſchwachgeſtielt. Blütendolden mehrere und | (e. Blood flower). Florida, Louiſiana und Südamerika. meiſt trugdoldig am Ende der Stengel beiſammen, Standig-halbſtrauchig, 30— 70 cm hoch. Blütezeit: kurzgeſtielt. Staubblätterſäule kurz, Nebenkronkappen Juni bis Herbſt. — Pflanze kahl; die Stengel am ſchmal⸗länglich, aufrecht (4—7 mm lang), Hellorange- Grunde verholzend. Blätter länglich-lanzettlich, dünn, farben, die Staubkölbchen ſehr überragend, faſt ſolang kurzgeſtielt, 5—10 cm lang bei 21/,—4 cm Breite. als die purpur⸗ oder faſt grün- orangefarbenen in Blütenſtiele nicht länger als die Blätter. Blütenſtände ſcharlachrot übergehenden Kronlappen und mit faſt doldig. Blumenkrone ſcharlachrot oder dunkel— ebenſolangen pfriemlichen Hörnchen. Balgkapſeln orangefarbig, mit eirunden Lappen; Nebenkron— aſchgrau⸗behaart. f. decumbens Z. pr. sp. hat über- kappen orangefarbig, eirund, jo lang als die gebogene Stengel, breitere Blätter und die meiſten Staubkölbchen, aber kürzer als ihr pfriemliches, ein— oberen Blattachſeln mit Blütendolde. wärtsgekrümmtes Horn. Balgkapſeln und Frucht— Verwendung. Vortreffliche Blütenſtaude ſtiele aufrecht. k. flore albo hat weiße, ferner neuer— ſowohl für mittlere Gärten zerſtreut auf Rabatten, dings f. atrosanguinea hort. blutrote Blüten. als auch für größere Gärten in Gruppen. Sie iſt Verwendung. Iſt wegen ihrer prächtigen, jedoch gegen die Winternäſſe und ſchroffen Witterungs- lebhaften Blütenfärbung eine wertvolle Garten— wechſel etwas empfindlich und verlangt ſowohl tief- zierde und auch als Topfpflanze zu ſchätzen. Sie iſt gründigen, durchläſſigen, ſandigen Boden, als auch eine Pflanze des trockenen Lauwarmhauſes, wäre demnach Winterdecke von trockenem Laub und Fichtenzweigen. bei + 10 bis 150 C. zu überwintern, mithin im Vermehrung durch Ausläufer oder Grundſproſſe. Wohnzimmer, und zwar an hellem Standorte zu unter— Abſtand der Pflanzen 40 em. Anzucht aus Samen. halten. Solche überwinterte Pflanzen blühen dann Ausſaat von Ende April bis Juli ins kalte Miſtbeet jchon im Frühling und, ſonnig ausgepflanzt, den 664 ganzen Sommer hindurch. Für Topfkultur be- handelt man ſie mit weniger Mühe einjährig; ſie blühen dann erſt vom September ab, und nach der Blütezeit wirft man ſie fort. Zu dieſem Zwecke muß die Aus ſaat ſchon im März in mit ſandiger Raſen⸗ und Laub- (oder Torf-) erde gefüllte Töpfe oder Käſtchen geſchehen, welche lauwarm bis warm geſtellt werden. Die Pflänzchen in kleine, ſpäter nochmals in größere Töpfe verſtopfen und wieder etwas warm ſtellen. Beim nochmaligen Verpflan⸗ zen in angemeſſene, mäßig große Töpfe nimmt man kräftigere Acker- und Torferde mit reichlichem Sand⸗ zuſatz) und hält die Pflanzen in einem ſonnigen Zimmer, welches um ſo reich— licher zu lüften iſt, je wärmer die Witte⸗ rung; zudem iſt auf rechtzeitiges und durch— dringendes Begießen tige und läuſefreie Pflanzen erzielt wer— den ſollen. — Keimkraft der Samen 3—4 Jahre; Keimung in etwa 2 Wochen. 2242. Asclépias incarnäta Z. (syn. A. amoena Brongn.), Fleiſchrote Heidenpflanze. Nordamerika, auf fait ſumpfigem Boden. Staude, 60—100 cm hoch, bei f. longifolia höher. Blütezeit: Auguſt, September. — Pflanze kahl oder etwas weichhaarig; die Stengel bis zur Spitze beblättert, bisweilen ver— zweigt. lanzettlich, kurzgeſtielt, an ihrem Grunde ſtumpf oder etwas ſpitz. Blütenſtiele etwas doldentraubig verzweigt, Curaçao-Seidenpflanze. an den oder in der Nähe der Stengel-Enden, kürzer als Blumenkrone tief⸗roſapurpurn bis in Landſchaftsgärten und Parks von großem fleiſchfarbig oder inkarnatroſa, mit länglichen, | Werte, weil fie wirkungsvoll, dabei durchaus hart die Blätter. etwa 4—5 mm langen Lappen. Säule ſchmal, mehr als halbſolang als die breit-länglichen, ſtumpfen, blaſſen Nebenkronkappen, welche von ihrem hakig-gekrümmten Hörnchen ein wenig überragt werden. nur 5—8 cm lang, aufrecht und auf aufrechten Stielen. — Formen find: kf. pulchra Zhrh. pr. sp., Pflanze reichlich behaart; 80—120 em hoch; Blätter breiter, lanzettlich bis länglich, am Grunde oft faſt herzförmig. f. longifolia Gray (syn. A. tuberosa Torr., nicht L. , De , PO gehört alſo nicht in kleine und mittlere Ziergärten. oder linealiſch-lanzettlich, 10—18 cm lang bei kaum 1—1!/, em Breite, kahl oder feinflaumig; Blüten blaſſer. Balgkapſeln Erde (Miſt⸗, lehmige zu achten, wenn kräf- Blätter gegenſtändig oder zu Zen, länglich- Familie 126. Asclepiadaceae, Seidenpflanzengewächſe. O XXIX I. Verwendung, Kultur und Anzucht ganz wie Nr. 2240; ſie iſt etwas härter und verlangt feuchteren oder mindeſtens friſchen, tiefgründigen Boden. Iſt eine unſerer beſſeren Stauden; am bekannteſten ſind die Stammart und f. pulchra. 2243. Asclépias Cornüti Desne. (syn. A. syriaca L. ex. p.), Cornuti-Seidenpflanze. Nord- amerika, hauptſächlich auf Feldern. Staude, 1½ bis 2½ m hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Die Stengel find ſtark, einfach und gerade⸗aufrecht, fein⸗ weichhaarig oder feinfilzig. Blätter grün und oberſeits frühzeitig kahl werdend, groß, oval oder länglich, an ihrem Grunde ſtumpf oder gerundet. Bllütenſtiele wenig länger als die ſehr zahlreichen behaarten Blüten⸗ ſtielchen. Blumenkrone trübpurpurn oder grünlich- purpurn, ſelten faſt weiß, mit eirunden, 6—8 mm langen Lappen; die Nebenkronkappen ſind eiförmig, in der Regel länger als die Staubkölbchen, unterhalb der Mitte jeder- ſeits mit einem Zahn; ihr pfriem- liches Horn iſt kurz und einwärtsge— bogen; die Staub- blätterſäule iſt kurz. — A. princeps Bartl. (syn. A. syriaca L. ex p.) wird fortgejeßt mit voriger ver- wechſelt, iſt aber viel weniger ſchön. Ganze Pflanze, auch die Blätter, ſtärker graufilzig, die Stengel nicht ſtraff— aufrecht, auch nur Cornuti-Seidenpflanze. Im hoch werdend, die Blütendolden zwar größer, aber auch heller gefärbt und in der Haltung wenig ſchön. Verwendung. Die Cornuti-Seidenpflanze iſt und ungemein genügſam iſt, in allerlei Boden gedeiht, allerdings um ſo ſtolzer, üppiger und höher wächſt, je kräftiger der Boden iſt; Düngungen bekommen ihr vorzüglich. Gleichwohl kommt ſie auch an ſteinigen abgelegenen Orten landſchaftlicher Gärten noch fort, würde ſich indes hauptſächlich zur Ausſchmückung lichter Gehölzſtellen eignen; freiſtehend in Trupps auf Park⸗ wieſen oder großen Raſenflächen ebenfalls wirkſam. Durch ihre kriechenden Erdſtämme wird ſie leicht läſtig, — Vermehrung und Anzucht wie Nr. 2240. Nur ſtärkere und kräftige Pflanzen ſind wirkungsvoll. Gattung 735. Ha R. Br., Hoya, O IVS; XXIX I (nach dem engliſchen Pflanzenzüchter Thomas Hoy benannt). Kronlappen während der Blütezeit abſtehend oder buchtig-zurückgeſchlagen, nach oben oft gewölbt. Blumenkrone anfangs radförmig, etwas fleiſchig, tief-5 ſpaltig; Nebenkrone aus 5, der fleiſchigen Staubblätterröhre angehefteten, fleiſchigen und ſoliden (oder infolge Umlegens der beiden Seitenränder unterſeits oder oberſeits hohlen), eingedrückten, flachen, gewölbten oder beiderſeits zugeſpitzten, ſternförmig⸗ab⸗ ſtehenden Schuppen beſtehend, die nach unten hin bisweilen 2zähnig oder 2ſpaltig ſind, an der inneren Kante oft auch einen kleinen, den Staubkölbchen anliegenden Zahn zeigen. einem hellen, aufrechten oder übergebogenen Häutchen endigend. Sträucher. Blätter gegenſtändig, fleiſchig oder doch lederig, immergrün. Arten, zumeiſt im malayiſchen Archipel. Staubkölbchen 5, über der Narbe zuſammenneigend und oben mit Kletternde oder ſchlaffe, meiſt wurzelſchlagende Blüten in achſelſtändigen, doldigen Trugdolden. — 50 A. Blumenkronlappen weiß; Nebenkrone gelb, rot-gefleckt, purpurn oder ſelten weiß. Blätter fleiſchig. Stengel oft wurzeltreibend. H. . carnosa (Tafel 92). 2244. H. pallida. 2245. H. macrophyllia. 2246. 1 A tn." Zu it ga a u ZA Er ah JENE ZEIT re 9 oa a N 1 — ee * 5 4 B. Blumenkronlappen dunkelpurpurrot (oder roſenrot, purpurnem Fleck C. Blumenkronlappen gelb oder grünlich-hellgelb: H. Nicholsoniae F. v. Muell., Blätter ſehr ſchief-federaderig und am Grunde 3= oder faſt 5nervig, 5—8 cm, bisweilen Blüten ziemlich zahlreich, gelb. — H. einnamomifolia Hook., Java; Blätter langgeſpitzt, mit 3 oder 5 ober— Blüten grünlichblaßgelb; Nebenkronſchuppen eirund, ſpitz, oben flach, in der Mitte mit er= emporwindend und oft wurzeltreibend. über 10 em lang. ſeits erhabenen Längsnerven. habener Linie, dunkelblutrot. 2244. Hoya carnösa HR. Br., Tafel 92, 367 (Syn. Asclepias carnosa L., Schollia crassifolia Jacg.), Fleiſchige Hoya; Wachsblume. China, Auſtralien. Windender, fleiſchiger Strauch. Blütezeit: Mai bis bis eirund⸗länglich, ſtumpf oder kurzzugeſpitzt, dick und fleiſchig, 5—8 em lang, kurzgeſtielt. Blüten weiß oder blaß-fleiſchfarben, wohlriechend, in der Mitte rot⸗gefleckt, fleiſchig, in ziemlich großen, einfachen Dolden auf kurzen Blütenſtielchen; Blüten- ſtielchen weichhaarig, 2—4 cm lang. Blumenkrone ausgebreitet, etwa 1½ cm breit, breit -5 lappig, vber- ſeits dicht⸗pappillenhaarig, die Ränder zurückgerollt. In der Mitte, gleich einem dicht angedrückten Stern, die ſpreizende Säule, deren wagerechte Strahlen von den ſehr gewölbten, eirund⸗lanzettlichen, ober- ſeits glänzenden, am Rande umgerollten, gelblichen, rot⸗gefleckten Nebenkronkappen gebildet werden, welche mit den Kronlappen abwechſeln. — H. australis R. Br. (syn. H. bicarinata A. Gr., H. Dalrymple- ana Fr. v. Muell.), Auſtralien. Blätter kurzgeſtielt, eirund, verkehrt-eirund oder faſt kreisrund, dick und fleiſchig, 5—8 em lang, ſelten länger. Blüten weiß, in der Mitte rot, in einfachen Dolden. Ausge— breitete Blumenkrone bis 1½ cm breit, breit-5lappig, oberſeits faſt kahl und glatt, ausgenommen die ſchwach— papillenhaarigen, nicht umgerollten Ecken. Nebenkron- kappen in hohle (anfangs taſſenförmige), wagerecht liegende Flächen ausgebreitet, am äußeren Rande ſehr ſtumpf, der innere Rand zugeſpitzt und einwärtsge— krümmt, der Rücken erhaben, 2kielig. 2245. Hoya pällida Zindl., Blaſſe Hoya. China. Stengel windend, aber niedriger bleibend als bei H. carnosa; auch die Blätter viel blaſſer und etwas kleiner, eirund⸗lanzettlich, zugeſpitzt, fleiſchig und dick, dickgeſtielt, geadert. Blüten zwar kleiner und auch etwas weniger ſchön, aber von noch angenehmerem Wohlgeruch; Blumenkrone glatt, glänzend, weiß, mit ſtumpflichen, zurückgeſchlagenen, am Rande zurückge- rollten Lappen; Nebenkrone weiß, Grund purpurrot. 2246. Hoya macrophylla BI., Großblätterige Hoya. Java. Windender Strauch. Blütezeit: Sommer. — Pflanze durchaus unbehaart, mit faſt ſtielrunden Aſten. Blätter hellgrün, fleiſchig, elliptiſch⸗ lanzettlich oder oval-länglich, zugeſpitzt, am Grunde abgerundet, mit 3 Längsnerven von hellerer Farbe, zwiſchen denen ſich ein großmaſchiges Adernetz aus breitet, am Rande umgebogen. Blütenſtielchen ſamt dem kurzen Kelch kahl. langen purpurnen Stielen. Blüten weiß, außen kahl, innenſeitig papillen- oder ſeidenhaarig; Nebenkronſchuppen lanzettlich, ſpitz, oberſeits gewölbt oder gekielt. Eine der ſchönſten Arten der Gattung fürs Warmhaus. — H. bella Hook., Java; weit⸗ ſchweifiger, nicht windender Strauch; Blütezeit: Sommer. Stengel äſtig, reichbeblättert. Blätter klein, eirund⸗ lanzettlich, zugeſpitzt, fleiſchig, mehr oder weniger gewölbt. Blütendolden kurzgeſtielt; Blüten ſehr zier— Gattung 735. Hoya und Gattung 736. Ceropegia. e v e ee et . länglich, glatt, zurückgebogen, herzförmig. Blütendolden hängend, prächtig. Blüten 5-7 em breit, dunkelpurpurrot, außen grün- ı Soya. Blütendolden faſt kugelig, auf Nr. 224 2248. 665 dann aber die Laubblätter bunt); Nebenkrone ganz weiß oder mit H. imperialis. 2247. H. variegata. 2248. Auſtralien (Queensland), an Baumſtämmen lich, 1½ em breit, weiß, ſpitz-5eckig⸗gelappt; Neben⸗ krone purpurrot, als eirunde, abgeſtutzte, oberſeits hohle Blättchen. Ausgezeichnete Ampelpflanze für Warmhäuſer. Herbſt. — Pflanze kahl. Blätter breiteirund-herzförmig 2247. Höya imperiälis Lindl., Kaiſerliche Hoya. Auf Borneo. Starkwüchſiger Schlingſtrauch. Blütezeit: Sommer. — Stengel, Blattſtiele, Blatt- rippen und Blütenſtiele filzig. Blätter lederartig— aderlos, feingeſpitzt, mit der Spitze am Grunde gerundet oder ſchwach— lichgelb, mit dreieckigen, ſternförmig-ausgebreiteten, bewimperten Kronlappen; Nebenkronblättchen weiß, zuſammengedrückt, 2 lappig, der innere Lappen ſpitz, faſt gezähnt. — f. Rauschii hort. hat hellere, lack— rote Blüten, deren Lappen lanzettlich-dreieckig ſind. Herrliche Art für größere Warm häuſer, wo man ſie an halbſchattiger Stelle in ein Erdbeet pflanzt. Beſchneiden iſt nicht erforderlich. 2248. Höya variegata De Vriese, Bunte Java. Blätter oval, elliptiſch oder länglich, etwas zugeſpitzt, fleiſchig (etwa 6—9 cm lang), gelb- bunt oder weiß- marmoriert, am Rande oft roſenrot, mit rötlichen Stielen. Dolden vielblütig. Kronlappen roſenrot, mit zurückgeſchlagener Spitze; Nebenkron— ſchuppen dreieckig, weiß, Mitte purpurrot. — Verwendung. Alle genannten Hoya-Arten ſind ſchön und Warmhauspflanzen; nur H. carnosa, H. australis und H. pallida können auch gut bei Kalthauswärme überwintert werden, und dieſe gerade ſind es, welche ſich am beſten für Zimmerkultur eignen. Kultur aller Arten in einem Gemiſch von mildem Ackerlehm, Moorerde und Lauberde nebſt Zu— ſatz von Sand, für ſtärkere Pflanzen auch etwas Mijt- erde. Gefäße ziemlich geräumig; Scherben-Einlage zwecks guten Waſſerabzuges mäßig ſtark. Einge— wurzelten Pflanzen komme man während der Wachs— tumszeit öfters mit Dungwaſſer zu Hilfe; im Winter wird mäßig begoſſen und der helle Winterraum am Tage auf + 15 bis 20 C. gehalten. Nur Nr. 2244 und 2245 nehmen ſogar noch mit der Hälfte fürlieb. Im Sommer verlangen ſie reichliche Lüftung, die Warmhauspflanzen auch höhere Wärme (-- 20 bis 250 C.) und feuchte Luft. Nr 2244 u. 2245 können im ſonnigen Wohnzimmer zur Bekleidung kleiner Gitter dienen. Wenn ſich Blütenknoſpen entwickeln, wechſelt man den Standort der Pflanzen nicht gern, weil durch veränderten Lichteinfall bisweilen das Zurück— bleiben oder Eingehen der Knoſpen vorkommt. Auch ſchneide man nach der Blüte die Blütenſtiele nicht gleich aus, da ſich an denſelben in dem gleichen Jahre gern noch neue Knoſpen bilden. H. bella ſoll, auf H. carnosa gepfropft, nicht nur kräftiger wachſen, ſondern auch viel reicher blühen, als wenn aus Steck⸗ lingen erzogen. Vermehrung durch Stecklinge unter Glocken oder im Miſtbeete ziemlich leicht. Gattung 736. Ceropégia I., elne Our III 3; IV 8; XXIX I (griechiſch: keros — Wachs, pegs — Quelle; in Anſebung der Blüten). Blumenkrone mit e e am Grunde faſt kugelig⸗ erweiterter Röhre, am Schlunde gleichbreit oder erweitert; Kronlappen 5, ſehr verſchieden, an den Spitzen meiſt zu— 666 ſammenhängend, ſeltener zurückgebogen. Familie 126. Aselepiadaceae, Seidenpflanzengewächſe. Or XXIX I. Nebenkrone der Staubblätterröhre angeheftet, am Grunde ring- oder faſt becherförmig, ver⸗ ſchiedenartig 5— 10 lappig und innenſeitig mit 5, den Staubkölbchen gegenüber befindlichen, langen oder kurzen, freien oder der Staub- blätterröhre angewachſenen, zuſammenneigenden Zungen verſehen. windend oder aufrecht und niedrig, ſeltener fleiſchig und wenigblätterig [fleiſchig und faſt blattlos bei: blühend, aufrecht; C. stapeliaeformis Haw., ſchwarzbraun mit trübviolett und gelb, faſt windend!. Blüten achſelſtändig, zu 1—3 oder vielblütig in doldigen Trugdolden. — eirund, lanzettlich oder linealiſch, ſeltener herzförmig. Kräuter oder Halbſträucher mit meiſt knolligem Erdſtamm; Stengel C. aphylla Haw., gelb⸗ Blätter gegenſtändig, 50 Arten, im tropiſchen und ſüdlichen Afrika, Oſtindien, malayiſchen Archipel und tropiſchen Auſtralien. Stengel windend und unbehaart, beſetzt mit ausgebildeten, anſehnlichen Laubblättern. A. Blütenſtiel wenigblütig (1—4blütig) B. Blütenſtiel 5- oder meiſt mehrblütig.. . 2249. Ceropégia elegans Wall., Zierliche Ceuchterblume. Gebirge Oſtindiens. Blütezeit: Sommer bis Herbſt. — Stengel und Blätter meiſt dunkelpurpurbraun. Blätter eirund-länglich oder läng— lich-lanzettlich, nach vorn verſchmälert oder kurzzugeſpitzt, ſpitz, dicklich, feinbewimpert. Blütenſtiel von Blatt- ſtiellänge, wenigblütig. Kronröhre mit faſt bauchigem Grunde, gekrümmt, weißlich, violett-gefleckt (oder bläu⸗ lichbraun mit purpurroten Punkten überſäet), mit faſt dreieckigen, zugeſpitzten, an der Spitze zuſammen— hängenden, langbewimperten Zipfeln. Außere Neben- kronlappen zungenförmig, einandergenähert; die inneren einwärtsgebogen, länger und an der Spitze mehr oder weniger verwachſen. Balgkapſeln ſchlank, 2 em und drüber lang. — Schöne Art. 2250. Ceropegia Cumingiäna DC., Cumings Ceuchterblume. Auf den Philippinen um Manilla. Blütezeit: Sommer. — Blätter eirund, am Grunde ſchwach-herzförmig, vorn in eine Spitze lang verſchmälert, ſpitz, dünn. Blütenſtiele etwa halbſolang als das Blatt, vielblütig. Blüten ſchön. Kelchblätter gefärbt, ſpitz. Blumenkrone an 4—5 cm lang, mit weiß— licher, an ihrem Grunde kaum, am Schlunde ſtark (keulig) erweiterter Röhre; Kronzipfel länglich, kahl, an der Spitze zuſammenhängend, am Grunde lohfarbig (braunrot), an der Spitze blaſſer, in der Mitte mit einem gelblichweißen Querbande. Sehr ſchöne Art! — C. Candelabrum L., Küſte von Malabar; Wurzeln dick, faſerig; Blätter eirund— lanzettlich, am Grunde abgerundet oder undeutlich— herzförmig. Blüten in vielblütigen, hängenden, kron— leuchterartigen Dolden, indem der ſchlanke Blütenſtiel, der kürzer als das Blatt iſt, abſteht, die Blütenſtielchen aber aufrecht ſind. Kelch ſehr kurz, mit pfriemlichen Blättern. Blumenkrone gegen 3 em lang, unten kugelig, ſtark-aufgeblaſen und weiß, roſenrot— geſtreift, oben eylindriſch und roſenrot. Kronzipfel Gattung 737. Podänthes aso. (griechiſch: pous, podos — Fuß, anthe — Blüte). Blumenkrone am Schlunde nicht verdickt, tief-5 ſpaltig. C. elegans. 2249. e C. Cumingiana. 2250. bewimpert, grünlich; äußere Nebenkronblättchen ange- wachſen, kahl; innere zungenförmig, an der Spitze etwas zuſammenhängend. — Verwendung. Die Leuchterblumen ſind durch ihre wunderlichen und eigenartig gefärbten Blüten hochintereſſant. Sie eignen ſich auch zur Kultur im Wohnzimmer. Man kann kleine Drahtgeſtelle, Gitter- Cumings Leuchterblume. werk, Schirme, Drahtballons u. ſ. w. damit bekleiden. Obige Arten ſind Warmhauspflanzen, nur C. africana, C. stapeliaeformis und C. aphylla nehmen auch mit + 8 bis 12 C. fürlieb. Alle verlangen nur wenig Waſſer, dagegen im Sommer viel Luft. Sehr ſandige, gut verrottete Laub- und Moorerde mit Zuſatz von etwas mürbem Wieſenlehm und grobem Kies auf hoher Scherben-Einlage wird empfohlen. Vermehrung durch Stecklinge, deren Schnittwunden zuvor gut abgetrocknet ſein müſſen; Stecklinge von C. stapeliaeformis werden nur wagerecht auf die Erde gelegt und treiben dann aus der Unterſeite Wurzeln. Grundblume, G III 3; XXIX I Außere Nebenkrone faſt becherförmig, 5lappig oder fait 5teilig; die Lappen breit; die 5 Schuppen der inneren find eiförmig, den Staubkölbchen angeheftet und ihnen aufliegend, nicht gehörnt. Stengel grob-4eckig; die Ecken kreuzweis übereinander- und grob-wenigzähnig. Blüten oben blaß⸗gefärbt oder gefleckt, einzeln oder gepaart, ſeltener faſt büſchelig. — 8 Arten, in Südafrika; z. B.: P. verrucosa Haw. (syn. Stapelia verrucosa Mass.), Blüten gelb, blutrot- punktiert. P. pulchra Haw. (syn. Stapelia variegata hort., S. pulchra Schult., S. verrucosa hort., nicht Mass.), innen gelb, mit zahlreichen ſchwarzroten, am Schlunde größeren Warzen, außen mit 5 erhabenen, dunkleren Linien. — Verwendung und Kultur wie Nr. 2253. Gattung 738. Duvälia Haw, Duvalie, O III 3; XXIX I (nach dem Botaniker Duval benannt). Blumenkrone am Grunde eben oder etwas eingeſtoßen, im Schlunde mit einem erhabenen, feſten (nicht hohlen) Ring; Kronlappen breit und ſpitz. Außere Nebenkrone ringförmig; die 5 Schuppen der inneren den Staub⸗ kölbchen angeheftet, dickfleiſchig, ſtrahlig⸗abſtehend und ihnen mit der inneren Kante aufliegend, nicht gehörnt. Stengel grob⸗ 4—6eckig; die Ecken entweder gleichmäßig und mit vorragenden, ſpitzen Zähnen, oder faſt bis zum Grunde in kugelige oder ſehr dick⸗ eiförmig⸗ſpitze Lappen geteilt. Blüten einzeln oder zu wenigen, innen meiſt ſchwarzpurpurn, nicht marmoriert. — 10 Arten, in Südafrika; z. B.: D. elegans Haw. (syn. Stapelia elegans Mass.), Blumenkrone ſchwarzviolett, mit fuchsrötlichem, 5ſeitigem Grunde, 5 ſpaltig, außen graugrün. — D. reclinata Haw. (syn. Stapelia reclinata Mass.), Aſte übergebogen; Blumenkrone ſchwarzpurpurn, 5 ſpaltig, mit wiedergefalteten, am Rande keulenhaarigen Zipfeln, Grund kreisrund, gewölbt, erhöht; außenſeitig grünlich. — D. Jac- quiniana Don (syu. Stapelia Jacquiniana KR. et Sch., S. radiata Jacg.), Blumenkrone innen rotviolett, glänzend und faſt kahl, 5 ſpaltig, außenſeitig ſchmutzig⸗grün und kahl. — Verwendung und Kultur wie Nr. 2253. Gattung 739. Huernia R. B.., Huernie, G III 3; XXIX I (nach dem Pflanzenſammler Juſtus Huernius benannt). Blumenkrone am Rande 5edig oder breit-5 ſpaltig; Kronlappen in den Buchten mit kleinem Zahn, am Grunde mit oder ohne Ring. Außere Nebenkrone ringförmig, wagerecht-abſtehend, ſtrahlig⸗ Gattung 737. Podänthes bis Gattung 740. Stapelia. Nr. 2249 2253. 667 5 lappig; die Lappen mit den Staubkölbchen abwechſelnd, 2zähnig oder 2ſpaltig; die 5 Schuppen der inneren den Staubkölbchen am Grunde angewachſen, einwärts⸗gekrümmt⸗abſtehend und in aufrechte Hörner verlängert. Stengel grob-4— 5, ſeltener Geckig; die Kanten erhaben, breit, grobgezähnt. Blüten groß, im Juli bis Oktober erſcheinend; Blumenkrone innen marmoriert⸗ gefleckt. — 11 Arten, in Südafrika; z. B.: H. oculata Hook. fl., Blumenkronröhre weiß; Saum braunviolett, ſcharf abge⸗ grenzt. — H. brevirostris N. E. Brown, Blüten an den jungen Zweigen, 4—6 auf einem Stiele, Blumenkrone 3 cm breit, mit deltaförmigen, zugeſpitzten Zipfeln, die außen glatt, grün, innen blaß-ſchwefelgelb, mit kleinen, blutroten Flecken überſäet und von 5 Nerven durchzogen, kahl. Blüten geruchlos. — II. venusta R. Br. (syn. Stapelia venusta Willd.), Blüten innen kahl, am Grunde der Aſte an hängenden, langen Stielen, außen ſtrohgelb, innen gelb, rotspunftiert, im Hohlgrunde von einem erhabenen Kreiſe umgeben, ftinfend. — H. reticulata R. Br. (syn. Stapelia reticulata Mass.), Aſte 5kantig, am Grunde blühend; Blüten hängend, außen graugrün, innen ſchwarzpurpurn, gelb-marmoriert, im gebärteten Grunde von einem erhabenen Ringe umgeben. — H. ocellata R. et Sch. (syn. Stapelia ocellata Jacg.), Aſte 4—5 kantig; Blumenkrone faſt glockig, außen faſt fleiſchfarbig, von 10 grünen Nerven durchzogen, innen gelb und mit rundlichen, blutroten Flecken ganz beſtreut; Röhre innen ſteifhaarig. Schöne und hochintereſſante Pflanzen. Verwendung und Kultur wie Nr. 2253. Gattung 740. Stapélia L., Stapelie (Aasblume), O III 3; XXIX I (nach dem 1636 + Arzt van Stapel benannt). Blumenkrone bei ſehr kurzer Röhre 5 lappig; Kronſchlund mit breitem, dickem Ring umgeben oder auch nackt; Kronlappen in den Buchten ohne Zähnchen. Außere Nebenkrone wagerecht-abſtehend, tief-5 lappig; die Lappen ganz oder kurz 2—3 ſpaltig; die 5 Schuppen der inneren den Staubkölbchen angeheftet, an der Spitze in ein verlängertes, aufrechtes oder bogiges Horn fortgeführt, hinten entweder mit Horn, oder in einen aufrechten, geſchlitzten Kamm erweitert, oder beides fehlt. Stengel grob-4eckig, die Kanten grobgezähnt; die jüngſten Stengelteile bisweilen mit verkümmerten Blättchen. Blüten oft ſtinkend, einzeln, gepaart oder ſeltener büſchelig. Blumenkrone bei Sonnenſchein ſehr äbſtehend, innen ſchmutzig— purpurn oder marmoriert⸗gefleckt, ſeltener blaßgelb. — 60 Arten, in Südafrika. A. Blumenkrone ſehr abſtehend, am Schlunde mit einem ringförmigen, oft nach außen zurückgeſchlagenen, breiten Hautſaum. Lappen der äußeren Nebenkrone 2—3zähnig, ſeltener ganz oder gezähnelt; die Schuppen der inneren in keulige Hörner vorgezogen. 1. Blumenkrone hell- oder ſchwefelgelb mit purpurnen Querrunzeln 330 S. variegat«. 2251. 2. Blumenkrone ſchmutzig-braun mit ſchwarzen Flecken und Etrichen . 5 ) BE EIS DUTONTAR2 22 B. Blumenkrone am Schlunde ohne Ring, meiſt bleichpurpurn, von nicht keuligen Haaren bewimpert oder gebärtet. 1. Blumenkronzipfel langzottig ee ᷣͤ . ͤ ̃̃⁵;Vv ² ͥ̊nmù—qũ T ]]] 2. Blumenkronzipfel kurzhaarig. Blüten ſehr groß, bis zu einem Fuß Durchmeſſer erreichend: S. gigantea N. Z. Br., Zululand; Stengel aufrecht, ſehr zart behaart, graugrün; Blüten am Grunde derſelben, einzelnſtehend, kurzgeſtielt, die größten der Gattung. Blumenkronzipfel langgeſpitzt, gelb, mit roten Querlinien geziert; Oberfläche mit kurzen, weichen Haaren dicht bedeckt. 2251. Stapelia variegata I. (syn. Orbea quer, einandergenähert und braun. Im Grunde der variegata Haw.), Bunte Stapelie. Blütezeit: Blume eine dichtpunktierte kreisrunde Scheibe. — 8. Auguſt bis Oktober. — Die Aſte 4 kantig, aufſtrebend, anguina Jacg. (syn. Orbea anguina Ha.). Die mit ſpitzen, ſehr abſtehenden Zähnen. Blütenſtiele am Grunde entſtehend, zurückgeſchlagen; Blumenkrone ſehr ſtinkend, ſchwefelgelb, 5ſpaltig, mit eirunden, ſpitzen, runzligen Lappen, mit purpurnen Querrunzeln und Flecken unregelmäßig⸗geſcheckt; im Grunde ein hohler, Aſte aufrecht, Ledig, mit an der Spitze ſchwach-zurück— gekrümmten Zähnen. Blütenſtiele aus den Achſeln der Aſte einzeln. Blumenkrone 5ipaltig, mit breit- eirunden, ſpitzlichen, runzligen, gelblichen oder ſehr runzligen, dunkelblutrot-marmorierten Zipfeln. 2252. Stapelia bufönia Jacq. (syn. Orbea bufonia Ham), Kröten-Stapelie. — Aſte zahlreich, kahl, die älteren graugrünlich, 4kantig, mit weitab— ſtehenden Zähnen. Blütenſtiele aus den Achſeln der jüngeren Zweige einzeln und Iblütig, ſehr abftehend. Blumenkrone mit innen ſchmutzig-braunen Zipfeln, die mit ſchwarzen Flocken und Querftreifen beſetzt ſind, ſehr ſtinkend, 6—7 em breit; ihr Grund höckerig, ſcharf, gefleckt. 2253. Stapélia grandiflöra Mass., Groß- blumige Stapelie. Blütezeit: Juli bis Oktober. — Aſte 4kantig, keulenförmig, flau— mig, mit entfernt- ſtehenden, ein— wärtsgekrümmten Zähnen, die mit einem ſehr weichen Dörnchen endigen. Blumenkrone groß, flach, zottig, mit 5 ſpitzen, lan— zettlichen, quer— runzligen am Rande bewimper— blaßgelber, gefleckter Kreis. S. orbicularis Andr. (syn. Orbea orbicularis Ham.). Aſte mehrere, Stapelia anguina. aufrecht⸗abſtehend, mit 4 gezähnten Kanten, deren Zähne weichbeſpitzt find. Blüten am Grunde der Aſte einzeln. Blumenkrone ſehr abſtehend, 5ipaltig, mit herzförmigen, zugeſpitzten, runzlig-geſtreiften, an der Spitze zurückgekrümmten Zipfeln; die Streifen ſind 1 ten Zipfeln, die unterſeits grün⸗ lich blaugrün, oberſeits ſchwarz⸗ purpurn, mit grauen Zottel— haaren und da— zwiſchen mit Großblumige Stapelie. 668 furzen, b Haaren beſtreut. — S. hirsuta L., Aſte aufrecht, ſehr dünn feinzottig, ſchmutzig— grün, gefurcht, 4kantig mit aufrechten Zähnen. Blüten⸗ ſtiele im unteren Teile der Aſte, zottig und ſehr abſtehend. Blumenkrone groß, abſtehend 5 ſpaltig, mit eirunden oder lanzettlichen in eine Langſpitze verſchmälerten, flachen Zipfeln, an den Mündungen mit langen, purpurnen Haaren dichtbewimpert, außen blaugrün, innen blaßgelblich, und mit blutroten, runz— ligen Querſtreifen durchzogen, den Rändern blutrot. — Verwendung. Sehr intereſſante und wegen ihrer eigentümlichen und meiſtens äußerſt zierlich ge— zeichneten Blüten ſelbſt fürs Zimmer zu empfehlende Pflanzen; eine Anzahl Arten beſitzt aber neben ihrer Schönheit leider einen ſehr üblen Geruch. Kultur nach unſerm alten J. F. W. Boſſe zweckmäßig wie folgt: 12 in einem trockenen hellen Zimmer Familie 127. Loganiacene, O XXIX 2, und Familie 128. Gentianaceae, Or XXIX 4. an der Spitze und an verſehen, um einen ſicheren Waſſerabzug herzuſtellen. enen Winters nur ſelten und ſehr wenig begießen. Im Sommer aber hält man ſie nahe unter Glas (im Kalthauſe oder kaltem Miſtbeete), begießt mäßig und beſprengt die Pflanzen am Abend warmer Tage. Feuchtigkeit, mäßige Wärme, Licht und friſche Luft tragen im Sommer viel zur Entwickelung von Blüten bei. Starke Pflanzen, welche ſich in den Töpfen ſehr bewurzelt haben, gedeihen dann am beſten, wenn man ſie in Unterſätze mit Waſſer ſtellt. Die zu bepflanzenden Töpfe werden zu ¼ der Höhe mit Scherbeneinlage Man pflanzt in eine Miſchung von 3 Teilen Lauberde, etwa ½/0 mürben Lehm, 1 Teil Sand, etwas Ziegel- mehl und feinen Kalkſchutt. Vermehrung durch die bald Wurzeln bildenden Stengel und Aſte leicht. — Anzucht aus Samen. Ausſaat in recht ſandige Erde in Schalen, welche warm zu tellen; die Pflänzchen ſpäter verſtopfen. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; oder Glashaus bei + 6 bis 12 C.; während des Keimung in etwa 3 Wochen. Familie 127. LOGANIACEAE, Loganiengewächſe. = XXIX 2. I. Kronlappen vor dem Aufblühen dachziegelig-liegend. Gattung 741 Gelsemium. II. Kronlappen vor dem Aufblühen klappig⸗liegend. III. Kronlappen vor dem Aufblühen gedreht-liegend. 242 Buddlea. Gattung 743 Spigelia. Gattung 74% Desfontäinea. Gattung 741. Gelsemium Juss., Dufttrichter, = XXIX 2. Blumenkrone trichterförmig, am Schlunde erweitert; ragend. Fruchtknoten 2fächerig; Fächer vieleiig. aufſpringende Früchtchen ſich trennend. Windende, am Stengel verbunden. Kronlappen 5. Staubblätter 5, der Kronröhre eingefügt, nicht heraus— Griffel 2fpaltig, feine Aſte 2lappig. kahle Sträucher. Blüten ziemlich groß, gelblich oder weiß, Kapſel in 2, an der Spitze 2klappig⸗ Blätter gegenſtändig, häutig; Blattſtiele durch Querlinie end⸗ oder achſelſtändig. — 3 Arten, 1 auf Sumatra, 1 in China, die folgende in Nordamerika: G6. sempervirens Ait. (syn. G. nitidum Michæ., G. lucidum Poir., Bignonia sempervirens L., Lisianthus sempervirens Mill., Anonymos sempervirens Watt.), hoher Schlingſtrauch. Blütezeit: Mai, Juni. Blüten ſehr wohl⸗ riechend, glänzend-gelb, in achſelſtändigen Büſcheln oder Trauben. — Hält in milden Gegenden Deutſchlands unter Schutz aus. Gattung 742. Büddlea (nicht Buddleya) L., Buddlea, O XXIX 2 (nach dem Engländer Adam Buddle, einem Liebhaber der Botanik, benannt). Kelch glockig, 4zähnig oder 4ſpaltig. entweder kurzröhrig und glodig bis faſt radförmig, oder mit längerer, Blütezeit abſtehend. 2fächerig; Fächer vieleiig. Sträucher, ſeltener Kräuter, zähnt. Blüten klein oder ziemlich lang, weiß, n Sträucher ſind z. B. . Blüten in kugeligen Trugdolden .. = Blüten in einfachen oder zuſammengeſetzten Ahren die folgenden. 2254. Büddlea globösa Lam. (syn. B. capitata Jacq.), Runddoldige Buddlea. Gebirge Chiles. Blüten wohlriechend, honiggelb. — B. suaveolens Kth. et Bche., Gebirge Chiles; Blütezeit: April; Blüten orangefarben, blätter beiderſeits weichhaarig. 2255. Büddlea Colvillei J. D. Hook., Col- villes Buddlea. Hochgebirge Oſtindiens. Blüten groß, oben 2½—3 cm breit, dunkelroſenrot, ſchön. — B. Lindleyana Fortune (syn. B. salicifolia hort., nicht all., nicht Jacq.), China; Blütezeit: Sommer; Blüten klein, in wenigblütigen, zu einer einfachen Ahre vereinigten Trugdolden, außen behaart, grünlichviolett, Saum roſenrot, innen purpurviolett. — B. curviflora Hook. et Arn., Japaniſcher Archipel; Blüten klein; Blumenkronröhre violett, in der Mitte gekrümmt, Staubblätter 4, in der Kronröhre eingeſchloſſen oder die Kölbchen am Schlunde derſelben ſitzend. Griffel einfach. Kapſel 2klappig, faſt ſtets filzig oder wollig bekleidet. gelb, orange, doldig, oder endſtändig und mehr riſpig— ſtraußförmig. — 70 Arten, graufilzig⸗behaart; angenehm duftend; Laub⸗ Blumenkrone cylindriſcher Röhre tellerförmig; Kronlappen 4, eirund, zur Fruchtknoten die Klappen wieder fachſpaltig oder ganzbleibend. Bäume, Blätter gegenſtändig, ganzrandig, gekerbt, ſeltener grobge— ſeltener violett oder ſcharlach, achſelſtändig und mehr trug⸗ im tropiſchen und ſubtropiſchen Amerika und Aſien, ferner in B. globosa. 2254. . Colvillei. 2255. orale außen roſenrot, | innen violett. — Verwendung. Recht angenehme Zier- ſträucher mit hübſchen Blüten, zwar nicht genügend winterfeſt, verdienen aber wohl, in irgend einem luftigen Raume mit etwas Tageslicht nur froſtfrei überwintert zu werden. Kultur in kräftiger, mit Sand gemiſchter, lockerer Erde und geräumigen Ge— fäßen. Verpflanzen im März oder nach der Blütezeit. Vermehrung durch Sproß- (d. h. krautige) Stecklinge im Lauwarmbeete oder in kleinen Töpfen, die ins warme Wohnzimmer kommen. Anzucht aus Samen. Ausſaat im Frühling in Käſtchen, lauwarm. — Keim⸗ kraft der Samen kaum 1 Jahr; Keimung innerhalb 4 Wochen. Gattung 743. Spigélia L., Spigelie, O XXIX 2 (nach dem holländiſchen Botaniker im 17. Jahrhundert Adrian e latiniſiert Spigelius, benannt). tellerförmig; Röhre meiſt oberhalb der Mitte oder gegen die Spitze hin breiter; Kronlappen 5, ſpäter abſtehend. geſchloſſen oder herausragend. Blumenkrone röhrig oder Staubblätter 5, ein⸗ Fruchtknoten 2fächerig, vieleiig; Griffel einfach, gegen die Mitte hin oder höher hinauf geglied ert. Gattung 741. Gelsemium bis Gattung 745. Exacum. Fr. 22512258. 669 Kapſel 2knöpfig, deckelartig⸗ (rundumſchnitten⸗) aufſpringend. Kräuter, feltener Halbſträucher, kahl oder behaart. Blätter gegen ſtändig, durch Querſtreifen, Haut⸗ oder Nebenblättchen am Stengel in Verbindung. Blüten verlängert oder klein, rotgelb oder purpurn, in einſeitigen, vielblütigen und endſtändigen Ahren, feltener 1—2 Blüten in den Gabelungen eines beblätterten Blütenſtandes. — 30 Arten, im tropiſchen und nördlichen Amerika. 2256. Spigelia maryländica L. (syn. Lonicera keulenförmig, 4 mal ſolang als die eirund-lanzett- marilandica L.), Maryland-Spigelie. Nordamerika. lichen Lappen. Staude, 15—60 cm hoch. Blütezeit: Juli bis Verwendung. Iſt durch Tracht und Blüten September. — Blätter eirund⸗lanzettlich bis eirund bemerkenswert und hübſch, verdient deshalb einen Platz und zugeſpitzt, 5—10 cm lang, mit gerundetem Grunde in mittleren und größeren Ziergärten, beſonders an dicht anſitzend, mit 1 oder 2 Paar Nerven an ihrem ſchattigen und friſchen Stellen, die reich mit Wald— Grunde. Blütenſtand 1—2 ährig. Blumenkrone auf- humus oder Torf- und Moorerde durchſetzt ſind. recht, außen ſcharlach- oder purpurrot, innen Ratſam iſt es, einige Pflanzen froſtfrei zu durch— gelb, etwa 3½ —4½ em lang. Kronröhre etwas wintern. Vermehrung durch Grundſproſſe. Gattung 744. Desfontäinea Ruiz et Pav., Desfontainea, = XXIX 2 (nach dem 1833 f franzöſiſchen Botaniker Desfontaines benannt). Kelchzipfel 5, länglich, faſt blattartig. Blumenkrone faſt trichter— förmig, mit verlängerter, oben nur wenig erweiterter Röhre; Kronlappen 5, kurz, eirund, aufgeblüht ſich rechtsherum etwas deckend. Staubblätter 5, dem Kronſchlunde eingefügt. Fruchtknoten 5- (ſeltener 4 oder 3=) fächerig, im oberen Teile bisweilen 1fächerig, vieleiig. Frucht eine kugelige oder eiförmige, weiße Beere. Kahler, immergrüner Strauch. Blätter glänzend, gegenſtändig, lederig, dornig-gezähnt, am Stengel durch Querlinie oder kleine Nebenblätter verbunden. Blüten groß, ſehr ſchön!, an den Spitzen der Zweige oder in den Gabelungen, geſtielt, einzeln, ſcharlachrot mit gelbem Saum. — Einzige Art: 2257. Desfontäinea spinösa Ruiz et Pav. (syn. am Grunde keilförmig, ohne den Stiel gegen 4½ cm Linkia spinosa Pers.), Dornige Desfontainea. In lang; Kelchlappen länglich, einandergenähert, am den Anden Südamerikas, von Südchile bis Neugranada. Rande bewimpert; Blüten von faſt 3 bis zu 5 em Immergrüner Strauch. Blütezeit: Sommer. — lang, mit aufrechten Saumlappen. Es giebt 2 Formen: f. typica, Kelchlappen 4—5 mal Verwendung als prächtigblühende, ange— jo lang als breit, getrennt; Blüten etwa 3½ —4 cm legentlich zu empfehlende Kalthauspflanzen, die im lang, mit abſtehendem Rande; Laubblätter gedrängter Sommer ins Freie geſtellt werden. Kultur in mit ſtehend und weniger keilförmig, auch dicker. f. Hoo- Laub- und Miſterde und entiprechend Sand vermiſchter keri Dun. pr. sp. (syn. D. spinosa Hook.), Blätter Gartenerde. Vermehrung durch Stecklinge. Familie 128. GENTIANACEAE, Enziangewächſe. = XXX 4. (Nr. 2258 — 2277 aus elf Gattungen.) I. Blätter gegenſtändig, ſelten die unteren wechſelſtändig. Kronlappen vor dem Aufblühen gedreht-liegend— 1. Griffel anſehnlich, ſpäter abfallend. a) Staubkölbchenhälften zwiſchen ſich ohne Mittelband (Konnektiv). Gattung 745 Exacum. 746 Chirönia. b) Staubkölbchenhälften durch ein Mittelband (Konnektiv) verbunden. Gattung 747 Sabbätia. 248 Erythräea. 2. Griffel fehlend oder vorhanden, dann aber bleibend. a) Griffel fadenförmig oder anſehnlich und mit 2 Narbenplatten. Gattung 749 Eustoma. 750 Lisianthus. 751 Chlora. b) Griffel ſehr kurz oder fehlend. (Blüten von unten nach oben oder von innen nach außen auf— blühend. Gattung 752 Gentiäna. 255 Swertia. II. Blätter grund- oder wechſelſtändig. Kronlappen vor dem Aufblühen einwärtsgefaltet-klappig. Sumpf- und Waſſerpflanzen. Gattung 75% Menyänthes. 755 Limnänthemum. Gattung 745. Exacum ., Bitterblatt, Or XXIX 4 (griechiſch: exak&omai — ausheilen, daraus lat.: exäcum, nach Plinius eine bitterſtoffhaltige 9 Kelchlappen 4—5, gekielt, geflügelt oder flach und Znervig. Krone mit kurzer, faſt kugeliger Röhre radförmig; Kronlappen 4 oder 5, eirund oder länglich, vor dem Aufblühen gedreht. Staubblätter 4 oder 5, dem Kronſchlunde eingefügt; Staubkölbchen am Scheitel mit doppeltem Loche aufſpringend. Fruchtknoten 2fächerig. Griffel fadenförmig, einfach, mit kopfiger Narbe. Kapſel kugelig, ſcheide— wandſpaltig-2klappig, vielſamig. Kräuter, meiſt 1- oder 2jährig, meiſt riſpig-verzweigt. Blätter ſitzend oder kurzgeſtielt. Blüten ziemlich klein bis ziemlich groß, blau, roſa oder weiß, in gabelig⸗ verzweigten Trugdolden oder auch zu wenigen bis einzeln. — 20 Arten, in Oſtindien, dem malayiſchen Archipel und Oſtaſien. Z. B.: 2258. Exacum affine Hook., Blf., Berwandtes faſt 5 em breit, ſchön himmelblau; Staubkölbchen Bitterblaft. Eine reizende, niedrige Pflanze mit ſehr lang, herzförmig⸗linealiſch. zahlreichen ſchönen, blauen Blumen und gelben Verwendung und Kultur in Warmhäuſern, Staubkölbchen. Stengel ſtielrundlich, bis 35 em hoch | denen fie eine Zierde find. Die Pflanzen ſind ein— werdend. Blätter breit-eirund, zugeſpitzt. — E. macran- | jährig, jedoch kann man fie aus Stecklingen buſchig thum Arn., mit einfachem, 30—50 em hohem Stengel, erziehen und mehrere Jahre erhalten; fie verlangen 3—5 nervigen und großen (3 cm und drüber), pur= ſtets einen Standort nahe dem Glaſe. Ausſaat der purblauen Blumen, in endſtändiger Doldentraube, ſehr feinen Samen recht dünn auf Laub- und Moor- — E. zeylanicum Rob. (syn. Chironia trinervia erde. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung Z., Lisianthus zeylanicus Spr.), Blätter zugeſpitzt, innerhalb 4 Wochen. 3 nervig; Kelchflügel halbherzförmig-eirund; Blüten . 670 Familie 128. Gentianaceae, Enziangewächſe. Or XXIX 4. Gattung 746. Chirönia L., Chironie, = XXIX 4 (nach dem Centauren Chiron benannt). driſcher, meiſt kurzer Röhre; Kölbchen aufrecht, ſpäter ſpiralig-gedreht oder unverändert. einfach, mit kopfiger Narbe. Halbſträucher oder Sträucher, ſehr äſtig, kahl. oft anſehnlich, rot oder purpurn. — 14 Arten, in Südafrika; herzförmig- lanzettlich, 5 nervig. driſche Röhre ſind. Kultur wie Nr. 689 und 765. Kelch tief-5 ſpaltig; Lappen lanzettlich oder ſchmal, ſpitz, gefielt. Kronlappen 5, radförmig-abſtehend, vor dem Aufblühen gedreht. Fruchtknoten 1fächerig, kugelig bis länglich; Griffel fadenförmig, Kapſel trocken, ſeltener außen fleiſchig-beerig, ſcheidewandſpaltig-2 klappig, vielſamig. Stauden, Blätter ſitzend oder ſtengelumfaſſend. z. B.: C. peduncularis Lindl. hort., C. trinervia Ann. de Fl. et P.), ſtaudig-halbſtrauchig; Blütezeit: Frühling. Sommer. Blüten groß, dunkelroſenrot, Kelchzipfel lanzettlich, nicht klebrig; Kapſel länglich-lanzettlich, halb-4fächerig. Vermehrung im Sommer durch Sproßſtecklinge. Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung innerhalb 4—6 Wochen. Blumenkrone mit cylin⸗ Staubblätter 5, oft etwas ſchief; Blüten einzeln oder locker-trugdoldig, (syn. C. latifolia Z. Mey., C. Barclayana Blätter am Rande ſcharf, punktiert, mit elliptiſchen, langgeſpitzten Lappen, die fo lang als die cylin⸗ — Kalthauspflanzen. Anzucht aus Samen. Ausſaat lauwarm. — Gattung 747. Sabbätia Adans, Sabbatie, O XXIX 4 (nach Liberatus Sabbati, einem italieniſchen Botaniker, benannt). radförmig; Kronlappen 5—7 [bei S. chlorodes Pursh, mit 1blütigen Blütenſtielen, 8. gen- tianodes Ell. und S. Boykinii Gray mit mehrblütigen Blütenſtielen, find die Blüten 8 — —12zählig!, Staubblätter 5—12, dem Kronſchlunde eingefügt; Fruchtknoten 1 fächerig, mit eingeſtoßenen Samenleiſten. Ein⸗ oder zweijährige, aufrechte Kräuter. roſa bis purpurn, in lockeren oder doldentraubigen Trugdolden. — Zipfel ſchmal. Krone ſehr kurzröhrig, blühen gedreht. aber nicht ſpiralig⸗- gedreht. platten. Kapſel eiförmig oder kugelig, 2klappig, vielſamig. ſitzend oder ſtengelumfaſſend. Blüten anſehnlich, weiß, 10 Arten, in Nordamerika und Cuba. 2259. Sabhätia eampestris MIt. (syn. 8. formosa Buckley), Jeld-Sabbatie. Nordamerika, in den Prairien von Arkanſas und Texas. Zweijährig, 15—40 cm hoch. Blütezeit: Sommer. — Pflanze im oberen Teile ausgebreitet-verzweigt; Zweige wechſel— Feld-Sabbatie. oder die unteren gegenſtändig. Blätter eirund, mit faſt herzförmigem, umfaſſendem Grunde, etwa 3 bis 5nervig, etwa 1½ —2 ) em lang, die der Zweige lanzettlich. Blütenſtiele ungefähr 4—6 em lang. Kelchröhre erhaben-Hrippig, ſpäter die Kapſel ganz oder faſt einſchließend. Kelchlappen ſchmal— linealiſch-lanzettlich, ſpitz, 12 —20 mm lang, ſolang als die breiten Lappen der Blumenkrone; Kanten der Kelchröhre glockig oder ſehr kurz, 5—10ſpaltig oder =teilig; eirund oder ſchmal, vor dem Auf⸗ Staubkölbchen aufrecht, bald zurückgekrümmt oder zurückgerollt, Griffel fadenförmig, mit 2 Narben⸗ Blätter gegenſtändig, glockigen Röhre zur Blütezeit unter den Buchten ſpitz und flügelartig, zur Fruchtzeit verdickt. Griffel tief- 2 ſpaltig. Blüten rot oder lilarot, in der Mitte mit gelbem, meiſt 5ſtrahligem Stern, ſehr ſchön. — S. stellaris Pursh (syn. S. gracilis El., nicht Salisb., Chironia stellata Muehl.) hat eine ſehr kurze, nicht deutlich gerippte, nur den Grund der Kapſel um- gebende Kelchröhre; Griffel faſt 2teilig. Blüten ſchön roſenrot. — S. campanulata Torr. (syn. S. gracilis Salisb., Chironia gracilis Michx., C. cam- panulata .) hat ſchlankere Stengel, linealiſche bis faden⸗ oder borſtenförmige Blätter; Griffel nur bis zur Mitte 2ſpaltig. f. grandiflora Gray iſt eine großblumige Form mit 2— 2 cm langen Kronlappen. Verwendung. Reizende Pflanzen für kleine ſogen. Blumenkörbchen; ſie ſind jedoch gegen Regen und Sonne jehr empfindlich, ſodaß fie ohne Schutzein— richtung faſt nie einen annehmbaren Flor entwickeln. Nur dann, wenn man im Schutze großer Bäume oder in nördlicher Lage, in moorigem oder torfigem Boden kleine Gruppen anlegen kann, werden ſie ſich auch ohne Schutz gut ſchmücken. Ausſaat der feinen Samen in ziemlich ſandige, feucht und ſchattig zu haltende Moor- und Torferde in Töpfe, die nur lauwarm zu halten ſind, und zwar entweder ſchon im März, um einen Herbſtflor in Töpfen zu erzielen, oder im Mai, Juni, um kräftige, früher und reicher blühende Pflanzen für das nächſte Jahr im freien Lande zu bekommen. Die Saatpflänzchen vorſichtig zu 2—3 en in kleine Töpfe verſtopfen, ins kühle Miſtbeet, ſpäter ins Freie und ſchattig ſtellen, ſe im Sommer einzeln in 10-cm- Töpfe ſetzen, ſie luftig, froſtfrei und hell überwintern und Ende Mai ins Freie pflanzen. — Keimkraft der Samen 2 Jahre. Gattung 748. Erythraéa L., Tauſendgüldenkraut, Or XXIX 4 — rot; Blüten meiſt rofenrot). (griechiſch: erythros blätter 5, ſeltener 4; Staubkölbchen meiſt herausragend, 1fächerig; Griffel fabenförnig, mit 2 Narbenplatten (bei E. spicata Pers., Kapſel länglich oder ſchmal, 2klappig, mit oft ſehr eingeſtoßenen Samenleiſten, vielſamig. aufrechte oder niedrige und ſehr äſtige Kräuter. Blüten roſenrot oder weiß (bei B. maritima Pers. gelb), in meiſt vielblütigen Riſpen, Ahren, Doldentrauben oder zuſammenneigenden Narbenplatten). jährige oder ausdauernde, umfaſſend. Kelch 9 kurz- oder tief-5⸗, faſt radförmig, oder langröhrig, dünn und tellerförmig; Kronlappen 5, ſeltener 4, abſtehend, vor dem Aufblühen gedreht. anfangs gerade, ſpäter aber ſpiralig⸗gedreht. Blumenkrone kurzröhrig und Staub⸗ Fruchtknoten deren Blütenſtand ährenförmig, der Griffel mit aut in⸗ Blätter gegenſtändig, ſitzend oder ſtengel— auch 4 ſpaltig. Trugdolden. — 20 Arten, in den gemäßigten und ſubtropiſchen Gegenden der nördlichen Halbkugel. A. Untere Blätter weder gehäuft noch roſettenförmig— zuſammenſtehend. 1. Griffelnarben 2ſpaltig, mit flachen, breitovalen oder mit verkehrt-eirunden Lappen . Blumenkrone 7-14 mm 1 Arontappen breit und ſtumpf, 2. Griffelnarben keil- oder fächerförmig und abgeſtutzt. kürzer als die Röhre. Staubkölbchen linealiſch B. Untere Blätter e oder eine 3 bilden. eingefügt . Blüten gewöhnlich ſitend. Blüten in a1 Riſpen. * E. pulchella. 2260. wenig 5 E. venusta 2261. Staubblätter im Schlunde der Kronröhre .* FE. vulgaris. 2262. N NER aa Le Warn A Ha 2260. * Erythrä&a pulchella Fries (syn. E. ramosissima Pers., E. inaperta K., E. Gerardii Baumg., E. intermedia Poll., Gentiana ramosissima Vill., G. palustris Zam., Chironia ramosissima H., C. inaperta Willd., C. pulchella Sm., C. Vaillantii und C. Gerardii Schm., C. intermedia Mer.), Gar- ſchönes Tauſendgüldenkraut. Europa, Inſel Ma⸗ deira, Nordamerika, auf feuchten Wieſen. Einjährig bis faſt ſtaudig, 5—20 cm hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Pflanze meiſt von Grund auf ver- äſtelt. Untere Blätter eirund bis länglich-eirund, ſtumpflich, die oberen Stengelblätter meiſt länglich— lanzettlich und zugeſpitzt. Alle Blüten deutlich-geſtielt. Kronröhre mindeſtens doppeltſolang als die Kronzipfel. Blütenfarbe ſchön fleiſchrot. — Formen ſind: f. Meyeri Ledeb. pr. sp. (syn. f. altaica Griseb.), mit größerem, unten einfachem, erſt über der Mitte äſtigem Stengel, deſſen Zwiſchenglieder 2 —-6 cm lang ſind, mit ſchmäleren Blättern und faſt immer Erythraea pulchella f. diffusa. weißen Blüten; iſt weniger hübſch. k. diffusa Leichtlin (syn. Chironia nana Bast., C. pulchella DC.), mit beſonders ſtarker Veräſtelung der nicht auf- rechten, ſondern aufſtrebenden Stengel, hat größere Blüten, die Pflanze dauert 2 oder mehrere Jahre aus; Blüten in mehrfach-veräſtelter Trugdolde an den Enden der Zweige, prächtig-pfirſichrot. Verwendung. Dieſe Art, vor allem f. diffusa, iſt eine jener wunderlieblichen Pflanzen, welche man in Ziergärten mit geeigneter Bodenbeſchaffenheit nur ungern, in Landſchaftsgärten aber gar nicht miſſen möchte. Verwendung in kleineren Trupps oder Gruppen. Kultur in feuchtem, reich mit Torf- oder Moorerde durchſetztem, lehmhaltigem Boden, der unlängſt nicht mit Miſt gedüngt worden. Feuchter lehmiger Wieſen— boden thut's auch. Standort ſonnig bis halbſchattig. Anzucht aus Samen. Ausſaat noch im Herbſt oder zeitigen Frühling in Töpfe in ein Gemiſch von Torf— röhre. angeordnet. Gattung 746. Chirönia bis Gattung 749. Eustoma. Nr. 2259 2263. 671 und mildlehmiger Raſenerde; Gefäße nur lauwarm (+ 10 bis 12° C.) und luftig ſtellen, die Erde hin⸗ reichend feucht und ſchattig halten, nötigenfalls bis zum (ziemlich langſam erfolgenden) Keimen der Samen mit Moos bedecken und ſo die Erdoberfläche vor dem Trockenwerden ſchützen. 2261. Erythräéa venüsta Gray (syn. E. trichantha Dur., E. chironiodes Torr., nicht Gray!), Reizendes Tauſendgüldenkraut. Kalifornien, auf trockenen Hügeln. Einjährig, 15—20 cm hoch, buſchig. Blütezeit: Sommer. — Pflanze äſtig; die Stengel 4 kantig. Blätter in zerſtreuten Paaren ſitzend, etwa 1½ 2 em lang, ſitzend, eirund bis länglich-lanzettlich, an der Spitze meiſt rundlich, am Grunde rundlich oder etwas herzförmig, die oberen Blätter ſchmäler und zugeſpitzt. Blüten (2— 2 cm im Durchmeſſer) etwas trugdoldig oder riſpig angeordnet, auf kurzen oder bisweilen langen Stielchen. Kronlappen oval oder verkehrt-eirund, länglich werdend, tiefroſenrot, 8—12 mm lang, ungefähr ſolang als die gelbe Kronröhre. Kelch von Länge der Kronröhre. — Die größtblumige aller nordamerikaniſchen Arten. 2262. Erythrä&a vulgaris Witir. (syn. E. linariaefolia Auet., nicht Lam. “, E. angustifolia Wallr., E. littoralis Fries), Gemeines oder Shmal- ölätteriges Tauſendgüldenkraut. Von Frankreich bis Norddeutſchland und in Schweden. Meiſt zweijährig, 8—25 em hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Untere Blätter länglich-ſpatelförmig; Stengelblätter linealiſch-länglich oder linealiſch. Kronröhre etwa um ½ länger als die eirunden, oft ein wenig zuge— ſpitzten Kronzipfel. Länge der Kelchblätter ſehr ver— ſchieden, in der Regel ein wenig kürzer als die Kron— Blüten fleiſchrot, doldentraubig oder riſpig Formen ſind: f. uliginosa Milir., Kelchblätter und der obere Teil der Pflanze kurzbehaart; Blätter ſchmäler. fk. subprocumbens Wittr., Aſte, wenigſtens zum Teil, niederliegend; Blüten gewöhn— lich geſtielt, und zwar nicht ſelten ziemlich lang. f. minor Harim., Pflanze nur 3—6 em hoch; Blütenſtand dicht; die älteſten Blüten in der Regel kurzgeſtielt. — *E. Centaurium Pers. (syn Gentiana Centaurium L., Chironia Centaurium Willd.), Echtes T., meiſt zweijährig, 15—30 em hoch. Blütezeit: Juli bis September. Untere Blätter verkehrt-eirund: mittlere Stengelblätter oval oder länglich; obere ſchmal-eirund, ein wenig zugeſpitzt. Blütenſtand doldentraubig. Kronröhre faſt doppeltſolang als die ovalen, ſtumpfen Kronzipfel. Kelchblätter etwa halbſolang als die Kronröhre. Blüten fleiſchrot, ſelten weiß. — Beide Arten können in Parks und Anlagen Verwendung finden. Anzucht der Erythraea-Arten aus Samen. Die Ausſaat der einheimiſchen Arten findet am beſten im Spätſommer ſtatt, und zwar an den beſtimmten Platz, oder auf ein etwas ſchattig gelegenes, friſches Saatbeet und die Pflanzen im Frühling ausſetzen. Die Samen keimen langſam. Gattung 749. Eustoma Salisb., Schönmund, G. XXIX 4 (griechiſch: eu gut, stoma — Mund; große Mündung der Blumenkrone). Kelchzipfel 5, ſchmal, langzugeſpitzt, gekielt, vor dem Aufblühen meiſt nicht dachziegelig. Krone kurzröhrig, breitglockig, tief-5—6ipaltig; Kronlappen länglich oder verkehrt-eirund. Staub: blätter 5—6. Fruchtknoten 1fächerig; Griffel bleibend; Narbe 2plattig. rechte, graugrüne Kräuter. 2263. Eustoma exaltätum Griseb. (syn. E. sile- nifolium Salisb., Gentiana exaltata L., Lisianthus exal- tatus Zam., L. glaucifolius Jacg., Urananthus glaucif. Benth.), Hoher Schönmund. Vera⸗Cruz, Texas, San Domingo. Ein- bis zweijährig, etwa 30 cm * Blätter gegenſtändig, ſtengelumfaſſend oder ſitzend. purpurn oder weiß. — 2 Arten, in Mexiko, Weſtindien und Kolumbien. Kapſel 2klappig, nur wenig eingeſtoßen, vielſamig. Auf— Blüten groß, ziemlich langgeſtielt, blau, hoch. Blütezeit: Sommer. — Bleibt niedriger als die folgende Art. Blätter länglich. Kronlappen faſt länglich (kaum 2½ cm lang), doppeltſolang als die Röhre. Griffel wenig länger als die Narben. Kapſel ſehr ſtumpf. Blüten ſchön hellblau, mit dunklem 672 Familie 128. Gentianaceae, Enziangewächſe. O XXIX 4. Stern. — E. Russelianum Griseb. (syn. Lisianthus Miſtbeet gebracht und feucht und ſchattig gehalten. glaucifolius Autt., nicht Jacq.; L. Russelianus Hook.), Sobald die Pflänzchen erſcheinen (nach etwa 2 Wochen), Nebraska bis Texas; zweijährig, 30—60 em hoch. wird, damit fie nicht faulen, vorſichtiger, und zwar Blütezeit: Sommer. Blätter eirund bis lanzettlich- | jo bewäſſert, daß die Erde nur mäßig feucht bleibt. länglich. Lappen der großen Blumenkrone verkehrt- Wenn ſie das vierte Blatt entwickelt haben, werden fie eirund (etwa 3½ cm lang), 4 mal ſolang als die in andere Näpfe verſtopft und wieder warm und Röhre. Griffel verlängert. Staubkölbchen im Alter feucht gehalten und, wenn ſie ſich wieder einengen, kaum gekrümmt. Kapſel verlängert, beſpitzt [bei k. einzeln in Töpfchen gepflanzt, in denen fie überwintern gracile Gray (syn. E. gracile Eugelm.) nicht be- müſſen. Dies geſchieht im Warmhaus nahe unter dem ſpitzt, die Pflanze auch kleiner und die Blätter lanzett- Fenſter, wo fie trocken ſtehen und nur jo viel Waſſer lichl. Blüten groß und prächtig, lavendel-pur-⸗ bekommen, als nötig iſt, um fie vor dem Vertrocknen purblau, rot oder weiß. zu ſchützen. Im März verpflanzt man in größere Verwendung. E. Russelianum iſt eine wirk- Töpfe, giebt nach Eintritt kräftigeren Wachſens bis⸗ lich prächtig blühende Pflanze, deren Kultur weilen einen Dungwaſſerguß (aufgelöſten Rindermiſt viel Aufmerkſamkeit erfordert; dennoch muß ſie Be- oder wäſſerige Stalljauche) und verpflanzt, ſobald die ſitzern von Warmhäuſern anempfohlen werden. Wurzeln zumeiſt den Topfrand erreicht haben, zum Aus ſaat im Juni in niedrige Saat-Schalen oder letztenmal in 10—12 / æ em-Töpfe. Im Sommer ⸗Käſtchen, die ſtarke Scherben-Einlage erhalten, in ein kommen die Pflanzen in ein niedriges Kalthaus, wo Gemiſch von 3 guter Moor- oder Torferde und / ſchwach beſchattet und bei mildem Wetter reichlich ge= mildlehmiger Raſenerde nebſt Zuſatz von Quarz- oder lüftet wird. Die Blütezeit tritt dann meiſt im Juli reinem Flußſand. Die Samen werden nicht mit Erde ein. Die Pflanzen werden leicht vom Thrips heim— bedeckt, ſondern nur mit flachem Brettchen angedrückt. geſucht, dem durch Abwaſchen und Schwefeln der Begoſſen wird nicht, ſondern das Ganze wird in einen Blätter rechtzeitig vorzubeugen iſt. — Keimkraft mit Waſſer gefüllten Unterſatz geſtellt, in ein warmes der Samen etwa 2 Jahre; Keimung in 2—3 Wochen. Gattung 750. Lisiänthus 4d, Bauchblume, O. XXIX 4 (griechiſch: lissos — glatt, authos — Blume). Kelchzipfel 5, angedrückt, oft ſtumpf, ungekielt. Blumenkrone trichterig; Röhre unten kurz cylindriſch, am Schlunde verſchiedenartig erweitert, ſeltener faſt gleich; Kronlappen 5, ſchief oder gleich, meiſt kürzer als die Röhre, ſtumpf oder ſpitz. Staubblätter unterhalb des Kronſchlundes eingefügt und kaum herausragend. Fruchtknoten infolge der eingeſtoßenen Seiten ſcheinbar 2fächerig. Griffel fadenförmig, mit 2 Narbenplatten. Kapſel 2 bis faſt 4fächerig, vielſamig. Auf⸗ rechte Kräuter oder Sträucher. Blätter gegenſtändig, ſitzend oder geſtielt. Blüten anſehnlich, blau, violett, rot, weiß oder gelblichgrün. — 60 Arten, im tropiſchen Amerika, zumeiſt in den Gebirgen. Z. B.: L. princeps Lindl., die ſchönſte der Gattung, 50-100 em hoher Strauch; Blüten zu 1—5 endſtändig, nickend, prächtig, 10—15 em lang, unten ſcharlachrot, oben gelborangefarben, mit napfförmigem Saum, deſſen Lappen eirund und an der Spitze grün und ftumpf find. — L. pulcher Hook., 1½ —2 m hoch werdender Strauch; Blüten in Zteiligen Endriſpen, hängend, ſcharlachrot mit gelbem Schlund, fait 3½ em lang, mit abſtehendem Saum. — Kultur im Kalt- oder Kaphauſe in lockerer, torfiger Erde mit Unterlage von Kalkſteinſtückchen. Reichliche Zufuhr friſcher Luft iſt zum guten Gedeihen erforderlich. Gattung 751. Chlora L., Gelbkraut, G XXIX 4 (griechiſch: chloros — grünlich; einige Blüten find gelbgrün). Kelch und die radförmige, kurzröhrige Blumenkrone 6= bis mehrſpaltig oder =teilig; Kronlappen in der Knoſpenlage gedreht. Staubblätter 6—8; Kölbchen aufrecht, gerade oder leicht gedreht. Griffel fadenförmig, meiſt bleibend, mit 2plattiger Narbe, deren Platten wieder tief-2ſpaltig find. Kapſel 2klappig, viel⸗ ſamig. Einjährige, aufrechte, graugrüne Kräuter. Blätter gegenſtändig, oft verwachſen. Blüten in endſtändigen, locker-doldentraubigen Trugdolden, gelb. — 2 Arten, in Europa, Nordafrika, Weſtaſien. 2264. * Chlora perfoliäta Willd. (syn. Gen- am abgerundeten Grunde verwachſen; Kelchzipfel tiana perfoliata L.), Durchwachſenes Gelbkraut. lanzettlich; die erſten Mittelblüten von den Seiten- In Deutſchland, im Rheinthale von Baſel bis Mainz. blüten weit überragt. k. grandi flora Ni. pr. sp. Ein⸗ und zweijährig, 15—40 em hoch. Blütezeit: (syn. C. perfol. var. mascariensis Desf.), nur dieſe nach Spätſommerſaat vom Mai, Juni bis Auguſt; iſt kulturwürdig; Blumenkrone ſehr lebhaft-gelb, nach Märzſaat vom Juli bis September. — Blüten 8, auch 9—12ſpaltig, den Kelch um das dreifache lebhaft-goldgelb, Blumenkrone den tief-8=(feltener | überragend; Kronlappen unten querrunzlig; Kelch- mehr⸗)teiligen Kelch überragend. Kommt in 3 Formen zipfel linealiſch, am Grunde 3 nervig; Griffel 2 ſpaltig. vor: f. typica, unterſte Blätter ſitzend, elliptiſch-läng⸗ Verwen dung und Kultur wie Nr. 2259. lich, am Grunde verſchmälert, alle oberen aber breit- Die Pflanzen ſind entſchiedene Humuswurzler und durchwachſen, dreieckig, ſpitzlich; Kelch tief-Steilig; lieben mit etwas recht ſandigem, mürbem Lehm ver- Blütenſtand faſt ebenſträußig; die Mittelblüten nur miſchte Torferde, zudem etwas feuchten und luftigen wenig von den Seitenblüten überragt. k. acuminata Standort. Ausſaat entweder im März oder Anfang April Griseb. (syn. C. intermedia Ten.), Stengelblätter in Töpfe oder auf ein abgekühltes Miſtbeet unter Glas, durchwachſen, grün; Kelchzipfel linealiſch, faſt ſolang und die Pflanzen ſpäter auspflanzen, oder Ausſaat als die Blumenkrone, deren Lappen bisweilen ſtumpf Anfang September, die Pflänzchen verſtopfen und kalt ſind. f. sessilifolia @riseb. (syn. C. serotina Koch, und hell überwintern, um ſie im Frühling auszu- C. acuminata Koch, nicht Rehb.), Stengelblätter länger pflanzen. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; und ſpitzer, graugrün, eirund oder eirund-lanzettförmig, Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 752. Gentiäna L., Enzian, Or XXIX 4 (nach Gentius, einem König der Illyrier, benannt, der 500 v. Chr. lebte). Kelch röhrig, 5, ſeltener 4—7ſpaltig, bisweilen ſcheidig⸗ geſchlitzt. Blumenkrone teller-, trichterförmig, röhrig-glockig oder ſeltener mit abgekürzter Röhre faſt radförmig, Schlund mit Schuppen oder Haaren, gefranſt oder nackt; Kronlappen 4—7, meiſt 5, oder infolge faltig-anhängſelartiger Ausbuchtungen ſcheinbar doppelt jo viele, ohne Honigdrüſen nahe dem Grunde. Staubblätter ſo viele als Kronlappen (4—7), nicht herausragend, ausgenommen bis⸗ weilen bei faſt radförmiger Krone. Fruchtknoten 1fächerig. Griffel kurz oder faſt fehlend; Narbenplatten 2, abſtehend oder zurückgerollt. Kapſel ſitzend oder geſtielt, 2klappig, vielſamig. Kräuter mit aufrechten, weitſchweifigen oder raſig ſich aus— breitenden Laubſtengeln. Blätter gegenſtändig, meiſt ſitzend. zwar meiſt gebirgigen Gegenden. Stauden. Kronſchlund innen kahl, nicht bärtig. A. Blumenkronzipfel an den Seitenrändern langgefranſt; zwiſchen den Kronzipfeln keine N ; Gattung 750. Lisiänthus bis Gattung 752. Gentiäna. Nr. 2264 — 2268. 673 Blüten achſel- und endſtändig, ſitzend oder ſeltener geſtielt, aufrecht, mit oder ohne 2 Deckblättchen, oft anſehnlich, blau, violett, purpurn, gelb oder weiß. — 1805 Arten, in den gemäßigten und * G. ciliata. 2265. B. erte nicht gefranſt, aber zwiſchen ihnen oft eine Falte, welche in ein 1—2ſpitziges Anhängſel ausläuft. Blüten quirlig⸗beiſammen oder in lendſtändigen) büſcheligen Köpfen. a) Kelch ſcheidenförmig⸗halbiert, auf einer Seite der Länge nach geſpalten . sur b) Kelch glockig, faſt gleichförmig-gezähnt oder geſtutzt, 17 5 Mn an ſcheidenfermig⸗ halbierte Kelche mit untergemiſcht. Blüten meiſt in Quirlen . * G. lutea. 2266. .* G. punctata. 2267. * G. cruciata. 2268, G. septemfida. 2269. 2. Blüten einzeln, entweder einzeln in den Blattwinkeln und zugleich eine am Sproß-Ende, oder nur am Sproß-Ende einzeln. a) Blüten keulig⸗glockig, d. h. nach oben allmählich erweitert. * Nofettig= oder e, . N Pflanzen 15— 75 cm hoch.. ** Roſettiggeſtellte oder gehäufte Grundblätter find vorhanden b) Kronröhre See oder ein wenig bauchig, Saum flach ausgebreitet. Griffelnarben platten- oder nierenförmig. Kelch mit 5 häutigen Kanten. 2265. * Gentiäna eiliäta Z., Gefranſter Enzian. kölbchen frei, Deutſchland, Dfterreich, Schweiz, auf Hügeln und Bergwieſen. Staude, 10-30 cm hoch. Blütezeit: Auguſt bis Oktober. — Stengel aufrecht oder ziemlich aufrecht, 4kantig, faſt einfach, 1—3—8 blütig. Blätter ie rötlich, undeutlich-4 kantig. halb⸗ſtengelumfaſſend, die unteren eirund, ſtumpf, die oberen lanzettlich und lanzettlich-linealiſch. Blüten geſtielt. Kelch 4ſpaltig; Kelchlappen eirund⸗ lanzettlich, ungleich, mit der glockenförmigen Kronröhre faſt gleich. Blumenkrone prächtig-dunkelblau, mit 4 verkehrt⸗ eirund⸗länglichen, am Grunde gefranſten, gegen die Spitze zu gekerbten Zipfeln; im Schlunde aber nackt. f. humilis Griseb. (syn. G. fimbriata Willd.. Gen- tianella fimbriata Don) hat niedrige, Stengel, lanzettliche, zähnte Kronzipfel, ſo im Kaukaſus und Ungarn. Veiwendung dieſer reizenden Art in Landſchaftsgärten, Parks und Anlagen, auf lehm- und kalkhaltigem Boden, am beſten auf Hügeln und graſigen Abhängen, ſonnig oder halbſchattig. Samen, welcher noch im Herbſt geſäet werden kann. Geſchieht das nicht an Ort und Stelle, dann in Käſtchen; die Pflänzchen in Töpfchen in Lehm- und Torferde verſtopfen und ſpäter aus dieſen an den Platz verſetzen. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung langſam, manchmal erſt nach einem Jahre, und dies mag der Grund ſein, weshalb man ſich dieſer Pflanze nicht ſchon mehr angenommen hat. 2266. * Gentiäna lütea Z. (syn. Asterias lutea Borkh., Swertia lutea Vest), Gelber Enzian. Alpen der Schweiz, Oſterreichs, Italiens ꝛc. Staude / —1 2 m hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Wurzel lang und dick, meiſt ver— äſtelt, ſchwarz, innen gelb. Sten⸗ gel einfach, dick, 28 SE hoch, ſtraff. Blät- ter groß, gegen— ſtändig, eirund oder breitoval, ſpitz, meiſt 5 nervig, die unteren geſtielt. Blüten geſtielt, gelb, krone radförmig, 5ſpaltig, mit läng⸗ lich-linealiſchen, langgeſpitzten Zipfeln. Staub⸗ Gelber Enzian. Vilmor in. Dritte Auflage. aufſteigende ſpitzliche Blätter und nicht ge- Anzucht aus ſicht ausführen. Beſſer iſt Anzucht aus Samen, die nach 3 Jahren ſtarke blühfähige Pflanzen giebt. in Quirlen um den Stengel ſtehend; Blumen⸗ Aſpaltig, innen azurblau, außen graublau; Röhre Kelch ohne häutige Längskanten. Samen mit Hautrand. Wurzelhals nackt, nicht mit Fadenſchopf. Quirlen ſtehend. lederartig, glockenförmig, oft 6ſpaltig, nur auf . * @. asclepiadea (Tafel 39). 2270. *. Pneumonanthe. 2271. C 8 G. algida. 2272. G. acaulis (Tafel 39). 2273. Staubkölbchen frei. Samen ohne Hautrand . nur anfangs zuſammenhängend. G. purpurea Z. (syn. Coelanthe purpurea Borkh.), auf Alpenwieſen in Bayern, Schweiz, Böhmen, Schweden ꝛc. Staude, 30—60 cm hoch. Blütezeit: Juni, Juli. Stengel einfach, aufrecht, grün-purpur⸗ Blätter elliptiſch oder ei— rund⸗lanzettförmig. Blüten ſitzend, kopfig und in Blumenkrone 3½ — 4 em lang, faſt .* G. vernd. 2274. ½ ihrer Länge geſpalten, auswendig oben bräunlich- purpurn, innen gelb, auch die Röhre gelb, ſelten die Blüten ganz gelb, dann aber von voriger Art durch die zuſammengewachſenen Staubkölbchen verſchieden. Kronlappen geſtreift-punktiert. Verwendung in größeren landſchaftlichen Gärten auf Raſenflächen, auch, da die Pflanze Schatten verträgt, vor Gehölzpflanzungen. Kultur— bedingung iſt friſcher, tiefgründiger, durchlaſſender, dabei kräftiger und lehmig-kalkhaltiger Boden. Vermehrung durch Teilung im Frühling mit Vor— 2267. * Gentiäna punctäta L. (syn. G. cam- panulata Jacg.), Vunktierter Enzian. Alpen Bayerns, Gebirgskämme im Mähriſchen Geſenke, Böhmerwald. Staude, 30—50 em hoch. Blütezeit: Ende Juni bis Auguſt. — Stengel aufrecht, 4 kantig. Blätter ſitzend, genervt, die unteren elliptiſch und geſtielt. Blumenkrone vor dem Aufbrechen ſchwarzblau wie der Kelch und obere Stengel, dann hellgelb und meiſt ſchwarz-punktiert. Blüten nur jo tief-6ipaltig, daß die Zipfel / ſolang find als die Röhre. Kelch— zipfel meiſt 5, lanzettlich, aufrecht. — G. pannonica Scop., 15—45 em hoch; Blütezeit: Auguſt, Sep— tember; hat purpurne, ſchwarzrot-punktierte, 6— 7ſpaltige Blüten mit glockiger, bleichgelber Röhre, Se ziemlich ſtumpf und ¼ jo lang als die Röhre. 2268. * Gentiäna le L., Kreuz-Enzian. Europa, auf trockenen Wieſen und ſonnigen Hügeln. Staude, 15—60 em lang (15—25 cm hoch). Blüte- zeit: Juni bis Auguſt. — Die Stengel aufſtrebend, am Grunde zweiſchneidig. Blätter lanzettlich, 3 nervig, gan ihrem Grunde ſcheidenartig-zuſammengewachſen; die unteren Scheiden verlängert. Kelch glockig, mit 4 aufrechten, ungleichen, kurzen, ſpitzen Zähnen. Blüten in achſel⸗ und endſtändigen kopfigen Büſcheln, keulenförmig; Zipfel ſtumpflich, J ſolang als die Röhre. Verwendung. Dieſe in deutſchen Gärten oft unter dem falſchen Namen G. macrophylla, G. hybrida, G. Saponaria kultivierte Art iſt zwar von den blau- 43 674 blühenden die am wenigſten jchöne, gleichwohl aber die verbreitetſte, weil ihre Kultur leicht iſt, die Pflanze in jedem etwas feuchten, guten Kulturboden gedeiht und in größeren Ziergärten als Einfaſſung, ferner in Staudenpflanzungen gern geſehen wird. 2269. Gentiäna septémfida Pall. (syn. Pneu- | monanthe septemfida Schm., Eurythalia septemfida Borkh.), Siebenſpaltiger Enzian. Kaukaſus, Taurien. Staude, 15—25 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Die Stengel aus nacktem (nicht haarſchopfigem) Wurzelhalſe aufſtrebend oder aufrecht, einfach, bes niederliegend, die Blätter dreieckig-eirund und kleiner, die Blüten blättert [bei f. procumbens Boiss. zu wenigen oder einzeln]. Unterſte Blätter ſchuppen⸗ förmig, die übrigen 5nervig, aus eirund-herzförmigem Grunde eirund- oder länglich ⸗ lanzettlich, ſpitz, am Rande ſcharf, die oberſten die faſt ſitzenden, kopfigen Blüten umhüllend [bei f. cordifolia C. Koch pr. sp. find die Blätter nur breiter, kürzer, ſtumpfer und am Grunde deutlicher herzförmig]. Kelchzipfel ſchmal⸗ linealiſch⸗lanzettlich, ſolang oder kürzer als die Röhre, mit abgeſtutzten, getrennten Buchten. f keulig, kornblumenblau, ſehr ſchön, mit 5— 7 eirunden, ſpitzen Zipfeln, welche durch franſig-vielſpal⸗ tige Faltenanhänge getrennt ſind. Staubkölbchen frei. Verwendung. Sehr ſchöne Art für etwas feuchten, lehmig-ſandigen Boden, der mit Torf- oder Moorerde vermiſcht worden. Im Winter Fichtenzweig- anſehnlich, bis zu 6 em lang ge decke. Auch als Topfpflanze hübſch, und als ſolche dann froſtfrei durchwintern. Anzucht aus Samen. 2270. * Gentiäna aselepiädea L., Tafel 39, 156 (syn. Pneumonanthe asclepiadea Schm., P. pli- Blumenkrone . algida Griseb., Pneumonanthe algida Schm.), Familie 128. Gentianaceae, Enziangewächſe. O XXIX 4. Ciminalis Pneumonanthe BDorkh.), Lungen-Enzian. Mittel- und Südeuropa, auf feuchten, torfigen Wiejen. Staude, 15—30 cm hoch. Blütezeit: Auguſt bis Oktober. — Hauptſtengel verkürzt, blühende Stengel ſeitlich, 1 bis mehrblütig. Unterſte Blätter ſchuppen⸗ förmig, die unteren bisweilen länglich-eirund; übrige Stengelblätter linealiſch- lanzettlich, ſtumpf, meiſt nervig, am Rande umgerollt, an ihrem Grunde in eine kurze Scheide verwachſen. Blüten wechſel⸗ oder gegenſtändig, innen dunkelblau, mit 5 grün- punktierten Streifen; ſelten (f. flore albo) weiß. Verwendung. Eine herrliche Art für feuchte, torfige oder moorige Standorte großer Gärten, insbeſondere der Parkwieſen, auf welchen man ſie verwildern laſſen ſollte, ferner an den Rändern von Seen ꝛc. Kultur nicht ſchwierig; Bedingung iſt nur ein feuchter, ſtark mit Torferde durchſetzter Boden, am beſten wohl im Halbſchatten. Bedecken des Bodens mit friſchem Moos oder mit Torfmüll iſt zweckmäßig. Auf trockenem Boden kränkeln die Pflanzen. 2272. Gentiäna älgida Pall. (syn. G. frigida Kalter Enzian. Oſtliches Sibirien, Altaigebirge. Staude, 10 —25 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Stengel mehrere, aufrecht, 2—5 blütig. Blätter lanzettlich-linealiſch, die unteren gehäuftſtehend und am Grunde zu Scheiden zuſammengewachſen. Blüten Längsſtreifen blau- punktiert. Kelch ſeitlich auf- geſchlitzt, mit ſchmäleren Zähnen, ſtets Z mal jo kurz als die Blumenkrone; Falten der Blumenkrone am cata Schm.), Seidenpflanzen-Enzian. Gebirge Mittel- und Südeuropas. Staude, 30 — 70 em hoch. aufrecht oder aufſtrebend. a eirundem oder abgerundetem Grunde lanzettlich, lang— Blüte⸗ für Alpenanlagen ganz beſonders zu empfehlen. zeit: Juli bis September. — Die Stengel ſind einfach, f 5 b A Blätter faſt ſitzend, aus gemiſchte Torferde. geſpitzt, meiſt 5 nervig, am Rande rauh. Die Stengel ſind mehrblütig. ſo beblätterte Ahren darſtellend, blau, mit dunkleren Punkten am Schlunde [bei f. alba gelblichweiß, bei f. striatiflora Bene. gl. bläulich⸗geſtreiftſ. Griffelnarbe länglich, ſpitzlich. Verwendung. Früh nherbſt recht ange— nehm, insbe— ſondere für landſchaft—⸗ und Anla⸗ gen, am beſten mit ihren For- men im Far⸗ bengemiſch truppweiſe an⸗ gebracht, etwa zwiſchen kleinen ſchattig-feuch⸗ Seidenpflanzen-Enzian. Alpenanlagen und Steingruppen. Kultur ſiehe am Schluſſe der Gattung. 2271. * Gentiäna Pneumonänthe T. (syn. G. linearifolia Schm., Pneumonanthe vulgaris Schm., Blüten einzeln, endſtändig und in den oberen Blattwinkeln einzeln gegenſtändig, und Saatkäſten kühl überwintern, oder im Februar in Rande gezähnt. Staubkölbchen frei. Verwendung. Eine der ſchönſten Arten, die Der Standort ſei halbſchattig, die Erde eine mit Lehm Im Winter Schutz durch Fichten⸗ zweigdecke. Im Sommer bei anhaltend trockenem Wetter abends wiederholtes Begießen. Anzucht aus Samen. Ausſaat entweder im Herbſt und die Töpfe in eine lockere Torferde, dünn mit körnigem, det reinem Sand bedeckt und kühl gehalten. (syn. f. bicolor Agl.) weiß, hl geh Für den Spätſommer und liche Gärten die Oberfläche der Erde Gehölzgruppen oder an etwas | die Sämlinge kaum. ten Stellen der Die Säm⸗ linge müſſen, ſobald ſie gefaßt werden können, in Näpfe ver- ſtopft und an einem kühlen und luftigen Platz, am beſten im nach Norden liegenden ſogen, kalten Kaſten, der reichlich gelüftet wird, aufgeſtellt wer⸗ den. Im Juni, Juli (nicht ſpäter) werden ſie ausgepflanzt, und n 4 DES D * i . Kalter Enzian. i wird mit feinem Kies oder grobem Sand vorſichtig beſtreut, ſodaß die Pflänzchen nicht bedeckt werden. Vor dem dritten oder vierten Jahre blühen 2273. * Gentiäna acäulis L., Tafel 39, 155 (syn. G. grandiflora Zam., Pneumonanthe acaulis Schm.), Stengelloſer Enzian. Auf Triften der Alpen und Voralpen. Staude, 6—12 cm hoch. Blütezeit: Ende April bis Juli. — Raſenbildende Pflanze mit über Kreuz gegenſtändigen, dunkelgrünen, lederartigen, elliptiſchen oder lanzettlichen, ſpitzen Grund⸗ und an ihrem Grunde nicht ſcheidigen Stengel-Blättern; bei f. angustifolia Vill. pr. sp. ſind die Blätter lan⸗ | für Topfkultur wundern muß. Als Topfpflanzen zettlich, zugeſpitzt und weich, nicht lederartig. Blüten prächtig⸗ dunkelblau, innen punktiert [f. pallida albo-marginata, Blüten blaßblau, reichlich punktiert und mit weißen Saumlappen; f. coelestina Gattung 753. Swertia, Swertie. Hgl., himmelblau; f. alba coeruleo-striata Agl., weiß⸗ lich, mit blau⸗geſtreiftem Saum; f. albida weißlich!. Kelch 5ipaltig, mit aus breitem [bei der entbehr- lichen G. excisa Presl! (syn. G. alpina Vill.) aus ſchmälerem, zuſammengezogenem! Grunde eirund— lanzettlichen oder lanzettlichen, zugeſpitzten Lappen, die von Länge der Kelchröhre ſind; Kelchbuchten meiſt ſpitz. Blumenkronröhre dreimalſolang als der Kelch und mit eirunden, ſtumpflichen, aber mit Weichſpitze verſehenen Lappen, welche die dreieckigen, ganzrandigen Falten dreimal überragen. Griffelnarbe halbkreis— förmig gezähnelt. Verwendung. Gartenblumen! Kann für Freiland- wie für Topf- kultur nur nachdrücklich empfohlen werden. Eignet Nr. 2269 2275. 675 durch Teilung iſt ſo leicht, daß man ſich über die ſeltene Verwendung zu Einfaſſungen, kleinen Gruppen, für Alpen-Anlagen, für Parkwieſen und auch ſind ſie wirklich ſchön, und wenn man aus dem Freien zur Zeit der Blütenentfaltung einzelne Büſche eintopft, ſo entwickeln ſich die Blüten ohne Störung weiter. Allgemeine Kultur und Anzucht der Enzian- Arten. Mit wenigen Ausnahmen gedeihen alle Arten in fettem, humoſem Boden, reichlichen Zuſatz von Lehm etwas bindig und der aber durch die Feuchtigkeit lange anhaltend gemacht werden muß. Beſonders viel Lehm lieben G. acaulis und G. verna. Giebt man dieſen ein lockeres Erdreich, ſo bilden ſie alljährlich eine große Zahl junger Sproſſe, welche zu ſchwach ſind, um Blumen zu erzeugen; oder aber ſie ſetzen Knoſpen an, die im Frühling verkümmern, anſtatt ſich zu entwickeln. Arten mit dicker, rüben— f 5 Min, artiger Wurzel, z. B. G. lutea und Verwandte, ver- Eine unjerer prächtigſten langen tiefgründigen, guten Boden. Giebt man den Enzianen während des Sommers nur die hinreichende ſich vortrefflich zur Bildung von Einfaſſungen und kleinen Blumengruppen und iſt eine große Zierde der Steingruppen und Alpen-Anlagen. Abſtand der Pflanzen etwa 15—20 cm. Kultur ſiehe am Schluſſe der Gattung. Anzucht aus Samen. Wieſen der Ebene. zeit: April, Mai. niedrigen, Iblütgen Stengeln. Blätter ſitzend, die grundſtändigen und die der Roſetten der nicht blühenden Staude, 5—12 em hoch. Blüte⸗ Feuchtigkeit, ſo können ſie auch an einem ganz ſonnigen Standort ſtehen, an welchem ſich dann ihre Blumen reichlicher und ebenſo ſchön als an halbſchattigen Stellen zu entwickeln pflegen. Die Klage, Enzian-Arten ſeien ſchwierig aus Samen zu erziehen, iſt allgemein. Der Grund iſt oft, 2274. Gentiäna vérna Z., Früffings-Enzian. Mittel- und Südeuropa, auf Alpentriften und feuchten werden, — Raſenbildende Pflanze mit Sproſſe ſind roſettig-gehäuft und größer als die Stengelblätter, kurzlänglich-lanzettlich und ſpitz (bei f. obtusifolia Boiss. ſtumpf und die der nichtblühenden Sproſſe lockerſtehend, der Kelch auch nur wenig kantig). Stengelblätter 2—4, viel kleiner. Kelch kantig, mit ziemlich gleichbreiten Flügelkanten und lanzettlichen, Röhre find. Blumenkrone prächtig-blau, mit eirunden, ſtumpfen Lappen, welche doppelt kürzer als die cylindriſche Kronröhre ſind; Kronſaumfalten zweiſpaltig und ſechsmal ſo kurz als die Kronlappen. Griffel unge— teilt. f. alata Eriseb. (syn. G. discolor Hoffmsgg., G. aestiva R. et Sch., G. angulosa M. B.) blüht ſpäter, iſt größer, Kelchkanten haben in der Mitte breitere Flügel. Verwendung. Eine wunderliebliche Alpen— pflanze, die in faſt allen Gebirgen den Alpenraſen ſpitzen Lappen, welche kürzer als die mit Moos zu bedecken. die Blüten ſind größer und die daß die Samen nicht mehr friſch genug ſind, oft auch wohl in ein lauwarmes Miſtbeet geſäet oder gebracht weil man dadurch das Keimen zu befördern glaubt; dies iſt ein verhängnisvoller Irrtum, und es tritt leichter Fäulnis als Keimung ein. Am beſten iſt es, die Samen gleich nach der Reife, d. h. wenn ſie aus den Kapſeln ausfallen, in Töpfe oder Saat- käſtchen auszuſäen (in lehmige Torferde), die Gefäße ins Freie an eine halbſchattige Stelle zu ſetzen und ſie während des Winters entweder bei Alpenpflanzen in einem jog. „kalten Kaſten“ bis zum Frühling auf— zubewahren, oder die Töpfe im Freien ganz bis zum Rande in lockere Erde einzuſenken und die Oberfläche Iſt Schnee vorhanden, ſo bedecke man ſie recht ſtark damit und ſorge dafür, daß ſie bis Frühling womöglich damit bedeckt bleiben können. Werden dieſe beiden Aufbewahrungs-Weiſen beobachtet, ſo pflegen die Samen bei Eintritt milder Frühjahrswitterung reichlich zu keimen. Sobald ſich zwiſchen den Keimblättern die erſten Blättchen entwickeln, kann man die Pflänzchen in andere Töpfe verſtopfen, belaſſe ſie aber im Freien an einer halbſchattigen Stelle, Is nicht unter Bäumen, weil ſie da des Taues mit Maſſen von Blumen bedeckt und auch einzeln überall zu finden iſt. Die Pflanzen blühen zudem oft im Herbſt noch einmal reichlich. Die Vermehrung entbehren. Sind die Pflänzchen wieder eingewurzelt, ſo kommen ſie an einen ſonnigen Platz, man trage aber Sorge, daß ſie emo] Mangel an Wa ſſer leiden. Gattung 753. Swértia L., Swertie, 67 XXIX 4 (nach dem Holländer Emanuel Swert, der 1612 ein Florilegium herausgab, benannt). Blumenkrone mit ſehr kurzer Röhre rad— förmig, nahe dem Grunde jedes der 4—5 Kronlappen mit 1—2, am Rande wimperig⸗-gefranſten, oder mit einem Schüppchen bedeckten oder auch nackten Drüſen. Staubblätter 4—5 faſt fehlend; Narbenplatten 2 Kapſel 2klappig— aufſpringend, verzweigte Kräuter. bisweilen abwechſelnd. Blüten blau, ſeltener gelb, dem Grunde der Krone eingefügt. vielſamig. Blätter gegenſtändig, bei den ausdauernden Arten meiſt grundſtändig und langgeſtielt, einige Stengelblätter dann gedrängt-trugdoldig oder ſchlaffgeſtielt, in traubigen, ſtraußigen oder dolden— Fruchtknoten 1fächerig; Griffel kurz oder Aufrechte, ausdauernde oder einjährige, einfache oder traubigen Riſpen. — 40 Arten, beſonders der gebirgigen Gegenden Europas, Afrikas und Aſiens. 2275. * Swertia perénnis L., Ausdauernde Swertie. Auf torfigen Wieſen und Mooren. Staude, 15—30 em hoch. Blütezeit: Juni⸗Juli bis Auguſt⸗ September. — Pflanze mit ſchiefem Erdſtamm; die Stengel aufrecht, einfach; Grundblätter elliptiſch, geſtielt; Blütenſtiele faſt geflügelt⸗ 4 kantig; Blüten ſtahlblau * oder ſchieferblaugrau, dunkler punktiert, ſelten ſchwefelgelb. — Verwendung hauptſächlich nur der ſeltenen Blütenfarbe wegen in Landſchafts- gärten oder auch auf torfigen Parkwieſen, auch auf Alpenanlagen an etwas ſchattigem, hinreichende Friſche bewahrendem Standort in Torf- oder Moorboden. ala 676 Familie 128. Gentianaceae und Familie 129. Polemoniaceae, O XXIX 5. Gattung 754. Menyänthes L., Bitterklee (Fieberklee), = I 14; XIX 4 (griechiſch: menyo — ich zeige an, nämlich einen Sumpf; anthe Blüte). Blumenkrone kurz⸗trichterförmig; Kronlappen innenſeitig gefranſt oder der Länge nach gekämmt. Staubblätter 5, der Kronröhre eingefügt. Fruchtknoten 1 fächerig. Griffel pfriemlich, mit 2 Narbenplatten. Kapſel faſt kugelig, nicht oder ſchief⸗ oder unregelmäßig⸗2klappig⸗aufſpringend, wenigſamig. Sumpf⸗ ſtauden mit kriechendem Erdſtamm. Blätter bei M. trifoliata am Grunde des Stengels abwechſelnd, mit verlängerten, am Grunde ſcheidigen Blattſtielen, Zblätterig; Blättchen ganz. Blüten weiß oder bläulich, kurztraubig. — 2 Arten; 3. B.. in- foliata L., Europa, Nordaſien, Nordamerika. 15—40 em hoch. Blütezeit: gewöhnlich Mai, Juni. Blüten weißlich⸗fleiſch⸗ farben mit weißem Barte. Verwendung als hübſche und nützliche Pflanze für Landſchaftsgärten, Parks und Anlagen, am Rande von Teichen, Bächen, in Sümpfen und auch in nicht über 30 em tiefen Waſſerbehältern, in welch letztere man ſie, in Töpfe oder Körbe gepflanzt, einſenkt. Vermehrung im Frühjahr oder Spätſommer durch Grundſproſſe, die man in Töpfe pflanzt und ſo anbringt, daß ſie dicht unter der Oberfläche des Waſſers befindlich ſind. Gattung 755. Limnänthemum S. E. Gmel, Seekaune, O 118; XXIX 4 (griechiſch: limne — Sumpf, anthemon — Blümchen). Blumenkrone faſt radförmig, tief⸗5 ſpaltig; Kronlappen 5, vor dem Aufblühen klappig, mit breiten, gefranſten oder nackten, einwärtsgefalteten Rändern. Staubblätter 5. Fruchtknoten 1fächerig; Griffel kurz oder länger, mit 2 Narbenplatten. Frucht eiförmig oder länglich, nicht aufſpringend oder unregelmäßig⸗aufreißend, viel⸗ oder wenig⸗ ſamig. Schwimmende Waſſer⸗ oder kriechende Sumpfpflanzen. Blätter ei= oder kreisrund bis elliptiſch, am Grunde tief⸗herzförmig, ſeltener (bei geſchloſſener Bucht) ſchildförmig, ganzrandig oder undeutlich⸗buchtig, abwechſelnd und mit ſcheidigem Blattſtielgrunde, ſeltener unter den Blüten auch gegenſtändig. Blüten gelb oder weiß, gepaart oder häufiger gebüſchelt an beblätterten, ſeltener nackten Stengelknoten. — 15 Arten, in den tropiſchen und gemäßigten Gegenden des Erdkreiſes. [Gattung Villarsia Vent. hat eine faſt kugelige, an der Spitze 4klappig⸗aufſpringende, 1 fächerige Kapſel. Es find Kräuter mit grundſtändigen, langgeſtielten, ganzrandigen oder unregelmäßig-buchtiggezähnten Blättern. Stengel blattlos oder wenig⸗ blätterig. Blüten in vielblütigem, meiſt trugdoldigem Blütenſtande, gelb (nur bei V. lasiosperma F. v. Muell., Kronlappen innen mit Längskiel oder Streifen, und V. albiflora F. v. Muell., ohne Kiel oder Anhang, weiß). — 10 Arten, in Auſtralien, z. B. V. par- nassifolia R. Br., Kronlappen ſchmal, wenig länger als der Kelch, bei V. reniformis ſehr breit und viel länger als der Kelch.] A. Blütendolden achſelſtändig, nicht den Blattſtielen eingefügt * L. nymphaeodes. 2276. B. Blütendolden entweder ſcheinbar dem Blattſtiel der faſt ſitzenden Blätter eingefügt und Blüten weiß; oder die Blätter lang⸗ geſtielt und die Blütenſtiele der gelben Blüten meiſt zu Zen an den Stengelknoten. Tropiſche Waſſerpflanze. L. indicum. 2277. 2276. Limnänthemum nymphaeödes LX. (syn. L. peltatum Gmel., Villarsia nymphoides Vent., Menyanthes nymphoides Z., M. natans Zam., Wald- schmidtia nymphoides Wigg., Schweykerta nym- phoides G@mel.), Seeroſenartige Heekanne (fr. Faux Nénuphar). Einheimiſche Waſſerſtaude in ſtehenden und langſam fließenden Gewäſſern. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Blätter ſchwim⸗ mend, gegen- oder N; O wechſelſtändig, 8Sbis Ne —= 15 cm im Durch⸗ F T: meffer, meift herz⸗ a Fürmigsfreisrund — bis breit⸗elliptiſch. Blütendolden Seeroſenartige Seekanne. blattwinkelſtändig, ſitzend. Blumen⸗ krone leuchtend-gelb, bewiͤmpert. Verwendung. Als recht freundliche Er- ſcheinung für ſtehende und langſam fließende Gewäſſer ſehr zu empfehlen. Ihr Erdſtamm wuchert im Schlamme ſehr ſtark. Vermehrung durch Teilung der Erdſtämme leicht, indem man die Stücke entweder unmittelbar in den Schlammgrund pflanzt oder in Töpfe oder Körbe, die in das Waſſer einge— ſenkt und durch untergeſtellte Dreifüße in der ge— wünſchten Höhe erhalten werden. Anzucht aus Samen, welcher jedoch ſelten iſt. Ausſaat unmittelbar nach der Reife in Töpfe unter Waſſer. Keimung dann in der Regel erſt im nächſten Frühjahr. 2277. Limnänthemum indicum Thwait., nicht Griseb. (syn. L. Kleinianum Griseb., L. Wightianum Griseb., L. Fraserianum Griseb., wahrſcheinlich auch L. Forbesianum Griseb., L. Thunbergianum Griseb., L. Ecklonianum Griseb., L. orbiculatum Griseb., JL. [Villarsia]l Humboldtianum Griseb., Villarsia indica Vent., V. nymphaeaefolia Fras., V. trachy- sperma F. Muell., V. macrophylla Wight, Meny- anthes indica .), Indiſche Heekanne. Tropiſche Gewäſſer Aſiens, Afrikas und Auſtraliens. Die Stengel, aus einem untergetauchten, im Vorjahre ge⸗ bildeten Büſchel entſpringend, einfach, einen Blattſtiel darſtellend, welcher ein einziges flutendes, faſt ſitzendes Endblatt trägt; gerade unter dem wirklichen, außer⸗ ordentlich kurzen Blattſtiel ein einſeitiger Büſchel von Blütenſtielchen und jungen Stengeln; dieſer Büſchel ſinkt zuletzt unter, während der alte, ſowie der Stengel ab- ſtirbt. Blätter kreisrund oder breit-oval, tief-herzförmig, gewöhnlich ganzrandig, mit geſchloſſener oder offener Bucht, dicklich, meiſt ſchwach-hand- und netzaderig, 5 em, bisweilen auch bis 20 em im Durchmeſſer. Blumenkrone weiß, gegen 1½ —2 cm breit, mit gefranſten Rändern. Kelchzipfel lanzettlich, dünn, 6 bis 9 mm lang. — L. crenatum F. v. Muell. (syn. Villarsia crenata F. v. Muell.), Nord⸗ auſtralien, Neu-Süd⸗Wales; die Stengel flutend oder kriechend, an den Knoten Blätterbüſchel oder ein einzelnes Blatt und einen Büſchel Blütenſtielchen, oder einen kurzen Blütenzweig treibend. Blätter breit⸗kreis⸗ rund⸗herz⸗ oder nierenförmig, unregelmäßig⸗gekerbt, 2½—8 cm im Durchmeſſer, ziemlich dick. Blumen⸗ krone ſchön gelb, über 2½ cm breit, gefranſt; die Kronlappen längs der Mitte mit erhabenem Längsflügel. Hübſche Waſſerpflanzen fürs Victoria-Haus. Familie 129. POLEMONIACEAE, Sperrkrautgewächſe. = XXIX 5. (Nr. 2278 —2304 aus acht Gattungen.) I. Kräuter oder Halbſträucher (ohne Ranken). Kapſel tief⸗fachſpaltig⸗3 klappig aufſpringend. 1. Staubblätter der Kronröhre ungleichmäßig (in ſehr ungleicher Höhe) angeheftet, auch nicht herab- gebogen. Gattung 756 Phlox. Polemönium. 260 Loeselia. 757 Collömia. 2. Staubblätter der Kronröhre oder dem Schlunde gleichmäßig eingefügt. 761 Bonpländia. Gattung 758 Gilia. 759 II. Sträucher oder Bäume. Kapſel an der Spitze kurz-fachſpaltig-3 klappig aufſpringend. Gattung 762 Cäntua. III. Kletterpflanzen (mit Ranken). Kapſel ſcheidewandſpaltig-3 klappig aufſpringend. Gattung 763. Cobäea. Gattung 754. Menyänthes bis Gattung 756. Phlox. 21r.2276—2278. 677 Gattung 756. Phlox L., Flammenblume, O XXIX 5 (griechiſch: phlox — Flamme; leuchtende Blütenfarben). Kelch röhrig-glockig, 5ſpaltig oder 5 teilig; Zipfel ſpitz oder zugeſpitzt, am Rande oft trockenhäutig. Blumenkrone tellerförmig, mit dünner Röhre und ſchmalem Schlunde; Kronlappen gleich, ganz, gezähnt oder geſchlitzt. Staubblätter 5 (ausnahmsweiſe auch mehr), der Kronröhre ſehr ungleich⸗angeheftet, nicht herausragend. Frucht⸗ knoten 3fächerig ; Fächer 1—2⸗, auch 3—Deiig. Kapſel eiförmig, 3 klappig; Samenſchale, wenn angefeuchtet, ohne Schleimſchicht. Kräuter, aufrecht oder weitſchweifig, hoch oder kriechend, ausdauernd oder ſeltener einjährig. Blätter ganzrandig, die unteren gegen-, die oberen oft wechſelſtändig, oder alle gegenſtändig. Blüten einzeln, trugdoldig, riſpig, doldentraubig oder ſtraußig. Farbe verſchieden. — 27 Arten, in Nordamerika und dem ruſſiſchen Aſien. A. Einjährige Pflanzen, mehr oder weniger klebrig-weich- oder drüſig-behaart. Griffel kürzer oder doch nicht länger als die Narben. i P. Drummondii (Tafel 40). 2278. B. Stauden, mit krautigen, oberirdiſchen (nicht am Grunde verholzenden) Stengeln. 1. Die Stengel hoch und ſtraff-aufrecht, glatt oder bisweilen rauh. Blüten ſehr kurz geſtielt, in zahlreichen, dichten, zu einer pyramidalen oder doldentraubigen Riſpe oder zu einem Wee a en Trugdöldchen. Kronlappen ganz— randig und abgerundet. Blütezeit: Sommer Al 3 . . P. paniculata (Tafel 40). 2279. P. maculata. 2280. 2. Wenigſtens die blühenden Stengel aufſtrebend oder aufrecht. Blüten mehr geſtielt, als doldentraubig angeordnete oder bisweilen einfache Trugdöldchen. Blumenkronlappen breit, verkehrt-eirund oder verkehrt-herzförmig. a) Pflanzen kahl oder faſt kahl, nie klebrig. Kelchzipfel lanzettlich oder e, Blütenſtielchen jo lang oder kürzer als der Kelch. Blütezeit: Frühfommer . . P. ovata. 2281. b) Blühende Stengel aufrecht, aufſtrebend oder bisweilen ausgebreitet und wenigſtens an den Enden und an den Kelchen mehr oder weniger behaart oder drüſig-flaumig. Kelchzipfel lang und e . Frühling. * Pflanzen ohne Ausläufer, auch ohne nichtblühende, niederliegende Sproſſe .. . P. pilosa. 2282 P. amoend. 2283. * Pflanzen außer blühenden auch nichtblühende, kriechende oder niederliegende Sproſſe treibend. Blätter verhältnismäßig breit und N den e und ee e oder klebrig. Blütenſtielchen ziemlich ſchlank .. . divaricata. 2284. P. reptans. 2285. C. edge Pflanzen, mit niederliegenden oder aufrechten, im unteren Teile verholzenden Stengeln. 1. Kriechende raſenbildende, faſt . inden ee oder Beat aber le weniger als ſpannenhoch (bis 20 cm.) Blütezeit: Frühling . EF. subulata (Tafel 40). 2286. P. sibirica. 2287. 2. Pflanzen mit aufſtrebenden oder aufrechten Stengeln. Blütezeit: Spätſommer . . P. linearifolia. 2288. 2278. Phlox Drummöndii Hook., Tafel 40, Vervollſtändigung der Farben dienen noch „Eclipse“, 158. Drummonds Flammenblume. Texas. Ein⸗ dunkelviolett; k. violacea pura, dunkelviolett; f. atro- jährig, 20—50 cm hoch. Blütezeit: 8—10 Wochen purpurea dunkelpurpurrot; f. isabellina (syn. f. lutea nach der Ausſaat; Sommer bis Spätherbſt. — Pflanze t.), nankinggelb. Erwähnt jeien auch: „Fürst locker veräſtelt, zottig⸗ und drüſig⸗behaart. Blätter Bismarck“, purpurn, weiß⸗gerändert; k. formosa, pur⸗ meiſt länglich oder lanzettlich, mit Weichſpitze, die purſcharlach, Auge faſt ſchwarz, Schlund weiß. meiſten der oberen wechſelſtändig und gewöhnlich mit Großblumige (abgerundete) F., P. Drummondii breiterem, ſchwach-herzförmigem Grunde halbftengel- | (rotundata) 5 Blumen 2 cm und drüber umfaſſend. Blüten meiſt in gedrängten, trugdoldigen ST Büſcheln. Kelchlappen lanzettlich-pfriemlich, bald zurück— gekrümmt. Blüten der Stammform rot, bei Garten— formen ſehr verſchieden gefärbt, doch nicht reingelb; | Kronlappen der Stammform verkehrt-eirund, ganzrandig oder faſt ganz und faſt bis 1½ em lang, bei Garten— formen auch größer und anders geſtaltet. Kronröhre gewöhnlich weichhaarig. Eierchen in jedem Frucht— knotenfache meiſt einzeln. Drummonds F. iſt ſehr zu Abänderungen ge— neigt. Es giebt in den Gärten eine Anzahl Formen mit zahlreichen Farbenſorten. Neben reinweiß kommen bereits die verſchiedenſten Schattierungen von roſa, rot und purpurn vor, bei einigen Sorten auch gelbe und blaue Schattierung; es giebt einfarbige, geäugelte, marmorierte, geſtreifte und geſtirnte Blüten. Die meiſten Farben ſind ſchon ziemlich ſamenbeſtändig und werden als „Sorten“ aufgezählt. — 2 Klaſſen: a) rotundäta, Abgerundete F., Kronſaum mit abgerundeten, ganzrandigen, oder doch nur ſchwach— ausgerandeten, oder nur mit einem winzigen Weich— ſpitzchen verſehenen (aber nicht mit gezähnten oder im (Durchmeſſer. Pflanzen meiſt robuſter entwickelt. geſchlitzten oder langſpitzigen oder ſternförmigen) Lappen. Dieje Gruppe iſt in denſelben Farbenſorten vertreten Gewöhnliche (abgerundete) F., Blüten bis als die vorige und iſt im allgemeinen dauerhafter. 1½ em oder kaum 2 cm im Durchmeſ er. Hiervon Eine ſehr wirkungsvolle Sorte iſt f. splendens (syn. die zahlreichſten Farbenſorten, bezüglich welcher auf | f. coceinea albo-oculata hort.), leuchtend-rot, mit die Preisverzeichniſſe großer Samenhandlungen ver- weißem Augenſtern und da, wo die Saumlappen wieſen werden muß. Bemerkt ſei nur, daß es außer zuſammentreffen, mit kleinen, violettroten Flecken. Die einzelnen halbgefüllten (semiplena-) Sorten auch eine Sorten mit einer ſternförmig⸗ ausſtrahlenden, meiſt dichtgefüllte, reinweiße (f. alba plena) giebt. Vor reinweißen Mitte (alſo mit Augenſtern) werden in den allen mögen die zinnoberſcharlachroten oder leuchtend⸗ Preisverzeichniſſen meiſt mit dem Zuſatz „stellata“ ver⸗ ſcharlachroten Heynholdii-Sorten, ſodann f. coceinea, ſehen, dürfen aber nicht mit unſerer Gruppe stellaris, f. Deppei, „Brillantrosa“ und f. alba als leuchtende, welche gefranſte oder ſternförmig-geteilte Blüten be⸗ eie Farben beſonders hervorgehoben werden. Zur ſitzt, verwechſelt werden. 1 Heicheng der Drummonds Flammenprunte 678 Hortenſienblütige (abgerundete) F., Drummondii (rotundata) hortensiaeflora (syn. f. verbenaeflora hort. nonn.). Eine Gruppe, welche durch 1 einen größeren, dichten, mehr doldentraubigen, an Hor tenſien⸗Scheindolden erinnernden Blütenſtand vor den anderen ausgezeichnet iſt. Pflanzen kaum 30 em hoch werdend und mit meiſt großen Blüten. Mehrere Farbenſorten vorhanden, darunter „Triumph“, glän⸗ zend-zinnoberrot; Bau der Pflanze ſchön gerundet. Familie 129. Polemoniaceae, Sperrhrautgewächſe. XXIX 5. Jede dieſer 3 Gruppen beſitzt auch Zwerg ſorten (Zuſatzwort: nana), die zwiſchen 15—30 em weißrandigen Sorten, unter ihnen zunächſt chamois⸗ hoch werden und etwas gedrungener im Wuchs ſind, ſodaß ſie ſich zu Einfaſſungen und kleinen Blumen— teppichen (Blumenkörbchen) ſehr gut eignen. Gruppe Phlox Drummondii nana compacta. Unter den Zwergſorten find beſonders be- (syn. | Leuchtkugel, Feuerball; fr. Boule de feu), feurig- | Wuchs ſehr niedrig. merkenswert: f. nana coccinea floribunda ſcharlachrot, ſehr reichblütig; f. nana atropurpurea striata, auf dunkelpurpurnem Grunde gehen von dem Augenſtern feine, weiße Striche nach dem Rande der Blume. f. grandiflora nana alba, großblumig, reinweiß. k. nana nivea (syn. Schneeball; fr. Boule de neige), ſchneeweiß. b) stelläris, Stern-F., Kronlappen gezähnt, ſpitzen ausgezogen. Dieſe intereſſante Klaſſe iſt ſchon ziemlich ſamen— beſtändig geworden, wenn auch die Farben bis auf einzelne noch ſehr veränderlich ſind. Die beiden Haupt— formen ſind: k. fimbriata Witim. (syn. f. laciniata Langgeſpitzte Stern-Flammenblume. Forgeot), Gefranſte Stern-%., Kronlappen 3zähnig (und mit weißem, ſchmalem Rande); Mittelzähne bis zu doppeltſolang als die gezähnelten oder gefranſten Seitenzähne. Kommt in mehreren, aber immer ge— miſchten Farben vor und iſt noch ziemlich unbeſtändig; ziemlich beſtändig ſind nur die Farbenſorten violett | und purpurn. f. cuspidata MWiiim. (syn. f. stellata Forgeot, nicht Hort.), Lang geſpitzte Stern⸗F., Kronlappen 3zähnig (mit breiterem, weißem Rande); Mittelzahn langgeſpitzt, bis 5mal ſolang als die Seitenzähne; alle ſternförmig ausgebreitet. Auch dieſe Form tritt in mehreren Farbenabſtufungen auf, von denen einzelne ſchon ziemlich ſamenbeſtändig ſind; chamoisroſa, großblumig, iſt wohl die ſchönſte. In den gärtneriſchen Verzeichniſſen nennt man fie als beſondere Die ſo ſeltſamen Blüten dieſer Gruppe ſind aber oft ſo klein, daß außer den Zacken kaum noch etwas vom Blumenkörper übrigbleibt, und ſolche ſind dann von geringem Zierwert. Die Pflanzen ſind jedoch reichverzweigt und jo reichblühend, auch die Blumen- größe noch ſo veränderlich, daß ein Sortengemiſch auf einem gut kultivierten Beete doch noch wirkungs⸗ voll genug iſt, zumal die Blütezeit ziemlich lange andauert. Je nachdem eben der Blumenkörper kleiner oder größer iſt, werden umgekehrt die Zacken größer oder kleiner ſein. Beſonders empfehlenswert ſind die breit⸗ roſa und karminrot. In der Pflanzenhöhe kommen ſie den gewöhnlichen Flammenblumen-Sorten gleich, ſind aber auch hierin veränderlich. Haage & Schmidt- Erfurt führen bereits eine Zwergform: P. Drumm. nana compacta cuspidata, richtiger P. Drumm. (stellaris) cuspidata nana. Verwendung. Drummonds Flammen- blumen ſind allbeliebte Zierpflanzen für kleine wie für große Ziergärten geworden; es iſt unnötig, für ſie noch ein gutes Wort einzulegen. U Die Reich⸗ blütigkeit, beſonders der infolge Entſpitzens in der Jugend oder dünner Saat recht buſchig ſich entwickelnden Pflanzen, macht ſie ſehr geeignet zur Ausſchmückung der Rabatten, für größere und klei gefranſt, zerſchlitzt oder ſternförmig in Zacken und Lang⸗ 19 i en Gruppen; ferner, und zwar vorteilhaft die Zwerg— Sorten, zu Einfaſſungen und endlich zur Topfkultur; für letztere f. rotundata Heynholdii- und f. rotundata. hortensiaeflora- Sorten!, auch f. stellaris cuspidata. Kultur in jedem guten Gartenboden, an nicht jehr ſchattiger und nicht ſehr feuchter Stelle. Vermehrung auch durch Stecklinge, und zwar im Spätſommer durch Sproßſtecklinge, wie für Pelargonium, Seite 158, angegeben, die Pflänzchen dann in kleinen Töpfen bei notdürftiger Bewäſſerung im Kalthauſe bei gewöhn⸗ durch Entſpitzen buſchig erziehen. licher Temperatur (+ 2 bis 6° C.) überwintern und Dieſe Vermehrung geſchieht nur, wenn es ſich um die getreue Erhaltung einzelner beſonders ſchöner Farbenſorten oder ſonſtiger Eigentümlichkeiten handelt. aus Samen. Üblich iſt die Anzucht Hauptausſaat Ende März oder Anfang April ins kalte Miſtbeet unter Glas, und zwar recht dünn, damit die Pflanzen nicht lang und ſchlaff werden; nötigenfalls iſt durch Auslichten und Entſpitzen nachzuhelfen. Die jungen Pflanzen möglichſt noch jung, wenn ſie erſt ein paar Centimeter hoch ſind, an den Beſtimmungsort pflanzen, und zwar mit 20 em Abſtand; andernfalls müſſen ſie zeitig verſtopft und entſpitzt werden, dann kann man auch ſtärkere Pflanzen mit Erdballen erfolgreich verſetzen. Kräftiges Einſtutzen nach der erſten Blüte bringt neue blütentragende Sproſſe hervor. Frühere Blütezeit tritt ein bei Aus⸗ ſaat um Mitte oder Ende März ins Lauwarmbeet. Nach Anfang April kann man auch ins Freie ſäen Rund die Sämlinge bis auf 15 cm auslichten. — Keimkraft der Samen kaum 2 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. 2279. Phlox paniculäta L., Tafel 40, 157 (syn. P. decussata Hort., P. undulata Ait., P. cordata EU., P. scabra Sv., P. Sickmanni Lehm., P. acuminata Pursh und P. corymbosa Sw., P. hybrida ort.), Riſpige Flammenblume; Stauden -Phlox. Nordamerika. Staude, 60 bis 120 em hoch. Blütezeit: Ende Juni und Juli bis Auguſt⸗ September. — Robuſte Pflanzen ohne kriechende Ausläufer, kahl oder ganz kurzbehaart Gattung 756. Phlox, Flammenblume. Blätter gegen-, meiſt überkreuz⸗gegenſtändig, länglich⸗ Anzucht aus Samen durch Ausſaat ins freie Land lanzettlich oder eirund⸗ lanzettlich, zugeſpitzt, auch nach dem Grunde ſich verſchmälernd, oder die oberſten an ihrem Grunde mehr oder weniger herzförmig. Kelch— zipfel pfriemlich⸗borſtenförmig. Blüten der Stammform hellrot, bisweilen auch weiß, bei den ungemein zahl- reichen Gartenformen mit größeren Blüten in größeren bis ſehr großen, teils pyramidal⸗ ſtraußförmigen, doldentraubigen Blütenſtänden in tigen Farben durch roſa, lila und violett jämt- liche Farbenſtufen vom reinſten weiß bis zum dunkelſten rot und purpur- violett durchlau— Fe ö ſind je nach der Sorte einfarbig, mit Auge, mit Augenſtern, ge- ſtreift oder geſcheckt, mit oder meiſtens ohne Wohl— Riſpige Flammenblume. teils mehr gewölbt⸗ und gewöhnlich purpurn-gefleckt. fend. Die Blüten Nr. 2279 2283. 679 Blumengewinde. Vermehrung durch Teilung leicht. auf ein Saatbeet oder in Saatkäſtchen, mög lichſt un- mittelbar nach der Samenreife oder doch noch im Spätherbſt, andernfals im zeitigen Frühling in Töpfe, die nur lauwarm ſtehen dürfen. Die Pflänzchen, ſobald ſie einige Blättchen beſitzen, unter 15 cm Ab— ſtand in die Pflanzſchule verſtopfen, wo ſie bleiben, bis ſie blühen, und man ſie nach Farben ausſuchen kann. Der Gartenfreund thut aber beſſer, einige gute Sorten zu kaufen. Um noch buſchigere, reicher-, aller- dings etwas ſpäter blühende Pflanzen zu erhalten, empfiehlt es ſich, den jungen Stengeln, wenn ſie etwa allerlei präch⸗ 15 em hoch geworden, die Spitze zu nehmen, was bei kräftigem Wuchs einen Monat ſpäter nochmals ge— ſchehen kann. Für gewöhnlich iſt das nicht nötig. 2280. Phlox maculäta L. (syn. P. pyramidalis Sm., P. reflexa & v. und P. penduliflora Sw. ſind nur robuſtere Kulturformen), Gefleckte Flammen- blume. Nordamerika, an Flüſſen entlang. — Die Stengel find ſchlanker, nur 45 — 70 cm hoch werdend, Blätter völlig kahl, dicklich, die unteren lanzettlich, die oberen aus abgerundetem oder herförmigem Grunde faſt eirund— lanzettlich. Blütenriſpen ſchmal und gewöhnlich lang. Blumenkrone hellpurpurrot, geruch. Ferner giebt es hohe und niedrige Sorten. Gute Sorten ſind: Für Topfkultur: „Mlle. Marie Koppenheim“, reinweiß⸗blühend und von gedrungenem Wuchs, ferner „Mlle. Marie Saison“, weiß, mit kirſchrotem Auge. Für den Garten außerdem folgende: „Boule de feu“, leuchtend⸗ſcharlach⸗ oder lackrot, ſehr ſchön; „Mad. Riviere“, leuchtend-terrafottarot, mit dunklem Auge, große Blütenriſpen, ſehr ſchön; „Roi des Bois“, helllachsfarben, Auge purpurn; „A kirſchrot; „Croix d’honneur“, violett; „Crystal porzellanweiß, mit lila Auge; „Dance“, violettrot, Auge kirſchrot; „Decius“, weinrot; „Fräulein Dora Umgeller“, leuchtend-rot; „Frau W. Spemann“, karmin, Auge violettamarant; „Heroine“, violett; „Indépendance“, reinweiß; „Jeanne d'Arc“, reinweiß; „Lothar“, leuchtend-rot; „Louis Chaté“, ſcharlach, dunkles Auge; „Philias Fogg“, weiß, Mitte rot; „Pictes de la Rive“, weiß mit leichtroſa; „Bouton d'azur“, weiß, Auge tiefviolett; „Brautfräulein“, weiß, Auge kirſchrot; „La vaque“, bläulichroſa, Auge roſa; „W. Rischer“, lachsfarben-terrakottakarmin. Endlich noch „Blanc nain“, reinweiß, als Zwerg ſorte. Verwendung. Die Riſpen-Flammenblume, gewöhnlich zweideutig „Stauden-Phlox“ genannt, iſt eine unſerer ſchönſten, höheren, im Sommer blühenden Stauden, dankbarblühend, robuſt, winterfeſt und ſehr genügſam, in allerlei gutem Boden, ſogar an reichlich trockenen Standorten gedeihend, ob- gleich lehm⸗ und kalkhaltiger Mittelboden der geeig- In Landſchaftsgärten ſollte dieſe Pflanze Zipfeln. netſte iſt. nie fehlen, und in kleineren und mittleren Ziergärten findet ſich zerſtreut auf Rabatten, zwiſchen lichtem Geſträuch, auf dem Raſen u. ſ. w. wohl auch noch ein Plätzchen. Ferner nehmen ſich Reihenpflanzungen, vielleicht um niedrige Gegenſtände, Wände, Zäune u. dergl., oder um unten kahl gewordene Stämmchen zu verdecken, recht hübſch aus. Endlich dienen die Blütenſträuße als F. Barron“, „Aurora boréale“, roſa, Auge purpurn; Palace“, Kelchzipfel dreieckig-lanzettlich und kurz. bei kl, candıda Mich. (syn. P. suaveolens Ait., P. tardiflora Penny, P. longiflora Sw.) weiß, wohlriechend; Stengel nicht gefleckt; kommt auch buntblätterig vor. — Verwendung und Kultur wie vorige Art. 2281. Phlox oväta L. (syn. P. latifolia Michæ., P. trifiora S/ .), Eirundblätterige Flammenblume. Nordamerika, in lichten Gehölzen. Staude, 23—50 cm hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Die Stengel aus niederliegendem oder kriechendem Grunde aufſtrebend. Blätter eirund oder länglich- lanzettlich, die unterſten in einen geränderten Blattſtiel verſchmälert, die oberſten oft am Grunde faſt herzförmig. Kelchzähne kurz und breit, eirund oder dreieckig-lanzettlich, ſpitz. Blüten hell- oder roſenrot. f. carolina Z. pr. sp., nicht Sp., iſt eine höhere (30—60 em hohe) Form mit ſehr brauchbarer Werkſtoff für ſchmäleren, ſtärker in den Blattſtiel verſchmälerten Blättern und zugeſpitzten Kelchzipfeln. (Geht in P. glaberrima f. suffrutescens über!) Verwendung. Art und Form ſind etwas empfindlicher als Nr. 2279, weshalb in rauhen Ge— genden leichte Schutzdecke (Laub) anzuraten. 2282. Phlox pilösa Z. (syn. P. aristata Michæ., P. cuspidata Scheele), Behaarte Flammenblume. Nordamerika, in trockenen und ſandigen Wäldern und Wieſen. Staude, 30—60 em hoch. Blütezeit: Frühling. — Pflanze zottig-behaart, flaumig oder bisweilen faſt kahl; die Stengel aufrecht und ſchlank. Blätter linealiſch oder lanzettlich, gewöhnlich ſchon von der Nähe ihres ſitzenden Grundes aus nach der Spitze hin allmählich in eine Spitze auslaufend, übrigens etwas veränderlich. Blüten in zuletzt lockeren Dolden— trauben. Kelch mehr oder weniger klebrig oder be— haart, mit pfriemlich-borſten- oder grannenförmigen Blüten blaßrot, roſenrot, purpurn oder weiß; Kronlappen verkehrt-eirund und ganz— randig. — Eine (bis auf die Doldentrauben und Kelche) faſt kahle Form, f. detonsa Gray, iſt von P. glaberrima f. suffrutescens hauptſächlich durch die Kelchzipfel verſchieden. 2283. Phlox amöena Sims (syn. P. pilosa Walt., auch Michx., nicht L.“; P. Walteri Chapm., 680 P. procumbens Gray, nicht Lehm.; P. involucrata Woods, P. pilosa f. Walteri Gray), CLiebliche Flammenblume. Nordamerika, auf Hügeln und trockenen Böſchungen. Staude, 15—30 cm hoch. Familie 129. Polemoniaceae, Sperrkrautgewächſe. O XXIX 5. pfriemlich⸗-linealiſch bis faſt nadelförmig, 8—-22 mm Blütezeit: Mai, Juni. — Pflanze weich-zottelhaarig oder bisweilen kurz-rauhhaarig. Blätter ziemlich auf- recht, kurz, länglich-lanzettlich oder faſt linealiſch, ſelten ſpitz, die oberſten den gedrungenen, trugdoldigen Blüten- büſchel ſtützend oder umhüllend. Kelchzähne ſchmal— pfriemlich, ſehr ſpitz, aber nicht grannenſpitzig. Blüten purpurn, hellrot oder weiß, etwa 1½ em lang; Kronlappen faſt ſolang als die Röhre, verkehrt-eirund, ganzrandig oder ſelten ausgerandet. Schöne Art, die in rauhen Gegenden leichter Schutzdecke bedarf. Verwendung vornehmlich zu Einfaſſungen; iſt auch als Topfpflanze hübſch. 2284. Phlox divaricäta Z. (syn. P. canaden- sis Sw., P. glutinosa Buckley), Flammenblume. Nordamerika, in feuchten Wäldern. Staude, 15—25 cm hoch, bis 50 cm lang. Blüte— zeit: Mai. — Die Stengel weitſchweifig oder auf- trebend, die nichtblühend iederliegend oder eee , Leiig 2 NR ‚ hort.), weiß, mit roſenrotem Auge. f. pilosa (syn. P. etwas kriechend und eirunde, ſitzende Blätter tragend. Stengelblätter länglich oder eirund-lanzettlich, ziemlich ſpitz. Blüten in offenen Trugdolden. Kelchzähne ſchlanklinealiſch-pfriemlich. Blüten bläulich oder lawendelfarben (lila), 2½ —3½⁰ cm breit; Kron⸗ b le en 0 ' + „The Bride“, reinweiß, um den Schlund herum mit karmeſinroten Flecken. 2285. Phlox reptans Mich. (syn. P. crassi- Keie e u ee folia Lodd.?, P. stolonifera Sims, P. verna Fort.), le 1 8 lappen keil⸗verkehrtherzförmig oder bloß ausgerandet. Griffel gewöhnlich ſehr kurz. Ausgebreitete gefleckt; Blütezeit: Mai, Juni]. Kriechende Flammenblume; Frühlings-Flammen⸗ blume. Staude, 10 —25 em hoch. Blütezeit: Mai. — Pflanze mit ſchwachen und ſchlanken Stengeln: die nichtblühenden Sproſſe lang, niedergeſtreckt oder kriechend, ausläuferartig, verkehrt-eirunde oder rund⸗ liche, an ihrem Grunde verſchmälerte Blätter tragend; die blühenden aufrecht (eine Spanne hoch oder höher), mit 3—4 Paar ovalen oder länglichen, meiſt ſtumpfen Blättern. Blüten in einfachen, wenigblütigen Trug— dolden, purpurrot oder violett oder rot mit dunkler Mitte. Kronröhre etwa 2½ em lang; Kronlappen rundlich, meiſt ganzrandig, ungefähr bis halbſolang als die Kronröhre. Staubblätter oft mehr oder weniger hervorragend. f. verna (syn. P. verna ort) mit roten, am Schlunde dunkelpurpurroten Blüten, iſt am häufigſten in den Gärten zu finden. Verwendung. Beide Arten, ſowohl P. reptans als auch P. divaricata, ſind hübſche Einfaſſungs⸗ kei e f 1 ee feinem Garten, welcher verhältnismäßig trodenen, , DU En ga mindeſtens durchläſſigen und etwas ſandigen Boden Wirkung und endlich als Topfpflanze recht dankbar. Kultur in etwas friſchem, aber durchläſſigem, wenn möglich mit Waldhumus oder Lauberde vermiſchtem Boden und, nur um die Friſche mehr zu bewahren, an halbſchattigem Standorte, ſonſt auch ſonnig. mehrung durch Teilung. Abſtand etwa 25 em. 2286. Phlox subuläta Z., Tafel 40, 159 (syn. P. setacea L., P. frondosa ort.), Yfriem- ordentlich reichblü— Griffel lang; Narbe und einzelne lang, meiſt gehäuft und gebüſchelt und etwas ſteif [bei f. latifolia Benth. (syn. P. procumbens Lehm., wahrſcheinlich ein Baſtard P. amoena >< subulata!) ſind die Blätter breiter: die unteren ſpatelförmig⸗lan⸗ zettlich, die oberen lanzettlich und ſpitz, und die Blüten blaßblaulilafarben, am Schlunde dunkler Blütenäſte ſehr zahlreich; Blüten meiſt ſchlankgeſtielt oder die mittlere gewöhnlich kurzſtielig, bei der Stammform hellroſen-⸗ rot, am Schlunde mit purpurnem Kranze, bei Gartenformen auch in anderen Farben. Kelch⸗ lappen pfriemlich. Kronlappen verkehrt-herzförmig, ſelten ganzrandig. Griffel gewöhnlich lang und jedes Fruchtknotenfach leitg [nur bei k. nivalis Lodd. pr. sp. der Griffel als Hauptunterſchied von der weißblühenden P. sibirica kurz und Fruchtknoten⸗ fächer 2—3eiig, Blüten weiß; bei f. Hentzii Mott. pr. sp. ebenſo, aber die Kronlappen keilförmig⸗ſtumpf und ganzrandig]. Weitere ſchöne Formen ſind: f. aristata Lodd. pr. sp. (syn. f. flore albo ort.), Blüten reinweiß, bisweilen ſchwach lila angehaucht; pilosa hort., nicht L.“), lebhaft-purpurrot, ohne Augen- fleck; Wuchs üppig; Belaubung hellgrün. f f. atro- purpurea, purpurroſenrot, mit karmeſinrotem Gürtel. 7 f. grandiflora, reich-malven⸗ T „Modell“, minrot. f f. pal- lida, roſa mit lila ſchattiert; beſon— ders große Blüten. + „Vivid“, feurig⸗ roſenrot mit kar⸗ minroter Mitte, reizend, außer- hend, wohl die prächtigſte dieſer Sorten. f. com- pacta, lebhaft- roſenrot; außer- ordentlich reich— Pfriemblätterige Flammenblume. blütig; Wuchs beſonders dicht. (Die mit F bezeichneten Ver⸗ blätterige Flammenblume. Nordamerika, an felſigen Orten und Sandbänken. Halbſtrauchig, niedrig, dicht— raſig und dem Boden faſt angedrückt, nur gegen 10 em hoch. Blütezeit: Frühling (April, Mai). — Pflanze behaart oder im Alter kahl, mit nieder— liegenden, ſtark veräſtelten, an ihrem Grunde halb— holzigen Stengeln und Aſten. Blätter ſparrig-ſpreizend, bewimpert, veränderlich, von lanzettlich-linealiſch oder gehören vielleicht zu P. sibirica, Nr. 2287.) Verwendung. Art und Formen ſind ſo reizende und dankbare Frühlingsblumen, daß ſie in und ein ſonniges, luftiges Plätzchen hat, fehlen dürfen. Einmal gehörig eingewurzelt, geben die Pflanzen herr- liche natürliche Blütenteppiche und Einfaſſungen; auch zur Ausſchmückung von Steingruppen, Grotten, Ruinen und Abhängen ſind ſie vortrefflich geeignet. Eine einzige Pflanze kann durch ihre kriechenden Sproſſe im Laufe der Zeit einen kreisrunden Blütenteppich von 1 m Durchmeſſer bilden, und ſolch ein mit Blüten überſäetes Fleckchen Erde iſt im April, Mai ungemein anziehend. Vermehrung durch Grund⸗ ſproſſe und Abtrennung ſchon bewurzelter Teile ſehr leicht. Beſſer iſt es, die Pflanzen jahrelang gewähren zu laſſen, damit ſie immer ſtärker und blütenreicher werden. Da in größeren Teppichen auch mal Lücken entſtehen können, ſo ſollte man ſtets einige Erſatz⸗ pflanzen in der Pflanzſchule bereit haben. Nicht 4 . „ eee Gattung 757. Collömia und Gattung 758. Gilia. Nr. 228 2289. 681 durchaus nötig aber anzuraten iſt in den Monaten Pursh!), Linealblätterige FKlammenblume. Britiſch⸗ Dezember bis einſchl. Februar ſchwache Fichtenzweig⸗ Columbien und ſüdwärts. Halbſtrauchig, 15—30 cm decke. Bei Anpflanzungen Abſtand der Pflanzen 30 em, hoch. Blütezeit: Spätſommer. — Pflanze kahl, oder anfangs 15 em und jedesmal, wenn ſie ſich oben bisweilen fein-kurzbehaart, aus holzigem Grunde ſpäter einengen, abwechſelnd eine Pflanze wieder ent- doldentraubig«⸗xeichveräſtelt. Blätter ſehr ſchmallinealiſch fernen. Anzucht aus Samen wie für Nr. 2279 an⸗ (2½—5 em lang bei 2—3 mm Breite). Blüten gegeben; es keimen aber oft nur wenige Prozente. ſchlankgeſtielt, roſenrot, bisweilen weiß. Kelchröhre 2287. Phlox sibirica Z. (syn. P. setacea meiſt vorſpringend 5 kantig, zwiſchen den ſtarken Rippen hort. nonn. “, nicht L.), Sibiriſche Flammenblume. trockenhäutig⸗weiß und gefaltet, mit faſt nadelförmigen Sibirien, Dahurien. Halbſtrauchig, weniger als 20 cm Zipfeln. Blumenkronröhre den Kelch wenig überragend, hoch. Blütezeit: Mai. — Pflanze locker-raſenbildend, Kronlappen verkehrteirund-keilförmig, ganzrandig oder meiſt zottig⸗weichhaarig, beſonders an den Rändern bloß eingedrückt. Jedes der 3 Fruchtknotenfächer Zeiig. der ziemlich ſchlaffen, ſchmalen, linealiſch-pfriem⸗ Griffel lang und ſchlank, oft ſolang oder faſt ſolang lichen Blätter, die in den Achſeln wenig oder gar nicht als die Kronröhre. — P. longifolia Nutt., nur 7 bis büſchelig ſtehen. Blütenäſte 1—3blütig. Kelchröhre 20 em hoch, behaart oder faſt kahl; Blätter meiſt kaum kantig. Blumenkronröhre wenig länger als ſchmal“⸗linealiſch, 2¼ 6 em lang. Fruchtfnoten- ihre verkehrt-herzförmigen oder ausgerandeten fächer faſt immer Jeiig; Griffel lang. f. humilis Dougl. Lappen, ſelten den Kelch an Länge überragend. Griffel pr. sp. iſt die niedrige Form mit kurzen Blütenſtielen lang und ſchlank, oft ſolang oder faſt ſolang als die und faſt in P. Douglasii f. longifolia übergehend. Kronröhre. Jedes Fruchtknotenfach 2—3eiig. Blüten Verwendung. Dieſe beiden Arten ſind zwar weiß; bei Gartenformen auch anders gefärbt. — ſehr ſchön, find aber im Kalthauſe zu über- Verwendung und Kultur wie Nr. 2286. wintern. Die Blütezeit dauert dann oft bis in den 2288. Phlox linearifölia Gray (syn. P. spe- Winter. Im Sommer ſonniger Standort im Freien. ciosa f. linearifolia Jook., P. speciosa Lindl., nicht Gattung 757. Collömia VVtt., Schleimſame, G XXIX 5 (griechiſch: kolla — Schleim; Samenhülle im Waſſer ſchleimig werdend). Kelch glodig; Zipfel ſpitz oder ſchmal und ganz. Blumen— krone teller= oder faſt trichterförmig, mit verlängerter oder kurzer Röhre; Schlund ebenſobreit oder ſeltener erweitert; Kronlappen 5, länglich oder verkehrt-eiförmig. Staubblätter 5, der Röhre oder dem Schlunde ungleich-eingefügt und meiſt herausragend. Fruchtknoten verkehrt-eirund, 3- (ſelten 2-) fächerig; Fächer 1- oder mehreiig. Kapſel verkehrteiförmig-abgeſtutzt, 3- oder bisweilen 2 klappig⸗aufſpringend. Die angefeuchteten Samen laſſen Schleimröhrchen hervortreten. Einjährige, ſeltener 2 jährige Kräuter, an der Spitze oft etwas klebrig. Blätter wechſel- oder die unteren gegenſtändig, oder alle wechſelſtändig, meiſt gezähnt, eingeſchnitten oder fiederiggeſchlitzt, ſeltener ganzrandig. Blüten meiſt rot, orange oder weiß, in endſtändigen Trug— dolden, die entweder kopfig und von Deckblättchen geſtützt, oder lockerriſpig find. — 11 Arten, in Nordoſtamerika. A. Pflanzen mehr oder weniger klebrig-weichhaarig oder drüſig. Fruchtknotenfächer nur 1, höchſtens 2—Beiig. Kelch verkehrt-kegel- Die ſitzend Blüten dichtkopfig⸗ gehäuft 0. coceined, 228% B. Kelch am Grunde abgerundet. Blüten locker-trugdoldig oder zerſtreut; das übrige wie A.; C. gracilis Dougl. (syn. C. mierantha Kellogg, Gilia gracilis Hook.), Nordamerika; einjährig, 6—18 cm hoch. Blütezeit: Sommer. Pflanze ausgebreitet, reich dolden— traubig⸗veräſtelt. Blumenkrone 1 cm lang, purpurn oder violett, die Röhre gelblich und ſelten länger als die pfriemlich— linealiſchen Lappen des tiefgeſpaltenen Kelches. Kultur wie Nr. 2289. 2289. Collömia coceinea Lehm. (syn. C. | fait doppeltſolang als der Kelch, präſentiertellerförmig, Cavanillesii Aook. et Arn., Phlox linearis Cap., nur mit ſchwach-erweitertem Schlunde. P. unidentata Berl.), Scharlachroter Schleimſame. Verwendung der lebhaft gefärbten, obgleich Chili. Einjährig kleinen Blüten wegen in größeren Ziergärten, 20—40 em hoch. wo man unmittelbar an den beſtimmten Platz ſäet, Blütezeit: etwa auf ſonnig gelegenen Rabatten, kleinen Gruppen, auch 10 Wochen nach als Einfaſſung, und die Pflänzchen auf 15—20 cm der Ausſaat be- Abſtand auslichtet. Durch Folge-Ausſaaten kann man ginnend; gewöhn⸗ vom Juni bis Herbſt blühende Pflanzen haben. Aus- lich Juli, Auguſt. ſaat kann ſchon Ende März beginnen; Ausſaat Ende — Stengel auf- September giebt ſchon im Mai Blüten. Keimkraft recht, ſteif, glatt, der Samen 3—4 Jahre; Keimung innerhalb 1 Woche. We er Collomia grandiflora Dougl., Nordamerika; ein- meiſt gwechſelſtän⸗ jährig, 30—60 em hoch; Blütezeit: wie vorige Art. dig, linealiſch⸗lan⸗ en 1 1 1 ine N e farben), ſchmal⸗-trichterförmig, em lang, bei k cee ee zettlich, die oberſten tenuifolia Benth. nur 5 ſchlanker. Die Blüten eirund- lanzettlich, ; 5 n : ganzrandig oder an der Spitze tief-3—4ipaltig. Blüten 1 u größer als bei 5 191 100 aber fie e klein, ſehr zierlich, lebhaft-zinnoberrot, in dichten wilde 55 für ee 15 1 19 ſie ver⸗ Köpfchen. Kelchzipfel lanzettlich, ſtumpf. Blumenkrone . ern, d. h. ſich anſiedeln laſſen möchte. Gattung 758. Gilia (Navarretia) Ruiz et Pav., Gilie, = XXIX 5 (nach dem ſpaniſchen Botaniker Philipp Salvador Gili benannt). Kelch 'glockig oder röhrig, mit ganzen, ſpitzen oder ſtechenden oder geſchlitzten Zipfeln, ſeltener faſt teilig und mit linealiſchen Zipfeln. Blumenkrone teller-, trichter-, glocken- oder radförmig. Staubblätter der Röhre oder dem Schlunde, oder in den Buchten eingefügt, gleichmäßig, herausragend oder nicht, nicht abwärts⸗ gebogen. Fruchtknoten eiförmig oder länglich, 3 fächerig; Fächer 1- bis vieleiig. Kapſel 3 klappig. Krautige, ſeltener halbſtrauchige Pflanzen, deren Geſtalt, Blütenſtand und Blütenfarbe ſehr verſchieden. Blätter gegen- oder wechſelſtändig, meiſt ſchmal oder geſchlitzt. — 70 Arten, im außertropiſchen, Südamerika und in Nordamerika. 2 A. Blätter entweder gegenſtändig, oder bis zu ihrem ſitzenden Grunde handförmig-geteilt, gewöhnlich aber beides. Blattzipfel ſchmal— linealiſch bis fadenförmig. Angefeuchtete Samenhülle ſchleimig werdend, aber keine Schleimſpiralen bildend. 682 Blumenkrone furz=-trihterförmig oder glockig, mit verkehrt-eirunden Lappen. r Familie 129. Polemoniaceae, Sperrkrautgewächſe. G XXIX 5. a) Blüten auf ſchlanken oder haardünnen Stielchen Blumenkronlappen ganzrandig. Staubblätter dem Schlunde eingefügt. Blätter 3—7 teilig... b) Blüten an der Spitze der Zweige, ziemlich kurz geſtielt. oder gezähnelt. Blätter gegenſtändig, alle ungeteilt . „ ů „% 0 0 G. liniflora. 2290. Kronlappen anſehnlich, franſig-gezähnt 95 8 G. dianthiflora. 2291. . Blumentrone präſentiertellerförmig, mit meiſt ſehr dünner, fadenförmiger, verlängerter Röhre, deren ſehr kurzer Schlund gewöhnlich plötzlich oder mehr oder weniger becherförmig erweitert iſt. Staubblätter dem Kronſchlunde— oder der Mündung eingefügt. Blätter behaart, handförmig-5—7teilig. Staubfäden meiſt über den Schlund hinausragend. a) Blüten groß; Kronröhre nur ſo lang oder wenig länger als die verkehrt-eirunden Kronlappen . @. densiflora. 2292. b) Schlanfblütige Pflanzen: Kronröhre 2—-6mal fo lang als die Kronlappen; letztere find von höchſtens 1 em bis weniger als ½ cm lang und oval oder ei rund... G. androsacea. 2293. G. micrantha. 2294. B. Blätter wechſelſtändig und fiederig-eingeſchnitten,-geſpalten oder geteilt, ſelten ganz, gelegentlich auch einige der unterften gegen⸗ ſtä il Blüten ftraußförmigsrifpigsangeordnet, mit nur unſcheinbaren oder ohne Deckblätter. ndig. Angefeuchtete Samen (mit Ausnahme von Nr. 2295) ſchleimig werdend und Schleimſpiralen ausſendend. . Blüten kopfig-knäuelig und mit blattförmigen Deckblättern, welch letztere 3Z—5 ſpaltig und ſamt den Kelchen dicht ver⸗ flochten-wollig find. Blumenkrone präſentiertellerförmig. Staubfäden herausragend; Staubkölbchen tief-pfeilförmig. Belaubung oben flockig-wollig, weder drüſig noch klebrig: 8. densifolia Benth. (syn. G. elongata Steud., Huegelia densiflora. Benth.), Küſten Kaliforniens; Staude, 20—40 em hoch, am Grunde verholzend. Blüten kopfig-geknäuelt, violettblau. — G. virgata Steud. (syn. Huegelia virgata Benth.), Kalifornien, auf trockenen Hügeln; ein- bis zweijährig, bis 30 em hoch, riſpig- verzweigt, Blüten blau oder hellviolett; Kronröhre 6—12 mm lang; Staubkölbchen linealiſch-pfeilförmig; bei f. flori- bunda Gray Pflanze doldentraubig-veräſtelt und mit viel größeren, endſtändigen, kopfigen Blütenbüſcheln; Kronlappen 6—8 mm lang. — G. lutescens Steud. (syn. Huegelia lutea Benth.), 10—20 em hoch, Blumenkrone glänzend-ſchwefelgelb, nur 6 mm lang, Fruchtknotenfächer ein eiig, Kapſel mithin höchſtens Z ſamig. Blumenkrone ſchmal⸗ röhrig- trichterförmig, die Röhre nach oben hin ſich allmählich und regelmäßig erweiternd, die pfriemlichen Kelchlappen. ſehr lang überragend. Staubfäden dem Schlunde oder unterhalb der Kronbuchten eingefügt, nicht länger als die Kronlappen; Staubkölbchen oval oder kurz-länglich. Fruchtknoten vieleiig. Pflanzen nicht wollig. (Ipomopsis.) . G. rubra. 2295. 3. Blüten zerſtreut, gehäuft oder ſelten kopfig-geknäuelt, mit unſcheinbaren oder ohne Deckblätter. Staubfäden ſchlank. Samen, wenn feucht, Schleim- und Spiralfäden ausſendend, meiſt zahlreich. krone von trichterförmig bis faſt radförmig. fiederteilig oder -fiederſpaltig. 2290. Gilia liniflöra Denth., Ceinblütige Gilie. Kalifornien. Einjährig, 25—35 cm hoch. Blütezeit: nach Herbſtausſaat im Juni, Juli; nach März-April-Saat im Juli, Auguſt. — Pflanze anfangs aufrecht, hernach ausgebreitet und mit 30—45 em langen Aſten, faſt kahl und mit ſehr feingeteilten, etwa 4—5 cm langen Blättern beſetzt, deren Zipfel faſt nadelartig ſind; gleichwohl iſt die Belaubung eine ziemlich dichte und dunkelgrüne. Die gegenſtändigen, tief-handteiligen Blätter werden leicht für Blattquirle gehalten. Blütenſtände riſpig; Blütenſtielchen 1—3 cm lang. Blumenkrone weiß oder ſchwach-rötlich, regel— mäßig, radförmig-glockig und, wenn vollkommen aus— gebreitet, an die Blüten des gewöhnlichen Leins (Flachſes) erinnernd. Kronſchlund am Grunde der Staubblätter flaumhaarig; Kronlappen dreimalſolang als die ſchmale Röhre, die der größeren Blumen etwa 6—10 mm lang. Fruchtknotenfächer 6—8eiig. f. pharnaceodes Benth. pr. sp. bleibt ganz niedrig, hat haardünne, ausge— breitete Aſte und die Blüten ſind nur halbſogroß; in ihrem Ausſehen von der Stammart ſehr abweichend aber durch Übergangsformen damit verbunden. Verwendung und Kultur wie Nr. 2298. Recht angenehme Pflanze. 2291. Gilia dianthiflora Voss (syn. G. dian- thodes Zndl., Fenzlia dianthiflora Benth.; F. speciosa Benth. hat nur größere Blüten; F. coneinna Benth. wenn ärmlich ernährt), Nelkenblütige Gilie. Kali- fornien. Einjährig, 12— 15 em hoch. Blütezeit: April⸗Mai bis Juni. — Pflanze von Grund auf ſehr verzweigt, mehr oder weniger flaumig; Aſte dünn, aufrecht. Blätter ſchmal⸗linealiſch. Blüten zu mehreren endſtändig. Blumenkrone 2½ em und darüber lang, lila oder ſchwach-purpurn, gewöhnlich mit dunklerem oder mit gelblichem Schlunde (. rosea hort. hat blaßroſenrote oder fleiſchfarbige Blüten; f. alba Hort. iſt weißblühend). Staubfäden ſchlank, faſt eingeſchloſſen und kahl, nahe dem Grunde der Kronröhre eingefügt. Fruchtknotenfächer 12—20 eiig. Farbe und Größe der Blumen iſt veränderlich. Verwendung. Reizende, aber etwas zarte und empfindliche Zwergpflanze, die Regengüſſe und naßkalte Witterung nicht verträgt, deshalb nur für Topfkultur geeignet. S. aggregata. 2296. Blumen⸗ Blätter alle oder zumeiſt wechſelſtändig, einmal- bis 3 mal⸗ G. capitata. 2297. _@. tricolor (Tafel 40). 2298. Kultur in leichter, Humojer Erde, am beſten in einem Gemiſch aus gleichen Teilen Waldhumus- oder Heide- und etwas magerer, jandiger Gartenerde. Ausſaat Anfang September oder im März; nach erſterer tritt die Blütezeit um ſo zeitiger, ſchon im April, Mai ein, und wem im Winter ein Kalthaus oder ein ſonnig gelegenes, auf nur wenige Grad ( 4 bis 8% C.) geheiztes Zimmer zur Ver⸗ fügung ſteht, der möge im Herbſt ſäen, die Pflänzchen. hernach einzeln in kleine Töpfe verſtopfen, ſie hell und dürftig überwintern, im März in 10em-Töpfe ver⸗ pflanzen, nötigenfalls im April nochmals, und zwar in 12cm-Töpfe, und ſie darin blühen laſſen. Für gewöhnlich Ausſaat im März in Töpfe, die lauwarm zu Stellen, die Pflänzchen verſtopfen (etwa 3—5 in einen 10 cm-Topf) und die überflüſſigen, wenn Raum⸗ mangel eintritt, entfernen. 2292. Gilia densiflöra Benth. (syn. G. Lepto- siphon S/eud.; G. grandiflora Heu. et benth. oder Leptosiphon grandiflorus Benih. wenn Kronröhre etwas mehr herausragt; L. densiflorus Benin.), Dicht- blütige Gilie. Kalifornien. Einjährig, über 30 em hoch. Blütezeit: 10 Wochen nach der Ausſaat be= ginnend; gewöhnlich: Juni-Juli bis September. — Pflanze ziemlich ſtämmig, oft ſteif, veräſtelt. Blatt⸗ zipfel zahlreich, fadenförmig, etwas ſtarr, bewimpert. Blüten zahlreich, doldentraubig, mit dünner Röhre und ausgebreitetem Saume, roſaweiß, dann roſa, zuletzt durchſichtig-bläulich, von dunkleren Nerven durchzogen; Schlund reinweiß. Staubkölbchen gelb. [f. flore albo iſt eine Form mit ſehr hübſchen, weißen Blüten, deren Mitte ſchwach-gelb gezeichnet ift]. Kronröhre bei der Stammform wenig, wenn überhaupt, über den Kelch hinausragend. Deckblättchen zottig— kurzhaarig. f. nana, eine niedrige Gartenform, eignet ſich porzugsweiſe zu Einfaſſungen. Verwendung. Iſt ungemein reichblühend und kann zur Ausſchmückung der Rabatten oder als Gruppenpflanze, insbeſondere auch für Einfaſſungen in mittleren und größeren Ziergärten gern empfohlen und den beſſeren Sommerblumen zugezählt werden. Kultur in allerlei gutem, nur mäßig feuchtem Garten⸗ boden an ſonnigem, luftigem Standort. Ausſaat Anfang April an den beſtimmten Platz; ſpätere Aus⸗ ſaaten bis zu Anfang Juni geben ſchwächere Pflanzen; die Pflänzchen auf 15 em lichten. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung nach 1 Woche. 2293. Gilia androsäcea Sieud. (syn. Lepto- siphon androsaceus Benth.), Manns ſchildartige Gilie. Kalifornien. Einjährig, 15 bis zu 30 em hoch. Blüte— zeit: 8-10 Wochen nach der Ausſaat beginnend. — Pflanze von Grund auf veräſtelt; Aſte ausgebreitet und aufrecht. Blumenkrone über die kurzbehaarten oder zottig-bewimperten Deckblätter und Stützblätter weit hinausragend, lila, blaßrot, purpurroſa, karminrot, blau oder faſt weiß, mit gelbem oder doch dunkler gefärbtem Schlunde. Kronröhre 2½ cm oder weniger lang, dreimal ſolang als die Kronlappen; der ganze Kronſaum 1½ bis über 2 em im Durchmeſſer. — Formen find: f. alba, weißblühend; f. rosacea Gray (syn. Leptosiphon parviflorus f. rosaceus Hook., L. luteus f. roseus Ant.), niedrigbleibend, für Blumen— teppiche vortrefflich, hat roſenrote Blüten, die nicht ſelten in der Schattierung etwas veränderlich ſind. So iſt daraus f. carminea hort. mit lebhafter ge— färbten, karminroten Blüten hervorgegangen. Blätter faſt kahl. Kultur wie Nr. 2292. 2294. Gilia mieräntha Sieud. (syn. G. micran- tha und G. lutea Benth., Leptosiphon parviflorus und L. luteus Benth., L. hybridus hort. Vilmor., | Navarretia lutea 0. Ktze.), Kleinblumige Gilie. Kalifornien. Einjährig, 10— 20 em hoch. Blütezeit: Blütezeit: Juli 8—10 Wochen nach der Ausſaat beginnend. — Pflanze reichveräſtelt, dichte, ſeltener über 10 em hohe Büſche bildend. Kronröhre außergewöhnlich ſchlank, 18 bis 40 mm lang, 4—6⸗ mal ſo lang als die Kronlappen, welche 4—7 mm lang ſind. Behaarung der Deckblätter, Stütz— blätter u. ſ. w. weich und kurz, ſelten kurz⸗rauhhaarige Wimpern. f. lon- gituba Benth. pr. sp. iſt nur eine der großblütigen For- men, welche an— ſcheinend auch zu G. androsacea Übergänge zeigt.! Blütenfarbe je nach der, aber keineswegs ganz farben— beſtändigen Sorte ſehr verſchieden: purpurn, lila bis rahmfarben, ſchwefelgelb, goldgelb, mordoreebraun, aurora⸗, feuer- und chamoisfarben, auch roſenrot. Einigermaßen beſtändig find die Sorten: f. Vilmo- riniana, Blüten mordorée- oder purpurbraun, leicht orangefarben ſchattiert; f. lutea, Blüten ſchwefelgelb; f. aurea (syn. Leptosiphon aureus Benth.), goldgelb, jeder Kronlappen am Grunde mit zwei kleinen pur— purnen Flecken; f. flammea, orangeſcharlach, eine neue Sorte von guter Wirkung; f. carminea, Blüten karminrot; wird leicht mit G. androsacea f. carminea verwechſelt. [G. tenella Benih. (syn. Leptosiphon bicolor Null.), Blumenkrone 12—20 mm lang, die Kronlappen nur 3 mm lang. Deckblätter und Blätter etwas ſteifhaarig-bewimpert. Blüten ſchmutzig— purpurn oder rot, Schlund gelb.] Verwendung. Die Kleinblütige Gilie, ins⸗ beſondere f. aurea und f. flammea, find liebliche Kleinblumige Gilie. . Gattung 758. Gilia, Gilie. Nr. 2290 2296. 683 Zwergpflanzen zur Ausſchmückung von Steingruppen, zu Einfaſſungen, zur Bildung kleinerer Gruppen, zu Blumenteppichen und ſogar zur Kultur in Töpfen. Kulturbedingungen wie bei Nr. 2292, nur ſcheinen ſie etwas zarterer Natur zu ſein, ſodaß Ausſaat in Töpfe oder Käſtchen, und in dieſem Falle vorteilhaft ſchon Anfang März, den günſtigſten Erfolg verſprechen wird. Die Saatnäpfe nur lauwarm ſtellen und, ſobald die Pflänzchen erſchienen ſind, viel Licht und friſche Luft zulaſſen; die Pflänzchen einzeln in kleine Töpfe ver— ſtopfen, nach und nach abhärten und Mitte Mai aus⸗ pflanzen. Abſtand etwa 20cm. Oder: Ausſaat von Mitte April an den beſtimmten Platz und die Pflänzchen bis auf 12—15 em Abſtand auslichten. Lockere, ſandig-humoſe Erde und ſonniger Standort ſind Bedingung, da dieſe wie viele andere Gilien ihre Blüten nur an ſonnigen Tagen voll und ganz öffnen. 2295. Gilia rubra Voss (syn. G. coronopifolia Pers.; G. floridana Don und G. Beyrichiana Behe. ind beide nur Formen; Ipomoea rubra L., Ipomopsis elegans Michæ., nicht Lindl.“; Ipomeria coronopi- folia Nutt., Polemonium rubrum Z.“, Cantua thyr- soidea Juss., C. pinnatifida Zam., C. coronopifolia Willd., C. elegans Poir.. C. floridana Nutt.), Note oder Krähenfuß-Gilie. Carolina, Florida, auf ſan— digem Boden. Zweijährig, 80 bis 150 em hoch. bis Oktober. — Pflanze aufrecht, kahl oder nur ſpär⸗ lich-flaumig, ver— äſtelt; Stengel und Aſte reichbeblättert, rutenförmig. Blät- ter fiederteilig oder in faſt fadenför— mige oder ſchmal— linealiſche Zipfel geteilt; Blattzipfel und Spindel ſpitz und mit Weich- ſpitze. Blüten ſehr zahlreich, in langen und ſchmalen, dichten Sträußen oder Riſpen, geruchlos. Kelchzipfel borſtenförmig-pfriemlich, ſolang als ihre Röhre. Blumen- krone 2½ —4 cm lang; Kronlappen eirund, mäßig— ſpreizend, knapp die ſchlanken Staubfäden überragend. Samen, wenn angefeuchtet, weder ſchleimig noch ſpiralige Fäden ausſendend, ſondern mit locker-netz— förmiger äußerer Umkleidung! Blütenfarbe der Stammform ſcharlachrot, innen gelb und mit blaſſerem, rot-punktiertem Saume. — Gartenformen ſind: f. Beyrichiana Beh. pr. sp., Blüten leuchtend— ſcharlachrot; f aurantiaca, orangefarben; f. cupreata, kupferrot; f. Iutea, kanariengelb; f. sanguinea, blutrot; f. superba, faſt feuerrot, Pflanze etwas unterſetzt, mit ſchwächeren, zahlreicheren Aſten; f. rosea, roſenrot. Alle dieſe Sorten werden in den Samenverzeichniſſen unter Ipomopsis elegans aufgeführt. Vielleicht gehört die eine oder die andere Sorte wohl zur folgenden Art. — — — BE Rote oder Krähenfuß-Gilie. — 2296. Gilia aggregäta Spr. (syn. G. pulchella Dougl., Ipomopsis elegans Zindl.!, nicht Michæ.; Cantua aggregata Pursh, auch Torr.), Gehänft- blütige Gilie. Kalifornien, Nebraska. Zweijährig, 684 60-130 em hoch. Blütezeit: Juli bis Oktober. | Pflanze etwas weichhaarig. Stengel weniger reich beblättert, etwas locker veräſtelt. Blattzipfel jchmal- linealiſch, mit Weichſpitze. Blüten in ſtraußförmigen, ſchmalen, lockeren oder unterbrochenen großen Riſpen, meiſt wohlriechend, in kleinen, meiſt kurzgeſtielten Büſcheln beiſammenſitzend. Kelch gewöhnlich drüſig, mit pfriemlichen Zipfeln. Blumenkrone mit ſchmaler Röhre und eirunden oder lanzettlichen, ſpitzen oder zugeſpitzten, weit ausgeſpreizten, ſpäter zurückgekrümmten Lappen. Samen, wenn feucht, Schleim und ſpiralige Fäden entwickelnd. Staubfäden und Griffel ein- geſchloſſen oder herausragend. Blütenfarbe ſcharlach— bis blaßrot, bei k. attenuata Gray weiß und die lanzettlichen Kronlappen vom Grunde bis zur Spitze allmählich in eine ſchlanke Spitze auslaufend, Griffel und Staubfäden eingeſchloſſen. k. Bridgesii Gray, Pflanze nur 15 —60 cm hoch, mit ausgebreiteten oder ſpreizenden Stengeln; Blüten glänzend-rot, mit länglich-eirunden, nur ſpitzen Kronlappen. Blattzipfel dicker und ſtumpf. Verwendung. Die beiden letzten Arten, ins- beſondere Nr. 2295 mit ihren Formen, ſind auffallend ſchöne und durchaus empfehlenswerte Zier- pflanzen, die in unſeren Gärten nur deshalb ſelten gefunden werden, weil ſie zweijährig ſind und im erſten Jahre im Kalthauſe oder hellen, kühlen Zimmer faſt trocken überwintert werden müſſen, wenn es gilt, recht kräftige, reichblühende Büſche zu erhalten. Einzeln oder in kleinen Trupps auf Raſen, auf Rabatten, auch in großen Gruppen mitwirkend, ſind ſie eigenartig und wirkungsvoll. Kultur in mehr mineraliſchem und trockenem Boden, namentlich in ſandigem, humo— ſem, kalkhaltigem Lehmboden, an ſonnigem Standort. Beim Begießen nicht an den Wurzelhals oder an den Stengelgrund plantſchen, ſonſt iſt plötzliches Zurückgehen der Pflanzen, oft wenn ſie im vollen Wachstum ſind, meiſt die Folge. Ausſaat im März in Töpfe, nur lauwarm, die Pflänzchen in Töpfe verſtopfen und ſpäter auspflanzen; Abſtand 30 cm, giebt wohl auch noch einen mäßigen Herbſtflor; beſſer aber iſt Ausſaat im Juni, Juli auf ein mehr trockenes als feuchtes Saatbeet ins Freie oder in Saatkäſtchen, die Pflänzchen verſtopfen (je 3 in einen 10 m-Topf), wenn nötig, ſie hernach ohne Beſchädigung einzeln in einen Topf verpflanzen, anderenfalls ſie als Drillinge überwintern und Ende April einzeln auspflanzen (Abſtand 40 cm) und ja nicht zu tief ſetzen! Wenn nachts Froſt zu erwarten, ſo iſt leichte Schutzhülle ratſam. Sobald die Wurzeln gefaßt haben, können die Stengel durch Stutzen zur Verzweigung und zu gedrungenerem, weniger hochſtrebendem Wuchs veranlaßt werden; blühende Einzelſtengel ſind aber auch prächtig. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. 2297. Gilia capitäta Dougl., Kopfblütige Gilie. Kalifornien. Einjährig, 40—80 em hoch. Blütezeit: 10—12 Wochen nach der Ausſaat beginnend. — Stengel ſchlank, etwas äſtig, faſt kahl. Blätter doppelt- bis dreimal⸗fiederig⸗geteilt, mit ſchlanken oder ſelbſt fadenförmig⸗linealiſchen Zipfeln. Blüten zahlreich, an der Spitze langer nackter Aſte (Blütenſtiele), in dichten, kugelig⸗kopfigen Büſcheln, hellblau, bei k. alba weiß (etwa 8—10 mm lang). Kronröhre ungefähr ſolang als die ſchmal-länglichen oder lanzettlich-linealiſchen | l Familie 129. Polemoniaceae, Sperrkraufgewädhfe. Or XXIX 5. Zipfel und der faſt kahle Kelch, am Schlunde nur ſchwach verbreitert. Staubblätter in den Buchten der Kronen eingeſchloſſen. — G. achilleaefolia Benth., Pflanze ſtärker weichhaarig und ſtämmiger, die Blüten⸗ köpfe größer und weniger dicht; Blüten größer; Kelch mehr oder weniger wollig, mit kurzen zurückgekrümmten Spitzen. Kronlappen verkehrt-eirund oder breitlänglich; Kronſchlund plötzlich und anſehnlich erweitert. Blüten der Stammform violettblau oder lavendelblau. Gartenformen find: k. alba weißblühend, weit ſchöner als G. capitata alba; f. rosea, hellroſenrot. — G. laciniata Ruiz et Pav. (syn. Cantua breviflora Juss., C. laciniata Poir., Ipomeria albida Nutt.), Schlitzblätterige Gilie, aus Chili, bildet breite, vielſtengelige Büſche von nur 10—15 cm Höhe; die Stengel aufrecht, flaumig. Trugdolden unregelmäßig⸗ 3—8blütig; Blumenkrone etwa 4 mm lang, nur halbſogroß als bei G. multicaulis, dunkelblau; Kronzipfel eirund, ſpitz; Staubfäden kurz. Verwendung der Nr. 2297 und Verwandte in größeren Zier- und Landſchaftsgärten, am beſten gruppenweiſe angeſäet. Kultur wie Nr. 2292 oder Nr. 2298. 2298. Gilia tricolor Denth., Tafel 40, 160. Dreifarbige Gilie. Kalifornien. Einjährig, 20—50 cm hoch. Blütezeit: 10 Wochen nach der Ausſaat beginnend. — Pflanzen meiſt ſchlank, riſpig⸗-veräſtelt, zuletzt ausgebreitet. Blätter wechſelſtändig, doppelt⸗ fiederſpaltig, etwas fleiſchig. Kelch gewöhnlich mehr klebrig-⸗weichhaarig. Blüten zu wenigen oder mehreren auf kurzen Stielchen oder faſt ſitzend in trugdoldigen, ziemlich kurzgeſtielten Büſcheln. Blumenkrone (ungefähr 1½ em lang) zwei- oder dreimal jo lang als der Kelch; die eigentliche Kronröhre ſehr kurz, gelblich; Schlund breitglockig- trichterförmig, mit dunkelbraunen Punkten gezeichnet; Kronlappen lila oder violett, rundlich, die Staubblätter über- ragend. Gartenformen ſind: f. alba, weißblühend, im Schlunde gelblich; f. nivalis (syn. G. nivalis hort.), mit etwas ſchöneren weißen Blüten; hiervon eine niedrige Form f. nivalis nana (syn. G. nivalis nana compacta hort.). f. rosea, Blüten roſa; f. rubro-violacea, Blüten rotbraun. Dieſe Formen haben jedoch weniger Anklang gefunden als die gewöhn— liche dreifarbige und deren Zwergform. Verwendung. Vortreffliche Gruppen-, die Zwergform auch Einfaſſungspflanze, von ungemeiner Reichblütigkeit, auch für kleinere Ziergärten als Gruppenpflanzen oder auf Rabatten ſehr angenehm; ſollte in größeren Gärten häufiger kultiviert werden Kultur in gutem, etwas friſchem, aber nicht feuchtem Boden, an ſonnigem Standort. Ausſaat entweder in der zweiten Hälfte des Septembers auf ein Saatbeet im Freien, in milden Gegenden auch wohl an den be— ſtimmten Platz und die Beete im ſtrengen Winter bei ſchneefreiem Boden durch einige Fichtenzweige etwas ſchützen; andernfalls die Pflänzchen vom Saatbeet an eine geſchützte Stelle verſtopfen und fie im März-April mit Erdballen unter 30 em Abſtand an den Platz pflanzen; Blütezeit dann im Mai bis Ende Juni. Oder Ausſaat im März, Anfang April an den be⸗ ſtimmten Platz und die Pflänzchen auf 12— 15 cm Abſtand auslichten. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 759. Polemönium L., Sperrkraut, G XI 9b; XXIX 5 (nach Polsmön, König von Pontus, benannt). d Kelch ohne Deckblättchen; Kelchzipfel nach der Blüte ſich vergrößernd. Krone furzs trichterig, breitglockig oder faſt radförmig; Kronlappen gleich, verkehrt-eirund. Staubblätter gegen den Grund hin gleichmäßig-ein⸗ gefügt; ſtumpf, 3 klappig. Stauden (bisweilen etwas klebrig), (gefiedert). Blüten anſehnlich, blau, violett oder weiß, Gattung 759. Polemönium, Sperrkrautf. Staubfäden herabgebogen und am Grunde haarig. Nr. 22972301. 685 Fruchtknoten Sfäherig; Fächer 2—12 eiig. Kapſel eiförmig, oft mit kriechendem Erdſtamm. Blätter wechſelſtändig, einmal-fiederteilig in endſtändigen, locker-doldentraubigen oder faſt kopfigen Trugdolden. — 8 Arten, in Europa, dem gemäßigten Aſien, Nordamerika und Chile. A. Blumenkrone glockig⸗ trichterförmig, ihre Röhre den offenen, glockigen Kelch nicht überragend und kürzer als der breite, ede Saum. 1. Niedrige, 1—3 Blättern, deren Blättchen ſelten 1½ 2. Höhere (30-100 cm hohe), größer. Jedes Fruchtknotenfach 6—12eiig. em lang ſind nur bis zu 25 em hohe Pflanzen, meiſt mit etwas ln ee . aufrechte Pflanzen mit ſchlankem Grundſtock oder ſchlanken Wurzeln. Samen ungeflügelt oder geflügelt .* Bine mit nur P. humile. 2299. P. reptans. 2300. Blätter und Blättchen P. coeruleum (Tafel 41). 2301. B. Blumenkrone ſtreng trichterförmig; die eigentliche Kronröhre den länglichen oder cylindrifchen Kelch mehr oder weniger überragend, auch deutlich länger als 997 Kronlappen. P. confertum Gray, Felſengebirge Nordamerikas; Staude, duftend. Blüten dicht gehäuft, honigduftend; Lappen. f. mellitum Gray, etwas höher, wendung auf Steingruppen. 2299. Polemönium hümile Willd. (syn. P. Benth. ex p., nicht Eschsch.!; P. pulchellum f. macranthum Zedeb.), Niedriges Sperrkraut. Nord⸗ amerika. Staude, 15—25 em hoch. Blütezeit: Frühſommer. — Pflanzen mehr oder weniger klebrig weichhaarig, mit etwas kriechenden Erdſtämmen. Blätter gefiedert; Blättchen 15—21, rundlich-oval bis länglich, 4—13 mm lang. Blüten ziemlich wenige in den trugdoldigen Büſcheln. Blumenkrone ſchön blau oder purpurn; Kronlappen groß, rundlich (oft 1 em lang), viel länger als die kurze, vom Kelche eingeſchloſſene Kronröhre. breiterten Grunde behaart. Fruchtknotenfächer 2 —4eiig; Samen in jedem Fache nur 1 bis 2. — Vielgeſtaltige, aber ſehr ſchöne Art! Die in den Gärten als P. Richardsonii P. coeruleum. Kleinblumige Formen von P. humile ſind: f. pulchellum Gray, klebrige Be— haarung meiſt ſehr fein oder die Blättchen oft faſt kahl und nackt; Blüten kleiner; Kronlappen nur 6 oder 4 mm lang, violett, lavendelblau oder bisweilen faſt weiß. f. pulcherrimum Aook. pr. sp. (syn. P. pulchellum Dnge., nicht Gray; P. humile Lindl., nicht Willd.; P. moschatum Wormsk.), Pflanze wenigſtens im oberen Teile mehr klebrig, ſchlaff oder bis⸗ bewäſſert wird; die Be— ausgebreitet, kleinblumig; Blumenkrone violett, weilen auch weiß, mit ſchmäleren Kronlappen. 2300. Polemönium reptans L., Kriechendes Sperrkranf (e. Creeping Jacob's Ladder). Nord— amerika, in lichten Gehölzen. Staude, 15—25 em hoch, ſelten etwas höher noch. Blütezeit: Juni, Juli. — Die Stengel ſchwach und zuletzt ausgebreitet oder ſpreizend, aber nicht kriechend, locker-doldentraubig, weder klebrig noch drüſig. Blätter gefiedert; Blättchen nur 5—15, eirund- oder lanzettlich-länglich, kahl oder nur ſchwach-flaumig. Blüten an den Zweig-Enden mehrere, in lockerriſpig-trugdoldigen, etwas hängenden Blütenſtänden. Kelchzipfel eirund, kürzer als die Kelchröhre. Blumenkrone lilablau, mit Röhre, 1½ em oder weniger lang. Jedes der drei Fruchtknotenfächer nur 3- oder 4eiig. Verwendung zur Bildung zierlicher Einfaſſungen und truppweiſe auf Steingruppen an halbſonnigen bis mäßig ſchattigen Standorten. Vermehrung durch Grundſproſſe. Keimfähige Samen ſind ziemlich ſelten. 2301. 41,161. Blaues Sperrkraut (Himmelsleiter; fr. Va- leriane grecque; e. Blue Jacob's Ladder). Europa, Nordamerika, an feuchten Orten. Staude, 30 — 100 em hoch. Blütezeit: Ende Mai bis Juli. — Pflanze buſchig und kahl oder klebrig-weichhaarig; die Stengel meiſt ſtraff und rutenförmig, mit 5—10 großen . weißer * Polemönium coerüleum L., Tafel Staubfäden an ihrem ver⸗ geführten Pflanzen ſind häufig nur faſſung um Beete an halbſchattigen, ſogar gegen Norden gelegenen Stand— tiefer die ſich zeigenden Blüten— ſtengel ſtets alsbald ent— Raſige Staude, deren Blattfiederchen ſehr ſchmal und gedrängt, ſcheinbar quirlig ſtehen: 15 cm und darüber hoch, drüſig-weichhaarig und klebrig, moſchus— Blumenkrone ſchön dunkelblau, 1½ — ährig= oder traubigblütig, hat weniger ſchöne, blaßblaue bis weiße Blüten. — Ver— 3 em lang, mit rundlichen, 5—6 mm langen Blättern, deren (18—40 mm lange) Blättchen von Richardsonii Grah., P. lanatum Fisch., P. capitatum | linealiſch-lanzettlich bis länglich-eirund abweichen können. Blüten zahlreich in nackten und ſchmalen Sträußen oder Riſpen. Kelch bis zur Mitte oder geſpalten. Blumenkrone 2½ em oder an manchen Pflanzen bedeutend weniger breit, ſchön himmelblau [bei f. flore albo (syn. f. lacteum Benth., P. lacteum Lehm.) weiß, mit gelben Staub— fölbchen]. Die Blumenfronlappen werden von dem verlängerten Griffel gewöhnlich beträchtlich, von den Staubblättern oft etwas überragt. k. acutiflorum Willd. pr. sp., 20—30 em hohe nordiſche Form mit wenigeren, aber großen Blüten und eirunden, mehr oder weniger ſpitzen Kronlappen, welche die Staub⸗ blätter und bisweilen ſelbſt den Griffel überragen. f. foliis variegatis, buntblätterig, iſt wirklich hübſch, es hat dunkelgrüne, gelb— lichweiß-geſtreifte oder -geränverte Blätter und weiße Blüten; eine herr— liche Pflanze als Ein— orten in friſchem Boden, aber auch an ſonnigem Standort, wenn reichlich laubung erhält ſich um ſo ſchöner und länger, wenn Blaues Sperrkraut. fernt werden. f. dissec- tum Benth. (syn. P. sibiricum PD. Don), blaublühend, Laubblättchen 3—5ſchnittig in linealiſche Zipfel ge— teilt. — P. foliosissimum Gray (syn. P. coeru- leum var. foliosissimum Gray, P. coerul. var. ptero- spermum Benth.), Nordamerika, in den Felſengebirgen; 30 em und drüber hoch; iſt überall ſtark-klebrig— weichhaarig und von ſtarkem Geruch, ſehr reich be— blättert; Blättchen ſelten 2½ cm lang; Blüten kleiner als bei P. coeruleum, weiß oder rahmfarbig, ſelten violett. Griffel und Staubblätter nicht herausragend. Verwendung. Das Blaue Sperrkraut gehört entſchieden zu unſeren ſchönſten und zugleich genüg- ſamſten Blüten-Stauden; nicht minder feine bunt— blätterige Form. Sie ſind in kleinen wie in großen Gärten für kleine Gruppen oder Trupps, auch als Ein— zelpflanzen von ſehr guter Wirkung. Kultur der Sperr- kraut⸗Arten in allerlei gutem Boden, ſonnig oder halbſchattig und, ſofern nur der Boden einigermaßen friſch erhalten wird, auch auf Steingruppen. Reichlich ſtark gewordene Pflanzen werden nach Jahr und Tag geteilt, um kräftigen Nachwuchs zu erhalten. Ver— 686 Familie 129. Polemoniaceae und Familie 130. Hydrophyllaceae, O XXIX 6. mehrung durch Teilung oder Grundſproſſe. Anzucht nächſten Jahres blühen dürften, noch im Spätſommer, aus Samen. Ausſaat von Mitte April bis Juni andernfalls zeitig im Frühling an den beſtimmten auf ein Saatbeet ins Freie oder auch in Töpfe; die Platz verpflanzen; Abſtand 30 oder 40 em. — Keim⸗ Pflänzchen verſtopfen und, da ſie ſchon im Sommer kraft der Samen 3 Jahre; Keimung in 2 Wochen. Gattung 760. Loesélia L., Löſelie, O XXIX 5 (nach Johann Löſel, im 16. Jahrhundert, Verfaſſer einer „Flora Prussica“, benannt). Kelch 5edig, 5ipaltig; Zipfel häufig begrannt, 1—3 nervig und mit trockenhäutigem Rande, von ſcharfgezähnten oder dornigbewimperten Deckblättern geſtützt. Blumenkrone trichterförmig, mit ungleich abſtehendem Saume. Staubblätter unterhalb der Mitte der Blumenkrone ziemlich gleichmäßig eingefügt, am Grunde nicht behaart, herabgebogen und meiſt herausragend. Fruchtknoten kurz, Z3fächerig; Fächer 2—6eiig. Kapſel klein, Zlappig. Halbſträucher oder Kräuter, ſeltener Sträuchlein. Blätter wechſelſtändig, ungeteilt, meiſt ſcharfgezähnt. Blüten mit Deckblättchen, ſcharlachrot oder violett, achſelſtändig, oft an den Zweig-Enden zuſammengedrängt. — 6 bis 7 Arten, in Mexiko, Centralamerika und Neu-Granada. Z. B.: L. coceinea G. Don (syn. Hoitzia coc- cinea Cav., H. mexicana Lam., Cantua Hoitzia Willd., C. coceinea Poir.), Mexiko; halbſtrauchig, aufrecht, wenigäſtig. Blüte⸗ zeit: Frühling. Pflanze drüſig-weichhaarig; Blätter eirund- lanzettlich, ſcharfgeſägt, am Grunde keilförmig, kurzgeſtielt; Blütenſtiele 1blütig, achſelſtändig; Blütenſtands- und Deckblätter faſt ſtechend; letztere mit durchſcheinendem Rande und ſamt den Kelchen außen drüſig. Blumenkrone hochrot, zierlich, 2½ em und darüber lang. — Verwendung und Kultur (bei + 6 bis 12° C.) wie Nr. 2302. Gattung 761. Bonpländia Cav, Bonplandie, O XXIX 5 (nach dem franzöſiſchen Botaniker und Reiſenden Aimé Bonpland, 7 1858, benannt). Kelch ſchlaffröhrig, etwas gekrümmt, viel⸗ nervig, kurz⸗5lappig, ohne Deckblätter. Krone faſt trichterförmig, mit dünner, etwas gekrümmter Röhre und breitem Schlunde. Kronlappen ungleichabſtehend. Staubblätter 5, unterhalb der Röhrenmitte ziemlich gleichmäßig angeheftet, herabgebogen, unten nackt, meiſt herausragend. Fruchtknoten länglich, 3fächerig; Fächer Leiig. Kapſel eiförmig, länglich, 3 klappig. Halb⸗ ſtrauchiges, drüſig-behaartes Kraut. Blätter wechſelſtändig, ungeteilt, geſägt oder leierförmig-fiederſpaltig. Blüten violett, meiſt gepaart, achſelſtändig, die oberen mehr traubig. — Einzige Art: 2302. Bonpländia geminiflöra Cav. (syn. und auch fürs Wohnzimmer. Kultur in Laub⸗ Caldasia heterophylla Willd.), Gepaartblütige Bon- und Miſterde mit etwas mürbem Lehm und reichlichem plandie. Mexiko. Blütezeit: Frühling (März). Sand, in verhältnismäßig geräumigen Töpfen; all⸗ Blüten roſaviolett bis blau. — Verwendung jährlich nach der Blüte verpflanzen, und wenn die als dankbare und ſchönblühende recht angenehme Pflanzen altern, ſie durch junge, im Lauwarmbeet er— Frühlingsblume fürs trockene Lauwarmhaus zogene Stecklingspflanzen erſetzen. Gattung 762. Cäntua ss, Cantua, G XXIX 5 (peruaniſcher Name). Kelch vielrippig oder glatt, kurz-3—5ſpaltig. Krone groß, röhrig oder trichterig, gleichmäßig. Kronlappen gleichmäßig, etwas abſtehend. Staubblätter 5, nahe dem Kronröhrengrunde eingefügt, meiſt herausragend. Fruchtknoten eiförmig, 3fächerig; Fächer vieleiig. Kapſel lederig; Samen breitgeflügelt. Sträucher oder Bäume, bisweilen klebrig. Blätter wechſelſtändig, ganzrandig, gebuchtet oder kerbzähnig, oder faſt fiederſpaltig. Blüten anſehnlich, ſehr ſchön, im Frühlingl, rot, violett oder weiß, an den Zweig-Enden meiſt ſtraußig oder doldentraubig-gedrängt. — 6 bis 7 Arten, in Peru u. Bolivia. 2303. Cäntua buxifölia Zam. (syn. C. tomen- faſt dreimal jo kurz als die Blumenkrone; Staub⸗ tosa Cav., C. dependens Pers., C. bicolor Zem.?, C. blätter kaum herausragend; Blüten hängend, an splendens hort., Periphragmos dependens Ruiz et 6 cm lang, mit gelber, rot-geſtreifter Röhre und ge— Pav.), Buchsblätterige Cantua. Blüten in lockeren zähnelten, innen roſenroten, außen karminroten Kron⸗ Doldentrauben; Kelch röhrig, weichhaarig, 5zähnig, lappen. Prächtiger Strauch. Kultur wie Nr. 2302. Gattung 763. Cobäea Cav., Cobaea, O XI 9b; XXIX 5 (nach dem ſpaniſchen Jeſuiten und Botaniker Bernadez Coba benannt). Kelch 5Srippig oder 5flügelig; Lappen groß, blattartig, entweder lanzettlich und mit einfachen, ſchmalen Buchten, oder ſehr breit und mit faltigen Buchten abwechſelnd. Krone weitglockig oder mit cylindriſcher Röhre, groß. Staubblätter 5, herausragend, am Grunde zottig. Fruchtknoten eiförmig-länglich, 3fächerig; Fächer 2⸗ bis vieleiig. Kapſel groß, lederig, ſcheidewandſpaltig-3 klappig. Samen geflügelt. Hochkletternde, kahle Sträucher oder krautige Halbſträucher. Blätter wechſelſtändig, fiederſchnittig, oft mit Ranken. Blütenſtiele lang, 1 blütig, einzeln oder gepaart, achſel⸗ ſtändig. Blüten groß, violett, grün oder gelblich. — 5 Arten, im tropiſchen Oſtamerika, von Peru bis Mexiko. 2304. Cobaéa scandens Cap., Tafel 41, 162. Verwendung. Ganz vortreffliche, raſch— Kletternde Cobaca. Mexiko. Krautig⸗halbſtrauchige wachſende Kletterpflanze, die, auch einjährig kulti⸗ Kletterpflanze, 5 bis zu 18 m hoch werdend. Blüte viert, bei frühzeitiger Ausſaat größere Flächen be⸗ zeit: Juli oder Auguſt bis Oktober, im Kalthauſe auch kleiden kann. Sie eignet ſich vorzüglich für Winter⸗ früher. — Blätter aus 2 oder 3 Paar Blättchen ge- gärten, Kalthäuſer, Balkone, Fenſter, Gitterwerk u. ſ. w. bildet und in Gabelranken ausgehend; die Blättchen Am Fuße eines Baumes angepflanzt, klettert ſie bis eirund, die oberen an ihrem Grunde ungleich ver- in die Aſte, fällt dann mit den freien Enden zurück ſchmälert, die des unterſten Paares am Grunde ver- und gewährt dann einen ſchönen Anblick. Ein ſehr breitert, abgeſtutzt oder herzförmig. Blüten groß, zu beachtender Vorzug dieſer Pflanze iſt, daß ſie auf langen Stielen zwiſchen 2 Nebenblättern, über 5 nicht oder wenig von Ungeziefer befallen wird, und ſie, em lang. Kelch groß, mit breit-eirunden, mit Weich- wenn man keine groben Kulturfehler begeht, von unten ſpitzchen verſehenen Lappen. Kronröhre innen an der bis oben ſchön belaubt bleibt, bei kräftigem Wuchs Einfügungsſtelle der Staubblätter ſehr behaart, außen auch Blüten entwickelt. Kultur in fetter, kräf⸗ aber 5grubig, ſchwachbehaart; Kronzipfel ſehr breit tiger, lehmig⸗humoſer Erde. Im Freien (auch in und rundlich; Staubblätter nur kurz herausragend. nördlicher Lage noch) in allerlei gutem, nicht zu Frucht ziemlich dick, eiförmig und hängend. Samen trockenem Gartenboden; als Topfpflanzen in einem flach, breitgeflügelt. Blüten anfangs grün, nach Gemiſch von lehmiger Acker- oder Raſenerde, Miſt⸗ und nach bläulichviolett, bei f. flore albido | und Torferde mit Quarzſand oder Flußkies in ver⸗ weißlich. Blätter oft purpurbräunlich angelaufen. hältnismäßig großen Töpfen. Standort im Freien Gattung 760. Loeselia bis Gattung 764. Nemöphila. Fr. 2302 — 2307. 687 beſſer nicht der heißen Mittagsſonne ausgeſetzt, wenn aber doch, dann im Sommer um ſo reich— licher begießen. Vermehrung durch Stecklinge im Warmbeete. Anzucht aus Samen leicht. Ausſaat für einjährige Kultur muß frühzeitig im Februar, März, in Töpfe oder Saatkäſtchen, die warm geſtellt werden, geſchehen. Die Pflänzchen dann einzeln in kleine Töpfe verſetzen, ſie noch kurze Zeit warm und etwas geſchloſſen halten, ſie aber, ſobald ſie etwas ge— kräftigt ſind, allmählich immer mehr abhärten und an die Außenluft gewöhnen, bis ſie nach Mitte Mai ins Freie gepflanzt werden können. — Keimkraft der Samen nur 1 Jahr; Keimung nach 2 Wochen. Sam. 150. HYDROPHYLLACEAE, Waſſerblattgewächſe. &# XXIX 6. (Nr. 2305—2317 aus vier Gattungen.) I. Griffel 2ſpaltig (aber nicht vom Grunde an frei). Gattung 764 Nemöphila. II. Griffel 2 (vom Grunde an getrennt). Gattung 766 Wigändia. 767 Hydrolea. Gattung 764. Nemöphila NAutt., Hainblume, Or XXIX 6 (griechiſch: nemos — Hain, philos — Freund). Kelch während der Fruchtentwickelung ſich vergrößernd, mit 5 faſt blattartigen Lappen und in den Buchten mit je einem abſtehenden oder zurückgebogenen Läppchen. Krone breitglockig oder faſt radförmig; Röhre meiſt mit 5 gefalteten oder 10 ſchuppenförmigen Anhängſeln; Kronlappen 5, breit, vor dem Aufblühen dachziegelig bis gedreht⸗ liegend. Staubblätter 5, nicht (oder kaum) herausragend; Kölbchen eiförmig oder länglich. Fruchtknoten 1fächerig, 4—24 eiig. Griffel mehr oder weniger 2ſpaltig. Kapſel 2klappig, wenig- oder auch 1ſamig. Samen gewöhnlich mit einer, aber meiſt 765 Phacelia. abfallenden Nabelſchwiele. oder geſchlitzt. in Nordamerika. A. Fruchtknoten mit 8—25 Eierchen; reife Kapſel 5—15 ſamig. Blütenſtielen. Einjährige, zarte, etwas ſcharf-weichhaarige Kräuter. Blüten meiſt anſehnlich, blau, weiß oder gefleckt, end- oder blattgegenſtändig, einzeln oder zu wenigen. — 7 bis 8 Arten, Blätter wechſel- oder gegenſtändig, fiederig-gelappt Blätter alle oder zumeiſt gegenſtändig und überragt von den ſchlanken 1. Samen kugelig, glatt oder feinbereift; drüſige Nabelſchwiele deutlich vorragend. Kronblätter mit großem Randfleck. N. maculata. 2305. 2. Samen länglich-oval, zur Reifezeit gewöhnlich mehr oder weniger höckerig-knitterig oder runzlig; Samenſchwiele hinfälliger. B. Fruchtknoten mit nur 4 Eierchen (alſo an jeder Samenleiſte 2). N. insignis (Tafel 41). 2306. N. Menziesii. 2307. Blätter alle oder zumeiſt wechſelſtändig. Blüten meift roß. Innere Schüppchen der Blumenkrone ſehr breit und zum Teil frei, zuſammenneigend oder paarweis am Grunde der Staub— fäden vereinigt. Samen kugelig, mit undeutlicher oder fehlender Nabelſchwiele: N. phaceliodes Nutt. (syn. N. Nuttallii Colla, N. hirsuta Buckley, N. pilosa Buckley), Arkanſas und Texas; einjährig, 30—60 em hoch; Blüten blau, mit weißer oder blaſſer Mitte, 2½ em oder darüber breit. 2305. Nemöphila maculäta Bentih. (syn. N. speciosa hort.), Itledtige Hainblume (Fig. 1). Kali⸗ fornien. Einjährig, 15—20 em hoch. Blütezeit: etwa 10 Wochen nach der Ausſaat beginnend. — Pflanze ſtark behaart, mit niederliegenden, ſpäter auf— F M Hainblumen-Arten. rechten Stengeln. Blätter unterſeits hellgrün, leier— förmig⸗fiederſpaltig, mit 5—9 kurzen, länglich-vvalen Lappen, oder die oberen etwas keilförmig und Zlappig. Blüten groß, weiß, aber mit tiefviolettem oder dunkelblauem großen Fleck an der Spitze jedes der breiten Kronlappen, die bei k. purpurea hort. auch Samen undeutlich-eingedrückt-punktiert. noch purpur-marmoriert ſind. Noch ein paar andere Sorten haben vor den genannten nichts voraus. 2306. Nemöphila insignis Dougl., Tafel 41, 163 (syn. N. Menziesii var. Hook. et Arn.), Aus- gezeichnete Hainblume (fr. Nemophile remarquable; e. Remarkable Nemophila). Kalifornien. Einjährig, 15—20 em hoch. Blütezeit: 8—10 Wochen nach der Ausſaat beginnend. — Pflanze rauhhaarig, ſehr äſtig, mit ausgebreiteten, ſpäter aufrechten Stengeln. Blätter in 7—9 längliche, oft auch 2—3 lappige Blättchen fiederig geteilt, freudig-grün. Blüten 2½ cm oder darüber, mindeſtens jedoch über 1 em breit, bei der Stammform ſchön himmelblau (Fig. 3)! Die kurz- und rauhbehaarten Schüppchen im Schlunde der Blumenkrone ſind kurz und rundlich und zum. Teil frei. — Gartenformen find: k. alba, reinweiß blühend; t. lilacina, lilafarben; f. mar- ginata, weiß⸗ oder blau-gerändert (Fig. 7); f. minor, kornblumenblau, etwas kleiner; f. purpureo-rubra (syn. f. purpurea Aort.), roſalilafarbig; f. striata, Blüten bunt-geftreift. Man trifft nicht ſelten an ein und derſelben Pflanze ganz weiße und ganz blaue, ſowie halbweiße und halbblaue Blumen. Die blau— blühende iſt wohl die beliebteſte von allen. 2307. Nemöphila Menziesii Hook. et Arn., Menzies' Hainblume. Kalifornien. Einjährig, kaum bis 20 cm hoch werdend. Blütezeit: etwa 8 bis 10 Wochen nach der Ausſaat beginnend. — Pflanzen und auch die Blüten meiſt kleiner als bei N. insignis. Blätter in 3—9 Lappen fiederig-geſpalten. Blumen- krone radförmig, verſchiedengefärbt, hellblau bis zu weiß und gewöhnlich mit dunklen Punkten oder Flecken, hauptſächlich nach der Mitte hin, oder bisweilen mit dunklem Auge, oder die Blüten faſt ganz ſchwarz— 688 braun. Die Schüppchen in der Blumenfrone find ſchmal und völlig zuſammenhängend; ihre freie Ede iſt dicht-zkurzhaarig bewimpert. — Beſteht aus folgenden Abarten und Formen, welche in den Samenverzeichniſſen noch als beſondere Arten aufgeführt werden: a) liniflöra Fisch. et Mey. pr. sp. (syn. N. crambeodes hort., N. coelestis hort.), Leinblütige M. H., Blüten groß, 21/, em breit, blaßhimmelblau, die weiße Mitte mit feinen, ſchwarzen Punkten beſtreut; f. liniflora alba, Blüten weiß oder lilaweiß, mit ſchwarzen Punkten; f. liniflora oculata, Blüten blaß⸗ blau, mit ſchwarzer Mitte; f. liniflora albo-nigra (Fig. 4), Mitte ſchwarzbraun, ſonſt weiß. b) atomäria Fisch. et Mey. pr. Sp., Punktierte M. H. (Fig. 5), Blüten 1½ —2 /½ em, meiſt 2 cm breit, weiß, mit ſchwarzen Punkten beſtreut, am Grunde ſtark-weichhaarig; Kronlappen vorn etwas ausgerandet und wimperig. Blätter nur 2—6 cm lang, mit 4—9 mm langen Lappen. — Garten⸗ formen find: k. atomaria atrocoerulea, Blüten ultra- marinblau, mit feinen Punkten beſtreut; „Holborn Bluebell“, eine neue, blaue, engliſche Sorte. c) discoidälis (syn. N. discoidalis Ahort., N. auriculaeflora ort.), Schwarz ſcheibige M. H., Blüten kleiner, bis höchſtens 2 em breit, ſammetig— ſchwarzpurpurrot, mit kleiner, weißer Mitte und mit weißem Rande. — Gartenformen ſind: f. discoidalis elegans, Blüten rotbraun, weiß-geſäumt; f. discoidalis marmorata (Fig. 6), Blüten auf ſchwarzem Grunde weiß⸗marmoriert und weiß-gerändert; f. discoidalis Familie 130. Hydrophyllaceae, Waſſerblattgewächſe. O XXIX 6. nigra (Fig. 2), Blüten ſchwarzbraun, nur mit kleiner, weißer Mitte; f. discoidalis argentea, ſtärker weiß⸗ gezeichnet als bei f. marmorata; f. discoidalis vit- tata, Blüten dunkelſchwarzbraun, mit breitem, weißem Bande eingefaßt. Iſt durch ihre düſteren Farben mehr intereſſant als ſchön. — Verwendung. Die Hainblumen ſind an⸗ ſpruchslos und dabei hübſch, ſodaß ſie ganz allge⸗ mein empfohlen werden können; ſie ſollten wenigſtens zur Abwechslung mit anderen in gleicher Weiſe verwendbaren Pflanzen in einem oder dem anderen Jahre kultiviert werden. Sie eignen ſich vor— trefflich zu Einfaſſungen und kleineren oder größeren, ſelbſtändigen Gruppen und ſind, wenn recht frühzeitig in Kaſten geſäet, ſchon im Mai in Blüte zu haben. 10910 man die Arten oder ihre Formen in ge= ſchickter Weiſe, ſo erhält man anziehende Blumen⸗ teppiche. Auch der Kultur in Töpfen in Wohnräumen darf hier das Wort geredet werden. Die Blütezeit dauert mehrere Wochen. Kultur in allerlei, nur nicht in ſehr fettem, lieber in mehr mineraliſchem Boden und an ſonnigem Standort. Am ſchönſten ſind N. insignis nebſt Sorten, ſodann N. maculata, N. Menziesii var. liniflora und var. atomaria atro- coerulea. — Ausſaat, je nachdem man die Blütezeit früher oder jpäter wünſcht, vom März bis zum Juni an den beſtimmten Platz; die Früh ſaaten geben die kräftigſten Pflanzen. Die Pflänzchen ſind alsbald auf 15 em, bei Spätſaaten gar nur auf 10 em Abſtand zu lichten. — Keimkraft der Samen 3—4 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 765. Phacélia uss, Büſchelſchön, Or XI ob; XXIX 6 (griechiſch: phakélos — Bündel, Büſchel; (d. h. ohne Anhängſel). herausragend oder eingeſchloſſen. betrifft den Blütenſtand). Krone glockig, faſt radförmig, röhrig oder trichterig; Kronröhre mit oder ohne Schüppchen. Fruchtknoten 1fächerig; Griffel 1, zweiſpaltig. Kapſel 1—2fächerig, 2 klappig, wenigſamig. Kelchlappen linealiſch, lanzettlich oder länglich; die Buchten nackt Staubblätter 5, Samen höckerig oder runzlig. Kräuter, meiſt mehr oder weniger rauhhaarig. Blätter wechſelſtändig, fiederig⸗gelappt oder geſchlitzt, ſeltener ungeteilt, grobgezähnt oder ganzrandig. Blüten blau, violett oder weiß, in endſtändigen Trugdolden oder in einſeitigen, ährigen Trauben, die einfach oder verzweigt und meiſt ſchneckenlinig gewickelt ſind. — 50 Arten, in Nordamerika und den Anden Chiles. A. Fruchtknoten 4eiig (an jeder Samenleiſte alſo 2 Eierchen); Samen ſpäter 4 oder weniger. Kronröhre mit 10 flachen Anhängſeln, die paarweiſe am Grunde der Staubblätter randigen oder ausgenagt-gezähnten Lappen; Blumenkrone glockig, mit ganz⸗ Bi Blätter fiederlappig, fiederteilig oder zuſammengeſetzt, mit gezähnten oder eingeſchnittenen Lappen. 1. Kelche ꝛc. nicht borſtig-ſteifhaarig; Staubblätter und Griffel mehr oder weniger herausragend. Blüten herausragend. Samen mit ausgehöhlter, geteilter Bauchſeite ſtielchen kurz; Kelchzipfel ganz. Blüten⸗ P. congesta. 2308. 2. Kelch mehr oder weniger . ſteifhaarig, zur e die Kapſel gewöhnlich weit ü überragend. Samen bienenzellenartig⸗grubig oder im Alter höckerig 3. Blüten in lockeren, nur wenig wickelartigen Trauben. offenen Blumenkrone lang und ziemlich ſchmal, an der Kante zottig. Pflanze zweijährig: P. bipinnatifida Michæ., 30 —50 cm hoch, breite, veilchenblaue Blumenkronen. B. Fruchtknoten 4eiig, an der Spitze zottig-ſteifhaarig. im Innern ohne Anhängſel. Blütenſtände lockertraubig. C. Fruchtknoten oder Kapſel ſehr vieleiig bezw. vielſamig. Kapſel eiförmig, geſpitzt. Blätter breit-eirund, gezähnt. D. Fruchtknoten oder Kapſel mit zahlreichen, mindeſtens 8 Eierchen bezw. Samen. Anhängſel. Blütenſtielchen fo lang oder länger als die Blüten. Blumenkrone meiſt radförmig, mit gefranſten Lappen. (Cosmanthus.) F. tunacetifolia. 2309. Anhängſel der weit Samen mit etwas fleiſchiger, undeutlich-felderiger Schale. Blütezeit Juni, hat radförmig-glockige, 1½ cm und darüber Kronröhre P. Purshii. 2310. Blumenkrone radförmig⸗ glockig, im Innern der Röhre ohne Blütentrauben einfach, bisweilen gepaart. F. viscida. 2311. Blumenkronröhre innen mit 5, zu kleinen, abgeſtutzten oder ausgerandeten Schüppchen verkümmerten Anhängſeln, je 1 dem inneren Grunde jedes Staubfadens angewachſen. 1. Blumenkrone mehr röhrig⸗glockig, länger als die rundlichen Kronlappen und viel länger als die linealiſchen Kelchlappen. 2. Blumenkrone radförmig⸗-glockig, kaum zweimal ſolang als die ſchmalen Kelchzipfel. Blütenſtielchen fadenförmig, weitſpreizend. Kraut kurz⸗rauhhaarig oder ſteifhaarig und drüſig. E. An jeder der beiden Samenleiſten im Fruchtknoten (oder Kapjel) mindeſtens 6, meiſt 10—16 Eierchen (Samen). wohl federig-genetzt oder bienenwabig, aber nicht querrunzlig. Kapſel eiförmig oder länglich. Staubblätter ungefähr von Länge der radförmig-glockigen Blumenkrone. doldig oder riſpig, aus dichtblütigen Ahren oder ährigen Trauben beſtehend . Staubblätter kürzer, bei P. divaricata bisweilen auch ſo lang als die Blumenkrone. 10 ſenkrechten, vorſpringenden Plättchen. 1. Einjährige Pflanzen. 2. Einjährige Pflanzen. oder traubig. 2308. Phacélia congesta Hook. (syn. P. con- ferta Don, P. tanacetifolia A. DC, nicht Benth.), Gedrängtblütiges Vüſchelſchön. Nordamerika. Ein⸗ jährig, 30—50 cm hoch. Blütezeit: 8—10 Wochen nach der Ausſaat beginnend. — Pflanze weichhaarig und gewöhnlich aſchfarben, kaum im mindeſten klebrig oder drüſig. Blätter fiederig-3—7teilig und mit Blätter zumeiſt geſtielt, ganz, ſelten die unteren 1—2 lappig oder -zähnig. | F. Whitlavia. 2312. Blütentrauben ſehr locker. 3 Parryi. 2313. Samenſchale Anhängſel in der meiſt glockigen Blumenkrone in Form von Blütenſtand ſtraußförmig⸗trug⸗ Menziesii. 2314. Blütenſtand ährig Blumenkrone breit⸗offenglockig. P. divaricata. 2315. einigen wenigen zwiſchengeſchobenen Lappen; die größeren Teile länglich oder oval, eingeſchnitten⸗fieder⸗ ſpaltig oder unregelmäßig - gelappt, die unteren Lap⸗ pen meiſt etwas geſtielt und die oberen zuſammen⸗ fließend. Kelchlappen linealiſch oder faſt ſpatelförmig. Blüten zahlreich, in trugdoldig- oder doldiggedrängten Blütenſtänden. Blumenkrone blau (etwa 6 mm lang) Kronlappen jo lang als die Röhre; Staubfäden mehr oder weniger herausragend. Samen netzig-feinmaſchig⸗ ſcharf. — Wird oft mit folgenden beiden verwechſelt. 2309. Phacélia tanacetifôlia Benih., Rain- farnblätteriges Vüſchelſchön. Kalifornien. Ein⸗ jährig, 30— 70 em hoch. Blütezeit: 8 Wochen nach der Ausſaat beginnend und an 2 Monate dauernd. — Pflanze aufrecht, rauhlich-kurz- oder ſteifhaarig, nicht drüſig (oder im oberen Teile nur ſchwachdrüſig). Blätter alle ſitzend oder faſt jo, fiederig-I—17 teilig; die Blättchen linealiſch oder länglich-linealiſch, ein- oder zweimal fiederiggeteilt oder geſpalten; Blatt- zipfel meiſt linealiſch-länglich. Blüten in trugdoldig— gebüſchelten, ſich nach und nach verlän⸗ gernden Ahren, ſchön hell— blau oder graulich— blau. Frucht⸗ ſtielchen ſehr kurz. Kelch⸗ zipfel linealiſch oder linealiſch⸗ ſpatelförmig, nicht zweimal ſo lang als die ellipſoidi⸗ ſche Kapſel. — . — Staubfäden Rainfarnblätteriges Büſchelſchön. und Griffel anſehnlich, her- ausragend. Samen mit ſehr ſchmalen, von dicken Rändern umgebenen Grübchen. 2310. Phacelia Pürshii Buckley (syn. P. fimbriata Pursh, nicht Michx.;, Cosmanthus fimbria- tus Nolte, Eutoca fimbriata hort.), Blaßblaues Büfhelfhön. Nordamerika. Einjährig, 20 bis 35 em hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Pflanze vom Grunde an mit aufſtrebenden bis aus— gebreiteten Stengeln, zerſtreut-kurzrauhhaarig. Stengel— blätter fiederig-5—11teilig, die oberen dicht anſitzend; die Teile länglich oder lanzettlich, ſpitz. Blütentrauben ziemlich reichblütig, bisweilen gabelteilig. Blüten— ſtielchen fadenförmig, 12—23 mm lang. Kelchzipfel linealiſch; Blumen hellblau oder lila, bisweilen in weiß übergehend, gegen 1½ em breit [P. fimbriata Michæ., Nordamerika; ſchwache, ausgebreitete, nur etwa 15— 20 cm hohe Pflanze, mit 3— 7ſpaltigen oder -[appigen Blättern, oder untere Blätter leierförmig— geteilt. Blüten weiß, noch nicht 1 cm breit.] 2311. Phacelia viseida Torr. (syn. Cosmanthus viscidus A. DC., Eutoca viscida Benth.), Klebriges Bürhelfhön. Kalifornien, entlang der Küſte. Ein— jährig, 30—60 cm hoch. Blütezeit: etwa 10 Wochen nach der Ausſaat beginnend; meiſt im Juli, Auguſt. — Pflanze aufrecht, äſtig, am Grunde kurz-rauh⸗ haarig, im oberen Teile ſehr drüſig-klebrig. Blätter eirund oder undeutlich-herzförmig, doppelt- oder ein— geſchnitten- und unregelmäßig-gezähnt (etwa 2½ bis 6 em lang). Blüten dunkelblau, mit purpurner oder weißer Mitte, 1½ bis faſt 2½ cm breit (f. albi- flora Nutt. weißblühend). Kelchzipfel linealiſch oder undeutlich-ſpatelförmig werdend, ungefähr ſo lang als die plötzlich ſpitz-zugeſpitzte Kapſel. — P. grandi- flora Gray (syn. Eutoca grandiflora Benth., E. Dritte Auflage. Vilmorin. Gattung 765. Phacelia, Büſchelſchön. Nr. 2308 — 2314. 689 speciosa Null., Cosmanthus grandiflorus A. DC.), Kalifornien; Blumenkrone 2½ —4 cm breit, hellblau, bisweilen weiß. Kapſel 8 mm lang; der langgeſpitzte, verhärtete Grund des Griffels etwa 2 mm lang. 2312. Phacelia Whitlävia Gray (syn. Whit- lavia grandiflora Aarv.), Whitlav - Büfhelfhön. Süd⸗Kalifornien. Einjährig, meiſt 30 (—50) em hoch. Blütezeit: etwa 10 Wochen nach Ausſaat beginnend. — Pflanze locker veräſtelt, drüſig-klebrig-behaart, meiſt violett- angelaufen; Aſte ſehr brüchig. Blätter geſtielt, eirund oder dreieckig bis faſt herzförmig, eingeſchnitten— gezähnt. Blumenkrone mit cylindriſcher, bauchiger Röhre und gewöhnlich 2½ em lang, dreimal ſolang als die Kronlappen. Die am Grunde der Staubfäden angewachſenen Anhängſel ſind behaart. Blüten violettblau, in wickelig-traubigen Trugdolden. k. alba (syn. Whitlavia grandiflora alba hort.), Blüten weiß, oft etwas grünlich und nicht ſehr hübſch; f. gloxiniodes (syn. f. bicolor ort.), Blütenröhre weiß, Kronſaum blau; iſt an ſich recht hübſch. — P. cam- panularia A. Gr. (syn. P. glandulosa Kellogg?), 15—30 cm hoch; Blätter faſt herzförmig, weniger tiefgezähnt, nur grob-ferbzähnig. Blumenkrone völlig glockenförmig, mit faſt 1½ em langer, nach dem Schlunde hin erweiterter Röhre, die kaum doppelt ſolang iſt als die Kronlap⸗ pen. Anhäng⸗ ſel am Grunde der Staubfäden kahl und klei⸗ ner. Blüten gejättigt- dunkelblau, im Grunde meiſt mit 5 ſchwarzen Flecken. Iſt im übrigen der vorigen Art ſehr ähnlich und im allgemeinen ſchöner als dieſelbe. 2313. Phacelia Pärryi Torr., Varrys Büſchel⸗ ſchön. Kalifornien. Einjährig, 20—40 cm hoch. Blütezeit: 10 Wochen nach der Ausſaat beginnend und lange Zeit während. — Die Stengel ſind ziemlich ſchlank, aufrecht oder aufſtrebend. Blätter eirund, unregelmäßig- und eingeſchnitten-doppeltgezähnt oder geſchlitzt, oder die unterſten bisweilen fiederig-geteilt; obere Stengelblätter länger als ihre Blattſtiele. Blumen- krone bis über die Mitte hinaus 5ſpaltig, dunkel- violett oder purpurviolett, im Grunde mit 5 weißen Flecken, 1½ bis faſt 2 cm breit. Eierchen ſehr zahlreich; an jeder Samenleiſte im Fruchtknoten 20—30, oder ſpäter 15—20 Samen. 2314. Phacelia Menziésii Torr. (syn. Hydro- phyllum lineare Pursh, Eutoca Menziesii R. Br., E. multiflora Dougl., E. heterophylla Torr.), Menzies' Vüſchelſchön. Britiſch⸗Columbien, Sierra Nevada Kaliforniens. Einjährig, 20—40 cm hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Pflanze zuletzt riſpig⸗veräſtelt, ſteifhaarig oder rauh-kurzhaarig, ge⸗ wöhnlich auch fein aſchfarben-behaart. Blätter meiſt ſitzend, linealiſch oder lanzettlich und ganz oder einige 44 Whitlav-Büſchelſchön. 690 Familie 130. Hydrophyllaceae und Familie 131. Boraginaceae, O XXVIII 3. von ihnen tiefgeſpalten, dann aber mit nur wenigen willig blühende, anſpruchsloſe, auch in ziemlich oder nur einem linealiſchen oder lanzettlichen, ganzen trockenem Boden noch gedeihende Pflanzen, die keiner Lappen. Die Blütenähren oder ährigen Trauben beſonderen Pflege bedürfen; ja, denen ein ober⸗ ſtraußförmig-riſpig, zuletzt verlängert und aufrecht. flächliches Begießen mehr ſchadet als nützt, zumal Blüten ſehr zahlreich, glänzend- violett (oder bis- wenn die Pflanzen nicht mehr jung, ſondern ſchon weilen weiß), ſchön! Blumenkrone 1½—2 cm breit. veräſtelt find. Sie eignen ſich beſonders für größere, Eierchen im Fruchtknoten 12—16. Kapſel kürzer als auch noch für mittlere Gärten, für Landichafts- der Kelch; Samen länglich, grobbienenwabig-genetzt. gärten und Parkanlagen, wo einzelne Arten, z. B. — Recht hübſche Art. Nr. 2309, ſich unter günſtigen Verhältniſſen durch 2315. Phacelia divaricäta Gray (syn. Eutoca Samen-Ausfall verbreiten und dann viel kräftigere multiflora hort.?, E. divaricata Dentih.), Spreizendes und zeitiger blühende Pflanzen ergeben. Man bildet Büſchelſchön. Kalifornien. Einjährig, bis 50 cm aus ihnen am geeignetſten Gruppen oder auch Ein- lang, bis 25 em hoch. Blütezeit: 10 Wochen nach | fajjungen um höhere Pflanzen. Nr. 2309 ift am be⸗ der Ausſaat beginnend; meiſt Juli, Auguſt. — Pflanze kannteſten, ſchön- und reichblühend und eine faſt ausgebreitet-ſpreizend, mehr oder weniger kurzhaarig unübertreffliche Bienenfutterpflanze, alſo oder flaumig. Blätter (etwa 2½ —8 cm lang) eirund doppelt wertvoll und empfehlenswert. P. campa- oder länglich, meiſt länger als der Blattſtiel und nularia (unter Nr. 2312), Nr. 2313 und 2314 mögen mit nach aufwärts gekrümmten Nerven [bei k. Wran- noch beſonders empfohlen werden. Standort am geliana (syn. Eutoca Wrangeliana Fisch. et Mey.) beſten ſonnig. Ausſaat kann zu verſchiedenen an ihrem Grunde 1—2zähnig oder -lappigl. Blüten Zeitpunkten (bis Mitte Juni) erfolgen und geſchieht in zuletzt locker werdenden Ahren oder Trauben, ins freie Land an den beſtimmten Platz, aber, da blaßroſa oder lila, ausgebreitet oft faſt 2 m Frühſaaten kräftigere Pflanzen geben, am beiten, je breit. Blütenſtielchen gewöhnlich viel kürzer als der nach Witterung und Lage, Ende März bis Ende April. Kelch. Griffel an der Spitze zweiſpaltig. Fruchtknoten In milderen Gegenden iſt auch Herbſtſaat, erſt Mitte mit 10—20 Eierchen an jeder Samenleiſte. — September, von Erfolg. — Keimkraft der Samen Verwendung aller genannten Arten als | 2—3 Jahre; Keimung in 2 Wochen, auch ſpäter. Gattung 766. Wigändia E. B. et Kth, Wigandie, O XXIX 6 (Joh. Wigand, Biſchof in Oſtpreußen, ſchrieb 1590 über preußiſche Pflanzen). Kelchzipfel linealiſch. Blumenkrone mit kurzer Röhre breit⸗glockig, innen ohne Schüppchen; Kronſaum groß, 5lappig; Lappen vor dem Aufblühen dachziegelig-deckend. Staubblätter 5, meiſt herausragend; Staubfäden von zurückgekrümmten Haaren rauh. Fruchtknoten deutlich- oder undeutlich-2 fächerig. Griffel 2, fadenförmig. Kapſel 2klappig; Samen ungemein zahlreich. Hohe, robuſte, rauhhaarige Kräuter, bisweilen halbſtrauchig. Blätter groß, wechſelſtändig, runzlig, doppelfaltig-gezähnt. Trugdolden groß, endſtändig, gabelig-verzweigt; Blüten an den ſchnecken⸗ linigen Verzweigungen einſeitig ſitzend. — 3 bis 4 Arten, in den Gebirgsgegenden des tropiſchen Amerikas. 2316. Wigändia caracasäana H. 5. et Lin. zwar dem Warmhauſe an, kann aber, aus Samen (syn. Hydrolea mollis Willd.), Caracas-Wigandie. erzogen, in einem Sommer 1 m und darüber hoch Caracas. Halbſtrauchig, bis 1 m und drüber hoch werden. Da fie bei uns Samen nicht reift, meiſtens werdend. Blütezeit: Sommer. — Stengel zottig- gar nicht einmal blüht, ſo muß Samen von einer filzig. Blätter ſehr groß, herzförmig-elliptiſch, guten Samenhandlung bezogen werden. Kultur in doppeltgekerbt-gezähnt, oberſeits mit kurzen, filzigen, kräftigem, reichlich mit Torf- oder Wieſenmoorerde unterſeits mit ſehr weichen, weißgrauen Haaren be- | und Miſterde vermiſchtem, ſandigem Gartenboden, und kleidet. Blütenähren an der Spitze zurückgerollt, ein- im Sommer reichlich begießen. Vermehrung ſeitswendig, mit zottig-weichhaariger Spindel. Kelch- zeitig, gegen Frühling hin, durch Stecklinge von in blätter linealiſch-lanzettlich, weißgrau-filzig, ſpitz. Töpfen gehaltenen, im Warmhauſe überwinterten Blumenkrone kurz, violettblau (aber ſelten ſich ent- Pflanzen im Warmbeete. Solche Stecklingspflanzen, wickelnd). Staubfäden an ihrem Grunde bewimpert- Ende Mai ins freie Land verſetzt, werden meiſt ſtärker kurzhaarig. Kapſel kaum weißgrau-flaumig. Es giebt als aus Samen erzogene Pflanzen. Anzucht aus einzelne Gartenformen; auch W. macrophylla Samen im Februar. Ausſaat in Schalen oder kleine Schildl. et Cham. wird als Form hierher gehören. Töpfe, die Samen nur ſehr dünn bedecken und warm Ferner W. Vigieri hort., welche noch größere (bis ſtellen. Die jungen Pflanzen einzeln in kleine Töpfe zu 90 cm lange und bis 50 cm breite), unten filber- verſtopfen und wieder eine Zeitlang unter Glas (im weiße, oben von roſenroten Rippen durchzogene Blätter warmen Miſtbeet oder Warmhauſe) halten; bald noch⸗ hat, und W. imperialis hort., mit rieſigen, dunkel- mals verpflanzen; dann nach und nach abhärten, an grünen Blättern. die Luft gewöhnen und Ende Mai oder Anfang Juni Verwendung dieſer ſtattlichen Art einzeln, auspflanzen. Sie entwickeln ſich weit ſchöner als über⸗ trupp⸗ oder gruppenweiſe zur Ausſchmückung der winterte ältere. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Raſenplätze größerer Ziergärten. Sie gehört Keimung in 2 Wochen. Gattung 767. Hydrolea L., Waſſerbläuling, Or XXIX 6 (griechiſch: hydör, hydros — Waſſer, elaion — Ol; Sumpfpflanzen). Kelchzipfel lanzettlich. Blumenkrone breit⸗glocken⸗ bis radförmig, 5 ſpaltig; Kronlappen vor dem Aufblühen dachziegelig. Staubblätter 5, dem Grunde der Blumenkrone oder höher eingefügt. Frucht⸗ knoten vollkommen 27, ſeltener 3fächerig; Fächer vieleiig. Griffel 2, ſeltener 3, fadenförmig. Kapſel kugelig oder eiförmig, entweder ſcheidewandſpaltig⸗2⸗ oder 3klappig, oder 4 klappig⸗aufſpringend, oder unregelmäßig-aufreißend, vielſamig. Kräuter oder Halb⸗ ſträucher, behaart, zottig oder kahl: Haare an der Spitze meiſt drüſentragend. Blätter wechſelſtändig, ganzrandig; Stengel bei den Blattachſeln dornig oder unbewehrt. Blüten blau, meiſt trugdoldig oder kurztraubig. — 14 Arten, in Nord- und Südamerika, dem tropiſchen Afrika, Oſtindien und dem tropiſchen Auſtralien. 2317. Hydrol&a spinösa Z., Dorniger Waſſer- haarig, mit zottigen, an 1 cm langen Dornen. Blätter bläuling. Mexiko, Guiana. Halbſtrauchig. Blüte- | furzgeitielt, gegen 5 em lang, eirund⸗lanzettlich, zuge⸗ zeit: Sommer bis Herbſt. — Stengel aufrecht, weich-ſpitzt, faſt buchtig. Blüten ſchön blau! Kelch zottig. Gattung 766. Wigändia bis Gattung 768. Heliotröpium. Fr. 23152318. 691 Griffel 2, bei f. trigyna Swartz pr. sp. meiſt 3. — Sommer mit zur Ausſchmückung des Victoriahauſes H. quadrivalvis Walt. (syn. H. caroliniana Michx.), Carolina; Staude; Blüten zu 1—5 und acdhjel- ſtändig, blau; Dornen nur 4—8 mm lang, bei f. inermis Choisy (syn. H. palustris Aoeusch) fehlend und die Blüten meiſt 3griffelig. Warm⸗ und Lauwarmhauspflanzen, welche im dienen, da ſie ſumpfigen Boden lieben, während ſie im Winter ziemlich trocken gehalten werden dürfen. Vermehrung durch Stecklinge (junge Seitenſproſſe von abgeſtutzten Pflanzen). Gut kultiviert und buſchig erzogen ſind blühende Pflanzen wirklich angenehm. Anzucht aus Samen im Warmbeete. Familie 151. BORAGINACEAE, Boretſchgewächſe. G xxvurs. (Nr. 2318— 2357 aus dreiundzwanzig Gattungen.) I. Frucht beerenartig oder trocken, ganz (zur Reifezeit bei Gtg. Heliotropium in 4 Früchtchen ſich trennend, bei Gtg. Cochranea aus zwei 2fächerigen Teilen beſtehend). Griffel demnach endſtändig, oben meiſt mit breitem Haarring oder mit Drüſenring. Gattung 768 Heliotröpium. gelappt. Fruchtknoten ganz, höchſtens ſchwach— 769 Cochränea. II. Frucht aus 4 untereinander getrennten, jelten paarweis verwachſenen Nüßchen beſtehend, zwiſchen welchen der Griffel ſteht. Fruchtknoten alſo deutlich-gelappt oder geteilt. 1. Schlund der Blumen kahl oder behaart, mit Schuppen oder Höckern behaftet, die bisweilen behaart oder geſchlitzt ſind. a) Die Nüßchen mit der Bauchſeite (Innenſeite) dem bleibenden Griffel angewachſen. * Die Nüßchen ſind am Grunde (unter ihrem Anheftungsfeldchen) gleichſam ſackig, oben aber nach außen hin auseinanderweichend. Gattung 770 Omphalödes. 771 Cynoglössum. 772 Lindelöfia. * Die Nüßchen oben nicht auseinanderweichend, ſondern eine faſt kugelige oder pyramidale, Llappige Frucht darſtellend, alſo faſt ganz dem Fruchtpolſter angewachſen, und nur ihre Spitzen kaum hervortretend. Gattung 773 Paracäryum. e Die Nüßchen mit flachem und ſchmalem, linealiſchem, von unten an bis zur Mitte oder höher ſich erſtreckendem Feldchen, unterhalb der oder bis über die Mitte eines kegel-, ſäulen— förmigen oder länglichen Fruchtpolſters (Griffels) angewachſen und mit aufrechten, freien Spitzen. Gattung 774 Eritrichium. 775 Echinospermum. b) Die Nüßchen frei, dem Fruchtpolſter eingeſenkt, unten am Grunde mit einem wulſtigen Ring und ausgehöhlt (bisweilen aber den Ring in dem Fruchtpolſter zurücklaſſend und unten etwas vorragend). Gattung 776 Symphytum. 7772 Borägo. 778 Trachystemon. 779 Anchüsa. 780 Nönnea. c) Die Nüßchen frei, gerade oder gekrümmt, dem Fruchtpolſter eingeſetzt, unten am Grunde nicht deutlich ausgehöhlt, ſondern eben oder an der Innenkante mit kleinem oder ſchiefem „Anheftungsfeldchen“ (nicht Fortſatz wie bei Anchusa sempervirens). Gattung 781 Mertensia. 782 Myosötis. 2. Schlund der Blumenkrone kahl oder behaart, aber ohne Höcker oder Schuppen. a) Nüßchen frei, dem Fruchtpolſter eingeſetzt, unten am Grunde ausgehöhlt oder mit einem wulſtigen Ring und dann ausgehöhlt (ſelten der Ring in dem Fruchtpolſter zurückbleibend). Gattung 783 Pulmonäria. b) Nüßchen frei, gerade oder gekrümmt, dem Fruchtpolſter eingeſetzt, unten am Grunde nicht aus— . Gtg. 783, Pulmonaria!) 785 Arnebia. 786 Macromeria. gehöhlt, ſondern eben oder an der Innenkante mit kleinem oder ſchiefem Feldchen. Blütenwickel mit Deckblättern beſetzt. * Staubkölbchen an der Spitze ſtumpf, unten nicht pfeilförmig. 787 Lobostẽmon. (Vergl. auch Gattung 784 Lithospermum. 788 Echium. * Staubkölbchen linealiſch, oben zugeſpitzt, unten meiſt pfeilförmig. Krone walzlich-röhrig, mit ſehr kurzen oder geraden Lappen. Gattung 789 Onösma. 790 Cerinthe. Gattung 768. Heliotröpium L., Sonnenwende, G XXVIII 3 (griechiſch: helios — Sonne, trepein — wenden oder tropos — Wendung; Blüten dem Lichte zuſtrebend). Frucht ſaftlos, 2- oder 4furchig oder 4lappig, ſpäter in 4 getrennte oder paarweis mehr oder weniger zuſammenhängende, aber leicht trennbare Nüßchen ſich löſend. ſtändig. Trauben. — 100 Arten der wärmeren Gegenden des Erdkreiſes. 2318. Heliotröpium peruviänum Z., Tafel 92, 368 (syn. H. odoratum Mnch., Veruaniſche Sonnenwende (Vanille-Heliotrop; fr. Fleur des Dames, Herbe du Saint-Fiacre). Peru. Halbſtrauchig-ſtrauchig, 40 —100 cm hoch. Blütezeit: faſt zu allen Zeiten, hauptſächlich im Sommer bis Spätherbſt. — Aſte kurz⸗rauhhaarig, ausgebreitet oder aufrecht. Blätter wechſelſtändig, kurzgeſtielt, lanzettlich-eirund, runzlig, meiſt rauhbehaart, unterſeits blaß- oder graugrün und behaart. Blüten in doldentraubig-vereinigten Winkel- ähren und ohne Deckblätter. Kronröhre den Kelch faſt doppelt überragend. Nüßchen kugelig, kahl, an der 1 Kräuter oder Halbſträucher, ſeltener ſtrauchig werdend. Blüten ziemlich klein, zahlreich an den Zweig-Enden in gabeligen Wickeln, oder alle achſelſtändig oder in beblätterten Blätter bisweilen, aber ſehr jelten, faſt gegen- Innenſeite nicht zweigrubig. Kronſchlund kahl. Staubkölbchen der Mitte der Kronröhre eingefügt, am Rande ſcharfbewimpert. Griffel länger als der Frucht— knoten, kahl, mit aus verbreitertem Grunde verſchmälerter Narbe. Blüten meiſt nach Vanille duftend, hell— blau, dunkelblau, graulichlila, rötlich, weiß. Schöne Gartenformen ſind: „Anna Turrel“, lilafarbig; „Triomphe de Liege“, lilafarbig; „Roi des Noirs“, Blüten ſehr dunkelviolett, wohlriechend, zahlreich und willig erſcheinend; die Stengel dunkel, faſt ſchwarz; iſt für Gruppen und Einfaſſungen ſehr wertvoll. f. Volterranum (syn. f. Voltaireanum Hort.), 44 * 692 dunkelblau, Schlund weiß; Wuchs niedrig. „White Lady“, weißblühend. Oben genannte Sorten ſind ältere; ſie erzeugen ſich aus Samen getreu wieder. Neuere, ſehr ſchöne Sorten ſind: „Madame Bruant“, dunkelblau, mit weißem Auge; „Gräfin von Knyphausen“, violettrot, ſehr große Dolden; nach Pfitzers Angabe eins der ſchönſten, wohlriechenden Heliotrope für ganze Gruppen. „La Perle“, helllila, beinahe weiß, ſehr ſchön; „Madame A. Dubouche“, | ſammetig⸗indigoviolett; ſehr zu empfehlen. „Pfarrer Heinlein“, violettrot, mit weißem Auge. 2 euotropium eorymbösum n Seite 158, behandelten Stecklingen, die, wenn ſie ſich Pav. (syn. H. grandiflorum Don), Doldentraubige Sonnenwende; Großblumiges Heliotrop. Aſte flaum- haarig; Blätter länglich- oder oval⸗ lanzettlich, Kelch— zipfellang, pfriemlich; Blumenkrone größer, doppelt jo lang als der Kelch. Blüten nach Nar— ciſſen, nicht nach Vanille duftend, überhaupt weniger wohlriechend, meiſt hellgefärbt. — Verwendung. Dieſe Pflanzen, vorzugsweiſe H. peruvianum, ſind allbeliebt; das verdanken ſie ihrer großen Blühfähigkeit und ihrem herrlichen Vanillegeruch, obgleich die Einzelblüten weder durch Form noch durch ihre Färbung beſonders aus— gezeichnet ſind. Die Blüten erſcheinen zahlreich und ſind faſt das ganze Jahr hindurch zu haben. Dabei ſind die Pflanzen ſowohl fürs freie Land (als Gruppen- pflanze), als auch für Zimmerkultur gleich vortrefflich. Kultur im allgemeinen als Pflanze des Lauwarm— hauſes (+ 10 bis 15 C. = + 8 bis 120 R.) und dementſprechend im Winter im geheizten Zimmer zu unterhalten. Die Erde ſei kräftig und ziemlich leicht. Mildlehmige Raſen- oder Ackererde mit reichlichem Zuſatz von ſandiger Miſt- und Wald- (oder Laub— erde iſt ſehr zweckdienlich. Im Sommer während der Wachstumszeit reichlich bewäſſern, hin und wieder auch Dungwaſſer geben; nur dann werden im Freien befindliche Gruppen dieſer Pflanzen überaus kräftig werden und überreich blühen; man verſäume nicht, die Pflanzen ſchon in der Jugend durch Entſpitzen buſchig zu erziehen. Um im Herbſt noch lange Zeit hindurch Blumen für Bouquets haben zu können, empfiehlt Garteninſpektor W. Hampel folgendes Verfahren: Im Frühjahr oder Anfang Sommer an ſolchen Stellen im Garten mehrere Beete mit Heliotropen zu bepflanzen, wo man im Herbſt Miſtbeetkaſten darüber ſtellen kann. Letzteres muß vor Eintritt der Früh— fröſte geſchehen. Durch Bedecken der aufgelegten Fenſter mit Strohdecken oder ſog. „Läden“, durch Umhüllung der Kaſten mit einem ſich erwärmenden Miſt- oder auch Lohe-Umſchlag werden die Pflanzen zur Froſt— zeit vor dem Ge- und Erfrieren geſchützt, ſodaß ſie unaufhörlich weiter blühen und bis zum Eintritt ſtarker Fröſte, oft bis zu Weihnachten, reichlich Blumen liefern. Um im Winter einen reichlichen Blütenertrag zu erhalten, müſſen die Pflanzen ſchon im Frühling dazu vorbereitet werden, denn mit den etwa im Herbſt aus dem Lande in Töpfe geſetzten Pflanzen wird man wenig Erfolg haben. Alſo: Junge, erſt im zeitigen Frühjahr aus Stecklingen erzogene Pflanzen werden gut gepflegt und bis in den Sommer, bis Mitte Auguſt etwa, mehrmals (ſo oft die Topferde durch— wurzelt iſt) in jedesmal etwas größere Töpfe ver- pflanzt, durch Entſpitzen buſchig gezogen, im Sommer an einen ſonnigen, luftigen Platz ins Freie geſtellt, Familie 131. Boraginaceae, Boretſchgewächſe. Or XXVIII 3. nach Bedarf reichlich und zeitweilig mit Dungwaſſer begoſſen und etwa erſcheinende Blütenknoſpen bis Mitte oder Ende Auguſt unnachſichtlich entfernt. Dann kommen die Pflanzen an einen hellen Platz ins Kalt⸗ haus, ſpäter ins trockene Lauwarmhaus oder in einen lauwarmen Miſtbeetkaſten und bleiben ungeſtört. Solche Pflanzen werden in den Wintermonaten einen ein⸗ träglichen Flor geben. i Vermehrung. Dieſelbe geſchieht gewöhnlich, ja faſt ausſchließlich, durch Stecklinge und kann das ganze Jahr hindurch vorgenommen werden. So können aus Anfang Auguſt geſchnittenen und wie Pelargonium, bewurzelt haben, zunächſt in kleine Töpfchen, ſodann Mitte September in entſprechend größere, aber ver- hältnismäßig kleine Töpfe verſetzt worden, hübſche, noch im Winter blühende Pflanzen erzogen werden. Die Hauptvermehrung geſchieht jedoch im zeitigen Frühjahr: Man nimmt entweder im Herbſt eine Anzahl alter, kräftiger Pflanzen aus dem freien Lande, ſetzt ſie in verhältnismäßig kleine Töpfe, ſtutzt ſie ziemlich ſtark ein und überwintert ſie im Warmhauſe, oder man ſtutzt im Spätherbſt ſtärkere Topfpflanzen ſtark ein und ſtellt ſie im Winter warm. In beiden Fällen wird eine Menge junger Sproſſe entſtehen, die (wenn nicht mehr zu weich, aber doch noch ge— drungen genug, an ihrer Entſtehungsſtelle mit ſcharfem Meſſer abgetrennt) ganz vorzügliche, ſich leicht be= wurzelnde Stecklinge geben. Letztere werden in ein Warmbeet geſteckt; wenn bewurzelt, einzeln in kleine Töpfe verſtopft, ins Warmhaus oder warme Miſt⸗ beet gebracht; bis die Wurzeln Boden gefaßt haben, geſchloſſen gehalten und bei Sonnenſchein beſchattet. Iſt die Erde der Töpfchen mit Wurzeln durchzogen, werden ein wenig größere Töpfe genommen, die Pflanzen bis auf 4—5 Blätter oder Blattknoſpen eingeſtutzt, damit ſie buſchig werden, und abermals warm geſtellt. Das Verpflanzen in immer etwas größere Töpfe und das Auskneipen der Spitzen wird ſo oft wiederholt, bis die Pflanzen entweder ausgepflanzt werden oder, in Töpfen kultiviert, ſtark genug geworden find. An- zucht aus Samen geſchieht ſelten; Ausſaat in Töpfe in ſandige Lauberde und warm ſtellen. — Keim- kraft der Samen höchſtens 1 Jahr; Keimung inner⸗ halb 3—4 Wochen. 2320. Heliotröpium suavéolens M. B. (syn. H. europaeum var. 6 M. B., H. odorum Stev., H. turcicum Friv., H. intermedium Andrz.), Wohl- riechende Sonnenwende. Kaukaſusländer, Krim. Einjährig, 15—30 em hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Stengel krautig, aufrecht, nebſt den Blättern mit kurzem Filz, aus welchem einzelne längere Haare hervorſehen, bekleidet. Blätter wechſel- oder gegenſtändig, geſtielt, elliptiſch-oval, ganzrandig. Blütentrauben endſtändig, gepaart oder zu Zen, zu⸗ rückgerollt, einſeitig. Kelch zottig-behaart; Kelchzipfel faſt ſo lang als die Blumenkrone. Blüten blendend⸗ weiß, im Schlunde gelb, doppelt ſo groß als bei *H. europaeum, mit 5 lappigem Kronſaum, etwa 1 em Durchmeſſer, zu ſchönen Bouquets vereinigt und von feinem, an den der Vanille und des Apfels zugleich erinnernden Wohlgeruch. Staubkölbchen und Griffel kahl; Griffelnarbe auf ſehr kurzem Griffel, aus verbreitertem Grunde kurz- und ſpitz⸗ kegelförmig. Kronlappen ſtumpf; Nüßchen doppelt kleiner als bei *H. europaeum, ſchwachrunzlig, kahl. Verwendung. Recht angenehme Sommer- blume, die im April gleich ins freie Land geſäet . Gattung 769. Cochränea und Gattung 770. Omphalödes. Fr. 2319 — 232. 693 werden kann. Die Pflanzen alsdann auf etwa 20 em ſaat Anfang April ins kalte Miſtbeet anzuraten, um Abſtand verziehen. Sonniger Standort, nicht zu zeitiger ſtarke Pflanzen zu erhalten. ſchwerer Boden. Will man Samen ernten, jo iſt Aus⸗ ä Gattung 769. Cochränea Miers, Cochranea, O XXVIII 3 (Namensableitung unbekannt). Fruchtknoten undeutlich-2 lappig, 4fächerig. Frucht trocken, in nur 2 harte Teile trennbar; jeder Teil vollkommen⸗Lfächerig, 2ſamig, nur durch Verkümmerung auch 1fächerig, 1ſamig. Sträuchlein oder Halbſträucher. Blätter bei den normalen Arten ganzrandig und meiſt ſchmal, an den Knoten oft büſchelig. Blüten endſtändig, trugdoldig oder in Quirlen. — 4 Arten, in Chile; z. B.: 2321. Cochränea anchusaefolia Guerke (syn. ähnlich, ſchön, hellblau-lilafarben, im Schlunde Tournefortia heliotropiodes Hook.), Heliotrop- gelb, klein aber zahlreich, geruchlos, in trugdoldig— Cochranea. Braſilien. Halbſtrauchig, 45—60 em geſtellten, einſeitigen, zurückgerollten Trauben. — lang. Blütezeit: Juni bis Herbſt. — Die Stengel Verwendung für die Sommermonate zum Aus— ſind ſtielrund, äſtig, rauhhaarig; Aſte niederliegend. pflanzen ins freie Land, da ſie dann viel üppiger Blätter kurzgeſtielt, länglich, etwas runzlig, oberſeits wächſt und reicher blüht als im Topfe. Überwinterung weichhaarig, unterſeits auf den Rippen rauhhaarig, im Zimmer oder trockenem Lauwarmhauſe. Kultur die oberen länglich-lanzettlich, kleiner, gewellt, ſpitz. und Vermehrung wie Nr. 2318. Blüten denen eines Heliotropium corymbosum ſehr Gattung 770. Omphalödes Mnch., Gedenkemein, OG XXVIII 3; XXXII (griechiſch: omphalodes — nabelförmig, nämlich die Samen). Kelch zur Fruchtzeit kaum vergrößert. Blumenkrone mit ſehr kurzer Röhre, radförmig; Schlund durch ſtumpfe Schuppen faſt geſchloſſen; Kronlappen 5, breit, ſtumpf, abſtehend, vor dem Aufblühen dach— ziegelig. Staubblätter 5, nicht herausragend. Fruchtknoten 4lappig, aus dem flachen Fruchtpolſter nur wenig hervorragend. Nüßchen 4, niedergedrückt, unterſeits mit breitlichem, dem Griffel angewachſenem, flachem Feldchen, außen (am Rücken) durch einwärts⸗ gebogene, breite, ganze oder weichſtachelig-gezähnte Ränder napfförmig oder mit kleiner Grube blaſenförmig. Kräuter. Blätter grundſtändig und langgeſtielt, lanzettlich, eirund oder herzförmig; Stengelblätter wenige. Blüten weiß oder blau, zierlich geſtielt in lockeren Trauben. — 10 Arten, in Europa, Nordafrika, Oſt- und Mittelaſien. A. Nüßchen am (eingebogenen) Rande dickgezä hne O. linifolia. 2322. O. nitida. 2323. 5BNißchen am Rande nicht gezähnnnt 2. 2 2.2. Denen . Omphalodes (Tafel 42). 2324. O. Luciliue. 2325, 2322. Omphalödes linifölia Much. (syn. nicht Milld.; Picotia nitida R. et Sch.), Glänzendes Cynoglossum linifolium Z., C. lusitanicum MWilld., | Gedenkemein. Portugal, an feuchten waldigen Orten. Picotia linifolia R. et Sch.), Ceinblätteriges Ge- Staude, etwa 30 em hoch. Blütezeit: Mai. — denkemein (fr. Elegante de Bruxelles, Nombril de Stengel aufrecht, äſtig, kahl. Blätter länglich-lanzett⸗ Venus; e. Flax leaved Hound's Tongue). Portugal, lich, genervt, oberſeits kahl und glänzend, unterſeits Spanien, Südfrankreich, an trockenen Orten. Ein- flaumhaarig; die unteren langgeſtielt, die oberen ſitzend. jährig, 20—45 cm Blüten in langen Trauben, ohne Deckblätter, hübſch, hoch. Blütezeit: 8 ſchön blau. Blütenſtiele und Kelche angedrückt be— bis 10 Wochen nach haart. Nüßchen glatt, am Rande gezähnt. — O. der Ausſaat begin- cappadocica DC. (syn. O. cornifolia Lehm., O. Witt- nend. — Pflanze manniana Siev., Cynoglossum cappadocicum MWilld., graugrün, von unten C. Omphalodes var. 6 Zam.), Kappadozien; Staude; auf ſich veräſtelnd, Blütezeit: Frühling; mit kriechenden Erdſtämmen, aufrecht. Blätter die nach oben Blätterbüſchel und Blütenſtengel treiben; wechſelſtändig, weiß⸗ die Stengel aufrecht, weichhaarig-zottig; Blätter ziem- lich oder blaugrün, lich kahl, die grundſtändigen langgeſtielt, eirund-herz⸗ ſparſam borſtig-be⸗ förmig, zugeſpitzt, bogig-5—7 nervig; Stengelblätter wimpert, ſonſt kahl, lanzettlich oder länglich. Blütentrauben verlängert, meiſt länglich-lanzett⸗ ohne Deckblätter. Blüten blau, ſchön, wie Nr. 2322. lich. Blüten in langen Nüßchen viel kleiner als der Kelch, kugelig-gedrückt, Trauben, die oberen am eingebogenen Rande ſtark gezähnt. ohne Deckblätter, Für etwas feuchte und ſchattige Standorte, in reinweiß oder Walderde. Im Winter Laubdecke. Leinblätteriges Gedenkemein. faſt lilaweiß, mit 2324. Omphalödes Omphalödes Voss, Tafel fiele frz, zuleht wagerecht abſtchend. (4 uc (sm. 0. verna Much. O, repens Schrank) Verwendung ſowohl zu Gruppen als zu Cynoglossum Omphalodes L. Picotia verna R. Einfaſſungen; auch in Töpfen ſieht es hübſch aus. re een 81 e Kultur ſehr leicht. Der Boden ſei mehr leicht und SE 1110706 bi 1 1 ? en eh u ziemlich trocken; der Standort ſei ſonnig. Folge- ſchattigen 1 irgswäldern. 1 > a Ausſaaten geben von Mai bis September ununter- hoch. Blütezeit: April, Mai; 11 1 brochene Blumenfolge. Hauptausſaat im April un- ſchon Be — Pflanze mit kriechenden 175 8 mittelbar ins freie Land und die Pflanzen bis auf h 2 aufrechten Blütenſtengeln. Blätter 12—15 em Abſtand auslichten. — Keimkraft der Oberſeits dunkelgrün und glatt, oder zerſtreut⸗flaumig, Samen 2 Jahre; Keimung nach etwa 1 Woche. unterſeits blaßgrün und etwas runzlig; Grund⸗ i blätter langgeſtielt, eirund oder faſt herzförmig— 2323. Omphalödes nitida Hon. et Lk. (syn. eirund, obere (Stengelblätter) eirund-lanzettlich, faſt Cynoglossum nitidum Willd., C. lusitanicum Zam., ſitzend. Blütenſtengel mit 2—4 Trauben kurzgeſtielter . 694 Familie 131. Boraginaceae, Boretſchgewächſe. Oi XXVIII 3. lebhaft-emailleblauer Blumen mit weißem oder 2325. Omphalödes Luciliae Boiss., £ucifiens rotem Schlunde, denen des Sumpf-Vergißmeinnichts Gedenkemein. Gebirge Griechenlands in Felsſpalten, ähnlich aber größer, ſchöner und dunkler gefärbt; in mehr nördlicher und feuchter Lage oft breite Raſen obere Blüten ohne Deckblätter. k. alba, Blüten ſehr bildend. Staude, nur 5 10 cm, Fruchtſtengel auch ſchön weiß, bei f. flore pleno gefüllt, blau. 15 em hoch. Blütezeit: faſt den ganzen Sommer. Die letzte liefert keinen Samen und iſt noch ſehr ſelten. — Pflanze dichtraſig wachſend, kahl, grün, graugrün Verwendung. Wirklich reizender kleiner werdend, mit dickem Erdſtamm, aus welchem die Frühlingsblüher; gedeiht in jedem etwas feuchten Grundblätter und einfache, aufſtrebende beblätterte, und lehmigen oder mindeſtens friſchen Boden, am zuletzt ſchlaffe Blütentrauben entſtehen. Blätter mit beſten an etwas ſchattigem, bei zuſagendem Boden aber weißen Kalkpunkten, faſt 1 nervig, langgeſtielt, aus auch an ſonnigem Standort und beanſprucht keine abgerundetem oder keilförmigem Grunde eirund, oder beſondere Pflege. Die Pflanze giebt hübſche Ein- länglich, ſtumpflich; Stengelblätter ſitzend, beiderends faſſungen, wirkt auch am Rande zwiſchen lichtem Bos⸗ verſchmälert, ſpitz. Blütenſtielchen zur Fruchtzeit ſehr kettgeſträuch, ferner an Grotten und kleinen Waſſer- verlängert, bogig-zurückgekrümmt. Blumenkrone doppelt läufen, giebt Schnitt- ſo groß als bei Nr. 2324, etwa 6—8 an einem 5 bis blumen und iſt eine 15 cm langen Blütenſtengel, 1½ 2 ½ em im Durch⸗ ſehr hübſche Topf- meſſer, alle zwiſchen blaßpurpur und azurblau pflanze für Februar- liegenden Farbentöne durchlaufend; ihr Saum 4—5 mal März, wenn man länger als der Kelch. Nüßchen faſt 4 mm lang, einige Pflanzen im eiförmig⸗gedrückt, kleingrubig-runzlig, rückſeitig hohl, Spätherbſt eintopft, glatt, durch eine Längslinie zweihälftig und mit ſehr bis Anfang Januar kurzem, aufrechtem, nicht eingebogenem, ganz- kühl, nur froſtfrei hält, randigem Rande. Ku und fie dann an das Verwendung. Iſt herrlich, in erſter Linie Garten-Gedenkemein. Fenſter eines ſonnig für große Steingruppen und Felſen-Anlagen, i g i gelegenen, auf nur an halbſchattigem oder nördlichem, friſch oder etwas — 5 bis 10° C. geheizten Zimmers ſtellt. Am beſten feucht zu haltendem Standort, in einem aus Torf- eignen ſich hierzu ſolche Pflanzen, welche jung und oder Moorerde und lehmiger Raſenerde beſtehenden kräftig, alſo erſt ein Jahr vorher durch Teilung der Boden. Auch in tiefen, mit dieſer Erde angefüllten Mutterpflanze ſelbſtändig gemacht find. Vermeh⸗ Spalten der Felſen-Anlagen gedeiht fie vortrefflich. rung durch Teilung. Anzucht aus Samen nicht Vermehrung durch Sproßteile, unter Glasglocke. 1 7 beſten im Herbſt des Ernte— Anzucht aus Samen. jahres in Töpfe und kühl überwintern, ſonſt zeitig im G ; ̃ kommenden Frühling und nur mäßig warm tele — ene e ee EN e un Keimkraft der Samen wohl meist kaum 1 Jahr; 0. Luciliae gekreuzt; das Ergebnis der Kreuzung ift Keimungszeit unbeſtimmt. aber unbekannt geblieben. Gattung 771. Cynoglössum L., Hundszunge, .= XXVIII 3 griechiſch: kyon, kynös — Hund, glössa — Zunge). Kronſchlund durch Schüppchen geſchloſſen; Kronlappen 5, ſtumpf, abſtehend. Staubblätter 5, nicht herausragend! Nüßchen 4, dem Griffel angewachſen, unten mit rundlicher, gleichſam ſackiger Anhefte— ſtelle, außen am Rücken kaum gewölbt, flach oder mit erhabenem, eingebogenem oder nur verdicktem Rande umgeben, hakig⸗weichſtachelig. Meiſt 2jährige, oft hohe, graulich-weiche, zottige oder faſt wollige Kräuter. Blütentrauben meiſt ver⸗ längert. — 60 Arten der gemäßigten, gebirgigen und ſubtropiſchen Gegenden der Erde. B.: C. cheirifolium L. (syn. C. argenteum Lam., Anchusa lanata L.), Spanien, Kreta; Blütezeit: Juli, Auguſt; Blätter lanzettlich, weißgrau⸗filzig, halbſtengel⸗ umfaſſend; Blüten weiß, mit blutroten Adern, oder purpurrot, traubig, mit Deckblättern; Blütenſtielchen außerachſelſtändig. — C. glochidiatum Wall. (syn. C. vesiculosum Wall.), Nepal; zweijährig, 30—90 em hoch; Blütezeit: Sommer bis Herbſt; Stengel ſteifhaarig, die Haare der Stengel und Blätter an ihrem Grunde blaſig-knotig; Blätter behaart, lanzettlich, ſpitz, 3 nervig; Grundblätter bis zu 30 em lang, in einen langen Stiel verſchmälert. Blüten in endſtändigen, ährigen, deckblattloſen Trauben, zahlreich, klein, zierlich, leuchtend-himmelblau; Samen mit widerhakigen Stachelborſten. — * C. officinale L., nicht Sibth. et Sm., auf Hügeln 2c.; 30—100 em hoch; Blütezeit: Mai, Juni; Blätter lanzettlich, zugeſpitzt, an ihrem Grunde verſchmälert, die unteren elliptiſch, graufilzig; Nüßchen mit einem hervortretenden Rande umgeben. Blüten in deckblätterloſen Trauben, braunrot oder violett, bei f. bicolor Mild. pr. sp. (syn. C. hybridum Thuill., C. angustifolium hort. weiß, mit purpurnen Schlundſchuppen. — Verwendung dieſer Arten in Landſchaftsgärten an mehr trockenen oder ſteinigen, kalkhaltigen Orten. Kultur keine. Ausſaat im Mai, Juni an den beſtimmten Platz, wo die Pflanzen ſich ſpäter oft durch Samenausfall verbreiten. Gattung 772. Lindelöfia Lenm., Lindelofie, = XXVIII 3. Von Cynoglossum verſchieden durch: Blumenkrone mit cylindrifcher (etwa 1 cm langer) Röhre, die länger iſt, als der ab⸗ ſtehende Kronſaum. Staubblätter 5, oben in der Kronröhre eingefügt; Staubkölbchen herausragend. Staude, aufrecht, ſchärflich oder etwas zottig. Grundſtändige Blätter lang, geſtielt; Stengelblätter wechſelſtändig. Blüten anſehnlich, ſchön blau oder violett, in einfachen oder zweiſpaltigen, verlängerten, deckblattloſen Trauben. — Einzige Art: 2326. Lindelöfia longiflöra Guerke (syn. L. in nackten (d. h. deckblätterloſen) Trauben, mit purpur⸗ spectabilis Lehm., Cynoglossum longiflorum Benth., licher Kronröhre und azurblauem Kronſaum. Kron⸗ Omphalodes longiflora A. DC., Anchusopsis longi- ſchlund mit abgeſtutzt-kopfigen Schlundſchuppen. Nüß⸗ flora Bisch.), Langblütige Lindelofie. Himalaja. chen kürzer als der abſtehende Kelch, von einem kamm— Staude, 30—50 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. förmig⸗-dorniggeſägten Rande umgeben und auch auf — Aus dem Wurzelhals treibt eine Menge einfacher der Scheibe einzelne wenige Dornen tragend. f. praecox Stengel. Ganze Pflanze behaart. Blätter länglich, Voss (syn. Omphalodes longiflora f. praecox hort.) zugeſpitzt; die grundſtändigen in den Blattſtiel ver- blüht ein paar Wochen früher als die Stammform, ſchmälert; die mittleren ſitzend; die oberen herzförmig- ſchon im Mai, Juni, und iſt ebenſo ſchön. ſtengelumfaſſend. Blüten an den Enden der Stengel Verwendung. Wirklich ſchöne, auch für kleinere — En Pr . Gattung 771. Cynoglössum bis Gattung 776. Symphytum. Nr. 2325 2327. 695 Ausſaat im Frühling bis Sommer, entweder im April in Töpfe, oder von Anfang Mai ab auf ein Saatbeet des freien Landes. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung innerhalb 3 Wochen. Gärten empfehlenswerte, harte Staude, die in | allerlei gutem Boden, ſonnig wie halbſchattig, leicht gedeiht und willig blüht. Vermehrung durch Teilung | oder abgetrennte Stockſproſſe. Anzucht aus Samen. Gattung 773. Paracäryum Boiss, Vereinsnüßchen, O XXVIII 3 (griechiſch: para — neben, bei, karyon — Nuß; die 4 Nüßchen en Blumenkrone mit kurzer Röhre und meiſt abſtehenden Lappen. Staubblätter eingeſchloſſen. Nüßchen 4, auf dem Rücken plattgedrückt, mit vortretenden, eingerollten, gezähnten, kamm— förmigen oder widerhakigen, bechertragenden oder korbtragenden Rändern. Samen gerade. Ausdauernde oder 2jährige Kräuter. Blütentrauben verlängert und einfach, oder lockerriſpig. Blüten ziemlich klein, violett oder blau. Reife Nüßchen oft ſchwer vom kegel- oder ſäulenförmigen Fruchtpolſter zu trennen; Griffel auf der Frucht meiſt bleibend. — 10 Arten, in Südeuropa, Mittelaſien; z. B.: P. coelestinum Voss (syn. Cynoglossum coelestinum Lindl. ), nördliches Oſtindien; zweijährig bis ſtaudig, 30—60 cm hoch; Blütezeit: Sommer; Stengel äſtig, weichhaarig; Blätter behaart, wellenrandig; Grundblätter geſtielt, herzförmig⸗ eirund, ſpitzlich; Stengelblätter aus keilfbrmigem Grunde eirund, ſpitz. Blüten in deckblätterloſen Trauben, die oft doppelt-zweiſpaltig ſind, himmelblau, weißrandig. Kelchlappen eirund, von Länge der Kronröhre. Pflanze nicht angenehm duftend. — Kultur entweder ein- oder zweijährig. Wenn einjährig, jo iſt Ausſaat Ende März erforderlich; wenn zweijährig, Ausjaat im Juli, Auguſt und die Pflanzen im Winter durch gute Fichtenzweigdecke ſchützen. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Keimung in 2 Wochen. Gattung 774. Eritrichium Schrad., Himmelsherold, O XXVIII 3 (griechiſch: erion — Wolle, thrix, trichos — Haar; behaarte Pflanzen). Kronſchlund innen mit 5 meiſt kleinen Schuppen, ſelten nackt. Kronlappen 5, ſtumpf, abſtehend. Staubblätter 5, nicht herausragend. Fruchtknotenlappen 4, auf gewölbtem oder verlängertem Frucht— polſter aufrecht oder ſeitenſtändig. Nüßchen 4 (oder durch Fehlſchlagen auch weniger), mit der Innenſeite kurz-, bis zur Mitte oder faſt bis zur Spitze angewachſen, die aufrechten, freien Spitzen um den Griffel aber etwas hervorragend; außen am Rücken glatt, runzlig oder ſeltener etwas weichſtachelig, nicht widerhakig, rundlich, ungerändert oder mit gezähntem Rande (Hautſa um) umgeben und faſt napfförmig. Kräuter, meiſt ausdauernd, raſig, ausgebreitet oder kriechend. Blüten klein, blau oder weiß, in Trauben, ſelten faſt alle Blüten achſelſtändig. — 70 Arten, im gebirgigen Europa, Aſien und Amerika, 1 in Auſtralien. B.: E. barbigerum Gray (syn. Krynitzkia barbigera Fisch. et Mey.), Nordamerika; einjährig; Blütezeit: Juni bis Herbſt. Niedrige, ſtark veräſtelte Pflanze. Blätter lanzettlich, graugrün, wollig-behaart. Blüten ſchneeweiß, in endſtändigen, am Stengel— ende doldenartig geſtellten, nach und nach ſich verlängernden Wickeltrauben. — Eine hübſche Pflanze, die lange Zeit hindurch Blüten entwickelt und zur Bildung von Gruppen und Einfaſſungen in größeren Ziergärten ſich eignet. Kultur etwa wie Nr. 2322. Gattung 775. Echinospermum Swartz, Igelſame, O XXVIII 3 (griechiſch: echinos — Igel und sperma — Same). Unterſcheidet ſich von Eritrichium durch die auf dem Rücken eckigen oder geränderten Nüßchen, deren Ränder oder Kanten mit 1- oder 2reihigen, an der Spitze widerhakigen Stacheln verſehen ſind. Bisweilen ſind die Stacheln an ihrem Grunde becherartig verwachſen. Einjährige oder ausdauernde, rutenäſtige oder ſehr ver— zweigte Kräuter mit meiſt ſchmalen Blättern. Blüten klein oder ſehr klein, an den verlängerten Zweigen, ſitzend oder geſtielt. — 40 Arten der gemäßigten Gegenden. Nüßchen kurz, nur mit ihrem Grunde dem Griffel angewachſen, trennbar, mit Rückenfeldchen und deutlich-gerändert, am Rande ein reihig⸗widerhakig und die Widerhaken-Stacheln bis zum Grunde getrennt. Z. B.: E. macranthum Ledeb. (syn. E. marginatum f. macranthum hort.), Südrußland, Turkeſtan. Ein- bis zweijährig, 60—80 cm hoch. Blütezeit: Sommer. Pflanze von langen, dünnen Haaren aſchfarben. Blüten azurblau, an Vergißmeinnicht erinnernd. — Verwendung in größeren Biergärten mit ſandigem, kalk— haltigem Boden. Ausſaat am beſten im Auguſt ins freie Land; die Pflänzchen im Frühling auf 50 cm lichten. Gattung 776. Symphytum Z., Wallwurz, Or XXVIII 3 (griechiſch: symphytos — zuſammengewachſen; „ſoll Beinwunden heilen“). Kelch 5ſpaltig oder -teilig; Zipfel linealiſch. Blumenkrone breitröhrig, über der Einfügung der Staubblätter etwas erweitert oder an der Spitze faſt glockig-verbreitert; Schlund mit 5 lanzettlich— linealiſchen, am Rande papillenhaarigen, bisweilen herausragenden Schuppen; Kronlappen 5, gebogen oder ſehr kurz, zahnförmig, meiſt gerade. Staubblätter 5, nicht herausragend. Nüßchen 4, ſchief-eiförmig, gerade oder ſchwachgekrümmt, unten ausgehöhlt und mit knorpeligem, gezähntem Ring. Aufrechte, meiſt Scharfe oder ſteifhaarige Kräuter, mit fleiſchigen (bei 8. tube- rosum L. u. S. grandiflorum D., letzterer Krone 5—6 mal fo lang als der Kelch, beide gelblich-blühend, mit knolligen) Wurzeln. Blätter zumeiſt grund, am Stengel wechſel- oder bisweilen nahezu gegenſtändig. Blüten gelb, blau, purpurn oder weiß, in einmal= oder doppelt-2fpaltigen Trugdolden oder in einfachen Trauben. — 16 Arten, in Europa, Nordafrika und Oſtaſien. Schlundſchuppen eingeſchloſſen, d. h. nicht herausragend. 2327. Symphytum offieinäle L., Gebräuch⸗ liche Wallwurz (Beinwell; fr. Consoude officinale; e. Shop-Consound). Auf feuchten Wieſen. Staude, 40—90 cm hoch. Blütezeit: Mai bis Sep— tember. — Wurzel ſpindelförmig, äſtig. Ganze Pflanze von ſehr kleiner Behaarung rauh, dem die Stengel, an ihrem Grunde außer⸗ Blattnerven, Kelche von weißen, breiteren Haaren rauh. Die Stengel aufrecht. Untere Blätter eirund⸗lanzettlich, in den Blattſtiel zuſammengezogen, die oberen lanzettlich und am Stengel herablaufend, und zwar bis zum folgenden Blatte. Kelchzipfel lanzettlich, zu— geſpitzt. Blumenkrone doppelt ſo lang als der Kelch, verkehrtkegelförmig-röhrig, mit kurz-dreieckigen, zurück— gekrümmten Zähnen. Schlundlappen eingeſchloſſen, die Staubkölbchen, welche 2—3 mal jo lang als die Staub— fäden ſind, überragend und lanzettlich. Nüßchen eiförmig⸗dreikantig, glatt, glänzend, an der Spitze ſchief, über ihrem Grunde nicht zuſammengeſchnürt. Blüten violett, bei k. purpureum hort. purpurn, bei f. albidum hort., weißlich oder weißlichgelb, Wurzel ſpindelförmig oder veräſtelt. bei f. coccineum Fort., ſcharlachpurpurrot! Dieſe letztere und die purpurne Form ſind die ſchönſten; ie ind aher feten S. orientale I., Griechenland, Orient, an ſchattigen Orten. Staude 30—60 cm hoch. Blüte— zeit: Sommer. Ganze Pflanze von hin und her ge— bogenen Haaren weich und kurz bekleidet. Blätter unterſeits dichter behaart, länglich-herzförmig, geſtielt, die oberſten ſitzend, am Grunde abgerundet oder kurz— keilförmig. Zipfel des klebrigen und borſtigen Kelches kürzer als die Röhre, lanzettlich und ſpitzlich. Blumen- krone weiß, trichterförmig-röhrig, doppelt ſo lang als der Kelch, mit breiten, kurzen, eirunden, aufrechten Saumlappen, die Staubkölbchen, welche faſt ſo lang als die Staubfäden, wenig überragend. Nüßchen klein, glatt, an ihrem Grunde über dem Ringwulſt zu— ſammengeſchnürt. Verwendung an feuchten Stellen in Parks, auf Parkwieſen und in Anlagen, an Ufern von Teichen 2c. Vermehrung durch Teilung und Grundſproſſe leicht. 696 Familie 131. Boraginaceae, Boretſchgewächſe. G XXVIII 3. Anzucht aus Samen. Ausſaat auf ein feuchtgelegenes zwiſchen lichtem, nicht zu trockenſtehendem Boskett⸗ Saatbeet. e und in dae von Wirkung. . Mi | . tauricum Willd. (syn. S. orientale M. B. Be a Sk nicht J.)), Taurien, Armenien, an ſchattigen Orten. in Gebüſch. Staude, 30— 45 cm hoch. Blütezeit! Staude, 30. 0 em hoch. Pflanze en; ZuEEE Juni bis Auguſt. — Wurzeln ſpindelförmig, veräſtelt. haarig, an den Stengeln und Blattnerven mit zer- Pflanze weich-aſchfarbenbehaart und außer an den ſtreuten, an ihrem Grunde Fnotigen Borſten ‚Blätter Kelchen keine oder nur wenige Borſten darunter vor- eirund, ſpitz, die unteren geſtielt, mit herzförmigem oder abgerundetem Grunde, die oberſten ſitzend. h 1 0 79 5 95 i | Blütentrauben zuletzt locker. Kelch borſtig, bis über ſtiel verſchmälert, die oberen kurz- und ſchmal⸗ 1 u: 5ſpaltig, mit ſchmalelinealiſchen, ſtumpf⸗ herablaufend. Kelch etwas klebrig und borſtig, bis lichen N 11 Iäe as zu % der Gänge in langeiihe Zähne gespalten, grobfeiderig, unter der Hupe ſehr Heinfnottge Blumenkrone röhrig⸗trichterförmig, 95 1 punktiert, an der Spitze faſt ſchief. Hat größere ö Für ine br Blüten und iſt ſchöner als S. orientale. N W W 1 auf, S. asperrimum Sims, nicht Urv. (syn. S. asperum e 155 cht⸗abſtehenden Lepech; S. peregrinum Ledeb. und S. echinatum | W 0 ei Ledeb. ſind Baſtardformen). Kaukaſus, in Wäldern. 3 nen Res Schuppen einde Staude, 1 1¾ m hoch, die höchſte von allen! W Ie ſchloſſen 919 Blütezeit: Sommer. Kelch zu / der Länge in ö ha 9 0 lanzettliche, ſtumpfe, zur Fruchtzeit verlängerte Zipfel welche ſo lan als geſpalten. Blumenkrone rötlichblau bis himmel⸗ 9 0 ubfäden blau, trichterförmig, 4—5 mal ſo lang als der Kelch, \ ee mit eirunden Lappen. Nüßchen höckerig, ſehr runzlig NN Nüßchen | chief | und an den „Feldchen“ knotig⸗punktiert, mit ſchiefem, Länge nach fel⸗ zweiſchneidigem Schnabel. Nur für Parks und größere deri San eh Landſchaftsgärten in hinreichend feuchtem und recht fei hö k 2210 9 Blit⸗ kräftigem Boden. Das Kraut kann im Sommer zwei ken Anf 33 oder dreimal abgemäht werden; es entſteht ſchnell 5 rötlich 960 wieder neues, friſchgrünes Laub. — d BR himmelblau Kultur aller Arten in nicht ſehr trockenem bis e fehr er feuchtem, recht kräftigem Boden; 55 e alles Et a. N ̃ 4 % wie für Nr. 2327 angegeben. Werden die Pflanzen uch für mittler f 5 i : i , . bald neues Laub und meiſt auch Blütenſtengel. Gattung 777. Borägo L., Boretſch, = XXVIII 3 (griechiſch: bora — Fraß, Speiſe, Ago — ich führe; Futterkraut). Kelch 5 teilig; Zipfel linealiſch. Krone mit kurzer Röhre, rad⸗ förmig oder ſehr abſtehend-glockig; Schlund mit meiſt zottigen Schuppen oder Höckern. Kronlappen 5, ſpitz, vor dem Aufblühen dachziegelig. Staubblätter 5, nahe dem Krongrunde angeheftet, herausragend oder eingeſchloſſen; die Staubfäden gegen die Spitze hin mit einem aufrechten, verbreiterten Fortſatze; Staubkölbchen zuſammenneigend. Nüßchen 4 (durch Fehlſchlagen auch weniger), eiförmig oder länglich, gerade, weichſtachelig oder glatt, unten ausgehöhlt und mit verhärtetem Ring. Striegelig-rauhhaarige Kräuter. Blätter wechſelſtändig. Blüten meiſt blau, ſeltener weiß oder rötlich, ziemlich lang geſtielt, in lockeren, meiſt zwei⸗ ſpaltigen, ſpäter verlängerten, mit Deckblättern verſehenen Trugdolden. — 3 Arten, im Mittelmeergebiet. 2329. Borägo offieinälis L., Gebräuchlicher niederliegend; Blütezeit: Juli bis Oktober; Nüß⸗ Boretſch; Gurkenkraut. Einjährig, 30-90 cm chen kaum länger als 2—3 mm; Blüten azurblau, hoch. Blütezeit: Juni, Juli. Nüßchen weich⸗ über der kurzen Röhre glodig-djpaltig. ſtachelig-runzlig; Blüten radförmig, ſchön blau oder Kultur in ſandigem, nur mäßig feuchtem, kalk⸗ weiß. — B. laxiflora DC. (syn. Anchusa laxiflora | haltigem Boden. Ausſaat: Frühling. — Keimkraft DC., Campanula pygmaea Lam. ), Corſika; Staude, der Samen 5 Jahre; Keimung in 1—2 Wochen. Gattung 778. Trachystemon Don, Rauhling, O XXVIII 3 (griechiſch: trachys — rauh, uneben, stemon — Staubfaden). Kelch glockig, kurz- oder bis zur Mitte 5 ſpaltig; Zipfel ſtumpf oder ſpitz. Kronröhre cylindriſch, innen 5 ſchuppig; Kronlappen 5, linealiſch, abſtehend oder ſpäter zurückgerollt. Staub⸗ blätter 5, lang herausragend; Staubkölbchen zuſammenneigend. Nüßchen 4, ſehr klein, eiförmig oder länglich, gerade, unten am Grunde ausgehöhlt und mit verhärtetem Ring. Aus dauernde, aufrechte, verzweigte Kräuter. Grundſtändige Blätter meiſt groß, langgeſtielt; ſtengelſtändige wenige, abwechſelnd. Blüten blau, roſa oder weiß, geſtielt, in ziemlich lockeren, reichblütigen Trugdolden mit ſpäter wenig verlängerten Zweigen. Deckblätter meiſt klein. — 2 Arten, im Orient. 2330. Trachystömon orientälis Don (syn. Riſpen. Kronröhre innen nahe dem Grunde mit ſteif⸗ Borago orientalis L., B. cordifolia Mnch., Psilo- haarigen Drüſen; Staubfäden ganz am Grunde rauh⸗ stemon orientalis DC.), Morgenländiſcher Rauhling. haarig, übrigens feinbehaart. Nüßchen klein, glänzend. Griechenland, Türkei, Orient, in ſehr ſchattigen, feuchten [T. creticus Don (syn. Borago cretica Willd., Psilo- Wäldern. Staude. Blütezeit: April, Mai. — | stemon creticus 00), Kronröhre innen ganz am Erdſtamm fleiſchig, cylindriſch, ausläufertreibend. Grunde mit 10 kahlen Drüſen; Staubfäden kahl, Grundblätter ſehr groß, langgeſtielt, herzförmig, kurz“ nur ganz am Grunde von einem bewimperten zugeſpitzt, etwas ſtriegelhaarig⸗ſcharf. Blüten pur⸗ Schüppchen geſtützt.! a purblau und ſchön himmelblau, in vielblütigen Verwendung. Der Morgenländiſche Rauh⸗ ling iſt eine ausgezeichnete, durch ihre großen Blätter und ſchön blauen Blüten auch zierende Schattenpflanze zur Belebung des Bodens an ſchattigen, aber hinreichend feuchten Orten in Parks und Landſchaftsgärten; an halbſchattigen Stellen kann Gattung 777. Borägo bis Gattung 779. Anchüsa. Nr. 2328 — 2334. 697 ſie als Frühlingsſchmuck dienen. Vermehrung durch Grundſproſſe leicht. Anzucht aus Samen. Ausſaat im Frühling auf ein ſchattig- und feucht⸗ gelegenes Saatbeet. — Keimkraft der Samen 3 bis 5 Jahre; Keimung etwa in 2—3 Wochen. Gattung 779. Anchüsa L., Ochſenzunge, O XXVIII 3 (griechiſch: anchusa — Schminke; Anchusa tinctoria enthält in der Wurzel einen roten Saft). Blumenkrone mit gerader, cylindriſcher, länglicher oder abgekürzter Röhre; Schlund gleichmäßig oder wenig erweitert, von ſtumpfen oder gebogenen, papillenhaarigen Schüppchen geſchloſſen; Kronlappen 5, ſtumpf, abſtehend. Staubblätter 5, der Mitte der Röhre eingefügt, nicht heraus— ragend. Nüßchen 4, gerade, ſchief oder gebogen, runzlig, am Grunde wagerecht (bei gebogenen Nüßchen natürlich ſeitlich oder ſchief), ausgehöhlt und mit gleichmäßigem oder einſeitig- (jo bei Anchusa sempervirens) ſchief⸗vorgezogenem, verhärtetem Ring. Ein⸗ jährige oder ausdauernde, rauhhaarige oder zottige, auch wohl ſteifborſtige Kräuter. violett, weiß, ſeltener ockergelb, mit Deckblättern. — 30 Arten, in Europa, Nord- und Südafrika und Oſtaſien. Blätter wechſelſtändig. Blüten blau, A. Einjährige, nicht echt zweijährige Pflanzen: A. capensis Tybg., Südafrika; einjährig, 30—60 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. Blätter linealiſch⸗ lanzettlich. Kelch kaum 5ſpaltig, ſtumpf, faſt fo lang als die Kronröhre. Blüten ſchön, teils rot oder bläulich rot, teils blau. Ausſaat Anfang April ins kalte Miſtbeet oder Ende April an den beſtimmten Platz. — A. stylosa M. B. (syn. A. annua Pall.), Rußland, Taurien; einjährig, bis 30 em hoch. Kelch 5teilig, mit linealiſchen, ſtumpfen, zur Fruchtzeit ver— größerten Zipfeln. Blumenkrone ſchön himmelblau, mit gerader Röhre, die Zmal jo lang als der Kelch iſt. ſchuppen weißlich. Nüßchen ſchief-eiförmig, in einen kurzen, zweiſchneidigen Schnabel ſchwach gekrümmt. D Schlund⸗ f. maj or C. (syn. A. Spruneri Boiss.) wird höher, hat breitere Blätter und größeren Kronſaum. Ausſaat Ende März bis Mitte April an den beſtimmten Platz; die Pflanzen auf 15 em Abſtand lichten. B. Zweijährige bis ſtaudige Pflanzen. 1. Kelch nur Hſpaltig. a) Nüßchen in einen ſchiefen Schnabel gekrümmt, aber an ihrem Grunde ihr Ring nicht ein— ſeitig ſehr ſchief vorgezogen oder geöhrt b) Nüßchen unten an der Innenſeite mit ſehr ſchief vorgezogenem Ringe, gleichſam geöhrt I 2. Kelch 5teilig; Nüßchen gerade. 2331. * Anchüsa offieinälis L., Gebräuchliche Ochſenzunge. Nord- und Mitteleuropa, in Deutjch- land auf trockenem Boden. Zweijährig oder meiſt ausdauernd, 50 —100 cm hoch. Blütezeit: Mai bis Juli, oft noch im Herbſt. — Die Stengel aufrecht— abſtehend⸗ſteifhaarig, oben riſpig-veräſtelt. Blätter länglich-lanzettlich und lanzettlich, kurz-ſteifhaarig, ganzrandig oder faſt ausgeſchweift; die unteren in den Blattſtiel verſchmälert. Blütentrauben 2ſpaltig, zuletzt locker. Deckblätter Zeckig⸗lanzettlich. Blütenſtielchen kürzer als der Kelch, zur Fruchtzeit nickend; Kelch 5ſpaltig, zur Fruchtzeit vergrößert, glockig, mit lanzett— lichen Zipfeln. Blumenkrone violett oder azurblau [bei f. ochroleuca Boiss. gelbweiß, bei f. incarnata Schrad. pr. sp. fleiſchfarben!], mit gerader Röhre, die jo lang oder länger als der Kelch; Schlund- ſchuppen eirund, ſammetig. Nüßchen ſchief— eiförmig und geſchnäbelt, auf einer Seite knotigrunzlig, unten über dem Ringe zuſammengeſchnürt. Formen find: f. angustifolia DC. pr. sp. (syn. A. arvalis Rechb., A. parnassica Boiss. ei Orph., A. spicata Lam.), mit ſchmäleren, lanzettlichen Blättern. f. altissima Desf. pr. sp., Blätter ſchmal⸗lanzettlich; Blütenähren gedrängtblütig; Blumenkrone etwas größer und die Stengel gegen 1 m hoch. 2332. Anchũsa sempervirens Z. (syn. Caryo- lopha sempervirens fisch. et Trautv., Buglossum sempervirens Lob., Omphalodes sempervirens Don), Immergrüne Ochſenzunge. England, Spanien, Italien. Staude, bis 1 m hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. — Stengel äſtig, aufrecht, ſpäter nur auf— gerichtet. Blätter eirund⸗ lanzettlich, breit, weichhaarig, runzlig, faſt gezähnt, die unteren geſtielt, die oberen ſitzend und zugeſpitzt. Blüten klein, himmelblau, in gepaarten, achſelſtändigen Trauben. Kronröhre kürzer als der Kelch. Nüßchen eiförmig, nebig-run zlig. 2333. Anchüsa itälica Retz., Tafel 41, 164 (syn. A. paniculata Att., A. amoena Gaertn., A. azurea Rchb.), Italieniſche Ochfenzunge. Südeuropa, Sibirien, Nordafrika. Staude oder zweijährig, 1—13/,m hoch. Blütezeit: Juni bis September. — Pflanze von weißen, abſtehenden, aus Knötchen erwachſenen Borſten ſteifhaarig und ſcharf. Stengel hoch, riſpig— Hit.), Varreliers Ochſenzunge. * A. offieinalis. 4. sempervirens. A. italica (Tafel 41). 2333. A. Barrelieri. 2334. veräſtelt. Blätter länglich und lanzettlich, die unteren in den Blattſtiel verſchmälert, die oberen ſitzend und ſchmal. Blütenzweige aufrecht, meiſt 2 ſpaltig. Deck— blätter ſchmal⸗linealiſch; Blütenſtielchen aufrecht, ſo lang als der Kelch. Kelch tiefgeteilt, mit aufrechten, ſchmal— linealiſch-zugeſpitzten, zur Fruchtzeit größeren und breiteren Zipfeln. Blumenkrone ſehr ſchön blau; die Röhre nicht länger als der Kelch und ihrem Saume faſt gleichlang; Schlundſchuppen herausragend, meiſt länglich und pinſelförmig-behaart, oder gebärtet, nicht ſammetig; Nüßchen aufrecht, kantig— dreiſeitig, erhaben- und grobfelderig-xunzlig. Verwendung. Ausgezeichnete, überall gern ge— ſehene Rabattenpflanze, in Landſchaftsgärten in Gejell- ſchaft anderer Stauden auch auf Raſen wirkungsvoll. 2334. Anchüsa Barrelieri DC. (syn. Bu- glossum Barrelieri All., Myosotis obtusa V. et Donaugebiet, Süd— 2331. 2332. europa. Zweijährig bis ausdauernd. Blütezeit: Sommer. — Die Stengel mit abwärtsgerichteten, die Blätter mit angedrückten Haaren weich und kurz bekleidet; Haare am Grunde ſehr kleinknotig. Die Stengel be⸗ blättert und in eine beblätterte Riſpe endigend. Blätter faſt ge⸗ zähnt. Blüten⸗ trauben gepaart, zuletzt locker. Kelch 5 teilig, mit ſehr ſtumpfen Zipfeln. Blumen⸗ krone ſchön blau, klein, mit ſehr kurzer Röhre; Schlundſchuppen halbkreisrund, be⸗ kahl, wimpert. Nüßchen der Länge nach grobgeripptrunzlig. Empfehlenswert. — 698 Familie 131. Boraginaceae, Voretſchgewächſe. Gd XXVIII 3. In der Verwendung weichen dieſe Anchusa- ſommer. Letzteres iſt ſtets da ratſam, wo die Pflanzen Arten nicht voneinander ab; ihr Verhalten iſt von ſich ſtatt mehrjährig meiſt nur zweijährig verhalten. Boden und Standort mit abhängig. Man giebt Abſtand der Pflanzen 50—60 cm. In rauhen Lagen den blau⸗ und violettblühenden den Vorzug. Auf ſind Nr. 2332 — 2334 im Winter nach Eintritt ſtärkerer Rabatten, zwiſchen und vor lichtem Gehölz, namentlich Kälte mit Fichtenzweigen oder trockenem Laub zu auf großen Raſenflächen, auf Anhöhen ꝛc. ſind ſie bedecken. Anzucht aus Samen. Ausſaat am beiten wirkungsvoll. Kultur in allerlei gutem Boden, im Mai, Juni auf ein Saatbeet des freien Landes; welcher nicht eben feucht, ſondern eher ziemlich trocken, die Pflanzen verſtopfen und ſie ſchon im September, dabei aber lehm- und kalkhaltig iſt. Sonniger Standort im Notfall auch noch im Frühling, an den beſtimmten iſt ſtets vorzuziehen. Vermehrung durch Teilung Platz verſetzen. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; und abgetrennte Grundſproſſe im Frühling oder Spät- Keimung in etwa 2 Wochen. Gattung 780. N nnea Mach, Nonnen, G XXVIII 3 (nach dem Botaniker Nonne benannt). Von Anchusa nur dadurch verſchieden, daß die Schlundſchuppen der Kronröhre kleiner ſind und nicht am Schlunde, ſondern gegen die Mitte der Kronröhre Hin figen; fie find behaart oder zerſchlitzt. Blüten violett, blau, weiß oder gelb. Meiſt ausgebreitete Kräuter. — 30 Arten, in Europa, Nordafrika und Orient. Z. B.: N. lutea Rchb. (syn. Anchusa lutea M. B.), einjährig, Blüten gelb; Nüßchen aufrecht, kurzhaarig. — N. rosea Fisch. et Mey., Blüten roſenrot oder violett; Pflanze 1—2 jährig. — *N. pulla DC. (syn. N. atra Griseb.), Staude, Blüten braun, mit glockig erweitertem Saum, Schlund— ſchuppen ſammetig, Nüßchen quer-eiförmig. Gattung 781. Mertensia Ein, Mertenſie, O XXVIII 3 (nach Mertens, Prof. der Botanik in Bremen, F 1831, benannt). Blumenkrone röhrig-trichterig; Schlund erweitert oder faſt glodig, nackt oder mit Querfalten, ſeltener mit kurzen Schuppen; Kronlappen 5, ſtumpf, kurz, abſtehend. Staubblätter der Kronröhrenmitte oder höher eingefügt, eingeſchloſſen oder kaum herausragend; Kölbchen an der Spitze ſtumpf. Nüßchen 4 (durch Fehl⸗ ſchlagen weniger), getrennt, gerade, entweder langzugeſpitzt, kaum verhärtet, bisweilen etwas fleiſchig, glatt oder etwas runzlig, an der Innenſeite gekielt, außen bisweilen geflügelt, oder mit bald kleinem, bald kurz-länglichem, ſchiefem, undeutlich-ausgehöhltem „Feldchen“ (Anhefteſtelle). Kahle oder behaarte Stauden. Blätter oft durchſcheinend-punktiert. Blüten blau oder purpurn, ohne Deckblätter. — 15 Arten, in Oſteuropa, dem außertropiſchen Aſien und Nordamerika. A. Blumenkrone an der Spitze der Röhre ohne Falten, mit breitem, Wi Saum. Staubkölbchen pfeilförmig, kürzer als die ſchmalen, dünnen Staubfäden . . M. virginica. 2335. B. Blumenkrone an der Spitze der Röhre ö faltig, mit 5 ſpaltigem Saum. Staubkölbchen mit 2lappigem Grunde, faſt länger als die breiten Staubfäden. 1. Kelche kahl, teilig (nicht 5ſpaltighgß : ⁵ % ]q œpd Ä 2. Kelche behaart, alle Steilig e „20.0... M. paniculata. 2337. 2335. Mertensia virginica DE em, M. 2336. " Mertensia sibiriea Don (syn. M. pulmonariodes Atih., Pulmonaria virginica Z., | Pallasii C. Don, Pulmonaria sibirica Z., P. brac- Steenhammera virginica NReſib., Casselia virginica teata Mild., Lithospermum sibiricum Lehm., Dum., Lithospermum pulchrum Lehm. ), Virginiſche L. Pallasii Zedeb.), Sibiriſche Mertenſte. Sibi- Mertenfie (e. Virginian Lung-wort). Virginien. rien, Altaigebirge. Niedrige Staude. Blütezeit: Staude, 25 —30 em Frühling. — Die Stengel aufrecht; Blätter faſt grau⸗ hoch. Blütezeit: grünlich, häutig, weichſpitzig- ſpitz, ganzrandig, März, April oder federnervig; die grundſtändigen geſtielt, faſt herzförmig⸗ Mai, Juni, je nach eirund, die oberen ſitzend, eirund. Blütentrauben der Witterung. — aufrecht, faſt doldentraubig' geſtellt. Blütenſtielchen Pflanze krautig, grau- kürzer als die Blüte. Kelch kahl, abgekürzt, ſpitz⸗ grün, mit knolligen, teilig, 4 oder 5mal fo kurz als die ſchön blaue ſchwarzen Wurzeln. Blumenkrone. Die oberſten Blätter ſind bisweilen Die Stengel aufrecht. gegenftändig. [M. denticulata E. Don (syn. Pul- Blätter nervig; die monaria denticnlata R. et Sch., Lithospermum unteren geſtielt, ver- denticulatum Lehm., L. sibiricum Zedeb., nicht kehrteirund-elliptiſch, Lehm.), hat fast fleiſchi ge, bewimpert-gezähnelte, am ſtumpf; Stengelblätter Grunde 5- oder Znervige, eirunde Blätter; Blüten eirund⸗ lanzettlich, anfangs roſa purpurn, ſpäter blau; ihre Stielchen ſpitz. Blüten zahl⸗ ſo lang als die Blüte.) reich, in faſt dolden— 2337. Merténsia paniculäta G. Don (syn. ERS 5 traubig angeordneten Pulmonaria paniculata At., P. elegans hort., Litho- Virginiſche Mertenfie Trauben, die jün⸗ | spermum paniculatum Lehm., Casselia paniculata geren nidend. Kelch Dum.), Riſpenblütige Mertenſte. Hudſonsbai. kahl, 5 teilig, ſtumpf, Amal kürzer als die bläu— Staude, von ſehr kleinen Haaren ſchärflich. Blüte⸗ lichen, gegen 2 cm langen Blüten, deren Röhre | zeit: Mai, J Juni. — Stengel aufrecht. Blätter genervt; purpurviolett iſt. die grundſtändigen geſtielt, eirund-herzförmig, zugeſpitzt; Verwendung. Dieſe Pflanze blüht kurze Zeit Stengelblätter eirund- länglich, zugeſpitzt, ſitzend. Blüten⸗ nach dem Austreiben, und das Laub ſtirbt bald nach trauben riſpig, nickend, mit ſteifhaarigen, zugeſpitzten der Blüte ſchon wieder ab, um erſt im nächſten Jahre Kelchlappen. Blumenkrone faſt glockig, etwa 3 mal ſo wieder zu erſcheinen. Für Steingruppen und zwiſchen lang als der Kelch, glänzen d- blau, bei k. alba weitläufig gepflanzten Zierſträuchern, an Stellen, wo weiß. Griffel eingeſchloſſen. — die Pflanzen nicht geſtört werden. Kultur in Verwen dung und Kultur aller genannten Arten ſandigen, mildhumoſen, etwas friſchen Boden- in mittleren und größeren Ziergärten, namentlich in arten. Vermehrung am beſten Ende Auguſt durch Landſchaftsgärten und Anlagen wie Nr. 2335. Altere Teilung; für die Teilpflanzen etwa 30 em Abſtand. Pflanzen ſind, wenn ſie an ſchönem Ausſehen verlieren, — Keimkraft der Samen etwa 3 Jahre. zu teilen und zu verſetzen. Gattung 780. Nönnea bis Gattung 782. Myosötis. Nr. 2335 — 2339. 699 Gattung 782. Myosötis L., Vergißmeinnicht, II (griechiſch: mys, myos — Maus, Ous, Otos — Ohr; Blattform am Stengel). Blumenkrone mit kurzer Röhre. Schlund durch (oft ſehr kleine) Höcker oder Schuppen faſt geſchloſſen, nur bei M. spathulata Forst. fehlen ſolche. Kronlappen 5, vor dem Aufblühen linksgedreht⸗liegend, zur Blütezeit aber nach rechtsherum ſich deckend, ſtumpf, radförmig abſtehend. Nüßchen 4, getrennt, meiſt eiförmig, gerade, hart, glänzend, mit kleinem „Feldchen“ blätter 5, eingeſchloſſen oder herausragend. (Anhefteſtelle) am Grunde. Kräuter, einjährig, zweijährig oder ausdauernd. Staub⸗ Blätter wechſelſtändig. Blütentrauben ohne Deck- blätter, ſeltener am Grunde mit ſehr wenigen, blattartigen Deckblättern, blau, rot, weiß. — 50 Arten der gemäßigten Gegenden. A. Staubkölbchen aus der Blüte nicht herausragend. 1. Kelchhaare dichtangedrückt- liegend Nüßchen in der Mitte ihres „Feldchens“, mit Ausnahme von Myosotis amoena Rupr., ſtets ohne ein weißes, hervortretendes Anhängſel (Nabelſchwiele). 2338. 2339. * M. palustris, Tafel 42. M. azorica. 2. Kelchhaare deutlich-abſtehend, am Grunde des Kelches hakig-gekrümmt oder doch mindeſtens gebogen. 2340, 2341. 2342, * M. silvatica (f. alpestris, Tafel 42). M. olympica. M. amoena. B. Staubkölbchen aus der Blüte herausragend, ſchwebend und kürzer als die Staubfäden: Myosotis suaveolens Poir., nicht Kit. (syn. Exarrhena suaveolens Br.), Van-Diemensland, 30-60 cm hoch, und M. staminea Lehm., Auſtralien, weißblühend. 2338. * Myosötis palustris Aih., Tafel 42, 165 (syn. M. scorpiodes f. palustris Z., M. perennis Mnch., M. perennis var. Y.), Sumpf- Bergipß- meinnicht (fr. Myosotis des marais, Ne m’oubliez pas; e. Marsh Forget-me-not). An Gräben, auf feuchten Wieſen und in Wäldern. Staude, 10 —40 cm hoch. Blütezeit: Mai bis Auguſt. — Grundſtamm ſchief, kriechend oder ausläufertreibend. Behaarung angedrückt, nur im unteren Teile der Pflanze auch wohl abſtehend. Stengel kantig; Blätter länglich lanzettlich, in den Blattſtiel verſchmälert; die oberen ſpitzlich. Blüten in wickelartigen, ſpäter verlängerten und lockeren Trauben. Kelch angedrückt-behaart, etwa zu ½ 5 ſpaltig, zur Fruchtzeit glodig und offen; Kelchzipfel Zeckig. Saum der Blumenkrone, die Zmal ſo groß als der Kelch, flach, länger als die Röhre; Kronlappen ausgerandet oder ausgekerbt. Griffel ſo lang als der Kelch. Blütenſtielchen zur Fruchtzeit wagerecht-abſtehend oder nickend; Frucht trauben locker. 5 SZ 2 Nüßchen ei- Sm esd An län⸗ e e förmig, glän 25 25 e | zend. Blüten | Sy EA 8 Ve ſchön him— Nee DIENEN melblau, 9 % \ : „ „ —— mit weißen, N ſpäter gelben IS | Cchlundfort- F = ſätzen. f. alba Sumpf⸗Vergißmeinnicht. hat weiße Blüten. f. grandiflora (syn. f. major hort.) iſt eine Form, deren hellblaue Blüten an günſtigen Standorten durch die Kultur größer geworden. Schon die wildwachſenden Pflanzen laſſen in Wuchs und Behandlung mehrere Formen erkennen; es ſei bemerkt, daß die niedrigen, nicht über 20 bis 25 em hohen am beliebteſten ſind. Die Formen find: f. vulgare DC., die Stengel aufrecht, abſtehend— behaart. f. repens Don pr. Sp., Stengel am Grunde kriechend, abſtehend-behaart. f. strigulosa Rc. pr. Sp., die Stengel angedrückt-ſtriegelhaarig, oberflächlich be— trachtet kahl erſcheinend; Blumenkrone wenig kleiner als bei vorigen. f. laxiflora Rchb. pr. sp., die Stengel angedrückt -, die Aſte abſtehend-behaart; Blütenſtielchen verlängert; Griffel den Kelch faſt über— ragend. f. caespititia DC. (syn. M. caespitosa f. grandiflora Gaud.), die Stengel raſenbildend, faſt kriechend, ſehr kurz; Blütenſtielchen kurz; Blumenkrone anſehnlich. fk. semperflorens, eine Gartenform, zeichnet ſich an günſtigem, feuchtem Standort durch reicheren Blütenanſatz vom Frühling bis gegen Herbſt hin aus; wo man im Garten über lockeren und “ zugleich etwas feuchten oder doch friſchen Boden ver— fügt, kann man kaum eine lieblichere Pflanze zu Ein— faſſungen u. dergl. finden. Eine reizende, buntblätterig e Gartenform iſt M. palustris „Sensation“, ähnlich der Form f. semper- florens, aber die Blätter mit zwei breiten, reinweißen Längsſtreifen verziert; dieſes Grün und Weiß paßt zu dem klaren Blau der Blumen vortrefflich. Iſt als Topfpflanze, ferner als Einfaſſung zu kleinen Gruppen und in Mitwirkung bei Blumenteppichen zu verwenden. Alle obengenannten Wuchsformen kommen ſowohl blau blühend, als auch weißblühend vor. Verwendung. Das Sumpf -Vergißmein— nicht iſt eine wunderliebliche, und in friſchen Bodenarten ganz ausgezeichnete Einfaſſungs— pflanze. Auch am Rande von Baſſins, Teichen, Bächen, wo man es verwildern laſſen kann, bringt es uns Nutzen, da die Blumen als Werkſtoff für Bouquets und Kränze geſucht ſind, die abgeſchnittenen Blütenzweige, in eine Schale mit feuchtem Sand, Moos oder Erde oder in Waſſer geſteckt, lange fortblühen und gar oft auch Wurzeln ſchlagen. Als Einfaſſung wachſen die Pflanzen ſo raſch, daß ſie in ihren Grenzen gehalten und alle paar Jahre herausgenommen, geteilt und neu gepflanzt werden müſſen. Wo der Boden hinreichend feucht, iſt ſonniger Standort zweck— mäßig; wo derſelbe nur mäßig friſch iſt, muß durch etwas ſchattigen Standort oder durch Begießen künſt— lich nachgeholfen werden. Vermehrung durch Teilung im Frühling oder noch beſſer im Herbſt. Anzucht aus Samen leicht; Ausſaat ins Freie. Be— merkt ſei, daß beſtimmte Wuchsformen nur durch Teilung oder Stecklinge am ſicherſten erhalten bleiben. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Keimung (in feuchtem Boden) innerhalb 2—3 Wochen. 2339. Myosötis azörica H. C. Wats., Azoriſches Vergißmeinnicht. Azoren. Staude, 25—50 em hoch. Blütezeit: Frühling bis Herbſt. — Die faſt kantigen Stengel mit dem Grunde niederliegend, ſehr äſtig, überall dichtborſtig-kurzhaarig; die Haare zurückge— krümmt. Blätter abſtehend, oberſeits mit angedrückten, unterſeits mit rückwärtsgerichteten Haaren; untere Blätter länglich-lanzettlich, obere länglich, ſtumpflich. Blütentrauben ohne Deckblätter, dichtblütig, zur Blüte— zeit doldentraubig. Kelche tief-5jpaltig, jo lang als die aufrechten Blütenſtielchen, angedrückt- oder fait angedrückt-behaart, ſpäter offen, von Länge der Kronröhre. Kronſaum etwa 6—8 mm breit, prächtig-dunkelblau, im Schlunde gelb, bei f. coelestina hort. himmelblau, bei f. alba weiß. Nüßchen völlig glatt. (Ob die Myosotis hybrida semperflorens „Kaiserin Elisabeth“, ſchön azurblau, zu dieſer Art oder zu M. alpestris zu ziehen iſt, ſei 700 dahingeſtellt. Dieſelbe muß durch Stecklinge ver— mehrt werden.) 5 Verwendung. Eine herrliche Art, auch die Formen ſind reizend. Da ſie aber unſere Winter nicht aushält, ſo iſt entweder einjährige oder zwei— jährige Kultur, im letzteren Falle Überwinterung, erforderlich. Die Pflanzen eignen ſich zu kleinen Gruppen, zu Einfaſſungen und als Topf— pflanzen; ſie lieben etwas feuchten und lockeren, humoſen (mit Heide-, Wald- oder Torferde vermiſchten) Boden. Bei ein jähriger Kultur Ausſaat im März ins Lauwarmbeet oder in Töpfe; die Pflänzchen ins Lauwarmbeet, in Töpfe oder in Käſtchen verſtopfen, nach und nach abhärten und im Mai auspflanzen; Abſtand 20—25 cm. Blütezeit Sommer, Herbſt. — Bei zweijähriger Kultur Ausſaat Ende Juli, Anfang Auguſt ins Freie auf etwas ſchattig ge— legene Saatbeete oder in Käſtchen; die Pflanzen ſpäter in Töpfe oder Käſtchen hellen, froſtfreien und Miſtbeetkaſten) über⸗ wintern und ſie im Mai auspflanzen. ling bis Herbſt. Ver- mehrung auch im Frühling durch Sproßſtecklinge von überwinterten Pflanzen. 2340. * Myosötis silvätica Hm., (syn. M. perennis f. silvatica DC., M. alpestris hort., nicht Schmidt; M. cyanea Reut., M. amoena Schott, nicht Rupr.), Wald-Vergißmeinnicht. Europa, Sibirien, Orient. Zweijährig bis ſtaudig, 15—50 cm hoch. Blütezeit: Mai bis Juli; aber je nach der Kultur auch früher oder ſpäter. — Pflanze meiſt mehr- bis vielſtengelig, im unteren Teile ſteifhaarig. Blätter weich⸗kurzhaarig: die grundſtändigen, länglich-verfehrt- eirund oder ſpatelförmig, in den langen Blattſtiel allmählich oder ziemlich plötzlich verſchmälert; Stengel- blätter länglich- lanzettlich, ſpitzlich. Blütentrauben meiſt gabelſpaltig, dicht oder locker, nicht mit Deck— blättern beſetzt. Blütenſtielchen zur Fruchtzeit ab- ſtehend, ſolang bis doppelt ſo lang als der Kelch, meiſt mehr angedrückt-behaart. Kelchröhre mit abſtehenden oder zurückgekrümmten, zumeiſt hakigen Haaren behaftet. Zipfel des Frucht— kelches aufrecht oder zuſammenneigend. Kron— röhre jo lang als der Kelch; Kronſaum flach, 6 mm und drüber breit. Nüßchen eiförmig. Wir unterſcheiden folgende 5 Abarten: a) normälis (syn. M. silvatica Zhrh., Rehb.; M. montana Bess., M. decumbens Host), Gewöhn— liches W.⸗V.; Stengel 30—50 em hoch; Kronlappen abgerundet, ganzrandig; Fruchtkelche unregelmäßig— 5ſpaltig, mit aufſteigenden Zipfeln; Blütentrauben ſehr verlängert, meiſt geruchlos. — Nur eine Stand- ortsform des gewöhnlichen Wald-V. iſt f. alpestris Schmidt pr. sp., Tafel 42, 165, Stengel nur 6 bis 15 em hoch; kürzere und dichtere Blütentrauben und meiſt wohlriechende Blüten; Kelche weißgrau, mit wenigen Familie 131. Boraginaceae, Boretſchgewächſe. G XXVIII 3. Blütezeit dann Früh⸗ faſt angedrückten langen, hakigen oder nur gebogenen, in der Mehrzahl aber geraden Haaren. Alpenpflanze, die, ins Thal verſetzt, bald in die gewöhnliche Form übergeht. b) suaveolens Lit. pr. sp. (syn. M. pyrenaica Pourr., M. alpina Zapeyr., M. odorata Poir.), Wohlriechendes W. V.; Fruchtkelche regelmäßig, mit abſtehend⸗bogigen bis geraden, ſeidigen Haaren; Stengelhaare wagerecht-abſtehend; Blüten ſattblau, nach Himmelsſchlüſſeln duftend, größer als bei f alpestris. c) rupicola Sm. pr. sp., Felsbewohnendes W.⸗V., von Abart suaveolens nur verſchieden durch: Pflanze ausdauernd, ſehr niedrig, nicht über 10 cm hoch, dichtraſige Büſche bildend, Stengel zu Beginn der Blüte kaum 5 em hoch. Blätter rundlich-oval, an den Rändern leicht bewimpert. Blüten ſehr zahl⸗ reich, ſtrahlend-dunkelblau, größer und viel ge- drängter ſtehend als bei f. alpestris, ſehr wirkungs⸗ voll. Blütezeit von April ab. Verwendung am beſten auf Steingruppen oder Alpen-Anlagen, und weil dieſe Alpenpflanze nur geringe Wärme verlangt, an der Nordſeite oder an einer anderen hinreichend feuchten und ſchattigen Stelle. zweijährig. verſtopfen, an einem Kultur am beſten Ausſaat ſehr zweckmäßig im Auguſt, und die Pflänzchen teils im Herbſt noch an den Platz ſetzen, bei ſtärkerer Kälte durch Fichtenzweige ſchützen, trockenen Orte (Kalt⸗ haus, Zimmer oder teils einige Pflanzen vorſichtshalber froſtfrei über— wintern. Vermehrung auch durch Teilung. d) lithospermifölia Hornem. pr. Sp., Stein⸗ ſamenblätteriges W. V., Stengel 30 em und drüber hoch, mit hin und her gebogenen, abſtehenden und zurückgekrümmten Haaren bekleidet und mit langbe⸗ wimperten Blättern. Fruchtkelche groß, mit regel- mäßigen Zipfeln, genervt und mit hakig-gekrümmten ſteifen Haaren, ſamt den Stielchen auf wärtsgerichtet. Blüten groß, geſättigt-himmelblau. Blütezeit: Juli, Auguſt auch früher. Auf Berg- und Alpenwieſen. e) dissitiflüra Bak. pr. Sp., Entferntblütiges W.⸗V., zweijährig bis ausdauernd. Eine Kulturraſſe des Wald⸗Vergißmeinnichts von kräftigem, ausgebreitetem Wuchs und ſonſt in allen Teilen größer. Die Stengel ſind rauh⸗, aber weniger borſtig-behaart, nicht gerillt, ſondern nur etwas kantig. Die Blüten ſind groß, wenig unter 1 cm breit, und ſtehen lockertraubig und weiter voneinander ab; die Trauben ſind deshalb weniger reichblütig, wirken aber doch ſehr durch die Entferntblütiges Wald-Vergißmeinnicht. Größe und die ſtrahlende, ſchön blaue Färbung der Blüten, die ſchon ſehr frühzeitig im Frühling erſcheinen, beim Aufblühen roſenrot ſind, aber raſch in blau übergehen. Gartenſorten: f. dissiti- flora alba, mit weißen Blüten; f. dissitiflora splendens (syn. f. dissitiflora grandiflora Hort.), mit tief- himmelblauen Blüten, der Kronſchlund iſt mit einem ſcharfbegrenzten Auge gezeichnet; „Blue Per— fection“, hellblau- und reichblühend; Wuchs ge— drungener. — Abart dissitiflora iſt eine ausge⸗ beſte der zeichnete Schnittblume, wohl die Gattung, ferner als Topfpflanze ſowohl, als auch an etwas ſchattigen, aber friſchen Stellen des Gartens ſehr angenehm. Weil aber nicht alle Stengel blühen, ſo ſieht ſie nicht ſo vollblühend aus als andere. Wald⸗Vergißmeinnichts, M. silvatica culta (syn. M. alpestris hort.!, nicht Schmidt), ſind noch folgende: f. oblongata (syn. M. oblongata hort.), eine Raſſe von kräftigem Wuchſe; bildet gedrungene Büſche; Blätter gelblichgrün, zartflaumig, die grundſtändigen, mehr oder weniger länglich-verkehrteirund; Blüten ziemlich groß. f. elegantissima (syn. M. alpestris elegantissima ort.), 20—30 cm hoch, Aſte aufrecht, Wuchs regelmäßig und dicht. Kommt Farbenſorten blau, weiß und roſenrot vor; vortrefflich geeignet für Topfkultur. f. nana compacta Myosotis silvatica culta f. robusta. hort. (syn. f. compacta nana Fort.), niedrig, viel— ſtengelig, ſehr ausgebreitet, mehr breite als hohe Büſche bildend, deshalb gut zu Einfaſſungen, Gruppen und Blumenteppichen geeignet. f. robusta (syn. f. robusta grandiflora hort., „Elisa Fonrobert“), eine beſonders kräftige Form mit faft doldenartigem Blüten- ſtande und meiſt mit mehr als 5 Blumenkronlappen. Die Blüten ſind groß und die der mittleren Blüten— zweige mehr oder weniger gefüllt; Färbung ſchön himmelblau, mit ſcharfmarkiertem, gelbem Auge. f. robusta alba, weiß; f. robusta rosea rojenrot- blühend; ſie ſind gute Marktpflanzen. „Victoria“, prächtige Sorte von gedrungenem, rundbuſchigem Wuchs, nur etwa 12—15 cm hoch; Blütenſtengel zahlreich, ſich mehrmal verzweigend und ſo einen e ; immer noch angenehme Blumen bringen. — Keim— ungewöhnlichen Blütenreichtum ermöglichend; Blüten groß, himmelblau, auch hiervon eine hübſche weiß⸗ blühende, und eine roſenrotblühende Sorte. Die „Victoria“ iſt höchſt wertvoll für kleine Gruppen, Teppichbeete, Einfaſſungen und insbeſondere auch als Topfpflanze für den Blumenmarkt. Eine durch den Bau des Blütenſtandes noch mehr abweichende neue und prächtige Raſſe iſt „Juwel“ (syn. „Bijou“). Die Pflanze entwickelt ſich wie die „Victoria“ ſehr kräftig und gedrungen, bildet bei Gattung 782. Myosdtis, Vergißmeinnicht. in den Nr. 2340 — 2341. 701 friſchgrüner Belaubung dichte, kugelförmige Büſche, die an 40—50 Blütenſtengel treiben können. Die Blüte beſteht aus einer jogen. gefüllten Mittelblume, um welche ſich zahlreiche, regelmäßig ausgebildete, prächtig himmelblaue Blüten doldenförmig gruppieren. Blumenkronlappen meiſt mehr als 5. Eine als Werkſtoff für Blumengewinde bisher unüber— troffene Sorte, nicht minder auch als Topfpflanze, zu Gruppen u. ſ. w. verwendbar. — Ein Wald-Ver- Empfehlenswerte Sorten des kultivierten gißmeinnicht mit gelben Blättern und blauen Blüten iſt M. silvatica foliis aureis. Alle Formen des Wald-Vergißmeinnichts können blau⸗, weiß- oder roſenrot-blühend vorkommen. Die Farbenſorten der Gartenformen ſind ſo weit ge— feſtigt, daß ſie ſich ziemlich farbentreu aus Samen wieder erzeugen. Um gewiſſe gute Eigenſchaften ſicher treu wieder zu erhalten, iſt die Vermehrung entweder durch Teilung oder durch ziemlich leicht ſich bewurzelnde Sproßſtecklinge zu bewirken. Häufig wird von Garten— freunden der Samen für die nächſte Ausſaat von Pflanzen geſammelt, welche, nachdem ſie nahezu abge— blüht, von den Schmuckbeeten genommen und irgendwo im Garten eingeſchlagen worden ſind. Daß aus ſolchem Samen keine Muſterblumen hervorgehen können, viel— mehr eine Verſchlechterung eintreten muß, iſt begreiflich. Zur Kultur des Wal d-Vergißmeinnichts oder vielmehr ſeiner Gartenſorten genügt ein kräftiger, humoſer, hinreichend friſcher Garten- oder Ader- boden. Der Standort kann bei Friſche bewahrendem Boden ein ganz ſonniger ſein, ſonſt aber beſſer halb— ſchattig. Bei Topfkultur geben Pflanzen, die einer Ausſaat vom April, Mai entſtammen, ſpäter froſtfrei und hell (im Kalthauſe) überwintert werden, ſchon im März einen ſchönen Flor fürs Wohnzimmer. zucht aus Samen. Anfang Juli auf ein Saatbeet, welches — da die Samen ſonſt langſam und unregelmäßig keimen — etwas beſchattet und beſtändig feucht gehalten wird, aber nur ſo lange, bis die Pflänzchen erſchienen ſind und mit dem Wurzelchen Boden gefaßt haben. An⸗ Hauptausſaat Ende Juni oder Man ſäe nicht zu dicht!; dichtſtehende Pflanzen ſind auf ein Beet des Gemüſegartens oder der Pflanzſchule zu verſtopfen, wo ſie Raum genug zum Erſtarken be— kommen. Die Blütezeit tritt im kommenden Frühling zeitiger ein, wenn die Pflanzen noch im Herbſt an den beſtimmten Platz gepflanzt werden können. Ab— ſtand je nach Stärke 15—25 cm. Je ſpäter im Herbſt aber gepflanzt wird, je ſtärker die Pflanzen bis dahin geworden, um ſo mehr iſt anzuraten, die bepflanzten Beete bei ſtarker Kälte, und wenn keine Schneelage dieſelben ſchützt, während der Monate Januar bis März mit Fichtenzweigen locker und ſchwach zu bedecken. Wenn die ſchönſte Blütezeit vorüber iſt, kann man die vom Beete entfernten Pflanzen an irgend einen Ort des Gartens, auch zwiſchen lichtes Geſträuch bringen, ſie dort einſchlagen oder auch umherſtreuen. Eine Anzahl Samen werden reifen, ausfallen und zu Pflanzen erſtehen, die dann dort verwildern können und kraft der Samen 2 Jahre; Keimung innerhalb 3 Wochen. 2341. Myosötis olympica Bolss., Olymp- Vergißmeinnicht. Gebirge Tauriens. Zweijährig bis ſtaudig. — Pflanze raſenbildend, ſehr niedrig, mit angedrückt-abſtehender Behaarung; die Haare der Blätter auch auf deren Oberſeite aus dicken Knötchen entſtehend. Blütentrauben 2—4, endſtändig, ziemlich dicht und kurz. Blütenſtielchen zur Fruchtzeit "U EVA 702 Familie 131. Boraginaceae, Boretſchgewächſe. G XXVIII 3. ſehr ſtraff, faſt oder etwas kürzer als der Kelch, welcher aufrecht, wenigäſtig; Blätter länglich, ſtumpf, mit ver⸗ von zahlreichen, abſtehenden und hakigen Haaren ſchmälertem Grunde, die unteren und die der Aus- weißſtriegelhaarig iſt, und deſſen Zipfel zur Fruchtzeit | Täufer in den Blattſtiel verſchmälert. Blütentrauben aufrecht und etwas zuſammenneigend find. Blüten ſpäter verlängert, ſehr locker und blattlos. Blüten⸗ azurblau, mit flachem Saum, der länger als die ſtielchen dünn, aufrecht-abſtehend, mehrmals länger als Röhre. Nüßchen länglich (nicht rundlich-eiförmig der mit aufrecht-abſtehenden, kaum hakigen Haaren wie bei M. silvatica), zuſammengedrückt, auf beiden bekleidete, zur Fruchtzeit ſchwach vergrößerte und Flächen ſchwachgekielt. glockige Kelch. Blumenkrone ſchön blau, jo lang 2342. Myosötis amöena Bolss., nicht Schott als der Kelch, mit großem, flachem Saum, der jo lang (syn. Strophiostoma amoenum Aupr.), Tiebliches als die Kronröhre, und deſſen Lappen rundlich find. Vergißmeinnicht. Kaukaſus, in Gebüſchen. Staude, Nüßchen ſpitz, länglich, glänzend und in der 15—50 em hoch. — Pflanze mit kriechenden, am | Mitte ihres „Feldchens“ (Nabelſtelle) mit Grunde mit Faſerwurzeln beſetzten Grundſproſſen, im | weißem, hervortretendem Anſatze (Nabelſchwiele). übrigen abſtehend- und feinbehaart. Die Stengel Gattung 783. Pulmonäria Z., Lungenkraut, O XXVIII 3 (lat.: pulmo, pulmönis — Lunge; früher gegen Lungenkrankheiten verwendet). Kelch zur Fruchtzeit vergrößert, die Nüßchen ein⸗ ſchließend. Blumenkrone trichterförmig, mit cylindriſcher Röhre; Schlund erweitert und außer den 5 Haarpinſeln nackt; Kronlappen 5, breit, ſtumpf, abſtehend. Staubblätter 5, nicht herausragend. Griffel mit kopfiger oder 2knöpfiger Narbe. Nüßchen 4, gerade, breit, kruſtig, auf der Innenſeite etwas gekielt, unten mit breitlichem, erhabenem, nur ſeicht ausgehöhltem Feldchen, aber ohne Ring. Aus- dauernde, zottige Kräuter mit faſt einfachen Stengeln. Grundſtändige Blätter meiſt groß, geſtielt; Stengelblätter wenige. Blüten in endſtändigen, 2ſpaltigen Trugdolden, geſtielt, blau, roſapurpurn, ſelten weiß, die unteren oder alle mit Deckblättern. — 6 Arten, in Europa und Oſtaſien, ſämtlich auch in der deutſchen oder öſterreichiſchen Flora vorkommend. A. Kronröhre unter dem Schlund-Haarringe kahl, von den Kelchzipfeln nicht überragt. Grundſtändige (bisweilen erſt nach der Blüte erſcheinende) Sommerblätter langgeſtielt, herzförmig oder eirund-lanzettlich und plötzlich in den Blattſtiel zuſammengezogen, ober— ſeits von ſtarken, gleichlangen Borſten und ſehr kleinen Stachelchen rauh. Obere Stengelteile und Blütenzweige borſtig und rauh. * P. officinalis. 2343. B. Kronröhre dicht unter dem Haarringe behaart; oder kahl und dann die Kelchzähne 2—3 mal jo lang als die Kronröhre, und die Erdblätter etwa Smal fo lang als breit; oder kahl und die Stengel oben ſamt den Blütenzweigen klebrig. 1. Grundſtändige Sommerblätter lanzettlich, allmählich in den Blattſtiel verſchmälert, 4—8 mal fo lang als breit, oberſeits mit ſteifen Borſten und ſtriegelhaarig, nur bei P. tuberosa mit zerſtreuten Drüſenhaaren. Oberer Stengel ſamt Blüten⸗ zweigen ſehr borſtig und rauh, mit nur wenigen Drüſenhaaren, nicht klebrig. Kelchzähne die Kronröhre überragend. P. angustifolia. 2344. P. saccharata. 2345. 2. Blätter eirund, lanzettlich oder länglich, meiſt ziemlich plötzlich in den Blattſtiel zuſammengezogen, höchſtens 3½ mal jo lang als breit, weich, mit zarten Haaren und Drüſenhaaren. Stengel oben wie die Blütenzweige mit Drüſenhaaren klebrig. a) Blätter ungefleckt. Fruchtkelch am Grunde bauchig-glockig, ſeine Zähne etwas einwärts— gebogen; Kronſaum glockig; die Kronzipfel mit den Rändern ſich berührend. Ausgewachſene, grundſtändige Sommerblätter faſt jo lang als der Fruchtſtengel. Heurige Sproſſe des Wurzel- halſes, welche am Ende die Sommerblälter Tragen, kurz und di b) Blätter meiſt gefleckt. Fruchtkelch nicht aufgeblaſen-bauchig; die Zähne nicht ein= wärtsgebogen. Staubkölbchen violett. Ausgewachſene Blätter kürzer oder länger als Fruchtſtengel . - P. Vallarsae. 2347. P. stiriaca (Tafel 42). 2348. P. montana. 2346. 2343. * Pulmonäria offieinälis L., Gemeines | 2344. Pulmonäria angustifölia L. (syn. P. Cungenkraut. In ſchattigen Laubwäldern. Staude, azurea Bess.), Schmalblätteriges Tungenkraut. 15 —30 cm hoch. Blütezeit: März, April. — Stengel Staude, 15—30 cm hoch. Blütezeit: April, Mai. oberwärts und Blütenzweige mit ſtarren Borſten, — Blätter ungefleckt, die grundſtändigen linealiſch— weichen Haaren und die Borſten nicht überragenden lanzettlich oder länglich-lanzettlich, ungefähr 8 mal ſo Drüſenhaaren bekleidet. Blätter dunkelgrün, lang als breit, oberſeits mit gleichlangen Borſten und weißlich-gefleckt, oberſeits mit ſehr wenigen Drüſen- ſtriegelhaarig; wenn ausgebildet, länger als der neben- haaren. Die ausgebildeten, grundſtändigen Sommer- ſtehende Fruchtſtengel; Stengelblätter aufrecht, 8 bis blätter 7— 16 cm lang, bei 3 —9½ em Breite, meiſt 9 mal jo lang als breit. Stengel oben wie die Blüten⸗ 1½ mal jo lang als breit, herzeirund, ſpitz, anfangs zweige mit zahlreichen, faſt gleichlangen Borſten und kürzer als der nebenſtehende Stengel, ſpäter ſo lang ſehr wenigen, kurzſtieligen Drüſen. Fruchtkelch glockig, als derſelbe; Blattſtiel rinnig, ſchmalgeflügelt, 2 bis | an ſeinem Grunde nicht bauchig-aufgeblaſen. Kron⸗ 4 mm breit, 6—15 cm lang, alſo wenig kürzer als röhre unter dem Haarringe kahl. Blüten azurblau. die Blattfläche; Herbſtblätter 2 mal jo lang als breit, k. parviflora Knapp pr. sp. hat faſt um die Hälfte eirund⸗länglich, ſpitz, in den Blattſtiel plötzlich zu- kleinere Blüten; Kelch nur 5 mm lang, 3 mm breit; ſammengezogen; ihr Stiel kürzer und mehr geflügelt Kronröhre nur 4 mm lang, 1 mm breit; Saum 2½ mm als an den Sommerblättern. Blüten wirklich hübſch, lang, 3 mm breit. — P. tuberosa Schrk. (syn. P. erſt rot, dann violett. — * P. obscura Dum., | angustifolia Koch, nicht L.), Staude, 15—30 cm Staude, 15—30 cm, in Laubwäldern. Blütezeit: hoch. Blütezeit: April, Mai. Blätter unge⸗ März, April. Blätter freudig-grün, meiſt un- fleckt oder fait jo; die grundſtändigen Tänglich-lan- gefleckt, ſehr ſelten hellgrün-gefleckt. Die ausgebildeten, zettlich, 4—5 mal fo lang als breit, zuletzt länger als grundſtändigen Sommerblätter 7—16 cm lang, bei der Fruchtſtengel, oberſeits mit ungleichlangen Borſten 3½—8 em Breite, meiſt 2 mal jo lang als breit, aus und einigen geſtielten Drüſen beſetzt und ſtriegelhaarig; herzförmigem Grunde eirund⸗lanzettlich, ſpitz; ihr Stiel | Stengelblätter abſtehend, 2—3 mal jo lang als breit. ſehr ſchmal geflügelt, tiefrinnig, 2—3 mm breit, bei | Stengel oben ſamt den Blütenzweigen mit langge— 8—27 cm Länge, alſo länger als die Blattfläche. ſtielten, die Borſten oft ein wenig überragenden Kronſaum rotviolett, ſehr ſelten weiß. Drüſen. Fruchtkelch langgeſtielt, am Grunde bauchig⸗ P. officinalis iſt in Parks und Landſchaftsgärten glockig. Blüten dunkel violett. Kronröhre innen unentbehrlich! unter dem Haarringe behaart. Gattung 783. Pulmonäria und Gattung 784. Lithospermum. Fr. 281-2818. 703 2345. Pulmonäria saccharäta Mill., Groß- Fruchtſtengel, eirund oder eirund-lanzettlich, ſpitz, geſchecktes CLungenkraut. Südeuropa, aus Gärten ver- plötzlich in den Blattſtiel zuſammengezogen, 1½ bis wildert. Staude, 15—45 cm hoch; Blütezeit: April, 2½½ mal jo lang als breit; Blattſtiele jo lang als die Mai. — Blätter weiß⸗ gefleckt und ⸗geſcheckt, die Blätter. Stengelblätter aufrecht-abſtehend, die mitt— grundſtändigen lanzettlich, 5mal jo lang als breit, ſo leren länglich-eirund, mit breitem Grunde ſitzend, lang als die Fruchtſtengel, in den ſchmalgeflügelten oberſte eirund oder eirund- lanzettlich, am Stengel Blattſtiel allmählich zuſammengezogen, oberſeits mit wenig herablaufend. Stengel oben wie die Blüten— zarten, faſt gleichlangen Borſten und zahlreichen, un- zweige mit zahlreichen kurzen, die Borſten nicht über— gleichen, weichen Haaren; Stengelblätter 3—4 mal ſo ragenden Drüſenhaaren und wenigen gleichlangen lang als breit. Stengel oben ſamt den Blüten⸗ Borſten. Kelchzipfel deutlich länger als die zweigen ſpärlich mit Drüſenhaaren bekleidet, welche Kronröhre. Blüten rotviolett, mit glockigem die Borſten nicht überragen. Fruchtkelch langgeſtielt, Saum, deſſen Zipfel faſt geſtutzt ſind und mit den nicht bauchig⸗aufgeblaſen. 91 5 1 e Rändern ſich berühren. ſeltener rotviolett. Iſt recht hübſch; aber wegen ehe AN ö der weniger ſcharf abgegrenzten, mehr verwaſchenen 2348. Pulmonäria stiriaca Kern., Tafel 42, weißen Blattzeichnung weniger ſchön als Nr. 2348. 167 (syn. F. mollis au, nich Ten., nicht Noe, 5 zeichnung 5 0 P. saccharata Loch ex p., P. maculata hort.!), 2346. * Pulmonäria montäna Zej. (syn. P. Steieriſches Lungenkraut. Steiermark. Staude, mollis Wolff), Gebirgs- Cungenkraut. Staude, 8-35 cm hoch. Blütezeit: März bis Mai. — 15—50 em hoch. Blütezeit: April. — Blätter Die heurigen Sproſſe des Wurzelſtockes find verlängert freudig⸗grün, oberſeits mit Drüjenhaaren, zerſtreuten und ſchlank. Blätter freudig-grün, mit wirkungs⸗ weichen Haaren und zarten, kurzen Borſten, weich. voll abgegrenzten, weißen Flecken, ſelten ungefleckt, Grundſtändige Sommerblätter breitelliptiſch-lanzettlich, oberſeits mit ſpärlichen langgeſtielten Drüſen, zarten 2¼—-3 mal jo lang als breit, ſpitz, in den Blattſtiel Borſten und ſpärlichen ungleichen Flaumhaaren, weich. verſchmälert; ihr Stiel faſt ſo lang als die Blattfläche, Ausgebildete grundſtändige Sommerblätter länger unten ſchmalgeflügelt, nach oben allmählich breiter als die Fruchtſtengel, länglich, ſpitz, in den Blatt— werdend; Stengelblätter zahlreich, die mittleren läng⸗ ſtiel verſchmälert, 2-3 mal ſo lang als breit, lich⸗linealiſch, mit breitem, ſchiefem Grunde ſitzend; 23 mal jo lang als der Blattſtiel; Stengelblätter die oberſten lanzettlich, mit breitem Grunde, ein wenig faſt wagerecht-abſtehend, die mittleren länglich-verkehrt— herablaufend. Kelchzähne die Kronröhre deutlich eirund, mit geſtutztem Grunde ſitzend, oberſte länglich— überragend, Staubkölbchen ſchwarzviolett. Blüten lanzettlich, mit ſchwach-herzförmigem Grunde ſitzend. violett. — P. mollissima Kern., Staude, 15—55 cm Stengel oben wie die Blütenzweige mit zahlreichen, hoch. Blätter graugrün, ſammetig⸗weich, oberſeits die Borſten weit überragenden Drüſenhaaren. Kelch mit wenigen Drüſenhaaren, zahlreichen dichtgedrängten, zähne nicht länger als die Kronröhre. Kronſaum weichen Haaren und zarten, glänzenden, ſehr kurzen beckenförmig, mit an ihren Rändern ſich nicht be— Borſten. Ausgewachſene grundſtändige Sommerblätter rührenden Zipfeln; Kronröhre und Saum in der 2—3 mal jo lang als breit, in eine dünne Spitze ver- Nähe des Haarringes meiſt behaart. Blüten violett ſchmälert, breiteirund⸗lanzettlich, in den Blattſtiel zu- bis a zurblau. ſammengezogen; Blattſtiel wenig länger als die Blatt- Herrliche, im Sommer ſchön buntblätterige, fläche, unten ſchmalgeflügelt, oben plötzlich verbreitert. im zeitigen Frühlinge ſchön blühende Staude, die Stengelblätter zahlreich; mittlere länglich, mit ge- in keinem Ziergarten fehlen ſollte, in Landſchafts— ſtutztem Grunde ſitzend, oberſte eirund-lanzettlich, an gärten überhaupt unentbehrlich ift. — dem verbreiterten Grunde ſchwach⸗-herzförmig, nicht Verwendung der Lungenkräuter. Alle herablaufend. Kelchzähne die Kronröhre wenig Arten ſind Waldkräuter; ſie gedeihen deshalb auch am überragend. Blüten kleiner als 5 bei voriger Art, beſten in Waldhumus, Lauberde mit Lehm, an halb— violettblau; ihr Saum in der Nähe des Haarringes ſchattigem Standort, die buntblätterigen Arten, behaart. Staubkölbchen gelblich. wenn der Boden etwas friſch iſt, auch recht gut ſonnig. 2347. Pulmonäria Vallärsae Kern. (syn. P. Übrigens gedeihen die Pflanzen auch in jedem geſunden officinalis Bert., nicht L.]; P. mollis Ten., nicht Gartenboden. P. stiriaca kann ſich zu anſehnlichen Wolff, nicht Maly), Vallarſa-Lungenkraut. Tirol. Büſchen entwickeln, die aber mit zunehmendem Alter Staude, 10—40 em hoch. Blütezeit: April, Mai. kleinere und weniger ſchöne Blätter und Blüten er— — Heurige Sproſſe des (4—10 mm ſtarken) Wurzel- zeugen; deshalb dieſelbe, ſobald man dies bemerkt, in ſtocks kurz und dick. Blätter ſchmutzig-grün, ſelten un- mehrere Teilpflanzen teilen und letztere neu pflanzen. gefleckt, oberſeits mit langgeſtielten Drüſen, ſpärlichen Vermehrung durch Teilung am beiten im Spät— zarten, verlängerten Borſten und ſehr gedrängten, ſommer, ſonſt gleich nach der Blüte. Anzucht aus äußerſt kleinen Flaumhaaren, ſehr weich. Ausge- Samen. Ausſaat im zeitigen Frühling im Freien, wachſene grundſtändige Sommerblätter kürzer als der halbſchattig, in Lauberde. Gattung 784. Lithospermum L., Steinſame, = XXVIII 3 (griechiſch: lithos — Stein, sperma — Same; Samen ſteinhart). Krone trichter- oder glockenförmig; Röhre gerade, ohne Honig abſondernden Ring am Grunde. Schlund oft erweitert, innen mit 4—5 Höckern oder 4—5 von außen eingeſtoßenen Falten oder, wenn ohne ſolche, höchſtens feinbehaart. Kronlappen 5, ſtumpf. Staubblätter 5, nicht herausragend; Kölbchen läng— lich, ſtumpf, oder ihr Mittelband mit ſehr kurzem Spitzchen. Griffel an der Spitze 2ſpaltig oder ganz. Nüßchen 4 oder weniger, ge— rade, eiförmig oder zugeſpitzt, meiſt ſteinhart, glatt oder runzlig, am Grunde mit ebenem oder nur wenig ſchiefem, mittelgroßem, oder ziemlich breitem „Feldchen“. Kräuter oder Halbſträucher, ſeltener Sträuchlein. Blüten weiß, gelb, blau oder purpurviolett, achſelſtändig, einzeln oder die oberen eine Ahre, beblätterte Traube oder mit Deckblättern beſetzte Trugdolde darſtellend. — 40 Arten der außertropiſchen Gegenden der nördlichen Halbkugel; z. B.: * L. purpureo- coe ruleum TL. (syn. L. violaceum Lam., Aegonychon repens Gray), Gebirgswälder Mitteleuropas, Kaukaſus. Staude, bis 30 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. Pflanze rauh anzufühlen; nichtblühende Stengel rankenartig, kriechend. Blumenkrone zuerſt fleiſchfarbig, dann bläulich 704 oder indigoblau, zuletzt purpurn (k. albiflorum, weißblühend und wenig ſchön). zur Ausſchmückung von Abhängen und Steingruppen großer Ziergärten Ausſaat im Frühling bis Sommer entweder in Töpfe oder auf ein Saatbeet im Freien und die Pflanze abgerundet. — ſandhaltigem Boden. im Herbſt oder Frühling an den Platz ſetzen. Verwendung Familie 131. Boraginaceae, Boretſchgewächſe. Oi XXVIII 3. Nüßchen glatt, glänzend, weiß, oben in kalk⸗ und Gattung 785. Arnébia Forsk., Arnebie, O XXVIII 3 (arabiſcher Name). Honig abſonderndem Ringe | in den Buchten oft einwärtsgebogen, verbreitert. länglich, ſtumpf. Griffel an der Spitze 2- oder 4ſpaltig. Kelch zur Fruchtzeit oft vergrößert; Zipfel lanzettlich oder linealiſch. Kronröhre dünn, gerade, am Grunde mit Gtg. Macrotomia ohne ſolchen!] und Schlund innen nackt; Kronlappen 5, ſtumpf, abſtehend, Staubblätter der Kronröhre ungleich angeheftet, nicht herausragend; Kölbchen Nüßchen 4, durch Fehlſchlag weniger, gerade, länglich oder aus breitem Grunde zugeſpitzt, runzlig, innenſeitig gekielt, mit am Grunde flachem (oder kaum ausgehöhltem), breitlichem oder kleinem und bisweilen faſt geſtieltem „Feldchen“. weilen färbend. in Nordafrika, Oſt- und Mittelaſien. 2349. Arnebia decümbens Coss. et Kral. (syn. A. cornuta Fisch. et Mey., A. Visianii Coss. et Dur., A. calycina Neu., Lithospermum cornutum Ledeb., L decumbens Vent., L. tubatum Bertol., Onosma orientale Hall., O. divaricatum Lehm., O. asperifolium Lehm, O. decumbens Auct.), Geſtreckte Arnebie. Nordafrika, Südoſtrußland, Sibirien, Altai, auf trockenem, ſandigem Boden. Einjährig, 20 bis 50 em hoch. Blütezeit: Sommer. — Wurzel ſchlank, einfach, meiſt rot. Pflanze niedrig, aufrecht, von teils angedrückten, teils abſtehenden, gelblichen Börſtchen ſteifhaarig. Stengel oft von Grund auf äſtig. Untere Blätter linealiſch-länglich, die übrigen lanzettlich linealiſch, ſpitz, graugrün. Fruchttrauben verlängert, ziemlich locker. Deckblätter ſo lang oder länger als die Kelche. Kelch ſteifhaarig, in linealiſche Zipfel geſpalten, zur Fruchtzeit ſehr vergrößert, am Grunde verhärtend, verdickt, 5 kantig; die Kanten höckerig und mehr oder weniger kammförmig; Kelch— zipfel verlängert, ſchmal-linealiſch, nervig, aujammen- neigend. Blumenkrone außen behaart, ſchön gold— gelb, im Schlunde meiſtens mit fünf dun kelbrau— nen Flecken geziert, was den Blüten ein eigenartig- ſchönes Ausſehen giebt. Nüßchen klein, dreiſchneidig, ſpitz, mit ungleichen Knötchen. f. tubiflora (syn. A. cor⸗ nuta f. grandiflora Trautv.!), mit längerer, nämlich 17-20 mm langer Blumenkronröhre und die Blüten in gabelteiligen Trugdolden, iſt großblumig und in erſter Linie zu wählen. Verwendung als eine wirkungsvolle Sommerblume zur Ausſchmückung von Blumen- Einjährige oder ausdauernde Kräuter, rauhhaarig, aufrecht oder weitſchweifig; Wurzel bis⸗ Blüten gelb oder violett, faſt ſitzend, in Trauben oder Trugdolden mit blattartigen Deckblättern. — 12 Arten, Standort, wo man ſie gewähren läßt. Viel Garten⸗ humus oder Miſtdüngererde (Kompoſterde) vertragen ſie nicht. Ausſaat entweder in Töpfe oder Mitte April unmittelbar an den beſtimmten Platz und die Pflanzen ſpäter bis auf etwa 25—35 em Abſtand auslichten. — Keimkraft der Samen etwa 2—3 Jahre; Keimung in etwa 2 Wochen. — Macrotömia echiodes Boiss. (syn. Arnebia echiodes A. DC., Lycopsis echiodes L., Anchusa echiodes M. B., Lithospermum setosum Fisch. et Mey.), Natterkopf-Prophetenblume. Kau⸗ kaſus. Staude, 40 — 50 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Die Stengel aufrecht, faſt einfach, mit abſtehenden Haaren bekleidet. Grundblätter ſpatelförmig⸗lanzettlich, nach unten langverſchmälert, gegen 20 em lang, behaart; Stengelblätter aufrecht, ſitzend, länglich-lanzettlich, ganzrandig, ſtumpflich, kurzweichfilzig. Blütenſtand endſtändig, ährig, mit blattartigen Deckblättern. Blüten ſchwefelgelb, goldgelb-ſchattiert, oberhalb des zierlich erweiterten Schlundes beim Aufblühen mit 5 purpurnen, ſpäter verblaſſenden und zuletzt ganz verſchwindenden Flecken gezeichnet. Kronſaum ziemlich gleichmäßig, mit abgerundeten Lappen; Kronröhre länger, bis faſt doppelt ſo lang als der Kelch. Verwendung als eine ſchöne Freilandſtaude für ziemlich trockenen und mehr mineraliſchen, nicht mit Miſt durchſetzten Boden. Im Winter in rauhen Gegenden Schutzdecke; namentlich ſchadet ſtauende Näſſe. Vermehrung durch Wurzelſchnittlinge, indem man 3—4 cm lange Stücke in einen Topf mit ſandiger Torferde legt und nur mäßig warm ſtellt. Anzucht durch Ausſaat in Töpfe, im Frühling bis Sommer. beeten und Rabatten. Kultur nur in trockenem, ſandigem, kalkhaltigem Boden und an ſonnigem Gattung 786. Macroméria Don, Gernegroß, Or XXVIII 3 (griechiſch: makros — lang, groß, méros — Teil; Kronröhre und Staubfäden lang). Kelchzipfel linealiſch. Kronröhre lang, röhrenförmig, ihr Schlund meiſt etwas breiter, nackt; Kronlappen 5, zur Blütezeit abſtehend. Staubblätter 5, meiſt herausragend; Kölbchen länglich oder linealiſch, ſtumpf, ſchwebend. Griffel mit kleiner Narbe. Nüßchen glatt, meiſt nur 2 oder 1, eiförmig, gerade, glänzend, am Grunde mit mittelgroßem, flachem Feldchen. Aufrechte, rauhhaarige Stauden. Blätter wechſel⸗ ſtändig, ſitzend, ganz, mit ſehr ſchiefen Seitennerven. Blüten in endſtändigen, wickeligen Riſpen oder Trauben mit Deckblättern, ſehr groß (petunienähnlich) und dann mit lang herausragenden Staubblättern, oder dünn und lang und die Staubblätter kaum oder nicht länger als die Blumenkrone. — 8 Arten, in Mexiko, Kolumbien und Peru. Z. B.: M. exserta Don, Mexiko, in Gebirgs⸗ wäldern. Staude. Blütezeit: Auguſt bis Oktober. Stengel ſteifhaarig. Blätter lanzettlich, ſcharf, mit Weichſpitze, etwa 6—8 cm lang Blütenſtiele end- und achſelſtändig, 3—4blütig. Blüten ſehr ſchön, etwa 6 em lang, hängend, goldgelb, röhrig⸗ trichterförmig, mit abſtehenden Saumlappen und lang herausragenden Staubblättern. N Verwendung. Es ift die ſchönſte und größtblumige Pflanze der ganzen Familie. Kultur als Kalthauspflanze in gleichen Teilen lehmiger Raſen- und faſeriger Torferde. Anzucht aus Samen. Ausſaat im Frühling und nur mäßig warm ſtellen. Gattung 787. Lobostemon Lehm., Schuppenfaden, Or XXVIII 3 (griechiſch: lobos — Lappen, stemon — Staubfaden; Staubfäden am Grunde mit Schüppchen). Krone röhrig⸗trichterig; Schlund ziemlich gleichmäßig, innen nackt; Kronlappen 5, rundlich, faſt abſtehend, kaum ungleich. Staubblätter 5, faſt ſtets herausragend, meiſt ungleich; Staubfäden am Grunde mit einem behaarten Schüppchen oder Haarpinſel; Kölbchen faſt kugelig, eiförmig oder länglich, ſtumpf. Griffel fadenförmig, ungeteilt, mit kleiner Narbe. Nüßchen 4, getrennt, gerade, eiförmig-Zeckig oder zuge⸗ ſpitzt, körnig-rauh oder runzlig, am Grunde mit flachem „Feldchen“. Stauden und robuſte Halbſträucher oder Sträucher, graulich-ſcharf oder ſteifhaarig, ſelten kahlſtengelig. Blätter gekörnelt-höckerig oder ſteifhaarig, ſelten faſt glatt. Blüten weiß oder blau, dichtkopfig oder mit wenigen lockeren Wickelzweigen. — 50 Arten, in Südafrika: z. B.: L. glaucophyllus Buek (syn. Echium glaucophyllum Pers., E. laevigatum Lam., nicht L.), Stengel äſtig, völlig kahl; Kelchzipfel am Rande ſchwielig-punktiert; Blüten violettpurpurn. Blätter blaugrün. — L. argenteus Buek (syn. Echium argenteum var. Lehm., E. fruticosum Jaeg., nicht L.), N 9 S TE A 2 EZ a N VER g . Gattung 785. Arnébia bis Gattung 788. Echium. Fr. 23492353. 705 | Stengel ſtrauchig, äftig; Aſte dicht filbergrau-behaart, oben borſtig⸗ſteifhaarig; Blätter lanzettlich; Blüten hübſch blau, in einfachen, beblätterten Endähren. — L. formosus Buek (syn. Echium formosum Pers., E. grandiflorum Andr., auch Desf. arb. 1.; E. tubiferum Poir., E. regulariflorum Ker, E. longiflorum Dum.), ſtrauchig, 1 1½ m hoch; Blütezeit: Frühling, Sommer; Xite kahl, an der Spitze flaumig; Blätter ſchmal⸗lanzettlich, drüſig⸗ſcharf, rauh⸗gezähnelt; Blüten groß, zart-roſenrot, 2½ em und darüber lang, in hängenden Trauben. Schöne Art! Verwendung in Gärten mit größeren Pflanzenbeſtänden. Kultur als Topfpflanze des Kalthauſes in mit mildem Acker— lehm vermiſchter Laub- und Miſterde; im Winter ziemlich trocken halten. Anzucht aus Samen. Gattung 788. Echium Z., Natterkopf, O XXVIII 3 (griechiſch: echis — Natter; gefleckte Stengel an die Natternhaut erinnernd). Krone röhrig⸗trichterig, mit erweitertem, ſchiefem Schlunde; Kronlappen 5, rundlich, ungleich, gerade oder faſt abſtehend. Staubblätter 5, meiſt ungleich, am Grunde oft verbreitert, jedoch kahl und nackt oder kaum ſchüppchentragend; das oberſte Staubblatt meiſt tiefer herablaufend. Staubkölbchen eiförmig oder länglich, ſtumpf. Kräuter oder Sträucher. Blüten blau, violett, rot, ſeltener weiß, in einſeitigen, ſchneckenlinigen, einfachen oder gabelteiligen Ahren, anfangs dicht, ſpäter verlängert, mit kleinen oder großen Deckblättern. — 40 Arten, in Europa, Oſtaſien, Nordafrika, Kanariſche Inſeln und Azoren. A. Krautige Pflanzen. ire 2. Zweijährige (bis ausdauernde). ee ie ungeteilt; Narbe köpfige N. rubrum 2851. p) Griffel an der Spitze lang-2ſpaltig. Obere Blätter linealiſch-lanzettlich oder linealiſch (nur bei E. plantagineum L. (syn. E. violaceum Koch) aus verbreitertem, eirund⸗herzförmigem, ſtengelumfaſſendem Grunde breit- lanzettlich; Blüten blauviolett, ſelten weiß, in ungeteilten Ahren]. ene fat) ſters herausrageee nn . vulgare.: 2352. E. sericeum. 2353. ** Staubblätter eingeſchloſſen (vergl. auch Nr. 2352): E. amoenum Fisch. et Mey. (syn. E. orientale C. A. Mey., nicht L.), Orient; zweijährig oder ſtaudig, weichbehaart und mit längeren Knötchenborſten; die Stengel aufrecht oder aufſtrebend. Blütenähren einfach, ſpäter ſehr verlängert; Blüten 2½ bis über 3 em lang, blauviolett B. Strauchige Pflanzen. (Vergl. auch Gtg. 787, Lobostemon.) Kalthauspflanzen .. e . fastuosum. 2354. 2350. Echium créticum I., nicht Moris (syn. | purrot, ſelten weiß, faſt regelmäßig. Staubblätter E. rubrum Mnch., nicht Jacg.!; E. australe Zam., weit herausragend, roſafarben. nicht San.), Kretiſcher Natterkopf. Kreta, Griechen— land, auf Sandboden. Einjährig, bis 60 cm hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Die Stengel aus⸗ gebreitet oder ziemlich aufrecht, äſtig, von abſtehenden, E. creticum. 2350. 2352. Echium vulgare L., Gemeiner Natterkopf. Europa, Sibirien; in Deutſchland an unbebauten Orten wild. Zweijährig, 30—100 cm 5 hoch. Blütezeit: Juni bis September. — Pflanze e been mehr grün, mit gleichartigen, aus Knötchen erwachſe— ſteifhaarig. Blätter nen, angedrückten Borſten bekleidet. Die Stengel ſind boa oder längli ch⸗ ſtraff, einer oder mehrere, in eine ſtraußförmige Ahre lanzettlich, ſpar⸗ veräſtelt. Blütenährchen faſt alle einfach. Kronröhre ſam -fteifh aarig, kürzer als der Kelch; die abwärts geneigten Staub- i nba ter blätter dem Kronſaume anliegend, ſpreizend; Staub⸗ eine Roſette bil⸗ kölbchen ſchieferblau. Blüten als Knoſpen rot, dend Sie ngelblät. aufgeblüht wunderſchön blau, bei f. albiflorum e ſitzend Blu 11 5 weiß, bei f. roseum roſenrot. N Verwendung. Iſt an ſonnigen (wenn auch unbebauten und ſteinigen) Stellen in Anlagen und großen Gärten durch das wunderſchöne Blau der Blüten eine wirklich hübſche Pflanze, die auch auf beſſerem, wenn nur lehm-(thon-) und kalkhaltigem Boden noch ihren Wert als Zierpflanze behauptet. Da die Pflanze aber zweijährig iſt, ſo muß ſie, um im kommenden Sommer ſchon Blüten zu bringen, im Spätſommer zuvor geſäet werden. Ausſaat im menkrone doppelt ſo lang als der Kelch, rot, ſpäter 2 e e, u ua DI violett. Staubblätter faft jo lang als die Blumenkrone. e 0 e Verwendung. Iſt für Landſchaftsgärten, Parks 2353. Echium sericeum Vahl (syn. E. pro- und Anlagen wertvoll, da die Pflanze in trockenem, stratum Del. E. rubrum Forsk., nicht Jacq. ]; E. feſtem Boden, ſelbſt auf Schutt, gut gedeiht, ſofern 21 A ne Natterkopf. Süditalien, der Boden lehm- und kalkhaltig iſt. Für Ruinen, Nordafrika. Staude, ausgebreitet und niedrig (f. Hügel, Abhänge, ſteinigen Boden u. ſ. w., überall da hispidum Sebth. et Sm. pr. sp. (syn. E. elegans vortrefflich geeignet, wo ſehr genügſame Pflanzen Zehm., E. Sibthorpii R. et Sch., E. expansum HBoiss. erforderlich ſind. Ausſaat im April oder Anfang ei Hausskn.) aufrecht, oft 30—60 em hoch und die Mai an den beſtimmten Platz; die Pflanzen bis auf Blätter abſtehend-ſteifhaarig]. Pflanze dicht grauweiß— 30 em Abſtand auslichten und dann gewähren laſſen. ſeidenhaarig, außerdem mit meiſt angedrückten Borſten — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Keimung behaftet. Die Stengel am Grunde bisweilen halb— innerhalb 3 Wochen. 7 ſtrauchig. Blütenähren riſpig, abſtehend⸗weiß⸗ſteifhaarig. 1515 1 om in Se ten | 15 ſeht f in 2 1 lee ale olium Lehm., E. clavatum Mill.), Roter Natter- Haaren, hochrot, ſehr ön, 2½ mal jo lang a 1 5 nein, Rußland. Git e bis 11 | 55 1911 Nüßchen ſpitz, mit ſpitzen, kinder uernd, 30—60 cm hoch. lütezeit; Juni, Juli. nötchen behaftet. Wirklich ſchöne, alſo empfehlens— — Pflanze weißborſtig, aſchfarben-grünlich. Blätter werte 115 die aber froſtfrei überwintert 1 linealiſch-lanzettlich. en se, Kronröhre muß. Ausſaat im Auguſt; die Pflanzen überwintern zweimal ſo lang als der Kelch. umenkrone pur- und im Mai auspflanzen. Vilmorin. Dritte Auflage. 45 INA W ähren im unteren 05 Teile entfernt- \ blütig; Deck— blätter lanzettlich, am Grunde eirund, vorn zugeſpitzt, die ſehr ſteifhaari— gen Kelche wenig überragend. Blu— My 22 2 een ” un) up * 4 706 Familie 131. Boraginaceae und Familie 132. Convolvulaceae, M II 2 u. XXIX S. 2354. Echium fastuösum Jacg. (syn. E. ner- ährenförmiger, cylindriſcher Riſpe, mit einfachen ge⸗ vosum At., E. candicans DC.), Stolzer Natterkopf. ſtielten Ahrchen. Blüten anfangs purpurn, ſodann Gebirge Madeiras. Strauchig, gegen 2 m hoch werdend. leuchtend-blau, größer als bei verwandten Arten. Blütezeit: Juli bis September. — Stengel veräſtelt; Griffel an der Spitze 2 lappig; Narbe 2teilig. Aſte weich⸗weißfilzig⸗kurzhaarig. Blätter lanzettlich, Eine der ſchönſten ſtrauchigen Arten des zugeſpitzt, genervt, filzig, grauweißlich. Blüten in Kalthauſes. Kultur wie Gtg. 787, Lobostemon. Gattung 789. Omösma L., Lotwurz, O XXVIII 3 (griechiſch: onosma, bei Dioskorides ein Pilanzenname; nicht von onos — Eſel und osms — Geruch). Kelchzipfel zur Fruchtzeit vergrößert. Krone röhrig, am Grunde oft dünner und innen ganz am Grunde ſtets mit einem nektar-(Honigſchüppchen⸗) artigen, geläppelten Schüppchen verſehen, oben oft erweitert; Schlund nackt, gleich, zuſammengezogen oder ſeltener erweitert; Kronlappen 5, ſehr kurz, zahnförmig, zur Blütezeit abſtehend. Staubblätter 5, gegen die Mitte der Kronröhre hin eingefügt, eingeſchloſſen, ſeltener herausragend, Kölbchen an der Spitze oft mit hellem Anhängſel, am Grunde pfeilförmig oder pfeilförmig⸗2ſpornig. Griffel einfach, mit kleiner Narbe. Nüßchen 4, getrennt, gerade oder gekrümmt, glänzend oder oft höckerig-weichſtachelig, mit breitem, flachem Feldchen am Grunde (bei gekrümmten Nüßchen mehr ſeitlich). Kräuter oder Halbſträucher, ſteifhaarig oder grauzottig. Blüten gelb, ſeltener weiß oder purpurn, in einfachen, einſeitigen Trauben oder in verzweigten Trugdolden, mit Deckblättern. — 70 Arten, in Südeuropa, Nordafrika und Oſtaſien. f 2355. Onösma stellulätum W. et Kit., Stern- Pflanze blaßgrünlich, abſtehend- faſt ſtriegelig⸗be⸗ haarige Cotwurz. Südeuropa, Orient. Staude, haart; Blätter meiſt abgekürzt; Blumenkrone weißlich. nicht zweijährig, nur bis 15, höchſtens 20 em hoch. c) angustifölium Lehm. pr. sp. (syn. O. tauri- Pflanze am Grunde faſt halbſtrauchig, vielſtengelig. cum Hall., O. paradoxum Janka, O. aurantiacum Borſten der Blätter auf ſternförmig-beha arten Janka, O. orphanidium Boiss., O. laconicum Boiss., Knötchen entſtehend. Blütentrauben endſtändig, O. scorpiodes Auet.), Pflanze aſchfarben, Borſten zweiſpaltig, ſeltener einfach oder ſchwach-dolden- an die Blätter dicht angedrückt, die des Blütenſtandes traubig-riſpig. Fruchtkelch wenig ſich verlängernd, angedrückt oder abſtehend. Blätter ſchmal, am Rande mit ſchmal⸗lanzettlichen, ſpitzen Zipfeln. Blumenkrone zurückgerollt, oft verlängert. Blumenkrone ſchön weißlich, reingelb oder zitronengelb, keulen- zitronengelb; die ſchönſte Form. förmig, 2—3 mal ſo lang als der Kelch, ſehr kurz— Verwendung in großen Gärten auf trockenem, ſammetig oder faſt kahl werdend, mit zurückgeſchlagenen kalkhaltigem Boden. Zähnen. Nektarſchüppchen innen am Grunde kahl. 2356. Onösma albo-röseum Fisch. et Mey. Staubkölbchen eingeſchloſſen und (ausgenommen etwa (syn. O. congestum DC), Weißrote Sofwurz. In am Grunde) immer frei. Nüßchen Z3ſchneidig, glän- Felsſpalten der Kalkfelſen in Taurien, Cilizien, Syrien ꝛc. zend, glatt. Veränderliche Art; Hauptformen: Pflanze dichtfilzig, nur bis zu 20 em hoch. Grund⸗ a) genuinum als Stammform (syn. O. helveticum ſtammäſte niederliegend. Blumenkrone bereift-ſammetig, Boiss., O. heterophyllum Griseb.), Borſten der weiß, dann blutrot, zuletzt blau, faſt 2½ em lang. Blätter angedrückt-abſtehend, die der Kelche meiſt ab- Kelchhaare greisgrau oder gelb. Nüßchen groß, ſtehend; Blüten gelblich. glänzend, glatt oder undeutlich-runzlig. Eine jehr b) pällidum Boiss. pr. sp. (syn. O. Aucherianum ſchöne Art für Steingruppen und Alpenanlagen! DC.; O. rigidum Zedeb. eine Herbſtform; O. scaber- Kultur in Moor- und Lehmerde mit Kalkſtückchen rimum Boiss. et Heldr., O. trapezuntinum Auet.), untermiſcht; im Winter Fichtenzweigdecke. Gattung 790. Cerinthe L., Wachsblume, © XXVIII 3 (griechiſch: kerinthos — Bienenbrot, keros — Wachs). Je 2 (von 4) Nüßchen zu einer 2fächerigen, 2ſamigen Frucht ver⸗ wachſen, aufrecht, am Grunde mit flachem Feldchen. Kahle oder punktiert-rauhe, oft blaugrüne Kräuter. Blätter wechſel⸗ ſtändig; Stengelblätter herzförmig oder pfeilförmig-umfaſſend. Blüten gelb, oft purpurn⸗ gefleckt, in endſtändigen Trauben oder Trugdolden mit blattförmigen Deckblättern. — 6 Arten, in Europa, Nordafrika und Oſtaſien. Z. B.: 2357. Cerinthe major Z. (syn. C. aspera Rih., ßenden Zähnen. — C. retorta Sh. et Sm. (syn. C. C. strigosa Rchb.), Größere Wachsblume. Mittel- purpurea is.), Dalmatien, ein- bis zweijährig, meergebiet. Einjährig, 30—50 cm hoch. Blütezeit: | 40—60 cm hoch; Blütezeit: Juli bis Herbſt; Juli, Auguſt. — Pflanze mehr oder weniger mit Pflanze ziemlich kahl; Blätter meiſt rauh, graugrün, Knötchen behaftet. Blätter ſtumpf, bewimpert. Blumen⸗ ſehr ſtumpf, an der Spitze der Aſte oft bräunlich- krone gelbweiß oder gelbweiß mit violetter purpurn; Blumenkrone auswärtsgedreht (doppelt Röhre, oder gelblichviolett, 5zähnig. Zähne gekrümmt), cylindriſch-keulenförmig, mit zuſammen⸗ kurz⸗eirund, zurückgebogen. Staubfäden ſo lang als geſchnürter, 5 zähniger Mündung; Zähne dreieckig, die Staubkölbchen. — * C. minor Z. (syn. C. macu- | abftehend oder zurückgekrümmt; Blüten gelb lata M. B., C. auriculata Ten., C. cleiostoma Boiss. oder weißgelb, oben violett oder purpurrot. et Spr., C. macrophylla Boiss. et Heldr., C. eilicica Ausſaat aller Arten im März oder April an Kotschy), zweijährig oder Staude, bis 30 em hoch; den beſtimmten Platz in Landſchaftsgärten, ſonnig oder Blütezeit: Mai, Juni; Pflanze graugrünlich, kahl; halbſchattig, die Pflanzen auf 30 em auslichten und Blätter oft ausgerandet oder gefleckt; Blüten gelb, gewähren laſſen. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; oft mit 5 braunen Flecken; Blumenkrone über / Keimung innerhalb 2 Wochen. 5ſpaltig, mit aufrechten, zuſammenſchlie⸗ Fam. 152. CONVOLVULACEAE, Windengewächfe. = 112 u XXS. (Nr. 2358 — 2377 aus drei Gattungen.) I. Fruchtknoten ganz und 2fächerig, ſelten 3⸗, 4 oder nur 1fächerig; die Fächer 2-, ſelten Leiig. Griffel 1 oder 2, endſtändig. Frucht nicht beerenartig⸗fleiſchig. Gattung 789. Onösma bis Gattung 791. Ipomòea. Tr. 2351 2358. 707 1. Griffel fadenförmig, mit faſt kugeliger, ganzer oder 2 knöpfiger oder 2 kugeliger, dicker Narbe. Gattung 791 Ipomoea. 2. Griffel mit 2teiliger oder 2 lappiger Narbe; die Narbenlappen find eirund oder lanzettlich, fädlich oder abgeplattet. Gattung 792 Völvulus. 295 Convölvulus. II. Fruchtknoten ganz, aber 5 bis mehrfächerig oder 5- bis mehrlappig; Frucht in 5 oder mehr Früchtchen teilbar: Familie 133, Nolanaceae. Gattung 791. Ipomösa L., Prunkwinde, O XXIX 8 (griechiſch: ips, ipos — Wurm, omoios — ähnlich; Pflanzen wie ein Wurm ſich windend). Blumenkrone trichter⸗, präſentierteller⸗ oder glockenförmig; Röhre verſchieden. Staubblätter 5, meiſt ungleich, aber die Staubfäden am Grunde nicht in eine ſtarkgewölbte Schuppe verbreitert. Fruchtknoten 2=- oder 4fächerig und 4eiig, oder Zfächerig und Geiig. Griffel fadenförmig, mit faſt kugeliger oder 2knöpfiger oder 2kugeliger, dicker Narbe. Kapſel von der Spitze aus 4klappig-, ſeltener 2klappig- oder mit Deckel aufſpringend, oder aber unregelmäßig-aufreißend. Windende, kriechende, weitſchweifige, ſeltener faſt aufrechte Kräuter, ſelten Sträucher. Blätter wechſelſtändig. Blüten meiſt anſehnlich, achſelſtändig, ſeltener in endſtändigen Riſpen. — 400 Arten der wärmeren Gegenden des Erdkreiſes. Dieſe vielgeſtaltige Gattung wird neuerdings im Engler-Prantl wieder in 8 felbitändige Gattungen geſpalten, obgleich ſie ſich nicht beſtimmt abgrenzen laſſen. Wir folgen Bentham-Hooker, indem wir eine Gattung, Ipomoea im weiteren Sinne, . und 8 Unter gattungen annehmen: . Aniseia Choisy, äußere Kelchblätter von den inneren verſchieden, größer, meiſt herzförmig oder herablaufend. Fruchtknoten ſtets 2fächerig. Tropiſche Kräuter oder Halbſträucher. Blüten achſelſtändig, einzeln oder doldenartig. — 15 Arten, meiſt in Bra— ſilien und Oſtindien; z. B.: Ipomoea (Aniseia) crassipes Hook. B. Mina Llav. et Lex., Kelch gleichförmig, niemals herablaufend, krautig, mit plötzlich aufgeſetzten, pfriemlichen Spitzen. Blüten in langgeſtielten, einſeitswendigen Doppelwickeln; Blumenkrone aus kurzer Röhre plötzlich aufgeblaſen- verbreitert, ein wenig gekrümmt⸗prismatiſch, etwas zuſammengedrückt, mit kurzem, Heckigem Saum. Staubblätter aus dem nicht oder wenig ver— breiterten Schlunde herausragend, lang, fadenförmig, etwas gebogen; Staubkölbchen kurz-länglich. Kapſel der Länge nach 2⸗ oder mehrklappig⸗aufſpringend. Einjährige Schlingpflanzen. Blätter 3- bis mehrlappig. Blüten gelb und rot. — 2 Arten, in Mexiko. I. Mina. 2358. C. Calonyetion Choisy, Kelchblätter ziemlich gleich, nie herablaufend, gehörnt, mit oder ohne Spitze. Blüten ſehr groß (bis zu 16 cm lang), präſentiertellerförmig, mit enger, cylindriſcher Röhre und mehr oder weniger breitem, flachem Saume. Staub— blätter herausragend. Fruchtknoten 2- oder mehrfächerig; Frucht anſehnlich, 2fächerig, aber oft zwiſchen den Samen noch mit falſchen Scheidewänden. Griffelnarbe kopfig-2lappig. Windende Kräuter. Blüten . een oder zu Doppelwickeln angeordnet, weiß oder rot. — 4 Arten, im tropiſchen Südamerika . I. aculeata. 2359. I. alba. 2360. D. Quämoclit Tournef., Kelchblätter einander gleich, krautig, meiſt mit Pfriemſpitze, die zuweilen auf dem Rücken der Kelchblätter ſteht. Blüten nur mittelgroß, mit ſchmal⸗-trichterförmiger Röhre und wenig ausgebreitetem oder glockigem Saum; öfters iſt die Röhre unter dem Saume etwas zuſammengezogen. Staubblätter herausragend. Frucht, weil mit falſchen Scheide— Reine zwiſchen den Samen, 4fächerig, der Länge nach aufſpringend oder unregelmäßigsaufreißend. Einjährige, windende räuter. . Blätter fiederteilig, mit ſchmal⸗-linealiſ ſchen Zipfeln . 2 Blätter handnervig, meiſt mehr oder weniger gelappt Blüten einzeln oder meiſt faſt doldig bis traubig, rot oder N — 10 . im e Amerika und Oſtindien. I. Quamoclit. 2361. IJ. coccinea. 2362. E. Exogönium Choisy, von Untergattung Quamoclit hauptſächlich nur verſchieden durch: Pflanzen ausd auernd und mit knolligen oder rübenförmigen Wurzeln, oder halbſtrauchig. großem Saum, meiſt rot. und in den Anden Mexikos Fruchtknoten 2fächerig, jedes Fach Zeiig. Blumenkrone anſehnlich, röhrig, nach oben etwas erweitert und mit mittel- Windende Pflanzen. — 15 Arten, im tropiſchen Amerika I. Purga. 2363. F. Ipomoea L. s. str. „Kelchblätter einander gleich, feltener etwas ungleich, häutig oder lederartig, ſelten krautig, ſpitzlich oder meiſt ſtumpf, nie herablaufend. (Wenn ungleichlang, dann gewöhnlich die inneren länger; vergl. Untergtg. Aniseia.) Blumen⸗ krone glockig oder trichterförmig. Staubblätter den erweiterten Schlund nicht überragend. Fruchtknoten 2- oder 4fächerig, 10 55 Frucht längs⸗aufſpringend oder unregelmäßig-aufreißend, mit 4 oder weniger Samen. (Vergl. auch I. tyrian- thina, Nr. 2370, und I. serotina.) Einjährige und ausdauernde Kräuter, auch Halbſträucher und Sträucher, niedergeſtreckt, auf— recht oder windend. — 300 Arten, in tropiſchen und ſubtropiſchen Gegenden; in Südeuropa nur 2 Arten, nämlich: I. littoralis Boiss. (syn. Convolvulus littoralis L., C. Imperati Vahl, C. arenarius Vahl, C. stolonifer Cyr., C. sinuatus Petagna, Batatas littoralis Choisy, B. sinuata Guss., 1 05 Ort.), Blüten gelblich, groß, kahl; die Stengel kriechend. — I. sagittata Desf. (syn. Convolvulus sagittifolius Michæ., Wheleri Vat), Blüten roſenrot, ſehr breit, kahl; Blütenſtiele Ablütig; Samen filzig. Stengel windend; Blätter zumeiſt pfeilfrmig. Ferner: : . I. paniculata. 2364, G. Phärbitis Choisy, Kelchblätter krautig, gleichförmig (nur zuweilen ungleich), lang, allmählich verſchmälert, ſpitz oder häufiger ſchmal⸗zugeſpitzt. erweiterten Schlund nicht überragend. gattung. Ein⸗ — 50 bis 60 Arten der wärmeren Gegenden der Erde. 1. Einjährige Arten. a) Blätter herzförmig und ganzrandig, ſpitz b) Blätter 3—5—7lappig, bisweilen an derſelben Pflanze auch einige ganze Blätter 2. Ausdauernde, knollenwurzelige oder halbſtrauchige Schlingpflanzen H. Operculina Silv., Kräuter mit anſehnlichen Blüten und auffallend großen Kelchen. 2358. Ipomö&a Mina Voss (syn. Quamoclit Mina Don, Mina lobata Zlav. et Lex., Ipomoea versi- color Benth. et Hook.), Mina-Prunkwinde. Mexiko. Einjährig, 3 m bis über 6 m hoch windend. Blüte— zeit: Sommer. — Blätter herzförmig-3 lappig, buchtig- gezähnt. Blüten als Knoſpen prächtig hochrot, vor dem Aufblühen orangegelb, voll entwickelt gelblichweiß, etwa 2 em lang. Verwendung. Dieſe ausgezeichnete Schling— pflanze kommt am beſten zur vollen Geltung, wenn man ſie an drei hohen, pyramidenförmig zuſammen— geſtellten, unten 80 em voneinander abſtehenden Stangen, Blüten trichterförmig oder glockig, ſelten präſentiertellerförmig. Fruchtknoten meiſt Zfächerig und dann Geiig. oder mehrjährige, windende Kräuter. Staubblätter den meiſt Frucht (Kapſel) wie vorige Unter- Blüten meiſt zu mehreren doldig bis doldentraubig beiſammen. (Deckblättchen kürzer als die N) I. purpurea (Tafel 42). 2365. I. Schiedeana. 2366. I. Nil. 2367. I. limbata. 2368. I. heterophylla. 2369. I. tyrianthina. 2370. I. acuminata. 2371. iſt von Untergtg. Ipomoea nur durch die meiſt ſehr großen, kapſelartigen, der Quere nach unregelmäßig zerbrechenden, ſeltener faſt deckelartig aufſpringenden Früchte verſchieden. Staubkölbchen ſpiralig-gedreht. Stattliche, windende — 10 Arten, tropiſches Amerika und Oſtindien. I. ventricosa. 2372. an jeder Stange eine Pflanze, freien, recht ſonnigen und etwas geſchützten Standort anweiſt. Reichblühende Pflanzen ſind prächtig, ſie ſind zudem reichbelaubt, aber doch nicht allgemein zu empfehlen, denn an vielen Orten ſind ſie träge Blüher. Unter günſtigen Boden- und Standort3- verhältniſſen folgen den ganzen Sommer hindurch unausgeſetzt Blüten auf Blüten; die ſtärkſten Blüten⸗ trauben können im September an 40 em Länge er— erzieht und ihr einen reichen. Vielleicht thut Düngung „Wunder“ (etwa Baker⸗Guano⸗Superphosphat 3 Teile, Kali-Salpeter 1 Teil). Daß eine Pflanze, wie dieſe, trotz ihrer 45* 708 Schönheit bald nach ihrer Einführung wieder ſpurlos verſchwindet, um nach 50 Jahren von aller Welt aufs neue bewundert zu werden, iſt eine Erſcheinung, die ſich vorausſichtlich wiederholen wird, ſolange uns die Anſprüche der Pflanze nicht genauer bekannt ſind. Kultur in einem an mineraliſchen Beſtandteilen nicht armen, etwas humoſen, aber nicht üppigen Boden, denn begießen und düngen kann man, wenn der Zu— ſtand der Pflanzen ſolches erfordert, immer noch. An- zucht aus Samen. Ausſaat Anfang März ins Mina⸗-Prunkwinde. lauwarme Miſtbeet oder in lauwarm zu ſtellende Töpfe in lockere Erde, die Pflänzchen einzeln in 10- m-Töpfe verſtopfen, ſie noch kurze Zeit lauwarm halten, dann bis Mitte Mai allmählich immer mehr abhärten und nach Mitte Mai in der oben angegebenen Weiſe aus— pflanzen. — Keimkraft der Samen 1—2 Jahre (?); Keimung nach etwa 3 Wochen, meiſt recht ungleich. 2359. Ipomöga aculeäta O. Ktze. (syn. Convol- vulus aculeatus Z.), Stachelige Prunkwinde. Tro⸗ piſches Südamerika. Einjährig, 3 m und darüber hoch windend. Blütezeit: Sommer. — Blätter groß, ganz kahl. Blütenſtiele ſehr lang. Kelchblätter gleich- förmig, begrannt. Sehr wandelbare Art, deren weiße oder rote Blüten ſich gewöhnlich nachmittags oder gegen Abend öffnen und bis zum Morgen geöffnet bleiben. Formen find: k. bona-nox L. pr. sp. (syn. I. grandiflora Rob., nicht Lam. , nicht hort.!; I. longiflora Willd., I. latiflora Bot. Reg., nicht R. et Sch.; I. noctiluca Bot. Reg., IJ. Roxburghii Steud., Calonyction Roxburghii Don, C. speciosum f. vulgare Choisy, Quamoclit longi- flora Don, Convolvulus bona-nox Spr., C. macro- solen f C. Schottianus Denhardt, C. pulcherrimus Vell. ), die Stengel faſt unbewehrt oder kaum ſtachelig; Blätter un— gezähnt und ganzrandig (bei f. heterophyIILa O. Ktze. die meiſten Blätter kantig, faſt pfeilförmig oder gelappt). Blütenſtiele 1—5blütig. Blumenkrone mit zart-rofen- rotem und glänzend⸗lilafarbigem, bisweilen rotviolettem Familie 132. Convolvulaceae, Windengewächſe. Oe II 2 u. XXIX S. Spr., C. maximus Sloan., C. latiflorus Desr., | ' grandiflora hort., | Convolvulus ma- speciosum f. ma- Cuoisguj) hat grö— Saume. — I. muricata Jacg. (syn. I. tubulosa Willd., I. turbinata Zag., I. petiolaris Don, Calo- nyction speciosum f. muriacatum Choisy, Convol- vulus muricatus I., C. smilacifolius Sal., C. petio- laris H. B. et Kth.), Stengel reichlich ſtachelig; Blätter ganz, wehrlos, ſeltener ſtachelig; Blüten rot, mit faſt 7 cm langer Röhre; Saum etwa 3½ em lang, ſich langtrichterig in die dünne Röhre verſchmälernd. 2360. Ipomòéa alba Z. (syn. I. grandiflora Lam., I. aculeata Bl., nicht O. Ktze.;, I. tuba Don, Convolvulus grandiflorus L., nicht Jacg., Calonyction pseudomuricatum Don, C. Rheedii Coll., C. speciosum f. pubesceus Choisy), Weiße Prunkwinde. Mexiko. Stengel und Blattſtiele weichhaarig, bei k. laevis (syn. I. longiflora Br., nicht Milld.; I. macrantha R. et Sch., Convolvulus longiflorus Spr.) kahl. Blätter ganz oder gelappt. Blütenſtiele meiſt 2 blütig. Kelchblätter ſtumpflich, zur Fruchtzeit vergrößert. Blüten weiß. Kronröhre nur etwa halb ſo lang, 28 aber faſt doppelt OLD 0 breiter als bei Nr. V A IR 2359. Früchtchen £ e breiter, nicht zu⸗ N) _ | geſpitzt. f. gran- f a]. diflora (syn. I. MR N grandiflora hort., DS I. mexicana f. N l 8 N N EN 8 G N V A m IN 7 dae crantholeucum Coll., Calonyction erantholeucum ßere, ſehr wohlrie— chende Blüten mit cylindriſcher Röhre und rundlichen Lappen; die Blätter ſind groß und ſchön. — Verwendung. Nr. 2359 u. 2360 nebſt ihren Formen ſind wirklich prächtig blühende eigen- artig ſchöne Pflanzen, eignen ſich aber im Klima Deutſchlands nicht fürs freie Land. Immerhin wage man an warm⸗, jonnig- und geſchützt ge- legenen Orten einen Verſuch, indem man Anfang April in Töpfe ſäet, dieſe warm ſtellt, auch die einzeln in Töpfe verſetzten Pflänzchen noch warm hält und ſie erſt Ende Mai oder Anfang Juni auspflanzt; oder man erziehe im Spätſommer Pflanzen, über- wintere dieſelben lauwarm, um ſie dann Ende Mai auszupflanzen, oder kultiviere ſie, was meiſt bor- zuziehen, in etwas geräumigen Töpfen im luftigen Kalthauſe oder ſonnigem Zimmer. — Keimkraft der Samen 3—4 Jahre; Keimung in 1—2 Wochen. 2361. Ipomöta Quämoclit Z. (syn. Quamoclit vulgaris Chossy, Convolvulus pennatus Desr., C. pennatifolius Sal., C. Quamoclit Spr., C. pinnata Boj.), Gefiederte Prunkwinde (fr. Quamoclit car- - Stachelige Prunkwinde. dinal, Liseron à feuilles laciniées; e. Indian Pink, Cypress Vine). Oſtindien. Einjährig, bis etwa 2½ m hoch werdend. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Die Stengel ſind windend und dünn. Blätter bis zur Mittelrippe fiederig-eingeſchnitten, glatt; die Zipfel ſchmal-linealiſch. Blütenſtiele 1 blumig; Blüten ſchar⸗ lachrot, leuchtend-karminrot oder bisweilen leuchtend-purpurrot, bei k. alba weiß, bei f. rosea roſenrot; ſie ſind nicht groß, aber ſehr zierlich. Gattung 791. Ipomöea, Prunkwinde. I Verwendung. Sehr zierliche und eigen- artig⸗ſchöne Winde; iſt zwar ſehr empfehlenswert, aber in unſerem Klima empfindlich, und verlangt eine durchaus warme und ſonnige Lage, zudem ziemlich DVrunkwinde. ſandigen und kalkhaltigen, ſchwach-humoſen Boden. In Töpfen kultiviert, kann man die Pflanzen an leichtem Gitterwerk wachſen laſſen. Ausſaat Anfang April ins lauwarme Miſtbeet oder in warm zu ſtellende Gefiederte Prunkwinde. Töpfe; die Pflanzen einzeln in Töpfe verſtopfen, noch mäßig warm halten und Ende Mai auspflanzen, oder ſie in etwas größere Töpfe verſetzen und in dieſen be— laſſen, auch wohl in Töpfen ins freie Land ſenken. 2362. Ipomöea coceinea Z. (syn. I. cholusensis und dichotoma H. B. et Kth., I. dubia HR. et Sch., I. mexicana Mog. et Sess., nicht hort.]; Quamoclit Ruiziana und dichotoma Don, Q. coccinea Mnch.), Scharlachrote Prunkwinde (fr. Jasmin rouge des Indes; e. Scarlet Ipomoea). Südamerika, Antillen. Einjährig, 3—5 m und drüber hoch windend. Blüte— zeit: Juli bis Oktober. — Blätter wechſelſtändig, herzförmig-zugeſpitzt, ganz oder am Grunde etwas kantig; Blütenſtiele 3- oder mehrblütig, länger als die Blätter. Kelch begrannt. Blüten mit gerader, nach oben wenig erweiterter, etwa 3 em langer Röhre, mit ſcharlachrotem Saum und wohl— riechend, bei f. luteola Jacg. pr. sp. (syn. Qua- moclit luteola Don, f. flore luteo ort.) orange— gelb, rötlichgelb oder ockergelb, die Blätter ſchwach— kantig. f. pubescens hat Stengel, Blätter und Blüten- ſtiele dicht mit weichen, angedrückten Haaren bekleidet. Verwendung. Iſt weniger empfindlich, wächſt auch kräftiger und möge zur Bekleidung von Spalieren, kahler Baumſtämme und für aufgeſtellte hohe Stangen oder Reiſer empfohlen werden. Sie iſt recht hübſch, auch dankbar, aber doch nicht ſo allgemein beliebt als die anſpruchsloſe I. purpurea, Tafel 42, 168. Kultur wie Nr. 2361; nur brauchen die Pflanzen weniger Wärme, und können auch noch im Mai an eine ſonnige, warme Stelle ins Freie geſäet werden; im April in Töpfe oder ins Miſtbeet geſäete werden ausgepflanzt, jobald keine Fröſte mehr zu befürchten ſind. 2363. Ipomòëa Purga Wender. (syn. I. Schie- deana Zucc., nicht Ham.; I. Jalapa Hole, nicht Pursh; Convolvulus officinalis Pellet., Exogonium Anden Mexikos. Nr. 23592365. 709 und drüber hoch windend. Blütezeit: Auguſt bis Herbſt. — Wurzeln knollig-rübenförmig, durch kriechende Erdſtämme verbunden; Stengel glatt, purpurn; Kurz⸗ triebe fehlen. Blätter herzförmig oder breit-eirund, zugeſpitzt, ganzrandig, beiderſeits kahl, am Grunde die Lappen eine offene oder geſchloſſene Bucht erkennen laſſend. Blütenſtiele 1- oder 2blütig, oben verdickt; Kelch purpurrötlich; Blumenkrone groß, ſchön⸗ karmeſinrot, faſt präſentiertellerförmig, mit etwa 5 cm langer Röhre und flachem, 5 em breitem, fünf— eckig⸗5Hlappigem Saum, deſſen Lappen abgerundet und ausgerandet ſind. Verwendung. Sehr vernachläſſigte, aber wirk— lich ſchöne, zugleich mediziniſch wichtige Art, die wie Nr. 2365 verwendet werden kann. Kultur in gutem, kalkhaltigem, tiefgründigem Boden an warmem, ſonnigem Standort im Freien. Die Knollenwurzeln werden im April ausgepflanzt, ſodaß ſie einige Centi— meter hoch mit Erde bedeckt ſind. Mit Eintritt der Herbſtfröſte nimmt man fie wieder heraus und über- wintert fie (etwa in Sand eingeſchlagen) trocken und ßfroſtfrei im luftigen Keller oder an einem anderen nicht zu warmen Orte. Grundſproſſe. Vermehrung durch Knollen und Anzucht auch durch Ausſaat, und zwar lauwarm; ſie führt aber langſamer zum Ziele. 2364. Ipomöta paniculäta AR. Dr. (syn. I. mauritiana Jacg., I. gossypiifolia Willd., I. erio- sperma Beauv., I. quinqueloba Milld., Convolvulus paniculatus L., C. insignis Spr., C. roseus H. B. et Kth., nicht Mill.; Batatas paniculata Choisy, B. insignis Don), Riſpige Prunkwinde. Oſtindien, Java. Ausdauernd. Stengel windend, dick, kahl; Blätter tief 5—7lappig. Kelchblätter gleich, 6—8 mm lang; Blütenſtiel mit vielblumiger, kurzer Riſpe; Blüten lebhaft- hellpurpurrot, im Schlunde dunkler; Röhre 3 em lang, der ausgebreitete Saum faſt 7 cm breit. — I. vitifolia 8. (syn. Convol- vulus vitifolius L.) hat kurz-5 lappige, behaarte Blätter, große, 15—30 mm lange Kelchblätter und gelb— orangefarbige Blüten. — I. Batatas Lam. (syn. I. Catesbaei Mey., Convolvulus Batatas L., C. escu- lentus Sal., C. edulis T., C. indicus Moris, Batatas edulis Choisy), Echte Batate, Blüten pur- purrot. Warmhauspflanze mit eßbaren, knolligen Wurzeln und kriechenden, ſeltener windenden Stengeln. Kultur dieſer Arten wie Nr. 2360. 2365. Ipomöea purpurea Lam., Tafel 42, 168 (syn. I. hispida Zuec., I. Zuccagnii Roem., I. glandulifera Ruiz et Pav., I. intermedia Schult., I. discolor Spr., Convolvulus purpureus L., C. muta- bilis Salisb., C. glandulifer Spr., Pharbitis hispida Choisy, P. purpurea; P. githaginea Hochst.), Ge— meine oder Steifhaarige Prunkwinde (fr. Liseron pourpre, Volubilis; e. Morning- glory). Mittel- und Südamerika. Einjährig, 3 m und darüber hoch win— dend. Blütezeit: Juli bis September-Oktober; 10 Wochen nach der Ausſaat beginnend. — Die Stengel am Grunde ſich veräſtelnd, mit ſteifen, abwärtsge— richteten Haaren behaftet. Blätter herzförmig, zuge— ſpitzt, weichhaarig, geſtielt. Blütenſtiele die Blätter oft überragend und 2—ö5blütig; Blütenſtielchen oft nickend oder gedrängt und doldig. Kelchblätter, be— ſonders an ihrem Grunde, ſteifhaarig, eirund-lanzett- lich, ſpitz. Blüten groß, prächtig, glodig-trichter- förmig, die der Stammform purpurrot, bei den Purga Benth., E. dumosum Benth.), Gebräuchliche Staude, bis 4 m | zahlreichen Gartenformen in allerlei Farben. Samen ſchwarz oder weiß. 710 Die Blüten ſind meiſt von der Morgenfrühe an bis gegen 9 oder 10 Uhr geöffnet, bei bedecktem Himmel Frankreich auch wohl „Belle de jour“ genannt). Gartenſorten ſind: f. alba, weiß; f. alba intus rosea, weiß, mit roſenrotem Schlund; f. rosea (syn. I. erubescens hort.), roſenrot; f. kermesina (syn. I. Burridgei hort., L kermesina hort.), lebhaft- karmeſinrot; f. atrocoerulea, dunkelblau; f. atrosan- guinea, dunkelrot, ſehr ſchön; f. lilacina, lila; f. striata rosea (syn. I. Michauxii hort.), rot⸗-geſtreift; f. tricolor, dreifarbig: weiß, violett und rot; f. striata coerulea, weiß, blau-geſtreift; f. violaceo-striata, weiß, violett-geftreift; k. quinata, weiß, mit 5 dunkelvioletten Flecken am Saum; f. carminea, ſchön karminrot. — Als eine beſondere Raſſe wird meiſt vom gärtneriſchen Standpunkt fk. Huberi (syn. I. Huberi variegata hort.) betrachtet, welche durch bunt-geſcheckte (pana— chierte) Blätter und bisweilen größere, mannigfach gefärbte Blüten verſchieden iſt. Ausſaat dieſer f. Huberi am beſten Ende März, Anfang April, lauwarm bis warm in Töpfe oder ins Miſtbeet. Ipomoea rubro-violacea Hool. (syn. I. violacea vera hort., Pharbitis rubro-violacea), Rotblaue Prunk⸗ winde. Mexiko. Einjährig (bis ftaudig). Blütezeit: Auguſt; im Gewächshauſe auch noch im November, Dezember. Pflanze kahl; die Stengel oben in einige rötliche Aſte geteilt. Blätter blaßgrün, kahl, tief-herz— förmig, kurzzugeſpitzt, geadert, langgeſtielt, ohne den Blattſtiel oft über 7 cm lang und faſt 5 cm breit. Blütenſtiele verdickt, 3—4 blütig, fait traubig. blätter klein, aufrecht, linealiſch-pfriemlich, bräunlich— purpurn, mweiß-gerändert. Blüten groß, trichterförmig, prächtig, anfangs purpurrot, ſpäter ſchön blau, bei f. flore albo weiß. Verwendung. Die obigen ſind beliebte Klet— terpflanzen, die für kleine, wie für große Gärten ganz allgemein empfohlen werden können. Einige der Gartenſorten ſind wirklich prächtig und ihr raſches Wachstum befähigt ſie, Spaliere, Lauben— gänge, Mauern, Geländer, Balkone und Fenſter (außen- ſeitig) zu bekleiden, kahle Baumſtämme und dürftig belaubte Sträucher zu ſchmücken, unangenehm ins Auge fallende Teile des Gartens zu verdecken u. ſ. w. Auch auf dem Gartenraſen, an zweckentſprechend auf— geſtellten Stangen emporwachſend, bilden ſie reich mit Blüten geſchmückte Pyramiden, Säulen u. ſ. w. Kultur in allerlei gutem, kalkhaltigem Gartenboden. Standort am beſten ſonnig, womöglich etwas geſchützt. Ausſaat von Mitte April bis Anfang Mai gleich an den beſtimmten Platz. Spätere Ausſaaten (bis Anfang Juni) geben zwar noch einen angenehmen Herbſtflor, die Pflanzen werden aber weder hoch, noch ſehr kräftig, und die Blüten ſind weniger zahlreich, auch weniger vollkommen. Töpfe, 3—5 Korn in einen 10 m-Topf, aber nur 2 Pflanzen darin aufkommen laſſen und ſpäter aus- pflanzen, giebt frühzeitigere Blüte. — Keimkraft der Samen 3—4 Jahre; Keimung in 1—2 Wochen. 2366. Ipomöda Schiedeäna Ham., nicht Zucc. (syn. Convolvulus Schiedeanus Dielr., Pharbitis Schiedeana), Schiedes Prunkwinde. Mexiko. Ein- jährig bis (im Gewächshauſe) faſt halbſtrauchig, hochwindend. Blütezeit: Spätſommer. — Die Stengel im unteren Teile faſt verholzend, im oberen dicker und veräſtelt. Blätter kürzer als der gedrehte Blattſtiel, ziemlich tiefherzförmig-rundlich, vorn kurz⸗ und ſpitzzugeſpitzt, meiſt 9nervig und netzaderig. Alle ſpreizend. Kelch⸗ ı I. Dillenii R. et Zlappig. Ausſaat zu Anfang April in Familie 132. Convolvulaceae, Windengewächſe. O II 2 u. XXIX SS. Blütenzweige achſelſtändig und achſel- und endſtändige vielblütige (6— 10 blütige) Blütentrauben tragend. Kelch⸗ ein paar Stunden länger (deshalb die Pflanze in blätter ziemlich klein. Blüten ſehr breit, prächtig, mit ſpäter lebhaft-blaugefärbtem Saum. Steht der vorigen Art ſehr nahe. 2367. Ipomöta Nil Atih. (syn. I. punctata Pers., I. scabra Gmel., nicht Forsk.; I. coerulea Koen., I. hederacea hort., nicht L.; I. azurea hort., Convolvulus Nil Z., C. hederaceus I., nicht Mill., C. coeruleus Syr., Convolvuloides triloba Mnch., Pharbitis Nil Choisy, P. Purshii Don, P. scabra Don, P. punctata Don), Himmelblaue Prunkwinde. Südamerika, Weſt⸗ und Oſtindien. Einjährig, 2—3 m hoch windend. Blütezeit: Juli bis September. — Die Stengel mit abwärtsgerichteten weißlichen Haaren bekleidet. Blätter herzförmig, dreilappig, mit am Grunde verbreitertem Mittel- und kürzeren, ſpitzen Seitenlappen [bei f. integrifolia (syn. Convol- vulus coelestis Forst.) die Blätter ganz, ſehr ſelten gelappt, aber Blütenfarbe rein blau]; Blattſtiele lang. Blütenſtiele 2—3blütig, ſelten nur I blütig, meiſt länger als der Blattſtiel und an ihrer Spitze Kelch⸗ blätter faſt 1½ em lang, eirund— lanzettlich, am Grunde ſteifhaa— rig. Blüten an⸗ ſehnlich, rein himmelblau, atlasglänzend. — Formen ſind: f. abbreviata (syn. Sch., Convolvu- lus Dillenii.Desr.), mit ſehr kurzen Blütenſtielen. f. diversifolia (syn. Pharbitis diversifolia Lindl.), untere Blätter herzförmig und zugeſpitzt, die übrigen f. grandiflora hort. (syn. f. Ferrandiana hort.), Blüten hellblau und etwas größer. — J. hederacea Z. (syn. I. barbata RIH, nicht Chorsy; I. scabra Forsk., nicht Gmel.; I. scabrida R. et Sch., I. avicularis R, Pharbitis hederacea Choisy, P. Forskalii, scabrida und barbata Don, Convol- vulus hederaefolius Salisb., C. hirsutus R. et Sch., nicht Stev.!), Epheublätterige Prunkwinde. Nord- amerika, China, Auſtralien, Braſilien. Einjährig, hochwindend. Blütezeit: Juli bis September. Stengel von abwärtsgerichteten Haaren kurzhaarig. Blätter herzförmig-3—5lappig, mit eirund-zugeſpitztem, an ſeinem Grunde zuſammengezogenem (nicht verbreitertem) Mittel- und ſpitzen Seitenlappen. Blüten⸗ ſtiele ſehr kurz, meiſt 1blütig. Kelchblätter linealiſch⸗ lanzettlich, am Grunde breiter und ſehr ſteifhaarig, an der Spitze außen oft zurückgeſchlagen, zugeſpitzt, 12—15 mm lang. Blumenkrone etwa 2½ —3 cm lang, 5lappig, himmelblau, am Grunde weißlich, bei f. grandiflora hort., Blüten etwas größer. Dieſe Art hat ſich in den Kulturen mit anderen verwandten Arten vermiſcht und kommt auch in anderen Farben⸗ tönen vor, wird zudem oft mit I. Nil verwechſelt. Die buntblätterigen Sorten ſind nicht von Belang. 2368. Ipomöca limbata Voss (syn. Pharbitis limbata Lindl.), Geſäumte Prunkwinde. Java. Einjährig, windend. Blütezeit: Sommer. — Stengel mit abwärtsgerichteten Haaren bekleidet. Blätter aus herzförmigem Grunde eckig, ganz oder auch 3 lappig, behaart; die Lappen am Grunde ſpreizend und zuge- ſpitzt. Blütenſtiele einzeln und 1blütig. Kelchlappen linealiſch, ſpitz, ſehr lang, am Grunde ſteifhaarig, an der Spitze behaart. Blüten ſehr ſchön, über 7 em lang, dunkelviolett, weiß⸗geſäumt, bei k. grandi- flora (superba) hellblau, weiß⸗geſäumt; bei f. hybrida lila, azurblau⸗geſäumt; ferner f. elegantissima ort. — I. speciosa Voss (syn. Pharbitis speciosa Choisy, Mexiko, einjährig, windend. Blütezeit: Sommer. Stengel mit abwärtsgerichteten Haaren bekleidet. Blätter herzförmig⸗Zlappig; der Mittellappen an ſeinem Grunde kaum breiter, langzugeſpitzt, die Seitenlappen ſind ſpitz. Blattſtiel lang. 1blütig, viel kürzer als der Blattſtiel. Kelchblätter ſteifhaarig, mit aufrechter, ſpitzer Spitze. Blumenkrone als I. hederacea vorkommen mag. — Verwendung. Die einjährigen Arten Nr. 2365 bis 2368 werden wie Nr. 2365 kultiviert; I. Nil, 1. rubrocoerulea, I. Schiedeana und vor allen I. limbata 10 15 m breit), an den nicht bfühenden Sproſſen verlangen jedoch im Freien einen recht warmen und ſonnigen Standort; ihre Blüten ſind ja prächtig, aber um ſich derſelben erfreuen zu können, wird man gut thun, dieſe Pflanzen lieber in Töpfe zu ſäen und lauwarm zu ſtellen; I. limbata muß lauwarm gejäet werden. Als Topfpflanzen auch zum Herbſtflor geeignet. I. bulbocastana Mog. et Sess., Pharbitis hetero- phylla Choisy, Batatas heterophylla und B. Will- denowii Don, Convolvulus heterophyllus Spr.), Ver- ſchiedenblätterige Arunkwinde. Mexiko. Knollen⸗ Blütezeit: Juli, Auguſt. — wurzelig, windend. Blütenſtiele Gattung 791. Ipomòèa, Prunkwinde. Stengel von abwärtsgerichteten Haaren zottig. Blätter 5 lappig, mit an jeinem Grunde 2öhrigem Mittel- lappen; alle Lappen elliptiſch⸗lanzettlich, ſteif⸗ſeiden⸗ haarig; Blattſtiele lang, ſeidenhaarig, ſo lang als die 1—3blütigen Blütenſtiele. Deckblätter linealiſch-lanzett— lich, kurz-rauhhaarig, ſpitz. Kelchblätter kurzhaarig; die äußeren herzförmig⸗-lanzettlich, faſt 1½ em lang, ſpitz und aufrecht. Blüten dunkelpurpur violett oder purpurblau. 2370. Ipomòéa tyriänthina Zindl. (syn. Phar- bitis tyrianthina Hooſc., Convolvulus densiflorus Hook.?), Malvenblütige Vrunkwinde. Mexiko. Knollenwurzelig, hochwindend. Blütezeit: Sommer. — Stengel unten ſtrauchig, windend, warzig. Blätter rundlich-herzförmig, zugeſpitzt, weichzottig. Blütenſtiele viel⸗(5—6⸗)blütig, länger als die Blätter, etwa 15—20 cm lang, rückwärts behaart. Kelchblätter eirund, ſpitz, gewölbt, langzottig. Blüten trichter- förmig, groß, etwa 4 mal fo lang als der Kelch, gegen 6 em lang und leuchtend-violettpurpurrot, ſehr ſchön. Kapſeln bisweilen ſtatt 3- nur 2fächerig. f. serotina Voss (syn. Pharbitis serotina Chossy, Convolvulus serotinus D, Ornithosperma serotinum Raf., Quamoclit serotina Don), Blütezeit: Spätſommer, hat mit rückwärtsgerichteten Haaren bekleidete Stengel, 1—öblütige Blütenſtiele, etwa 1 em lange, eirund— ſtumpfe Kelchblätter, purpurrote Blüten. — J. Hardingii Paxt., auch Mort. (syn. Pharbitis Hardingii), knollenwurzelig, windend. Blätter 3- oder faſt | Nr. 2366 — 2372. 711 5lappig, herzförmig, kurzbehaart, mit eirundem, zugeſpitztem Mittellappen. Blütenſtiele langbehaart; Blütenſtielchen ſehr kurz. Blüten ſehr ſchön, in viel— blütiger Traube, lilafarben, mit karmeſin rotem Stern und im Schlunde braun. 2371. Ipomöea acuminäta Voss (syn. I. mu- tabilis Bot. Reg., Convolvulus mutabilis Spr., C. acuminatus Vahl, C. tomentosus Vell., Pharbitis acuminata Choisy), Zugeſpitzte Prunkwinde. Inſel St. Croix, Braſilien, Bahia. Staudig bis halbſtrauchig, hochwindend. Blütezeit: Sommer. — Stengel weichhaarig; Blätter herzförmig, ganz und auch drei— lappig, zugeſpitzt; Mittellappen eirund, verſchmälert, die Seitenlappen lanzettlich; Blattſtiele ſehr lang. Blütenſtiele vielblumig, ſo lang oder länger als die Blattſtiele. Deckblätter untermiſcht, linealiſch. Kelch— e f blätter etwa 2½ em lang, linealiſch-lanzettlich, die 2% em lang, linealiſch⸗lanzettlich, an ihrem Grunde inneren wenig kürzer. Blumenkrone anſehnlich, anfangs mit 5lappigem violetten Saum und im Schlunde uns weiß. — Schöne Art, die in den Gärten auch wohl Tat. (syn. Pharbitis Learii Aook.), die Stengel ſpäter purpurn, etwas kleiner als bei folgender Art, die ſonſt wenig verſchieden iſt. — I. Learii wenigſtens in der Jugend weichhaarig. Blätter unter- ſeits ſammetig⸗ſeidenhaarig, an den blütenentwickelnden Sproſſen herzförmig, ganz, zugeſpitzt (15 —20 em lang, 3 lappig und kleiner. Blüten in vielblumigen, lockeren, fopfigen Trugdolden; Blütenſtiele die Blätter über— ragend; Deckblätter und Kelchblätter linealiſch, zuge— ſpitzt, angedrückt-behaart. Blumenkrone prachtvoll, purpurblau, mit lebhaft-himmelblauem, unge— lapptem, 8— 10 cm weitem, ſpäter ſchön purpurrot 2369. Ipomö&a heterophylla Ort., nicht Br. (syn. I. Ortegae Poer., I. Willdenowii H. et Sch., ſich färbendem Kronſaum. f. atroviolacea, Blüten dunkelviolett; f. azurea, ſchön blau. — Eine der ſchönſten und reichblütigſten Arten für das luftige Warmhaus oder fürs feuchte Lauwarmhaus. Verwendung der Nrn. 2369 — 2371 am beiten als Pflanzen des Lauwarmhauſes oder nur an ſehr geſchützt, warm und ſonnig gelegenen Stand— orten im Freien, beſſer dann ſchon an ſüdlichen Wänden, während die Überwinterung ziemlich trocken und nur lauwarm erfolgt. Die Knollen überwintert man in einem kühlen, trockenen Raume in Sand ver— packt, pflanzt ſie zeitig im Frühjahr in Töpfe, um ſie im Warmhauſe, Miſtbeete oder ſonnigen, warmen Wohnzimmer anzutreiben und die Pflanzen Anfang Juni an eine warmgelegene, ſonnige Wand zu pflanzen. Oder man verſetzt ſie in größere Töpfe und kultiviert ſie wie J. Learii als Warmhauspflanzen auch im Sommer im Kalthauſe oder Zimmer. 2372. Ipomò a ventricösa Choisy (syn. Oper- culina ventricosa Peter, Convolvulus ventricosus Bert.), Bauchige Prunkwinde. Inſel Bartholome. Halbſtrauchig, windend. Stengel faſt kantig, mit brauner Rinde, kahl. Blätter ungeteilt, herzförmig— zugeſpitzt, netzaderig. Blütenſtandſtiele ungeflügelt; Blütenſtiele etwa 4blütig, filzig; Blütenſtielchen lang, kantig, verdickt; Kelchblätter bauchig, ſehr groß; Blüten ſehr groß, weiß, trichterförmig. — I. pterodes Choisy (syn. Operculina pterodes Meissn.), Mittel- amerika, Staude, windend; die Stengel ſind durch die herablaufenden Blätter geflügelt, auch die Blüten- ſtandſtiele deutlich-geflügelt. Blätter pfeilfürmig- dreieckig oder herzförmig-faſtdreilappig, zugeſpitzt, ſchwarzgrün. Blüten röhrig-glockig, 3½ —4 em lang, ſchön gelb!, Kronröhre mehr als 2½ em breit. Kapſel groß, kugelig. — Verwendung und Kultur als Topfpflanzen wie Nr. 2371. 712 Familie 132. Convolrulaceae, Windengewächſe. Of II 2 u. XXIX S. Gattung 792. Völvulus Medic., Bärwinde, G. XXIX 8; XXXII (lat.: volvere — ſich winden, oder volva — Hülle, wegen der Deckblätter). Kelchblätter faſt gleich oder die inneren wenig kleiner. Krone glockig oder trichterförmig; Kronſaum gefaltet, Heckig oder undeutlich-5 lappig. Staubblätter 5, nicht herausragend. Frucht⸗ knoten 1fächerig oder undeutlich-2 fächerig, 4eiig; Griffel fadenförmig, mit 2 getrennten, flachen, eiförmigen oder läng⸗ lichen Narben Kapſel faſt kugelig und durch die meiſt ſchwindende Scheidewand 1fächerig; Samen kahl. Niedergeſtreckte oder windende, kahle oder ſchwach-weichhaarige Kräuter. Blätter wechſelſtändig, ganz, ſeltener handförmig-gelappt. Blütenſtiele achſel⸗ ſtändig, Iblütig; Deckblätter 2, groß, bleibend, den Kelch einſchließend. Blüten ziemlich groß bis groß, weiß, roſa oder violett. — 7 Arten der gemäßigten und ſubtropiſchen Zone der Erde. 2373. Vöivulus dahürieus Junger (syn. Caly- | 2374. Völvulus pubéscens Voss, Tafel 43, stegia dahurica (Mos, Convolvulus dahuricus | 169 (syn. Calystegia pubescens Lindl.), Weichhaarige Bot. Mag.), Tauriſche Bärwinde (e. Dahurian ärwinde⸗ dchina. De in- Bean) Tanten am Saufafub. Glaube, 2 68 dend Mihtesent Mel. Sun bis Senken 4 m hoch windend. Blütezeit: Juni bis Oktober. Pflanze mit weithin kriechenden Erdſtämmen und — Pflanze überall dadurch leicht läſtig werdend. Stengel weichhaarig; etwas weichhaarig, Blätter länglich, mehr oder weniger ſpießförmig, am mit langgeſtreckten, Grunde eckiggelappt, ſpitz oder ſtumpflich, etwas fein⸗ kriechenden Erd- haarig. Blütenſtiele 1blütig, kantig. Deckblätter ſtämmen, die oft eirund, bewimpert, am Rande zurückgeſchlagen. Blüten läſtig werden. bisher nur gefüllt, und zwar vollkommen gefüllt fich eirund⸗ vorkommend, zahlreich und ſchön, zart-roſa oder f fleiſchfarbig, ſpäter lebhaft-roſa. — 11 905 Spitze 10 Verwendung dieſer beiden völlig winterharten Weichſpitze, kurzge— Stauden ganz wie Nr. 2365. Sie ſind ganz allgemein ſtielt Blütenſtiele zu empfehlen und gedeihen in allerlei gutem, kalk⸗ 1blütig Deck⸗ haltigem, nur mäßig feuchtem Garten- und Ackerboden; blattenei nd as ſie breiten ſich faſt wie die Quecken aus, müſſen deshalb on fang. N bei Zeiten im Zaume gehalten werden. Da fie nach wimpert ſpitzlich; einigen Jahren an ihrem alten Standort an Wuchskraft Kel chblätt 1 ahl, und Blütenreichtum abnehmen, ſo wird gelegentlich mit ſpitz, lanzettlich 7 Miſchdunge en 2 11 bessern en 12 Tauriſche Bärwinde. 1 „ Miſchdüngererde (Kompoſterde) aufzubeſſern ſein. Sie . Henne en ſind ſo ſchön, daß ſie in Landſchaftsgärten nicht zahlreich. Blumenkrone groß, wirklich ſchön fehlen ſollten; e e Gärten würde C. pube- hellroſenrot mit 5 roſenroten Streifen. — * V. scens an niedrigen Wänden u. ſ. w. vorzuziehen ſein. sepium Junger (syn. Calystegia sepium Br., Con- 1 5 e A 9095 au volvulus sepium Z.), unbehaarte, fahle Stengel, Kei f 11 0 auch au i 9 85 1 pfeilförmige, zugeſpitzte, kahle Blätter und große, weiße ; un 10 1 Woch e Sale, ee (f. rosea noch größere, rote) trichterig-glockige Blüten. N en Gattung 793. Convölvulus L. Winde, O XXIX 8 (lat.: convolvere ſich winden; betrifft die Stengel vieler Arten). Kelchblätter faſt gleich oder ſeltener die äußeren breiter. Krone breit⸗, ſeltener ſchmal⸗glockig; Kronſaum gefaltet, Heckig oder ſeltener 5lappig. Staubblätter nahe dem Grunde der Kronröhre ange— heftet, nicht herausragend. Fruchtknoten 2fächerig, 4eiig; Griffel fadenförmig, mit 2 getrennten, ſitzenden oder geſtielten, linea⸗ liſchen, ſtielrunden, dünnen, faſt keulenförmigen oder ſchwach verbreiterten Narben. Kapſel kugelig, 2fächerig, 4 klappig⸗auf⸗ ſpringend oder unregelmäßig-aufreißend. Samen kahl. Kräuter, aufrecht, niedergeſtreckt oder windend, oder aufrechte, ſehr äſtige (bisweilen dornige), mehr oder weniger ſeidige Halbſträucher oder Sträuchlein. Blätter ganz, gezähnt, wellig⸗kraus oder gelappt. Blütenſtiele achſelſtändig, 1blütig, ſeltener trugdoldig-mehrblütig. Deckblätter meift ſchmal oder klein. — 150 Arten der gemäßigten und ſubtropiſchen Gegenden. A. Einjährige Kräuter. Stengel niederliegend, nicht kletternd, weder weißfilzig noch dornig ... C. tricolor (Tafel 43). 2375. B. Ausdauernde und halbſtrauchige Pflanzen. i 1. Stengel oder Aſt⸗-Enden windend. Blätter verſchieden: geferbt und gelappt oder eingeſchnitten .. C. althaeodes. 2376. 2. Pflanzen mit aufrechten oder niederliegenden Aſten, ſtaudig-halbſtrauchig bis ſtrauchig . . C. mauritanicus. 2377. 2375. Convölvulus tricolor L., Tafel 43, weiß; f. lilacinus, lilafarbig; f. azureus, leuchtender 170 (syn. C. versicolor Salisb.), Dreifarbige Winde und dunkler gefärbt als die Stammform; k. kerme- (fr. Belle de jour ordinaire, Liseron tricolore; sino-xiolaceus, Schlund weiß, begrenzt von karmeſin, e. Three coloured Bind-weed). Südeuropa, Bithynien, der Saum tiefviolett und von 5 dunkelroten Streifen Nordafrika. Einjährig, niederliegend, dann aufrecht durchſchnitten, ſehr ſchön; t. subcoeruleus, blaßblau; und 20—40 cm hoch. Blütezeit: Juni bis September. k. roseus, ſchön- und zart-rojenrot; k. variegatus (syn. — Stengel äſtig, behaart. Blätter lanzettlich-verkehrt⸗ f. striatus hort.), weiß und verſchiedenartig blau-ge- eirund, faſt ſpatelförmig oder länglich, ſitzend, am ſtreift, -gebändert oder =-gejchedt, Schlund gelblich; Grunde bewimpert. Blütenſtiele achſelſtändig, 1 blütig, f. splendens, braunviolett; k. unicaulis, purpurblau, zottig, mit Deckblättchen und das Blatt meiſt über- Veräſtelung etwas geringer, Wuchs mehr aufrecht, ragend. Kelchblätter eirund⸗lanzettlich, zottig, ſpitz, Blüten etwas größer; k. violaceus, Kronſaum violett; etwa 5—8 mm lang. Blumenkrone weit⸗ trichter? k. monstrosus, dunkelblau. — Ferner k. violaceus förmig, den Kelch meiſt um das dreifache überragend, fore pleno, violett, ſcheingefüllt; k. coeruleus flore bei der Stammform dreifarbig: der obere, größere pleno, blau, ſcheingefüllt, indem mehrere Blumenkronen Teil des Saumes blau, der mittlere weiß, der Schlund ineinander ſtecken; mehr ſonderbar als ſchön, auch nicht ſchwefelgelb. Kapſel zottig. Gartenformen, ganz ſamenbeſtändig. meiſt mit hellgefärbtem Schlunde, ſind: f. albus, Blüten Die Blumen ſind am Tage bei einigermaßen Gattung 792. Völvulus und ſchöner Witterung geöffnet, abends und nachts, ſowie bei Regenwetter aber geſchloſſen. Verwendung. Sie zählen zu unſeren beſten Sommerblumen zals ganze Blumenbeete ſind f. azureus, ferner f. roseus und f. kermesino-violaceus beſonders hübſch. Als Einfaſſung ſowohl, als auf Rabatten, in kleineren und größeren Gruppen, wie zur Bildung kleiner Blütenteppiche find. alle vortrefflich und wir⸗ kungsvoll; als Topfpflanzen ſind ſie angenehm. Kultur in allerlei gutem, kalkhaltigem Gartenboden mühelos. Der Standort ſei womöglich ſonnig und luftig. Aus- ſaat von Anfang April bis Mitte Mai an den be— ſtimmten Platz und die Pflanzen auf 15—25 cm Ab- ſtand auslichten. Die frühere Ausſaatzeit iſt entſchieden vorzuziehen, blühende Pflanzen erhoffen läßt. Das Verpflanzen vertragen ſie nur ganz jung. — Keimkraft der Samen 3—4 Jahre; Keimung in nur 1—2 Wochen. 2376. Convölvulus althaeödes L. (syn. C. hirsutus Ten., C. italicus R. et Sch., C. bryoniae- folius Rchb., C. alceaefolius Fl. Pelop., nicht Zam.), Stockmalvenartige Winde. Südeuropa, Nordafrika, Canariſche Inſeln. Staude, niederliegend und windend. Blütezeit: Juni bis Herbſt. — Pflanze mit Pfahl— g wurzel, abjtehend-, ſeltener faſt angedrückt-zottig- oder kurzhaarig. Untere Blätter länger geſtielt, herzförmig- eirund, ſtumpf⸗gekerbt oder gelappt, die oberen faſt fußförmig⸗handſpaltig, mit linealiſchen oder lanzett⸗ lichen, ganzrandigen oder gezähnten Zipfeln, Endzipfel größer. Blütenſtiele achſelſtändig, viel länger als das Blatt, ein-, ſeltener zweiblütig; Blütenſtielchen länger als der Kelch; Deckblätter ſchmal-borſten— förmig. Kelchblätter eirund- länglich, ſtumpf, am Rande trockenhäutig, bisweilen mit Weichſpitze. Blumenkrone roſen- oder lilaroſenrot, ſchön, 4—5mal jo lang als der Kelch, außenſeitig gürtel Formen ſind: roſtfarbig-filzigen Stengeln; k. scriceus Choisy, Stengel und Blätter ſlehm, Torf- und Miſterde, ſtatt der letzteren auch Kapſel kahl. Choisy, mit förmig, behaart. f. ferrugineus ſeidenhaarig. — C. tenuissimus Sibth. et Sm. (syn. C. althaeodes Bot. Mag., C. althaeodes f. ar- gyreus Choisy, C. argyreus DC., C. argyrophyllus hort., C. elegantissimus Mill., C. aegypticus Vesl., | C. pedatus Forsk., Ipomoea elegantissima hort.?), Staude, weitſchweifig oder kletternd. Blütezeit: Juni bis Herbſt. Pflanze ſilberglänzend-ſeiden— artig, dicht angedrückt-behaart. Die Stengel weitſchweifig oder kletternd, dünn. länger geſtielt, linealiſch-gefaltet, herzförmig-eirund, ſtumpf⸗ausgeſchweift-gekerbt. Blütenſtielchen jo lang oder länger als der nur etwa 6 mm lange Kelch. Blumenkrone und Kapſel wie Deckblätter ſehr kurz. vorige Art, von der ſie durch die Behaarung, ſchmälere Blattteile und Kelchzipfel verſchieden, auch Schöner und zierlicher iſt. Verwendung. Am beſten als Topfpflanzen des Kalthauſes in geräumigen Töpfen zu kultivieren, oder, im Sommer ausgepflanzt, auf Steingruppen in kalkhaltigem Boden und in ſonniger Lage zu verwenden. Im Herbſt die Wurzeln herausnehmen, in Töpfe pflanzen und froſtfrei und luftig überwintern. mehrung durch Stecklinge. 2377. Convölvulus mauritänicus ſtrauchig, mit niederliegenden oder hängenden, dünnen Stengeln. Topfpflanze auch im zeitigen Frühling. — Ganze Gattung 793. Convölvulus. da ſie kräftigere, reicher und ſchöner Untere Blätter Bol. Mag., Ver⸗ Anzucht aus Samen. Boiss., | Mauritaniſche Winde. Nordafrika, Spanien. Halb⸗ Blütezeit: Juli bis Spätherbſt; als Nr. 2373 2377. 713 Pflanze mit kurzen, weißen, anliegenden Haaren be— kleidet. Aus dem Wurzelhals treiben viele einfache, kriechende, dünne Stengel. Blätter eirund, kurzgeſtielt. Blütenſtiele einzeln, in den Achſeln der oberen Blätter, 1—3blütig, 2—3 mal jo lang als die Blätter, dünn, fadenförmig, am Grunde der Blütenſtielchen 2 line— aliſche Deckblätter. Kelchblätter länglich-linealiſch, ſpitz, um Zmal kürzer als die ziemlich flach ausgebreitete breitglockige, lila oder violettblaue Blumenkrone. 2 7 N N e AN 5 N 6 Rs N \ \ ] \ „ bs ai er=V—N: IN Fe , N 7 “ Mauritaniſche Winde. Verwendung. Iſt nicht nur in ſonniger Lage im Freien eine vortreffliche Pflanze, die reizende kleine Gruppen giebt und außerordentlich reich, dabei andauernd blüht, ſondern auch eine ausgezeichnete Ampelpflanze; als ſolche freilich weniger reichblühend und als Kalthauspflanze zu behandeln. Für Topfkultur nehme man ein Gemiſch von mildem Acker— Miſchdüngererde, nebſt Sand. Vermehrung durch Stecklinge, indem man im zeitigen Frühling einzelne der überwinterten Pflanzen in etwas höhere Wärme bringt, d. h. „fie antreibt“. Die junge Sproſſe be— wurzeln ſich in recht ſandiger Erde ſehr bald. Anzucht aus Samen; die Ausſaat nur lauwarm halten. Andere, hier und da empfohlene halbſtrauchig— ſtrauchige, aufrechte, und zwar Kalthaus“ Pflanzen, ſind: C. Cneorum Z. (syn. C. argenteus Desr.); Sizilien, Dalmatien; ſtrauchig, 1—2 m hoch, dichtangedrückt-ſeidenhaarig, mehr oder weniger gleich— mäßig⸗beblättert; Blüten büſchelig-kopfig auf end- ſtändigem, die oberſten Blätter wenig überragendem Blütenſtiel, weiß, außen an den Ecken ſeidenhaarig. — G. soleaefolius” Desr. (syn. C. linearis C. Tournefortii Seb., C. lineatus Fl. graee., nicht, L,), Griechenland, Rhodus; am Grunde ſtrauchig, Aſte krautig; Blätter ſchmal-linealiſch, dichtangedrückt-ſilberglänzend- behaart; Blüten end— ſtändig, locker-trugdoldig-kopfig, roſenrot, an den Ecken ſeidig, 4mal ſo lang als der Kelch. — C. floridus Z. (syn. Rhodorrhiza florida Webb), auf Teneriffa; Strauch, im oberen Teile klein- blätterig oder nur Deckblätter tragend. Blätter linealiſch-lanzettlich, faſt unbehaart; Blüten im Juli, Auguſt, klein, aber einen großen zuſammen— geſetzten Endſtrauß bildend, weiß oder hellrot. a en a TER SER RN CIE EN 714 Familie 133. Nolanaceae, O XXIX 8, und Familie 134. Solanaceae, XXIX 7. Familie 155. NOLANACEAE, Glockenwindengewächſe. d= XXIXS. Gattung 794. Alöna Lindl., Alona, O XIII 14; XXIX 8 (nach der verwandten Gattung Nolana abgeändert). Krone glockig bis faſt breit-trichterig; Kronſaum gefaltet, eckig oder ſchwach⸗ und breit⸗5 lappig. Staubblätter nicht herausragend. Fruchtknoten ganz oder undeutlich-dlappig, meiſt 5fächerig; Fächer Leiig; Griffel 1, endſtändig, mit ſchildförmiger Narbe. Frucht unregelmäßig-gelappt, in 5 bis mehr nußförmige Früchtchen teilbar. Heideblätterige Sträuchlein. Blätter kurz, linealiſch-ſtielrund, bisweilen etwas fleiſchig, oft gebüſchelt. Blüten ziemlich groß, achſelſtändig. — 6 Arten, in Chile; z. B.: A. coelestis Lindl. (syn. Nolana coelestis Miers), Blüten blaß purpurn bis blau, gegen 4 cm lang und gegen 5 cm breit, Röhre weißgelblich. — A. rostrata Lindl. (syn. Nolana rostrata Miers), Kelch kahl, als Knoſpe geſchnäbelt; Blüten wie vorige, aber die Blumenkron-Falten kahl; ſchöne Art! Kalthauspflanzen. i Gattung 795. Nolana L., Glockenwinde, Or XXIX 8 (lat.: nola — Schelle, Glöckchen). Wie Alona, nur: Fruchtknoten deutlich-gelappt; Lappen 5 oder mehr, 1—2reihig oder unregelmäßig ſtehend; jeder 1—4eiig. Griffel 1, zwiſchen den Lappen grundſtändig, einfach, mit ſchildförmiger Narbe. Frucht aus mehreren bis vielen harten oder außen etwas fleiſchigen Nüßchen beſtehend. Kahle oder klebrig-weichhaarige, oft weitſchweifige oder nieder⸗ geſtreckte Kräuter. Blätter einzeln oder gepaart, ganz, flach, bisweilen etwas fleiſchig. Blüten meiſt bläulich oder roſa, achſel⸗ ſtändig, einzeln. — 8 Arten, in Chile und Peru. A. Blumenkrone glockig. Fruchtknoten meiſt 5. Einjährige, niedergeſtreckte Kräuter mit Convolvulus-artigen Blüten. N. prostrata. 2378. B. Blumenkrone trichterförmig, mit breitem, glockigem Saum; Fruchtknoten 20—40, mindeſtens 100 VN. paradoxa. 2379. N. atriplicifolia. 2380, 2378. Noläna prosträta Z. (syn. Teganium Blüten denen der Nolana paradoxa ähnlich, himmel⸗ procumbens Schmid, Neudorfia peruviana Adams.), blau mit weiß und gelb. Niederliegende Glockenwinde. Peru, auf ſandigem 2380. Noläna atriplieifölia D.. Don (syn. en 1 e ed N. grandiflora Lehm , Sorema atriplicifolium Lindl.), VD 275. 18 a f Meldenblätterige Glockenwinde. Peru. Einjährig, liegend, ſehr äſtig, kantig, etwas glänzend, ſchwachzottig, iederliegend. Blütezeit: Jun , hin und her gebogen, purpurlich; die Aſte aufſtrebend. mie 9 1 een June Blätter einzeln oder gepaart, geſtielt, eirund-länglich, n ee 10 an beiden Enden verſchmälert, ganzrandig, fleiſchig, f I 15 1 N kahl, ſchwachwellig; Blattſtiele doppelt kürzer als die aum it ei Blattfläche, ſchwachzuſammengedrückt, zottig-bewimpert. Hei 375 1000 N Blütenſtiele kürzer als die Blätter, kahl, aufrecht. „ 115 95 8 3 5 Kelch ſpitz, 5 kantig, mit dreieckig-pfeilförmigen, auf- 55 & A rechten Zipfeln. Blumenkrone blaßblau, doppelt jo 115 3 fleisch a er lang als der Kelch, im Schlunde ſchwärzlich— 5 5 1 le violettblau-geſtreift. Staubkölbchen blau. — N. 1 Sn une) tenella Zindl. (syn. N. paradoxa Hook., nicht Hi IN ſpitz⸗ Lindl.) hat einen 2lappigen Kelch; Pflanze klebrig 9015 97 a 1 1015 behaart, die Stengel fadenförmig, blaßgrün; Blumen⸗ "° fe ilfe 1 ar krone blau, in der Mitte weißlich, im Grunde gelb. 110 A 18 N Beide Arten find hübſch, aber nicht jo ſchön als run 0 9 > die folgenden. hen an 2379. Noläna paradoxa Lindl., nicht Aook. größten, langge⸗ - = 1 a u Venice e | ſtielt. Blüten achſel⸗ Meldenblätterige Glockenwinde. eltſame Hlockenwinde Chile. Einjährig, nieder⸗ ſtändig, einzeln, geſtreckt, 15— 25 em hoch. Blütezeit: Juni⸗Juli mit glockigem Kelch; Kelchzipfel eirund⸗ lanzettlich, bis September. — Stengel niederliegend, ſchwach, ſpitz, zuſammenneigend. Blumenkrone trichterförmig⸗ ausgebreitet, ſtielrund, blaßgrün, überall fuchsrot⸗gefleckt glockig, etwa 21/5 em lang und faſt 4 em im Durch⸗ VVVVVVVV N a a Blätter oft gepaart, geſtielt, eirund, ſtumpf, behaart, 171 15 ei en 61 gelb, a 1115 dick, nach dem Grunde hin bewimpert. Blütenſtiele waſchen. k. alba (syn. N. grandiflora alba hort.) behaart, einzeln, 1 blütig, kaum länger als die Blätter. hat größere weiße Blüten Kelch glockig, 5ſpaltig, mit Zeckigen, aufrechten Zipfeln. Di EN id e d 81 önſt Fruchtknoten 10 —20; Früchtchen durch Fehlſchlag ieſe Art un ihre Form ſin Ne ſchönf El nur 4—6, einſamig. Blüten groß, glodig-trichterig, Verwendung. Die Glockenwinden ſind dem mit 5 ftumpfen, verfehrt-herzförmigen Saumlappen. beliebten Convolvulus tricolor, Tafel 43, 170, etwas Saum violett, Schlund weiß, Röhre gelb. — N. ähnlich, nicht ganz jo hübſch, aber doch recht an- lanceolata Miers (syn. Sorema lanceolatum Miers), ehm, 1 1 1 Ziergärten an dem Chile; einjährig. Blütezeit: Juni⸗Juli bis September. vollen Sonnenſchein ausgeſetzten Böſchungen und auf Ganze Pflanze weißgrau- behaart, krautig, mit dünner größeren Steingruppen. Kultur wie Nr. 2375. Pfahlwurzel; am Wurzelhals roſettig-geſtielte Blätter, Sie erfordern recht ſandigen, lockeren Lehmboden, zwiſchen denen etwas fleiſchige, auf dem Boden aus⸗ der nicht gar zu trocken iſt, und womöglich eine gebreitete, hellgrüne, äſtige, durch die herablaufenden geſchützte Lage. Ausſaat Mitte April bis Anfang Blätter etwas kantige Stengel hervorkommen. Blätter Mai recht dünn an den beſtimmten Platz und die gepaart, lanzettlich, halb-ſtengelumfaſſend, am Grunde Pflanzen auf 30 em Abſtand auslichten, oder, wenn ſchief angewachſen und etwas herablaufend. Blüten ſie frühzeitiger blühen ſollen, Anfang April ins kalte achſelſtändig, einzeln; Blütenſtiele zuſammengedrückt. Miſtbeet; dann aber die Pflänzchen, ſo lange ſie Kelch glockig, 5kantig, 5ſpaltig, mit lanzettlichen Zipfeln. noch recht jung find, in kleine Töpfe verſtopfen und 555 Gattung 794. Alona bis Gattung 796. Solänum. Fr. 28782380. 715 ſpäter aus dieſen an den Platz verpflanzen; andernfalls Juni-Saat giebt noch einen Herbſtflor. — Keimkr aft lege man lieber gleich je 1—3 Körner in kleine Töpfe. der Samen 3—4 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Familie 154 SOLANACEAE, Nachtſchattengewächſe. G XN 7. (Nr. 2381—2443 aus ſechzehn Gattungen.) Wo in den Gattungsbeſchreibungen vom Fruchtknoten nichts anderes angegeben, da iſt derſelbe 2 fächerig. I. Blumenkrone mit ſehr kurzer Röhre, radförmig oder ſchalenförmig-glockig. (Vergl. auch Gtg. 811!) 1. Die Staubkölbchen find länger als ihre Staubfäden. Gattung 796 Solanum. 2. Die Staubkölbchen ſind kürzer als die Staubfäden. Frucht fleiſchig oder beerenartig, nicht aufſpringend. Gattung 797 Physalis. 298 Capsicum. 799 Nicändra. II. Krone röhrig, trichter-, tellerförmig oder röhrenglockig (bei Gtg. 811 bisweilen unten röhrig, oben ſchalenförmig⸗glockig). a 1. Blumenkronlappen vor dem Aufblühen ein wärtsgefaltet-klappig-liegend, bei Datura, Scopolina, bisweilen auch bei Nicotiana und Fabiana, nur einfach-gefaltet, nie jedoch dachziegelig. a) Frucht fleiſchig oder beerenartig. (Vergl. auch Gtg. 799, Nicandra!) Gattung 800 Jochröma. 801 Cestrum. b) Frucht eine häutige oder lederige Kapſel, die, wenn trocken und reif, aufſpringt. Gattung 802 Datüra. 803 Scopolina. 804 Fabiäna. 805 Nicotiäna. 2. Blumenkronlappen vor dem Aufblühen dachziegelig-liegend; bei Petunia find fie gleichzeitig ge— faltet und leicht⸗2 lippig⸗dachziegelig, bei gefüllten Petunien wohl auch ſehr geknittert, bei Solandra ſind die Buchten zwiſchen den dachziegeligen Lappen einwärtsgefaltet-klappig. a) Frucht beerenartig, nicht aufſpringend. Gattung 806 Soländra. 807 Lycium. 808 Juanülloa. b) Frucht eine Kapſel. Gattung 809 Hyoscyamus. 810 Petünia. 811 Nierembergia. Gattung 796. Solanum L., Nachtſchatten, = XXIX 7 (lat.: solari — Schmerz ſtillen; einſchläfernde Wirkung). Kelch 5= 55 10zähnig, -lappig oder-teilig, ſeltener in der Vierzahl. Blumen krone mit ſehr kurzer Röhre radförmig oder ſeltener breit-glockig; Kronſaum gefaltet, eckig oder 5-, ſeltener 4- oder 6ſpaltig. Staub— blätter 5, ſeltener 4 oder 6 (bei S. Lycopersicum oft doppelt- und dreimal jo viele), dem Schlunde eingefügt; Staublölbchen aufrecht, zuſammenneigend oder in einem Cylinder zuſammenhängend, die Staubkölbchenfächer nur durch ein unſcheinbares Mittelband (Konnektiv) verbunden, an der Spitze mit einem Loche, ſeltener ſeitlich mit Längsriß aufſpringend und dann (ausgenommen S. Lycopersicum!) an der Spitze mit Inhalt. Fruchtknoten 2-, ſeltener 3—4fächerig, vieleiig. Beere ſehr verſchieden. Sträucher, Kräuter oder Bäumchen (erftere bisweilen kletternd); Geſtalt "ehr verſchieden, unbewehrt oder ſtachelig, kahl, filzig oder zottig, bisweilen klebrig. Blätter ganz, gelappt oder fiederſchnittig. Blütenſtand verſchieden; Blüten weiß, violett, purpurn oder gelb. — 800 Arten, zumeiſt den tropiſchen und ſubtropiſchen Gegenden angehörend. A. Staubkölbchen kurz und breit, vom Grunde bis zur Spitze gleichbreit oder an der Spitze kaum ſchmäler. Die Staubkölbchenhälften er S am oberen Ende durch ein großes Loch, welches ſich ſpäter durch einen kurzen Längsſpalt vergrößert. Kelch 5zähnig oder 5lappig. 1. Strauchige langen mit klimmenden Aſten. Blüten trugdoldig bis faſt doldentraubieg. . .. * S. Dulcamara. 2381. S. jasminodes. 2382. S. macrantherum. 2383. S. Wendlandii. 2384. S. pensile. 2385. 2. Aufrechte, krautig-halbſtrauchige Pflanzen mit nicht klimmenden, völlig kahlen und unbewehrten Aſten. Blätter teils fiederſpaltig, teils ganz. Blüten in end- und ſeitenſtändigen, trugdoldig-doldentraubigen Trauben. a) Staubkölbchen ſehr ſtumpf, parallel, die Endlöcher ſich ſeitlich herab erſtreckend. Halbſträucher . . S. aviculare. 2386. b) Staubkölbchen nur an ihrem Ende, welches nur wenig ſchmäler iſt, mit Löchern aufſpringend . S Capstcastrum. 2387. S. Pseudo- Capsicum. 2388. B. Staubkölbchen lang und ſchmal, vom Grunde gegen die Spitze hin allmählich verengt; die beiden Hälften öffnen ſich am Ende durch ein kleines Loch, welches nur ſelten durch einen kurzen Seitenſpalt erweitert wird. Staubfäden gleichlang. Pflanzen meiſt beſtachelt. 1. Blumenkrone d—5teilig oder faſt 4—5teilig. a) Zweige beſtachelt; Stacheln groß, verſchieden, zurückgekrümmt. Blüten zierlich: S. heterophyllum Lam. (syn. S. acanthi- folium hort., nicht Auct.). b) Stengel beſtachelt; Stacheln ſehr ſpitz, gerade, ſelten an der Spitze zurückgekrümmt. Trugdolden kurz. Krone 5teilig. * Blätter ziemlich kahl oder zottig, mit einfachen Seidenhaaren; Beeren kahl: S. ciliatum Lam. (syn. S. capsicodes hort. Paris., S. ciliare Willd., S. sphaerocarpum Moric., S. campechiense M. Banks, S. aculeatissimum Sendtn. ex p.). Ferner beſonders . Jö e 23898 ** Blätter fternhaarig- ſilzig. Beeren behaart N S. robustum. 2390. 2. Blumenkrone tief-5fpaltig, am Grunde gefaltet. Pflanzen beſtachelt oder unbewehrt. Blätter ganz, ausgeſchweift, buchtig oder gelappt. Blüten doldentraubig oder riſpig. Beeren klein, ſo groß als eine Erbſe oder eine kleine Kirſche. S. giganteum. 2391. S. ferrugineum. 2392. S. albidum. 2393. S. Dammannianum. 2394. 3. Blumenkrone Steilig, mit einfachen, freien oder gefalteten Zipfeln, oder nur 5fpaltig, oder mit 5 buchtigen Kanten. Alle Teile der Pflanze ſternhaarig oder ſternhaarig⸗ filzig. (Vergl. auch Nr. 2394 u. 2390.) a) Blätter 3—5—7lappig, bisweilen faſt fiederſpaltig; die Lappen oft ſtumpf. Blüten ſeiten⸗ oder faſt blattgegenſtändig. ar mehr oder DEE es und ua oder wennigergeraltet. m Be We 0 S. pyracanthum. 2395. S. maroniense. 2396. b) Beeren von einem aufgeblaſenen Kelch umgeben oder verborgen. Blätter fieder- oder 91 8 fiederſpaltig. * Die Staubkölbchen find gleichmäßige. S. sisymbrifolium. 2397. ** Staubblätter herabgebeugt; die Staubkölbchen ungleich, eins immer bogig und größer, auch ein Zipfel der 5ſpaltigen Blumenkrone mehr vorgezogen. Blütenknoſpen faſt geſchnäbelt— bogig. Echt einjährige Arten! .. S8. heterodoxum. 2398. o) Blütenſtiele bisweilen einzeln, meiſt aber in ihrem unteren Teile 2 ſpaltig: das untere Blütenſtielchen aus dem Stengel ent⸗ ſpringend und eine einzige, aber fruchtbare und nach der Blütezeit nickende Blüte tragend, der andere Blütenſtiel zum Teil 716 vielblütig und unfruchtbare Blüten tragend. Kelch der fruchtbaren Blüte ſich nach der Blüte vergrößernd. Pflanzen mit ganzen oder nur gelappten W * Blumenkrone tief=5fpaltig oder faſt ßpteilig. Staubkölbchen wenig verlängert, ziemlich dick .. 5 2—3= oder mehrfächerig. Blumenkrone welliggefaltet. ** Blumenkrone nur 5iſpaltig oder nur halb-5ſpaltig, e nur bei S. Melongena bisweilen auch unbewehrt C. Staubkölbchen lang und ſchmal, vom Grunde bis zur Spitze ſich verſchmälernd; Familie 134. Solanaceae, Nachtſchattengewächſe. O XXIX 7. Früchte groß, .S. Gilo. 2399. S. quitoense. 2400, fia meiſt beſtachelt und e FED. S. mar ginatum. 2402. ihre beiden Hälften unterhalb des tauben, blütenſtaubloſen Endes durch einen Längsſpalt ſich öffnend, der ſich ſeitlich weit gegen das untere Ende hin fortzieht. Un⸗ beſtachelte, einjährige, meiſt etwas drüſig-klebrige Pflanzen mit gelben Blüten und gefiederten Blättern. S. Lycopersicum. 2403. 2381. * Solanum Dulcamara Z. (syn. Dulca- mara flexuosa Mnch.), Bitterfüß - Rahtfhatten (fr. Morelle Douce-amere, Vigne de Judée; e. Bitter- sweet). Europa, China; an Bachufern, Gräben, in feuchtem Gebüſch. Strauchig, bis 3 m lang oder ſo hoch klimmend. Blütezeit: Sommer bis Herbſt. — Die Stengel ſind ſtielrund, weißgrau, glatt, rechts- und linkswindend oder meiſt übergeneigt. Blätter herzförmig-eirund oder länglich-eirund, die unteren einfach und ganzrandig, ſelten gelappt, die oberen häufig 3 lappig und dann manchmal ge— öhrt oder ſpießför— mig und mit wage— rechten oder ab— wärtsgerichteten Lappen, oder ganz ungeteilt, beider— ſeits kahl, weichhaarig. Blü- ten in endſtändigen oder den Blättern gegenüberjtehen- den, wenig- oder vielblütigen Trug- dolden, hellvio— lett, am Schlunde mit 10 grünlich- weißen Flecken und 5 zugeſpitzten, ausgebreiteten, ſpäter zurück— geſchlagenen Kronzipfeln. f. flore albo blüht weiß; f. flore carneo, fleiſchfarbig; f. flore pleno iſt gefülltblühend; f. flore variegato, gelb- und weißblühend; die violett- bis blaublühende Stammform iſt aber am ſchönſten. Kelch 5zähnig. Staubkölbchen vereinigt. Beeren ſchön rot. — var. persicum Willd. pr. sp., Kaukaſus, Perſien; Stengel und Aſte weich-graubehaart; Blätter ſtets ungeteilt, aus tief-herzförmigem Grunde länglich bis lanzettlich, weichbehaart; Blüten in reichblütigen Trugdolden, hellviolett oder rötlichweiß. Beeren lebhaft— ſcharlachrot. Dieſe Abart hat lange dauernde Blütezeit und verträgt an geſchützten Standorten unſere Winter gut. Verwendung. Wer den Bitterſüß-Nacht⸗ ſchatten an Bächen geſehen hat, wie derſelbe mit ſeinen, von ſchönen, leuchtend-violetten Blüten, von lackroten Früchten bedeckten Zweigen die Ufer ſchmückt, weiß, daß dieſer Strauch in Landſchafts— gärten, Parks und Anlagen, an feuchten Orten (auch im Schatten) von ganz vortrefflicher Wir— kung iſt, und nur für ſolche, der Pflanze zuſagende Stand— orte ſoll er empfohlen werden. Die Pflanze iſt zwar giftig; das hindert aber z. B. die Schnecken nicht, daß ſie bisweilen die Blätter anfreſſen. Vermehrung durch Ablieger leicht. Anzucht aus Samen, die an feuchten Orten auszuſäen. — Keimkraft 4 Jahre; Keimung innerhalb 3—4 Wochen. 2382. Solanum jasminòdes Hat. (syn. 8. cynanchodes Dun.), Zasminartiger Nachtſchatten. Bitterſüß-Nachtſchatten. ſelten ſpitzbuchtigem Grunde, | gejchweift, netzaderig, beiderſeits, namentlich unterſeits, ſpäter Braſilien. Strauchig, ½ — 2 m lang. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Stengel mehrere, dünn, rutenförmig, rankend, glatt, mit grünlichen, behaarten Zweigen. Blätter immergrün, geſtielt, einfach, meiſt faſt herz⸗ förmig-eirund, zugeſpitzt, ſpitz, ganzrandig, bisweilen auch 2- bis 5 ſpaltig oder teilig, der unpaarige Teil dann am größten, eirund-langgeſpitzt, die Seitenblätt⸗ chen ſchmäler, alle glänzend. Blüten in riſpenartigen, end- uud ſeitenſtändigen Trauben, zierlich, weißblau, ungefähr 2 cm breit, tief-5 ſpaltig. Dieſe Pflanze hat in neuerer Zeit als ſehr dank⸗ barer Blüher in der Schnittblumen-Kultur wieder die Aufmerkſamkeit auf ſich gelenkt. Kultur ſiehe unten, auch unter 8. Wendlandii. 2383. Solänum macrantherum Dun. (syn. S. dulcamarodes Poir., S. scandens Mog. et Sess., S. sarmentosum Pav), Großriſpiger Nachtſchatten. Mexiko. Kletterſtrauch. Blütezeit: Frühling. — Stengel kletternd, holzig, mit faſt kantigen Zweigen, flaumhaarig. Blätter langgeſtielt, eirund, zugeſpitzt, mit abgerundetem oder faſt herzförmigem und dann ganzrandig oder ſchwach-aus⸗ rauhhaarig-flaumig. Blüten in ſehr großen, end- ſtändigen, verzweigten, lockeren Riſpen, an denen die Einzelblüten faſt doldentraubig gruppiert find. Einzel⸗ blüten von der Größe einer Kartoffelblüte, ſchön violett. Beeren kugelig, rot, gegen 1½ cm und darüber breit. Sehr ſchön, dem Bitterſüß-Nacht⸗ ſchatten, Nr. 2381, etwas ähnelnd, aber weit ſchöner. Verwendung der Nrn. 2382 und 2383 als Topfpflanzen in Kalt- oder luftigen Lauwarm⸗ häuſern. Von Ende Mai ab kann man ſie ins Freie an einem warmen, geſchützten Orte aufſtellen. 2384. Soläanum Wendländii Hook. fil., Wend⸗ lands Nachtſchatten. Coſta Rica, in den Cordilleren, in 2000 —3000 m Höhe. Kletterpflanze, in ihrer Heimat in das Geäſt der Bäume kletternd. Blüte— zeit: Juli bis September. — Zweige ſaftreich, mit Stacheln behaftet, aber mit zunehmendem Alter korkig werdend. Blätter in Form und Größe verſchieden, an den Enden der Zweige länglich, ſpitz, etwa 10 em lang, die unteren 25 em und drüber lang und mehr oder weniger ſtark fiederteilig. Blüten an den Enden der jungen Sproſſe in dichten Dolden, die, wenn ihnen eine günſtige Haltung ermöglicht wird, einen präch— tigen Anblick gewähren. Blumenkrone breitglockig, 5—7 cm breit, ſchön blaßlila bis dunkellila, purpurn⸗ſchattiert. Staubkölbchen gelb, in der Mitte zuſammenſtehend und ſich von der blauen Blüten- färbung lebhaft abhebend. Verwendung. des Lauwarmhauſes. Sehr empfehlenswerte Pflanze Nach Wendlands Erfahrungen in Herrenhauſen verträgt dagegen dieſe Pflanze eine allzu hohe und feuchte Wärme nicht. Sie zeitigt die ſchönſten Blütenbüſchel, wenn die Zweige etwa 2—3 m lang ſind. Die Blätter fallen im Winter ab, und die Pflanze verharrt bis zum März im Ruhezuſtande. Ein heller Standort und ein recht nahrhafter Boden (alſo nicht im Topfe kultivieren) iſt erforder- R r Nn lich, denn nur kräftig entwickelt, zeigt ſich voll die wahre Schönheit dieſer Pflanze, welche man in Herren- hauſen im Sommer im freien Grunde an der jonnig- gelegenen Giebelwand eines Gewächshauſes kultiviert, wo ſie üppig wächſt, lange, kräftige Sproſſe treibt und eine anſehnliche Fülle von Blüten erzeugt. Im Winter findet ſie ihren Platz im Gewächshauſe für Agaven und Kakteen, wo ſie reichlich trocken gehalten werden. Dieſes Kulturverfahren ſcheint am zweck— mäßigſten zu ſein. Bei Kultur im Warmhauſe aber wird man jedenfalls andauernd und reichlich friſche Luft zulaſſen müſſen, 2385. Solanum pensile Sendin. (syn. S. laetum Mig., nicht Kze.; S. sempervirens Dun., S. pendulum Gattung 796. Solänum, Nachtſchatten. Lk., nicht Ruiz et Pav.; S. scandens Schomb., S. amethystinum Poit., Witheringia pendula E. e Sch.), Herabhängender Nachtſchatten. Guiana. Strauchig, kletternd. Blütezeit: Sommer; im Warmhauſe ſchon im Mai. — Die Stengel ſind ſchlank und unbewehrt; Zweige ſtielrund, weichhaarig-filzig; Blätter eirund oder eirund⸗herzförmig, ſpitz oder ſtumpf,zugeſpitzt, völlig kahl, oberſeits glänzend. i ſpreizend-zurückgekrümmten, vielblütigen Aſten die ziemlich kurz geſtielten Blüten hängen. violettblau, 3½—4 cm breit, außen flaumig, mit linealiſchen, zurückgeſchlagenen, an ihrer Spitze wieder eingebogenen Zipfeln. Einer der Staubfäden iſt doppelt ſo lang als die übrigen; Staubkölbchen aber alle ähnlich, linealiſch, mit kleinen Endlöchern aufſpringend. Frucht— knoten kegelförmig, kahl. Griffel flaumig. Beere kugelig, violett, kahl, glänzend, von Größe einer großen Erbſe. Ahnelt in der Tracht der Nr. 2381, hat aber große, prächtige und endſtändige Blütenriſpen und iſt eine der empfehlenswerteſten kletternden Arten fürs Lauwarm- oder (nach Hooker’s Angabe) für das gutgelüftete Warmhaus. 2386. Solanum aviculäre Forst. (syn. S. laci- niatum Al., S. reclinatum L'Heril., S. vescum F. v. Muell., S. pinnatifidum Zam., S. dispar Zoisel.), Schlitzblätteriger oder Vogel-Nachtſchatten. Neu⸗ ſeeland. Halbſtrauchig, bis 2 m hoch werdend, meiſt einjährig kultiviert. Blütezeit: Sommer. Pflanze unbeſtachelt, kräftig. Blätter lanzettlich, ſpitz oder ſeltener faſt ſtumpf, an älteren, ſtrauchigen Pflanzen meiſt ganz, an jüngeren, einjährigen, meiſt fiederſpaltig, jederſeits mit 1—3 lanzettlichen Lappen; die größeren Blätter 15—30 cm lang, bisweilen auch alle nur halb ſo lang, alle ſchön grün. Blüten wenige, groß, in kurzen, lockeren, geſtielten Trauben, meiſt ſeitenſtändig. Blütenſtielchen ziemlich lang. Kelch— lappen kurz, breit, ſehr ſtumpf oder mit Weichſpitzchen. Blumenkrone violettblau, 18—25 mm breit, ſehr kurz— und breitgelappt. Staubfäden fadenförmig, ſo lang oder länger als die Kölbchen. ſchwach⸗2 lappig. Beeren groß, grün oder gelb. 2387. Solanum Capsicästrum L., Beißbeer— Nachtſchatten. Süd⸗Braſilien. Halbſtrauchig, 25 bis 60 em hoch. Blütezeit: Sommer bis Herbſt. — Buſchiger, Strauch; Aſte am Grunde kahl, aſchfarben-grün, an der Spitze filzig-flaumig und ſchmutzig-greisgrau. Blätter oft gepaart, das eine dann viel kleiner; die größeren kurzgeſtielt, länglich-lanzettlich, ausgeſchweift, vorn zugeſpitzt, ſtumpflich, gelegentlich auch flaumig— filzig, unterſeits genervt. Blütentrauben kurz, faſt Blüten in großen, endſtändigen Riſpen, an deren einfachen, verlängerten, Kelch halb⸗ kugelig, mit kleinen Zähnen. Blumenkrone groß, ſchön Griffelnarbe kopfig, reichfrüchtige Pflanzen zu erhalten, Nr. 23812388. 717 doldig, faſt blattgegenſtändig, flaumig, nur immer eine Blüte der Traube fruchtbar. Blumenkrone weiß, etwas klein. Beeren kugelig, ſcharlachorange— farben, etwa gegen 1¼ em im Durchmeſſer. Steht der folgenden ſehr nahe, und beide werden häufig ihrer Zierfrüchte wegen in Töpfen kultiviert. 2388. Solanum Pseudo-Cäpsicum T. (syn. S. singuliflorum Steud.), Scheinbeißbeer - Nacht- ſchatten (fr. Morelle Faux-Piment, Orange de Sa- vatiers; e. Coral Sherry-shrub). Inſel Madeira; Braſilien. Strauch, 50—120 cm hoch. Blütezeit: Juni bis September. — Pflanze von Natur weniger reich verzweigt als bei voriger Art. Stengel kahl; Aſte grün. Blätter immergrün, länglich⸗ lanzettlich, kahl, ſchwach-ausgeſchweift, ſchmal, in den Blattſtiel auslaufend. Blütenſtiele einzeln, gepaart oder zu Zen, kurz, die blütentragenden nickend, 5—6 mm lang, die fruchttragenden an 1—1’/, cm lang, aufrecht. Blüten weiß, ungefähr 1 cm breit. Beeren kugelig, kirſchen— ähnlich, ſchön glänzend-ſcharlachrot. Iſt im all— gemeinen dankbarer als Nr. 2387, welche man, um auf dieſe Art pfropfen muß. Eine hübſche Zwergform iſt f. nanum, welche leicht zu einem kleinen Bäumchen erzogen werden kann. Neuerdings iſt eine als S. hybridum Hender- sonii bekannte Form, die ein kleiner, von Grund auf veräſtelter, dichtbelaubter Strauch iſt und zahlreiche, ſchön ſcharlachrote Beeren trägt, ſehr beliebt geworden. — S. microcarpum Vahl (syn. S. Pseudo-Capsicum f. microcarpum Pers., S. diphyllum Forsk.) hat 5- bis 7blütige Trauben und dreimal kleinere, nämlich nur wenig über pfefferkorngroße, kahle rote Beeren. — Verwendung. Nr. 2387 und 2388 nebſt Formen ſind, wenn gut kultiviert, gut ernährt und durch reichliches Lüften des Kulturraumes läuſefrei erhalten, ihrer prächtigen, aber giftigen Früchte wegen herr— mit weichen Sternhärchen bekleideten liche Zimmerpflanzen; fie würden auch vortreff— liche Marktpflanzen ſein, wenn die Gartenfreunde ſie nicht ſo häufig durch mangelhaftes Begießen, namentlich aber durch ungenügende Zufuhr friſcher Luft ver— lauſen ließen. Kultur in einem Gemiſch von guter Miſt⸗ oder Kompoſt- und recht ſandiger, mildlehmiger Raſen⸗ oder Ackererde mit Sandzuſatz, in mäßig 718 großen Töpfen. Die Überwinterung geſchieht bei + 6 bis 10% C. im luftigen Kaphauſe oder ent— ſprechenden hellen Zimmer nahe dem Fenſter. Im Sommer ſtellt man die Pflanzen ins Freie oder pflanzt ſie im Freien aus. Grundſproſſe und Stecklinge im Frühling im Warm⸗ beete ſehr leicht. Anzucht aus Samen. Ausſaat am vorteilhafteſten Mitte Februar in Saatſchalen oder flache Töpfe, die ins Warmhaus oder geheizte Zimmer geſtellt werden. Sobald die erſchienenen Pflänzchen einige Blättchen entwickelt haben, werden ſie verſtopft, noch einige Zeit warm gehalten, nach und nach wird immer mehr friſche Luft zugelaſſen. Sind die Pflänzchen kräftig genug, werden ſie einzeln in kleine Töpfe ge— pflanzt und in ein nur noch lauwarmes Miſtbeet ge— bracht, welches fleißig gelüftet wird. Bei ſchönem, mildem Wetter wird man die Fenſter am Tage ganz abnehmen können. Ende Mai Auspflanzen ins Freie, am beſten auf ein abgeerntetes Miſtbeet; den Pflanzen Vermehrung durch Ablieger, buchtiggelappt (mit metig, iſt jo viel Raum zu gewähren, daß ſie ſich voll ent- | wickeln können und ſich ſpäter nicht einengen. Sommer reichlich bewäſſern, gelegentlich (an trüben die ſchon reich mit Früchten beſetzten Pflanzen mit entſprechendem Erdballen ausgehoben, in nur mäßig große Töpfe gepflanzt, in einen kalten Miſtbeetkaſten unter Glas gebracht, einige Tage geſchloſſen gehalten und bei warmem Wetter leicht beſpritzt. Hernach iſt wieder Luft zuzuführen, bei milder Witterung auch nachts etwas, bis uns die rauhe Herbſtwitterung ee n Santana u Dann | niveum Wahl., S. farinosum Vall, S. argenteum Das Pfropfen von S. Capsicastrum auf S. Pseudo- Capsicum geſchieht im Auguſt-September, bis zu welchem Zeitpunkte die im Frühling vorgenommene Ausſaat geeignete kräftige Wildlinge geliefert hat. Das Edelreis wird etwa 30 em hoch über den Wurzeln in Sinn in einen Seitenſpalt des Wildlings eingeſetzt. — Keim— kraft der Samen 3 Jahre; Keimung in etwa 2 Wochen. 2389. Solänum atropurpüreum Schrank, Dunkelpurpurner Nachtſchatten. Braſilien. Halb⸗ werdend. Blütezeit: Sommer. — Stengel äſtig, ſamt den Aſten dunkelblutrot, kahl und ſehr ſtachelig, zudem mit ſehr kleinen, länglichen, ſchmutzig-weißlichen Punkten bedeckt; Stacheln zuſammengedrückt, verſchieden, zum Teil ſehr lang, meiſt gerade und ſtark, ſchmutzig— gelb, am Grunde dunkelpurpurn (bei f. ochrochlorum Dun. die Stacheln grünlichgelb, biegſam, die Blüten mehr weißlich und die Blattlappen kürzer und ſtumpflich). Blätter einzeln und gepaart, langgeſtielt, ungleich, faſt herzförmig, 5—7teilig; die Teile wellig, lanzetts lich, ganz oder buchtiggelappt, ſpitz, beiderſeits kahl 1 f. ferrugineum Senden.); und langſtachelig, unterſeits glänzend, blaßgraulich— Im derſeits beſtachelt; Tagen) auch Dungwaſſerguß. Mitte September werden grün und mit weißlichen Nerven [f. sanguineum hort. (Syn. S. atrosanguineum hort., S. sanguineum hort.) iſt nur durch tief⸗„—7ſpaltige, ſpitzlappige Blätter abweichend]. Blütentrauben ſeitenſtändig, kurz; Blüten⸗ ſtiele faſt unbewehrt; Blütenſtielchen faſt doldig, an der Spitze ſtachelig. Blumenkrone verwaſchen-gelb, oft violett-angehaucht, mit lanzettlichen Zipfeln. Staub- fäden weiß; Staubkölbchen orangefarben. Beeren an— fangs weiß, grün-geſcheckt, ſpäter gelb, klebrig. Familie 134. Solanaceae, Nachtſchattengewächſe. O XXIX 7. robuſt, mit kräftigen, dichtfilzig-⸗wolligbehaarten, ge⸗ flügelten und ſtacheligen Aſten; Behaarung roſtfarben, im Herablauf der Blattſtielflügel einerſeits auch ocker⸗ gelb, andererſeits grünpurpurn. zuſammengedrückt, gerade oder mit wenig gerkümmter Spitze, braunglän- zend, am Grunde zottig, etwa 1 cm lang, bei 4—7 mm Breite. Blätter groß, eirund-ellip⸗ tiſch, zugeſpitzt, Stacheln ſehr ſtark, meiſt 8—9 kurzen Lappen), oberſeits grün, filzig-ſam⸗ unterſeits filzig⸗wollig, gelb- lichroſtfarben, bei- Blattſtiele herab- laufend. Blüten⸗ trauben trugdoldig, außer -blattſtändig, vielblütig. Blumenkrone faſt geſchloſſen, weiß, außen flaumig. Griffelnarbe weißlich. Beere kugelig, gelbroſtfarben— behaart. Eine der beliebteſten Arten. 2391. Solänum gigantéum Jacg. (syn. 8. Heyne), Nieſiger Nachtſchatten. Südafrika, Oſtindien. Baumartig⸗ſtrauchig, meiſt einjährig kultiviert; in der Heimat oft 4—7 m hoch. — Stamm ſtark, ver⸗ äſtelt, mit ſtielrunden Aſten und filzigen, gelben, Blätter groß, länglich oder elliptiſch⸗ lanzettlich, an beiden Enden keilförmig-pitz, unbewehrt, oberſeits kahl und dunkelgrün, unterſeits weißgraufilzig, auch die jungen Sproſſe faſt filber- weißfilzig. Doldentrauben zweiſpaltig, faſt gabelteilig ſtrauch, meiſt einjährig kultiviert, 1—1!/, m hoch endſtändig; Blütenſtiele und Kelche ſchneeweißfilzig. Kelch becherförmig, anfangs 5zähnig, ſpäter 5ſpaltig. Blumenkrone purpurviolett, hängend, klein (nur 810 mm breit), abſtehend, tief-5fpaltig, mit außen behaarten und faſt ſchneeweißen Zipfeln. Beeren nur von etwa Erbſengröße, kahl, rot, glänzend. Gut entwickelte, infolge Entſpitzens kräftig ver— zweigte Pflanzen ſind einzelnſtehend an warmem, ſonnigem Standort von vortrefflicher Wirkung. 2392. Solanum ferrugineum Jacg. (syn. S. Noſtfarbiger Nachtſchatten. Südamerika. Strauchig, meiſt ein- jährig kultiviert, gegen 1 m und drüber hoch. Pflanze mit kahlen Stacheln bewehrt; Aſte ſtielrund, grünlich- braunrot, unten ziemlich kahl, weiß-punktiert, dann ſternhaarig, an der Spitze ſternhaarig-roſtfarben⸗filzig, ferner mit zuſammengedrückten, an ihrem Grunde dunkelpurpurroten im übrigen gelblichroſtigen Stacheln bewehrt. Blätter ungleich-herzförmig, eirund, gelappt und gebuchtet, unbewehrt oder an den Nerven, Adern und Blattſtielen ſtachelig, ſpitz, oberſeits behaart, 2390. Solanum robüstum Wendl. (syn. S. alatum Seem. et Schm., nicht Mnch.; S. euracanthum Dun., S. enneodonton Delile), Robuſter Nacht- ſchatten. Braſilien. grün, unterſeits filzig-grünlichweißlich, die jüngeren beiderſeits roſtfarben. Blüten in faſt einfachen trug⸗ doldigen Trauben, 2—21/, cm breit, tief-5fpaltig, mit lanzettlichen, zugeſpitzten Zipfeln, purpurlila; Baumartig⸗ſtrauchig, über Im hoch werdend, meiſt einjährig kultiviert. — Stengel braunrotpurpurn. Staubkölbchen gelblich bis orangefarben; Griffel Beeren klein, ſchwärzlich. 2393. Solänum älbidum Dun. (syn. S. incanum Ruiz et Pav.), Weißlicher Nachtſchatten. Peru, Bahia. Baumartig, in der Heimat 6 m und drüber hoch. — Stamm dick, oben veräſtelt, ſtielrund, beſtachelt. Altere Aſte ſtielrund, unbewehrt, jüngere beſtachelt, kantig, graugrün oder auch dunkelpurpurn. Stacheln wagerecht, aufrecht und zurückgekrümmt, unten dunkel⸗ purpurlich, ſonſt faſt gelb. Blätter ganz, ausgeſchweift, buchtig und gelappt, einzeln oder gepaart und dann eins nur halb ſo groß, am Grunde ungleich, eirund— lanzettlich, netzaderig, oberſeits kahl, glänzend⸗grün, unterſeits weißgrau⸗filzig. Doldentrauben end- und blattgegenſtändig, zweiſpaltig, gepaart oder zu dreien. Blumenkrone tief⸗5ſpaltig, weiß, abſtehend, außen filzig⸗grauweiß, etwa 1½ cm breit. Griffel oben lang⸗verdickt, purpurn. Beeren kugelig, 6—9 mm breit, gelb, zuletzt ſchwarz. f. Portmannii Hort. ſoll noch ſchöner ſein. 2394. Solanum Dammanniänum ARgl., Dam- manns Nachtſchatten. Peru. Strauchig, meiſt ein⸗ jährig kultiviert, bis 2 m hoch. Blütezeit: Sommer. — Stengel verholzend, gleich den Blatt- und Blüten- ſtielen mit einem dichten Filz langſtieliger, an ihrer Spitze ſternförmig⸗verzweigter Haare bekleidet, außerdem mit nadelförmigen Stacheln behaftet. Blätter einzeln, aus herzförmigem oder faſt herzförmigem Grunde oval-lanzettlich, beiderſeits mit einem Filz ungeſtielter Sternhaare, vom Grunde bis oberhalb der Mitte buchtig⸗ſtumpflappig, nach der Spitze zu ganzrandig; Blattfläche bis zu 16 em lang, über dem Grunde 9 em breit; ihr Mittelnerv beiderſeits mit kleinen Stacheln. Blüten in endſtändigen, vielblütigen, ver— äſtelten Doldentrauben. Blumenkrone 5fantig oder 5 lappig, tiefblau, an 3 em im Durchmeſſer. Beeren orangegelb, etwas mehr als erbſengroß. Staub- blätter ziemlich gleichlang mit linealiſchen, auf— rechten Kölbchen. Soll einjährig kultiviert als Blattpflanze, bei 8 bis 120 C. überwintert als ſtrauchige Blüten- pflanze ſehr ſchön ſein. 2395. Solanum pyracänthum Lam. (syn. S. runcinatum Wendl., S. haematocarpum Hort.), Rot- ſtacheliger Nachtſchatten. Halbſtrauchig, meiſt ein- jährig kultiviert, etwa 80— 150 em hoch. Blütezeit: und buchtigge⸗ Sommer. — Pflanze weichhaarig, mattgrün. Stengel äſtig, ſtielrund, gleich den Blattrippen reichlich mit geraden, langpfriemlichen, orange-, faſt ſcharlachroten Stacheln beſetzt. Blätter geſtielt, länglich, ſpitz, buchtig- fiederſpaltig, unterſeits weißlich⸗filzig, oberſeits grün, am Rande ſchneeweiß, beiderſeits mit geraden roten Stacheln an den Nerven, im Alter auch beiderſeits mattgrün, bis zu 35 em lang werdend; Mittelrippe auf der Blattoberſeite von Farbe der Stacheln. Blüten in einfachen 5—8 blütigen Trugdolden, hellblau oder blauviolett, weißlich-geſtreift, Schlund mit weißem Stern, 2½ —4 cm breit. Staubblätter gleich- lang; Staubkölbchen gelb. Beeren kugelig, zur Reifezeit gelblich? — Sehr hübſch; wirkt hauptſächlich durch die lebhafte Färbung der zahlreichen roten Stacheln. 2396. Solanum maroniense Pott. (syn. 8. macranthum Hook., auch hort.!, nicht Dun.; S. quitense hort.!, nicht Lam. ]; S. tubiflorum Dun., S. minax Mart.), Maronifluß-Nachtſchatten. Am Maronifluß, | zwiſchen Franzöſiſch- und Holländiſch-Guiana. Strauchig, meiſt einjährig kultiviert, in der Heimat 4—6 m und drüber hoch werdend. Blütezeit: Sommer. | Stengel ſchmutzig⸗aſchfarben, beſtachelt, äſtig; Aſte . Gattung 796. Solanum, Nachtſchatten. 5fantig, geblaſen, ſtache— ſtielrund, beiderſeits be- ſtachelt, fieder- Nr. 2389 — 2397. 719 dick, grünlichroſtfarben-ſternhaar-filzig, ſcharf, bisweilen faſt mehlig⸗beſtäubt; Stacheln braun, glänzend, 3—4 mm lang, zurückgekrümmt. Blätter ſehr groß (an 40 em, ſogar 60—70 cm lang), am Grunde keilförmig und in den geflügelten Blattſtiel verſchmälert, lanzettlich-länglich, ausgebuchtet-kantig, mit ausgeſchweift⸗ſtumpflichen Lappen, beiderſeits grün, ſternhaarig-wollig, ſcharf und beſtachelt. Blütentrauben ſeitenſtändig, einfach, wenigblütig. Blumenkrone ſehr groß, 4—8 cm breit, 5 —6 ſpaltig, mit eirunden oder eirund⸗lanzettlichen, zugeſpitzten, meiſt weißnervigen Zipfeln, ſchön violettblau, in violettlila und weiß übergehend. Auch die Kelche blauviolett, 5 bis 6ſpaltig. Beeren groß, kugelig, ſehr hart, flaumig(?). f. hexandrum Pell. pr. sp. hat kahle oder mit braunrotgelblichen Sternhaaren behaftete Zweige und grüne Stacheln, grüne, unterſeits kahle oder ſtern— haarige Blätter. Eine ihrer Belaubung, wie ihrer Blüten wegen ausgezeichnete Art, die als Blattpflanze einjährig kultiviert werden kann, aber ihrer Blüten wegen auch verdient, im Warmhauſe überwintert zu werden; ſie wird dann im kommenden Jahre reich blühen. 2397. Solänum sisymbriifölium Zam. (syn. S. Balbisii Dun., S. decurrens Hort., auch Balb; S. inflatum Horn., S. viscosum DC., S. brancaefolium Jacq., S. formosum hort., nicht H. B. et Kth.; 8. mauritianum Velins, S. viscidum Schweigq., S. edule Vell., S. opuliflorum Portenschl., S. Thouinii @mel.), Baukenfenf-Nahtfhatten. Inſel Mauritius, Bra- ſilien, wärmeres Peru. Halbſtrauchig, meiſt einjährig kultiviert, / — 1 m hoch. Blütezeit: Sommer. — Ganze Pflanze von einfachen, an ihrer Spitze drüſen— tragenden Haaren klebrig-zottig; Stengel äſtig, be— ſtachelt; Stacheln lang, gerade, hellgrün, gelblich oder bisweilen gelbrot, in Größe verſchieden, an üppigen Pflanzen etwa 1½ em lang. Blätter groß, behaart⸗klebrig, ſpaltig; die Lappen ſpitz zähnt. Blüten⸗ trauben end⸗ und ſeitenſtän⸗ dig. Kelche auf⸗ lig, die Beere einhüllend. Beeren verkehrt⸗ eiförmig, bei dieſer Art eßbar, von Größe einer kleinen Kirſche, ſafrangelbrötlich (ſiegellackrot), kahl, klebrig, zuletzt infolge des Zurückſchlagens des Kelches nacktliegend. Blumenkrone 2—4 cm breit, kahl oder außen behaart. — Formen ſind: f. brevilobum Dun. (syn. S. sisymbriifolium rr), Blattlappen und -läppchen ziemlich kurz, ſchwachgezähnt und die Zähne mit Weichſpitzchen; Blüten weiß bis lila; Beeren faſt ſcharlachrot. k. acutilobum albiflorum (syn. S. Bal- bisii Dun), Blattlappen und ⸗läppchen verlängert, ſpitz; Beeren gelborangefarben; Blüten weiß. k. acutilobum purpureum (syn. S. Balbisii purpureum Hook.), Blüten purpurn, Blätter einfach-fiederſpaltig. Raukenſenf-Nachtſchatten. 720 f. bipinnatipartitum (syn. S. Balbisii 700%., nicht Dun.); Blätter doppelt-fiederſpaltig, Blüten weiß oder (k. heracleifolium Sendin.) purpurn. 2398. Solänum heterodöxum Dun. (syn. S. eitrullifolium A. Dr. et Beh), Paftekenblätteriger Nachtſchatten. Texas. Einjährig, 50—60 cm hoch. Blütezeit: Juli bis Oktober. — Pflanze krautig und äſtig; Aſte und Blätter beſtachelt. Untere Blätter einmal⸗-fiederſpaltig, die oberen doppelt-fiederſpaltig und an Größe abnehmend; die Blattlappen ſind kurz, ſpitzlich, am Rande und unterſeits an den Nerven ſehr kurz drüſigbehaart, oberſeits ziemlich nackt. Blüten in einſeitigen, verlängerten, vielblütigen Trugdolden. Kelch ſehr ſtachelig. Blumenkrone ziemlich groß (3½ —4 em breit), unregelmäßig, roſaviolett, zuweilen auch weiß [bei S. cornutum Zam. (syn. S. heterandrum Juss, nicht Pursh) Blüten gelb]. Das unterſte Staubkölbchen doppelt jo lang als die übrigen, auffallend größer und gebogen, orangegelb. Verwendung auf Rabatten, in Gruppen, auch vereinzelt oder truppweiſe auf Raſen. Ausſaat Ende März oder Anfang April ins warme Mijtbeet, die Pflänzchen in ein ebenſolches oder in warm zu ſtellende Töpfe verſtopfen und ſpäter (Ende Mai) an einen warmen, ſonnigen Platz pflanzen. Abſtand 50 bis 60 em. — Keimkraft der Samen 4 Jahre; Keimung in 2—3 Wochen. 2399. Solanum Gilo Raddi (syn. S. Pseudo- Melongena Ten.?), Gilo-Nachtſchatten. Tropiſches Amerika. Einjährig (bis halbſtrauchig?), 50—90 em hoch. Blütezeit: Sommer; Fruchtreife: Sep- tember, Oktober. — Stamm purpurn oder grün, glänzend, aufrecht, feſt, ſtarkveräſtelt, an der Spitze leichtbehaart, mit nur wenigen, ſchwachen, ſtumpfen Stacheln. Blätter geſtielt, ſchiefeirund-elliptiſch, ober⸗ ſeits faſt kahl, unterſeits ſamt den Blattſtielen filzig. am Rande ausgebuchtet oder etwas fiederartig-gelappt. Blütentrauben ſeitenſtändig, nickend. Blüten einzeln — oder zu 2—3en zwiſchenblattſtändig; der gemeinfame | Blütenſtiel ſehr kurz; Blütenſtielchen doppelt ſo lang als die Blüten. Blumenkrone klein, 5teilig, weiß- lich, roſa⸗überhaucht, mit linealiſch-lanzettlichen Zipfeln, außenſeitig ſamt den Kelchen kurz-rauhhaarig. Beeren groß, faſt kugelig, etwa von Geſtalt und Größe kleinerer Hühnereier, deutlich-gefurcht, orangerot oder orangegelb. Iſt der Färbung, Geſtalt und Dauer der Früchte wegen empfehlenswert zur Ausſchmückung der Rabatten, der Gewächshäuſer und Wintergärten. Durch gelegentliches Entſpitzen oder Kürzen bewirkt reif leuchtend— man, daß die oft unter dem Laube etwas verſteckten Früchte beſſer ins Auge fallen. 2400. Solanum duitoense Lam. (syn. S. an- gulatum Darklay, S. quitense H. B. et Kih., S. macrocarpum Pav., nicht L.“), Quite-Nachtſchatten. Halbſtrauchig, meiſt einjährig kultiviert, 1—2 m hoch werdend, ſtark⸗kurzrauhhaarig. Blütezeit: Sommer. — Wurzel äſtig, gelblich. Stengel mit ftiel- runden, kurzhaarigen Aſten. Blätter groß, die unteren 30-70 cm lang bei bis zu 40 cm Breite, langgeſtielt, die oberen gepaart, davon je eins kleiner, im übrigen alle herzförmig, buchtig⸗kantiggelappt, mit 11—14 kurzen, breiten, ſpitzen, weichen Lappen, beiderſeits wollig— ſammetig, oberſeits fuchsrotgoldgelb, unterſeits weiß— lichockergelb. wollig-kurzhaarig. Kelch groß. Blumenkrone 5teilig, an 2 cm breit, mit außen wolligen, etwa 6—8 mm Blütentrauben ſeitenſtändig, ſehr kurz, Familie 134. Solanaceae, Nachtſchattengewächſe. O XXIX 7. . breiten, innen weißen, außen violetten Zipfeln. Beeren kugelig, reif in Größe, Farbe und Geſchmack faſt einer kleinen Orange gleich, wohlriechend, in der Jugend kurzwollig, ſpäter kahl und glänzend. Schön als Blattpflanze und auch der Früchte wegen, die freilich an einjährigen Pflanzen nicht reifen. 2401. Solanum Melöngena L. (syn. S. inca- num I., S. insanum Z. mant., S. zeylanicum Scop., S. undatum Zam., S. Trongum Zam., S. longum Roxb., S. pseudo-undatum Bl., S. ovigerum Bl., S. esculentum Dun., S. heteracanthum Dun., S. melanocarpum Dun., S. sativum Dun., S. pressum Dun., S. Cumingii Dun., S. torvum f. inerme Dalz., S. ferox P Kurz, nicht J.), Eierfrucht-Nachtſchatten (fr. Morelle à oeufs, Plante aux oeufs, Aubergine blanche; e. Egg-plant, Mad- apple). Tropiſches Oſt⸗ indien. Einjährig, / — 2 m hoch. Blütezeit: Sommer; Fruchtreife: Spätſommer oder Herbſt. — Pflanze ſtachelig oder bisweilen unbewehrt. Stengel krautig; Blätter länglich-eirund, oval oder eirund, buchtig oder gelappt, meiſt 7—15 em lang, bei 5 bis 10 em Breite, ſternhaarig-wollig, unterſeits beſtachelt, ſelten daſelbſt völlig unbewehrt. Kelchlappen elliptiſch, lanzettlich oder länglich-linealiſch, 6—15 mm lang. Blüten unbedeutend, blau oder bläulich, etwa 2 em breit. Früchte in Größe (2½ 23 cm), Form und Färbung je nach den Sorten ſehr ver— ſchieden, kahl, meiſt aber eiförmig oder länglich, weiß, gelb oder dunkelpurpurn bis faſt ſchwarz, die nach der Blütezeit ſich vergrößernden und oft beſtachelten Fruchtkelchzipfel weit überragend. Die oben angeführten botaniſchen Synonyma bezeichnen nicht ein und dieſelbe Form, ſondern unter ſich in Fruchtform und -farbe oder in Beſtachelung und Kahl— heit etwas abweichende Formen, z. B.: f. ovigerum Bl. pr. sp. die gewöhnlichſte Form, welche mit eiför— migen, großen, weißen, violetten, gelben oder rötlichen, eßbaren Früchten vorkommt. Es giebt auch Zwergſorten, die kleinere Früchte liefern, aber früh— zeitiger tragen. — Alle verlangen einen durchaus warmen und ſonnigen Standort, ſonſt iſt Topf- kultur anzuwenden. Am beſten iſt das Auspflanzen in ein abgeerntetes Miſtbeet, wo die Pflanzen kräftiger werden. Ausſaat im März ins warme Miſtbeet. Solanum integrifolium Poir. (syn. S. aethiopi- cum Jacg., nicht L.; S. Lobelii Ten., S. „texanum“ Dun., S. Gilo Requien, nicht Raddil), Inſel Mauritius; nicht in Texas! Einjährig, 40 — 70 em hoch. Blüte- zeit: Sommer; Fruchtreife: September, Oktober. — Trägt gegen 5 em breite, etwa 2 em lange, ſchön rote, faſt ſcharlachrote, mehrfächerige Früchte. 2402. Solanum marginätum L. (syn. S. cabi- liense hort., S. coagulans Schimp., nicht Forsk.; S. niveum Al., S. abyssinicum gg.), Geränderter Nachtſchatten. Abyſſinien, Paläſtina. Strauchig, meiſt einjährig kultiviert, 11 / m hoch. Blüte⸗ zeit: Sommer. — Stengel robuſt, äſtig, weißfilzig, mehlig, namentlich im oberen Teile und die jungen Aſte, zudem beſtachelt; Stacheln ſteif und hart. Blätter lederartig, faſt herzförmig, buchtiggelappt, oberſeits glänzend⸗grün, glatt- und weißmehlig⸗filzig⸗gerändert, unterſeits ſeidenartig-weißfilzig, beiderſeits an den Blattnerven mit ockergelben, am Grunde filzigen, pfriem⸗ lichen Stacheln; Blattlappen ſtumpf. Blütenſtände und Außenſeite der Blumenkrone weißfilzig. Blumen⸗ krone 5 —6ſpaltig, gefaltet, weiß, in der Mitte mit purpurnem Stern. Blütentrauben mehrblütig. Beeren groß, kugelig (etwa 21/,—3 em im Durchmeſſer), etwas plattgedrückt, hängend, anfangs glänzend-grün, zur Reifezeit gelblich, im unteren Drittel vom meiß- filzigen Kelch umgeben. Gehört zu den bekannteren und ſchöneren der als Blattpflanzen verwendeten Arten. — Verwendung. Alle Arten, Gattung 796. Solänum, Nachtſchatten. | | ausgenommen Nr. 2401, ſind Blattpflanzen von hohem Zier wert. Einzeln im Gartenraſen, auf den Rabatten, auch wohl in kleinen Gruppen oder zur Mitwirkung auf größeren Gruppen ſind ſie von Mitte Sommer bis zum Eintritt g vortrefflicher Wir— e kung. Ihr Wachs- > freien Landes be- handeln kann. ) N 1 N ins warme Milt- beet; die Pflänz— chen einzeln in Töpfe verſtopfen einem recht ſonni— gen, warmen Standorte in humusreichem, recht kräftigem Boden auspflanzen. Wenn man ſchon im Februar oder An— Geränderter Nachtſchatten. der Herbſtfröſte von tum iſt bei guter N Pflege jo raſch, daß IM 775 Mi man ſie nicht zu N ax überwintern W 15 12 braucht, ſondern als einjährige des Ausſaatim März und Ende Mai an Nr. 23982403. 721 zu 15 em, mindeſtens aber 5 em im Durchmeſſer haltend, gefurcht oder völlig glatt, gelb oder rot, ſelten weiß oder violett. Sorten ſind z. B.: „Roter gross— früchtiger L.“; „Gelber grossfrüchtiger L.“; beide mit gefurchten Früchten. „Conqueror“, mit ſchönen und A) Formen des Liebesapfel-Nachtſchattens. großen, glatten, roten Früchten; ſehr zu empfehlen. „Courtet“, niedrig, früh, mit mittelgroßen, roten, faſt fang März ſäet, etwa in warm zu ſtellende Töpfe, ſo wird man die Töpfe und ſpäter nochmals in größere Töpfe zu verſtopfen haben. ſchon bis Ende Mai, wenn es ans Auspflanzen geht, zu kräftigen Exemplaren. Vermehrung auch wohl im Auguſt, September durch Stecklinge im Warm— beete und die Pflanzen warm überwintern. zucht aus Samen iſt aber vorteilhafter; giebt ſchöner gebaute und meiſt auch kräftiger wachſende Pflanzen. — Keimkraft der Samen 3—4 Jahre; Keimung innerhalb 3 Wochen. 2403. Solanum Lycopersieum Z. (syn. Lyco- | persicum esculentum Mill.), Tiebesapfel- Nacht- ſchatten (Tomate; fr. Pomme d'amour; e. Tomato). Überall im wärmeren Amerika kultiviert. Einjährig, 1½ —1/⁰ m hoch oder lang werdend. Blütezeit: Juli bis Herbſt; Fruchtreife: Auguſt bis Spätherbſt, je nach der Sorte. — Pflanze zottig- oder rauhbehaart, mehr oder weniger drüſig. Blätter unterbrochen-ein- mal⸗ oder doppeltgefiedert; die größeren Blättchen eingeſchnitten und gezähnt. Kelchzipfel, Blumenkron— lappen oft mehr als 5, gelegentlich bei kultivierten Pflanzen bis zu 15. Blüten gelb, klein, in ſeiten— oder blattgegenſtändigen, verzweigten, trugdoldigen Trauben oder lockeren Büſcheln. Fruchtknoten oder Frucht meiſt mehr- bis vielfächerig. Früchte eßbar, ſehr verſchieden geſtaltet, groß oder klein, gefurcht oder glatt, rot oder gelb, ſelten weiß oder violett, kahl und glänzend. Die dicklichen Stengel ſind mehr aufrecht oder meiſtens infolge der Schwere niederliegend und der Stütze bedürftig. — Abarten ſind: a) esculéntum Voss (syn. Lycopersicum escu- lentum Mill. sensu stricto), Großfrüchtiger L., Früchte plattgedrückt-kugelig bis faſt kugelig, groß, bis Vilmorin. Dritte Auflage. Solche Pflanzen erwachſen dann An⸗ Pflänzchen zunächſt in kleine glatt, rot oder gelb. fehlen. ungefurchten, plattrunden Früchten und nicht ge- fiederten, faſt ganzen oder dreilappigen, höchſtens dreizähligen Blättern. b) pruniförme Voss, Pflaumenförmiger L. (Fig. 4), Früchte klein bis mittelgroß, oval bis länglich, Sorten ſowohl für die Küche, als zur Zierde ſind: „Roter pflaumenförmiger L.“; „Gelber pflaumenförmiger L.“; „König Humbert“, früh, Früchte leuchtend=rot, zahlreich. c) piriförme Voss (syn. S. piriforme Poir., S. spurium Dalb., Lycopersicum piriforme Dun.), Birnförmiger L. (Fig. 1), Früchte klein bis mittel- groß, birnförmig, meiſt 2—5 em lang. Sorten: „Roter birnförmiger L.“; „Gelber birnförmiger L.“; „Atlantic Prize“, reichtragend, rot. d) oviförme Voss, Eiförmiger L., Früchte eiförmig oder kegelförmig, am unteren, d. h. am Kelch— ende breiter. Sorten: „Dauer-Liebesapfel“. e) cerasiförme L. (syn. S. Pseudo-Lycopersicum Jacq., Lycopersicum cerasiforme Dun., Amatula fla va Medic.), Kirſchenförmiger L. (Fig. 2), Früchte kugelig, klein, aber mindeſtens 1 cm im Durchmeſſer kirſchenähnlich, dicht- oder lockerbüſchelig in Trauben. Sorten: „Roter kirschenförmiger L.“, „Gelber kirschenförmiger L.“, beide können für warme, ſonnige Stellen, am beſten an der Südſeite einer Mauer, ihrer zahlreichen, glänzenden Früchte wegen für Ziergärten beſtens empfohlen werden. f) ribesiodes Voss, Johannisbeer-L. (Fig. 3), Früchte in langen, einfachen Trauben, kugelig, klein, 1 em Durchmeſſer nicht erreichend. Sorten: „Roter Johannisbeer-L.“, recht intereſſant. Verwendung. Die großfrüchtigen Sorten ſind ihrer ſpäteren Reife wegen weniger Zier- als Frucht- pflanzen; diejenigen mit kleinen und mittelgroßen Früchten ſollten in größeren Ziergärten nicht ganz An einer ſonnig gelegenen Wand ſpalierartig ausgebreitet und angeheftet, oder auch freiſtehend an 46 722 Stäbe gebunden, in lockerem, ſich leicht erwärmendem, aber doch kräftigem, ſtark mit Kompoſt- oder Miſterde durchſetztem Boden kultiviert, werden die Pflanzen reichlich Blüten und Früchte anſetzen, um ſo mehr, wenn man die längeren Aſte gelegentlich entſpitzt und die die Blüten und Früchte etwa verdeckenden, oft recht üppig werdenden, nichtblühenden Seitenſproſſe unterdrückt, oder doch einſtutzt. Ausſaat dünn, Familie 134. Solanaceae, Nachtſchattengewächſe. O XXIX 7. Ende März ins lauwarme Miſtbeet oder in Saat⸗ käſtchen; die Pflanzen zeitig einzeln in 10 em Töpfe oder ins Miſtbeet verſtopfen (Abſtand 10—15 cm), reichlich lüften, aber ja vor Froſt, den ſie durchaus nicht vertragen können, ſchützen und nach Mitte Mai auspflanzen. Abſtand der Pflanzen 60 cm. — Keim⸗ kraft der Samen 4 Jahre; Keimung im Miſtbeete in 1 Woche. Gattung 797. Physalis L., Judenkirſche (Schlutte), G XXIX 7 (griechiſch: physa und physälis — Blaſe; Pflanze mit aufgetriebener Fruchthülle). Kelch zur Fruchtzeit ſehr vergrößert, auf⸗ geblaſen, häutig, 5edig oder deutlich⸗10rippig, oft gefärbt, am Grunde oft 5öhrig; Kelchzipfel dann zuſammen⸗ neigend. Krone faſt rad- oder ſehr breit glockenförmig, mit gefaltetem, 5edigem oder kurz- und breit-5lappigem Saum. Staubblätter 5, aufrecht. jungen Sproſſe kleinſchuppig. Beere kugelig, vom aufgeblaſenen Kelch eingeſchloſſen, viel- oder wenigſamig. Blätter ganz, ausgebuchtet oder ſeltener fiederſpaltig. Kräuter, flaumhaarig, ſeltener die Blüten meiſt ziemlich klein, achſelſtändig, einzeln, violett, gelblich oder weiß. Kelch und Beere oft rot-gefärbt. — 40 Arten, zumeiſt in Mexiko und Nordamerika. 2404. Physalis Alkekengi Z. (syn. P. Halica- | cabum Scop., Solanum vesi- carium Dod., Halicacabum NN vulgare J. I . N Bauh.), Ge- NU- IN MAN meine Juden⸗ Ne une Al dureh 2 BEN NEE DR amerika, Süd- BIS e dau de, mit N, IT M 4 ) friechenden We Erdſtämmen, IV D 20— 50 cm = hoch. Blüte- ö zeit: Juni, Juli. — Pflanze krautig, mit ein⸗ fachen Haaren bekleidet, unterirdiſch wuchernd und dadurch bisweilen boden, wo man ſie gewähren läßt. unangenehm. Die Stengel faſt einfach; Blätter meiſt dreieckig-eirund, zugeſpitzt, ausgeſchweift. Blüten einzeln in den Blattwinkeln, weiß; Blumenkrone ungefleckt. Fruchtkelche eiförmig, zur Blütezeit mit pfriemlichen Zipfeln, zur Fruchtreife ſtark vergrößert und prächtig orangerot- oder orangeſcharlachrot⸗- gefärbt und die orangerote Frucht völlig einſchließend. Verwendung. Die im Spätſommer und Herbſt zahlreichen, prächtig gefärbten Fruchtkelche, die lange Zeit ihre ſchöne Färbung behalten, ſind eine Zierde für Wohnräume, oder als Werkſtoff für große Dauerbouquets ſehr angenehm. Kultur mühelos in allerlei kräftigem, kalkhaltigem Garten- und Acker⸗ Standort ſonnig oder halbſchattig. Vermehrung durch die Erdſtämme ungemein leicht. Anzucht aus Samen. Ausſaat in Töpfe oder von Ende April ab auch ins Freie und die Pflanzen ſpäter an den Platz verſetzen. — Keim- kraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 bis 3 Wochen. Gattung 798. Capsicum L., Beißbeere, G XXIX 7 | (griechiſch: kaptein — begierig eſſen; die Früchte haben appetiterregende Eigenſchaften). Kelch kurz, ganz oder mit 5 kleinen Zähnen oder Borſten, zur Fruchtzeit kaum vergrößert. Blumenkrone faſt radförmig, tief-5—9ſpaltig, vor dem Aufblühen klappig. Staub⸗ kölbchen kürzer oder nahezu ſo lang als die Staubfäden. Fruchtknoten bisweilen Zfächerig. Beere ausgetrocknet oder ein wenig ſaftig, von verſchiedener Geſtalt, klein und kugelig bis ſehr groß, lang und aufgeblaſen, mit fleiſchiger oder dünnlederiger Außenſchicht. Ein⸗ jährige oder ausdauernde, ſeltener halbſtrauchige Kräuter. Blätter ganzrandig oder ſeicht ausgeſchweift. Blütenſtiele einzeln, ſeltener zu 2 bis 3. Eine einzige, vielgeſtaltige Art der wärmeren Gegenden des Erdkreiſes, beſonders in Nordamerika. 2405. Capsicum annuum L. sensu lat., Ge- meine Veißbeere (Cayennepfeffer, Spaniſcher Pfeffer, f Paprika, Piment; i fr. Piment; e. Capsicum; ital. Peperone). Süd⸗ amerika. Einjäh⸗ . rig, im Gewächs⸗ „ hauſe auch mehr⸗ flährig und halb⸗ ſtrauchig werdend, 20—50 em, im Gewächshauſe bis zu 100 cm hoch, je nach Sorte. Blütezeit: Som⸗ mer, meiſt Juni bis Auguſt. Fruchtreife: Spätſommer bis Winter. — Pflanze aufrecht, äſtig, völlig kahl oder faſt ſo. Blätter geſtielt, ganzrandig, an beiden Enden verſchmälert, oberſeits meiſt glänzend. Blüten einzeln oder zu 2 en beiſammen, weiß bis gelblich, nur bei 3—4 Formen purpurn bis violett. Früchte ſehr verjchieden- geſtaltet, glatt, glänzend, rot, gelb, violett oder bunt. — 26 Abarten: A. Reife Früchte gelb oder mehr gelb als rot. a) pyramidäle Mill. pr. Sp., Pyramiden- förmige B., Pflanze halbſtrauchig, 30—50 cm hoch; Blüten ſchmutzig-weiß; Früchte länglich-pyra⸗ midaliſch, 3—31/, em lang, ſtumpfkantig, meiſt auf- recht; bei k. pyr. tortuosum kantig und runzlig; bei f. pyr. longicorne zugeſpitzt, gebogen und lang. b) globiferum Mey. pr. sp., Kugelige B., halbſtrauchig; Aſte mit Knötchen; Früchte von Größe. einer gewöhnlichen Vogelkirſche, meiſt aufrecht, blaß⸗ gelb, kugelig; Blüten einzeln. c) cönicum Mey. pr. sp., Kegelförmige B., krautig, ſeltener halbſtrauchig; Früchte länglich-kegel⸗ förmig, ſafrangelb, meiſt aufrecht. d) longum DC. pr. sp., Lange B., Pflanze krautig, 20—70 em hoch. Früchte etwas gekrümmt, glatt oder runzlig, 7—15 em lang, hängend, gelb oder rotgelb. e) pendulum Weinm. pr. sp., Hängende B., halbſtrauchig, 30—80 em hoch; Früchte länglich, beiderends verſchmälert, ſtumpf, 1 3½ em lang, mit dünnen, unregelmäßigen Scheidewänden, gelb, hängend. f) cordiförme Mill. pr. Sp., Herzförmige B., krautig, 30—60 cm hoch; Früchte herz⸗eiförmig, an ihrem Grunde eingedrückt, oben abgerundet, 2 —4 cm lang, gelb, meiſt hängend; Scheidewände gegen die Mitte verdickt. g) sinense Jacg. pr. Sp., Chineſiſche B., halb— ſtrauchig, 30—50 em hoch; Aſte kantig, meiſt violett- gefleckt; Früchte gelborangefarben, faſt eiförmig⸗länglich, kaum 2 cm lang, meiſt hängend, 2—3fächerig; Scheide- wände gegen die Mitte verdünnt. h) lüteum Lam. pr. sp., Orangegelbe B., halbſtrauchig, 30— 70 em hoch; Aſte faſt 4kantig, geſtreift; Früchte ſattorangegelb, elliptiſch, 18 bis 26 mm lang, höchſtens 13 mm breit, faſt walzlich, runzlig⸗grubig, mit etwas verdickten Scheidewänden. i) leptöceras Alef., Schmalhörnige B., Früchte hornförmig, 18—26 mm lang und nur 4—7 mm breit, alſo auffallend ſchmal, gelb. B. Reife Früchte rot oder mehr rot als gelb. j) angulösum Mill. pr. sp., Eckige B., krautig, 30 —50 em hoch; Früchte ſcharlachrot, 2½ 6 em lang, aufgedunſen, runzlig, mit gerundeten Kanten furchig⸗eckig, abgeſtutzt, 2= oder meiſt Zfächerig, mit verdickten, fleiſchigen Scheidewänden und meiſt hängend. k) Fingerhüthii Ale f., Fingerhuths B., hängend; Blüten violett, im Schlunde weiß, mit I) tetragönum Mill. pr. sp., Vierkantige B., meiſt 7 ſpaltigem Saum (dann auch 7 Staubblätter). Früchte hängend oder nickend, ſcharlachrot, nieder gedrückt⸗kugelig, faſt 4 kantig, aufgeblaſen und mit ſtumpfen, gerundeten Kanten, die aus dem verbreiterten, krautig, Früchte ganz wie bei f, aber ſcharlachrot. dem Kelche aufſitzenden Grunde nach dem faſt 4ſpaltigen, grubigen Ende herablaufen, meiſt Zfächerig und mit 0 ſtumpf⸗abgerundet, am Grunde verbreitert, 1 oder 2 cm gegen die. Mitte verdünnten Scheidewänden. m) Weinmännii Alef., Weinmanns B., ganz wie d, nur Früchte zinnoberrot. n) subcönicum Alef. (syn. C. conoides Mill.), Faſtkegelförmige B., halbſtrauchig, 30—60 cm hoch; Früchte rot, meiſt aufrecht, 2—3fächerig, faſt 2 bis reichlich 3 cm lang, länglich, nach oben etwas verſchmälert, glattlich (bei f. subcon. sulcatum auf beiden Seiten mit Furche, bei f. subcon. chordale Früchte verlängert, dünn, an der Spitze abgerundet), Scheidewände dünn und überall faſt gleich. 0) frutèẽscens Weinm. pr. sp., Strauchartige B., ſtrauchig, 60—100 em hoch; Früchte meiſt auf— recht, eiförmig-länglich, ſtumpf, glatt, über 1 em bis zu 2½ em lang; Scheidewände gleich. p) microcärpum D(. pr. sp. (syn. C. bac- | catum I.), Kleinfrüchtige B., ſtrauchartig, 30 bis 60 em hoch, auch krautig und einjährig kultiviert; Früchte klein, johannisbeergroß, bis 1 cm lang, kugelig— eiförmig, glatt. q) cerasiförme Willd. pr. sp., Kirſchenförmige B., ſtrauchartig, 60—120 cm hoch werdend; Aſte ſchwach⸗5—6 kantig; Früchte zinnoberrot, meiſt auf— recht oder etwas geneigt, kugelig, ſehr glatt, oben mit einem Grübchen, ſo groß wie eine Schlehenfrucht (Prunus spinosa) oder mittlere Kirſche; bei f. cerasi- forme macrocarpum reichlich um die Hälfte größer; bei f. cerasiforme minus dagegen kleiner, von Größe einer wilden Kirſche, aber immer rein-fugelig. r) Milleri R. el Sch. pr. sp. (syn. C. cerasi- forme Mill., nicht Nilld.), Millers B., krautig, niedrig, ausgebreitet, äſtig; Früchte zinnoberrot, gefleckt, meiſt aufrecht. Lande Gattung 797. Physalis und Gattung 798. Cäpsicum. Fr. 24042405. 723 völlig glatt, rundlich-eiförmig, kirſchenähnlich, doch nie rein⸗kugelig, 2 fächerig. Übrigens noch durch länger geſtielte Blätter und längere Kelchzähne von voriger Form verſchieden. s) grossum MWilld. pr. sp., Dicke B., krautig, 45—60 cm hoch; Stengel und Aſte kantig; Früchte groß, faſt kugelig, geſtutzt, eckig-runzlig, dem Kelche bloß aufſitzend, 3 fächerig, rot. Formen find: k. gros- sum pomiforme, Frucht kugelig, runzlig, groß, rot; f. grossum ovatum, Frucht ſehr groß, faſt eiförmig, runzlig; f. grossum cordatum, Frucht herzförmig— kantig, runzlig, rot, Blütenſtiele verdickt, nickend; f. grossum angulosum, Frucht mittelgroß, mehr nieder- gedrückt⸗kugelig, kantig und runzlig; Scheidewände nach der Mitte hin etwas verdünnt. t) purpüreum Hob. pr. sp., Purpurrote B., Früchte dunkelpurpurrot, eiförmig. Blüten pur- purn, ſonſt (von violaceum, unter v, abgeſehen) bei allen anderen weiß bis gelblich. u) ceratocärpum Finger. pr. sp., Horn— früchtige B., ſtrauchig, 60 em hoch; Früchte blut— rot, an 6—9 cm lang, hängend, länglich- kegelförmig, ſchwach-zuſammengedrückt, 3 fächerig, mit dünnen, nur am Grunde vollkommenen Scheidewänden. C. Reife Früchte violett oder bunt, ſelten weißlich, bei y anfangs hellgelblich, zuletzt ſcharlachrot. v) violäceum H. B. et Kih., nicht Desf. (syn. C. quitense R. ei Sch., Violette B., halbſtrauchig; Früchte violett, länglich, 7—15 em lang, meiſt W) nigrum Weinm. pr. sp., Schwarze B., Früchte ſchwarzviolett, länglich. x) bicolor Jacg. pr. sp., Zweifarbige B., ſtrauchig, 50—100 em hoch; Blätter meiſt violett- gefleckt; Früchte länglich, faſt kegelig, an der Spitze lang, ſchwarzviolett oder purpurn oder rot- und gelb— f. bicolor purpureum iſt eine Form mit dunkelpurpurnem Stengel, ebenſo geſtreiften Aſten und gefleckten Blättern. y) värians Voss (syn. „Celestial“); Farbe— wechſelnde B., krautig; Früchte kegelförmig, reifend anfangs weißlichgelb, zuletzt ſcharlachrot. Als Topf— pflanze zierend. 2) leucocärpum Voss, Weißfrüchtige B., Früchte weißlich., Nach dieſer Überſicht wird man die in den Gärten unter mancherlei Namen vorkommenden Sorten leicht beſtimmen können. Verwendung. Dieſe Formen ſind durch ihre leuchtenden und verſchiedengeſtalteten Früchte un— gemein zierend, ſodaß ſie für die Kultur in Töpfen gern empfohlen werden ſollen. Auch im freien in kräftigem Boden und an warmem, ſonnigem Standort gedeihen ſie noch gut; ſie reifen hier zwar ſpät; man kann die Pflanzen jedoch leicht mit kleinen Erdballen ausheben, in Töpfe pflanzen und im Wohnzimmer aufſtellen, wo ihre Früchte vollkommen ausreifen und ſich noch lange Zeit in voller Schönheit halten. Die Sorten mit kleineren Früchten reifen früher als die großfrüchtigen. Ferner nimmt man fürs freie Land lieber die krautigen (einjährigen) Sorten, es ſei denn, daß überwinterte, ſtrauchartige zum Auspflanzen bereits vorhanden ſind. Kultur in kräftigem, lockerem, etwas friſchem Gartenboden, an ſonnigem Standort, andernfalls in Töpfen oder in abgeernteten Miſtbeeten und aus dieſen die ſchönſten 46 * EF = 14 BE 724 Familie 134. Solanaceae, Nachtſchattengewächſe. GG XXIX 7. Pflanzen in Töpfe ſetzen. Im Sommer die Pflanzen Luft zulaſſen. Anfang Juni werden ſie an warmer nicht dürften laſſen und gelegentlich (an trüben Stelle ins Freie gepflanzt, oder, um früher und ſicherer Tagen) mit Dungwaſſer begießen. Anzucht aus reife Früchte zu haben, in Töpfen unter Glas (im Samen. Ausſaat bei einjähriger Kultur ſchon im kalten Miſtbeet, Kalthauſe oder gut zu lüftenden Zimmer) März ins halbwarme Miſtbeet oder in Töpfe, die kultiviert. — Keimkraft der Samen 4 Jahre; Kei⸗ warm geſtellt werden. Die Pflänzchen verſtopfen und mung innerhalb 2 Wochen. bis zum Auspflanzen noch warm halten, jedoch friſche Gattung 799. Nicändra (Pentagonia) Adans., Nicandra, O XXIX 7 (nach dem griechiſchen Arzte Nicander, der 160 v. Chr. lebte, benannt). Kelch faſt 5teilig; Zipfel herz- oder faſt pfeilförmig, zur Fruchtzeit ſehr vergrößert und dann aufgeblaſen, rauſchend-häutig, netznervig, 5edig, die Lappen zuſammenneigend. Krone weitglockig, Kronſaum deutlich-gefaltet, ſehr kurz- und undeutlich-Slappig. Staubblätter 5, nahe dem Grunde der Kronröhre eingefügt, nicht herausragend, am Grunde in ein behaartes Schüppchen verbreitert. Fruchtknoten 3-5fädherig; Griffel- narbe 3—dteilig. Beere kugelig, zur Zeit der Reife ausgetrocknet, hängend, vom Kelch eingeſchloſſen. Samen mit ſtark gekrümmt⸗ liegendem Keimling. Ein jähriges, aufrechtes, äſtiges, kahles Kraut. Blätter geſtielt, grobbuchtig⸗gezähnt oder faſt ge⸗ lappt. Blütenſtiele einzeln, zurückgekrümmt, einblütig; Blüten ziemlich groß, blau, im Grunde weiß. — Einzige Art, in Peru: 2406. * Nicändra physalödes Gaerin. (syn. in kleinen Trupps beiſammen ſtehend. Kultur Atropa physalodes L., Pentagonia physalodes Fabr!, in allerlei Garten- und Ackerboden. Ausſaat im Calydermos erosus Ruiz et Pav., Gemeine Ni- April, Mai, am beſten an den beſtimmten Platz und candra. Einjährig, gegen 1 m und drüber hoch. dann die Pflänzchen bis auf etwa 60 em Abſtand Blütezeit: Juli bis September. — Sit völlig hart auslichten. Wenn man fie noch früher haben will, und ſiedelt ſich an zuſagenden Standorten infolge kann man Ende März ins kalte oder abgeerntete Samen⸗Ausfalls leicht an, wächſt alſo faſt ohne alle Miftbeet ſäen, die Pflanzen alsbald verſtopfen und Pflege, ſogar auf Schutthaufen. Sie eignet ſich ihrer ſpäter an den Platz verpflanzen. Indes, dieſe Mühe Tracht, ihrer Belaubung und ihrer Blüten wegen wird meiſt für überflüſſig gehalten. — Keimkraft für Landſchaftsgärten und Anlagen, vereinzelt oder der Samen 4—5 Jahre; Keimung nach 1 Woche. Gattung 800. Jochröma Bentn., Glanzbüſchel, = XXIX 7 (griechiſch: ion — Veilchen, chroma — Farbe; die Blüten einzelner Arten find ſchön blau). Kelch röhrig, eiförmig oder locker-glockig, oben abgeſtutzt, unregelmäßiggezähnt oder kurz-Fſpaltig; zur Fruchtzeit bedeutend vergrößert, der Beere angedrückt oder dieſelbe umhüllend, oft häutig und unregelmäßig-geſchlitzt. Krone langröhrig oder ſchmal-trichterförmig; Kronlappen 5, kurz, bisweilen ſehr klein, einwärtsgefaltet-klappig, in den Buchten nackt oder mit gefaltetem Zahn. Staubblätter der Mitte der Kron⸗ röhre oder meiſt tiefer eingefügt, herausragend oder nahezu eingeſchloſſen, ohne Anhängſel, aber gegen den Grund hin bis— weilen verdickt und zottig. Beere kugelig oder ei- bis kegelförmig, breiig, vielſamig. Unbewehrte Bäume oder Sträucher, meiſt filzig, ſeltener kahl. Blätter ganz, meiſt groß, häutig. Blütenſtiele gepaart oder gebüſchelt. Blüten violett, blau, weiß, gelb oder ſcharlach. — 15 Arten, im tropiſchen Weſtamerika. A. Blumenkrone orangegelb oder ſcharlachrot. 1. Blätter beiderſeits kahl Ds J. fuchsiodes. 2407. 2. Blätter oberſeits kahl, unterſeits flaumig - „No. re. N P ] 3. Blätter beiderſeits behaarrr .. 0 .J. lanceolatum. 2409. B. Blumenkrone purpurn 0... 00 ee ee ⁰⁵ . 0176102 ©; Blumenkrone blau oder violett ee ERBE sr Ve Me Ba J. tubulosum. 2411. J. grandiflorum. 2412. 2407. Jochröma fuchsiödes Miers (syn. Chae- gebüſchelt, langgeſtielt, kahl. Blumenkrone mit ver⸗ nestes fuchsiodes Miers, Lycium fuchsiodes H. B. längerter Röhre und ſehr kurzem, faſt glodigem Saum, et Kth.), Fuchſienartiger Glanzbüſchel. Gebirge purpurrot bis purpurviolett, am Grunde wie am Perus. Strauch, 1—3 m hoch. Blütezeit: Sommer. Schlunde verſchmälert. — Wohl nicht in Kultur. — Blüten in end- und außerachſelſtändigen, ſitzenden 2411. Jochröma tubulösum Beni. (syn. Ha- vielblütigen Dolden, mit kahlen, nickenden Blütenſtielchen, prothamnus cyaneus Lindl.), Röhrenblütiger Glanz- ſcharlachrot oder orangeſcharlach, etwa 2½ em lang. ßüſchel. In den Anden Ecuadors. Strauch, bis 2408. Jochröma gesnerödes Miers (syn. 15 m hoch werdend, aber ſchon bei 30 40 em Höhe Chaenestes gesnerodes Miers, Lycium gesnerodes blühend. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Weißgrau⸗ H. B. et Kth.), Generienartiger Glanzbüſchel. filziger Strauch; jüngere Aſte weißgraupuderig. Blätter In den Anden Neugranadas. Strauch; Aſtchen grau- elliptiſch, an beiden Enden zugeſpitzt oder faſt ſpitz am weißfilzig; Blätter eirund, ſpitz, oberſeits kahl unter- Grunde in den Blattſtiel herablaufend, pulverig⸗beſtäubt, ſeits pulverig-weichhaarig. Blüten doldiggehäuft, ſpäter oberſeits nur ſchwachflaumig. Trugdöldchen röhrig, orangefarbig, weichhaarig; bei f. peruviana 3—8blütig. Kelch aufgeblaſen grün. Blumenkrone Blüten rotorangefarben, dicht weißfilzig. ſchmal, e bgeltust, 3—4½ em a mit 2409. Jochröma lanceolätum Miers (syn. Skeiligem Saum, deſſen Zipfel zaum 5 : Rande weißflaumig ſind, prächtig dunkelblau. Ohaenestes lanceolata Miers), Kanzettlicher Glanz⸗ ea beh. are, ch kultur büſchel. Neugranada, Kolumbien. Strauch. Aſtchen iſt vielleicht die ſchönſte d ttung. weißgrau oder faſt roſtfarbig-flockig. Blätter lanzett⸗ ee n = OR ar 85 lic ; J f 2412. Jochröma grandiflörum Benih. (syn. „zugeſpitzt, 12—15 cm lang bei 4—8 cm Breite te 5 2 bberſet ; f e 34% Cleochroma grandiflorum Miers), Großblumiger rſeits ſchwachflaumig, unterſeits flockigfilzig. Blüten 5 & 5 f f f Glanzbüſchel. In den Anden Perus und Ecuadors. ſchwachgekrümmt, wenigflaumig, ſcharlachrot, in St Blüte © — Aſtchen kantig⸗ kurzen vielblütigen Dolden. Strauch. VVV u ee zuſammengedrückt, geſtreift, die jüngeren flockigfilzig. 2410. Jochröma |löngipes Miers (syn. Chae- Blätter breit-eirund, zugeſpitzt, am Grunde abgerundet nestes longipes Dun.), Cangſtieliger Glanzbüſchel. und plötzlich- und kurz- in den dünnen Blattſtiel Ecuador. Kahler Strauch. Blätter elliptiſch, beider verſchmälert, oberſeits pulverig-filzig, unterſeits blaſſer ſeits zugeſpitzt, kahl, am Rande zurückgerollt. Blüten und weichbehaart. Blüten an der Spitze der Aſtchen Gattung 799. Nieandra bis Gattung 801. Cestrum. Fr. 24062414. 725 büjchelig und hängend. Blumenkrone trichterförmig, (syn. Cleochroma macrocalyx Miers), Gegend von mit langer, weichhaariger Röhre, mit faſt glockigem Quito. Halbſtrauchig; Blütezeit: Sommer. Blätter Schlunde, ſchön dunkel- oder azurblau; Kronſaum rautenförmig⸗eirund, beiderſeits weichbehaart, unterſeits mit 5 großen, Zeckigen . Staubfäden blaß. Blüten doldig⸗ -büjchelig. Kelch groß, eiförmig, völlig kahl. Schöne Art! — J. Warscewiezii bauchig, mit zuſammengeſchnürter, faſt zweilappiger, g 5zähniger Mündung, deren Zähne ungleich ſind. | 7 Blumenkrone 5 61 em lang, unterhalb des Saumes 17 etwa 8 mm breit, ſchön blauviolett. Kronſaum 4 verbreitert, abſtehend, faltig-5ſpaltig, mit eirund— 4 rundlichen, ſchwachwelligen, ſtumpfen, an ihrem Rande N | flockigen und bewimpert⸗ausgenagten Zipfeln. Staub- fäden eingeſchloſſen oder faſt eingeſchloſſen, gleichmäßig. Iſt ſchön und die größtblumige der Gattung. — Verwendung. Alle ſind kulturwürdig, beſonders die blaublühenden. Nr. 2411 u. 2412 ſeien zur Topf- kultur im Lauwarmhauſe und auch im Wohn— zimmer empfohlen, wo ſie frei von Blattläuſen bleiben werden, wenn man reichlich friſche Luft zuführt und kräftige Erde verwendet. Kultur in reichlich mit grobem Sand gemiſchter Miſt-, Laub- und Lehm— erde; ſtatt der Lauberde thut's auch Waldhumus. Die jungen Pflanzen durch Entſpitzen buſchig erziehen und je nach Wuchskraft alljährlich ein- oder zweimal in wenig größere Töpfe verpflanzen. Während der Wachstumszeit vom Frühling bis Herbſt die Pflanzen nicht dürſten laſſen; im Winter wird mäßiger begoſſen und auf einen Wärmegrad von + 10 bis 180 C. gehalten. Standort halbſonnig, im Winter natürlich ſonnig. In warmer Lage mit lockerem, kräftigem, humoſem Boden kann man die Pflanzen Anfang Juni auch ins Freie pflanzen oder in Töpfen daſelbſt auf— ne Wars eri ſtellen. Vermehrung durch Stecklinge, die im Früh— jahr ins Lauwarmbeet geſteckt werden, leicht. Anzucht Rgl. iſt ſehr ähnlich, hat aber größere, 5 em und aus Samen; Ausſaat warm halten. — Keimkraft drüber lange Blumenkronen. — J. macrocalyx Miers der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 4 Wochen. ER Gattung 801. Cestrum L., Hammerſtrauch, O XXIX 7 (griechiſch: kestra — Hammer; Staubfäden am Grunde oft mit einem Zahn). Kelch faſt glockig oder röhrig, 5—7zähnig oder -ſpaltig. rone teller- oder faſt trichterförmig; Röhre verlängert, gleich oder am Schlunde oder etwas unterhalb desſelben ein wenig verbreitert, am Grunde um den Fruchtknotenſtiel zuſammengezogen, oder demſelben anhaftend; Kronlappen 5—7, einwärtsgefaltet-klappig, zur Blütezeit abſtehend. Staubblätter gegen die Mitte der Krone oder höher eingefügt, oder doch erſt von der Mitte an freifädig, eingeſchloſſen. Fruchtknoten wenigeiig. Beere wenig ſaftig, kugelig, eiförmig oder länglich. Sträucher oder Bäumchen, kahl oder behaart. Blätter ganzrandig. Blüten weiß, gelb, grünlich, ſeltener orange oder ſcharlach, achſel-, ſeiten- oder end- ſtändig, trugdoldig, büſchelig, doldentraubig oder riſpig. — 150 Arten, im wärmeren Amerika. A. 1 10 der Blumenkrone im oberen Teile keulig— e erweitert, an der eee wieder . Blüten 0 Kelch faſt glockig. 1. Kelch ſchlaff, 5ſpaltig oder halb-5 ſpaltig .. . 5 C. fasciculatum. 2413. C. elegans. 2414. 2. Kelch fait glockig oder röhrig, nur 5zähnig, ſelten bis zur Mitte 5ſpaltig .. C. aurantiacum. 2415. B. Röhre der Blumenkrone bis zur Spitze immer mehr erweitert. Blüten gelb oder weiß, felten rötlich. Z. B.: C. candidum Seem. et Schm. (syn. C. elongatum hort.), Blüten in endſtändigen Trugdolden reinweiß. Blätter eirund⸗- länglich, ſtumpflich, unterjeit3 weichhaarig 2413. Cestrum fasciculätum Miers (syn. Ha- traube. Blumenkrone außen und innen kahl, ſcharlach— brothamnus fasciculatus Zndl., Meyenia fasciculata rot oder dunkelroſenrot, bis 2½ cm lang, mit faſt Schldi.), Büſchelblütiger Hammerſtrauch. Mexiko. pfriemlichen Zähnen. Beere oval, kahl. Strauch, 1½ —2 m hoch werdend. Blütezeit: Sommer. 2414. Cestrum élegans Schldl. (syn. Habro- — Aſte filzig-weichhaarig. Blätter breit-eirund, kurz- thamnus elegans Scheidw., auch Brongn.; H. pur- zugeſpitzt, an beiden Enden ſpitz. Blüten trugdoldig- | pureus Zindll.), Zierlicher Hammerſtrauch. Gebirge büſchelig, endſtändig, ſcharlachrot und mit lanzett- Mexikos. Aſtiger Strauch, 1-2 m hoch. Blütezeit: lichen, gefärbten Deckblättern. Kelche eiförmig-bauchig, Sommer. — Nite überhängend oder hin und her ge— am Grunde keilförmig, gefärbt. Blumenkrone keulig- bogen, krautig, ſtielrund, greisgrün oder purpurn-an- bauchig. Beeren aus keilförmigem Grunde kugelig. — gelaufen, flaumig-filzig. Blätter geſtielt, eirund-lan⸗ C. Hartwegii Dun. (syn. Habrothamnus fasciculatus zettlich, zugeſpitzt, ſpitz, an ihrem Grunde abgerundet, Benth.) hat grüne, blattartige Deckblätter, braun- unterſeits etwas flaumig-filzig. Blüten in endſtändigen, purpurn⸗geſtreifte Aſte, an ihrem Grunde faſt abge- trugdoldigen Doldentrauben, ſchön purpurrot; Kron— rundete Blätter; Blüten ſcharlachrot. — C. Endlicheri zipfel ſpitz, bewimpert. Kelch verkehrt-kegelförmig, kahl. Miers (syn. Habrothamnus corymbosus Zndl., — C. porphyreum Dun. (syn. C. roseum hort., nicht Meyenia corymbosa Sculdl.), Mexiko; völlig kahler H. B. et Kth.), äſtiger Strauch, 1—2 m hoch. Aſte Strauch, 2—3 m hoch; Blütezeit: Sommer. Alle und Zweige ſtielrund, weichbehaart; Blätter eirund— Teile kahl. Blätter ungleichgroß. Blüten in ver⸗ lanzettlich, mit ſehr ſpitzen, oft zurückgeſchlagenen längerter, aus einer Trugdolde entſtandenen Dolden- Langſpitzen; Blüten purpurrot, kopfig-gedrängt, 1 EN TEE rar N * 726 a Familie 134. Solanaceae, Nachtſchattengewächſe. O XXIX 7. ſitzend, in faſt büſcheligen, wenigblütigen, umhüllten, acus Kgl.), Aſte meiſt überhängend, gleich den Blatt⸗ langgeſtielten, end- und achſelſtändigen Trauben; Kelch ſtielen, Unterſeiten der Blätter und den Kelchen etwas röhrigglockig, undeutlich-5 kantig, wäſſerig-grünpur⸗ krausflaumig; Kelch bis zur Mitte Sſpaltig. purlich. Griffel weißlich, den Schlund erreichend, aber Staubfäden am Grunde zahnlos; Blüten gejättigt- nicht herausragend; Beere dick, purpurn. — C. roseum orangegelb, in Büſcheln, die zuſammen eine be⸗ H. B. et Kth., nicht hort., iſt ſehr äſtig und ſtinkend, blätterte Endriſpe bilden und zwei- oder dreimal Blätter länglich, ſtumpflich, beiderſeits behaart, in den im Jahre, bisweilen auch tief im Winter noch er⸗ Blattſtiel verſchmälert; Blüten kopfiggehäuft, mit ſcheinen, während die Stammart ſelten zum zweiten⸗ Hüllblättern; Blütenſtiele end- und achſelſtändig, —6- mal im Jahre blüht. f. Warscewiezii Voss (syn. blütig. Blumenkrone kahl, roſenrot, 2½ cm lang; C. Warscewiezii K.), Blätter oval, oberſeits glänzend⸗ Kronzipfel eirund, verſchmälert-zugeſpitzt. — C. Ben- dunkelgrün, an beiden Enden verſchmälert; Kelch halb thamii Miers (syn. C. tomentosum Mog. et Sess., ſo lang als die dunkeldottergelbe bis orange— Habrothamnus tomentosus Benth.), Aſte kahl oder rote Blumenkrone; Deckblätter (meiſt) bleibend. Blüht flaumig; Blüten purpurrot, außen filzig, mit ein- oder mehrmal im Jahre. — länglich-Zeckigen, ſchmutzig- weißlichen Zipfeln. Verwendung. Im Sommer in warmer, ſon— Kelch kurz-rauhhaarig; Blätter mattgrün. niger Lage ausgepflanzt, ſind ſie ſehr reichblühend 2415. Cestrum aurantiacum Lindl., Orange- | und dankbar. Im Herbſt werden ſie wieder ein- farbener Hammerſtrauch. Guatemala. Strauchig, getopft und bei + 8 bis 12 C. hell überwintert. 1—1½ m hoch. Blütezeit: Sommer, Spätherbſt. Vor dem Auspflanzen werden die Sträucher mehr — Aſte grün, ſtielrundlich. Blätter geſtielt, eirund- oder weniger ſtark eingeſtutzt. Sehr vorteilhaft iſt lanzettlich, zugeſpitzt, vielnervig. Blütentrauben end- auch die Kultur der zu Hochſtämmen erzogenen Pflanzen und achſelſtändig. Blüten oft gepaart. Blumenkrone in geräumigen Töpfen oder Kübeln. Im Sommer röhrig-bauchig, orangefarben; Saum dteilig, die Aufſtellung im Freien. Die ungemein dankbaren Zipfel mit gefalteten Rändern abſtehend oder zurück- Formen von Nr. 2415 bleiben gern buſchig. Behan d⸗ geſchlagen. Staubfäden am Grunde ihres freien lung, Erde u. ſ. w. wie unter Nr. 2412 angegeben. Teiles faſt ſtets mit ſtumpfem kegelförmig-cylindriſchen Vermehrung durch Stecklinge leicht. Anzucht aus Anhängſel. — Schöne Formen find: k. Regelii Voss Samen. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; (syn. C. Regelii Planch., Habrothamnus auranti- Keimung innerhalb 3 Wochen. Gattung 802. Datura L., Stechapfel, O XXIX 7; XXXII (arabiſch: datora, der Name einer Art dieſer Gattung). Kelch langröhrig, krautig, an der Spitze 4—5 ſpaltig oder ſcheidenförmig, zur Fruchtzeit über dem bleibenden, bisweilen vergrößerten und abſtehenden Grunde umſchnitten, ſodaß der obere Teil ab- fällt. Krone trichterförmig, mit breitem Schlunde; Saum vor dem Aufblühen gefaltet, kurz- und breit-5lappig; Lappen oft zugeſpitzt. Staubblätter nahe dem Grunde angeheftet, eingeſchloſſen; Staubkölbchen langlinealiſch, bisweilen zuſammenhängend. Fruchtknoten oberwärts oft 4, unten aber wieder 2fächerig. Kapſel ſaftleer, fleiſchig, lederig oder krautig, meiſt 4fächerig, klappig⸗ aufſpringend oder geſchloſſen bleibend, vielſamig. Kräuter, Sträucher oder Bäume. Blätter groß, ganzrandig oder grobbuchtig-gezähnt. Blütenſtiele einzeln. Blüten groß bis ſehr groß, weiß oder gefärbt, aufrecht oder hängend. — 12 Arten der gemäßigten und wärmeren Gegenden der Erde. e A. Bäume oder hohe Sträucher mit großen hängenden Blüten. Frucht eine große, herabhängende, längliche Beere. D. arborea. 2416. D. suaveolens (Tafel 93). 2417. D. sanguinea. 2418. B. Krautige, ſeltener halbſtrauchige Pflanzen, mit aufrechten oder ſchiefſtehenden Blüten. 5 1. Frucht eine aufrechtſtehende, ſich öffnende (meiſt 4 klappige) Kapſel. Kelchgrund bleibend, verbreitert, abſtehend, mit an der Spitze 5lappiger Röhre ee ee NE Re a * D, Stramonium. 2419. 2. Früchte hängend oder zurückgeſchlagen. a) Frucht eine unregelmäßig ⸗agufſpringende Kap fte“ . D. humilis. 2420 D. fastuosa. 2421. D. Metel. 2422, b) Bl eine große, herabhängende, glatte, ſpäter doch aufſpringende Beerenkapſel. Blätter unterſeits 19 Kelch ſcheiden⸗ Stramoniodes arboreum Feuillee, Brugmannsia can- baumartiger Strauch, bis 3 m hoch werdend. Blüte- dida Pers.), Baumartiger Stechapfel. Peru, Chile. zeit: September, Oktober; bisweilen auch zu anderen Robuſter, baumartiger Strauch, bis zu 6 m hoch. — | Zeiten. — Stengel aufrecht, dick, äſtig. Blätter ge- Stengel aufrecht, ſtielrund, dick, äſtig. Aſte abſtehend, ſtielt, eirund-länglich, ſpitz, ganzrandig und ſamt den körnig⸗beſtreut. Blätter eirund- lanzettlich, länglich Blattſtielen ziemlich kahl, 15—30 em lang bei 5 bis und eirund, ganzrandig, einige auch buchtig-kantig, 15 em Breite, am Grunde oft ungleich. Blüten ſehr beiderſeits flaumig, gepaart, doch iſt eins dreimal fo | groß, 20-30 cm lang, an bis 4 cm langen Stielchen, kurz als das andere. Blütenſtiele einzeln, einblütig, nickend, weiß, wohlriechend. Kelch aufgeblaſen, nickend. Kelch röhrig, ganz, ſcheidenförmig, bis zur kantig, faſt 5zähnig. Kronröhre gefaltet oder Mitte der Länge nach klaffend. Blüten hängend, ſehr kantig, mit 5 kurzen Zipfeln. Staubkölbchen groß, weiß, lange und ſtark duftend, nachts Moſchus⸗ zuſammengeklebt; Staubfäden der Kronröhre an- duft aushauchend; Kronröhre ſtielrund; Saum⸗ haftend und daſelbſt flaumig, an dem freien Teile zipfel ſehr lang und je 3 grünliche Nerven tragend, unbehaart und ſamt dem Griffel weiß. Formen: die vom Grunde der Röhre ab der Länge nach herab- k. macrocalyx Sendin., mit größerem, den ſchmalen laufen. Staubkölbchen getrennt, nicht zuſammen⸗ Teil der Kronröhre völlig bedeckendem Kelch. k. albido- geklebt. Kapſeln kahl, unbewehrt, nicht aufſpringend, flava Voss (syn. D. albido-flava Lem, Brugmannsia 2 fächerig. — Kommt in den Gärten ſelten echt vor. albido-flava Ver schaff.) hat anfangs hellgrüne, zuletzt 2417. Datüra suavéolens H. et B., Tafel gelblichweiße, nickende Blüten, die einen etwas be⸗ 93, 369 (Syn. P. arborea Fort.“, nicht L.; Brug- | täubenden, deshalb nicht angenehmen Geruch beſitzen mannsia suaveolens G. Don), Wohlriechender Stech⸗ und zu 1—2 en endſtändig beiſammen find. f. flore Gattung 802. Datüra, Stechapfel. dupliei (syn. D. arborea flore pleno Aort.), eine jogen. gefülltblühende Form mit doppelten oder drei⸗ fachen (ineinanderſteckenden) Blumenkronen. — Ob auch Datura Knightii (syn. D. cornigera Hook., D. frutescens hort., D. arborea flore pleno Hort., Brugmannsia Knightii fort.), aus Südamerika, niedrig⸗bleibend, äſtig, dicht mit abſtehenden Haaren bekleidet, mit eirunden, langzugeſpitzten Blättern und ſogen. gefüllten, gelblichweißen Blüten hierher ge— hört, ſteht dahin. Dieſe Pflanze blüht etwas früher, eignet ſich deshalb auch beſſer als andere Datura- Arten zum Ausgepflanztwerden. Die Füllung der Blüten beſteht gleichſam aus zwei oder mehreren in— einandergeſchachtelten Trichtern; dabei ſind die inneren Kronen oft ſo groß, daß ſie ſich zuſammenfalten müſſen, um Platz zu finden; ſie ſind dagegen viel kürzer als die äußere Blumenkrone. nur eine Verkümmerung. 2418. Datüra sanguinea Ki. et Pav. (syn. Brugmannsia sanguinea D. Don, B. bicolor Pers.), va 09. 727 kann, jo iſt, um den Blütenfnojpen-Anjab zu fördern, ein Zuſatz von phosphorſaurem Kali (vielleicht thut's auch Baker⸗Guano⸗Superphosphat) erforderlich. Die überwinterung geſchieht im Gewächshauſe oder Zimmer bei + 8 bis 10 C., und ſind die Pflanzen von De— zember bis April dann nur kümmerlich durchzuhalten, alſo ſeltener zu begießen. Sobald im April der Trieb ſich regt, geſchieht das Verpflanzen in ziemlich ge— räumige Gefäße, und die alte Erde iſt großenteils zu entfernen. Im Sommer ſtellt man die Pflanzen frei und ſonnig auf, oder ſenkt die Gefäße in den Boden und pflegt ſie, wie oben angegeben. Auf dieſe Weiſe erhält man kraftvolle Sträucher, die im September, Oktober eine Menge prächtiger Trompetenblumen liefern, welche das Glashaus mit Duft erfüllen und bis Ende November fortblühen werden. Die Staubfäden erleiden Slutroter Stechapfel. Peru, in Höhenlagen. Baum artiger Strauch oder dichtbelaubtes Bäumchen, 1½½ bis 9m hoch. Blütezeit: Herbſt bis Winter. — Stamm aufrecht, dick, im oberen Teile ſehr äſtig; Aſte brüchig, an den Enden reichbeblättert. Blätter gebüſchelt (mehrere aus einer Stelle), geſtielt, eirund-lanzettlich, zugeſpitzt, beiderſeits weichhaarig, oberſeits grün und glänzend, unterſeits blaſſer; die unteren ſind meiſt ausgebuchtet-fantig, die oberen ganzrandig. Blüten 12—20 cm lang, geruchlos. Blumenkrone 3 mal jo lang als der Kelch, mit einem 5ſtrahligen, bis auf den Kronſaum ſich erſtreckenden Stern gezeichnet, vom Anſatz (über dem Kelch) bis zur Mitte etwa gelblich, von der Mitte nach dem Rande hin orangefarben bis zinnoberrot (bei f. coccinea orangeſcharlach oder mit blutrot verwaſchen), außerdem meiſt mit bis auf jeden Kronzipfel ſich erſtreckenden, je 3 dunkleren oder blutroten Längsſtreifen (f. flava Dun. gelb⸗ im Juni im freien Lande an einen dem Sonnenlicht blühend). Kelch 5 kantig, geſcheckt; Kelchzipfel zugeſpitzt. Verwendung der Nrn. 2416— 2418 als pracht⸗ jedoch in mageren, ſehr mineraliſchen, ſandig-lehmigen, voll blühende Topf- oder Kübelpflanzen in warmen, ſonnigen Lagen, auch auf dem Raſen einzeln dem erforderlichenfalls auch noch Heide- oder Moor- oder gruppenweiſe ausgepflanzt, als herrliche Scha u⸗ pflanzen. In vielen Gegenden kommen aber die Blüten im Freien nicht mehr zur Ausbildung; im September erſcheinen zwar Knoſpen, aber zeitige Fröſte machen das Einpflanzen nötig, und danach geht die Mehrzahl der Blätter und Knoſpen zu Grunde. Man kultiviert ſie deshalb meiſt in großen Gefäßen. Kultur: Alle genannten Arten ſind von ſo kräftiger Geſtalt und raſchem Wuchs, daß ſie augenſcheinlich viel Nahrung in aufnehmbarer, d. h. in Waſſer löslicher Form im Boden vorfinden müſſen, wenn ſie gut gedeihen ſollen. Der Boden ſei deshalb recht kräftig, doch nicht geil und üppig, d. h. nicht überreich an jog. wuchs fördernden (ſtickſtoffhaltigen) Beſtandteilen. Miſterde an ſich iſt ja wohl kräftig, aber doch arm an Kali und Phosphorſäure, ſodaß üppiger Wuchs, aber wenige, ſpäter erſcheinende oder auch gar keine Blüten dann die Folge ſind. Gleiche Teile Miſterde, kalk— haltige, lehmige Ackererde und Torf- oder ſandige Wieſenmoorerde, nebſt entſprechendem Sandzuſatz ver— ſprechen guten Erfolg, wenn die Pflanzen nicht zu tief gepflanzt, im Sommer reichlich begoſſen und vor allem öfters (wöchentlich einmal) mit Dungwaſſer ver— ſorgt werden, welches aus verdünnter Stalljauche oder aufgelöſtem, tieriſchem Dung beſteht. Wenn man nun keinen aufgelöſten Tauben- oder Hühnermiſt verwenden 2 m hohe, äſtige Pflanzen, in einem großen Topf von 45 cm Weite kultiviert, können an 50 Blumen bringen. Be— merkt ſei noch, daß die dünnen Zweige vom letzten Wachstumsjahre den Winter über möglichſt erhalten bleiben müſſen, dagegen ſind ſogen. Waſſerſchoſſe und geile, d. h. zu üppige Sproſſe entweder zu entfernen, oder, wenn ſie zur Formbildung brauchbar, ſtark zu kürzen. Damit D. suaveolens jchon als kleinere Pflanze blühe, verfährt Kunſtgärtner A. Feldmann ungefähr ſo: Im Frühjahr, ehe ſich die Blattknoſpen entwickeln, wählt er von einem größeren Strauche einen gut mit Laubknoſpen beſetzten Zweig, ſchneidet dieſen in ſo viele Stücke, als Knoſpen daran ſind, ſteckt jedes Stückchen, die Knoſpen nach oben gerichtet, bis an die Knoſpe in mit Erde gefüllte Töpfe und bringt letztere auf ein warmes Beet, das jedoch dunſt— frei ſein muß, weil ſonſt die Knoſpen bald faulen würden. Die Knoſpen werden bald treiben, und man darf dann mäßig begießen. Haben die Stecklinge reichlich Wurzeln gebildet, ſo verpflanzt er ſie in ein kaltes Miſtbeet und härtet ſie allmählich ab, bis ſie voll ausgeſetzten Platz gepflanzt werden; ſie kommen gut durchläſſigen, aber nicht mit Miſt gedüngten Boden, Bedarf. erde beigemiſcht werden kann. Begoſſen wird nach Schon im Monat September beginnen die noch krautigen Pflanzen, Blütenknoſpen zu zeigen. 100 em hoch. Nun iſt's Zeit, die Pflanzen mit Wurzelballen in entſprechende Töpfe zu pflanzen, ſie dann einige Zeit (bis die Wurzeln Boden gefaßt haben) in einem kalten Miſtbeetkaſten geſchloſſen zu halten und alsdann in ein Gewächshaus zu bringen, welches min deſtens + 50 C. Wärme hält, woſelbſt die prächtigen Blumen bald zu der bei ſtarken Sträuchern gewöhnlich be— obachteten Größe erwachſen werden. Im Dezember kann man blühende Pflanzen von / —1 m Höhe jehen. 2419. Datüra Stramönium Z. (syn. Stra- monum spinosum Zam., S. foetidum Scop.), Ge— meiner Stechapfel. Aſien; Europa. Einjährig, 30 bis Blütezeit: Juni bis Oktober. — Pflanze grün, kahl, von widerlichem Geruch. Stengel aufrecht, dick, ſtielrund, am Grunde einfach, oben gabeläſtig. Blätter geſtielt, eirund, ungleichbuchtig— gezähnt, ſpitz. Blumenkrone doppelt ſo groß als der 5 kantige, 5zähnige Kelch. Blüten weiß, einzeln, in den Gabelſpalten und an der Spitze, etwa 6—9 cm lang. Kapſeln mit kurzen, ſtarken Stacheln, deren untere meiſt nicht oder nur wenig kürzer ſind, be— wehrt. — f. Tatula Z. pr. sp. (syn. Stramonium 728 Tatula Mnch.), Violetter Gem. St., hat purpurviolette und mit weißen Punkten beſtreute Stengel (Blütenſtiele und Blattnerven), iſt außerdem mehr äſtig und aus⸗ gebreitet; Blätter ſtärker buchtig, ſchärfer gezähnt, mit oft herzförmigem Grunde; Blüten blauviolett. Verwendung. Sehr giftige Pflanzen. Zier⸗ pflanze in größeren Gärten iſt nur f. Tatula, welche auf kalkhaltigem Garten- und Ackerboden ohne Pflege gedeiht. Anzucht aus Samen. Ausſaat im Frühling oder Herbſt an den beſtimmten Platz und die Pflanzen bis auf 50—60 em Abſtand lichten. Standort ſonnig. Gedeiht auch auf Schuttboden. 2420. Datüra hümilis Desf. (syn. D. flava | flore pleno hort., D. chlorantha fl. pl. hort.), Zwerg- Stechapfel. Oſtindien. Einjährig, 40 — 70 em hoch. Blütezeit: Spätſommer. — Stengel aufrecht, oben veräſtelt, krautartig, grün, mit kleinen, weißen Flecken beſtreut. herzförmig, glatt, grobeckig-lappig, mit feinſpitzigen Ecken, die kleineren eirund oder länglich und ganz. Blüten kurzgeſtielt. Kelch nicht eckig. Blumenkrone ſehr ſchön, doppelt, oder durch 3 bis mehr ineinander- ſteckende Kronen gefüllt, an 15 em lang, am Saum faſt ebenſobreit, blaßgelblich, außen feinhaarig. Verwendung am beſten nur als Topfpflanze, da ſie im Freien auf Rabatten nur in recht warmen Sommern bei uns ſchön blüht. Anzucht wie Nr. 2421. Kann auch überwintert werden. 2421. Datũra fastuösa L. (syn. D. aegyptiaca Vesl., D. Contarena P. Alp., Stramonium fastuosum Mnch.), Agyptiſcher (oder ſtolzer) Stehapfel. Oſt⸗ indien, Agypten. Einjährig bis halbſtrauchig, 60 bis über 100 em hoch. Blütezeit: Juli-Auguſt bis Oktober. — Stengel aufrecht, etwas veräſtelt, an der Spitze gabelteilig, dunkelpurpurn und mit ſchmutzig⸗ weißen, glänzenden Punkten beſtreut. Blätter eirund oder eirund⸗ lanzettlich, zugeſpitzt, ſpitz, am Grunde ungleich, ſonſt buchtig-gezähnt oder ausgeſchweift, beet bah, (Georgine) überwintern kann; indes iſt alljährliche Blüten auf⸗ doppelt, drei⸗ fach oder „ge— füllt“, außen meiſt violett, innen rahm-⸗ weiß, wohl— riechend. Kelch röhrig- glockig, mit 5 ſpitzlanzettför⸗ migen Zipfeln. rig, über⸗ hängend oder ſchief. Gar⸗ tenformen ſind: f. vio- lacea plena gor“. (syn. f. coerulea plena fort.), 2 oder mehrere Blumenkronen ineinandergeſchachtelt; f. alba Mes pr. sp. (syn. D. Metel Roxb., D. hy- Agyptiſcher Stechapfel mit doppelten Blumen. brida Ten., D. Hummatu Bernh., D. muricata Bernh.) | hat grüne, krautige, unten ein wenig verholzende Stengel und weiße oder faſt weiße (bei f. flore albo pleno doppel- oder mehrkronige) Blüten mit ab— gerundeten, in der Mitte ſehr lang zugeſpitzten Lappen. Beſonders für die Kultur in Töpfen zu empfehlen iſt die Raſſe f. Huberiana Hort., ausgezeichnet durch Blätter langgeſtielt, dreieckig-eirund, faſt recht, einfach, Kapſeln höcke⸗ Cuba, Mexiko. grüns⸗ bereift. n Familie 134. Solanaceae, Nachtſchattengewächſe. G XXIX 7. kräftigeren und dichtbuſchigen Wuchs, größere Blüten, die je nach der Sorte weiß, gelblich, blau, violett, kupferrot oder rot ſind. Für Blumen⸗ freunde, welche im Frühjahr über ein warmes Miſtbeet zu verfügen haben, in welches man die Pflanzen ſchon Ende Februar oder Anfang März ausſäet, um ſie recht ſtark zu erziehen, angenehm. 2422. Datüra Metel L. (syn. D. fruticosa Horn., D. guayaquilensis H. B. et Kih., D. cartha- ginensis ort.), Metel-Stechapfel. Oſtindien und Mittelamerika. Einjährig bis halbſtrauchig, gegen 1 m hoch. Blütezeit: Spätſommer. — Ganze Pflanze dicht⸗weichhaarig, ſchmutzig-aſchfarbengrünlich. Stengel aufrecht, krautig, ſtielrund, mit gabelteiligen Aſten. Blätter einzelnſtehend, oberſeits greis-grün, unterſeits ſchmutzig⸗aſchfarben, die oberen gepaart und eins dann kleiner, im übrigen eirund, ganz, ausge⸗ ſchweift oder gezähnt. Blüten einzeln, aſtwinkelſtändig, kurzgeſtielt; Kelch ſtielrund, weichhaarig; Blumenkrone groß, aufrecht, lang⸗trichter- oder trompetenförmig, außen weichhaarig und am Grunde grünlich oder völlig reinweiß, mit 10 zähnigem Saum. Kapſel kugelig, ſtachelig, hängend. — D. metelodes DC. (syn. D. Wrightii hort., auch Agl.; D. Metel var. quinque- cuspida Torr.), Nordamerika, Mexiko; einjährig bis halbſtrauchig, 30 — 100 em hoch; Blütezeit: Auguſt bis November; Pflanze blaugrün⸗-bereift, fein⸗flaum⸗ haarig. Blätter ungleich, eirund, ſchwachausgeſchweift oder faſt ganzrandig. Kelch cylindriſch, meiſt 5zähnig, an 7 em lang; Blumenkrone, wenn gut entwickelt, 15—20 cm lang, wohlriechend, weiß mit violett verwaſchen, mit breit erweitertem, weit offenem, trichter- förmigem Saum von 12—15 em im Durchmeſſer, Saumzähne (meiſt) 5, ſchlank. Der bleibende Grund des Kelches iſt ſchmal. Kapſel etwa 5 em im Durch⸗ meſſer, nickend, dicht mit kurzen und meiſt gleichen Weichſtacheln behaftet. Eine ſehr ſchöne Art, deren knollig⸗fleiſchige Wurzeln man wie die der Dahlia Anzucht aus Samen vorzuziehen. 2423. Datüra ceratocäüla Ort. (syn. D. macrocaulis Rih., Solaudra herbacea hort., Cerato- caulos daturodes Spach), Hornſtengeliger Stechapfel. Einjährig, bis 60 cm hoch. Blüte- zeit: Juli bis September⸗Oktober. — Stengel hohl, gewöhnlich gabelteilig, aufrecht-abſtehend oder horn— artig⸗gebogen, ſtielrund, kahl, dick, purpurlich, grau⸗ Blätter geſtielt, eirund⸗lanzettlich, aus⸗ gefreſſen-buchtig, wellig, unterſeits weißlichgrün. Blumen ſehr groß, trompetenförmig geöffnet, ſehr wohlriechend, innen weiß oder leicht violett- roſa- angehaucht, außen etwas bläulich, ſich meiſt gegen 5 Uhr abends öffnend und ſich etwa um 9 oder 10 Uhr morgens ſchließend. Frucht hängend, verkehrt⸗ eiförmig, kahl, unbewehrt, etwa von Walnußgröße. — Verwendung der Nrn. 2419 — 2423 ihrer großen trichter- oder trompetenförmigen Blumen wegen als wert- und wirkungsvolle Schmuck- pflanzen in ähnlicher Weiſe, wie einjährig kultivierte Solanum-Xrten, unter Nr. 2402. Leider verlangen auch dieſe Pflanzen zu recht vollkommener Entwickelung und reichlichem Blütenanſatz einen durchaus ſonnigen und warmen Standort im Freien, ſofern man nicht Topfkultur vorzieht. Kultur in kräftigem, gut durch⸗ läſſigem, an Kalk nicht armem, etwas humoſem, ſandigem Lehmboden; meiſt thut's auch jeder gute, durchläſſige, nicht ſehr geile Gartenboden. Ausſaat Gattung 802. Datüra bis Gattung 805. Nicotiäna. Nr. 2420-2424. 729 am beiten im März ins warme Miſtbeet oder in Saatkäſtchen, die Pflanzen einzeln in kleine Töpfe ver⸗ ſtopfen, wieder warm ſtellen, ſie ſpäter in größere Töpfe verſetzen, ſie wieder warm halten, jedoch, ſobald die Wurzeln Boden gefaßt haben, etwas lüften, die Pflanzen immer mehr abhärten und Ende Mai aus⸗ pflanzenz oder ſie abermals verpflanzen und in Töpfen weiter behandeln. Abſtand 60 em. Eine Ausſaat Anfang April an eine warme, ſonnige Stelle im Freien, giebt auch noch Pflanzen, die im Herbſt ſchöne Blüten tragen. Gelegentliches, durchdringendes Begießen iſt meiſt nicht zu umgehen. — Keimkraft der Samen 4 Jahre; Keimung in 2—3 Wochen. Gattung 803. Scopolina Jacq., Scopolinie, O XXIX 7 (nach Scopoli, Prof. in Pavia, F 1788, benannt). Kelch breitglockig, häutig, oben abgeſtutzt oder breit⸗ und kurz⸗5 lappig, zur Fruchtzeit vergrößert und die Kapſel einſchließend. Krone breitröhrig⸗glockig; Saum gefaltet, Heckig oder kurz- und breit⸗ 5 lappig; Lappen zur Blütezeit gleich, nicht eben dachig⸗liegend. Staubblätter 5, nahe dem Kronröhrengrunde angeheftet, eingeſchloſſen, am Grunde etwas zottig. Fruchtknoten kegelig. Kapſel faſt kugelig, oberhalb der Mitte umſchnitten und mit ganzem oder geſpaltenem, abfallendem Deckel ſich öffnend, vielſamig. Aufrechte, wenigverzweigte, kahle Kräuter. Blätter häutig, ganz. Blütenſtiele einzeln, fadenförmig. Blüten nickend, fahlpurpurn und geadert. — 4 Arten. B.: * 8. carniolica O. Ktze. (syn. S. atropodes Schult., Scopolia carniolica Jacg., Hyoscyamus Scopolia L.), Krain, auch in Schleſien, in ſchattigen Wäldern. Staude, bis 40 em hoch. Blütezeit: April, Mai. Blätter eirund, geſtielt. Blüten hängend, einzeln; Saum der Blumenkrone ſehr kurz, verwiſcht-5zähnig; Blumenkrone außen glänzend-braun, innen glanzlos und olivengrün [bei k. Hladnikiana (syn. Scopolia Hladnikiana Fyeyer) die Blumenkrone außen und innen grün und meiſt verkehrteiförmig-glockigj. Fruchtkelch nur wenig größer als die Kapſel. — Verwendung als eine ganz vortreffliche Pflanze für ſchattige Stellen in Parks, Landſchafts— gärten und Anlagen; zudem iſt ſie durch die Blütenfarbe intereſſant. Gattung 804. Fabiana Ruiz et Pav., Fabiane, O XIII 16; XXIX 7 (nach Franc. Fabiano, Erzbiſchof von Valencia, benannt). Kelch röhrig oder glockig; 5zähnig oder 5lappig; Zipfel ſtumpf, eirund oder ſeltener linealiſch. Krone mit ſchmaler, oben verbreiterter oder bauchiger Röhre; Schlund oft zuſammengezogen; Saum kurz, zur Blütezeit abſtehend, entweder gefaltet und kaum gelappt oder 5lappig und einwärtsgefaltet-klappig. Staubblätter 5, der Kron⸗ mitte oder tiefer eingefügt, ungleich, nicht herausragend. Griffel fadenförmig, mit verbreiterter Narbe. Kapſel länglich, an der Spitze ſcheidewandſpaltig-2 klappig⸗aufſpringend, vielſamig. Heideähnliche Sträuchlein, aufrecht, ſehr äſtig, oft klebrig. Blätter klein, gedrängtſtehend. Blüten einzelnſtehend, meiſt zahlreich, kurzgeſtielt, end- oder blattgegenſtändig, weiß, violett oder gelb. Blütenſtiele 1blütig. — 11 Arten; 8 in Chile oder Bolivien, 3 in Braſilien. 2424. Fabiäna imbricäta Ruiz et Pav., Dachig- die erſt bei — 10 C. erfriert; ſie iſt als williger blätterige Fabiane. Gebirge Chiles. Sehr äſtiger Blüher, wenn etwas gleichmäßig-buſchig erzogen, ihrer Strauch, 1—2 m hoch. Blütezeit: Frühling, Sommer. ſehr zierlichen Belaubung und reizenden Blüten wegen — Aſte mit kurzen Aſtchen. Blätter kurz, klein, ſchuppen⸗ förmig, eirund, ſitzend, etwas hohl, dicklich, immergrün, dachziegelig geordnet, Blüten zierlich, zahlreich, weiß, an den Spitzen der Aſtchen einzeln und ſitzend. Kelch becherförmig, 5ſpaltig, mit ſtumpflichen Zipfeln. Kron— zipfel kurz, ſtumpf und zurückgeſchlagen. [F. ericodes Dun. hat riſſige, ſchmutzig-graurötliche Aſte und weich— haarige, grüne, beblätterte Sproſſe, deren Blätter überall eine gern geſehene Erſcheinung. Kultur in einem Gemiſch von ſandiger Laub- oder Walderde und ſandig-lehmiger Raſenerde; während der Wachstums— zeit gelegentlich Dungwaſſer geben, aber nicht an den Stammgrund plantſchen. Der Standort ſei ſonnig. Im Sommer kann man ſie auspflanzen. Überwinterung im Kalthauſe oder kühlen, hellen Zimmer. Ver— mehrung durch Stecklinge im Frühling oder Sommer 8—12 mm lang, aber ungemein ſchmal, linealiſch und klebrig find.] Verwendung. F. imbricata iſt eine in Kalt⸗ häuſern größerer Gärten wohlbekannte Topfpflanze, Gattung 805. Nicotiäna L., Tabak, G XXIX 7 (nach dem franzöſ. Geſandten am portugieſiſchen Hofe, Jean Nicot, * 1530, 7 1600, der zuerſt Tabakſamen einführte, benannt). Kelch eiförmig oder röhrig-glodig, 5 ſpaltig. Blumenkrone teller- oder trichterförmig, mit verlängerter oder breitlicher, oder ein wenig bauchiger Röhre; Schlund gleichbreit oder erweitert; Saum gleichmäßig oder ſchief; Kronlappen 5, einwärtsgefaltet, zur Blüte⸗ zeit abſtehend. Staubblätter 5, unterhalb der Kronröhrenmitte eingefügt, eingeſchloſſen oder herausragend, ungleich oder faſt gleich. Fruchtknoten 2=, ſeltener 4 oder mehrfächerig, vieleiig. Narbe verbreitert. Kapſel 2=, ſeltener mehrfächerig, mit ebenſo⸗ vielen, meiſt außerdem 2ſpaltigen Klappen bis zur Mitte oder tiefer aufſpringend. Samen ſehr zahlreich. Kräuter, bisweilen halbſtrauchig, oft klebrig-behaart, ſeltener kahle und graugrüne faſt baumartige Sträucher. Blätter ungeteilt, ganzrandig oder ſeltener buchtig. Blüten weiß, gelblich, grünlich, rot oder purpurn, in endſtändigen Riſpen, ſeltener in ver⸗ längerten, einſeitigen Trauben und dann die unteren Blüten auch wohl achſelſtändig. — 40 Arten, vorwiegend im öſtlichen und außertropiſchen Amerika, wenige in Auſtralien. Die weiß blühenden Arten ſtehen der Gattung 810, Petunia, ſehr nahe! A. Blüten rot. Blumenkrone trichterförmig, Kronlappen ſpitz 5 M. Tabacum (f. purpurea, Tafel 43). 2425. B. Blüten grünlichgelb, felten weißlichgelb, bei Nr. 2427 ſchmutzig-purpurn; Blumenfrone röhrig-glodig oder kurz-präſentiertellerförmig. 1. Krautige, einjährige, etwas graulichdunkelgrüne, fettig-klebrig anzufühlende Pflanzen. Blätter geſtielt, eirund, ſtumpf, höchſtens 1½ mal ſo lang als breit, unangenehm duftend: N. rustica L., Bauern- oder Veilchentabak, als Zierpflanze nicht zu empfehlen. 2. Halbſtrauchige (meiſt einjährig kultivierte) Pflanzen. Bei Nr. 2427 Staubfäden lang herausragend. N. glauca. 2426. N. tomentosa. 2427. N. wigandiodes. 2428. C. Blüten weiß, außen meiſt mehr oder weniger grünlich, gelblich oder rötlich, abends meiſt wohlriechend. Blumenkrone präſentiertellerförmig, mit langer Röhre. Fruchtknoten 2fächerig (bei N. quadrivalis Pursh Fruchtknoten und Kapſel kugelig und 4= bis mehrfächerig, bei N. Bigelowii Wats. Fruchtknoten und die 4klappige, eiförmige Kapſel 2 fächerig). Auf— rechte Pflanzen. 1. Stengelblätter ſitzend oder herablaufend, aber nicht mit ziemlich langem ſehr ſchmalen, (meiſt) ungeflügelten Blattitiel . ee ea N longefloras 2429: N. alata, 2430, N. affinis (Tafel 43). 2431. N. persica, 2432. 2. Stengelblätter mit deutlichen und ziemlich langen, nicht (oder kaum) geflügelten Blattſtielen: N. acuminata Grah. (syn. Petunia acuminata Grah.), Blätter breit-lanzettlich, lang- und ſchmalzugeſpitzt, Kronzipfel abgerundet und ſtumpf, bei N. angustifolia Ruiz et Pap. eirund, ſehr abſtehend und ſpitz. Beide find weniger ſchön und entbehrlich. auf lauwarmem Beete. Anzucht aus Samen geht langſamer von ſtatten. Junge Pflanzen ſind zur Kräftigung auszupflanzen. 730 2425. Nicotiäna Tabäcum Z., Tafel 43, 171 (syn. Tabacum Nicotianum Op. Bercht., Nicotiana havanensis Zag.), Gemeiner Tabak. Weſtindien. Einjährig, 1—2 m hoch. Blütezeit: Juli bis Sep— tember-Oktober. — Pflanze kräftig, weichhaarig und mehr oder weniger drüſig-klebrig. Stengel einfach oder in der oberen Hälfte veräſtelt. Blätter groß, ſitzend oder mit geflügelten, kurzen Stielen, ſpitz, 2½—5à mal jo lang als breit. Blumenkrone roſenrot, ſeltener dunkler gefärbt, mit langer, nur gegen die Spitze hin erweiterter Kronröhre; Kronzipfel ſpitz, mindeſtens ſo lang als breit. Blütenſtand insgeſamt eine umfangreiche, bisweilen doldentraubige Riſpe bildend. 2 Abarten; die erſte für Ziergärten wertvoll. a) latissima Mill. pr. sp. (syn. N. macrophylla Spr.), Breitblätteriger Gem. T., Blätter aufrecht- abſtehend bis wagerecht, elliptiſch-eirund, ſpitz oder kurzgeſpitzt, dünnfleiſchig und mit ziemlich dünnen Rippen; Seitenrippen faſt rechtwinkelig von der Mitte abſtehend. Kronzipfel kurz, kurzzugeſpitzt. Kapſel ei— kegelförmig, ſtumpf. — Die als Blatt- und Blüten- pflanze ſchönſte Sorte iſt f. purpurea (syn. N. grandi- flora purpurea Ahort., N. macrophylla gigantea Hort.) von üppigem Wuchs, bisweilen noch über 2 m hoch, mit großen, breiten Blättern und dunkelroſenroten, karmin⸗ oder purpurroſenroten Blüten. Als Einzel— pflanze und auf Blattpflanzen-Gruppen allgemein zu empfehlen. b) virginica Alef. (syn. N. virginica Auct.), Virginiſcher Gem. T., Blätter mehr hängend, dickfleiſchig; länglich-lanzettlich, ſelten eirundlich, immer ſchmalzugeſpitzt, die unteren gegen ihren Grund hin verſchmälert; Seitenrippen in mehr oder weniger ſpitzem Winkel von der Mittelrippe des Blattes ausgehend. Blumenkronzipfel meiſt langzugeſpitzt und zurückgebogen. Kapſeln länglich und meiſt ſpitzlich. — Halbſtrauchige, alſo im Kalthauſe 3 und mehr Jahre ausdauernde Formen find: f. fruticosa L. pr. sp. (syn. f. suffruticosa Alef., N. frutescens hort.), 1!/;—2 m hoch, Blätter lanzettlich, zugeſpitzt; Blütenriſpe ſehr ausgebreitet; Kronröhre grünlich, Kronſaum roſenrot, bei f. fruticosa albiflora Dun. (syn. N. alba Mei.) weißlich. f. cordata Alef. (syn. N. petiolaris Schild., N. petiolata Lehm), mit ge- ſtielten, am Grunde herzförmigen, eirunden, zugeſpitzten, überhängenden, fetten, ſchmalrandigen Blättern. Es giebt auch eine, aber ſeltene, weißbunt— blätterige Form des Gemeinen Tabaks. Verwendung. Der Gemeine Tabak iſt in ſeinen großblätterigen, ſpätblühenden Formen eine ganz vortreffliche Blatt- und zugleich Blüten- pflanze, beſonders f. latissima purpurea. Gleichviel, ob einzelnſtehend, zu wenigen truppweiſe beiſammen (Abſtände 50 — 70 em), oder auf Blattpflanzen-Gruppen, in landſchaftlichen Gärten oder Parks große geſchloſſene Gruppen bildend, ſogar an Ufern ſind dieſe Pflanzen von vorzüglicher Wirkung. Bei Maſſenpflanzung kann man aber leicht mit dem Steueramte in Zwiſt geraten. Vielleicht aber giebt ſich dasſelbe zufrieden, wenn ſchriftlich erklärt wird, daß man im Herbſt beim Abräumen die ganze Blattmaſſe der im Sommer genau gezählten Pflanzen vor den Augen eines Steuer- beamten vernichten oder ſie dem Steueramte zur Ver— fügung ſtellen will. Zudem handelt es ſich doch um eine Zierpflanze. Kultur in jedem kräftigen, gut und ſtark gedüngten, humoſen, genügend lehm⸗ oder kalkhaltigen, thunlichſt etwas friſchen Familie 134. Solanaceae, Nachtſchattengewächſe. Of XXIX 7. Boden; andernfalls ſo oft als nötig begießen und mit Dungwaſſer nachhelfen. Der Standort ſei thunlichſt frei und ſonnig, wenn auf Blütenreichtum geſehen wird. Anzucht aus Samen leicht. Ausſaat der ſehr feinen Samen möglichſt dünn! in Käſtchen oder ins warme Miſtbeet, am beſten ſchon von Mitte März ab, gewöhnlich Ende März; je früher, deſto kräftigere und umfangreichere Pflanzen darf man erwarten. Die Samen werden entweder nur gut angedrückt und dann ſelbſtredend ſorgfältig vor dem Trockenwerden geſchützt, oder nur ſehr, ſehr ſchwach und oberflächlich mit fein⸗ geſiebter Erde bedeckt. Sobald die Pflänzchen erſcheinen, iſt, damit fie nicht verſpillern, ſofort reichlich Licht und Luft zuzulaſſen, und nur Schutz gegen die den Boden und die Keimlinge raſch aus- trocknenden heißen Sonnenſtrahlen wird gewährt. Je dichter die jungen Pflanzen aufgelaufen ſind, deſto leichter faulen ſie, und deshalb ſind ſie ſobald als möglich auszulichten und ſpäter zu verſtopfen, am beſten in reichlich mit Torferde oder weichfaſerigem, Torfmüll vermiſchten Boden, in welchem die Pflanzen reichlich Wurzeln bilden und hernach um ſo beſſer das Auspflanzen vertragen, welches erſt nach Mitte Mai geſchieht. Abſtand 50— 70 cm. — Keimkraft der Samen 4 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. 2426. Nicotiäna glauca Grah., Blaugrüner Tabak. Südamerika und Mexiko. Baumartig, bis 3 m hoch werdend. Blütezeit: Auguſt bis Oktober. — Pflanze völlig kahl, überall ſtark grau- oder blaugrün. Stengel aufrecht, anfangs krautig, ſpäter verholzend, ſehr äſtig; Aſte auf⸗ gerichtet, grau- grün. Blätter langgeſtielt, etwa 12—20 em lang, 7—10 em breit, ungleich-herz⸗ förmigeirund, zu- geſpitzt, völlig glatt, aderig, ganzrandig oder ausgeſchweift. Blüten röhrig, am Schlunde zuſam— mengezogen, an— fangs grün, auf⸗ geblüht weißlichgelb, in ſchlaffen endſtändigen. Riſpen. Kronſaum ſehr klein, becherförmig, mit ei— runden, ſehr kurzen Zipfeln. Verwendung. Gut kultivierte, an etwas ge— ſchütztem, ſonnigem Standorte in recht kräftigem, humoſem, etwas friſchem Boden (gleiche Teile Miſterde und ſandig-lehmige Garten- oder Ackererde) ſtehende Pflanzen ſind auf größeren Raſenplätzen von. ganz hervorragender Wirkung, ſowohl als Einzelpflanze, als auch zu wenigen truppweiſe bei⸗ ſammenſtehend (Abſtände 1 m), da die ſtark blaugrüne Färbung überall auffällt. Kultur leicht. Anzucht aus Samen wie bei den übrigen Arten; nur muß die Ausſaat ſchon Anfang März erfolgen, wenn man Rieſenpflanzen erziehen will. Sehr anzuraten iſt, im Sommer (Juli, Auguſt) im abgeernteten Miſtbeete unter Glas alljährlich junge Pflanzen aus Stecklingen, die ungemein leicht ſich bewurzeln, zu erziehen, die Pflanzen einzeln in Töpfe zu ſetzen und im Kalthauſe Blaugrüner Tabak. Gattung 805. Nicotiäna, Tabak. oder Wohnzimmer (+ 6 bis 12° C.) zu überwintern, um fie im Mai auszupflanzen. Dieſe Art iſt von jo eigenartiger Erſcheinung, daß man ſie nichtblühend für eine milchſaftloſe Euphorbiacee halten könnte. Überwinterung älterer Pflanzen lohnt nicht. 2427. Nicotiäna tomentösa Ruiz et Pav. (syn. N. colossea E. Andre, Lehmannia tomentosa Spr.), Filziger Tabak. Peru. Halbftrauchig, meiſt einjährig kultiviert, 1—2½ m hoch. Blütezeit: erſt im Sommer des 2. Jahres. — Stamm wie die ganze Pflanze ſehr robuſt, ſchon im unteren Teile gern ſtarke Seitenäſte entwickelnd und ſich ſo ſchon Filziger Tabak. 70—120 cm lang werdend bei 40—60 em Breite, dick und ziemlich feſt, ganzrandig, in der Jugend filzig und mit bräunlichem Anflug verſehen, ſpäter N. aber in eine ſchön dunkelgrüne Färbung übergehend. Die Blattrippen heben ſich gut von dem dunklen Grün der Blattmaſſe ab und ſind in der Jugend rötlich. Blattſtiele breitgeflügelt. Blüten klein, ſchmutzig— purpurn, die Staubblätter lang herausragend. Verwendung und Kultur wie Nr. 2426. Es iſt eine majeſtätiſche Blattpflanze, die bei ſehr zeitiger (Februar-) Ausſaat und in kräftigem Boden von bedeutender Wirkung, deshalb allgemein empfohlen werden kann. Auch hier dürfte ſich die Anzucht junger Pflanzen aus Stecklingen und Über— winterung, hell und recht luftig, im Zimmer oder Lauwarmhauſe vorteilhaft erweiſen. Wer ſtämmige Koloſſalpflanzen mit Rieſenblättern erziehen will, ſchneide die jungen Seitenſproſſe ſtets weg. 2428. Nicotiäna wigandiödes C. Koch, Wi- gandien-Tabak. Südamerika. — Von voriger haupt- ſächlich verſchieden durch: Stamm meiſt einfach bleibend (1—2 m hoch) und erſt ſpäter, bei älteren Pflanzen, im oberen Teile ſich veräſtelnd. Blätter an 80 em lang bei etwa 40 em Breite, oval, ganzrandig, weich— behaart, denen der vorigen Art etwas ähnlich. Blattſtiele nicht oder nur wenig geflügelt. Blüten röhrig, am Schlunde eingeſchnürt, gelblichweiß. m Verwendung, Kultur und Anzucht wie vorige tt. wohl durch Nr. 2427 ganz verdrängt werden. 3 * I 1 Wurde früher weit mehr geſchätzt; wird nun Blätter faſt alle herzförmig; Kelch groß, mit breiten 2429. Nicotiäna longiflöra Cav. emend. Sang- Nr. 2425 — 2429. 731 blütiger oder Wohlriechender Tabak. Auſtralien, Chili. Einjährig, durch Überwinterung auch 2 bis 3 jährig, 30—100 em hoch. Blütezeit: je nach Behandlung verſchieden, gewöhnlich Juni-Juli bis Herbſt. — Pflanze aufrecht, mehr oder weniger weichhaarig oder zottig, gewöhnlich klebrig. Untere Blätter mehr oder weniger lang, flügelig-geſtielt, länglich, eirund oder ſpatelförmig, die oberen ſchmal und ſitzend oder kurz herablaufend, oder am Grunde zuſammengezogen; übrigens ſind die Blätter außerordentlich veränderlich in Form und Größe; aber ſelten alle herzförmig und die oberen, kleinen ſtengelumfaſſend, bisweilen alle ſchmal und dann nur ſehr wenige Stengelblätter; flügelige Blattſtiele bei manchen Formen am Grunde verbreitert und ſtengel— umfaſſend oder kurz- herablaufend. Blüten wohl— riechend, beſonders des Nachts, weiß oder außen grünlich oder rötlich, in lockeren Endtrauben, die ſich oft zu unregelmäßigen Riſpen verzweigen, in Größe ſehr verſchieden, kurz- oder langgeſtielt. Stützblätter gewöhnlich klein und mehr linealiſch, oder unter den oberen Blütenſtielchen gar keine; manchmal aber ſind ſie alle größer und den Laubblättern mehr ähnlich. Kelch 6—18 mm lang; Kelchzipfel gewöhnlich ſehr ſchmal und ſo lang als die Röhre. Kronröhre ſchlank oder breit, 1½ —8 (ſelten 10) em lang, gewöhnlich unter dem Schlunde ſchwach angeſchwollen; Kronſaum (meiſt) ausgebreitet, meiſt flach, von fast 1 ½ —3 0 em (oder auch noch ein wenig mehr?) im Durchmeſſer, mit kurzen und breiten, ausgerandeten, ſtumpfen oder faſt ſpitzen Zipfeln von denen die 2 oberſten gewöhn— lich etwas kleiner ſind als die übrigen. Staubfäden hoch hinauf angewachſen; Staubkölbchen eiförmig oder länglich, 4 gewöhnlich im Kronſchlunde, das 5. viel weiter unten. Kapſel eiförmig, ſchwach— zugeſpitzt, durchſchnittlich kürzer als die Kelchlappen. von unten an buſchig aufbauend. Blätter ſehr groß, N [N. vincaeflora Zag., hat kahle (unbehaarte!) und beſonders im oberen Teile warzige und ſchärfliche Stengel.] 6 Abarten: a) unduläta Voss (syn. N. undulata Vent., suaveolens Lehm.), die Stengel faſt einfach, unten behaart, oder ziemlich kahl; Blätter ſchwach— geſtielt, die grundſtändigen länglich-eirund, faſt ſpatelförmig, ſtumpflich, die meiſten Stengel— blätter ſitzend, eirund-lanzettlich, ſpitz und am Grunde etwas wellig, in den Blattſtiel herablaufend. Blüten geſtielt, nickend, entferntſtehend, von kleinen Deckblättern geſtützt, in endſtändigen Trauben. Blumenkrone weichhaarig, etwas grünlich, mit cylindriſcher, grün— licher Röhre, die Zmal ſo lang als der Kelch; Kronſaum 5ipaltig, faſt 2lippig, mit abgerundeten auch wohl ausgerandeten, meiſt ſehr ſtumpfen und welligen, oberſeits weißen Kronzipfeln, die ſowohl vor dem Aufblühen, als auch ſpäter beim Welken merkwürdig gefaltet ſind. Blüten tagsüber nur leicht, nachts aber ſtark duftend. b) rotundifölia Voss (syn. N. rotundifolia Lindl., N. fastigiata Nees), die Stengel überall zottelhaarig, riſpenäſtig. Blätter meiſt flach oder wellig-ausge— ſchweift, die unteren eirund-länglich, die oberen faſt rund. Blumenkronröhre doppelt ſo lang als der Kelch, mit flachem, faſt gleichmäßigem Saum, deſſen Zipfel faſt rund und ausgerandet ſind. Blüten weiß, kleiner als bei anderen Abarten (meiſt unter 2 cm lang), in großen, lockeren Riſpen, nachts duftend. c) cordifölia (syn. N. suaveolens var. Benth.), Lappen. Blumenkrone 21/,—4 em lang, grünlichweiß. 732 d) normälis (syn. N. longiflora Cav. S. str.), Pflanze grundäftig; die Stengel lang und dünn, aufrecht-abſtehend. Grundblätter eirund- (oder verkehrteirund-) lanzettlich, zugeſpitzt, wellig, in den kurzen Blattſtiel verſchmälert, bis 20 cm lang, bei 7—9 em Breite; Stengelblätter wenige, ſitzend, zugeſpitzt. Blüten entferntſtehend, geſtielt, zumeiſt aufrecht, in gewöhnlich einfachen, endſtändigen Trauben. Blumenkrone mit nach oben etwas trichteriger, dünner, faſt fadenförmiger, außen drüſig behaarter, 6—10 em langer Röhre, die etwa 5 mal ſo lang iſt als der Kelch, anfangs mattweiß, ſpäter purpurn⸗ oder grünlichgelb- gezeichnet, innen weiß; Saum weiß, außen gleich der Kronröhre gelblich oder purpurlich, faſt teilig, mit eirund-lanzett— lichen, ſpitzen Zipfeln. e) noctiflöra Voss (syn. N. noctiflora Hoolc.), 60—100 em hoch, angedrückt-drüſigklebrig behaart; Blätter länglich-lanzettlich, ſpitz, deutlich- und grobwellig-krausrandig. Blüten meiſt nickend in reichblütigen Riſpen, nachts wohlriechend. Blumenkrone meiſt 3 mal ſo lang als der Kelch, weiß, außenſeitig purpurlich, Röhre mehr grünlich und drüſig, nur 2½ —4 (5) em lang. mäßig, ausgerandet, verkehrt-herzförmig. f) acutifölia Voss (syn. N. acutifolia St. Hil.), Pflanze wenigäſtig; Grundblätter länglich (10-18 cm lang), in den Blattſtiel verſchmälert, kaum ſchärflich-flaumhaarig, kaum buchtig; untere Stengel— blätter linealiſch-länglich, halb-ſtengelumfaſſend, obere entferntſtehend, linealiſch, ſpitz, mit ohrlappigem Grunde. Kelch gegen 2 em lang. Blüten einzeln, achſelſtändig, geſtielt, wenige; Blütenſtielchen gekrümmt, faſt wagerecht, etwa 1½ em lang; Blumenkrone etwa 10 em lang, mit ſehr langer cylindriſcher Röhre, oben trichterförmig, mit ſchmalglockigem, öſpaltigem, Hfaltigem Saum, deſſen Zipfel faſt linealiſch und ungleich ſind. Verwendung. angenehme Rabatten- und Topfpflanzen, die ſchon ihres köſtlichen Wohlgeruchs wegen Empfehlung ver— dienen. Sie haben mit den folgenden Arten nur den einen Nachteil, daß ſie erſt in den Abendſtunden oder am Spätnachmittage aufblühen, ſich dann am nächſten Vormittage (etwa um 8 Uhr) ſchließen, um ſich abends erſt von neuem zu entfalten. Bei trübem Wetter ſind ſie auch tagsüber meiſt geöffnet. Kultur dieſer und der folgenden Arten wie Nr. 2431. 2430. Nicotiäna aläta Lk. et Otto (syn. N. decurrens Agardh, N. brasiliensis ort.), Geflügelter Tabak. Südbraſilien. Staudig-halbſtrauchig, aber meiſt einjährig kultiviert, 80 —150 em hoch. Blüte- zeit: Juli bis Herbſt (auch wohl zu anderer Zeit). — Pflanze etwas graugrünlich, drüſig-behaart, äſtig. Blätter länglich und lanzettlich, am Grunde nur kurzflügelig-verſchmälert, kaum ausgeſchweift— gezähnt, faſt wellig, ſtumpfſpitz, am Rande bewimpert, die Stengelblätter ſchmäler, die oberſten linealiſch, alle am Stengel mit ſchmalen Flügeln herab— laufend. Blütenſtielchen ſtets ſchlank, einzeln, außerachſelſtändig, entferntſtehend und einblütig, jeder Blüte nzweig eine ſchlaffe, lockere Traube darſtellend! Die unteren Blütenſtielchen etwa 2½ bis 3½ em lang, die oberen meiſt kürzer. Blumenkrone außen grünlich, innen weiß, von köſtlichem Wohl⸗ geruch, meiſt nickend. Kronröhre eylindriſch, 5 bis 8 cm lang, oben durch eine knotig-höckerig— Kronzipfel ziemlich gleich⸗ Es ſind ſchöne und durchaus Beifall finden. Familie 134. Solanaceae, Nachtſchattengewächſe. GG XXIX 7. abgeſetzte Anſchwellung erweitert, dieſe Er⸗ weiterung faſt bauchig und darüber dann (am Schlunde) wieder etwas zuſammengeſchnürt. Kronſaum 5ſpaltig, mit abſtehenden, eir und-ovalen, ſtumpf⸗ lichen, 1½ —2 cm langen, ſchwachausgeſchweift-welligen Zipfeln. — Empfehlenswerte Art! Kultur wie Nr. 2431, mit welcher ſie ſehr nahe verwandt iſt. 2431. Nicotiäna aff inis Moore, Tafel 43, 17a, Verwandter Tabak. Vaterland unbekannt. Staudig⸗ halbſtrauchig, meiſt einjährig kultiviert, 30—90 cm hoch. Blütezeit: gewöhnlich vom Juli-Auguſt bis Herbſt; bei überwinterten auch im Winter, Frühling oder Vorſommer. — Stengel bei kräftigen Pflanzen ſparrig-veräſtelt. Blätter drüſenhaarig, die grund- ſtändigen etwa einen halben Fuß lang, oval, jtumpf- lich, nach ihrem Grunde verſchmälert; untere Stengel- blätter an ihrem Blattſtiel und auch am Stengel kurzherablaufend; obere klein, faſt ſtengelumfaſſend, eirund⸗lanzettlich, zugeſpitzt. Blüten in end- und achſelſtändigen, faſt wickelartigen Trauben, auf kurzen, etwa 2 em langen, ſteifen, zuletzt wagerecht— abſtehenden Stielchen, groß, präjentierteller- förmig; Kelch 2—3 em lang. Kronröhre ſchlank, 6—10 em lang, grünlich, vom oberen Drittel ab, wo die Staubblätter angeheftet ſind, ein wenig er- weitert, unter dem Saum etwas abgeſetzt-knotig; Kronſaum im Durchſchnitt 5—7 em breit, außen wie die Kronröhre grünlich; innen weiß; Kronlappen breit⸗eirund, ſtumpf, ſtumpfſpitz, oder etwas ausgerandet, oder ſchwach eingeſchnitten, (faſth 2 m und darüber lang. Staubfäden (meiſt) gleichhoch angewachſen; der 5. iſt ein wenig kürzer; Staubkölbchen kappen⸗ förmig dem Faden aufſitzend, beweglich. Blüten gegen Abend aufblühend, tagsüber im Sonnenſchein geſchloſſen, bei trüber Witterung oder im Schatten auch tags wohl geöffnet, von köſtlichem Wohlgeruch und ſchöner als Nr. 2429 und 2430. Verwendung. Eine wunderſchöne und über- aus wertvolle Zierpflanze für Freiland- und Topfkultur; ſogar als Marktpflanze wird ſie Zerſtreut auf Rabatten, truppweiſe auf Raſenplätzen, beſonders auch in gemiſchten Blatt- pflanzengruppen, als Einfaſſung großer Gruppen und endlich noch als Winterblüher iſt ſie wirkungsvoll. Kultur und Anzucht aus Samen wie Nr. 2425. Recht kräftiger, zwar lockerer, aber doch friſcher und etwas lehmiger, humoſer Boden iſt am geeignetſten; reichlicher Zuſatz von Miſt- oder Miſchdünger-(Kompoſt⸗ erde iſt nur vorteilhaft, ebenſo gelegentliche Dung- waſſergabe. Obſchon die Pflanzen im Gewächshauſe und Wohnzimmer ausdauern, ſo kultiviert man ſie doch meiſt einjahrig. Vermehrung durch Teilung und Wurzelſchnittlinge, im Sommer auch durch Steck— linge ſehr leicht. Hauptausſaat von Mitte März bis Anfang April ins Miſtbeet oder in Käſtchen, und zwar ja recht dünn. Die Pflänzchen ſpäter verſtopfen und nach Mitte Mai in Abſtänden von 40—60 cm, je nach der Stärke der Pflanzen, auspflanzen. Standort beſſer etwas halbſchattig (weil dann die Blüten länger geöffnet bleiben) als ſonnig, immer aber genügend frei und luftig. Ausſaat (oder Stecklingszucht) für den Winterflor in Töpfen am beſten im Juli. Die Pflanzen, ſobald ſie gekräftigt ſind, in einen kalten Miſtbeetkaſten verſetzen (Abſtand etwa 20—30 cm), ſie im Herbſt in verhältnismäßig kleine Töpfe pflanzen, fie, damit fie ſich raſch erholen, ein paar Tage ge- ſchloſſen halten, und dann gleich oder erſt wenn ſie Gattung 806. Soländra und Gattung 807. Lyeium. Nr. 24302435. 733 blühen, ins Wohnzimmer bringen, wo ſie den Winter | Stengel ſchwachveräſtelt. Grundſtändige Blätter groß, hindurch reichlich blühen, ſogar am Tage; ſie duften mit ſehr breit geflügeltem unterem Teile, länglich— im Winter nur ſchwach. Wenn man einige Zeit vor ſpatelförmig, ſp itz, an ihrem Flügel grunde dem Einpflanzen in Töpfe den Hauptſtengel unten herzförmig; Stengelblätter ſitzend, nicht deutlich— abſchneidet, jo erhält man buſchige, reicher blühende herablaufend, halb-ſtengelumfaſſend, viel kleiner und Pflanzen. Da ältere Pflanzen verhältnismäßig große auch ſpitzer, kaum ausgeſchweift. Blüten traubig an— Töpfe und auch öftere Düngung beanſpruchen, ſo geordnet, abends und nachts ſehr wohlriechend; Blüten— empfiehlt es ſich, im Laufe des Jahres mehrere Aus- ſtielchen außerachſelſtändig, kurz und dick. Blumen- ſaaten zu machen. Man beſitzt dann beſtändig junge krone präſentiertellerförmig, außen grünlich. Kron— Pflanzen, die auch in kleinen Töpfen am einfachen röhre meiſt 4mal ſo lang als der Kelch, etwa 6 bis Hauptſtengel ſchon ein Dutzend großer Blüten tragen 10 em lang, ſchlank, gerade, nach oben hin ſich werden. — Keimkraft der Samen 4 Jahre; Kei- keulenförmig erweiternd, mit bauchigem Schlunde mung innerhalb 2 Wochen. und oberſeits weißem, abſtehendem, ſehr wenig 2432. Nicotiäna pérsica Lindl., Verſiſcher ſchiefem Saum, deſſen breite Zipfel eirund, aus— Tabak. In Perſien kultiviert. Einjährig, wohl auch gerandet und ſchwach-ungleich ſind. — Sit beachtens— zu überwintern, 40— 70 cm hoch. Blütezeit: wert (Shiraz-Tabak). Kultur wie Nr. 2431. Sommer bis Herbſt. — Pflanze klebrig-weichhaarig; Gattung 806. Soländra Swartz, Solandra, Or XXIX 7 (nach dem ſchwediſchen Reiſenden D. K. Solander benannt). Kelch lang- oder kurzröhrig, an der Spitze 2—5 ſpaltig, zur Fruchtzeit häutig, auch wohl geſchlitzt. Krone trichterförmig, mit cylindriſcher Röhre und ſchiefem, glockig- erweitertem Schlund; Kronlappen 5, breit, dachziegelig, zur Blütezeit abſtehend und dann in den Buchten einwärtsgefaltet-verbreitert oder auch nackt. Staubblätter 5, nahe dem Kronröhrengrunde angeheftet, über der Mitte aufſtrebend, mit vorgeſtreckter Spitze. Beere kugelig, innen breiig, aus dem geſpaltenen Kelche halb herausragend. Hochkletternde Sträucher, nur 8. laevis niedergeſtreckt. Blätter ganzrandig, lederig, glänzend. Blüten ſehr groß, meiſt wohlriechend, weiß; Blütenſtiele kurz, einzeln, dick. — 6 Arten, im tropiſchen Amerika. [Gattung Dissochroma Miers, nicht BHgp., iſt durch einen ee ſpäter 5 1 e Kelch verjchieden ] Blätter kahl, ſo auch die meiſten Teile der Pflanze .S. laevis. 2433. S. grandiflora. 2434. ier mehr oder weniger behaart und meiſt klebrig 2 .. S. hirsuta. 2435. 2433. Soländra laevis Zook., Glatte Solandra. Kronſaum uber violett; Staubkölbchen braunrot, Südamerika. Niedriger, kahler Halbſtrauch, %½ — 1 m bisweilen zweihörnig, nicht ſchwebend. Griffelnarbe kopfig. hoch, mit langen, niedrigen Aſten. Blütezeit: 2435. Soländra hirsüta Dun. (syn. S. grandi- Sommer. — Kelchröhre Heckig-geflügelt, 2lippig flora Salısb., auch ort. /; Swartzia grandiflora Gmel., oder 2zähnig. Blüten einzeln endſtändig, 20 — 30 cm Datura sarmentosa Lam.), Behaarte Solandra. lang!, weiß, wohlriechend, prächtig. Kelch etwa Braſilien. Kletterſtrauch; Stengel aſchfarben, ſtielrund, 10 em lang. mit vielen zum Teil ſehr langen, oben blaßgrünen 2434. Soländra grandiflora Swartz, Groß- | Flebrig-behaarten Aſten. Blätter beiderſeits klebrig— blumige Solandra. Weſtindien, Mexiko. Kletterſtrauch, behaart, verkehrteirund- lanzettlich, faſt langſpitzig. mit langen, grünen, glänzenden Aſten. Blütezeit: Blüten aufrecht oder nickend. Kelch röhrig, in 3—4 Sommer. — Blätter unbehaart, nicht klebrig. Blüten Zipfel unregelmäßig⸗geſpalten. Blumenkrone 16 bis endſtändig, kurzgeſtielt, faſt einzelnſtehend, nachts 20 em lang; Kronröhre wenig kürzer als der Kelch, wohlriechend, tags meiſt geruchlos, weiß, grünlichweiß blaßgrüngelb, 5kantig; Kronſaum ſehr groß, viel bis hellgelb, mit oder ohne roten oder violetten Anflug, länger als die Röhre, teilweiſe weiß, kurz— 5ipaltig, meiſt mit 5—7 grünen oder ſchmutzigroten Linien im ungeteilten Teile 10ſtreifig (5 Streifen ſind aber gezeichnet. — Wir nehmen 3 Abarten an. oft undeutlich), außen purpurlich. — 8. guttata V. a) normälis Voss (syn. S. grandiflora Swartz); Don (syn. Datura maxima Mog. et Sess.), Mexiko. Kelch fait 5Bipaltig, 5—8 cm lang. Blüten faſt Aufrechter, äſtiger Strauch mit aſchgrau- bekleideten ſitzend; Blumenkrone mit 10—16 cm langer Röhre, Aſten, bis 3 m hoch werdend. Blätter oberſeits grünlichweiß, faſt glockig, mit abſtehendem, blaß ziemlich kahl, unterſeits weichhaarig. Kelch röhrig, fleiſchfarbigem Saum. Staubkölbchen auf ihrem blattartig, weichhaarig, mit Zlappigem Saum. Blumen⸗ Faden ſchwebend, meiſtroſtrot; Griffelnarbe 2 ſpaltig. krone ſehr groß, etwa eine Spanne lang, mit er— b) macräntha Dun. pr. sp., Kelch röhrig, blatt- weitertem Schlunde, blaßgelb, innen mit verzweigten förmig⸗5 kantig, ſpäter ſeitlich bis zur Mitte in drei Streifen und purpurnen Flecken gezeichnet; Kron— Zipfel geſpalten. Blumenkrone 16—20 em lang, röhre ſchlank, faſt doppelt jo lang als der Kelch; Kron— anfangs weiß, dann gelblichaprikoſenfarbig werdend, zipfel gerundet, krausaderig. — mit 5 grünen Linien gezeichnet und mit zurückgerollten Verwendung in großen Warmhäuſern an Saumlappen, von welchen einer ganzrandig, einer den Wänden und Pfeilern. Kultur in reichlich mit ringsum gefranſt und wellig iſt, während die übrigen grobem Sand vermiſchter lehmiger Ackererde und 3 teils ganz, teils wellig-gefranſt ſind. Staubkölbchen Waldhumus. Dungguß im Sommer zuläſſig, doch gelblichweiß, mit ihrem Grunde dem Faden iſt demſelben vorteilhaft phosphorſaures Kali beizufügen, aufſitzend. Griffelnarbe kopfig oder kaum gefurcht. namentlich wenn bei ſcheinbar kräftigem Wuchs doch ec) nitida Zuccagni pr. sp. (syn. Portlandia | feine Blüten erſcheinen wollen. Am bekannteſten ſind grandiflora „r. nonn., nicht Z.“), Kelch meiſt S. grandiflora und S. hirsuta. Vermehrung durch ungleich-Aſpaltig; Blumenkrone mit 6—7ſpaltigem Stecklinge, im Warmbeete. Anzucht aus Samen. Saum, gelblichweiß bis hellgelb, mit 6—7 Ausſaat ins Warmbeet. — Keimkraft der Samen grünen oder innenſeitig ſchmutzigbraunroten Linien; 2 Jahre; Keimung innerhalb 3 bis 4 Wochen. Gattung 807. Lycium L, Teuſelezwirn (Bocksdorn), O XXIX 7 (Iykion der alten Griechen iſt ein dorniger Strauch). Kelch glockig, abgeſtutzt und unregelmäßig 3—5zähnig oder 5ſpaltig, zur Frucht⸗ zeit nicht oder kaum vergrößert. Blumenkrone röhrig, trichterförmig, faſt glockig oder krugförmig; Röhre ſehr kurz oder ziemlich lang; 734 Schlund meift erweitert; Kronlappen 5 (4), flach, dachziegelig, zur Blütezeit abitehend. Kronröhre oder tiefer eingefügt, herausragend oder eingeſchloſſen. Bäumchen oder Sträucher, kahl oder etwas weichhaarig, an den Knoten oft dornig. ganz, linealiſch-ſtielrund oder flach und meiſt kurz, in den Achſeln nicht ſelten gebüſchelt. jedes Fach viel- oder wenigſamig. VRR W e 7 5 Familie 134. Solanaceae, Nachtſchatten gewächſe. O XXIX 7. Staubblätter 5 (4), der Mitte der Beere kugelig, eiförmig oder länglich, 2fächerig, Blätter Blütenſtiele an den Knoten einzeln, ſeltener gebüſchelt; Blüten weiß, violett, roſa, ſcharlach oder gelb. — 70 Arten der gemäßigten und wärmeren Gegenden des Erdkreiſes. A. Röhre der Blumenkrone trichterig und die Saumlappen länger als die Hälfte der Kronröhre. Bei uns gut ausdauernde Arten. 1. Blätter eirund, verfehrt:eirund oder lanzettlich, meiſt zerſtreut ftehend . . .. * L. halimifolium. 2436. L. chinense. 2437. 2. Blätter ſchmal, linealiſch oder linealiſch-lanzettlich, gebüſchelt: L. ruthenicum Murr. (syn. L. tauricum Pall., L. glaucum Miers), Aſte und Zweige ſchmutzig-gelblichweiß, ſtarkbedornt. Blätter 1½ —3 cm lang bei nur 2—3 mm Breite. Blüten hellviolett, dunkler geadert. Beeren ſchwarz. B. Röhre der Blumenkrone faſt cylindriſch und die Saumlappen kürzer als die Hälfte der Röhre. L. europaeum L.“ unſere gewöhnlichen Winter überdauernd: Nur unter ſorgfältiger Schutzdecke (syn. L. salieifolium Mill., L. mediterraneum Dun., L. afrum hort. ex p.), Mittelmeergebiet, 1½ —3 m hoch. Blüten hellrötlich, dunkler geadert, mit dünner, ſchlanker Röhre. — L. afrum L., Blüten purpurfarben, groß; Kronröhre zwar lang, aber dick. 2436. * Lycium halimifölium Mill. (syn. L. europaeum Gouan, auch W. D. Koch, nicht L.!; L. barbarum At., auch Spr.; L. vulgare Alt., auch Dun. ex p.; Jasminodes flaccida Mnch.), Gemeiner Teufelszwirn. China, in Mittel- und Südeuropa verwildert. Strauch, bis 2 m hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Die Stengel gelblichgrau, un— behaart, geſtreift, mehr oder weniger bedornt, gedrängt— ſtehend, aufrecht; Aſte und Zweige ſchwach und über— hängend. Blätter meiſt in der Mitte am breiteſten, lanzettförmig, länglich-lanzettförmig oder elliptiſch— lanzettlich, mit Stiel 3—6— 10 cm lang, 8-15-30 mm breit, oberſeits hellgrün, unterſeits graugrün, dünn. Blüten einzeln oder zu 2—4en in den Blattachſeln. Kronſaum hellviolett, dunkler gerändert. Beeren orangefarben bis korallenrot, eiförmig-länglich, etwas ungleichſeitig, ſpitz, an der Spitze etwas gekrümmt, 8—15 mm lang bei 5—8 mm Breite. — L. rhom— bifolium Dippel (syn. L. chinense H. et Sch., nicht Mill.; L. barbarum Wats., auch W. D. Koch; L. ovatum FPoir., nicht C. Koch), China, ſteht der vorigen ſehr nahe. Stengel und Aſte grau, kantig, geſtreift, wenigdornig, rutenförmig, überhängend oder niederliegend. Blätter breit, rautenförmig-eirund, nach dem Stiele hin etwas verſchmälert, vorn ſtumpf oder mit kurzer Spitze, mit Stiel meiſt 3—6—11 em lang und 1½ —3—5 cm breit. Blumenkrone mit grünlichweißer Röhre, hellpurpurnem und dunkler geadertem Saum. Beeren orangerot, länglichrund oder walzenförmig-länglich, mit 2 oder 4 Längsrinnen, an der Spitze eingezogen, 1½ bis über 2 cm lang bei 1—1!/, em Breite. — f. nanum Dipp. iſt eine empfindliche Zwergform. 2437. Lyeium chinénse Mill. (syn. L. barbarum f. chinense Att., L. barbarum Lour., L. megisto- carpum ovatum Dun., L. ovatum C. Koch, nicht Poir.), Chinefifher Teufelszwirn. China. Strauch, bis 1 m und drüber hoch. Aſte und Zweige weißgrau, geſtreift, etwas überhängend, unbewehrt oder nur mit kurzen, dünnen Dornen. Blätter etwas dicklich, eirund⸗lanzett⸗ lich oder breitlanzettlich, alſo im unteren Drittel am breiteſten, ſpitz oder etwas ſtumpflich, 4—6—10 cm lang bei 1½—2—2½½ cm Breite. Blüten mit außen blaß⸗ rötlicher Röhre und violettem, dunkler geadertem, im Schlunde mit großem weißen Fleck verſehenem, 5lappigem Saum. Beere ſcharlachrot, eiförmig⸗länglich, etwas ſpitz, 1¼ —2 em lang bei gegen 1 cm Breite, lange dauernd. — Die großfrüchtigen Sorten dieſer Art finden ſich in den Baumſchulen meiſt als L. ovatum oder L. ovatum macrocarpum. — Verwendung der Nr. 2436 und 2437 in land⸗ ſchaftlichen Gärten, Parks und größeren Anlagen an ſonnigem, erhöhtem Standort, auf Felſen, an Bö⸗ ſchungen, Abhängen, Ruinen, Hügeln u. ſ. w., wo die überhängenden Zweige, die Blüten und Früchte gut zur Geltung kommen. Andere Verwendungsweiſen, 3. B. als Heden- oder Schlingpflanzen an Spalieren, ſind nicht lohnend genug. Kultur mühelos in jedem kalkhaltigen, mehr trockenen als feuchten Boden. VBer- mehrung durch Grundſproſſe und Ablieger ſehr leicht. Anzucht aus Samen. Ausſaat Ende April ins Freie, aber die jungen Pflanzen in den erſten paar Jahren gegen Froſt etwas ſchützen. — Keimkraft der Samen 4 Jahre; Keimung innerhalb 4—5 Wochen. Als Schwediſcher Bocksdorn findet ſich in den Gärten * Hippopha& rhamnodes L. Gattung 808. Juanülloa Ruiz et Puv., Juanulloa, Or XXIX 7 (nach dem Braſilianer Don Juan Ulloa benannt). Kelch gefärbt, röhrig oder glockig, Sſpaltig oder faſt 5teilig. Blumen⸗ krone röhrig, gleichmäßig oder bauchig, am Schlunde zuſammengezogen, innen an der Einfügung der Staubblätter oft dicht⸗ zottig; Kronlappen klein, breit, vor dem Aufblühen dachziegelig. Staubblätter unterhalb der Kronröhrenmitte einge⸗ fügt, nicht herausragend. Beere ſaftig oder faſt ausgetrocknet, vielſamig. Sträucher, kahl oder filzig. Blätter lederig, ganzrandig. Blüten entweder einzeln oder wenige, kurzgeſtielt, oder viele und locker trugdoldig. — 16 Arten, in Peru, Columbien und Central⸗ amerika; z. B.: J. aurantiaca Otto et Dietr. (syn. J. parasitica Hook., nicht Ruiz et Pav.; J. Hookeriana Miers, Brugmannsia floribunda Paxt., B. aurantiaca, B. coccinea und B. parviflora hort.), Südamerika; ſchlaffer Halbſtrauch; Aſte kahl, weißgrau, riſſig; Zweige ſilbergrau-filzig. Blätter ſehr ungleichgroß. Blütenſtiele achſelſtändig, herabgebogen, mit 2teiligen Trauben ſchöner orange farbener Blumen; Kelch dunkler orangefarben. — Kultur im feuchten Lauwarmhauſe, im allgemeinen wie Nr. 2412. Gattung 809. HyoscFamus L., Bilſenkraut, O XXIX 7 (griehijh: hyos — Schwein, kyamos — Bohne; Kapſeln und Pflanze ſogar für Schweine giftig). Kelch röhrig-glodig oder krugig, kurz⸗5 ſpaltig, zur Fruchtzeit vergrößert, vielrippig, die Kapſel ſpäter einhüllend und derſelben wenigſtens im unteren Teile eng anliegend. Krone trichterförmig, eine Seite bisweilen geſpalten; Schlund verbreitert; Saum ſchief, faſt lippig, 5ſpaltig; Kronlappen breit, vor dem Aufblühen dachziegelig, zur Blütezeit abſtehend und ungleich. Staubblätter 5, der Röhrenmitte (oder ein wenig höher oder tiefer) eingefügt, meiſt herausragend [bei Gtg. Physochlaina G. Don herausragend, Blüten in Dolden⸗ trauben]. Kapſel oberhalb der Mitte oder nahe der Spitze rundumſchnitten und ſo mit ganzem oder klappig-geſpaltenem Deckel aufſpringend, vielſamig. Aufrechte, grobe, zwei- oder einjährige Kräuter (nur H. senecionis Willd., Blüten gelb, im Schlunde violett, iſt eine Staude). Blätter ausgebuchtet, grobgezähnt oder eingeſchnitten-fiederſpaltig, ſeltener ganzrandig. Blüten meiſt einſeitswendig, die unteren achſelſtändig, die oberen in eine ſchneckenlinig-gebogene Ahre oder Traube angeordnet; Stütz⸗ oder Deckblätter vorhanden. Blüten weiß oder gelb und mit purpurnem Schlunde, oder ſchmutzig-braun, oft netzig-genervt. — 8 oder 9 Arten, vom Mittelmeergebiet bis Mittelaſien. 3. B FH niger E. ſchmutzig-blaß gelb, violett-geadert, bei k. agrestis einfarbig⸗ blaßgelb. H. albus L., blaßgelb, mit violettem Schlund; alle Blätter geſtielt. Beide find Giftpflanzen auf Schuttboden. Zier— pflanzen ſind: H. aureus L., gelb; H. reticulatus L., purpurviolett und genetzt. — Pflanzen bei Frühlingsſaat meiſt zweijährig, bei Auguſtſaat und in Schuttboden einjährig. Gattung 808. Juanülloa bis Gattung 810. Petünia. Fr. 21362440. 735 Gattung 810. Petünia ss, Petunie, Cr XXIX 7; XXXII (braſilianiſch: petun Tabak, danach auch franzöſiſch petun; nahe Verwandtſchaft mit dem Tabak). Kelch tief⸗5 ſpaltig oder faſt 5teilig, Zipfel länglich oder linealiſch, ſtumpf. Krone trichter- oder präſentiertellerförmig, mit cylindriſcher oder oben erweiterter Röhre; Kronſaum gefaltet, gleichmäßig oder ſchief, abſtehend; Lappen kurz, breit, oft etwas ungleich, an der Spitze ſeicht 2 lippig⸗ dachziegelig. Staubblätter 5, der Kronröhrenmitte oder tiefer angeheftet, nicht herausragend, ungleich: 4 davon meiſt Zmächtig, das 5. kleiner. Kapſel 2fächerig, 2klappig⸗aufſpringend; die Klappen ungeteilt und parallel mit der Scheidewand. Samen zahlreich (bei gefüllten Blüten weniger). Kräuter, meiſt klebrig⸗weichhaarig, verzweigt. Blätter ganzrandig, oft nur klein. Blütenſtiele einzeln, Lblütig, achſelſtändig. Blüten ſehr anſehnlich (nur bei Petunia parviflora Juss. ſehr klein), violett, rot oder weiß, bei Gartenformen ſehr verſchiedenfarbig. — 12 Arten, in Südbraſilien und Argentinien. A. Blumenkrone weiß (oft etwas dunkler geſtreift), präſentiertellerförmig, Kronröhre 3—4 mal jo lang als der Kelch. Kronlappen ſehr abſtehend, ungleich, abgerumdetsftumpf . k A ᷑h / e mean; B. Blumenkrone trichterförmig⸗glockig, leuchtend⸗dunkelkarmeſinrot oder ſammetig⸗violettpurpurn, mit ſchwarz⸗ violettem (geſtreiftem) und bauchig-erweitertem Schlunde. Staubkölbchen blau. Kapſel klein, faſt im e . violacea. 2439. C. Blumenkrone in Form und Farbe ſehr verſchieden, oft 2= und mehrfarbig, einfach oder gefüllt; wenn einfach und weiß oder einfach und dunkelkarminrotpurpurviolett, dann von vorigen beiden Arten durch die Form der Blumenkrone und meiſt zungenförmigen Kelchzipfel verſchieden, meiſt auch größer oder oft auch mit weißem Schlunde. P. hybrida (fl. pl., Tafel 44). 2440. 2438. Petünia nyctaginiflöra Juss. (syn. | siana Paxt. (syn. P. argentea Hort., P. Atkinsii Nicotiana nyctaginiflora Lehm., N. axillaris Zam.), hort., Nierembergia Atkinsiana Sv.), mit eirunden, Wunderblumen⸗Vetunie. Südamerika, am La Plata- ſpitzlichen Blättern, zungenförmigen Kelchzipfeln und Fluſſe. Einjährig bis halbſtrauchig, 50—80 em weißlichroſaroten Blumenkronen, deren Röhre doppelt hoch oder bis über Im lang. Blütezeit: Sommer bis und darüber ſo lang iſt als der Kelch. Spätherbſt; überwinterte Pflanzen ſchon vom Frühling Verwendung. Beide Arten, die als ſolche in ab. — Pflanze zottig⸗drüſig, etwas klebrig. Die Stengel ihren Farben ſamenbeſtändig ſind, werden ſich vorzugs— ſind ausgebreitet und faſt aufrecht oder aufſtrebend, weiſe zu großen, einfarbigen Gruppen, Maſſen— krautig, dicklich, im oberen Teile veräſtelt, faſt gabelig. pflanzungen, Einfaſſungen u. ſ. w. in land- Blätter wechſelſtändig, erhaben⸗punktiert, eirund⸗läng⸗ ſchaftlichen Gärten eignen und gerade dort mit lich, ſtumpflich, faſt ſitzend und auch ſitzend, ganzrandig, Vorteil verwenden laſſen, nicht nur, weil ſie den ganzen die oberen (blütenſtändigen) paarweis, faſt gegenſtändig, Sommer hindurch reich blühen, ſondern auch weil herzförmig⸗eirund. Blütenſtielchen aſtwinkel- und ſie anſpruchsloſer find als die Garten-Petunien. achſelſtändig, ein- Ferner kann man ſie an hellen Standorten zwiſchen blütig, die Blät⸗ lichten Zierſträuchern oder am Fuße derſelben zur ter überragend. Schmückung des Bodens verwenden. Endlich ſind ſie Kelchzipfel eirund⸗ auch gute Ampelpflanzen. Ausſaat kann von Mitte länglich, ſtumpf, April ab auf ein geſchütztes Beet des freien Landes, AN aufrecht abſtehend. zwiſchen dem Boskett auch an Ort und Stelle erfolgen. as Kronröhre cylin⸗ Vorteilhafter ift jedoch die Ausſaat Anfang April ins | nu driſch, an der kalte Miſtbeet; unter Glas werden die Samen Ne, Spitze wenig er. ſchneller und gleichmäßiger keimen, man kann fie e weitert, 3—4 mal gegen etwaige ſchädigende Nachtfröfte leicht ſchützen, Kelch, wit ſeh u. und im Mai pflanzt man aus. Abſtand etwa 20 em. elch, mit ſehr ab⸗ ſtehendem Saum, 2440. Petünia hybrida hort., Tafel 44, 173. deſſen Zipfel kurz, Garten- Petunie. Eine urſprünglich aus einer ungleich und ab⸗ Kreuzung der obigen beiden Arten entſtandene Garten— gerundet-ſtumpf form (ſiehe fk. Atkinsiana, unter Nr. 2439), die des- ſind. Blüten halb mit der Beſchreibung der beiden Arten nicht überein— weiß, groß. Kapſel 2klappig-aufſpringend, die ſtimmen kann. Alle unſere Petunien, welche den beiden Klappen ungeteilt oder nur kurz-⸗zweizähnig. Arten nicht zugezählt werden können, darf man zur 2439. Petünia violäcea Lindl. (syn. P. phoe- Garten-Petunie rechnen, die bezüglich der Blüten— nicea Lindl., P. mirabilis Rchdg., Salpiglossis in- farbe außerordentlich zu Abänderungen geneigt iſt, tegrifolia Hoolc., Nierembergia punicea Hort., vom reinſten weiß N. phoenicea Don), Violette Vetunie. Süd⸗ durch roſa und amerika (Braſilien). Einjährig bis halbſtrauchig, mit violett in lebhaftes bis über 1 m langen, niedergeſtreckten oder ſchlaff-auf- purpurrot abän— Wunderblumen-Petunie. ſtrebenden Stengeln. Blütezeit: Sommer bis Herbſt:; überwinterte Pflanzen ſchon vom Frühling ab blühend. — Pflanze von Drüſenhaaren klebrig; die Stengel zarter als bei voriger, wenigäſtig. Blätter kurzgeſtielt, eirund, ſtumpflich oder ſpitz; die oberen eirund-lan- zettlich, die blütenſtändigen paarweis. Blütenſtiele einzeln, einblütig, etwa 5 em lang, faſt ſo lang als ihre Blätter. Kelchzipfel ſich vergrößernd, linealiſch— ſpatelförmig. Blumenkrone anſehnlich, 21/, cm und darüber lang, mit eirunden, ſpitzen Zipfeln. Aus der Kreuzung dieſer beiden Arten iſt eine ungewöhnlich große Anzahl von in Farbe, Zeichnung, Größe und äußerer Geſtalt der Blüten, zum Teil auch in der Tracht der Pflanzen verſchiedene, wenn auch nur zum kleinen Teil ſamenbeſtändige Baſtardformen hervorgegangen. Die älteſte iſt P. hybrid a Atkin- dert. Bald ſind die Blumen einfarbig, nur dunkler geadert und die Röhre wie der Schlund bis gegen die Mitte des Kron— ſaumes purpur⸗ rot oder doch dunkel und nicht weißgrundig; bald iſt der Schlund weiß und der Saum anders ge- färbt, die Blüte U 7 5 2 8 25 N is An e 0) 1 17 TE 2 A 7 N 7 Garten-Petunie. alſo „geäugelt“; bald find die Blumen geſtreift, ge— 736 fleckt, jaspisartig gezeichnet, grün- oder farbiggerän- dert, ganzrandig, wellig oder gefranſt; bald einfach, bald gefüllt. Eine Einteilung iſt da ſehr ſchwierig. Vorläufig halten wir uns an die folgende: A. Alt-Petunien (Petunia hybrida integra), Blüten einfach oder gefüllt; Kronlappen ganzrandig oder wellig, auch wohl ausgebuchtet-ſtumpflappig, bei gefüllten Blüten oft knitterig, aber nicht gefranſt oder franſig-gezähnt. Nach der Blütenfärbung ſind nun zu unterſcheiden: Einfarbige Alt-Petunien (unicolor), Blüten einfarbig oder nur mit etwas dunkleren Adern durch— zogen. Hier wie bei den folgenden Sippen laſſen ſich ſodann höhere Sorten (welche keines beſonderen Zuſatzes bedürfen) und Zwerg ſorten (mit dem Zuſatz— worte nana) unterſcheiden. Letztere bleiben gedrungener und werden nur 20—25—30 em hoch oder lang. Beide, die höhere wie die niedrige, haben nun weiter gewöhnliche oder kleinblumige Vertreter (ohne Zuſatzwort) und großblumige Vertreter (Zu— ſatzwort „grandiflora“); letztgenannte mit mehr als 3 oder 4 em Blütendurchmeſſer. Endlich kann jede Farbenſorte einfachblühend (ohne Zuſatzwort) oder gefülltblühend (Zuſatzwort plena oder flore pleno = fl. pl.) ſein. So entſtehen ellenlange Namen, die nachgerade ein unerträglicher Ballaſt geworden ſind. Hier als abſchreckendes Beiſpiel die Sorte: Petunia hybrida grandiflora superbissima fimbriata nana compacta kermesina splendens flore pleno Gleich die ganze Lebensbeſchreibung! Es giebt ſowohl klein⸗ als großblumige, ſchwach- oder ſtark-ge— aderte, einfache und gefüllte Alt-Petunien. Die aus Ausſaaten beſtändigen Farben ſind purpurn, purpurn⸗geadert, karmeſin, violett, roſakarmin, weiß, ſodann brillantroſa. Eine der neueſten Sorten iſt f. grandiflora violacea plena Haage et Schmidt, mit dichtgefüllten, großen, tief-dunkelvioletten Blumen, die nach Angabe der Züchter zur Zeit mit 25 —30 % aus Samen getreu bleibt. Geäugelte Alt-Petunien (oculata), Blüten anſtatt mit dunklem oder gefärbtem mit weißem, bei wenigen Sorten mit ſchön gelbem Schlunde. Großblumige Sorten mit ſehr großem, weißem oder gelbem Schlunde haben ſtatt „oculata“ die Bezeichnung „superbissima“ erhalten; ſie ſind ſehr ſchön, oft an 12 cm breit und meiſtens zierlich geadert. Eine der älteſten und noch heute eine ſehr beliebte Sorte iſt „Countess of Ellesmere“ (fr. „Gloire de Segrez‘“), Blumen mittelgroß, mit helllilaroſenrotem Saum und weißem Schlund. Dieſe Sorte iſt ſamenbeſtändig, eignet ſich deshalb ganz vorzüglich zu Gruppen, Ein- faſſungen, zur Maſſenpflanzung und zwiſchen licht- ſtehendem Ziergehölz zur Schmückung des Bodens. Zartere, ſehr großblumige Sorten ſind: „Prinzessin von Württemberg“, roſenrot, ſchön geadert; „Prinz von Württemberg“, ebenfalls mit großem, weißem Schlund, aber mit purpurnem Saum; f. quadricolor (syn. f. intus aurea ort.), mit großem, gelbem Schlund; alle ſehr ſchön, aber nur zum kleineren Teile aus Samen getreu wieder hervorgehend. Ebenſo kommen weißſchlundige Formen mit karminrotem, blutrotem und dunkelblutrotem Saum vor. Geränderte Alt-Petunien (marginata), Blüten meiſt groß und ſchön, mit einem durch die Färbung von dem Hauptteile des Kronſaumes jcharf | Kultur in allerlei gutem, nicht ſehr feuchtem Garten⸗ boden. abgegrenzten Rand oder Saum, der am häufigſten grün iſt, aber auch anders gefärbt ſein kann. Der Kronſchlund iſt meiſt dunkelgefärbt. Geſäumte Sorten EN Familie 134. Solanaceae, Nachtſchattengewächſe. Or XXIX 7. mit hellem Schlunde find hierher zu ziehen. Bei grünrandigen Sorten iſt auch die Aderung des übrigen Kronſaumes oft grün. Auch hier ſind klein- und groß⸗ blumige, ſchwach- und ſtarkgeaderte, zwei- oder mehr⸗ farbige (aber nicht buntſcheckige), einfache und gefüllte zu unterſcheiden, deren beſondere Eigenarten ſich nur durch Vermehrung aus Stecklingen getreu erhalten. Buntſcheckige Alt-Petunien (variegata). Hierher gehören alle diejenigen Sorten, deren Blumen buntſcheckig ſind. In den Samen-Verzeichniſſen be⸗ zeichnet man ſie bald insgeſamt oder zum Teil mit dem franzöſiſchen Worte „Inimitable“ (= unnach⸗ ahmlich), bald die großfleckigen beſonders mit „maculata“ (= gefleckt), die marmorierten mit „marmorata“ (= marmoriert), die geſtreiften und ſternförmig⸗ge⸗ zeichneten mit „striata“ ( geſtreift) oder „stellata“ (= geſternt). Grenzen zu ziehen, iſt aber jo gut wie unmöglich. Urſprünglich bezeichnete man mit „Inimitable“ nur einfache, kleinblumige, bunt- ſcheckige Sorten, ſpäter aber auch großblumige, gefüllte und ſogar gefranſte Sorten. Recht hübſche, leidlich ſamenbeſtändige Sorten find: f. „Belle Etoile“, kleinblumig, mit regelmäßigem, weißem Stern auf purpurkarmeſinrotem Grunde; f. nana [compacta] multiflora, Wuchs niedrig, Blüten purpurkarmeſin mit mehr oder weniger regelmäßiger weißer Gternzeich- nung; f. nana [compacta] multiflora flore pleno, hat gefüllte Blüten; f. nana stellaris, Blüten lebhaft⸗ roſa, ſternförmig weiß-gezeichnet. B. Franſen-Petunien (Petunia hybrida fimbriata). Blüten einfach oder gefüllt, meiſt groß. Kronlappen am Rande durch zahlreiche, ſpitze oder ſtumpfſpitze Zähne oder ſchmale Zipfel mehr oder weniger tief— eingeſchnitten oder zerſchlitzt, d. h. gefranſt, außerdem mehr oder weniger faltig oder kraus. — Die Pflanzen ſind gewöhnlich von gutem Wuchs und mittlerer Höhe und haben aufrecht oder ſchiefſtehende Blumen von leichter und zierlicherer Erſcheinung als bei den Alt- Petunien. Die Unterabteilungen dieſer Raſſe ſind dieſelben, wie für die Alt-Petunien angegeben. Verwendung der Petunien. Sie ſind für die Ausſchmückung unſerer Gärten außer- ordentlich wertvoll! Die Mannigfaltigkeit der Farben, der Blütenreichtum und die ungemein lange andauernde Blütezeit dieſer Pflanzen ſind Eigenſchaften, wie ſie nur ſelten bei einer Pflanze ſich vereinigen. Dabei ſind ſie genügſam, widerſtehen ziemlich gut der zeitweiligen Trockenheit des Erdbodens im Sommer und ſind endlich ſehr leicht zu erziehen. Nicht minder wertvoll iſt die Garten-Petunie als Topfpflanze für Zimmer und Gewächshaus, und zu dieſem Zweck ſind die gefranſten beſonders bevorzugt, während die Alt⸗Petunien gleichgut für Freiland- wie für Zimmer⸗ kultur Verwendung finden. Sich ſelbſt überlaſſen, bilden ſie einen veräſtelten Buſch, deſſen Stengel oder Zweige ſich auf dem Boden ausbreiten, ſich dann wieder aufrichten und Blüten tragen. So eignen ſie ſich zu Maſſenpflanzungen (Blumenteppichen), zu kleineren und größeren Einfaſſungen und Gruppen, während ſie in Töpfen, Vaſen und Ampeln durch die ſich oft rankenartig verlängernden und dann unter Umſtänden herabhängenden Aſte von unvergleichlicher Wirkung ſind, insbeſondere auch für Balkons, Veranden. Der Standort kann ſonnig (was vorzuziehen) oder halbſchattig ſein. Die Vermehrung durch Gattung 811. Nierembérgia, Nierembergie. Nr. 24412442. 737 Stecklinge geſchieht am beſten im Sommer (Juli bis Mitte Auguſt) und erſtreckt ſich auf Sorten, deren bejon- dere Eigenſchaften und Blütenfärbung man getreu wieder erhalten möchte, ſowie auf die gefülltblühenden Pflanzen, Ausſaat Mitte bis Ende März ins halbwarme Miftbeet welche oft keinen oder zu wenig Samen liefern. Be- oder in Käſtchen; Blütezeit dann im Juni beginnend. handlung der Stecklinge wie für Pelargonium, Seite 1585, Sodann kann man Anfang April ins kalte Miſtbeet angegeben. Solche aus Sommer-Stecklingen erzogene ſäen und hat es jo in der Hand, durch die aufgelegten Pflanzen kommen gewöhnlich beſſer durch den Winter Fenſter und bei drohenden kalten Nächten noch durch als ältere. Ausgepflanzt geweſene Petunien zu Strohdecken oder Bretter den Pflanzen mehr Wärme überwintern, lohnt gar nicht, und wird nur im Notfalle zu erhalten, ſodaß ſie doch ſchon von Juli ab blühen mal verſucht. Die Stecklings-Pflanzen vom Sommer können. Endlich iſt Ausſaat ins Freie auf ein können aber im zeitigen Frühling ſelbſt noch Stecklinge warmgelegenes Saatbeet von Anfang April ab zuläſſig, liefern, indem man ſie im warmen Miſtbeete ſchon aber wenig zu empfehlen, denn die Blütezeit tritt erſt vom Februar an antreibt, die jungen Seitenſproſſe nach Mitte Sommer ein. Der Flor der früh geſäeten als Stecklinge ins Warmbeet in recht ſandige Erde Petunien wird aber, je länger er ſchon gedauert hat, bringt, und, wenn bewurzelt, nach und nach abhärtet. deſto mehr an Schönheit nach und nach abnehmen. Anzucht der Petunien (auch der meiſten gefüllt- Dieſer Rückgang wird weſentlich verzögert, wenn man blühenden) hauptſächlich aus Samen. Aus Ausſaaten die längeren Stengel von Zeit zu Zeit einſtutzt und wird freilich an gefüllten immer nur ein mäßiger ſie ſo zwingt, immer neue Seitenſproſſe zu entwickeln, Prozentſatz hervorgehen. Die Petunien können vom die ſämtlich blühfähig ſind. — Was die Topfkultur Frühling bis zum Herbſt in Blüte ſein. Die Zeit anlangt, ſo ſind kräftige Erde, verhältnismäßig kleine der Ausſaat hängt nun davon ab, ob man ſchon Töpfe, mehrmaliges Verpflanzen oder ſtatt deſſen ſehr frühzeitig, im Vorſommer, oder erſt vom Sommer öftere Dungwaſſergabe angezeigt. Die Überwinterung ab blühende Pflanzen haben will. Im erſteren Falle geſchieht im Kalt- oder trockenem, luftigem Lauwarm— ſäet man ſchon Mitte Februar recht dünn in warm hauſe, oder im gut zu lüftenden Wohnzimmer. Herrſcht zu ſtellende Saatſchalen oder Käſtchen oder unmittelbar zu hohe Wärme, oder iſt Zufuhr friſcher Luft unge— ins warme Miſtbeet, verſtopft die jungen Pflänzchen nügend, ſo treten Blattläuſe auf. — Keimkraft der und pflanzt, ſobald ſie etwas erſtarkt ſind, ihrer Samen 4 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. mehrere in verhältnismäßig kleine Töpfe, entſpitzt die Pflanzen und ſtellt ſie wieder ins Miſtbeet. Sie beginnen dann, ſchon im Mai zu blühen, und können mit Blüten ausgepflanzt werden. Andernfalls Gattung 811. Nierembergia Ruiz et Pav., Nierembergie, O XXIX 7 (nach dem ſpaniſchen Jeſuiten Prof. Joh. Euſeb. Nieremberg, T 1663, benannt). Kelch röhrig oder glodig, 5ſpaltig. Blum en— kronröhre dünn, meiſt verlängert, oben plötzlich in einen kurzglockigen oder becherförmigen Schlund verbreitert; Kronſaum breit⸗5lappig, gefaltet, abſtehend; Kronlappen an der Spitze kurz-2 lippig-dachziegelig. Staubblätter 5, oben in der Kron— röhre eingefügt, kaum herausragend, ungleich: 4 davon ſind 2 mächtig, das 5. kleiner. Griffelnarbe quer-verbreitert, faſt halbmondförmig. Kapſel 2klappig⸗aufſpringend, die Klappen der Scheidewand parallel, meiſt 2ſpaltig. Samen zahlreich. Ausdauernde, niedrige, meiſt kahle Kräuter. Blätter ganzrandig. Blüten weiß oder violett, oft zierlich und anſehnlich. — 20 Arten, im außertropiſchen und ſubtropiſchen Amerika. elfen. .. VNV. rivularis. 2441. ich id ſcmaeeeee nnen U“ r]] N. gracilis. 2442. N. frutescens (Tafel 93). 2443. 2441. Nierembergia rivuläris Miers, Bach- rund, aufſtrebend, veräftelt. Blätter ſchmal⸗-linealiſch⸗ Nierembergie. Am La Plata-Fluß. Staudig-halb⸗ länglich, faſt ſpatelig, ſtumpflich oder doch nicht ſtachel- ſtrauchig, niedrig, etwa 15—20 em hoch. Blütezeit: ſpitzig, auf beiden Flächen gleichfarbig. Blüten ge— Sommer. — Pflanze völlig kahl; die Stengel ſchlank, ſtielt, außerachſel- oder endſtändig. Blütenſtiele länger am Boden kriechend und an den Knoten wurzelnd. als das Blatt. Kelch 10 rippig und furchig, 5ſpaltig, Blätter langgeſtielt, eirund- oder länglich-ſpatelförmig, mit lanzettlichen, ſtumpf; Blattfläche bis 2½ cm lang bei 8—12 mm ſpitzen Zipfeln. Breite. Blüten kurzgeſtielt, blattgegenſtändig, weiß | Blumenfrone4 mal oder gelblichweiß, mit 3—5 em langer Röhre und ſo lang als der breit⸗glockenförmigem, 2½ 31 em breitem, 5 lappigem Kelch, mit ſehr Saum, wohlriechend. — N. calycina Hook., in den dünner Röhre, 7 Anden Chiles; ſtaudig-halbſtrauchig, bis 45 em lang. faſt radförmigem, 2 Blütezeit: Sommer. Pflanze von weißlichaſch- unregelmäßig - 5- farbenen Haaren drüſig-weichbekleidet; die Stengel ſpaltigem Saum, krautig, niederliegend. Blätter gegen- und wechſel⸗ deſſen Lappen bald ſtändig, verkehrt-eirund oder rundlich-eirund, in den ſchwachausge— kurzen Stiel verſchmälert, ſtumpf. Kronröhre dünn, randet, bald ſpitz— an 5 em lang, weichhaarig, mit ausgebreitetem, weißem, lich ſind. Staub— 3—5 cm breitem, kurzlappigem Saum und im Schlunde blätter dem mit gelbem, aus 15 Falten beſtehendem Stern. Schlunde einge— Nierembergia rivularis iſt eine reizende Pflanze fügt, den Griffel für Einfaſſungen, auch für Töpfe a Ae b dicht umgebend. Griffelnarbe quer, 2442. Nierembergia gräcilis Hook., Schlanke grün und klebrig, Nierembergie. Buenos Ayres. Staudig⸗halbſtrauchig, mit zugeſpitzten, zurückgekrümmten, ſeitlichen Spitzen. oft einjährig kultiviert, 25—30 em hoch. Blüte⸗ Blumenkrone bläulichweiß, Röhre an der Spitze zeit: Sommer hindurch. — Pflanze weichhaarig, verbreitert, gelb; Kronſaum im Grunde violett, auf graugrünlich, die Stengel unten holzig werdend, ſtiel- jedem Saumlappen mit (3) violetten Streifen. k. Vilmor in. Dritte Auflage. 47 738 Crozyana hort. hat niedrigeren Wuchs, reichere Ver— äſtelung und meiſt lebhafter gefärbte Blüten. 2443. Nierembergia frutescens Durieu, Tafel 93, 370 (syn. N. fruticosa ort.), Strauchige Nierembergie. In den Anden Chiles. Halbſtrauchig— ſtrauchig, 30— 70 em hoch. Blütezeit: Mai⸗Juni bis Herbſt. — Von voriger durch den entſchieden halb— ſtrauchigen Wuchs mit aufrechten, bis zu einer ge— wiſſen Höhe verholzenden Stengeln, die ſich nach oben fortgeſetzt verzweigen und ſchließlich einen ausgebreiteten, mit kürzerer Röhre, glockig-napfförmig, heller gefärbt, bei f. alba (syn. f. alba grandiflora Bort.) reinweiß. Verwendung. Alle genannten Arten ſind reich- und ſehr lange blühende, wirklich reizende Pflanzen, die ganz allgemein empfohlen werden können; ſie ſind aber während der Winterzeit ſehr zart. Sie gehen nämlich bei nachläſſiger Behandlung ſowohl im Gewächshauſe, als im Zimmer leicht durch Ab— ſtocken zu Grunde, wenn ihnen nicht genügend Sonnen— ſchein oder helles Tageslicht und nicht häufig genug friſche Luft zu teil werden, oder wenn ſie dauernd treiben. Namentlich üppiggewachſene Pflanzen ſtocken auch wohl einjährig! Töpfe verſtopfen und Ende Mai auspflanzen. Pflanzen durch Entſpitzen zeitig buſchig erziehen. Ab⸗ zu warm ſtehen, ſodaß ſie lange, ſpindelige Sproſſe Familie 134. Solanaceae und Familie 135. Serophulariaceae, Oe XXVII I. ab. Man gebe ihnen trockenen Stand im Kalthauſe oder hellen, häufig zu lüftenden Zimmer mit + 5 bis höchſtens 10° C. Heizwärme. Zur Überwinterung be- ſtimmte Pflanzen müſſen im Herbſt die Topferde gut durchwurzelt haben und in verhältnismäßig kleinen Töpfen ſtehen. Die Erde für Topfpflanzen beſtehe zu gleichen Teilen aus guter Torf- oder brauner Wieſenmoor- und ſandig-lehmiger Wieſen⸗ oder Ackererde, ſodann Sandzuſatz. Das iſt beſſer als reine Heideerde. Vor allem nicht zu tief pflanzen, auch das 5 7 2 Längenwachstum während der Wintermonate dur oben überhängenden Buſch bilden, verſchieden. Blüten 9 ) ch viel Luft, Licht und ſelteneres Begießen möglichſt zu⸗ rückhalten. Vermehrung durch Ablieger und Stecklinge, im Frühjahr im Lauwarmbeete, im Spät⸗ ſommer in Töpfen oder im kalten Miſtbeete unter Glas, iſt ſehr leicht. Im Februar-März bereitete Stecklinge ſind Ende Mai ſchon hinreichend erſtarkt, um an ſonniger Stelle ausgepflanzt werden zu können. Kultur der N. rivularis, N. calycina und N. gracilis Ausſaat dann im März ins Miſtbeet, die Pflänzchen ins Miſtbeet oder in Junge ſtand 25—30 cm. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 2—3 Wochen. Fam. 155. SCROPHULARIACEAE, Braunwurzgewächſe. d XXVII I. (Nr. 2444 — 2573 aus ſiebenunddreißig Gattungen.) — I. Fruchtbare Staubblätter 5 oder 5—8. Gattung 812 Verbäscum. 813 Sibthörpia. (S. auch Gtg. 844.) II. Fruchtbare Staubblätter 4, zweimächtig, ſeltener ziemlich gleich. (Vergleiche auch Sibthorpia europaea L., mit winzigen Blüten und fadenförmigen Stengeln.) 1. Alle Stengelblätter wechſelſtändig. a) Kelch röhrig und gezähnt oder geſpalten (aber nicht faſt bis zum Grunde geteilt), oder auch etwa 2 lippig. 818 Rhodöchiton. 819 Rehmännia. meiſt heideartige Gattung 820, Selago.) *Kletternde Kräuter. **Nichtkletternde Pflanzen. Gattung 814 Salpiglössis. 815 Browaällia. 820 Selägo. b) Kelch faſt bis zum Grunde geteilt oder doch tiefgeſpalten. 816 Streptosölen. 817 Brunfelsia. (Vergleiche nötigenfalls auch die Gattung 821 Maurändia. Gattung 822 Celsia. 825 Digitälis. 824 Erinus. 2. Alle oder wenigſtens die unteren Stengelblätter gegen- oder quirlſtändig. a) Sträucher oder Bäume. * Kelch röhrig, gezähnt, gelappt oder mäßig geſpalten, auch 2 lippig, aber nicht faſt bis zum Grunde geteilt: Gattung Wightia Wall., z. B. W. gigantea Wall. (syn. Gmelinia speciosissima Don), Himalaja; Kletterſtrauch mit Haftwurzeln; Blüten roſa, weichhaarig, in achſelſtändigen bis fuß- langen Sträußen. (Vergleiche auch Gtg. 837, Mimulus.) ** Kelch tiefgeſpalten oder bis zum Grunde geteilt. Gattung 825 Phygelius. b) Kräuter oder ſeltener Halbſträucher. * Blumenkronröhre ſehr kurz. Gattung 828 Alönzoa. 826 Paulöwnia. 827 Russe lia. Kapſel 2—4klappig⸗aufſpringend. 829 Angelönia. 830 Nemesia. * Blumenkronröhre mehr entwickelt, am Grunde höckerig, ausgeſackt oder geſpornt; Kronſchlun meiſt geſchloſſen. Kapſel unter der Spitze mit Löchern meiſt unregelmäßig⸗aufſpringend. Gattung 831 Linaria. 832 Cymbaläria. 833 Antirrhinum. * Blumenkrone mit entwickelter Röhre, aufrechter, ausgehöhlter oder helmförmiger Ober— lippe und meiſt abſtehender Unterlippe. Gattung 854 Lamourodüxia. Kapſel klappig⸗aufſpringend. 855 Melampyrum. ke Blumenkrone mit erweitertem, offenem Schlund röhrig, trichterig, glockig oder 2 lippig, nicht helmförmig, am Grunde nicht geſpornt oder ausgeſackt. T Kelch röhrig oder 2lippig (bisweilen an 2 Seiten völlig aufgeſchlitzth, aber nicht tief- 4—5ipaltig oder 4—5teilig. Gattung 836 Nycterinia. 837 Mimulus. 838 Tor&nia. Tr Kelch tief⸗4—öſpaltig oder A— teilig. 0 Ein 5tes, unfruchtbares (bei Tetranema ſehr kurzes) Staubblatt ohne Kölbchen ift vor⸗ handen. Gattung 839 Chelöne. 840 Pentastemon. 841 Collinsia. 842 Tetranema. 00 Ein 5tes, unfruchtbares Staubblatt fehlt. Gattung 843 Sütera. 844 Bäcopa. Gattung 812. Verbäscum, Wollkraut. Nr. 2413 2417. 739 III. Fruchtbare Staubblätter nur 2. (Vergleiche auch Gtg. 836, Nycterinia, und 834, Lamourouxia.) 1. Blätter wechſelſtändig. (S. auch Gtg. 846, Calceolaria!) Gattung 845 Schizänthus. 2. Blätter grund- oder gegenſtändig. Gattung 846 Calceoläria. 847 Wulfenia. 848 Veronica. Gattung 812. Verbäscum L., Wollkraut, Or XXVII I; XXXI 2I a (lat.: von barbesco — einen Bart bekommen; Staubfäden alle oder zum Teil bärtig, auch die Pflanzen wollig). Kelch tief=5 fpaltig oder geteilt, ſeltener furz-5zähnig. Blumenkrone mit faſt fehlender Röhre, ausgebreitet⸗radförmig, ſeltener etwas breitglockig⸗hohl. Kronlappen 5, breit, wenig ungleich. Staubblätter 5, ausnahmsweiſe auch mal 6—8, dem Krongrunde angeheftet. Griffel ganz. Fruchtknoten 2fächerig. Kapſel ſcheidewandſpaltig⸗ 2klappig⸗ aufſpringend, die Klappen meift 2 ſpaltig. Samen zahlreich. Zweijährige, ſeltener ausdauernde, ſehr ſelten halbſtrauchige, zottige, wollige oder doch behaarte, aufrechte Kräuter (V. spinosum L. iſt ein dorniger Halbſtrauch mit kleinen gelben Blüten). Stengelblätter alle wechſelſtändig, ganzrandig, geferbt, buchtig⸗gezähnt oder fiederſpaltig. Blüten in endſtändigen, meiſt ae e einfachen oder verzweigten Ahren oder Trauben, gelb, braun, purpurn, rot oder ſeltener weiß. — 100 Arten, in Europa, Nordafrika, Weſt- und Mittelaſien. A. Die Staubkölbchen der längeren Staubblätter an ihrem mit weißlicher oder gelblider Wolle bekleideten Staubfaden herab- laufend⸗angewachſen. Blüten faſt ſitzend, büſchelig oder geknäuelt und jo zu Trauben angeordnet. * V. Thapsus. 2444. B. Staubkölbchen wie bei A. Blüten einzelnſtehend und zu Trauben oder Ahren angeordnet. Staubfäden mit purpurner oder violetter Wolle bekleidet. 1. Blüten faſt ſitzend . e , ene, 2. Blütenſtielchen ſo lang oder länger als der Kelch l . N mae C. en alle mehr oder weniger nierenförmig und ziemlich gleich. Blüten gebüſchelt und traubig angeordnet: Blütenſtielchen länger als der Kelch. Pflanzen mehr oder weniger filzig. Blumen— krone außen mehr oder weniger ſternhaarig— filzig. Kelch klein, 2-3 mm, höchſtens 4 mm lang. a) Staubfäden mit weißlicher oder e N: Kapſeln eiförmig oder länglich, un- gefähr doppelt jo lang als der Kelch . 7 RE EEE ROTYIMDICUMES 22708 V. speciosum. 2448. b) Staubfäden mit purpurner oder violetter Wolle. Kapfeln klein, eiförmig-kugelig, fait länger als der Kelch: * V. nigrum L., Staude, 30-100 cm hoch; Stengel oben kantig. Blüten in verlängerter, faſt ſtets einfacher Traube, knäuelig⸗ mehrblütig, klein, gelb, im Schlunde violett. . Blüten an der Traube einzelnſtehend, 9 75 ſelten die 1—3 unteren einer Ale und, a) Blütenſtielchen kürzer oder jo lang als der Kelch 5 5 . P. chrysorrhacos. 2449. b) Blütenftielchen mehrmals länger als der Kelch.. .. .. phoeniceum. 2450. 2444. Verbäscum Thapsus Z. (syn. V. Schra- eirund, am Grunde herzförmig, die oberen herzförmig— deri G. Meyer), Kleinblumiges Wollkraut. Nord⸗ ſtengelumfaſſend, alle unterſeits weißgrau. Blüten. und Mitteleuropa; einheimiſch, auf Hügeln, ſteinigem groß, 2½ 4 cm breit, pomeranzengelb, eine Boden und freien Waldplätzen. Zweijährig, je nach lange und dicke, an ihrem Grunde unterbrochene Ahre Bodenbeſchaffenheit 30—150 em hoch. Blütezeit: bildend. Kelch dicht-weißfilzig, mit breit-lanzettlichen Juli, Auguſt. — Blätter ſchwachkerbig, beiderſeits Zipfeln, 1 cm lang. Staubfäden purpurwollig, die mit gelblichem Filze dicht bedeckt, herablaufend, und längeren kahl und mit herablaufend-angewachſenen zwar von Blatt bis zu Blatt. Blumenkrone Staubkölbchen. (Ein Baſtard V. ovalifolium & V. trichterig-radförmig. Staubfäden weißwollig, die | phoeniceum mit kupferfarbigen Blüten ſoll V. cupreum 2 längeren kahl oder oberwärts ſpärlich behaart und | Sims ſein. Siehe Nr. 2450.) 4mal jo lang als ihre Staubkölbchen, ſehr 2446. Verbäscum Blattäria Z., Schaben⸗ ſelten alle kahl. Blüten etwas kleiner und dunkler Wollkraut. Europa, Nordafrika. Zweijährig, gelb als bei folgender Art; bei f. albidum (syn. V. 50-150 em hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — elongatum Milld.) find fie weiß oder weißlich. — Pflanze kahl oder faſt jo, grün. Stengel beblättert, V. thapsiforme Schrad. zweijährig, bis 2 m einfach oder im oberen Teile veräſtelt. Blätter kahl, und darüber hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. Wie die unteren länglich-verkehrteirund, buchtig, die mittleren vorige Art, nur: Blumenkrone mehr radförmig, die länglich-lanzettlich, ſpitz, ſitzend, die oberen faſt herz— beiden längeren Staubfäden nur 1 —2 mal jo lang förmig⸗ſtengelumfaſſend. Blütentraube ſehr fein drüfig- als ihre, auf einer Seite am Staubfaden herablaufen- behaart, ſehr lang und ſchlaff. Blüten einzeln, Blüten- den Staubkölbchen. Blüten größer, 3—4 cm breit, ſtielchen 2—3 mal jo lang als der Kelch oder die gelb, ſelten weiß. Bei f. cuspidatum Schrad. pr. b. Deckblätter. Blumenkrone ziemlich groß, gelb mit (syn. V. macrurum Ten.) ſind die oberen Blätter und violettem Schlunde, ſeltener weiß mit violettem die Deckblätter oft in eine ſehr lange Spitze ausge- Schlunde. Staubfäden violett-wollig. — V. repandum zogen. — V. phlomodes L., bis 2 m und darüber VVilld., äſtigere Form mit etwas kleineren Blüten. hoch; Blütezeit: Juli, Auguſt; hat kurz oder halb⸗ Verwendung in Landſchaftsgärten an Teich— herablaufende obere, mehr gelbfilzige Blätter. ufern oder doch an ziemlich friſchen, ſonnigen Stellen, Verwendung dieſer Arten wegen ihres ferzen- auch noch zerſtreut auf Rabatten häufig recht vor- nden Erſch ihrer, ſich 110 8 Umgebung teilhaft. Kultur mühelos. ehr abhebenden Erſcheinung, namentlich auch, weil ſie 2 7 a keine Pflege beanſpruchen und die Samen nur aus⸗ PR) a en eg: Sen gejtreut zu werden brauchen, in größeren Landjchafts- Zwei⸗lbis drei-) jährig, 1½—2 m hoch. Blüte⸗ gärten, Anlagen und Parks auf trockenem, kalk— ei Sine Pflanze überall von ſchneeweißem, haltigem Boden an ſonnigem Standort, 3. B. auf im u entfernendem Filze grauweiß. Stengel im Hügeln, an Ruinen, ſteinigen Plätzen, Mauerſpalten 0 IR 5e 9 e 9 u. ſ. w. Auf etwas beſſerem, wenn nur kalk- oder De 110 e e fen 11857 Achlaff u 0 ! e pyramidenförmige, aus ſehr langen, ſchlaffen Trauben lehmhaltigem Boden werden ſie um ſo üppiger. gebildete Blütenriſpe entwickelnd. Blätter anfangs 2445. Verbäscum ovalifölium Don (syn. V. alle grundſtändig; wenn aber die Pflanze ſich zum compactum M. B., V. formosum Fisch., V. saccatum Blühen anſchickt, dann bilden die Grund- und Stengel- Koch), Ovalblätteriges Wollkraut. Kaukaſus, Ar⸗ blätter zuſammen einen pyramidalen Buſch dicht über— menien. Zweijährig (auch mehrjährig). Blütezeit: einanderliegender, von unten nach oben regelmäßig Sommer. — Stengel greisgrau-filzig, faſt einfach. an Länge abnehmender, in ihrem oberen Teile Blätter grob- und faſt doppeltgekerbt, geſtielt, groß, zurückgebogener Blätter. Untere Blätter länglich— AT 10 . * 740 lanzettlich und lanzettlich, verlängert, ganzrandig, am Grunde verſchmälert, die oberen kurzlanzettlich, ſpitz. Blütenknäuel vielblütig, von linealiſchen Deckblättern geſtützt. Blütenſtiele und Kelche ſtarkfilzig, Kelchzipfel ſchmal⸗linealiſch. Blumenkrone ziemlich groß, faſt 3 cm breit, gelb. Staubfäden weißbärtig, die beiden längeren aber in ihrem oberen Teile nackt. Kapſel länglich, zuletzt kahl, doppelt ſo lang als der Kelch. Verwendung. Das Olymp-Wollkraut kann unter ſehr günſtigen Boden- und Feuchtigkeitsverhält⸗ niſſen einen Durchmeſſer von 1½ m und darüber erreichen, die unteren Blätter werden 40 75 cm lang. Kräftige Exemplare ſind als Einzelpflanzen auf Raſen und an anderen geeigneten Standorten von auf— fallender Wirkung; immerhin eignet ſich die Pflanze nur für größere Ziergärten und für landſchaftliche Anlagen. Kultur in jedem kräftigen (aber nicht überdüngten!), hinreichend friſchen, durchläſſigen, ziemlich humoſen, aber auch lehm- und kalkhaltigen Boden an ſonnigem bis halbſchattigem Standort. Ausſaat ſchon Ende März in nur mäßig warm zu ſtellende Töpfe oder Saatkäſtchen, die Pflänzchen zeitig einzeln in kleine Töpfe verſtopfen, im Sommer mehrmals verpflanzen und jedesmal einen entſprechend größeren Topf nehmen, die Pflanzen im Freien auf⸗ ſtellen, ſie ſpäter, wenn ſtärkere Fröſte eintreten, im Kalthauſe oder jog. kalten Kaſten überwintern und im kommenden Frühling auspflanzen. Die Pflanze iſt ziemlich hart und geht im Winter mehr durch Bodennäſſe und ſchroffen Witterungswechſel als durch den Froſt zu Grunde. Es iſt in milden Gegenden zu verſuchen, die jungen Pflanzen gleich an den Platz zu ſetzen, die Ausſaat darf dann aber erſt im Mai oder Juni erfolgen. Nach Eintritt ſtärkerer Fröſte mäßige Fichtenzweigdecke (nicht Laub). Auch dürfen die Pflanzen nicht etwa in einer Mulde ſtehen, wo ſich Waſſer anſammeln könnte. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen, bisweilen in 1 Woche. 2448. Verbäscum speciösum Schrad. (syn. V. longifolium DC), Anſehnliches Wollkraut. Armenien, Nordperſien. Zweijährig, 1½ —3 m hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Pflanze mit bleibendem, gelblichem oder weißgrauem Filz bekleidet; oberer Stengelteil und die Aſte kantig. Blätter faſt ganzrandig, die grundſtändigen ſehr groß, oft 60 cm lang bei 7—14 cm Breite, länglich- lanzettlich, an beiden Enden verſchmälert, oft zugeſpitzt; Stengelblätter kurz, herzförmig- umfaſſend. Blüten in ſehr großen, pyramidalen Riſpen, deren Aſte oft 40 —60 cm lang ſind. Blüten an ſich ziemlich klein, aber ſehr zahlreich, ſchön gelb, in lockeren Büſcheln. Blütenſtielchen länger als der (4 mm lange) bis zum Grunde geteilte Kelch. Staubfäden weißwollig; Kapſel eirund⸗länglich, ſtumpf, faſt doppelt ſolang als der Kelch. — Sehr naheſtehend, aber weniger ſchön ſind: * V. Lychnitis Z. (syn. V. pulverulentum M. B., nicht Vill.; V. Biebersteinii Bess.), 60 — 180 cm hoch, Stengel oben nebſt den Aſten ſcharfkantig und pyramidenförmig— riſpig; Blätter gekerbt, oberſeits faſt kahl, unterſeits ſtaubig⸗filzig⸗grau, elliptiſch-länglich, obere eirund, ſpitz. Blütenſtielchen doppelt ſo lang als der Kelch. Blüten gelb, bei f. album Mill. pr. sp. weiß. — V. pulverulentum Fill. (syn. V. floccosum W. et Kit.), 60150 cm hoch, Stengel und Aſte ſtielrund, Blätter mit dichtem, weißem, ſpäter abfälligem Filz, flockig beſetzt, undeutlich-gekerbt, Blütenſtielchen nur ſo lang als der Kelch, beide vor dem Blühen im Familie 135. Scrophulariaceae, Bra unwurzgewächſe. Oo XXVII I. ſchneeweißen Filze verborgen. eingedrückt. Blüten gelb. Verwendung. V. speciosum iſt eine der für mittlere und größere Ziergärten empfehlens- werteſten Arten; vereinzelt auf Rabatten, zwiſchen lichtem Ziergehölz durch den majeſtätiſchen Wuchs wirkungsvoll. Kultur wie Nr. 2450. 2449. Verbäscum chrysörrhacos HBoiss., Goldfetzen Woflkranf. Alpen Kariens und des öſtlichen Kadmos. Zweijährig, nur 30—50 cm hoch. — Ganze Pflanze mit dichtangedrücktem, ausgeprägt Kapſel eirund-fugelig, goldgelbem, hier und da fetzenartigem Filz bekleidet. Stengel niedrig, von Grund auf pyramidaliſch-riſpig; Aſte der Riſpe 7—15 em lang. Untere Blätter gedrängt, ganzrandig, länglich- lanzettlich, ſpitzlich, am Grunde lang verſchmälert, ſamt dem Stiel 7—15 cm lang bei 2—3⁰ em Breite; die blütenſtändigen klein, länglich-dreieckig, zugeſpitzt. Kelch goldiggelb, bis zur Mitte in eirund-dreiedige Zipfel geſpalten. Blumenkrone ſattgelb, dreimal ſo groß als der Kelch, faſt 2½ em breit. Staubfäden goldbärtig, die längeren an der Spitze nackt. Verwendung auf Steingruppen und Feljen- anlagen. Boissier nennt es planta elegantissima. 2450. * Verbäscum phoeniceum T. (syn. V. triste Sm, V. ferrugineum Andr.), Rotes Woll- kraut; Königskerze. Europa, Rußland. Mehrjährig, in der Kultur meiſt 2 jährig, / —1 m, auch darüber hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Wurzelſtock kurz und verdickt; die Stengel in eine einfache, ſchlanke, lockere, drüſige Traube ausgehend, ſeltener etwas ver— äſtelt. Blätter oberſeits kahl, unterſeits ſehr kurz flaumhaarig, die unteren roſettig- gedrängt, eirund oder länglich-rautenförmig, in den kurzen Blattſtiel verſchmälert, ſtumpf, ſtumpfgekerbt oder ausgeſchweift; Stengelblätter wenige, ſitzend, allmählich kleiner werdend, länglich oder lanzettlich, ſpitz. Blütenſtielchen fadenförmig, einzeln, aufrecht-abſtehend, mehrmals länger als der drüſige Kelch. Blumenkrone violett oder rot, oft geſtreift, bei Garten- und Baſtardformen auch anders gefärbt. Staubfäden meiſt purpur- oder violettwollig. Kapſel eiförmig, ſpitzlich. Formen find: f. flavidum Boiss., Blüten gelb oder gelblich- grün; f. album, weißblühend; f. atroviolaceum, dunkel⸗ violett; f. lilacinum, lila; f. roseum, roſenrot. Auch kupfer⸗ und ziegelrote, lachsfarbene, chamoisgelbe und rötlich-nanfinggelbe Blüten kommen vor, find aber wenig ſamenbeſtändig. Will man ſie zu erhalten ſuchen, ſo muß man die Pflanze zur Blütezeit über den Grundblättern abſchneiden und dann die jungen Grundſproſſe, ſo lange ſie noch gedrungen ſind, als Stecklinge benutzen. Manche Farbenſorten find Baſtardformen dieſer Art mit V. nigrum und anderen Arten, ſo auch f. rubiginosum W. et Kit. (syn. f. caucasicum Fisch., V. cupreum Sims) mit roſtbraunen, innen braungelben, am Grunde violett-gefleckten Blüten. Verwendung. Art und Formen ſind recht angenehm, aber doch nicht für kleinere und mittlere Ziergärten, ſondern hauptſächlich für landſchaftliche Gärten, Anlagen und Parks, wo man ſie verwildern laſſen kann, zu empfehlen. Halbſchattiger oder ſonniger Standort, auch am Rande von Gehölzpflanzungen, vor allem durchläſſiger, etwas trockener, nicht kalkarmer Boden ſind Bedingungen. Ausſaat am beſten im Mai, Juni an den beſtimmten Platz. Im Garten. Gattung 813. Sibthörpia und Gattung 814. Salpiglössis. Fr. 2448 — 2452. 741 die Pflanze vorteilhafter zweijährig kultivieren, alſo alle Jahre wieder ausſäen oder die Grundſproſſe als Stecklinge verwerten. — Keimkraft der Samen eimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 813. Sibthörpia L., Sibthorpie, O XXVII I; XXII 2I a (nach dem 1796 } Botaniker Prof. John Sibthorp in Oxford benannt). Kelch glockig, 4—8 ſpaltig, meiſt 5ſpaltig. Blumenkrone mit kurzer oder ſehr kurzer Röhre faſt radförmig; Kronlappen ſo viele als Kelchzipfel oder noch einer mehr, faſt gleichförmig, abſtehend. Staubblätter fo viele als Kronzipfel oder noch eins weniger (meiſt 5). Griffel einfach. Kapſel 2fächerig häutig, zuſammengedrückt, fachſpaltig⸗aufſpringend, mehrſamig. Niedergeſtreckte, ae kurz⸗ſteifhaarige, an den Knoten oft wurzel⸗ ſchlagende Kräuter. Blätter klein, wechſelſtändig oder gebüſchelt, geſtielt. Blüten achſelſtändig, einzeln oder gebüſchelt, ohne Deckblättchen, gelb, gelblichroſa oder rot. — 6 Arten, in Weſteuropa, Afrika, Nepal und Südamerika: z. B.: S. peregrina L., gelb, 5—8 Staubblätter. 8. pichinchensis H. B. et Kth., Blätter eirund-fiederſchnittig, Blüten rot. 2451. Sibthörpia europaea Z. (syn. S. pro- liche Hängepflanze des Kalthauſes, ſowie daſelbſt strata Salisb.), Europäiſche Hibthorpie. An feuchten, | auf Tuffſteingruppen. Sie verlangt Humusboden ſchattigen Orten Weſteuropas. Hat kleine, 7—9 lappige, (Torf- oder Moorerde) mit ſandigem Wieſenlehm ver- bei f. foliis variegatis ſchön ſilberbu nte Blätter, miſcht und entſprechendem Sandzuſatz, flache Gefäße, fadenförmige Stengel und ſehr kleine, gelblichroſa⸗ viel Feuchtigkeit und thunlichſt etwas ſchattigen Stand— farbene Blüten mit 4 Staubblättern. — Die bunt⸗ ort. Vermehrung durch Ablieger und Teilung blätterige iſt eine wirklich ſchöne, ungemein zier- ſehr leicht. Gattung 814. Salpiglössis Ruiz et Pav., Trompetenzunge, O XXVII I (griechiſch: salpinx — Trompete, glössa — Zunge; Griffel mit Narbe eine röhrige Zunge bildend). Kelch röhrig, 5ſpaltig. Blumen— krone ſchief⸗ trichterförmig; Schlund weitglockig; Kronlappen 5, halbwegs gleich, gefaltet, ausgerandet, aufrecht-abſtehend. Vollkommene Staubblätter 4, zweimächtig, nicht herausragend. (Ein 5te3, verkümmertes Staubblatt iſt nicht ſelten vorhanden.) Fruchtknoten ſitzend. Griffelnarbe ſcheibenförmig oder mit 2 halbmondförmigen Lappen. Kapſel ſitzend, 2fächerig, 2 klappig; die Klappen 2ſpaltig; Samen zahlreich. Klebrig-weichhaarige, aufrechte, einjährige Kräuter. Blätter ganz, buchtiggezähnt oder fiederſpaltig. Blüten ziemlich langgeſtielt, meiſt ziemlich groß und geſcheckt. — Einzige Art: 2452. Salpiglössis sinnäta Ruiz et Pav., bereits in 18 Farben vertreten (darunter auch eine Tafel 44, 174 (syn. S. variabilis Hort., S. atro- grünlichgelbe „Papageno“; ſie eignen ſich vorzugs⸗ purpurea Grah., S. coccinea Paxt., S. straminea weiſe nur für Topfkultur und zur Bepflanzung kleiner Hook., S. picta Sw., S. Barclayana Sv.). Buchtige Blumenbeete. Ihre ſchönſten und zugleich jamenbe- oder Garten- -Trompetenzunge. Chile, Peru. Ein- ſtändigeren Farben ſind purpur und ſcharlach. jährig. 50 oder meiſt 70 —100 em hoch. Blütezeit: Verwendung. Die ſo eigenartig ſchöne Ende Juni bis Auguſt. — Pflanze aufrecht, mehr oder Trompetenzunge iſt dankbarblühend und zählt zu weniger äſtig, klebrig-drüſenhaarig. Blüten in man- unſeren herrlichſten Sommerblumen. Sie kommt nur cherlei Farben abändernd und wegen der Eigentüm- als Gruppenpflanze oder in Trupps beiſammenſtehend lichkeit der Zeichnung im Innern der Blumenkrone und aus der Nähe betrachtet voll zur Geltung; ſonſt beliebt. Die Grundfarbe kann weißlich, gelb, mor- muß man ſie in Töpfen kultivieren. Kultur in etwas doré- und dunkelbraun, farminrot, ſcharlach— friſchem, kräftigem, zwar humusreichem, aber nicht rot, roſenrot, chamoisgelb, violett, purpurn mit unzerſetztem Miſt friſchgedüngtem, thunlichſt kalk— und purpur- und lehmhaltigem Boden an ſonnigem, nur bei leicht ſchiefergrau austrocknendem Boden auch noch an halbſchattigem ſein und wird Standort. Wird erſt dann begoſſen, wenn der Boden durchzogen von ausgetrocknet iſt, oder fällt erſt dann ein heftiger Regen, federartigen oder ſo verderben die Pflanzen leicht, überhaupt iſt das netzigen Längs- öftere Befeuchten des Stengelgrundes beim Bewäſſern ſtreifen von bläu- des Bodens nachteilig. Im allgemeinen wird jeder licher, gelber, beſſere Kulturboden den Pflanzen zuſagen; man ſei goldgelber, alſo nicht ängſtlich. Ausſaat entweder Ende April bräunlicher oder Anfang Mai unmittelbar an den beſtimmten oder rötlicher Platz und die Pflanzen auf 15—20 cm Abſtand aus— Farbe; dieſe Far- lichten, Blütezeit dann erſt von etwa Ende Juli ab; ben ſchimmern bis- oder Ausſaat Anfang April recht dünn in einen weilen ſammet⸗ kalten Kaſten mit Fenſtern oder in ein Saatkäſtchen, artig und ver- das ans Fenſter des Wohnzimmers geſtellt wird, die leihen den Blüten Pflänzchen, welche ſich zu nahe ſtehen, auslichten, ſie Es . — eine eigenartige Mitte Mai auspflanzen, anfangs etwas ſchattig halten, er 5 Schönheit. Die bis ſie ſich erholt haben. Gleichzeitig wird man eine eee eee Kölbchenhälften Anzahl Pflanzen in kleine Töpfe ſetzen (3. B. 3 Pflanzen f der beiden grö- in einen 10-cm-Topf), um die auf dem Beete etwa ßeren Staubkölbchen ſind getrennt und die der 2 noch eingegangenen erſetzen zu können. Manche rechnen kleineren zuſammenfließend. beim Pflanzen von vornherein auf die Hälfte Verluſt, Man unterſcheidet zwiſchen gewöhnlichen und pflanzen auf nur 10 em Abſtand und verziehen, wenn großblumigen Sorten; eine feſte Abgrenzung iſt etwa alle Pflanzen gut durchkommen ſollten, auf aber nicht möglich, weil die großblumigen Sorten nur 20 cm, beſeitigen alſo abwechſelnd je eine Pflanze. halbwegs ſamenbeſtändig ſind. Sodann giebt es hohe Endlich kann man auch ſchon Anfang März ins Sorten (70—100—120 cm hoch), niedrige Sorten, warme Miſtbeet oder in Töpfe ſäen, muß dann aber mit dem Zuſatzworte „nana“ (40—60 em hoch), und die Pflänzchen bis Mitte Mai als Kalthauspflanzen neuerdings auch Zwergſorten, mit dem Zuſatzworte in Töpfen kultivieren. — Keimkraft der Samen „pumila“ (30 —50 em hoch). Die Zwergſorten find 4 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Br: 742 NN FRE Dr Familie 135 Serophulariaceae, Braunwurzgewächſe. O XXVL I. Gattung 815. Browällia L., Browallie, O XXVII I (nach Browallius, lutheriſchem Biſchof zu Abo in Schweden, benannt). am Grunde zuſammengezogen und mit dem Fruchtknotenſtiel verwachſen; Kronſaum ab⸗ Vollkommene Staubblätter 4, zweimächtig, oberhalb der Kronröhren= gerade, gleichförmig oder oben verbreitert, ſtehend, mit 5 ſchwachgefalteten, 2lippig— dachziegeligen Lappen. Kelch 4—5zähnig oder -lappig. Kronröhre verlängert, mitte angeheftet, nicht herausragend; 2 der Staubkölbchen kleiner. Kapſel kurzgeſtielt, vom Kelch eingeſchloſſen, 2fächerig, 2 klappig: die Klappen 2ſpaltig; Samen ſehr klein, zahlreich. Einjährige, kahle oder klebrig— weiche Kräuter, nur B. speciosa Hook. ſtrauchig und kahl. Blätter ganzrandig, häutig. halb⸗ Blüten blau, violett oder weiß; Blütenſtiele einzeln, oder die oberen in eine einſeitswendige Traube geſtellt. — 6 Arten, im tropiſchen Amerika. A. Saum der gleichmäßigen Kronröhre ſehr abſtehend, faſt flach und mit breiten, ſehr ſtumpfen oder ausgerandeten Zipfeln. Kräuter. B. americana. 2453. B. viscosa. 2454. B. grandiflora. 2455. B. Kronröhre am Ende in einen faſt glockigen Saum ausgedehnt, Si Sind an Pi 1 a Nr krautig, zur Frucht⸗ zeit ſehr vergrößert. Kapſel größer, kugelig. Halbſtrauch 2453. Browällia americana Z. (syn. B. elon- gata H. et Hi., B. Linaeana Spr.), Niedrige Browallie. Weſtindien. Einjährig, 30—60 cm hoch. Blütezeit: Juni bis Herbſt. — Pflanze ſatt— grün, kahl oder weichhaarig, von Grund auf oder im oberen Teile ausgebreitet-äſtig, oft ſchwach klebrig. Blätter geſtielt, eirund, ſpitz, am Grunde keilförmig, abgerundet oder ſeltener faſt herzförmig. Blüten achſelſtändig, die oberen kurz-traubig. Kelch kurzhaarig, etwa 6 mm lang, mit ſpitzen, ungleichen Zähnen, die viel kürzer ſind als die Röhre. Blumen— kronröhre ſchlank, etwa gegen 1½ em lang, grünlich, Kronſaum der Stammform violett oder bläulich, Roezlii Hort., B. Untere Blätter geſtielt, herzförmig-eirund, zugeſpitzt, B. speciosa. 2456. w re Blüten Iſt härter als Nr. 2453 und derſelben faſt vorzuziehen. — B. peduncularis Benth., Peru; Blütenſtielchen mehrmal länger als der ſehr klebrige Kelch; Blüten ziemlich groß, aber weniger zahlreich. 2455. Browällia grandiflöra Grah. (syn. B. cordata G. Don), Großblumige Browallie. Peru, Mexiko. Einjährig, 40—50 em hoch. Blütezeit: Juni bis Herbſt. — Stengel von Grund auf ausgebreitet-äſtig, ſamt den Blättern kahl oder im oberen Teile fein- klebrig-flaumig. Untere obere kurzgeſtielt oder faſt ſitzend, eirund oder eirund⸗länglich. im Schlunde etwas weiß. Beſteht aus 2 botaniſchen Formen: f. demissa L. pr. Sp., Stengel ſchwach, aus— gebreitet, wenig veräſtelt. f. elata L. pr. sp., Stengel veräſtelt, aufrecht, die unteren bisweilen am längſten. Gartenformen find: f. vulgaris (syn. f. demissa hort.), Blüten und Blätter etwas kleiner als bei den folgenden Formen, erſtere bläulich, letztere weniger ſattgrün; f. coerulea (syn. B. elata hort.), Blüten intenſiv⸗blau, im Schlunde etwas weiß; f. gran— diflora hort. iſt wenig abweichend; darf nicht mit B. grandiflora Grah. verwechſelt werden. f. atro- coerulea, ſchön dunkelblau, viel dunkler als bei voriger; f. alba, mit weißen Blüten; f. purpurea, Blüten ſchön purpurviolett, zahlreich; Wuchs gedrungen und ziem— lich niedrig. k. nana, Zwergſorte mit blauen Blüten, für Gruppen und als Topfpflanze gleich gut geeignet. 2454. Browällia viscõsa H. B. el Kth. (syn. B. pulchella Aort. ex p., B. Czerwiakowskiana Warsc.), Klebrige Browallie. Peru. Einjährig, etwa 30 em hoch. Blüte- e Pflanze von weichen Drü- ſenhaaren klebrig, auch ſteifer als vorige Art. ſtielt, eirund, beiderſeits icharf - furz- haarig. Untere Blüten achſel⸗ ren trugdol— Klebrige Browallie. hend. Blüten⸗ ſtielchen faſt kürzer als der ſehr klebrige Kelch, deſſen längliche Zipfel kürzer als ſeine Röhre ſind und nur etwas abſtehen. Blüten e dunkel⸗ blau, im Schlunde mit weißem Fleck; f. alba hat Blüten lockertraubig. mit linealiſch-länglichen, Zipfeln, die faſt ſo lang als ſeine Röhre. Kelch kahl oder feinflaumig, etwas abſtehenden, ſtumpfen Blüten weiß oder zart⸗laſurblau, zahlreich und (Nr. 2456 ausgenommen) größer als bei allen anderen; Schlund und Kronröhre gelb. Sehr empfehlenswert. — B. ab- breviata Benth. (syn. B. pulchella Lehm. „auch hort. ex p.), etwa 20—35 cm hoch; Blütezeit: Juni bis Herbſt; veräſtelt, im oberen Teile klebrig⸗behaart oder faſt kahl, Blätter eirund oder eirund-länglich; Blüten- ſtielchen faſt kürzer als der Kelch; Kelch glockig, mit kurzen, breiten, eirund- länglichen Zipfeln, die jo lang als ſeine Röhre; Blüten lebhaft- hellrot, in Trauben. Sehr ſchön, beſonders für Topfkultur. Verwendung. Alle find den empfehlens— werteren, zierlichen Sommerblumen zuzuzählen. Sie ſind aber etwas empfindlich und beſitzen mit manchen anderen Pflanzen dieſer Familie die Unart, hin und bis Herbſt. — wieder mitten im beſten Wachstum zurückzugehen. Die härteren find B. viscosa und B. grandiflora. Auch für die zu Gruppen im Freien zu verwendenden Pflanzen iſt Vorkultur (als Kalthauspflanze) in Töpfen bis zum Beginn der Blütezeit anzuempfehlen. Sie eignen ſich aber vorzugsweiſe für Topfkultur. Kultur in recht durchläſſigem, ſandig em, mildlehmigem, aber nicht miſtreichem Gartenboden an ſonnigem, geſchütztem Standort. Nur dann wird man reizende, vollblühende Beete erhalten. Aus- ſaat am beſten Ende März ins warme Miſtbeet oder in Töpfe, die warm zu ſtellen; die Pflänzchen ver⸗ Blätter kurzge⸗ ſtändig, die obe⸗ ſtopfen (etwa je 4 in einen 12-cm-Topf), ſie bis Ende Mai oder Anfang Juni, bis ſie zu blühen an— fangen, unter Glas halten und bei mildem Wetter ſtets reichlich lüften. Dann auspflanzen oder fie (B. abbreviata und B. americana - Sorten) in Töpfen weiterpflegen, einzeln pflanzen und, wenn nötig, vorher etwas einſtutzen. Abſtand im Freien 20—25 cm. — Keimkraft 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. dig⸗traubig⸗ſte⸗ ſtrauchig, 60—150 em hoch. Blütezeit: 2456. Prowällia speciösa Hool. Anſehnliche Browallie. Gebirge von Tolina in Indien. Halb⸗ Sommer bis Spätherbſt. — Pflanze kahl; Aſte krautartig. Blätter eirund, zugeſpitzt. Blüten einzeln, achſelſtändig, ſehr ſchön, etwa 3 mal ſo groß als bei B. grandiflora, Gattung 815. Browällia bis Gattung 817. Brunfelsia. Fr. 21582159. 743 ſchön blau, im Schlunde weiß, mit großem, aus⸗ | eines luftigen, + 8 bis 120 C. haltenden Zimmers. gebreitetem Saum. — Topfpflanze, kann aber | Kultur ſonſt wie Nr. 1614. Vermehrung durch vom Juni ab auch ausgepflanzt werden. Überwinte⸗ | Stecklinge und Anzucht aus Samen im Warmbeete. rung im Kaphauſe oder am ſonnig gelegenen Fenſter Gattung 816. Streptosölen Miers, Drehkrone, O XXVIL1 (griechiſch: streptos — gedreht, sölen — Röhre; Kronröhre gedreht). Kelch röhrig-glockig, kurz-5 ſpaltig. Kronröhre verlängert, unten ſpiralig⸗gedreht, ganz am Grunde zuſammengezogen und dem Fruchtknotenſtiel angewachſen, oben erweitert; Saum abſtehend. Kronlappen vor dem Aufblühen ſchwach⸗gefaltet und ZLlippig⸗dachziegelig, alle breit und ſehr ſtumpf. Vollkommene Staub⸗ blätter 4, zweimächtig; 2 Staubkölbchen kleiner. Fruchtknoten geſtielt. Kapſel 2fächerig, faſt lederig, mit zwei 2ſpaltigen Klappen aufſpringend; Samen ſehr klein, zahlreich Strauch, ſchärflich-weichhaarig. Blätter ganzrandig, kaum 2, em lang, eirund, runzelig. Blüten orangefarben, geftielt, in endftändiger, doldentraubiger Riſpe. — Einzige Art: S. Jamesonii Miers (syn. Bro- wallia Jamesonii Benth.), Neugranada; 1—1?/, m hoch; Blütezeit: Frühling oder Sommer. Zwar recht ſchön, aber nicht willig blühend; verlangt kalkhaltigen, humoſen Boden; muß und darf, da die Blüten am Ende der Zweige ſich entwickeln, nur in der Jugend entſpitzt werden, um erſt buſchige Pflanzen zu erhalten, dann aber iſt alljährlich Sorge zu tragen, daß die Zweig⸗ Enden gut aus⸗ reifen und nicht etwa abgeſchnitten werden. Im Sommer an einen warmen, ſonnigen Ort ins Freie ſtellen oder in naſſen Sommern im gutgelüfteten Kalthauſe belaſſen. Überwinterung im Kaphauſe. Anzucht aus Samen im Warmbeete. Gattung 817. Brunfélsia L., Brunfelſie, = XXVII I (nach dem 1534 in Bern F deutſchen Botaniker O. Brunfels benannt). Kelch röhrig oder glockig, 5zähnig oder 5fpaltig. Krone tellerförmig, mit verlängerter, enger, gerader oder an der Spitze gekrümmter und wenig verbreiterter Röhre; Schlund innen geringelt oder nackt; Kronſaum abſtehend, mit 5 breiten, ſtumpfen, vor dem Aufblühen auch dachziegeligen Lappen. Staub— blätter 4, der Röhre angeheftet. Fruchtknoten ſitzend, 2fächerig; Griffelnarbe breit-2plattig. Kapſel fait kugelig, lederig oder fleiſchig; die Klappen ganz, ſehr dick und kaum aufſpringend. Samen ziemlich groß. Kahle Sträucher oder Bäumchen. Blätter ganzrandig, oft glänzend und mehr oder weniger lederig. Blüten anſehnlich, oft wohlriechend, endſtändig, trugdoldig, kopfig oder ſeltener einzeln, gelb oder violettblau, ſelten weiß. — 20 Arten, in Südamerika und Weſtindien. AR Nen violett oder weiß (ſich oft BD): Ban 15 mal nn aut als der een Pflanzen des Lauwarmhauſes. . Blüten in Trugdolden beiſammen .. .. B. eximia (Tafel 93). 2457. B. calycina. 2458. B. acuminata. 2459. 2. Blüten meiſt einzelnſtehend: B. Hopeana Benth. (syn. B. uniflora Don, Franciscea uniflora Pohl, F. Hopeana Hook.), Braſilien; ſehr äftiger, kahler Strauch, 30-100 em hoch; Blütezeit: Mai bis September; Blüten violettblau, ſpäter ver- bleichend, angenehm duftend. B. Blumenkrone gelb oder gelblichweiß; Kronröhre 8—10 mal fo lang als der Kelch; Warmhauspflanzen: B. americana So., Weſtindien; Blütezeit: Frühling, Sommer; Blüten einzeln, wohlriechend, Kelch kurz-5ſpaltig; Blumenkronröhre 6—8 cm lang. Frucht ſafranfarben; Kapſelklappen lederig-fleiſchig. — B. undulata Sw., Blumenkronröhre 10 em und darüber lang; Kronſaum mehr wellig. Frucht 2½ —4 em im Durchmeſſer, eine fait ſteinfruchtartige Beere. — B. nitida Benth., Kelch bis über die Mitte tief⸗5ſpaltig. Kapſelklappen lederig-fleiſchig. Blüten gelb, bei k. jamaicensis Hook. größer, nämlich 7—9 cm breit. Sit wohl die ſchönſte dieſer 3 Arten. 2457. Brunfelsia eximia Bl., Lindl., Tafel t 15 cm lang) elliptiſch oder verkehrteirund⸗länglich, 93, 371 (syn. Franciscea eximia Scheidw.), Vor- zumeiſt zugeſpitzt, oberſeits meiſt etwas glänzend. treffliche Brunfelſie. Braſilien. Strauch, 60—100 em Blüten in lockeren, oft geſtielten, 6—12 blütigen Trug⸗ hoch. Blütezeit: verſchieden, gewöhnlich von Februar- dolden; Blütenſtielchen kurz. Kelche 6— 10 mm lang, März bis in den Sommer. — Pflanze äſtig, Alte röhrig⸗glockig, kahl. Blumenkrone lila oder violett— meiſt kurz und ſparrig. Blätter elliptiſch, zugeſpitzt, blau, groß, ſehr wohlriechend, mit faſt zolllanger wellig, dicklich, kahl, in der Jugend gleich den Röhre, die 3mal jo lang als der Kelch und deren Kelchen ſehr feinfilzig. Blüten ſehr groß, in Saum kürzer als ihre Röhre iſt. k. grandiflora Voss zahlreichen, 2—5 blütigen Trugdolden, wohlriechend, (In. B. grandiflora D. Don, Franciscea grandi- ſchön violett. Kelch oben am Ende etwas zufammen- flora J.), Blüten violett, Röhre 3—4 cm lang, gezogen. f. macrantha (syn. B. macrantha Bot. Reg. meiſt 4 mal jo lang als der Kelch und ihr Saum jo Franciscea macrantha hort., F. eximia f. macrantha lang als ſie ſelbſt. PA Bi Lem.), alle Teile der Pflanze größer und ſtärker 2459. Brunfelsia acuminäta Denth. (syn. Blätter am Rande mehr wellig⸗kräuſelig; Kelch zottiger, | Franciscea acuminata Pohl), Zugeſpitzte Brun- an der Spitze nicht oder kaum zuſammengezogen. felſte. Rio Janeiro, an etwas ſchattigen Orten. Sehr Blumenkrone etwas blaſſer, ihr Saum etwa 7 em im äſtiger und ſchöner Strauch. Blütezeit: Frühling, Durchmeſſer. — Die Stammart ift ſchöner und prächtig, | Sommer. — Blätter länglich oder faſt lanzettlich, zu- allgemein auch für Zimmerkultur zu empfehlen! geſpitzt oder ſtumpf, kahl oder ſeltener ſehr ſchwach 2458. Brunfelsia calyeina Benth. (syn. Bes- behaart. Blüten in lockeren, wenigblütigen Trugdolden, leria inodora Vell., Franeiscea calycina Hook.), blauviolett. Kelch röhrig, kaum aufgeblaſen, kahl, Großkelchige Brunſelſte. Braſilien. Strauch. Blüte⸗ 6-10 mm lang. Kronröhreſchlank, doppelt ſolang als der zeit: wie vorige Art. — Blätter verkehrteirund-länglich Kelch; Kronſaum ungefähr 2 em im Durchmeſſer er- oder elliptiſch, kaum zugeſpitzt, ſamt dem Stengel völlig reichend, bei k. ramosissima Benth. pr. sp. (syn. kahl oder nur unterſeits auf dem Mittelnerv etwas Franeiscea ramosissima Pohl) 2-3 em Durchmeſſer behaart. Blüten in 2—3 blütigen Trugdolden. Blüten- und Kelch und Blätter etwas zottig oder behaart. ſtielchen kurz, ſeltener 6—8 mm lang. Kelch groß, Verwendung. Die genannten Brunfelſien etwa zolllang, von etwas feſterer Beſchaffenheit als bei ſind prächtige, leicht zu kultivierende Zierſträucher, die voriger Art, röhrig, aufgeblaſen und kahl. Blumen- ſich vortrefflich auch zur Kultur im OD RO krone mit den Kelch nur kurz (kaum um 6—8 mm) eignen; in erſter Linie B. eximia und B. calycina, überragender Röhre, meiſt geruchlos, violett; Kron- | ſodann B. Hopeana und B. acuminata. Kultur ſaum groß, etwa 5 em im Durchmeſſer. Sit auch als Kap- oder Lauwarmhauspflanzen, die im Sommer ſehr ſchön! — B. latifolia Denth. (syn. Franciscea von Mitte Juni ab an geſchützter, am beſten etwas latifolia Pohl, Besleria bonodora Fell.); Blüte- halbſchattiger Stelle im Freien aufgeſtellt werden zeit: Frühling, Sommer; Pflanze kahl; Blätter (etwa können, ſonſt im gut zu lüftenden Kalthauſe zu unter- 744 Familie 135. Serophulariaceae, Braunwurzgewächſe. O XXVII 1. halten find. Altere Pflanzen, weil die Blüten end- Pflanzen etwas trockener, kühler und luftiger (4-8 bis ſtändig ſind und meiſt im Frühling erſcheinen, nur, 12 C.), gelegentliche niedrigere Wärme iſt nicht gerade wenn kahl geworden, einmal ſtark einſtutzen. Die ſchädlich. Erſt im Winter (etwa Ende Januar) nimmt Erde ſei kräftig und humusreich: reichlich Waldhumus | man fie in das wärmere Wohnzimmer. Vermehrung oder Torferde, etwas ſandig-lehmige Garten- oder durch Stecklinge im Warmbeete ziemlich leicht. An⸗ Ackererde, Zuſatz von Miſt- oder Miſchdünger-(Kompoſt-) zucht aus Samen. Ausſaat in Töpfe oder ins Warm⸗ erde und ½ feinem Kies oder beſſer Quarzſand. Die beet, in lockere, ſandige Erde. — Keimkraft der Gefäße ſeien mäßig groß. Im Herbſt hält man die Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 3 Wochen. Gattung 818. Rhodöchiton Zuce., Roſenkleid, O XXVII I (griechiſch: rhodon — Roſe, chiton — Kleid; rotgefärbter Kelch). Kelch weit, ſehr erweitert, häutig, breitglockig, halb-s ſpaltig, blaßrötlich. Kronröhre cylindriſch, am Grunde gleich oder bisweilen undeutlich-höckerig; Schlund offen; Kronlappen 5, aufrecht⸗ abſtehend, länglich, faſt gleich. Staubblätter 4, zweimächtig, nicht herausragend. Griffel mit ſehr kleiner Narbe. Kapſel kugelig, ziemlich gleich, die 2 Fächer an der Spitze mit unregelmäßiger Mündung aufſpringend. Ziemlich kahles, mittelſt der oft gedrehten Blatt- und Blütenſtiele kletterndes, ausdauerndes Kraut. Blätter herzförmig, zugeſpitzt, ſpitz-wenigzähnig. Blütenſtiele achſelſtändig. Blüten ziemlich groß, dunkelblutrot. — Einzige Art: 2460. Rhodöchiton volübilis Zucc. (syn. winterung als Kalthauspflanzen. Schutz den Lophospermum atrosanguineum Zucc., L. Rhodo- Pflanzen des Kalthauſes aber gegen die Weber— chiton Don), Windendes RNoſenkleid. Mexiko. Krautig⸗halbſtrauchig, kletternd, 3—7 m hoch. Blüte⸗ zeit: Sommer, Herbſt. — Blumenkrone dunkelblut⸗ rot, etwa 4—7 cm lang, drüſig-behaart, mit eirunden, ſtumpfen Saumzipfeln. Verwendung als ein hochwillkommener Herbſt— blüher des Kalthauſes dicht unter Glas. Kultur beſonders im freien Grunde von Wintergärten, anderen— falls in geräumigen, mit reichlicher Scherbeneinlage verſehenen Gefäßen und die Pflanze am Drahtſpalier unter dem Glaſe hinziehen. Erde wie Nr. 2459. Beim Begießen nicht an die unteren Stengelteile plantſchen. Vermehrung durch Stecklinge im Warm- beete oder Lauwarmbeete. Anzucht aus Samen leicht und am gebräuchlichſten. Ausſaat im März in Saat- ſchalen, die lauwarm zu ſtellen ſind. Die Pflänzchen ſobald als angängig einzeln in kleine Töpfe verſtopfen und ſie mit fortſchreitendem Wachstum nach Bedarf in immer größere Töpfe verpflanzen, bis ſie ſchon ziemlich lang geworden, guten Wurzelballen beſitzen und ausgepflanzt werden können. Wenn man die Wurzeln und unteren Stengelteile gegen ſtarke und anhaltende Regengüſſe durch Bretter hinlänglich ſchützt, und es Milbe (durch Spritzen und reichliches und häufiges giebt keinen ſehr feuchten Sommer, ſo werden dieſe Lüften! — Keimkraft der Samen nur etwa 1 Jahr; Pflanzen auch im freien Lande reichlich blühen. Über- Keimung innerhalb 3 Wochen. Gattung 819. Rehmännia Libosch, Rehmannie, O XXVII I (benannt nach dem Deutſchen Joſeph Rehmann, f 1838, kaiſerl. ruſſiſchem Leibarzt und Vorſtand des ruſſiſchen Medizinalweſens). Kelch eiförmig⸗glockig, an der Spitze nur kurz⸗Hſpaltig. Blumenkrone leicht einwärtsgekrümmt, mit ziemlich breiter, cylindriſcher, etwas bauchiger Röhre; Kronſaum ſchief, faſt 2lippig; die Lippen abſtehend, die obere tief-2ſpaltig, die untere Zſpaltig, unter den Buchten 2faltig. Staubblätter 4, zweimächtig, aufſtrebend. Griffel an der Spitze kurz-2lappig. Kapſel breit, vom Kelche umgeben, mit ganzen Klappen fachſpaltig⸗aufſpringend. Samen zahlreich. Klebrig-zottige Stauden. Blätter wechſelſtändig, verkehrt-eirund oder länglich, grobgezähnt. Blüten ziemlich groß, außen behaart, braunpurpurn oder bleich, mit intenſiver gefärbtem Schlund, auch marmoriert, von Deck- und Stützblättern geſtützt, in endſtändiger Traube. — 2 Arten, in China und Japan: R. glutinosa Libosch (syn. R. sinensis Fisch., Gerardia glutinosa Bnge.), nördliches China. Staude, 20—50 cm hoch. Blütezeit: Vorſommer. Pflanze klebrig, aufrecht. Blumenkrone außen behaart, bräunlichpurpurn oder rötlich, oder ſchokoladefarbig, innen rot⸗ und gelbmarmoriert, ihr Saum weiß und der Schlund rot, bei etwa 3—4 em Länge mit gegen 2½ —3 cm breitem Saum. Kelchzähne ungeteilt (bei R. rupestris Hemsl. 3 ſpaltigh). — Verwendung als Topfpflanze des Kalthauſes und fürs freie Land (im Winter gute Fichtenzweig⸗Decke!), zerſtreut auf Rabatten in ſandigem Boden und zwar nur wegen der ziemlich ſeltenen dee e. Iſt durch Teilung leicht zu vermehren. Wieſenmoor- mit einem Teile recht ſandiger Lehmerde iſt für Topfpflanzen geeignet. Windendes Roſenkleid. Gattung 820. Selägo L., Selago, O XXVII I u. 9b; (XIII (Namensableitung unſicher). Kronröhre kurz und breitlich oder verlängert und dünn. Staubblätter 4, zweimächtig, der Kronröhre oder dem Schlunde eingefügt. Fruchtknoten 2fächerig; Frucht meiſt 2knöpfig. Sträucher oder Halbſträucher, oft heideartig, ſeltener zwergige, einjährige Kräuter. Blätter ſchmal oder klein, bisweilen ſehr klein, wechſel⸗, zerſtreut⸗ oder die unteren ſeltener gegenſtändig, ganzrandig oder gezähnt. Blüten in den Achſeln von Deckblättern in dichten oder dünnen Endähren jtehend. Deckblatt dem Kelche dicht genähert, aber nicht angewachſen! — 80 Arten, im ſüdlichen und außertropiſchen Afrika; z. B.: S. Gillii Hook., roſa; S. fasciculata L., hellblau, wohlriechend. 8. spuria L., zweijährig, violett. — Zierliche Pflanzen für große Kalthäuſer. Kultur wie Nr. 765 und 689. Gattung 821. Maurändia Ort, Maurandie, = XXVII I (nach dem Prof. Ma urandy in Carthagena benannt). Kelch 5teilig, mit lanzettlichen, linealiſchen oder breiten Zipfeln, zur Frucht⸗ zeit mehr oder weniger vergrößert. Blumenkrone mit am Grunde kaum höckeriger Röhre; die beiden Lippen abſtehend, die obere Gattung 818. Rhodöchiton bis Gattung 821. Maurändia. Fr. 24602462. 745 2ſpaltig, die untere teilig, am Grunde 2faltig oder 2 pinſelig; Schlund offen; Kronlappen alle breit und wenig ungleich. Staub⸗ blätter 4, zweimächtig, nicht herausragend. Griffel an der Spitze ſehr kurz⸗2 lappig. Kapſel kugelig, gleichmäßig oder nur wenig ſchief, unter der Spitze mit unregelmäßig⸗gezähnten oder mit Quer⸗Offnungen aufſpringend. Samen höckerig oder runzlig, geflügelt oder nackt. Kräuter, die mittelſt der gedrehten Blatt- und Blütenſtiele klettern, kahl oder flaumhaarig. Blätter wechſel⸗ oder die unteren gegenſtändig, ſpieß⸗ oder mehr herzförmig, dabei eckiggelappt oder grobgezähnt. Blüten achſelſtändig, anſehnlich, violett, purpurn, rot oder weiß. — 5 Arten, in Mexiko. A. Kelch zur Fruchtzeit kaum vergrößert, mit ſchmalen Zipfeln. Samen mit Knötchen, ungeflügelt! M. semperflorens (Tafel 45), 2461. B. Kelch zur Fruchtzeit vergrößert, lederig, mit Zeckig-lanzettlichen, ſtarkgenetzten Zipfeln; Kapſel von dem ganz verhärteten, pfriemlichen, ſchwertförmigen Griffel überragt, der ſo lang als die Kelchlappen; Samen mit ſchmalem, ganzrandigem Flügel: M. Wislizeni Engelm., Neu⸗Mexiko, an den Ufern des Rio Grande; krautig-halbſtrauchig. Blütezeit: Sommer. Pflanze kahl; Blüten blaßblau oder weißlich, gegen 3 em lang. C. Kelchzipfel blattförmig, ſamt dem Griffel zur Fruchtzeit unverändert. Samen mit breithäutigem, am Rande zerſchlitztem oder Uigem, gezähntem Flügel. Einzige, kletternde Alt . scandens. 2462. 2461. Maurändia semperflörens Ort., Jacq., a) erubescens Gray pr. sp. (syn. Lopho- Tafel 45, 178 (syn. M. scandens Pers., nicht Gray]; spermum erubescens Zuce.), Rötliche Kl. M., Usteria scandens Cav., Reichardia scandens Rth.), Stengel und beide Blattſeiten mehr oder weniger Immerblühende Maurandie. In Mexiko, an Zäunen. dicht zottig⸗weichhaarig; Blätter etwas runzlig, Krautig⸗halbſtrauchige (oft einjährig kultivierte) weich, Zeckig-herzförmig, meiſt zugeſpitzt, ungleich⸗ Kletterpflanze, 3 m und darüber hoch. Blütezeit: und grobgezähnt oder kantig⸗gelappt. Obere Blätter Juni, Juli bis Ende September und auch noch länger. |, fait pfeil-herzförmig; Kelch faſt zolllang, mit eirunden, — Pflanze kahl; Blätter zumeiſt herz⸗ſpießförmig und | kurz⸗rauhhaarigen, ſpitzen oder meiſt ſtumpflichen, kantig. Blütenſtielchen achſelſtändig. Kelch völlig grünen Zipfeln: Blumenkrone außen weichhaarig, kahl oder faſt jo, mit lanzettlichen Zipfeln, die 5—7¼ em lang, mit oberwärts ſehr erweiterter kürzer ſind als bei folgender Art. Blumenkrone mit Röhre und ſpäter meiſt ſehr abſtehendem Saum⸗ meiſt ausgerandeten Saumlappen, 3—5 om lang, bei lappen, roſen rot, im Schlunde weiß- und rot⸗gefleckt der Stammform verwaſchen-violett oder violett- und mit den bei allen Formen vorkommenden 2 gold- rot; bei f. violacea violett; bei f. alba (syn. M. gelben gebärteten Linien gezeichnet. t. erubescens albiflora hort., M. alba hort., M. Barclayana fl. albo) grandiflora (syn. f. Andersonii 1 4.7). Blüten reinweiß; letztgenannte iſt zarter, ſchlanker und dunkler Zoe eee mit etwa 5 cm langer niedriger, ihre Blätter ſehr verſchieden geſtaltet und Röhre und am Saum etwa 4 em breit, bisweilen am Grunde nicht herzförmig. (Siehe auch M. Wis- mit kleinen weißen Strichen und länglichen Flecken lizeni!). — M. Barclayana Zindl., Kelch ſehr deutlich ſchwachgezeichnet. Blätter herzförmig, langgeſpitzt, drüſig⸗behaart und feine Zipfel linealiſch⸗lanzettlich, etwas eckig, grob und ungleich gekerbt⸗gezähnt. t. langverſchmälert. Pflanze im übrigen kahl; Blätter erubescens Hendersonii, Blüten blaſſer, kleiner und meiſt breit⸗dreieckig, herzförmig, ſpießförmig oder kantig. weniger ſchön als bei den vorigen, blaßlila-purpur⸗ Blumenkrone meiſt etwas größer als bei voriger Art, rot; Blätter herzförmig, zugeſpitzt, nach dem Grunde auch der Kronſaum mehr ſchief, bei der Stammform zu oft faſt gelappt-eckig, ungleich-gekerbtgezähnt. purpurrot. f. (purpurea) grandiflora hort. hat b) gläbrior Voss, Kahlere Kl. M., alle Teile größere purpurne Blüten; k. lilacina Vilmor. blüht der Pflanzen ſpärlicher und feiner behaart; Blätter ſehr reich und bläulichlilafarben; k. Laceyana hort., oberſeits etwas glänzend und nur mit ſehr feinen hellroſenrot; f. coccinea lebhaft-roſenrot. Drüſenhärchen bekleidet, ebenſo die meiſt länglichen 2462. Maurändia scändens Gray s. lat. nicht an der Spitze etwas verſchmälerten, häufig auch Pers. (syn. Lophospermum erubescens Zucc. und ziemlich kahlen Kelchzipfel; Blumenkrone außen nicht oder nur ſpärlich weichhaarig, purpur- L. scandens Don), Kletternde Maurandie. Mexiko. >, ia flei s bei 1 Krautig⸗halbſtrauchige (oft einjährig kultivierte) Kletter roſen rot, meiſt ein wenig kleiner als bei k. erube- pflanze, 2—3½ | seens, und die Kronröhre oben weniger aufgeblaſen— m hoch. Blüte- erweitert, auch die Kronſaumlappen, beſonders die zeit je nach der unteren, gewöhnlich weniger ſtark abſtehend. Zeit der Ausſaat, c) spectäbilis Voss (syn. Lophospermum spec- vom Juni oder tabile hort.), Anſehnliche Kl. M., Pflanze behaart; vom Juli-Auguſt Stengel dünner und die Blätter kleiner als bei ab bis Oktober allen vorgenannten Formen, etwas glänzend, herz— November. — förmig, ſpitz, ungleich- und grob-gekerbtgezähnt; Blüten Stengel behaart ſehr ſchön, kupferigpurpurrot, innen ganz mit oder ziemlich weißen Flecken beſtreut. Iſt etwas zarter, verlangt kahl. Blätter im Winter auch etwas mehr Wärme (+ 8 bis 12 C.), herzförmig⸗drei⸗ verträgt zudem keine Näſſe, eignet ſich aber vor allen eckig oder herzför⸗ anderen vortrefflich zur Topfkultur. — mig⸗eirund, zuges Verwendung der Maurandien. Es ſind ſpitzt, grob und un- blühende Kletterpflanzen erſten Ranges. Mit gleich-gezähnt oder ihren langen, dünnen Zweigen bekleiden ſie niedrigere kantig-gelappt. Mauern und Wände ziemlich gleichmäßig; ſie lieben Kletternde Maurandie. Blüten anſehn⸗ ſonnigen Standort, gedeihen aber auch in weſtlicher lich, rot, röhrig; und öſtlicher Lage ganz vortrefflich. Sie dienen zur Kronröhre oberwärts erweitert, ihr Schlund nicht Bekleidung niedriger Säulen, ländlicher Bauwerke, geſchloſſen, innen meiſt mit 2 gelben, auf der Unter- kahler Baumſtämme oder unten kahlgewordener hoher lippe verlaufenden Haarſtreifen. Kronſaumzipfel ab- Sträucher, und endlich eignen fie ſich, beſonders Nr. ſtehend, wenig ungleich. Kapſel kugelig. Griffel an 2462, für Balkone, zur Bildung lebender Blumen- der Spitze 2plattig, innenſeitig benarbt. — 3 Abarten. guirlanden und zur Schmückung der Zimmerfenſter. 746 Familie 135. Scrophulariaceae, Braunwurzgewächſe. O XXVII I. Kultur in etwas leichtem, mindeſtens in gut durch- äußere Luft zulaſſen, bis ſie Ende Mai oder Anfang läſſigem, am beſten wohl in ſandigem, ziemlich humoſem | Juni abgehärtet ſind und ausgepflanzt werden können Lehmboden. Schwaches Dungwaſſer kann nach Bedarf (Abſtand etwa 60 em). Ausſaat auch im Juni, zeitweilig gegeben werden. Vermehrung durch Juli auf ein Gartenbeet zweckmäßig, die Pflänzchen Stecklinge, im Frühjahr im Warmbeete, im Sommer dann zeitig in 10 m-Töpfe verſtopfen, ſie im Kalt⸗ im abgeernteten Miſtbeete oder unter Glocken. Aber hauſe oder kühlem Zimmer (+ 5 bis 10° C.) über- Anzucht aus Samen iſt üblicher. Ausſaat meilt, wintern und Mitte Mai auspflanzen, Blütezeit dann im März, auch Ende Februar, ins warme Miſtbeet ſchon vom Juli ab. Bei Topfkultur find im zweiten oder in Saatkäſtchen. Die jungen Pflanzen zeitig in Jahre ſchon 20-em-Töpfe zu nehmen. — Keimkraft verhältnismäßig große Töpfe verſtopfen, noch | der Samen 1—2 Jahre; Keimung innerhalb 3 Wochen. warm halten, nach und nach immer mehr und länger Gattung 822. Célsia L., Celſie, O XXVII I. Kelch tief 5ſpaltig oder Fteilig. Krone mit faſt fehlender Röhre ausgebreitet-radförmig; Kronlappen 5, breit, wenig ungleich. Staub— blätter 4, zweimächtig oder faſt gleich, dem Grunde der Krone angeheftet; die Fäden alle oder zum Teil wollig⸗ gebärtet. Kölbchen⸗ fächer in eins zuſammenfließend. Kapſel ſcheidewandſpaltig-2klappig⸗ aufſpringend, die Klappen 2ſpaltig; Samen unzählig, ſehr klein. Kräuter, zweijährig oder ausdauernd, dem Verbascum ähnlich. Blätter gekerbt, buchtig-gezähnt, eingeſchnitten-fiederſpaltig oder zerſchlitzt. Blüten gelb, braunrot, purpurn oder rot, in einfachen, ſeltener verzweigten, endſtändigen Ahren oder Trauben. — 37 Arten, größtenteils im öſtlichen Mittelmeergebiet. 3. B.: C. bugulifolia Jaub. et Spach (syn. Janthe bugulifolia Griseb., Ver- bascum bugulifolium Lam., V. Osbeckii L. ex p., Triguera baccata Dun.), Thracien, Bithynien; Staude, mit kurzer, länglich⸗ cylindriſ cher Wurzel, 30-50 cm hoch; Blütezeit: Mai bis Juli; Grundblätter roſettig, oval oder eirund⸗ länglich, gezähnt, grün, faſt kahl; Blütentrauben einfach, verlängert, locker; Blüten ſehr kurzgeſtielt, von ſchmalen Deckblättern geſtützt. Blumenkrone kahl, eigen- tüm lich⸗ gefärbt: braungelb, dunkler geadert, metalliſch-glänzend, oder metalliſch-bläulichgrün und innen purpurn= gefleckt und -geadert, am Rande gelb. Längere Staubblätter mit ihrem Faden herablaufend-angewachſenem Kölbchen, die 2 anderen mit kleinen, unfruchtbaren Kölbchen. — Verwendung nur wegen ihrer merkwürdigen Blüten⸗ farbe in milderen Gegenden Deutſchlands im Freien, zerſtreut auf Rabatten, in rauheren Gegenden als Topfpflanze. Kultur und Anzucht wie Nr. 2447. Gattung 823. Digitalis L., Fingerhut, O XXVII I (lat.: digitus — Finger, oder flos digitalis — Fingerhutblume; Geſtalt der Blumenkrone betreffend). Kelch 5teilig. Blumenkrone herabgebogen, mit bauchiger oder glockiger, über dem Fruchtknoten oft zuſammengeſchnürter Röhre; Kronſaum aufrecht-abſtehend, faſt 2lippig; die obere Lippe kurz, breit— ausgerandet oder 2ſpaltig, die Seitenlappen ſchmäler, meiſt ſehr kurz; die Unterlippe länger (nur bei den 2 ſtrauchigen Arten D. Sceptrum L. und D. canariensis L. jo lang oder kürzer) als die Oberlippe und meiſt gerade vorgeſtreckt. Staubblätter 4, zweimächtig, mit dem Grunde nach abwärts, vorn nach aufwärts geneigt, gewöhnlich nicht herausragend. Staubkölbchen mit an ihrer Spitze zuſammenfließenden Hälften. Kapſel ſcheidewandſpaltig-2klappig⸗aufſpringend, vielſamig; Klappen ganz. Kräuter, ſeltener am Grunde ſtrauchig, kahl, zottig oder filzig. Blätter ganzrandig oder gezähnt. Blüten meiſt anſehnlich, rot, gelb oder weiß bisweilen gefleckt oder mit bärtigem Schlunde, in langen, endſtändigen, oft einſeitigen Trauben. — 18 Arten, in Europa, Weſt- und Mittelaſien. ING Oberlippe (oder Oberſeite) der Blumenkrone deutlich kürzer als die Unterlippe. Zwei- bis mehrjährige Kräuter. 1. Mittelzipfel der Unterlippe viel kürzer als die weitba "auge, e,beiD. a und D. lutea aber nicht bauchige Kronröhre. a) Blüten rot, lila oder weiß, nicht gell . * D. purpurea (Tafel 46). 2463. b) Blüten gelb oder weißlichgelb, innen rot- oder braun— ober er winter * Krone außen drüſig- flaumig... .. ambigua (Tafel 46). 2464. ** Blumenkrone außen ganz kahl; unh re nicht bauchig. Blätter tahl o oder nur Bu den Nerven unterſeits etwas flaumig 1 8 * D. purpurascens. 2465. 2. Mittelzipfel der 3Zſpaltigen Unterlippe länger, fo lang oder wenig kürzer als die Kronröhre. Blumenkrone kurzglockig, wenig länger als dick, außen drüſig-weichhaarig, . der e eee . e ie a) Kelchzipfel ſpitz, nicht abgerundet .. 5 20.200. D. lanata. 2466. b) Kelchzipfel ſtumpf und abgerundet (vergl. auch D. orientalis) . D. ferruginea. 2467. B. Oberlippe der Blumenkrone jo groß oder größer als die Unterlippe. 2 halbſtrauchig⸗ ſtrauchige Arten von den Kanariſchen Inſeln; Kalthauspflanzen: D. Sceptrum TL. (syn. Isoplexis Sceptrum Lindl.), Blütezeit: Juli, Auguſt. Stengel faſt baumartig, Aſte ſteifbehaart. Blätter am Schopfe gedrängt, gegen fußlang bei 5—10 em Breite, immergrün, behaart, geſägt⸗ gezähnt. Blüten ſchön, in eiförmigen, 12 - 20 em langen Endähren, mit Blätterſchopf. Kelchzipfel linealiſch. Blumenkrone gelblichroſtfarbig oder braunorangefarben; untere Kronzipfel abgerundet. — D. canariensis L. (syn. Isoplexis canariensis Lindl.), nur bis 2½ em breit; Blüten mit lanzettlichen, ſpitzen unteren Kronzipfeln, deren unterſter breiter iſt. Verwendung beider Arten in größeren Kalthäuſern, im Sommer im Freien. Kultur wie Gtg. 787, Lobostemon. 2463. * Digitalis purpürea I., Tafes 46, kräftigerem Wuchs, mit längeren Blütentrauben und 184 (syn. D. tomentosa Ik. et 5 or ), Purpur- größeren, etwas wei⸗ Fingerhut (tr. Gant de bergere, Gantelee; e. Purple ter geöffneten und Fox-glove). Weſt⸗ und Südeuropa. Zwei⸗, bis⸗ | Innen faft ſtets punk⸗ weilen mehrjährig, 50—130 em hoch. Blütezeit: tierten Blumen. Juni bis Auguſt. — Blätter eirund⸗lanzettförmig, Sorten ſind: f. gekerbt, die grundſtändigen ziemlich langgeſtielt, alle gloxiniaeflora pur- unterſeits nebſt dem Stengel und den Blütenſtielchen Purea, purpurroſenrot filzig; obere Blätter kurzgeſtielt oder ſitzend. Blüten und dunkler gefleckt; in den Achſeln kleiner Deckblätter, und der Blütenſtand f. gloxin. rosea, rojen- eine bis 80 em lange, einſeitige Traube darſtellend. rot, braun⸗ oder pur⸗ Kelchzipfel eirund⸗lanzettlich, kurzzugeſpitzt. Blumen⸗ | Purfledig; k. gloxin. krone erweitert⸗glockig, außen ganz kahl; Oberlippe alba, weiß, purpurkar⸗ ſehr ſtumpf, abgeſtutzt oder ausgerandet; Zipfel der min⸗-punktiert; f. pura, Unterlippe kurz- eirund, abgerundet. Blüten der ganz reinweiß; letztere Stammform purpurrot, innen mit dunklen, weiß- beiden ſind ſamen⸗ randigen Punkten gefleckt; bei k. rosea zart⸗ beſtändig. — Eine an⸗ roſenrot, innen blaſſer und braun⸗-getigert; f. alba dere Raſſe iſt: S weißblühend. — Eine großblumige Raſſe iſt: b) maculäta (syn. Purpur-Fingerhit, a) gloxiniaeflöra, Gloxinienblütiger P.⸗F., von D. maculata Iveryana Hort.), mit gefleckten und zugleich punktierten Blumen, deren Farbenſorten ſich noch nicht gefeſtigt haben, ſondern aus Samen nur gemiſcht hervorgehen; ſie ſind aber ſehr zu empfehlen. Verwendung. Art und Gartenformen gehören zu unſeren anſpruchsloſeſten und zugleich ſchönſten zweijährigen Zierpflanzen des freien Landes; ſie ſeien für kleinere wie für größere Gärten und An- lagen empfohlen. Sie ſind jedoch nebſt den folgenden Arten giftig; alſo keine Pflanzenteile aus Unacht⸗ ſamkeit kauen. Kultur ſiehe am Schluſſe. 2464. * Digitalis ambigua Murr., Tafel 46, 184 (syn. D. grandiflora All, D. ochroleuca Jacg.), Zweifelhafter Fingerhut (fr. Digitale à grandes fleurs; e. Yellow Fox-glove). Gebirge Mitteleuropas und Orient. Zwei-, bisweilen mehr jährig, 50 bis 125 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Stengel im oberen Teile gleich den Blütenſtielchen drüſenhaarig. Blätter unterſeits oder beiderſeits flaumig, be— wimpert, geſägt, die unteren in den Blattſtiel ver— ſchmälert, die oberen mit eirundem Grunde halb— ſtengelumfaſſend. Blumenkrone außen drüſig-flaumig, erweitert⸗glockig, gelb, innen braunaderig. Zipfel der Unterlippe dreieckig, der mittere doppelt ſo breit als die Seitenzipfel, ſpitz oder ſtumpf. f. calcarata, mit geſpornter Kronröhre, iſt ſelten. Naheſtehende Baſtardformen mit kahlen, nur bewimperten Blättern find: D. ambigua X lutea (syn. D. media ARih.), Kelchzipfel am Rande nebft den Blütenſtielchen und dem oberen Stengelteil, drüſig— weichhaarig. Blumenkrone ſchwefelgelb, innen am Bauche braunaderig und an der Einfügung der Staubblätter beiderſeits mit einer roſtfarbigen Binde. Kron-Oberlippe mit ſpitzen Zipfeln; Unter- lippe mit ſpitzen Seiten- und eirundem, ſtumpfem Mittelzipfel. Obere Stengelblätter mit eirundem Grunde ſitzend. — D. lutea & purpurea (syn. D. Kron⸗ Oberlippe ſtumpf, ausgerandet oder gezähnelt; die Gattung 822. Célsia und Gattung 823. Digitälis. len mehrjährig, fuscescens W. et Kit.), Kelchzipfel nebſt den Blüten⸗ ſtielchen und dem oberen Stengelteil wollig-zottig. Blumenkrone glockig, ockergelb, innen braunrot⸗ Mittelzipfel der Unterlippe eirund, kurz geadert. zugeſpitzt, / fo lang als die Krone. Obere Stengel— blätter mit eirundem Grunde umfaſſend. Art und Formen ſind als gelbe Fingerhüte | Haupttraube herum, wie Figur zeigt, und die Pflanze angenehm. 2465. * Digitalis purpnräscens Rih., Zur- etwas flaumig. drüſig⸗weichhaarig. Kelchzipfel meiſt 3nervig. Blumen- krone röhrig⸗glockig, größer als bei D. lutea, gelb, roſa⸗überlaufen, jelten purpurn, innen bleich und auf dem Bauche mit dunklerem Fleck. Kron⸗ Oberlippe ſtumpf, ausgerandet; Unterlippe mit ziemlich ſpitzen Seiten- und ſehr ſtumpfem Mittelzipfel. — * D. lutea I.“, nicht Sm.; Gelber F., Gebirge Süddeutſch⸗ lands, Schweiz, Tirol. Zwei- bis mehrjährig, bis Jon f un früh, d. h. ſchon vor Mai, ausſäet. 1 m hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. Stengel und Blütenſtielchen kahl. Blätter kahl oder an ihrem Grunde bewimpert, die Adern auf der Unterſeite nicht hervortretend. Kelchzipfel meiſt 1nervig. Blumen- krone röhrig, gelblich, ungefleckt, 2—2½% cm lang. Oberlippe ſpitz-ausgerandet, mit ſpitzen Läppchen; Mittelzipfel der Unterlippe ſpitz oder ſtumpf. 2466. Digitalis lanäta Zhrh. (syn. D. Win- En innen roſtrot. Ir. 21632467. 747 terli Rih), Wolliger Fingerhut. Eſterreich, in trockenen Gebüſchen, auf Hügeln. Staudig oder zweijährig, 50—70—100 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Stengel kahl, im oberen Teile weich— haarig, drüſig-zottig oder flaumig. Blätter kahl oder etwas bewimpert. Kelch weißwollig, mit ſpitzen, lanzettlichen Zipfeln. Deckblätter lanzettlich, länger als der Kelch. Blumenkrone außen zottig, weißlich oder blaßockergelb bis bräunlich, innen braun— oder violettaderig; Unterlippe weiß, meiſt punk— tiert. — D. laevigata V. et Kit., Krain, Kroatien, Griechenland. Staudig oder auch zweijährig, etwa 50 —80 em hoch. Blütezeit: Juli. — Stengel und Blätter kahl; erſterer in eine meiſt einfache, ver— längerte, ziemlich lockere, ährige Traube auslaufend. Blütenſtielchen kürzer als der lanzettliche, zuge— ſpitzte, kahle Kelch, deſſen Zipfel am Rande drüſig— flaumig ſind. Blumenkrone ockergelb oder gelb— lich, braunpurpurn-geadert; Unterlippe weiß, bleichgrün-geadert; Mittelzipfel derſelben eiförmig bis länglich, faſt ſo lang als die Kronröhre. Kommt mit kleineren und mit größeren Blüten vor. 2467. Digitalis ferruginea Z. (syn. D. aurea Lindl., D. brachyantha Griseb.), Woftfarbiger Fingerhut. Gebirge Griechenlands, Italien, Oſterreich, Orient. Zwei— jährig, biswei— 60-150 cm hoch. Blüte⸗ 5 Fuli, Auguſt. — Stengel ſchlank, reichbeblättert, in eine gewöhn— lich einfache, lange, dicht— blütige oder ziemlich lockere Blütentraube ausgehend. Iſt der Sten⸗ gel veräſtelt, ſo ſtehen die Aſte um die B FERNE Roſtfarbiger Fingerhut. erhält ein ziemlich maleriſches, pyramidales Ausſehen. purgeſchminkter Fingerhut. Zweijährig, 30—80 em Kelch kahl, mit länglich-eirunden oder verkehrteirund— hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Blätter unterſeits mit erhabenem Adernetz und die Adern Stengel oben nebſt den Blütenſtielchen elliptiſchen, abgerundet-ſtumpfen, häutig-ge— ränderten (bei der wenig hübſchen D. nervosa Steud. et Hochst. ſpitzen oder zugeſpitzten!) Zipfeln. Blumenkrone graulichgelb oder graulichroſtfarben, Unterlippe braunaderig, ihr Mittel— zipfel eirund, abgerundet-ſtumpf, faſt jo lang als die Kronröhre. Kommt klein- und großblütig vor. Verwendung beſonders wegen ihrer Tracht in großen Ziergärten. Sie ſtockt aber in feuchtem oder tief gelegenem Erdreich im Winter leicht ab, be— ſonders, wenn man ſie als zweijährige Pflanze zu Je beſſer der Boden, deſto ſpäter erfolge die Saat! Im Winter iſt leichte Fichtenzweigdecke anzuempfehlen. — Verwendung der krautigen „Fingerhüte“. Am ſchönſten, auch für kleinere Ziergärten geeignet, ſind D. purpurea nebſt Formen, I). ambigua und D. purpurascens, ſodann D. lanata und D. laevigata. Alle aber eignen ſich für landſchaft— 748 Familie 135. Serophulariaceae, Braunwurzgewächſe. Or XXVI 1. liche Gärten. Zerſtreut auf Rabatten, kleine Gruppen zu laſſen. Ausgefallener Same giebt meiſt die kräftig⸗ bildend, zwischen lichtem Ziergehölz und im Vordergrunde ſten Pflanzen. Alle Arten verlangen einen ziemlich großer Gehölzgruppen ſind ſie von überaus ange- trockenen, durchläſſigen und kalkhaltigen nehmer Wirkung. Kultur. Die Pflanzen ſind zwei- Boden; Höhe, Blütenzahl und -größe hängen weſent⸗ jährig, d. h. ſie blühen erſt im zweiten Jahre und lich von der Menge der mineraliſchen Nährſtoffe und ſterben dann meiſt ab; und wenn auch einzelne 3- bis ausreichender, aber ſehr mäßiger Bodenfeuchtigkeit ab. mehrjährig ſind, ſo nehmen ſie doch mit dem Alter Ausſaat von Mai bis Juli an den Platz oder auf an Schönheit und Blütenreichtum ab; auch durch Ver- ein Saatbeet. Im letzteren Falle die jungen Pflanzen pflanzen bleiben ſie, wie die meiſten „zweijährigen“, verſtopfen (25 em Abſtand) und thunlichſt noch im immer etwas zurück. Am beſten würde es ſomit ſein, Spätſommer, ſonſt zeitig im Frühling, an den Platz fie an den beſtimmten Platz zu ſäen, die Pflanzen auf pflanzen (Abſtand 30—50 cm). — Keimkraft der mindeſtens 30 em Abſtand auszulichten und gewähren Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 824. Erinus L., Alpenbalſam, Gr XXVII I (griechiſch: Erinos, ein Pflanzenname; vielleicht von Er Inos — Sarinos — zum Frühling gehörig, abzuleiten ?). Kelch 5teilig; Zipfel länglich⸗-linealiſch, krautig. Kronröhre dünn, etwas hervorragend; Kronſaum abſtehend, 5lappig, faſt 2 lippig; Kronlappen faſt gleich, länglich-Feilfürmig, ausgerandet. Staubblätter 4, zweimächtig, nicht herausragend. Griffel ſehr kurz, an der Spitze kurz- lappig. Kapſel eiförmig, ſtumpf, 2furchig, fachſpaltig— und zugleich fd later n aufſpringend; Klappen 2 und jede 2 ſpaltig oder 4 Klappen; Samen zahlreich. Niedrige, raſenbildende Staude. Grundblätter gehäuft ; Stengelblätter länglich-ſpatelförmig, wenigkerbig. Blüten violett, blau, rot oder weiß, in einfachen, einſeitigen, anfangs doldentraubigen, ſpäter ſich verlängernden Trauben. — Einzige Art: 2468. Erinus alpinus Z., Gemeiner Alpen- | angenehme Pflanze, die in unſern Gärten auf balſam. Gebirge Europas (Schweizer Alpen, Jura). Rabatten aber häufig dem Winter zum Opfer fällt, 3 Staude, 10—15 weil fie ſchotterigen, ſteinigen Untergrund und Raſen⸗ em hoch. Blüte- oder beſſer ſandige, mit mildem Lehm vermiſchte zeit: Mai bis Wieſenmoorerde verlangt. Dieſe ſonſt recht dankbare Juli. f. hirsutus Pflanze ſoll deshalb nur für Steingruppen und Felſen⸗ (syn. Erinus hi- Anlagen empfohlen werden, wo ſie willig gedeiht, spanicus Boiss.) reichlich blüht und durch Samenausfall ſich verbreitet; iſt behaart, blüht jogar zwiſchen den Steinen alten Mauerwerks, wo ER, violettrot und | ein wenig Erde vorhanden, entwickelt ſie ſich kräftig 5 ſcheint in allen und blüht reich. Im Winter gute Fichtenzweigdecke, ihren Teilen wenn man nicht nebenher einige Pflanzen im „kalten 17 557 derber zu ſein als Kaſten“ überwintern kann. Vermehrung im Frühling ae 7 die Hauptform. durch Grundſproſſe. Anzucht aus Samen leicht. us Su AL 5 = Blüten der Haupt- Ausſaat vom April bis Juli in Saatſchalen in ſandige 8 ss form violett, bei | Heide- oder Moorerde, jchattig und kühl ſtellen, die TIERE den Gartenformen Pflänzchen in Töpfchen verſtopfen, ſpäter auspflanzen 8 an f. albus weiß, f. oder beſſer im kalten Kaſten überwintern, wohl auch Gemen e ee carmineus leuch- im kühlen, hellen, gut gelüfteten Zimmer und im tend=rojenrot. Frühling auspflanzen (Abſtand 15 cm). — Keimkraft Verwendung und Kultur. Niedliche, ſehr der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 825. Phygelius E. Me, Sonnenfeind, O = XXVII I (griechiſch: phygo oder pheugo — — fliehen, helios — Sonne; liebt ſchattigen Standort). Kelch 5teilig. Kronröhre verlängert, ge⸗ krümmt oder faſt gerade; Saum mehr oder weniger ſchief; Kronlappen 5, rundlich, faſt gleich, abſtehend. Staubblätter 4, zwei⸗ mächtig, herabgebogen, herausragend; Staubkölbchenfächer an der Spitze kaum zuſammenfließend. Griffel fadenförmig, mit kleiner Narbe. Kapſel eiförmig, ſchief oder faſt gleich, ſpäter ſcheidewandſpaltig⸗aufſpringend: Klappen ganz ( (auch geſpalten). Auf⸗ rechtes, völlig kahles Sträuchlein. Blätter gegenſtändig, geſtielt, gekerbelt, die oberſten wechſelſtändig. Blüten hängend, an⸗ ſehnlich, ſcharlachrot, an locker-3Z—7blütigen Blütenſtielchen, die zu einer anſehnlichen, einſeitswendigen, endſtändigen Riſpe an⸗ geordnet find. — Einzige Art, in Südafrika: 2469. Phygelius capensis Z. Me., e Sonnenfeind. Halbſtrauchig-ſtrauchig, 40—90 c hoch. Blütezeit: Juli bis November. — Xite 115 | Stengel dicklich, fait Afantig. Blüten etwa 3—4 cm lang, matt⸗korallenrot oder ſcharlachrot, bei f. atro— purpurea Hort. dunkler gefärbt und wirkungsvoller. Verwendung. Iſt kulturwürdig und durch die Anordnung der Blüten von beſonderer Haltung, ſodaß er, zerſtreut auf Rabatten oder in größeren Blumengruppen mitwirkend, immer Beachtung findet. er muß aber in Töpfe gepflanzt und froſtfrei, hell und luftig überwintert werden; iſt auch für | Topfkultur geeignet. Vermehrung durch Sproß⸗ ſtecklinge im Sommer kalt, oder im Frühling im Lauwarmbeete. Üblicher iſt Anzucht aus Samen; Ausſaat entweder im Frühling in lauwarm zu ſtellende Schalen oder Anfang Sommer ins kalte Miſtbeet. Die Pflanzen in Töpfe verſtopfen und ſpäter über- —. i wintern. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Kapsch Sonnenfeind. Keimung innerhalb 3—4 Wochen. Gattung 824. Erinus bis Gattung 827. Russelia. Nr. 24682472. 749 Gattung 826. Paulöwnia 8. et Z., Paulownie, O XXVII I (nach Anna Paulowna, Gemahlin des Prinzen Friedrich der Niederlande, benannt). Kelch tief⸗5 ſpaltig; die Zipfel dick und ſtumpf. Kronröhre verlängert, oben erweitert; Kronlappen 5, ſchief-abſtehend, rundlich, faſt gleich. Staubblätter 4, zweimächtig, am Grunde herabneigend, dann aber aufſteigend, nicht herausragend; Kölbchenhälften ausgeſpreizt. Griffel an der Spitze durchlöchert. Kapſel lederig, eiförmig, zugeſpitzt, fachſpaltig-aufſpringend, ſodaß die beiden Samenleiſten frei liegen; die beiden Klappen ſind hohl und ganz. Samen ſehr zahlreich. Schöner (bei uns nur ſtrauchiger) Baum mit großen bis ſehr großen, gegenſtändigen, ganzrandigen oder Zlappigen, weichen, zottigen oder flaumhaarigen Blättern. Blüten wohlriechend, blaß violett, innen braun-punktiert und mit 2 gelben Linien gezeichnet, zu mehreren an den einander gegenüberſtehenden Zweigen einer großen Endriſpe. — Einzige Art: 2470. Paulöwnia tomentösa C. Koch (syn. oder die Stämme alljährlich, nachdem die Blätter P. imperialis S. et Z., Bignonia tomentosa Thbg., erfroren, etwa 20 cm über dem Erdboden ab und Incarvillea tomentosa Spr.), JZapaniſche Baulownie. bedeckt die Pflanzen mit einer ſtarken Laubſchicht. Japan. Raſchwüchſiger Baum oder baumartiger Strauch. Je kräftiger im Laufe der Jahre der Grundſtock und Blütezeit (nur alte Pflanzen blühen, und nur wenn ſeine dicken fleiſchigen Wurzeln geworden, deſto höhere ihre Zweige und Knoſpen nicht erfrieren): Frühling. (3—5 m hohe) und von unten auf mit ſehr umfang— Verwendung. Eine majeſtätiſche und herr- reichen Blättern beſetzte Stämme wird man im Laufe liche Pflanze für Einzelſtellung auf Raſenflächen. eines einzigen Sommers erhalten. Gewöhnlich behält In unſerem Klima man im Frühling nur einen Hauptſproß, der recht behandeln wir ſie als ſtark wird, die anderen werden, ſofern man keinen Blattpflanze, weil 3 bis mehrſtämmigen Buſch wünſcht, zeitig entfernt. die markigen jüngeren Kultur in allerlei kräftigem, tiefgründigem, durch— Aſte und die Zweige läſſigem und nur mäßig feuchtem Gartenboden (am gewöhnlich erfrieren, beſten in ſandigem humoſen Lehmboden) an ſonnigem und nur ausnahms⸗ oder halbſchattigem Standort. Verabreichung von weile oder in ganz Dungwaſſer (aufgelöftem Miſt, Stalljauche) iſt milden Gegenden wird der Wuchskraft ungemein förderlich, darf aber nicht man ſich der Blüten zu oft gegeben werden, etwa monatlich, dann aber der ſchon im Spät⸗ auch durchdringend. Vermehrung durch Wurzel— ſommer angelegten ſchnittlinge, die man von der Dicke einer Federſpule Blütenſtände erfreuen. bis zu mehreren Centimetern und bis zu 10 em Länge Altere Bäume haben (auch länger) nehmen kann, etwas abtrocknen läßt, viel kleinere Blätter ſie dann einzeln in Töpfe in recht ſandige Moor— und werden dann nicht oder aus Torfmüll bereitete Erde ſteckt und lauwarm ſelten mit Catalpa bi- hält. Junge Sproſſe erſcheinen ziemlich raſch. Wegen gnoniodes verwechſelt. dieſer Eigenſchaft kann man auch ältere Pflanzen, Solche müſſen — wenn die durch den alljährlichen Abhieb am Grunde dicke, Japaniſche Paulownie. man die Hoffnung, nach äſtige Knorren gebildet haben, ohne Nachteil unter- mildem Winter einmal halb dieſer Knorren abſägen und ſo wieder kräftigere Blüten zu erhalten, nicht aufgeben will — vor Winter Stämme erziehen. Anzucht aus Samen; Ausſaat, ſorgfältig mit Stroh eingebunden und die jüngeren Aſte ſobald die Samen eintreffen, in Saatkäſtchen, und und Zweige noch beſonders gut geſchützt werden. letztere etwas warm ſtellen. — Keimkraft der Samen Einfach und erfolgreicher iſt die Behandlung als kaum 1 Jahr; Keimung innerhalb 3 Wochen. Blattpflanze: Man ſchneidet oder ſägt den Stamm N \ N \ 977%, N N Mi R ! * \ N WM, 5 an > R = 7 9 2 I * 10 7 * 8 N ZN; - N ——_ u Gattung 827. Russélia Jacg., Ruſſelie, © XXVII I (nach dem engliſchen Arzt Alexander Ruſſel benannt). Kelch tief-5ſpaltig; Zipfel vor dem Aufblühen ſehr dachziegelig. Kron— röhre cylindriſch; Saum fait 2 lippig, 5 ſpaltig, alle Lappen abgerundet, flach, faſt gleich, abſtehend. Staubblätter 4, zweimächtig, nicht herausragend. Kölbchenhälften ſpreizend, ſpäter an der Spitze zuſammenfließend. Griffel fadenförmig, mit kleiner Narbe. Kapſel ſcheidewandſpaltig aufſpringend; die beiden Klappen 2ſpaltig. Samen zahlreich, zwiſchen die langen, hellen Haare hindurchglänzend. Sträucher mit eckigen, oben oft überneigenden oder mit hängenden Zweigen. Blätter gegen- oder quirlſtändig, die der Zweige oft zu kleinen Schuppen verkümmert. Blüten ſcharlachrot, mit Deckblättern, in lockeren oder dichten, mehrblütigen, gabeligen Trugdolden, bisweilen einzeln. — 5 Arten, in Mexiko oder Centralamerika. 2471. Russelia jüncea Zucc., Binſenartige zeit: Frühling bis Herbſt. — Pflanze kahl oder Ruſſelie. Mexiko. Strauchig, 80—120 cm lang. | weichhaarig. Blätter kurzgeſtielt, eirund, gezähnt, bei Blütezeit: faſt das ganze Jahr hindurch, haupt- k. polyedra Zucc. pr. sp. faſt kreisrund und ſtumpf, ſächlich Sommer. — Pflanze kahl, mit ruten- und bei f. parviflora ſchmal und ſpitz. Blütenſtiele 3 bis binſenförmigen Aſten; die Zweiglein ſehr zahlreich 4 oder bis 30—40blütig, achſelſtändig und entfernt— und ſchlank. Blätter linealiſch-lanzettlich oder die ſtehend, oder in endſtändige Trauben zuſammenge— unterſten eirund, klein, die der Zweige ſehr klein und drängt. Blüten dicht-ſcheinquirlig oder locker-trugdoldig ſchuppenförmig. Blüten in lockeren entferntblütigen geſtellt. Blumenkrone 1—2 cm lang, 3—5mal jo Trauben; Blütenſtiele 1—3 blütig; die etwa zolllange lang als der Kelch, ſcharlachrot, immer am Blumenkrone 10—12 mal fo lang als der Kelch, ſchar- Schlunde unterhalb der Unterlippe gebärtet. Pflanze lachrot, ſehr ſchön! je nach Jahreszeit und Alter der Pflanzenteile in Ge⸗ 2472. Russelia coceinea Wetist. (syn. R. ſtalt und Ausſehen ſehr abweichend. sarmentosa Jacg. ex p., R. multiflora Curt., R. Verwendung. Beide Arten (am verbreitetſten ternifolia Humb., R. syringaefolia Cham. et Schldl., iſt R. juncea) ſind in ihrer ganzen Erſcheinung eigen— Scrophularia coccinea L.), Scharlach-Ruſſelie. Im artige, im blühenden Zuſtande auffallend ſchöne wärmeren Mexiko, auch Cuba. Halbſtrauch, aufrecht Topfpflanzen des Kaphauſes; die feinen, grünen Zweige oder kletternd, 50— 120 cm hoch oder lang. Blüte- mit den leuchtenden, roten Röhrenblüten geben einen 750 Familie 135. Serophulariaceae, Braunwurzgewächſe. O XXVII I. wertvollen Werkſtoff für Blumengewinde, beſonders zu Kopfputz und Vorſteckſträußchen! Für Zimmerkultur eignen ſie ſich als Ampelpflanzen, die im Sommer viel Luft und Licht verlangen und während der wärmſten Monate (Mitte Juni bis Ende Auguſt) im Freien Platz finden können. Kultur in mit mildem Wieſenlehm und Sand vermiſchtem Waldhumus oder Lauberde, und in verhältnismäßig kleinen Töpfen. Überwinterung bei + 8 bis 15 C. und ziemlich trocken. Im Frühjahr dürfen die am Wurzelhals entſtehenden Sproſſe weder entfernt noch entſpitzt werden, weil gerade ſie gewöhnlich die meiſten Blüten treiben, die alten Zweige dagegen nur mäßig blühen. Dungwaſſer— Gabe während der Wachstumszeit iſt förderlich. Verpflanzt wird, ſobald im Frühjahr junge Sproſſe erſcheinen. Vermehrung durch Ablieger (indem man die Zweige auf dem Beete ausbreitet) und durch Stecklinge im Warmbeete ſehr leicht. Anzucht aus Samen im Warmbeete. Scharlach-Ruſſelie. Gattung 828. Alönzoa (Alonsoa) Ruiz et Pav., Alonzoa, Or XXVII I (nach Alonzo oder Alonſo Zanoni, einem Beamten und Botaniker in Santa FE de Bogota, benannt). Kelch Steilig; Zipfel ſchmal. Blumenkrone infolge Drehung des Blütenſtiels mit dem oberen Ende nach unten gekehrt, ausgebreitet-radförmig, ohne Sporn; Kronröhre faſt fehlend; die 2 oberen (durch Drehung unteren) tief- oder bis zum Grunde geteilt, breit und kürzer als die Seitenlappen; die Unterlippe (durch Drehung obere) ſehr groß, mit kaum hohlem Schlund; ſeltener undeutlich-2 grubig. Staubblätter 4, alle gleichartig, mit am Grunde herabgebogenen, kurzen Fäden. Griffel einfach. Kapſel mit 2 ganzen oder geſpaltenen Klappen ſcheide⸗ wandſpaltig-aufſpringend, die Samenleiſten freilegend, vielſamig. Aſtige Kräuter oder Halbſträucher, kahl (Blütenſtand aus⸗ genommen). Zweige krautig, 4kantig. Blätter meiſt gegen- oder quirlſtändig, ganzrandig oder geſägt. Blüten ſcharlachrot, in drüsig weichhaarigen, endſtändigen Trauben. — 6 Arten, von Peru bis Mexiko. . Blätter linealiſch, ſchmal, ſpitz, ganzrandig oder feingefägt . A. linearis. 2473. B. Blätter eirund oder eirund-lanzettlich, an ihrem Grunde verſchmälert, bei Nr. 2475 daſetof sumeift etwas herzförnig, 5 1. Staubkölbchen länglich, viel länger als ihre Staubfäden, etwa d—5 mm lang . . A. acutifolia. 2474. 2. Staubkölbchen viel kürzer als ihre Staubfäden. a) Blätter geſtielt, an ihrem Grunde zumeiſt oder doch in der oberen Hälfte der Sende etwas herzförmig. Staubkölbchen 3—4mal jo kurz als ihre Staubfäden .. . A. Warscewiczii (Tafel 44). 2475. b) Blätter geftielt, an ihrem Grunde deutlich verſchmälert und daſelbſt mehr ſpitz. Staubtölbchen eiförmig und 2—3 mal, oder nierenförmig und vielmal kürzer als ihre Staubfäden... A, incisifolia. 2476. 2473. Alönzoa lineäris Ruiz et Pav. (syn. A. mehrmals an Länge überragend. Blüten ſchön, linearifolia Steud., auch Hort.; A. liniflora hort.!, | zinnoberrot, bei f. candida (syn. A. albiflora hort., Celsia linearis Jacg., Hemimeris coccinea Willd., | A. myrtifolia f. candida hort.) weiß, dieſe nament- H. linearis & n., H. linearifolia H. B. et Ich., lich im Winter als Schnittblume von Nutzen. Hemitomus fruticosus L'Herit.), Schmallinealiſche 2475. Alo nzoa Warscewiezii R.., Tafel 44, Aonzoa. Mexiko. Halbſtrauchig, aber meiſt ein⸗ 176 (syn. A. compacta und A. grandiflora hort. jährig kultiviert, 30—45 em hoch. Blütezeit: e u.), Warscewicz’ Alonzoa. Gebirge Perus. Halb⸗ Juli bis September⸗Oktober. — Pflanze buſchig, ſehr ſtrauchig, meiſt einjährig kultiviert, 30 —90 cm hoch. äſtig, mit aufrechten Aſten und eine von unten bis Blütezeit: Juli bis Herbſt, bei Topfkultur auch im oben mit Blüten bekleidete Pyramide bildend. Blätter Winter. — Pflanze ſehr buſchig, mit aufrechten oder linealiſch, ſpitz, ganzrandig oder feingeſägt, in den aufſteigenden, 4ſeitigen, kahlen, meiſt rotbraunen Aſten. Blattwinkeln faſt gebüſchelt, dunkelgrün. Blumenkrone Blätter aus faſt herzförmigem oder ſehr kurz ver— faſt wie bei Nr. 2476, aber mit breiteren Seiten⸗ ſchmälertem Grunde eirund⸗ lanzettlich, einmal oder zipfeln und nur wenig kürzerem Vorderzipfel, hell⸗ doppelt⸗gezähnt, kahl, freudig-grün, faſt gefaltet, unter- ſcharlachrot. Staubkölbchen länglich, länger als ihre ſeits blaſſer und mit ſtark erhabenen Nerven. Kelch⸗ Staubſaden — Eine niedrige, freilich nicht durch- lappen eirund. Vorderlippe der Blumenkrone (die aus ſamenbeſtändige Form iſt f. gracilis ort. (syn. größte oder obere) 4—5 mal ſo lang als der Kelch A. pumila hort.). und ungefähr Zmal ſo lang als die beiden unteren Wegen ihres Blütenreichtums und der zierlichen (kürzeſten) Lappen; die 3 oberen Lappen (Vorderlippe) Belaubung eine der ſchönſten der Gattung. am Kronſchlunde bisweilen mit 2 kleinen Anhängſeln. 2474. Alönzoa acutifölia Ruiz et Pav. (syn. Staubkölbchen 3—tmal kürzer als ihre meiſt A. myrtifolia Roezl, auch hort.!), Spitzblätterige Sförmig gekrümmten Fäden. Der Griffel ſamt Narbe Alonzoa. Peru, Mexiko. Halbſtrauch, meiſt ein- ungefähr ſo lang als die Staubfäden. Blüten der jährig kultiviert, 60 — 75 em hoch. Blütezeit: Stammform ſchön hellzinnober- oder ſcharlach- Juli bis Herbſt, bei Topfkultur auch im Winter. — rot, in lockeren Trauben an den Enden der Zweige. Pflanze kräftig, buſchig, mit verlängerten Aſten. — Gartenformen find: f. grandiflora, Blüten Blätter geſtielt, eirund⸗ lanzettlich, einfach-ſcharfgeſägt, größer, ſcharlachrot, im Grunde dunkel; k. Mutisii am Grunde verſchmälert, überhaupt ſchmäler als bei Fort.“, nicht H. B. et Kth.!, mehr fleiſchfarben, im Nr. 2475, auch die Blüten viel größer. Blüten in Grunde meiſtdunkler; „Chamois“, chamoisfarben, wohl verlängerter, beblätterter Traube angeordnet. Blüten- auch im Grunde kupferigroſa. Sehr hübſch und durch ſtielchen einzeln, ſamt den Kelchen drüſig-behaart. dichteren, gleichmäßigeren Wuchs abweichend iſt k. com- Vorderlippe der Blumenkrone 3—4 mal jo lang als | pacta hort., dunkelſcharlachrot- blühend. der Kelch. Staubkölbchen länglich, ihre Staubfäden Warscewicz' Alonzoa iſt neben A. linearis rennen Gattung 828. Alönzoa bis Gattung 830. Nemesia. Nr. 2173 2747. 751 wohl die empfehlenswerteſte der Gattung; doch ſind die beiden letzteren eignen ſich auch für den Winterflor die Stammform und f. compacta im ganzen ſchöner im Zimmer oder Kalthauſe. Alle ſeien für kleinere als die großblumigen Gartenſorten. wie für größere Gärten ganz allgemein empfohlen. 2476. Alönzoa incisifölia Ruiz et Pav. (syn. Sie eignen ſich vortrefflich zu kleineren und größeren A. ineisa hort., A. urticaefolia Steud., Celsia urti- Gruppen, ferner zerſtreutſtehend auf Rabatten. Kultur caefolia Sims, Hemimeris urticaefolia Willd., H. an ſonnigem Standort in jedem mittleren, mäßig intermedia Lodd., Hemitomus urticaefolius L'Herit.); friſchen Gartenboden. Obſchon die Pflanzen halb— Eingeſchnittene Alonzoa. Chile. Halbſtrauch, meiſt ſtrauchig ſind und bei 4 6 bis 10% C. etwas trocken einjährig kultiviert, 30—60 cm hoch. Blütezeit: überwintert werden, iſt doch einjährige Kultur vorzu— Juli bis Herbſt. — Pflanze aufſtrebend oder aufrecht, ziehen. Ausſaat für den Sommerflor von Anfang locker⸗ aber reichäſtig. Blätter geſtielt, aus verſchmä⸗ März ab in Töpfe oder Käſtchen, die man an einen lertem, ſpitzem Grunde eirund⸗ lanzettlich, ſpitz, tiefer hellen, + 10 bis 155 C. warmen Ort ſtellt, oder Aus- eingeſchnitten-geſägt [dadurch auch noch von den ſaat ins mäßig warme Miſtbeet; die Pflänzchen ver— übrigen Arten verſchieden; bei k. latifolia Benth. find ſtopfen und im Laufe der Zeit gelegentlich entſpitzen, die Blätter kürzer geſtielt und breit-eirund]. Unterſte damit fie recht buſchig werden. Im Mai an den Blätter des Blütenſtandes den Stengelblättern gleich. Platz pflanzen. Abſtand 30—40 cm, je nach Stärke Blüten hellzinnoberrot, im Schlunde ſchwärzlich-⸗ der Pflanzen. Ausſaat Anfang April ins kalte purpurn, geſtielt, in einfachen, lockeren Trauben. Oberer Miſtbeet unter Glas giebt ſpätere Blütezeit (Ende (durch Drehung des Blütenſtiels oft unterer), größter Juli bis Herbſt). Ausſaat für den Winterflor Kronlappen 3—4 mal, ſeltener nur 2mal jo lang als der Anfang Mai; die Pflänzchen bald einzeln in 7 em- Kelch; die unterſten Lappen ſind kürzer, kürzer als Töpfe in ein Gemiſch von Waldhumus oder Lauberde Staubfäden und Griffel. Staubkölbchen meiſt und ſandig-lehmiger Raſenerde, ſie ſpäter auch noch eiförmig, 2—3 mal jo kurz als ihre Fäden; in größere (LO—12-cm>) Töpfe pflanzen und ſie durch Griffel doppelt ſo lang als die Staubfäden. fortgeſetztes Entſpitzen daran verhindern, vor Mitte Blumenkronlappen ohne 2 vortretende Linien. September Blüten zu treiben. Gelegentlicher Dung— Iſt nicht gerade ſelten, auch recht hübſch. — waſſerguß fördert den kräftigen Wuchs. Derartige Verwendung der genannten Arten und ihrer Pflanzen blühen ſelbſt im kalten, nur froſtfrei ge— Formen als wirklich ſchöne, reich- und langeblühende haltenen Zimmer, Doppelfenſter oder Gewächshauſe Topf- und Freilandpflanzen, die in den Gärten während des ganzen Winters, jo auch die weiße Sorte noch mancherlei andere Artnamen führen. Am ſchönſten A. acutifolia f. candida. — Keimkraft der Samen ſind: A. linearis, A. Warscewiezii und A. acutifolia; | 2—3 Jahre; Keimung in 2 Wochen. Gattung 829. Angelönia H. et B., Angelonie, © XXVII I (ſüdamerikaniſcher Name der Pflanze). Kelchzipfel ſchmal. Blumenkrone mit faſt fehlender Röhre, ausgebreitet, faſt radförmig— 2lippig, mit ausgehöhlter Unterlippe. Kronlappen 5, abſtehend, rundlich; Schlund unter der Unterlippe in einen Bauch oder breiten, ſtumpfen, ausgerandeten oder 2knöpfigen Sack erweitert; der Schlund innen mit zapfen- oder kegelförmigem oder linealiſchem, am Grunde der Unterlippe ſitzendem, unten oft 2höckerigem Anhang. Staubblätter 4, zweimächtig. Kapſel mit 2 ganzen Klappen fachſpaltig⸗-aufſpringend, ſeltener nicht aufſpringend. Kräuter, jeltener halbſtrauchig, kahl, behaart oder klebrig— weich. Blätter gegen- oder die oberen wechſelſtändig. Blüten blau, purpurrot oder violett. Blütenſtiele 1blütig, einzeln, achſelſtändig oder an den Zweig-Enden eine Traube bildend. — 22 Arten, im tropiſchen Südamerika. Schöne, blaublühende Topf— pflanzen find: A. Gardneri Hook., halbſtrauchig; klebrig-weichhaarig; Blätter dünn, aus breitem Grunde lanzettlich, ſpitz, geſägt; Kapſel bis zum Grunde mit Klappen aufſpringend, kugelig; Blüten ſchön dunkelblau, mit weißem Schlunde. Sit von A. sali- cariaefolia nur als Halbſtrauch verſchieden. — A. cornigera Hook., 15—35 cm hoch, ein jährig, weichhaarig; Blätter ganz— randig oder geſägt, lanzettlich; Kapſel ellipſoidiſch, ſonſt wie vorige Art. — Recht angenehme Warmhauspflanzen, im Sommer im luftigen Kalthauſe. Kräftige Erde. Anzucht aus Samen leicht. Vermehrung der halbſtrauchigen leicht durch Steck— linge. Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung in 2 Wochen. Gattung 830. Nemésia Vent., Nemeſie, = XX 7; XXVII I (griechiſch: nemesia ift bei Dioskorides eine Löwenmaul-Art). Kelch 5teilig. Blumenkrone mit kurzer, vorn in einen einzigen Sack oder Sporn ausgezogener Röhre, 2lippig; die Oberlippe Aſpaltig, die Unterlippe ganz oder ausgerandet, am Grunde mit einem gewölbten Gaumen; Schlund unterhalb des Gaumens in einen einzigen Sack oder Sporn fortgeführt. Staubblätter 4, zweimächtig; die unteren Staubfäden am Grunde herumgebogen und die oberen umgürtend. Kapſel der Richtung der Scheide— wand entgegengeſetzt zuſammengedrückt, ſcheidewandſpaltig-aufſpringend, die beiden Klappen nachenförmig. Zarte Kräuter, meiſt einjährig, bisweilen halbſtrauchig. Blätter gegenſtändig. Blüten gelb, weiß, violett oder verſchiedenfarbig, an den Zweig⸗Enden und traubig, oder achſelſtändig und einzeln. — 20 Arten, in Südafrika. A. Blüten in Trauben; Blumenkrone am Grunde deutlich-geſpornt, nicht bloß ſackiei g.. N. versicolor, 2477. B. Blüten alle oder zumeiſt achſelſtändig; Blumenkrone am Grunde geſpornt: N. pubescens Benth. 2477. Nemesia versicolor Z. Me., Bunte gekrümmt, an der Spitze nicht verbreitert, faſt (etwa Nemeſte. Südafrika. Einjährig, bis 45 cm hoch. 8 mm) jo lang als die Unterlippe. Kapſel an der Blütezeit: Juli, Auguſt; nach Herbſtſaat und froſt-⸗ Spitze kurz⸗zweihörnig, etwa 6 mm lang und freier Überwinterung: im Mai, Juni. — Pflanze ebenſo breit, nicht verſchmälert. Kapſelklappen aufrecht, faſt kahl, ſchon von unten an ſtark veräſtelt; an der Spitze abgerundet. Formen ſind: k. die Stengel dünner und ſchlanker als bei folgender oxyceras Benth., mit ſpitzerem Sporn und im Innern Art, auch mit dichteren Blütenäſtchen, die von ziemlich intenſiver gelben Blüten; fk. compacta (syn. N. gleicher (15—20 cm) Höhe ſind. Unterſte Blätter compacta hort.) von dichtem, knappem und niedrigem geſtielt, eirund, obere wenige, entfernt, ſitzend, länglich, Wuchs, deshalb der Stammform überall vorzuziehen, lanzettlich oder linealiſch, ganzrandig und gezähnt. insbeſondere für Gruppen im Gartenraſen, auch für Blüten zahlreich, blau, violett, weiß oder Topfkultur. Es giebt mehrere Farbenſorten, aber blaßrot. Die 4 oberen Kronzipfel länglich, ſtumpf, nur folgende ſind hinreichend ſamenbeſtändig: f. com- untereinander gleich, ſo lang als die Unterlippe; pacta coerulea, blau; f. compacta alba, weiß; f. Gaumen 2ſchwielig, weichhaarig; Sporn aufwärts- | compacta bicolor, zweifarbig. — N. floribunda Lem. 752 Familie 135. Scrophulariaceae, Braunwurzgewächſe. O XXVII I. (syn. N. affinis var. , y, Benth.), Südafrika; ein- men ſehr zartflaumig; Sporn faſt gerade, ſtumpf, jährig, 20—35 cm hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt; faſt ſo lang als die Unterlippe. Kapſel eiförmig⸗länglich, nach Herbſtſaat und länger als breit, an der Spitze zuſammenge⸗ Überwinterung: zogen, faſt unge pi örnt. Kapſelklappen an ihrer Spitze Mai, Juni. — abgeſtutzt. Blumenkrone innen milchweiß, außen Pflanze aufrecht, blaßviolett⸗verwaſchen und⸗geſtreift. — N. affinis kahl. Untere Blät- | DBenth. iſt weniger veräſtelt, auch höher, die Blätter ter geſtielt, eirund, ſind viel ſchmäler, die Kapſel mehr eirund und gezähnt; obere we- ebenfalls an der Spitze zuſammengezogen. — N. nige, klein, eirund cynanchifolia Benth. (syn. N. floribunda Hort. und lanzettlich, faſt ex „.), ſehr äſtig, ausgebreitet; Aſte reichbeblättert, ſitzend. Blüten- weichhaarig; alle Blätter geſtielt, eirund⸗ lanzettlich, trauben reichblütig. ſtumpf, undeutlich-buchtiggezähnt, kahl; Blüten in Die 4 oberen Kron⸗ Trauben, Blumenkrone größer als bei N. floribunda, lappen find läng- der ſie nahe ſteht; Oberlippe Z3ſpaltig, mit kurz⸗ lich, ſtumpf, unter- 2ſpaltigem Mittellappen; alle Lappen ſehr ſtumpf und einander und mit kaum länger als die Unterlippe; Sporn gerade. — === = = der Unterlippe faſt Verwendung und Kultur der Nemeſien wie Bunte Nemeſie. gleichlang; Gau⸗ unter Nr. 2476 angegeben. Gattung 831. Linäria L., Leinkraut (nicht Leimkraut), O XX 7; XXVII I (lat.: linum Lein, Flachs; viele Arten haben ſchmale, leinähnliche Blätter). Kelch 5teilig. Kronröhre geſpornt, 2lippig; die Oberlippe aufrecht, 2lappig, die Unterlippe abſtehend, Zlappig, am Grunde in einen, den Kronſchlund ſchließenden Gaumen aufgewölbt, ſeltener plattgedrückt und der Schlund offen. Staubblätter 4, zweimächtig, nicht herausragend; die Staubkölbchenhälften parallel, getrennt (nicht zuſammenfließend). Kapſel 4—10 klappig ſich öffnend. Kräuter, ſeltener Halb⸗ ſträucher. Alle Blätter, wenn genervt, nur fieder⸗- (nicht hand-) nervig; untere Blätter und die der nicht blühenden jungen Seiten⸗ ſproſſe meiſt gegen- oder zu 3—4 quirlſtändig; die oberen, ſeltener fait alle, wechſelſtändig, ganzrandig oder gezähnt. Blüten gelb, weiß, violett, purpurn oder verſchiedenfarbig, in endſtändigen Ahren oder Trauben. — 130 Arten der nördlichen Halbkugel der alten Welt, nur L. canadensis Dum., die viele Ausläufer treibt, Blüten blaulila mit weiß, in Nordamerika. A. Samen ſcheibenförmig, häutig⸗ gerändert. 1. Blühende Stengel niederliegend oder aufſtrebend, niedrig, ſelten 30 em hoch. Untere Blätter und diejenigen der nicht blühenden Stengel quirlig-geſtellt. Blüten meiſt 1 cm und darüber au, a) Samen glatt, breit=zgerändert . . AR ENTE ZH b) Samen breit-gerändert, aber die Scheibe mit Knötchen behaftet Bl, I. amethystea. 2479. 2. Blühende Stengel aufrecht. Blüten ſehr 1 faſt ſitzend, anfangs kopfige. ſpäter verlängerte Trauben bildend; nicht blühende Sproſſe meiſt ziemlich zahlreich: arvensis Desf. (syn. L. carnosa Mnch., Antirrhinum arvense var. L ey; auf Adern, einjährig, 15—30 cm hoch; Blütezeit: Juli, Auguſt; Blumenkrone weniger als ½ cm lang, hellblau mit dunklen Streifen, Gaumen weißlich, fein violett⸗ genetzt. — L. simplex DC. hat 5—6 mm lange, hellgelbe Blumenkronen, mit feinen violetten Streifen, Unterlippe und Gaumen dottergelb; Samen erhaben=punftiert. 3. Blühende Stengel aufrecht, gewöhnlich über 30 cm hoch. Nicht blühende Sproſſe kurz oder fehlend. L. triornithophora. 2480. * L. Linaria. 2481. B. Samen 3⸗ oder mehrkantig, oder höckerig-runzlig oder grubig, oft auch gekrümmt, aber nicht häutig⸗gerändert. 1. Blütentragende Stengel aufrecht; nicht blühende Sproſſe meiſt zahlreich vorhanden. Blüten meiſtens gelb, bei L. triphylla Mill. (syn. L. neglecta Guss., L. glabrata H. B. et Kth., Antirrhinum triphyllum L., A. neglectum Spr.) blau-, weiß- oder gelb⸗ bunt, meiſt violett oder blaßpurpurn, mit gelbem Gaumen „ . dalmatica. 2482. 2. Blütentragende Stengel aufrecht; nicht blühende Sproſſe nur wenige, ſeltener fehlend. Samen verkehrt⸗ eiförmig oder länglich, gekrümmt oder dreieckig und geſtutzt. Blüten bunt oder doch nicht vorwiegend gelb. a) Griffelſpitze oder Griffelnarbe kurz-2 ſpaltig. Samen der Quere nach knitterig, meiſt gefrümmt . . . IT. reticulata. 2483. L. bipartita. 2484. L. linogrisea. 2485. b) Griffelipige verdickt, der benarbte Teil ſehr kurz ausgerandet oder ganz, meiſt ſchief; Samen kantig, abgeſtutzt, runzlig oder netzig: L. canadensis Dum. mit der großblumigen Form f. texana Scheele pr. sp., blaublühend. Blütenſtielchen kürzer als der a und IR Mig als der fadenförmige, gekrümmte Sporn. — Sodann noch .. .I. purpurea. 2486. 2478. Linaria alpina DC. (syn. Antirrhinum in l Dninlen, Blütenſtielchen meiſt ſo lang al pinum 2) Alpen-Leinkraut (e. Alpine Toad flax). als der Kelch (auch wohl länger oder kürzer). Kelch- Alpen der Schweiz, zipfel lanzettlich, ſpitz, kürzer als die verkehrt⸗eiförmige, Oſterreichs, Pyre⸗ nicht ausgerandete Kapſel. Blüten in eiförmigen, näen ꝛc., bis an die kurzen Trauben; Blumenkrone dunkelblau, blau= Schneegrenze und violett oder amethyſtblau, mit ſafrangelbem mit den Flüſſen Höcker oder Gaumen. Sporn ſo lang als die Krone herabſteigend. Ein- und 2—3 mal ſo lang als der Kelch, faſt gerade. jährig bis aus⸗ Verwendung. Eine reizende Pflanze, die dauernd, etwa 8bis zierliche Polſter bildet und ſich vortrefflich für Stein⸗ 15 0m hoch. Blüte⸗ gruppen und künſtliche Felſen eignet, wo ſie wenig zeit: Juli, Auguſt. oder gar keine Pflege braucht und ſich durch Samen— — Ganze Pflanze ausfall gern von ſelbſt verbreitet und dann ſogar in völlig kahl. Die kleinen Felsritzen auftaucht. Kultur in durchläſſigem, Stengel zahlreich, recht kieſigem und etwas ſteinigem Boden und behufs gewöhnlich im Erhaltung von Feuchtigkeit und Kühle in der Sonnen⸗ — DEE — Kreiſe auf die Erde wirkung nur wenig ausgeſetzter Lage, in Moor⸗ und Alpen trank hingebreitet, am milder Lehmerde, reichlich mit Quarzſand und Kieſel⸗ 5 e Ende aufſtrebend. ſteinen gemiſcht. Vermehrung durch Teilung. An⸗ Blätter linealiſch, in den Blattſtiel verſchmälert, meiſt zucht aus Samen. Ausſaat entweder im März, womöglich auf eine Lage Schnee, mit welcher man die Erde des Topfes oder des Saatkäſtchens bedeckt und die Gefäße etwas ſchattig und froſtfrei ſtellt; wenn der Schnee nach und nach geſchmolzen iſt, die aufgequollenen Samen ſchwach mit Erde beſtreuen. Oder Ausſaat von April bis Juli in Töpfe mit Moorerde, die Sämlinge in Töpfchen mit guter Scherbeneinlage verſtopfen, ſie nur froſtfrei und hell bei ſehr mäßiger Bewäſſerung überwintern (etwa im kalten Kaſten) und ſie im Frühjahr auspflanzen. — Keimkraft der Samen 2— 3 Jahre; Keimung inner- halb 2—3 Wochen. Linaria tristis Mill. (syn. Antirrhinum triste L., A. aerugineum Gouan), Spanien; niedrige Staude; Blütezeit: Mai, Juni; Blüten ſchön und intereſſant, ziemlich groß, ährenſtändig, aſchgrau, gelb- oder purpurrötlich⸗geſtreift, mit dunkelbrauner Unterlippe und gelbem Gaumen. Froſtfrei durchwintern. 2479. Linäria amethystea LX. et Otto (syn. Antirrhinum amethysteum Zam., A. subalpinum Brot., A. elegans Pers., A. bipunctatum Cav., nicht L.), Amethyſtfarbiges Leinkraut. Südliches Spanien. Einjährig, ſehr niedrig. Blütezeit: Sommer. — Gattung 831. Linaria, Ceinkraut. Pflanze zierlich, kaum über den Umfang einer Lobelia | Erinus hinausgehend, bis auf den drüſig-weichhaarigen Blütenſtand kahl, ausgebreitet oder aufſtrebend, am Grunde ſehr äſtig und hübſche Büſche bildend [bei f erecta hort. die Stengel ſchon vom Grunde an auf— oder eiförmig-eylindriſch, recht, gedrängtſtehend und einen kleinen, dichten Buſch bildend, ſo namentlich für Topfkultur ſchön]. Untere, oder auch die meiſten Blätter quirlſtändig, länglich oder linealiſch. Blütenſtielchen faſt ſo lang als der Kelch. Blüten traubig angeordnet. Kelchzipfel länglich- linealiſch, faſt ſpatelförmig Sporn lang und ſchlank, länger als die Blumenkrone. f. multipunctata Hoffmsgg. et Lk. pr. sp. (syn. Antirrhinum multipunctatum Brot.) find die Blüten citronengelb, am Gaumen orangegelb, braun= | punktiert und der Sporn kupferfarben; ebenio bei f. multipunctata erecta, die für Topfkultur und kleine Einfaſſungen empfehlenswert. Samenflächen kleinhöckerig und dadurch von L. supina, mit gelben, meiſt punktierten Blüten, verſchieden. Verwendung der Art und ihrer Formen zu , 8 un kleinen, dicht zu pflanzenden Einfaſſungen und für ene , ee LE Topfkultur. Ausſaat kann im April an den beſtimmten Platz erfolgen; die Pflänzchen dann je nach Wuchskraft auf 10—15 em Abſtand lichten. 2480. Linäria triornithöphora Willd. (syn. L. lusitanica Mill., Antirrhinum triornithophorum L.), Dreivögel-Leinkraut. Portugal. Staude, auch wohl zweijährig, etwa 60—100 em hoch. Blütezeit: gewöhnlich Juni bis September. — Pflanze aufrecht, kahl, graugrünlich, äſtig, etwas ausgebreitet. ſämtlich zu 3—4 quirlig-⸗geſtellt, wickeltem Sporn, rötlichviolett, mit Ausnahme der Unterlippe, welche deutlich-gewarzt und auf gelbem Grunde purpurn=geftreift iſt. — Formen ſind: f. carnea Aort., mit mehr fleiſchfarbigen Blüten; auf trockenem, Blüten violett“ meiſt ſpitzeren Blättern. weiß oder gelb, punktiert oder unpunktiert [bei mäßig ⸗5(— 7 ſpaltig, Nr. 2478 — 2482. 753 für große Ziergärten ſehr am Platze. Kultur nur in durchläſſigem, trockenem, kalkhaltigem Boden und an durchaus ſonnigem Standort. Überwinterung hell, luftig, nur froſtfrei und ziemlich trocken. 2481. * Linaria Linaria Wettst. (syn. L. vulgaris Mill., L. genistifolia Benth., nicht L.“; L. speciosa Ten., L. acutiloba Fisch., L. elongata Dum., L. pensylvanica Scheele, Antirrhinum Linaria L., A. commune Zam., A. glandulosum Zej.), Ge— meines Leinkraut. Nord- und Mitteleuropa. Staude, 30—80 cm hoch. Blütezeit: Juni bis Herbſt. — Pflanze aufrecht, nicht bereift, einfach oder äſtig, kahl oder der Blütenſtand meiſt drüſig-weichhaarig, die Stengel dichtbeblättert, im oberen Teile gleichhoch— oder nur wenigäſtig. Blätter zerſtreut, ſchmal-lanzett— lich-linealiſch, ſpitz, 3 nervig; Mittelnerv oberſeits mit eingedrückter Furche, unterſeits hervortretend. Blüten in kurzen, dichten, zur Fruchtzeit verlängerten Ahren— Trauben. Blüten ziemlich groß, kurzgeſtielt. Kelch klein, kahl, mit kleinen häutigen, dreieckig-eirunden Zipfeln. Blumenkrone ſchön ſchwefelgelb, Unterlippe dottergelb, Gaumen ſafrangelb. Kapſel groß, eiförmig doppelt ſo lang als der Kelch. Samen gerändert,. auf der Scheibe meiſt mit Knötchen. Formen ſind: f. latifolia Boiss. . (syn. L. Biebersteinii Bess.), mit breiteren und f. peloria pentandra, Blumenkrone regel- 3- bis 5ipornig, Staub- blätter 5, mit den Kron— blättern abwechſelnd; eine ſonderbare, ſelten vorkom— mende Verbildung. f. peloria anectaria, Blumen: krone wie vorige, aber ungeſpornt; ebenfalls ſelten vorkommend. Verwendung. Dreivögel-Leinkraut. Das Gemeine Leinkraut hat und hübſchen Blüten Intereſſe erregt; man laſſe es in Parks, großen landſchaftlichen Gärten und Anlagen, kalkhaltigem Boden, an ſonnigem Standort, auch an Ruinen, Abhängen verwildern. Erſt einmal angeſiedelt, erſcheint es alljährlich wieder. Blätter breit⸗lanzettlich, ſpitzlich. Blüten in ununterbrochenen Trauben und zugleich meiſtens quirlig-ſtehend, langgeſtielt. Blumen⸗ krone groß, etwa 3½ —4½ cm lang, mit ſtark ent⸗ lang oder ein wenig kürzer als die Krone. f. Piseis hort., Blüten ſehr langgeſpornt, in Form, Größe und Stellung wie die Stammform, aber blaß⸗ gelb, purpurrot-geſtreift, Gaumen dunkelgelb. Verwendung. Eine der ſchönſten Arten der Gattung; zerſtreut auf Rabatten für kleine, wie Vilmorin. Dritte Auflage. . 7 Ba 2482. Linäria dalmätica Mill. (syn. Antir- rhinum dalmaticum T.), Dalmatiſches Leinkrant. Dalmatien, Armenien, an unbebauten Orten. Staudig, 50—100 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Pflanze aufrecht, kahl, graugrün; Stengel einfach oder riſpig-verzweigt. Blätter zumeiſt wechſelſtändig, eirund-lanzettlich, länglich oder lanzettlich (in der Breite ſehr veränderlich), ſpitz, halb-ſtengelumfaſſend, Blütenſtand bald faſt ährenförmig, bald mehr locker— riſpig. Blüten groß, meiſt zolllang, kurzgeſtielt, goldgelb, mit großem Gaumen; Sporn gerade, ſo Samen ſpitz⸗dreikantig, knotig-runzlig. f. grandiflora Desf., pr. sp. (syn. L. calycina Boiss. et Bal.) hat an 5 cm lange, ſehr kurz geſtielte Blumen und die Kapſel oft lang überragende Kelchzipfel. [L. mace- donica Griseb. iſt wohl nur eine Form von L. dal- 48 754 matica.] — L. genistifolia Mill. hat zahlreichere, 2—3mal kleinere Blüten. 2483. Linaria reticuläta Desf., nicht Achb. (Syn. Antirrhinum reticulatum Sm., A. pinifolium Poir.), Genetztes Leinkraut. Nordafrika, am Meeres⸗ ſtrande. Einjährig, 30—60 cm hoch, auch höher. Blütezeit: Sommer. — Pflanze aufrecht, graugrün. Blätter linealiſch oder pfriemlich. Blütentraube weich— haarig. Blütenſtielchen kürzer, ſelten ſo lang als der Kelch. Kelchzipfel breit⸗linealiſch, mit häutigem Rande. Sporn gerade oder leicht gekrümmt, jo lang [bei L. Clementei Haens. viel kürzer] als die Blumenkrone, welche bei der Stammform (f. purpurea) ſchön dunfel- purpurrot, häufig ſchwarzbraun-⸗geſtrichelt. f. aureo- purpurea (syn. L. aparinodes f. aureo- purpurea ort.), Blüten in endſtändigen, ſich nach dem Flor nicht verlängernden Ahren, reich-ſammet— artig-rotbraun, Gaumen goldgelb; eine Farben- verbindung von großer Wirkung; deshalb iſt die Pflanze als Schnittblume wie gleich wertvoll. — L. heterophylla Desf. (syn. L. reticulata Rehb., nicht Desf.; L. stricta Guss., L. aparinodes (Map., Antirrhinum aparinodes Willd., A. strictum Sibth. et Sm.), hat etwas kleinere, ſchwefelgelbe Blüten mit ſafrangelbem, braun— rot⸗geſtreiftem Gaumen und etwas längere Blüten— ſtielchen; iſt weit weniger hübſch. [L. aparinodes f. splendens horf., purpurrot mit goldgelb, gehört wohl zu L. reticulata, wenn nicht etwa mit L. reticulata aureo- purpurea gleichbedeutend.) — L. versicolor Much. (syn. Antirrhinum versicolor. I.) iſt von allen durch breitere Blütenſtengelblätter und ſchlaffere, ährige Trauben verſchieden; Blütenſtielchen drüſig- behaart, länger als der Kelch; Blüten blaß— gelb, Gaumen dunkler, Sporn violett. Verwendung. beſonders f. aureo-purpurea, und nur dieſe beiden ſeien hier beſonders empfohlen für größere Rabatten und auch als Schnittblumen. Ausſaat um Mitte April an den beſtimmten Platz. Sonniger Standort. 2484. Linaria bipartita Willd. (syn. L spe- ciosa Jacg., nicht Ten.; L. elegans hort., nicht Desf.; | Antirrhinum bipartitum Vent., A. speciosum Don, A. orchidiflorum .Desf.), Zweiteiliges Leinkraut. Nordafrika. Einjäh- rig, etwa 30—45 cm hoch. Blütezeit: Juni bis September. — Pflanze kahl, auf- recht; Stengel ein⸗ fach oder meiſt von Grund auf veräſtelt, mit wenigen nicht⸗ blühenden Sproſſen. Blätter graugrün, linealiſch oder lineal⸗ lanzettlich. Blüten kurzgeſtielt, in ähren⸗ ä förmigen Trauben, Saar 1 ſich während der iteilf f a ütezeit verlängern. Zweiteiliges Leinkraut Blütenſtielchen 1 länger als der Kelch. Kelchzipfel linealiſch-lanzettlich, ſpitz, am Rande häutig. Blumenkrone ſamt dem ſchlanken gekrümmten Sporn reichlich 1½ — 3 em lang, röt— lich- oder violettblau, dunkler geſtreift, der Gaumen orangefarben oder weißlich und meiſt purpurn— als Rabattenzierde Am ſchönſten iſt L. reticulata, | länger als die Kronröhre. gedrückt, faſt Zmal jo lang als der Kelch. f. pur- purascens Hornem. pr. sp. hat blaſſere, graurötliche, geſtreifte Blüten. Familie 135. Serophulariaceae, Braunwurzgewächſe. OS XXVII I. oder roſa⸗gefleckt. Oberlippe tief-2teilig, kaum ſo lang als die Unterlippe und mit der Kronröhre einen rechten Winkel bildend; die beiden Lappen ſind verlängert und auch dadurch von den vorhergehenden Arten verſchieden. Gartenformen find: f. flore albo, mit weißlichen oder gelblichweißen Blüten; k. splendida Aort., Blüten ſchön dunkelviolett; f. lutea, vorwiegend gelb; k. striata geſtreift. Verwendung. Ebenſo ſchöne als zierliche und dankbare Art, die gar zu ſehr vernachläſſigt wird, und doch iſt ſie zur Bildung von Gruppen, für Rabatten in Trupps beiſammen, als Einfaſſung großer Blumengruppen, ſogar als Topfpflanze von allgemeinem Werte; die Blüten ſind ein guter Werkſtoff für Bouquets. Kultur wie Nr. 2479. 2485. Linäria linogrisea Hoſfmsgq. et Lk., (syn. L. incarnata Spr., L. maroccana hort., Antir- rhinum incarnatum Lam, A. sapphirinum £ Pers.), Ilachsgreiſes Leinkrauf. Portugal, auf jandigem Boden. Einjährig, 20—30 cm hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Pflanze ſehr äſtig, an der Spitze drüſig-weichhaarig. Blätter wechſelſtändig, linealiſch, kahl, ſtumpflich-zugeſpitzt, die der nicht- blühenden Sproſſe oft zu Zen quirlig. Blütentrauben locker; Blütenſtiele die Kelche mehr als doppelt über- ragend. Kelchzipfel linealiſch, ſehr ſpitz, drüſig— weichhaarig. Blumenkrone über zolllang; Ober— lippe bedeutend länger als die Unterlippe und mit der Kronröhre und dem Sporn eine gerade Linie bildend; Gaumen bärtig; Sporn länger als die Blumenkrone. Blüten der Stammform violett bis blau, Oberlippe rötlich, Gaumen weißlich mit kleinem, gelbem Fleck. Gartenformen: f. purpurea Maxim. (syn. L. maroccana kermesina hort.), Blumenkrone größer (bis 26 mm lang), pur= purviolett mit gelbem Gaumen. f. carminea Hort., mit leuchtender, gefärbten, faſt karminroten Blüten. Unter den Sämlingen ſind auch Pflanzen mit weißen, roſenroten, lilafarbigen Blüten, die aber geringen Wert haben. In den Verzeichniſſen nennt man das Art und Formen ſind ebenſo hübſch als Nr. 2484, mit welcher ſie leicht verwechſelt werden, und deren Verwendung und Kultur ſie teilen. Ausſaat im Frühling an ſonnigem Standort in mehr trockenen, kalkhaltigen oder ſandigen Boden an Gemiſch L. „maroccana“ hybrida. den beſtimmten Platz; die Pflanzen auf 15—20 cm Abſtand auslichten. 2486. Linaria purpurea Mill. (syn. Antir- rhinum purpureum T.), Purpur-Leinkraut. Süd⸗ italien, Griechenland, Nordafrika. Staude, 60—90 cm hoch. Blütezeit: Juli-Auguſt bis Oktober, November! — Pflanze völlig kahl, meiſt graugrün, aufrecht, äſtig; die Stengel dichtbeblättert und meiſt gleichhoch-riſpig⸗ äſtig. Blätter linealiſch, verlängert, die unteren und die der nichtblühenden Sproſſe linealiſch-lanzettlich, quirlig ſtehend, die übrigen alle wechſelſtändig. Blütentrauben verlängert, ziemlich dicht, ihre Ded- blättchen linealiſch; Blütenſtielchen ſo lang oder etwas länger als der Kelch. Kelchzipfel ſchmal⸗ lanzettlich, ſpitzlich, mit häutigem Rande. Blumenkrone klein, ſchön purpur violett, mit kurzer Oberlippe und großem, bärtigem Gaumen. Sporn gekrümmt, ſpitz, Kapſel klein, kugelig, ein⸗ Gattung 832. Cymbaläria und Gattung 833. Antirrhinum. Fr. 21832487. 755 Verwendung. Das Burpur-Leinfraut, welches waſſer) wird eine jpätere Blütezeit erreicht. Topf⸗ in allerlei durchläſſigem Gartenboden an ſonnigem pflanzen nach der Blütezeit kalt überwintern. — Standort gut gedeiht und leicht durch Teilung und Allgemeine Kultur der Linarien. Sie lieben Grundſproſſe zu vermehren iſt, iſt eine wirklich etwas ſandigen, kräftigen, aber mehr trockenen als hübſche, reich und lange blühende Pflanze, die feuchten Boden und ſonnigen Standort; alle ver- nicht bloß im freien Lande auf Rabatten, ſondern auch langen kalkhaltigen Boden, und viele gedeihen als Topfpflanze mehr Beachtung verdient, weil ſie auch an altem Gemäuer, auf Ruinen, an ſonnigen im Oktober, November noch im Blütenſchmuck ſteht. Abhängen ꝛc., werden dort freilich kärglich bleiben. Man verpflanzt ſie im Frühling in nur mäßig große Anzucht aus Samen leicht. Wo nichts Abweichendes Töpfe, die ins freie Land eingeſenkt werden. Der bemerkt iſt, darf man unmittelbar an den Platz ſäen, Flor im Spätherbſt wird um ſo friſcher und voll- und zwar von Mitte April bis Mitte Mai, je nachdem kommener fein, wenn man verhindert, daß die Pflanzen man den Hauptflor im Juli⸗Auguſt oder im Auguſt⸗ ſchon im Juli blühen. Durch Einſtutzen der jungen, September wünſcht. — Keimkraft der Samen 2 bis kaum 15 cm lang gewordenen Sproſſe und kräftige 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Ernährung (gelegentliche Verabreichung von Jauche— Gattung 832. Cymbaläria Baumgart, Cymbelkraut, .= XX 7; XXVIII (lat.: oymba — Kahn, Nachen, cymbälum — Cymbel, Hohlbecken; die Form der Blumenkrone betreffend). Kriechende, aus- dauernde, beſonders alte Mauern und Felſen bewohnende Kräuter, mit handnervigen, langgeſtielten, meiſt gelappten Blättern und kleinen, achſelſtändigen, weißen oder violettblauen Blüten. Kelch 5teilig; Blumenkrone 2lippig, mit ge= wölbtem, geſchloſſenem Schlund und kurzem Sporn. Kapſel aus 2 Löchern, welche durch je 3 aufſpringende kleine Klappen entſtehen, die Samen entlaſſend. Samen länglich, runzlig. — 9 Arten, im Mittelmeergebiet und Weſteuropa. 2487. * Cymbaläria Cymbaläria Wettst. (syn. zer als die Kronröhre. Blüten hell lila, mit gelbem C. muralis Baumgart., C. hederacea Gray, Linaria Gaumen. f. acutangula (syn. Linaria acutangula Ten., Cymbalaria Mill., Antirrhinum Cymbalaria L., A. Antirrhinum acutangulum Ten., A. Cymbalaria hederaceum Zam., A. hederaefolium Poir., Elatine Seb., nicht L.), Südeuropa, Neapel; Wuchs zierlicher; Cymbalaria Mnch.), Gemeines oder Ephenblätteriges Blätter kleiner und tiefer- 5—9lappig, mit ſpitzeren Cymbelkraut (fr. Lierre de murailles; e. Coliseum Lappen; Sporn ſchlanker, jo lang als die Kronröhre; Ivy). Deutſch⸗ blütentragende Stielchen meiſt viel länger als ihr Blatt. land, Frank- — C. pallida Veltst. (syn. Linaria pallida Ten., reich, Schweiz L. apennina Tausch, Antirrhinum pubescens Ten.). ꝛc. Staude, Italien; Pflanze weichhaarig; Blätter herznieren— mit dünnen förmig, 3—5 lappig; Blütenſtielchen kürzer als die kriechenden und Blätter; Blüten blau oder blaß, wohlriechend; dann werzel⸗ Sporn faſt länger als die Kronröhre. St friſcher und ſchlagenden ſchöner als C. Cymbalaria! oder mit hän— Verwendung. Die Cymbelkräuter werden viel genden Sten- zu wenig beachtet! Sie gedeihen in allerlei, nicht geln. Blüte- zu feuchtem, kalk-, lehm- oder kieshaltigem Boden, zeit: Sommer ſowohl an durchaus ſonnigem, als an ſchattigem bis Herbſt; als Standort; im Schatten wachſen die Pflanzen zwar Topfpflanze üppiger, blühen aber weniger reich. Sie ſeien zur auch im Win⸗ Bekleidung von Steingruppen, Felſen-Anlagen, alten ter. — Wirklich Mauern, Mauerſpalten, Grotten, Ruinen ange— niedliche, ja, legentlichſt empfohlen. Auch für Ampeln und Gemeines Cymbelkraut. allerliebſte für die Wintermonate als Topfpflanze am Fenſter Pflanze! Blät- | find fie durchaus angenehm. Kultur mühelos. Ver— ter zumeiſt wechſelſtändig, herz-nierenförmig, 5— 7 lap⸗ mehrung durch Ablieger, Teilung und Samen ſehr pig; mit breiten, ſtumpfen oder ſpitzlichen Lappen, ober- leicht. Ausſaat zu beliebiger Zeit, gewöhnlich im ſeits freudig-grüin, unterſeits rötlich. Blütentragende Frühling, am beſten gleich an den beſtimmten Platz: Stielchen meiſt länger als das Blatt. Kelchzipfel linea man braucht die Samen nur auszuſtreuen. — Kei m- liſch⸗lanzettlich, ſpitz, kürzer als die Kapſel; Sporn kür- kraft 2—3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 833. Antirrhinum L., Löwenmaul, = XX7; XXVII I (griechiſch: anti — gegen, im Sinne von Gegenſtück, Ahnlichkeit; rhis, rhinos — Naſe; Blüte ſchnauzenähnlich). Blumenkronröhre am Grunde ausgeſackt oder höckerig, nicht geſpornt, 2 lippig: Oberlippe aufrecht, kurz-2 lappig, Unterlippe abſtehend, 3 lappig, mit einem den Schlund der Krone oft ganz ſchließenden, vorragenden Gaumen. Staubblätter 4, zweimächtig, nicht herausragend; Staubkölbchen mit länglichen, parallelen, getrennten (nicht zuſammenfließenden) Hälften. Kapſel unter der Spitze mit 2—3 Löchern auf- ſpringend. Kräuter, ſeltener etwas halbſtrauchig; nur A. speciosum Gray und A. junceum Gray find ſtrauchig; A. maurandiodes Gray iſt krautig-windend. Untere Blätter (ſeltener alle Blätter) gegen-, obere meiſt wechſelſtändig, ganzrandig, ſeltener gelappt. Blüten einzeln, achſelſtändig oder an den Zweig-Enden als Trauben. Blüten meiſt anſehnlich, purpurn, bla ß— gelb oder weiß, bei Gartenformen ſehr verſchieden. — 25 Arten der gemäßigten Gegenden der nördlichen Halbkugel. Anmerkung: Vergleiche event. auch Gtg. 821, Maurandia, und Gtg. 841, Collinsia. A. Kräuter, aufrecht, nicht kletternd, einjährig oder ſtaudig, nicht oder nur unten kaum verholzend. A. majus (Tafel 45). 2488. B. Kletterpflanzen, krautig-halbſtrauchig, vermittels der gedrehten Blatt- und Blütenſtiele kletternd; Blätter meiſt wechſelſtändig, ſpießförmig. Blüten achſelſtändig, violett oder weiß, 1½ —3 em lang; Kronſchlund durch den gewölbten Gaumen ſelten ganz geſchloſſen: A. maurandiodes Gray (syn. Maurandia antirrhiniflora Willd., M. personata Lagasca, Usteria antirrhiniflora Poir.), Mexiko, Kalifornien; 2—3 m hoch kletternd, wird meist einjährig kultiviert; Blütezeit: Juli bis Herbſt. Verwendung und Kultur wie Nr. 2462, der gegenüber ſie kleinere, aber meiſt zahlreichere Blüten beſitzt. O. Sträucher, aufrecht, mit zumeiſt gegen- oder (zu Zen) quirlſtändigen, ungeteilten Blättern. Gaumen der Kron-Unterlippe den Schlund nicht ſchließend / / A. speciosum. 2489. 48* 1 756 2488. Antirrhinum majus Z., Tafel 45, 177 (syn. A. montevidense Mart., Orontium majus Pers.), Großes oder Garten-Löwenmanl. Südliches Europa, Nordafrika. Staudig, meiſt ein- oder zweijährig kultiviert, 20—80 em, meiſt 30—60 em hoch. Blüte— zeit: etwa 10 Wochen nach der Ausſaat beginnend, meiſt im Juni bis Auguſt. — Pflanze am Grunde oft etwas verholzend; die einjährigen, krautigen Stengel meiſt verlängert und gerade, dichtbeblättert, kahl oder feinzottig; Blüten in ährenförmigen, verlängerten, nur bei Gartenformen auch abgekürzten Trauben, deren Spindel etwas drüſig⸗-behaart iſt. Blätter länglich— lanzettlich und linealiſch, an beiden Enden verſchmälert, kahl, dicklich, ganzrandig, fiedernervig, mit kurzem oder ohne Blattſtiel [bei f. angustifolium (Map. (syn. A. Rhodium Boiss.) Blätter ſchmal⸗linealiſch und mit bisweilen zu⸗ rückgerolltem Rande; bei f. latifolium Voss (syn. A. latifo- lium DC., Mill.) breiter und ſtum⸗ pfer, nämlich ei- rund oder eirund- lanzettlich, kahl oder etwas weich— haarig, auch alle ER NIE die Alte mehr aus⸗ gebreitet]. Blüten 4—6 cm lang, in ziemlich dich- ten Trauben, in allerlei Farben, bei der Stammform purpurrot mit meiſt gelbem Gaumen. Kelchzipfel drüſig-behaart, breit— eirund oder länglich, ſtumpf, ſtets viel kürzer —— Großes Löwenmaul. [bei * A. Orontium Z. jo lang oder länger]! als die Blumenkrone. Jedes der beiden Kapſelfächer mit einem oder zwei Löchern aufſpringend. Samen runzlig⸗felderig oder mit Knötchen bedeckt, auf Bauch- und Rückenſeite ziemlich gleich beſchaffen. [A. tor- tuosum Bosc, alle Teile, auch Kelche und Kapſeln, kahl; iſt wohl nur Form von A. majus.] Es giebt eine große Anzahl Farbenſorten, einfarbige, zwei- oder mehrfarbige, geſprenkelte, ge— ſtreifte und geſcheckte, die ſich allgemeiner Beliebtheit erfreuen. — 3 Gruppen: a) proc&rum, Hohes Garten-L. (fr. Muflier grand; e. Garden Snap-Dragon). Pflanzen 50 bis 80 em hoch oder, wenn dicht gepflanzt, bisweilen noch höher. Sorten find: f album, Blüten groß, reinweiß, Gaumen (d. h. die aufgeblaſene Unterlippe) gelblich-angehaucht; fk. album rubro-striatum, weiß mit roten Streifen; f. atrosanguineum, dunkelblutrot; „Brillant“, ſcharlachrot, gelb und weiß; „Crescia“, dunkelſcharlach; „Delila“, karmeſin, mit weißer Unter- lippe; „Firefly“, ſcharlach und gelb, mit weißem Schlund; „Galathée“, karmeſin mit weiß; „Ghestia“, dunkelblutrot; f. gilvum, chamoisfarben; „Henri IV.“, zinnoberrot; f. luteum, reingelb; f. luteum rubro- striatum, gelb, rot⸗geſtreift; f. nigrescens (syn. f. nigricans), ſchwärzlichblutrot, mit weißem Gaumen; f. nigro-purpureum, einfarbig, ſchwärzlichblutrot; f. papilionaceum, hochpurpurrot mit weiß; f. roseum, roſenrot; f. sulphureum rubro-venosum, ſchwefelgelb, Teile gedrungener, 704 En a a u * 2 er N br Familie 135. Serophulariaceae, Braunwurzgewächſe. O uf XXVII I. rot⸗geadert; f. tricolor striatum, weiß, mit gelben und karmeſinroten Streifen. | b) medium (syn. A. maj. nanum Hort.), Halb⸗ hohes Garten-L., nur 30—50 cm hoch, gedrungener. Die Farbenſorten ſind dieſelben, wie bei a; außer⸗ dem noch f. salmoneum, Blüten lachsrot; f. cupreatum, kupferigrot. f. kermesinum splendens, Blüten ſehr groß, in langer Ahre, leuchtend-dunkelrot; Unterlippe dunkler, mit kleinem, weißem Fleck; Kronröhre und Rückſeite der Lippen violettrot; Stengel, Knoſpen und Kapſeln ſchwärzlichbraun; Blätter ſchmal, bis⸗ weilen gedreht. Als beſondere Raſſe f. medium picturatum (syn. f. nanum picturatum Bort.) bezeichnet man Farbenſorten, deren Blüten mit einer anderen Farbe getuſcht ſind. Solche Sorten find: pieturatum igne- scens, goldgelb, aurorarot-getuſcht; f. picturatum „Inimitable“, hellroſenrot, orangerot-gefleckt und kupfer⸗ rot⸗getuſcht; f. pieturatum „Kaiser Wilhelm“, orange- ſcharlach, purpurn⸗getuſcht; f. pieturatum mirabundum, weiß, mit hellgelbem Fleck, purpurroſenrot⸗getuſcht; f. picturatum „Non plus ultra“, weißlich, mit pur⸗ purnem Fleck, roſa-getuſcht; f. picturatum „Victoria“, ſchneeweiß, mit hellgelbem Fleck, violettroſa⸗getuſcht. c) pümilum (syn. maj. nanum mancher Gärten!) Zwergiges Garten-L. (fr. Muflier „Tom Pouce“; e. Snap-Dragon „Tom Thumb“), Pflanzen nur 15—20 cm, höchſtens 25 em hoch werdend, und die Büſche erreichen einen Durchmeſſer von 25 em. Während die beiden Gruppen a und b mehr ver⸗ längerte und etwas lockere Blütenähren beſitzen, haben die Zwergſorten eine Anzahl kurzer, unterſetzter Stengel, üppig⸗grünes Laubwerk und ſehr gedrungene, etwas kürzere Blütenähren, oft derart gedrungen, daß die Endknoſpen ſich nicht über den aufgeblühten, halb aufgerichteten, großen Blumen entfalten können, dies vorzugsweiſe bei den weiß- oder gelbblühenden Sorten. — Auch vom Zwergigen Löwenmaul giebt es alle in Gruppe a genannten Farbenſorten, die alſo nur mit ihrem Namen hierher zu ſetzen ſind; ſodann von Gruppe b: f. salmoneum, f. cupreatum und f. ker- mesinum splendens, endlich noch f. cinnabarium, leuchtend-zinnoberrot. Zu allen dieſen Sorten ſei bemerkt, daß ſie zwar nicht vollkommen⸗, die meiſten aber doch genügend ſamenbeſtändig find, jo beſonders die ein- und zwei⸗ farbigen Sorten; während die bunten Sorten, in erſter Linie die geſtreiften, meiſt zu wünſchen übriglaſſen, was dort bedeutungslos iſt, wo man die Sorten nur gemiſcht verwenden will. Man erkennt geſtreiftblütige Pflanzen meiſt ſchon an den jungen Sämlingen, indem letztere dann auf der Unterſeite der Blätter gewöhnlich braun-geſtreift ſind. Ganz allgemein deutet auch ſchon die Färbung des Stengels und der Blätter die helle oder dunkle Färbung der zu erhoffenden Blüten an: alſo Pflanzen mit grünem oder gelblichgrünem Stengel und eben⸗ ſolchen Blättern hellgefärbte (weiße, gelbe, blaßroſen- rote) Blüten; während dunkelgrüne oder mit hellerem oder dunklerem Rot verwaſchene Stengel und Blätter dunkle oder teilweis dunkelgefärbte Blüten andeuten. Auch buntblätterige Pflanzen treten gelegent- lich auf, indem die Blätter gelblichweiß-geſcheckt ſind. Wo auf die größte Übereinſtimmung in Höhe, Bau und Farbe einer Sorte beſonderer Wert gelegt wird, iſt die Vermehrung durch Stecklinge und von der Mutterpflanze abgetrennte Grundſproſſe nicht zu um- gehen. Ebenſo wenig, wenn man Pflanzen mit „pelo= riſchen“ Blüten (A. majus f. Peloria), wie jolche bei Linaria, Nr. 2481, erwähnt ſind, vermehren will. Solche Pelorien mit 5 regelmäßigen, an ihrem Grunde jeder eine Ausſackung tragenden Kronlappen kommen bisweilen vor. Verwendung. Die Löwenmaul-Sorten gehören jetzt zu unſeren beliebteſten Gartenblumen. Ihr Blüten reichtum, die großen lebhaft-gefärbten Blüten, die lange, bis zum Eintritt der Herbſtfröſte ſich hinziehende Blütezeit und nicht zum mindeſten ihre Härte und leichte Kultur werden überall ge— ſchätzt. Während die hohen Sorten vorzugsweiſe zur Ausſtattung der Rabatten ſich eignen, überhaupt in großen Zier- und Landſchaftsgärten nicht gern ent— behrt werden, wo man ſie in Trupps von 5 oder mehr, auch von einigen halbhohen umgeben, anbringt, ſind die halbhohen und Zwergſorten mehr für kleinere Ziergärten paſſend, da ſie ſich ſowohl für Gruppen, als auch für Einfaſſungen, ferner auf Steingruppen, ſogar an Abhängen, Ruinen, altem Gemäuer und auf nicht zu trockenem, kieſigem Boden mit Vorteil ver— wenden laſſen. Die Zwergſorten ſind auch in Töpfen kultiviert durchaus ſchön. Kultur in allerlei mehr oder minder gutem Garten- und Ackerboden an ſonnigem, wie an nur halbſchattigem Standort faſt mühelos. Haupt- Ausſaat gegen Anfang April in ein kaltes Miſtbeet oder einen kalten Kaſten mit Fenſtern, ſonſt auch wohl auf ein warm gelegenes Saatbeet; die Gattung 834. Lamouröüxia bis Gattung 836. Nyeterinia. Nr. 2488 — 2490. 757 von Anfang bezw. von Ende Juli an bis September. Säet man aber Mitte Auguſt auf ein Saatbeet und verſtopft die Pflänzchen auf ein warmgelegenes Beet im Freien (im Winter dann Fichtenzweigdecke!) oder in einen ſog kalten Kaſten, der im Winter gedeckt wird, ſo kann man ſchon im Mai blühende Pflanzen haben und ſie im blühenden Zuſtande an den beſtimm— ten Platz ſetzen. Wenn ſich ſpäter viele abgeblühte Stengel zeigen, wird die Blütenentwickelung neubelebt, alſo verlängert, indem man die Stengel gleich nach der Hauptblüte 10 em über ihrem Urſprung ſtutzt, ſo die Pflanze zwingt, neue Sproſſe zu treiben und ſich nach 4 Wochen abermals mit Blüten zu ſchmücken. Abſtand der Pflanzen etwa 20 em. — Keimkraft der Samen 4 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen, aber etwas ungleichmäßig, indem manche, an ſich gute Körner auf ſich warten laſſen. 2489. Antirrhinum speeiösum Gray (syn. Gambelia speciosa Nutt.), Anſehnliches Löwenmaul. Kalifornien. Strauchig, 90—120 cm hoch. Etwas weichhaarig, überall beblättert. Blätter lederig, oval oder länglich, kurzgeſtielt. Blumenkrone ſcharlachrot oder hellrot, kaum zolllang, Zmal ſolang als die lanzettlichen Kelchblätter, und die Kronröhre Zmal jo lang als die ſchmalen Lippen. — A. junceum Gray (syn. Maurandia juncea Benth.), die Stengel ſchlank und kahl, 60—80 cm hoch; Blätter klein, länglich— linealiſch oder im oberen Teile kaum irgend welche. Pflänzchen verſtopfen, oder nur die zu dichtſtehenden auslichten und, wenn genügend erſtarkt, im Mai an den beſtimmten Platz pflanzen. Dieſe Pflanzen blühen Kronröhre 16—25 mm lang, etwas klebrig. Pflanze faſt an Gtg. 826, Russelia, erinnernd. — Kalthaus— pflanzen. Gattung 834. Lamouroüxia H. B. et Kth., Lamouronxie, O XXVII I Kelch glockig, zuſammengedrückt, 4ſpaltig; die Lappen gleich, oder paarweis höher Saum 2lippig: Oberlippe helmförmig, aufrecht, ganz oder (nach dem Franzoſen Lamouroux benannt). verbunden. Kronröhre verlängert, weit, bauchig, zuſammengedrückt; ausgerandet; Unterlippe am Grunde über der Wölbung 2faltig, mit 3 kleinen Lappen. Staubblätter 4, zweimächtig (2 Kölbchen bis— weilen fehlend). Griffel ganz. Kapſel eiförmig, vieleiig, fachſpaltig-aufſpringend, mit ganzen, die Samenleiſten tragenden Klappen; Samen ſehr dicht angeordnet. Aufrechte, 30—100 em hohe, niederliegende oder faſt kletternde, meiſt ausdauernde Kräuter. Blätter gegenſtändig, geſägt, ſeltener ganzrandig oder geſchlitzt. Blüten in den Achſeln der Stützblätter, ohne Deckblättchen, die oberen zu einer endſtändigen, oft einſeitigen Ahre oder Traube genähert, ſcharlachrot oder roſa. — 18 Arten, in Mexiko, dem centralen und andinen Amerika. B.: L. betonicaefolia DC., ſcharlachrote, ſehr ſchöne, faſt 6 cm lange Blüten; Kölbchenhälften ſtumpf. — L. multifida H. B. et Kth., Kölbchenhälften ſpitz; Blüten ſcharlachrot, 2½ —3½ em lang, bei f. grandiflora Benth. faſt 5 em lang. — Kalthauspflanzen, die wie Nr. 2512 behandelt werden können. Gattung 835. Melampyrum L., Wachtelweizen, O XXVIII (griechiſch: mélas — ſchwarz, pyros — Weizen; die Samen, zwiſchen Weizen geratend, ſchwärzen das Mehl). Kelch röhrig, 5 zähnig; alle Zähne langborſtig-zugeſpitzt, 5 kahl. Kronröhre cylindriſch, 2lippig: Oberlippe helmförmig, zuſammengedrückt; Unterlippe wenig länger. Staubblätter 4, zweimächtig; Kölbchenhälften parallel, nicht zuſammenfließend. Fruchtknotenfächer 2eiig. Kapſel zuſammengedrückt, eiförmig, ſchief oder ſichelig, fachſpaltig-aufſpringend. Samen 4 oder weniger. Einjährige, aufrechte Kräuter. Blätter gegenſtändig, ſchmal, ganz oder die oberen eingeſchnitten, die blütenſtändigen oft breiter und mehr oder weniger eingeſchnitten— gezähnt. Blüten entweder alle achſelſtändig, oder in dichten Endähren mit dachziegeligen, gefärbten Stützblättern, gelb, violett oder bunt. — 9 Arten, in Europa und Aſien. Z. B.: * M. nemorosum L., Blumenkrone goldgelb mit roſtbrauner Röhre; Stützblätter azurblau. I. arvense L, Krone purpurrot oder gelb, Stützblätter purpurn. — Erſtere in Wäldern und Hainen, letztere auf Adern; beide 20—40 cm hoch. Blütezeit meiſt Juli, Auguſt. Alle Arten ſind Halbſchmarotzer, indem ſie ſich mit den Wurzelſpitzen auf den Wurzeln von Gräſern und ausdauernden Wurzeln auch anderer Kräuter feſtſaugen. Deshalb läßt ſich z. B. M. nemorosum, welches in Landſchaftsgärten in Gehölzgruppen einen ganz eigenartig ſchönen Eindruck machen würde und für geeignete Standorte nicht genug empfohlen werden kann, ſchwierig anſiedeln. Man muß ſtets große Erdballen ausheben, die nicht bloß die gewünſchten Pflanzen, ſondern auch diejenigen ihrer Umgebung mit enthalten und auch mitgepflanzt werden müſſen. In abſehbarer Zeit wird wohl auch die Anzucht aus Samen zu ermöglichen ſein, ſobald wir Beſtimmteres über die Ernährungsweiſe wiſſen. — Auch M. bihariense A. Kern., in Nordöſterreich und Steiermark, ſoll ſehr ſchön ſein. Gattung 836. Nyeterinia Don, Stern- (oder Nacht-) Balſam, O XXVII I (griechiſch: nyx, Genet. nyetos — Nacht; abends und nachts blühend). Kelch eiförmig⸗röhrig, kurz⸗5 zähnig, aber 2lippig oder 2teilig. Blumenkrone bleibend, mit verlängerter, am Grunde ſpäter geſpaltener Röhre: Schlund gleich, innen oft ſteifhaarig; Kronlappen 5, abſtehend, bei 4 Arten mit unbehaarter Kronröhre ganz, bei den meiſten Arten aber 2ſpaltig, gleich oder 2 etwas breiter. Staubblätter 4, ſeltener 2 kleinere Schlund— Staubblätter taub oder ganz fehlend. Griffel keulenförmig, mit ganzer Narbe. Kapfel länglich, ſcheidewandſpaltig-aufſpringend; die Klappen an der Spitze 2ſpaltig. Samen zahlreich. Mehr oder weniger klebrige Kräuter oder Halbſträucher. Untere Blätter meiſt gegen-, obere wechſelſtändig, meiſt wenigzähnig, die blütenſtändigen dem Kelche angedrückt. Blüten ſitzend, in endſtändigen, dichten oder . 1 — 1 10 Arten, in Südafrika. A. Kronröhre zart-weichhaarig, Kronlappen es ; . N. capensis. 2490. B. Kronröhre kahl, Kronlappen 2ſpaltig 2490. Nyeterinia capensis Benth. 8. lat, 8070 Zaluzianskia capensis), Kapiſcher Sternbalſam. “ N. selaginodes. 2491. er halbſtrauchig, meiſt einjährig 20—35 (bis 50) em hoch. Blütezeit: See kultiviert, 758 etwa 10 Wochen nach Ausſaat beginnend, meiſt im Juli bis September. — Pflanze äſtig; die Stengel und Aſte angedrückt⸗zottig, rauhhaarig oder drüſig— klebrig, meiſt dünn. Blüten gegen Abend und nachts bis zum anderen Morgen geöffnet, ſehr wohlriechend; Saum weißlich oder weiß, am Schlunde grünlich, unterſeits meiſt violettbräunlich. — 4 Abarten: a) lychnidea Don pr. sp. (syn. N. capensis hort. ex p., Zaluzianskia lychnidea Benth., Erinus lych- nideus Willd., nicht Thbg.; E. gracilis Lehm.), Blätter länglich-linealiſch oder die unteren lanzett- lich und die oberen (oder randig, 1 nervig, ziem- lich kahl oder weichhaarig, oder auf den Nerven be— wimpert; Blätter des (länglichen), ſpäter ver- längerten Ahren; Blu— menkrone kaum 3 em lang werdend, Röhre dünn; Kronſaum weiß, unterſeits violettbräunlich. Kapſel lederig, weißzottig, 12 —22 mm lang. b) normälis (syn. N. capensis Benth., Erinus Kapiſcher Sternbalſam. Familie 135. Serophulariaceae, Braunwurzgewächſe. G XXVII I. Die Pflanzen ſind vorzugsweiſe in der Nähe von Lauben oder Wohnungen anzupflanzen, andernfalls in Töpfen zu kultivieren. Kultur in ſandigem, ſonſt kräftigem, aber nicht üppigem, auch nicht mit Miſt durchſetztem Boden, an ſonnigem oder doch nur halb- ſchattigem Standort. Anzucht aus Samen. Ausſaat gewöhnlich Ende März in ein nur mäßig warmes Miſtbeet oder in Töpfe, die im Wohnzimmer gehalten werden; die Pflänzchen alsbald verſtopfen und hernach nicht durch Mangel an Luft und Licht ſchlaff werden auch alle) linealiſch, wenig⸗ zähnig und auch ganz- Saatkäſtchen und überwintere die in Käſtchen oder haart und am Rande be⸗ Blütenſtandes lanzettlich oder länglich, ſtumpf, die Kelche etwas überragend. Blüten in anfangs dichten Einjährig, 10—18 cm hoch. Blütezeit: gewöhnlich laſſen, ſondern nach und nach abhärten, da ſie nur 5 bis 80 C. bedürfen. Mitte Mai auspflanzen und, wenn nötig, einige Zeit zuvor etwas einſtutzen. Abſtand 25, cm. Wer einen froſtfreien, hellen Raum zur Überwinterung hat, ſäe im September in Töpfe verſtopften Pflanzen; ſolche blühen dann nicht nur früher und reichlicher, ſondern geben auch meiſt noch brauchbaren Samen. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. 2491. Nycterinia selaginödes Benth. (syn. Zaluzianskia selaginodes Benth., Erinus selaginodes Thbg.), Selagoähnlicher Sternbalſam. Südafrika, Juli bis September; nach Herbſtſaat ſchon von Juni veräſtelt. ab. — Pflanze weißlich-klebrig-behaart, am Grunde Unterſte Blätter wechſelſtändig, verkehrt⸗ eirund, geſtielt; obere länglich- oder linealiſch-ſpatel⸗ capensis L.), Wuchs ſtraff; Behaarung, Länge und Breite der Blätter, ſowie der Blütenähren etwas ver— änderlich. Blätter meiſt etwas kleiner als bei Abart a; förmig, die des Blütenſtandes an ihrem Grunde ver- breitert, den Kelchen angeheftet. Blüten ſitzend, achſelſtändig, in beblätterten, anfangs dichten und doldenartigen, während der Blütezeit ſich bedeutend verlängernden Ahren. Blumenkrone reinweiß, hellrötlich oder violett, im Schlunde mit kleinen Blütenähren gewöhnlich kurz, 4—8blütig, bisweilen aber am Hauptſproß verlängert und dann 15—20blütig. c) dentäta Benih. pr. sp., Blätter grobgezähnt oder halb⸗fiederſpaltig, länglich-lanzettlich oder elliptiſch, am Grunde verſchmälert, die des Blütenſtandes drüſig⸗ klebrig⸗weichhaarig; Ahren meiſt kurz und dicht. d) longiflöra Benth. pr. Sp., Stengel angedrückt— behaart; Blätter linealiſch, fiederſpaltig-gezähnt, die des Blütenſtandes ſchwachklebrig-weichhaarig; Blumen- krone am längſten, etwa 4 cm lang. Verwendung wegen ihres köſtlichen, freilich nur abends und nachts kräftigen Vanilleduftes. hellgelben Wimpern, welche etwas über den Saum treten. Die vorderen beiden Staubblätter ſind ver— kümmert. Kelche und Kapſeln dünnhäutig. Blumen- krone 18—24 mm lang. Verwendung. Wirklich niedliche, aber etwas zarte Pflanze für gutgepflegte Gärten; geeignet zur Bildung kleiner Gruppen und Blumenteppiche und als Einfaſſung von Blumenbeeten; auch als Topfpflanze angenehm. Kultur und Anzucht wie Nr. 2490. Sandiger, womöglich mit Wieſenmoorerde durch— ſetzter, durchläſſiger Boden und ſonniger, etwas geſchützter Standort ſind erforderlich. Gattung 837. Mimulus L., Gauklerblume (Affenblume), O XXVIIL I; XXXII (lat.: mimus — Mime, Gaukler; mannigfaltige Färbung, Zeichnung und Form der Blüten). Kelch röhrig, ſeltener glockig, 5 kantig, oben 5zähnig, ſeltener 5ſpaltig. Kronröhre meiſt cylindriſch; die Oberlippe 2 lappig, aufrecht, an den Seiten zurückgebogen, oder ab— ſtehend und flach; Unterlippe abſtehend, 3 lappig, am Grunde 2höckerig, hervorragend und den Schlund faſt ſchließend, oder hohl; Kron⸗ lappen an ſich rundlich. Staubblätter 4, zweimächtig. Griffel fadenförmig, an der Spitze 2plattig. Kapſel länglich oder linealiſch, fachſpaltig⸗2klappig⸗aufſpringend; Klappen ganz, ſeltener 2ſpaltig. Niedrige Kräuter, jedoch auch 3 meiſt klebrige Sträucher (die frühere Gattung Piplacus). Blätter gegenſtändig, ungeteilt, ganzrandig oder gezähnt, ſelten eingeſchnitten. Blüten achſelſtändig, einzeln, die oberen bisweilen traubig, geſtielt, ohne Deckblätter. Blüten anſehnlich oder ziemlich klein, in verſchiedenen Farben. — 60 Arten in den außertropiſchen Regionen der Erde (in Europa und im Mittelmeergebiet fehlend). f A. Krautige Pflanzen. 1. Die eigentliche Röhre der Blumenkrone zumeiſt in den faltiggekielt-kantigen, 5zähnigen Kelch eingeſchloſſen, deſſen Zähne von dem ſtarken Nerv durchzogen ſind. (Kronſaum meiſt deutlich-2 lippig.) Griffel kahl; Narbe 2plattig, die Platten eirund oder rundlich und gleich. a) Blüten roſenrot, ſcharlachrot oder violett, ſelten orangerot. Kelchzähne faſt gleich. Samenſchale mattgefärbt, ziemlich loſe. 5 Zähne des (länglich-prismatiſchen) Kelches kurz. Samen der Länge nach runzlig. Blüten 3½ — 4½ em lang . M. cardinalis. 2492. ** Zähne des fait gleichmäßigen Kelches pfriemlich und ſchlank. Blüten violett, ſelten weißlich, höchſtens zolllang. Samen nicht gerunzelt. Blätter durchweg fiedernervig: M. ringens L., Kanada bis Texas, an feuchten Orten. Staude. b) Blüten von reingelb oder bisweilen weiß, bis braunrot oder karmeſin, einfarbig oder häufiger gefleckt, geſtrichelt, punktiert oder ſcheckig, klein oder groß. Kronſchlund (M. Tilingii Rgl. ausgenommen) breit und offen. Samenſchale dünn, glatt oder glänzend, nur bei M. luteus und ſeinen Unterarten auch matter und netzig-längsſtreifig. * Die Stengel ſind beblättert und nicht zottelhaarig. Blätter nicht fiedernervig, ſondern vom Grunde oder nahe dem Grunde aus mit 3—7 Hauptnerven, oberhalb der Mitte der Mittelrippe keine oder nur ſchwache Nerven. 7 Kelch an der Mündung ſchief, der hintere Zahn am größten. Blätter meiſt breit und gezähnt, wenigſtens die unteren geſtielt, die oberen aber mit breitem Grunde ſitzend oder ſtengel—⸗ umfaſſend. Staude, aber meiſt einjährig kultiviert .. * M. luteus (hybridus, Tafel 46). 2493. +7 Kelch an der Mündung gleich oder faſt gleich und die Zähne desgleichen. blätter ſitzend oder faſt jo, mit verſchmälertem, undeutlich-3 nervigem Grunde. einjährig, aufrecht, ſehr fein klebrig⸗ oder drüſig⸗weichhaarig, 10—30 em hoch. ** Die Stengel ſind beblättert, zottig und klebrig, ausgebreitet oder kriechend. Blätter dünn, mehr oder weniger ſiedernervig und geſtielt, gezähnelt oder geſägt. hellgelb; Kelchzähne faſt gleich Gattung 837. ln Gauklerblume. Nr. 24912493. 759 Stengel⸗ Pflanzen . M. bicolor. 2494, Blumenkrone ſchmal, : M. floribunda Dougl. (syn. M. peduncularis Dougl., 1 pusilla Torr.), einjährig, 15—30 em hoch; Blätter nur bis 3 om lang; Kelch 6 bis mm, Krone 6 bis kaum 14 mm, hellgelb. — Ferner mit Moſch 8 Blätter alle dried oder faſt io, in ar Pflanten mit ſchaftartigen Blütenſtengeln. roſettigen Büſcheln, 3—5 nervig und ſitzend us duft: M. moschatus. 2495, M. primulodes. 2496. 2. Kronröhre mit eingeſchnürter Mündung, cylindriſch, ſamt dem Hals in den geſchwollenen, 5 eckigen Kelch eingeſchloſſen, nahe dem Grunde (auf der Vorderſeite) bauchig. Pflanze mit ſchön roter Belaubung Oberer Teil des Griffels drüſig. Griffelnarbe trichterig oder ſchildförmig. M. mohavensis. 2497. B. Sträucher (oder im unteren Teile 11 Hatsfträudhen) beifig- eve Kronröbre trichterformig, etwa ſo lang oder länger als M der ſchmale, gefieltsfantige Kelch. Griffel drüſig . 2492. Mimulus cardinälis Dougl. (syn. Ery- thranthe cardinalis Spach), Scharlachrote Gaukler- blume (fr. Mimule Ecarlate; e. Scarlet Monkey- Flower, Maidenwort). Nordamerika. Staude, meiſt einjährig kultiviert, 50— 70 ( 120) cm hoch. Blüte- zeit: 10—12 Wochen nach der Ausſaat; Juni bis September; nach Herbſtſaat: Juli. — Pflanze zottig-behaart und klebrig, etwas meiſt im von Mai bis 515 Moſchus duftend; Stengel einfach oder vom Grunde an veräſtelt; Aſte aufſtrebend. Blätter eirund oder die unteren verkehrteirund⸗ lanzettlich, die oberen meiſt verwachſen, Stielen. Kronſaum deutlich-ſchief, Oberlippe aufrecht und zurückgekrümmt, Unterlippe zurückgeſchlagen. Staubblätter herausragend. Griffelnarbe 2plattig, ſich einander nähernd. Blüten ſcharlachrot. Gartenformen ſind: f. Hudsonii, hellkarmeſinrot, . glutinosus. 2498. verſtopfen, 0 010 ſie recht ſtark werden können, und im Mai auspflanzen (Abſtand 25—30 cm). Anfang September-Saat in Käſtchen giebt kräftigere Pflanzen und frühzeitigere Blüte; die Pflänzchen, wenn ſie 2—3 Blättchen entwickelt haben, in Töpfe verſtopfen, je 4 in einen 10 em-Topf, und als Kalthauspflanzen überwintern. Im Februar oder Anfang März die Pflanzen jede für ſich in einen 10 em-Topf verſetzen und ſpäter, im Mai, um welche Zeit ſie oft ſchon blühen, auspflanzen. — Keimkraft der Samen 4 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. alle ausgenagt-gezähnt und Stark | geadert, faſt runzlig. Blüten auf achſelſtändigen, langen 2493. Mimulus lüteus Z. s. lat., Gelbe Gauklerblume. Nordamerika, Chile. Staude, 15 bis 60 bis 100 em hoch. Blütezeit: überwinterter Pflanzen vom Mai bis Juli; im März, April geſäeter die Platten reizbar und bei der geringſten Berührung | bis September — Pflanze kahl oder weich⸗ Die Stengel aufrecht, aufſtrebend oder die ſpäteren Stengel oder Aſte ausgebreitet und am Grunde Schlund mit gelbem, purpurgeſtreiftem Fleck; Staub⸗ blätter und Griffel weiß. k. aurantiacus (syn. f. aureus hort., „Orange Perfection“ der Engländer), bald mehr, bald minder feurigorangerot, bisweilen mit rot oder karmin. f. roseus („Rose Queen“ der Engl.), Blüten größer, roſenrot, mit mehr oder weniger zahlreichen, dunklen Punkten. k. carneus, fleiſchfarbig; (syn. f. roseus superbus hort.?), dunkelroſenrot, groß; f pictus, goldgelb, abgegrenztem Auge und Schlund. Dieſe Sorten ſind leidlich ſamenbeſtändig geworden; f. pictus iſt die neueſte. Eine oder die andere iſt vielleicht Baſtardform zwiſchen M. cardinalis und der folgenden M. Lewisii, gleich der ſchon über ein halbes Jahrhundert bekannten M. roseo & cardinalis oder M. Maclowianus Bot. Mag. — M. Lewisii Pur sh (syn. M. roseus Dougl.), Behaarung ſehr fein oder nur ſchwach; Blüten roſenrot oder blaſſer. röhre und Schlund verhältnismäßig länger; oft wurzelnd. Blätter eirund, oval-länglich, rundlich oder faſt herzförmig, die oberen ſitzend und nicht ſelten verwachſen-ſtengelumfaſſend; alle gewöhnlich ſpitzgezähnt oder gezähnelt, ja die unteren bisweilen leierförmig— mit purpurſcharlachrotem, jcharf- | f. fortunatus, mit dunkelrotem Auge; f. atrosanguineus ſtändig. Kron⸗ Kron⸗ lappen rundlich, alle ſpreizend; Staubblätter ein⸗ geſchloſſen. Iſt weniger ſchön als M. cardinalis. Verwendung dieſer durch ihre leuchtenden Blüten auffallenden Art und ihrer Gartenformen truppweiſe auf Rabatten, oder in gutgepflegten mitt- leren und größeren Gärten zur Bildung ſelbſtändiger Gruppen. Die Pflanzen ſind etwas empfindlich und verlangen ziemlich ſandigen, mäßig feuchten, gleichwohl durchläſſigen Boden, der nötigenfalls mit Wieſenmoor-, Heideerde oder Sand zu durch⸗ ſetzen iſt. Standort halbſchattig oder ſonnig. Heidepflanzen-Gruppen eingeſprengt, gedeihen ſie vor— trefflich und ſind von guter Wirkung. — Ausſaat gewöhnlich Mitte März oder Anfang April ins halb— warme Miſtbeet und die Samen glatt andrücken und nicht oder nur ſehr ſchwach mit Erde oder beſſer mit feinem Quarzſand beſtreuen. Die Pflänzchen hernach 1 N | 2 zerſchlitzt (vermeintliche Art: M. Blüten traubig oder zu 1—6 end- Blüten⸗ ſtielchen kürzer, ſolang oder ſelte— ner länger als die Blüten. Letztere ſind klein oder groß (1½—6 em lang) und der Saum 2—6 cm breit; Kronſchlund offen oder ſeltener infolge Wölbung der Unterlippe faſt geſchloſſen. Samen länglich oder oval, ziemlich mattgefärbt und lyratus Denth.). Echtgelbe Gauklerblume. netzig⸗längsſtreifig. k. Scouleri Hook. pr. sp. iſt eine Form mit ſchmäleren Blättern. Dieſe Art iſt ſehr veränderlich und vielgeſtaltig; ſie rechtfertigt den Namen „Gauklerblume“. Aus praktiſchen Gründen, aber auch der Klärung und Ein— fachheit wegen, halten wir folgende 4 Hauptgruppen als Unter- oder Schein-Arten feſt. A. Stengel deutlich kantig. Mimulus perlüteus Voss (syn. M. luteus sensu slriclo), Echtgelbe G., Nordamerika. Pflanze 40— 100 em hoch, am Grunde veräſtelt; die Stengel aufrecht oder ziemlich aufrecht, deutlich- Akantig, nach dem Grunde zu gewöhnlich rot⸗gefärbt; an den Kanten kleine Härchen in Längsreihen, im 7607 EN übrigen die Pflanze am Grunde kahl; aber, wo der Blütenſtand beginnt, mit kurzer, lockerer, drüſiger Behaarung. Blätter 5- bis mehrnervig. Blütenſtielchen ſo lang oder meiſt länger als die Blätter. Die oberſten Deckblätter an ihrem Grunde nicht verwachſen. Blumenkrone mehr als einmal ſo lang als der Kelch, mit offenem Schlunde, goldgelb, im Schlunde klein⸗gefleckt: k. punctatus Not. (syn. M. guttatus DC., M. luteus Pursh, M. splendens Hort.). und kann in mittleren und größeren Ziergärten auf Gruppen, Rabatten, zwiſchen lichtem Geſträuch und an feuchten, etwas ſchattigen Orten, aber mit ſandigem, durchläſſigem Boden gute Verwendung finden. Kultur wie Nr. 2492. B. Stengel ſtielrund oder faſt ſo. 1. Kronſchlund durch die ſtarkgewölbte Unterlippe geſchloſſen, ſodaß man nicht hineinſehen kann. Mimulus Tilingii Agl., Tilings G., 30 bis 60 cm hoch. In Wuchs und Haltung wie M. per- luteus. Pflanze im unteren Teile kahl, oben aber dichtdrüſig-weichhaarig; die Stengel ſtielrund. Laub- blätter am häufigſten nur 3—5 nervig. Deckblätter Familie 135. Serophulariaceae, Braunwurzgewächſe. Of XXVII 1. N R 2 geſtreckt und aufſtrebend, kahl (nur unter der Lupe undeutlich-flaumig), von Grund auf veräſtelt und bis zur Spitze beblättert. Blätter faſt ſtets oder zumeiſt mit nur 3 Hauptnerven oder Nerven; alle gezähnt. Blütenzweige 1—6blütig. Blüten achſelſtändig, Blüten⸗ ſtielchen nur ſo lang oder kürzer als ihr Blatt. Blüten (2-6 em lang) 1½ 2 mal größer als der Kelch, die nicht punktiert, oder häufiger purpurn-punktiert oder borangefarben, der Stammform anfangs kupferrot oder kupfer⸗ allmählich zu goldgelb verbleichend. Samen oval. — Gartenformen find: „Fürst Bis- Iſt, wie die folgende, durchaus ſamenbeſtändig gelb. des Blütenſtandes ganzrandig, die oberſten mit dem Grunde zuſammengewachſen. ſcheinend. förmigem Saume; die obere Lippe liegt aber auf dem gewölbten, bärtigen Gaumen der Unterlippe ſo feſt auf, Blüten zahlreich er⸗ Blumenkrone ſchwefelgelb, mit rachen- daß man nicht in den Schlund hinein ſehen kann; ihre beiden Lappen ſchlagen ſich rachenförmig zurück. Sie blüht den ganzen Sommer hindurch und beſitzt die wertvolle Eigenſchaft, in ſonniger Lage und in der heißeſten Jahreszeit ſich friſch und in vollem Flor zu erhalten. In recht guten Lagen dürfte ſie im Freien überwintern, doch kann man ſie als einjährige kulti— vieren, hauptſächlich auf Rabatten und in Gruppen. 2. Kronſchlund offen (oder nur halb geſchloſſen). Mimulus rivuläaris NMult., Lodd., Groß— fleckige (oder Bach-) G., in den Anden Chiles; Pflanze 25—40 cm hoch, von etwas ſchwächerem Wuchs als | die vorgenannten, meist kahl, auch die Stengel niedriger. Blätter eirund, zugeſpitzt, mit 5 oder mehr (ſelten nur 3) Nerven oder Hauptnerven, ungleichgezähnt, meiſt bräunlich- gezeichnet oder -angelaufen. ſtielchen das Blatt (faſt) immer überragend. anſehnlich, größer als bei voriger Art, meiſt lang— geſtielt, bei der Stammform guttagelb, der unterſte Kronlappen vorn mit einem großen dunkelbraunen Fleck; Kronſchlund dunkelbraun- punktiert. f. variegatus (syn. M. variegatus Zodd., M. speciosus hort., M. Blüten⸗ Blüten quinquevulnerus hort., M. Youngii hort,, M. Groomii hort., M. Smithii Lindl.) iſt dadurch verſchieden, daß jeder Kronlappen einen großen, braunen, purpurroten oder purpurroten Fleck trägt, der nicht ſelten faſt die ganzen Lappen bedeckt; ebenſo iſt der Schlund punktiert. Bisweilen erſcheinen die Flecken nur auf der Oberlippe, oder ſie ſind daſelbſt größer als auf der Unterlippe. Die Grundfarbe der Blüten iſt je nach den (hierin meiſt wenig ſamenbeſtändigen) Sorten weiß, gelblich, gelb oder orangefarben. k. varie- gatus maximus (syn. M. quinquevulnerus maximus Hort.) heißen Pflanzen mit ſehr großen, großfleckigen Blüten. Prächtige Pflanzen. Mimulus cüpreus Agl. (syn. M. luteus f. alpinus A. Gray, M. luteus f. cupreus Aook.), marck“, Blüten feurigpurpurkarmin; „Brillant“, eine Form von gedrungenerem Wuchs, Blüten glänzend- dunkelſcharlach; k. purpureo-coccinea Hort., Blüten groß, auf roſaweißem Grunde purpurſcharlachrot oder mordorébraun; bisweilen iſt der Grund chamoisfarben oder ſehr hellroſagelb, roſalachsgelb oder roſananking— f. tigridiodes (syn. M. tigrinus und tigri⸗ diodes hort. ex. p.), Blüten auch auf den Kronlappen reich mit dunkleren, roten bis braunen Punkten oder kleinen Flecken beſtreut; k. duplex, doppel- kronige (oder buntkelchige) Form, deren vergrößerter Kelch blumenkronartig geworden iſt, ſodaß ſcheinbar 2 Blumenkronen, die eine in der anderen ſteckend („hose in hose“ der Engländer), vorhanden find. Da dieſe Verbildung, welche zu einem kleineren oder größeren Pro- zentſatze aus Sa— men treu wieder— kommt, bei allen Mimulus-Sorten vorkommen kann, ſo hängt man die Bezeichnung dem Namen der be— treffenden Raſſe an, anſtatt alle „Doppelkronigen“ unter einen Hut zu bringen. Eine ſchärfer abge- grenzte Zwerg-⸗ form des M. cupreus iſt f. Roezlii Voss (syn. M. Roezlii hort.), knappe, dichte Büſche von kaum mehr als 10 em Höhe bildend, mit zierlicher, glänzend— dunkelgrüner Belaubung und, wenn mit leuchtenden, orange- bis goldgelben, im Schlunde rot-punk⸗ tierten Blüten bedeckt, eine recht anziehende Erſchei— nung; zudem widerſtandsfähig und beſonders zur Kultur in Töpfen zu empfehlen; im Freien giebt ſie zierliche Einfaſſungen. Eine wirklich gefüllt- Großfleckige Gauklerblume f. rivularis. blühende Form, wenn auch nicht vollkommen gefüllt, piofett- Kupferrötliche G., nur 15—20, höchſtens 25 em hoch. Pflanze raſenartig wachſend; die Stengel nieder— iſt f. trigidiodes Neubertii (syn. M. Neuberti hort.), Blüten reingelb, hellgelb oder dunkelgelb, mit dunfel- ſcharlachroten Punkten und Marmorflecken in den verſchiedenſten Verbindungen, oder auch mit Farmejin- roten Punkten, immer aber im Schlunde noch mit mehreren wahren Kronblättern. Vermehrung durch Grundſproſſe und Stecklinge. Verwendung. M. cupreus nebſt Formen ſind nicht nur zu den härteſten, ſondern auch zu den ſchönſten Vertretern der Gattung zu zählen. Im Laufe der Zeit ſind nun teils durch die Kultur, hauptſächlich aber durch Kreuzungen der Unter- arten M. cupreus, M. rivularis und M. luteus oder M. Tilingii miteinander eine Anzahl Gartenſorten entſtanden, meiſt Sorten mit großen und ſehr großen Blüten, die, abgejehen von der Größe der Blumen, im allgemeinen nur in der Färbung und Zeichnung neu ſind. Dieſe führen in den Samenverzeichniſſen ſämtlich den Namen Mimulus hybridus horti., Tafel 46, 182 (syn. M. hybridus grandiflorus hor?., M. tigri- nus Aort., M. pardinus hort., M. rubinus Aort., M. nobilis hort. u. |. w.) Blumiſten-Gauklerblume. Alle dieſe Sorten laſſen ſich aber nach Wuchs, Höhe und ihren weſentlicheren Merkmalen ziemlich leicht an eine der genannten Unterarten anſchließen; die Mehr- zahl wird zu M. rivularis und M. cupreus zu ziehen ſein, ſodaß es nicht nur klarer, ſondern auch praktiſcher iſt, ſie nach Zugehörigkeit als: M. perluteus hybridus, M. Tilingii hybridus, M. rivularis hybridus oder M. cupreus hybridus in Zukunft aufzuzählen und (ſofern die Blumen nicht einfach find) noch „duplex“ für doppelkronig, d. h. buntkelchig, und „plenus“ oder „flore pleno“ für gefülltblühend anzuhängen. Eine der ſchönſten Zeichnungen zeigt M. rivularis variegatus grandiflorus. Weshalb man die „doppel- kronigen“ großblumigen M. hybridus grandiflorus „imperialis“ nennt, anſtatt das übliche, bezeichnendere Wort „duplex“ zu gebrauchen, iſt unverſtändlich. Sehr ſchöne Großblumige oder Blumiſten— Gauklerblumen, die wohl zumeiſt zu M. cupreus zu ziehen, ſind folgende: „Feuerkönig“ (syn. M. hybr. purpureo -ruber), feurigrot, dunkelbraun-punktiert; Schlund gelb, unten getuſcht, an der Seite karminroſa— ſchattiert. ‚„Queen’s Prize“, Blüten 6—10 cm im Durchmeſſer, reichpunktiert und kleingefleckt, in ver— ſchiedenen Grundfarben vorkommend; Wuchs niedrig. „Crimson Gem“, auf weißem Grunde karminroſa, gegen den Schlund hin kaſtanienbraun-gefleckt, Schlund gelb, mit rot punktiert (getigert) und geſtreift. „Edgar“, orangegelb, dunkelkarmeſin- gefleckt und »geſtreift. „Gayeèty“, roſa, leicht mit karmeſin geſtreift; Schlund gelb. „Rubens“, ſchneeweiß, ſcharlachrot-gefleckt. — | Verwendung aller genannten Mimulus-Formen wegen ihres niedrigen Wuchſes, ihrer zahlreichen, prächtigen und oft auffallend gefärbten Blüten als vortreffliche und in kleinen wie in großen Gärten beliebte Pflanzen, vorzugsweiſe zur Bildung ganzer Gruppen, ſodann zu Einfaſſungen und endlich als wirklich ſchöne Topfpflanzen für den Sommer auf Veranden, Balkonen, auch in großen Blumen— ſchalen u. ſ. w. Auch die gewöhnlichen Formen, die Stammform M. cupreus, ſodann M. cupreus Roezlii, M. cupreus tigridiodes geben reizende, kleine Blumen— teppiche. Kultur wie Nr. 2492. Alle gedeihen am beſten an halbſchattigem Standort in friſchem, alſo mäßig feuchtem, recht ſandigem, lehmig-humoſem Boden. Vermehrung durch abgetrennte Grund— ſproſſe, Ablieger und Stecklinge leicht. Anzucht aus Samen (wie Nr. 2492) iſt üblicher. — Keimkraft der Samen 3—4 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. 2494. Mimulus bicolor Benth. (syn. M. Prat- tenii Durand), Zweiſarbige Gauklerblume. fornien. Einjahrig. Blütezeit: Sommer. — Pflanze von Grund auf äſtig. Blätter lanzettlich oder linealiſch— Im Winter ſchwache Fichtenzweigdecke. Vermehrung lanzettlich, bisweilen ſpatelförmig, meiſt gezähnelt, bis zu 21/,—3 cm lang, die oberen kürzer als ihre Blüten— ſtielchen. Saum, gelb, oder die Unterlippe gewöhnlich weiß. Kelch ſchmal⸗länglich, purpur⸗ fleckig, zur Fruchtzeit 8—10 mm lang, ſeine dreieckigen, ſpitzen Zähne ver— hältnismäßig groß (2—3 mm lang). — Eignet ſich beſonders zum Auspflanzen ins Freie für mittlere und große Gärten. Kultur wie Nr. 2492. 7 u . 88 1. Gattung 837. Mimulus, Gauklerblume. dali. Standort, lockere, nicht mit Miſt durchſetzte Humuserde Blumenkrone 1½ —2 cm lang, mit weitem Nr. 24942497. 761 2495. Mimulus moschätus Dougl., Mo ſchus- Gauklerblume. Nordamerika, an feuchten Orten. Staudig, mit wurzelnden, kriechenden Stengeln, die bis 30 em und mehr lang werden. Blütezeit: Mai bis Oktober. — Pflanze mit durchdringendem Moſchusduft, zottig und klebrig. Die Stengel aus- gebreitet und kriechend. [Eine niedrige, gedrungene, buſchige Form, f. compactus, iſt ſehr zu empfehlen, beſonders für Topfkultur.] Blätter länglich— eirund, 2½ —6 em lang, meiſt die Blütenſtielchen überragend. Kelch kurz-prismatiſch, zur Fruchtzeit länglich-glockig, 8—12 mm lang; ſeine breit=fanzett- lichen und zugeſpitzten, oft etwas ungleichen Zähne halb ſo lang als die Röhre. Blumenkrone gewöhnlich etwa 2 em lang und kaum doppelt ſo lang als der Kelch, bei f. longiflorus Gray aber 2½ 3 cm Länge erreichend, 3mal jo lang als der Kelch und die ſpäteren Blütenſtielchen die Blätter überragend. Kapſel kugelig⸗eiförmig, ſtumpf. Verwendung. Die Moſchus-Gauklerblume iſt wohl die verbreitetſte und bekannteſte von allen; weniger ihrer Blüten, als vielmehr des Moſchus— duftes wegen. Im freien Lande gedeiht ſie an etwas ſchattigen und friſchen Stellen faſt in jedem kräftigen, durchläſſigen, thunlichſt etwas ſandigen Gartenboden. Ja, ſie erhält ſich oft unter Fichten— zweigdecke (bisweilen auch ohne jede Decke) im Freien mehrere Jahre, beſonders an ſchattigem Standort und in ſandigem, mäßig feuchtem Boden. Sie ſäet ſich auch wohl ſelbſt aus. Anzucht aus Samen jederzeit ſehr leicht. — Keimkraft der Samen 4 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. 2496. Mimulus primulödes Benth., Himmels- ſchlüſſel-Gauklerblume. Gebirge Nordamerikas. Staude, nur 8—12—15 em hoch. Blütezeit: Anfang Juni bis Herbſt. — Pflanze durch fadenförmige Aus— läufer ausdauernd. Blätter alle in roſettigen Büſcheln grundſtändig oder angehäuft an einem 2½ —8 cm hohen Stengel, in der Jugend weichzottelhaarig und am Rande bewimpert, im Alter kahl werdend, von verkehrt-eirund bis verkehrt- lanzettlich, zerſtreut-geſägt oder faſt ganzrandig, 1 3½ em lang bei etwa 8 bis 14 mm Breite. Blütenſtengel fadenförmig, oft einzeln ſtehend, ſamt dem cylindriſchen Kelch kahl. Blumen— krone goldgelb, mit trichterförmiger Röhre und zweilippigem Saum, 6—20 mm lang, bei 1—2 cm Saum⸗Durchmeſſer. Verwendung. Reizende, gelbblühende Zwergſtaude, in ihrer Erſcheinung an Himmels— ſchlüſſel-Primula-) Arten erinnernd, dazu völlig winter— hart und den ganzen Sommer hindurch blühend. Iſt eine Zierde der Steingruppen, Felſen-Anlagen, Grotten; iſt auch in Trupps beiſammen auf Rabatten und zwiſchen lichtem, niederem Ziergehölz, endlich auch als Topfpflanze ſehr angenehm. Kulturbe— dingungen: halbſchattiger, friſcher, mäßig feuchter (Wieſenmoor- oder Walderde und ſandiger Lehm). durch Teilung, im Sommer. Anzucht aus Samen. 2497. Mimulus mohavensis Lemmon, Mohave- Gauklerblume. Am Mohavefluß in Kalifornien, auf ſandigem Boden. Einjährig, 5—15 cm hoch. Blütezeit: Mai bis Juli⸗-Auguſt. — Pflanze klebrig⸗ behaart, mit ſchön roter Belaubung. Stengel aufrecht oder aufſtrebend. Blüten achſelſtändig, mit tief- und leuchtend-roter Mitte (Auge), umgeben von dem hell— 762 Familie 135. Serophulariaceae, Braunwurzgewächſe. Or XXVII I. roſenroten, von blutroten Strahlen und Adern durch- f. brachypus Gray (syn. Diplacus longiflorus Nutt.), zogenen, drüſig-bewimperten Saum. Blüten groß, lachsfarben, ſehr kurzgeſtielt; Kelch Eine neue, durch angeblich „prachtvoll rote“ Be- klebrig-weichhaarig oder zottig; krautige Teile oft laubung beachtenswerte Mimulus-Art, die mit Ire- weichhaarig; Blätter linealiſch- lanzettlich, zumeiſt sine, Achyranthes und Alternanthera in Vergleich ganzrandig. Die Art iſt ſehr zu unweſentlichen Ab⸗ gezogen wird. | änderungen geneigt; hier konnten nur die Hauptformen 2498. Mimulus glutinösus Wendl. (syn. oder genannt werden. Auch die Gartennamen Diplacus nur wenig abweichend ſind: M. aurantiacus Curt., | glutinosus f. Godronii, f. Verschaffeltii, f. splendidus, Diplacus aurantiacus hort., Blüten orangefarbig; | k. grandiflorus gehören zu M. glutinosus. — M. rugosus D. glutinosus und D. latifolius Mitt., D. stellatus | Benth. (syn. Diplacus rugosus Benih.), Südmexiko; Kellogg), Klebe-Hauklerblume. Kalifornien. Strauchig, Pflanze überall zottig, roſtfarben, klebrig; Blätter 72—1½ m hoch, faſt kahl aber klebrig. Blütezeit: runzlig, aus verſchmälertem Grunde eirund, gezähnt; meiſt Mai bis Auguſt. — Blätter ſchmal-länglich bis Blüten ſcharlachrot. linealiſch, gezähnelt bis ganzrandig, je nach der Sorte Verwendung. Dieſe Sträucher, beſonders die und dem Alter 2½ —10 cm lang, zuletzt mit zurück— 8 5 2 e ner 1 „ Formen f. puniceus und f. aurantiacus, auch M. gerollten Rändern. Blüten 35, cm lang, kurz⸗ rugosus, find wirklich ſchönblühende Kalthaus⸗ geſtielt. Blumenkrone undeutlich-2 lippig, ihre aus- |, „> f f e ö N gebreiteten Lappen geſchlitzt-gezähnt oder eingeferbt. | ſträucher, die ſchon im Mai blühen, ſich auch für die Blütenfarbe gewöhnlich büffelbraun oder lachs aber am besten in See Sommer farben, bei f. puniceus Gray (syn. Diplacus puniceus | Lad 2 I SEE Hook., D. glutinosus f. puniceus Denth.) dunkel- Gemiſch von Waldhumus (oder Moorerde) und ſandig⸗ ſammetig-granatrot bis orangerot; die Blüten Sund n im Sommer 155 halbſchattigem, a ion, und ron el I, 1551 15 nicht fehlen kee die Pflanzen Winter 5 erzförmig. f. linearis Benth. pr. sp. (syn. Diplacus 9 0 f . 5 leptanthus Nuit., Benth.), Blüten ſehr kurzgeſtielt, Frühling (bis zum Erwachen des neuen Triebes) g f A . . a ſonni d mehr trocken halten, alsdann aber wieder rotbraun bis lachsfarben; Kelch gewöhnlich weichhaarig. ee 2 Blätter linealiſch, ſteifer und am Rande zurückgerollt. mehr begießen. Anzucht aus Samen, launurm Gattung 838. Torenia L., Torenie, G XXVII I (nach Olaf Toren, 7 1753, Schiffsprediger bei der Oſtindiſchen Kompagnie zu Gothenburg und Schüler Linnés, benannt). Kelch röhrig, gefaltet, gefielt oder 3—5flügelig, an der Spitze ſchief-3—5zähnig oder 2 lippig. Kronröhre cylindriſch, oben meiſt erweitert; die Oberlippe aufrecht, breit, hohl, ausgerandet oder 2ſpaltig; die Unterlippe größer, abſtehend und mit 3 breiten, faſt gleichen Lappen. Staubblätter 4, zweimächtig, vollkommen: die 2 hinteren eingeſchloſſen und mit fadenförmigen Staubfäden; die 2 vorderen dem Schlunde angeheftet, mit verlängerten Staubfäden, unter der Oberlippe bogig zuſammenneigend und nahe dem Grunde mit zahn- oder fadenförmigem Anhängſel; die Staubkölbchen paarweis dicht-genähert oder zuſammenhängend. Griffel an der Spitze ſchwach-2plattig. Kapſel länglich, den Kelch nicht überragend, ſcheidewandſpaltig-aufſpringend, vielſamig. Kräuter. Blätter gegenſtändig, ganzrandig, gekerbt oder geſägt. Blüten end- oder achſelſtändig, anſehnlich. — 16 Arten, im tropiſchen Alien und Afrika. A. Blüten einzeln oder paarweis und achſelſtändig, oder faſt doldig-büſchelig zu 2—6 endſtändig. Kelch länglich, elliptiſch oder linealiſch⸗ länglich, 5 kantig, zur Fruchtzeit gekielt oder geflügelt. Blüten nicht mit ganz gelbem Saum . . . T. asiatica (Tafel 46). 2499. T. vagans. 2500. T. Fournieri (Tafel 46). 2501. B. Blüten achſelſtändig und an den Zweig-Enden traubig, mit goldgelbem Kronfaum . . ». 2 2 2. . T. flava. 2502. 2499. Torenia asiätica L., Tafel 46, 183 Zuſatz von reichlichem Sand und etwas 1 8 Wieſen⸗ (syn. Treisteria cordata Grif.), Aftatifhe Torenie. lehm). Im Winter vorſichtiger begießen. Ver⸗ Oſtindien, Ceylon, Java. En 1 5 0 em mehrung durch Stecklinge im „Warmbeete oder in langen, weitſchweifigen oder niederhängenden, geflügelt- warm zu ſtellenden Töpfen ſehr leicht. Junge kräftige 4 kantigen Aſten. Blütezeit: Sommer bis Herbft. — Stecklingspflanzen kommen in der Regel beſſer durch Pflanze faſt kahl oder behaart, weitſchweifig, unten den Winter als alte Pflanzen, weshalb Anzucht von kriechend. Blätter kurzgeſtielt, eirund herzförmig oder Erſatzpflanzen alljährlich im Sommer anzuraten iſt. eirund⸗lanzettlich, geſägt. Blütenſtielchen achſelſtändig. Anzucht aus Samen. Ausſaat warm, im Frühling und faſt doldig⸗endſtändig, zur Fruchtzeit verdickt. oder Sommer; die jungen Pflanzen verſtopfen (2 oder Fruchtkelch zolllang, ſchmallänglich-gekielt, kaum ge- 3 Pflanzen in Sem⸗Töpfchen), ihnen von Anbeginn flügelt, mit herablaufendem Grunde. Blumenkrone an recht viel Tageslicht gönnen, damit fie nicht ſchlaff 3—4 cm lang bei etwa 2½—3½ cm Saumweite, werden, und ſie, damit fie nicht umfallen, nur mäßig meiſt mit ſchwärzlichvioletter Röhre, blau, mit ſehr feucht halten; ſie ſpäter wiederholt, je nach Bedürfnis, dunkelvioletten Seitenlappen und die längeren in entſprechend größere Töpfe pflanzen. — Keimkraft oder oberen Staubfäden ſtets mit einem pfriem- der Samen 3 Jahre; Keimung meiſt in 2 Wochen. lichen Anhängſel. f. pulcherrima hort. hat noch 2500. Torenia vagans Rob. (syn. T. asiatica. größere, dunkelviolettblaue Blüten, deren Oberlippe Wall. ex p., T. hians Rob., T. rubens Benth., einen weißen Fleck zeigt; f. concolor Zindl. pr. sp. Columnea diffusa Rob.), Amherſchweifende Torenie. (syn. T. longiflora Morr.) beſitzt eine gleichmäßig Oſtindien, Cochinchina. Einjährig, aufrecht oder dunfelblau-gefärbte Blumenkrone; k. hirsuta Beni. niedergeſtreckt. Blütezeit: Sommer bis Herbſt. — pr. sp. (syn. T. cordifolia Benth., Wall. catal.) Pflanze faſt kahl; Aſte weitſchweifig, an den unteren iſt ſtärker behaart, und auch die unteren Staubfäden Knoten wurzelnd. Blätter 1½ — 2 em lang, alle haben einen ſehr kleinen Zahn. kurzgeſtielt. Blütenſtielchen zerſtreut-achſelſtändig, zur Verwendung in Warmhäuſern und Wohn- Fruchtzeit verdickt. Fruchtkelch faſt 1¼—2 em lang, zimmern als herrliche Ampelpflanze. Im Zimmer ſchmallänglich, gekielt, nicht geflügelt. Blumenkrone verlangen ſie hellen Standort, humoſe Erde und aus- viel kleiner als bei T. asiatica, mehr einfürmig, reichende Feuchtigkeit (Waldhumus oder Torferde mit blaßblau; die längeren Staubfäden ſtets mit Zahn. Gattung 838. Torénia bis Gattung 840. Pentastemon. Fr. 24982503. 763 2501. Torenia Fournieri Linden, Tafel 46, Verwendung. Art und Sorten find prächtige 183 (syn. T. edentula hort.!, nicht Benilt.; T. asiatica und dankbare Schmuckpflanzen fürs Warmhaus und pulcherrima hort. ex p.), Fourniers Torenie. Cochin⸗ Wohnzimmer. Kultur wie Nr. 2499; nur hat die china. Einjährig, 20—30 cm hoch. Blütezeit: Ausſaat, um eine recht lange Blütezeit zu erzielen, Sommer hindurch. — Pflanze aufrecht, geſpreizt⸗äſtig. ſchon im Februar, März ſtattzufinden. Stengel und Aſte 4kantig, unter der Lupe behaart. 2502. Torenia flava Ham. (syn. T. Baillonii, Blätter geſtielt, aus abgerundetem oder faſt herz⸗ God.-Lebeuf, E. Morr.; Peristeira racemosa Griff, förmigem Grunde, eirund oder eirund⸗ lanzettlich, Mimulus hirsutus B), Gelbe Torenie. Cochtn⸗ ſcharfgeſägt, kahl, nur unter der Lupe am Rande china, Sumatra, im Gebirge. Einjährig, 15—30 em bewimpert. Kelch länglich⸗oval, mit 5 faſt hoch oder lang. Blütezeit: Sommer. — Stengel gleichbreiten Flügeln. Blumenkronröhre am gewöhnlich robuſt, aufrecht und vom Grunde an ver— Grunde faſt kreisrund⸗cylindriſchverbreitert. Ober⸗ äſtelt, oder niederliegend und an den Knoten wurzel— lippe der Krone breit, in der Mitte etwas längs⸗ ſchlagend, zerſtreut- und abſtehendbehaart oder kahl. faltig und faſt kahnförmig. Staubfäden ohne Blätter ſitzend oder geſtielt, eirund oder länglich-eirund, jedes Anhängſel. Blüten trugdoldig endständig, ſtumpf, ganzrandig oder gekerbt, 2½ —4 em lang. 2 wohl auch achſelſtändig; Kronröhre unten meiſt Blütenſtielchen gewöhnlich kürzer als der Kelch, als gelb, Oberlippe porzellanblau, faſt der ſogen. Fruchtſtielchen ſpäter verdickt. Blüten achſelſtändig, „Fahne“ einer Schmetterlingsblüte gleichend; Seiten- einzeln oder in entfernten Paaren (der ganze Blüten— lappen ſammetig⸗indigoblau⸗ gefleckt, ebenſo der zweig eine lockere beblätterte Traube), goldgelb mit untere Lappen, deſſen Mitte gleich dem Kronſchlund dunkelpurpurnem Schlund und gleicher Röhre; mit großem gelben Fleck geziert iſt. f. grandiflora Blumenkrone 1 —4 em lang. Fruchtkelch elliptiſch— hort. hat größere, noch mehr auffallende Blüten; f. lanzettlich, gekielt (nicht geflügelt), tiefgefurcht. Längere superbiens hort., himmelblau, violett- oder ſchwarz— Staubfäden mit ſehr kleinem Zahn. eee korz., hun eitmas gem Verwendung und Kultur wie Nr. 2499 und drungenem Wuchs; f. alba (syn. „White Wings“), ae = blühend. 2501. Hübſche, auch dankbare Schmuckpflanze. Gattung 839. Chelöne L., Schildblume, = XXVII!I (griechiſch: chélöns — Schildkröte, auch Schilddach: Helm, d. h. Oberlippe der Blumenkrone vor dem Aufblühen ſchilddachig). Kelch Hteilig, mit ſchmalen oder breit-eirunden Zipfeln. Kronröhre ziemlich lang, bauchig; Saum 2lippig: Oberlippe aufrecht, hohl, aus— gerandet oder kurz-2 ſpaltig; Unterlippe abſtehend, 3ſpaltig, mit rundlichen Lappen. Fruchtbare Staubblätter 4, zweimächtig, nicht herausragend; ihre Staubkölbchen wollig; die Kölbchenhälften auseinandergehend oder ſpäter zuſammenfließend. Das 5. Staubblatt zungen= oder fadenförmig, meiſt deutlich kürzer als die fruchtbaren. Griffel einfach. Kapſel mit ganzen Klappen ſcheidewand— ſpaltig⸗aufſpringend. Samen zahlreich, breithäutig-geflügelt. Stauden, meiſt hoch, kahl oder kaum weichhaarig. Blätter gegenſtändig, geſägt. Blüten an den Zweig-Enden und in den oberen Blattachſeln, dichtährig, ſitzend [bei C. nemorosa wenige, geſtielt und ſtraußförmig; iſt von Gtg. 840 nur durch die häutig-geränderten Samen verſchieden]. — 4 Arten, in Nordamerika. 2503. Chelöne glabra Z. (syn. C. alba Pursh), zugeſpitzt (5— 15 em lang), bisweilen eingeſchnitten— Kahle Schildblume. Nordamerika, an feuchten Orten. geſägt, ſtärker geadert und matter, am Grunde ſpitz Staude, 50—120 em hoch. Blütezeit: Auguſt bis oder ſtumpf, meiſt kurzgeſtielt (faſt ſitzend). Deck— Oktober. — Blätter ſchmallänglich (10—15 em lang blätter bewimpert. Blumenkrone tief- und glänzend— bei 1—3 cm Breite), allmählich zugeſpitzt, mit ſcharfen, roſenrot oder purpurn. — C. Lyonii Pursh (syn. angedrückten Säge- C. major Sims), Lyons Sch., 60—150 em hoch; zähnen, am Blätter (10 bis 20 cm lang) eirund oder fait herz— Grunde gewöhn— förmig, zugeſpitzt, dünn, gleichmäßig geſägt, an ziemlich lich in einen ſehr ſchlanken, nackten (d. h. nicht flügeligen) Stielen. kurzen Blattſtiel Deckblätter ſehr feinwimperig. Blumenkrone hell— verſchmälert. Deck- roſapurpurn. e d Verwendung dieſer einander ſehr naheſtehenden niente one weiß und bisweilen ineinander übergehenden Arten, welche oder ſchwachroſa⸗ durch ihre kriechen den Wurzeln meiſt ſtark wuchern, angehaucht, etwa in größeren Gärten und in Anlagen an friſchen oder ar 21 em feuchten und etwas ſchattigen Standorten. Kultur 50 0 001 115 15 in ſandigem, erforderlichenfalls mit Heide-, ſandiger (syn 0 11 Wiejenmvorerde oder mit Sand zu durchſetzendem en Mill. 6 Boden. Vielleicht gedeihen ſie aber auch ohne dieſe Jabra f. »urpu- Zuſätze in jedem beſſeren, nicht zu üppigen Garten⸗ 5 15 0 Hund Wieſenboden. Anzucht aus Samen im Frühling „een bis Sommer iſt leicht. Ausſaat in Töpfe oder von Kahle Schildblume. 1 Ende April ab auf ein Saatbeet im Freien. Die folia Muehl.), Schiefe Sch., 30-80 em hoch (auch | Pflanzen verſtopfen und, jobald fie ſtark genug oder har ; ; blühfähig ſind, an den beſtimmten Platz pflanzen. — wohl höher); Pflanze weniger ſtraff oder mit ſpreizenden Sa ö vor Aſten. Blätter breitlanzettlich bis länglich, Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung in 2 Wochen. Gattung 840. Pentastemon (Pentstemon) Mitch, Fünffaden (Bartfaden), CU XXVII I (griechiſch: penta — 5, stemOn — Staubfaden; ein 5. unvollkommenes Staubblatt meiſt vorhanden). Kronröhre meiſt verlängert; Saum 2lippig. Unterlippe abſtehend, 3 ſpaltig, am Grunde innen gebärtet oder nackt. Staubblätter 4, zweimächtig, kürzer als die 764 Familie 135. Scrophulariaceae, Braunwurzgewächſe. Or XXVII I. Krone. Das 5. Staubblatt fadenförmig, oder an der Spitze keulig oder ſpatelförmig, gebärtet oder kahl, oft wenig kürzer als die frucht⸗ baren. Griffel einfach. Kapſel vielſamig. Samen eiförmig-Zeckig oder abgeſtutzt und ſcharfkantig, nicht geflügelt, alſo nicht häutig⸗gerändert. Kräuter oder Halbſträucher. Blätter gegenſtändig. Blütenſtiele mehrblütig, eine endſtändige Riſpe oder einen Strauß bildend (ſeltener Lblütig unter der Blüte ſowohl mit 2 Deckblättchen, als auch gegliedert, und jo eine einfache Traube dar⸗ ſtellend). Blüten anſehnlich, rot, violett, blau, weiß, ſeltener gelb, auch getuſcht. — 70 Arten, in Nordamerika. A. Staubkölbchenhälften ſchon bald ſpreizend oder auseinandergehend, an ihrer Spitze vereinigt und daſelbſt oft zuſammenfließend, ihrer ganzen Länge nach aufſpringend oder faſt ſo. 1. Staubkölbchen mit langem, dichtem Haarſchopf, im Alter ſchildförmig ausgebreitet. Halbſtrauchige, 20—60 em hohe Pflanzen mit lederartigen Blättern P 2. Staubkölbchen kahl, an der Spitze aufſpringend und nach dem Aufſpringen ausgebreitet. Pflanzen mit verzweigten und wenigſtens an ihrem Grunde verholzenden Stengeln. Blätter lederig oder derb-biegſam (papierartig), klein oder kurz. Staub⸗ fäden am Grunde alle bärtig oder weichhaarig. a) Blumenkrone gelb oder gelblich, ſchwach mit purpur bemalt, weniger als 2½ cm lang; Kron— röhre kürzer als der Rachenſaum; Oberlippe ſtark gewölbt und ſchwach ausgerandet, die untere hängend-zurückgekrümmt „5% ᷑-Bi n ß e ZEDE- b) Blumenkrone rot, lang- und ſchmalröhrig, 2½ oem und darüber lang; Oberlippe aufrecht, untere mehr oder weniger ſpreizend. Blütenſtand etwas drüſig, meiſt zuſammengeſetzt. Unfruchtbares Staubblatt an einer Seite nach unten gebärtet: P. corymbosus Benth., Kalifornien; halbſtrauchig, 30—80 cm hoch. Blütezeit: Juli bis September. Pflanze aufrecht, aſchfarben-weichhaarig oder kahl. Blätter länglich oder oval, undeutlich- oder zerſtreut-gezähnelt, 1½ —6 em lang. Blüten doldentraubig, ſcharlachrot, zolllang. — b. ternatus Torr., 60—120 cm hoch; Pflanze kahl und die langen, blühenden Sproſſe graugrün; Blätter linealiſch-lanzettlich, ſpitzgeſägt oder gezähnelt, 1ſ½ bis faſt 4 cm lang. Blüten ſtraußig, blaßſcharlachrot, zolllang. Kultur und Verwendung wie Nr. 2512. Staubkölbchen kahl (ſelten zottig); ihre Hälften (Fächer) vom Grunde gegen die Spitze hin, aber nicht bis zur Spitze auf⸗ ſpringend, folglich nach dem Aufſpringen auch nicht ausgebreitet. Blumenkrone röhrig, oben wenig erweitert, meiſt rot. Kahle und gewöhnlich graugrünliche Stauden, ſelbſt bis zum Kelch und zur Außenſeite der Krone kahl oder nur bereift. Die Stengel rutenförmig und einfach. Blätter alle ganzrandig, die ſtengelſtändigen ſitzend oder etwas umfaſſend. Blüten in verlängerten, rutenförmigen, lockerblütigen, traubigen oder riſpigen Sträußen. d a) Blumenkrone ſtark-2lippig; Oberlippe aufrecht und hohl, an der Spitze 2 lappig; Unterlippe zurückgeſchlagen und Zteilig. Blütenſtiele und -ſtielchen meiſt ſchla nk . barbatus (Tafel 45). 2506. b) Blumenkrone undeutlich-2lippig und die Lappen kaum ſpreizend. Blütenſtiele und ⸗ſtielchen kurz: P. Eatonii Gray (syn. P. centranthifolius Wats., nicht Benth.), Nordamerika; Staude, 30—80 cm hoch, kaum graugrünlich. Blätter lanzettlich bis eirund. Blütenſtrauß rutenförmig, ſtraff und einfach. Blütenſtiele 13 blütig. Blumenkrone hellkarmin⸗ rot, zolllang, röhrig; Schlund nackt. 4. Staubkölbchen mit den auseinanderneigenden oder ſpreizenden, getrennten Hälften vom Grunde bis faſt oder ganz zur Spitze, aber doch nicht durch dieſelbe aufſpringend, nach dem Aufſpringen nicht ſchildförmig-ausgebreitet, kahl oder kurzbehaart, ſelten zottelhaarig. Kräuter (Stauden) mit einfachen Stengeln und dicht anſitzenden, meiſt völlig kahlen, ganzrandigen Stengel- blättern; Blütenſtand nie drüſig-flaumig oder klebrig; Blüten anſehnlich, 2½ —4 em lang, blau oder rotviolett, oben bauchig-erweitert, mit mäßig- oder ſchwach-2 lippigem Saum, deſſen Lappen rundlich ſind und gleichmäßig ſpreizen. P. glaber. 2507. 5. Staubkölbchen kahl (oder kaum ein wenig an den Rändern bewimpert), vom Grunde bis zur Spitze und auch durch die Ver— bindung der beiden Hälften aufſpringend und nach dem Aufſpringen offen, im Alter gewöhnlich ausgebreitet, in der Mehrzahl aber beide Hälften zu einem Fach zuſammenfließend. Stauden, ſeltener Halbſträucher. a) Pflanzen durchweg (ſelbſt Blütenſtielchen und Kelche) kahl, ſelten ſehr fein bereiftsflaumig oder gar ſchwachdrüſig; Blätter alle ganzrandig, linealiſch bis eirund, graugrün oder blaßgrün; die Stengel einfach und aufrecht. Blüten— ſträuße rutenförmig oder zuſammengezogen; Blütenſtielchen kurz oder kaum welche; Kronlappen 5, flach. * Blumenkrone weniger als zolllang, lila oder malvenfarbig-purpurn oder in violett übergehend, abgebrochen-glockig-aufgeblaſen, der breite, ziemlich ſtark-s lippige Saum weit— ſpreizend oder offen ]? Eʒĩi i ERS ECHRULT ORTES OF * Blumenkrone bis zu zolllang, ſcharlachrot, kirſch- oder roſenrot, röhrig oder trichterförmig, kaum 2 lippig; Saum— lappen rundlich oder kurz länglich und alle ziemlich gleich, nur die beiden oberen etwas höher vereinigt. Kelchblätter eirund oder rundlich, ſtumpf oder ſpitz. Blütenſtiele gewöhnlich deutlich vorhanden, Blütenſtielchen ſchlank. 1 Unfruchtbares Staubblatt fadenförmig und unbehaart. Blumenkrone ſchmalröhrig, dunkelſcharlachrot, mit kurzen, wenig ſpreizenden Lappen. Pflanze ſtark graugrün, bis 90 em hoch, ſtraff. Blätter dick. Blumenkrone reichlich zolllang: P. centranthifolius Benth. (syn. Chelone centranthifolia Benth.), Kalifornien. Kultur wie Nr. 2512. Tr Unfruchtbares Staubblatt an der Spitze verbreitert und die eine Seite herab rückwärts— bärtig (Haare abwärtsgerichtet). Blumenkrone trichterförmig und mit ziemlich großen, gerundeten, weitſpreizenden Lappen . „ Aa A SEN a * Blumenkrone 3½ cm und darüber lang, baudig-tridterfürmig, ein wenig 2lippig, die Oberlippe meiſt etwas kleiner. Unfruchtbares Staubblatt an der Spitze meiſt hakig. Kelchblätter eirund oder länglich-lanzettlich, nur halbwegs etwas ſpitz. Blüten— ſträuße rutenförmig; Blüten an denſelben in wenigblütigen, nicht oder kaum geſtielten Büſcheln beiſammen. Pflanzen 60—120 em hoch. Blätter graugrün, dicklich, breit; die oberen und die blütenſtändigen an ihrem Grunde gerundet, alle übrigen (ausgenommen die verkehrt-eirunden Grundblätter) etwas ſtengelumfaſſend oder „durchwachſer L“... P. grandiflorus. 2510. P. gentianodes. 2511. P. Hartwegi (hybridus, Tafel 46). 2512. Pflanzen 60—120 cm hoch, durchweg kahl und drüſenlos, ſogar bis zum Kelch. Blätter länglich oder eirund, ſteif, graugrünlich, ſehr ſpitz- und gleichſam dornig-gezähnt oder gezähnelt. Die Trugdolden des offenen, verlängerten Blütenſtraußes geſtielt. Blüten groß: Krone zolllang; Kelchblätter eirund, kurz. [b. Palmeri Gray hat jedoch drüſige oder bereift⸗flaumige, pyramidal-traubige Blütenſträuße und rahmweiße, bisweilen hellrot angelaufene oder -bemalte Blüten.] P. spectabilis T’hurber, Nordamerika; Pflanze blaß oder blaugrünlich. Blütenſtrauß vielblütig, 30—70 em lang. Blumen- krone roſapurpurn oder lila, mit großem, gewöhnlich blauem oder violettem Saum, reichlich zolllang, mit ſchmaler Röhre, die doppelt jo lang als der Kelch, dann plötzlich in einen glockig-bauchigen oder breit trichterförmigen Schlund er— weitert und mäßig zweilippig iſt. Unfruchtbares Staubblatt kahl. — P. Clevelandii Gray, Blüten karmeſinrot, zwiſchen 18—28 min lang; Kronlappen nur 3—5 mm lang. Unfruchtbares Staubblatt oben an einer Seite mäßig gebärtet. Kultur wie Nr. 2512. c) Pflanzen flaumig oder weichhaarig und oben klebrig oder drüſig. Blätter eirund oder lanzettlich-linealiſch. Blüten⸗ ſträuße traubenförmig Blumenkrone groß und ihre eigentliche Röhre wenig, wenn überhaupt etwas, länger als die lan— zettlichen Kelchblätter, alsdann plötzlich in den bauchig-glockigen oder breit-trichterförmigen Schlund verbreitert; der ſpreizende Kronſaum undeutlich-2lippig. Unfruchtbares Staubblatt mehr oder weniger lang gebärtet. * Blumenkrone gewöhnlich nicht unter 5 em lang. Blätter groß und breit, die meiſten ſpitz— gezähnelt oder geſagt .. jj ** Blumenkrone 2½ —3½ em lang. Die Blätter linealiſch, linealiſch-lanzettlich oder eirund— lanzettlich, ſehr langgeſpitzt, ſcharfgeſägt, die oberen oft am Grunde breiter. Blütentrauben bald ſchlaff, ausgebreitet und blütenreich, bald verlängert, unterbrochen und mit kurzen, vielblütigen Trugdolden beſetzt, bald auch ärmlich, ſchlaff und die Blütenſtiele nur 1—2 blütig . . P. campanulatus. 2514. d) Pflanzen oder wenigſtens der Blütenſtand flaumig oder klebrig-weichhaarig, bisweilen auch wohl kahl. Blumenkrone ziemlich deutlich-2 lippig, 1—3 cm lang, oben (ausgenommen P. laevigatus) nicht plötzlich glockig⸗ bauchig. Kelchblätter gewöhnlich ſchmal oder zugeſpitzt. Blätter eirund bis lanzettlich (oder, wenn die oberen Blätter ſchmäler ſind, ſo haben ſie doch einen ſehr breiten Grund), zudem alle ungeteilt. Die Stengel ſind aufrecht oder 0 P. puniceus. 2509. b — P. Cobaea. 2513. aufſtrebend. Blütenſträuße meiſt 1 gegen die Spitze hin, gebärtet Gattung 840. Pentastemon, Fünffaden. Nr. 2501 2506. 765 Das unfruchtbare Staubblatt an einer Seite entlang, wenigſtens * Blätter eirund und die oberen faſt herzförmig-ſtengelumfaſſend; Blumenkrone purp urblau „ziemlich ſchmal, 1½ —2 em lang: P. ovatus Dougl., Nordamerika. Staude, behaart. Blätter alle ſpitzgeſägt, hellgrün. Blütenſträuße locker; büſchel. 60—120 cm hoch. Kelchblätter eirund oder länglich, kaum ſpitz, drüſig; Unterlippe der Blumenkrone im Schlunde gebärtet. Blütezeit: Juni, Juli. Pflanze flaumig oder die unteren Blütenſtiele oft länger als die Blüten— P. pruinosus Dougl. wird kaum ½ͤ m hoch, hat zum Teil ganzrandige Stengelblätter und dunkelblaue Blüten. ** Blätter länglich oder länglich-lanzettlich bis lanzettlich, ganzrandig oder einige elk kahl. Blumenkrone kaum 1—1½½ P. glaucus nur 1½ —2 cm lang. dolden geſtielt. B. Staubkölbchen pfeil- oder hufeiſenförmig; ihre Hälften an der Spitze zuſammenfließend, em lang (ſelten faſt 2 em) ek Blätter eirund⸗ lanzettlich bis linealiſch, oft gezähnelt. Blütenſträuße mehr oder weniger offen und ihre Trug— Kelchblätter lanzettlich, ſpitz und ohne trockenhäutigen Saum i P. confertus. 2515. Blumenkrone meiit zolllang, bei P. hirsutus. 2516. H. Pentustemon. 2517. ebenda mit einer ununterbrochen bis zur Mitte der beiden Hälften ſich erſtreckender Spalte aufſpringend, an ihrem Grunde aber geſchloſſen und ſackig bleibend, bisweilen kurzhaarig, aber nie wollig. 1. Pflanzen klebrig-weichhaarig. zumeiſt gezähnt oder gezähnelt. darüber lang. Unfruchtbares Staubblatt kahl: 2. Pflanzen kahl oder nur etwas flaumig. Staubblatt oben mehr oder weniger behaart. a) Blüten ſtets über 2½ em lang, aber der Kelch auffallend klein: venusta hort.), Oregon und Idaho; Staude, 30-80 cm hoch; Blütenſträuße unbeblättert, hellviolettblau. Kelch und Blütenſtielchen meiſt flaumig oder . ig Blütenſträuße riſpig . 5 cm lang, dicht- und pfriemförmig-geſägt. liche und ſchmale Kronröhre. Blüten ſchön, b) Blüten nicht über zolllang. Stengel ſind aufſtrebend oder ausgebreitet. 3. Pflanzen kahl oder nur ſchwachflaumig. Blütenſtrauß zuſammengezogen, unterbrochen, unten beblättert. P. glandulosus Lindl. (syn. P. Blätter geſägt, Blätter alle ganzrandig. Blüten meiſt groß und anſehnlich. Blätter breit und dünn, die grundſtändigen eirund oder länglich, 15—20 em lang, alle oder Blüten lilablau, 3 em und staticifolius Lindl.), Nordamerika. eingeſchnitten-gezähnt oder bisweilen zerſchlitzt. Unfruchtbares P. venustus Dougl. (syn. P. amoenus Kze., Chelone Blütezeit: Juli, Auguſt; Pflanze völlig kahl. Blätter etwa meiſt ſchmal. Kelch viel kürzer als die eigent— Staubkölbchen e zerſtreut-behaart. ie * P. diffus us. 42518. P. Richardson. 2519. Das unfruchtbare Staubblatt ſtets kahl (nur bei P. gracilentus Gray mit ſchlanker, trichterförmiger, mäßig-2 lippiger, blauer oder violetter, nur 1½ò, cm langer Blumen— krone leicht gebärtet). Pflanzen am Grunde meiſt verholzend. a) Blumenkrone blau bis purpurn, mehr bauchig⸗trichterförmig, kurz-2 lippig, 2—4 om lang. * Blütenſtand und Kelch drüſig oder klebrig-weichhaarig; Blütenſträuße offen, riſpig: P. laetus Gray, Blumenkrone zoll— lang, blau; Pflanze aſchfarben behaart oder -flaumig. — P. Roezlii Kgl., gilt als winterhart. lang, auch ſchmäler; Pflanze unten meiſt kahl; Blüten blaßblau oder violett, nur 1½ —2 cm ** Blütenſtand und Kelch | ſowohl, als auch die Belaubung vollkommen ven oder ut jehr feinflaumig und ohne Drüſen. b) Blumenkrone ſcharlachrot, Unfruchtbares Staubblatt kahl 2504. Pentast&mon Menziésii 005 ein P. Lewisii Benth., Gerardia fruticosa Pursh), Menzies' Fünffaden. Nordamerika, auf Bergen. Blütezeit: Ende Mai bis Auguſt. — Pflanze buſchig. Blätter eirund, verkehrt-eirund oder länglich, 8— 25 mm lang, ſtarr- und feingeſägt oder einige ganzrandig. Blüten— ſtand meiſt drüſig oder klebrig-weichhaarig, trauben— förmig. Blütenſtielchen faſt alle [blütig, gewöhnlich mit 1—2 Deckblättchen. Blumenkrone violettblau bis roſapurpurn, 2½ cm oder drüber lang, röhrig— trichterförmig und mäßig-2 lippig. Unfruchtbares Staubblatt ſpitz und ſchlank, an der Spitze behaart oder faſt nackt. Formen ſind: f. Newberryi Gray pr. sp. (syn. P. Menziesii f. Robinsonii Masters), die ſüdlichſte Form, Blüten roſapurpurn oder hellrot. f. Douglasii Hook. pr. sp. (syn. P. crassifolius Lindl.), Blätter ganzrandig, verkehrt— eirund⸗lanzettlich oder ſchmal-länglich; Blüten meiſt lilapurpurn mit rotem Grunde; geht über in f. Scouleri Dougl. pr. sp., Blätter lanzettlich oder ſelbſt linealiſch-lanzettlich, ſpitz, die größeren 3 bis ſogar 8 em lang, zerſtreut- und ſpitzgeſägt; Blumen- krone gewöhnlich 3½ —4 em lang, ſchön violett— purpurn. f. Lyallii Gray, 60 cm und drüber hoch, hat bemerkenswert lange, weidenartige Blätter und violettpurpurne Blüten. Verwendung. f. Scouleri blühte 1889 auf Wilhelmshöhe bei Kaſſel; der kleine Strauch war im Frühjahr erſt kurz vor der Blüte aus einem kalten Kaſten entnommen und ausgepflanzt worden und ſpäter reich mit Blüten bedeckt. Kultur wie Nr. 2507. 2505. Pentastemon antirrhinödes Benih. (syn. P. Lobbii /lUusir. Hort, Lepidostemon penta- stemodes Lem.), Cöwenmaul-Fünffaden. Süd⸗ Kalifornien. Staudig-halbſtrauchig, 30 —60 (—150) em hoch werdend. Blütezeit: Juli bis September. — Pflanze fein-aſchgrauflaumig oder kahl, ſehr veräſtelt Blütenſträuße gewöhnlich ſchmal . röhrig= . . e men e 5 P. azureus. 2520. P. heterophylius (Tufel 45). 2521. P. Bridgesü. 2522. 9915 ſehr 114 Blätter klein, kaum 1½ cm lang, ſpatelförmig oder oval, ganzrandig, glänzend. Blütenſtand beblättert- riſpig. Blütenſtiele Iblütig, kurz. Kelchblätter breit-eirund. Blumenkrone bauchig, 16—25 mm lang, ungewöhnlich breit (kurzröhrig, glockig), hellorangegelb, Oberlippe gelb, rot-ver- waſchen, außen behaart; Unterlippe mit 3 gleichen, hängenden Lappen. Das 5., unfruchtbare Staubblatt an der Spitze gebärtelt und der Unterlippe angedrückt. Verwendung und Kultur wie Nr. 2512. Iſt durch die Belaubung und die Bildung der Blumen— krone auffallend. 2506. Pentastemon barbätus NT., Tafel 45, 179 (syn. Chelone barbata Cav., C. ruelleodes Andr., Elmigera barbata He.), Bärtiger Fünf⸗ faden. Gebirge Colorados und Neu⸗Mexikos. Blütezeit: Juni bis Septem- ber. — Pflanze 60 bis 100 (bis 150) em hoch. Blätter lanzettlich oder die oberen linea— liſch- lanzettlich, die unterſten und grundſtändigen länglich oder ei— rund. Kelchblätter eirund. Blumen— krone zolllang, von leuchtend-hell— rot bis karmin— rot; Grund der Unterlippe oder der Schlund gewöhn— lich mit gelblichen Haaren gebärtet. Staubkölbchen ſelbſt in der Blütenknoſpe auseinanderneigend und bald ac er r Fünffaden. 766 ſpreizend. — Formen find: f. Torreyi Denth. pr. sp. (syn. Chelone barbata f Torreyi hort., C. barbata f. coccinea hort.), hohe Pflanze mit gewöhnlich dunkelſcharlachroten Blüten, deren Schlund wenige oder auch gar keine Haare trägt, was übrigens ein in der Kultur veränderliches Merkmal iſt; f. flore albo (syn. Chelone barb. fl. albo hort.), Blüten weiß; f. puberulus Gray, Pflanze bereift-flaumig, ſonſt wie f. Torreyi; f. trichander Gray, wie f. Torreyi, aber niedriger und die Staubkölbchen mit langen Woll- haaren beſetzt. k. Wislizeni Gray (syn. P. coceineus Engelm.), ſcharlachrot, ſteht zwiſchen P. barbatus und P. imberbis Steud., indem ſie die Blumenkrone des letzteren, aber die frühzeitig ſpreizenden Staub— kölbchen des erſteren beſitzt. — P. imberbis Steud. (syn. P. Humboldtii G. Don, Chelone imberbis H. B. et Kıh.), Blütezeit: Herbſt; Blätter linealiſch verlängert oder die unterſten länglich; Blumenfrone | mit oben ſchwach erweiterter Röhre und mit größeren, auch anders geformten Lippen. Staubkölbchenhälften lange Zeit parallel bleibend. Blüten ſcharlach— roſenrot, in wenigblumigen, einſeitswendigen Riſpen. Verwendung. Der Gebärtete Fünffaden und ſeine Formen zählen unſtreitig zu unſeren ſchönſten Freiland-Stauden für kleine wie für große Gärten. Zerſtreut oder truppweiſe auf Rabatten, zur Mitwirkung auf Gruppen, am Saume zwiſchen lichtſtehendem, feinerem Ziergehölz, endlich in Trupps auf Raſenflächen ſind ſie bei anmutiger Tracht von großer Wirkung. Iſt in jedem beſſeren, nicht ſehr feuchten Boden vollſtändig winterhart. Kultur in allerlei durchläſſigem, kalkhaltigem, nur wenig feuchtem, kräftigem Boden, an ſonnigem oder nur halbſchattigem Standort. Vermehrung durch Teilung ſehr leicht; man pflanzt die Teile und kümmert ſich nicht weiter darum (Abſtand 30—40 cm); auch durch Wurzel— ſchnittlinge. Anzucht aus Samen; Ausſaat von April bis Juni, auf ein geſchützt gelegenes Saatbeet im Freien oder in einen kalten Kaſten unter Glas, oder gewöhnlich in Saatkäſtchen, die man nur mäßig warm ſtellt; die Pflanzen noch im Spätſommer auspflanzen. Im Winter iſt leichte Fichtenzweigdecke vorteilhaft, wenn auch für gewöhnlich nicht nötig. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung in 2—3 Wochen. 2507. Pentastemon glaber Pursh (syn. P. eriantherus Nut?., Fras., nicht Pursh; Chelone glabra hort. nonn., nicht L.“), Kahler Fünffaden. Nord- amerika. Staude, 40—80 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Pflanze graugrün oder graugrünlich, völlig kahl. Die Stengel aufſtrebend oder aufrecht. Blätter meiſt länglich-lanzettlich oder die oberen eirund— lanzettlich [bei f. speciosus Dougl. pr. sp. (syn. P. Gordonii Hook., P. Kingii f. glauca) die Blätter ſchmal, auch die Staubkölbchen und das unfruchtbare Staubblatt gewöhnlich nackt]. Blütenſträuße verlängert (20—30 cm lang) und vielblütig; Blütenſtiele und ⸗ſtielchen kurz, gewöhnlich ſehr kurz. Kelchblätter kreis- eirund und ſchwachſpitz bis eirund-lanzettlich und aus breitem Grunde ſtarkzugeſpitzt. Blumenkrone anſehn— lich, ſchön hellblau bis purpurviolett; Schlund meiſt roſaweiß [f. roseus hort. hat roſenrote Blüten]. fruchtbaren Staubblattes kahl bis zerjtreut-furzhaarig. Formen find noch: f. cyananthus Hook. pr. sp., breit; Stengelblätter eirund oder faſt herzförmig und eirund⸗lanzettlich; Blütenſtrauß dicht; Kelchblätter ſehr Staubkölbchen und auch die Spitze des un- Pr Familie 135. Serophulariaceae, Braunwurzgewächſe. GS XXVII I. zugeſpitzt oder ſchmal; Blumenkrone ſchön blau; Staubkölbchen und 5. Staubblatt kurzhaarig bis faſt kahl. f. utahensis Gray (syn. P. Gordonii f. glan- dulosus hort.?), die Stengel 30—60 (—80) cm hoch, ſtraff und ſchlank, bisweilen bereift-flaumig; Stengel⸗ blätter lanzettlich oder ſogar linealiſch-lanzettlich, die unteren nach dem Grunde zu zugeſpitzt; Blütenſtrauß rutenförmig; Kelchblätter ſchmal oder zugeſpitzt; un⸗ fruchtbares Staubblatt, gewöhnlich auch die Staub- kölbchen behaart; Blüten dunkler blau; dieſe Form geht nicht ſelten in f. speciosus (ſ. oben) über. Verwendung des Kahlen Fünffadens und ſeiner Formen als durchaus ſchöne und gleich Nr. 2506, deren Kultur fie teilen, ſehr zu empfehlende Stauden. Nur ſind ſie nicht ganz ſo hart und bedürfen guter Winterdecke. i 2508. Pentastémon secundiflörus Benth., Einſeitigblühender Fünffaden. Gebirge Colorados. Staude, 30 —80 em hoch. Blütezeit: Juli bis Sep⸗ tember. — Stengelblätter ſchmal-lanzettlich, 5—8 cm lang; Grundblätter ſpatelförmig. Blütenſtrauß ver- längert, ſtraff, traubenförmig und vielblütig; Blüten- ſtiele 1—3blütig; Kelchblätter eirund oder länglich, mit etwas trockenhäutigen, aber ganzrandigen Rändern. Blumenkrone lila bis malvenfarbigpurpurn, mit ſchmaler eigentlicher Röhre, die faſt doppelt ſo lang als der Kelch und plötzlich in den gegen 1 cm langen und breiten Schlund verbreitert iſt. Iſt wirklich ſchön. Verwendung und Anzucht wie Nr. 2507; in rauhen Gegenden vorſichtshalber einige Pflanzen in Töpfen froſtfrei überwintern. 2509. Pentastömon puniceus Gray, Granat⸗ roter Fünffaden. Guadelupe, Arizona. Staudig bis halbſtrauchig, 40— 180 em hoch werdend. Blüte— zeit: Juli bis Herbſt. — Pflanze ſtark-graugrün; die Stengel ſtämmig, zerſtreutbeblättert. Blätter dick, länglich oder die unterſten verkehrt-eirund, die oberſten eirund, bisweilen am Grunde zuſammengewachſen bezw. durchwachſen. Blütenſtrauß rutenförmig, unter- brochen, vielblütig. Blumenkrone faſt zolllang, ſchmal— trichterförmig, leuchtend-ſcharlachrot; Kronſaum gut 1½ em im Durchmeſſer. — P. Parıyi Gray, bis 90 cm hoch, hat kirſch- oder hellrote, ſchmal— trichterförmige, 14—20 mm lange Blüten, deren Saum etwa 1½ em Durchmeſſer beſitzt. — P. Wrightii Hook. (syn. Chelone Wrightii hort.), Weſt⸗Texas; Staude, 30—80 em hoch; Pflanze etwas graugrün und blaß; die Stengel ziemlich ſtämmig; Blätter länglich, oder die unterſten verkehrt-eirund (510 cm lang und etwa 2½ em breit), die oberen Stengel- blätter teilweis mit abgerundetem Grunde ſtengel— umfaſſend; Blütenſträuße verlängert; Kelchblätter zur Blütezeit mit ſpreizenden Zipfelenden; Blumenkrone hellroſenrot oder hellroſa-zinnoberrot, gegen 2 cm lang, mit erweitertem Schlunde; Saum-Durchmeſſer 1½ —2 cm. Verwendung und Kultur wie Nr. 2508 oder Nr. 2512. 2510. Pentastémon grandiflörus MIL. (syn. P. Bradburyi Pursh, Chelone grandiflora Spr.), Großblütiger Fünffaden. Auf Wieſen von Wiskonſin bis Nebraska. Staude, 60—100 (—120) em hoch. Blütezeit: Juli bis Herbſt. — Alle Blätter an f ü ihrem Grunde getrennt. Blütenſtielchen kurz. Blumen⸗ gewöhnlich hoch und weniger graugrün; Blätter alle krone lilaroſa oder lavendelblau, über der eigent— lichen, den Kelch überragenden Röhre plötzlich bauchig. Unfruchtbares Staubblatt an dem verbreiterten Ende 500 Z * 1 * > ſehr fein weichhaarig. P. Murrayanus Hook., Stengelblätter verwachſen— ſtengelumfaſſend, und alle oberen Blattpaare zu ovalen oder kreisrunden, hohlen Scheiben vereinigt. Blütenſtielchen ſchlank. Blumenkrone dunkel- ſcharlachrot, nach obenhin allmählich erweitert, mit ziemlich kleinen Saumlappen. Unfruchtbares Staubblatt völlig kahl. — Verwendung und Kultur beider Arten wie Nr. 2512. 2511. Pentastemon gentianödes G. Don, nicht mort. (syn. Chelone gentianodes H. B. et Kın.), Enzianartiger Fünffaden. Mexiko, 3000 m hoch über dem Meere. Staudig-halbſtrauchig, 60 bis 120 em hoch. Blütezeit: Juni bis Herbſt. — Blätter kahl, ganzrandig, glänzend, lanzettförmig, zugeſpitzt, bisweilen 15 em lang, meiſt aber kürzer; die oberen breit-ſtengelumfaſſend, zugeſpitzt, kahl; Blüten in verlängerter, faſt unterbrochener, an ihrem unteren Teile beblätterter Riſpe. Blütenſtiele mehr— blütig, bald ſehr kurz und nur 3blütig, bald länger, aber immer kürzer als das Stützblatt und mit 7—11 gedrängten Blüten. Kelchzipfel breit-eirund, ſpitz. Blumenkrone violett [bei f. coeruleum (syn. P. coeruleum Hort.) blau], fait 4 cm lang, mit breit— glodiger, oberhalb des faſt 1 cm langen Kelches bis zum Schlunde ſtark erweiterter Röhre. Unfruchtbares Staubblatt kahl, an der Spitze eingedrückt. — Die dieſer Art zugeſchriebenen 8—10 Gartenformen gehören wohl zumeiſt zu folgender Art oder ſie ſind Baſtarde zwiſchen beiden Arten. Ver— wendung und Kultur wie Nr. 2512. 2512. Pentastöemon Hartwegii Benth. (syn. P. gentianodes Lindl., auch hort.!, nicht G. Don; P. coceineus Hoffm., P. puniceus Lig., nicht Gray!), Hartwegs Fünffaden. Staudig⸗halbſtrauchig, 50 bis en hoch. Blütezeit: Juni bis Herbſt. — a Blätter lanzettlich, 5 bis 10 em lang, die oberen breit jtengel- umfaſſend. riſpen locker und faſt blattlos. Blüten ſtiele verlängert, faſt 35 blütig. Kelchzipfel eirund⸗ lanzettlich, zu⸗ 5 em und drüber lang, bei der Stammform ſcharlachrot oder dunkelpurpurröt— längert, vom Grunde bis zur Spitze wenig und allmählich erweitert. Unfruchtbares Staubblatt kahl, an ſeinem Ende eingedrückt. Gartenformen ſind: f. major (syn. f. coceineus major ort.), Blüten größer als 5 em lang, dunkelſcharlachrot, die drei Zipfel der Unterlippe am Grunde innen purpurn— gefleckt und geadert, auch mit helleren Flecken; Schlund weißlich; Blütenriſpen oft über 30 em lang, ſehr ſchön! f. roseus ort., rötlichroſenrot, Schlund offen, weiß⸗gefleckt, ebenſo innen die außerdem karminrot geaderte Röhre. f. albus hort., Blüten weiß. Eine große Anzahl von Baſtardformen, an denen P. Hartwegii und P. gentianodes hervorragend be— teiligt ſind, werden zuſammengefaßt als: Hartwegs Fünffaden. Samenkapſel faſt zolllang. | geſpitzt. Blumenkrone lich. Kronröhre ver- Gattung 840. Pentastemon, Fünffaden. | | anderen Arten der Gattung aus. Kr. 2507 2512. 767 Pentastemon Hartwegii hybridus, Tafel 46, 181 (syn. P. hybridus hort., P. gentianodes hybridus hort., auch noch viele andere Gartennamen, wie P. amabilis, P. conspicuus, P. cardinalis u. ſ. w.) = Blum iſten⸗Fünffaden. Es giebt davon wahr— haft prächtige Sorten in allerlei Farben- Abſtufungen. Auch unterſcheidet man hohe und niedrige Sorten; die niedrigen (Zuſatzwort „nanus““) werden nur 30—40 em hoch. Bald zeichnen ſich dieſe oder jene Sorten durch die Färbung und Größe der Blumenkrone, bald durch einen weitgeöffneten Kronſchlund und einen den Blumiſten-Sinningien, den log. Gloxinien, ähnlichen regelmäßigen Kronſaum vor Gar viele dieſer Sorten geben wenig oder keinen Samen, und man muß ſie durch Grundſproſſe oder Stecklinge vermehren. Andererſeits kann man aus von Muſter-Sorten geſammeltem Samen immerhin eine gewiſſe Anzahl ſchön blühender Pflanzen erziehen; die großen Samenhandlungen bieten bereits geſonderte Samen— proben an, aus welchen entweder vorwiegend dunkel— und ſcharlachrote, oder vorwiegend weißgrundige, oder vorwiegend großblumige, oder vorwiegend ſtraff-aufrechte, oder vorwiegend Zwergſorten hervorgehen werden. Verwendung. Die Sorten des Blumiſten— Fünffadens und die Nr. 2508— 2512 ſind farben— prächtig und ungemein zierend, in geeignetem Boden und bei verſtändiger Pflege auch dankbare Blüher; zerſtreut oder in Trupps auf Rabatten gutgepflegter Gärten, als Einfaſſung kleiner Geſträuch— gruppen und auf großen Gruppen mit gemiſchtem Pflanzenbeſtande von vortrefflicher Wirkung. Auch als Topfpflanzen haben ſie Bedeutung; ihre hübſchen Blütenſträuße ſind gut für Blumenvaſen zu ver— wenden. Kultur in jedem Boden mittlerer Güte an einem wohl der Morgen- oder Nachmittags- aber nicht der grellen und heißen Mittagsſonne ausgeſetzten Standort. Am geeignetſten iſt etwas ſandiger, lehmiger Wieſenboden, der Friſche bewahrt, aber doch nur Blüten⸗ mäßig feucht iſt, namentlich im Winter hoch genug liegt, daß die Pflanze gegen übermäßige Feuchtigkeit geſchützt iſt, oder ſolche doch leicht abzieht. Für Topf- kultur kann noch ½ Miſterde zugeſetzt werden. Im übrigen iſt während der Wachstumszeit gelegentliche Dungwaſſergabe (aus aufgelöſtem und verdünntem Schaf-, oder Hühner-, oder Taubenmiſt beſtehend) anzuempfehlen. Wo die Überwinterung im Freien verſucht werden ſoll, bedenke man, daß die in den Handelsgärtnereien gewöhnlich als Kalthauspflanzen behandelten Sorten des Blumiſten-Fünffadens von vornherein verzärtelt ſind, demnach erſt abgehärtet werden müſſen. Nur wenn das geſchehen, verſuche man die Überwinterung im Freien, indem man die nach Eintritt der Herbſtfröſte nahe dem Boden ab— geſchnittenen Pflanzen ſpäter bei gefrorenem Boden mit einem Bretterdache überdeckt, und dann noch trockenes Laub drüber bringt. An manchen Orten genügt leichte Fichtenzweigdecke. Die Pflanzen ſtocken leicht durch Näſſe, die Winterdecke iſt deshalb bei Eintritt milderer Witterung immer etwas zu lüften; ein paar Grad Kälte ſind nicht hinderlich, auch nicht nachteilig. Wo Überwinterung im Freien nicht gelingt, iſt helle, froſtfreie und ziemlich trockene, immer aber luftige Durchwinterung im Kalthauſe oder kühlen Zimmer erforderlich. Das Auspflanzen ins Freie kann im April ſtattfinden (Abſtand 40 cm). Vermehrung durch Grundſproſſe und Stecklinge im 768 Lauwarmbeete ziemlich leicht. Stecklingspflanzen, aus jungen Sproſſen entſtanden, die zeitig im Früh— jahr von überwinterten Mutterpflanzen entnommen, blühen noch im erſten Herbſt. Anzucht aus Samen im Frühling bis in den Sommer, die jungen Pflanzen ſind dann vorteilhaft in einem jog. kalten Kaſten zu überwintern. Ausſaat Anfang März ins lauwarme Miſtbeet oder in Töpfe, die Pflanzen in Töpfe verſtopfen, ſie, um das Wachstum zu be— ſchleunigen, mäßig warm halten, bis man ſie gegen Ende Mai auspflanzen kann, giebt ſchon im Herbſt blühende, aber natürlich ſchwächere Pflanzen. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung in 2—3 Wochen. 2513. Pentastemon Cobaea NMI. (fr. Pent- stemon du Texas), Cobäen-Fünffaden. Nordamerika, Staude, 40 —80 em hoch. Blütezeit: Juli bis Sep- tember. — Pflanze weichhaarig; die Stengel feſt und aufrecht. Blätter eirund oder länglich, oder die unteren breitlanzettlich und die oberen faſt herzförmig-ſtengel- umfaſſend, (5—10 cm lang). Blumenkrone über der ſchmalen Röhre plötzlich glockig-bauchig, ver wachſen, rötlichpurpurn bis weißlich, innen kahl. Das ſchlanke, unfruchtbare Staubblatt zerſtreut-gebärtet. Kelchzipfel lanzettlich. k. lilacinus, Blüten lila; f. pur- pureus, purpurn; f. albidus, weißlich. Schöne, großblumige Art. Kultur wie Nr. 2508. 2514. Pentastemon campanulätus Willd. (syn. Chelone campanulata Cav., C. campanulodes Andr.), Glockiger Fünffaden. Mexiko. Staudig- halbſtrauchig, 40-60 (—90) em hoch. Blütezeit: Juli bis Oktober. — Pflanze buſchig, ungemein ver— änderlich, kahl oder an der Spitze drü— lig-weichhaarig. Blütenriſpen meiſt einſeitswendig. 2½ —4 em lang, mit nach oben etwas bauchiger Röhre. unfruchtbare Staubblatt bärtig. Blüten der Stammform vio— lettroſenrot oder violett— purpurrot, innen am Bauche alle weißlich oder weißrötlich. — Gartenformen (aber nicht vollkommen ſamenbeſtändig) find: k. pur- pureus hort., Blüten außen violettkarmin oder pur⸗ lang, ſchlaff und | Blumenkrone etwa Familie 135. Serophulariaceae, Braunwurzgewächſe. OS XXVII 1. roseus G. Don, Chelone rosea Sw.), Blüten zahlreich, zartroſenrot und fleiſchfarbigweiß, innen weißlich, violettkarmin⸗geſtrichelt und -geadert. k. Richardsonii Voss (syn. P. Richardsonii Hort.“, nicht Dougl. “), Blütenſtengel ſehr lang, rot-angelaufen; Blüten kürzer, weniger breit und bauchig, als bei vorhergehenden Formen, rötlichviolett oder weinpurpurrot, innen heller; Blätter ſchmal und lang, ſtarkgezähnt. Verwendung. Art und Formen, beſonders f. purpureus und f. atropurpureus verdienen in Landſchaftsgärten alle Beachtung, weil ſie härter als viele andere ſind. Kultur wie Nr. 2507. Auch für Topfkultur geeignet. 2515. Pentastemon confertus Dougl., Ge- drungener Jünffaden. Nordamerika, im Felſen⸗ gebirge. Staude, 30—60 em hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. — Pflanze völlig kahl oder Blütenſtand und Kelche bisweilen klebrig-weichhaarig. Blüten- ſträuße ährenförmig, unterbrochen, blattlos, mit 2—5 quirlförmigen, dichten, vielblütigen Blütenbüſcheln, die faſt ſitzend ſind, oder die unteren geſtielt. Blüten⸗ ſtielchen ſehr kurz. Kelchblätter länglich-lanzettlich bis breit-eirund, mit breiten, trockenhäutigen, gewöhnlich ausgenagten oder zerſchlitzten Rändern. Blumenkrone ' 8—12 mm, jelten 15 mm lang, ocker- bis ſchwefel⸗ gelb, Unterlippe innen deutlich-gebärtet. purpureus Gray (syn. P. procerus Dougl., P. mi- f. coeruleo- cranthus Malt, P. Tolmiei 400%.), Blüten violett- blau oder blaupurpurn, in unterbrochenen (blätter- tragenden) längeren Ahren, bei kümmerlichen, ganz niedrigen Pflanzen auch nur mit kopfigem Blütenſtande. Verwendung. Art und Form eignen ſich wegen der geringen Höhe, kleineren Blüten und der Tracht namentlich zur Ausſchmückung von Steingruppen in halbſchattiger Lage. Kultur wie Nr. 2506. 2516. Pentastémon hirsütus Mid. (syn. P. pubescens Soland., P. longifolius Scheele, P. Mackayanus Anoml. et Wesic., Chelone hirsuta L., C. Pentstemon L. mant.), RNauhhaariger Fünf- faden. Von Canada bis Florida. Staude, 23>—60 cm Das hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Pflanze klebrigbehaart oder bisweilen bis zum Blütenſtande kahl. Stengelblätter länglich bis lanzettlich (5—12 cm lang), gewöhnlich gezähnelt; die unterſten und die Grundblätter eirund oder länglich. Blütenſträuße lockerblütig, meiſt blattlos und ſchmal. Blüten hängend. Blumenkrone verwaſchen- oder ſchmutzig- violett, oder purpurn, oder teilweis weißlich, zolllang, über der kurzen, eigentlichen Röhre ſehr mäßig verbreitert, auf der ganzen Länge der Oberſeite Fiel- purn, innen weißlich, Schlund ſtark-purpurviolett⸗ geadert. atro- f. atropurpureus Voss (syn. P. Kronlippen und ihre Lappen ſind kurz. purpureus hort., auch Zodd.; Chelone atropurpurea | Staubblatt weit herab dichtgebärtet. — P. gracilis Su.), Blüten etwas ſchlanker, meiſt 3—4½ em lang, ſchwärzlich- oder dunkelpurpurrot, innen im Schlunde weiß und mit feinen, braunroten Adern und Strichen durchzogen; iſt hinreichend ſamenbeſtändig und recht empfehlenswert. violett⸗geadert. f. pulchellus Voss (syn. f. elegans hort., P. elegans hort., P. pulchellus Lindl.), Blüten veränderlich, aber ſehr hübſch, helllilablau, dunkelviolett, violettkarmin oder purpurn. f. roseus Voss (syn. P. f. atroviolaceus hort., Blüten dunkelviolett, Schlund weißlich, ſtark-purpur⸗ | kleinblütige Standortsform; P. glaucophyllus Scheele), kantig, auf der unteren Seite tiefgefaltet-zweifurchig; der obere Teil des eingedrückten Stückes zottig-gebärtet und eine Art Gaumen bildend, die Kronmündung deshalb halbmondförmig oder faſt geſchloſſen; die Unfruchtbares Nutt. iſt ſehr ähnlich. 2517. Pentastémon Pentastömon Voss (syn. Chelone Pentastemon ZL. spec., ed. II, 850, excl. syn.; P. laevigatus Soland., P pubescens f. multi- florus Benth., P. Digitalis f. multiflorus Chapm. Alter Fünffaden. Nordamerika, auf feuchtem, kräftigem Boden. Staude, 50— 100 (— 150) em hoch. Blütezeit: Juli bis Herbſt. — Pflanze bis zu dem drüſigen Blüten⸗ ſtand meiſt kahl. Blätter von feſterer Beſchaffenheit und etwas zungenförmig; Stengelblätter eirund oder läng- | lich⸗ lanzettlich, mit faſt herzförmig⸗umfaſſendem Grunde, 5—15 em lang. Blütenſträuße breiter. Blumenkrone etwa zolllang, weiß, gewöhnlich purpurn-bemalt, über der eigentlichen Röhre plötzlich glodig-auf- Kelchblätter eirund, mit oder ohne deutliche Langſpitze. geblaſen, mehr oder weniger ſchiefbauchig, entlang der oberen Seite undeutlich-kantig, auf der Unterſeite gar nicht eingedrückt; Mündung deshalb weitrachen— förmig, am Grunde der Unterlippe nur ſpärlich ſchlankbärtig. Unfruchtbares Staubblatt oben dünn gebärtet. f. Digitalis Melt. pr. sp. (syn. Chelone Digitalis 8 .), Fingerhutblütiger A. F., iſt eine weſtliche, robuſtere, bis 1½ m Höhe erreichende Form Gattung 840. Pentastemon, Fünffaden. Nr. 2513 — 2522. 769 Auguſt. — Pflanze graugrün, ſelten bereift-flaumig; die Stengel aufrecht oder aufſtrebend. Blätter von ſchmal⸗lanzettlich bis eirund⸗lanzettlich, oder ſogar faſt eirund, die oberſten mit breiterem Grunde. Blüten- ſträuße rutenförmig, locker, gewöhnlich verlängert. Blumenkrone 2½ —4 cm lang, azurblau, in violett übergehend oder ſich verfärbend, an ihrem Grunde bisweilen rötlich. Durchmeſſer des ausgebreiteten Kronſaumes bisweilen 2½ em. Iſt eine beſonders in mit größerer, weißer, außen etwas violett- ange- | hauchter Blumenkrone, deren plötzliche bauchige Er⸗ weiterung ſtärker hervortritt. — P. glaucus Grah. (syn. P. glaber f. stenosepalus Agl.), nur 25 40 cm hoch; Pflanze graugrün, bis an die zottelhaarigen und klebrigen oder drüſigen, kurzen, gedrungenen Blütenſträuße kahl; Blätter 5—8 cm lang, ganz randig oder gezähnelt; Blumenkrone trüblila oder violettpurpurn, Kelchblätter verſchmälert⸗ lanzettlich. ganz beſonders Tracht und der weißen Blüten! Verwendung und Kultur in größeren Ziergärten wie Nr. 2507. 2518. Pentastemon diffüsus Dougl. (syn. P. serrulatus Menzies, P. diffusa ort.), Ausgebreiteter Fünffaden. Nord⸗ amerika (Oregon). Staude, 50—100 em hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt-September. — Blätter eirund bis länglich-lanzettlich oder die oberen faſt herzförmig, ſcharf- und ungleichgeſägt, bisweilen ge— ſchlitzt-geſägt (4—12 em lang). Blütenſträuße ge— wöhnlich unterbrochen und beblättert. meiſt kürzer als die eirunden oder lanzettlichen, zuge— ſpitzten, bisweilen geſchlitzt-gezähnten Kelchblätter. Blumenkrone faſt 2 em lang, violettrot, nach oben ſtark bauchig-erweitert; Zipfel der Oberlippe bläulich, die der Unterlippe gleichgroß und ausgebreitet. Staub— kölbchen kahl. Unfruchtbares Staubblatt oben zottig— gebärtet. f. Themisteri Aort. beſitzt keine beſonders angenehme Tracht, trägt aber beſonders große Riſpen hellroſalila Blüten mit hellem Schlund. Verwendung. Gehört gleich den folgenden Arten zu den beſten der ganzen Gattung, übt eine große Wirkung aus und ſei für gutgepflegte Gärten empfohlen. Kultur wie Nr. 2507. faden. Oregon und Waſhington, auf kahlen Felſen. Staude, 40—60 cm hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Die Stengel ſind oft locker veräſtelt. Blätter im Umriß eirund bis ſchmal⸗lanzettlich, ein⸗ geſchnitten bis zerſchlitzt⸗fiederſpaltig, gegenſtändig; die oberen gewöhnlich wechſelſtändig oder zerſtreut, auch kleiner. Blütenſträuße lockerriſpig. Kelchblätter und Blütenſtielchen oft drüſig und klebrig. Blumenkrone bis zolllang, hellviolett, mit oben erweiterter Röhre, zu 2—3 an ſchwachen Stielchen. Verwendung. Iſt etwas empfindlich und vor— nehmlich auf Steingruppen in Moorerde, mildlehmiger Raſenerde und Sand zu kultivieren. Im Winter gute Fichtenzweigdecke. Standort halbſchattig. 2520. Pentastémon azureus enth., Azur- blauer Fünffaden. Kalifornien. Staudig⸗-halbſtrauchig, 30-100 em hoch, je nach Standort. Blütezeit: Juli, Vilmorin. Dritte Auflage. argutus nt, Chelone f. Jaffrayanus, find wirklich ſchöne und ebenſo Blütenſtielchen ſchmal⸗lanzettlich. rophyllus Wats., nicht Lind. “), ziemlich hoch, riſpig— Der „Fingerhutblütige Alte Fünffaden“ iſt erwähnenswert wegen feiner | ihrer Belaubung (Größe und Breite der Blätter) viel— geſtaltige Art; z. B.: f. Jaffrayanus Hook. pr. sp. (syn. P. Jeffrayanus hort. nonn., P. glaucifolius Gray, P. heteropbyllus f. latifolius Wais.), Jaffrays A. F., 30—40 cm hoch; Blätter länglich oder oval, oder die oberen eirund-lanzettlich oder eirund, ſtark— graugrün; Blütenſtiele 1—5blütig; Blüten groß, ſchön blau; tft auch zur Topfkultur vortrefflich. f. angustissimus Gray, Blätter ſehr ſchmal, ſchmal— linealiſch oder die oberſten bisweilen aus breitem Grunde f. ambiguus Gray (syn. P. hete- veräſtelt, ſchlank; Blätter lanzettlich und linealiſch, ſämtlich (wie bei folgender Art) an ihrem Grunde verſchmälert, jedoch blaß und graugrünlich; Blumen— krone violettblau, nur 21½ cm oder weniger lang; Kelchblätter bemerkenswert klein, ſchwach-weichſpitzig. Verwendung. Art und Formen, beſonders zierliche Schmuckpflanzen wie Nr. 2506, leider aber nicht ſo winterfeſt als letzterer. Iſt zu Gruppen wie für Topfkultur verwendbar. Kultur und Anzucht wie Nr. 2507 und 2508. 2521. Pentastemon heterophyllus Zindl., Tafel 45, 180. Verſchiedenblätteriger Jünf⸗— faden. Weſt⸗ und Süd⸗ Kalifornien, an trockenen Orten. Staudig⸗-halbſtrauchig, ½ —1 (—1½ m hoch werdend. Blütezeit: Juni bis Oktober. — Pflanze grün, ſelten etwas graugrünlich, am Grunde faſt raſenartig und ſich ſtark veräſtelnd; die Stengel oder Aſte ſchlank. Blätter lanzettlich oder linealiſch, oder nur die unterſten länglich-lanzettlich, alle meiſt am Grunde verſchmälert. Obere Blätter im Vergleich zu den unteren oft auffallend ſchmal. Blumenkrone ı 21/, cm und drüber lang, mit ſchmaler Röhre, roſa— purpurn oder hellrot, oft in violett und dunkel- blau übergehend und die Blütenknoſpen oft gelblich; im übrigen von ſchmalblätterigen Formen der Nr. 2520 2519. Pentastémon Richardsönii Dougl. (syn. Chelone Richardsonii hort.), Richardſons Fünf- ung | in kleineren wie in großen Ziergärten, namentlich kaum zu unterſcheiden. Verwendung. Prächtige Art, die überall in Villen⸗Gärten, nicht fehlen ſollte. Sodann auch vorteilhafte Verwendung als Topfpflanze. Intereſſe und angenehme Abwechslung bietet der Wechſel der Blütenfarbe je nach dem Alter und Ent— wickelungszuſtande der Blüten. Kultur wie Nr. 2507 und 2508. 2522. Pentastemon Bridgesii Gray, Bridges’ Jünffaden. Nordamerika. Staudig -halbitrauchig, 40—80 cm hoch. Blütezeit: Juli bis Herbſt. — Pflanze bis an die rutenförmigen, einſeitswendigen Blütenſträuße kahl oder bereift - flaumig. Blätter ſpatelförmig⸗lanzettlich bis linealiſch, die des Blüten- ſtandes zu kleinen, pfriemlichen Deckblättern verkümmert. Blütenſtiele (1—öblütig) ſamt Stielchen kurz und gleich dem Kelch drüſig-klebrig. Lippen der ſchmalen Blumen⸗ krone reichlich ein drittel ſo lang als der röhrige Teil; 49 u 9 Dre 770 Familie 135. Serophulariaceae, Braunwurzgewächſe. O XXVII I. Oberlippe aufrecht und 2 lappig; Unterlippe mit drei Tafel 45, 179, iſt aber weniger hart. Verwendung zurückgekrümmten Teilen. Staubkölbchen tief-pfeilförmig. und Kultur wie Nr. 2507 und 2508. Erinnert lebhaft an den prächtigen P. barbatus, Gattung 841. Collinsia Nutt., Collinſie, = XXVII I (nach dem Naturforſcher Zachäus Collins zu Philadelphia benannt). Blumenkrone herabgebogen, mit kurzer, hinten höckeriger Röhre; Saum ſehr ſchief; die Oberlippe 2ſpaltig, mit aufrechten, zurückgeſchlagenen Lappen; Unterlippe Z ſpaltig, mit längerem, zu⸗ ſammengefaltetem, die Staubkölbchen und den Griffel einſchließendem Mittellappen und abſtehenden, flachen Seitenlappen. Staub⸗ blätter 4, zweimächtig, der Kronröhre angeheftet; Staubkölbchenhälften zuſammenfließend. Das 5. Staubblatt verkümmert und kurz. Griffel einfach. Kapſel mit 2 häutigen, 2ſpaltigen Klappen ſcheidewandſpaltig-aufſpringend. Einjährige, aufrechte oder niederliegende, locker verzweigte, kahle oder etwas flaumige Kräuter. Blätter gegen-, feltener zu Zen quirlſtändig, ganz, gezähnt oder die unteren bisweilen tief-3fpaltig. Blüten in den Achſeln der Stützblätter gebüſchelt; Einzelblüten in der Achſel eines kleinen Deckblattes. Blüten blau, violett, rot, weiß oder miſchfarbig. — 13 Arten, in Nordamerika, beſonders dem weſtlichen. A. Blüten kurzgeſtielt oder faſt ſitzend, unten in den Blattachſeln, oben in den Deckblattachſeln quirlig-gehäuft, 1½—2 em lang. 1. Blumenkrone ſtark herabgebogen; ihr ſtark aufgeblaſener und höckeriger, ſackartiger Körper (Schlund) völlig jo breit als lang und mit der ſehr kurzen, eigentlichen Kronröhre einen ſtumpfen oder rechten Winkel bildend . .. C. bicolor. 2523. C. tinctoria. 2524. 2. Blumenkrone weniger herabgebogen oder weniger ſchief, ihr höckeriger Schlund viel länger als breit; Kelchlappen ziemlich breit und ſtumpf; Staubfäden und das Innere der Krone etwas bärtig (bei C. Greenii Gray, mit violettpurpurnen, 11 cm langen Blüten, kahl); Pflanzen nur 15—25 cm hoch: C. bartsiaefolia Benth., Kalifornien, auf Sandboden; Pflanze flaumig oder etwas drüſig (bei f. hirsuta Kellogg pr. sp. oben rauhhaarig); Stengel ſtraff, Blütenbüſchel 2—5, Blüten purpurlich oder weißlich. Samen jedes Faches nur 2. — C. corymbosa Herder, Pflanze fait kahl, äſtig und ausgebreitet oder nieder⸗ liegend; Blätter etwas fleiſchig, Blüten weiß oder ockergelb, mit ſehr kurzer, bläulicher Oberlippe. Samen jedes Faches 4 oder 5. Beide ſind kleinblumig. B. Blüten ſchlankgeſtielt, doldenförmig-quirliggeſtellt oder bisweilen einzeln. Kelchlappen ſpitz, lanzettlich bis linealiſch. Pflanzen kahl oder nur Stengel und Blütenſtielchen flaumig, aber weder klebrig noch drüſig. 1. Blumenkrone 1½ em, mindeſtens 1 cm lang, mit ſehr höckerigem Schlund, der viel kürzer als der Saum. Obere Staubfäden im unteren Teile mehr oder weniger bärtiisggggggggggggggeee m en ee De AI 2. Blüten anſehnlich. Blumenkrone ſtark herabgebogen, 1½ —2 cm lang; ihr ſackig-bauchiger Schlund kürzer als der Kronſaum. C. grandiflora. 2526. 2523. Collinsia bicolor Benth. (syn. C. hetero- gärten auf Rabatten mit gemiſchtem Sommerblumen⸗ phylla Gral. untere Blätter dreiſpaltig), Zweifarbige Beſtande. Auch angenehme Topfpflanzen. Sie haben Collinſie. Weſt⸗Kalifornien, in feuchten Gründen. aber den unliebſamen Fehler, daß ſie nur ein paar Einjährig, etwa fußhoch. Blütezeit: Juni oder Wochen in voller Blüte bleiben, alſo am beſten Anfang Juli; oft ſchon Ende Mai. — Pflanze buſchig im Miſchblumen-Beſtande unterzubringen ſind; oder und faſt ebenſo breit als hoch werdend, meiſt von man muß, da die Blütezeit oft ſchon Ende Mai beginnt, unten an veräſtelt, faſt kahl bis kurz-rauhhaarig oder andere Pflanzen als Blütenfolge bereit haben. Kultur im oberen Teile klebrig-weichhaarig. Blätter länglich am beſten in ſandigem aber friſchem Boden, doch wird oder lanzettlich, mehr oder weniger gezähnt; die oberen | jeder nur durchläſſige Garten- und Ackerboden gewöhnlich eirund-lanzettlich, mit breitem oder faſt genügen. Standort am beſten gegen die brennende herzförmigem und genervtem Grunde ſitzend. Blüten- Mittagsſonne geſchützt, halbſonnig bis halbſchattig, ſtielchen kürzer als die ſpitzen Kelchzipfel, meiſt mehrere bei friſchem Boden auch ſonnig. Anzucht aus büſchelig-beiſammen. Unterlippe der Blumenkrone Samen leicht. Ausſaat muß ſchon Ende März oder violett oder ro ſapurpurn, die obere blaſſer oder Anfang April (nur im Notfalle bis Anfang Mai) weiß; der ſackige Schlund zur eigentlichen Röhre erfolgen, und zwar an den beſtimmten Platz. Die ſehr ſchief ſtehend; die zurückgekrümmt⸗ſpreizende Ober- Pflanzen ſind dann zeitig auf 12—15 em Abſtand lippe ein wenig kürzer als die untere. Samen runzlig- zu lichten. In milden Lagen und leichtem Boden netzig. — Schöne Gartenformen ſind: f. alba, kann man ſchon Mitte September an den Platz ſäen weißblühend, auf der Oberlippe und dem kiel- und die Beete nach Eintritt ſtärkerer Herbſtfröſte mit förmigen Teil der Unterlippe etwas grünlich oder Fichtenzweigen decken; die Blütezeit tritt dann ſchon gelblich. f. candidissima, Blüten noch ſchöner im Mai ein. — Keimkraft der Samen 4 Jahre; an rein w 1 0 Pflanze etwas ſtämmiger und ge- Keimung in 1—2 Wochen. rungener, da die Aſte kürzer. k. albo-rosea, mit 9 ee re weißer Ober- und zartroſafarbener Unterlippe. Eine „ 8 9er f De ; u. barbata Bosse!, C septemnervia Kellogg), Färbende geprägte, ſchön- und reichblühende Abart ift: e e 5 multicolor Voss (syn. C. multicolor Lindl. ): Lolkinſte. Kalifornien. Einjährig, etwa fußhoch mehr RE EB ; > drüſig⸗, oder klebrig-braun⸗, oder gelbhaarig, ſodaß die Bunte 3. C., niedriger und kräftiger als die Stamm— f x ; a 48 . Finger davon befleckt werden. Blätter faſt ſitzend. art. Blätter regelmäßig-gezähnt und abgeſtumpft. Ni f f Ay: Blüten bunt, oft findet man an ein und derſelben Blüten gelblich, rahmfarben oder weiß, gewöhnlich i a rRR ; f mit purpurnen Flecken oder Strichen; die Achſe des Blüte weiß, violett und lila oder roſa beiſammen J f : a x ſäackigen Schlundes zu der eigentlichen Kronröhre einen entweder auf der Dber- oder auf der Unterlippe, oder chten Winkel bildend. Samen runder und glatter auf beiden gleichzeitig; k. multicolor marmorata echten Win In: 9 a hat Blüten, deren Unterlippe weiß und mit lila ver⸗ 2525. Collinsia verna NM'itrt., Frühlings- waſchen, deren Oberlippe helllila, farmin-punftiert Collinſte. Nordamerika. Einjährig, 15—40 em hoch. und ⸗geſtreift iſt. Blütezeit: Mai, bisweilen ſchon April. — Blätter Verwendung. Art und Formen find reich- eirund oder länglich, oder die unterſten abgerundet und willigblühende, mühelos zu kultivierende und ſchlankgeſtielt; die oberen eirund⸗lanzettlich und Pflanzen, in mittleren und größeren Gärten ganz teilweis umfaſſend; die oberſten am Blütenſtande als allgemein für Rabatten, ferner (beſonders die weiß⸗ pfriemlich-linealiſche Deckblätter. Blütenquirle meiſt blühende f. candidissima, ſodann auch Abart multi- | 6blütig, auch mehrblütig; Blütenſtielchen fadenförmig, color) zu großen Blumen⸗Gruppen oder zur Mitwirkung länger als die Blüten; Kronſchlund jo lang als die auf ſolchen und zu Einfaſſungen; in kleineren Zier- Kelchlappen; die große Unterlippe friſch azurblau, Gattung 841. Collinsia bis Gattung 843. Sutera. Nr. 2523 2527. 771 Oberlippe weiß oder purpurlich; Kronlappen ſchwach⸗ Eintritt ſtärkeren Froſtes durch einige Fichtenzweige ausgerandet. etwas zu ſchützen. Verwendung in kleineren und größeren 2526. Collinsia grandiflöra Dougl., Groß- Biergärten wegen der ſehr frühzeitigen, ſchon in blumige Collinſte. Weſtliches Nordamerika. Einjährig, den erſten ſchönen Frühlingstagen beginnenden Blüte 20—40 cm hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — zu reizenden kleinen Gruppen, zu Einfaſſungen Pflanze mit aufſtrebenden, dünnen Stengeln. Blätter und zerſtreut zwiſchen dicklich, die unterſten rundlich, geſtielt, die oberen Boskettgeſträuch. länglich bis linealiſch, ſitzend, die des Blütenſtandes Kultur nur in quirlig zu 3—7. Blütenſtielchen zu 3—9 quirlig, friſchem, lockerem ungefähr ſo lang als ihre Blüten. Kelchlappen lanzettlich, Boden und halbſchat⸗ allmählich ſehr ſpitz zugeſpitzt. Blumenkrone weiß tig, ſogar noch in oder purpurn, mit dunkelblauer oder violetter nördlicher Lage. Aus⸗ Unterlippe, über 1 bis 2 cm lang (bei f. carminea ſaat Mitte Septem⸗ Fort. Blüten ſchön karminrot!). Kronſchlund az Sn. ber an den beſtimm- ſtark ſackartig, jo breit als lang, faſt oder völlig quer En! 1 ten Platz; die Pflänz- mit der eigentlichen Röhre geſtellt, jo lang als die N chen auf 10 cm Ab- ſich zurückkrümmende, im Innern 2ſchwielige Oberlippe. N ſtand auslichten. Staubfäden kahl. f. pusilla Gray, nur 15—25 cm N Streut man im Herbſt hoch, Blüten dunkler blau oder ganz und gar violett. 12 NA > an etwas gelockerten Verwendung und Kultur wie Nr. 2525; nur EN EN! und vom abgefallenen wird man vielleicht beſſer fahren, wenn man Anfang S cCaube befreiten Stellen September auf ein Saatbeet ſäet, die Pflänzchen bald een die Samen recht dünn auf ein geſchütztes Beet verſtopft, fie im Winter mit Frühlings⸗Collinſie. aus, ohne ſich weiter wenigen Fichtenzweigen leicht ſchützt und im April um die Sache zu auspflanzt (Abſtand 12— 15 cm). Trotz ihres Namens kümmern, ſo kann man im Frühling an einer Anzahl hat die Pflanze eher kleinere Blüten als z. B. C. bicolor. ſchön blühender Pflanzen ſich erfreuen. Werden ganze Schön iſt ſie aber doch. Man kann auch erſt Ende Gruppen beſäet, ſo empfiehlt es ſich, die Beete nach März ſäen; ſie blüht dann natürlich etwas ſpäter. Gattung 842. Tetranéma Bent, Vierfaden, O XXVII I (griechiſch: tetra — vier, nema, Gen. nemätos — Faden; im Gegenſatz zum verwandten Pentastemon nur 4 Staubblätter). Krone herab— gebogen, mit oben erweiterter Röhre und abſtehenden Lippen. Oberlippe flach oder etwas hohl, kurz-2 lappig, die Unterlippe größer, 3jpaltig; Lappen abgerundet. Staubblätter 4, zweimächtig; Kölbchenhälften ſpäter ſpreizend. Das 5. Staubblatt nur als ſehr kurzes Überbleibſel vorhanden. Griffel an der Spitze ſehr kurz-2 lappig. Kapſel ſchwach-zuſammengedrückt, mit ganzen Klappen fachſpaltig⸗aufſpringend, vielſamig. Staude. Stamm ſehr kurz oder durch die Kultur ein wenig verlängert, aufſtrebend. Blätter ſo ziemlich grund- und ſonſt gegenſtändig, verkehrt-eirund oder länglich, ſeicht-kerbzähnig, am Grunde kantig, kahl. Blüten— ſtengel achſelſtändig, ſchaftförmig, länger als die Blätter, deſſen Spitze die purpurvioletten, inwendig lilafarbenen, punf= tiert⸗geſcheckten Blüten in doldiger Trugdolde trägt. — Einzige Art: 2527. Tetranema mexicänum Henih. (syn. | mehrung durch Teilung. Anzucht aus Samen Pentastemon mexicanus hort. nonn.), Mexikaniſcher ziemlich leicht. Ausſaat in Töpfe oder Schalen, die Vierfaden. Mexiko, bei Vera Cruz. Staude, nur Er 15—20 cm hoch. Blütezeit: Sommer bis Herbſt. Verwendung. Eine liebliche Zwergpflanze, die ſonderbarerweiſe trotz ihrer Tracht und ihrer reizenden blauen Blumen faſt gar nicht die Bota— niſchen Gärten verlaſſen zu haben ſcheint; Haage & Schmidt in Erfurt führen ſie im Pflanzen- und Samen⸗Verzeichniſſe auf. Sie iſt eine wertvolle Topf⸗ Zierpflanze fürs Wohnzimmer, fürs Lau warm⸗ und auch fürs Warmhaus, wo ſie jogar in den Wintermonaten willig blüht. Soll ſie im Winter ruhen, damit ſie im Sommer ſchöner, reichlicher und anhaltend blüht, ſo überwintert man ſie bei nur 4 bis 6° C. im Kalthauſe oder hellen Neben- zimmer. Kultur in einem Gemiſch von Waldhumus (oder Laub- oder Moorerde), Wieſen- oder mildem Ackerlehm und reichlichem Sand. Während der Wachs— tumszeit iſt Dungwaſſer-Gabe nur vorteilhaft. Ver— warm zu ſtellen ſind. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Keimung innerhalb 3 Wochen. Gattung 843. Sütera At). 1807], Suterie G XXII I (nach dem ſchweizer Arzt Joh. Rud. Suter, * 1766, 7 1827, benannt). Kronröhre gerade oder gekrümmt, länger oder kürzer als der Kelch, oder zierlich und dünn und den Kelch überragend; Schlund oben erweitert, faſt gleich; Saumlappen 5, ungeteilt, faſt gleich. Staubblätter 4, zweimächtig, der Kronröhre eingefügt und mehr oder weniger herausragend [bei Untergattung Lyperia Benth. mit gekrümmter Kronröhre und meiſt eingeſchloſſen]. Staubkölbchen durch Zuſammenfließen der 2 Hälften 1fächerig. Griffel mit keuliger, ſtumpfer Spitze (Narbe). Kapſel ſcheidewandſpaltig-2 klappig; Klappen an der Spitze 2ſpaltig. Kahle oder behaarte, bisweilen etwas klebrige, äſtige Kräuter oder Halbſträucher. Blätter alle oder zumeift gegenſtändig, gezähnt oder eingeſchnitten, ſeltener ganz. Blüten achſelſtändig oder in einfachen, endſtändigen Trauben oder Ähren. — 26 Arten, in Südafrika. [Gattung Manülea L. iſt verſchieden durch: Röhre der Blumenkrone immer gerade; Kronſchlund oben nicht erweitert. Kronlappen 5, ausgerandet-2 ſpaltig. Staubblätter 4, nicht herausragend. Blätter meiſt am Stengelgrunde gedrängter, am Stengel ſelbſt wenige und gegen-, oder die blütenſtändigen wechſelſtändig. Blüten in zuſammengeſetzten, ſelten einfachen Trauben oder 49 * BEE u Zn hi 772 Familie 135. Serophulariaceae, Braunwurzgewächſe. GO XXVII I. büſchelig-ſtraußig, gelb oder orangefarben. — 26 Arten, in Südafrika; z. B.: M. tomentosa L., dunkelſafrangelb. M. leio- stachys Benth., rot. M. rubra L., rot. M. corymbosa Thbg. Kalthaus pflanzen mit zierlichen Blüten, meiſt Kräuter, ſeltener halbſtrauchig.)] f A. Kronröhre gerade, kürzer als der Kelch oder denſelben nur kurz überragend .. S. polyantha. 2528. B. Kronröhre ſchlank, den Kelch lang (vergl. auch 8. campanulata!) überragend; Kronſchlund weniger weit. S. oppositifolia. 2529. 2528. Sütera polyantha 0. Atze. (syn. zipfel linealiſch-pfriemlich, die Kapſel überragend. Chaenostoma polyanthum Denih., Manulea poly- Blüten ziemlich langgeſtielt, pfirſichrot mit gelbem antha Hort.), Vielblumige Suterie. Südafrika. Schlunde; bei f. alba weiß mit gelblichem Schlunde; Halbſtrauchig, meiſt einjährig kultiviert, 30 bis ſehr hübſch und zierlich. — 8. linifolia O. Kize. 45 em hoch. Blütezeit: Juni-Juli bis Sep⸗ (syn. Chaenostoma linifolium Denth., C. fascieu- tember. — Pflanze krautig⸗halbſtrauchig, am Grunde latum Art., Manulea linifolia T’hbg.), halbſtrauchig, ſtark veräftelt; Aſte ſtielrund, an der Spitze weichhaarig, meiſt einjährig kultiviert, etwa 30—45 cm hoch riſpenäſtig. Blätter aus keilförmigem Grunde eirund, Blütezeit: Sommer, Herbſt. Aſte an der Spitze gezähnt, die oberſten länglich, kahl oder unterſeits etwas kurzhaarig. Blätter tiefgezähnt. Blütentrauben weißgraulich. Blütentrauben locker, an 20 em lang. verlängert; Blumenkrone glockig; ihre Röhre Kelch ſteifhaarig. Blumenkrone trichterförmig, mit doppelt jo lang als der Kelch, aber ſehr kurz. Staub⸗ den Kelch kaum überragender Röhre. — S. campa- | fädenpaare ſehr ungleich; die längeren wenig kürzer nulata C. Kize. (syn. Chaenostoma campanulatum als die Blumenkrone. — Benth.), Pflanze zottig, Blätter und Kelch wie l vorige; erſtere etwa 1% em lang, länglich, lanzettlich ſind cierliche pan h Re e oder linealiſch, ganzrandig und wenigzähnig, am Rande Pflanzen, die, wenn im Kalthauſe oder kühlen Zimmer ſchwach⸗zurückgerollt, kurzhaarig oder ziemlich kahl. bei J 4 bis 80 C. hell überwintert, ſchon Ende Mai Blüten traubig angeordnet; Blütenſtielchen mehr als zn blühen begingen ber nr einjäh doppelt ſo lang als der Kelch, deſſen linealiſche Zipfel fultiviert und dann in gutgepflegten mittleren und kahl oder faſt kahl ſind und die Kapſel faſt überragen. größeren Ziergärten zu niedlichen, kleinen Gruppen Kronröhre meiſt dreimal jo lang als der Kelch. Blüten verwendet werden. Auch auf Rabatten in kleinen wein ei ee eee >: SEE 0. on Trupps angenehm. Kultur nur in gut durchläſſigem, (syn. Chaenostoma glabratum Beni. it völlig etwas ſandigem und ein wenig trockenem Boden gerd e n RS 11 Rande zurück⸗ an recht ſonnigem Standort. An zucht aus Samen 9 2529. S0 65 581150 , e m kann, um ſtärkere, auch früher blühende Pflanzen zu S. brachiata Rih Sb ng e hie idum Beh erhalten, ſchon im Sommer zuvor im Juli muzuf, N 9 — . i 58 3 geſchehen. Ausſaat auf ein halbſchattiges Saatbeet C. fastigiatum hort, nicht Benth.; Manulea hispida | im Freien; die Pflanzen in Töpfe verftopfen, ſpäter Thbg., M. oppositiflora Vent.) Steiſbaarige Huterie. überwintern und im Mai auspflanzen. Ausſaat Mitte Südafrika. Halbſtrauchig, meiſt einjährig kultiviert, Mai ins Freie an den beſtimmten Platz giebt noch etwa 30 cm hoch. Blütezeit, Juli bis Herbſt. — einen angenehmen Spätſommer-Flor. Hauptausſaat Aſte niedergeſtreckt oder ausgebreitet, die blühenden Ende März ins halbwarme Miſtbeet oder in Töpfe; aufſtrebend, kurz⸗ſteifhaarig. Blätter eirund oder die Pflanzen (4 Stück in einen 12 cm-Topf) verſtopfen, länglich, grobgezähnt, am Erunde verſchmälert oder warm und hell halten und ſie Ende Mai einzeln ins keilförmig, weichhaarig. Blüten achſelſtändig, geſtielt, freie Land ſetzen (Abſtand 20 em). — Keimkraft der die oberen lockertraubig geſtellt. Die Kelche kurzhaarig, Samen 3—4 Jahre; Keimung u 2 Wochen zwei- bis dreimal kürzer als die Blumenkrone. Kelch— Er 0 2 9 5 Gattung 844. Bäcopa Aubl., Bacope, O XXVII I (guianiſcher Name). Kelch teilig, der eine Zipfel breiter, bisweilen ſehr groß, die inneren, ſeitlichen Zipfel oft ſehr ſchmal. Kron— röhre cylindriſch, mit abſtehenden Lippen. Staubblätter 4, zweimächtig (bei der Waſſerpflanze B. aquatica Aubl. 5 fruchtbare Staub⸗ blätter), alle der Kronröhre angeheftet, nicht herausragend; Kölbchen paarweis genähert, alle Hälften mit Blütenſtaub. Kapſel 2furchig. Samen zahlreich. Kräuter, oft punktiert. Blätter gegenſtändig, ganzrandig, gezähnt oder bei den im Waſſer lebenden Arten die untergetauchten haarförmig-vielſchnittig. Blüten klein, gelb, blaßblau oder weißlich. — 50 Arten der tropi⸗ ſchen und ſubtropiſchen Gegenden. Z. B.: A. Waſſerpflanzen: B. reflexa Wettst. (syn. Herpestis reflex a Benth.), kriechend oder ſchwimmend; Blätter vielteilig, Teile haarförmig-vielſpaltig: Fruchtſtielchen zurückgeſchlagen; Blüten deutlich⸗2lippig, bläulich. Für Zimmer⸗Aquarien. B. Landpflanzen. Blumenkrone nur ſchwach-2lippig, Oberlippe tief-2fpaltig, alle 5 Kronlappen faſt gleich: B. Monniera Wettst. (syn. Herpestis Monnieria H. B. et Kth., H. cuneifolia Pursk, H. Brownei Nutt., H. moranensis H. B. et Kth., H. crenata Beauv., H. procumbens Spr., H. spathulata BI., Hesperia procumbens hort., Gratiola Monniera T., Limosella calycina Forsk., Septas repens Lour., Bramia indica Lam., Calytriplex obovata Ruiz et Pav., Monnieria cuneifolia Michx.; M. Brownei, M. africana, M. pedunculosa Pers.), Südamerika, an feuchten Orten; Staude mit kriechenden, raſenbildenden, dichtbeblätterten Stengeln; Blätter etwas fleiſchig, gegenſtändig, verkehrteirund-keilförmig, ganzrandig oder wenigkerbig; Blütenſtielchen an der Spitze mit 2 Deckblättchen. Blüten blaßblau oder weiß, einzeln, achſelſtändig. Ampelpflanze des Lauwarmhauſes. Gattung 845. Schizänthus Ruiz et Puv., Spaltblume, Or XXVIII (griechiſch: schizein — jpalten, anthos — Blume; Blütenteile mehrfach geſpalten). Kronröhre kurz oder verlängert, cylindriſch; Saum abſtehend, ſchief, gefaltet, faſt 2lippig⸗dachziegelig, geſchlitzt. Oberlippe (durch Drehung der Blüte zur unteren geworden!) 3 ſpaltig, ihr Mittellappen meiſt kappenförmig, ganz oder 2lappig, ihre Seitenlappen ganz; Unterlippe (zur oberen geworden) Zteilig, mit ganzem oder ausgerandetem Mittellappen und 2—4ſpaltigen Seitenlappen. Staubblätter 2, oben der Kronröhre angeheftet, heraus⸗ ragend; 2 innere und ein 5., oberes Staubblatt ſehr klein und ohne Kölbchen. Einjährige, aufrechte Kräuter, mehr oder weniger drüſig⸗klebrig. Blätter meiſt fiederſchnittig, die Teile eingeſchnitten oder gezähnt. Blüten endſtändig, ſpäter an den Zweig⸗Enden lockertraubig oder riſpig, zierlich eingeſchnitten, verſchiedenfarbig. — 11 Arten, in Chile. A. Blumenkronröhre kürzer oder nur ſo lang als der Kelch. 1. Die 2 mittleren Zipfel der Unterlippe find größer als die ſeitlichen .. 2222 „d. re 2. Die 2 mittleren Zipfel der Unterlippe find kleiner als die ſeitlichtrMũũueuũu . S. pinnatus. 2531. S. gracilis. 2532. B. Blumenkronröhre deutlich länger als der Kelch. 1. Kronröhre bis zu Zmal ſo lang als der Kelcßßßßß r 2. Kronröhre mehr als 2 mal fo lang als der Kelch. a) Blumenkrone weiß, mit jehr langer Röhre Gattung 844. Bäcopa und Gattung 845. Schizänthus. Nr. 2528 — 2534. 773 S. candidus. 2534. r f BE N AL b) Blumenkrone rot oder violett, mit etwas kürzerer Röhre als vorige Art: S. Hookeri Gell., Blätter denen von Nr. 2533 ähnlich, einmal⸗ oder doppelt⸗ fiederſpaltig, mit ganzen, gezähnten oder fiederſpaltigen Fiederblättchen. violett, lila oder roſenrot; 2530. Schizänthus retüsus Hoolc., Einge- drückte Spaltblume. In den Anden Chiles. Ein- und zweijährig, 60—80 em hoch. Blütezeit: nach Herbſtſaat: von Mai bis September; nach Frühlings- ſaat: im Sommer. — Die Stengel äſtig, etwas ſchärflich, feinbehaart oder ziemlich kahl. Blätter geſtielt, 20 bis 25 em lang, ungleichgefiedert; ihre Blättchen faſt gefiedert oder eingeſchnitten⸗geſägt, teils auch einfach, teils doppelt⸗ und ungleichgeſägt, linealiſch⸗lanzettlich, ſpitz. Blüten einzeln, achſelſtändig, auf langen, drüſen— haarigen Stielchen, ſpäter insgeſamt große, lockere Endriſpen darſtellend. Kelch drüſenhaarig. Blumen— krone 3—4½½ om breit; Unterlippe (ſcheinbar Ober- lippe) mit hellkarminroten, ungleich-4ſpaltigen Seitenlappen, deren Zipfel ſtumpf und ſpreizend ſind; Mitte goldgelb und dunkelpurpurrot-geadert, am Rande des Grundes rot und in der Mitte des minrot, viel kleiner, ihre Seitenlappen ſehr ſchmal, kürzer, linealiſch; ihr Mittellappen viel größer, 2ſpaltig. — Gartenformen ſind: f. albus, Blüten weiß, nur der mittlere Lappen der Oberlippe gelb-gefleckt; f. nanus hort, niedriger und etwas gedrungener; Blüten kleiner, zahlreicher und lebhafter. k. nanus albus horf., gedrungen, weiß, Oberlippe gelb-fleckig. 2531. Schizänthus pinnätus Ruiz et av. (syn. S. pinnatifidus Lindl.), Gefiederte Spaltblume. Chile, unter der Saat. Ein- und zweijährig, 50 bis 120 em hoch, auch niedriger. Art. — Die Stengel äſtig, gleich der ganzen Pflanze klebrig⸗drüſenhaarig. Blätter einmal- oder Doppelt- gefiedert; Blättchen herablaufend, ganz, gezähnt oder eingeſchnitten-fiederſpaltig. Riſpen, zahlreich. Kronröhre kürzer als der Kelch; Oberlippe (infolge Drehung zur Unterlippe geworden) bei der Stammform f. violaceus (syn. S. violaceus hort.) mit kappen- oder tutenförmigem, zweilappigem Mittellappen und ſichelig-ſpatelförmigen Seitenlappen; Unter- (infolge Drehung Ober-) lippe blaſſer Zlappig, nach dem Grunde zu gelblich, mit gelb— lichem, purpurrot-geflecktem, eingedrücktem oder aus— gerandetem Mittellappen und Alappigen Seitenzipfeln, deren Zipfel ſtumpf oder ausgerandet ſind. Staub— blätter aus der Kronröhre lang herausragend. Pflanzen dieſer Art mit langgeſtreckten Aſten hat man unachtjam | S. porrigens Hook., auch hort. bezeichnet. — Garten- imen ſind: k. lilacinus (syn. S. venustus Aort.?), die echte Oberlippe mehr oder weniger dunkellila— farben, (syn. S. grandiflorus albus hort.), Blüten ein wenig größer als die der Stammform, weiß oder etwas gelb— lich, die Unter- (ſcheinbar Ober-) lippe an ihrem Grunde mit gelbem Fleck; f. niveus (syn. f. candidissimus hort.), ganze Blüte reinweiß, eine neuere, vortreff— liche Sorte; f. roseus, Blüten zartroſa, nach der Mitte in weiß übergehend, Unter-(ſcheinbar Ober-) lippe mit blutrotem Fleck; f. roseus compactus, von 18 nerem Bau, ſehr ſchön. k. oculatus (syn S diflorus oculatus hort.), Blüten etwas größer als bei der Stammform, auch etwas lebhafter, am Grunde mehrerer Kronlappen oder Kronblätter der Unter— (ſcheinbar Ober-) lippe einen großen, braun- e förmig⸗linealiſchen, ſpitzen, etwas kürzeren Seitenlappen; .gran- | Blüten anſehnlich, Mittellappen der Unter- (ſcheinbar Ober-) lippe länglich, Mitte gelb oder orange. | purpurroten, bisweilen von einem weiß-punftierten Rande umgebenen Fleck tragend; f. oculatus albus (syn. S. pinn. albus Aort.), Blüten weißlich, „Unter“ lippe mit violettem Fleck; f. oculatus atropurpureus ort.), Blüten purpurviolett mit dunklerem Augenfleck. f. papilionaceus (syn. f. grandiflorus papiliona- ceus Hort., S. papilionaceus Aort.), Blüten bunt: purpurn, gelb-, orange- und karmeſin⸗ge⸗ zeichnet, ſehr ſchöne Sorte; f. papilionaceus pyra- midalis, dieſelbe, aber von regelmäßigem, pyramiden— artigem Wuchs, ſehr reichblühend. — Ferner giebt es einige niedrigere, leidlich ſamenbeſtändige Formen (in den Verzeichniſſen als „Tom Thumb“ oder „nanus“ bezeichnet), die nur 30 —45 em hoch werden. Dieſe eignen ſich noch beſſer für Gruppen als die gewöhnlichen. Mittellappen lanzettlich-rautenförmig mit eingedrückter oder etwas ausgerandeter Spitze, 3 em lang, in der bpinnatus Schlanke Spaltblume. f ſchei i hoch, Blütezeit letzteren weiß. Oberlippe (ſcheinbar Unterlippe) kar— Blätter meiftens unbehaart. Blüten danch die Kelch) 2532. Schizänthus gracilis Benih. (syn. S. f. gracilis Denth., S. humilis Aort.), Einjährig, nur 30—50 cm Sommer. — Pflanze buſchig. etwas kleiner, aber doch ebenjo ſchön als bei voriger Blütezeit: wie vorige Art, meiſt purpurrot; Mittellappen der Unter⸗ (ſcheinbar Ober-) lippe gelb, ſchwarzpurpurrot- gefleckt, kürzer, und die Seitenlappen viel ſchmäler. Sorten dieſer Art finden ſich in Gärten als 8. pinnatus. 2533. Schizänthus Grahämii G24“, Grahams Spaltblume. In den Anden Chiles. Ein- und zweijährig, 80 —150 em hoch. Blütezeit: wie Nr. 2530. — Pflanze höher, ſteifer und kahler als Nr. 2531. Blätter einmal“ oder doppelt-fiederſchnittig, die Blätt- chen ganz oder gezähnt-fiederſpaltig. Kronröhre den Kelch etwas überragend. Blüten anſehnlich, hübſch purpurroſenrot; Ober- (ſcheinbar Unter-) lippe abgekürzt, mit zweiſpaltigem Mittellappen und ſichel— Unter- (ſcheinbar Ober-) lippe groß, mit breitem, weiße Spaltblume. rauten- oder lanzettförmig-länglichem, langgeſpitztem, ſpitzlichem oder ſtumpfem Mittellappen, der mit orange— gelben, roſenrot-geränderten Flecken gezeichnet und von purpurnen, meiſt verzweigten Streifen durchzogen iſt. Staubblätter kurz- herausragend. — Gartenformen find: f. lilacinus, Blüten lila⸗ farbig, die Farbenzeichnung ſonſt wie vorige Sorte; f. carneus, fleiſchfarbig, Zeichnung wie Stammform; f. lilacinus nanus, etwas niedriger als f. lilacinus. 2534. Schizänthus eändidus Lindl., Rein- Chile. Einjährig. Blütezeit: wie S. retusus. — Blätter fiederſchnittig oder tief— ßfiederſpaltig, mit ganzen oder wenigzähnigen Blätt- ſonſt alles wie die Stammform; f. albus lippe breit-eirund, ausgerandet - chen bezw. Blattlappen. Blüten reinweiß; Kron— röhre länger als der Kelch. Mittellappen der Ober— (ſcheinbar Unter-) lippe zweilappig, ihre Zipfel ſpitz— zugeſpitzt; die Seitenlappen borſtenförmig oder ſpitz— linealiſch. Mittellappen der Unter- (ſcheinbar Ober-) zweiſpaltig; Seiten- lappen 2 lappig und dieſe Lappen kurz und unregel— mäßig eingeſchnitten. Staubblätter kurz herausragend. Kapſel faſt kugelig, ſo lang als der Kelch. — | | Verwendung aller Arten als ſehr zierlich und wirklich ſchön hauptſächlich truppweiſe zerſtreut auf Rabatten; in mittleren und größeren Gärten auch zur Mitwirkung auf Blumengruppen; die ſchöneren Sorten find durchaus angenehme Topf- 174 Familie 135. Serophulariaceae, Braunwurzgewächſe. Or XXVII I. pflanzen. Am ſchönſten und beliebteſten ſind Sorten an den beſtimmten Platz, oder auch in einen kalten von S. pinnatus; ſodann S. Grahamii und S. retusus. Kaſten unter Glas. Ausſaat Ende Auguſt oder Kultur am beſten in recht ſandigem, jedoch friſchem, Anfang September auf ein halbſchattig gelegenes vielleicht zweckmäßig mit Wieſenmoorerde durchſetztem, Beet im Freien oder dünn in Saatkäſtchen giebt die etwas lehm- und kalkhaltigem, jedenfalls gut durch- kräftigſten und am reichſten blühenden Pflanzen; läſſigem Boden, ſonnig oder halbſchattig und die die Pflänzchen dann, wie oben angegeben, in Töpfe Pflanzen, wenn die Wurzeln Boden gefaßt haben, verſtopfen und ſpäter im Kalthauſe oder recht nahe gewähren laſſen. Anzucht aus Samen. Ausſaat am Fenſter eines hellen, + 4 bis 80 C. warmen am häufigſten Ende März ins halbwarme Miſtbeet, Zimmers überwintern. Ende Februar oder Anfang die Pflänzchen bald verſtopfen, am beſten je 3 in März die Pflanzen mit Erdballen einzeln in 10 em- einen 10 em-Topf oder 4— 5 in einen 12—15 m-Topf, Töpfe ſetzen, fie noch im Zimmer halten, abhärten und Mitte Mai einzeln mit kleinen Erdballen aus- und, wenn feine Spätfröſte mehr zu befürchten, aus⸗ pflanzen (Abſtand 30 em). Nr. 2531 und 2534 ſäet pflanzen (Abſtand 30—40 cm). — Keimkraft der man auch wohl Ende März oder Anfang April gleich Samen 2—3 Jahre; Keimung in 2 Wochen. Gattung 846. Calceoläria L., Pantoffelblume, Or XXVIII (lat.: calceolus — kleiner Schuh, Holzſchuh; wegen der Blütenform). Kelch Ateilig, mit dem Grunde ſehr kurz dem Fruchtknoten etwas anhaftend. Kronröhre faſt fehlend; Kronſaum hohl, 2lappig, die Lappen ganz, ausgehöhlt oder pantoffelförmig, die Oberlippe kleiner, die untere meiſt aufgeblaſen und zur Blütezeit abſtehend. Staubblätter 2, ſeitlich, nahe dem Grunde der Krone ange— heftet, bisweilen noch mit einem dritten, hinteren; Reſte von unfruchtbaren fehlend. Griffel mit kleiner Narbe. Kapſel ei-kegelförmig, mit zwei 2ſpaltigen, an den Rändern eingebogenen Klappen ſcheidewandſpaltig-aufſpringend und die vielſamigen Samenleiſten nadt= legend. Kräuter, Halbſträucher, Sträucher. Blätter gegen- oder quirlſtändig, ſehr ſelten wechſelſtändig. Blütenſtiele achſel⸗ oder endſtändig, trugdoldig⸗mehrblütig, ſeltener 1blütig. Blüten ſehr verſchieden gefärbt, oft gelb oder purpurn. — 120 weſt⸗ amerikaniſche Arten, 2 in Neuſeeland. A. Staubkölbchenhälften durch ein dickes, querliegendes Mittelband-(Konnektiv-) ſtück voneinander entfernt, ſodaß die beiden Offnungen ſich nicht berühren; eine der Kölbchenhälften bisweilen verkümmert. Blätter ſtets gefiedert . C. scabiosaefoliu. 2535. B. Staubkölbchenhälften wagerecht ſpreizend, ohne querliegendes Mittelband, beim Aufſpringen mit ununterbrochener Offnung anein= andergrenzend oder miteinander verſchmelzend. 1. Kräuter; Pflanzen krautig oder nur an ihrem Grunde etwas verholzend. a) Pflanzen ſtengellos, d. h. mit ee 1⸗ bis vielblütigem Blütenſchaft. Blätter faſt grund— ſtändieg „ jj , e 2330. b) Pflanzen mit wenigblätterigen, aufrechten, an der Spitze riſpig⸗doldentraubig⸗vielblütigen . Stengeln. Die meiſten Blätter grundſtändig. Blütenſtiele in den Blattachſeln wenige, genen: ſtändig, die endſtändigen meiſt gepaart, dreigabelig, trugdoldig oder doldentraubig .. C. arachnoidea. 2537. C. purpurea. 2538. C. crenatiflora. 2539. C. herbeohybrida (Tafel 44). 2540. c) Pflanzen krautig. Untere Blätter geftielt; die Blattſtiele geflügelt, am Same verbreitert und zuſammengewachſen oder ſtengelumfaſſend. Blütenſtand riſpig .. ... C. petiolaris. 2541. C. Pavoni. 2542. 2. Pflanzen halbſtrauchig-ſtrauchig, am Grunde und höher hinauf ſtets verholzend. a) Blätter klein (kaum 1½ cm, ſehr ſelten an 2 em lang), gegenſtändig, mit zurückgekrümmt⸗gekerbtem Rande: C. cuneiformis Ruiz et Pav., Gebirge Perus; Blütezeit: Herbſt, Winter; ſehr äſtig, weichhaarig. Aſte über Kreuz gegenftändig, ſcharf und roſtfarben. Blüten ſchön citronengelb, meiſt feinhaarig. Kelchzipfel ſpitz, gelblich-⸗flaumig. Kron⸗Oberlippe ſehr kurz; Unterlippe verkehrteirund-kreisförmig. b) Blätter größer (etwa 2½ —7 em lang), geſtielt, an ihrem Grunde abgerundet oder herz— a förmig. Aſte oder Zweige meiſt hin und her gebogen oder faft windend . . ... flexuosa. 2543. c) Blätter ſchmal oder eirund, runzlig, gezähnt, am Grunde in den Blattſtiel ver⸗ ſchmälert. Blüten in doldentraubigen Riſpen (bei der weiß blühenden, harzig-klebrigen C. alba Ruiz et Pav. in ſtraußförmigen nen: a die ea Kine, A e entfernt⸗gezähnelt und ganzrandig) .. . C. ascendens. 2544. C. integrifolia. 2545. d) Blätter ſitzend, auch die unteren mit ihrem Grunde wee ee ee lanzettlich oder eirundlanzettlich, gezähnt . C. sessilis. 2546. 3. Hierher alle diejenigen halbſtrauchig— ſtrauchigen Gartenformen, welche au B2 gehören, aber zu keiner der unter a— d beſchriebenen Arten ſich als Abart oder Sorte ziehen laſſen .. C. fruticohybrida (Tafel 94). 2547. C. Staubkölbchen ei- oder nierenförmig, mit ununterbrochenen Hälften, a: ae W dem Mittelbande etwas angewachſen oder am Staubfaden herabgeſchlagen. Stengel beblättert, ſtrauchig: Blüten riſpig . .. C. violacea. 2548. 2535. Calceoläria scabiosaefölia Sims, 1 und fiederſpaltigen Blattteilen, die vielpaarig bioſenblätterige Vantoffelblume. Peru, Chili, und deren untere oft dem Stengel ſehr genähert ſind. feuchten Felſen. Einjährig 40 — 70 cm N Blüte⸗ Blumenkrone blaßgelb, mit ſehr kurzer Oberlippe, zeit: Mai bis Juli (bis September). Pflanze kreisförmig; vordere Staubkölbchenhälfte kleiner und krautig, äſtig, ſteifhaarig, reichbelaubt. Blätter ſteder⸗ an ihrem Grunde befeſtigt. ſchnittig, Fiederteile mehrere, getrennt, länglich oder Verwendung. Die hier 15 h Arten tragen lanzettlich, ſeltener eirund, ſpitzgezähnt oder einge- zwar nur kleine, aber doch hübſche und zierliche ſchnitten; Blattſtiele an ihrem Grunde verbreitert Blüten. C. pinnata iſt die älteſte und bekannteſte, und verwachſen. Blüten in Trugdolden. Kelchzipfel aber am wenigſten ſchön. Man verwende ſie nur eirund, weichſpitzig⸗ſpitz; oberer Kronlappen um die an einem friſchen, luftigen, halbſchattigen Standort Hälfte kürzer als der Kelch; der untere kreisförmig, mit lockerem, humoſem, aber nicht fettem Boden, vorgeſtreckt, am Grunde plötzlich zuſammengeſchnürt, und zwar trupp- oder gruppenweiſe. Ausſaat ent⸗ kurz⸗offen. Mittelband der Staubkölbchen hinten kaum weder Ende März oder Anfang April ins halbwarme verdickt, ſtielartig mit den Kölbchenhälften quer ver- oder kalte Miſtbeet und die Pflanzen im Mai aus⸗ wachſen, deren vordere keulenförmig und unfruchtbar pflanzen; oder Ausſaat um oder nach Mitte April iſt. Blüten lebhaft⸗hellgelb. — C. pinnata Z., an den beſtimmten Platz für einen Spätſommer-⸗Flor, 20 — 50 cm hoch; Blätter mehr- und tiefer zerteilt als die Pflanzen dann bis auf 15 em Abſtand auslichten; bei vorigen, fiederſchnittig mit länglichen, gezähnten oder auch: Ausſaat im September, und die Pflanzen „r r wie Nr. 2534 behandeln und überwintern. Erfahrungs⸗ gemäß ſind Pflanzen der Herbſtausſaat merklich kräftiger und früh blühend, die Blüten zahlreicher; jedoch hat man damit die Mühe der Überwinterung. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung in 1—2 Wochen. 2536. Calceoläria plantaginea Sm. (syn. C. obtusifolia blutrot-gefleckter und -punktierter Unterlippe, biflora Lam., C. suberecta hort., C. Kze. et Walp., Baea plantaginea Pers.), Wegerid)- Pantoffelblume. Chile. Staudig, meiſt ein- oder zweijährig kultiviert, 15—30 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni; nach Frühjahrsſaat ſpäter. — Pflanze krautig. Blätter faſt alle grundſtändig, roſettig-geſtellt, Gattung 846. Calceoläria, Vantoffelblume. groß und breit, dicklich, eirund⸗, rauten- oder jpatel- förmig, gezähnt oder eingeſchnitten, beiderſeits zottig, ſelten ziemlich kahl. Blütenſchäfte an der Spitze 2 bis mehrblütig. Kelch klebrig-flaumig, mit eirunden, ſtumpfen Zipfeln. Obere Blumenkronlippe kürzer als der Kelch, die Unterlippe abſtehend, verfehrtei- oder kreisförmig, an ihrem Grunde kaum zujammen- | Blüten dunkelgelb, groß, ſchön, oft punktiert. — C. nudicaulis Benth., gezogen, ſehr kurz geöffnet. Blütenſchäfte ungefähr 40—60 em hoch, oben drei— oder viermal-gabelteilig oder doldenäſtig und dolden— traubig⸗vielblütig; Blätter länger geſtielt und faſt als der Kelch; Unterlippe vorgeſtreckt, noch um die Hälfte länger, ſehr aufgeblaſen, nur kurz⸗offen. Verwendung und Kultur unter Nr 2540. web - Vantoffelblume. Gebirge Chiles. kleidet, oben klebrig-weichhaarig. Grund- und unterſte Stengelbätter geſtielt, länglich oder ſpatelförmig, dicklich, langverſchmälert. Stengelblätter wenige, ſitzend, klein, länglich. Doldentraube locker, mehrblütig. anſehnlich, ſchön dunkelviolett oder purpurn, bei f. alba weiß; bei f. refulgens dunkelrot. Kron— Nr. 2535 — 2540. 775 abgerundet⸗ faſt- herzförmig; Stengelblätter wenige, eirund oder länglich, ſitzend. Doldentraube locker, mit verlängerten Blütenſtielchen. Kron-Oberlippe kürzer als der Kelch; Unterlippe breit-verkehrteirund, kaum gefurcht, am Grunde zuſammengezogen und bis über die Mitte offen. Blüten ſehr zahlreich, gelb, mit bei Gartenformen, die gewöhnlich zu C. hybrida gezählt werden, auch anders gefärbt. 2539. Calceoläria crenatiflora Cav. (syn. C. anomala Pers., C. pendula Sv.), Kerbbfütige Vantoffelblume. Inſel Chilos. Staude, 20—50 cm hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. — Die Stengel krautig, locker-zottig, wenigblätterig. Grundſtändige Blätter geſtielt, groß, eirund, gezähnelt oder grob— gekerbt, am Grunde keilförmig, im übrigen lockerzottig oder faſt kahl. Stengelblätter ſitzend, breit-eirund oder länglich. Blüten in lockeren Doldentrauben. Kron-Oberlippe kürzer als der Kelch; Unterlippe herab— hängend, ſehr groß, bei der Stammform verkehrt— eirund, ſonſt auch kreisförmig, meiſt dreifurchig und dreikerbig, geſtrichelt, gefleckt oder punktiert, am Grunde zuſammengezogen und kurz-offen Blüten der Stamm— form federnervig, 7—14 cm lang; Kelch etwas weißgraus zottig. Blumenkron-Oberlippe faſt doppelt jo lang ſchön gelb, braun-punktiert und ge— ſtrichelt, bei Gartenformen auch anders gefärbt. Dieſe ſchöne Art iſt der Ausgangspunkt der prächtigen „Blumiſten-Pantoffelblumen“ geweſen. Blüten 2540. Calceoläria herbeohybrida, Tafel 44, EN ER ä a 175 (syn. C. hybrida Aort., C. herbacea hort., C. T ee | Voungii hybrida Vilmor., 0. Youngü hort. nebit C. eee en hoch werdend Blütezeit: | Atkinsiana Sp., C. Standishii Paxt., C. Wheeleri Juni bis September. — Pflanze, beſonders am Grunde, Krautige Blumiſten-Vantoffelblume (fr. Calcéolaires mit ſehr lockerem weißen Geſpinſt wollig be hybrides ou herbacees; e. Herbaceous Calceolarias); Staude, undeutlich-gezähnt, beiderſeits wollig, am Grunde e Sw. und C. Martineaux Sw. ſind nur Farbenſorten), 15—60 cm Mai hoch. Blütezeit: Wir zählen alle diejenigen Pflanzen der Nrn. 2537 bis Dong Oberlippe kürzer als der Kelch; Unterlippe vorgeſtreckt, kreisförmig, an ihrem Grunde kaum zuſammengezogen, nur ſehr kurz-offen. Dieſe Art und die Form f. viridis Benth., mit kaum noch wolligen Blättern, hat durch Kreuzung mit C. crenatiflora Cav. zur Ent- ſtehung der „Blumiſten-Pantoffelblumen“ beigetragen. 2538. Calceoläria purpurea Grah., Yurpur- Vantoffelblume. In den Anden Chiles und bei Valpa— raiſo. Staudig-halbſtrauchig, 50 —80 em hoch. Blüte— zeit: Sommer. — Pflanze ſchwachklebrig-weichhaarig. Grund- und unterſte Stengelblätter geſtielt, eirund— länglich oder faſt ſpatelig, ſpitzlich, grobgezähnt, am Grunde langverſchmälert, runzlig, beiderſeits ſteifhaarig; Stengelblätter ſitzend, entferntſtehend, die oberſten klein, herzförmig⸗-umfaſſend. Blüten klein, in langgeſtielten, locker⸗vielblütigen, ausgeſpreizt-riſpigen Doldentrauben, ſchön, bläulich und dunkelpurpurrot, wohl auch in anderer Farbe. Kron-Oberlippe doppelt ſo lang als der Kelch; Unterlippe kaum um die Hälfte länger als die obere, ſehr aufgeblaſen, kreisrund, vorgeſtreckt, am Grunde kaum zuſammengezogen, ſehr kurz-offen. — C. corym- bosa Ruiz et Pav. (syn. C. paralia Hoofc., nicht Cav.), ſtaudig⸗halbſtrauchig, 30—60 em hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. Pflanze etwas weichzottig oder oben klebrig⸗weich. Blätter faſt alle grundſtändig; letztere eirund, geferbt-gezähnt, am Grunde verſchmälert oder lediglich in der 2539 hierher, welche in der Beſchreibung oder in Blüten⸗ farbe und form von Nr. 2537 bis 2539 ab⸗ weichen. Sor— ten, welche Farbe und Größe ihrer Blumen abwei⸗ chen, gehören als Farbenſor⸗ ten zu der betreffenden Art. 4 Gruppen: Einfarbige (unicolor) K. B.⸗P., verſchiedene Farbenſorten mit einfarbigen Blüten, weiß, gelb, rot, purpurn, violett ꝛc. Getigerte (tigrina) K. B.⸗P., mit tigerfleckigen Blüten, deren Grundfarbe ſehr verſchieden. Geſtreifte (striata) K. B.⸗P., mit geſtreiften Blüten, deren Grundfarbe verſchieden. Getuſchte (pieturata) K. B.⸗P., mit verſchie⸗ denartig getuſchten Blüten, deren Grundfarbe ver— ſchieden. Blumiſten-Pantoffelblume. 776 Jede dieſer Gruppen hat eine halbhohe Raſſe, die ſog. Zwergige B.-P., von nur 15—30 cm Höhe. Zuſatzwort „nana“ (syn. pumila hort.). Verwendung. Dieſe Pantoffelblumen gehören zu unſeren eigenartigften und farbenprächtigſten Topfpflanzen; weniger gut ſind ſie für das freie Land geeignet, wo ſie halbſchattigen, geſchützten Stand— ort verlangen; ſie lieben Feuchtigkeit, ſind keineswegs ſo empfindlich, als man gewöhnlich annimmt, und es iſt zu bedauern, daß man dieſe wunderhübſchen Pflanzen in neuerer Zeit vernachläſſigt. Volle Sonne lieben ſie nicht; am ſchönſten kommen ſie zur Geltung, wenn ſie zur Blütezeit in großen Gruppen, hinter Glas oder in durch Fenſter zu ſchützenden Kaſten, oder auf Blumengeſtellen (Stellagen) in halbſchattiger Lage oder mit einer Vorrichtung zum Schutz gegen die brennende Sonne zuſammengeſtellt werden. Da jährlich durch Ausſaat zahlreiche neue Farbenſorten oder andere Zeichnungen entſtehen, die Pflanzen auch gerade im erſten Lebensjahre am üppigſten blühen, ſo iſt die Kultur zwei- und mehrjähriger Pflanzen nur dann zu empfehlen, wenn man beſtimmte Sorten von ganz beſonderer Schönheit zu erhalten oder zu vermehren wünſcht. Mit zunehmendem Alter der Pflanzen werden die Blüten auch kleiner. Erde für Topfpflanzen (die gute Scherben-Einlage in den Topf erhalten müſſen): gute Garten- oder Ackererde, reichlich durchſetzt mit ſandiger Heide- oder Wieſenmoorerde; Zuſatz von Miſterde oder auch zerriebenem Schaf- oder Hühnermiſt. Sandzuſatz / des Ganzen. Wenn die Beſchaffenheit der verwendeten Erdarten eine mangelhafte, ſo tritt bisweilen Gelbſucht der Blätter ein, welche gewöhn— lich durch Eiſenvitriol zu beſeitigen iſt. Vermehrung durch Sproßſtecklinge oder Grundſproſſe gegen Ende Sommer, oder von angetriebenen Mutterpflanzen im zeitigen Frühling, wie für Pelargonium, Seite 158, angegeben. Anzucht aber hauptſächlich aus Samen. Ausſaat Ende Juli oder im Auguſt in Saatſchalen oder Saatkäſtchen, mit unten grobbrockiger, oben feiner Heideerde gefüllt, man ebnet die Erdoberfläche, feuchtet das Ganze durchdringend an, ſtreut die feinen Samen dünn und gleichmäßig aus, beſtreut die Oberfläche ſehr ſchwach mit völlig trockenem, feinem und reinem (nicht lehm- und kalkhaltigem) Sand, am beiten Quarzſand, drückt mit trockenem, glattem Brettchen Samen und Sand mäßig ſtark an und ſtellt die Gefäße, welche Familie 135. Scrophulariaceae, Braunwurzgewächſe. OS ur XXVII I. bis zum Keimen der Samen ſchattig zu halten ſind, in ein Gewächshaus, Zimmer oder kaltes Miſtbeet. Die Samen keimen ziemlich raſch, die Pflänzchen müſſen recht bald in Schalen oder Käſtchen verſtopft und, wenn hinreichend erſtarkt, einzeln in kleine Töpfe verpflanzt werden. winterung im Kalthauſe ganz wie für Nr. 1829 und 2140 angegeben. Mehrmaliges Verpflanzen iſt bis zur Blütezeit erforderlich, bis 15- bis 18 em-Töpfe erreicht ſind. Da bereits etwas gekräftigte Topf- pflanzen Feuchtigkeit lieben, ſo braucht man beim Begießen nicht ſehr ängſtlich zu verfahren. — Keim- kraft der Samen 3 Jahre; Keimung in 1—2 Wochen. 2541. Calceoläria petioläris Cav. (syn. C. floribunda Lindl., nicht H. B. et A; C. connata Chile. Staude, ziemlich hoch. Blütezeit: Juni Weitere Behandlung und UÜber- in lockeren langgeſtielten Doldentrauben. Zottig⸗klebrig. ee ſtengelumfaſſend, gezähnt. Blütenxiſpe groß, mit ſchlaffen, hin und her gebogenen Aſten, beblättert; Blütenſtielchen ſchlank. Blüten gelb, ſehr zahlreich; Kronlippen zuſammenneigend, hohl; Oberlippe faſt doppelt ſo lang als der Kelch, mit nur noch wenig größerer, an ihrem Grunde kaum zuſammengezogener, bis über die Mitte offener Unterlippe. Iſt eine ſchöne Gruppenpflanze! 2542. Calceoläria Pav6nii Denth. (syn. C. perfoliata Ruiz et Pav., nicht L.), Vavons Pan- toffelblume. Peru. Staude, 45--70 cm hoch. Blüte- zeit: Juni⸗Juli bis September. — Pflanze überall Blattſtiele breitgeflügelt, faſt gezähnt, an ihrem Grunde verbreitert-verwachſen; Blattfläche eirund, ſpitz, am Grunde abgeſtutzt oder herzförmig, mit doppelt⸗gezähntem Rande, beiderſeits zottig, unter- ſeits blaß oder graulich. Blütenriſpe groß; Kelch- zipfel ſehr groß (1 em und darüber lang), zugeſpitzt; Blüten groß, ſchön, dunkelgelb, zahlreich. Kron⸗ Oberlippe kürzer als der Kelch; Unterlippe ſehr groß, verkehrteirund-kreisförmig, am Grunde kurz-zuſammen⸗ gezogen, nur unterhalb der Mitte offen. — C. perfo- liata L., nicht Ruiz et Pav. (syn. C. amplexicaulis hort.) iſt dichtzottig; Kelche nur 6 bis höchſtens 10 mm lang. Blüten gelb. Verwendung wie Nr. 2541; iſt aber weniger ſchön. 2543. Calceoläria flexuosa Auiz ei Pav., Gebogene Vantoffelblume. Peru. Halbſtrauch, 50—100 em hoch. Blütezeit: Sommer hindurch, Herbſt. — Aſte hin und her gebogen, zottig. Blätter aus herzförmigem Grunde eirund, gekerbt, oberſeits ſcharf, unterſeits nervig. Blüten einfarbig, gelb, in großer, vielverzweigter, doldentraubiger, beblätterter Riſpe. Kelch zottig, mit ſtumpflichen Zipfeln; Kron⸗ Oberlippe kürzer als der Kelch; Unterlippe verfehrt- eirund⸗ kreisförmig, abſtehend, an ihrem Grunde ziem- lich lang zuſammengezogen und bis zur Mitte offen. ı — C. bicolor Ruiz el Pav., hat zweifarbige Blüten; Unterlippe am Grunde weißlich, an ihrer Spitze gelblich; Blätter grob- und doppeltgezähnt. 2544. Calceoläaria ascendens Lindl. (syn. C. rugosa Hook., Lindl. in Bot. Reg. 1588, nicht Sims in Bot. Mag. 2523, nicht Ruiz et Pav.; C. crenata Lindl. in Bot. Reg. 790, nicht Zam.), Aufſtrebende Vantoffelblume. Chile. Halbſtrauchig. Blütezeit: Sommer. — Jüngſte Sproſſe, auch die Blattunterſeite, locker weißfilzig-flockig bekleidet, aber ſchon bald kahl werdend, nicht klebrig. Aſte verlängert, hin und her gebogen. Blattſtiele kaum geflügelt; Blätter eirund, aber an beiden Enden verſchmälert, ſcharf— gezähnt, runzlig, oberſeits grün. Blüten anſehnlich, Kelch dünn, in der Jugend weißfilzig. Kron-Oberlippe kurz oder ſehr kurz, ſo lang oder meiſt kürzer als der Kelch; Unterlippe glatt oder gefurcht, verkehrt-eirund bis kreisförmig, aufwärtsgekrümmt oder aufſtrebend, am Grunde etwas zuſammengezogen, faſt bis zur Mitte offen. Es kommen auch Pflanzen vor, die ganz die Tracht und die Blätter von C. integrifolia beſitzen, aber in den Blütenmerkmalen mit C. ascendens völlig Hook., Baea alata Pers.), Blaftſtiel-Bantoffelblume. bis September. — Pflanze weichhaarig, reichbeblättert, ſehr klebrig. einen geflügelten Blattſtiel verſchmälert, faſt zufammen- gewachſen, grob- und doppeltgezähnt, runzlig, beiderſeits grün; die oberen und blütenſtändigen breitherzfürmig- Untere Blätter eirund, am Grunde in übereinſtimmen. Dieſe mit den 2 folgenden Arten ſind die Stammpflanzen unſerer „Strauchigen Blumiſten⸗Pantoffelblumen.“ — C. dentata Ruiz et Pap. (syn. C. chiloensis Lindl.“, C. spectabilis LZe.), halbſtrauchig, 30— 70 cm hoch. Blütezeit: Sommer, Pflanze klebrig-weichhaarig. Die Stengel meiſt unterhalb der Mitte beblättert. Blätter (4—8 cm lang) eirund oder länglich, ſpitz, ſcharfgezähnt, am Grunde in den Blattſtiel verſchmälert, auf beiden Flächen gleichfarbig, kahl oder klebrig-weich [bei f. sub- ineisa Benth. die Blätter kürzer und grob-doppelt- eingeſchnitten⸗gezähnt!; Blätter des Blütenſtandes länglich⸗lanzettlich. Blüten anſehnlich, ſchön gelb, oft auch gezeichnet, faſt von der Form der C. corym- bosa, unter Nr. 2538, in faſt doldentraubigen Riſpen. Kelchzipfel klebrig⸗zottig; Kron⸗Oberlippe den Kelch nicht oder meiſt kurz überragend; Unterlippe verkehrt-eirund, doppelt ſo lang als die obere, abſtehend, an ihrem Grunde kurz⸗zuſammengezogen, nicht ganz bis zur Mitte offen. Iſt hübſch; ſteht der vorigen nahe. 2545. Calceoläria integrifölia Mwrr., nicht L. (syn. C. ferruginea Colla, C. salviaefolia Pers., C. rugosa Lodd., auch Sims in Bot. Mag. 25237, nicht Hook., nicht Ruiz et Pav.), Ganzblätterige Vantoffelblume. Chile. Halbſtrauch, 40—120 cm hoch. Blütezeit: Frühling bis Herbſt. — Pflanze kahl oder weichhaarig, etwas klebrig. Blätter eirund, länglich oder faſt lanzettlich, ſtumpflich, gekerbt oder meiſt ganzrandig, runzlig, am Grunde in den kurzen Blattſtiel flügelig-verſchmälert, beiderſeits grün [bei f. ferruginea Berger unterſeits roſtfarben, bei f. robusta Dieir. pr. sp. (syn. C. rugosa Ruiz et Pav.) unterſeits faſt weißlich, Blüten auch dunkler gelb mit gefurchter Unterlippe]; die oberſten Blätter ſitzend. Blüten klein, in doldentraubigen, reich— blütigen Riſpen, bei der Stammform ſchön gelb; Kelchzipfel ſtumpflich, klebrig. Die Kronlippen zu— ſammenneigend, die obere den Kelch an Länge faſt doppelt überragend, meiſt eingedrückt oder vertieft; Unterlippe wenig länger, bei f. robusta jedoch doppelt ſo groß als die Oberlippe, kreisförmig oder faſt eirund, am Grunde kaum zuſammengezogen. — C. viscosissima Lindl. (syn. C. integrifolia f. viscosissima Hoolc., C. rugosa f. macrophylla hort.), Pflanze ſehr klebrig, weichhaarig; Blätter faſt ſitzend, eirund oder läng— Lich, ſehr runzlig, an ihrem Grunde etwas verſchmälert und am Stengel wieder verbreitert-verwachſen. Blüten ſchöner als bei C. integrifolia, ſchön gelb oder goldgelborangefarben, in reichblütigen, dolden— traubigen Riſpen, ſonſt wie bei C. integrifolia. 2546. Calceoläria sessilis Ruiz et Pav., Sitzende Vantoffelblume. Chile. Strauchig. Blüte- zeit: Sommer. — Pflanze klebrig; Aſte und Zweige mehr oder weniger lockerwollig. Blätter länglich— lanzettlich, ſtumpflich, gekerbt, runzlig, oberſeits grün, unterſeits weißgraulich. Blüten in verlängerten oder faſt doldentraubigen Riſpen. Kelch ſtumpf, klebrig. Kronlippen zuſammenneigend, die obere den Kelch an Länge doppelt überragend, die Unterlippe noch länger, kreisförmig, an ihrem Grunde kaum zuſammengezogen. Blüten gelb, klein, meiſt ſehr ſchwach nach Hyazinthen duftend. Wird oft mit C. viscosissima und integrifolia verwechſelt, aber Blatt- grund ſehr verſchieden. — C. crenata Zam., nicht Bot. Reg. Tafel 790 (syn. C. floribunda Hook., nicht Lindl.), halbſtrauchig. Aſte klebrig-kurzhaarig. Blätter breit⸗ lanzettlich, zugeſpitzt, am Rande zurückgerollt, ge— Gattung 847. Wulfénia, Wulfen ie. die gelbblühenden Stammarten vorzuziehen. Nr. 2541—2548. 777 kerbt, flaumig, oberſeits grün, unterſeits blaß. Blüten in lockeren, faſt doldentraubigen, ſehr reichblütigen Riſpen. Kelchzipfel ſpitz, klebrig. Kronlippen faſt geſchloſſen; Oberlippe länger als der Kelch; Unterlippe groß, einwärtsgekrümmt⸗aufſtrebend, kreisförmig, am Grunde wenig zuſammengezogen, nur kurz⸗offen. — C. amplexicaulis H. B. et Kth. hat ziemlich lang behaarte Aſte, geferbt-gejägte, beiderſeits behaarte, unterſeits kaum blaſſe Blätter und größere Blüten auf 12—24 mm langen Blütenſtielchen. 2547. Calceoläria fruticohybrida Tufel 94, 374 (syn. C. rugosa ort., nicht der Autoren), Strauchige Blumiſten-Vantoffelblume. Die meiſten Sorten dürften der C. ascendens, C. dentata, C. integri- folia ſich anlehnen. Es giebt hohe und niedrige Sorten, deren Blüten von verſchiedener Größe und in reizenden Farbenzeichnungen vorkommen, zwar nicht ſo ſchön und großblumig als die der „Krautigen Blumiſten-P.“, dafür aber härter und anhaltender blühend. Die Grundfarben ſind hell- oder dunkelgelb, orange, rot in verſchiedenen Abſtufungen, gelblich— weiß, entweder einfarbig oder mit anderen Farben ſehr zierlich getigert, punktiert und geſcheckt. — Verwendung aller ſtrauchigen Pantoffel blumen, Nrn. 2543 —2547, beſonders der Nr. 2547, recht wirkungsvoll zur Ausſchmückung von Rabatten und zur Bildung von Gruppen; für ſolche ſind ſie von hohem Werte. Topfkultur iſt nicht ausgeſchloſſen. Kultur, Vermehrung und Anzucht wie Nr. 2540. Die Vermehrung ſchöner Sorten durch Stecklinge iſt hier faſt ebenſo üblich als die Ausſaat, aus welcher ſchöne Farbenſpiele hervorgehen. Für die Teppich— gärtnerei ſind aus Stecklingen gezogene Sorten oder Abſtand der Pflanzen etwa 25 cm. Hauptblütezeit: Juni, Juli. 2548. Calceoläria violäcea Cav. (syn. Jovel- lana violacea Rz et Pav., Baea violacea Pers.), Violette Vantoffelblume. Chile. Strauchig. Blüte- zeit: Frühling, Sommer. — Pflanze ziemlich äſtig, feinklebrig-weichhaarig. Blätter geſtielt, eirund, ſpitz, grob- eingeſchnitten-gezähnt, am Grunde keilförmig, oberſeits etwas ſteifhaarig, unterſeits weißlichgrau— grün. Blüten in kleinen, lockeren Riſpen, hellblau, goldgelb-gefleckt und -punktiert. Kelchzipfel eirund, ſpitzlich. Blumenkrone innen behaart; die Kronlippen hohl und hoch hinauf verwachſen; Ober— lippe faſt 3 mal jo lang als der Kelch; Unterlippe kaum noch etwas länger, an ihrer Spitze ſehr kurz einge— rollt. — C. punctata Vahl (syn. Jovellana punctata Ruiz et Pav., Baea punctata Pers.) hat größere und doppeltgezähnte, 5—9 cm lange und flaumige oder kahle, unterſeits nur etwas blaſſere Blätter. Verwendung. Die Violette Pantoffelblume iſt ein niedlicher, ſehr lieblich blühender kleiner Strauch, der allen Freunden der Pantoffelblumen als Topfpflanze angelegentlich empfohlen werden muß. Kultur wie Nr. 2540. Im Sommer kann man die Töpfe an einem gegen die heißen Sonnen— ſtrahlen geſchützten Ort in Kies einſenken. Gattung 847. Wulfenia asg, Wulfenie, G XXVII I (nach dem Jeſuiten Prof. Fr. Xaver von Wulfen, FT 1805 zu Klagenfurt, benannt). Kelch 5teilig; Zipfel ſchmal. Kronröhre cylindriſch; Lappen 4, aufrecht⸗abſtehend, der obere ausgerandet oder 2ſpaltig, die beiden ſeitlichen ganz, meift ſchmäler, der untere ganz oder gekerbt. ? Staubblätter 2, an den Buchten der Lappen angeheftet, herausragend. ſcheidewand- und fachſpaltig-aufſpringend; Klappen 4, mit eingebogenen Rändern. Griffel mit ganzer Narbe. Kapſel ſpitz, Samen zahlreich, ſehr klein. Kahle oder kaum behaarte Stauden mit dickem Erdſtamm. Blätter ſo ziemlich alle grundſtändig, geſtielt, gekerbt. Blüten auf einfachem Schafte traubig oder ährig, einzeln in den Achſeln von Stützblättern, ohne Deckblättchen, nickend, ſchön blau. — 3 Arten der Gebirge in Kärnten, Weſtaſien und am Himalaja. 38. 8: W. carinthiaca Jacg. (syn. Paederota nudicaulis Lam.), „Kühtritt“; 778 Familie 135. Serophulariaceae, Braunwurzgewächſe. O7 XXVII I. Alpen Kärntens und Tirols; Staude, 30-45 cm hoch; Blütezeit: Juli; Grundblätter bis 25 em lang, an der Rippe meiſt gleich dem unteren Teile des Blütenſtandes von wenigen Haaren rauhbekleidet; Blütenſtielchen viel kürzer als der Kelch, deſſen Zipfel pfriemlich und ſpitzlich find; Blumenkronröhre auf der Oberſeite mit Höcker. Für Steingruppen in halbſchattiger Lage in ſandiger, friſcher Erde (Moorerde und Lehm), auch als Einfaſſung ſchattiger Beete. Im Winter Fichtenzweigdecke. Gattung 848. Veronica L., Ehrenpreis, Or? XXVII I (lat.: vera — wahr, una — einzig, Icon — Ebenbild, einzig wahres Ebenbild [nicht vera unica — einzig wahre]; der heiligen Veronika gewidmet). Kelch 4—5«, ſehr ſelten 3 teilig (bei 5teiligem Kelch der 5. Zipfel kleiner). Kronröhre kurz oder ſehr kurz, ſeltener den Kelch überragend; Kronſaum faſt radförmig⸗abſtehend (bei V. lutea, gelbblühend, und V. Bonarota, blaublühend, kaum abſtehend und Röhre lang), 4ipaltig (nur bei V. ciliolata BHgp. und V. pulvinaris BHgp., in Neuſeeland, 5 ſpaltig) oder auch 2 lippig: der untere Lappen meiſt kleiner. Staubblätter 2, an den beiden Seiten des oberen Lappens der Kronröhre eingefügt. Kapſel ſtumpf oder ausgerandet (bei ſehr wenigen Arten ſpitz) zuſammengedrückt oder gedunſen, 2furchig, fachſpaltig-⸗ aufſpringend, oder die Kapſel durch Scheidewandſpaltung nebſt der Samenſäule in 2 Teile trennbar. Kräuter, ſeltener Sträucher oder gar Bäumchen. Blätter gegen-, ſeltener quirl- oder faſt zerſtreutſtändig; die Stengelblätter ſehr ſelten wechſelſtändig, die blütenſtändigen aber häufig. Blüten in end- oder achſelſtändigen Trauben, mit Stütz- oder Deckblättern, blau, weiß, purpurn, rot, geſtreift, ſehr ſelten gelb. — 200 Arten der gemäßigten und kalten Gegenden des Erdkreiſes. A. Krautige Pflanzen, Stauden (nur Nr. 2561, V. syriaca L., einjährig). 1. Blüten in endſtändigen Uhren oder Trauben (d. h. die Blütenſtände von der übrigen Pflanze deutlich-abgeſetzt und die Blütendeckblätter ſehr klein und von den Blüten meiſt verdeckt, die Ahren oder Trauben daher nackt erſcheinend. B a) Alle Blätter gegenſtändig, bisweilen quirlig. * Röhre der Blumenkrone lang. Kapſel nicht oder kaum merklich zuſammengedrückt. + Pflanzen 10—30 em hoch. Kronſaum faſt aufrechte. +7 Pflanzen 60— 150 em hoch; Kronſaum ausgebreitet, kürzer als ſeine Röhre. . . . ** Röhre der Blumenkrone kurz, länger als breit, den Kelch oder Kelchſaum kaum über— ragend oder kürzer; Saum ausgebreitet. [V. pontica Wettst. (syn. Paederota pontica Rupr.), iſt auch kurzröhrig, hat aber gelbe Blüten.] Kapſel nur leicht von der Seite zuſammengedrückt, faſt kreisrund, oben ſtumpf oder ausgerandet. Hohe, aufrechte Stauden . *V. squamosa. 2551. * V. orchidea. 2552. * F. spicata (Tafel 47). 2553. V. crenulata. 2554. . spuria (Tafel 47). 2555. V. media. 2556. * V. maritima. 2557. V. .elatior. 2558. *** Röhre der Blumenkrone ſehr kurz oder jo gut wie fehlend, und dann die Kronblätter nur an ihrem Grunde noch zuſammenhängend. Kapſeln ſehr ſtark von der Seite zuſammengedrückt. Samen flach oder auf beiden Flächen gewölbt, aber nicht nachen- oder kahnförmig. Kapſelklappen der Samenleiſtenſäule dicht anhaftend. T Niedrige, ſehr äſtige, am Grunde fait holzige, ausgebreitete Alpenpflanzen fruticulosa. 2559. I Rrautige Stauden! Blühende Aſte oder Stengel aufrecht (oder doch aufitrebend) . . V. gentianodes. 2560. Einjährige Pflanzen. (Die unteren Blätter des Blütenſtandes den Stengel— blättern öft gleichförmig ee Pe u b) Die blütentragenden Blätter wechſelſtändig. Die Stengelblätter gegenſtändig (ver— gleiche jedoch auch Nr. 2550 f. tubiflora). Blütentragende Blätter von den unteren nicht ver— ſchieden oder doch faſt gleichförmig. Fruchtknotenfächer vielſa mig „. Tournefortii. 2562. 2. Blüten, Ahren oder Trauben blattwinkelſtändig. Kapſeln fachſpaltig-aufſpringend, gegen die Richtung der Scheide⸗ wand zuſammengedrückt. a) Die Kapſelklappen find zuletzt zweiteilig und eine oder beide vom Mittelſäulchen frei, fo bei den beiden in Deutſch—⸗ land häufig an und in Gräben, an Teichen zierenden, völlig kahlen, niedergeſtreckten oder aufſtrebenden Arten: * V. Beccabunga L., Blätter kurzgeſtielt, elliptiſch oder länglich, ſtumpf, gekerbt-geſägt, auch faſt ganzrandig; Stengel ſtiel⸗ rund. Blüten blau, mit dunklen Adern, oder rofa. — *V. Anagallis L., Blätter meift ſitzend, lanzettlich oder eirund, ſpitz, ſchwachgeſägt; Stengel faſt 4 kantig; Blüten hellblau, dunkeladerig. Blütentrauben bei beiden Arten gegen- ſtändig. Am angenehmſten iſt V. Beccabunga. b) Die Klappen mit der Samenleiſtenſäule innig verbunden. Stengel und Blätter behaart; letztere nicht fleiſchig. * Kelch 5teilig (Ausnahmen vorkommend, ſiehe das folgende NB.), der 5. Kelchzipfel iſt Hein . . F. orientalis. 2563. * V. prostrata. 2564. * V. austriaca. 2565. P. lutea. 2549. V. virginica. 2550. V. syriaca. 2561. ** Kelch Ateilig (vergl. auch das nachfolgende NB!). Blütentrauben vielblütig, locker; Blütenſtielchen länger als der gelt . ER al * P. urticifolia, 2566. * V. Chamaedrys. 2567. NB. Die Arten Nr. 2563—2567 und ihre Verwandten find nach der Anzahl der Kelchzipfel, ob 4 oder 5, nicht ſicher genug zu beſtimmen. Es folgt hier deshalb eine Überſicht der bekannteren, zu Gruppe A2b gehörenden Arten nach der Samen- und Kapſelform. * Samen kahn- oder nachenförmig. Kapſeln quer breiter. Hierher z. B.: V. caucasica M. B. (syn. V. ossetica Stev.), weiß, lila⸗-geſtreift; Kapſeln kurz⸗rauhhaarig. — V. armena Boiss., Kapſeln kahl!, Blüten intenſiv⸗ blau. — V. petraea Stev., blau und anſehnlich. — V. peduncularis M. B. (syn. V. secundiflora C. Koch, V. nigricans C. Koch, V. phoenicantha C. Koch, V. Benthamii C. Koch, nicht Hook. !), weiß, am Schlunde rot-geſtreift; Kapſeln wenig zuſammengedrückt, ſchwachbehaart. Sämtlich im Kaukaſus und Orient. * Samen flach-doppeltgewölbt, auf der Innenſeite mit einem am Rande meiſt erhabenen Nabel ver- ſehen, außerdem mehr oder weniger deutlich runzlig. Kapſeln an ihrem Grunde keilförmig. Pflanzen meiſt niedergeſtreckt. Hierher z. B.: V. pectinata L., blaßblau und anſehnlich; Blütentrauben im unteren Teile mit Blättchen, nicht nackt, an den Zweigen einzeln⸗, faſt nie gegenüberſtehend. — V. multifida L., fleiſchfarbig oder blaßblau; Blätter fiederſchnittig; Kelch meiſt 5 teilig. — V. orientalis Mill. (Nr. 2563), fleiſchfarbig oder blau; Blätter ganz oder nur eingeſchnitten-gezähnt; Kelch meiſt teilig. — * V. Chamaedrys L. (Nr. 2567), blau, Unterlippe weiß; Stengel 2reihig-behaart. i Kapſeln anihrem Grunde abgerundet. Pflanzen aufrecht oder aufſtrebend. Z. B.: V. urticifolia L. fil. (syn. V. latifolia Lam.), Nr. 2566, graublau, Kapſel doppelt jo lang als der Kelch. — * V. Teuerium L. (unter Nr. 2564), Blüten groß, blau; Kapſel ungefähr fo lang als der meiſt öteilige Kelch. — V. latifolia L., blau, anſehnlich; Kapſel kaum länger als der Kelch: Stengel aufrecht, hoch. — * V. austriaca L. (Nr. 2565), blau und anſehnlich; Kelch meiſt ßteilig; Kapſel fo lang oder kürzer als der Kelch. — V. aphylla TL. (syn. V. depauperata W. et Kit.), blau; Stämmchen raſenbildend, wurzelnd: Blätter am Grunde gedrängt, faſt roſettig; Kapſel doppelt fo lang als der Kelch. — V. prostrata L. (Nr. 2564), blaßblau, weiß oder fleiſchrot; Kapſel ganz kahl; Kelch meiſt 5blätterig. 117 Kapſeln platt ſehr breit, auch an ihrem Grunde ausgerandet; Kelch meiſt 4teilig: * V. montana L., weißlichblau, dunkler geſtreift, Stengel ringsum behaart, 15—25 om lang, kriechend. In ſchattigen Laubwäldern. Blütezeit: Mai, Juni. *** Samen flachgewölbt, aber nicht genabelt (ohne Keimgrube); Kelch meiſt Ateilig: * V. officinalis L. Blüten hellblau, dunkler geſtreift oder ganz weiß; die Stengel kriechend, 15—30 em lang. Kapſeln Zeckig⸗verkehrtherzförmig, oben ſtumpf ausgerandet. — f B. Immergrüne Sträucher oder Halbſträucher. e t — Auſtraliſche Arten. 1. Aufrechte Sträucher; Blätter völlig ganzrandig. a) Blätter länglich oder verfehrt=eirund, 2½ —10 cm an, N oder vl is; SDR einfach, ziemlich kurz, gedrungen und vielblütig b) Blätter linealiſch oder lanzettlich, 5 15 cm lang. ſehr reichblütig .. c) Blätter 4—26 mm lang, lederartig. Köpfen angeordnet. Deckblätter meiſt klein. * Blätter ſchlaff, ſpreizend, nicht dachziegelig angeordnet. Gattung 848. Veronica, Ehrenpreis. Nr 2549 2551. 779 Kapſeln in der Richtung der Scheidewand (alfo parallel mit letzterer) C. speciosa (Tafel 94). 2568, Blütentrauben einfach, Aang and ſchlank, . V. salieifolia. 2569. Blütentrauben oder Ahren geftielt, gewöhnlich kurz, einfach, doldentraubig oder zu . verniciosa. 2570. V. elliptica. 2571. V. formosa. 2572. Zweige gleich hoch .. ** Blätter ungewöhnlich dick, hohlflächig oder dachziegelig angeordnet, alſo nicht ſpreizend. Zweige mit dichtſtehenden Quer— narben behaftet: V. buxifolia Benth. (syn. V. odora Hook. l.), kahler Strauch, ½ —1 m hoch. Blätter dicht dach— ziegelig-geſtellt, 6-10 mm lang bei 5—7 mm Breite, auf a kurzem, dickem Blattſtiele aus plötzlich abgeſtutztem oder herzförmigem Grunde, breitslänglich-verfehrteirund, ſtumpf; Blütentrauben ſehr kurz, dichtblütig, an den Zweig— Enden gehäuft. — V. laevis Benth. hat an ihrem Grunde ziemlich plötzlich verſchmälerte, 8-15 mm lange und 6—9 mm breite, ſpitze oder ſtumpfe Blätter. 2. Blätter deutlich-gezähnt oder -geſägt (vergl. nötigenfalls auch Nr. 2572) . 2549. Veronica lütea Welist. (syn. Paederota Ageria 11 P. lutea L. Al., P. Bonarota Jacg., nicht L.; P. urtieifolia Briqn., Bonarota chamaedry- folia Scop., Wulfenia lutea Host, W. Ageria Sm.), Gelber Ehrenpreis. Alpen von Tirol bis Steiermark, in Felsſpalten. Staude, 10—20 cm hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Vielſtengelige niedrige Pflanze. Blätter geſägt, obere eirund⸗ lanzettlich, langgeſpitzt. Blüten gelb, in kurzer, gedrungener „Ahre“; Staubblätter kürzer als die Blumenkrone; Kron-Oberlippe ganz oder nur kurz⸗2 ſpaltig. — V. Bonarota Wetist. (syn. Paederota Bonarota I., P. coerulea L., P. chamae- dryfolia Roem. et Sch., Wulfenia Bonarota Su.); in Felsſpalten; Staude, 10 — 25 em hoch; Blütezeit: Juni, Juli; Blätter geſägt, obere eirund, ſpitz; Blüten lebhaft-blau, mit langer Kronröhre, in ſehr ge- drungenen Trauben; Staubblätter länger als die Blumenkrone. — V. major Wettst. (syn. Paederota Churchillii Zut.), Kärnten; Blüten weiß oder rot; Staubblätter kürzer als die Blumenkrone. Verwendung, in erſter Linie der V. Bonarota, in größeren Ziergärten als beachtenswerte Alpen— und Steingruppen-Pflanzen. Kultur in magerem Boden (Sand, Lehm- und Moor- oder Torferde ges | miſcht) an halbſonnigem Standort, am beſten zwiſchen Tuffſtein. Anzucht aus Samen. 2550. Veronica virginica L. (syn. Leptandra | virginica Nutt., L. purpurea H., Eustachya alba und purpurea, Callistachya virginica Raf.), Bir- | Nordamerika, in feuchten Gehölzen, auch in Sibirien und Japan. Staude, über / 1½ em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Pflanze faſt kahl oder giniſcher Ehrenpreis. haarig. Quirlen zu 3—6 (—9) beiſammen, rund oder meiſt lan- zettlich und ſchlankzu— geſpitzt, bisweilen läng— lich, ſehr dicht- und ſcharfgeſägt, ”—14 cm lang. Blüten klein, aber ſehr zahlreich, (ſitzend), gewöhnlich in mehreren beiſam— menſtehenden, langen Ahren, von denen die Hauptähre 15—30 em lang wird. Blüten der Stammform weiß oder blaß— fleiſchfarbig bis bläulich. 2 Abarten: f. sibirica Virginiſcher Ehruprels . 1 die Belaubung weich Blätter in nicht ſchopfig gedrungen. zu (5—) 7—9 quirliggeſtellt, Grunde verſchmälert. . Benthamii. 2573. e 1 Sleud., Eustachya coerulea Raf., Leptandra sibirica Null., Paederota sibirica Maly.) 1—1½ m hoch; Pflanze kahl. Blätter lanzettlich, ſpitz, am Blüten ſchön blau, ſeltener weiß, faſt ſitzend, in langen, dichten, cylindriſchen, oben verſchmälerten, meiſt einzelnſtehenden ähren— förmigen Trauben. Iſt entſchieden ſchöner als die Stammform. f. tubiflora Fisch. et Mey. pr. sp. (syn. Leptandra Meyeri @. Don, Paederota tubi- flora Walp.), Sibirien; Blätter wenigſtens im oberen Teile der Pflanze zerſtreutſtehend oder unregelmäßig— quirlig, linealiſch- lanzettlich, gejägt, ſpitz; Blüten länger geſtielt, mit faſt kelchlangen Blütenſtielchen, in dichteren, ährigen Trauben, ſchön blau. Verwendung. Art und Abarten gedeihen in allerlei kräftigem, wenn nur ein wenig feuchtem oder doch mindeſtens friſchem Boden ohne alle Pflege, zudem gehören ſie zu den ſchönſten hohen Pflanzen der Gattung, ſind ſomit für mittlere und größere Zier— ei⸗ gärten, für Anlagen und Parks, namentlich auch für Gerten, welche wenig gepflegt werden, als ſchöne Schmuck— pflanzen zu empfehlen. Vermehrung durch Teilung; Anzucht aus Samen leicht. — Keimkraft der Samen meiſt nur 2 Jahre; Keimung in 1—2 Wochen. 2551. * Veronica squamösa Presl, Beſchuppter Ehrenpreis. Europa, Altai, an jonnigen Hügeln auf Sand- und Kalkboden. Staude, 20—50 cm hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Pflanze ziemlich ſtraff aufrecht, faſt kahl oder meiſt kurz- und weich— behaart, oben nicht ſelten drüſig. Untere Blätter ſtumpf. Ahrige Blütentrauben ſchmäler als bei Nr. 2553; die Deckblätter der Blüten vor der Blütezeit aufge⸗ richtet, nicht hervorſtehend. Kelch ſpitz, mit weißgrauen Haaren bewimpert, im übrigen kahl, nach der Blütezeit faſt ungleich, die Kapſel überragend. Blütentrauben oft ſehr lang, zur Fruchtzeit unterbrochen und mit auseinandergehenden Deckblättern, vor der Blütezeit Blumenkrone tiefforn- blumenblau, faſt ſpitz. Kapſel kreisförmig, gedunſen, ausgerandet, klein. — Formen find: f. Vaillantii Rchb., Pflanze ſpannenhoch und darüber; obere Blätter linealiſch⸗ länglich, faſt ganzrandig; die unterſten ab- gerundet, geſägt; Kelch außen ſchuppig-behaart; f Vaillantii incana iſt ganz weißfilzig. f. Barrelieri Schott, Blätter elliptiſch-ſpatelförmig und elliptiſch, gekerbt; bei f. Barrelieri incana (syn. V. incana Vahl., nicht Willd., J.) ganze Pflanze weißfilzig. f. nitens Host., Pflanze kahl, glänzend, ſchlank; Blätter ſchmäler; Blumenkrone heller blau, zugeſpitzt. f. Clusiana Schott, höhere Form, Blätter linealiſch— e verlängert, alle gekerbt⸗ und faſt doppelt⸗ geſägt. f. Linkiana Rehb. (syn. V. brevifolia LX., 780 V. brachyphylla R. ei S.), Stengelblätter keilförmig— lanzettlich, geſägt, an der Langſpitze ganzrandig, bei f. Linkiana arguta entfernter- und ſcharfgeſägt. 2552. * Veronica orchidea Cantz (syn. V. spicata L., f. eristata Koch, V. hybrida M. B., nicht L. J; V. crassifolia Kit.), Knabenkraut-Ehren⸗ preis. Donaugebiet, an ſonnigen Waldhügeln auf Kalk. ſtraff. Blätter faſt lederartig, dicklich, meiſt lanzettlich und eirund, die unteren abgerundet, die untersten elliptiſch - ſpatelförmig. Blütenähre aus eiförmigem Grunde kegelförmig, gedrungen, vor der Blütezeit ſchopfig, bei Kulturpflanzen jedoch lockerer, einfach oder zu 3Z—5 riſpig beiſammen; auch die Blätter länger; Stengelblätter immer paarweis⸗entferntſtehend, gekrümmt, meiſt das ganze Kraut glänzend und im Herbſt purpurlich, kommt jedoch auch weichbehaart vor. Kelch ſitzend, ſpitz, weichflaumig; Kron— zipfel linealiſch-zugeſpitzt, ſehr ſchmal, auch oft gedreht. Blüten kornblumenblau, auch heller (bei f. alba weiß). Kapſeln nicht ausgerandet. 2553. Veronica spieäta L., Tafel 47, 185. Ahriger Ehrenpreis. Europa, Sibirien. Staude, 20—60 em hoch. Blütezeit: (Juni) Juli, Auguſt. — Pflanze niedriger als die folgenden, ſeltener kahl werdend, ſondern flaumig, weichhaarig und im oberen Teile oft drüſig; die Stengel aufſtrebend, in eine meiſt einzelnſtehende, dichte Ahrentraube endend. Blätter ſpitz. Kelch ziemlich gleich, faſt lederig, von gleichfarbigen Haaren flaumig. Blütentraube nicht unterbrochen, vor der Blüte ſchopfig, vom Grunde an breit (viel dicker als bei Nr. 2551, auch die Kapſel doppelt ſo groß), zur Fruchtzeit gedrungen, und die den Kelch überragenden Blütendeckblätter der kreisrunden ausgerandeten Kapſel angedrückt. Blumen— krone hellblau, bei k. alba weiß, verlängert, ſpitz. — Formen ſind: k. minor (syn. V. Sternbergiana Bernh., V. spicata Sm.), Pflanze nur 10—20 cm hoch. k. major Rchb. (syn. V. spicata Fl. dan., V. australis Schrad., V. rugosa hort., V. laeta Hort., V. menthaefolia Schott), 20—50 em hoch; Blätter eirund⸗lanzettlich; Blütentrauben oft mehrere (bis 5) riſpig beiſammen; bei k. major canescens (syn. V. canescens Schrad., V. incana Willd., nicht Vahl, nicht V. et Hit., V. candidissima hort., V. neglecta Vahl, V. pallens Host, V. media S9. Bol., nicht Schrad.) die Pflanze mehr oder weniger greisgrau— filzig und am rechten Platze, d. h. in paſſender Umgebung, empfehlenswert. f hybrida Achb. (syn. V. hybrida L., nicht M. B.), Pflanze üppiger und meiſt höher als bei f. major; Blätter breiter, eirund; Blütentrauben länger, blaßblau. Alle dieſe Formen kommen auch weißblühend vor und erhalten dann den Zuſatz „alba“. Alle ſind beſonders für trockene Bodenarten wertvoll. 2554. Veronica erenuläta Hoffm., Jeingeſerb- ter Ehrenpreis. Europa, Sibirien, meiſt an feuchten Standorten. Staude, 40—80 cm hoch? Blütezeit: Juni, Juli. — Pflanze aufſtrebend; Blätter kurz, eirund und lanzettlich, zahlreich, einge— ſchnitten-geſägt (bei f. glabra geſägt). Junge Blütentrauben angedrückt-ſchopfig; Kelch ungleich, faſt lederartig, ſpitz, gleichmäßig-flaumig. Blumen- krone ſtumpf, vorn gezähnelt. Fruchttrauben locker; Staude, 15— 50 em hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Pflanze aufrecht, im oberen Teile gleichmäßig | lin der 50 * Familie 135. Scrophulariaceae, Braunwurzgewächſe. O XXVII I. Blütendeckblätter dem die Kapſel unten überragenden Kelche angedrückt. Kapſel kleiner als bei Nr. 2553. — Formen ſind: f. paludosa Zej. pr. sp. (syn. V. cCarnea „ort. ex p.), Pflanze ſchlanker, ziemlich auf- recht; Blumenkrone fleiſchfarben. k. grandis Fisch. A Form, Blätter doppelt-eingejchnitten, ziemlich kahl; flora glabra (syn. (syn. V. grossa Mart.?), Sibirien; niedrigere Blumenkrone groß, weiß. k. villosa Schrad. pr. sp. (syn. V. crenulata Hoffm. s. str.), Sibirien; wie vorige Form, aber weichbehaart; Blätter geſägt- oder doppeltgekerbt-eingeſchnitten; Blumenkrone groß, blau. — Dieſe Formen verlangen kräftigen, friſchen Boden. 2555. * Veronica spüria L., Tafel 47, 186. Anechter Ehrenpreis. Europa, Rußland, Sibirien. Staude, 40 —80 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Pflanze aufrecht, ſtraff. Blätter gegen- oder zu bei der kultivierten Pflanze ſehr abſtehend oder zurück- eee u geg ö 3—öquirlſtändig, an ihrer Spitze ganzrandig. Blütenſtielchen faſt ſo lang als der Kelch, nach der Blütezeit aufſtrebend und die Deckblätter über- ragend. Blütentrauben in ihrer Jugend ſchein⸗ bar nackt, ſcheinbar ohne Deckblätter! Kapſeln kreisrund, kaum ausgerandet, gedunſen, am Rande kieligzuſammen⸗ gedrückt. — Formen find: f. parviflora Rchb., Kelch ſehr klein, mehrmal kürzer als das Blüten⸗ ſtielchen; Blüten azurblau; f. parviflora paniculata (Syn. V. paniculata L.), Blätter ſchmal-lanzettlich, an beiden Enden gleichmäßig-verſchmälert, geſägt, kahl oder filzig-ſchärflich; fk. parviflora cordata, Blätter zu 4 en quirlig und aus herzförmigem Grunde lanzett- lich, geſägt. — f. grandiflora Rehb. Kelch größer, kaum kürzer als das Blütenſtielchen; Blumenkrone größer, blaß- oder himmelblau; f. grandiflora an- gustifolia (syn. V. spuria Zej.), Blätter linealiſch⸗ lanzettlich, grobgeſägt; Blütentrauben ziemlich dicht, abſtehend-blütig; f. grandiflora foliosa (syn. V. foliosa W. et Hit., V. amethystina PNilld., V. brevifolia M. B., nicht LI), Blätter zu 2—4en beiſammen, eirund oder eirund-lanzettlich, ungleichmäßig- faſt doppeltgeſägt, glänzend, faſt lederartig, ſelten ſchwach⸗ filzig; k. grandiflora nitida (syn. V. nitida Zhrh., V. ruthenica Fisch.), Blätter kahl, glänzend, gegen⸗ ſtändig oder 3zählig, lanzettlich, eingeſchnitten, oder (syn. V. laciniata 41.) tiefeingeſchnitten; f. grandi- V. glabra Schrad.), V. spuria Spr., V. leptostachya Aort.), Blätter gegenftändig oder 3zählig, geſägt, die unteren an ihrem Grunde eirund, die oberſten faſt ganzrandig. — k. elegans DC. pr. sp. (syn. V. laxiflora Zej.), Blütendeckblätter länger und die Kelchzipfel ſchmäler als bei f. grandi- flora, Blüten fleiſchfarbig. Eine reizende bunt- blätterige Form ſei als V. spuria foliis varie- gatis (syn. V. elegans fol. var. hort.) bezeichnet. — f spuria rosea (syn. f. paniculata rosea ort., V. rosea DC.) hat roſenrote Blüten. — V. ineisa Ait., PNilld.; Sibirien, untere Blätter oval doppelt— eingeſchnittengeſchlitzt; Blumenkrone milchweiß. 2556. Veronica media Schrad., Mittlerer Ehrenpreis. Donaugebiet, auf feuchten Wieſen. Staude, 40—80 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Pflanze ſtraff-aufrecht. Blätter gegenſtändig oder zu Zen quirlig, verlängert, ſpitz, bis an die Spitze geſägt; die Sägezähne einander genähert, ungleich. Blütentraube groß, ſtraff und dicht, vor der Blütezeit dicht ſchopfartig. Kelch nach der Blütezeit faſt gleich, das Blütenſtielchen an Länge überragend, wagerecht— vorgeſtreckt. Blüten hellhimmelblau, mit kurzen, breiten Kronzipfeln. Kapſel kugelig-zuſammengedrückt, ſtumpf, kaum ausgerandet. — Formen jind: f. persi- cifolia Schott pr. sp. (syn. V. oxyphylla Stev., V. geniculata Host?, V. Muelleri Mart.), Pflanze ziemlich kahl, glänzend; Blätter aus keilförmigem Grunde lanzettlich-linealiſch, langzugeſpitzt, bei f. persi- eifolia maxima (syn. V. Anarrhinum ½ %.) ſehr groß und fteif. k. subtomentosa Achb. (syn. V. media Schrad. s. sir.), Pflanze im oberen Teile Gattung 848. Veronica, Ehrenpreis. grauweißlich⸗behaart, Blätter aus keilförmigem Grunde eirund⸗ lanzettlich. k. Schreberiana HRHb. (syn. V. im oberen Teile flaumig-weichhaarig, glänzend, dunkel- grün; Blätter aus eirundem Grunde lanzettlich. f. cordifolia Reb. (syn. V. Bachofenii hort.?), förmigem Grunde lanzettlich bis eirund. — V. macro- carpa hort., völlig kahle Pflanze mit dichtgeſtellten, ſpitz⸗ und tief⸗3—4 malgeſägten Blättern; Kelch und Blumenkrone größer; Kapſeln ſehr groß, oval, zu— ſammengedrückt. — V. arguta Schrad. (syn. V. mul- Nr. 2552 — 2559. 781 dunkelgrün, Blüten blau; k. azurea maritima (syn. V. maritima Schrad.), Pflanze niedriger, 20—50 cm hoch und flaumhaarig; f. azurea acuta (syn. V. acuta Mart.), ebenſo, aber Pflanze grauweiß-behaart. — k. condensata hort. (syn. V. comosa „ort,, V. den- | tosa Aort., V. media >< maritima?), Blätter in getrocknetem Zuſtande wie bei V. media Schrad. gelb- grünlich, Blütenfarbe ebenfalls hellhimmelblau, Blütentrauben ſehr dicht, aber die Kelche verlängert und aufgerichtet wie bei V. maritima. — f. longi- longifolia Baumgart., Fl. Well., nicht L.), Pflanze folia L. pr. sp., auch Schrad., Blätter aus herz— förmigem Grunde lanzettlich, zugeſpitzt, mit ſcharfen oder gekrümmten Sägezähnen; f. longifolia elata (V. elata Host), Pflanze weichhaarig, im oberen Pflanze kahl, glänzend, dunkelgrün; Blätter aus herz- ticaulis Bern., V. alternifolia Zej.), auf feuchten Waldwieſen; Staude, 30—80 cm Juni, Juli. Pflanze aufrecht. hoch. Blütezeit: Blätter hanzettlich [bei f. nitens R. et S. pr. sp. (syn. V. nitida Zk., nicht Zhrh.) eirund und glänzend], ſpitz, gleich- mäßig⸗ und ſcharfgeſägt, an ihrer Spitze ganz— randig, die unterſten mit ei- oder faſt herzförmigem Grunde. dicht⸗ und abſtehendblütig-ſchopfartig, ſpäter ſehr lang, die Seitentrauben aus aufgerichtetem Grunde auf— ſtrebend; Kelch ſehr ungleich; Blüten lebhaft— lila; Kapſel (von den unteren Kelchteilen überragt) faſt rund, ausgerandet, ſpitzgekielt. Blütentrauben groß, vor dem Aufblühen Teile grauweiß-behaart; f. longifolia falcata (syn. V. falcata Marl.), Blätter mit gekrümmten (gebogenen) Sägezähnen; f. longifolia ciliaris (syn. V. ciliaris Hoffm.,, Blätter zu Zen quirlig; f. longifolia quadri- folia (syn. V. quadrifolia Schk.), Blätter zu 4 en quirlig. Sehr ſchön weißblühend iſt f. longi— folia flore albo. — f. Oederiana Rchb., Blätter eirund und lanzettlich-länglich, 5— 13 em lang, die unteren mit herzförmigem Grunde, doppeltgeſägt, meiſt glänzend, bis zollbreit; Blütentrauben-Schopf vor dem Aufblühen gleichmäßig-abſtehendblütig; f. Oe— deriana brevifolia (syn. V. maritima Oed.) iſt die kurzblätterige Form derſelben. 2558. Veronica elätior Zhrh. (syn. V. excelsa Des,., V. maritima f. elatior Rchb., V. serotina hort.), Hoher Ehrenpreis. Südeuropa, Rußland, an feuchten Orten. Staude, 1—1/ m hoch! Blütezeit: Sep- tember, Oktober! — Wie V. maritima, nur: Pflanze 2557. * Veronica maritima L., Meerftrands- Ehrenpreis. Staude, ½ —1 m hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Pflanze ftraff- | Blätter aufrecht. gegen- oder zu 3—4en quirl-⸗ ſtändig, rin- nig, zurückge— bogen oder zu— rückgeſchlagen, bis an die Spitze ge- ſägt. Kelch nach der Blütezeit ſehr ungleich, auf- gerichtet (meiſt verlängert), das Blütenſtielchen, welches kürzer als das Deckblatt iſt, an Länge über- ragend. Blüten⸗ trauben daher in der Jugend ſchopfartig! Blüten meiſt hellblau, himmelblau oder hell— lila. Kapſel kurz⸗verkehrtherzförmig, gedunſen, nicht in einen ſehr dünnen Kiel zuſammengedrückt. (Bisweilen kommen auch wohl mal Blütentrauben vor, die während der Blütezeit ziemlich locker ſind.) — Meerſtrands-Ehrenpreis. Formen find: f. complicata Hoffm. pr. sp. (syn. V. Hostii Morelii, V. flexuosa Host), Blätter zu 2 en, oder zu 3—4 quirlig, linealiſch-verlängert, ſpitz— geſägt, oft aus breiterem Grunde plötzlich zugeſpitzt. — f. azurea Schott pr. sp., Pflanze glänzend; Blätter aus keilförmigem Grunde lanzettlich-linealiſch, verlängert, ſcharf- und an ihrem Grunde tiefer geſägt, Europa, auf Wieſen, am Seeſtrande 2c. höher, glänzend. Blätter (gegen- oder zu Zen quirl- ſtändig) lanzettlich-linealiſch, ſehr lang (12—16 cm), die unteren mit ſchwach-herzförmigem Grunde, alle ſcharf-doppeltgeſägt, an ihrem Grunde tiefer. Blüten— trauben lang, einzeln oder riſpig, hellblau. In Landſchaftsgärten, Anlagen und Parks mit feuchtem, ziemlich kräftigem Boden empfehlenswert. Verwendung. Der Zierwert der Nrn. 2551 bis 2558 iſt oft ein verſchiedener. Der Wirrwarr in der gärtneriſchen Benennung iſt aber ſo groß, daß man ratlos daſteht. Nur das ſei bemerkt, daß der größte Wert auf die Arten V. spuria und V. maritima für kräftigen, friſchen bis feuchten Boden, ſonnigen oder halb— ſchattigen Standort und auf V. spicata für trockeneren und durchaus ſonnigen Standort zu legen iſt. Von V. spuria find vor allem die Formen f. parviflora paniculata, f. parviflora cordata und f. grandiflora nitida und glabra; von V. maritima die Formen f. azurea und f. longifolia, beſonders f. longifolia flore albo!, ferner f. elegans fol. var.; von V. spicata die grauweiß-filzige f. major canescens hervorzu— heben. Kultur mühelos; man braucht ſich um die Pflanzen, wenn ſie ſich angeſiedelt haben, nicht weiter zu kümmern, als daß man ſie nach einigen Jahren, wenn die Wuchskraft abnimmt, teilt und verpflanzt oder aus (zuvor ſelbſtgeerntetem!) Samen neu erzieht. 2559. Veronica fruticulösa L. (syn. V. fru- tescens Scop., V. arbustulosa Rchb.), Kriechſtrauch⸗ Ehrenpreis. Europa, an Felſen und auf grafigen Bergen. Halbſtrauchig-raſenbildend, 10—20 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Pflanze ſehr äſtig, mit ausgebreiteten, am Grunde oft verholzenden, gedrehten Stengeln und mit aufgerichteten Blütenzweigen. Blätter (ſelten länger als 12 mm) länglich oder ver⸗ kehrt-eirund, ſtumpf, ganzrandig oder ſchwachgekerbt, 782 faſt immergrün, dicklich, nervig, kahl oder behaart. Blütentrauben mit Drüſenhaaren, locker, kurz, wenigblütig; Blütenſtielchen länger als der Kelch. Blüten fleiſchfarbig; dunkler geadert. Fruchtknoten zur Blütezeit rundlich, ſehr ſtumpf, drüſenhaarig; Kapſeln oval. — V. fruticans Jacg. (syn. V. saxatilis Scop.), die Stengelblätter-Paare mehr entferntſtehend; Blütentrauben mit gekräuſelten, drüſenloſen Haaren; Fruchtknoten zur Blütezeit eiförmig, ſpitz, mit grauen, drüſenloſen Haaren; Blüten (nicht ganz 1½ em breit) ſchön blau, violett-geadert, unten mit einem karmeſinroten Ringe, im Grunde reinweiß. Kapſeln eiförmig, nach oben verſchmälert, kaum ausgerandet, kaum weichhaarig. V. saturejodes V is., Dalmatien, im Gebirge; ſtaudig⸗ halbſtrauchig, niederliegend; Blütezeit: Mai; die niederliegenden, an ihrem Grunde verholzenden Stengel bilden einen dichten Raſen. Blätter über Kreuz gegenſtändig, gedrängt, länglich oder verkehrt-eirund, ganzrandig oder an der Spitze gezähnelt. Blüten ſchön hellblau, in behaarten, ährenförmigen Trauben. Blütenſtielchen kürzer als die verkehrt-eirunden Deck— blätter und der ungleich-fünfteilige Kelch, der ſo lang wie die gedunſene Kapſel. Verwendung der Nr. 2559 wegen ihrer Reichblütigkeit und Zierlichkeit auf größeren Steingruppen, am beiten an ſonnigem Stand— ort in einem Gemiſch von Wieſenmoor⸗-, Raſenerde. Im Winter leicht bedecken, wenn kein Schnee liegt und ſtarke Kälte droht. Anzucht aus Samen ſehr leicht. Oft erſcheinen nach Samenausfall von ſelbſt junge Pflanzen. 2560. Veronica gentianödes Vahl (syn. V. pallida Hornem., V. olympica Pall., V. Buxbaumi- ana Pall., nicht Ten. “), Enzian-Ehrenpreis. Gebirge Iberiens und des Kaukaſus. Staude, 25 —35 cm hoch. Blütezeit: Mai bis Juni. — Die Stengel aus ſchiefem, abgebiſſenem, bendem Erdſtamme aufrecht und in eine ährenförmige, lange, vielblütige, lockere, ausgehend. Blätter dicklich, glänzend, kahl oder drüſig, ganzrandig oder wenigkerbig, die unteren der Roſetten . und die ı 2—4, aus den oberſten Blattachſeln, kurz, locker, zur und die unterſten Stengelblätter einandergenähert, länglich-lanzettlich oder lanzettlich, ſpitz, nach dem Grunde lang verſchmälert, die oberen allmählich ſehr verkleinert, linealiſch-lanzettlich. Kelch drüſig, mit länglichen, ſtumpfen Zipfeln. Blumenkrone blau, doppelt ſo lang als der Kelch, drüſig, ſchwach zuſammen— gedrückt, kreisrund-verkehrtherzförmig. Die Samen ſchwach-hohl. k. latifolia Boiss. hat kürzere, eirund- oder länglich-ſpatelförmige, ſtumpfe Grundblätter. Verwendung nur in größeren Landſchaftsgärten. 2561. Veronica syriaca R. et Sch. (syn. V. pedunculata Lahill.), Syriſcher Ehrenpreis. Orient, auf Wieſen und an bebauten Orten. Einjährig, 10 20 em hoch. Blütezeit: 8-10 Wochen nach der Ausſaat. — Pflanze äſtig, aufſtrebend oder mit weitſchweifigen Aſten, behaart. Die unterſten Blätter geſtielt, die oberen ſitzend, eirund oder eirund-lanzett⸗ lich, eingeſchnitten-wenigzähnig; die oberſten Blüten- ſtandsblätter klein und ganzrandig. Blütenſtielchen zwei⸗ oder mehrmal ſo lang als der Kelch. Blüten ſehr zahlreich, traubig, hellblau oder blaß— lila, unterer Kronlappen weiß, Schlund gelblich; f. alba, Blüten weiß. Kapſeln mit breiter (nicht ſpitzer), gerader oder ſtumpfer Bucht. Verwendung. Bildet hübſche, niedrige Büſche, welche ſchon zu blühen beginnen, wenn ſie nur wenige Lehm⸗ und 5 \ 1 \ Benth.; Ehrenpreis nach unten Faſerwurzeln treis | F 2 tenuifolia Bo:ss. (syn. V. taurica Stev.) hat ſchmal⸗ drüſig-weichhaarige Ahre ausbreitend. Fförmig⸗länglich oder lanzettlich, Blumenteppichen. Familie 135. Scrophulariaceae, Braunwurzgewächſe. O XXVII I. Centimeter hoch geworden. Geeignet in ſonnigen Lagen zu Einfaſſungen, zu kleinen Gruppen und Leider dauert die Blütezeit nicht lange. Wo ein Beet vom Frühling bis zum Herbſt ſeinen Beſtand wechſeln muß, iſt das ja kein Nachteil. Durch Fokge⸗Ausſaaten von Mitte März bis Mitte Juni an den beſtimmten Platz können von Ende Mai bis September-Oktober Pflanzen blühen. Die Zn auf 10—12 cm Abſtand lichten. — Keimkraft 2 Jahre; Keimung in 1—2 Wochen. 2562. * Veronica Tourneförtii Gmel. (syn. V. Buxbaumii Ten., V. persica Poer., V. filiformis DC, nicht Sm.; V. hospita M. et 8 V. agrestis ie byzantina 2 Jr.), Tourneforts Ehreupreis. Europa, Orient. Einjährig, bis 30 cm lang. Blüte⸗ s April, Mai und September. — Stengel mit 2 Reihen dichten Flaumhaaren und mit abſtehenden Zottelhaaren. Blätter eirundlich, faſt herzförmig, tief-kerbſägig, zerſtreut-behaart. Blüten zwar einzeln, blattwinkelſtändig, die oberen Blütenſtielchen aber länger als ihre Blätter. Blüten ſchön blau, groß, etwa 1 cm breit. Kelchzipfel eirund-lanzett⸗ förmig, ſpitz. Kapſel quer breiter, erhaben-netzaderig und Auhaug [bei V. polita Fries dicht mit kurzen, drüſenloſen Haaren bedeckt], mit abſtehenden, ſcharf-kieligen Lappen. Fruchtſtielchen zuletzt zurückgekrümmt. 2563. Veronica orientälis Mill., Ait. (syn. V. Billardieri Vahl), Morgenländiſcher Orient, an trockenen, felſigen Orten. Kriechende Staude. Blütezeit: Mai-Juni bis Auguſt. — Pflanze kurz- und krausbehaart, ſeltener fahl. Die Stengel zahlreich, aus verholzendem Grunde niederliegend oder niedergeſtreckt und ſich raſenartig Blätter ſitzend, kurz, die unteren keil— eingeſchnitten-gezähnt [bei f. Nosana Boiss. pr. sp. faſt ganzrandig; f. linealiſche, am Rande bisweilen ſchwach-zurück— gerollte, ganzrandige, ſeltener ſpitz- wenigzähnige Blätter]; die oberen Blätter meiſt ſchmäler, lanzettlich, oberſten oft ganzrandig. Blütentrauben Fruchtzeit einſeitswendig; Blütenſtielchen kaum länger als der Kelch; Kelchzipfel 4 oder 5, linealiſch-lanzettlich, ſehr ungleich. Blumenkrone hellblau, blau oder (f. carnea) fleiſchfarben, länger als der Kelch. Kapſel drüſig-weichhaarig, quer breiter, am Grunde keilförmigl!, oben ſehr ſtumpf- verkehrtherzförmig oder abgeſtutzt. Verwendung. Prächtige Pflanze für Stein- gruppen, Felſenanlagen und ſonnige Hügel. Sie wird nur 20 cm hoch, breitet ſich bald zu dichten Raſen aus und iſt zur Blütezeit mit ſehr zahl— reichen ſchönen Blüten bedeckt. Iſt ſchöner als V. aphylla und V. prostrata. Kultur in ſandig⸗ lehmigem Boden (mit etwas Moorerde) mühelos. 2564. * Veronica prosträta Z., nicht Sn. “, Geſtreckter Ehrenpreis. An ſonnigen Abhängen, Hügeln und Rainen. Staude, 10 —20 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Die Stengel ſind dünn und ſehr zahlreich, die nichtblühenden hin— geſtreckt, die blütentragenden aufſtrebend, anfangs im Kreiſe niederliegend, kurzhaarig-grau. Blätter kurzgeſtielt, linealiſch-lanzettlich, kerbſägig. Blüten- trauben kurz, Blüten kleiner als an den zwei folgenden Arten. Blumenkrone blaßblau, bei. BT En RR LT Sr f. alba weiß, bei f. rosea blaßrot. Kapſeln jeicht Gattung 848. Veronica, Ehrenpreis. ausgerandet, gleich dem „meiſt“ 5 teiligen Kelch ganz kahl, länger als der Kelch und ungefähr ſo lang als das Blütenſtielchen. Dieſe Art blüht früher als die folgenden und iſt die niedrigſte von ihnen. — * V. Teuerium L. (syn. V. latifolia f. minor Koch, V. prostrata Sm., nicht L.), Gamander-E., auf trockenen Wieſen, an Waldrändern ꝛc. Staude, etwa 30 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. aufrecht. [bei f. dentata Schmidt pr. sp. (syn. V. Schmidtii R. et Sch.) entferntgezähnt und die unterſten faſt ge⸗ ſtieltl, im übrigen die Blätter ſitzend. Blütentrauben 2 —4, aus den oberſten Blattachſeln, zuletzt verlängert. ö Blütenſtielchen oder länger als 5 Zipfel läng⸗ kürzer. krone anſehnlich, kelblau oder dun⸗ keladerig. Kapſel faſt ſo lang als der Kelch, kurz⸗ rauhhaarig, ver— kehrt-ei⸗ bis ver⸗ kehrt-herzförmig, an ihrem Grunde abgerundet und oben meiſt ſpitz— buchtig ausgerandet. Verwendung beſonders in der Landſchafts— gärtnerei auf trockenem, kalkhaltigem Boden und in li. Pflanze oe gem a aufrecht und meiſt hoch. Blätter ſitzend, eirund, Blätter eirund⸗ oder länglich⸗ lanzettlich herzförmig. bis lanzettlich⸗linealiſch, ſtumpfgekerbt eingeſchnitten riſpig, locker; Deckblätter linealiſch, ſehr klein; Blüten⸗ ſtielchen 3—4mal der Kelch, deſſen ſonniger Lage, z. B. an Böſchungen, Hügeln, Ruinen, auch zu Einfaſſungen. Harte, anſpruchsloſe Pflanze. 2565. * Veronica austriaca Jacg. (syn. V. multifida Jaecg., nicht L.; V. Jacquinii R. et Sch.), Öfterreihifher Ehrenpreis. Oſterreich, Donaugebiet, Mittel- und Südrußland, auf ſonnigen Hügeln. Staude, 25 50 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Pflanze weichhaarig [bei f. canescens Doiss. (syn. V. recta Benth.) weißgrau- behaart]; die Stengel aufrecht, ſeltener aufſtrebend, meiſt wenige. Blätter ſitzend, im Umriſſe eirund oder eirund⸗lanzettlich, in längliche, an ihrem Grunde verſchmälerte oder linealiſche, ganzrandige oder (f. bipinnatifida Koch) fiederig-eingeſchnittene Zipfel fiederig⸗geteilt. meiſt länger als der 5- (jeltener 4% teilige Kelch, deſſen Zipfel linealiſch und ſehr ungleich ſind. Blumenkrone anſehnlich, meiſt azurblau. Kapſel ſo lang oder kürzer als der Kelch, kurz-rauhhaarig, verkehrt-ei- bis verkehrt⸗herzförmig, an ihrem Grunde abgerundet. — * V. latifolia I., nicht Zam. (syn. V. Teucrium f. major Schrad., V. Pseudo-chamaedrys Jacg.) iſt eine Mittelform zwiſchen V. austriaca L. und V. urtici- folia L.; Donaugebiet, Frankreich, Rußland. Staude, 30—70 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. Pflanze weichhaarig; die Stengel aufrecht, meiſt hoch. Blätter ſitzend, eirund, faſt herzförmig⸗dreieckig, geferbt- eingeſchnitten. Blütentrauben 2—4, blau, aus den oberſten Blattachſeln, zuletzt verlängert. Kelchzipfel meiſt 5 (der 5. kleiner, hin und wieder aber auch nur 4) ’ Blütentrauben 2—4, aus den oberſten Blattachſeln, zuletzt verlängert; Blütenſtielchen ſtraff, 0 Nr. 25602567. 783 lanzettlich. Kapſeln kaum länger als ihr Kelch, ver⸗ kehrt⸗ei⸗ bis verkehrt-herzförmig, an ihrem Grunde abgerundet. 2566. * Veronica urticifölia Z. Hl., Jacq. (syn. V. latifolia Zam., nicht L.). Neſſelblätteriger Ehrenpreis. Bergwälder Süddeutſchlands, Schweiz, Donaugebiet, Norditalien. Staude, 30 — 70 cm hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. — Pflanze ſparſam und etwas kraus papillenartig-kurzhaarig; die Stengel ſcharfgeſägt, die oberen zugeſpitzt, am Grunde faſt Blütentrauben gegenſtändig, vielblütig— jo lang als der Ateilige Kelch, aufrecht-abſtehend, zur Fruchtzeit an der Spitze aufwärts⸗zurückgekrümmt. Kelchzipfel ſehr klein, lanzett— lich und ſtumpflich. Blumenkrone meiſt graublau, aufrecht, ſo lang | auch hellblau oder rötlich, dunkeladerig, länger als der Kelch; Kapſel doppelt ſo lang als der Kelch, kreisrund, kurzeingedrückt, mit glatten Samen. Verwendung. Am ſchönſten von Nr. 2564 bis lich⸗linealiſch und 2566 ſind V. Teucrium und V. austriaca, welche auf ſtumpf ſind 925 5 mehr trockenem oder genügend kalkhaltigem friſchen Blumen⸗ faſſungen und in Landſchaftsgärten recht vorteil- blau, meiſt dun⸗ haft verwendet werden können. Die höheren, ſelteneren Boden zur Ausſchmückung von Rabatten, zu Ein— Arten V. latifolia und V. urtieifolia laſſe man in Landſchaftsgärten, Parks und Anlagen verwildern, beſonders an etwas friſchen, halbſchattigen Standorten. 2567. * Veronica Chamäedrys Z., Gaman- derfein-Ehrenpreis. Nord- und Mitteleuropa, Sibirien, auf Wieſen, Triften, in Wäldern. Staude, 15—35 cm hoch. Blütezeit: April bis Juni, bisweilen auch im Herbſt. — Die Stengel aufſtrebend, an ihrem niedergeſtreckten Grunde wurzelſchlagend, im oberen Teile zweireihig-behaart [f. pilosa Willd. pr. sp. (syn. V. plicata Pohl, V. florida Schmidt, V. chamaedryodes Bor et Cham.) iſt alljeitig behaart. 2 Reihen dann aber ſtärker]. Blätter weichhaarig, faſt ſitzend, eirund-eingeſchnitten-gekerbt, an ihrem Grunde abgerundet oder faſt herzförmig. Blütentrauben aus den oberſten Achſeln, 2—4, locker; Blütenſtielchen faſt länger als Kelch und Deckblätter, zur Fruchtzeit aufrecht. Kelchzipfel 4, lanzettlich, die Kapſel überragend. Blumen- krone länger als der Kelch, ſchön, lebhaft- blau, mit dunkleren Adern, der untere Lappen meiſt weißlich. Kapſel zuſammengedrückt, kurzhaarig, quer faſt breiter als lang, aus keilförmigem Grunde verkehrtherzförmig-dreieckig. Verwendung wie unter Nr. 2566. Der Ga— manderlein-E. iſt, wo er wild wächſt, ſeiner zierlichen, leuchtenden Blütentrauben wegen wirklich reizend, namentlich auf Grasplätzen und an Waldrändern. Ausgiebige Verwendung desſelben in größeren Zier— gärten, in Landſchaftsgärten, Parks und Anlagen, auf Parkwieſen wäre ſehr zu wünſchen. — Die Vermehrung aller bisher genannten krau- tigen Ehrenpreis-Arten läßt ſich durch Teilung oder durch bewurzelte Grundſproſſe (Ablieger) bewirken. Anzucht aus Samen iſt leicht. Ausſaat vom April bis Juli auf ein Saatbeet im Freien; wenn man will, auch in Käſtchen; die Pflänzchen mit 15 em Abſtand in die Pflanzſchule verſtopfen, wo ſie bleiben, bis ſie ſtark genug geworden ſind, um ausgepflanzt werden zu können. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Keimung in 1—2 Wochen. — — 784 2568. Veronica speciösa HR. Cunn., Tafel 94, 373. Prächtiger Ehrenpreis. Neuſeeland. Strauch, 1—2 m hoch werdend. Blütezeit: Sommer. — Robuſter kahler Strauch mit kantigen, gänjefiel- dicken Zweigen. Blätter ſitzend oder mit ſehr kurzen, dicken Stielen, 5—10 cm lang bei 2½ bis fait 4 cm Breite, verkehrteirund-länglich, an der Spitze abge— rundet, ſehr lederartig, glänzend, völlig ganzrandig, auf der Mittelrippe oberſeits flaumig; Adern undeutlich. Blüten in dichtblütigen Trauben, die gedrungen und aufrecht, nicht länger als die Blätter ſind und etwa 2½ —3½ em Durchmeſſer haben; Blütenſtielchen kurz. Blumenkrone ſchön dunkelpurpurblau, 8—10 mm im Durchmeſſer, mit ſtumpfen Lappen. Kapſel 6—8 mm lang, breit-eiförmig, dreimal jo lang als der Kelch. Staubfäden gedrungen. — Gartenformen find: f. rosea, Blüten ſchön leb— haft-roſenrot; f. alba, weiß. Es giebt aber auch eine Anzahl ſchöner Baſtard— formen zwiſchen dieſer und V. salieifolia oder V. elliptica, welche unter dem Namen V. speciosa hy- brida (syn. V. Andersonii hort., V. Hendersonii hort., V. imperialis hort.), geführt werden. Hierher— gehörende Sorten ſind: „Eclatante“, lebhaft-rot; f. imperialis (syn. „Impcriale bleue“), ſchön dunkelblau; f. purpurea, ſchön purpurrot; f. rubra, dunkelroſenrot; f. rosen, roſenrot; f. Andersonii (syn. f. Hendersonii hort.), blauviolett; „Meteor“, dunkelkarmeſin; f. foliis variegatis, mit gelblichweiß-bunten Blättern. Ferner die Sorten: „Albertine“; „Deutsche Perle“; „La Favorite‘; „La Reine“. Verwendung. Alle, namentlich die Sorten mit lebhaft- gefärbten Blüten, ſind für Kalthaus, Wintergarten, Vorzimmer, Salons u. ſ. w. allgemein zu empfehlen und ſchon durch ihre Belaubung ange— nehm wirkend. Kultur in kräftiger humoſer, mit Sand vermiſchter Erde und in verhältnismäßig geräumigen Gefäßen; während des Sommers viel Waſſer; im Winter die Pflanzen aber knapp halten. Überwinterung bei + 3 bis 8 C., der Standort ſei aber noch leid— lich hell. 2569. Veronica salieifölia Forst. (syn. V. Lindleyana Paxt., V. stricta Banks et Sol.), Wei— denblätteriger Ehrenpreis. Neuſeeland. Großer, faſt baumartiger, kahler Strauch mit ſtielrunden Zweigen von der Dicke eines Rabenfederkiels. Blätter ſitzend, 5—15 em lang, linealiſch- oder länglich⸗- lanzettlich, zugeſpitzt, völlig ganzrandig, kahl. Blütentrauben viel länger als die Blätter, einfach, ſehr reichblütig, behaart oder kahl; Blütenſtielchen ſchlank. Größe der Blüten und Länge der Kronröhre ſehr veränderlich, bläulichpurpurn oder weiß. Kelchblätter länglich— lanzettlich, ſtumpf, ſelten ſpitz. Blumenkrone 4—8 mm im Durchmeſſer. Kapſel 3—4 mm lang, eiförmig, ſpitz, kaum länger (aber nicht doppelt ſo lang) als der Kelch. — V. macrocarpa Vahl (syn. V. salicifolia A. Cunn, nicht Forst.; V. myrtifolia Banks et Sol.), Blätter 7—15 cm lang, Blüten ge— wöhnlich größer, Kapſel fait 6 mm lang und zwei— bis dreimal ſo lang als der Kelch; iſt wohl nur eine Abart von V. salicifolia; ebenſo f. angusti- folia Voss (syn. V. angustifolia A. Cunn., nicht A. Rich.; V. ligustrifolia A. Cunn., V. acutiflora Benth.), dieſe hat nur ſchmälere, zugeſpitzte, 21/,—8cm | lange und 5—7 mm breite (bisweilen auch 1½ bis 2 em breite und dann mehr ſtumpfliche) Blätter. Gartenformen, die Baſtarde der bisher ge— Familie 135. Scrophulariaceae und Familie 136. Orobanchaceae, Or II 2 nannten ſtrauchigen Arten, auf welche alſo die Art- beſchreibungen nie zutreffen, ſind unter V. speciosa hybrida zuſammenzufaſſen. So auch wohl V. ver- sicolor, V. linariaefolia Vis., V. kermesina fort. und V. Libaudii hort. 2570. Veronica verniciösa Hook. fil., Firnis - glänzender Ehrenpreis. Neuſeeland. Kleiner, hübſcher, gedrungener, kahler Strauch; Blätter ſehr zahlreich, dichtſtehend, ſpreizend, geſtielt, 8—15 mm lang bei 6—9 mm Breite, verkehrteirund-länglich, ſtumpf oder mit Spitzchen, oberſeits wie lackiert glänzend, ganz⸗ randig, flach oder ein wenig hohl, mit deutlicher Mittelrippe. Blütentrauben (-ähren) an den Zweig⸗ enden gehäuft, flaumig, 2½ —4 em lang, oft geſtielt, nach oben ſpitz zulaufend oder geſchwänzt; Blütenſtielchen fehlend oder äußerſt kurz; Deck⸗ blätter ſehr klein; Kelchblätter nur 11/,—2 mm lang, ſtumpf. Kronröhre ſehr kurz; Kronſaum 4—8 mm breit. Kapſel eiförmig-oval, geſtielt, 4—5 mm lang, doppelt jo lang als der Kelch. — [V. Traversii Hook. fil., hat etwas größere, 2—2!/, cm lange und 7 bis 9 mm breite Blätter; Blütenſtielchen gewöhnlich deutlich; Kapſeln 3—4mal jo lang als der Kelch.] V. verniciosa iſt ſchon durch Belaubung ſehr hübſch; die Zweige geben Werkſtoff für Bouquets. 2571. Veronica elliptica Forst. (syn. V. Men- ziesii Denth., V. decussata Al.), Elliptiſcher Ehren- preis. Neuſeeland. Buſchiger, hoher Strauch oder ſelbſt kleiner Baum, 1¼—5 m hoch. Zweige ſtämmig, rundum oder in 2 Reihen graubehaart. Blätter dicht⸗ ſtehend, ſpreizend, einförmig, geſtielt, 8—18 mm lang bei 6—9 mm Breite, linealiſch-länglich oder verfehrt- eirund⸗länglich, an ihrem Grunde mehr oder weniger abgeſtutzt, ganzrandig, flach, lederartig, nicht glänzend; Mittelrippe ſtark, in die Blattſpitze aus⸗ gezogen. Blütentrauben ſehr kurz, wenigblütig, zu— ſammen einen lockeren, faſt doldentraubigen Schopf an den Zweig-Enden bildend, kahl; Blütenſtielchen deutlich; Deckblätter klein; Kelchblätter 3—4 mm lang, eirund, zugeſpitzt. Blumenkrone anſehnlich (12 — 20 mm), weiß oder fleiſchfarbig-weiß, mit kurzer Röhre und 8—18 mm breitem Saum. Kapſel 6—8 mm lang, gedunſen, doppelt ſo lang als der Kelch. Hübſcher, allein ſeiner Belaubung wegen ſchon zu empfehlender Strauch, deſſen Blätter über Kreuz gegenſtändig und jo 4reihig geſtellt ſind. 2572. Veronica formösa HR. Br. (syn. V. diosmaefolia Anomwl. et Westec., nicht Cunn.!), Shön- geſtalteter Ehrenpreis. Van⸗Diemensland, auf felſigen Hügeln. Schöner immergrüner, doldentraubig-ver⸗ äſtelter Strauch, 50— 100 em hoch, kahl oder nur an den Blatträndern aus dem Stengel hin etwas kurz- flaumig. Blätter ziemlich gedrängtſtehend, oval⸗länglich oder lanzettlich, ganzrandig oder ſehr ſelten undeutlich- gezähnt, dick, oft zurückgekrümmt, gewöhnlich ungefähr 5—8 mm lang (wenn ſchmal, auch bis 14 mm lang werdend). Blüten blaßlila, in kurzen lockeren, in den Achſeln der oberen Blätter befindlichen Trauben und ſo zu endſtändigen beblätterten Doldentrauben zuſammengebracht. Kelch 2—4 mm lang, in 5 ziemlich gleiche Lappen (oder einer davon kleiner) tiefgeteilt. Kronlappen wenigſtens 6 mm lang. Kapſel länglich, ſpitz oder ſtumpf, beträchtlich länger als der Kelch. — Niedlicher Strauch mit 4reihig ſtehenden Blättern; ſollte in keiner Pflanzenſammlung fehlen. 2573. Veronica Benthämii Hook. fl., Ben- | thams Ehrenpreis. Neuſeeland. Aufrechter, äſtiger * Gattung 849. Orobänche und Gattung 850. Lathräea. Fr. 25682577. 785 Strauch, ½ —1½ m hoch. Aſte und Zweige robuſt, 1 em im Durchmeſſer, mit kurzer Röhre; Staubblätter dicht⸗quernarbig, auf 2 entgegengeſetzten Seiten flaumig. kurz. Kapſel ſehr breit-eiförmig, ſpitz, ſo breit als Blätter gegen die Zweig⸗Enden hin gedrängt, ſitzend, lang, ungefähr jo lang als die Kelchblätter. — V. 1½—4 em lang, linealiſch- oder verkehrteirund⸗länglich, Hulkeana F. v. Muell., ſchlanker, ſparſam beblätterter ſtumpf, am Rande mit einigen tiefen Sägezähnen und Strauch; Blütenähren ſpreizend, drüſig-flaumig, als mit Flaum geſäumt, ſehr lederig, flach, nervenlos; die Aſte einer endſtändigen, 8—25 cm langen, 5—12 cm Blattpaare unten an ihrem Grunde zuſammengewachſen. breiten, lockeren Riſpe angeordnet; Blüten lila, Blütentrauben endſtändig, mit blattartigen Dedblättern | 6—8 mm breit, ſitzend. Beide empfehlenswert! bekleidet und dicht. Blüten geſtielt, kürzer als die Verwendung und Kultur aller ſtrauchigen Deckblätter; Kelchblätter ungleich, länglich-ſpatelförmig, Arten wie Nr. 2568. mit Flaumrand. Blumenkrone leuchtend-blau, fait | Familie 156. OROBANCHACEAE, Sommerwurzgewächſe. = 117. (Nr. 2574— 2577 aus zwei Gattungen.) Gattung 849. Orobänche L., Sommerwurz, G II 7 (griechiſch: orobos, wickenartige Pflanze der alten Griechen, ancho — ich erwürge; den Kulturpflanzen Bauſtoffe entziehend). Kelch ungleich⸗4ſpaltig oder an 2 Seiten bis zum Grunde geſchlitzt, alſo 2blätterig; die Zipfel oder Teile ungleich-2 ſpaltig, ſeltener ganz, bisweilen auch noch ein 5., kleiner Lappen vorhanden. Kronröhre breit oder verlängert, oben erweitert, 2 lippig: Oberlippe auf— recht, breit, ausgerandet oder Llappig; Unterlippe mehr abſtehend, breit-3lappig. Staubblätter 4, zweimächtig, nicht herausragend. Kapſel mit 2 (an der Spitze oft zuſammenhängenden) Klappen aufſpringend, vielſamig. Verſchiedengefärbte (nicht grüne, auch nicht ſcharlachrote) Schmarotzerpflanzen. Blüten in den Achſeln der Schuppen ſitzend oder fait ſitzend, eine dichte oder unter- brochene Ahre bildend. — 100 Arten, auf den Wurzeln von Pflanzen ſchmarotzend; z. B.: O.!Hederae Duby, Tafel 47,187, Epheu⸗ Sommerwurz auf Epheu. 5 2574. Orobänche speciösa DC., Tafel 47,187 damit fie gut keimen. Man kann auch die Samen (Syn. O. pruinosa Lap., O. grandiflora Bor et Cham., Anfang April ankeimen und ſie, wenn die Wurzel ſich Ö. segetum Sprun., C. Koch), Pracht-Sommerwurz. entwickelt hat, auspflanzen. Anfang Mai legt man Südeuropa, Nordafrika. Einjährig, 30— 90 em hoch nun die Pflanzen bis auf die Samenreſte frei und werdend. Blütezeit: Juni, Juli. — Pflanze etwas ſäet auf und dicht neben dieſelben etwas Orobanchen- kraus⸗papillenhaarig; Stengel oft hoch, mit 15—30 cm | Samen. Nachdem man die Stelle wieder mit Erde langer, unten etwas fchlaffer Ahre. Blütendeckblätter bedeckt hat, kümmert man ſich nicht weiter darum, lanzettlich, pfriemlich-zugeſpitzt, länger als die Kron— denn die Orobanchen werden aus keimfähigem Samen röhre. Kelchblätter 5 nervig, frei, auseinanderweichend, ſich ſchon ziemlich bald über der Erde blicken laſſen. meiſt in zwei zugeſpitzte Zipfel, die ſo lang als die Sind die Pflanzen in voller Blüte, ſo kann man die Kronröhre, geſpalten. Blumenkrone anſehnlich, glockig, etwa ſtörenden Puffbohnen Stengel um die Hälfte ein— ſanft gekrümmt, weißlich, bunt, vorwiegend blau ſtutzen. — Keimkraft der Samen 1 lauch 27) geadert und -geſtreift, getrocknet purpurn bis gelb- | Jahre; Keimung in 1 Woche. braun; die Lippen ausgebreitet, wellig-faltig und kraus, 2575. * Orobänche ramösa Z., (syn. Phe- gezähnelt. Staubfäden wenig über dem Grunde | lipaea ramosa C. A. Mez.), Äftige Sommerwurz; der Blumenkrone eingefügt, unten weichhaarig, „Hanftod“. Einheimiſch, auf Tabak und nament- oben drüſig; Griffelnarbe hellviolett. lich auf Hanf ſchmarotzend. Einjährig, 10—30 cm Verwendung als eine der kulturwürdigſten Arten hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Die Stengel der Gattung, zerſtreut auf Rabatten, in kleinen Trupps | äftig, bläulich, verblüht gelblich. Blüten klein, weiß— in Landſchaftsgärten, auch zur Mitwirkung auf Stein- lich oder bläulich, zahlreich; jede Blüte mit 2 Deck— gruppen. Kultur ungemein leicht. Die Pflanzen blättchen. Kelch röhrig, mit 4 eirund-dreieckigen Zipfeln. gedeihen nur auf den Wurzeln der Puff- oder Sau- Staubfäden unten zerſtreut-behaart; Staubkölbchen bohne (Vicia Faba L.). Man lege Anfang April in kahl. — Verwendung und Kultur wie Nr. 2574, guten Gartenboden je 2—3 Puffbohnen-Samen in nur ſäet man, anſtatt auf Puffbohnen, auf den nur 3—4 em Tiefe und halte dieſelben etwas feucht, Stengelgrund und die Wurzeln junger Hanfpflanzen. Gattung 850. Lathräea I., Schuppenwurz, G = II 7 (griechiſch: lathraios — heimlich, verborgen; wegen des Standortes). Kelch glockig, breit-4ſpaltig; Lappen breit. Kronröhre ziemlich gerade, mit aufrechten Lippen. Oberlippe ausgerandet, kurz und breit oder helmförmig; Unterlippe etwas oder viel kürzer, an der Spitze abgeſtutzt, gefaltet oder kurz-Z lappig. Staubblätter 4, zweimächtig, jo lang oder fait fo lang als der Helm. Kapſel vollkommen 2 klappig. Samen zahlreich. Schmarotzerpflanzen. Stengel am Grunde verzweigt (oft aber nur unter der Erdoberfläche), ſchuppig. Blüten weißlich, gelblich, bläulich oder rot, geſtielt, ähren- oder büſcheltraubig. — 5 Arten, auf Baumwurzeln ſchmarotzend. 2576. * Lathrä&a Squamäria Z. (syn. Squa- | destina rectiflora Zam.), Berborgene Schuppenwurz. maria Orobanche Scop.), Gemeine Schuppenwurz. Südweſt⸗Frankreich, Südeuropa, an ſchattigen Orten In feuchten Wäldern und Gebüſchen, beſonders auf | auf Baumwurzeln, beſonders auf Salix- Wurzeln Haſelſtrauchwurzeln ſchmarotzend. Staude, 15—30 cm ſchmarotzend, mit dünnen, beſchuppten, äſtigen Stengeln, hoch. Blütezeit: März bis Mai. — Ganze Pflanze unter der Bodenoberfläche ſich zu großen Maſſen aus— hellpurpurn, ſelten weiß, die Blüten dunkler. breitend. Blüten groß, ſchön violett, von dünner, Kron-Oberlippe kurz und breit. Stengel einfach, papierartiger Beſchaffenheit, in armblütigen, büſchel— mit Schuppen beſetzt. Blüten in dichter, einſeits⸗ förmigen, kaum über den Erdboden hervorragenden wendiger, ährenförmiger Traube. Trauben; Blumenkrone rachenförmig, Oberlippe helm— 2577. Lathrä&a Clandestina L. (syn. Clan- förmig; Unterlippe kürzer, 3 lappig. Vilmorin. Dritte Auflage. 50 786 Fam. 137. Lentibulariaceae bis Fam. 139. Gesneraceae, ef XXII 60 u. XXVII 3. Verwendung. Beide Arten ſind in Land— Garten, im Frühling Blütenteppiche von 1 m Durch⸗ ſchaftsgärten und Parks ihrer frühen Blütezeit meſſer bilden kann. Anzucht aus Samen, die man wegen zweifellos von Wert; zudem gedeihen ſie ziemlich reichlich ſchon im Herbſt oder Sommer auf an feuchten und ziemlich ſchattigen Orten unter zuvor freigelegte, junge, nahe unter der Erdoberfläche Bäumen und Sträuchern mancherlei Art, am beſten wachſende Weidenwurzeln ſtreut und wieder mit Erde aber auf den Wurzeln der genannten Pflanzen. bedeckt. Vielleicht aber kann man Sproſſe in die Nr. 2576 iſt in Landſchaftsgärten eine entſchieden Rinde ſaftiger Weidenwurzeln pfropfen, die man mit ſchöne Pflanze, die, wie z. B. im Berliner Botaniſchen feuchter Erde bedeckt. Fam. 157. LENTIBULARIACEAE, Waſſerhelmgewächſe. = XXVII 2. Gattung 851. Utrieuläria L., Waſſerhelm, Or 16; XX 8; XXVII 2 (lat.: utriculus Schlauch; die vielteiligen Waſſerblätter tragen meiſt kleine Schläuche). Kelch 2teilig oder tief-2 lappig; Zipfel ganz. Oberlippe der Krone aufrecht, Unterlippe meiſt größer, abſtehend. Staubkölbchen parallel, rückſeitig angeheftet. Entweder flutende Waſſerpflanzen mit unſcheinbaren Blättern (Schuppen), oder Landpflanzen mit grundſtändigen, roſettiggeſtellten Blättern. Blüten auf dünnen, einfachen oder kaum verzweigten Schäften. — Etwa 200 Arten, hauptſächlich in den Tropen, nur ein kleiner Teil, und zwar Waſſerpflanzen, in der gemäßigten Zone, jo * U. vulgaris L., ausdauernde, im Juni bis Auguſt hier und da in Gräben, Sümpfen, Teichen blühende Pflanze mit dottergelben Blüten auf 15—30 cm hohem Schafte. Gattung 852. Pinguieula L., Fettkraut, C= XXS; XXVII 2 (lat.: pinguis — feiſt, fett; Blätter oft drüfigsfettig). Kelch 4— teilig oder 2lippig: mit Steiliger Ober- und 2ſpaltiger oder 2teiliger ausgerandeter Unterlippe. Krone 2lippig, alle Lappen derſelben abſtehend, ganz oder ausgerandet; die beiden oberen etwas oder viel kürzer; die Unterlippe am Grunde nicht oder wenig vorragend; Schlund offen. Staubkölbchen endſtändig, fait quer-1fächerig. Auf ſumpfigen und moorigen Wieſen wachſende Pflanzen mit grundſtändigen, roſettig-geſtellten, ganzrandigen, oft fettigen Blättern. Blüten purpurn, violett oder gelb, einzeln auf blattloſem, aufrechtem, 5—15 cm hohem Schafte. . B.: P. alpina L., weiß, gelbfleckig, Alpen. — * P. vulgaris L., Blüten ſchön violett, bei k. grandiflora Lam. pr. sp. etwa doppelt fo groß, violettblau. — P. lutea Walt. (syn. P. campanulata Lam.), ſchön goldgelb, Blütenſporn pfriemförmig, jo lang als der Sack und die Röhre, und P. elatior Michæ., Blüten etwa zolllang, ſchön violett, Sporn ſtumpf, meiſt kürzer als der ſackige Grund, in Nordamerika. Für geeignete ſumpfige Orte ſei beſonders der Härte wegen P. vulg. grandiflora empfohlen. Familie 138. COLUMELLIACEAE. Columellia oblonga und C. obovata, gelbblühend. Fam. 159. GESNERACEAE, Gesneriengewächſe. e XXII 60; XXVII3. (Nr. 2578 — 2615 aus fünfzehn Gattungen.) I. Fruchtknoten unter- oder halbunterſtändig. 1. Sträucher oder Halbſträucher. a) Blätter gegenſtändig. (Vergl. auch Gtg. 858) Kapſel kaum den 4. Teil unterſtändig; meich- zottige Pflanzen mit großen Blüten; Staubkölbchen mit den Spitzen zu einem Viereck oder Kreis verbunden: Gtg. Campänea Desne., z. B. C. grandiflora v. Houlte, Neugranada; Blüten weiß, 6—9 cm lang, Saum 6—7 cm breit, innen purpurrot-punktiert und liniiert. C. tigrida Bonpl. (syn. Gloxinia tigrida Ohlend.), Blüten grünlich, ſchwarzrot⸗-gefleckt. b) Blätter wechſelſtändig. Gattung 855 Gesnera. 2. Kräuter mit dicker, fleiſchiger, oft plattgedrückter Knolle. Gattung 854 Corytholöma. 855 Sinningia. 3. Kräuter mit faſeriger Wurzel oder mit kleinen ſchuppigen Erdſtämmen. a) Drüſen um den Fruchtknoten in einen gekerbten oder gelappten Ring verwachſen. * Blüten in endſtändiger Riſpe oder Traube, anſehnlich (bei Gtg. Koellikera ſtets klein!). Gattung 856 Smithiäntha. * Blüten achſelſtändig, einzeln oder büſchelig. (Vergl. auch Isoloma Regelianum und Gloxinia.) Gattung 857 Achimenes. b) 5 getrennte Drüſen um den Fruchtknoten. Gattung 858 Isolöma. II. Fruchtknoten völlig oberſtändig (vergl. auch Gtg. 854, Knollenpflanzen, und Gtg. Campanea!). 1. Nur 2 fruchtbare Staubblätter vorhanden; 1—3 unfruchtbare (ohne Kölbchen) vorhanden oder fehlend, der Kronröhre eingefügt. Gattung 859 Rötttlera. 860 Streptocärpus. 861 Saintpaulia. 2. Staubblätter 4 (bei Gtg. 863, Ramondia, 4—6). a) Kräuter (vergl. auch Gtg. 859, Roettlera!). Gattung 862 Episcia. 865 Ramöndia. b) Sträucher oder Halbſträucher. * Fruchtknoten am Grunde mit 1 großen oberen Drüſe, die übrigen find klein oder fehlen; Kelch tiefgeſpalten oder geteilt. Gattung 86% Cräntzia. 865 Colümnea. * Ein dicker Drüſenring umgiebt den Fruchtknoten. Gattung 866 Trichösporum. e Drüſen oder Drüſenring fehlen um den Fruchtknoten. Gattung 867 Miträria. Gattung 853. Gésnera L., nicht Mart.“, nicht Port, Gesnerie, O XXII 60 (nach dem 1565 7 Züricher Arzt und Botaniker Konrad Gesner benannt). Umfaßt die früheren Gattungen Pentarrhaphia Lindl. und Rhytidophyllum Mart. Kelch dem Fruchtknoten mit verkehrt⸗kegel⸗ oder mit kreiſelförmiger Röhre angewachſen, 5 rippig oder warzig; Kelchlappen 5, gleich, ſchmal, vor dem Aufblühen klappig-liegend oder ſchon in der Knoſpe offen. Kronröhre gekrümmt, oben Gattung 851. Utrieuläria bis Gattung 854. Corytholöma. Nr. 25782580. 787 erweitert oder bauchig, jeltener von Grund auf fait glodig; Kronſaum ſchief oder faſt 2lippig, mit 5 abſtehenden Lappen. Staubblätter ganz am Grunde oder über dem Grunde der Kronröhre angeheftet, eingeſchloſſen oder herausragend. Um den Frucht— knoten eine ringförmige, dickliche oder 5lappige Drüſenſcheibe. Fruchtknoten faſt völlig unterſtändig, mit gewölbtem Scheitel. Kapſel verkehrt⸗kegelförmig oder länglich, oft 5 rippig. Aſtige Sträucher oder niedrige, meiſt einfache Halbſträucher. Blätter wechſelſtändig, an den Zweig⸗Enden oft gedrängtſtehend, häufig ſchief. Blütenſtiele achſelſtändig, verlängert, einblütig, oder kürzer und die Blüten gebüſchelt, oder ein achſelſtändiger, mehrfach— gabelig verzweigter, an den Enden einblütiger Blütenſtengel. Blüten meiſt ſcharlach, bisweilen gelblichgrün. — 50 Arten, in Weſtindien, wenige in Kolumbien oder Mittelamerika. Z. B.: G. cubensis O. Ktze. (syn. Pentarrhaphia cubensis Lindl.), Blüten rotorange, blüht dankbar. — G. ventricosa Sw. (syn. Pentarrhaphia longiflora Lindl., Conradia ventricosa Mart.), Blüten ſcharlachrot. — G. verrucosa O. Ktze. (syn. Pentarrhaphia verrucosa Desne.), Aſte drüſig-warzig. — G. calycina Swartz (syn. Conradia calycina Mart., Gloxinia calycina hort., Sinningia calycina hort.). — Von dieſen iſt die frühere Gattung Rhytidophyllum Mart. (= Runzelblatt) nur verſchieden durch: Kelchlappen kurz, Staubfäden nicht an, ſondern höher über dem Grunde der Kronröhre eingefügt; Blütenſtiele ſtets achſelſtändig und verlängert, an ihrer Spitze die Blüten dicht⸗ trugdoldig, letztere meiſt weichzottig oder wollig, außen oft grünlich, innen verſchiede n gefärbt; 3. B.: G. tomentosa L. (syn. Rhytidophyllum tomentosum Mart.) . — G. auriculata O. Ktze. (syn. Rhytidophyllum auriculatum Hook.). Verwendung und Kultur im feuchten Warmhauſe. Gattung 854. Corytholöma L., Helmſaum, O XXII 60 (griechiſch: korys, korythos — Helm, löma — Saum). Gesnerie der Gärten. Kelch glockig, am Grunde dem Fruchtknoten kurz angewachſen, 5fpaltig, Kelchlappen fait gleich, ſpitz. Kronröhre meiſt verlängert, ſchwach- oder deutlich-bauchig, oft gebogen, hinten am Grunde oft höckerig; Kronſaum gleichmäßig und kurz, oder ſchief und 1—2 lippig. Staubblätter am Grunde der Krone an— geheftet; Kölbchen mit den Spitzen in ein Viereck oder einen Kreis verwachſen; Kölbchenhälften getrennt, zur Blütezeit breit offen. Fruchtknoten nur flach- (nicht bis zur Mitte) eingeſenkt; Kapſel daher faſt oberſtändig, oft geſchnäbelt, 2, ſeltener 4klappig-aufſpringend. Kräuter, meiſt weichzottig, mit plattgedrücktem, knolligem Erdſtamm; Stengel meiſt einfach, aufrecht und ſtark, ſeltener faſt fehlend. Blätter gegenſtändig. Blüten meiſt rot, orange oder bemalt, achſelſtändig, einzeln oder gebüſchelt, oder die von Deckblättern geſtützten oberen zu einer endſtändigen Traube, ſeltener Ahre geordnet. — 50 Arten, zumeiſt in Braſilien. [Gattung Lietzea Rgl., einzige Art: L. brasiliensis Rgl. et Schmidt, aus Braſilien, iſt verſchieden durch eine am Grunde des Fruchtknotens ringförmige (nicht auf einzelne Drüſen verkümmerte) Drüſenſcheibe; Blumenkrone am Grunde mit 2 großen Höckern, groß, grünlich, mit ſchwarzpurpurner Zeichnung (ſ. Abbild.). Verwendung und Kultur wie Nr. 2585. A. Blumenkrone 1—2 lippig: Oberlippe ſtark verlängert, meiſt plötzlich herabgebogen, dem vorderen Lappen aufliegend, zuletzt aufrecht; Unterlippe ſehr kurz; oberhalb am Grunde des . eine Aae, große, . Drüſe; Griffelnarbe kopfig, kaum merklich gelappt. (Dircaea. ) C. cardinale. 2578. C. bulbosum. 2579. C. Cooperi. 2580. C. magnificum. 2581. C. purpureum. 2582. ile unter A treffen nicht mn % 0. discolox. 2583; C. Douglas. 2584. C. atrosanguineum. 2585. 2578. Corytholöma cardinäle Walp. (syn. 2580. Corytholöoma Coööperi Voss (syn. Gesnera cardinalis Zehm., G. macrantha Hort., Gesnera Cooperi Paxt., Dircaea Cooperi HA., Rech- Dircaea cardinalis Agl.), Hochroter Helm ſaum. Steinera Cooperi O. Ktze.), Coopers Helmſaum. Mittelamerika. Staude, 20—35 cm hoch. Blüte- Braſilien. Staude. Stengel ſtielrund, rauhhaarig. zeit: Frühling, Sommer. — Pflanze mit weißlichen Blätter geſtielt, eirund, gekerbt, ſpitzlich, an ihrem Haaren dicht- und ſammetig bekleidet Stengel rund. Blätter gegenſtändig, eirund⸗-elliptiſch, am Grunde herzförmig, geſtielt, gekerbt, die oberſten rundlich, ſitzend. Blüten in achſelſtändigen Trugdolden. Kelch— zipfel lanzettlich-ſtumpf. Blumenkrone ſchön ſchar⸗ lachrot, über 6 em lang; Röhre etwas bauchig, auswendig behaart, ſcharlachrot, Schlund purpurrot⸗ gezeichnet. — Iſt dankbarblühend und empfehlenswert. 2579. Corytholöma bulbösum Voss (syn. Gesnera bulbosa Andr., Ker.,;, Dircaea bulbosa Desne., Rechsteinera bulbosa 0. Kize.), Knolliger Helmſaum. Braſilien, an ſteinigen, jchattigen Orten. Staude, 50—80 em hoch. Blütezeit: Frühling, Sommer. — Knolle rundlich. Pflanze weichhaarig— zottig. Stengel aufrecht, ſtielrund. Blätter gegen— ſtändig, kurzgeſtielt, eirund⸗ ⸗elliptiſch, am Grunde herz— förmig, geſägt-gekerbt. Blüten 3½ —4 cm lang, ſcharlachrot, weichhaarig, vielblütig-trugdoldig, einen großen Endſtrauß bildend. Kelchzipfel kurz, breit. Blumenkrone cylindriſch, am Grunde 5höckerig. — 2 Abarten: a) lateritium Voss (syn. Gesnera [Dircaea lateritia Zend!.), mit eylindriſch-keulenförmigen, ſcharlachziegelroten, außen filzigen Blüten; Ober⸗ Rietze prasilfens 8 lippe länglich, hohl, zweilappig, Unterlippe abgeſtutzt. b) splendens Voss (syn. C. splendens Fritsch, Grunde breit-herzförmig, oberſeits zerſtreut⸗behaart, - Gesnera splendens Van, auch II.), eine prächtige unterſeits gleich ihrem Stiele rauhhaarig-filzig, graulich. Abart, die wegen ihrer leuchtend-ſcharlachroten Blüten Deckblätter ſitzend, zurückgeſchlagen, eirund-herzförmig, bej onders empfohlen ſei. Alte Pflanzen blühen, ſpitz, gezähnelt; Blütenſtiele achſelſtändig, etwas kürzer wenn ſie im Frühling zeitig angetrieben werden, ſchon als die Blüten. Blüten ſehr ſchön, hochſcharlachrot, im Sommer, und können dann im Winter im zurück- etwa 5 em lang, vorn bauchig, zart-flaumhaarig, mit gezogenen Zuſtande halbtrocken durchwintert werden. ſehr kleiner, zurückgerollter Unterlippe. 50 * 788 2581. Corytholöma magnificum Fritsch (syn. Dircaea magnifica B., Gesnera magnifica Olio et Dieir., Rechsteineri magnifica C. Kize.), Herrlicher Helmſaum. Braſilien. Staude, bis 90 cm hoch. Blütezeit: Sommer bis Herbſt. — Stengel einfach, ſtielrund, dichtzottig. Blätter gegenſtändig, geſtielt, herzförmig, kurzzugeſpitzt, ohne den etwa 4 em langen Stiel 10—14 em lang, bei 7—10 cm Breite, eirund, doppelt⸗ und unregelmäßig⸗geſägt, beiderſeits dicht— drüſig⸗zottig. Blütenſtiel am Ende 3—4teilig. Kelch— zipfel eirund⸗lanzettlich, ſpitz. Blumenkrone ſehr ſchön, etwa 6 cm lang, brennend-mennigrot, zottig, am Grunde angeſchwollen; Oberlippe lanzettlich, 2 bis 2½ em lang, 2ſpaltig; Unterlippe nur angedeutet. Sehr ſchöne Art, von der es einige Gartenſorten (Baſtarde) giebt. — C. Merckii Voss (syn. Dircaea Merckii B., Gesnera Merckii Wendl., G. magnifica var. Merckii Lehm., Rechsteinera Merckii O. Kize.), Mercks Helmſaum. Braſilien. Staude, bis 1 m hoch. Blütezeit: Sommer. Voriger ähnlich, aber faſt noch ſchöner. Stengel einfach und gleich den Blatt- und Blütenſtielen mit rötlichem Wollfilz über- zogen; untere Blätter 15—18 cm lang und 12—15 em breit, faſt nierenförmig-xundlich, gekerbt, fußför— mig⸗gerippt, mit kurz-vorragender Spitze. Blüten ge— ſtielt, je 3—8 auf achſelſtändigem, bis 20 cm langem Stiel, etwa 5 em lang, hoch rot. 2582. Corytholöma purpüreum Voss (syn. Dircaea purpurea Planch., Gesnera purpurea hort., G. pieta Lehm.; Corytholoma Douglasii & Cooperi?), Vurpurroter Helmſaum. Stengel einfach, aufrecht, krautig, niedrig, unten nackt, mit 3—4 Blättern, die groß, herzförmig-eirund, oder herzförmig-länglich, geſtielt, bis 18 em lang, gekerbt und filzig-behaart ſind, die des Blütenſtandes viel kleiner. Blüten zahl- reich, quirlig-riſpenſtändig, 6—7 cm lang, ſchön— purpurrot, mit dunklen Längsflecken, außen filzig; Oberlippe eirund, ausgerandet, Unterlippe 3 lappig. 2585. Corytholöma discolor Voss (syn. Ges- nera discolor Lindl., G. polyantha DC. 1838, Rech- steinera discolor et polyantha 0. Ktze.), 3wei- farbiger Helmſaum. Brafilien. Blütezeit: Sommer. — Stengel 30—60 cm hoch, ſtaudig, ſtark beblättert, rotbraun. Blätter geſtielt, länglich- oder eirund— herzförmig, ſtumpflich, feingezähnt, runzlig, zart- flaumhaarig, oberſeits dunkelgrün, unterſeits purpurrot. Blüten zahlreich, quirl- oder doldenſtändig in einer blattloſen Endriſpe. Blütenſtiele und Kelche violett— purpurrot. Blumenkrone 3½ —5 cm lang, ſchar— lachrot, die Röhre nach oben etwas bauchig und erweitert, glatt; die Saumzipfel ſtumpf, etwas abſtehend und faſt gleich. — C. Donkelaarii Voss (syn. Ges- nera Donkelaarii oder Donkelariana Lem.; wahr- ſcheinlich ein Baſtard C. discolor & Sinningia speciosa rubra), Endſtamm knollig; Stengel einfach, gleich der ganzen Pflanze weichhaarig, dunkelrot, unten mit wenigen großen Blättern, über welchen ſich eine große, vielblütige Blütenriſpe erhebt. Blätter geſtielt mit gerundet-herzförmigem Grunde, kurzzugeſpitzt, geſägt. Blüten langgeſtielt, überhängend, ſchön rot, anſehnlich, von Geſtalt einer Sinningia-Blüte, ſehr ſchön; ihr Durchmeſſer am Saume etwa 3 cm; Kelch- zipfel 3 eckig⸗lanzettlich, ſpitz, feinbewimpert; Kronlappen abgerundet. Von den 5 Drüſen am Fruchtknotengrunde ſind die hinteren vereinigt. Wirklich ſchön. 2584. Corytholöma Dougläsii Voss (syn. C. maculatum Fritsch, Gesnera Douglasii Lindl., G. Familie 139. Gesneraceae, Gesneriengewächſe. O XXII 60 u. XXVII 3. maculata Mart., G. verticillata 4ook., nicht Cav., Rechsteinera Douglasii u. R. maculata O. Ktze.), Douglas’ Helmſaum. Braſilien. Staude. Blüte- zeit: Sommer. — Stengel glattlich, aufrecht; Blätter zu 4en quirlſtändig (bei f. maculatum gegenſtändig), geſtielt, eirund, geſägt, zugeſpitzt, weichhaarig, die oberſten ſitzend. Blütenſtiele endſtändig-trugdoldig geſtellt. Blüten ſchön, gelb, rot-ſchattiert, innen rot⸗ geſtreift, außen dunkel-gefleckt, 3 —6 em lang; Saum⸗ zipfel faſt gleich, außen etwas höckerig; Formen ſind: f. verticillatum (syn. Gesnera Douglasii f. verti- cillata Grah.), Blüten quirlſtändig und groß; f. superbum ort. — C. Leopoldi Voss (syn. Gesnera Leopoldi Scheidw., Rechsteinera Leopoldi O. Atze.), Braſilien; Staude, bis fußhoch; Stengel krautig, ein- fach, gleich der ganzen Pflanze dünn-weichhaarig, unten blattlos, oben mit einem oder mehreren Quirlen von je 4 Blättern, über welchen ſich die trugdoldige Blüten- riſpe erhebt. Blätter am Grunde meiſt ungleich und ſtumpf, breit-eirund, oberſeits grün, unterſeits purpurrot. Blütenſtielchen ſtrahlig- ausgebreitet, wenig länger als die Blumenkrone, welche 3 —5 em lang, ſcharlach— bis orangerot und im Schlunde an der Unterlippe mit 3 braunroten Flecken gezeichnet iſt. 2585. Corytholöma atrosanguineum Voss (syn. C. Lindleyi Desne., Gesnera Lindleyi Hook., G. rutila f. atrosanguinea Lindl., Rechsteinera atro- sanguinea 0. Alze.), Dunkelblutroter Helmſaum. Braſilien. Staude, 1—1½ m hoch! Blütezeit: Sommer. Pflanze lang- weichhaarig-ſchärflich. Stengel ſtielrund. Blätter gegenſtändig, geſtielt, eirund⸗länglich, runzlig, gekerbt; Blattſtiele 5—8 cm lang. Blüten in verlängerten, blattloſen Trauben; Blütenſtielchen meiſt zu 4en quirlig. Blumenkrone cylindriſch, flaumig, ſcharlachblutrot oder ama— rantrot, 3½ —4 em lang, ſehr ſchön, am Grunde ſtark angeſchwollen, die Oberlippe etwas hervorſtehend. — C. rutilum Desne. (syn. Gesnera rutila Zindl.), Braſilien. Staude, bis 80 em hoch? Blütezeit: Auguſt, September. Pflanze zottig. Stengel aufrecht, ſtielrund; Blätter gegenſtändig, kurzgeſtielt, länglich, an beiden Enden ſpitzlich, grobgekerbt. Blütenſtielchen einzeln, achſelſtändig, Iblütig, kürzer als die Blätter und Blüten, aufrecht. Kelchzipfel faſt dreieckig; Blumen⸗ krone ſchön hochrot, mit gerader, weichhaariger, faſt 5 em langer Röhre und vorgezogener Oberlippe. Am Grunde des Fruchtknotens 2 Drüſen. — Verwendung und Kultur. Dieſe Arten können in Wohnſtuben unterhalten werden. Nach der Blüte ziehen ſie ein, d. h. die oberirdiſchen Teile ſterben ab, und die Knollen treiben erſt im Februar oder März wieder aus. Sind Stengel und Blätter vollkommen trocken geworden, ſo wird der Erdballen aus dem Topfe geſtürzt und in eine Kiſte mit Sand einge⸗ ſchichtet und warm gehalten. Im Februar werden die Knollen umgepflanzt, und zwar in diejenige Erde, die für Nr. 2586 angezeigt iſt. Hierbei ſehe man darauf, daß die Knollen nur ſo tief eingepflanzt werden, daß die Keimaugen noch über der Erde ſtehen. In der erſten Zeit begieße man nur wenig, und be— decke lieber die Erde, um ihr Austrocknen zu verhüten, mit Moos, das man von Zeit zu Zeit überſpritzt; hat man ein warmes Beet, ſo kann man die Knollen darin antreiben, die ſich dann raſch entwickeln. Ber- mehrung ziemlich leicht, entweder durch Keime, die aus den Knollen geſchnitten und, etwas abgetrocknet, flach in ſehr ſandige Erde gepflanzt werden, überhaupt Gattung 855. Sinningia, Sinningie. Nr. 25812586. 789 durch Teilung der Knollen, oder durch Blätter. Man zweigt, legt das Blatt auf den Sand, mit dem man löſt die Blätter vorſichtig und mit der Knoſpe am eine Schale gefüllt hat, flach auf, befeſtigt es mit Blattſtiele ab und ſteckt ſie mit der letzteren wie Steck- Häkchen und hält den Topf feucht und warm; nach linge in reinen Sand. Auch vermehrt man ſie aus 6—8 Wochen haben ſich in den Kerben kleine Knollen noch recht lebenskräftigen, ausgewachſenen Blättern, mit Wurzeln und Keimaugen entwickelt. Anzucht indem man auf der unteren Seite die Mittelrippe an aus Samen im zeitigen Frühjahr im Warmbeete. der Stelle einſchneidet, an der ein Seitennerv ſich ab— Gattung 855. Sinningia Nees, Sinningie, O XXII 60 (nach dem weil. Univerſitätsgärtner W. Sinning in Bonn benannt). Kelch mit kurzer, breit-kreiſelförmiger, 5 kantiger oder 5flügeliger Röhre dem Fruchtknoten angewachſen; Saum ziemlich blattartig, tief-dfpaltig oder 5teilig. Kronröhre verlängert, am Grunde faſt gleich oder höckerig, oben entweder bauchig⸗erweitert, oder glockig-röhrig; Kronlappen 5, breit, abſtehend, faſt gleich oder der untere größer. Staubblätter dem Kronröhrengrunde eingefügt, nicht herausragend; Kölbchen breit, mit den Spitzen zuſammen— hängend; Kölbchenhälften unten auseinandergehend oder ſpreizend, oben an der Spitze zuſammenfließend. Drüſen um den Fruchtknoten 5, oder 2 davon in eine große verwachſen. Fruchtknoten bis zur Mitte oder mehr eingeſenkt, alſo halb— unterſtändig. Kapſel mit gewölbtem oder kegeligem Scheitel, 2klappig-aufſpringend. Meiſt niedrige Kräuter, flaumhaarig oder zottig. Die Stengel aus dickem, knolligem Erdſtamm einfach oder wenig verzweigt, bisweilen fehlend. Blätter gegenſtändig, oft groß, langgeſtielt, die am blühenden Stengel oben zu Deckblättern verkleinert. Blüten anſehnlich, ſeltener ziemlich klein, kurz- oder langgeſtielt, achſelſtändig, einzeln oder gebüſchelt. — 16 Arten, in Braſilien. A. Blumenkronröhre anſehnlich, ſchief erweitert, faſt glockig. Stengel vorhanden (wenn auch oft kurz) und beblättert. S. speciosa (Tafel 48). 2586, B. Blumenkrone anſehnlich, gewöhnlich ſtärker bauchig als bei A. Kelchröhre kurz, unten bisweilen geflügelt. Nur 2 Drüfen um den Fruchtknoten vorhanden. Dieſe Gruppe hält zwiſchen A und C die Mitte. Hierher: 8. Carolinae BHgp. (syn. Tapeinotes Carolinae Wawra), Blüten weiß. — Ferner: S. conspicua BHgp. (syn. Biglandularia conspicua Seem., Rosanowia conspicua Rgl.), Blüten blaßgelb, innen ſafrangelb und purpurn-geſtrichelt, anſehnlich. C. Blumenkronröhre cylindriſch, oben keulig-erweitert und wenig ſchief. Pflanzen mit beblättertem Stengel, Kelch mit 5 geflügelten Kanten. Z. B.: S. guttata Lindl. (syn. Gloxinia guttata Mart., G. maculata Riedel). D. Blätter und Blütenſtiele unmittelbar aus der Knolle kommend, Stengel alſo fehlend. Kronröhre breit-cylindriſch, oben oft einge— krümmt und wenig verbreitert, mit ausgebreitetem Saume. 5 gleichmäßige, getrennte Drüſen um den n . concinna. 2587. | bezeichnet. Außerdem unterſcheidet man nach der 190 (syn. Ligeria speciosa Desne., Gloxinia speciosa Haltung der Blumen Spielarten mit hängenden (wie Ker, G. formosa und G. superba hort.), Prächtige die der Grundformen), mit wagerechten und aufrechten Sinningie, fälſchlich „Gloxinie“ genannt. Braſilien. Blumen. Die Färbung iſt höchſt verſchieden, meiſt Staude (Knollengewächs), 12 —25 em hoch. Blüte- eine bald zarte, bald kräftige oder feurige, oft ſammet⸗ zeit: Sommer. — Stamm fehlend oder ſehr kurz; artige Nuance des rot oder blau. Die Schönheit wird Blätter oval oder vval-länali Grund bei manchen Sorten erhöht durch eine helle Einfaſſung ee ee eee der Saumlappen, durch einen vom Schlunde aus— 2586. Sinningia speciösa BHqy., Tafel 48, einzeln in Töpfe mit friſch bereiteter Erde, die aus— Laub- und Halb jo viel Heideerde gemiſcht werden und einen Zuſatz von Miſterde und grobkörnigem Sand erhalten muß. Sie werden in einem warmen Zimmer an einer recht hellen Stelle mit Glasglocken ſo lange bedeckt gehalten, bis die Blätter das Glas be— rühren. Sind die Erdballen durchgewurzelt, ſo pflanzt man ſie in größere Töpfe. Gegen brennende Sonne muß beſchattet werden. Etwas vor und während der Blütezeit von Zeit zu Zeit Dungwaſſer geben. Überwinterung im warmen Zimmer, wobei man nur gehenden weißen Stern, durch einen den Schlund um— S ziehenden dunklen Ring, durch Tupfen in der Kron— 2 röhre; faſt jede Ausſaat liefert neue Zeichnungen. 40 ö | Verwendung als prachtvolle und dankbare TEN Zimmerpflanze. Man pflanzt die Knollen im Februar SE = x 0 15 —— == | jo mäßig begießt, daß nicht die Pflanze ganz einzieht. b 5 Man ſchneidet nur die Blütenſtengel ab und dicht am Prächtige Sinningie. kurzen Stamm die Blätter, ſodaß aus dieſem und nicht 1 n aus der Knolle die neuen Triebe ſich entwickeln. Man oder weniger herzförmig, vorn ſtumpf, gekerbt, beider- vermehrt die Sinningien aus Blättern, die man mit ſeits weichhaarig⸗filzig, unterſeits oft etwas rötlich. dem Blattſtiele nebſt dem am Grund edesſelben ſitzenden Blütenſtiele (Schäfte) länger als die Blätter. Kelch. Auge ablöſt und in Sand oder Sägeſpäne ſteckt. An- zipfel langgeſpitzt. Blumenkrone groß, prächtig, faſt zucht aus Samen im April oder Mai in Saatſchalen glockig, über 4 em lang, am Saume 2½ —6 cm breit, in Heideerde. Die jungen Pflänzchen werden zwei— violettblau, bei f. candida weiß, bei f. rubra rot. mal verſtopft und im übrigen wie ältere Pflanzen Es giebt zahlreiche, prachtvolle Gartenformen, behandelt. Sie blühen dann aber erſt im zweiten zum Teil Baſtarde, unter dem Namen S. hybrida Jahre, weshalb ſich der Zimmergärtner lieber auf die (syn. Gloxinia hybrida hort.), Blumiſten-Sinningie. Vermehrung durch Blattſtecklinge beſchränkt; oder man Eine Form, welche ſich von den älteren Sorten muß, um noch im ſelbigen Jahre ſchön blühende durch viel kräftigere, ſubſtanzreichere, über den Topf- Pflanzen zu haben, im Januar, Februar ſäen, die rand herabhängende Blätter und weit größere Blumen Saat warm ſtellen und den Pflänzchen, die ſobald unterſcheidet, wird als f. grandiflora (crassifolia) als möglich (meiſt 2—3 Wochen nach dem Keimen) zu 790 Familie 139. Gesneraceae, Gesneriengewächſe. G XXII 60 u. XXVII 3. verſtopfen ſind, einen möglichſt hellen Standort dicht zahlreich, blaßlilafarben, ihr oberer Lappen von unter Glas anweiſen. — Keimkraft der Samen der Außenſeite dunkler. Schlund punktiert. 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. . Verwendung und Kultur im Warmhauſe und 2587. Sinningia concinna DAgp. (syn. Ligeria wohl auch mit Erfolg im Wohnzimmer. Bei zeitiger concinna Hanst., ‚Stenogastra concinna Hook.), Ausſaat (im Februar, März) in Schalen, die warm Beizende Sinningie. Staude, nur 8—12—15 em zu ſtellen find, in Laub- oder Heideerde, blühen fie noch hoch werdend. Blütezeit: Sommer. — Eine reizende in demſelben, bei ſpäter Ausſaat (April bis Juli⸗ kleine Pflanze fürs Warmhaus! Erdſtamm eine Auguſt) erſt im folgenden Jahre. Sonſtige Behandlung kleine Knolle darſtellend. Blätter grundſtändig, rund- und Knollen-Überwinterung wie Nr. 2586. lich-oval, gekerbt. Blüten ſehr zierlich und hübſch, Gattung 856. Smithiäntha 0. X tee, Smithianthe, O XXII 60 (entſtanden aus Smith [Miß Smith, eine engliſche Zeichnerin! und anthe — Blüte). Kelchröhre angewachſen, kreiſelförmig oder ver— kehrt⸗kegelförmig, mit 5 kurzen und ſchmalen Lappen. Kronröhre am Grunde weder geſpornt, noch höckerig, herabgebogen, vom ſchmalen, wenig ſchiefen Grunde aus erweitert, etwas bauchig, mit breit-ſchiefem Schlunde; Kronlappen breit, abſtehend, rundlich, wenig ungleich. Staubblätter dem Grunde der Kronröhre eingefügt, kürzer als die Krone; Kölbchen quadratiſch-zuſammenneigend; ihre Fächer offen. Drüſenring um den Fruchtknoten ganz oder 5kerbig. Kapſel bis über die Mitte unterſtändig, mit kegeligem oder geſchnäbeltem, gleichem oder ſchiefem Scheitel, 2klappig-aufſpringend. Kräuter mit kriechendem Erdſtamm, oder kleine, walzen⸗ förmige, ſchuppige Erdſtämme entwickelnd. Stengel nahezu einfach. Blätter gegenſtändig, weich, oft herzförmig. Blüten anſehnlich, in verſchiedener Farbe, abwechſelnd an endſtändiger, blattloſer Traube. Deckblättchen unter den Blütenſtielen klein. — 5 Arten, in Mexiko und Centralamerika. [Koellikera argyrostigma Kgl. (syn. Achimenes argyrostigma Hook.) iſt eine niedrige behaarte Staude, aus Neugranada, blüht im Sommer, hat faſt grundſtändige, dunkelgrüne, ſilberweiß-punktierte, unterſeits purpurliche Blätter und kleine, gegen 1½ cm lange Blüten in endſtändigen, blattloſen Trauben. Blüten kupferrötlich mit bräunlich und weiß. Griffelnarbe mundförmig.] 2588. Smithiäntha multiflöra Fritsch (syn. Blüten nickend, glockig-bauchig, zweilippig, auf dem S. amabilis O. Ktze., Gloxinia multiflora Mart. el Rücken rotſcharlach, unterſeits und innen gelb, Gal., Achimenes amabilis Desne., Naegelia amabilis innen auch karminrot- gezeichnet, faſt 4 em lang, Rgl., N. multiflora Hoolc.), Vielblütige Smithianthe. weniger ſchön als bei folgender Art; doch giebt es Mexiko. Staude, 30— 45 em hoch. Blütezeit: einige Gartenſorten, die aber meiſt durch ſchöne Sommer. — Stengel krautartig, aufrecht; untere Blattfärbung ausgezeichnet ſind. Gartenſorten Blätter breitherzförmig, gekerbt, ſtumpflich, geſtielt; ſind: f. aterrima, Blätter ſchwarzbraun-gezeichnet; Stengelblätter eirund-herzförmig, grobgezähnt, alle f. excelsa; f. floribunda flavescens; f. floribunda auf beiden Seiten weichfilzig, oberſeits dunkelgrün, viridis; f. Helleri; f. marmorata; f. obscura; f. unterſeits blaſſer. Blüten ſchön, weiß, hängend, mit | picta; f. pulcherrima; f. smaragdina; f. splendens; gelbem Schlunde, am Saum faſt zollbreit, in reicher k. splendidissima; f. reticulata; f. tristis. Eine pyramidaler Endtraube. Blumenkrone rachenförmig, Abart iſt: mit bogiger geſtreifter Röhre; Schlund erweitert. Geroldtiäna Voss, Tafel 48, 189 (syn. 8. 2589. Smithiäntha einnabärina O. Atze. (syn. | Geroltiana 0. Kize., Gesnera Geroltiana KH. et Naegelia cinnabarina Zind., Gesnera cinnabarina | Hehe., Naegelia Geroltiana Rgl.), Geroldts Z. S., hort.), Zinnoberrote Smithianthe. Mexiko. Staude, Blüten Schöner (ſcharlachrot, am Bauche gelb, am etwa 60 em hoch? Blütezeit: meiſt Frühling. — Wuchs und Blütenſtand ähnlich der folgenden Art. Alle Teile dicht- und ſammetig-rotbehaart. Blätter aus ſchwach-herzförmigem Grunde oval und abgerundet, gekerbt-geſägt, mit purpurfarbenen Mittel- und Seiten- nerven, ſchön purpurn- gezeichnet und auf dem hell— grünen Blattgrunde zwiſchen den Adern mit ſilber— weißen Flecken. Blüten in einer, an ihrem Grunde veräſtelten, endſtändigen Traube, nickend, auf vor dem Aufblühen rückwärtsgerollten Blütenſtielchen. Deck— blätter lanzettlich, Blütentraube lang, dichtblütig; Blüten lebhaft-zinnoberrot, im Grunde mit dunkleren Flecken, bewimpert. Kelch klein, mit ſchmalen lanzettlichen Lappen. Krone röhrig-glockig, unterhalb ſchwach-bauchig, kurz-drüſigbehaart; Saum faſt 2lippig mit ovalen, abgerundeten, ganzrandigen Lappen. k. ignea, Blüten brennend⸗feuerrot, ſehr ſchön. 2590. Smithiäntha zebrina 0. Ktze. (syn. Gesnera zebrina Paxt., Naegelia zebrina Agl., Gloxinia punctata Mart. et. Gal.). Zebrabunte Smithianthe. Braſilien. Staude, ½ —1 m hoch. Blütezeit: meiſt Dezember, Januar. — Stengel Saum braun-gefleckt), an 4 em lang, entwickeln ſich aufrecht, weichhaarig; am Ende mit langer, vielblütiger mehr gleichzeitig und fallen bei anhaltend trüber Traube. Blätter gegenſtändig, langgeſtielt, herzrörmig⸗ Witterung nicht jo leicht vor dem Entfalten ab; dieſe rundlich, ſpitz, gekerbt, oberſeits gewölbt, jammetartig- | Abart iſt deshalb als Winterblüher vorzuziehen. weichhaarig, längs der Nerven und Adern oberſeits Blätter blaßgrün, rundlich-eirund, ſpitz, am Grunde mehr oder weniger ſchwarzpurpurrot- oder ſchwarz- leicht⸗herzförmig, am Rande doppelt⸗-gekerbt⸗geſägt, bräunlich⸗gefärbt und dadurch von ſehr ſchönem Aus⸗ nicht gefleckt. k. Geroldtiana compacta iſt etwas nied⸗ ſehen. Blütenſtielchen einfach, ſehr lang, aufrecht; riger und gedrungener. Leuchtende Smithianthe. Gattung 856. Smithiäntha und Gattung 857. Achimenes. Ar.2587—2595. 791 Es giebt auch ſchöne Baſtardformen zwiſchen gekerbt, gleichfarbig, grün. Blüten in großen, aus 8. zebrina und S. multiflora, die S. hybrida end⸗- und achſelſtändigen, faſt einſeitswendigen Trauben (syn. Naegelia hybrida hort.) genannt werden; beſtehenden Riſpen. Kelchzipfel lanzettlich, ſpitz. 3. B. S. zebrina & multiflora Leichtlinii (syn. Blumenkronröhre aus breitem Grunde cylindriſch— Naegelia oder Plectopoma zebrino-gloxiniifſora), glockig, faſt 4ſeitig, nicht bauchig; ihr Saum Blüten purpurrotſcharlach, innen gelb, Saum abſtehend, mit dreieckigen, ſpitzen Lappen. Blüten rot⸗punktiert. lebhaft⸗ und rein- ſcharlachrot, mit weißlichem 2591. Smithiäntha fülgida Voss (syn. Nae- Bauche und innen rot-gefleckt. gelia fulgida Or ties), Leuchtende Smithianthe. Verwendung und Kultur als recht hübſche Veracruz. Staude, ½ —1 m hoch. Blütezeit: meiſt Blütenpflanzen wie Nr. 2600. Vermehrung durch Spätjahr. — Blätter aus herzförmigem Grunde breit- Erdſtämme leicht. eirund⸗ rundlich, weichbehaart, grob- und Doppelt- | Gattung 857. Achimenes . B.., Schiefteller, S XXII 60 (ſoll aus achaeménis, „achaemenide“ — altperſiſcher Name — nach Plinius bernſteinähnliches Kraut, gebildet ſein). Kelch mi freijelfürmiger, dem Fruchtknoten angewachſener Röhre; Zipfel 5, ziemlich gleich, kurz oder ſchmal, ſchon in der Blütenknoſpe offen Kronröhre herabgebogen, am Grunde gleich oder höckerig, oder geſpornt, gerade oder gekrümmt, eylindriſch oder aus ſchmalem Grunde nach oben erweitert (nur bei A. lanata von Grund auf glockig- erweitert): Kronſaum abſtehend, ſchief oder fait gleichmäßig; Kronlappen 5, flach, rundlich, ziemlich gleich oder die oberen kleiner, der untere Lappen bisweilen der größte. Staub— blätter 4, am Grunde der Krone eingefügt, nicht herausragend, meiſt noch mit einem kurzen, unfruchtbaren, fünften; Kölbchen zu— ſammenneigend oder in ein Viereck verbunden. Drüſenring um den Fruchtknoten ganz oder buchtig⸗ölappig. Narbe verbreitert, ausgehöhlt (bei A. glabrata becherförmig), oder mehr oder weniger deutlich-2 lappig. Kapſel faſt ganz unter— ſtändig, am Scheitel gewölbt oder kurz- kegelförmig. Kräuter, meift zottig, mit kriechenden, faſerigen, meiſt fleiſchig-⸗ ſchuppige Brutſtämmchen ausſendenden Er dſtammteilen. e einfach, ſeltener verzweigt. Blätter gegenjtändig. Blütenſtiele achſelſtändig, einzeln oder gebüſchelt, blütig. Blütenfarbe ver e — 20 Aten von Braſilien bis Mexiko. A. Blumenkronröhre überall cylindriſch, mit engem Schlunde und ſehr ſchiefem Saum. Griffelnarbe deutlicher 2 lappig. A. pulchella. 2592. A. longiflora (Tafel 47). 2593. B. Kronröhre hinten am Grunde höckerig oder . e oder oben i erweitert; u Sen meiſt ſehr ſchief. Narbe ganz oder breit-2 lappig. (Lochera.) . . . A. grandiflora. 2594. A. foliosa. 2595. A. ignescens. 2596. A. magnifica. 2597. C. Kronröhre an ihrem Grunde faſt gleichmäßig, Ichiefzangeheftet, oben ſtark erweitert. Narbe deutlich- oder undeutlich- 2lappig oder ganz; Kronlappen bisweilen gezähnelt. Blüten violett, purpurn, bläulich oder weiß . .. e 2590 D. Kronröhre gerade, röhrig-glockig, ſchief-angeheftet, verkehrt-kegelförmig, mit großem, ſchiefem, gezähneltem Saum. Kelch großzipfelig, aber viel kürzer als die Kronröhre. Denſenring um den e e häutig. Griffelnarbe becherförmig, verſchiedenartig zuſammengefaltet .. ee ee 2592. Achimenes pulchella Hitch cocle 6 Sorten. N (m, A Margarita), Blüten A. coccinea Pers., Trevirana coceinea Milld., T. reinweiß, Schlund gelblich und ohne Zeichnung; f pulchella Mar t., Cyrilla pulchella Z' Herit.);, Gar- | albida, Stengel viel niedriger, Blüten jo groß als ſchöner Schiefteller. Jamaika, an Bergen wachſend. bei der Stammart, blaßblau oder weißlich-blaßblau; Staude, 30 —50 em hoch. Blütezeit: Sommer bis k. rosea, hellroſa; f. atrocoerulea, dunkelblau; u. ſ. w. Herbſt. — Stengel gleich den Blättern und Kelchen 2594. Achimenes grandiflora DC. (syn. Tre- weichhaarig, aufrecht, rötlich, feingefledt. Blätter virana grandiflora Schiede), Großblumiger Schief⸗ zu Zen ſtehend, eirund, ſpitz, geſägt, unterſeits auf teller. Mexiko. Staude, 45—60 cm hoch. Blütezeit: den Adern oft gerötet. Blütenſtiele ın ‚alten Blatt⸗ Sommer bis Herbſt. Dar Pflanze abſtehend⸗ſteifhaarig. winkeln einzeln, länger als die Kelche. Blüten zahlreich Blätter eirund, ſpitz, am Grunde ungleich, unregel- erſcheinend, leuchtend⸗ſcharlachrot, etwa 12— 16 mm mäßig⸗geſägt, unterſeits gerötet. Blüten groß, zahl- im Saumdurchmeſſer. Zahlreiche Sorten, z. B. k. reich erſcheinend, hellpurpurroſenrot, mit flachem formosissima, Blüten dunkelkarmeſin mit blutrotem Saum; Kronröhre an ihrem Grunde deutlich-höckerig Schein; k. splendidissima, Blüten dunkelſcharlachrot; oder ⸗geſpornt. f. Liebmannii (syn. A. Liebmannii f. rosea, roſenrot; f. roseo-striata, roſa, weiß⸗geſtreift. Reh.) hat gedrungenen Wuchs (20—30 em hoch), 2593. Achimenes longiflora YC, Tafel 47, zahlreichere, aber etwas kleinere, lebhafter roſa⸗ 188 (syn. Trevirana longiflora Rgl.), Sangblumiger purpurne Blüten mit über 2 em langer Röhre und Schiefteller. Mexiko. Staude, 40—50 em hoch. etwa 4 em breitem Saum. — A. hirsuta DC. (syn. Blütezeit: Sommer bis Herbſt. — Stengel grün; Lochera hirsuta Agl.), Guatemala, Braſilien; Staude, Blätter länglich-eirund, ſteifhaarig, an beiden Enden ½ 1 m hoch. Blütezeit: Sommer bis Herbſt. zugeſpitzt, 3½ —7 cm lang, beiderſeits grün. Blüten Pflanze abſtehend rauhbehaart. Blätter herzförmig, ſehr ſchön und groß, zahlreich, bei der Stammform ſpitz, grobgeſägt. Blüten dunkelpurpurn, mit gegen hellblau, mit gelblicher Röhre, welche am Grunde 3½ em langer Röhre und gelbem, blutrot⸗-geflecktem weder geſpornt noch ſackig ift. — Eine der härteſten und ⸗punktiertem Schlunde. Formen ſind: k. ma- und deshalb empfehlenswerteſten Arten, von gnifica, Pflanze niedriger; Blüten größer, mit ſchiefem, welcher es zahlreiche in Höhe, Tracht und Blütenfarbe purpurviolettem Saum; Schlund gelb, dunkelſcharlach— abweichende Sorten giebt, ſo z. B. k. nobilis, Blüten gezeichnet. f. splendens, Blüten groß, dunkelviolett, größer, himmelblau, am Rande mit ſchwachem weißen nach dem dunkelbraun-punktierten Schlunde zu gelb. Saume; f. alba, Blüten weiß, im Schlunde rötlich, 2595. Achimenes foliösa Morr. (syn. A. atro- mit meist 5 kurzen Strichelchen gezeichnet; f. latifolia | sanguinea Lindl., A. amoena v. Houtte, A. car- (syn. f. latiflora Fort.), Pflanze in allen Teilen | dinalis?, A. Mertensiana Walp., Guthnickia amoena robuſter, Blätter breiter, Blüten größer (am Saum Rgl.), Dunkelblutroter Schiefteller. Pflanze rauh⸗ 6—8 em breit), dunkler blau; eine der ſchönſten haarig. Blätter herzförmig-eirund, langgeſpitzt, grob- 792 geſägt. Blütenſaum ſcharlachrot, Röhre 3½ —4 cm lang, inwendig gelb, dunkelblutrot⸗ gefleckt. Ahnlich in der Tracht ift A. mimuliflora hort. (syn. Guthnickia mimuliflora Agl.), Blätter aber heller grün; Blüten orangefarben, die Saumlappen etwas zurückgeſchlagen, die Röhre zolllang, gelb, ſcharlach-gefleckt. — A. patens Benth. (syn. Trevirana patens Agl.?), Mexiko; Staude, nur 5—10 cm hoch oder lang. Stengel behaart. Blüten groß und ſchön, violettpurpurn, am Saum 3½ —4 cm breit, die Röhre noch länger. k. major hat 15—25 cm hohe Stengel, leuchtend-purpurviolette, am Saum 5 em breite Blüten, Röhre ſpärlich-behaart, kupferbraun, mit geradem 5höckerigen Sporn endend. 2596. Achimenes ignescens Lem. (syn. Guthnickia ignescens ARgl.), Feuerfarbiger Sdief- teller. Guatemala. Blütezeit: Sommer bis Herbſt. — Stengel rauhhaarig-zottig, ſchwärzlichpurpurn, Blätter eirund-lanzettförmig, langgeſpitzt, an ihrem Grunde etwas ungleich und keilförmig, behaart, grob— gezähnt. Blüten feurig-mennigrot, die Röhre an ihrem Grunde nur wenig höckerig, kahl, rötlich; Saum— lappen kurz, gerundet. — A. tyrianthina Voss (syn. Guthnickia tyrianthina gl.), Blütezeit: Sommer bis Herbſt. Wuchs und Blütenform wie bei A. atro- sanguinea. Pflanze bis auf den Kronſaum rauhhaarig. Blätter breit-eirund, ſpitz, grob und ſpitzgeſägt, etwa 6—8 cm lang bei 5 cm Breite. ſcharlach, am Saum zollbreit, der obere Lappen gerade, 2ſpaltig, die ſeitlichen etwas zurückgeſchlagen, die Röhre gegen 3½ em lang, unten höckerig, oben etwas erweitert, inwendig reihenweis blutrot⸗-gefleckt. 2597. Achimenes magnifica Voss (syn. Lochera magnifica Planch. et Lind), Herrlicher Schiefteller. Neu⸗ Granada. Blütezeit: Sommer. — Stengel, Blatt-, Blütenſtiele und Blattnerven unterſeits gerötet. Blätter eirund⸗länglich, zugeſpitzt, Seiten weichhaarig. Blütenſtielchen aufrecht, ſchlank, viel länger als die Blüten. Blüten einzeln, achjel- ſtändig, 5 cm breit, Punkten geziert. — A tubiflora BAgp. (syn. Gloxinia tubiflora Hoolc. Sommer. Stengel äftig, rauhhaarig. Blätter länglich, 7—15 em lang, ſtumpfgekerbt, runzlig, kurzgeſtielt, auf beiden Seiten dichtbehaart. Blütenſtengel end— ſtändig, lang, blattlos, am Ende mit einer ſehr lockeren wenigblütigen Traube. Blüten ſchön, weiß, über— hängend, außen weichhaarig, die Röhre ſchlank, 6 bis 9 cm lang, etwas gebogen, oben etwas (faſt kielförmig—) zuſammengedrückt; Saumlappen 5, groß, abſtehend und ſtumpf. Drüſenſcheibe um den Fruchtknoten tief- und unregelmäßig-gelappt, aber doch noch deutlich-ringförmig. 2598. Achimenes mexicana BAgp. (syn. A. Chirita hort., A. Scheerii hort., Scheeria mexicana Seem.), Mexikanifher Schiefteller. Mexiko. Staude, 30—45 cm hoch. Blütezeit: Sommer. Die Blüten purpur⸗ geſägt, auf beiden ſchön dunkelſchar lachrot, am Saum faſt mit ſchwarzpurpurnen Linien und ſind und insgeſamt unter dem Namen Achimenes hybrida, Baſtard⸗Schiefteller, ), Buenos-Ayres. Staude. Blütezeit: ybrida f chief f. rosea hat roſenrote Blüten. Stengel wie auch Blätter, Kelche und Blumen allent⸗ halben rauhbehaart. Blätter gegenſtändig, geſtielt, eirund, beiderends ſpitz, kerbig-gezähnt. Blüten einzeln, achſelſtändig, groß, doppelt ſo lang als der Blattſtiel. Kelch in 5 länglich— lanzettliche, ſtumpfe Lappen ausgehend. Blumenkrone ſchön violett, mit weißlichem Schlunde, gegen 5 em lang, mit aufgeblaſener, gegen den Schlund hin weit geöffneter Röhre. ſehr ſchön, ihre Stielchen ſpäter ähnlichen ſchuppigen Erdſtämme. Familie 139. Gesneraceae, Gesneriengewächſe. G XXII 60 u. XXVII 3. purea, Stengel und Blattnerven mehr oder weniger gerötet, Blüten purpurrot. f. coerulescens, Stengel und Blätter grün, Blüten bläulich. k. alba, Stengel und Blätter grün, Blüten weiß. Iſt ſehr dankbar. 2599. Achimenes lanäta Voss (syn. Mandirola lanata Planch. et Lind. 1848; Scheeria lanata Hanst., Eucodonia Ehrenbergii Aanst., Koernickea lanata Agl.), Wolliger Schiefteller. Mexiko, auf Bergen. Staude. Blütezeit: Sommer. — Stengel und Blätter dichtweißhaarig. Blätter gegenſtändig, geſtielt, hellgrün. Blüten groß, vom Grunde an glockig, aber mit ſchiefem, abſtehendem Saum, zart lilafarben, innen violett-ſchattiert, ſonſt wie bei voriger Art. Der Ring um den Fruchtknoten mehr häutig und ziemlich ganzrandig. — A. multiflora Gardu. (syn. Mandirola multiflora Desne.), Braſilien. Staude. Blütezeit: Sommer. Pflanze abſtehend⸗ ſteifhaarig. Blätter eirund, an ihrem Grunde ſtumpf, einmal⸗ oder faſt doppelt-geſägt, gegen 6—8 em lang. Blüten zahlreich erſcheinend, groß; ihr Saum lila— farben- hellblau, abſtehend, gefranſt-gezähnt, Schlund weiß. Eine verwandte Baſtardart iſt: A. picturata v. Houlte, Bemalter Sch., Blüten kupferigroſa und zierlich gezeichnet, wie bei Nr. 2602. 2600. Achimenes glabrata Fritsch (syn. A. gloxiniaeflora hort., Gloxinia fimbriata V. J. Hook., Plectopoma fimbriatum Aanst., Sinningia fimbriata Scheidw., Gefranſter Schiefteller. Mexiko. Staude, etwa 45 em hoch. Stengel zartflaumig. Blätter an beiden Enden verſchmälert, lanzettlich, nach der Spitze zu geſägt, ſchärflich, kurzgeſtielt, oberſeits grün, unterſeits weißlich. Blüten ſehr ſchön, groß, weiß, am Grunde der Röhre ohne Höcker, herabgebogen, unterſeits ſchwach-bauchig, am Saum gegen 5 em breit, am Schlunde und in demſelben goldgelb, ſehr fein- und dicht-purpurrot⸗punk⸗ tiert; Saum ſchief, die Lappen gekerbt-gezähnt. — Es giebt außer obigen Arten und Formen in den Gärten eine große Anzahl Baſtardformen, die durch Kreuzung der Arten untereinander entſtanden zuſammengefaßt werden. — Verwendung. Es ſind herrliche Zierpflanzen; ſie ſind nicht ſchwer zu behandeln und können recht gut Im Wohnzimmer gehalten werden. Man vermehrt fie durch die den Kätzchen der Erlen und Birken Von denſelben legt man im März, wenn ſie wieder in den Trieb kommen, 3—5 in einen mehr weiten als tiefen Topf; in letz teren bringe man auf die Scherbeneinlage nur wenige Centimeter hoch Erde, die aus 2 Teilen Lauberde, 1 Teil Holzerde, 1 Teil Raſenerde und 1 Teil Sand beſteht, und darüber eine 5 em ſtarke Lage Moos. Auf letzteres werden die Knöllchen gelegt und mit einer nur 2 em hohen Schicht Erde bedeckt. Wenn ſich die Triebe zeigen, ſo wird Erde aufgefüllt und dies wiederholt, bis nur noch ein Raum von etwa 2 cm übrig iſt, dann mit Moos ganz gefüllt. Die Pflanzen werden unter dieſer Behandlung ſehr üppig. Die Töpfe werden im wärmſten Zimmer aufgeſtellt und anfangs ſpärlich, ſpäter, wenn die Triebe ſich kräftig entwickeln, reichlich begoſſen, bisweilen auch über- brauſt, wo ſie dann, bis ſie abgetrocknet, gegen brennende Sonne geſchützt werden müſſen. Gegen den Herbſt hin werden die Pflanzen immer matter, und die Stengel Formen find: f. pur- welken allmählich ab; in demſelben Maße entzieht man Gattung 858. Isolöma, Gleichſaum. Nr.2596—2602. 793 nach und nach das Waſſer. Die Erdſtämme hebt man bewahrt fie nicht zu warm auf, damit fie nicht zu ſpäter aus der Erde, legt ſie in trockenen Sand und bald austreiben. Gattung 858. Isolöma (Kohleria) Benth. s. at., Gleichſaum, G. XXII 60; XXVII3 (griechiſch: isos — gleich, oma — Saum; Kronſaum bei den meiſten Arten ziemlich gleich). Kelch mit dem Fruchtknoten angewachſener glockiger oder faſt kreiſelförmiger Röhre; Lappen 5, eirund, ſtumpf oder etwas ſpitz, wenig ungleich, an der Blütenknoſpe ſchon offen oder abſtehend. Kronröhre cylindriſch, bauchig oder oben auch wohl erweitert, gerade oder etwas herabgebogen, oder ein wenig gekrümmt, am Grunde hinten faſt gleich- oder ſchief-angeheftet. Schlund offen oder zuſammengezogen; Kronlappen 5, abſtehend oder aufrecht-abſtehend, ziemlich gleich. Staubblätter an oder nahe dem Grunde der Blumenkrone eingefügt; Kölbchen mit zuſammenneigenden oder ⸗haftenden Spitzen meiſt ein Viereck bildend. Drüſen um den Fruchtknoten 5, getrennt, länglich oder breit. Fruchtknoten meiſt halbunterſtändig. Griffel mit 2, meiſt deutlich getrennten Narbenplatten. Kapſel bis über die Mitte oder noch mehr unterſtändig, mit kegeligem, oft ſchiefem Scheitel. Kräftige Pflanzen ohne Knolle, mit faſerigen Wurzeln, kriechendem Erdſtamm oder fleiſchig⸗ſchuppigen Brutſtämmchen, entweder krautig und nicht oder wenig verzweigt, oder höher und halbſtrauchig bis faſt ſtrauchig. Blätter gegenſtändig, weichfilzig. Blüten faſt immer ſcharlachrot, orangefarben oder be— malt, achſelſtändig und einzeln, gebüſchelt oder faſt doldig, oder eine endſtändige Traube bildend. — 60 Arten, im tropiſchen Amerika. NB. Der Name Isoloma $ Benth. iſt älter als Kohleria Rgl. In „Engler-Prantls Pflanzenfamilien“ hat Fritſch ohne erſichtlichen, auch wohl ohne zwingenden Grund den letzteren angenommen. A. Blütenſtiele achſelſtändig, meiſt einzeln, meiſt 1—3⸗, ſeltener mehrblütig, meiſt verlängert. Kelchzipfel meiſt breit-eirund, ſtumpf. Kronröhre gerade oder herabgebogen, wenig bauchig, mit ſchiefem Saum, der obere (Hintere) kürzer. Erd— eis ͤ wie bei Gtg. 857, Achimene ũ „„ I. Regelianum. 2601. I. bogotense. 2602. I. hondense. 2603. B. Blütenſtielchen gebüſchelt, die unteren achſelſtändig, die oberen in den Achſeln von allmählich zu blattförmigen Deckblättern ver— kleinerten Laubblättern, und ſo eine lange Endtraube bildend. Krone herabgebogen, mit erweiterter Röhre. I. hirsutum. 2604. 2601. Isolöma Regeliänum Voss (syn. Gesnera Von dieſer ſchönen, ſehr veränderlichen Art Regeliana Warsc.!, Sciadocalyx Warscewiczii Rgl., giebt es zahlreiche, durch Ausſaaten und gegenſeitige Kohleria Warscewiezii Hanst.), Regels Gleichſaum. Befruchtung der Nachkommen entſtandene Gartenſorten, Neu⸗Granada, in Gebirgen. Staude. Erdſtämmchen die früher zum Teil als Arten betrachtet wurden, fleiſchig-ſchuppig wie bei Smithiantha. Stengel einfach, aufrecht, ſtielrund, rot-behaart. Blätter geſtielt, gegen— ſtändig, gleich, eirund oder herzförmig-eirund, lang— geſpitzt, gekerbt, dick, gleich der ganzen Pflanze weich und ſammethaarig. Blüten in meiſt Zblütigen, dolden- förmigen, geſtielten Trugdolden achſelſtändig. Kelch grün, ſchirmförmig-abſtehend. Blumenkrone ungefähr zolllang, ſchön; Kronröhre gelbſcharlach- rot, die Saumlappen gelb oder grünlichgelb, purpurbraun-punktiert. — I. digitaliflorum Voss (syn. Sciadocalyx digit. Lind. et Andre, Kohleria digit. Fritsch) hat weiße Kronröhre. — Eine ſchöne Ba ſtardform I. Regelianum >< Achimenes magni- hea iſt I. Ortgiesii (syn. Tydaea Ortgiesii v. Houtte\, Pflanze mit weichen, rötlichen Haaren bekleidet. Blätter geſtielt, eirund, geſägt, oberſeits grün, unterſeits blaſſer, mit rötlichen Nerven. Blütenſtiele 3 — 5 blütig. Blüten überhängend. Kelchzipfel eirund, ſpitz, ab— ſtehend, etwas länger als die halbeiförmige Kelch- röhre. Blumenkrone ſchief- trichterförmig, am Saum gegen 4 cm breit, ſcharlachrot-orangefarben, mit ſchwarz— roten Linien und Punkten gezeichnet. — I. Luciani (syn. Sciadocalyx Luciani Ed. Andre) iſt ein Baſtard l zwiſchen I. digitaliflorum und I. bogotense; Blüten- | Namen Tydaea hybrida oder Tydaea hybrida gran- ſtiele 2—5blütig, achſelſtändig; Blumenkrone behaart, ditlora geführt werden. — Abarten jind: lebhaft-ſcharlachrot, Lappen faſt kreisrund, roja- | a) amäbile Voss (syn. Tydaea amabilis Planch. violett, dunkelpurpurn-punktiert. et Lind.), Blätter oberſeits grün, längs dem Nerv 2602. Isolöma bogotense Nichols. (syn. Achi- braungrün, unterſeits weinrot; Blütenſtielchen 1blütig, menes picta Hooſc., Tydaea picta Desne., T. venosa länger als das Blatt; Kelchzipfel eirund, faſt gleichlang hort. ex p.), Bogotiſcher oder Bemalter Gleichſaum. mit der Kelchröhre; Blumenkrone ſchön purpur— Bogota, Mexiko. Staude, 30—60 em hoch. Blüte- roſenrot, zolllang, ihr Saum mit purpurroten, zeit: Sommer bis Winter. — Pflanze weißlich- oder punkt- und linienförmigen Flecken bemalt. Iſt ſehr rötlich-rauhhaarig. Die Stengel einfach. Blätter ge- ſchön! ſtielt, herzförmig-eirund oder breit-eirund, kurz- oder b) giganteum Voss (syn. Tydaea gigantea langgeſpitzt, geferbt-gejägt, am Grunde ſtumpf, ober- v. Houtte), Pflanze höher und in allen Teilen größer ſeits dunkelſmaragd- oder braungrün, längs der als die Stammart, etwa 50—90 em hoch, blüht Mittelrippe und den Adern weißgrünlich oder ſilberL mehrere Monate lang, bis in den Winter. Blüten- weißlich-bemalt, behaart, unterſeits blaßgrün oder mehr ſtengel 14—15 blütig, einen beblätterten, endſtändigen, oder weniger gerötet, weichhaarig. Blütenſtiele meiſt reichen Strauß bildend. Blüten weniger bemalt als 1blütig, länger oder kürzer als ihr Blatt. Blüten f. typicum, aber größer und faſt von gleicher Färbung. prächtig. Kelchzipfel eirund; Fruchtknoten zur Hälfte c) ocellätum Voss (syn. Achimenes ocellata frei. Blumenkrone dieſer Stammform (f. typicum) Hof., Tydaea ocellata Agl.), Stengel 60—120 cm ſcharlachrot und goldgelb, innen auf gelbem hoch; alle grünen Pflanzenteile angedrückt⸗behaart. Grunde mit dunkelſcharlach prächtig gezeichnet. Blätter am Grunde ſpitz oder faſt gerundet, oberſeits Isoloma bogotense amabile [Tydaea hybridal. in den gärtneriſchen Verzeichniſſen meiſt unter dem 794 glänzend, ſcharf, dunkelgrün, unterſeits auf den Nerven weichhaarig. als das Blatt. Kelchzipfel linealiſch-bandförmig. Blüten mennigſcharlachrot; Saum auf weißlich— gelbem Grunde reich mit ſchwarzen, runden Flecken geziert, bei f. ocellatum confluens die Zeichnung zu⸗ Blütenſtiele ein- oder mehrblütig, kürzer ſammenfließend, bei f. ocellatum pictum die Blüten ziegelrot, ſchwarz-gezeichnet; letztere Form blüht auch im Winter dankbar. Eine hervorragende Sorte iſt: f. ocellatum splendidissimum (syn. Tydaea ocellata splend. ARgl.), wahricheinlich Baſtard I. Re- gelianum & bogotense ocellatum, Stengel rot— behaart, niedrig; Blätter groß, oberſeits glänzend-grün; unterſeits leicht rötlich; Blüten in blattwinkelſtändigen Doldentrauben; ihre Röhre ſcharlachrot, unterſeits gelblich, Saum ausgebreitet, von hellgelber Grund— farbe, die oberen Zipfel karminſcharlach-gefärbt, mit einer rings um den Saum gehenden ſchwarzpurpurnen Randung und großen, in Streifen geordneten Punkt— reihen von der Mitte nach dem Rande. d) Hansteinii Voss (syn. Tydaea Hansteinii Ortg.) iſt in Wuchs, Form, Behaarung und den lang- geſtreckten Erdſtämmchen der vorigen Form ſehr nahe, hat aber die mehrblütigen Blütenſtiele und den reichen Blütenſtand von f. giganteum. Kronſaum ſcharlach— rot mit gelb und verſchiedenartig-gefleckt; bei f. Han- steinii nigrum der Saum ſchwarz⸗gefleckt; ſodann unterſcheidet man nach der Zeichnung und den Flecken des Saumes noch f. Hansteinii tigrinum, f. Han- steinii fulgidum und f. Hansteinii laetum. e) Hillii Voss (syn. Tydaea Hillii Agl., Achi- menes Hillii und A. kewensis hort. angl.), Stengel an 60 cm hoch, ältig. Blätter beiderſeits fast gleich- farbig (nur verſchiedengeadert), gezähnt. Blütenſtiele ein- oder mehrblütig; Kelchzipfel eirund-lanzettlich. Blütenſtiele meiſt in mehrere Aſte geteilt. Im übrigen wie bei f. typicum. f) Lenneänum Voss (syn. Tydaea Lenneana Orga viridis), Stengel bis 90 em hoch, halb ⸗ ſtrauchig, veräſtelt, rot, kurz- und anliegend-behaart. Blätter länglich-oval, an ihrem Grunde ungleich, vorn ſtark verſchmälert, oberſeits ſchärflich-behaart und ſatt— dunkelgrün, unterſeits blaßgrün. meiſt 6blütig, kürzer als ihr Blatt. lanzettlich, ſchmäler als bei Abart e, breiter als bei Abart e. Blumenkrone leuchtend-ſcharlach— rot, Saum mit runden, faſt ſchwarzen Punkt— flecken reich gezeichnet. Staubkölbchen getrennt und unfruchtbar. g) rütilans Voss (syn. Tydaea Lenneana f. rutilans), von voriger verſchieden durch: Oberfläche der Blätter mit mattem Silberglanz bedeckt, der nur am Rande die dunkelgrüne Färbung erkennen läßt. Blumenkronröhre ſtärker leuchtend-ſcharlachrot-gefärbt. Tracht und Bekleidung der Pflanze wie bei Abart e, Blütenſtand mehr wie bei Abart e. Iſt auch Winter- blüher. h) pulchrum Voss (syn. Tydaea pulchra gl. var. chloroneura Agl.), die Pflanze kommt in Wuchs und Blattform der Abart e am nächſten, in Form und Farbe der Blüten iſt fie der Stammform (k. ty- picum) ähnlich. Blätter länger und ſchmäler als bei f. typicum, vorn in eine Spitze ausgezogen, am Rande kleiner und dichter gezähnt, braun, nur längs der Mittelrippe und den Seitennerven grün, unterſeits mit Ausnahme der grünen Rippen blaßviolett. Blüten- ſtiele oft zu 3—4 en ſtehend, bisweilen 2blütig. Blüten viel größer als bei e, am Bauche hellgelb, auf dem Blütenſtiele äſtig, Kelchzipfel Linien gezeichnet. I eat! ; Bi. Familie 139. Gesneraceae, Gesneriengewächſe. G XXII 60 u. XXVII 3. Rücken und den 2 oberen Saumlappen ſchön rot; der untere Saumlappen ganz gelb und die 2 ſeitlichen zur Hälfte heller gelb, alle aber reihenweis rot- gefleckt. f. pulchrum concolor hat Blätter, die ganz grün, nur etwas violett gerändert ſind, deren Form ganz wie bei e. i) Warscewiczii Voss (syn. Tydaea Warsce- wiezii ARgl., Capanea Warsc.), Pflanze roſtfarbig⸗ rauhhaarig, 30—60 em hoch. Blätter an ihrem Grunde ſpitz oder gerundet, bis 12 cm lang bei 6 bis. 8 cm Breite. Blütenſtiele über der Mitte veräſtelt. 2—3 blütig. Kelchzipfel linealiſch-lanzettlich; Frucht⸗ knoten nur an der Spitze frei. Blumenkrone gegen: 3½ em lang, mit orangefarbener, behaarter Röhre, Saum feuerrot, mit (gleichmäßigen) ſchwarzen Abkömmlinge von dieſer Abart ſind: fk. Regelii (syn. Tydaea Regelii argentea), Blätter blaugraugrün, am Rande und in den Feldern braunviolett-gefleckt; Stengel rötlich, weiß-behaart; Kelch weiß-behaart. f. erythrotrichum (syn. Tydaea Regelii erythrichina), Stengel, Blatt- und Blüten⸗ ſtiele rot- behaart, Kelch wei ß-behaart. Alle übrigen, namentlich die neueren Gartenſorten. ſind derart vermiſcht, daß wir ſie hier unter dem Namen Isoloma hybridum (syn. Tydaea hybrida grandiffora dr.“), Blumiſten-Gleichſaum, zu⸗ ſammenfaſſen und bezüglich derſelben auf die handels gärtneriſchen Verzeichniſſe verweiſen müſſen. 2603. Isolöma hondense Desne. (syn. Kohleria hondensis Rgl., Gesnera hondensis H. B. et Hl.), Hondenſiſcher Gleichſaum. Neugranada, bei Honda. Stengel krautig, aufrecht, ſeidenhaarig-wollig. Blätter gegenſtändig, kurzgeſtielt, oval-länglich, langgeſpitzt, am Grunde ſpitz, gekerbelt, oberſeits ſehr ſcharf, unter- ſeits weißlich-wollig. Blütenſtielchen 1 blütig, zu 2—3en: achſelſtändig, doppelt ſo lang als die Blüten. Kelch— zipfel eirund-lanzettlich. Blumenkrone röhrig-bauchig, am Schlunde zuſammengeſchnürt, mit ſehr kurzen, gleichen, grünlichgelben, rot-gefleckten Lappen. Formen: ſind: f. Hookeri Agl. (syn. Gesneria hondensis Ho. ), Stengel oben 4edig; Blütenſtielchen zu 1—3 en, faſt⸗ mit den Blüten gleichlang; Krone ſcharlachrot, gegen den Schlund zu gelb. k. Wageneri Agl. (syn. f. uniflorum Hl.), Stengel ſtielrund, Blütenſtielchen. länger als die Blüten; Blüten ſcharlachrot mit gelb. 2604. Isolöma hirsütum Rg“. (syn. Gesnera [Kohleria] hirsuta H. B. et Kih.), RNauhhaariger Gleichſaum. Aus Cumana. Stengel ſehr rauhhaarig. Blätter geſtielt, gegenſtändig, länglich-eirund, lang⸗ geſpitzt, gekerbt-geſägt, oberſeits filzig-behaart, unter⸗ ſeits wollig-filzig. Blütenſtielchen achſelſtändig, gepaart, 1blütig. Blumenkrone cylindriſch, außen rauhhaarig, etwa 3½ —4 em lang, purpurrot, mit gleichen, gerundeten, abſtehenden Saumlappen. — I. pietum Rgl. (syn. Gesnera picta Hook.), 30—50 em hoch, Blütezeit: Winter. Blüten rot und gelb, Form faſt wie I. hondense; Kelchzipfel kurz-Zeckig. — Verwendung. Die genannten Arten ſind alle ſehr ſchön. Beſonderer Beliebtheit erfreuen ſich aber Isoloma bogotense (Tydaea picta) und ſeine Garten⸗ formen in unſeren Warmhäuſern und hier und da auch in Wohnzimmern; manche Sorten ſind wirklich prächtig. Sie unterſcheiden ſich in der Kultur von den Achimenes, Nr. 2600, nur dadurch, daß die ober- irdiſchen Pflanzenteile nicht vollſtändig bis auf die Erdſtämme einziehen, weshalb die Erde auch über Winter (ganz abgeſehen von den im Winter blühenden Sorten) nicht ganz austrocknen darf. Überwinterung Gattung 859. Röettlera und Gattung 860. Streptocarpus. Nr. 2603 8605. 795 im Warmhauſe. Sie lieben lockere, humoſe, mit Sand Im Sommer iſt Unterbringung im Kalthauſe zuläſſig, gemiſchte Erde (Waldhumus und Raſenerde und im aber Schutz gegen heiße Sonnenſtrahlen erforderlich. Topf gute Scherbeneinlagey). Im Frühling, wenn ſich Vermehrung durch Erdſtämmchen, auch durch Steck— Sproſſe entwickeln, wird in friſche Erde verpflanzt, die | linge und Ausſaat; letztere geſchieht wie bei Nr. 2586. Töpfe werden warm, hell und mäßig feucht gehalten. Gattung 859. Roëttlera Vanı, Röttlerie, Or XXVII 3 (nach dem däniſchen Miſſionar und Botaniker in Oſtindien, Röttler, benannt). Kelch röhrig oder glockig, 5zähnig, 5ſpaltig oder 5teilig; Zipfel ſchmal; Kronröhre entweder verlängert und oben erweitert, oder kürzer und breitbauchig; Saum abſtehend, faſt 2 lippig: Oberlippe 2lappig, Unterlippe Zlappig, die Zipfel abgerundet oder ſtumpf. Staubblätter 2 (ſelten 4), dem Grunde, der Mitte oder noch höher der Kronröhre eingefügt, nicht herausragend. Staubfäden bogig oder hin und her gebogen; Staubkölbchen zuſammen— neigend, ihre beiden Hälften am Grunde auseinandergehend oder ſpreizend, an der Spitze aber zuſammenfließend. Drüſen um den Fruchtknoten becherförmig, ringförmig, halbſeitig oder fehlend. Griffel mit wenig verbreiterter, faſt ganzer (bei Gruppe Chirita 2 plattiger) Narbe. Fruchtknoten länglich-linealiſch, mit weit eingeſtoßenen Samenleiſten. Zottige, ſeltener kahle Kräuter. — 100 Arten, in Oſtindien und dem Malahyiſchen Archipel. In Kultur find Arten der Untergattung Chirita, gekennzeichnet durch: Staubblätter ſtets 2. Drüſenſcheibe um den Frucht— knoten ringförmig oder halbſeitig. Griffel mit 2 deutlichen Narbenplatten. Kapſel viel länger als der Kelch, zuſammengedrückt oder faſt ſtielrund, lang-linealiſch, nicht gedreht. Blüten achſelſtändig oder auf einem Schaſt [bei R. hamosa O. Ktze. (syn. Chirita hamosa R. Br.) ſind die Trugdolden dem Blattſtiele angewachſen], roſa, violett, blau oder gelb. Kulturarten find z. B.: R. Horstfieldii O. Ktze. (syn. Chirita Horsfieldii Br.), Blüten dunkelviolett mit gelbweiß. — R. communis O. Ktze. (syn. Chirita zeylanica Hook., C. communis Gard., auch Morr.), Ceylon: Blütezeit: Sommer; Stengel etwa fußhoch, Aſte ſtielrund. Blüten in langgeſtielten, achſelſtändigen Riſpen, violettblau, inwendig mit 2 orangefarbenen, ſchmalen Schwielen, am Grunde weißlich. — R. Morreniana Voss (syn. Chirita communis Morr., nicht Gard.), Stengel aufſteigend, Aſte faſt 4 kantig, ſeidenhaarig-filzig; Blätter ſeidig-filzig, langgeſtielt, eirund-länglich, am Grunde gerundet, vorn langgeſpitzt, ganzrandig oder ſehr fein gekerbt, bewimpert; Blütenſtiele länger als die Blätter, mit 3—5blütiger Dolde; Blüten hängend, azurblau, trichter— förmig, ſchiefſaumig, im Grunde weiß und gelb. — R. Moonii 0. Ktze. (syn. Chirita Moonii Gardn., Grah.; Martynia lanceolata Moon), Ceylon; Blütenſtiele 1—2blütig, Blüten ſehr ſchön, am Saum gegen 6—8 em breit, violett, purpurſchimmernd, im Schlunde mit goldgelben Längsflecken. — R. sinensis 0. Ktze. (syn. Chirita sinensis Lindl.), China; Blütezeit: Sommer; ſtengellos, Blüten von der Form des roten Fingerhuts (Digitalis), gegen 5 em lang, blau oder lilafarben, im Schlunde mit 2 orange— gelben Schwielen. f. variegata hat weißrippige Blätter. — Warmhauspflanzen; im Winter ſehr mäßige Feuchtigkeit. Gattung 860. Streptocarpus Lindl., Drehfrucht, Gr XXVII 3 (griechiſch: streptos — gedreht, carpos — Frucht; Kapſeln ſpiralig-gedreht). Kelch 5teilig. Kronröhre verlängert, cylindriſch oder oben erweitert, gerade, herabgebogen oder einwärtsgekrümmt; Saum ſchief-2 lippig, abſtehend: Oberlippe 2ſpaltig, Unterlippe größer, 3ſpaltig. Staubblätter 2, oberhalb der Kronröhrenmitte angeheftet, nicht herausragend. Fruchtknoten linealiſch, unvollkommen-4fächerig. Griffel mit dicker, verbreiterter, ſpäter kurz- 2 plattiger Narbe. Kapſel linealiſch, ſtielrund, ſpiralig-gedreht. Kräuter, meiſt zottig oder wollig, entweder faſt ſtengellos und mit grundſtändigen, abſtehenden Blättern oder (bei S. polyanthus Hook. und S. Wendlandii) mit nur 1 Blatte, oder aber mit gegenſtändigen Stengelblättern. Blüten anſehnlich, blaßpurpurn, blau oder weißlich, achſel— ſtändig oder auf einem Schaft. — 12 Arten, in Südafrika und Madagaskar. 2605. Streptocärpus polyänthus Zook. (syn. Verwendung. Die neuen Blendlinge eignen Didymocarpus polyanthus Aort.), Vielblütige Dreh- ſich für den Handelsgärtner einesteils wegen des frucht. Port Natal. Blütezeit: Sommer, auch Farbenreichtums und der Blühwilligkeit, andernteils Winter. — Blatt auf der Erde liegend, bis fußlang, auch wegen der langen Haltbarkeit der Blüten vortrefflich herzförmig⸗länglich, gekerbt, runzlig, weichhaarig. zur Gewinnung von Schnittblumen; auch als Topf— Blütenſchäfte fußhoch, 2 ſpaltig, mit riſpenförmigen, mehrblütigen Aſten. Blüten ſchön, hellblau, am Saum ſehr ſchief, mit keilförmigen, gezähnten Lappen. — S. Rexii Lindl. (syn. Didymocarpus Rexii Bowie), Rexſche Drehfrucht. Südafrika. Blüht den größten Teil des Jahres hindurch. Blätter mehrere roſettig, dem Erdboden anliegend, eirund-länglich, gekerbt, runzlig, weichhaarig, 7—13 em lang. Schäfte 12— 20 cm hoch, über der Mitte mit 2 Deckblättern, Iblütig. Blüten nickend, blaßblau oder weißlichblau, etwa zolllang, im Schlunde purpurrot-geſtreift; Saumlappen ſtumpf. — S. kewensis (Hoofc.), neuere Art, welche gleichfalls ſteife, dem Boden anliegende, große Blätter beſitzt. Der Blütenſtengel teilt ſich in etwa 10 em Höhe und trägt dann bis zu 10 ſchöne Blumen, die nicht nur größer, ſondern auch in Farbe dunkler ſind, als die des bekannten 8. Rexii; auch die Zeichnung des Schlundes iſt ſchön und dunkel Dieſe Art treibt mehrere Blütenſtiele zu gleicher Zeit, und neue folgen. In neuerer Zeit ſind dieſe Pflanzen wieder beliebt; es iſt eine Anzahl Baſtardformen gezüchtet, die ihre Eltern an Schönheit übertreffen und insgeſamt als Streptocarpus hybridus bezeichnet werden. Die Farben dieſer neuen Blendlinge ſind verſchieden, von reinweiß bis zu purpurn, alle Farbentöne von violett, lila und roſa umfaſſend. Ihre Hauptblüte— zeit iſt im Juni, Juli, doch verlängert ſich dieſelbe oft bis September; bei geeignetem Kulturverfahren blühen fie auch im Winter, namentlich S. Rexii. Vielblütige Drehfrucht. pflanzen werden ſie gern gekauft. Dem Herrſchafts— gärtner ſind ſie zur Ausſchmückung der Glashäuſer und Wintergärten unentbehrlich. Die Kultur tft ein- fach, wie bei Sinningia, Achimenes, Smithiantha etc., in lockerer humoſer Erde, z. B. in Waldhumus (Laub- 796 Familie 139. Gesneraceae, Gesneriengewächſe. Gu XXII 60 u. XXVII 3. erde) gemiſcht mit etwas Raſenerde, Miſterde und entſprechend Sand. Überwinterung außer im Warm— hauſe auch im Wohnzimmer bei + 10 bis 20% C. Anzucht aus Samen leicht. Ausſaat im Januar, Februar in flache, mit ſandiger Erde gefüllte Schalen und Aufſtellung im Warmhauſe oder Wohnzimmer. Die Pflänzchen in kleine Töpfe verſtopfen, und auch ſpäter in Töpfen weiter kultivieren, weil ſie dann ſchönere und gleichmäßigere Blätter entwickeln. Gattung 861. Saintpäulia E. Wendl, Saintpaulie, O XXVII 3 (nach dem Hofmarſchall von Saint-Paul-Illaire zu Fiſchbach in Schleſien benannt). Kelch 5, ſeltener 6—7teilig; 5 feiner Zipfel gleichmäßig, lanzettlich, faſt fleiſchig, einer oder 2 kleinere bisweilen zwiſchengeſchoben. Kronröhre ſehr kurz, ſchwach-aufgeblaſen; Saum 2lippig, ſehr abſtehend, faſt radförmig: Oberlippe 2=, ſelten 3ſpaltig, dann die Seitenlappen gleich, der Mittellappen kleiner; Unterlippe größer, 3ſpaltig, mit gleichen, länglich-eirunden Lappen. Vollkommene Staubblätter 2 (zur Unterlippe gehörig); Staubfäden der Kronröhre eingefügt, kurz herausragend, zuſammenneigend; Staubkölbchen breit-herzförmig-länglich, mit den Spitzen zu⸗ ſammenfließend, oben (hinten) noch 2 ſehr kurze, an den Spitzen freie und eingekrümmte, unfruchtbare Staubblätter. Drüſenſcheibe oder Schwielen um den Fruchtknoten fehlen. Fruchtknoten oberſtändig, länglich, unvollkommen -2fächerig, mit ſtark eingeſtoßenen Samen- leiſten, die in der Mitte des Faches ununterbrochen ſind, zuſammenhängen, gegabelt ſind, mit zurückgerollten, die Eierchen tragenden Aſten. Griffel fadenförmig, ſchief-abſtehend; Griffelnarbe klein und ganz. — Einzige Art: 2606. Saintpäülia jonäntha H. Pendl. Blättern ähneln, dazwiſchen eine Menge ſtahlblauer Veilchenblütige Saintpaulie. In den Uſambara- oder dunkelveilchenblauer und veilchenähnlicher Blumen, Bergen. Staude. Blütezeit: Winter! — Pflanze die im Winter lange Zeit ein ſchöner Schmuck ſind. krautig, faſt ſtengellos, mit reicher Blattroſette von 20—30 em Durchmeſſer. Stengel nur wenige Centi— meter lang, fingerdick, fleiſchig, meiſt in der Erde ver— borgen, ſchief-aufſteigend, mit feinen Wurzeln beſetzt. Blätter grundſtändig, gehäuft, fleiſchig, kurz-rauhhaarig, auf 5— 10 cm langen Stielen, ohne Stiel 7—8 cm lang, 5—6!/, em breit, aus ſchwach-herzförmigem Grunde länglich-eirund, gekerbt. Blütenſtiele und Blüten kurz- rauhhaarig; letztere in achſelſtändigen, wenig⸗(2—6⸗)blütigen Trauben; Blütenſtielchen 1blütig, nach der Blütezeit zurückgebogen. Blüten 3 em und drüber breit, ſchön violett, einem großblumigen, wohlriechenden Veilchen ſehr ähnlich; die Oberlippe meiſt 18—20 mm breit und nur 11— 15 mm hoch. EINIT INS Verwendung. Eine der niedlichſten Warm— ,,, |), 1 VeN N I, hauspflanzen, die von beſtrickender Schönheit. 5 e Man denke ſich eine faſt flachliegende, breite Blätter— Veilchenblütige Saintpaulie. roſette, deren ſaftiggrüne Blätter kleinen Sinningien— 3 ER Gattung 862. Episcia Mart., Schattenröhre, © XXVII 3 (griechiſch: Episklos — beſchattet, ſchattig, dunkel; Vorkommen an ſchattigen Orten). Kelch frei, tief-öſpaltig oder 5teilig, die Zipfel ganz, ſeltener gezähnt, meiſt ſchmal. Kronröhre gerade oder gekrümmt, am Grunde gleich oder hinten höckerig oder geſpornt, cylindriſch oder oben erweitert; Saum ſchief oder ziemlich gleich: Kronlappen 5, rundlich, abſtehend, bisweilen franſig. Staubblätter nahe dem Krongrunde eingefügt, nach unten hin abgeflacht und in eine, vorn der Blumenkrone kurz angewachſene, hinten ges ſpaltene Röhre verwachſen. Staubkölbchen an den Enden etwas zuſammenhängend, eiförmig oder länglich (1 unfruchtbarer, kleiner, fünfter Staubfaden meiſt vorhanden). Am Fruchtknotengrunde oben eine große Drüſe, unten keine oder 1—2 kleine. Griffel mit etwas ausgehöhlter oder kurz-2plattiger Narbe. Flaumige, zottige oder ſeltener kahle Kräuter mit kriechender Wurzel oder kriechendem Erdſtamm. Stengel einfach oder verzweigt, oder niedrig und kriechend. Blätter gegenſtändig, gleich- oder ungleichpaarig. Blüten achſelſtändig, einzeln oder gebüſchelt, oder mehrere auf gemeinſchaftlichem Blütenſtiel, weißlich, purpurn oder oft ſcharlach. — 30 Arten, von Braſilien bis Weſtindien und Centralamerika. A. Blumenkronröhre an ihrem Grunde faſt gleichmäßig, oben aber ſehr erweitert, weißlich mit purpurlichem Saum. Kelchzipfel ſchmal, bis zum Grunde getrennt. Behaarte, niederliegende und kriechende Pflanze. Einzige Art: E. bicolor Hook. (syn. Physo- deira bicolor Hanst.), Neugranada, Staude. B. Zottige, kriechende Kräuter mit ſehr kurzem, aufrechtem Blütenſtengel; Blütenſtielchen meiſt ziemlich lang. Blumenkronröhre gerade, wenig erweitert, am Grunde hinten aber ſchwach-höckerig oder ſeltener ausgeſackt. Kelchzipfel ſchmal und getrennt. Blüten ſſchaxrlachroee lll f e . 0177 JE C. Weißgrau-behaarte oder kahlwerdende, niederliegende Pflanzen, mit etwas ſtärkerem und ſaftigem Blütenſtengel; Blüten achſel⸗ ſtändig und einzeln, kurzgeſtielt. Kelchzipfel ungleich; Blüten weißlich, purpurn⸗punktiert, am Grunde kaum höckerig; Saumlappen franſiggezähnt: E. punctata Hanst. (syn. Alsobia punctata Hanst., Drymonia punctata Lindl., Sinningia Hartwegii), Guatemala. Blütezeit: Sommer bis Herbſt. D. Die Stengel aus kriechendem Erdſtamm aufrecht. Blätter meiſt groß. Blütenſtiele achſelſtändig, kurz und mehrblütig. Kelch⸗ zipfel meiſt breit, am Grunde kurz verwachſen. Blumenkrone ſcharlachrot, roſenrot oder weißlich, am Grunde mehr oder weniger höckerinRil eee ß e e E. Pflanzen ohne kriechende Sproſſe, aufrecht, 30—60 em hoch; Blätter meiſt groß, die Paare bisweilen ungleich; Blüten adjel- ſtändig, meiſt gebüſchelt; Kelchzipfel ſchmal, oft gezähnt; Blumenkrone ſcharlachrot oder weißgelblich, mit hinten ſtark höckeriger, ſackiger oder geſpornter Röhre, oben cylindriſch oder wenig erweitert: E. glabra Hanst. (syn. Centrosolenia glabra Benth., Paradrymonia glabra Hanst.), aus La Guayra; Stengel fleiſchig, rötlichbraun. Blätter lebhaft-grün, geſägt; Blüten außen weichhaarig, an 5 em lang, blaßgelb; ihre unteren Saumlappen langgefranſt; Kelch ſchwarzviolett, ganzrandig. F. Pflanze aufrecht, gegen 60 em hoch. Blüten auf kurzem, achſelſtändigem Blütenſtiel zu mehreren, von großen, breiten, ge= färbten Deckblättern eingehüllt. Von den 5 zugeſpitzten Kelchzipfeln find 4 an ihrem Grunde mehr oder weniger verwachſen, der 5. aber iſt unter dem Sporn getrennt: E. hastata Voss (syn. Nautilocalyx hastatus Linden cat. 1851, Centrosolenia bractescens [bracteata] Hook.). 2607. Episcia cupreäta Hansi. (syn. Cyrto- herabhängende Stengel und wächſt das ganze Jahr deira cupreata Kl. et Hanst., Achimenes cupreata Hook.), Kupferſarbige Schattenröhre. Neugranada, an feuchten Ufern. Staude. — Treibt äſtige, lange, über. Blätter elliptiſch, oval oder rundlich-oval, ſtumpf, ſtumpfgekerbt, oberſeits ſehr runzlig, zottig-rauhhaarig, erhaben punktiert, bräunliſchdunkelgrün bis kupferig, Gattung 861. Saintpäulia bis Gattung 865. Colümnea. Fr. 26062610. 797 längs des Mittelnervs weißlich, unterſeits netzaderig, lichweiß, Saum gelb, rot-geſtreift, faſt gleich- etwas gerötet. Blüten feurig-ſcharlachrot. Inter- mäßig, bewimpert; Kelch ſcharlachrot. eſſante Ampelpflanze für feuchte Warm häuſer! Verwendung und Kultur. Alle ſind Warm— 2608. Episcia pulchella Aanst. (syn. Skio- hauspflanzen; ſie lieben humoſe Erde (Waldhumus), phila pulchella Zanst., Beslera pulchella Y. Don), etwas Schatten und Feuchtigkeit. Vermehrung durch Garſchöne Schattenröhre. Trinidad. Blüten grün- Stecklinge im Warmbeete. Gattung 863. Ramöndia Rich., Ramondie, OG XXVII 3 (nach dem e Naturforſcher von Ramond de Carbon 905 0 7 1827, benannt). Kelch frei, 5, 4= oder ſeltener 6teilig; Zipfel eirund oder länglich. Krone faſt radförmig oder ba ziemlich gleichmäßig 5, 4= oder ſeltener 6fpaltig. Staubblätter fo viele als Kronlappen, dem Krongrunde eingefügt, aufrecht, nahezu gleichlang. Prüfen am Fruchtknoten— grunde fehlend. Griffel fadenförmig, mit kleiner Narbe. Kapſel länglich, etwas ſpitz, mit an den Rändern eingebogenen die Samen— leiſten tragenden, ganzen Klappen aufſpringend. Faſt ſtengelloſe, von fuchsroten oder goldbraunen Haaren wollig— zottige Kräuter. Blätter grundſtändig, weichrunzelig. Blüten im Juni bis Auguſt, violett oder blaßpurpurn, oder W 7 auf 1= bis wenigblütigen, blattloſen Schäften. — 4 Arten der Gebirge Südeuropas. A. Blumenkrone mit höchſtens 3 mm langer Röhre und mindeſtens 4 mal fo langen Zipfeln, radförmig. Fruchtknoten zottelhaarig. Blätter unterſeits roſtrot-behaart . JV R. Myconi. 2609. B. Blumenkrone glodig, mit 1 cm langer Röhre und kürzeren Zipfeln; Fruchtknoten ſparſam behaart: R. Heldreichii BHgp. (syn. Jankaea Heldreichii Boiss.), auf dem theſſaliſchen Olymp; Blätter weißwollig, Staubkölbchen ſtumpf. 2609. Ramöndia Myeöni F. Schultz (syn. ein raſcher Abzug des Waſſers und die Ramondie R. pyrenaica Rich, Verbascum Myconi Z., Chaixia ganz flach pflanzen, ſodaß die Blätter alle frei über Myconi Lap., Myconia boraginea Zap.), Vyrenäen- der Erde ſtehen; ferner muß man die Pflanze halb— RNamondie. Blätter etwa 7 em oder mehr lang; ſchattig oder in nördlicher Lage halten und thunlichſt Blumenkrone völlig radförmig; Staubkölbchen zuge- | den Topf in die Erde einlaſſen, um das zu raſche ſpitzt, Früchtchen 1½ —2 cm lang. f. alba kräftig Austrocknen des Wurzelballens zu verhüten, das allzu wachſend, reichblühend, hat reinweiße Blumen und häufiges Gießen erforderlich machen würde. Man breite Kronblätter. — R. serbica Pancic., Blumen- durchwintert fie in einem kalten Kaſten oder in einem krone ausgebreitet-glockig, Staubkölbchen ſtumpf, Blätter froſtfreien, hellen und trockenen Zimmer bei reichlicher und Früchtchen kleiner. — R. Nataliae Hancic., Lüftung und ſehr mäßiger Bewäſſerung. Die im Blütenteile meiſt 4zählig. Freien gelaſſenen Exemplare ſind mit Moos, Farn— Verwendung. Am bekannteſten und krautblättern oder Fichtenzweigen leicht zu decken. ſchönſten iſt Ramondia Myconi mit ihrer weiß⸗ Das Deckmaterial wegräumen, jo oft milde Witterung blühenden Form; ſie ſind für ſchattige, etwas eintritt. Vermehrung durch Wurzelſproſſe von Mai friſche Standorte in Alpen- oder Felſen-Anlagen, bis Auguſt. Anzucht aus Samen. Ausſaat der wo ſie ſich zwiſchen den Geſteinſpalten anſiedeln, Samen, ſobald ſie reif geworden ſind, in Schalen mit wirklich reizend und dauern an zuſagenden Stellen Heideerde und die Schalen kühl und feucht ſtellen. mehrere Jahre gut aus. Kultur in mehr mooriger Die Samen keimen gewöhnlich erſt im nächſten Früh— als ſandiger Heideerde und dieſe feucht halten, ohne | jahr. Im Laufe des erſten Jahres nehmen die jungen die Blätter der Pflanzen ſehr zu benetzen. Pflanzen nur wenig an Größe zu, und man darf ſie Die Kultur der Ramondie in Näpfen erfordert erſt im Frühjahr des zweiten Jahres pflanzen. weniger Vorſicht. Das weſentlichſte Erfordernis iſt Gattung 864. Cräntzia Scop., Crautzie, O XXVII 3 (nach dem Wiener Arzt und Botaniker v. Crantz, 7 1799, benannt). Kelch 5teilig, die Zipfel gefärbt, groß, ganz, gezähnt oder fammförmigsfederig. Staubfäden am Grunde verbreitert und dort unter ſich faſt ſtets in eine hinten geſpaltene Scheide oder Röhre verwachſen. Staubkölbchen frei oder anfangs leicht zuſammenhängend. Blumenkrone ohne Anhängſel zwiſchen den Zipfeln. Frucht faſt beerenartig oder zuletzt 2 klappig-aufſpringend. Blätter gegenſtändig. Blüten oft weiß oder gelb, Kelch meiſt rot. Sträucher oder Halbſträucher. — 30 Arten, im tropiſchen Amerika. 2610. Cräntzia Schlimii Voss (syn. Allo- Zipfeln, deren Ränder gezähnt ſind; Blumenkrone plectus Schlimii Planch. et Lind., Columnea Schlimii ſeidenhaarig, gelb, kaum doppelt jo lang. — C. dichrus O. Atze.), Schlims Crantzie. Neugranada; Blätter Fritsch (syn. Alloplectus dichrous DC., A. Schottii ungleich-oval, gekerbt, dunkelgrün, ſammethaarig, ober- E. Don, Beslera bicolor Schott, nicht H. B. et ſeits weiß⸗ marmoriert, unterſeits ſchön violettpurpurrot; IN., B. dichroa Spr., Hypocyrta bicolor Lindl.), Kelch rötlich; Blumenkrone unterſeits gelb, oberſeits Braſilien; Stengel aufrecht; Blätter eirund-lanzett— violett. — C. capitata Fritsch (syn. Alloplectus lich, ganzrandig, meiſt rotſtielig, behaart; Blüten capitatus Hoolc., A. speciosus Lind. cat.), Columbien; gehäuft; Kelch groß, ſchwarzpurpurrot, mit ge— Stengel robuſt, ſtumpf⸗4 kantig. Blätter eirund, geſägt, zähnten Lappen; Krone keulenförmig, über zolllang, ſammetig⸗dichtſeidenhaarig, unterſeits mehr oder weniger rot, mit gelbem Saum. blutrot. Blüten kopfig, achſelſtändig; Kelch blutrot, Warmhauspflanzen; mehr oder weniger aus— groß, mit blattartigen,kappenförmigen, zurückgeſchlagenen geſprochene Humuswurzler. Gattung 865. Colümnea L., Columnea, Gr XXVII3 (nach dem italieniſchen Botaniker Fab. Columna oder ne [Ende des 16. Jahrh.] benannt). Wie Gtg. Crantzia, jedoch Kelchzipfel ſchmal, ſpitz, ganz oder ſeitlich gezähnt. Kronſchlund ſtets wenig erweitert [in Gtg. Hypocyrta oben eng zuſammengezogen!. Staubfäden unten ſcheidig-verwachſen, aber von der Blumenkrone frei. Die Staubkölbchen kreuzweis verbunden (mit den Spitzen ein Quadrat bildend). Kletternde, wurzelnde, ſchlaffe oder aufrechte Sträucher. Blüten ſcharlachrot oder gelblich. — En Arten, im tropiſchen Amerika. A. Blattpaare ungleichblätterig: das eine Blatt lang, ungleichſeitig oder ſichelig, das andere kleiner, oft zwergig oder faſt nebenblatt— förmig. Blüten faſt ſitzend, von Deckblättern geſtützt. ee cine, meist gezähnt, kung, Keijbenrig; graue gerade, mit kurzem, faſt gleichem Saum, am Grunde höckerig. e SE pita. 2611. B. Obige Merkmale unter A treffen nicht zu.. % % ne aurantiaca 200 798 Familie 139. Gesneraceae und Familie 140. Bignoniaceae, O XXVII 4. 2611. Colümnea pieta Voss (syn. Collandra oben purpurrot- behaart, fleiſchig. Blätter länglich— picta Zem., Centrosolenia picta Hoolc., Episcia lanzettlich, ſeidenhaarig-zottig, kurzgeſtielt, etwa 12 cm picta AZanst.), Bemalte Columnea. Am Amazonen- lang bei 3½ cm Breite. Blüten zahlreich, ſchön, ſtrom. Blütezeit: meiſt Februar. — Blattpaare faſt zottig, etwa 5 em lang, gelb und braunrötlich, gleich, oval oder verkehrt-eirund, ſammethaarig, ſchön braunrot,-gefleckt und -geftrichelt. — C. splendens hort., gezeichnet, gefleckt und punktiert, gekerbt-geſägt, netz- Südamerika. Halbſtrauchig. Blütezeit: Sommer aderig. Blüten anſehnlich, mit blaßrötlicher Röhre bis Winter. Stengel äſtig, weichhaarig, fleiſchig. und weißem Saume; Zipfel undeutlich-gekerbt. Blätter eirund, zugeſpitzt, kurzgeſtielt, glänzend, lebhaft⸗ 2612. Colümnea aurantiaca Desne., Orange- grün, zartbewimpert, unten auf den Nerven weichhaarig. farbige Columnea. Neugranada. Stengel halb- Blüten einzeln, achſelſtändig, an 6—8 cm lang, ſtrauchig, faſt kletternd, ſaftig. Blätter länglich-lanzett- ſcharlachpurpurrot, außen rot-drüſenhaarig. lich, beiderſeits gleich der ganzen Pflanze angedrückt— Verwendung als Warmhauspflanzen. C. zottelhaarig, 7—10 em lang, langgeſpitzt, jchwach- | splendens blüht am reichlichſten, wenn man die gezähnelt. Blüten ziemlich langgeſtielt, groß, gelb- Wurzeln mit grober Lauberde oder Waldhumus und orange, an 5 em lang, mit bauchiger Röhre. — C. dann reichlich mit Torfmoos und endlich zur Ver— Schiedeana Schldl. (syn. C. Lindeniana, C. longiflora zierung mit feinen Selaginellen mittels feinen und C. spectabilis /%%/.), Schiedes Columnea. Metalldrahtes umgiebt, ſie im Gewächshauſe aufhängt Mexiko, an alten Bäumen. Staudig⸗-halbſtrauchig. und wie eine Orchidee während der Wachstumszeit Blütezeit: Frühling. Stengel aufrecht, faſt einfach, feucht hält; iſt auch für durchbrochene Ampeln geeignet. Gattung 866. Trichösporum Don, Haarſame, G XXVII 3 (griechiſch: thrix, trichos — Haar, spora — das Säen, Zeugung). Kelch abgeſtutzt, 5ſpaltig oder 5 teilig. Kronröhre verlängert, bauchig oder oben erweitert, meiſt einwärtsgekrümmt; Kronſaum faſt 2lippig, oft ſehr ſchief: Oberlippe aufrecht oder einwärtsgekrümmt, 2 lappig, Unterlippe 3 lappig; Lappen abſtehend oder der mittlere zurückgebogen. Vollkommene Staubblätter 4, der Mitte der Kronröhre oder tiefer eingefügt, faſt immer herausragend; Staubkölbchen paarweis verbunden; ihre Hälften parallel. Drüſenring oft dick becher— förmig, ganz oder buchtig-5lappig. Griffel mit ungeteilter Narbe. Kapſel langlinealiſch. Kletternde oder wurzelnde, immergrüne Sträucher oder Halbſträucher. Blätter gegenſtändig, fleiſchig oder lederig. Blüten ſcharlachrot oder gelb und grün gemiſcht, end- oder achſelſtändig, büſchelig, locker-trugdoldig, ſeltener einzeln. — 60 Arten, in Oſtindien bis China. 2613. Triehösporum parasitieum 0. Kize. Aſte zu 8—10 doldig beiſammen; Blumenkrone an (syn. T. grandiflorum Don, Aeschynanthus grandi- 6—8 cm lang, dunkelpurpurn oder braunrot, florus Spr., A. parasiticus Wall., Incarvillea im Schlunde mit einem gelben, ſchwach-um⸗ grandifiora or., I. parasitica Roxb.), Groß- ſäumten Fleck. — T. speciosum 0 Kize. (syn. blumiger Haarſame. Bengalen, Nepal. Blüte- Aeschynanthus speciosus 700X., A. Aucklandii hort.), zeit: unregelmäßig. Blätter elliptiſch- lanzettlich, Anſehnlicher Haarſame. Java, auf alten Bäumen. fleiſchig, kahl, dunkelgrün, unterſeits blaſſer, ganzrandig Stengel über 60 em lang werdend, im unteren Teile oder ausgeſchweift-gezähnelt, an beiden Enden ſpitz, holzig, die jüngeren Aſte krautartig, 4kantig. Blätter ohne Nerven. Blüten in Enddolden, orangefarben- gegen- oder zu Zen quirlſtändig, eirund-lanzettförmig, ſcharlachrot, über 6 em lang. Kelchzipfel linealiſch- —faſt ſitzend, zugeſpitzt. Blüten zu 6—20 beiſammen, lanzettlich. Eine Baſtardform iſt T. splendidum endſtändig. Blumenkrone ſehr ſchön, 7— 10 cm lang, (syn. Aeschynanthus splendidus e t., T. spe- orangerot, an der Mündung ſcharlach, auf jedem ciosum & parasiticum), Blätter über 10 em lang; Saumlappen mit einem ſchwarzen, halbmondförmigen Blüten in dichten, vielblütigen Enddolden; Blumen- Fleck. Kultur ungefähr wie die der tropiſchen Orchi— krone goldgelb mit orangeſcharlachrot, etwa deen. — T. tricolor O. Kize. (syn. Aeschynanthus tri- 6-6 ½½ em lang; blüht dankbar. — Naheſtehend color Aook.), Borneo. Zweige hängend; Blätter T. fulgens C. Kize. (syn. Aeschynanthus fulgens ungefähr zolllang, kurzgeſtielt, gegenſtändig, eirund, Wall), Blüten 5 em lang, ſcharlachrot; Kelch ſanft zugeſpitzt, etwas behaart, beſonders am Rande. röhrig, kurz-5 zähnig. — T. pulchrum BZ. (syn. Aeschy- Blüten zu 3—5en oder mehr, an einem kurzen Stiel nanthus pulcher DC), Java; Blütezeit: Juni, beiſammen, achſelſtändig, ſchön bunt gefärbt: Juli. Blätter eirund, lederartig, fleiſchig, mit einge- Kelch rot, kurz, becherförmig; Blumenkrone 2½ bis ſenkten Adern, undeutlich-gezähnt. Blüten gebüſchelt, 4 em lang, ſcharlachrot, gelb- und ſchwarz⸗geſtreift. endſtändig, Blütenſtiele 2blütig, mit 2 Deckblättern. Eignet ſich in Warmhäuſern hauptſächlich für Ampeln. Kelch grünlichgelb, an der Spitze gerötet, 4mal kürzer Verwendung dieſer Arten in Warm häuſern als die große, prächtige, ſcharlachrote, im Schlunde als prächtige Blütenpflanzen ſowohl für durchbrochene gelb- gezeichnete Blumenkrone. Iſt eine der Ampeln, als auch an morſchen Stämmen, die zu dieſem ſchönſten und bekannteſten Arten unſerer Warmhäuſer. Zwecke angebracht werden. Als Humuswurzler ver- 2614. Trichösporum longiflörum 0. Atze. langen fie Waldhumus und Torferde. Durch ſtarke (syn. Aeschynanthus longiflorus BI., Lysionotus Scherbeneinlage muß für guten Waſſerabzug geſorgt longiflorus B..), TCangblütiger Haarſame. Java. werden, damit die während des Sommers reichlich Blütezeit: meiſt Auguſt. — Blätter breit-lanzettlich, benetzten Pflanzen nicht durch ſtauende Näſſe erkranken. ſehr zugeſpitzt, fleiſchig; Blüten am Ende der hängenden Vermehrung durch Stecklinge im Warmbeete. Gattung 867. Miträria Cav, Mützenſtrauch, Or XXVII 3 (lat.: mitra — Mütze, Papſt- oder Biſchofshut). Kelch 4—85teilig, dicht umſchloſſen von 2 krautigen, an einer Seite kurz zuſammen⸗ gewachſenen Deckblättern. Kronröhre verlängert, bauchig, über dem Grunde und unter dem Schlunde zuſammen⸗ gezogen; Kronſaum ſchwach-ſchief; Lappen 5, ziemlich gleich, rundlich, abſtehend. Staubblätter 4, nahe dem Grunde der Kronröhre eingefügt, herausragend, frei; Staubkölbchen länglich, kaum zuſammenhängend. Fruchtknoten mit breitem Grunde aufſitzend. Frucht beerenartig. Ausgebreiteter oder etwas ſchlaffer Strauch. Blätter gegen- oder zu 3en quirlſtändig, meiſt ziemlich klein, wenigzähnig, etwas lederig. Blüten hängend, ſcharlachrot, achſelſtändig, einzeln, geſtielt. — Einzige Art: Gattung 866. Triehösporum bis Gattung 868. Eceremocärpus. Ar. 2611-2616. 799 2615. Miträria_coceinea Cav., Tafel 94, Kalthaus, als auch für Zimmerkultur um jo mehr 375. Scharlachroker Arützenſtrauch Chile. Immer. empfohlen, als ſie keine andere Pflege als die Fuchſien grüner Strauch, 40 —120 em hoch. Blütezeit: Juni verlangt, bei + 4 bis 89 C. überwintert und leicht bis Auguſt. — Aſte ſchwach-4kantig, etwas zottig. durch Stecklinge vermehrt wird. Werden junge Verwendung. Dieſe wirklich ſchöne, aber Pflanzen öfters eingeſtutzt, ſo werden ſie ſchön buſchig halb in Vergeſſenheit geratene Pflanze ſei ſowohl fürs und blühen um ſo reicher. Familie 140. BIGNONIACEAE, Bignoniengewächſe. d XXVII4. (Nr. 2616— 2627 aus fünf Gattungen.) I. Kletterpflanzen. 1. Blätter nicht zuſammengeſetzt, ſondern einfach, aber doppeltfiederſchnittig. Ranken vorhanden. Fruchtknoten 1fächerig. Gattung 868 Eccremocärpus. 2. Blätter 2—3 zählig- oder fiederig-zuſammengeſetzt, ſeltener einfach, dann aber nicht fieder— ſchnittig. Ranken vorhanden oder fehlend. a) Staubblätter 4, nahe am Grunde der Kronröhre eingefügt. Etwaige Ranken fadenförmig oder doch nicht in 3 krallenartig-gekrümmte Haken auslaufend. Gattung 869 Bignönia. b) Staubblätter 4, zweimächtig, der Kronröhre unterhalb der Mitte oder höher eingefügt. Pflanzen ſtets ohne Ranken windend, meiſt mittels Haftſcheiben kletternd. Blüten traubig an beblätterten Sproſſen, glockig-trichterförmig ſin Gtg. Campsidium röhrenförmig und gerade]; Staubblätter nicht herausragend. Gattung 870 Campsis. II. Aufrechte Pflanzen. 1. Fruchtbare Staubblätter 2. Gattung 871 Catälpa. 2. Fruchtbare Staubblätter 4, zweimächtig. Gattung 872 Incarvillea. Gattung 868. Eeeremocärpus Ruiz et Pav, Häugefruchtrauke, O XXVII 4 (griechiſch: ekkremamai — herabhängen, karpos — Frucht). Kelch glockig, 5ſpaltig, kurz oder breit-häutig und gefärbt. Kronröhre verlängert, ziemlich gleich oder oben bauchig und mit zuſammengeſchnürtem Schlund; Saum faſt 2lippig, mit 5 kurzen, abſtehenden Lappen. Staubblätter 4. Fruchtknoten 1fächerig, aber mit 2 wandſtändigen, ſehr weit einwärtsragenden Samenleiſten. Kapſel eiförmig oder elliptiſch, aufgeblaſen oder zuſammengedrückt, fachſpaltig von unten nach oben aufſpringend. Samen mit hellem Flügel umgeben. Hochkletternde Halbſträucher oder Kräuter, kahl oder flaumig. Blätter gegenſtändig, doppelt-fieder— ſchnittig, mit kleinen häutigen Abſchnitten; der gemeinſame Blattſtiel in eine Ranke endend. Blüten gelb, ſcharlach oder orangefarben, in lockeren Trauben. — 3 Arten, im öſtlichen Südamerika. 2616. Eceremocärpus scaber R e Pav. (syn. Die Blüten erſcheinen an ſolchen Zweigen am zahl- Calampelis scabra Don, Turretia scabra Domb., Dom- reichſten, welche, nachdem ſie eine gewiſſe Höhe erreicht, beya nodiflora Z’Aerit.), Scharfe Hängefruchtranke. aufgehört haben, zu klettern, und oben überhängen. Chile. Halbſtrauchig, gegen 5 m Hoch kletternd. Blüte- Beſonders geeignet zur Ausſchmückung niederer Wände, zeit: Juni bis Oktober. — Blüten ziemlich langgeſtielt, größeren Gitterwerks an Veranden und auf Balkonen, glänzend⸗ orangerot, in zierlichen, den Blättern in warmer, ſonniger und thunlichſt etwas geſchützter gegenüberſtehenden Trauben. Blätter doppelt-fieder- Lage, ferner auch vortrefflich zu lebenden Guirlanden ſchnittig; Stengel, in größeren Ziergärten. Kultur in ſüdlicher oder Zweige, Kelche und ſüdweſtlicher Lage in allerlei kräftigem Gartenboden. ſelbſt die Blumen- Iſt letzterer lehmig und kalkreich, fo iſt er mit Wald— kronen und Frucht- humus und etwas Miſterde zu durchſetzen. Da die knoten hier und da Pflanzen gegen ſtarke Kälte empfindlich, das Kraut ſo fein- und ſpärlich flau⸗ | wie jo erfriert, jo ſchneidet man es im Spätherbſt mig⸗ſcharf, in der 15 em über der Erde ab, bedeckt nach einem Froſte Kultur aber mit die Pflanze mit einem Dachziegel oder Bretterdach, Ausnahme der dann mit einer Schicht trockenen Torfmulls und endlich Blumenkrone meiſt noch mit Laub. Ratſam iſt, nebenher einzelne geſtutzte völlig kahl. Kelch Pflanzen in geräumigen Töpfen annähernd froſt— kurz, mit zugeſpitzten frei irgendwo zu überwintern. Anzucht aus Samen. Lappen. Kronröhre Ausſaat entweder Anfang März in mit leichter oben auf der Vorder- ſandiger Erde gefüllte Töpfe, die Ausſaat warm und ſeite bauchig, am feucht halten, die Pflänzchen einzeln in kleine Töpfe Schlunde zuſammen- verſtopfen, ſie noch warm ſtellen, immer mehr friſche geſchnürt. Staub- Luft zulaſſen, allmählich abhärten und Ende Mai aus— 3 kölbchenhälften eifür- | pflanzen; Blütezeit dann noch im Herbſt ſelbigen Scharfe Hängefruchtranke. mig. Kapſel geſtielt, Jahres zu erwarten. Oder beſſer: Ausſaat Mitte zuſammengedrückt. k. oder Ende Juni ins kalte Miſtbeet, die Pflänzchen in sepium Brot. iſt ganz und gar kahl, die Blätter ſind Töpfe verſtopfen, ſpäter im Kalthauſe oder Zimmer ein wenig dicker und ſteifer, die Blättchen etwas größer. (+ 3 bis 8 C.) hell und ziemlich trocken überwintern Verwendung. Kräftige Pflanzen dieſer Art und im April auspflanzen, aber gegen Nachtfröſte ſind in ihrem Blütenſchmuck eine prächtige Erſchei- ſchützen; Blütezeit dann ſchon vom Juni ab bis Herbſt. nung, auch das Laub iſt zierlich und lebhaft⸗grün. — Keimkraft nur 1 Jahr; Keimung in 2 Wochen. 800 Familie 140. Bignoniaceae, Bignoniengewächſe. Or XXVILA. Gattung 869. Bignönia L., Bignonie, G XI 13h u. 14t; XXVII 4 (nach dem Botaniker Abbe Bignon, f 1743, benannt). Kelch glockig oder röhrig, mit gerader oder ſchiefer, abgeſtutzter, gezähnter oder buchtig-⸗verbreiterter Mündung, ſeltener kurz- und ungleichgeſpalten oder die Rippen in pfriemliche Zähne fortgeführt. Kronröhre meiſt verlängert, oben erweitert, jeltener faſt gleich, gerade oder gekrümmt; Saum deutlich- oder undeutlich-2lippig. Staubkölbchen. kahl, nicht gebärtet. Am Fruchtknotengrunde ein Drüſenring oder -becher vorhanden. Kapſel linealiſch, meiſt verlängert. Hochkletternde, kahle, filzige oder zottige Sträucher, ſeltener aus holzigem Grunde ziemlich aufrecht. Blätter gegen- ſtändig, mit 3 Blättchen, oder ſtatt des Endblättchens eine Ranke, die aber nicht ſelten auch fehlt, oder 3Zzählig- oder fait fiederig⸗ zuſammengeſetzt, ſelten nur ein Blättchen; Blättchen geſtielt, ſeltener faſt ſitzend, ganzrandig, ſeltener gezähnt. Nebenblätter ſelten vorhanden. Blüten in endſtändigen Riſpen oder achſelſtändigen Trugdolden. — 150 Arten, faſt alle im tropiſchen Amerika. [Gattung Friederieia Mart., Kelch aufgeblaſen-pyramidaliſch, 5flügelig-kantig, gefärbt. Blumenkrone dach⸗ ziegelig deckend. Fruchtknoten 4 kantig, ſchmal, unten mit ſchüſſelförmiger Drüſenſcheibe. Blätter 2: oder Zblätterig, lederartig, netz⸗ nervig, mit einfacher Wickelranke. Blütentrauben kurz, bisweilen nur 2blütig, prachtvoll rot, zahlreich. 2 Arten, in Braſilien: F. speciosa Mart., wovon F. Guilelmi Mart. wohl nur eine Form iſt, und F. erubescens (syn. Bignonia erubescens DC., Alsocydia erubescens Mart.), mit noch viel größeren Blüten.] | A. Blütenſtiele achſelſtändig und Iblütig. Ranken mehrmal=-Sipaltig . -» . .. - e capmeolata, 2 B. Blütenſtieſe blüte Re an Et RE Er: B. callistegiodes. 2618. C. Blüten in Endriſpen. Blumenkrone dachziegelig-deckend, nur bei B. ignea flappig=Tiegend! 1. Zweige 4 kantig; Blätter durchſcheinend⸗punktie r ̃Ü—ñĩĩ a n > 2. Zweige ſtielrund oder kaum ſchwachkantig; Blätter nicht durchſcheinend-punktiert. Kelch abgeſtutzt oder gezähnt. B. picta. 20 20 2617. Bignönia capreoläta L. (syn. B. cruci- langröhrig⸗ trichterförmig, außen filzig, 6— 10 em lang, gera L., Doxantha capreolata Miers ]), Faden:- Röhre und Schlund gummiguttgelb; Kronſaum rankige Bignonie, in Amerika Cross-vine = Kreuz- dunkelkarminrot bis ſcharlachrot, mit ausge⸗ rebe genannt. Virginien, Florida. Hochkletternder randeten Lappen. Kelch ſammetig, entfernt-5zähnig. Strauch. Blütezeit: Juni, Juli. — Der Stamm- Eine prächtige Art!, ſie ſei Beſitzern von Winter⸗ querſchnitt läßt an älteren Pflanzen ein markiges gärten und großen Kalthäuſern empfohlen. Kreuz erkennen. Untere Blätter 3 zählig, obere gefiedert, 2620. Bignönia aequinoctiälis Z. (syn. und ihr Blattſtiel in eine Wickelranke endend. Blüten Cydista aequinoctialis Miers, Temnocydia aequi- etwa 5 em lang, außen orangerot, innen gelb, noctialis Marl.), Cayenne Vignonie. Cayenne. im Frühling. Kapſel gegen 15 em lang bei kaum Blütezeit: Juni. — Kletterſtrauch mit ſtielrundlichen, 2 cm Breite. Dieſe Art iſt zwar die härteſte von oben ſchwachzuſammengedrückten Zweigen, kahl. Blätter allen, jedoch wohl nur in milden Gegenden Süd- | paarblätterig; Blattſtiel mit oder ohne Rand endend; deutſchlands unter Decke im Freien ausdauernd. So- Blättchen eirund lanzettlich, ſtumpflich-zugeſpitzt, dann möge man die Pflanze im Freien nur in weſt- beiderſeits netznervig, oberſeits glänzend. Drüjen- licher oder nordweſtlicher Lage anpflanzen. Auch für ſcheibe unten um den Fruchtknoten fehlend. Wintergärten empfehlenswert! Blüten in achſel⸗ und endſtändigen Riſpen, groß, (gelb oder) purpurrötlich, bisweilen roſenrot und dunkler geadert, trichterförmig, kahl, 6—8 cm fang. f. spectabilis Va, pr. sp., Blütenriſpen Blütezeit: April, Mai. — Zweige und jüngere faſt doldentraubig, faſt ſitzend zwiſchen den e 3 ; . ; 5 ; Blättern. — B. ignea Arrab. (syn. B. venusta Blätter wie Blattſtiele flaumig. Blätter paarmweis- 5 u 5 0 117 Ablätteri me 4 ler, Pyrostegia ignea Presl), Braſilien; Blüte- ätterig, mit einfacher Blattſtielranke; Blättchen— 17. ; 4 f ˖ f f zeit: Sommer; untere Blätter mit 3, obere mit 2 jtiele ſehr klein, doppelt bis 4mal jo kurz als der 5 0 11 ee DR, 115 4 8 ; ER: Blättchen; Blattſtiel innenſeitig zottig, mit 3 ſpaltiger Hauptblattſtiel; Blättchen verkehrt-eirund, länglich, Ranke; Blättchen eirund⸗länglich, unterfeits nicht ),, Ah: ralaumnn, roſtfarbi an 10 em lang Blüten in dichten End⸗ Blütenſtiele endſtändig, 2blütig; Blütenſtielchen ; a ee. PER x 5 . . riſpen langröhrig, prächtig, orangerot oder rot— länger als der Blütenſtiel. Blumenkrone mit el Kron ipfel klappig liegend 3½—5 cm langer, gelblichweißer oder blaß— g ee en unten ER a g. Von den genannten Arten fin gelber und rötlicher Röhre; Kronſaum ausgebreitet, f 880 ; Nr. 2617 und die prächtige Nr. 2619, auch wohl noch hellroſa oder purpurlila, dunkler geadert, ; 1215 f 0 cm breit im Sc Ib 0 M B. aequinoctialis (Nr. 2620) im Kalthauſe Wände groß 15 5 chlunde blaßgelb. 5 helle oder in Wintergärten, die übrigen aber im großen 3 eWarmhuſer sehr ien Lauwarm- oder gut zu lüftenden Warmhauſe zu 2619. Bignönia buceinatöria DC. (syn. B. kultivieren und an hellen Wänden oder an den Fenſter⸗ Cherere [Kerere] Lindl., B. heterophylla Willd.?, ſparren emporzuleiten. Kultur in jeder kräftigen, Phaedranthus Cherere Miers, P. buceinatorius lockeren Erde; am beſten iſt es, die Pflanzen in den Miers), Punktierte Bignonie. Franz. Guiana, Mexiko; freien Grund der Gewächshäuſer zu pflanzen. Läßt an Flußufern, in Wäldern. Blütezeit: Sommer. — man es an warmen, ſonnigen Standorten im Sommer Pflanze kletternd, ziemlich kahl; Aſte kantig. Untere an reichlicher Luftzufuhr und Bewäſſerung fehlen, jo Blätter 3blätterig, die oberen paarblätterig; Blattſtiel werden die Pflanzen bald von der Webermilbe („roten bald mit einfacher Ranke, bald ohne ſolche (d. h. nackt) Spinne“) befallen, um ſo ſtärker, wenn während der endend. Blättchen verkehrtherzförmig-eirund, zugeſpitzt, Mittagsſonne nicht beſchattet wird. Vermehrung durchſcheinend⸗punktiert, unterſeits gleich den Blatt- durch Stecklinge leicht. Anzucht aus Samen. Aus⸗ ſtielen feinbehaart. Blütentrauben faſt riſpig, end- ſaat ins Warmbeet oder in Töpfe. — Keimkraft (oder auch achjel-)ftändig, flaumhaarig. Blüten prächtig, der Samen nur 1 Jahr; Keimung in 3—4 Wochen. 2618. Bignönia callistegiödes Cham. (syn. B. speciosa Hook., Clytostoma callistegiodes Bur.), Anſehnliche Bignonie. Buenos - Ayres. Gattung 870. Campsis Zour., Klettertrompete, O VIII; XI 13h; XXVII A4 (griechiſch: kamptein — biegen, krümmen). Kelch dick, lederig. Blumenkrone glockig- oder weit-trichterförmig, unten etwas gekrümmt; ihre Zipfel dachig ſich deckend. Kletterſträucher ohne Ranken, aber mittels Haftwurzeln hochkletternd. Blätter gefiedert, mit gezähnten Blättchen. Blüten in endſtändigen, faſt doldigen Riſpentrauben, über Kreuz gegenſtändig, orangefarben, rot oder braunrot. — 2 Arten; 1 in Nordamerika, die andere in Japan und China. an Se Gattung 869. Bignönia . * 2621. Campsis radicans Seem., auch Bur.; 3 Tafel 93, 372 (syn. Bignonia radicans L., Tecoma radicans Juss.), Wurzelnde Klettertrompete (fr. Jasmin de Virginie, Jasmin trompette; e. Rooting Trumpet- flower). Kanada bis Virginien. Kletter⸗ ſtrauch mit Haftwurzeln, bis 10 m hoch werdend. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Blätter unpaarig⸗ge⸗ fiedert; Blättchen 9—11, eirund⸗länglich oder läng⸗ lich⸗lanzettlich, ſpitz oder zugeſpitzt, unterſeits, wenigſtens längs des Hauptnerven, behaart (4—6 cm lang bei 2— 3 cm Breite). Blüten am Ende der Zweige in vielblütiger Trugdolde. Kelch glockig, 5zähnig, drüſig, (etwa 1½ em lang), viel kürzer als die etwas ſchlanke, 5— 7 cm lange Kronröhre. Blumenkrone außen mattorangefarben, innen gelb; Kronſaum ſcharlachrot, etwa 3—4 em im Durchmeſſer. Kapſel ſtielrundlich, ſcharfrandig, etwa 8 10 em lang. — Gartenformen find: f. atropur- purea Voss (syn. f. grandiflora atropurpurea hort.), außen dunkelrot; f. sanguinea praecox, Blüten ſcharlachrot, ſchon im Juni; f. speciosa rubra, Blüten groß, rot; f. speciosa lutea, gelblich; f. minor (syn. f. coceinea), Blüten kleiner, karminrot. Verwendung. Ein ganz vorzüglicher Kletterſtrauch für Mittel- und Süddeutſchland; in zierlich belaubte Warmhaus-Kletterpflanze Norddeutſchland iſt Schutzhülle von Fichtenzweigen nötig. Am härteſten iſt die Stammform. Geeignet um Häuſerwände und hohe Mauern zu bekleiden, in deren Fugen die Pflanzen ſich mit ihren Haft— wurzeln feſtſaugen, wenngleich man auch ein Draht— ſpalier mit aufrechten Drähten aushilfsweiſe neben— hergehen laſſen muß. Schon die Belaubung dieſer Pflanze wirkt recht angenehm; die Blüten laſſen aber oft lange Jahre auf ſich warten. Kultur vor— teilhaft in durchläſſigem, kalkhaltigem Lehmboden. Vermehrung durch Ablieger und Stecklinge leicht. Anzucht aus Samen. Ausſaat lauwarm ſtellen. 2622. Campsis chinensis Voss (syn. C. gran- diflora K. Schum., C. adrepens Lour., Tecoma chi- nensis X. Koch, T. grandiflora Delaun., Bignonia chinensis Lam. 1783! B. grandiflora Thbg. 1784, Incarvillea grandiflora Poir.), Chineſiſche Kletter- trompete. China, Japan. Kletterſtrauch, nicht oder kaum wurzelſchlagend, 3—6 m hoch werdend. Blüte— bis Gattung 871. Catälpa. Fr. 2617262. 801 zeit: etwa Anfang Auguſt, September. — Blätter unpaarig⸗gefiedert; Blättchen 9—13, eirund oder ei- rundlänglich- lanzettlich, zugeſpitzt oder langgeſpitzt, kahl, dichter- und tiefer⸗gezähnt als bei voriger. Blüten in endſtändigen Riſpen auf übergebogenen zweidrüſigen Stielen. Kelch tief-5 jpaltig, ohne Drüſen, etwa 3 em lang, ungefähr von Länge der eigentlichen Kronröhre. Blumenkrone ſtark trichterförmig er— weitert, ſcharlach- bis karminrot; Kronſaum weit ausgebreitet- (etwa 6 em) zweilippig, weiter als bei voriger Art. — Formen ſind: k. aurantiaca (syn. Tecoma grandifl. aurantiaca hort.), Blüten etwas kleiner, gelborangefarben; f. rubra (syn. T. grandifl. rubra Hort.), Blüten ebenſo, aber blutrot; f. Princei, Blüten groß, karminſcharlach. Weniger von Belang ſind die etwa 3 Wochen ſpäter, kleiner und etwas blaſſer rot blühenden f. Thunbergii (syn. Tecoma Thunbergii Ae.) und T. hybrida hort. Verwendung und Kultur wie Nr. 2621; ſie blüht williger als letztere und iſt ſehr ſchön, bedarf aber alljährlich im Spätherbſt einer ſtarken Fichten— zweigdecke, oder die Pflanzen ſind niederzulegen und gut einzubinden. Beſchneiden ſo wenig wie möglich; alte Pflanzen können mal eingeſtutzt werden. Campsidium filicifölium . Bull iſt eine ſehr von den Fidji-Inſeln und eignet ſich vortrefflich zur Be— kleidung kugelförmiger Drahtgeſtelle und zu zierlichen Guirlanden in Warm- und feuchten Lauwarmhäuſern. Blätter mit Einſchluß des zolllangen Blattſtiels etwa 12—15 em lang, einmal-gefiedert, Blättchen zahlreich, meiſt 19, oval, jederſeits mit 2—3 lappen⸗ artigen Zähnen. Jedes dieſer Blättchen ähnelt dem— jenigen mancher kleineren Farnkräuter, z. B. dem Asplenium viride. Die Stengel ſind dünn und zierlich. Kultur wie gewöhnliche Warmhauspflanzen. Die Töpfe ſeien verhältnismäßig klein. — C. chilense Seem. et Reiss. (syn. C. valdivianum ort., Tecoma valdiviana Philippi, T. mirabilis ort., T. Guarume Hook., Bignonia mirabilis hort.), hochkletternd, Zweige kantig, Rinde gelblich. „Blättchen“ gewöhn— lich 11 (S5paarig), 2—3'/, em lang; Blüten 3—4 cm lang, ſcharlachrot, in hängender, 6—10 blütiger End— traube. Kalthaus. Gattung 871. Catälpa uss, Trompetenbaum, O XXVII 4 (Name der Pflanzen in ihrer Heimat). Kelch häutig, in der Jugend geſchloſſen, zur Blütezeit geſpalten oder meiſt 2teilig. Kronröhre ſchief, oben ſehr erweitert; Saum 2lippig, ſpäter abſtehend: Oberlippe 2ſpaltig, Unterlippe Z teilig; alle Lappen breit, wellig-kraus und wenig ungleich. Fruchtknoten ſitzend. Kapſel lang⸗linealiſch, fait ſtielrund. Aufrechte, kahle oder filzig-weiche Bäume oder Sträucher. Blätter gegen- oder zu Zen quirlſtändig, hier und da auch abwechſelnd, ungeteilt, länglich, eirund oder breit-herz— förmig. Blüten in gabelig-verzweigten Riſpen oder Doldentrauben an den Zweig-Enden. — 4 Arten. 2623. Catälpa Catälpa Karst. (syn. C. bigno- niodes Walt., C. cordifolia Zaum., C. syringaefolia Sims, nicht Dnnge.!; C. Catalpa L.“, nicht Tubg.), Gemeiner Trompeten- baum. Oſtliches Nordamerika. Kleiner Baum oder baumartiger Strauch, 3—5 m hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Aſte ſparrig ausgebreitet; Rinde dünn. Blätter meiſt zu Zen quirlig, dünn, unangenehm riechend, 25—30 cm Durchmeſſer erreichend, herzförmig— eirund, plötzlich in eine Spitze ausgezogen, ganzrandig, zuweilen auch am Grunde mit 2 kurzen Ecklappen, oberſeits kahl, unterſeits weichhaarig. Blüten in oft über 25 em langen, lockeren Riſpen; Blumenkrone groß (3—3'/, em lang und breit); Kronröhre glockig, mit ſchiefem Saum. Blüten weiß, im Schlunde mit 2 großen, gelben Flecken und mit rotbraunen, Dritte Auflage. A * Vilmorin. communis Dum., Bignonia breiten Punkten. Kelchzipfel ganz, ſtachelſpitzig. — C. speciosa Warder, Nordamerika; Blütezeit: Juni; raſcher wachſend, dickrindig; Blätter geruchlos, in eine lange Spitze ausgezogen, faſt immer etwas eckig-gelappt. Blütenriſpe groß; Blumenkrone etwa 4—5 cm lang und breit, mit wenig ſchiefem Saum, weiß oder gelb— lichweiß, innen nur mit kleinen Flecken. Kelchzipfel ganz. Iſt etwas härter als vorige Art. 2624. Catälpa oväta G. Don (C. Kaempferi S. et Z., C. bignoniodes f. Kaempferi DC., C. Bungei hort. ex p.; C. himalayensis ort., Bi- gnonia Catalpa Thbg., nicht J.“), Japaniſcher Trompetenbaum. Japan. Baum, bis 6 m hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Aſte weitabſtehend; junge Zweige rötlich. Blätter (gerieben unangenehm riechend) herzförmig-eirundlich bis breit-herzförmig, zugeſpitzt, 51 802 Familie 140. Bignoniaceae und Familie 141. Pedaliaceae, OM XXVII 5. oft mit 3—ö5 eckigen Lappen, zuletzt bis auf die kurz- C. Catalpa eignet ſich überhaupt nur für mildere haarige Oberſeite der Nerven faſt kahl, unterſeits in Gegenden Deutſchlands; C. ovata und C. Bungei vielen Nervenwinkeln mit braunen runden ſind ſicherer. Die Belaubung tritt im Frühling erſt Drüſen, 12—20 em lang, 8—15 cm breit werdend. | ſpät ein, worauf bei Anpflanzungen Rückſicht zu Blütenriſpen bis 15 em lang. Blumenkrone etwa nehmen iſt. Kultur in allerlei Garten- und Acker⸗ 2½ em breit, trichterig, mit unregelmäßigen Lappen, boden. Der Standort ſei ſonnig und frei. Altere, die etwas gekräuſelt erſcheinen, grünlichweiß bis unten etwa zu kahl gewordene Pflanzen können kräftig hellgelb, mit 2 großen, länglichen, dunkelgelben eingeſtutzt werden, blühen dann aber mehrere Jahre Flecken und mit zahlreichen bläulichroten Punkten; nicht. Ver— Kronſaum ſehr ſchief. Kelchzipfel ganz, nicht ge? mehrung zähnt, ſtachelſpitzig. Iſt winterhart. — C. Bungei durch Wurzel- C. A. Mey. (syn. C. syringaefolia Bnge., nicht Sims), ſchnittlinge und China; Strauch, 1—3 m hoch. Blütezeit: Juni. Sproßſtecklinge Blätter gegenſtändig, ſelten zu Zen quirlig, ſtärker unter Glas, unangenehm riechend, etwa 15—20 cm lang, herz- ſonſt auch durch förmig-eirund, langzugeſpitzt, zuweilen ſchwach-3— 5, Ablieger. — lappig, unterſeits nur im unterſten Nervenwinkel Anzucht aus rechts und links mit Drüſenfleck. Blumen in (etwa vom Vater— 12—15 cm langer) gedrungener Riſpe. Blumenkrone lande einge— grünlichgelb, im Innern unterſeits mit gelben bis führten Samen. rotbraunen Streifen, ſonſt mit rötlichen Punkten ge— Ausſaat lau⸗ zeichnet; Kronſaum wenig ſchief. Kelchzipfel warm und die kurz-gezähnt. Sit in unſeren Gärten noch ſelten. — jungen Pflan- Verwendung dieſer Arten in Landſchafts- zen die erſten gärten und Anlagen in Einzelſtellung. Sie zieren Jahre kalt, nur Gemeiner Trompetenbaum. durch ihre großen Blätter und die, allerdings erſt an froſtfrei, über— | älteren Bäumen erjcheinenden Blütenriſpen. Jüngere wintern. — Keimkraft der Samen 1 Jahr; Keimung Zweige und Aſte erfrieren nicht ſelten. Die ſchöne erſt nach Wochen. Gattung 872. Incarvillea Juss., Incarvillea, r XXVII 4 (nach dem franz. Miſſionar in China, Pater R. P. d'Incarville, benannt). Kelch glockig, 5ſpaltig oder 5zähnig (oder 10ſpaltig: mit 5 äußeren, pfriemlich-verlängerten Zipfeln und mit 5 inneren Nebenzähnen). Kronröhre verlängert oder lang-erweitert; ihr Saum fait 2lippig. Staubblätter 4, nicht herausragend; Staubkölbchen nach dem Grunde hin meiſt mit einem ſtachelförmigen, abſtehenden Sporn. Fruchtknoten 2fächerig, am Grunde mit Drüſenring. Kapſel ſchmal, linealiſch, zugeſpitzt, einſeitig-fachſpaltig⸗, gleichſam balgkapſelartig-aufſpringend. Samen an den Rändern der Scheidewand zurückgeſchlagen und mit einem unge- teilten, weißen, häutigen Saum umgeben. Einjährige bis krautig-halbſtrauchige kahle Kräuter. Blätter wechſel⸗, gegen- oder grundſtändig, einmal- bis dreimal-fiederſchnittig, mit meiſt ſchmalen Zipfeln oder Blättchen. Blüten anſehnlich, rot, in endſtändigen Trauben, bei I. compacta Maxim, in büſcheliger Anordnung. — 3 Arten, in China. 2625. Incarviliea sinénsis Zam., Chineſiſche gern geſehen. Gedeiht in allerlei nicht zu friſchem, Incarvillea. Zweijährig, 50—90 em hoch. Blüte- ſondern mehr trockenem Boden (3. B. in ſan⸗ zeit: Juli, Auguſt. — Pflanze krautig, aufrecht. digem Lehmboden) gut; ſie verlangt aber ſonnigen Blätter doppelt-fiederſchnittig, mit linealiſchen Zipfeln. Standort, weil fie ſonſt leicht hoch und ſchlaff wird Blüten einer Fingerhutblüte ähnelnd, gelblichweiß und weniger reich blüht. Anzucht aus Samen leicht oder blaßrot, purpurrot⸗ſchattiert. Kelch 10ſpaltig, und wie bei harten Stauden üblich. — Keimkraft die 5 äußeren Zipfel pfriemlich verlängert, die 5 inneren der Samen 2 Jahre; Keimung etwa innerhalb 3 Wochen. Nebenzä kürz ſpaltig. i be . 8 . N k e ai 2jpaltig © Srijjelugene 2627. Incarvillea compäcta Maxim., Ge- ſehr klein, faſt punktförmig. Kapſeln nur bauchſeitig drungene Incarvillea. Hochgebirge Chinas (Tangut) ſich öffnend. Kalthauspflanze; im Sommer im 9 DIE nr Freien auspflanzen. Ausſaat: Mai, Juni in Käftchen | oder auf ein warmgelegenes Saatbeet; die Pflänzchen in Töpfe ſetzen und ſpäter froſtfrei überwintern. 2626. Incarvillea Olgae Agl. (syn. I. Koop- | ZZ ER D2 72 175 14 MEANNVG mannii Zauche, Tecoma Olgae?), Ofgas Incarvillea. N NL Me N * Turkeſtan (Kokand). Staudig⸗halbſtrauchig, 90—150 em SSS IT hoch, etwas ſchlaff. Blütezeit: Juli bis September. — Die Stengel meiſt einfach. Blätter geſtielt, gegen— ſtändig oder die oberen wechſelſtändig, einmal-ge- fiedert und die Blättchen ganzrandig oder grob- und ſcharfgeſägt bis eingeſchnitten. Blütenriſpen endſtändig, mit aufrecht-abftehenden Aſten, nach der Spitze hin traubig werdend. Blüten geſtielt. Kelch glockig, kurz- 5zähnig; die Zähne breiter als lang. Blüten roſenrot, 2½ —4 cm lang, anſehnlich. Staubkölbchen am Rande behaart. Griffel lang, mit ſehr kleiner 8 punktförmiger Narbe. Kapſel linealiſch, 2 fächerig, an Staude, bis etwa 30 em hoch. Blütezeit: Sommer. der Seite fachſpaltig-aufſpringend; Scheidewand frei. — Pflanze anfangs faſt ſtengellos und ihre Blumen Verwendung. Iſt winterhart und ihrer ſchönen aus dem Herzen der roſettig-geſtellten Grundblätter in Blüten wegen in großen Gärten und in Anlagen dichtem Büſchel entwickelnd; ſpäter aber verlängert Gedrungene Incarvillea. Gattung 872. Incarvillea und Gattung 873. Martynia. FNr. 26252629. 803 ſich der Blütenſchaft zu einem wirklichen, traubigen Verwendung. Allem Anſcheine nach eine Fruchtſtengel. Blätter kahl oder flaumig, etwas fleiſchig, prächtige neue Staude, die winterhart ſein dürfte; faſt alle grundſtändig, einfach⸗fiederſchnittig; Blättchen einſtweilen fehlt darüber die Erfahrung. Regel faſt herzförmig⸗eirund oder eirund- länglich; End⸗ empfiehlt die Kultur in einem Gemiſch von Wald— blättchen größer, an ſeinem Grunde keilförmig⸗herab⸗ humus (oder Torferde) mit Lehm und jagt, daß die laufend oder abgerundet. Kelchzipfel 5, dreieckig, Samen nach dem Aufgehen entweder nur die Keim— zugeſpitzt, am Rücken faſt kammförmig⸗ gerippt. Blüten blätter oder auch wohl die erſten paar Blättchen ent- gedrängt beiſammen [I. Delavayi Franchet hat von wickeln, dieſe letzteren dann aber abſterben und Anfang an ſehr lockere Trauben, die Pflanze 80 — 100 nur ein kleiner, knolliger Erdſtamm zurückbleibt, der em hoch, purpurroſenrot, mit erweiterter Röhre und im nächſten Jahre austreibt und vielleicht ſchon im großem Saum, deſſen Lappen breitgerundet und dachzie- zweiten Jahre Blüten hervorbringen wird. gelig⸗deckend find. Kapſeln zweiſeitig aufſpaltend. Familie 141. PEDALIACEAE, Pedaliengewächſe. = XXVII 5. (Nr. 2628— 2631 aus zwei Gattungen.) I. Fruchtknoten 1 fächerig mit 2 wandſtändigen Samenleiſten. Blüten in Endtrauben. Gattung 873 Martynia. II. Fruchtknoten 2= oder ſcheinbar 4fächerig; Blüten einzeln in den Blattwinkeln, insgeſamt eine beblätterte Traube bildend. Gattung 874 Ceratotheca. Gattung 873. Martynia L., Martynie, G XXVII 5 (nach Prof. John Martyn, f 1769 in Cambridge, benannt). 19 häutig, faſt blaſig⸗glockig, ungleich-5fpaltig oder 5 teilig, auch wohl einſeitig tiefer geſpalten. Kronröhre bei Nr. 2630 ſehr lang und zartröhrig, ſonſt am Grunde ſchief oder herabgebogen, kaum höckerig, oben erweitert; Saum faſt 2lippig, mit 5 breiten, abſtehenden, etwas welligen Lappen. Fruchtbare Staubblätter bei M. diandra Grow. 2, ſonſt 4 (mit 3 bezw. 1 unfruchtbaren daneben). Fruchtknoten 1fächerig. Kapſel faſt ſteinfruchtartig, kurz- oder lang⸗ einwärtsgefrümmt- geſchnäbelt. Grobe, einjährige oder mit großer, knollenförmiger Wurzel ausdauernde, meiſt niedergeſtreckte, klebrig-weiche Kräuter. Blätter gegen- oder wechſelſtändig, langgeſtielt, grobbuchtig⸗gezähnt, breit-herzförmig ar handförmig⸗gelappt. Blüten roſa, violett oder blaßgelb, in kurzer, enditändiger Traube. — 10 Arten, im wärmeren Amerika. 2 vollkommene Staubblätter mit linealiſchen Kölbchenhälften. Daneben 2 ee ag e und noch ein ſehr kleines (5.) . See M. diandra. 2628. B. 4 vollfommene Staubblätter; Staubkölbchen eiförmig⸗ länglich. 1. Kronröhre weder ſehr lang, noch zart⸗eylindriſch, am Grunde ſchief oder herabgebogen, oben erweitert. M. louisiana. 2629. 2. Kronröhre ſehr lang (10—16 cm), zart⸗cylindriſch, San) glockig. 8 e ee Blüten paarweis oder traubig in den Stengelgabelungen, weiß 8 8 M. Craniolaria. 2630. 2628. Martynia diändra Glox. (syn. M. an- ee Kapſeln groß und wie bei gulosa Lam.), Zweimännige Martynie. Mexiko. anderen Arten von Geſtalt eines Gemſenhorns oder Einjährig, 45 cm und drüber hoch. Blütezeit: Elefantenrüſſels. el Pflanze für größere Juni bis Herbſt. — Stengel äſtig, gleich der ganzen Gärten, für kleinere jedoch nicht ſchön genug. — M. Pflanze drüſenhaarig-ſchmierig. Blätter gegenſtändig, fragrans Lindl. (syn. M. violacea Zngelm., M. for- herzförmig, gezähnt oder kurz- 5lappig. Blüten weiß mosa Dietr., Craniolaria fragrans Desne.), Texas, oder blaßrot, dunkelpurpurn-gefleckt. Frucht Nordmexiko; einjährig, etwa 40 em hoch; Blüten eiförmig, mit oben hakigen Schnäbeln; Schnäbel kürzer mehr glockig, 2½ —5 em lang und breit, rötlich bis als der übrige Teil der Frucht. f. Craniolaria violettpurpurn, Unterlippe und Schlund gelb, (syn. M. Craniolaria hort. nonn., nicht Glo. “; M. etwas vanilleduftend. Früchte groß, langgeſchnäbelt. proboscidea hort. nonn., M. fallax Xze.?, Craniolaria — M. lutea I., Braſilien; einjährig, 30—50 cm fallax A. C.), nur 20—40 cm hoch, Blüten ſehr hoch; Blütezeit: Juli bis Auguſt-September; Blätter ſchön purpurrot, gefleckt. Beide ſind etwas zart, meiſt gegenſtändig, kleiner als die der vorigen Arten, verlangen im Freien einen recht warmen, ſonnigen herzförmig-rundlich, 5—7nervig, gezähnt, langgeſtielt; Standort und lockeren, humoſen Boden. Auch als Blüten anſehnlich, in geſtielten Trauben, goldgelb— Topfpflanzen von Intereſſe. Kultur ſonſt wie Nr. 2629. orangefarben, rot-punktiert und geſtreift, außen 2629. Martynia louisiäna Mill. 1768 (syn grüngelb. Früchte zahlreich, dick, die Schnäbel viel M. proboscidea @/ox., M. annua Z. fil. sppl,, M. länger als der übrige Fruchtkörper. Sit ſehr ſchön. — alternifolia Zam., Proboscidea Jussieui Schmid), Verwendung der Martynien. Sie ſind durch Couiſianiſche oder Gemſenhorn- Martynie. Nord⸗ ihre in der Form an Sinningien (ſog. Gloxinien) amerika am Miſſiſſippi bis Neu-Mexiko. Einjährig, erinnernden Blüten und durch ihre ſonderbaren, langen 40 —90 em hoch. Blütezeit: Juli oder Auguſt⸗ Fruchtkapſeln eigenartig hübſch; zerſtreut auf September. — Pflanze drüſig-weichhaarig, ſchmierig, Rabatten oder in kleinen Trupps hier und da an äſtig, meiſt gabeläſtig; Aſte dick, ſpreizend. Blätter warmen, ſonnigen Standorten angepflanzt, erregen (10-30 cm im Durchmeſſer) wechſelſtändig, herzfürmig, ſie Intereſſe. Kultur in durchaus durchläſſigem, ſtumpf, meiſt ganzrandig; alle Teile von durchdrin- humusreichem und kräftigem Gartenboden leicht; im gendem, nicht angenehmem Geruch. Blüten anſehnlich Sommer nur nach Bedarf gründlich begießen und (3½—5 em lang), in Trauben an den Knoten der nicht an die Stengel plantſchen. Anzucht aus Samen Aſte. Kronlappen am Grunde gelblichweiß mit Mitte oder Ende März im halbwarmen Miſtbeete; rot verwaſchen, die 2 oberen purpurn-punktiert; Unter- die Samen find einzeln etwa 5—8 em weit aus— lippe am Schlunde gelb, ihr Mittellappen mit einigen einander und 1—1!/, cm tief zu legen, bis zum Keimen purpurnen Strichen; bei f. atropurpurea Fort. ſind mäßig feucht zu halten; die Pflanzen entweder Mitte die Blüten dunkelpurpurn, bei f. rosea hort. Mai ins Freie pflanzen (Abſtand 40—60 cm) oder an . | 804 Familie 141. Pedaliaceae und Familie 142. Acanthaceae, O XXVII 6. beſſer fie zuvor einzeln in Töpfe verſtopfen und dann jährig, klebrig⸗zottig. Blätter handförmig⸗gelappt, aus dieſen Mitte Mai pflanzen. — Keimkraft der gezähnt. Blüten weiß, mit ſehr langer, zart⸗cylin⸗ meiſt ſchwarzen Samen 3—4 Jahre; Keimung ziemlich driſcher Röhre. — M. integrifolia Steud. (syn. Cranio- unregelmäßig, aber doch innerhalb 3 Wochen. Vor⸗ laria integrifolia Cham.), Braſilien; Blätter ganz, heriges Ankeimen im Keim-Apparate (abgebildet in herz⸗nierenförmig, faſt rund, zugeſpitzt. den „Grundzügen der Gartenkultur von A. Voß“) Kultur der großen, weißen Blüten wegen als iſt ſehr zweckmäßig. . Warmhauspflanzen, im Sommer alſo im gut zu 2630. Martynia Cranioläria CJ. 1785 (syn. | füftenden Kalthauſe, in kräftiger Erde. Ausſaat der M. spathacea Lam., Craniolaria annua L. mant. Samen im März ins Warmbeet. . 1787), Bogelkopf-Martynie. Südamerika. Ein⸗ Gattung 874. Ceratothéca Endl, Hornkapſel, O XXVII 5 (griechiſch: keras — Horn, theke — Büchſe). Kelch 5ſpaltig, bleibend oder ſpäter abfallend. Kronröhre am Grunde herabgebogen, faſt gleich oder hinten höckerig, oben ſehr erweitert und ſchiefglockig; ihr Saum 2lippig, 5 lappig. Staubblätter 4, zwei mächtig, nahe dem Röhrengrunde angeheftet. Kapſel länglich, fait 4 kantig, an der Spitze breit⸗abgeſtutzt, die Kanten gehörnt oder begrannt. Samen zahlreich, zuſammengedrückt, nicht geflügelt, mit netzaderiger Schale. Aufrechte, weichhaarige, hohe bis halb⸗ ſtrauchige Kräuter. Blätter groß, gegen- oder wechſelſtändig, eirund oder Zlappig⸗buchtig, gezähnt. Blüten in jeder Blattachſel einzeln, kurzgeſtielt, ſchmutziggelb oder violettroſa, von ſchwachem Honigduft. — 2 Arten, im ſüdlichen und tropiſchen Afrika. 2631. [Ceratothéca triloba E. Mey. (syn. etwa 5—7 em lang, röhrig-2 lippig; Oberlippe auf- Sporledera Kraussiana Bern.), Dreilappige Horn- geſchlagen. Unterlippe ſehr lang herabhängend, nach Rapfel. Südafrika (Natal). Krautig⸗halbſtrauchig, innen muldenartig. Blütenfarbe friſch-violettroſa, 1—2 m ü hoch. Blütezeit: Juni⸗Juli bis September. beim Aufblühen fleiſchfarben. Abgeſchnittene, oft mit — Pflanze ſtark würzigduftend, aufrecht, veräſtelt, am friſchem, lauwarmem Waſſer verſehene Zweige blühen Grunde jpäter, verholzend, pyramidaliſch gebaut; am ſonnigen Stubenfenſter faſt reinweiß. Stengel und Aſte braunrot. Blätter langgeſtielt, Verwendung auf Rabatten gut gepflegter Zier- 12 —20 em lang und faſt ebenſo breit, tief-3lappig, gärten, auch wohl auf größeren Pflanzengruppen. buchtig, kerbſägig oder gezähnt, wechſelſtändig, die der Kultur wie für halbſtrauchige Solanum, Nr. 2402, Blütenſtengel kleiner, ſchmal-lanzettlich oder Tinealifch- | angegeben. — Keimkraft der Samen wahrſcheinlich lanzettlich, obere faſt gegenſtändig. Blüten nickend, 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Familie 1922. ACANTHACEAE, Bärenklaugewächſe. = XXVII 6. (Nr. 2632 — 2685 aus ſechsundzwanzig Gattungen.) I. Nur 2 vollkommen ausgebildete Staubblätter. 1. Fruchtknoten mit mehr als 4 Eierchen. Gattung 875 Brillantäisia. 876 Sanchézia. 877 Cryptophraägmium. 878 Phlogacänthus. 2. Fruchtknoten Leiig; jedes der beiden Fächer 2eiig; unfruchtbare Staubblätter vorhanden. Gattung 879 Daedalacänthus. 880 Siphoneränthemum. 881 Graptophyllum. 882 Thyrsacänthus. 3. Fruchtknoten 4 eiig; jedes der Fächer Zeiig. Unfruchtbare Staubblätter fehlen. 555 a) Staubkölbchenhälften ungleichförmig oder nur 1 Hälfte vorhanden. Gattung 885 Justicea. 884 Beloperone. 885 Dianthera. 886 Jacobinia. 887 Peristrophe. 888 Hypoèstes. | b) Beide Kölbchenhälften der 2 Staubblätter vereint, parallel und gleichförmig. (Vergl. ev. auch Jacobinia!) Gattung 889 Lankéstera. 890 Ecbölium. 891 Schätera. 892 Fittönia. II. Vier vollkommen ausgebildete Staubblätter. 1. Fruchtknoten mit mehr als 4 Eierchen. Gattung 893 Rudllea. 894 Hemigraphis. 2. Fruchtknoten mit 4 oder weniger Eierchen. a) Kronſaum flach, in der Knoſpenlage gedreht. Gattung 895 Thunbergia. 896 Strobilänthes. b) Kronſaum flach, in der Knoſpenlage dachziegelig. Gattung 897 Chamaeränthemum. e) Kronſaum 2lippig. Gtg. Acanthus hat nur 1 flache, verkehrt-eirunde Kron lippe (Unterlippe). Gattung 898 Acänthus. 899 Apheländra. 900 Geissomeria. Gattung 875. Brillantäisia Beawv., Brillantaiſie, O XXVII6 (nach Brillantais, einem Reeder der Kompagnie von Oware in Weſtafrika, benannt). Kronröhre kurz, oben erweitert; Saum lang⸗2lippig: die Lippen vor dem Aufblühen fait klappig. Oberlippe aufrecht, bogig, hohl, an der Spitze kurz⸗2 lappig; Unterlippe breiter, abſtehend, kurz⸗Z lappig. Staubblätter dem Schlunde eingefügt; die 2 oberen unter dem Helm, ge⸗ bogen, unterhalb der Mitte verbreitert und lang herablaufend; Staubkölbchenhälften gleich; 2 kleinere (vordere!) verkümmerte Staubblätter am Grunde der vollkommenen. Kapſel linealiſch, ziemlich ſtielrund, vielſamig. Aufrechte Kräuter. Blätter geſtielt, ganzrandig oder gezähnt. Blüten anſehnlich, ſchön blauviolett oder purpurn, in faſt ſitzenden Trugdolden, die eine lockere endſtändige Riſpe bilden. — 7 bis 8 Arten, im tropiſchen Afrika und auf Madagaskar. 2632. Brillantäisia owariensis Beauv., Owari- mit ſchön blauvioletten Lippenblüten in aufrechten, BPrillantaiſte. Einjährig⸗ halbſtrauchige, ungemein großen Riſpen. Blüht ſchon bei 25 cm Höhe. Ver⸗ dankbar blühende, wirklich ſchöne und leicht wendung als Topfpflanze, vielleicht auch im zu kultivierende Warm- oder Lauwarmhauspflanze Wohnzimmer. Anzucht aus Samen leicht. a Gattung 874. Ceratotheca bis Gattung 878. Phlogacanthus. Nr. 2630 2635. 805 a 3 Gattung 876. Sanchézia Rue et Pav., Sanchezie, Our XXVII 0 (nach dem Prof. der Botanik Joſ. Sanchez in Cadix benannt). Kronröhre lang, cylindriſch oder oberhalb der Mitte etwas | I bauchig; Saum abſtehend; Kronlappen 5, kurz, rundlich, vor dem . Aufblühen gedreht⸗liegend. Staubblätter unterhalb der Kronröhrenmitte eingefügt; die 2 vollkommenen, unteren heraus— ragend und mit gleichförmigen Kölbchenhälften; die 2 kleinen oberen, verkümmerten ſind am Grunde der unteren, aber getrennt. Staubfäden oft rauhhaarig oder gebärtet. Kapſel länglich, 8 ſamig oder durch Fehlſchlagen weniger. Aufrechte, ſtarke Kräuter oder Sträucher, meiſt kahl. Blätter groß, ganzrandig oder ſchwachgezähnt. Blüten orangefarben, rot oder purpurn, kopfig, ährig oder ſeltener riſpig. — 8 Arten, in Peru, Kolumbien ö „ = nn und Brafilien; z. B.: S. nobilis Hook., Ecuador; halbſtrauchige 7 N) „ = Blattpflanze mit aufrechtem, 4kantigem Stengel und bei Maſt— kultur mit bis 50 cm langen, glänzend-grünen, goldgelb-nervigen Blättern; gewöhnlich aber ſind die Blätter weniger lang. Blüten ſafrangelb. Warmhauspflanze, die bei guter Kul⸗ tur, welche öfteres Umpflanzen in lockere, kräftige Erde be dingt (nötigenfalls Dungwaſſerzufuhr), eine ſehr anſprechende, edle Erſcheinung iſt; im vernachläſſigten Zuſtande aber das gerade Gegenteil. Vermehrung durch Stecklinge (Stengelſpitzen) im Warmbeete. Anzucht aus Samen. Gattung 877. Cryptophrägmium Wees, Nacktähre, O XXVII 6 (griechiſch: kryptos — verborgen, verkümmert, phragma — Zaun, Schutz; nackte Ahren). Kronröhre dünn, gerade oder etwas gekrümmt, oben wenig erweitert. Saum abſtehend, 2lippig; Oberlippe ſehr kurz- oder tiefer 2ſpaltig; Unterlippe 3 ſpaltig. Staubblätter 2, unter der Kronröhrenmitte angeheftet, kaum kürzer als die Krone; Staubkölbchenhälften gleichmäßig; un⸗ fruchtbare Staubblätter fehlen. Kapſel linealiſch, ſtielrund oder ſtumpf-4 kantig, 10- bis mehrſamig. Aufrechte oder aufſtrebende, niedrige und faſt ſtengelloſe, oder hohe Kräuter. Blätter ganzrandig oder buchtiggezähnt. Blüten achſelſtändig, trugdoldig, gebüſchelt oder einzeln, oder in endſtändiger, ſtraußiger Riſpe. — 14 Arten, in Oſtindien und dem Malayifchen Archipel. 2633. Cryptophrägmium zeylänicum 0. Kize. (syn. Gymnostachyum venustum T. Anders., Justicea (syn. Gymnostachyum zeylanicum V. Arn. et venusta Wall., J. amabilis Wall.), Reizende Mes), Ceyloniſche Nacktähre. Niedrige Staude. Nacktähre. Südliches Khaſiagebirge. Staudig-halb- Blütezeit: Winter. — Stengel kriechend, dann ſtrauchig, 30—100 em hoch. Blütezeit: Herbſt. — aufrecht, behaart; Blätter länglich-oval, ſtumpf, am Stengel blattlos oder wenigblätterig; Grundblätter Grunde ſpitz, olivengrün, mit fiedernerviger, groß, eirund, ſpitz, ganzrandig oder welliggekerbt (bei dichter, weißer Zeichnung (geſtrichelt), unterſeits 15 cm Länge 8—10 cm breit, auch größer), am dicht⸗ und ſehr fein grauweiß-filzig; Blüten klein, Blattſtiel herablaufend, faſt kahl oder an den Nerven weiß und gelb, in büſcheliger Traube, die Büſchel behaart. Blüten in großer endſtändiger weich— entferntſtehend. — C. sanguinolentum Ness. (syn. haariger Riſpe, bisweilen auch nur einfacher Ahre; C. axillare Mes, Gymnostachyum sanguinolentum Blumenkrone bis 2½ em lang, ſchlank; Röhre lila— T. Anders., Justicea sanguinolenta Vahl), Ceylon; farben, Saum dunkelpurpur violett, ſehr ſchön. ſtaudig⸗halbſtrauchig; Pflanze ausgebreitet; die Stengel 0 e 1 75 am Grunde kriechend, dann aufſtrebend, die Aſte faſt Verwendung der beiden erſtgenannten als ſchöne R Br PR Warm hauspflanzen ähnlich wie Nr. 2654; C. ve- fa tahl (be 1 00 En ee en | nustum aber beſſer im feuchten F ee e. gate eig obes eren or: Done Mer, dea Mile ad d ſeits punktiert oder feingeſtrichelt, oft die ganze ausgiebige Zufuhr friſcher Luft. Nur jüngere CR in Heimen, achſel⸗ langen find wirktich ſchon und reichollhend; aller | ſtändigen, kurzgeſtielten, wenigblütigen, faft kugeligen 8 b Kegbelder; ne eg fal An 1010 1 0 nern „„ zen zu erſetzen. EN 2634. Cryptophrägmium venüstum Mes " ° . | | Gattung 878. Phlogacänthus Mes, Flammenklaue, Orr XXVII 6 griechiſch: phlox, Gen. phlög6s — Flamme, acanthos [ſiehe Gtg. Acanthus]). Kronröhre lang-(faſt ſchon vom Grunde an) erweitert, einwärtsgekrümmt; Saum 2lippig: Oberlippe aufrecht oder gekrümmt, kurz-2 lappig oder 2ſpaltig, mit abſtehenden Lappen; Unterlippe kaum kürzer, zurückgekrümmt⸗abſtehend, breit-3lappig. 2 obere Staubblätter vollkommen und mit gleichen Kölbchenhälften, der Mitte der Kronröhre oder tiefer eingefügt, nicht oder kurz herausragend; außerdem meiſt 2 kurze obere, faſt verwachſene unfrucht— bare. Fruchtknoten meiſt kahl. Kapſel linealiſch, ſtielrund oder ſtumpf-4kantig, vielſamig. Sträucher oder hohe Kräuter, mit Ausnahme des Blütenſtandes kahl, ſeltener flaumig. Blätter ganzrandig oder ſchwachgezähnt, oft groß. Blüten weißlich, rötlich oder grünlich, trugdoldig; die Trugdolden zu ährenförmigen, end- oder achſelſtändigen Sträußen geordnet. — 12 Arten, im Himalaja. : Blüten in Endſträußen oder dichten Endriſpen. 2635. Phlogacänthus curviflörus Mes (syn. rot oder orange, 4—5 cm lang, krummröhrig, Justicea curviflora Wall), Krummblütige Flammen⸗ oben kaum erweitert. f. brevicalyx Hook., ein klaue. Strauchig, 1—1!/; m hoch. Blätter groß, großer Strauch, hat grünlichgelbe Blüten, Kelchzähne elliptiſch oder verkehrt-eirund, faſt kahl. Blütenſtrauß kaum 4 mm lang. — P. thyrsiflorus Nees (syn. 10—20 cm groß, dichtzottig-behaart; Kelchzähne etwa Justicea thyrsiflora Rob.), ſtrauchig, 1-2 m hoch; 8-10 mm lang; Blumenkrone dichtzottig, ziegel- [Blätter groß, lanzettlich, kahl; Blütenſträuße 10 bis 806 Familie 142. Acanthacene, Bärenklaugewächſe. Oo XXVII G. 30 em, endſtändig, dichtzottig; Kelchzähne 6—8 mm dick, faſt 4 kantig; Blätter völlig kahl, 15—30 em lang; Blumenkrone 1½ —2 cm, weitröhrig-2 lippig, lang bei 5—13 cm Breite; Blütentraube 20—30 cm gekrümmt, orangefarben. — P. guttatus Nees (syn. lang. Blüten 8—25 mm, ſtrohgelb, im Schlunde Justicea guttata Wall. ex p.) hat gelbe Blüten mit purpurroten Flecken. (16—20 mm lang), größere Blätter und größere Verwendung. Alle Arten ſind Pflanzen des Blütenriſpen. — P. pulcherrimus 7. Anders., Dir Lauwarmhauſes. P. curviflorus iſt wohl am indien; Halbſtrauch, etwa 50— 100 cm hoch; Stengel ſchönſten. Kultur wie Nr. 2634 und 2651. Gattung 879. Daedalacanthus 7. Anders., Buntklaue, G XXVII6 (griechiſch: daidaleos — künſtlich, bunt; Farbe der Blätter oder Blüten). Krbnbhre verlängert, dünn, oben einwärtsgekrümmt, in einen kurzen Schlund erweitert; Kronſaum ſchief, abſtehend, mit 5 ziemlich gleichen, meiſt kurzen, rundlichen, vor dem Aufblühen gedrehten Lappen. Staubblätter 2, unterhalb des Schlundes eingefügt, nicht herausragend, aber nach, unten hin mit je einem (alſo 2) unfruchtbaren Staubfaden lang herablaufend. Kapſel eiförmig oder länglich, unten in einen ſoliden Stiel ren even! in der Scheidewandrichtung zuſammengedrückt, mit dicken, 2kantigen oder Zrippigen Rändern. Samen 4 oder weniger. Aufrechte Halbſträucher oder Sträucher, kahl oder flaumig. Blätter ganzrandig oder kaum gezähnt. Blüten blau, roſa oder weiß, in einfachen oder riſpigen Ahren. Deckblätter den Kelch weit überragend. — 14 Arten, in Dit indien und dem Malayiſchen Archipel. A. Untere Kronhälfte cylindriſch, obere bauchig oder trichterförmig .. ö „„D. Rene, B. Kronröhre cylindriſch, oben am Ende um kaum ½ ihrer Länge erweitert r , SEELE TE 2636. Daedalacänthus splendens T. Anders. zugeſpitzt, kahl, geſtrichelt, an ihrem Grunde kurz- (syn. Eranthemum splendens Aort.), Glänzende verſchmälert; Blütenähren kurz, nicht unterbrochen, Buntklaue. Sikkim⸗Himalaja. Strauchig, 90— 150 cm mit elliptiſchen, faſt ſtumpfen oder kurzzugeſpitzten, hoch, oben weichhaarig. Blätter eirund oder elliptiſch, aderigen, kahlen Deckblättern, deren Ränder einwärts— an beiden Enden zugeſpitzt, auf beiden Seiten geſtrichelt, gekrümmt, aber nicht bewimpert ſind. Blumenkrone etwas flaumig, faſt ganzrandig (bei 15 cm Länge etwa 3—4 cm lang, kahl, ſehr ſchön blau, im 6—8 cm breit). Blütenähren kurzgeſtielt, gewöhnlich Verblühen ſchmutzig-violett. — D. macrophyllus T. ſehr lang (8—30 em); Blumenkrone ſchwachgekrümmt, Anders. (syn. Eranthemum macrophyllum Wall.), ſchön rot, weichhaarig, etwa 4 cm lang, oben trichterig. Blätter oft von zerſtreuten Härchen oberſeits ſchärf— Deckblätter weißlich oder bräunlich, ſchön grünaderig. lich- flaumig; Blütenähren ſchlaffer, faſt unterbrochen, 2637. Daedalacänthus värians Voss (syn. linealiſch. — D. roseus T. Anders. (syn. Eranthemum D. ner vosus T. Anders., Justicea nervosa Vall, J. | roseum Mes, nicht ZLindl.; Justicea rosea Vahl) pulchella Roxb., Ruellea varians Vent., Eranthemum hat roſenrote Blüten, iſt aber weniger ſchön. nervosum Br., E. pulchellum Andr., nicht Roæb.; Verwendung als Topfpflanzen des gut zu E. Edgeworthianum Mes), Geaderte Buntklaue. lüftenden Lauwarmhauſes oder Wohnzimmers. Kultur Strauchig, ½ —1½½ m hoch, faſt kahl. Blätter eirund, wie Nr. 2634. Gattung 880. Siphoneränthemum Oerst. s. lat., Schönklaue, = XXVII 6 (griechiſch: siphon — Röhre, eri — ſehr, anthemon — Blume; alſo ſchöne Röhrenblume). Kronröhre verlängert, dünn⸗cylindriſch, bis zur Spitze gleich oder ſeltener in einen kurzen Schlund erweitert; Saum abſtehend, Steilig, mit flachen, gleichen (oder 2 oberen ſchmäleren oder kleineren) Lappen. Staubblätter 2, unter dem Schlunde angeheftet, mit kurzen Staubfäden und mit gleichen, voll- kommenen Kölbchenhälften; außerdem am Grunde faſt immer 2 kleine, keulenförmige, unfruchtbare. Kapſel länglich, am Grunde in einen langen Stiel ne La LE Samen 4 oder weniger. Kahle Sträucher oder Halbſträucher. Blätter ganzrandig, ſeltener grobgezähnt. Blüten weiß, roſa, rot oder lila, in den Deckblätterachſeln einzeln oder gedreit, endſtändige, einfache oder verzweigte Ahren bildend, bisweilen’ achſelſtändig und an der Spitze des Blütenſtieles zu etwa Zen geſtielt. Deckblätter ſchmal, wenigſtens die oberen kürzer oder ſo lang als der ee, — 30 1 Arten. * a Pseuderänthemum Radik.) A. Blütenähren oder -trauben endſtändig . : S. longifolium. 2638. S. leuconeurum. 2639. S. Tapathifolium. 2640. B. Blütenſtiele (oder fast ſitzende Blüten) ahjelftändig: S. bicolor 0. Ktee. (syn. Eranthemum bicolor Schrank, E. pulchellum hort., E. ale BI., E. diantherum Roxb., Justicea bicolor Sims), Gebirge Javas; Halbſtrauch, 30-60 cm hoch; Blütezeit: Frühling, Sommer; Blätter faſt eirund, dunkelgrün, ziemlich kahl, am Rande ausgeſchweift; Blütenſtiele meiſt 3 blütig; Blüten ſehr langröhrig, weiß, der untere Kronſaum⸗ Lappen breiter und mit blutrotem Fleck geziert. 2638. Siphoneränthemum longifölium Voss als der Kelch. In 2 Formen: f. typicum (syn. Eran- (syn. Eranthemum longifolium Agl., E. verbena- | themum Beyrichii Veitch), Blätter oberſeits meiſt ceum Veitch, nicht Nees et M.), Sangbfätterige hellgrün, längs der Mittelrippe mit breiter Silber⸗ Schönklaue. Halbſtrauchig, 30—60 cm hoch, be- binde und einzelnen ſilberfarbenen Flecken zwiſchen haart. Blätter länglich⸗lanzettlich, allmählich in den den Seitennerven; ſehr ſchön. k. Gaudichaudii Blattſtiel verſchmälert, langzugeſpitzt; Blattoberſeite (syn. Eranthemum Gaudichaudii v. Houlle), Blätter ſilberweiß, nur am Rande und zwiſchen den Seiten- oberſeits längs der Mittelrippe mit ſchmaler, regel- nerven nach dem Rande zu grün oder grünfleckig; mäßiger Silberbinde, die Seitennerven bis zum Rande Blattrand undeutlich-ausgeſchweift. Blütenähren wie ſilberfarben. — 8. marmoratum Voss (syn. Eranthe- bei S. marmoratum teilweis nur Blüten mit zwar voll- mum marmoratum v. Houtie) iſt viel weniger ſchön. kommen ausgebildetem Griffel und ebenſolchen Staub— 2639. Siphoneränthemum leuconeürum Voss blättern, aber keine Kronblätter entwickelnd. Deckblätter (syn. Eranthemum leuconeurum Fisch.), Weiß- jo lang als ihr Kelch. Sit ſchönblätterig! — 8. nervige Schönklaue. Halbſtrauchig, niedrig, ohne Beyrichii Voss (syn. Eranthemum Beyrichii Rgl., | Blüten kaum 15 cm, mit denſelben 30 em hoch. Chamaeranthemum Beyrichii Hook.), 15—30 em Stengel etwas niederliegend, ſtielrundlich, ſamt Blatt- hoch, aufrecht; Blätter breitlänglich-oval, die unteren ſtielen und Blattrippen angedrückt⸗ſteifhaarig; Blätter an ihrem Grunde abgerundet, die oberen aber daſelbſt kurzgeſtielt, eirund oder rundlich-oval, ſtumpf, am herzförmig, an der Spitze ſtumpflich oder ſpitzlich; Grunde abgerundet, bis 6 em lang und gegen Blütendeckblätter oval-lanzettlich, kaum halb jo lang 3½ cm breit, faſt lederartig, unterſeits behaart, am Rande ſchwachwellig, oberſeits dunkelgrün, längs der Nerven netzartig⸗ſilberfarben⸗gezeichnet. Blütenähren % SITES S ID ERS 2 W 8 8 . ES SERIEN EN N SI IS EN N N Weißnervige Schönklaue. end⸗ und achſelſtändig. Deckblätter linealiſch-pfriemlich, faſt ſo lang als der Kelch. Eine der bekannteſten. 2640. Siphoneränthemum lapathifölium O. Ktze. (syn. Eranthemum lapathifolium Mees, Justicea lapathifolia Vahl), Oftindifhe Schönklaue. Südaſien. Einjährig bis halbſtrauchig. Blütezeit: meiſt Frühling. — Pflanze kahl oder ſchwachflaumig; Zweige ſtielrund. Blätter geſtielt, groß, eirund, elliptiſch oder eirund-länglich, zugeſpitzt, oft wellig, ganzrandig. Blüten riſpig oder in büſcheligen, zwei— oder dreigabelig-geteilten, vielblütigen Trauben. Blüten- röhre ſchlank, faſt oder ganz gerade, aus etwas breiterem Grunde ſich 2½ —4 cm lang bis unter den Gattung 879. Daedalacänthus bis Gattung 883. Justicea. Nr. 2636 2640. 807 faſt zweilappigen Saum allmählich verſchmälernd. In Blütenfarbe, Behaarung und Blattbreite ſehr ver— änderliche Art. 11 Abarten nach der Blütenfarbe zu unterſcheiden: f. album 0. Atze. (syn. Justicea alba Rob., Eranthemum album Nees), einfarbig-weiß; f. rubicundum ©. Kize. (syn. Justicea rubicunda Ham.), Kronlappen einfarbig-blaßpurpurn oder roſen— rot; f. cinnabarinum 0. KHlze. (syn. Eranthemum cinnabarinum Wall.), Kronlappen einfarbig-zinnober- oder purpurblutrot; f. malabaricum 0. Kize. (syn. Eranthemum malabaricum are, E. borneense Hook. fil.), Kronlappen weiß, Gaumen gelblich; f. An- dersonii O. Atze. (syn. Eranthemum Anders. Mast.), Kronlappen weiß, Gaumen rot-punktiert; f. puncta— tum 0. Alze. (syn. Eranthemum punctatum Nees), Kronlappen blaßrötlich, Gaumen purpurn-punktiert; f. palatiferum C. Atze. (syn. Eranthem. palatif. all.), Kronlappen rot oder purpurn, Gaumen drei— farbig: weiß, Mitte gelblich, ſchwarz-punktiert; f. fusco— viridulum 0. Ztze., Kronlappen rotbraun, Gaumen gelblichgrün, nicht punktiert; f. Hookerianum ©. KÄtze. (syn. Eranthem. ocellatum Hook. fil.), Kronlappen zinnoberrot, Gaumen teilweis weiß; f. Clarkeanum O Kize. (syn. Eranthem. palatiferum Hook. fl., nicht Wall.; E. cinnabarinum Clarke, nicht Wall.), Kronlappen leuchtend-blutrot, Gaumenmitte goldgelb; f. malaccense 0. Ktze. (syn. Eranthem. malaccense Clarke), Kronlappen lila, Gaumen in der Mitte gold- gelb, rot-punkliert, oben weiß. [S. crenulatum 0. kKtze. (syn. Eranthemum crenulatum Wall.) it durch eine aus ſchmalem Grunde allmählich ſchwach ſich erweiternde Blumenkrone verſchieden, und f. gran— diflorum hat etwas größere Blüten.] — Kultur aller Arten im Lauwarm- oder luftigen Warmhauſe; bei entſprechender Pflege und Wärme (+ 10 bis 15° C.) auch wie Nr. 2634 im Zimmer. Gattung 881. Graptophyllum Nees, Fleckenblatt, = XXVII 6 (griechiſch: graptos — bemalt, phyllon — Blatt; Blätter meiſt mit Längsflecken). Kronröhre ſchief oder etwas einwärtsgekrümmt, nach oben erweitert; Saum 2lippig; Oberlippe aufrecht, einwärtsgekrümmt, hohl, kurz-2 lappig; Unterlippe abſtehend, bis zur Mitte oder tiefer 3ſpaltig. Staubblätter 2, dem Schlunde eingefügt, wenig kürzer als die Oberlippe; Kölbchenhälften gleich; außerdem 2 kleine, keulenförmige, unfruchtbare Staubblätter am Grunde der Staubfäden. Kapſel länglich, hart, in einen langen Stiel zuſammengezogen. Samen meiſt 2. Kahle Sträucher. Blätter ganzrandig (in einer Art dornig-gezähnt), oft bemalt. Blüten rot, in Trugdöldchen oder Büſcheln, die einen dichten, endſtändigen Strauß bilden, oder in den Blattachſeln jähriger Zweige ſitzend. — 4 Arten, in Auſtralien und den Inſeln des Stillen Oceans. Z. B.: G. pictum Griff. (syn. G. hortense Nees, Justicea picta L., J. nitida Nees, J. Klotzschiana Hoffmsgg., J. Carayana Newman). Gattung 882. Thyrsacänthus Nees, Straußklaue, O XXVII 6 (griechiſch: thyrsos — Strauß, acanthos — Bärenklau; Blütenſtand meiſt ein Strauß). Kronröhre verlängert, gerade oder etwas einwärtsgekrümmt, über der Mitte erweitert; Kronſaum faſt 2lippig, 4ſpaltig, der obere Lappen (oder Lippe) aufrecht, ganz oder 2ſpaltig; Unterlippe Zteilig. Staubblätter 2, oberhalb der Mitte der Krone eingefügt, eingeſchloſſen oder kürzer als die Krone; Staubkölbchenhälften gleich oder die eine kaum länger. 2 kleine (bisweilen winzige und zahnförmige) unfruchtbare, keulenförmige Staubblätter am Grunde der fruchtbaren, frei oder angewachſen. Samen 4 oder weniger. Aufrechte Kräuter oder Sträucher. Blätter ganzrandig, meiſt groß. Blüten rot, büſchelig, in den Achſeln der kleinen Deckblätter und einen endſtändigen, einfachen, traubenförmigen oder riſpig-verzweigten Strauß bildend. — 20 Arten, im tropiſchen Amerika. Z. B.: T. rutilans Planck. et Lind. , ſcharlachrot, traubig; T. barleriodes Nees, karminſcharlach, ſtraußig. Gattung 883. Justicea L., Juſticie, O XXVII 6 (nach dem ſchottiſchen Gärtner und Botaniker J. Juſtice benannt). Kelch tiefgeteilt; Zipfel 4—5, ſchmal, pfriemlich oder ſpitz, gleich— oder ungleichlang. Kronröhre kürzer, ſeltener ein wenig länger als der Saum, gerade oder gekrümmt, oben oder faſt vom Grunde an erweitert, am Schlund bisweilen leicht zuſammengeſchnürt; Saum 2lippig. Staubblätter 2, dem Schlunde angeheftet, kürzer als die Oberlippe. Staubkölbchenhälften getrennt: je eine höher angeheftet und ohne Anhängſel, je eine andere tiefer und am Grunde mit deutlichem, kleinem, weißem Sporn! Unfruchtbare Staubblätter fehlen. Kapſel unten in einen ſoliden, meiſt ziemlich langen Stiel zuſammengezogen. Samen 4 oder weniger, meiſt flach zuſammengedrückt. Kräuter, ſeltener Sträucher. Blätter ganzrandig. Blüten klein, weiß, violett, roſa, ſeltener rot, einzeln, gebüſchelt, trugdoldig oder in Ahren oder Riſpen. In dieſer Gattung, wie bei einigen verwandten, finden ſich oft zwiſchen den Staubfäden an der Kronröhre 2 getrennte oder verbundene, von außen eingeſtoßene behaarte Linien, Flecken oder Höcker. — 100 Arten der wärmeren Gegenden der Erde. [Gattung Adhätoda Nees hat glockigen, 5ſpaltigen Kelch mit lanzettlichen Zipfeln. Z. B.: A. Adbatoda Voss (syn. A. Vasica Nees, Justicea Adhatoda L.), Blüten weiß, innen purpurnsliniiert und roſtrot-gefleckt. — A. cydoniaefolia Nees (syn. e le Pohl), Oberlippe weiß, violett-gerändert, Unterlippe purpurviolett; iſt ſehr ſchön. Blüten über zolllang, in ichten Köpfchen. 808 Familie 142. Acanthaceae, Bärenklaugewächſe. O XXVII G. A. Kräuter oder Halbſträucher. Blüten faſt ſitzend, ährenförmig. Deckblätter kreis- oder eirund, häutig oder aderig, dachziegelig oder ſchlaff. Kelchzipfel 5, wenig ungleich . J. chrysotrichoma. 2641. B. Halbſträucher oder Sträucher. Blüten faſt ſitzend, gebüſchelt in den Adi eln, oder unterbrochen— ährig; Deckblätter klein oder ſchmal; Kelchzipfel 5, wenig ungleich: Justicea Gendarussa L. (syn. J. salicina Fahl, Gendarussa rosea Rumpf, G. vulgaris Nees), Oſt⸗ indien, Blüten in 10—15 em langen Endähren, mennigpurpurrötlich, mit borſtenförmigen Deckblättern. C. Aufrechte Kräuter oder Halbſträucher. Blütenſtand lockerriſpig; Blüten mit faſt ſchon vom Grunde ſich ſchwach erweiternder Kron— röhre und kurzem Kronſaum .. .J. dichotoma. 2642, D. Krautig⸗-halbſtrauchige Pflanzen. Blütenähren end⸗ oder achfeltändig, oft gefiel; Deckblätter dünnhautig, kreisrund, bewimpert oder nackt; Kelchzipfel 5, einer oft kleiner .. J. crispata. 2643. 2641. Justicea chrysotrichöma Pohl (mr. La Mart. 9198 5 8 Mes, Porphyro- Adhatoda chrysotrichoma Wees, Tyloglossa chryso- | coma lanceolata hort., Scheidw., nicht Hool. “), trichoma Nees, Justicea chrysotricha hort.), Gold- Gekräuſelte Juſticie. Schattige Gebirgswälder haar-Juſticie. Braſilien. Strauchig. Blütezeit: Braſiliens. Halbſtrauchig, / —1¼ m hoch. Blüte- Sommer. — Pflanze rotgelb-zottig bis gelb-wollig, zeit: Herbſt, auch Frühling. — Stengel unten ge⸗ aufrecht. Blätter gedrängt, eirund, faſt herzförmig, kniet oder kriechend, dann aufſtrebend, ſtielrund, die ſpitz, ſitzend. Blüten in endſtändiger, einfacher, vier- Sproſſe faſt 4 kantig und filzig; Blätter länglich, zu⸗ kantiger, etwa 6—9 em langer, dichter Ahre. Blüten- geſpitzt, in den langen, welligen Blattſtiel verſchmälert, deckblätter eirund, ſamt den länglich-lanzettlichen Deck- kahl, 12—18 cm lang bei 21/,—4 em Breite; Blüten⸗ blättchen mit Weichſpitze und länger als der Kelch. ähren achſel- und entſtändig, zuſammengeſetzt; ihre Blumenkrone purpurn, weichhaarig, 18—20 mm lang, Deckblätter faſt kreisrund, eingedrückt und bewimpert, mit kurzer Röhre; Unterlippe 3lappig, mit aufge- meiſt rot⸗gefärbt. Blumenkrone gegen 1 em lang, blaſener, kammförmig⸗-geaderter Scheibe. an der Spitze etwas flaumig, bläulich, ſchön ge— 2642. Justicea dichötoma 5B“. (syn. J. tinc- adert; Oberlippe hohl, kaum ausgerandet; Unterlippe toria Hoffmsgg., Leptostachya dichotoma Mes, Rha- mäßig ⸗3ſpaltig; ihr Mittellappen roſenrot, in der phidospora dichotoma Nees), Gabeläſtige Zuſticie. Mitte mit zuſammenfließenden, weißen Streifen. k. Schattige Wälder Javas. Staudig-halbſtrauchig, im | prunellaefolia Pohl pr. sp. hat kleinere und ſtumpfe unteren Teile niederliegend und wurzelnd; Stengel Blätter. f. humilis iſt eine Zwergform. faſt 4 kantig; Blütezeit: den ganzen Sommer. — Justicea (2) Lindenii ort., aus Mexiko, wird Blätter langgeſtielt, eirund⸗länglich, zugeſpitzt, mit als eine ſchöne Schmuckpflanze mit dunkelorangegelben ſpitzlichem Grunde, faſt ausgeſchweift, beiderſeits Blüten, die ſich bouquetförmig an der Spitze des flaumig. Wenn die Pflanze 30 cm Höhe erreicht hat, Hauptſtammes und der Zweige entfalten und einen entwickeln ſich aus den Gipfeln aller Sproſſe fuß⸗ wunderhübſchen Anblick gewähren, geſchildert. Viel⸗ 1 5 Ne urn 8 1 10 195 leicht Beloperone aurantiaca BHꝗy? — /Fff/(c/0/ VER ED 0 Verwendung der genannten Arten als Topf- gezeichneten Blüten. Sehr empfehlenswert, auch pflanzen des Warm- oder feuchten Lauwarmhauſes. leicht durch Stecklinge zu vermehren. N ; | 2643. Justicea erispäta Pohl (syn. J. nummu- Kultur wie Nr. 2634. Gattung 884. Beloperone Mees, Sporubüchschen, Or XXVII 6 (griechiſch: belos — Wurfgeſchoß; hier die blütenſtaubſchleudernden Kölbchen gemeint; peröns — Spitze, an der einen Kölbchenhälfte). Kelch teilig; Zipfel linealiſch-borſtenförmig oder lanzettlich. Kronröhre ſchmal, meiſt verlängert, oben wenig erweitert; Saum lang 2 lippig: Oberlippe ſchmal, aufrecht, hohl, ganz oder ſehr kurz-2 lappig; Unterlippe breiter, aufrecht-abſtehend, ſchwach⸗ gewölbt, an der Spitze oder bis zur Mitte Zſpaltig. Staubblätter 2, nahe der Kronröhrenmitte oder faſt an der Spitze der Röhre eingefügt, wenig kürzer als die Oberlippe; die Kölbchenhälften jedes Staubblattes getrennt, länglich oder linealiſch, ver⸗ ſchieden: eine höher angeheftet und ohne Anhängſel, die andere tiefer und am Grunde geſpornt (vergl. jedoch B. violacea !). Unfruchtbare Staubblätter fehlen. Kapſel ziemlich ſtielrund, am Grunde in einen breitlichen, ſoliden Stiel zuſammengezogen. Samen 4 oder weniger, dick oder faſt kugelig. Sträucher. Blätter ganzrandig, oft groß. Blüten meiſt rot, in den Deck⸗ blätterachſeln gebüſchelt oder trugdoldig, entweder in einen endſtändigen Strauß geordnet, auch wohl in ein Köpfchen gehäuft, oder achſelſtändig. Deckblätter meiſt krautig. Die Oberlippe der Krone innen bisweilen mit 2 den Griffel umgebenden Linien oder Häuten verſehen. — 30 Arten, im tropiſchen Amerika. A. Deckblättchen ſo lang oder meiſt länger als der Ke[lccß5ß 1 SEE B. aurantiaca. 2645. B. violacea. 2646. B. Deckblättchen kürzer als der Kelch, höchſtens einmal ebenſolang: ſiehe in Gtg. 885 Dianthera calyeina und D. ciliata! . 2644. Belopérone nemorösa Mes (syn. nur flaumig-ſcharf und die oberen ſtumpflich. — B. Justicea nemorosa Smwartz, J. formosa Will, | plumbaginifolia Mes (syn. B. oblongata Mes, J. grandiflora DC., J. coccinea hort. ex p.!, nicht Justicea plumbaginifolia Jacg., J. amoena Mart., Abl., Dianthera justiciodes Sv.), Sain-Sporn- J. lateritia Willd., J. oblongata Lk. et Otto), Wälder büchschen. Weſtindien. Staudig bis halbſtrauchig, Braſiliens; halbſtrauchig, 90-180 em hoch; Blütezeit: 60 —100 em hoch. Blütezeit: Herbſt, Winter. — Herbſt, Winter. Die Stengel faſt kletternd oder aufrecht. Blätter teils aus einem ſtumpfen in einen ſchmalen Blätter lanzettlich oder länglich, zugeſpitzt, kahl. Blüten Blattſtiel ſpitz»auslaufenden Grunde, teils aus ver- in achſelſtändigen Ahren oder in dreiſpaltigem end- ſchmälertem Grunde oval⸗länglich oder eirund, zugeſpitzt, ſtändigen, kurzen Strauß, ſchön purpurrot, gegen an den Rippen oder überall flaumig. Blütenähren 5 em lang. Deckblätter und Deckblättchen lanzettlich; endſtändig, einzeln oder mehrere. Deckblätter eirund, Kelche länglich-lanzettlich, zugeſpitzt; Staubkölbchen zugeſpitzt, aderig, überall weichhaarig, an ihrem Grunde geſpornt. f. angustifolia Nees (syn. Justicea coccinea wenig verſchmälert. Blüten purpurviolett bis Zuschn.), Blätter länglich-lanzettlich oder lanzettlich; pur purſcharlach; Oberlippe ausgerandet. f. glabra Deckblätter lanzettlich-linealiſch. f. macrophylla Nees, (syn. Justicea purpurea Forsyth, nicht L.) hat einen Blätter groß, breit-oval an beiden Enden zugeſpitzt, ſtärker veräſtelten, nur an den jungen Sproſſen ſehr 17—20 em lang bei 7½—9 em Breite; Blütenähre feinflaumigen Stengel; Blätter an der Mittelrippe endſtändig, einfach, mehr verlängert (6—8 em lang). kaum flaumig; Deckblätter nicht zottelhaarig, ſondern 2645. Beloperone aurantiaca DAgp. (syn. Be DPyrtanthera aurantiaca Hook., Calycostylis auran- Kuestera aurantiaca Agl.), tiaca hort. monn,, Orangerotes Spornbüchschen. Braſilien, an halb⸗ ſchattigen Orten. Strauchig, 1 1½ m hoch. Blüte⸗ zeit: meiſt Sommer. — Aſte lang, ſchlaff, faſt ſtielrund, knotig, gleich den Blattnerven mit kurzen, ſteifen Haaren beſetzt. Blätter oval⸗länglich, ſpitzlich, kurzbewimpert, in einen kurzen Blattſtiel verſchmälert, bis 8 em lang bei 3—4 em Breite. Blütenriſpe endſtändig ähren— förmig, dicht, etwa 6—8 em lang; der ganze Blüten⸗ ſtand kurz⸗weichhaarig. Deckblätter elliptiſch, kurz- geſpitzt bis lanzettlich und ſpitz; Deckblättchen gegenſtändig, ſolang als der Kelch und gleich deſſen Zipfel linealiſch-lanzettlich. Blumenkrone ſchön orange- rot, 4—5 em lang, mit ſchlanker, faſt dreiſeitiger Röhre. Staubblätter 2, unter der Kronröhren— Mitte angeheftet und bis zum Schlunde ange— wachſen; Kölbchenhälften auf rautenförmigem Mittelband auseinandergehend, beide geſpornt. 2646. Beloperone violäcea Planch. et Lind. (syn. Gromovia [nicht Gronovia!] violacea Agl.), Violettes Spornbüchschen. Neugranada. Halbſtrauchig. Blütezeit: Frühling, Sommer. — Aſte ſchön grün, ſtielrundlich, faſt krautig, kahl. Blätter eirund— länglich, zugeſpitzt, mit in den kurzen Blattſtiel verſchmälertem Grunde, auf der Fläche blajig-dunfel- grün, an den Rändern und den Nerven unterſeits kurzbehaart. Blüten achſel- und endſtändig, gehäuft, durch blattartige Deckblätter geſtützt. Blumenkrone Gattung 884. Belopérone und Gattung 885. Dianthera. Nr. 2641 2647. 809 rachenförmig, ſchön violett auf dem Gaumen durch kleine fiederförmig-erhaben⸗geſtellte weiß⸗ gelbe Linien gezeichnet, etwa zolllang; Oberlippe leicht⸗2 lappig, gerade aufgerichtet und ziemlich gleich breit; Unterlippe breit und groß, Z lappig. Deckblätter länger als der Kelch. Staubblätter 2, dem Kron— ſchlunde eingefügt; die unteren Kölbchenhälften nur ſehr klein geſpornt, oft aber auch ganz ſtumpf. — var. pulchella Voss (syn. B. pulchella Linden, Gromovia pulchella Rl.) iſt eine ſehr hübſche Abart; Blätter lanzettlich- länglich, an beiden Enden verſchmälert, unter der Lupe betrachtet an den Nerven ſehr kurzflaumig, unterſeits kahl, oberſeits mit einzelnen, kurzen, ſteiflichen Haaren. Blütenköpfe an den Zweig-Enden mit die Kelche doppelt überragenden Deckblättern und faſt ebenſolangen linealiſchen Deck— blättchen. Blumenkrone ſchön lilablau, außen drüſig⸗flaumig; Gaumen erhaben-weißlich-gezeichnet. Wirklich empfehlenswerte Frühlingsblüher fürs Lauwarmhaus und Wohnzimmer. — Verwendung der Beloperone-Arten. Sie ſind ſchön und dankbarblühende Topfpflanzen des Lauwarmhauſes, gedeihen aber auch im Wohnzimmer in kräftiger Erde und verhältnismäßig geräumigen Töpfen vortrefflich. Kultur ſonſt wie Nr. 2651 und 2634. Vermehrung durch Stecklinge im Warmbeet ſehr leicht. Anzucht aus Samen in Töpfen und warm. — Keimkraft der Samen zwei Jahre; Keimung nach etwa 3—4 Wochen. Gattung 885. Dianthera L., Doppelbüchschen, O XXVII E (griechiſch: dis — doppelt, anthera — Staubkölbchen; Staubkölbchen 2, jedes mit 2 getrennten Hälften). Kronröhre dünn, entweder verlängert, oben kaum erweitert, oder bei kleinen Blüten kürzer und oben erweitert; Kronſaum 2lippig; Oberlippe gerade oder ge= krümmt, ſchmal, hohl, ganz oder 2zähnig; Unterlippe abſtehend, ziemlich gleich, 3 ſpaltig. Staubblätter 2; Staubkölbchenhälften eiförmig oder länglich, ſtets ohne Sporn und wenig ungleich, aber durch das ſtärkere Mittelband (Konnektir) getrennt, die eine höher angeheftet, oder beide mehr oder weniger ſchief, nn querliegend. räuter. ſolidem Stiel. Samen 4 oder weniger, flachzuſammengedrückt. Unfruchtbare Staubblätter fehlen. Blätter ganzrandig, ſeltener gezähnt. Kapſel mit Blüten ährig, ſtraußig oder riſpig. — 80 Arten, im tropiſchen und außertropiſchen Amerika. A. Blumenkrone (meiſt rot oder violett) verlängert, ſchmal. lichen Lappen. Staudig⸗-halbſtrauchige Pflanzen. Kronlippen wenig ungleich; Vorder- (Unter-) lippe mit meiſt läng⸗ 1. Blüten in endſtändigen, dichten Ahren. Deckblätter breit, krautartig oder gefärbt, dachig⸗ oder lockergeſtellt. D. Pohliana. 2647. 2. Blüten in dicht⸗ oder locker-vielblütigen, endſtändigen Sträußen; Deckblätter ſchmal oder klein: D. lucida BHgp. (syn. Justicea lucida Andr., Rhytiglossa lucida Nees), Stengel und die glänzenden, blaſigen Blätter kahl. Blütenſtand dicht ſtraußförmig, aus gegenſtändigen, kurzen, wenigblütigen Teilähren beſtehend. Deckblätter und Deckblättchen borſtenförmig, viel kürzer als der Kelch. Blüten rot. 3. Blüten in faſt traubenförmigen, dichten, vielblütigen, in den Achſeln ſitzenden Trugdolden; Deckblätter ſchmal: D. nodosa BHgp. (syn. Justicea nodosa Bot. Mag., Beloperone Amherstiae Nees, Sericographis squarrosa Nees), Blüten purpur⸗ ſcharlachrot, 2½ —4 cm lang, weichhaarig. Staubkölbchen violett. Der Samen enthaltende Teil der Kapſel iſt faſt kugelig. B. Blumenkrone weniger verlängert; ihre Vorder- (Unter-) lippe breit, abſtehend und oft länger als die Oberlippe. Blüten in ſehr kurze, ſitzende Ahren oder faſt beblätterte Köpfchen gehäuft. Kelchzipfel und Deckblätter lang-linealiſch und bewimpert: D. setacea Voss (syn. Jacobinia ciliata Nees, Eebolium setaceum O. Ktze., Beloperone ciliata Bot. Mag. t. 5888). Vergl. ferner Belo- perone violacea Planch. et Lind., Nr. 2646, welche hier geſucht werden könnte, weil die Kölbchenhälften oft ſpornlos find. 2647. Dianthöra Pohliäna Voss (syn. Ortho- tactus [Amphiscopia] Pohlianus Nees, Porphyrocoma lanceolata Hook.), Pohls Doppelbüchschen. Brafilien. | Blütezeit: März, April: Halbſtrauchig, niedrig. oder Vorſommer. — Pflanze äſtig, dicht beblättert, kahl, oben faſt krautig. 15 em lang, bis höchſtens 4 cm breit, länglich, an beiden Enden verſchmälert (entweder am Grunde keil— förmig in den Blattſtiel lang herablaufend oder in den Blattſtiel verſchmälert), vorn ſtumpf- oder ſpitzzugeſpitzt, ausgeſchweift, oberſeits dichtgeſtrichelt. Blütenähre endſtändig, dicht, 4kantig, gefärbt, ſitzend, 5—12 cm lang; Deckblätter breit-eirund, an der Spitze gefaltet, mit Weichſpitze, zurückgekrümmt, faſt weich— haarig, bewimpert, purpurrot-gefärbt und geadert; Deckblättchen lanzettlich, länger als der Kelch, welcher kaum 6 mm lang. Blumenkrone violett, 12—15 mm lang, kahl. f. angustifolia Voss (syn. Porphyrocoma longifolia hort.) iſt eine nur 15—35 em hohe Form Blätter ſamt Blattitiel etwa mit ſämtlich lanzettlichen, langgeſpitzten Blättern (die bei 22 - 25 cm Länge 2—3!/, em breit find); Blüten und Deckblätter purpurn oder purpurviolett. Art und Form ſind ſehr ſchön! — D. strobilacea Voss (syn. Orthotactus [Amphiscopia] strobilaceus Nees, Beloperone strobilacea Mart.), Stengel mehrere, im unteren Teile verholzend; Aſte aufrecht; Blätter weich- haarig, beſonders unterſeits, aus keilförmig-verſchmäler- tem Grunde oval, ſtumpflich; Blütenähren faſt Ledig, achſel-gegenſtändig, ſo lang oder wenig länger als ihre Blätter und kurzgeſtielt. Deckblätter oval, mit Weichſpitze; Deckblättchen linealiſch, wenig länger als der Kelch. Blumenkrone 3 em lang, ſchön ſcharlach— rot; ihre Unterlippe am Gaumen höckerig, locker kammförmig⸗geadert und länger; Kelchzipfel purpurn; Kapſel und Samen braunrot. 8 Kultur wie Nr. 2634. Vermehrung durch Stecklinge leicht. Anzucht aus Samen nicht ſchwierig. 810 Familie 142. Acanthaceae, Bärenklaugewähfe. Oo XXVII 6. Gattung 886. Jacobinia Moric., Jacobinie, O XXVII 6. Kronröhre ſchmal, meiſt verlängert, oben wenig erweitert. Oberlippe ſchmal, aufrecht oder gekrümmt, hohl, ganz oder ſehr kurz⸗2 lappig; Unterlippe aufrecht⸗abſtehend oder zurückgekrümmt, oberſeits etwas gewölbt und ſehr kurz⸗ oder bis zur Mitte Zſpaltig. Staubblätter 2; Staubkölbchenhälften länglich-linealiſch, an einem ſchmalen Mittelband (Konnektiv), ohne Sporn, parallel oder faſt gleich, oder die eine Hälfte ein wenig höher angeheftet oder kleiner. Unfruchtbare Staubblätter fehlen; in der Krone ſind aber oft 2 behaarte, von den Staubfäden getrennte Linien vorhanden. Kapſel unten mit ſolidem Stiel. Meiſt aufrechte Kräuter oder Sträucher. oder weniger. Blätter ganzrandig. N Samen 4 Blüten meiſt gelb, rot oder orange, ſeltener weißlich oder roſa. — 30 Arten, im tropiſchen Amerika, von Braſilien bis Mexiko. i 8 A. Blütenſträuße endſtändig, dicht oder ziemlich locker, kurz, verlängert oder faſt gleichgipfelig, mit ſchmalen oder breitlichen, faſt blatt⸗ artigen Deckblättern. der Mitte der Kronröhre oder höher angeheftet . . .. Blumenkrone lang, einwärtsgekrümmt; ihre Unterlippe ſchmal, an der Spitze kurz-Z lappig. Staubblätter J. magnifica. 2648. J. velutina. 2649, Blüten in endftändiger, dichter Ahre; Deckblätter ziemlich breit, krautartig oder gefärbt, dachig angeordnet; Blüten ſitzend, in jeder Achſel 1—3; Blumenkrone lang, einwärtsgekrümmt, ihre Unterlippe fait bis zur Mitte Zſpaltig; Staubblätter nahe dem Grunde der Kronröhre angeheftet .. J. coccinea. 2650. C. Blüten in kurz- und dicht-, faſt doldentraubigen Trugdolden; Unterlippe der Blumenkrone halb-Sfpaltig; Staubkölbchenhälften faſt übereinandergeſtellt: J. chrysostephana Blütenſtand meiſt achſel- oder fait endſtändig. 2648. Jacobinia magnifica Voss (syn. Cyr- tanthera magnifica Nees, Justicea magnifica Pohl, J. splendens Hort., J. carnea Hook., nicht ort.“), Prädtige Jacobinie. Braſilien. Strauch, 90 bis 180 em hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Stengel 4 kantig, 4furchig, gleich den Blättern von erhabenen, gedrängten Punkten etwas rauh und matt⸗ grün. Blätter unterſeits nicht oder nur die Rippen gerötet, am Grunde faſt herzförmig oder ge— ſtutzt, in den Blattſtiel herablaufend, entweder eirund, faſt deltaförmig oder oval-länglich, nahe ihrem Grunde etwa 7—9 cm breit, an der Spitze ver— ſchmälert und ſcharfzugeſpitzt, am Rande ausgeſchweift und unregelmäßig⸗-gekerbt. lang, länglich-oval, mit zahlreichen, gleichzeitig auf— blühenden Blüten geſchmückt. Deckblätter und Deck— blättchen länglich oder lanzettlich, zugeſpitzt, lang be— wimpert, doppelt ſo lang als der Kelch. Blütenſtand⸗ teile etwas klebrig, purpurn; Blüten tiefroſenrot, etwas breitere, mehr ovale, kurzzugeſpitzte, an ihrem Grunde ſtumpfliche, ſehr zart erhaben-punktierte Blätter (syn. Cyrtanthera Pohliana Nees, Justicea carnea | e e IeDL 5 » an 5 cm lang, flaumig-klebrig. — J. Pohliana Voss Lindl., auch hort.!), Blütezeit: Sommer, Herbſt. Blätter am Blattſtiel (bis zur Mitte und weiter) lang herablaufend, aus keilförmig-verſchmälertem Grunde eirund⸗länglich oder eirund; Blattſtiel länger als bei voriger Art, 7—8 em lang; Blattflächen beiderſeits nicht ſchärflich, ſondern kaum geſtrichelt und etwas glänzend. Deckblätter verfehrteirund - länglich, am Grunde verſchmälert, vorn ſpitzlich oder ſtumpf; Deck— blättchen lanzettlich oder linealiſch, ſpitz, am Rande kurzflaumig- oder kleinborſtig-bewimpert [bei f obtusior ſind die Deckblätter ſehr ſtumpf und undeutlich-wimperig, die Laubblätter zudem mehr länglich]. Blumenkrone kahl oder kaum klebrig, roſa oder fleiſchfarben. 2649. Jacobinia velütina Voss (syn Cyrtan- thera Pohliana f. velutina Nees, Justicea carnea superba hort.), Sammetige Jacobinie. Braſilien, am Rio⸗Grande, Buenos-Ayres. Strauchig. Blüht faſt zu jeder Jahreszeit und ſchon als kleine Pflanze ſehr dankbar. — Blätter wie bei letztgenannter Art, jedoch auf beiden Flächen ſammetig-weich— haarig; die Deckblätter ſehr ſtumpf und deutlich— wimperig. Blüten ſchön roſenrot, weichhaarig. Eine der ſchönſten Arten der Gattung und als Topf- pflanze gewiß zu empfehlen; iſt auch in deutſchen Gärten ſchon lange bekannt. Kultur ſiehe J. coceinea. — J. Liboniana BAgp. (syn. Cyrtanthera Liboniana Lem., C. magnifica Hort.“, nicht Nes; C. Pohliana f. discolor Rgl.), Aſte gewöhnlich ſtielrund, über den Blättern knotig angeſchwollen. lanzettlich, am Blattſtiel langverſchmälert-herablaufend, vorn faſt zugeſpitzt, wellig oder ſchwachbuchtig, dunkel- a BHogp. (syn. Cyrtantbera chrysostephana Hook. Blüten in unterbrochenen Ahren oder an den Aſten einer Trugdolde oder Riſpe entferntitehend, ſitzend. ) Kron-Unterlippe bald ſehr kurz-, bald bis zur Mitte 3 ſpaltig. J. pauciflora. 2651. und Blätter eirund- | en Hl.), Mexiko. Deckblätter klein. grün, oberſeits mit erhabenen, einhaarigen Punkten, unterſeits kahl und gleich dem Stengel violettpurpurn, auf den erhabenen Adern feinfilzig. Blüten in einem dichten, großen, ährenförmigen Endſtrauß, ſchön, lebhaft-roſenrot. Deckblätter ſtumpf, an ihrem Rande nur weichhaarig. 2650. Jacobinia coceinea Hiern. (syn. Justi- cea coccinea Au.“, auch ort. ex p.; Pachystachys coccinea Nees), Scharlachrote Jacobinie. Guiana, Cayenne, an Ufern und Bächen. Halbſtrauchig-ſtrauchig, 1—1?/, m hoch. Blütezeit: Frühling oder Winter. — Pflanze kahl, äſtig; Aſte grün; Blätter glatt, oval⸗ länglich, zugeſpitzt, an ihrem Grunde ſpitz, lebhaft— Blütenſträuße 10—12 om glich, zuggſpis ) DE grün, 15 bis über 20 cm lang bei 8½ 10 cm Breite. Blüten in dichten, reichen Endähren, ſcharlach— Deckblätter länglich, ausgeſprochen-langzugeſpitzt, an ihrem Grunde ein kurzes Stück verſchmälert. f. latior Voss (syn. Pachystachys latior Nees) hat und ovale, borſtig-langſpitzige, nach unten in einen breitlichen Stiel verſchmälerte Deckblätter. Gut gepflegte, buſchig erzogene Exemplare von J. coccinea erreichen bei 1m Höhe eben ſolche Breite und ſind dann wahre Prachtpflanzen. 2651. Jacobinia pauciflüra DAgp. (syn. Libonia floribunda C. Koch, auch ort.; Serico- graphis pauciflora Nees), Wenigblütige Jacobinie. Braſilien. Halbſtrauchig-ſtrauchig, 30—60 em hoch. Blütezeit: Winter, Frühling. — Pflanze buſchig, aufrecht; Stengel reich gabelig-veräſtelt, gekniet. Blätter elliptiſch oder länglich, an beiden Enden etwas verſchmälert oder oval und ſtumpf, meiſt ungleich und verſchiedengeſtaltet, je nach Ernährung größer oder kleiner, die oberen meiſt größer. (Die Größe ſchwankt zwiſchen 10— 70 mm Länge bei 6—30 mm Breite!) Blütenſtiele einzeln oder paarweis achſelſtändig, nur 1—3blütig, meiſt 1blütig, kürzer als die Blätter. Deckblätter und Deckblättchen ſehr kurz, ſamt den Kelch- zipfeln lanzettlich, zugeſpitzt, ſcharfflächig. Blüten nickend, zur Hälfte rot, zur Hälfte orangegelb, gegen zolllang. Kronröhre am Grunde meiſt 1fledig ; mit oder ohne 2 kleine Nebenflecke. — Es giebt 2 Formen: f. umbrosa, die kleinere, Zweige und Blattoberſeite etwas kurzhaarig, Blattunterſeite oft weichhaarig, blüht von Oktober an, und f. speciosior Zweige und Blätter kahl, auch etwas größer. Ziemlich bekannte, auch ſehr geſchätzte, dankbar— reichblühende Pflanze, die ihren Namen „pauciflora = wenigblütig“ wegen der meiſt nur 1blütigen Blütenſtiele nur botaniſch mit Recht trägt. Dieſe Pflanze beſitzt die Unart, in trockener Luft, oder Gattung 886. Jacobinia bis Gattung 889. Lankéstera. Nr. 2648 2653. 811 wenn ſie während der Wachstumszeit zu nachläſſig traubenförmig-einſeitswendig mit Blüten beſetzt ſind. begoſſen worden, oder im Zimmer nicht weit genug Einzelblüten ſehr kurzgeſtielt, mit 2—3 linealiſchen vom geheizten Ofen entfernt ſteht, oder wenn ſie in Deckblättchen, die viel kürzer als der drei-, zuletzt 5 teilige, einen anderen, trockeneren Raum gebracht wird, die drüſig-weichhaarige Kelch. Blumenkrone 3—4 em lang, Blätter großenteils abzuwerfen. Solch trockene Zimmer- feuerrot, ziemlich kahl, 3 ſeitig, gekrümmt, 2 lippig; luft iſt aber auch für die Bewohner ſchon nicht mehr Oberlippe 2ſpaltig; Unterlippe 3 lappig, mit famm- geſund, und ein Feuchtigkeitsmeſſer (abgebildet in den förmig-geadertem Gaumen; Kronröhre innen am Grundzügen der Gartenkultur von A. Voß) nicht zu Grunde mit 3 ſeidenhaarigen Schüppchen. Staub- entbehren. — J. pauciflora > Ghiesbreghtiana (syn. blätter 2, bis zur Mitte behaart. Staubkölbchenhälften Libonia penrhosiensis hort., Sericobonia ignea Lind. einander genähert. et Andre) iſt eine Baſtardform, die vom Oktober bis Nr. 2651 iſt, wenn in kräftiger Erde kultiviert, März ſchönere, leuchtend-karmeſinrote Blüten trägt, und durch Entſpitzen buſchig gehalten, ein ſehr an— die eben geſchilderte Unart des Blätterabwerfens nicht genehmer Winterblüher. — oder wenig beſitzt, im allgemeinen aber weniger reich Verwendung der Jacobinia-Arten als Topf— blüht. — J. Ghiesbreghtiana Bp. (syn. Serico- pflanzen für Lauwarmhäuſer und Zimmer; fie graphis Ghiesbreghtiana Mes, Justicea Ghiesbregh- ſind durchaus empfehlenswert. Sie lieben als tiana Lem., Aphelandra Ghiesbreghtii Hort.), junge Pflanze Wärme und Feuchtigkeit, aber auch Mexiko; Halbſtrauch; Blütezeit: November, Dezember. viel friſche Luft, ſie verlangen gegen ſtarken Sonnen— Pflanze kahl; Aſte knotig und an den Knoten rötlich, ſchein etwas Schatten und vor allem recht kräftige, durch 4 erhabene Streifen faſt 4 kantig. Blätter humoſe Erde (Miſt-, Torf- und ſandig-lehmige Raſen— eirund⸗lanzettlich, zugeſpitzt, in den Blattſtiel ver- erde), öfteres Verpflanzen und verhältnismäßig ge— ſchmälert, ausgeſchweift-gekerbt oder ganzrandig. Blüten- räumige Gefäße. Vermehrung durch Stecklinge und ſtiele achjel- oder ſchein-endſtändig, 2—4blütig, oder Ablieger leicht. Anzucht aus Samen. — Keimkraft achſelſtänbige geſtielte Trugdolden, deren gabelige Aſte der Samen 2 Jahre; Keimung in etwa 3 Wochen. Gattung 887. Peristrophe Nees, Gürtelklaue, O XXVII E (griechiſch: peri — herum, ströphos — Gürtel, Wickelband; Blüten von Deckblättern umhüllt). 2 am Grunde etwas verwachſene Deckblätter ſchließen 1 bis mehrere Blüten und oft auch noch kleinere Deckblätter ein. Kelch trocken oder durchſcheinend, tief— Sſpaltig. Kronröhre dünn oder oben ein wenig erweitert; Saum lang-2lippig, mit ſchmalen Lippen; Unterlippe ganz oder kurz— 3ſpaltig. Staubblätter 2, dem Schlunde eingefügt; jedes mit 2 Kölbchenhälften, die ohne Sporn ſind, übereinanderſitzen, oder die eine tiefer angeheftet (ſeltener beide faſt parallel), gerade oder zurückgekrümmt. Unfruchtbare Staubblätter fehlen. Kapſel länglich, unten in einen ſoliden Stiel zuſammengezogen. Die Samenleiſten löſen ſich nicht von den Kapſelklappen; Samen 4 oder weniger, zuſammengedrückt. Kräuter oder Halbſträucher. Blätter ganzrandig. Blütenköpfchen meiſt geſtielt, locker⸗ trugdoldig, die Trugdolden lockerriſpig vereinigt oder an den rutenförmigen Zweigen des Blütenſtandes entfernt, ſeltener die Köpfchen in den Blattachſeln gebüſchelt. — 15 Arten, im tropiſchen und ſüdlichen Afrika, Oſtindien und China. A. Blütenhüllblätter viel breiter und länger als die Kelche. Laub- und Deckblätter der Veräſtelungen verſchieden. P. salicifolia. 2652. B. Blütenhüllblätter länger als der Kelch, aber nicht viel breiter: die Deckblätter der n entweder anders beſchaffen und ſchmäler als jene, oder ſie ſind ähnlich und dann unter den Köpfchen auch breiten. Pi. speciosa. 2653. 2652. Peristrophe salieifölia Mig. (syn. P. 2653. Peristrophe speeiösa Nees (syn. Justicea angustifolia Mees, Justicea salicifolia Bl.“), Weiden⸗ | speciosa Roch, J. rivinaefolia Vs.), Anſehnliche blätterige Gürtelklaue. Java. Halbſtrauchig-ſtrauchig. Gürtelklaue. Bengalen. Halbſtrauchig, 50—80 em Pflanze niedrig, ſehr äſtig; Aſte faſt magerecht-ab- hoch. Blütezeit: Spätherbſt, Winter. — Pflanze ſtehend; jüngere Zweige flaumig; Blätter lanzettlich, aufrecht, äſtig; Blätter aus rutenförmigem oder ſpitzem an beiden Enden zugeſpitzt, unter der Lupe beiderjeits | Grunde, eirund⸗lanzettlich oder elliptiſch, ſpitz, fait an den Rippen ſcharf, lebhaft-grün, bei kf. foliis aureo kahl (etwa 12—15 em lang bei 5—6 cm Breite); variegatis in der Mitte und längs der Seitennerven Blätter des Blütenſtandes meiſt groß (oft 2!/,—8 cm), ſchön goldgelb-gefärbt. Blüten in endſtändigen Trug- ſodaß die Blütenbüſchel, die end- oder achſelſtändig, oft döldchen zu 2—3 en; ihre Hülle 2 blätterig, mit linealiſch- | eher faſt kopfig als riſpig erſcheinen; Deckblätter pfriemlichen bis lanzettlichen Blättchen; Kelch und linealiſch⸗länglich, nicht ſpitz, faſt kahl, viele nach oben Außenſeite der Kronröhre flaumig. Blumenkrone hin erweitert, alſo mehr ſpatelförmig. Blumenkrone hellrot. Die buntblätterige Form iſt recht angenehm 3½—4½ em lang, lebhaft— purpurrot. und für Zimmerkultur geeignet. Verwendung und Kultur wie Nr. 2651 u. 2634. Gattung 888. Hypoéstes R. Br., Hüllenklaue, O XXVII E (griechiſch: hypo — unter, histemi, hestanai — ſtehen, ſetzen; Deckblätter unter den Blüten). Je 1—3 Blüten don 2 am Grunde verwachſenen Deckblättern umgeben. Kelch kürzer als die Deckblätter, tief-5 ſpaltig, mit ſehr ſchmalen Zipfeln. Kronröhre dünn; Kronſaum lang-2 lippig: Oberlippe ganz oder kurz-2 ſpaltig, Unterlippe breiter, 3 ſpaltig. Staubblätter 2, jedes mit einem 1fächerigen Kölbchen, alſo keine 2 Hälften vorhanden. Kapſel 2fächerig, jedes Fach 1—2 ſamig; die Samenleiſten ſich nicht von den Kapſelklappen löſend. Kräuter oder Sträucher. — 40 Arten 3. B.: H. sanguinolenta Hook. (syn. Eranthemum sanguinolentum v. Houtte, auch kort. “), Madagaskar; halbſtrauchig-ſtrauchig, nur 15—25 cm hoch; Pflanze von robuſtem Wuchs; Blätter dunkelgrün, prächtig tiefrot⸗geadert und die bekannte ſchöne Fittonia Verschaffeltii und das Cryptophragmium sanguinolentum an Schönheit noch übertreffend; Blüten lippig, lilafarbig, mit weißem, dunkelpurpur-gezeichnetem Auge, in end= ſtändiger Riſpe. — Verwendung ganz allgemein und zu gleichen Zwecken wie Nr. 2654. Kultur desgl. Gattung 889. Lankéstera Lindl., Lankeſterie, n= XXVII 6. Kronröhre lang, dünn-cylindriſch, an der Spitze ziemlich 11 50 (d. h. nicht erweitert); Kronſaum abſtehend, mit 5 rund— lichen, vor dem Aufblühen gedrehten Lappen. Staubblätter 2, unterhalb der Kron röhrenſpitze eingefügt, herausragend. Staubfäden am Grunde verbreitert, aber kaum herablaufend; neben denſelben 2 ſehr kleine, getrennte, unfrucht bare. Staubkölbchen länglich, auch ohne Sporn. Samen 4 oder weniger, flach. Hohe, kahle oder an der Spitze behaarte Kräuter oder Halbſträucher. Blätter ganzrandig. Blüten orangefarben oder rot, einzeln oder gebüſchelt in den Deckblätterachſeln und ſo zu achſelſtändigen, faſt kugeligen oder zu endſtändigen, länglichen oder verlängerten, einfachen oder verzweigten dichten Ahren x . Zi > 812 Familie 142. Acanthaceae, Bärenklaugewächſe. O XXVII 6. geordnet. — 3 Arten, im tropiſchen Afrika. L. Barteri Hook., orangegelb, Kronröhre flaumhaarig. — L. elegans T. Anders. (syn. Eranthemum elegans KR. Br., Justicea elgans Beauv.), mennigrot; Kronröhre ſchlank, kahl. — L. parviflora Lindl., Blüten ſehr zahlreich, in Endbüſcheln, gelb; Kronröhre wenig länger als der Kelch. — Kultur wie Nr. 2634, im Warmhauſe. a Gattung 890. Ecbölium 8. Kurz, Frauenähre, O XXVII 6 (griechiſch: ekbolion, ein gynäceiſches Mittel). Kronröhre lang, dünn-cylindriſch, am Schlunde ſehr kurz-erweitert; Kronſaum 2lippig: Oberlippe linealiſch, an der Spitze 2zähnig; Unterlippe breit, abſtehend, tief-3lappig. Staubblätter 2, unter dem Schlunde ein⸗ gefügt; Kölbchen normal-2 hälftig, länglich-pfeilförmig, ihre Hälften gleich. Unfruchtbare Staubblätter fehlen. Kapſel in der Scheidewandrichtung flach-zuſammengedrückt, unten in einen langen Stiel zuſammengezogen. Samen 4 oder weniger. Kahler Strauch. Blätter ganzrandig, ziemlich feſt. Blüten bläulich bis purpurn, in den Achſeln der Deckblätter einzeln, ſitzend und fo zur endſtändigen Ahre angeordnet. Deckblätter 4 reihig-dachziegelig, ganz oder gezähnt. — Einzige Art: E. Ecbolium Voss (syn. E. Linnaeanum S. Kurz, Justicea Ecbolium L., J. ligustrina Fahl, J. emarginata Nees, Eranthemum Ecbolium T. Anders.), Blumenkrone bläulichpurpurrot, mit 2½ —3½ em langer, dünner Röhre und etwa 1½x em langen Saumlappen. f. rotundifolia Clarke (syn. Justicea rotundifolia Nees), Blätter eirund oder rundlich; f. laetevirens Marke (syn. Justicea laete- virens Vahl), Pflanze ziemlich kahl, Blätter geſtielt, breit-lanzettlich, Blütenähren oft 15—20 cm lang, mehr locker. Warmhauspflanzen. Gattung 891. Schäuera Nees, Schauerie, G XXVII 6 (nach dem Botaniker J. K. Schauer in Warſchau benannt). Kronröhre dünn, oben wenig erweitert; Kronſaum 2lippig: Ober⸗ lippe ſchmal, aufrecht oder einwärtsgekrümmt, ganz oder ſehr kurz-2 ſpaltig; Unterlippe gleichlang, faſt bis zum Grunde Zteilig, mit ſchmalen Lappen. Staubblätter 2, nahe dem Grunde der Kronröhre eingefügt, nur wenig kürzer als die Oberlippe. Un⸗ fruchtbare Staubblätter fehlen. Staubkölbchenhälften mit nur ſchmalem Mittelband, gleich, parallel und ohne Sporn. Samen 4, zuſammengedrückt. Aufrechte Kräuter oder Sträucher. Blätter ganzrandig. Blüten meiſt orangefarben oder rot, zu end⸗ ſtändigen Sträußen oder Ahren geordnet. Deckblätter und Deckblättchen linealiſch, ſeltener lanzettlich, oft gefärbt. — 8 Arten, in Braſilien. Z. B.: S. calycotricha Nees (syn. Justicea calycotricha Lk. et Otto, J. calytricha Hook, J. flavicoma Lindl.), Blüte⸗ zeit: Frühling (März, April); Aſte ziemlich kahl, am Blatturſprung behaart; Blätter eirund oder eirund-länglich, bisweilen faſt herz⸗ förmig, ſpitz, faſt wellig-kerbig. Blüten in faſt ährenförmigem Endſtrauß; Kelchzipfel linealiſch-borſtenförmig, ſehr lang, nebſt den lincaliſch pfriemlichen Deckblättern um ½ — ½ kürzer als die lebhaft-gelbe, zolllange Blumenkrone, grünlichgelb, auch drüſig⸗ bewimpert. — Topfpflanze, ebenſo aufallend als hübſch, für größere Gewächshäuſer. Kultur wie Nr. 2651. Gattung 892. Fittönia E. Com., Fittonie, = XXVII 6 (nach den Engländerinnen Elizabeth und Sarah Mary Fitton benannt). Kelchzipfel linealiſch-borſtenförmig, faſt gleich oder der hintere kleiner. Kronröhre dünn, oben wenig erweitert; Kronſaum lang⸗2lippig: Oberlippe aufrecht oder einwärts⸗ gekrümmt, ganz oder 2zähnig; Unterlippe faſt ebenſolang, zurückgekrümmt-abſtehend, ſchmal, an der Spitze Zſpaltig. Staubblätter 2, nahe unter dem Kronſchlunde eingefügt, wenig kürzer als die Lippen. Kölbchen 2hälftig, alſo normal, pfeilförmig. Unfruchtbare Staubblätter fehlen. Griffelnarbe ganz. Samen 2 oder 4, flach. Kräuter mit niedrigen, weichzottig⸗wolligen Stengeln. Blätter bunt⸗geadert. Blüten ſchwefelgelb, einzeln in den Achſeln der Deckblätter ſitzend und ſo eine endſtändige Ahre bildend. Deckblätter groß, krautig, ei- oder kreisrund, bewimpert. — 2 Arten. 2654. Fittönia gigantea Zind., Rieſige hoch. Pflanze aufrecht, äſtig. Blätter groß, Fittonie. Ecuador. Staudig⸗halbſtrauchig, bis 60 em glänzend-grün, rot-geadert. Blütenähren mit ziemlich dichtſtehenden Deckblättern, welche ka um länger ſind als die Blumenkronröhre. Blüten unbedeutend, gelb. — F. Verschaffeltii Com. (syn. Gymnostachyum Verschaffeltii Lem., G. bracteosum Lem, Eranthemum rubro-venium Veitch, E. Ver- schaffeltii hort.), Peru, Braſilien; Pflanze ſehr niedrig, mit niedergeſtreckten Stengeln oder Aſten. Blätter ſehr anſehnlich, oval, mattgrün, mit prächtigem roten Adernetz. f. argyroneura (syn. Fittonia argyroneura ort.), mit ſilberweißer Aderung. f. Pearcei Com. (syn. Gymnostachyum Pearcei Wuchs und ſtärker gerötete Adern verſchieden. pflanzen: F. Verschaffeltii iſt überall beliebt und wird ſowohl in Schalen, als auch als Einfaſſungs⸗ pflanze verwendet. Auch die Kultur im Zimmer iſt von Erfolg, ſofern man es an Waſſer und häufigem Beſprühen durch einen ſog. Erfriſcher (Refraichisseur) 8 nicht fehlen läßt, und Warmhausgrade ziemlich ein— Rieſige Fittonie. gehalten werden. Kultur in Torf- und Raſenerde. Vermehrung durch Stecklinge oder Ablieger mühelos. Gattung 893. Ruéllea L., Ruellie, 0 = XXVII o (nach dem franzöſiſchen Arzt Jean de la Ruelle, + 1537, benannt). Kronröhre gerade, gebogen, am Grunde oder bis über die Mitte dünn, nach oben plötzlich oder allmählich in einen glockigen oder röhrigen Schlund verbreitert; Kronſaum ab— ſtehend; Kronlappen 5, vor dem Aufblühen gedreht, gleichförmig, oder die beiden oberen verwachſen und eine Lippe bildend. Vollkommene Staubblätter 4, zweimächtig, unter dem Schlunde eingefügt; die Fäden unten oft verbreitert oder (durch eine Haut verbunden) herablaufend⸗-angewachſen. Staubkölbchen länglich-pfeilförmig, mit gleichmäßigen Hälften. Kapſel 6- bis mehr⸗ famig; Samen flach. Kräuter oder Sträucher, ſeltener kahl. Blätter ganzrandig, ſeltener gezähnt. Blüten violett, lila, weiß, rot, ſeltener gelb oder orangefarben, in den Deckblätterachſeln faſt ſitzend, einzeln oder gebüſchelt oder zu riſpigen Trugdolden ausgedehnt. — 150 Arten, in den wärmeren und tropiſchen Gegenden. A. Kronröhre gerade, glockig⸗ trichterförmig und Kronſaum faſt oder ganz regelmäßig; Staubblätter eingeſchloſſen; Griffelnarbe 2plattig. Kapſel im unteren Teile ziemlich lang zuſammengezogen und daſelbſt ohne Samen. ei | Veitch) iſt von der Stammart nur durch robujteren | Verwendung als reizende Warmhaus- . Gattung 890. Eebölium bis Gattung 893. Ruellea. 75 — 5 ſchmal oder wenig breit; Blütendeckblättchen unter dem Kelch vorhanden 2. Kelchzipfel breit, eirund, krautig; Kronröhre ſehr (gegen 10 om) lang: Camellia longiflora Forsk.) Blätter von Sternhaaren filzig; Blüten blau, m etwa 2 cm Durchmeſſer. florus Nees, Solenacanthus longiflorus Oerst., Stengel rauhhaarig. Nr. 2654—2659. 813 EK. affinis. 2655. R. grandiflora. 2656. R. lactea. 2657. R. longiflora Vahl (syn. Dipteracanthus longi- Gebirge des Glücklichen Arabiens. Strauchig. B. Blumenkrone faſt präſentiertellerförmig, mit gekrümmrer, in den Schlund übergehender oder ſchmal verkehrtkegelförmiger Röhre. Staubblätter 4, wenig (bei R. macrophylla länger) herausragend, ſelten ein wenig kürzer als der Schlundrand, der Spitze der kurzen Röhre eingefügt, aber faſt bis zum Kronſaum hinauf paarweis unter ſich häutig verbunden und gleichzeitig der Kronröhre angewachſen. Griffelnarbe ſtark, mit 2 dicken, flachen Lappen. (Arrhostoxylum.) 1. Blumenkrone trichterig⸗ präſentiertellerförmig, alſo mit verlängertem, mehr erweitertem Schlund, ſehr weit abſtehendem oder zurückgeſchlagenem Saum, lang⸗hervorragenden Staubfäden. Blütenſtand lockerriſpig. Kapſeln 4ſamig, eiförmig. R. macrophylla. 2658. 2. Blumenkrone mit ſchmälerer Röhre, nicht aufgeblaſen, auch der Schlund mehr röhrig als glodia; Kronſaum abſtehend oder aufrecht⸗abſtehend. Staubfäden weniger oder kaum Beans erſt von da ab mit 6—12 Samen. Stengel 4 kantige. 2655. Ruellea affinis (syn. R. speciosa Marl., R. grandiflora Salzm., nicht Ruiz et Pub.“, Neovedia speciosa Mart., N. Ruellie. Brafilien, in jungen Waldungen. Strauchig, hoch. Blütezeit: meiſt Winter. — Pflanze kahl; Aſte hin und her gebogen, etwas hängend, ſtielrundlich. Blätter oval, die unteren ſtumpf und mit Weichſtachel, die oberen ſpitz, mit ſpitzlichem Grunde, geſtielt. Blüten achſelſtändig, einzeln, faſt ſitzend; Deck— blättchen eirund, ſitzend, doppelt ſo kurz als der Kelch. Blumenkrone groß, trichterförmig, weichhaarig, vom Grunde bis zum Schlundanfang gemeſſen 6—6 % em lang, ganze Länge bis zur Saumgrenze etwa 8—-9 cm; Saumdurchmeſſer 5½ —6 cm. Blütenfarbe hoch rot. — R. Schaueriana (syn. R. brasiliensis Marl., R. liturata hort. Berol., R. glabrata Hort. Peirop., R. solitaria Vell., R. violacea Ruiz, nicht Al., R. lilacina Hoolc., Dipteracanthus Schauerianus Nees), Braſilien; Blütezeit: verſchieden; Pflanze kahl; Blätter eirund⸗länglich, elliptiſch oder länglich, faſt lederartig, glänzend, zurückgekrümmt, aus- geſchweift, an der Spitze mehr oder weniger ver— ſchmälert, ſtumpflich. Blüten achſelſtändig, einzeln oder gepaart, gegenſtändig, ſehr kurzgeſtielt. Deck— blättchen oval-länglich oder lanzettlich, den Kelch über— ragend. Blumenkrone 3½ — 4 cm lang, lilafarbig (bei f. alba weiß), mit langer Röhre und etwa 2 bis 3 em Saum-Durchmeſſer; Kronſchlund verfehrt-fegel- förmig, jo lang als die Kronröhre. 2656. Ruellea grandiflöra Ruiz ei Pav. (syn. R. candida Ruiz et Pav., Dipteracanthus grandi- florus Nees), Großblumige Auellie. Peru. Krautig⸗ ſtaudig. Blütezeit: nur Sommer? — Stengel krautig, 4 kantig, etwas rauhhaarig. Blätter (etwa 15—20 cm lang bei 8—10 cm Breite) aus abgerundetem, dann in den Blattſtiel verſchmälertem Grunde eirund, fein— und langzugeſpitzt, ausgeſchweift, bis faſt kerbig, ober— ſeits geſtrichelt, unterſeits glatt und kahl. Blüten- köpfchen achſelſtändig, geſtielt, dreiblütig und endſtändig— mehrblütig, mit eirunden, lang- und feinzugeſpitzten, das Köpfchen einſchließenden Deckblättern, denen auch 2 Paar Deckblättchen ähnlich, jedoch kleiner ſind. Kelch Be mit pfriemlichen Zipfeln. Blumenkrone 7 cm lang, ſchneeweiß, ſehr ſchön, mit trichter— rundlichen Saumlappen. meiſt 16 ſamig. — Wirklich ſchön! 2657. Ruellea läctea Cav. (syn. R. sessilis und syn. R. ovata Willd., nicht Cav.; R. hispida DC. herb., R. prostrata Pav., R. verticillata Pav., R. divaricata Hoffmsgg., R. Hoffmannseggii Steud., Cryphiacanthus lacteus Nees), Milchweiße Auellie. Mexiko. Staudig, niedrig, bis ½ m hoch. Blütezeit: affinis Schrad.), Verwandte Kronſchlundes. R. coccinea. 2659. R. fulgida. 2660. ö HF. acutangula. 2661. Winter, Frühling, auch Sommer. — Pflanze mit filzig⸗wolligen Stengeln und dann bisweilen ſehr äſtig und ausgebreitet [bei f. acaulis faſt ſtengellos, dann die Blätter nur zolllang und die Blumen größer als die ganze übrige Pflanze. Wurzeln büſchelig⸗-knollig. Blätter aus verſchmälertem Grunde länglich-eirund, ſtumpflich, undeutlich-gezähnt oder ausgeſchweift, weich— haarig. Blüten in ein endſtändiges Köpfchen zuſammen— gedrängt. Blütenſtiele (ſofern ſie vorhanden) ſehr kurz und meiſt kürzer, höchſtens ſo lang als die Blattſtiele. Blüten groß, ſchön, geſättigt-blau oder milchweiß, gewöhnlich aus blau ſpäter in milchweiß ausbleichend. Kronröhre ungefähr von Länge des Deckblätter und Deckblättchen ſchmal. — Iſt für größere Gewächshäuſer von Intereſſe. 2658. Ruéllea macrophylla Va (syn. R. macrophylla f. pubescens Moritz, Justicea rubra v. Rohr, Stemonacanthus macrophyllus Mes), Groß- blätterige Nuellie. Jamaika, Mexiko, Neugranada. Aufrechter Strauch. Aſte und Blätter ſehr feinflauntig. Blätter eirund oder eirund-länglich, nach der Spitze hin verſchmälert, auch am Grunde ſpitz, ausgeſchweift— gekerbt, geſtielt, beiderſeits ſehr feinflaumig. Blüten— ſtiele teils den Blättern gleichlang und zweiblütig, teils länger als das Blatt und dann vierſpaltig-doldig— vielblütig. Deckblätter lanzettlich, ſo lang als die Blütenſtielchen; Kelch ziemlich kahl, kaum bis zur Mitte 5ſpaltig, an ſeinem Grunde mit Deckblättchen. Blumenkrone röhrig, etwa 5—6 cm lang, gekrümmt, ſcharlachrot, ſehr ſchön, mit länglich-ovalen, vorn ausgerandeten Zipfeln. Schöne Art fürs Warmhaus. 2659. Ruéllea coceinea Vahl (syn. Arrho- stoxylum coccineum Mes, Barleria coccinea I.), Scharlachrote Nuellie. Weſtindien. Staudig-halb- ſtrauchig, 30—90 em hoch. Blütezeit: Sommer. — Pflanze kahl, meiſt krautig bleibend; Blätter geſtielt, aus ſpitzem Grunde eirund- länglich, verſchmälert, deutlich grob- und ſtumpfgezähnt, oberſeits geſtrichelt. Blüten etwa zu Zen beiſammen, faſt ſitzend e am e bis etwa N Mitte zuſammengeſchnürt, oder auf mehr oder weniger verlängerten Zweigchen geſtielt und kopfig. Die gemeinſamen Deckblätter (Hüllblätter) ſind lanzettlich, ſitzend, ausgeſchweift— gezähnt und länger als das Köpfchen, die ner Note die ſo lang als der Schlund iſt, und | eigentlichen Deckblätter find oval, ſtumpf, ganzrandig Kapſeln an faſt 2 em lang, umd kürzer. Blumenkrone ſchön ſcharlachrot. Kapſel Sjamig. Iſt ſchön! — R. formosa Akt. (syn. R. coceinea hort.!, nicht Fahl; R. speciosa Mart., R. elegans Poir.!, nicht Bot. Mag. t. 3389; R. superba Dietr. „ Arrhostoxylum formosum Mees), Braſilien; ſtaudig⸗ halbſtrauchig, ½—1½ m hoch. Blütezeit: Sommer. Pflanze aufrecht; Stengel 4 kantig und ſamt den Blättern zottig-behaart. Blätter aus ſpitzem Grunde eirund oder eirund-länglich, ganz- 814 Familie 142. Acanthaceae, Bärenklaugewächſe. Gu XXVII 6. randig, an der Spitze mehr oder weniger ſtumpf. oder geteilten Aſten. Blüten am Ende der Zweigchen faſt kopfig, ſchön purpurblau, mit zolllanger, ge- dreimal jo lang als ihr Blatt und 2—4 große und Blütenſtiele achſel- oder auch endſtändig, doppelt oder ſchöne, leuchtend-dunkelſcharlachrote Blüten tragend. Kelchzipfel ſchmal-linealiſch, weichhaarig. Blumenkrone ein wenig mehr zweilippig als bei Nr. 2660 und 2661. Kronzipfel eingedrückt. Verwendung als eine wirklich prächtige, auch zur Stubenkultur gut geeignete Art, die faſt während des ganzen Jahres blüht und, von Jugend auf durch Entſpitzen buſchig erzogen, mit Blüten ge— ſchmückt einen wunderſchönen Anblick gewährt. Nur ſorge man durch kräftige Erde, gehöriges Begießen, alljährliches Verpflanzen (im zeitigen Frühling!) und gleichzeitiges Einſtutzen der Zweige für kräftiges Wachstum. Altere Pflanzen ſind weniger ſchön als jüngere. Alſo nach Jahr und Tag durch Stecklinge jungen Nachwuchs ſchaffen. Überwinterung der Pflanzen im Lauwarm- oder Zimmer (+ 10 bis 15° C.). leicht. Anzucht aus Samen nicht ſchwierig. — Keim- kraft 2 Jahre; Keimung erſt nach Wochen. 2660. Ruellea fülgida Andr. (syn. R. macro- phylla Willd., nicht Vahl!, Arrhostoxylum fuleidum | Mart.), Leuchtende Nuellie. Neugranada. Halbitrauchig- ſtrauchig. Blütezeit: Winter, Frühling. — Pflanze aufrecht; Aſte 4kantig, ſehr zart flaumhaarig. Blätter eirund-länglich oder eirund, am Grunde ſpitz, vorn mit langverſchmälerter Spitze, langgeſtielt, oberſeits geſtrichelt, am Rande ſcharf. zu Hen in Köpfchen, die von 2 gemeinſamen ſichel— förmig-lanzettlichen Deckblättern geſtützt ſind. Blüten— ſtiele länger als das Blatt. Kelch bis zum Grunde teilig. Blumenkrone röhrig, ſcharlachrot, ſchön. — Kommt vor a) mit Deckblättern, die ſo lang oder etwas länger als das Köpfchen ſind (Stammform); c) mit an der Spitze 2gabelig geteiltem Blütenſtiel (syn. R. macrophylla H. B. et HI.). Sit von R. macrophylla Vahl! durch den tief-dteiligen Kelch und luftigen Warmhauſe oder im Vermehrung durch Stecklinge im Sommer wie im Frühling ziemlich krümmter, kantiger Röhre und ebenſobreitem Saum, deſſen Zipfel rundlich, eingedrückt, zierlich gezähnt-wimperig und ſchiefgewellt ſind. 2661. Ruéllea acutängula Mes (syn. Arrho- stoxylum acutangulum Nees, Pedicularis sceptrum Marianum Vell.), Spitzkantige Nuellie. Braſilien, in ſchattigen Wäldern. Staudig-halbſtrauchig, ½ —1 m hoch. Blütezeit: Spätſommer oder Winter. — Pflanze aufrecht, kahl oder behaart; Zweige kantig und hauptſächlich in den Furchen rauhhaarig. Blätter 12 — 20 em (die unteren oft 23 cm) lang bei 5—9 cm Breite, langgeſtielt, an beiden Enden verſchmälert, elliptiſch-eirund, vielnervig, dunkelgrün. Blütenſtiele achſelſtändig, 10—15 cm lang, Afantig, aufrecht, ge= wöhnlich etwas drüſenhaarig. Blüten in gabelteiligen Trugdolden, ſitzend, mit zolllanger, leicht gebogener Röhre und 5—6 cm breitem Saum, leuchtend— orangepurpurrot oder hellſcharlachorange, im Schlunde gelb; Kronlappen ungleich, ganzrandig, an der Spitze gerundet. Kelch drüſig-rauhhaarig. Staubfäden hervorragend, ſehr dünn. Kapſel 12 ſamig, kahl. — Kommt vor mit kahlen Blättern und geknieten Trug⸗ dolden (syn. Pedicularis sceptrum Marianum Vell.), ſowie auch rauhbehaarten Blättern und Trugdolden. Eine der ſchönſten Arten der Gattung. Erwähnt ſeien noch: Ruellea Devosiana hort. Mackoy., Braſilien; Halbſtrauch mit aufrechten Zweigen, welche nebſt der Unterſeite der Blätter dunkelrot-gefärbt Blüten meiſt ſind; Blätter kurzgeſtielt, elliptiſch, bewimpert, oberſeits dunkelgrün, an der Mittelrippe und den Seitennerven weiß⸗gebändert; Blüten einzeln, achſelſtändig, weiß, lila-geadert. — Ruellea Purdieana Bol. Mag. (syn. Dipteracanthus Purdieanus Nees), ſtrauchig, aufrecht, 30—45 cm hoch, ziemlich kahl; Alte faſt ſtielrund; Blätter eirund, zugeſpitzt, etwas wellig, b) mit Deckblättern, die doppelt ſo lang als das Köpfchen und in einen Blattſtiel verſchmälert find; | auch ſonſt verſchieden. — R. ciliatiflora Hoolc. (syn. | Arrhostoxylum ciliatiflorum Nees), Braſilien; ſtaudig⸗ halbſtrauchig, etwa 30 — 50 cm hoch. Stengel 4 kantig. Blätter geſtielt, eirund, ungleichgeſägt, flaumig-rauh- behaart, nach oben kleiner werdend. endſtändiger, blattloſer Riſpe mit kurzen, einfachen Blüten dann in kultur. ganzrandig; Blüten gepaart, endſtändig, mit 2 blatt- förmigen Deckblättern, die faſt ſo lang als die Blüten. Blumenkrone ſehr ſchön und intenſiv-dunkel⸗ karmeſinlilafarben, mit ſtark verlängerter, fünf- kantiger, trichterförmiger, gekrümmter Röhre; Kron— lappen 5, abſtehend, gerundet, wellig, faſt gleich. Staubkölbchen über die Röhre hinausragend. — Alle genannten Ruellea-Arten ſind ſchön; doch möge man ſich zunächſt an die beſonders empfohlenen halten. Faſt alle eignen ſich auch gut zur Zimmer- Behandlung wie Nr. 2659. Gattung 894. Hemigraphis Nees, Halbgriffel, Or XXVII E (griechiſch: hemi — halb, gräphis einen kurzen Schlund erweitert; Kronſaum abſtehend; Lappen 5, rundlich, vor dem Aufblühen gedreht, wenig ungleich. Griffel; Griffelſpitze 2lappig und ein Lappen davon viel kürzer). Kronröhre dünn, oben in Staub⸗ blätter 4, zweimächtig, am Grunde des Schlundes eingefügt, nicht herausragend, unten oft kurz unter ſich und mit einem ſehr kleinen, unfruchtbaren 5. (wenn vorhanden) Staubblatt verwachſen. ſamig (6-10). Blätter ganzrandig oder gezähnt. Staubkölbchenhälften gleichmäßig. Samen flach. Meiſt niedergeſtreckte oder ausgebreitete und rauhhaarige, ſeltener höhere und ziemlich kahle Kräuter. Blüten ziemlich klein, in den Achſeln der Stützblätter einzeln oder gepaart, in kurzen oder kopfigen Kapſel linealiſch, 6⸗ oder mehr⸗ End=Ahren, nur bei H. flava Kurz riſpig. — 20 Arten, in Oſtindien, China und Japan; z. B.: | A. Blumenkrone röhrig-bauchig, mit blauem Saum; die längeren Staubfäden in ihrer oberen Hälfte kahl oder fait kahl: H. venosa Clarke (syn. Ruellea venosa Heyne, R. crispa Nees, nicht L.“), Pflanze ſchärflich-flaumig; Blätter geſtielt, eirund, gekerbt, „etwa“ 5 cm lang bei 2½ em Breite, an beiden Enden zugeſpitzt; Deckblättchen jo lang als der Kelch. Blumenkrone reichlich 1½ em lang. B. Blumenkrone ſchmalröhrig-trichterförmig, mit blauem Saum; längere Staubfäden in der oberen Hälfte von haaren dichtgebärtet . .. C. Blumenkrone groß, röhrig, gelb; längere Staubfäden in ihrer oberen Hälfte von langen, ſtumpfen, weißen bärtet: H. flava Kurz (syn. Ruellea flava Roxb., auch Nees; Strobilanthes scaber T. Anders.), ſtrauchig. 2662. Hemigraphis latebrösa Wees (syn. H. elegans T. Anders., nicht Nees!: H. Pavala Kurz, Ruellea Pavala Hoæb., R. latebrosa Rth., nicht Roxb.; R. erecta Ham., R. fasciculata Wall., R. elegans Bot. Mag., auch Ahort.!), Entſchlüpfender Halbgriffel. Pflanze ausgebreitet, behaart. Blätter weißen Papillen⸗ H. latebrosa. 2662. Papillenhaaren ge= geſtielt, eirund, an beiden Enden zugeſpitzt, gekerbt oder geſägt; Deckblättchen fehlend. Kapſel weniger als 9 mm lang, 6ſamig. Blumenkrone 1½ 2 cm lang, faſt gerade; Röhre blaß oder gelblich, Saum blau, meiſt mit purpur und weiß gezeichnet. k. ru- pestris Clarke (syn. Ruellea diffusa Wall., R. sat- Gattung 894. Hemigraphis und Gattung 895. Thunbergia. Fr. 26602665. 815 poorensis Wamwra) iſt mehr behaart, oft klebrig⸗ | jchmal-elliptiich oder länglich, den Kelch überragend; würzig, die Blütenſtände ſind dichter. — H. elegans Deckblättchen fehlend. Blumenkrone 2 em und drüber Mes, T. Anders. ex p. (syn. Ruellea diffusa Wall., lang, wie bei voriger Art gefärbt. Kapſel 8-10 mm Strobilanthes burmanica Kurz) iſt robuſter; Pflanze lang, 6ſamig. f. crenata Clarke (syn. Ruellea cre- ausgebreitet, abſtehend⸗ und weich-weißhaarig. nata Denth.) iſt Flebrig-flaumig und weniger weich— Blätter geſtielt, eirund oder elliptiſch, gekerbt-geſägt. weißhaarig; Blätter geferbt. Innere Deckblätter des Blütenſtandes 1½ —2 cm lang, Verwendung wie Nr. 2651 u. Nr. 2634. Gattung 895. Thunbergia L., Thunbergie, d= XXVII G (nach dem Botaniker Karl Peter Thunberg, f 1828, benannt). Blüten mit 2 blattartigen, den Kelch und meiſt auch die Krone einhüllenden Deckblättern. Kelch ringförmig, kurz, bisweilen ſehr kurz, abgeſtutzt oder 10 —15zähnig. Kronröhre einwärts— gekrümmt oder ſchief, oft zuſammengedrückt, oben erweitert; Saum abſtehend, mit 5 breiten, vor dem Aufblühen gedrehten Lappen. Staubblätter 4, zweimächtig, nahe dem Kronröhrengrunde eingefügt. Fruchtknoten etwas fleiſchig, 4eiig. Kapſel dicklederig, kugelig, plötzlich geſchnäbelt, fachſpaltig-aufſpringend. Kräuter, meiſt lang⸗windend, ſeltener niedrig und faſt aufrecht. Blätter eirund, lanzett⸗, herz⸗ oder ſpießförmig. Blüten purpurn, blau, gelb oder weiß, einzeln und achſelſtändig, oder in endſtändigen Trauben. — 30 Arten, im tropiſchen und ſüdlichen Afrika, auf Madagaskar und im wärmeren Aſien. A. Blüten achſelſtändig; Kelch 10—16zähnig. Samen eirund, am Grunde ausgehöhlt.. T. N 28655 B. Blüten achſelſtändig, ſelten unvollkommen-traubig; Kelch als ein ganzrandiger oder kaum gezähnter Ring; Samen eiförmig, am Grunde ausgehöhlt: T. Hawtayneana Wall. (syn. T. Hawtaynei T. Anders., Meyenia Hawtayneana Nees), Oſtindien; Blumen— krone purpurrot, mit gelblicher Röhre, fait kahl, etwa 4 em lang. — T. lutea T. Anders., Oſtindien; Blumenkrone gelb oder grünlichweiß. — T. chrysops Hook., Sierra Leone; halbſtrauchig, kletternd; Blütezeit: Frühling, auch Winter; Blätter herzförmig, zugeſpitzt, eckig⸗gezähnt, 5—7 nervig; Blattſtiele zuſammengedrückt-ſtielrundlich, ungeflügelt; Deckblätter eirund, bewimpert. Blumen- krone ſchön dunkelviolett und blau, im Schlunde gelb. Schöne, ſelten gewordene Warmhauspflanze. C. Blüten traubig oder die unteren achſelſtändig; Kelch ein ganzer oder undeutlich-gekerbelter Ring. Samen vom Rücken her zu— h ß T. grandiflora. 2665. 2663. Thunbergia fragrans Rob. (syn. T. reinweiß. f. Fryeri (syn. f aurantiaca intus javanica Gaerin., T. scandens Pers., T. volubilis alba hort.), buttergelb mit weißem Auge. f. lutea Pers., T. angustifolia Ham., T. Roxburghia Mes, (syn. f. unicolor hort), Blüten ganz gelb. T. subsagittata Blanco, T. arnhemica F. Muell.) Verwendung. Wenn man nicht vorzieht, nur Wohlriechende Thunbergie. Oſtindien. Einjährig, die Form f aurantiaca zu kultivieren, jo möge man kletternd. Blütezeit: Sommer. — Stengel ſchlank, die verſchiedenen Sorten gemiſcht verwenden und mit abwärtsgerichteten Haaren oder ziemlich kahl. damit z. B. kleinere Spaliere, nackte Stämme niedrigerer Blätter eirund oder länglich, ſpitz oder ſtumpflich, Gehölze (Roſen ꝛc.) oder in Pyramidenform zuſammen— an ihrem Grunde herz- oder pfeilförmig, gezähnt geſtellte Stäbe bekleiden. An ſonnigem Standort 5—8 em lang bei 1½ —4 cm Breite. Kelchzähne kann man den Boden dünnbeſtandener Pflanzen— zur Blütezeit lanzettlich, kaum länger als die Röhre. gruppen damit bedecken. Sie ſind von vorzüg— Kapſel kahl. Blumenkrone der Stammform reinweiß!, licher Wirkung, auch als Topfgewächſe zu em— wohlriechend, etwa 3 cm lang. Formen find: pfehlen. Kultur meiſt einjährig. Will man ſie f. laevis Nees pr. sp. (syn. T. longiflora Benth., mehrere Jahre erhalten, jo überwintert man fie hell Meyenia longiflora Benth.), Pflanze kahl oder grau- im Wohnzimmer oder im Kaphauſe. Ausſaat Ende flaumig; Blütenſtielchen oft paarweis in jeder Blatt- März ins halbwarme Miſtbeet oder in Töpfe; die achſel, zur Fruchtzeit nach oben hin ſtark verdickt; Pflänzchen werden verſtopft oder einzeln in kleine Blumenkrone nicht wohlriechend, ihre Röhre oft Töpfe gepflanzt, anfangs noch warm gehalten. Sobald grünlich; Kapſel grauflaumig. f. vestita Nees, Stengel ihr Wachstum mehr bemerkbar wird, gewöhnt man und Blätter mehr behaart; Kapſel weichhaarig. ſie bis Ende Mai, um welche Zeit ſie ausgepflanzt f. heterophylla Wall. pr. sp., Blätter faſt ganz- werden, nach und nach immer mehr an die freie Luft. randig, die unteren faſt kreisrund, die oberen ſchmal- Auspflanzen an warmer, ſonniger Stelle in allerlei elliptiſch, ſpitz; die oberſten lanzettlich, bisweilen faſt guten, wenn nur durchläſſigen und etwas kalkhaltigen linealiſch; Kelchzähne 12. — T. tomentosa Wall. Boden (Abſtand 50 cm). — Keimkraft der Samen (syn. T. fragrans Wall. ex p., nicht Rob.), Blätter 2 Jahre; Keimung in 2—3 Wochen. Das Ein- eirund oder länglich, ſpitz; Kelchzähne zur Blütezeit ſammeln der Samen erfordert Aufmerkſamkeit, weil fadenförmig, behaart und viel länger als die die Kapſeln aufſchnellen, bevor ſie reif zu ſein ſcheinen; er zur Blütezeit oft ½ em lang. Blüten rein- die Samen reifen bei uns im Freien ſelten gut aus. weiß, mit 3½ —4 cm langer Röhre; Mündung 5 cm 2665 Thunböreineranditlora Roxb, (sv : 8 i . ; i (syns breit. Fruchtknoten und Kapſel dichtzottig. T. cordifolia Mes, . grandiflora 1 el 2664. Thunbergia aläta Bojer, Geflügelte WMilld.), Großblumige Thunbergie. Bengalen. Thunbergie. Küſte Südoſtafrikas. Einjährig (im Hochkletternd; Blätter eirund oder die oberſten lan— Gewächshaus auch mehrjährig), bis 1½ m Hoch kletternd. zettlich, oft kantig oder gelappt, ſchärflich oder weich— Blütezeit: Juni⸗Juli bis Oktober. — Pflanze weich- haarig, handförmig-5—7 nervig, an 7—8½½ em breit; zottig. Blätter eirund-herzförmig oder breit-kantig- Deckblätter hinfällig, die unteren oft geſtielt und blatt- herzförmig; Blattſtiele mehr oder weniger ge- artig; Blumenkrone 5—8 cm lang und breit, ſchön flügelt. Blüten der Stammform trichterförmig, blaßblau, bei f. varia 0. Kize. blau, mit weißer nankinggelb, im Schlunde mit einem ſchwarzen, Röhre, Kelch grün, ſchwarz-punktiert; bei f. albiflora kreisrunden Fleck; Kronlappen 5, ziemlich gleich, 0. Ke. weiß. — T. laurifolia Lindl. (syn. T. gerundet, ſpreizend. Sorten find: f. aurantiaca | grandiflora Wall. ex p., T. Harrisii Hook.), Oſt⸗ Ktze., Blüten lebhaft-orangegelb, mit dem indien; Pflanze kahl oder junge Sproſſe flaumig; genannten ſchwarzen Fleck; vielleicht die ſchönſte der Blätter ſchmäler, elliptiſch oder länglich, zugeſpitzt, Sorten. f. albiflora O. Kize., weiß, mit ſchwärz- ausgebuchtet oder gezähnelt, handförmig-3 nervig; lichem Fleck. f. Bakeri (syn. f. tota alba ort.), Deckblätter hinfällig; Blüten lebhaft-blau, nach 816 dem Schlunde zu in weiß verlaufend, am Schlund- grunde gelb, faſt noch größer und ſchöner als vorige. — T. coccinea Wall. (syn. T. pendula Hassk., Hexacentris acuminata Nees, H. coccinea und H. dentata Mees), Oſtindien; hochkletternd, faſt kahl; Blätter elliptiſch, zugeſpitzt, gezähnt, handförmig— 3 —5 nervig; Blütentrauben verlängert (15-45 cm lang!) hängend; Deckblätter faſt bleibend, die unteren faſt ſitzend. Blumenkrone rot bis orangeroſenrot, Röhre zolllang; Kronlappen rund, 5—7 mm lang. Verwendung der Nr. 2665 und Verwandten s ſehr beachtenswerte Kletterpflanzen geräumiger Gattung 896. Strobilänthes B Familie 142. Acanthaceae, Bärenklaugewächſe. O XXVII 6. Warmhäuſer, denen ſie eine große Zierde ſind, wenn ſie, wie Boſſe ſehr richtig ſagt, in ein Erdbeet, alſo in den offenen Grund gepflanzt und dann an Säulen oder Gitter von Draht emporgeleitet werden. In engen Gefäßen, ebenſo wenn ihnen im Sommer nicht reichlich friſche Luft, hinreichend Waſſer und fleißiges Beſpritzen zu teil werden, gedeihen ſie nur kümmerlich und blühen ſelten. Sie lieben kräftige und durch⸗ läſſige, mit grobem Sand und mit einigen Kalkſtein⸗ ſtückchen gemiſchte Mift-, Torf⸗ und ſandig⸗lehmige Raſenerde. Vermehrung durch Stecklinge leicht. Anzucht aus Samen im Warmbeete. J., Zapfenblume, O XXVII 6 (griechiſch: strobilös — Tannenzapfen, anthe — Blume; Blütenſtand 15 ährenförmig). Kelchzipfel linealiſch, nicht gefärbt. Kron⸗ röhre unten dünn, gerade oder gekrümmt, oben oder faſt ſchon vom Grunde an verſchiedenartig erweitert; Kronſaum abſtehend; Kron⸗ lappen 5, vor dem Aufblühen gedreht. Staubblätter am Grunde des Kronſchlundes eingefügt, ge w b hnlich 4 vollkommene, zweimächtige, und die beiden hinteren meiſt viel kleiner, ſeltener nur 2 vollkommene und dann 2 hintere nur als kurze, unfruchtbare vorhanden, nicht herausragend. weniger. Kräuter oder Halbſträucher, meiſt aufrecht. 8 W gezähnt. Kapſel am Grunde wenig zuſammengezogen, Blätter gegenſtändig (bei wenigen Arten ſehr ungleichpaarig), ganzrandig. daher faſt vom Grunde an 2fächerig; Samen 4 oder Blüten blau, violett oder weiß, ſehr ſelten gelb, anſehnlich. — 120 Arten, zu allermeiſt oſtindiſche. A. Fruchtbare Staub blätter 2; Kelch tief- und ul) gleichmäßig⸗5ſpaltig. Slütenabhren mei en Samen dicht⸗ behaart (auch wenn im Waſſer). B. ae Staubblätter 4. Kelch; ziemlich gleich⸗ und. tief-5 ſpaltig. . Deckblätter vorragend, bleibend oder doch erſt ſpät abfallend. S. gossypina. 2666. Blütenſtand ährig, büſchelig oder zapfenförmig; Blüten- ähren im unteren Teile bisweilen unterbrochen, aber nie alle Blüten zerſtreutſtehend. a) Blütenſtand kopfig oder kurzährig; Samen behaart: S. glomerata T. Anders. (syn. Ruellea glomerata Wall., Halbſtrauch, 50—180 cm hoch; bei 10—12 cm Länge meiſt 6—7 cm breit und mit 6 Nerven⸗Paaren. Blumenkrone 3—6 cm lang, blaßblau oder purpurlich, kahl, inwendig meiſt mit 4 Reihen dunkel⸗ das blütenloſe Blattpaar einhüllenden Deckblätter find, wenn die Samenkapſeln auf- glomerata Nees), Oſtindien; 2½—4½ cm lang blauer Fleckchen. Die äußerſten, ſpringen, oft noch vorhanden. b) Blütenſtand sapfenartig; Samen behaart: 8. Oſtindien; Halbſtrauch, ½ —1½ m hoch. Blütezeit: Gold fussia verſchieden. Blätter eirund, ſpitz, geſägt, behaart, Blütenköpfe eiförmig oder oval, faſt ſitzend, behaart, Blütezeit: auriculata Nees (syn. S. amplectens Nees, Ruellea auriculata Wall.), verſchieden. Blätter mit ſitzendem geöhrten Grunde länglich 215 eirund, zugeſpitzt, behaart, oft ſehr ungleich. Blütenähren linealiſch, länglich, dicht-ſammetig, 4—11 em lang bei 1½ c Breite. als der bauchige. Blumenkrone zolllang, gekrümmt, ſehr ſchwachbehaart, blaßpurpurn, ihr unterer, cylindriſcher Teil viel 1475325 Samen elaſtiſch⸗-weißhaarig. Formen find: k. Edgeworthiana Nees pr. sp. und f. plumulosa Nees pr. sp. c) Blütenähren verlängert und mehr oder weniger (oft ſehr) unterbrochen, oder 15 alle Blüten entferntſtehend, jedoch meiſt gegenſtändig; Samen behaart . oft Schon bevor die Blüten aufgeblüht ſind. nicht die meiſten derſelben zerſtreut-wechſelſtändig. 2. Deckblätter hinfällig, ſtändigen Paaren angeordnet; alſo nicht verlängert . 5 S. maculata. 2667. Blüten büf chelig oder in entfernten, meiſt gegen= Blütenköpfe auch zur S kopfig, S. isophylla. 2668. 3. Blüten meiſt entferntſtehend und wechſelſtaͤndig, oder riſpig; die unterſten bisweilen gegenſtändig erſcheinend: S. Wallichii Nees (syn. Ruellea alata Wall., Goldfussia Thomsonii Bot. Mag.“ !, nicht Strob. Thomsonii T. Anders.), Himalaja; Blüten einzeln oder paarweis, faſt gerade, blau. — S. atropurpurea Nees (syn. Ruellea atropurpurea Wall.) iſt ſehr ähnlich und hiervon f. Wallichii Nees 4. Deckblätter bleibend. 2666. Strobilänthes gossypina 7. Anders., Gelbwollige Zapfenblume. Gebirge Oſtindiens. Halbſtrauch, mit Ausnahme der Blattoberflächen ganz mit gelbem Baumwollenfilz bekleidet. Stengel aufrecht, vierkantig, ſammetig. Blätter (9—12 cm lang bei etwa 5 em Breite) geſtielt, eirund, ſpitz, ganzrandig, oberſeits kahl, unterſeits gelbfilzig; Blattſtiele 4 kantig, dichtfilzig. Blütenähren achſel- und endſtändig, linealiſch⸗ länglich, wollig, etwa 4—8 em lang. Blumenkrone (violett) trichterförmig⸗ bauchig, an 4 cm lang, außen weichbehaart, innen kahl, mit nur kurzer, „eigentlicher Röhre“, da der bauchige Teil viel länger iſt. — Eine . aber durch ihre Tracht ſehr ſchöne Art. 2667. Strobilänthes maculäta Mes (syn. Ruellea maculata Wall.), Geflecktblätterige Zapfen ⸗ blume. Oſtindien (Khaſia). Schlaffer Halbſtrauch, 2 —1 “/ m hoch. Blätter eirund, die oberen elliptiſch, an beiden Enden zugeſpitzt, geſägt, im Alter kahl oder undeutlich ſchärflich— 1 oberſeits dunkelgrün, dicht geſtrichelt und oft mit ſehr ſchönen (meiſt 2 Reihen), großen, ſilberweißen Flecken geziert, oft aber auch einfarbig-grün, 12— 15 em lang bei 6—8 em Breite; Blattnerven meiſt 10—11 Paare. Blütenähren (nicht willig erſcheinend) aufrecht, linealiſch, am Grunde meiſt unterbrochen, ſeitliche und endſtändige Trugdolden oder Riſpen bildend, behaart; Deckblätter länglich oder Feilfürmig-länglich. Blumenkrone kaum | blau oder lila. pr. sp. nur eine kahle Form mit zugeſpitzten Blättern. Blüten in großen, zuſammengeſetzten Riſpen. (Warmhauspflanzen.) S. pulcherrima. 2669. zolllang, bauchig, ſchwach-gekrümmt, faſt kahl, blaß⸗ f. grandiflora Voss (syn. S. petio- laris Nees ex p.) hat größere, violettpurpurne bis roſenrote, 3—4 em lange Blüten und auch verkehrt⸗ eirund⸗ -fpatelförmige, viel breitere Deckblätter als die Stammform. f tubiflos C B. Clarke hat ſpreizende, dichtdrüſenhaarige Ahren, tiefblaue Blüten und blei- graugefärbte Deckblätter. Verwendung. Art und Formen blühen zwar nicht leicht, ſie ſind aber auch ohne Blüten durch ihre weiß⸗gefleckten Blätter ſchöne und recht angenehme | Topfpflanzen für halbſchattige, nicht ſehr trockene Standorte in Wohnräumen oder im Lauwarm- oder luftigen Warmhauſe. Nur kräftig⸗wachſende, ins⸗ beſondere alſo jüngere Pflanzen ſind wirklich ſchön. Kultur wie Nr. 2634 und 2651. 2668. Strobilänthes isophylla T. Anders. (syn. S. Goldfussia Dalz. et Gibs., Goldfussia isophylla Nees), Gleichblätterige Zapfenblume. Oſtindien. Halbſtrauch, 30—60 em hoch. Blütezeit: Sommer oder Winter, je nach der Behandlung. — Pflanze aufrecht, ſehr äſtig, faſt kahl. Blätter (6—8 cm lang bei bis 1½ cm Breite) linealiſch-lanzettlich, beiderends verſchmälert, kahl, gegenſtändig, die Paare ziemlich gleich, ganzrandig oder ſchwach⸗ feinſägig, auf beiden | Flächen mit nadelförmigen Raphiden bedeckt; Nerven⸗ paare 4—5. Blütenköpfe zahlreich, klein, trugdoldig, Gattung 896. Strobilänthes bis Gattung 898. Acänthus. Nr. 26662670. 817 1—4blütig; Deckblätter elliptiſch, ſtumpf, grün, kürzer als der Kelch, die Deckblättchen faſt eben ſo lang als die Deckblätter; Blumenkrone faſt kahl, etwa zolllang, hübſch, blau! — S. anisophylla 7. Anders. (syn. Goldfussia anisophylla. Nees, Ruellea anisophylla Wall., R. persicifolia Griff.), Ungleichblätterige Z., Oſtindien; Pflanze buſchig, aufrecht, ½ —1 m hoch; Blätter 9—11 em lang bei bis 2½ em Breite und, weil die Paare ſehr ungleich ſind, ſcheinbar wechſel— ſtändig, lanzettlich, an beiden Enden zugeſpitzt, kahl. Blütenköpfe klein, oft trugdoldig; Blumenkrone faſt kahl, etwa 3 em lang, lilablau. Verwendung. Beide ſind reichbelaubt und für den Sommer vorteilhaft im Freien zu verwenden, beſonders für Gruppen mit gemiſchtem Beſtande. Als Topf— pflanzen blühen ſie dankbar und ſind im Zimmer halbſchattig gelegene Blattpflanzen⸗ wie im Lauwarmhauſe für den Spätherbſtflor an- genehm. Kultur wie Nr. 2651. durch Sproßſtecklinge leicht. Anzucht aus Samen. 2669. Strobilänthes pulcherrima T. Anders. (syn. Leptacanthus Walkeri Mes, nicht Wight), Schönſte Bapfenblume. Ceylon. Großer ausge— breiteter Strauch mit ſtielrunden, kahlen Zweigen. Blätter elliptiſch, an beiden Enden zugeſpitzt, auf den Nerven unterſeits behaart, am Rande kleingezähnt, mit meiſt 9 Paar Nerven, 15—18 cm lang bei etwa 6 cm Breite. Blütenriſpen 20—35 cm lang, ſehr zuſammengeſetzt, klebrig, behaart. ſpitz; Deckblättchen fehlend oder undeutlich. Blumen— krone zolllang, faſt gerade, violett, außen flaumig, Vermehrung Deckblätter eirund, der Blüten) linealiſch, innen behaart. Kapſel behaart. — Schöner noch iſt: Gattung 897. Chamaeränthemum Ves, Schönpfote, Or XXVII6 (griechiſch: chamai — niedrig und eranthemum, ſiehe Gtg. 880). S. amabilis Clarke (syn. Leptacanthus Walkeri Wight, nicht Mes, nicht Strobil. Walkeri Mes), Ceylon; Blätter länger und breiter, breit-elliptiſch, an beiden Enden zugeſpitzt, auch unterſeits kahl, mit meiſt 10—12 Paar Nerven. Deckblätter an den Ungleichblätterige Zapfenblume. Riſpenäſten linealiſch-länglich; Deckblättchen (alſo die viel kürzer als der Kelch. Blumenkrone 3—4½ em lang, kahl, purpurlich. Kapſel kahl. Beide ſchöne Warmhauspflanzen. Kronröhre lang, dünn, cylindriſch, am Schlunde ſehr wenig erweitert; Saum abſtehend, mit 5 flachen, verkehrt-eirunden Lappen. Staubblätter 4, zweimächtig, gegen die Mitte der Kronröhre hin eingefügt, nicht herausragend; Kölbchen der beiden vorderen Staubblätter 2 hälftig und ziemlich gleich, die der 2 hinteren kleiner und 1—2 hälftig. Samen 4 oder weniger. groß, dünnhäutig, ganzrandig, bisweilen bemalt. 2670. Chamaeränthemum igneum Agl. (syn. Eranthemum igneum ort. Lind.), Jeurige Schön⸗ pfote. Braſilien. Krautig⸗-halbſtrauchig, 5—8 em hoch. Blütezeit: verſchieden. — Pflanze niedrig, veräſtelt; Stengel raubehaart, in der ganzen Länge mit Deckblättern beſetzt. Blätter länglich-oval, in den kurzen Blattſtiel verſchmälert, ſtumpf, beiderſeits mit kurzen, ſtarken Haaren, oberſeits dunkelolivengrün, längs der Mittel- und Seitenrippen lebhaftrot-gezeichnet, oder dunkelbraungrün und die Zeichnung ein feuriges Gelbrot, unterſeits hellrötlich. Blüten unbedeutend, Niedrige oder ſehr niedrige Kräuter. Blüten weiß oder gelblich, in Endähren. dunkelgelb, faſt zweilippig, an einer 5—8 em langen Blätter ziemlich Deckblätter klein. — 3 Arten. Endähre einzeln in den Achſeln der Deckblätter. Verwendung dieſer prächtig belaubten Art, die ſich auch gut zur Kultur im Zimmer wie Nr. 2654 eignet, als eine ſchöne Zierde der Lauwarm- und Warmhäuſer. Wie bei den meiſten Acanthaceen, fo ſind auch bei dieſer Art die jüngeren, kräftigwachſenden Exemplare ſtets die ſchönſten. Im Zimmer wird die Pflanze namentlich in für Pflanzenkultur geeigneten Glaskaſten ſich hübſch ausnehmen und fröhlich gedeihen. Kultur wie Nr. 2654. Anzucht aus Samen. Gattung 898. Acanthus L., Bärenklau, O XXVII 6 (griechiſch: akanthos — Bärenklau, eine oft an korinthiſchen Säulen von Bildhauern abgebildete Pflanze, von akantha — Stachel; Blätter und Deckblätter oft ſtachelig). Zipfel ift 3—5 nervig, ganz, der untere 2—4 nervig, ganz oder 2zähnig; die 2 ſeitlichen Teile find viel kleiner oder ſehr klein. Kelch groß, ſehr ung leich-4teilig, geadert oder am Grunde knorpelig: der obere Krone röhre kurz, oft knorpelig: der obere Saum hinten vom Grunde an geſpalten; der untere in eine große, verkehrt-eirunde, flache, breit⸗3Z—5lappige Lippe ausgedehnt, deren Lappen vor dem Aufblühen einwärtsgebogen find, 2 obere Lappen aber an den Rändern der Lippe nur wenig hervorragend oder ganz fehlend. lederig, am Grunde nicht zuſammengezogen. Staubblätter 4, dem „Schlunde“ angeheftet. Samen 4 oder weniger, flach. Diſtelartige Kräuter oder Sträucher. Blätter grund— Kapſel eiförmig oder länglich, oder am Stengel gegenſtändig, bisweilen ſehr groß, buchtig-gezähnt oder fiederſpaltig und mit dornigen Zähnen, oder ſeltener faſt ganzrandig. Blüten weiß, violett oder blau, einzeln in den Achſeln gegen- oder wechſelſtändiger (nicht ſelten großer und dornig⸗gezähnter) Deckblätter ſitzend, eine dichte oder unterbrochene, lange, endſtändige Ahre bildend. — 14 Arten, der tropiſchen und ſubtropiſchen Regionen der alten Welt, 2 in Südeuropa. A. Krautig⸗ſtaudige Pflanzen. 1. Grundblätter länglich-lanzettlich, oft fußlang bei 3½—6 cm Breite, freudig-grün, ganzrandig oder in ihrem unteren Teile beiderſeits mit 2—3 kleinen, dreieckigen Läppchen; Stengelblätter dorniggezähnt. Blütenähren lang, dick und dicht; Blumenkrone purpurrot, mit breiter, 3lappiger, an ihrem Grunde verſchmälerter Lippe, deren Lappen ſehr breit und ſchwach— eingedrückt find: A. Dioscoridis L. (syn. A. haddei Trautv.), gebirgiges Armenien. 2. Blätter groß, fiederiggelappt oder -geteilt, außerdem noch gezähnt und buchtiggelappt B. Strauchige, aufrechte Pflanzen. Oſtindien Vilmorin. Dritte Auflage. .. A. mollis. 2671. A. longifolius. 2672. A. spinosus (Tafel_48). 2673. .A. ilicifolius. 2674. 52 818 2671. Acänthus mollis Z., Weichblätterige ärenklan (fr. Grand Berce, Branc-ursine, Patte- d’ours; e. Soft-leaved Bear’s Breech). Südeuropa, Orient, Nordafrika. Staude, bis 80 cm hoch, bis— weilen auch höher. Blütezeit: Juni-Juli bis Auguſt. — Wurzeln tiefgehend, auch etwas kriechend. Blätter groß (40—60 cm lang bei 20—30 cm Breite), häutig, an den Nerven und am Rande ſparſam bewimpert, fiederteilig mit länglichen, grobge- | buchteten und -gezähnten Teilen, die (mit Ausnahme der unterſten an ihrem Grunde verſchmälerten und getrennten) am Grunde zuſammenfließen; Blatt- zähne Zeckig, unbedornt, aber mit einem Spitzchen. Blütenſtengel lang, etwa 60—80 cm hoch [bei f. lati- folius (syn. A. lusitanicus hort., A. latifolius hort.), welcher breite, nur ſiederlappige und nicht fieder- teilige Blätter hat und nur eine üppigere Sorte ift, bis 1 m hoch werdend], die Blätter an Länge meiſt überragend; Blütenähre lang, ziemlich locker, weich— haarig. Außeres Deckblatt einer Blüte länglich, dornig— und tief-eingejchnittengezähnt, faſt kürzer als der Kelch; die Deckblättchen linealiſch-lanzettlich, ſpitz. Kelch häutig, 2teilig, ſein oberer Zipfel verkehrteirund— länglich und hohl, an ſeiner Spitze faſt 3zähnig, fein unterer Zipfel ſchwach kürzer, linealiſch-ſpatelförmig, an der Spitze zweizähnig. Blu- menfronlippe weißlich, lilafar— 3 lappig, unten verſchmälert. f. niger Willd. (syn. A. niger hort., A. spinulo- sus Host), mit dunkel- bis ſchwärzlich— grünen, fieder⸗ teiligen Blättern, deren Teile ſchmä— ler und fiederſpal— tig, und deren Blattzähne dornig⸗-weichſpitzig ſind, iſt eine ſchöne, * De IM Den 2a Weichblätte * 3 ige Bärenklau. big⸗geadert,ſtumpf, förmig, ihre Teile ſchmal, mit weichſpitziger, pfriemlicher, ganzrandiger Spitze. Blütenähre länglich, dicht, kahl; Deckblätter eirund, dornig-eingeſchnitten-gezähnt, mit breitlicher, kurz-weichſpitziger Spitze; Deckblättchen Familie 142. Acanthaceae, Bärenklaugewächſe. Ou XXVII. Räume benutzt werden. So wird man den ſchönſten, den A. mollis f. latifolius, zeitig im Herbſt in eben genügend große Gefäße ſetzen und im Frühling wieder ins Freie pflanzen, wo er bald üppiger treiben und immer neue Blätter entwickeln wird. Der Boden ſei ſandiger, humoſer Lehmboden, der einige Friſche bewahrt, aber doch durchläſſig, auch kalkhaltig iſt. Iſt er nicht kräftig genug, ſo kann gelegentlich ein durchdringender Dungwaſſer-(Jauche-) guß gegeben werden. Der Standort ſei, wenn man es einrichten kann, halbſchattig. Vermehrung durch Seiten- und abgetrennte Grundſproſſe, am beſten im Frühjahr und Spätſommer im kalten Kaſten unter Glas. Anzucht aus Samen. Ausſaat im Frühling bis Sommer in Käſtchen, die Pflanzen, wenn etwas erſtarkt, in Töpfe oder ins Freie verſtopfen und im erſten Jahre am beſten froſtfrei aber kalt überwintern und ziemlich trocken halten. — Keimkraft der Samen 3—5 Jahre; Keimung in 2—3 Wochen, bisweilen ſpäter. 2672. Acanthus longifölius Host (syn. A. mollis hort. ex p.!, nicht L.), Langblätterige Bären- Rlau. Dalmatien, in Hainen. Staude, bis 80 cm hoch. Blüte zeit: Juli, Auguſt. — Grundblätter verlängert, fiederteilig, ziemlich kahl; die Blattſpindel iſt geflügelt; die Blattteile ſind breit-eirund oder faſt rautenförmig⸗-eirund, alle getrennt und gleichweit ent- fernt, an ihrem Grunde plötzlich verſchmälert und nur mit dem Blattſtielflügel (nicht unter ſich) zuſammen⸗ fließend, am Rande eingeſchnitten-gezähnt; die oberſten Blätter leierförmig-fiederſpaltig, am Grunde kamm⸗ pfriemlich. Untere Kelchlippe ganzrandig. Verwendung. Dieſe Art geht in den Gärten am häufigſten als A. mollis; ſie iſt eine der ſchönſten viel zu wenig beachtete, freilich etwas kleinere Form. Verwendung. A. mollis iſt wahrſcheinlich die von Dioskorides gelobte Bärenklau-Art, denn dieſe findet man an alten Mauerwerken nachgebildet. Alle Arten, in erſter Linie aber gerade dieſe Art und ihre Form f. latifolius!, ſind als Schmuck für landſchaft— liche Gärten, Parks und Anlagen von hochbedeutendem Wert. Von ganz eigenartig-ſchöner Tracht find gut entwickelte, d. h. kräftige und ſtarke Pflanzen in ihrem blühenden Zuſtande z. B. einzeln auf Raſen, als Vorpflanzen für Gehölzgruppen, auch auf breiten Rabatten. Kultur. Am widerſtandsfähigſten gegen unſere Winter zeigen ſich A. spinosus und A. longi- folius; ſchöner iſt freilich A. mollis, deſſen Stamm⸗ form mit fiederteiligen Blättern und deſſen Form f. niger wieder härter ſind als die breitblätterige, nur fiederlappige Form fk. latifolius. Sie kommen in durchläſſigem Boden unter guter Laubdecke meiſt noch gut durch. Die Laubdecke wird erſt aufgebracht, nachdem der Boden gefroren und dann die Blätter etwa 20 em hoch über dem Boden abgeſchnitten worden ſind. Übrigens bleiben alle Acanthus-Arten, wenn in Töpfen unterhalten und froſtfrei und ziemlich hell überwintert, immergrün und können zur Ausſchmückung kühler und kann, weil ſie härter iſt als der echte A. mollis, allgemein empfohlen werden. 2673. Acanthus spinösus Z., Tafel 48, 191 (syn. A. spinosissimus Desf.), Stachelige Bärenklan. Dalmatien, Griechenland. Staude, 70—100 cm hoch. Blütezeit: Juli bis Auguſt. — Pflanze ziemlich kahl; Blätter im Umriß breiteirund-länglich, glänzend, er- habennervig, fieder- und doppelt⸗fiederteilig; ihre Haupt⸗ teile ſpreizend, im Umriß lang⸗ lanzettlich, die Fiedern zweiter Ordnung, alſo die ſeitlichen Blattteile, dreieckig⸗ lanzettlich, an ihrer Spitze und ſeitlich in lange Dornen ausgehend. Blütenähre dick, verlängert und ziemlich kahl; Deckblätter länglich-lanzettlich, lederartig, ſteif, erhabengenervt, in einen ſchwach zurückgekrümmten, rinnigen Dorn ausgehend und auch an den Seiten lang bedornt; Deckblättchen lanzettlich-pfriemlich, nadel⸗ ſpitzig, ſo lang als die Deckblätter. Oberer Zipfel des kurzhaarigen Kelches länglich -ſpatelförmig und an feiner Spitze mit 3—5 Zähnchen; unterer Kelchzipfel kürzer und ſchmäler, mit 2 dornigen Zähnchen. Blumenkronlippe kahl, weiß, ſtumpf-breit⸗3 lappig. Iſt eine härtere Art, aber nicht ſo ſchön als die beiden vorigen. A. syriacus Boiss. (syn. A. spinosus Nees ex p., nicht L.), Orient, mit völlig kahler Blumenkronlippe, und A. hirsutus Boiss. (syn. A spinosus Mes ex p., nicht Z.), mit im unteren Teile rauhhaariger, gelblich- weißer Kronlippe, ſind niedrige, nur bis 30 em hohe, auch für Topfkultur geeignete Arten. | 2674. Acänthus ilieifölius Z. (syn. A. mala- baricus Petiv., Dilivaria ilicifolia s.), Stehhülfen- 4 . Gattung 899. Apheländra, Ganzkölbchen. Nr. 26712678. 819 blätterige Bärenklau. Oſtindien, an den Küſten ähnlich. Blüten wie bei A. mollis, groß, ſchön, und an ſalzhaltigen und ſumpfigen Orten. Pflanze roſenrot bis violett, 3 em lang, in achiel- und 1621 / m hoch, dornig oder faſt unbewehrt, kahl. endſtändigen Ahren, mit Deckblättern und Deckblättchen. Blätter bei 15 cm Länge etwa 6—7 cm breit, elliptiſch, Kronlippe am Gaumen gelbbärtig. Kultur im Warm⸗ buchtig⸗gezähnt, dornig, wellig, in den kurzen Blattſtiel hauſe in ſandiger Wieſenmoor- und lehmiger Ackererde ſpitz auslaufend, faſt denen von Ilex Aquifolium mit Zuſatz von ein wenig Chlorkalium. Gattung 899. Apheländra . B.., Ganzkölbchen, O XXVII 6 (griechiſch: aphélés — einfach, aner, Gen. andros — Mann, Staubkölbchen; letztere nur 1fächerig). Kronröhre oben gleich oder erweitert; Saum Llippig: Oberlippe entweder aufrecht, hohl, feſt, ganz oder kurz-2 lappig, oder faſt 2ſpaltig und etwas abſtehend; der Mittellappen der Unterlippe zur Blütezeit zurückgebogen-abſtehend, die beiden Seitenlappen entweder mit dem Mittellappen in eine abſtehende, 3 ſpaltige Lippe verwachſen, oder am Grunde oder den Seiten der Oberlippe klein. Staubblätter 4, nahe dem Krongrunde angeheftet; Kölbchen nur 1fächerig. Samen 4 oder weniger. Sträucher oder hohe Kräuter. Blätter gegen-, ſeltener hier und da wechſelſtändig, meiſt groß. Blüten oft gelb, orange oder rot, in den Deckblätterachſeln gegen- oder wechſel— ſtändig, einzeln, ſitzend und zu einfachen oder verzweigten Ahren geordnet. Deckblätter oft gefärbt, meiſt größer als der Kelch. — 50 Arten, im tropiſchen und ſubtropiſchen Amerika. A. Blüten in kantigen, von großen, breiten, geſägten, dachigen und gefärbten Deckblättern geſtützten, einzeln- oder zu 2—3 en ſtehenden Endähren. Kapſeln vom Grunde an Samen tragend. Laubblätter bunt-gefleckt oder bemalt. A. maculata. 2675. A. Hydromestus. 2676. A. ornata. 2677. A A. pumila. 2678. B. Blüten in kantigen, end- oder achſelſtändigen, oft dichtdachigen Ahren. Deckblätter dem Kelch kaum an Länge gleich, aber oft breiter als derſelbe. Kapſel am Grunde zuſammengedrückt und deshalb erſt von der Mitte an Samen (meiſt 4) tragend. 1. Die Seitenlappen der Blumenkrone (d. h. der 3zipfeligen Unterlippe derſelben) viel, wenigſtens mehr als das dreifache kürzer und kleiner als der Mittelzipfel der Unterlippe. Deckblätter ganzrandig. ne: A, tetragona. 2679. 2. Die 3 Lappen der Unterlippe fait gleich oder doch die Seitenlappen höchſtens um das Dreifache kürzer. a) Blätter ganzrandig, am Rande nicht dornig. Deckblätter mehr oder weniger dorniggeſäggggii e 4. aurantiaca. 2680. A, nitens. 2681. A. acutifolia. 2652. ** Deckblätter ganzrandig, länger als der Kelch, orange- oder gelb-gefärbt: A. squarrosa Nees (syn. Ruellea comosa Velloz, Justicea macrophylla Spr.), Braſilien; ſtaudig⸗halbſtrauchig, kahl; Blüten etwa 4 cm lang, kahl, ſchön gelb. b) Blätter gezähnt oder fiederſpaltig, oft gleich dem Rande dornig: A. formosa Nees (syn. A. carduifolia Hook., Ruellea formosa H. B. et Kth., Hygrophila formosa Spr.), Gebirge Perus; Strauch, 1—3 m hoch; Blätter etwa 5—7 cm lang, länglich, doppelt-dorniggezähnt; Blüten etwa 5 cm lang, orangefarben; Deckblätter blattartig. k. polystachya Nees hat mehrere achſelſtändige Ahren. C. Schöne Arten, deren richtige Einordnung zur Zeit unbekannk t 4. variegata. 2683. A. Liboniana. 2684. A. fascinator. 2685, 2675. Apheländra maculäta T. Anders.?| Voss Mees), Geſchmücktes Ganzkölbchen. Braſilien. (syn. Ruellea maculata Tafalla, Ruiz; Lagochilium Krautige, niedrige Pflanze. Zweijährig? Stengel, maculatum Nees), Geflecktes Ganzkölbchen. Süd⸗ Blattſtiele und die Rippen der Blattunterſeite ftriegel- amerika. Halbſtrauchig. Stengel aufſtrebend, krautig, haarig, purpurrot-gefärbt; Blätter oval, ſtumpf, nach ſehr feinflaumig; Blätter länglich (die größeren 10 cm unten als Flügelblattſtiel ſpitz auslaufend, oberſeits lang bei 3 cm Breite), im mittleren Teile weißlich längs der Mittelrippe breit, gelblichweiß- und zahn⸗ oder blaß⸗bemalt oder -gefleckt. Blütenähren dünn, randig⸗-bemalt, ſehr ſchßön. Blüten glänzend⸗gelb, cylindriſch, ſchlaff, auf achſelſtändigen Stielen, die an einer anſehnlichen, endſtändigen Ahre ſitzend und länger ſind als ihr Blatt. Deckblätter gegenſtändig, von mehr oder weniger purpurrot-gefärbten, ovalen, 1blütig, abſtehend, oval-länglich, zugeſpitzt, in der gefaltet-ſpitzen, großen, über 2 cm langen, bewimperten Mitte kleindornig⸗geſägt. Deckblättern gane 1 lang und dünn, ſo 2676. Apheländra Hydroméstus BHgp. (syn. lang oder länger als ihr Deckblatt, ziemlich plötzlich Alko mestus maculatus N 5 chlimn in den bauchigen Schlund übergehend, und mit an⸗ Hydromestus Mees, Strobilorrhachis prismatica Mes, ſehnlichem, 4 ſpaltigem, glodig-zweilappigem Saum, S. glabra Lk., Kl. et Otto, Harrachia macrothyrsa deſſen Lappen breit-eirund und ſtumpf find. Mart., Ruellea prismatica Vell., Justicea imbricata Verdient Beachtung; aber nicht mit A. deco- Pohl), Dachziegelähriges Ganzkölbchen. Braſilien, rata DHgp. (syn. Lagochilium decoratum Mees, Mexiko. Halbſtrauch, 40—90 em hoch. Blütezeit: Stenandrium decoratum Nees) zu verwechſeln, welche verſchieden. — Stengel aufrecht, kahl. Blätter über nur 8—14 em hoch wird und aus keilförmig-ver⸗ Kreuz gegenſtändig, glänzend, runzlig, wellig, leder ſchmälertem Grunde verkehrt-eirunde, rauh⸗ artig, gelb⸗-gefleckt, geſtielt, aus ſpitzem Grunde läng-⸗ behaarte, um die Hälfte kleinere, höchſtens 10—12 mm lich, an der Spitze wenig mehr verſchmälert, nicht lange, nur 3 —önervige Deckblätter beſitzt. aber ſpitz, 20—30 em lang bei 5¼—8 cm Breite; 2678. Apheländra pümila J. D. Hook., Blattſtiele 2½—4 em lang, kahl. Blütenähren end- Zwergiges Ganzlölbchen. Braſilien. Krautig⸗ ſtändig, 10 —15 em lang, 4 reihig⸗dachziegelig; Deck- ſtaudig, mit nur 8—12 cm hohem, aufrechtem Stengel. blätter zolllang, aderig⸗geſtreift ſteif, ſtechend⸗zugeſpitzt, Blütezeit: Sommer. — Blätter ſehr kurz geſtielt, kahl, nicht bewimpert, gelb: Deckblättchen von Kelch⸗ Wwagerecht⸗abſtehend oder am Topfrande zurückgebogen, länge, linealiſch. Blumenkrone 3 em lang, gelb, ſonſt faſt dem Boden aufliegend, 8—14 em lang, kahl, trichterig-2 lippig, Röhre ſchmal, Saum faſtglockig. eirund⸗länglich, an ihrem Grunde tief⸗herzförmig, auf Eine hübſche Art, von welcher A. Blanchetiana beiden Seiten weichbehaart, oberſeits dunkelgrün, aber BHgp. (syn. Strobilorrhachis Blanchetiana Mes) mit rötlicher Mittelrippe und desgl. Nerven, unterſeits durch dicke, krautige Stengel, größere, nicht geſtielte, blaßgrün oder faft weißlich. Blütenſchaft 7—10 cm in einen Flügel ſpitzauslaufende Blätter verſchieden. lang, behaftet mit 4 Reihen dachiger, ſitzender Ded- 2677. Apheländra ornäta 7. Anders. (syn. blätter, welche 18 —26 mm lang, etwas braunpur- Lagochilium ornatum Nees, Stenandrium ornatum paurn-gefärbt und ſtumpflich find. Blumenkrone 2½ Dass 820 em und darüber lang, mennigſcharlachrot. f. splendens gl. hat ſpitze, grüne Deckblätter. Verwendung. pfehlenswerte Warmhauspflanze, die jährlich reichlich blüht. Kultur wie Nr. 2634 u. 2651 im Gemiſch von Raſen- oder Ackererde, Waldhumus, Zuſatz von Miſterde und Sand. Anzucht aus Samen. 2679. Apheländra tetragöna Nees (syn. A. pulcherrima Willd., nicht A. B. et Kih.; Justicea tetragona Fahl, J. cristata Jacq.), Vierkantiges Ganzkölbchen. Südamerika. Strauchartig. Blüte⸗ zeit: meiſt Spätſommer. — Blätter oval oder breit— eirund, an beiden Enden langzugeſpitzt oder doch ſpitz, in den langen Blattſtiel ziemlich plötzlich keilförmig verlaufend, kahl; oberſte Blätter bei etwa 12 cm Länge 5—6 cm breit und mit etwa 4 em langem Blattſtiel; Seitennerven der Blätter mehrere, ſehr abſtehend⸗ bis faſt rechtwinfelig - herablaufend. Blüten in dichten, 4 kantigen Endähren. Deckblätter Aphelandra tetragona f. imperialis. . klein, eirund, ſpitz, wenig kürzer als der Kelch; Ahrenſpindel und Deckblättchen dicht weißflaumig bis filzig. Blütenähren einzeln oder zu mehreren bei— ſammen und dann die mittelſtändige am größten. ſcharlachrot; Blumenkrone rachenförmig, faſt kahl, 4—7 em lang, mennigrot [bei f. imperialis Witim. (syn. A. impe- rialis ort.) lebhaft-ſcharlachrot und der Blüten⸗ ſtand aus 2 Paar Endähren beſtehend, deren mittlere 10—14 cm lang iſt]. Oberlippe der Blumenkrone 2 ſpaltig; Unterlippe mit lanzettlichem ſpitzen Mittel- lappen und unbedeutenden, ſehr kurzen Seitenlappen. f. grandis Nees (syn. f. imperialis hort.?) ift durch verſchieden; Blütenähren an der Stengelſpitze mehrere; Ahrenſpindel dichtwollig. — A. pulcherrima H. B. et Kth., nicht Willd. (syn. Justicea pulcherrima Jacg.), Neugranada, Caracas. Strauchartig. Blüte- zeit: meiſt Herbſt. Stengel im oberen Teile zottig; Blätter elliptiſch oder eirund, am Blattſtiel faſt bis Gleich Nr. 2677 eine ſehr em Familie 142. Acanthaceae und Familie 143. Myoporaceae, = XII 24. zu deſſen Grunde ſchmalkeilförmig⸗flügelig⸗herab⸗ laufend, alſo mit nur ſehr kurzem, nackt⸗, d. h flügellos bleibendem Blattſtielteil [bei f. deltoidea Mes {ind die Blätter dreiſeitig-eirund, aus ſtumpfem Grunde in den geflügelten Blattſtiel verſchmälert!, entſpitzt, damit ſie buſchig werden. nur geſchehen, wenn man ſie auch durch gute Pflege zendes Ganzkölbdien. im übrigen ganzrandig, unterſeits zottigweich; Seitennerven der Blätter wenige und ſpitzwinkelig einmündend. Blütenähren endſtändig, einzeln oder mehrere, mit dichtwolliger Spindel und zottigen ſcharlachroten Blüten. Deckblätter doppelt ſo kurz als der Kelch, eirund, ſpitz, faſt filzig, bewimpert. Verwendung. Beide einander ſehr ähnliche Arten ſind mit ihren Formen vortreffliche Herbſt- und auch Winterblüher (wenn man durch Entſpitzen früh⸗ zeitige Herbſtblüte verhindert), verdienen deshalb ſowohl als Schmuck der Warmhäuſer wie der Wohnzimmer ganz beſondere Beachtung. Die gern einſtämmig bleibenden, jedoch (wenn blühend) auch in dieſer Tracht wirkungsvollen Pflanzen werden ſchon in der Jugend Dies ſollte aber und Ernährung, nötigenfalls Düngung von Anfang an in kräftigem Wuchs erhält, denn nur dann wird man ſpäter Freude daran haben. Kultur ſonſt wie Nr. 2634 und unter 2651. 2680. Apheländra aurantiaca Lindl. (syn. A. ignea Nees?, Hemisandra aurantiaca Scheid w.), Orangerotes Ganzkölbchen. Blütezeit: meiſt Herbſt. — Blätter kahl, länglich oder eirund⸗länglich, zugeſpitzt, an ihrem Grunde wellig und in einen kurzen Stiel verlaufend, oberſeits gleichförmig dunkelgrün [bei der empfehlenswerteren Form f. Roezlii Agl. welche auch williger blüht, auf hellgrünem Grunde mit einem ſilberweißen Adernetz geziertſ. Blütenähren endſtändig, einzeln, 4 kantig. Deckblätter zugeſpitzt, ge- Mexiko. Strauchig. (syn. A. Roezlii Aort.), ſägt. Blüten lebhaft-orangerot; Zipfel eirund, ſehr ſpitz; Seitenlappen (faſt) um doppelt kleiner. Von f. Roezlii haben im Petersburger Bot. Garten kaum einige Zoll hohe Stecklings- wie auch Samen⸗ pflanzen ſchon im erſten Jahr geblüht. 2681. Apheländra nitens J. D. Hook., Glän- Südamerika (Guayaquil). Halbſtrauch, mit robuſten, ſtielrunden Stengeln. Blütezeit: meiſt Frühling. — Blätter kurz- und dickgeſtielt, dicklederartig, eirund, zugeſpitzt, an ihrem Grunde in den Blattſtiel herablaufend, oberſeits lebhaft— grün, unterſeits dunkelpurpurn, etwa 15 em lang. Blütenähre endſtändig, aufrecht, etwa 15 em lang bei HGanzlölbchen. größere, faſt fußlange, etwa 10 cm breite, geſchwänzt⸗ zugeſpitzte Blätter auf etwa 4 em langem Blattſtiel 2—3 cm Durchmeſſer, kurzgeſtielt, 4kantig; Deckblätter zahlreich, hellgrün, dachig-geſtellt, eirund⸗ lanzettlich, an 4 em lang. Blüten anſehnlich, glänzend⸗ oberer, aufrechter Kronlappen die Staubblätter einſchließend; Unterlippe Zteilig, ab- ſtehend, ihre beiden Seitenlappen viel kleiner als der verfehrt-eirunde Mittellappen. Iſt ſchöner als vorige; Kultur wie Nr. 2679. 2682. Apheländra acutifölia es (syn. Justicea acutifolia Tafalla, Ruiz), Spitzblätteriges Mexiko, Peru, Neugranada. Halb— ſtrauchig⸗ſtrauchig. Blütezeit: meiſt Herbſt. Pflanze aufrecht, kahl, mit 4 kantigen Zweigen. Blätter 10—20 em lang, häutig, kahl, länglich-oval, zugeſpitzt und vorn ſtark verſchmälert, am Grunde in den Blattſtiel herablaufend, graugrün. Blütenähre (Riſpe?) endſtändig, ungeſtielt, ſteif-aufrechtſtehend, 10—15 cm lang und mit den Deckblättern 18—36 mm breit, mit weichbehaarter Spindel; Deckblätter länglich-oval, Gattung 900. Geissoméria und Gattung 901. Myöporum. PNr.2679—2685. 821 zugeſpitzt, gegen die Mitte hin ſcharfgezähnt, grün einem weißen Streifen längs der Mitte; die größten mit purpurnem Rande. Blüten 3—4 cm lang, über eine Spanne lang. Blütenähre ſitzend, 12 — 16 cm leuchtend-vermillon⸗ gefärbt. Kronröhre dünn; lang, mit großen, glänzenden, orangefarbigen, Kronſaum etwa 4 em im Durchmeſſer; Oberlippe in 4 Reihen geſtellten Deckblättern; Blüten im Ver⸗ gewölbt, ſtark hohl; Unterlippe länger, Z lappig, mit hältnis zu den letzteren klein, gelb. — A. Leopoldi länglich⸗ſpatelförmigen, faſt 1½ —2 cm langen Seiten- v. Houtte, Rio de Janeiro; Stengel rot; Blätter lappen und im Verhältnis breiterem, doppelt ſo langem einander ſehr genähert, mit weißem Stiele, etwa 20 em Mittellappen. Fruchtknoten weichbehaart. lang bei 12 cm Breite, glänzend- grün, längs der Gehört hinſichtlich ihrer Blumen zu den ſchönſten. Nerven weiß-bemalt. Blüten ſchön kanarienvogel— ’ . lb, in dichten Endähren mit großen citronen- 2683. Apheländra variegata Morel., Bunt- ge 2 2 geſchecktes Ganzkölbchen. Braſtlien (Bahia). Halb- gelben Deckblättern. Auffallend ſchön! ſtrauch, 30—90 em hoch, kahl. Blütezeit:? — 2685. Apheländra faseinätor Lind. et Andre, Stengel krautig, dick, aufrecht, ſtielrund, gleich der Zauberers Ganzkölbchen. Neugranada. Blätter Unterjeite der Blätter graugrün. Blätter 15—45 cm gegenſtändig, 15 cm lang bei 9 cm Breite, eirund lang, lanzettlich-länglich oder länglich-oval, zugeſpitzt, zugeſpitzt, etwas wellig-gerändert, an ihrem Grunde an ihrem Grunde keilförmig und wellig-kraus, mit rinnenförmig in den kurzen Blattſtiel verlaufend, etwas krausgezähneltem Rande, oberſeits dunkelgrün, oberſeits olivengrün, längs der Nerven mit längs der Seitennerven meiſtens weiß-bandiert oder breiten, weißen Binden gezeichnet, unterſeits auf hellgrünem Grunde von dunkelgrünen Streifen violett. Blütenähren endſtändig. Blumenkrone ſehr und Flammen durchzogen, zwar nicht ſo ſchön als ſchön ſcharlachzinnoberrot. Prächtige Art! — bei A. squarrosa und A. Leopoldi, aber doch ſehr A. punctata hort. Bull, Braſilien; niedriger Halb— ſchön. Blütenähren endſtändig, einzeln oder zu Zen ſtrauch; Blätter gegenſtändig, länglich-elliptiſch, zuge— beiſammen, cylindriſch-ſpindelförmig, 15—20 cm lang; ſpitzt, am Rande ausgeſchweift, grün, längs der dicht mit prächtig-orangeroten Deckblättern beſetzt, Mittelrippe und der Seitennerven mit ſilberfarbener die angedrückt, dachig-deckend, breit-elliptiſchslänglich Binde, außerdem weiß-punktiert. Blüten in ziemlich ſind, zwiſchen denen die hellgelben Blüten hervor- dichter, endſtändiger Ahre; Deckblätter groß, gelb, ſehen. Der Blütenſtand erinnert etwas an den der gezähnt, in eine Stachelſpitze ausgehend, abſtehend prächtigen Bromeliaceen-Art Vriesea speciosa. — A. und mit zurückgebogener, grüner Spitze. Porteana Morel. hat prächtig orangeſcharlachrote, Unterlippe der Blumenkrone Zteilig, mit einander zwar dachziegelige aber quirlig- und ſparrig- ziemlich gleichen, breit-eirunden Lappen. — abſtehende Deckblätter. Alle genannten Arten ſind Pflanzen des 2684. Apheländra Liboniäna Zind., Libons Warm- oder feuchten Lauwarmhauſes, verlangen Ganzkölbchen. Braſilien? Halbſtrauch. Blütezeit: reichliche Nahrung, viel friſche Luft und im Sommer meiſt Frühling (Mai). — Stamm unten holzig, oben Schutz gegen ſengende Sonnenſtrahlen, alſo nur halb— krautig; Aſte ſtielrund. Blätter dunkelgrün, mit ſonnigen Standort. Kultur wie Nr. 2634 u. 2651. Gattung 900. Geissoméria Lydl., Kurzdachklaue, = XXVII G (griechiſch: geison oder geisson — Schutzdach, Dachziegel, mͤris — Stück; Deckblätter kaum dachziegelig ftehend). Kronlappen 5 klein, rundlich; der untere Lappen oft größer; die beiden oberen kleiner und bisweilen höher verwachſen. Staubblätter 4, unterhalb der Mitte der Kronröhre angeheftet. Staubkölbchen nur 1fächerig. Kapſel 4dſamig. Sträucher, flaumhaarig oder kahl. Blüten meiſt granatrot, einzeln in den Achſeln der gegenſtändigen Deckblätter ſitzend und zu endſtändigen, einfachen oder riſpigver— zweigten Ahren geordnet. Deckblätter und Deckbättchen kürzer als der Kelch (bei 6. bracteosa Nees, ſcharlachroter Herbſt— blüher, denſelben überragend). — 10 Arten, in Braſilien oder Guiana, 1 in Jamaika. Z. B.: G. nitida Lindl. (syn. Aphelandra nitida Nees et Mart., Justicea eriandra Salzm.), völlig kahl; Blätter länglich, an beiden Enden ſpitz, glänzend; Blütenähre end— ſtändig, geſtielt, einfach oder an ihrem Grunde äſtig; Deckblätter und Deckblättchen Zeckig, ganzrandig, mehr als doppelt ſo kurz als der Kelch; Blumenkrone etwa 4 cm lang, kahl, lebhaft-fleiſchfarbig, mit kurzem Saum; Zipfel der Unterlippe ziemlich gleich; Staubkölbchen gebärtet. — 6. longiflora Lindl., im oberen Teile oft flaumig; Blätter kahl, elliptiſch-länglich, an der Spitze verſchmälert, am Grunde in den langen Blattſtiel herablaufend: Blütenähren achſel- und endſtändig; Deckblätter eirund-länglich, kürzer als der Kelch, bewimpert; Blumenkrone etwa zolllang, ſehr ſchön ſcharlachrot, innen gelb und mit roten Strichen gezeichnet, gebogen-röhrig. Formen find: k. obtusa Nees (syn. Stenandrium speciosum Nees), Blätter mit ſtumpfer Langſpitze; f. acuta Nees (syn. Stephanophysum attenuatum Mat.), Blätter mit ſpitzer Langſpitze, auch ſchmäler und der Stengel mehr weich— haarig; f. paniculata Nees, Aſte Zgabelig, Zährig, Blätter oberſeits mit ſpärlichen Haaren behaftet. — G. coccinea Hook. (syn. Salpinxantha coceinea Hook,, Eranthemum coccineum F!. des S. t. 240), Weſtindien; kahl, mit ſtielrunden Zweigen; Blätter oval, glänzend, ſtumpflich zugeſpitzt, kurzgeſtielt, dunkelgrün. Blütenſtiele achſel- oder endſtändig, zu Zen. Blütenähren überhängend; Blüten ſitzend, zolllang, lebhaft-rot oder ſcharlachrot, im Schlunde weiß, ſehr ſchön, im Gegenſatz zu allen anderen vollkommen regel— mäßig und der Kelch nur 5zähnig, nicht tief-Steilig. Schönblühende Warmhauspflanzen, von Aphelandra nur wenig verſchieden — Kultur wie Nr. 2634 und 2650. Familie 145. MVOPORACEAE, Mäuſefraßgewächſe. &r XII 24 Gattung 901. Myöporum Banks et Sol., Mäuſefraß, O XII 29 (griechiſch: mys — Maus, poros — Loch; Blätter durchſcheinend-punktiert, gleichſam von Mäuſen angenagt). Blumenkrone mit ſehr kurzer oder cylindriſcher Röhre, faſt glockig oder trichterförmig; Saum unregelmäßig. Staubblätter 4 (oder 5—6 und dann oft mit einem unfruchtbaren). Fruchtknoten 2—10fächerig; jedes Fach Leiig, ſeltener Zfächerig und jedes Fach Zeiig. Steinfrucht außen fleiſchig, 210 fächerig. Kahle, glatte oder klebrige Sträucher, ſeltener Halbſträucher. Blätter wechſel-, ſeltener gegenſtändig, ganze randig oder gezähnt. Blütenſtiele achſelſtändig, meiſt gebüſchelt. Blüten meiſt weiß. — 20 Arten, Auſtralien, Neuſeeland, Malayiſcher Archipel, China, Japan. Z. B folgende auſtraliſche Arten: A. Kelch klein und ſchmal, Fruchtknoten 2—4fächerig, Fächer leiig, Frucht kugelig oder oval, nicht zuſammengedrückt. A1: Aufrechte oder ſparrige Sträucher, Blätter lanzettlich bis verkehrt-eirund; Blumenkrone innen mehr oder weniger gebärtet, ſelten ganz kahl, vollkommene Staubblätter 4: M. acuminatum R. Br. mit den in der Blattform veränderlichen Formen k. ellipticum R. Br. pr. sp., f. acuminatum K. Br. pr. sp., f. parviflorum Benth., f. angustifolium Benth. (syn. M. montanum R. Br., M. Cunning- hamii Benth., M. cyanantherum A. Cunn., M. Dampieri A. Cunn.), Blätter ſpitz oder zugeſpitzt, ganzrandig oder ſehr ſelten ſchwach— 822 Familie 144. Globulariaceae und Familie 145. Verbenaceae, On XXVII 7. geſägt; Kronlappen gewöhnlich kürzer als die Röhre; Blüten weiß, faſt glockig, 6—9 mm lang. — M. serratum R. Br., Blätter ſtumpf, ſpitz oder zugeſpitzt, einige gewöhnlich geſägt; Kronlappen gewöhnlich fo lang als die Röhre; Blüten weiß. — M. laetum Forst. (syn M. perforatum hort., Cytharexylon perforatum Forst.), Neuſeeland; Blätter 5—11 em lang, lanzettlich oder verkehrteirund lanzettlich, ſpitz oder zugeſpitzt, über der Mitte feingeſägt, freudig⸗grün und glänzend. Blumenkrone weiß, 9—18 mm breit, mit gerundeten, innen zottigen Lappen. Eine der intereſſanteſten Arten. 42: Weitſchweifige oder niederliegende Sträucher; Blätter linealiſch oder keilförmig, dick, Staubblätter 4: M. parvifolium KR. Br., Aſte 40— 90 cm lang werdend, Kronlappen an ihrem Grunde gebärtet, ſo lang oder faſt ſo lang als die Kronröhre, Frucht kugelig, Blüten weiß. Verwendung als Ampelpflanze! — B. Kelch klein, ſchmal, Fruchtknoten 2fächerig, Frucht zuſammengedrückt, klein und ſehr ſtumpf, etwas abgeflacht (etwa 2—3 mm lang): M. flori- bundum A. Cunn. (syn. Disoon A. DC.), aufrechter, ſtark riechender Strauch; Blätter ſehr ſchmal, linealiſch, 4-9 mm lang. — C. Kelchzipfel krautig, linealiſch, 5—8 mm lang; Fruchtknoten 2fächerig, Fächer 2eiig; Frucht etwas zuſammengedrückt: M. debile R. ee M. diffusum K. Br., Pogonia debilis Andr., Andrewsia debilis Vent., Capraria calycina A. Gr.), Blüten hellrot oder purpurlich. — Verwendung als immergrüne Pflanzen der Kalthäuſer und Wintergärten, im Sommer im Freien. Kultur wie Nr. 765 in Waldhumus (oder Heide-, Wieſenmoor- oder Torferde) mit Zuſatz von mürbem, ſandigem Wieſenlehm. Vermehrung durch Stecklinge, lauwarm oder warm. Fam. jag. GLOBULARIACEAE, Rugelblumengewächſe. = XXVII ga. Gattung 902. Globuläaria L., Kugelblume, O XXVII 9a | (lat.: globulus — kleine Kugel; Form der Blütenköpfe). Kelch am Grunde kreiſel- oder glockenförmig, 5 lappig. Kronröhre meift kurz, oben in einen Schlund erweitert, Saum ſehr ſchief, 3—5lappig. Staubblätter 4, zweimächtig, dem Schlunde eingefügt. Staubkölbchen ſchwebend. Fruchtknoten 1fächerig; Frucht ſchief-Iknöpfig, klein, lſamig. Kräuter, Halbſträucher oder Sträucher, außer dem Blütenſtande meiſt kahl. Blätter grund- oder wechſelſtändig, lederig, verkehrt-eirund, länglich oder lanzettlich, ganzrandig oder ſcharf-wenigzähnig. Blüten blau, ziemlich klein, in kugeligen End-, ſeltener in achſelſtändigen Köpfchen. Ded- blättchen alle kürzer als die Blüten. Blütezeit meiſt Mai bis Juli. — 12 Arten, in Mitteleuropa und im Mittelmeergebiet. A. Stauden (nur 5—25 cm hoch): * G. vulgaris L. (syn. G. Willkommii Nym.), auf Kalkbergen und trockenen Wieſen in der Rheinprovinz und in Süddeutſchland. Stengel aufrecht, mit zahlreichen, ſitzenden, lanzettlichen Blättern. Grundblätter fpatel- förmig, ausgerandet oder Zzähnig. Blütenköpfchen blau, felten weiß. — G. trichosantha Fisch. et Mey. (syn. G. vulgaris f. bithynica Griseb., G. macrantha C. Koch, G. pallida C. Koch), Pflanze mit ausläufertreibendem Grundſtamm und krautigen, beblätterten Stengeln, faſt nervigen Blättern; Köpfchen und Blütchen größer, auch die zugeſpitzten Kelchzipfel länger als bei G. vulgaris. Blumenkrone blau, faſt doppelt ſo lang als der Kelch und mit ſchmalen Zipfeln. Iſt ſchöner als G. vulgaris. — B. Niedriger Halbſtrauch mit holzigen, niederliegenden, ſehr äſtigen, oft wurzelnden Stengeln, die dann in kurzen Entfernungen mit Blätter— büſcheln beſetzt find, aus deren Mitte die Blütenſchäfte entſpringen. Blüten blau: G. cordifolia L., auf kalkhaltigem, ſteinigem Boden der Alpen. — C. Aufrechte Sträucher: 6. Alypum T., Kron-Oberlippe ſehr kurz, zweiteilig, Blüten blau, und G. salicina Lum. (syn. G. longifolia Att.), Kanariſche Inſeln; Blütenköpfchen an achſelſtändigen Blütenſtielen, Kron⸗Oberlippe faſt fehlend. Verwendung der Arten unter A u. B als niedliche Pflanzen im Freien auf großen Steingruppen, der Arten unter C als Kalthauspflanzen. Kultur in einem Gemiſch von Wieſenmoorerde und ſandigem Ackerlehm nebſt Zuſatz von Kalkſtückchen. Den Freiland⸗Arten im Winter leichten Fichtenzweigſchutz gönnen, wenn der Standort etwa ſonnig, anſtatt halbſchattig iſt. Familie 145. VERBENACEAE, Eiſenkrautgewächſe. &# XXVII 7. (Nr. 2686— 2704 aus acht Gattungen.) I. Blütenſtand ährig oder traubig, ſelten ſchmal-riſpig, immer aber centripetal, d. h. von unten nach oben oder von außen nach innen hin aufblühend. 5 1. Blüten in einer (anfangs bisweilen ſcheinbar doldigen) Ahre und ſitzend. Gattung 905 Lantäna. 904 Lippia. 905 Valerianõdes. 906 Priva. 907 Verb&ena. 2. Blüten in einer Traube oder achſelſtändig, ſtets geſtielt. Gattung 908 Duränta. II. Die Auszweigungen des Blütenſtandes find centrifugal-trugdoldig bis riſpig, d. h. die oberen oder auch inneren Blüten einer jeden Trugdolde blühen zuerſt auf. Kronſaum ſchief oder faſt 2 lippig. Staubblätter 4, zwei⸗ mächtig, oder nur 2. Gattung 909 Vitex. 910 Clerodendron. Gattung 903. Lantäna L., Wandelblüte (nicht Wandelröschen), G XXVII 7 (lat.: lentare — biegen, binden [bezog ſich auf Viburnum Lantana]). Kelch klein, abgeſtutzt oder buchtig-gezähnt. Kronröhre cylindriſch, dünn, gleich oder bei den Staubblättern wenig erweitert; Saum abſtehend, gleich oder undeutlich-2 lippig, 4—5ſpaltig; die Lappen desſelben breit, ſtumpf oder eingedrückt. Staubblätter 4, zweimächtig, der Mitte der Röhre angeheftet, nicht herausragend. Fruchtknoten 2 fächerig; Fächer Leiig. Frucht ſteinfruchtartig, außen ſaftig; Steinkern 2fächerig oder in 2 Teile teilbar. Sträucher (bisweilen kletternd) oder aufrechte Kräuter, ſcharf-kurzhaarig, flaumig oder filzig. Blätter gegenſtändig, gezähnt, oft runzlig. Blüten in dichten, meiſt in kurze Köpfchen zuſammengezogenen, ſeltener cylindriſchen Ahren, in Deckblätterachſeln einzeln, ſitzend, rot, orange, weiß oder bunt. — 30 Arten, im tropiſchen oder ſubtropiſchen Amerika, wenige in Afrika und Aſien. A. Steinfrüchte beerenartig, mehr fleiſchig als ſaftig. Steinkern rückſeitig runzlig, nahe dem verſchmälerten Grunde beiderſeits ausge- meißelt⸗grubig; die Steine (Samen) zur Reifezeit durch eine zwiſchen ihnen befindliche Grube, wenn nicht völlig, ſo doch an ihrem Gründe getrennt . an Ehe EEE L. tiliaefolia. 2687. B. Steinfrucht beerenartig, ſeltener faſt fleiſchig; Steine wie bei A, aber die Steinkerne (Samen) verwachſen. 1. Blütenköpfe mit Hülle und ſich nicht augenfällig verlängernd. — Unbewehrte Sträucher . I. involucrata. 2688. 2. Junge Blütenköpfe eingehüllt oder faſt eingehüllt, fich während der Blütezeit ährenförmig verlängernd .. I. Selloana. 2689. L. trifolia. 2690. 2686. Lantäna aculeäta L. s. lal., Tafel 95, oder auf der Unterfläche oder ihrem Adernetz kurz⸗ 377 (syn. L. Camara Z., und manche andere frühere grauweiß⸗zottig. Blütenſtiele ſteif, gewöhnlich jo lang Art, auch L. hybrida 271. Gemeine Wandelblüte. oder länger als ihr Blatt. Blüten gedrängt⸗dolden⸗ Braſilien, Weſtindien. Strauchig, 30— 100 em hoch. artig⸗kopfig angeordnet, doch tritt im Laufe der Blüte⸗ Blütezeit: Sommer hindurch. — Robuſte, aufrechte, zeit durch Verlängerung der Spindel der echte, aähren⸗ ſparrig⸗veräſtelte, rauhe Pflanze, mit 4 kantigen Aſten förmige Blütenſtand immer mehr hervor. Innere und Zweigen, die ſtachelig oder unbewehrt find. Blätter Blütendeckblätter die Blüten nicht überragend meiſt eirund⸗länglich oder faſt herzförmig, zugeſpitzt, gekerbt⸗ lanzettlich, linealiſch⸗lanzettlich oder pfriemlich. Blüten⸗ geſägt, netzig⸗runzlig, oberſeits ſcharf, unterſeits blaſſer farbe je nach der Sorte, ja ſelbſt an ein und derſelben Pflanze ſehr verſchieden, und es giebt zahlreiche Farben⸗ feurigfriſchroſa; „Mine d'Or“, goldgelb; „Jaqueminot“, feurigrot. Sodann noch: „Judith“, orangegelb, niedrig; ſorten, welche man bisher als eigene Arten betrachtet phat. So erſcheinen an ein und derſelben Pflanze die Blüten, welche beim Aufblühen gelb oder weißlich roſa, ſind, oft ſchon nach Verlauf eines Tages anders gefärbt und beim Abblühen feuerrot, orange, Formen eigen iſt. — 2 Abarten: und Stengelgliedern. Sorten ſind: f. nivea Vent. pr. Sp., Blüten alle weiß, zuletzt die äußeren bläulich. f. mutabilis 700%. (syn. L. amethystina O/o et Dietr.), jugendliche Blüten weiß, die inneren gelb, zuletzt die äußeren lilafarben bis blau; die äußeren Blütchen der Kopfdolden ſind anfangs weiß, gehen i Entſpitzen ſchöne, buſchige Pflanzen zu erhalten. Die * — Vlumiſten-Wandelblüte. dann in gelblich, weiter in roſa und ſchließlich in lila | über, ein Farbenwechſel, der ſich hier, wie bei manchen anderen Sorten meiſt innerhalb 30 Stunden abſpielt. f. mixta L. pr. Sp., äußere Blütchen gelblich, ſpäter gelb, ſafranfarben, mennigrot oder ziegelrot; innere Blüten gelb, ſpäter orangefarben. f. crocea Jacgq. pr. Sp., Blüten alle ſchwefelgelb oder gelb, ſpäter ſafran— gelb. f. sanguinea Medic. pr. Sp., Blüten alle ſafrangelb, dann ſchön blutrot und dunkelſcharlach. f. varia O. Kize., äußere Blüten ſchwefelgelb, ſpäter purpurrot und violett; innere gelb, ſpäter orange. b) normälis, Vielſtachelige W., Stacheln zahl— reich und meiſt größer. Es kommen hier dieſelben Farbenſorten vor, welche unter a beſchrieben ſind, und man braucht nur die betr. Sortennamen anzuführen. Alle übrigen, nämlich die in den Gärten ge— züchteten Farbenſorten, die zumeiſt zu L. aculeata gehören, aber in der Blütenfärbung oder auch Tracht von den beſchriebenen Sorten abweichen, faſſen wir unter L. aculeata hybrida (syn. L. hybrida ort. e p.), Blumiſten-Wandelblüte, zuſammen. Dieſe Gartenſorten halten ſich meiſt im Wuchs niedriger, ge— drungener, die Blütenſtände ſind meiſt etwas größer. Zum Auspflanzen ins freie Land für Gruppen ſeien empfohlen die Sorten: „Madame Rougier“, feurigrot, ſehr niedrig bleibend; „Louis Benoit“, ſchönſtes rot für Gruppen; „La Neige“, reinweiß, Gattung 902. Globuläria und Gattung 903. Lantäna. Lila, | roſenrot oder violett u. ſ. w., eine Wandlung der Farben, wie ſie faſt ausſchließlich dieſer Art und ihren johannisbeerroſa, niedrig. a) subinermis, Faſt-unbewehrte W., Stacheln fehlend oder nur wenige kleine, 1—3 an den Zweig zumeiſt herzförmig. Nr. 2686 — 2688. 823 die beſte weiße für Gruppen; „Mademoiselle Lili“, „Figaro“, ſchwefelgelb mit roſa; „Papillon“, leuchtend— niedrig; „Emile Bayard“, goldigorangerot, halbhoch; „Francois Marchet“, leuchtend-rot; „Philo— mele“, roſa; „Perle Poitevine“, reinweiß, niedrig; „La Pactocle“, dunkelgoldgelb, niedrig, „Joyau“, Verwendung. Die Sorten der Gemeinen, wie der Blumiſten-Wandelblüte ſind durchaus ſchöne und allgemein empfehlenswerte Topfpflanzen, die, an warmer, ſonniger Stelle ins Freie gepflanzt (ſei es gruppen=- oder truppweiſe) oder auch nur mit den Töpfen in den Boden eingeſenkt, den ganzen Sommer hindurch um ſo reicher blühen, je mehr man zur Zeit der Anzucht Sorge getragen, durch gelegentliches Erde jet kräftig und durchläſſig (etwa ein Gemiſch von Miſterde, Waldhumus und ſandig-lehmiger Raſenerde mit Zuſatz von reinem Sand oder feinem Flußkies); die Töpfe verhältnismäßig geräumig nehmen (etwa 15—18cm-Töpfe). Auch iſt es geraten, alljährlich im Frühling, wenn die Knoſpen zu treiben beginnen, das Verpflanzen, und zugleich, beſſer aber ein paar Wochen zuvor, ein ziemlich ſtarkes Einſtutzen der Zweige vor— zunehmen. Im Sommer iſt gelegentlicher Dung— waſſerguß von vorzüglicher Wirkung. Überwinterung der im Spätherbſt ihr Laub abwerfenden Pflanzen kann auch an einem etwas dunklen Orte in einem nur mäßig warmen Zimmer (bei 6 bis 100 C.) oder im trockenen Lauwarmhauſe geſchehen, wo man ſie bis zum Frühling, bis zum Erwachen des Triebes ſeltener begießt. Dann aber bekommen ſie wieder einen hellen, ſonnigen Standort und öfter zu trinken. Vermehrung am vorteilhafteſten durch Sproßſtecklinge im zeitigen Frühjahr im Warmbeet, oder im warmen Zimmer in Töpfen unter Glasglocke. Ausſaat zeitig im Frühling oder bald nach dem Em— pfang der Anzucht aus Samen. Samen, warm. — Keimkraft der Samen 1 Jahr; Keimung innerhalb 4 Wochen. 2687. Lantäna tiliaefölia Cham. (syn. L. glutinosa Poepp.), Lindenblätterige Wandelblüte. Braſilien, in Gebüſch und an Zäunen. — Pflanze in Bezug auf Geſtalt der Blätter und die Art der Be— kleidung veränderlich. Zweige unbewehrt oder zart— kleinſtachelig, ſamt den Blütenſtielen weichhaarig oder zottig, überall klebrig oder nur teilweiſe Drüſen tragend. Blätter faſt rundlich oder oval, am Grunde Deckblätter ſtriegelig-kurzhaarig, die inneren länglich oder doppelt oder dreimal kürzer als die Kronröhre, die äußerſten lanzettlich oder faſt ſpatelförmig und doppelt ſo lang. Blumenkrone orangefarben, zuletzt mennigrot, mit 81 mm langer, weichhaariger Röhre. 2688. Lantäna involuceräta L. s. lat. (syn. L. lanuginosa Mill., L. incana Otto et Dietr., L. odorata L., L. recta Alt.), Eingehüllte Wandelblüte. Weſtindien. Strauchig. Blütezeit: Sommer. — Pflanze grauweiß-bekleidet, unter dem Flaum drüſig— punktiert. Zweige 4 kantig, ſamt den Blütenſtielen ſtriegelhaarig. Blätter gegenſtändig oder zu Zen ver— kehrt⸗eirund oder rautenförmig-faſt-rundlich bis länglich oder lanzettlich-länglich, in den Blattſtiel verſchmälert, gekerbt, netzig-runzlig. Blütenköpfchen kugelig, dicht. Deckblätter krautig, ſparrig, beiderſeits ſeidenhaarig, die inneren doppelt ſo kurz als ihre Blüten, die ri. 324 Familie 145. Verbenaceae, Eiſenkrautgewächſe. GO XXVII 7. äußerſten, umhüllenden lanzettlich oder breiteirund— ſpitz, viel länger, ſo lang als die (inneren) Blüten. Blumenkrone helllila mit gelbem Schlunde, wohl— riechend. Bekannte Art. 2689. Lantäna Selloäna LX. ei Olle (syn. L. decumbens Sello, Lippia montevidensis Spr.), Sellos Wandelblüte. Brafilien (Montevideo). Sehr äſtiger, niedriger, ſchlanker, unbewehrter Strauch. Blütezeit: Sommer bis Herbſt. — Aſte rutenförmig, herabgebogen oder niederliegend, ſtielrundlich. Blätter aus keilförmigem oder ſpitzem, in den kurzen Blattſtiel auslaufendem Grunde eirund oder faſt rautenförmig— länglich, ſpitz, gekerbt, faltig-runzlig, beiderſeits jcharf- flaumig oder kurzhaarig, 2— 2 ½ em lang. Blütenſtiele fadenförmig, lang hervorragend, mit ſich wenig ver— längernden, halbkugeligen, anſehnlichen Blütenköpfen. Blumenkrone hellpurpurrot; Früchte ſchön purpur— rot und glänzend. — Eine namentlich für Gruppen im Freien empfehlenswerte, reichblühende Art! 2690. Lantäna trifôlia /. (syn. L. annua Z., L. pilosa Kth., L. celtidifolia A., Camara trifolia Plum.), Dreiblätterige Wandelblüte. Südamerika, Malayiſche Inſeln. Halbſtrauchig, unbewehrt. Blüte— zeit: Sommer. — Die Stengel meiſt 6kantig und Gattung 904. Lippia I. (nach dem franzöſiſchen Arzt und Reiſenden, Dr. Auguſtin Lippi, F 1713, benannt). Kelch klein, eiförmig, glockig oder zuſammengedrückt und 2kielig oder 2flügelig, dabei 2= oder 4ſpaltig, oder 4zähnig. Kronröhre cylindriſch, gerade oder einwärtsgekrümmt, gleichmäßig oder oben erweitert; Saum ſchief, ab— ſtehend, faſt zwei— lippig, 4ſpaltig. Staubblätter 4, zweimächtig, der Mitte der Kron— röhre eingefügt, eingeſchloſſen oder kaum heraus— ragend. Frucht— knoten 2fächerig; Fächer Jeiig. Frucht klein, trocken, biswei— len dem Kelche an— gewachſen, in 2 Kerne teilbar. Sträucher, Hal bſträucher oder ſeltener Kräuter. Blätter gegen- oder zu Zen quirlſtändig, ſelten abwechſelnd, ganzrandig, gezähnt oder gelappt, flach oder runzlig. Blüten klein, in verlängerten und ſchlanken, oder in dichten, cylindriſchen Ahren oder Köpfchen angeordnet. — 90 Arten, von Bonaria und Chile bis nach Mexiko und Penſylvanien. Z. B.: A. Blütenähren verlängert, ſchlank, locker; Deckblätter klein, ſchmal; Kelche (Lippia eitriodora ausgenommen) dicht-kurzhaarig: L. urticodes Steud. (syn. Verbena virgata Ruiz et Pav., Zapania virgata Poir., Aloysia virgata Juss., A. urticodes Cam., Priva virgata Spr.), Braſilien, Peru, in Wäldern. Sehr, wohl⸗ riechender, rutenäftiger Strauch! Blütezeit: Sommer. Aſte ſtiel⸗ rundlich, kahl; Blätter geſtielt, gegenſtändig, eirund oder länglich, ſpitz, gekerbt oder geſägt, runzlig-geadert, oberſeits ſchwielig-rauh, Lippia canescens. ſamt den Afantigen Blütenſtengeln behaart. Blätter gegen- oder zu 3—4en quirlſtändig, eirund oder länglich, beiderends verſchmälert, vorn zugeſpitzt, jcharf- kerbſägig, ſtarknetzig-runzlig, oberſeits meiſt ſcharf, oder ſtriegelhaarig, unterſeits blaſſer, harzig-punktiert und meiſt etwas filzig. Blütenähren ſich ſehr ver- längernd. Deckblätter krautig, eirund, lang- und dünn⸗zugeſpitzt. Formen: f. normalis, Stengelhaare abſtehend, Blätter unterſeits grauweiß-behaart; Ded- blätter mit fadenförmiger Spitze lang -zugeſpitzt; Blumenkrone ſchmutzigblau oder lila, nicht farbe- wechſelnd. k. indica Roh. pr. sp. (syn. L. latifolia Tausch, L. dubia Wall., L. collina Desne.), Haare faſt angedrückt. Blätter grauweiß-behaart; Deckblätter zugeſpitzt oder an der Spitze pfriemlich; Blüten außen ſammetig, lila; bei f. indica rosea, roſenrot; bei f. indica albiflora (syn. L. Wightiana Wall., L. alba Schauer, nicht Mill.; L. leucantha hort.) weiß, und die Blätter klein und ſtumpf. k. grandiflora O. Kize., Blätter doppelt größer, grün, nur an den Nerven ſchwachbehaart, zu 2—4en gegenſtändig oder quirlig; Blüten ſchmutzigblau. — Verwendung und Kultur aller dieſer Arten und Formen wie Nr. 2686. „Lippie, Or XXVII 7 unterſeits weichhaarig; Blüten klein, quirlig-ſitzend; Blütenähren oder Trauben am Grunde des jungen, achſelſtändigen Zweiges oder Sproſſes traubig oder faſt riſpig, kaum geſtielt, locker, ver— längert und ſchlaff. — L. citriodora H. B. et Kth. (syn. Verbena triphylla ZD’Herit., Aloysia citriodora Ort. et Pal., Zapania eitriodora Lam.), Buenos Ayres, Peru. Strauchig, 1—2 m hoch; Blütezeit: Juli, Auguſt. Ganze Pflanze (auch, der Kelch) kahl, mit ſehr angenehmem Citronengeruch; Aſte faſt 4 kantig; Blätter zu Zen quirlig, kurzgeſtielt, lanzettförmig, ganzrandig, ſcharf; Blüten klein, rötlichweiß, ſehr wohlriechend, in drei— fachen Ahren angeordnet, die eine zierliche pyramidenförmige Endriſpe bilden. — B. Ahren dicht, eylindriſch oder kugelig; Deckblätter breit, ſtumpf oder ſehr kurz zugeſpitzt, ſeltener ſpitzlich, krautig und dachziegelig oder gefärbt, dabei ſchlaffer und die äußeren groß; Kerne der reifen Kapſel ſich loslöſend. L. dulcis Trevir. (syn. L. asperifolia Rchb., nicht Rich.); Neugranada; ſtrauchig, alle Teile von ſüßem Geruch und Geſchmack: legt man ein Blatt auf die Zunge, fo iſt der Geſchmack zuckerſüß. Blüten weiß, in kleinen, ſehr dichten, bis zolllangen, achſel— ſtändigen Köpfen. — L. nodiflora Rich. (syn. L. filiformis Schrad., Verbena nodiflora L., V. capitata Forsk., Blairia nodiflora Gaertn.), Südamerika, ſtaudig-halbſtrauchig, mit niederliegenden, meiſt wurzelnden Stengeln, alle Teile von kleinen Striegelhaaren weißlichgrün oder weißgrau, ſelten grün. Blütenköpfe dicht, eiförmig, zuletzt cylindriſch, einzeln, achſelſtändig, auf fadenförmigen Blütenſtielen, ſehr zahlreich; Blumenkrone ſehr klein, meiſt hell-lilafarben. I. canescens H. B. et Kth., L. lanceolata Mick. und L. reptans H. B. et Kth. find nur Formen von L. nodiflora. Verwendung der Lippia-Arten vorzugsweiſe ihres aus- geprägten Wohlgeruchs wegen L. nodiflora und ihre Formen können, weil ſie große Widerſtandsfähigkeit gegen Hitze und Dürre zeigen, vom Frühling bis Herbſt zur Aus— ſchmückung von Abhängen und Geröllen, Ruinen u. ſ. w. benutzt werden, verlangen aber in Deutſchland froſtfreie Durchwinterung. L. urticodes iſt Kalthaus-, L. eitriodora und L. duleis find Kap— haus-Pflanzen und ſehr genügſam. Kultur in mehr mine raliſcher, recht ſandiger Erde. Vermehrung durch Stecklinge und Ablieger. Anzucht aus Samen, lauwarm. Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung in 4 Wochen. Gattung 905. Valerianödes Med. 1789, Eiſeubart, = XXVII 7 (Name von der Gattung Valeriana und dem griechiſchen Worte eidss — ähnlich gebildet). Kelch ſchmal-röhrig, häutig oder krautig, 5 rippig, 5zähnig, zur Fruchtzeit unverändert oder bisweilen verſchiedenartig geſpalten. Kronröhre cylindriſch, gerade oder gekrümmt, allſeitig dünn oder oben erweitert; Saum abſtehend, 5 ſpaltig; Lappen breit. Vollkommene Staubblätter nur 2, oberhalb der Kron— röhren mitte eingefügt, nicht herausragend; Staubkölbchenhälften ſpreizend. 2 kleine, unfruchtbare Staubblätter vorhanden. Frucht⸗ knoten 2fächerig; Fächer leiig. Frucht länglich⸗linealiſch, in 2 harte, 1ſamige Kerne ſich trennend. Kräuter oder Sträucher. Blätter gegen- oder wechſelſtändig, gezähnt, oft runzlig. Blüten weiß, blau, purpurn oder ſcharlach, in dichten oder lockeren, langen oder kurzen Endähren. — 40 Arten im tropiſchen und ſubtropiſchen Amerika, z. B.: V. jamaicense Medic. (syn. Verbena jamaicensis L., V. indica L., Stachytarpheta [Stachytarpha] jamaicensis und S. indica Schauer, auch Vahl; S. urticifolia Dalz. et Gibs. J, S. villosa Turez.), ſtaudig-halbſtrauchig, 30—60 cm hoch; Blütezeit: Sommer; Blüten ſchön blau, in langen, ſchlanken, | | | Gattung 904. Lippia bis Gattung 907. Verbena. dichten Ahren (letztere 10-85 cm lang bis 45 em lang und überall locker⸗deckblätterig, ſchön violett, Nr. 2689 — 2692. 825 ). — V. orubica O0. Ktze. (syn. Stachytarpha orubica Vahl, Verbena orubica L.); Blütenähren Schlund dunkler. — V. dichotoma O. Ktze, (Voss) (syn. Stachy- tarpheta dichotoma Fahl, S. urticifolia Sims! Bot. Mag., S. umbrosa Kth.), Braſilien; Blütenähren 15—45 em lang; Blüten blau. — V. mutabilis O. Ktze. bleichend. (Voss) (syn. Stachytarpheta mutabilis Fahl, Verbena mutabilis Jacq., Cymburus mutabilis Salisb., Zapania mutabilis Lam.), Mittelamerika; Blütenähre lang; Blüten anfangs ſcharlachrot, dann allmählich in roſenrot aus- f. Zuccagnii (syn. Stachytarpheta Zuccagnii R. et Sch., Zapania mutabilis Zuecagmii) hat meißlichrote, faft violette, am Saum ſcharlachrote, im Schlunde weißlichroſenrote Blüten. — Verwendung als wirklich ſchönblühende Warmhaus⸗ pflanzen. Kultur dieſer ½—1½ m hohen Halbſträucher in einem Gemiſch von Miſt⸗, Torf⸗ und lehmiger Raſenerde nebſt Sand- uſatz, in ziemlich geräumigen Gefäßen; im übrigen wie Nr. 2651. Vermehrung durch Stecklinge und Anzucht aus Samen im Warmbeete. Gattung 906. Priva Adans, Sonderähre, Or XXVII 7 (lat.: privus — eigen, beſonders; der Verbena ähnlich, aber doch geſondert daſtehend). größert, dann der Frucht dicht anliegend, eingefügt, eingeſchloſſen. gegenſtändig, gezähnt. bis Herbſt; Pflanze mit knolligem, kriechendem Erdſtamm, kahl, Orangenduft. — Gattung 907. (Namensableitung unſicher). und an der Spitze geſchloſſen oder zuſammengezogen. oder gekrümmt, oben nur wenig erweitert; Saum 5lappig, jchief, fait 2 lippig. Fruchtknoten 2fächerig; Fächer 2eiig; ſpäter durch falſche Scheidewände in 2 zweifächerige und 2 ſamige Steinkerne (welche ſelten durch Fehlſchlag 1 ſamig ſind) getrennt: mit endſtändigen Blütenähren; Hübſche, unter leichter Schutzdecke in jedem beſſeren Gartenboden überwinternde und durch ihre knolligen Erd— ſtämme leicht zu vermehrende Pflanze für ſonnige Standorte in Landſchaftsgärten. Kelch 5 rippig, zur Fruchtzeit deutlich-ver-⸗ Kronröhre cylindriſch, gerade Staubblätter 4, zweimächtig, der Mitte der Kronröhre Blätter Steinkerne hart. Aufrechte Kräuter. Blüten in langen, end⸗ oder achſelſtändigen Ahren, einzeln in den Achſeln der kleinen, ſchmalen Deckblätter ſitzend oder nur undeutlich-geſtielt. — Etwa 9 Arten der wärmeren Gegenden des Erdkreiſes. cuneo-ovata Cav., Verbena tuberosa Grah., V. orchiodes Walp.), Chile, Z. B.: P. laevis Juss. (syn. Castelia Staude, 30—45 cm hoch; Blütezeit: Auguſt Blüten hellroſenrot, mit feinem Argentinien; Anzucht aus Samen. Verbena L., Eiſenkraut, C XXVII 7; XXVIII 2 Kelch 5 rippig, 5zähnig, zur Fruchtzeit nicht oder am Grunde wenig erweitert. oder oben erweitert; Saum abſtehend, faſt 2 lippig und gewöhnlich 5lappig. Kth. nur 2), oberhalb der Kronröhrenmitte angeheftet, nicht herausragend. ſchon während der Blütezeit vollkommen 4fächerig; Fächer Leiig. ſchmale, kruſtige oder verhärtete Kerne ſich trennend. Kräuter oder Halbſträucher, Zen quirlſtändig, ſeltener abwechſelnd, gezähnt oder eingeſchnitten oder geſchlitzt, ſtändigen Ahren, dicht dachziegelig⸗ſitzend oder getrennt, bisweilen die Ahren gekürzt⸗doldentraubig oder riſpig. Kronröhre gleichmäßig Staubblätter 4, zweimächtig (bei V. inflata H. B. et Fruchtknoten an der Spitze ganz oder ſehr kurz-4lappig, Frucht trocken, in 4 durch Fehlſchlagen auch weniger) ſelten ſtrauchig. Blätter gegen- oder zu ſelten ganzrandig. Blüten in end-, ſeltener achſel— Farben ver⸗ e — 80 Arten, zu allermeiſt im tropiſchen und außertropiſchen Amerika. . Mittelband der beiden oberen Staubkölbchen mit einem . ehe welches bald größer, keulenförmig und herausragend oder eingeſchloſſen, bald auch weniger deutlich ift . V. Aubletia (f. Drummondii, Tafel 48). 2691. V. tenera. 2692. V. erinodes 2693. B. Mittelband der oberen Staubkölbchen ohne Anhängſel und Stumpf. 1. Pflanzen mit kriechenden Erdſtämmen und durch Teile der letzteren (ſog. „Wurzelſchnittlinge“) leicht zu vermehren. 2. Pflanzen ohne Erdſtämme, wenngleich auch oft mit kriechenden Stengeln 2691. Verbena Aubletia L. (syn. V. Obletia Relz., V. longiflora Zam., V. grandiflora Michæ., Buchnera canadensis L., Anonymos carolinensis Walı., Glandularia carolinensis @mel., Billardiera explanata Mnch.), Aubletien-Eiſenkraut (fr. Ver- veine de Miquelon, Verveine à bouquets). Süd⸗ weſtliches Nordamerika. Staude, meiſt einjährig kultiviert, bis 40 em hoch. Blütezeit: Juni-Juli bis Herbſt. Pflanze vom Grunde an veräſtelt, aus kriechendem oder wurzelſchlagendem Grunde auf— ſtrebend, ſchlank, weichbehaart, kurz-rauhhaarig oder faſt kahl. Blätter (2½ —7 cm lang) im Umriß eirund oder eirund⸗-länglich, mit geſtutztem oder breit=feil- förmigem Grunde in den geflügelten Blattſtiel ſich zuſpitzend, eingeſchnitten-gelappt und -gezähnt, oft mehr tief-3ſpaltig [jo bei k. Lambertii (syn. V. Lambertii Sims) die Blätter ſchmäler und ſtark— eingeſchnitten, ebenſo k. Lambertii rosea Don. mit großer, hellrötlichpurpurn-gefärbter, wohlriechen— der Blumenkrone von faſt 2 em Breite]. Blüten in anfangs doldig-kopfigen, zur Fruchtzeit aber ver— längerten Ahren. Deckblätter pfriemlich oder linealiſch— verſchmälert, kürzer oder ſo lang als die ähnlichen, ſchlanken und ungleichen Zähne des ſchmalen Kelches. Blumenkrone rötlichpurpurn oder purpurlila, ſelten weiß, mit 12—17 mm breitem Saum. Ver— bindungsfuge der Nüßchen ſehr klein-weißpunktig oder faſt glatt. k. Drummondii, Tafel 48, 192 (syn. V. Drummondii hort., V. montana hort.), Blumen- krone 2 cm breit, mit weichhaariger Röhre, ſchwach— wohlriechend, ſchön lilablau; iſt am ſchönſten. Verwendung. Iſt in mittleren und größeren Ziergärten wegen ihrer Reichblütigkeit und Ge— V. bonariensis. 2694. V. chamaedryfolia. 2695. V. teucriodes. 2696. V._hybrida (Tafel . 2697. nügſamkeit für ſonnig gelegene Beete, Rabatten und Gruppen mit verhältnismäßig trockenem, ſandigem Boden allgemein zu empfehlen; ſie verſchmäht beſſeren Boden keineswegs, ſondern entwickelt ſich in ſolchem noch üppiger. Kultur und Anzucht wie Nr. 2278, 2425 oder 1598. Abſtand der Pflanzen beim Ausſetzen 15—20 em. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung in 2—3 Wochen. 2692. Verbéna ténera Spr. (syn. V. pulchella Sp., V. multifida Aort.; Shuttleworthia tenera Walp., S. pulchella Meissn.), Zartes Eiſenkraut. Braſilien, La Plata. Staudig-halbſtrauchig, meiſt einjährig kultiviert, 15—30 cm hoch. Blütezeit: Sommer bis Herbſt. — Pflanze ſehr äſtig, krie— chend, mit nieder- geſtreckten, wur— zelnſchlagenden, dann aufſtreben- den, leicht behaar- ten Stengeln. Blätter gegen- ſtändig, tief-, meiſt fiederförmig-ein⸗ geſchnitten, mit linealiſchen, ſpitz— lichen, meiſt ganz— randigen, am Rande faſt umge— bogenen, zerſtreut— ſtriegelhaarigen Teilen. Blüten in einzelnen oder drei— zähligen, anfangs dichten und doldenförmigen, aber Zartes Eiſenkraut. 826 während der Blütezeit ſich verlängernden Ahren, vio— lettroſa [bei f. Maonetti hort. (syn. V. Mahoneti hort.), lebhaft-karmeſinviolettrot und die Kronlappen mit ſcharf-ausgeprägtem, wei⸗ ßem Rande; auch ſind die Laubblätter etwas breiter; außerdem giebt es von dieſer Raſſe auch noch etwas Blumenkronröhre faſt anders gefärbte Gartenjorten|. doppelt ſo lang als der Kelch, an der Einfügungs— ſtelle der Staubkölbchen gebärtet, ſonſt aber kahl. Kronzipfel keil-verkehrtherzförmig. Blütendeckblätter lanzettlich, zugeſpitzt, doppelt kürzer als der behaarte Kelch. Verwendung. Art und Form ſind härter als die übrigen Arten (V. bonariensis f. venosa Wintern unter Schneedecke zuweilen im freien Lande aus. Sie ſind wegen ihrer geringen Höhe, ihres raſchen Wachstums, der großen Zahl und der Dauer ihrer niedlichen Blüten für Einfaſſungen, Blumen— teppiche, Rabatten und für Topfkultur wertvoll. Kultur in allerlei durchläſſigem, mehr trockenem als feuchtem, aber ſonſt gutem Garten- oder Ackerboden, wo die kriechenden Stengel bald wurzeln und ſich ausbreiten. Vermehrung durch Stecklinge (wie für V. hybrida angegeben) und durch abgetrennte, be— wurzelte Zweige leicht und bei f. Maonetti, welche ſeltener keimfähigen Samen liefert, meiſt notwendig. An- zucht ſonſt aus Samen, wie Nr. 2691. V. tenera f. Maonetti iſt ein Baſtard V. tenera | V. incisa und zudem die Mutterpflanze des ge— ſtreiften Blum iſten-Eiſenkrautes, der ſogen. „Ita— lieniſchen Verbenen“, ſ. Nr. 2697. 2693. Verbena erinödes Lam. (syn. V. multi- fida Ruiz et Pav., nicht hort.; V. pulcherrima Hort., V. geraniifolia hort., V. odorata Meyen, V. Selloi Spr., Shuttleworthia Selloi Walp., Erinus laciniatus L.), TCeberbalſamartiges Eiſenkraut. Braſilien, Peru. Staudig⸗-halbſtrauchig, meiſt einjährig kultiviert, gegen 30—50 cm hoch. Blütezeit: Juni uli bis Oktober. — Pflanze ſteifhaarig, ſtark veräſtelt; Aſte niederliegend und wurzelnſchlagend, die Zweige auf— ſtrebend. Blätter aus keilförmigem, in den Blattſtiel verlaufendem Grunde dreiteilig- oder fiederig— eingeſchnitten und geſchlitzt; die Blattzipfel lan- zettlich, ſpitzlich, ganzrandig oder gezähnt, am Rande ſchwach-umgerollt, beiderſeits, beſonders aber unter— ſeits an den Nerven ſtriegelhaarig. Blüten in end- und aſtwinkelſtändigen, grauweißlich- behaarten anfangs doldenartigen, ſich ſpäter etwas verlängernden Ahren, violettrot, kurz aus dem 7—10 mm langen Kelch hervorragend, deſſen Zipfel pfriemlich-grannig ſind. Blütendeckblätter lanzettlich, zugeſpitzt, abſtehend, faſt ſo lang oder kürzer als der Kelch. k. Sabini Sw. pr. sp. (syn. V. multifida f. contracta Lindl.) hat 3teilige Blätter, deren Teile tiefeingejchnitten- fiederſpaltig, die letzten aber linealiſch-länglich und ſpitz ſind. Blüten dunkelviolett oder lilafarbig und die Pflanzen etwas niedriger. Verwendung zur Bildung kleiner Gruppen und zerſtreut auf Rabatten. Kultur 2c. wie vorige Art, von der ſie nur wenig verſchieden iſt und oft genug damit verwechſelt wird. 2694. Verbena bonariensis Z. (syn. V. qua- drangularis Vell., V. capensis Thbg.). Bonariſches Eiſenkraut. Südamerika (Buenos Ayres), Kaplan. Staude, ½—1 m hoch; f. venosa bleibt niedriger. Blütezeit: Juni bis Oktober. — Die Stengel ſehr klein. förmigem, Familie 145. Verbenaceae, Eiſenkrautgewächſe. O XXVII 7. aufrecht, ſtraff, 4kantig, ſteifhaarig-ſcharf oder faſt zottig, im oberen Teile wenig beblättert. Blätter aus faſt ohrlappigem, angewachſen-halbſtengelumfaſſendem Grunde lanzettlich, ſpitz, von der Mitte an ungleich⸗ ſcharf- und meiſt eingeſchnitten-geſägt, federnervig, aderig und runzlig, am Rande umgerollt, beiderſeits rauhhaarig und ſcharf. Blüten in endſtändiger, gleich- hoher Trugdolden-Riſpe, indem die Trugdolden lang⸗ | geht ſind und büſchelig ſtehen; Doldenähren dicht⸗ blütig, zugeſpitzt, behaart und bewimpert, jo lang oder länger als der weich-⸗, an ſeinen Ecken ſteifhaarige Kelch. zuletzt cylindriſch. Deckblätter lanzettlich, Blumenkrone lila oder violett, außen ſehr feinzottig, b N kaum doppelt ſo lang als der Kelch. — Formen vielleicht ausgenommen), ja, ſie dauern in milden ſind: f. gracilis Cham. pr. sp., nicht Desf. (syn. V. tenuis Steud., V. Chamissonis Walp., V. inter- media Gill. et Hook.), ½ 1 m hoch; die Stengel Akantig und gerändert, ſehr ſcharf. Blätter mehr auf- gerichtet, nach oben hin kleiner werdend, die unterſten keilförmig-länglich, die übrigen linealiſch- lanzettlich, ſpitz, eingeſchnitten-geſägt oder ganzrandig; oberſte Kelch meiſt gefärbt, etwa 3 oder 4 mm lang. Blumenkrone faſt doppelt ſo lang als der Kelch, violett, außen von Zottelhaaren weißlich-grau. k. venosa Gill. et Hook. pr. sp., 25 —45 em hoch; die Stengel aufſtrebend, meiſt einfach, 4 kantig und rauhhaarig; Blätter einander genähert, aus keil— ganzrandigem, angewachſen-halbſtengel⸗ umfaſſendem Grunde länglich, ſteif, ſpitz, durch zuge— ſpitzte, abſtehende, ungleiche Sägezähne grob-, faſt eingeſchnitten-geſägt, oberſeits runzlig und von ſchwieligen Strie— gelhaaren ſehr ſcharf, unterſeits etwas glänzend und an den Nerven ſteifhaarig. Blü- ten ſchön lila oder bläulich— violett, in an- fangs doldenför— migen, dann bald verlängerten, ge- wöhnlich zu dreien beiſammen ſtehen⸗ den, geſtielten, IR gleichhohen Ahren. DU Deckblätter pfriem- = lich, bewimpert, ſamt dem 3 oder 4 mm langen Kelch gefärbt und ihn überragend. Kronröhre ſchlank, dreimal jo lang als der Kelch. Verwendung. Dieſe Art, vor allem f. venosa, iſt zur Ausſchmückung der Rabatten und zur Bildung kleiner Gruppen gewiß wertvoll; ſie iſt nicht nur ſehr anſpruchslos und ſchönblühend, ſie iſt unter Schutzdecke in nicht zu rauhen Gegenden Deutſchlands auch winterhart, zudem durch Erdſtamm— ſtücke ungemein leicht zu vermehren. Handelsgärtner G. W. Uhink in Lichtenthal bei Baden-Baden be⸗ richtet über f. venosa, daß auf einem im Sommer 1889 damit bepflanzten Beete, welches erſt im Früh⸗ ling 1890 wieder gegraben wurde, die Erdſtämme dieſer Pflanze (ohne Schutz) noch ganz geſund und lebensfähig waren, daß auch die zerſtochenen Erd— ſtämme (Wurzeln) nicht verfaulten, ſondern jedes Stückchen entwickelte bald Sproſſe und ſpäter erſchienen Blütenknoſpen. Anzucht aus Samen wie Nr. 2691. Sa r * A. Verbena bonariensis f. venosa. Gattung 907. Verbena, Eiſenkraut. Durchläſſiger, nicht feuchter Boden und im Winter, nachdem der Boden gefroren, Schutzdecke von trockenem Laub oder Fichtenzweigen ſind erforderlich. 2695. Verbena chamaedryfölia Juss. (syn. V. veronicaefolia Sm., V. Melindres _@zll., V. me- lissodes Sw., Erinus peruvianus L.), Gamanderlein- blätteriges Eiſenkraut. Braſilien, La Plata-Staaten. Staudig⸗halbſtrauchig, meiſt einjährig kultiviert, etwa 15 em hoch. Blütezeit: Juni bis Herbſt. — Pflanze vielfach⸗gabeläſtig⸗verzweigt, mit dünnen, kurzbehaarten, Spitzen und kleinen Zweige aufſtrebend. faſt eingeſchnitten-geſägt, oberſeits ſtriegelhaarig, unter- Blüten in endſtändigen, langgeſtielten, ſich während der Blütezeit nach und nach zu Ahren verlängernden Doldenköpfchen mit feurig-zinnoberroten Blüten. Deckblätter lanzettlich-pfriemlich, bewimpert, mehr als doppelt ſo kurz als der kurz-weißgrauhaarige Kelch. Verwendung. Dieſe Art iſt die erſte und älteſte Stammform unſerer Blumiſten-Verbenen. Die wildwachſende Pflanze, die echte, „Melindres- Verbene, hat längliche oder länglich— lanzettliche, ungleich-eingeſchnitten-geſägte, weniger ſtark kurz⸗rauhhaarige Blätter, die zweite Form, kf. melin- drodes Cham. pr. sp. (syn. f. latifolia Aort.), hat eirunde, ziemlich gleichmäßig oder doppeltgekerbt— geſägte und ſtärker kurz-rauhhaarige Blätter. dünnſtengelige röhre Eine Kulturform, f. Melindres splendens hort. (syn. f. grandiflora hort.), wird noch heute als niedrige, feuerrot-blühende Gruppenpflanze geſchätzt. V. phlogiflora Cham. (syn. V. Rgl.), ſtaudig-halbſtrauchig, mehr aufrecht. Blüte— zeit: Juni bis Oktober. Wuchs robuſter, die Stengel aufſtrebend. Aſte über Kreuz gegenſtändig, 4 kantig, mit nach abwärts gerichteter Behaarung. Blätter breiter, meiſt deutlich⸗geſtielt, aus keilförmigem, ganzrandigem phlogifolia Bosse hat grö⸗ ßere, hellfleiſch⸗ Grunde länglich- oder lanzettlich-dreieckig, ſpitz, am Rande faſt umgerollt, ungleich-eingeſchnitten-geſägt, runzeladerig, ſtriegelhaarig. Blüten größer, mehr leuchtend-purpurrot und lilapurpurn, in endſtän— digen, einzeln- oder zu Zen, oder trugdoldig-riſpig— verlängernden Blütenſtänden. liche wilde Form f. vulgaris Schauer (syn. V. Twee- dieana Men) hat ſchlanke, niederliegende Stengel mit Jardins). Staudig-halbſtrauchig, meiſt 1—2 jährig kul- ſtark abſtehenden, dann aufſtrebend- aufrechten Aſten und ſtets einzeln ſtehenden „Doldenähren“. — V. incisa Hook. (syn. V. Arraniana hort.), weißgraulich-behaart, Blätter im Umriß länglich-dreieckig, fiederjpaltig- gelappt, grob-eingeſchnitten-geſägt, die oberen faſt lanzettlich, eingeſchnitten-fiederſpaltig. „Blüten- dolden“ doldentraubig-riſpig; Blumenkrone purpurroſenrot, mit drüſig-behaarter, den 1 em langen Kelch 3 mal überragender Röhre. Verwendung. Aus einer Kreuzung V. phlogi- flora >< chamaedryfolia entſtand in den Gärten vor langer Zeit eine Sorte, Verbena „Defiance“, die ſchön und dankbar blüht, ſcharlachrote, große Blüten— dolden trägt, zu Blumenteppichen und -gruppen allgemein beliebt iſt und nebſt ihren Stamm-Eltern als „Scharlach-Verbenen“ bezeichnet wird. „Defiance“ iſt ſeit ein paar Jahren durch den aus ihr hervor— gegangenen Sämling „Nordlicht“ übertroffen, der eine 20—25 em hohe Sorte von kräftigem, gedrungenem auf dem Boden hinkriechenden Stengeln, nur die fee e 1 f Blätter aus breit⸗keilförmigem, in den kurzen Blattſtiel zuſammen⸗ Wuchs; die Stengel wurzelnd, dann aufſtrebend, ftiel- gezogenem Grunde länglich oder eirund, gekerbt oder rundlich. Blätter eirund oder känglich dreieckig, ſtumpf⸗ ſeits, beſonders auf den Nerven, kurz-rauhhaarig. und faſt buchtig⸗geſägt, am Rande zurückgekrümmt, Nr. 2693 — 2697. 827 Wuchs iſt. Die bis 7 und 8 em breiten, regelmäßig ge— formten Blütendolden erſcheinen von Ende Mai bis Oktober, und die 2— 2 ½ cm breiten Einzelblüten find feurigorangeſcharlachrot; eignet ſich vortrefflich zu Einfaſſungen, Gruppen und, in Töpfen kul— tiviert, als Marktpflanze! 2696. Verbena teucriödes Gsll. et Hook. (syn. V. scordiodes Cham., V. platensis Spr.?, V. Nivenii u.), Gamander-Eiſenkraut. Braſilien, Staudig⸗halbſtrauchig, meiſt einjährig kultiviert, etwa 30 em hoch. Blütezeit: Juni bis Herbſt. — Pflanze weißlich-behaart, von kräftigem außerdem ſtarkaderig-runzlig, oberſeits drüſig-kurz- haarig, unterſeits kurzhaarig-filzig. „Blütendolden“ oder Doldenähren einzeln, endſtändig, drüſig-behaart. Deckblätter doppelt jo kurz als der nervige, 1—1!/, cm lange Kelch. Blumenkrone weiß oder faſt roſa, abends duf— tend, außen kahl, im Schlunde an der Mündung faſt pinſelartig— gebärtet; Kron— doppelt ſo lang als der Kelch; Kron— zipfel ſeicht ausgerandet. f. Iveriana farbig-roſen⸗ rote Blüten, mehr aufrec)- ten Wuchs und ſtärkere Behaarung. Verwendung. V. teucriodes befruchtet durch V. phlogiflora gab den Anſtoß zu den großblumigen Gartenſorten, deren rot- und blau-gefärbte Blüten in „ Gamander-Eiſenkraut. ſtehenden, anfangs doldenartigen, ſodann ſich zu Ahren , en Deckblätter doppelt ſo kurz als der drüſige und behaarte Kelch. Die gewöhn⸗ „Aurikelblütige Verbenen“, V. hybrida aurieuli- flora hort., genannt werden. 2697. Verbena hybrida hort., Tafel 49, 193, Garten- oder Blumiſten⸗Eiſenkraut (fr. Verveines des tiviert. Blütezeit: Ende Mai bis Herbſt. — Hierher gehören alle diejenigen Sorten, welche von einer der Arten: V. chamaedrifolia, V. phlogiflora (als „Einfarbige oder Scharlach-Verbenen“), von V. teu- eriodes & V. phlogiflora (als Aurikelblütige oder Geäugelte Verbenen), oder von V. tenera & V. incisa, V. erinodes (als Bunte oder Italieniſche Verbenen) abſtammen, die aber nicht als Formen zu einer be— ſtimmten Art gezogen werden können, falls ſie nicht etwa nur in Größe und Farbe der Blüten abweichen. Da die Gartenſorten der 3 obigen in Klammern geſetzten Farbengruppen nicht bloß in der Blüten— färbung, ſondern gewöhnlich auch in der Tracht inner— halb einer Gruppe ſich leidlich ſelbſtändig zeigen, ſo unterſcheiden wir 3 Gruppen. Im allgemeinen werden die Aurikelblütigen oder Geäugelten am höchſten, die Einfarbigen oder Scharlach-Verbenen ſind von mittlerer Höhe und die Bunten oder Italieniſchen die niedrigſten. 828 Einfarbige oder hybrida unicolor, Blüten einfarbig. meiſt von mittlerer Höhe und kräftigem Wuchs. Sorten ſind: „Nordlicht“, feurigorangeſcharlach; dissima, reinweiß, großdoldig; f ſammetig-ſchwarzpurpurn; f. atrosanguinea, dunkel- f. candi- atropurpurea, blutrot; f. atroviolacea, rein-dunkelviolett; f coccinea, rein⸗ſcharlachrot; „Défiance“, feurigſcharlach; f. coe- | rulea, rein-dunkelblau; f. cupreata, kupferigſcharlach. Ferner beſonders benannte Sorten (Züchtungen von Wilhelm Pfitzer in Stuttgart): „Schwan“, rein⸗ weiß, Pflanze von faſt pyramidalem Wuchs; „Frau Direktor Schindler“, hellroſa in dunkelroſa übergehend; „Apotheker Kofler“, farmefinpurpurn; „Klothilde Pfitzer“, ſchön rein-weiß; „Graf von Türkheim“, braunfarmefin; „Helgoland“, ſcharlachblutrot; „Th. Mayer“, dunkelweinrot; „Frau Dr. Gutzwiller“, dunkelblau; „Schneeball“, rein-weiß, ſehr großblumig. Von den erſtgenannten Farbenſorten giebt es eine Raſſe von durchſchnittlich etwas gedrungenerem Wuchs (Zuſatzwort: compacta). Farbenſorten, von robuſterem und deshalb mehr aufrechtem Wuchs haben noch den Zuſatz „erecta“ erhalten. Dieſe Eigenſchaften erweiſen ſich, je nachdem der Boden trockener oder feuchter, mager oder üppig, der Standort ſonnig oder halbſchattig iſt, noch keineswegs beſtändig. Mehrere „Einfarbige“, wie f. coceinea, f. car- minea, f. candidissima, kommen auch mit gelb-ge- färbten Blättern vor, ſie haben den Zuſatz: foliis aureis. Dieſe ſind aber noch nicht völlig farben— beſtändig. Aurikelblütige oder Geäugelte Blumiſten— Verbenen, V. hybrida auriculaeflora (syn. V. hy- brida oculata ort.), Blüten mit meiſt lebhaftroja-, Aurikelblütige Blumiſten-Verbene. purpurn⸗, karmin⸗, blau-, violett- u. ſ. w. gefärbtem Kronſaum und in der Mitte mit großem, weißem, bisweilen gelbem Auge. Beliebte und wert— volle Pflanzen von kräftigem Wuchs und durchſchnitt— lich eine etwas größere Höhe erreichend als die vor— hergehende Gruppe. Sorten (die zum Teil unnützer— weiſe in den Verzeichniſſen noch den Zuſatz „Oculata“ führen) find: f. coerulea, ſchön dunkelblau, mit großem, weißem Auge, eine ſehr beliebte Sorte; k. nigro— violacea, ſchwarzblau, mit weißem Auge, ſehr ſchön; f. coceinea, rein-ſcharlachrot, mit weißem Auge; f. cinnabarina, zinnoberrot, mit weißem Auge; k. car- minea (syn. f. stellata carminea hort.), karmin, mit großer, weißer Mitte; f. violacea (syn. f stellata violacea), purpurviolett, mit großer, weißer Mitte. — Beſonders benannte, aus Stecklingen zu vermehrende Sorten ſind: „Fürst Bismarck“, jammetig-purpur- ſcharlach, zinnoberrot- beleuchtet, mit weißem Auge; Scharlach-Verbenen, V. Pflanzen Familie 145. Verbenaceae, Eiſenkrautgewächſe. OG XXVII 7. Blütendolden groß, Einzelblüte 2½ cm breit, eine vorzügliche Sorte, ein Sämling von „Nordlicht“. „Freiherr von Schönau“, braunamarant, mit weißem Auge; „Frau Otto Grüner“, veilchenblau, mit weißem Auge; „Fr. Ruoff“, dunkelroſa, mit gelbem Auge; „Eugen Vaucher“, jcharlachorange, mit weißem Auge; „Baronin von Bohlen“, lavendelblau, mit weißem Auge; „Baumeister Schneller“, purpurn, mit weißem Auge; „F. A. Laydig“, dunkelviolett, mit weißem Auge; „Frau Direktor Kreuser“, leuchtend-hellroſa, mit weißem Auge; „Frau Dr. Kayser“, dunkelpfirſich⸗ roſa, mit weißem Auge; „Dr. Pressel“, hellkarmin, mit weißem Auge; „Marie Mar&chal“, feurigorangerot, mit weißem Auge; „Uranie“, ſehr ſchön blau, mit großem, weißem Auge. Bunte oder Italieniſche Blum iſten-Verbenen, V. hybrida striata, Blüten verſchiedenartig-geſtreift oder -geſcheckt. Bisweilen ſind die Blumen halb von der einen, halb von einer andern Farbe; nicht ſelten findet man auf einzelnen Pflanzen, ja ſelbſt in ein und derſelben Blütendolde ſowohl vollkommen geſtreifte, als auch einfarbige Blüten und letztere bald in der Grundfarbe (weiß), bald in der Zeichnungsfarbe. Die Pflanzen bleiben niedrig; ſie ſind zudem zarter und beſonders während der Überwinterungszeit etwas empfindlich. Aus der Ausſaat gehen alle Farben gemiſcht hervor; wo man ein Farbengemiſch verwenden will, iſt das ja kein Nachteil. Verwendung vorzugs- weiſe zu Einfaſſungen kleinerer Beete, truppweiſe zerſtreut auf Rabatten an ſonnigen Abhängen und als Topfpflanzen. Verwendung der Blumiſten-Verbenen. Sie zählen zu den ausgezeichnetſten und wertvollſten Zierpflanzen unſerer Gärten, der kleinen wie der großen. Die Pracht und Mannigfaltigkeit der Farben, die lange andauernde Blütezeit, die Genügſamkeit betreffs Ernährung und Pflege ſind hervorragende Eigen— ſchaften. Verwendung deshalb ſehr mannigfaltig: es werden kleine oder große Gruppen, Rabatten, Gräber, Terraſſen, Abhänge, große Vaſen u. ſ. w. damit bepflanzt; reine, leuchtende Farbenſorten find als Topf- und Marktpflanzen überall angenehm; ſie ſind zur Schmückung der Veranden und Balkone vortrefflich ge— eignet; die Blütendolden find lange Zeit für Blumen⸗ gewinde verfügbar. Sogar an Teichufern ſind die Verbenen wirkungsvoll. Will man größere oder kleinere Flächen gleichmäßig bekleiden, jo hakt man die Stengel mittels kleiner Holzpflöckchen am Boden nieder; die entſtehenden Wurzeln ſorgen dann bald für beſſere Befeſtigung am Boden. Kultur am beiten in ſandig⸗ lehmigem, gut durchlaſſendem Boden, nicht aber in einem reich mit Miſt oder mit Miſterde durchſetztem oder ſehr feuchtem Erdreich, denn unter ſolchen Ver— hältniſſen giebt es viele Krautſtengel aber weniger Blütendolden. Alſo lieber einen mittelmäßigen, mehr trockenen Boden wählen oder den Boden durch Zuſatz von Sand, Lehm, Kalk „verbeſſern“. Vermehrung durch Sproßſtecklinge ungemein leicht. Die Stecklinge werden aber, weil ſie an ſich wenig ſaftig, zudem auch innen noch markig oder hohl ſind, nicht dicht unter einem Blattpaare abgeſchnitten, ſondern man läßt unter dem Blattknoten ſtets noch ein knapp 1 cm langes Stengelſtückchen ſtehen. Dies gilt beſonders für die Juli-Auguſt⸗Vermehrung; im Vorfrühling, wo man im Warmbeete vermehrt und ſaftigere Stengel— ſpitzen nimmt, iſt das weniger von Belang. Stets aber ſind die geſchnittenen Stecklinge ſofort zu ſtecken. Im übrigen iſt die Behandlung der Som merſteck— Gattung 908. Duränta bis Gattung 910. Clerodendron. Nr. 2698. 829 linge im kalten Kaſten oder der Frühjahrsſtecklinge überflüſſig macht. Ausſaat von Ende Januar ab im Warmbeet, Miſtbeet oder Zimmer dieſelbe wie bis Mitte März, je nach dem größeren oder geringeren für Pelargonium, Seite 158, angegeben. Bei geringem Bedarf, entweder ins Miſtbeet oder in Käſtchen. Säet Bedarf kann man im Juli⸗Auguſt 10 em-Töpfe, man erſt Ende März oder Anfang April ins warme mit ſandiger Erde gefüllt, nehmen und etwa 5—8 oder auch ins kalte, nur mit Fenſtern belegte und Stecklinge (am beſten Spitzenſtecklinge mit etwa 2—3 nachts durch Strohdecken geſchützte Miſtbeet, ſo wird Blattpaaren) am Topfrande herum ſtecken, die Töpfe man vor Anfang bis Ende Juli auf leidlichen Blüten- dann in ein geſchloſſen zu haltendes Miſtbeet ſtellen, reichtum nicht rechnen dürfen. Die Pflänzchen werden oder im Zimmer mit Glasglocken überdecken, bis die ſobald als angängig in Kaſten oder Miſtbeete verſtopft, Pflanzenteile bewurzelt ſind. Dann härtet man die hernach einzeln in kleine Töpfe gepflanzt, immer Pflanzen ab und überwintert ſie in ebendenſelben mehr abgehärtet, durch Entſpitzung noch mehr zur Töpfen im Kalthauſe oder entſprechenden Zimmer bei Verzweigung gebracht (die gewonnenen Spitzen geben + 5 bis 10° C. an trockenem Standort recht Stecklinge) und immer mehr abgehärtet, bis man fie hell, luftig und ſie hinſichtlich der Bewäſſerung auspflanzen kann. Etwas abgehärtete Pflanzen leiden knapp haltend; nur wenn wirklich nötig, dann aber durch kühle Nächte nicht, ein leichter Nachtfroft durchdringend begießen. Wo es ſich nicht um die ſchadet noch nicht. Abſtand je nach Stärke der Pflanzen Erhaltung einer beſtimmten guten Eigenſchaft, Sorten- 15—30 em. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; eigentümlichkeit, handelt, da iſt ganz allgemein die Keimung in 2—3 Wochen. Ausſaat vorzuziehen, da ſie die Überwinterung Gattung 908. Duränta L., Duranta, Or XXVII 7 (nach dem franzöſiſchen Arzt und Botaniker Caſtor Durante, 7 1590, benannt). Kelch röhrig oder faſt glockig, abgeſtutzt, klein, 5zähnig, zur Fruchtzeit vergrößert, der Steinfrucht angedrückt und letztere einſchließend, ihr aber nicht angewachſen, ſondern frei, an der Spitze oft zuſammengeſchnürt. Kronröhre ceylindriſch, gleich; Saum abſtehend, ſchief oder gleich, 5 ſpaltig. Staubblätter 4, zweimächtig, der Mitte der Kronröhre oder höher eingefügt, nicht herausragend. Fruchtknoten undeutlich-S fächerig; Fächer Leiig. Steinfrucht 4kernig; Kerne 2fächerig, 2ſamig. Kahle oder filzige, bisweilen mit achſelſtändigen Dornen bewehrte Sträucher. Blätter gegen- oder quirlſtändig, ganzrandig oder häufiger gezähnt. Blütentrauben verlängert oder kurz, end- oder bisweilen auch achſel— ſtändig. Blüten ziemlich klein. — 3 bis 4 Arten, in Südamerika, von Bolivia bis Mexiko. Z. B.: D. repens (syn. D. erecta L., D. inermis L., D. 5 L., D Plumieri Jacg., D. Ellisia Jacq., D. xalapensis H. B. et Kth., D. microphylla Desf. dornige, klein⸗ blätterige Form; dentata Rich., Ellisia frutescens P. Br.), Pflanze unbewehrt oder dornig; Blätter aus verſchmälertem Grunde verkehrt⸗eirund der elliptiſch, ganzrandig oder gezähnt, zugeſpitzt oder ſtumpf. Blütentrauben achſel- und endſtändig, vielblütig, ſchlaff, ziemlich aufrecht oder überhängend, oft riſpig. Blumenkrone blau. Die Blätter weichen in Form, Zähnung und Behaarung mehrfach ab. Nur Formen find: D. Mutisii L. fil. (syn. D. phytolaccaefolia Juss., D. Mutisiana Sm.); D. obtusifolia und D. acuta (syn. Ellisia acuta L.). — Kultur im Lauwarm- oder gut zu lüftenden Warmhauſe. Überwinterung kann auch im Zimmer (bei + 10 bis 15% C.) erfolgen. Blütezeit: meiſt Juli-Auguſt bis Oktober. Gattung 909. Vitex L., Mönchspfeffer (Keuſchbaum), Or XI 14s; XXVII 7 (lat.: vitex — Keuſchlamm; galt im alten Griechenland als Sinnbild der Keuſchheit; Thesmophorien). Kronſaum ſehr ſchief, 5ſpaltig, faſt 2 lippig, der untere Lappen größer. Staubblätter 4, zweimächtig, der Fronröhre eingefügt, meiſt herausragend. Fruchtknoten anfangs unvollkommen-2fächerig, zur Blütezeit aber ſchon 4fächerig; Fächer 1eiig. Steinfrucht mehr oder weniger ſaftig, mit 4fächerigem Steinkern. Bäume oder Sträucher. Blätter gegenſtändig, oft handförmig-zuſammengeſetzt, mit 3—7 geſtielten, ganzrandigen oder gezähnten Blättchen, ſeltener mit 1 Blättchen oder echt 1blätterig. Blüten weiß, blau, violett oder gelb, achſel- oder endſtändig, trugdoldig, faſt kopfig, riſpig, ſtrauchig oder traubig. — 60 Arten der wärmeren Gegenden. Z. B.: V. Agnus castus I., je nach der Sorte der Blüten blau, roſa, weiß, die 5—7 Blättchen faſt ganzrandig; kommt auch buntblätterig vor. — V. incisa Lam, blaßblau, die Blättchen ſind fiederlappig. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Verwendung im Sommer als angenehme, im Freien aufs zuſtellende Kübelſträucher. Überwinterung im Kalthauſe oder hellen Keller. Vermehrung durch Stecklinge, Grundſproſſe und Wurzelſchnittlinge. Anzucht aus Samen, die lauwarm zu halten. — Keimkraſt der Samen 1—2 Jahre; Keimung friſcher Samen erſt nach 1 Jahr; ältere liegen noch länger. Gattung 910. Clerodéndron L., Losbaum, G XXVII 7 (griechiſch: klerös — Los, dendron — Baum; Arten dieſer Gattung ſind teils giftig, teils heilkräftig). Kelch glockig, ſeltener röhrig, abgeſtutzt, 5 zähnig oder 5 ſpaltig, zur Fruchtzeit oft vergrößert. Kronröhre dünn-chlindriſch, meiſt verlängert, bisweilen ſehr lang, ſeltener den Kelch nur kurz überragend. Kronſaum 4—5ſpaltig. Staubblätter 4, unter dem Schlunde eingefügt, lang heraus— ragend. Fruchtknoten unvollkommen-4fächerig; Fächer 1 eiig. Steinfrucht oft 4furchig oder etwas 4 lappig, außen mehr oder weniger ſaftig, innen hart und in 4 Kerne, ſeltener in je 2 zuſammenhängende ſich trennend. Bäume oder Sträucher, bisweilen kletternd. Blätter gegen- oder zu Zen quirlſtändig, ganzrandig, ſeltener gezähnt oder eckig-gelappt. Blüten meiſt anſehnlich, weiß, blau, violett oder rot, mit oft gefärbtem Kelch. Trugdolden meiſt ziemlich locker, in den oberen Blattachſeln oder an den Zweig⸗ Enden zu einer Riſpe, Doldentraube oder einem Köpfchen geordnet. — 70 Arten, wärmere . der alten Welt, wenige nur in Amerika. A. Kletternde oder als Kletterpflanzen verwendbare Arten .. 3 . 8 C. splendens. 2698. C. Thomsonae (Tafel 95). 2699. B. Aufrechte Sträucher oder Halbſträucher. 1. Blüten rot oder weiß, aber nicht ſcharlach⸗ oder orangeroe ee 0. foetidum (Laſel Y. 2700. C. fragrans. 2701. 2. Blüten ſcharlach⸗ oder orangerot, jeltener weiß. Blütenſtand eine kreuzäſtige, große Dane a) Blätter unterjeits behaart, aber ohne oder nur mit wenigen fchildfürmigen Drüfen . . £ 22 CH alla 2702 b) Blätter unterfeit3 kahl werdend, aber mit vielen runden Drüſen beſchuppt; le durch einen dichten Haarring vereinigt. Blütenriſpe endſtändig, groß, frei . .. .. C. paniculatum. 2703. C. Kaempferi. 2704. 2698. Clerodéndron splendens G. Don, Glän- länglich, zugeſpitzt, mit ausgeſchweift-welligem Rande. zender Cosbaum. Gebirge Weſtafrikas (Sierra Leone). Blütenriſpen endſtändig, doldentraubig, prächtig— Strauchig⸗ faſt kletternd. Blütezeit: Winter. — ſcharlachrot; Blumenkrone ſchwachtrichterig-präſen— Pflanze kahl; die Stengel faſt windend; Aſte faſt tiertellerförmig, mit ziemlich gleichen, breitovalen, ſtielrund. Blätter (8 em und drüber lang, bei 5 bis ſtumpflichen Saumlappen. Kelch klein, ſpitz-5 zähnig; 7 em Breite) kurzgeſtielt, mit herzförmigem Grunde, Deckblätter klein, linealiſch-pfriemlich. Staubfäden 830 grünlich, lang herausragend. — C. scandens Beauv., Weſtafrika (Owara); Blütezeit: Winter; Blüten weiß, ſtellenweis oft rot-angehaucht, in achſel- und endſtändigen Doldentrauben; Pflanze etwas weich— haarig. — C. umbellatum Poir. (syn. C. scandens Schauer), Weſtafrika (Owara). Die Stengel völlig kahl, geſtreift-4 kantig, ſamt den Aſten purpurlich; Blätter aus eirundem Grunde oval, ganzrandig, völlig kahl, ſpitz, oberſeits glänzend, unterſeits gelblich. Blüten in endſtändiger, wenigblütiger Riſpe. Blumen- krone weißlich, im Schlunde rötlich, mit ziemlich großen, elliptiſchen Saumzipfeln. Staubblätter doppelt jo lang als die Krone. — C. nutans Wall., Oſtindien (Bengalen); ſtrauchig, faſt kletternd; Blütezeit: meiſt Frühling. Pflanze kahl; Aſte verlängert; Zweige ſpitz— 4 kantig. Blätter (7 - 18 cm lang) gegenſtändig oder zu dreien, dünn, mit lang-verſchmälertem Grunde, faſt ſitzend, länglich-lanzettlich, lang-zugeſpitzt, ganzrandig, oberſeits glänzend, unterſeits blaſſer. Blüten zahl- reich in (oft 30 em langer) endſtändiger, blattloſer, faſt länglicher und traubiger nicken der Riſpe, aus kurzgeſtielten, etwa 2—3 blütigen Trugdöldchen be— ſtehend. Kelch bauchig-5kantig, halb-fünfſpaltig, mit ovalen, ſpitzlichen, ſehr abſtehenden Zipfeln, matt- dunkelrot; Blumenkrone ſchneeweiß, außen ſehr fein mehlig; Kronröhre trichterförmig, den Kelch um die Hälfte überragend; Kronlappen faſt einſeitswendig, zurückgeſchlagen und faſt ſo lang als die Kronröhre. Staubblätter lang-herausragend, aufſtrebend. 2699. Clerodendron Thomsönae Balfour, Tafel 95, 379 (syn. C. Balfourii hort.), Thomſons Tosbaum. Weſtafrika. Kletterſtrauch, bis 4 m hoch windend. Blütezeit: Frühling; auch zu anderen Zeiten. — Stengel windend, kahl. Blätter gegen— ſtändig, kurzgeſtielt, länglich-eirund, ſpitz, ganzrandig, kahl, mit oben gefurchten Nerven. Blütenriſpen achjel- und endſtändig, aus gabelteiligen, lockerblütigen, mit Deckblättern verſehenen Trugdolden beſtehend. Kelch weiß, häutig, aufgeblaſen, 5kantig, Ödteilig, mit eirunden, ſpitzen Zipfeln. Blumenkrone ſcharlachrot, mit ſchlanker Röhre, außen drüſig-flaumig, ſo lang als der Kelch. Kronſaum ſchief-5 lappig; Staubblätter ſehr lang herausragend. f. speciosum (syn. C. spe— ciosum Rort.) hat am Grunde grünliche und blaß⸗ purpurn⸗überlaufene Kelche und ſchön karminpur— purrote Blüten. C. Thomsonae iſt eine prächtige, reich— blühende, nicht genug zu empfehlende Schling— der Gewächshäuſer, oder man zieht ſie unter dem Glaſe hin, oder bildet am Fenſter der Wohnräume, Salons u. ſ. w. hübſche lebende Guirlanden; endlich läßt ſie ſich vortrefflich am Gitterwerk, auch in Kugelform, ziehen und blüht dann doch ſehr reich; die Pflanze iſt allgemein verwertbar. — Kultur der kletternden Arten. Junge, aus Stecklingen erzogene Pflanzen müſſen während der Zeit ihrer Vorbildung, ihres Heranwachſens, mehreremal in entſprechend größere Töpfe ver— pflanzt werden, was bei älteren Pflanzen kaum mehr nötig iſt, ſofern nicht andere Übelſtände, z. B. Sauerwerden der Erde, Krankheit der Pflanze, es ratſam erſcheinen laſſen. Die Ernährung älterer geſchieht nämlich zweckmäßig durch öfteren Dungguß, auch durch Auflegen verrotteten Düngers. Die Erde ſei kräftig und humos; obgleich für Nr. 2699 gute pfriemlich-zugeſpitzten Zipfeln. Familie 145. Verbenaceae, Eiſenkrautgewächſe. Ou XXVII 7. Kompoſt-⸗(Niſchdünger-) erde mit Zuſatz von etwas lehmiger Raſenerde, ja ſogar gute, humoſe Gartenerde allein ausreicht, ſo iſt Miſterde mit Zuſatz von mildem Wiejen- oder Ackerlehm und etwas Torf- oder ab- gelagerter Moorerde und entſprechend (½ — 0⁰ ) Sand doch vorzuziehen. Von großer Bedeutung für den ſpäteren reichen Blütenanſatz iſt die Schaffung einer Ruhezeit (gewöhnlich im Herbſt oder doch ein paar Monate vor der Zeit, wo ſich Blütenſproſſe entwickeln ſollen). Dieſe Ruhezeit wird durch Waſſer-Vorenthaltung erzielt, indem die Pflanzen einige Wochen recht knapp, nur gerade am Leben erhalten werden. Es iſt ein häufiger Fehler, daß man bei der Kultur ſubtropiſcher, auch mancher anderer Blütenpflanzen auf eine Ruhe⸗ zeit keinen Wert legt, und doch iſt im Verein mit vorangegangener, richtiger Ernährung nur dadurch ein reicher Blütenanſatz zu erreichen. Wo es angängig, wird man die Pflanzen in Warm- und Lauwarm⸗ häuſern in den freien Grund ſetzen und ſie zur Be— kleidung der Säulen, Wände und Sparren benutzen. Außer C. Thomsonae ſei vorzüglich C. nutans empfohlen, deſſen abgeſchnittene Blumen ſich wohl 2 Wochen friſch erhalten, ſomit auch als Schnittblumen von Wert ſind. Vermehrung durch Stecklinge. Zu ſolchen nimmt man von C. nutans im Frühling die jungen Sproſſe, während man von den übrigen kletternden Arten am liebſten halbreife, d. h. kurze, ſtarke, etwas verholzte, dicht am Stamm abgeſchnittene Sproſſe benutzt. An⸗ zucht aus Samen im Frühling; Ausſaat warm halten. — Keimkraft der Samen meiſt nur 1 Jahr; Keimung in 4—6 Wochen. 2700. Clerodendron foetidum Buge., nicht Don’, Tafel 95, 378 (syn. C. Bungei Steud.), Stark- duftender Losbaum. China. Halbſtrauchig bis ſtrauchig, bis Im, bisweilen noch darüber hoch werdend. Blütezeit: Herbſt, Winter. — Pflanze aufrecht, buſchig, bisweilen mit kriechenden Erdſtämmen (Aus- läufern). Die Stengel ſind bräunlich, weichbehaart. Blätter kurzgeſtielt, groß (15—25 cm lang bei 10—16 em Breite), tief- und breit-herzförmig oder rundlich-eirund, kurzzugeſpitzt, oberſeits dunkelgrün (oft mit roten Nerven), von zerſtreuten, kurzen, ſteifen Haaren ſchärflich, unterſeits heller, zerſtreut-drüſen⸗ haarig, namentlich in den Nervenwinkeln. Blüten in großen, endſtändigen, reichblütigen, halbkugelig— bouquetförmigen Doldentrauben (von etwa 10—15 cm Durchmeſſer), ſchön purpurroſenrot, etwas wohl— riechend. Kronröhre den Kelch meiſt 5fach überragend, pflanze fürs Lauwarmhaus; die Pflanze eignet ſich vorzüglich zur Bekleidung von Wänden und Pfeilern mit 4⸗, ſeltener Hteiligem Kronſaum. Staubkölbchen weit herausragend, violettblau. — C. Lindleyi Desne. (syn. C. foetidum hort. Paris., nicht Dnge., nicht Don; C. fragrans flore simplici Lindi), China; iſt vielleicht nur eine Abart des vorigen; Pflanze aufrecht, buſchig, ausläufertreibend; Aſte ſtumpf-4kantig, kurz⸗ haarig (anſcheinend grün bleibend). Blätter ziemlich langgeſtielt, faſt herzförmig, breit-eirund oder faſt rundlich, zugeſpitzt, ſchön grün, am Rande ausge ſchweift-gezähnelt oder faſt ganzrandig, am Grunde ddiesſeits der Blattſtiel-Einfügung drüſentragend, beiderſeits kurzhaarig. Blüten in großen, endſtändigen, vielblütigen, gedrungenen, bouquetförmigen Dolden— drüſentragend. trauben, deren Spindel, Blütenſtiele und Kelche dicht— flaumig find. Deckblättchen lanzettlich oder linealiſch— lanzettlich, die Kelche überragend und wie dieſe Kelch verkehrt-kegelförmig-röhrig, mit 5ſpaltigem Saum und linealiſch-lanzettlichen, Blumenkrone außen Gattung 910. Clerodendron, Cosbaum. kaum kurzhaarig, nur ſchwach duftend, mit ſchmaler Röhre, die meiſt 4 mal ſo lang als der Kelch iſt; Kronſaum meiſt öteilig. Blüten fleiſchfarbig oder rot, außen dunkler, weniger ſchön als bei C. foetidum. Verwendung. C. foetidum Dnge. iſt eine jener alten, wertvollen und ſchönblühenden Pflanzen, die man nicht gern verſchwinden ſieht; außerdem iſt es, wenn gut kultiviert oder im freien Lande wachſend, auch durch ſeine Tracht und wegen der großen, an— ſehnlichen Blätter als Gruppenpflanze empfehlens- wert. Als Topfplanze behandelt, blüht dieſe Art bis tief in den Winter hinein. Kultur in jedem kräftigen, genügend durchläſſigen Gartenboden; im Sommer oder bis zur Blütezeit mit dem Begießen nicht nachläſſig ſein, gelegentlich auch Dungwaſſer (Miſtjauche oder aufgelöſten tieriſchen Dung, welchem entweder aufgelöſtes phosphorſaures Kali oder aufge— löſtes Thomasſchlackenmehl beizufügen iſt, beides natürlich ſehr ſtark verdünnt). Am beſten gedeiht die Pflanze, wenn man ſie an einen warmen aber freien, luftigen Standort ins Freie pflanzt, zu Anfang des Herbſtes mit genügendem Erdballen aushebt und ſie (nachdem man die Ausläufer entfernt hat) in aus⸗ reichende aber knapp angepaßte Töpfe pflanzt, die Erde tüchtig durchfeuchtet und die Pflanze, damit die Blätter nicht leiden, einige Tage in einem geeigneten Raume geſchloſſen und ſchattig hält. Haben die Wurzeln wieder Boden gefaßt, die Pflanzen ſich alſo erholt, o kommen ſie in ein Kalt- oder Lauwarmhaus. Je wärmer der vorausgegangene Sommer geweſen, je beſſer alſo die Stengel ausreifen konnten, deſto früher wird die Blütezeit eintreten. Stellt man nach und nach einzelne Pflanzen wärmer, ſo kann man die Blütezeit bis tief in den Winter hinein verlängern. Nach der Blüte allmählich Ruhezeit eintreten laſſen und die Pflanze möglichſt trocken, auch kühl halten, etwa wie Fuchſien und Hortenſien. Topfpflanzen kann man in ziemlich geräumigen Töpfen im Sommer im Freien, im luftigen Kalthauſe oder hellen, luftigen Zimmer aufſtellen. Kräftige Erde, viel Waſſer und namentlich auch Düngung ſind dann unentbehrlich. Zwar hält dieſer Halbſtrauch in Deutſchland unter guter Laubdecke, und nachdem man zuvor die Stengel etwa 20 em hoch über dem Boden ab- geſchnitten hat, auch im Freien aus, die nächſtjährigen, bis 1 m und drüber hohen Stengel kommen dann aber meiſt ſo ſpät im Herbſte zum Blühen, daß der Froſt die Blüten gewöhnlich vorher zerſtört. Ratſamer iſt alſo Überwinterung in Töpfen. Vermehrung durch Grundſproſſe, auch durch Teilung leicht, ebenſo durch Stecklinge und „Wurzel- ſchnittlinge“l. Anzucht aus Samen. Ausſaat in Töpfe und warm halten. — Keimkraft der Samen meiſt nur 1 Jahr; Keimung in 4—6 Wochen. 2701. Clerodendron fragrans Vent., Wohl- riechender Losbaum. Japan. Strauchig, ½ —2 m hoch. Blütezeit: zu verſchiedenen Jahreszeiten; je nach Behandlung. — Steht den beiden vorigen, be— ſonders dem C. Lindleyi ſehr nahe, iſt aber zarter und im Winter wärmebedürftig. Pflanze keine oder nur ſelten Ausläufer treibend; Aſte und Zweige etwas filzig-weichhaarig oder filzig⸗ flaumig, ſtumpf⸗ 4 kantig bis ſtielrundlich, auch die Blätter ſind weicher, tiefer-buchtiggezähnt und mehr grauflaumig. Einzel- blüten der anſehnlichen doldentraubigen Riſpen außen kahl, faſt noch einmal fo groß als bei C. Lindleyi, weiß, nur außen gerötet, und von durchdringendem, | wöhnlich rotgefärbt. e alſo ſtarkem, eigentümlichem Wohlgeruch; Kron— röhre kaum doppelt ſo lang als der Kelch. Staubblätter den Kronſaum wenig überragend. Während dieſe einfachblühende Stammart kaum in deutſchen Gärten gefunden wird, iſt die gefüllt— blühende f. pleniflora Schauer (syn. Volkameria japonica Jacq., V. fragrans hort., Agricolaea fragrans Schrank) wegen des köſtlichen Wohlgeruchs und der guten Füllung der anſehnlichen weißen Blüten mit Recht ſehr beliebt und als Pflanze des Wohn⸗ zimmers oder Lauwarmhauſes (4 8 bis 15% C.), im übrigen aber wie Nr. 2700 zu behandeln und durch Stecklinge oder Wurzelſchnittlinge zu vermehren. Alte Pflanzen ſind nicht mehr ſchön, deshalb alle 3—5 Jahre für Erſatz ſorgen. Die ſchönen, gefüllten Einzelblüten eignen ſich vortrefflich für feinere Bouquets. 2702. Clerodendron fallax Lindl. (syn. C. speciosissimum Pat.; hort.), Täuſchender Losbaum. Gebirge Javas. Strauch. Blütezeit: meiſt Herbſt. — Zweige 4fantig, ſamt dem Blütenſtande und den Blattſtielen kurz-, faſt filzig-grauweißlich bekleidet. Blätter langgeſtielt, faſt rundlich-herzförmig, groß, ſtumpf⸗zugeſpitzt, ausgeſchweift-gezähnt oder faſt ganz— randig, oberſeits ſtriegelig-kurzhaarig, unterſeits weich— weißgrauflaumig, hier und da auch wohl mal ein Schüppchen eingeſprengt. Blütenriſpe groß, end— ſtändig, mit abſtehenden Aſten; ihre doldentraubigen Trugdolden mit kleinen, hinfälligen Deckblättchen. Blütenſtielchen und der glockige, abſtehende, 5ſpaltige, ſchüppchenfreie Kelch purpurn⸗gefärbt; Kelchzipfel lan— zettlich, dünn⸗zugeſpitzt. Blumenkrone groß, prächtig— ſcharlach- oder granatrot, außen drüſig-beſtäubt; Kronröhre cylindriſch, 2½ —4 cm lang, den Kelch um das Vierfache überragend. Kronzipfel verkehrt-eirund, flach, etwa von ½ der Röhrenlänge. Staubblätter und Griffel ſehr lang herausragend. — Eine präch— tige Art! — C. infortunatum Z. (syn. C. vi- scosum Vent., C. cordatum Don, C. castaneaefolium I., C. calycinum Turcz., Volkameria infortunata Rob.), Oſtindien; Strauch, bis 1½ m hoch werdend. Blütezeit: meiſt Sommer; Pflanze im oberen Teile gelb⸗ oder weißzottig; Blätter aus herzförmigem oder ſtumpfem Grunde rundlich-eirund bis breit⸗länglich, zugeſpitzt, gezähnelt oder ganzrandig, oberſeits rauh⸗ behaart, unterſeits behaart und mit einigen undeut— lichen, runden Drüſen oder dichtzottig. Blütenriſpe 15—30 cm lang, offen, zottig. Blüten weichhaarig, weiß, rot-gezeichnet, bei f. splendens Voss (syn. C. infortunatum Bot. Reg. 1844, nicht L., Gaertn.), Blüten prächtig-ſcharlachrot. Kronröhre 1½ —2 cm lang, die drüſenloſen Kelchzipfel überragend; Kelch zur Fruchtzeit vergrößert, bisweilen 3½ cm lang. 2703. Clerodendron paniculätum L. (syn. C. pyramidale Andr., C. splendidum Wall., Volka- meria angulata Zour.), Riſpenblütiger Losbaum. Oſtindien (Cochinchina, Java). Strauch, 90-180 cm hoch werdend. Blütezeit: meiſt Sommer. — Blätter herzförmig-eirund (etwa 20 em im Durchmeſſer), durch 5—3 Lappen 2½ 8 cm tiefgelappt, gezähnelt, oberſeits mit zerſtreuten, vielzelligen Haaren behaftet oder ziemlich kahl; Blattſtiele 2½ —10 em lang [bei f. diversifolium Vahl pr. sp. ſind die oberen Blätter, deren Grund herz- oder ſpießförmig iſt, nicht gelappt!. Blütenriſpen 10—35 em lang bei 8—23 cm Breite, weichhaarig, im unteren Teile oft beblättert, sehr locker; ihre Aſte oft e und faſt traubig, ge⸗ Kelch 4—6 mm lang, faſt bis vv SEN 8 832 Familie 145. Verbenaceae und Familie 146. Labiatae, Or XXVIII I. zum Grunde in ſchmal⸗längliche Zipfel geteilt. Blumen⸗ kahl, ſchön mennigſcharlachrot, mit bis zu zoll⸗ krone leuchtend-rot, orangerot oder faſt weiß. langer, fadenförmiger Röhre und verkehrt- ovalen, Kronröhre 1½ —2 om lang, fadenförmig. | ee 1 cm ae Kronlappen. N Be 2 taubblätter ſehr lang herausragend. k. urticifolium 0 gd rn dentatten , 1 5 Pan 5 10 a Hoœh.) cineum hort., Morr.; C. speciosissimum hort. ex p., iſt nur durch tiefere, 610 mm tiefe Blattzähne im 5 5 anzen Umfange der Blätter verſchieden. Eine Volkameria Kaempferi Jacg., V. dentata Rob.), 5 Elise 1 . Bethunea nun Borneo; Kämpfers Losbaum. Oſtindien (Sikkim). Strauch, Strauch; Blütezeit: os: . 4 ee e | ; zeit: September. Alle Teile dieſer ½—1½ m hoch. Blütezeit: Juli bis September. Art find ſchön. Zweige deutlich-Ifurchig. Blätter meiſt 30 —36 cm lang, ebenſobreit, tief-herzförmig, nur ganz ſeicht geſägt, kahl, unterſeits mit runden Drüſenſchüppchen beſtreut. Blütenſtiele, Deck⸗ blätter, Kelche und Blüten ſamt den ſehr langen Staubblättern ſind vom tiefſten karmeſinrot, und die beiden Seitenlappen der Blumenkrone mit einem purpurroten, der obere aber mit größeren weißen Fleck geziert; Kronröhre den Kelch kaum über- ragend, Kronlappen länglich, eingedrückt, zurückgeſchlagen. Staubfäden ſehr lang. Blüten in pyramidal-endſtändiger, 30—60 em langer Riſpe. Verwendung der Nrn. 2702 — 2704, von welchen C. fallax u. C. Kaempferi die ſchönſten ſind, als präch⸗ tige Schmuckpflanzen unſerer Warmhäuſer; ſie gelangen aber nur dann zu voller Schönheit, wenn die Pflanzen kräftig ernährt werden, und man ihnen zum beſſeren Ausreifen der Sproſſe durch Knapphalten im Begießen im Herbſt, Winter oder Frühling erſt einige Wochen Ruhezeit gönnt, bevor man fie zum Treiben von Blütenzweigen veranlaßt. Überwinterung im Warmhauſe; zeitig im Frühling verpflanzen und die Pflanzen warm ſtellen. Sobald — Pflanze ſo gut wie kahl, oder die Blütenriſpen kräftiges Wachstum eintritt abermals, und zwar in ge— nnd die jungen Sproſſe fein- und dünn- behaart. räumige Töpfe verpflanzen; gleichzeitig die Spitzen der Blätter bei tief-herzförmigem Grunde faſt rund oder Sproſſe abkneifen und die Pflanzen wieder warm ſtellen, rundlich- eirund (15—40 em im Durchmeſſer), kurz- | fie aber, ſobald kräftiges Wachstum vor ſich gegangen, zugeſpitzt, gezähnelt, aber die Zähne gewöhnlich kaum bis zur Zeit der Blüte in einem niedrigen, luftigen, 3—5 mm tief; Blattſtiele 4—10 em lang. Blüten- Warmhauſe unterbringen. Dungwaſſer-Gaben ſind riſpe oft 40—50 cm lang bei bis 30 cm Breite; ſehr förderlich. So behandelte Pflanzen erreichen große Blütenſpindel und die faſt wagerecht-abſtehenden Alte | Schönheit und blühen ſchon vom Juli ab. Ver- gefärbt. Kelch aufgeblaſen, 6—-10 mm lang, tiefgeteilt, mehrung durch Stecklinge und Wurzelſchnittlinge. ſeine Zipfel breit-lanzettlich, ſpitz. Blumenkrone faſt Anzucht aus Samen wie Nr. 2700. Familie 146. LABIATAE, Lippenblütler. = XXVII I; XVII). (Nr. 2705—2777 aus fünfunddreißig Gattungen.) I. Vollkommene Staubblätter 2 (die 2 Staubkölbchen aber bei Salvia in je 2 Hälften weit getrennt, oder je eine Kölbchenhälfte verkümmert oder fehlend). 1. Mittelband zwiſchen den beiden Staubkölbchenhälften (Konnektiv) fadenförmig und mit dem eigentlichen Staubfaden durch Gliederung verbunden, was in Zweifelfällen deutlich erkennbar wird, wenn man die Staubblätter in warmem Waſſer aufwpeicht; fie laſſen ſich dann leicht an der Gliederungsſtelle trennen. Oft fehlt je eine Kölbchenhälfte ſamt ihrem Mittelbandfaden. Gattung 911 Salvia. 2. Mittelband (Konnektiv) der Staubkölbchen meiſt klein und mit dem Staubfaden nicht gliederig, ſondern durchgehend verbunden. Gattung 912 Rosmarinus. 913 Monärda. 914 Westringia. II. Vollkommene Staubblätter 4. 1. Fruchtknoten tief-4teilig (bis auf das Fruchtknotenpolſter). Nüßchen mit nur kleinem, bisweilen etwas feitlich-jchiefem „Feldchen“ (Anheftungsfläche) am Grunde. a) Die 4 Staubblätter mehr oder weniger auf die Unterlippe herabgebogen, nicht aufrecht; Staub- kölbchen infolge Zuſammenfließens der 2 Hälften 1fächerig. Gattung 915 Ocimum. 916 Mos- chösma. 917 Plectränthus. 918 Cöleus. 919 Lavändula. b) Die 4 Staubblätter gerade, auseinanderneigend oder aufwärtsſtrebend. Wenigſtens die jungen Staub⸗ kölbchen 2 hälftig (2 fächerig). Kelch 5—10- oder 13⸗, ſehr ſelten 15 nervig. Kronlappen faſt ſtets flach. * Blütenquirle 2 blütig oder kopfig. Gattung 920 Perilla. 921 Origanum. 922 Majoräna. * Blütenquirle mehrblütig. Gattung 923 Mentha. 924 Thymus. 925 Hyssöpus. c) Die 4 Staubblätter wenigſtens am Grunde aufſtrebend, an der Spitze auseinandergehend; Kölbchen 2 hälftig (2fächerig). Kelch faſt ſtets 13 nervig. Krone 2Yippig. n.. A u Gattung 911. Salvia, Salbei. Nr. 2704. 833 * Kelch gleichmäßig⸗5 zähnig oder faſt 2 lippig. Gattung 926 Gardöquia. a Kelch deutlich-2lippig. Gattung 927 Calamintha. 928 Horminum. d) Die 4 Staubblätter aufſteigend, die oberen überragen die unteren. Kelch 10 nervig (dei Cedro- nella 13—15 nervig). Gattung 929 Dracoc&phalum. 950 Nepeta. 951 Lallemäntia. 932 Cedronella. e) Die 4 Staubblätter aufſteigend oder in die Röhre eingeſchloſſen, die unteren länger. Kelch 5 oder 10 nervig. Oberlippe der Krone faſt immer hohl oder ſtärker gewölbt. ö * Kelch deutlich-2 lippig oder ſpäter 2 teilig, ſeine Mündung nach der Blüte geſchloſſen. . Gattung 955 Scutelläria. 954 Brunella. ** Kelch breit, häutig oder frautig, kurz-5zähnig oder breit-3 lappig; die Rippen nr hervor- tretend. Gattung 955 Physostegia. 936 Melittis. k Kelch röhrig oder offen-glockig, deutlich-5—10rippig, 5—10zähnig oder in einen Saum ausgedehnt; Staubblätter aus der Kronröhre hervorragend. Oberlippe der Krone meiſt kurz oder flach, kahl oder flaumig. Gattung 937 Colquhöũnia. fr Oberlippe der Krone meiſt zottig, hohl oder gewölbt, ſelten etwas flach. 0 Kelchzähne 5, gleich oder die oberen größer. Kronröhre cylindriſch, am Schlunde nicht oder kaum erweitert, eingeſchloſſen oder herausragend. Nüßchen an der Spitze abge— rundet, nicht abgeſtutzt. (Vergl. auch Gtg. 942 Phlomis!) Gattung 958 Stachys. 00 Kelchzähne nadelſpitzig oder doch pfriemlich. Kronröhre den Kelch ſtets über— ragend und die Nüßchen an ihrer Spitze abgeſtutzt oder doch ſtumpf, nicht ab— gerundet. Gattung 939 Galeöpsis. 940 Lämium. 000 Kronröhre eingeſchloſſen, den Kelch alſo nicht überragend. Nüßchen am Scheitel ab- geſtutzt oder ſtumpf-abgerundet, zugleich auch oft behaart. Gattung 941 Eremöstachys. 942 Phlomis. 943 Moluccella. 2. Fruchtknoten kurz- oder jeltener tief-4lappig. Nüßchen netzig-runzlig, mit nach innenſeitig ſchiefem oder ſeitlichem, meiſt großem „Feldchen“ (Anheftungsfläche). Gattung 944 Teücrium. 945 Kjuga. Gattung 911. Sälvia L., Salbei, G XXVII 7; XXVIII I (lat.: salvare — retten, heilen; heilkräftige Wirkung einiger Arten). Kelch röhrig, glockig oder eiförmig, kurz- oder bis zur Mitte 2 lippig. Schlund innen nackt. Kronröhre gleich oder bauchig, oder oben erweitert, innen nackt oder mit Haarring und bisweilen mit 2 Vorſprüngen oder Zähnen; Kronſaum 2lippig. Vollkommene Staubblätter 2, kurz, aber dann noch (durch ein verlängertes Mittelband des Staubkölbchensb abgegliedert, das obere aufſteigende Glied mit der einen, fruchtbaren, das untere Glied dagegen mit der anderen, tauben oder fehlenden Staubkölbchenhälfte; letzteren Falles iſt es ver kümmert, ſchwie— lig⸗verdickt oder nur ein ſpitzes Anhängſel; jedes Staubkölbchen alſo entweder nur mit einer Hälfte (einem Fache) vorhanden oder mit ungleichen Hälften an einem fadenförmigen, faſt horizontal auf dem Staubfaden abgegliederten Mittelband. Sehr kleine unfruchtbare Staubblätter nebenher vorhanden oder fehlend. Kräuter, Halbſträucher oder Sträucher. Blätter ganzrandig, gezähnt, eingeſchnitten oder fiederſchnittig. Blütenquirle 2 bis vielblütig, verſchiedenartig ährig, traubig, riſpig oder ſeltener alle achſelſtändig. Blütenfarbe verſchieden. — 450 Arten der wärmeren und gemäßigten Gegenden der Erde. A. Blumenkrone innen mit Haarring. Das nach unten ragende Glied des Staubkölbchen-Mittelbandes mit tauber (ſehr ſelten mal Blütenſtaub führender) Kölbchenhälfte. Mittelbandteile miteinander an der Gliederungsſtelle faſt verwachſen. 1. Oberlippe der Blumenkrone aufrecht, faſt gerade, hohl. Kelchzipfel zur . kaum etwas vergrößert, nicht haut— artig- verbreitert. Halbſtrauchige, an ihrem Grunde verholzende Pflanzen .. .. S. officinalis. 2705. S. interrupta. 2706. S. ringens. 2707. 2. Kelch zur Fruchtzeit mit hautartig-verbreiterten aderigen Lappen. Kron-Oberlippe gerade. Halbſträucher oder Sträucher. . C ĩ ͤ ee ee a a .S. scabiosaefolia. 2708. 3. Oberlippe der Blumenkrone ſichelförmig, zuſammengedrückt. Kelchzähne zur Fruchtzeit ſpitz, kaum vergrößert. Hohe, grüne, oft klebrige Kräuter (Stauden) .. S. Mans. 2709. B. Blumenkrone innen ohne Haarring. Das nach unten herabgebogene Glied des Staubkölbchen⸗ Mittelbandes iſt plötzlich ver— breitert, an der Gliederungsſtelle aber mit dem oberen ſchwielig verbunden. Krautige Pflanzen. (S. auch. C.) 1. Kelch röhrig, mit abgeſtutzter Oberlippe und kleinen, e Denen. Blumenkrone klein, meift unbedeutend, mit aufrechter, hohler Oberlippe. Einjährige Pflanzen .. 8. Horminum (Tafel 49). 2710. 2. Kelch glockig oder röhrig, feine Oberlippe mit 3 geraden 8525 20 fan men bengenden Zähnen, deren mittlerer oft ſehr klein iſt; die Zähne dornig— begrannt. Kron-⸗Oberlippe ſichelförmig, zuſammengedrückt. Zweijährige Pflanzen. S. Sclarea, 2711. S. argentea. 2712. 3. Kelch eiförmig, mit hohler, 2furchiger Oberlippe, deren 3 Zähne ſehr kurz um SL ONE find. Ober—⸗ lippe der Blumenkrone aufrecht, hohl oder zufammengedrüdt- ſichelföbrmig. Stauden . S. bicolor. 2713. * 8. pratensis. 2714. C. Blumenkrone innen ohne Haarring, bisweilen innen nahe dem Grunde 2zähnig. Glieder des Staubkölbchen-Mittelbandes linealiſch, das untere herabgebogen, und beide unteren der Länge nach völlig miteinander verwachſen oder doch eng nebeneinanderliegend, bisweilen auch ſchwach-verbreitert, ſehr ſelten aber eine taube Kölbchenhälfte tragend. Oberlippe des Kelches ganz oder mit 3 ſehr kurzen, einandergenäherten Zähnen, deren Mittelzahn der größere ift. Blumenkron-Oberlippe aufrecht, hohl. 1. Blüten blau oder purpurn, nur bei S. patens und S. farinacea auch er nie . . krautig oder doch mehr krautig als halbſtrauchig. Blumenkrone nicht unter 1½ cm lang S. farinacea. 2715. S. azurea. 2716. S. patens (Tafel 49). 2717. S. brunellodes. 2718. 2. Blüten fleiſchfarbig bis blutrot, nicht ſcharlach- oder orangerot .. .. S. elegans. 2719. 3. Blüten e ce, dunkelſcharlach oder . von S. coceinea und 8. splendens auch eine weißblühende Sorte .S. coccinea. 2720. vorhanden!) .. 5 : : 8 7 5 > 2 reggü. S. Heerii. 2722. S. oppositiflora. 2723. S. involucrata. 2724. S. fulgens. 2725. S. splendens (Tafel 94). 2726. D. Blumenkrone innen mit Haarring. Die unteren Glieder der Staubkölbchen-Mittelbänder voneinander (alſo unter fich) ge— trennt, entweder gerade vorgeſtreckt und mit einer blütenſtaubtragenden oder mit einer tauben Kölbchenhälfte, oder herab— geſchlagen und ſpitz, ſeltener zu einem kurzen Zahn verkümmert. Vilmorin. Dritte Auflage. 53 834 1. Deckblätter (Blütenſtandsblätter) und Deckblättchen dachziegelig und dornig. zähnig, alle Zähne dornig. Familie 146. Labiatae, Cippenblütler. OG XXVIII I. Oberlippe des Kelches Zzähnig, Unterlippe zwei⸗ Unteres Glied des Staubkölbchen-Mittelbandes mit einem blütenſtaubtragenden Kölbchen. Kräuter von der Tracht einer Morinia, Tafel 28, I, mit ſehr dichtſtehenden, vielblütigen Blütenquirlen: S. carduaca Benth. (syn. Salvia [Echinosphace] gossypina Benth.), Kalifornien; zwei- (bis mehr-?) jährig, 30—60 cm hoch. Blüten groß (zolllang), lavendelblau oder bläulichpurpurn, in dichten, voneinander entfetnten Quirlen. Eine merkwürdige und ſchöne Art für trockenen, durchläſſigen Boden, wo ſie unter guter, nicht zu früh aufgebrachter Fichtenzweigdecke den Winter im Freien überdauern kann. Ausſaat erſt im Mai, Juni. 2. Deckblätter hinfällig. Oberlippe des Kelches abgeſtutzt-Zzähnig. Auch das untere Glied des Staubkölbchen-Mittelbandes eine blütenſtaubtragende Kölbchenhälfte tragend; Mittelbänder kürzer als die „eigentlichen“, oft herausragenden Staubfäden. Blüten ſcharlachrot, meiſt 4 mal fo lang als der Kelch [nur bei S. Iyrata L., Nordamerika, knollenwurzelig, die Blumenkrone blau oder violett und nur Zmal fo lang als der Kelch] 2705. Salvia officinalis Z., Gebräuchliche Salbei (fr. Sauge officinale; e. Shop-Sage). Süd⸗ europa. Halbſtrauchig, 30 —70 em hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. — Pflanze aufrecht, mit weißwolligen Stengeln und filzig-behaarten Blütenzweigen, im unteren Teile holzig werdend, im oberen krautig. Blätter runzlig, weißgrau-filzig, geſtielt, aus verſchmälertem oder abgerundetem Grunde meiſt länglich, ganzrandig oder gekerbelt. Blütenquirle wenige, 10—20 blütig, entferntſtehend, mit Deckblättern. Kelch glockig, Häutig- gefärbt, länger als die Deckblätter. Blumenkrone drei- oder mehrmals ſo lang als der Kelch, gewöhnlich blau. f. albiflora Ale, ., weißblühend und Blätter lappen am größten, die 1—2 Paar Seitenblättchen 9 aus gerundetem Grunde eirund⸗länglich, dazwiſchen Alef., Blüten rot, Blätter etwa 3—4 mal jo lang noch andere, ſehr kleine Lappen. fach, ihre oft 5—8 em weit entfernten 5—10 Quirle etwa 3—4 mal jo lang als breit. f. rubriflora als breit. Andere Formen ſind: f. salicifolia Alef., Blätter 4— 7 mal ſo lang als breit. f. tenuior Alef., Blätter etwa 3—4- mal ſo lang als breit, Blüten blau; gärten zu findende Form. f. latifolia Alef., Blätter etwa 2 mal ſo lang als breit; gleich— falls kultiviert. f. erispa Alef., | 3% Blätter kraus, ö | breit. Ferner Dreifarbige Gebräuchliche Salbei. 2 buntblätte- rige: f. sturnina Alef., Blätter grün und weiß; f. icterina Alef., Blätter grün und gelb. f. purpurascens Alef., Blätter ziemlich rot; ſoll den angenehmſten und ſtärkſten Geſchmack haben; in England in der Küche vorzugsweiſe benutzt. f. Milleri Alef., Blätter ziemlich rot und gefleckt. f. aurea hort. Damm., Blätter goldgelb; pflanze von gleichmäßigem, dichtem, ge⸗ trauben endigend, deren Spindel unterwärts kahl, f. tricolor Vilmor. (syn. S. tricolor hort.!, nicht gegen die Spitze hin drüſig⸗behaart ist ſchloſſenem Wuchs, ungefähr 30 em hoch werdend. Lem. “), Blätter dreifarbig: graugrün, feinneß- aderig, weißgelblich mit fleiſchfarben, ſpäter ſammetig⸗ | drüſig⸗behaart, 3- oder Amal kürzer als die Blumen⸗ krone, welche aufwärtsgefrümmt, ſehr anjehn- Verwendung finden im Ziergarten nur die roſenrot oder tiefrot werdend. hübſchen buntblätterigen Formen, vor allem f. tricolor, die auch als Topfpflanze ſchön!, k. aurea und f. purpurascens. Sie eignen ſich beſonders für kalk— zu Einfaſſungen, für Steingruppen, weil hier die Färbung ſchöner und ausgeprägter wird. Vermehrung durch abgetrennte Grundſproſſe, auch durch Stecklinge, die man dicht am Mutterzweig ab— trennt und eine Zeitlang geſchloſſen und lauwarm brochenblätterige Salbei. Halbſtrauchig, 60 —90 em hoch. Blütezeit: Juli it die am häu⸗ figſten in Küchen⸗ S. Roemeriand. 2727. S. tricolor. 2728. hält oder im Sommer im kalten Miftbeet ſich be- wurzeln läßt. Anzucht der grünblätterigen auch aus Samen. Ausſaat von Mitte April ab auf ein Saatbeet im Freien oder ins kalte Miſtbeet. — Keim- kraft der Samen 3 Jahre; Keimung in 2 Wochen. 2706. Sälvia interrüpta Schousb., Anter- Nordafrika (Marokko). bis September. — Pflanze aufrecht, im unteren Teile kahl; Aſte, Blütenſtand und Kelch mit klebrigem Flaum zottig. Blätter geſtielt, unregelmäßig-fieder- ſchnittig, runzlig, unterſeits weißlich-filzig; End⸗ Blütentrauben ein⸗ meiſt 6- und bis 10blütig. Die röhrig⸗-glockigen, geſtreiften Kelche ſind bräunlich, zottig-klebrig. Blumen⸗ krone anſehnlich, Blüten lebhaft-blau, mit weißem Schlund, etwa 3 cm lang. Verwendung. Dürfte in wärmeren Gegenden Deutſchlands im Freien überwintern, iſt ſonſt aber als Kalthauspflanze zu behandeln. Dieſe ſehr reichblühende, buſchige Art wird, für den Sommer ausgepflanzt, eine beachtenswerte Gruppenpflanze abgeben! Säet man Ende Auguſt auf ein Saatbeet im Freien, oder auch noch im September in Saatkäſtchen, ver⸗ ſtopft man die jungen Pflanzen in kleine Töpfe, über- wintert ſie im Kalthauſe oder hellen, kühlen Zimmer, verpflanzt ſie im Februar in größere Töpfe, ſo kann man ſchon im April reichblühende Pflanzen haben, die den Sommer hindurch fortgeſetzt blühen werden. Man muß im März ins halbwarme Miſtbeet ſäen, um vom Juli bis Herbſt blühende Pflanzen zu erhalten. 2707. Säalvia ringens Sibih. et Sm., Nachen⸗ blütige Halbei. Griechenland. Staudig⸗-halbſtrauchig. Blütezeit: Sommer (Juni, Juli). — Aſte nieder⸗ liegend, aufſtrebend, ohne Blütenſtengel kaum 15 bis 20 em hoch, am Grunde holzig, nebſt den Blattſtielen abſtehend- und rauh-behaart, weiter oben kahl und in 30—60 em lange, einfache oder verzweigte Blüten— Blätter denen der vorigen Art ähnlich, unregelmäßig-fiederjchnittig. Blütenquirle entferntſtehend, meiſt 6blütig. Kelche lich, ſchön hellblau mit rötlichem Anflug und weißer Zeichnung iſt. Kronröhre über dem Kelch ſich ſtark erweiternd, mit faſt ſichelförmiger Ober— Hund großer, 3lappiger Unterlippe, deren Mittellappen haltigen, mehr trockenen Boden größerer Ziergärten Böſchungen, Ruinen, Grotten u. ſ. w. an ſonnigem Standort, 2 lappig, deren Seitenlappen zurückgeſchlagen find. Verwendung. Recht hübſche Staude für große Gärten, unter Laubdecke in kalkhaltigem, mehr trockenem als feuchtem Boden unſere Winter wohl überdauernd. Nur darf man nicht überſehen, daß dieſe Pflanzen nach einigen Jahren immer karger blühen und immer weniger widerſtandsfähig werden, beiderſeits weichhaarig; Blätter Gattung 911. Salvia, Salbei. alſo gelegentlich durch Ablieger oder Grundſproſſe für „Verfüngung“ zu ſorgen iſt. Der Standort ſei ſonnig. Anzucht aus Samen wie für Nr. 2705 angegeben. Bei Herbſtausſaat und Überwinterung im kalten Kaſten tritt Blütezeit ſchon vom Juni ab ein. 2708. Salvia scabiosaefölia Lam. (syn. S. pinifolia Pall., S. taurica Habl., S. Scabiosa Pers., S. Hablitziana Schrad.), Grindkrautblätterige Salbei. Taurien. Halbſtrauchig, 30 —50 em hoch. Blüte- zeit: Sommer. — Die Stengel ausgebreitet, am Grunde filzig⸗behaart oder wollig, im oberen Teile faſt kahl, häufig mit rotem Anflug. Blätter zahlreich, weiß⸗filzig und ⸗haarig, bisweilen faſt kahl, fieder- ſchnittig; die Blattteile faſt gepaart, ganz, zweiſchnittig oder fiederſchnittig, länglich oder linealiſch, ſpitz, ganz— randig. Blütentrauben einfach; Blütenquirle etwa 6—10blütig, getrennt. Deckblätter des Blütenſtandes zugeſpitzt. Kelch großglockig, mit ſehr kurz-3 zähniger Ober⸗ und A2ſpaltiger Unterlippe; alle Zähne ſpitz. Blumenkrone doppelt ſo lang als der Kelch, ſchön weiß bis hellviolett; Kronröhre innen mit Haar— ring. Griffel kurz-herausragend. Kelch zur Fruchtzeit 1½ em lang, kurzgeſtielt, aufrecht. — Kommt auch f. lati- folia Boiss. (syn. S. vulnerariaefolia Milld.) iſt nur f h Kultur nur an ſonnigen Standorten, weil nur mit ſehr ſchmalen und kahleren Blättern vor. durch weniger (nur 2—4), ſowie durch breitere und kürzere Seitenblättchen verſchieden. Eine faſt vergeſſene, wirklich ſchön blühende Art, die für den Sommer ins Freie gepflanzt werden kann; iſt froſtfrei zu überwintern. 2709. Salvia hians Royle (syn. S. macrophylla Platz und die Tausch, S. himalayaca hort.), Klaffende Salbei. Himalaja, Kaſchmir. an 60-90 cm hoch. Blütezeit: Juli, August. — Pflanze krautig, robuſt, klebrig⸗behaart; Stengel ſteif-aufrecht, 4 kantig. Blätter langgeſtielt (Blattſtiel oft 25 em lang), Nr. 2705 — 2711. 835 der Kelch; die oberſten Blätter ſchopfig-zuſammen⸗ gedrängt, verbreitert-dünnhäutig und ge- färbt. Dieſe Schopfblätter und die oberen Blüten- ſtandsblätter bilden den Zierwert dieſer Art; denn die Blüten ſind unbedeutend, ſtehen in entfernten, etwa 6blütigen Quirlen und find helllila oder bla ß— violett. Die Kelche ſind röhrig-weichhaarig, zur Fruchtzeit zurückgeſchlagen. Blumenkrone ungefähr um die Hälfte länger als der Kelch. Sorten ſind: f. vulgaris, Schopfblätter violettblau mit dunkler gefärbten Adern; f. violacea (syn. William's Salvia „Bluebeard“ Blaubart), Schopfblätter leuchtend-violettblau, etwas größer, dunkler geadert; f. rubra (syn. f. „flore“ purpureo hort.), Schopfblätter leuchtend-karminrot bis lebhaft— purpurrot, dunkler geadert; f. alba (syn. f. „flore“ albo Hort.), Schopfblätter weiß, grünlich-geadert. Verwendung. Die „Buntſchopf-Salbei“ iſt ſehr genügſam, überall auffallend und wirk— lich ſchön zu nennen, ſofern man ihr den rich- tigen Platz im Ziergarten anweiſt. Am ſchönſten ſind die Sorten f. rubra und f. violacea. Zerſtreut auf Rabatten, an ſonnigen Anhöhen, Böſchungen, in der Nähe von Ruinen in kleinen Trupps ſich findend, ſind ſie wirklich angenehm und Intereſſe erregend. an ſolchen die Schopfblätter ſich recht lebhaft färben; der Boden muß kalkhaltig und mehr trocken als feucht ſein. Beſondere Pflege keine! Anzucht aus Samen leicht; Ausſaat im April oder Anfang Mai an den dreieckig⸗ oder ſpießförmig-eirund bis eirund-herzförmig, ſpitz oder zugeſpitzt (etwa 8—14 cm lang), an ihrem Grunde mit abgerundeten Lappen keilförmig, runzlig, gezähnt, des Blütenſtandes eirund, zugeſpitzt, kürzer als der breit- und furz- glockige, geſtreifte, gefärbte, klebrige Kelch, deſſen Oberlippe ganz und abgeſtutzt iſt. Blütentraube einfach oder am Grunde verzweigt; Quirle meiſt 6blütig, weit voneinanderſtehend. Blumenkrone 3 mal ſo lang als der Kelch, ſehr ſchön, 2/ breitem, ſtark aufgeblaſenem Schlunde und kürzerer Unterlippe, lebhaft-blau mit weißem Mittellappen. Oberlippe kurz-2 ſpaltig, mit ſpitzen Lappen; Unter— lippe mit großem, breit-verkehrtherzförmigem Mittel— und breiten, kurzen (ungedrehten) Seitenlappen. Staub- fäden kurz⸗, Griffel lang⸗ herausragend. f. plectranthifolia hat violett und weiße Blumen. Verwendung als ſchöne Stauden der Land— ſchafts gärten. harten Stauden üblichen Weiſe leicht. April bis Juli im Freien auf ein Saatbeet. 2710. * Sälvia Horminum L., Tafel 49, 194 (Syn. S. colorata Thore, S. Horminium Sibth. et Sm., Horminum coloratum Mnch., H. sativum Mill.), Bunt- ſchopf- (Scharlach-) Salbei. Südeuropa. Einjährig, 30 bis 60 cm hoch. Blütezeit: Sommer (Juni bis Auguſt). — Pflanze krautig, aufrecht, äſtig, weißgrau-zottig; Blätter geſtielt, aus gerundetem oder keilförmigem Grunde oval⸗-länglich, ſtumpf, unregelmäßig-gekerbt, die oberen herzförmig-eirund, die des Blütenſtandes breit, ſpitz und bleibend, meiſt ſchwach länger als Anzucht aus Samen in der bei Ausſaat vom darüber hoch. Blütezeit: bis faſt 4 em lang, mit leidlich kräftig, beſtimmten Pflänzchen zei— tig auf 20 em Abſtand aus- lichten; oder Ausſaat An⸗ fang April ins kalte Miſtbeet oder ſpäter auf ein Saatbeet, auslichten und hernach ver- pflanzen. Iſt der Boden ſo iſt Begießen und Düngen im Sommer nicht nötig. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung in 2 Wochen. 2711. Salvia Selärea L. (syn. S. bracteata Buntſchopf⸗ Salbei. Sims, nicht Russ.; S. Simsiana R. et Sch., Sclaren | vulgaris Mill.), Muskateller - Salbei (fr. Orvale Selarce, Toute-bonne; e. Fetiv Clary Sage). Mittel- und Südeuropa, Orient. Zweijährig, bis 1 m und Juni, Juli. — Pflanze von durchdringendem Geruch. Stengel krautig, dick, aufrecht, im unteren Teile rauhhaarig, nach oben in eine etwas klebrige, ſehr äſtige, ſtraffe Riſpe endend. Blätter grün, weichbehaart, die unteren geſtielt, oft groß, eirund, am Grunde meiſt herzförmig, gekerbt oder gezähnt, die des Blütenſtandes anſehnlich, breit— eirund, haarſpitzig, häutig und roſenrot-gefärbt, die Kelche überragend und ſpäter herabgeſchlagen. Blütenquirle entferntſtehend, 6- bis herab zu 2blütig, die oberſten meiſt fehlſchlagend. Kelch geſtielt, papillös— ſchärflich, zur Fruchtzeit mäßig vergrößert, kurz- und Han 836 breit-glodig, mit faſt dornig-pfriemlichen Zähnen. Blumenkrone helllila oder roſenrotblau; 3 mal ſo lang als der Kelch, die Röhre innen mit einem Haar- büſchel. — S. Aethiopis Z. (syn. S. Kochiana Äze., Sclarea Aethiopis Mill., S. lanata Much. ), Süd— europa, Donaugebiet, Kleinaſien; zweijährig, 60 bis 100 em hoch; weißwollig, nicht klebrig. unteren Teile ab in eine große pyramidale Riſpe verzweigt. zuſammengedrängt, ausgebreitet, kurzgeſtielt, herz- Blütezeit: Juni, Juli. Pflanze Stengel dick, aufrecht, vom Blätter faſt alle auf den Stengelgrund förmig⸗eirund, grobgekerbt, buchtig oder gelappt, ſehr runzlig, nebſt dem Kelche weißwollig [bei f. leu- coneura Boiss. pr. sp. ſind die Blätter unterſeits an den Nerven dichter behaart, weißſtreifig; Blüten etwas Heiner]. Die wenigen Stengelblätter ſind herzförmig— umfaſſend, die des Blütenſtandes (Deckblätter) ſehr breit, rundlich-eirund, langzugeſpitzt, geſtreift, oft kahl werdend. Blütenquirle 10- bis herab zu 6 blütig. Kelchzähne dornig-pfriemlich. Blumenkrone weiß, tragen. doppelt ſo lang als der Kelch, plötzlich in den Schlund erweitert, innen mit einem Haarbüſchel. Verwendung. Stattliche, in Landſchafts— gärten und Anlagen mit mehr trockenem, kalk— haltigem Boden an ſonnigem Standort, ſowohl auf Raſenplätzen, als auch in der Nähe von Ausſichts— punkten, Hügeln u. ſ. w. gern geſehene Pflanze. | Ausſaat im Mai, Juni entweder an den bejtimmten Platz, oder auf ein Saatbeet und dann die Pflanzen, wenn ſie genügend erſtarkt ſind, an den beſtimmten Platz verſetzen, am beſten ſchon im Spätſommer. Ab— ſtand der Pflanzen 80 em. 2712. Salvia argentea L. (syn. S. candidissima Guss., nicht Vahl, nicht M. B.; S. Aethiopis Brol., nicht L.; S. patula Desf., S. pyramidalis Peiagna, S. atlantica Pers., S. Gussonii Boiss., Sclarea argentea Mill.), Silberweiße Salbei. Serbien, Dalmatien, Griechenland. 70 em hoch. Auguſt. — Pflanze gem, zottigem, a 15 5, berweißem Filz und im zweiten Jahre ſich zu einer umfangreichen Riſpe veräſtelnd. Blätter am Sten⸗ gelgrunde zuſam⸗ mengedrängt (die grundſtändigen oft 15—20 cm lang), kurz- und dickgeſtielt, aus gerundetem oder keil— förmigem Grunde eirund und länglich, beiderſeits r Silberweiße Salbei. Freie pflanzen (Abſtand 20—30 cm). Zweijährig, 50 bis Blütezeit: Juli, reichlich mit lan⸗ Familie 146. Labiatae, Sippenbfütfer. Of XXVIII I. röhre innen mit rauhhaarigem Anhängſel; Oberlippe ſehr einwärtsgekrümmt, ſichelförmig. — 8. verbasei- folia M. B. (syn. S. candidissima M. B., nicht Vahl, nicht Guss.), beſonders deren Form f. cana Boiss. (syn. S. mierostegia Boiss. et Baul., S. nivea Lhrenbg., S. atomaria Boiss., S. pseud-aethiopis Boiss.), iſt ſehr ähnlich; Blumenkrone nur 18—22 mm lang; Blätter an ihrem Grunde abgeſtutzt, faſt herzförmig; Blüten⸗ ſtand klebrig-behaart, eine einfache Traube oder nicht ſtark verzweigte Riſpe. Verwendung. S. argentea iſt wegen der jilber- weißfilzigen Blätter eine bekannte und be- liebte Pflanze. Die Blätter ſind die Hauptzierde, obgleich in Landſchaftsgärten und Anlagen an ſonnigen, trockenen Stellen auch die blühenden Pflanzen angenehm ſind und für letztere Verwendungsweiſe am beſten im Mai⸗Juni an den beſtimmten Platz geſäet werden, wo ſie im folgenden Jahre dann Blüten Sonſt aber ſind die etwa entſtehenden Blüten⸗ ſtengel ſtets ſofort zu beſeitigen. Kräftige Pflanzen ohne Blüten geben auf Raſenplätzen prächtige weiße Gruppen, auch gute Einfaſſungen um größere Gruppen, ſofern man mehr trockenen Boden, etwa humoſen, ſandigen Lehmboden und ſonnigen Standort gewähren kann. Ausſaat für die Zwecke des Ziergartens Ende Februar bis Mitte März un⸗ mittelbar ins warme Miſtbeet, oder in Saatkäſtchen im hellen Wohnzimmer. Die Pflänzchen zeitig in ganz kleine Töpfe verſtopfen, auch nicht verzärteln, ſondern ihnen viel Licht und genügend friſche Luft gönnen, ſie bis zum April abhärten und im Laufe des April ins Hat man kein Miſtbeet, auch keinen Platz in einem hellen, warmen Zimmer, ſo kann man auch Ende Auguſt, Anfang September auf ein Saatbeet ſäen, die Pflanzen nur froſtfrei, hell und trockenſtehend in kleinen Töpfen überwintern und im Frühling auspflanzen. Keim- kraft der Samen 3 Jahre; Keimung je nach den Wärmegraden in 1 oder 2 Wochen. 2713. Salvia bicolor Desf. (syn. S. crassifolia Cav., S. pyrenaica Vahl), Zwei farbige Salbei. Nord⸗ afrika, Pyrenäen. Zweijährig bis ſtaudig, ½ 1 m hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. — Stengel krautig, Nſeidenartigem, ſil⸗ bekleidet, aufrecht (unterſeits aber dichter) ſpinnwebig-grauweiß-filzig, buchtig, gelappt oder ausgenagt, die des Blütenſtandes (die Deckblätter) häutig, etwas klebrig, grün, eirund, langgeſpitzt, doppelt ſo kurz als der Kelch, der zur Blütezeit 12— 14 mm lang, zur Fruchtzeit wenig ver- | größert iſt. Blütenriſpe klebrig-behaart, mit aufrecht⸗ abſtehenden, verlängerten, traubigen Aſten; Blüten- quirle 6—4blütig, entferntſtehend. Kelchzipfel alle an der Spitze pfriemlich-dornig. Blumenkrone 3½ em lang, weiß, dreimal jo lang als der Kelch; Kron röhre von Kelchlänge. violett, goldgelb-punktiert, Unterlippe oder doch ihr Mittellappen ſchneeweiß. Eine wirklich ſchöne aufrecht, wenigäſtig, dick, klebrig- oder rauhbehaart. Unterſte Blätter geſtielt, groß, eirund, eingejchnitten- gezähnt, fiederſpaltig oder handförmig-gelappt, die mittleren Blätter eirund- lanzettlich, zugeſpitzt, ein— geſchnitten-gezähnt; die oberen lanzettlich und ſitzend; alle aber mit herzförmigem Grunde und klebrig-weich⸗ haarig. Blütenſtands- oder Deckblätter eirund⸗ lanzettlich, zugeſpitzt, zurückgeſchlagen. Blütentrauben (45 - 60 em lang) faſt verzweigt; Blütenquirle 6blütig, getrennt. Blumenkrone dreimal ſo lang als der Kelch; Kron— Oberlippe ſchön blau— Art für größere Ziergärten, unter trockener Decke (Laub, Fichtenzweige) unſere Winter im Freien über- dauernd, ſofern man die Pflanzen nicht zu früh, ſondern erſt im Mai, Juni aus Samen erzieht. Man kann ja nebenher einige Pflanzen in Töpfen kalt über— wintern. Kultur wie folgende Nr. 2714. 2714. * Salvia pratensis Z. (syn. S. Barrelieri Ten., S. Tenorei Sr., S. dubia C. Hoch, S. agrestis L., S. haematodes L., S. rubicunda Wender., S. vir- gata Savi, nicht Jacq.; Sclarea pratensis Mill., Scl. tuberosa Mill.), Wieſen-Salbei. Mittel⸗ und Süd⸗ europa, auf trockenen Wieſen, in Weinbergen. Staude, 5090 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni und (wenn dann abgemäht) im Spätſommer oder Herbſt noch— mals! — Pflanze grün, behaart, im oberen Teile drüſig; die Stengel wenigblätterig, in eine wenigäſtige Riſpe endend. Blätter runzlig, oberſeits kahl; die Grundblätter geſtielt, herzförmig⸗-eirund, doppeltgekerbt, bisweilen gelappt; die oberen ſitzend, ſpitz, ſpitzgezähnt; die des Blütenſtandes klein, kürzer als der Kelch, krautig, grün, herzförmig-eirund, lang- und dünn— zugeſpitzt. Blütentrauben lang und anſehnlich; Blüten- quirle 3—6blütig, getrennt. Oberlippe des glockigen, weichhaarig⸗klebrigen Kelches mit 3 kurzen, ſchmalen und ſpitzen Zähnchen. Unterlippe mit 2 weichſpitzigen Zähnen. Blumenkrone groß, bei der Stammform ſehr ſchön blau, dreimal ſo lang als der Kelch; Kron— röhre von Kelchlänge; Oberlippe S. hierosolymi- abwärtsgerichteten Borſten ſcharf, die kelviolettrot, und ihre Oberlippe iſt etwas weniger ſichelförmig als bei der Stammart. f. atroviolacea, Blüten dunkel⸗ violett. f. albi- flora, Blüten weiß. f. rubi- cunda Wender. pr. sp., Blüten roſenrot. f. va- Wieſen⸗Salbei. riegata V. et Kit. pr. sp., Blüten hellblau; blühende Form giebt es ſchon. Kron-Unterlippe buchtig— Mittellappen der Unterlippe weiß. Verwendung. Art und Formen, beſonders die blaublühenden, ſind am paſſenden Standort, in Land⸗ ſchaftsgärten, auf Parkwieſen, in Anlagen und auch auf Rabatten größerer Ziergärten wirklich ſchön blühend und ſehr genügſam; ſie fühlen ſich auch an graſigen Abhängen wohl, ſind dann eigentlich am ſchönſten. Sie kommen ſo recht zur Geltung, wenn ſie auf Wieſen und Raſenflächen truppweiſe oder zer Da die grundſtändigen Blätter die Frühling bis Sommer, die Pflanzen Wieſen nicht nur das Abmähen nach der Hauptblüte | ſehr gut, ſondern ſie treiben alsbald neue Blütenſtengel ſtreut wachſen. Haupternährer ſind, ſo vertragen die Pflanzen auf und blühen im Spätſommer abermals. Kalkhaltiger, womöglich lehmiger, mehr trockener als feuchter Boden und ſonniger bis halbſchattiger Standort ſind am an— genehmſten. Anzucht aus Samen leicht. styla Bisch., S. amabilis Ath., hort.; S. Scheele), Mehlige Salbei. Texas, auf fruchtbarem Boden. Staudig⸗-halbſtrauchig, 60 —80 em hoch. Blütezeit: Frühling bis Oktober. — Pflanze fein- grauweißfilzig⸗flaumig oder im unteren Teile kahl; die Stengel ſind zahlreich, kräftig, 4kantig und bilden einen dichten Buſch. eirund⸗lanzettlich oder ſelbſt eirund, grob- und unregel— mäßig⸗geſägt, auf ſchlanken Blattſtielen; die oberen lanzettlich oder linealiſch-lanzettlich, bisweilen ganz— randig; die Blätter des Blütenſtandes (Deckblätter) Gattung 911. Salvia, Salbei. ſichelföbrmig. — ſie im April ins Freie, ſo erhält man vom Sommer tana Bolss. pr. Sp. iſt faſt kahl, an den Stengelkanten von Blüten find dun⸗ | ſpitz, etwas geftielt. Untere Blätter von ſtumpfem, oder keilförmigem oder faſt herzförmigem Grunde aus Nr. 27122716. 837 pfriemlich oder eirund⸗ lanzettlich, zumeiſt abfällig. Blütenquirle dicht⸗vielblütig, lange, geſtielte, blattloſe, unterbrochene Ahren bildend, die ſamt den Kelchen dicht⸗ und weich⸗weißfilzig (nicht ſelten auch violett⸗ angelaufen) ſind. Kelch länglich-cylindriſch, im Alter geſtreift⸗furchig; Kelchzähne ſehr breit und ſtumpf. Blumenkrone faſt ohne Oberlippe, die Unterlippe da⸗ gegen groß, dunkellilablau, in der Mitte weiß, bei f. alba hort. die Blüten ganz weiß; ihr Mittel- lappen verkehrtherzförmig-2 lappig. Verwendung. Stattlich und reichblühend; für größere Ziergärten von beſonderem Werte. Im Kalthauſe ziemlich trocken überwinterte Pflanzen regen ſich ſchon im Februar wieder, können bereits im April blühen und mit der Blütenentwickelung bis zum Herbſt fortfahren. Säet man ſie Ende Februar oder Anfang März ins Miſtbeet, wie Nr. 2712, und pflanzt bis tief in den Spätherbſt reichen Blütenertrag, der gerade im Spätherbſt recht angenehm iſt. Ausſaat Ende März oder Anfang April ins Miſtbeet giebt ſpätere Blütezeit, etwa Ende Juli oder Auguſt. Der Boden ſei kräftig, kalkhaltig, dagegen nur mäßig feucht. 2716. Salvia azürea Lam. (syn. S. mexicana Walt., nicht L.; S. acuminatissima Vent., S. angu- stifolia Michæ., nicht Cav., S. acuminata Pers., nicht Ruiz et Pav.; S. elata Poir., S. corifolia Scheele), Azurblaue Salbei. Süd⸗Carolina bis Florida und Texas. Staude, 60 —100 cm hoch. Blütezeit: Juli⸗Auguſt bis Oktober. — Pflanze kahl oder flaumig. Untere Blätter lanzettlich oder länglich, ſtumpf, ge— zähnelt oder geſägt, nach unten in einen unbedeutenden Blattſtiel zugeſpitzt; die oberen Blätter ſchmäler, oft linealiſch, ganzrandig; die des Blütenſtandes (die Deck— blätter) pfriemlich, halbwegs bleibend. Blütenſtände ährenförmig oder riſpig-verzweigt; Blütenſtielchen kurz. Kelch länglich-glockig, gewöhnlich feinflaumig, undeut— lich-2 lippig; Blumenkrone tiefblau; auch eine weiß- 3 lappig und ausgerandet. f. grandiflora Denth. (syn. S. Pitcheri Torr., S. elongata Torr., nicht H. B. et Kth.; S. longifolia Nutt.), Pflanze aſchfarben— flaumig, Blütenquirle dichter, die Kelche filzig-ſeidig. Verwendung wie vorige Art, mit der ſie an Schönheit wetteifert. Kultur entweder einjährig: Ausſaat zeitig im Frühling ins Miſtbeet und die Pflanzen im April, Mai auspflanzen, Abſtand 40 em; oder als Kalthauspflanze: Ausſaat dann vom in Töpfen eben froſtfrei überwintern, was in Süddeutſchland, unter guter Laubdecke vielleicht im Freien geſchehen kann. Vermehrung meiſt durch Sproßſtecklinge oder durch abgetrennte Grundſproſſe, da die Pflanze in unſerem Klima wenig oder gar keinen Samen reif werden läßt. — S. angustifolia Cav, nicht Mich. 2715. Sälvia farinäcea Benth. (syn. S. tricho- caesia | ſommer, Herbſt. Pflanze ſchlank, gewöhnlich bis auf eine (syn. S. reptans Jacg., S. virgata Ort.), Mexiko; ſtaudig-halbſtrauchig, „2 —1 m hoch; Blütezeit: Spät- Anzahl zerſtreuter Borſtenhaare (beſonders an den Knoten) kahl. Blätter linealiſch (31/,—8 em lang bei 2—5 mm Breite), ganzrandig oder undeutlich-gezähnelt, Blütenſtände rutenförmig, ſchlank, mit entferntſtehenden, wenigblütigen Blütenquirlen; Blütenſtielchen ſehr kurz. Kelche jchmal-länglich oder cylindriſch, ihre Lippen halb jo lang als ihre Röhre, ihre Oberlippe eirund, ganzrandig, ſpitz, ihre Unter— lippe mit zwei ähnlichen, aber mehr ſpitzen Lappen. Blumenkrone tiefblau; Kron-Oberlippe jo breit als 838 lang, mit ausgerandetem oder welligem Mittellappen. f. glabra Gray (syn. S. azurea Torr. ex p.), Pflanze völlig kahl, ſelbſt an den Knoten fehlt der Haarring oder iſt daſelbſt ſehr undeutlich. 2717. Salvia patens Cav., Benih., Tafel 49, 195 (Syn. S. grandiflora Nee, nach Cav.; S. macrantha spectabilis _ Schldi., S. decipiens Mart. et Gal., 8. H. B. et Kıh.), Offenblütige Salbei. Staudig, 50—80 cm hoch. Blütezeit: Auguſt bis Oktober. — Wurzeln büſchelig-knollig; die Stengel krautig, aufrecht, weichbehaart. Blätter geſtielt, aus ſpieß— förmigem oder bei den oberſten Blättern abgerundetem Grunde eirund-dreieckig, oder auch alle ſpießförmig, oder die oberen oder bisweilen alle mit rundlich-herz— förmigem Grunde, im übrigen gekerbt, beiderſeits ſteif— haarig, unterſeits bisweilen rötlich-angelaufen, im Alter aber graulich. Deckblätter lanzettlich-linealiſch. Blütentrauben lang; Blütenquirle entferntſtehend. Kelch glockig, zottig, mit borſtenförmig-zugeſpitzten Zähnen, deren oberer meiſt lang-dreiſpitzig. krone faſt Z mal jo lang als der Kelch, mit großem Schlunde, lang herausragenden Staubblättern und kahlem Griffel, 5 em und darüber lang, prächtig ultramarin- oder dunkelblau, bei f. lilacina hort. lilablau, bei f. alba weiß). Kronlippen faſt klaffend; Mittellappen der Unterlippe ſehr breit, aus— gerandet-2 lappig. Verwendung. Dieſe Art iſt ihrer prächtigen, | großen, leider ziemlich bald abfallenden, blauen Blüten wegen eine der ſchönſten der Gattung; ſie iſt als Kalthauspflanze zu behandeln oder im Zimmer, ſogar noch im Keller, bei + 6 bis 10% C. ziemlich trocken zu überwintern; im Frühling, wenn nach und nach mehr zu begießen und im Mai ins Freie zu pflanzen (Abſtand 30 em), wo ſie zu Gruppen vereinigt oder auf größeren Gruppen mit⸗ wirkend, oder zerſtreut auf Rabatten, oder truppweiſe auf Raſen von hervorragender Wirkung iſt. ſei ſonnig oder halbſchattig. Vermehrung durch Teilung älterer Pflanzen, deren Wurzelſtock, wie ſchon Wenn man nun die Pflanzen im Herbſt nicht in Töpfe ſetzen kann, ſo Pohl, S. rosea Fahl; f. punicea nana hort.?, Hor- erwähnt, büſchelig⸗knollig iſt. laſſen ſich die Wurzelſtöcke, an einem mäßig warmen, trockenem Orte auch in Sand oder ſandige Erde ein— geſchlagen, ähnlich wie Dahlien (Georginen) über— wintern. Vermehrung durch Sproßſtecklinge (kim Früh- ling oder Sommer) iſt leicht. Anzucht aus Samen, den die Pflanze reichlich liefert. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung in 2 Wochen. 2718. Salvia brunellödes [prunellodes] F. B. et All., Brunellenartige Salbei. Spanien. hoch. Blütezeit: Sommer. — Stengel mehrere, krautig, faſt einfach; Aſte 20—45 cm lang, 4kantig, aufrecht oder aufſtrebend, weichbehaart. Blätter geſtielt, eirund⸗länglich, ſtumpf, mit verſchmälertem Grunde, gekerbt, zolllang oder auch länger, völlig kahl oder an den Nerven mehr oder weniger rauhhaarig, beider ſeits grün; die des Blütenſtandes eirund, zugeſpitzt, hinfällig. Blütentrauben einfach, langgeſtielt; Blüten- quirle entferntſtehend, faſt einſeitswendig, die oberſten einander genähert, 6—10 blütig (bei k. minor nur 4 blütig und die Pflanze nur 15—25 em hoch). Kelche mit weit auseinandergehenden Lippen, bläulich, jeidig- Blumen⸗ Der Boden ſei nur friſch, dabei durchläſſig, aber doch kräftig und zudem genügend kalkhaltig; der Standort ftig ö ale ne langen Lippen und faſt herausragenden Staubblättern. f Mexiko, Neu- Staudig (bis halbſtrauchig?), 40 — 70 em dunkelpurpurn und dann in blau übergehend 7). ein Gegenſtück zu der ſcharlachrot-blühenden 8. coc- entfernt), 3 bis ſie zu treiben beginnt, ſofort hell und luftig zu ſtellen, als der Kelch, bis blutrot, hort., weißblühend. Familie 146. Labiatae, Cippenblütler. G XXVIIII. kurzhaarig, geſtreift, mit kurz-dreizähniger Unterlippe. Blumenkrone 1 cm lang, faſt Zmal jo lang als der Kelch, ſchön himmelblau (oder anfangs hell- und Iſt einea; fie iſt wirklich ſchön, wird einjährig kultiviert und iſt leicht aus Samen zu erziehen. 2719. Salvia elegans Vahl (syn. S. microcaulis Poir., S. incarnata Cav., Kıh., nicht Zitling; S. punicea Mart. et. Gal.), Zierliche Salbei. Gebirge Mexikos. Halbſtrauchig, 60—120 cm hoch. Blüte- zeit: Sommer. — Stengel krautig, aufrecht, kahl oder zerſtreut-behaart; die Aſte im oberen Teile drüſig— zottig. Blätter 2½— 8 cm lang, geſtielt, aus ge— rundetem oder verſchmälertem Grunde eirund, zugeſpitzt, geſägt, oberſeits etwas ſteifhaarig oder filzig, unterſeits meiſt kahl. Deckblätter ſitzend, eirund, zugeſpitzt, hin— fällig. Blütentrauben 10—20 em lang. Blütenquirle entferntſtehend (die unteren gegen 5 em 6blütig. Kelche glockig, drüſig— zottig, mit 1⸗ bis 3granniger Ober- und s kurz- gezähn⸗ "8 ter, begrannter Unterlippe. Blumenkrone anſehnlich, faſt 6mal jo lang fleiſchfarbig mit dünner, faſt einwärts gekrümmter Röhre, ziem- lich gleich- Brunellenartige Salbei. Iſt überall angenehm. Kultur wie Nr. 2720. 2720. Salvia coceinea 2. (syn. S. glaucescens minum coccineum Mnch.), Scharlachrote Salbei. Nordamerika, Süd-Carolina bis Florida, Süd⸗Texas. Einjährig bis halbſtrauchig, 30—60 cm, bei f. pseudo- coccinea bis 1 m hoch. Blütezeit: Juni bis Oktober. — Pflanze grauweißlich-behaart oder kahl werdend, oder gegen den Grund hin von langen, ab- ſtehenden Haaren rauh. Blätter dünn, aderig, herz⸗ förmig oder eirund, meiſt ſpitz, gekerbt, ſchlankgeſtielt, unterſeits meiſt ſchwach-weichfilzig. Blütentrauben (-ähren) rutenförmig⸗-ſchlank, blattlos; ihre Quirle ziemlich entferntſtehend, wenig- oder mehrblütig. Kelch⸗ lippen kaum halb jo lang als die röhrig-glockige, meiſt purpurliche Kelchröhre. Blumenkrone bis zolllang, außenſeitig weichhaarig oder flaumig, doppelt oder 3 mal jo lang als der Kelch; ihre ſchmale Röhre nach oben hin ſich mäßig vergrößernd; ihre Unterlippe doppelt ſo lang als die obere, aus welcher die Staubblätter hervorſtehen. Unteres Glied der beiden Staubkölbchen⸗ Mittelbänder lang- und ſchmal⸗linealiſch. Blüten der Stammart ſcharlachrot. Formen find: f. lactea f. bicolor, Oberlippe weiß, Unterlippe leuchtend-karminrot. f. nana com- Gattung 911. Sälvia, Salbei. pacta hort., niedriger und buſchiger als die Stammart, infolgedeſſen die Blütentrauben dichter beiſammen und die ganze Pflanze von noch beſſerer Wirkung. f. pseudo- coccinea Jacg.pr. sp. (syn. S. ciliata Benth., S. Galeottii Mart. et Gal.; f. splendens hort.?, f. punicea hort.?), Pflanze 60—120 em hoch; Stengel, Blattſtiele und oft auch die Ränder der Blütenſtandsblätter mit ab- ſtehenden Haaren behaftet und mehr oder weniger rauh. Blüten leuchtend⸗ſcharlachrot, nur 1½ —2 cm lang; Kronröhre nur wenig länger als der Kelch. f. major Rgl. (syn. S. filamentosa Tausch, S. Roeme- riana hort.!, nicht Scheele), Pflanze im freien Lande bis 1½ m, als Topfpflanzen nur etwa 60—80 cm hoch werdend; halbſtrauchig; Blütezeit: Juni bis Spätherbſt; jüngere Topfpflan— zen mit abjtehen- der Behaarung, die ſich aber an zur anliegenden, graufilzigen Be— nur an den Blatt- ſtielen und Knoten einzelne abſtehende Haare. Blüten leuchtend-ſcharlachrot, 2—3 em lang; Kronröhre Scharlachrote Salbei. Verwendung. Am ſtattlichſten iſt k. major, beſonders geeignet zur Bildung großer Gruppen oder für Trupps auf Raſen, während die Farbenſorten f. normalis, f. lactea und beſonders f. nana compacta kultiviert, durch Entſpitzen den Anfang der Blütezeit für kleinere Gruppen, auf Rabatten und auch als Topfpflanzen von ganz vortrefflicher Wirkung ſind. Kultur an ſonnigem Standort in durchläſſigem, humoſem, lehm- und kalkhaltigem, ſonſt kräftigem Gartenboden mühelos und gewöhnlich ein— jährig. Will man die Pflanzen in Töpfen erziehen und überwintern, ſo iſt heller, luftiger Standort bei + 6 bis 10° C. erforderlich und ſelteneres (nur nach Bedarf!) Begießen. (auch im zeitigen Frühjahr) durch Sproßſtecklinge, die jungen Pflanzen dann in kleine Töpfe verſetzen, über— wintern und im Mai auspflanzen. Samen leicht. Ausſaat im März ins Miſtbeet, die Pflänzchen ins Miſtbeet verſtopfen, ſie ſpäter mehr ab— härten und im Mai auspflanzen. Abſtand 30 cm, bei f. major und f. pseudococeinea 50 cm. Topfpflanzen muß man, ſo lange ſie jung ſind, durch Entſpitzen buſchig erziehen und von vornherein genügend ernähren; kräftige Erde, rechtzeitig Waſſer!, bisweilen Dung— waſſer, wenn gut belaubte, reichblühende Exemplare erwachſen ſollen. — Keimkraft der Samen 2 bis 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. 2721. Salvia Gréggii Gray (syn. S. micro- phylla Torr., nicht H. B. et Kih.), Greggs Salbei. 90 7 5 Süd⸗Texas. Halbſtrauchig-ſtrauchig, 40 bis 100 em Vermehrung im Sommer Anzucht aus hoch. Blütezeit: Sommer. — Pflanze kahl oder undeutlich-mehligflaumig; Zweige ſchlank und beblättert. Blätter lederartig (bis 2 em lang), einrippig, ſonſt faſt nervenlos, aus in einen kurzen Blattſtiel verſchmälertem Grunde länglich, ſehr ſtumpf, | | | QAr.2717—2723. 839 ganzrandig. Blütentrauben nicht gerade reichblütig, nackt (d. h. blattlos). Kelch röhrig-glockig (etwa 1—1½½ em lang) mit zuletzt ſpreizenden Lippen, die gut halb jo lang als die Kelchröhre find. Blumen— krone rot oder dunkelſcharlachrot, etwa zolllang, kahl; ihre Röhre länger als der Kelch und ſtark bauchig⸗höckerig; ihr Schlund unter der Unterlippe plötzlich zuſammengeſchnürt; letztere iſt der ſchwach— drüſigflaumigen Oberlippe faſt gleichlang. Unteres Glied der Staubkölbchen-Mittelbänder länglich— linealiſch. Griffel entlang der oberen Seite be— haart. — Verwendung und Kultur wie Nr. 2726. 2722. Sälvia Heerii Agl., Heers Salbei. Peru. Strauchig, 90—150 em hoch. Blütezeit: Sommer, Winter. — Pflanze vom Grunde an ſtark veräſtelt, allenthalben kurz-weichhaarig. Blätter geſtielt, aus herzförmigem Grunde oval⸗lanzettlich, langzugeſpitzt, geferbt-gezähnt, dünn, oberſeits hellgrün, unterſeits weißlich, bis 10 em lang bei 5½ cm Breite; Blatt— ſtiel bis 8 em lang; oberſte Blätter ſchmäler und kleiner. Blüten am Ende der Zweige und Zweiglein in hübſchen, blattloſen Trauben, deren Spindel und 11 0 ̃ Blütenſtielchen rot-behaart, oft aber, beſonders der ideen a Kelch, mit Drüſenhaaren beſetzt find; „Blütenquirle“ e Aublütig, einſeitswendig; Deckblätter aus rundlichem Grunde langzugeſpitzt, früh hinfällig. haarung wird und etwa 2 em lang, angenehm ſcharlachrot gegen Blumenkrone den Schlund hin zierlich weiß-geſtreift, dreimal ſo lang als der Kelch; Kronröhre gekrümmt, gegen den Schlund hin erweitert, innen ohne Haarring; Oberlippe „aufrecht“, ausgerandet; Unterlippe abſtehend-Zlappig. Glieder der Staubkölbchen linealiſch, ſpreizend, das noch einmal ſo lang als der Kelch oder noch länger. fruchtbare (obere) nebſt dem behaarten Griffel lang herausragend, das untere Glied ohne Kölbchenhälfte nach unten gerichtet, oben ſchwach-keulig verdickt. Verwendung als guter und dankbarer Winterblüher, wenn man ſie im Sommer kräftig bis zum Herbſt künſtlich verſchiebt und die Pflanzen im Herbſt und Winter bei + 8 bis 120 C. im trockenem Lauwarmhauſe unterhält, denn im Kalthauſe entwickeln ſich die Blüten erſt im Februar. Die Blüten erſcheinen den Winter hindurch ſehr zahlreich. 2723. Salvia oppositiflüra Auiz et Pav., Ge- genblütige Salbei. Peru. Halbſtrauchig bis ftrauchig, 30—80 em hoch. Blütezeit: Herbſt. — Pflanze buſchig; die Stengel mit ihrem Grunde niederliegend, die Aſte ſind aufrecht, dünn-weichhaarig. Blätter aus gerundetem oder herzförmigem Grunde geſtielt, eirund, ſtumpf, runzlig, weichhaarig, leicht-gekerbt, unterſeits geadert (2 —5 em lang), die des Blüten- ſtandes (Deckblätter) ſehr hinfällig, ſodaß die 12—25 cm langen, einfachen Blütentrauben völlig nackt ſind, und die leuchtend-orangeſcharlach-gefärbten (etwa zoll— langen) Blüten ſo recht hervortreten. „Blütenquirle“ 2blütig, einſeitswendig. Blumenkrone 4 mal jo lang als der Kelch; Kronröhre den letzteren weit überragend, außen weichhaarig; Kronlippen faſt gleichlang. Verwendung und Kultur wie Nr. 2726. Gehört zu den ſchönſten und empfehlenswerteſten Arten. Doch iſt ſie in Kultur etwas zarter, namentlich gegen ſtauende Feuchtigkeit ſehr empfindlich. Verlangt ſtets reichliche Zufuhr friſcher Luft. Kultur als Kalthauspflanze in ſandiger, kräftiger, lehm- und kalkhaltiger Erde; für Topfpflanzen dürfte Zuſatz von ſandiger Wieſen— moorerde zu empfehlen ſein. Im Sommer iſt ſie im freien Lande auszupflanzen. 840 2724. Salvia involucräta Cav. (syn. S. laevi- gata Kth.), Hüllblätterige Salbei. Mexiko, Guate- mala. Halbſtrauchig-ſtrauchig, bis 1m hoch. Blüte⸗ zeit: Sommer. — Pflanze buſchig, mit verlängerten, kahlen Aſten, die ſich wenig verzweigen. Blätter entferntſtehend, langgeſtielt, aus abgerundet-keilförmigem Grunde eirund, zugeſpitzt, in der Mitte gekerbt-geſägt, Blätter des Blütenſtandes (Deck- oder Hüllblätter) ſitzend, breit⸗ kahl, oberſeits faſt ſmaragdgrün. eirund, zugeſpitzt, ſchön roſenrot-gefärbt, die Blüten umhüllend, vor der Blütezeit dachziegelig, nach der Blütezeit abfallend. Blütentrauben ährenförmig, blühend nur kurz, zuletzt 10—15 em lang werdend; Blütenquirle etwa 6blütig, einander genähert. Kelche faſt lederartig, röhrig-glockig, klebrig, oft gefärbt, mit ſtarken Nerven, Blumenkrone 3—5mal fo lang als der Kelch, mit bauchiger, den Kelch meiſt lang überragender Röhre und abgekürzten, ziemlich gleichlangen Lippen, roſen— rot. Griffel behaart. Verwendung. Iſt durch ihre großen rojen- roten Deckblätter an rötlichen Zweigen ſehr auf— fallend und ſo ſchön, daß man ſich wundern muß, ſie zur Bildung großer Gruppen, wozu ſie mit borſtig-langſpitzigen Zähnen. ſich trefflich eignet, wenigſtens in herrſchaftlichen | Gärten und gut gepflegten Landſchaftsgärten, jo jelten | verwendet zu finden. Kultur wie Nr. 2726. 2725. Salvia fulgens Cav. (syn. S. cardinalis H. B. el Kth.), Leuchtende Halbei. Mexiko, Guate- mala. Strauchig, 60—120 cm Sommer, Herbſt. — Pflanze mit zahlreichen bald faſt kahlen, bald dicht-abſtehendbehaarten Aſten. Blätter geſtielt, herzförmig-eirund, ſpitz, geſägt, oberſeits weich— haarig, unterſeits weißfilzig oder wollig, übrigens in hoch. Blütezeit: mit Recht neben der 8. splendens Größe und Behaarung veränderlich, bald (als Topf- pflanzen) nur zolllang, bald (bei kräftiger Kultur und im freien Lande) gegen 8—12 cm lang, alle aber weich, faſt runzlig; die des Blütenſtandes (Deckblätter) eirund, zugeſpitzt, hinfällig. Blütentrauben bis fußlang; Blütenquirle etwa 6blütig, über zollweit voneinander entfernt, ſeltener die Kelche länger als die Blütenſtielchen, röhrig-glockig, weichhaarig, mit kurzzugeſpitzten Zähnen. Blumen- Kth. pr. sp., Aſte zottelhaarig, Blätter an ihrem Grunde nur undeutlich-herzförmig bis faſt keilförmig; Blüten etwas kleiner und blaſſer als bei der Stamm— form. gedrängter ſtehend als bei der Stammform, zahlreicher, auch die Blüten zahlreicher und ihre Kron-Oberlippe etwas flacher und weniger rauhhaarig, die Kron— röhre iſt länger; Griffel weniger federig; Winterblüher unteren blattwinkelſtändig. Familie 146. Labiatae, Cippenblütler. O XXVIII I. anfangs überhängend; „Blütenquirle“ 2 blütig; Kelche glockig, dünnhäutig, gefärbt, kahl oder ſamt den Blütenſtielchen an den Nerven zottig, mit 3 breit- eirunden, zugeſpitzten Zähnen, zur Fruchtzeit breitglockig und faſt zolllang. Blumenkrone kahl (5—7 em lang), fat 3Zmal jo lang als der Kelch, mit den letzteren überragender ſchwach-erweiterter Röhre und abge- kürzter Unterlippe, bei der Stammform (k. normalis) leuchtend-ſcharlachrot, auch die Kelche ſchar— lachrot; bei f. alba beide Teile weiß. — Andere Gartenformen ſind: f. Souchetii ort. (syn. f. Compacta hort.?), Wuchs niedriger, Blütentrauben zahlreicher und dichter; Blüten leuchtend-ſcharlachrot (ſiehe die Tafel). „Issanchou“, wie vorige, aber Blumenkrone roſaweißlich, Kelche weiß, rot⸗-geſtreift, ſehr hübſch. „Appleblossom“, hellroſenrot. „Inge- nieur Clavenad“, Pflanze von niedrigem Wuchs, ſehr früh- und reichblühend; Blüten leuchtend-ſcharlachrot. Dieſe Sorte, welche ſchon von Juli ab ununterbrochen ſolche ihr Anſehen doch bald verlieren. blüht, iſt eine vorzügliche Gruppenpflanze; in Töpfen kultiviert vortrefflich zur Ausſchmückung von Räumen (zu Dekorationszwecken) verwendbar. Jeder Sproß entwickelt Blüten, weshalb man auf Erziehung reichverzweigter, kräftiger Pflanzen Bedacht nehmen ſollte. Verwendung. Von jcharlachrot - blühenden Salvia- Arten iſt S. splendens die bekannteſte und ausgeprägteſte; ja, man findet in den Gärten kaum noch andere als dieſe, und — ſo farbenprächtig dieſelbe auch iſt, welch hoher Wert ihr auch zukommt, ſo könnte doch manche andere prächtige Art, auch blau blühende, ihren Platz behaupten, ſogar als Winterblüher! 8. splendens nebſt Formen ſind ausgezeichnete Gruppenpflanzen fürs freie Land, im Winter aber ſehr geſchätzte und dankbarblühende Topfpflanzen, indem ſie bei nachſtehender Kultur von Herbſtanfang bis in den Januar hinein bei + 8 bis 120 C. reichlich blühen. Wenn im Januar die Blütezeit zu Ende geht, bereitet man eine hinreichende Menge Sproßſtecklinge, die ſich im Warmbeete leicht und in kurzer Zeit bewurzeln; die alten Pflanzen kann man dann fortwerfen, weil Die jungen Pflanzen werden in kleine Töpfe gepflanzt, im Warm⸗ krone leuchten d-karmeſinſcharlach (faſt 5 em 0 pie genflang lang) mit rotzottiger Oberlippe, doppelt bis dreimal jo lang als der Kelch. Formen find: f. Boucheana f. gesneraeflora Lindl. pr. sp., Blütenquirle geſtellt werden. . i g e Land ſtatt. im trockenen Lauwarmhauſe oder im Wohnzimmer. Verwendung und Kultur der 8. fulgens | wie folgende Art. 2726. Salvia splendens Sello, Tafel 94, 376 (syn. S. brasiliensis Spr., S. colorans hort.), Glän- zende Salbei. Braſilien, in Wäldern. Halbſtrauchig— ſtrauchig, ½—13/ m hoch. Blütezeit: Sommer; Winter. — Stengel ſtumpf-4 kantig, meiſt Sfurcchig, kahl, an den Gelenken meiſt ſchwarzviolett, äſtig; Blätter geſtielt, aus keilförmigem, ab⸗ Zweige kahl. gerundetem oder faſt herzförmigem Grunde eirund, zugeſpitzt, gekerbt-geſägt, beiderſeits kahl; die des Blütenſtandes (Deckblätter) eirund, zugeſpitzt, ge⸗ färbt, hinfällig. Blütenähren lang, faſt einſeitig, einigemal entſpitzt. hauſe unterhalten (+ 15 bis 20% C.); wenn die Erde genügend durchwurzelt, werden ſie in 10 em-Töpfe verſetzt und während des fortſchreitenden Wachstums Wenige Wochen ſpäter zeigen ſich an den Zweig-Enden ſchon Blütenknoſpen, die man, wo ſolch kleine Exemplare gerade gut ver— wendet werden können, belaſſen mag, und uns um ſo länger erfreuen, wenn blühende Pflanzen etwas kühler Im Mai findet kräftiger Rückſchnitt und Einpflanzen in ein kaltes Miſtbeet oder ins freie Im Sommer bei ſehr trockenem Wetter durchdringend begießen, Ende Auguſt die Pflanzen mit genügendem Erdballen ausheben, wieder eintopfen, bis zum Anwachſen an einem ſchattigen und wind— ſtillen Orte aufſtellen und ſpäter ins Lauwarmhaus oder Wohnzimmer bringen, wo man ſich von Herbſt bis in den Winter an prächtig blühenden Pflanzen erfreuen kann. — Die für den Sommerflor be- ſtimmten Pflanzen kann man im Auguſt aus Steck⸗ lingen erziehen, die Pflänzchen bei + 6 bis 120 C. hell und dürftig überwintern, im Frühjahr mehr pflegen und Ende Mai auspflanzen (Abſtand 30—40 cm). Anzucht aus Samen. Ausſaat ins Warmbeet oder in Töpfe, die warm zu ſtellen. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung in 2 Wochen. Gattung 912. Rosmarinus und Gattung 913. Monärda. Nr. 2724-2730. 841 2727. Salvia Roemeriäna Scheele, nicht hort.! 2728. Salvia tricolor Lem, nicht Hort., Drei- (Syn. S. porphyrantha, auch porphyrata Desne.), farbige Salbei. Mexiko. Dichter Halbſtrauch, mit RNömers Salbei. Weſt⸗Texas, in leichtem, frucht- ſtarkem einer ſchwarzen Johannisbeere ähnlichem Geruch. barem Boden. Staudig⸗halbſtrauchig, 30 — 70 cm hoch. Die Stengel zuerſt niederliegend, dann aufſtrebend, Blütezeit: Sommer (Auguſt) bis Herbſt. — Stengel drüſig⸗-behaart. Blätter klein, kurzgeſtielt, eirund, ab— und Unterſeite der Blattſtiele oft mit langen, ſpreizenden geſtumpft⸗kerbzähnig, beiderſeits mit erhabenen Punkten. Haaren zerſtreut beſetzt. Stengelblätter alle lang- Blütentrauben geſtreckt, vielblütig. Deckblätter klein, geſtielt und wenigſtens die unteren 3—5 blätterig; ſehr zeitig abfallend. Kelch ſtarkgerippt, 2lippig, die Blättchen oder Endblättchen rundlich oder nieren- ſeine Oberlippe größer, ungeteilt, Unterlippe 2ſpaltig. herzförmig (2½ —7 em breit), grob-ausgeſchweift- Blumenkrone zuſammengedrückt, unten höckerig, Röhre gezähnt oder kerbig⸗eingeſchnitten, dünnhäutig; die 2½ mal fo lang als der Kelch; ihre Unterlippe viel unteren gewöhnlich mit 2—3 ähnlichen aber kleineren größer als die obere, 3 lappig, mit ſehr großem, ver— Seitenblättchen oder Läppchen. Blütentrauben locker, kehrt-herzförmigem, breitgeöhrtem Mittel- und kleinen, verlängert. Oberlippe des Kelches 3Zgrannig oder abgerundeten Seitenlappen. Blüten ſchneeweiß, ihr Mittelzahn undeutlich. Blumenkrone über zolllang, mit karmeſinrot-geſpitzter Ober- und breit-ſcharlachrot— ſammetig⸗ponceaurot oder ſcharlachrot, flaumig, randiger Unterlippe. Kultur etwa wie Nr. 2726. ſchmal⸗röhrigtrichterförmig, etwas gebogen; ihre — S. albo-coerulea Linden. Mexiko; bis 90 em hoch; Unterlippe ſpreizend, mit gerundetem oder verfehrt- Blätter länglich-oval oder lanzettlich, gezähnt, behaart; herzförmig⸗2 ſpaltigem Mittellappen, kaum länger Blütenähren 30—40 em lang; Blüten weiß, mit als die ſtark ausgerandete aufrechte Oberlippe. dunkelblauer Unterlippe. Wird für Freiland— Verwendung und Kultur wie Nr. 2726. An⸗ gruppen empfohlen. Überwinterung im Kalthauſe. zucht aus Samen im März im Miftbeete, oder in Töpfen, die im Wohnzimmer genügend hell und hin— reichend warm ſtehen. | Gattung 912. Rosmarinus L., Rosmarin, © XXVII 7; XXXVIIII (lat.: rös, roris — Tau, marlnus — vom Meere: Standort am Meere auf trockenen Hügeln, gleichſam vom Tau lebend). Kelch eiförmig⸗glockig, 2lippig: Oberlippe hohl, klein-Z zähnig; Unterlippe 2ſpaltig und im Schlunde nackt. Kronröhre innen ohne Haar— ring, in einen 2lippigen Schlund erweitert. Vollkommene Staubblätter 2, ihre Staubfäden geradeswegs ohne Gliederung in das Mittelband der Staubkölbchen übergehend, unterhalb der Mitte mit einem kleinen dünnen Zahn. Staubkölbchen halbſeitig (halbteilig), beide Teile unter ſich zuſammenhängend. Immergrüner, 60—150 cm hoher Strauch mit ſchmalen, ganzrandigen, am Rande umgerollten, würzigen Blättern. Blüten in kurzen, achſelſtändigen Trauben, zu wenigen einander genähert, gegenſtändig, faſt ſitzend, bläulich oder weißlich. — Einzige Art: 2729. Rosmarinus offininälis Z., Gemeiner winterung froſtfrei, hell und luftig im Wintergarten, Nosmarin. Mittelmeergebiet, Schweiz. Blütezeit: | KRalthaufe oder Zimmer, ſogar im geeigneten Keller. Mai bis Juni. Die Erde ſei ein mit reichlichem Sandzuſatz verſehenes Verwendung als angenehmer Topfſtrauch, der, Gemiſch von ſandig-lehmiger Acker- oder Garten— wenn im Frühling ausgepflanzt, im freien Lande den erde und Lauberde; Zuſatz von etwas Miſterde iſt Sommer über üppig wächſt; jedoch in ſolchem Falle oft nützlich. Vermehrung durch Stecklinge im Lau— ſchon Ende Auguſt wieder einzupflanzen iſt, weil er warmbeet. Anzucht aus Samen. Ausſaat im Früh— nach ſpätem Einpflanzen oft ſchlechter überwintert und ling bis Vorſommer in Töpfe oder ins Miſtbeet; die die Zweige leichter abſtocken. Man beläßt allerdings Pflänzchen in kleine Töpfe verſtopfen und ſpäter hell die eingepflanzten Exemplare an halbſonnigem Stand- überwintern. — Keimkraft der Samen 3—4 Jahre; ort bis zum Einräumen im Oktober im Freien. Über- Keimung innerhalb 4 Wochen. Gattung 913. Monärda L., Monarde, G XXVII 7; XXVIII I (nach Nikolaus Monardes, im 16. Jahrhundert Arzt in Sevilla, benannt). Kelch röhrig, verlängert, 15 nervig, ziemlich gleich⸗ mäßig⸗5zähnig; Schlund nach der Blütezeit innen meiſt durch Zottelhaare geſchloſſen. Kronröhre innen ohne Haarring, an der Spitze innen in einen Schlund kurz erweitert, 2lippig. Vollkommene Staubblätter 2, aufſtrebend, aus der Oberlippe oft hervorragend. Staubfäden ohne Hähnchen; Staubkölbchen linealiſch, inmitten befeſtigt, anfangs 2fächerig, aber die ſpreizenden Hälften bald in ein Fach zuſammenfließend. Unfruchtbare Staubblätter ſehr klein oder fehlend. Kräuter. Blätter meiſt gezähnt, die am Blütenſtengel kleiner und oft gefärbt, oder zu Deckblättern verkleinert find. Blütenquirle dicht-vielblütig, viel-deefblätteria. einzeln an den Zweig-Enden oder mehrere übereinander. Blüten anſehnlich oder mittelgroß, weiß, ſcharlachrot oder purpurn. [M. punctata L. (syn. M. lutea Michx.), Staude, 50-80 em hoch, mit weißen oder purpurnen Blütenſtütz- und Deckblättern, hat gelbliche, mit zahlreichen, braun— purpurnen Flecken gezeichnete Blüten.] — 7 bis 9 Arten, in Nordamerika. 3 A. Blütenköpfe einzeln und endſtändig oder bisweilen 2 oder 3 übereinanderentſtehend. Blätter deutlich-geſtielt. Kelchzähne wenig (wenn überhaupt) länger als die Kronröhre breit iſt. Mittellappen der Kron-Unterlippe länger und ſchmäler, ausgerandet. M. didyma (Tafel 499. 2730. a M. fistulosa. 2731. B. Blütenköpfe einzeln. Blätter faſt ſitzend oder nur ſehr kurz geitielt, die des Blütenſtengels oft purpurn oder weißlich; Blumen» krone fleiſchfarbig oder weißlich; ihre Oberlippe gewöhnlich purpurn-gefleckt; Kelchzähne locker oder nach der Blütezeit ſternförmig-ſpreizend: ſchlankſtengelige Pflanzen: M. Bradburyana Beck. (syn. M. fistulosa Hook., nicht L.; M. amplexicaulis Bisch., M. villosa Martens), Nordamerika: 80—100 em hoch; Kronröhre nicht länger als die lange und ſchmale behaarte Ober— lippe. — M. Russeliana Nutt., Staude; Blumenkrone faſt kahl, ſchlank, mit langer und langhervorſtehender Röhre. f 2730. Monärda didyma I., Tafel 49, 196 Pflanze borſtig-behaart bis faſt kahl, angenehm würzig⸗ (syn. M. coccinea Mich. M. purpurea Zam., M. duftend, buſchig und meift Ausläufer treibend; die fistulosa Sims. nicht L.“; M. Kalmiana Pursh, M. Stengel ſcharf⸗Akantig. Blätter dünn, eirund⸗lanzettlich, oswegoënsis Bart.), Zwillings- Monarde (amerik. zugeſpitzt. Blüten in einem endſtändigen oder in 2—3 Oswego-Tea, Bee-Balm). Nordamerika, an feuchten übereinanderſtehenden, gleichſam aus der Mitte des Orten, Fluß⸗ und Bachufern u. ſ. w. Staude, 50 bis unteren ſich erhebenden Köpfen, cha ee g 1 90 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Ganze ponceaurot. Deckblätter und auch andere Teile mit 842 rot übergoſſen oder bemalt. Kelch im Schlunde ſchwach— rauhhaarig, mit ſchmal-pfriemlichen Zähnen. Blumen- krone faſt kahl, 31%, —6 cm lang. Verwendung. Iſt überall empfehlens— wert! Gedeiht in jedem kräftigen, nur nicht zu trockenen Gartenboden ohne Pflege; eine wirklich ſchön blühende, dankbare Staude. Kultur an ſonnigem, wie an halbſchattigem Standort. Ver- mehrung durch Teilung und durch Grundſproſſe leicht. Anzucht aus Samen. Ausſaat vom April bis Juni ins kalte Miſtbeet, in Käſtchen oder von Mai ab auch im freien Lande auf ein Saat⸗ beet und feucht halten. Die jungen Pflan— zen verſtopfen und ſchon im Herbſt oder erſt im nächſten Jahre, wenn ſie erſtarkt ſind, an den be⸗ ſtimmten Platz pflanzen. Ab⸗ ſtand 50 em. Darf in Land- E ; ſchaftsgärten rde. nie fehlen. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung in 2 Wochen. M. Clinopodia L. (syn. M. rugosa 4it.., M. glabra Lam., M. altissima Willd., Monardella caro- liniana Benili., Pycnanthemum Monardella Michæ.), Nordamerika; die Stengel ziemlich ſpitzkantig; Blätter eirund⸗lanzettlich und eirund, ſchlankgeſtielt, dünn, grob- und ſcharfgeſägt; Deckblätter weißlich. Kelch im Schlunde mäßig-rauhhaarig. Blumenkrone ſchwach— weichhaarig, trübweiß oder fleiſchfarbig, zoll— lang. Iſt weniger ſchön. N St N 5 . — J N 2 NI=ÄÜ = —— 7 — Zwillings-Mona 2731. Monärda fistulösa L., nicht Sims (syn. | M. allophylla Michæ., M. varians Bart., M. involu- Familie 146. Labiatae, Cippenblütler. Or XXVIIII. crata Wender., M. altissima f. mollis Willd., M. undulata Tausch, M. affınis Lk.), Röhrenblütige Monarde. Nordamerika. Staude, 60—120 em hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Sehr wandelbar, beſonders in der Blütenfärbung; iſt mit weichen Haaren bekleidet oder kahl; Stengel meiſt ſtumpf⸗ kantig. Blätter gewöhnlich von feſterer Beſchaffen⸗ heit als bei vorigen. Deckblätter weißlich, jelten purpurlich, die inneren meiſt rauh-wimperhaarig. Kelch am Schlunde dichtgebärtet. Blumenkrone, wenigſtens auf der Oberlippe, behaart (bei der nur 40—80 em hohen Stammform, f. typica, weiß, bläulich purpurlich- punktiert oder faſt ganz purpurrot), 2½ em und darüber lang, in Köpfchen. Formen dieſer hübſchen Art find: f. rubra Gray (syn. M. purpurea Pursh, nicht Lam.), Blumenkrone leuchtend-karmeſin oder roſenrot, in der Tracht wie M. didyma, jedoch die Oberlippe der Krone rückſeitig an der Spitze zottiggebärtet; Kelchſchlund deutlich-rauh⸗ haarig, äußerlich mit weitſpreizenden, grannenartigen Haaren; an feuchten Standorten. k. media Willd. pr. sp. (syn. M. purpurea Lodd., nicht Lam., nicht Pursh), Blumenkrone tiefpurpurrot. f. mollis Benth. pr. sp. (syn. M. Lindheimeri Zngelm. et Gray), Blumenkrone von fleiſchfarbig bis violett— weiß, drüſig; ihre Oberlippe außenſeitig behaart oder an der Spitze mehr gebärtet; die Pflanze etwa 1 m hoch; Blätter blaſſer, unterſeits weichhaarig, oft kürzer geſtielt [bei f. mollis scabra (syn. M. scabra Beck, M. menthaefolia Gral.) ſind die Blätter kleiner und feſter, auch die Stengel rauh-kurzhaarig an den Kanten]. Kelchſchlund meiſt von dichten Bartfäden gefüllt, mit oder ohne Außenring von ſpreizenden Grannenhaaren; eine der ſchönſten Formen. f. oblongata Abt. pr. sp. (syn. M. longifolia Zam.), Blüten violett⸗ purpurn, in Köpfen; Pflanze 1—1 /” m hoch; Blätter ſchmäler als bei den vorigen Formen, länglich— lanzettlich, ſpitz, an ihrem Grunde zugerundet-ver⸗ ſchmälert, behaart; iſt ſchön und beſonders für Land— ſchaftsgärten geeignet. — Verwendung und Kultur aller Arten wie Nr. 2730, welche am ſchönſten iſt. Für weitere Wahl M. fistulosa f. mollis und f. oblongata, ferner M. Bradburyana. Gattung 914. Westringia /., Weſtringie, Or XXVII 7; XXVIII I (nach dem Botaniker J. P. Weſtring benannt). Kelch glockig, faſt 15 nervig, gleichmäßig-5zähnig. Kronröhre kurz, oben in einen glockigen Schlund erweitert; Saum 2lippig; Oberlippe aufrecht, ziemlich flach, breit-2 ſpaltig; Unterlippe abſtehend, breit-3 ſpaltig. Voll⸗ kommene Staubblätter 2; Kölbchen mit getrennten Hälften 1fächerig, mit etwas hervorragendem, jedoch unterhalb der Einfügungs⸗ ſtelle der Kölbchen nicht vorgezogenem Mittelband (Konnektiv). Unfruchtbare Staubblätter 2, kurz, mit geteiltem oder keuligem Konnektiv. Nüßchen verkehrt⸗eiförmig, hart, netzig-runzlig, mit großem, hohlem, meiſt bis über die Mitte hinaus dem Fruchtknotenpolſter (oder Griffel) angewachſenem, ſeitlichem „Feldchen“. Sträucher. Blätter zu Zen bis 4en quirlig, klein, ganzrandig. Blüten klein, weiß oder bläulich. Blütenquirle 2 blütig, achſelſtändig, nur bei W. cephalantha F v. Muell., ein endſtändiges, beblättertes, kugeliges Köpfchen. — 11 Arten, im außertropiſchen Auſtralien. Z. B.: W. Dampieri B., Blätter am Rande ſtark umgerollt, zu den, linealiſch, unterſeits aſchgrau. — W. rosmariniformis Sm., Blätter lanzettlich, unterſeits ſilberweiß, oberſeits kahl und glänzend, weniger ſtark umgerollt, zu 4en quirlig. Beide Arten ſind zierliche immergrüne, im Frühling und Sommer blühende Topfſträucher des Kalthauſes und durchaus empfehlenswert. Kultur in Rafen- und Lauberde mit Sand. Im Sommer die Pflanzen im Freien aufſtellen. Vermehrung und Anzucht wie Nr. 2729. Keimkraft der Samen 2—3 Jahre. Gattung 915. Öeimum L., Baſilienkraut, © XXVII 7; XXVIII I (griechiſch: Okımon — Baſilienkraut, von Ozein — ſtark duften). Kelch eiförmig oder glockig, zur Fruchtzeit herabgebogen, der obere Zipfel ſehr groß, kreisförmig oder verkehrt⸗eirund, mit die Röhre herablaufenden Rändern; die Seiten⸗ zipfel meiſt kurz, die unteren zugeſpitzt, bisweilen hoch verwachſen. Kronröhre kürzer als der Kelch, ſehr ſelten länger, innen ohne Haarring; Schlund oft ſchiefglockig; Kronſaum 2lippig: Oberlippe ziemlich gleich Afpaltig; Unterlippe kaum oder wenig länger, herab⸗ geneigt, ganzrandig, flach oder etwas hohl, und die herabgeneigten Staubblätter derſelben aufliegend. Angefeuchtete Nüßchen oft dichtſchleimig werdend. Kräuter, Halbſträucher oder Sträuchlein. Blütenquirle 6- (ſehr ſelten nahezu 10⸗ blütig, in endſtändige, einfache oder riſpige Trauben geordnet. Blüten meiſt weiß oder lila. — 40 Arten der wärmeren Gegenden. 2732. Öcimum Basilicum I., Gemeines buſchig, von Grund auf ſehr äſtig. Blätter gegen- Saſilien kraut. Südaſien. Einjährig, 15—40 em ſtändig, geſtielt, ſpitz-oval oder länglich, entfernt-ſchwach⸗ hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Pflanze geſägt, kahl, grün oder violett, würzig. Blüten unbe- Gattung 914. Westringia bis Gattung 917. Plectränthus. Fr. 27312733. 843 deutend, weiß oder lila, meiſt zu 6en quirlig bei- f. bullatum Alef. (syn. O. bullatum Zam.), Blätter ſammen, von gewöhnlich hinfälligen, die Blüten ſelten blaſig und meiſt tief-eingeſchnitten; f. pelvifolium Alef., überragenden Deckblättern geſtützt und insgeſamt eine Blätter groß, beckenförmig-gewölbt. k. anisatum hort., meiſt einfache, endſtändige, ährenförmige Traube | Blätter groß, grün; Geruch mehr anisähnlich. bildend. Kelch bewimpert, länger als jein Stielchen. Kleinblätterige oder niedrige Sorten Kron⸗Oberlippe kreisrund, hohl, ſehr kurzſpitzig, viel (15—25 em hoch): f. viridierispum Alef., Blätter kürzer als die Kronröhre. klein, grün, kraus; f. violocrispum Alef., Blätter klein, Eine ſehr bildſame Art; es giebt eine große An⸗ violett, kraus; f. minimum Z. pr. sp., ſehr niedrig, zahl von in Blattgröße, Laubfärbung, Blütenfarbe ſelten über 15 em, dichtbuſchig, Blätter ſehr klein, en (ob weiß, rötlich oder grün, flach; k. chamaeleonticum Alef., ſehr niedrig, N lila) verſchiedener Blätter ſehr klein, violett, flach. N en den | Verwendung. Das Baſilienkraut iſt zwar 155 11 Gene Bas mehr Würz⸗ als Zierpflanze, auch jo bekannt, daß 7 10 L., fie find nur man kaum noch etwas darüber zu jagen braucht; gleich- leichte Meade igen wohl muß beſtätigt werden, daß diekleinblätterigen en 1 Sorten ihres würzigen Geruches wegen und weil auch 1 jie wirklich niedliche, oft fat kugelrunde, dicht⸗ 47 0 i on belaubte Büſche bilden, ſowohl in Ziergärten als auch willd. 0 11 519 in Töpfen kultiviert, eine gar angenehme Erſchei— e Benin 0, nung find und die Beachtung aller Gartenfreunde ver— a nn 7 6 dienen. Für Töpfe und im Zimmer ſeien beſonders 1 1 55 1 f. minimum und f. chamaeleonticum empfohlen. nicht Z.; 0 15155 Kultur in allerlei Garten- und Ackerboden, am beſten e ee ee e ee gedüngtem humoſen, ſandigen Lehmboden. er ie wild Anzucht aus Samen ſehr leicht. Ausſaat Ende März ines Baſilienkraut⸗ O. carvophvllatum oder Anfang April in Töpfe oder ins Miſtbeet, und 5 Nee zwar dünn; die Pflänzchen zeitig verſtopfen, auch hell Rob., O. thyrsiflo- | g „ er 8571 rum I., O Barrelieri RAH., O. A 7 55 0. | und luftig halten, damit ſie nicht ſchlaff aufjchießen er 00 ſie ſpäter, Mitte Mai, ins Freie pflanzen (Abſtand e O. scabrum Might, Plectranthus 30 ee c er dan in dpf 90 i a g > Durchmeſſer jegen. Im freien Lande entwickeln ſie be Sorten (etwa ſich viel kräftiger und werden ſchöne kugelige Büſche, 30 em hoch): f. vulgare Alef., Blätter mittelgroß, die, im Herbſt mit Erdballen aufgenommen und in Töpfe grün daes Benth.. Blätter groß 111 | geſetzt, noch im Zimmer verwendet werden können. flach q 0 5 Alef,, Blätter groß, flach, violett; I Keimkraft der Samen 4 Jahre; Keimung bald. Gattung 916. Moschösma K, Moſchusduft, © XXVII 7; XXXVIII I (griechiſch: moschos — Moſchus, osme — Geruch; Pflanze ſtark moſchusduftend). Kelch eiförmig oder glockig, zur Fruchtzeit gewöhnlich herabgebogen, ziemlich gleichmäßig 5zähnig oder der obere, oder die 3 oberen Zähne breiter, mit den Rändern nicht herab— laufend; Kelchſchlund nackt. Kronröhre ſehr kurz; Oberlippe kurz-Aſpaltig; Unterlippe mit 4 flachen Lappen. Staubblätter 4, einge- ſchloſſen, herabgeneigt; Staubfäden frei und zahnlos. Griffellappen ſehr kurz oder pfriemlich. Einjährige oder ausdauernde Kräuter. Blütenquirle 6—10 blütig und einſeitswendig, oder mehrblütig und ziemlich gleichmäßig, in oft zahlreichen, achſel- und endſtändigen Trauben oder Ahren riſpig angeordnet; Deckblätter klein. Blüten ſehr klein, alſo unbedeutend. — 6 tropiſche Arten. Z. B.: M. polystachya Benth. (syn. Ocimum tenuitlorum Burm., nicht L.; O. polystachium I., Plectranthus parviflorus Br., nicht Wild. ; P. micranthus Spr.), Oſtindien; einjährig, ½ —1 m hoch; Blütezeit: Juli bis September; Stengel ſcharf-Akantig: Blätter langgeſtielt (2½ —5 em lang), eirund, langzugeſpitzt, grobgeſägt; Blüten in ſehr ſchlanken Trauben, nur etwa 3 mm lang, fleiſchfarben. — Ver— wendung nur des Moſchusduftes wegen. Kultur und Anzucht wie Nr. 2732. Gattung 917. Pleetränthus LHerit., Hahnenſporn, XXVII 7; XXVIII I; (XX 13) (griechiſch: plectron — Sporn, anthos — Blume; Blüten am Grunde mit Sporn). Kelch zur Blütezeit glockig, 5zähnig, zur Fruchtzeit vergrößert; Kronröhre aus dem Kelche hervorragend, am Grunde oben höckerig, geſpornt oder ſchief, herabgebogen, in der Mitte geknickt oder faſt gerade; Schlund gleichmäßig oder ſchief-erweitert. Oberlippe kurz-3—4 ſpaltig; Unterlippe ganz, meiſt länger, hohl. Staub- fäden untereinander frei. Griffel an der Spitze kurz-2 ſpaltig. Kräuter oder Halbſträucher, ſeltener Sträucher. Blüten- quirle 6- oder mehrblütig; Blütenſtand trugdoldig, traubig, ſtraußig oder lockerriſpig, ſeltener dichtährig. Blüten klein, ſelten 2½ em lang. — 70 Arten, in tropiſchen und ſubtropiſchen Gegenden. 2733. Plectränthus fruticösus Z’Aerit. (syn. röhre an ihrem Grunde oberſeits geſpornt. Kelch Germanea urticifolia Zam.), Strauchiger Sahnen- | 5lappig, fein oberer Lappen am größten, breit-oval, ſporn; Mottenkönig. Südafrika. Halbſtrauchig- zugeſpitzt, die 4 unteren lanzettlich-pfriemlich, die ſtrauchig, 1—1!/;, m hoch werdend. „Blütezeit: unterſten, längſten, am Grunde ſchwachverwachſen. Sommer. — Stengel mit weichhaarigen Aſten; jüngere Verwendung. Alle Teile entwickeln, wenn ge— Aſte ſtumpf⸗4 kantig. Blätter gegenſtändig, geſtielt, rieben, einen ſtarken, jedoch nicht unangenehmen Ge— breit⸗eirund, faſt herzförmig, doppeltgezähnt, etwas | ruch; dieſe Pflanze, das einzige bis jetzt bekannte wirk— kurzrauhhaarig-ſchärflich, die des Blütenſtandes deck- ſame Mittel gegen die in Möbeln, Kleidern und blattartig; Blattſtiele meiſt rötlich. Blüten in end⸗ Pelzwerk großen Schaden anrichtende Kleidermotte, ſtändigen, an ihrem Grunde meiſt verzweigten lockeren wird daher als „Mottenkönig“ einen ſtändigen Platz Trauben, die eine Riſpe darſtellen und an den Trauben in unſeren Wohnräumen ſich erobern. Eine kräftige in 5—10 übereinander befindlichen Scheinquirlen an- Pflanze genügt in einem Zimmer. Kultur in kräftiger geordnet ſind. Blumenkrone klein, blaßblau; Kron- | Gartenerde. Die Pflanze bleibt das ganze Jahr in 844 Familie 146. Labiatae, Cippenblütler. O XXVIIII. lebhaftem Wachstum und iſt durch zeitiges u Begießen und verhältnismäßig geräumige Töpfe. Ver⸗ recht buſchig zu erziehen. Im Zimmer (+ 8 bis mehrung durch Stecklinge. Anzucht aus Samen, 150 C.) verträgt ſie auch einen Standort, der nicht die lauwarm bis warm zu ſtellen ſind. Keimkraft dem Fenſter nahe iſt; im Sommer ziemlich häufiges der Samen 2—3 Jahre; Keimung in 2 Wochen. Gattung 918. Cöleus Lour., Buntlippe, G XXVI 7; XXVIIII (griechiſch: kolsos — Scheide; Staubblätter am Grunde ſcherdig röhrig verwachſen). Kelch eiförmig-glockig, zur Fruchtzeit herab- oder zurückgebogen, ſeltener faſt aufrecht; der obere Zahn eirund, größer als die übrigen, ſeltener die Ränder in die Röhre hinablaufend; untere Zähne ſpitz. Kronröhre herausragend, herabgebogen oder häufiger gleichſam geknickt; Schlund gleich oder erweitert. Saum 2lippig: Oberlippe ſtumpf⸗3—4ſpaltig; Unterlippe verlängert, ganz, hohl, meiſt nachenförmig, Staubfäden und Griffel A Staubfäden am Grunde (um den Griffel herum) kurz in eine von der Blumenkrone freie Röhre verwachſen. Griffel an der Spitze 2 ſpaltig. Kräuter, Halbſträucher oder Sträucher. Blütenquirle 6- bis vielblütig. Blätter oft gefärbt. — 50 Arten, im tropiſchen Afrika, Oſtindien und dem Malahyiſchen Archipel. Die uns intereſſierenden Arten, von welchen unſere zahlreichen, prächtig⸗buntblätterigen Gartenſorten abſtammen, gehören zu der Gruppe, deren Blütenquirle locker, vielblütig, deren Kelch zur Fruchtzeit herabgebogen iſt und einen innen nackten Schlund beſitzt. A. Oberſter Kelchzahn eirund, flach, nicht oder nur kurz nr a DI eirund oder abgeſtutzt, ſeltener faſt lan⸗ zettlich, von den unterſten, verlängerten, verwachſenen frei .. .. C. scutellariodes. 2734. C. Huber. 2735. B. Kelch zur Fruchtzeit ſehr vergrößert, am Grunde faſt aufgeblaſen; ſein oberſter Zahn aufſtrebend und mit den Rändern umgeknickt. Kronröhre herabgebogen, Schlund und Lippen weit: C. malabaricus Benth. (syn. C. Macraei Bot. Mag., C. ovatus u. C. Macraei Benth., C. Walkeri Benth.), Oſtindien, Ceylon. Halbſtrauchig, ½ —1 m hoch. Blüten an den Zweigen einer ſpreizenden Riſpe locker-trugdoldig oder traubig. Blumenkrone nur 6—9 mm lang, blau. f. mollis Benth. pr. sp. hat weichbehaarte Blätter. f. macrophyllus hat noch größere (mehr als 16 em lange) Blätter. Kultur wie Nr. 2734. 2734. Coleus seutellariödes Benth. (syn. Oci- | Aort.), Java, in Gärten kultiviert; Pflanze unten ver⸗ mum scutellariodes Z., Plectranthus scutellariodes holzend, oben krautig; Blätter aus ſpitzem und ganz- Br., P. nudiflorus wiilld., Germanea nudiflora Poir.), randigem Grunde eirund, zugeſpitzt, grob- und ftumpf- Schildträger⸗ Zuntlippe. Oſtindien, Auſtralien. Halb- geſägt, beiderſeits flaumig, hellgrün, oberſeits dunkel- ſtrauchig, / —1 m hoch. Blütezeit ſehr verſchieden. — blutrot-gezeichnet, bei Gartenformen in allerlei Pflanze ſchlank, kahl oder feinflaumig. Blätter geſtielt, Farben; Blütentrauben lang, achſelſtändig; Blüten- aus gerundetem oder keilförmigem Grunde eirund oder quirle getrennt; Blütenſtielchen traubig und einſeits⸗ eirund⸗lanzettlich, zugeſpitzt, gekerbt, dünn, unterſeits wendig. Kelch kurz-rauhhaarig, mit dreiſpaltiger Unter- gewöhnlich purpurlich. Blütenquirle entferntſtehend, lippe, deren Mittellappen länger und halb-2jpaltig iſt; in ſchlanken, flaumigen Trauben locker-vielblütig. Obere Blumenkrone dunkelblau und weiß. f. pectinatus Kelchlippe eirund, Seitenzähne der unteren ſtumpf, der Mackoy, Blätter am Rande in ſehr tiefe ovale Ein— unterſte Zahn ſpitz. Blüten etwa 1½ cm lang, weiß ſchnitte geteilt, wodurch fie ein kammförmiges Aus— mit blauer Unterlippe; Kronröhre plötzlich herab- ſehen erhalten. f. Verschaffeltii Lem. pr. sp., eine gebogen. Staubblätter eingeſchloſſen. 2 Abarten: ſehr ſchöne, noch heute ſehr beliebte Form, etwas robuſter als die Stammform; Stengel, Zweige und Blätter rot-gefärbt; Blätter lebhaft-dunkelbraun⸗ violett, nur am Rande ſchmal-grasgrün-geſäumt und gefleckt, am Grunde kaum in den Blattſtiel ver⸗ ſchmälert oder abgeſtutzt, oder ſelbſt breit-herzförmig, am Rande unregelmäßig- und großgezähnt, etwas wellig; die Zähne oft wieder 1—2 mal gezähnt; beide Blattſeiten ſammetig⸗ſchwachflaumhaarig; k. Verschaf- feltii splendens hat ſammetartig-blutrote oder paurpurkarmeſinrote, krausrandig-großgezähnte Blätter und gehört zu den für die Teppichgärtnerei beſtgeeigneten Sorten. f. laciniatus Benth. pr. sp. hat beiderſeits flaumige, aus ſpitzem Grunde eirunde, tief-eingeſchnitten— gezähnte Blätter und einfache, verlängerte Blüten— trauben, da der Blütenſtiel der Trugdöldchen ſehr kurz iſt; die Blätter können, je nach der Sorte, auf ver— ſchiedene Weiſe gefärbt ſein. Die in den letzten Jahrzehnten gezüchteten Farben⸗ ſorten (syn. Coleus hybridus hort.) ſind auf Coleus scutellariodes zurückzuführen, und durch mannigfaltige Kreuzungen der Abarten und Sorten untereinander iſt die Zahl der Sorten ſo übergroß geworden, daß auf die Sortenverzeichniſſe der Handelsgärtner ver- Sorten der Blumiſten-Buntlippe. wieſen werden muß. e N Kleine Auswahl von Sorten des Cöleus scu- a) atropurpüreus Denth. pr. sp. (syn. C. in- 2 \ gratus Benth.), Blätter langgeſtielt, breit-eirund oder tellarisdes hybridus Blumiiten- Buntlippe, gerundet, vorn stumpf oder jpiß, grobgekerbt; Blüten A. Die 3 beſten Sorten für Teppichbeete und in lockeren, quirligen Trugdolden, welche ſchmale Riſpen Gruppen: k. Verschaffeltii (splendens), ſammetig⸗ bilden. Kelch-Oberlippe eirund, faſt ſpitz; die Zähne blutrot; „Marie Bocher“, ſchön goldgelb, eben⸗ der Unterlippe veränderlich, die beiden unterſten be- ſogut verwendbar als das allbekannte Chrysanthemum grannt. Blüten etwas kleiner. Parthenium aureum; „Hero“, ſchwarz. b) Blümei Benili. pr. sp. (syn. Plectranthus B. Mehr für Topf- und Zimmerkultur ge⸗ scutellariodes B/., nicht Dr.; P. concolor f. pictus eignete Sorten (die gefranſten ſind im allgemeinen weniger gut verwendbar als die ungefranſten): „Riese von Stuttgart“, jammetig-braun und karminamarant mit ſmaragdgrün, das ganze Blatt amarantviolett-ge⸗ adert; iſt die ſchönſte großblätterige Buntlippe in der grellſten Farbenmiſchung. „Generaldirektor Jühlke“, Blätter ſtrahlend-mennigſcharlachrot, gemiſcht mit etwas weinrot, purpur und violett, ſeidenartig und mettalliſch⸗ſchimmernd, am Rande goldgelb-eingefaßt. „Madame Lemoinier“; f. „Scapin“; „Mad Chrétien“; „Arthur Whitley“; „Triomphe de St. Donatien‘‘; „Herr Bethge“; „Lina Boutard‘“; „L. Vieweg“, „Reichskommissar Wissmann“. — Ferner: „Hugo Fuchs“, Grund ſammetig-braun, Zeichnung auffallend breit, karminamarantrot. „Emil Thomas‘, citronen— gelb, nach außen hin heller, mit ſaftgrünen Flecken. „Fräulein Anna Seyderhelm“, Grund jmaragdgrün, mit rötlichviolettem Mittelnerv und ſchwarzviolett— geadert. „Direktor A. Schulz“, olivengrün, mit ſtrohgelber Mitte, violetten Adern und auffallenden karminroten und braunen Flecken. „Karl Lackner“, im innern karmin mit roſa, nach außen braunrot mit ſmaragdgrüner Einfaſſung. „W Rischer‘, lederartig— olivengrün, mit großen hell- und dunkelrötlichbraunen Flecken. „Schmetterling“, Grundfarbe hellſmaragd— grün mit zart⸗ſtrohgelb, karminroſa-getüpfelt und ge— leckt. drungen, gegen die „Arlequin“, ſammetig-braun, rot-genervt. „Juvénal“, Mitte rot, mit braunem Rande. „Platon“, grün, weißrot⸗ und farmin-geftreift, gefranſt. „Frau Marie „Le Poitevin“ glänzend-goldgelb; Wuchs ge Witterung widerſtandsfähig. ſtellende Käſtchen in Lauberde, die Pflänzchen ver— ſtopfen und ſpäter einzeln pflanzen, ſie aber immer Gattung 918. Coleus, Buntlippe. Banzenmacher“, mit farminroten Adern in gelb, rot Keimung in 2 Wochen. und grün übergehend, hellgrün-eingefaßt. „Frau Hauptmann Wagner“, ſtrohgelb, „Feldmarschall Graf Moltke“, ſammetig-braun, dunkler ſchattiert. Adern karmin, hellgrün- und gelb-eingefaßt. denken an D. Neubronner“, ſammetig-braun, mit purpurnen Adern, Einfaſſung intenſiv grün; edle Färbung. „Beckwells Gem“, nach Pfitzers Be— merkung bis heute wohl eine der ſchönſten Buntlippen. „Le Kain“; „La Téte d'Or“; „Heart's Conqueror“; „Aurora“; „Graf Herbert Bismarck“; „Kaiser Friedrich“; „Feuerball“; „Mrs. G. Simpson“; „President Meurein“; „Comte de Servilliers“! „Princesse Ligue“, gefranſt; „Klara Franke“; „Edith Sentance“; „Schlossgärtner Walz“; „Black Dwarf“, ſchwarz; „Prince de Brancovan“. Verwendung. Die Sorten der Blumiſten— Buntlippe ſind wegen ihrer zarten Belaubung weniger zum Auspflanzen ins freie Land geeignet; ſie ſind vielmehr prächtig gefärbte Topfpflanzen des Warmhauſes und der Wohnräume, auch von ſehr leichter Kultur, aber oft mißlich zu überwintern, was im Warmhauſe oder warmen Zimmer geſchieht, wo ſie im Winter faſt alle Blätter abwerfen, weil ſie möglichſt trocken und hell gehalten werden müſſen. grün- eingefaßt. Je ſaftiger und üppiger die Pflanzen im Sommer geworden ſind, deſto weniger gut widerſtehen ſie dem Einfluſſe trüber Wintertage und ungeſchicktem Begießen. An geſchützter Stelle im Freien kann man von Anfang Juni bis Anfang September herrliche, kleine Gruppen bilden. Die ſchönſte Blattfärbung tritt nur ein, wenn die Pflanzen hinreichend ſonnig ſtehen; im Schatten find fie viel weniger ſchön. Wenige ſonnige Tage genügen meiſt, um eine bisher ſchattig gehaltene Pflanze intenſiver zu färben; nie aber ſollte man verzärtelte oder bisher ſchattig gehaltene Pflanzen plötzlich der heißen Mittagsſonne ausſetzen. Einſtutzen violett, weichhaarig. FNr. 2734 2735. 845 zu langer Stengel oder Entſpitzen, damit ſie bujchiger werden, vertragen die Pflanzen zu jeder Zeit. Kultur in zwar kräftiger, humusreicher, aber doch lockerer, recht ſandiger und auch hinreichend kalkhaltiger Erde, 3. B. gleiche Teile Miſt- und jandig-lehmige Acker erde mit /— ⁰ Sandzuſatz, wird dem Zwecke ent- ſprechen; im freien Lande nehmen die Pflanzen mit jeder guten, nicht ſehr geilen Gartenerde fürlieb. Im Sommer reichlich begießen und die Pflanzen nach Be— darf in größere Töpfe verſetzen. Vermehrung durch Sproßſtecklinge im Warmbeete jederzeit leicht; ge— wöhnlich geſchieht fie in den erſten 3—4 Monaten des Jahres von überwinterten und recht warm geſtellten Topfpflanzen, damit man noch im Frühling kräftige Exemplare erhält, von denen man durch Entſpitzen immer wieder neue, noch im ſelben Sommer verwertbare Pflanzen gewinnen kann. Anderenteils kann man im Sommer (Auguſt) je 5 Stecklinge in einen 15em-Topf ſtopfen und dieſe in demſelben Topfe überwintern, ſie im Frühling einzeln pflanzen und entſprechend pflegen. Anzucht aus Samen, beſonders bei den für Teppich— beete geeignetſten 3 Sorten. Unbeſchnitten gelaſſene Euxemplare blühen ziemlich leicht, tragen Samen und die von hervorragenden Sorten ſtammenden Sämlings— pflanzen ſind faſt immer eine den Eltern an Schönheit ebenbürtige Nachkommenſchaft. Ausſaat am beſten im Februar ins Warmbeet oder in entſprechend warm zu warm und hell halten und ſpäter alle geringwertigen fortwerfen. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; 2735. Coleus Hüberi .. (syn. Salvia Schimperi „Frau Hauptmann Berrer“, Mitte und | hort.), Hubers Buntlippe. Abeſſinien. Halbſtrauchig, „An- 40—60 cm hoch. Blütezeit: Winter. — Pflanze buſchig und reichblühend. Stengel abgerundet-Akantig, Blütenzweige, Kelche und Deck— blätter mit abſtehenden Gliederhaaren und ſitzenden Drüſen bekleidet. Blätter verkehrteirund-ſpatelförmig, geſtielt, runzlig, weichhaarig und unterſeits auch mit gelben, ſitzenden Drüſen beſtreut, ſtumpf, von der Spitze bis zur Mitte grobgekerbt. Deckblätter grün. Blüten— quirle 8blütig, entferntſtehend, eine lockere, unter— brochene Traube bildend. Blüten ſchön violett, ſehr zahlreich, mit ungeteilter, nachenförmiger, ge— ſchloſſener Unterlippe, welche die Staubblätter einſchließt; Oberlippe klein, flach, eingeſchnitten, heller, dunkelblau— gezeichnet. Kelch braunrot, anfangs faſt aufrecht, ſpäter herabgebogen, im Schlunde innen nackt, 5zipfelig, der oberſte Zipfel ſchildförmig, eirund, ſtumpf, die unteren Zähne lanzettlich, ſpitz. Blumen— krone locker-zottelhaarig; Kronröhre etwas aufgeblaſen, gekniet-eingeknickt. Verwendung als empfehlenswerter Winter— blüher. Ausſaat im Februar, März ins Warmbeet, die Pflänzchen verſtopfen, verpflanzen, durch Entſpitzen zeitig buſchig erziehen, Ende Mai an geſchützer Stelle ins Freie pflanzen, die hübſchen Büſche im Spätſommer wieder eintopfen, zum guten Einwurzeln ins Kalthaus ſtellen, wo ſie von der zweiten Hälfte des November ab reich blühen werden. Einzelblüten zwar kaum 2 cm lang, aber ſchön blau und zahlreich, zudem im Winter! Vermehrung durch Stecklinge leicht. [C. barbatus Benth. (syn. C. Schimperi Vatke, Plec- tranthus barbatus Andr., P. comosus Bot. Mag., P. Forskalii Willd., P. asper Spr., P. mysorensis Heyne, Ocimum asperum AR., O. cinereum Dr., 846 Familie 146. Labiatae, Cippenblütler. O XXVII1. O. saccharodes Willd.) iſt ſehr ähnlich, hat aber | ſtumpf oder ſpitz; Pflanze mit langen Zottelhaaren einen innen behaarten Kelchſchlund; Blätter bekleidet, nicht drüſig.] Gattung 919. Lavändula Z., Lavendel, O XXVII /; XXVIII I (wahrſcheinlich vom lateiniſchen lavare — waſchen, baden; von den Römerinnen beim Waſchen oder Baden benutzt). Kelch eiförmig⸗ röhrig, aufrecht, 13—15 nervig, 5zähnig, zur Fruchtzeit wenig vergrößert. Kronröhre aus dem Kelch ragend; Saum ſchief, 2lippig: Oberlippe 2ſpaltig; Unterlippe Steilig; alle Lappen abſtehend, eirund oder faſt lanzettlich. Staubblätter nicht herausragend, frei, ohne Zähnchen; Nüßchen meiſt mit nach außen etwas ſchiefem „Feldchen“. Stauden, Halbſträucher oder Sträucher. Blätter am Grunde der Pflanze oft zuſammengedrängt, bisweilen fiederſpaltig oder geſchlitzt. Blütenquirle 2—10 blütig, zu langgeſtielten, eylin⸗ driſchen, einfachen oder am Grunde verzweigten Ahren geordnet. Blüten hellblau oder violett. — 20 Arten, im Mittel⸗ meergebiet. Z. B.: L. officinalis Chaix (syn. L. spica var. L., L. angustifolia Ehrh., L. vera DC.), halbſtrauchig, 30—80 em hoch; Blütezeit: Juli bis Herbſt; Pflanze kurzbehaart; Blätter linealiſch oder länglich-linealiſch, mit umgerolltem Rande, jung graufilzig, zuletzt grün, unterſeits drüſig-punktiert. Blüten in unterbrochenen, lockeren Ahren, lilablau bis weißlich. Deckblätter trockenhäutig, rautenförmig-eirund, langzugeſpitzt, die oberſten kürzer als der drüſig-punktierte Kelch. — L. latifolia Fill. iſt teils durch breitere Blätter, teils durch linealiſche Deckblätter verſchieden, iſt aber weniger beliebt und wohl auch nicht ſo wirkſam. Kultur in jedem guten, durchläſſigen, nicht üppigen Gartenboden. Anzucht aus Samen leicht. Ausſaat in Töpfe oder vom April bis Juni im Freien auf ein Saatbeet; die Pflänzchen alsbald an den Platz ſetzen. Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung in 3—4 Wochen. Gattung 920. Perilla L., Perille, = XXVII 7; XXVIII I (oſtindiſcher Name). Kelch glockig, 10 nervig, 2 lippig. Kronröhre vom Kelche eingeſchloſſen; Schlund ſchiefglockig; Saum kurz-5ſpaltig, der untere Lappen nur wenig größer, nicht gefranſt. Samen durch wenig vorragende Adern netzig. Einjährige Kräuter mit oft violetten oder ſchwärzlichen Blättern. Blütenquirle 2blütig, einſeitig, in achſel- oder riſpenſtändigen Trauben. Blüten klein, geſtielt, weiß, lila oder rötlich. — Einzige Art: 2736. Perilla ocimödes Z. (syn. P. macro- ſchmale, eigentümlich gefranſte und gekrauſte Zipfel stachya Benth., Ocimum frutescens L., Melissa zerteilt, was der Pflanze ein leichteres, zierliches Aus- maxima Ard., Mentha perillodes Zam.), Baſilien- ſehen giebt. f. nankinensis macrophylla (syn. P. nan- artige Verille. Oſtindien, China, Japan. Ein⸗ | kinensis macrophylla crispa compacta) mit ſehr großen, jährig, ½—1 m hoch. Blütezeit: Spätſommer. hängenden, wellenförmig-gefranſten, faſt glockigen — Pflanze robuſt, aufrecht, pyramidaliſch wachſend, Blättern, die auf mettalliſch-glänzendgrünem Grunde ſtark- und eigentümlich würzig duftend. Stengel und dunkelrot ſind. f. nankinensis macrophylla elatior Aſte eckig, oft geſprenkelt. Blätter je nach Bodenkraft, iſt eine ſtattlichere Form der letztgenannten; f. nanki- Pflege und Sorte 7—20 em lang werdend, gegen- nensis variegata, Blätter dunkelrot, weiß-panaſchiert. ſtändig. — 2 Abarten: Verwendung. Die Stammform f. normalis a) normälis (syn. P. ocymodes Benth., „Ye iſt als Zierpflanze ziemlich bedeutungslos. Dahin— Goma“ der Japaner), Pflanze 80—120 em hoch; gegen ſind die Garten-Perillen, d. h. Abart nanki- Blätter beiderſeits grün, gelegentlich auch braunrot- | nensis und ihre Sorten, durch ihre Laubfärbung gefleckt, nur ſchwach-runzlig, aus keilförmigem oder ver- in hohem Grade zierend und in der Ziergärtnerei ſchmälertem Grunde breit-eirund oder rundlich, zuge- unentbehrlich geworden, zumal wo es gilt, herrliche ſpitzt oder ſtumpf, behaart oder kahl, am Rande gezähnt, Farben-Gegenſätze (Kontraſte) hervorzurufen. geſägt oder grobgekerbt, aber nicht kraus; Blattſtiele Freilich, die Pflanzen müſſen mit Sachkenntnis verteilt ziemlich lang (2½ —8 cm). und mit anderen nach Wuchs und Färbung (weiß, b) nankinensis Voss (syn. P. nankinensis roſenrot, gelb, orangegelb oder ſcharlachrot) geeigneten Desne., auch hort., P. arguta Benth.), Garten-P., Pflanzen geſchickt zuſammengeſtellt werden. Kräftige, 50—100 cm hoch, buſchig erzogene Pflanzen ſind ſowohl einzelnſtehend leicht behaart, ſeltener zerſtreut auf Rabatten, als auch in kleinen Trupps kahl, mehr oder weni- beiſammen auf Raſen, ferner zwiſchen lichtem Zier— ger Stark ſchwärzlich- gehölz von guter Wirkung. Haben die Pflanzen ſich purpurbraun, bronze- erſt eingewurzelt, fo vertragen fie das Beſchneiden artig-glänzend (hier und Einſtutzen zu jeder Zeit ohne Nachteil. Kultur und da finden ſich in allerlei gutem Gartenboden an ſonnigem oder unter den Sämlingen wenigſtens halbſonnigem Standort mühelos. Ausſaat auch Pflanzen, die in von Anfang März bis Mitte April, um ſo früher je der Jugend grün— kräftigere Pflanzen bis zum Auspflanzen (Mitte Mai) ſtengelig ſind und faſt gewünſcht werden, entweder ins Miſtbeet oder in grüne Blätter haben, mäßig warm und hell zu ſtellende Käſtchen, und zwar die ſich aber ſpäter recht dünn; die Samenkörner ſind 2 em hoch mit noch purpurbraun fär⸗ Erde zu bedecken und feucht zu halten; die Pflänzchen ö ben); Blätter geſtielt, ſind zeitig zu verſtopfen, damit ſie nicht lang auf— Garten-Perille. eirund, zugeſpitzt, grob- ſchießen und ſchlaff werden; Entſpitzen nach Bedarf. und tiefgekerbt-geſägt, Beim Auspflanzen 30 em Abſtand. — Keimkraft die oberen tiefer gezähnt, am Rande wellenförmig-kraus, der Samen nur 2 Jahre; Keimung in 1 Woche. alle an ihrem Grunde etwas keilförmig oder bei üppigen Behufs Samengewinnung läßt man eine be- Pflanzen auch abgerundet. Blattfläche bisweilen auch liebige Anzahl ins freie Land gepflanzter Perillen blaſig. Blüten unanſehnlich, rötlich oder rötlichweiß, unbeſchnitten, hebt fie Anfang September wieder mit insgeſamt eine Art beblätterter, riſpiger Traube bildend. Ballen aus, ſetzt ſie in Töpfe, eine Handlung, nach Sorten: f. nankinensis laciniata (syn. P. ocymodes welcher die Pflanzen kaum welken, und ſtellt ſie ins f. erispa Benin.“, P. nankinensis atropurpurea foliis Warmhaus oder in ein geeignetes Zimmer, wo ſich laciniatis 2% .), alle Teile intenſiver gefärbt; Blätter in kürzeſter Zeit Blütenknoſpen zeigen, die ſich entfalten violettbraun, tiefer eingeſchnitten; feingeſchlitzt, faſt und, noch kaum alle abgeblüht, auch ſchon im Oktober gefranſt oder faſt bis zur Mitte jeder Blatthälfte in eine Menge Samen zeitigen. Gattung 919. Lavändula bis Gattung 923. Mentha. Nr. 2736— 2738. 847 Gattung 921. Origanum L., Doſt, O XXVII /; XXXVIIII (griechiſch: origanon, von örös — Berg, gänds — Schmuck; Standort der Pflanzen betreffend). Kelch verſchieden, meiſt 5zähnig oder 2lippig. Kronröhre vom Kelch eingeſchloſſen oder herausragend; Kronſaum 2lippig. Oberlippe aufrecht⸗ abſtehend, ausgerandet oder kurz⸗2 ſpaltig; Unterlippe länger, abſtehend, 3 ſpaltig. Staubblätter 4, alle oder doch die beiden unteren aufſtrebend und an der Spitze ſpreizend, oder von Grund auf getrennt, herausragend oder nicht, aber nicht alle aufrecht ſſiehe Gattung Majorana!]; Kölbchen 2 hälftig. Halbſtr äucher oder Stauden. Blätter ziemlich klein und ganzrandig, oder mittelgroß und gezähnt. Blüten⸗ quirle 2 blütig, ſeltener 6— 10 blütig, in kugeligen, länglichen oder cylindriſchen Köpfchen. Deckblätter groß oder mittelgroß, gefärbt oder krautig. Ahrenköpfchen an den Zweig-Enden einzeln, gehäuft oder doldentraubig-riſpig. — 25 Arten, zumeiſt im Mittelmeergebiet; 2—3 durch Europa und Nordaſien verbreitet. Z. B.: A. Deckblätter groß, meift gefärbt, die Kelche verbergend; Kelch 2lippig: O. Dictamnus L. (syn. Amaracus Dictamnus Benth.), Oberlippe des Kelches ganz; Blumenkrone roſenrot. — O. Tournefortii Sibth. (syn. O. calcaratum Juss.), wie vorige, aber: Kronröhre 3 mal ſo lang als der Kelch. — O. Sipyleum L., Oberlippe des Kelches tief-Zzähnig. Blüten purpurrot, in zierlichen, ſchlank überhängenden Ahren. Kalthauspflanzen. — O. pulchrum Boiss. et Heldr., Oberlippe des drüſig-punktierten Kelches bis zur Mitte in 3 eirunde Zähne geſpalten; Blätter mit herzförmigem Grunde; Deckblätter purpurrot; Krone roſenrot. B. Deckblätter mittelgroß; Kelch ziemlich gleichmäßig-5Hzähnig: Kronröhre vom Kelch faſt eingeſchloſſen oder doch nicht lang hervorragend: * O. vulgare 25 Staude, 30-60 cm hoch; Blütezeit: Juli bis Oktober; Blätter eirund, ſpitz; Blütenſtände oft doldentraubig-riſpig. Deckblätter gefärbt, drüſenlos, eirundselliptiſch, ſpitz; bei f. viride Boiss. (syn. O. virens C. A. Mey., nicht Hoffm. et Lk., O. hirtum Aut., nicht Vogel; O. gracile, O. pruinosum u. O. angustifolium C. Koch, O. normale Don) find die Deckblätter grün, oft verkleinert, kahl oder behaart. — O. hirtum Vogel (syn. O. heracleoticum Benth., O. smyr- neum Sibth. et Sm., nicht L.; O. neglectum Vogel) hat gleichfalls grüne, aber eirunde, ſpitze, kahle oder meiſt kurz-rauhhaarige, auf der Innenſeite drüſig⸗punktierte und kürzere Deckblätter. Blütenſtand traubig-riſpig. Dieſe und O. vulgare f. viride (beide mit syn. O. majoranodes hort.!, nicht Willd.!, find als „falſcher Stauden-Majoran“ beſſer verwertbar als das meiſt dafür angebotene O. vulgare. Harte, ſehr genügſame Stauden zum Verwildern in Parks und öffentlichen Anlagen mit trockenem, kalkhaltigem Boden. Anzucht aus Samen; Ausſaat im April auf ein Saatbeet. Gattung 922. Majoräna Tournef., Majoran (Meiran), O XXVII 7; XXVIII I (vom Arabiſchen marjamie oder maryamych). Kelch kreiſelförmig, 2 lippig abgeſtutzt oder auf der einen Seite faſt bis zum Grunde geſpalten. Blütendeckblätter krautig und die Blüten ſehr klein, dicht dachziegelig-⸗ angeordnet. Oberlippe der Blumenkrone flach und gerade, ausgerandet; Kronröhre ohne Haarleiſte; Staubblätter alle aufrecht, voneinander entfernt; Staubkölbchenhälften getrennt, durch Gegeneinanderwenden der Kölbchen faſt querſtehend. Staudige Halbſträuchlein; M. Majorana meiſt einjährig kultiviert. Blüten weiß oder roſenrot. — Etwa 8 Arten, in Südeuropa, Orient, Nordafrika. A. Kelch auf der einen Seite faſt bis zum Grunde geſpalten . B. Kelch kreiſelförmig, ſchief-abgeſtutzt, 5 auf der einen Seite nicht bis faſt zum Grunde geſpalten: (syn. Origanum Maru Sieb., nicht L 2737. Majoräna Majoräna Karst. (syn. M. hortensis Mnch., Origanum Majorana Z.), Garten- Majoran. 30—50 em hoch; Blütezeit: Juni bis Auguſt. Blätter geſtielt, oval oder elliptiſch, ſehr ftumpf, dünnfilzig; Blütenährchen zu Zen ſitzend, geſtielt, rundlich, dicht; Deckblätter eirund, filzig, ge— furcht, dichtdachig. Sehr beliebte Gewürzpflanze, die auch im Zimmer gern geſehen und in Töpfen kultiviert wird. — M. Maru Voss (syn. M. cretica Tournef., M. crassifolia Denth., Origanum Maru I., O. syria- cum Sieb., O. vestitum Clarke?) Winter- Majoran; Sizilien, Orient; Halbſträuchlein; Blätter ungeſtielt, eirund, kleiner, aber dicker als bei M. hortensis; . M. Majorana 2737. M. microphylla Benth. Blütenähren rauhhaariger. Die als Stauden- oder Winter⸗Majoran kultivierte, ſehr ſelten echt zu erhaltende Pflanze f. hortorum Voss (syn. Origanum majoranodes Milld!) iſt in allen Teilen etwas größer als die wildwachſende f. silvestris Voss. Ausſaat obiger Arten Ende März ins Miſtbeet oder (weniger ſicher!) im April auf ein Saatbeet ins Freie und die Saat feucht halten aber nicht ver— ſchlämmen, denn die Samen ſind ſehr fein und dürfen kaum Erdbedeckung erhalten, ſie ſind am beſten nur anzudrücken; die Pflanzen ſpäter auspflanzen (Abſtand 20 cm) oder in Töpfen kultivieren. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 923. Mentha L., Minze, G XXVII 7; XXXVIII I (Minthe, die Tochter des Cocytus, wurde von der Proſerpina aus Eiferſucht in eine Pflanze verwandelt). Kelch glockig oder röhrig, 10 nervig, gleich oder faſt 2 lippig, 5zähnig; Schlund innen nackt oder durch Zottelhaare geſchloſſen. Kronröhre den Kelch nicht über— ragend; Schlund glodig; Kronſaum 4ſpaltig; die Lappen faſt gleich oder der obere breiter, ganz oder ausgerandet. Staubblätter 4, faſt gleich, aufrecht, getrennt; Staubfäden nackt; Kölbchen mit 2 parallelen Hälften. Nüßchen glatt. Aufrechte oder kriechende Kräuter. Blütenquirle meift, vielblütig, ſeltener 2—6 blütig, entweder alle Quirle entfernt und gleichartig, achſelſtändig, oder alle oder die meiſten als endſtändige Ahren erſcheinend. — 25 Arten, faſt alle den gemäßigten Gegenden der Erde angehörend. A. Kelchſchlund nackt; Kelchzähne ziemlich gleich. 1. Blütenſtände endſtändig; die oberſten oder alle Blütenquirle zu endſtändigen Ahren oder Köpfen zuſammengedrängt, ſeltener die unteren Quirle entferntſtehend oder achſelſtändig. a) Blätter ſitzend, ſelten die unterſten mit 2 bis höchſtens 4 mm langem Blattitiel . * M. rotundifolia. 2738. * M. silvestris. 2739. b) Blätter geſtielt, 4—7 mal fo lang als der Blattſtiel; letzterer 6—14 mm lang; Ausläufer dünn, ſehr verzweigt, auf der Erde (oder mente darunter) hinlaufend; Blumenkronröhre behaart; Kelch ſtark gefurcht ))ͥͤ Er 8 * M. aquatica. 2740. 2. Alle Blütenquirle voneinander entferntſtehend, achſelſtändig, vielblütig; die Blätter des Blütenſtandes (Stützblätter) den Stengelblättern gleich. Kelchſchlund nackt. [Bei uns an Bächen und auf feuchten Feldern wild: Mentha arvensis L., Acker-Minze, einſchließlich M. gentilis L., M. sativa L., M. verticillata L. herb., die nur als Formen gelten können, und von denen f. gentilis, mit dichten, ſitzenden Blütenquirlen, wie das Baſilienkraut riecht und als t. gen- tilis variegata mit bunten Blättern in den Gärten vorkommt.] .. M. australis 2741. B. Kelchſchlund durch einen Kranz von Zottelhaaren gefchloffen, oft 2tipnig, die 2 unteren ‚Bühne ſchmäler, Blütenquirle alle entferntſtehend und ihre Stützblätter den Stengelblättern gleich .. * NM. Pulegium. 2742. M. Requienti. 2743. Oktober. — Pflanze ſtark würzig duftend. Wurzelſtock kriechend. Die Stengel aufrecht, am Grunde ſtark veräſtelt, mehr oder weniger weißlich-behaart. Blätter ſitzend, rundlich-eirund, oft herzförmig, gekerbt-geſägt, runzlig, oberſeits grün und weniger weichbehaart, unterſeits grauweißfilzig oder wollig, bei f. variegata 2738. * Mentha rotundifölia Z. (syn. M. rugosa Lam., M. neglecta Ten., M. macrostachya Ten., M. fragrans Presl, M. suaveolens Zhrh., M mexicana Mart. et Gal.), Rundbläfterige Minze. Europa, Nordafrika, Sibirien, Nordamerika. Staude, 30—60 em hoch oder lang. Blütezeit: Juli bis 848 hort. die Blätter hübſch gelblichweiß-gefleckt und -gejtreift oder auch weiß-gerändert. Blutenahren dicht, linealiſch-cylindriſch bis kegelig-cylindriſch, oft riſpig. Deckblätter lanzettlich. Kelche undeutlich-geſtreift, kurz- rauhhaarig, zur Fruchtzeit eiformig-kugelig, mit turzen, ſpitzen, zuletzt zuſammenneigenden Zähnen. hellviolett oder lila, unbedeutend. Verwendung der buntblätterigen, nur etwa 30 em hohen Form ſowohl für trockene als jur feuchte, immer aber doch ſonnige Standorte. Iſt in Land— ſchaftsgärten für ſchöne, dauerhafte Einfaſſungen, auf Terraſſen, auf Steingruppen wertvoll! Kultur mühelos, in allerlei Boden. Vermehrung durch Grundſproſſe ſehr leicht. 2739. * Mentha silvestris 1. 5. dat., Wald- Minze. Europa, Orient, Nordafrika; an Gräben und Ufern. Staude, 30— 75 em hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Blätter ſitzend, die Blattſtiele höchſtens 2 mm bis (jelten, 4 mm lang; Erdſtamme unterirdiſch, dick, wenig geteilt. Blumenkronrohre kahl. Formen ſind: A. Blätter mehr oder weniger verbogen (Runzlige Waldminzen): t. crispa 4%, nicht Belli. (syn. M. crispa L.), Echte Krauſeminze; alle Teile der Pflanze grün und locker dünn-behaart; Blüten in zolllangen, länglichen Kopfen; Blätter viel breiter als lang, ſtark kraus und blang=uneben. t. crispata Schrad. pr. sp. (syn. M. piperita f. crispa Auch), Falſche Krauſeminze; alle Teile kahl und bräunlich; Blätter zweimal jo lang als breit, ſpitz, ſichelig-ge— bogen und kraus; Blinen in ſchmalen Scheinahren; oft in den Gärten für die echte raufeminze gehalten. f. undulata Willd. pr. sp. (Syn. M. candicans Maul Y), alle Teile weißfilzig; Blatter 1½ —2 mal ſo lang als breit; Blüten in ſchmalen Scheinähren. : B. Blätter eben; Blüten in ſchmalen Schein— ähren: f. nemorosa ald. pr. sp. (syn. M. silv. f. incana, f. latifolia, f. planıfolia Bisch.), alle Teile weißfilzig; Blätter ſtumpf, ½ — mal länger als breit. t. mollissima Denih., alle Teile dictfilzig; Blätter lanzettlich. k. vulgaris Hell., alle Tele dünnfilzig; Blätter 2—4 mal jo lang als breit, ſpitz. f. pubescens Aoch, Blätter oberseits grün, tayl erſcheinend, unter der Lupe aber doch behaart; unter- ſeits weißfilzig, lang, spitz. t. viridis 4. pr. sp. (syn. M. silv. f. glabra Aovch, alle Teile kahl; Blatter 2—3 mal jo lang als breit, ſpitz. Wird oft fur Pfeffer- minze gehalten, hat aber sitzende Blätter. 2740. Mentha aquatica L. S. lal., Waſſer- minze. Europa, an Ufern, Gräben. Staude, 30 bis 100 cm hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Blätter geſtielt, 4—7 mal ſo lang als den Blattſtiel. Formen: A. Blüten in cylindriſchen, ährenähn— lichen Riſpen (Ahrige Waſſerminzen): 1. piperita L. pr. sp. (syn. M. pip. oificinalis Koch), Echte Pfefferminze; alle Teile der Pflanzen kahl, nur hier und da mit einzelnen, kleinen Härchen, grun oder mit violettem Anflug; Blätter und obere Deckblätter lanzettlich; Geſchmack eigentümlich ſcharf-würzig, brennend und gleich darauf kühlend; alle fultivierten Pflanzen haben eingeſchloſſene unentwickelte Staub— kolbchen und ſtammen ursprünglich wohl von einer einzigen Pflanze ab, zumal Same von ihnen nicht gewonnen werden kann; Vermehrung aber durch die Auslaufer jederzeit ſehr leicht. sp. (Syn. M. piperita Langii Aoch), wie vorige, aber Dlatter eirund, obere Deckblätter linealiſch-pfriemlich. Bluten Pflanze kahl, auf dem Trockenen behaart; Geſchmack Familie 146. Labiatae, Cippenblütler. Oer XXVIII I. B. Blüten in einem endſtändigen Köpfchen, dem ſeltener noch ein oder zwei Köpfchen vorausgehen: 1. pipericeps Alef., auf trockenem Boden alle Blätter, auf naſſem wenigſtens die Blätter der Seitenſproſſe lanzettlich; Blätter der Hauptſproſſe auf naſſem Boden eirund-lanzettlih; am Waſſer wachſend die genau wie Echte Pfefferminze; auch die eingeſchloſſenen rauben Staubkölbchen kommen bei dieſer Form vor. 1. glabrata Koch (syn. M. citrata Zhrh.), alle Teile kahl, nur die Kelchzähne ein wenig bewimpert; Blätter eirund. t. hirsuta Koch, alle Teile mehr oder weniger behaart; Blätter eirund. 2741. Mentha austrälis . Dr. (syn. Micro- meria australis Benih.), Auſtraliſche Minze. Australien. Staude, 30—60 em hoch werdend. Die Stengel aufrecht oder aufſtrebend, an den Kanten meiſt ſcharf, grau-behaart oder kahl. Alle Blätter ganzrandig oder hier und da ſpärlich-gezähnt, oft uber zolllang, lanzettlich. Blütenſtielchen ſehr kurz. Blüten zahlreich und „verhältnismäßig“ groß, aber die Blumentrone unter 9 mm lang; Kelch ſchmal, grau— weich oder zottig, 4 mm bis faſt 7 mm lang. f. gracilis Henlli. pr. sp. (syn. M. diemenica Spr., Micromeria gracilis Dench.), in allen Teilen kleiner, wird kaum bis 30 em hoch; Kelch 3—4 mm lang, mit lanzett⸗ lichen oder lanzettlich-pfriemlichen Zähnen; Blätter eirund, unter zolllang. Pflanze mehr ausgebreitet, und wuchernd. Sehr niedlich und wie Nr. 2738 verwendbar iſt f. variegata, mit kleinen, bunten Blättern. Froſtfreie Überwinterung erforderlich. 2742. Mentha Pulegium Z. (syn. M. exigua I, M. montana Lowe, M. simplex Host, Pulegium vulgare ill., P. erectum Mill., P. latifolium Buuh.), DVolei-Minze. Europa, Orient, ꝛc. Staude, 10—30 cm hoch werdend. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Die Stengel ſind niedergeſtreckt, ſehr äſtig; Blätter geſtielt, elliptiſch oder eirund, ſtumpf, ſchwachgezähnt. Blüten in blattwinkelſtändigen, kugeligen, vielblütigen Quirlen, die alle entfernt ſtehen. In 3 Formen: f. com- munis Benultli., Stengel und Blätter kahl oder zart— flaumig; Blätter des Blütenſtandes (Stützblätter) nervig. f. villosa Denih. (syn. M. gibraltarica Milld., M. tomentosa Sm., M. tomentella Hon. ei Lk., M. pulegiodes He., Pulegium tomentella Prest), Stengel und Blätter von weichen, faſt wolligen Haaren dichtzottig; Stützblätter der Blütenquirle runzlig. t. micrantha [mirantha] Denih. (syn. M. micrantha Tisch.), Pflanze zwergig, kahl, Blüten klein, Kelchzähne kurz; iſt ſehr ſelten. Verwendung. t. villosa iſt eine vortreff— liche Pflanze für die Teppichgärtnerei wie für zierliche Einfaſſungen; ſie bildet reizende ſmaragdgrüne, würzigduftende Polſter und ſei für dieſe Zwecke ganz beſonders empfohlen! 2743. Mentha Requienii Denih. (syn. Thymus parviflorus fegu.), RNequiens Minze. Korſika. Staude, taum 5 em hoch! Blütezeit: Sommer. — Am Boden hinkriechend und wurzelnd, überaus reich ver— zweigt, kahl oder etwas behaart, dunkelgrün; Die Zweige fadenförmig, etwas aufſtrebend. Blätter lang- geſtielt, ihre Fläche rundlich, kaum 5 mm im Durch⸗ meſſer erreichend, Rand faſt ganzrandig. Blütenquirle in den Blattwinkeln 2—6; Blütenſtielchen länger als der 1. Langii Seu. pr. kugelig-glockige, kahle, faſt zweilippige, innen im Schlunde zottige Kelch. aue Teile ſlaumig-behaart. t. nepetodes Le). pr. sp., Verwendung. Reizende dichte, grüne Kiſſen bildend; die kleinen rötlichen Blüten zierlich aber Gattung 924. Thymus, Thymian. Nr. 2739 2745. 849 belanglos; alle Teile mit angenehmem, durchdringendem man die Erdoberfläche größerer Topf- und der Kübel— Pfefferminzgeruch. Iſt für Wintergärten, Kalthäuſer | pflanzen damit begrünen können. Anzucht aus Samen und kühle, luftige Zimmer zu empfehlen, möchte wohl nicht ſchwierig. Ausſaat halbwarm halten; Überwin— auch für Teppichbeete geeignet ſein. Ferner wird | terung froſtfrei. Gattung 924. Thymus L., Thymian (Quendel), O XXVII7; XXVIIII (griechiſch: thymos — Mut, appetiterregend; ſchon bei den Alten Name einer Art Pfefferkraut). Kelch eiförmig, 10-13 nervig, deutlich⸗2lippig: Oberlippe breit, abſtehend oder aufrecht, kurz- oder bis zur Mitte 3zähnig; Unterlippe aus 2 ſchmalen Zähnen beſtehend; nach der Blüte der Schlund innen durch Zottelhaare geſchloſſen. Kronröhre vom Kelch eingeſchloſſen oder heraus— ragend, innen nackt; Saum faſt 2 lippig: Oberlippe gerade, faſt flach. Staubblätter 4, herausragend (jeltener eingeſchloſſen), gerade, en parallel ober Tat quer durch ein breites odet kleines Wittelband getrennt, Halbſt raucher ober Sträuglein. Blätter fein, 40 Arden ift alle en de b e entweder alle getrennt 5 achſelſtändig oder eine 155 oder lockere Endähre bildend. — rten, e t ebiet. Kelch ſiiekrund; Kronröhre vom lg engen uber Venteloen kaum überragend. 2744. Thymus Serpyllum Z., Feld- Thy- Waldrändern gemeine Form, iſt eine durchaus zier— mian. Europa, Aſien, Nordafrika. Halbſtrauchig, liche, ſehr reichblühende und vortreffliche 5—25 em hoch. Blütezeit: Juni bis Herbſt. — Einfaſſungspflanze für ſonnige, trockene Pflanze raſenbildend, die Stengel oder Aſte im unteren Standorte, namentlich in Landſchaftsgärten und in An— Teile niederliegend und wurzelnd, oder aufſtrebend, lagen mit trockenem, kalkhaltigem Boden. G.Schaedtler bisweilen aufrecht, reihenweis- oder rundum flaumig- in Hannover jagt darüber: „Dieſes niedliche Gewächs behaart. Blätter aus mehr oder weniger verſchmälertem mit ſeinen niederliegenden Stengeln, dicht beſetzt mit oder keilförmigem, ſelten abgerundetem Grunde elliptiſch, winzigen Blättchen und vom Juli bis in den Spät— länglich oder linealiſch, ſeltener breit-eirund bis rundlich. herbſt überſäet mit hellpurpurroten, faſt viereckigen Blütenquirle ſitzend, in ein Köpfchen zuſammengedrängt Lippenblümchen, wäre fo recht geeignet als Einfaſſungs— oder die unteren mehr oder weniger entferntſtehend, pflanze um Blumen- und Gemüſebeete; die Blüten geben traubig; Deckblätter ziemlich gleichförmig. Blüten- den Bienen lange Zeit eine Nahrung.“ Anzucht aus ſtielchen faſt kürzer als der mehr oder weniger kurz- Samen leicht. Ausſaat im April auf ein ſonnig ge— rauhhaarige bis zur Mitte zweilappige Kelch, deſſen legenes Saatbeet. — Keimkraft der Samen 2 bis Oberlippe etwas länger iſt und kahle oder bewimperte 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Zeckige Zähne hat, . die Unterlippe in 2 be= 2745. Thymus vulgäris L., Gemeiner Thymian. wimperte, lanzettlich-pfriemliche Zipfel geteilt iſt. lbſträuchlein, 15—25 ch. Blüt 71. Juli Blumenkrone roſen- oder pur pur rot, ſelten weiß 5 u nu // ᷑̃ mit vom Kelche faſt eingeſchloſſener Röhre. — Eine f,, Dabic) zone außerordentlich formenreiche Art, deren Formen ſämtlich fn a am Grunde nicht (oder ſelten) ineinander übergehen, die aber früher für faſt ebenſo— oh 5 er viele Arten gehalten wurden. Alle Formen hauchen a in der Blatt einen angenehmen, würzigen Duft aus, und beſonders 175 1115 9 155 beliebt iſt wegen ihrer zierlichen, bunten, nach Citronen— 0 5 1 5 11110 Meliſſe duftenden Blätter die Form k. citriodorus | 10 c foliis aureo variegatis (syn. T. citriodorus hort.!, 5 u nicht Schreb. J); Blätter rundlich-eirund, dunkelgrün, 15 eee 4 e e f iert, die blüten- goldgelb-geſäumt. f. citriodorus foliis ar- tändi 70 genteo variegatis hat ſchön grün- und weißbunte 110 1110 ui A Blätter und iſt noch ſehr ſelten. f citriodorus Bliit Ei By „Golden Fleece“, mit faft ganz goldgelben A De. Blättern. Alle 3 Sorten eignen ſich vortrefflich für Ba 9 ae die Teppichgärtnerei und zu zierlichen Einfaſſungen. len 1028 e Doch gedeihen ſie nur an ſonnigen Standorten und N . in mehr trockenem, jedenfalls kalkhaltigem Boden vor⸗ der e Ge züglich. Vermehrung durch Teilung, Ablieger oder 0 mit fehr Gemeiner Thymian. 1 1 O 1 1 1 1 7 „ur 1 11155 nn 9 ſchmalen, den kultivierten mit breiteren, und den ſchneiden zu können) Überwinterung im Kalthauſe Lich a ee Hesau) nu gelbz erforderlich. f. Kotschyanus Boiss. (syn. T. xylor- ichweiß bunten Blättern. rhizus und T. Balansae Bosss. et Ky., T. citriodorus Verwendung. Die Art und die buntblätterige hort. ex p, T. elatus Schrad.) iſt ein Sträuchlein Form eignet ſich vortrefflich zur Verzierung von Gtein- mit holzigen, oft dicken, meiſt aufrechten Aſten; gruppen und zu Einfaſſungen in großen Gärten mit Blätter aderig, rundlich oder keilförmig-eirund, oder ſehr trockenem Boden, an ſonnigem, luftigem Standort; elliptiſch, oder bei f. Kotschyanus lanceolatus (syn. beſonders in ſolchen Gärten, um die man ſich nicht 1 hade e 1 ) lanzettlich, unter- viel kümmern kann. An manchen Orten, e eit3 erhaben-geadert. Blüten in an ihrem Grunde auf friſchem Boden und an halbſchattigem Standort, bisweilen unterbrochenen Köpfchen a leidet 955 jedoch im Winter und al dänn alljährlich, Kelchzähne alle meiſt bewimpert und die oberen ſpitz auf günſtigem Boden dagegen nur alle 3—5 Jahre oder zugeſpitzt; Blumenkrone meiſt weiß. k. Kotschy- neu angepflanzt werden. Anzucht aus Samen. Aus⸗ anus foliis variegatis iſt buntblätterig. Beide geben ſaat Anfang April am beſten in ein kaltes Miſtbeet zierliche kleine Topfbäumchen mit Kugelkrone. mit Fenſtern, oder auf ein ſonnig gelegenes Saatbeet Verwendung. Der Feld-Thymian, auch die im Freien, recht dünn; die Pflänzchen ſpäter unter ganz gewöhnliche bei uns auf Hügeln, Triften, an (15—) 20 em Abſtand an den beſtimmten Platz ver- Vilmorin. Dritte Auflage. 54 850 ſetzen. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung nach 1— 2 Wochen. 2746. Thymus mastichinus L., Waftix-Thy- mian. Spanien, an ſteinigen Orten. Halbſtrauchig, 30—60 cm hoch. Blütezeit: Juni bis Herbſt. — Pflanze ausgebreitet oder aufſtrebend, äſtig, blaßgrün graugrünlich; Blätter geſtielt, aus verſchmälertem Familie 146. Labiatae, Cippenblütler. Or XXVIIII. Grunde eirund oder länglich, ſtumpf, flach, die oberen und blütenſtändigen breiter; Kelche zottig, alle Zähne pfriemlich, federig und länger als die Kelchröhre. Blumenkrone weißlich, meist kürzer als die Kelch- zähne, ſeltener länger. Pflanze von ſehr angenehmem, würzigem Wohlgeruch und durchdringendem, balja- miſchem Geſchmack. Kultur als Kalthauspflanze. Gattung 925. Hyssöpus L., Mop, Or XXVII 7; XXVIIII (griechiſch: hyssopos, Name dieſer Pflanze). Kelch röhrig, 15nervig, gleich oder mit etwas ſchiefer Mündung, 5 gleichen Zähnen und innen nacktem Schlund. Kronröhre jo lang als der Kelch; Kronſaum 2lippig: Oberlippe flach, aufrecht-abſtehend, ausgerandet; Unterlippe abſtehend, 3ſpaltig. lanzettlichen, ganzrandigen Blättern. langen Endähre angeordnet. 2747. Hyssöpus officinalis Z., Gebräuch- licher Vſop. Südeuropa, auf ſonnigen, ſteinigen Hügeln. Staudig-halbſtrauchig, 30—60 em hoch. Blütezeit: Mitte Juli bis September. — Pflanze aufrecht, mit rutenförmigen Stengeln, im oberen Teile krautig. — 4 Formen: f. cyaneus Alef., Blüte tiefblau; f. ruber Mill., Blüten ſchön roſenrot; f. albus Alef., Blüten weiß; f. altissimus Mill. pr. sp., die höhere Form, mit ſchmäleren Blättern und blauen, aber größeren und lockerer geſtellten Blüten. Verwendung. Der Qſop, vorzüglich f. cyaneus und f. ruber, iſt eine Pflanze von an mutiger Nüßchen Zeckig. Blütenquirle 6- bis vielblütig, einſeitswendig, achſelſtändig, entferntſtehend oder zu einer Blüten ſchön blau, rot oder ſeltener weiß. — Einzige Art: Staubblätter 4, die unteren am längſten, herausragend, auseinanderneigend; Kölbchen 2fächerig, mit linealiſchen, an ihrem Grunde ſpreizenden Fächern (Hälften). Halbſtrauch mit linealiſchen oder ſchmal⸗ als in kleinen Trupps im Farbengemiſch auf Rabatten im Verein mit anderen Stauden oder Halbſträuchern auf Raſenflächen großer Gärten, an ſonnigen Böſchungen in Parks, endlich als Einfaſſung um große Gruppen. Kultur in allerlei gutem, kalkhaltigem Boden an ſonnigem oder doch halbſonnigem Standort, vorzüglich in humoſem, ſandigem Lehmboden. Vermehrung durch abgetrennte Grundſproſſe. Anzucht aus Samen leicht. Ausſaat vom April bis Juli auf ein Saatbeet im Freien und die Pflanzen ſpäter an den beſtimmten Platz ſetzen (Abſtand 30 em). Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung in 2 Wochen. Tracht und wirklich ſchön, ſowohl einzelnſtehend, Gattung 926. Gard quia Ruiz et Pub., Gardoquie, Gr XXVII 7; XXVIII I (nach Don Diego Gardoqui, Finanzminiſter des ſpaniſchen Königs Karl IV., benannt). Kelch röhrig, 13nervig, nicht oder kaum 2lippig, meiſt mit 5 kurzen, geraden, faſt gleichen Zähnen. Kronröhre meiſt lang über den Kelch hervorragend, gerade oder gekrümmt, innen nackt; ihr Saum 2lippig: Oberlippe aufrecht, faſt flach, ausgerandet; Unterlippe ſchwach-abſtehend, Zlappig. Halbſträucher, ſeltener Sträucher, niederliegend oder aufrecht, meiſt ſehr äſtig. Blätter zahlreich, klein, ganzrandig, ſeltener die größeren gezähnt. Blütenquirle wenig-, ſeltener vielblütig, locker oder dicht. Blüten meiſt anſehnlich, ſcharlachrot oder gelb. — 26 Arten, im andinen Amerika, von Chile bis Mexiko. Z. B.: G. elliptica Ruiz et Pav., ſcharlachrot. G. grandiflora Kth., gelb. G. multiflora Ruiz et Pav., purpurrot. G. argentea Kth., Blätter ſilberweiß-behaart, Blüten ſcharlach. G. Gilliesii Grah. (syn. G. chilensis Benth.), niedrig, Blüten ſcharlachrot. Kultur als Kalthauspflanzen, im Sommer im Freien; dürften in milden Gegenden Deutſchlands unter Fichtenzweigdecke überwintern. Anzucht aus Samen. Gattung 927. Calamintha Much, Schönminze, Or XXVII 7; XXVIII I (griechiſch: kalos — ſchön, mentha — Minze). Kelch röhrig, ſtielrund oder am Rücken flach, nur wenig zuſammengedrückt, 13 nervig, 2lippig: Schlund innen nackt oder zottig. Kronröhre meiſt hervorragend, gerade oder leicht zurückgekrümmt; Schlund oft erweitert; Saum 2lippig. Staubblätter 4, zweimächtig; untere länger, aufſtrebend, eben paarweis zuſammenneigend, ſehr ſelten etwas getrennt. Kräuter oder Halbſträucher, ſeltener Sträucher. Blätter klein, ganzrandig oder die größeren meiſt gezähnt. Blütenquirle achſel— ſtändig, locker-wenig- oder ſehr dicht-vielblütig, faſt kugelig. — 40 Arten der gemäßigten Gegenden der nördlichen Halbkugel. Z. B.: C. grandiflora Mnch. (syn. Melissa grandiflora L., Thymus grandiflorus Scop.), Staude, Blüten purpurrötlich. — C. coccinea Benth. (syn. Gardoquia Hookeri Benth., Melissa coccinea Spr., Cuuila coceinea Nutt.), Pflanze jo gut wie kahl, Aſte rutenförmig; Blüten ſchön ſcharlachrot, 3½ —4½ em lang, drüſig-weichhaarig; Florida. — Am ſchönſten iſt wohl C. coccinen, die froſtfrei zu über⸗ wintern iſt. Ausſaat vom April bis Juli auf ein Saatbeet. Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung in 2 Wochen. Gattung 928. Horminum L., Dracheumaul, O XXVII 7; XXVIII I (griechiſch: horminon, eine Art Salbei, von hormaino — ich reize; nach Dioskorides: zur Liebe). Kelch faſt 13 nervig, 2lippig, zur Fruchtzeit vergrößert, breitröhrig, nickend. Kronröhre über den Kelch hervorragend, einwärtsgekrümmt-aufſtrebend, innen mit Haarring, am Schlunde erweitert; Saum faſt 2 lippig: Oberlippe aufrecht⸗-abſtehend, abgeſtutzt⸗ausgerandet, Unter⸗ lippe abſtehend⸗Zſpaltig. Staubblätter 4, zweimächtig, die unteren länger, aufſtrebend; Staubfäden an der Spitze mit einem Zähnchen; Kölbchen paarweis zuſammenhängend, linealiſch, zuſammenfließend-1fächerig. Staude mit wenigen gezähnten Blättern am Stengelgrunde. Blütenquirle entferntſtehend an einem ſchaftförmigen Stengel, faſt 6blütig, einſeitig. Blüten mittelgroß, purpur violett. — Einzige Art: H. pyrenaicum L. (syn. Melissa pyrenaica Jacg.), Europäiſche Gebirge, von den Pyrenäen bis Tirol: in Bayern auf ſteinigen Alpenwieſen; Staude, 15—20 em hoch. Blütezeit: Ende Mai bis Juli. Verwendung in großen Gärten in ſonniger oder ſchattiger Lage in ſandigem, kalkhaltigem, etwas friſchem Boden; vorzugsweiſe für Steingruppen, Grotten und im Staudengarten von guter Wirkung. Kultur in geeignetem Boden mühelos. Anzucht aus Samen wie Gtg. 927. Gattung 929. Dracocéphalum L., Drachenkopf, Oe XXVII7; XXVIIII (griechiſch: drakon Drache, képhäle — Kopf; Anſpielung auf die Form der Blumen). Kelch röhrig, 15 nervig, meiſt gerade, 5zähnig, der obere Zahn viel breiter als die übrigen, oder die 3 oberen zu einer Oberlippe verwachſen. Kronröhre am Grunde dünn, eingeſchloſſen oder den Kelch überragend, innen ohne Haarring, oben in einen Schlund erweitert; Kronſaum 2lippig: Oberlippe ſtark gewölbt, eingedrückt, innen ohne 2 bogige, mit dem Rande gleichlaufende Falten (vergl. Lallemantia); Unterlippe abſtehend, Zſpaltig. Staubblätter 4, zweimächtig, unter der Oberlippe aufſteigend; Kölbchen 2 hälftig, Fächer ſpreizend. Ausdauernde oder am Grunde verholzende Kräuter (b. Moldavica L. einjährig). Blätter ganzrandig, gezähnt oder fait handförmig-fiederſpaltig. Blütenquirle mehrblütig, achſelſtändig oder zu einer Endähre zuſammengedrängt. Deckblätter oft blatt⸗ artig, grannig-gezähnt. Blüten blau, purpurn oder weiß. — 30 Arten, im Mittelmeergebiet und Aſien. Gattung 925. Hyssoppus bis Gattung 929. Dracocéphalum. Nr. 2746 2752. 851 aufrecht oder aufitrebend . . B. Kelch 2lippig: Oberlippe halb-Zſpaltig, Pflanzen aufrecht oder doch aufſtrebend. C. Pflanzen aufrecht; Blütenſtände ährenförmig; Kelch-Oberlippe 1zähnig. 2748. Dracocephalum imberbe Dnge., Ange- bärteter Drachenkopf. Alpen Sibiriens (Altai), der Dſchungarei. Staude, 20—30 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Pflanze faſt kahl; die Stengel an ihrem Grunde raſig und mit verwelkten Blätterreſten behaftet, aufrecht, niedrig. (6—8 em lang und mit kaum zolllanger Blattfläche), Stengelblätter wenige, kürzer geſtielt; alle nierenförmig, | tiefgekerbt, beiderſeits grün oder unterſeits grauweißlich; Grundblätter langgeſtielt 5 nehmem Geruch. Pflanze aufrecht, äſtig; Aſte anfangs die Blätter des Blütenſtandes ſitzend, faſt gefärbt. Blütenquirle zu kopfig⸗ährigen Blütenſtänden zufammen- gedrängt; Deckblätter keilförmig, eingeſchnitten, meiſt kahl, gefärbt, ungefähr ſo lang als die gefärbten Kelche. Blumenkrone ſchön hellblau, zolllang, doppelt jo lang als der Kelch. Obere Kelchzähne länglich. 2749. Dracocéphalum altaiénse Zaxm. (syn. tenſtandes ſchmäler D. grandiflorum Bot. Mag., auch Benth., nicht L.“), Altaibewohnender Drachenkopf. Altaigebirge. Staude, bis 30 cm hoch. Blütezeit: Ende Mai bis Juli. — Die Stengel aufrecht, 4 kantig, weichhaarig; Blätter beiderſeits grün und behaart, die grundſtändigen lang- geſtielt, länglich oder elliptiſch-länglich, grobgekerbt, an der Spitze abgerundet-ſtumpf oder ſeltener faſt ſpitz; Stengelblätter kurzgeſtielt bis faſt ſitzend, die des Blütenſtandes aus keilförmigem Grunde breit-verfehrt- eirund, an der Spitze gerundet und grob eingeſchnitten— gezähnt. Blütenquirle zu kopfigen oder zuletzt länglich— ährigen Blütenſtänden vereinigt. Oberlippe des Kelches mit länglich-elliptiſchem Mittelzahn und länglich-lan- zettlichen Seitenzähnen. blau, weichhaarig, bis 2½ mal jo lang als der Kelch. — D. grandiflorum L. (syn. D. grandiflorum f. minus Benth.), nördlicheres Sibirien; hat ſchmälere Blätter, faſt ganzrandige Deckblätter und kleinere Blüten. — D. speciosum Denth., nicht Sw., Himalaja; Staude, 30 bis 50 em hoch; Wurzeln büſchelig, verdickt; die Stengel aufrecht, meiſt einfach, weichhaarig; Blätter alle runzlig, beiderſeits grün, unterſeits behaart; die Grundblätter Blumenkrone ſchön azur mit kaum zolllanger, etwa 4—5 cm breiter Blattfläche; Deckblätter kreisrund, eingeſchnitten-gekerbt, viel kürzer als der Kelch. Blumenkrone doppelt ſo lang als der Kelch, außen ſehr zottig, violettpurpurn, und dunkelpurpurn-gefleckt. Verwendung. Die genannten Arten ſind harte und reichblühende Stauden. D. altaiense mit ſeinen leuchtenden, blauen Blüten ſei zur Ausſchmückung großer Rabatten oder an anderen geeigneten Stand— orten beſonders empfohlen. Kultur mühelos: freier luftiger, möglichſt ſonniger Standort, lehm- und kalkhaltiger, nicht ſehr bindiger, auch nicht (außer bei großem Kalkreichtum) ſtark mit Miſt durchſetzter Boden ſind Bedingungen guten Gedeihens und reicher Blüte; im allgemeinen thut's jeder kräftige (nicht üppige) Garten- und Ackerboden. Vermehrung durch Teilung. Anzucht aus Samen leicht. Ausſaat im April bis Juli dünn auf ein Saatbeet im Freien; die Pflanzen, welche erſt im zweiten Jahre zu blühen beginnen, in die Pflanzſchule verſtopfen und im Herbſt oder kommenden Frühling an den beſtimmten Platz ſetzen (Abſtand 30 em). — Keimkraft der Samen 4 Jahre; Kei— mung in 2 Wochen. weiß⸗ ö Die Stengel aufſtrebend bis aufrecht, mehr oder weniger verzweigt. Fürkiſcher Drachenkopf (türkiſche Meliſſe). liches Europa, anderswo kultiviert und verwildert. Turkeſtan. Blätter ganzrandig oder gezähnt; Kelchzähne fait gleichlang, der oberſte breiter. Staubkölbchen meiſt kahl. Pflanzen D. imberbe, 27483. D. altaiense. 2749. Unterlippe 2teilig, die Kelchzähne alſo ungleich. Staubkölbchen meiſt kahl. Blätter ganzrandig oder gezähnt (bei D. Ruprechtii auch fiederſpaltig). D. Moldavica. D. Ruprechtü. *D. Ruyschiana. D. austriacum. 2750. 2751. 2752. 2753. 2750. Dracoc&phalum Moldävica Z. (syn. Moldavica punctata Mnch., Melissa turcica Tab.), Südpit- Staubkölbchen zottig-wollig. Einjährig, 30—60 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Alle Teile von ſtarkem, aber doch ange— ausgebreitet, dann aufrecht, kahl oder ſehr feinflaumig. Blätter geſtielt, eingeſchnitten-ge⸗ kerbt, die des Blü— und am Grunde granniggeſägt; alle beiderſeits grün und unterſeits drüſig. Blüten- quirle blattwinkel— ſtändig, insgeſamt eine lange Traube darſtellend; Blü- tenſtielchen zu— ſammengedrückt. Kelche ſo lang als die Deckblätter, mit ſtachelſpitzigen Zähnen. Blumen— krone ſchön blauviolett bis blaßblau, bei f. flore albo weiß. Staubkölbchen kahl. Verwendung in größeren Zier- und in land— ſchaftlichen Gärten zur Bildung von Gruppen. Kultur in jedem guten, lehmhaltigen Gartenboden an freiem Standort. Ausſaat im April (auch noch im Mai) entweder an den beſtimmten Platz und die Pflänzchen auf 20 em Abſtand auslichten, oder auf ein Saat— beet und die Pflänzchen, ſobald ſie genügend gekräftigt ſind, auspflanzen. — Keimkraft der Samen 4 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. 2751. Dracoc&phalum Ruprechtii Agl. (syn. D. bipinnatum Rupr.), Bupredts Drachenkopf. Staude, 15—45 em hoch. Blütezeit: Sommer. — Pflanze unter der Lupe fein rauhhaarig. Türkiſcher Drachenkopf. Stengelblätter kurzgeſtielt bis faſt ſitzend, im Umriß länglich -elliptiſch bis linealiſch-länglich, ſtumpf, alle fiederſpaltig und mit linealiſch-länglichen, ſtumpfen Lappen, oder die unteren faſt ganzrandig, grobgeferbt-gezähnt, oder die oberſten linealiſch, ganzrandig oder an ihrem Grunde fiederſpaltig. Blüten zahlreich. Deckblätter denen des Blüte nſtandes ähn— lich, krautig, mehr als doppelt ſo kurz als der Kelch. Letzterer mehr als doppelt ſo kurz als die bis 4 em lange, dichtweichhaarige kornblumenblaue bis vio— lettblaue Blumenkrone. Verwendung und Kultur wie Nr. 2749. 2752. * Dracocéphalum Ruyschiäna T. (syn. D. hyssopifolium F. Mart., Ruyschiana spicta Mill., Zornia linearifolia Much.) Auyſchs Drachenkopf. Europa, Ruſſiſch-Aſien. Staude, 30—60 em hoch. Blütezeit: Ende Mai bis Juli. — Pflanze viel- ſtengelig; die Stengel aufrecht, einfach, reichbeblättert, 54 * 852 Familie 146. Labiatae, Cippenblütler. OG XXVIII I. zartflaumig oder kahl. Blätter ſchmal-linealiſch, ganz- T über dem Grunde ab, jo erhält man meiſt noch einen randig, ſtumpf oder doch ohne Stachelſpitze, am Rande angenehmen Spätherbſt-Flor, mit welchem allerdings ſchwach-umgerollt, in den Achſeln büſchelig. Blüten- immer eine geringe Schwächung der Pflanze und da⸗ quirle wenigblütig, zu einer an ihrem Grunde bis— weilen unterbrochenen, faſt eiförmigen Ahre ange— ordnet. Deckblätter eirund- lanzettlich, ganzrandig. Kelch nervig, kahl oder flaumig, kaum bis zur Mitte zweilippig; ſeine Zähne kurz-weichſpitzig, der oberſte breiter und eirund, die übrigen lanzettlich. Blumen⸗ krone zart-blau bis dunkelblau oder violett (bei f. albiflorum weiß), weichhaarig, mehr als doppelt ſo lang als der Kelch. k. speciosum Zedeb. (syn. f. japonicum Mast., D. argunense Fisch., D. argu- nense f. eximium ort.) iſt ſehr ſchön und noch empfehlenswerter und durch bedeutend größere und ſchönere violettblaue Blüten verſchieden, die am Ende der etwa fußhohen Stengel in mehreren über— einanderſtehenden Quirlen angeordnet ſind. Verwendung und Kultur wie Nr. 2749. | 2753. Dracocéphalum austriacum Z., Öfter- | reichiſcher Drachenkopf. Südeuropa, Oſterreich-Un⸗ garn, Orient. Staude, 30 —50 em hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Blätter flaumig oder kahlge— ſchoren, in 3—5 linealiſche, an ihrem Rande umge— rollte Zipfel fiederiggeteilt, die Büſchelblätter in den Blattwinkeln wie auch die oberſten ſtachelſpitzigen meiſt ungeteilt. Blütenquirle 5—10blütig, alle meiſt ge— trenntſtehend, insgeſamt eine eiförmige oder längliche Ahre darſtellend. Deckblätter 3 ſpaltig, begrannt. | Dracocephalum Ruyschiana speciosum. Blüten gegen 4 em lang, ſchön blauviolett; Kron— röhre dreimal ſo lang als der Kelch. Schöne harte mit des nächſtjährigen Flors verbunden iſt; das ſtarke Staude. Schneidet man bei dieſer wie bei voriger Einſtutzen ſollte alſo nicht Jahr für Jahr geſchehen. Art die Stengel gleich nach der Hauptblüte 15 em Kultur wie Nr. 2749. Gattung 930. Népeta L., Katzenkraut, O XXVII 7; XXVIII I (nach Nepi, Nepete, einer etruriſchen Stadt, benannt). Kelch röhrig, 53zähnig, nicht deutlich-2lippig; die Mündung ſchief oder gerade, ſeltener breiter und gleichmäßig; die Röhre meiſt einwärtsgebogen. Oberlippe der Blumenkrone flach, gerade, zwei⸗ ſpaltig; Unterlippe ſehr ausgehöhlt durch den ſehr großen Mittellappen derſelben, welcher nur bei N. Glechoma flach iſt. Einjährige oder meiſt ausdauernde, aufrechte oder kriechende Kräuter. Blätter gezähnt, gekerbt oder eingeſchnitten. Blüten end= oder achſelſtändig, meiſt blau oder weiß, ſeltener gelb. — 120 Arten der außertropiſchen Gegenden der alten Welt. A. Unterlippe der Blumenkrone mit ſehr großem flachen (nicht tief ausgehöhlten) Mittellappen. Staubkölbchen paarweis in ein Kreuz geſtellt. Staude, deren Stengel am Boden kriechen und überall wurzeetr n. V. Glechoma. 2754. B. Unterlippe der Blumenkrone mit ſehr großem gerundeten, tief ausgehöhlten Mittellappen. Staubkölbchen 4, mit auseinander= weichenden oder ſpreizenden Hälften. Stauden mit aufrechten oder aufſtrebenden Stengeln. (Samenkörner nur bei N. sibirica völlig glatt.) 1. Kronröhre den Kelch lang überragend Samen gaalrfr‚r 8 5 2. Kronröhre nur 11,—-2mal fo lang als der ſchiefmündige und im Schlunde kahle Kelch. Samen nicht glatt. Blütenquirle dichtblütig oder ziemlich locker. Deckblätter lanzettlich oder linealiſch-pfriemlich , e , e ee EINS nd Dee N. sibirica. 2755. N. grandiflora. 2756. N. Mussinii. 2757. 2754. * Nepeta Glechöma Benih. (syn. Verwendung. Wer dieſe gemeine Pflanze an Glechoma hederacea L., G. micrantha Boenningh., ihren natürlichen Standorten im Frühling und Vor- Chamaeclema hederaceum Mnch., C. vulgare Vaill.), ſommer in üppigem Wachstum und mit zahlreichen Gundermann-Katzenkraut, Gundelrebe. Einheimiſch, Blüten bedeckt geſehen, oder, wie der Herausgeber, ſie auf Wieſen, an Zäunen, in feuchtem Gebüſch. Staude, an halbſonnigem Standort in humoſem ſandigen Lehm- 15—80 em lang. Blütezeit: Mitte April bis boden kultiviert hat, wundert ſich, daß der „Gunder— Juni. — Pflanze weich-kurzhaarig; die Stengel mann“, der ohne alle Pflege fröhlich gedeiht, nicht kriechend und wurzelntreibend; blühende Sproſſe auf- als Zierpflanze behandelt wird, warum er nicht recht, nichtblühende kriechend. Blätter ſattgrün (an wenigſtens in Landſchaftsgärten, Parks und An- ſonnigem Standort oft rot⸗angelaufen), geſtielt, nieren- lagen zum Verwildern (am beſten an halbſchattigen förmig⸗kreisrund oder herzförmig, grobgekerbt. Blüten Stellen mit friſchem oder an ſonnigen Stellen mit zu 2—3en achſelſtändig, ſehr kurzgeſtielt; Deckblätter mehr feuchtem Boden) angepflanzt oder ausgeſäet wird. kurz, borſtenförmig. Kelch kurz-rauhhaarig, ſeine 2755. Nepeta sibirica Z. (1753), nicht NM. B. 3 eckig⸗lanzettlichen oder eirunden Zipfel zugeſpitzt (syn. N. macrantha Fisch., Dracocephalum sibiricum und 3—4 mal kürzer als die Kelchröhre, bei der Z. (1759), Glechoma sibirica O. KÄtze., Moldavica zottelhaarigen Form f. hirsuta (syn. Glechoma elata Mnch., M. sibirica Mnch. ex Steud.), Sibiriſche⸗ hirsuta V. et Kit.) die Kelchzipfel lanzettlich und Katzenkraut. Altaigebirge. Staude 70 —100 em hoch. länger als die halbe Kelchröhre. Blumenkrone Blütezeit: Juni, Juli. — Pflanze aufrecht, äſtig, leuchtend-violettblau, bei f. albiflora weiß. faſt kahl. Blätter kurzgeſtielt, eirund⸗lanzettlich, geſägt⸗ f. foliis variegatis hat hübſche gelblichweißbunte gekerbt, mit abgeſtutztem oder faſt herzförmigem Grunde, Blätter. 5 beiderſeits grün. Blütentrauben ſchön, verlängert, Gattung 930. Nepeta bis Gattung 932. Cedronella. Fr. 2753 2759. 853 ziemlich ſchlaff, einfach, einſeitswendig; Blüten zu N. lamiifolia AZoffm., in den Gärten auch als N. 4—8 in lockeren Knäueln. Deckblätter klein. Die argentea, N. grandis, N. incana, N. teucriodes, N. Kelche faſt ſitzend, etwas gefärbt, verlängert, aufmwärts- | violacea, N. macrantha etc.), Großblumiges Katzen gekrümmt, mit ſchiefer Mündung und lanzettlichen Kraut. Kaukaſus. Staude, ù m auch darüber hoch Zähnen, deren obere größer ſind. Blumenkrone groß, werdend. Blütezeit: Sommer. — Pflanze ziemlich mehr als 3mal jo lang als der Kelch, mit den kahl, grün; die Stengel hoch und äſtig; Blätter kurz— letzteren lang überragender Röhre, zart-blau, geſtielt, groß, länglich, herzförmig, gekerbt-gezähnt, auf dem Mittellappen der Unterlippe behaart und die des Blütenſtandes lanzettlich und deren untere dunkelblau⸗punktiert. Samen glatt. ſo lang als die Trugdöldchen. Letztere vielblütig, Verwendung als üppig- und lange an⸗ | lodertraubig angeordnet, die unteren geſtielt. Deck— dauern d⸗blühende Pflanze in großen Ziergärten blättchen pfriemlich, viel kürzer als der violette, kurz— wie Nr. 2749. ſchärflich-behaarte, geſtreifte, verlängerte und einwärts— Vermehrung gekrümmte Kelch mit ſeiner ſchiefen Mündung; Kelch— durch Teilung zipfel lanzettlich, ſehr lang zugeſpitzt, faſt 3 mal ſo kurz oder abge- als die Röhre, die oberen ſchwach länger. Blumen— trennte Grund- krone ſchön blau (16—18 mm lang) mit den Kelch = ſproſſe An= überragender Röhre. Nüßchen knotig-rauh. — zucht aus Sa⸗ 2757. Nepeta Mussinii Aenk. v. Donn. (syn. 2 8 men. Ausſaat N. longiflora C. A. Mey., nicht Vent.; N. salviae- 22, SQ 5 entweder Ende | folia Pers., N. cyanotricha Tausch, N. Willdeno- NE März ins Miſt⸗ wiana „ort., N. Meyeri hort. nonn.; N. diffusa hort. 1 72 . beet, die Pflan- und alle für Nr. 2756 genannten Gartennamen!), 0 9 zen ins kalte Muffins Katzenkraut. Gebirgsweiden Kleinaſiens, Beet verſtopfen Kaukaſus. Niedrige Staude. Blütezeit: Ende Mai e / und im Mai bis Juli. — Die Stengel zahlreich, ausgebreitet oder r auspflanzen, aufſtrebend, etwas krausfilzig bis faſt wollig (bei f. 7 Zen damit fie noch | crassifolia Boiss. et Buhse pr. sp. angedrückt— im Auguſt des- ſchneeweiß-lappenfilzig, auch die Kelchzipfel etwas ſelben Jahres kürzer). Blätter klein, geſtielt, herzförmig-eirund, Sibiriſches Katzenkraut. leidlich blühen, ſtumpf, dichtgekerbt, die des Blütenſtandes den Trug— oder beſſer döldchen an Länge nicht gleichkommend; Trugdöldchen von Ende April bis Juli im freien Lande auf ein zu länglichen Trauben angeordnet, die unteren geſtielt Saatbeet ſäen, die Pflänzchen verſtopfen und noch und getrenntſtehend. Blumenkrone blau, dunkler im Spätſommer oder im nächſten Frühling auspflanzen punktiert; Kronröhre 1½ mal ſo lang als der Kelch. (Abſtand 50 cm). — Keimkraft der Samen 3—4 Verwendung zu Einfaſſungen um Gehölz— Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. gruppen, ſodann zur Bepflanzung von Böſchungen 2756. Népeta grandiflöüra M. B. (syn. N. und ſteinigen Orten. Kultur, Anzucht ꝛc. wie Nr. 2755. melissaefolia Pers., nicht Lam.; N. colorata Willd., | Sit wie andere Nepeta-Arten ſtark würzigduftend. Gattung 931. Lallemäntia Fisch. et Mey., Lallemantie, O XXVII 7; XXVIII I (nach dem Botaniker Dr. med. Avé-Lallemant in Petersburg benannt). Oberlippe der Blumenkrone hohl, weniger ſtark gewölbt und innen mit 2 bogigen, mit dem Rande faft gleichlaufenden Falten verſehen. Einjährige, bisweilen zweijährige Kräuter, kahl oder graulichgrün— behaart. Blätter gezähnt. Blüten klein, blau, ſeltener weiß. Die Kelche ſind aufrecht und ihre Mündung nach der Blütezeit durch die zuſammenneigenden Zähne geſchloſſen. — 4 Arten, im Orient. Z. B.: 2758. Lallemäntia canéscens Fisch. et Mey. | Boiss. (syn. L. azurea Boiss. et Huet.), Blätter tiefer (syn. Dracocephalum canescens Z.), Grauweißliche gekerbt⸗gezähnt; die Deckblätter um 5mal kleiner als Tallemantie. Ein⸗ bis zweijährig, 30—50 em hoch; der Kelch und kurzgrannig; Blüten azurblau. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Pflanze kurz- und Verwendung. Blüht reich und gedeiht auch dünn ⸗grauweißfilzig, äſtig; untere Blätter geſtielt, noch in mittelmäßigem Gartenboden recht gut. In länglich⸗lanzettlich, gekerbt; Deckblätter der 4 —8 blütigen größeren Gärten verwendet man fie vorteilhaft im Quirle keil⸗fächerförmig, ſehr aderig, mit 5 bis Sommerblumen-Gemiſch. Ausſaat im April, auch 7 Grannenzähnen. Blumenkrone hübſch lilablau noch Mai an den beſtimmten Platz; die Pflänzchen (bei f. albida Voss weiß bis fleiſchfarben), ihre Röhre auf 20 em auslichten. — Keimkraft der Samen mehr als doppelt jo lang als der Kelch und allmählich etwa 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. in den Schlund deutlich verbreitert. f. brachystegia | Gattung 932. Cedronella Much., Citronenkraut, Gr XXVII 7; XXVIII I (ſpaniſch: cedro — Citrone, alſo kleine Citrone; kräftiger re en Kelch röhrig oder glockig, 15⸗, ee 13 nervig, gleich- mäßig⸗ Szähnig; Mündung gleich oder ſchief. Kronröhre hervorragend, an der Spitze in einen Schlund erweitert, innen ohne Haar⸗ ring; Saum 2lippig. Staubblätter 4, unter der Oberlippe aufſteigend oder herausragend: Kölbchen 2fächerig: Fächer parallel, getrennt. Kräuter oder Sträucher. Blätter gezähnt (bei der ſtrauchigen C. triphylla Much,, Kanariſche Inſeln, fiederig-3chnittig). Blüten⸗ quirle locker-wenigblütig oder dicht- vielblütig, eine e Ahre oder Traube darſtellend. Deckblätter klein, borſtenförmig. Blüten meiſt anſehnlich. — 4 Arten, 3 davon in Mexiko. 8 2759. Cedronella mexicana Benih. (syn. Juli bis Oktober. — Pflanze kahl oder dünnflaumig; Dracocephalum mexicanum Xih., Gardoquia be- Wurzeln kriechend; die Stengel im oberen Teile etwas tonicodes Zindl.), Mexikaniſches Citronenkraut. veräſtelt; Blätter aus herzförmigem Grunde eirund- Mexiko, unter der Saat und auf Wieſen. Einjährig lanzettlich, gezähnt. Blütenquirle knäuelig⸗vielblütig, (bis halbſtrauchig), 60— 100 em hoch. Blütezeit: (teils entferntſtehend, teils gedrängt zu einer Traube 854 Familie 146. Labiatae, CLippenblütler. G XXVIII I. oder unterbrochenen, cylindriſchen Ahre angeordnet. 1 dieſer beiden Arten vorzugsweiſe Kelche röhrig, faſt kahl, mit ſehr ſpitzen Zähnen. ihres würzigen Duftes wegen, den ſie bei Blumenkrone etwa 3 mal ſo lang als der Kelch, in ſanftem Reiben verbreiten; auch die Blütenähren ſind der Farbe zwiſchen lebhaft-purpurroſenrot und hübſch. Kultur meiſt einjährig und dann Ausſaat lila ſchwankend. — C. cana W. Hook., Neu-Mexiko. Ende März ins Miſtbeet, die Pflänzchen verſtopfen Einjährig bis halbſtrauchig, bis 1 m hoch werdend; und ſpäter ins Freie pflanzen, entweder auf Rabatten Blütezeit: Sommer. Pflanze weißgraufilzig, grau- oder zur Mitwirkung auf großen Blumengruppen. grünlich; Blätter herzförmig, die unteren faſt jpieß- | Man kann auch Ende April bis Juli im Freien auf förmig-eirund, ſpitzlich, ganzrandig oder grobgezähnt, ein Saatbeet ſäen und die Pflanzen ſpäter in Töpfen 9 grauweißflaumig; Blüten rot, mit röhrigem im kalten Kaſten oder Kalthauſe überwintern. — Kelch, größer und zahlreicher als bei C. mexicana, Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb in vielblumigen, eine lange Ahre bildenden Quirlen. 2 Wochen. Gattung 933. Scutelläria L., Schildträger (Helmkraut), Or XXVII 7; XXVIIII (lat.: scutellum — kleines Schild; wegen der 11 5 der Blumenkrone). Kelch 2lippig, die Lippen ganz, 1 breit, a der Blüte geſchloſſen, ſpäter bis zum Grunde getrennt: Oberlippe am Rücken mit einer runden, hohlen Schuppe ver⸗ ſehen, abfallend; Unterlippe ohne Schuppe und bleibend. Kronröhre lang hervorragend, außerhalb des Kelches meiſt zurück⸗ gefrümmt- aufſtrebend, oben in einen Schlund verbreitert, innen ohne Haarring; Saum 2lippig: Oberlippe aufrecht, helmförmig; Unter- lippe abſtehend, herabgebogen Staubblätter 4, unter der Oberlippe aufſteigend; die Staubkölbchenhälften der oberen find beide normal, von den unteren aber nurjel Hälfte. Nüßchen fait kugelig oder plattgedrückt⸗ kugelig, ſelten glatt, mit der Mitte der inneren Seite dem Fruchtträger angeheftet. Kräuter oder Halbſträucher. Blüten in 2blütigen, gegen-, ſeltener auch wechſelſtändigen „Quirlen“, achſelſtändig oder in Endähren oder -trauben, blau, violett, rot oder gelb. — 90 Arten. *. Blätter des Blütenſtandes . meiſt häutig. en 4 kantig⸗ ährig angeordnet ( oder faſt traubig), nicht oder nicht deutlich einſeitswendig . S. alpina. 2760. 3. Blätter des Blütenſtandes (@eistätten Hein, krautig. Blüten in einſeitswendigen Trauben angeordnet und alle oder doch die oberen zerſtreut- (nicht gegenüber ftehend . S. splendens. 2761. C. Blätter des Blütenſtandes (Deckblätter) zumeiſt oder alle krautig, klein und von den Stengelblättern verſchieden. Blüten gegen= ſtändig, zu einſeits wendigen Trauben angeordnet. 1 Stengelblätter faſt ſitzend, lanzettlich oder linealiſch, faſt ganzrandig. d Macrantha. 2762. 2. Stengelblätter geftielt, eirund, gekerbt; Deckblätter faſt alle klein und ganzrandig 223% alLLySSMaE 2763} S. integrifolia. 2764. D. Blätter des Blütenſtandes (Deckblätter) den Stengelblättern gleich oder ganz allmählich kleiner werdend. Blüten einfeitzwendig, gegen- und zugleich blattwinkelſtändig, oder die oberen faſt traubig, ſchön orangeſcharlachroet .. S. Mociniana. 2765. 2760. Seutelläria alpina L. (syn. S. altaica der Färbung je nach Standort und Kultur zwiſchen Fisch., Sp.; S. variegata Spr.), Alpenbewohnender lila, violett bis dunkelviolett, mit gelblichem Schlund; Schildträger. Gebirge Europas und Mittelaſiens, Blütezeit früher; ſchon im Mai und Juni. Sibirien. Staude, etwa 15 em hoch. Blütezeit: Verwendung. f. lupulina iſt die ſchönſte und, Juli, Auguſt. — Pflanze weichhaarig oder kahl-⸗ weil ſchon im Mai, Juni blühend, auch die brauchbarſte; zudem blüht ſie oft nochmals im Herbſt. Iſt zur Ausſchmückung von Felſenanlagen, Steingruppen, Böſchungen, Hügeln u. ſ. w., auch wohl zur Bildung breiter Einfaſſungen vortrefflich, ſteht aber der Coronilla paria in mancher Hinſicht nach. Kultur in allerlei gutem, mehr trockenem Boden. Vermehrung durch Teilung und Ablieger leicht. Anzucht aus Samen. Ausſaat von Mitte April bis Juli, Auguſt, damit ſie nächſtes Jahr zeitig genug blühen. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung in etwa 3 Wochen. 2761. Scutellaria splendens L., Kl. et Oli (Syn. S. cordifolia Dot. Mag., Perilomia cordifolia Cham. et Schildl.), Glänzender Schildträger. Halb⸗ ſtrauchig, 45—60 cm hoch. Blütezeit: Sommer. — Pflanze behaart; Blätter geſtielt, aus herzförmigem Grunde breit-eirund, ſtumpf oder kaum zugeſpitzt, gekerbt, beiderſeits kurzrauhhaarig; Deckblätter ſehr klein. Blütentrauben verlängert, einfach; Blüten 20 bis 23 mm lang, zerſtreut- bis faſt quirlig⸗ſtehend, leuchtend-ſcharlachrot, außen etwas weichhaarig. Scutellaria alpina f. lupulina. — S. coceinea H. B. et Hl., ſtaudig⸗halbſtrauchig; 8 Blütezeit: Sommer; Blätter länglich, beiderends ſtumpf, geſchoren, vom Grunde an ſehr äſtig und die Aſte ganzrandig, kahl, unterſeits violettpurpurn. niederliegend. Blätter grün, eirund oder länglich, Blüten 13—18 mm lang, ſcharlachrot, in Endähren. kleingeſägt⸗gekerbt, die unteren kurzgeſtielt, die oberen — 8. Hartwegii Benth., wie vorige, nur: Blätter faſt ſitzend und ſpitz. Blüten in eiförmigen, 4kantigen, eirund, faſt zugeſpitzt, am Grunde abgeſtutzt-gerundet dichten, zuletzt verlängerten und lockeren Ahren ange- oder ſeicht-herzförmig, ungleich-geſägt-gekerbt, ordnet. Deckblätter häutig, purpurlich, roſenrot oder unterſeits auf den Adern flaumig; Blüten faſt zolllang, fleiſchrot⸗gefärbt, länglich-lanzettlich, die Kelche ver- ſcharlachrot, behaart; Unterlippe purpurviolett. hüllend. Blumenkrone weichhaarig, violett, Unter⸗ — 8. incarnata Vent., 30 — 50 cm hoch; Blütezeit lippe weißlich. f. lupulina L. pr. sp. (syn. Sommer; Pflanze aſchfarben⸗ behaart; Blätter eirund, S. verna Bess., S. lupulina f. bicolor Aort., unterſeits filzig; Blüten purpurtof enrot oder S. sibirica Hort. nonn.) hat mehr aufſtrebende (20 blaßrotviolett. — Mittelamerikaniſche Arten. Über⸗ bis 30 em hohe) Stengel, die Blüten ſchwanken in winterung im Kalthauſe oder Zimmer bei + 6 bis 120. „ . ei z (07 Gattung 933. Seutelläria bis Gattung 935. Physostegia. Nr. 27602766. 855 2762. Scutelläria macräntha Fisch. (syn. S. mit weißer Unterlippe, ungefähr 1½ em lang, grandifiora Adams, auch Hort. ex p., nicht Sims“; oder purpurviolett und fait 3 em lang. Samen S. Adamsii Hamit. excl. syn.), Großblumiger ſcharf. Iſt in großen Gärten nicht ſelten. ildträger. Oſtaſien. Staude, 15—30 cm hoch. 5 5 . eat a — Die Stengel 15 er 151 e e A L. (syn. 8. aus niederliegendem Grunde aufftrebend, ziemlich kahl, Poldmorpba 41% am, S. hyssopifolia Z., S. caro- oft purpurn⸗angelaufen und an den Kanten mit einem | ane e, e 8 eee e Haarſtreifen. Blätter aus gerundetem Grunde fanzett- |; Ster 1 1 1 e eee ie lich, ſtumpf, ganzrandig, faſt kahl, bewimpert. Deck- Stengel ſind aufrecht, weichhaarig. Blätter entfernt⸗ blätter länger als der Kelch. Blüten zolllang, in ſtehend, kurzgeſtielt, länglich- lanzettlich oder linealiſch, zahlreichen, kurzen, einfachen Endtrauben, außen zart⸗ ſtumpf, ganzrandig e unteren gezähnt und flaumig er fast kahl iet oder iel eirund, ziemlich kahl, unterſeits purpurlich. Deckblätter innen auf der Unterlippe ſchön himmelblau; ron den Kelch überragend. Blütentrauben locker, Blüten röhre oben ſtark erweitert 5 gegen 2 cm lang, gegenſtändig, einſeitswendig, ſehr ) edung Wirklich b e Ol u ſchön blau, ziemlich kahl; Unterlippe mit dunklerem an NR De 80 1 Fleck gezeichnet; Kronröhre oben ſamt dem Schlund Ziergärten, auf Beeten, wie in ſonnigen oder ſtark e Kelche e 08 i halbſchattigen Boskett-Lichtungen; kann auch im Topfe - elt a en 115 EN a) kultiviert werden. Kultur in kalkhaltigem, durch- ö 2765 8e 10 1 1 116 8 Henk 11 55 8 läſſigem, etwas friſchem Boden und im Winter Fichten- — 14110 1 rn 72 47 p Hr 15 Eh 5 59 7 75 zweigdecke. Vermehrung durch Teilung und Grund— COStarIC Ana 5 endt., erılomiıa Truticosàa am. 2 e Schldl), Mocins Schildträger. Neu-Spanien ; ee, eee Samen wie Ar. 2760. Coſta-Rica, in 2000 m Höhe. Staudig (bis halb— 2763. Scutelläria altissima Z. (syn. S. commu— ſtrauchig). Blütezeit: Sommer? — Erdſtämme tata Guss., S. Columnae Host, nicht All.; S. pere- kriechend; die Stengel niederliegend, am Grunde zottig. grina V. et Kit., nicht L.)), Höchſter Schildträger. Blätter langgeſtielt, aus abgerundetem oder herz— Südoſteuropa. Kaukaſus. Staude, 60— 100 em hoch. förmigem Grunde länglich bis eirund, zugeſpitzt, Blütezeit: Mai bis Juli. — Die Stengel ſind hoch, am Rande gezähnelt, oberſeits etwas ſteifhaarig, einfach oder äſtig, außer den behaarten Kanten kahl. unterſeits faſt kahl. Blütentrauben lang, einfach. Blätter geſtielt, herzförmig-eirund, grobgezähnt, mit Blumenkrone gekrümmt, verlängert, viel (etwa 6 mal) Ausnahme der bewimperten Nerven unterſeits und der länger als der geſtielte Kelch, 5-6 5⁵ em lang, Ränder kahl. Blütentrauben als lange, ſchlaffe Scheins leuchtend-orangeſcharlach, Schlund oder innere ähren weichhaarig-drüſig und einſeitswendig. Deck- Seite der Lippe dunkelgelb; Kronröhre oben ſtark blätter klein, faſt geſtielt, eirund-rautenförmig, kaum erweitert. — Pflanze des feuchten Lauwarm- oder ſo lang als der Kelch. Blumenkrone blauviolett, Warmhauſes. Wohl die ſchönſte rotblühende Art! Gattung 934. Brunella (Prunella) Z., Brunelle, G XXVII 7; XXVIII I (vom plattdeutſchen brün — braun oder Brüne — Halsbräune, gegen welche die Pflanze früher angewendet wurde, abgeleitet). Kelch röhrig⸗glockig, am Rücken etwas zuſammengedrückt, unregelmäßig-10 nervig und netzig-geadert, 2 lippig: Oberlippe flach, breit, abgeſtutzt, kurz-Z zähnig; Unterlippe halb-2 ſpaltig; die Lippen nach der Blütezeit etwas geſchloſſen; Schlund innen nackt. Kronröhre weit, oft hervorragend, aufſtrebend, innen nahe dem Grunde mit Haar- oder Schüppchenring, oben bauchig, am Schlunde zuſammen— gezogen; Saum 2 lippig: Oberlippe helmförmig, gekielt, ganz; Unterlippe Zlappig. Staubkölbchen paarweis genähert, alle 2fächerig, ihre Fächer (Hälften) ſpreizend. Griffel an der Spitze Aſpaltig. Nüßchen glatt; wenn angefeuchtet, nicht oder kaum ſchleimig. Kaum 30 cm hoch werdende Stauden. Blätter geſtielt [nur bei B. byssopifolia Lam mit purpurroſenroten, ſeltener weißen Blüten, ſitzend), ganzrandig, eingeſchnitten-gezähnt oder fiederſpaltig. Blütenquirle 6blütig, eine dichte Endähre bildend. Blüten purpurn, blau oder weiß. — 3 oder 4 Arten, in den gemäßigten Gegenden und den Gebirgen der Tropen. A. Staubfäden an ihrer Spitze alle zahnlos, die beiden längeren jedoch mit einem kleinen ſtumpfen Höcker. Blumen— krone faſt Z mal fo lang als der Kelch: * B. grandiflora Jacq., Staude, 15—25 em hoch: Blütezeit: Juli bis September; Blätter geſtielt, länglich-eirund, ganz, bei f. laciniata fiederſpaltig. Blüten in Scheinähren, die von oberen Laubblättern entfernt ſtehen; Kelch-Ober— lippe mit breit⸗eirundem, ſpitzgrannigem Zahn. Blumenkrone violett oder purpurviolett, bei f. alba hort. gelblichweiß, etwas grünlich und ſchwach-lilafarbig; Kronröhre etwas aufwärtsgekrümmt; iſt die ſchönſte. — B. Die beiden längeren Staubfäden an ihrer Spitze mit pfriemlichem Zahne. Blumenkrone kaum doppelt jo lang als der Kelch, mit gerader Röhre: * B. vulgaris L. (syn. B. laciniata var. y L.), Staude, 15—30 cm hoch; Blütezeit: Juli bis Oktober; Pflanze kurzhaarig; Blätter geſtielt, länglich— eirund, ungeteilt (bei f. laciniata fiederſpaltig); die Zipfel der Kelch-Oberlippe ſehr kurz, geſtutzt, ſtachelſpitzig. Kelch-Unterlippe durch auswärtsgeſchwungene Ränder eirund und ihre Zipfel durch ſchwache Haare kurzwimperig, eirund-lanzettlich, ſtachelſpitzig. Staubfäden an der Spitze mit einem geraden Zahn. Blüten rotviolett, ſelten weiß. Verwendung dieſer Arten, beſonders der B. grandiflora, in Landſchaftsgärten und Anlagen auf kalkhaltigem, mehr trockenem, ſogar auf ſteinigem Boden; ſie geben an ſolchen Orten noch recht gute Einfaſſungen und bieten durch ihre Tracht Abwechslung. Vermehrung durch Grundſproſſe leicht. Abſtand der Pflanzen 20 cm. Anzucht aus Samen im Frühling bis Sommer, wie bei harten Stauden üblich. Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung in etwa 2 Wochen. Gattung 935. Physostegia Benth., Blaſenkelchling, = XXVII 7; XXVIII I (griechiſch: physa — Blaſe, stege — Decke; aufgedunſener Kelch). Kelch röhrig-glockig, undeutlich faſt 10 nervig, ziemlich gleichmäßig— 5zähnig, zur Fruchtzeit vergrößert und aufgedunſen-glockig. Kronröhre lang hervorragend, über der Mitte unterſeits ſehr erweitert; Saum 2lippig: Oberlippe etwas hohl; Unterlippe abſtehend. Staubkölbchen paarweis genähert, 2 fächerig; Fächer parallel. Nüßchen ſpitz-Zeckig, glatt. Aufrechte, hohe Kräuter. Blätter meiſt geſägt. Blütenquirle 2blütig, einſeitig, dicht- oder unter- brochen-ährig angeordnet; Ahren endſtändig, einzeln oder zu mehreren faſt riſpig. Blüten ſitzend, fleiſchfarben oder pur— purn. — 3 Arten, in Nordamerika. 2766. Physostegia virginiäna Benth. (syn. | Cataleptique de Virginie). Nordamerika. Staude, Dracocephalum virginianum Z., D.lancifolium Mnech., | 60—120 cm hoch. Blütezeit: Juli bis September. D. variegatum Vent., D. obovatum All., D. inter- — Erdſtamm ausläufertreibend; die Stengel aufrecht, medium Nuit., Prasium purpureum Walt., P. cocci- gerade, ſchlank, 4kantig. Grundblätter (ſpäter ver— neum WMalt.), Virginiſcher Blaſenkelchling (fr. welkend) eirund- oder verkehrteirund⸗lanzettlich, faſt 856 roſettig, gezähnt, unterſeits rötlich. ſitzend, ſpitz, lanzettförmig. gewöhnlich zolllang, auf dem Mittellappen der Unter- Stengelblätter Blüten helllilaroſa, lippe purpurn⸗ punktiert, 4reihig, in endſtändigen, 20—30 em langen Trauben, die am Grunde oft ver— äſtelt ſind und dann hübſche Riſpen bilden. Kelch nur halb ſo lang als ſeine Röhren, mit ſehr ſpitzen Zipfeln, zur Fruchtzeit eiförmig-aufge⸗ blaſen; Kronlippen klaffend, die oberen etwas hohl. Die einzelnen Blüten nehmen, wenn ſie zur Seite gedrückt werden, ihre frühere Stellung nicht wieder ein, bleiben alſo liegen (vermutlich weil ſie ihren pfriemlichen Deckblättern ſo dicht aufliegen, daß ſie eben liegen bleiben müſſen, wohin man ſie ſchiebt). Formen ſind: f. speciosa Benth. (syn. P. imbri- cata Hook., nicht Benth., Dracocephalum speciosum Sw.), Blütezeit: August, September; Stengel 90 bis 120 em hoch, oben faſt riſpenäſtig; Blüten etwas größer, hellpurpurn oder roſenrot. f. denticu- lata Benth. (syn f. nana Hort., Dracocephalum Regelii hort., D. denticulatum Alt.), 30 — 45 cm hoch; die Stengel gerade und meiſt äſtig; Blätter verkehrt eirund, an der Spitze gezähnelt; Blütentrauben zahl- reich, roſenrot oder hellpurpurn, ſehr ſchön. — Verwendung. Eine wertvolle Rabatten⸗ Zierde; ihre Blütentrauben oder -riſpen ſind wirk⸗ lich ſchön, und da die Pflanze leicht gedeiht, ſo ſei ſie für mittlere und größere Ziergärten beſtens Familie 146. Labiatae, Cippenblütler. OG XXVIII I. empfohlen. Kultur in durchläſſigem, thunlichſt etwas friſchem und ſandig-⸗lehmigem Boden; in den wärmſten Monaten reichlich bewäſſern, damit die Pflanzen nicht wegen Bodentrocknis einen Teil ihrer Blätter abwerfen, ſondern ſchön belaubt bleiben und ihre Blütentrauben vollkommen entwickeln. Im Winter nach den erſten ſtärkeren Fröſten iſt Laubdecke aufzubringen. Ver⸗ mehrung durch Tei- lung und Grund— ſproſſe leicht; Abſtand der Pflanzen 40 em; nach je 2 oder 3 Jahren iſt umzupflan⸗ zen. Anzucht aus Samen, welchen die Pflanzen jedoch nur wenig liefern. Aus⸗ ſaat vom Mai bis Juli auf ein Saat⸗ beet oder ſicherer in Saatkäſtchen oder ins kalte Miſtbeet; die Pflänzchen in die Pflanzſchule verſtopfen oder fie ſchon im Spät⸗ ſommer an den be— ſtimmten Platz pflanzen. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung in etwa 2 Wochen. Gattung 936. Melittis L., Immenblatt, O XXVII 7; XXVIII I (griechiſch: mͤlitta oder mͤlissa — Biene; eine Pflanze, welche Bienen anlockt). Kelch ſchlaff-glockig, häutig, unregelmäßig-geadert, 3 lappig, faſt 2 lippig: feine Oberlippe breit, ganz, undeutlich-2 lappig oder ungleichgezähnt; Unterlippe 2 ſpaltig. Kronröhre weit, lang hervorragend, innen ohne Ring. Kronſaum 2lippig: Oberlippe kreisförmig, ganz, etwas hohl, abſtehend; Unterlippe 3ſpaltig, mit breiterem Mittellappen. Staubkölbchen paarweis genähert, 2fächerig; Fächer auseinandergehend. Nüßchen glatt oder feingenetzt. Aufrechte Staude mit häutigen, runzligen, herzförmig-eirunden, ſtumpfgeſägten oder gekerbten Blättern. Blüten einzeln oder meiſt zu 2—3 en, ſelten mehr, in den Blattachſeln, ſchön und ziemlich groß, weiß, rot oder geſcheckt. — Einzige Art: 2767. * Melitti s Melissophyllu m Z. (syn. M. speciosa hort, M. grandi- M. silvestris Lam.), Im- menblatt. Eng: land, Mittel- u. Süddeutſch— land, Süd⸗ europa, in Berg: wäldern. Staude, 25 bis 60 cm hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — purrot, einfarbig-weiß, oder geſcheckt (weiß und mit mehr oder weniger purpurviolett-gefärbter Unter⸗ lippe), etwa 4 em lang. flora & n., M. albida Guss., | Verwendung. Dieſe ſchöne Pflanze ift durch Tracht und Blüten eine jo angenehme Er- ſcheinung, daß ſie allgemein empfohlen werden muß, und zwar in erſter Linie für halbſchattige Standorte mit friſchem, humoſem Boden (Wald— humus mit Ackerlehm) zur Ausſchmückung der Park- gehölze, für Steingruppen und halbſchattige Stellen in Landſchaftsgärten, wo man ſie truppweiſe anpflanzt. Vermehrung älterer, gut eingewurzelter Pflanzen durch Grundſproſſe. Anzucht aus Samen. Ausſaat vom April bis Juli in mit Waldhumus und Garten- erde gefüllte Käſtchen und die jungen Pflanzen, ſobald ſie kräftig genug find, an den beſtimmten Platz ver- ſetzen. — Keimkraft der Samen etwa 3 Jahre; Blüten pur⸗ Keimung in ungefähr 2—3 Wochen. Gattung 937. Colquhöüunia al., Colquhounie, Or XXVII 7; XXVIIII (nach dem 1747 * ſchottiſchen Kaufmann Patrik Colquhoun venannt). Kelch röhrig⸗glockig, 10 nervig, ſchwachgekrümmt, ziemlich gleichmäßig⸗„zähnig; Schlund innen nackt. Kronröhre herausragend, einwärtsgekrümmt, oben ziemlich lang erweitert, innen ohne Haarring; Saum 2fippig. Staubkölbchen paarweis genähert, 2fächerig; Fächer ſpreizend, zuſammenfließend. Nüßchen zuſammen⸗ gedrückt, am Scheitel mit einem faſt häutigen Flügel. Aufrechte, windende oder ſchlaff kletternde Sträucher mit großen, ge= kerbten Blättern. Blütenquirle Ioder- und meiſt wenigblütig, achſelſtändig oder eine endſtändige Ahre darſtellend. — 3 oder 4 Arten, im Himalaja und Burma. Z. B.: C. coceinea Waull., kletternd; Blüten aus gelbem Grunde in ſcharlachrot übergehend. — C. elegans all., Blüten orangefarben. — (. vestita Wall., Pflanze aufrecht; Stengel weißfilzig; Blüten orangeſcharlachrot. Kultur als Pflanzen des Kap- oder recht fleißig gelüfteten Warmhauſes; Blütezeit: Herbſt oder Winter. Gattung 938. Stachys L., Zieſt, = XXVII 7; XXVIII I (griechiſch: stachys — Ahre; Blütenſtand ährenförmig). Kelch röhrig⸗glockig, 5= oder 10 nervig; Mündung gleich oder ſchief, 5zähnig; Zähne ſpitz, borſtenförmig, weich, ſtechend, nadelſpitzig oder unbewehrt und ſtumpf, gleichmäßig oder die oberen Gattung 936. Melittis bis Gattung 938. Stachys. Fr. 27672770. 857 größer (bei S. menthaeiolia Vie, und S. persica Gmel. [rojenrot] die 3 oberen zu einer Lippe verbunden, der Kelch mithin deutlich⸗2 lippig). Kronröhre cylindriſch, eingeſchloſſen oder den Kelch überragend, am Schlunde nicht oder kaum erweitert. Staub— blätter 4, mehr oder weniger aus der Röhre herausragend, nach dem Verſtäuben meiſt an den Schlundſeiten hängen bleibend. Kölbchen 2fächerig; die Fächer bei Gruppe Betonica parallel, ſonſt meiſt auseinanderneigend und ſpäter ſpreizend. Nüßchen an der Spitze ſtumpf, aber nicht abgeſtutzt, auch ohne Anhängſel. Kräuter, ſeltener Halbſträucher oder Sträuchlein. Blätter ganzrandig oder gezähnt. Blütenquirle 2⸗ bis vielblütig, achſelſtändig oder zu endſtändigen Ahren zuſammen⸗ gedrängt. Blüten purpurn, ſcharlach, gelb oder weiß, ziemlich klein, bisweilen anſehnlich. — 200 Arten der gemäßigten Regionen. A. Kronröhre innen unter der Einfügungsſtelle der Staubfäden mit einem ununterbrochenen Haarring, der quer (gerade) oder ſchief liegt. 1. Stauden. Blütenquirle 3= oder meiſt mehr⸗ bis vielblütig. Deckblätter mindeſtens halb jo lang als der Kelch. Kron-Ober— lippe ganz oder eingedrückt (nicht 2jpaltig). Blüten purpur⸗, roſen⸗ oder fleiſchroae t . S. Tanata. 2768. 2. Staudig. Blütenquirle meiſt 6blütig. Deckblätter ſehr klein. Kelchzähne ſehr ſpitz oder faſt dornig. Blüten ſcharlachrot, S. coccinea. 2769. B. Kronröhre den Kelch überragend und innen ohne Haarring. Staubkölbchen 2 hälftig, aber die Hälften parallel oder fait Fe ena... %%% S.=grandıfloras 22708 2768. Stachys lanäta Jacg. (syn. S. byzantina weniger ſchön belaubt, und wenn es bei S. lanata C. Koch), Wolliger Zieſt (fr. Epiaire laineuse; e. wünſchenswert ift, die entſtehenden Blütenſtengel alsbald Woolly Hedge-Nettle). Oſterreich, Südeuropa, Orient. zu unterdrücken, jo iſt dies bei 8. germanica zur Staude, 30 —50 cm hoch, bei f. alpina nur 15—30 cm. Erhaltung der Schönheit der Blätter durchaus erforder- Blütezeit: Juli bis September. — Pflanze ſehr lich. Vermehrung durch Teilung, und zwar bei dicht ſeidigſilberweiß⸗wollig; die Stengel aus nieder- trockenem Boden am beſten im Spätſommer (Ende liegendem, wurzelndem Grunde aufrecht, einfach oder Auguſt, Anfang September), bei reichlich friſchem beſſer wenigäſtig; Blätter faſt gekerbelt, die unteren, in den erſt im Frühling beim Beginn des Sproſſens. Anzucht Blattſtiel verſchmälerten länglich-ſpatelförmig, die aus Samen. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; oberen ſitzend und elliptiſch; die blütenſtändigen Keimung innerhalb 2 Wochen. kürzer als ihre 2769. Stachys coceinea Jacg. (syn. S. cardi- vielblütigen Blü- nalis Kze.), Scharlachblütiger Zieſt. Gebirge Mexikos, tenquirle; deren Chile. Staude, % — 1 m hoch werdend. Blütezeit: oberſte zu einer Sommer. — Die Stengel aufrecht, 4 kantig, weichzottig Ahre zuſammenge- oder ſteifhaarig. Blätter geſtielt, eirund⸗lanzettlich, drängt ſtehen. Kelch ſtumpflich, gekerbt, am Grunde herzförmig. Blüten— dicht-weißwollig, quirle 6blütig, alle getrenntſtehend, insgeſamt eine mit ſchiefer Mün⸗ verlängerte Traube darſtellend. Deckblätter ſehr klein, dung und drei- faſt keine. Blumenkrone weichhaarig, faſt 3 mal jo lang eckigen, jpiten als der Kelch, bald kaum 2 cm, bald über zolllang, Zähnen. Blumen⸗ mattſcharlachrot mit gelbrot. — S. ciliata krone roſenrot. Dougl. (syn. S. speciosa hort.), Nordweſt-Amerika; Kronröhre im Kelch ſtaudig, etwa 11 m hoch; Blütezeit: Sommer; eingeſchloſſen; Pflanze faſt kahl, nur die Stengelkanten und Blatt- Kron- Oberlippe ſtiele mit abwärtsgerichteten Wimperhaaren, hier und ganz, wollig. f. alpina Bolss., die alpine Form, 15 bis da auch auf den Blattflächen einige Härchen. Blüten 30 em hoch, hat kleinere Blätter; die Grundblätter nur | purpurſcharlachrot, zolllang, oft leicht gekrümmt. 6—10 mm breit, in den Blattſtiel lang verſchmälert; Verwendung. Beide ſind ſchön, wie Kalthaus— Blütenſtand (außer dem unterſten Blütenquirl) ein läng- pflanzen zu überwintern und im Frühling (im Mai) liches Köpfchen. — S. germanica L. (syn. S. polystachya ins freie Land zu pflanzen. Anzucht aus Samen. Ten., S. Reinertii Heldr., S. obtusata Boiss.), Staude 2770. Stachys grandifiöra Benth., nicht Host (in üppigem Boden nur zweijährig), / — 1¼ꝶ um hoch. (syn. Betonica grandiflora Wild., B. orientalis Blütezeit: Juli, Auguſt. Pflanze dicht- oder ziemlich Thwill., nicht L.; B. macrantha C. Koch), Groß- locker⸗wollzottig. Blätter runzelig, geferbt, wenigſtens blumiger Zieſt. Sibirien. Staude, 30—60 em hoch. die unteren (geitielten) her zförmig-eirund, die Blütezeit: (Juni) Juli, Auguſt. — Pflanze weich— oberen des Blütenſtandes lanzettlich und faſt länger haarig oder zottig; die Stengel find einfach. Blätter als die Blütenquirle. Kelch zottig, faſt ſchief, mit drei- unterſeits etwas anders gefärbt, aus breit-herzförmigem eckig⸗eirunden, kurz⸗ſtechendſtachelſpitzigen Grunde breit-eirund, ſtumpf, breit-kerbzähnig, die Zähnen, die doppelt ſo kurz als die Kelchröhre ſind. unteren langgeſtielt, die des Blütenſtandes ſitzend und Blumenfrone purpur- oder roſenrot; Kronröhre die Blütenquirle überragend; letztere find 5—8 blütig vom Kelch eingeſchloſſen; Kron-Oberlippe kurz-rauh- und wenige, die unteren 1—2 ſind getrenntſtehend. haarig, ganz oder eingedrückt. Deckblätter breiteirund-länglich, ſpitz. Kelch häutig, Verwendung wegen der weißen, ſammet- netzaderig, oben rauhhaarig, mit lanzettlichen, pfriem— artig-filzigen Blätter! Am ſchönſten iſt hiervon lichen Zähnen, die doppelt jo kurz als die Kelchröhre S. lanata, bei welcher ſich der Silberfilz in ſeiner find. Blumenkrone weichhaarig, 3—4 mal jo lang ganzen Reinheit vom Frühling bis zum Herbſt erhält. als der Kelch; die Röhre gekrümmt, allmählich erweitert, Die Dauerhaftigkeit dieſer Pflanze in trockenen Sommern viel länger als der Kelch. Staubblätter faſt heraus— macht ſie zu Einfaſſungen um Blumenbeete, zu Gruppen ragend. Blüten 2½ —3½ em lang, ſchön rötlich— im Raſen, zur Bepflanzung abhängiger, trockener und violett; bei f. alba weiß; bei der etwa 25 cm hohen dürrer Flächen und zur Ausſchmückung von Stein- k. rosea ſchön roſenrot. gruppen ſehr nützlich. Hübſche Einfaſſungen erhält Verwendung nur in großen Gärten, in Land— man, wenn man dieſe alljährlich erneuert oder ſie ſchaftsgärten und Anlagen für ziemlich trockenen, mittels eines Spatens entlang einer gezogenen Garten- kalkhaltigen Boden, wo viele andere Gewächſe ſchnur gleichmäßig abſticht. Kultur in allerlei gutem, nicht mehr recht gedeihen wollen, ſei es als Einfaſſungs— mehr trockenem Boden, am beiten in genügend kalk- oder als Rabattenpflanze, oder auch zwiſchen Gehölz— haltigem, ſandigem Lehmboden und an ſonnigem oder Lichtungen zum Beleben des Bodens. Am ſchönſten doch halbſonnigem Standort. 8. germanica ift | find die Stammform S. grandiflora und f. rosea. 858 Familie 146. Labiatae, Cippenblütler. Or XXVIII I. Vermehrung durch Teilung drei- und mehrjähriger aus Samen. Ausſaat auf ein Saatbeet. — Keimkraft Pflanzen; Abſtand beim Pflanzen 30 em. Anzucht | der Samen 3 Jahre; Keimung meiſt ſchon nach 1 Woche. Gattung 939. Galeöpsis L., Daun (Hohlzahn), O XXVII 7; XXVIII I (griechiſch: galss — Katze, Wieſel ꝛc., opsis — Geſicht). Kelch röhrig:glodig, 5= oder 10 nervig; Mündung ziemlich gleich; Zipfel 5, an der Spitze ſtarr, pfriemlich, faſt dornig. Kronröhre hervorragend, gerade, innen ohne Ring, an der Spitze in einen Schlund erweitert; Saum 2lippig. Der Gaumen der Krone oben in den Winkeln der Lappen jederſeits mit einem erhabenen Zahn. Staubkölbchen 2 hälftig; die Hälften mit dem Rücken angeheftet, der Quere nach 2klappig⸗aufſpringend. Nüßchen breit⸗ eiförmig, ſchwachzuſammengedrückt, an der Spitze ſtumpf, aber nicht abgeſtutzt, glatt. Einjährige, aufrechte, ausgebreitet⸗ verzweigte, behaarte Kräuter. Blätter meiſt gezähnt. Blütenquirle 6= bis vielblütig, achſelſtändig, entfernt oder die oberen gedrängt⸗ ſtehend. Blüten ſitzend, rot, gelb oder bunt. Blütezeit: Juli bis September. — 6 Arten, in Europa und dem ruſſiſchen Aſien. A. Stengel mit abwärtsgerichteten, weichen, angedrückten Haaren beſetzt und unter den Gelenken nicht verdickt: * G. Ladanum L., 15—50 em hoch; Blätter lanzettlich oder länglich-lanzettlich; Kron-Oberlippe ſchwachgezähnelt. f. latifolia Hoffm. pr. sp. (syn. G. intermedia Vill.), Blätter länglich-lanzettlich, gleichförmig-geſägt, Kelche grünlich, rauhhaarig, mit zuletzt aufrechten Zähnen. k. angustifolia Ehrh., Blätter linealiſch-lanzettlich, entfernt-gezähnt; Kelche grauzottig, mit zuletzt abſtehenden Zähnen. — B. Stengel ſteifhaarig, unter den Gelenken verdickt: * 6. speciosa Mill. (syn. G. versicolor Curt., G. cannabina Rth., 30 em bis 1½ m; Kronröhre doppelt fo lang (ſelten nur wenig länger) als der Kelch; Mittelzipfel der Unterlippe rundlich-Leckig, flach, kleingekerbt. Blüten groß (bis 4 em lang), ſchwefelgelb; Unterlippe am Grunde citronengelb, ihre Seitenzipfel von der Mitte an weiß, ihr Mittellappen violett, weißlich-gerändert. _ Verwendung. 6. Ladanum, die bei uns im Sommer auf Adern unter der Saat ſo hübſch und reich blüht, daß fie aller Aufmerkſamkeit auf ſich zieht, und G. speciosa find in Landſchaftsgärten und Parks auf lehm- und kal khaltigem Boden an ſonnigem Standort zum Verwildernlaſſen recht brauchbar. Ausſaat im Herbſt an den beſtimmten Platz. Gattung 940. Lämium L., Taubneſſel, = XXVII 7; XXXVIIII (griechiſch: lamos — Schlund, Rachen; lamia — fabelhaftes Ungeheuer; rachenförmige Blumenkrone). Kelch röhrig- oder kreiſelig— glockig, ſchwach-5 nervig; Mündung gleich oder ſchief; Zipfel 5, an der Spitze pfriemlich, gleich oder die oberen länger, aber nicht nadelſpitzig. Kronröhre herausragend, ſeltener kürzer als der Kelch, innen mit oder ohne Haarring, oben in einen weiten Schlund erweitert; Saum 2lippig: die Seitenlappen der Unterlippe zahnförmig oder ſehr kurz, ſeltener länglich. Staubkölbchen— fächer 2, auseinanderneigend, ſpäter ſpreizend, auf dem Rücken oft rauhhaarig. Nüßchen an der Spitze abgeſtutzt, meiſt ſpitz⸗ kautig. Kräuter; Blätter oft herzförmig, gezähnt oder etwas eingeſchnitten. Blütenquirle dicht-vielblütig, achſelſtändig oder die oberſten gedrängt beiſammen. Blüten purpurn oder weiß, ſeltener gelb. — 40 Arten, in Europa, Nordafrika und Aſien. A. Staub kölbchen kahl, nicht rauhhaarig; Kronröhre innen mit einem ſchiefen Haarring (Haarleiſte) . * I. e DU L. Orvala. 2772. B. Staubkölbchen bärtig, Staubfäden kahl oder nur mit einzelnen Härchen; Kronröhre innen mit Haarring und unter demjelben oft zuſammengeſchnürt, allmählich in den Schlund erweitert, über dem Grunde deutlich-gekrümmt; Blüten 2—-3 cm lang: Blätter geſtielt; Stauden, mit kriechenden Erdſtämmen: * L. album I., 30—60 em hoch; Blütezeit: April bis Oktober; Blumenkrone immer weiß, ihre Unterlippe grünlich-fleckig, ſelten blaßrötlich. f. foliis aureis, die herzförmigen, zugeſpitzten, un- gleich-gefägten Blätter find ſamt dem Stengel ſchön gelb. — * L. maculatum L., Blumenkrone rot, ſelten hellfleiſchrot oder weiß; Haarleiſte und Einſchnürung in der Kronröhre quer-(alſo gerade-) liegend, friſche Staubkölbchen ſchwarzbraun. Laubblätter weiß-gefleckt oder ungefleckt. 2771. * Lämium Galeöbdolon Gantz (syn. 2772. Lämium Orvala Z. (syn. Orvala lami- Galeopsis Galeobdolon L, Galeobdolon luteum ZJuds., odes DC.), Orvala-Taubneſſel. Südeuropa. Staude, Glechoma hederacea vieler Gärten!), Gelbblühende etwa 30 em hoch. Blütezeit: April bis Juni. — Taubneſſel. In feuchten Wäldern und an Hecken. Pflanze etwas behaart, mit rötlichen Stengeln; Blätter Staude. Blütezeit: Mai, Juni. — Pflanze mit aus geſtutztem oder faſt herzförmigem Grunde breit— kriechenden Erdſtämmen und Ausläufern, nach oben eirund, ſpitz, gezähnt, runzlig, etwas zottig [bei k. in- mehrere aufrechte, bis zu 30 em hohe, 4 kantige, ein- cisum (syn. Orvala garganica L.) die Blätter ge⸗ fache, rauhhaarige Stengel treibend, außerdem noch ſchlitzt-eingeſchnitten oder eingeſchnitten-gezähnt!. andere, niedergeſtreckte, bis 60 em lange, welche an Blumenkrone bis 4 cm lang, fleiſchfarbig weiß den Knoten wurzeln und gleichfalls ſpäter aufrechte oder purpurrot, dunkelroſa-ſchattiert und -gefleckt, Stengel entwickeln. Blätter geſtielt, herzförmig-eirund in ziemlich dichten Quirlen, die zuſammen eine oder die oberen ſchmäler, doppelt-gekerbt-geſägt, grün, beblätterte Traube darſtellen. Kronſchlund ſehr aber häufig — beſonders im Frühling und an ſonnigem erweitert, ſein Rand vorn jederſeits mit einem Standort bei lehmigem Boden — mit weißen 2—3ſpaltigen Zahn; Staubfäden zuttig; Staubkölb— Flecken beſprengt oder gleichſam marmoriert und (chen kahl. unterſeits rot-angelaufen. Blütenquirle meiſt 6blütig, Verwendung in Landſchaftsgärten und An von kurzen, ſchmalen Deckblättern geſtützt. Blüten lagen an halbſchattigem Standort mit humoſem, etwas hellgelb, im Schlunde wie der Mittellappen der kalkhaltigem, friſchem Boden (nötigenfalls Waldhumus Unterlippe goldgelb; Kronröhre in der Mitte mit oder Moorerde beimiſchen), hier und da einzelne einem Abſatz und daſelbſt inwendig mit einer ſchiefen Pflanzen an Abhängen, auf Steingruppen, vor Ge—⸗ Haarleiſte. — Eine vortreffliche, gern geſehene, büſch u. ſ. w. anbringen. Jedoch wird in Nord— ſehr harte Pflanze für Ampeln, zur Bekleidung des deutſchland nach Eintritt ſtärkeren Froſtes Laubdecke Bodens zwiſchen Geſträuch in Landſchaftsgärten und erforderlich ſein! Parks und zu anderen Zwecken. Gattung 941. Eremöstachys Buge, Einſamähre, O XXVII 7; XXVIIII (griechiſch: eremos — einſam, stächys — Ahre; nur einzelne Ahren treibend). Kelch weitröhrig, faſt glodig oder oben in einen ſehr großen häutigen Saum verbreitert, bisweilen netzaderig, am Grunde 5- oder 10 nervig; Zähne 5, gleich, nadel⸗ förmig oder weichſpitzig. Kronröhre innen mit oder ohne Haarring; Saum Zlippig: Oberlippe helmförmig, innen und am Rande gebärtet. Staubfäden der oberen Staubblätter am Grunde in ein ſtumpfes oder gefranſtes Anhängſel verdickt. Staubkölbchenhälften zwei, ſpreizend. Griffellappen ziemlich gleichlang, oder der eine kaum um die Hälfte kürzer. Nüßchen eiförmig ⸗Z eckig, am Scheitel a b⸗ geſtutzt und dichtbehaart. Aufrechte Kräuter. Grundſtändige Blätter groß, grobgezähnt, eingeſchnitten⸗fieder⸗ ſpaltig oder zerſchlitzt; ſtengelſtändige wenige. Blütenquirle dicht-vielblütig; Blüten meiſt gelb. — 27 Arten, in Oſt- u. Mittelafien, 2773. Eremöstachys laciniäta Dnge. (syn. E. | Phlomis laciniata L., P. iberica Vs.), Geſchlitzt⸗ pinnatifida hort., E. macrochaita Jaub. et Spach, | blätterige Einſamähre. Orient, Kaukaſus. Staude Gattung 939. Galeöpsis bis Gattung 942. Phlomis. Ar. 27712775. 859 1½ —2 m hoch werdend. Blütezeit: Ende Mai Age froſtfreie Überwinterung einzelner Pflanzen in oder Anfang Juni bis Auguſt. — Wurzel tiefgehend Töpfen ratſam. Anzucht aus Samen; die Sämlinge und groß. Stengel dick, hoch, in eine meiſt lange, beginnen aber erſt im zweiten oder dritten Jahre zu lang⸗ und dicht⸗weißfilzige Ahre ausgehend; Blätter blühen, müſſen auch — weil fie das Umpflanzen nicht grünlich, kurzhaarig, ſeltener faſt wollig, die unteren vertragen — ſchon ſehr groß, geſtielt, doppelt-fiederſchnittig, mit länglich- als junge Pflan- lanzettlichen oder linealiſchen Zipfeln, oberſeits glänzend- zen an den be— grün. Blütenähren oft an 60 em lang; Blütenknäuel ſtimmten Platz ge— in den Blattwinkeln 6—12blütig, ſeltener einzelne ſetzt oder bis zum nur Ablütig, ſitzend. Kelche mit weißer Wolle Auspflanzen, d. h. ganz⸗ und ſehr dicht bekleidet oder nur am bis zum blüh— Rande kahl. Deckblättchen pfriemlich, halb- oder mehr fähigen Alter, in als halb ſo lang als die Kelchröhre; Kelchzähne breit, Töpfen kultiviert ſtumpf, in ſehr kurze, gerade, zuletzt abſtehende Dörnchen werden; Abſtand ausgehend. Blumenkrone bei f. ochroleuca Voss (syn. der Pflanzen 50 E. iberica or.) weißlichgelb, beit. normalispurpur⸗ cm. Ausſaat von roſenrot, Mittellappen der Unterlippe bräunlichgelb. April bis Juni Verwendung. Eine in Blatt und Blüte auf- entweder in ein fallend hübſche Staude, ja, von maleriſchem Aus- kaltes Miſtbeet ſehen. Sie wird z. B. auf Raſenplätzen großer Zier- unter Glas oder ITS gärten oder im Staudengarten ihre gute Wirkung nicht in Käſtchen, die = ES verfehlen. Kultur nur in durchläſſigem, tief ene ſpäter 0 gründigem, am beſten in ſandig-lehmigem Boden in Töpfe ver- Geſchlitztblätterige Sinfamähre und in warmer, jonniger Lage, beſonders deshalb, ſtopfen oder an weil die tiefgehenden, ſpindelförmigen Wurzeln im den Platz pflanzen. — Keimkraft der Samen 3—4 Winter leicht durch große Bodenfeuchtigkeit leiden, ſodaß Jahre; Keimung in 2 Wochen. Gattung 942. Phlomis Z., Brandkraut, O XXVII 7; XXVIII I (griechiſch: phlömis, Genet. phlomidos, Name einer dem Wollkraut äußerlich ähnlichen Pflanze). Kelch röhrig oder röhrig-glockig, 5- oder 10 nervig, meiſt gefaltet, abgeſtutzt oder gleichmäßig-5zähnig. Kronröhre eingeſchloſſen oder den Kelch kaum überragend, innen oft mit Haarring; Saum 2 lippig: Oberlippe (Helm) der Krone breit, zuſammengedrückt oder ſehr hohl, ſeltener ſchmal und ſichelförmig. Obere Staubfäden am Grunde oft mit einem Anhängſel. Staubkölbchen paarweis genähert, 2 hälftig; Hälften ſpreizend, aber bald zuſammenfließend. Griffel an der Spitze mit 2 ungleichen Lappen. Nüßchen eiförmig-Zeckig, an der Spitze ſtumpf, ſeltener abgeſtutzt, kahl oder am Scheitel flaumig. Kräuter, Halbſträucher oder Sträucher, grauwollig oder grünlich. Blätter runzlig. Blütenquirle achſelſtändig, dicht, mehr- oder vielblütig. Blüten ſitzend, gelb, purpurn oder weiß. — 50 Arten, im Mittelmeergebiet und Aſien. A. Aeli Pflanzen (Stauden). 1. Helm der Blumenkrone bogenförmig Werra ilzig oder zottig; . der Unterlippe breit. Deckblätter pfriemlich, oft faſt ſtechend und meiſt zahlreich .. P. Samia. 2774. 2. Helm der Blumenkrone gerade, behaart; innen und am Rande langgebärtet; Mittellappen der Unterlippe faum größer als die Seitenlappen . P. tuberosa. 2775. B. erte Pflanzen, welche im Kalthauſe oder Wintergarten hell und keoiteei zu überwintern find. Orient. . Dedblätter nicht ſtechend: P. aurea Desne. (syn. P. angustifolia und P. flavescens Mill.), Pflanze überall dicht- und flockig⸗ goldgelbfilzig; junge Zweige lang und dick; Blätter länglich, ſtumpf. Blüten goldgelb; Kronhelm ganzrandig; Nüßchen kahl. 2. Deckblätter ſteif-pfriemlich, faſt ſtechend: P. chrysophylla Boiss., Libanon; alle Teile angedrückt- (nicht flockig-) goldgelb— filzig; Blätter geſtielt, unterſeits ſehr runzlig, breit- und kurz-herzförmig oder länglich, ſehr ſtumpf. Blüten etwas geſtielt. Deckblätter ſchmal-linealiſch, ſteif, faſt ſtechend, filzig, angedrückt. Blumenkrone goldgelb, mehr als doppelt ſo lang als der Kelch; Kronhelm undeutlich-eingedrückt. 2774. Phlomis Sämia L. (syn. P. superba läufig ſtehenden Quirlen gebildete, lange, unterbrochene C. Koch), Samiſches Brandkraut. Kleinaſien. Staude, Ahre bildend. — P. Herba venti L., Südfrankreich, 60—90 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Pflanze Mittelmeergebiet; Staude, 30 —50 em hoch; Blüte- etwas ſteifhaarig; die Stengel 4 kantig, meiſt einfach. zeit: Juli, Auguſt. Pflanze graugrün, behaart, ſehr Blätter ziemlich buſchig; die Aſte langbehaart. Blätter runzlig, geſägt, groß, geſtielt, herz unterſeits rauhhaarig-filzig, die unteren geſtielt, herz— förmig-eirund, förmig-länglich, die oberſten faſt ſitzend und aus ge— oberſeits matt⸗ rundetem Grunde lanzettlich, oberſeits glänzend und grün, unterſeits ſchärflich. Blütenquirle 10 — 20blütig; Deckblätter grauweiß-filzig, pfriemlich, bewimpert, länger als der rauhhaarige runzlig, am Kelch, deſſen pfriemliche, ſtarre Zähne faſt abſtehen. Rande gekerbt; die Blüten zierlich, hellpurpurrot oder rötlichroſa. des Blütenſtandes f. tomentosa Dosss. (syn. P. pungens Wild.) hat kurzgeſtielt, gegen- filzig-weichhaarige Aſte, ſchmälere und ganzrandige ſtändig. Blüten oder geſägte, aber nicht gekerbte und unterſeits ſchön, gelb, in gleich den Kelchen ſtets grauweiß-filzige Blätter. ſehr großen, viel— 2775. Phlomis tuberösa Z. (syn. Phlomoides blütigen Quirlen. tuberosa Mnch.,Phlomidopsistuberosa Lic.), &nolliges Deckblätter 3 teilig, Brandkraut. Oſteuropa, Mittelaſien. Staude, 90 bis pfriemlich, mit 150 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Wurzel⸗ e ddem Kelch gleich, ſtock knollig, ſchwach-auslaufend; die Stengel aufrecht, Samiſches Braudtraut. deſſen Zipfel behaart oder faſt kahl, ſchwach-veräſtelt. Blätter groß, e pfriemförmig, aus tief-herzförmigem Grunde eirund, ſtumpf, gekerbt, ſtechend-ſtachelſpitzig ſind. Blütenſtand eine aus weit- die des Blütenſtandes (Stützblätter) länglich⸗ lanzettlich. 860 Familie 146. Labiatae bis Familie 148. Nyctaginaceae, Or XXVI 4 u. XXXI 23. Blütenquirle entferntſtehend und etwa 30—40blütig; Deckblätter pfriemlich, nebſt den Kelchen faſt bewimpert. Blüten purpurroſa oder rötlichviolett, mit weit— geöffnetem und behaartem Schlunde. — P. agraria Bnge., Acker -B., Sibirien, Staude, 30—80 em hoch; Blütezeit: Ende Juni bis Auguſt. Stengel ein- fach oder kaum verzweigt, ſteifhaarig. Untere Blätter langgeſtielt, ſpieß-herzförmig, eingeſchnitten-gezähnt, die oberen wenigzähnig, nervig, faſt blaſig; die oberſten Blüten⸗-Stützblätter kürzer als die Kelche. Deckblätter pfriemlich, faſt ſtechend, nebſt den Kelchen bewimpert und filzig-weichhaarig. Blütenquirle faſt 10blütig; Blüten roſenrot; Kronhelm innen ſehr behaart und aufrecht. Blütenähren insgeſamt etwa 30 em lang. Verwendung. ſich für Landſchaftsgärten und Anlagen mit trockenem, kalkhaltigem, alſo mindeſtens durchläſſigem Boden, vereinzelt oder in Trupps auf Gruppen und Rabatten. Am ſchönſten iſt P. Samia! Sonniger, freier (warmer) Standort iſt erforderlich, im Winter Laubdecke ratſam. Vermehrung durch Teilung älterer Pflanzen. An⸗ zucht aus Samen iſt oft vorzuziehen. Ausſaat am beſten vom April bis Juni ins kalte Miſtbeet unter Glas oder in Käſtchen und die Pflänzchen ſpäter an den beſtimmten Platz pflanzen, wo ſie erſt im zweiten Jahre blühen. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 943. Moluccélla L., Molukkenlippe, Ge Ur XXVIL 7: XX HR (nach den Molukken-Inſeln benannt). Kelch am Grunde ſchiefglockig, geſtreift, 5—1Onervig, oben in einen Saum erweitert, der breit, netzig-geadert, oben mehr vorgezogen iſt und am Rande 5 Weichſpitzchen hat, oder aber 5—10ſtachelig iſt. Kronröhre innen ſchief⸗ geringelt, am Schlunde wenig erweitert; Saum 2lippig. Staubkölbchen paarweis genähert, 2fächerig; Fächer kaum getrennt, ſpreizend. Nüßchen ſpitz 3 kantig, an der Spitze abgeſtutzt. Einjährige, kahle Kräuter. Blätter geſtielt, gekerbt oder eingeſchnitten. Blüten⸗ quirle vielblütig, weißrötlich, alle achſelſtändig. — 2 Arten, im Mittelmeergebiet. M. laevis L., Kelchſaum ſehr groß. — M. spinosa L. wird in neuerer Zeit als ſtattliche Pflanze für Landſchaftsgärten empfohlen. Gattung 944. Teuerium L. Gamander, O XXVII 7; XXVIII I (griechiſch: teukrion, ſoll von Teukros, Name eines trojaniſchen Prinzen, abgeleitet ſein). Kelch 5zähnig, 10 nervig, gleich oder der obere Zahn bisweilen ſehr groß. Kronröhre kurz, eingeſchloſſen oder kaum herausragend, gleichſam 1 lippig; obere und ſeitliche Lappen klein, am zuſammengezogenen Grunde des unteren, größten Lappens herabgebogen oder ſeltener aufrecht. Staubblätter 4, aus dem oberen Schlitz der Krone lang hervorragend. Staubkölbchen 2fächerig; Fächer auseinandergehend oder in eins zuſammen⸗ fließend. Fruchtknoten kurz- oder bis zur Mitte Alappig. Das ſeitliche Feldchen (Anheftungsfläche) der Nüßchen oft bis über die Mitte ſich erſtreckend. Kräuter, Halbſträucher oder Sträucher. oder kopfig. — 100 Arten der gemäßigten und wärmeren Gegenden. e 2=, ſeltener mehrblütig, achſelſtändig, ährig, traubig A. Strauchige Pflanzen: T. betonicum L’Herit. (syn. T. betonicaefolium Jacg., T. canescens Forst., T. maderense Lam., Scorodonia betonicaefolia Lk.), Madeira; Blütezeit: Mai bis Auguſt; Blätter eirund-lanzettlich, gekerbt-gezähnt, bisweilen faſt eingeſchnitten-gezähnt, an beiden Enden verſchmälert, oberſeits grün, unterſeits weißgraulich; Blüten ſchön rot, in reichen End⸗ trauben. — T. fruticans L. (syn. T. latifolium L.), Südeuropa; Blütezeit: Sommer; 100—180 cm hoch; Aſte ſchlank, weißlich; Blätter lanzettlich, ganzrandig, oberſeits dunkelgrün, unterſeits ſchneeweiß- oder rotbraun-filzig, flach. Blütenſtiele 1 blütig, zu endſtändigen oder an kurzen Zweigen ſeitennändigen Trauben angeordnet; Blüten zierlich, blau. B. Kräuter (Stauden) . . . 2776. * Teücrium Chamäedrys Z. (syn. T. mul- tiflorum hort., nicht L.; T. officinale Zam., Chamae- drys officinalis Mnch.), Gemeiner Gamander. Franf- reich, mittleres Deutſchland, Südeuropa. 15—30 cm hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Stengel niederliegend, dann aufſtrebend; Blätter geſtielt, aus keilförmigem, in den Blattſtiel zulaufendem Grunde länglich, eingeſchnitten-gekerbt; Blütenquirle 6blütig, traubig-angeordnet; Deckblätter und Kelche meiſt rot— braun, letztere 5zähnig; Blumenkrone purpurrot, ſelten weiß. — T. orientale L., Orient; 30—50 cm hoch; Blütezeit: Juni bis Auguſt. Die Stengel aufrecht, abſtehend- behaart, oben durch gegenſtändige Zweige kurzriſpig-ſtraußförmig; Blätter grün oder graulich, in ſchmal-linealiſche, an ihrem Rande faſt is EUR: 3 * T. Chamaedrys. 2776. zurückgerollte lange Zipfel ein- oder zweimal-feder⸗ ſchnittig-geteilt, mit abſtehenden Haaren behaftet. Blüten anſehnlich, ſchön violettblau, 3—4mal fo lang als der Kelch, in ſehr reichblütigen, riſpigen, ausgeſpreizten Endtrauben (Sträußen). — T. hyrcanicum L., Kaukaſus; Staude, 40 —50 cm hoch; Blütezeit: Auguſt⸗Sep⸗ tember; Pflanze aufrecht; Blätter aus herzförmigem Grunde länglich, ſtumpf, gekerbt, runzlig; Blüten purpurrot, zerſtreut oder faſt quirlig in einfachen, dichten, 10 —20 em langen Ahren; ſchön. Verwendung. Die ſtrauchigen Arten als Kalt- hauspflanzen, die krautigen in großen Gärten als Rabatten- oder Einfaſſungspflanzen. T. orientale und hyrcanicum im Winter mit Fichtenzweigen oder trockenem Laub decken. Alle genannten Arten eignen Gattung 945. Ajuga L., Günſel, G XXVII 7; XXVIII I (lat.: abigo, abigere — austreiben; angebliche emmenagogiſche Wirkung). Kelch gleich, 5zähnig oder 5ſpaltig, 10 nervig oder unregel⸗ mäßig⸗genervt. Kronröhre kurz oder hervorragend. Oberlippe kurz oder ſehr kurz, aufrecht, ausgerandet oder 2ſpaltig: Unterlippe viel länger, deren Seitenlappen aber kur;-länglich oder kaum größer als die Oberlippe find; deren Mittellappen aber ſehr breit und ausgerandet oder 2ſpaltig iſt. Sonſt wie Gtg. 944. Einjährige oder ausdauernde, ſelten am Grunde halbſtrauchige Kräuter. Stengel oft niederliegend oder Ausläufer treibend. Blätter meiſt grobgezähnt, eingeſchnitten oder ſeltener ganzrandig. Blütenquirle 2⸗ bis vielblütig, achſelſtändig oder zu Ahren geordnet. Blüten ſitzend. Blumenkrone meiſt noch während der Fruchtentwicklung welk bleibend, blau, weiß, rot (bei den mehr ſüdeuropäiſchen A. Chamaepitys Sckreb. citronengelb und die Kronröhre 2mal jo lang als der Kelch; bei A. Chia Schreb. blaßgelb, Kronröhre Zmal fo lang als der Kelch). — 30 Arten, in den außertropiſchen Gegenden der alten Welt. A. Deckblätter grob-kerbzähnig, oder alle oder doch die unteren 3 —5 lappig; Blüten blau, weiß oder rot: * A. genevensis TL. (syn. A. pyramidalis M. B., nicht L., 10—40 cm hoch; Stengel zottig, ohne oberirdiſche Ausläufer; Grundblätter langgeſtielt, zur Blütezeit meiſt ſchon verſchwunden. Blütenähren ziemlich locker; die oberen Deckblätter kürzer, kaum fo lang als die Blütenquirle und mehr bläulichgrün; Blüten im Mai, Juni, himmelblau, bei kf. flore roseo rot, bei f. flore albo weiß. f. macro- phylla Schuebl. hat Grundblätter, die größer find als die Stengelblätter, erinnert alſo an A. pyramidalis L. — A. orientalis L., Südeuropa, Orient; Grundblätter bleibend; Deckblätter länglich, 3—5 lappig. die Blütenquirle überragend; Blumenkrone blau, mit gedrehter Kronröhre und deshalb auch umgewendeter Lippe; Staubblätter faſt eingeſchloſſen. B. Deckblätter ganzrandig oder nur ſeicht-ausgeſchweift-kerbig; Grundblätter zur Blütezeit vorhanden und groß * A. reptans. 2777. 2777. * Ajuga reptans L., Kriechender Hünſel. abgeſtutzt; Pflanze ſtets mit oberirdiſchen Aus⸗ 10-30 cm hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Wurzel läufern, die Wurzeln ſchlagen und nur bei f. alpina, Gattung 943. Moluceella bis Gattung 946. Miräbilis. Nr. 2776 — 2778. 861 der Hochalpen⸗Form, fehlen; Grundblätter wie auch ſehr groß, verkehrt-eirund und in einen kurzen ver— die Blätter der Ausläufer langgeſtielt; obere Deckblätter breiterten Blattſtiel verſchmälert. Deckblätter doppelt kürzer oder höchſtens ſo lang als die blauen, ſeltener ſo lang als die Blütenquirle. Blüten klein, hellblau. fleiſchroten oder weißen Blütenquirle. Garten- Verwendung. Die Günſel-Arten ſind in formen find: f. foliis variegatis, Blätter weißgelblich⸗ Landichaftsgärten und auf Parkwieſen, am Rande von gefleckt und⸗gerändert; iſt eine ſchöne, buntblätterige Gehölzen, am Ufer von Teichen u. ſ. w. durch ihre Staude. f. foliis purpureis, Blätter dunkelweinrot lebhaft-blauen Blüten ſehr anſprechend, und jeder mit bronzeartigem Anflug, iſt nur dort ſehr em- Naturfreund freut ſich, wenn er die Blütenſtengel aus pfehlenswert, wo dieſe ſchöne Färbung nicht, wie dem Graſe hervorlugen ſieht. Vermehrung durch in gewiſſen Bodenarten, ſchmutzigbraungrün wird. — Teilung und Samen leicht. Da wildwachſende Pflanzen * A, pyramidalis L., nicht M. B., Pyramiden-G., überall leicht zu ſammeln ſind, jo kann man ſowohl 15—30 em hoch; Blütezeit: Mai, Juni; Stengel dieſe als auch Samen ſich ſelbſt verſchaffen. Am beſten pyramidal⸗aufrecht, überall zottig; Blütenähre 4kantig, gedeihen ſie in friſchem, ſandig-lehmigem Boden, meiſt ſchon über dem Grunde des Stengels beginnend; dem man noch etwas Raſenerde oder Waldhumus bei— oberirdiſche Ausläufer nie vorhanden; Grundblätter miſchen kann. Standort ſonnig oder beſſer halbjonnig. gehäuft⸗roſettig, meiſt dem Boden angedrückt, meiſt Familie 147. PLANTAGINACEAE, Wegerichgewächſe. Familie 148. NYCTAGINACEAE, Wunderblumengewächſe. Kr XXVI4 und XXXI 23. (Nr. 2778 - 2783 aus drei Gattungen.) I. Blätter gegenſtändig. Blüten zwitterig. Gattung 946 Miräbilis. 947 Abrönia. II. Blätter wechſelſtändig. Gattung 948 Bougainvillea. Gattung 946. Miräbilis L., Wunderblume, O XXVI 4; XXIX; XXXI 23 (lat.: mirabilis — wunderbar; oft verſchieden-gefärbte Blüten an derſelben Pflanze). Blüten meiſt anſehnlich, vor dem Aufblühen. gefaltet, einzeln oder zu mehreren, von einer kelchartigen, 5, ſeltener 4ſpaltigen Hülle umgeben. Kronkelch (Blumenkrone) röhrig— trichterig bis glockig, mit über dem Fruchtknoten zuſammengeſchnürter und dem Fruchtknoten anliegender Röhre, deren um den Frucht— knoten befindlicher Teil bleibt, während der obere, gefärbte Teil des Kronkelches abfällt. Staubblätter 3—5, ſelten 6, ungleichlang, meiſt herausragend, fruchtbodenſtändig, aber vom Kronkelch am Grunde mit umſchnürt. Staubkölbchenhälften ziemlich kugelig. Schein— frucht kreiſelförmig oder ellipſoidiſch, kahl oder behaart, zur Reifezeit oft deutlich 5, ſeltener 10 rippig, oder höckerig oder runzlig. Kräuter, meiſt 2= oder Zgabelig⸗ verzweigt, oft mit dicker oder knolliger Wurzel Blätter herzförmig, eirund bis linealiſch. Blüten in verſchiedenen Farben, meiſt trugdoldig. — 24 Arten, faſt alle vom mittleren Nordamerika bis Peru oder Chile. 2778. Miräbilis Jälapa Z. (syn. M. pubescens Thumb“, eine Zwergform, bis 30 em hoch, in folgenden Zp., Nyctago hortensis Juss., auch Curt.; N. Jalapae Farbenſorten: weiß, karmin, gelb, dunkelkarmeſin, weiß DC.), Gemeine Wunderblume (fr. Belle-de-nuit des mit rot, weiß mit gelb, und dreifarbig; ferner „Tom jardins; e. Jalap Flower). Peru. Staude, meiſt Thumb“ variegata, mit bunten Blättern. [M. dicho- einjährig kultiviert, 60— 100 cm hoch. Blütezeit: toma Z. (syn. M. odorata Z., M. parviflora Torr., Juni⸗Juli bis Oktober. Nyctago dichotoma Juss., Jalapa undulata Mnch., — Wurzel jchwärz- J. officinarum Martin), Stengel dünner; Blätter lich, rübenförmig; die kleiner, aus abgeſtumpftem oder in den Blattſtiel ver- Stengel gabeläſtig, laufendem Grunde eirund, faſt zugeſpitzt, kahl; Blüten einen rundlichen lockerer gehäuft und kleiner, nachts ſehr wohlriechend; l Buſch bildend, an Kronkelch ſtraffer; Blütenfarbe rot, auch weiß.) 75 2 den Knoten meiſt röt- Verwendung. Die Wunderblume iſt eine 02 lich = angelaufen. beliebte Pflanze mit Schönen, großen Blüten MEN Blätter gegen- oder und daneben noch intereſſant. Zerſtreut auf Ra— bisweilen wechſelſtän- batten oder in kleinen Trupps beiſammen, oder in dig, aus ſtumpfem großen Gärten als Gruppenpflanze, ferner am Rande. oder faſt herzfürmigem und in Bloßſtellen der Gehölzgruppen wirken ſie gut. Grunde eirund, zu- Wenn die Blüten von der Vormittagsſonne getroffen geſpitzt und ſehr ſpitz, werden, ſo ſchließen fie ſich, um nie wieder aufzublühen; 8 kahl oder am Rande jeden Abend aber werden ſie bis zum Eintritt der m zart-bewimpert. Blü- Froſtzeit durch neu aufgeblühte erſetzt. Kultur in Gemeine Wunderblume. ten zu 3—6en beiſam⸗ allerlei gutem, thunlichſt tiefgründigem und etwas men in Endbüſcheln, lehmigem Boden. Vermehrung durch die ſchwarzen, röhrig⸗glockig oder trichterförmig, rot, gelb, weiß, fleiſchigen, rübenförmigen Wurzelſtöcke, die wie Dahlien— gelb mit rot geſtreift, weiß mit rot geſtreift, auch (Georginen-)knollen über Winter aufbewahrt und im 3- und ſelbſt 4farbig vorkommend, nur von Sonnen- Frühjahr wieder eingepflanzt werden. Gut über— untergang bis zum anderen Morgen geöffnet und jo winterte Wurzelſtöcke blühen dann nicht nur früher, gut wie geruchlos. Die kelchartige Hülle am Grunde ſondern auch reichlicher. Gleichwohl giebt man der der Blüten (Scheinkelch) mit ihren 5 Zipfeln bleibend alljährlichen Anzucht aus Samen der Einfachheit und ſich meiſt vergrößernd. Formen find: k. foliis wegen den Vorzug. Ausſaat entweder Ende März variegatis, mit bunten Blättern, die ſchon bei ins Miſtbeet, oder Anfang April in einen kalten Kaſten 5 verſchiedenen Farben-Sorten vorhanden. „Tom Hunter Glas, oder in Saatkäſtchen, die man halbwarm 862 ſtellt. Mitte Mai auspflanzen (Abſtand 50 cm). Im Sommer reichlich begießen. — Keimkraft der Samen knapp 3 Jahre! Keimung in 2 Wochen. 2779. Miräbilis longiflöra L. (syn. Nyctago longiflora DC., Jalapa longiflora Mnch.), LZang- blütige Wunderblume. Mexiko. Staude, meiſt ein— jährig kultiviert, 60—100 cm hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Wurzel ſchwärzlich, rübenförmig; Pflanze ſehr äſtig; die Stengel weitſchweifig, gekniet, oft niedergeſtreckt, dann aufſteigend, faſt klebrig-weich⸗ haarig. Blätter breit-herzförmig, zugeſpitzt, die oberen faſt ſitzend oder ſehr kurz geſtielt, die unteren mit etwa zolllangem Blattſtiel, behaart oder klebrig. Blüten an den Enden gehäuft, ſitzend; ihre Hülle klebrig— weichhaarig, mit linealiſchen Lappen; Kronkelchröhre ſehr lang, weichhaarig, oft 10 — 12 cm lang. Blüten weiß, innen roſa- angehaucht, nur in der Dunkelheit geöffnet und dann ſehr wohlriechend, bei f. violacea | zart-violett und meiſt etwas ſpäter im Jahre er— ſcheinend. Griffelnarbe roſenrot, warzig. [M. hybrida Lepell iſt eine Baſtardform zwiſchen M. longiflora und M. Jalapa, mit den Blättern und dem Hüllkelch der letzteren und dem Blütenſtande und der dünnen Kronröhre der erſteren. Kommt vor in den ſamen— Gattung 947. (griechiſch: Abros Blüten. ausgerandeten Saumlappen, vor dem Aufblühen gefaltet. linealiſch- länglich, nicht aus der Blüte herausragend. langen Pfahlwurzeln. Familie 148. Nyetaginaceae bis Familie 150. Amarantaceae, O XXVIS. beſtändigen Farbenſorten: und karmeſin); gelb-geſtreift. dreifarbig (gelb, ſcharlach lila, mit ſehr langer Röhre; weiß, Iſt in den Gärten ſelten.) Verwendung vorzugsweiſe in der Nähe der Wohnungen; wenn auch die Blüten nicht gerade ſchön und farbenreich ſind, ſo hauchen ſie abends doch einen köſtlichen, an N erinnernden Wohlgeruch aus. Kultur wie Nr. 2778. 2780. Miräbilis multiflöra A. Gr. (syn. Qua- moclidion multiflorum Torr. et Gr., Oxybaphus multiflorus Torr.), Vielblütige Wunderblume. Mexiko, Kalifornien. Einjährig. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Pflanze reich veräſtelt, überall mit Drüſen⸗ haaren bekleidet. Blätter 7— 10 cm lang, geſtielt, eirund, kreisförmig⸗ eirund oder eirund-herzförmig, ſpitz oder zugeſpitzt, ganzrandig, am Grunde bisweilen zweilappig, Blüten in endſtändigen Riſpen mit gegenſtändigen Aſtchen zu 4—7 in einem grünen, zolllangen, becherförmigen, 4—5lappigen Hüllkelch. Blumenkrone leuchtend— purpurn oder dunkellila, mit 4—5 em langer Röhre und flachem, 5 lappigem Saum. Kultur wie Nr. 2778. Abrönia Juss., Saftkrieche, = XXVI A; XXXI 23 — üppig, ſaftvoll; bezieht ſich auf Blätter und Stengel). Kronkelch dünnhäutig, tellerförmig oder ſchmal-trichterig, über dem Fruchtknoten zuſammengeſchnürt, oben mit 4—5 flachen, Staubblätter 3—5, ungleichlang, nicht herausragend. Scheinfrucht ſpindelig oder kreiſelförmig, geflügelt oder breitgerippt, eine dunkel- braune Frucht einſchließend. Kräuter, 2- bis Zgabelig-verzweigt, niedergeſtreckt, drüſig-weich, Blätter gegenſtändig, ungleichpaarig, ganzrandig. Die kelchartige, 5- bis mehrblätterige Hülle umgiebt viele Staubkölbchenhälften oft mit rübenförmigen, Blüten anſehnlich, in dichtblütigen, Tangge ſtets von Hüllblättern umgebenen Köpfchen, wohlriechend. — 12 Arten, im mittleren und weſtlichen Nordamerika. 2781. Abrönia umbelläta Lam. (syn. Tricratus admirabilis Z’Zerit., Abronia glauca Menzies, A. gracilis Benth.), Doldenblütige Saftkrieche. Kali— fornien, Mexiko. Staudig-halbſtrauchig, meiſt ein- jährig kultiviert, etwa 10—20 em hoch. Blüte lange Blüten mit grüner, kahler, am Grunde ſehr dünner, oft einwärtsgekrümmter Röhre und gleichfalls grünem bis grünlichpurpurnem Saum, deſſen 5 ab— ſtehende Lappen wellig find. f. villosa Wals. pr. sp., Südkalifornien, zeigt kräftigeren Wuchs, ſtärkere Be— haarung der Blätter und Blütenſtiele, zahlreichere und zeit: Juli bis Oktober. — Aſte auf dem Boden liegend oder ſchwach-kletternd. Blätter ſchief-oval⸗ lanzettlich, et— vorn verſchmä— faſt ausgebuch- tet. Blüten⸗ ſtiele die Blät- ter wenig über- ragend; Blüten Re in 8—15blüti- NG A Tg BR 0 gen Dolden— — LI m N Job trauben, welche Es REN RL NET N >. vor dem Auf⸗ N ie blühen in einer 5-6 blätterigen Hülle verbor⸗ gen ſind. Blü⸗ ten etwa zoll— lang, röhrig, mit 5 lappigem Saum, deſſen Lappen bald ſpitz, bald ſtumpf und bisweilen auch 2 ſpaltig ſind, lilaroſenrot, am Schlunde mit hellerem Fleck. Der Same iſt von den jede Blüte begleitenden, nach dem Abblühen zu Flügeln aus— wachſenden Schüppchen eingehüllt. k. grandiflora hat Doldenblütige Saftkrieche. angenehm duftend, größere und dunkelrote Blüten. f. mellifera Dougl. pr. sp. (syn. A. Menziesii et vespertina Dougl.) hat etwas klebrige Blätter und Blütenſtiele, faſt zoll- was dick, nach lert, am Rande dunkelroſa Blüten. — A. arenaria Zam. (syn. Tri- cratus arenarius /.), Neukalifornien; ſtaudig-halb⸗ ſtrauchig; meiſt einjährig kultiviert; Blütezeit: Sommer. Die Stengel ſind niederliegend, ſtielrund, 15—40 cm lang, einer fleiſchigen, ſtarken, oft jpindel- förmigen Wurzel entſpringend, klebrig, äſtig, braun, oben weichhaarig; Blätter dick, kahl oder die jüngeren behaart, herzförmig- rundlich, ſehr ſtumpf, meiſt 15 bis 30 mm im Durchmeſſer; Blüten gelb, weichbehaart; Blütenhülle 5 blätterig, mit eirunden Lappen. Kron— kelchſaum 5 lappig, mit welligen Lappen. — A. lati- folia Z#schsch. (syn. A. arenaria f. macrophylla ‚ hort.), Pflanze von mehr aufgerichteter Haltung als bei voriger; Blätter größer und die Blüten lebhafter gelb; Blattfläche ſehr veränderlich, immer aber mehr breit als lang, langgeſtielt, bald faſt rundlich-keilförmig, bald keilförmig mit abgeſtutzter Spitze, bald keilförmig mit halbkreisrunder Spitze, bald quereirund, ganz— randig, fleiſchig. Blütenhülle meiſt 2—3 blätterig, mit eirunden, ſpitzen Lappen. 2782. Abrönia fragrans Auttl., Duftende Saftkriehe. Nordamerika, Oſtſeite der Felſengebirge. Staudig-halbſtrauchig, meiſt einjährig kultipiert, in allen Teilen größer als bei A. umbellata; Aste am Boden niedergeſtreckt; Blätter fleiſchig, kahl; Trug— dolden groß, dicht; Blüten reinweiß, gegen Abend angenehm duftend. Hüllblätter des Blütenſtandes rundlich-oval, oben kurzzugeſpitzt. Verwendung. Es ſind recht zierliche und ziemlich Aſte undeutlich-4 kantig, geſpreizt. 939 Gattung 947. Abrönia bis Gattung 950. Celösia. Nr. 2779 2783. 863 harte Pflanzen zur Bildung zierlicher, niedriger noch warm, ſodann nach dem Einwurzeln allmählich Einfaſſungen ſowohl in kleineren als in größeren weniger warm halten und abhärten, nach Mitte Mai Gärten. Die Pflanzen verlangen aber ziemlich trockenen, dann auspflanzen; oder im allgemeinen vorteilhafter recht ſandigen Boden und einen ſonnigen und warmen Ausſaat im Auguſt, die Pflänzchen in kleinere Töpfe Standort, würden deshalb am beſten als Einfaſſung verſtopfen, an einem hellen, trockenen, froſtfreien Ort der vor ſüdlichen Mauerrändern liegenden Rabatten überwintern und Mitte Mai auspflanzen (Abſtand zu benutzen ſein. Kultur gewöhnlich nur einjährig. | 30—40 cm); der Blütenreichtum iſt bei letzterer Ausſaat entweder Ende Februar oder Anfang März Kultur noch größer. Auch in Töpfen an niedrigem in mit ſandiger Lauberde gefüllte Töpfe, die ins Gitterwerk ſind ſie ſchön. — Keimkraft der Samen warme Miſtbeet oder Wohnzimmer kommen, die 2 —3 Jahre; Keimung in 2 Wochen. Pflänzchen einzeln in kleine Töpfe verſtopfen, ſie Gattung 948. Bougainvillea Comm., Bongainvillea, O = XXVI4; XXXI 23 (nach dem franzöſiſchen Seefahrer [1766/69] Bougainville benannt). Blüten nicht von einer kelchartigen Hülle, wohl aber von 3 großen, blattartigen, gefärbten Deckblättern umgeben, einzeln oder zu Zen. Kronkelch röhrig, leichtgekrümmt, unter der Mitte ſchmal⸗ſpindelförmig, alsdann ſchmal-trichterig und nach der Blüte gedreht. Staubblätter 5—10, meiſt 7—8, ſehr ungleich, kaum herausragend. Scheinfrucht ſpindelförmig-birnförmig; ihre Wand die 1ſamige Schlauchfrucht dicht umſchließend, geſtreift. Unbe— wehrte oder dornige Bäumchen oder Sträucher, bisweilen auch etwas kletternd. Blätter wechſelſtändig, eirund- rundlich oder elliptiſch-lanzettlich, geſtielt, ganzrandig. Blüten achſel- oder endſtändig, mit oft zapfenähnlichen Blütenſtänden, roſa, gelblich oder weißlich. — 7 bis 8 Arten, im tropiſchen und ſubtropiſchen Amerika. Z. B.: 2783. Bougainvillea speetäbilis Milld. (syn. die großen, ovalen, geaderten, gefärbten Deckblätter B. bracteata Pers., B. peruviana Mees, B. speciosa die kleinen Röhrenblüten (je 3) einhüllen. B. spinosa Schnitzl., B. brasiliensis Neumw., Tricycla spectabilis Cav., je 1 Blüte von 3 gefärbten Deckblättern eingehüllt. Poir., Josepha augusta Vell.), Bemerkenswerte Verwendung der B. spectabilis in Warm— Vougainvillea. Peru, Braſilien. Strauch oder und Lauwarmhäuſern zur Bekleidung der Hinterwand Bäumchen mit dornig-beſtacheltem Stengel und gleich- derſelben. Sie wird in den freien Grund des Hauſes falls bewehrten, kletternden Zweigen. Blütezeit: gepflanzt, verlangt viel Licht; während des Wachstums meiſt März, April. — Blätter geſtielt, faſt rundlich- reichlich begießen. Erde: Waldhumus mit Wieſenlehm. eirund, ganzrandig, an der Spitze zugeſpitzt, beiderſeits Düngung vorteilhaft. Vermehrung durch Stecklinge weichhaarig; blühende Zweige am Ende eine glänzende und Wurzelſchnittlinge im Warmbeete. Anzucht aus violett- oder lilaroſenrote Riſpe darſtellend, indem Samen. Familie 149. ILLECEBRACEAE (Paronychiaceae), Knorpelblumen— gewächſe. CG XXVI9. Gattung 949. Herniäria L., Tauſendkorn (Bruchkraut), O XXVI 9 (lat.: hernia Bruchkrankheit, gegen welche dieſe Pflanze nützen ſollte). Blüten zwitterig oder eingeſchlechtig, mit kleinen oder ſehr kleinen Deckblättern. Kronkelch krautig, tief-4—5 ſpaltig, mit kurzer, kreiſelförmiger Röhre; Zipfel gleich oder ungleich, ſtumpf und unbewehrt. Staubblätter 3—5, umſtändig, borſtenförmig, mit oder ohne 4—6 verkümmerte Staubblätter. Griffel ſehr kurz, 2 ſpaltig oder 2teilig. Fruchtknoten leiig. Schlauchfrucht vom Kronkelch eingeſchloſſen, eiförmig, Iſamig Einjährige oder aus— dauernde, kriechende, ſehr äſtige Kräuter. Blätter gegen-, wechſel- oder büſchelſtändig, ſehr klein, faſt ſitzend, ganzrandig. Nebenblätter klein, trocken häutig, ganzrandig oder bewimpert. Blüten ſehr klein, grün, achſelſtändig, gedrängt. — 8 bis 10 Arten, in Mittel: und Südeuropa, Nordafrika, Nordaſien. 8. B.: * H. glabra L., Blüten in vielblütigen Knäueln; Pflanze und Kelche kahl, ſelten etwas weichflaumig, auf ſandigen Brachäckern, Triften und Wegen gemein, vom Juni bis Oktober gelbgrün blühend, mit zahlreichen, nur 5—15 em langen Stengeln. — II. hirsuta T. iſt ſehr ähnlich, nur: Stengel, Blätter und die borſtig— ſtachelſpitzigen Kelche kurz-rauhhaarig. Beide werden nicht nur mit vorzüglichem Erfolge zur Begrünung von Sandboden— flächen, ſondern auch in der Teppichgärtnerei verwendet. Anzucht aus Samen ſehr leicht. Für Teppichbeete oder zierliche Einfaſſungen ſäet man ſchon im März ins Miſtbeet oder in Saatkäſtchen oder Töpfe, verſtopft die Pflänzchen und ſetzt ſie, wenn abgehärtet, an den beſtimmten Platz (Abſtand 8—10 em). Will man Samen ernten, jo nimmt man die ganzen Pflanzen im September auf, trocknet fie gut und klopft oder reibt alsdann die Samen aus. — Keimkraft 4 Jahre; Keimung in 1-2 Wochen. Familie 150. AMARANTACEAE, Amarantgewächſe. C= XXVI S. (Nr. 2784— 2797 aus ſechs Gattungen.) I. Blätter wechſelſtändig oder zerſtreut. Gattung 950 Celösia. 951 Amaräntus. 952 Ptilötus. II. Blätter gegenſtändig. 1. Griffelnarbe einfach, kopfig; Blüten kopfig oder ährig. a) Staubkölbchen 2hälftig: Gtg. Achyränthes L., Spreublume; Staubfäden am Grunde häutig verbunden, dazwiſchen noch quadratiſche, ausgenagte oder zerſchlitzte Teile. Blüten in verlängerten, einfachen oder riſpigen Ahren, weiß oder grünlich. 12 tropiſche Arten, aber keine in Kultur; denn Achyranthes hort.!, nicht I., iſt entweder Iresine oder Alternanthera. b) Staubkölbchen nicht 2hälftig, ſondern einfächerig, alſo ganz. Gattung 953 Alternanthera. 2. Griffelnarben 2, pfriemlich oder fadenförmig, aufrecht, oder 2 Griffel. Gattung 954 Gomphréna. 955 Iresine. Gattung 950. Celösia L., Brandſchopf, Or XXVI 2a und 8 (griechiſch: kelsos — brennend, flammend; wegen der leuchtenden und zugleich trockenen Blütenſtände). Blüten zwitterig. Deckblätter und 2 Deckblättchen vorhanden. Kronkelch rauſchend (trockenhäutig), 5 teilig; Zipfel länglich oder lanzettlich, ſtumpf oder ſpitz, ſtreifen— 864 Familie 150. Amarantaceae, Amarantgewächſe. Oi XXVI S. nervig, zur Fruchtzeit aufrecht. Staubblätter 5, am Grunde in einen häutigen Becher verwachſen. Staubkölbchen kurz oder verlängert, 2 hälftig. Fruchtknoten eiförmig, faſt kugelig oder flaſchenförmig, 2- bis mehreiig. Schlauchfrucht umſchnitten⸗aufſpringerd (ſehr ſelten nicht aufſpringend oder unregelmäßig-aufreißend), 2- bis mehrſamig. Einjährige Kräuter, ſeltener Sträuchlein oder Sträucher, kahl oder behaart, bisweilen kletternd. Blätter wechſelſtändig, meiſt in den Blattſtiel verſchmälert, linealiſch, länglich, eirund oder verkehrt-eirund, ganzrandig (bei ſehr wenigen Arten gelappt). Blüten in dichten, end- oder achſelſtändigen Ahren oder an den blütentragenden, häufig gefärbten, bisweilen verbreiterten Zweig-Enden gebüſchelt oder geknäuelt, klein oder ziemlich groß, weiß, ſilberig; gelb, rot oder roſa, glänzend. — 30 Arten der wärmeren Gegenden Aſiens und Afrikas. A. Pflanze kahl, aufrecht; Blütenſtand oder Blütenähren ſehr gedrungen; die Blütchen dicht-dachziegelig angeordnet; Schlauchfrucht ſpitz; Griffel fadenförmig, nach der Blüte ſich verlängernd; Einzelblütchen 4—14 mm lang. C. argentea (F. cristata, Tafel 50). 2784. B. Blütenähren ſehr ſchlank und die Blüten in entfernten Büſcheln angeordnet. Schlauchfrucht ſtumpf, mit verdicktem Kopf; Griffel kurz, mit 2—3 zurückgekrümmten Narben. Hierher z. B.: C. pulchella Mog. (syn. C. polygonodes Wall., nicht Ketæ, Oſtindien; Blütenähren 10—25 cm lang; Blüten weiß. C. Blüten rötlichweiß, in cylindriſchen, ährenförmigen, 6—8 em langen Trauben; Laubblätter rot-gefärbt. C. Huttonii. 2785. 2784. Celösia argéntea I., Silberglanz- f. rosea, roſenrot; f. violacea, violett. f. Thompsonii Brandſchopf. Oſtindien. Einjährig, 15—50 cm hoch. (syn. „Triomphe de I' Exposition“), neue, prächtige Blütezeit: Sommer. — Wir unterſcheiden einſt⸗ Sorte, Blütenſtand leuchtend-karmeſinrot, Belaubung weilen folgende 9 Abarten, zu welchen auch C cristata purpurrot; beachtenswerte Gruppenpflanze. I., der ſogen. „Hahnenkamm“, zählt, welcher von f) pyramidälis Voss, Pyramidaler S. B., C. argentea und deren Abkömmlinge nur noch durch Blütenſtände groß und ſehr äſtig, federbuſchartig, das ſehr künſtliche Merkmal: bei C. eristata Blütchen aber mit verlänger- 4—7 mm lang, bei C. argentea Blütchen 814 mm ten, gebogenen, ſpitz— lang, unterſchieden werden kann, da Form und Größe lichen, ziemlich auf— der Blätter ſowie der Blütenſtände veränderlich ſind. rechten oder abſtehend— a) vera 0. Atze. (syn. C. argentea L., C. nickenden Aſten des marylandica Blütenſtandes, welche Reiz.), Echter hier vervielfacht find S.⸗B., Pflanze und in ihrem oberen bis 50 em hoch, Teile nur verkümmerte aufrecht, ver- Blüten tragen. Auch äſtelt, kahl. von dieſer Abart giebt Blätter faſt ge- es eine Anzahl ſchöner ſtielt, linealiſch⸗[Farbenſorten und von lanzettlich, faſt der karmeſinroten und ſchmal; Blüten goldgelben Sorte auch in der Regel eine niedrige Form. anfangs rötlich Eine neue Erſchei⸗ e Er und erſt beim nung mit hängenden Blütenriſpen iſt f. pyramidalis Verblühen | pendula (syn. „Reids Perfection“). glänzend⸗ſtroh⸗ g) elegans Voss (syn. C. cristata f. elegans , . gelb, ſeltener Mod., C. variegata hort.), Zierlicher S. B., Pflanze I gleich anfangs aufrecht, äſtig, meiſt mit 3—6 Aſten. Blütenſtand Schmalblätteriger Silberglanz-Brandſchopf. perlmutter- ſehr verbreitert, äſtig; die Aſtchen ſind ziemlich kurz, weiß; Blüten- faſt dreieckig, ſehr ſtumpf und aufrecht⸗abſtehend; ſie ſind infolge Verkümmerung der oberen Blüten band— Ka verbreitert und abgeplattet („kammförmig“), Mon. bmalblätteriaer en 1 TER aber nicht zu einem einzigen breiten Körper verwachſen, 50 1): 9550 Blätter linealiſch 115 ſchm 1 ſondern gruppieren ſich zierlich übereinander und bilden ſehr ſchmal. Blüten in zugeſpitzt⸗cylindriſchen, bis ein bouquetartiges Ganzes, welches im ‚Anjehen etwa 12 em langen Ahren aus atlasroſigen Schuppen. | die Mitte hält zwiſchen Abart f und j. Kommt in c) margaritäcea Mog. (syn. C. margaritacea verſchiedenen Farbenſorten dor pure gelblich, L.), Perlfarbiger SB, Japan, Oſtindien; iſt weißlich; bei f. elegans variegata ſind die kleinen von a nur verſchieden durch ziemlich breit-eirunde b zum Teil rot, 1 Teil goldgelb oder auch Blätter und etwas größere, weniger lebhaft gefärbte 1 2 e e Da 2 eleem Ahren. (Kommt der Abart e nahe.) (syn. f. variegata japonica hort.) jind die Kämme d) subpaniculata Mod. (syn. C. eristata f. ca- | gleichfalls zum Zeil tot, zum Teil gelb und beide pitata hort.), Faſt riſpiger S. B., Blätter ſchmal Farben ziemlich gleichmäßig verteilt, bisweilen aber oder breit-eirund; Blütenähre geteilt und faſt riſpig ir 928 nn die andere borherrichend; 5 55 der erſcheinend, indem die Blütenähren eine aufrechte, 9 fl e e Fran ein una dichte, zu einem ſchwach-pyramidenförmigen Kopfe aber J . t verkürzte, purpur⸗ oder amarantrote Riſpe bilden. h) coccinea Voss (syn. C. coccımea Mill), e) plumödsa Voss (syn. C. plumosa hort., C. Breiter ©-B., Pflanze aufrecht; Geſamt⸗Blüten⸗ cristata plumosa hort., C. pyramidalis plumosa hort.), ſtand verbreitert-pyramidal bis eirund, fat kammförmig, Federbuſchiger S. B., Pflanze aufrecht, äftig; ſtumpflich, aufrecht, mit zahlreichen zuſammen⸗ Blätter meiſt breit⸗eirund, ſpitz oder zugeſpitzt. gedrückten, zugeſpitzten, pyramidalen Aſten. Staub⸗ Blütenähren aufrecht oder nur an der Spitze etwas blätter kürzer als der Kelch. Blüten je nach der nidend, ſchmal-pyramidaliſch-riſpig, federbuſch- Farbenſorte purpurrot, roſenrot, fleiſchfarbig, gelb, artig. Eine ſehr ſchöne Raſſe, die in vielen Farben- gelblich, weißlich oder zweifarbig. Stengel gefurcht, ſorten vorkommt, jo k. plumosa alba, weiß; f. auran- Blätter meiſt ſchmal⸗lanzettlich, ſpitz oder zugeſpitzt. tiaca, ſchön gelb; f. kermesina, karmeſin; f. kermesina i)_eristäta O. Kıze., Tafel 50, 198 (syn. C nana, farmejin, niedrig; f. miniata, leuchtend-mennigrot; cristata L., C. cristata f. splendens Mog.), Hahnen⸗ ähren meiſt nur bis 8 em lang. b) lineäris Sw. (syn. C. argentea f. angustifolia Gattung 951. Amaräntus, Amarant. Fr. 2787 2785. 865 kamm⸗Brandſchopf, gewöhnlich nur „Hahnenkamm“ vorn austretendem Mittelnerv, am Grunde rötlich, genannt; Blütenſtand ſehr breit und zuſammengedrückt, nach vorn zu weißhäutig. hahnenkammförmig, indem alle Aſte desſelben zu einem Ahnelt etwas der Iresine Herbstii und wird wie einzigen eie und 1 fee dieſe zur Bepflanzung von Blumenbeeten empfohlen. — ganzer oberer Teil keine normalen Blüten erkennen a ; läßt, da letztere, wie auch ſchon bei einzelnen vorher— 0 gen eh 155 58 anten, O0 1150 0 gehenden Formen, nur im unteren Teile des Schopfes fallend ſchönen Erſcheinun Lund der a dicht gedrängt beiſammen in den Achſeln kleiner Deck— Da ihrer Blütenſtände he = Ans ee ie Dieſe kammförmigen Verbreite⸗ Hidung don Blumeng ruppen und zur Aus- rungen find das Ergebnis einer Wucherung der ſch 115 1 05 gentlich \ 2 us⸗ Stammſpitze; dieſer Zuſtand iſt erblich geworden. e BEN EN: Man kultiviert hauptſächlich folgende Farbenſorten: Formen aber, namentlich die niedrigen Sorten Abart i violett, chamois, amarankrot, purpurn und g, werden mit Vorliebe auch in Töpfen kultiviert. päonienrot (blutroth, roſa, gelb auch buntkämmige, Die ſamt ihren Stielen abgeſchnittenen und im Schatten 4 B. k. variegata Bor 511 unterſcheidet hohe raſch getrockneten Kämme bewahren ihre herrlichen (30—50 em) Sorten, niedrige (Zuſatzwort „nana“ Farben ſogar jahrelang. Kultur nur in gutem, 20—25 cm) und zwergige (Zuſatzwort ‚pumila“, recht kräftigem, mit recht vielem fetten und gut 5 2 ’ , verrotteten Dünger bearbeiteten, tiefgründigem, reichlich 1 mit Sand durchſetztem, durchläſſigem Erdreich und an ee eee warmem, ſonnigem Standort. Reichliches Begießen, a . womöglich mit lauwarmem Waſſer, und gelegentlicher Dungguß während des Sommers werden reichlich belohnt. Ausſaat Anfang April ins Warmbeet oder in warme und ſchattig zu ſtellende, mit Laub- oder Moorerde gefüllte Gefäße, die jungen Pflänzchen bald nach ihrem Erſcheinen ins warme Miſtbeet verſtopfen; will man ET ſtarke und ſchön gebaute Stöcke erhalten, jo muß das I Umſetzen noch ein zweites Mal und diesmal mit 20—25 cm Pflanzenabſtand geſchehen. Erkaltet das Warmbeet etwa zu früh, um noch auf recht üppige, großkämmige Exemplare hoffen zu können, ſo muß N ein neues Warmbeet angelegt werden und ein drittes = Verpflanzen mit Schonung des Wurzelballens in = kräftige, ſandige Miſterde erfolgen. Den Pflanzen, bis chopf. ö ſie erwachſen find, immer einen jog. warmen Fuß zu erhalten, ſie ſonnig und in hoher, feuchter Luftwärme unter 20 em). Als Zwergſorte iſt f. pumila ker- zu halten, alſo nicht allzu reichlich zu lüften, ſie auch mesina (syn. „Président Thiers“; „Glasgow Prize“) nie dürſten zu laſſen, iſt Haupterfordernis; denn mit ſehr großem, leuchtend⸗dunkelkarmeſinrotem Kamm exit, wenn fie vollſtändig erwachſen ſind, alſo ihre hervorzuheben und zu empfehlen. 0 1 0 8 ot: e e 9775 Ehre 7 te mit vollem Ballen ausheben und auf die gut her— 70 e on! 1 Suki gerichteten Beete ſetzen, oder ſie als Topfpflanzen weiter neun. Soma. a 0 15 155 hoch? kultivieren. Abſtand kräftiger Pflanzen im freien e g e en en, Lande 30—40 cm. Wenn man die Celosia-Abarten ar ee a 91 72 7 5 buſchig⸗pyramidal, a bis g und Nr. 2785 wie oben angegeben Anfang gef 10 Af 5 Blat 3 laß Stengel furchig⸗ April ausſäet, die Pflänzchen ins Warmbeet verſtopft nd hin erſchmalert 11 a en und fie dann aus demſelben Ende Mai auspflanzt bl d: obere Blä ; (Abſtand 20 cm), jo erhält man zwar dürftigere, aber ee oe te ac ioc fa MER: ech immer seht angenehm Wittenfcnfe, die un Trauben kur jeſtielt 19 3 be 8 ie ſo ſchöner werden, je wärmer der Sommer iſt; während D ble in 75 e | hr echten „Hahnenkämme“ (Abart i) viel zarter und eckblättern an jedem Blütenſtielchen. Blumenkrone wärmebedürftiger ſind. — Keimkraft der Samen 8—9 mm lang, aufrecht, länglich, 5lappig; ihre aN Rn ö Lappen länglich-lanzettlich, vielnervig, mit ſtärkerem, ee ee Eye mung? jeonsuudy Sud - . N an! Ne 2 — Gattung 951. Amaräntus L., Amarant, O XXVIS (griechiſch: a privativum — nicht, und marainein — welken, alſo unverwelkliche Blüten). Blüten eingeſchlechtig, faſt ſtets 1 Häufig oder auch vielehig. Deckblätter und 2 Deckblättchen vorhanden. Kronkelchzipfel 5, ſeltener 1—3, häutig, bei den männlichen Blüten eirund = lanzettlich, bei den weiblichen meiſt länglich oder ſpatelförmig-länglich, zur Fruchtzeit aufrecht. Staubblätter 5, ſeltener 1—3, am Grunde frei. Griffel vorhanden oder fehlend; Narben 2—3, fadenförmig. Fruchtknoten ſtets Leiig. Schlauchfrucht ſtets nur 1ſamig, kugelig oder eiförmig, nicht oder umſchnitten- (mit Deckel) aufſpringend, dünnhäutig bis lederig, an der Spitze einfach oder 2—3zähnig. Einjährige, aufrechte oder niederliegende Kräuter. Blätter wechſelſtändig. Blüten ſehr klein, in achſelſtändigen Knäueln oder zu dichtblütigen Endriſpen angeordnet, weiß, grün, roſa oder purpurn. — 45 Arten. A. Deckblätter der Blütchen borſtenförmig oder grannig, die 5 Kelchblätter überragend. Staubblätter 5. Schlauchkapſel rundumſchnitten— aufſpringend, an der Spitze 2—3 ſpaltig. Blütenſtand endſtändig und großenteils blattlos .. A, caudatus. 2786. A. hypochondriacus. 2787. A. paniculatus (speciosus, Tafel 50). 2788. B. Deckblätter pfriemlich, jo lang oder länger als die 3 lanzettlichen Kronkelchblätter und die Schlauchkapſel. Staubblätter 3. Schlauch- kapſel rundumſchnitten. Blütenbüſchel achſelſtändig, kurz und entferntſtehend, ſelten auch eine nennenswerte Endähre. A. gangeticus. 2789. A. salicifolius. 2790. Vilmorin. Dritte Auflage. 55 866 2786. Amaräntus eaudätus Z. (syn. A. pani⸗ culatus Wall., nicht L.; A. cruentus Milld., nicht Nort.; A. caudatus und A. Alopecuros Hochst.), Geſchwänzter Amarant (Fuchsſchwanz; fr. Disci- pline de religieuse; e. Love-is-bleeding). Mittel- und Südaſien. Einjährig, 60 —100 em hoch. Blüte— zeit: Juli bis Herbſt. — Pflanze hoch, robuſt; Stengel krautig, blattreich, geſtreift-kantig, veräſtelt. Blätter langgeſtielt, ſtumpfer Spitze. Blütenähren in dichten, weichen, kaum ſparrigen Sträußen, deren mittelſtändiger und oft auch Deckblätter nadelförmig, länger als die verkehrt-eirunden meiſt weißlich oder gelb, mit ſehr dickem, gerundetem Rand, ſeltener ſchwarzſamig und dabei mit ſolchem dicken Rand. Formen find: f. normalis, Pflanze hoch (60 —150 em); die langen, ährenförmigen, herab— hängenden, zu einer Riſpe vereinigten dichten Blüten— quirle find ammarantrot; dieſe iſt die gewöhnliche und beliebteſte; k. normalis lutea, Blütenſtände hellgelblich; f. nor- malis albiflorus (syn. f. viridis hort.), Blüten- ſtände wie norma— grünlichweiß. k. gibbosus Aut., AA Te Familie 150. Amarantaceae, Amarantgewächſe. gr XXVI 8. 2787. Amaräntushypochondriacus L., Düfterer Amaraut (e. Prince's Feather). Nordamerika (Vir⸗ ginien). Einjährig, 60°—100— 150 cm hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Stengel dick, purpurn⸗-geſtreift oder rötlich bis purpurrot, gefurcht, faſt kahl, unter den Blättern ſchärflich-rötlich. Blätter langgeſtielt, länglich⸗lanzettlich, an beiden Enden zugeſpitzt, ſpitz, kahl, mehr oder weniger purpurlichgrün oder pur- elliptiſch oder eirund-lanzettlich, mit NG TRIER niedriger bleibend AN als k. normalis, 2 a \ ſchwächer veräſtelt, . Ya), PR e mit dunkelpurpur⸗ AN MIN braunen Blättern; > * N die amarantroten Blütenähren aus zahlreichen, von— einander getrenn— ten, rundlichen Blütenknäueln von etwa Walnußgröße beſtehend; dieſe x £ a 7 F.SIMON.S- ii \ Geſchwänzter Amarant. Form iſt mehr auffallend und intereſſant als wirklich ſchön. Verwendung des A. caudatus f. normalis wegen ſeines maleriſchen Ausſehens zur Aus— ſchmückung großer Gruppen und Rabatten in Zier— gärten und Parkanlagen; auch auf Raſenplätzen ſind ſie einzeln oder in Gruppen von ebenſo auffallender als ſchöner Wirkung; nicht minder, wenn man ſie am Saume von Gehölzgruppen zwiſchen die Sträucher pflanzt oder Samen dahin ausſtreut. Kultur: Dieſe Pflanzen ſind um ſo ſchöner, je kräftiger und buſchiger ſie ſind; deshalb vor allem kräftiges, fruchtbares Erd— reich wählen oder durch Beimiſchung von Miſchdünger— (Kompoſt⸗) Erde oder verrottetem Miſt herrichten; der Standort ſei frei und ſonnig, und bei anhaltend trockener Witterung verſäume man das Begießen nicht. Anzucht aus Samen ſehr leicht; ja, gewöhnlich erſcheinen dort, wo im Herbſt zuvor Samen ausgefallen ſind, im nächſten Frühlinge die kräftigſten Pflanzen. Ausſaat entweder Anfang April in ein kaltes (oder auch halb— warmes) Miſtbeet unter Glas, die Pflänzchen ver- ſtopfen und im Mai auspflanzen (Abſtand 40 cm), um ſo frühzeitig recht kräftige und möglichſt maleriſche Pflanzen zu erhalten; oder Ausſaat vom April ab und noch bis Mitte Mai an den beſtimmten Platz und die Pflänzchen auf 30 em Abſtand auslichten. — Keimkraft der Samen 4 Jahre; Keimung meiſt ſchon nach 1 Woche, im Warmbeete ſchon in 4 Tagen. und gar tiefrot⸗übergoſſen. aus langen, aufrechten oder oben überhängenden, faſt die ſeitlichen gewöhnlich ſehr lang und hängend ſind. und blaßpurpurrot. lis, aber weiß oder oder grünlich. Anhren ſehr lang und dick, aufrecht, einander genähert, Mog. purfleckig, nicht ſelten auch alle Teile der Pflanze ganz Blütenſtand riſpig⸗äſtig, cylindriſchen, ſehr ſtumpfen Ahren beſtehend, deren Mittel- oder Hauptähre verlängert, deren Seitenähren mit Weichſpitzchen verſehenen Kronkelchblätter. Samen aber meiſt ziemlich kurz und einander genähert ſind. Blütchen faſt dichtſtehend, geſättigt-purpurrot. Kelch kürzer als die Deckblättchen. Schlauchkapſel den Kelch überragend, an der Spitze 2—3 ſpaltig und ein wenig runzlig. Formen ſind: kf. normalis Mog., ſeitliche Blütenähren abgekürzt; Sorten: k. normalis san- guineus (syn. A. cruentus Aort., nicht Mild. “), ganze Pflanze blutrot-übergoſſen; f. normalis rubellus, ganze Pflanze blaßrot; f. normalis virescens, Blätter oberſeits grün, unterſeits purpurn. k. viridis, ganze Pflanze mit Ausnahme des Blütenſtandes grün. f. racemosus Moq., ſeitliche Blütenähren verlängert, dünn f. tortuosus Mog., Blütenähren alle lang, dünn, entferntſtehend, gedreht, blaßpurpurn f. macrostachys Meral pr. sp., alle ſteif, dichtblütig, grünlichvurpurn. k. monstrosus (syn. A. monstrosus Aort.), mit ſehr langer und ſehr dicker, dichtblütiger, purpurroter Endähre mit etwas verbänderter Spindel; f. monstrosus nanus bleibt niedrig, wird etwa ½ m hoch. Verwendung und Kultur wie Nr. 2786. Wirk- lich ſchön find nur die ganz rot-gefärbten Sorten, allenfalls auch noch f. normalis viridis, ſodann vor allem f. monstrosus und f. monstrosus nanus. Aus der Ausſaat gehen meiſt grüne und rote Sorten mit voneinander abweichenden Ahrenformen hervor, wes— halb Frühſaat (Ende März, Anfang April ins Miſtbeet) ratſam iſt, damit man die ſchön roten Formen zur Pflanzzeit ſicherer auswählen kann. 788. Amaräntus paniculätus Z. (syn. A. strietus Willd., A. farinaceus Roxb., A. frumenta- ceus Ham., A. Anacardana Ham.), Bifpen- Amarant. Oſt⸗ und Weſtaſien, Oſtindien. Einjährig, gegen 1—1½ m hoch. Blütezeit: Juli bis Herbſt. — Pflanze hoch und robuſt; Stengel geſtreift, dick, oft über daumendick, kahl oder flaumig. Blätter lang⸗ geſtielt, aus keilförmigem Grunde elliptiſch oder eirund- lanzettlich, ſpitz oder feinzugeſpitzt. Blütenähren faſt aufrecht, rot, grün oder gelb, je nach der Sorte, in dichten, von den langen zurückgekrümmten Deckblättern ſparrigen Sträußen, deren Mittel- ähre am längſten und kräftigſten iſt. Blütendeckblätter nadelförmig, zurückgekrümmt, ſehr viel länger als die länglich-lanzettlichen zugeſpitzten Kronkelch⸗ blätter. Samen entweder gelblichweiß oder pechſchwarz, mit verdicktem, abgerundetem Rande, o der pechſchwarz und mit ſchmalem, dünnem Rande. — 7 Abarten: a) purpuräscens (syn. A. paniculatus L., A. esculentus, A. purgans, A. montevidensis, A. gua- deloupensis, A. Berchtholdii Art. nonn.), ſeitliche Blütenähren abſtehend-aufrecht; Blüten rötlichgrün und die Spindel der Blütenſtände grün oder purpurlich. Sorten find noch: f. purpurascens incarnatus (syn. A. incarnatus und A. carneus Fort.), Blütenähren fleiſchfarbigrot; f. purpurascens rubescens (syn. A. rubescens hort.), Blüten fleiſchfarbiggrünlich; f. pur- purascens violaceus (syn. A. violaceus hort.), Blüten ſchmutzig⸗violett. b) cruentus Mog. (syn. A. cruentus L.), jeit- liche Blütenähren abſtehend-nickend, Blüten blutrot, die Spindeln der Blütenſtände, die Blattſtiele und der Stengel bisweilen ſcharlachrot. c) sanguineus Mog. (syn. A. sanguineus L.), die ſeitlichen Blütenähren ſind länger, ſchlank, etwas ſchlaffblütig und an der Spitze nickend; Blüten und meiſt auch die Blätter blut- oder purpurrot; Spindeln des Blütenſtandes purpur⸗ bis ſcharlachrot. k. san- guineus nanus gegen 50 cm hoch; empfehlenswert. d) strictus Mog. (syn. A. strictus Blütenähren lang, ſchlank, lockerblütig, ziemlich ſteif und dem Stengel angedrückt; Blüten ſchmutzig-gelb— braungrünlich; Spindeln des Blütenſtandes grünlich. e) monstrõsus Mog. (syn. A. monstrosus hort. ec p.), Blütenähre endſtändig, ſehr lang und dick (mit verbänderter Spindel), dichtblütig und ohne Seitenähren; Blüten (und Blätter) purpurrot. f) speciosus Voss, Tafel 50, 197 (syn. A. n speciosus Sims, fr. Ama— rante gigantesque, A. élé- gante; e. Giant Amarant), 1 m und drüber hoch, blatt- oder rötlich purpurgrün. dick, mit aufrecht-abſtehenden, Blüten etwas dicht, dunkelpurpurrot. ſchwach-kürzer als die Deck— ſchön Kelch überragend, Spitze 2—3zähnig, glattlich. — Amarantus paniculatus speciosus. Samen linſenförmig, mit ſpitz— ü lichem Rande, glänzend⸗ ſchwarz. Eine der ſchönſten Formen; ſehr em— pfehlenswert. g) flavescens Voss (syn. A. speciosus aureus hort., A. flavus f. bractealis Mog.), Pflanze gegen 1m hoch; Blätter geſtielt, aus verſchmälertem Grunde lanzettlich, ſpitzlich, kahl, grün. Blütenriſpen ſehr äſtig, groß, pyramidaliſch, gelblich oder grünlich; die Endähre mittellang und ſehr hin und her gebogen, die Seitenähren verlängert, ſehr gedrängtſtehend; Blüten fehlgeſchlagen, dagegen ſind überaus zahl— reiche, kräftiger entwickelte, ſehr ſpitze Deckblätter vor— handen. Selten in Kultur, iſt aber intereſſant. Verwendung, Kultur und Anzucht wie Nr. 2786; aber frühzeitig, ſchon Anfang April, ſäen (in Käſtchen oder Miſtbeet). Am ſchönſten ſind: f. speciosus, f. sanguineus nanus und f. cruentus. 2789. Amaräntus gangetieus I. oleraceus Rob., nicht L.; Pyxidium gangeticum Mnch.), Ganges Amarant. Oſtindien, in anderen tropiſchen Ländern kultiviert. Einjährig, 60—100 cm hoch, auch darüber. Pflanze ſtämmig, aufrecht, kahl, blattreich, grün, blaßrot, fuchsrot, leberfarbig und leuchtend-rot, auch mehrfarbig vorkommend. Blätter langgeſtielt, in Form ſehr verſchieden: von linealiſch— lanzettlich bis rundlich-oval, meiſt eirund-länglich oder Willd), reich; Stengel und Blätter ſtändige Blütenknäuel faſt geſtielt, halbwegs paarweis Haupt-Blütenrijpe endſtändig, ſtraußförmig, äſtig, aufrecht, faſt cylindriſchen, ſtumpflichen, einander genäherten, geichore- | nem Sammet ähnlichen Ahren. Kelch blättchen. Schlauchkapſel den an der (syn. A. Gattung 951. Amaräntus, Amarant. Ar. 27802789. 867 lanzettlich, vorn mit ſtumpfer oder ausgerandeter, mit kurzer oder langer Spitze. Blütenbüſchel grünlich, ſparrig, in den Blattachſeln, gehäuft und eine lange, beblätterte Ahre darſtellend; Endähre ſehr kurz oder faſt fehlend. Deckblätter begrannt; Kron— kelchblätter langbegrannt, viel länger als die Schlauch— kapſel. — 2 Abarten. Beſonderer Beliebtheit erfreuen ſich die Formen der zweiten Abart. a) bengalénsis, Bengaliſcher G.-A., Blätter dunkelgrün, bisweilen unterſeits blutrot. Achſelſtändige Blütenknäuel eiförmig, dichtblütig; Kelch kürzer als die Deckblätter; Schlauchkapſel vom Kelche eingeſchloſſen. Formen find: f. normalis, Blätter an beiden Enden verſchmälert, eirund oder lanzettlich-eirund, vorn ſtumpflich oder ausgerandet; f. rotundifolius, Blätter faſt rund, ſehr ſtumpf; f. cuspidatus Vs. pr. sp., Blätter eirund oder eirund-rautenförmig, langzugeſpitzt, ſpitz; kommt mit im unteren Teile der Pflanze lanzett— lichen Blättern vor (syn. A. lanceolatus Hall, nicht Rob.). f. angustifolius Roxb. pr. sp. (syn. A. lanceolatus Roxb.). Blätter ſchmal, faſt lanzettlich, ſpitz; Endähre faſt fehlend. b) melanchölicus (syn. A. melancholicus L., Pyxidium melancholicum Mnch.), Melancholiſcher G.⸗A., Ceylon, China, Japan, Perſien, Brafilien ; Blätter auch oberſeits gefärbt, zwei- oder dreifarbig, langgeſtielt, eirund- oder länglich-lanzettlich, vorn ſtumpf, ausgerandet oder ſeltener zugeſpitzt. Achſel— beiſammen, faſt kugelrund, getrennt, ſehr dichtblütig, grün oder purpurn. Kronkelch faſt ſo lang als die Deck— blätter; Schlauchkapſel von Kronkelchlänge. Formen ſind: f. Linnaeanus (syn. A. melancholicus T.), Blätter eirund- oder länglich-lanzettlich, ſtumpf, aus— gerandet; die unteren oberſeits leberfarben-fuchsrot bis dunkel-ſchmutzig-purpurn und unterſeits purpurn, die oberſten aber find grün. f. flavo-viridis (syn. A. biccolor Nocca, auch Hort. ex p; A. melancholicus tricolor f. bicolor hort. ex p.), Pflanze blattreich, bis 1 m hoch, mit einfachem oder ſchwachveräſteltem, hellgrünem Stengel; Blätter hellgrün, aber hell— gelb-geſtreift und -geſprenkelt, bald auch iſt die eine Hälfte des Blattes gelb, die andere grün; jedoch nimmt auch wohl die gelbe Farbe, zumal bei den jüngſten Blättern, den Blattſtiel und den größten Teil der Blattfläche ein, ſodaß nur die äußerſte Spitze grün bleibt. Zuweilen iſt aber die Blattſpitze gelb und der untere Teil der Blattfläche grün. f rubro-viridis Voss (syn. A. bicolor Nocca, auch hort. ex p.; A. bicolor ruber hort., A. tricolor var. bicolor Vilmor.), Stengel bis 1 m hoch, gefurcht, äſtig, oben rot-gefärbt; Blätter am Rande wellig; die jüngeren glänzend— ſcharlachrot, zuweilen auch hellkarmeſinrot; aus- gewachſene auf der unteren Hälfte von derſelben Farbe; jedoch mit zunehmendem Alter dunkler und düſterer werdend, während ihre obere Hälfte dunkel- violettrot und grün-gemiſcht. Das ſchöne Farbenſpiel des Laubwerkes läßt ſich ſchwer beſchreiben. Die unbedeutenden grünen Blüten ſind mit rötlichen Deckblättern untermiſcht und bilden achſelſtändige Knäuel. f. ruber Voss (syn. A. melancholicus ruber hort., A. tricolor f. ruberrimus Velmor., Pyxidium melancholicum Much. f. ruber), Pflanze ebenſo ſtämmig als vorige, auch von unten bis oben belaubt, aber weniger verzweigt; Grundfärbung der Blätter leuchtend-blutrot; Blüten unſcheinbar, geknäuelt, achſelſtändig. f. tricolor L. pv. sp., Dreifarbiger Ganges- Amarant, Pflanze ſtämmig, äſtig, blattreich, bis 1 m hoch. 53% 868 Familie 150. Amarantaceae, Amarantgewächſe. O XXVI 8. Blätter langgeſtielt, oval oder länglich-lanzettlich, zu- Sand durchſetzt. Im Sommer das Begießen nicht geſpitzt, auch nach unten verſchmälert, von eigentümlich verſäumen. Ausſaat am beſten Ende März (ſpätere hübſcher Färbung; die jüngſten haben oft 3 ver- Ausſaaten ergeben niedrigere Pflanzen) ins warme ſchiedene Farben: Blattſtiel hellgrün oder gelb, unteres Miſtbeet oder in Töpfe, die warm zu ſtellen ſind, die Ende des Blattrandes bis zur Mitte hellpurpurrot Pflänzchen verſtopfen, ſie anfangs noch warm und oder dunkelkarmeſin; über dieſem roten Teil ein hell halten, nach und nach aber immer mehr lüften großer hellgelber Fleck, der zuweilen das ganze und ſie erſt Ende Mai oder Anfang Juni auspflanzen obere Ende des Blattes (Abſtand 50—60 cm). — Keimkraft wie Nr. 2786. einnimmt, deſſen 2790. Amaräntus salicifolius Veitch, Wei- 1 e denblätteriger Amarant. Philippinen⸗Inſeln. Ein⸗ Bin eiae ber jährig, bis 80 em und drüber hoch. Blütezeit: ſchieden⸗ſchattiert in Spätſommer. — Hauptſtamm ſchon über dem Boden der Regel nur zwei⸗ ſich veräſtelnd; untere Zweige 30—40 em lang und farbig: Blattſtiel hell⸗ faſt wagerecht ausgebreitet. Blätter ſchmal (12 — 18 cm grün, i Blattfläche bis lang bei bis 1 em Breite), linealiſch-bandförmig, am 115 Hälfte oder zwei Rande wellig bis kraus, in der Jugend metalliſch— 81 1 nach unten kar⸗ glänzend⸗bronzefarbengrün, ſpäter aber blaßroſapurpurn meſinrot, zuweilen und zuletzt noch orangefarben-gezeichnet oder orangerot Dili d di Blei werdend und ſich zu einer Länge von 25—35 cm ſtreckend, ſodaß das Ganze einem Federbuſch ähnlich wird. — Ein ſchöner Abkömmling oder nur eine Form 5 175 iſt die Sorte: „Princess of Wales“, von pyramidalem \ ns en | u Hlätter en 1 bei A. salicifolius, zum 197 5 5 6 Teil karminrot, grün-gefleckt, zum Teil orangegelb mit e ee karminroter Aderung, bis 28 2 lang. 5 Knäueln. f. splendens Voss (syn. A. splendens hort., ,,. Verwendung. Die Geſamtwirkung der Farben A. tricolor giganteus hort.), Pflanze von kräftigem dieſer Art iſt ſchwer zu beſchreiben. Der pyramidale Wuchs, gegen 150 em hoch werdend, mit prächtiger Bau der Pflanze, die eigenartig ſchöne und ſehr Belaubung: Blätter braun, dunkelgrün, rot- und gold- anſprechende Tracht und der Farbenſchmuck geben gelb⸗gefleckt (panaſchiert); ſehr empfehlenswert. Gruppen von dieſer Art hervorragende Schön⸗ Verwendung. Die Abarten und Formen des heit; aber auch in Einzelſtellung auf Raſen, auf einem A. gangeticus ſind etwas empfindlicher als die von Beete, in der Mitte einer großen Vaſe und für die Nr. 27862788. Abart bengalensis iſt nur ſelten Herbſtzeit als Topfpflanze im Kalthauſe ift fie maleriſche in Kultur; um ſo häufiger begegnen wir den Formen Erſcheinung. Kultur und Anzucht wie Nr. 2789. von Abart melancholicus, die von hohem Zier— In neuerer Zeit find mehrere Amarantus- wert ſind, vor allem f. ruber, f. tricolor und nicht Baſtarde erzogen, welche an Schönheit der Laub— zum mindeſten f. splendens! Auf Rabatten, Blatt- färbung ihre Stammeltern zum Teil noch übertreffen. pflanzen⸗Gruppen und dem Gartenraſen ſind ſie von Sie führen die Bezeichnung Amar antus (gangeticus) überaus ſchöner Wirkung; zieht man durch recht- hybridus und werden wie die Formen von A. zeitiges Entſpitzen die Pflanzen recht buſchig, ſo ſind gangeticus kultiviert und verwendet. Solche Baſtarde ſie auch in Töpfen kultiviert überall angenehm. In ſind A. hyb. Henderi, angeblich aus einer Form des Landſchaftsgärten und wohlgepflegten großen Zier- A. melancholicus f. tricolor und dem A. salicifolius gärten vermißt man fie überhaupt nicht gern. Die erzogen, 1—1½ m hoch, von elegantem, pyramidalem Schönheit der Farbenmiſchung in der Belaubung iſt Bau, mit nach unten gebogenen, reich mit 30 em von Umſtänden abhängig, die ſich nicht immer beſtimmt langen Blättern beſetzten Zweigen, welche zuerſt bronze— bezeichnen laſſen. Erforderlich für die Kultur iſt ſchimmernd-krapprot find und ſpäter in alle möglichen ein warmer, ſonniger Standort, ſandiger, humoſer, Schattierungen von gelb, roſenrot und rot übergehen. kräftiger und durchläſſiger, aber gleichzeitig noch — A. hyb. „Queen Victoria“, wahrſcheinlich genügend kalk- und lehmhaltiger, mäßig friſcher einer Kreuzung zwiſchen A. melancholicus f. tricolor Boden, z. B. ſandiger Lehmboden reichlich mit und A. salieifolius entſtammend und faſt noch deko— Kompoſterde oder mit Miſt- und Wieſenmoorerde und rativer als dieſe beiden. ſpitze grün; zuweilen die Blätter auch am Gattung 952. Ptilötus R. By., Haarſchöpfchen, O XXVIS (griechiſch:⸗ptilötos — fiederig, federig; Blütenteile gebärtet oder federig-behaart). Blüten zwitterig, unter jedem Deckblatt einzeln und dann nochs mit 2 Deckblättchen, die alle glänzend durchſcheinen. Kronkelch ſchmal oder verlängert, 5 teilig; Zipfel frei oder meiſt am Grunde verwachſen, ſteif (ſehr ſelten waſſerhell-durchſcheinend), gleich oder die 3 inneren kleiner, gegen den Grund hin 3 nervig und mit Ausnahme der trockenhäutigen, nackten Spitzen durch Gliederhaare gebärtet oder federig. Staubblätter 5, davon 1—3 oft ohne Kölbchen und am Grunde in eine Röhre verwachſen (bei 3 Arten noch mit kleinen hellen Zipfeln untermiſcht). Staubkölbchen 2fächerig. Fruchtknoten ſtets nur leiig. Schlauchfrucht vom verhärteten Kronkelchgrunde eingeſchloſſen, nicht aufſpringend. Kräuter, Halb- ſträucher, ſeltener Sträuchlein. Blätter grund- oder wechſelſtändig, ſchmal, bisweilen verkehrt-eirund oder ſpatelförmig, ganzrandig. Blüten in dichten Ahren oder kugeligen oder länglichen Köpfchen, weiß, ſtrohgelb oder rot. — 50 Arten, in Auſtralien. A. Blüten in kugeligen oder länglich-eiförmigen Köpfchen von 3 —5 em Durchmeſſer, am Ende einfacher oder ſeltener verzweigter Stengel. Kronkelchzipfel ſtraff, rot, mit deutlich gefärbten, ſtumpfen, kahlen Spitze nn. P. Manglesü. 2791. B. Blüten in 2—3½ em langen, kopfigen, anfangs kugelförmigen, zuletzt cylindriſchen Ahren von 1½—2½ em im Durchmeſſer: Staubblätterröhre zwiſchen den Staubfäden mit ſchüppchenartigen, durchſichtigen kleinen Zähnen oder Läppchen: P. calostachyus F. v. Muell. (syn. Trichinium calostachyum F. v. Muell., Arthrotrichum calostachyum F. v. Muell.), einjährig, 30—60 em hoch, mit ſchlanken, verzweigten Stengeln; Blüten nur 5—8 mm lang, blaßrot, mit federigen Haaren. 2791. Ptilötus Manglesii F. v. Muell. (syn. | et Gard., T. macrocephalum Mes), Mangles' Haar- Triehinium Manglesii Lindl., T. spectabile Field. | ſchöpfſchen. Auſtralien. Staude, 15—30 em hoch. Gattung 952. Ptilötus und Gattung 953. Alternanthera. Fr. 27902793. 869 Blütezeit: Frühling, Sommer. — Stengel fait bis 20 cm hohe), aufrechte, jtarfe und einfache Stengel; niederliegend, aufſtrebend oder ſelten ganz aufrecht, Blätter alle am Stengelgrunde gehäuft, ſpatelförmig; einfach oder mit wenigen Zweigen, und alle Teile Blütenköpfchen denen der vorigen Art ſehr ähnlich, bis auf den Blütenkopf kahl. Grundblätter büfchelig-e aber nur 3½ —4 em im Durchmeſſer, und Griffel gedrängt, langgeſtielt, ſchmal-ſpatel förmig, ver- mit zerſtreuten Haaren behaftet. kehrt⸗eirund, länglich oder faſt eirund, ſtumpf Verwendung als kulturwürdige Topfpflanzen oder ſpitz; Stengelblätter wenige, linealiſch, des Kalthauſes; fie dürften ſich aber auch für ſehr ſpitz. Blütenähren kugelig oder eiförmig-länglich, Zimmerkultur eignen. Sie blühen lange Zeit und meiſt über 5 em breit, ausgezeichnet durch die aus fallen durch den Seideglanz ihrer Köpfchen ſofort in den langen weißen Haaren hervorſtehenden gefärbten die Augen. Kultur in einem Gemiſch von Heide— Kronkelchſpitzen. Deckblätter und Deckblättchen breit- | (oder Moor-) Erde und mildem Acker- oder Wieſenlehm lanzettlich, ſpitz zugeſpitzt, wenigſtens die äußeren in mit ¼ Sandzuſatz. Während des Winters heller der Mitte mehr oder weniger braun, halb- bis 3/, ſo Standort im Kalthauſe. Ältere Pflanzen blühen weniger lang als der ſchön roſenrote Kronkelch, deſſen ſchön; deshalb alle paar Jahre Grundſproſſe ab— Zipfel bis auf die kahle, ſtumpfe, blaßrote oder trennen und dieſe als Stecklinge zur Nachzucht ver— weißliche Spitze außen mit langen, federigen, weißen wenden. Anzucht aus Samen nicht ſchwierig. Aus— Wollhaaren beſetzt ſind. Griffel völlig kahl. — P. ſaat wie unter Nr. 2785. — Keimkraft der Samen Beckerianum F. v. Muell. hat nur kurze (etwa 15 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 953. Alternanthera Forsk., Wechſelkölbchen, = XXVI S (lat.: alterno — abwechſeln; griechiſch: anthera — Staubkölbchen; in den Blüten find vollkommene Kölbchen mit Staubfäden ohne Kölbchen untermiſcht). Blüten zwitterig, in achſelſtändigen, ſitzenden, ſeltener geſtielten oder in endſtändigen, kugeligen oder länglichen Köpfchen; Deckblatt und die (2) Deckblättchen kleiner als der onkelch. Kronkelchblätter frei, Staubblätterröhre grundſtändig, 10⸗ bis herab zu 4ſpaltig, mit ungleichen Zipfeln, nämlich: 5 (ſeltener 2—3) pfriemliche, ganzrandige Staubkölbchen tragende und zwiſchen ihnen 5 (ſeltener 2—3) kölbchenloſe, aus gefranſten oder ganzrandigen oder kleinen zahnförmigen Zipfeln beſtehende Staubblätter. Griffel deutlich, oder ſehr kurz, oder fehlend, ſelten die Narbe faſt 2 lappig, dann aber dieſe Lappen breit⸗ſtumpf und meiſt abſtehend. Fruchtknoten Leiig. Frucht eine häufig zuſammengedrückte oder durch verdickte Ränder breitgeflügelte Schlauchfrucht. Niedergeſtreckte oder niederliegende, ſeltener aufrechte, veräſtelte, kahle, flaumige oder filzige Kräuter, ſelten (3. B. A. porrigens) anſehnliche Halbſträucher. Blätter ſitzend oder geſtielt, verkehrt-eirund, ſpatelförmig, eirund, länglich oder linealiſch, ganzrandig (oft wellig) oder undeutlich-gezähnelt. Blütenköpfchen klein, dichtblütig, einzeln oder gebüſchelt, bisweilen eine kugelige Zar, Blüten fast ſtets ſehr klein, achſel-, ſelten endſtändig. — 60 Arten, faſt alle tropiſch⸗ e in Amerika und Auſtralien. A. Niedrige (5—20 bis höchſtens 30 cm hohe, meiſt bunte, ſtaudig-halbſtrauchige) Pflanzen .. 4. Bettzichiana. 2792. A. amoena. 2793. A. versicolor. 2794. B. Halbſtrauchig-ſtrauchige, über 30 cm hoch werdende Pflanze . 2 2 2 0 0. ... 4. porrigens. 2795. 2792. Alternanthera Bettzichiäna Voss (syn. Pflanze von kräftigem Wuchs; Blätter gelb, groß A. brasiliensis Art., Amarantisia brasiliensis hort., und lockerſtehend. f. Kuntzii hort., Blätter leder⸗ -gelb Telanthera Bettzichiana. Hg.), Vettzichs ‚Behfel- auf mattgrünen Grunde und mit rotem Anflug an kölöchen. Braſilien. Staudig⸗halbſtrauchig, 5-20 em | den Spitzen der Blätter, deren Form ſonſt wie A. hoch. Blütezeit: verſchieden. — Pflanze aufrecht, Bettzichiana; iſt noch neu. — A. „paronychiodes“ einen zierlichen, dichten Buſch bildend; die Stengel | versicolor aurea Hort., eine Pflanze von kräftigem ſtielrund, kaum gefurcht, anfangs angedrückt-behaart, Wuchs, mit großen, zum Teil gekrauſten Blättern von ſpäter kahl; Blätter ſpatelförmig, nach dem Grunde roſa, roter und gelber Farbe, gehört auch wohl als hin behaart und in einen langen Blattſtiel keilförmig- Form zu A. Bettzichiana. verſchmälert, vorn zugeſpitzt und mit einem Weich— 2793. Alternanthöra amöena Voss (syn. A. ſtachelchen. Blattfläche am Grunde faſt fächernervig, | sessilis f. amoena Zem., Telanthera amoena Agl.), an der Spitze aber federnervig. Blütenköpfchen ſitzend, Angenehmes Wechſelkölbchen. Braſilien. Staudig- einzeln, paarweis und zu Zen, end- und achſelſtändig. halbſtrauchig, 5—10 cm hoch. Blütezeit: verſchieden. Deckblätter eirund⸗ lanzettlich, zugeſpitzt, wenigzähnig — Pflanze aufrecht, von Grund auf äſtig; Stengel oder ganzrandig, rückſeitig mit gliederigen oder ſtielrund, faſt gefurcht, anfangs angedrückt-behaart, zotteligen Haaren. Die kölbchenloſen Staubblätter faſt ſpäter kahl. Blätter länglich-lanzettlich, in den doppelt ſo kurz als die Staubkölbchen und 2— 3, kurzen Blattſtiel verſchmälert, vorn mit ſpitzer ſpaltig. — 3 Formen: f. typica (syn. A. parony- Spitze und mit Weichſpitzchen, regelmäßig feder— chiodes hort.!, nicht St. Hil.; Telanthera picta Koch, nervig, gegen den Grund hin behaart. Blüten— Achyranthes picta Hass., Jeilium tricolor ort., köpfchen ſitzend, einzeln, paarweis oder zu Zen, end— Amarantisia brasiliensis Ao.), Echtes W. B., Pflanze ſtändig. Deckblätter eirund-lanzettlich, gegen ihren nur 5—8 cm hoch. Blätter in ſtark gedüngtem Erd- Grund hin grob-wenigzähnig, rückſeitig von gegliederten reich und an ſchattigem Standort üppig aber einförmig- Haaren faſt zottig. Staubkölbchenloſe Staub— olivengrün, kaum gelblich-gefleckt; in mehr kalk- oder blätter jo lang als die Staubkölbchen und an mergelhaltigem Boden olivengrün, gelblichweiß-gefleckt der Spitze Zſpaltig. — Formen ſind: f. typica und die oberen an der Spitze blutrot; in kalkhaltigem, (syn. A. sessilis f. amoena Lem.), Echtes A. W., lockerem, humoſem Boden an ſonnigem Standort faſt Stengel und Blätter in verſchiedener Schattierung rot, karmeſinrot mit weißen und olivengrünen Flecken. bisweilen in kupferbraun übergehend, bald wieder ſind f. spathulata (syn. A. spathulata Zem., Telanthera die Blätter mal maiengrün, bald mal weiß mit Bettzichiana f. spathulata Rgl.), Spateliges B. W., korallenroten Adern; ja, gar nicht jo ſelten ſieht man, Pflanze höher, 12—20 em hoch, etwas zierlicher, die daß alle dieſe Farben auf den Blättern wechſeln und Stengel dünner, die langen Blätter etwas ſchmäler, andrerſeits, daß ganze Zweige nur ein und dieſelbe an ſonnigem Standort bei hinreichend kalkhaltigem Farbe haben. t. amabilis (syn. A. amabilis Lem. , Boden ſamt den Stengeln blutrot oder rot in ver- Telanthera amoena f. amabilis Agl.), Liebliches A. ſchiedenen Schattierungen. k. aurea, Gelbes B. W., W., Blätter meiſt faſt doppelt jo groß als bei f. typica, 870 häufig olivengrün und verſchiedenartig rot-gejcheckt, an ſonnigem Standort und in kräftigem, humoſem, kalkhaltigem Boden aber dieſelben bunten Farben wie f. typica annehmend. f. spectabilis, Anſehnliches A. W., Pflanze niedrig und buſchig; Blätter ſehr ſchön karminroſa; iſt hinſichtlich der Farbe eine der allerſchönſten, iſt jedoch auch nicht hinreichend farben— beſtändig, ſondern ändert in verſchiedene Abſtufungen ab. f. Reinhardi (syn. A. Reinhardi ort.), Pflanze ſehr buſchig, dicht moosartig wachſend und ganz niedrig bleibend; Blätter klein, ſchmal, gleich den Stengeln merkwürdig dunkelroſenrot oder lachsfarbenroſenrot— gefärbt; eine ſehr wertvolle neuere Sorte. f. xosea (syn. A. rosea Aort.) iſt von voriger kaum anders als durch etwas breitere und abgerundete Blätter ver— ſchieden. k. sessilis (syn. A. coerilis hort., A. sessilis hort., nicht R. Br.“), Sitzendes A. W., eine neue, ganz niedrige, gedrungene Sorte, die ganz beſonders wertvoll iſt, da ihre Blätter und Stengel ihre feurig— karmin- bis ſcharlachrote Färbung bewahren. 2794. Alternanthera versicolor Voss (syn. Telanthera versicolor A., T. ficoidea f. versicolor Lem.), Buntes Wechſelkölbchen. Braſilien. Staudig— halbſtrauchig, 15 cm und darüber hoch werdend. Blütezeit: Sommer. — Pflanze buſchig; die Stengel von Grund auf äſtig, ſtielrund, gefurcht, in der Jugend angedrückt- behaart, zuletzt kahl. Blätter ſpatelförmig-eirund, in den kurzen Blaättſtiel ver— ſchmälert, wellig, ſtumpflich, gegen den Grund hin etwas behaart. Blütenköpfchen ſitzend, einzeln oder paarweis. Kronkelchblätter lang- und feinzugeſpitzt, weichhaarig. Kölbchenloſe Staubblätter faſt ſo lang als die Kölbchen, pfriemlich und meiſt einfach. Färbung von Stengel und Blättern dunkelblutrot oder düſterkupferrot, in lebhaft-roſa übergehend und zwiſchen den Adern Flecken von verſchiedenen grünen und kupferigen Schattierungen; bei f. aurea, die Be— laubung dunkelroſa und lachsgelb. Sehr ſchöne und wertvolle Art, die an jedem Standort und zu allen Jahreszeiten ihre Farbe behält, iſt aber leider ſehr empfindlich, wächſt ſpärlich und iſt nur bei aufmerkſamer Pflege gut zu überwintern; verlangt im Sommer im Freien recht guten, lockeren und humusreichen Boden. Iſt deſtomehr für Topf- und Zimmerkultur zu empfehlen. Eine hervorragende Alternanthera-Sorte iſt auch A. aurea nana hort. (syn. A. nana compacta aurea hort.), Pflanze niedrig und dichtbuſchig; Blätter und Stengel von feiner, auffallend hellgoldgelber Farbe, welche ſie meiſtens den ganzen Sommer über bewahrt, und die im Winter gar noch intenſiver wird; iſt wohl die ſchönſte aller gelben Sorten. Zu welcher Art ſie gehört, ſteht noch dahin. — A. metallica grandis hort. iſt eine Sorte von kräftigem Wuchs mit großen, ſchwarzroten, metallglänzenden Blättern und eignet ſich für größere Beete und zwiſchen leb— haften Farben. Betont ſei, daß die echten A. paronychiodes St. Hil., A. [Telanthera] ficoidea Roem. et Schult. und A. sessilis R. Br. Pflanzen mit kriechenden Stengeln ſind und bisher in den Gärten nicht kultiviert werden! — Verwendung. Die genannten Arten gehören zu den wertvollſten Teppichbeet-Pflanzen, ja, Familie 150. Amarantaceae, Amarantgewächſe. GS XXVI 8. ſie ſind für dieſe ganz unentbehrlich geworden, be— ſonders wo es gilt, bandförmige Muſter und „Ara— besken“ im Raſen herzuſtellen, welche dann außer Be- gießen und Reinigen von Unkraut keinerlei Pflege mehr bedürfen, höchſtens hat man hier und da hervor- ſtehende Spitzen abzuzwicken. Die Überwinterung geſchieht im Warmhauſe an einem trockenen Platz dicht unter Glas oder im ſonnigen Wohnzimmer bei + 12 bis 20 C. Will man dieſe Pflanzen auch über Sommer in Töpfen kultivieren, ſo be— halte man verhältnismäßig kleine Töpfe bei, ſtelle dieſe, bepflanzt, an eine geſchützte, ſonnige Stelle ins Freie, womöglich hinter Glas, wo ſich die Laub— färbung am prächtigſten ausbildet. Kultur in ſandiger, recht humoſer, aber von tieriſchem Dung ziemlich freier Erde ( Waldhumus- oder Moorerde mit ſandig-kalkhaltigem Wieſenlehm und Sand). Ber- mehrung durch Stecklinge leicht. Wo viele Pflanzen erforderlich ſind, ſteckt man im Auguſt in Töpfe von 10—12 cm Durchmeſſer in ſehr ſandige Heideerde immer je eine größere Anzahl Stecklinge, läßt ſie ſich bewurzeln und bis zum Frühjahr unverpflanzt, um welche Zeit ſie einzeln in 5—7 em-Töpfe kommen und ſpäter, nach dem Einwurzeln, durch allmählich immer bedeutender werdende Luftzufuhr für das Freie vor— bereitet werden. Junge Pflanzen halten ſich über Winter beſſer als alte, und zudem kann man vom Februar bis Mai von ihnen immer wieder Stecklinge entnehmen, die im warmen Miſtbeet (von + 25 bis 30° C.) ſehr bald ſchon wurzeln und flott wachſen. Während der Wachstumszeit ſind dieſe Pflanzen gegen gelegentlichen ſchwachen Dungguß keineswegs empfindlich, ſondern für ſolchen ſehr dankbar. 2795. Alternanthera pörrigens 0. Tze. (syn. Achyranthes porrigens Jacg., A. purpurea Pav., Celosia elongata Spr., Telanthera porrigens Mog., Gomphrena purpurea hort., G. fruticosa hort., G. fulgens hort., G. trichotoma hort.), Geſtreckte⸗ Wechſelkölbchen. Peru. Halbſtrauch, % 1) m hoch. Blütezeit: zu allen Jahreszeiten! — Die Stengel ſind aufſtrebend, ziemlich ſchlank, von Natur wenig veräſtelt, ſtielrund, feinſtreifig, weichhaarig, aſchgrau— grünlich, bisweilen purpurlich-angelaufen. Blätter kurzgeſtielt, eirund, elliptiſch oder länglich, zugeſpitzt und mit Weichſpitze, ganzrandig, beiderſeits dünnfilzig, lebhaft-grün. Blütenſtiele ziemlichlang, mehrmal— gabelteilig, dünn, faſt gebogen. Blütenköpfche n ſehr zahlreich, aufrecht, einzeln oder zu Zen ſtehend (etwa 6—8 mm lang bei 4—5 mm Breite) eiförmig, zuletzt länglich, ſpitz, blattlos. Blüten atlasglänzend-purpurrot; Kelch doppelt ſo lang als die ſeitlichen Deckblätter; Kronkelchblätter ſpitz, 1 nervig und behaart. Verwendung. Eine jener alten, jetzt ver— geſſenen, wirklich ſchönen und dankbaren Topf— pflanzen fürs Warm haus und Wohnzimmer, welche wieder zu Ehren kommen müſſen. Kultur in einem Gemiſch von Laub- und lehmiger Raſenerde mit Quarzſand; Dungwaſſergaben während der Wachs- tumszeit zuläſſig: die Pflanzen durch rechtzeitiges Ent- ſpitzen buſchig erziehen und hell halten. Vermehrung durch Stecklinge im Warmbeete leicht. Anzucht aus Samen. Gattung 954. Gomphröna L., Kugelamarant, O XXVIS (Veränderung des Wortes „Gromphaena“, bei Plinius eine Amarantus-Xrt). Blüten zwitterig, kopfig, ſehr ſelten ährig. Deckblatt und 2 kurze, hohle, gekielte oder am Rücken geflügelte oder kammförmige Deckblättchen vorhanden. Kronkelch zwiſchen den Ded- Gattung 954. Gomphrena und Gattung 955. Iresme. Fr. 27912797. 871 blättern ſitzend, zuſammengedrückt oder ſtielrundlich, 5teilig oder 5fpaltig, am Grunde faſt immer jeidig oder wollig; Zipfel frei oder am Grunde verwachſen, lanzettlich, zugeſpitzt, ſeltener flach und ſtumpf. Staubblätterröhre verlängert, öſpaltig, die Lappen oder Zipfel an der Spitze ausgerandet oder 2ſpaltig, in deren Winkeln die 5 einfächerigen Staubkölbchen fi befinden; Zipfel ohne Staubkölbchen fehlen (faſt) immer. Griffel mit 2, ſeltener 3, pfriemlichen oder fadenförmigen Narben. Schlauchfrucht zuſammengedrückt. Verzweigte, oft dickknotige, rauhhaarige oder zottige Kräuter. Blätter ſitzend oder kurzgeſtielt, ganzrandig. Köpfchen nackt oder von Blättern umhüllt, meiſt einzeln an den Zweig-Enden ſitzend. Blüten weiß oder gefärbt. — 70 Arten, im wärmeren Amerika und Auſtralien, 1 durch Aſien und Afrika verbreitet. Blütenköpfchen kugelig oder eiförmig⸗länglich, beblättert. Staubblätter in eine verlängerte Röhre verwachſen; Staubfäden nackt, ihre Seitenlappen länger als der kölbchentragende Mittelteil, zungenförmig, ganzrandig. Griffel kurz oder ziemlich lang, mit 2 cylindriſchen, verlängerten Narben. Seitliche Deckblätter rückſeitig etwas aufwärts-kammförmig behaart. A. Einjährige Pflanzen . . „ , Mꝓꝶxꝓꝶꝓꝶqf¼ꝓ⁊ñr ee Hart. . globosa. 2796. G. pulchella, 2797. B. Staudig⸗halbſtrauchige Pflanzen: G. officinalis Mart. (syn. G. arborescens L., nicht Balb.), Braſilien; ſtaudig-halbſtrauchig, gegen 30 em hoch werdend; Blütezeit: Sommer; Stengel krautig, unten verholzend, einfach, faſt 4kantig, roſtfarben-rauhhaarig; Blätter eirund-rundlich oder ⸗länglich, halb⸗ſtengelumfaſſend, ſtumpf, mit Weichſpitze, ganzrandig, etwas gerändert (etwa 6—9 cm lang bei 3—4 cm Breite): Blütenköpfchen endſtändig, einzeln, an 5 cm lang bei 7—8 cm Breite, halbkugelig, ſehr ſtumpf, von 6 —10 Blättern geſtützt. Blüten ſehr ſchön, orangefarben-mennigrot, glänzend; Kelch von Länge der ſeitlichen Deckblätter; Kronkelch— blätter ſpitz, faſt 3Znervig, im unteren Teile ſehr zottig. — G. macrophylla St. Hil., Braſilien; ſtaudig-halbſtrauchig, etwa 15 bis 20 cm hoch; Blütezeit: Sommer; Blätter halb⸗ſtengelumfaſſend, lanzettförmig oder lanzettförmig-länglich. Blütenköpfchen einzeln, glänzend- und ſchön roſenrot; Stützblätter zahlreich. — Kultur im Lauwarmhauſe, ſonſt wie Nr. 2796. 2796. Gomphréna globösa L. (syn. G. rubra Verwendung. Der Echte Kugelamarant hort., Xeraea globosa 0. Hize.), Echter Kugel- und ſeine Formen haben eine doppelte Bedeutung: amarant. Oſtindien. Einjährig, bis 30 em hoch. ihre Blütenköpfchen ſind an und für ſich durch ihre Blütezeit: Juli bis September⸗-Oktober. — Pflanze Glanzfarbe ſchön und auffallend, fie ſind aber weichbehaart, von Grund auf äſtig; Aſte aufſtrebend auch wegen ihrer Trockenheit als ſog. Trockenblumen oder aufrecht, knotig, feſt. Blätter kurzgeſtielt, halbs (Immortellen) vorzüglich für Dauerbouquets geeignet, ſtengelumfaſſend, läng- indem man die Blumen ſamt Stengel abſchneidet, zu lich, eirund oder ver- kleinen Bündeln vereinigt und ſie an einem trockenen kehrteirund-lanzett⸗ Orte luftig und ſchattig aufhängt; ſie bewahren dann lich, ſpitz oder ſtumpf- ihre hübſche Farbe ſehr lange. Für das freie Land lich und mit Weich- eignen ſich die Pflanzen wenig, deſto beſſer aber ge— ſpitze, ganzrandig, deihen ſie in Töpfen und in abgeernteten Miſtbeeten, freudig-grün, ein wo ſie ſich, anfangs mit Fenſtern bedeckt, raſch und wenig behaart-weich. kräftig entwickeln, ſodaß bald eine Menge Blüten— Blütenſtiele einfach, köpfchen erſcheinen. Hebt man blühende Pflanzen mit kurz oder mittellang vollem Wurzelballen aus, ſetzt ſie in Töpfe und hält (6-10 cm lang). ſie einige Tage etwas ſchattig, ſo bewahren ſie noch Blütenköpfchen end- lange Zeit ihre Schönheit unverändert. Kultur nur ſtändig, aufrecht, ein- in humusreicher, lockerer und kräftiger Erde zeln oder bisweilen zu und (wenn im freien Lande) in warmer Lage. Miſt— 2—3en, kugelig, von | beeterde oder beſſer ein Gemiſch von guter Miſterde, en 2 Stützblättern um⸗ Moor- und lehmiger Raſenerde mit ziemlich reichlichem Echter Kugelamarant. geben. Kelch kürzer als Sandzuſatz iſt ſehr geeignet. Ausſaat Ende März, die ſeitlichen Deckblät- Anfang April ins Miſtbeet, die Pflänzchen ins Miſtbeet ter; Kronkelchblätter ſehr ſpitz, nervig, ſehr zottig. verſtopfen und ſie Ende Mai in ein abgeerntetes Blüten der Stammform (kf. rubra) glänzend-pur- Miſtbeet pflanzen (Abſtand 25—30 em). Für Frei— pur violett; bei f. carnea fleiſchfarbig; bei f. alba glän- landkultur iſt der Erdboden entſprechend vorzubereiten. zend⸗ſilberigweiß; bei f. rosea glänzend roſa; bei f. varie- G. Haageana gedeiht bei uns nur in abgeernteten gata weiß, violett-geftreift. k rubra nana (syn. f. nana Frühbeeten gut. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; compacta rubra), Blüten glänzend-purpurviolett und Keimung innerhalb 2 Wochen. 7 Genf. Nana compacta alba ent, 2797. Gomphröna pulchella Mart., Garſchöner glänzend⸗ſilberigweiß, find zwei ſehr niedrige dicht— buſchige Formen, die ſich vortrefflich für Ein— faſſungen von Gruppen im Gewächshauſe, in warmer ſonniger Lage auch wohl fürs freie Land eignen. — G. Haageana Kl. (syn. G. aurantiaca hort., G. coceinea Desne.), Mexiko, einjährig, etwa 30 em hoch. Blütezeit: Juli bis September-Oktober. Stengel äſtig, wie gegliedert oder gekniet, aber feſt und auf— recht. Blätter faſt ſitzend, länglich, ſpitz oder ſtumpf, etwas behaart, blaßgrün, in den kurzen Blattſtiel verſchmälert. Blütenköpfe faſt eiförmig-kugelig, etwas größer als bei G. globosa, aber weniger zahlreich, orangegelb oder orangeſcharlach, jedoch wegen der etwas matten Färbung nicht ſehr ſchön. Stütz— blätter gewöhnlich 3. Iſt empfindlicher als vorige. Kugelamarant. Braſilien (Buenos Ayres). Etwa 40—50 em hoch werdend. Blütezeit: Sommer. — Die Stengel ſind krautig, aufſtrebend, gabeläſtig, jtiel- rund, gleich den Blättern ſtriegelhaarig. Blätter ſehr kurz geſtielt, halb-ſtengelumfaſſend, ſchmal- lanzettlich, ſpitz, mit Weichſpitze, unten verſchmälert, ganzrandig, blaßgrün. Blütenköpfchen einzeln, langgeſtielt, end— ſtändig, aufrecht, kugelig, von 2—4 Blättern geſtützt. Blüten glänzend, ſchön roſenrot; Kelch 2—3 mal ſo kurz als die ſeitlichen Deckblätter; Kronkelchblätter ſtumpflich, nervig, kahl, im unteren Teile zottig. Schöne aber gleichfalls ziemlich zarte Art, die wie G. Haageana, unter Nr. 2796, oder im Lauwarm— hauſe zu kultivieren iſt. Gattung 955. Iresine L., Ireſine, G XXVIS (griechiſch: eiresione, im alten Griechenland bei feſtlichen Aufzügen getragener, mit Wolle umwundener Olzweig). Blüten zwitterig oder 2 häuſig, ſehr klein, riſpig oder an den Zweigen der Riſpe in zerſtreuten Knäueln. Deckblatt und 2 Deckblättchen vorhanden, waſſerhell. Kronkelch ſtielrund, faſt ſtets glänzend, langwollig oder faſt nackt, 5teilig; ſeine Zipfel eirund-länglich, ſpitz oder faſt ſpitz, faſt immer durchſcheinend hell. Staubblätter 5, mit pfriemlichen, am Grunde durch eine kurze Haut verbundenen Staubfäden, mit oder ohne 5 kurze eckige oder quadratiſche) Zipfel dazwiſchen. (Bei zweihäuſigen Blüten die männ- . WERE 4 5 — 872 Familie 150. Amarantaceae und Familie 151. Chenopodiaceae, O XXVI 11. lichen ohne Fruchtknoten, die weiblichen mit oder ohne 5 kölbchenloſe Staubfäden.) Griffel ſehr kurz oder fehlend, mit 2 (ſehr ſelten 3) pfriemlichen Narben. Schlauchfrucht kreisrund. Samen linſen- oder faſt nierenförmig. Kräuter oder Sträucher, 4 715 recht oder kletternd, kahl oder filzig. Blätter geſtielt, ganzrandig oder ſcharfgeſägt. Blütenriſpen groß und ihre Zweige faſt ſtets quirlig und zierlich. — 18 Arten, im tropiſchen und ſubtropiſchen Amerika. Krautig⸗-halbſtrauchige, aufrechte Pflanzen. 2798. Iresine Herbstii Hook. (syn. Achy- I. Lindenii; Wuchs gedrungen; Blätter zahlreich, klein, ranthes Verschaffeltii Zem., auch Hort.), Herbſts rundlich, bronziert-braunrot oder dunkelrot, unterſeits Irefine. Braſilien. Krautig-halbſtrauchig, 20—40 em dunkelblutrot; eine der beſten für Teppichbeete. — hoch. — Pflanze aufrecht, äſtig; alle Teile rot-gefärbt. Verwendung. Die Ireſinen haben vorzugs- Blätter an ihrem Grunde oft ungleich, am Blattſtiel weiſe für Teppichbeete große Bedeutung gewonnen. herablaufend, rundlich oder verkehrt-oval, vorn breit Sodann wird man fie in größeren Gärten auch als und tief-, bisweilen ſchief-ausgerandet, intenſiv rot, | Topf-Bierpflanzen ihrer Laubfärbung wegen überall mit metalliſchem Abglanz, unterſeits wie auch oberſeits gern ſehen. Kultur am beiten an ſonnig em Standort, die Adern lebhaft-karmeſinrot. k. aureo-reticulata iſt der womöglich den Gartenwegen nahe genug iſt, um eine Form mit ſchön hellgrünen Blättern, deren ſich des Anblickes dieſer Pflanzen in der Morgen— Nerven goldgelb find. — J. Lindenii Vanh. (syn. und Abendſonnen-Beleuchtung erfreuen zu können, I. acuminata Hort., nicht Mog.; Achyranthes Lin- wenn die tiefſtehende Sonne durch die Blätter ſcheint denii hort., A. acuminata hort., nicht Mog.), Ecuador; und die Laubbüſche in rotem Feuer ſtrahlen läßt. halbſtrauchig, 20 —60 em hoch; Pflanze buſchiger als bei Kultur in jedem guten, kräftigen, humoſen Garten— voriger Art, aufrecht; alle Teile dunkelblutrot-gefärbt; boden (Kompoſterde), wie für Nr. 2734 angegeben. Blätter länglich-lanzettlich, ſtarkzugeſpitzt, die lebhaft: UÜberwinterung im Warmhauſe oder Wohnzimmer. roten Blattrippen auf dem dunkleren Blattgrunde ſcharf Vermehrung durch Stecklinge, die faſt das ganze hervortretend. f. aureo-lineata (syn. I. acuminata Jahr hindurch geſteckt werden können, am beiten im aureo-reticulata Fort.) hat grüne, goldgelb-nervige Vorfrühling im warmen Miſtbeete oder im jog. Ver⸗ Blätter. Ein beſonders in die Augen fallender Vor- mehrungshauſe bei + 25 bis 30% C. (in Sand oder zug dieſer Art vor der vorigen iſt ihr geſchloſſener, Sand mit Torfmüll); während des Sommers auch im buſchiger, mehr pyramidaler Wuchs. abgeernteten Miſtbeete unter Glas. Noch unbewurzelte Andere, gleich ſchöne Garten-Ireſinen ſind noch: Stecklinge vertragen ihrer ſaftigen, zarten Beſchaffenheit I. Biemuelleri (syn. Achyranthes Biemuelleri Haage wegen im Frühlinge nicht leicht viel Feuchtigkeit und et Schm.), Blätter und Zweige karminroſa; Pflanze | find geneigt zu faulen; deshalb das Begießen vorſichtig von faſt zwergigem, gedrungenem Wuchs, die, wenn handhaben. Sobald die Stecklinge gut bewurzelt find, niedergehakt und alle 8 Tage beſchnitten, ſich jo niedrig | werden fie einzeln in kleine Töpfe (Stecklingstöpfe) als die Alternanthera amoena, Nr. 2793, halten läßt, gepflanzt und warm gehalten. Wenn man nicht und beſonders in Verbindung mit Mesembrianthemum zum Antreiben im Frühling ſtärkere Mutterpflanzen eordifolium und Santolina recht wirkungsvoll iſt. — überwintern will, jo ſteckt man im Auguſt je 4 Steck⸗ I. Hoveyi Hort., Zweige und Blätter karminrot. — linge in 10 em-Töpfe und läßt darin die Pflanzen, I. Wallisii Aort., Pflanze in allen Teilen kleiner als bei nur mäßiger Bewäſſerung, über Winter ſtehen. Familie 151. CHENOPODIACEAE, Gänſefußgewächſe. = XXVI II. (Nr. 2799 — 2804 aus ſieben Gattungen.) I. Aufrechte (oder doch nicht kletternde oder windende) Pflanzen. (Chenopodinae.) 1. Pflanzen mit ſchmal-linealiſch-lanzettlichen oder mit ſchmalen, faſt ſtielrund lichen, ſtets ganzrandigen Blättern. Gattung 956 Köchia. 957 Suaeda. 2. Blätter anſehnlich, nicht wie 1. Gattung 958 Chenopödium. 959 Beta. 960 Ätriplex. II. Windende oder kletternde Pflanzen. (Basellinae.) 1. Blüten zu allermeiſt ſitzend. Gattung 961 Hablitzia. 2. Blüten geſtielt; Blätter ſaftig-dicklich. Gattung 962 Boussingäültia. Gattung 956. Köchia Rt., Kochie, = XXVIII (nach dem deutſchen Floristen Prof. Dan. Wilh. Koch, + 1849, in Erlangen benannt). Kronkelch faſt kugelig, krugig oder kreiſel⸗ förmig; Kronzipfel 5, einwärtsgebogen, an der Frucht häutig oder lederig; auf dem Rücken der Zipfel zur Fruchtzeit 5 geſonderte (oder unterhalb der Zipfel ein einziger) ſcheibenförmige Flügel. Staubblätter 5, herausragend; Staubfäden bandförmig. Griffelnarben 2, ſelten 3. Frucht niedergedrückt⸗kugelig; Samen in derſelben wagerecht liegend. Kleine Sträucher oder (meiſt am Grunde ver- holzende) Kräuter. Blätter ſchmal, wechſelſtändig, mehr oder weniger ſeidenhaarig. Blüten unanſehnlich, einzeln oder zu mehreren in den Blattachſeln. — Etwa 30 Arten. 2799. Köchia scopäria Schrad. (syn. Cheno- Kronkelch zur Fruchtzeit mit ſehr kurzen, drei— podium scoparium I.), Beſen- oder Cypreſſen-Kochie eckigen, ſpitzen Anhängſeln. (fr. Anserine à balais, T’elvedere; e. Annual mock- Verwendung als „Grünpflanze“, und als cypress, Summer- cypress). Südeuropa. Ein jährig, ſolche verdient fie ihrer ganz eigenartigen Tracht / —1½ m hoch, bisweilen noch höher. Blütezeit: wegen Beachtung von ſeiten der Landſchaftsgärtner. Juli bis September. — Pflanze aufrecht, ſtark ver- Einzeln oder truppweiſe auf Raſen ſtehend, ſowie auf äſtelt, dicht⸗pyramidal; Aſte geſtreift, fadenförmig- großen Gruppen mitwirkend, iſt fie vom Juli bis ſchlank, biegſam, aufrecht und dem Hauptſtengel ge- September eine ebenſo angenehme als ſeltene Erjchei- nähert. Blätter wechſelſtändig, linealiſch-lanzettlich, nung. Kultur in lehmhaltigem Boden, an ſonnigem bewimpert. Blüten grün, unſcheinbar, zu mehreren Standort. Ausſaat entweder im April ins kalte achſelſtändig und ſo lange beblätterte Trauben bildend. Miſtbeet, unter Glas, die Pflänzchen in Töpfe ver⸗ Gattung 956. Köchia bis Gattung 958. Chenopödium. Nr. 2798 2800. 873 ſtopfen und im Mai zum Bleiben pflanzen (Abſtand | jo wird das Verteilen und flache Untergraben von etwa 50 em); oder Ausſaat im April (auch noch Mai) Kaliſalpeter (etwa 50 Gramm für ½ qm Fläche) an an den beſtimmten Platz und die Pflänzchen zeitig der Pflanzſtelle und Umgebung von Nutzen ſein. auslichten. Da dieſe Pflanze ſalzhaltigen Boden liebt, | Gattung 957. Suaeda Forsk., Strandſoda, GO V3; XXVI II (arabiſch: souad — Soda; ſodahaltige Pflanze). Blüten zwitterig oder mit eingeſchlechtigen, meiſt weiblichen untermiſcht, ſehr klein, mit Deckblättern und Deckblättchen. Kronkelch kugel-, kreiſel- oder krugförmig, ſehr ſelten bis über die Mitte geteilt, dicklich oder zuletzt fleiſchig. Staubblätter 5; Staubfäden kurz; Staubkölbchen ziemlich groß. Fruchtknoten mit meiſt breitem Grunde ſitzend oder der Kronkelchröhre angewachſen; Narben 2—5, kurz, pfriemlich, zurückgekrümmt. Schlauchfrucht von dem Kron— kelch eingeſchloſſen, kugelig, ei- oder flaſchenförmig, ſtielrund, zuſammen- oder niedergedrückt, häutig oder ſchwammig. Salzboden liebende, aufrechte oder niedergeſtreckte, einfache oder ausgebreitet-äſtige, grüne oder graugrüne, ſeltener faſt mehlige, ſehr ſelten flaumige Kräuter oder Sträucher. Blätter oft zu Zen ſtehend, fleiſchig, ſtielrund, wurmförmig oder halbſtiel— rund, jelten ziemlich flach, ganzrandig. Blüten achſelſtändig, ſitzend oder faſt ſitzend, einzeln oder geknäuelt. — An 40 Arten, an den Küſten aller Meere und den Salzſteppen faſt der ganzen Welt. Z. B.: S. altissima Pall. (syn. Chenopodium filiforme Mnch., C. altissimum L., Salsola altissima L., nicht Dryand.; S. hortensis Desf., Cochliospermum Lag.), Südrußland, Orient; einjährig, bis 2½ m hoch werdend! Blütezeit: Herbſt. Pflanze ſtark-, wiederholt und nach allen Seiten hin gleichmäßig veräſtelt, eine voll— kommene, oben ſchön abgerundete, nach allen Seiten hin ebenmäßig entwickelte Laub-Pyramide oder Säule darſtellend; Aſte kahl. Blätter lang, ſchmal, mehr grasartig, aber ſtielrundlich, kahl, ſpitzlich oder ſteiflich, von angenehmer, hellgrüner Farbe. Blütchen gegen den Grund der Blätter hin entſpringend, geſtielt, zwitterig; Blütenſtielchen Zblütig. Fruchttragender Kronkelch kaum aufge— blaſen, faſt kugelig. Samen faſt geſchnäbelt, am Rande ſtumpflich, punktiert-runzlig, glänzend. Es giebt mehrere Formen. Verwendung. Wo dieſe Pflanze gut gedeiht, iſt fie für die Landſchaftsgärtnerei von hohem Werte. Einzeln oder truppweiſe auf Raſen oder an Ausſichtspunkten, ſelbſt in der Weiſe einer „Allee“ in regelmäßigen Abſtänden zu beiden Seiten der Gartenwege, endlich als Vorpflanzung vor größeren Gehölzgruppen iſt ſie von vortrefflicher Wirkung. Kultur wie Nr. 2799. Ausſaat Anfang März ins Miſtbeet, die verſtopften Pflänzchen bis Mitte Mai unter Glas halten. Beim Auspflanzen iſt ihnen etwa 2 m Abſtand zu gönnen. Gattung 958. Chenopödium L., Gänſefuß, O XXVI II (griechiſch: chen — Gans, pous, Genet. podos — Fuß; Blätter einiger Arten den Schwimmfüßen der Gänſe ähnelnd). Blüten zwitterig, ſehr ſelten eingeſchlechtig, ohne Deckblatt und ohne Deckblättchen. Kronkelch 5⸗, ſehr ſelten 3—4 teilig oder -lappig (bei Blitum ſowohl 1blätterig als auch 3—5blätterig und ſpäter aufgedunſen und ſaftig werdend); die Lappen oder Teile hohl, einwärtsgebogen, auf dem Rücken in der Mitte verdickt oder gekielt, ohne Anhängſel, zur Fruchtzeit unverändert, ſelten beerenartig oder ſehr vergrößert. Staub— blätter 5 oder weniger, fruchtboden- oder faſt umſtändig; Fruchtknoten plattgedrückt-kugelig, ſeltener (bei Blitum) eiförmig. Griffel fehlend oder ſeltener verlängert, Narben 2—5. Schlauchfrucht eiförmig und aufrecht, oder kugelig und plattgedrückt, 1 ſamig, trocken, nur bei Blitum kleine, ſaftige Früchtchen; ſonſt die Samen mit kruſtiger oder lederiger Schale. Kräuter, ſelten am Grunde holzig werdend, mehlig-bereift oder drüſig weich, ſeltener kahl. — 50 Arten der gemäßigten Gegenden. A. Kronkelch zur Fruchtzeit krautig-grün oder verwelkend haftenbleibend, das Schlauchfrüchtchen ganz oder faſt ganz einſchließend. Griffelnarben 2, kurz. Samen in dem Früchtchen aufrecht. Pflanzen ohne irgend welche Drüſenhaare, wenn auch die e Blajenhaaren =: . 0. nu 0 arten 0. PUrpurascens; 2800. B. Blüten geknäuelt. Kronkelch zur Fruchtzeit 5kantig, das Schlauchfrüchtchen einſchließend. Staubblätter 5; Griffelnarben 3—4. Würzige Kräuter mit Drüſenhaaren an den Blättern und beſonders am Fruchtknoten: C. ambrosiodes L., nicht Bert. (syn. C. variegatum Gouan, Atriplex ambrosiodes Crantz, Ambrina ambrosiodes Spach), Südeuropa, Orient, einjährig, 60— 80, nicht ſelten über 100 cm hoch. Blütezeit: Juni-Juli bis September. Pflanze aufrecht, krautig, hellgrün, würzigduftend, nicht mehlig⸗beſtäubt. Blüten grünlich, ganz unbedeutend. Verwendung dieſer, auch „Mexikaniſcher Thee“ genannten Pflanze nur ihres angenehmen citronenartigen Duftes wegen. Ausſaat im Mai giebt meiſt ſchon von Anfang Julian vollentwickelte Pflanzen. C. Blüten nicht geknäuelt, ſondern in gabelteiligen, lockeren Trugdöldchen, die zuſammen lange Trauben bilden; Kronkelch zur Fruchtzeit die Frucht einſchließend, aber, wenn die Früchtchen abfallen, an der Pflanze zurückbleibend; die Fruchtknoten ſind nicht drüſenhaarig, wohl aber die Blätter und Kronkelche: C. Botrys L. (syn. C. botryodes Raf., Atriplex Botrys Crantz, Botryolium aromaticum Spach), Süd- und Mitteleuropa; einjährig, 20—50, auch 70 cm hoch Blütezeit: Juli, Auguſt. Stengel aufrecht, furchig-kantig; Blüten grünlich, unbedeutend. Verwendung nur wegen des ſtarken, aber angenehmen Geruchs. Kultur und Anzucht wie Nr. 2799. D. Blüten geknäuelt. Kronkelchblätter 1—5, zur Fruchtzeit fleiſchig und ſaftig werdend, die Knäuel find alſo Schein— beeren; Staubblätter 1—5; Blätter kahl oder wenig behaart. (Blitum) . 7 C. capitatum. 2801. 2800. Chenopödium purpuräscens Jacg., veräſtelt, ziemlich ſtark rot-gefärbt. Blätter dünn- und nicht Ham. (syn. C. Atriplicis L. id., C. rubricaule langgeſtielt, faſt ſpatelförmig oder rautenförmig-eirund, Schrad., C. bo- ſehr ſtumpf und mit Weichſpitzchen, dünn, die unteren nariense hort. buchtiggezähnt, die oberen ganzrandig, lanzettlich. Paris.), Bur- Blüten ganz unbedeutend, ſehr zahlreich, in dichten, pur-Gänſefuß. riſpenartigen, pyramidalen, blattloſen Trauben. Kron— Sibirien, Oſtin- kelch zur Fruchtzeit vollkommen geſchloſſen, gekielt— dien, China. rippig. Samen am Rande ſehr ſtumpf, glatt, nicht Einjährig, über 1 glänzend. Formen ſind: f. punctulatum Scop. m hoch werdend. pr. sp. (syn. C. leucospermum Schrad.), Pflanze Blütezeit: Juli, ſtark-mehligbeſtäubt, weiß-punktiert oder weißlich. Auguſt. — Pflanze f. foliis variegatis hort., auf den Blättern mannig— krautig, aufrecht, | faltige Farbenſpiele, namentlich grün-gelb-rot. äftig, an den jün⸗ Verwendung wegen der Laubfärbung eine geren Zweigen und ſehr vorteilhafte, ſowohl auf dem Raſen als Einzel— auf den jungen pflanze oder in kleinen Trupps, als auch mit anderen zu Blättern mit ihr paſſenden Pflanzen vereinigt, oder endlich zur ſchön violett- Mitwirkung auf Gruppen in landſchaftlichen Gärten. roſigem oder Am ſchönſten ſind die Pflanzen vom Juni, Juli an. purpurviolet- Durch Entſpitzen werden fie buſchiger. Ausſaat An⸗ tem, kryſtal⸗ fang April ins Miſtbeet; die Pflänzchen, ſobald ſie liniſchem Mehlſtaub bedeckt, einen regelmäßigen, ſich behandeln laſſen, einzeln in kleine Töpfchen ſetzen, pyramidaliſchen Buſch bildend. Stengel eckig, wenig ſie noch einige Zeit unter Glas halten und ſie, wenn 874 ſie kräftig genug geworden, auch durch immer reich— lichere Lüftung abgehärtet ſind, an einer ſonnigen Stelle auspflanzen. — Keimkraft der Samen, die nur im Süden gut reifen, 2 Jahre; Keimung in 2 Wochen. 2801. Chenopödium capitätum Aschers. (syn. Blitum capitatum L., Macrocarpos capitatus Mnch.), Kopfiger Gänfefuß; Erdbeerſpinat. Süd— europa, Orient. Einjährig, bis 60 cm hoch. Blüte— zeit: Juni bis Auguſt. — Pflanze mit aufſteigen— den Aſten. Blätter Zeckig, faſt ſpießförmig, wenig— zähnig. Blüten ganz unanſehnlich, grünlich, in kleinen Knäueln, deren endſtändige Blütchen 4—5fſpaltig find und 4—5 Staubblätter beſitzen, die übrigen, ſeiten— ſtändigen mit nur 1 Staubblatt. Nur die unteren Blütenknäuel von Blättern geſtützt, die übrigen oder wenigſtens die oberſten blattlos, mithin kopfig-ährig. Die reifen Knäuel ſind rot, von fadem Geſchmack und haben einige Ahnlichkeit mit Erd- oder Himbeeren. förmig, Familie 151. Chenopodiaceae, Gänſefutzgewächſe. Of XXVI 11. Samen am Rande ſpitzgekielt. — C. foliosum Aschers. (syn. Blitum virgatum Z., Macrocarpos foliosus Mnch.), Blätter meiſt länglich dreieckig, faſt ſpieß⸗ tiefzähnig; alle Blütenknäuel von Blättern geſtützt; Kronkelchzipfel meiſt 3, ſeltener 4—5; Staubblätter meiſt 1. Fruchtknäuel ſcharlach⸗ rot; Samen mit ſtumpfem, auf der einen Seite rinnigem Rande. Verwendung beider nur ihrer roten Früchte wegen, die faſt 3 Monate lang (von Juni ab) ihre rote Färbung behalten. Sie wirken in Landſchafts⸗ gärten und Parkanlagen an allerlei Standorten günſtig und eignen ſich daſelbſt für Verwilderung, da ſie in allerlei Boden gedeihen. Ausſaat im April an den beſtimmten Platz, die Pflänzchen auf 15—20 em aus⸗ lichten. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung meiſt nach 1—2 Wochen. Gattung 959. Beta L., Mangold, O XXVI II (keltiſch: bett — rot; Farbe der Blätter und Wurzeln mancher Formen). Blüten zwitterig. Deckblatt und 2 Deckblättchen vorhanden. Kronkelchkrugig, am Grunde dem Fruchtknoten anhaftend, Hſpaltig, zur Fruchtzeit geſchloſſen, verhärtend oder nußartig, Zipfel aufrecht oder eingebogen, knoten halb- unterſtändig, plattgedrückt-kugelig. horizontal liegend. grün oder gefärbt, mit breiter, ſaftiger Rippe. — 10 Arten, in Europa, Nordafrika und Aſien. 2802. Beta vulgaris L., Gemeiner Mangold. Europa. Zweijährig, meiſt I jährig kultiviert, 30—50 em hoch, im zweiten Jahre der Blütenſtengel bis über Im hoch. Blütezeit: Sommer bis Herbſt. — Alle Teile kahl. Grundblätter groß, meiſt eirund bis faſt herzförmig; Stengelblätter eirund-rautenförmig. Blütenſchweiſe geknäuelt-ährig, beblättert. Kronkelch— zipfel ungezähnt. Blüten grünlich, unſcheinbar. — 3 Abarten: a) Ciclar ? pr: B. chilensis hort.), sp. (syn. B. brasiliensis hort., Echter M., Beißkohl, Römiſcher Kohl; Wurzel kaum dicker als der Stengel; Blätter ſehr groß, breit— und dickrippig, grün, gelblich— grün, rötlich- grün, blutrot, violettpurpur⸗ rot oder me⸗ tallglänzend, mit ſehr brei=- tem (bisweilen bis 10 em) und dickem Blatt- ſtiel, welcher gleich den Hauptnerven des Blattes fil- bermweiß-, gelb-, goldgelb-, purpurrot-, violett- rot⸗, karmeſin- oder ſcharlachrot-gefärbt ſein kann. Sorten ſind: f. phoenicopleura Alef, Blattrippen dunkel- oder blutrot; f. rhodopleura Alef., Blattrippen hellrot; f. chrysopleura Voss (syn. B. chilensis aurea hort.), Blattrippen ſchön goldgelb; f. phlogipleura Voss (syn. B. chilensis coccinea hort.), Blattrippen leuchtend⸗, faſt ſcharlachrot; f. kermesina Voss, Blatt- rippen karmeſinrot; f. leucopleura Alef, Blattrippen weiß; f. crispa Alef., Blätter kraus, Blattrippen filber- weiß; f. macropleura Alef., Blätter ſehr langſtielig, Blattrippen und -ſtiele ſilberweiß. Echter Mangold. auf der Mitte des Rückens gerippt. Narben 2—3, ſeltener mehr. Kronkelch angewachſen, am Scheitel von deſſen Lappen eingeſchloſſen, 3 Blütchen am Grunde verwachſen und es auch bei der Fruchtreife bleibend, ſodaß ſie nur vereinigt abfallen Kahle Kräuter mit fleiſchigen Wurzeln und dickem, gefurchtem Stengel, meiſt 2 jährig. gelben Rippen. Staubblätter 5, umſtändig (nicht fruchtbodenſtändig). Frucht- Frucht unterhalb der Mitte dem verhärteten oben fleiſchig oder verhärtend; außerdem 1 bis amen Grundblätter oft groß, Blüten ziemlich klein, grünlich, zu Zen oder geknäuelt, achſelſtändig oder in Ahren. Verwendung, Kräftige Pflanzen am richtigen Platze oder in großen Töpfen ſind von wirklichem Zierwert und im Spätſommer, Herbſt und Vor— winter eine anſprechende Erſcheinung. Kultur im Herbſt und Winter wie Nr. 327. Die ſchönſten ſind: f. chrysopleura, f. phlogipleura, f. leucopleura und f. crispa. Einzelnſtehend auf Rabatten oder großen gemiſchten Gruppen oder zu Zen beiſammen auf dem Raſen (Abſtand 40 cm), am beiten an ſonnigem aber auch an halbſchattigem Standort ſind ſie von eigenartiger Tracht und Schönheit; man kann ſie mit genügendem Erdballen zu jeder Zeit ausheben und für Topfkultur oder für einen anderen Standort ver— wenden. Kultur in kräftigem, gutem Gartenboden, dem, wenn er nicht zuvor mit verrottetem Miſt ge— düngt worden, viel Miſchdünger-(Kompoſt-) Erde beige- miſcht werden muß. Die Pflanzen blühen im zweiten Jahre, dann iſt's aber auch mit der Schönheit vorbei. Will man Samen ernten, ſo ſind die Rübenwurzeln froſtfrei zu überwintern und im kommenden April wieder auszupflanzen; an vielen Orten Deutſchlands iſt bei gut durchläſſigem Boden und unter guter Fichten- zweigdecke auch Überwinterung im Freien geglückt! Ausſaat im April bis Anfang Mai entweder an den beſtimmten Platz (je 3 Körner in Abſtänden von 40 em etwa 2½ em tief legen), oder erſt auf ein Saatbeet ſäen und ſpäter verpflanzen. Für ge— wöhnlich iſt Ausſaat an den Platz vorzuziehen. Natürlich läßt man von mehreren zuſammenſtehenden Pflanzen nur die ſchönſte oder kräftigſte ſtehen. — Keim— kraft der Samen beſtimmt 6 Jahre, bisweilen länger; Keimung gewöhnlich in 2 Wochen. b) cruénta Alef. (syn. B. vulgaris rapacea Koch ex p., B. hortensis hort., B. rubra ort.), Roter oder Salat-M. (Rote Rübe, Rote Bete, nicht „Beete“); Wurzeln nur 100—600 Gramm ſchwer werdend, auf dem Querſchnitt blutrot bis rötlichgelb, ſelten nur gelb-ringelig. Blätter rot, oder grün mit Zierſorten ſind: f. metallica (syn. B. vulgaris hortensis metallica hort., Beta „Queen Gattung 959. Beta bis Gattung 962. Boussingäültia. Nr. 2301-2804. 875 Victoria“ hort.), Blätter groß anfangs blutrot, ſpäter werden, die Rüben in der Küche. Kultur wie purpurn mit violettem Schimmer und ſchließlich im unter a. Hochſommer bis Herbſt einen Metallglanz annehmend. c) crassa Alef. (syn. B. vulgaris rapacea Koch f. dracaenaefolia hat zahlreiche ſchmale, lange Blätter | ex p.), Dickwurzeliger M., Runkel- einſchließlich von dunkelblutroter Farbe, iſt aber nicht ſchön genug. Zucker-Rübe; Wurzel bis 25 Pfund ſchwer, innen weiß Verwendung. Der „Victoria“-Mangold kann und für Menſchen auch gekocht nicht genießbar; Blätter auf großen Blattpflanzen-Gruppen mit verwendet grün, ſelten rötlichgrün. Keine Zierpflanzen. Gattung 960. Atriplex L., Melde, Gr XXIII A4; XXVI II (a = ſehr, triplex — dreifach; nicht ſelten Zwitter-, männliche und weibliche Blüten auf derſelben Pflanze, auch Blätter oft Zeckig). Blüten ein⸗ oder 2häuſig. Männliche Blüten ohne Deckblatt und ohne Deckblättchen, mit 3—5teiligem Kronkelch; Zipfel ver— kehrt⸗eirund oder länglich, ſtumpf. Staubblätter 3—5, dem Grunde des Kronkelches eingefügt. Fruchtknoten fehlend oder verkümmert. Weibliche Blüten einzeln, mit 2 noch auswachſenden, zur Fruchtzeit verbreiterten, am Grunde oder höher verwachſenen Deckblättchen, eine flache, oft 2lippige Fruchthülle bildend. Kronkelch fehlend, ſehr ſelten vorhanden. Staubblätter fehlend. Frucht von den viel größeren, häutigen, lederigen oder kruſtigen Deckblättchen eingeſchloſſen. Kräuter oder Sträucher, mehr oder weniger ſchilferig, kleiig oder graulich. Blätter wechſel-, ſeltener gegenſtändig, verſchieden. Blüten klein, in achſelſtändigen, ſitzenden oder zu einfachen, oder riſpigen Ahren angeordneten Knäueln. — 100 Arten der gemäßigten und ſubtropiſchen Gegenden. Blüten einhäuſig. Kronkelch (Hülle) der weiblichen Blüten bis auf den Grund geteilt, aber am Blütenſtielchen herablaufend— angewachſen, auch zur Reifezeit krautig bleibend (nicht knorpelig werdend). Hohe, aufrechte, einzährige Pflanzen. 2803. * Atriplex hortensis Z., Garten-Melde Alef., Stengel und Blätter grün; f. luteus Alef., (fr. Bonne Dame, Belle Dame; e. Garden Orach). Stengel und Blätter hellgelb; f. ruber Z. (syn. A. Tatarei, Sibirien. Einjährig, / — 2 m hoch, Blüte- | atrosanguineus 1. f. purpurens hort., f. ruberrimus zeit: Juli, Auguſt. — Pflanze äſtig, mehr pyramidaliſch 7%, A. purpureus %.), Stengel und Blätter an wachſend. Stengel kräftig, blutrot oder purpurrot; f. cupreato-roseus hort., undeutlich-eckig. Blätter ge- Stengel und Blätter karminrot, ſpäter mit kupfer— ſtielt, meiſtglanzlos, untere ähnlichem Metallglanz; t. bengalensis Zen. pr. sp., ſpieß⸗ oder herzförmig-drei- Stengel grün, die Spitzen, Blätter und Blüten ſchön eckig, unregelmäßig-gezähnt, roſa, iſt anſcheinend wieder verſchwunden. obere herzförmig-oval oder Verwendung. Wegen der Laubfärbung eignen länglich. Blütenhülle (Kron- ſich k. ruber und f. cupreata-roseus ſehr gut zur kelchlappen) zur Fruchtzeit Mitwirkung in maleriſchen Gärten, in Anlagen und rundlich-eirund, kurzzugeſpitzt, Parks, jo auch zur Ausfüllung lichter Stellen neu ganzrandig, bis faſt auf den angelegter Gehölzgruppen; nur möge man daſelbſt die Grund getrenntblätterig; Samen entweder im Herbſt (September, Oktober) oder Fruchtſtielchen etwa ſo lang doch zeitig im Frühling (März, April) ausſtreuen als die Frucht. [* A. nitens oder beſſer flach unterbringen. Die Melden pflanzen Schkuhr (syn. A. acumi- ſich durch Samenausfall leicht fort, ſodaß ſie alljährlich natus W. et Kit.), Blätter wieder erſcheinen. Ausſaat für den Ziergarten am N oberſeits glänzend-grün, un- beſten im März, April; jpätere Ausſaaten erfordern er ——— terſeits mit ſilberweißen Begießen und geben dem Zeitverluſt entſprechend Garten-Melde. Schilferſchüppchen; Fruchtſtiel“ weniger kräftige Pflanzen. Ausſaat ſehr dünn, weil chen viel kürzer als die Frucht.“ doch auf 50 em auszulichten iſt. — Keimkraft guter — 5 Formen der Garten-Melde: f. viridis Samen 3—4 Jahre; Keimung in 2—3 Wochen. Gattung 961. Hablitzia M. B., Hablitzie, = XXI II (nach dem Reiſenden in der Krim, C. v. Hablitz, benannt). Blüten faſt durchweg zwitterig, mit ſehr kleinem Deckblatt und 2 Deck— blättchen. Kronkelch krautig, mit 5 länglichen, ſtumpfen, zur Fruchtzeit ſternförmig abſtehenden Zipfeln. Staubblätter 5, unten einem zu kurzen Ring verwachſen. Stauübkölbchen 2fächerig. Fruchtknoten breit-eiförmig. Narben 3, kurz, ſpäter verlängert und ge— krümmt. Schlauchfrucht plattgedrückt-napfförmig, umſchnitten, lſamig. Hochkletterndes, ausdauerndes Kraut; Stengel gefurcht. Blätter wechſelſtändig, langgeſtielt, Zeckig-herzförmig, mit tiefer Bucht, zugeſpitzt, (faſt) ganzrandig, häutig, genervt Blüten klein, grünlich, ſitzend, nur die am Ende geſtielt, in Trugdöldchen beiſammen, die zu hängenden, ſtraußigen Riſpen geordnet find. Einzige Art, im Kaukaſus: H. tamnodes M. B., Schmerwurzartige H., Staude, 3—5 m hoch windend. Blütezeit: Sommer. Wurzel rübenförmig. Stengel hohl — Verwendung nur in großen Ziergärten, Anlagen und Parks in gutem, tiefgründigem Boden, wo ſie auch im Schatten noch gedeiht. Vermehrung durch Grundſproſſe leicht. Anzucht aus Samen. Ausſaat vom April bis Juli auf ein Saatbeet; die Pflänzchen in die Pflanzſchule verſtopfen und, wenn erſtarkt, auspflanzen. Gattung 962. Boussingäültia E. B. et Kth., Bouſſingaultie, G XXIII A; XXVIII (nach dem Reiſenden in Südamerika, J. B. Bouſſingault, Prof. in Bogota [nicht nach dem berühmten Chemiker B.] benannt). Blüten zwitterig, mit dem Blütenſtiel (an deſſen Spitze 2 Deckblättchen) gliederig- verbunden. Kronkelch häutig oder etwas fleiſchig, 5teilig; Zipfel länglich, hohl, ſtumpf, abſtehend. Staubblätter 5, dem Schlunde des Kronkelches eingefügt. Staubfäden in der Blütenknoſpe über der Mitte zurückgebogen. Staubkölbchen länglich, ſchwebend. Fruchtknoten eiförmig, budelig. Griffel ſtark, mit großer, Zlappiger Narbe, oder 3 Griffel mit kopfig-kugeligen Narben. Schlauchfrucht dick, geſtielt, Ifamig. Kahle windende Kräuter mit knollentragendem Erdſtamme. Blätter wechſelſtändig, eirund, elliptiſch oder herzförmig, fleiſchig oder dicklich, ganzrandig. Blüten klein, kurzgeſtielt, weiß, in achſel- und endſtändigen, einfachen oder verzweigten Trauben. Deckblatt am Grunde des Blütenſtiels bleibend oder abfallend; 2 Deckblättchen dem Blütenſtiel angewachſen oder hinfällig; 2 Deckblättchen dicht am Kronkelch eingefügt und kürzer als derſelbe. — 10 Arten, im tropiſchen Amerika. 2804. Boussingäultia basellödes H. B. et Uhrzeiger), rötlich-angelaufen, veräſtelt. Blätter herz— Kth., Beerblumen-Vouſſingaultie. Quito. Staude, | förmig, fleiſchig-ſaftig, Schön dunkelgrün, glänzend, bis 5 m hoch windend. Blütezeit: vom September kahl, etwas wellenrandig. Blüten klein, weiß, in an. — Pflanze in der Erde zahlreiche unregelmäßige 5—12 cm langen, achſelſtändigen, lockeren und ſehr Knollen bildend; Stengel linkswindend (gegen den zierlichen Trauben. Staubblätter im unteren Teile 876 Familie 151. Chenopodiaceae bis Familie 155. Polygonaceae, Or X 1 u. XXVI 6. verbreitert-länglich; Narben fat ſitzend, länglich-ver⸗ einer nach Süden oder Weiten gelegenen Mauer. kehrteirund, ganzrandig. Hauptbedingung iſt ein nicht ſehr üppiger, ſondern Verwendung als eine durch die friſche, ſaftige mehr mineraliſcher und mehr trockener als feuchter, Belaubung, wie durch die zierlichen Blütentrauben ſich jedenfalls aber durchläſſiger Boden, am beſten vor vielen anderen ſandiger, etwas humoſer Lehmboden. In ſolchem kann 1 Pflanzen auszeich- man fie unter Laubdecke überwintern; während man = A nende, windende ſonſt allgemein empfiehlt, die Knollen, nachdem der —. D Staude, die zur Froſt das Laub zerſtört hat, vorſichtig aus der Erde N 8 a Bildung von Guir- zu nehmen, ſie an der Luft abtrocknen zu laſſen, an 7 e A landen und Feſtons, einem trockenen, froſtfreien Orte in Sand eingejchichtet — 3: \ für Gitterwerf, | aufzubewahren, und fie dann im April wieder zu 55 ER halbhohe Mauern, pflanzen, wenn man fie nicht ſchon im März in Töpfe S S 77 für Veranden und ſetzen, im Kalthauſe oder Zimmer zu etwas früherem ne ER | Balkone gern em⸗ Austreiben veranlaffen und dann im Mai gleich als . 4 pfohlen werden belaubte Pflanzen ausſetzen will. Durch Entſpitzen ver⸗ , Nun kann, um jo mehr, anlaßt man um ſo mehr und ſchneller Seitenſproſſe, EN N als ſie faſt gar die man nach rechts und links leiten kann. Ver⸗ 2 ul feine Pflege bean- | mehrung durch Abtrennung der Knollen, welche außer- = N ſprucht und na- ordentlich brüchig find, weshalb man fie dort, wo fie mentlich frei von unter Schutzdecke im Freien bleiben können, am liebſten Ungeziefer gar nicht ſtört; auch Bruchſtücke von Knollen können Beerblumen-Bouſſingaultie. bleibt. Kultur mit Erfolg gepflanzt werden. Anzucht aus Samen am beſten an wenig üblich; Ausſaat lauwarm ſtellen. — Keimkraft einem luftigen, ſonnigen Standort, z. B. am Fuße der Samen kaum 1 Jahr. Familie 152. THELYGONACEAE. Einzige Art: Thelygonum Cynocrambe Pers., im Mittelmeergebiet. Familie 155. PHYTOLACCACEAE, Kermesbeergewächſe. Gr XXVI7 und XXX 26. (Nr. 2805-2806 aus zwei Gattungen.) Gattung 963. Phytoläcca L., Kermesbeere, = XXVI 7; XXX 26 (griechiſch: phyton — Pflanze und lacca — Lack; Glanz der Beeren). Blüten zwitterig, P. dioeca L. eingeſchlechtig. Kronkelch krautig oder etwas gefärbt, Ateilig; Teile gleich, länglich, ſtumpf, zur Fruchtzeit unverändert. Staubblätter 5 bis zahlreich (bei etwaigen weiblichen Blüten zu kleinen unfruchtbaren verkümmert). Fruchtknoten kugelig, aus 5—12 freien oder mehr oder weniger untereinander verwachſenen, leiigen, ſitzenden Früchtchen beſtehend). Narben ſoviele als Fruchtknotenteile. Frucht oder Früchtchen ſaftig, bis— weilen intenſiv purpurn, ſonſt ſchwarz, zur Reifezeit nicht aufſpringend. Kräuter, Sträucher oder ſelten Bäumchen. Blätter ganz⸗ randig; Nebenblätter fehlen. Blüten in Trauben oder zuſammengezogenen Sträußen, achſel-, blattgegen- oder außerwinkelſtändig. — 10, meiſt tropiſche und ſubtropiſche Arten; kultiviert bei uns nur: 2805. Phytoläcea decändra Z., Zehnmännige Anlagen zur Mitwirkung auf großen Gruppen und oder Gemeine Kermesbeere. Nordamerika, Oſtindien. zwiſchen Sträuchern, auch einzeln oder zu wenigen Staude, 2—3 m hoch. Blütezeit: Juli bis Herbſt. beiſammen auf großen Raſenflächen, wo im Herbſt — Wurzel ſtark, pfahlförmig; Stengel, Aſte, Blatt- das Laub und die Blumen ſich rötlich färben. Kultur und Blütenſtiele rot-angelaufen. Blätter ſehr kurz in jedem guten Gartenboden; in Deutſchland dürfte geſtielt, aus keilförmigem Grunde eirund oder eirund- gute Laubdecke im Winter notwendig oder doch nützlich lanzettlich, ſpitz. Blütentrauben blattgegenſtändig und | fein. Vermehrung durch Teilung, häufiger aber auch ſcheinbar endſtändig, mit zahlreichen weißlichen, Anzucht aus Samen. Ausſaat im Frühling bis dann zartroſa⸗, ſpäter dunkler gefärbten Blüten. Sommer in Töpfe, dieſelben mäßig warm halten; die Staubblätter vorwiegend 10; Narben 10. Beeren Pflänzchen in die Pflanzſchule verſtopfen und im niedergedrückt⸗kugelig, faſt 10 rippig und meiſt 10fächerig, kommenden Frühling auspflanzen. — Keimkraft der purpurn⸗ oder ſchwarzviolett. Samen 3 Jahre; Keimung in etwa 2 Wochen. Verwendung nur in Landſchaftsgärten und Gattung 964. Rivina (nicht Rivinia) L., Rivinie, Or XXVI 7 (nach Rivinus Bachmann, Prof. der Botanik zu Leipzig, F 1723, benannt). Blüten zwitterig, in Trauben. Kronkelch gefärbt, 4teilig; Teile klein, ziemlich gleich, verkehrteirund- länglich, ſtumpf, hohl, zur Fruchtzeit nicht vergrößert. Staubblätter 4, mit den Kronkelchzipfeln abwechſelnd. Fruchtknoten 1, einfächerig, leiig. Griffel kurz; Narbe kopfig. Frucht beerenartig, ſaftig, 1ſamig, erbſenförmig, rot. Am Grunde meiſt halbſtrauchige, aufrechte, gabelig-verzweigte Kräuter mit gefurchten Zweigen. Blätter wechſelſtändig, eirund, eirund-lanzettlich oder herzförmig-eirund, undeutlich-gekerbt; Nebenblätter ſehr klein, hinfällig. Blütentrauben achſel- oder gabel-, ſeltener endſtändig. — 4 Arten des tropiſchen und ſubtropiſchen Amerikas. 2806. Rivina laevis 2. (syn. R. portulacodes | Nocca pr. Sp., bis 50 cm hoch, Blätter ganzrandig, Nutt., Piercea glabra Mill.), Glatte Nivinie. dünn, wellig, kahl; Blüten roſapurpurlich, im Mexiko, Braſilien. Halbſtrauch, % —2 m hoch werdend, unteren Teile grünlich; Beeren von Länge des äſtig, grün, geſtreift. Blüten roſa weiß; Staub- Blütenſtielchens, lebhaft-rot; bei k. brasiliensis blätter 4; Griffel verlängert (nie fehlend); Griffel- viridis (syn. R. viridis Schmidt) die Blüten grün⸗ narbe unſcheinbar⸗kopfig. Beeren glatt, ſchön rot, lich und die Beeren blaſſer. k. humilis Z. pr. sp. faſt ſcharlach. — Abarten ſind: f. brasiliensis | (syn. R. tetrandra Desf., R. procumbens Ruiz, Solanodes pubescens Mnch., Piercea tomentosa Mill.), 30—60 em hoch, aufſtrebend; Blätter kurz⸗feinfilzig oder dicht⸗weichhaarig, blaßgrün, bisweilen faſt graulich, Gattung 963. Phytoläcca bis Gattung 965. Polygonum. Nr. 2805 — 2807. 877 wegen als hübſche Topfpflanzen des Lauwarmhauſes und wohl auch des Wohnzimmers. Kultur in lockerer, ſandiger, aber kräftiger Erde in nur mäßig großen hervorragend; ihr Nährgewebe (Sameneiweiß) nicht zerklüftet. dicklich, eirund, zugeſpitzt, ganzrandig; Blüten weißlichroſenrot; Kronkelchzipfel längsaderig; Beeren lebhaft⸗ſcharlachrot. f. viridiflora Bell. pr. sp. hat gleichfalls reizende Traubenfrüchte mit gelbfärbendem Saft und gedeiht im Herbſt und Winter bei — 10 bis 120 C. vortrefflich. Verwendung dieſer Pflanzen, humilis vielleicht die ſchönſte iſt, Johannisbeertrauben Töpfen. Gleiche Teile Torf-, Miſt- und ſandig⸗lehmige Raſenerde nebſt Sandzuſatz; gute Kompoſterde mit etwas Ackerlehm und ziemlich reichlich Sand wird wohl auch genügen. Anzucht aus Samen im Warmbeet oder im warmen Zimmer leicht. Säet man recht zeitig (Februar, März), jo kann man ſchon im erſten Jahre recht ſtattliche Pflanzen erziehen; ſonſt iſt Ausſaat nach der Samenreife vorzuziehen. von denen k. ihrer reizenden, an erinnernden Früchtchen Familie 154. BATIDACEAE. 1 Gattung (ati IL.) mit 1 Art; tropiſches Amerika. Fam. 155. POLYGONACEAE, Knöterichgewächſe. = X 1 u. XXVL6. (Nr. 2807—2823 aus ſechs Gattungen.) I. Kräuter, bisweilen am Grunde etwas halbſtrauchig. Gattung 965 Polygonum. 966 Rheum. 967 Rumex. II. Sträucher (vergl. auch Nr. 2817!) Gattung 968 Sarcögonum. 969 Atraphäxis. 970 Coccöloba. Gattung 965. Polygonum L., Knöterich, = X 1; XXVI GJ; (120) (griechiſch: polys = viel, göny — — Knie; vielfnotige Stengel). Blüten zwitterig, feltener vielehig. Kronkelch tief-5 lappig oder i teilig, meiſt gefärbt, nicht zu einer die Frucht umſchließenden Röhre verwachſen [bei Gtg. Oxygonum verwachſen), ſeine Teile faſt gleich oder die 3 äußeren Zipfel wenig größer, zur Fruchtzeit wenig vergrößert und die Nuß einſchließend (auch bei P. alpinum?), häutig, bisweilen 3flügelig oder ſeltener beerenartig. Staubblätter bei Hteiligem Kronkelch meiſt 8, bei 4teiligem 6 (ſelten bei beiden weniger), nahe dem Grunde des Kronkelches eingefügt. Fruchtknoten zuſammengedrückt oder 3kautig. Griffel 3 (auch 2), getrennt oder verwachſen, mit kopfigen Narben (nur bei 4 Arten gefranſt). Nuß zuſammengedrückt oder Zeckig, völlig eingehüllt oder kaum Keimblätter ſchmal, nicht gefaltet. (Bei Gtg. Fagopyrum Gaertn., Buchweizen, die Keimblätter breit und gefaltet, was an Keimpflänzchen leicht erſichtlich ift]; jedoch haben P. molle und ſein Anhang auch ziemlich breite, aber nicht gefaltete Keimblätter. Kräuter verſchiedener Geſtalt, am Grunde bisweilen ver— holzend, wenige hochwindend (P. baldschuanicum Rgl. iſt ein Kletterſtrauch), das Kraut P. amphibium L. auch ſchwimmend. Blütenſtand verſchieden. Blattſtiele am Stengel mit meiſt trockenhäutigen Tuten. — 150 Arten, über die ganze Erde zerſtreut. A. ene nicht ſchildförmig oder bewimpert. Krautige Pfanzen. Aufrechte Kräuter. Blüten in ährenförmigen Trauben. Deckblätter röhrig, geſtutzt. Nüßchen kreisrund, auf dem Quer— ſchnitt die Keimblätter mit ihrer Breitſeite dem e 3 der ur men alſo die Figur » zeigend (ſiehe Ein⸗ leitung zu Familie 13, Cruciferae) : E. orientale (Tafel 50). 2807. 2. Hohe Staude mit breiten Blättern. Blüten Klein, ei in ſebr ſchlauten Trauben Staubblätter meiſt 5, mit Drüſen abwechſelnd. Deckblätter röhrig. Nüßchen abgeflacht, mit 2 ſteifen, hakigen Griffeln. (Samenquerſchnitt zeigt wie bei allen folgenden die beiden Keimblätter mit ihren ſchmalen Seiten neben dem Würzelchen, alſo - P. virginianum. 2808, 3. Drüſenloſe Stauden (P. vacciniifolium niederliegender Halbſtrauch) mit holzigem, dickem Wurzelſtock, und einfachen, einzelnſtehenden, dichten Blütenähren; Deckblätter häutig-waſſerhell, eirund oder lanzettlich, aber nicht röhrig. Kron⸗ kelch 5blätterig. Samenquerſchnitt „ zeigend. a) Die Stengel ſind einfach, aufrecht; b) Buſchige Stauden mit zahlreichen oder verzweigten, aufrechten, krautigen mad mehr oder weniger verholzende Pflanzen 4. Aufrechte oder niederliegende (auch ſchwimmende) Stauden mit verzweigten Stengeln 15 kräftigen, c) Halbſtrauchige, niedrige, fadenförmigen Ahren. röhrig. 5. Hohe, aufrechte Stauden oder Halbſträucher. meſſer). kurzröhrig: P. alpinum A. (syn. P. sibiricum L. fil., Auguſt; Blüten weiß oder blaßrot. B. Griffelnarbe ſchildförmig oder bewimpert. Strauch, ſiehe C!); Blüten in Trauben oder Riſpen C. Hoher Kletterſtrauch 2807. Polygonum orientale Be Tafel 50, 199 (syn. Persicaria orientalis Br ), fändifher Knöterich. (fr. Persicaire du Levant; e. Eastern Knot-Grass). Oſtindien, China, Japan, an feuchten Orten. Einjährig, 1—3 m hoch werdend. Blütezeit: Juli bis Herbſt. — Pflanze weichbehaart oder faſt ſeidig-zottig; veräſtelt; Zweige hohl. Blätter langgeſtielt, wechſelſtändig, eirund oder eirund⸗ herzförmig, zugeſpitzt; ihre tutenförmigen Nebenblätter ſind kurz, ſtriegelhaarig und bewimpert. Ahrige Blüten— trauben cylindriſch, lockerriſpig angeordnet. Deckblätter dicht beiſammen, eirund, ſpitz, weichhaarig, 3—6blütig. Griffelnarben hutförmig. — Formen: f. grandiflorum Morgen- Ahren einzelnſtehend | goldgelb-ſeidigbehaart; .* P. Bistorta. 0 2809. P. "sphaer ostachyum (Tafel 50). 2810. 2811. 2812, nicht P. amplexicaule. P. vaceinüifolium (Tafel 50). dichtblütigen, Kronkelch 4—5teilig; Griffel 2, ſelten mal 3. Staubblätter 4—8. Deckblätter mehr oder weniger Nebenblätter cylindriſch-röhrig. Nüßchen nicht Zeckig, ſondern zweiſeitig gewölbt .* P. amphibium. 2813, P. lanigerum, 2814. Blüten in verzweigten Riſpen, ſehr klein (2-5 mm im Durch- Kronkelch faſt bis zu dem keilförmigen Grunde 0 mit ſpreizenden Zipfeln. nicht Pall. morphum und alpinum Meissn.), Europa, Orient, in Alpenthälern, Hohe . Deckblätter offen oder ſehr P. acidum Pall., P. divaricatum V., nicht L.; P. poly- Staude, 1—1½ m und darüber hoch; Blütezeit: Juli, in kräftigem Boden ſtets über 15 m h (oder hochwindender C P. cuspidatum. 2815. P. sachalinense. 2816. P. baldschuanicum. 2817. Meissn. (ira, . le I., P. altissimum Mnch.), Blütenähren nickend und mit anſehnlichen Blüten, die Kanten der Nüßchen mit einem Streifen gezeichnet; Blüten entweder roſa oder karminrot (syn. f. altissimum rubrum) oder weiß (syn. f. altissimum album). f. pilosum Roxb. pr. sp. (syn. P. amoenum Bl., P. orientale var. indieum Ham., P. cochin- chinense Meissn., P. torquatum Bruyn, Lagunea cochinchinensis Lour.) hat die Blütenähren bi3- weilen aufrecht, ziemlich ſtraff, Blüten mittelgroß; Nüßchenkante mit undeutlichem oder fehlendem Streifen; alle Teile der Pflanze reichlicher und länger, faſt Blüten rot oder weiß. f. 878 pumilum t. (syn. f. speciosum ni.), Pflanze ſtärker veräſtelt, buſchiger und niedriger als die vorigen, blüht aber ebenſo früh oder wohl noch früher. k. foliis variegatis iſt eine hohe buntblätterige Form. Verwendung. Ausgezeichnete Pflanze für große Ziergärten, Parks und Anlagen (für kleinere Gärten fk. pumilum oder Nr. 2811), ſei es einzeln auf Rabatten oder zwiſchen lichtgepflanztem Gehölz, oder auf Raſenflächen, oder an den Rändern von Teichen und Bächen, oder endlich zu großen Gruppen vereinigt, wo ſie namentlich für den Hoch— ſommer und Herbſt von Bedeutung iſt. k. pumilum iſt gut geeignet, vor die höheren gepflanzt zu werden, um den unten oft kahl werdenden Stamm der höheren zu verdecken. Kultur in allerlei kräftigem und fruchtbarem, zugleich friſchem Boden, denn nur in ſolchem entwickeln ſich reicher veräſtelte, ſchöner belaubte und reicher blühende Pflanzen. Ausſaat Anfang April an den beſtimmten Platz, die Pflänzchen hernach auf 40 em Abſtand auslichten. Man kann aber auch im April auf ein Saatbeet ſäen und im Mai die Pflanzen ausſetzen. Oft erſcheinen im Frühjahr junge, kräftige Pflanzen von im Herbſt ausgefallenem Samen und ſind dann kräftiger als die der Frühjahrs- ausſaat. — Keimkraft der Samen 3—4 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. 2808. Polygonum virginiänum Z. (syn. P. muticum Alnch., Virginien, Japan. Staude, 80 —160 em hoch. Blüte— zeit: Sommer. — Pflanze zerſtreut-ſteifhaarig; Aſte hohl. Blätter kurzgeſtielt, dünn, aus abgerundetem oder ſpitzem Grunde elliptiſch oder elliptiſch-lanzettlich bis eirund, zugeſpitzt, 10—25 em lang; tutenförmige Nebenblätter kurz (ſchmal), behaart-bewimpert. Blüten in ſehr langen, dünnen, rutenförmigen Ahren. f. fili- forme Voss (syn. P. filiforme Tab.), Japan, iſt kaum genügend zu unterſcheiden; Blütezeit: September, Oktober; Pflanze niedriger bleibend; Blätter eirund, weniger zugeſpitzt; Blüten zumeiſt rot, einige weiß; Blüten und Früchte etwa um die Hälfte kleiner als bei der Stammform; f. filiforme fol. variegatis hat hübſche bunte Blätter und iſt, wo ſie kräftig gedeiht, eine ſehr hübſche Blattpflanze, die im Winter Schutz bedarf. Verwendung. Art und Form ſind für Land— ſchaftsgärten mit durchläſſigem Boden und an ſonnigem Standort von Wert. 2809. * Polygonum Bistörta I., nicht Royle (syn. P. bistortodes Pursh, P. ellipticum Milld.), Wieſen-Knöterich. Europa, Sibirien, auf fetten Wieſen. Staude, 30—100 em hoch. Blütezeit: Juni (Mai) bis Auguſt. — Wurzelſtock dick, gedreht; die Stengel ſind einfach, mit langen, nervig-geſtreiften Nebenblatttuten. Blätter kahl oder unterſeits flaumig, die unterſten herzförmig, ſtumpf, mit langem, oben geflügeltem Blattſtiel [* P. viviparum T. mit nicht geflügeltem Blattſtiele, und untere Blüten als Brutzwiebelchen]; die oberen Blätter nahe der Tuten— ſpitze faſt ſitzend, herzförmig-lanzettlich, die oberſten linealiſch oder fehlgeſchlagen. Blütenähren (nie Brut- zwiebelchen tragend) ſehr ſchön, dicht, länglich, ſtumpf; Blütenſtielchen länger als das Blütchen. Staubblätter herausragend. Blüten ſchön fleiſchfarbig, bei f. flore albo weiß. — Formen: f. vulgare Meissn., die Stengel einfach; untere Blätter eirund⸗länglich, obere länglich- lanzettlich; Blütenähren ceylindriſch, Persicaria virginiana Gaertn., | Antenoron racemosum Raf.), Virginiſcher Kuöterid. | die blühenden Stengel ſehr ſchlank. Familie 155. Polygonaceae, Knöterichgewächſe. Or X 1 u. XXVI 6. länglich; Blüten weiß oder fleiſchfarben. k. angusti- folium Meissn. (syn. P. confusum Meissn., P. bistor- todes Boiss., P. carneum C. Koch, P. splendens +1.), Stengel einfach oder an der Spitze mit 2—3 Aſten, aber die Aſte Lährig; untere Blätter länglich- lanzettlich, obere verlängert-lanzettlich oder linealiſch; Blütenähren oft abgekürzt, eirund-länglich. k. minus Meissn. (syn. P. Bistorta capitatum C. Koch), in höheren Gebirgen; Stengel einfach, nur 15—30 cm hoch; grundſtändige Blätter ſamt Blattſtiel kaum 3 bis 5 cm lang; Blütenähre klein, eiförmig- faſt⸗kugelig. Verwendung. Die beiden höheren Formen ſind in Landſchaftsgärten, Parks und Anlagen an feuchten oder doch friſchen und ſonnigen bis halbſchattigen Orten jo ſchön und wirkungsvoll, ihre Kultur iſt ſo mühelos, daß man ſich wundern muß, dieſe Pflanze ſo ſelten in den Gärten anzutreffen! Auf Parkwieſen, an den Rändern von Gehölz, am Rande der Teiche und Bäche, auch noch auf großen Rabatten und Gruppen, ſind ſie angenehm. Anzucht aus Samen. Ausſaat auf ein etwas ſchattig und feucht gelegenes Saatbeet vom Frühling bis Sommer und die Pflänzchen ſpäter an den beſtimmten Platz ſetzen. In Parks kann man auch gleich an den Platz ſäen; die Pflanzen ſorgen ſpäter ſchon ſelbſt für ihre Ver— breitung. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Kei⸗ mung meiſt innerhalb 2 Wochen. 2810. Polygonum sphaerostächyum Meissn., Tafel 50, 200 (syn. P. macrophyllum Don, P. tenue Don, P. gracillimum Spr., P. affine Don f. angustifolium Wall), Aundähriger Knöterich. Himalaja, Nepal. Staude, 15—30 cm hoch. Blüte— zeit: Juli bis September. — Stengel mehrere; Wurzelblätter meiſt dichtgedrängt, zuweilen faſt roſettig, breit-lanzettlich, ſtumpf, in einen ungeflügelten Blattſtiel verſchmälert, oberſeits kahl, unterſeits zart- und dünn-weichhaarig, mit ſchwielig-nervigem, krauſem Rande; untere Stengelblätter den Grundblättern ähnlich, kurzgeſtielt, die oberen ſitzend und mehr linealiſch. Blüten in ſehr dichten, 3—6 em langen und faſt 2 cm breiten, cylindriſchen (bis faſt kugeligen), unten breit— abgeſtutzten, endſtändigen, langgeſtielten Einzelähren und an dieſen nickend oder herabhängend, leuchtend-blutrot, in ſo ſchöner Färbung, wie ſie die farbige Abbildung nicht voll wiedergeben kann. Deckblättchen eirund, die kurzen Blütenſtielchen über- ragend. Staubblätter herausragend oder eingeſchloſſen. f. stenophyllum Voss (syn. P. stenophyllum Meissn.) iſt nur durch ſchmälere, nämlich linealiſche, ſtumpfliche, am Rande dann mehr umgerollte, unterſeits faſt weiß— filzige Blätter verſchieden. Verwendung. Eine der ſchönſten niedrigen Knöteriche für kleinere Gärten. Die ſchöne Blüten⸗ farbe erhält ſich ungewöhnlich lange. Die Pflanze gedeiht in jedem kräftigen, humoſen Boden, verlangt volles Licht, alſo freien Standort, und im Sommer reichlich Waſſer, wenn der Boden nicht an ſich friſch iſt. Im Winter iſt Fichtenzweigdecke ratſam. Anzucht aus Samen leicht; Ausſaat am beſten im Frühling in Töpfe oder Käſtchen, die lauwarm zu ſtellen ſind; die Pflänzchen ſpäter in die Pflanzſchule verſetzen und im kommenden Frühling auspflanzen (Abſtand 30 cm). 2811. Polygonum amplexicäüle Don (syn. P. petiolatum Don), Stengelumfaſſender Knöterich. Himalaja. Staude, 60—90 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Pflanze kahl oder nur ſchwach-flaumig; Blätter groß, dam u et Gattung 965. Polygonum, Snöferid. langgeſtielt, aus herzförmigem Grunde eirund oder eirund⸗länglich, geſchwänzt⸗zugeſpitzt, am Rande ge- kerbelt⸗wellig, die oberen ſtengelumfaſſend, oberſeits faſt glatt, unterſeits erhaben-nervig; Blütenähren oder -trauben ſehr lang⸗geſtielt, oft paarweis beiſammen, lang und dichtblütig. Deckblätter eirund; die Griffel ſind frei u. ſchlank. Blüten ſchön Hhutvot, bei k. flore albo weiß. 3 Formen: f am- biguum Meissn. 6˙»»„ ! amplexicaule Lindl.), 60—120 em hoch; Ahren dichtblütig, ſtraff, aufrecht; Blüten- ähren meiſt uns gleich, die eine klein, die andere 10 bis 14 em lang; Blüten blutrot oder weiß, faſt ge⸗ ſchloſſen; iſt ſehr ſchön! f. oxyphyllum Wall. pr. sp., Blütenähren ſchlanker und lockerer, Blüten klein und abſtehend; iſt weniger ſchön. f. speciosum Wall. pr. Sp., Blüten größer, 8—10 mm im Durchmeſſer, tief- und leuchtend-purpur- oder weinrot; ſehr ſchön. Verwendung. Vielfach verwendbare, wirklich ſchönblühende Pflanze, die als Seitenſtück zu P. orientale in kleineren Gärten gelegentlich oder zur Abwechslung angepflanzt werden möge! In Land— ſchaftsgärten und Anlagen aber iſt ſie ihrer Tracht und Reichblütigkeit wegen gleich gut verwendbar wie Nr. 2807 und 2809. Kultur. Sehr ſchön wird ſie nur in kräftigem, etwas friſchem Boden und an mehr ſonnigem Standort. In rauhen Lagen iſt im Winter ſchwache Laub- oder Fichtenzweigdecke ratſam. Ver- mehrung durch Grundſproſſe. Anzucht aus Samen geſchieht wie bei harten Stauden. 2812. Polygonum vaceiniifölium Wall., Tafel 50, 200. Heidelbeerblätteriger Knöterich. Hima⸗ laja, in 3000 m Höhe. Niedergeſtreckter Halbſtrauch, 10—20 cm hoch. Blütezeit: Auguſt, September. — Die Stengel niederliegend und am Boden wurzelnd, ſehr zahlreich und deshalb durcheinandergeflochten, im unteren Teile mit zerſchlitzten Schuppen, ſonſt aber mit kurzgeſtielten, derben, ſchön dunkelgrünen, an beiden Enden zugeſpitzten Blättern dicht beſetzt. Jedes der zahlreichen Aſtchen ſchmückt ſich gegen den Herbſt hin mit einer 3—5 em langen, ſchmalen aber dichten Ahre von dunkelroſenroten oder lebhaft-roten Blüten, welche monatelang ihre Farbe behalten. 3 nicht immer beſtändige Formen: f. obtusifolium Meissn., Aſte zuſammengezogen, aufrecht, Blätter ſehr gedrängt, klein und ſtumpf; Blütenähren einzeln und abgekürzt. f. medium Meissn., Aſte aufſtrebend; größere Blätter ſpitzlich oder kurzzugeſpitzt;, Blütenähren einzeln. f. flagelliforme Meissn., Aſte ſehr zahlreich, ver— längert, niederliegend und ſchwach, an ihrer Spitze oft mehrere Ahren tragend. Verwendung. Seltenere, reizende Pflanze (beſonders f. flagelliforme!), wie man fie ſich zum Bekleiden oder Überſpinnen von Steingruppen und Felſenanlagen nicht beſſer wünſchen kann, zumal jedes Stengelſtück wurzelt. Im Sommer giebt ſie einen Nr. 28082814. 879 ſchön grünen Laubteppich, der ſich im Spätſommer und Herbſt mit zahlreichen leuchtenden Blütenähren ſchmückt. Kultur in allerlei gutem, thunlichſt etwas friſchem Boden, am beſten in einem Gemiſch von Lehm⸗, Moor- oder Torferde und Sand und in öſtlicher oder weſtlicher Lage. Im Winter iſt meiſt gute Fichten— zweigdecke erforderlich; vorſichtshalber nebenher froſt— freie Überwinterung von im Spätſommer abgetrennten Ablieger-Pflanzen in Töpfen vornehmen. Anzucht aus Samen; die Ausſaat nur lauwarm halten. 2813. * Polygonum amphibium Z. (syn. P. coccineum Muehlenb.), Ortwechſelnder Knöterich. Europa, an feuchten Orten, auch in Teichen. Staude, 30—100 em lang. Blütezeit: Juni bis September. — Pflanze mit kriechendem Erdſtamm, ſich den Ver— hältniſſen anpaſſend: auf feuchtem oder nur friſchem oder mehr trockenem Boden niedriger oder kurz-auf— recht, auf naſſem Boden und im Waſſer üppiger, nieder— liegend bezw. ſchwimmend. Blätterlänglich oder lanzettlich; Blattſtiele erſt über der Mitte der röhrigen, abgeſtutzten Nebenblatttute ſich abzwei⸗ gend; Neben- blatttuten be- wimpert oder nicht, jedenfalls nicht ſtarr be⸗ wimpert. Blü⸗ tenſtiele ſtäm⸗ mig, behaart, a aber nicht drüſig. Blüten purpurrot. Andert in Tracht und Blattform je nach dem Standort ab: f. natans, obere Blätter ſchwimmend, langgeſtielt, kahl. f. terrestre, Stengel aufrecht; Blätter kurzgeſtielt, ſchmäler, ſteif— haarig. k. maritimum, Stengel niedergeſtreckt; Blätter ſchmal, wellig; ſo am Meeresſtrande. Verwendung vorteilhaft in größeren Waſſer— behältern (Aquarien), am Ufer von Seen, Teichen und Bächen. Vermehrung durch Teilung und Ablieger leicht; Anzucht auch aus Samen. 2814. Polygonum lanigerum E. Br., Woll⸗ tragender Knöterich. Bengalen, Himalaja. Staude, 60—150 cm hoch. Pflanze veräſtelt, mit ſchnee— weißem, wolligem Filz bekleidet. Die Stengel mit niederliegendem oder friechendem, Grunde, bisweilen viel dicker als daumendick; die Aſte ſchlank, mehrmal verzweigt, ſpreizend, weiß (inwendig, beſonders an den Knoten, dunkelrot). Blätter 10-23 em lang, geſtielt oder ſitzend, ſchmal- lanzettlich, feinzugeſpitzt, oberſeits ſelten faſt kahl, unterſeits dick-weißfilzig. Nebenblatt— tuten kurz, abgeſtutzt, ohne Wimpern. Blütentrauben 2½ —7 em lang, ſchlank [bei dem entſchieden 1 jährigen f. glutinosum Hook. (syn. P. glutinosum Wall.) ſind Blütenſtiele und Kronkelche drüſig]. Deckblätter klein, gedrängt, kahl oder filzig, unbewimpert. Blüten klein, rot oder weiß; Staubblätter 6. f. indicum Meissn. (syn. P. lanatum Rob., P. arachnoideum II.), Pflanze mit ſchlanken, äſtigen Stengeln; Nebenblatt- Wolltragender Knöterich. 880 tuten viel kürzer als das Stengelglied; Blätter etwa fingerlang; Blütenähren riſpig angeordnet, ſchlank. f. africanum Meissn., Südoſtafrika; Stengel faſt ein- fach, dick, faſt ganz mit Nebenblatttuten bedeckt; Blätter 12—24 cm lang bei 2 —5 em Breite; Blütenähren paarweis oder faſt traubig, dicker. Verwendung. Wird als „prachtvolle, ſilber— weißblätterige Dekorationspflanze“ empfohlen; die Tracht des dem Herausgeber bekannten f. africanum, welches zwar robuſter iſt, läßt doch noch zu wünſchen übrig. Eigenartig ſchön iſt ſie allerdings und die Pflanze für maleriſche Gärten gewiß zu empfehlen. Kultur nur an ſonnigem Standort in kräftigem, aber gut durchläſſigem, ſandhaltigem Boden und wohl am beiten einjährig (Ausſaat Anfang März ins Miſt— beet), oder ſonſt die Pflanzen überwintern; denn ſie überdauern unſere Winter nicht. 2815. Polygonum euspidätum S. et Z. (syn. P. Sieboldii et.“, nicht Meissn.!), Spitzzuge- ſpitzter Knöterich. Japan. Staude, 1—3 m hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Pflanze mit weit im Boden ſich verbreitenden, kriechenden Erdſtämmen, freudig-grün, kahl; die Stengel aufrecht, ſtark, ver— zweigt, gegen die Spitze hin ausgebreitet und über— neigend, gleich den Blattſtielen rötlich = angelaufen. Blätter wechjelftändig, geſtielt, aus abgeſtutztem oder kurz⸗keilför⸗ mig⸗-zugeſpitz⸗ tem Grunde breit— eirund oder ei— e rund⸗ länglich, zu⸗ . geſpitzt, meiſt zwei— zeilig geſtellt, netzaderig, kahl. N Blütentrauben EL achſelſtändig, wenn fadenförmig, locker⸗ N 7 blütig, gebüſchelt Zi FO . 38 — N; „oder riſpig ange— „ ordnet, ſeltener Spitzzugeſpitzter Knöterich. mehrblütig, ſamt der Spindel pulverig-flaumig. Blütenſtielchen haar— förmig, unterhalb der Mitte gegliedert. Blüten weiß oder rötlichweiß. Verwendung. Iſt in der Landſchaftsgärtnerei ſehr wertvoll, ein Lückenbüßer, wie man ihn nicht beſſer wünſchen kann, der in allerlei Bodenarten, in allen Lagen, ſogar im Schatten unter Gehölz noch gedeiht, ſofern der Boden nicht gar zu trocken, der Standort nicht ſehr dunkel iſt. Freiſtehend und in kräftigem, etwas lehmhaltigem Boden bildet die Pflanze prächtige Büſche, ſchön genug, um Raſenflächen, Wäſſerränder, Abhänge, Grotten, Bloß— ſtellen zwiſchen Zierſträuchern zu ſchmücken oder zu beleben. Unterdrückt man die unter der Bodenfläche ſich verbreitenden Ausläufer von Zeit zu Zeit, indem man rund um die Pflanze in 1—2 m Abſtand einen ſchmalen Graben zieht, ſo werden die bleibenden Haupt— ſtengel im allgemeinen etwas kräftiger und höher. [P. compactum J. D. Hook. (syn. P. cuspidatum Familie 155. Polygonaceae, Knöterichgewächſe. Gir X 1 u. XXVI 6. einzeln. Deckblät⸗ ter eirund, ſtumpf, ee dichtdrüſig. G beiderſeits erhaben⸗ f. compactum Hort.), Oſtindien, hat niederliegende, 30—60 cm lange Stengel mit aufſteigenden, dunkelroten oder rotbraunen Zweigen. Blüten weiß, in auf⸗ rechten Trauben.) 2816. Polygonum sachalinense F. Schmidt, Sachaliner Knöterich. Inſel Sachalin. Staude, 2 4½ m hoch. Blütezeit: September, Oktober. — Pflanze mit kriechenden Erdſtämmen; die Stengel auf- recht, ſehr hoch und ſehr dick, kahl. Blätter breiter und länger als bei voriger (bis über 20 em Länge und bis 15 em Breite erreichend), kurzgeſtielt, aus faſt herzförmigem Grunde eirund- „länglich oder eirund, zugeſpitzt, unterſeits meiſt blau— grün und erhaben- ⸗netznervig. Nebenblatttuten ver⸗ längert, kahl, häutig, nervig, ſpäter geſpalten. Blüten⸗ trauben zuſammengeſetzt, achſel- oder endſtändig, viel kürzer als das Blatt, mit behaarter Blütenſpindel; Deckblätter eirund, langzugeſpitzt. Blütenſtielchen dünn, unter der Mitte gegliedert, kürzer als der zur Fruchtzeit dreiflügelige Fruchtkelch. Nüßchen glänzend, dreikantig, elliptiſch, ſpitz; Griffel 3, ſehr kurz, mit ſehr kurz gefranſten Narben. Blüten weißlich. Verwendung für Einzelſtellung in großen Gärten oder in Anlagen; ſonſt gleich der vorigen Art. Kräftiger Boden! 2817. Polygonum baldschuänicum gl., Baldfhuanifher Knöterich. Buchara im Chanat Baldſchuan. Kletterſtrauch, hochwindend. Blütezeit: Ende Juli bis Herbſt. — Pflanze faſt kahl; die Stengel mit hellgrauer bis bräunlichgrauer Rinde und zahl— reichen Rindenhöckerchen (Lenticellen), unten bis 12 mm dick; junge Zweige kantig-geſtreift und auf den Kanten Nebenblatttuten ſehr zarthäutig, abge— ſtutzt, länger als die Knoſpen und bald abfallend. Blätter herz- bis herz⸗-pfeilförmig, zugeſpitzt, ſpitz oder die unteren auch ſtumpflich; die größeren etwa 6—9 cm lang bei 4— 5 cm Breite, nach oben hin kleiner, undeutlich⸗ ausgeſchweift⸗gezähnelt. Blüten am Ende der Zweige, in Trauben, zuſammengeſetzten Trauben oder in Riſpen angeordnet, am Ende der Hauptſproſſe oft Riſpen bis zu 50 em Länge bildend. Blüten- ſtielchen ſchlank, 5— 8 mm lang, nach oben verdickt. Deckſchüppchen häutig. Kronkelch 5blätterig. Staub— blätter 8, ſelten 9, am Grunde behaart. Blüten 6—7 mm breit, ſehr zahlreich, zart-weißlich— fleiſchfarben, rückſeitig dunkler und purpurn⸗ gezeichnet, im Herbſt mit den kühleren Nächten immer lebhafter werdend. Fruchtknoten 3flügelig, mit 3köpfiger, ſitzender Narbe. Nüßchen Zeckig, glänzend, ſchwarz. Verwendung. Eine neue, anſcheinend ganz hervorragende Kletterpflanze, die bis zum Eintritt des Froſtes reich blüht und im Winter durch ſtrenge Kälte nur die jüngeren Zweige zu verlieren pflegt. Die Blütenriſpen dürften einen ausgezeichneten Werkſtoff für Blumengewinde abgeben. Kultur. Gedeiht in mildem Lehmboden ſehr kräftig und jcheint halbſchattigen Standort dem ſonnigen vorzuziehen. Vermehrung durch Stecklinge und Ablieger. Anzucht aus Samen, welche lauwarm zu halten ſind. Die Sämlingspflanzen haben täuſchende Ahn— lichkeit mit dem Unkraut * P. Convolvulus, und Regel ſagt, daß ſeine Pflanzen in Gefahr gekommen ſeien, auf den Kompoſthaufen geworfen zu werden. Gattung 966. Rheum Z., Rhabarber, O X 1: XXVI6 (griechiſch: rha oder rheon, Name einer Wurzel, welche an 9705 Ufern der Rha, Wolga, gegraben a) Blüten zwitterig oder durch Fehlſchlagen männlich. Kronkelch 6teilig, abſtehend; die Teile faſt gleich oder die äußeren wenig kleiner, nach der Blüte welk haften d. BER Be l * Staubblätter 9, ſeltener 6, mit am Grunde oder höher verdickten Staubfäden. Nuß breit- oder ſchmal-3flügelig. Blätter groß oder ſehr groß, ganz oder gelappt, am Grunde 3- bis Blüten geſtielt, gebüſchelt, traubig oder riſpig angeordnet. — 20 Arten, in Aſien. hufeiſenförmigen oder gekerbten bis faſt lappigen Narben. zuweilen faſt holzigem Erdſtamm oder fleiſchigen Wurzeln. mehrrippig, am Stengel mit trockenhäutigen Tuten. Gattung 966. Rheum, Rhabarber. * Nr. 2815-2820. 881 Fruchtknoten Sfantig. Griffel 3, mit ſehr verbreiterten, Robuſte Kräuter, mit dickem, A. Blütenſtengel ohne Blätter, d. h. ohne laubblattartige Deckblätter. Blätter 5—9 nervig: R. australe D. Don, nicht hort.!, nicht Hayne, 45 —90 cm hoch! ſcharf, etwa 10 —14 cm lang. Rande ſcharf. Stengel von Wärzchen ſcharf, blattlos. Blätter nicht groß, mit breit-herzförmiger Grundbucht faſt kreisrund, ſtumpf, unterſeits und am Blütenriſpen traubenförmig, ſtraff, lang, zur Fruchtzeit dicht. Blattſtiele ſchlank, ſtielrundlich, kantiggefurcht, Kronkelch purpurrot. Jüngere Nüßchen blutrot, am Grunde faſt herzförmig, mit lederigen Flügeln, die ſchmäler als der Same. — R. spiciforme Royle (syn. R. Moorcroftianum Meissn., R. rhizostachyum Schrenk), mit ſtarren, lederartigen, aus herzförmigem Grunde faſt kreisrunden Blättern, die oberſeits mit Sternhaaren behaftet, unterſeits netzig-geadert ſind, von der Tracht einer Gunnera, hat grundſtändige, niedrige, die Blätter nicht überragende ährenförmige, ſtraffe und kahle, meiſt ungeteilte Blütentrauben; R. Moorcroftianum Royle, nicht Meissn., iſt durch behaarte Blütentrauben, die zuſammen an 60 em lang find, und eiförmige, ſchmalgeflügelte Früchte von letzterem verſchieden. — R. tataricum L. (syn. R. caspicum Pall., R Rhaponticum Gmel., nicht L.“) hat niedrigen und riſpig— veräſtelten, blattloſen Blütenſtengel und krautige, faſt kreisrunde, an ihrem Grunde ſehr ſeicht herzförmige, flache, völlig Sind alle (außer R. spiciforme) ohne Bedeutung. knorpelig-gezähnelte, Znervige Blätter. i B. Blütenſtengel mit laubblattartigen Deckblättern. 1. Blätter ganzrandig oder bisweilen wellig bis kraus. 2. Blätter eingeſchnitten oder gelappt 2818. Rheum Emodi Wall. (syn. R. australe hort. ex p.), Emodi-Ahabarber. Himalaja. Staude, 1½—2 m hoch. Blütezeit: Ende Juni, Juli. — Wurzel ſehr dick, veräſtelt. Stengel ſehr ſtark, grün— und braun-geſtrichelt, beblättert. Grundſtändige Blätter ſehr groß, 40 bis 60 cm im Durchmeſſer, aus herzför— breit-eirund, nervig, unter— ſeits papillen— haarig, ober— ſeits etwas ſchärflichrauh; Blattſtiele lang (30—40 cm), ſehr ſtark, ſchwach⸗ſchärf⸗ Rheum Webbianum. flaumig, faſt gleichhoch veräſtelt, beblättert; Aſte aufrecht. dunkelpurpurrot, 3— A mm im Durchmeſſer. Frücht— chen eiförmig-länglich, 10—15 mm lang, purpurn, ihr Grund herzförmig, ihre Spitze gekerbt; Flügel ſchmal. — R. acuminatum Hook. fil. et Thoms. wird nur etwa halb ſo groß; Blätter langgeſtielt, migem Grunde kreisrund oder ſtumpf, 5— 72 lich. Blüten⸗ riſpe papillös⸗ Blütchen die empfehlenswerteſte Form, und von ihr ſtammt aus herzförmigem Grunde dreieckig- oder kreisförmig eirund, zugeſpitzt, 5—7 nervig; Einzelblüten dunkelrot, beträchtlich größer als bei K. Emodi — R. Webbianum Hoyle (syn. R. Emodi Wall. Cat. 1727 C, R. Emodi und R. australe hort. ex p.), Himalaja; Pflanze / —2 m hoch; Blätter (15—60 cm | im Durchmeſſer, je nach Bodenkraft und Stärke der 5—7 nervig, an der Spitze abgerundet oder etwas ſpitz, papillös-flaumig oder kahl; Blütenriſpen mehr achſel⸗ (d. h. blattwinfel-) und auch endſtändig, ganz kahl. Einzelblüten viel kleiner als bei R. Emodi Wall., blaßgelblich oder gelblichweiß, noch nicht 3 mm Durchmeſſer erreichend. Iſt weniger üppig als das echte R. Emodi Wall., mit welchem es in den Gärten ſtets verwechſelt wird. Verwendung. R. Emodi und R. Webbianum gehören dort zu den als Einzelpflanzen wertvollſten Rhabarber-Arten, wo in tiefgründigem, kräftigem und etwas friſchem Boden ihre Blätter Vilmor in. Dritte Auflage. ſich zahlreich ' Wifabarber. aber doch weniger ſchön kahle, . R. Emodi. R. undulatum. R. nobile. R. officinale. R. palmatum. Größe heranwachſen 2818. 2819. 2820. 2821. 2822. entwickeln und: zu mächtiger können. 2819. Rheum undulätum Z. (syn. R. Rhabar- barum I.), Welliger Rhabarber. Tatarei, Süd— ſibirien. Staude, etwa 1½ m hoch werdend. Blüte— zeit: Mai. — Stengel glatt, kahl und grün. Blätter herzförmig-eirund, ſpitzlich bis ſtumpf, ganzrandig, aber am Rande mehr oder weniger wellig, beiderſeits graulichgrün, flaumig oder faſt kahl, 5— 7 nervig; die ſtengelſtändigen kurzgeſtielt. Blattſtiele halbſtielrund, unterſeits glatt, oberſeits flach und ſeichtrinnig; Blüten— riſpe ziemlich gleichhochäſtig, dichtblütig, im unteren Teile beblättert; Aſte aufrecht. Blüten zumeiſt fruchtbar. Früchtchen ſehr breit, eirund oder oval, beiderſeits ausgerandet, die jüngeren blutrot. Dieſe Art iſt der Küchen-Rhabarber, auch als Zierpflanze zwar ſchön, und ſtattlich als manche andere Art; iſt jedoch ſehr genügſam und durch— aus winterhart. Formen find: f. crispatum Meizg., Blätter am Rande kraus. f. rotundifolium ' Meizg., Blätter rund, etwas wellig, ſtumpf-abgerundet; am Grunde die Lappen tutenförmig zuſammengezogen; Blattſtiele breit. f. latifolium Melzq., Blätter ſehr breit, herzförmig, etwas wellig, nach oben etwas zu— geſpitzt, am Grunde die Lappen mit geöffnetem Grunde weit auseinanderſtehend; Blattſtiele breit; iſt wohl vielleicht der beliebte ſog. „Victoria“-Rhabarber. f. longifolium Meizg., Blätter lang-herzförmig, zuge— ſpitzt, etwas wellig; Lappen unten am Grunde etwas tutenförmig-zuſammengezogen; Blattrippen ſpitzwinkelig auseinandergehend; Blattſtiele lang und dünn; die ſchlechtere Sorte. — R. Rhaponticum I. (syn. R. sibiricum Hall., R. compactum Kar. et Kir.), Altai, Dahurien; 1½¼ —2 m hoch; Blätter mit tief- herzförmigem Grunde faſt kreisrund und wenigſtens die unteren breiter als lang, alle am Rande wellig; Blattſtiele oberſeits flach und unterſeits ge— Pflanze) langgeſtielt, herz- oder nierenförmig-kreisrund, Furcht; Aſte der Blütenriſpe halbaufrecht; Nüßchen an ihrer Spitze wie am Grunde gleichbreit und tiefer ausgerandet, die Flügel an der Spitze breiter. 2820. Rheum nöbile Hool. ι Thoms., Edler Sikkim⸗Himalaja. Staude, gegen 1 m hoch. Blütezeit: Sommer. — Die Pflanze einem kegelförmigen, zierlichgeneigten Turme gleichend und von unten bis oben ſehr regelmäßig mit Blättern oder blattförmigen, großen Deckblättern bekleidet, deren ver— ſchiedene Färbung das Sonderbare der ganzen Er— ſcheinung noch erhöht. Grundblätter glänzend-grün, ſehr lederig, von roten Nerven durchzogen und ge— wöhnlich auch rotkantig, bis 30 em im Durchmeſſer. 56 882 Nach oben hin die Blätter immer kleiner werdend und mehr ſtrohgelb ſich färbend; es ſind das die großen, kreisrunden, etwa 15 em breiten, dachziegelig Familie 155. Polygonaceae bis Familie 157. Nepenthaceae, ſich deckenden Deckblätter, zwiſchen welchen die Riſpen mit den kleinen, grünen Blüten verborgen ſind. ſpäter die Samen zu reifen beginnen, fallen dieſe Wenn Blätter ab und laſſen den ganzen Fruchtſtengel kahl und blattlos ſtehen, bis ſich neben demſelben im nächſten Jahre ein neuer Sproß entwickelt. Kultur dieſer intereſſanten und ſchönen Art am beſten an maleriſchen Standorten, ſo auch auf Stein— gruppen, bei Grotten u. ſ. w. in halbſonniger Lage 2822. Rheum palmätum Z., Handlappiger Rhabarber. Gebirge Tanguts, Tatarei. Staude, 2½ m hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Stengel hoch, beblättert; Blattſtiele der Grundblätter lang, faſt cylindriſch, oberſeits undeutlich-gefurcht, mit abge— rundetem Rande. Blätter ſehr groß, nicht ganz gleich- gefärbt auf beiden Flächen, unterſeits flaumig, aus herzförmigem oder an den Stengelblättern abgeſtutztem Grunde im Umriſſe faſt kreisrund, 3—5-, ſeltener nervig, tief-handförmig-gelappt und eingeſchnitten; in ſich friſch erhaltendem, kräftigem, mit Steinbrocken iſt Decke von trockenem Laub ſehr ratſam. iſt übrigens ſo ſchwierig zu kultivieren, daß ſie meiſt ſchon als junge Pflanze wieder abſtirbt. 2821. Rheum offieinäle Baill., Gebräuchlicher Mhabarber. Hochgebirge Tibets. Staude, 2½ m hoch. Blütezeit: Sommer. — Blätter ſehr groß, Im und darüber lang und breit, herzförmig-xundlich, zugeſpitzt, eingeſchnitten-gelappt: Lappen meiſt 5 und dieſe ungleichgeſägt, meiſt hellgrün. Blattſtiele bis Collins Rhabarber. ½ m lang, bei 4—5½ em Breite, am Grunde zu— ſammengedrückt, dann faſt cylindriſch, mit weißlichem Flaum bekleidet. Blütenſtengel beblättert, in der oberen Hälfte mit nickenden Aſtchen; Blüten ſehr zahl— Rhabarber der Apotheken und iſt eine prächtige, winterharte Art! — R. Collinianum Fort. (ver- mutlich ein Baſtard: R. officinale & Emodi), Collins Rhabarber. Hochgebirge Tibets. hoch. Blütezeit: Sommer. Blätter ſehr groß, denen der vorigen ähnlich, aber meiſt etwas mehr geteilt, dunkelgrün und von feſterer Beſchaffenheit. Blütenähren kürzer und gedrungener; Blütenfarbe wie bei R. Emodi lebhaft-rot. Eine der wertvollſten Arten für Einzelpflanzung! gemengtem, humoſem, ſandigem Lehmboden. Im Winter kaum überragend. Dieſe Art die Lappen ſpitz. Blütenriſpe ſchmal, verlängert, groß, und aus jeder Blattachſel mehrere Aſte entſpringend. Blütenſtielchen gebüſchelt, die weißlichen Blüten Früchtchen oval, mit dem Kerne faſt gleichbreiten, pergamentartigen Flügeln, deren Längsnerv dem Rande genähert iſt. k. tanguticum Maim., Blätter im Umriſſe etwas mehr geſtreckt und daher oft mehr fiederförmig- als handförmig - geteilt und die Lappen tief-eingeſchnitten; lite des Blüten- ſtandes aufrecht und dem Stengel angedrückt. Beide liefern den ſogen. „Ruſſiſchen Rhabarber“, die zweit— beſte Sorte für arzneilichen Gebrauch. Kultur weniger dankbar, weshalb man ihn ſeltener ſieht. — Verwendung der Rheum-Arten. Wenige Pflanzen ſind ſo maleriſch in ihrer Tracht als üppige Rhabarber, wenn ſie einzeln auf Raſenflächen, auf Anhöhen, in der Nähe von Waſſerſpiegeln, über- haupt auf freien oder in die Augen fallenden Plätzen angepflanzt und kräftige Büſche geworden ſind. Das Schönſte an ihnen iſt die herrliche Belaubung, doch ſind auch die Blütenſtengel, weil ſie die Tracht der Pflanze verändern und majeſtätiſcher erſcheinen laſſen, ſehr angenehm. Will man aber das Laubwerk, welches ſich meiſt nur vom Mai bis Auguſt in ganzer Schön— heit zeigt, möglichſt lange friſch erhalten, ſo muß man den ganzen Blütenſtengel ſofort nach der Hauptblüte— zeit am Grunde abſchneiden; noch länger wird ſich das Laubwerk erhalten laſſen, wenn man die Blüten- ſtengel gar nicht aufkommen läßt. Kultur in recht kräftigem und ſehr friſchem Boden, am beſten in humoſem, ſandigem Lehmboden. Im Sommer bei herrſchender Trockenheit öfter durchdringend begießen und gelegentlich Dunggüſſe (Jauche) anwenden, während im Frühjahr das Untergraben von Kompoſt-(Miſch⸗ dünger⸗ erde bei der Bodenbearbeitung notwendig iſt; ein gewiſſer Kalkgehalt des Bodens iſt auf die gute Entwickelung von Einfluß. Die ſtattlichſten Pflanzen geben R. Emodi!, R. Webbianum, R. Collinianum ! und R. officinale. Jüngere, recht kräftige Pflanzen ſind am ſchönſten; alt gewordene erzeugen viele und niedrigere Blütenſtengel und viel kleinere Blätter. g Vermehrung und Auffriſchung durch Teilung oder reich, blaßgrün; liefert den echten (jog. türkiſchen) Abtrennung von bewurzelten Sproſſen iſt alle 5 Jahre im Frühjahr oder Herbſt ratſam. Anzucht aus Samen leicht. Ausſaat vom April bis Juni auf ein Gartenbeet in friſchen Boden, die jungen Pflanzen in die Pflanz- Staude, 2½ m ſchule verſtopfen, ſie im kommenden Jahre zeitig im Frühling oder im Spätſommer an dem beſtimmten Platz einpflanzen, und zwar nicht tiefer als nötig iſt; die Köpfe nur ein wenig mit Erde bedecken, denn zu tief geſetzte oder zu tief ſtehende Pflanzen werden merklich zurückbleiben. — Keimkraft der Samen 4 Jahre; Keimung in 1—2 Wochen. Gattung 967. Rumex L., Ampfer, O XI; XXVI6 (lat: rumex, Genet. rumleis — Ampfer). Kronkelchzipfel 6, ſeltener 4, zur Blütezeit bisweilen gleichgroß, äußere nach derſelben unverändert, die inneren aber ſich um die Frucht ſehr vergrößernd, aufrecht, krautig oder trockenhäutig, ſeltener ſteif, ganz oder franſig⸗gezähnt. Staubblätter 6, an ſehr kurzen Fäden. Fruchtknoten 3Zkantig; Griffel 3, in verſchiedenartig gefranſte Or IX Z. a 3 Gattung 967. Rumex bis Gattung 971. Nepenthes. Nr. 2821 2824. 883 oder pinſelartig⸗vielſpaltige Narben ausgehend. Das Nüßchen von den Innenzipfeln des Kronkelches dicht eingeſchloſſen, Zeckig; Kanten meiſt ſpitz, bisweilen ſehr hervortretend, aber ungeflügelt. Kräuter, bisweilen Halbſträucher, ſelten (3. B. R. Limoniastrum Jaub. et Spach, aus Arabien) Sträucher. Blätter grund- oder wechſelſtändig, mit oft durchſcheinenden, dünnen Tuten am Stengel. — 120 Arten der gemäßigten Regionen der nördlichen Halbkugel. Z. B.: Blüten zwitterig, die Griffel frei; Kronkelchblätter (Klappen) mit am Grunde oder höher hinauf nicht ſchwielig⸗verdicktem Mittelnerv und ganzrandig oder ſchwach— ausgeſchweift, nicht geſägt, ſpitz; robuſte Staude: R. alpinus L., Alpen-Ampfer; Südoſteuropa, Orient, auf fetten Alpenwieſen; Pflanze mit ſehr großen, im Frühling und Vorſommer auffallend ſchönen, ſpäter allerdings nicht mehr fo hübſchen und nach der Blütezeit nach und nach einziehenden Blättern, von denen die unteren von langen, oben rinnigen Blattſtielen getragen, aus tief-herzförmigem Grunde kurz⸗eirund und ſtumpf find; Stengel in eine zuſammengeſetzte, ſtraußförmige, faſt blattloſe, große Blüten— traube ausgehend. k. confertus Mild. pr. sp., mit am Grunde etwas ſchwieligem Mittelnerv der äußeren Kronkelchzipfel, ift wohl nicht ganz ſo ſchn. — Verwendung in kräftigem, lehmhaltigem, friſchem Boden am Fuße von Felſen-Anlagen, am Ufer von Bächen, Gräben in Landſchaftsgärten und Anlagen, ähnlich wie Nr. 1805. Anzucht aus Samen leicht; aber erſt 3- und mehrjährige Pflanzen ſind ſchön; ſie deshalb die erſten Jahre in der Pflanzſchule belaſſen. Gattung 968. Sarcôgonum Don 1839, Scheinknöterich, O VIII 4; XI; XXVI o (griechiſch: sarx — Fleiſch, d. h. fleiſchige Blütenhülle, und polygonum, womit dieſe Gattung ſehr nahe verwandt iſt). Blüten vielehig oder zweihäuſig; Kronkelch tief⸗Hſpaltig, zur Fruchtzeit fleiſchig⸗ verdickt oder ſaftig. Staubblätter 8. Weibliche Blüten mit oder ohne Staubblätter-Reſte. Fruchtknoten 3kantig (bei männlichen Blüten taub oder fehlend). Nuß 3 kantig, von dem ſaftigen Kronkelch verdeckt oder die Spitze herausragend. Sträucher oder Halbſträucher, oft windend, und dann gewöhnlich rechts. Blätter wechſelſtändig, geſtielt, entweder klein und faſt kreisrund, oder größer und herz-, delta- oder pfeilförmig, bisweilen linealiſch oder nur wenige. [S. platyclados Voss (syn. Polygonum platyclados F. v. Muell., Muehlenbeckia platyclados Meissn., Coccoloba platyclados Bot. Mag.), ein aufrechter Kalthausſtrauch, beſitzt breite, flache, blattförmige, immergrüne, lederartige Zweige mit Querſtreifen, in deren Achſeln die neuen Sproſſe, die Blütchen und oft winzige, hinfällige Blättchen entſtehen.] Die Tuten⸗Nebenblätter ſind klein und kurz. Blüten klein. — 15 Arten, in Auſtralien, Neuſeeland und Südamerika. Z. B.: S. adpressum Don (syn. Muehlenbeckia adpressa Meissn., Polygonum adpressum Labill.), niederliegend oder windend; Blätter unterſeits mit Seitennerven, etwas dick, mehr oder weniger herz-, ſpieß- oder pfeilförmig, ſtumpf oder kurzzugeſpitzt. Dauerhafte Ampel- oder Hängepflanze des Kalthauſes, ähnelt ſehr der jedoch Milchſaft führenden Ampelpflanze Ficus ovalis. Formen: f. rotundi- folium, Blätter klein, rundlich, breit und kurz; kf. hastifolium, Blätter lanzett- oder ſpießförmig, 2—3 mal fo lang als breit; f. flexuosum (syn. Muehlenbeckia flexuosa Meissn.), Blätter kaum zolllang, breit, ſtumpf oder kurzzugeſpitzt. — S. complexum Kze. (syn. Muehlen- beckia complexa Meissn., Polygonum complexum A. Cunn., P. rotundifolium hort., P. Comptonianum Aort., P. heterophyllum Soland.), ein zierlicher, windender oder niederhängender Strauch mit überaus zahlreichen, ſtielrund-fadenförmigen Zweigen; Blätter klein, faſt kreisrund, ſtumpf, am Grunde bisweilen kurz- und ſtumpf-ſpießförmig-ohrlappig, 6—12 mm lang und nur wenig ſchmäler, freudig⸗grün. Blütchen zu 1—6en achſelſtändig. Iſt noch zierlicher als vorige Art. Gattung 969. Atraphäxis Z., Bocksknöterich, O XI; XXVI6 griechiſch: atrophaxis, bei den alten Griechen ein Kraut wie die Melde). Blüten zwitterig. Kronkelch 4—5teilig; die beiden äußeren Kuwfel oft kleiner, zur Fruchtzeit vergrößert, die inneren oder auch alle trockenhäutig und die Nuß bedeckend. Staubblätter 6—8, ſeltener 9. Fruchtknoten zuſammengedrückt oder 3kantig. Griffel 2—3, ſehr kurz, mit breitkeuligen Narben. Eiweiß (Nähr— gewebe) des Samenkorns nicht zerklüftet. Sehr äſtige Sträucher, mit an der Spitze oft dornigen (3. B. A. spinosa L.) Zweigen. Blätter wechſelſtändig oder gebüſchelt, ſchmal oder ziemlich klein. Nebenblatttuten häutig-trocken. — 17 Arten, in Mittel- und Oſtaſien. [Gattung Calligonum L., Kronkelch ſich während des Heranreifens der Frucht nicht vergrößernd. Staubblätter 12—18. Sträucher, z. B. C. Caput Medusae Schrenk, mit dünnen, rutenförmigen, blattloſen Zweigen. Frucht mit 8 Borſtenreihen, Blütchen längs der Zweige.; : 2823. Atraphäxis lanceoläta DC. (syn. A. Muschketowii Ärasn., Tragopyrum lanceolatum M. B.), Lanzettblätteriger Boksknöterih. Eine wirklich ſtrauchartige Form desſelben aus dem Tſchu-Gebiet iſt f. divaricata Ledeb. (syn. Tragopyrum lanceolatum f. latifolium Agl.), 60 - 150 em hoch, Blütezeit: roja], in Trauben, die aus 2—5 Bündeln beſtehen. Blätter länglich-lanzettlich, kurzgeſtielt, am Grunde von einer Nebenblatttute umgeben, vorn ſpitzlich, beiderſeits freudig-grün. Kronkelchblätter 5. Narbe Zlappig, kurzgeſtielt. Nüßchen Zeckig. Iſt winter— hart, gedeiht in ſandigem, kräftigem, gut durchläſſigem Mai. Blüten weiß [bei A. buxifolia Jaub. et Spach., Boden und iſt empfehlenswert. Anzucht aus Samen. Gattung 970. Coceöloba L., Lappenbeere, = 1. XXVI6 — Lappen). Blüten zwitterig. verdickt, fleiſchig oder ſaftig, die Nuß dann einſchließend und derſelben meiſt angewachſen. Saum 5teilig, nach der Blüte unverändert bleibend, zuſammenneigend oder welkend. Staubblätter 8. Fruchtknoten frei; Griffel 3; Narben ganz oder ſchwach-gelappt. Bäume oder Sträucher, letztere bisweilen hochkletternd Blätter wechſelſtändig, oft lederig, ganzrandig, entweder ſehr groß und kreisrund, oder ſehr klein. Nebenblatttuten verſchieden und klein. — 80 Arten, zumeiſt im tropiſchen Amerika. Z. B.: C. pubescens L. (syn. C. grandiflora Jacg.), Blätter ſehr groß, fait kreisrund, ganzrandig, faſt ſtiellos, vielrippig, weichhaarig. — C. rugosa Desf. (syn. C. macrophylla Hook.), Blätter ſehr groß, runzlig. — C. laurifolia Jacg., Blätter länglich, an beiden Enden ſtumpf, beiderſeits kahl, groß. — Warmhauspflanzen, ihrer großen, ſchönen Blätter wegen kultiviert, die bei C. pubescens z. B. 45—60 em Durchmeſſer erreichen. Familie 156. PODOSTEMONACEAE. 21 tropiſche Gattungen, zumeiſt einjährige Waſſerkräuter. Familie 15°. NEPENTHACEAE, Kannenſträucher. = ıx3. Gattung 971. Nepénthes L., Kannenſtrauch, = IX 3 (griechiſch: ne — nicht, penthos — Trauer, alſo Sorgenbrecher; Kannen nie ohne „Stoff“). Beſchreibung ſiehe auch Or IX3. Blüten zweihäuſig. Kronkelch 4:, ſeltener Zteilig. Männliche Blüten: Staubblätter 4—16, einbrüderig. Weibliche Blüten: Fruchtknoten oberſtändig, 4=, ſeltener Zeckig, 4, ſeltener 3fächerig, vieleiig. — Einzige Gattung, mit 31 Arten, im tropiſchen Alien, auf Madagaskar, den Seychellen-Inſeln, dem tropiſchen Auſtralien, Neu-Kaledonien und beſonders im Malayiſchen Archipel. 2824. Nepenthes Phyllämphora MWilld. (syn. | Guinea. Stengel windend, 1—1!/; m hoch. Blätter N. fimbriata BI., Phyllamphora mirabilis Zour.). an 45 cm lang, länglich-langettlich bis länglich-elliptiſch, Gemeiner Kannenſtrauch. Südliches China, Neu- am Rande wellig, kurzbewimpert, grün. Schlauch 56* 3 0 884 10—16 em lang, ſchwach-aufgebaucht, cylindriſch, grün. Offnungsrand gerippt, ſchwach; Deckel länglich-kreis⸗ förmig. Dieſe iſt die erſte in Kultur genommene Art. — Schöne kulturwürdige Arten ſind noch: N. destilla- toria I., von Ceylon. N. villosa Hoolc. fil., von Borneo, eine der ſchönſten. N. Rajah Hook. fl., von Borneo, hat die größten, nämlich bis 30 em lange und 15 cm breite Kannen. N. gracilis Korth. (syn. N. laevis hort.), von Sumatra. N. ampullaria Jack. (syn. N. ampullacea Bl., auch hort.), von Singapore, Sumatra, Borneo. N. bicalcarata Hook., von Borneo, ſchöne, durch die beiden Sporne unterhalb des Deckels ſofort kenntliche Art. — Weitere Arten find: N. albo- marginata Lobb (syn. N. tomentella Miq.); N. Lowii Hook. fil.; N. Rafflesiana Jacg., N. madagascariensis Poir.; N. Northiana Hook. fil.; N. stenophylla Mart.; N. Veitchii Hool. Hl. (syn. N. villosa Hook., N. lanata Hort.) und N. sanguinea Lindl. Außerdem giebt es eine große Anzahl Baſtard— formen. Wir heben folgende hervor: N. robusta hort.; N. Lawrenceana „ort.; N. Chelsonii hort. Veitch, eine der ſchönſten; N. Mastersiana fort. aa a N A, 7: . Gemeiner Kannenſtrauch. Veitch, iſt prachtvoll; N. Morganae hort. Veitch; N. Courtii ort. Veitch; N. Henryana hort.; N. Williamsii Art., Kannen tiefblutrot, 9— 13 em lang; N. Dicksoniana Hort., Kannen etwa 25 cm lang. Nachſtehende Kultur-Anweiſung lieferte der Kgl. Garteninſpektor Herr W. Mönkemeyer zu Leipzig, welcher auch obige Auswahl freundlichſt feſtgeſtellt hat. Verwendung. Die Kannenſträucher erregen das lebhafteſte Intereſſe eines jeden Pflanzenfreundes durch die mannigfachen Formen der die Fortſetzung der Blätter bildenden Kannen. Sie werden beſonders in den Botanischen Gärten, größeren Privat- und Handels- gärtnereien gepflegt. Kultur. Für erfolgreiche Kultur hat man den Nepenthes öfters eigene niedrige Häuſer gewidmet, aber auch in gewöhnlichen Warmhäuſern laſſen ſie ſich gut Familie 157. Nepenthaceae bis Familie 160. Aristolochiaceae, pflanzt. ſchwierig. u f a Bu 2 ar, Oi XXII 51. ziehen. Sie verlangen im allgemeinen eine feucht- warme, dunſtige Luft, die im Sommer = 18 bis 250 0. im Winter 15 bis 18 C. betragen mag. Je nach der Witterung ſpritzt man ſtärker oder ſchwächer. Zur Zeit erhöhter Schlauchbildung iſt viel Wärme mit reichlicher Luftfeuchtigkeit notwendig. Am ſchönſten werden die N., wenn man ſie auspflanzen kann, und man ihnen etwas Unterwärme giebt; ſonſt zieht man ſie in flachen Schalen oder Holzkörben. Man verpflanzt ſie zeitig im Frühjahr, giebt eine ſehr ſtarke Scherben— unterlage und ein lockeres, poröſes Gemiſch, beſtehend aus zerriſſenem Torfmoos, Torfbrocken, verfaulenden Holzſtücken, Holzkohlenbrocken, Ziegelſtücken und ent- ſprechend Sand, auch kann man zerriſſene Farnwurzeln (von Polypodium vulgare) beifügen. In dieſe Miſchung pflanzt man die N. unter größter Schonung der ſchwarzen, wie abgeſtorben erſcheinenden Wurzeln hügelartig und bedeckt die Oberfläche mit friſchem Torfmoos. Um buſchige Pflanzen zu ziehen, dreht man die Stengel in Windungen um 3—4 im Kreiſe ſtehende Stäbe; es werden dann viele ſchlafende Augen austreiben; oder man ſchneidet zu lang gewordene Pflanzen zurück, die abgeſchnittenen Köpfe zu Steck— lingen benutzend. Gewöhnlich giebt man den N. Halb- ſchatten; die Kannen färben ſich aber bei vollem Sonnenlichte ſchöner, jedoch iſt dann ein ſehr reichliches Spritzen durchaus notwendig. Vermehrung im all— gemeinen durch Stecklinge. Es giebt mehrere Ver— fahrungsweiſen; ich habe mit beſtem Erfolge folgende angewandt. Sobald die N. im Frühjahr in den Trieb kommen, ſchneide man die Stecklinge von nicht zu ſehr erhärtetem Holze, binde die Blätter zuſammen, und ſtecke erſtere nach Umhüllung der Schnittfläche mit Torfmoos in einen geſchloſſenen Kaſten in weißen Sand. Bei durchſchnittlich 25 bis 30% C. Boden- wärme und ſtetem Feuchthalten des Sandes (die Schnittfläche darf nie trocken werden) werden die Stecklinge mit wenigen Ausnahmen in 5—6 Wochen bewurzelt ſein, worauf man ſie in entſprechende Töpfe Man kann auch die Stecklinge beim Stecken in kleine mit Torfmoos, Torfbrocken, Holzkohle und Sand gefüllte Töpfe bringen und ſie ins Vermehrungs- beet einſenken. Das ſog. „Abbinden“, indem man an der Pflanze die Stelle, wo der „Steckling“ Wurzeln entwickeln ſoll, ſtark ringelt und dieſelbe dann mit Torfmoos umwickelt, giebt auch gute Reſultate. Anzucht aus Samen, der ſchwer zu erhalten, iſt ziemlich Man ſäet die Samen in flache Schalen, in ſandiges Torfmoos mit etwas Heideerde, ohne ſie mit Erde zu bedecken, bringt eine Glasglocke oder Glas- ſcheibe darüber, bewäſſert von unten und hält das Ganze recht warm. Nach 4—5 Wochen zeigen ſich die kleinen Sämlinge, welche bereits kurz nach der Entwickelung der beiden ſchmalen Samenblätter an den nächſten kleinen Blättchen kleine Kännchen zeigen (wenigſtens bei N. Phyllamphora und ähnlichen). Man verſtopft alsdann die Pflänzchen, hält ſie feucht und warm, bis man ſie wie Stecklinge in Töpfchen pflanzen kann. Kräftig wachſende Pflanzen ſind für milde Düngung mit aufgelöſtem Viehmiſt dankbar. Familie 158. RAFFLESIACEAE, Rafflefiengewädfe. Auf Borneo und Sumatra finden ſich die rieſenhaften, unmittelbar auf den Wurzeln von Vitis- (Cissus-) Arten entſtehenden, ſtengelloſen, braunvioletten Blüten von Rafflesia Arnoldii R. Br. und R. Schadenbergiana, die einen Durchmeſſer von 80 em bis über 1 m beſitzen und 10—20 Pfund ſchwer find. Familie 159. HYDNORACEAE, tropiſche Schmarotzerpflanzen. Gattung 972. Asarum und Gattung 973. Aristol6chia. Nr. 2825 2827. 885 Fam. 160. ARISTOLOCHIACEAE, GOſterluzeigewächſe. = XXII5I. (Nr. 2825— 2829 aus zwei Gattungen.) Bearbeitet von W. Mönkemeyer, Königl. Garteninſpektor in Leipzig. Gattung 972. Asarum L., Haſelwurz, O XXII 51 (griechiſch: Asaros — Teppich; weil die Pflanzen den Boden e bedecken). Kronkelch am Grunde dem Fruchtknoten angewachſen, über dem Fruchtknoten breit⸗glockig oder krugig. Schlund verſchiedenartig zuſammengeſchnürt oder offen. Kronkelchlappen 3, gleich, vor dem Aufblühen klappig, bleibend. Um den Griffel 12 (bisweilen auch 8?) Staubblätter in 2 Reihen geſtellt. Staubkölbchen frei. Fruchtknoten unter- oder halboberſtändig, halbkugelig oder faſt 9 unvollkommen- oder deutlich-6-, ſeltener 4fächerig. Griffel 6 oder 4, frei oder verwachſen. Kapſel vom welken Kronkelch und den Staubblättern gekrönt und erſt durch Fäulnis offen. Stauden mit kriechendem, oft aromatiſchem Erdſtamm. Blätter langgeſtielt, herz⸗, nieren⸗ oder faſt ſpießförmig. Blüten einzeln, kurzgeſtielt, innen braunrotpurpurn oder fahlgelb. — 13 Arten der gemäßigten Gegenden der nördlichen Halbkugel. A. Kronkelch faſt dem ganzen Fruchtknoten angewachſen, ſtets ohne Ringleiſte. Griffel eine ſechsſtrahlige Scheibe bildend. * A. euro paeum. 2825. A. canadense. 2826. B. Kronkelch mit der unteren Hälfte des Fruchtknotens vereinigt, unterhalb des Saumes kaum zuſammengezogen; Griffel 6, getrennt, aufrecht, an der Spitze 2ſpaltig: A. variegatum 4. Br. et Bche, und A. arifolium Michx. (syn. A. grandiflorum XI., Hetero- tropa arifolia 4. Gr.), letzteres mit aufrechten Stengeln. C. Kronkelch nur mit dem Grunde des Fruchtknotens vereinigt; Röhre bauchig, unterhalb des Saumes ſtark zuſammengeſchnürt, mit ſtarker, ringförmiger Leiſte am Schlunde; Saumzipfel dreieckig, zurückgebogen; Griffel in eine 6lappige Scheibe erweitert: A. Thun- bergii A. Br. (syn. A. virginicum Tybg., Heterotropa asarodes Morr. et Desne.), Japan; wohl die ſchönſte Art; Blüten dunkelpurpurn, im April, Mai. 2825. * Asarum europaéum Z., Europäiſche Haſelwurz (fr. Calavet, Oreille d’homme; e. Euro- pean Asarabacca) Europa, Sibirien. Pflanze niedrig, behaart, Blätter unter dem Schnee ausdauernd, nieren— ö förmig, ſtumpf, glänzen d-dunkelgrün. Blüten kurz- kann die Haſelwurz in dichtem Stande dazu dienen, geſtielt, aufrecht oder faſt nickend. Kelch behaart, den Boden raſenartig zu bedecken. Ganz beſonders gut glockenförmig, bis zur Mitte dreiteilig, Lappen eirund- wirkt fie, in Maſſen zuſammengepflanzt, an lanzettlich. Blüten außen bräunlich, innen ſchattigen Abhängen. A. canadense iſt gleichfalls Dunkelrot hart, aber weniger hübſch. Man kann die Haſelwurz 2826. Asarum canadense Z. (syn. A. villosum zeitig im Frühjahre in den Wäldern, wo ſie ſich unter Mhlbg., A. carolinianum Wall., A. latifolium Salisb.), | Büjchen oft maſſenhaft beiſammen findet, ausheben, Kanadiſche Haſelwurz. Kanada, Karolina. Blätter wo nötig teilen, und mit einem allſeitigen Abſtande im Winter abſterbend. Pflanze behaart, nichtwurzelnde von 8 em pflanzen. Sie erfordert einen nahrhaften, Zweige aufrecht. Blätter eirund, dünnhäutig, hell- humusreichen und etwas lockeren Boden. In trockenen grün, unterſeits weißhaarig, am Grunde nierenförmig Sommern muß ſie, wenn es dem Boden von Natur oder herz- nierenförmig, zugeſpitzt oder rundlich. an Friſche mangelt, bisweilen begoſſen werden. Blüten langgeſtielt, aufrecht oder nickend; äußerer Die übrigen Arten ſind für unſere Winter Kronkelch behaart, glockig, ungefähr in der Mitte in weniger widerſtandsfähig. Sie verdienen jedoch wegen 3 Lappen geteilt; dieſe ſind eirund-lanzettlich, zugeſpitzt, ihrer zum Teil ſehr ſchönen Blätter einen Platz in ausgebreitet, zurückgeſchlagen, bräunlich. — A. caudatum den Kulturen. Es iſt gut, ſtets einige Reſervepflanzen Lindl. (syn. A. Hookeri Field. et Gardn.) hat ver- in Schalen oder Töpfen in ſandiger Lauberde froſtfrei längerte, lanzettliche, langzugeſpitzte bis geſchwänzte zu überwintern. Gut bedeckt, halten auch ſie unſere Kronkelchzipfel. — Winter meiſtens ganz gut aus. Vermehrung durch Verwendung. Die Europäiſche Haſelwurz Teilung. Anzucht aus Samen. Gattung 973. Aristolöchia L., Oſterluzei, = XXII 51 (griechiſch: aristolochia, von aristos — am beſten, lochla, lochéia — Geburt). Kronkelch am Grunde dem Fruchtknoten angewachſen, über dem Fruchtknoten mehr oder weniger deutlich abgegliedert und außen oft mit 1—6 Höckern, um die Staubblätter und den Griffel ſchlauchartig, kugelig oder länglich, weiter nach oben zuſammengeſchnürt oder zuſammengezogen, oben aber gerade, gekrümmt oder ver— ſchiedenartig hin und her gebogen, an der Spitze endlich in einen je nach der Art wieder ſehr verſchiedenen, lippigen, gelappten oder geſchwänzten Saum erweitert. Staubblätter 6, ſeltener 4 oder 10 bis viele, einreihig um die Griffelſäule ſtehend; Staubkölbchen der Griffelſäule angeheftet. Fruchtknoten unterſtändig, 6, ſeltener 4fächerig. Kapſel oben nackt, längsklappig von unten nach oben, ſeltener von oben nach unten aufſpringend, vielſamig. Stauden oder (oft windende und bisweilen hochkletternde) Sträucher. Blätter wechſelſtändig, ganzrandig oder 3-5lappig. Blüten meiſt pfeifenförmig, grünlich, gelblich, fahl oder geſcheckt. — 180 Arten. A. Freilandpflanzen und zwar Kletterſträucher. [K. Clematitis L., eine niedrige Staude mit weithin kriechenden Erd— ſtämmen und achſelſtändigen, büſcheligen, gelblichen Pfeifenblüten, iſt ziemlich belanglos.] A. macrophylla (Sipho, Tafel 96). 2827. ane, WIDEND En 0 0 ee 4. elegans, 2828. A. galeata. 2829. 2827. Aristolöchia macrophylla La. (syu. | (syn. A. tomentosa Sims, A. hirsuta Muehlbg., A A. Sipho Z’Herit., Tafel 96, 381, A. frutescens pubescens hort., Siphisia tomentosa Raf.), Nord- Marsh, Siphisia glabra Raf., S. Sipho I.), amerika; windender Strauch; alle Teile filzig; Blätter Pfeifen - Ofterlugei oder Gemeine Pfeifenwinde, eirund⸗herzförmig; Blütenſtiele blattgegenſtändig; Blü⸗ Nordamerika. Windender Strauch von 5—10 m Höhe, ten gelb, innen purpurn; Kronkelchſaum 3lappig, faltig. auch noch länger, glatt. Blütezeit: Juni, Juli. — Verwendung und Kultur. Dieſe beiden Arten Blätter faſt kreisrund-herzförmig, zugeſpitzt, unterſeits ſind ſchon ſeit langer Zeit beliebte Pflanzen zur in der Jugend filzig, oberſeits kahl. Blüten einzeln Bekleidung von Lauben, Wänden, alten abgeſtorbenen oder gepaart mit herzförmigem Deckblatte. Blüten- Bäumen und dergl. In Bezug auf die Erde ſind ſie röhre aufwärts-gefrümmt; Saum kreisrund, Zlappig; ſehr anſpruchslos, fie gedeihen in jeder Lage und find Blüten grünlichbraun. — A. angulisans Michæ. leicht durch abgelegte Ranken zu vermehren. verdient für landſchaftliche Gärten aufs wärmſte empfohlen zu werden. Manchem Gartenbeſitzer iſt der kahle Boden unter dicht belaubten Bäumen ärgerlich. Hier nun, wo kein Gras wachſen will, 886 Familie 160. Aristolochiaceae bis Familie 166. Monimiaceae. 2828. Aristolöchia elegans hort., Zierliche Um den Schlund iſt die Blüte dunkelbraun, die übrige Oſterluzei. Braſilien. Mittelſtarker Schlingſtrauch. Fläche lila mit rotbraunen Flecken. Blütezeit: den ganzen Sommer. — Holz etwas 5 . ER korkig; Pflanze kahl. Blätter herzförmig, zugeſpitzt, am s 1 a Sen En 2 Br Grunde weit ausgebuchtet, oberſeits ſchwach-glänzend— Oktober 1205 0 set. chranter Se i zeit: dunkelgrün, unterſeits blaugrün. Blüten in den Blatt⸗ coder, Nocember. — Hochrankende e chlingpflanze, winkeln, 8—10 cm breit, 10—12 em lang, braun⸗ völlig kahl. Blätter groß herz⸗nierenförmig Blumen i nr it en Flecken; Auge 2 elblich langgeſtielt, in den Blattachſeln, milchfarben, dunkel- 5 5 0 8 37 purpurn⸗geadert. Röhre eiförmig-geſchwollen, Saum ſammetig⸗purpurn⸗umrahmt. Röhre walzig, kaum ge⸗ 2lappig, an 18 em lang. Obere Lippe ſichelförmig⸗ Nuten a an a nn u en gekrümmt, lanzettlich, zugeſpitzt. Untere Lippe aus ee, eee ee eee ee ſchmalem Grunde nach oben verbreitert und länger als breit. Durch die eiförmig-geſchwollene Röhre und die langen ſchwertförmigen Lippen ausgezeichnete Art. — A. brasiliensis Mart. et Zucc. var. macrophylla Duchartre (syn A. ornithocephala 400X.), Brafilien ; Blütezeit: Oktober, November. Im Blatte ähnlich der A. grandiflora; Blume ſehr groß, Grund gelblichweiß, mattbraun, netzartig-gezeichnet. Röhre angeſchwollen, Saum 2lippig. Oberlippe lanzettlich-ſchwertförmig nach innen zuſammengelegt; Unterlippe genagelt, ſehr breit⸗nierenförmig. Blütezeit: Sommer. Durch die breitgenagelte Unterlippe und die ſchmale, ſchwertförmige Oberlippe ausgezeichnet. — Es giebt noch eine größere Anzahl anderer kulturwürdiger Arten des Warmhauſes, welche hier nicht mehr beſchrieben werden können. Obige 5 Arten unter Nr. 2828 und 2829 ſind ſehr willige Blüher und allgemein zu empfehlen. Erwähnt ſeien noch A. gigantea Marl. et Zucc., A. Goldieana 0 Hook., A. cordifolia Mulis, A. promissa Mart., A. zerliche O f ringens Vahl, welche, ausgepflanzt in größeren Warm⸗ e häuſern und dicht unter Glas gezogen, daſelbſt willig ſchon im Jahre der Ausſaat blühend. — A. clypeata 11 nn a Be 110 1 Lind. et Andre, Neu-Granada; Schlingſtrauch mit I RE 75 1; A Bonplandii forfigem Stamme. Blütezeit: September bis De— romn, A. ciliata Hook. (syn. A. Bonplandii %. zember. Stengel glatt, cylindriſch, graugrün, bereift. Verwendung vorzugsweiſe wegen der ſeltſamen Blätter langgeſtielt, faſt herzförmig oder verfehrt- Blüten. Kultur einfach. Die großen und ſtarkwüchſigen eirund, zugeſpitzt, oben glänzend-gelbgrün, unten Arten pflanzt man in nahrhafte Erde (ein Teil blaßgrün, angedrückt-wollig, fünfnervig, 12—16 cm Heideerde, ein Teil Lauberde und ein Teil gut ver— lang, 10—13 cm breit. Blütentrauben aus dem alten rotteter Raſenerde mit Sand). Die ſchwachwüchſigen Holze erſcheinend. Blüten glatt, Röhre 10—13 em oder zarteren Arten zieht man in Töpfen in derſelben lang, gelblichweiß, weinrot-gebändert; Saum trichter? Miſchung. In der Triebzeit iſt ihnen ein öfterer förmig, anfangs weiß, dann gelblich mit zahlreichen, Dungguß aus Kuhfladen oder Guano, ſtark verdünnt, dunkelpurpurnen, unregelmäßigen Flecken, 20 cm im ſehr zuträglich. Um A. elegans gut zum Blühen zu Durchmeſſer. Sehr ſchöne Art! — A. grandiflora Swiz. bringen, muß man fie im Sommer hell und luftig (syn. A. gigas Lindl.), Guatemala, Antillen. Blüte- ſtellen; geſchloſſen und dumpfig gehalten, verlauſen zeit: Oktober, November. Starker Schlingſtrauch mit dieſe Pflanzen leicht. Im Winter befinden ſie ſich am Grunde holzigem Stamme, verzweigt, weichhaarig. bei + 15 bis 20 C. tagsüber und + 12 bis 15. Blätter herzförmig, zugeſpitzt, oberſeits dunkelgrün, des Nachts am wohlſten; jedoch halte man zu jener unterſeits blaugrün, ſtarknervig, faſt kahl. Blüten Zeit das Laub trocken, da die Blätter ſonſt leicht ſtocken. achſelſtändig, einzeln, ſehr groß, ca. 30 em lang, Vermehrung durch Stecklinge ſehr leicht. Anzucht 35 cm breit, Schwanz ca. 60 em lang. Schlund aus Samen iſt lohnend, da die Weiterzucht der jungen 12 cm, dunkelbraun, Schlundhöhle ſchwarz-behaart. Pflanzen keine Schwierigkeit bietet. Fam. 16. SͤaURURACEAE, Molchſchwanzgewächſe. = XXXI 25. Gattung 974. Saurürus L., Molchſchwanz, Or XXXI 25 (griechiſch: sauros oder saura — Eidechſe, Oura — Schwanz; Form der Blütentrauben). Blüten ſehr zahlreich und klein, zwitterig, in endſtändiger, ſpäter meiſt blattgegenſtändiger Traube, zwiſchen einem eirunden, geſtielten und meiſt gefärbten Deckblatt ſitzend. Kronkelch völlig fehlend, die Einzelblütchen alſo nackt und deshalb nur aus je 6—8 oder auch weniger, ſelten mehr, fadenförmigen Staubblättern und je 3—4 (ſelten 5—6) getrennten oder am Grunde zuſammenhängenden, je 2—4eiigen Fruchtknoten beſtehend. Frucht 3—4 faſt balgkapſelartige, meiſt 1ſamige Früchtchen Kräuter, die mit Ausnahme der weißen Blütentrauben kahl find. Blätter wechſelſtändig, groß, herzförmig; Nebenblätter häutig, dem Blattſtiele angewachſen. Deckblätter an der Spitze des Blütenſtieles eirund, an der noch jungen Blütentraube dachziegelig, ſpäter aber unter den Staubblättern abſtehend. — 2 Arten. Z. B.: S. cernuus L., Nordamerika, Staude, 50-60 em hoch; Blütezeit: Juli, Auguſt. Pflanze im Waſſer und in Sümpfen wachſend, mit ſtark kriechenden Erdſtämmen und knotigen Stengeln. Staubfäden länger, Fruchtſtand zur Zeit der Fruchtentwicklung viel länger als das gegenüberbefindliche Blatt. Gattung 974. Saurürus und Gattung 975. Peperömia. Nr. 2828 — 2832. 887 Verwendung zur Ausſchmückung großer Waſſerbehälter, ſodann nahe dem Ufer von Teichen und Bächen. Vermehrung im Frühjahr durch die Erdſtämme, welche in moorige oder torfige, mit ſehr ſandigem Wieſenlehm gemiſchte Erde in Weidenkörbe ge— pflanzt und mit letzteren dann ins Waſſer geſetzt werden. Man kann auch in den Schlamm pflanzen. Familie 162. LACTORIDACEAE. 1 Gattung: Lactoris Philippi mit 1 Art; Chile. Fam. 165. PIPERACEAE, Pfeffergewächſe. d= xxxI 26 (u. XVIII 9). Gattung 975. Peperömia Ruiz et Pav., Pfeffergeſicht, V3; XII 2I; XVIII; XXXI 26 (griechiſch: Abänderung des, Wortes peperi — Pfeffer; Verwandtſchaft zu Piper). Blüten zwitterig, ſehr klein, entweder die meiſt fleiſchig⸗kolbige Ahrenſpindel dicht bedeckend, in ringförmigen oder ſpiraligen Reihen, gehäuft oder zerſtreut, oder an einer fadenförmig verlängerten Spindel entfernt⸗zerſtreut. Unter jedem Einzelblütchen ein oder einzelne ſitzende, bisweilen ſchildförmig angeheftete Deckblättchen. Kronkelch fehlt völlig. Die ſomit nackten Blüten beſtehen nur aus je 2 Staubblättern und einem leiigen Fruchtknoten. Staubkölbchen querlänglich oder faſt kugelig. Narbe ungeteilt, oft pinſelförmig, endſtändig oder ſeitlich unter dem Fruchtknotenſchnabel. Frucht je eine oft ſehr kleine, faſt ſaftloſe Beere. Einjährige oder durch kriechenden oder knolligen Erd— ſtamm ausdauernde Kräuter oder Halbſträucher. Blätter ganzrandig, fleiſchig, ſeltener häutig, oft durchſcheinend-punktiert. — 400 Arten der wärmeren Gegenden. 2830. Peperömia arifölia Mi., Arum- und zwiſchen den Nerven mit ſilberweißen, etwas blätteriges Pfeffergeſicht. Südbraſilien. Staudig. unterbrochenen Bändern oder großen Flecken, unterſeits Blätter alle grundſtändig, langgeſtielt, ſchildſtielig, hellgrün und ungefleckt. 0 „ * 9 | 2 . „ am Grunde mit rundlichen, ſich am Rande deckenden 2831. Peperömia ebürnea Lind. ei Andre, Lappen, alſo rundlich-oval, ſpitz, 7—9nervig, kahl, Elſenbeinſtielige e 0 e a: 8 i e ges Pfeffergefiht. Neu-Granada. Halb- as Memo, 7713 en lm, Room gem; GE | eng, Wen ach. fange Sul; Blätter morata Hook.) ſind die Blätter ſilberweiß mit halbkreisförmig, zugeſpitzt, prächtig grün⸗gefärbt, mit f ; . ſmaragdgrüner Aderung und an den Rändern einwärts— 5 gerollt; Blattſtiele wollig, elfenbeinweiß und ſich da— durch von den Blättern ſehr abhebend. — P. prostrata hort., ſchöne Art, die ſich vortrefflich als Ampel— pflanze kultivieren läßt; die kleinen, faſt kreisrunden Blätter ſind hellgrün, mit dunkelgrüner Zeichnung, an den lang herunterhängenden Zweigen abwechſelnd. | 2832. Peperömia resediflöra Zindl. et Andre, Reſedablütiges Pfeffergefiht. Neu-Granada ? Pflanze bis etwa fußhoch werdend, zierlich. Zweige fleiſchig, aufrecht. Blätter ganzrandig, dunkelgrün, die grund— ſtändigen langgeſtielt, roſettenförmig angeordnet, kreis— rund-herzförmig, mit 7 am Blattgrunde zuſammen— fließenden Nerven; Stengelblätter in unregelmäßigen | Quirlen, lang- oder kurzgeſtielt. Die Stengel find zahlreich, gleich den Blattſtielen lebhaft-rot-gefärbt. Die Blütenriſpen ohne ihren Stiel 3½ —8 em lang, end⸗ und achſelſtändig, lang- oder kurzgeſtielt, locker— blütig, aufrecht, weiß, wohlriechend, in der Form ’ etwas an Reſeda erinnernd. — Wirklich niedliche, Peperomia Verschaffeltii. auch fürs Wohnzimmer vortrefflich geeignete Pflanze. | Verwendung. Alle genannten Arten find wert— Perlmutterglanz, längs der Nerven aber mit friſch- volle Schmuckpflanzen, welche die Unbilden der Wohn— oder grellgrünen Bändern durchzogen, insgeſamt räume ohne Nachteil ertragen, ſofern man ihnen einen einen hübſchen Buſch bildend, der mit der Zeit hellen und genügend warmen Standort anweiſt (zwiſchen den Topf völlig bedeckt. — P. Verschaffeltii Zem, + 10 bis 20° C. genügen vollkommen) und das (syn. P. marmorata Hort., nicht Hook.), am Ama- Begießen zu rechter Zeit beſorgt, dem Bedürfnis zonenſtrom; ſtaudig; ſtärker verzweigt. Stengel, Aſte, der Pflanzen entſprechend. Gelegentliches Beſpritzen Blatt⸗ und Blütenſtiele werden länger und ſind iſt ſehr dienlich. Kultur in ſandiger Lauberde. ſaftiger, blaßroſa-durchſcheinend (nicht grün). Blätter Vermehrung durch Sproß- und Blattſtecklinge leicht. mit feingekörnelter Oberfläche, an ihrem Grunde mit Anzucht aus Samen; Ausſaat in ſehr ſandige Heide— rundlichen, ſich kaum deckenden Lappen, mit 5 Nerven, erde; die Saatnäpfe ins Warmbeet bringen. Familie 164. CHLORANTHACEAE. 3 Gattungen mit etwa 25 Arten. Familie 165. MX RISTICACEAE, Musfafnußgewächſe. Einzige Gattung: Myristica L., z. B.: M. fra- grans Hout. (syn. M. moschata Thbg.), Echte Muskatnuß; Baum. Warmhauspflanze. Familie 166. MONIMIACEAE. 22 meiſt tropiſche Gattungen. Z. B.: Peumus Boldus Mol. (syn. Ruizia fragrans Cav., Boldoa fragrans Juss.), Chile, immergrünes Bäumchen, alle Teile würzig, Blätter gegen— ſtändig, Blüten in Trugdolden. 888 Familie 167. Lauraceae bis Familie 169. Proteaceae, == XXIV 3 und XXXI 45. Familie 167. LAURACEAE, Lorbeerbaumgewächſe. Cu XXVI 14 und XXXI 47a. I. Blüten in kurzen, faſt doldenförmigen Trauben. Blätter ſommergrün. Gattung 976 Sässafras. II. Blüten doldig oder kopfig, vor dem Aufblühen ſämtlich in eine kugelige oder eiförmige Hülle eingeſchloſſen. [Umbellularia californica Nutt. (syn. Tetranthera califorrica Hook. et Arn.), Blüten zwitterig, Staubblätter 9; Blätter immergrün, kahl, ſtark kampfer würzig. Kalifornien. Kalthaus. — Gattung Litsea hat zweihäuſige Blüten, die zu 4—6en, ſelten paarweis in einer Hülle; Staubblätter 9, 12 oder mehr.] Gattung 977 Laurus. Gattung 976. Sässafras Nees, Saſſafras, © XXVI14; XXXI47a. Blüten häufig. Kronkelch mit ſehr kurzer Röhre und 6 ziemlich gleichen Saumzipfeln. Männliche Pflanze: Vollkommene Staubblätter 9, in 3 Reihen, die der 3. Reihe am Grunde beiderſeits mit einer geſtielten Drüſe verſehen. Staubkölbchen 4fächerig. Weibliche Pflanze: Fruchtknoten aus der Kronkelchröhre hervorragend Beere der vergrößerten, fleiſchigen Kronkelchröhre aufſitzend. Doldentrauben zugleich mit den jungen Sproſſen aus wenigſchuppigen Knoſpen entſtehend. Blüten gelblich, bisweilen zum Teil abnorm. Deckblätter unter den Blütenſtielen klein, ſchmal. Bäume. Blätter wechſelſtändig, ſommergrün, Zfach⸗genervt, ungeteilt und auch gelappt. — Einzige Art: 8. Sassafras Karst. (syn. S. variifolium O. Ktze, S. albidum Nees, S. officinale Nees, Laurus variifolia Salisb., L. Sassafras L., Persea Sassafras Spr.), Nordamerika; Blütezeit: Mai, Juni. Gattung 977. Laurus L., Lorbeerbaum, G XXVI; XXX 18; XXXI 47 a 0 9 7 (lat.: laurus — Lorbeerbaum). Blüten zweihäuſig oder zwitterig, doldig. Röhre des Kronkelches kurz, mit 4 ziemlich gleichen Zipfeln. Vollkommene Staubblätter der männlichen Blüten 12 oder mehr, bisweilen 9, ſeltener 8; alle Staubfäden in der Mitte oder nahe dem Grunde beiderſeits mit einer geſtielten Drüſe, ſeltener die Staubfäden der 1. und 2. Reihe drüſenlos. Staub⸗ kölbchen kurz, mit 2 Fächerchen. Unfruchtbare Staubblätter der weiblichen Blüten meiſt 4. Fruchtknoten nicht eingeſenkt, mit kurzem Griffel und wenig verbreiterter Narbe. Beere eiförmig, der ſcheibenförmigen, ganzen oder geſchlitzten Kronkelchröhre auf- ſitzend. Bäume. Blätter wechſelſtändig, immergrün. Blütenhüllen achſelſtändig, kurzgeſtielt, gebüſchelt oder kurztraubig. — 2 Arten: 2833 Laurus nöbilis L. (syn. L. vulgaris zu Kübelpflanzen-Alleen u. ſ. w., für den Winter in Kalt⸗ C. Bauh.), Edler Lorbeerbaum. Kleinaſien, Mittel- häuſern, Wintergärten, Vorzimmern, Treppenfluren, meergebiet. Baum oder baumartiger Strauch, meiſt Salons u. ſ. w., die Benutzung der Blätter zu Kränzen, dicht belaubt. Blütezeit: April, Mai. — Blätter iſt bekannt. Der Kanariſche Lorbeerbaum tjt, da- aus verſchmälert-ſpitzem Grunde länglich oder lanzett- gegen ſeltener und wohl auch empfindlicher. Über- lich, immergrün, lederartig, glänzend, unterſeits blaſſer winterung der L. nobilis kann an allerlei froſtfreien, und ſamt den Zweigen kahl. Blütendöldchen gepaart wenn nur nicht ſehr dunklen, nicht ſehr feuchten, da— oder ſeltener einzeln oder zu Zen, 4—6blütig; ihre gegen aber gut zu lüftenden Orten, alſo auch im Keller Hüllſchuppen kahl oder in der Mitte faſt ſeidig. Blüten geſchehen. Bewäſſerung im Winter ſeltener; man muß grünlich, gelb oder weiß. Beeren eiförmig, gegen ſich aber hüten, die Erde in den Gefäßen jo ſehr aus— 1 em lang. Formen ſind: f. latifolia Nees, trocknen zu laſſen, daß ſie (mit dem Kerbſtabe unter⸗ Blätter länglich, 3 em und darüber breit. f. lanceo- ſucht) auch im unteren Teile des Gefäßes nicht mehr lata Meissn., Blätter lanzettlich, 16—21 mm breit. kühl oder friſch ſich anfühlt. Wird begoſſen, jo muß f. undulata Meissn., Blätter lanzettlich, mehr oder es durchdringend geſchehen. Kultur in halbwegs weniger wellig. f. angustifolia Mes (syn. L. salici- geräumigen Gefäßen in kräftiger, nicht ſehr lockerer, folia hort.), Blätter ſchmal-lanzettlich, bei 7'/;—10 em aber doch durchläſſiger Erde; Mifterde, reichlich, Länge nur 6—15 mm breit. f. floribunda Meissn., gemiſcht mit ſandig-lehmiger Ackererde und / Sand- Orient, Blätter elliptiſch; Blütendolden auf ſehr kurzem zuſatz würden genügen; man kann auch noch etwas Stiele zuſammengeſetzt, büſchelig, dicht rotgelb-braun- | Torf- oder Lauberde zuſetzen. Iſt gut verrottete Mift- filzig. — L. canariensis Webb., nicht Willd. (syn. erde nicht zu beſchaffen, jo iſt gute Kompoſterde leid— L. nobilis Cav., nicht L.“; L. borbonia, L. carolinensis, licher Erſatz. Im Sommer iſt gelegentliche Düngung L. tomentosa und L. glauca hort.!, Persea azorica zweckmäßig; verdünnte Miſtjauche oder verdünnter Seub.), Kanariſcher L. Kanariſche Inſeln und Madeira. Abortdung iſt von ausgezeichneter Wirkung, beſonders Blätter aus ſpitzem oder ſtumpfem Grunde eirund, bei ſolchen Pflanzen, deren Kübel oder Töpfe ſchon oder länglich oder lanzettlich, beiderſeits gleichgefärbt, reichlich eng ſind. Vermehrung durch Ablieger, faſt mattgrün, die jungen ſamt ihren Zweigen gelb- indem man buſchige Topfpflanzen ziemlich tief in braun⸗filzig; Blütendöldchen 2—5büſchelig, 5—8 blütig; die Erde eingräbt und dann noch Erde um die innere Hüllſchuppen fein weißgrau-filzig. Iſt von L. Zweige häufelt; ferner durch Stecklinge (ausgereifte, nobilis noch verſchieden durch: lockere Belaubung, meiſt kürzere Sommerſproſſe) unter Glasglocke. Anzucht mattgrüne Blätter, deren untere oft ſtumpf ſind, auch aus Samen, die vor der Ausſaat durch Einſchichten weniger abſtehende und an ihrer Spitze faſt immer | (Stratificieren) etwas vorgekeimt ſein müſſen, indem gegabelte Rippen, dichteres und feineres Adernetz, man ſie bald nach der Reife zwiſchen feuchten Sand welches oberſeits meiſt wenig bemerklich, und ſtets weiße oder zwiſchen feuchtes Torfmüll einſchichtet und nur Blüten. Blätter in Größe veränderlich, 6—13 em mäßig warm, mindeſtens völlig froftfrei und luftig lang und 16—35 mm breit; bei f. elliptica Meissn. überwintert. Das durchfeuchtete Torfmüll kann auch (syn. Laurus barbusana Guthn. und f. azorica Hochs.) mit einer ſchwachen Löſung von Miſtjauche ge- ſind die Blätter elliptiſch (6—9 cm lang bei 3 / —6¼ em ſchwängert fein. Erſt im Frühling nimmt man dann Breite) und unterſeits lange flaumig bleibend. die wirkliche Ausſaat in Lauberde vor und hält die Die Verwendung des Edlen Lorbeerbaumes Gefäße lauwarm (+ 10 bis 15° C.). — Keimkraft als wertvollen Schmuckbaum, für den Sommer im der Samen nur kurze Zeit ſich erhaltend. Garten und in Anlagen, in der Nähe von Wohnungen, N Familie 168. HERNANDIACEAE. 4 Gattungen mit etwa 22 Arten, in den Tropen. 2 Gattung 976. Sässafras bis Gattung 980. Grevillea. Nr. 2833 2834. 889 Familie 169. PROTEACEAE, Proteusſtrauchgewächſe. Cu XXIV 3 und XXXI 45. (Nr. 2834 — 2845 aus ſieben Gattungen.) I. Blüten einzeln in den Achſeln der Stützblätter. Frucht eine 1ſamige Nuß oder Steinfrucht. 1. Staubfäden der ganzen Länge nach den Kronkelchblättern angewachſen oder doch nur am oberen Ende frei. Blüten regel- oder unregelmäßig. Staubkölbchen alle vollkommen. a) Blüten zwitterig, unregelmäßig; das hintere Kronkelchblatt beim Aufblühen ſich von den anderen loslöſend. Gattung 978 Prötea. b) Blüten zweihäuſig, regelmäßig, in Köpfchen. Im übrigen wie a. Gattung 979 Leucadendron. II. Blüten meiſt paarweis in den Achſeln der Stützblätter, ſofern letztere nicht fehlen. 1. Stütz⸗(Deck⸗) blätter der Blütenpaare abfallend. Der Blütenſtand meiſt ohne Hüllblätter. a) Fruchtknoten Zeiig. Gattung 980 Grevillea. 981 Häkea. b) Fruchtknoten 5- oder mehreiig. Gattung 982 Emböthrium. 985 Stenocärpus. 2. Stütz⸗(Deck⸗)blätter der Blütenpaare bleibend. Fruchtknoten Zeig. Gattung 984 Bänksia. Beſchreibung der berückſichtigten Arten und alle Kulturangaben von W. Mönkemeyer in Leipzig. Gattung 978. Prötea L., Proteusſtrauch, O XXIV 3; XXVI I4; XXXI 45 (nach dem geſtaltwechſelnden Meeresgotte Proteus benannt). Kronkelch lang, die 3 unteren Blätter faſt bis zur Spitze in eine zuletzt zurückgebogene Lippe vereinigt, welche ganz oder an der Spitze kurz-2—3 ſpaltig iſt, die Zipfel dann oft grannig. Konnektiv der fait ſitzenden Staubkölbchen über letztere hinausragend. Fruchtknoten langbehaart, Leiig, am Grunde mit 4 linealiſchen, dünnen (ſelten fehlenden) Schüppchen. Griffel gerade oder gekrümmt, am Ende kantig oder ſchmal-2flügelig, mit kleiner Narbe. Nuß dichtbehaart, Ifamig. Sträucher oder Bäumchen. Blätter wechſelſtändig oder zerſtreut, flach, lederartig, ſteif, ganzrandig. Blüten ſitzend, zu meiſt großen, kugeligen, ſeltener länglichen, zapfenförmigen Köpfchen vereinigt; die Köpfchen von lederigen, oft bunten Hüllblättern umhüllt. — 60 Arten, faſt alle im außertropiſchen Südafrika. Z. B.: P. speciosa L., unten rot, oben weißlich, behaart; Hüllblätter purpurn. — P. coccinea R. Br., Köpfchen ſcharlachrot. — P. longiflora Lam., Blüten gelblichweiß, bis 10 em lang, wohl⸗ riechend. — P. neriifolia ER. Br., purpurrot. — P. mellifera TR g., ſehr ſchön. Verwendung der Protea-Arten im Winter namentlich zur Schmückung der Kalthäuſer, beſſer der Kaphäuſer; im Sommer Aufſtellung an halbſchattigem Orte im Freien, geſchützt gegen ſtärkere Zugluft. Sie ſind im Begießen ſehr empfindlich, gehen bei übermäßiger Feuchtigkeit leicht an Stammfäule zu Grunde. Als Erdmiſchung dient eine Miſchung aus 2 Teilen grobfaſeriger Heide— erde, 1 Teil Lauberde mit Zuſatz von altem Lehm und reichlich Flußſand. Gegen Düngung ſind ſie empfindlich. Vermehrung durch Samen, bei manchen durch Stecklinge, die etwas ſchwer wachſen. P. cynarodes und P. acaulis werden nur aus Samen gezogen. Gattung 979. Leucadéndron Herm., Silberbaum, XXIV 3; XXVI 14; XXXI 45 (griechiſch: leucos — weiß, dendron — Baum). Männliche Blüten mit linealiſchem, geradem oder gekrümmtem Kronkelch bei wenig verdicktem Saum; weibliche Blüten mit mehr oder weniger zurückgerollten Kronkelchzipfeln. Konnektiv nicht über das Staubkölbchen hinaus verlängert. Fruchtknoten ſchmal, Leiig, am Grunde mit oder ohne 4 Schüppchen. Bäume oder Sträucher mit lederartigen, ganzrandigen, oft grauflaumigen Blättern. Blüten einzeln zwiſchen den nach der Blüte ſich vergrößernden Deckblättern ſitzend und Blütenköpfe bildend, die oft von breiten und gefärbten Stengelblättern umſchloſſen ſind, und deren eigentliche Hüllblätter lederartig werden oder verhärten. — 60 Arten, in Südafrika. A. Belaubung von langen ſilbergrauen Haaren bedeckt; Blätter lanzettlich .. I. argenteum. 2834. B. Blätter linealiſch, halb-ſtielrund, grün: L. corymbosum Berg (syn. Protea corymbosa 270. 125 erieaefolia Milld.), Pflanze vom Ausſehen einer zarten Fichte. C. Blätter ſpatelförmig, ſchmal, grün, dichtſtehend, noch nicht 1½/, em lang: L. Levisanus Berg (syn. Protea Levisanus L., P. hirsuta Wild.), Blütenköpfe die Blätter überragend. — I. tortum R. Br. (syn. Protea torta Thbg., P. hirta hort., P. cinerea MWilld.), Blätter nach dem Grunde zu gedreht. 2834. Leucadendron argenteum E. Br., wie die Protea-, Grevillea- und Banksia- Arten bei Echter Hilberbaum. Süd⸗Afrika, Tafelberg. Strauch - 5 bis 89 C. überwintert. Die Kultur ſtimmt mit oder kleiner Baum; Zweige dichtbeblättert, behaart. der bei Banksia angeführten überein. Sie ſind im Be— Blätter lanzettlich, zugeſpitzt, ſitzend, 7—15 em lang, gießen ſehr empfindlich, verlangen kalkfreies Waſſer und faſt 1½ em breit, beiderſeits von langen ſilberweißen ſind lichtbedürftig, doch gegen ſtarken Sonnenbrand, Haaren dichtbeſetzt, daher der Name „Silberweide beſonders am Wurzelhalſe, empfindlich. J. argenteum oder Silberbaum“. Blütenköpfe kugelig, gelb, von iſt die ſchönſte Art, aber auch nebſt L. corymbosum den langen ſilberweißen, abſtehenden Hüllblättern über- am empfindlichſten. Vermehrung durch Samen und ragt. Die ſchönſte Art der Gattung! Stecklinge. Letztere, halbreif, im Frühjahre oder im Die Leucadendron-Arten find zierliche dekorative Auguſt geſteckt, wachſen bei + 10 bis 20% C. Boden- Sträucher für helle, trockene Kalthäuſer, wo man ſie wärme ziemlich leicht. Gattung 980. Grevillea ER. Br., Grevillie, O XXIV 3; XXVI 14; XXXI 45 (nach dem Botaniker C. F. Greville, 7 1809, benannt). Kronkelchröhre gerade oder zurückgekrümmt; ihr Saumteil kugelig oder eiförmig. Fruchtknoten ſitzend oder geſtielt, Zeig, am Grunde mit oder auch ohne ring- oder halb- ringförmige, fleiſchige Drüſen— ſcheibe (Fruchtknotenpolſter). Griffel meiſt lang, oft durch einen Spalt der Kronkelchröhre knieförmig hervortretend, zuletzt wieder gerade, bisweilen vom Anfang an gerade, am Ende fait ſtets verdickt. Frucht balgkapſelartig, 1-2 ſamig. Samen ſchmal- oder gar nicht geflügelt. Bäume oder Sträucher. Blätter wechſelſtändig, von ſehr verſchiedener Form. Blüten paarweis geſtielt, in ver— längerten, end- oder zugleich achſelſtändigen Trauben, ſeltener nur wenige und doldig zuſammengezogen. — 160 Arten, Auſtralien. A. Röhre der Blütenhülle gerade, mit aufrechtem Saum; Ende des le . des die Narben e e zuſammengezogen. 1. Blätter keilförmig, 3- und 5 lappig .. ; G. glabrata. 2835. F rn ⁰ 8 juniperina. 2836. 3. Blätter geteilt, 15 cm lang und länger .. „ o e ee eee ee, B. Röhre der Blütenhülle unterhalb der Mitte erweitert, unterhalb des Saumteiles zurückgebogen. 1. Blütenachſe gerade, ſelten etwas ſchief. a) Blätter gefiedert, Fiedern linealiſch )ͤ ( P 2838: 890 Familie 169. Proteaceae, Proteusſtrauchgewächſe. Or XXIV3 und XXXI 45. b) Blätter e Fiedern keilförmig: G. acanthifolia A. Cunn., Neu⸗Süd⸗Wales. Niedriger Strauch, kahl; Blätter fieder⸗ teilig; Fiedern 3—5 lappig, keilförmig, ſtark-ſtachelſpitzig, beiderſeits grün, unbehaart, bis 7 em lang. Blütentrauben. endſtändig, dicht, 5—10 cm lang, 8 Intereſſante Art. c) Blätter e 5 er rosmarinifolia. 2839. 2. Blüten ſehr f Nah Blätter gefiedert (bei G. lavandulacea Schldl. bon. G. rosea Landi ungeteilt und linealiſch- lanzettlich, zugeſpitzt .. G. robusta. 2840. 2835. Gr rim elabrata en (am. be elliptiſch, ungeteilt und 1 geſchlißztz im Vergleich zu glesia glabrata Lindl., M. cuneata Zndl., Grevillea den übrigen Arten ſehr groß. Oberſeite kahl, dune Manglesii kort.), Kahle Grevillie. Weſt⸗ Auſtralien. grün, Unterſeite ſchwach-ſeidigbehaart. Blüten klein, Völlig kahler Strauch, 1½ —2 m hoch. Blätter breit- zahlreich in dichten, cylindriſchen Trauben von 10 keilförmig, Z lappig, ſtachelſpitzig, 2½ —4 em lang. bis 20 cm Länge. Blüht nur als ſtärkere Pflanze, tft Blütentrauben achſelſtändig, ſo lang oder länger als dann aber ſehr ſchön. die Blätter, gelb. | 2838. Grevillea Thelemanniäna Huegel (syn. 2836. Grevillea juniperina AR. B.., Wa- G. Preissii Meissn.), Thelemanns Grevillie. Weſt⸗ cholder-Grevillie. Neu⸗Südwales. Aufrechter Strauch; Auſtralien. Blütezeit: Frühling. — Strauch bis Zweige in der Jugend ſchwach-wollig; Blätter lineal- 1 m hoch; junge Zweige behaart; Blätter gefiedert, pfriemlich, ſtachelſpitzig, Rand umgerollt, oberſeits Fiedern ſchmal⸗linealiſch, oft mehrmals geteilt, nicht ſtechend, 21/,—5 em lang, bläulich, den Blättern einer Artemisia ähnlich, ſeidenhaarig. Trauben endſtändig, 2½—4 em lang, dicht. Blüten rot. Beliebte Kalt- hauspflanze. — G. absinthifolia H. Br., Weſt⸗Auſtralien. Wird höher als vorige. Blütezeit: Frühling! Blätter größer, an Artemisia Absinthium erinnernd; Blüten- trauben lockerer 5—8 em lang, leuchtend-rot. Reich und ſchön blühende Kalthauspflanzen! 2839. Grevillea rosmarinifôlia A. Cunn. (syn. G. riparia Szeb.), Nosmarinblätterige Grevillie. Neu-Südwales. Strauch, bis 180 cm hoch, dichtbehaart. Blätter linealiſch-lanzettlich, ſcharfzugeſpitzt, 4 cm lang, oberſeits kahl, unterſeits ſilberhaarig; Rand ſtark zu— rückgebogen. Trauben kurz, dicht. Bekannte Art. 2840. Grevillea robüsta A. Cunn., Robuſte Grevillie. Queensland, Neu-Südwales. Baum von 24 m Höhe; Blätter gefiedert, 15—20 em lang, Fiedern meiſt doppeltgefiedert, lanzettlich, am Rande umgerollt, oberſeits kahl, unterſeits behaart. Trauben einſeitswendig. Blüht nur als große Pflanze. Aus- gezeichnete Kalthaus- und Zimmerpflanze. — kahl, unterſeits ſilberhaarig. Blütentrauben ſehr kurz, Verwendung. Alle ſind intereſſante und ſchöne faſt doldig, ſitzend, endſtändig; Blüten gelblichgrün Pflanzen fürs Kalthaus. Vermehrung durch Steck- mit rot. — G. punicea H. B., Blätter länglich- linge, letztere wachſen gewöhnlich gut an. Vorſichtiges elliptiſch bis eirund, ſtumpflich, am Rande gerollt. Begießen iſt auch bei den Grevillea - Arten Haupt- 2837. Grevillea Hilliäna F. v. Muell., Hills bedingung. Die feinblätterigen Arten verlangen eine Grevillie. Neu-Südwales, Queensland. Starker Strauch leichtere Erdmiſchung als die übrigen. Kultur ſonſt oder Baum. Blätter (an derſelben Pflanze) breit- ganz wie unter Nr. 2845. Grevillea punicea. Gattung 981. Häkea Schrad., Hafen, O XXIV 3; XXVI 14; XXXI 45 (nach dem hannöverſchen Miniſter und Botaniker Freiherrn v. Hake benannt). Blüten meiſt unregelmäßig. Kronkelchröhre zurück— gerollt oder unter dem Saume zurückgekrümmt, ſeltener gerade, zur Blütezeit häufig geſpalten, die Zipfel dann aber oft noch zuſammen— hängend. Konnektiv zwiſchen den Staubkölbchenhälften nicht über die Staubkölbchen verlängert. Fruchtknoten (meiſt kurz⸗) geſtielt, Zeiig, am Grunde mit einem fleiſchigen, halb-ringförmigen oder einſeitigen, bisweilen ſehr kleinen Discus (Polſter, Drüſenſcheibe). Griffelende kegel- oder ſcheibenförmig. Kapſelfrucht 1— 2 ſamig. Samen an der Spitze langgeflügelt. Sträucher, ſeltener Bäume. Blätter wechſelſtändig, von verſchiedener Geſtalt. Blütenpaare in meiſt achſel-, ſeltener endſtändigen Trauben oder Büſcheln. — 100 Arten, in Auſtralien. B.: A. Blüten meiſt in kurzen Trauben oder Büſcheln; Griffelende ſchief oder ſeitlich verbreitert. Kronkelch unterhalb des Saumes en 1. Kronkelch behaart: H. Baxteri R. Br., Blätter ſehr breit-keilförmig, dick, ungeteilt, gezähnt. H. ceratophylla R. . (syn. H. acanthophylla Lk.), Blätter keilförmig oder länglich, dick, oft geteilt. H. lasiantha K. Br., Blätter nicht ſehr dick, länglich lanzettlich oder oval-elliptiſch, nur 2½—5 cm lang, bei H. eriantha K. Br. 7½—13 em lang. H. trifurcata KR. Br., faſt alle Blätter rund und geteilt. — 2. Kronkelch kahl: H. glabella R. By, Blätter länglich- keilförmig, ſitzend, gesähnt, alle Zeile oft bläulich-angehaudt. H. ruscifolia Labill., Blätter geftielt, klein, ſcharfzugeſpitzt, bis 2!/, cm lang; Blüten weiß. H. saligna Knight (syn. Embothrium salignum Andr.) Blätter kurzgeſtielt, lanzettlich, ſtumpf, ganzrandig, 7—15 em lang. B. Blüten meiſt in kurzen Trauben oder Büſcheln; Griffelende gerade oder nur wenig iur Kronkelch unterhalb des Saumes zurückgebogen. 1. Blätter langgeftielt, flach, ganzrandig, genervt: H. laurina E. Br. (syn. H. eucalyptodes Meissn.). — 2. Blätter ſitzend (ganzrandig), genervt: H. ferruginea Sw. (syn. H. repanda R. Br.). — 3. Blätter nerbenlo®: H. oleifolia R. Br. (syn. H. ligustrina Knight), Blätter länglich-lanzettlich, ganzrandig oder nur mit 1 oder 2 kleinen Zähnen. H. florida R. Br., Blätter 4—6 cm lang, lanzettlich, ſcharfzugeſpitzt, am Rande gezähnt. H. varia R Br. (syn. H. tuberculata R. Br.), Blätter mehr oder weniger keilförmig bis gefiedert, mit ſcharfen Zähnen oder Zipfeln, die hier und da faſt ſtielrund ſind. C. Blüten in kurzen Trauben oder ſitzenden Büſcheln; Kronkelch gerade, in der Knoſpenlage mit aufrechtem Saume; Blätter 7—10 em lang, rund, ſtarr-ſtachelſpitzig, gezähnt: H. suaveolens R. Br. (syn. H. pectinata Colla). Verwendung. Alle Arten find angenehme immergrüne Kalthauspflanzen. Kultur wie unter Nr. 2845. Ver⸗ mehrung durch Stecklinge ziemlich leicht; Anzucht aus Samen desgleichen. Gattung 982. Emböthrium Forst., Grubenkölbchen, O XXIV; XXVIIA; XXXI45 (griechiſch: en — in, bothrion — Grübchen; Staubkölbchen in Grübchen der Kronkelchblätter). Blüten wenig unregelmäßig. Kronkelchröhre chlindriſch, bisweilen geſchlitzt; Saum ſchief oder zurückgekrümmt, die Teile zur Blütezeit getrennt. Konnektiv nicht über das Kölbchen Gattung 981. Häkea bis Gattung 984. Bänksin. Fr. 28352815. 891 verlängert. Fruchtknoten langgeſtielt, ſchmal, am Grunde mit einem halb- ringförmigen, einſeitigen, ganzen oder undeutlich— 3 lappigen Fruchtknotenpolſter (Discus). Eierchen zahlreich. Griffel an der Spitze länglich⸗ſpindelförmig oder ſchief-ſcheiben⸗ förmig. Balgkapſel lederig, geſtielt. Bäume oder Sträucher. Blätter wechſelſtändig, ungeteilt, ganzrandig. Blüten anſehnlich, rot, einzeln oder paarweis an endſtändigen Trauben; Hüllblätter unter der Traube fehlend oder nur wenige gefärbte, kaum einhüllende. Deckblätter der Blütenpaare klein oder fehlend. — 4 Arten, im N außertropiſchen oder andinen Amerika. 2841. Emböthrium coceineum Forst. Schar⸗ Verwendung. Von dieſen Arten iſt E. cocei- lachrotes Grubenkölbchen. Blütezeit: Juni, Juli. neum eine der wertvollſten Kalt- oder Kaphaus— — Blätter länglich, bisweilen gegenſtändig; Blüten pflanzen. Man pflanzt es entweder in den freien ſcharlachrot; Griffelende gerade. — E. lanceolatum Grund des Hauſes in faſerige Heideerde mit / Raſen— Ruiz et Pav., Griffel ebenſo, Blätter mehr lanzettlich. erde und Sand und zieht es ſpalierartig an der Wand — E. grandiflorum Zam., Griffelende ſchief. Drüſe eines luftigen Kalthauſes, oder man kultiviert es in am Fruchtknotenſtiel angewachſen und dicht angedrückt. entſprechend großen Töpfen mit guter Scherbeneinlage. Blüten groß. — E. Wickhamii Hill. et Muell., | Vermehrung durch Ablieger. Halbreife Stecklinge Griffelende ſchief; Blüten ſehr lang geſtielt; Drüſen— | wachjen immerhin ſchwierig. Kultur ſiehe unter ſcheibe hufeiſenförmig. Nr. 2845. = m — Gattung 983. Stenocärpus . Br, Schmalfrucht, O XXIV3; XXVI14; XXXI45 (griechiſch: stenos — ſchmal, karpos — Frucht; Frucht Sehr dünn). Blüten zwitterig, wenig ungleich. Kronkelchröhre verlängert, chylindriſch, nach der Blüte bisweilen geſpalten; Saumteile eirund, ſpäter vom Grunde an getrennt und zurückgekrümmt. Staub— kölbchen breit⸗eiförmig. Fruchtknoten geſtielt, am Grunde von einem kurz-⸗becherförmigen oder undeutlichen Polſter (Discus) um— geben. Griffel lang, mit ſchiefer, verbreiterter, inmitten die Narbe tragender Spitze. Balgkapſel lederig, meiſt ſchmal. Bäume. Blätter wechſelſtändig oder zerſtreut, ganz oder 1—3 mal-fiederſpaltig. Blüten gelb oder rot, in Dolden. Blütendeckblätter klein oder fehlend. — 14 Arten; 11 in Neu-Kaledonien, 3 in Auſtralien. Z. B.: 2842. Stenocärpus sinuätus Zndl. (syn. S. rot. Sit ſehr zierend und nach Angler die ſchönſte Cunninghamii Hoolc., Agnotus sinuatus Cunm.), Art der Familie. — S. salignus E. Br. (syn. Hakea Buchtige Schmalfrucht. Queensland, Neu-Südwales. rubricaulis Coll, Embothrium rubricaulis 62e, Kahler Baum. Blätter 15—30 em lang, entweder ein kleiner Baum mit nur 5—10 cm langen, länglich— ungeteilt, länglich-lanzettlich, oder gefiedert und dann lanzettlichen oder elliptiſchen Blättern; Blütendolden jederſeits der Rippe mit 4—6 länglichen, kahlen gelblichweiß. — Verwendung und Kultur wie Blättchen, unterſeits rötlich. Blütendolden ſcharlach- unter Nr. 2845. Gattung 984. Bänksia L. /, Baukſie, O XXIV 32; XXXI 45 (nach dem engliſchen Reiſenden Joſ. Banks, F 1820, benannt). Kronkelchröhre dünn, zur Blütezeit bisweilen geſpalten oder in ihre 4 Teile getrennt, während der Kronkelchſaum ſeine Teile oft noch lange verbunden behält. Staubkölbchen ſchmal, ihr Mittelband dick und verlängert. Fruchtknoten klein, ſitzend. Griffel bogig durch einen Spalt der Kronkelchröhre hervorragend, mit kleiner Narbe. Samen 2, oben mit rundlichem Flügel. Bäume oder Sträucher. Blätter wechſel- oder ſeltener faſt quirlſtändig, meiſt ſchmal, ganz, gezähnt oder fiederſpaltig. Blütenpaare auf einem gewölbten Blütenboden oder an ſolcher Spindel ſitzend, und zwar auch im unteren Teile vorhanden [in Gtg. Dryandra J. fil. die Blütenköpfe an ihrem Grunde leere Hüllblätter beſitzend; D. mucronulata K. Br. iſt ſehr ſchön], in dichten, länglichen, ſeltener kugeligen, zwiſchen den oberjten Laubblättern ſitzenden Ahren. Deck— blätter mit je 2 kleineren, am Rande zottigen Deckblättchen, dachziegelig. Fruchttragende Ahre durch die bleibenden Deckblätter einen dicken, holzigen Zapfen darſtellend. — 46 Arten, in Auſtralien. A. Griffelende nicht geſtreift. 1. Blätter lineal-lanzettlich, länglich oder keilförmig, unterſeits weißfilzig, mit zurückgebogenem Rand, ganzrandig oder gezähnt; Griffel zuerſt gekrümmt, nach dem Offnen der Blüte gerade . . B. marginata. 2843. 2. Blätter linealiſch oder lanzettlich, unterſeits weißfilzig, mit face oder Zurückgerolttem Rande, üngeteit 5 gezähnt bis fiederteilig. Griffel auch nach dem Offnen der Blüte e : B. collina. 2844. B. Griffelende kantig und gefurcht oder geſtreift .. B. speciosa. 2845. 2843. Banksia marginäta Cav. (syn. 8 | 5 8 em lang, die De nichtblühenden Zweige größer, australis R. Br., B. Gunnii Meissn.), Geränderte ſchmäler, mehr oder weniger gezähnt; Ahren eylindriſch, Bankſie. Neu⸗Südwales, Viktoria. Buſchiger Strauch, gelb, 9—18 cm lang. 3—5 m hoch. Zweige behaart. Blätter der blühenden 2845. Bänksia speciösa R. Br., Prächtige Aſte kurzgeſtielt, länglich-lanzettlich bis breit-linealiſch, Yankfie. Weſt⸗Auſtralien. Hoher Strauch mit dicht— gewöhnlich ganzrandig; Blätter der nicht blühenden behaarten Zweigen. Blätter kurzgeſtielt, bis 1 Fuß Zweige größer, ſtark geſägt; alle unterſeits weißfilzig. lang, bis zur Mitte geteilt, mit rundlich-dreieckigen Ahren cylindriſch, 9 em lang, gelb. — B. integri- Zähnen, unterſeits weißfilzig, im allgemeinen viel folia L. (syn. B. spicata Gaeriu., B. oleifolia Cap.), ſchmäler als bei B. grandis, die Pflanze auch mehr Queensland, Viktoria; baumartig, junge Zweige be- verzweigt. Ahre ſehr dick, eiförmig. Sehr ſchöne, haart. Blätter länglich⸗ keilförmig oder lanzettlich, aber ſeltene und empfindliche ee ganzrandig oder unregelmäßig gezähnt, ”—8 cm lang. Verwendung und allgemeine Kultur der Proteaceae. Ahren 8—12 cm lang, eylindriſch, gelb. Sie ſind intereſſante und ſchöne Dekorationspflanzen, 2844. Bänksia collina R. Br. (syn. B. Cunning- im Winter für Kalthäuſer von + 5 bis 89 C., im hamii Seb., B. Guentheri HRgl., B. littoralis Lindl., Sommer zu Gruppen im Freien. Manche, beſonders nicht R. Hr. 1 Hügel-VBankſie. Strauch, 3 —4 m hoch. Arten von Grevillea und Banksia, zieren durch die Junge Zweige behaart. Blätter linealiſch, Unterſeite Fülle ihrer ſchön gefärbten Blütenſtände; von anderen, weißfilzig, Rand ſchwach-zurückgekrümmt, ſtarkgezähnt, z. B. von Grevillea robusta, läßt ſich das Laub gut ſeltener mehr oder weniger ganzrandig. Ahren zu Blumengewinden verwenden. Als Zimmerpflanzen cylindriſch, 7— 15 em lang, gelb. — B. verticillata haben fie gewöhnlich keine allzugroße Dauer, da die R. Br., Weſt⸗Auſtralien; kleiner Baum; Blätter in Proteaceae ſehr anſpruchsvoll find. Sie ſind Prüf— Quirlen zu 4—6, länglich⸗ lanzettlich oder breit⸗line⸗ ſteine für die Tüchtigkeit des Kultivators. Kultur: aliſch, am Rande zurückgekrümmt, unterſeits weiß, die Man unterhält fie bei + 5 bis 8° C. an einem der blühenden Zweige ganzrandig oder ſchwachgezähnt, trocknen Standorte des Kap- oder hellen Kalthauſes. 892 Im Winter Vorſicht beim Begießen!, bei übermäßiger Näſſe werden ſie leicht ſtammfaul. Das Verpflanzen geſchieht am beſten zeitig im Frühjahr, vor dem Triebe, in eine Miſchung von 2 Teilen Heideerde, etwas Torfbrocken, 1 Teil Lauberde, Zuſatz von etwas altem Lehm und reichlichem Sand. Gute Scherbeneinlage in die Töpfe iſt notwendig. Jungen Pflanzen giebt man eine etwas leichtere Erdmiſchung. Vermehrung durch Samen, welcher ziemlich lange liegt und halb— warm geſtellt wird; ferner durch Sommerſtecklinge, die oft ſchwierig wurzeln. Die Stecklinge wählt man von nicht zu ſehr erhärteten Trieben, dürfen aber auch nicht zu krautartig ſein. Man ſteckt ſie halbwarm (+ 12 bis 15° C.) in recht ſandige Heideerde in Schalen, hält ſie bis zur Bewurzelung unter Glasglocken, welche täglich auszuwiſchen ſind. Die Stecklingsſchalen überwintert man bei 10 bis 120 C. dicht unter Glas, pflanzt die bewurzelten Stecklinge im Frühjahre einzeln in kleine Töpfe, bringt dieſelben ins halbwarme Miſtbeet dicht unter Glas und gewöhnt ſie ſpäter allmählich an freie Luft und volles Sonnenlicht. Während der Sommermonate bringt man die Familie 169. Proteaceae und Familie 170. Thymelaeaceae, = XXXI 47. Pflanzen ins Freie an einen vor ſtarken Zugwinden geſchützten Ort, ſenkt die Töpfe in halber Höhe ein und achtet darauf, daß ſie nie zu ſtark austrocknen, aber auch nicht von Näſſe zu leiden haben. Gegen letzteren Übelſtand ſchützt gute Scherbeneinlage ſchon bedeutend. Gar nicht dringend genug kann auf achtſames Begießen hingewieſen werden; das Ver⸗ ſchwinden der früher viel gepflegten Proteaceae aus den Kulturen iſt in erſter Linie dem Vergießen mit zuzuſchreiben. Die Proteaceae ſind Humus- wurzler, und deshalb ſei man betreffs der Düngung ſehr vorſichtig. (Siehe die „Grundzüge der Garten— kultur“ von A. Voß, Seite 61 und 87.) Bei Pflanzen mit gut durchwurzeltem Erdballen iſt eine Düngung von aufgelöſtem Kuhmiſt, in ſchwacher Löſung gegeben, während des Triebes (aber nicht bei friſch verpflanzten Exemplaren!) fördernd. Wer mit der Kultur der Proteaceae wenig vertraut iſt, unterlaſſe die Düngung lieber ganz. Trockner, heller Stand zu jeder Jahres- zeit, Überſprengen bei hellem, warmem Wetter, vor- ſichtiges Verpflanzen und aufmerkſames Begießen ſind die Hauptkulturbedingungen für alle Proteaceae. Fam. 170. THYMELAEACEAE, Seidelbaſtgewächſe. e NXXI 47 (Nr. 2846 - 2852 aus fünf Gattungen.) I. Staubblätter 2, dem Kronkelchſchlunde eingefügt. II. Staubblätter 8. Fruchtknoten 1fächerig, Letig. 1. Kronkelchröhre ohne Schüppchen oder Nebenkrone. Blüten zwitterig. Gattung 986 Daphne. 987 Wikstroemia. 988 Passerina. 2. Kronkelch innen mit (meiſt 4 oder 8) Schüppchen. Gattung 989 Gnidia. Gattung 985 Pimelea. Gattung 985. Pimelea Banks, Glanzſtrauch, XIII II; XXVL12: Ro (griechiſch: pimele, pimeles — Fett, Schmer). Blüten zwitterig, ſeltener vielehig oder 2 häuſig. Kronkelchröhre cylindriſch, 4lappig; Schlund innen nackt oder der Quere nach verdickt oder etwas gefaltet. Fruchtknoten 1fächerig, am Grunde ohne Drüſenpolſter. Griffel lang, mit kopfiger Narbe. Frucht klein, häutig, ſeltener ſaftig. Sträucher oder Halbſträucher, ſeltener Kräuter. Blätter gegen- oder zerſtreutſtändig, meiſt ziemlich klein. Blüten kopfig-ährig oder büſchelig, end- oder achſelſtändig, ſehr ſelten einzeln. — 76 Arten, in Auſtralien und Neuſeeland. Z. B.: P. decussata R. Br., Blüten hellroſenrot, in Endköpfchen. — P. linifolia Sm., Blüten weiß. — P. Verschaffeltii Morr., ſchneeweiß. — P. suaveolens Meissn., ſchwefelgelb. Immergrüne Kalthauspflanzen. Kultur und Vermehrung wie Nr. 1199 und andere ſog. „Neuholländer“, z. B. Coleonema, Chorizema oder kapiſche Erica, Seite 607. Anzucht aus Samen. Ausſaat im Frühjahr in Heide- oder ſandige Moor- oder Torferde in Töpfe und warm ſtellen. Keimkraft der Samen höchſtens 1 Jahr. Gattung 986. Daphne L., Seidelbaſt, OC XXVI14; XXXI 47 (griechiſch: daphne — Lorbeerbaum; hier und da Ahnlichkeit mit Lorbeergewächſen). Kronkelchröhre cylindriſch, am Grunde oft breiter, mit 4 lappigem, abſtehendem Saum. Staubblätter 8, mit ſehr kurzen Staubfäden, Zreihig der Röhre eingefügt, nicht oder die oberen kaum herausragend. Staubkölbchen faſt ſitzend. Griffel äußerſt kurz oder fehlend; Narbe groß, kopfig; Fruchtknoten unten ohne Drüſenſchuppen. Frucht eine fleiſchige oder faſt trockene, lſamige Beere. Sträucher. Blätter gegenſtändig oder zer⸗ ſtreut, gehäuft oder entferntſtehend. Blüten weiß, rot, gelb, grünlich, kopfig oder kurztraubig, oder ſeitenſtändig aus älteren Knoten, in den Blattachſeln oder unterhalb der neuen Sproſſe. — 36 Arten, in Europa und dem gemäßigten Aſien. AR Bauer fommergrün. . Blüten vor oder mit dem der SIT am BU N Holze „ eee ſitzend oder faſt ſitzend. a) Fruchtknoten kahl : . Mezereum (Tafel 95). 2846. b) Fruchtknoten zottig: I Genius 8. et 2, Aan 0 1 m hoc 9 1 Blütezeit: 5 April. Pflanze ſeiden⸗ haarig. Blätter Regent an dig kahl. Blüten zu 3—7, geruchlos, lila. Fruchtknoten kurzgeſtielt, ganz zottig, bei D. Fortunei Lindl. faſt ſitzend und unterhalb der Mitte kahl. — Topfpflanzen des Kalthauſes oder der Wintergärten, wo ſie ſchon im Februar blühen können. Blüten auf (kurzen oder verlängerten) belaubten c nicht aus den Knoſpen des ausgereiften Holzes her— d. Fruchtknoten kahl [bei D. alpina L. (syn. D. candida Wittm.) dichtbehaart! oder an feinem Scheitel ver— einzelte Haare: D. altaica Pall., 60 em hoch; Blüten weiß. — D. caucasica Pall., etwa 1 m hoch; Fruchtknoten am Scheitel ſpärlich-zottig; Blüten weiß. a B. Blätter immergrün. 1. Blütenköpfe oder Dolden einzeln endſtändig. a) Blätter wenigſtens unterſeits behaart; Fruchtknoten dicht-behaart . b) Blätter von Anfang an lahk * Fruchtknoten behaart; Kronkelch ſelten kahl Fruchtknoten und Kronkelch kahl 2. Blüten in faſt ſitzenden, 5⸗ bis vielblütigen Ahren oder in i geitielten Köpfen. a) Blüten in kurzen, faſt ſitzenden, 5—12 blütigen Ahren oder Trauben p) Blüten in geſtielten, 3—6=, D. glomerata Lam. blaßrot. D. sericea. 2847. D. Blagayana. 2848. D. Cneorum. 2849. D. odora. 2850. Kronkelch außen kahl, zeitig 1 fan 0 Laureola. 2851. zuweilen nur 1blütigen Köpfchen: D. pontica 855 Kronkelch gelblichweiß bis grünlich, bei 2846. * Daphne Mezereum Z., Tafel 95, 380. Gemeiner Heidelbaft. Europa, Nordaſien; bei uns in Bergwäldern. Blütezeit: Ende März oder Anfang April, ſelten ſchon im Herbſt. — Pflanzen aufrecht, buſchig werdend und im höheren Alter faſt kugelige Sträucher von bis 80 em Durchmeſſer bildend und im Frühling reich mit Blüten, im Herbſt mit ſchönen, ſcharlachroten Beeren geſchmückt. Stengel und Blätter kahl. Blätter wechſelſtändig, aus keilförmigem Grunde verkehrt— lanzettlich bis ſchmal-länglich, unterſeits graugrün. Blüten meiſt zu Zen, von Deckblättern begleitet, wohl— riechend. Kronkelch außen ſeidenhaarig, mit eirunden, ſpitzen oder ſtumpflichen Zipfeln, die etwa ſo lang als die Röhre und lebhaft⸗purpurroſenrot, bei f. flore albo weiß ſind. Beeren kahl, rundlich-oval, ſcharlachrot, bei f. fructu luteo gelblich und Blüten weißlich. f. foliis variegatis hat bunte Blätter. Verwendung. Es iſt ein geradezu präch— tiger Blütenſtrauch, der doppelt wertvoll iſt, weil er ſchon ſehr zeitig im Frühling blüht, ſodann, weil ihn im Herbſt die leuchtenden Früchte zieren; und wenn auch Rinde, Früchte und Wurzeln giftig ſind, ſo iſt das nicht Grund genug, dieſen Strauch aus unſeren Derſelbe ſei allgemein 2 Aſtchen. Blü⸗ Ziergärten zu verbannen. empfohlen und ſollte in mittleren und größeren Ziergärten überhaupt nie fehlen! an halbſchattigen Standorten und, da er ja in lichten Bergwäldern wild wächſt, in Waldhumus oder Lauberde, außerdem mit etwas Lehmerde vermiſchten Boden. Der dicken und wenigen Wurzeln wegen, die zudem nach Beſchädigung leicht faulen, vertragen ſtärkere Exemplare das Verpflanzen überhaupt nicht, und das mag auch der Grund ſein, warum man dieſen Prachtſtrauch viel zu ſelten ange— pflanzt findet. Beſſer aber Anzucht aus Samen. dann im nächſten Frühling zumeiſt ſchon keimen werden. — Keimkraft der Samen höchſtens 1 Jahr. 2847. Daphne sericen Va (syn. D. collina Sm.), Seiden haariger Seidelbaſt. Südeuropa. Kleiner Strauch, 30—40 cm hoch, doldentraubig-veräſtelt. Blütezeit: April bis Juni. — Zweige dichtzottig; Blätter ſchmal, keilförmig-länglich, ſtumpf, am Rande etwas zurückgerollt, unterſeits dicht grauſeidig-zottig; Köpfe wenigblütig; Blütenſtützblätter deckblattartig. Kronkelch dicht ſeidig-weißfilzig, innen rot; ſeine Zipfel eirund, ſtumpf oder ausgerandet, faſt / ſo lang als die Röhre. 2848. Daphne Blagayäna Freyer, nicht hort., lagays Seidelbaſt. Krain, Steiermark. Sträuchlein, 15—30 em hoch. Blütezeit: Juni. — Zweige kahl. Blätter breitkeilförmig-länglich, ſtumpf, an den Zweig⸗Enden gehäuft. Blütenköpfchen vielblütig, mit Blütenſtützblättern. Strauch, /—1½ m hoch. Kultur am beſten Gattung 985. Pimeléa und Gattung 986. Daphne. einem reichlich mit endſtändig, ge— Alſo nur ganz junge Pflanzen jegen! Ausſaat im Herbit | in Lauberde bald nach der Reife der Samen, welche f g 5 5 | ch zeit: April, oft auch früher. — Blätter länglich- lanzettlich oder elliptiſch, ſpitz, kahl, glänzend, gedrängt— Freiland und Nr. 28462851. 893 lanzettlich, ſpitzlich oder ſtumpf. Blütenköpfe 6 bis 10- blütig, oft mit krautigen Blütenſtützblättern. Blüten trübroſa, ſeltener weiß, wohlriechend, meiſt die Blätter nicht überragend. Kronkelch dichtweich— haarig-filzig; ſeine Zipfel oval, ſtumpf, halb ſo lang als die Röhre. Fruchtknoten viel länger als ſein Stiel; Griffel ſo lang wie die Narbe. — Ein Baſtard: D. Cneorum X sericea (syn. D. neapolitana Zodd., D. Blagayana hort., nicht Breyens DD. Elisae Vis.) iſt eine der bekannteren Arten für Topfkultur und hat bald kahl werdende, länglich-ver⸗ kehrteirunde, ſtumpfe, am Rande faſt zurückgerollte Blätter und feinhaarige tenſtützblätter frautig [bei D. petraea Leibold ge- färbt]; Blüten Rosmarinblätteriger Seidelbaſt. häuft, geſtielt, wollig, roſenrot (oder lilafarben?), die Blätter über— ragend; Fruchtknoten länger als ſein Stielchen. 2850. Daphne odora Thbg. (syn. D. japonica Thbg., D. sinensis Zam.), Wohlriechender Seidelbaſt. Japan, China. Strauch, bis 1½ m hoch. Blüte— ſtehend, bis 7 cm lang. Blütenköpfe etwa 11 blütig; Blütenſtützblätter krautig. Kronkelch weiß oder blaßrot, auswendig gerötet [bei k. rubra (syn. D. cannabina Wall.) purpurrot], angenehm duftend; ſeine Zipfel eirund-länglich, ſpitz oder ſtumpflich. f. foliis marginatis iſt buntblätterig. Art und Formen ſind ſchön, auch für Zimmerkultur geeignet. 2851. Daphne Lauréola L. (syn. D. multiflora Thore, D. major Lam, Thymelaea Laureola Scop.), Torbeerblätteriger Seidelbaſt. Mittel- und Süd— europa, Kleinaſien, Azoren. Strauch, 60—150 cm hoch. Blütezeit: Ende März bis Mitte Mai. — Blätter aus lang-keilförmigem Grunde breit-verkehrt— lanzettlich, ſpitz, glänzend (bei f. latifolia Meissn. etwas breiter, lanzettlich- oder elliptiſch-länglich). Kron— kelchzipfel eirund, ſpitz, noch nicht halb ſo lang als die Kronkelch kahl oder ſehr ſparſam⸗ weichhaarig, bis 2½ cm lang, gelblich weiß; ſeine Zipfel halb ſo lang als die Röhre. Fruchtknoten behaart, kürzer als ſein Stiel; Griffel etwas länger als die Narbe. Beeren weiß, ſaftig. 2849. Daphne Cneörum L. (syn. D. odorata Lam., Thymelaea Cneorum Scop.), Nosmarin- blätteriger Seidelbaſt (fr. Thymelée des Alpes; e. Garland-Flower). Südeuropa. Strauch, etwa fußhoch, mit niederliegenden Zweigen. Blütezeit: Mai, Juni, und zum zweitenmal im Auguſt, September. — Zweige kurzhaarig; Blätter keilförmig— Röhre. Griffel etwa ſo lang als die Narbe; Beere zuletzt ſchwarz. Blüten grünlichgelb, meiſt wohl— riechend; bei f. flore albo (?) weiß, bei f. flore rubro (?) rot. f. foliis variegatis hat bunte Blätter. — D. Hout- teana Pat. (syn. D. Mezereum foliis atropurpureis ı v. Houtte, D. Laureola & Mezereum ?) iſt in Wuchs und Blüte der D. Mezereum ähnlich. Blätter faſt lederartig, ausdauernd, ſchwarzpurpurrot, lanzett- lich; Blüten in ſeitenſtändigen, kleinen, geſtielten Trug— dolden oder Trauben, lilapurpurrot. — Verwendung. Abgeſehen von Nr. 2846, ſind alle übrigen Arten als im freien Lande nicht genügend Be ki, * * * * * 8 894 Familie 170. Thymelaeaceae bis Familie 172. Elaeagnaceae, O XXXI 46. winterhart zu betrachten und beſſer als Topfpflanzen Paphne alſo kühl und hell überwintern, und nur oder in Wintergärten zu kultivieren, wo ſie durch ihre etwa kurz vor und während der Blütezeit ſie ins frühzeitigere Blütezeit recht angenehm wirken. In warme Wohnzimmer nehmen. Die Blüten werden milden Gegenden Deutſchlands mag Überwinterung ſich jedoch bei nur + 5 bis 10% C. länger halten unter guter Fichtenzweigdecke noch vorteilhaft ſein. und ſchöner färben als im warmen Wohnzimmer. Außer D. Mezereum ſeien beſonders hervorgehoben Vom Herbſt ab mit dem Begießen knauſern. Anzucht als ſommergrüne Art: D. Fortunei, als immer- aus Samen nicht ſchwierig, doch muß die Ausſaat grüne: D. Cneorum (auf Steingruppen im Freien bald nach der Samenreife in Käſtchen oder Töpfe in unter Decke), D. Cneorum sericea und D. odora. ſandig⸗lehmige Lauberde erfolgen und die Gefäße im Kultur in einem recht humoſen Erdreich, am beſten Kalthauſe überwintert und mäßig feucht gehalten in einem Gemiſch von Waldhumus und mildem Wieſen- werden. Keimung im nächſten Frühling, bisweilen oder Ackerlehm; doch thut's anſtatt Waldhumus auch aber erſt nach Jahr und Tag. Auf junge, dreijährige Torf- und ſelbſt Wieſenmoorerde. Im Sommer biete Stämmchen von D. Laureola können andere immer⸗ man ihnen einen halbſchattigen, luftigen Standort; grüne Arten gepfropft werden; ſolche „Edelinge denn im Winter vertragen ſie eher ein paar Grad blühen dann oft reicher, als auf ihren eigenen Füßen. Kälte als längere Zeit hindurch den Aufenthalt im — Keimkraft der Samen kaum 1 Jahr. geheizten Wohnzimmer, was ſehr zu beachten iſt!; die a Gattung 987. Wikströemia Eudl., Wilſrönie, O XXVI 14; XXXI 47 (nach dem in der 1. Hälfte dieſes Jahrhunderts lebenden ſchwediſchen Botaniker Joh. Em. Wikſtroem Genre Wie Daphne, nur: Griffel kurz, Narbe groß; Fruchtknoten unten mit einem aus 4 oder 2 (jeltener 1) ſchmalen Schüppchen beſtehenden Discus (Drüſenpolſter) umgeben. Sträucher oder ſeltener Bäume. Blätter gegen-, ſeltener wechſelſtändig. Blüten an den Zweig⸗ ſpitzen büſchelig oder kurztraubig-ährig. — 20 Arten, im tropiſchen und öſtlichen Aſien, in Auſtralien und den Inſeln des Stillen Oceans. Blätter alle gegenſtändig, ſelten hier und da faſt zerſtreut; Blüten kopfig oder büſchelig; Beere ſaftig, nackt. 2852. Wikströemia indica C. A. Mey. (syn. Meissn. pr. sp. (syn. Daphne viridiflora Wall., W. Forsteri Desne., Daphne indica Z., D. canna- Diplomorpha (?) viridiflora C. A. Mey.) hat fait bina Schauer, nicht Wall.; D. foetida Z. fil., gegenſtändige, 2—4 em lange, aus keilförmigem Grunde Capura purpurata (2) Z. Al.), Indiſche Wikſtrömie. längliche oder verkehrteirund-längliche Blätter mit Geſellſchaftsinſeln, Auſtralien, China. Baumartiger abgerundeter Spitze; Blüten faſt kahl, grünlichgelb, Strauch, 1—3 m hoch. Blütezeit: zeitiges Frühjahr, wohlriechend. Früchte ſcharlachrot. vom Februar ab. — Blätter (etwa 2½ —5 em lang Verwendung. Ein ſeines angenehmen Geruchs bei 12—18 mm Breite) abſtehend, geſtielt, faſt leder? wegen wertvoller Winterblüher, wenn auch die artig, oval- oder lanzettlich-länglich, an beiden Enden Blüten, die einige Ahnlichkeit mit Orangenblüten ſpitz, mit zarten Netz- und Fiedernerven, nebſt den haben, nicht durch beſondere Schönheit ſich hervorthun. Zweigen kahl. Blüten in endſtändigen, faſt ſitzenden, Eine einzige blühende Pflanze genügt, um einen großen wenigblütigen Büſcheln, von durchdringendem Raum mit Orangeduft zu erfüllen. Kultur als Wohlgeruch, weiß oder außen grünlich oder pur- Kalthauspflanze oder im freien Grunde des Winter— purlich. Kronkelch feinflaumig, viel länger als das gartens bei + 3 bis 6 (bis 10)“ C. wie die immer- Blütenſtielchen und lange dauernd; ſeine Zipfel länglich, grünen Daphne, ſiehe unter Nr. 2851. Anzucht aus ſtumpf, etwa halb ſo lang als ſeine Röhre. Narbe Samen desgleichen. Vermehrung durch Stecklinge faſt ſitzend. Fruchtknoten am Grunde mit 4zähnigem, langwierig, im Auguſt, nur mäßig warm (4- 10 bis ſpäter geſpaltenem Drüſenbecher. f. viridiflfora 15° C.) und unter Glocke. Gattung 988. Passerina L., Paſſerinie, = XIII II; XXVI IA; XXXI 47. Kronkelchröhre aus eiförmigem Grunde kurz und 595 0 über dem Fruchtknoten ſpäter ringsumſchnitten; Kronkelchlappen 4, abſtehend, ſo lang als die Röhre. Staubblätter 8, dem Schlunde eingefügt, herausragend. Fruchtknoten kahl, am Grunde ohne Discus. Griffel fadenförmig, mit kugeliger, papillenhaariger Narbe. Frucht trocken. Immergrüne, meiſt heideartige Sträucher. Blätter klein, über Kreuz gegenſtändig; Blüten in den Achſeln von Deckblättern, die meiſt breiter ſind als die Stengelblätter, ſitzend und endſtändige Ahren bildend. — 4 Arten, in Südafrika. Z. B.: P. filiformis L., roſa. P. paleacea Wikstr., Deckblätter gefärbt. . ericodes L. Kalthauspflanzen; Kultur wie die ſogen. „Neuholländer“, z. B. Nr. 1199 Gattung 989. Gnidia L., Guidie, G = XIII II; XXVI 14; XXXI 47 (ſoll nach Gnidus oder Cnidus, einer Seeſtadt in Karien, benannt ſein). Blüten zwitterig. Kronkelchröhre cylindriſch, über dem Fruchtknoten ſpäter rundumſchnitten: Lappen 4, abſtehend; am Schlunde 4 oder 8 mit den Lappen abwechſelnde Schüppchen. Staub— blätter 8, dem Schlunde unter den Schüppchen eingefügt, die oberen oder alle kurz-herausragend. Frucht trocken, klein, vom bleibenden Kronkelchgrunde eingeſchloſſen. Rutenäſtige oder heideartige, immergrüne, im Spätſommer blühende Sträucher. Blätter meiſt klein oder ſchmal, gegenſtändig oder zerſtreut. Blüten weiß, gelb, rötlich oder violett, kopfig an den Zweig⸗Enden, ſeltener einzeln und achſelſtändig, meiſt ſehr zierlich. — 40 Arten, alle (bis auf 2—3 tropiſche) im ſüdlichen Afrika. Z. B.: G. denudata Lindl., blaßgelb, mit kürzeren, weißen Hüllſchuppen. — 6. 659 1 L., innen gelb, außen mit fuchsroten Hüllſchuppen. — G. pinifolia L., weiß, abends ſehr wohlriechend. Kalthauspflanzen. Kultur als Humuswurzler wie Nr. 1199. Familie 171. PENAEACEAE. 4 Sattungen (Gehölze) mit 20 ſüdauſtraliſchen Arten. Familie 172. ELAEAGNACEAE, G lweidengewächſe. &r XNxXXI 46. (Nr. 2853 —2857 aus drei-Gattungen.) Gattung 990. Elaeagnus L., Olweide, © XXXI 46; (XXVI 14) (griechiſch: elaion Sl, agnos — ein weidenähnlicher Baum). Blüten zwitterig. Kronkelch mit bleibendem Grunde, länglich oder kugelig, über der Schnürſtelle glockig oder trichterig, an der Spitze klappig-4ſpaltig und abfallend. Staubblätter 4, dem Schlunde ein— Gattung 987. Wikströ®mia bis Gattung 990. Elaeägnus. Fr. 28522855. 895 gefügt, bisweilen am Grunde durch einen vorragenden Ring verbunden. Griffel kurz, eimjeitig-benarbt. Frucht beerenartig, jeltener etwas trocken. Bäume oder Sträucher mit ſchilferiger oder ſternhaariger, meiſt ſilbergrauer, ſeltener bräunlicher Oberfläche. Blätter wechſelſtändig, geſtielt, ganzrandig. Blüten innen gelb, weiß oder grünlich, achſelſtändig, einzeln, zu 2—3 en oder bis— weilen gebüſchelt. — 15 Arten, in Südeuropa, Aſien, Auſtralien und Nordamerika. PR A. Oberer Kronkelchteil im Grunde mit langem, ſchornſteinartigem, den Griffel engumſchließendem Auswuchs. Blätter ſommergrün. E. angustifolia. 2853. B. Um den Griffel kein ſchornſteinartiger Kronkelch-Auswuchs. 1. Blätter oberſeits anfangs ſternhaarig, ſpäter kahl, ſommergrnrdrnr· nnn ½ . parvifolia. 2854. 2. Blätter oberſeits anfangs ſchilferig, ſpäter oft kahl. Ich: a) Blätter ſommergrün. Blüten am Grunde der heurigen Laubſproſſe in den Blattachſeorn .. E. argentea. 2855. b) Blätter immergrün, lederartig. Blüten in den Achſeln älterer Blätter. * Kelch röhrig, Fruchtſtiele nicht verlängert: E. pungens Thbg., nicht Seb.; Japan, China; ſparrig-dorniger Strauch; Blätter wellig, oberſeits zuletzt kahl und grün, unterſeits ſilber-ſchilferig, mit eingeſprengten, braunen Schilferchen. — E. glabra Thbg., Japan, China; Zweige rutenförmig, dornenlos, braun-ſchilferig, glänzend. — E. relexa Morr. et Des ne., nicht hort.!, iſt ein Baſtard E. pungens & glabra. * Fruchtſtiele ſtark verlängert, ſonſt wie *: E. ferruginea A. Rich. (syn. E. reflexa hort., nicht Morr. et Desne.!; E. Simonii hort., E. pungens hort. Sieb., nicht Thdg.!), Japan; Pflanze dornenlos. Blätter oberſeits zuletzt kahl, unterſeits roſtfarbig und ſilberig, ſpäter faſt nur roſtfarbig-ſchilferig. Kronkelchröhre 4ſeitig. *** Kelch glockig, faſt jo breit als lang: E. macrophylla Tg., nicht ort.“, Japan; Blätter breit-eirund, auf dicken, über 1 em langen Stielen. — Alle unter b) genannten Arten ſind fürs freie Land nicht zu empfehlen, weil zu empfindlich. 2853. Elaeägnus angustifölia Z. (syn. E. b) orientälis L. fil. pr. sp. (syn. E. hortensis hortensis M. B.), Schmalblätterige ölweide. Mittel- f. orientalis M. B., E. tomentosa Mnch., E. reflexa meergebiet, Orient. Baumartiger Strauch, bis 7 m | hort. nonn.!). Morgenländiſche S. O,, alle Teile hoch. Blütezeit: Ende Juni. — Aſte unbewehrt der Pflanze etwas üppiger entwickelt. Blätter der oder dornig. Blätter unterſeits oder beiderſeits filber- Blütenzweige länglich-oval, die der Langſproſſe oft weiß⸗ſchilferig, aus in einen kurzen Blattſtiel ver- aus faſt herzförmigem Grunde eirund⸗länglich, breiter ſchmälertem Grunde lanzettlich-linealiſch, elliptiſch oder und weicher als bei voriger Form, oberſeits auch eirund. Blüten achſelſtändig, 1—3, von Blütenſtielchen grüner und mehr mit Schilferchen bekleidet; Kronkelch— getragen, die faſt jo lang ſind als die Röhre des zipfel Zeckig-eirund, kaum halb jo lang als der obere ſilberweißen Kronkelches; Kronkelchlappen Zeckig, Teil der Kronkelchröhre, ebenſo der den Griffel um— ſpitz, innen gelb, kürzer als die Röhre. Griffel hüllende „Schornſtein“. Früchte ſaftig, größer, eßbar; a die Nuß etwa 17 mm lang. 2854. Elaeägnus parvifolia Wall,, Royle, Kleinblätterige Olweide. Himalaja. Strauch, etwa 5 m hoch. Blütezeit: Anfang Juni. — Junge Zweige ſilber-ſchilferig, ſelten mit eingeſprengten braunen Schilferſchüppchen. Blätter eirund-länglich bis elliptiſch, unregelmäßig-gezähnelt, oberſeits gelbgrün, unterſeits von Anfang an nur ſilber-ſchilferig. Frucht ſilber-ſchilferig; ihre Nuß Srippig, etwa 6 mm lang. Kronkelch innen rahmweiß. — E. longipes A. Gr. (syn. E. Kologa hort., nicht Schldl., BC; E. edulis Fort.), Japan; Strauch, 1—2 m hoch; Blütezeit: Anfang Mai. Zweige unbewehrt, die jüngeren braun-ſchilferig. Blätter eirund, eirund— länglich, verkehrteirund-länglich, ganzrandig, ſtumpf, ſeltener zugeſpitzt, oberſeits hellgrün, unterſeits ſilber— ſchilferig, aber anfangs mit eingeſprengten braunen Schilferchen. Kronkelchzipfel rundlich-eirund, ſtumpflich, innen ſchwefelgelb oder dunkler. Früchte länglich, lack-rot oder rotbraun, mit Wärzchen, eßbar, aber von etwas herbem und zuſammenziehendem Geſchmack. Nuß Srippig, meiſt 7—11 mm lang. 2855. Elaeägnus argenten Pursh (syn. E. commutata Bernh., E. latifolia hort., nicht LI, E. fusca Mord., E. glabra Hort.“, nicht Thby., E. macro- phylla hort., Shepherdia argentea hort., nicht NL. ), Schmalblätterige Olweide. Silberige Ölweide, Nordamerika. Strauch, 2—3 m f hoch. Blütezeit: Ende Mai, Anfang Juni. — Pflanze kahl. Frucht klein und trocken oder kaum etwas ſaftig, ausläufertreibend, dornenlos. Jüngere Zweige mit oder größer, olivenförmig und eßbar. — 2 Abarten: broncefarbig-braunen Schilferchen bedeckt. Blätter eirund a) normälis (syn. E. angustifolia Z., E. spinosa bis breit- lanzettlich, an beiden Enden verſchmälert, L., E. incana Zam., E. argentea Mnch., nicht hort.; oberſeits dichtſchilferig-ſilbergraugrün, unterſeits ebenſo, E. hortensis f. angustifolia M. B.), Echte S. O., aber auch mit eingeſprengten braunen Schilferſchüppchen. jüngere Pflanzen oft dornig; einjährige Rinde jilber- Kronkelchröhre vom Fruchtknoten ab kaum ſchilferig; Blätter der Blütenzweige ſchmallanzettlich, länger als die länglich-Z eckigen, ſpitzen Zipfel und oberjeit3 graugrün und lockerſchilferig, unterſeits dicht: wie dieſe innen blaßgelb. Früchte rundlich-eiförmig, ſilber⸗ſchilferig; Blätter der Langſproſſe oft oberſeits ſilber-ſchilferig, mehlig-troden, eßbar; Nuß ſchwach— friſch⸗grün und ohne Schilferſchüppchen. Kronkelchzipfel Srippig, etwa 8 mm lang. — Eine der in den Gärten breit⸗lanzettlich, ſolang als der obere Röhrenteil, innen | befannteften Arten und überall, vorzüglich in ſandig— blaßgelb; der den Griffel umhüllende „Schornſtein“ lehmigem Boden gedeihend. — kaum ½ jo lang als der obere Teil der Kronkelchröhre. Verwendung. Für mittlere und größere Frucht hellgelblich, ſilber-ſchilferig; Nuß 5—14 mm lang. Biergärten, für Anlagen und Parks als faſt unent— 896 Familie 172. Elaeagnaceae bis Familie 178. Euphorbiaceae, Or XXX 10. behrlich ſeien beſonders empfohlen: E. angustifolia man ſie ſtark einſtutzen. Vermehrung durch Grund⸗ f. normalis (auch f. orientalis), E. argentea Pursh | ſproſſe, Wurzelſchnittlinge und Ablieger. Anzucht und der roten eßbaren Früchte wegen E. longipes. aus Samen, der aber nur kurze Zeit keimfähig bleibt. Sie gedeihen in jedem lehmhaltigen, durchläſſigen, Ausſaat am beſten im Herbſt, bald nach der Ernte, Garten- und Ackerboden mittlerer Güte; E. argentea in Käſtchen oder Töpfe, die froſtfrei zu überwintern; auch noch in ziemlich trockenem, ſandigem Boden. andernfalls Ausſaat zeitig im nächſten Frühlinge. Wenn die Sträucher, die durch ihr Laubwerk ſehr Die Samen liegen lange, ehe ſie keimen. wirkungsvoll ſein können, unten kahl werden, darf Gattung 991. Hippöphaé L., Sanddorn, d= XXVI 46 (griechiſch: hippophäé, von hippos Pferd, phao — ich töte; war bei den Alten eine Euphorbia-Art). Blüten eingeſchlechtig und zwar faſt ſtets zweihäuſig. Männliche Pflanze: Kronkelch mit faſt fehlender Röhre, häutig, in der Knoſpe kugelig, faſt bis zum Grunde klappig-2 teilig. Staubblätter 4, ſeltener weniger. Fruchtknoten fehlt. Weibliche Pflanze: Kronkelch länglich, über dem Fruchtknoten kurz-zuſammengezogen, ſehr kurz- und undeutlich-2 lappig. Griffel ziemlich lang herausragend, oben verdickt, einſeitig⸗ oder faſt allſeitig-benarbt. Fruchtknoten eingeſchloſſen. Frucht beerenartig, kugelig, geſchloſſen, orangerot bis dottergelb. Sträucher, überall mit weißen oder roſtfarbigen Schilferſchuppen oder Sternhaaren bedeckt. Blätter wechſelſtändig, ſchmal. Blüten achſelſtändig, einzeln oder in kurzen Ahren oder Trauben, die männlichen ſitzend, die weiblichen geſtielt und ihre Traubenſpindel in einen beblätterten oder dornigen Zweig auswachſend, ſodaß ſpäter die Früchte am Grunde desſelben geknäuelt ſind. — 2 Arten, in Europa und Aſien. 2856. * Hippöpha@ rhamnödes T. (syn. Osyris männlichen, jo ſollte man vorzugsweiſe die erſteren rhamnodes Scop.), Kreuzdornartiger oder Gemeiner nehmen. Kultur Sanddorn. Europa, Sibirien, Kaukaſus. Strauch, in allerlei durch— 3—4 m hoch. Blütezeit: Ende März, Anfang April. läſſigem, am beſten Aſte und Zweige aſchgrau, in Dornen ausgehend; in ſandigem oder Blätter ſchmal⸗ linealiſch, oberſeits zerſtreut-ſchilferig, kieſigem Erdreich. e mit ſchwa ch-geſchlitzten ſilberweißen und Vermehrung durch mit eingeſprengten braunen Schilferchen. — H. Grundſproſſe und salicifolia D. Don (syn. H. conferta Wall), Strauch Stecklinge leicht. oder kleiner Baum, bis 6 m hoch; vom Himalaja. Anzucht aus Samen Aſte und Zweige dornenlos; Blätter größer, jchmal- langwierig, da ſolche länglichlanzettlich oder linealiſch⸗ lanzettlich, 5—10 cm 1—2 Jahre liegen, lang, unterſeits mit tief-zerſchlitzten, faſt ſtern- ehe ſie keimen, und haarartigen, weißen Schüppchen dicht bekleidet, auch dies natürlich auch mit einigen runden Schilferſchüppchen. Ganze Pflanze nur dann, wenn zur weniger ſilberfarben als vorige Art erſcheinend. Blütezeit blühende Verwendung beider Arten, namentlich der männliche Pflanzen erſteren, als ſehr angenehme Zierſträucher in in der Nähe der weib— mittleren und größeren Gärten und in Anlagen mit lichen geſtanden haben. friſchem bis feuchtem Boden. Da die weiblichen, — Keimkraft der beerentragenden Pflanzen ſchöner ſind als die | Samen nur 1 Jahr. Gemeiner Sanddorn. Gattung 992. Lepargyrea Raf, Büffelbeere, = XXVI 46 (griechiſch: leEpis — Schuppe, argyı&ös — ſilberig). Blüten 2häuſig. Männliche Pflanze: Kronkelch mit fait fehlender Röhre klappig⸗Ateilig. Staubblätter 8; Kölbchen jo lang als die Staubfäden; letztere mit kugeligen Drüſen abwechſelnd. Fruchtknoten fehlend. Weibliche Pflanze: Kronkelch eiförmig-länglich, über dem Fruchtknoten zuſammengezogen; Saum klappig-4lappig, abfallend. 8 Drüſen am Schlunde der Röhre befindlich. Frucht beerenartig, gelblich bis orangerot. Schilferſchuppige Sträucher oder Bäumchen. Blätter gegenſtändig, geſtielt, länglich, ganzrandig. Blüten klein, ſehr kurzährig oder -traubig; männliche Ahren meiſt mehrblütig, weibliche 2blütig. — 3 Arten, in Nordamerika. 2857. Lepargyrea argentea E. IL. Greene ſchilferig; Blätter länglich bis eirund-oval, oberſeits (syn. Shepherdia argentea N., Hippophaé argentea grün und anfangs ſternhaarig, ſpäter faſt kahl, unter- Pursh), Silberblätterige Büffeldeere. Baum oder ſeits faſt ſternfilzig-weiß, mit eingeſprengten rotbraunen Strauch, 4—6 m hoch. Blütezeit: April, Mai. Ein⸗ Schilferchen. Früchte gelblichrot. jährige Rinde ſilber-ſchilferig; Blätter ſchmal⸗läng⸗ ; ; lich, ſtumpf, oberſeits mit zerſtreuten, bleibenden Schilfer- 5 11 90 aber ce 1115 e chen, unterſeits jilber-fchilferig und mit eingeſprengten Lage; beſonders L. argentea iſt in rauhen Gegenden ſchwachbräunlichen Schilfern. — I. canadensis E. L. Deutſchlands zu ſchützen; ſie iſt die ſchönſte und ziert Greene (syn. Shepherdia canadensis Nutt., Hippopha& mehr als Nr. 2856. Vermehrung durch Ablieger, canadensis I.); Strauch oder Bäumchen, 24 m hoch; Blütezeit: April. Einjährige Rinde rotbraun e ee ee ee e, Familie 173. LORANTHACEAE. 13 Gattungen mit 500 faſt ausſchließlich e Arten, und zwar auf Bäumen ſchmarotzende Sträucher. Bei uns nur die Miſtel, * Viscum album L., immergrüner, meiſt hängender, buſchiger Strauch; Aſte gabelig⸗gegen⸗ ſtändig; Blätter gegenſtändig, dick, immergrün. Blüten gelblichgrün, im März, April; Beeren weiß, ſtarkklebrig (Vogelleim). Familie 174. SANTALACEAE, Santelgewächſe. 26 tropiſche Gattungen. Familie 175. MYZODENDRACEAE. Einzige Gattung: Myzodendron, im ſüdlichen Chile. Gattung 991. Hippöphae bis Gattung 993. Euphörbia. Ar.2856—_2857. 897 Familie 176. GRUBBIACEAE. Familie 177. BALANOPHORACEAE. Familie 178. EUPHORBIACEAE, Wolfs milchgewächſe. 0-7 XXX 10. (Nr. 2858— 2871 aus ſieben Gattungen.) I. Blüten ſcheinzwitterig — indem mehrere bis viele Staubblätter, von denen jedes einzelne in Wirklichkeit eine beſondere männliche Blüte bedeutet, einen meiſt geſtielten, Z fächerigen, ſpäter 3Zknöpfigen Fruchtknoten, welcher eine beſondere weibliche Blüte darſtellt, umgeben. Das Ganze iſt nun von einem gloden=, krug⸗, kreiſel⸗ oder ſchuhförmigen Hüllkelch eingeſchloſſen. (Dieſer Hüllkelch wird nun häufig noch von 2 oder mehr blumenkronartig gefärbten Deckblättern oder gefärbten Laubblättern geſtützt.) An der Mündung des meiſt unbedeutenden Hüllkelches finden ſich meiſt eigenartig geſtaltete, rundliche oder halbmondförmig⸗zackige, oft etwas abweichend gefärbte ſogen. Drüſenſchuppen. Die einzelnen Staubfäden haben einen ge— gliederten Stiel, der wohl auch winzige Kronkelchreſte trägt oder nackt iſt: beides kann auch bei der weiblichen Einzelblüte am Fruchtknotenſtielchen der Fall ſein —. Milchſaft vorhanden: Gattung 993 Euphörbia. II. Blüten 1 häuſig, ſehr ſelten 2 häuſig. 1. Blüten ſcheinbar an Blattſtielen oder Blättern erſcheinend. Gattung 994 Phyllänthus. 2. Blüten mit Kelch und Blumenkrone; nicht wie 1. Gattung 995 Jätropha. 996 Codiasum. 3. Blumenkr one fehlt, nur ein (oft doppelter) Kronkelch vorhanden. a) Staubblätter mit freien Staubfäden. * Blätter gelappt, fiederig oder Zzählig: Gattung Mänihot Adans., Blüten 1häuſig. Männliche Blüten mit 10 (zweireihigen) Staubblättern; weibliche mit 3fächerigem Fruchtknoten und 3 fnöpfiger Kapſel. Blüten in Trauben, ziemlich groß. Z. B.: M. utilissima Pohl. Warmhauspflanzen. Kultur wie Gtg. 995. * Blätter einfach, wohl gezähnt, aber nicht gelappt. Gattung 997 Acalypha. * Blätter einfach, ganzrandig, lederig. Blüten winzig grünlichgelb, in kleinen Achſelknäueln. Dichtbuſchige Freilandſträuchlein (namentlich als Einfaſſung der Gartenwege) oder Kalthaus— bäumchen: Gtg. Buxus L., O XXIV 4; z. B. B. sempervirens Z., Gem. Buchsbaum, Blätter oval oder länglich; Blütchen alle ungeſtielt. f. arborescens Mill. pr. sp., baumartig; f. angustifolia Mill. pr. sp.; f. myrtifolia Lam.; f. rotundifolia; f. suffruticosa Mill. pr. sp. b) Staubfäden zu einer Maſſe verwachſen. Gattung 998 Ricinus. 999 Dalechämpsia. Gattung 993. Euphörbia L., Wolfsmilch, G III 1; IVS; XXX 10 (nach dem Arzt des Königs Juba von Mauritanien [54 v. Chr.], Euphorbus, benannt, welcher zuerſt den Saft zur Heilung gebraucht Er fol). Der Hüllkelch, welcher Staubblätter und den Fruchtknoten zunächſt umgiebt, iſt kelchartig, regelmäßig oder kaum chief, glockig oder kreiſelförmig, meiſt krautig, mit 4—5, ſeltener 6—8 kurzen, ganzen oder geſchlitzten, oft zwiſchen den „Drüſen“ ver— borgenen Lappen. Die mit den Lappen abwechſelnden, getrennten „Drüſen“ ſind meiſt breit und abſtehend, ganz, rundlich, 2hörnig, halbmondförmig oder geteilt, auf dem Rücken noch mit einem blumenkronartigen Anhängſel verſehen oder nackt. Männliche Einzelblüten (Staubblätter) zahlreich. Weibliche Blüten einzeln, zwiſchen den männlichen, ſpäter verlängert und aus der Hülle herausragend. Fruchtknoten 3fächerig. Griffel 3. Kapſel als 3 Knöpfe ſich von der Mittelſäule löſend. Kräuter, Halbſträucher oder Sträucher, bisweilen auch kaktusartig und blattlos, ſtets Milchſaft führend. Untere oder alle Blätter wechſelſtändig, obere (namentlich die unter den Blütenzweigen) oft gegen- oder quirlſtändig, ſelten alle gegenſtändig. — 650 Arten. A. Krautige Pflanzen (einjährig oder Stauden; diejenigen unter 1b wohl auch im unteren Teile etwas verholzend). 1. Untere Blätter zerſtreut, obere gegen- oder quirlſtändig und meiſt (wenigſtens in der Umgebung der Blüten) gefärbt. a) Nebenblätter vorhanden, linealiſch. Blüten in Döldchen beiſammen. Drüſenſchuppen des Hüll— hänge! Einjährige Pflaunn sss 8 b) Nebenblätter nur drüſen förmig. Blüten in endſtändigen, doldentraubigen Trugdolden. Drüſenſchuppen des Hüllkelches ohne Anhängſel, becherförmig oder riſſig. Einjährige oder an ihrem Grunde etwas verholzende Kräuter. (Vergl. auch E. pulcherrima, Nr. 2863.) E. heterophylla. 2859. c) Echte Stauden (winterhart und mit alljährlich abſterbendem Kraut). Blätter zerſtreutſtehend, die des Blütenſtandes gegen- oder quirlſtändig, aber nicht abweichend gefärbt. Nebenblätter keine. Blüten doldenweis beiſammen. Hüllkelch— drüſen ohne Anhängſel, ganz oder zweihörnig (halbmondförmig). * Hüllkelchdrüſen quer-eirund, mit abgerundetem Rande, nicht zweihörnig. Kapſel igelſtachelig ne ,,,... ne * Hüllkelchdrüſen halbmondförmig oder zweihörnig. Blütenſtand doldig. Blätter zer— ten dichtſpiralig⸗geſtellt. Samen glatt! AUE: biglandulosa. 2861. 2. Auch die Stengelblätter über Kreuz gegenſtändig; Nebenblätter keine. Ein- (bis zwei- jährige, aufrechte, 60—120 cm hohe Pflanze mit wenigſtens auf der Unterſeite blaugrünen Blättern. Drüſenſchuppen des Hüllkelches zweihörnig: E. Lathyris L., Südeuropa. Ausſaat Ende März ins kalte Miſtbeet unter Glas; vielleicht auch im September an den Platz. B. Halbſtrauchige oder ſtrauchige, meiſt veräſtelte Pflanzen oder doch nicht ſolche mit dicken, fleiſchigen, kaktusartigen Säulen- oder Kugelſtämmen. 1. Pflanzen dornenlos. a) Blätter alle zerſtreutſtehend; Nebenblätter keine. Trugdöldchen achſel- und nebenher wohl auch endſtändig. Hüllkelchdrüſen 5, mit ganzrandigen Anhängſeln. Deckblättchen im Hüllkelch zwiſchen den männlichen Blütchen (Staubblättern) an ihrer Spitze langgefranſt. Mexikaniſche Sträucher . . E. fulgens. 2862. b) Untere Blätter zerſtreutſtehend; die oberſten in der Umgebung der unbedeutenden Blüten gegen- oder quirlſtändig und meiſt blumenblattartig-gefärbt; Nebenblätter nur drüſenförmig. Hüllkelche mit becherförmigen oder riſſigen Drüſenſchuppen, welche ohne Anhängſel find. Südamerika. (Vergl. auch Nr. 2859 und Verwandte! )))). c) Blätter zerſtreut, die des Blütenſtandes gegen- oder quirlſtändig. Nebenblätter fehlen. Blüten in faſt endſtändigen Trugdolden oder Doldentrauben. Hüllkelchdrüſen 5, ohne Anhängſel, ganzrandig, quer-eirund. Sträucher mit dicklichen, im unteren Teile völlig blattloſen und mit Narben bedeckten, nur nahe der Spitze beblätterten Aſte n . E. punicea. 2864. 2. Sehr dornige, veräſtelte Sträucher mit fleiſchigen Aſten und ſcharlachroten, leuchtenden Blüten-Stützblättern. Zweige ſtielrund oder undeutlich-kantig, kaum gefurcht. Stacheln paarweis. Die erhabenen Knoten- (oder Blattfuß—) Polſterchen an den Zweigen an ihrem Grunde getrentkktktktt n E. splendens. 2865. E Bojeri (Tafel 96). 2866. 3. Dicke, fleiſchige, kaktusartige Pflanzen mit zu 2 bis Zen beiſammenſtehenden Stacheln und meift unſcheinbaren Blütchen. (Siehe folgende Gruppe C.) C. Kaktusartige Pflanzen mit fleiſchigen, dicken, 3- bis vielkantigen, einfachen oder ſeltener veräſtelten Stämmen. 1. Stämme oder Aſte mit paarweis beiſammenſtehenden Stacheln. [E. neriifolia, gleichfalls mit paarweis geſtellten Stacheln, wird erſt im Alter kaktusartig.] Hierher gehören: E. macroglypha Lem. (syn. E. arborescens hort.); E. trigona Haw.; E. Vilmorin. Dritte Auflage. 57 E. marginata. 2858. * E. palustris. 2860. E. pulcherrima. 2863. 898 Familie 178. Euphorbiaceae, Wolfsmilchgewächſe. O XXX 10. Hermentiana Lem.; E. candelabrum Tremaux; E. officinarum L.; E. cereiformis (syn. E. polygona Lodd., nicht Haro. E. enneagona Haw.); E. heptagona L. (syn. Anthacantha Desmetiana Lem.) und E. polygona Haw., nicht Lodd. 2. Stämme ohne Stacheln (höchſtens die etwa bleibenden Blütenſtiele zu Stacheln verhärtend). mit 8—10 aufrechten, ſeltener ſpiralig verlaufenden Rippen. Hierher: E. meloformis Aft. (syn. E. pomiformis Thbg.). a) Drüſen des Hüllkelches flach und geteilt. Stamm kugelig⸗-apfelförmig, b) Drüſen des Hüllkelches faſt 2 lippig; die innere Lippe ſehr kurz oder undeutlich, die äußere am Rande handförmig⸗geſpalten: E. Caput Medusae L. (syn. Medusea fructuspina und M. tessellata Haw.), Meduſenhaupt-Wolfsmilch, Südafrika. f. major Ait. (syn. E. Commelini DC., Medusa major Hab.) hat einen verlängerten, an der Spitze nicht verdickten, unregelmäßig⸗ veräſtelten Stamm. 2858. Euphörbia marginäta Pursh (syn. E. leucoloma Raf., E. variegata Sims), Geränderte Wolfsmilch. Nordamerika. Einjährig, bis 80 cm hoch. Blütezeit: Sommer. — Stengel aufrecht, weißlich, dichtbe— blättert, oben gabelteilig, ab- 2 ſtehend⸗kurzhaarig. »Doldenäſte zu Zen, ſitzend, eirund oder terſeits an den Nerven kurzhaarig, die unteren grün, die oberen weiß— gerändert und von weißen Adern durchzogen. Blüten von einer gemein— ſamen Hülle aus blumenblattartigen, milchweißen oder grünlichweißen Blättern umgeben. Früchte kahl oder behaart; Samen weißlich oder hellgrau. Verwendung nur in Landſchaftsgärten auf Gruppen, die mit ſog. Dekorationspflanzen beſetzt ſind. Ihr Wert liegt nur in den bunten Blättern. Die Geränderte Wolfsmilch. Kultur der Arten unter C. im Kaphauſe bei + 6 bis 12° C. im Winter. Alle ſind ſehr giftig. Blätter geigenförmig oder eirund, die oberen geigen- oder eichenblattförmig, die oberſten als Hüllblätter ſchön ſcharlachrot; ſehr ſchön! f. graminifolia Michx. pr. sp. (syn. E. linifolia Vahl, E. hava- nensis Willd., E. trachyphylla A. Rich., E. angusti- folia Zockh., E. Lockhartii Steud., E. Morisoniana I.), Blätter faſt alle linealiſch-lanzettlich, meiſt ganz⸗ randig und unterſeits mehr kurz-rauhhaarig. f. minor HBolss., Blätter alle gleichförmig, faſt ganzrandig, wiederholt gabel⸗ teilig. Blätter jehr kurz geſtielt oder länglich, ſpitz, un- länglich-lanzettlich, die größeren 2—4 cm lang bei 8—10 mm Breite. — E. colo rata Hugelm., wärmeres Mexiko; einjährig, etwa fußhoch; Pflanze kahl; Blätter entferntſtehend, kurzgeſtielt, ſchmal- und lang- linealiſch, ſpitz, ſchärflich, mit zurückgerolltem ganzem Rande und dadurch von E. heterophylla f. graminifolia verſchieden; Blütenſtandsblätter am Grunde faſt verbreitert, mit oft ſchneckenliniger Spitze, ſchön purpurrot; die Griffel bis zur Mitte ver- wachſen, nicht frei. Verwendung und Kultur ähnlich wie Nr. 2863. Die Zierde bilden die ſchön gefärbten, oberſten Blätter. Kultur im Freien nur an ſehr warmem, ſonnigem Standort, und der Boden muß reichlich ſand— haltig und mit Laub- oder ſandiger Wieſenmoorerde weißen Flecken und Ränder zeigen ſich im Juli und breiten ſich allmählich immer mehr aus. trockenem, leichtem Boden und ſonniger Lage. Aus- re | ſaat Ende April, Anfang Mai an den bejtimmten | Sibirien; einheimiſch auf feuchten Wieſen, an Ufern. Man kann jedoch auch Ende März ins Miſt⸗ Staude, 11 ½ m hoch. Blütezeit: Mai um. Platz und die Pflänzchen hernach auf 25 em Abſtand lichten. beet ſäen, die Pflänzchen verſtopfen, ſpäter abhärten und Ende Mai auspflanzen. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung in 2 Wochen. 2859. Euphörbia heterophylla Z., Ver- ſchiedenblätterige Wolfsmilch. Braſilien. Einjährig (bis halbſtrauchig). Pflanze mit Ausnahme der kurzen, angedrückten Haare an den jungen Zweigen und der Unterſeite der Blätter kahl. Blätter geſtielt, wechſelſtändig, die oberſten Kültü iu Blütezeit: Juli, Auguſt? — untermiſcht ſein. Ausſaat im März in ein Warm⸗ beet oder warm zu ſtellende Töpfe, die Pflänzchen in kleine Töpfe verſtopfen, warm halten und, wenn bis dahin genügend abgehärtet, Ende Mai oder Anfang Juni auspflanzen (Abſtand 30 em). — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung in 2 Wochen. 2860. * Euphörbia palüstris Z. (syn. Tithy- malus paluster Lam. ), Sumpf- Wolfs milch. Europa, — Pflanze kahl. Aus dickem Erdſtamme entſpringen mehrere dicke, hohe Stengel und aus deren Blattachſeln nichtblühende Sproſſe. Blütendolden vielſtrahlig; die Strahlen find kurz und 2- oder 3 ſpaltig. Blätter ſitzend, ganzrandig oder entferntgezähnelt, lanzettlich, ſtumpf, die der Sproſſe linealiſch-lanzettlich, die des Blütenſtandes gelblich, aus verſchmälertem Grunde eirund-elliptiſch, ſtumpf. Hüllkelch glockig, innen kurz— rauhhaarig, mit länglichen, abgeſtutzten, gezähnelten gegenſtändig, vielgeſtaltig: aus verſchmälertem Grunde eirund, länglich, geigenförmig, lanzettlich oder linea— liſch, ganzrandig oder verſchiedenartig gezähnt, die doldenträubchenartigen, ziemlich dichten Trugdolden einhüllend und an ihrem Grunde faſt immer purpur⸗ den großen doldentraubigen Blütenſtand jo eigen- rot⸗gefärbt. Hüllkelche geſtielt, glockig, kahl, mit eirunden, gefranſten Lappen, die eine einzige, faſt geſtielte Drüſe tragen. Samen knotig⸗rauh, die Knötchen oft in kleine Kämmchen verbreitert. Formen ſind: f. genuina Boiss. (syn. Poinsettia heterophylla und P. Edwardsii KL. et Garcke), untere Blätter länglich oder lanzettlich— linealiſch, die des Blütenſtandes breiter, gezähnt oder geigenförmig, karminrot. f. cyathophora Murr. pr. sp. (syn. Poinsettia cyathophora Kl. et Garcke), Pflanze Zipfeln; Drüſen rotgelb oder braungelb, quer- oval, nicht halbmondförmig. Kapſel dicklich, faſt kugelig— dreifurchig, mit kurz-länglich-cylindriſchen Warzen. Verwendung. Die Pflanze gleicht einer kleinen Weide (Salix), iſt aber durch ihre ganze Tracht und artig, daß man ſie in Landſchaftsgärten in Gemein- ſchaft mit anderen Pflanzen auf Raſenflächen an Teich⸗ und Bachufern u. ſ. w. mit Glück verwenden kann. Von beſonderem Intereſſe iſt auch die noch ſehr ſeltene rung durch Teilung. dunkelpurpurrot-blätterige Form. Vermeh— Anzucht aus Samen; Ausſaat auf ein etwas feucht gelegenes Saatbeet. die oberſten teilweis purpur- bis 2861. Euphörbia biglandulösa Desf. (syn. E. rigida M. B.), 3weidrüfige Wolfsmilch. Taurien, Sizilien, Orient. Staude, 30 —50 em hoch. Blüte— halbſtrauchig, meiſt einjährig kultiviert; die unteren zeit: Sommer. — Pflanze mit intereſſanter, grauweißer Belaubung. Die Stengel dick, aufrecht, geſtreift⸗gefurcht, mit vielſtrahliger Blütendolde, deren kurze Strahlen einmal oder zweimal geſpalten ſind. Blätter dachziegelig, ganzrandig, lanzettlich, ſpitz, faſt ſtechend, die der Dolde eirund, die des Blütenſtandes aus herzförmigem Grunde nierenförmig, ſtumpf und mit Weichſpitze. Hüllkelch kurz- und breitglockig, mit großen, eirunden, bewimpert⸗gezähnelten Lappen; ihre Drüſen quer⸗ länglich, mit dicken, an ihrer Spitze kopfigen, kleinlappigen Hörnern. Kapſeln ziemlich groß, 3 ſeitig, erhaben-punktiert; ihre Knöpfe am Rücken kantig; Samen weißlich, länglich-4ſeitig, glatt. Verwendung. Iſt in Landſchaftsgärten auf mehr trockenem, kalkhaltigem Boden, auch auf Steingruppen, beachtenswert! Anzucht aus Samen. (Vergl. auch E. Lathyris L. in der Arten⸗-Überſicht.) 2862. Euphorbia fulgens Tarp. jacquiniaeflora Hoolc., Tricherostigma fulgens Äl. et Garcke), Leuchtende Wolfsmilch. Mexiko. Strauch. Blütezeit: Herbſt bis Frühling. — Pflanze kahl und unbewehrt; Stengel und Aſte ſchlank oder rutenförmig- verlängert, oben mit kurzen, winkel— ſtändigen, gegen das Ende der Zweige hin zuſammen— gedrängten Blütenäſtchen. Blätter geſtielt, aus ver— ſchmälert⸗keilförmigem Grunde lanzettlich, langzuge- | ſpitzt, mit ſtarkem Mittelnerv und dünnen Seitennerven, an der Spitze meiſt zurückgebogen, mit dem Stiel 7-13 cm lang bei 12—24 mm Breite, ganzrandig. Blüten in achſelſtändigen Trugdöldchen am oberen Teile des Stengels und der Aſte eine einſeitswendige, dichte, beblätterte, prächtige Traube bildend. Hüllkelch geſtielt, länglichen, unten dottergelben Drüſen, und dieſe mit purpur- rotem länglich-ſpatelförmigem, längerem Anhängſel. Verwendung als prächtige Blütenpflanze der Salons. Über die Kultur ſagt Walter Allen— Herbſt⸗ und Wintermonate; auch für Zimmer— kultur. Kultur im Lauwarm- und gutgelüfteten Warmhauſe. Nach der Blüte tritt die Ruhezeit ein, und ſind die Pflanzen während derſelben im Begießen ſehr knapp zu halten, können auch in der Ruhezeit, am beſten aber vor dem Treiben verpflanzt werden. Verhältnismäßig kleine Töpfe, gute Scherbeneinlage; ein Gemiſch von guter Laub- und Miſtbeeterde und etwas ſandigem Ackerlehm und ¼ Sandzuſatz ſind angezeigt. Beim Erwachen des Triebes die Pflanzen einſtutzen, warm ſtellen (+ 15 bis 20% C.), zu rechter Zeit ausreichend begießen und keinen Mangel an frischer | Luft eintreten laſſen (ſonſt giebt's bald Milbenſpinnen und Blaſenfüße!l). Vermehrung durch die abge— ſchnittenen Zweigteile, welche, nachdem die Schnitt— fläche abgetrocknet, wie Stecklinge behandelt werden. Die Pflänzchen dann durch Entſpitzen buſchig erziehen. 2863. Euphörbia pulcherrima Willd. (syn. E. diversifolia und E. coccinea Willd., E. erythro- phylla Bertol., Poinsettia pulcherrima Grah., Pleu- radenia coccinea Raf.), Schönſte Wolfs milch. Mexiko, Südamerika, an feuchten, ſchattigen Orten. Strauchig, 60—120 em hoch. Blütezeit: meiſt Winter bis Frühling. — Stengel einfach oder veräſtelt; Aſte dicklich, kahl, am Grunde oft blattlos. Blätter ziemlich lang— geſtielt, groß (7—15 cm lang), aus keilförmigem Grunde eirund- länglich, zugeſpitzt, ungeteilt oder oft geigenförmig, oder buchtig-gelappt, kahl oder zer— ſtreut⸗behaart; die oberſten in der Umgebung der un— bedeutenden Blütchen roſettig-gedrängtſtehend, gegen— . (syn. E. regelmäßig ⸗glocken⸗kreiſelförmig, 5 ſpaltig; ſeine rötlichen, breit-halbkreisrunden Lappen mit quer⸗ leuchtend-gelblichſcharlachroten, Gattung 993. Euphörbia, Wolfsmilch. und Miſterde mit Zuſatz von Raſenerde). Nr. 2858 — 2864. 899 ſtändig, mehr lanzettlich oder faſt ſpatelförmig, zugeſpitzt und nebſt den nächſt unteren prächtig dunkelkarmin⸗ oder blutrot-gefärbt [bei f. lutea Alaman pr. sp. nur hellgelb und weit weniger ſchön, oft gar nur grün wie die übrigen auch, ſodaß der Zierwert dann gleich null iſt; bei f. rosea (syn. Poinsettia pulchra „fl. roseo pl.“) iſt der Blätterkranz heller rot. Am ſchönſten iſt f. plenissima hort., mit zahlreicheren, leuchtenden Kranzblättern]. Blüten in doldentraubigen, endſtändigen Trugdöldchen; Hüllkelche mit nur einer einzigen quer⸗aufgeriſſenen „Drüſe“. Verwendung. Wegen der prächtig gefärbten oberſten Laubblätter (die Blüten ſind unſcheinbar) eine Schmuckpflanze erſten Ranges für unſere Lauwarm- und gutgelüfteten Warmhäuſer, ſowie der Schönſte Wolfsmilch. dorff: „Nach dem Verblühen läßt man die Pflanzen einziehen, hält ſie faſt vollſtändig trocken und ſtellt ſie an einen beliebigen Platz im Warmhauſe bei + 8 bis 12 C. Mitte März ſchneidet man die älteren Pflanzen ſtark zurück, ſchüttelt die alte Erde vollſtändig aus, verpflanzt in kleinere Töpfe in kräftige Erde (Laub— Die abge- ſchnittenen Zweige geben Stecklinge, indem man die Knoſpen einzeln abſchneidet und auf ein Vermehrungs— beet ſteckt, wo ſie in kurzer Zeit wurzeln und aus— treiben. Die Pflänzchen werden dann in Töpfe ge— pflanzt, ins warme Miſtbeet geſtellt, anfänglich mehr ſchattig und geſchloſſen gehalten, ſpäter aber bei Lüftung und unter leichtem Schatten weiter gepflegt. Die erſten Sproſſe entſpitzt man über dem 3. oder 4. Blatte, damit ſich Aſte bilden. Im Sommer je nach der Wuchskraft ein⸗ oder zweimal verpflanzen, oder die Pflanzen in ein abgeerntetes Miſtbeet pflanzen und im Herbſt wieder eintopfen. Von Anfang Auguſt bis Ende September darf bei ausreichender Lüftung die erforderliche Wärme nicht fehlen, damit die Sproſſe möglichſt gut ausreifen. Standort dann dicht unter Glas. Während der Blütezeit ſchmücken die Pflanzen unſere Wohnzimmer, Warm- und Kalthäuſer“. Anzucht aus Samen. Ausſaat ins Warmbeet und feucht halten. — Keimkraft 2—3 Jahre; Keimung ungleichmäßig. 2864. Euphörbia punicea Swartz (syn. Poin- settia punicea Kl. et Garcke), Granatrote Wolfs- milch. Gebirge Jamaikas. Baumartig, in unjeren Warmhäuſern ſtrauchig und hier 1—1 )‘ m hoch DE * * ER 2 0 7 € 3 4 900 Familie 178. Euphorbiaceae, Wolfsmilchgewächſe. Or XXX 10. werdend. Blütezeit: zu verſchiedenen Zeiten des iſt glockig, mit breit-eirunden, gefranſten Lappen und Jahres. — Pflanze kahl, gabeläſtig. Blätter (7—12 em fleiſchigen, roten, quer-eirunden Drüſen. lang), an den Zweig-Enden gehäuft, verkehrteirund— Verwendung als ſchöner Blütenſtrauch für lanzettlich oder lanzettlich, ſtumpf (oder etwas ſpitzlich Gewächshaus und Wohnzimmer. Man kann im Zweifel oder nur mit Weichſpitze, unterſeits graugrün; als ſein, ob man dieſer oder der folgenden Art den Vorzug Blütenſtandsblätter unter jedem Hüllkelch zwei geben ſoll. E. splendens wird höher, iſt weniger anſehnliche, eirund-längliche, granatrote, buſchig, trägt größere aber etwas hellere Blätter und 3½ —5 em lange Stützblätter, die um vieles länger desgleichen Blüten und fällt dadurch etwas mehr auf; ſind als der Hüllkelch ſelbſt. Blüten in 2— 5, faſt ſie blüht reich, aber nicht ſo andauernd als folgende. endſtändigen, ungleich- und kurzgeſtielten 1—3 föpfigen 2866. Euphorbia Bojeri Hook., Tafel 96, Trugdöldchen. Hüllkelch glockig, innen behaart, mit 332 (syn. Sterigmanthe Bojeri Kl. et Garcke), Bojers Luna n BaDLE Bolfsmild. Madagaskar. Niedriger, buſchi 8 5 ger, buſchiger Strauch. eee ee e dee um) Se 5 Blütezeit: faſt das ganze Jahr hindurch. — Wie Zimmerpflanze wegen 1 5 8 110 präch 1 vorige, jedoch in allen Teilen zierlicher und gedrungener: „ an nes 1 e 157 a Zweige mehr blaugrau-bereift; Blätter klein, kurz⸗ Jweig⸗Enden einen Blätterſchopf, da ſie dis übrigen geſtielt, von ziemlich feſter Beſchaffenheit, oberſeits Blätter abwirft und dann ein unſchönes ſtakiges Aus⸗ dunkelgrün, unterſeits blaſſer, verkehrteirund— ee eee as UTEUGEI DIE Een keilförmig, ſehr ſtumpf oder vorn eingedrückt 2865. Euphörbia splendens 5er (syn. E. und mit ſtacheligem Spitzchen, etwa nur 1½ bis kaum Milii Desm., Sterigmanthe splendens K. ei Garcke), 3 cm lang. Die Stlützblätter der Hüllkelche find faſt Glänzende Wolfsmilch. Madagaskar. Strauch, um die Hälfte kleiner als bei voriger Art, aber 60—180 em hoch. Blütezeit: hauptſächlich im prächtiger gefärbt: ein überaus leuchtendes Frühling. — Stengel abſtehend-veräſtelt, ſamt den dunkelſcharlach- oder dunkelgranatrot; fie find Aſten mit langen, ſchwarzen Dornen beſetzt, faſt kantig, faſt kreisrund und am Grunde verwachſen. kaum gefurcht, mit kaum hervorragenden Knoten- Verwendung. Beide letztgenannten Arten ſind Polſterchen. Blätter (8—7 cm lang) meiſt wenige für trockene Lauwarmhäuſer wie fürs Wohnzimmer und am Ende der jüngeren Zweige, verkehrt-eirund gleich empfehlenswert. Im Sommer kann man ſie oder länglich-ſpatelförmig, ſpitzlich, mit Weichſpitze, an eine geſchützte, recht ſonnige Stelle ins Freie am Grunde in den kurzen Blattſtiel verſchmälert, ſtellen. Damit fie recht buſchig werden, iſt alljährliches beiderſeits ziemlich gleichfarbig, kahl, faſt lederartig. Entſpitzen der Zweige nach der Blüte vorzunehmen, Blumenſtiele in den oberſten Blattachſeln, faſt end- bis ſie buſchig genug geworden ſind und in Ruhe ge- ſtändig, mit gabelſpaltiger Blütendolde, deren Strahlen laſſen werden können. Kultur in einem Gemiſch von wieder 2ſpaltig ſind. Jeder die Blütchen enthaltende Laub- oder Torferde, Miſterde, etwas Ackerlehm und Hüllkelch von zwei anſehnlichen, quer-eirunden, ½ Sandzuſatz. Begießen nur nach Bedarf. Ber- leuchtend— ſcharlachzinnoberroten, aus plötzlich mehrung durch Zweigſtecklinge, die vor dem Einſtecken verſchmälertem Grunde krugförmig— verwachſenen Stütz- Tan der Schnittfläche abgewiſcht und völlig abge— blättern eingeſchloſſen. Der Hüllkelch der Blüten ſelbſt trocknet ſein müſſen. Gattung 994. Phyllänthus L. Blattblume, O XI 6b; XV 2; XXX 10 (griechiſch: phyllon — Blatt, anthos — Blume; Blüten an blattförmigen Zweigen oder Blattſtielen). Blüten 1, ſehr ſelten 2 häuſig. Kronkelch mehr oder weniger deutlich Zreihig=blätterig, ſeine Blätter 6, 5, ſeltener 4, getrennt oder am Grunde kurzverwachſen, vor dem Aufblühen dachziegelig, krautig oder etwas kronartig. Staubblätter 2—5, meiſt 3, ſehr ſelten 6 oder mehr, frei oder in eine Säule verwachſen. Weibliche Blüten: Kronkelch wie oben angegeben. Fruchtknoten 3- bis mehrfächerig. Griffel getrennt oder verwachſen. Frucht trocken oder fleiſchig, ſpäter faſt immer in mehrere Knöpfe ſich trennend. Kräuter, Sträucher oder Bäume von verſchiedener Geſtalt. Blätter wechſel-, ſehr ſelten gegenſtändig, meiſt 2zeilig-geſtellt und fo die Zweige nicht ſelten großen Fiederblättern ähnlich; oder die Zweige ſelbſt find blattförmig- verbreitert, lederartig und tragen die Blütchen in den Randkerben. Blüten ſehr klein, achſelſtändig oder an den Rändern blattartiger Zweige. — 450 Arten der wärmeren Gegenden, in Europa fehlend. A. Die Seitenzweige mit zahlreichen kleinen Blättern beſetzt und großen Fiederblättern gleichend. Blütchen ſcheinbar am Blattſtiele entſpringend. Kronkelch der männlichen Blütchen Ateilig; Staubblätter 4—2. Drüſige Blütenſcheibe in den Blütchen vorhanden. Griffel der weiblichen Blütchen Aſpaltig oder 2teilig, nicht zu einer Säule völlig verwachſen. 1. Drüſenſcheibe in den weiblichen Blüten krugförmig; Fruchtknoten kahl. Kronkelchzipfel franſig-geſchlitzt: P. anabaptizatus. 2867. 2. Kelchzipfel aller Blütchen ganzrandig, purpurlich; Fruchtknoten dicht-papillenhaarig, Drüſenſcheibe der weiblichen Blütchen purpurlich, gekerbt oder 2lappig: P. Wightianus Muell. -Arg. (syn. P. obliquus Wall., Reidia floribunda R. Might), Oſtindien; Blätter 1½ —2 cm lang bei 7—12 mm Breite. Sit im Verhältnis zu anderen Arten nicht eben reichblütig. B. Die Zweige ſind blattförmig⸗flachverbreitert, lederartig, am Rande gekerbt und in den Kerben die meiſt rötlichen, zierlichen Blütchen tragend; im übrigen wie A. Blütenzweige 2zeilig-, bisweilen durch b der Zweige faſt 3zeiligſtehend. Staubblätter in eine Säule verwachſen, die oben in verſchiedener Länge Zäſtig iſt .. P. speciosus. 2868. 2867. Phyllänthus anabaptizätus DC. (syn. | Iſt eine der zierlichſten Arten! — P. pulcher Muell. P. zeylanicus Muell. -Arg. in Linnaea, Reidia poly- Arg. (syn. Epistylium pulchrum Baill.) hat roſtfarben⸗ phylla R Night, Epistylium polyphyllum Thwait., flaumige Zweige und mehr oder weniger rötlichbraun— E. zeylanicum Haill.); Wiedertäufer Vlattblume. angelaufene Blätter, deren Fläche 1½ 2 em lang Ceylon. Aſte ſehr dichtſtehend, verzweigt, ſchwärzlich⸗ und 8—12 mm breit, ie eee Griffel braunrot; Zweige etwa 10—15 cm lang, dicht mit der weiblichen Blütchen 3, ſpreizend-2 ſpaltig. — P. kleinen 1013 mm langen, 3½ —5 mm breiten, oreophyllus Miell.-Arq. ift dem P. anabaptizatus ſchmal-eirunden oder elliptiſch-lanzettlichen Blättern ſehr ähnlich, ift jedoch völlig kahl; Aſte oben ſamt beſetzt. Kelchzipfel der männlichen wie der weiblichen den Zweigen purpurlich; Blattflächen meiſt 12 mm Blütchen kreisförmig-eirund, alle oder zum Teil lang bei 5—6 mm Breite; Kronkelchzipfel aller Blütchen franſig⸗-geſchlitzt, die übrigen, beſonders die der männ- nur geſchlitzt-gezähnt und am Rande weißlich. — P. lichen, nur zerſchlitzt-gezähnt bis ſogar fat ganzrandig. elegans Muell. Arg., Oſtindien; ſehr ſchöne Art, Gattung 994. Phyllänthus bis Gattung 996. Codiäeum. Xr.2865—2869. 901 aber mit großen Blättern. Zweige 25—36 cm lang, länger (8—23 cm) und oberhalb der Mitte 9—13 mm kahl, braunrotpurpurn; Blätter rot⸗gerändert, mit breit, die endſtändigen ſehr verlängert und am Grunde 7—10 em langer und 3—4 cm breiter Fläche, länglich⸗ langverſchmälert; eirund, oberſeits olivengrünbräunlich, unterſeits pur⸗ Blüten ſchön rot. purlichgraulich. Iſt die in den Gärten 2868. Phyllänthus speciösus Jacg. (syn. P. bekannteſte, zudem arbuscula Steud., Xylophylla latifolia hort.!, nicht ſehr ſchöne Form. — Sw.; Genesiphylla aspleniifolia L' Herit.), Anſehn⸗ Verwendung. liche Blattblume. Weſtindien. Immergrüner bis Obengenannte ſtrau— 2 m hoher Strauch; Blütenzweige („Blätter“) rauten- chigen Arten ſind förmig⸗linealiſchlanzettlich, gerade oder faſt gerade, ſämtlich empfehlens- meiſt 5—6 cm lang, wenig unter der Mitte meiſt werte ebenſo ſchöne 12 mm breit; ihre 10—14 Kerben wenigblütig; als intereſſante Blütchen rot. — P. latifolius 8 ., nicht hort., Warmhauspflan— Jamaika; ½—1 m hoch; Blütenzweige rautenförmig⸗ zen, deren Kultur lanzettlich, an beiden Seiten dicht- und etwa 11-kerbig, nicht ſchwierig iſt. N unterhalb der Mitte ganzrandig, dicht-vielnervig, in In großen Warm— (nicht unterhalb) der Mitte am breiteſten; Blüten rot. häuſern ſollte weder — P. angustifolius Muell.-Arg. (syn. Xylophylla ein Vertreter von angustifolia 8 .), Jamaika; Blütenzweige („Blätter“) Nr. 2867, noch ein zweizeilig⸗ſtehend, ſchwertförmig, ziemlich gerade und ſolcher von Nr. 2868 feſt, bei der Stammform, k. genuinus, 6—7 em lang fehlen. Anzucht bei 6—7 mm Breite, am Grunde wie an der Spitze aus Samen. verſchmälert und jederſeits gewöhnlich mit 7-12 Kerben; Keimkraft der Blüten rot. Bei f. elongatus Steud. pr. sp. (syn. Samen 1 Jahr; Xylophylla montana Bot. Reg., X. elongata Jacg.) Keimung in zwei die Blütenzweige („Blätter“) oft doppelt jo lang und Wochen. Phyllanthus speciosus f. elongatus. Gattung 995. Jätropha L., Caſſaveſtrauch, O XXX 10; (III I; IV3) (griechiſch: iatros — Arzt und trophe — Nahrung; aljo Medizin). Blüten Ihäuſig. Männliche Blüten: Kelchteile oder ⸗lappen 5, vor dem Aufblühen dachziegelig; Kronblätter vorhanden, ſelten ganz fehlend und nur ein Kronkelch vorhanden. Staub— blätter zahlreich, dem Blütenboden 2- bis mehrreihig angeheftet, wenigſtens die inneren Fäden zu einer Säule verwachſen, die äußeren 5 den Kronblättern gegenüber (mit den Kelchblättern aber abwechſelnd) ſtehend. Weibliche Blüten oft ohne Kronblätter. Kapſel 2— 4 knöpfig. Höhere Kräuter oder Sträucher, bisweilen etwas fleiſchig. Blüten riſpig, an den Zweig-Enden. — 70 Arten der wärmeren Gegenden. Z. B.: J. podagrica Hook., Blüten dicht, mennig-purpurrot. J. panduraefolia Andr., Blüten ſchön, orangeſcharlachrot, 1½ cm lang. J. diversifolia A. Rich., rot. J. tulipifolia Griseb., purpurn, doldentraubig. J. multifida L., dunkelrot, Blätter vielſpaltig. Warmhauspflanzen. Kultur in ſandiger Lauberde mit ein wenig mildem Ackerlehm. Gattung 996. Codiaèéum Ke, Wunderſtrauch, O XXX 10 (Namensableitung unſicher). Blüten Ihäuſig und wenigſtens die männlichen mit Kronblättern. Männliche Blüten: Kelch häutig, 3—6-, meiſt 5lappig, vor dem Aufblühen dachziegelig. Kronblätter 5—6, klein, am Grunde mit Drüſen abwechſelnd. Staubblätter 15 —30, frei. Weibliche Blüten: Kelchlappen 5, klein, angedrückt. Kronblätter meiſt fehlend. Drüſenſcheibe ganz. Fruchtknoten 3fächerig. Griffel getrennt oder am Grunde verwachſen, langpfriemlich, ungeteilt. Kapſel in 3 Knöpfe ſich trennend. Kahle Bäume oder Sträucher. Blätter wechſelſtändig, geſtielt, meiſt ganzrandig, lederig, federnervig, nicht ſelten mit ſtellen— weis fehlender, gedrehter, buchtiger oder eingeſchnürter Blattfläche. Blüten in verlängerten Trauben in den oberen Blatt— achſeln. — 4 tropiſche Arten. 2869. Codiätum variegätum 5“. (syn. C. vorausgeſetzt, für Wohnzimmer und Salons ein herr— chrysostictum Spr., C. pictum Hool, Croton pictus licher Schmuck. Alle Sorten mit ſchmalen, herab— L., C. variegatus L., „Croton“ der Gärtner), hängenden, oder langen, gedrehten Blättern, z. B. f. Bunter Wunderſtrauch. Sunda-Inſeln, Oſtindien. pendulinum, f. majesticum, f. Warrenii, f. Ro— Immergrüner Strauch, ½ —2½ m hoch. Blütezeit: deckianum, f. mutabile, „Prince of Wales“. f. meiſt Auguſt. — Pflanze äſtig, kahl. Blätter in Größe, Chelsonii und andere mehr, eignen ſich ganz vor— Form und Färbung ungemein verſchieden, bei den züglich für Tafeldekorationen, überhaupt haben älteſten geſtielt, länglich-lanzettlich, lang- aber ſtumpf- alle guten, bunten Sorten für Dekorationszwecke hohen zugeſpitzt, ganzrandig, kahl, ſchön grün, längs dem Wert; die Blätter ſind ein wertvoller Werkſtoff für Mittelnerv und den Seitennerven gelb-ſtreifig, auch Blumengewinde und viel begehrt. gelb⸗-gefleckt, 20—28 em lang. Kelch „teilig (bei C. Nachſtehende Kulturanleitung lieferte auf inophyllum Muell.-Arg. 3—4teilig). Wird jetzt in freundliches Erſuchen Herr Obergärtner Fr. Weber zahlloſen Formen und Farbenſorten als Warm- zu Spindlersfeld bei Berlin. hauspflanze kultiviert. Leider muß hier wegen Kultur in leichter, doch nahrhafter und gut Raummangels von einer Beſchreibung oder auch nur durchläſſiger Erde: 1 Teil nicht zu ſehr verweſte Laub— Aufzählung der empfehlenswerteſten Sorten Abſtand erde, 1 Teil Nadelerde und 1 Teil Torfſtreu, welch genommen werden. Bemerkt ſei nur, daß alle in letztere vorher in Waſſer eingeweicht wird. Zu dem den Gärten vorkommenden jogen. „Croton“-Arten oder Ganzen werden entweder ſcharfer Kiesſand oder, noch -Sorten hierher gehören. beſſer, klein geſchlagene Ziegelſtückchen gemiſcht. Dieſe Verwendung. Die Codiaeum-Sorten gehören Erdmiſchung ſagt ihnen nach meinen langjährigen ohne Zweifel zu den ſchönſten, buntblätterigen Erfahrungen am beiten zu. Man verwende möglichſt Pflanzen und gereichen nicht nur jedem Warmhauſe kleine Töpfe, verpflanze lieber öfter, jedoch nicht früher, zur Zierde, ſondern ſie ſind auch, aufmerkſame Pflege als es unbedingt nötig iſt, denn eine Pflanze im kleinen 2 — 1 2 a 902 Familie 178. Euphorbiaceae, Wolfsmilchgewächſe. Gu XXX 10. Topfe wird auch im Winter leicht austrocknen; man jeder Zeit Herr über ſeine Pflanzen; letztere ſind auch wird oft begießen müſſen, wird aber dafür geſunde ſchwieriger durch den Winter zu bringen, indem man Wurzeln an ſeinen Pflanzen behalten und ſie tadellos ihnen beim Eintopfen immer größere Töpfe geben durch den Winter bringen. Tagelang naßſtehende muß, als es nötig iſt; ſie verlangen nach dem Ein⸗ dagegen werden bald die Blätter verlieren. Im Sommer pflanzen warmen Untergrund, und was dergleichen wie im Winter iſt bei guter Bewurzelung ein wöchent- Mängel mehr ſind. licher Dungguß ſehr zu empfehlen. Man halte im Die Kultur im Kaſten während der Sommer⸗ Winter einen Wärmegrad von — 19 bis 230 C. | monate ift der im Haufe vorzuziehen, denn das Wachstum iſt ein freudigeres. Nur verſäume man zu gehöriger Zeit das Lüften nicht und ſorge dafür, daß die Blätter nicht ans Glas ſtoßen. An heißen, ſonnigen Tagen ſpritze man ſtündlich und nachmittags gegen 4 Uhr das letzte Mal, damit die Pflanzen von oben wieder abtrocknen können. Für die Nacht iſt das Bedecken der Fenſter mit Strohmatten oder Brettern zu empfehlen. Bodenwärme iſt bei der Kultur, wenn ſonſt gleich— mäßige und genügend hohe Temperatur durch Heizung beſchafft werden kann, nicht unbedingt erforderlich. Die Töpfe müſſen dann aber frei, nicht eingeſenkt ſtehen. Vermehrung durch Stecklinge, die man gleich in kleine Töpfe, in ſandige Erde ſteckt; ſie wachſen bei einer Bodenwärme von + 30 bis 35° C. gut und leicht; nur halte man ſie, namentlich die Blätter, unausgeſetzt feucht. Man kann dann ſogar große Kronen abſchneiden und ſtecken; die Bewurzelung ver— zögert ſich dann allerdings etwas, aber man kommt | dafür um ſo ſchneller zu Schönen ſtarken Pflanzen. Codiaeum variegatum f. „Cronstadtii“. Die Vermehrung kann jederzeit geſchehen; um aber gut gefärbte Pflanzen zu bekommen, die auswachſen Sollte es bei großer Kälte und ſcharfen Oſtwinden können, wähle man die Monate Dezember bis Februar; nicht möglich ſein, des Nachts + 19° C. einzuhalten, durch zu ſpätes und zu häufiges Stutzen bekommt ſo beſpritze man die Pflanzen des Abends nicht ſtark, man keine ſchön gefärbten Pflanzen. Übrigens teilen damit ſie abtrocknen können; die jungen Blätter werden und verzweigen ſich ſpäter die Pflanzen ganz von ſelbſt. ſonſt leicht fleckig und fallen ab Steigt bei klarem Alte und unanſehnlich gewordene Pflanzen kann man Wetter die Temperatur auf + 30° C., jo lüfte man | bis ins alte Holz zurückſchneiden; denn bei Bodenwärme um ſo reichlicher, je wärmer die Luft im Freien iſt, und geſpannter, feuchter Luft, werden ſie bald an allen und ſorge durch fleißiges Spritzen und Begießen der Ecken wieder austreiben und in verhältnismäßig kurzer Tabletten und Wege für feuchte Luft. Um recht bunte Zeit wieder zu ſchönen Pflanzen heranwachſen. Ich und gutgefärbte Pflanzen zu bekommen, verwöhne man habe 2 m hohe Pflanzen mit armſtarken Stämmen dieſelben nicht durch Schattengeben, ſondern laſſe die 1 Fuß über der Erde abgeſchnitten und ſchon im Sonnenſtrahlen direkt einwirken. Kommen die Pflanzen nächſten Jahre Prachtexemplare daraus erhalten. etwa erſt aus dem Vermehrungsbeete und ſind noch Anzucht aus Samen. Die Pflanzen reifen, wenn nicht an die Sonne gewöhnt, ſo iſt es ratſam, die künſtlich befruchtet, ſehr leicht Samen, die in 2 bis Fenſter vorher außen mit Lehmwaſſer zu beſtreichen. 3 Wochen keimen; ältere liegen auch 5 Wochen. Der Lehm wird durch Regen nach und nach abgeſpült, Schutz den Pflanzen gegen das Auftreten von und in gleicher Weiſe werden ſich die Pflanzen an Wollläuſen und Milben (ſog. Rote Spinnen) durch das Sonnenlicht gewöhnen. Die Kultur in Töpfen Einhaltung reichlicher Luftfeuchtigkeit an ſonnigen iſt dem Auspflanzen ganz entſchieden vorzuziehen. Tagen; trotzdem aber ausreichend lüften. Ferner kann Abgeſehen davon, daß man bei richtiger Behandlung man dem durch Beſpritzen der Pflanzen mit 100 fach mit Topfpflanzen ganz dieſelben Reſultate erzielt, iſt verdünnter Nicotina, welches alle 14 Tage zu wieder- man bei ausgepflanzt geweſenen Exemplaren nicht zu holen iſt, ſehr vorbeugen. Gattung 997. Acalypha L., Neſſelſchön, O XXX 10 a (griechiſch: akalephe — unangenehme Berührung, auch Neſſel: Blätter oft neſſelartig-ſcharf). Blüten 1, ſeltener Zhäuſig. Männ⸗ liche Blüten: Kronkelch dünnhäutig, in der Knoſpe geſchloſſen, zur Blütezeit klappig-A teilig. Staubblätter unbeſtimmt, meiſt 8; Staubkölbchenhälften getrennt, ſpreizend, meiſt länglich oder linealiſch, in der aufgeblühten Blüte faſt immer hin und her gebogen, wurmförmig. Weibliche Blüten: Kronkelchblätter 3—4, oft ſehr klein, vor dem Aufblühen dachig-liegend; die Griffel frei, faden⸗ förmig, gewöhnlich geſchlitzt oder federig. Frucht 3Zknöpfig. Kräuter, Sträucher oder Bäume von ſehr verſchiedenem Ausſehen. Blätter wechſelſtändig, meiſt eirund, mehr oder weniger gezähnt, 3—5 rippig oder federnervig, ziemlich lang geſtielt. Blüten meiſt in Ahren oder Büſcheln, an denen die weiblichen Blüten einzeln oder zu 2—4 in der Achſel blattartig verbreiterter Deckblätter ſitzen; männliche unter kleinen Deckblättchen geknäuelt. — 220 tropiſche Arten. 2870. Acalypha Wilkesiäna Seem. (syn. A. gelb- und rot-marmoriert, ſind wohl nur Formen von tricolor ort.), Wilkes' Neſſelſchön. Halbſtrauch von | A. Wilkesiana. — A. marginata Williams Cat., den Fijiinſeln. Blätter breit, oval, zugeſpitzt, mit | Blätter reich behaart, in der Mitte braun, am Rande ſchönem feuerfarbenen Rot unregelmäßig geſcheckt und roſakarminrot. — Sodann noch A. ornata A. Rich. — gefleckt. — A. macrophylla ort. Veitch, mit größeren, Verwendung. Die genannten Arten und im allgemeinen dunkler, aber ſonſt ebenſo ſchön ge- Formen find ihrer ebenſo ſeltenen als ange- zeichneten Blättern, ebenſo A. musaica Aort., Blätter nehmen Blattfärbung und Zeichnung wegen in neuerer Zeit auf Gruppen und bei Zuſammen⸗ ſtellungen von reizenden, buntblätterigen Pflanzen mit großem Vorteil in Anwendung gekommen. Kultur als Warmhauspflanzen in einem Gemiſch von Lauberde, Miſterde und Ackerlehm nebſt reichlichem Sand. Sollen Gattung 997. Acalypha und Gattung 998. Rieinus. ſie ihre Färbung voll zum Ausdruck bringen, ſo müſſen ſie entweder in einem Miſtbeetkaſten dicht unter Glas oder im hellen Warmhauſe untergebracht ſein. aber die rote Milbe (rote Spinne) oder der Blaſenfuß Nr. 2870 — 2871. 903 (thrips) die Blätter nicht ſehr ſchädige, darf weder ſehr hohe noch trockene Wärme herrſchen, vielmehr iſt während der Wachstumszeit für reichliches Beſpritzen Sorge zu tragen. Im Sommer gelegentliche Dung— waſſergabe. Vermehrung durch Stecklinge kann faſt zu jeder Zeit, am beſten im zeitigen Frühjahr im Warmbeete erfolgen, oder im Sommer Stecklinge in Damit kleine mit Heide- und Lauberde gefüllte Töpfe ſtecken. Gattung 998. Rieinus L., Wunderbaum, r XXX 10 (lat.: ricinus — Schaf-Zecke; wegen einiger „Ahnlichkeit“ der Samen mit dieſer). Blüten einhäuſig. Männliche Blüten: Kron— kelch häutig, als Knoſpe meiſtens kugelig, zur Blütezeit klappig-3Z—5 teilig. Staubblätter zahlreich (bis zu bis 1000); Staubfäden wiederholt ſehr verzweigt. ungeteilt, abſtehend, federig. Kapſel in 3 Knöpfe ſich trennend. Weibliche Blüten: Kronkelch ſcheidig-geſpalten, ſehr hinfällig. Samen groß, eiförmig, marmoriert. Fruchtknoten 3fächerig; die Griffel 2ſpaltig, ſeltener Hohes, einjähriges Kraut (in wärmeren Gegenden und im Warmhauſe halbſtrauchig bis baumartig und dann oft bis 8 m hoch werdend), kahl, oft bereift. Blätter wechſelſtändig, groß, ſchildförmig, handförmig-7- bis mehrlappig; die Lappen geſägt. Blüten ziemlich groß, faſt riſpig, an den Zweig— Enden. — Einzige, ſehr veränderliche Art der wärmeren Gegenden: 2871. Ricinus commünis L., Gemeiner Wunder- baum Castor-oil plant.). Pflanze je nach Klima, Boden und Kultur bei uns ¾ —3 m hoch. Blütezeit: Herbſt. — Es giebt eine große Anzahl meiſt auch ſamen— beſtändiger Formen, die in den Samenverzeichniſſen als verſchiedene Arten daſtehen. 16 Abarten: A. Kapſeln eiförmig-kugelig, nach der Spitze hin deutlich ſchmäler, 24 —20 mm lang, 21— 19 mm breit. Die Samen (ohne die Schwiele) 17—15 mm lang, 1½—15ͤ— S mal fo lang als breit. a) megalospermus Muell.-Arg., Großſamiger W., Blütenriſpe zur Fruchtzeit groß, pyramidal, im unteren Teile locker; Blütenknoſpen faſt kugelig, kurz zugeſpitzt⸗ſpitzlich; Griffelnarben faſt bis zum Grunde 2 teilig; Kapſeln groß. Formen: f. rutilans Desf. pr. sp. (syn. R. megalospermus Del. R. carpus hort.), ganze Pflanze ſamt den Kelchen und Fruchtknoten pur— bereift; Kapſeln überall ſchlank— igelſtachelig. f. pruinosus, ganze Pflanze grün, im oberen Teile Fei; Kapſeln überall ſchlank-igel— ſtachelig. fk. ame- ricanus, alle Teile graubläulich-be⸗ reift und unter dem zarten Reif grünlichpurpurn⸗ angelaufen; Kap— ſeln igelſtachelig, längs der Nähte der Kröpfe aber ziemlich breit unbewehrt. Ricinus var. genuinus. (Echter Gemeiner Wunderbaum.) (lat. Palma Christi; fr. Ricin commun; e. macro- purrötlich, un⸗ Kapſeln dicht-igelſtachelig. k. inermis Jacg. pr. Sy. (Syn. R. rugosus Mill., R. inermis Jacg., nicht Willd.), Oſtindien, Java; ganze Pflanze purpurlich, unbe— reift; Fruchtknoten purpurn, runzlig; Griffelnarben abſtehend; Kapſeln unbeſtachelt, ſchwärzlichgrün. c) purpuräscens Berlol. pr. sp., Purpurlicher W., Mozambique; Stengel am Grunde veräſtelt, purpurlich-graubläulich, amethyſtfarben, Blattſtiele graugrün; Blätter ſchwärzlichgrün; Kapſeln groß; Samen dunkelpurpurn, mit kleinen, rundlichen, weiß— punktierten Flecken. B. Kapſeln ellipſoidiſch-kugelig, ungefähr 18 bis 16 mm lang und 17—15 mm breit; Samen (ohne die Schwiele) 12—11 mm lang und 8 mm breit. Kapſeln gewöhnlich ſtärker- aber kürzer-beſtachelt als bei den anderen Gruppen. d) lividus Jacg. pr. sp. (syn. R. sanguineus hort., R. Obermannii Hort., R. perennis hort.), Oſt⸗ indien; Stamm und Zweige im erſten Jahre blutrot und unbereift, ſpäter aſchfarben und unterbrochen— und leicht-geſtreift; Nebenblätter rot; Blätter oberſeits dunkelblutrot, unterſeits bleichrot, mit blutroten Rippen, ſamt den Kapſeln leicht-be⸗ bei durchſcheinendem Lichte aber grün; Fruchtknoten blutrot; männliche Blütenknoſpen kegelig— eiförmig, zugeſpitzt; Riſpe zur Fruchtzeit ziemlich dicht; Griffelnarben tief-2 teilig, ſehr abſtehend; Kapſeln ziemlich groß, dicht- und lang-igelſtachelig; die Stacheln aus dreiſeitigem Grunde allmählich zugeſpitzt. e) armätus Andr. pr. sp., Bewaffneter W., ſtattliche purpurliche Pflanze, ähnlich der vorigen, jedoch: Stengel, Blattſtiele, Rippen der Blattlappen und die Kapſeln völlig mit graubläulich-amethyſt— farbenem Reif übergoſſen; jüngere Teile dunkel- und intenſiv-leichenfarbenpurpurn; Blattteile ſchmal-lanzett— lich. Blütenknoſpenkegelig- kugelförmig, kurz- zugeſpitzt, die männlichen an der Spitze meiſt purpur— b) rugösus Muell.-Arg., Runzelkapſeliger W., Blätter lederartig-häutig (ſchmutzig-braunrot oder grünlichhellpurpurn); Knoſpen der männlichen Blüten kugelig, ſpitzlich; fruchttragende Blütenſtände ziemlich locker-traubenförmig; Kapſeln groß, runzlig. Formen find: f. Blumeanus (syn. R africanus Mill.?), ganze Pflanze grün oder ſchwach purpurn— überlaufen; Kapſeln dicht-igelſtachelig. f. Zollingeri, Inſel Mauritius, Java; Zweige und jüngere Blätter purpurlich und ſamt den Kapſeln graubläulich-bereift; rötlich; Riſpe groß, faſt ſchmal; Griffelnarben kurz— 2 teilig, aufrecht, verlängert; Kapſeln ziemlich groß, von ſtarken, krautigen, ſchmal-kegelförmigen Stacheln igelſtachelig. Samen leicht ſtreifig-marmoriert. f) leucocärpus Bert. pr. Sp., Weißfrüchtiger W., ganze Pflanze „aus dem Grünen heraus bereift“. Kapſeln weißlichgraugrün, dichtäzgelſtachelig. g) benguelensis Muell.-Arg., Bengueliſcher W., Weſtafrika; ganze Pflanze aus dem Grünen blau— grau- bereift; Kapſeln lockerer und ziemlich kurz-ägel— ſtachelig, 16 mm lang; die etwas dünnen Stacheln 3 mm lang; Samen 11 mm lang. h) Reichenbächianus (syn. R. communis Desf., nicht Z.; R. africanus Rchb., nicht Willd.!), Reichen⸗ 904 bachs W., Nordafrika; ganze Pflanze grün und un- bereift; männliche Blütenknoſpen kegelig-eiförmig, zugeſpitzt; Fruchtriſpe ziemlich dicht; Griffelnarben tief⸗2 teilig, abſtehend; Kapſeln ziemlich groß, etwas zerſtreut-igelſtachelig; die Stacheln kegelförmig, auf- ſtrebend-einwärtsgeneigt, ſtark und ziemlich kurz. i) bädius Achb. pr. sp. (syn. R. europaeus Familie 178. Euphorbiaceae bis Familie Nees jun), Rötlichbrauner W., ganze Pflanze bräunlich-purpurlich und unbereift; männliche Blütenknoſpen kugelig- kegelförmig, kaum länger als breit, ſchwachſpitz; Fruchtriſpe groß, ſtark, cylindriſch⸗ kegelförmig; Griffelnarben auf / der Länge 2teilig; Kapſeln ziemlich groß, ziemlich kurz-igelſtachelig; die Stacheln find kräftig, kegelförmig, auf jeder Frucht oder Samenfachklappe 20—24, etwa 4 mm lang oder auch mit kürzeren untermiſcht, die längeren derſelben mehr oder weniger purpurn; Kapſeln dicht- und ſchlank⸗ am Grunde 2½ mm breit. k) amblyöcalyx, Stumpfkelchiger W., ganze Pflanze auf den erſten Blickmit grünen Blättern, die, wenn ſie völlig entwickelt ſind, einen Durchmeſſer von 60 em und darüber beſitzen; Stengel robuſt, im oberen Teile mehr oder weniger purpurlich, aber unbereift; männliche Blütenknoſpen niedergedrückt— kugelig, gewöhnlich „ſehr ſtumpf-rundlich“; Fruchtriſpe groß und ſtark, cylindriſch-kegelförmig; Griffelnarben auf 3/,—*/, ihrer Länge zweiteilig, der ganzbleibende Teil faſt wagerecht; Kapſeln ziemlich groß, ziemlich kurz⸗igelſtachelig; die Stacheln pfriemlich- kegelförmig. C. Kapſeln 15—13 mm lang und ebenſo oder faſt ebenſo breit; Samen (ohne die Schwiele) ungefähr purpurlich; die Blätter find grün, der Blütenſtand iſt 10 mm lang und 7—8 mm breit. I) africänus (syn. R. medicus Forsk.), Af ri-⸗ kaniſcher W., Nordafrika; Stamm ſchlank und ver— äſtelt; Fruchtriſpe zuſammengedrängt, ziemlich kurz; Kapſeln kurz⸗igelſtachelig, die Stacheln aufſtrebend. Formen ſind: f. scaber (syn. R. communis Sebih., nicht L.; R. communis f. microspermus Moris., R. tunisensis Desf.), Pflanze ſchlank, mehr als gewöhnlich veräſtelt, alle Teile, auch die Kapſeln, hechtblau— bereift, unter dem Reif purpurlich; Blätter ſteif, faſt lederartig-häutig und namentlich getrocknet rauhlich. Kapſeln unbewehrt. f. subviridis (R. africanus Willd. excl. sin.), Stengel äſtiger als gewöhnlich; alle Teile grün, nicht oder kaum etwas purpurlich, unbereift, oder die Kapſeln, bisweilen auch die Blattſtiele und Aſte, mehr oder ke,; : weniger bereift; Blätter und Kapſelſtacheln weniger fteif. eine ie ee e m) genuinus, Echter W., männliche Blüten- knoſpen faſt kugelig, ſeichtſpitz; Blütenſtand zur Frucht- zeit traubenförmig, etwas locker, ziemlich kurz; Griffel- narben kürzer 2teilig oder 2ſpaltig; Kapſeln ziemlich dicht⸗ und lang⸗igelſtachelig. Formen ſind: k. ery- throcladus, Pflanze intenſiv purpurrot, bereift, oder faſt unbereift. R. communis L.), Pflanze leicht purpurrot, ſamt den Früchtchen mehr oder weniger intenſiv blaugrau-bereift. Kapſeln länger⸗igelſtachelig, ihre Stacheln 6—10 mm lang. f. macrophyllos, Ganze Pflanze ſamt den Kapſeln grün und leicht-purpurn, nicht bereift. D. Kapſeln und Samen noch kleiner als in Gruppe C. n) Rheediänus R. vulgaris Moris.), Rheedes W.; Pflanze (syn. Malabar; f. glaucus Hoffmsgg. pr. sp. (syn. | 180. Ulmaceae, = XXXI 30 u. 31. mehr breiten und auch mit weniger Früchten beſetzten Blütenſtand verſchieden.) N 0) microcärpus (syn. R. communis var. minor Steud.), Kleinfrüchtiger W., männliche Blüten⸗ knoſpen faſt niedergedrückt-kugelig, kurz⸗ſpitz; Frucht⸗ riſpe ſchmal⸗traubenförmig; Griffelnarben 2teilig oder 2 ſpaltig; Kapſeln klein, faſt kugelig. — Formen ſind: f. subpurpurascens (syn. R. lividus Willd., nicht Jacg.), Pflanze grünpurpurlich, unbereift, alte Blätter grün; Kapſeln dicht- und jchlankigel- ſtachelig; kommt auch mit grünen Blättern und lockererem, ſchlankem Fruchtſtande vor. k. hybridus Bess. pr. sp., Weſtindien; ganze Pflanze mit Aus⸗ nahme der Kapſeln bereift; Stengel unter dem Reif ſchwach-purpurn; völlig entwickelte Blätter grün, die jüngeren aber, wie auch die Rippen älterer Blätter, igelſtachelig. k intermedius, ganze Pflanze außer den Kapſeln bereift, unter dem Reif purpurlich; Kapſeln wenigſtachelig, auf jeder Fruchtfachklappe nur etwa 3—5 dünne Stacheln. Hält die Mitte zwiſchen microcarp. hybridus und microcarp. epiglaucus. f. oligacanthus, Pflanze völlig grün und, ausge— nommen die Kapſeln, bereift, aber nicht purpurlich; Kapſeln mit wenigen und dünnen Igelſtacheln; jede Fruchtklappe etwa 6 tragend. f. epiglaucus, ganze Pflanze (ausgenommen die Kapſeln) bereift und unter dem Reif purpurlich; Kapſeln ſtachellos, grün. f. viridis Mild. pr. sp. Oſtindien; die Stengel, Blattſtiele und Kapſeln grün, blaugrau-bereift, nicht dicht; Kapſeln dicht- oder ziemlich dicht- und ſchlank⸗ igelſtachelig. k. gracilis, ganze Pflanze ſamt den Kapſeln graublau-bereift; die Stengel, die Rippen der ‚ jüngeren Blätter oder auch die Blattoberfläche purpur- rötlich; Kapſeln mit wenigen Igelſtacheln, ungefähr 5—10 Stacheln auf jeder Fruchtklappe. f. laevis D. pr. sp. (syn. R. inermis Milld., nicht Jacg.), ganze Pflanze ſamt den Kapſeln bereift, letztere un— bewehrt. f. denudatus, Pflanze grün, unbereift, p) undulätus Bess. pr. sp. (syn. R. nanus Halb), Welliger W.; Stengel niedrig, nur halb jo hoch als bei Abart 1; Blätter am Rande faſt kraus, wellig; Kapſelknöpfe und Samen faſt um die Hälfte q) speciosus Durm. pr. sp. (syn. R. digitatus Noronha, R. spectabilis Bl.), Anſehnlicher W.; Java; Pflanze, wenn völlig entwickelt, ganz grün, die Aſte jedoch ſamt den jüngeren Blättern purpur- rötlich, ohne Reif; Blattlappen ſehr lang, aus- geſchweift- oder ſchrotſägeförmig-geſägt; männliche Blütenknoſpen kegelig-eiförmig; Blütenſtände trauben- förmig, ſchmal und dicht; Kapſeln dicht-igelſtachelig. In dieſe 16 Abarten werden faſt alle unſere unter den verſchiedenſten Namen in den Gärten und Samen-Verzeichniſſen vorkommenden Rieinus— Sorten ſich zwanglos einordnen laſſen. Man darf wohl ſchließen, daß die Höhe, welche die einzelnen Sorten erreichen können und welche zwiſchen ?/,—3 m ſchwankt, ſchon in der Größe der Kapſeln und der Samen einen leidlichen Anhalt giebt. Jedenfalls wäre grünlichpur⸗ purrot, unbereift; alte Blätter grün; Blütenſtand zur Fruchtzeit eine traubenförmige oder am Grunde faſt verzweigte, lockere, abgekürzte, etwas ärmliche Riſpe. Kapſeln ziemlich klein. (Iſt von folgender var. micro— carpus f. subpurpurascens nur durch den mehr lockeren, dies der Unterſuchung wert. Selbſtverſtändlich werden auf magerem, dürftigem Boden auch die ſonſt 3 m hoch werdenden Sorten faſt zwergig bleiben, freilich dann auch nicht zum Blühen kommen. Was die Färbung der Pflanzen anbelangt, ſo iſt dieſelbe im erſten Jahre ſtets reicher und intenſiver als nach dem Gattung 999. Dalechämpsia und Gattung 1000. Ulmus. Ar. 2871. 905 Früchtetragen oder in den folgenden Jahren. Auch Schönheit ſeiner Blätter in unſeren beſſer ge- wird die Färbung an ſonnigem Standort und bei pflegten Ziergärten eine hervorragende Stellung kräftigem Boden intenſiver ſein als bei mehr ſchattigem ein und iſt höchſt wertvoll für die Ausſchmückung des Standort und dürftigem Boden. Gi 0 in ee = Beſonders hingewieſen ſei auf die Sorten: a) Gruppen beiſammen oder zur Mitwirkung auf großen megalospermus f. americanus; b) purpurascens; d) Aae e end an Woran a lividus; e) armatus; k) amblyocalyx. Mehr ſtrauchig Open futitbiere eos aer Kind find: I) africanus und o) microcarpus f. viridis. geheiztem Wohnzimmer mehrere Jahre hindurch über⸗ i SE wintern und jo einzelne Formen zu mehrere Meter Von den in den Samen⸗Verzeichniſſen der hohen Bäumen erziehen, allein er verliert dann ſeine Handelsgärtner als „Arten“ aufgeführten Sorten ſeien Schönheit. Kultur bei uns einjährig. Der Ricinus die unter folgenden Namen gehenden hervorgehoben: verlangt viel Nahrung und viel Waſſer, mehr f. Gibsonii hort., wird bei guter Pflege 1—1¼ m noch als die Speiſe-Kürbiſſe. Deshalb muß man hoch; Stengel und Blätter violettbraun, eigentümlich einige Wochen vorher die Stellen, wohin er gepflanzt metalliſch⸗glänzend; eine ſehr ſchöne Sorte. k. Gib. werden, und wo er möglichſte Vollkommenheit in sonii mirabilis hort., niedrig, bujchig-veräftelt, mit | Größe und Umfang erreichen ſoll, 80 em tief bei eben— dunkler, metalliſch⸗glänzender Belaubung und leuchtend⸗ ſolcher Breite ausheben und die Gruben mit einem karminroten Blüten und Fruchtſtänden, die ziemlich Gemiſch von Miſt- und Kompoſterde mit Lehmzuſatz zeitig erſcheinen; k. Gibsonii coccinea l., den und entſprechend Sand ausfüllen, jede Lage von 30 cm vorigem ähnlich. f. atropurpureus hort. (syn. R. wieder ein wenig dicht treten und das ganze hernach spec. Santa Rosa hort.), von der Inſel Santa Roſa gehörig durchfeuchten, ſodaß zur Pflanzzeit (etwa Ende eingeführt, iſt durch dunkelkupferrote Blätter und Mai) der Boden wohlvorbereitet und etwas friſch iſt. dunkelblutrote Riſpen verſchieden. k. atrosanguineus Abſtand der Pflanzen kann je nach Höhe und Stärke hort., Stengel faſt ganz ſchwarz; Blätter dunkel- der Pflanze zwiſchen 80 bis 200 em ſchwanken. blutrot, ſchwärzlich⸗bronciert; Blütenriſpen und Früchte An zucht aus Samen. Ausſaat Ende März, indem lebhaft⸗blutrot. „Duchess of Edinburgh“, Pflanze man die Samen einzeln in kleine Töpfe in Kompoſterde von unten bis oben in ſchwärzlichem Metallglanz legt, oder, weniger gut, ſie unmittelbar ins Miſtbeet ſchimmernd. f. sanguineus hort. (iſt wohl Ricinus- ſäet und ſpäter in Töpfe oder mit Erdballen unmittelbar Abart lividus Muell.-Arg.!), mit braunroter bis blut an den beſtimmten Platz pflanzt. Haben die Pflanzen roter Belaubung und blutroten Früchten; eine der die Erde der kleinen Töpfe durchwurzelt, jo verpflanzt ſchönſten und beſten höheren Sorten! f. borbonjensis man ſie in etwas größere, und hält ſie, bis die Wurzeln arboreus hort., mit roten Stengeln und großen, angefaßt haben, wieder warm und mehr geſchloſſen, glänzenden Blättern, „kann“ in einem Sommer 3m härtet fie ſodann immer mehr ab, bis die Pflanzzeit hoch werden. k. cambodgensis hort., mit ebenholz- herangekommen. Wer mit niedrigen Pflanzen fürlieb ſchwarzen Stengeln und ſchwarzbraunen, metalliih- nimmt, kann gegen Mitte Mai die Samen gleich an glänzenden Blättern. den beſtimmten Platz legen und nur wenig (2 em) mit Verwendung. Der Rieinus nimmt wegen ſeiner Erde bedecken. — Keimkraft 3 Jahre; Keimung majeſtätiſchen Tracht, wegen der Größe und in 1—2 Wochen. Gattung 999. Dalechämpsia L., Dalechampſie, O XXX 10 (nach dem franz. Botaniker Dalechamps, 7 1588, benannt). Blüten 1häufig, von je 2 großen Deckblättern geſtützt. Männliche Blüten: Kronkelch häutig, als Knoſpe kugelig, zur Blütezeit klappig⸗1—6 teilig. Staubblätter meiſt 20—30; die Staub⸗ fäden auf gewölbtem, mehr oder weniger erhöhtem Blütenboden zu einer Säule verwachſen oder nur kurz frei. Weibliche Blüten: Kronkelch 5—12 teilig; die Teile vor dem Aufblühen dachziegelig, oft linealiſch, fiederſpaltig oder gefranſt, ſeltener lanzettlich-ganzrandig. Fruchtknoten 3—4fächerig. Griffel zu einer langen, oft fleiſchigen Säule verwachſen. Kapſel in 3—4 Knöpfe ſich trennend. Sträucher oder Halbſträucher, bisweilen hochkletternd. Blätter wechſelſtändig, ganz, 3—5 lappig oder fingerige3—5 blätterig, oft mit großen Nebenblättern. Blütenköpfe im oberen Teile der Zweige von je 2 meiſt großen, weißen, grünen oder gefärbten, ganzen oder geſchlitzten Hochblättern umgeben. — 60 Arten der wärmeren Gegenden, zumeiſt Amerikas. Z. B.: D. Roezliana Muell.-Arg, Vera⸗Cruz, in Wäldern; niedriger, aufrechter Strauch, 60 —100 em hoch. Blätter ſehr kurz geſtielt, federnervig, aus langverſchmälertem Grunde allmählich verkehrteirund⸗zugeſpitzt; Nebenblätter pfriemlich, ſpärlich. Blütenköpfe außer von 2 kleinen eirunden, ſpitzen Hüllblättern von 2 großen Deckblättern umgeben, die bei den weiblichen Blüten länglich-eirund, bei den männlichen breit-eirund, geſägt, bei k. viridis grün oder rötlichgrün, bei k. rosea Muell. aber ſchön roſenrot-gefärbt find und ſich mehrere Monate lang erhalten. Sit, wenn buſchig erzogen, eine eigentümlich ſchöne Warmhauspflanze, die leicht gedeiht. Empfohlen ſei nur f. rosea. Familie 179. BALANOPSACEAE. Etwa 6—7 neukaledoniſche Arten. Familie 180. ULMACEAE, Ulmengewächſe. = XXXI 30 und 31. (Nr. 2872 — 2875; vier Gattungen.) I. Ulmoideae; Beſchreibung ſiehe G XXXI 30. Gattung 1000 Ulmus. 1001 Plänera. II. Celtoideae; Beſchreibung ſiehe G XXXI 31. Gattung 1002 Celtis. 1003 Zelköwa. Gattung 1000. Ulmus Z., Ulme, Rüſter, ©? XXVI 14; XXXI 30 (lat.: Ulmus — Ulme, Rüſter). Blüten zwitterig oder vielehig. Kronkelch glockig, 4—8-(meiſt 5-) ſpaltig, vor dem Aufblühen dach— ziegelig. Staubblätter 4—8 (meiſt 5). Fruchtknoten ſitzend oder geſtielt, zuſammengedrückt. Griffel kurz, tief-2 ſpaltig. Frucht zuſammen-⸗ gedrückt, trocken, ſchief-eiförmig, rundum geflügelt. Unbewehrte Bäume. Blätter ſommergrün (bei U. crassifolia Nutt, aus Nordamerika, mit doppelt geſägten Blättern, und U. parvifolia Jacg., Strauch aus China und Japan, immergrün), wechſel⸗ ſtändig, 2zeilig⸗geſtellt, geſägt, bisweilen geſchlitzt, federnervig; Nebenblätter ſeitlich, ſehr hinfällig. Blütenbüſchel in den Achſeln ſchon abgefallener oder bleibender Blätter, vielblütig. — 16 Arten der gemäßigten Gegenden der nördlichen Halbkugel. 906 Familie 180. Ulmaceae, Almengewächſe. Of XXXI 30 u. 31. A. Blütenſtiele höchſtens 1½ mal ſo lang als der Kronkelch. Fruchtknoten und Frucht am Rande kahl. 1. Fruchtknoten und Frucht auch auf der Fläche kahl. a) Samenbehälter (d. h. der nicht durchſcheinende Teil der Flügelfrucht) mindeſtens 3mal jo lang als feine Entfernung von dem oberen Einſchnitt des Flügels beträgt. Blattnerven auf der breiteren Blatthälfte meiſt 9—11. * Same in der Mitte des Flügels befindlich; Blätter faſt gleichhälftig, in oder unterhalb der Mitte am breiteſten: U. pu- mila L. (syn. U. mierophylla Pers.), Zwerg-Ulme. ** Samenbehälter mehr dem oberen Flügelrande genähert. ſeitig, meiſt oberhalb der Mitte am breiteſten . b) Samenbehälter kaum ſo lang als ſeine Entfernung von dem oberen Einſchnitt des Flügels beträgt Sibirien, Turkeſtan; bis 5 m hoch. Blätter größtenteils ſehr ungleich— * D. campestris (Tafel 96). 2872. * U. scabra. 2873. 2. Fruchtknoten und Frucht auf der Flächenmitte weichhaarig; Blattnerven auf der breiteren Hälfte meift 12—14—16: U. ellip- tica C. Koch (syn. U. sibirica und U. longifolia hort., U. Heyderi Spaeth), Transkaukaſien, Sibirien; Aſte hellgrau; Zweige in der Jugend weichbehaart, hellfarbig, ſpäter kahl. Laubknoſpen ziemlich groß, eirund-länglich, ſpitz, nicht fuchsrot-filzig aufs brechend. — U. fulva Michx. (syn. U. americana Att., nicht L. ]; U. pendula Willd., nicht ort.; U. rubra Michæ.), Nord⸗ amerika; Aſte ausgebreitet oder etwas hängend; Knoſpen rundlich, mit fuchsrotem Filz aufbrechend. B. Blütenſtiele mehrmals länger als der Kronkelch. Fruchtknoten und Frucht dichtzottig-bewimpert (natürlich am Rande). 1. Fruchtknoten und Frucht auf der Fläche kahl .. L. pedunculata. 2874. 2. Fruchtknoten und Frucht auf der Flächenmitte weichhaarig: U. racemosa Thomas, Nordamerika; Rinde riſſig, häufig etwas korkig. Blüten in 4—6 em langen Trauben. 2872. Ulmus campestris Z., Tafel 96, 383 (syn. U. angustifolia Much, U. minor Mill., U. nuda Zhrh., U. camp. f. vulgaris Planch.), Feld- Alme. Einheimiſch, 10—30 m hoch. Blütezeit: März, April. — Ausläufertreibend. Aſte glatt- rindig oder bei f. suberosa Zhrh. pr. sp. korkig— geflügelt, meiſt unter ſpitzem Winkel abgehend oder ſparrig; Zweige nur in der Jugend behaart; Laub— Knoſpen klein, rundlich und ihre Schuppen oft weiß⸗bewimpert. Blätter einmal- bis grob- und doppelt⸗ geſägt, glatt oder oberſeits ziemlich rauh. Blüten faſt ſitzend, an noch unbelaubten Zweigen. Staubblätter weit hervorragend. Eine großblätterige Abart iſt: amplifölia Diyp. (syn. U. sativa Mill, U. rugosa Lodd., U. alba V. et Kit, U. germanica Th. Hartig), Großblätterige F.-U.; Aſte in flachem Winkel oder fast wagerecht-abſtehend, glatt [bei f. alata hort. (syn. U. suberosa Mnch., nicht Zhrh.) ſtark— forfflügelig]. Knoſpen eiförmig, mweiß-behaart. Die Feld⸗Ulme iſt vielgeſtaltig, auch bezüglich der Blätter, welche bei k. cucullata Aort. (syn. f. con- cavaefolia Dipp., U. cucullata hort., U. Webbiana hort.) mehr oder weniger kappenförmig-hohlgewölbt find. f. purpurea Dipp., Blätter beim Austreiben dunkelpurpurn, ſpäter dunkelbraun- oder rotgrün. Kleinblätterige Formen gehen in den Gärten als U. myrtifolia purpurea, U. buxifolia purpurea. Buntblätterige Sorten, bei denen die Art und Weiſe der Buntblätterigfeit ſchon aus der Bezeichnung zu erſehen, ſind folgende: f. foliis argenteo marginatis; f. microphylla fol. marginatis; f. microphylla fol. albo dentatis; f. foliis argenteo marmoratis; f. fol. arg. maculatis; f. fol. arg. variegatis; f. foliis picturatis; f. elegantissima hort.; f. fol. aureis. 2873. * Ulmus scabra Mill. (syn. U. montana With., U. montana und U. americana hort. nonn., U. hollandica Pall. nicht Mill.; U. excelsa Borkh.), Scharfe oder Berg-Alme. Europa, Orient; bis 30 m | hoch. Blütezeit: Februar-März (April). — Ohne Ausläufer. Aſte ſparrig, dunkelgrau, glattrindig, nie korkig; Zweige anfangs grün, ſpäter rötlich- oder gelbgrün, in der Jugend ſtets rauhbehaart. Laub- knoſpen ſpitz, dunkel, unbehaart oder ſchwach-bewimpert. Blätter ſtark⸗-ungleichhälftig, deutlich-zugeſpitzt, ſcharf⸗ doppeltgeſägt, mit vorwärtsgekrümmten Zähnen, oberſeits meiſt rauh. Staubblätter 5 oder 6, ſelten bis 8. Iſt vielgeſtaltig. 2 Hauptgruppen: a) montäna Dipp. (syn. U. montana Sm., U. montana scabra hori., U. campestris Mill., nicht L., Gewöhnliche S. U., Laubknoſpen klein, rundlich, liche Blätter rundlich bis eirundlich, 8—12 em lang, 6 bis 9 em breit. Blüten ſehr kurz geſtielt, Staubkölbchen purpurrot. Früchte rundlich oder verkehrt-eirund. Blätter ungleichhälftig, meiſt eirund, ſpitz, ſcharf-doppeltgeſägt, zuletzt oberſeits glatt, unterſeits blaßgrün, weichhaarig. b) major Dipp., Hohe S. U., Laubknoſpen groß, rundlich; Blätter ſehr ungleichhälftig, meiſt verkehrt— eirundlänglich oder oval, bis über 15 em lang und über 8 cm breit. Eine als Einzelpflanze auf dem Raſen ſehr in⸗ tereſſante herr— Trauer⸗ Ulme iſt f. ma- jor pendula Dipp. (syn. U. montana pen- dula Aort, U. mont. pendula nova hort.), Aſte u. Zweige ſtraff⸗bogig bis auf den Erd— boden herab- hängend, wenn dieſe Form auf einen Hoch- ſtamm der ge— meinen Stammart ge= pfropft worden. k. major viminalis Dipp. (syn. U. viminalis Zodd. Catal., U. campestris f. viminalis Loud., U. montana f. viminalis ort., Planera aquatica hort.!, nicht Emel. “), kleiner bis mittelhoher Baum; Aſte ausgebreitet, ſchlank; Zweige rutenförmig, an der Spitze etwas überhängend. 2874. * Ulmus pedunculäta Fougeroux (syn. U. laevis Pall., U. effusa Willd., U. ciliata Zhrh., U. octandra Schkh., U. racemosa Borkh.), Stiel- oder Flatter-Alme. Europa; bis 30 m hoch. Blütezeit: März, April. — Ohne Ausläufer. Aſte dunkelgrau, mit oberflächlich riſſiger Rinde; jüngere Zweige grau— grün, dicht-weichhaarig. Laubknoſpen lang, kegel— förmig, haarſpitzig, an den unteren Deckſchuppen meiſt weiß⸗bewimpert. Blätter ſehr ungleichhälftig, zugeſpitzt, ſcharf-doppeltgeſägt, zuletzt glatt, unterſeits weichhaarig und etwas graugrün. Staubkölbchen purpurn. Samen- behälter der Flügelfrucht 2—3 mal jo lang als ſeine Entfernung vom oberen Flügelausſchnitt beträgt. — U. americana Thomas (syn. U. floridana Chapm.), Amerikaniſche Ulme. Nordamerika. Ohne Aus⸗ läufer. Rinde riſſig; jüngere Zweige bräunlich oder bräunlichgrün, kahl oder zerſtreut-behaart. Laubknoſpen klein, roſtfarbig-behaart oder unbehaart. Blätter Scharfe oder Berg-Ulme. weniger ungleichhälftig, meiſt zugeſpitzt, meiſt doppelt⸗ geſägt. Staubkölbchen violett. Wird mit der vorigen Art, auch mit Nr. 2873 oft verwechſelt. — 8 Verwendung der Ulmen. Für den Park wie für Anlagen prächtige Bäume, die zwar auch in trockenem, am beſten aber in gutem, etwas feuchtem Boden gedeihen. Von unſeren einheimiſchen Ulmen iſt die Feld⸗Ulme (U. campestris) wohl die häufigere, und von hochwerdenden buntblätterigen Bäumen iſt die buntblätterige Feld⸗Ulme in einzelnen ihrer beſſeren Sorten, z. B. U. camp. fol. argenteo varie- gatis und f. fol. argenteo marmoratis, der einzige große Baum von bedeutender Wirkung. Vermehrung durch Ablieger auf feuchtem Boden und durch Pfropfen Gattung 1001. Plänera bis Gattung 1003. Zelköwa. Fr. 28722875. 907 auf U. scabra, auch noch gut auf U. campestris; nicht jedoch auf U. pedunculata, zu welcher aber die meiſten aus Frankreich bezogenen ſog. U. ameri- cana Hort. gehören. Deshalb Vorſicht! Anzucht aus Samen. Ausſaat ſogleich nach der Reife oder nach Empfang im Sommer auf guten, etwas lockeren Boden. — Keimkraft nur kurze Zeit andauernd; Keimung unbeſtimmt und oft ſpärlich. Gattung 1001. Plänera Gmel., Planerie, O XXVI I4; XXXI 30 (nach dem Erfurter Botaniker Planer benannt). Rücken gekielt, ſonſt überall fleiſchig-weichſtachelig. Wie Ulmus, nur: Frucht nicht geflügelt, ſchief-eiförmig, zuſammengedrückt, auf dem Blütenbüſchel in den Achſeln (Knoten) abgefallener Laubblätter, unterwärts männ— liche, oben Zwitterblüten tragend, nach der Blüte in einen beblätterten Zweig auswachſend. — Einzige Art, in den Vereinigten Staaten: P. aquatica Gmel., nicht hort.! (syn. P. Gmelinii Michæ., P. ulmifolia Michx., Anonymus aquaticus Walt.), kleiner Baum von der Tracht der Hainbuche; Laubknoſpen dunkelbraun, klein, eirundlich, etwas zuſammengedrückt. Blüht im zeitigen Frühling. Iſt ſelten echt bei uns. Gattung 1002. Celtis L., Zürgelbaum, O XXVI IA; XXXI3I (griechiſch: keltis — Peitſche; zu Peitſchenſtielen gebraucht). Blüten vielehig; die Zwitterblüten, ſeltener die weiblichen, fruchtbar.“ Kronkelch tief- oder faſt bis zum Grunde 5teilig, ſeltener Ateilig, vor dem Aufblühen dachziegelig. Staubblätter 5, ſeltener 4. Frucht— knoten ſitzend. Griffel centralſtändig, 2 teilig, mit federigen oder geſpaltenen Griffeläſten. Steinfrucht ſaftig, eiförmig oder kugelig, erbſen- bis kirſchengroß, bisweilen 2kielig, gleichmäßig. Unbewehrte oder dornige Bäume oder Sträucher. Blätter wechſelſtändig, ſommer- oder wintergrün, gejägt oder ganzrandig, federnervig oder 3= (ſelten 4—5-) nervig, am Grunde oft ſchief. Nebenblätter ſeitlich, frei. Unfruchtbare Trugdöldchen achſelſtändig oder am Grunde der jungen Sproſſe; fruchtbare Blüten einzeln oder zu wenigen in den oberen Blattachſeln, langgeſtielt. — 60 Arten. A. Nebenblätter eirund: C. glabrata Stev. (syn. C. Tournefortii M. B., nicht Lam. C. caucasica Hohen., nicht Mild. C. Kot- schyana Stev., C. Tournefortii f. glabrata Boiss.), Krim, Transkaukaſien; Zweige kahl; Blätter unterſeits hellgelblichgrün, weich— haarig bis kahl; Früchte gelbbraun, mit Anervigem Steinkern. B. Nebenblätter ſchmal; Steinkern Anervig, zwiſchen den Nerven netzig-grubig 2875. Celtis occidentalis L., Nordamerika- als bei folgender Art, nicht wohlſchmeckend. Blüten C. occidentalis. 2875, niſcher Zürgelbaum. Bis 25 m hoch werdend. Blüte- zeit: April, Mai. — Blätter nicht weit vom Grunde an ſchon geſägt [nur bei den beiden ehr jeltenen Formen f. reti- culata Torr. pr. sp. und f. tenui- folia Hiyp. (syn. C. laevigata Milld., C. integrifolia Nutt.) völlig ganz— randig!, zugeſpitzt, unterſeits auf den N Nerven meiſt kurz- haarig. Frucht orange- bis rötlichbraun, kleiner Nordamerikaniſcher Zürgelbaum. meiſt 6zählig. Iſt ein ſchön grün belaubter Baum und völlig winterhart, während bei dem folgenden die Spitzen oft erfrieren. — C. australis Z., Südeuropa, Nordafrika, Orient; bis 20 m hoch; Blütezeit: April, Mai. Blätter aus ſchief-gerundetem oder etwas kurz-verſchmälertem Grunde eirund-länglich bis läng— lich-lanzettlich, lang- und ſchmal⸗-zugeſpitzt, unterſeits auf der ganzen Fläche kurzhaarig, ſchon nicht weit vom Grunde an geſägt. Blüten meiſt 5zählig. Früchte von Größe einer kleinen Kirſche, völlig reif ſchwarz, eßbar, aber nicht wohlſchmeckend. Verwendung. C. occidentalis iſt ein ſchöner Parkbaum, der in den Mittelmeerländern neben der etwas empfindlicheren C. australis beſonders gern bei Kirchen, Klöſtern und Kapellen angepflanzt wird. An— zucht aus Samen, der 2 Jahre die Keimkraft be— wahrt, aber, wenngleich immer mäßig feucht gehalten, gegen 1½ Jahre im Boden liegt, ehe er keimt. Gattung 1003. Zelköwa (Abelicea) Spach, Zelkowe, G XXVI IA; XXXI31 (Name ſtammt von Selkwa ab). Blüten 1häuſig, ſelten vielehig. Männliche Blüten: Kronkelch verwachſen, breitglockig, mit buchtigem oder kurz-4—5 lappigem Rande. Staubblätter 4—5. Fruchtknotenreſt vorhanden oder fehlend. Weibliche Blüten: Kron— kelch tiefer gelappt. Unfruchtbare Staubblätter vorhanden oder fehlend. Fruchtknoten ſitzend. Griffel nicht im Mittelpunkt befeſtigt, tief⸗2 teilig. Frucht ſteinfruchtartig, ſchief, faſt kugelig, mit dem Griffelfortſatz geſchnäbelt. Bäume. Blätter wechſelſtändig, ſitzend oder ſehr kurz geſtielt, ſehr deutlich fiedernervig, geſägt oder gekerbt, ſommergrün. Nebenblätter frei, ſchmal, hin— fällig. Blüten vor der Blattentwicklung an den Zweigen erſcheinend. — 3 Arten. A. Blätter mit 6—8 Nervenpaaren, ſpitzlich, einfach, grob- bis eingeſchnitten-geſägt; die Zähne meiſt ſpitzlich: Z. carpinifolia Dipp. (syn. Z. crenata Spach, Planera Richardii Michæ, P. carpinifolia Wats., P. crenata Desf., Ulmus polygama Rich., U. campestris f. Berardi Simon-Louis?; Rhamnus carpinifolia Pall., Abelicea ulmodes 0. Ktze.), Kaukaſus; bis 20 m hoch; Blütezeit: April, Mai; Zweige weichhaarig; Blätter aus ausge— randetem bis herzförmigem Grunde eirund-länglich, grobgeſägt, zuletzt oberſeits kahl, unterſeits faſt nur längs der Nerven weich— haarig. — Z. japonica Dipp., nicht Mig., Japan; Blätter oberſeits kurz- und zerſtreut-ſteifhaarig, bei k. typica an ihrem Grunde abgerundet bis ſeicht-ausgerandet, bei f. Verschaffeltii Dipp. (syn. Ulmus Verschaffeltii hort.) am Grunde keilförmig und am Rande tief⸗eingeſchnitten-geſägt. — B. Blätter zugeſpitzt, mit meiſt 10 Nervenpaaren; die Sägezähne feinzugeſpitzt: Z. Keaki Dipp. (syn. Z. acuminata Planch., Planera acuminata Lindl., P. japonica Mig., P. Keaki C. Koch, auch hort. ]; Ulmus Keaki Seb.), Japan; bis 10 m hoch; Blütezeit: April, Mai; Blätter eirund bis länglich. Verwendung wie die ihnen nahe verwandten Ulmen; ſie kommen aber, weil niedriger bleibend, mehr in den Vordergrund der Pflanzung. Vermehrung durch Pfropfen auf Ulmus campestris. Anzucht aus Samen, welcher aus dem Heimatlande einge— führt und in Käſtchen ausgeſäet wird, aber lange liegt, ehe er keimt. 908 Familie 181. Moraceae, Maulbeerbaumgewächſe. O IV 3, 4 oder XXXI 28, 29. Familie 18. MORACEAE, Maulbeerbaumgewächſe. Of IV3 und 4 oder XXXI 28 und 29. I. Moroideae; Beſchreibung ſiehe H= IV 3; XXXI 28. Gattung 1004 Broussonetia. 1005 Morus. 1006 Jöxylon. II. Artocarpoideae; Beſchreibung ſiehe H IV 4; XXXI 29. Gattung 1007 Ficus. III. Conocephaloideae; Beſchreibung ſiehe G IV 3; XXXI 28. Gattung 1008 Cecröpia. Gattung 1004. Broussonétia Vent., Brouſſonetie, = IV 3; XXXI 28 (nach dem 1807 7 franz. Arzt Brouſſonet benannt). Blüten 2häuſig. Männliche Pflanze: Kronkelch 4ſpaltig oder 4teilig; die Lappen oder Teile häutig, vor dem Aufblühen klappig. Staubblätter 4. Kleiner Fruchtknotenreſt vorhanden. Weibliche Pflanze: Kronkelch eiförmig oder röhrig, kurz-3—4zähnig dis -ſpaltig, aber nicht-teilig. Fruchtknoten geſtielt, vom Kronkelch eingeſchloſſen; Griffel ungeteilt, ſehr lang. Frucht durch den verlängerten, dicklichen Stiel aus dem Kronkelch hervorgeſtoßen, am Grunde fleiſchig, vom nicht mittelſtändigen Griffel gekrönt. Milchſaft führende Bäume oder Sträucher. Blätter wechſelſtändig, geſtielt, weichrunzlig und zottig, geſägt, ungeteilt oder 3= (ſeltener 5=) lappig; Nebenblätter hinfällig. Männliche Blüten in kätzchen⸗ förmigen, cylindriſchen Ahren; weibliche in kugeligen Köpfchen, achſelſtändig oder an blattloſen Knoſpen. — 2 Arten, in China und Japan: B. papyrifera Vent. (syn. Morus papyrifera L.), Papierliefernde B., Höhe bis 12 m, bei uns aber nur Strauch; Blüte⸗ zeit: Mai; Aſte dick, hellgrau bis rötlich; die Zweige lange Zeit abſtehend⸗grauzottig; Blätter unterſeits dicht- oder nur auf den Nerven reichlich behaart. Es giebt Formen mit krauſen, geſchlitzten, weiß⸗geränderten und mit größeren Blättern. — B. Kazinoki Sieb. (syn. B. Sieboldii BI., B. Kaempferi Sieb., auch hort.; Morus Kaempferi Ser.), Japan, iſt noch empfindlicher, etwa 2—3 m hoch; Blüte⸗ zeit: Mai; Aſte ſchlank, rotbraun bis ſchwärzlichviolett; die Zweige kahl oder nur an den jüngeren Teilen etwas ſammethaarig; Blätter unterſeits kahl. Alle mit Milchſaft. Verwendung wegen der großen Blätter, die 15—20 em Durchmeſſer erreichen, und der fremdländiſchen Tracht. Sie werden bei uns ſelten über 3 m hoch, erfrieren oft bis zum Grunde, treiben aber ſchnell wieder aus, und gerade der ſogen. Stockausſchlag bringt die größten Blätter. Schutzhülle von Stroh oder Fichtenzweigen kann bei beiden nicht entbehrt werden. Vermehrung durch Grundſproſſe, Ablieger und Wurzelſchnittlinge. Anzucht aus Samen. — Keimkraft der Samen kaum 1 Jahr; Keimung in 1½ Monaten. Gattung 1005. Morus L., Maulbeerbaum, O IV 3; XXXI 28 (griechiſch: mörön, lat.: mörus — Maulbeere). Blüten 1- oder 2häuſig. Männliche Blüten: Kronkelch 4teilig; Teile eirund, vor dem Aufblühen dachziegelig. Staubblätter 4. Ein kreiſelförmiger Fruchtknotenreſt meiſt vorhanden. Weibliche Blüten: Kron⸗ kelchteile 4, zur Fruchtzeit ſaftig, den Fruchtknoten einſchließend; Griffel tief-2 teilig. Fruchtſtand länger und ährenförmig⸗dichtblütig und weniger ſaftig, oder kürzer bis faſt kugelig und als d Sammelfrucht; die Einzelfrüchtchen aber nicht verſchmelzend. Bäume oder Sträucher, mit Milchſaft. Blätter wechſelſtändig, gezähnt, ganz oder gelappt; Nebenblätter hinfällig. Blüten in kurzgeſtielten, achſelſtändigen Ahren; die männlichen lang oder kätzchenförmig. — 10 Arten der gemäßigten Gegenden der nördlichen Halbkugel. Z. B.: M. nigra L., Mittelaſien; Blütezeit: Mai; Sammelfrucht ſchwarz, rundlich-eiförmig oder kurz-länglich; Blätter an ihrem Grunde gleich. — M. alba L., China; Sammelfrucht wie oben, aber weiß; Blätter an ihrem Grunde mehr oder weniger ungleich. — M. rubra L., Nordamerika; Sammelfrucht walzenförmig, etwas hängend, 2—2½ cm lang, rot bis ſchwärzlichrot. Freilandbäume. Gattung 1006. J XVI On Raf, Oſagedorn, == IV 3; XXXI 28 (griechiſch: 16, von jiaßmai — heilen, wieder gut machen, XFlon — Holz). Blüten 2häuſig. Mänuliche Pflanze: Kronkelch 4teilig, vor dem Aufblühen klappig. Staubblätter 4. Weibliche Pflanze: Kronkelch tief-4ſpaltig; Lappen ungleich, linealiſch-keulen⸗ förmig, dick, hohl, dicht⸗angedrückt. Fruchtknoten eingeſchloſſen, ſitzend. Griffel fadenförmig. Bis zur Fruchtzeit werden die Kron⸗ kelche fleiſchig und bilden dann mit dem fleiſchigen Blütenboden eine große, kugelige, außen runzlige, dicht verbundene, gelblichgrüne, bis 5 em große Sammel- oder Scheinfrucht. Baum oder Strauch, milchſaftführend, mit achſel⸗ oder über⸗achſelſtändigen Dornen bewehrt. Blätter wechſelſtändig, eirund, zugeſpitzt und ſtachelſpitzig, ganzrandig. Blüten achſelſtändig, männliche in lockeren Träubchen; weibliche in dichten, kugeligen Köpfchen. — Einzige Art, in Arkanſas: J. pomiferum Raf. (syn. Maclura aurantiaca Nutt.), Baum, in der Heimat 10—20 m hoch, bei uns aber nur Strauch, mit hin und her gebogenen, hängenden, grünen oder grau— braunen Aſten, die mit weißlichen Rindenhöckerchen beſetzt ſind: Blütezeit: Mai. Friert häufig bis zum Boden zurück. Anzucht aus Samen, der nur kurze Zeit keimfähig bleibt, mithin gleich nach dem Eintreffen aus der Heimat entweder in Käſtchen geſäet oder bis zum Säen in feuchten Sand eingeſchichtet werden muß. Gattung 1007. Ficus L., Feigenbaum, O = IV 4; VII 5; X 3; XXXI 29 (lat.: ficus — Feigenbaum; griechiſch: sykon — Feige). Blüten 1häuſig (ſehr ſelten 2 häuſig); zahlreiche männliche und weibliche von einem fruchtähnlichen, kugeligen, eiförmigen, birnförmigen oder ſeltener länglichen, fleiſchigen, an der kleinen Mündung mehrreihig mit Deckblättchen verſehenen Blütenboden eingeſchloſſen. Milchſaftführende Bäume oder Sträucher. Blätter wechſelſtändig, ſeltener gegenſtändig, ganzrandig, gezähnt oder gelappt, in Form und Nervenverteilung ſehr verſchieden. Nebenblätter als Spitzentuten die Zweig-Enden einſchließend und während der e eee — 600, At ein wide Arten. A. Blätter ſommergrün. Aufrechte Sträucher .. F. Carica. 2876. B. Blätter immergrün. 1. Aufrechte Bäume mit dicken, lederartigen Blättern .. F. elastica. 2877. 2. Niederliegende oder wurzelſchlagende und kletternde Pflanzen mit kleinen, derben, mehr krautigen als lederartigen Blättern; ſtets milchſaftführend und dadurch ſofort von der Gtg. 968, Sarcogonum, zu unterſcheiden .. . F. stipulata. 2878. F. heterophylla. 2879. 2876. Ficus Cärica Z. (syn. F. communis Zam., [F. hirta Vahl hat ſitzende, borſtenhaarige und kleinere F. Sycomorus Gasp.), Gemeiner Feigenbaum. Süd⸗ kugelige Früchte. Formen find: f. genuina Boiss., europa, Nordafrika. Strauch, 3—5 m Höhe erreichend. Blätter ziemlich groß, 3—5 lappig, ſelten ungeteilt; Blütezeit und Fruchtbildung: Mai, Juni und Herbſt. Scheinfrüchte kahl, birnförmig, unten in einen Frucht⸗ — Aſte graulich oder rötlichgrau; Zweige graugrün, ſtiel verſchmälert. k. riparum Hausskn., Blätter in behaart. Blätter im Umriß rundlich bis breit⸗ 5—7ſchmale, ſpatelförmige Zipfel geteilt. 5 rupestris eirund, ganz oder meiſt buchtig-Hlappig, mit Aausskn., Blätter ungeteilt, eirund oder länglich, ſtumpfen, am Rande ſchwachwelligen, oder lappig- ſtumpf, etwas feſter; Frucht birnförmig, mehr oder gezähnten, oberſeits etwas rauhen, unterſeits weich- weniger flaumig. f. globosa Boiss, Blätter 3 lappig haarigen Lappen. Frucht oder Scheinfrucht birnför- oder ungeteilt; Früchte kugelig, flaumig, ungeſtielt. mig, kahl bis flaumig, ſehr kurz geſtielt, bis 6em lang, k. Johannis Boiss., pr. sp., Blätter klein, unterſeits anfangs grasgrün, reif roſaviolett, hellviolett bis braun ſcharf, oberſeits filzig-ſcharf, tief-lappiggeteilt oder ge— F N ſchlitzt und die Lappen oder Zipfel wieder etwas gelappt und wellig⸗kraus; Frucht klein, ſammetig, eirund-birn- förmig oder kugelig, kurzgeſtielt. Wo man zugleich Wert auf gute, wohlſchmeckende Früchte legt, nennen wir die Sorten: „Frühe braune Hornsche Feige“, Frucht groß, braun, mit hellbraunem Fleiſche; „Braune von Ischia“, Frucht groß, dunkelbraun, mit rotem Fleiſche, frühreifend; „Violette Malteser Feige“, Frucht groß, lang, violett, mit rotem Fleiſche; „Violette de la Frette“, Frucht groß, violett, mit rötlichem Fleiſche; „Weisse Marseiller“, Frucht groß, blaßgrün, glänzend, mit gelbem, ſaftreichem Fleiſche. Gattung 1004. Broussonetia bis Gattung 1007. Ficus. Die Verwendung iſt gleich dem Oleander als zierende Kübelpflanze, in milden Gegenden Deutſchlands auch als Fruchtſtrauch des freien Landes, der auch noch in Norddeutſchland unter ſorgfältiger Winterdecke im Freien aushält und gelegentlich an Spalieren und Wänden gezogen, endlich auch in Ge— wächshäuſern (Fruchttreiberei) kultiviert wird. Kultur in fetter, reichlich mit Ackerlehm gemiſchter Garten- oder Kompoſterde in geräumigen Gefäßen und im Sommer vom Fruchtanſatz bis zur Fruchtreife viel Waſſer und gelegentlich Dungwaſſer geben. Die im Herbſt anſetzenden Früchte überwintern meiſt an der Pflanze und reifen erſt im kommenden Sommer.“ Überwinterung kann in jedem luftigen, wenn auch Über Winter dunklen, froſtfreien Keller geſchehen. Man ſchützt die haben ſie oft von Mäuſen zu leiden. Pflanzen, indem man ihre Rinde mit einem Brei beſtreicht, welcher aus Kuhmiſt, Kalk, Jauche und ſtinkendem Tieröl beſteht, deſſen Peſtgeruch die Mäuſe fern hält. Vermehrung durch Ablieger leicht. An— zucht aus Samen. Ausſaat der nur kleinen Samen im Frühling in Töpfe. — Keimkraft der Samen nur 1 Jahr; Keimung in etwa 1 Monat. 2877. Ficus elästica Rob. (syn. Urostigma elasticum Mig., Visiana elastica Gasp., Macro- phthalma elastica Gasp.), Kautſchuk-Feigenbaum; Gummibaum (fr. Arbre au caoutchouc; e. Elastic- gum Fig-tree). Oſtindien, in feuchten Wäldern. — Alle Teile völlig kahl. artig, aus abgerundetem oder etwas verſchmälertem Grunde länglich bis elliptiſch, vorn ziemlich plötzlich und ſtumpflich-geſchwänzt, ganzrandig, oberſeits prächtig glänzend- dunkelgrün, in der Jugend meiſt etwas purpurrot, unterſeits blaß und matt. Blätter entwickeln ſich aus einer purpurroten bis grün— lichen Blattſcheide („Spitzentute“), die ſpäter abfällt. Alte Pflanzen bekommen, je älter fie werden, deſto kleinere Blätter; was jedoch auch bei jüngeren vor— kommt, wenn Nahrungsmangel, oder infolge niedrigerer Wärmegrade eine Wachstumsſtockung eintritt. — F. australis Mild. (syn. F. rubiginosa Desf., F. ferru- ginea hort., nicht Desf.; Urostigma rubiginosum Gasp.), Neuholland; Blätter oberſeits glänzend-grün, unterſeits in der Jugend auf der ganzen Fläche, ſpäter nur auf den Rippen und Adern mit feinem, roſtrotem Filz bekleidet; Feigenfrüchtchen gepaart, ſitzend, filzig. Iſt gegen die ſchwankenden Wärmegrade und trockene Blätter kurzgeſtielt, dick⸗leder⸗ Die jungen Luft der Wohnräume weniger empfindlich als vorige Art, iſt aber auch weniger ſchön. Verwendung. Der Kautſchuk-Feigenbaum (Gummibaum) iſt eine der wertvollſten und be— liebteſten Schmuckpflanzen für unſere Wohn— zimmer und Salons, zudem leicht zu kultivieren. Kultur im Wohnzimmer an hellem Standort nahe dem Fenſter, im feuchten Lauwarm- und im gut zu lüftenden Warmhauſe. Im Zimmer kann die Wärme Nr. 2876 — 2877. 909 zwiſchen 4 10 bis 20% C. ſchwanken, doch iſt in kalten Winternächten ein gelegentliches Sinken auf + 8 bis 7 C., am Tage ein gelegentliches, beim Heizen nicht immer zu vermeidendes Steigen auf — 24° C. dann um ſo weniger nachteilig, wenn auf eine Luftfeuchtigkeit von 50— 75 %% gehalten wird, wie eben dieſe auch unſerem eigenen Wohlbefinden am zuträglichſten iſt (ſiehe „Grundzüge der Gartenkultur von A. Voß“). Schroffe Gegenſätze irgend welcher Art in der Behandlungsweiſe ſollten ſtets vermieden werden. Die Gefäße ſeien der Wurzelbeſchaffenheit und Wuchskraft der Pflanze angepaßt, alſo nur mäßig groß. Die Erde beſtehe aus einem Gemiſch von zer— riebenem (nicht geſiebtem) Waldhumus und Miſterde mit Zuſatz von Acker- oder Wieſenlehm und genügendem Sand. Für im Sommer im Freien ausgepflanzte , e Kautſchuk⸗-Feigenbaum (Gummibaum). Exemplare genügt gute, reichlich mit Sand gemiſchte Miſtbeet- oder Miſterde. Als natürliche Folge nach— läſſiger Pflege, wozu auch ungenügende Zufuhr friſcher Luft gehört, ſtellen ſich oft Schildläuſe, Milben und der Blaſenfuß an den Zweigen und Blättern ein, denen durch Leimwaſſer baldigſt der Garaus zu machen iſt. Man kocht von gewöhnlichem Tiſchlerleim Leim— waſſer, welches weder dick noch klebrig ſein darf, weil ſonſt die Blätter ſich nach dem Beſtreichen krümmen und zuſammenziehen, und beſtreicht ſodann mittels eines in die erkaltete Löſung eingetauchten Schwammes alle Teile, Stengel wie Blätter, mit dieſem Waſſer. Beim Trocknen wird dadurch das Ungeziefer eingeklebt, und ihm die Luft entzogen, ſodaß es erſticken muß. Später löſt ſich dann durch das übliche Beſpritzen der Pflanzen der Leimüberzug, welcher nur einen Glanz hervorbringt und die Pflanzen weiter nicht unanſehn— lich macht, wieder ab und kommt zum Teil noch der Erde als Düngemittel zu gute. Übrigens iſt auch gelegentliches Abwaſchen der Blattflächen mit reinem Regenwaſſer nur zu empfehlen. Bisweilen treibt der jüngere Gummibaum ſchon Seitenſproſſe, wodurch 910 gewöhnlich die Schönheit der Pflanze leidet. Solche Sproſſe ſind zu entfernen, entweder ſofort, oder (um ſie als Stecklinge zur Vermehrung zu benutzen) wenn ſie 3—4 Blätter entwickelt haben. Man ſteckt ſolch einen abgeſchnittenen Sproß, nachdem man die Schnitt- fläche hat trocken werden laſſen und vor dem Einſtecken mit Waſſer abgewiſcht hat, genau wie beim Oleander in ein mit Waſſer gefülltes Medizinglas oder eine kleine Flaſche. Nach einigen Wochen werden dann nahe der Schnittfläche zahlreiche kleine, weiße Würzelchen hervordringen; wenn dieſe ſich leidlich gekräftigt haben, wird die junge Pflanze in einen kleinen Topf mit ſandiger Lauberde gepflanzt, die ſtets mäßig feucht zu halten iſt. Ungenügende Scherbeneinlage in die Töpfe oder zu fette, nicht genügend mit Quarzſand gemiſchte Erde verſchulden oft mangelhaften Waſſer— abzug nach dem Begießen und damit das frühzeitige Gelbwerden und Abfallen der Blätter, vielleicht gar Wurzelfäule. Vermehrung durch Stecklinge im e eee n eee Pflanze. Obſchon meiſt in Gewächshäuſern (vorwiegend Der ganze beblätterte, noch nicht zu dick gewordene, oder noch nicht zu ſehr verholzte Stengel oder Zweig einer Pflanze iſt brauchbar, und jedes Stück mit einem geſunden Blatte liefert einen Steckling. Man ſchneidet mit ſcharfem Meſſer über einem im Blattwinkel be— findlichen Auge (Knoſpe) den Stengel dergeſtalt ſchräg durch, daß der bei dem Auge quer verlaufende Stengel— knoten geteilt wird, ſodaß dann der eine (meiſt links— jeitige) Teil mit dem Blatte und der Knoſpe die Spitze eines Stecklings, der andere (meiſt rechtsſeitige) Teil aber ohne weiteres das fertige untere Ende eines folgenden Stecklings abgiebt, deſſen oberes Ende mit einem Blatte frei wird, indem man über dieſem Blatte den ganz gleichen Schnitt wiederholt, und ſo fort, bis der ganze Stengel eben ſo viele Stecklinge geliefert hat, als er Blätter trägt. Um Raum zu erſparen, auch um das Faulen der ſonſt dem Boden aufliegenden und das Begießen erſchwerenden Blätter zu verhindern, wird das Blatt jedes Stecklings der Länge nach eiu — 1 Familie 181. Moraceae und Familie 182. Cannabaceae, Of XXVI 5 oder XXXI 24. um ſo weniger, ſo lange die Pflanzen (bis Mitte Juni) noch unter Glas ſich befinden. — Anzucht aus Samen wenig üblich. 2878. Ficus stipuläta TA., auch hort., nicht Moon, nicht Wall. (syn. F. scandens hort., nicht Rob.); Nebenblätteriger Feigenbaum; Kletter⸗F., China, Japan. — Stengel kriechend oder mittels Haftwurzeln kletternd und oft eine beträchtliche Höhe erreichend, wenn man die Pflanze zur Bekleidung der Innenwände der Warm- und Lauwarmhäuſer ver⸗ wendet. Blätter immergrün, faſt zweizeilig ſtehend, ſehr kurz geſtielt, aus abgerundetem oder herzförmigem, gleich⸗ oder ungleichſeitigem Grunde eirund, ſtumpflich und ganzrandig, 2—3 cm lang, 1½ —2 cm breit, oberſeits dunkelgrün, glatt, unterſeits blaßgrün, weißlich⸗ geadert; Nebenblätter bleibend, dreieckig-eirund, unter⸗ ſeits weichbehaart. Scheinfrucht anſehnlich, birn- oder kreiſelförmig, borſtig-behaart, wenn reif ſchmutzig-violett. Verwendung. Eine vielſeitig verwendbare in Warmhäuſern) zur Bekleidung der Hinterwand ver- wendet, iſt dieſe Pflanze. — ſofern fie nicht zuvor verzärtelt worden — doch ſo hart, daß ſie in milderen Gegenden Deutſchlands unter Decke im Freien aushält. Sie eignet ſich vortrefflich für Ampeln oder zum Überziehen von Grottenſteinen im Aquarium oder Terrarium, zur Bekleidung von Fenſterniſchen, an gerollt, mit einem oder zwei Baſtfäden umwickelt, dann gewöhnlich ein ſauberer Blumenſtab von ent⸗ ſprechender Länge durchgezogen und mit dem Steckling, um letzterem Halt zu geben, in das Warmbeet oder in kleine, ins Warmbeet einzuſenkende Töpfe geſteckt, ſo zwar, daß mindeſtens das Auge und der Blattſtiel— grund frei über der Bodenoberfläche bleiben. Zur guten und ſicheren Bewurzelung iſt eine Boden⸗ wärme von + 300 C. erforderlich, weil bei niedrigerer Wärme die Schnittflächen in der Erde (man nimmt recht ſandige Heideerde oder Torfmüll) leicht faulen. Mitte Mai werden die Pflanzen unter 40 em Abſtand auf ein halbwarmes Miſtbeet mit 20 em hoher Lage von Miſtbeeterde eingepflanzt oder beſſer die Töpfe mit ihrem oberen Rande 1 cm tief unter die Erd— oberfläche eingeſenkt, und ſo bleiben ſie, bis man die Pflanzen gebraucht, oder bis letztere (ungefähr Mitte September) ſich kräftig entwickelt und ſchöne große Blätter getrieben haben, ſodaß man ſie zum Verkauf in paſſende Töpfe pflanzen kann. Reichliche Bewäſſerung, tägliches Spritzen und bei heißem Wetter leichten Schatten geben darf nicht verſäumt werden; letzteres deren Steinwänden ſie ſich mittels der Haftwurzeln feſtklammert, um ſo beſſer, wenn die Wand gelegentlich beſpritzt wird. Endlich verträgt dieſe Pflanze alle Unbilden in unſeren Wohnräumen und auf lange Zeit ziemlich viel Schatten. Vermehrung durch Ablieger ſehr leicht; auch durch Stecklinge, indem man im Vorſommer etwa 5 Stecklinge von 10 em Länge an dem Rande eines 10 m Topfes verteilt, fie warm und feucht hält, ſodaß ſie ſich bewurzeln können und noch bis zum Herbſt ſchöne Ampelpflanzen geben. 2879. Ficus heterophylla Z. fl. (syn. F. repens Willd., auch Ham.; F. rubifolia Gr., F. truncata Vahl, auch Ham.; F. denticulata Vahl, F. rufescens Ham,, auch Val; F. aquatica Koen., F. assamica, F. acutiloba, F. elongata und F. sub- panduraeformis Miq., F. grossulariodes Burm., Covellia Griffithii Mi.), Verſchiedenblätteriger Feigenſtrauch. Nördliches Oſtindien, an Gewäſſern. — Blätter häutig, geſtielt, aus gerundetem oder herz- förmigem Grunde lang⸗lanzettlich bis breit-eirund, zugeſpitzt, ganzrandig oder 3- bis mehrlappig, grob— gezähnt oder ausgeſchweift, auf beiden Seiten ſchärflich, 5—12 cm lang, 1½ —7 cm lang geſtielt; Nebenblätter paarweis, eirund, 8—15 mm lang. Sit ſehr viel- geſtaltig. Durchaus beſtändige Formen find: f. sca- brella Roxb. pr. sp., Blätter kurz geſtielt, ſchmal, nicht gelappt; f. repens Milld. pr. Sp., nicht hort., Blätter langgeſtielt, breit. — F. quercifolia Roxb. (syn. F. inconstans Miq., F. humilis Rob., F. anastomosans Wall.), Sproſſe ſteifhaarig, Blätter mit meiſt ſpitzem oder keilförmigem Grunde dickhäutig, und mit 5—7 Nerven, auch meiſt elliptiſch oder elliptiſch-verkehrteirund. Warmhauspflanze. Gattung 1008. Cecröpia L., Kanonenbaum, G IV3; XS; XXXI 28 (Ableitung des Namens unſicher; Stamm oft hohl). Blüten 2häuſig, ſehr zahlreich und ſehr dicht, in 2—60 cylindriſchen Ahren, die an der Spitze des Blütenſtieles zwiſchen einem ſcheidigen abfallenden Deckblatte ſich befinden, ſitzend oder geſtielt ſind. Hauptblütenſtiel achſelſtändig, einzeln oder paarweis. blätter 2. länglich. ö Männliche Pflanzen: Kronkelch röhrig oder glockig, ganz, 2ſpaltig oder 2teilig. Weibliche Pflanzen: Kronkelch zarthäutig, den Fruchtknoten einſchließend; Griffel ſehr kurz: Narbe pinſelförmig. Frucht Bäume mit Milchſaft; Stamm oft hohl; Blätter wechſelſtändig, langgeſtielt, groß, im Umkreiſe faſt kreisrund, ſchildförmig, Staub⸗ Gattung 1008. Ceeröpia und Gattung 1009. Hümulus. Fr. 28782881. 911 in 7—13—16 Lappen oder Blättchen ſtrahlig-geteilt, unterſeits oft ſchneeweiß. Nebenblätter groß, verwachſen (als Spitzentuten) und bald abfallend. — 40 Arten, von Braſilien bis Mexiko. Z. B.: C. peltata L., Jamaika, Surinam; Stamm einfach, mit großer Blätter⸗ krone; Blätter groß, ſchildförmig, im Umriß kreisrund⸗herzförmig, 7—p9 lappig, oberſeits kahl, grün, unterſeits weißfilzig. — C. palmata Nilld., Blätter handförmig⸗7/—9lappig, ſonſt wie vorige Art. — C. digitata KI., Peru; Blätter ſchildförmig, 13—16 lappig, die Lappen zugeſpitzt. — C. concolor Wälld., Braſilien; Blätter beiderſeits gleichfarbig, alſo grün, handförmig-9lappig, die Lappen langgeſpitzt. — Verwendung wegen der großen Blätter als Schmuckpflanzen großer Warmhäuſer. Familie 182. CANNABACEAE, Hanfgewächſe. e XXI S oder XXXI24. (Nr. 2880-2882 aus zwei Gattungen.) I. Stengel windend, und zwar rechts (wie der Uhrzeiger um ſeine Achſe). Gattung 1009 Hümulus. II. Stengel aufrecht. Gattung 1010 Cannabis. Gattung 1009. Hümulus L., Hopfen, Or VIII I; X9; XXVI S; XXXI 24 (humal die germaniſche Bezeichnung der Pflanze). Blüten 2 häuſig. Männliche Pflanze: Kronkelch 5teilig. Staubblätter 5, Staub⸗ fäden ſehr kurz. Fruchtknotenreſt fehlend. Weibliche Pflanze: Kronkelch ſehr zarthäutig, dem Fruchtknoten dicht anliegend und meiſt kürzer als derſelbe, ganzrandig. Fruchtknoten ſitzend. Frucht eine breitseiförmige, etwas zuſammengedrückte Schließfrucht. Rauhe, windende, hochkletternde Kräuter. Blätter gegenſtändig, breit, geſägt, 5—7 nervig, entweder herzförmig und ungeteilt, oder meiſt handförmig⸗3—7 lappig. Nebenblätter frei, lange dauernd. Blüten in achſelſtändigen Riſpen, die oberen oft eine endſtändige, beblätterte Riſpe darſtellend, die der männlichen Pflanzen locker-verzweigt, die der weiblichen aus geſtielten, kätzchenförmigen, mit gelblichgrünen Deckblättern beſetzten Ahren zuſammengeſetzt. — 2 Arten. 2880. * Hümulus Lüpulus L., Gemeiner gekerbt-gezähnt oder geſägt, unterſeits etwas beſtäubt, Hopfen (fr. Houblon; e. Hop-plant). Europa, und oberſeits lebhaft-grün und, was die Hauptſache iſt, in allen Erdteilen für Bierbrauerei-Zwecke angebaut. die ſchöne Färbung wird ſelten durch Ungeziefer Staude, bis 8m hoch windend. Blütezeit: Juli, und Pilze zerſtört, ſondern erhält ſich bis zum Herbſt. Auguſt. — Pflanze mit tiefgehenden, fleiſchigen Wurzeln Männliche Blüten in lockeren behaarten Trauben, und kriechenden Erdſtämmen, ſogen. unter- die der weiblichen Pflanzen in armblütigen Kätzchen irdiſchen Ausläufern. Blätter rauh, aus herzförmigem oder Zapfen, deren Samen (Nüßchen) oval, linſen— Grunde 3—5 lappig (die oberen bisweilen ungeteilt), förmig, glatt und gelb, bisweilen leicht-gefleckt find. grobgeſägt. Blüten unbedeutend, grün. Weibliche f. foliis variegatis iſt eine ſehr ſchöne bunt— Blüten in Schuppen-Kätzchen. | Verwendung. Der Gemeine Hopfen, und zwar eine der hochwüchſigen Kulturſorten (3. B. „Schwetzinger“) kann in landſchaftlichen Gärten, Anlagen und Parks, obgleich man ihn kaum verwendet ſieht, in frucht— barem, friſchem Boden an ſonnigem oder wohl noch beſſer an ſchattigem, aber luftigem Standort oft mit großem Vorteil verwendet werden, da er als eine geradezu unverwüſtliche und ungewöhnlich raſchwachſende Schlingpflanze zur raſchen Begrünung hoher nördlich, nordöſtlich oder nord— weſtlich gelegener Wände, zur Verdeckung von Orten, welche dem Auge entzogen werden ſollen, vortrefflich geeignet iſt. Allerdings wird die Pflanze erſt dann hoch und kräftig wachſen, wenn fie gut eingewurzelt iſt, nicht gleich im erſten Jahre. Dann wird ſie aber, beſonders wenn ſie alljährlich noch gedüngt wird, mit jedem Jahre kräftiger, ſodaß ſie ſich ein paar Jahrzehnte gut erhalten kann; beſonders, wenn man jeder Pflanze alljährlich im Frühling nur wenige Stengel (3—5) beläßt, und die vielen unterirdiſchen f i Ausläufer öfters beſeitigt werden. Man zieht die Japaniſcher Hopfen. Stengel an hohen Pfählen oder am ſenkrechten Spalier empor und hat meiſt nur im Frühling durch vor- blätterige Sorte mit dunkelgrünen, unregelmäßig ſichtiges und loſes Anheften der in der Jugend weiß- und leichtgrün-geſcheckten Blättern; iſt en An le a re zu ſehr angenehm, aber weniger kräftig. affen. An ſonnigem Standort werden die Pflanzen 8 gerfe; in trockenem Boden leicht von Ungeziefer oder Verwendung zur Vekleidung e 5 ; or a Veranden und Spalieren. Es ſind wirklich wert— einer Pilzkrankheit befallen. Vermehrung durch ee . N Grund Abſtand d 1 90 volle einjährige Schlingpflanzen, deren Kultur ganz rundſproſſe. ſtand der Pflanzen em. mühelos iſt, da ſie in allerlei Garten- und Ackerboden 2881. Hümulus japônieus S. ei Z., Japaniſcher gedeihen und, wo man ſie einmal geſäet oder gepflanzt Hopfen. Japan. Einjährig, 4—6 m hoch windend. hat, gewöhnlich infolge Samenausfalls alljährlich Blütezeit: Sommer. — Raſch und üppig wachſend, zahlreich wieder auftauchen, ſodaß man die jungen aber in allen Teilen zierlicher und hübſcher als vorige Pflanzen nur auszuheben und an den gewünſchten Art. Blattſtiel länger als das Blatt breit iſt, Platz zu pflanzen braucht. Ausſaat vom März ab rauh, behaart oder mit kleinen rückwärts⸗gekrümmten an den beſtimmten Platz und die Pflänzchen auf 30 cm Stacheln beſetzt; Blätter alle gelappt, im Umriß oval Abſtand auslichten. — Keimkraft der Samen etwa oder rundlich, die 5—7 Lappen ſpitz oder zugeſpitzt, 3 Jahre; Keimungszeit je nach der Ausſaat verſchieden. 912 Familie 182. Cannabaceae bis Familie 186. Juglandaceae, Or XVII 4 a. Gattung 1010. Cännabis L., Hanf, O XI Be; XXVI5; XXXI 24 (lat. und griechiſch: cannabis — Hanf). Blüten 2häuſig. Männliche Pflanze: Kronkelch 5teilig, die Teile getrennt, vor dem Aufblühen dachziegelig. Staubblätter 5, mit ſehr kurzen, aufrechten Staubfäden. Fruchtknotenreſt fehlend. Weibliche Pflanze: Kronkelch unſcheinbar, ſehr zarthäutig, dem Fruchtknoten dicht anliegend, kürzer als derſelbe oder ganz fehlend. Fruchtknoten ſitzend. Griffel 2teilig. Frucht eine ſchwachzuſammengedrückte, graue, 1ſamige Schließfrucht, die vom Kronkelch kaum trennbar und zu⸗ dem mehr oder weniger von blattartigen Deckblättern umgeben iſt. Aufrechte, hohe Kräuter. Blätter wechſel- oder die unteren gegenſtändig, geſtielt, handförmig-geteilt in 5—9 (—11) lanzettliche, ſcharfgeſägte, völlig getrennte Teile. Nebenblätter vorhanden. Männliche Blüten in großen, aufrechten Riſpen, hängend; weibliche achſelſtändig, gehäuft, zwiſchen Deckblättern. — Einzige Art: 2882. Cannabis sativa L. s.lat., Gebauter Hanf. Verwendung. Man kann zwar alle 3 Formen Oſtindien. Einjährig, 11, —2—3)/ m hoch. Blüte- als Zierpflanzen betrachten; k. vulgaris aber doch nur, zeit: meiſt Juli. — Es giebt 3 Hauptformen, die weil der Samen am billigſten iſt, um fie zu Maſſen⸗ kennen zu lernen, deshalb von Wert iſt, weil in der pflanzungen oder -ausfaaten zu verwenden, um. Ziergärtnerei meiſt nur die dritte Form ihrer Höhe niedrige, kahle Wände, Bretterzäune u. ſ. w. durch und Tracht wegen verwendet wird; aber es kommen Vorpflanzung zu verdecken, oder um kleinere oder nicht ſelten zwiſchen der zweiten und dritten Form größere kahle Flächen zu bepflanzen, die dann im Verwechſelungen vor. Wichtig iſt noch, die männlichen Hochſommer desſelben Jahres halbwegs den Eindruck und weiblichen Pflanzen jchon rechtzeitig zu unter- einer Geſträuchpflanzung gewähren. Freilich würde ſcheiden, da die männlichen Pflanzen viel dürftiger, ſich zu dieſen Zwecken f. indica weit beſſer eignen. auch niedriger bleiben und ſchon bald nach der Blüte- Für Blattpflanzengruppen und für Einzel- zeit abſterben, während die weiblichen Pflanzen, ſchon ſtellung giebt man der höchſten Form, der k. gigantea, weil ſie die Früchte (Samen) noch zur Reife zu bringen ſtets den Vorzug. Kultur in allerlei gutem oder haben, viel länger (bei der dritten Form bis Herbitfröfte mittelmäßigem Boden; je kräftiger der letztere iſt, eintreten) grün bleiben. Die männlichen Pflanzen ſind deſto höher, buſchiger und ſchöner werden die Pflanzen. ſchon in der Jugend, wenn fie etwa 30 cm hoch ge- Anzucht aus Samen ſehr leicht. f. vulgaris kann worden, lockerer, d h. ſpärlicher belaubt, die Blätter man Anfang April oder ſchon Ende März gleich ins ſind etwas heller grün, meiſt auch etwas kleiner, Freie an den beſtimmten Platz oder auf ein Saatbeet überhaupt iſt die ganze Tracht weniger wuchskräftig recht dünn ausſäen, und dann ſpäter die Pflanzen oder weniger gedrungen als die ein dunkleres Grün, auf 80—100 em Abſtand auslichten, oder andernfalls kräftigere Belaubung und gedrungeneren Wuchs zeigen- an den beſtimmten Platz verpflanzen, wobei man acht den, deshalb wertvolleren weiblichen Pflanzen, deren gebe, den Wurzeln, jo gut es geht, etwas Erdballen 3 Formen find: f. vulgaris Alef. (syn. Cannabis zu belaſſen, da ohne Erdballen meiſt nur junge, noch sativa L. 5. Sir.), Gewöhnlicher Hanf, der Stengel nicht 15 em hohe Pflanzen das Verſetzen vertragen, wird ſeltener über 1½ m hoch, die Belaubung iſt ohne infolge ſtarker Waſſerverdunſtung zu vertrocknen. meiſt dunkelgrün, die Seitenäſte ſind nicht lang, die Höhere (20—40 em) Pflanzen, die ohne Erdballen Pflanze deshalb (namentlich in der oberen Hälfte) ſind, werden ſchnell erſt in kleine, paſſende Töpfe ge— wenig buſchig, und die weibliche Pflanze trägt (falls pflanzt, ſofort an einem beigeſteckten Stab locker und eine männliche in der Nähe geſtanden und geblüht ſo angeheftet, daß wenigſtens die junge, ſaftige Spitze hat) ſtets reichlich und willig Samen. f. indica aufrecht gehalten wird und nicht überhängt, da ſie Voss (syn. Cannabis indica L., C. sativa f. gigantea ſonſt leicht vertrocknet. Sofortiges durchdringendes Alef.), Indiſcher Hanf, die Pflanzen werden unge- Begießen und öfteres Überſpritzen der Pflanzen, die fähr 2 m hoch; ſie ſind recht buſchig und meiſtens an einem jchattigen, gegen jeden Luftzug geſchützten dunkelgrün, die Seitenäſte ſind ziemlich lang und Ort ſo lange unterzubringen ſind, bis ſie ſich erholt gedrängt-ſtehend, ſodaß die Pflanze im Verhältnis zu haben, iſt durchaus erforderlich. Solcher Art einge- ihrer Höhe reichlich breit erſcheint; endlich ſetzen die wurzelte Pflanzen nimmt man dann einfach aus den weiblichen Pflanzen viel weniger Früchte (Samen) Töpfen und pflanzt ſie an den beſtimmten Platz. an. f. gigantea Voss, nicht Alef.!, Rieſen-Hanf, Ausſaat des Indiſchen und des Rieſen-Hanfes chineſiſcher oder echter Rieſenhanf; die Pflanzen ſind um Anfang April locker in Töpfe oder ins Miſtbeet; 2 bis zu 4 m hoch, meiſt bis zur Spitze mit Seiten- die Pflanzen rechtzeitig einzeln in kleine Töpfe verſetzen, zweigen, die etwas lockerer ſind als bei voriger Form; wie oben behandeln, etwas abhärten (Froſt vertragen die unteren ſind dabei zwar lang, aber doch nicht ſo, ſie aber nicht!) und erſt um Mitte Mai auspflanzen; daß die Pflanze im Verhältnis zur Höhe reichlich breit Abſtand 1—2 m, je üppiger der Boden und je ſtärker erſcheint; die Belaubung größerer Pflanzen iſt friſch, die Pflanzen, deſto weiter. — Keimkraft der Samen aber meiſt mehr licht- oder grasgrün als dunkelgrün wohl meiſt 4 Jahre; Keimung in Töpfen oder im und erhält ſich bis zum Eintritt der Herbſtfröſte ſchön, Miſtbeet innerhalb 1 Woche, im Freien ſpäter. und von Blüten oder reifen Früchten bekommt man in unſerem Klima ſelten etwas zu ſehen. Familie 185. URTICACEAE, Neſſelgewächſe. = XXI 12 u. XXI 27. I. Kräuter, ſelten etwas halbſtrauchig, ohne Brennhaare. Griffelnarben pinſelförmig. Gattung 1011 Pilea. 1012 Pelliönia. II. Bäume oder Sträucher ohne Brennhaare. Griffelnarben nicht pinſelförmig. Gattung 1013 Myriocärpa. Gattung 1011. Pilea Lind, Kanonierblume, d XXVI I2; XXXI 27 (griechiſch: pilos — Filz, Hut; Kronkelchzipfel find hohl wie eine Kappe). Blüten 1- oder 2häuſig, in achſelſtändigen Trugdöldchen. Männliche Blüten: Kronkelch 4, jelten 2—3teilig; die Zipfel hohl, etwas dicklich, bisweilen zu einem geſtutzten Becher verwachſen, rückſeitig oft ſtachelſpitzig oder mit einem Anhängſel, weiß, grünlich oder roſa. Ein kleiner Fruchtknotenreſt vorhanden. Weibliche Blüten: Kronkelch 3teilig; Zipfel ungleich, der größere bisweilen höckerig oder kappenförmig. Unfruchtbare, ſehr kleine Staubblätter als Schüppchen meiſt vorhanden. Fruchtknoten und auch die trockene Schließfrucht zuſammengedrückt. Einjährige oder aus- . Gattung 1010. Cännabis bis Gattung 1015 Juglans. Tr. 8822883. 913 dauernde, ſelten halbſtrauchige, bisweilen auch kriechende oder weitſchweifige Kräuter. Blätter gegenſtändig; die Blätter jedes Paares gleich oder ſehr ungleich, ganzrandig oder gezähnt, 3 nervig oder faſt nervenlos. Nebenblätter in eins verwachſen. Trugdöldchen dichtkopfig oder lockerriſpig⸗verzweigt. — 160 tropiſche Arten, in Auſtralien aber fehlend. Z. B.: P. pubescens Liebm, f. involucrata; P. serpyllifolia DC., P. microphylla Liebm., ſog. „Kanonierpflanzen“. Einjährig zu fultivierende, krautig-halbſtrauchige Warm- hauspflanzen. Ausſaat im zeitigen Frühling in Töpfe oder ins Warmbeet. Taucht man an ſonnigen Tagen die blühenden Pflanzen plötzlich ins Waſſer oder überſpritzt man ſie mittels der Gießkanne, ſo öffnen ſich alle dem Aufblühen nahen Blütenknoſpen, jede mit hörbarem Knalle, und der Blütenſtaub wird in Form eines feinen Sprühregens fortgeſchleudert. Gattung 1012. Pelliönia Gaud., Pellionie, Our X; XXVI 12; XXXI 27 (Namensableitung nicht bekannt). Blüten 2= oder 1häuſig, dicht-trugdoldig oder faſt kopfig. Männliche Blüten: Kronkelch 5, ſelten Ateilig; Zipfel ſtumpf, häutig, vor dem Aufblühen dachziegelig, unter der Spitze rückſeitig-weichſtachelig oder mit einem Hörnchen. Staubblätter 5, ſeltener 4. Fruchtknotenreſt klein. Weibliche Blüten: Kronkelchteile 5, ſeltener 4. Unfruchtbare ſchuppenförmige Staubblätter vorhanden oder fehlend. Narbe ſitzend, pinſelförmig. Schließfrucht zuſammengedrückt oder faſt ſtielrund, vom bleibenden Kronkelch geſtützt oder umkleidet. Kräuter, oft kriechend, ſeltener halbſtrauchig. Blätter wechſelſtändig, 2zeilig, am Grunde ſehr ungleich (an Begonien erinnernd!), die kleinere Fläche der Spitze des Zweiges zugewendet, ganzrandig oder gezähnt; gegenüber oder faſt gegenüber meiſt noch ein kleineres Blatt; Nebenblätter ungeteilt oder verkümmert. Blütendolden oder -köpfchen achſel— ſtändig, dicht-reichblütig. — 15 Arten, im tropiſchen und öſtlichen Alien. Z. B.: P. Daveauana N. Z. Br., Blätter broncefarbig und olivengrün; auffallende und ſchöne Ampelpflanze fürs Warmhaus, wie auch die folgenden: P. pulchra N. ZE. Br., Blätter oberſeits ſehr ſchwarzgrün, unterſeits blaßrot. P. brevifolia Benth. Gattung 1013. Myriocärpa Bentn., Tauſendfrucht, O XXVI 12; XXXI 27 (griechiſch: myrioi — zehntauſend, karpos — Frucht; Blütchen oder Samen außerordentlich zahlreich). Blüten 2, ſeltener 1 häuſig, ſehr zierlich, gabeligverzweigt-traubig oder -ährig angeordnet. Männliche Pflanze: Kronkelch 4—öteilig (ſelten 3teilig) ; Zipfel breit, ſtumpf, vor dem Aufblühen dachziegelig. Staubblätter 4—5. Fruchtknotenreſt kahl, länglich oder breitſchild— förmig. Weibliche Pflanze: Kronkelch (abgeſehen von den leicht dafür anzuſehenden beiden gegenſtändigen unter dem Fruchtknoten befindlichen Deckblättchen) fehlend. Narbe ſchief, länglich oder faſt mondförmig, zottig-papillös, auf deutlichem Griffel. Schließfrucht zuſammengedrückt. Bäumchen oder Sträucher. Blätter wechſelſtändig, meiſt groß, geſtielt, gezähnt, feder- oder faſt Z nervig; Nebenblätter in eins verwachſen. Blütenähren oder -trauben meiſt verzweigt, achſelſtändig oder an blattloſen Knoten einzeln oder gebüſchelt. Blüten dicht und ungemein zahlreich an fadenförmigen Spindeln, weiß. — 6 tropifche Arten, von Mexiko bis Braſilien. Z. B.: M. cordifolia Liebm., Blätter 20—25 cm lang, 18—20 cm breit; faſt kreisrund-herzförmig, vorn ſpitz, dick, am Rande gezähnt, blaſig-runzlig, oberſeits zerſtreut-borſtig, unterſeits, beſonders an den Nerven und Adern, weichhaarig, zuletzt kahl werdend. — M. longipes Liebm., Blätter elliptiſch oder breit-elliptiſch, vorn ſpitz, am Grunde abgeſtumpft, am Rande gezähnelt, ober— ſeits grubig-runzlig und mit eingedrückten Drüſen, unterſeits an den Rippen und Nerven weißgrau-weichhaarig. — Beide ſind groß— blätterige und, weil ſie ſchattige Standorte vertragen, in großen Warmhäuſern oft recht angenehme, ja wertvolle Pflanzen von gewöhnlicher Kultur. Familie 184. PLATANACEAE, Platanengewächſe. G x 2 oder XVII 4d. Gattung 1014. Plätanus L., Plataue, O X 2; XVII 4 d (griechiſch: plätanos, von platys — breit; wegen der Blätter). Blüten 1häuſig; die männlichen und weiblichen, beide für ſich, in be— ſonderen kugeligen Köpfchen an langen Stielen hängend. Kronkelch fehlend. Männliche Köpfchen mit zahlreichen Staubblättern; weibliche mit zahlreichen, getrennten und oft zu 2—8 undeutlich-büſchelig-ſtehenden Fruchtknoten. Fruchtknoten linealiſch, 1fächerig, leiig. Früchtchen trocken. Bäume mit Nebenblatttuten. — 2 Arten. 2883. Plätanus oceidentälis Z., Tafel 96, 384. Zlappig, mit großem Mittellappen und kleinen, ungleich- Abendländiſche Platane. Nordamerika. Die Haupt- zähnigen Seitenlappen. k. acerifolia Milld., Blätter lappen der Blätter, beſonders der Mittellappen, im Um- groß, am Grunde geſtutzt oder herzförmig, 5 nervig, riß eirund, nicht ſelten ziemlich lang zugeſpitzt; meiſt ziemlich tief- lappig; Lappen groß, breit, dreieckig, 3 Hauptrippen und -lappen. — P. orientalis L., Morgen- ganzrandig oder wenigzähnig. k. digitata Janka, ländiſche P., Kleinaſien; Hauptlappen im Umriß lan- Blätter mittelgroß, tief-Slappig, die Lappen ſchmal, zettlich oder mit parallelen Rändern; Hauptrippen und lanzettlich, gleichgroß und gleichzähnig, ſonſt von -[appen meiſt 5. Weibliche Blütenköpfe zu 2 oder 125 acerifolia nicht verſchieden. k. insularis Kotschy mehr am gemeinſamen Stiel. Borke der Stämme in Pr. sp., Blätter zwar breit-herzfürmig, aber in den großen Platten ſich ablöfend, bei P. occidentalis da- Blattſtiel keilförmig vorgezogen, jehrtief-dteilig ; Lappen gegen in kleinen Schuppen gelöſt. Formen von P. ſchmal, lanzettlich, gleichgroß, groß- und ſtumpfgezähnt. orientalis find: f. pyramidalis Bolle, Blätter mittel?“ — Verwendung der Platanen als ſchöne Park— groß, am Grunde keilförmig, 3 nervig, nicht tief- und gute Alleebäume. Familie 185. LEITNERACEAE. 2 Sträucher in Nordamerika; z. B.: Leitnera floridana Chapm. Familie 186. JUGLANDACEAE, Walnußbaumgewächſe. 0 —r X153 oder ee Gattung 1015. Juglans L., Walnußbaum, © XI S a; XVII 4a; XXVI 14 (lat.: Jovis glans — Jupiters Nuß). Blüten 1häuſig. Männliche Kätzchen langhängend, aus ſeitenſtändigen, wenigſchuppigen Knoſpen entſtehend. Kronkelch mit einem linealiſchen Deckblatt verbunden und mit unregelmäßig 5—6lappigem Rande. Staubblätter 8-40. Weibliche Blüten zu wenigen endſtändig, ährenförmig⸗-locker, bisweilen einzeln; ihr Deckblatt mit dem Deckblättchen dem Fruchtknoten hoch angewachſen und ſo eine kelchartige Hülle bildend. Der eigentliche Kronkelch noch höher angewachſen und mit 4zähnigem oder tief⸗4 ſpaltigem Saum, der bei der Fruchtreife verkümmert ift. Griffel 2, zweiſchenkelig. Frucht eine holzige, außen fleiſchige Nuß. Bäume mit wohlriechender oder harziger Rinde. Blätter gefiedert. — 7 bis 8 Arten der nördlichen Halbkugel. A. Frucht kahl; innere Fruchtſchale im unteren Teile mit 4, im oberen nur mit 2 Scheidewänden . 2. regia (Tafel 97). 2884. B. Außere Fruchtſchale drüſenhaarig-klebrig; Innen ſchale durchaus 2fächerig, aber nicht zugleich 2kantig, ſamt den Scheide— %%% ᷑WÄ(( ⁵m mt m w /. eineren., 2885. Vilmorin. Dritte Auflage. 58 914 Familie 186. Juglandaceae bis Familie 189. Betulaceae, MQ XVII 4g. 2884. Juglans régia L., Tafel 97, 385. bis n ee Ad 1 die Blättchen unter⸗ lußbaum. Guropa, Orient. Baum, bis ſeits in den Aderwinkeln bärtig, im übrigen kahl. 25 Fi 1 5 19 5 1 ee Dipp. Staubblätter der Einzelblüten an den männlichen, nach (syn. f. fertilis hort., J. fertilis hort., J. praepar- der Blütezeit abfallenden Kätzchen meiſt etwa 12— 20. turiens hort., J. frutescens hort.) find hochſtrauchig. Formen find: t. macrophylla Dipp. (syn. J. macro- Blütezeit: Mai. — Blätter meiſt ”—9- (auch wohl phylla Ahort.), mit beſonders großen Blättern. k. mono- phylla hort., mit einfachen oder 3zähligen (alſo nicht gefiederten), großen, eirundlichen bis eirunden Blättern. f. pendula hort., mit hängenden Aſten und Zweigen. — J. nigra I., Schwarzfrüchtiger W., Nordamerika; Baum, bis 30 m hoch; Blütezeit: Mai; Blätter meiſt mehr als 13blätterig; Blättchen geſägt, etwa 2—6 em breit, länglich bis länglich⸗ lanzettlich, zugeſpitzt, oberſeits kahl, unterſeits zerſtreut⸗ kurzhaarig (das Endblättchen fehlt öfters); Staubblätter jeder männlichen Einzelblüte meiſt etwa 20—30. 2885. Juglans einerea Z. (syn. J. oblonga Mill., J. cathartica Michæ.), Aſchfarbener Walnuß⸗- baum, ſog. „Butternuß“. Nordamerika. Baum, bis 25 m hoch. Blütezeit: Mai. — Ganze Blätter bis 60 em lang; Blättchen groß, 11—15 (—21), länglich bis länglich⸗ lanzettlich, zugeſpitzt, | ch arf- (nicht ſtumpf⸗ geſägt, oberſeits kurzhaarig, unterſeits dicht— ſternhaarig; Blattſpindel nicht drüſenhaarig-klebrig; Staubblätter etwa 12 — 20. Innenſchale der Frucht mit vielen tiefen, ſchmalen Furchen. — Verwendung der Walnußbäume in Parks, An- lagen und großen Ziergärten, am beſten mehr frei- Schwarzfrüchtiger Walnußbaum. ſtehend. Als Zierbaum iſt wohl J. nigra am meiſten zu empfehlen. Kultur in mehr ſchwerem, lehmigem 5—13-) blätterig; Blättchen faſt ganzrandig [bei und ſteinigem, als in fettem Gartenboden oder in f. laciniata Dipp. (syn. f. heterophylla Zoud., Sandboden; für den letzteren eignet ſich noch am eheſten f. filicifolia Zodd., f. aspleniifolia hort., f. salici- aber doch unſicher J. einerea, denn einige Friſche des folia hort., f. dissecta hort.) tiefgeſägt, fiederſpaltig Bodens ſcheint zum guten Gedeihen aller erforderlich. 1 Gattung 1016. Pterocärya X., Flügelnuß, Or XI5a; XVII 4a; XXVI14 (griechiſch: pteron — Flügel, karyon — Nuß; Nüſſe geflügelt). Wie Juglans, nur: Männliche Einzelblüten der hängenden Kätzchen mit nur 3—10 (—18 2) Staubblättern und oft mit einem linealiſchen Fruchtknotenreſt. Weibliche Blüten ebenfalls in langen dünnen Ahren, aber an den Enden kurzer, 2—3 blätteriger Zweige. Die 2 Deckblättchen zwiſchen dem Deckblatte find breit, nur bis zur Blütezeit vom Fruchtknoten frei, ſpäter anwachſend und ſich zu großen Fruchtflügeln entwickelnd. Frucht geflügelt, mit dünner Außenſchicht. Bäume. Blätter groß, gefiedert, mit vielen ſchmalen Blätichen. — 2 Arten, im gemäßigten Aſien: 1 davon im Kaukaſus: P. fraxinifolia Spach. (syn. P. caucasica C. A. Men.), Kaukaſus, Armenien, Weſtperſien. Baum oder mehr- ſtämmiger baumartiger, hoher Strauch, gegen 20 m hoch. Blütezeit: Mai. Zweige anfangs etwas drüſig, ſpäter kahl. Blattſtiele 2½ —8 cm lang, ſamt der ungeflügelten Blattſpindel kahl; Blättchen 17—23 (manchmal zwiſchen 5—27), länglich bis länglich⸗ lanzettlich, wenig- bis langzugeſpitzt, geſägt, unterſeits in den Aderwinkeln von Sternhaaren bärtig, ſonſt kahl, am Rande eben; [bei f. sorbifolia S. et Z. pr. sp. (syn. P. rhoifolia S. et Z., P laevigata und japonica hort. nonn.), die Blättchen am Rande etwas aufwärtsgebogen und wellig.] Frucht bis 1 em dick, ihr Flügel halbkreisförmig. Dieſe iſt die bekannteſte Art und ein prächtiger Baum mit herrlicher Belaubung; er gedeiht am beſten auf Anhöhen mit friſchem oder etwas feuchtem Boden: in Tieflagen mit feuchtem Boden leiden die Spitzen der Zweige im Mai leicht durch Spätfröſte. Gattung 1017. Hicöria Ka, Hickorynuß, Of XI Ba; XVII 4a; XXVI 14 (der heimatliche Name iſt Hickory-tree). Blüten 1häuſig. Männliche Ahren hängend, faſt ausnahmslos zu Zen auf einem gemeinſamen Blütenſtiel. Staubblätter 3-10. Weibliche Ahren endſtändig, locker 6—10blütig oder faſt kopfig 3—4blütig. Deck⸗ blättchen und Kronkelch fehlen, oder letzterer iſt nur als Bruchſtück vorhanden. Bäume, dem Walnußbaum ähnlich. Blätter wechſel— ſtändig, unpaarig gefiedert, mit geſägten Blättchen. — 10 Arten, in Nordamerika, die bei uns nur ſelten angepflanzt werden. Verwendung als Parkbäume; jedoch nur in kräftigem, hinreichend friſchem Boden. Keimfähige Samen ſelten zu haben. Familie 187. MYRICACEAE, Gagelgewächſe. = XVII 4b. Gattung 1018. Myrica L, Gagel, G XVII 4b; XVI 14 (griechiſch: myrike — ein Strauch mit Balſamharz). Blüten in kurz⸗cylindriſchen, mit ſchuppigen Deckblättern beſetzten Ahren, zwei⸗, ſeltener einhäuſig, nackt, d. h. ohne Kronkelch, dagegen aber von einem oder mehreren, bisweilen auch fehlenden Deckblättern geſtützt, ſo die Blüten der weiblichen Ahren auch mit 2—4 kleinen Deckblättchen umgeben. Blüten der männlichen Ahren mit 2—16 (meiſt 4—6) Staubblättern. Weibliche Blüten auf jedem Deckblatte einzeln oder ſeltener zu 2—4 en: jede mit kurzem, 2teiligem Griffel. Frucht eine harzig-fleiſchige, Iſamige Steinfrucht. Blätter unterſeits und junge Sproſſe mit feinen bern⸗ ſteingelben, glänzenden Drüſen beſetzt (unter der Lupe deutlich). — 35 Arten der gemäßigten und wärmeren Gegenden, in Auſtralien fehlend. Z. B.: A. Blätter ungeteilt, ganzrandig oder gefägt: *M. Gale L., Europa, Aſien, Nordamerika; Strauch, Um hoch. Blütezeit: April, Mai, vor der Belaubung. Männliche Ahren einfach; ihre Blüten ohne Deckblättchen und mit 4 ſitzenden Staubkölbchen. Weibliche Ahren kurz; Blüten mit 2 dem Fruchtknoten ſchmal-flügelartig angewachſenen Deckblättchen, dadurch ſpäter die Früchtchen goldgelbe 3—4ſpitzige Nüſſe darſtellend. — M. cerifera L., Nordamerika; Strauch, 1 m hoch; Blütezeit: April, Mai. Blätter meiſt größer als bei voriger. Männliche Ahren öfters aus wenigen Ahren zuſammengeſetzt; ihre ner Gattung 1016. Pterocärya bis Gattung 1020. Bétula. Fr. 28842886. 915 Blüten mit 4—8 Staubblättern. Weibliche Ahren ſpäter kugelige ſchwarze, aber mit großen weißen, kugeligen Wachswarzen dichtbedeckte Steinfrüchte darſtellend. B. Blätter tief⸗fiederteilig, die Teile trapezförmig- oder dreieckig-rundlich. Nebenblätter vorhanden, aber oft undeutlich: M. aspleniifolia L. (syn. Comptonia aspleniifolia Banks, Myrica Comptonia C. de Candolle, Liqui- dambar peregrinum und L. aspleniifolium L.), Nordamerika: Strauch, etwa 1 m hoch; Blütezeit: Mai. Blüten 1Ihäuſig. — Alle ſind Moor- oder To rfboden⸗ Pflanzen des freien Landes, verlangen aber in rauhen Lagen etwas Schutz im Winter. Anzucht aus Samen. Ausſaat im Herbſt in Käſtchen mit Heide- und Torferde; die Samen liegen lange, ehe ſie keimen. Familie 188. CASUARINACEAE, Reulenbaumgewächje. = IIIS. Gattung 1019. Casuarina Forst, Keulenbaum, Or III S; (XIII. Blüten 1 häuſig. Männliche in cylindriſchen oder 4 kantigen 9 5 weibliche in kugeligen oder eiförmigen Ahren oder Zapfen. Einzelblüten mit 2 Deckblättchen, jede einzeln unter quirlig— geſtellten Deckblättern oder Schuppen. Männliche mit 1 Staubblatt; wei b⸗ liche mit kleinem Fruchtknoten und kurzem Griffel. Früchtchen ein zuſammengedrücktes, geflügeltes Nüßchen. — 23 Arten, zumeift in Australien und Neu-Kaledonien, 4 davon im Malayiſchen Archipel. Z. B.: C. sumatrana Jungh., eine herrliche und außerordentlich zierlich belaubte Warmhauspflanze, deren Tracht und lebhaft-grüne feine Zweiglein, die an feine Cypreſſen erinnern, jo auf- fallend und ſchön ſind, daß ſie Beſitzern großer Warmhäuſer ſehr zu empfehlen iſt. Die meiſten übrigen Arten der Gattung ſind als Kalthauspflanzen zu betrachten und können nur ihrer eigentümlichen Tracht wegen in großen Gärten in Frage kommen. Familie 189. BETULACEAE, Birkengewächſe. = XVIT 4g. (Nr. 2886 —2896 aus fünf Gattungen.) I. Männliche Kätzchen unter jeder Schuppe 2—3 Blütchen mit je 2—4 Staubblättern; weibliche Kätzchenähren unter jeder Schuppe 2—3 Fruchtknoten mit je 2 Griffeln. Gattung 1020 Bétula. 1021 Alnus. II. Männliche Kätzchen unter jeder Schuppe mit 1 Blütchen ohne Kronkelch und mit 3 bis vielen Staub⸗ blättern. Weibliche Blüten in Ahren, oder bei Corylus einer Blattknoſpe mit roten Griffeln ähnlich. 1. Blütezeit erſt mit der Belaubung der Pflanzen eintretend. Gattung 1022 Carpinus. 1025 Gstrya. 2. Blütezeit ſchon vor der Belaubung eintretend. Gattung 1024 Cörylus. Gattung 1020. Betula I., Birke, = XVII 4g; XXVI I4 (vom keltiſchen Worte betu — Birke). Blüten 1häuſig. Männliche in kätzchenförmigen, b Schuppenähren, unter jeder Schuppe meiſt zu zen. Außerdem unter jeder Schuppe und dem Grunde derſelben angewachſen 2 nebeneinanderſitzende Deckblättchen. Jedes Einzelblütchen mit einem ſitzenden, häutigen, in 4 oder weniger Teile geteilten Kronkelch und 2 Staubblättern; auf jede 3blütige Schuppe kommen ſomit 6 Staubblätter, die aber bis zum Grunde 2teilig find und jo ſcheinbar 12 werden. Staubkölbchen demnach auch 2teiligsgetrennt. Weibliche Blüten in cylindriſchen, aufrechten, dicht⸗dachziegelig-ſchuppigen Ahren, unter jeder Schuppe meiſt 3; auch hier 2 Deckblättchen vorhanden, aber jedes Blütchen ohne Kronkelch; die Fruchtknoten mit 2 Griffeln. Frucht- ähren cylindriſch, verdickt, ihre Schuppen (infolge e le ſens der Schuppe mit den Deckblättchen) ) Zſpaltig, mit je 3 Frucht⸗ knoten und mit den flachen 2flügeligen Nüßchen zuſammen abfallend. Bäume oder Sträucher, oft weißrindig. Blätter wechſelſtändig, gezähnt oder geſägt, bisweilen eingeſchnitten oder geſchlitzt, federnervig. Kätzchen end- oder achſelſtändig. — 25 Arten, in Europa, Mittel- und Nordaſien und Nordamerika. A. Pflanzen weit über 3 m hoch werdend. Blätter flach, mit höchſtens 6—7 Fiedernerven-Paaren. [Betula nigra L. hat 7—9, Betula lenta L., Zucker-Birke, 10—14 vertiefte Fiedernerven-Paare.] 1. Junge Sproſſe ohne (oder mit nur ganz vereinzelten warzigen) Drüſen; die Sproſſe, beſonders die in die Länge wachſenden, ſammetig⸗ flaumig oder dicht-kurzzottig, die älteren aber oft ganz kahl. Blätter alle faſt lederartig . . B. pubescens. 2886. 2. Junge Sproſſe, beſonders Waſſerſchoſſe, reichlich mit w Tran ae Deo, im ! kahl bis dichtbehaart, ſpäter kahl und oft drüſenlos; ältere Blätter dünn .. B. pendula (Tafel_97). 2887. B. papyracea. 2888. B. Pflanzen 1—3 m oder wenig darüber hoch. Strauchige Birken . .. „d. fruticosa. 2889 2886.* Betula pubéscens Zhrh. S. lat., Weich- Rinde en, A ea: Blätter an den haarige Birke. Mittel- und Nordeuropa, Weſt- und kurzen Sproſſen meiſt 4—6 cm lang (syn. B. alba Nordaſien. Hoher Baum, jeltener hoher Strauch, bis odorata Dipp. mit Ausſchluß der meiſten Formen); zu 20 m hoch. Blütezeit: April, Mai. — Baum- 2. als kleiner Baum oder hoher Strauch mit braun— krone breitäſtig, dichk-verzweigt; Blattſtiele meiſt | grauer oder grau- und weiß⸗gefleckter, nicht ab— halb jo lang als die Blätter, ſammethaarig bis blätternder Rinde; Blätter an den Kurztrieben kurzzottig, zuletzt bisweilen faſt kahl; Blätter aus 23 oder 4 cm lang (syn. B. pubescens Zhrh. S. Str., herzförmigem, abgerundetem oder breit-keilförmigem B. alba pubescens Dipp.). Grunde eirund bis rautenförmig-eirund mit abgerun- b) carpätica V. et Kit. pr. sp. (syn. B. glu- deten Ecken, ſpitz, grob- und meiſt doppelt-gekerbt⸗ tinosa Aut. plur. ex p., nicht Wallr.; B. alba geſägt. Fruchtkätzchen aufrecht oder zuletzt meiſt Hornem., nicht L. herb.,;, B. odorata Pfeiff., 1 hängend. Flügel der Früchte bis zu 2 mal jo breit Bechst.; B. pubescens denudata Gren. et Godr., als die Frucht. Kommt auch mit hängenden Zweigen, alba odorata f. carpatica Dipp.), Baum mit 1 ferner mit eingeſchnitten-geſägten und bei f. foliis Rinde; Blätter aus breit-keilförmigem Grunde rauten— atropurpureis mit dunkelbraunroten Blättern förmig, etwa in der Mitte am breiteſten, zuletzt kahl vor. — 3 Abarten: und nur in den Aderwinkeln oft bleibend-gebärtet. a) odoräta Bechst. pr. sp. (syn. B. alba IL. c) tortuösa Ledeb. pr. sp., niedriger Baum; herb., B. tomentosa Heitler et Abel, B. nigra Aſte hin und her gebogen. Blätter rundlich bis Murith, B. Murithii G@audin, B. pubescens f. vestita rautenförmig-eirund, grob- und einmal- bis doppelt- Eren. et Godr.), Blätter am Grunde abgerundet bis gekerbtgeſägt, zeitig kahl werdend; Schuppen der herzförmig, in der Mitte am breiteſten. 2 Formen: Fruchtkätzchen mit aufrechten Seiten⸗ und kaum längerem 1. als mittelhoher bis hoher Baum, bis 20 m hoch; Mittellappen. | | | 58% 916 Die Baftardformen Betula pendula & B. pubescens ſind zahlreich und erſchweren die Unter— ſcheidung der beiden Hauptarten. Solche Formen ſind die früheren Arten: B. hybrida Bechst., B. torfacea Schleich., B. palmata Borkh., B. glutinosa Wallr., Wender., B. dubia Wender., B. davurica Auct., nicht Hall.; B. alba odorata f. rhombifolia Dipp. 2887. * Betula pendula Rih., Tafel 97, 386 (syn. B. verrucosa Zhrh., B. alba Bechst., L. ex p., nicht L. herb.!; B. odorata Rchb., nicht Bechst.; B. alba verrucosa Wallr.), Hängende Birke. Mittel- und Südeuropa, Orient. Baum, bis 20 m hoch. Blütezeit: April, Mai. — Rinde quer ab- blätternd, weiß, ſelten [bei f. obscura Kotula pr. Sp. braun]; Zweige unbehaart; die Waſſerſchoſſe jedoch reichwarzig, ſamt den Blättern kurzzottig; Blatt- ſtiele meiſt halb ſo lang als die Blätter; Blätter der kurzbleibenden Sproſſe („Kurztriebe“) kahl, aus breit- keilförmigem bis abgeſtutztem Grunde dreieckig-rauten— förmig, zugeſpitzt, geſägt bis faſt lappig⸗doppelt⸗ geſägt, bei f. dalecarbica L. fiederſpaltig. Fruchtkätzchen hängend, etwa 8—12 mm dick, mit etwas abſtehenden Schuppenſpitzen. Seitenlappen der Fruchtſchuppen wagerecht oder zurückgebogen; ihr Mittel- lappen kurz-Zeckig, höchſtens ſo lang als breit, kürzer als die (wagerecht gemeſſenen) Seiten— lappen. Flügel 2—3 mal ſo breit als die Früchte [bei B. populifolia 44t., Nordamerika, ſind die Flügel ebenſo breit oder bis 1 mal jo breit als die Früchte, auch die Blätter der ſtets kahlen Zweige ſehr lang und feinzugeſpitzt!. 2888. Betula papyräcea Ait. (syn. B. papyri- fera Michæ., B. grandis Schrad., B. alba papyri- fera Spach), Vapier-Birke. Nordamerika. Baum, bis 25 m hoch. Blütezeit: April, Mai. — Rinde weiß, ſich in dünnen, papierartigen Blättern quer ablöſend. Zweige kahl oder an den lang werdenden Sproſſen die jüngſte Spitze zottig. Blätter aus herz— förmigem, abgerundetem oder breit-keilförmigem Grunde breit⸗eirund bis eirund- lanzettlich, ſpitz bis lang— zugeſpitzt, ungleich- bis doppelt-geſägt, anfangs zerjtreut- ſeidigzottig, ſpäter kahl, unterſeits in den Aderwinkeln auch wohl auf den Nerven gebärtet oder kurzhaarig. Fruchtkätzchen ziemlich dick; die Seitenlappen der Fruchtſchuppen aufrecht bis aufrecht- ab- ſtehend, kurz und rundlich, die Mittellappen viel 22 2 2 * x Familie 189. Betulaceae, Birkengewächſe. Or XVII4g. länger, mindeſtens doppelt jo lang als die Geiten- lappen, auch länger als breit; Flügel 1½ —2 / mal ſo breit als die Früchte. Formen ſind: f. communis Rgl., Blätter am Grunde abgerundet bis breit⸗keil⸗ förmig. f. cordifolia Agl., Blätter am Grunde herz⸗ B. ambigua Hampe, B. odorata Henze, B. nigricans förmig. k. occidentalis Zyall pr. sp., nicht Hook., Nordamerika bis Sibirien; ſehr raſchwüchſig; junge Zweige und Blätter dichtbehaart, unterſeits bleibend⸗behaart. 2889. Betula fruticosa Hall., Strauchige Birke. Oſtſibirien. Bis 3 m oder etwas darüber hoch. Blätter auf meiſt 1 em langen Stielen, eirund, ſpitz, geſägt; Zweige nur in der Jugend zerſtreut-behaart. — B. pumila L., Kleine B., Nordamerika; bis 1 ½ m hoch; Zweige dicht-weichhaarig oder filzig, aber drüſenlos. Blätter unterſeits ganz kahl oder nur die Nerven De weichhaarig. — B. humilis Schrank, Niedrige B., Mittel- und Nordeuropa, Nordamerika; bis 2 m hoch; Zweige zeitig kahl werdend, reichlich mit Drü-= ſen beſetzt. — *B. nana L., Zwerg-B., Nordeuropa, Sibi— rien, Nordamerika; ſelten 130 em hoch werdend; Zweige drüſenlos, mit ſammetiger oder kurzhaariger, lange bleibender Bekleidung; Blätter ſehr kurzſtielig oder faſt ſitzend, kreisrund oder quer breiter, bis 1 em, ſelten 1½ em lang, geferbt. — Die Verwendung der Birken iſt bekannt, ebenſo ihr Wert und ihre Bedeutung in der Landſchafts- gärtnerei, wo in erſter Linie B. pendula und B. papy- racea in Betracht kommen. Auch B. nana und B. humilis ſind intereſſant genug, um angepflanzt zu werden. Anzucht aus Samen. Ausſaat gleich nach der Ernte, etwa Ende Juli. Erſt im Herbſt oder im kommenden Frühjahre geſäet keimen fie ſehr ſpär⸗ lich; die Keimkraft dauert kaum / Jahre. 0 3 Papier-Birke. Gattung 1021. Alnus Gaertn., Erle (Eller), Gr XVII 4g; XXVI 14 (lat.: alnus — Erle). Blüten 1häuſig. Männliche Blüten in kätzchenförmigen, hängenden, ſchuppigen Ahren; unter jeder Schuppe meiſt zu zen; außerdem auf der Innenſeite der Schuppe mit 3—5 dem Grunde der Schuppe angewachſenen Deckblättchen. Jedes Blütchen mit einem 4teiligen, gleichen oder ungleichen, oft nur als Schüppchen vorhandenen Kronkelch und 4 Staubblättern, deren Staubkölbchen ungeteilt, alſo 2fächerig oder ganz find, ſodaß eine Schuppe mit 3 Blüten, 3 4 — 12 ungeteilte Staub⸗ blätter trägt. Weibliche Blüten in cylindriſchen oder länglichen, ſchuppigen Ahren, unter jeder Ahrenſchuppe meift zu Zen; Deckblättchen 2—4, klein; ein Kronkelch fehlt, ſodaß jedes Blütchen nur aus einem nackten, 2griffeligen Fruchtknoten beſteht, deſſen Griffel die Schuppen überragen. Fruchtähren verdickt, eiförmig oder kurz-cylindriſch, mit verhärtenden, auch nach dem Ausfallen der kleinen, flachen, 2flügeligen oder nackten Nüßchen bleibenden 5lappigen Schuppen. Bäume oder Sträucher. Junge Zweige oft klebrig. Blätter wechſelſtändig, geſägt oder ſeltener ganzrandig. Blütenkätzchen, männliche wie weibliche, ſchon im Spätherbſt oder Winter entwickelt und im zeitigen Frühling, meiſt vor der Belaubung, blühend, ausgenommen ſind nur A. Aluobetula Hartig und A. ſarina S. et Z. — 12 bis 14 Arten, in Europa, Aſien und Nordamerika. A. Weibliche Kätzchen klein, aus dem Hauptſtiel des männlichen Kätzchenſtandes zu mehreren, eine Traube bildend, jeltener aus einem beſonderen Zweige. (Blätter in der Knoſpe längs der Seitennerven gefaltet.) 1. Blätter unterſeits graugrün oder blaugrün, im übrigen grau-behaart oder kahl, aber in den Nervenwinkeln nicht bärtig. a) Blätter wenigſtens anfangs, beſonders unterſeits, reichlich behaart; weibliche Kätzchen zur Blütezeit ſchwärzlich. VVV a ee nee re b) Blätter kahl oder nur anfangs unterſeits längs der oft rötlichen Nerven ſehr ſparſam behaart. Weibliche Kätzchen zur Blüte zeit purpurn: A. rubra Bongard, Nordamerika; mittelhoher Baum; Blütezeit April; junge Zweige und Knoſpen jo gut wie kahl, klebrig. Blätter meiſt eirund⸗länglich, ſpitz, doppelt⸗ bis lappig⸗grobkerbſägig. Frucht mit ſchmalem Hautflügel. 2. Blätter unterſeits grün oder bräunlichgrün, im übrigen kahl oder behaart, oft in den Nervenwinkeln bärtig, mit 5—7 (—8) Nerven⸗ paaren, meiſt abgeſtutzt oder ſelbſt ausgerandet, anfangs oberſeits klebrig. [Bei A. occidentalis Dipp. Blätter meiſt ſpitz, 8—11 Nervenpaare, unterſeits völlig kahl; nur ganz im Anfang ſparſam zottig; mittelhoher, ſehr raſchwüchſiger Baum aus Britiſch-Kolumbien.] . ö e ET Gattung 1021. Alnus und Gattung 1022. Carpinus. B. Weibliche Kätzchen faſt ſtets einzeln (ſelten bis zu Zen) aus dem Hauptſtiel des männlichen Kätzchenſtandes. Knoſpe längs der REN vo 35 Aae a m e ee bis n Belaubung eintretend 2890. * Alnus incana Willd. (syn. A. nee nosa Gilib.), Grauweiße (oder Weiß⸗) Erle. Europa. Aſien, Nordamerika. Einheimiſcher Baum bis 25 m hoch oder baumartiger hoher Strauch. Blütezeit: März, April. — Junge Zweige ſammethaarig-grau, gleich den Knoſpen nicht klebrig. Blätter meiſt un elliptiſch [bei fk. hirsuta Turez. pr. sp. (syn. sibirica Fisch.) rundlich], ſpitz oder etwas en ſeichtlappig-doppeltgeſägt, zuletzt oberſeits ziemlich kahl, unterſeits kurzhaarig-grau, oder (syn. A. glauca Michæ.) mit Ausnahme der Nerven kahl. Fruchtkätzchen 1 1½½ cm lang, 7—12 mm dick; Frucht mit ſchmalem oder breitem, ziemlich dünnem Flügel. 2891. * Alnus glutinösa Gaerin. (L.), Tafel 97, 387 (syn. A. rotundifolia Mill., A. nigra Gelib.), Gemeine oder Schwarz-Erle. Europa, Aſien, Nord— afrika. Baum bis zu 25 m hoch, bisweilen hohe Sträucher. Blütezeit: März, April; in Wintern ſchon vom Dezember ab. Blätter rundlich oder rundlich-verkehrteirund, ungleich— oder ſeichtlappig-doppelt-kleinkerbſägig, unterſeits nur in den Nervenwinkeln ſtärker bärtig, ſelten außerdem längs der Nerven zerſtreut-behaart. Fruchtkätzchen ſehr locker geſtellt, bis 13, ſelten 15 mm lang und ſämtlich auf etwa ebenſolangen Stielen. Früchte mit ſchmalem, dickem, nicht abgeſetztem Flügel, nur an der Spitze mit äußerſt ſchmalem Hauptflügel. Zahlreiche Gartenformen, z. B. k. rubrinervia Dipp., ein prächtiger, üppiger, faſt pyramidaler Baum, der aus Samen ziemlich beſtändig wieder hervorgeht. f. aurea Dipp., Blätter hell- oder dunkler gelb-gefärbt. 1 pyramidalis (syn. f. Birkiana hort.), Wuchs pyramidal, Aſte und Zweige ſtraff-aufrechtſtehend. f. quereifolia Willd., Blätter mit verkehrt-eirunden, abgerundeten Lappen. f. imperialis Desfosse (syn. f. imperialis aspleniifolia hort., A. imperialis hort.), ſtrauchartig wachſend und wegen der lebhaft-grünen, mannigfaltig- und unregelmäßig«⸗tiefzerſchlitzten Blätter von ſehr ſchönem Ausſehen. f. laciniata Willd., Strauch oder Bäumchen mit fiederſpaltigen Blättern. 2892. Alnus cordäta Desf., C. Koch (syn. A. cordifolia Ten., Betula cordata Zoisel.), Herz- milden Gartennamen: — Zweige und Knoſpen klebrig, erſtere ſelten anfangs etwas behaart. Ausſaat noch im Nr. 28872893. 917 Blätter in der Se vor oder mit der A. cordata. 2892. Btätterige erle. Kaukaſus. a gegen 8m hoch. Blütezeit: April. — Zweige gelblich oder gelblich- braun, glatt, weiß⸗punktiert; Laubknoſpen lang⸗ geſtielt, verkehrt-eiförmig, braun, mit zahlreichen ſchildförmigen Drüſen bedeckt. Blätter aus tief⸗herzförmigem bis abgeſtutztem Grunde rundlich bis eirund⸗länglich, kurzzugeſpitzt, kleingeſägt, mit Ausnahme der unterſeits gebärteten Aderwinkel zuletzt meiſt kahl. Fruchtkätzchen 2—3 cm lang, 1—2 cm dick; Früchte mit ziemlich ſchmalem, dicklichem Flügel. f. rotundifolia Rgl. (syn. A. cordifolia nervosa hort., A. tiliaefolia %%.) hat ſtets rundliche bis breitovale Blätter mit abgerundetem oder abgeſtutztem Grunde, auch an der Spitze abgerundet oder ſelten etwas aus— gerandet, oder mit ſehr kurzer, aufgeſetzter Spitze, 4—6 cm lang, 4—5 cm breit. — A. subcordata C. A. Mey. (syn. A. cordifolia f subcordata Hg.. und f. villosa Agl., A. orientalis Desne. mit den A. barbata hort., A. firma „ort., nicht Seh. J]; A. macrophylla hort.), vom Kaukaſus; Baum, bis 15 m hoch; iſt verſchieden von voriger Art durch: kahle oder kurzhaarige Laubknoſpen, Fruchtkätzchen 1/ —2 / em lang, 1—2 cm dick, geſtielt; Frucht ſcheinbar ungeflügelt oder nur an der Spitze äußerſt ſchmalhäutig-geflügelt, in Wirklichkeit aber mit dickem (nur nicht ſcharf-abgeſetztem) Flügel. Iſt nicht ſo empfehlenswert als A. cordata. — Verwendung der Erlen vorzugsweiſe in tief— gründigem, kräftigem und hinreichend feuchtem Boden in Parks und großen Anlagen. A. glutinosa liebt ſogar reichlich feuchten Boden und gedeiht an Teichen, Gräben u. ſ. w. vortrefflich. A. cordata iſt ein mittelhoher, ſchöner Baum mit eiförmiger Krone und tiefgrüner, wirkungsvoller Belaubung, deshalb auch für größere Ziergärten beſonders zu empfehlen; in ſeiner Jugend iſt er jedoch etwas empfind— lich. Sodann kommen die Formen von A. glutinosa in Betracht, beſonders f. imperialis. Vermehrung der Gartenformen nur durch Grundſproſſe (Ausläufer) und Zweigſtecklinge. Anzucht der Arten aus Samen. ſelbigen Herbſt; wird erſt im fol— genden Frühling geſäet, ſo keimen die Samen erſt in einem Jahre. — Keimkraft der Samen wohl ſelten länger als 1 Jahr. Gattung 1022. Carpinus L., Hornbaum, O XVII 4g; XXVI 14 (keltiſch: car — Holz, pinda — Kopf; Kopfholz; das Holz diente zu Jochen). Blüten 1häuſig. Männliche in hängenden Schuppen= Kätzchen, unter jeder Schuppe einzeln, ohne Deckblättchen und auch ohne Kronkelch. Staubblätter 3 bis mehr, dem behaarten Grunde der Schuppe angeheftet. Staubkölbchen und Staubfaden 2teilig, mit Haarſchopf. Weibliche Blüten in aufrechten, lockeren, faſt blattſchuppigen Ahren am Grunde einer Schuppe paarweis; jedes Blütchen von einem am Grunde beiderſeits gelappten Deckblättchen umgeben; Griffel. kugelige, wegen der angewachſenen Kronkelches vielrippige Nuß. Fruchtähren aufrecht und endſtändig. — 12 Arten der gemäßigten 2893. * Carpinus Bétulus Z., Gemeiner Horn- baum; Hainbuche, Weißbuche. Europa, Aſien, Nord— amerika. Baum, bis 15 m hoch, oder Strauch. Blütezeit: Mai. Zweige zottig; Blätter mit nur bis zu 14 Nerven- paaren, meiſt aus ſchiefem Grunde eirund⸗länglich, meiſt zugeſpitzt, doppelt-geſägt, unterſeits auf der Mittelrippe zerſtreut-langhaarig, in den Aderwinkeln bärtig. chen, dreilappig, 3— 7 nervig; die Seitenlappen kurz, — Rinde hellgrau, glatt; junge Fruchthülle am Grunde hinten ohne Ohr paaren. ſein Kronkelch dem Fruchtknoten angewachſen, mit gezähneltem Rande. Frucht eine am Grunde der nach der Blüte ſich oben ſtark vergrößernden Deckblättchen halb eingehüllte, eiförmige oder faſt Bäume oder Sträucher. und etwas faltennervig, vor der Entfaltung an den Seitenrippen gefaltet. Fruchtknoten ſomit unterſtändig, mit 2ſpaltigem Blätter geſtielt, oft doppeltgeſägt, parallel= Männliche Kätzchen ſeitenſtändig; weibliche Gegenden der nördlichen Halbkugel. der Mittellappen ganzrandig oder geſägt. 2 Ab— ein a) typica Koehne, Blätter mit etwa 10-14 ein⸗ ander genäherten Nervenpaaren, ſelten ſeicht-herzförmig. Hierher (nach Koehne) auch die Formen mit ver— ſchiedenartig-zerſchlitzten Blättern: k. heterophylla Steud., f. incisa Ait., f. quercifolia Steud. b) Carpinizza Hos pr. sp., Blätter am Grunde ſehr oft herzförmig, mit etwa 7—9 entfernteren Nerven- In der Tracht iſt dieſer Abart ähnlich die 918 Familie 189. Betulaceae und Familie 190. Fagaceae, O XVII 4f. nur bis 5 m hoch werdende f. caroliniana Walt. pr. sp., eee, — C. orientalis Mill., etwa 4 m hoch, hat nur bis 5 em , . lange Blätter mit etwa 10 Nervenpaaren und eine 8 eirunde, ungelappte, geſägte Fruchthülle. Verwendung. Der Gemeine Hornbaum II. N gedeiht in jedem nicht naſſen Boden und in jeder / N N En 8 Lage, er verträgt zudem ziemlich dichten Schatten N As. und ſtarkes Beſchneiden wie auch den Abhieb über N der Erde! Er eignet ſich alſo ganz vortrefflich l A,. als Unterholz, auch zu hohen Hecken und zu Nach- 1% me pflanzungen, ſodaß er in großen Pflanzungen unent— N \ Im behrlich iſt. Am ſchönſten entwickelt er ſich an 8 < u 488 MY N 1 1 72 nördlichen, weſtlichen und öſtlichen Abhängen in friſchem Boden. Vermehrung der Gartenformen durch Pfropfen auf C. Betulus im Vermehrungshauſe. Anzucht der Arten aus Samen, welcher meiſt ein ganzes Jahr in der Erde liegt, ehe er keimt. Gemeiner Hornbaum. Gattung 1023. Ostrya Scop., Hopfenbuche, d= XVII 4g; XXVI 14 (griechiſch: ostrya oder ostrys, ein Baum mit hartem Holze). Wie Carpinus, nur: die ſich bis zur Fruchtreife vergrößernden Deck— blättchen der weiblichen Einzelblüten umſchließen das Früchtchen derart, daß dadurch ein an der engen Spitze offener Sack entſteht, in deſſen Grunde die viel kleinere Nuß ſitzt. Fruchtkätzchen zapfenförmig, faſt denen des Hopfens ähnlich, zurückgekrümmt oder hängend. Männliche Kätzchen ſeitenſtändig, überwinternd. — Einzige Art: O. virginiana [virginica] Willd. (syn. Carpinus virginiana Mill.), Südeuropa, Orient, Nordamerika. Baum, etwa 12 m hoch; Blütezeit: Mai; junge Zweige behaart; Blätter eirund bis eirund- länglich, am Grunde öfters etwas herzförmig, vorn zugeſpitzt, am Rande ſcharf- und doppeltgeſägt, mit 11—17 Nervenpaaren; Frucht hell⸗ bis ſchwarzbraun, mit deutlicher Blütenhülle auf der ziemlich kahlen Spitze (f. typica), oder mit undeutlicher Blütenhülle auf der ſchopfhaarigen Spitze (F. carpinifolia Scop. pr. sp. (syn. O. vulgaris Wild., O. italica Michæ.). Letztere, die europäiſche Form, iſt nach Jaeger ſchöner in Belaubung und Früchten. Verwendung wie Nr. 2893. Vermehrung auch durch Pfropfen auf Nr. 2893. Anzucht aus Samen, der bei uns aber ſelten reift. Gattung 1024. Cörylus L., Haſelſtrauch, O XXVI Ag; XXVII I4 (Namensableitung unſicher). Blüten 1häuſig. Schuppe innenſeitig mit 2 nebeneinander befindlichen Deckblättchen, angeheftet find; Staubkölbchen mit behaarter Spitze; Männliche in langen Schuppen-Kätzchen und ſchon vor Winter ausgebildet. Jede zwiſchen denen die 4—8 Staubkölbchen auf einem behaarten Stiel Kronkelch fehlt. Weibliche Blüten paarweis am Grunde der 2—3 oberen oder inneren Schüppchen einer durch zahlreiche, dachziegelig— gelagerte leere Schüppchen gebildeten kugeligen Knoſpe (Köpfchens) ſitzend, die ſich von den Laubknoſpen meiſt nur durch die Rundung und die roten, herausragenden Griffel unterſcheiden. Ein dem Fruchtknoten angewachſener Kronkelch der weiblichen Einzelblüte iſt vorhanden. Fruchtknoten ſomit unterſtändig. Die beiden (ſelten 3) Deckblättchen (Hüllen) vergrößern ſich, werden grün und blattförmig und hüllen dann die eiförmige oder längliche Nuß mehr oder weniger ein. Unterhalb der Becherhüllen bisweilen noch ein paar ähnliche Stützblätter vorhanden. Bäume oder gewöhnlich Sträucher. Blätter wechſelſtändig, federnervig, vor der Entfaltung längs der Mittelrippe einwärtsgefaltet, ſodaß der innere Lappen der Knoſpe anliegt. — 7 Arten. A. Baum oder baumartiger Strauch, mit weißgrauen, riſſigen, 1 e N ren, bräunlichen oder gelb⸗ bräunlichen Zweigen und ohne Wurzelausläufer C. Colurna. 2894. B. Sträucher oder baumartige Sträucher, deren Aſte und Zweige nicht wie unter A beſchaffen ſind; oft mit Grundſproſſen oder Wurzelausläufern. 1. Becherhülle der Nuß oben weitklaffend oder 2klappig-verengert, aus 2 meiſt getrennten Blättern gebildet, jeltener einfeitig- geſchloſſen, oben in kurze, breite Zipfel zerſchlitzt. a) Die Zipfel der oben faſt abgeſtutzt-erſcheinenden Becherhülle breit-Z eckig, ſpitz bis faſt halbkreisförmig und kurzgeſpitzt, ganze randig oder mit undeutlichen vereinzelten Zähnchen: C. e Fisch., Damen. Amurgebiet, Nordchina. b) Die Zipfel der Becherhülle find gezähnt-gefägt . . C. Avellana (Tafel 97). 2895. 2. Becherhülle über der Frucht, die viel kürzer ift als der Becher, ar 9 55 9 sufainmengegagen oder verengert und dann röhrig-verlängert, nicht mit roſtgelben ſteifen Haaren dichtbeſetzt 2894. Cörylus Colürna Z. (syn. C. arborescens Muenchh., C. lacera Wall., C. byzantina hort, C. arborea hort. )} Baumhaſel. Südoſteuropa, Orient. Baum, 10 —20 m hoch, mit pyramidenförmiger Krone. Zweige ſteif-drüſigbehaart, ſpäter kahl; Blätter aus tief-herzförmigem Grunde rundlich bis breit-länglich, ſpitz oder kurzzugeſpitzt, faſt gelappt und doppelt- bis 3 mal-grobferbjägig, auf 1½ —2½ cm langem Blattſtiel 8—15 em lang bei 6—10 cm Breite. Becherhülle der Nuß groß (2—4 em lang), 2—3 blätterig bis unter die Mitte in viele, lange und ſchmale, vereinzelt grobgezähnte Zipfel zerſchlitzt. Verwendung. Ebenſo intereſſanter als ſchöner Baum, der ziemlich langſam wächſt und noch ſelten iſt, der aber in parkartigen Gärten einen Platz verdient. Er verlangt guten, tiefgründigen Boden und ſonnigen Standort. Ein weiterer Grund, weshalb man dieſen Baum ſo ſelten in den Anlagen findet, iſt der, daß ſtärkere Pflanzen nach dem Verſetzen C. pontica. 2896. ziemlich ſchwer wieder einwurzeln, weshalb man nur junge Exemplare pflanzen ſollte! Anzucht aus Samen iſt ratſam, denn eigenwurzelige Pflanzen find dauer- hafter als aufgepfropfte. Ausſaat im Herbſt, oder man muß die Samen, um ſie gegen Mäuſe zu ſchützen, in feuchten Sand einſchlagen, über Winter froſtfrei und luftig aufbewahren und zeitig im Frühjahr ſäen. 2895. * Cörylus Avelläna L., Tafel 97, 388. Gemeiner Haſelſtrauch. Europa, Weſtaſien, Nord- afrika. Strauch, bis 5m hoch. Blütezeit: Februar⸗ März, in milden Wintern zuweilen ſchon im Dezember, Januar. — Zweige meiſt graubräunlich, ſeltener gelb, in der Jugend nebſt den Blattſtielen kurz-weichhaarig und lang-⸗drüſenborſtig, auf ſeicht- bis tief-herzförmigem Grunde rundlich bis breit-verkehrteirund (bei geſchlitzt— blätterigen Formen im Umriß auch wohl länglich), De bis gelappt-3 malgeſägt (bei f. laciniata hort. geſchlitzt); Nebenblätter eirund bis ſchmal⸗länglich, ganzrandig. Schuppen der ee Kätzchen * 5 2 1 mit ſehr kurzem Spitzchen; Becherhülle kürzer oder wenig länger als die Frucht, oben weit offen, nicht 2klappig⸗zuſammengedrückt, ihre beiden Hälften öfters einſeitig verwachſen, ſammethaarig und oft am Grunde drüſenborſtig. Frucht (Nuß) meiſt rundlich; Haut der Samen gelbbraun. Wichtigere Gartenformen dieſes überall bekannten Strauches ſind: f. laciniata hort. (syn. C. heterophylla Lodd., nicht Nich. ; C. urticaefolia hort., C. quercifolia hort., C. heterophylla nova Goeschke), Zweige und Blattſtiele dicht mit langen roten Drüſenhaaren unter- miſcht⸗behaart; Blätter gelappt bis fiederſpaltig-gelappt, jederſeits 4—6 ſpitze Lappen oder Fiedern tragend. f. pendula Goeschke, Trauer-Haſel; mit in kurzem Bogen überhängenden Aſten. k. fuscorubra Goeschke, niedriger dichtbuſchiger Strauch; Blätter oberſeits hellrotbraun, unterſeits weichbehaart, rötlichgraugrün. f. aurea @oeschke, kleiner, ſchwachwüchſiger, buſchiger Strauch mit gelblichen, im Winter hochgelben, jüngeren Aſten und Zweigen; Blätter an ſonnigem Standort oberſeits goldgelb, mit ſchönem Bronceſchimmer, unter— ſeits hellgelb bis gelblichgrün, an ſchattigem Standort auch oberſeits mehr grünlichgelb; eine prächtige Form, wenn ſie auf Stämmchen des Gemeinen Haſel— ſtrauchs gepfropft, alſo wie f. pendula zu kleinen Hochſtämmchen erzogen wird. f. variegata DE. iſt nicht ſchön und macht ſchon mehr einen krankhaften Eindruck; Blätter teils gelblichweiß-gerändert, teils mit unregelmäßigen gelblichgrünen, gelblichen bis weiß— lichen Flecken gezeichnet. 2896. Cörylus pôntica C. Koch, Vontiſcher (oder römiſcher) Haſelſtrauch; iſt wohl die Stammart der ſog. „Zellernüſſe“. Weſtaſien. Strauch. Blüte— zeit: wie Nr. 2895. — Zweige in der Jugend nebſt den bis 2 cm langen Blattſtielen dichtfilzig-behaart. Blätter aus herzförmigem Grunde rundlich bis breit— oval, kurzzugeſpitzt, ſeichtlappig- oder doppelt-abſtehend— geſägt, zuletzt oberſeits kahl, unterſeits weichhaarig; Nebenblätter ſchmal-länglich, ganzrandig. Männliche Kätzchen dicklich. Becherhülle ringsum geſchloſſen oder einſeitig-geſpalten, der obere Teil glockig-erwei— Gattung 1023. Östrya bis Gattung 1025. Castänea. Nr. 2894 2897 919 tert, ſeine Zipfel ziemlich breit, gezähnt. Frucht niedergedrückt und etwas zuſammengedrückt. — C. ma- xima Mill. (syn. C. rubra Borkh., C. tubulosa Willd., C. Lamberti Zodd., C. Avellana f. rubra Zam.), Lambertsnuß, Südeuropa. Mittelhoher bis hoher Strauch. Blütezeit je nach Witterung: Februar, März⸗ April. — Altere Zweige hell-aſchgrau, ſpärlich behaart, jüngere dichter behaart, rötlichgraugrün, nebſt den 1—3 em langen Blattſtielen mit längeren, weichen Zottelhaaren und kurzen Drüſenborſten beſetzt. Bezüg— lich der Blätter von voriger Art kaum abweichend. Männliche Kätzchen dick, ihre Schuppen kaum zugeſpitzt. Becherhülle geſchloſſen oder einſeitig geſpalten, über der Frucht ſtark verengt und mit wenigen, ſchmalen, ganzrandigen Zipfeln, ſammethaarig, zuletzt durch die Frucht geſprengt. Frucht ſtets etwas verlängert und zuſammengedrückt. Samen-(Kern-) haut purpurn, ſeltener gelblichweiß. k. at ropurpurea Dochn. (syn. C. Avellana atropurpurea Zoud., C. tubulosa atro- purpurea hort., C. atropurpurea Art., C. purpurea hort., C. atrosanguinea hort.) iſt eine ſchöne, überall beliebte Gartenform, die ſog. Blutnuß, ein buſchiger Strauch mit behaarten, rötlichen Zweigen und dunkel— oder ſchwärzlich-blutroten Blättern. — Verwen dung. Als Zierpflanzen kommen von den Strauch-Haſeln C. Avellana f. aurea, f. laci- niata und C. maxima f. atropurpurea in bejonderen Betracht. Letztere beiden für ſonnigen oder halbſonnigen Standort. Dagegen giebt der Gemeine Haſelſtrauch, allenfalls faſt ebenſo gut auch die übrigen ſtrauchigen grünblätterigen Arten ein ganz vorzügliches Unterholz, indem er wie wenige andere Gehölze in ziemlich tiefem Baumſchatten noch gedeihen und ſo als Lückenbüßer dienen kann, wenn der Boden nur einigermaßen Friſche bewahrt. Kultur am beſten in kräftigem und friſchem Boden; an trockenen Stand— orten kümmern ſie nicht ſelten. Vermehrung durch Ablieger, Grundſproſſe und Wurzelſchnittlinge. Ab— lieger liegen meiſt 1 Jahr, ehe ſie wurzeln. Anzucht der „Arten“ aus Samen. Ausſaat wie Nr. 2894. Familie 190. FAGACEAE, Buchengewächſe. == XVII 4f. (Nr. 2897 —2907 aus drei Gattungen.) I. Männliche Blütenähren oder Kätzchen aufrecht. II. Männliche Blütenähren oder ⸗kätzchen hängend oder nickend. Gattung 1025. Castänea Tournef., Kaftanie (Edelkaſtanie), G XVII Af; XXVI I4 Blüten 1 häuſig, in aufrechten Ahren, entweder unten weibliche und oben männliche an derſelben Ahre, oder beide Geſchlechter geſondert. Männliche Blütchen an der Ahre gruppenweis ſitzend, meiſt zu mehreren unter einer Schuppe; jedes mit 10—20 fadenförmigen Staubblättern. Ein behaarter Fruchtknotenreſt meiſt vorhanden. Weibliche Blüten zwiſchen einer aus zahlreichen, dachziegeligen Schüppchen verſchmolzenen Hülle zu 2—4en, ſeltener einzeln, eingeſchloſſen. Kronkelch der einzelnen Blütchen krugig, dem Fruchtknoten angewachſen, oben mit freiem, 5—6 lappigem Saum. Griffel 3 oder 6, ſteif-cylindriſch, mit punkt- förmiger Narbe. Unfruchtbare Staubblätter meiſt vorhanden. Fruchtknoten 3- oder 6fächerig. Die Nüſſe einzeln oder zu Zen in die ſich vergrößernden, zuletzt mit Stacheln oder harten Höckern beſetzten Fruchtbecher völlig eingeſchloſſen, ſpäter durch unregelmäßiges oder 2—4 klappiges Aufſpringen des Fruchtbechers frei werdend. Bäume, ſeltener Sträucher. Blätter meiſt ziemlich lang, wechjel- ſtändig, oft lederartig, ganzrandig oder ſägezähnig, parallel-federnervig. — 27 Arten, zu allermeiſt in Oſtindien. A. Blätter dornig- oder kurzgrannig-gezähnt. Kätzchen mannweibig (d. h. unten weiblich, oben männlich). Griffel meiſt 6. Blätter, wenigſtens beim Austreiben, unterſeits zwiſchen den Nerven dicht weißlich-ſternfilzig [bei C. americana Raf. und C.crenata S. et Z. nur auf den Nerven], oberſeits unbehaart, aber mit oft roſtfarbigen Drüſen bedeckt. C. Casta ned (C. vulgaris, Tafel 98). 2897. C. pumila. 2898. B. Blätter ganzrandig; weibliche und männliche Kätzchen geſondert; Griffel meiſt 3: C. chrysophylla Hook. (syn. C. sempervirens Kellog, Castanopsis chrysophylla A. DC.), Oregon, Baum oder Strauch; Blütezeit: Mai; Zweige ockerfarben bis goldgelb Blätter immergrün, bis 6 em lang, bis 2 cm breit, unterſeits dicht-gelbſchilferig. Nur für milde Gegenden und ſchutzbedürftig garis Zam., Tafel 98, 391 (syn. C. sativa Mill., werdend, bei uns aber infolge Froſtſchäden oft mehr C. vesca Gaertn., Fagus Castanea L.), Echte Kaſtanie. ſtrauchig bleibend. Blütezeit: Mai bis Juli. — Gattung 1025 Castänea. Gattung 1026 Quercus. 1027 Fagus. (lat.: castanea Kaſtanie). 9 920 5 Familie 190. Fagaceae, Buchengewächſe. GO XVII Af. Zweige dunkelbraun, anfangs dichter, ſpäter weniger Gruppen, auch zu Alleen oder als kleine Wäldchen. oder gar nicht behaart; Laubknoſpen graugrün, kurz- Wer zugleich Früchte ernten will, muß edle Sorten, behaart. Blätter meiſt länglich-lanzettlich, ihre Zähne die auf die wilde Form gepfropft ſind, verwenden; ſelten bloß auf die Granne beſchränkt; Blattflächen dieſelben find aber auch meiſt empfindlicher. Die meiſt kahl, ſelten die Unterſeite bleibend-filzig; Neben⸗ Bäume verlangen friſchgründigen, durchläſſigen Boden blätter über Zmal ſo lang als der Blattſtiel. und gedeihen am beſten auf Gebirgsboden. Die bunten Fruchthülle kugelig, langſtachelig. Früchte groß, plöß- Sorten eignen ſich nur für gut gepflegte Gärten. lich- und kurz- zugeſpitzt. Gartenformen: Blätter 2898. Castänea pümila Mil. (syn. Fagus eingeſchnitten bis zerſchlitzt (k. aspleniifolia Depp.); | pumila L.), Zwergige Kaſtanie. Nordamerika. blaſig⸗aufgetrieben [f. monstrosa Dipp. (syn. f. coch- Kleiner Baum (bis 3 m hoch) oder buſchiger Strauch. leata, bullata, cucullata hort.)]; hängend, 20—30 cm Blütezeit: Mai bis Juli. — Zweige dunkelbraun. lang, 5—9 cm breit (f. pendulifolia Dipp.); endlich Blätter beim Beginn des Austreibens ſtark rojtgelb- mit bunten Blättern, nämlich weißrandig, gelbrandig, drüſig, aber bald kahl und nur unterſeits bleibend— gelb⸗gefleckt oder in der Mitte gelb, oder gar drei- filzig; Nebenblätter kürzer als der Blattſtiel. farbig (grün, weiß- und roſa-gerändert). Dieſe bunt- Früchte nur 10—14 mm dick, mehr allmählich zuge⸗ blätterigen ſind aber gegen ſtrenge Kälte empfindlicher ſpitzt. — Verwendung. Die Zwergige Kaſtanie iſt und verlangen gute Winterhülle. für Anlagen und große Landſchaftsgärten der Tracht Verwendung der Echten Kaſtanie dort, wo fie | und der (von C. Castanea wenig verſchiedenen) Blatt- gedeiht, in großen Gärten einzelnſtehend oder in form wegen von einigem Belang. Gattung 1026. Quercus L., Eiche, = XVII 4H; XXVI 14 (lat.: quercus — Eiche). Blüten 1häuſig. Männliche Blüten ſtets einzeln, zahlreich an hängenden Kätzchen. Kronkelch glockig, 4—7 lappig oder ⸗teilig. Staubblätter gegen 6, bisweilen 10—12, kurz. Ein ſchüppchenförmiger Fruchtknotenreſt vorhanden oder nicht. Weibliche Blüten einzeln, zwiſchen eine aus dachigen Schuppen verſchiedenartig verſchmolzene Hülle eingeſchloſſen, an beſonderen, meiſt armblütigen Kätzchen. Kronkelch meiſt krugig, dem Fruchtknoten angewachſen, oben meiſt 6lappig oder gezähnelt. Griffel flach, die Narbe auf der Oberſeite tragend. Fruchtbecher napfförmig, mit kurzen oder verlängerten Schuppen, welche nur bei Quercus acuta Thbg , der japaniſchen Spitz-Eiche mit gelbfilzigen Zweigen und Knoſpen, zu 6—7 den Becher umgebenden Quergürteln (Ringen) vollſtändig verwachſen, ſonſt immer teilweis oder ganz frei ſind. Bäume oder Sträucher. Blätter gezähnt, gelappt bis fiederſpaltig. — 200 Arten, in Nordamerika, Europa, Weſtaſien. A. Eichel dünnwandig, innen kahl, ohne Scheidewände. Fehlgeſchlagene Samenknoſpen im unteren Teile der Frucht. 1) Fruchtreife 2 Jahre (2 Sommer) beanſpruchend. Blätter ſtachelſpitzig-fiederſpaltig, ſommergrün. Griffel pfriemlich, ſpitz, aufrecht oder zurückgebogen. Becherſchuppen groß, meiſt abſtehend bis zurückgekrümmt, wenigſtens die oberen linealiſch und verlängert.. . Cerris. 2899. 2) Fruchtreife im erſten Jahre ſtattfindend Griffel kurz und abgerundet. Bäume mit dunkler, tiefriſſiger Rinde; Blätter oberſeits meiſt dunkelgrün. Becherſchuppen klein oder mäßig groß, feſt angedrückt oder etwas locker. a) Blätter unterſeits deutlich- (und meiſt ſchon mit dem bloßen Auge ſichtbar) ſternhaarig bis ⸗ſternfilzig. Becher ſitzend oder kurzgeſtiektkt t ę [fs f b) Blätter ſchon zeitig ganz kahl, nur der Mittelnerv unterſeits nicht ſelten noch ſchwachbehaart, die Unterſeite ſonſt kahl oder ſelbſt unter der Lupe ſchwer erkennbar feinbehaart. * Fruchtbecher auf ſehr kurzem Stiele, einzeln oder zu wenigen. Blattſtiele 8-20 mm lang.. * . sessiliflora. 2901. ** Fruchtbecher auf langem Stiele, einzeln oder zu 2—7 lockertraubig. Blattſtiele ſelten bis 1 em laaensnsnsnsnsns B. Eicheln im zweiten Jahre reifend, und zwar an vorjährigen Zweigen; ihre Schale oft dickwandig, innen filzig, mit 3 öfters undeutlichen Scheidewänden. Becherſchuppen feſt angedrückt. Blätter an der Spitze und den etwa vorhandenen Lappen mit Granne. Fehlgeſchlagene Samenknoſpen im oberen Teile der Frucht. 1. Blätter unterſeits bald kahl (nur die Nervenwinkel noch bärtig). Laubknoſpen meiſt kahl. a) Fruchtbecher ſehr flach, am breitabgeſtutzten Grunde in einen kurzen, oder ſehr kurzen, ſcharf— abgeſetzten, beſchuppten Stiel zuſammen gezogen ß Übdpü b) Fruchtbecher flach- oder tief-halbkugelig, am Grunde abgerundet, meiſt außerdem unten mehr allmählich ſtielartig-zuſammengezogen. * Blätter tief-fiederteilig .. B77 ee id, einen 22 * Blätter ſeicht⸗, höchſtens bis zur Mitte fteneripaltig. 2... RE O0 30 2. Blätter unterſeits bis in den Spätſommer roſtgelblich-flockig-ſternhaarig, zuweilen zuletzt mit Ausnahme der Mittel- rippe kahl. Zweige roſtgelb-ſternfilzig, nach und nach kahl werdend; Blätter bald ſeicht-, bald tief-fiederſpaltig: Q. velutina Lam,, nicht Lindl. (syn. Q. tinctoria Bartr., Dipp.; Q. discolor Ait., nicht Willd.; Q. nigra Marsh, nicht L), Nordamerika. Baum, bis 30 m hoch. Rinde tief-ſchwarzgrau. Beſonders großblätterige Formen find: k. magnifica Dipp. (syn. Q. magni- fica und O. americana magnifica hort.) und f. macrophylla Dipp. (syn. Q. macrophylla und Q. americana macrophylla hort.). Die Blätter der Quercus velutina haben oft eine entfernte Ahnlichkeit mit denen des Spitz-Ahorns und färben ſich im Herbſt oft gar nicht rot, ſondern nur gelb und braun. 2899. Quercus Cerris Z., Zerr-Eiche. Süd⸗ gelb- gezeichneten Blättern; f. crispa hort., Blätter und Südoſteuropa, Orient. Baum, bis 45 m hoch mehr oder weniger unregelmäßig - fiederlappig am werdend. Blütezeit: Mai. — Zweige meiſt behaart; Rande gekräuſelt; u. ſ. w. Laubknoſpen grau- behaart, eirundlich, von bleibenden Verwendung. Prächtige Eiche, die nebſt ihren langen, ſchmalen, linealiſch-pfriemlichen, behaarten Formen zu Zierpflanzungen ſehr zu empfehlen iſt. Nebenblättern begleitet. Blätter aus meiſt abgerundetem 2900. Quercus lanuginösa Thuill. (syn. G. Grunde im Umriß ſchmal⸗-länglich bis verfehrteirund- | pubescens Willd., O. Aegilops Mill., nicht L., G. länglich, meiſt unterbrochen-fiederſpaltig bis fiederteilig, Cerris Pall., nicht L. Q. collina Schleich,, Q. Robur mit 4—9 ganzrandigen oder 1- bis 4zähnigen Zipfeln, lanuginosa Zam., O. sessiliflora pubescens Zoud., anfangs gelblich-ſternhaarig, dann lausgenommen unter- O. Cupaniana und O. leptobalana Guss.), Weich- ſeits auf den Nerven) meiſt kahl; Nebenblätter bleibend. haarige Eiche. Mittel- und Südeuropa, Orient. Die Fruchtbecher zu 1—4en, ſitzend oder ſehr kurz Baum, bis 14 m hoch. Blütezeit: Mai. — Zweige geſtielt; Becherſchuppen ſämtlich pfriemlich, zurück- braun, in der Jugend dichtfilzig und die Be— gekrümmt. Eicheln zu ½ bis faſt / eingeſchloſſen. haarung lange bleibend, ſpäter oft wenig behaart; Formen find z. B. f. laciniata Loud., mit faſt bis Laubknoſpen eiförmig, filzig oder weichbehaart. Blatt— zur Mittelrippe unregelmäßig ⸗geſchlitzten Blättern; ſtiele 5—12 mm lang. Blätter am Grunde kurz⸗ ferner f. foliis aureo-marginatis hort., mit am Rande | feil- bis herzförmig, ſeicht- bis tiefgelappt; Gattung 1026. Quercus, Eiche. Blattlappen bei den gewöhnlichen Formen jederſeits 4—8, abgerundet (nicht ſpitz), öfters etwas gebuchtet; Blätter in den Buchten oft wellig⸗-gebogen, zuletzt nur noch unterſeits dicht- oder locker-weichfilzig, graugrün. Fruchtbecher zu 3—4en, faſt ſitzend bis kurzgeſtielt. Eicheln halb hervorragend. Es giebt Formen mit fiederſpaltigen (f. pinnatifida Dipp.) Blättern, welch letztere mehr oder weniger regelmäßig eingeſchnitten— gelappt bis fiederſpaltig ſind; mit krausrandigen Blättern (f. crispata); u. ſ. w. Robur Mill., auch Willd., und Du Roi, nicht J. spec. plant., Q. sessilis Zhrh., C. Robur var. sessili- flora f. communis DC. prodr.), Trauben- (Stein- oder Winter-) Eiche. Europa, Orient. 45 m hoch werdend. Baum, bis Blütezeit: Mai. — Zweige in der Jugend nur wenig behaart. Blätter aus kurz— keilförmigem bis abgeſtutztem (auch wohl ſeicht-herz— förmigem) Grunde meiſt verkehrt-ei⸗ rund, mit jeder— ſeits (3 —)5—9 abgerundeten Zipfeln, zuletzt unterſeits an der Mittelrippe ſpar— ſam weichhaarig nerven nach den Blattbuchten Formen vorhan— den; beſonders auffällig ſind: f. sublobata Kit. pr. flachen Buchten und ſehr kurzen Lappen. f. me- Berr:Eiche. Trieben ſämt— lich ganzrandig, meiſt linealiſch bis lanzettlich. f. laciniata, Blätter ſchmal, mit tiefen Einſchnitten und vorwärtsgerichteten, ſchmalen Zipfeln. f. pur— purea Dipp. (syn. G. Robur f. nigricans hort.), Blätter in der Jugend bräunlich, ſpäter tiefdunkel— bis ſchwarzgrün mit karminroten Nerven. f. foliis aureo maculatis ort. (syn. O. lusitanica aureo- marginata %.), Blätter gelblichweiß-gerändert. f. foliis variegatis hort., Blätter gelblichweiß⸗-gefleckt. 2902. * Quercus Robur L. ex p., früher Q. penduculata h., Tafel 98, 389 (syn. Q. race- mosa Lam., G. femina Mill., O. germanica Zasch), Stiel- (oder Sommer-) Eiche. Europa, Nordafrika, Orient. erreichend. Blütezeit: Mai. — Aſte ausgebreitet, locker, ſparrig. Zweige faſt ſtets kahl, mit rundlichen, kahlen Knoſpen. Blätter (von den langwerdenden Sproſſen abgeſehen) an den Zweig-Enden gedrängt, aus meiſt herzförmigem oder geſtutztem Grunde meiſt spilifolia Wallr., | Blätter an vielen | Einheimiſcher Baum, bis 50 m Höhe bis kahl; Seiten⸗ Nr. 28982905. 921 länglich-verkehrteirund, mit jederſeits 3— 7, meiſt fünf Lappen, meiſt auch nach den Buchten hin mit Seiten- nerven, kahl. Fruchtbecher zu 1—7(—10) beiſammen. Es giebt ſehr zahlreiche Formen, unter denen die mit verſchiedenartig geſchlitzten Blättern: f. dissecta, f. pectinata, f. aspleniifolia, f. scolopen- driifolia) und die buntblätterigen am auffallendſten ſind. Weißbunt z. B. f. foliis argenteo marginatis, f. foliis argenteo pictis; f. foliis argenteo varie- | gatis. nt * 2 iliflör lisb. (syn. O. f. aurea elegantissima, Blätter gelbgrün, breit gold⸗ ee, e Salt. (syn. 9. | gelb⸗geſtreift; f. Joreauensis maculata, Blätter beim zweiten Triebe ſchön gelbbunt=gefledt; f. foliis pulve— Gelbbunt: „Concordia“, Blätter goldgelb; rulentis, Blätter dicht fein-gelblichweiß-punktiert und -gejtrichelt. Mehrfarbig: „Fürst Schwarzenberg“, Blätter im zweiten Triebe weiß-gefleckt, an ihrer Spitze roſafarben. Endlich noch: f. sanguinea Bechst. (syn. G. pedunculata f. purpurascens C., Q. ped. f. pur- purea Zoud.; f. atropurpurea hort., f. atrosanguinea hort., f. cuprea hort., f. rubicunda hort., f. nigricans hort., f. nigra hort., die ſog. Bluteiche, Belaubung rotgrün, purpurfarbig bis tief-dunkel- oder violett— purpurn, ſpäter oft blutrot mit bläulichem Schein. 2903. Quercus palüstris Du Roi (syn. O. rubra dissecta Lam., Q. rubra ramosissima Marsh), Sumpf-Eiche. Nordamerika (New-York bis Georgia). Baum, bis 25 m hoch. Blütezeit: Mai. — Zweige in der Jugend behaart, ſpäter kahl, braungrün, eckig; Laubknoſpen eiförmig bis länglich, ſpitz, gelbbraun. Blattſtiele etwa 2— 4 cm lang. Blätter 8—12 (— 17) cm lang, tief-fiederteilig, jederſeits 2—4 meiſt ſchmale Lappen; die Buchten ſind breiter als die Lappen; Blattfarbe unterſeits etwas blaſſer grün, im Herbſt prächtig rot werdend. zu ſelten vorhan- den. Zahlreiche Fruchtbecher 1—3, auf ſehr kurzem, nicht beſchupptem eigentlichen Stielchen; beſchuppter Stiel ſo lang als der Becher hoch iſt. Eicheln kugelig, ⅛ hervorragend. Verwendung. Die Sumpf-Eiche verlangt etwas | feuchten Boden, gehört wegen des länglichen Kronen— ſchwachbehaart, aber bald kahl werdend. baues und der roten Herbſtbelaubung zu den ſchönſten Sp., Blätter mehr länglich, mit ſehr ſogen. „Scharlach-Eichen“; ſie iſt eine der zierlichſten. Die Pflanze wächſt jedoch ſo langſam, beſonders auf weniger gutem Boden, daß ihre ganze Schönheit erſt nach vielen Jahrzehnten zum Ausdruck kommt. 2904. Quercus coceinea Wangenh., Schar lach- Eiche. Oſtliches Nordamerika. Baum, bis 30 m hoch. Blütezeit: Mai. — Zdweige geſtreift, meiſt kahl; Laubknoſpen groß, eirundlich bis eiförmig, braun, unbehaart. Blattſtiele 3—5 em, Blätter 9-18 cm lang; letztere jederſeits mit 3—4 buchtig-begrannt— gezähnten Lappen; Blattbuchten meiſt breiter als die Lappen. aus abgerundetem Grunde nach unten plötzlich in eine Fruchtbecher meiſt einzeln, ſehr kurz geſtielt, beſchuppte Verſchmälerung zuſammengezogen, im übrigen feinfilzig und großſchuppig. Eicheln bis 2½ cm lang. 2905. Quercus rubra Z. (syn. G. coccinea f. rubra Spach), Rote Eiche. Nordamerika. Baum, bis 30 m hoch werdend. Blütezeit: Mai. — Zweige Blattſtiele 2—5 cm lang. Blätter mit jederſeits 4—6, meiſt 5, breiten Lappen, die Buchten meiſt ſchmäler als die Lappen. Becher zu 1—2 auf ſehr kurzem Stielchen, am abgerundeten Grunde zwar plötzlich, aber nicht ſtielartig zuſammengezogen, kahl, mit kleineren Schuppen als bei G. coceinea. Belaubung im Herbſt ſchön dunkelrot, nur bei f. viridis Depp. mit oberſeits bläulichdunkelgrünen, unterſeits hellblau— 922 Familie 190. Fagaceae und Familie 191. Salicaceae, Or XVII 4h. grünen Blättern im Herbſt ſich nicht rot-färbend. Goldeiche; Blätter in der erſten Zeit goldgelb, ſpäter Formen: f. montana „ort., nicht Marsh, mit | rot-broncefarben, deren prächtige Färbung namentlich ſchmäleren (bei 10— 16 em Länge 5—12 cm breiten), in „etwas ſchattigen“ Lagen zu vollkommenſter Ent- tiefer eingeſchnittenen Blättern. f. Schrefeldii Dipp., faltung kommt. Blätter fiederſpaltig, die Lappen ſchmal, aufgerichtet, Verwendung. Art und Formen wachſen von grobbuchtig oder eingeſchnitten-ſägezähnig, oberſeits allen Eichen am ſtärkſten und ſchnellſten; ſie lebhaft⸗dunkelgrün, unterſeits wenig heller. k. hetero- verdienen die häufigſte Anpflanzung. Dieſe Art phylla Diyp., Blätter ähnlich wie bei Q. Robur f. wird in den Gärten beſtändig mit den vorgenannten heterophylla. f. aurea Dipp. (syn. G. americana und anderen, weniger ſchönen verwechſelt. aurea und O. rubra foliis aureis Art), amerikaniſche Gattung 1027. Fagus L., Buche, G XVII 4f (lat.: fagus, griechiſch: phégös — Buche, von phago — ich eſſe; eßbare Früchte). Blüten 1häuſig. Männliche Blüten in ge⸗ ſtielten, dichten, knäuelförmigen, reichblütigen Köpfchen, ſelten nur 1—3 auf einem Blütenſtiel. Kronkelch der einzelnen Blütchen faſt glockig, oben 4—7lappig. Staubblätter fadenförmig, zu 8—40 in einer Blüte. Weibliche Blüten zwiſchen eine aus zahlreichen, am Grunde verſchmolzenen Schuppen beſtehende Hülle zu 2—4 en eingeſchloſſen; ihr Kronkelch dem 3kantigen Fruchtknoten angewachſen, oben mit kurzem, 4—5 lappigem Saum. Griffel 1—3, linealiſch. Der ſich vergrößernde kugelige oder eiförmige, ſpäter ſtachelige „Frucht- becher“ (Fruchthülle) ſchließt die 2—4 Nüßchen völlig ein, bis derſelbe zur Reifezeit 4 klappig aufſpringt; er iſt etwa ſo lang als die Früchte und mindeſtens 1½ mal fo lang als ſein Stielchen [bei F. japonica Maxim. die Fruchthülle nur halb jo lang als die Früchte und 2—3 mal kürzer als das dünne Stielchenl. Bäume, ſeltener Sträucher. Blätter wechſelſtändig, federnervig, ganz randig, gezähnt oder bei Gartenformen auch fiederlappig, längs der Seitenrippen (namentlich in der Jugend) gefaltet. — 4 Arten. 2906. * Fagus silvätica L., Tafel 98, 390 Hort.), Blutbuche, mit roten Blättern, deren Farbe aber (syn. F. silvestris Gaertn., Castanea Fagus Scop.), zwiſchen braunrotgrün, heller braunrot bis hell- oder Gemeine Buche (Rotbuche). Europa. Baum, bis dunkelpurpurrot oder faſt ſchwarzrot wechſelt; bei 30 m hoch. Blütezeit: Mai. — Am freien Stand- k. purpurea roseo-marginata ſind die Blätter dunkel⸗ ort eine geſchloſſene, längliche Krone bildend und dann purpurfarben, mit roſa-gefärbtem Rand. Die bunt⸗ bis tief herab blätterigen Sorten k. foliis variegatis und k. tri- mit Aſten be- color hort. ſtehen gegen die Blutbuche an Schönheit ſetzt, im ge- weit zurück und haben einen etwas krüppelhaften ichlofienen Be- Wuchs; dagegen iſt k. foliis striatis Bose eine ſtande weit herrliche, bunte Form, deren Blätter anfangs grün hinauf aſtfrei ſind, aber ſchon nach kurzer Zeit eine Zeichnung zeigen, und oft über welche aus regelmäßig wechſelnden, gleichbreiten, 30 m hoch wer- grünen und goldgelben Streifen beſteht. dend. Laub⸗ 2907. Fagus ferruginea 4it. (syn. F. americana knoſpen ſehr latifolia Wangenh., F. silvestris Michæ., nicht lang und Gaertin.), Roftfarbige Buche. Nordamerika. Baum, ſpitz. Blätter bis 20 m hoch. Blütezeit: Anfang Mai. Zweige entfernt⸗ behaart. Laubknoſpen weniger lang und ſpitz als bei fleingezäh- voriger Art, zuweilen geſtielt. Blätter eirund- bis eirund⸗elliptiſch, ſpitz oder wenig zugeſpitzt (814 cm lang bei 4 bis reichlich 6 cm Breite), am Rande entfernt⸗, aber ſtark⸗gezähnt, jederſeits mit 9—14 in die Zähne ver- laufenden Nerven, an— nelt und be— wimpert (6 bis 10 cm lang bei 3 —5 cm Brei- te), mit 5—9 Nervenpaaren, N in der Jugend Fagus silvatica f. aspleniifolia. weichbehaart und die Behaa- rung oft lange bleibend, ſpäter oberſeits kahl und freu- dig⸗grün, mehr hautartig werdend, unterſeits dann nur fangs ſeidig-zottig noch auf den Nerven behaart. Fruchthülle etwa 2½ cm und lang - bewimpert, lang, roſtfarbig, rauh-ſeidenhaarig; alle Hüllſtacheln zuletzt faſt kahl und pfriemlich, viel kürzer als die Hülle, meiſt abſtehend, derb. Fruchthülle unter ſich ungefähr gleichlang. — Die hervorragendſten etwa 1½ em lang, Formen ſind: t. pendula Zodd., Aſte und Zweige weichhaarig; die — mehr oder weniger ftarf-, oft fait ſenkrecht-hängend, Stacheln zurückge- Roſtfarbige Buche. ein im höheren Alter ſich maleriſch bauender Trauer- bogen, nur die oberſten baum. Die Sorte t. pendula retroflexa hort. zeichnet aufrecht, alle pfriemlich, viel kürzer als die Hülle ſich durch ſteil herabhängende Veräſtelung aus, während und unter ſich ziemlich gleichlang. — dieſe bei den anderen Sorten (f. pendula pagnyensis Verwendung der Gemeinen Buche, namentlich . und f. pendula remillyensis hort.) in weitem Bogen der Blutbuche, als vorzüglichen Schmuckbaum geſchieht. f. heterophylla Loud., f. aspleniifolia größerer Anlagen und Parks, ferner zu Hainen ver— Lodd., f. comptoniaefolia Hort., f. incisa, f. lacini- einigt. Von Intereſſe find auch die geſchlitztblätterigen ata und f. salicifolia hort., haben fiederſpaltige oder Sorten, während die Trauerbuche in Einzelftellung feingeſchlitzte Blätter und bleiben mehr ſtrauchartig. von maleriſcher Wirkung iſt. Kultur zwar in allerlei f. purpurea Ait. (syn. f. atrorubens Du Roi, Garten- und Ackerboden, welcher kalkhaltig iſt; am f. cupreata Lodd., f. colorata PC., f. atropurpurea ſchönſten wird die Buche jedoch in kräftigem, ziemlich Wr. n N= ſchwerem und friſchem bis mäßig feuchtem Boden. Vermehrung der Gartenformen durch Pfropfen auf die wilde Form. Anzucht der Arten und etwa Gattung 1027. Fagus bis Gattung 1029. Pöpulus. Nr. 2906 — 2909. 923 e e Abarten aus Samen. Ausſaat am e ſchon im Herbſt. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimzeit unbeſtimmt. Familie 191. SALICACEAE, Weidengewächſe. == XVII an. (Nr. 2908-2912 aus zwei Gattungen.) Gattung 1028. Salix Z., Weide, Or XVII 4h (lat.: salix — Weide). (wenn auch behaartem) Deckblatt. rechte, längliche oder breite, ſtumpfe oder eingedrückte Schüppchen. 3— 12, frei, ſeltener in eins verwachſen. 8—-16 eiig. Griffel 1, meiſt kurz, 2ſpaltig. letztere aufrecht oder kriechend, bisweilen klein. Kapſel 2klappig. knoſpen ſtets ſeitenſtändig, von nur 1 Schuppe bedeckt. — 160 Arten. 2908. * Salix Cäprea L., Tafel 98, 392, Sohl- weide (Sahl- oder Palmweide). Europa, Aſien. Ein- heimiſcher, in Wäldern, an Gräben und Ufern häufig zu treffender Baum oder hoher Strauch. Blütezeit: März, April. — Es würde zwecklos und nur Raumverſchwendung ſein, hier Weiden-Arten zu beſchreiben. Wer ſie be— ſtimmen, alſo nur den Namen finden will, benutze Koehnes „Deutſche Dendrologie“; wer vollſtändige Beſchreibung, Angaben über das Verhalten, die Tracht, ferner die Beſchreibung der für uns ja ſehr wichtigen Gartenformen wünſcht, wird im II. Teil von Dippels „Handbuch der Laubholzkunde“ Befriedigung finden, zumal in letzterem Werke auch alle Synonyme ent— halten ſind. Als Zierweiden ſind beliebt: Salix Staubkölbchen meiſt ziemlich klein. Samen mehrere, klein, Blätter meiſt ſchmal, lanzettlich, linealiſch oder elliptiſch, ganzrandig oder geſägt. Blüten zweihäuſig, an aufrechten oder e ährenförmigen Kätzchen ſitzend; am Grunde mit ganzem Am Grunde der Staubblätter oder des che 1 oder 2 etwas fleiſchige, drüſenförmige, auf⸗ Männliche Pflanze: Staubblätter 2, bei einigen wenigen Arten Weibliche Pflanze: Fruchtknoten ſitzend oder geſtielt, mit Haarſchopf. Bäume oder Sträucher, Blatt⸗ alba L. und ihre Formen f. vitellina Z. pr. sp. (syn. S. vitellina L., S. alba f. aurea hort.), mit dotter- gelben Zweigen. f. vitellina britzensis Spaeth, mit lebhaft⸗ gelbroten bis blutroten Zweigen. f. splendens Dipp. (syn. S. alba f. regalis ort., S. argentea hort.), Blätter beiderſeits dicht‘ eidenglänzend-filberweiß- behaart. f. coerulea Sm. pr. Sp., Blätter oberjeits bläulichgrün, Zweige bräunlich. — Salix babylo- nica I., Trauer-Weide, und 8. Caprea pendula Dipp., Hängende Sohlweide, ſind ſchöne Trauer— Bäume. — Salix daphnodes Vill., Echte Reif-Weide, durch den hechtblauen Reif der zweijährigen Zweige, die unterſeits blaugrünen Blätter (Syn. S. jaspidea hort.) und die im Herbſt ſchon ſehr großen Blütenknoſpen auffallend und ſehr ſchön. Gattung 1029. Populus I., Pappel, Or XVII An (lat.: populus — Pappel; pöpülus heißt aber Volk). hängend. Blüten 2häuſig, in lockeren, Einzelblüten oft kurzgeſtielt, am Grunde mit gezähntem oder geſchlitztem, abfälligem Deckblatt (Tragblatt). Am walzenförmigen Kätzchen; die männlichen meiſt Grunde der Staubblätter oder des Fruchtknotens ein etwas fleiſchiger oder häutiger, oft ſchiefer, ganzer, gezähnter oder unregelmäßig— gelappter, deutlicher Becher. Männliche Pflanze: Pflanze: Fruchtknoten zwiſchen dem Becher ſitzend, vieleiig. ſehr klein, zahlreich, mit Haarſchopf. Bäume. Blätter wechſelſtändig, ganzrandig, gezähnt oder gelappt. Rinde lange glatt bleibend. 1. Knoſpen grau oder weichbehaart, gezähnt oder ſogar tiefgelappt nl: Den 2. Knoſpen glänzend⸗ taftanienbraun, mehr 99 85 weniger Herig oachtens benz im Anfang ſpärlich⸗ behaart). ſtiele ſeitlich zuſammengedrückt Staubblätter 4—30, fadenförmig, frei; Griffel kurz-2- bis mehräſtig. Blattknoſpen end- und ſeitenſtändig, ſtets mehrſchuppig und oft klebrig. Nebenblätter ſchmal, A. Blütended- (Trag-) blätter zottig-bewimpert (Zottelhaare bei Populus alba meiſt ſehr ſpärlich). Blätter am Grunde etwas handnervig. Su u) ee nl Kölbchen oft ziemlich groß. Weibliche Kapſel 2—3-, ſelten 4klappig: Samen ſehr hinfällig. — 18 Arten, Europa, Aſien, Amerika. Jüngere Zweige meiſt behaart. Blätter meiſt grob- und buchtig—⸗ P. alba (Tafel 99). 2909. Blatt: * P. tremula, 2910. B. Blütendeck-(Trag-) blätter kahl oder nur ſparſam bewimpert, zerſchlitzt; jüngere Zweige nebſt den Knoſpen unbe— haart und klebrig. a) Jüngere Aſte meiſt ſtielrundlich, ohne Korkrippen. 2 Narben., Frucht meiſt 2flappig . Kronkelch ganzrandig oder ſehr undeutlich gezähnt. 1. Blattſtiele ſeitlich zuſammengedrückt; Blätter unterſeits grün, meiſt durchſcheinend-knorpelrandig. e eiförmig, meiſt 2nähtig, mit Aſte ſchlank; Rinde riſſig. P. nigra. 2911. b) Jüngere Aſte (wenigſtens die Langzweige) oft von Korkrippen mehr oder weniger kantig. Fruchtknoten 3—Anähtig; Narben 3—4; Frucht 3—4klappig. Kronkelch den Fruchtknoten bis zur Mitte [bei Populus angulata Ast. (mit ſtarkkorkigen Langzweigen) ihn nur am Grunde] umgebend P. canadensis. 2912, 2. Blattſtiele ſtielrundlich, oberſeits rinnig: Blätter meift unterſeits weißlich, mit ſehr deutlichem Adernetz, am Rande nicht durch— ſcheinend⸗knorpelig. Aſte oft kurz und dick. Rinde riſſig. a) Blätter mit kurzhaarigem Stiel und Rand, am Grunde herzförmig, ſeltener breit-abgeſtutzt, faſt ſo breit als lang: P. candicans Ait. (syn. P. ontariensis Desf., P. cordata Lodd.), Nordamerika; Baum, bis 20 m hoch; Blütezeit: April; ältere Aſte grau, glänzend, jüngere gelbbraun; Zweige grün oder gelblichgrün; Blätter breitherzförmig-eirund oder am Grunde abgeſtutzt, vorn meiſt zugeſpitzt, unterſeits meiſt bleibend-ſchwachbehaart. b) Blätter mit kahlem Stiel und Rand, aus abgerundetem oder etwas herzförmigem Grunde eirund, ſeltener breit⸗ eirund=lanzettlich, ſpitz oder etwas zugeſpitzt, glänzend-braunrot; oberſeits dunkelgrün, unterſeits auffallend weißlich; jüngere Aſte Zweige ſtielrund, oder nur üppige Sproſſe in der Jugend ſchwachkantig: Tacamahaca Mill )} Nordamerika; Baum, bis 13 m hoch; 20—30; weibliche Kätzchen 8—15 em lang; Kronkelch den deutlich geſtielten, P. balsamifera L. (syn. P. Blütezeit: April: männliche Kätzchen 5—7 em lang, Staubblätter 2 nähtigen Fruchtknoten zur Hälfte umgebend, Narben 2, ſehr breit- und kurz-nierenförmig, abwärtsgebogen. 2909. * Pöpulus alba L, Tafel 99, 393 (syn. P. nivea Will.), Echte Hilber- Pappel. Nord⸗ und Mitteleuropa, Orient. Baum, bis über 30 m hoch. Blütezeit: März, April. — Jüngere Zweige, die (zuletzt ziemlich kahlen und braunen) Knoſpen und Blattunterſeiten kreideweiß- bis ſilberiggrauweiß-filzig; der Blattfilz bleibend, ſehr ſelten und dann erſt ſpät verſchwindend, und die kahl gewordene Unterſeite hierauf ſpeckig-weißglänzend. Blätter meiſt etwas herzförmig, grob⸗ und ungleich-buchtig-ſtumpfzähnig, oft (beſonders 924 an den Waſſerſchoſſen oder an üppigen Pflanzen) ſeicht— bis tief-handförmig-gelappt, ſelten faſt ganzrandig. Blütendeckblätter nicht oder nur ſchwach-eingeſchnitten- gekerbt, in den weiblichen Kätzchen oft ſparſam-, in den männlichen oft reichlicher zottig-bewimpert. Griffel- narben gelb. Formen dieſes Schmuckbaumes ſind: f. croatica Wesmael (syn. P. Bolleana Zauche, P. pyramidalis et., nicht Roz.; f. pyramidalis Dipp.), von ſchlankem, pyramidalem Wuchs, Aſte in ſehr ſpitzem Winkel aufſtrebend; Blattunterſeite ſchön ſilber— weiß; tft prächtig. k. nivea Dipp. (syn. P. nivea Salomonii Carr., P. Arembergiana und P. Arem- bergica hort., P. argentea, P. argentea vera, P. acerifolia, P. alba macrophylla hAort.), Blätter ziemlich groß, meiſt 5 lappig (bei f. nivea Arembergiana und f. nivea Salomonii auch nur lappig oder ſtärker und dichter gezähnt), oberſeits tief-dunkelgrün, unterſeits ſtärker ausgeſprochen-ſilberfarbig als bei der ge— wöhnlichen Form, deshalb von noch höherem Zierwerte. f, pendula Dipp., ältere Bäume mit überhängenden Aſten und Zweigen, Blätter mehr weißlichgrün als weiß. f. globosa Spaeth, mit rundlicher Baumkrone. f. aureo-intertexta SHaelf, an den Zweigſpitzen ſilberfarbene Blätter; ältere Blätter aber goldgelb— gefleckt erſcheinend. — P. canescens Sm. (syn. P. albo- tremula Krausse, P. albo & tremula f. canescens Koehne), Knoſpen dünn-graufilzig; Blattfilz nicht abwiſchbar, dünn und grau werdend oder teilweiſe verſchwindend und dann eine ſpeckig-glänzende weißlich— grüne Blattunterſeite zeigend (bei k denudata A. Br. ſind die Blätter unterſeits zuletzt ganz kahl). der kurzen Seitenzweige nicht deltaförmig, 4— 7 cm lang, 3—5 cm breit), anfangs graufilzig, ſpäter oberſeits faſt kahl, dunkelgrün und etwas glänzend. Blütendeckblätter eingeſchnitten. — P. Bachofenii Wierzb. iſt von letzterer nur dadurch abweichend, daß die unteren Blätter der Zweige kahl, die oberen . 1 e i aber auf der Unterſeite ſchneeweiß⸗filzig find und leicht eirund⸗länglich, ſpitz bis zugeſpitzt. I le alba verwechſelt werden können. — P. alba nigra (syn. P. Steiniana Bor um.?) hat Blätter, ziemlich kleingeſägt, Aſten und mehr eiförmiger Krone. Blätter Aſte aufrecht, f. pannonica Dipp. (syn. P. pannonica und P. croatica die ſämtlich aus breitabgeſtutztem Grunde breit— delta⸗ | förmig ſind. Blätter anfangs unterſeits weiß-filzig, bald aber völlig kahl und grün werdend. 2910. Pöpulus trémula T. (syn. P. australis Ten., P. cilicica Kotschy), Zitter-Vappel. Europa, Zitter-Pappel. Aſien, Nordafrika. Baum, bis 25 m hoch. bpetulaefolia Pur shi, wenn nicht ebendasſelbe, kurzſteifhaarig. aufgerichtet. Blüte⸗ zeit: März, April. — Pflanze zahlreiche Wurzelaus⸗ läufer treibend; Aſte ausgebreitet; oder behaart; Laubknoſpen kegelförmig. kurzen Seitenzweige kreisrund bis eirundlich, abgerundet bis ſpitz, grob- und ausgeſchweift— ſtumpfgezähnt, meiſt bald völlig kahl werdend. Die Blätter der Gipfel-, Johannis- und Wurzelſproſſe junge Zweige kahl Blätter der Staubblätter 16—60. Narben ſehr groß, nierenförmig, bis 23 m hoch. Blütezeit: alle Blätter der Zweige an ihrem Grunde vor- oder ausgezogen Blattſtiele meiſt einen rechten (oder ſtumpfen) Winkel Dip. em p., nicht Mnch.!); mit geſtutztem oder Familie 191. Salicaceae bis Familie 195. Hyd rocharidaceae, or XXII 8. oder herzförmig-eirund, kleingeſägt und oft bleibend behaart. Blütendeckblätter tief-eingeſchnitten. Staubblätter meiſt oft faſt genau wie bei folgender Art geſtaltet, 4—12. Kommt in folgenden Formen vor: f. typica Koehne, Blätter nicht kurzhaarig, ſondern bei f. typica glabra anfangs mit ſpärlichen, langen, glänzenden Seidenhaaren und bald völlig kahl werdend; bei f. typica sericea anfangs von dichten Seidenhaaren weiß, der ſeidige Filz unterſeits eigentümlich längs- ſtreifig ſchimmernd, ſpäter faſt ganz verſchwindend. f. villosa Zang, Blätter unterſeits bleibend kurzhaarig. 2911. * Pöpulus nigra L, Schwarz- Vappel. Europa, Aſien. Baum, bis 30 m hoch. Blütezeit: März, April. — Hoher Baum, mit eiförmiger Krone; Aſte ſtielrund, gelblichgrau; Zweige gelblich bis bräun⸗ lichgelb, ſchwach eckig, oft etwas klebrig; Laubknoſpen eiförmig, ſpitz, gelbbraun, ſtark klebrig. Jüngere Zweige kahl oder anfangs ſpärlich behaart. Blätter breit⸗deltoidiſch (dreieckig) oder rundlich-eirund bis eirund⸗rautenförmig (nur bei f. pannonica eirund bis eirund⸗länglich, ſpitz), am Grunde breit-keilförmig oder abgeſtutzt (ſeltener herzförmig), zugeſpitzt, kahl oder anfangs am Rande ſpärlich behaart. Staubblätter meiſt 6—8, oft aber auch bis 30; Staubkölbchen vor dem Aufblühen purpurn. Fruchtknoten zur Hälfte oder drüber von der Blüten— hülle umgeben; Narben zurückgeſchlagen, gelb. Kommt vor: f. typica, als Stammform, mit ausgebreiteten f. italica oder pyramidalis, Tafel 99, 394 (syn. P. italica Mnch., P. pyramidalis und flexilis Roz., P. dilatata Ait., jondern rundlich oder eirund-rautenförmig, ſtumpflich JJ virıdie Zenao, Se Dr bis ſpitz, grob- und ausgeſchweift-ſtumpfzähnig (meift | Krone ſchmal- und lang-pyramidenförmig; der Stamm iſt bis zur Spitze des Baumes deutlich zu verfolgen; deshalb die Krone ſchmal und lang. Kit., P. neapolitana Ten.), Baumkrone länglich, ſchmäler als bei der Stammform; Blätter eirund bis Nach Dippel ge⸗ hören wohl auch P. Nolestii dort. und P. ovata hort. hierher. 2912. Pöpulus eanadensis Mnch., nicht Wes- mael, nicht Dipp. (syn. P. hudsonica Michx.?, P. P. Petrowskiana Schroed.?, jo vielleicht Formen der P. canadansis), Kanadiſche Pappel. Nordamerika. Baum, April. — Untere oder (nicht abgeſtutzt), der Vorſprung am bildend. Die Narben auf dem Fruchtknoten faſt ſitzend, zurückgerollt, dem Fruchtknoten anliegend. — P. monilifera Ait. (syn. P. canadensis Wesma£l, Nordamerika; Blätter etwas herzförmigem Grunde, rundlich-dreieckig, zugeſpitzt, gleichmäßig -geſägt, mit vielen kleinen Sägezähnen, am Rande kahl oder dicht— Narben langgeſtielt, faſt pfeilförmig Staubblätter 20 bis 30. — P. Fremontii S. Wats., Kalifornien; Blätter breiter als lang, jederjeit3 mit großen, ſtumpfen Sägezähnen, im oberen, zugeſpitzten Drittel meiſt ganzrandig, unten am Grunde abgeſtutzt oder ſchwach-herzförmig. abwärtsgebogen, am Grunde mit aufrechten Lappen. Die Verwendung der Pappeln iſt bekannt. Kultur zwar in allerlei Garten- und Ackerboden, ng Gattung 1030. Empetrum bis Gattung 1035. Elödea. Fr. 29102912. 925 am beiten jedoch in friſchem und kräftigem Erdreich. Anzucht der Arten aus Samen. Die Ausſaat hat, weil die Samen nicht lange keimfähig bleiben, gleich nach der Reife zu geſchehen. Familie 192. LACISTEMACEAE. Tropiſche Gattung Lacistema Swar tz. Familie 195. EMPETRACEAE, Krähenbeerengewächſe. = XIII 7. Gattung 1030. Empetrum L., Krähen- oder Rauſchbeere, = XIII (griechiſch: Emp£tron, von En — auf, petra — Felſen; auch 5 Felſen wachſend). Blüten 2häuſig, ſeltener 1 häuſig oder mit Zwitter⸗ blüten untermiſcht. Kronkelch 2 reihig, dachziegelig, en die 3 äußeren faſt kreisrund, die 3 inneren länger und mehr gefärbt. Staubblätter 3. Fruchtknoten faſt kugelig oder plattgedrückt, 6—9 fächerig. Griffel kurz, dick, 6- bis mehrſpaltig. Frucht eine faſt beeren— artige, ſaftige, ſchwarze oder rote Steinfrucht mit 6—9 einſamigen Steinkernen. Niedergeſtrecktes, heideartiges, ſehr äſtiges Sträuchlein. Blätter zerſtreut, klein, mit umgerolltem Rande, deshalb unterſeits mit Mittelfurche. Blüten klein, achſelſtändig, einzeln, ſehr kurz geſtielt, von 4—5 dem äußeren Kronkelch ähnlichen Deckblättern geſtützt. — Einzige Art der kälteren Gegenden der Erde: E. nigrum L., auf feuchten Torfmooren, feuchten Felſen, in Kieferwäldern. Die Stengel 30—50 em lang. Blütezeit: April, Mai. Blüten blaßkarminrot. Beeren ſchwarz, bei f. purpureum Raf. pr. sp. rot; bei f. rubrum Vahl pr. sp. rot, aber Laub dunkelgraugrün. Moorbeetpflanzen. Fam. 194. CERATOPHYLLACEAE. Gtg. Ceratophyllum I., Hornblatt, untergetauchte Waſſerpflanzen. Fam. 195. HYDROCHARIDACEAE, Waſſerliebgewächſe. O XXIIõ. I. Ausläufertreibende Süßwaſſerpflanzen mit roſettig-gedrängtſtehenden Blättern. Fruchtknoten der weib— lichen Blüten aus 6—15 Fruchtblättern (Fruchtknotenwänden) beſtehend. Gattung 1051 Stratiötes. 1052 Hydromystria. 1055 Hydröcharis. II. Untergetauchte Pflanzen mit grasartigen Grundblättern, oder flutende Pflanzen mit kleinen, quirl— ſtändigen Stengelblättern. Fruchtknoten aus 3 (ſelten 2, 4, 5) Fruchtknotenblättern gebildet. Gattung 1034 Vallisneria. 1035 Elödea. Gattung 1031. Stratiötes L., Waſſer⸗ (oder Krebs-) Schere, Or 14; XXII S (griechiſch: stratiotes — Soldat; bewehrte, ſchwertförmige Blätter). Blüten 2häuſig. Blütenſcheide 2blätterig, ihre Stiele auf den Kielrippen ſtachelig-gezähnt. Männliche Pflanze: Blüten zu 2 bis mehreren auf verlängertem Stiel. Kelchblätter 3, länglich; Kronblätter 3, rundlich-verkehrteirund, größer. Staubblätter unbeſtimmt. Weibliche Pflanze: Blüten einzeln, bisweilen zu 2 in einer Blütenſcheide, kurzgeſtielt. Fruchtknoten länglich, faſt ſitzend, mit 6 zweiſpaltigen Griffeln. Frucht eiförmig, zugeſpitzt, mit fleiſchiger Außenſchicht. Ausdauernde Pflanzen mit aufrechten, mit ihrem unteren Teile unter Waſſer befindlichen, ſteifen, lineal-lan⸗ zettlichen, am Rande ſtacheligen Blättern. — Einzige Art, in Europa und Weſtſibirien: 8. al Codes L., in ſtehenden Ge⸗ wäſſern; Blütezeit: Mai bis Auguſt; Blüten weiß. Verwendung in Waſſerpflanzen-Baſſins des freien Landes, auch in großen Aquarien. Vermehrung durch Sprößlinge, welche ſogleich wieder ins Waſſer kommen. Gattung 1032. Hydromystria 6. F. W. Me., Waſſerlöffelchen, &— 115; XXIIS (griechiſch: hydor, hydros — Waſſer, mystrion — Löffelchen; Waſſerpflanze mit löffelähnlichen Blättern). Blüten 1= oder 2häuſig. Blütenſcheiden 2blätterig. Männliche Blüten zu 2-8 in einer Scheid e; Kelch- und Kronblätter je 3, lanzettlich oder lineal-lan⸗ zettlich. Staubblätter 6—12, mit linealiſchen Kölbchen. Weibliche Blüten langgeſtielt, ohne Kronblätter. Fruchtknoten mit 6 zweiteiligen Griffeln und innen mit nur wenig eingeſtoßenen (vorſpringenden) Samenleiſten. Kleine Pflanzen mit eirund⸗ elliptiſchen, ſchwimmenden, unterſeits oft ſchwammig-verdickten Blättern. — 3 Arten, im tropiſchen Amerika. B.: H. stolonifera G. F. W. Mey. (syn. Trianea bogotensis Karst.), Mexiko bis Paraguay. Wird in unſeren Warm- oder Waſſerpflanzen⸗ Häuſern häufiger kultiviert und eignet ſich auch für Aquarien; entwickelt jedoch bei uns nur weibliche Blüten. Gattung 1033. Hydröcharis L., Waſſerlieb (Froſchbiß), = 115; XXII S (griechiſch: hydor, hydros — Waſſer, chäris, Genet. charıdos — Freude; im Waſſer gutgedeihend). Blüten 2häuſig. Männliche Pflanze: Blüten zu 2—4 in einer 2blätterigen Scheide, langgeſtielt, mit 3 eirunden Kelch- und 3 runden, weißen (am Grunde gelben) Kronblättern. Staubblätter 3—9, mit länglichen Kölbchen. Weibliche Pflanze: Blüten einzeln, in einer 1blätterigen Scheide, langgeſtielt. Kronblätter am Grunde mit Honigdrüſe. Fruchtknoten lang-kreiſelförmig, ungeſchnäbelt, innen mit ſehr vor— ſpringenden Samenleiſten, ziemlich deutlich-6fächerig. Griffelnarben 6, 2ſpaltig oder 2teilig. Frucht eiförmig oder länglich, außen fleiſchig, vielſamig. Blätter an den Knoten roſettig⸗gebüſchelt, langgeſtielt, mit herzförmig— N auf dem Waſſer ſchwimmender, quadratiſch-geaderter Fläche. — 2 Arten, in Europa und Mittelaſien. Z. B.: Morsus ranae L., Blütezeit: Juli, Auguſt; Blüten weiß. Sit ſehr geeignet für Waſſerbehälter oder Waſſerpflanzen-Anlagen des ei Landes. Gattung 1034. Vallisnéria L., Vallisnerie, = 18 (nach dem Prof. Ant. Vallisneri, F 1730, in Paris). Blüten Zhäuſig. Männliche Pflanze mit etwas unregelmäßiger Blüte und meiſt nur 2 Staubblättern. Weiteres ſiehe Or 18. Für Aquarien und größere eylindriſche, oben offene Glasgefäße iſt intereſſant: V. spiralis L., in tropiſchen und ſubtropiſchen Gegenden der Erde, auch im Mittelmeergebiet bis zum Gardaſee hier und da. Gattung 1035. Elödea L. C Rich, Waſſerpeſt, Or 133 (griechiſch: helodes, Genet. belodéos — ſumpfartig; wächſt in Teichen, nen Blüten eingeſchlechtig. Männliche Blüten meiſt einzeln, faſt ſitzend. Kelchblätter 3, oval; Kronblätter 3, kreisrund bis länglich. Staubblätter 3-9. Weibliche Blüten einzeln. 926 Familie 196. Burmanniaceae und Familie 197. Orchidaceae, O XXII 5. Flutende oder untergetauchte, ſehr wuchernde Pflanzen mit kleinen, quirlſtändigen (2—9) Blättern. — 5 Arten; am be⸗ kannteſten davon: E. canadensis Cusp. (syn. Anacharis Alsinastrum Babingt., Udora occidentalis Koch ex Pp., Serpicula oc- eidentalis Pursh). Für Wafjerpflanzen-Anlagen des freien Landes geeignet. Bei uns kommt nur die weibliche Pflanze in Flüſſen vor, iſt aber in vielen Waſſerläufen infolge ihrer ſchnellen Ausbreitung eine wahre Plage geworden. Hydrilla verticillata Casp. (syn H. dentata Casp., Serpicula verticillata L. l., Udora occidentalis Koch ex p.) wird oft mit Elodea verwechſelt, kann auch wie die letztere verwendet werden. Männliche Blüten mit 3 Staubblättern. Laubzweige mit einem rückſeitigen, ſtengelumfaſſenden Stützblatte; Blätter am Sproſſe gegen- oder zu Zen quirlſtändig, jedes am Grunde mit 2 Achſelſchüppchen. Familie 196. BURMANNIACEAE. Tropiſche oft ſehr zarte, gefärbte Kräuter. Familie 197. ORCHIDACEAE, Orchideen. G xXXIIS. (Nr. 29132965; achtundachtzig Gattungen.) I. Zwei vollkommene Staubkölbchen mit körniger, nicht wachsartiger Pollenmaſſe (Blütenſtaub); je ein Staubkölbchen an jeder Seite des Griffels ſitzend oder geſtielt und von einem ſcheiben- oder ſchildförmigen, häutigen oder fleiſchigen Fortſatz (staminodium) überdeckt. | 1. Laubblätter vor ihrer Entfaltung (im Knoſpenzuſtande) umgerollt, nicht zuſammengefaltet. (Wird auf dem Querſchnitt erſichtlich; ſiehe Abbildung.) Gattung 1056 Cypripedilum. (Selenipedilum.) 2. Laubblätter vor ihrer Entfaltung (d. h. in der Knoſpenlage) gefaltet. Gattung 1037 Paphiopedilum. II. Nur 1 vollkommenes, meiſt überdeckeltes, endſtändiges und in 2 Hälften getrenntes Staubkölbchen (ſelten die 2 Längsfächer zuſammenfließend). Blütenſtaub meiſt 2 oder auch 4, 6, 8 wachsartige Maſſen darſtellend. Bei Gtg. 1040, Disa, iſt nicht das Staubkölbchen, ſondern die Narbe faſt end— ſtändig und die 2 Staubkölbchenhälften unter derſelben befindlich. Eine hochkletternde, grünholzige, dickſtengelige und aus den Blattknoten je eine Luftwurzel entwickelnde Pflanze mit ſteifen, dicken, fleiſchig-lederigen, länglich-ovalen, vorn kurzzugeſpitzten Blättern iſt die Vanille, Vanilla planifölia Andr., aus Mexiko. Kultur im Warmhauſe an warmer Mauer und am beſten ausgepflanzt. 1. Blüten endſtändig. a) Blätter vor ihrer Entfaltung (als Knoſpe) umgerollt, nicht en ld e (Iſt auf dem Querſchnitt ſtets erſichtlich.) Staubkölbchen nahe dem Grunde hin Schwänzchen entwickelnd, i J nicht abfallend, aufrecht; ihr Inhalt verklebt-zuſammenhängend. Laubkneſpeng eee Griffelſäule fehlend oder kurz, oft (ſo bei Orchis) mit 2 Seitenöhrchen; darunter 2 Narbenlappen. Gatlung 1038 Orchis. 1039 Gymnadenia. 1040 Disa. * Staubfölbchen dünnſtielig, ſodaß es bei Erſchütterung der Griffelſäule oft abfällt. Der in wachsartige Maſſen verklebte, ſeltener körnige Blütenſtaub aus den Kölbchen leicht herausfallend oder durch ein Anhängſel (caudicula) an der Spitze der Wachsmaſſen feſtgehalten. T Blattfläche von ihrer Blattſcheide nicht durch Riß oder ſcharfen Querſtrich abgegliedert. Staubkölbchen meiſtens welk an ihrem Platze bleibend; Blütenſtaubmaſſen meiſt weich und körnig. Kronkelchlippe von den übrigen Kronkelchblättern verſchieden. Blätter weich, netzaderig, nicht längsfaltig. Staubkölbcheninhalt in viele beſtimmte Maſſen geteilt. 0 Lippe mit einem zwiſchen den ſeitlichen Kronkelchblättern hervortretenden Sporn oder Sack, entweder über dem Sporneingang zunächſt ſtark ausgehöhlt, dann plötzlich eingeſchnürt, mit abſtehender oder abwärtsgerichteter Platte; das Schnäbelchen aufrecht und der Sporn ohne innere Warzen: Gtg. Physürus I.; oder die Lippe über dem Sporngrunde in einen langen, am Rande bewimperten Nagel aus— gezogen, die Lippenplatte zweiteilig und breit: Gtg. Anoectochilus Bl., z. B. A. regalis BI., Ceylon, und A. setaceus l., Java. 00 Lippe ſpornlos oder nur mit kurzem, von den ſeitlichen äußeren Kronkelchblättern umſchloſſenem Sacke. /\ Sriffelfäule kurz, gerade; Blüte gleichmäßig- (ſymmetriſch-) geöffnet: Gtg. Goodyera R. Br., wenn die Lippe aufrecht, ungeteilt, mit ausgehöhltem Grunde und nicht ſcharfabgeſetzter Platte, innen wohl oft haarig, aber nicht warzig iſt; Narbe einfach. Die Arten ſind kühl zu kultivieren und haben ſchöne Blattzeichnungen. — Gtg. Dossinia Morr., einzige Art D. marmorata Morr., (syn. Anoectochilus Lowii hort.), wenn Lippengrund bauchig, innen oft warzig, Lippenplatte mit ſchmalem, ganzrandigem Nagel am Grunde; Griffelnarbe einfach, breit; Laubblätter ſammetig, ſchön geadert. „ Griffelſäule kurz, gedreht, auf der Vorderſeite ohne 2 ſenkrechte Fortſätze, Blüte ungleichmäßig (hälftig-gleich) geöffnet, das mittlere äußere Kronkelchblatt wenig gewölbt: Gtg. Haemäria Lindl., z. B. H. discolor Lindl. (syn. Goodyera discolor Ter), China, Erdorchidee mit prachtvoll gezeichneten Blättern. 9 an Wahrmhauſe unter Glasglocken; fie find gegen Schnecken und Aſſeln zu ſichern! Gattungs⸗ÜUberſicht: Gattung 1036—1061. 927 1 Blattfläche von ihrer Blattſcheide mit ſcharfem Riß ſich trennend; Staubkölbchen meiſtens bei Entfernung der wachsartigen, ſelten weichen oder körnigen Blütenſtaubmaſſen abfallend. 0 Stämme ſchlank oder mit mehreren gleichförmig-angeſchwollenen Gliedern; Blüten nahe dem Ende des beblätterten Stammes entſtehend; 8 wachsartige Blütenftaub- maſſen mit Schwänzchen: Gtg. Thuina Rehb. ſil., wenn die Stengel ſchlank, auch an ihrem Grunde nicht knollig, Lippe meiſtens geſpornt; z. B. T. Bensoniae Rchb. fil. und T. Marshalliana Achb. Al. — Gtg. Bletilla Rehb. fil., einzige Art: B. hyacinthina Zchb. Al., wenn Stengel oben ſehr ſchlank, am Grunde aber zu flach- = kugeligen Knollen verdickt; Kronkelchblätter ziemlich gleich, & aufrecht-abſtehend; Lippe ſtark-dreilappig; Blüten violett, in Trauben. Dieſe kann ganz gut als Freilandpflanze behandelt werden, oder man hält ſie den Winter hindurch froſtfrei und trocken und ſenkt die Töpfe im Sommer an feuchter, ſonniger Stelle im Garten ein, oder man pflanzt ſie auf ein Moorbeet. 00, Ein einziges unteres Stammglied zur Luftknolle verdickt Bletilla. und 1 oder 2 Blätter tragend; Blüten faſt ſtets ohne Sporn und Kinn; 4 wachsartige Blütenſtaubmaſſen mit deutlichen Schwänzchen. Nur die unbedeutende Gtg. * Sturmia iſt ohne ſolche Schwänzchen.) N Griffelſäule kurz, oben ringsum einheitlich-geflügelt; nur allein die Lippe iſt ſackartig-hohl: Gtg. Pholidöta Lindl., z B. P. imbricata Lindl., Ceylon. Kultur im Warmhauſe in Schalen oder Töpfen. V Griffelſäule ſchlank. Gattung 1041 Coelögyne. (Neögyne.) 1042 Pleiöne. b) Blätter vor ihrer Entfaltung (als Knoſpe) einmal- oder doppelt-zuſammengefaltet. * Außere 3 Kronkelchblätter kleiner oder höchſtens eben fo breit als die inneren, von welch letzteren namentlich die „Lippe“ meiſt groß und in die Augen fallend iſt. T Blattfläche am Grunde nicht angegliedert (d. h. ohne Querſtreifen), ſondern mit dem unteren Teile ſichtlich einheitlich. Griffelſäule ſehr kurz, ſtielrund. Gattung 1043 Microstylis. Tr Blattfläche am Grunde quer⸗angegliedert, fleiſchig oder lederig. Blüten groß. 0 Griffelſäule mit deutlichem Fuß; nur 2 oder 4 wachsartige, mit ſehr kurzem Stielchen der Klebmaſſe ſich anheftende Blütenſtaubmaſſen: iſt Gtg. Galeändra Lindl., wenn die Pflanze ohne Erdknollen, die Triebe vielblätterig, die Lippe geſpornt und der Sporn weit⸗trichterförmig; z. B. G. Devoniana Lindl., am Rio Negro, bildet bis 1 m hohe Stengel; Blumen groß, braun, grün-gerändert, Lippe weiß, braun-aderig. Kultur im Warmhauſe in Töpfen. — Gtg. Ansellia Lindl., wenn Pflanze ohne Erdknollen, die Lippe ungeſpornt, ſeitliche äußere Kronkelchblätter mit dem verlängerten Säulenfuße ſchwach-kinnbildend; Stamm ſchlank; z. B. A. africana Lindl., von Fernando Po, Blüten riſpen 20—30 blütig, dunkelgrün, ſchwärzlichbraun-gefleckt, Lippe gelblich, rot— gefleckt. Iſt ein Winterblüher. Kultur im wärmſten Hauſe in Töpfen oder Holzkörben. 00 Griffelſäule deutlich erkennbar, mit Fuß, und mit den beiden ſeitlichen inneren Kron— kelchblättern ein Kinn bildend; 8 wachsartige Blütenſtaubmaſſen im Kölbchen. Gattung 1044 Cöelia. (Arpophyllum.) 000 Griffelſäule fußlos, von der Kronlippe umfaßt oder derſelben angewachſen; Lippe ohne Kinn am Grunde. A4 Blütenſtaubmaſſen, die in dem Kölbchen den 4 ſchmalen Schwänzchen aufliegen. Gattung 1045 Epidendrum. 1046 Diäcrium. 1047 Cattleya. Ws Blütenſtaubmaſſen, die in dem Kölbchen paarweis durch parallele Schwänzchen verbunden ſind. Gattung 1048 Läelia. (Schombürgkia.) 1049 Brassävola. 1050 Sophronitis. NN 6 Blütenſtaubmaſſen im Staubkölbchen, welches unten 2ſpitzig iſt und in einer Vertiefung der Griffelſäule ſteckt. Gattung 1051 Leptotes. i Blattfläche am Grunde quer-angegliedert, vielrippig, vor der Entfaltung (in der Knoſpe) längsfaltig. Blütenſtaubmaſſen weich und körnig ohne Schwänzchen. Gattung 1052 Sobrälia. * Außere 3 Kronkelchblätter viel größer als die (oft verborgenen) 3 inneren, zudem deutlich unter— einander verwachſen. Pflanzen ohne Luftknollen; Stämme ſtets ſchlank, mit nur je einem vollkommenen Laubblatte. Gattung 1055 Masdevällia. (Physosiphon.) 1054 Restrépia. 2. Blüten ſeitenſtändig. a) Blätter vor ihrer Entfaltung (in der Knoſpe) umgerollt liegend; ſ. Abbild. eingangs der Familie. * Stengelteile ſchlank oder gleichmäßig angeſchwollen, nicht ein einzelner Teil beſonders zur Luft— knolle verdickt. 7 Blattgrund nicht durch einen ſcharfen Querſtreifen angegliedert. Gattung 1055 Phajus. 1056 Calänthe. Tr Blattfläche am Grunde quer-angegliedert. Kronkelchblätter abſtehend, nicht engzuſammengeneigt, nicht verwachſen bei Gtg. Acanthephippium Bl. zu einem krugförmigen Gebilde zu— ſammengeneigt, die dem Säulenfuße angegliederte Lippe iſt klein und ſattelförmig; z. B. A. javanicum Bl., Java]. Gattung 1057 Preptänthe. 1058 Chysis. (Bletia.) 1059 Wärrea, 1060 Mormödes. 1061 Catasetum. 928 Familie 197. Orchidaceae, Orchideen. or XXII 5. * Ein einziges Stengelglied ſchwillt zu einer Luftknolle an, welche an ihrer Spitze Laubblätter trägt; unterhalb der Knolle entweder auch Laubblätter oder nur Blattſcheiden. + Lippe häutig. Blütenſtengel am Grunde unterhalb (bei Gtg. 1066/67 Zygopetalum und Zygosepalum oberhalb) des neuen Laubſproſſes entſpringend. Die Blütenſtengel erſcheinen häufig viel früher als die Laubblätter des neuen Laubſproſſes, aus dem ſie entſtanden ſind. Gattung 1062 Angüloa. 1063 Lycäste. 1064 Paphinia. 1065 Bifrenäria. 1066 Zygo- petalum. (Colax.) 1067 Zygosepalum. r Lippe fleiſchig, meiſt durch einen deutlichen Lippenfuß mit dem Säulengrunde feſt ver- bunden. Blütenſtengel unterhalb des neuen Laubſproſſes entſpringend. 0 Lippe abwärtsgerichtet. | /\ Blütenblätter zuſammengeneigt, bis auf die Lippe einander ziemlich gleich. Gattung 1068 Peristera. 1069 Acineta. NN Blütenblätter offen ausgebreitet oder zurückgeſchlagen; Kronkelchblätter ziemlich gleich und der vordere Teil der Lippe nicht helmförmig. [Bei Gtg. Coryänthes Hook. find die 2 ſeitlichen, äußeren Kronkelchblätter viel größer als das mittlere und die inneren, und die genagelte Lippe iſt an ihrem Grunde gewölbt, vorn aber helmförmig; z. B.: C. macrantha Hoolc. und C. maculata Aook., im tropiſchen Amerika; Blüten groß, intereſſant gebaut, an lang herabhängenden Schäften. Kultur lauwarm, in Körben dicht unter Glas.) Gattung 1070 Stanhöpea. (Aganisia, Houlletia.) 00 Lippe aufwärtsgerichtet. Gattung 1071 Göngora. b) Blätter vor ihrer Entfaltung (in der Knoſpe) einfach-zuſammengefaltet. * Laubtriebe mit begrenztem Spitzen wachstum. In jedem Wachstumsjahre entſteht ein (nur ausnahmsweiſe auch im nächſten Jahre an der Spitze noch weiter wachſender) meiſt in wenigen Monaten ausgebildeter Sproß. 7 Lippe häutig, dem Säulenfuße beweglich oder ziemlich beweglich angegliedert und an ihrem Grunde ohne ein auffallend abweichendes Lippenſtück. i 0 Gattungen mit nicht durchweg ſehr ſchlanken, ſondern meiſt mit gliederig-knotigen Stämmen, häufig aber auch Luftknollen bildend. [So hat Gtg. Promenäea Lindl. deutliche und unverhüllte Luftknollen; ihre Tracht iſt die kleiner Odontoglossum-Arten, ihre Blätter ſind aber deutlich meergrün-gefärbt und zarter; Blütenſtand übergeneigt, 1- oder 2 blütig; z. B.: P. stapeliodes Lindl., Braſilien, Kronkelchblätter grünlichgelb, dunkelpurpurn— gefleckt, Lippe ſchwarzpurpurn. Kultur im Warmhauſe, in Töpfen oder (mit Sphagnum und Farnwurzeln umkleidet) an Klöben.] Gattung 1072 Dendröbium. 1073 Cirrhopetalum. 1074 Maxilläria. 1075 Scuticaria. (Ornithidium.) 1076 Cymbidium. 00 Gattungen mit durchweg jehr ſchlanken, knollenloſen Stämmen. Gattung 1077 Gram- matophyllum. 1078 Warscewiczella. (Pescatörea, Böllea, Huntleya.) Lippe häutig, mit dem Säulenfuße feſt verwachſen, oberſeits mit Längsſchwielen oder Warzen, ohne angegliederte Vorderfläche. 0 Blüten geſpornt, ausgenommen Gtg. 1079! Kronkelchblätter abſtehend (nicht zu— ſammengeneigt; die Lippe iſt nur in Gtg. 1079, Trichopilia, ſtark um die Säule ge— rollt!). Das Staubkölbchen überhängend. Blüten ohne Sporn; Lippe um die Säule gerollt. Gattung 1079 Trichopilia. s Blüten ſtets deutlich-geſpornt; Sporn am Blütengrunde hervortretend, nicht dem Blütenſtiele eingeſenkt: Gtg. Rodriguézia Ruiz et Pav., nur die genagelte Lippe geſpornt, die beiden gegenſtändigen äußeren Kronkelchblätter ſind ver— wachſen; Spornmündung offen oder ſtatt des Sporns ein ſolider Höcker; Griffel- ſäule ſchlank; z. B.: R. pubescens Rehb. fü. (syn. Burlingtonia pubescens Lindl.), Braſilien, Blüten reinweiß, ſehr ſchön, in Riſpen oder Trauben, gewöhnlich im September und Oktober; vortreffliche Schnittbbumen. Kultur im Warmhauſe in Körben in Farnwurzeln; im Sommer viel Waſſer; möglichſt ſelten und unter möglichſter Schonung der Wurzeln verpflanzen. Sonſt noch: R. decora Achb. fil., R. venusta Rchb. fl., R. maculata Rehb. fü. -— Gtg. Compartttia Poepp. ei Endl., die 2 gegenſtändigen äußeren Kronkelchblätter verwachſen und mit langem, dünnem, ſeitlich nicht auf- geſchlitztem Sporn, in welchem 1 zweiteiliger oder 2 getrennte Sporne der Lippe liegen. Mittellappen der Lippe die äußeren Kronkelchblätter weit überragend. Laubblätter flach, nicht reitend. Z. B.: C. coccinea Lindl., Braſilien, Blütentrauben ſcharlachrot und gelb. C. falcata Poepp. et Hndl., Peru, Blütentrauben 4—6blütig, lebhaft-purpurkarmeſin. Ferner C. macroplectron Rehb. fil., Kolumbien. Empfehlenswert; Kultur im Warmhauſe an Holzklötzen. Comparettia. Gattungsüberſicht: 10621091. Gattung 1036. Cypripedilum. — Ar. 3915. — 929 00 Blüten nicht geſpornt, ihre Kronkelchblätter alle ſtark zuſammengeneigt, alle frei, auch die ſchmale längliche, ungeteilte, aufrechte Lippe der Säulenfläche nicht an— gewachſen; das Staubkölbchen überhängend. Blätter flach, lederartig: Gtg. Ada Lindl., einzige Art A. aurantiaca Lindl., Kolumbien, eine beachtenswerte, etwa fußhohe Pflanze. Blüten orangefarben, in hängenden Trauben. Verlangt kühlere Behandlung, etwa ſolche wie Odontoglossum crispum. 000 Blüten nicht geſpornt; äußere Kronkelchblätter weit abſtehend, alſo ganz offen; Lippe der Säule höchſtens an ihrem Grunde etwas angewachſen [bei Gtg. Aspasia jedoch erſt von der Mitte der Säule an frei abſtehendl. Staubkölbchen hängend. Gattung 1080 Odontoglössum. (Aspäsia.) 1081 Gomézia. 1082 Brässia. 1083 Mil- tönia. 1084 Oncidium. * Laubſproſſe mit unbegrenztem Spitzen wachstum. Laubblätter ſtets angegliedert, meiſt riemenförmig, ſelten kurz, fleiſchig, ſtieltrund oder zu Schuppen verkümmert. Lippe ohne Sporn oder am Rücken mit einem kurzen Sporn, aber dem Säulengrunde ſtets beweglich angegliedert, ungeteilt oder mit zungenförmigem Endlappen. Kein Säulenfuß. Langſtämmige, kletternde, verzweigte Pflanzen; Blätter zweizeilig, riemenförmig, ſchief ab— geſchnitten; Blüten traubig oder riſpig: Gtg. Renanthera Zour., z. B. R. Lowii Rechb. fil. (syn. Vanda Lowii Lindl.), Borneo, Blütenſtengel 1 —2 / m lang; Blüten traubig, goldgelb, braun⸗gefleckt, die oberen größer, hellgrünlichgelb, bandförmig-gefleckt. Kultur wie unter Nr. 2965 angegeben. Lippe ohne Sporn, mit dem Säulengrunde feſt verbunden. Gattung 1085 Vandöpsis. 1086 Phalaenöpsis. i Lippe geſpornt, mit dem Säulengrunde feſt verwachſen. Gattung 1087 Saccoläbium. „(Sarcänthus.) 1088 Vanda. 1089 Angr&cum. 1090 Macroplectrum. 1091 Aéè rides. NB. Dieſe Überſicht zum Beſtimmen (Auffinden) der Gattungen bildet zugleich eine erwünſchte Er- gänzung zu „Steins Orchideenbuch“ (Verlag von Paul Parey-Berlin), in welchem der Orchideenfreund alle kultivierten Arten und Baſtarde beſchrieben findet. Die Auswahl und Beſchreibung der Arten dieſer Familie ſowie die Kulturanweiſungen bearbeitete W. Mönkemeyer, Kgl. Garteninſpektor in Leipzig. Gattung 1036. Cypripedilum L. emend., Frauenſchuh, O XXII 5 (griechiſch: Kypris — cypriſche Venus, pedilon — Fußſohle, Schuh, Sandale). Von den 3 äußeren Kronkelchblättern ſind die beiden ſeitlichen in ein einziges, viel breiteres, nach unten oder nach oben gerichtetes verwachſen, ſeltener an der Spitze, ſehr ſelten bis zum Grunde getrennt; das 3. Kronkelchblatt iſt aufwärtsgerichtet und dem verwachſenen gegenüber. Von den 3 inneren, freien Kronkelch— blättern iſt das untere (die Lippe) ſchuhförmig, die 2 ſeitlichen aber ſchmäler und abſtehend. Das „Staminodium“ über den beiden Kölbchen iſt meiſt häutig-blattartig. Fruchtknoten 1jächerig, mit den Samenleiſten an den Wänden. Samenſchale dünnhäutig. Erd— orchideen, und zwar Stauden von 20—50 em Höhe, mit kurzem oder kriechendem Erdſtamm und aufrechtem, einfachem Stengel. Blätter mehrere, vielrippig, vor der Entfaltung (als Knoſpe) gerollt. Blüten einzeln oder zu wenigen, endſtändig. Kronkelch welk haften bleibend. — 20 Arten der gemäßigten Zone der nördlichen Halbkugel. [Gtg. Selenipedilum Rehb. fl. hat Fruchtknoten Zfächerig, mit tiefen Furchen zwiſchen den Fächern; Samenſchale kruſtig. Schlanke, bis 5 m hohe, verzweigte Pflanzen. Blätter vor der Entfaltung gerollt, mehrrippig. Blüten klein, in reichblütiger, end— ſtändiger Traube. — 2 Arten, in Panama und Guyana. Z. B.: S. Chica Echd. Hl., Früchte als Vanille-Surrogat. — S. caudatum hort., S. Schlimii hort. ꝛc. gehören zu Gattung 1037, Paphiopedilum.] 2913. * Cypripedilum Calceolus Z., Tafel (Canada); Blume groß; Kronkelchblätter roſa mit 51, 203. Gewöhnlicher Frauenſchuh Marienſchuh; karmeſinroten Linien durchzogen; Lippe weiß. Eine fr. Sabot 5 la AN 5 e e Auf der ſchönſten Arten! — C. acaule Ait., Nordamerika. kalkhaltigem Blume groß. Kronkelchblätter grünlichpurpurn-ge⸗ Boden in Bu- ſtreift, Lippe anſehnlich, roſafarben, fein purpurrot- chenwäldern geadert. — C. pubescens Willd., Nordamerika; Kron— Deutſchlands kelchblätter bräunlichrot, Lippe gelb. Unterſcheidet ſich bis Oſt⸗Sibi⸗ (von C. Calceolus leicht durch die ſpiralige Drehung rien. Staude, der linearen Blumenblätter. — C. paxviflorum Salisb., 20—35 em Nordamerika; ebenfalls dem C. Calceolus nahe— hoch. Blüte- ſtehend; Blumenblätter ſpiralig-gedreht; Kronkelch— zeit: Mai, blätter grünlichbraunrot, Lippe gelb; Blumen nur von Juni. Außere halber Größe des C. pubescens. — C. candidum und innere Milld., Penſylvanien; Kronkelchblätter grün, rotbraun— Kronkelch⸗ gezeichnet, linien-lanzettförmig, gedreht; Lippe weiß. blätter braun: | — C. japonicum Thbg., Japan; iſt ſelten in Kultur; rot, die große durch die 2 einander gegenüberſtehenden, großen, rhom— aufgeblaſene biſch⸗ovalen, wellig⸗gefalteten Blätter ausgezeichnet. Lippe jedoch Kronkelchblätter grünlichgelb, rot-gefleckt, Lippe weiß— dunkelgelb. lich, rot⸗getuſcht. e r 1 > . .. 5 — C. macran- Kultur. Die meiſten dieſer Arten halten unſere Gewöhnlicher Frauenſchuh. thum §w., Winter unter guter Decke aus. Man bereite für die Sibirien; Kultur an einem ſchattigen Orte ein Beet mit ca. fuß— Blüten groß, dunkelrotbraun, Lippe dunkelblutrot⸗ hoher Erdſchicht, beſtehend aus 1 Teil guter Raſenerde, geſtrichelt. — C. guttatum Sw., Mittelrußland, Nord- 2 Teilen Lauberde und 2 Teilen Heideerde, dem man amerika; Blüten ſchön purpurn mit weiß. Schwierig genügend Sand und etwas alten, verwitterten Kalk zu kultivieren! — C. spectabile 8 w., Nordamerika zuſetzt. Das Beet muß guten Waſſerabzug haben und die Vilmorin. Dritte Auflage. 59 930 Familie 197. Orchidaceae, Orchideen. G XXII 5. gut, ſtets einige Reſerveexemplare in Töpfen zu haben. C. spectabile läßt ſich bei Sonnenwärme gut treiben und iſt die ſchönſte und willigſte Art. Alle ſind als liebliche, ſchöne Blüher durchaus kulturwürdig. Pflanzen müſſen in der Wachstumszeit reichlich begoſſen werden. Die meiſten Arten wachſen auch in Töpfen recht gut in obiger Erdmiſchung. Man überwintert dieſelben alsdann im kalten Kaſten; überhaupt iſt es Gattung 1037. Paphiopedilum Pftz., Venusſchuh, Or XXII 5 (Paphia iſt der Zuname der Venus, nach der Stadt Paphos auf Cypern). Wie Cypripedilum, nur: das Staminodium über den Staub⸗ kölbchen meiſt fleiſchig und ſchildartig Fruchtknoten völlig Sfächerig oder nur an der Spitze Zfächerig und unten 1fächerig. Samen⸗ ſchale dünn. Niedrige oder mäßig hohe Erdorchideen. Blätter dichtgedrängt, lederartig, vor der Entfaltung gefaltet. Blüten groß, endſtändig, einzeln oder traubig. Kronkelchblätter nebſt der Griffelſäule nicht welk haften bleibend, ſondern abfallend. — 30 Arten, im tropiſchen Aſien und Amerika. 2914. Paphiopedilum insigne Pftz. (syn. Cypripedilum insigne Wall), Ausgezeichneter Venusſchuh. Nepal. Kronkelchblätter grünlichgelb, braun⸗ und weiß⸗geſcheckt und weiß⸗gerändert; Lippe bräunlich oder gelblichgrün. Eine der älteſten be— kannten Arten und die beſte für Handelszwecke, ſowohl als Topfexemplar, als auch die Blüten abgeſchnitten zu Bindereien verwertet. Man kann ſie im Sommer an halbſchattigen Stellen im Freien oder im kalten Miſtbeetkaſten bei reichlicher Lüftung kultivieren. Je nachdem man die Pflanzen wärmer oder kühler ſtellt, viel Wärme und Feuchtigkeit und blüht gewöhnlich im Herbſt und Frühjahr. — P. Boxallii Pftz. (syn. Cypripedilum Boxallii Rchb. fil.), Oſtindien. Mit P. villosum verwandt. Blütenſtiel dunkel⸗gefleckt. Blumen grünlichweiß mit zahlreichen, kleinen, ſchwärz— lichen Flecken, groß, ſtark-behaart. f. atratum iſt durch dunklere Färbung ausgezeichnet. Sehr ſchön; liebt viel Wärme und Feuchtigkeit. — P. concolor Pfitz. (syn. Cypripedilum concolor J Batem.), Blätter oberſeits dunkelgrün mit breiten weißen Querbinden geziert, unterſeits rot. Blütenſtiele kurz, ein⸗ bis zweiblütig, Blumen ſchön goldgelb, rot— getupft. Reizende Art für Sammlungen, weniger je für handelsgärtneriſche Zwecke. — P. laevigatum „ Difitz. (syn. Cypripedilum laevigatum Batem.), NEN Philippinen; oberes äußeres Kronkelchblatt breit-oval, FRAN 1 zolllang, außen behaart, grünlichgelb mit ſcharfen, purpurfarbenen Längsſtreifen, die beiden ſeitlichen verwachſen nach unten gerichtet, dem oberen ähnlich; innere Kronkelchblätter aus breiterem Grunde in eine Ausgezeichneter Venusſchuh. entwickeln ſich die Blumen im Oktober bis April und haben eine Dauer bis über 8 Wochen. — P. barbatum Pfitz. (syn. Cypripedilum barbatum Lindl.), Java; Laub dunkelgrün mit dunklerer Zeichnung. grün und weiß⸗nuanciert, violettpurpurn-geſtreift und gezeichnet, Lippe violettpurpurn. Kommt in verſchiedenen Formen vor, ſo: f. nigrum, mit dunkleren Blüten; f. superbum, mit dunklerer Lippe und helleren Kron— kelchblättern. Dankbar blühende Art des Warmhauſes. — P. hirsutissimum Pfitz. (syn. Cypripedilum hir- | sutissimum Lindi), Java. Blütenſchaft, Deckblätter und Rückſeite der äußeren Kronkelchblätter von langen, abſtehenden Haaren zottig-rauh; äußere Kronkelchblätter dunkelpurpurgrünlich, grün-gerändert, innere purpur⸗ batum & Fairieanum), farben, am Grunde grün, feindunkelfleckig-punktiert. Lippe dunkelgrün, purpurn-verwaſchen. Blütezeit März, April und Mai. — P. villosum Hitz. (syn. Cypripedilum villosum Lindl.), Blütenſchaft dichtborſtig-behaart. einzeln, orangerot mit hellgrün und purpur, Lippe gelb. Blüht im April und Mai und liebt Wärme. 2915. Paphiopedilum Lawrenceänum Pfitz. (syn. Cypripedilum Lawrenceanum Hchb. id.), Ta- wrences Venusſchuh. Oſtindien. Blätter fait fußlang auf weißlichgrünem Grunde zeichnung. Blüten Hübſche Art, verlangt viel Wärme. tianum, Spicerianum, grande (longifolium Roezlii Blüten mit dunkler Mofaif- Blüten denen von P. barbatum ähnlich. Eine der ſchönſten und dankbarſten Arten, verlangt 12—15 em lange, ſchwanzförmige Spitze verſchmälert mit purpurfarbenen, drüſig-behaarten Kerbzähnen am Rande, ſonſt grünlich, nach der Spitze zu ſchokoladen⸗ farbig. Lippe ſchmal, länglich, gelbgrün. 2916. Paphiopedilum caudätum Fitz. (syn. Cypripedilum caudatum Lindl., Selenipedilum cau- datum Rehb. fil.), Geſchwänzter Venusſchuh. Chiriqui. Eine der intereſſanteſten Arten. Oberes äußeres Kron⸗ kelchblatt aus breiterem Grunde langzugeſpitzt, gelb- braun mit dunkelbraunen Streifen, unteres grünlich- gelb; innere Kronkelchblätter in 40—50 em lange Schwänze verlängert, am Rande bewimpert, braunrot. Lippe unterſeits gelblich, oberſeits rötlichbraun, auf der inneren Fläche weißgelblich mit dunkelbraunen Punkten. Variiert ſehr in der Färbung. Unter dem Namen Uropedilum Lindenii Zindl. wird in den Gärten eine peloriſche Form von P. cau- datum kultiviert. Dieſen in den Gärten häufiger verbreiteten Arten fügen wir noch eine Liſte der ſchönſten Arten und Hybriden bei; als ſolche gelten: Paphiopedilum (früher Cypripedilum) Stonei, Leeanum superbum (insigne Maulei >< Spicerianum), Morganianum (superbiens >< Stonei), Argus var. Moencii, vexillarium (bar- Schroederae (caudatum >< Sedeni), microchilum (niveum & Druryi), Harri- sianum superbum (villosum & barbatum), Elliot- >< caudatum), tessellatum porphyreum (concolor >< barbatum), bellatulum, Curtisii, praestans, Arthu- rianum (insigne & Fairieanum), longifolium, niveum, callosum und andere. Für Schnittblumenzucht ſind beſonders P. insigne, P. barbatum und P. Lawrenceanum zu empfehlen, während P. venustum keine empfehlens⸗ werte, obwohl ziemlich verbreitete Art iſt. Kultur in Töpfen oder Schalen mit ſtarker Scherbeneinlage Gattung 1037. Paphiopedilum bis Gattung 1041. Coelögyne. Fr. 2011-2018. 931 in einer Miſchung von Torfſtücken, Farnwurzeln, altem | Kuhmiſt ſehr förderlich. Die wärmeren Arten ver- Lehm, Steinſtückchen, Holzkohlenſtücken, Sand und langen eine Wintertemperatur von = 15 bis 19% C., Torfmoos. Sie haben keine eigentliche Ruhezeit und die temperierten eine ſolche von + 8 bis 10 bis 120 C. verlangen, beſonders in der Wachstumsperiode, eine Alle lieben Halbſchatten und reichliche Luftzufuhr. ſtarke Bewäſſerung. Kräftigen Exemplaren iſt zu Vermehrung durch Teilung. Anzucht aus Samen dieſer Zeit ein öfterer Dungguß von aufgelöſtem findet gewöhnlich zur Erzielung neuer Formen ſtatt. Gattung 1038. Orchis L., Knabenkraut, Or XX 12; XXII 5 (griechiſch: orchis — Hode; die Erdknollen). Außere 3 Kronkelchblätter faſt gleichförmig, abſtehend oder zuſammenneigend. Innere 3 Kronkelchblätter den äußeren ziemlich ähnlich oder gewöhnlich kleiner; ihre Lippe mit der ſehr kurzen Griffelſäule ſehr kurz ver— wachſen, abſtehend oder hängend, am Grunde in einen Sporn verlängert; Fläche mehr oder weniger Z lappig, ganzrandig. Die zwei Staubkölbchenhälften getrennt, unterwärts aneinanderliegend und unter denſelben ein gemeinſames Beutelchen, neben welchem die 2 ſitzenden Narbenlappen ſich befinden. Fruchtknoten gedreht. Erdorchideen mit jährlich ſich neubildendem Knollen⸗ Erdſtamm, während der zeitige, den Blütenſtengel tragende ſpäter abſtirbt. Stengel aufrecht, einfach, wenigblätterig. Blüten mittel- groß, in dichter oder lockerer Ahre oder Traube. — 80 Arten, in Europa, dem gemäßigten Aſien, Nordafrika und 2 in Nordamerika. Für die Kultur empfehlenswerte einheimiſche Sumpfwieſen. * O. papilionacea ., auf Wieſen Arten ſind: (mehr im Süden). * O0. purpurea Huds., auf falf- 2917. * Orchis globösa I., auf Alpenwieſen. haltigen Bergwieſen. O. sambucina I., in Gebirgs⸗ . incarnata L., auf feuchten Wieſen. * O. latifolia wäldern. 0. ustulata L., auf fruchtbaren Wieſen. ; rn Ferner iſt O. foliosa Soland., von Madaira, welche L., Tafel 51, 202, auf feuchten Wieſen. O. laxi- frei bein besonders (er flora Lam., auf torfig, ſumpfigen Wieſen. O. mäcu- | froſtfrei zu überwintern, noch beſonders zu empfehlen. 0 b — — | Verwendung. Dieſe Arten ſind eine Zierde lata I., Tafel 51, 202, in Wäldern und auf feuchten unſerer Wieſen und Wälder, find auch im Garten, an Wieſen. * O. mascula L., auf Wieſen in Bergwäldern. geeigneter Stelle angepflanzt, ein ſchöner Schmuck; nicht *. militaris L., Kalkhügel, kalkhaltige Wieſen. * 0. minder wirkungsvoll find einige Arten als Topfpflanzen. Morio L., auf trockneren Wieſen. * O. pallens L., auf Über die Kultur ſiehe den betr. Aufſatz über Frei— kalkhaltigen Bergwieſen. * 0. palustris Jacg., auf land-Orchideen am Schluſſe der Familie. Gattung 1039. Gymnadeénia k. B.., Höswurz, O XX 12; XXII 5 (griechiſch: gymnos — nackt, aden — Drüſe). Wie Orchis, nur: die beiden Staubkölbchenfächer an ihrem Grunde ohne Beutelchen, ebenda auch nicht dicht aneinanderliegend, ſondern mit einem deutlichen, eine ſchmale Spalte bildenden Fortſatz (rostellum) dazwiſchen. — 10 Arten, in Europa und Nordaſien. Z. B.: *G. conopea R. Br., rot oder weiß — * G. odoratissima Rich., purpurrot, 15 bis 30 em hoch. — * G. cucullata Rich., fleiſchfarbig oder roſenrot. Sie kommen beſonders auf etwas trockenen, kalkhaltigen Wieſen, namentlich auf Bergwieſen vor. Kultur dieſer einheimiſchen Arten ſiehe am Schluſſe der Familie. Gattung 1040. Disa Berg, Diſa, © XX 12; XXII 5 (Name der Pflanze am Kap). Außere 3 Kronkelchblätter faſt gleichförmig, frei; das hintere helmförmig, rückſeitig oder am Grunde an einen Sporn auslaufend oder ſackförmig, oder buckelig oder auch flach; die beiden ſeitlichen abſtehend. Innere Kronkelchblätter den äußeren ähnlich oder verſchieden geſtaltet; ihre Lippe dem Grunde der Griffelſäule angeheftet und von derſelben abſtehend, eben und am Grunde ungeſpornt, meiſt kleiner (oft ſehr klein) als die äußeren Kronkelchblätter, ſitzend oder bisweilen langgenagelt, mit ganzer, Z lappiger oder am Rande gefranſter Fläche. Griffelſäule kurz und dick, nahe dem Grunde und dem Lippengrunde ſehr genähert mit der polſterartig vorſtehenden Narbe. Zwiſchen den 2 Kölbchenhälften und am Grunde derſelben das Zlappige „Roſtellum“, deſſen Seitenlappen gerade oder zurückgeſchlagen und länger find als der Mittellappen. Staubkölbchenfächer in Bezug auf die Fruchtknoten— achſe nicht parallellaufend, ſondern einen Winkel bildend. Erdorchideen mit ungeteiltem Knollen-Erdſtamm. Stengel hoch oder niedrig, viel- oder wenigblätterig. Blüten ähria oder traubig, bisweilen doldentraubig. — 60 Arten, im tropiſchen und ſüdlichen Afrika. 2918. Disa grandiflöra L. fil., Großblumige Blumenbildung, im Juli und Auguſt, halte man fie Diſa. Capland. Stengel mit 1—6 Blumen. Seit⸗ etwas wärmer, bei reichlicher Luftzufuhr. Nach liche äußere Kronkelchblätter ſchön purpurn, das obere der Blütezeit halte man die Pflanzen ca. 14 Tage nebſt Lippe blaßrot, purpurn-geadert. trocken; alsdann pflanze man ſie um in eine Miſchung Verwendung. Eine der ſchönſten Kalthaus-, von Torfmoos, fettem Lehm, Torfbrocken, Holzkohlen— orchideen, deren Blumen von langer Haltbarkeit und ſtückchen von Haſelnußgröße, Sand und halbverrotteter als Topfexemplare wie auch für die Binderei ab- Buchenlauberde. Die Töpfe fülle man zur Hälfte mit geſchnitten gleich wertvoll ſind. Kultur. Man Scherben, lege auf dieſelben einige getrocknete Kuh— hält ſie am beſten Jahr aus Jahr ein im Kalthauſe fladenbrocken, ohne den Waſſerabzug zu hindern, und oder im kalten Kaſten, ganz nahe am Glaſe und in begieße anfangs ſpärlich und vorſichtig. Im Winter feuchter Luft. Bei hellem Wetter überſpritzt man ſie halte man fie bei + 5 bis 89 C. täglich dreimal mit kaltem Waſſer. Zur Zeit der Gattung 1041. Coelögyne Lindl., Hohlnarbe, O XXII 5 (griechiſch: koilos — hohl, gyne — Weib, hier Griffelnarbe). Außere und innere Kronkelchblätter je 3, faſt gleich oder die letzteren ſchmäler, alle aufrecht, abſtehend oder zurückgebogen. Lippe Z lappig, mit aufrechtem, die verlängerte Säule umfaſſendem Seitenlappen und vorgeſtrecktem oder abwärtsgebogenem Mittellappen, mit zahlreichen Plättchen beſetzt und ohne ſackartige Ausbreitung nach abwärts. Griffelſäule ſchlank, ſchwachgekrümmt, oben geflügelt und oft mit 2 Ohrchen. Staubkölbchen hängend, mit deutlichem Staubfaden, dem „Roſtellum“ aufliegend, welch letzteres die Narbe überdacht. Stielchen (caudiculae) der 4 Pollenmaſſen kurz und körnig⸗rauh. Raſenbildende oder kriechende Pflanzen mit gedrängten oder an dem kriechenden Grundſtamm entfernter ſitzenden Luftknollen, die gleich den Laubblättern immergrün ſind, d. h. mehrere Jahre dauern. Blüten anſehnlich, einzeln oder lockertraubig. — 50 Arten, in Oſtindien und dem Malayiſchen Archipel. f [Gtg. Neögyne Reb. fil., die 3 äußeren Kronkelchblätter zuſammenneigend, die ſeitlichen am Grunde getrennt-ſackig und mit der gleichfalls lurz-ausgeſackten Kronlippe eine gleichſam Z ſackige, faſt geſchloſſene Blüte darſtellend. Blüten in reichblütigen, nickenden Trauben. Einzige Art, am Himalaja: N. Gardneriana Rchb. fil (syn. Coelogyne Gardneriana Lindl.), ungefähr fußhoch; Blüten weiß, gelb⸗gezeichnet, im Winter, ſich 3—4 Wochen haltend. Kultur wie Nr. 2919.) 59% 932 Familie 197. Orchidaceae, Orchideen. O XXII 5. 2919. Coelögyne cristäta Lindl., Kammartige zu laſſen. Im Sommer halte man ſie in niederen Hohlnarbe. Himalaja. Scheinknollen länglich oder Kalthäuſern unter Glas bei reichlicher Lüftung und eiförmig, ſchwachkantig, auf einem geſtreckten, ſchuppigen Rhizom zollbreit voneinander ſitzend. Blätter über | fußlang, linealiſch-lanzettlich, überhängend. Blumen groß, rein weiß, Lippe weiß mit gelb. Blütenſtand 6—8 Blumen tragend; Blütezeit in den Winter— monaten. Wohl die ſchönſte und dankbarſte Orchidee für Schnittblumenzucht; in jeder Hinſicht zu empfehlen, auch für Zimmerkultur. Kommt in mehreren Formen vor, welche als C. cristata f. alba, f. citrina oder f. maxima bekannt ſind. Für Liebhaber ſind noch empfehlenswert: C. Cumingii Lindl., aus Singapore; Kronkelchblätter weiß, Lippe hellgelb mit weißer Mitte. — C. speciosa Lindl., Java; Kronkelchblätter weiß, Lippe dunkelbraun. Kultur in mehr flachen als tiefen Töpfen oder in Schalen mit guter Scherbeneinlage bei + 10 bis 120 C. Je nachdem man dieſelben kühler oder wärmer ſtellt, kann man die Blütezeit zurückhalten oder ſie beſchleunigen. Man giebt ihnen eine Miſchung \ von Farnwurzelerde, Sphagnum und Holzkohle und ö Kammartige Hohlnarbe. pflanzt ſie ſo hoch, daß die Rhizome nicht mit Erde bedeckt werden. Während der Ruhezeit gebe man wenig halbſchattig. Auch für Blockkultur ſind ſie ſehr geeignet. Waſſer, doch iſt es nicht gut, die Knollen einſchrumpfen Vermehrung durch Teilung. Gattung 1042. Pleiöne Don, Pleione, O XXII 5 (nach Pleione, der Mutter der Plejaden und Hyaden benannt). Wie Coelogyne, nur: Luftknollen bald abſterbend (einjährig), ſodaß zur Blütezeit nur diejenige des laufenden oder des vorigen Jahres vorhanden iſt. Laubblätter dünn, häutig, ebenfalls nach einigen Monaten abfallend. Blütenſtiele oder Blütenſchäfte Iblütig. Blüte groß. — 10 Arten der Gebirge Oſtindiens. 2920. Pleiöne lagenäria Lindl., Stlafjen- | — P. Hookeriana Lindl., Siktim; Blätter und Blüten Pleione. Oſtindien. Scheinknollen flaſchenförmig, zu gleicher Zeit erſcheinend, dadurch von den übrigen Arten ſchon unterſchieden. Blume hellroſa, Lippe blaßroſa, an der Spitze blaßbraunpurpurn⸗-gefleckt. — P. humilis D. Don, Oſtindien; Blumen weiß, groß, Lippe ſchön gefranſt, rot-gezeichnet, auf einblumigem Schafte. — P. maculata Lindl., Aſſam; Blumen einzeln, ſehr kurz geſtielt, reinweiß mit gelblicher, purpurn⸗ und weiß⸗gezeichneter Lippe, deren Seiten- lappen kurz und ganz ſind und deren Mittellappen gekerbt und wellig. — P. praecox Lindl. var. Walli- cChiana Lindl., roſa; Lippe hellroſa und gelb-geitreift. | Kultur. Die Pleionen blühen im Oktober, November und bilden jährlich neue Scheinknollen, während die alten ganz einſchrumpfen. Man kultiviert ſie im Sommer im niedrigen Hauſe oder im Kaſten (bei reichlichem Luftzufluß und mäßigem Schatten) in Töpfen, die zu / mit Scherben angefüllt find, worauf man eine Miſchung von Farnwurzeln, getrockneten Kuhfladenbrocken und Holzkohlenſtückchen bringt. Im Auguſt und September werfen ſie gewöhnlich ihre 88 Blätter ab; man hält fie dann kühler und trockener. So⸗ Flaſchen⸗Pleione. bald ſich im Oktober die jungen Sproſſe zeigen, zugleich 5 mit den Knoſpen, halte man die Pleionen feuchter und Blüte der Knolle und den Blättern desſelben Triebes wärmer. Die Blüten halten ſich ca. 3 Wochen. Im weit vorauseilend. Kronkelchblätter leicht-roſa, Lippe Winter + 10 bis 150 C. Man verpflanzt fie Ende weißlichroſa, dunkellila- und gelb-geftrichelt und -gefledt. | Februar oder Anfang März. Gattung 1043. Microstylis Nut, Kleingriffel, © XXII 5 (griechiſch : mikros klein, stylos — Griffel). Außere 3 Kronkelchblätter frei, faſt gleich, abſtehend; innere den äußeren faſt gleich, meiſt ſchmäler, bisweilen fadenförmig; ihre Lippe aufwärts gewandt (da der Fruchtknoten ſich nicht dreht), ſitzend, aufrecht oder abſtehend, kürzer als die Seitenblätter, meiſt ſehr breit, hohl, ganz, 2—Blappig oder gezähnt⸗gefranſt. Griffelſäule ſehr kurz, ſtielrund, am Scheitel ausgehöhlt. Staubkölbchen aufrecht, mit bleibenden Wandungen einwärts- (gegen das „Roſtellum“ hin) aufſpringend, ziemlich feſt ſitzend, aber doch abfallend. Erdorchideen mit beblättertem, bisweilen unten zu Luftknollen verdicktem Stengel. Blätter nicht gegliedert, oft mehrfaltig und bisweilen bunt⸗gefärbt. Blüten klein, in endſtändiger, lockerer oder in faſt doldig⸗zuſammen⸗ gezogener Traube. — 70 Arten. Z. B.: M. calophylla Rchb. fil.; M. metallica Rchb. Hl.; M. discolor Lindl.!; alle 3 buntblätterig. Kultur im Warmhauſe in Töpfen, in mooriger, mit Sphagnum und Holzkohle gemiſchter Erde. i Gattung 1042. Pleiöne bis Gattung 1046. Diäcrium. Fr. 29192923. 933 Gattung 1044. Cöelia Lindi, Hohlpollen, O = XX 12; XXII 5 (griechiſch: koilos — hohl; Pollenmaſſen innenſeitig hohl). Das unpaarige äußere und die beiden ſeitlichen inneren Kronkelchblätter faſt gleich, hohl, aufrecht oder an der Spitze abſtehend, die beiden ſeitlichen äußeren Kronkelchblätter bilden ein kurzes oder ſpornartig verlängertes Kinn. Die Kronlippe iſt mit der Griffelſäule gliederig-, aber nicht damit am Grunde zu einer Höhlung ver⸗ bunden, nicht einmal am Grunde vertieft, ſondern ſchmal, mit dem Grunde aufliegend, oben aber abſtehend, die äußeren Kronkelch— blätter nicht überragend, ungeteilt, nicht längswellig gebogen [bei Isochilus linearis R. Br. längswellig und die Stämme dünn, vielblätterig]. Griffelſäule kurz. Staubkölbchen endſtändig, bedeckelt, halbkugelig, 2fächerig; jedes Fach mit 4 wachsartigen Pollen— maſſen (Blütenſtaubmaſſen), die an der Spitze nur wenig zuſammenhängen. Epiphytiſche Orchideen, deren unteres Stammglied zu einer Luftknolle anwächſt, die an der Spitze mehrere ſchmale Laubblätter trägt. Blütenſchaft laubblattlos, am Grunde der Knolle; unter den mittelgroßen, traubig-geſtellten Blüten mit zahlreichen großen Schuppen. — 5 Arten, in Centralamerika, Weſtindien und Mexiko. Z. B.: C. bella Echb. fil. (syn. Bifrenaria bella Lem.), Braſilien; Scheinknollen 4—5 cm lang, rund oder eiförmig, glänzend⸗grün. Blätter 15—25 em lang, ſchwertförmig, blaßgrün; Blütenſchaft 5—10 cm lang, 3—4 blumig. Blumen aufrecht, 5 em lang, gelblichweiß mit roſapurpurnen Spitzen an den Kronkelchblättern; Lippe orangegelb. [Gtg. Arpophylium ZLlave et Lex. hat am Säulenfuß gleichfalls ein Kinn, aber die Lippe iſt am Grunde ſchwach-ſack— artig⸗ vertieft; junge Triebe am Grunde der alten; Stengel mit nur einem Laubblatte an der Spitze; Blüten ſehr zahlreich, in langer, dichter Ahre, z. B.: A. spicatum Llave et Le., Mexiko. Kultur im Lauwarmhauſe in Töpfen.) Gattung 1045. Epidendrum L., Baumwurzler, O XXII 5 (griechiſch: epi — auf, dendron — Baum; auf Bäumen lebend). Außere 3 Kronkelchblätter frei, abſtehend oder zurückgekrümmt, ſeltener faſt aufrecht, den ſeitlichen inneren ziemlich gleich oder die inneren ſchmäler. Lippe meiſt abſtehend, genagelt; ihr Nagel auf— recht, der Griffelſäule angedrückt oder mit derſelben mehr oder weniger zu einer Röhre verwachſen, ſodaß die Lippe auf der Säule ſelbſt eingefügt iſt. Form der Lippe ſehr verſchieden. Griffelſäule meiſt verlängert, mit übergeneigten, gedeckelten, 4 wachsartige Blütenſtaubmaſſen tragenden Staubkölbchen. Epiphytiſche (auf Bäumen lebende, aber nicht ſchmarotzende) Orchideen mit beblätterten, entweder fleiſchigen oder ſpäter in eine Luftknolle verdickten, oder mit dünneren und bisweilen verzweigten Stengeln. Blätter lederig, ſeltener grasartig. Blüten meiſt in einfachen oder in riſpig verzweigten Trauben, ſelten an ſehr kurzer Traube faſt gedrängt⸗ſitzend. — 400 Arten des tropiſchen Amerikas, kaum bis an die ſüdlichen Unionsſtaaten ſich erſtreckend. 2921. Epidéndrum aurantiacum Batem, | Stamfords Baumwurzler. Guatemala. Scheinknollen Orangefarbiger Vaumwurzler. Mexiko. Schein- länglich-ſpindelförmig, mit Scheiden beſetzt. Blumen knollen länglich-walzig, mit weißen, dünnen Scheiden in einer großen wurzelſtändigen, reichblumigen Riſpe. beſetzt, im Wuchs und Beblattung einer Cattleya Kronkelchblätter lanzettlich, dottergelb mit blutroten Skinneri ähnelnd, fußhoch. Blumen leuchtend-orange, Flecken, Lippe gelb und weiß. Eine der ſchönſten Arten, im Frühjahre blühend und von langer Dauer. — E. elegans Rchb. fil. (syn. Barkeria elegans Knomwi. etWestec.), Mexiko; Stengel ſpannhoch, fleiſchig, mit lanzettlichen Blättern beſetzt. Blumen in end— ſtändiger, armblütiger Traube. Kronkelchblätter lila— roſa mit weiß, an der Spitze mit einem blutroten großen Fleck; Lippe weiß, blutrot-punktiert. — E. myrianthum Lindl., Guatemala; Blätter linealiſch— lanzettlich, ſpitz, mit ſchwarz-punktierten Scheiden. Stengel hoch, zweizeilig-beblättert; Riſpe kegelförmig— endſtändig, in der Hunderte dichtgedrängter, ſchön karminroter Blumen gleichzeitig blühen. Kultur im temperierten Haufe. — E. ciliare I., Tropiſches Amerika; oft kultivierte Art mit Trieben, welche denen von Cattleya ähneln. Kronkelchblätter ſchmal- lanzettlich, Lippe ſchmal mit feinen Franſen am Rande, weiß. Blüht in den Wintermonaten; iſt, wenn auch keine der ſchönſten, ſo doch immerhin empfehlenswert. 2923. Epidendrum prismatocärpum Rub. Hl., Prismafrüdtiger Baumwurzfer. Chiriqui. Eine der ſchönſten Arten mit kurzen Scheinknollen. Blüten- zu 3—5, im Frühling. Blüht ca. 6 Wochen und ſtände 8—14 Blumen tragend; Kronkelchblätter weiß, verlangt das temperierte Haus. — E. vitellinum ſchwarz⸗gefleckt; Lippe gelb und purpurn. — E. nemo- Lindl., Mexiko, Scheinknollen oval, zugeſpitzt, mit rale Zindl., Mexiko; Scheinknollen 10 em hoch. 2—3 bandförmigen, länglichen Blättern. Blütenſchaft 2 Blätter tragend; Blütenriſpen bis 90 em lang (be— aufrecht, 5—15 orangerote Blüten in einer Traube ſonders bei der Form majus). Kronkelchblätter fein- tragend, deren Lippen gelblich ſind. Ein dankbarer roſagelblich; Lippe mit weißem Centrum, mit 3 kurzen Blüher, entwickelt faſt zu jeder Jahreszeit Blumen, roten Linien, tiefroſa-gerändert. Kultur im tempe— welche ſich ca. 6 Wochen lang halten. Noch ſchöner rierten Hauſe. Epidendrum vitellinum. als die Stammart iſt k. majus, mit größeren Blüten Kultur im allgemeinen leicht; ſie gedeihen gut als jene. Wird temperiert gehalten, nur zur Aus- im gewöhnlichen Orchideen-Kompoſt in Töpfen, Schalen bildung der Blumen erhöht man die Temperatur. — oder an Klötzen, die meiſten in der temperierten Ab- E. Brassavolae ARchb. fil., Guatemala; Scheinknollen teilung. Im Sommer iſt viel Luftzufuhr zur Aus— zuſammengedrückt, ſpindelförmig, zweiblätterig. Blüten bildung ſtarker Scheinknollen erforderlich. Auch für auf langen Schäften, zahlreich, groß, wohlriechend; Zimmerkultur find fie zu empfehlen. Die zahlreichen Kronkelchblätter gelbbraun, Lippe weiß und gelb. Blumen ſind von langer Dauer und als Werkſtoff für 2922. Epidendrum Stamfordiänum Balem., feine Blumengewinde ſehr wertvoll. | Gattung 1046. Diäcrium L., Schopforche, © XXII 5 (griechiſch: dia — durch, akris — Spitze; Laub aus der Spitze kommend). Wie Epidendrum, nur: Lippe von dem Säulen⸗ grunde frei, abſtehend, Zlappig, oberſeits mit 2 unterſeits hohlen Höckern. Griffelſäule kurz, breit, leicht einwärts— 934 Familie 197. Orchidaceae, Orchideen. OG XXII 5. gekrümmt, in ſchmale, dickliche Flügel ausgebreitet. Epiphytiſche Orchideen mit fleiſchigem, kaum in eine verlängerte Luftknolle verdicktem Stengel. Blätter wenige, an der Spitze gedrängt, ſteif-lederig, faſt fleiſchig, mit der kurzen Blattſcheide gliederig verbunden. Blüten anſehnlich, locker-traubig, auf einfachem, endſtändigem, mit entfernten, dicht angedrückten Schuppen beſetztem Stengel. — 4 Arten, in Guiana, Centralamerika und Mexiko. 8. B.: D. bicornutum Benth., Guiana; etwa 40 cm hoch; Stamm ſpindelförmig. Außere und innere Kronkelchblätter faſt gleich, breit, ſich deckend, zugeſpitzt, reinweiß. Lippe weiß, mit kleinen gelben Flecken. Blüten⸗ ſchaft bis 12 Blumen tragend. Blüten im April und Mai, ſich ca. 2 oder 3 Wochen haltend. Kultur etwas ſchwierig; gedeiht in Töpfen in Farnwurzeln bei hoher Scherbeneinlage, oder an Klötzen. Gattung 1047. Cattléya Lindl., Cattleya, O XXII 5 (nach dem Engländer W. Cattley benannt). Außere und innere Kronkelchblätter frei, meiſt abſtehend, die inneren breiter oder ſeltener alle gleich. Lippe der Griffelſäule nur am Grunde etwas angewachſen oder auch ganz frei, mit ihren (ſelten fehlenden) Seiten— lappen die ziemlich lange Säule umfaſſend; der Mittellappen von den Seitenlappen meiſt mehr oder weniger deutlich abgegrenzt. Das Staubkölbchen endſtändig, bedeckelt, gewölbt oder halbkugelig, mit 2 durch Längsſcheidewand zweifächerigen Fächern oder Hälften; Blütenſtaubmaſſen 4, wachsartig, breit, ſehr zuſammengedrückt. Epiphytiſche Orchideen mit knollig angeſchwollenen oder dünn⸗ cylindriſchen, oft ſeitlich abgeplatteten Stengeln, die oben mit 1—2 Laubblättern. Blüten groß, einzeln oder in einfachen Trauben, meiſt zwiſchen einer ſcharf zuſammengedrückten (bei C. eitrina Lindl. ohne) Blütenſcheide hervortreibend. — 20 Arten, von Braſilien bis Mexiko. 2924. Cattleya labiäta Lindl., Cippige Catt- Lippe, dieſelbe goldgelb und roſaviolett-gezeichnet; leya. Braſilien. Sehr formenreiche Art, eine der Kronkelchblätter glänzend, zart-rahmweiß. Eine der beiten der Gattung. Blüten groß, oft 12—15 em eleganteſten Arten! — C. Walkeriana Gardn. (syn. im Durchmeſſer, zu 3—4 ſtehend. Kronkelchblätter C. bulbosa Lindl.), Braſilien; Scheinknollen ſpindel⸗ breit, roſa; Lippe roſa mit gelb nuanciert, bei den förmig, 5—12 cm lang, ein- bis zweiblätterig. Der verſchiedenen Formen verſchieden gezeichnet. Blüht Blüten ſchaftentſpringt aus kurzen Trieben des Rhizoms; im Oktober und November. Formen: f. Mendelii nach dem Verblühen bildet ſich der Trieb aus einer mit ſehr großen Blumen; Kronkelchblätter blaß-⸗ neuen Knoſpe weiter zum Stamme aus, wodurch fie roſa; Lippe prächtig purpurn, innen nach dem ſich von allen Cattleyen unterſcheidet. Blüten 1—2, Grunde zu gelb. k. autumnalis ift eine der beſten ziemlich groß, von leuchtend-lilapurpurn bis zart⸗lila Schnittſorten und ganz beſonders zu empfehlen. Reich- variierend. Mittlerer Lappen der Lippe mit zart⸗gelbem Diskus. Blüht im Dezember. Kultur in Körben oder an Korkrinden. — C. Schilleriana Rchb. fü., Braſilien; Schöne aber ſeltene Art! Scheinknollen kurz, nach oben ſchwach- verdickt. Blätter länglich-eirund, ſehr feſt, lederartig. Kronkelchblätter dunkelbraun mit ge- welltem, gelb-gezeichnetem Rande; Lippe gelblichweiß, dunfelpurpurn-geadert. Erinnert an Formen von C. guttata Leopoldi. Wächſt gut an Korkrinden. — C. maxima Zindl., Columbien; der Cattleya labiata und C. Mossiae naheſtehend. Scheinknollen gefurcht; Blütenſchaft 5 bis 10 Blumen tragend; Blumen ſehr groß, Kronkelchblätter roſa; Lippe weiß, ſchön purpurn⸗ geſtreift und -genetzt, mit gelbem Centrum. Variiert in der Färbung. Blüht im Winter. 2926. Cattleya guttäta Lindl., Betropſte Cattleya. Braſilien. Kronkelch grünlichgelb mit roten Flecken; Lippe weiß mit purpurn. Blüht im Oktober und November und hält ſich über 2 Wochen. f. Leopoldi Lindl., Kronkelchblätter auf olivengrünem 5 Grunde mit dunkelpurpurroten Flecken und weißen Cattleya (labiata) Mossiae. Punkten bedeckt; Lippe reich violett; ſehr ſchöne Varie⸗ tät! — C. citrina Zindl., Mexiko; Scheinknollen und bis in den ſpäten Herbſt blühend. k. Gas- kurz, rundlich-eiförmig von weißen Hüllblättern um⸗ kelliana Reb. „l., innere Kronkelchblätter auffallend geben, nach unten gerichtet. Blätter breit-lanzettlich, ſtark gekrümmt und wie die Lippe ſtarkwellig; blaugrün. Blütenſchaft 1—2 blütig, Blumen groß, Lippe mit tiefpurpurnem Fleck vor der Spitze, von faſt dunkelcitronengelb, mit maiglöckchenartigem Geruch. da bis zum Grunde gelb. k. Gaskelliana albens Ausgezeichnete Art, welche mit den Scheinknollen nach Rehb. fil., Lippe weiß, lila-angehaucht, mit gelbem unten an Klötzen temperiert kultiviert wird. Ein Mittelfelde, fein rot⸗geſtrichelt, ohne purpurnen Fleck. dankbarer Blüher von langer Haltbarkeit. — — C. (lab.) Mossiae Parker verlängert mit ihren Verwendung. In jeder Sammlung von Orchi— zahlreichen Sorten die C. labiata-Formen. — C. Ac- deen finden ſich wohl Cattleyen, und mit Recht. Ihre landiae Lindl., Braſilien; niedrige Art; Blumen prachtvollen, großen Blüten, ihre Verwendbarkeit 5 em im Durchmeſſer, olivengrün, braunviolett-getupft; zu Dekorationszwecken und viele Arten auch zur Lippe roſa, weiß⸗nuanciert und -geadert. Blüht im Zimmerkultur machen ſie uns unentbehrlich. Die Juni und Juli. — C. Dowiana Batem., Braſilien. meiſten Arten gehören dem Warmhauſe an. Man Kronkelchblätter hellgelb; Grundfarbe der Lippe zieht ſie in Töpfen, Schalen, Körben und an Blöcken; jammetig-purpurbraun, mit zahlreichen, goldgelben für letztere find fie beſonders geeignet; C. eitrina Linien durchzogen. Blüht im Sommer und Herbſt gedeiht nur an ſolchen. Den in Töpfen, Schalen und und gehört zu den ſchönſten Arten. Man zieht ſie Körben kultivierten giebt man eine recht hohe Scherben— am beſten in Körben, möglichſt dicht unter Glas bei einlage, bringt darüber Farnwurzelerde, Holzkohle reichlichem Sonnenlicht. und Sphagnum und befeſtigt darauf die Pflanzen 2925. Cattléya Rex J. O. Brien, Königs- mit Kupferdraht, wobei zu beachten, daß die Rhizome Cattleya. Braſilien. Noch ſeltene Art mit purpurner frei bleiben. Auch in Waldmoos auf der hohen renne Gattung 1047. Cattleya bis Gattung 1049. Brassàvola. Nr. 2924-2929. 935 Scherbenlage befeſtigt, ſtets feucht und hell gehalten, bei kräftigen Pflanzen, ein ſchwacher Dungguß ſehr wachſen ſie ſehr gut. Die größte Zuführung von dienlich. Der Standort ſei möglichſt ſonnig; reichliche Feuchtigkeit erfolgt in der Zeit nach der Blüte, wo Lüftung. Im Winter — 12 bis 15 bis 19 C., für die Bildung der neuen Scheinknollen erfolgen ſoll; C. eitrina jedoch nur + 7 bis 10°C. auch iſt den Cattleyen in dieſer Zeit, natürlich nur Gattung 1048. Läelia Lindl., Laelie, = XXII 5 (nach dem römiſchen Feldherrn und Konſul C. Laelius, 140 v. Chr., eng Außere 3 Kronkelchblätter faſt gleich, frei, abſtehend; die inneren ſeitlichen meiſt breiter, bisweilen auch länger, nicht wellig. Lippe am Grunde der Griffelſäule aufrecht und von der letzteren frei, mit ihren breiten Seitenlappen die Säule einhüllend; der mittlere Lappen dagegen abſtehend, entweder lanzettlich und ſpitz oder breit und 2 ſpaltig. Das Staubkölbchen iſt überhängend, 2fächerig (2 hälftig); jedes Fach durch eine un vollkommene Scheide— wand wieder 2fächerig. Blütenſtaubmaſſen wachsartig, insgeſamt 8, in jedem Fache alſo 4 (der weſentlichſte Unterſchied von Cattleya). Narbe auf der Vorderſeite der Griffelſäule und grubig. Epiphytiſche Orchideen mit fleiſchigen, meiſt länglichen, mit wenigen Blattſcheiden beſetzten, an der Spitze 1—2blätterigen Luftknollen. Blätter lederig oder fleiſchig. Blüten anſehnlich, bisweilen ſehr groß, in einfacher, endſtändiger Traube. — 20 Arten des wärmeren Amerikas. tg. Schombürgkia Lindl. iſt durch wellige Kronkelchblätter und die frei abſtehende Lippe verſchieden. Kultur im Warmhauſe an Blöcken.] 2927. Läelia erispa Lindl., Krauſe Saefie. violett-nuanciert, ca. 8 oder 9 cm im Durchmeſſer. Lippe Braſilien. Eine der prächtigſten Arten! Blumen zu dreilappig, mit weißen Seitenlappen und roſaviolettem 3 bis 6 auf dem Blütenſchafte. Außere Kronkelchblätter Mittellappen. Sehr variabel in der Blütenfärbung. am Grunde ſchmal, nach der Mitte verbreitert, weiß, 2928. Läelia einnabärina Palem., Zinnober- innere breiter, nach der Spitze ſtark⸗gekräuſelt, weiß. rote Laelie. Braſilien. Blütentrauben 6—8blumig, Lippe breit, am Rande gekräuſelt, oberſeits weiß, in Blumen prachtvoll-zinnoberrot, im Mai und Juni. der Mitte rot-geftrichelt, unterer Lippenteil dunkel- Scheinknollen aus verdicktem Grunde walzig, ziem— purpurn mit dunkleren Adern. Dankbarblühende Art lich dünn mit einzelnem, dickem, länglichem Blatt. von langer Dauer. Im Warmhauſe in Schalen oder Kultur im temperierten Haufe. Sehr ſchöne Art! — in Körben hängend zu kultivieren. — L. purpurata | L. furfuracea Lindl., Mexiko; der L. autumnalis Zindl., Braſilien. Von der Tracht der L. crispa. ähnelnd; Blüten gewöhnlich dunkelpurpurn mit dunkel— Blumen groß; Kronkelchblätter reinweiß, Lippe dunkel- roſa Lippe; blüht im Herbſt. — L. superbiens Lindl., purpurn und roſa mit gelb. Variiert ſehr in der Mexiko; Blütenſchaft bis 120 em lang, 12 bis 20 Farbe. Blüht vom Mai bis Juni. — L. majalis Blumen tragend; Kronkelchblätter tiefroja, dunkelrot— Lindl., Mexiko; Scheinknollen oval oder rundlich, gezeichnet; Lippe hochrot mit gelb. Sehr ſchöne Art, Blätter länglich, ſpitz. Blumen in 1—2 blumigen die aber infolge zu großer Wärme, welche man ihr gewöhnlich giebt, ſchwer blüht. Wächſt in der Heimat an Bäumen und in Felsſpalten in Regionen, in denen I, * der Boden oft mit Reif bedeckt iſt. — L. acuminata 2 SIE N | Lindl., Mexiko; gedrungene Tracht; Kronkelchblätter e weiß; Lippe ebenfalls weiß mit dunklerem Fleck. Ein guter Winterblüher. — L. pumila Reh. Al., Hon— duras; zwergige Art mit ziemlich großen Blumen, die einzeln, ſelten zu zweien. Kronkelchblätter roſa; Lippe dunkelpurpurn mit hellerem Schlund. Blüht im September bis Dezember und hält ſich 3 Wochen; f. Dayana iſt ſehr ſchön. Kultur nahe am Licht an Korkſtücken; verlangt in der Triebzeit viel Waſſer; temperiert zu halten. — L. albida Lindl., Mexiko; Kronkelchblätter rein weiß, Lippe blaß-rot mit gelben Streifen im Centrum; Blüht Dezember bis Januar. | 2929. Läelia anceps Lindl., Zweiſchneidige Laelie. Mexiko. Kronkelchblätter roſalila; Lippe tief- purpurn: Blüten 7—10 cm groß, von langer Dauer. Iſt für Schnittblumenkultur nebſt der L. autumnalis ſehr empfehlenswert, zumal ihre Blütezeit in die e . blumenärmſte Jahreszeit fällt. Man kultiviert ſie „ nahe am Glaſe an Korkrinden oder in durchbrochenen Binnoberrote Sache. Schalen, die man faft ganz mit Topfſcherben anfüllt; hierauf bringt man hügelartig ein Gemiſch von Torf— Trauben. Kelch- und Blumenblätter roſalila. Lippe moos, Farnwurzeln, Torfſtückchen und Holzkohle. Im im Centrum weiß, am Rande lila, tiefpurpurlila- Sommer viel Luft und mäßigen Schatten. Wenn geſtreift. Eine der ſchönſten und dankbarſten Arten! ſich im Hochſommer die Knoſpen zeigen, halte man ſie Muß im Sommer während des Tages feuchtwarm luftig bei + 15 bis 19“ C. Nach dem Blühen halte und luftig, im Winter kühler und trockner gehalten man fie kühler und trockner. Auch als Zim mer— werden. — L. autumnalis Lindl., Mexiko. Scheine orchidee blüht fie leicht und dankbar. — knollen oval, faſt zweiſchneidig, gerippt, mit 2—3 läng⸗ Allgemeine Kultur der Laelien wie für lich⸗linealen Blättern. Traube mit 3—6 Blumen. Nr. 2929 angegeben als Warmhauspflanzen. Aus- Blumen von ſehr zarter roſa Färbung mit weiß- und nahmen hiervon find bei den betr. Arten erwähnt. Gattung 1049. Brassävola R. Br., Braſſavola, O XXII 5 (nach dem italieniſchen Prof. Ant. M. Braſſavola, * 1500, f 1555, 1 1 Wie Laelia, nur: äußere 3 Kronkelchblätter und die 2 ſeitlichen inneren ſchmal und lang. Lippe mit ihrem Gründe dicht um die Griffelſäule gerollt und dann plötzlich in 936 Familie 197. Orchidaceae, Orchideen. G XXII 5. eine breite abſtehende Blattfläche verbreitert. Epiphytiſche Orchideen mit kaum verdickten, aus verzweigtem Grunde auf⸗ ſtrebenden oder aufrechten Stengeln, die nur wenige Blattſcheiden oder 1—2 Blätter tragen. Blätter fleiſchig, faſt ſtielrund oder dicklinealiſch. Blüten anſehnlich, endſtändig, einzeln oder zu mehreren traubig. — 30 Arten, von Braſilien bis Weſtindien und Mexiko. 8. B.: B. glauca Lindl., Mexiko, Guatemala; Scheinknollen kurz, an der Spitze ein graugrünes, ovales, lederartiges Blatt tragend, einblumig. Kronlelchblätter hellgrün, ſpatelförmig; Lippe breit, am Rande gewellt, weiß, leicht grün⸗angehaucht zu⸗ weilen etwas rot⸗-geſtriechelt. Blüht im Februar, März und duftet nach Maiblumen. - Die Braſſavolen gedeihen leicht, an Korkrinde oder Klötzen mit etwas Farnwurzeln oder Sphagnum befeſtigt, im temperierten Hauſe. Während der Wachstumszeit, die mit der Entwickelung des Flors beginnt, bewäſſere man reichlich. Nach der Triebentwickelung halte man ſie trocken. Reichliches Sonnenlicht iſt zur Blütenentfaltung durchaus nötig. g Gattung 1050. Sophronitis Lindl., Keuſchorche, O XX 12; XXII 5 (griechiſch: sophrön — züchtig, keuſch; Staubkölbchen und Narbenflächen durch Flügel verdeckt). Außere 3 Kronkelchblätter und die beiden ſeitlichen inneren ziemlich gleich, oder die inneren breiter. Lippe am Grunde der Säule ſitzend und derſelben kurz angeheftet, aufrecht, Z lappig, mit meiſt breitem Mittellappen und kleineren aufgerichteten Seitenlappen. Vor dem Lippengrunde der Eingang in den weiten Blütenachſen-Sporn. Griffelſäule kurz, mit faſt aufrechtem, 8 Blütenſtaubmaſſen enthaltendem Staubkölbchen und 2 (rechts und links davon ſich erhebenden) Flügeln, welche an der Innenſeite entlang die Narbenflächen haben. Niedrige epiphytiſche Orchideen mitkleinen, am Grundſtamme gedrängten, 1—2blätterigen Luftknollen. Blätter lederig oder fleiſchig, zuſammengefaltet, ſpäter flach, abſtehend. Blüten anſehnlich, ſchaxlachrot oder violett, endſtändig, einzeln, bei der ſcharlachrot blühenden gelblippigen 8. cernua Lindl. in kurzer wenigblütiger Ahre. — 4 Arten, in Braſilien: S. militaris Rehb. fil., ſcharlachrot, Lippe 3 lappig. S. violacea Lindi, violett, im Winter. 8. coccinea Kchb. fil. (syn. S. grandiflora Lindl.), ſcharlachmennigrot, Lippe ungeteilt. 5 5 5 N Reizende Orchideen für Sammlungen. Wachſen willig auf Korkrinden oder an Klötzen dicht unter Glas im Warmhauſe aufgehängt. 8. coceinea und S. violacea find auch mit vielem Glück bei + 4 bis 7°C. Wintertemperatur und im Sommer im niedrigen Kalthauſe kultiviert worden. Vermehrung durch Teilung. Gattung 1051. Léptotes Lindl., Schmalorche, = XX 12; XXII 5 (griechiſch: leptétés — Dünnheit, Schmalheit; die Kronkelchblätter betr.). Außere 3 Kronkelchblätter und die 2 ſeitlichen inneren ſchmal und abſtehend. Lippe mit großem, zungenförmigem Mittellappen und 2 kleinen, kurzen, öhrchenförmigen Seitenlappen; am Lippengrunde der Eingang in den Blütenachſenſporn. Griffelſäule kurz, mit faſt aufrechtem, in die Säulenhöhlung eingeſenktem Staub⸗ kölbchen, das 6 ungleichgroße (2 davon birnförmig) wachsartige Blütenſtaubmaſſen enthält. Narbe auf der Vorderfläche der Säule und von gewöhnlicher Form. Epiphytiſche, niedrige Orchideen mit kurzem, ſtielrundem, mit Blattſcheiden beſetztem Stengel. Blätter ſtielrundlich, 7—10 em lang, gefurcht. Blütenſtiele ein- oder locker-wenigblütig. — Einzige Art, in Braſilien: S. bicolor Lindl., weiß mit rot, Kronkelchblätter ſchmal; f. serrulata (syn. L. serrulata ort.) hat größere Blüten. Blütezeit: Winter. Kultur im Warmhauſe an Klötzen oder in Töpfen mit Farnwurzelerde. Gattung 1052. Sobrälia Ruiz et Pav., Sobralie, O XXII 5 (nach dem ſpaniſchen Botaniker Fr. Mart. Sobral benannt). Außere 3 Kronkelchblätter faſt gleich, aufrecht, am Grunde verwachſen; die 2 ſeitlichen inneren ähnlich oder breiter und mehr gefärbt. Lippe groß, nicht bärtig, die ziemlich lange Säule völlig umfaſſend und derſelben bisweilen am Grunde angewachſen; ihr Mittellappen vorgeſtreckt, abſtehend, hohl, bauchig, am Rande wellig oder gefranſt, ungeteilt oder 2lappig, oberſeits oft mit ſchmalen Längsplatten. Das Staubkölbchen mit 8 (jedes Fach 4) weichen, körnigen Blüten⸗ ſtaubmaſſen. Hohe, buſchig wachſende, reichbeblätterte Erdorchideen ohne Luftknollen. Blätter getrennt, lederig, faltennervig. Blüten groß, in end- und achſelſtändigen Trauben zu wenigen, ſeltener einzeln. — 30 Arten, Anden Amerikas. 2930. Sobrälia macräntha Lindl., Groß- | blumige Sobralie. Guatemala. Die ſchönſte Art dieſer Gattung mit großen im Sommer erſcheinenden, bläulichpurpurnen Blüten, welche ſich ungefähr 3 Tage halten. f. splendens hat dunklere Blüten. — S. leuco- xantha ‚Rehb. Hl., Tropiſches Amerika; Blüten weiß— gelb. Ahnlich iſt S. xantholeuca Aort., bei der das Gelb vorherrſchend iſt. Kultur in Schalen mit hoher Scherbeneinlage in einem Gemiſch von faſeriger Heideerde, Torfmoos, altem Lehm, Holzkohle und Sand. Neben friſcher Luft lieben ſie reichlich Licht und Feuchtigkeit. Selbſt nach der Blüte und im Sommer dürfen ſie nie ganz austrocknen. Im Winter verlangt die Pflanze nur —+ 5 bis 8° C., im Sommer aber kultiviert man ſie am beſten im niedrigen Kalthauſe. Die Blüten ſind von nur ſehr kurzer Dauer; ſie erſetzen aber dieſen Mangel vollſtändig dadurch, daß ſie reichlich und fortgeſetzt erſcheinen. 8. macrantha ift im ſüdlichen Europa winterhart; wir haben es alſo mit einer der wenigen ausländiſchen Arten zu thun, welche ziemlich viel vertragen. Großblumige Sobralie. Gattung 1053. Masdevällia Ruiz et Pav, Masdevallie, Or XXII 5 (nach dem ſpaniſchen Arzt und Botaniker Joſ. Masdevall benannt). Äußere Kronkelchblätter zu einer oft gekrümmten Röhre oder mehr oder weniger tiefen Schale verwachſen oder zuſammenneigend; die 2ſeitlichen oft höher hinauf verwachſend, alle 3 aber in einen meiſt langen und dünnen Fortſatz auslaufend. Innere Kronkelchblätter klein bis ſehr klein, ſchmal. Lippe vielgeſtaltig mit dem Fuße der oben geränderten Griffelſäule gliederig verbunden. Das Staubkölbchen bedeckelt, gewölbt oder kappenförmig, 1fächerig, mit 2 wachsartigen, oft wieder in 2 Teile trennbaren Blütenſtaubmaſſen. Epiphytiſche Kräuter von meiſt dicht-raſenartigem Wuchs, oder mit kriechendem Erdſtamm, ſtets ohne Knollen. Stengel kurz bis ſehr kurz, aufrecht, ſeltener kriechend, 1 blätterig: meme, ie Gattung 1050. Sophronitis bis Gattung 1055. Phajus. Fr. 29302932. 937 das Blatt lederig, am Grunde in einen langen, nicht ſcheidigen Blattſtiel verſchmälert. Blüten meist ſchön gefärbt, einzeln oder zu wenigen auf einem ſchaftförmigen, von Blattſcheiden umgebenen Blütenſtiel. — 100 Arten, im tropiſchen Amerika, von Peru bis Mexiko; z. B.: M. Liodenii Rchb. fil.; M. amabilis Rchb. fil. M. bella Rchb. fil; M. chimaera Rchb. fil. und viele andere. Sie find durch ihre eigentümlichen Blütenformen und Farbenverſchiedenheiten ſehr intereſſant. Die meiſten Masdepallien ge— deihen am beſten im kühleren oder temperierten Hauſe, die braſilianiſchen Arten wollen etwas wärmer ſtehen. Man pflanzt ſie in flache Töpfe oder Schalen bei hoher Scherbeneinlage in Farnwurzelerde mit Sphagnum und Holzkohle. Einige gedeihen auch gut an Klötzen oder in Körbe gepflanzt und dicht unter dem Glaſe aufgehängt. Ruhezeit brauchen ſie nicht; man halte die Wurzeln ſtets feucht und ſorge für feuchte Luft und Schatten. Im Sommer kühlerer Standort, da ihnen große Hitze, ſtarke Sonne und trockne Luft unzuträglich find. Vermehrung durch Teilung. 5 5 [Gtg. Physosiphon Lindl. hat röhrenförmige, mit 3 kurzen Lappen geöffnete Blüten; alle 3 äußeren Kronkelchblätter miteinander deutlich-verwachſen; Lippe abwärtsgewandt; z. B.: P. Loddigesii Lindl., Braſilien, kleine rötliche Blüten an dünnen Schäften. Kultur im Warmhauſe in Töpfen.) Gattung 1054. Restrépia . B. et Kt, Reſtrepie, = ‚ XXII 5 (nach Joſ. Emanuel Reſtrep benannt). Von Masdevallia zu unterſcheiden durch: ſeitliche innere Kronkelchblätter langgeſchwänzt und an der Spitze keulenförmig verdickt; Lippe derſelben abwärtsgerichtet. Die 2 ſeitlichen äußeren Kronkelchblätter abwärtsgerichtet und in eins verwachſen oder verklebt, während das mittlere frei und langzugeſpitzt iſt. 4 körnig⸗weiche Blütenſtaubmaſſen in dem Kölbchen. Blütenſtiele 1blütig, kürzer als das Blatt. — 12 Arten, von Braſilien bis Mexiko. 8 B.: R. antenvifera H. B. et Kt hi., Blätter eirund⸗lanzettlich, etwa 5 em lang, lederartig, dick. Oberes äußeres Kronkelchblatt gelblichweiß mit purpurn, die unteren karmeſinrot mit ſchwarzvurpurn. Lippe klein, purpurfarbig, braun⸗punktiert. Blüht im Sommer und iſt die ſchönſte der Gattung; beſonders für größere Kulturhäuſer empfehlenswert. Tracht wie Pleurothallis und von ähnlicher Kultur. Ferner: R. elegans Karst., dunkelpurpurn und gelb. Gattung 1055. Phajus Lo, Dunkelorche, O XX 12; XXII 5 (griechiſch: phaios — dunkel; Blütenfarbe meiſt dunkel). Außere 3 Kronkelchblätter und die 2 ſeitlichen inneren ziemlich gleich. Lippe frei, groß, um die Griffelſäule gerollt oder am Grunde weitbauchig, meiſt mit dem Säulenfuß einen Sporn bildend. Griffelſäule ziemlich lang, mit einer von dem übergeneigten bedeckelten Staubkölbchen bedeckten Höhlung. Staubkölbchen mit 8 Blütenſtaubmaſſen. Höhere Erdorchideen, ſeltener epiphytiſch. Stengel gewöhnlich verkürzt, ſchlank oder gleichmäßig verdickt. Blätter groß, vielnervig, nicht angegliedert, in deren Achſeln die aufrechten, meiſt vielblütigen Trauben ſtehen. — 12 tropiſche Arten. 2931. Phajus Tankervilleae . (syn. P. grandi- Töpfen; verlangt eine kräftige Erde (Raſenerde und florus Lour.), Tankervilles Dunkelorche. Südchina. Torfbrocken mit Holzkohle) und einen warmen, feucht— Etwa 30 em hoch. Blütenſchaft 30 —60 em über die ſchattigen Platz im Warmhauſe. Ein Dungguß in der Triebperiode fördert ihr Wachstum ungemein. — P. Blumei Lindl., Java; von Tracht und Wuchs des P. Tankervilleae. Kronkelchblätter dunkel— braungelb; Lippenröhre gelb, an der Mündung weiß mit dunkelviolett. Von gleicher Kultur wie vorige Art. — P. Wallichii Lindl., Oſtindien; eben— falls den vorigen naheſtehend, mit im Frühjahr erſcheinenden Blumen und von gleicher Kultur. Kron— kelchblätter vom dunkelſten braun bis primelgelb variierend; Lippe am Grunde gelb, nach oben hin rötlich, an der Spitze meiſt mit gelben oder roten Streifen. 2932. Phajus Humbloötii Rchb. fil., Humblot Dunkelorche. Madagaskar. Scheinknollen rund, hell— grün; Blätter hellgrün, länglich-ſpitz, weich, groß. Blütenſtiel aufrecht 610 Blumen tragend. Kron— kelchblätter roſenrot, Mittellappen der Lippe karmeſin— roſa, Lippenſpreite weiß, wovon ſich die gelbe Schwiele ſchön abhebt; beſonders zierend ſind die ſchön rotbraunen, aufgerichteten Seitenlappen. Die Blüten halten ſich 5—6 Wochen. Blütezeit: Sommer. Sit im Warmhauſe warm und ſchattig zu kultivieren, in einer Miſchung von Torfſtücken, Sphagnum, altem Lehm, Holzkohle und Sand in Topfhöhe. Sehr em— pfehlenswert. — P. tuberculosus Bl. (syn Limodorum tuberculosum Pet. Thouars, Bletia tuberculosa Spr.), Madagaskar; Luftknollen cylindriſch, gegliedert, 10 bis 12 em lang, 1—2 em breit. Blätter 5—7, linealiſch oder lang⸗ lanzettlich, zugeſpitzt, 25—30 em lang, 5— 7e m breit. Traube 7—8blütig, aus der Achſel eines unteren Blattes. Blume 5—6 em im Durchmeſſer, ausge— breitet 9 cm. Kronkelchblätter innen und außen milch— weiß; die inneren behaarten Seitenlappen der Lippe gelb, rot-marmoriert, kupferig erſcheinend; ihr Mittel- lappen weiß, gelb-behaart und mit gelben Schwielen; . Rand mit roſa Flecken. Verlangt während der Wachs- sl alle Chimaera, tumszeit + 19 bis 250 C. und reichlich Feuchtigkeit. . e e Blätter hinausragend. Blumen groß, weiß und braun; Nach Entwickelung des Blütenſtieles ſind die Knoſpen blüht 1 e und Frühjahr und iſt von langer gegen jede Feuchtigkeit zu ſchützen. — P. Be Dauer; ift die älteſte und verbreitetſte Art! Kultur in | Lindl., Oſtindien; Blätter mit weißen Flecken un 938 dadurch von den übrigen Arten leicht zu unterjcheiden. Blüten erſcheinen im Winter, goldgelb. Alle Phajus-Arten ſind empfehlenswerte Warm— haus-Orchideen mit ſchönen, lange dauernden Blüten, Familie 197. Orchidaceae, Orchideen. Go XXII 5. die ſich für die Bindereien gut verwerten laſſen. Sie ſind im allgemeinen von leichter Kultur, nur P. tuberculosus iſt etwas ſchwierig zu behandeln. Gattung 1056. Calänthe R. Br, Schönorche, = XX 12; XXII 5 (griechiſch: kalos — ſchön, anthe — Blüte). Wie Phajus, nur: Lippe mit ihrem Nagel mit der Griffelſäule zur cylindriſchen oder breit⸗kreiſelförmigen Röhre verwachſen, ganz am Grunde in einen bisweilen langen und dünnen (ſeltener fehlenden) Sporn verlängert. Lippenfläche abſtehend, Slappig, der Mittellappen oft 2lappig. Luftknolle verdicktem Stengel. gezogen. Erdorchideen mit beblättertem, kurzem, ſpäter oft zu einer Blätter wenige, meiſt paarweis, groß, faltennervig, in den (nicht abgegliederten) Blattſtiel zuſammen⸗ Blütenſchäfte aus dem Grundſtamm aufrecht, oft hoch, zur Blütezeit oft blattlos, am Grunde mehr oder weniger von Blatt= ſcheiden umgeben. Blätter ſpäter erſcheinend. Blüten in einfachen, lockeren oder dichten Trauben. — 40 Arten, zumeiſt im tropiſchen Aſien. 2933. Calänthe veratrifölia R. B.., Germer- blätterige Schönorche. Auſtralien und tropiſches Aſien. Pflanze niedrig, mit immergrünen, welligen, breiten, zugeſpitzten Blättern und kurzem, knolligem Stamm. Blütenſchaft weit aus den Blättern emporragend; Blüten reinweiß, im Mai bis Juli, von langer Dauer. — C. Veitchii Aort., ein Baſtard von Limatodes rosea Lindl. mit Preptanthe vestita Rchb. fil.; Blüten prachtvoll rofa. — C. Sedenii Rchb. fil., ein Baſtard Preptanthe vestita & Calanthe Veitchii, mit purpurroten Kronkelchblättern; Lippe mit dunfel- purpurnen Flecken, um den Fleck weiß-geringt. Beide Baſtarde ſind ſehr dankbar und ſchön. Kultur wie Nr. 2934. Gattung 1057. Preptänthe Reno. fil., Anſtandsorche, O XX 12; XXII 5 (griechiſch: preptos — anſtändig, würdig, verehrungswürdig). Luftknollen mit bald abfallenden angegliederten Laubblättern. Wie Calanthe, jedoch: die Narbenflächen zuſammenfließend und die Im übrigen wie jene mit abſtehenden (nicht krugig⸗ zuſammenneigenden), äußeren und inneren Kronkelchblättern und mit der Säule hoch angewachſener Lippe. — 2 Arten, im tropiſchen Aſien. 2934. Preptänthe vestita ARchb. fÜ. (syn. Calanthe vestita hort.), Bekleidete Anſtandsorche. Scheinknollen breit-oval, faſt netzförmig-geſtreift; Blätter breit-lanzettlich. Schaft fußlang, wurzelſtändig; Blumen in einer Traube, weiß, gelblich-nuanciert. Es giebt verſchiedene Formen, z. B.: k. rubro-oculata, mit rotem, f. igneo-oculata, mit feurigrotem Lippenfleck. — P. Regnieri Rchb fil. (syn. Calanthe Regnieri hort.), Kronkelchblätter weiß, Lippe roja. — Verwendung und Kultur. Die Calanthen und Preptanthen ſind ſehr dankbar und ſchön blühend, zur Dekoration, als Topfgewächſe und zum Blumen— ſchnitt gleich wertvoll. Die meiſten entfalten ihre Blüten im Dezember und Januar. Nach beendeter Ruhezeit, im April oder Mai, verpflanzt man ſie in Töpfe oder Schalen. Man entfernt die alten Wurzeln, welche, wie bei den Hyacinthen, jährlich abſterben, und pflanzt ſie nicht zu tief in ein Gemiſch von grober Raſenerde, faſeriger Heideerde, Torfmoos, Holzkohle und Sand; doch braucht das Verpflanzen nur alle 2—3 Jahre ſtattzufinden. Anfangs nach dem Ver— pflanzen halte man fie bei + 15 bis 180 C. auch weiter trocken, bis ſich die Blatttriebe zeigen. Nach genügender Bewurzelung begieße man ſie färter und halte ſie halbſchattig. Im Sommer lüfte man fleißig. Kuhdünger thut in der Wachstumsperiode gute Dienſte. Von September an pflegen die Blätter zu welken, während der Blüte ſind alſo die Pflanzen ohne Bekleidete Anſtandsorche. Blattſchmuck. Die Calanthen ſind immergrün und ohne wirkliche Ruhezeit, ſonſt aber ſind ſie wie die Preptanthen und Hybriden zu behandeln. Gattung 1058. Chysis Lindl., Hängeorche, = XXII 5 (griechiſch: chyein — ſchießen, ſchütten; hängt von den Bäumen herab). Außere Kronkelchblätter untereinander frei, abſtehend, die beiden ſeitlichen breiter als das obere, mit ſchiefem Grunde dem Säulenfuß angewachſen und dort ein deutliches Kinn bildend. [Gtg. Bletia R. Br. hat keine Kinnbildung; Mittellappen der Lippe gleichförmig-breit, nicht genagelt; 8 Blütenſtaubmaſſen; 3. B.: B. verecunda und B. Sherattiana.] Die 2 inneren ſeitlichen Kronkelchblätter dem einen äußeren ähnlich Lippe dem Säulen⸗ fuß angeheftet und demſelben kurz aufliegend, alsdann aufrecht, ihre beiden Seitenlappen find groß, aufrecht, der Mittellappen ab⸗ ſtehend oder zurückgebogen, ganz oder 2lappig, oberſeits mit dicken Längsleiſten oder Schwielen. Staubkölbchen mit 8 eigen- artig geformten, platten Blütenſtaubmaſſen. Epiphytiſche Orchideen mit ſpindelförmigen, meiſt hängen⸗ den Stengeln, die bei gut entwickelten Pflanzen ihrer ganzen Länge nach beblättert ſind. Blätter vielrippig, angegliedert, zur Blütezeit nur noch die Blattſcheiden vorhanden. Die mehrblütigen Blütentrauben meiſt aus einer der unteren Blattachſeln des jungen Laubſproſſes entſpringend und dem letzteren voraneilend. Blüten völlig ſpornlos, weiß bis gelblich. — 6 Arten, in Mexiko und Kolumbien. 8. B.: C. bractescens Lindl., Blüten in kurzer Traube, zu 3—6; Kronkelchblätter weiß, Lippe weiß mit gelb. — C. Limminghii Rehb. fl., Kronkelchblätter weiß mit lila Flecken; Lippe gelb mit roten Streifen und violettem oder weiß und purpurnem Mittellappen. — C. laevis Lindl., Kronkelchblätter gelb und orange, Lippe orange mit ſcharlachrotem Fleck. — C. aurea Lindl., Kronkelchblätter gelb, Lippe gelb und rot. 5 2 Die Chysis variieren in der Färbung. Alle find empfehlenswert und von leichter Kultur, im Lauwarmhauſe, auch im Wohn⸗ zimmer. Als Epiphyten lieben fie die Blockkultur. Die Blüten erſcheinen mit den jungen Trieben. Während der Wachstumsperiode halte man ſie feucht und wärmer, in der Ruhezeit faſt trocken und kühler. N * Gattung 1056. Calänthe bis Gattung 1063. Lyeäste. Fr. 2933 — 2936. 939 Gattung 1059. Wärrea Lind, Warren, G XXII 5. Wie Chysis, nur: das Staubkölbchen endſtändig, übergeneigt, aufliegend, gewölbt, 2fächerig, mit insgeſamt 4 (in jedem Fache alſo ein Paar) wachsartigen, eiförmigen, ſchwach zuſammengedrückten, ſchmalſtieligen Blütenſtaubmaſſen. Erdorchideen mit kurzen, beblätterten, ſpäter in eiförmige oder verlängerte Luftknollen verdickten Stengeln. Blätter wenige, 2zeilig, ziemlich lang, meiſt ſchmal, faltennervig. Blütenſchäfte hoch, mit Blattſcheiden beſetzt, einfach. Blüten anſehnlich, in verlängerter, lockerer Traube. — 2 Arten, in Peru und Kolumbien: W. tricolor Lindl., Kronkelchblätter grünlichweiß; Lippe weiß mit gelber und purpurner Mitte. — W. cyanea Lindl. Kronkelchblätter grünlichweiß, Lippe blau. Beide blühen im Sommer. Kultur in Töpfen in Farnwurzelerde. Gattung 1060. Mormödes Lindl., Geſpenſterorche, O XXII 5 (griechiſch: mormö — Geſpenſt, eidos — Geſtalt; ſonderbare Blütenform). Außere 3 Kronkelchblätter nebſt den 2 ſeitlichen inneren meiſt ſchmal, abſtehend oder zurückgebogen, ſelten zuſammenneigend. Lippe mit der Säule feſt verbunden (nicht angegliedert), derb, meiſtens aus ſchmalem Grunde keilförmig verbreitert, mit abwärtsgekrümmten Rändern, ganz oder Zlappig, ſelten rinnenförmig oder ſchalenartig-hohl, nahe der Spitze bisweilen mit einer Grube, ſonſt etwas zur Seite gedreht, während dann die etwas verlängerte, fußloſe, gedrehte Säule nach der anderen Seite hin gebogen oder ſchief iſt. Das bedeckelte Staubkölbchen mit 4, paarweis dicht anein— anderliegenden oder nur 2 gefurchten, wachsartigen Blütenſtaubmaſſen auf länglichem Stiel. Epiphytiſche Orchideen. Blüten⸗ ſchäfte ſeitenſtändig, einfach; Blüten anſehnlich, in meiſt hängenden, reichblütigen Trauben. — 20 Arten, in Kolumbien, Central— amerika und Mexiko. 2935. Mormödes Colössus Rchb. Fl., Rieſige Geſpenſterorche. Central-Amerika. Blumen groß, rotbräunlich; Lippe kurzgenagelt, von rhomboidiſcher Geſtalt, mit ſtumpfen, ſeitlichen Zacken und lang vor— gezogener Spitze, gelb, am Grunde und an der Spitze mit braunen Stricheln in der Mitte. — M. Greenii Hook. fil., Riſpe ſehr lang, hängend, vielblumig; Blumen außen weißlich; innere Kronkelchblätter blaß— gelb mit länglichen, tiefroten Flecken; Grund der Lippe dunkelpurpurn, innere Fläche gelb mit roten roſa⸗punktiert. — M. pardina Balem. var. unicolor. (syn. M. eitrina hort.), Mexiko; Blumen rein-gelb, ungefleckt, in vielblumigen, wurzelſtändigen Trauben, welche kürzer als die Blätter find. — M. buccinator Lindl., Caracas; Blumen gelblich, Lippe weiß oder gelb. — M. aromatica Lindl., Guatemala; Trauben mit 10—14 Blumen, dieſe gelbbraun, dunkelrot— punktiert, von angenehmem Geruch. — M. luxata Flecken, an der Spitze lila. — M. Ocannae Lindl. et Heſib. fil., Kolumbien; Blumen gleichmäßig dunkel— orangegelb, dicht rotbraun-geſprenkelt. Man pflanzt dieſe Arten in gewöhnlichen Orchideen— kompoſt auf hoher Scherbenlage; fie verlangen viel Sonne, während des Wachstums Wärme und Feuchtig— keit und haben eine ausgeſprochene Ruhezeit. Blütezeit im Sommer; man hält ſie dann im luftigen Kalthauſe mit oft franſig-zerſchnittenem Rande. Lindl., Mexiko; Kronkelchblätter weiß, Lippe weiß ſtets dicht unter Glas; im Winter 10 bis 15° C. Gattung 1061. Catasetum IL. C. Rich, Dreibundorche, = XXII 5 (griechiſch: kata — herab, chaite — Borſte; Blüten gefranſt oder mit Fortſätzen). Blüten 3geſtaltig (indem es männliche, weib— liche und auch zwitterige Pflanzen giebt). Bei allen aber iſt die Lippe mit dem Grunde der dicken und geraden Ssule feſt verbunden (nicht angegliedert). Zwitterblüten- oder Myanthus-Form: Lippe nur am Grunde ſtark vertieft, ſonſt flach, abwärtsgerichtet und Griffelſäule mit 2 abwärtsgerichteten Fortſätzen rechts und links von der Narbenfläche. Das Staubkölbchen an derbem Faden von der (oben ſehr verſchmälerten) Säulenſpitze ſenkrecht herabhängend. Weibliche Blüten- oder Monachanthus-Form: Lippe halbkugelig oder helmförmig, meiſtens nach oben gerichtet, ohne eigentliche Fläche, mit ganzem, ge— kerbtem oder bewimpertem Rand, ohne herabgebogene Säulenfortſätze. Blütenſtaubmaſſen nicht normal entwickelt. Männliche Blüten- oder Catasetum-Form: Form wie bei der weiblichen, aber die Griffelſäule mit noch längeren, abwärtsgerichteten Fortſätzen als bei den Zwitterblüten. Blütenſtaubmaſſen. Staubkölbchen vollkommen, mit 4 nahe aneinanderliegenden oder 2furchigen oder 2 lappigen, wachsartigen Narbe vorhanden, aber nicht reif. Erd- oder auch epiphytiſche Orchideen. Blüten anſehnlich, auf ſeiten— ſtändigen, einfachen Schäften. — 40 tropiſche Arten, von Braſilien bis Mexiko. 2936. Catasetum viridiflävum Hook., Grün- gelbe Dreibundorche. Central-Amerika. Kronkelch— blätter hellgelb, Lippe grüngelb. Schaft gewöhnlich 3blütig, am Grunde ſeitlich entſpringend. Eigentümliche Blüte. — C. Gnomus Rechb. fil., Rio Negro; Blumen braunviolett, grün- und weiß-gefärbt, 7—8 cm im Durchmeſſer. — C. macroglossum Rehb. fil., Ecuador; mit grünen Kronkelchblättern, dunkelgrüne, hellgelbe, dunkelgelbe und purpurbraune Formen. — C. callosum Lindl., Venezuela; Kronkelchblätter braun; Lippe grün, rot⸗geſprenkelt. — C. Bungerothii N. Z. Brown., Ccuador; ſchöne Art mit elfenbeinweißen, wachsartigen Blumen von 10 em Durchmeſſer. — Kultur im all— gemeinen wie Nr. 2935. Variiert ſehr in der Färbung. Man kennt ockerfarbene Gattung 1062. Anguloa Ruiz et Pav., Auguloa, C= XXII 5 (nach dem ſpaniſchen Naturforſcher Fr. de Angulo benannt). Das unpaarige äußere Kronkelchblatt und die 2 ſeitlichen inneren ziemlich gleich, die 2 ſeitlichen äußeren dem Säulenfuß angewachſen; alle faſt kugelig zuſammenneigend. Lippe abwärtsgerichtet, mehr oder weniger geſtielt; ihre beiden Seitenlappen an der Spitze des Nagels aufrecht, parallel, der mittlere abſtehend, klein oder breiter und bewimpert. Hinter der Einfügungsſtelle des Mittellappens eine zungenförmige Schwiele. Staubkölbchen 1fächerig, bedeckelt, helm— förmig, mit 4 wachsartigen, paarweis vereinten, eiförmigen oder länglichen, an einem gemeinſamen Stielchen ſitzenden Staubmaſſen. Epiphytiſche oder Erdorchideen mit kurzen, wenigblätterigen, am Grunde ſcheidigen Stengeln, die ſich bald zu fleiſchigen Luft— knollen verdicken. Blätter groß, faltennervig. Blütenſchäfte aufrecht, 1blütig, ſeitlich von den Luftknollen entſtehend. Blüten groß, meiſt nickend. — 3 Arten der Anden Perus und Kolumbiens: A. Clowesii Lindl., Kronkelchblätter gelb, Lippe weiß. Blüht im Juni und Juli. Die einblumigen Blütenſchäfte kommen oft bis zu 10 am Grunde der vorjährigen Scheinknollen hervor. Die Blumen erinnern an Tulpen und riechen nach Anis. — A. Ruckeri Lindl., Kronkelchblätter gelbgrundig, mit roten Tupfen; Lippe tiefgelb. — A. uniflora Lindl., Blüten weiß, blaßkarmin-nuanciert oder -punktiert. — Alle ſind dankbarblühend, den Lycaſten ähnlich. Kultur in Töpfen in gewöhnlichem Orchideenkompoſt; ſie im Sommer warm und feucht, im Winter kühl und trocken halten. Gattung 1063. Lycaste Lindl., Lycaſte, G XXII 5 (iſt nach Paxton der Name einer ſchönen Frau auf Sizilien). Außere Kronkelchblätter faſt gleich, aufrecht-abſtehend, die beiden ſeitlichen nur wenig breiter, am Grunde mit dem Säulenfuß ein kurzes, ſackartiges oder bisweilen ſpornartiges Kinn bildend. Die 2 ſeitlichen inneren Kronkelchblätter den 3 äußeren gleich, oder ſchmäler oder breiter, mehr vorwärtsgerichtet und am Säulenfuß herablaufend. Lippe abwärtsgeneigt, 3 lappig, mit aufgerichteten Seiten- und aufſtrebendem oder herabgebogenem, ganzrandigem oder gefranſtem 940 Mittellappen, hinter welchem meiſt eine dickfleiſchige Schwiele vorhanden. kurzen Fuß ſortgeführt. faltennervig. Familie 197. Orchidaceae, Orchideen. Oi XXII 5. Griffelſäule länglich, bogig, faſt ſtielrund, am Grunde in einen Staubkölbchen endſtändig, bedeckelt, ſehr gewölbt, 1fächerig, mit 4 länglichen oder eiförmigen, paarweis ver⸗ einten Blütenſtaubmaſſen auf einem gemeinſamen ſchmalen, linealiſchen Stielchen. mit kurzen, wenigblätterigen, unter der Luftknolle mit Blattſcheiden beſetzten, bald zu Luftknollen verdickten Stengeln. Blütenſtiele 1 blütig, aufrecht, meiſtens ſeitlich aus einem noch ſehr jungen Laubſproß hervorbrechend und dadurch neben Epiphytiſche oder auch Erdorchideen Blätter groß, der alten Knolle (unter welcher der junge Sproß noch verborgen iſt) ſtehend. — 30 Arten, von Peru bis Weſtindien und Mexiko. 2937. Lyeäste Skinneri Batem. (Lindl.), Tafel 51, 201. Skinners Cycaſte. Mexiko. Kronkelch— blätter weiß, am Grunde rot-gefledt und -getuſcht; Lippe meiſt weiß mit roten Flecken und Punkten. f. alba, Blüten reinweiß. — L. aromatica Lindl., Mexiko; Blumen klein, gelb, wohlriechend. — L. Deppei Lindl., Mexiko; Blumen weiß und braun, orange-gefleckt; Lippe tieforange. — L. costata Lindl., Peru; Kronkelchblätter hellgelb, Lippe mit gelber Mitte, weiß⸗umſäumt. — L Schilleriana HR. fl., Neu- Granada; äußere Kronkelchblätter gelbbraun, innere weiß; Lippe weiß mit gelbem Grunde. — L. eruenta Lindl., Guatemala; Blüten gelb, klein mit dunklem Fleck im Lippencentrum. — Verwendung. Die Lycaſten, beſonders L. Skinneri, zählen ſowohl an Blumenertrag, als auch wegen der Schönheit und Haltbarkeit der Blumen mit zu den dankbarſten Orchideen. Starke Scheinknollen bringen nacheinander 6—8 und mehr Blumen hervor, und zwar in den blütenärmſten Monaten. Kultur. Man pflanzt ſie in Schalen oder Töpfe in eine Miſchung grober Torfbrocken, Farnwurzeln, Ziegel- und Holzkohlenſtückchen, vermiſcht mit Flußſand. Im Sommer in einem niedrigen Erdhauſe oder Mijtbeet- kaſten gehalten, bei reichlicher Luftzufuhr und mäßigem Schatten und einem öfteren Dungguſſe von aufgelöſten Kuhfladen, entwickelt L. Skinneri ſehr kräftige Schein⸗ knollen. Überwinterung bei + 5 bis 10 C. Warm⸗ geſtellte knoſpenzeigende Pflanzen entwickeln ihre Blumen ſchneller. Nach der Blütezeit ſtellt man die Pflanzen kühler und giebt ihnen eine Ruhezeit. Gattung 1064. Paphinia Lindl., Paphinie, O XXII 5 (griechiſch: Paphia, Zuname der Venus). Wie Lycaste, nur: Kronkelchblätter etwas mehr ausgebreitet, ſeitliche nur ſchwach-kinnbildend. Lippe nach oben gewendet, dem ſtark vorgebogenen Säulenfuß anſitzend, Z lappig, mit einem Büſchel keulenförmiger Anhängſel am End⸗ lappen. Blütenſtiel hängend, meiſt 2blütig. — 2 Arten in Guyana und Demerara: P. rugosa Rchb. fl. und P. cristata Lindl. (syn. Maxillaria cristata Batem.), letztere wird in Warmhäuſern in gewöhnlichem Orchideenkompoſt häufiger kultiviert. Blüten ausgebreitet faſt 7 em im Durchmeſſer, auf weißlichem Grunde dunkelblutrot-liniiert und quergeſtreift; Lippe mit bewimperten Seitenlappen. Gattung 1065. Bifrenäria Lind!., Doppelzaum, O XXII 5 (lat.: bis — doppelt, frenum — Zaum; 4 Pollenmaſſen auf 2 Stielchen). durch: Säule am Grunde in einen langen Fuß fortgeführt. 2 ſpaltigem Mittellappen. die einer gemeinſamen Klebmaſſe aufſitzen. verdicken. in Braſilien, Guyana und Kolumbien. Z. B.: 4 kantig, länglich-eiförmig, die älteren mit tiefen Furchen, von oben geſehen 4flügelig erſcheinend. am Fuße der Scheinknollen entſpringend, 1—3 große Blüten tragend, in Miſchfarben von gelb und rot. Ungefähr wie Lycaste, jedoch im weſentlichen verſchieden Lippe der Spitze des Säulenfußes meiſt angegliedert und mit ganzem oder Die 4 wachsartigen Blütenſtaubmaſſen paarweis vereint, aber an 2 getrennten Stielchen, Epiphytiſche Orchideen mit ſehr kurzen Stengeln, die ſich zu je einer Luftknolle Blütenſchäfte aus den jungen Laubſproſſen zwiſchen den Luftknollen hervortreibend, aufrecht; Blüten traubig. — 10 Arten, B. Harrisoniae Rchb. (syn. Maxillaria Harrisoniae Lindl.), Braſilien; Scheinknollen Blätter oval, ſpitz, feſt. Blütenſtände f. alba, äußere Kronkelchblätter weiß mit rötlichem Anflug an den Spitzen, innere elfenbeinweiß; Lippe hellgelb mit purpurnen Adern auf den Seitenlappen; Mittelſtück desſelben weiß, roſa-geſtrichelt. — Iſt wegen des Duftes und der langen Haltbarkeit der Blüten allgemein empfehlenswert. ähnlich wie Nr. 2937. Kultur Gattung 1066. Zygopétalum Hool, Jochkrone, O XXII 5 (griechiſch: zygos — Joch, Paar; petälon — Kronblatt). Äußere 3 und die 2 ſeitlichen inneren Kronkelchblätter ziemlich gleich, abſtehend, die 2 ſeitlichen äußeren mit dem Säulenfuß ein ſtarkes Kinn bildend. Lippe ungeteilt, am Grunde nicht deutlich genagelt, d. h. nicht geſtielt, mit glatter oder behaarter Lippenfläche und am Grunde derſelben mit hufeiſenförmiger Schwielen⸗ reihe in querer Richtung. Säule nicht oder ſchwachgeflügelt. Das Staubkölbchen bedeckelt, ohne ein langes An⸗ hängſel am Ende, mit 4 paarweis vereinten, wachsartigen Blütenſtaubmaſſen an einem Zedigen Stielchen. Epiphytiſche Orchideen mit kurzen beblätterten, ſpäter zu je einer glatten, nie vielfurchigen Luftknolle verdickten Stengeln. — Etwa 10 Arten, in Braſilien bis Weſtindien. [Gtg. Colax Lindl. iſt durch eine mit ſchmalem Nagel verſehene Lippe verſchieden; Kronkelchblätter breit, halbkugelig⸗ zuſammengeneigt; Blütenſtaubmaſſen 4, geſtielt: C. jugosus Lindl., Braſilien, Kronkelchblätter weiß, die inneren auf weißem Grunde tiefviolettbraun-gefleckt. Kultur im Warmhauſe in Töpfen.) 2938. Zygopetalum erinitum Zodd., Behaarte Jochkrone. Braſilien. Kronkelchblätter gelbgrün mit braunpurpurnen Flecken. Lippe groß, breit, ſtark wellig, ſchön blau-behaart, am Grunde mit dickem Wulſte, weiß, roſa-getuſcht und blaupurpurn-geſtreift. Z. Gautieri Lem., Blüten ziemlich groß; Kronkelch— blätter grün, braun-geſtreift; Lippe weiß mit purpurn. — Z. intermedium Zodd“, Kronkelchblätter grün mit blauen Flecken; Lippe groß, blau, mit tiefpurpurner Zeichnung. Blumen gegen Winter erſcheinend und 5—6 Wochen ſich haltend. — Z. Mackayi Hook. (syn. Z. intermedium Lodd. var. ?), Kronkelchblätter gelblichgrün, braun-gefleckt; Lippe weißlich mit violetten Streifen durchzogen. — Z. maxillare Lodd., Kron— kelchblätter grünlich, am Grunde ſchokoladenbraun; Lippe blau. — Z. Sanderianum ARgl., Kronkelchblätter gelblichgrün, nach dem Grunde zu purpurn-punktiert; Lippe mit hellblauem rundlich-ovalen Vorderſtück. — Verwendung und Kultur. Es ſind im allge— meinen dankbare Winterblüher, wegen der langen Zygopetalum maxillare. Gattung 1064. Paphinia bis Gattung 1070. Stanhöpea. Nr. 29872010. 941 Haltbarkeit der Blumen als Schmuckpflanzen wie als Schnittblumen gleich wertvoll. Man hält ſie am beſten im Warmhauſe in Töpfen in gewöhnlichem Orchideen— kompoſt. Sie verlangen reichliche Bewäſſerung und haben keine eigentliche Ruhezeit. Vermehrung durch Teilung der Stöcke. Gattung 1067. Zygosepalum Rchb. fil., Jochkelch, O XXII 5 (griechiſch: 25 gos — Joch, Paar, sepalon — Kelchblatt). Wie Zygopetalum. nur: Griffelſäule breitgeflügelt und das Staub— kölbchen rückſeitig mit langem, ſchmalem Anhängſel. Außere 3 und die 2 inneren Kronkelchblätter ſchmalzugeſpitzt. Blütenſchäfte 1—3 blütig. — 2 Arten, in Guyana. Z. B.: 2. rostratum Rehb. Fl., Kronjelchblätter grünlichgelb; Lippe groß, weiß, gelb⸗geſtreift. Blüht mehrmal im Jahre, und die Blüten halten ſich 5-6 Wochen. Verwendung und Kultur wie Nr. 2938! Gattung 1068. Peristera (Peristeria) Hool, Taubenorche, Or XXII 5 (griechiſch: peristera — Taube; Blütenform betr.). Außere 3 und die 2 ſeitlichen inneren, etwas kleineren Kronkelchblätter ziemlich gleich, kugelig⸗zuſammenneigend. Lippe fleiſchig, mit dem Säulengrunde durch einen breiten Lippenfuß verbunden; der mittlere hohle Lippenteil mit dem Lippenfuß durch Gliederung beweglich verbunden. Säule ſchwach-einwärtsgekrümmt, kurz, dick, fußlos, vorn mit 2 Ohrchen oder nackt. Das Staubkölbchen endſtändig, bedeckelt, mit 2 wachsartigen, ſchmal⸗länglichen, oft geſurchten oder faſt ge— teilten Blüten ſtaubmaſſen, welche ohne deutliches Stielchen der Klebmaſſe aufſizen. Starke, epiphytiſche Orchideen. Blüten traubig. — 5 Arten, in Centralamerika. 2939. Peristera eläta Hoolſc., Hohe Taubenorche. . Scheinknollen bis kindskopfgroß, mit langen Blättern. \, Blütenſchäfte aufrecht, meterhoch, reichblumig. Blüten % A weiß, wachsartig. Innere Blütenteile einer fliegenden Taube ähnlich. — P. cer ina Lindl., Wachsgelbe T., hat ſchöne Blüten, die in dichter wachsgelber Traube nach unten wachſen. — Verwendung wegen ihrer ſonderbaren Blüten für Sammlungen. P. elata entwickelt ihren Blüten- ſtand an der Seite der ſtarken Scheinknollen. Man pflanzt ſie in mehr breite Gefäße in einen ſtark mit altem Lehm durchſetzten Orchideenkompoſt. Während der Treibzeit verlangt ſie viel Waſſer; während der Ruhezeit halte man ſie faſt trocken. P. cerina pflanze man, weil ſie ihre Blütentrauben ſtets nach unten hängend entwickelt, nach Art der Stanhopien in durchbrochene Körbe oder Töpfe mit genügend großen Löchern und halte ſie dicht unter Glas im Warmhauſe. Blütezeit: Sommer. | 1000 . e Gattung 1069. Acinéta Lindl., Steiflippe, Or XXII 5 (griechiſch: akmetos — unbeweglich; Lippe nicht angegliedert). Wie Peristera, nur: der Lippenfuß (Lippengrund) ſowohl mit dem Säulenfuß, als auch mit dem aufwärtsſtrebenden Vorderteil der Lippe feſt und breit (ohne Abgliederung) verbunden. Außere Kronkelch— blätter ſpäter etwas abſtehend. — 8 Arten, von Kolumbien bis Mexiko. Z. B.: A. superba Rehb. fil. (syn. A. Humboldtii Lindl.), Blüten braungelb, dunkler gezeichnet, in herabhängenden Trauben, bei A. Barkeri Lindl. orangegelb, rot gefleckt, bei A. chrysantha goldgelb, purpurn punktiert, im Sommer. Kultur im Warmhauſe in Holzkörben mit durchbrochenem Boden und Seiten in gewöhn— lichem Orchideen-Kompoſt. Gattung 1070. Stanhöpea Frost, Stanhopie, G XXII 5 (nach Ph. Henry Graf von Stanhope, Präſident der Med.-Bot. Gejellich. in London, benannt). Außere 3 und die 2 feitlichen inneren Kronkelchblätter faſt gleich (oder die 2 inneren ſchmäler), abſtehend, zurückgeſchlagen, bisweilen wellig. Lippe abſtehend, dick— fleiſchig, oft wellig oder etwas gedreht. Lippenfuß ausgehöhlt, mit dem Grunde der meiſt ziemlich langen, oben oft geflügelten oder häutig⸗geränderten Säule feſt verbunden; der vordere flache Lippenteil von dem hinteren (dem Lippenfuß) abgegrenzt oder damit verſchmolzen; im übrigen iſt die Lippe vielgeſtaltig. Das Staubkölbchen bedeckelt, hohl oder faſt kugelig, 1fächerig, mit 2 wachsartigen, ſchmal⸗länglichen, an der Spitze verſchmälerten Blütenſtaubmaſſen mit deutlichem Stielchen. Epiphytiſche Orchideen mit Blattſcheiden unter der Luftknolle und an deren Spitze nur 1 Laubblatt. Blatt groß, faltennervig, in den Blattſtiel verſchmälert. Blüten groß, zu mehreren traubig an einfachen, herabgebogenen oder hängenden, mit Blattſcheiden ge— ſtützten Blütenſchäften. — 20 Arten, im tropiſchen Amerika. [Gtg. Aganisia Lindl., Lippe aus einem halbkugelig- vertieften, am Rande gefranſten Lippenfuß und einem breiten, flachen Vorderteile beſtehend; Staubkölbchen mit 4 Maſſen. Luftknollen ziemlich entfernt voneinander entſtehend. 2 tropiſche Arten: A. cyanea Echb. fl., tiefviolett; A. pulchella Lindl., weiß mit gelbem Fleck. Topfkultur. — Gtg. Houlletia A. Brongn., Braſilien, Kolumbien, hat einen nicht ausgehöhlten Lippenfuß, von dem ſchmale, häutige Seitenteile ausgehen; die Griffelſäule iſt kurz und dick; z. B.: H. Brockleburstiana Lindl., H. odoratissima Lindl. und H. Lansbergii Rchb. Hl. Kultur in Töpfen, Über- winterung bei + 8 bis 15° C. Recht faſerige Heideerde, Torfmoos, Holzkohle und Ziegelſteinſtückchen.] 2940. Stanhöpea ebürnea Lindl., Elfen bein- weiße Stanhopie. Venezuela, Braſilien. Ausge— zeichnet durch wohlriechende weiße Blüten. — S. ocu- lata Lindl., Mexiko; Blüten gelb, purpurn-gefleckt. — S. tigrina Balem., Getigerte S., Mexiko; Blüten blaß— gelb, tief⸗dunkelſchokoladebraun-gefleckt, ſehr groß. — 8. Wardii Lodd., Guatemala; Kronkelchblätter goldgelb; Lippe goldgelb, mit dunkelpurpurnem Fleck. — S. insignis Frost., Peru; Kronkelchblätter blaßgelb, rot⸗-gefleckt; Lippe faſt weiß, purpurn-gefleckt. — S. devoniensis Lindl., Peru; Blüten orange, rot-gefleckt. — S. Buce- phalus Lindl., Ecuador; Blüten leuchtend-orange, mit großen blutroten Flecken. Außer dieſen durchaus empfehlenswerten Arten ſeien hier noch die folgenden erwähnt und empfohlen: S. Fregeana Rechb. fil., S. graveolens Lindl. und 942 S. Spindleriana Ärzlin. (ein Baſtard S. oculata tigrina). — Die Stanhopien wachen willig in Durchbrochenen | Schalen und Töpfen, im Warmhauſe dicht unter Glas aufgehängt, in gewöhnlichem Orchideenkompoſt. Da ſie ihre Blüten nach unten entwickeln, iſt Sorge zu tragen, daß die Offnungen nicht durch Scherben und dergl. verſtopft ſind. Im Sommer bringt man ſie ins luftige Kalthaus oder hängt ſie an Baumäſten oder Veranden im Freien auf. Sie blühen willig, wenn man ihren Wachstumsverhältniſſen Rechnung trägt und ihnen im Sommer viel Waſſer verabreicht; im Winter wollen ſie dagegen trocken gehalten ſein. Sie ſind in unſeren Kulturen ſehr verbreitet, und wenn ſich ihre ſtark duftenden Blumen auch nicht lange halten, ſo ſind ſie doch durch lebhafte Farben und ſonderbare Formen allgemein empfehlenswert. Gattung 1071. (nach dem Biſchof Ant. Caballero y Gongora benannt). ſo geſtellt, Familie 197. Orchidaceae, Orchideen. G XXII 5. Getigerte San Göngora Ruiz et Pub., Gongora, G = XXII 5 Blüten durch eine ſtarke, nach innen hohle Biegung des Fruchtknotens daß die wagerechte Lippe über der bogig gekrümmten, ſeltener geraden Säule ſich befindet. Das mittlere der 3 äußeren Kronkelchblätter iſt abwärt- gerichtet oder mit der Spitze bogig-aufſteigend, oft der Säule ziemlich weit entlang angewachſen; die beiden ſeitlichen äußeren Kronkelchblätter ſind breiter und abſtehend oder zurückgeſchlagen. Die 2 inneren Kronkelchblätter ſind ſchmal, dem Säulengrunde angeheftet, abſtehend oder zurückgebogen. Die in den dünnen Säulenfuß übergehende, abſtehende oder aufſtrebende, genagelte Lippe beſteht aus dem hohlen, oft mit dünnen Hörnern oder Anhängſeln verſehenen Lippenfuß und dem von den Seiten ſtark zuſammengedrückten oder ſackartigen Vorderteil. Das übergeneigte Staubkölbchen enthält 2 eiförmige oder ſchmal-längliche Blütenſtaubmaſſen. Epiphytiſche Orchideen, deren ſehr kurze Stengel bald zu je einer 1—2blätterigen Luftknolle ſich verdicken, unter welcher ſich nur Blattſcheiden befinden. Blüten ziemlich groß, ziemlich lang geſtielt, in ſeitenſtändigen, langen, hängenden, locker vielblütigen Trauben. — 20 Arten, von Braſilien bis Mexiko. Z. B.: G. galenata Rehb fil. (syn. Acropera Loddigesii Lindl.), Blüten dunkelbraun, wohlriechend, im Herbſt, oft im Frühjahr nochmals. — G. quinquenervis Ruiz et Pav. (syn. G. maculata Lindl.), Blüten gelb, rot-gefleckt. Kultur im Lauwarmhauſe, in Töpfen oder aufgehängten Körben dicht unter Glas, leicht. Gattung 1072. Dendröbium 8, Baumwucherer, O XXII 5 (griechiſch: dendron — Baum, biein — leben: auf Bäumen ſchmarotzend). Die 2 ſeitlichen inneren Kronkelchblätter dem einen un⸗ paarigen äußeren ziemlich gleich. Lippe dem Säulenfuß beweglich angegliedert, in Form ſehr verſchieden, immer aber mit freien Seitenlappen. Griffelſäule kurz oder ſehr kurz, am Grunde oft in einen ziemlich langen Fuß fortgeſetzt. Das Staubkölbchen be⸗ deckelt, nach einer Berührung ſchwebende Stellung annehmend, mit 4 bisweilen paarweis zuſammenhängenden, wachsartigen Blüten— ſtaubmaſſen ohne Anhängſel. in einfachen Trauben, — 300 Arten, vorwiegend im tropiſchen Aſien. 2941. Dendröbium fimbriätum Hoolc., Ge— franſter Baumwucherer. Nepal. Scheinknollen be- blättert, aufrecht, verlängert-cylindriſch, unterhalb der Spitze die hängenden, prächtigen Blütentrauben ent- wickelnd. Blumen orangegelb, Lippe gegen den Rand hin dicht mit franſenähnlichen Haaren beſetzt. f. ocu- latum, Lippenſchlund mit blutrotem Fleck. — D. chry- sotis Rchb. fil., Anam; der vorigen naheſtehend; „Schein- knollen“ bis mannshoch, ſchlank, Blütentrauben 5 bis 6 Blumen tragend; Blumen goldgelb, Lippe ſtark-be⸗ wimpert mit 2 dunkelbraunen Flecken. — D. Dalhouseanum ZRoxb., Oſtindien; „Scheinknollen“ bis über meterlang, rötlich. Blüten in reichblumigen Trauben, groß. Kronkelchblätter blaßgelb, rot-geſäumt, mit 2 großen dunkelvioletten Flecken. — D. chry- santhum Wall., Oſtindien; „Scheinknollen“ bis meter— lang, hängend. Blütentrauben reichblumig, 12—15 Blumen bringend; Blüten dunkelgelb, rotbraun-ge— zeichnet; Lippe von gleicher Farbe, mit 2 dunkel- ſchwarzbraunen Flecken. Eine der wenigen Arten, welche auf den eben fertigen noch beblätterten Trieben blühen. — D. ochreatum Lindl. (syn. D. Cambrid- geanum Paxt.), Khaſia; Scheinknollen über fußlang, hängend; Kronkelchblätter goldfarben, Lippe mit dunkel- purpurnem Fleck. — D. aureum Zindl. (syn. D. hete- purpurn. — D. Wardianum Warn., Aſſam; knollen hängend, 60—90 cm lang; Blüten zu 2—3 en | Lippe orange, in der Färbung. — D. formosum Lindl., Sylhet; Epiphytiſche Orchideen, deren Stengelglieder entweder alle verlängert ſind und ſchlank bleiben, oder ſie ſchwellen, und zwar faſt ausnahmslos zu mehreren, luftknollenförmig an. (Blatt-) Achſeln gegen die Spitze der Stengel hin, oder ſonſt (falls eine ſolche vorhanden) auf der Luftknolle ſtehend. ſelten nur wenige oder gar nur einzeln, bisweilen ſcheinbar (nur bei oberflächlicher Betrachtung) endſtändig. Blütentragende Sproſſe in den oberen Blüten meiſt rocarpum Lindl.), Ceylon; Scheinknollen ſtielrund, hängend; Blüten in kurzen Trauben, zu 2— 3 en ſtehend, gelblichweiß; Lippe dunkelgoldgelb, rot-muanciert. 2942. Dendröbium noöbile Zindl., Edler Baumwucherer. China. Eine der beiten Arten mit mannigfachen Formen; Blüten gelb und weiß; Lippe gelb und weiß, mit großem dunkelroten Fleck. — D. superbum ZRehb. fil. (syn. D. macrophyllum Zindl.), Manila; Blütentrauben aufrecht; äußere Kronkelch— blätter gelb mit grün, innere weiß; Lippe grünlichgelb mit purpurn. Kommt in vielen Formen vor. — D. Pierardi Roxb., Oſtindien. Scheinknollen dünn, hängend; Blüten weißlich, zart. — D. Falconeri Hook., Himalaja; Stengel lang, hängend, mit ange— ſchwollenen Knoten; Blumen groß, zahlreich an den nackten Stengeln, weiß und zart-roſa mit dunkelpur⸗ purnen Spitzen; Lippengrund dunkelpurpurn, dann goldgelb mit gelblichweißem Lippenſaum, Spitze dunkel- Schein⸗ ſtehend, zahlreich; Kronkelchblätter weiß, beiderſeits hochrot-gefleckt. lila-fleckig; Variiert Scheinknollen fußhoch, Blattſcheiden ſtark ſchwarz— behaart. Blütentrauben faſt an der Spitze der Scheinknollen. Blüten groß, Kronkelchblätter weiß, Lippe weiß mit gelber Mitte. — D. Jamesianum Rchb. fil., Birma; dem D. formosum ähnlich, mit ſchwarz⸗behaarten Blattſcheiden; Blüten reinweiß mit zinnoberrot⸗gefleckter Lippe. — D. infundibulum Reh b. fil., Blattſcheiden ſtark ſchwarz-behaart; Blumen ſehr groß, dem D. formosum ähnlich, aber größer, weiß; Lippe mit gelber Mitte. 2943. Dendröbinm speciösum Sm., Prächtiger Dendrobium densiflorum. Baumwucherer. Neu⸗Holland. Scheinknollen ſtark, länglich⸗walzenförmig. Blumen in fußlangen Trauben, Gattung 1071. Göngora bis Gattung 1075. Scuticäria. Fr. 2941-2944. 943 50-60 an Zahl, goldgelb, Lippe mit dunkelbraun— roten Punkten; Blütenſtiele weiß. — D. Phalaenopsis Fitzgerald, Queensland; Blütentrauben groß, 15 blu— mig; Blumen 6—7 em im Durchmeſſer, weiß; Lippe weiß, mit purpurnem Fleck. — D. densiflorum Wall, (syn. D. thyrsiflorum Rchb. id.), Nepal; Scheinknollen fußlang; Blütentrauben reichblumig, dicht. Blüten prachtvoll goldgelb, dicht-ſammethaarig. — D. Farmeri Pal., Oſtindien; dem D. densiflorum ähnlich; Blüten zart⸗gelblichroſa, Lippen gelb. Blüht im Frühjahr. — D. Brymerianum Reh. fil., Traube armblumig; Blumen dunkelgelb, groß; Lippe breit, mit zahlreichen langen Wimpern an den Rändern; ſie iſt von ſehr intereſſantem Ausſehen. — D. lituiflorum Zindl., Oſt⸗ indien; Scheinknollen lang, überhängend; Blumen paarweis, geſättigt-violettrot, mit tiefpurpurnem Augen- fleck und gelblicher Lippe. f. Freemanii Rehb V., Blumenblätter länger und ſchmäler, lilaroſa, nach dem Grunde zu weißlich, hat ähnlichen Augenfleck und weiße Lippe. — D. Findlayanum HR. fil., Birma; Kron— kelchblätter weiß, an den Spitzen purpurviolett; Lippe gelb, am Grunde purpurviolett. — Verwendung und Kultur. Die Dendrobien gehören mit zu den ſchönſten und ſehr dankbar blühenden Orchideen des temperierten und Warmhauſes; auch für Zimmerkultur ſind ſie ſehr geeignet. Manche Arten behalten ihr Laub das ganze Jahr hindurch, viele werfen dasſelbe ab. Die Arten mit hängenden langen Scheinknollen kultiviert man in Körben, dicht unter Glas aufgehängt; diejenigen mit kurzen Scheinknollen in Körben oder Töpfen. In der Wachstums- und Blütezeit gebe man reichlich Waſſer und erhöhe die Temperatur; während der Ruhezeit halte man ſie trocken. Die Arten Neu-Hollands, z. B. D. speciosum, halte man im temperierten Haufe bei + 6 bis 10% . Erdmiſchung: gewöhnlicher Orchideenkompoſt. Gattung 1073. Cirrhopetalum Zinat., Rankenkrone, Gr XXII 5 (griechiſch: cirrhos — Ranke; petälon — Kronblatt). Unpaariges der 3 äußeren Kronkelchblätter frei; die beiden ſeitlichen viel länger, mit breitem Grunde dann der ganzen Länge des Säulenfußes angewachſen und ſo gedreht, daß die Außenränder einander zugekehrt und verklebt ſind, während zwiſchen beiden am Grunde eine offene Stelle bleibt. Die 2 ſeitlichen inneren Kronkelchblätter viel kürzer und oft bewimpert. Lippe ganz, zungenförmig, gewölbt, oft bogig abwärtsgekrümmt. Säule kurz, am Grunde in einen Fuß fortgeführt, oben 2flügelig. Das Staubkölbchen nach unten ſich öffnend, plattgedrückt-halbkugelig, bedeckelt, ohne Anhängſel und abfallend. Blütenſtaubmaſſen 4, oft paarweis verwachſen und dann anſcheinend nur 2. Krautige Pflanzen mit kriechendem Stengel oder Grundſtamm und wurzelntreibend. Die Luftknollen in den Achſeln der Blattſcheiden an der Spitze Iblätterig. Blütenſchäfte nur von Blattſcheiden geſtützt, neben den Luftknollen. Blüten meiſt anſehnlich, in doldiger Traube an der Spitze des Blütenſtiels, ſeltener faſt kopfig. — 30 Arten, in Oſtindien und dem Malayiſchen Archipel. Z. B.: C. cornutum Lindl., gelb mit rot und purpurviolett. — C. Cumingii Lindl., ſchön purpurrot. — C. Medusae Lindl., Blüten klein, untere 2 Kronkelchblätter faden— förmig verlängert, der Blütenſtand einem Meduſenhaupte ähnelnd. — C. Thouarsii Lindl., eigentümliche Art, die Riſpen oder Dolden mit ſchuhförmigen, graulichen Blüten. Alle ſind ſelten; Kultur im Warmhauſe in Töpfen oder an Klötzen. Gattung 1074. Maxilläria Ruiz et Pav., Kiunbackenorche, = XXII 5 (lat.: maxilla — Kinnlade). Blüten ohne Sporn. Die 3 äußeren Kronkelchblätter faſt gleich, untereinander frei: die beiden ſeitlichen am Grunde dem Säulenfuße angewachſen und dort ein deutliches Kinn bildend, aber nicht röhrig-zuſammengeneigt. Die beiden ſeit— lichen inneren Kronkelchblätter den äußeren ähnlich oder bisweilen etwas ſchmäler. Lippe am Grunde ohne Nagel!, 3lappig, mit aufrechten Seitenlappen; Mittellappen eirund-länglich, abſtehend, dem Säulenfuß in einer Querlinie leicht beweglich angegliedert und oberwärts mit Längsſchwielen. Säule dick, ſtielrund, ungeflügelt, vorn hohl. Das Staublkölbchen endſtändig, bedeckelt, kegel- oder halbkugelförmig, oft weichhaarig, 4 eiförmige, paarweis aufeinanderliegende, wachsartige Blütenſtaubmaſſen (an einem quer- verbreiterten, ſchuppenförmigen, klebrigen Stielchen ſitzend) enthaltend. Epiphytiſche Orchideen verſchiedener Geſtalt, immer aber ent— ſpringt der ſtets Iblütige Blütenſtengel aus einer tieferen Blattachſel oder Blattſcheide als der junge Laubſproß desſelben Wachstumsjahres. Blätter lederig, dünn oder faſt fleiſchig. Blüten groß oder mittelgroß. — 100 tropiſche amerikaniſche Arten. 2944. Maxilläria setigera Lindl. (syn. M. leptosepala Hoolc.), Vorſtige Kinnbackenorche. Kolumbien. Blumen groß, gelblichweiß; Lippe weiß, in der Mitte gelb, die ſeitlichen Zähne purpurn-geadert. — M. picta Lindl., Braſilien; Kronkelchblätter außen blaßgelb, ſchön purpurn⸗gefleckt, innen dottergelb; Lippe blaßgelb, purpurn⸗gefleckt. — M. luteo-alba Zendl., Kolumbien; Kronkelchblätter weiß; Lippe am Grunde weiß, in der Mitte gelb, an den Seiten dunkelpurpurn. — M. venusta Lindl. et Rehb. fil., Blumen groß, nickend, weiß; Lippe gelblich mit 2 roten Flecken. — Obige Arten ſind auch für allgemeinere Kultur empfehlenswert. Kultur in Töpfen im temperierten Hauſe leicht; Blüten meiſt klein, aber willig erſcheinend. Gattung 1075. Seuticäria Lindl., Peitſchenorche, G XXII 5 (lat.: seutica — Peitſchenriemen; wegen der ſehr langen, ſtielrunden „Blätter“ ). jedoch: Blütenſtaubmaſſen auf einem quer verbreiterten, an beiden Enden in 2 Spitzen auslaufenden Träger (Stielchen). Wie bei Maxillaria die Lippe nicht mit Nagel, ſonſt Epiphy⸗ x 944 Familie 197. Orchidaceae, Orchideen. Or XXII 5. tiſche Orchideen mit ſehr kurzen, aus einem ſehr kurzen, verzweigten, kriechenden oder hängenden Grundſtamm entſtehenden 1blätterigen Stengeln, an deren Grunde nur wenige Blattſcheiden ſitzen. Jeder Sproß mit einem ſehr (80 —125 cm) langen, peitſchenförmigen, fleiſchigen, ſtielrunden, oft gefurchten „Blatte“. Blütenſtiele ſeitlich der Stengel 1-2 blütig. — 2 ſüdamerikaniſche Arten: S. Hadwenii Benth. und die häufiger kultivierte 8. Steelii Lindl., Kronkelchblätter gelb, mit großen braunen Flecken; Lippe groß, gelb mit braunroten Strichen und Flecken. Kultur im Warmhauſe (dicht unter Glas) an Holzklötzen mit Sphagnummoos, nach unten gerichtet. [(Gtg. Ornithidium Salisb. iſt von Maxillaria und Scuticaria durch die deutlich-genagelte oder dem Säulengrunde etwas angewachſene (in dieſem Falle alſo nicht leichtbewegliche) Lippe verfchieden.] Gattung 1076. Cymbidium Sw., Kahnorche, O = XXII 5 (griechiſch: kymbos — Höhlung, kymbe — Kahn; hohle Lippe). Außere 3 Kronkelchblätter und die 2 ſeitlichen inneren faſt gleich, alle abſtehend. Lippe am Grunde der Säule ziemlich beweglich angegliedert, aufrecht, am Grunde hohl, mit ziemlich breiten, aufrechten, die Säule locker umhüllenden Seitenlappen; Mittellappen abſtehend, vorgeſtreckt oder zurückgekrümmt, ungeteilt, oben oft mit (2) Längs⸗ leiſten. Griffelſäule ziemlich lang, ſtielrund, etwas gekrümmt, ohne Fuß. Staubkölbchen ſehr gewölbt oder breit-halbkugelig, mit 2 faſt kugeligen, breitlichen, tiefgefurchten, wachsartigen Blütenſtaubmaſſen an einem gemeinſamen, der Quere nach verbreiterten Stiel. Epiphytiſche Orchideen. Stengel beblättert, kurz, mit Blattſcheiden bedeckt, mehr oder weniger einer Luftknolle gleich. Blätter oft ſehr lang, riemenförmig, lederig, mit hervortretenden Nerven, oder kürzer und mehr fleiſchig. Blütentrauben lang, aus den tieferen Blattſcheidenachſeln entſpringend, meiſt einfach. — 30 Arten, zumeiſt in Oſtindien. 2945. Cymbidium gigantéum Wall., Rieſige Kahnorche. Nepal. Blätter zweizeilig, ſchwertförmig, etwa 75 cm lang; Blütenſchaft wurzelſtändig, 60 bis 90 cm hoch, eine endſtändige Traube bildend. Blumen 8—9 em im Durchmeſſer, grün und braunzgeftreift ; Lippe gelb, rot-gefleckt. Blüht im Winter. — C. eburneum im Sommer. — C. Mastersii Lindl., Oſtindien; Blüten weiß mit gelbem Lippenfleck. Blüht im Winter. — C. Lowianum ZRehb. fü., Birma; ähnlich dem C. giganteum, Blumen jedoch größer, grünlichweiß, Spitze der Lippe braun. Weniger ſchöne aber in den Gärten häufige Arten Lindl., Oſtindien; Blätter ſchmal-linealiſch, zweizeilig bis 60 em lang. Blüten ſehr groß, reinweiß; Lippe reinweiß mit gelbem Fleck. Blütenſchaft aufrecht, ca. 15 em hoch. Blüht im Frühjahr. — C. pendulum Sw., Blütentrauben hängend, 30—60 cm lang; Kron— kelchblätter braun; Lippe rot, meiß-geftreift. Blüht ſind noch C. aloifolium Sw., Japan, und C. ensifolium Sw., aus China. — Sie gedeihen am beſten in breiten, tiefen Töpfen, in gewöhnlichem Orchideen-Kompoſt, je nach der Art im Warmhauſe oder temperiert gehalten. ö Gattung 1077. Grammatophylium I., Schriftblatt, = XXII 5 (griechiſch: gramma — Strich, Schrift; phyllon — Blatt; Blätter nervig). Wie Cymbidium, nur: Große Pflanzen mit ſchlanken, mehr oder weniger fleiſchigen, vielblätterigen, ſeltener kurzen und wenigblätterigen Stengeln. Blätter zweizeilig, oft ſehr lang, lederig, nervig. Blütenſchäfte ſeitlich vom Stengelgrunde entſtehend, lang, einfach, blattlos, eine lockere Traube an— ſehnlicher, bisweilen großer und fleiſchiger Blüten tragend. Das Staubkölbchen mit 2 faſt zweiteiligen auf 2 Auswüchſen des kleinen Stielchens ſitzenden Blütenſtaubmaſſen. — 4 Arten, im Malayiſchen Archipel. Z. B.: G. speciosum BI., bis 3 m hoch, der vielblütige Schaft fingerdick, bis 1¾ m hoch. — G. Ellisii Lindl., mit gelben, braun-geſtreiften Blüten iſt viel kleiner. Warmhaus. Gattung 1078. Warscewiczélla Renb. fi, Warscewiczielle, O = XXII 5 (nach dem polniſchen Reiſenden und Botaniker J. v. Warscewiez benannt). Außere und die 2 ſeitlichen inneren Kronkelchblätter ziemlich gleich; die 2 ſeitlichen äußeren am Grunde ein Kinn bildend. Lippe dem Säulenfuße beweglich angegliedert, oft ſehr breit, unten nur ſehr kurz genagelt, etwas 2—5lappig, mit aufrechten Seitenlappen und einem nicht gefranſten, der Quere nach frei auf dem Mittellappen liegenden Schwielenbogen, der unterſeits dicht mit der Lippe verbunden iſt. Staubkölbchen mit 4 paarweis aufeinanderliegenden Blütenſtaubmaſſen auf länglich-Heckigem, durch einen holzigen Mittelſtrang verſtärktem Stielchen. Säule verlängert, alſo ſchlank. Epiphytiſche Orchideen mit ſehr ſchlanken Stämmen, meiſt ganz knollenlos, oder mit kleinen Schuppen tragenden Knöllchen am Ende des Sproſſes. Blätter mehrere, gegliedert, oft breit. Der 1blütige Blütenſtiel entſpringt einer höheren Blattachſel als der neue Laubſproß. Blüten groß. — 10 Arten, in Peru und Kolumbien. Z. B.: W. discolor Rchb. fil., weiß mit purpurviolett. — W. candida ERchb. fil., weiß, Lippe zart-roſa⸗ſchattiert und mit roſa Mitte. — W. marginata Rehb. fl., Blüten groß, weiß; Lippe weiß, rot-geadert. Kultur im Lauwarmhauſe in Töpfen mit guter Scherben— einlage; keine eigentliche Ruhezeit. Gtg. Pescatörea Rchb. fil. iſt durch maſſiven, dem Kronlappen nicht frei aufliegenden Schwielenbogen und durch die deutlich-genagelte Lippe zu unterſcheiden; z. B. P. Klabochorum Echb. fil., Blüten einzelnſtehend, langſtielig, weiß, mit dunkel⸗ karminviolett; Lippe weißgrundig, mit 18 dunkelkarminroten Strahlen geſchmückt, außerdem mit borſtigen Auswüchſen. Iſt ſehr empfehlenswert. Kultur bei + 17 bis 20% C. in weiten Töpfen; beim Verpflanzen der Ballen möglichſt verkleinern und ſchlechte Wurzeln entfernen. — Gtg. Böllea Rehb. fl. hat keine ſchlanke, ſondern eine nachenförmig-ausgehöhlte Griffelſäule; z. B.: B. coelestis Rehb. fil., Kolumbien, mit 1blütigen Blütenſchäften: Blüten 8—9 em breit; Kronkelchblätter ſchieferblau, mit breiten violetten Flecken und gelbgrüner Spitze; Lippe gelb oder rötlichviolett auf hellerem Grunde. Kultur in Töpfen oder Schalen an ſchattiger Stelle im Warmhauſe, aber doch dicht unter Glas. Keine Ruhezeit, viel ſpritzen. — Gtg. Huntleya Batem. hat eine Lippe mit gefranſtem Schwielenbogen, wodurch ſie von allen obigen verſchieden iſt; z. B.: H. Meleagris Lindl., Braſilien; Blüten groß, feurig-gelbbraun bis goldgelb, gefleckt; Lippe weiß, gelb- und rot-bemalt. Kultur wie Bollea. Gattung 1079. Trichopilia Lindi, Haarhütchen, = XXII 5 (griechiſch: thrix, Genet. trichos — Haar, pilos — Hut). Blüten nicht geſpornt. Außere 3 Kronblätter und die 2 ſeitlichen inneren faſt gleich, frei, ſchmal, aufrecht-abſtehend. Lippe mit dem unteren Teile (dem Nagel) um die Säule gerollt; ihre Fläche abſtehend, die Seitenlappen zuſammenneigend oder mit dem welligen Mittellappen gleichlaufend. Säule an der Spitze der Narbe jederſeits mit einem Ohrchen oder Zähnchen. Das Staubkölbchen zwiſchen der Staubkölbchenhöhle bedeckelt, mit 2 verkehrteiförmig⸗ länglichen Blütenſtaubmaſſen. Epiphytiſche Kräuter; Luftknollen meiſt abgeplattet, am Grunde von trockenen Blatt⸗ ſcheiden umgeben, an der Spitze 1blätterig. Das Blatt fleiſchig, aufrecht, am Grunde zuſammengefaltet. Blütenſchäfte aus dem Grundſtamm, kurz, blattlos, mit wenigen Blattſcheiden, 1—2=, ſeltener 3—5 blütig. Blüten anſehnlich, oft mit gedrehten äußeren Kronkelchblättern. — 18 Arten, in Süd-, Centralamerika und Mexiko. 2946. Trichopilia suavis Lindl., Angenehmes Lippe weiß, violett-gefledt. Blüht im Frühjahr; tft Haarhütchen. Central⸗Amerika. Scheinknollen und ſehr wohlriechend. — T. marginata Henfr., Central⸗ Blätter dem Odontoglossum grande ähnlich. Blüten | Amerika; Blumen einzeln auf kurzen Schäften, groß; in hängenden Trauben, groß. Kronkelchblätter weiß, Kronkelchblätter breit-lanzettlich, gedreht, weißlichgrün, Gattung 1076. Cymbidium bis Gattung 1080. Odontoglössum. Fr. 2945 — 2950. 945 purpurn⸗nuanciert; Lippe groß, am Rande wellig, Sehr empfehlenswerte Pflanzen. Sie gedeihen innen lebhaft⸗karmeſin. — T. tortilis Zindl., Mexiko; | gut im temperierten Haufe in Töpfen, hoch gepflanzt. Kronkelchblätter braun und hellgelb; Lippe weiß mit Mit der Bewäſſerung muß man ſehr vorſichtig ſein, roten Punkten. Blüht faſt zu allen Jahreszeiten und da die Wurzeln gegen übermäßige Feuchtigkeit empfind- hält ſich 2—3 Wochen. Blütenſtand 1—3blütig. — lich find. Gattung 1080. Odontoglössum Z. B. et Kt., Zahnzunge, Gr XXII 5 (griechiſch: odous, Genet. odontos — Zahn; glössa — Zunge; Lippe genagelt, ihr Flächengrund kammartig). Äußere 3 Kronkelchblätter faſt gleich, abſtehend, frei oder die ſeitlichen am Grunde ſehr kurz verwachſen, lanzett oder länglich, ſeltener eirund. Die 2 ſeitlichen inneren den äußeren ähnlich oder etwas breiter. Die Lippe an ihrem Grunde mit der Säule parallel aufſteigend und der— ſelben oft ſehr kurz angewachſen; ihr Mittellappen (Lippenfläche) abſtehend und meiſtens oberſeits der Länge nach ſchwielig oder mit Kammleiſten. Säule ziemlich lang, gegen die Mitte hin ſchmäler werdend, an der Spitze oft häutig verbreitert, nicht oder nur kurz— geſchnäbelt Narbe der Säule genähert. Das Staublkölbchen bedeckelt, wagerecht oder ſtark übergeneigt, mit 2 Blütenſtaubmaſſen auf ſchmalem Stiel an ſchmaler Klebmaſſe. Epiphytiſche Orchideen mit abgekürzten Stengeln, an deren Ende, zwiſchen den Blatt— ſcheiden, Luftknollen mit 1—2 Blättern entſtehen. Blätter unter der Luftknolle wenige, zweizeilig, lederig oder fleiſchig. Blüten anſehnlich, auf einem unterhalb der Luftknolle entſpringenden Schaft. — 100 Arten der Gebirge des tropiſchen Amerikas. [Gtg. Aspäsia Lindl., iſt von Odontoglossum und den folgenden Gattungen 1081—1084 verſchieden durch: Lippe mit dem Säulenfuße ſo hoch verwachſen, daß ihre geigenförmige, breite Platte ſich erſt von der Säulenmitte an frei ausbreitet; unterhalb der Platte kein Lippenſaum. Z. B.: A. lunata Lindl., Braſilien; Blüten zu 1—2 en, grün, braunrot⸗-gefleckt; Lippe weißgelblich, blaugrün— ſchattiert, mit einem aus bläulichen Flecken gebildeten Querbande. Kultur ähnlich wie Gtg. 1083, Miltonia.) 2947. Odontoglössum erispum Lindl. (syn. blätter braunrot-getigert; Lippe weiß mit rotbraunem O. Alexandrae Batem.), Krauſe Zahnzunge. Ko⸗ | Vorderſtück. Blüht im Frühjahr. — O. Hallii Lindl., lumbien. Prachtvolle Art, beſonders auch für Schnitt- Blumen groß, gelbbraun-gefleckt; Lippe weiß, braun— zwecke geeignet; wird jährlich in großen Maſſen ein- gefleckt. — O. bietoniense Lindl., Riſpe 10—15 blütig. geführt. Blütenſchaft riſpig; innere Kronkelchblätter Kronkelchblätter auf grüngelbem Grunde braun-gefleckt breit, am Rande ſehr gezackt; äußere breit, etwas und -gebändert; Lippe roſenrot oder weiß. Blüht wellig; Lippe keilförmig, an der Spitze wellig, fafſt im Herbſt. — O. hastilabium Lindl., Riſpe vielblumig. gedreht. Variiert ungemein in der Färbung von Kronkelchblätter blaßgelb, innen bis über die Mitte reinſtem weiß mit goldbraunen Flecken bis lilarot mit rotbraun-bandiert; Lippe am Grunde blutrot. Blüht helleren oder dunkleren Flecken. Es wird nach den im Sommer. — O. eitrosmum Zöndl., Blumen Blütenfärbungen bereits eine große Reihe Sorten milchweiß mit violetter Unterlippe. — O0. Rossii unterſchieden. Jedenfalls eine der wertvollſten Orchideen Zindl., äußere Kronkelchblätter weißlich mit gelblichen von großer Blühwilligkeit. — O. Pescatorei Lindl., Flecken; innere roſa, braun-gefleckt; Lippe breit, wellig, Scheinknollen oval, leicht-gerippt; Blumen in aufrechter, weiß mit gelb. — O. Cervantesii Llave et Lex., vielblumiger Riſpe, 5 em im Durchmeſſer. Kronkelch- | Blumen weiß, nach innen zart-roſa-gezeichnet. blätter weiß mit leicht⸗roſa; Lippe weiß, roſa und 2949. Odontoglössum odorätum Zindl., Wohl- ö . gelb. Blüht im Frühjahr. — O. eirrhosum Lindl., riechende Za nzunge. Sierra Nevada. Blumen Riſpen ſehr reichblumig. Farbe der Blumen milchweiß, matt 9p Blüht im Winter. — mit dunkelpurpurvioletten Flecken, hinterer Lippenteil 0. concolor Hook., Braſilien; Kronkelchblätter grün- gelblichweiß mit purpurvioletten, ſtrahlenförmigen lichgelb; Lippe ſehr groß, faſt quadratiſch, vorn aus- Linien. — O. luteo-purpureum Lindl., Kronkelch- gerandet, ſchwefelgelb. — O. cordatum Lindl., Mexiko; blätter rotbraun, nur an der Spitze gelb; Lippe weiß äußere Kronkelchblätter dunkelbraun mit gelben Quer— mit gelber Schwiele und braunrotem Fleck im bändern am Grunde; innere grünlichgelb mit braun— Centrum., Variiert ſehr in der Färbung. — 0. glo- roten Flecken; Lippe weiß, mit braunroter Spitze. — e Lindi. Blumen in veräſtelten Trauben, 0. maculatum Lindl., äußere Kronkelchblätter dunfel- milchweiß und rotbraun⸗gefleckt. Färbung verſchieden. gelb, auch braun-gefleckt und -bandiert; innere von 2948. Odontoglössum triumphans Lindl., gleicher Farbe aber regelmäßiger gezeichnet; Lippe gelb mit rötlichen Flecken. — O. membranaceum Lindl., Blumen weiß, am Grunde mit wagerechten, roten Flecken gezeichnet. — O. Inslayi Lindl., ähnelt dem O. grande; Kronkelchblätter gelb, breit, braun— gefleckt und-gebändert; Lippe dunkelgelb mit purpurnen oder braunen Randflecken. 2950. Odontoglössum grande Lindl., Große Zahnzunge. Guatemala. Blütezeit: Oktober und Anfang November. — Außere Kronkelchblätter lanzett— lich, die ſeitlichen ſichelförmig; innere länglich, ſtumpf— lich, breiter und wellig; Lippe rundlich, am Grunde geöhrt, zweimal kürzer als die Kronkelchblätter, deren äußere auf weißlichem Grunde mit breiten, unregel— mäßigen, braunen Querbändern; deren innere in der oberen Hälfte gelb, in der unteren rotbraun, am Rande gelb-gefleckt; Lippe weißlich, mit braunen, konzentriſchen Flecken, ihr Rand ähnlich gefleckt, ihr Nagel braun; Höcker gelb und karmeſin. O. grande iſt eine der empfehlenswerteſten Orchi— Odontoglossum Rossii. deen für den Handelsgärtner! Als blühende Pflanze | iſt fie ſehr wirkungsvoll, die Blumen find von langer Triumphierende Zahnzunge. Kolumbien. Blumen⸗ Haltbarkeit und zu den verſchiedenartigſten Binde— Vilmorin. Dritte Auflage. 60 946 zwecken zu verwenden. Außerdem läßt ſich dieſe Art mit gutem Erfolge im Zimmer kultivieren. Alle 2 Jahre pflanzt man O. grande in eine ſehr nahr— hafte Torferde mit Sphagnum und Holkzkohlenſtück— chen um, in Schalen oder Töpfe mit guter Scherben— einlage. Nach der Blüte läßt man die Pflanzen ruhen und giebt ihnen im Frühjahr bei Entwickelung des * n + 3 + Familie 197. Orchidaceae, Orchideen. Or XXII 5. bei reichlicherer Bewäſſerung. Im Winter genügen + 10 bis 120 C. — Kultur aller Arten wie O. grande; gewöhnlich werden ſie zu warm gehalten. Faſt alle gedeihen willig in Töpfen; auch zur Blockkultur ſind ſie geeignet; ſie ſind ferner gute Zimmerpflanzen. Licht, Luft und gute Bewäſſerung in der Triebzeit, Trockenhalten während neuen Triebes eine erhöhte Temperatur (- 15 bis 19.) der Ruhezeit find die Hauptbedingungen. Gattung 1081. Gomézia R. Br., Gomezie, O XXII 5 (nach dem portug. Marinearzt Bernh. Ant. Gomez benannt). der Lippe oft ſehr abſtehend, genähert oder weit hinauf verwachſen. der halbſtielrunden, geraden und ſchmalen Säule umfaſſend, dann abwärtsgekrümmt. Blätter länglich oder verlängert, in einen ziemlich breiten Blattſtiel zuſammengezogen. Wie Odontoglossum; die 2 ſeitlichen äußeren Kronkelchblätter unter Lippe ſtets ungeſpornt, mit 2 Längsſchwielen, den Grund Säule ohne der Lippenplatte aufliegende Flügel. Blüten in reichblütiger Traube. — 7 Arten, in Braſilien. Z. B.: G. planifolia Klotzsch, Blüten gelb. Kultur im Warmhauſe in Töpfen mit durchbrochenen Seiten, oder an Holzklötzen. Gattung 1082. Brässia Lindl., Braſſie, © XXII 5 (nach dem Pflauzenſammler W. Braß benannt). Außere 3 Kronkelchblätter frei, abſtehend, ſchmal, langzugeſpitzt oder geſchwänzt, gleich oder die ſeitlichen länger. Die 2 ſeitlichen inneren Kronkelchblätter dem unpaarigen äußeren ähnlich oder kleiner. Lippe kürzer als die äußeren Kronkelchblätter, vom Grunde der Säule an abſtehend und dem unpaarigen äußeren Kronkelchblatt unähnlich, un- geſpornt, flach, breit, ungeteilt oder geigenförmig, oberſeits mit 2 Längsſchwielen und vielen Warzen. flügelt. Das Staubkölbchen 1fächerig, mit 2 wachsartigen, verkehrt-eiförmigen Blütenſtaubmaſſen. Säule kurz, oben nicht ge= Wuchs wie vorige Gattungen. Blüten mit bisweilen ſehr langen äußeren Kronkelchblättern, in lockerer Traube. — 20 Arten, von Braſilien bis Mexiko. 2951. Brässia verrucösa Lindl., Warzige Braffie. Guatemala. Blütezeit: Mai, Juni. — Kronkelchblätter lang- und ſchmal-ausgezogen, blaßgrün; Lippe weiß, mit grünen Flecken. Blüht reich. — B. brachiata Zindl., Blüten grünlichgelb, bräunlich- und grün⸗gefleckt, doppelt jo groß als bei voriger. — B. Keiliana Rehb. fil., Blütentrauben 4—8 blumig. Kron— kelchblätter anfangs gelbbraun, ſpäter rotbraun; Lippe goldgelb, mit braunroten Flecken am Grunde. — B. Wag- neri Rehb. fü., Blütentraube fußlang; Blumen hell— grün, am Grunde ſchwarzbraun; Lippe ſchwarz⸗gefleckt. Es ſind dankbare Orchideen, deren Blütentrauben einen guten Werkſtoff für die Binderei geben und von langer Dauer ſind. Kultur im Warmhauſe in Töpfen in gewöhnlichem Orchideenkompoſt. Während der Triebzeit gebe man viel Waſſer; während der Ruhe bewahre man die Scheinknollen nur vor dem Ein— ſchrumpfen. Gattung 1083. Miltönia Lal., Miltonie, Or XXII 5 (nach dem engliſchen Dichter John Milton, * 1608, + 1674, benannt). Außere Kronkelchblätter ſowie die 2 ſeitlichen inneren faſt gleich, aber nicht ſehr lang und ſchmal, alle mit der meiſt am Grunde der Säule ſitzenden, ungeteilten oder am Grunde pfeilförmigen, großen, oberſeits mit kurzen Schwielen verſehenen Lippe flach ausgebreitet. Blüten anſehnlich, ziemlich lang geſtielt. — 17 Arten, Braſilien bis Mexiko. Blütenſchäfte einfach, ſtark, 1—2 oder locker-mehrblütig. 2952. Miltonia spectäbilis Zindl., An ſehnliche MWiltonie. Braſilien. Blumen einzeln; Kronkelch— blätter grünlichweiß; Lippe groß, purpurviolett. Blüht im Sommer. k. Moreliana Aenfr. hat prächtige, dunkellilafarbige Blumen. — M. Clowesii Zindl., Blumen zu 5—8 auf ſeitenſtändigen Schäften, groß. Kronkelchblätter gelb mit rotbraunen Flecken; Lippe Blüht im Herbſt. — ſten Orchideen, blätter olivenfarbig; Lippe weiß mit einzelnen Purpur⸗ weiß mit purpurnem Anhauch. 5 M. anceps Rchb. fil., Blütenſtiel einblumig; Kronkelch— ſtreifen und Flecken, am Grunde behaart. — M. can— dida Zindl., Kronkelchblätter gelb und braun; Lippe reinweiß mit gelber Zeichnung. Blüht im Sommer. — M. Regnellii Rchb. Al., Blütenſchaft gewöhnlich dreiblumig; Blumen groß; Kronkelchblätter weiß; Lippe blaupurpurn. Blüht im Herbſt. 2953. Miltönia cuneäta Lindl., Keilſörmige Miltonie. Braſilien. Blumen groß. Kronkelchblätter tiefkaſtanienbraun mit gelben Spitzen, mehr oder weniger gelbrandig und mit gelben Querbinden; Lippe rein⸗ weiß, am Grunde violett-gefleckt. Hält ſich ca. 6 Wochen und blüht im Februar. — M. Warscewiczii Rchb. Al., Peru; Blumenſchaft dünn, geneigt; Blumen ſehr zahl⸗ reich, an der veräſtelten Riſpe ſtehend. Kronkelchblätter blaßrotbraun, an den Spitzen gelb; Lippe von gleicher Farbe mit breitem, weißem Rande; Discus roſa, mit einem breiten, gelbbraunen Fleck in der Mitte und einem halbrunden, weißen Fleck am Grunde. Verlangt kühlere Temperatur. — M. flavescens Lindl. (syn. Säule kurz, an der Spitze oder vorn 2öhrig oder 2flügelig. Cyrtochilum flavescens Lindl.), Braſilien. Blumen⸗ blätter und Lippe gelb, letztere fein rotbraun-punktiert. Blütenſchaft 5—8 blumig. 2954. Miltönia vexilläria Benth. (syn. Odonto- glossum vexillarium Achb. fl.), Fahnen-Miltonie. Kolumbien. 3 Eine der aus- / gezeichnet- IN Er beſonders auch für Schnitt- zwecke. Blu⸗ men etwa 10 em im Durch⸗ meſſer, in 4 bis 11 blumigen „Trauben. Außere Kron⸗ kelchblätter blaßroſa, in- nere tiefroſa mit breitem, weißem Rande; Lippe ſehr groß, zweilap⸗ x 75808 0 Fahnen⸗Miltonie. Fleck auf jedem Lappen, und gelben, rot-geitrichelten Flecken am Grunde. Die Blumen halten ſich 14 Tage lang. Die Kultur weicht von der der übrigen Miltonien | jcheinen. Kronkelchblätter zart-weiß, die inneren am ab. Nach dem Verblühen im Sommer pflanze man Grunde purpurrot; Lippe zart⸗weiß, am Grunde gelb. ſie in Töpfe mit hoher Scherbeneinlage ziemlich tief Variiert in der Färbung. um und halte ſie halbſchattig und luftig, bei — 15 C. Kultur dieſer ebenfalls prächtigen Art in Körben. Im Winter genügen + 10 bis 12% . Sie liebt Luft- Man laſſe die Rhizome frei, begieße mäßig, ſorge für feuchtigkeit und von November bis Februar Ruhe. „Im feuchte Luft und Schutz vor direkten Sonnenſtrahlen. März beim Erſcheinen der Blütentriebe begiege man Im Winter + 10 bis 12° ., im Sommer 4 12 ſtärker. Sie wird bei zu hoher Wärme leicht von bis 150 C. — Gattung 1081. Gomézia bis Gattung 1084. Oncidium. Nr. 2951 2958. 947 Ungeziefer befallen; in ſolchen Fällen tauche man ſie Alle Miltonien ſind empfehlenswert. Man in einen Aufguß von Tabacksblättern, denn gegen zieht ſie in Töpfen, Körben und an Klötzen im Warm— Räuchern iſt ſie empfindlich. hauſe bei + 15 bis 199 C. im Winter. Man ſei 2955. Miltönia Roezlii Denth. (syn. Odonto- beſonders im Begießen vorſichtig, da ſonſt Scheinknollen glossum Roezlii Rc. fil.) Rözls Wiltonie. und Blätter leicht gelb werden. M. vexillaria und Kolumbien. Blüten zu 2—5 an dünnen Schäften, M. Roezlii werden kühler behandelt. welche an je einer ſtarken Scheinknolle zu zweien er⸗ Gattung 1084. Oncidium 8, Schwielenorche, O XXII 5 (griechiſch: onkos — Wulſt; Lippen-Oberſeite warzig oder ſchwielig). Außere und innere Kronkelchblätter nicht ſehr lang und ſchmal; die beiden ſeitlichen äußeren dem mittleren äußeren meiſtens ziemlich gleich, frei oder teilweis verwachſen. Die 2 ſeitlichen inneren Kronkelchblätter den äußeren ähnlich oder verſchieden geſtaltet. Die Lippe iſt ſehr verſchieden geſtaltet, ſie iſt meiſt das größte, bis— weilen aber auch das kleinſte der Kronkelchblätter; ſie iſt vom Grunde an abſtehend und nicht mit dem Säulenfuß gleichlaufend, ſondern in Bezug auf die Griffelſäule mehr oder weniger rechtwinkelig-geſtellt; ihre Oberſeite iſt mit Warzen oder Schwielen beſetzt. Säule kurz und dick, rechts und links von der Narbe geflügelt. Das Staublkölbchen iſt bedeckelt, ſehr gewölbt, halbkugelig oder kappenförmig, überhängend oder wagerecht, mit 2 rundlichen Blütenſtaubmaſſen. Epiphytiſche Orchideen mit beblätterten, meiſt kurzen oder ſehr kurzen Stengeln, mit endſtändiger, 1—2blätteriger Luftknolle, ſeltener mehrblätterig und ohne Luftknolle. Blütenſtengel meiſt verlängert und verzweigt; Blüten meiſt mehr oder weniger gelb. — 300 nahe verwandte Arten, von Braſilien bis Mexiko. 2956. Oncidium macränthum Zindl., Groß- knollen länglich-oval, mit 2 breit-lanzettlichen Blättern. blumige Schwielenorche. Peru. Scheinknollen flaſchen⸗ Blütenriſpen reichblumig; Blüten roſa, angenehm förmig, breit=gefurcht. Blätter ſteif, lanzettfüörmig, duftend. Blüht im Herbſt und Winter und gedeiht zugeſpitzt. Blumen ſehr groß, goldgelb, Lippe weiß ebenſo gut in Töpfen als an Holzklötzen. mit violett. Blütenriſpe mehrere Fuß lang, viel— 2957. Oneidium tigrinum Zlave et Lex., Ge— blütig. Eine der großblumigften; fie blüht Anfang tigerte Schwielenorche. Mexiko. Scheinknollen ge- Sommer. Verlangt kühlere Behandlung. — O0. cri- preßt, 5—8 cm lang, rundlich. Blätter 30—60 em spum Lodd., Braſilien; von niedrigem Wuchſe; Schein- | lang, bis 15 cm breit, oft braunrot. Riſpe reich- knollen oval, hellbraun. Blätter kurz, lederartig, zu blumig; Blüten groß. Kronkelchblätter gelb mit nuß— zweien. Blumen ſehr groß, gelbbraun-nuanciert, in braunen Streifen; Lippe gelb, flach. Eine ſehr ſchöne reichblumiger Riſpe. Blüht zu verſchiedenen Zeiten Art. — O. Cavendishianum Batem., Guatemala; des Jahres, wächſt am beſten an Holzklötzen und ver- Blätter groß, breit, fleiſchig; Riſpe ſtark, vielblumig, langt viel Feuchtigkeit. — O. varicosum TLindl., verzweigt; Blüten groß, gelb, von langer Dauer. — Braſilien; Scheinknollen dunkelgrün, 6—8 em lang, ©. Lanceanum Zindl., Surinam; Blätter lang, breit, fleiſchig, braun- gefleckt. Riſpe über fußlang, ſteif, auf- recht, vielblumig. Kronkelchblätter hellgelb, rot-gefleckt; Lippe violett. Schön! Gedeiht temperiert an Holzklötzen. | 2958. Oneidium Papilio Lindl., Schmetter- lings-Schwielenorche. Weſtindien. Scheinknollen flach, ſtarkgerippt, braunrot. Blätter breit-oval mit dunkel- brauner Zeichnung. Blumen auf langen Schäften, groß, zu 2 und 3 ſtehend, einem | Schmetterling ſehr ähnlich. Außere Kron— kelchblätter ſchmal, lang, dunkelbraun, innere breiter, gold— gelb mit brauner Zeichnung; Lippe 8 groß, in der Mitte Oncidium varicosum. 8 oldg elb, am Rande dunkelbraun-ge— gefurcht, an jeder 2 Blätter. Blüten in reichblumiger | fleckt. Blütenſchaft | Riſpe, mit kleinen, grünlichgelben, braun-getupften flach, zweiſchneidig. N Kronkelchblättern und großer gelber Lippe. k. Rogersii Prachtvolle Art Schmetterlings⸗Schwielenorche. Rehb. fil., Blumen größer, Kronkelchblätter gelb mit mit remontierendem orangefarbigen Punkten; Lippe groß, 3 lappig, die Blütenſchafte. Gedeiht im Warmhauſe an Holzflögen kleineren, nierenförmigen Seitenlappen mit einem und blüht öfter im Jahre. — O. Kramerianum größeren, orangefarbenen Fleck, ſonſt citronengelb, | Rchb. Fl., Peru; von voriger ſich durch einen bis zur brange⸗gefleckt. Blüht im Winter. — O. ornithor- Spitze ſtielrunden Blütenſchaft, gekräuſelten Kronkelch und rhynchum H. B. et Kih., Mexiko, Guatemala; Schein- desgl. Lippe unterſcheidend. Blätter gefleckt. Kronkelch— 60* 948 blätter dunkelbraun mit gelb; Lippe goldgelb, beſonders am Rande braun-⸗gefleckt. Der Blütenſchaft iſt remon⸗ tierend und darf nicht abgeſchnitten werden. an Klötzen, temperiert. — O. Limminghei Morr., Centralamerika; kleine, zierliche Art mit kleinen Schein- | knollen. Blätter klein, dunkelgrün, braun-gezeichnet, Blüten goldgelb mit braun. Brettern im Warmhauſe. 2959. Oncidium Jonesiännm RH. Al., Jones’ Schwielenorche. Paraguay. Scheinknollen kurz, rund— lich, mit langen dicken, runden Blättern, mit tiefer Rille. Blütenriſpe nach unten gerichtet, 8-10 blumig. Blumen groß. Kronkelchblätter grünlichweiß, reich rotbraun⸗gefleckt; Lippe reinweiß. Blüht im Hoch- periode, Luft und Licht ſind die hauptſächlichſten ſommer; Blüten von langer Dauer. Eine ausgezeichnete Art, an Holzklötzen abwärtsgerichtet zu kultivieren. — O. praetextum Rchb. fil., Braſilien; Scheinknollen Kultur Hat die Tracht eines ſehr kleinen Oncidium Papilio. Gedeiht am beſten an glatten Familie 197. Orchidaceae, Orchideen. G XXII 5. birnförmig, zweiſchneidig, längsrippig, im Alter quer⸗ runzlig, mit 2 kurzen, keillänglich⸗ſpitzen Blättern. Riſpe 8—12 blumig; Blumen groß. Außere Kronkelch⸗ blätter braun, oft mit gelben oder gelbgrünen Quer⸗ binden, innere braun, gelb-gerändert; Lippe breit, gelb, nach der Spitze zu mit brauner Zone. Eine ausge⸗ zeichnete Art! — Die Oncidien ſind im allgemeinen ſehr dankbare und hübſche Blüher. Je nach den Arten (und es giebt noch eine große Anzahl kulturwürdiger) unterhält man fie im temperierten oder im Warmhauſe, kultiviert ſie in Töpfen, Schalen oder an Holzklötzen, wie es bei obigen Arten mehrfach angegeben iſt. Auch für Zimmer⸗ kultur ſind viele ſehr geeignet. Reichliche Bewäſſerung in der Triebzeit, mäßiges Feuchthalten in der Ruhe— Kulturbedingungen. Gattung 1085. Vandöpsis Pftz, Trugvanda, Or XXII 5 (vom Ausſehen ([griechiſch: opsis] der Gattung Vanda). Außere 3 Kronkelchblätter mit den 2 ſeitlichen inneren ziemlich gleich, von derber Beſchaffenheit und ausgebreitet. Seitliche äußere Kronkelchblätter nur am Fruchtknotenrand eingefügt. Lippe mit dem Grunde der kurzen, fußloſen Säule feſt verwachſen, mit kleinen aufrechten Seitenlappen, zwiſchen denen eine kleine Höhlung; Mittel- lappen der Lippe fleiſchig, ſeitlich zuſammengedrückt. Das Staubkölbchen wagerecht, mit 2 dreieckigen, geſpaltenen Blütenſtaubmaſſen, die auf einem zungenförmigen Stielchen ſitzen. Aufrechte kräftige Pflanzen mit kurzen Stengelgliedern (Internodien) und zu⸗ rückgebogenen oder ſtarr abſtehenden, breiten, riemenförmigen Blättern. Blüten in vielblütigen Trauben. — 2 Arten, auf den Molukken und Philippinen. Z. B.: V. gigantea Pfitz. (syn. Vanda gigantea Rchb, fil.), Blüten mit braunen Flecken, Lippe weiß. — V. lissochilodes Pfitz. (syn. Vanda Batemanii Lindl.), Blätter mehr aufrecht, blaßgrün; Kronkelchblätter gelb, karmeſin⸗-gefleckt, Lippe karmeſin. Blüten im Sommer und ſich 3 Monate haltend. Verwendung und Kultur ſiehe unter Vanda. Gattung 1086. Phalaenöpsis BI., Falterorche (Mottenblume), Or XXII 5 (griechiſch: phalaina — Nachtfalter, opsis — Ausſehen; Blütenform). Außere 3 Kronkelchblätter mit den 2 ſeitlichen inneren gleich, oder letztere viel breiter, alle aber ſehr abſtehend; die 2 ſeitlichen äußeren Kronkelchblätter am Säulenfuß mehr oder weniger herab⸗ laufend. Lippe mit dem Säulenfuß feſt verwachſen, am Grunde genagelt oder ſitzend, mit aufrechten oder abſtehenden, verſchieden-ge⸗ formten Seitenlappen, zwiſchen denen ein großer Schwielenkörper ſich befindet; Mittellappen der Lippe ganz oder 2teilig, mit Schwielen „auf der Fläche“. Säule halbſtielrund, ziemlich ſchlank. auf länglichem oder Zeckigem Stielchen. Epiphytiſ zweizeilig, mit bleibenden, den Stengel bedeckenden Blattſcheiden. Das Staubkölbchen bedeckelt, mit 2 gefurchten, kugeligen Blütenſtaubmaſſen che Orchideen ohne Luftknollen, mit kurzen, beblätterten Stengeln. Blätter Blütenſtengel ſtielrund (nicht platt), ſeitenſtändig; Blüten anſehnlich, locker-traubig oder riſpig. — 35 Arten, in Oſtindien und dem Malayiſchen Archipel. N 2960. Phalaenöpsis Aphrodite Rchb. Fil. (syn. P. amabilis ort.), Aphroditen-Falterorche. Phi⸗ lippinen. Blumen zweizeilig angeordnet. Kronkelch— blätter reinweiß; Lippe ebenfalls weiß, oben fein purpurn⸗gefleckt und punktiert, dreilappig; die beiden Seitenlappen umhüllen die Griffelſäule faſt ganz. Endlappen der Lippe pfeilförmig, in 2 lange, gerollte oder gedrehte, fadenförmige Ausläufer endend; eine ſehr dankbar blühende Art von langer Blütendauer. — P. amethystina Lindl., Sunda-Inſeln; kleinere Art mit dunkelgrünen, eilänglichen, nach dem Grunde zu ſchmäler werdenden, am Rande gewellten Blättern. Blütenſchaft fußlang, kurzverzweigt. Blüten ziemlich klein, locker, weiß; Lippe weiß, am Grunde gelb mit amethyſtfarbiger, purpurner Mitte, an der Spitze tief— bogigausgeſchnitten. — P. amabilis Bl. (syn. P. gran- diflora Lindl.), Java; Blüten ähnlich denen von P. Aphrodite, aber größer, ferner die Lippe gelb— ſchattiert mit bräunlichen Flecken; die fadenförmigen Lippenanhängſel gelb (nicht weiß); Blätter länger und heller grün. f. aurea mit tieforangegelber Lippe. Ausgezeichnete Art. 2961. Phalaenopsis Schilleriäna Rehb. fil., Schillers Falterorche. Philippinen. Blätter groß, auf hellgrünem Grunde dicht dunkelgrün-gefleckt. Blüten⸗ traube bis mehrere Fuß lang, veräſtelt, mit 20 und mehr Blumen. Kronkelchblätter weiß oder hellroſa; gelb, rotbraun-gefleckt, an der Spitze flach-ausgerandet. — P. Stuartiana Rchb. fil., tropiſches Aſien; junge Blätter anfangs marmoriert, ſpäter grün. Blütenſchaft reichblumig. Blumen in Form denen von Schilleriana, ähnlich; äußere Kronkelchblätter ſchwefelgelb, innere ſamt Lippe weiß mit teilweiſer Schattierung von gelb Phalaenopsis amabilis. und brauner Sprenkelung. Lippe an der Spitze mit 2 ankerartigen Fortſätzen. — Lippe gleichfarbig, dunkelrot-punktiert, der obere Teil Verwendung dieſer Arten wegen ihrer herr- lichen Blumen, die ſich auch zur Binderei gut ver⸗ werten laſſen und von langer Haltbarkeit ſind, wenn } Gattung 1085. Vandöpsis bis Gattung 1089. Angrecum. %,.2959 2964. 949 man ſie auch nicht gerade zu den Schnittorchideen kultur gebe man eine ſtarke Unterlage reiner Scherben, zählt. Die Kultur erfordert manche Aufmerkſamkeit. bringe darauf das Gemiſch von Sphagnum, Holzkohlen— Es iſt ihnen das wärmſte Haus anzuweiſen. In der ſtückchen und Torfbrocken und befeſtige die Pflanze Wachstumszeit, vom März bis Oktober, verlangen ſie hügelartig auf demſelben. Sehr willig wachſen ſie an viel Feuchtigkeit, ſie verlangen überhaupt keine jtrenge | abgejtorbenen Baumfarnſtücken. Man beſpritze ſie Ruhezeit; die Wurzeln dürfen nie eintrocknen, weil das niemals, da dadurch leicht Sproßfäule entſteht, halte den Verluſt von Blättern zur Folge haben würde. ſie frei von Ungeziefer (thrips!) und gebe gegen Herbſt Die Kultur geſchieht an Klötzen, in flachen Näpfen | eine etwas kühlere Temperatur, damit ſich der Blüten- oder an Korkrinde. Da die Wurzeln Freiheit lieben, ſtand nicht zu früh und zu ſchnell entwickelt. Zeigen ſo iſt ein Verpacken derſelben in Torfmoos oder in ſich bei ſchwächeren Pflanzen mehrere Blütenſtiele, ſo Torfbrocken ihrem Gedeihen ſehr nachteilig. Bei Topf- belaſſe man nur einen derſelben. Gattung 1087. Saccolabium I., Sacklippe, = XX 12; XXII 5 ((at: saccus — Sack, labium — Lippe). Außere 3 und die 2 ſeitlichen inneren Kronkelchblätter faſt gleich, ausgebreitet oder aufge— richtet. Lippe abwärtsgewandt, geſpornt, mit meiſt kleinen oder verkümmerten Seitenlappen und verſchiedengeſtaltetem, ganzem Mittellappen. Säule kurz, ohne Fortſätze. Staubkölbchen endſtändig, bedeckelt, mit 2 faſt kugeligen, ganzen oder gefurchten Blüten— ſtaubmaſſen auf fadenförmigem Stielchen. Epiphytiſche Orchideen mit beblätterten Stengeln. Blätter zweizeilig, lederig oder fleiſchig, ſeltener dünn, mit bleibenden Blattſcheiden den Stengel bedeckend, ſelten (S. filiforme Rehb. fl.) ſtielrund. Blüten in reichblütigen Trauben oder Riſpen. — 20 Arten, in Oſtindien und dem Malayiſchen Archipel. [Gtg. Sarcänthus Lindl. iſt von obiger und den folgenden Gattungen durch den im Innern durch eine Längsplatte gefächerten Sporn verſchieden; z. B. 8. rostratus Lindl., wird kaum fußhoch; Blätter bräunlich; Blütentrauben unbedeutend; Blüten klein, gelblich. Kultur an Holzklötzen.) 2962. Saccoläbium Blumei Zind!., Blumes | violett-punftiert; Lippe an der Spitze dreilappig, Sacklippe. Philippinen. Stengel zweizeilig beblättert, violett. — S. guttatum Zindl., Oſtindien; Blätter Luftwurzeln treibend. Blütentrauben achſelſtändig, lang, dick, etwas gekrümmt, an der Spitze ausgebiſſen. hängend, dicht- und vielblumig. Blumen weiß mit Blütentraube dicht, bis fußlang. Kronkelchblätter violettroter Lippe. Blüht im Mai und Auguſt. — weiß, rötlichpurpurn-gefleckt; Lippe klein, purpurn. S. giganteum Lindl., Birma; Blätter zweizeilig, Blüht vom Mai bis Auguſt. vorn zweizähnig, 5—6 cm breit und fußlang. Blüten- Für Sammlungen ſehr empfehlenswert. Kultur trauben dichtblumig, walzig, bis fußlang. Blumen im Warmhauſe wie unter Nr. 2965 angegeben. weiß, gelb⸗nuanciert; innere Kronkelchblätter am Grunde Gattung 1088. Vanda R. Br., Vanda, O XX 12; XXII 5 (oſtindiſcher Name). Außere 3 Kronkelchblätter und die 2 ſeitlichen inneren ziemlich gleich, abſtehend, meiſt am Grunde verſchmälert. Lippe kurz- und breit⸗geſpornt, mit dem Grunde feſt verwachſen. Sporneingang weder durch eine Platte, noch durch Wucherungen verdeckt. Seitenlappen der Lippe klein, aufgerichtet, Mittellappen abſtehend. Das Staubkölbchen bedeckelt, wagerecht, mit 4 paarweis vereinigten Blütenſtaubmaſſen auf kurzem, aber breitem Stielchen, mit großer Klebmaſſe. Anſehnliche, epiphytiſche Orchideen mit beblätterten Stengeln. Blätter zweizeilig, abſtehend, lederig oder faſt fleiſchig, meiſt flach, an der Spitze oft ausge— randet oder kurz-2 lappig [bei V. teres Lindl. ſtielrunde Blätter, Blüten groß, rot, gelb-getupft, im Sommer]. Blüten in ſeiten— ſtändigen, einfachen Trauben. — 20 Arten, in Oſtindien und dem Malayiſchen Archipel. 2963. 5 tricolor Rehb. fil., Dreifarbige Lippe und Blütenſtiel weißlichviolett. — V. coerulea Vanda. Java. Erif., Himmelblaue V., Khaſia; Ausgezeichnete Kronkelchblätter gelb, Art mit prachtvoll himmelblauen und heller blau— rot- gefleckt; Lippe gefleckten Blüten; jedoch ändert dieſe Pflanze oft ſehr purpurn, weiß⸗ge⸗ in der Färbung. Will kühler als die übrigen Vanda- ſtrichelt. Blüht zu Arten gehalten ſein und blüht im Sommer. — verſchiedenen Zeiten. V. eristata Zindl., Kammförmige V., Nepal; f. suavis Lindl. pr. Kronkelchblätter dunkelgelbgrün; Lippe in der Grund— sp., Kronkelchblätter farbe gelbgrün mit purpurrotem Fleck und dunkel— weiß, die inneren mit purpurnen Längsſtreifen, an der Spitze dreiteilig. purpurnen Flecken; Trauben 2—3 blütig. Blüht im März und April. Lippe auf der hinteren Schöne Art! — Hälfte tiefpurpurn, Kultur der Vanda-Arten wie unter Nr. 2965 mit 3 weißen Streifen, angegeben. Sie ſind ſehr empfehlenswert und werden die obere Hälfte heller auch in den meiſten größeren Gärtnereien angetroffen. purpurn. f. cinnamo- mea, Kronkelchblätter gelb, braunrot-gefleckt; Dreifarbige Vanda. Gattung 1089. Angrecum Thouars, Tropenſporn, = XX 12; XXII 5 (madagaſſiſcher Name). Wie Vanda, nur: die Lippe lang- und dünn-geſpornt. — 15 Arten, im tropiſchen Afrika. 2964. Angrecum ebürneum Thouars, Elfen- | Sporn. Blüht im Winter. f. virens Zindl. pr. Sp., bein-Tropenfporn. Madagaskar. Blätter zweizeilig, Blumen kleiner, grünlichweiß. — A. bilobum Zindl., lederartig, etwa 45 m lang, etwa pem breit. Blütentraube | Sierra Leone; kleinere Art mit weißen Blüten und vielblumig, achſelſtändig. Blumen 6—8 cm im Durch- kurzem Sporn. Blüht vom Oktober bis Dezember. — meſſer, mit grünlichweißen Kronkelchblättern, großer, | A. caudatum Lindl., Sierra Leone. Blüten grünlich- weißer, herzförmiger Lippe und langem, cylindriſchem | gelb mit braun; Lippe reinweiß, mit ſehr langem, 950 Familie 197. Orchidaceae, Orchideen. or XXII 5. blaßgrünem Sporn; Blütenſchaft bis 12 Blumen | lang als die Blätter. Blumen 4 em im Durchmeſſer, bringend. Blüht vom Juni bis September. — A. reinweiß; Lippe mit 12—16 cm langem Sporn. Blüht Ellisii B. S. Williams (syn. A. calligerum Rehb. fil., im Frühjahre. A. articulatum Aort.), Madagaskar; Stengel kurz; Die Angrecum- Arten find ſehr ſchön, durch den Blätter 12—20 em lang, 4 cm breit, lederartig. langen Sporn intereſſant und für Sammlungen zu Blütentraube vielblumig, überhängend, noch einmal jo | empfehlen. Kultur im allgemeinen wie unter Nr. 2965. Gattung 1090. Macroplectrum Pftz., Rieſenſporn, © XX 12; XXII 5 (griechiſch: makros — groß, pléctron — „Sporn“). Wie Vanda, nur: Lippe ganz (völlig ungeteilt), mit den 3 äußeren und den 2 ſeit⸗ lichen inneren Kronkelchblättern in gleicher Ebene ausgebreitet, nach unten gewandt und lang- (bisweilen an 50 cm) gefpornt. Griffelſäule kurz und dick. Das Staubkölbchen mit 2 Blütenſtaubmaſſen, welche den Flächen zweier getrennter, breiter Häute auf⸗ ſitzen. Aufrechte oder kletternde Pflanzen von Geſtalt der Vanda. — Wenige Arten, auf Madagaskar und den Mas⸗ karenen. 8. B.: M. sesquipedale Pfitz. (syn. Angrecum sesquipedale Thouars), Blätter zweizeilig, lederartig, länglich, am Grunde verſchmälert und gekielt. Blütenſtiele achſelſtändig, 2— 4 blumig. Blumen ſehr groß; Kronkelchblätter faſt gleichgeformt, elfenbeinweiß; Lippe aus herzförmigem Grunde eirund, ebenfalls elfenbeinweiß. Sporn ſtielrund, grünlich, ſehr lang herabhängend. Blüht in den Wintermonaten. — Iſt für Sammlungen koſtbar. Kultur wie unter Nr. 2965 angegeben. Gattung 1091. A6rides Lour., Luftwurzelorche, = XX 12; XXII 5 (griechiſch: der, Genetiv adros — Luft; treibt Luftwurzeln). Mittleres äußeres Kronkelchblatt abſtehend, dem Rücken der Säule an⸗ ſitzend. Die beiden ſeitlichen äußeren Kronkelchblätter breiter, dem Grunde des ſtarken Säulenfußes eingefügt; Lippe dem Säulenſuße angewachſen, nach unten in einen gekrümmten, unter der Lippenfläche aufſteigenden Sporn verlängert, iſt 3 lappig, mit aufrechten Seiten- und eingekrümmtem oder abſtehendem Mittellappen. Säule kurz, dicklich, ungeflügelt. Das Staubkölbchen endſtändig, bedeckelt, gewölbt, mit 2 kugeligen Blütenſtaubmaſſen auf einem länglichen Stielchen. Epiphytiſche Orchideen mit beblätterten Stengeln. Blätter zweizeilig, lederig oder faſt fleiſchig, mit den Stengel bedeckenden, bleibenden Blattſcheiden (bei A. mitrata Reb. fil., A. eylindrica Lindl. und A. vandarum Echb. fil. ſtielrunde Blätter). Blüten in dichten, hängenden Trauben, ſeltener in Riſpen oder zu 1 bis 2. — 15 Arten, in Oſtindien, dem Malayiſchen Archipel, China und Japan. [Aerides iſt femininum !] 2965. Acrides odoräta Zour., Wohlriechende Vanda, Angrecum, Macroplectrum und Aerides. CLuftwurzelorche. Oſtindien, Cochinchina. Blüten in Sie find zumeiſt Warmhaus-Orchideen; die kleineren dichten, reichblütigen Trauben. Kronkelchblätter weiß, Exemplare ſind beſonders für Blockkultur geeignet; an der Spitze mit blaßrotem Fleck; Lippe weißlich- die größeren pflanzt man in durchbrochene Kaſten roſa; Sporn mit grüngelber Spitze, kurz und dick. oder Körbe bei hoher Scherbenlage auf Hügeln in Blüht im Juni und Juli und duftet prachtvoll. — gewöhnlichen Orchideen-Kompoſt, doch ſo, daß die A. suavissima Lindl., Meerenge von Malacca; Wurzeln möglichſt nahe der Oberfläche liegen. Sie ſchöne Art mit hängenden Blütentrauben. Blumen bilden bei guter Kultur reichlich Luftwurzeln aus den blaßroſa mit gelblicher, rot-gezeichneter Lippe, pracht? Stämmen. Man hüte ſich, dieſe Pflanzen zu be— voll duftend. Blüht im Hochſommer. — A. affinis ſpritzen; feuchte Luft und ein Feuchthalten der Lindl., Oſtindien; ſchöne Art mit fußlangen Blüten- Wurzeln iſt ihrem Wachstum aber ſehr zuträglich. Sie lieben Halbſchatten, alſo Schutz vor direkten Sonnenſtrahlen, und eine kurze Winterruhe. Exem— plare, welche, z. B. bei Vanda, zu lang geworden und die unteren Blätter abgeworfen haben, bindet man ab oder ſchneidet ſie gleich ab, um ſie wieder mit den Luftwurzeln einzupflanzen. Im Winter hält man ſie bei 15 bis 190 C., im Frühjahr und Sommer kann dieſe Temperatur durch Sonnenwärme geſteigert werden. Manche Arten, wie Vanda teres, blühen etwas ſchwer, und man kann ſie nur durch ſtreng innegehaltene Ruhezeit zum Blühen zwingen. — Die Kultur der Orchideen im allgemeinen. Im all⸗ gemeinen unterſcheiden wir Erdorchideen und epiphy— tiſche Orchideen; letztere ſind ſolche, welche in der Heimat ihren Sitz gewöhnlich an Bäumen haben. e,, N. ,, EN u K Die Erdorchideen zieht man durchweg in Töpfen oder an, e e Schalen, die Epiphyten ebenfalls in ſolchen oder, was Wohlriechende Luftwurzelorche. natürlicher und ſchöner iſt, an Holzklötzen, Korkrinden oder in Holzkörben. Bei den einzelnen Gattungen trauben; Blumen roſa mit purpurnen Flecken. f. rosea, und Arten iſt ſchon auf die Art und Weiſe der Pflanzung Blüten zartroſa. — A. crispa Lindl., Oſtindien, hingewieſen werden. Die Erdorchideen verlangen Malabar; Blütentrauben lang; Blüten weiß mit gelb. als gewöhnliche Miſchung (Orchideen-Kompoſt)grob— An den großen Blumen und kurzen, breiten Blättern ſtückige Torferde, halbverrottete Lauberde, alten Lehm, leicht kenntlich. Blüht im Juni und Juli. — A. quin- Holzkohle und Sand. Manche find außerdem Falf- quevulnera Lindl., Philippinen; Kronkelchblätter weiß, liebend. Bei den epiphytiſchen Orchideen fällt Kalk, purpurn⸗gefleckt; Mitte der Lippe tiefkarmeſin, an den Lehm und Lauberde gewöhnlich fort; man nimmt Seiten gelb und an der Spitze grün. Blüht im Juli gewöhnlich grobſtückigen poröſen Torf, zerhacktes und Auguſt. Torfmoos, Holzkohlenſtückchen, Topfſcherben oder Es ſind reizende Warmhaus-Orchideen für Backſtinſtückchen in Nußgröße und Sand, alles gehörig Sammlungen. — durcheinander gemiſcht, ſodaß dieſer Kompoſt locker iſt Allgemeine Kultur der Gattungen Re- und nicht bindet. Ein ausgezeichnetes Material für nanthera, Vandopsis, Sarcanthus, Saccolabium, epiphytiſche Orchideen iſt Farnwurzelerde (peat der Engländer), welche beſonders von unſerem einheimiſchen Tüpfelfarn (Polypodium vulgare I.) gewonnen wird. Vor dem Gebrauche dieſer Erde iſt es notwendig, die— ſelbe gehörig durchzuſchütteln, um den anhaftenden Staub zu entfernen; auch find die ſtarken Erdſtamm— ſtücke auszuleſen. Manche epiphytiſche Orchideen verlangen nichts weiter als ein Stückchen Brett oder einen verkohlten Stamm, z. B. Oncidium Lim- minghei, O. Papilio, Cattleya citrina. Eine gute Pflanzweiſe für viele epiphytiſche Orchideen iſt dieſe: Man nimmt angekohlte Holzklötze, welche mit einem ſtarken Draht zum Aufhängen verſehen ſind, nagelt an dieſelben Korkrinden (von Quercus Suber gewonnen), welche nach oben zu auseinandergehen, füllt die ent- ſtandene Höhlung mit Farnwurzelerde aus und befeſtigt darauf mittels Bleidrahtes die betreffende Orchidee. Kleinere Arten befeſtigt man an ſolchen angekohlten Klötzen einfach mittels Bleidraht und wickelt etwas Farnwurzelerde oder Torfmoos um die Wurzeln. Beim Aufhängen ſolcher Holzklötze achte man darauf, daß ſie bequem vom Wege aus zu erreichen ſind und nach dem Eintauchen das Waſſer nicht auf etwa darunter ſtehende Pflanzen tropft. Stanhopien und ähnliche Gattungen, welche ihre Blütenſchäfte nach unten treiben, verlangen durchbrochene Holzkörbe oder durchbrochene Düngung ſchadet; ſchwaches und öfteres Düngen (natür⸗ Schalen; es iſt an betreffender Stelle ſtets darauf auf— merkſam gemacht. Bei großen epiphytiſchen Orchideen, welche man in Holzkörben, in Schalen oder Töpfen zieht, und die zum Aufhängen zu ſchwer ſind, giebt man eine ſehr hohe Scherbeneinlage, breitet darüber den Orchideenkompoſt und befeſtigt darauf mittels Kupfer- oder Bleidrahtes die Pflanze. Die Kenntnis der Gattungen und Arten iſt zur erfolgreichen Kultur notwendig; alle Kulturrezepte ſind hinfällig, wenn der Kultivateur ſich dieſe Kenntnis nicht aneignet. Das Verpflanzen richtet ſich nach dem Wurzelvermögen, nach der Güte des vorher angewendeten Pflanzen— materials und danach, ob die betreffende Orchidee im Triebe iſt oder nicht. Das Verpflanzen darf nur unter größter Scho— nung der Wurzeln geſchehen. Haben ſich die Wurzeln an Töpfen oder Rinden feſtgeklemmt, ſo ſucht man ſie mit dem Materiale, auf welchem ſie haften, in ein neues Gefäß zu bringen. Alle Gefäße, auch die Scherben Die zum Füllen derſelben, müſſen reingewaſchen ſein. Erde darf beim Verpflanzen nur loſe angedrückt werden; alle Augen der verpflanzten Orchidee müſſen freiliegen, auch die Rhizome, z. B. bei Cattleyen und Laelien, dürfen nicht mit dem Pflanzmateriale verpackt werden. Verdorbenes Pflanzmaterial wird durch friſches er— ſetzt, ſo oft es erforderlich iſt. Die Zeit, wann eine Orchidee verpflanzt werden muß, richtet ſich bei jeder Art nach dem Beginn der Triebperiode, oder wann dieſe wieder geſteigert wird; im allgemeinen iſt die Zeit dicht vor dem neuen Triebe die geeignetſte, ganz gleich, ob es dann Winter, Frühjahr oder eine andere Zeit iſt. Während der Triebzeit verlangen faſt alle Orchideen reichliche Bewäſſerung mit kalkfreiem (die kalkliebenden Erdorchideen ausgenommen), mildem Waſſer, welches am beſten einige Grad wärmer iſt, als der Kulturraum. Orchideen an Klötzen oder in Körben taucht man ins Waſſer, doch ſo, daß die jungen Sproſſe nicht mit Waſſer angefüllt ſind, da ſie dann leicht faulen. Bei warmem, ſonnigem Wetter erzeuge man feuchte Luft, vermeide aber dabei, die Pflanzen zu beſpritzen, oder man beſpritze nur ſehr leicht. Die Gattungen Pescatorea, Huntleya, Bollea, Warscewiczella find Ausnahmen; für dieſe iſt ſtarkes Gattung 1090. Macropleetrum und Gattung 1091. Aérides. Nr. 2965. 951 Beſpritzen für eine kräftige Entwickelung geradezu geboten. Die Temperatur des Hauſes muß bei allen Orchideen während der Triebzeit höher ſein als während der Ruheperiode; die Nachttemperatur ſei ſtets einige Grade geringer als die des Tages. Während der Ruhezeit, die auch betreffs der Dauer je nach den Arten verſchieden iſt, halte man die Orchideen ziemlich trocken, doch nicht ſo ſehr, daß die Scheinknollen ſchrumpfen, was durch Benetzen derſelben mit Waſſer, durch feuchte Luft im Hauſe verhütet werden kann. Orchideen ohne ausgeſprochene Ruhezeit ſind an be— treffender Stelle als ſolche bezeichnet worden. Zur Blütezeit ſpritze man nicht, da zarte Blumen, z. B. die von Cattleyen, dadurch leicht fleckig werden, auch Dämpfe und kalte Niederſchläge ſind ihnen dann nach- teilig. Die Dauer der Blütezeit wird verlängert, wenn man blühende Pflanzen kühler und lufttrockener hält; andererſeits kann man z. B. Lycaſten, Paphiopedilen durch höhere oder niedere Temperatur früher oder ſpäter zum Blühen zwingen. Über die Düngung der Orchideen ſind die Mei— nungen noch ſehr geteilt. Bei jeder Düngung beachte man, daß man eine ſolche nur bei geſunden Pflanzen anwendet und in geringen Doſen. Eine plötzliche ſtarke lich nur in der Triebzeit) iſt förderlich. Ein ziem— lich ungefährlicher Dünger iſt reiner, flüſſiger Kuhmiſt. Jede Düngung muß mit großer Vorſicht ausgeführt werden, und mag ein mit der Orchideenkultur nicht genügend Vertrauter lieber ganz davon abſehen. Friſche, reine Luft iſt für ſtetiges Gedeihen notwendig, damit beim Wachstumsſchluß die Triebe feſt und kräftig ſind. Faſt alle Arten ſind lichtbedürftig, jedoch müſſen im Frühjahr und Sommer die ſengenden Sonnenſtrahlen durch Schattengeben gemildert werden. Anzucht aus Samen iſt im allgemeinen langwierig; ſie kommt beſonders bei Erziehung von Baſtarden in An— wendung. Vermehrung beiden meiſten Orchideen durch Teilung der Pflanzen; ſodann, z. B. bei Dendrobien mit langen Scheinbulben, durch Abnahme junger Pflanzen und endlich, z. B. bei der Gattung Thunia, durch Steck— linge, indem man dicht vor dem Triebe die blätterloſen Stengel in Stücke ſchneidet und dieſelben, am Stäbchen befeſtigt, auf feuchtes Torfmoos ſteckt. Aerides, Vanda und ähnliche Orchideen vermehrt man, indem man die Köpfe der Pflanzen unter einer ſtarken Stamm— wurzel abſchneidet und als Pflanze weiter kultiviert. Die Orchideen haben durch mancherlei Schädiger zu leiden. Man umwickelt zum Schutze gegen Schnecken die Blütenſchäfte mit trockener, flau— miger Watte, die öfters erneuert werden muß und nicht naß werden darf. Kelleraſſeln fängt man in ausgehöhlten Kartoffeln, Rüben, Apfeln und dergl. Mit großem Vorteil wendet man bei Orchideen mit Waſſer gefüllte Unterſätze an, in welche Töpfe und auf dieſe die Orchideen geſtellt werden, um dadurch Schnecken und Aſſeln abzuhalten. Gegen Läuſe jeder Art hilft neben naturgemäßer Behandlung öfteres Waſchen mit Schmierſeife oder, wo es angängig iſt, Eintauchen in einen Abſud von Tabaksblättern, jedoch achte man darauf, daß die jungen Triebe geſchont werden. Für ausgedehnte Orchideenkulturen ſind eigene Häuſer mit 2, auch 3 Abteilungen: warm, temperiert und kalt, von großem Nutzen. Genügen aber unſere Gewächshäuſer ſonſt allen Anforderungen, ſo kann man recht gut Orchideen mit anderen Pflanzen zu⸗ ſammen kultivieren. 952 Behandlung friſch importierter Orchideen. In den letzten Jahren ſind nach Europa große Maſſen von Orchideen importiert worden. Gewöhnlich ſind fie in Kiſten zwiſchen trocknem Material, als Hobel- ſpänen und dergl., verpackt. Sind die betreffenden Orchideen gut und zeitgemäß geſammelt, d. h. bei den Epiphyten mit der Unterlage, meiſtens Aſte, verſehen, die Erdorchideen in eine lehmige Miſchung verpackt und zur Zeit ihrer natürlichen Ruhe geſammelt, ſo pflegen ſie bei richtiger Behandlung auch gut weiter zu wachſen. Orchideen in Stücken, ohne ihre natürliche Unterlage geſammelt, kommen aber auch meiſt willig fort. Friſch angekommene Orchideen packe man vor— ſichtig aus, ſchone beſonders die ſchlafenden Augen, entferne alles Abgeſtorbene, reinige ſie gehörig, und bringe ſie in eine der Heimat der Arten angepaßte Temperatur auf Tabletten. Man halte die Luft feucht, ohne anfangs die Pflanze zu beſpritzen, bis die Schein- knollen wieder geſchwollen ſind. Empfehlenswert iſt, die Orchideen auf eine Schicht grober Kieſelſteine zu legen und den Kies von unten feucht zu halten. In einiger Zeit werden ſich friſche Wurzeln bilden, und die Pflanzen ſind dann je nach ihrer Kultureigenheit in Töpfe, Schalen oder Körbe zu pflanzen oder an Klötze zu binden. Die eigentlichen Erdorchideen pflanzt man am beſten ſofort nach dem Eintreffen in ihre Behälter. Friſch importierte Orchideen dürfen vor ihrer genügen— den Bewurzelung ſtets nur mäßig feucht gehalten werden, damit nicht etwa die jungen Triebe ausfaulen. In mäßig feuchten Sägeſpänen bilden ſie leicht Wurzeln; Bodenwärme vermeide man im allgemeinen. Schnitt-Orchideen ſind ſolche, welche durch Blühwilligkeit, ſchön geformte und ſchön gefärbte Blumen von langer Haltbarkeit, durch Billigkeit in der Anſchaffung ſich auszeichnen und zu Blumen— gewinden jeder Art zu verwenden ſind. Als ſolche ſind beſonders zu empfehlen: Paphiopedilum insigne, P. Lawrenceanum, P. barbatum. Coelogyne cristata. Cattleya labiata nebſt Formen, beſonders k. autum— nalis. Laelia crispa, L. autumnalis, L. anceps. Phajus Tankervilleae. Anguloa Clowesii. Lycaste Skinneri. Zygopetalum crinitum. Dendrobium nobile und andere Arten. Odontoglossum crispum, O. Pescatorei, O. Rossii f. majus, O. grande. Brassia verrucosa. Miltonia (Odontoglossum) vexillaria. Oncidium-Arten, beſonders O. Jonesianum. Rodri- guezia pubescens. Kultur der Freiland Orchideen. Wer ſich mit der Kultur derſelben befaßt, muß die Pflanzen zuvor an Ort und Stelle ſtudieren, oder er muß ihre Wachs— Familie 197. Orchidaceae und Familie 198. Zingiberaceae, O XXII I. tums⸗ und Bodeneigentümlichkeiten kennen lernen, um Erfolg zu haben. Jede deutſche Flora giebt uns über Namen und Standort der betreffenden Arten Aufſchluß, und ſei hier die kürzlich in 17. Auflage erſchienene „Illuſtrierte Flora von Deutſchland“ von Prof. Dr. A. Garcke beſonders empfohlen. Während der Blütezeit ſucht man dieſe Orchideen an Ort und Stelle auf und bezeichnet ſich dieſelben. Nach dem Abblühen hebt man die Pflanzen mit ſtarkem Wurzel⸗ ballen aus, ſorgt im Garten für ähnlichen Boden und ähnlichen Standort und ſetzt ſie dort ein. Die Beete müſſen locker, tiefgründig ſein und guten Waſſerabzug haben. Im Winter bedecke man ſie mit Laub und Fichtenzweigen. Beſonders empfehlenswert iſt Cypri- pedilum, ferner Orchis, Gymnadenia, Himantoglossum hircinum Hich. (falfliebend), die Platanthera, alle Ophrys (kalkliebend), Cephalanthera (falfliebend) und Epipactis. Die Orchideen des Mittelmeergebietes und aus Ländern ähnlicher klimatiſcher Verhältniſſe kultiviert man in Töpfen oder im kalten Kapkaſten ausgepflanzt. Bei Topfkultur gute Scherbeneinlage, in der Triebzeit reichlich begießen, während der Ruhezeit ziemlich trocken halten und die Knollen zeitig im Herbſt umpflanzen. Dieſe kurzen Andeutungen mögen hier genügen. Orchideen für Zimmerkultur. Zierend und praktiſch zugleich iſt es, die geeigneten Orchideen im Zimmer an alten Baumſtämmen mit reichlicher Verzweigung anzubringen. Die Baumſtämme müſſen einen feſten Halt haben und ſtehen auf einem breiten Blecheinſatze, der durch Steine, Selaginellen und Farne verdeckt iſt. Der Einſatz fängt das ablaufende Gießwaſſer auf und ſchützt den Fußboden vor Fäulnis. Anfängern rate ich, es mit folgenden Arten zu verſuchen: Phaphiopedilum- Arten, wachſen alle gut im Zimmer; Coelogyne cristata; Epidendrum- Arten; Cattleya, beſonders C. labiata und C. citrina; Laelia; Sophronitis; Phajus Tankervilleae, P. Blumei, P. Wallichii und P. maculatus; Calanthe und Preptanthe; Chysis bractescens; Anguloa Clowesii, A. Rueckeri; Lycaste, beſonders L. Skinneri; Zygopetalum; Stanhopea; Gongora; Dendrobium; Cymbidium; Trichopilia ; Odontoglossum, beſonders O. grande; Brassia; Miltonia und Oncidium. Die Erdorchideen hält man in Blumentiſchen oder auf den Fenſterbrettern, oder man bringt an den oben erwähnten Baumſtändern Geſtelle an, und ſtellt die Pflanzen darauf. Die Kultur der Orchideen hat einen eigenen Reiz; ſie verlangt zwar einige Kenntniſſe in der Pflanzenkultur, lohnt aber die daran gewendete Mühe reichlich. Fam. 198. ZINGIBERACEAE, Ingwergewächſe. G X und XXII I. I. Fruchtknoten Zfächerig. 1. Unfruchtbare Seiten-Staubfäden fehlen. (Vergl. auch Alpinia!) Gattung 1092 Costus. 2. Unfruchtbare Seiten-Staubblätter nur zahnförmig oder linienförmig, bei Alpinia bisweilen fehlend. a) Blütenſtand am Ende eines beblätterten Stengels (nur bei Alpinia pumila 700%. auf einem kurzen, ſchuppentragenden Schaft). Gattung 1093 Alpinia. b) Die beblätterten Stengel bleiben unfruchtbar. Blütenſtand auf einem mit Schuppenblättern beſetzten Schaft. Gtg. Zingiber I., z. B.: Z. officinale Z., Ingwer, und Gtg. Amõmum Li 3 A. magnificum Benth. et Hook. — Warmhauspflanzen. 3. Unfruchtbare Seiten-Staubblätter blumenblattartig. Gattung 1094 Curcüma. II. Fruchtknoten 1fächerig. in einer Rinne. 1095 Hitch£nia. Samenleiſten 3, an den Fruchtknotenwänden: Gtg. Globba L., Staubfäden lang, Staubkölbchen⸗Mittelband oft häutig-erweitert, aber oben nicht in einen Fortſatz ver⸗ 1096 Hedychium. 1097 Kãëmpfera. Gattung 1092. Costus bis Gattung 1096. Hedychium. — Nr. 3966. 953 längert. Griffelnarbe verbreitert. Die Stengel aufrecht; Blätter lanzettlich bis länglich, langzugeſpitzt, meiſt nicht aromatiſch. Wurzel dickfaſerig oder ſpindelförmig. Blüten auf beblätterten Stengeln endſtändig, ſtraußig, traubig oder riſpig, meiſt gelb; z. B. G. marantina Z. (In den Blattachſeln des Blütenſtandes der Globba-Arten oft Brutzwiebelchen). Warmhauspflanzen. Gattung 1092. Costus L., Coſtwurz, O X 4; XXII I (griechiſch: kostos, arabiſch: koost oder gasth). Kronlippe groß, verkehrt-eirund, am Grunde kappenförmig-hohl, an der Spitze ver— breitert und abſtehend. Der Staubfaden kronblattartig und einem ſtaubkölbchentragenden Blumenblatt ähnlich, ganzrandig, ſeltener mit Zlappiger Spitze und durch ein längliches, flaches, ganzes Staubkölbchen-Mittelband (Konnektiv) das Staubtölbchen lang über— ragend. Fruchtknoten 3fächerig, mehreiig. Griffel fadenförmig, mit halbmondförmiger, bewimperter Narbe mit oder ohne Anhängſel. Stengel hoch, beblättert, mit tuten- oder breit⸗zungenförmigen Blattſcheiden. Blütenähre dick, kugelig, endſtändig, zapfenſörmig. Blüten anſehnlich, in Farbe verschieden. — 25 tropiſche Arten. Z. B.: C. igneus N. E. Brown, leuchtend-orangerot. C. speciosus Sm., weiß. C. Malortieanus Wendl., gelb, rot-geſtreift. C. afer Ker, weiß. — Warmhauspflanzen. Gattung 1093. Alpinia Z., Alpinie, G X 4; XXII I (nach dem Orientreiſenden und Profeſſor zu Padua, Prosper Alpin, 7 1716, benannt). Kronlippe länger als die Krone. Mittels band der Staubkölbchen breit und mit kleinem oder auch fehlendem Fortſatz nach oben. Pflanzen mit wagerechtem oder kriechendem Erdſtamm und aufrechten, beblätterten Stengeln. Blüten traubig-ſtraußig, ſeltener locker-riſpig. Deckblätter häutig-ſcheidenförmig oder klein. — 40 Arten, im tropiſchen und ſubtropiſchen Aſien, in Auſtralien und auf den Inſeln des Stillen Oceans. Z. B.: A. nutans Roscoe, bis 4 m hoch, mit hängenden, rötlichen Blütentrauben. A. vittata Bull., Blätter hell- und dunkel-geſtreift. — Warmhauspflanzen. Gattung 1094. Curcüma L., Safranwurz, O X 4; XXII I (arabiſch und türkiſch: kurkum). Die unfruchtbaren Seitenſtaubfäden find blumenblattartig und am Grunde mit dem ſchmal-blumen⸗ artigen, kurzen Staubfaden mehr oder weniger verwachſen, einem Zſpaltigen Kronblatt, deſſen Mittellappen das Staubkölbchen trägt, ähnlich. Die Kronlippe wenig größer, oben verbreitert; das Staubkölbchen mit nach unten breiter werdendem und in 2 Sporne ver— längertem Mittelband. Pflanzen mit dickem Erdſtamme und knollentragenden Faſern. Stengel aufrecht, 30—300 cm hoch. Blätter oft groß. Blütenſträuße ſehr dicht, zapfenförmig, länglich oder verlängert, mit großen, gefärbten, dachigen, hohlen Dedblättern beſetzt. Bei jedem Deckblatt 2 bis mehrere Blüten, von denen jede einzelne wieder von einem Deckblättchen geſtützt wird. Die oberſten Deckblätter ſind meiſt leer. — 30 Arten, beſonders im tropiſchen Aſien und Afrika. Z. B.: C. cordata Wall, Deckblätter grün, hellblau und gegen die Spitze hin rot. C. albiflora Thwait., C. Zeodariae Roscoe. — Warmhauspflanzen. Gattung 1095. Hitchénia Wal, Hitchenie, Or X 4; XXII I (nach einem Pflanzenſammler Hitchen benannt). Die unfruchtbaren Seiten-Staubblätter blumenblattartig, nicht mit dem Staub— blatt verwachſen, den Kronlappen ähnlich, nur kleiner. Die Lippe ſtets länger als die Kronlappen und ſchmal, zuſammengefaltet. Das Staubkölbchen endſtändig, mit durch ein ſehr breites, blattförmiges Mittelband 1 HEN Kölbchenhälften; am Grunde des Mittelbandes ohne 2 Sporne. — 3 bis 4 Arten, in Oſtindien. Z. B.: II. Roscoeana Wall. (syn. Curcuma Roscoeana hort.), Blütenſtand (Deckblätter) ſchön hochrot. H. glauca Wall.; H. Careyana an — Warmhauspflanzen. Gattung 1096. Hedychium en., Süßſchnee, © X 4; XXII I (griechiſch: hedys — ſüß, chion — Schnee; ſehr wohlriechende weiße be gelbe Blüten). Kelch röhrig, 3zähnig, oft einſeitig-geſpalten. Kronröhre verlängert; Lappen ſchmal, gleich und abſtehend. Unfruchtbare Seiten-Staubblätter den Kronlappen ähnlich, verkehrt— eirund⸗länglich, ſpatelförmig oder eirund, nicht mit dem Staubfaden verwachſen. Der Staubfaden verlängert, ſchmal, gefaltet, rinnig oder faſt fadenförmig. Das Staubkölbchen faſt ſtets linealiſch, mit ſehr dünnen, weder an der Spitze kammförmigem, noch am Grunde geſporntem Mittelband. Griffel fadenförmig. Stengel meiſt hoch, aufrecht, beblättert. Blüten in einem meiſt großen, endſtändigen, ährenförmigen oder riſpigen Strauß, oft ſchön gefärbt. — 25 Arten, im tropiſchen Aſien. Z. B.: 2966. Hedychium Gardneriänum Wall,, von Hedychium Gardnerianum, dem bekannteſten Gardners Hüßſchnee. Oſtindien. Blüten gelb, wohl- riechend, ſehr ſchön! H. acuminatum Roscoe; H. an- | alle gustifolium Roxb.; H. coronarium Koen., weiß, wohl- | „ riechend; H. carneum Carey. Warmhauspflanzen, VE RUN die ungefähr wie Canna indica zu behandeln A % . 1 7 find, indem man fie im Winter nach und nach ein- ziehen läßt und im Lauwarm- oder ſogar noch im Kalthauſe ziemlich trocken überwintert, was im Lau warmhauſe unter der Stellage geſchehen kann. Mit beginnendem Frühjahr teilt man die Erdſtämme, pflanzt ſie in recht nahrhafte Erde (Torferde, Miſterde und reichlichen ſcharfen Sand) und ſtellt ſie, damit ſie gut einwurzeln und zeitig und kräftig treiben in ein warmes Miſtbeet, um ſie nach Mitte Mai, nachdem ſie zuvor allmählich durch Luft und Licht abgehärtet 0 IN — „* worden, gleich Canna indica, Colocasia antiquorum cer d aacv EN u. ſ. w. im freien Lande in recht kräftige Erde auszu⸗ | 1% N 0 pflanzen. Bei reichlicher Bewäſſerung entwickeln ſich NZ / aus einem Erdſtamm 3, ja 4—5 Stengel, an deren Mh BT un 1 vom Auguſt an die 1 a 7 üten entfalten. Zu dieſem Verfahren jagt der Ä ſtädtiſche 2 G. 1 0 zu Riga, daß FW er die Pflanzen dem vollen Sonnenſchein und allen und wohl auch empfehlenswerteſten, ihn aufs beſte Temperaturſchwankungen ausgeſetzt habe, und Gruppen befriedigten, indem jede Pflanze 3—4 kräftige Blüten— 1 954 riſpen entwickelte. Allerdings erreichten die Pflanzen im Freien nur 130 em Höhe, ſtatt wie im Warmhauſe 1½—2½¼ m; aber die Blätter ſtehen enger zuſammen, erhalten metalliſchen Glanz, die Blüten treten durch intenſivere Färbung ſchöner hervor und beſitzen einen überraſchenden Wohlgeruch. In Bezug auf die Kultur im Warmhauſe ſagt Obergärtner A. Förſterling zu Haus Haide: „Nach dem Verpflanzen (zeitig im Frühling) in ein Ge— Familie 198. Zingiberaceae und Familie 199. Marantaceae, G NI 16 oder XXII 2. miſch von 1 Teil Torfmüll, 1 Teil verrottetem Kuhmiſt und 1 Teil Sand entwickelten ſich die Pflanzen über⸗ raſchend jchön. Im Sommer ſtanden ſie im Warm⸗ hauſe zwiſchen anderen größeren Pflanzen; im Spät⸗ ſommer erhielten ſie einmal wöchentlich Dungguß von aufgelöſtem Rindermiſt; ſpäter, und zwar bis zur Blütezeit, zweimal wöchentlich; ſie blühten im Januar.“ Zuſatz von ½ bis 1 Teil mürben Acker- oder Wieſen⸗ lehms zur Erdmiſchung dürfte nur förderlich ſein. Gattung 1097. Käempfera L., Kämpferie, Or III II; XXII I (nach dem Reiſenden Engelbrecht Kaempfer, dem Leibarzt des Fürſten zu Lippe, 11716, benannt). Kelch langröhrig, oben kurz ſcheidig-geſpalten. Kronröhre verlängert, mit lanzettlichen, ſpitzen Lappen. Unfruchtbare Seiten-Staubblätter groß, blumenblattartig, eirund, am Grunde oft kurzgenagelt, abſtehend, nicht mit dem kurzen Staubfaden verwachſen. Das Staubkölbchen mit getrennten, linealiſchen Fächern; ſein Mittelband breit und hohl, über das Kölbchen hinaus mit einem ganzen oder kammförmigen Fortſatz. Griffel fadenförmig, mit runder Narbe. Wurzeln meiſt knollig-verdickt. Blätter an meiſt kurzem Stengel wenige, bisweilen erſt nach der Blüte erſcheinend. Blüten meiſt ährig, ſeltener vereinzelt, auf beblättertem oder nur ſchaftartigem Stengel. — 18 Arten, im tropiſchen Aſien und Afrika. Z. B.: K. rotunda L., Blüten weiß mit rotviolett. K. Roscoeana Wall., weiß. K. Galanga L., weiß, wohlriechend. — Warmhauspflanzen. Fam. 199. MARANTACEAE, Marantengewächſe. d= XT16 oder XXII2. (Nr. 2967 — 2984 aus ſieben Gattungen.) I. Fruchtknoten 3fächerig, Zeiig, Blüten zu mehreren (nicht 2) in jeder Deckblatt⸗ achſel. Gattung 1098 Phrynium. II. Fruchtknoten 1fächerig, letig. 1. Kronröhre verlängert. Deckblätter des Blütenſtandes gegenüberſtehend-2 zeilig. Gattung 1100 Maränta. 2. Kronröhne kurz oder ſehr kurz. Deckblätter des Blütenſtandes einander einſeitig genähert. Gattung 1101 Stromänthe. 1102 Ktenänthe. 1105 Saränthe. 1104 Thalia. Beſchreibung, Verwendung und Kultur der Arten von W. Mönkemeyer, Kgl. Garteninſpektor in Leipzig. Gattung 1098. Phrynium wina., Sumpfmarante, © XI 16; XXII 2 (griechiſch: phrynion, ein Pflanzenname). Kelchblätter 3, ſchmal. Kronröhre kürzer oder kaum länger als der Kelch; Kronlappen 3, ſchmal, länglich, faſt gleich. Röhre der unfruchtbaren Seiten⸗ Staubblätter aus der Krone kurz herausragend, mit ganzrandigem oder 3 ſpaltigem Lappen. Kronlippe breit, innenſeitig quer- kammſchwielig. Fruchtknoten Zfächerig, Zeiig, ſelten (infolge Fehlſchlagens zweier Fächer) leiig. Pflanzen mit kurzem, kriechendem Erdſtamm und beblätterten Stengeln. Blätter faſt grundſtändig, mit langen, aufrechten Stielen. Blütenſtengel 1 ſeltener mehrblätterig, aufrecht. Blüten kopfig oder ährig, in jeder Deckblattachſel meiſt zahlreich. — 20 Arten, in Oſtindien, dem Malayiſchen Archipel und tropi— ſchen Afrika. Z. B.: 2967. Phrynium variegätum N. Z. Bron, Bunte Sumpfmarante. Singapore. Eine ſehr dekorative Pflanze für Warmhäuſer. Blätter mit ca. 1 Fuß langen, aufrechten Blattſtielen, länglich— lanzettlich, 15—24 cm lang, 5—11 cm breit, am Grunde herzförmig. Grundfarbe der Blätter glänzend blaßgrün mit den Nerven entlang laufenden, unregel- mäßigen, milchweißen Zeichnungen. — Kultur wie am Schluſſe der Familie angegeben. N. E. Bromn hat dieſe Art mangels der Blüten nur nach ihrer Belaubung beſtimmt. Es iſt deshalb noch nicht ſicher, ob ſie wirklich zur Gattung Phry- nium gehört. ſelten nur 1—2eiig. 1099 Caläthea. Bunte Sumpfmarante. Gattung 1099. Caläthea G. F. W. Me., Korbmarante, G XI16; XXII 2 (griechiſch: kalathos — Korb; mit Bezug auf die Kron- und Staubblätterröhre). Kelchblätter 3, frei, ſehr dachziegelig. Kronröhre dünn, meiſt viel länger als der Kelch, mit 3 abſtehenden Kronlappen. Staubblätterröhre aus der Krone ſehr kurz herausragend, mit kronblattartigen Lappen; Lippe breit, innen ohne Kammſchwiele. Nur 1 unfruchtbares Seiten-Staubblatt. Das fruchtbare Staubblatt ſchmal oder an der einen Seite blumenblattartig verbreitert, 1 hälftig, ſeitlich angeheftet. Fruchtknoten Zfächerig; jedes Fach Leiig, ſelten faſt 1fächerig und nur Jeiig. Pflanzen mit knolligem oder kriechendem Erdſtamm. Blütenſtand end= ſtändig, am beblätterten Stengel oder ſeltener auf kurzem, blattloſem Schaft grundſtändig, zapfenförmig, kugelig⸗kopfig oder dichtährig. Ben zwiſchen jedem Deckblatte mehrere, mit zahlreichen Deckblättchen untermiſcht. — 60 Arten, im tropiſchen Amerika, 2 in Afrika. Blätter beiderſeits grün oder unterſeits ſchwach-violett. Blüten gelb, nur bei C. violacea violett. Hierher: C. grandifolia Lindl. (syn. Maranta grandifolia A. Dietr., M. cylindrica A. Dietr., Phrynium eylindricum Rose., P. longifolium C. Koch), Braſilien; Pflanze hoch. — C. orbiculata Lindl. (syn. Maranta truncata Lk. Phrynium truncatum hort.), Deckblätter weichhaarig. — C. flavescens Lindl. (syn. Phrynium flavescens Sw., P. grandiflorum Rosc., P. plicatum hort.), ſtengellos. — C. violacea Lindl. (syn. Phrynium violaceum Rosc., P. floribundum Lem., Maranta humilis und violacea hort.), Blüten violett; Braſilien. M. Blätter elliptiſch, ſpitz, oberſeits mit hellgrünen, BE: Blätter jchmal=lanzettlich bis elliptiſch, oberſeits grün, unterſeits rot: Blätter auf hellgrünem Grunde mit breiten fiederig-geſtellten, Blätter oberſeits dunkelgrü n mit breiter Hellgeiiner mitteljone längs des Mittelnervs und mit 2 ſeitlichen, Blätter oberſeits mit breiter ſchwarzgrüner, Blätter oberſeits glänzend-grün, . Blätter oval, Gattung 1097. Kä&mpfera bis Gattung 1099. Caläthea. Nr. 2967 2973. 955 C. angustifolia Koern. (syn. Maranta [Heli- conia] discolor hort.), ſtengellos, Blätter beiderſeits ſchwach behaart. — C. varians C. Koch (syn. Maranta discolor hort. ex p., Phrynium discolor Akort., Heliconia discolor hort.), Blätter völlig kahl. . Blätter auf grünem Grunde mit ſeitlichen weißen oder roſa Streifen, letztere bis zum Rande gehend und fiederartig. C. fasciata. 2968. C. eximia. 2969. C. ornata. 2970. von der Mitte bis zum Rande dunkler grünen Streifen. C. zebrina. 2971. C. Lietzei. 2972. Blätter auf hellgrünem oder weißlichem Grunde mit von der Mittelrippe ausgehenden, den Blattrand nicht erreichenden, dunkelgrünen, fiederförmigen Flecken an den Seitennerven. Flecken oval oder oval-länglich: C. leopardina Rgl. (syn. Maranta leopardina hort.), Braſilien; ſtengellos. Naheſtehend find: C. pulchella ZE. Morr. (syn. Maranta pulchella Z. Morr.) und C. Bachemiana E. Morr. (syn. Maranta Bachemiana hort., M. Regeliana hort.). Blätter gelbgrün, durch je einen vom Mittelnerv und Blattrand entfernten rhomboidaliſchen Purpurfleck zwiſchen je 2 Seitennerven gezeichnet C. tubispatha. 2973. Blätter oberſeits grün, längs des Mittelnervs mit einem weißen oder gelblichen Streifen, ſonſt ohne Zeichnung. C. undulata. 2974. . Blätter oberſeits dunkel⸗ſammetgrün mit gelbgrünlichen Mittelſtreifen längs der Mittelnerven, ſonſt ohne Zeichnung, unterſeits dunkel⸗violettpurpurn C. Warscewiezü. 2975. . Blätter oberſeits grün mit helleren Streifen längs d. des Mittelnervs und mit weißer, buchtiger Längsz one zwiſchen Mittelnerv und Rand . C. roseo-picta. 2976. hellgrünen C. Lindeniana. 2977. am Rande flammig— gezackter Mittelzone längs des Mittelnervs, auf die beiderſeits je eine breite hellgrüne, flammige, durchſichtige Längszone folgt; Blattrand dunkelgrün. Unterſeite der oberen Blattſeite entſprechend hell- und dunkelpurpurn⸗ gefärbt .. C. Veitchiana. 2978. flammigen Streifen längs des Mittelnervs, mit dunkelgrünen, weiß eingefaßten ſeitlichen Längszonen und mattgrünem Blattrand; Unterſeite violett: C. Legrelliana Kgl. (syn. Maranta L egrelliana hort.), Ecuador. mit breiten weißen, flammig— ausgezackten Mittelſtreifen längs des Mittelnervs und zahlreichen, abgeſetzten, weißen, linearen, kleinen Streifen zwiſchen den Seitennerven. Untere Blattfläche weißgrün und rötlich, grün-gezeichnet: C. hieroglyphica Lind. et Andre, Neu-Granada. ſtumpflich, oberſeits auf weißem, durchſichtigem Grunde mit dunkelgrünem Adernetze, ferner mit länglich-elliptiſchen, ſtumpfen, dunkelgrünen, in der Richtung der Seitennerven geſtellten Flecken, die nicht bis zum Blatt— rande reichen, mit einer ſtielförmigen Verlängerung auf dem Mittelnerv aufſitzen und untereinander gleich groß ſind. Unterſeite durchſichtig weiß und ähnlich der grünen Zeichnung der Oberfeite rot⸗gefleckt: C. Makoyana E. Morr. (syn. Maranta Makoyana hort.), Makoys Korbmarante. Kolumbien Iſt ſehr ſchön! Blätter mit hellgrünen, flammig⸗ausgezackten Streifen längs des Mittelnervs, hellgrünem Rand und ſilberweißer, aber von den grünen Seitennerven durchſetzter, ſehr breiter Zone zwiſchen Mittelſtreifen und Rand, unterſeits weiß— grün: C. Baraquiniana Kgl. (syn. Maranta Baraquinii hort.). Längszonen vor dem Blattrande . Blätter auf weißlichem oder hellgrünem Grunde mit ſchwarzgrünem Mittelnerv oder mit breiteren, ſchwarzgrünen Streifen längs des Mittelnervs . C. variegata. 2979. . Blätter hellgrün, mit dunkleren, grünen, breiten, flammig⸗ auslaufenden Flecken zwiſchen Mittelnerv und Blattrand, die zu einer bald deutlicheren, bald weniger deutlichen, dunkler grünen Längszone auf der Mitte jeder Blatthälfte vereinigt ſind: C. Wallisii Linden (syn. Maranta Wallisii hort.), Pflanze in der Tracht von C. zebrina, Blätter unterſeits hellgrün. — C. densa Rgl. (syn. Phrynium densum C. Koch), von der Tracht der C. metallica; Blätter unterſeits rot- angelaufen (nicht hellgrün). 2968. Caläthea fasciäta Agl. et Koern. (syn. breit, bald mweiß-, bald roſa-liniiert: f. majestica 170. Maranta fasciata Linden), Gebänderte Korbmarante. Braſilien. Pflanze niedrig; Blattſtiele kurz, 5— 11 cm lang. Blätter rundlich, abgerundet oder kurzzugeſpitzt, am Grunde herzförmig, bis 20 cm lang, 15 em breit, oberſeits dunkelgrün mit breiten, weißen Querbinden, unterſeits weißgrün. — C. argyraea Koern. (syn. Ma- ranta argyraea Linden), Braſilien. Blätter lanzettlich. 2969. Caläthea eximia Koern. (syn. Phrynium eximium C. Koch, Maranta eximia Hort.), Ausge- zeichnete Korbmarante. Pflanze niedrig, Blätter elliptiſch-lanzettlich, am Grunde abgerundet, oberſeits dunkelgrün mit breiten weißen Streifen, unterſeits blutrot und nebſt Blattſtiel behaart, etwa 20 em lang, 10—13 cm breit. Blütenähre länglich, 4-6 em lang; Brakteen gelb, behaart; Blüten gelb; Schaft wurzel— ſtändig 5—8 em lang. — C. vittata Koern. (syn. Phrynium vittatum C. Loch, P. pumilum Otto et Dielr., Maranta vittata hort. 9 ſtengellos; Blattſtiele kahl, Blätter elliptiſch. Braſilien. 2970. Caläthea ornäta Koern. (syn. Maranta ornata Linden), Geſchmückte Korbmarante. Peru, Columbien. Eine der ſchönſten; mit mehreren Abarten. Pflanze niedrig. Blätter elliptif ch, oberſeits gelbgrün mit dünnen, ſcharfen, ſilberfarbenen oder roten Streifen, unterſeits dunkelviolettrot, 10-16 cm lang, 5—8 cm breit. Blattſtiel 5—13 cm lang, kahl. 4 Abarten: a) Linien der Blattoberfläche weiß: f. albo-lineata Rgl. (syn. Maranta albo-lineata hort.), b) Linien roſa: f. roseo-lineata figl. (syn. Maranta roseo- lineata Hl.). c) Pflanze im Wuchs kräftiger, Linien roſa; f. regalis Rg. (syn. Maranta nn hort.). d) Pflanze kräftig, Blätter bis 20 em lang, 7—8 cm (syn. Maranta majestica Linden). 2971. Caläthea zebrina Lindl. (syn. Maranta zebrina Sims, Phrynium zebrinum Roscoe, Goeppertia zebrina Nees), Zebraſtreiſige Korbmarante. Braſilien. Eine der verbreitetſten Arten für Maſſenanzucht. Pflanze kahl. Blätter clliptiſch, alle grundſtändig, ſeidenglänzend-hellgrün, oberſeits mit dunkelſammet— grünen breiten Fiederſtreifen gezeichnet. Blüten violett in dichtem, großem Blütenſtand auf der Spitze blatt— loſer Blütenſchäfſte. 2 Formen: f. typica .., Blätter 30—45 cm lang, 15—20 cm breit, unterſeits violett. f. pulchella Agl. (syn. Maranta pulchella Linden), Blätter etwa 15 em lang, 6-7 cm breit, unterſeits grün. 2972. Caläthea Lietzei E. Morr. (syn. Ma- ranta Lietzei hort.), Sießes Korbmarante. Pflanze dicht. Blätter grund- und ſtengelſtändig, länglich— lanzettlich oder länglich-elliptiſch, am Rande ſtark gewellt, oberſeits metalliſch-hellgrün mit fiederförmigen dunkelgrünen Querbinden, unterſeits violettpurpurn. Blütenähre kurz, geſtielt, Blüten weiß. Beliebte Handels- pflanze von leichter Kultur. 2973. Caläthea tubispatha Hook. fil. (syn. C. villosa Lindl., Phrynium villosum Zodd.), Röhren- ſcheidige Korbmarante. Tropiſch⸗Südamerika. Sehr ſchöne Art. Stengellos, kahl. Blätter verkehrt-oval— elliptiſch, kurzzugeſpitzt, am Grunde leicht-herzförmig, freudig⸗grün, auf der oberen Seite jederſeits mit hellgrüner Zone, in dieſer Zone zwiſchen den Seiten— nerven mit braunrotem Fleck. Blütenähre kurz, von 2 tütenförmig die Blütenähre umhüllenden Deckblättern geſtützt. Blüten gelb. 956 Familie 199. Marantaceae, Marantengewächſe. Or XI 16 oder XXII 2. 2974. Caläthea unduläta Lind. et Andre (syn. Blätter 17—20 cm lang. — C. pieturata C. Koch Maranta undulata Lind. et Andre), Wellige Korb- (syn. Phrynium picturatum Linden), Blätter nur marante. Ecuador. Pflanze niedrig, buſchig. Blätter 7—13 cm lang. länglich-elliptiſch, ſchwachzugeſpitzt, kahl, 10—13 em 2977. Caläthea Lindeniäna Agl. (syn. Maranta lang, 5—8 cm breit, wellig, oberſeits jeidenglängend- | Lindeniana hort.), &indens Korbmarante. Braſilien. hellgrün mit jcharfer, ſilberfarbener Längsbinde, unter- Eine der ſchönſten Arten! Pflanze kahl, die am Grunde ſeits purpurn. Blüten klein, weiß. — C. medio-pieta | jcheidigen Blattſtiele nach oben walzig 45—90 cm Rgl. (syn. Maranta medio-picta Nr.), Braſilien; hoch. Blatt oval oder länglich-oval am Grunde ab- ſtengellos, kahl. — C. micans Koern. (syn. Phrynium gerundet, kurzzugeſpitzt, 22 —45 em lang, 15—30 cm micans Äoern., P. pumilum L.), Peru, Braſilien; breit, oberſeits glänzend-gelbgrün, jederſeits mit zwei niedrig, kahl. dunkelgrünen Längsbinden, am Rande dunkelgrün. 2975. Caläthea Warscewiezii Koern. (syn. Die dunkelgrünen Längsbinden auf der Unterſeite Phrynium Warscewiczii K., Maranta Warscewiezii dunkelbraunrot; hellere Längszonen durchſichtig. Blüten⸗ Mathieu), Warscewiczs Korbmarante. Mittelamerika. ſtand eine wurzelſtändige ovale, kopfförmige, fauſtdicke Eine der ſchönſten Arten von der Tracht der C. zebrina. | Ahre. Deckblätter braungelb, oval bis lanzettlich, ſpitz. Blätter (nebſt Blattſtiel) etwa 60 em lang, geſtreckt, Blüten gelblichgrün. — Naheſtehend aber bedeutend elliptiſch, beiderends verſchmälert, unterſeits tiefpur- kleiner iſt: C. metallica Koern. (syn. Maranta purrot, oberſeits dunkelſammetgrün und an den Nerven metallica Nord.), Braſilien; Blattſtiele ſehr kurzhaarig. heller gezeichnet. Blütenſtengel bis 90 em hoch. Blüten 2978. Caläthea Veitchiäna Hool., Beitds in Büſcheln, am inneren Grunde der Dedblätter von | Korbmarante. Peru. Blätter von Größe der C. lanzettlichen, weißen Blättchen geſtützt. Brakteen dach» | Lindeniana, in Form dieſer ähnlich, in der Textur ziegelig, außen gelb, innen weiß und roſa-nuanciert. feſter. Eine der ſchönſten Arten! Blätter oval-elliptiich, 2976. Caläthea roseo-picta ARgl., Roſabemalte ſtumpf, ſteif, über fußlang, ſmaragdgrün mit dunklerem Korbmarante. Braſilien. Blätter breit-oval, faſt Rande und jederſeits der Rippe mit 3 tiefgrünen, ſtumpf, bis 23 em lang und 15 cm breit, unterſeits nicht durchgehenden Querbinden. Der Blütenſtand dunkelrot, kahl; Blattſtiele purpurrot, 5—18 cm lang. trägt auf der Spitze einen kleinen Schopf leerer Formen ſind: f. typica ARgl., Blätter oberſeits auf Deckblätter. ſchwarzgrünem Grunde von der Mittel- und den 2979. Caläthea variegata Koern. (syn. Phry- beiden jeitlichen, weißen Zonen gezeichnet; der Mittel- | nium variegatum C. Koch, Maranta variegata hort.), ſtreifen zuweilen undeutlich. k. Wagmeri Rgl. (syn. Geſcheckte Korbmarante. Tropiſches Amerika. Blatt- Maranta Wagneri hort.), Blätter oberſeits auf dunkel- ſtiel 30—45 em lang; Blattfläche elliptiſch, bis grünem Grunde mit ſtets deutlichen Mittel- und 34 cm lang, 7—16 cm breit, oberſeits auf hellgrünem Seitenzonen; f. illustris RFI. (syn. Maranta illustris Grunde mit dunkelgrünem Mittelſtreifen längs des Linden), Blätter oberſeits auf dunkel-olivengrünem Mittelnerves, unterſeits weißgrün. — C. cinerea Agl. Grunde mit 3 ſtets deutlichen, ſilberfarbenen Längs- (syn. Maranta cinerea hort.), Blätter nur ungefähr zonen. — Verwandt ſind: C. virginalis Linden, 10 cm lang bei etwa 5 cm Breite. Gattung 1100. Maränta L., Marante, Our? XI 16; XXII 2 (nach dem venetianiſchen Arzt Barthol. Maranta, f 1754, benannt). Kelchblätter 3, ſchmal; Kronröhre cylindriſch [bei M. bicolor am Grunde abgebrochen, fait höckerigf. Staubblätterröhre verſchiedenlappig; meiſt 2 blumenblattartige, unfruchtbare Seitenſtaubblätter größer als die übrigen; das Ohrchen des ſogen. Kapuzenblattes ziemlich breit, abgebogen. Kölbchentragendes Staubblatt blumenblatt— artig, mit randſtändigem Staubkölbchen. Frucht ſchief. Pflanzen mit knolligem oder kriechendem Erdſtamm. Stengel hier kurz, krautig und wenigblätterig, dort höher und verzweigt. Blätter mehr oder weniger geſtielt und (mit Ausnahme von M. Ruiziana) nicht auf der einen Stengelſeite nur die breithälftigen, auf der anderen die ſchmalhälftigen Blätter, ſondern wechſelſeitig. Blütenſtand ährig, mit 2zeiligen, bleibenden Deckblättern, 1 2—4 . „„ — 15 . im tropiſchen Amerika. A. Stengel aufrecht; Blätter grün . A . M. noctiflora. 2980. B. Stengel dünn, niederliegend; Blätter bunt . 9 ... bicolor. 2981. 2980. Maränta noctiflöra Hg. et 12 2 1 Weißnerviſ ige M. Braſilien. Niedrige, (syn. M. gracilis hort.), Nachtsblühende Marante. dichte Büſche bildende Art. Blätter verkehrt-eirund, Braſilien. Eine der M. arundinacea naheſtehende Art, an der Spitze leicht zugeſpitzt am Rande ſtarkwellig. aber zierlicher und im Winter nicht einziehend. Wird Oberfläche ſeidenartig-ſchillernd, dunkelgrün mit 45—60 cm hoch, iſt völlig kahl. Blattſtiele als Scheide leuchtend⸗hellgrünen Streifen an den Rippen. Unter⸗ die Stengelglieder umſchließend. Blattgrund abgerundet, ſeite ſchwach-purpurrot. Blütenſchaft achſelſtändig, Blätter lanzettlich, etwa 4 cm breit, 20 —25 cm lang. 2— —4 blumig. Blüten klein, weiß und purpurn- punktiert. Blüten weiß, des Nachts blühend. f. Massangeana (syn. M. Massangeana fort.) hat 2981. Maränta bicolor Ter (syn. Thalia bicolor größere und braun⸗gefleckte Blätter. — M. Kerchoveana C. Koch, Calathea bicolor Steud.), Zweifarbige Z. Morr., Kerchoves M., Braſilien. Gehört in den Marante. Braſilien. Niedrige Art. Blattſtiel rot, Formenkreis der M. leuconeura; Pflanze niedrig; 21½—5 em lang; Blätter rundlich-oval, ſtumpf, 6 bis Blätter ſmaragdgrün, auf jeder Hälfte, ungefähr in der 8 cm breit, 10—13 em lang, oberſeits mit breiter, Mitte zwiſchen Blattrand und Mittelrippe 4—5 Flecken. gelbgrüner, ausgebuchteter Mittelzone, mit großen, Verwendung und Kultur wie am Schluſſe der dunkelgrünen Flecken in den Buchten und hellgrünem Familie 5 a Rande, unterſeits dunkelblutrot. — M. leuconeura Gattung 1101. Stromänthe Sond., Spreumarante, Or XI 16; XXII 2 (griechiſch: ströma, Genet. stromätos — Decke, anths — Blüte; Er den Blüten Deckblätter). Kelch- und Kronblätter je 3; Röhre der letzteren ſehr kurz und weit, am Grunde nicht buckelich. Blumenblattartige Staubblätterröhre mit ſehr unregelmäßigen Lappen, die 2 ſeitlichen klein, ſchmal, ungleich oder fehlend, ſcheidenförmig. Staubblattanhängſel dem Staubkölbchen nicht angewachſen, Gattung 1100. Maränta bis Gattung 1104. Thalia. Fr. 29742984. 957 das letztere überragend. Pflanzen mit dickem, wagerechtem Grundſtamm. Stengel beblättert, aufrecht, kaum verzweigt, an den Knoten meiſt 2= bis mehrblätterig. Blätter auf den Blattſcheiden ſehr kurz geſtielt, auf der einen Stengelſeite die ſchmalhälftigen, auf der anderen die breithälftigen. Blüten ſtand meiſt verzweigt; ſeine Deckblätter häutig, gefärbt, abfallend; jedes (1) 2-6 Blütenpaare einſchließend. Zwiſchen den Blüten auch noch Deckblättchen. — 5 Arten, im tropiſchen Amerika. Z. B.: S. Tonckat Eichl. (syn. Maranta Tonckat Aubl., M. angustifolia Sims, M. racemosa H. et B, Thalia pilosa C. Koch), Stengel gegliedert, veräſtelt. Blätter lanzettlich-oval oder länglich-lanzettlich, am Grunde breit abgerundet, nach der Spitze ſchmäler werdend, beiderſeits kahl. Ferner: 2982. Stromänthe sanguinea Sonder (syn. und Deckblätter blutrot. f. spectabilis Lem. pr. sp. Maranta sanguinea Äoern., Phrynium sanguineum (syn. Maranta spectabilis Loern., Thalia spectabilis Hook.), Blutrote Spreumarante. Braſilien. Be⸗ C. Koch), Blätter unterſeits blaßgrün, nicht purpurrot. liebte Dekorationspflanze für Warmhäuſer. Pflanze — S. lutea Zichl. (syn. Maranta lutea Jacg., Ma- kahl, 60 - 150 cm hoch; Grund- und unterſte Stengel- | rantopsis lutea Loern., Braſilien; Pflanze kahl, blätter mit langem, ſcheidigem, rotem Blattſtiele. Blätter aus abgerundetem Grunde länglich⸗elliptiſch, Blattfläche aus abgerundetem, breitem Grunde länglich, kurzzugeſpitzt, oberſeits dunkelgrün, unterſeits blaugrün, zugeſpitzt, 25—38 cm lang, 5—10 cm breit, oberſeits Blüten weiß, in veräſtelten Ahren; Deckblätter gelb. glänzend⸗dunkelgrün mit helleren Mittelnerven, unter Verwendung und Kultur wie am Schluſſe der ſeits blutrot. Blumen weiß, in Riſpen. Blütenſtiele Familie angegeben. Gattung 1102. Ktenänthe (Ctenanthe) Eich., Kammmarante, © XI 16; XXII 2 (griechiſch: ktéis, kténös — Kamm, anthe — Blume; wegen des einſeitigen Blütenſtandes). Röhre der unfruchtbaren, blattartigen Staubblätter mit 2 blumenblattartigen Lappen, die länger ſind als die inneren. Blütenſtand wie bei Stromanthe, oder auch ein grundſtändiger Schaft; ſeine Deckblätter pergamentartig⸗-lederig, bleibend, 2zeilig, deutlich einſeitig-zuſammenneigend, jedes 2—4 Blütenpaare einſchließend. Zwiſchen den Blüten auch noch Deckblättchen. Blätter wie bei Stromanthe geſtellt. — 7 Arten, im tropiſchen Amerika. 2983. Ktenänthe Kummeriäna Zichl. (syn. Art. Scheiden der Blattſtiele bis fußlang, etwas rauh— Maranta Kummeriana Z. Morr.), Kummers Kamm- haarig, am Rande mit gelblichen Borſtenhaaren beſetzt; marante. Braſilien. Schöne Schmuckpflanze. Blätter Blattſpreite elliptiſch mit parallelen Rändern, abge— 10—16 em lang, 4—6 cm breit, zugeſpitzt, oberſeits rundet, ſtumpf, mit kurzem Spitzchen, an dem abge— auf dunkelgrünem Grunde mit in der Richtung der rundeten Grunde kurzvorgezogen, kahl, oberſeits Seitennerven verlaufenden ſilberweißen, linealiſch- dunkelgrün-glänzend, unterſeits blaßgrün, 18 —30 cm lanzettlichen, zugeſpitzten Streifen, welche weder den lang, 7—15 cm breit. Deckblätter eirund, ſpitz, mit Mittelnerv, noch den Blattrand erreichen, unterſeits gelblichen Borſten, ſonſt kahl, zweireihig, einſeitswendig. rot. Blattſcheiden abſtehend, zottig-behaart. — K. Lusch- Blüten ſitzend, weißlich. nathiana Zichl. (Syn. Phrynium Luschnathianum | Verwendung und Kultur wie am Schluſſe der C. Koch, Maranta Luschnathiana Hg. et Koern., Familie ee ul Thalia Luschnathiana C. Koch), Braſilien. Schöne Gattung 1103. Saränthe Eichl, Bejenmarante, © XI 16; XXII 2 (griechiſch: saron oder saros — Beſen, anths — Blüte; wegen der Blütendeckblätter). Jedes Deckblatt des Blütenſtandes trägt nur 2 Blüten. Deckblätter bleibend oder abfallend, häutig. Stengelloſe Pflanzen. Blätter einzeln am Grunde des endſtändigen Blütenſchaftes, oder der Blütenſchaft iſt achſelſtändig und dann nur mit Stützblättern verſehen. Deckblättchen zwiſchen den Blüten des Blütenſtandes fehlend. Röhre der unfruchtbaren, blumenblattartigen Staubblätter mit 2 äußeren blumenblattartigen Lappen, die größer ſind als die inneren. — 7 Arten, im tropiſchen Amerika. 2984. Saränthe Riedeliäna Zichl. (syn. Ma- zweigen ſitzend. Deckblätter zweizeilig, ſich dachziegelig ranta Riedeliana Koern.), Riedels Beſenmarante. deckend, einſeitswendig, oval, ſtumpf, kahl oder Braſilien. Blätter elliptiſch, mit ziemlich parallelen ſchwachbehaart, dünnhäutig, gelblich. Blüten kurz— Rändern, am abgerundeten Grunde kurzvorgezogen, geſtielt, zu zweien. Iſt von Ktenanthe Luschnathiana vorn abgerundet⸗ſtumpf, mit aufgeſetzten Spitzchen, (unter Nr. 2983) nur durch die Form und Beſchaffen— oberſeits dunkel-, unterſeits blaßgrün, bis 48 em lang heit der Deckblätter und durch die zahlreichen Ahren und 20 cm breit; Blattſtiel etwa / m lang. Scheiden zu unterſcheiden. der Blätter, beſonders am Rande, ſteiflich-behaart. Verwendung und Kultur wie am Schluſſe Ahren zu mehreren riſpig an behaarten Blüten- der Familie angegeben. Gattung 1104. Thalia L., Thalie, = XI 16; XXII 2 (nach dem im 16. Jahrhundert lebenden deutſchen Arzt J. Thal benannt). Kelch- und Kronblätter 3. Kronröhre ſehr kurz und weit. Röhre der unfruchtbaren, blumenblattartigen Staubblätter kurz, mit ſehr ungleichen Lappen, wovon der 1 äußere am größten iſt; der das ſeitlich angeheftete Staubkölbchen tragende iſt ſchmal; das kapuzenförmige Blatt hat 2 Zipfel als Anhängſel. Pflanzen mit nur wenigen, großen Blättern, die wie bei Maranta geſtellt find. Blüten an den Auszweigungen der endſtändigen Riſpe paarweis⸗-lockerährig; die Paare zwiſchen häutigen, ſcheidigen, abfallenden Deckblättern. — 7 Arten, im tropiſchen Amerika und den ſüdlichen Staaten Nordamerikas. Z. B.: T. dealbata Fras., Blätter langgeſtielt, herzförmig-eirund, an der Spitze zurückgerollt, unterſeits mehlig⸗weiß. Ahren violett bis purpurrot; Deckblätter grauweiß. — T. geniculata L., Blätter eirund-lanzettlich; Blatt- ſtiele lang, gekniet. Blüten riſpig, weiß, violett-gefleckt. Verwendung und Kultur. T. dealbata ift in den Gärten als die härteſte Art der ganzen Familie bekannt. Man zieht ſie in mehr breiten als tiefen Töpfen, giebt ihr ein Erdgemiſch von 2 Teilen Moorerde, 1 Teil mildem Wieſenlehm und entſprechend Sand, oder pflanzt ſie im Sommer im Freien an Waſſerrändern aus. Im Winter genügt ein froſtfreier, heller Standort. — Verwendung und Kultur der Marantaccen als vor- | Stromanthe sanguinea und einzelne andere machen zügliche und in unſeren Warmhäuſern unent- eine Ausnahme, wenn man ſie nicht dem direkten behrliche Blattgewächſe. Im Wohnzimmer be- Sonnenlichte ausſetzt. finden ſich die meiſten Arten nicht wohl, ſie rollen Alle (Thalia ausgenommen) ſcheuen als Be— die Blätter und kümmern; Calathea zebrina, C. Lietzei, wohner der feuchtwarmen Urwälder Südamerikas 958 ſtärkeres Sonnenlicht und lieben reichliche Wärme; die zarteren Arten — 15 bis 209 0. im Winter, die härteren (meiſt grünen) Arten 10 bis 130 C. Die Luftfeuchtigkeit muß ſtets hoch ſein, widrigen— falls rollen ſich die Blätter ein. Kultur gewöhnlich in Töpfen, die mehr flach als tief ſein können, in einer Erdmiſchung von 2 Teilen zerriebenen, jedoch groben Torfbrocken, 1 Teil Heideerde mit etwas altem Lehm, Holzkohle und entſprechend Sand. Das Ver— pflanzen geſchieht zeitig im Frühjahre und gleichzeitig die Vermehrung durch Teilung. Verſchiedene Arten laſſen ſich auch leicht durch Knotenſtecklinge vermehren; während die Anzucht aus Samen nur ſelten ange- wendet wird. Am ſchönſten werden die in etwas erwärmte Beete in obige Erdmiſchung ausgepflanzten Marantaceen. Sie färben ſich dann beſonders ſchön, wenn ſie unter gleichzeitiger, reichlicher Beſchattung 9 . ** w * vr . E N 8 \ ’ ‘ > “ Familie 199. Marantaceae und Familie 200. Musaceae, Or XXII 4. und Feuchtigkeit nahe am Glaſe ſtehen. Calatlıea zebrina, C. Lietzei, C. Bachemiana und andere zu Handelszwecken geeignete Arten kann man auch mit Vorteil in Miſtbeetkaſten auspflanzen, die nicht zu heiß ſind. Starken, geſunden Pflanzen iſt eine Düngung mit Kuhdung, Abortsdünger (ſtark verdünnt) und Hornſpänewaſſer (aber ſtets nur ſchwach angewandt) in der Wachstumszeit von großem Vorteile. Die meiſten buntblätterigen Arten gehen in den Winter- monaten etwas zurück. Man halte ſie dann etwas trockener und rege ſie nicht durch Bodenwärme zu unzeitigem Treiben an. Gegen Zugluft ſind alle empfindlich, ebenſo gegen plötzliche Temperaturver— änderungen. Rechtzeitiges und, wenn nötig, öfteres Verpflanzen, genügende Feuchtigkeit des Bodens und der Luft, die nötige Wärme bei reichlichem Schatten, das ſind die Kulturbedingungen. N Familie 200. MUSACEAE, Bananengewächſe. = XXII 4. I. Laubblätter ſpiralig um den Stengel oder Stamm geſtellt. II. Blätter zweizeilig geſtellt. 1. Fruchtknotenfächer vieleiig. 2. Fruchtknoten 3 fächerig; die Fächer Leiig. Gattung 1106 Ravenala. Gattung 1108 Helicönia. Gattung 1105 Musa. 110 Strelitzia. Gattung 1105. Musa Z., Banane, Or XXII 4 (nach Antonius Muſa, Leibarzt des Kaiſers Auguſtus, benannt). Blüten meiſt eingeſchlechtig. Unpaariges äußeres Kronkelchblatt vorn (unten) befindlich. Die äußeren Kronkelchblätter und 2 der inneren zu einer 3 oder 5teiligen geſpaltenen Röhre verwachſen. Hinteres (oberes) inneres Kronkelchblatt frei, meiſt viel kürzer als die anderen. Fruchtknoten 3fächerig; jedes Fach vieleiig. Frucht fleiſchig. Vollkommene Staubblätter 5 (bei M. Ensete Gmel. 6). Große ſaftige, bisweilen rieſige Kräuter, deren Stamm jedoch nur aus den zuſammengerollten unteren Teilen der Blätter beſteht. Blätter groß und lang, vor der Entfaltung tutenförmig gerollt, und zwar ſtets rechts gedreht-liegend. Blüten in langer endſtändiger, aus der Mitte des Blätterbüſchels herabhängender (bei M. coceinea Andy. aufrechter) Traube, zu vielen in den Achſeln von lederigen, oft rötlich -gefärbten Deckblättern. Fruchtliefernde, weibliche Blüten nur am Grunde der Traube. — Etwa 20 Arten mit zahlreichen Kulturformen, in den Tropen der alten Welt. 2985. Musa Enséte Gmel., Schmuck-Banane; Enſete-Banane. Tropiſches Abeſſinien. — Blüten G \ Schmuck-Banane. mit 6 Staubblättern. Unter den Bananen mit nicht eßbaren Früchten iſt dieſe die größte und ſchönſte, eine wahrhaft majeſtätiſche Erſcheinung, welche ſich im Sommer zur Kultur im Freien vortrefflich eignet, jedoch ihre unvergleichliche Schönheit nur in einer gegen Wind geſchützten Lage und im Halbſchatten zur Geltung bringt. Sie trägt bei uns Blätter bis zu 5 m Länge und 1 m Breite. Für jede Pflanze muß man anfangs Mai eine Grube von mindeſtens 1 m Durchmeſſer und 60 cm Tiefe ausheben und mit Laub- und Miſt⸗ erde ausfüllen laſſen. Nach Mitte Mai pflanzt man ſie. — Faſt ebenſo ſchön wie die Enſete iſt M. superba Lob., Oſtindien, welche im Winter einzieht, dann alſo keinen Platz wegnimmt und, faſt trocken gehalten, wenig Pflege braucht. Ihre Blätter ſind etwas kürzer, aber breiter als die der Enſete, mehr graugrün mit weißlicher Mittelrippe, welche an jener ſchön rot hervortritt. — In tropiſchen Gegenden ihrer Früchte wegen häufig kultiviert und auch in großen Warm— häuſern bei uns gelegentlich anzutreffen: Musa para- disiaca L., „Paradiesfeige“, und Musa sapientum L, welche beide ſchwer zu unterſcheiden ſind. 2986. Musa chinensis 8. (syn. M. Caven- dishii Hoolc.), Cavendiſhs Banane. China. Baum⸗ artig. Sehr kräftige Pflanze mit niedrigem, unterſetztem Stamme von 130 cm Höhe. Blätter 130 em lang und 65 cm breit, am Grunde abgerundet, auf kurzem, dickem, am Grunde ſcheidigem Stiele. Im Centrum der Blattkrone entſpringt, wenn die Pflanze ausge— wachſen iſt, ein enormer Kolben mit gelblichen, röhrigen, in Quirlen, die durch braunrote Scheiden getrennt ſind, beiſammen ſtehenden Blüten. Dieſer Kolben krümmt ſich und wendet ſich nach unten. Die Blüten der Spitze ſchlagen fehl, die der unteren Quirle geben zahlreiche, 10 em lange, eßbare Früchte. — M. coceinea Andr., China; bis 2 m hoch. Blätter 45— 75 cm lang bei 20—25 cm Breite, gleich breit, Gattung 1105. Musa bis Gattung 1108. Heliconia. FNr. 2985 — 2987. 959 länglich, auf rinnenförmigen Stielen. Blütenkolben und jederzeit reichliche Bewäſſerung; dieſen Anſprüchen aufrecht, mit ſcharlachroſenroten, abfallenden Scheiden entſpricht man dadurch, daß man ſie durch geräumige beſetzt, von großer Wirkung. Blüten gelb. Blüht gern Unterſätze mit warmem Waſſer tränkt. Zeit der Ver⸗ und reich. — M. zebrina Vanh., Java; gegen 2 m ßpflanzung: Frühjahr; letztere geſchieht in eine Miſchung hoch oder nur wenig darüber. Blätter groß, unten aus Lehm-, Laub- und Düngererde mit hinreichendem rötlich, auf der oberen Fläche ſchwarzbraun-geſtreifktt Sand. Ein von Zeit zu Zeit dargereichter Dungguß und ⸗gefleckt. — befördert die Größe der Blätter. Iſt die alte Pflanze Verwendung. Dieſe herrlichen Blatt- nach der Blüte oder aus anderen Urſachen unſcheinbar pflanzen halten ſich in geräumigen und hellen geworden, ſo ſchneidet man den Stamm am Grunde Wohnzimmern, in denen die Temperatur des Nachts ab und erſetzt ihn durch einen der oft in größerer nicht viel unter 4 15° C. herabgeht, lange Zeit Zahl auftretenden Grundſproſſe, die zugleich das ziemlich gut. Hauptbedingung iſt einige Bodenwärme Material zur Vervielfältigung der Pflanze darbieten. Gattung 1106. Ravénala Adans., Ravenala, O XXII 4 (madagaſſiſcher Name dieſer Pflanze). Außere 3 Kronkelchblätter frei, lang und ſchmal, zugeſpitzt, das unpaarige vorn (unten) befind— lich. Die 3 inneren Kronkelchblätter frei, das eine kürzer, ſchmal und faſt gefaltet, die ſeitlichen lang und ſchmal. Staubblätter 5. Fruchtknoten Zfächerig. Frucht eine Kapſel. Stamm entweder kurz und dann faſt grundſtändige Blätter, oder aufrecht und holzig. Blätter 2zeilig, bei der holzigen Art fächerartig-gruppiert. — 2 Arten: R. madagascarensis Sonnerat (syn. Urania speciosa Willd., U. Raveuala Rich.), der „Baum der Reiſenden“, auf Madagaskar. — R. guyanensis Eudl., in Braſilien und Guyana. Hübſche Blattpflanzen für größere Warmhäuſer. Kultur wie Seite 957 für die Marantaceen angegeben. Gattung 1107. Strelitzia 4%. Strelitzie, = XXII 4 (nach der Gemahlin Georgs III. von Hannover, geborenen Prinzeſſin von Mecklenburg-Strelitz, benannt). Außere 3 Kronkelchblätter frei, lang und gekielt: die 2 ſeitlichen hohl, das Ste ſehr zugeſpitzt. Das eine der 3 inneren Kronkelchblätter iſt kurz, breit, hohl, faſt kappenförmig, die 2 ſeitlichen ſind lang, linealiſch, an der einen Seite miteinander verwachſen und flügelartig verbreitert. Frucht— knoten Zfächerig. Krautige oder am Grunde verholzende, ſtattliche, derbe Pflanzen. Blätter denen der Musa ähnlich, groß, mit langen Blattſcheiden verſehen, die den Blütenſchaft oder Blütenſtiel einhüllen, fächerartig-2zeilig angeordnet. Blütenſchaft end⸗ oder achſelſtändig, nur kurz aus den Blattſcheiden hervorragend. Die wenigen großen, leuchtend-gefärbten Blüten zwiſchen einem (oder 2 wenig entfernten) großen, ſcheidigen, kahnförmigen, zugeſpitzten Deckblatte am Ende des Blütenſchafts. — 5 Arten, in Südafrika. 2987. Strelitzia reginae 41., Königin⸗ Blattflächen mehr ausgehöhlt, Blüten etwas heller Strelitzie. Pflanze gegen 1-1 m hoch. Blüte- orangegelb. Auch S. coccinea, 8 macrophylla, 8. f zeit: Herbſt, maxima, S. rutilans Aort. und einige andere find 9 Winter oder wohl nur Formen von S. reginae. — S. augusta Frühling. — Thbg. (syn. S. angusta Y. Dr., Heliconia alba Blütenſchaft I. sppl.), Weißblühende St., iſt die größte der mit den Blatt- Gattung und ähnelt einer Banane. Blätter am ſtielen faſt Stammſchopfe nach zwei Seiten ausgebreitet, von gleichlang. eigenartig ſchönem Ausſehen. Blattfläche länglich, Blätter eirund- | 1—1 5 ' m lang bei gegen 60 cm Breite, ſtumpf, kahl, länglich, kürzer als der Blattſtiel. Blütenſcheide braun, mit ſtumpf, leder- etwa einem Dutzend ſchöner, ganz weißer Blüten. — artig, nach S. angustifolia Dryand., Schmalblätterige S.; unten hin Blütezeit: Januar bis März. Blütenſchaft mit den wellig, kahl, Blattſtielen gleich hoch, 90—125 em lang Blätter etwa fußlang, lanzettlich, lederartig, viel kürzer als die Blattſtiele. unterſeits Blüten orangefarben, die inneren Teile (Honig— graugrün, kür- blätter) ſchön blau. — zer als die N d Blühende Pfl ſind ei Blattſtiele. Verwendung. „Blühende Pflanzen ſin ein Blütenſcheide prächtiger Schmuck größerer Warmhäuſer. Kultur nach Boſſe zweckmäßig wie folgt: Sie verlangen e J wegen ihrer fleiſchigen Wurzeln große Gefäße mit 0 Bin, guter Scherbeneinlage, lockere, kräftige mit / mildem mehr präch⸗ Wieſenlehm und hinreichendem groben Sande gemiſchte tigen Blüten Laub- und Miſterde; in der Wachstumszeit viel Waſſer. g Vermehrung durch Teilung, welche aber oft ſchwierig N 1 auf, zu bewerkſtelligen iſt. Die geteilten Pflanzen müſſen grün, rötlich- e recht, lanzett⸗ zum Einwurzeln in ein Warmbeet geſenkt, beſchattet „ lich, ſpitz 110 und nur ſehr mäßig begoſſen werden, ſonſt faulen eee meranzen⸗ die verletzten Wurzeln leicht. Anzucht aus Samen Königin⸗Strelitzie. (die von S. reginae ſind kugelig, ſchwarz, mit einem hochorangefarbenen ſammetigen Wulſt). Will man durch künſtliche Befruchtung Samen erzielen, ſo muß zuvor (damit der Fruchtknoten nicht fault) durch behutſames Aufſchlitzen der grünen Blütenſcheide der ſchleimige Saft entfernt werden. farbig ſind; die 3 inneren, ſog. Honigblättchen, ſchön blau und faſt wie ein Pfeil geſtaltet. Formen ſind: f. flava (syn. S. eitrina Aort.), Blätter höher, langgeſtielt; Fläche eirund⸗ lanzettlich; Blütenblätter blaſſer. f. humilis (syn. S. pumila ort.), Wuchs niedriger, Gattung 1108. Helicönia L., Heliconie, = XXII 4 (nach dem Berge Helikon, dem ſagenhaften Sitz der Muſen, benannt). Die 3 äußeren Kronkelchblätter, deren unpaariges hinten (oben) befindlich, linealiſch, frei oder die ſeitlichen mehr oder weniger den inneren angewachſen. Die inneren Kronkelchblätter zu einer 960 Familie 201. Cannaceae, Blumenrohrgewächſe. Or XXII 3. kurzen, breiten, bisweilen faſt kugeligen Röhre verwachſen, deren Saum verlängert, an der Spitze faſt Z lappig iſt; Seitenlappen jedoch viel kleiner und einer davon oft verkümmert. Vollkommene Staubblätter 5, ein 6. unfruchtbar und blumenblattartig. Frucht⸗ knoten Zfächerig; jedes Fach leiig. Aufrechte Pflanzen mit ausdauerndem Erdſtamm. Blätter breit, 2zeilig-geftelt. Blüten end⸗ ſtändig, zwiſchen dem Grunde der Blütenſcheide gebüſchelt. Deckblätter ſcheidenartig, an der hin und her gebogenen Spindel entfernt- ſtehend, meiſt ſchön gefärbt. — 25 Arten, im tropiſchen Amerika. Z. B.: H. psittacorum L. fil., H. Bihai L., H. metallica Planch. et Linden, H. pulverulenta Lindl. — Blattpflanzen großer Warmhäuſer. Kultur wie die Marantaceen, Seite 957. Familie 20]. CANNACEAE, Blumenrohrgewächſe. = XXII3. (Nr. 2988 und 2989 aus einer Gattung.) Gattung 1109. Canna L., Blumenrohr, O XXII 3 Kranze kanna, ein Name, mit welchem die Griechen die Binſen oder das Schilfrohr bezeichneten). Außere 3 Kronkelchblätter der ronröhre dicht angedrückt, dachziegelig; innere 3 Kronkelchblätter am Grunde kurz oder ziemlich lang mit den blumenblattartigen Staubblättern zu einer Röhre verwachſen, an der Spitze zurückgekrümmt⸗abſtehend, ſchmal. Die kurze Röhre der unfruchtbaren, blumen⸗ blattartigen Staubblätter mit ſchmalen oder keilförmig-länglichen Lappen, von denen die 3 äußeren faſt gleich, oder 2 davon mehr oder weniger verwachſen und der 3. frei, bisweilen auch alle 3 fehlend; die beiden inneren Lappen ſind ſchmäler und einer derſelben trägt auf der einen Seite ein linealiſches, 1 hälftiges Staubkölbchen. Griffel linealiſch. Fruchtknoten Zfächerig. — Etwa 25 Arten, im tro⸗ piſchen und ſubtropiſchen Amerika, 2—3 auch in der alten Welt. NB. Man unterſcheidet über 100 ſogenannte Arten, die aber von Regel im Index seminum horti Petropolitani, 1866, auf 25 Arten beſchränkt ſind. Da dieſe Arten jetzt kaum noch in Frage kommen, ſondern jedermann nur noch nach den in dem letzten Jahrzehnt errungenen Gartenſorten, den Baſtardſorten, verlangt, ſehr zahlreiche ſeitherige „Arten“ wieder nur Formen oder Sorten der Canna indica T. find, fo beſchränken wir uns hier auf die Beſchreibung der letzteren Art und der von allen abweichenden C. iridiflora Ruiz et Pav. 2988. Canna indica L., Indiſches Blumenrohr (fr. Balisier, Canne d’Inde, Faux Sucrier; e. Indian Shoot). Oſtindien. Staude, bis 1 m und drüber hoch. Blütezeit: im allgemeinen vom Juli ab bis Fröſte ein- treten; die eine Art oder Sorte ſchon im Juli, die andere wohl auch erſt im Oktober. — Erdſtamm knollig-fleiſchig. Stengel beblättert, je nach Sorte 50-180 cm hoch. Blätter groß, wechſelſtändig, eirund-lanzettlich auf ſcheidigen Blattſtielen, mit ſtarkem Mittel- und ſeitwärts parallelen Seitennerven, grün, bei Gartenſorten auch purpurn. Blüten unregelmäßig, in einer endſtändigen Ahre, die einer ſpitz-lanzettförmi⸗ gen Blütenſcheide entſpringt, einzeln oder zu zweien in den Achſeln von Deckblättern, hell— gelb. Von den inneren Blüten- teilen iſt die Ober— lippe karminrot, die zurückgebogene Unterlippe gelb, karminrot-punk⸗ tiert. f. speciosa Bot. Mag. pr. sp. (syn. C. indica f. superba Mort.) iſt durch größere und ſcharlachrote Blumen abweichend. Die Zahl der Gartenſorten (infolge künſtlicher Kreuzungen und zahlreicher Ausſaaten entſtanden und in Bezug auf Blattfärbung, Größe, Form, Farbe und Schönheit der Blumen wetteifernd) iſt in dem letzten Jahrzehnt eine ſo große geworden, daß es ſchwer hält, hier eine engere Auswahl zu treffen. Vor allen Dingen muß man vor der Verwendung die Höhe der Pflanzen und ihre Blattfärbung kennen, damit un— regelmäßige und geſchmackloſe Zuſammenſtellungen vermieden werden. Verwendung. Es ſind herrliche Blatt- und Blütenpflanzen, deren Verwendung nicht auf die Bildung von Gruppen beſchränkt iſt, ſondern ſie ſind auch truppweis auf Raſenplätzen, an Waſſerrändern, um Ciſternen u. ſ. w. von vorzüglicher Wirkung. Zerſtreut auf großen Rabatten ſind ſie gleichfalls u) UN — N | AN 8 | 9 f NV \ NUN I V k \ AR 2 Fe Indiſches Blumenrohr f. Annei. Blätter ‚ „Geoffrey St. Hilaire“, von majeſtätiſchem Wuchs; angenehm und geben den Gärten, durch ihre an Tropenpflanzen erinnernde Belaubung, erwünſchte Ab⸗ wechslung. Die meiſten der neueren, willig⸗ und reichblühenden Züchtungen, ſind zudem prächtige Topfpflanzen zur Schmückung der Balkone, Terraſſen und Wohnräume; werden aber im freien Lande kräftiger. Man beſchränke ſich auf einzelne vorzügliche Sorten oder verwende für kleinere Gruppen lieber nur eine einzige, oder nehme eine höhere für das Mittelfeld und eine niedriger bleibende für den Umkreis. Von den alten Sorten eignet ſich vielleicht Canna nigricans am beſten, die mit Canna Annéi zu um⸗ geben wäre, oder man nimmt noch als Einfaſſung eine niedrige Sorte wie Canna zebrina nana, deren Blätter purpurbraun-gebändert find. Als die ſchönſte und wirkungsvollſte rot— blätterige hohe (etwa 1½ - 1 m) Sorte zu Gruppen bezeichnet der bekannte Canna- Züchter Wilhelm Pfitzer in Stuttgart die Sorte „Président Faivre“, mit ſchönen breiten, intenſiv ſammetig⸗pur⸗ purrot-gefärbten Blättern. Der beſonderen Beachtung der Garten- und Blumenfreunde wert iſt eine Reihe von neueren Sorten, welche als Großblumige Canna, C. indica hybrida, Tafel 51, 204, oder, weil die erſten Sorten von der Firma Crozy fils in Lyon gezüchtet worden, als „Crozys Canna“ bezeichnet werden. Unter dieſen giebt es eine Anzahl niedrige, nur etwa 80 em hoch werdende Sorten, die durch Reichblütigkeit, Größe und Glanz, ſowie in der Zeichnung der Blüten den Gladiolus zur Seite geſtellt werden können und ſowohl für Topfkultur, als auch für Freiland-Gruppen ſich gleich gut eignen. Eine ganz vorzügliche deutſche Errungenſchaft dieſer Art iſt die Sorte „Kaiser Wilhelm II.“, welche, von Wilhelm Pfitzer in Stuttgart gezüchtet, niedrig bleibt, ſehr reichblühend iſt, robuſte Tracht und leuchtend-ſcharlachzinnoberrote, mit karminrot verbundene Blumen beſitzt und bei ent— ſprechender Kultur auch als Winterblüher von Bedeutung iſt. Folgende dem Verzeichniſſe von Pfitzer ent— nommene und zuſammengeſtellte Auswahl ſei den Gartenfreunden empfohlen: Hohe großblumige (1½ 2 m hoch werdend): „Senateur Millaud“, die größtblätterige Sorte, ſchwärzlichblutrot, Blüten hellſafrangelb. Blätter ſehr groß und ſehr ſchön purpurviolett-ange⸗ haucht; Blüten kapuzinerrot. f. lutea splendens, Blüten kanariengelb mit karminroten Punkten. „Guil- laume Coustou“, Blüten dunkelkanariengelb, leicht karminrot⸗beſpritzt. „Felix Crousse“, Blätter dunfel- grün, Blüten hellzinnoberrot. „Legionnaires“, Blätter grün mit purpurnem Anflug; Blüten feurigſcharlachrot, die leuchtendſten unter allen. „Ingenieur Alphand“, Blätter purpurrot, Blüten leuchtend-karminrot. „Otto Mann“, Blätter ſaftig⸗grün, mehr lanzettlich; Blüten groß, zinnoberrot, kapuzinerrot- und blutrot⸗durchfloſſen. Mittelhohe (110—140 cm hoch): „Jean Lia- | baud“, Blätter dunkelrot, Blüten kapuzinerrot. „Abel | Carriere“, Blätter purpurrot, Blüten weinrot. „Com- mandant Riviere“, Blätter hellgrün, Blüten groß, „Antoine Crozy“, | ſchön gelb, zinnoberrot-punktiert. Blätter graugrün, Blüten karminrot, gelb-getujcht. „Admiral Courbet“, lebhaft-citronengelb, karmin— geſtreift. „Souvenir de Madame Liabaud“, Blätter grün, Blüten zinnoberkirſchrot. „U. Brunner“, Blüten ſcharlachkirſchrot. „E. Bayon“, Blätter grün mit rot, Blüten hochrot. „La Butte“, Blätter grün mit purpurrot, Blüten lebhaft-kirſchrot. „Jules Chrétien“, Gattung 1109. Canna, Blumenrohr. Blätter aufrechtſtehend, dunkelblaugrün; Blüten groß, lebhaft⸗purpurkirſchrot, ſehr ſchön. „Chevalier Besson“. Blätter grün, Blüten groß, hellpurpurrot. „La Bonne- fond“, Blätter dunkelpurpurrot; Blüten groß, leuchtend orangerot, ſcharlach-angehaucht. „Professeur David“, Blätter dunkelgrün; Blüten zahlreich, groß, rund, mennigrot, dunkelgoldgelb-verwaſchen, -marmoriert und -gefledt. „General Baron Berge“, Blätter grün; Blüten groß, leuchtend-purpurrot „Michel Coulouvrat“, | und während der Wachstumszeit reichliche Waſſerzufuhr, wenn ſie ſich üppig entwickeln und reich blühen ſollen. Blätter dunkelpurpurrot, Blüten karminamarantrot. „Capitaine P. de Suzzoni“, Blätter hellgrün, Blüten hellgelb, bräunlichroſa-getupft. „Henry A. Dreer“, Blätter aufrechtſtehend, dunkelpurpurrot, dunkler ge— zeichnet. „J. D. Cabos“, Blätter bronziert-purpurrot, grün⸗überlaufen; Blüten rund, ſchön dunkelaprikoſen— farbig. „J. Thomayer“, Blätter grün, purpurn-ge⸗ zeichnet; Blüten ſchön orangefarben. „Gartendirektor Während des Sommers darf mit Dungwaſſer nachge— Hampel“, Blätter metallglänzend-dunkelbraunrot; Blüten groß, rund, kapuzinerorangerot, reichblühend. „Gartendirektor Siebert“, Blätter gut geformt, glänzend-graugrün, mit hellem Saum; Blüten ſehr groß, feurigzinnober mit türkiſch-rot, in elegant gebauten Riſpen. grüner Mitte; Blüten groß, rund, leuchtend-ſammetig— purpurn mit blutrot. Niedrige (80—100 em hoch): „Kaiser Wilhelm II.“, iſt oben bereits beſprochen! „Madame Crozy“, Blätter gedrungen, ſaftig-grün, Blüten wellig, hellzinnoberrot, Saum leuchtend-goldgelb; iſt ſehr reichblühend. „Picta“ (fälſchlich Pictata), Blüten kanariengelb mit braunroten Flecken, für Bouquet— Geſchäfte wertvoll; „Madame Juste“, Blüten ziegelrot, ſafranrot-eingefaßt. „Monsieur Despont“, Blätter purpurrot; Blüten kupferigſcharlachrot. „Edouard André“, Blätter dunkelgrün mit purpurviolett; Blüten purpuramarantrot. „Louis Thibaut“, Blätter hellgrün; Blüten karminroſa. „César Bertholon“, Blätter grün mit braun; Blüten hellpurpurn. „La Guil“, Blätter grün; Blüten aprikoſenfarbig. „Chevrauil“, Blätter blaßgrün, Blüten karminrot. „Isaac Casati“, Blätter purpurn; Blüten fupferig- karminorange. „Souvenir d' Asa Gray“, Blätter grün, Blüten lachsfarben- ziegelrot. „Président Carnot“, Blätter aufrechtſtehend, dunkelpurpurn-ſchattiert; Blüten groß, karminzinnoberrot. „H. L. de Vilmorin“, Vilmorin. Dritte Auflage. „M. J. Goos“, Blätter dunkelpurpurn mit holfen werden. Nr. 2988. 961 Blätter aufrechtſtehend, grün; Blüten groß, feurigrot mit gelben Rändern. „Duchesse de Mortemart“, Blätter grün, Blüten goldgelb, karmin-punktiert und ⸗geſtrichelt. „La Laforcade“, Blätter purpurn-ange⸗ haucht; Blüten groß, johannisbeerrot. „Due de Mortemart“, Blätter grün; Blüten dunkelgelb, karmin⸗ rot⸗punktiert. „Thomas S. Ware“, Blätter lanzettlich, grün; Blüten groß, rund, zinnoberorangerot, fein gelb⸗geſäumt. „Alphonse Bouvier“, Blätter auf- rechtſtehend, grün; Blüten groß, leuchtend-ponceaurot; iſt reichblühend. „M. Duterail“, Blätter dunkelgrün, Blüten ſafrangelb, heller gerändert. „Miss Sarah Hill“, Blätter hellgrün; Blüten ſchön karminamarantrot. „P. Marquant“, Blätter hellgrün; Blüten groß, ſalm— farbig, in karminrot übergehend. „Statuaire Fulconis“, Blätter ſchön grün; Blüten groß, hellamarantrot. „Germania“, hervorragende Neuheit für Topf- wie für Freilandkultur, niedriger und reicher blühend als „Madame Crozy“; Blätter ſaftig-grün; Blüten groß, zinnoberrot mit karmeſin; Einfaſſung goldgelb, getigert und marmoriert; Rückſeite gelb- und rot-getupft und ⸗geſprenkelt. „Eulalia van Geert“, Blätter hellgrün; Blüten dunkelkanariengelb mit feinen, roten Punkten; iſt ſehr reichblühend. „Paul Lorenz“, Blätter lanzett— lich, braun, grün-geadert; Blüten amarantblutrot. „Hugo Fuchs“, Blätter ſaftig, hellgrün, Blüten zahl— reich, leuchtend-citronengelb; untere Kronkelchblätter blutrot⸗gezeichnet. „Stadtgärtner Sennholz“, Blätter dunkelgrün, Ränder und Nerven purpurn; Blüten dunkelſcharlachzinnoberrot. Die Kultur der Canna iſt einfach. Die Pflanzen verlangen aber durchaus recht kräftigen Boden Von dieſem Geſichtspunkte aus wollen ſie nicht wie gewöhnliche, meiſt halb vernachläſſigte Gruppenpflanzen behandelt ſein. Der Boden iſt alſo reichlich mit halb— verrottetem Dünger oder mit Miſterde zu durchſetzen, außerdem mit Thomasſchlackenmehl zu düngen, und zwar womöglich jchon einige Monate vor der Pflanzung. Für große Gruppen pflanzt man die gewählten Sorten, deren ungefähre Höhe man kennen muß, in ungeteilten, ſtarken Erdſtämmen. Sollen die Sorten ihre größtmögliche Höhe erreichen, ſo pflanzt man ſie recht dicht, indem ſich dann an jeder Einzelpflanze zwar weniger, aber höhere Stengel ausbilden, ſodaß man z. B. eine 1½ —2 m hoch— werdende Sorte oder Art, etwa Canna discolor, bis zu 4 m Höhe bringen kann, was aber nur in großen Landſchaftsgärten von Wert wäre. Die Canna als Blattpflanze erreicht ihre Schön— heit erſt von gewiſſer Höhe an. Damit dieſer Zeitpunkt ſchon recht frühzeitig im Sommer eintrete, pflegt man die Erdſtämme (Knollen) ſchon längere Zeit vor dem Bepflanzen der Beete zum frühen Austreiben zu zwingen, indem man ſie im März in entſprechend große Töpfe oder in ein warmes Miſtbeet pflanzt, wo ſie ſich nach ein paar Wochen zum Treiben anſchicken und bis zur Zeit des Auspflanzens ins Freie (ſobald keine Nachtfröſte mehr zu befürchten ſind) ſchon kräftige Pflanzen werden. Im Herbſt, wenn Fröſte eintreten, ſchneidet man die Stengel 15 cm über dem Boden ab, hebt dann an einem trockenen froſtfreien Tage die Wurzelſtöcke aus und läßt ſie auf dem Gartenwege an einer ſchattigen Stelle aus— gebreitet an der Luft abtrocknen, reinigt ſie dann und bewahrt ſie in einem trockenen, froſtſicheren Raume auf. 61 962 Steht ein trockener, warmer Keller zur Verfügung, jo ſchichtet man fie hier mit Sand ein. — Wenn es ſich darum handelt, die Blumenrohre im Winter ſo pflanzt im Gewächshauſe blühen zu laſſen, man Sie ſchon im September in Töpfe und ſtellt ſie im Freien auf, damit ſie erſt anwachſen. Man erhält dann viel ſchönere Pflanzen und einen reicheren Flor, als wenn man fie gleich nach dem Eintopfen im Ge wächshauſe aufſtellt. Vermehrung durch Teilung der Erdſtämme (Knollenbüſchel). Dies geſchieht am beſten im Frühjahr, in der erſten Hälfte des Mai, überhaupt nicht in ununterbrochener Vegetation erhalten, ſo iſt es ſehr zweckmäßig, ſie zeitig (im April) unter Glas oder beſſer noch im Miſtbeete anzutreiben. Man löſt dann jedes Auge mit dem dazu gehörigen Wurzel- ſtücke ab, pflanzt es in einen Topf und ſenkt denſelben in das Miſtbeet ein, bis die Luft warm genug ges worden iſt, um das Auspflanzen wagen zu dürfen. Einige junge Pflanzen (auch Samenpflanzen) kann man in kleine Töpfe ſetzen, um ſie zur Dekoration der Zimmergärten zu verwenden. Anzucht aus Samen ergiebt ſelten Nachkommen, welche in allen Teilen der Mutterpflanze getreu wieder entſprechen, dies um ſo weniger, wenn es ſich um Gartenformen handelt. Immerhin wird man oft auch gutes aus Samen erziehen. Da aber letztere eine ſehr harte Schale beſitzen und lange liegen, ehe der Keim ſich regt, oder auch gar nicht keimen, ſo thut man wohl, ſie vor der Ausſaat an mehreren Stellen, doch nicht in der Nähe des Keimes, anzufeilen. Man ſäet im Februar warm aus, ſie gehen dann ziemlich gleichmäßig nach kurzer Zeit auf. Setzt man dann die Säm- linge in kleine Töpfe, die man in einen warmen Miſt⸗ beetkaſten bringt, und pflanzt man ſie, wenn die Erde durchgewurzelt iſt, in größere von 8—10 em Durch— meſſer, die man wiederum im Miſtbeetkaſten hält, ſo kommt man bis Mitte Mai zu hübſchen, zum Aus— pflanzen geeigneten Stöcken. — Keimkraft der Samen 5—8 Jahre. 2989. Canna iridiflöra Auiz et Pav., Jris- blütiges Blumenrohr. Peru. Staude, an 2—21/, m hoch werdend. Blütezeit: meiſt Mai, Juni. — Blätter breit-eirund, langzugeſpitzt, an den Rändern etwas häutig und unten auf der Mittelrippe behaart. Blütenſtände mehrere zu gleicher Zeit aus einer auf; rechten, ſpitzen Blütenſcheide. Kelch mit ſpitz-eirunden, roten Blättern; Krone groß, lebhaft-roſa, auf der Lippe gelb⸗gefleckt, die äußere in 3 lanzettförmig und zuſammen⸗ geneigte Zipfel geteilt, die innere aus 3 ausgebreiteten, gekerbten, welligen Zipfeln mit einer zurückgeſchlagenen Lippe gebildet; Staubfäden roſa, gelb-gefleckt; Griffel ſpatelförmig, gelb, roſa-gefleckt. k. Ehmannii hort. iſt eine ſchöne, williger blühende Form; ſie wird nur Blüten karmeſinrot. i Blüten ſalm⸗roſa, zinnoberrot-gefledt. wenn man die Pflanzung vornehmen will. Hat man die Stöcke nicht im Gewächshauſe überwintert und ſie und Rändern. ponceaurot, im Herzen ſalmfarbig-gelb; wird nur mittelhoch. Familie 201. Cannaceae und Familie 202. Bromeliaceae, = XXII 6 und XXXI 4. etwa 1 m hoch und hat zahlreiche muſaartige, an 50 em lange und etwa 32 cm breite Blätter; Blüten ziemlich regelmäßig, ſehr lang, lebhaft-karminrot. Andere, ſchon mehr abweichende Formen find noch: f. Noutonii hort., Blüten groß, ſcharlachrot, vom Juni bis Oktober erſcheinend. k. Gutermannii Hort., Blüten roſaorangerot, mit karmin durchzogen. f. Bru- antii, Blätter metalliſch-purpurrot; Blüten roſa, karmin⸗ ſchattiert. „Géant des Battailles“, Blätter dunkelgrün, „Derviche“, Blätter hellgrün; „Tatarin“, Canna iridiflora f. Ehmannii. Blätter grün; Blüten kirſchrot, mit goldgelben Punkten „Nador“, Blätter blaugrün; Blüten Verwendung. Canna iridiflora iſt eine der ſchönſten und nebſt ihrer Form k. Ehmannii beſonders auch zur Einzelpflanzung geeignet. Sie blühen aber nicht dankbar genug. Man muß die Stöcke zu Ende des Sommers ſchon aus dem Lande heben, in große | Töpfe pflanzen und über Winter im Warmhauſe weiter kultivieren, darf ſie alſo nicht etwa trocken überwintern. Bei genügender, wenn gleichmäßiger Bewäſſerung werden ſie dann faſt immer im Frühling gut blühen. Die anderen angeführten Sorten blühen dankbarer, weichen aber als Baſtarde in der Haltung und Blattform mehr ab. Fam. 202. BROMELIACEAE, Ananasgewächſe. = XXIL6 und XXXI 4. (Nr. 2990— 3022 aus neunzehn Gattungen.) I. Blätter dornig⸗gezähnt (ausgenommen Ronnbergia). Fruchtknoten unterſtändig. Frucht eine Beere. 1. Blüten ſitzend oder ſcheinbar ſitzend inmitten des Blätterſchopfes der grundſtändigen Blätterroſette. Gattung 1110 Nidulärium. (Käratas, Greigia.) 1111 Cryptänthus. 2. Blütenſtiel endſtändig, verlängert, mit Laubblättern oder blattartigen Deckblättern. Gattung 1112 Bromelia. 13 Ananas. Gattung 1110. Nidulärium und Gattung 1111. Cryptänthus. Nr. 29892992. 963 3. Blütenſtiel endſtändig. Deckblätter ſchuppenförmig, meiſt ſchön gefärbt. Blütennblätter faſt frei. a) Kelchblätter ſtumpf und krautig. Gattung 1114 Quesnelia. b) Kelch- und Deckblätter ſtachelſpitzig. Gattung 1116 Lamprocöccus. 1117 Aechmea. 1115 Billbergia. 1118 Ronnbergia. II. Blätter dornig⸗gezähnt. Fruchtknoten oberſtändig; Frucht eine Kapſel. Meiſt ſta mm bildende Pflanzen. 1. Blüten zwitterig. 2. Blüten zweihäuſig. Gattung 1110 Püya. Gattung 1121 Hechtia. 1120 Dyckia. III. Blätter ganzrandig oder nur gegen den Blattgrund Hin gezähnelt, meiſt lang und ſchmal. Frucht- knoten halb- ober- oder faſt oberſtändig. Frucht eine Kapſel. Gattung 1122 Pitcäirnia IV. Blätter ganzrandig, Grund verbreitert; Fruchtknoten oberſtändig; Kapſel. Samen mit Haarkrone. 1. Kelch⸗ und Kronblätter frei. Gattung 1125 Tilländsia. 1124 Vriesea. 2. Kelchblätter ſowohl als auch die Kronblätter mehr oder weniger verwachſen. Gattung 1125 Caragüata. 1126 Massängea. 1127 Schlumbergera. 1128 Guzmännia. Beſchreibung der Arten und alle Kulturangaben von W. Mönkemeyer, Kgl. Garteninſpektor in Leipzig. Gattung 1110. Nidularium Le., Neſtroſette, G XIV 7, 121 XXII 6 (lat.: nidulum — Neſtchen; Neſtform der Pflanze). Blätter roſettig-geſtellt, etwas dornig-gezähnt. Blüten in einem riſpigen Kopfe am Grunde zwiſchen den Herzblättern, gleichſam niſtend. Kelchblätter über dem Fruchtknoten frei, länglich oder ſchmal. verwachſen, an der Spitze ſtumpf, aufrecht oder kaum abſtehend. knotenfächer mit vielen in der Mitte derſelben befeſtigten Eierchen. Kronblätter am Grunde oder höher hinauf in eine Röhre Staubblätter 6, mit ſchwebenden Staubkölbchen. Frucht— Blütenſtand end⸗ ſtändig; Blüten von gefärbten Stützblättern dicht umgeben; jede einzelne von einem häutigen Deckblatte geſtützt. — 15 Arten, in Braſilien. [Gtg. Käratas Plum. hat ſtarkgezähnte Blätter, einen wenigſamigen Fruchtknoten und mit ihrem Grunde ihren Fäden auf— ſitzende Staubkölbchen. 2 bis 3 Arten, in Weſtindien; z. B.: K. Karatas Voss (syn. K. Plumieri Morr., Bromelia Karatas Jacg.), die Hochblätter (Stützblätter) der roſenroten Blüten find hochrot; Kelche roſtfarbig-wollig. — Gtg. Greigia Rgl. iſt durch den ſeiten-⸗ ſtändigen, kopfigen Blütenſtand verjchieden; z. B.: G. sphacelata Rgl. (syn. Bromelia sphacelata Ruiz et Pav., Billbergia spha- celata R. et Sch.), Chile; faſt ſtengellos, kahl; Blätter ſchopfig, lederig, zurückgebogen, faſt 90 em lang bei Zollbreite, mit nach vorn gerichteten Randſtacheln. mit +8 bis 10% C.] 2990. Nidulärium fulgens Zem., Tafel 52, 205. Ceuchtende Neſtroſette. Braſilien. Pflanze ungefähr fußhoch. Blätter breit-lanzettlich, nicht ſtachel— ſpitzig, mit dunkleren Flecken, am Rande dornig-ge— zähnt; Sägezähne ſtärker als bei dem ähnlichen N. Meyendorffii. Herzblätter wein- oder zinnoberrot. Blüten blau mit weißer Röhre, einzeln oder zu 2 —5 hinter jedem Hochblatte; Kelch rot. — N. Meyen- dorffii ARgl. (syn. N. splendens Ahort., Billbergia Meyendorffii ., Bromelia Carolinae Dur.), Braſilien. Eine der dankbarſten Arten, etwa fußhoch, vor dem Blühen aufrecht; zur Zeit der Blüte breiten ſich die Blätter faſt wagerecht aus. Blätter am Grunde er— weitert und umfaſſend, ganzrandig; Rand des oberen Blattteiles feingezähnt, an der Spitze abgerundet, mit kurzer Stachelſpitze, hellgrün. Herzblätter zur Blütezeit lebhaft-blutrot, von langer Dauer. Blütenſtand kopfförmig im Herzen der Pflanze ſitzend; Blüten tief— blau, ſchnell welkend. 2991. Nidulärium Scheremetiewii Rgl., Schere metiews Neſtroſette. Braſilien. Pflanze ungefähr fußhoch, kahl, grün. Blätter aus breiterem, umfaſſendem, ganzrandigem Grunde in die lanzettliche, ſcharfzuge— ſpitzte Blattfläche ausgehend, kurzdornig-geſägt, unter- ſeits beſonders eingeſenkt-punktiert, über fußlang und zollbreit. Herzblätter während der Blüte die Blüten weit überragend, 5—13 cm lang, aus breitem, ganz— randigem Grunde in die lanzettliche, dornig-geſägte Spitze ausgehend, karminpurpurrot oder nur an der Spitze mit grünem Fleck. Blumenkrone röhrig, viel länger als der Kelch, mit aufrechtem, 3 ſpaltigem, ſchön himmelblauem Saume; Röhre weiß. 2992. Nidularium princeps Z. Morr. (syn. Karatas princeps Bac., K. Meyendorffii Auct.), Fürſtliche Neſtroſette. Südbraſilien. Blätter ober— ſeits blaugrün, ohne Flecken, unterſeits mit runden, perlförmigen Schüppchen, an der Spitze abgerundet, kurzzugeſpitzt, Randzähne klein. Blütenſtand kugelig. Blüten ährig, von weißen, braunſpitzigen Deckblättern eingeſchloſſen. Schmuckpflanze fürs Lauwarmhaus Herzblätter dunkelkarmeſin, Kelchblätter weißrötlich, Kronblätter violett. k. magnificum Kitlel, eine Durch— wachſung des normalen N. princeps, iſt durch die prachtvolle weinrote Färbung der ganzen Pflanze ausgezeichnet. Herzblätter grün mit weinrot. — N. Innocenti Zem., Braſilien; Blätter aus breitem Grunde plötzlich verſchmälert, länglich-bandförmig, am Rande dicht gezähnelt, oberſeits glänzend-ſchwarzviolett, unter— Scheremetiews Neſtroſette. ſeits ſchwarzviolett oder tiefblutrot. Innere Herzblätter beim Herannahen der Blütezeit leuchtend-kupferrot; Blüten grünlichweiß. Durch die violette Färbung der ganzen Pflanze vor allen Arten ausgezeichnet. f. striatum Milim. (syn. N. Makoyanum Fort., N. striatum Bac.) hat grüne, (auch auf der Unterſeite) weiß⸗ oder gelblich-geſtreifte Blätter; Herzblätter grün, nicht kupferrot. Gattung 1111. Cryptänthus Otto et Dietr., Verſteckblüte, = XIV 7, 12; XXII 6 (griechiſch: kryptos — verborgen, verſteckt; anthos — Blüte). oben hin frei. Staubblätter der Kronröhre eingefügt. Kelch⸗ und Blumenkronblätter am Grunde röhrig-verwachſen, nach Fruchtknotenfächer vieleiig. Blätter roſettig-geſtellt, gedrängt, zurück- 61* 964 Familie 202. Bromeliaceae, Ananasgewächſe. Or XXII 6 u. XXXI 4. gekrümmt⸗abſtehend, feindornig⸗geſägt, oft ſchuppig⸗gebändert. Blüten klein, meiſt weiß, zu mehreren in einem end⸗ ſtändigen Köpfchen zwiſchen den Blättern ſitzend; jede einzelne in der Achſel eines Deckblattes und von einem kleinen Deckblättchen geſtützt. — Einige wenige Arten, im tropiſchen Braſilien. 2993. Cryptänthus zonätus Beer, Gegürtelte f. purpureus Bak. hat dunkelbraunrote und kleinere Verſteckblüte. Braſilien. Stengellos. Blätter ſtark Blätter. Es giebt überhaupt mannigfache Formen. wellig, fein-bedornt, aus breiter Baſis zugeſpitzt, Spitze — C. Beuckeri E. Morr., Blätter 15—20 em lang, zurückgebogen. Blätter dunkelgrün mit im Zickzack mit breiter Scheide und rinnenförmigem Stiel, leder— verlaufenden braunen Querbinden auf der Oberſeite. artig, eirund-lanzettlich, mit wolliger, zugeſpitzter, Unterſeite mehlig-weiß. Blüten weiß. — C. bivittatus am Rande ſtacheliger Spreite; Oberſeite grün, mit Kgl. (syn. Tillandsia bivittata hort.), dem C. acaulis roſafarbigen Querſtreifen, unterſeits grau. Blüten Kl. naheſtehend, unterſcheidet ſich jedoch durch jchmalere, | weiß. — C. Lacerdae E. Morr., Blätter aus breitem kleine, dornig-gezähnte Blätter mit 2 helleren, Grunde zugeſpitzt, ziemlich kurz, dunkelgrün, filberig- roſa oder weißen Längsſtreifen; Rand und Mitte grün. beſchuppt, etwas gewellt; Unterſeite mehlig⸗beſtäubt; Unterſeite der Blätter weißlich oder roſa. Blüten weiß, Rand dornig-gejägt. Blüten grünlichweiß. nur halb fo groß. — C. acaulis K“. (syn. Tillandsia Verwendung als hübſche Warmhauspflanzen acaulis Hort.), unterſcheidet ſich von C. bivittatus von leichtem Wachstum. Kultur in flachen Schalen Rgl. durch ſtärker bedornte breitere Blätter, welche und Töpfen oder, was natürlicher ift, an aufgehängten im allgemeinen grün und länger zugeſpitzt ſind. Holzklötzen. Vermehrung durch Seitenſproſſe. Gattung 1112. Bromelia Plum., Bromelie, G XIV 7, 12; XXII 6 (nach dem ſchwediſchen Botaniker Olaus Bromel, f 1705, benannt). Kelchblätter über dem Fruchtknoten frei, eirund-länglich oder linealiſch, aufrecht. Kronblätter am Grunde zu einer kurzen Röhre verwachſen, über der Röhre aufrecht-zuſammenneigend, mit breiterer, abſtehender Spitze. Staubblätter alle der Kronröhre angewachſen und kürzer als die Krone. Fruchtknotenfächer mehreiig. Frucht eine längliche Beere. Blätter zumeiſt faſt grundſtändig, roſettig-geſtellt, lang, ſtarr, am Rande dornig-gejägt. Blüten in anfangs walzlicher, ſpäter ausgebreiteter, endſtändiger, meiſt großer Riſpe. — 4 Arten, in Weſtindien und Braſilien. Z. B: B. Pinguin L., Kelch grün, braun, weiß; Krone purpurviolett; Deckblätter rot; Beeren gelbgrünlich. — B. longifolia Rudge (syn. Billbergia longi- folia hort. nonn.), anſehnliche Pflanze; Blätter riemenförmig, ſehr lang, dornig-geſägt; Deckblätter lang, ſcharlach- oder roſenrot, mehlig⸗ bereift; Blüten roſenrot, in reichblütiger, kopfiger Ahre, im Auguſt. Eine ganz ausgezeichnete Pflanze für Ausſchmückung ſchattiger Stellen in großen Warmhäuſern. — B. scarlatina Z. Morr. (syn. Distiacanthus scarlatinus hort.), Blütenſtand kopfig, in der Mitte der Blattroſette; Blüten violett, weiß-gerändert. — Kultur ſiehe am Schluſſe der Familie. Gattung 1113. Ananas (Ananassa) Adans, Ananas, O XIV 7, 12; XXII 6 (braſilianiſcher Name der Pflanze). Wie Bromelia, nur: Blütenſtand zapfenartig, kugelig, länglich oder eiförmig, ſehr dicht. Kelch— und Kronblätter frei oder faſt frei, und letztere nur durch die ihrem Grunde angehefteten Staubblätter zuſammenhängend. Fruchtknoten und Frucht unterſtändig, fleiſchig. Alle Früchtchen des Blütenſtandes zu einer großen Sammelfrucht verwachſend, deren Spindel oft durchwächſt, ſodaß die Sammelfrucht von einem Blätterſchopfe gekrönt wird. Stengel kurz, dicht- oder ſchwachbeblättert. Blätter lang, dornig⸗geſägt. — 5 bis 6 Arten, im tropiſchen Amerika. Z. B.: 2994. Ananas Ananas Karst. (syn. A. sativa reichlich. Je nach dem Wetter überſpritze man die Mill., Ananassa sativa Lindl., Bromelia Ananas L.), Ananaspflanzen mit warmem Waſſer. Man kann die Gemeine Ananas. Eine bekannte Fruchtpflanze Ananas ausgepflanzt oder in Töpfen treiben; oft ſind unſerer Treibhäuſer. k. Porteana Voss, mit bunt⸗ zu dieſem Zwecke eigene Ananashäuſer gebaut. Die (weiß⸗ und roſa-) geſtreiften Blättern, iſt eine jehr Luftwärme iſt nach der Lichtmenge zu regulieren. An ſchöne Form. — A. macrodontes Z. Morr. (syn. Bro- kurzen Wintertagen genügen + 12 bis 13 C. Luft⸗ melia macrodonta hort., B. undulata r., Distia- wärme, welche im Sommer bei guter Lüftung + 25 canthus basilateralis hort.), Pflanze bis meterhoch bis 30% C. betragen kann. Bodenwärme iſt erforderlich, bei 2 m im Durchmeſſer. Der Stamm trägt 30 bis und in dem Maße, wie dieſe geſteigert wird, hat damit 40 Blätter von 120 cm Länge bei 6—7 cm Breite; eine reichlichere Bewäſſerung und (bei guter Be— Blätter gleichmäßig gebogen, die unteren flach, die wurzelung) flüſſige Düngung Schritt zu halten. Die oberen mehr gefurcht, oberſeits dunkelgrün, rotbraun- Erdmiſchung: grobe Heideerde mit Lauberde und getuſcht, unterſeits grau mit weißlichen Linien. Ränder reichlich Sand, muß möglichſt locker zubereitet ſein. mit ſtarken hornartigen, rückwärtsgekrümmten Stacheln Plötzliche Störungen, als Verbrennen der Wurzeln, zu bewaffnet; Spitze pfriemförmig. Blütenſchaft 20 bis große Temperaturſchwankungen, verurſachen das Aus- 30 cm hoch, rot, mit verkleinerten, blattartigen, roſa treiben zahlloſer Keime, beſonders an alten, im Wachstum Deckblättern. Blütenſtand zapfenartig, 100— 150 trägen Pflanzen, und zwar auf Koſten der Früchte. Blumen tragend; Blüten roja. — Kultur im Warm⸗ Sobald die Pflanzen zu blühen beginnen, halte man hauſe in Töpfen leicht. die Luft trockener und entferne die Seitenſproſſe. Nach Ananastreiberei. Man erziehe ſich ſtarke dem Abblühen (etwa 8 Tage nachher) ſtoße man mit Keime für die Anzucht, die man naturgemäß nur von einem feinen Meſſer in den Schopf über der Frucht ſtarken Mutterpflanzen erhalten kann. Man pflanze und drehe es um. Hierdurch wird das Herz im Wachstum die Keime in Töpfe, bringe ſie in erwärmte Beete zur aufgehalten, auf deſſen Koſten ſich die Frucht kräftiger Bewurzelung und ſorge dafür, daß das Wurzelſyſtem und ſchöner ausbildet. Gute Sorten ſind f. nervosa, nicht zurückgeht. Man halte fie ſonnig und lüfte f. maxima und „The Queen“. Gattung 1114. Quesnelia Gaudich,, Quesnelie, G? XIV 7, 12; XXII 6. Kelchblätter über dem Fruchtknoten frei, eirund. Kronblätter ſchmal, an der Spitze in eine ausgebreitete Fläche verbreitert, innen hoch über dem Grunde mit 2 gezähnten Schüppchen. 3 von den 6 Staubblättern den ihnen gegenüber befindlichen Kronblättern bis zur Mitte angewachſen. Griffel fadenförmig mit zu einem länglichen Körper ſpiralig-zuſammengedrehten Narben. Blätter gedrängt, lang, dornig⸗geſägt. Blütenſtiel hoch, mit ſcheidigen Schuppen bedeckt. Blütenſtand zapfen- oder ährenförmig, eiförmig oder länglich. Blüten hinter jedem der ſchön gefärbten Deckblätter einzeln. — 5 bis 6 Arten, in Peru und Braſilien. 2995. Quesnelia rufa Gaudich. (syn. Bill- Billbergia roseo-marginata hort., B. rubro-margi- bergia Quesneliana A. Brongn.), Fuchsrote Ques- nata hort., B. Skinneri hort.), Braſilien; Pflanze nelie. Franz.⸗Guiana. Sehr jtattliche Art!, bis 21/;m buſchig, kahl. Blätter lederartig, breit-zungenförmig, hoch; Stengel ſtrauchig, dicht mit abſtehenden, 40 bis rinnig, oberſeits grün, unterſeits leicht meiß-itreifig, 80 em langen Blättern beſetzt. Blätter am Rande | 40—60 cm lang, 5—6 cm breit, an der Spitze kurz— ſtachelzähnig, hellgrün, zurückgebogen, unterſeits weiß⸗ ſtachelig, am Rande rötlich-bejtachelt; Stacheln nach ſtreifig, am Grunde herzförmig, aus verbreitertem oben gekrümmt. Schaft kräftig, kahl, von den Blättern Grunde lanzettlich-zungenförmig, lederartig. Blüten- wenig überragt. Schaftblätter länglich-eirund, häutig, ähre walzenförmig, von den Blättern etwas überragt. zugeſpitzt, anfangs grünlich, ſpäter braunrot. Deck— Deckblätter dachziegelig, länglich, ſtumpf, roſenrot, am blätter karminpurpurn. Blüten weißlich, blau- ge— Rande und an der Spitze mehlig-beſtäubt. Blumen- rändert und -geiprenfelt. blätter halb mal länger als der Kelch, weißlich, an Verwendung. Beide Arten ſind ſchöne Warm— der Spitze blau. — Q. roseo-marginata Z. Morr. hauspflanzen. Kultur ſ. am Schluſſe der Familie. (syn. G. Skinneri Aort., Lievena princeps Agl., Gattung 1112. Bromelia bis Gattung 1115. Billbergia. Nr. 29932999. 965 Gattung 1115. Billbergia 7ndg., Billbergie, O XIV 12; XXII 6 (nach dem ſchwediſchen Botaniker Billberg benannt). Kelchblätter frei, aufrecht, ſtumpf, ohne Stachelſpitze. Kronblätter verlängert, frei, ſchmal oder an der Spitze etwas verbreitert, aufrecht oder ſpäter zurückgerollt oder gedreht, am Grunde meiſt mit 2 ganzrandigen oder geſchlitzten Schüppchen. Staubblätter frei oder die 3 inneren den Kronblättern am Grunde angewachſen. Staubkölbchen auf dem Faden ſchwebend. Griffelnarben linealiſch, gekrümmt, etwas gedreht. Blätter gedrängt-beiſammen, abſtehend, dornig- oder fein⸗geſägt, die jüngeren oft umeinandergerollt. Blütenſtand eine nickende oder aufrechte, endſtändige, dicht ſtraußförmige oder lockere, nicht ſelten zu einer Traube oder Ahre verringerte Riſpe. Blüten einzeln in den Achſeln der Deckblätter oder zu 2—3 an kurzen Zweigen. — 30 Arten, im tropiſchen Amerika. A. Ahre aufrecht, dicht; untere Hochblätter groß, gefärbt, die übrigen klein oder . „„ 7 D Danmdans 2996: B. Ahre aufrecht, locker; Blütenblätter mehr oder weniger zurückgerollt .. „„ ae C. Ahre nickend, locker; Blütenblätter ſtark zurückgerollt oder ſprei zen: 383. Mooren 2998, B. nutans. 2999. B. zebrina. 3000, 2996. Billbergia pyramidälis Zindl. (syn. einfach, aus dem Herzen der Blätter herabhängend. Bromelia pyramidalis Sims), Vyramidaliſche Bill- Deckblätter lanzettlich, ganzrandig, roſa, die unterſten bergie. Rio de Janeiro. Blätter lang, ſchmal, gekielt, groß, länger als die Blumen, die oberſten klein; an den Rändern dornig; Schaft geneigt, 40 em lang, Blumen ſitzend; Spindel und Kelch fleiſchrot, mehlig— nebſt dem Fruchtknoten und Kelch ſtark weiß-kleiig; jeine | weiß-überzogen; Kronblätter blau, länglich-linealiſch, Deckblätter lebhaft-roſa oder weinrot. Blüten rot, ſtumpf, an der Spitze abſtehend. Hierzu gehören als blau⸗gerändert. — B. thyrsoidea Marl., Rio de Abarten: B. Glymiana de Vriese, B. Wetherellii Janeiro; 45—60 cm hoch; Blätter aufrecht, breit⸗ Hook., B. pulcherrima C. Koch et Bche.! bandförmig, dornig-geſägt. Reichblütiger als vorige 2999. Billbergia nutans Wendl., Nickende Art und hat ſcharlachrote Deckblätter; Fruchtknoten Willbergie. Braſilien. Blätter ſchmal, ſchwertförmig— und Kelch kleiig. Blüten rot, in ſtra ußiger Ahre. lanzettlich, an der Spitze ſtark übergebogen, oberſeits 2997. Billbergia amoôenn Lindl. (syn. Tillandsia hell-, unterſeits bläulichgrün, am Rande entfernt- amoena Lodd., Pitcairnia discolor Herb ., Bromelia pallida Ter), Angenehme Bill- bergie. Weſtindien. 30—45 cm hoch. Blätter etwas kleiig; Schaft glatt; Deck— blätter roſa; Ahre etwas verzweigt; Kelch und Blumenblätter blaßgelbgrün; Blüten blau⸗ſpitzig, in lockeren Trauben; Frucht- knoten ſtark gerippt. — B. Liboniana de Jonghe, Braſilien; Blätter bandförmig, aufrecht, an der Spitze zurückgebogen, am Rande mit Sägezähnen, grün. Blüten- ſchaft auf der Spitze 6—8 lebhaft-blaue Blüten tragend, locker. Kelchblätter lebhaft— rot; Deckblätter klein. — B. Lietzei . Morr., Braſilien; raſenartig; Blätter auf— recht, lederartig, rinnig, am Rande ſtachelig, zugeſpitzt, oberſeits faſt glatt, unterſeits grau⸗beſchuppt. Blütenſtand ſchlank, auf- recht, kürzer als die Blätter; Schaft 15 bis 20 em lang, ſehr glatt, roſa, an jedem Knie ein 7 em langes Deckblatt tragend. Riſpe 6-13 blumig; Blumen faſt ſitzend in den Nickende Billbergie. Achſeln je eines Deckblattes; Kelchblätter graugrün mit roſa, violett- und grün⸗ſchattiert; Blumen- | gejägt. Blütenſchaft kürzer als die Blätter, über⸗ blätter hellgrün, in violett übergehend. hängend; Ahre 8— 10 blütig, Deckblätter roſa; Frucht⸗ 2998. Billbergia Morélii Brongn., nicht A. knoten grün; Kelch gelbrötlich, Blüten grüngelb, mit Henfr., Morel⸗ Viltbergie. Braſilien. Blätter ſcharfem, blauem Rand. Staubfäden gelb, weit heraus- ig, länglich-linealiſch, beiderſeits glatt, vorn ragend. Sehr ſchöner Winterblüher und gute zugeſpitzt, am Rande ſtachelig-gezähnt. Blütentrauben Zimmerpflanze. — B. iridifolia Lindl., Rio de 966 Janeiro. Blätter lanzettlich-bandförmig, bis 60 cm lang, zollbreit, ſpitz, teils ganzrandig, teils ſchwach⸗ dornig; oberſeits ſchwach-⸗, unterſeits dicht-weißſchuppig. Deckblätter karminſcharlach; Blüten gelb, ihre Spitzen leodinense H. L. B. (vittata & nutans); B. Collevi veilchenblau. 3000. Billbergia zebrina Lindl., 3ebra- ftreifige Billbergie. Braſilien. Blätter wenige, jteif- aufrecht eine Röhre bildend, unterſeits oder beiderſeits mit weißen Querbinden. Schaft weiß; Deckblätter roſa; Blütenblätter grünlichgelb, Kelch und Frucht knoten weiß, kleiig. — B. vittata Drongn., Braſilien; voriger ähnlich; Blütenblätter aber blau. Hierher gehören als Formen: B. Moreliana Lindl., nicht Brongn.; B. Rohaniana de Vriese, B. Leopoldi C. Koch, B. amabilis Beer. Baſtarde, welche ſich durch ſchöne Tracht und Reichblütigkeit auszeichnen, ſind beſonders folgende: B. Breauteana £. Andre! (pallescens & vittata); 1 W w-t I a Familie 202. Bromeliaceae, Ananasgewächſe. Or XXII 6 und XXXI 4. B. Worleana Witim. (nutans & Morelii); B. Jeni- schiana Witim. (pyramidalis & Morelii); B. Gireou- diana Kramer et Witim. (Saundersii & thyrsoidea); B. Perringiana Witim. (nutans > Liboniana); B. A. Y. Geert. (amoena & vittata); B. Krameriana Witim. (thyrsoidea & amoena); B. Windii hort. Makoy. (nutans >< decora). — Verwendung. Die genannten Billbergia-Arten ſind in den Gärten vielfach verbreitet und ſehr mert- volle Pflanzen, auch für Zimmerkultur!; denn viele blühen im Winter und ſind dann auch für Binde— zwecke ſehr geſchätzt. Kultur leicht. Man zieht ſie gewöhnlich in Töpfen oder Schalen, ſeltener an Klötzen oder ähnlichem Material, obwohl ſie ſich dazu, wie alle Bromeliaceae, gut eignen. Vermehrung durch Teilung. Anzucht aus Samen, deren Keimkraft 2—3 Jahre dauert. Ausſaat warm. Gattung 1116. Lamprocöceus Beer, Glanzkern, O XIV 7, 12; XXII 6 (griechiſch: lämprös — glänzend, kokkos — Kern). Kelchblätter fleiſchig, kurzzugeſpitzt, gefärbt (rot). Fruchtknoten glänzend, meiſt rot. Blütenſtand eine lange, lockere, meiſt ſparrige Riſpe mit hin und her gebogenen Verzweigungen. Deckblätter der meiſt blauen und bisweilen kleinen Blüten klein oder fehlend. Beeren ſmalteblau. Sonſt wie Aechmea. — 7 bis 8 Arten, im tropiſchen Amerika. 3001. Lamprocöceus fulgens Heer (Syn. Aechmea fulgens Brongn.), Leuchtender Glanzkern. | Tropiſches Amerika. Pflanze roſettig; Blätter breit, riemenförmig, kurzzugeſpitzt, am Rande entfernt-kurz— dornig, beiderſeits glänzend-grün, etwas gewellt. Blütenſtand und Blüten lebhaft-blutrot; Kelchzipfel und Blütenblätter lila. Fruchtknoten glänzend-rot. f. discolor, Blätter unterſeits weinrot. — L. Weil bachii E. Morr. (syn. Aechmea Weilbachii F. Dielr.), Pflanze roſettig; Blätter am Grunde ſehr verbreitert, in der Mitte zuſammengezogen, ſchwach-dorniggeſägt, ſonſt zungenförmig, ganzrandig, 15—40 cm lang, 2½—3½ cm breit, an der Spitze abgerundet mit kurzem, aufgeſetztem Spitzchen. Blütenſtand ſo lang als die Blätter, im oberen Teile ſchön rot mit braun— roten und roten Deckblättern. geſpitzt. Blüten rot. Sehr ſchöne Pflanze. — Außerdem ſind L. miniatus Beer, mit mennigroten Fruchtknoten und himmelblauen Blumenblättern; L. chlorocarpus Wamra, mit weißen Früchten, und L. Iuteus Z. Morr., mit gelben Blüten und Fruchtknoten, in Kultur. Verwendung als Schmuckpflanzen des Warm— hauſes, wo ſie beſonders auch durch die lange dauern— Kelch rot und blau, den Fruchtſtände zieren. Kultur leicht, wie am Schluſſe der Familie angegeben. Lamprococcus Weilbachii. Gattung 1117. Aechmöa Ruiz et Pav., Lanzeuroſette, O XIV 7, 12; XXII 6 (griechiſch: aichme — Lanzenſpitze; Deckblätter ſtechend, ſpitz). Fächer vieleiig, ſeltener nur 2—3eiig. zuſammengerollten Narben. et Pav. jeitenftändig). Kelchblätter frei, meiſt breit. die Staubblätter leicht zuſammenhängend, aufrecht oder an der Spitze kurz abſtehend, innen meiſt mit 2 Schüppchen. Grunde mehr oder weniger den Kronblättern anhaftend oder die äußeren frei. l jäler Griffel fadenförmig, mit linealiſchen oder ſchief-verbreiterten, mehr oder weniger ſpiralig- Frucht kurz, von den Kelchblättern gekrönt, etwas fleiſchig oder trocken. Blätter gedrängt oder roſettig, lang, ſtarr, mehr oder weniger dornig-geſägt. Blüten in Ahren, Riſpen, Zapfen oder Kolben. Kronblätter frei oder am Grunde durch Staubblätter am Fruchtknoten meiſt Z eckig und am Grunde verſchmälert; Kräuter, meiſt kurzſtengelig. Blütenſtengel endſtändig (bei A. paniculata Ruiz Deckblätter des Blütenſtandes faſt ausnahmslos ſehr ſtachel⸗ ſpitzig, meiſt ziemlich klein, ſeltener die Blüten etwas überragend. — 60 Arten, in Südamerika. Die Umgrenzung der Gattung iſt (unter Ausſchluß der Gtg. Lamprococeus) im Sinne von Bentham-Hookers „Genera plantarum“ beibehalten. Folgende 11 Untergattungen werden aber auch als ſelbſtändige Gattungen aufgefaßt. A. Aechmea Ruiz et Pav. s. Str., die Eierchen ohne Anhängſel, im Fruchtknotenfache längs des ganzen Innenwinkels be⸗ feſtigt. Blüten. Etwa 30— 40 Arten B. Pironneäva Gaud., die Eierchen oben im Fruchtknotenfache und durch ein langes Anhängſel geſchwänzt. nicht gedreht (nur in Untergtg. Streptöcalyx ſtark gedreht). Ortgiesia die Kelchblätter bis zur Mitte zu einer Röhre verwachſen). Innere Staubfäden den Blumenblättern hoch hinauf angewachſen. 2 Arten, in Braſilien; z. B.: A. Lueddemanniana breit. Blüten in lockeren Ahren, Trauben oder Riſpen, und die letzten Verzweigungen des Blütenſtandes mit verkümmerten A. bracteata. 3002. A. Lalindei. 3003. 4A. Mariae reginae. 3004. Kelchblätter Blütenblätter mehr oder weniger frei (nur in Untergtg. Blütenſtand eine lockere Ahre oder Riſpe; Deckblätter Brongn., Blätter 35—50 em lang, 3½ —5 em breit, einen kurzen Becher bildend, auf der Oberfläche matt⸗dunkelgrün, unterſeits mit zahlreichen weißen Punkten bedeckt, gleichbreit, zugeſpitzt, am Rande gezähnt. Schaft 20—25 em lang, ſteif, mit weißen Punkten bejegt. nema Bak., 2—3 Gattung 1116. Lamprocöceus und Gattung 1117. Aechmea. Riſpe locker, 3 cm im Durchmeſſer, 9 cm lang. Blumenblätter hellrot, Fruchtknoten hellgrün. — A. m hoch; Blätter meterlang, etwa 15 em breit. — Nr. 3000-3005. 967 platy- Kultur im Warmhauß ſe, ſiehe am Schluſſe der Familie. C. Hoplöphytum Beer, die Eierchen oben im Fruchtknotenfache; Fruchtknoten ſtielrundlich. Kelchblätter gerade, nicht oder nur kurz⸗ſtachelſpitzig, die ſeitlichen nicht gefielt. Deckblätter groß. Blütenſtand eine dichte Riſpe oder kopfig. 2 Arten; z. B.: A. fasciata Bak. (syn. Hoplophytum fasciatum Beer, Billbergia rhodocyanea Lem.), Blätter etwa 45 cm lang, rinnig, ober⸗ und unterſeits mit unterbrochenen, welligen, weißen Querbinden, am Rande mit ſehr ſcharfen, nach oben gerichteten Stacheln. Blütenſchaft kürzer als die Blätter, mit roſenroten, zugeſpitzten, dornig-geſägten Deckblättern. blau, kopfig⸗ſtraußig angeordnet. Blüten weißlichroſa, an der Spitze D. Hohenbergia Schult., die Eierchen oben im Fruchtknotenfache; Fruchtknoten an der dem Blütenſtengel zugekehrten Seite platt, dreieckig; ſeitliche Kelchblätter getvett. Blütenſtand dichtriſpig, Blüten oft geknäuelt. E. Eehinöstachys Brongn., die Eierchen oben im Fruchtknotenfache, und zwar nur je 3 und mit langem Anhängſel. Kelch dreieckig. A. erythrostachys. 3005. Kronblätter mit breitem Nagel, oberwärts mit 2 gefranſten Schüppchen. Kelch gerade, nebſt den Deckblättern klein und mit langen Grannen— ſpitzen. Blütenſtand ein dichter, dünner, angewachſen. braun. Blütenſtand oben grannenſchopfig. F. Macrochördium de Vliese, die Eierchen oben im Fruchtknotenfache, Anhängſel. Blütenſtand ein dichter, dicker, und mit langen Grannenſpitzen. 6 Arten; z. B.: G. Chevalier a Gaud., die Eierchen oben im Fruchtknotenfache, die Samen mit' Anhängſel. Mittelband der Staubkölbchen nach oben verlängert. zapfenartige Ahre mit großen, ſchön roten, geſägten und dachziegelig— BE Deckblättern. kielt. Blumenblättern am Grunde angewachſen. 5 Arten; z. B.: H. Pothuava Gaud., die Eierchen oben im Fruchttnotenfache; race fiel rand nicht gedreht und nebſt den Blumenblättern faſt frei. gewachſen. förmigen Deckblättern. Einzige Art: ungleichſeitig rechtsgeflügelt. K. Ortgiesia Rgl., einer Röhre verwachſen. und centrifugal (von der Mitte nach außen hin) aufblühend. piſches Amerika. Herzblätter zur Blütezeit grünlichpurpurn. 3002. Aechmea bracteäta Griseb., Deckblatt Lanzenroſette. Weſtindien. Jede Blüte mit einem Paar Deckblättern, die innere ganz der Spindel ange— wachſen; ſie ſind an den Blütenſtandszweigen zweizeilig geſtellt, gelb. Hochblätter rot. — A. distichantha Lem. (syn. Billbergia polystachya Paxt., Hoplophytum distichanthum Heer), Braſilien; Blütenſtand riſpig— veräſtelt von pyramidaliſcher Form, zweizeilig. Jede Blüte nur außen mit einem kahnförmigen Deckblatte; Kelche rot, Blüten blau. — A. Barleei Bak., Hon— duras; Blätter aus breitem Grunde riemenförmig, aufrecht, etwas übergebogen, am Rande ſcharf- und entfernt⸗bedornt, weißlichgrün, ca. 70 em lang, auch länger. Blumen unanſehnlich; bei Entwicklung der Samenreife bilden ſich die Hochblätter ſchön rot aus und werden größer. Früchte erbſengroß, anfangs glänzend⸗grün mit brauner Spitze, während der Reife ſchwarz. Die Hochblätter halten ſich monatelang friſch, was die Pflanze empfehlenswert macht. 3003. Aechmea Lalindei Lind. et Rodr., Calindes Lanzenroſette. Neu-Granada. Pflanze 1½ m hoch bei einem Durchmeſſer von 3 m. Blätter 1% m lang, aufrecht, 12—17 cm breit, roſettig, am Rande grün- beſtachelt, hellgrün, die dem Blütenſtande am nächſten ſtehenden kleiner, rot. Blütenſtand aufrecht, die Blätter überragend, mit prachtvoll roten, zurück— | gebogenen Hochblättern. Blüten zahlreich, dichtſtehend, ſitzend, eine Spirale bildend, grünlich, weiß mit roſa Spitzen. Stattliche Art! A. Glazioui Bak., Braſilien; 45 em hoch, 70 cm im Durchmeſſer. Blätter gegen 40, roſettenbildend, locker, 45 cm lang mit breiter Scheide, lederartig, gefurcht, in Bogen ſtehend, am Rande dornig, grün, unterſeits weiß⸗beſchuppt. Schaft aufrecht, kurz, mit blattartigen Deckblättern beſetzt; Riſpe zuſammengezogen, eiförmig, zweireihig, 4 bis blumig; Blütenhüllblätter roſa, Blumen ſitzend, röhrig, Blumenblätter purpurrot. 3004. Aechm&a Mariae reginae H. Wendl., Marien-Lanzenroſette. Coſta Rica. Pflanze mit bandförmigen, ſtark abſtehenden Blättern, am Grunde verbreitert, ganzrandig, zugeſpitzt und an der Spitze cylindriſcher Kolben. 5—6 Arten; z. B.: A. (Echinostachys) Pineliana Bak., Rio de Janeiro; Blütenblätter goldgelb, ſpäter ſchwarz— dicht-weißwolliger Kolben, Früchtchen). Innere Staubfäden den Blumenblättern hoch i angewachſen. Samen viele, mit ſehr kurzem Anhängſel. Innere Staubfäden den Blumenblättern hoch hinauf angewachſen. korbartig, ſcheinbar faſt niſtend, von ſchön gefärbten Blättern umgeben. die Eierchen oben im Fruchtknotenfache; Samen zahlreich. Kelchblätter nicht gedreht, bis zur Mitte zu Blumenblätter mit 2 gefranſten Schüppchen am Grunde. Innere Staubfäden den Blumenblättern hoch hinauf und zwar in jedem viele und ohne oder mit ſehr kurzem ſpäter mit Grübchen (von den ausgefallenen e gerade, a den Deckblättern klein A. lutea. 3006. Kelchblätter gerade, die ſeitlichen ge⸗ Blütenſtand auf verlängertem Stengel als eine dichte, u Staubfäden nur den . A. Veitchii. 3007. Die Samen ohne Anhängſ ſel. Kelchblätter Innere Staubfäden nur mit ihrem Grunde den Blumenblättern aus Blütenſtand auf verlängertem Stengel als ein dichter Zapfen mit roten, ſtachelſpitzigen, bisweilen becher— A. (Pothuava) comata Bak. I. Canistrum Morr., die Eierchen oben im Fruchtknotenfache; Kelchblätter gerade, Blütenſtand in der Roſette 4 Arten, Südamerika. A. eburnea, 3008. Blütenstand fait ſitzend, ährig-traubig Iſt von der in der Tracht ähnlichen Gtg. 1110, Nidularium, durch den röhrigen und ſtachelſpitzigen Kelch und die 2 gefranſten Schüppchen verſchieden. Einzige Art: A. tillandsiodes Bak., tro= Blüten rofa; ihre Dedblätter und Kelchlappen grün. dornig-gezähnt. Schaft einfach, mit nachenförmigen, an den Rändern dornig- gezähnten, ſcharlachroten Scheiden. Ahre walzen⸗pyramidenförmig, weiß⸗ſchuppig, dichtblumig Schöne Art! — A. Fuerstenbergii E. Morr. et Wittm., Braſilien; große Pflanze! Blätter bogenförmig überhängend, 3075 cm lang, am Rande beſtachelt. Blütenſtand ſitzend, aufrecht, in feſter, eiförmig-⸗pyramidaler Riſpe; letztere 40 cm hoch, am Grunde 15 cm im Durchmeſſer. Deckblätter am Grunde breit, lanzettlich, ſtarkzugeſpitzt, roſa. Blumen ſitzend, lila. — Verwendung dieſer Arten als ſchöne, zum Teil umfangreiche Warmhauspflanzen. Kultur, die allge— meine am Schluſſe der Familie. 3005. Aechméa (Hohenbérgia) erythrö- stachys Brongn., Rotährige Lanzenroſette. Bahia. Blätter an 60 cm lang, faſt 2 cm breit, gehöhlt, faſt gleichbreit, kurzzugeſpitzt, am Rande mit kleinen ſtechenden Zähnen, am Grunde verbreitert, in einer dichten, flach ausgebreiteten Roſette ſtehend, aus deren Mitte ſich der faſt 60 cm hohe, am Grunde grüne, weiter hinauf rote, kurzfilzige Blütenſchaft erhebt. Deckblätter oval, zugeſpitzt, ſteif. Kelch am Grunde gelblich, an der Spitze rot; Blumenblätter blau. — A. (Hohenbergia) exsudans Z. Morr. (syn. A. capitata Griseb.), Weſtindien; Pflanze groß, Blätter 60— 70 cm lang, ſtarkbeſtacheit, Rand etwas gebogen. Blütenſchaft cylindriſch, mit lebhaften, roten Hüllblättern, welche etwas kürzer als die Glieder ſind. Blütenknäuel von grünen Hüllblättern geſtützt; Blüten ſitzend; Kelchblätter gelb, Blumenblätter grangefarbe Die Blüten ſondern Wachs und Honig [Hohenbergia strobilacea Schult. Al. ift Acan- thostachys strobilacea L., Kl. et Otto, während ſie von Bentham und Hooker zu Ananas gezogen wird. Es iſt eine häufig kultivierte Pflanze, mit kleiner, zapfenartiger Ahre und ſchmalen, langen, am Rande beſtachelten Blättern.] Verwendung als Schmuckpflanzen der Warm⸗ häuſer. Kultur wie am Schluſſe der Familie. 968 Familie 202. Bromeliaceae, Ananasgewächſe. Or XXII 6 und XXXI 4. 3006. Aechmöa (Macrochördium) lütea purpurn. — A. (Macrochordium) tinctoria Mez, (syn. A. calyculata Bak., Macrochordium luteum Südamerika. Blätter unterſeits weiß - punftiert, Rgl., Billbergia lutea hort.), Gelbe Canzenroſette. | verlängert = lanzettlih; Blütenſchaft weiß-bepudert. Südamerika. Blätter roſettig, kahl, grün, am Grunde Deckblätter ſchmutzigrot. Blüten ſchwärzlichgrün bis breiter und ſcheidig, dann bandförmig und gehöhlt, ſchwarz. überhängend, ca. / m Verwendung als Schmuckpflanzen des Warm⸗ lang, 4—5 cm breit, hauſes. Kultur wie am Schluſſe der Familie angegeben. an der Spitze ſtumpf⸗ 3007. Aechmea (Chevaliera) veitchii Hook. abgerundet, mit kurz⸗ (syn. Chevaliera Veitchii E. Morr.), Veitchs Lanzen aufgeſetztem Spitzchen, roſette. Stengellos, sa 5 12 bis am Rande kleindor⸗ 20 blätteriger Roſette. Blätter hornartig, 30 —40 em nig⸗geſägt. Schaft lang, in der Mitte etwa 5 cm breit, tiefgefurcht, an etwas kürzer als die der Spitze deltoidiſch-zugeſpitzt, an den Seiten mit Blätter, weiß filzig, aufrecht⸗abſtehenden, lanzettlichen, braunen Zähnen. unter deſſen Blüten⸗ Schaft fußlang, ganz mit hornig⸗gezähnten, ſcharlach⸗ ähre mit einzelnen roten Deckblättern beſetzt. Blütenzapfen 7—11 cm ſchmalen, gelbbraunen lang, 18 Monate lang blühend und ſich dann immer Deckblättern; Blüten mehr verlängernd. Blüten weißlich, nur 6—8 mm lang. gelb. — A. (Maero- Verwendung als jehr ſchöne Warmhauspflanze, chordium) pulchra auch zur Schmückung des Zimmers ſehr empfehlenswert. (Beer), voriger ähn⸗ a ; 111 lich; Blätter bis 45 Kultur wie am S Familie. em lang, am Grunde 3008. Aechmèa (Canistrum) ebürnea Ba. (syn. ſich becherförmig um⸗ Nidularium Lindenii %., Guzmannia fragrans hort.), faſſend, an der Spitze Elfenbeinweiße Lanzenroſette. Pflanze eine große zurüdgebogen, band- Blattroſette bildend; unterſte Blätter 60 cm lang, förmig, bis 8 cm am ſcheidigen Grunde über 12 em breit, weiter hinauf breit, mit entfernt- bandförmig, bis 8 em breit, buchtigſtachelig-gezähnt, ſtehenden Sägezähnen an der Spitze abgerundet mit kurzem Spitzchen, auf am Rande; junge beiden Seiten hellgrün mit dunkelgrünen Flecken. Blätter bräunlich, zu— Blütenkopf dicht im Herzen der Blätter, an Nidularium, weilen mit braun⸗ Tafel 52, 205, erinnernd. Blumen weißkelchig; grünen Querſtreifen. Blumenblätter grünlich; Hochblätter elfenbein- Blütenſchaft fleiſchrot, weiß. — A. aurantiaca Bac., Südamerika, hat Veitchs Lanzenroſette. weiß⸗punktiert. ſcharlachrote Hochblätter und orangefarbene, zu 30 bis Blumen in walzen— 100 dichtkopfig-geſtellte Blüten. Kultur wie am förmiger Ahre, gelb, ſpäter ſchwarzbraun. Hochblätter Schluſſe der Familie angegeben. Gattung 1118. Ronnbergia Morr. et Andre, Rounbergie, G XIV 7, 12; XXII 6. Kelchblätter über der becherförmigen Fruchtknotenſpitze frei, aufrecht, mit einſeitigem Flügel gerändert. Kronblätter zu einer Röhre zu— ſammengerollt, oben kurz abſtehend. Staubblätter frei. Fruchtknoten unterſtändig, blau. Fächer 3, jedes vieleiig. Aufrechte Pflanze mit großen, langgeſtielten, ganzrandigen Blättern. Blüten in einem dichtährigen, endſtändigen Strauß, blau. — 2 Arten, in Neugranada. Z. B.: R. Morreniana Lind. et Andre, Blätter marmoriert. Blüten denen einer Billbergia, Gtg. 1115, ähnlich. Kultur wie am Schluſſe der Familie angegeben. Gattung 1119. Püya Mol., Puya, G XIV 7, 12; XXXI 4 (Name der Pflanze in Chile). Kelchblätter frei, länglich oder lanzettlich. Kronblätter ziemlich breit, frei, am Grunde zu einer breiten Röhre zuſammenneigend. Staubblätter frei. Staubkölbchen ſeinem Faden rückſeitig aufſitzend. Griffel lang, mit kurzen, etwas ab⸗ ſtehenden Narben. Kapſel fachſpaltig-aufſpringend. [In Gtg. Encholirion Mart. der Griffel kurz und die Kapſel jheide- wandſpaltig⸗aufſpringend, z. B.: E spectabile Mart., Braſilien.] Blätter entweder am Grunde oder an der Spitze eines dicken, baumartigen Stammes und dann roſettig-gehäuft, lang und dornig. Blütenſtand eine einfache oder eine pyramidaliſch-verzweigte Traube, oft ſehr groß. Blüten anſehnlich, einzeln in den Achſeln der Deckblätter. — 3 bis 4 Arten, in Peru und Chile. Z. B.: P. chilensis Molina (syn. Pourretia coarctata Ruiz et Pav., Pitcairnia coarctata Pers., P. chilensis Lodd.), hochwerdende Pflanze, Blüten grünlichgelb. P. Whytei Hoch., voriger ähnlich, aber Blüten blau. Gattung 1120. Dyckia Schult,, Dyckie, = XIV 7, 12; XXXI 4 (nach dem Botaniker Fürſten Salm-Dyck benannt). Kronblätter länger als der Kelch, am Grunde verſchmälert, oben auf einer Seite ſehr verbreitert. Staubblätter frei oder am Grunde mit den Kronblättern kurz verwachſen. Staubkölbchen nahe ſeinem Grunde auf dem Faden befeſtigt. Fruchtknoten oberſtändig, 3kantig. Griffel fehlend oder faſt fehlend; Narben linealiſch, ſchwachgedreht. Kapſel 3 furchig, ſcheidewandſpaltig-3 klappig-aufſpringend; Klappen tief-2 ſpaltig. Blätter dichtroſettig, ziemlich dick, dornig-geſägt. Blüten ſtets ſeitenſtändig, ährenförmig, gelb oder orangefarben. — 6 Arten, im kälteren Braſilien. Z. B.: D. princeps Lem., orangefarben; Blüten ſtand verzweigt. D. rariflora Schult., zinnoberrot; Blütenſtand einfach. — Kultur im Winter bei nur — 5 bis 8° C. und wenig Waſſerzufuhr, im Sommer an ſonniger Stelle im Freien. Liebt kräftigere Erde als die übrigen Bromeliaceen. Gattung 1121. Héchtia Klotzsch, Hechtie, = XIV 7, 125 XXXI 4 (nach dem preußiſchen Regierungsrat J. G. H. Hecht, 7 1837, benannt). Blüten 2häuſig. Kelchblätter frei. Kronblätter wenig länger, kurz verwachſen, mit faſt glockigem Saum abſtehend. Männliche Pflanze: Staubblätter der Krone am Grunde angewachſen, ſonſt frei. Ein Fruchtknotenreſt mit 3 nackten Griffeln oft vorhanden. Weibliche Pflanze: Fruchtknoten pyramidaliſch-3 kantig, 3fächerig, vieleiig. Griffel kurz oder ſehr kurz, mit 3 linealiſchen Narben. Unfruchtbare Staubblätter meiſt vorhanden. Kapſel 3furchig, — Gattung 1118. Ronnbergia bis Gattung 1123. Tilländsia. Nr. 30063014. 969 faſt Zteilig. Blätter dichtroſettig, lang, ſtarr, ſtarkdornig-gezähnt. Blütenſchaft endſtändig, ſehr lang, einfach oder kaum ver- zweigt. Blüten an der Spindel geknäuelt, ziemlich klein, zuweilen in kurze Ahren auswachſend. — 2 oder 3 Arten, in Mexiko: H. glomerata Zuce., Pflanze mit ſtarkem, oft über meterhohem Stamme; Blätter glänzend-graugrün, unterſeits dicht-weißſchilferig. H. cordylinodes Bak. H. Ghiesbreghtii Lem. — Kultur wie Gtg. 1120. Gattung 1122. Pitcairnia LEerit, Pitcairnie, © NIV 7, 12; XXXI 4 (nach dem Prof. W. Pitcairn, f 1813 in Edinburgh, benannt). Kelchblätter lederig, frei. Kronblätter frei, genagelt; Staubblätter zwiſchen den Kronblättern eingefügt, frei. Fruchtknoten oberwärts oder faſt ganz frei vom Kelch. Griffel verlängert; die Narben linealiſch, ſpiralig⸗gedreht. Kapſel ſcheidewandſpaltig-3 klappig⸗aufſpringend. Kräuter, ſeltener Sträucher, meiſt ſtammlos. Blätter gehäuft oder roſettig, ſtarr und dornig-geſägt, bald am Grunde des Stengels und kurz und dornig, bald ſchopfſtändig, verlängert, ſchmal, linealiſch oder ſchwertförmig (ſelten länglich oder dünn und ſchlaff), unterſeits oft weißſchuppig. Blütenſtiel beblättert; Blüten lang aber ſchmal, anſehnlich, in einfacher Traube, ſeltener ährig, riſpig oder kopfig. Deckblätter klein oder groß, krautig oder gefärbt. — 70 Arten, im tropiſchen Amerika. A. Blüten auf weniger langem, ſchlaffem Stiele in einfacher, ſelten riſpiger Traube; Blüten glänzend-rot, ſelten gelb oder weiß; Deck— / J d y e echinata.. 3009 1 P. undulata. 3010. B. Blüten in längeren oder kürzeren ſteifen Ahren oder ährenförmigen Trauben; die einzelnen Blüten geſtielt, blaß, weiß oder gelblich. ee bang als der Keel; é P. maidifolia. 3011. C. Blüten in Ahren oder Scheinähren; die einzelnen Blüten faſt ſitzend; Deckblätter länglich-Z eckig, zugeſpitzt, ſtark dachig, den Kelch überragend. Blütenblätter mit nur einem Schüppchen, oder Schüppchen fehlend. Blätter geſtielt .. e e 3070 . imbricata. 3013, D. Stammbildend; Blüten in einfachen oder riſpigen Trauben. Deckblätter klein: P. aphelandriflora Lem., Peru, Blüten rot P. fer- ruginea Ruiz et Pav. (syn. Puya grandiflora Hook.), Peru, Blüten gelb. Deck- und Kelchblätter dick-oſtfilzig. 3009. Pitcairnia echinäta Hool., Igel- gelb, doppelt jo lang als der Kelch. — P. Funkiana ſtachelige Pitcairnie. Neugranada. Blätter länglich- | A. Dielr. hat weißliche Blüten, die von gelben Deck— lanzettlich, Dornig-gejägt, unterſeits mehlig-bereift, blättern und Kelchen umgeben ſind. Schaft weiß⸗mehlig, mit wenigen Blättern. Blüten- 3012. Piteäirnia Altensteinii Lem. (syn. traube locker; Blumen von kurzen Deckblättern geſtützt; Neumannia Altensteinii Drongn.), Altenfteins Vit⸗ Kelche gelb, mit hakenförmigen, drüſentragenden, weichen cairnie. Venezuela. Blätter ſchwertförmig, wellig, Borſten beſetzt; Blumenblätter weiß. — P. nubigena beiderſeits grün; Ahre dicht; Deckblätter glänzend-rot; Planch. et Lind., Kolumbien; Blätter linealiſch⸗ Blüten weiß. — P. Wendlandii Dak. (syn. Neu- lanzettlich, ganzrandig, ?/,—1 m lang, beiderſeits grün. mannia sulphurea C. Koch, Puya sulphurea Hort.); Schaft mit weißer, hinfälliger Wolle bekleidet, 60 cm Guatemala; Blätter ſtachellos, länglich-lanzettlich; hoch; Deckblätter linealiſch, kürzer als die Blütenſtiele. Blütenähre aus ovalen, zugeſpitzten, konkaven, bräunlich— Blumen karminrot, 5 cm lang, dicht-pyramidaltraubig. purpurroten und rotrandigen, dachziegelförmig über— 3010. Piteäirnia unduläta Scheidw., Wellige einander liegenden Deckblättern gebildet, zwiſchen denen Vitcairnie. Braſilien. Blätter 10—15 em breit, die ſchwefelgelben Blumen lang hervorſtehen. / m lang, oben dunkelgrün, unterſeits weiß-gepudert. 3013. Piteäirnia imbricäta Dak. (syn. Neu- Blütenſchaft lang, ſcharlachrot; Blütentraube locker; mannia imbricata Drongn., Phlomostachys imbricata Blumen und Blumenſtiele ſcharlachrot. Sit in den Beer), Dachziegelige Vitcairnie. Tropiſches Amerika. Gärten ſehr verbreitet. — P. corallina Lind. et Andre, Blätter allſeitig überhängend, auf der unteren Seite Neugranada; Pflanze ſtengellos, dichtraſig. Blätter kahl, auf der Oberſeite mit zerſtreuten weißen Schuppen roſettig, die äußeren unentwickelt, hart und trocken, bedeckt, lang, ſchwertförmig, am Grunde geſägt, ober— ohne Randſtacheln; die entwickelten mit einem auf- halb desſelben ganzrandig, zugeſpitzt. Blütenſchaft rechten, fußlangen, mit kleinen hornartigen Stacheln mit oval⸗-lanzettlichen, zugeſpitzten, dachziegelig über- bewaffneten Stiele; Blattſpreite lanzettlich, 60—90 em einander liegenden, grünen, kahlen, ganzrandigen Deck— lang, 7— 10 em in der Mitte breit, gefaltet, glatt blättern; Blumen gelblich. — P. petiolata Bak., und grün. Blütenſtand am Grunde der Blattroſette Guatemala; Blätter geſtielt, mit 1—1¼ͥ m langer entſpringend, plötzlich übergebogen, fußlang, hellrot. und 5 em breiter Spreite. Blütenſtiel aufrecht; Ahre Blüten ſcharlachrot, mit weißem Rand. lang, dünn; Deckblätter rot bis grünlichbraun. Blumen- 3011. Piteäirnia maidifölia Desne. (syn. blätter grünlichgelb. — . Puya maidifolia hort.), Maisblätterige Vitcairnie. Verwendung. Alle Pitcairnien find ſehr deko— Venezuela. Pflanze kahl; Blätter linealiſch-lanzettlich, rative Pflanzen mit meiſt leuchtend-gefärbten Blumen 60—90 cm lang, zugeſpitzt, ganzrandig, wellig, beider und zur Schmückung unſerer Warmhäuſer, temperierten ſeits grün. Blütenſpindel ſchön purpurn; Deckblätter Häuſer, wie für Zimmerkultur gleich wertvoll. Kultur länglich, purpurn, mit grüner Spitze; Blumen grün- leicht (ſiehe dieſelbe am Schluſſe der Familie). Gattung 1123. Tilländsia L., Tillandſie, O XIV 7, 12 XXXI A (nach dem Prof. der Medzin Elias Til⸗Lands zu Abo, Mitte des 17. Jahrhunderts, benannt). Kelchblätter krautig, frei, 2 davon oft in eins verwachſen. Kronblätter und Staubblätter frei. Kronblätter mit aufrechten, zu einer Röhre zuſammenneigenden Nägeln und ab— ſtehender Platte, am Grunde ohne 2 Schüppchen. Griffel fadenförmig. Fruchtknoten oberſtändig, vieleiig. Kapſel linealiſch oder länglich, ſcheidewandſpaltig-3 klappig⸗aufſpringend. Samen mit langem Schopf und langem Stiel. Epiphytiſche, meiſt auf Bäumen ſich anſiedelnde, ſelten felſen⸗, noch ſeltener erdebwohnende Gewächſe, kahl oder klein-ſchilferig. Blätter ſchmal, ganze randig. Blüten anſehnlich, ſelten einzeln, meiſt in endſtändiger, einfacher oder zuſammengeſetzter Ahre; hinter jedem Deckblatte eine Blüte. — 120 Arten, von Südbraſilien bis nach den ſüdlichen Staaten Nordamerikas. 3014. Tilländsia Lindenii Z. Morr., Tafel deckenden Deckblätter. Die ſchönſte Art der Gattung. 52, 206, Lindens Tillandfie. Südbraſilien. Blätter — T. tricolor Cham. et Schldi., Mexiko; Pflanze pfriemlich⸗ſchwertförmig, olivengrün, faſt kahl und ganz- 45 em hoch; Blätter zahlreich, bis 32 em lang, auf⸗ randig, unterſeits längs rot-geadert. Blütenſchaft | recht und übergebogen, roſettenartig, am Grunde braun. beblättert, etwas länger als die Blätter; Blütenähre Blütenſchaft aufrecht, cylindriſch; Deckblätter zur zweizeilig; Blumen tiefhimmelblau, mit weißem Stern, Blütezeit roſa, in 2 dichten Reihen ſtehend. Blumen groß, einzeln in den Achſeln der ſich dachziegelfürmig unten braunviolett, an der Spitze weiß. — T. dian- 970 Familie 202. Bromeliaceae, Ananasgewächſe. Or XXII 6 und XXXI 4. thoidea Rossi, Montevideo; kleine Art mit einfachem, Töpfen in einer lockeren, mit Holzkohle und Sand ſtielrundem, aufſteigendem Stengel, dicht mit Blättern | vermiſchten Heideerde im Warmhauſe, oder an Holz- beſetzt; Blätter bandförmig, pfriemlich-zugeſpitzt, rinnig, klötzen in Farnwurzeln (Polypodium vulgare). Letztere dick, ganzrandig, weißlichblaugrün; Blütenſchaft kurz Pflanzart lieben alle Tillandſien; ſie bilden faſt keine aus dem Herzen der Pflanze, 6—10 blumig. Blumen Wurzeln, treiben aber trotzdem Blätter und Blüten. von eilanzettlichen, ſpitzen, purpurroſa-gefärbten Ded- Die Arten mit kleiigem oder ſilberigem Überzuge ver⸗ blättern umgeben, kornblumenblau, aus den Deck- langen viel Sonnenlicht. Die braſilianiſchen Arten blättern hervorragend. wachſen gut im gewöhnlichen Warmhauſe; die Mexi⸗ Verwendung und Kultur. Von allen Tillandſien kaner bei nur + 8 bis 130 C. Vermehrung durch iſt beſonders T. Lindenii für allgemeinere Kultur, Sproſſe. Anzucht aus Samen. auch fürs Zimmer, zu empfehlen. Man zieht ſie in Gattung 1124. Vriesea Lindi, Vrieſie, O XIV 7, 12; (XXII 6); XXXI 4 (nach dem Prof. der Botanik W. H. de Vrieſe zu Amſterdam benannt). Wie Tillandsia, nur: Blüten meiſt in einfacher Ahre, ſeltener Riſpe. Deckblätter groß, meiſt 2zeilig. Kronblätter am Grunde mit 2 Schüppchen verſehen. Innere Staubblätter dem Grunde der Blumenkrone angewachſen, zwiſchen den Schüppchen ſtehend. Griffel lang, mit 3 länglichen oder rundlichen Narben. Frucht⸗ knoten bei V. speciosa Hook. und V. psittacina Lindl. dem Blütenboden etwas eingeſenkt, bei den übrigen Arten mit breitem Grunde angeheftet. Blätter roſettig, kahl, meiſt freudig⸗grün, oft marmoriert, quergebändert oder gitterartig, breiter als bei Tillandsia, unter⸗ ſeits meiſt glänzender als oberſeits. Blüten am blattloſen Schaft gelb, weiß oder lauch-grün, in oft zweiſchneidigen Ahren mit ſchön gefärbten Deckblättern. — 40, Arten, in Südamerika. A. Blüten in einfacher, Si Aus u 1 i up He Be UN 1. Ahre lang, fiederig . V. psittacina. 3015. V. speciosa. 3016. 2} Ahren kurz, fächerförmig P. carinata. 3017. B. Blüten in Riſpen; Blütenblätter ſchmal⸗ ſpatelförmig, ihre Nägel umeinandergerollt: V. regina Beer, Orgelgebirge in Braſilien. Stamm 4—5 m hoch, ſtark. Blattroſette bis 220 cm im Durchmeſſer. Blätter 135 cm lang, an der Baſis bis 18 em, in der Mitte bis 12 cm breit. Schaft mit Riſpe 2—3 m lang. Tragblätter entfernt, gelblichweiß, rot-überlaufen, oft n Riſpenäſte überhängend, ährenförmig, Deckblätter grünlichweiß; Kelch gelbgrün, Blüten weißlichgoldgelb, 10—12 em lang. f. Gla- ziouana Lem. pr. sp. iſt kleiner und eine Form trockener Höhen. C. Blütenblätter ſehr breit, glockig-zuſammenſchließend, die Nägel umeinandergerollt . P. tessellata. 3018. D. Ahre einfach, vielzeilig; Blumenkrone unregelmäßig, Narbenlappen blattartig. Hierher: V. Malzinei E. Morr., mit roten oder gelben Deckblättern und weißen Blüten. 3015. Vriesea psittacina Lindl., Papageien- Spitze onen. Ahre ſchwertförmig, dicht. Deck Vrieſte. Rio de Janeiro. Blätter länglich, band- blätter glänzend -ſcharlachrot, von langer Dauer; förmig, kurzzugeſpitzt, mit bauchigem Grunde, faſt Blüten gelb, ſehr vergänglich. Iſt eine beliebte fußlang, ganzrandig, freudig-grün. Blüten entfernt⸗ Handels-, auch Zimmerpflanze und bereits ſehr ſtehend; Deckblätter die Blüten umhüllend, ſo lang als verbreitet in den Gärtnereien. der Kelch, unten rot, oben orangegelb; Kelch gelb, 3017. Vriesea carinäta Wamra (syn. V. psitta- Krone grün; Schaft rot. — V. guttata Andre et cina Lindl. f. brachystachys Morr., V. brachystachys ligl.), Gekielte Briefie. Pflanze kahl. Blätter breit⸗ zungenförmig, ganzrandig, beiderſeits grün, am Grunde breiter, umfaſſend, an der Spitze ſchmäler, zugeſpitzt. Blüten ſo lang oder wenig länger als die Deckblätter. Kelchblätter gekielt, bis zur Mitte rot, nach der Spitze zu gelblich. Blumenblätter gelb, mit grünen Spitzen. Schaft rot. Sehr ſchöne und leichtblühende Art, be= ſonders durch den ſchönen rot-, gelb- und grün⸗gezeich⸗ neten Blütenſtand ausgezeichnet. — V. incurvata Gaudich., Braſilien; Blätter zungenförmig, beiderſeits ' glänzend-grün. Blütenſtand aufrecht, endſtändig, die Blätter überragend. Schaft kurz, mit einigen ſcheidigen Blättern beſetzt. Riſpe eiförmig, zweireihig, kurz und breit. Deckblätter bauchig, an der Spitze eingebogen, orangerot. Blumen röhrenförmig, faſt ſitzend, etwas gekrümmt, gelb, mit grünen Spitzen. Schöne Art! — V. Barilletii E. Morr., Ecuador; roſettenartig, bis 50 cm hoch. Blätter lederartig, übergebogen, 55 em lang, ſehr glänzend, beiderſeits hellgrün, ſchwach— geſtreift und dunkler marmoriert. Blütenſtand breit⸗ eiförmig, 60—65 em lang; Ahre 20—30 em lang, 8 cem breit, mit zahlreichen dichten, gelben, blutrot⸗ punktierten Deckblättern; Blüten citronengelb. Zind., St. Katharina; Blätter dunkelpurpurn⸗gefleckt. 3018. Vriesea tesselläta Lind. et Andre, Ahre faſt 40 em lang, 30 — 40 Blumen tragend, Schachbrett-Vrieſie. Braſilien. Blätter kurz, ſtarr, glänzend. Deckblätter hellroſa, ſehr groß. Kelchblätter regelmäßig-becherförmig-geſtellt, riemenförmig, am hellgelblichgrün, mit einem blutroten Fleck. Blumen⸗ Grunde ſtengelumfaſſend, an der Spitze zahnig, glänzend⸗ blätter citronengelb. dunkelgrün, auf der Oberſeite mit hellgelblichen Flecken 3016. Vriesea speciösa Hook. (syn. V. ſchachbrettartig durchzogen, unterſeits rötlichviolett. splendens Lem., Tillandsia speciosa ort., T. Blütenſchaft bis 2 m hoch, aus dem Herzen entſpringend; splendens ort.), Prächtige Briefie. Guiana. Blätter Riſpe 120 cm lang, 40 em im Durchmeſſer, ſehr locker mit ſchwarzpurpurnen Querbändern, breit, an der verzweigt; Spindel, Blütenſtiele und Kelche grün; Prächtige 5 Gattung 1124. Vriesea bis Gattung 1128. Guzmännia. Fr. 3015 — 3022. 971 Blumenblätter gelb. Sehr ſchöne Art! — V. fene- Verwendung. Die Vrieſien find Schmud- stralis Lind. et Andre, Rio de Janeiro; kleiner als pflanzen erſten Ranges, nicht nur für unſere V. tessellata. Blätter weißlichgrün, von dichten Längs- Warmhäuſer, ſondern auch zur Zimmerkultur. linien und welligen, oft zuſammenfließenden Quer- Kultur in Töpfen in einer lockeren Erdmiſchung.“ linien gewürfelt⸗gebändert. Ahre einfach, zweizeilig, V. speciosa Hook. hat ſich in neuerer Zeit einen ½% m lang. Blüten wagerecht⸗-abſtehend; Deckblätter Platz in den handelsgärtneriſchen Kulturen erworben und Kelche grün, dunfelbraunrot-getupft. Blüten gelb. und wird bereits zu Tauſenden aufgezogen. Ver— Sehr dekorative Art! — V. hieroglyphica E. Morr., mehrung durch Sproſſe. Anzucht aus Samen. Rio de Janeiro; Pflanzen-Roſetten bis 1 m Durch- Die jungen Sämlinge pflanzt man zur ſchnelleren meſſer. Blätter 60—80 em lang, 12 em breit, grün, Entwickelung im Sommer in niedrigen Miſtbeeten aus mit dichten, unterbrochenen, oben dunkelgrünen, unten und hält ſie unter leichtem Schatten bei reichlicher faſt ſchwarzen, hieroglyphenartig angeordneten Quer- Bewäſſerung ziemlich geſchloſſen. bändern. Schaft 40 cm, Riſpe 80 em hoch. Aſte entfernt⸗ und aufrecht-abſtehend, ährig, zweizeilig. Deckblätter grün, Blüten gelb. Zierende Art! — | Gattung 1125. Caraglata Lind, Caraguata, O XIV 7,12; XXXI 4 (ſüdamerikaniſcher Name). Kelchblätter aufrecht, am Grunde meiſt kurz verwachſen, kürzer als die hoch hinauf in eine Röhre ver— wachſenen Kronblätter, deren Flächen abſtehen. Staubblätter kurz, dem Schlunde der Kronröhre eingefügt. Griffel lang; Narben kurz, linealiſch, aufrecht, gedreht. Fruchtknoten oberſtändig. Kapſel 3kantig, ſcheidewandſpaltig-aufſpringend. Epiphytiſche, ſtamm-⸗ loſe Pflanzen. Blätter gedrängt-roſettig, am Grunde dick, breit und hohl, riemenförmig, ganzrandig. Blüten kopfig oder ährig— riſpig, gleichſam niſtend oder auch geſtielt, von gefärbten, meiſt großen Stützblättern umgeben, von welchen die oberſten meiſt größer find. Blüten meiſt gelb, in jeder Deckblattachſel mehrere. — 11 Arten, in Kolumbien. 3019. Caraguata linguläta Lindl., Zungige Zahnii Hort.), Zahns Caraguata. Kolumbien. Blätter Caraguata. Kolumbien. Stammlos; Blätter riemen- zungenförmig, zugeſpitzt, eigentümlich rötlichgrün oder förmig, am Rande feingeſägt, mit breitem, becher- gelblich, von zahlreichen rötlichen Längsadern durch— förmigem Grunde, roſettenartig-geſtellt, unterſeits fein zogen. Blütenriſpe dicht, 18 — 25 em lang, mit roten rot⸗geſtreift. Blütenſtiel 20 em lang; Herzblätter zur Stengelblättern beſetzt. Deckblätter, Blüten und Kelche Blütezeit blutrot; Blüten gelb. k. splendens hort., goldgelb. Sehr ſtattliche Art! — C. Morreniana äußere Deckblätter hochrot. — C. cardinalis Z. Andre, UL. Andre, Neu-Granada; Blätter roja-angelaufen, Kolumbien. Blätter zungenförmig, pergamentartig, 40—50 em lang, 5 cm breit, zugeſpitzt. Blütenſtand etwa 45 cm lang, am Grunde breit, in der Mitte kurz, 10 —15 em lang, in den roſa-gefärbten Blattkranz zuſammengezogen und breitrinnig, hellgrün, unterſeits eingeſenkt. Blüten faſt ſitzend, jede von einem breiten mit einigen braunen Linien gezeichnet. Blütenſchaft ovalen, dunkelroten Deckblättchen begleitet. Blumen— 30—50 cm hoch; Deckblätter lebhaft-ſcharlachrot mit krone gelb. Kräftige Art. — N grünen Spitzen; die innerſten gelb; Blumen kurzgeſtielt, Verwendung als durchweg ſchöne Schmuck— weiß. — C. sanguinea . Andre, Kolumbien; Blätter pflanzen fürs Warmhaus und für Zimmerkultur. Sie grünviolett, ſpäter weinrot-geſtreift oder -gefleckt; gedeihen willig in einer lockeren, poröſen Heideerde Blüten niſtend, ſtrohgelb, weißrandig. mit Holzkohlenſtückchen und Sand. Vermehrung 3020. Caraguata Zähnii Hool. (syn. Tillandsia durch Sproſſe; Anzucht aus Samen. Gattung 1126. Massängea E. Morr., Maſſangie, G XIV 7, 12; XXXI4. Wie Caraguata, nur: Kelchblätter gefärbt, hornig, hoch hinauf zu einer Röhre, verwachſen, jo lang oder meiſt länger als die Krone. Blüten an verlängertem, mit Schuppenblättern beſetztem Schaft, dichtriſpig. Außere (oberſte) Stützblätter nicht größer als die übrigen. 3021. Massängea musäica Morr. (syn. Cara- welligen Querbinden. Schaft mit roten Hoch- und guata musaica Andre), Moſaik-Maſſangie. Ko⸗ Deckblättern. Kelch dottergelb, Spitze weiß; Krone lumbien. Blätter aufrecht, rinnenförmig, ſchwach- eingeſchloſſen, keulig, ſchneeweiß. Ausgezeichnete übergebogen, plötzlich zugeſpitzt mit feinen, braunen, | Schmuckpflanze. Kultur wie am Schluſſe der Familie. Gattung 1127. Schlumbergera E. Morr., Schlumbergerie, O XIV 7, 12; XXXI 4. Kelch frei oder faſt frei. Kronblätter hoch hinauf zu einer Röhre verwachſen, mit abſtehenden Zipfeln. Staubfäden lang, dem Schlunde der Krone angewachſen, an der Spitze kurz frei, zurückgekrümmt. Griffel fadenförmig, mit dicklichen, nicht gedrehten Narben. Fruchtknoten frei; Fächer vieleiig. Kapſel 3 kantig. Blätter roſettig⸗geſtellt, ganzrandig, lang⸗zungenförmig. Blüten in dichter oder ziemlich lockerer, verzweigter Ahre. Kelch von ſcheidigen Deckblättchen umgeben; Deckblätter kürzer als der Kelch. — 3 Arten, in Südamerika: 8. Morreniana Lind. (syn. Massangea Morreniana Lind.), bis meterhoch; Blätter etwa meterlang; Riſpe dicht; Deckblätter dunkelpurpurn. — 8. Lindenii E. Morr., Blütenſtand bis 2—3 m hoch; Riſpe locker; Deckblätter grün. Blüten weiß. — 8. Roezlii E. Morr., etwa 50 em hoch; Blütenſtand Im hoch, Riſpe locker; Schaft mit grünen oder braunrot⸗-gefleckten Schuppen. Blüten blaßgrünlichgelb. Gattung 1128. Guzmännia Ruiz et Pav, Guzmannie, O XIV7, 12; XXXI4 (nach dem Spanier A. Guzmann, Sammler naturhiſtoriſcher Gegenſtände, benannt). Kelchblätter aufrecht, etwa bis ½ der Länge verwachſen. Die Nägel der Blumenkrone in eine Röhre zuſammengerollt oder zuſammenhängend, oben einen Zſpaltigen, glockigen Saum bildend. Staubblätter mehr oder weniger den Kronblätternägeln anhaftend, und nur an der Spitze frei; Staubkölbchen oft um die Narbe in einen Ring vereinigt, am Grunde pfeilförmig. Griffel fadenförmig, mit länglichen oder kurz-linealiſchen, aufrechten Narben. Kapſel 3kantig, vielſamig. Stengel am Grunde beblättert; Blätter lang, an ihrem Grunde ſcheidig- verbreitert, hohl, ganzrandig, die oberen zu Blattſchuppen verkümmert. Blüten in den Deckblätterachſeln einzeln, in endſtändiger, einfacher Ahre, deren Deckblätter groß, allſeitswendig, dachziegelig- liegend und rot-gefärbt ſind. — 5 Arten, von Peru bis Weſtindien. 3022. Guzmännia tricolor Ruiz et Pav. (syn. | Guzmannie. Peru. Pflanze ungefähr fußhoch. Blätter Pourretia syngapanthera Ruiz et Pav.), Dreifarbige | fußlang, am Grunde ſcheidig, hohl, ganzrandig, kahl, 972 linien⸗ſchwertförmig, freudig-grün. Blütenſchaft am Grunde mit kleinen in die Deckblätter übergehenden Blättchen beſetzt. Blütenähre mit breit-ovalen, zuge- ſpitzten, dichtanliegenden Deckblättern, deren untere grünbraun bis ſchwärzlich, deren obere leuchten d— rot ſind; Blüten weiß. — G erythrolepis Brongn., Kuba; Deckblätter der Blütenähre einfarbig, ſchön purpurrot, von ſehr langer Dauer. Blüten weiß, nacheinander erſcheinend, raſch welkend. — G. De— vansayana Z. Morr., Ecuador; Blätter nicht zahlreich, eine lockere, becherförmige Roſette bildend, lederartig, rinnenförmig, lanzettlich, zugeſpitzt, glänzend-grün, am Grunde kaſtanienbraun mit bräunlichen Längs- ſtreifen, die ſich nach der Spitze zu allmählich verlieren. Blütenſtand aufrecht, kürzer als die Blätter. Riſpe cylindriſch, zapfenförmig; Deckblätter zinnoberrot; Blüten blaßgelb. — Verwendung. Die Guzmannien, in erſter Linie G. tricolor, ſind beſonders zur Zeit der Blüte durch die lebhaft-gefärbten Deckblätter eine große Zierde unſerer Warmhäuſer. Allgemeine Verwendung und Kultur der Bromcliaceen. Die Vertreter dieſer Familie ſind in den letzten Jahren als Blatt- und Blütenpflanzen ſowohl in Handelsgärtnereien, als auch in herrſchaftlichen Gärten ſtark in Aufnahme gekommen. Sie ſind wegen ihrer meiſt prachtvoll gefärbten, ſich lange ſchön erhaltenden Deck⸗ (Hoch-) blätter, oder aber wegen der, je nach der Art, korallenroten, weißen oder blauen Frucht— ſtände, manche (3. B. Vriesea-Arten, Nidularium 2c.) auch noch wegen der ſchönen Blattzeichnung und ⸗färbung ein hervorragender Schmuck unſerer Warmhäuſer wie nicht minder der Blumentiſche. Außerdem laſſen ſich die Blütenſtände auch für die Bouquetbinderei recht gut verwerten. Die Gattungen Hechtia, Puya, Dyckia und Rhodostachys find Kalt— hauspflanzen, die ſich im Sommer mit Vorteil | zur Ausſchmückung von Raſenplätzen, auch am ſonnigſten Standorte, verwenden laſſen. Kultur. Die meiſten Bromeliaceen ſind epi— phytiſche Gewächſe, welche an feuchtwarmen, halb ⸗ ſchattigen Plätzen des tropiſchen Amerikas zumeiſt an Bäumen oder an Felſen heimaten. Die kleineren Til- her in ähnlicher Weiſe an Klötze oder an Borkenrinden, ſtückchen und Sphagnum umwickelt; die größeren Arten zieht man in Schalen oder Näpfen mit guter Scherben- . * * - einlage in einer Miſchung von grobſtückiger Moor- erde, Heideerde, halbverrotteter Lauberde mit Holzkohle und Sand, auch ſetzt man bei feineren Arten noch zerhacktes Sphagnum hinzu. Sehr ſchön ſind alte, mit Korkrinde bekleidete, mit allerhand Bromeliaceen garnierte Baumſtämme. Die Gattungen: Ananas, Hechtia, Dyckia, Puya, Rhodostachys lieben eine Erdmiſchung aus grobſtückiger Heideerde, verweſter Lauberde, der man etwas Lehm nebſt Holzkohle und Sand zuſetzt. Letztgenannte 4 Gattungen ſind lichtbe— dürftig und bei 5 bis 8 C. und wenig Wafjer- zufuhr zu überwintern. Die Arten des Warmhauſes lieben eine Wintertemperatur von + 15 bis 190 C., feuchte Luft und Halbſchatten. In Wohnzimmern ziemlich dürftig gehalten, begnügen ſie ſich auch mit — 6 bis 100 C. Junge Sämlingspflanzen pflanzt man im Frühjahr zur Kräftigung mit Vorteil in erwärmte Miſtbeetkaſten. Bei genügender Luftwärme kann das infolge Beſpritzens ſich in den Blattwinkeln angeſammelte Waſſer ruhig ſtehen bleiben; bei kühlerer Temperatur iſt es jedoch beſſer, dasſelbe zu entfernen. Vermehrung durch Sproſſe. Dieſelbe iſt ſehr einfach und liefert uns ſchnell ſchöne Pflanzen. Be⸗ ſonders nach der Blüte pflegen ſich die Sproſſe reichlich zu entwickeln; man hat mit dem Entfernen des abge- blühten Stengels bis zur Erſtarkung der Ausläufer zu warten. Die abgeſchnittenen Sproſſe entwickeln bei mäßiger Bodenwärme ſehr leicht Wurzeln. Til- landſien haben meiſt keine Wurzeln, entwickeln aber Sproſſe genug. Anzucht aus Samen. Die größeren Samen, z. B. die von Billbergia, Hechtia, Dyckia, ſäet man Familie 202. Bromeliaceae bis Familie 204. Iridaceae, = XXII 10. bald nach der Reife in Töpfe oder Schalen in eine recht ſandige Heideerde und bedeckt dieſelben nur ſchwach. Die ſehr feinen Samen von Vriesea, Tillandsia und ähnlichen ſäet man in eine Miſchung von Heideerde, zerhacktem Sphagnum und Sand, bedeckt ſie jedoch nicht. Allen Bromeliaceen-Ausſaaten iſt Bodenwärme ſehr förderlich. Manche Arten keimen ſehr ſchnell; andere bedürfen zur Keimung 4—6 Wochen. Sobald die Sämlinge gehörig erſtarkt ſind, verſtopft man ſie einzeln oder in Trupps von 3—4 in Schalen oder Töpfe mit hoher Scherbeneinlage und in eine etwa landsia, Vriesea, Cryptanthus-Arten pflanzt man da— 5 oder 6 cm ſtarke Erdmiſchung, hält ſie warm und feucht, bis fie gehörig erſtarkt find, um einzeln gepflanzt welche man mit abgeſtorbenen Farnwurzeln, Torf zu werden. Man überwintere ſie hell, dicht unter dem Glaſe, und ſchütze die zartblätterigen Arten vor Tropfen- fall und Luftzug. Familie 205. HAEMODORACEAE, Blutwurzgewächſe. G XXII 7. (Nr. 3023-3025 aus zwei Gattungen.) I. eiig. Gattung 1129 Tecophiläea. II. Staubblätter 6 (alle vollkommen). 1. Fruchtknoten 3fächerig; jedes Fach 1—2eiig. Staubblätter 3 (bei Tecophilaea auch noch 3 unfruchtbare). Fruchtknoten 3fächerig; jedes Fach viel— Gattung 1130 Ophiopogon. 2. Fruchtknoten Zfächerig; jedes Fach vieleiig. Blütenſtand wollig-zottig: Gtg. Anigosänthus Labill., Kronkelch ungleich, faſt cylindriſch, gekrümmt, bleibend; Saum ſchief. rechtem Erdſtamm, ſtarkem, ½ —1 m hohem Stengel und zumeiſt grundſtändigen Blättern. Pflanzen mit dickem, wage— 3. B. A. pulcherrimus 400%., gelb- und ſcharlachrot. A. flavidus Red., gelblichgrün. A. coccineus, ſcharlach⸗ rot. hauspflanzen aus Auſtralien. A. fuliginosus Zook., hellgelb, außen gelb, Grund rußfarben. Blütezeit: Sommer. Lauwarm⸗ Gattung 1129. Tecophiläta ert., Jugendblume, dr XXII 7 (griechiſch: tEkos — Kind, philia — Freundſchaft; erfreut die Kinder). Kronkelch über dem Fruchtknoten kurz- oder ſchmalröhrig, mit viel längeren, flachen, ziemlich gleichen Zipfeln. Staubblätter dem Schlunde eingefügt, viel kürzer als die Kronkelchlappen, auf der einen Seite 3 fruchtbare, auf der anderen 3 unfruchtbare. kleiner Narbe. Kapſel fachſpaltig⸗aufſpringend. Gattung 1129. Tecophiläea und Gattung 1130. Ophiopögon. Fruchtknoten bis an den kegelförmigen Scheitel unterſtändig. Pflanzen mit faſerig⸗bekleidetem, zwiebeligem Erdſtamm. Blätter grund⸗ Nr. 3023 — 3025. 973 Griffel mit ſtändig, wenige oder einzeln, am Grunde von einer langen, rauſchenden Scheide eingeſchloſſen und mit abſtehender, linealiſch-lanzett⸗ licher Fläche. 3023. Tecophilä&a Cyanocöceus Leb., Blaue Jugendblume. Blüten dunkelblau, mit Veilchenduft. f. Leichtlinii blüht tiefdunkelblau. — Verwendung als hübſche Kalthauspflanzen, die wie Ixia und Ver- wandte zu kultivieren ſind. Man pflanzt die blühbaren, d. h. genügend erſtarkten Zwiebeln zu mehreren in Töpfe in eine mit Humus verſetzte Lehmerde, über— wintert ſie an einem hellen Platze des Kalthauſes und Blüten blau, auf ein- oder wenigblütigem Schaft. — 2 Arten, in Chile; z. B.: begießt den Winter hindurch vorſichtig. Im Frühjahr ſenkt man die Töpfe in ein kaltes Miſtbeet ein, be- ſchattet nicht mehr, giebt dafür aber reichlich Luft und begießt dem Bedarf entſprechend reichlich. Nach der Blüte wird das Waſſer allmählich entzogen und die Töpfe an einem ſonnigen, trockenen, luftigen Platz bis zum abermaligen Verpflanzen (im September) aufgeſtellt. Gattung 1130. Ophiopögon Ker, Schlangenbart, G XXII 7 (griechiſch: ophis, Gen. ophios — Schlange; pögön — Bart). Kronkelchröhre fehlend; Kronkelchblätter faſt gleich, zur Blütezeit aufrecht— abſtehend. knollig⸗verdickten Wurzelfaſern, oder auch Ausläufer treibend. Staubblätter 6, am Grunde der Kronkelchblätter eingefügt und kürzer als dieſelben, ſonſt getrennt. Fruchtknoten halbszunterſtändig, mit breitem Scheitel flach oder bis zur Mitte plattgedrückt, 3 fächerig; Fächer 2eiig. der Blütezeit aufreißend. Samen heraustretend, kugelig, beerenförmig. Stengel ſehr kurz oder bisweilen mehr entwickelt. Staubkölbchen linealiſch. Frucht nach Pflanzen mit kurzem, dickem Erdſtamm und mit bisweilen Blätter entweder dicht-gedrängt und lang⸗linealiſch, oder länglich-lanzettlich und in den Blattſtiel verſchmälert, mit dachigen, am Rande oft trocken— häutigen Scheiden. 3024. Ophiopögon japönicus Ter (syn. Con- vallaria japonica Red., Flueggea japonica Bak.), Japaniſcher Schlangenbart. Japan, China. Gras⸗ buſch, 15—20 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Blätter alle grundſtändig, faſt lederig, von ſehr jchönem | und lebhaftem Dunkelgrün, langlinealiſch, ſitzend, einen buſchigen Raſen bildend, und das immergrüne an manche Gräſer erinnernde Laub hält ſich im Winter wie im Sommer friſch und grün. Blütenſchäfte zwiſchen den Blättern nur 10—15 em hoch. Blüten ährig, zwiſchen jedem Deckblatt zu 2—3, klein, lilafarben. Beeren anfangs grün und glänzend, bis zum Frühjahr ſich ultramarin oder türkisblau färbend, erbſengroß. Verwendung als eine ganz vortreffliche Schattenpflanze für Gewächshäuſer und Wohn⸗ träglichſten. räume, die gegen die Unbilden der Wohnräume faſt unempfindlich zu nennen iſt und, obgleich ſie nur eben froſtfreier Durchwinterung bedarf, dennoch in Palm— und Warmhäuſern zur Belebung des Bodens zwiſchen den Pflanzen die Warmhauswärme ſehr gut verträgt. Vermehrung durch Teilung oder Grundſproſſe. Anzucht aus Samen, welche nach eingetretener Reife ſofort in Schalen geſäet und warm und ſchattig ge— halten werden. Dieſe Pflanze ſei als eine der geeig— Blütentrauben oder ⸗ähren einfach. Blüten blau, violett oder weiß. — 4 Arten, in Oſtindien bis Japan. netſten Schattenpflanze für Kalt- und Warmhäuſer, ſowie fürs Wohnzimmer, auch für Terrarien ange— legentlich empfohlen. 3025. Ophiopögon Jabüran Zodd , Jaburan- Schlangenbart. Japan. Staude, niedrig. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Blätter breiter und länger, aber noch grasähnlich, aufrecht, linealiſch, genervt-geſtreift, von feſter Beſchaffenheit, immergrün, bei der hauptſächlich kultivierten ſchönen Form f. foliis vittatis gelblich— weiß⸗gebändert. Schaft etwa ſolang als die Blätter, mit einer Traube zierlicher, weißer Blüten, die zu 6—9 in den Deckblätterachſeln ſich befinden. Verwendung als ſchöne buntblätterige, grasartige Pflanze fürs Kalt- und Warmhaus, wie für größere Wohnräume. Der Standort ſei hell und möglichſt ſonnig. Überwinterung bei 4 5 bis 100 C am zu— Wenn man will, kann man ſie vom Frühling bis Herbſt auch im Freien ausgepflanzt kultivieren. — O. spicatus Ley (syn. Convallaria spicata Tg.) mit bis fußhohem, etwas eckigem Schaft, und zierlicher, lilafarbiger Blütenähre. — O. pro— lifer Lindl., eine Warmhauspflanze, deren Blätter gebüſchelt, ſchwertförmig und länger ſind als der purpurrote Schaft mit ſeinen faſt ſitzenden, fleiſchigen, kleinen, weißen, gebüſcheltſtehenden Blüten. Familie 204. IRIDACEAE, Lilienſchwertelgewächſe. = XXII I0. (Nr. 3026—3182 aus achtzehn Gattungen). A. Grundſtamm⸗Pflanzen mit aufrechtem oder kriechendem, kurzem oder verlängertem, büſchelwurzeligem oder verdicktem, einfachem oder verzweigtem Grundſtamm; keine Zwiebel, auch keine mit faſeriger Haut bedeckte Knolle (Knollenzwiebel). I. Staubblätter mehr oder weniger hoch zu einer Röhre verwachſen. Gattung 1151 Sisyrinchium. II. Staubblätter unter ſich frei. Vergl. auch Gtg. 1139, Moraea, in Abteil. B! (Siehe auch Gtg. 1139, Moraea!) 1132 Libertia. 1. Kronkelchlappen jeder Einzelblume in Größe und Form verſchieden, meist einen äußeren und einen inneren Kreis darſtellend. Gattung 1133 Iris. 1154 Märica. 2. Kronkelchlappen gleich oder faſt gleich (vergl. auch Libertia ). a) Jede Blütenſcheide mehr als je zwei Blüten tragend. b) Jede Blütenſcheide nur 1—2 Blüten tragend. Gattung 1155 Gemmingia. Gattung 1136 Nivenia. 1137 Schizostylis. B. Knollen⸗ oder Zwiebel-Pflanzen, deren Erdſtämme entweder mit fajeriger Umhüllung verſehene Knollen, oder häutige oder ſchuppige Zwiebeln find. (Siehe auch Gtg. 1133, Iris B, C 1. Staubblätter mehr oder weniger hoch zu einer Röhre verwachſen. (Vergl. auch Gtg. 1148, Ixia!) a) Außere 3 Kronkelchteile von den 3 inneren in Form und Größe verſchieden. Gattung 1158 Tigridia. 1139 Moràsa. 974 Familie 204. Iridaceae, Lilienfhwerfelgewädfe. Or XXII 10. b) Kronkelchblätter in Form und Größe einander ziemlich gleich (vergl. ev. auch Gtg. 1139, Moraea): Gtg. Ferräria L., Pflanzen mit Zwiebel oder mit einem ſchuppigen Zwiebelſtamm; Stengel auf- recht, beblättert, oben kurz- und dichtverzweigt; Blüten mehrere in jeder Scheide; z. B.: F. undu- lata Thbg. (syn. F. punctata Pers.), Blüten unterſeits ſchmutziggelb oder weißlich, innen bräunlich⸗ purpurn. — Gtg. Galäxia Thbg., niedrige Kräuter mit über der Erde meist einfachem, 1—2 ſchuppigem oder nacktem Stengel, der an der Erdoberfläche einen dichten Büſchel Blätter und Blattſcheiden trägt. 3 Arten, am Kap; 3. B.: G. Ovata Thbg., G. graminea Thbg., beide im Mai, Juni gelbblühend. Kalthaus. 2. Staubblätter unter ſich frei. (Vergl. auch Gtg. Cypella in Gtg. 1134!) a) Außere Kronkelchblätter von den inneren verſchieden, oder der Kronkelch lippig oder ſchiefröhrig. Kronkelch mit langer oder kurzer, gerader Röhre, mehr oder weniger 2lippig. Äußere und innere Kronkelchteile nicht deutlich in Form und Farbe abgegrenzt. (Vergl. auch Gtg. 1147!) Gattung 1140 Sparäxis. 1141 Dieräma. 1142 Tritönia. ** Kronkelch mit gekrümmter, kurzer oder langer Röhre und mehr oder weniger 2lippig oder ſchief. (Vergl. auch Gtg. 1142, Tritonia, und Gtg. 1147, Lapeyrousia!) Gaitung 1145 Freesia. 1144 Gladiolus. 1145 Antholyza. b) Kronkelch regelmäßig, mit 6 gleichen oder faſt gleichen Lappen, nicht 2 lippig, ſelten etwas gekrümmt⸗ röhrig (Lapeyrousia und Hesperantha). * Griffeläſte 3; jeder gelappt oder geteilt (bei Crocus bisweilen nur gezähnt). Gattung 1146 Crocus. 1142 Lapeyroüsea. 1 ** Die 3 Griffeläſte ungeteilt, pfriemförmig oder blumenblattartig. Gattung 1148 Ixia. Gattung 1131. Sisyrinchium Z., Rüſſelſchwertel, = XXII 10 (griechiſch: sisyrinchion, jchon bei den alten Griechen der Name für ein Zwiebelgewächs). Kronkelch bei faſt fehlender Röhre aus— gebreitet, hohl oder ſehr breitglockig, mit verkehrt⸗eirunden oder länglichen Lappen. Staubblätter dem Kronkelchgrunde eingefügt; ihre Fäden am Grunde oder hoch hinauf zu einer Röhre verwachſen; Staubkölbchen aufrecht oder ſchwebend. Fruchtknoten kugelig oder kurz⸗länglich. Pflanzen mit ſehr kurzem Erdſtamm und mit Büſch elwurzeln, deren Faſern bisweilen fleiſchig-verdickt ſind. Stengel am Grunde gleich oder etwas verdickt, ſtielrund oder 2ſchneidig. Blätter grundſtändig oder am Stengelgrunde, linealiſch-ſtielrund oder mehr oder weniger ſchwertförmig, immer aber ſchmal; am Stengel wenige oder fehlend. Blüten zu mehreren in endſtändiger oder ſeltener auch noch in ſeitenſtändigen Scheiden, aus denen die Kapſeln hervorragen. — 50 Arten, im tropiſchen und außertropiſchen Amerika. A. Kronkelch faſt glockenförmig, roſa oder purpurn. Staubfäden oberwärts frei. Stengel ſtielrund .S. grandiflorum. 3026. B. Kronkelch ausgebreitet, blau, purpurn, oder weißlich und N geſtreift. Staubfäden bis faſt zur SE verwachſen; die Stengel ſind zweiſchneidig 5 S. Bermudiana. 3027. C. Kronkelch ausgebreitet, gelb; Staubfäden oberwärts frei. Die Stengel ſind zweiſchneidig N graminifolium. 3028. 3026. Sisyrinchium grandiflörum Dougl., hat faſt blattloſe Stengel und Blütenſcheiden, die länger nicht Cav. (syn. S. Douglasii Dieir., Eriphlema | iind als die blauen Blüten. f. gramineum Curt. grandiflorum Herb.), Großblumiger Rüſſelſchwertel. pr. sp., von der vorigen kaum verſchieden. k. geni- Kolumbien, Kalifornien. Staude. Blütezeit: Mai, culatum Herb. pr. sp. (syn. S. minus Zngelm. et Juni. — Blätter ſchwertförmig, Stengel ſtielrund, E.). f. mucronatum Michæ. pr. sp. (syn. Marica ſteif, graugrün, geſtreift. Blüten mit ihrem Stiele mucronata Ter), Blätter und Schäfte faſt borſtig; faſt ebenſolang, ſchön, reichlich zollbreit. Blüten ſchön, Blüten ſchön blau; Blütenſcheiden gefärbt, ihre eine meiſt violettpurpurrot; Griffel blutrot. Kultur Klappe lang- und feinzugeſpitzt. f. iridiodes Ct. pr. Sv. wie folgende Art. A | Verwendung in großen Biergärten zu Ein- 3027. Sisyrinchium Bermudiäna Z. (syn. S. faſſungen oder auch als Topfpflanzen; denn die Nuttallii Sw., S. excisum Godr., Marica Bermudiana zwar ſchnell verblühenden, aber in längerer Aufeinander⸗ Ker), Bermudifcher Aüſſelſchwertel. Nordamerika, folge erſcheinenden Blüten ſind zierlich und hübſch. Bermuda-Inſeln, Kultur in mildem, leichtem, ſandigem Boden, z. B. Auſtralien. in Heide-, ſandiger Moor- oder ſandiger Lauberde. Staude, meiſt Die Formen k. anceps und f. gramineum ſind zwar einjährig kul⸗ weniger anſehnlich, jedoch winterhart und in Deutſch— tiviert, 15 — 20 em land' vielfach verwildert. Die Stammform, ſowie hoch. Blüte f mucronatum und f. iridiodes werden am ſicherſten zeit: meiſt Juni, froſtfrei überwintert, und dann kann man ſie im Früh— Juli; bei April⸗, ling durch Teilung oder Grundſproſſe vermehren. Mai⸗Ausſaat ins Bei einjähriger Kultur Ausſaat im März (oder Freie erſt im Anfang April) ins Miſtbeet oder in Schalen, die Herbſt. — Wur⸗ Pflänzchen verſtopfen, nach und nach abhärten und zeln faſerig. Die ſpäter ins freie Land pflanzen. Säet man im April, Stengel plattge- Mai gleich ins Freie, jo erhält man noch einen drückt (zweiſchnei- Herbſtflor. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; dig), an der Spitze Keimung gewöhnlich nach 2 Wochen, bisweilen ſpäter. äſtig, meiſt be⸗ 1 1 -. i blättert; Blätter 3028. Sisyrinchium graminifölium Lindl. 1 Rüſſelſchwertel. linealiſch-ſchwert- (syn. S. majale LI. el Kl, Echthronema gramini- förmig, ſchmal, folium Herb.), Grasblätteriger Rüſſelſchwertel. grasartig. Blütenſcheiden 2—4blütig, bei der Stamm- Chile. Blütezeit: April, Mai. — Blätter linealiſch⸗ ſchwertförmig, zuſammengefaltet-ſcheidig, geſtreift, ſcharf, form länger als die Blüten. Blüten ſchön blau oder violettblau, im Schlunde meiſt gelb. Kron- langgeſpitzt. Schäfte faſt einfach. Blütenſcheiden viel⸗ kelchblätter ausgerandet, ſtachelſpitzig. k. album Frl. blütig. Blüten ſchön goldgelb, an der Röhren⸗ hat weiße Blüten. — Formen find: k. anceps mündung purpurrot⸗gefleckt. Fruchtknoten be- Lav. pr. sp. (syn. Marica anceps Aer), iſt winter- haart⸗drüſig. hart und in allen Teilen kleiner als die Stammform, Recht hübſch! Kultur wie Nr. 3027. Gattung 1131. Sisyrinchium bis Gattung 1135. Iris. Nr. 3026-3029. 975 Gattung 1132. Libertia Spr., Libertie, OO XXII 10 (nach einer Belgierin, M. A. Libert de Malmédy, benannt). Kronkelch glockig oder ausgebreitet, ohne Röhre; ſeine Teile frei, wenig ungleich oder die 3 inneren meiſt breiter. Staubblätter zwiſchen den Teilen eingefügt; ihre Fäden frei oder meiſt mehr oder weniger weit hinauf verwachſen; ihre Kölbchen pfeilförmig, ſchwebend. Griffel 1, kurz, mit linealiſch-fadenförmigen oder ſchmalhäutig⸗verbreiterten, zwiſchen den Kölbchen abſtehenden Aſten. Pflanzen mit kriechendem Erdſtamm, an deſſen Ende ein dünner oder hoher Stengel ſich erhebt. Blätter am Grunde 2zeilig, dachziegelig, reitend, linealiſch oder ſchmal-ſchwertförmig, meiſt ſtarr, erhaben⸗genervt. Blüten weiß oder blau, in lockerriſpigen oder an dem Blütenſtiel ſitzenden, doldigen oder faſt kopfigen Trugdöldchen. Blütenſcheiden kurz. — 8 Arten, in Chile, Auſtralien und Neuſeeland. 3029. Libertia formosa Grah. (syn. L. ixiodes zeit: Mai; Blüten bläulich, ſonſt wie vorige Art. Klatt nicht Spr.!; Nematostigma formosum Dieir., | — L. grandiflora Sw. (syn. L. macrocarpa Klatı, Renealmia formosa R. Br. ), Schöngeſtaltete Cibertie. Renealmia grandiflora E. Br.), Neuſeeland; Blüten Neuholland. Staude, mit 30— 50 em langen, ſchmalen weiß, aber locker ſtehend und auf verlängerten Grundblättern und an den Schäften dichtſtehenden, Stielchen; Blütenſchaft halb jo lang als die Blätter. ſchneeweißen Blüten auf kurzen Stielchen. Verwendung dieſer dankbaren Arten als Kalt— Sehr empfehlenswert für größere Gärten. — hauspflanzen von leichter Kultur; im Sommer L. coerulescens Äth. et Beh., Valparaiſo; Blüte— | Aufſtellung im Freien. Gattung 1133. Iris L., Lilienſchwertel (Schwertlilie), G XXII 10 (riechiſch: iris — Regenbogen; wegen der lebhaften Blütenfarben und Blütenzeichnung). Kronkelchteile unterhalb der Mitte genagelt, in eine kürzere oder längere Röhre verwachſen: die 3 äußeren (A) mit mehr oder weniger verbreiterter, abſtehender Fläche; die 3 inneren (B) ſchmäler, aufrecht oder an der Spitze etwas abſtehend, bisweilen ſehr klein. Staubblätter (D) am Grunde der äußeren Kronkelchteile eingefügt; ihre Fäden frei oder ſeltener dem Griffel angeleimt; ihre Staubkölbchen linealiſch, mit ihrem Grunde ihren Fäden aufſitzend und den 3 blumenkronartigen Griffelteilen (C. c) dicht angedrückt oder angeleimt. Griffel frei zwiſchen der Kronkelchröhre, meiſt kurz, die 3 Griffelteile meiſt länger als der Griffel ſelbſt, über den Staubkölbchen zurückgekrümmt, ls geflügelt und über die Kölbchen hinaus in 2 aufrechte, blumen— blattartige Lappen verlängert; die Narben am Grunde der Griffel— lappen, quer, ganz oder geteilt. Fruchtknoten 3fächerig. Pflanzen mit holzigem oder meiſt dickem, wagerechtem oder kriechen- dem, oder auch kurz- aufrechtem Grundſtamm, ſeltener mit einer häutigen, glatten oder braunen, oder faſerſchaligen Knollenzwiebel. Blätter flach, meiſt ſchwertförmig, zweizeilig und reitend, am Stengel wenige. Blüten in der einen endſtändigen Blütenſcheide (bisweilen ſind auch noch ſeitenſtändige vorhanden) zu 2 bis mehreren, ſeltener einzeln. — 100 Arten, in Europa, Nordafrika, dem gemäßigten Aſien und Nordamerika. A. Grundſtamm nicht zwiebelig, ſondern bald ſehr kurz und büſchelig⸗knotig, bald dick und wagerecht oder krie— chend, bald dünn, verlängert oder Ausläufer treibend; Blüte eines Lilienſchwertels. Stengel an der Spitze des Grundſtammes einzeln oder ge— büſchelt, oder entlang dem Grundſtamm mehrere, aber an ihrem Grunde nicht faſt zwiebelig- verdickt, auch ohne Zwiebelſchuppen oder Häute wenn auch bisweilen, z. B. bei I. songarica und I. tenuifolia und Verwandten, von Faſerreſten abge- 1 Blätter bedeckt). Innere 3 Kronkelchblätter anſehnlich, aufrecht, ſeltener im oberen Teile abſtehend. 1. Äußere 3 Kronkelchzipfel mit nackten, d. > u . a) Blätter linealiſch .. ))) (u a a el Re le De RimelıSs.) 30308 *I. graminea. 3031. I. ungwieularis, 3032. I. ensata. 3033. * J. sibirica. 3034. DE Biaererzentichieven IHWELIIDENHG . 7-20 ne anna. ui Pseud-Acorus (Tafel 53). 3035. Z. Gueldenstaedtiana. 3036. IJ. ochroleuca. 3037. I. Monnieri. 3038. I. foetidissima. 3039. I. versicolor, 3040. I. laevigata. 3041. 2, Äußere 3 Kronkelchzipfel auf der Fläche und am Nagel entlang behaatt - 2 2 2 2 2 2 nn nn. . I. Susiana. 3042. ® I. iberica. 3043. 3. Außere 3 Kronkelchzipfel an den Nägeln kammförmig-bewimpert oder =geftanft .» 2 2 22.202027 japonica. 3044. I. cristata. 3045. 4. Außere 3 Kronkelchzipfel an den Nägeln nur gebärtet. Niedeige Arten (nach Art der I. pumila); Schaft 1blüt ig [. pumila (Tafel 52). 3046. I Chamaeiris. 3047. b) Zwei- (ſeltener mehr-) blütige, niedrige Arten: I. lutescens Lam. (syn. I. Statellae Todaro, I. erratica Todaro), Mitteleuropa, bis fait fußhoch. Kronkelchröhre doppelt ſo lang als der Fruchtknoten, von der Blütenſcheide einge- ſchloſſen. Blüten blaßgelb mit bräunlich; die inneren e a nk ae und genagelt. Narbenlappen gezähnt. — Ferner beſonders: . 5 . I. Korolkowiü. 3048. c) Buntſcheckige Arten (ähnlich der I. variegata, Nr. 3050) FF! 88 I. aphylla. 3049. * I. variegata. 3050. d) Pflanzen mit 40—70 cm hohem Stengel (nach Art der I. germanica, Nr. 3053)9)9 . I. flavescens. 3051. *I. sambucina. 3052. * ]. germanica (Tafel 52). 3053. e) Oben blaßgefärbte, 40—70 cm Hohe Arten. (Verwandtſchaft der I. germanica, Nr. 3053) . . J. florentina. 3054. Ä I. pallida. 3055. I. plicaia. 3056. B. Pflanzen mit Zwiebeln oder einem einzigen, ſehr kurzen r die mit . n oder een Schalen bekleidet ſind. Kronkelchteile ungebärtet, die 3 inneren groß .. A I. Xiphium. 3057. I. latifolia. 3058. I. reticulata. 3059. C. Pflanzen mit Zwiebeln oder einem einzigen, ſehr kurzen Zwiebelſtamm oder mit A Kronkelchteile bartlos; die inneren ſehr klein, aufrecht oder zwiſchen den Nägeln der äußeren abſtehend .. a . I. planifolia. 3060. I. persica. 3061. 976 3030. Iris hümilis M. B. (syn. I. ruthenica Ker ex p., nicht L.; Joniris humilis Llatt), Nied- riger Cilienſchwertel. Mittelrußland, Sibirien. Staude. Blütezeit: Juni. — Erdſtamm kriechend, äſtig, Blätter alle grundſtändig, roſettig, ſchmal— linealiſch, erhabennervig, aufrecht, viel länger als der 1blütige kurze Schaft. Kronkelchſaum jo lang als die Röhre, bläulichlila, die äußeren Zipfel geigen- ſpatelförmig, mit gelblicher Mitte und purpurn⸗ geadert, in den purpurlichen Nagel (der länger iſt als die Platte) verſchmälert. Die inneren Zipfel gleichlang und verkehrtlanzettlich- genagelt. Kapſel eiförmig- kugelig, 3 ſeitig. — I. ruthenica Dryand., All. (syn. I. caespitosa Fall., I. verna Hall., nicht L.) iſt ſchöner; Kaukaſus, Sibirien; Staude, etwa 10 bis 15 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. Blätter linealiſch, ſchmal, 12—16 cm lang. Blütenſchaft viel kürzer als Blätter, blumig. Alle Kronkelchnägel ungebärtet; die äußeren Teile ſpatelförmig, ſtumpf, blau, mit gelb, meiß- und dunkelviolett-geſtreift; die inneren viel ſchmäler, linealiſch-ſpatelförmig, nebſt den eingeſchnitten-geſägten Narbenplatten hellviolett. Kapſeln jtumpf-6 kantig. Verwendung in großen Gärten zur Bildung von Einfaſſungen. 3031. Iris graminea Z. (syn. I. Adamii Milld., I. compressa Mnch., nicht L. fil.; Xiphion gramineum Alef., Xyridium gramineum Klatt), Grasblätteriger Dallas, I. fragrans Lindl., I. longispatha Fisch., gegen 30 cm hoch. Blütezeit: Mai bis Juli, — Cilienſchwertel. Mittel- und Südeuropa. Staude, Erdſtamm cy⸗ chend. Stengel zweiſchnei⸗ an der Spitze 1(—3) blütig. Blätter bis 60 em lang, linealiſch, die Blüten weit überragend. Blütenröhre becherförmig und ſehr kurz; die Platte der 3 äußeren Kronkelchteile liſt anhängſel⸗ förmig, eirund⸗kreisförmig, viel kürzer als ihr ver— breiterter, ungebärteter Nagel, und lilablaupurpurrot, am Schlunde bunt; Nagel purpurn, ſchmutziggelb— ſtreifig; die inneren Kronkelchzipfel aufrecht, verkehrt— eirund⸗ länglich, geſättigt-violett. Kapſel 6ſeitig. f. latifolia Spach (syn. I. silvatica Balbis, I. bayon- nensis Darr.), Südfrankreich, hat etwas breitere Blätter. 3032. Iris unguiculäris Poir. (syn. I. sty- losa Desf., auch Hort.; Neubeckia stylosa Alef.), Canggriffeliger Lilienfhwertel. Algier, Süd— europa. Blütezeit: bei Topfpflanzen von Ende Januar oder ſpäter, bis Ende April. — Pflanze (faſt) ſchaftlos, indem die 12—22 cm lange Stronfelch- röhre mit dem Fruchtknoten faſt auf dem kurzen, äſtigen, kriechenden Grundſtamm ſitzt. Blätter 25 bis 40 em lang und kaum mehr als 6 mm breit werdend, aufrecht, ſpitz, geſtreift. Blütenſcheide 2 klappig, 1 blütig. Klappen ungleich, häutig, ſpitz, gekielt und geſtreift. Blüten blau (bei der ſelteneren f. alba weiß). Stron- Grasblätteriger Lilienſchwertel. kelchröhre ſehr verlängert!, dünn; alle Zipfel fait | lindriſch, Fries | dig, gebogen, | der Fruchtknoten. bis an den Rand im Freien eingraben. 27 N Fr Familie 204. Iridaceae, Lifienfhwertelgewähfe. Oi XXII 10. 1 gleich, ſtumpf⸗elliptiſch, allmählich verſchmälert, die 3 äußeren zurückgeſchlagen, die 3 inneren aufrecht. Narben linealiſch, tief⸗2 ſpaltig, mit ſpitzen Zipfeln. Fruchtknoten länglich. Untere Klappe der Blüten⸗ ſcheide etwa 10 em lang, die obere 15 em. Verwendung als vortrefflicher Winter- blüher, der im Winter im Kalthauſe zu unter⸗ halten iſt, wo ſich gegen Ende Januar bei + 7 big 10° C. die erſten Blütenſcheiden zeigen und von Mitte Februar ab die Blumen ſich entfalten. Handelsgärtner M. J. Goos in Nieder-Walluf, Rheingau, ſchreibt über die Kultur: „Töpfe verhältnismäßig groß nehmen, da die Bewurzelung eine kräftige iſt. Kräftige lehmhaltige, mit viel grobem Sand gemiſchte Erde, im Sommer gelegentlich Dungguß verabreichen. Reich- blühende Pflanzen erhält man, wenn man dieſelben 2—3 Jahre ungeſtört in demſelben Gefäße beläßt. Etwaiges Verpflanzen oder Teilen behufs Vermehrung vorteilhaft bald nach beendeter Blütezeit. Dann die Pflanzen in einen kalten Kaſten ſtellen, und die Töpfe, ſobald keine Frühjahrsfröſte mehr zu befürchten ſind, Bei trockener Witterung für ausreichende Bewäſſerung ſorgen“. 3033. Iris ensäta TA. (syn. I. graminea Thbg., nicht L.“; I. biglumis Vahl, I. triflora Balbis, I. Doniana Spach, I. haematophylla Lie, nicht Fisch.; I. Pallasii f%sch., I. oxypetala Bnge., I. caricifolia I. Moorcroftiana Wall.; Xiphion Pallasii, X. triflorum und X. Donianum Alef.; Joniris biglumis, J. fragrans, J. triflora und J. Pallasii Klatı), Thunbergs Lilien- ſchwertel. Sibirien, Japan, China, Himalaja. Staude. Blütezeit: Mai, Juni. — Grundſtamm kurz, kriechend. Stengel faſt dünn, etwas zuſammengedrückt, 2—3 ab- gekürzte Blätter und eine 1—3blütige Blütenſcheide tragend. Grundblätter feſt, ſchmal-linealiſch, die Stengel an Länge überragend. Blütenſcheiden⸗ klappen linealiſch, langzugeſpitzt, krautig. Fruchtknotenſtielchen zwiſchen der Scheide länger als Kronkelchröhre ſehr kurz; Kronkelch purpurlila, alle Zipfel gleichlang, verkehrt-lanzettlich; die Platte der äußeren 3 zurückgebogen, mit gelb— geflecktem Nagel und am Schlunde aderig; innere 3 Zipfel lanzettlich-ſpatelförmig, oft zerſchlitzt. Narben- lappen gezähnt. Kapſeln länglich, geſchnäbelt, ſtielrundlich-6kantig. 2 Hauptformen ſind: f. biglumis, Kronkelchblättchen ſtumpflich, mehr blau. f. oxypetala (syn. f. chinensis Fisch.), Kronfelch- blättchen ſchmäler und alle ſpitz; die äußeren kaum breiter, weißlich oder bläulich, violett-geadert; die inneren nebſt den Narben lila. Verwendung. Eine harte, reichblühende Frei— landſtaude mit ſchönen, wohlriechenden Blüten, allerdings an Schönheit mancher anderen Art ſehr nachſtehend; iſt aber für größere Gärten recht an- genehm, zudem anſpruchslos. 3034. Iris sibirica Z. (syn. I. pratensis Lam., I. acuta Willd., I. maritima Mill., I. stricta Mnch., Xiphion sibiricum Parl., Xyridium sibiricum Kali), Sibiriſcher Lilienſchwertel. Europa, Sibirien, Japan; auf feuchten Wieſen. Staude, 50—80 cm hoch. Blüte- zeit: Juni. — Grundſtamm kriechend, äſtig, raſen— bildend. Blätter ſchmal-linealiſch-ſchwert⸗ förmig, erhaben-vielnervig. Stengel ſtielrund, röhrig, 1—3⸗, ſelten mal bis 5blütig, im unteren Teile wenigblätterig. Blütenſcheidenklappen lanzett⸗ lich-linealiſch, ſpitz oder ſtumpf, braun, trocken⸗ häutig. Außere Kronkelchzipfel mit verkehrt-eirunder, zurückgebogener, ſattblauer, violett-geaderter, in einen kurzen, verkehrt⸗lanzettlichen (gelbvioletten) Nagel verſchmälert, welcher kürzer iſt als die Platte; innere Kronkelchzipfel gleichlang, länglich-ſpatelförmig, violettblau, ihr Nagel weißlich, violett-verwaſchen. Narbenplatten lila, violett panachiert. Kapſeln 3ſeitig, mit kurzem Spitzchen. Formen ſind: f. flexuosa Murr. pr. sp. (syn. Xiphion flexuosum Alef.), Blüten weiß. k. orientalis 7hbg. pr. sp. nicht Mill. (syn. I. sibirica f. sanguinea Ker, I. nertschinskia Lodd., I. haematophylla Fisch.), Blüten blau, Blütenſcheiden blutrot. Ferner f. trigo- nocarpa A. Br., in Sibirien. Verwendung. Art und Formen lieben feuchten Boden und können wie Nr 3033 verwendet werden; | krautig, lanzettlich, zugeſpitzt. ſie ſind ſchön und beachtenswert. 3035. Iris Pseud-Acorus L., Tafel 53, 200 \ | | | (syn. I. Iutea Zam., I. palustris Mnech., I. 5 lolia | Außere Kronkelchzipfel breiter, wellig, zu- D, I. curtopetala Red., Xyridium Pseud-Acorus f 1 „ N Klatt), Waſſer-Lilien ſchwertel Raffer-Schtwertiic gelblich, dunkler geadert, weiß⸗gerändert, mit e. Bastard Europa, Nord⸗ fr. Flambe d’eau, Glaieul des marais; Acorus, Water-flag, Flower-deluce). afrika; an Teichen und Gräben wachſend. Staude, 60—100 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Grund- gedrückt, mit wechſelſtändigen Zweigen. Stengel, die oberen verkürzt; Aſte ſtraff, die unteren länger. Blüten frautig, 2—3 blü⸗ tig. tenſiv hell- gelb; äußere rund, ſtumpf, zu⸗ rückgebogen, in einen kürzeren Nagel zuſammen— gezogen, am Grunde der Platte gelbrot⸗gefleckt und ſtrahlig-purpur⸗ aderig; innere Kronkelchzipfel aufrecht, 3 mal kleiner, verkehrt⸗ lanzettlich-ſpatel⸗ förmig. Narben 2 ſpaltig, kürzer als der äußere Kron— kelch. Kapſeln elliptiſch, jtumpf-3 ſeitig, mit Spitzchen. Verwendung. dieſe Pflanze doch ein ausgezeichneter Schmuck der Teichufer und großen Waſſerpflanzen-Anlagen. 3036. Iris Gueldenstaedtiäna Lepech. (syn. I. halophila Hall., nicht Bot. Mag.; I. stenogyna Red., I. salsa Pall., I. daönensis Koischy, I. deser- torum Mnch., nicht Ler; I. Gawleri Red., I. aubia | Poir., Xiphion Gueldenstaedtii und X. stenogynum Alef.), Güldenſtädts Lilienfhwertel. Südrußland, Sibirien, Altai. Staude. Blütezeit: Juni, Juli. — Blütenſcheiden 2—3 blütig, mit lanzettlichen, ſpitzen, häutigen Klappen. Fruchtknoten elliptiſch, zwiſchen der Scheide von einem gleichlangen Stielchen getragen. Kronkelchröhre ſo lang als der Fruchtknoten, oben verbreitert; Flächen der äußeren 3 Zipfel ab— ſtehend, weißlich oder bleich, ſchmal-verkehrt— eirund, in einen gelblich- oder orangefarben-gekielten Vilmorin. Dritte Auflage. Obgleich bei uns wild, jo iſt Juni. — Die Pflanze Gattung 1133. Iris, Lilienſchwertel. leucum Alef.), Ockergelber Cilienſchwertel. aſien, Syrien; an feuchten Orten, Sümpfen ꝛc. Staude. ſcheiden 2blätterig, Blüten in⸗ Staude, 5060 em Kronkelchzipfel ei- 2 blütig, mit lanzettlichen Klappen. Nr. 3030-3039. 977 Nagel verſchmälert, der länger iſt als die Platten; innere Zipfel ſchwach kürzer, verkehrt- lanzettlich, aufrecht, weiß, gelb⸗-geſtreift. Narbenlappen delta- förmig, faſt ganzrandig. Kapſel länglich, ſpitz, 6 eckig, langgeſchnäbelt. k. Sogdiana Bnge. pr. sp. hat bläuliche Blüten. k. subbarbata Jov. pr. Sp., etwa 40 em hoch, Blüten nankinggelb mit braunrot! f. diluta M. B. pr. sp., Blüten ſchwefelgelb. Verwendung. Iſt für mittlere und größere Gärten recht empfehlenswert. 3037. Iris ochroléüca L. (syn. I. orientalis Mill., nicht Tag.; I. gigantea Carr., Xiphion ochro- Klein⸗ Blütezeit: Juni. — Blütenſcheiden 2—3 blütig, Kronkelchröhre faſt länger als der Fruchtknoten, oben plötzlich verbreitert. rückgeſchlagen, verkehrt-eirund, in der Mitte gelbem, gleichlangem Nagel; die 3 inneren faſt gleich— lang, verkehrt- lanzettlich, ſtumpf, entlang dem Mittelſtreifen gelblich, am Rande weißlich. Narben— lappen der äußeren Zipfel kaum länger als der Nagel, ſtamm dick, schief; Stengel 'ſtielrundlich, faft zuſammen⸗ ib. Kapſel länglich, langgeſchnäbelt, 3ſeitig, an den Blätter breit⸗ ſchwertförmig, ſpitz die unteren faſt jo lang als der Standorte recht empfehlenswert und gehört zu den | ſchöneren Arten der Gattung. Kanten zweikielig. Verwendung. Iſt namentlich für feuchte 3038. Iris Monnieri DC. (syn. I. ochroleuca Ker ex p., nicht L.“; Xiphion Monnieri Alef.), Monniers Cilienſchwertel. Creta, Rhodos. Staude. Blütezeit: Juni. — Stengel hoch, oben in 3 bis 4 Blütenſcheiden endend, vielblütig. Blütenſcheiden Kronkelchröhre kürzer als der tiefgefurchte Fruchtknoten; Kronkelchſaum intenſiv gelb, ohne Flecken und anders gefärbte Adern. Außere Zipfel eirund, ſtumpf, herabgebogen, ſo lang als der Nagel; innere Zipfel länglich-ſpatel— förmig, 2 lappig. Die Narben kaum länger als der tagel der äußeren Kronkelchblätter, mit hohlen, kurzen, ſtumpfen Lappen. Iſt ſchön reingelb-blühend, aber in unſerem Klima ohne Schutz nicht ausdauernd. 3039. Iris foetidissima Z. (syn. I. foetida | Thbg., Xiphion foetidissimum Parl.), Stinkender Cilienſchwertel (fr. Glaieul corail, e. Roastbeef-plant). Mittel⸗ und Süd- europa, Weſtaſien. Iris gigot; hoch. Blütezeit: haucht, wenn zwiſchen den Fingern gerieben, einen unangenehmen Knoblauchduft aus und iſt raſenbildend. Stengel hoch, zu— ſammengedrückt, oben mit 2—3 ein⸗ andergenäherten Blütenſcheiden, welche 2—3 blütig ſind. Fruchtknoten länglich, zwiſchen der Blütenſcheide von einem 4 — 5 mal längerem Stielchen, als er ſelbſt hat, geſtützt. Blüten ziemlich unanſehnlich. Außere Kronkelchzipfel bleichblau, in 62 Stinkender Lilienſchwertel. 978 kürzere, blaßgelbe, violettbunte Nägel verſchmälert; innere 3 Zipfel ſchwach kürzer, verkehrt-lanzettlich, gelblich-geſcheckt. Narben gelblich, mit ſpitzen Lappen, doppelt jo kurz als die äußeren Kronkelchzipfel. Kapſel länglich-3 ſeitig, an der Spitze buckelig, zur Zeit der Reife aufſpringend und eine Anzahl ſchön forallen- roter Samen ſehen laſſend, in denen faſt die einzige Annehmlichkeit dieſer Art liegt. f. variegata hat ſchön weiß-geränderte und -gebänderte Blätter. Verwendung in großen Ziergärten und Anlagen ſchmückung feuchter, mit Gehölz bepflanzter Stellen, die buntblätterige an halbſchattigem Standort zu Einfaſſungen; oder zur Topfkultur, um ſie im Winter etwa im Wohnzimmer zu unterhalten, wozu man ſie einpflanzen kann, wenn man ſie gerade braucht. 3040. Iris versicolor Z. (syn. I. sativa Mill., I. picta Mill., Xiphion versicolor Alef.), Verſchieden⸗ Staude, farbiger Cilienſchwertel. Nordamerika. bis 60 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Stengel hin und her gebogen, mit 2—3 blumigen Aſten. Blätter ſchmal⸗ſchwertförmig, hellgrün, etwa fußlang, gerade, an der Spitze gebogen. Blüten mit bartloſen Nägeln; äußere 3 Zipfel ſehr breit, an der Spitze dunkelviolett, am Grunde gelblich, mit violetten Adern, in der Mitte mit einem breiten, weißen Striche; innere 3 Zipfel fleiſchrot oder violett, weiß oder purpurrötlich, ſo lang als die an ihrem Grunde 23zähnige Narbenplatte, ſpatelförmig. Fruchtknoten 3 ſeitig. k. virginica I. pr. Sp., nicht A. Gr. (syn. I. caurina (2) Herb. ), Schaft 2 ſchneidig; äußere Kronkelchzipfel blau oder purpurrot, mit gelb und weiß, violett-punktiert und netzaderig, faſt kreisrund; ihr Nagel dunkelblau; innere 3 Zipfel ſpatelförmig, blaſſer und länger als die Narbenplatten. Auch Iris flaccida Spach iſt nur eine Form. 3041. Iris laevigäta Nec. et Mey. (syn. IE ıtsihatsı? Hass. laevigatum und X. violaceum Klatt), Geglätteter Lilienfhwerfel. Japan, Sibirien. Staude, 50 bis 80 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Grund— ſtamm faſt knollig, mit Faſerwurzeln; Stengel mehrere, hoch, unveräſtelt, 2—3 blütig. Blütenſcheiden krautig, länger als der Fruchtknoten, am Rande kaum trockenhäutig. Blüten groß, bei der Sammform tiefviolett, glänzend, auf dem Nagel der äußeren Kronkelchblätter mit ſcharfer, gelber Zeichnung. Kron— kelchröhre dem Fruchtknoten an Länge faſt gleich; äußere Kronkelchzipfel verkehrt-eirund, breitgenagelt, die inneren verkehrt⸗länglich, 2 ſpaltig und die Narben überragend; Fruchtknoten ſtielrundlich, ungefähr ſo lang als ſein Stielchen. Sieb. pr. sp. (syn. I versicolor Tlabg., nicht L.) mit ihren zahlreichen (über 50) Farbenſorten ſich großer Beliebtheit erfreut. Dieſe Farbenſorten zeigen die verſchieden— artigſten Schattierungen und Zeichnungen (Adern, Marmorflecken u. ſ. w.) und kommen auch ſozuſagen „gefülltblühend“ vor, indem die äußeren Kron— kelchblätter flach- und wagerecht-ausgebreitet, die inneren ebenſo gebildet und in derſelben Weiſe zurückgelegt, während die Staubblätter blattförmig verbreitert ſind. Kultur. Die Gartenſorten ſind etwas empfindlicher als die Stammform und verlangen in rauhen Lagen eine gute Schutzdecke. Die Pflanzen verlangen, um zu voller Pracht zu gelangen, einen reichgedüngten, ſchweren, lehmigen bis thonigen Boden, der während der Wachstumszeit nie austrocknen darf. In Gefäßen violacea Klatt, Xyridium Eine prächtige Art, von welcher vorzugsweiſe die Form k. Kaempferi | Fruchtknoten gleichlang iſt. Familie 204. Iridaceae, CLilienſchwertelgewächſe. Oe XXII 10. ohne Abzugsloch kultiviert, läßt man das Waſſer etwa 6—10 em hoch über der Erde ſtehen. Im Winter jedoch hält man die Pflanzen trocken. Vermehrung durch Teilung der knolligen Grundſtämme. Will man neue oder gar beſſere Sorten erzielen, ſo iſt Ausſaat geboten, die im April oder beſſer bald nach der Samenreife in Töpfe geſchieht, da im Frühjahr geſäete Samen oft bis zum nächſten Jahre liegen. Nachdem die Samen gekeimt ſind, und die Pflänzchen ſich etwas gekräftigt haben, werden fie auf ein friſches, fruchtbares auf friſchem Boden; die Stammform z. B. zur Aus⸗ Iris laevigata Kaempferi. Beet des freien Landes verſtopft, wo ſie mit der Zeit ſtarke Büſche bilden und blühen werden. — Keimkraft der Samen etwa 2 Jahre. 3042. Iris Susiäna L. (syn. I. punctata Mnch., Onocyclus Susianus C. Koch), Suſaniſcher Lilien- ſchwertel („Dame in Trauer“; fr. Iris crapaud, Iris deuil; e. Widow’s weeds). Orient. Staude, etwa % m e hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Grundſtamm kurz, ſchief; die Stengel find hoch, Ublütig und faſt ſolang oder länger als die graugrünen, ſchmal⸗linealiſch— ſchwertförmigen Blätter, gegen die Mitte hin mit 1 bis 2 kurzen, deckblattarti— gen Blättern. Die lanzett- lichen, zugeſpitzten Klappen der Blütenſcheide ſind faſt länger als die Kronkelch— röhre, die mit dem zwiſchen der Scheide kurzgeſtielten Blüten ſehr groß, beim erſten, flüchtigen Anblick grau, bei näherer Be- trachtung aber erſcheint der Grund flachs-grau, mit purpurviolett und jchwärz- lichviolett, feingefleckt, mar- moriert oder netzaderig— gezeichnet; die großen Saumplatten ſind breiteirund⸗ kreisförmig und abgebrochen- und furzgenagelt; während die äußeren 3 Kronkelchzipfel zurückgeſchlagen und am Grunde ſchwarz⸗-gefleckt und unten ſchwärzlich⸗ violett-behaart ſind, und die inneren faſt hohl und „Dame in Trauer.“ am Nagel zerſtreut⸗behaart. Die Narben ſind intenſiv braunſchwärzlich, oben ſpitzgekielt, mit kreisrunden, ſehr ſtumpfen, faſt zurückgebogenen Lappen. k. livida Tratt. pr. sp. (syn. I. Susiana Red.) iſt bleicher gefärbt. Verwendung. Eine hervorragende und eigenartig gefärbte, deshalb auch intereſſante Art, eine der größtblumigen der Gattung. Geeignet für Topf⸗ wie für Freilandkultur. Kultur in mehr leichtem und trockenem, als in bindigem und feuchtem Erdreich in recht warmer Lage, etwa am Fuße einer ſüd⸗ oder ſüdweſtlich gelegenen Mauer. Die Pflanzen | pflanzen. die Winterkälte durch gute, trockene Decke geſchützt, im freien Lande, ſo blühen ſie erſt im Auguſt, September. verlangen einen guten Winterſchutz (Laubdecke), in manchen Gegenden froſtfreie Überwinterung, indem man die Stöcke im Herbſt aushebt, im Kalthauſe überwintert und im Frühjahr wieder auspflanzt. Gattung 1133. Iris, CLilienſchwertel. Man kann die Wurzelſtöcke auch trocken, zwiſchen Sand geſchichtet, auf Tabletten aufbewahren; allein am ſchönſten blühen die Pflanzen ſtets da, wo man ſie in geſchützter Lage im Herbſt pflanzen oder im Freien belaſſen kann. 3043. Iris iberica Hoffm. (syn. Onocyclus ibericus Sems.), Iberiſcher Lilienſchwertel. Kaukaſus, Armenien, Nordperſien. Staude, kaum ſpannhoch. Blütezeit: Juni? — Stengel einblütig, nackt oder an ſeinem Grunde mit einem verkürzten Blatte. Grundblätter graugrün (kaum 15 cm lang bei 6—9mm | Breite), gefaltet, ſichelig, kürzer als der Stengel. Blütenſcheiden krautig. Fruchtknoten ſitzend, cylindriſch, kürzer als die Kronkelchröhre. Mitte oft mit großem, ſchwarzem Fleck; die inneren aufrecht, weiß oder blaßlila, geadert. f. ochrac ea Ryl. hat äußere Kronkelchblätter auf ockergelbem Grunde dunkler geadert und gezeichnet, die inneren weiß und grau. — I. Sari Schott, Sarifluß-L.; Cilicien; wird 40—50 cm hoch, hat kaum gekrümmte Erhabenheit. Nach und längere (oft fußlange) und breitere (10—15 mm breite), auch ſtumpfere Blätter; alle Kronkelchzipfel ſind gleichgefärbt, länglich, genagelt, in der Mitte ſtark⸗behaart, die äußeren kaum zurückgeſchlagen, die inneren faſt länger, aufrecht, kreisförmig-verkehrt— eirund und gekrümmt; Blütenfarbe der Stammform lebhaft-lila; bei f. lurida Boiss. ſchmutzig⸗ weißlich, mit braunrötlichen Punkten und ſehr dichten Streifen gezeichnet, die äußeren auch noch mit ſchwarzem Fleck; die Griffelnarben ſchwärzlich und purpurn. Erinnert in der Färbung an I. Susiana, aber die Kronkelchzipfel ſind kleiner. — I. atro- purpurea Bac. (syn. 1. Dammanniana Agl. an Gfl. 1891), Dunkelpurpurroter L., Syrien; Staude, etwa 15—25 cm hoch; Blütezeit: Winter! Stengel beblättert, blumig; Blätter bis 15 cm lang. Blüten groß, vorwiegend ſchwarzpurpurn; innere Blättchen mehr braun; Bart gelb. Blüten- ſcheidenklappen krautig. Eine neue und prächtige Art für den Winterflor, indem ſie ſchon im Januar zur Blüte gelangen kann. Vielleicht dauert ſie in Deutſchland unter Schutzdecke im Freien aus. Verwendung und Kultur wie für Nr. 3041 angegeben. Es ſind intereſſante großblumige Pflanzen, und ſie gehören zu den empfehlenswerteſten. 3044. Iris japonica Thbg. (syn. I. fimbriata Vent., I. chinensis Cwrt., Isis chinensis Tratt., Evansia chinensis Salisb., Moraea chinensis An.), Japaniſcher Cilienſchwertel (fr. Iris frangé; e. Kronkelchplatten groß, alle ziemlich gleich, ſehr kurz genagelt, aus keilförmigem Grunde verkehrt-eirund, die äußeren gelblich, ſehr dicht braunrot-liniiert und -punktiert, in der dreifache, gekräu— | Nr.3040—3046. 979 Putchock). China, Japan. Staude, bis 60 cm hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Wurzeln faſerig. Stengel äſtig, nach und nach, je nach der Kraft der Pflanzen, gegen 30 blaßblaue Blumen entwickelnd. Blätter dunkelgrün, gebogen. Blumen mit trichterförmiger Röhre; die äußeren Blütenteile verkehrt-eirund, länglich, abgerundet, oben mit einigen gelblichen Flecken, die inneren länglich-keilförmig, abgeſtutzt. Platten azur- blau, elegant kammförmig-bewimpert. Kultur. Überwinterung im Glashauſe oder mäßig erwärmten Zimmer; im April ins freie Land aus— Läßt man die Pflanzen, genügend gegen 3045. Iris eristäta Soland., Alt., nicht Mig. (syn. I. odorata Pers., I. verna Z., nicht Pursh; Neubeckia cristata Alef.), Kammförmiger Lilien- ſchwertel. Virginien, Carolina. Staude, kaum 15 cm hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Grundſtamm kriechend, ſeine neuen Sproſſe langgeſtielt [bei I. tectorum Maxim. (syn. I. cristata Mig.) ſitzend; Kamm einfach. Iſt froſtfrei zu überwintern]. Schaft zuſammengedrückt. Blätter kurz, lanzettlich, ſpitz. Blütenſcheiden krautig. Kron— 0 kelchröhre ſehr 16 lang; Kronkelch i ſchön blaulila— farben; ſeine äußeren Teile am Grunde mit einer gelben und . weißen, dunkel- violett-umſäumten Zeichnung und in derſelben eine ſelte, kammförmige N U Pursh hat der 8 / Mee Japaniſcher Lilienſchwertel. Grundſtamm einen angenehmen, ſüßen Geſchmack, der ſich aber nachher in eine brennende, ein paar Stunden lang anhaltende Schärfe verwandelt. Verwendung. Iſt eine der niedrigſten und zierlichſten Arten für lockeren, mäßigfeuchten aber kräftigen Boden; auch für Topfkultur paſſend. Im Winter Schutzdecke. 3046. Iris pümila Z. ex p., Tafel 52, 208 (syn. I. Clusiana Zchb., nicht Tausch), Zwergiger Cilienſchwertel. Mittel- und Südoſteuropa. Staude, 10—20 (—25) em hoch. Blütezeit: April, Mai. — Grundſtamm kurz, raſig, ſchief; Stengel ſehr kurz bis fait fehlend, Iblütig, ſelten (syn. I. diantha C. Koch) zweiblütig. Blätter mit Stachelſpitze. Blütenſcheiden mit 2 lanzettlichen, oben häutigen, auf dem Rücken gerundeten Klappen. Kronkelchröhre 4—5 mal jo lang als der zwiſchen der Scheide ſitzende Fruchtknoten und aus der Scheide lang herausragend. Außere 3 Kron— kelchzipfel länglich-verkehrteirund, innenſeitig bärtig; die inneren die äußeren an Breite überragend. Narben— lappen lanzettlich, auf der äußeren Seite gezähnt; Staubkölbchen ſo lang als der Staubfaden. Kapſel länglich, undeutlich-3jeitig. Blüten dunkelviolett. — Gartenformen, zum Teil wohl aus einer Ver— miſchung mit I. olbiensis oder I. Chamaeiris ent- 62 * 980 ſtanden, find: k. coerulea Spach pr. sp., himmelblau; f. atrocoerulea, fiefpurpurblau; f. albescens, weißlich; f. alba grandiflora, rahmweiß, großblumig; f. aurea, ſchön gelb; k. azurea, innere Kronkelchblätter blau, äußere dunkelviolett und gelb-gebärtet; f. candida, reinweiß; f. cuprea, hellkupferiglila, äußere Zipfel kupferigviolett; f. Jutea, leuchtend-gelb, dankbar blühend; f. pallida, ſilbergrau, verwaſchen-braunviolett-geſtreift; f. purpurea grandiflora, fiefpurpurviolett, großblumig; f. sulphurea, ſchwefelgelb, goldgelb-gebärtet; f. vio- lacea, intenſiv violett, rötlich-ſchimmernd. — Abarten ſind ferner: a) aequiloba Ledeh. pr. sp. (syn. I. longiflora Ledeb.), Taurien; Pflanze höher, etwa 25 cm hoch; Blütenſcheidenklappen länger und die Narben in längere und ſchmälere Lappen geteilt; Blüten blau oder weißlichgelb, die Kronkelchzipfel in Länge und Breite faſt gleich; Staubkölbchen länger als der Staubfaden. b) ättica Bak. (syn. I. pumila Sm., auch Reub.), von der Stammart hauptſächlich durch ſchmälere, nämlich ſchmal⸗-ſchwertförmige, ſichelige, die Blütenſcheide er— reichende oder etwas längere Blätter und linealiſche, weniger aufgeblaſene, häutige, ſtumpfe Scheidenklappen verſchieden; Blüten meiſt violett oder ockergelb. Verwendung. Art und Gartenformen ſind ſehr wertvolle und überall angenehme Zier— pflanzen, ſei es für Freiland- oder für Topfkultur. Sie dienen zu gleichmäßigen Einfaſſungen und jelb- | ſtändigen Gruppen im Farbengemiſch oder in ges | trennten Farben. Häufig bepflanzt man damit alte Mauern, Ruinen, die Firſten der Strohdächer, Thor— pfeiler, ferner ſonnige Abhänge, Böſchungen und ſonſtige trockene Standorte. Kultur in mehr trockenem als feuchtem Boden, am beiten in lehm⸗ und kalkhaltigem. Abſtand der Pflanzen 20—25 em. Vermehrung durch Teilung. An- zucht aus Samen wie bei Nr. 3041; nur kann man nach der Samenernte oder im Herbſt gleich ins freie Land ſäen. 3047. Iris Chamaeiris Bert. (syn. I. pumila L. herb.!, I. lutescens Red., nicht Zam.!), Täuſchender Cilienſchwertel. Südfrankreich, Norditalien, Dal- matien. Staude, kaum 20 em hoch! Blütezeit: Mai. — Kronkelchröhre nur etwa doppelt ſo lang als der Fruchtknoten. Grundſtamm kriechend. Stengel einfach, am Grunde ſtark be- blättert. Blumen im Verhältnis zur Pflanze groß, gewöhnlich einzeln, hellgelb: die äußeren Blüten⸗ zipfel zurückgebogen, an den Rändern etwas wellig, die inneren aufrecht zuſammengeneigt, am Grunde plötzlich zu einem kurzen, ſchmalen Nagel zujammen- gezogen. Als Formen gehören hierher I. italica Parl., I. olbiensis Henon. Nr. 3048. 3048. Iris CLilienſchwertel. Korolk wii Turkeſtan. Rgl., Korolkows Staude, 35—40 cm Verwendung wie hoch. Blütezeit: Mai. — Stengel einfach, ſtielrund, beblättert, oben blattlos und ſamt den Blättern grau- Familie 204. Iridaceae, Cilienſchwertelgewächſe. O XXII 10. grün, weißlich- bereift. Blätter jchmal - bandfürmig (5—12 mm breit), wenig kürzer als der Stengel. Blütenſcheide krautig, 2blütig; ihre Klappen gekielt, einwärtsgekrümmt⸗ lanzettlich, nur an der Spitze etwas durchſcheinend-häutig, die Kronkelchröhre überragend und ungefähr bis zur Hälfte des Kronkelchſaumes reichend. Kronkelchblätter ziemlich gleich, länglich, in den Nagel zuſammengezogen; der Nagel der 3 äußeren innen ſchwarzbraun, längs der Rippe vom Grunde bis zur Spitze gebärtet; ihre Platte iſt abſtehend, ſchmutzigweiß, mit dunkelpurpurnen Adern ge- zeichnet, die inneren 3 Platten ſind aufrecht-zuſammen⸗ neigend, beſitzen kurzzugeſpitzte Spitze und ſind ebenſo gefärbt. Staubfäden ſchwarzbraun, 1½ mal kürzer als die linealiſch-länglichen Staubkölbchen. Formen ſind: f. typica Agl., Kronkelchblätter kleiner als die der folgenden Form, auch ſchmäler, ſpitz und auf bräunlichem Grunde dunkelbraunpurpurn und ſparſam geadert. f. violacea Grundfarbe violett, ſonſt wie vorige. f. concolor Bak., Blüten purpurlila, mit undeutlich dunkleren Nerven; ſonſt wie f. typica. f. Leichtlinii Foster pr. sp., Kronkelchblätter auf rahmweißem Grunde von zarten bräunlichen Adern durchzogen, die äußeren Blättchen am Grunde mit ſchwarzbraunem Fleck. f. venosa Foster, Blüten ſtärker geadert, ſonſt wie vorige. f. pulcherrima Rgl. (syn. f. venosa pulcherrima Agl.), die ſchönſte von allen Formen, ſehr großblumig; Blüten auf rötlichweißem Grunde mit ſchönem purpurfarbenen Adernetz durchzogen; die 3 Griffel ſind braunpurpurn; die beiden Blütenſcheidenklappen ſind blaugrün und nur wenig länger als die Kronkelchröhre. Verwendung. Eine ſchöne, ziemlich harte Art für trockenen, am beſten ſandig-lehmigen, humoſen Boden in ſonniger Lage. Im Winter Laubdecke. 3049. Iris aphylla L. (syn. I. nudicaulis Lam., I. bohemica F. V. Schmidt, I. hungarica W. et Kit., I. biflora ZRchb., nicht L.; I. biflorens Hort., I. fur- cata M. B., I. Clusiana Tausch, 1. falcata Tausch, I. scariosa Willd., I. Fieberi Stedl., I. rigida und I. subtriflora Fieber, I. extrafoliacea Mikan, I. bi- furca Siev.), Nacktſtengeliger Lilienſchwertel. Oſt⸗ liches Mitteleuropa. Staude, 15—35 em hoch. Blütezeit: Mai. — Die Stengel einfach oder ſchon im unteren Teile 1—3 mal gabelteilig, nackt oder an den Gabelungen mit einem verkleinerten Blatte. Blätter ſchwert- und zugleich ſichelförmig; Blütenſchaft 1—2⸗ blütig, mit aufgeblaſenen, eirunden oder länglichen, krautigen, oft purpurn⸗gezeichneten Klappen. Kron⸗ kelchröhre doppelt jo lang als der Fruchtknoten; Saum⸗ lappen intenſiv violett: äußere Kronkelchlappen weißlich-gebärtet; die inneren 3 plötzlich in den Nagel verſchmälert. Narbenlappen kurz⸗ lanzettlich, ſpitz, ge⸗ zähnt; Kapſel länglich, 3 ſeitig. — Es giebt mehrere Formen, die aber nicht gut auseinander zu halten ſind. 3050. * Iris variegata L., Bunter Lilien- ſchwertel. Oſtliches Mitteleuropa. Staude, bis 60 cm hoch. Blütezeit: Juni. — Stengel hin und her gebogen, mit 4—8 Blüten. Blätter ſchwertförmig, gerade, an der Spitze eingebogen, graugrün, faſt jo lang als der Stengel. Blütenſcheiden krautig; Blüten ſchwach wohlriechend; alle Zipfel länglich-— verkehrteirund, die inneren 3 nach Grunde hin allmählich verſchmälert. Narben— lappen gekrümmt. Blüten gelb, die äußeren 3 Zipfel braunrot- und violett-geadert. Bei f. belgica Spach (syn. I. belgica ort.) find die 3 äußeren Kronkelchteile purpurbraun, auf der gelb- oder meißlich - gebärteten Mitte aber braunpurpurn- geadert, innere Blütenteile orangegelb. Verwendung. Art und Form find reizend und für das freie Land allgemein zu empfehlen. 3051. Iris flavescens DC. (syn. I. sulphurea C. Koch, I. imbricata Lindl.), Gelblicher Lilien- ſchwertel. Bosnien, Kaukaſus. Staude, 40—60 cm hoch. Blütezeit: Mai, — Grundſtamm dick, kurz, kriechend. Stengel hoch, 3—4blütig. Blütenſcheiden geſtielt, die oberen ſitzend, mit lockeren, eirund-läng⸗ lichen, aufgeblaſenen, im oberen Teile häutigen Klappen. Kronkelchröhre ſo lang oder faſt länger als der cylind— riſche, faſt ſitzende Fruchtknoten. Kronſaumzipfel hellgelb, verkehrt-eirund, faſt gleich, die äußeren braun ⸗geſtreift, innenſeitig goldgelb-gebärtet; Narbenlappen halb- eirund, auf der äußeren Seite gezähnelt, ſpitz. f. chrysantha blüht ſchön goldgelb — I. squalens L. (syn. I. lurida Bot. Mag., I lepida Heuff.), Mitteleuropa; in Deutſchland bisweilen auf Lehmmauern angepflanzt. Platten des äußeren Kron— kelches violettpurpurn mit braunen Adern; innere Kronkelchzipfel gleichlang, genagelt, gekräuſelt, ſchmutzigblaßgelb, lila-geſcheckt. Die Narben— zipfel in der Mitte ein wenig breiter, ihre Lappen vorgeſt reckt, auseinandertretend; Blüten nach Honig duftend. f. lavandulacea Dak. iſt nur in der Färbung etwas abweichend. k. atropurpurea Dak., hat dunkelpurpurne Außenblätter. 3052. Iris sambücina I., Holunderduſtiger Cilienſchwertel. Südeuropa, Orient. Staude, 40 bis 60 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Grund— ſtamm dick, kriechend. Stengel äſtig, mit 2—9, meiſt 3—4 Blüten und länger als die graugrünen, ſchwert— förmigen Blätter. Blütenſcheidenklappen länglich— nachenförmig, während der Blütezeit vom Grunde bis zur Mitte krautig. Außere Kronkelchzipfel abſtehend, violett, weiß-gebärtet, mit ſtarken, dunkleren Adern; die inneren verkehrt-eirund, genagelt, graubläulich oder ſchmutziggelb, lila— gezeichnet. Narbenlappen eirund, mit ihren inneren Rändern zuſammenſchließend. f. con— color Bak. zeigt die inneren und äußeren Kronkelch— blätter mehr gleichfarbig. — I. hybrida Reiz. (syn. I. amoena DC., auch Sw.; I. variegata f. amoena Spach), Baſtard-L., iſt eine Gartenform, die gleich einigen anderen der I. sambucina nahe ſteht. Verwendung als eine beſonders in großen Ziergärten recht angenehme Art, die mühelos gedeiht und auch in Deutſchland vereinzelt auf Felſen, alten Burgen, bewachſenen Gebirgswieſen und Weinbergen wild wächſt. Die Blüten duften nach Holunder. 3053. * Iris germänica L., Tafel 52, 207 (Syn. I. deflexa Knomi. et Wesic., I. nepalensis Wall., nicht V. Don; I. violacea Savi), Deutſcher Lilienfhwertel. Mittel⸗ und Südeuropa, in Deutſch— land hier und da auf Wieſen, Felſen und alten Burgen; auf Lehmmauern angepflanzt. Staude, 30—60 cm hoch. Blütezeit: Mai bis Juni. — Grundſtamm dick, kurz, kriechend. als die ſchwertförmigen, graugrünen, Blätter. Blütenſcheidenklappen länglich-nachenförmig, während der Blütezeit vom Grunde bis zur Mitte krautig. Kronkelchröhre faſt länger als der faſt ſitzende Fruchtknoten. Außere 3 Kronkelchzipfel mit verkehrt-eirunder, faſt ſenkrecht herabgeſchlagener Platte, die innen (gelb-) gebärtet iſt; die inneren gleichlang, plötzlich in den Nagel zuſammengezogen. Staub- Stengel hoch, mehrblütig, länger zugeſpitzten Gattung 1133. Iris, Tilienſchwertel. gerem, thunlichſt leh— Nr. 30473055. 981 kölbchen jo lang als ihr Träger (Faden). Narben lappen eirund, auseinandergehend. Blüten groß, meiſt geruchlos, bei der Stammform (k. nostras) neige, Nägel gelblichwenß; at braunen Adern. f. coerulea, äußere Kronkelchteile dunkelviolett, innere himmelblau. k. alba (syn. I. florentina hort., nicht ZN), äußere Kronkelchteile bläulichweiß, innere weiß. k. cinerea, innere Kron⸗ kelchteile aſchfarben. k. azurea, Blüten dunkelblau. f. violacea Savi pr. Sp., Blüten violett. f. flavescens, Blüten hellgelb. — Es giebt noch eine Anzahl anderer, ſehr ſchöner Gartenſorten, bezüglich welcher man die handelsgärtneriſchen Verzeichniſſe einſehen möge. Auch eine buntblätterige Form, k. foliis variegatis, iſt in Kultur befindlich. Verwendung. Wenige Pflanzen ſind ſo hart und anſpruchslos, dabei zugleich ihrer ſchönen Blüten wegen ſo wertvoll als gerade der Deutſche Lilienſchwertel mit ſeinen Gartenſorten, ſei es zur Befeſtigung des Bodens, zur Aus— ſchmückung von Ab— hängen, Böſchungen, Felſen, Ruinen, Stroh- dächern, alten Mauern oder trockener, frei und ſonnig gelegener Teile des Ziergartens oder der Anlagen, oder ſei es als Ein— faſſungs- oder Grup- penpflanze in kräfti— migem oder jandig = lehmigem Boden; überall wird dieſe Pflanze angenehm wirken, ſogar im nicht ſehr dichten Schatten kommen ſie noch gut fort. Sie ſeien allgemein empfohlen! 3054. Iris florentina L. (syn. I. alba Savi, I. Junonia hort. nonn., nicht Schott), Florentiner Lilienfhwertek(„DVeilchen-od. Biolenwurzel”; fr. Armes de France). Mittelmeergebiet. Staude; Blütezeit: Mai, Juni. — Grundſtamm dick, breit, kriechend; Stengel hoch, die breit-ſchwertförmigen, ſpitzen Blätter lang überragend, oben äſtig, 2—3 Blütenſcheiden tragend, welch letztere lanzettlich-nachenförmige, während der Blütezeit (mit Ausnahme des grünen Kiels) troden- häutige Klappen haben. Kronkelchröhre faſt länger als der ziemlich langgeſtielte Fruchtknoten. Blüten etwas wohlriechend, weiß oder etwas bläulich— verwaſchen, mit großen, verkehrt-eirunden Platten; die 3 äußeren herabgebogen und wie die gelblichen Nägel gelb-gebärtet, die 3 inneren länglich-verkehrt— eirund. Narbenlappen vorgeſtreckt, nicht ſpreizend. Verwendung. Schöne, aber gegen ſtrenge Kälte empfindliche Art, die Winterdecke verlangt. 3055. Iris pällida Lam. (syn. I. germanica Sibth. et Sm., nicht L.; I. florentina hort., I. pallide- coerulea Pers., I. odoratissima Jacg., I. glauca Salisb., I. hortensis Tausch, I. Cengialti(?) Ambros:), Dlaffer Lilienfhwertel. Südeuropa, Kleinaſien. Staude, ½ bis faſt 1 m hoch. Blütezeit: Juni. — Grundſtamm dick, kriechend. Stengel hoch, oben mit mehreren Blütenſcheiden und die breit-ſchwert⸗ förmigen Blätter lang überragend. Blütenjcheiden- klappen länglich, zur Blütezeit völlig trockenhäutig. Deutſcher Lilienſchwertel. 982 Kronkelchröhre ſolang als der cylindriſche, kurzgeſtielte Fruchtknoten. Blüten wohlriechend, blaßviolett, intenſiver geadert, mit großen Kronkelchlappen; die 3 äußeren Lappen herabgeſchlagen, breit-verfehrt- eirund, innen gebärtet und am Grunde dunkler geadert; die 3 inneren Lappen aufrecht, gleichlang. Narben— lappen halbeirund, ſpitz, an der äußeren Seite gezähnt. — Nur Abarten ſind: Iris cucullata Schur, I. australis Todaro, I. Mandraliscae Todaro, I. Tinaei Todaro, I. sicula Todaro, faſt alle auf Sicilien wild. Verwendung wie Nr. 3053. Iris pallida iſt durch Blütenreichtum ausgezeichnet, kräftig und ſehr zu empfehlen. 3056. Iris plicäta Zam. (syn. I. aphylla f. plicata Aer), Gefalteter Lilienſchwertel. Garten- form. Staude, von der Tracht der vorigen Art. Blütezeit: Mai, Juni. — Blütenſcheiden bläulich. Blumen groß, wohlriechend, weiß, Lila-gerändert, die äußeren Blütenteile unten mit gelben, oben mit weißlichen Bärten, faſt ausgebiſſen und wellenrandig, auf der nicht gebärteten Fläche netzartig purpurrot— geadert; die inneren am Grunde braunpurpurn— punktiert; Platten weiß, in der Mitte violett. Iſt gleich Nr. 3055 ſehr empfehlenswert. 3057. Iris Xiphium Z. (syn. I. variabilis Jacg., Xiphium vulgare Mill., X. angustifolium Tournef.), Spaniſcher CLilienſchwertel. Spanien, Südfrankreich. Staude, 50— 70 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Zwiebel eiförmig, oft zuſammengedrückt oder auf einer Seite abgeplattet und konkav. Stengel und Blätter ähnlich denen der folgenden Art, aber ſchlanker und länger, 50 bis 70 em. In endſtändiger Blütenſcheide von zwei dürren Blättern ſind zwei wohlriechende Blumen, deren äußere Teile genagelt ſind und einen runden, ſchmäleren Saum haben, als bei den Blumen der Nr. 3058; die inneren Zipfel ſtehen gerader. Blüten der Stammform violett— bei den zahlreichen aus Sa— men erzogenen Gartenſorten aber ſehr verſchieden gefärbt; ſie find jedoch einander ziem- lich ähnlich, und alle, welcher Art auch ihre ſonſtige Färbung ſein möge, zeigen in der Mitte des Saumes einen goldgelben Fleck. Sie zeigen aber nicht diejenige Friſche und Zartheit wie die Blüten der folgenden Art. f. spectabilis Spach pr. sp. fällt durch ihre Färbung und größeren Blüten auf; äußere Kronkelchteile olivengelb, braun-geſtreift; die inneren glän- zend⸗olivenviolett; Narbenplatten braungelb. — Nur Formen von I. Xiphium find: I. lusitanica Ter (Syn. I. juncea Drot., nicht Desf.; Xiphion lusitanicum Alef.); Iris serotina Willk. und Xiphion sordidum Salisb. 3058. Iris latifölia Voss (syn. I. xiphiodes Ehrh., I. anglica hort., I. pyrenaica Bubani, I. Xiphium Jacq., nicht L.; Xiphium latifolium Mill.), Breitblätteriger Cilienſchwertel. Südfrankreich, Staude, gegen ¼ m hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Zwiebel länglich-eiförmig, mit bräunlichen Häuten. Stengel hin und her gebogen. Blätter lang, linealiſch, rinnenförmig, geſtreift. Blumen 2—3 an jedem Stengel, nacheinander ſich öffnend. Die äußeren Blütenteile Spaniſcher Lilienſchwertel. Familie 204. Iridaceae, Lilienſchwertelgewächſe. On XXII 10. kreisrund, geteilt-gezähnt, ausgerandet, am Grunde kurz in den Nagel verſchmälert; die inneren faſt kreisrund-oval, gezähnt, am Grunde in den Nagel verſchmälert, aufrecht und zuſammen einen dreieckigen Trichter bildend. Blüten der Stammform himmel⸗ blau, dunkler geadert, auf der Mitte der äußeren Teile mit gelbem Fleck. Es giebt zahlreiche Garten- ſorten in den reichſten Farben und mannigfaltigſten Zeichnungen. 3059. Iris reticuläta M. B. (syn. Xiphion reticulatum Älatt, Neubeckia reticulata Ale), Netzhäutiger Lilienfhwertel. Kaukaſus, Perſien. Staude. Blütezeit: mit Erwachen des Frühlings (März), mit Crocus, Galanthus und Leucojum zugleich. — Zbwiebel eiförmig, weißlich, mit netzfaſeriger Haut, deren Faſern längslaufen und durch ſchiefe Faſerchen verbunden find. Blätter ungleich-4ſeitig, oft länger als der Iblütige Schaft. Kronkelchröhre mehrmals länger als der Fruchtknoten; Kronkelchzipfel faſt gleichlang: die äußeren nackt (d. h. ungebärtet), an der Spitze abſtehend, die inneren aufrecht. Narben 2 ſpaltig, faſt ſo lang als die Kronkelchblätter. Formen ſind: f. typica (syn. I. reticulata M. B.), Hautnetz der Zwiebeln derb und ſolide; Blüten prächtig dunkel- blau, mit ſehr angenehmem Duft, faſt wie bei Veilchen; Kronkelchröhre die Blütenſcheide immer über— ragend; Seitennerven an den Nägeln der äußeren Kronkelchblätter zart, kaum deutlich und vor dem Rande ſchon verſchwindend. f. Krelagei Ag., Zwiebelnetz dünn; Blüten violettpur—⸗ purn, geruch— los; Kron⸗ kelchröhre un- gefähr ſo lang als die Scheide; Seitennerven von den Nägeln der äußeren Kronkelchblät⸗ ter aus deut⸗ lich und faſt den Rand er⸗ reichend. f. sophonensis, Kleinaſien, Blüten rot⸗ violett- metallijch- ſchillernd, dürfte ihrer früheren Blüte wegen der f. typica noch vorzuziehen fein. f. cyanea, Blüten zart⸗ himmelblau, äußere Kronkelchblätter mit gelbem Mittel- ſtreifen und dunkelblauen Flecken. — I. Kolpakows- kyana Agl., öſtliches Turkeſtan; niedrige Staude. Blütezeit: wie vorige. Steht der vorigen ſehr nahe, iſt aber noch ſchöner und ſofort zu unterſcheiden durch die einzige Blattſcheide, welche den Grund des Stengels und 4 Blätter umhüllt, während bei J. reticulata an derſelben Stelle ſich mehrere blattloſe abſtehende Scheiden befinden. Zwiebelſchale fajerig- netzig; die Faſern ziemlich dick und unregelmäßig— (nicht wie bei I. reticulata fiederig-) ineinander⸗ver⸗ laufend. Schaft niedrig; Blätter meiſt 4, graugrün, linealiſch, unterſeits gekielt, zur Blütezeit ungefähr ſo lang als die Kronkelchröhre hinaufreicht, nach der Blüte verlängert. Blüten von 2 gegenſtändigen, den Fruchtknoten und bis über die Mitte die Kronkelchröhre einhüllenden Scheiden begleitet. Außere Kronkelch— Breitblätteriger Lilienſchwertel. Gattung 1134. Märica, Sümpfling. Nr.3056_3062. 983 blätter aus breit⸗linealiſchem, nagelförmigem Grunde | f. lilacina hort. Damm. heller, mehr lilablau; in eine elliptiſche, ſpitze, zugeſpitzte oder ſtumpfe Spitze f. alba ort. Damm. reinweiß. auslaufend; die Nägel am Rande blau, in der Mitte Verwendung als ein hervorragender Win— ſafrangelb, die Kronplatte blau; innere Kronkelch- terblüher für die Monate November bis Januar! blätter länger als die äußeren, keilförmig-länglich⸗ Kultur nach Gartendirektor W. Lauche folgende: elliptiſch, ſpitz oder faſt ſtumpf, ganz oder wohl auf Dieſe Iris ſind vom April bis Mitte Auguſt im Ruhe- J gejpalten, blau. ſtande, ſie werden wenn ſie im Auguſt oder Anfang Verwendung. Beide Arten (auch Nr. 3057 und September aus Italien eintreffen, in kräftige Erde, 3058) ſind reizende Frühlingsblüher, ſei es im und zwar entweder einzeln in kleine, oder 2 und 3 in s 5 etwas größere Töpfe gepflanzt, durchdringend begoſſen freien Lande oder als Topfpflanzen des Kalthauſes oder und in ein kaltes Miſtbeet unter Glas (aber mit hohem 11 ie Lehner e e 1 Luftzutritt) geſtellt. Nach kurzer Zeit bilden ſich junge äſſigen, ſandig 0 0 ; Wurzeln und Blätter, welch letztere Mitte Oktober andauerndem, ſtrengem Froſt. . Dr Da ausgebildet find. Anfang November zeigen ſich an Pflanzzeit iſt September bis 1 0 0 Kan: den (natürlich gegen Froſt zu ſchützenden) Pflanzen een werde, Safang, en erf del DIE | on ee und ber datuf desen Mehrung nach der Blütezeit, wenn das Kraut ab- | feinduftenden Blüten, die zur Ausſchmückung der a g a ; Kalthäuſer, Wintergärten, wie zu Blumengewinden dee Bus atgerenne Bien, ie man (EL dien de Tab. "Ende dena deginen Di die Pflanzſchule verſtopft. Etwa alle 4 Jahre 1 Pflanzen, allmählich wieder einzuziehen; die Waſſergabe e a 5 wird verringert, vom März an ganz eingeſtellt und man die Zwiebeln mal auf und pflanzt ſie von neuem. die Tö f s N f 8 f 1 5 1 . ie Töpfe mit den Knollen bis Mitte Auguſt im kalten Mit den ſpäter im Frühling blühenden ſchönen Kaſten trocken aufbewahrt I. latifolia und I. Xiphium wird ebenſo verfahren. ale UNE 3061. Iris pérsica Z. (syn. Xiphion persicum 3060. Iris planiföolia Witim. (syn. I. alata | Mill., Juno persica Tratt., Costia persica Will., Poir., I. scorpiodes Desf., I. transtagana Brot., I. Coresanthe persica Alef.), Verſiſcher Lilienſchwertel. trialata Brot., I. microptera Vahl, I. grandiflora Perſien. Staude. Blütezeit: Februar, März. — Salisb., Thelysia alata Parlat., Coresanthe alata Zwiebeln eiförmig, mit braunen, nach oben vorge— Klatt, Juno scorpiodes Tratt., Costia scorpiodes zogenen Häuten. Stengel fehlend; Blätter 3—5, zur Willk., Neubeckia scorpiodes Alef., Xiphion plani- Blütezeit ſehr verkürzt, ſpäter ſehr verlängert (etwa folium Mill.), Flachblätteriger (oder geflügelter? fußlang bei etwa 1 cm Cilienſchwertel. Südeuropa, Algier. Staude, 20 bis Breite im unteren Teile), 25 em hoch. Blütezeit: November, Dezember. — linealiſch, rinnig, grau— Jüngere Knollen ſpindelförmig, weiß; ältere bräunlich grün. Blütenſcheidenklap— mit äußeren kaſtanienbraunen, parallelſtreifigen Blatt— pen verlängert, nicht ſcheiden um den Grund des Stengels, daher „Knollen- bauchig; Kronkelchröhre zwiebel“. Blätter zweizeilig, nicht reitend, in eine faſt noch herausragend, lange Spitze verſchmälert, ſchlaff, übergebogen, unter- bläulich, mehrmal länger ſeits gefielt, flach oder zuſammengefaltet, 35-40 em als der ſitzende Frucht- lang bei 4 em Breite. Stengel viel kürzer als die knoten; Kronkelchſaum Blätter und von deren weißlichen Scheiden umhüllt, faſt doppelt kürzer als mit meiſt 3 Blüten. Kronkelchröhre ganz von den die Röhre; ſeine äußeren Ze en. Scheiden umhüllt, ſehr lang (6 cm) und dünn, weiß, 3 Zipfel verkehrt⸗lanzett s: oben blau. Außere Kronkelchblätter aufrecht-abſtehend, lich, länglich, weißlich Perſiſcher Lilienſchwertel. zuletzt übergebogen, ungebärtet, verkehrteirund-keil- oder blaßblau, pur— förmig, vorn ſtumpf und breit, am Rande fein wellig- purviolett-gefleckt, oben mit gelbem Kiel und auf gekerbt, in der Mitte mit orangegelbem Streifen; dem zurückgeſchlagenen Teile mit großem intenſiv innere 3 Kronkelchblätter kaum ¼ fo groß, eirund- violetten Fleck gezeichnet; die 3 inneren Zipfel oder ſpatelförmig (1 em lang), in einen langen Nagel ſind blau, ſehr klein, herabgeſchlagen, ſchmallinealiſch— verſchmälert. Narben doppelt jo lang als die Staub- ſpatelförmig, ſchwachgezähnt. Narbenlappen bläulich, blätter, unterhalb der Teilungsſtelle mit querliegendem kaum kürzer als die äußeren Kronkelchzipfel. Blüten Häutchen, wie das Blatthäutchen der Gräſer, und die einen köſtlichen Wohlgeruch aushauchend. (Ver— Oberſeite dieſes Häutchens iſt die für die Befruchtung wandt find I. caucasica Zoffm. und I. palaestina Bak.) empfängnisfähige Narbenſtelle. Fruchtknoten cylindriſch. Verwendung und Kultur wie Nr. 3060. Blüten der Stammform (f. typica) ſchön blau. Die Zwiebeln find während der Ruhezeit in trockenem f. speciosa ort. Damm., Blüten dunkler gefärbt; Sande aufzubewahren, andernfalls verderben ſie leicht. Gattung 1134. Märica Ker, Sümpfling, = XV 6; XXII 10 (ſoll von dem keltiſchen mar — Sumpf abgeleitet, nach Wittſtein aber das entſtellte Wort „Amerika“ fein). Kronkelch ohne Röhre; feine 3 freien, äußeren Teile abſtehend, eirund oder länglich; feine 3 inneren Teile ſchmäler, von Grund auf aufrecht, an der Spitze zurückgekrümmt, wellig oder verdickt. Staubblätter frei, fadenförmig; ihre Staubkölbchen linealiſch, aufrecht, den ſpitz-Z eckigen oder 3flügeligen, aufrechten Griffeläſten dicht angedrückt oder angeklebt. Griffeläſte länger als die Staubblätter. Narben quer, am Grunde der Griffellappen, 2ſpaltig oder teilig, kurz- wagerecht-abſtehend. Stengel auf kurzem Grundſtamm, aufrecht, meiſt ſtark. [Gtg. Cypélla Herb. iſt durch die Knollenzwiebel verſchieden!! Blätter am Stengelgrunde 2zeilig, verlängert, ſchwertförmig, am Grunde reitend. Blütenſchaft mit einem breiten Blatte geflügelt. Blüten in jeder der (meiſt) 2 Blütenſcheiden zu mehreren. Kapſel aus der Blütenſcheide hervorragend. — 9 Arten; 8 im tropiſchen Amerika, 1 Art (M. Sabinei Lindl., der M. coerulea ſehr ähnlich und ebenſo ſchön) im tropiſchen Weſtafrika. 3062. Märica coerulea Ter (syn. Cypella coeru- | Sümpfling. Braſilien. Staudig. Blütezeit: Frühling, lea Seub:, Galathea coerulea Ziebm.), Himmelblauer Sommer. — Wurzeln faſerig. Blätter linealiſch-ſchwert— 984 Familie 204. Iridaceae, Lilienſchwertelgewächſe. O XXII 10. förmig, aufrecht, reitend, zweizeilig, zugeſpitzt, hellmeer⸗ ſtiele ſchlank, 1—2 blütig. Blüten ſchön; Grundfarbe grün, 80 — 120 em lang bei 2½ —4 cm Breite. Schaft weiß; äußere Teile ſtumpf, wagerecht; innere am etwas höher, mit mehreren mehrblumigen Blütenſcheiden, Grunde gelb- und rot- gefleckt, in der Mitte deren Blüten ſich zu 1—3 in langer Reihenfolge nach- weiß, an der Spitze violett und zurückgekrümmt. einander entwickeln und prächtig himmelblau ſind. Verwendung als vortreffliche, leicht zu kulti⸗ Außere Kronkelchteile oval, ſtumpf, hohl, reichlich vierende Zimmerpflanzen oder des luftigen Warm- 5 em lang, ins lilafarbige übergehend, am Grunde hauſes. Kultur im Gemiſch von ſandiger Laub- und gelblich und in unregelmäßigen Querſtreifen dunkel- Heideerde in Töpfen mit gutem Waſſerabzuge; ſtärkere, braunrot- gefleckt; innere 3 Teile vorn zurüd- blühfähige Pflanzen lieben etwas weite Töpfe. Über⸗ gerollt, im Grunde wie die äußeren gefleckt, über winterung kann auch noch bei 4 6 bis 10% C. ge⸗ der Vertiefung mit 2 großen ſchön purpurroten ſchehen. Vermehrung durch Teilung. Anzucht Flecken auf blaßblauem Grunde, im übrigen blaß⸗ aus Samen; Ausſaat alsbald nach der Samenreife blau, mit dunkleren Streifen und in der Mitte oder im Frühling, und zwar warm. — bläulichweiß. — M. Northiana Ter (syn. Moraea Eine naheſtehende Gattung, aber mit beſchalter Northiana Schneev., M. vaginata Red., Cypella | Knollenzwiebel, faltig-längsaderigen Blättern Northiana Klatt, Ferraria elegans Salisb.). Staudig, | und Griffeläſten, die länger find, als die unter ſich 60 em und darüber hoch. Blütezeit: April bis immer freien Staubblätter, iſt Cypella Herb., Juli. Blätter grasgrün, ſchwertförmig, reitend, zwei- Becherſchwertel; z. B.: Cypella Herbertii Hook. zeilig geſtellt, etwa 60 cm lang bei 5 em Breite, ſpitz. (syn. Tigridia Herbertii Sm, Moraea Herbertii Schaft blattförmig, etwa 4 cm breit, nach der Blüte- | Zindl.), Herberts B., Buenos Ayres; Blütezeit: zeit oben eine Pflanze entwickelnd, aus der Seite eine Sommer, Herbſt. Zwiebel klein; Stengel ſchlank, wenigblütige Scheide treibend. Blüten ſchön: äußere dünn, äſtig, rund, vielblütig; Blütenſcheiden aufge- 3 Kronkelchteile verkehrt-eirund, reichlich 5 cm lang, blaſen; Blüten ſchön, blaßgelborangerot oder gelblichweiß, am Grunde gelb und mit braunen ſchmutzigpurpurrot; die äußeren Teile gedreht, am Flecken beſtreut; innere Teile gelb, braun-querfleckig, Grunde mit ſchwarzpurpurnem Mittelſtreifen, über dem hohlen Grunde feingebärtet, mit 2 goldgelben die inneren purpurrot- gefleckt. — Cypella Flecken, von da bis zur Spitze bläulich und weiß, plumbea Lindl. (syn. Phalocallis plumbea Herb., dunkelblau-geſtreift, zurückgerollt. — M. gracilis | Tigridia coelestis ort., Moraea coelestis Hort.), Hook. (syn. Cypella gracilis Klatt), ſtaudig, über Bleigrauer B., Mexiko; Blütezeit: Sommer. 30 em hoch. Blütezeit: Frühling, Sommer. Blätter Zwiebel klein; Schaft 60— 100 cm hoch, knotig, be— ſchwertförmig; Schaft blattähnlich, über die ſeitlich blättert. Blüten bleifarbigblaßblau, rotgelb- hervorbrechenden Blütenſcheiden ſehr verlängert. Blüten- gefleckt, am Grunde bunt. Kultur wie Nr. 3066. Gattung 1135. Gemmingia Fabr., Heist. Gemmingie, Or? XXII I0. Kronkelch bei ſehr kurzer Röhre ausgebreitet, mit abſtehenden, länglichen, faſt gleichen Lappen. Staubblätter dem Kronkelchgrunde eingefügt; ihre Fäden frei; ihre Kölbchen linealiſch, kaum pfeilförmig. Fruchtknoten verkehrt-eiförmig. Griffel 1, mit an der Spitze verbreiterten, ausgerandeten Aſten. Pflanzen mit aus kriechendem, fleiſchigem bis knolligem Grundſtamm aufrechten, ſtarken Stengeln. Blätter ſchwertförmig, reitend. Blütenſtand 2—3 mal gabelig-verzweigt, unter den Zweigen mit Scheiden⸗ blättern. Jede Blütenſcheide mit mehreren oder mit zahlreichen Blüten. — Einzige Art: 3063. Gemmingia chinensis 0. Kize. (syn. Moraea chinensis Tg., Pardanthus chinensis Ter, Belamcanda chinensis DC., Ixia chinensis I.). Chineſiſche Hemmingie. Oſtindien, China, Japan. Staude, etwa 60 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Blüten ſafrangelb, purpurrot-gefleckt; bei f. flava reingelb und etwas größer; bei f. pur- purea innen mehr gelbpurpurn, außen gelb mit rot. Verwendung. In milderen Gegenden im Freien unter Laubdecke den Winter überdauernd und zur Ausſchmückung der Rabatten verwendbar; ſonſt als Topfpflanze zu behandeln. Kultur in friſchem (aber nicht feuchtem), lockerem, lehmig-ſandigem Boden. Für Topfkultur am beſten in einem Gemiſch von ſandigem Lehm und Lauberde mit Sandzuſatz und im Winter nur ſpärlich ernähren. Wo die Ausdauer im freien Lande nicht ſicher iſt, wird man nebenher einige Exemplare in Töpfen unterhalten. Vermehrung durch Teilung und Grundſproſſe, am beſten im Früh- die etwas warm zu halten; die Pflänzchen ſpäter ins ling. Anzucht aus Samen. Ausſaat noch im Herbſt freie Land verpflanzen. — Keimkraft der Samen oder ſonſt im Frühling (April bis Juni) in Töpfe, 2—3 Jahre; Keimung innerhalb 3 Wochen. Gattung 1136. Nivénia Vent., Nivenie, O XXII 10. Kronkelchröhre verlängert, oben tellerförmig, kahl. Staubblätter frei, mit pfriemlichen Staubfäden; Staubkölbchen ſehr klein. Griffel 1, an der Spitze ganz oder kurzgelappt. Kapſel klein, länglich-kreiſelfürmig. Stengel mehr oder weniger holzig. Blätter ſchmal. Blüten in den zahlreichen, zu einer endſtändigen Doldentraube geordneten Blütenſcheiden kurzgeſtielt und in letzteren zu 1—2 en, ſchön blau. — 2 Arten, in Südafrika. Gattung 1135. Gemmingia bis Gattung 1138. Tigridia. Nr.3063— 3066. 985 3064. Nivenia corymbosa Bale. (syn. N. sty- blüher des Kalthauſes, der auch im kühlen Wohn- losa Salisb., Witsenia corymbosa Gaml.), Dolden- zimmer (+ 6 bis 10% C.) gut gedeiht und hier auch traubige Nivenie. Staudig⸗halbſtrauchig, niedrig. gern empfohlen ſei. Kultur in Lauberde mit Lehm— Blütezeit: Frühling, oft ſchon im Februar, März. zuſatz und entſprechend Sand, in verhältnismäßig — Pflanze unten holzig, faſt ſtrauchartig; Stengel kleinen Töpfen. Vermehrung durch Stecklinge, die oben äſtig, zuſammengedrückt; Aſte zweizeilig-beblättert; im Herbſt in ſandige Heide- oder Torferde geſteckt und Blätter etwa 12—20 cm lang, etwas graugrün, bei — 12 bis 20%. überwintert werden. — N. fruti- linealiſch-ſchwertförmig, ſpitz. Blütenſtengel jeiten- | cosa Bak. (syn. Ixia fruticosa T’hbg., Witsenia fruti- ſtändig, oben doldentraubig; Blüten prächtig ultra- cosa Her, W. capitata Klatt, W. ramosa Vahl, marinblau. Aristea fruticosa Pers.) iſt wenig bekannt. Verwendung als ein reizender Winter— Gattung 1137. Schizosty lis Bachl, Spaltgriffel, = XXII 10 (griechiſch: schizein — ſpalten, stylis — Griffel, Säule; Griffel mit 3 langen Aſten). Kronkelchröhre dünn, kaum in einen ſehr kurzen Schlund erweitert, mit gleichen, länglichen oder eirunden, abſtehenden Lappen. Staubblätter dem Schlunde eingefügt, frei, faden— förmig; ihre Kölbchen linealiſch, pfeilförmig. Griffel 1, kurz, mit 3 langen ungeteilten Aſten, nach der Innenſeite hin papillenhaarig. Kapſel Zfurchig, häutig. Die Stengel ſind auf dem Erdſtamm gebüſchelt, bisweilen am Grunde etwas zwiebelig-verdickt. Blätter linealiſch oder ſchmal-ſchwertförmig. Blüten einzeln, in den am Stengel etwas entfernten, grünen, lanzettlichen Blütenſcheiden ſitzend, ſchön rot. — 2 Arten, in Südafrika. 3065. Schizostylis coceinea Backh. et Harv., | Stubenpflanze für den Winterflor. Kultur Tafel 53, 212. Scharlachrofer Spaltgriffel. Staude, in geräumigem, wenn auch nicht tiefem Topf in nahr⸗ bis 90 cm hoch. Blütezeit: November bis Januar. hafter Erde. Man ſtellt ſie an den hellſten Platz der — Blütenſtand eine zweizeilige Ahre bildend, in der Wohnſtube oder eines Nebenzimmers und begießt ſie nach und nach von unten nach oben 10—14 Blüten reichlich. Im Mai teilt man die Stöcke, pflanzt ſich entwickeln, deren Saum 5 em im Durchmeſſer dieſe in ein Gartenbeet und gegen die Mitte des hält; Saumzipfel 6, ausgebreitet, gleichförmig, länglich. Septembers in Töpfe. Vermehrung durch Aus⸗ eirund, ſehr ſpitz. Blütenfarbe prächtig dunkel- läufer. Anzucht aus Samen. Ausſaat im Frühling feuerrot. in ſandige Lauberde und etwas warm halten. — Verwen dung als Kalthaus- und ſehr ſchöne Keimkraft 2 Jahre; Keimung innerhalb 3 Wochen. Gattung 1138. Tigridia Ker, Tigerblume, O XXII 10 (lat.: tigris, Genet. tigridis — Tiger; Blüten bunt⸗gefleckt). Kronkelch am Grunde ausgehöhlt, ſonſt ohne Röhre; ſeine Teile frei: die äußeren ſehr breit genagelt, mit breiter, abſtehender oder einwärtsgekrümmter Fläche; die inneren viel kleiner als die äußeren, aufrecht— abſtehend, meiſt ſtumpf und flach oder mehr oder weniger wellig. Staubblätter zwiſchen den Kronkelchteilen eingefügt und mehr oder weniger in eine Röhre verwachſen; Staubkölbchen an der Spitze der Röhre den 3 zweiteiligen Griffeläſten gegenüber. Griffel zwiſchen der Staubblätterröhre, fadenförmig. Kapſel länglich oder linealiſch-länglich, mit gewölbter Spitze. Pflanzen mit beſchalter Zwiebel. Grundſtändige Blätter wenige, ſchmal oder breiter und faltennervig; ſtengelſtändige oder die am Blütenſtengel oft 2—3, entferntſtehend. Blüten in einer end⸗ oder in 2 achſelſtändigen, meiſt langgeſtielten Blütenſcheide zu wenigen, bei T. Pavonia Ker ſehr groß. — 7 Arten, in Mexiko, Centralamerika, Peru und Chile. A. Blüten ſehr groß; Narben am Griffel herablaufend. Einzige Art: . T. Pavonia (Tafel 53). 3066. B. Blüten klein; Griffelnarben kopfig (d. h. nur auf die Griffelſpitze beſchränkt bleibend): Gruppe Beatonia; z. B.: Tigridia lutea Lk., Kl. et Otto (syn. Beatonia lutea Klatt, Sisyrinchinm grandiflorum Cav.), Gelbe Tigerblume; Peru; Blüten gelb, dunfelspunftiert. — T. atrata Bak. (syn. Beatonia atrata Herb.), Mexiko. 3066. Tigridia Pavönia fer (Red.), Tafel 53, früh morgens im Sonnenſchein entfaltet und ſich noch 210 (syn. T. grandiflora Salisb., Ferraria Tigridia am Nachmittage wieder ſchließt, um ſich nicht wieder ker, F. Pavonia L. fl., Moraea Tigridia Tb.), zu öffnen; allein täglich werden die verblühten durch Gemeine Tigerblume (Pfauenlilie; fr. Oeil-de-Paon, neue erſetzt, ſodaß man bei dichter Pflanzung einen Queue - de- Paon; beſtändigen prächtigen Flor haben kann. Blüten- e. Peacock Tiger farbe der Stammform folgende: die 3 großen Flower). Mexiko, äußeren Kronkelchblätter ſind am becherförmigen Grunde Guatemala. Stau- violett, mit gelben, purpurrot-⸗gefleckten dig, 25—45 cm Streifen gezeichnet, in ihrem oberen Teile aber hoch. Blütezeit: leuchtend⸗rot; die 3 inneren Blättchen ſind gelb, je nach der Pflanz- purpurrot⸗gefleckt. Gartenformen ſind: f. spe- zeit von Mitte ciosa hort. (syn. f. grandiflora hort.), Blumen noch Auguſt ab bis Sep- etwas größer und von noch lebhafterer Färbung! tember. — Zwiebel k. Wheeleri hort., Blumen 15—18 cm im Durch⸗ ſchuppig; Wur- meſſer, ſehr leuchtend gefärbt, rot iſt vorwiegend. zeln teils faſerig, k. alba Ahort., Blumen weiß, in der Mitte mit kar⸗ teils mehr fleiſchig. minroten Flecken geziert. k. conchiflora S/. pr. sp. Stengel aus einer (syn. T. oxypetala Morison), Blumen gelb, in der n 5 5 Zwiebel einer ſchalenförmigen Vertiefung purpurn-gefleckt; f. con- en. oder meift mehrere, Chiflora grandiflora hort., Blumen etwas größer. Gemeine Tigerblume (Pfauenlilie). aufrecht; Blätter Verwendung. Die Tigerblume, vor allem ſchwertförmig, f. speciosa, iſt eine geradezu prächtige Blüten⸗ ſpitz, der Länge nach regelmäßig faltig, am Grunde pflanze ſowohl für Freiland- wie für Topf⸗ ſcheidig, hellgrün. Blüten 10—15 cm im Durchmeſſer, kultur; zudem iſt fie durch ihre Färbung jo auf— 1—4 an jedem Stengel nacheinander aufblühend. Jede fallend, daß man ſich kaum eine billigere „anziehende“ Einzelblüte dauert zwar nur einen Tag, indem ſie ſich Pflanze verſchaffen kann. Daß man dieſe Pflanzen 986 Familie 204. Iridaceae, CLilienſchwertelgewächſe. O XXII 10. gleichwohl ſo ſelten ſieht, liegt auch daran, daß man ſoll nie länger geſchehen, als durchaus erforderlich iſt. häufig Zwiebeln erhält, die ſchlecht oder noch gar nicht Deshalb ſind die Beete bereits im Spätherbſt herzu⸗ blühfähig ſind. Obſchon eine Blume nur einen Tag richten, damit die Zwiebeln, ſobald der Boden Ende blüht, jo liefert doch jeder Schaft kurze Zeit darauf | Februar oder in der erſten Märzhälfte froſtfrei iſt, wieder 1—3 aufeinander folgende. Wenn man alſo gepflanzt werden können (Erdhöhe über der Zwiebel 5 Sorge trägt, die Pflanzen gruppenweiſe anzuordnen, bis 6 cm), wobei es gut iſt, in jedes Pflanzloch erſt ein und die blühſtarken Zwiebeln nur 12 cm voneinander wenig reinen Flußſand oder Kies zu werfen, die entfernt in den Boden bringt, jo erhält man täglich Zwiebel ſanft darauf zu drücken und mit Erde zu be- eine Anzahl Blüten, und die Blütezeit kann fo bis zu decken. Sollten noch ſtarke Fröſte eintreten, fo iſt eine 2 Monaten ſich hinziehen. Für die Topfkultur nimmt Decke von Fichtenzweigen anzubringen, aber an warmen, man 15 cm-Töpfe und legt in jeden Topf 2 Zwiebeln, ſonnigen Tagen thunlichſt wieder zu entfernen. Ge- ſodaß ſie 5 em tief mit Erde bedeckt ſind. Kultur ringe Fröſte, die nicht über 5 em in den Boden leicht. Die Erde beſtehe zum größten Teile aus Wald- dringen, ſchaden überhaupt nicht. Wenn die Pflanzen humus (oder Lauberde), den man mit der Gartenerde gut Blätter entwickelt haben und dieſe gutes Wachstum vermiſcht und dem man, wenn der Gartenboden nicht an zeigen, darf auch gelegentlich ein Dungwaſſerguß (auf— ſich ſchon etwas lehmig iſt, etwas ſandigen Acker- oder | gelöfter Kuhdung) erfolgen; bei Trockenheit iſt öfters Wieſenlehm zuſetzt. Immer aber muß die Erde ge- durchdringend zu begießen, namentlich wenn Blüten⸗ nügende Lockerheit bewahren und die Miſchung eine ſcheiden ſich zeigen. Die Lage der Beete muß durch— Tiefe von 20—30 em aufweiſen. Da die Überwinterung aus ſonnig und luftig ſein. Vermehrung durch der Zwiebeln im Freien in unſerem Klima immer un- Brutzwiebeln, die alljährlich abgetrennt und einen ſicher iſt, ſo nimmt man dieſelben im Spätherbſt, ſo Sommer hindurch in der Pflanzſchule kultiviert werden. ſpät als möglich, jedoch bevor ſtärkere Fröſte ein- Anzucht aus Samen iſt wenig gebräuchlich. treten, etwa im Anfang November, aus dem Boden, Bei Topfkultur kann man die Zwiebeln im a die Zwiebeln mit ihrem erb Be k. N n we Sic u, mem Grkabang de ee sagt dr eee eee deere e + 5 bis 10% C. (nicht darüber!), locker ausgebreitet Anfang Februar kühl und trocken gehalten werden. nach und nach trocken werden und putzt ſie als⸗ Alsdann nimmt man die Zwiebeln heraus ehe dann ab, indem man den trockenen Stengel einige ab, entfernt die kleineren, ja doch 15 blühen 15 Centimeter über der Zwiebel abſchneidet. Die klei— Brutzwiebeln und pflanzt die kräftigen wieder in friſche PA Erde, die bis zum Erſcheinen der Blätter nur jehr neren, vorausſichtlich im nächſten Sommer noch 1100 7 b nicht blühfähigen Seitenzwiebeln läßt man geſondert, 4 in in ste 5 a kahl um ſie im Frühling auf ein Beet der Pflanzſchule e 0 5 N N im iibrige zu verstopfen, wo fie fih bis zum zweiten Jahre ge. ſonnig und luft ga )- armen, Im Abrigen nügend gekräftigt haben werden. Die Aufbewahrung 9 g. Gattung 1139. Moräea L., Moräe, O XXII 10 (nach dem Schwiegervater Linnés, Dr. Joh. Moraeus, benannt). Kronkelch ohne Röhre; feine Blätter vom Grunde an (d. h. von der Spitze des Fruchtknotens oder des Fruchtknotenſchnabels an) unter ſich (faſt) immer völlig frei, ſeltener der Staubblätterröhre angeklebt (bisweilen iſt der Fruchtknoten lang- und dünn-geſchnäbelt, ſodaß dieſer Schnabelteil leicht für eine Kronkelchröhre angeſehen wird), oft genagelt; die äußeren 3 meift am Grunde ziemlich aufrecht und gefleckt, über der Mitte aber zurückgebogen bis ſehr abſtehend; die 3 inneren ſind ſchmäler (ſeltener den äußeren ähnlich), völlig aufrecht oder oben abſtehend, bisweilen viel kleiner und ſehr ſchmal, bisweilen 3lappig, ſelten faſt von Grund auf abſtehend. Staubblätter den inneren Kronkelch⸗ blättern gegenüber, unten am Grunde verbreitert und bisweilen frei, meift aber um den Griffel mehr oder weniger zu einer Röhre verwachſen. Fruchtknoten oben ſtumpf oder ſeltener geſchnäbelt. Griffelſäule kurz, mit 3 aufrechten oder den Staubkölbchen noch dicht anliegenden, beiderſeits geflügelten Aſten, die über den Staubkölbchen noch in 2 blumenblattartige aufrechte Lappen fortge⸗ führt find. Pflanzen mit Zwiebeln oder mit ſehr kurzem knollig⸗zwiebeligen Stamm, oder mit kurzem, außen faſerigem Grundſtamm. Blätter ſehr ſchmal-linealiſch oder lang und ſchwertförmig. Blütenſcheiden meiſt wenigblütig, einzeln oder zu mehreren, alle geſtielt. — 40 Arten, in Afrika und Auſtralien. f . 5 A. Pflanze mit ſehr kurzem Grundſtamm (nicht Schuppen- oder Knollenzwiebeh, von welchem zahlreiche, mit kurzen, ſteifen, äftigen Wurzeln untermiſchte Brutknöllchen ausgehen, auch in den Blattachſeln erſcheinen oft ſolche: M. ramosa Ker (syn. M. bulbifera Jacq., M. racemosa Herb., Freuchenia bulbifera Eckt., Iris ramosa Thbg., I. ramosissima L. fil. ). BR: B. Grundſtamm nicht zwiebelig; Kronkelchteile in der Blütezeit alle weit abſtehend und ohne Kronkelchröhre. . M. üiridiodes. 3067. C. Pflanzen mit häutiger oder ſchuppiger Zwiebel. Innere Kronkelchblätter ſchmal, aufrecht, von den 3 äußeren, abſtehenden in Form und Größe ſehr verſchiedendgdſdgd ee er N RER re Jeree 3067. Morä&a iridiödes Z. (syn. M. vegeta | freilich nur 1 Tag; eine 10 jährige Pflanze, welche in Mill., nicht L. herb.; M. odora Hook., Iris moraeodes den Kew⸗-Gärten zum erſtenmal blühte, brachte aber Her, I. compressa L. fil., I. crassifolia Zodd., vom Juni bis Ende September 1891 die rieſige Zahl Dietes iridifolia Salisb., D. iridiodes 8 ., D. com- von 457 Blumen. Kultur im luftigen, trockenen pressa Klatt, Vieusseuxia iridiodes ZA.), Lilien- Lauwarmhauſe (4-8 bis 15% C.), am beiten in einem ſchwertelartige Moräe. Kap. Blütezeit: Juni, Sukkulenten⸗Hauſe. — M. bicolor Spae (syn. Iris Juli. — Blüten ſehr ſchön, wohlriechend, weiß; bicolor Lindl., Dietes bicolor Kalt), vom Kap; äußere Kronkelchteile am Grunde gelb-gefleckt; Narben- Blütezeit: Frühling; Schaft ſtielrund, oben äſtig; platten bläulich. — M. Robinsoniana F. v. Muell. Blätter länger als der Schaft; Blüten blaßgelb; (syn. Iris Robinsoniana F. v. Muell., auch hort.; äußere Kronkelchteile rundlich, an ihrem Grunde mit e. Wedding-FIo wer); Auſtralien, Lord-Howe-Inſeln; ſchwarzem Fleck. 8 g Blütenſchäfte aufrecht, fingerdick, reichverzweigt, bis 3068. Moräta Pavönia Ter (syn. Iris Pavonia 2 m hoch; Blätter hellgrün, an der Spitze geneigt, I., Vieusseuxia Pavonia DC.), Vavonien-Moräe. bei über 1½ m Länge 7—10 cm breit. Blüten Kap. Blütezeit: Juni, Juli. — Etwa 30 em hoch; blendend⸗weiß, ſehr wohlriechend, 10 cm im Zbwiebel klein, rund, grauweiß⸗gehäutet. Schaft ſtielrund, Durchmeſſer, am Grunde der 3 großen Kronkelchteile zottig, faſt 2 blütig; Blätter linealiſch, zottig, faſt ein hufeiſenförmiger goldgelber Fleck; fie dauern rinnenförmig; Blütenſtiele faſt 2 ſchneidig; Blüten Gattung 1139. Moräea bis Gattung 1141. Dieräma. Fr. 3067-3072. 987 orangefarben, die größeren Kronkelchblätter eirund, Schaft 20—30 cm hoch; Blüten ſchön, weiß; die ſtumpf, ganzrandig, bartlos, am Grunde mit äußeren Kronkelchblätter ausgebreitet und gebärtet, ſchwarzen Flecken und Punkten, über dem Nagel mit zolllanger, rundlicher, weißer Platte, die am mit einem herzförmigen blauen, unten ſchwarz⸗filzigen Grunde einen dunkelblau umſäumten himmel— Fleck geziert; innere Kronkelchblätter lanzettlich, ſpitz. blauen Fleck trägt; die inneren, kleineren Kronkelch— Es giebt Farbenſorten mit weißen, blauen, blätter 3zähnig oder ſpitz, weiß, punktiert, ihr Mittel— hellpurpurroten und violetten Blumen, deren zahn verlängert. äußere Kronkelchblätter über dem Nagel gleich einem Kultur als Kalthauspflanzen oder im Pfauenſchweife blau⸗ oder mehrfarbig-gefleckt ſind. „Kapzwiebel-Beet“ in einem Gemiſch von Laub-, — M. tricuspis Ker (syn. Vieusseuxia glaucopis Heideerde und ſandigem Lehm. Vermehrung durch DC., Iris tricuspis Jacg., I. Pavonia Curt., nicht L.“), Brutzwiebeln oder Teilung. Anzucht aus Samen, Kap; Blütezeit: Juni, Juli. Zwiebel faſt kugelig; die aber meiſt zeitraubend iſt. Gattung 1140. Sparäxis Ker, Franſenſchwertel, G XXII 10 (griechiſch: sparassein — zerreißen; wegen der grannig,-Zzerriſſenen Blütenſcheide). Kronkelchröhre kurz, dünn, in einen kurz⸗-glockigen Schlund erweitert, mit 6 aufrecht-abſtehenden, gleichen oder wenig ungleichen Lappen. Staubblätter dem Grunde des Schlundes ein— gefügt, mit aufrechten, oben einſeitigen Fäden; Staubkölbchen linealiſch, aufrecht oder an der Spitze einwärtsgekrümmt. Griffel faden— förmig, mit 3 ziemlich langen, fadenförmigen, ungeteilten, oben zurückgekrümmten Aſten. Kapſel eiförmig oder länglich. Pflanzen mit Zwiebeln oder faſerſchaligem Zwiebelſtamm. Blätter wenige, flach, ſchwertförmig oder breit-linealiſch, gerade oder ſichel— förmig. Blütenſcheiden wenige, entfernt, bisweilen einzeln, breit, trockenhäutig, geſtreift oder meiſt mit kurzen, braunen Linien gezeichnet, an der Spitze franſig⸗eingeſchnitten oder -gezähnt. Blüten in jeder Blütenſcheide einzeln, in Farbe verſchieden, im April bis Juni. — 6 Arien, in Südafrika. 3069. Sparäxis tricolor Ter (syn. Ixia tri- TY. ex p., 1. aristata Soland., nicht Thbg.; I. color Curt.), Dreifarbiger Franſenſchwertel. Kap. | holosericea Jacq., I. monanthos Delar., nicht Thbg.; Schaft 30—50 em hoch. Blütezeit je nachdem, J. uniflora Z., J. fimbriata Aer, auch Lam.; Belam- ob Topf- oder Freilandkultur: im April bis Juni. — canda semiflexnosa Mnch.), Großblumiger Franſen— Schaft aufrecht, einfach, an der Spitze wellig, beblättert; ſchwertel. Kap. Schaft 30—60 em hoch. Haut der Blätter aufrecht, zweizeilig, lanzettlich-ſchwertförmig, Zwiebeln netzförmig, mit rautenförmigen Maſchen. ſpitz, geſtreift, etwa 8—10 mm breit. Blüten zu Blätter 23eilig geſtellt, lanzettlich-ſchwertförmig, zart— 2—6, wechſelſtändig, entferntſtehend, zweizeilig-ährig. geſtreift, ſpitz; Blüten 3—5, wechſelſtändig, Blüten— Blütenſcheiden gleichllappig (1½¼—2 em lang), die ſcheiden gleichklappig, die Klappen grannig-zerjchligt, Klappen braun⸗gefleckt und zerſchlitzt-langzugeſpitzt. brandfleckig; Kronkelchröhre kurz, aufrecht, mit gleichen, Kronkelchröhre kurz, erweitert, cylindriſch; Schlund ſternförmig-abſtehenden, länglich-keilförmigen, an der gelb; Kronkelchzipfel gleich zolllang), länglich,o range Spitze abgerundeten Kronkelchzipfeln. Staubfäden farben, in der Mitte mit Zeckigem ſchwarzen Fleck; kürzer als die Staubkölbchen. Griffelnarben ge— Staubfäden jo lang als die Staubkölbchen; Griffel“ franſt. Blüten weißlichroſenrot, bei f. purpurea narben papillenhaarig. Abarten find: var. versi- (syn. S. violacea Zckl.) violettpurpurrot. Andere color Sw. pr. sp.; var. Griffinii 8. (syn. f. violaceo- ältere Formen oder Farbenſorten find: f. Liliago purpurea Ter); var. blanda Sw. pr. sp. (syn. f. Aort.pr. sp. (syn. Ixia Liliago Hed.); f. stellaris Don subroseo-albida Ter). Es giebt eine große Anzahl | pr. sp.; f. lineata Sw. pr. sp. Außerdem giebt es Farbenſorten, deren Hauptfarben ſcharlach zinnober-, einige Farbenſorten mit gelblichen, bläulichen und mennig⸗, karmin⸗, karmeſin-, purpur-, blut-, roſen-, geſtreiften Blüten, deren Zipfel am Grunde gewöhnlich ziegel-, ſchwarz- und braunrot, ferner lilafarben, | violett-gefledt ſind. — S. bulbifera Ker (syn. Ixia dunkelviolett, hellviolett, ſchwarzpurpurn, orangefarben, bulbifera L., I. anemonaeflora Red.) trägt in den weiß, marmoriert, geſcheckt, geflammt ſind, am Grunde Blattwinkeln meiſt Brutzwiebelchen; Blütenfarbe je meiſt gelb und im Schlunde mit dunklen oder ſchwärz- nach Sorte verſchieden, gelb, purpurrot, rotbunt, lichen Flecken. weißbunt oder gelbbunt. 3070. Sparäxis grandiflöra Ter (syn. S. Verwendung und Kultur wie Ixia, Tritonia etc. lacera Ker, Ixia grandiflora Delar., I. bulbifera | Gattung 1141. Dieräma C. Koch, Trichterſchwertel, n XXII 10 (griechiſch: dierama — Trichter; wegen der Blütenform). Kronkelch trichterförmig, mit kurzer, in den Schlund erweiterter Röhre; Kronkelchlappen faſt gleich, aufrecht-abſtehend. Staubblätter über dem Grunde des Schlundes angeheftet, kurz und gerade; Griffel verlängert, fadenförmig, mit Zungeteilten, zurückgekrümmten, an der Spitze mehr oder weniger keilförmig-verbreiter-⸗ ten Aſten. Kapſel ſtumpf; Samen faſt kugelig oder kantig-zuſammengedrückt. Zwiebelſchalen wie auch der Grund abgeſtorbener Blätter in zahlreiche, ſteife, bleibende Faſern getrennt. Blätter lang, ſchmal, die unteren reitend, von der Seite abgeflacht; obere klein. Blütenriſpe endſtändig, verlängert, mit faden förmigen, hängenden Aſten. Blütenſcheiden trockenhäutig-durchſcheinend, kaum geſtreift, an der Spitze zerſchlitzt, meiſt Z ſpaltig. Blüte in der Scheide ſitzend. — 2 bis 3 Arten, im tropiſchen und ſüdlichen Afrika. 3071. Dieräma péndulum Bak. (syn. D. ensi- ehylindriſch, aufrecht, erweitert, etwa 8 mm lang, mit folium Koch et Bche, Ixia pendula Tg., Sparaxis faſt gleichen, länglich-ſtumpfen, abſtehenden (1 —2 cm pendula Ler, Watsonia palustris Pers.), Hängender langen) Zipfeln. Staubfäden jo lang als die Staub— Frichterſchwertel. Staudig, 60—90 em hoch. Blüte- kölbchen; Narben gefranſt. zeit: Vorſommer. — Faſern der Zwiebelhaut dicht— 3072. Dieräma pulcherrimum Bac. (syn. gedrängt, ohne Maſchen. Schaft aufrecht, ſchlank, an | Sparaxis pulcherrima Hook. fil., S. atropurpurea der Spitze äſtig; Aſte gebogen, jehr dünn. Blätter | hort.), Schönſter Trichterſchwertel. Blütezeit: 45—60 cm lang bei 6—10 mm Breite, kürzer als April. — Staudig, in der Heimat der Pflanze wohl der Schaft. Blüten 6— 7, ſitzend, einſeitswendig-ährig, 2 m hoch werdend. Blüten in einfacher, traubiger, violettpurpurrot bis lilafarben; Blütenſcheiden überhängender Riſpe, groß, purpurrot. Schöne und mit ungleichen, häutigen, zuſammengerollten, nervig- für herrſchaftliche Gärten und größere Wohnräume geſtreiften Klappen, die an ihrer Spitze tiefgeſchlitzt angenehme Art. find, und deren äußere verlängert iſt. Kronkelchröhre Kultur wie Tritonia und Verwandte. 1 983 Familie 204. Iridaceae, Lilienfhwertelgewähfe. O XXII 10. Gattung 1142. Tritönia Ker, Tritonie, O XXII 10 (nach den ſagenhaften Tritonen (Meergöttern) benannt, welche auf Muſcheln blieſen). Kronkelchröhre faſt trichterförmig oder auch cylindriſch, meiſt dünn, kurz oder lang, gerade, ſeltener (3. B. T. aurea) oben etwas einwärtsgekrümmt, mit hohlem, breitglockigem oder abſtehendem Saum, deſſen 6 Lappen ziemlich gleich, oder die inneren ſind etwas kleiner, oder gefleckt, oder an ihrem Grunde ſchwielig. ſchwebend. förmigen oder gezähnten Aſten. Staubblätter am Grunde des Kronkelchſaumes angeheftet, fadenförmig, frei; ihre Kölbchen linealiſch, pfeilförmig oder Griffel fadenförmig, oben mit 3 ungeteilten, dünnen oder an der benarbten Spitze meiſt verbreiterten, keulen⸗ Kapſel eiförmig oder länglich, bei T. aurea faſt aufgeblaſen-kugelig und furz3lappig. Samen meiſt gedunſen (nicht flach-ſcheibenförmig und geflügelt). Pflanzen mit Zwiebeln oder faſerſchaligem Zwiebelſtamm. Blätter ſchmal⸗ linealiſch oder lang-ſchwert-, oft ſichelförmig. Blütenſcheiden am einfachen oder riſpig-verzweigten Stengel kurz, ganz oder oft 3zähnig; in jeder Scheide nur 1 Blüte. — 18 Arten, in Südafrika. A. Blüten anſehnlich; Röhre des Kronkelches verkehrt- kegelförmig. 1. Kronkelchblätter ungefleckt .. T. erocata. 3073. 2. Blüten orangefarben oder zinnoberrot und dunkelpurpurn⸗gefleckt, auch am Grunde nicht durchſcheinend. T. deusta. 3074. B. Blüten klein; Laubblätter am Rande wellig-kraus und mit kurzen Börſtchen gerändert. Blüten 4—11, einſeitswendig, trichter⸗ förmig, weißgelblich (bei Gartenformen auch weiß, hellviolett, blau, roſa), purpurn-gefleckt; Staubkölbchen violett, doppelt ſo kurz als die Fäden: T. crispa Pax (syn. T. undulata Bak., Ixia undulata Burm. (1768), I. crispa L. (1781), Dichone crispa Laws., Agretta crispa Eckl., Gladiolus crispus Tg., Freesia crispa Eckl.), Schaft 15—25 cm hoch; Kronkelchröhre etwa 5 em lang. C. Blüten groß; Kronkelchröhre bis zum Schlunde cylindriſch; Staubblätter und Griffel lang herausragend. (Crocosma.) T. aurea. 3075. D. Blüten groß: die 3 inneren Kronkelchblätter an ihrem Grunde oft mit deutlich hervortretenden Schwielen oder Leiſten ver— ſehen. Kronkelchzipfel ungleich. (Montbretia. ))) 3073. Tritönia erocäta Ker (syn. Ixia crocata L., Ixia iridifolia Delar., Gladiolus crocatus Wendl.), Safran-Tritonie. Am Kap. Staudig, 20—50 cm hoch. Blütezeit: Mai, Juni? — Fäden der Zwiebel- häute dicht ineinander verlaufend, ihre Maſchen rauten— förmig. Schaft ſtielrund, 2ährig, hin und her gebogen, unten beblättert; Blätter breitlinealiſch-ſchwertförmig, gekrümmt, ſpitz, kürzer als der Schaft, etwa 12—15 mm breit. Blüten 7—9, zweizeilig, glockig; Blütenſcheiden ungleich, trockenhäutig, abgeſtutzt, brandig, die äußere 3 zähnig, die andere 2 zähnig. Kronkelchröhre jo lang als die Scheide, faſt aufrecht, mit faſt gleichen, eirunden, am Grunde gitterfenſterig durchſcheinenden Kronkelch— zipfeln. Staubkölbchen doppelt ſo kurz als ihre Fäden. Griffelnarben linealiſch, gefranſt. Blüten der Stamm— form ſafrangelb oder hochorangefarben. Farbenſorten find: kf. purpurea Ker pr. sp. (syn. Ixia purpurea Lam.), Blüten purpurrot. f. san- guinea Zckl. pr. sp., blutrot. f. coccinea Eeſcl. pr. Sp., ſcharlachrot; f. aurantiaca Zekl. pr. sp., orangerot. 3074. Tritönia deüsta Ter (syn. Ixia crocata f. nigro-maculata Andr., I. deusta Soland., I. mini- ata Red., nicht Jacg.; I. gibba Salisb.), Berbrannte Tritonie. Kap. Schaft 15—30 cm hoch. Blüten 5—10, ährig-einſeitswendig, glockig-trichterförmig, orange- bis zinnoberrot; die 3 äußeren gekielten Kronkelchzipfel innen am Grunde dunkelblutrot— gefleckt; Staubkölbchen doppelt jo kurz als die Staub- fäden. — T. miniata Ker (syn. Ixia miniata Jacq., nicht Red.; I. crocata Red., nicht Ker!), Schaft 22 bis 30 em hoch, mit 5—6 ährentragenden Aſten; Blüten feurig-mennigrot, mattglänzend, mit verkehrt— eirunden, abgerundeten, nicht durchſcheinenden Zipfeln, deren 3 innere am Grunde gefleckt ſind; Staub— kölbchen ſo lang als die Staubfäden. 3075. Tritönia äürea Poppe (syn. Crocosma aurea Planch.), Goldgelbe Tritonie. Natal, Kaffer⸗ land. Staudig. Blütezeit: meiſt April bis Juni. — Zwiebel rundlich; Schaft 40—60 em hoch, zwei— ſchneidig, einfach oder äſtig, an der Spitze riſpig, unten beblättert. Blätter zweizeilig, kürzer als der Schaft, breitlinealiſch-ſchwertförmig, in der Mitte gerippt, geſtreift. Blüten riſpig-zweizeilig angeordnet, entfernt— ſtehend, ſitzend, ſafrangelb oder goldgelb. Spindel der Blütenäſte gebogen. Blütenſcheiden faſt krautig, gefärbt, ihre äußere Klappe eirund, ſpitz, mit Weich— ſtachel; die inneren an der Spitze zweiſpaltig. Kron— kelchblätter (gegen 2 cm lang) cylindriſch, gekrümmt, erweitert, mit faſt gleichen, länglich-verkehrteirunden (zolllangen) Zipfeln. Staubkölbchen etwa 5 mal jo . 8 T. Pottsii. 3076. T. crocosmaeflora (Tafel 54). 3077. T. securigera. 3078. kurz als die Staubfäden. Narben an der Spitze ver— dickt, gefranſt. Kapſel faſt kugelig. — Verwendung aller bisher genannten Arten, auch beſonders der T. aurea, als vortreffliche Pflanzen für die Kultur im Zimmer. Sie erfordern ziemlich kleine Töpfe, ſandige Heide- und Wieſenmoorerde mit Zuſatz von mildem, ſandigem Lehm und im Topf gute Scherbeneinlage. Man pflanzt mehrere Zwiebeln in jeden Topf von 10 bis 13 em Durch- meſſer, und zwar ſchon im Herbſt. Erſt wenn die Zwiebeln aus⸗ treiben, bewäſſert man nach und nach mehr, entſprechend dem fort— ſchreitenden Waſſer— verbrauch, und ſtellt die Pflanzen, denen reichlich friſche Luft gegönnt werden muß, hinter dem Fenſter des Wohnzimmers oder im Kalthauſe auf. Nach der Blütezeit I fangen die Blätter I an zu welken, die Pflanzen treten all- mählich in den Ruhe- ſtand, und es wird ihnen das Waſſer nach und nach immer mehr entzogen, bis ſie endlich, wenn alles Laub abgeſtorben, ganz trocken gehalten und die Töpfe bis zum Herbſt im Freien an einer ſonnigen, aber gegen Regen geſchützten Stelle aufgeſtellt werden. 3076. Tritönia Pôttsii Voss (syn. Montbretia Pottsii Bak.), Potts Tritonie. Südafrika. — Zwie⸗ bein kugelig, durch fadenförmige Erdſtämme ver— bunden. Pflanze 90—120 cm hoch. Blätter zu 4en am Grunde des Stengels, 2 weitere höher, unter dem Blütenſtande, linealiſch-ſchwertförmig. Blütenriſpe 35 —50 em lang, 12— 20 blütig. Blüten jo groß als die der bekannteren, kurzröhrigen Tritonia securigera und T. lineata, in der Farbe aber an T. aurea erinnernd. Kronkelch nämlich tiefgelb, trichterförmig, mit ziegelroter Außenſeite. — Eine ſehr ſchöne Art, die allgemein empfohlen werden kann. Schöner noch ſind aber ihre durch Kreuzung mit T. aurea — — — — — Anl 7 0 | Goldgelbe Tritonie. entſtandenen Gartenformen, die wir zuſammenfaſſen unter dem Sammelnamen: 3077. Tritönia erocosmaeflöra Voss, Tafel 54, 213 (syn. T. Pottsii & T. aurea, Montbretia cro- cosmaeflora Lemoine), Crocosmablütige oder Garten- Tritonie. Zwiebelgewächs, 60— 100 cm hoch. Blüte— zeit: Mitte Juli bis zum Eintritt des Froſtes. — Zwiebel länglich, bräunlich, unregelmäßig, mit etagenartig über— einanderliegenden Häuten und an ſeitlichen, ausläufer- artigen Grundſproſſen befindlich. Die Pflanze beſitzt die Tracht eines Gladiolus (Siegwurz). Die Stengel ſind faſt in ihrer ganzen Länge mit ſchwertförmigen, etwa 3 cm breiten, dunkelgrünen, flachen Blättern beſetzt. Jeder Stengel geht in 3—5 oder ſeltener mehr Blütenähren aus, welche etwa 12— 20 Blüten tragen. Letztere erſcheinen nacheinander in langer 2 1 > 7 z * M n oh , 2 > Au er a = N en WIE . IE N Garten-Tritonie. Folge, haben etwa 3—4 cm Durchmeſſer bei 4—5 cm Länge und find bei der gewöhnlichen Form (f. com- munis) ſehr lebhaft- orangerot, mit etwas blaſſerem Schlund; 3 Zipfel des Kronkelches ſind mit braunroten halbkreisförmig geordneten Flecken gezeichnet; Staubblätter und Griffel ſind goldgelb. Es iſt eine ganz hervorragende Blüten— pflanze, aus welcher in neuerer Zeit eine Anzahl präch— tiger Farbenſorten hervorgegangen, die in dem Maße winterhart ſind, daß man ſie unter Anwendung guter Schutzdecke in durchläſſigem Boden im freien Lande belaſſen kann Jedoch giebt man überall der Topf— kultur den Vorzug. Schöne neue Farbenſorten ſind: f. elegans, Ahren zahlreich, dicht; Blüten leuchtend- hellgelb; die Röhre wie auch die Blüten- knoſpen vermeilrot. f. sulphurea, Ahren zahlreich, noch länger; Blüten röhrig, dunkelchromgelb. „Gerbe d'Or“, Blüten hellgelb. f. aurea, gold⸗ gelb. „Boule de Feu“, ſcharlachrot, mit hellerer Mitte. „Etoile de Feu“, Blüten groß, weit geöffnet, außen blutrot, innen zinnoberrot, im Grunde hellgelb; eine der ſchönſten und empfehlenswerteſten. Ferner „Bouquet parfait“, „Drap d'Or“, „Incendie“, „Phare“, „Talismann“, „Rayon d'Or“. Verwendung. Die Garten-Tritonie mit ihren Sorten iſt eine ſo prächtige und dankbar— Gattung 1142. Tritönia, Tritonie. blühende Pflanzen. Nr. 3073 — 3078. 989 blühende, auch vielſeitig verwendbare Pflanze, daß ihr eine warme und nachdrückliche Empfehlung zu teil werden muß. Beſonders im zweiten und dritten Lebensjahre iſt ſie mit ihren zahlreichen, ſchön be— blätterten Blütenſtengeln eine wunderhübſche, jedermann erfreuende Erſcheinung ſowohl im freien Lande, als auch als Topfpflanze des Kalthauſes oder Wohnzimmers. Die Blütenzweige geben einen ganz vorzüglichen Werkſtoff für Bouquets und ſollten wegen ihrer Reichhaltigkeit und leuchtenden Farben recht häufig benutzt werden. Kultur. Da dieſe Pflanzen ſelten oder gar nicht im Ruhezuſtande ſind, ſo muß man ſie bei Topfkultur auch über Winter nicht zu ſehr austrocknen laſſen; gleichwohl darf man ſie mit Begießen auch nur knapp durchhalten, muß ſie zudem auch kühl ſtellen. Eine intereſſante Neben— kultur beſteht darin, daß man alljährig im November ſtärkere Brutzwiebeln aus dem freien Lande auf— nimmt, die Hauptzwiebel aber für den kommenden Sommerflor im Boden läßt. Dieſe Brutzwiebeln, in Töpfe gepflanzt und im Zimmer oder Kalthauſe kultiviert, geben zu Ende des Winters recht hübſch— Nach der Blütezeit wird nach und nach mäßiger begoſſen und die Zwiebeln ſpäter zur Erholung ins freie Land gepflanzt. — Für die Freilandkultur pflanzt man Ende Oktober oder Anfang November die Zwiebeln in warmer, ſonniger Lage, etwa auf die Rabatte vor einer Mauer, 8 em tief in guten, durchläſſigen Boden, am beſten in mit Lauberde vermiſchten ſandig-lehmigen Gartenboden, dem man nötigenfalls noch gute, abgelagerte Miſt— oder Miſtbeeterde und Sand beimengen kann. Gute Decke trockenen Laubes oder von grünen Fichtenzweigen iſt nicht zu entbehren, doch gilt als Regel: ſpät zu— decken, im zeitigen Frühling ſo früh wie möglich auf— decken. Während der Wachstumszeit iſt gelegentliche Dungwaſſergabe nur nützlich. Man kann die Zwiebeln ohne Verlegung 3 Jahre lang an ihrem Platze belaſſen, ſofern das Erdreich durchläſſig genug iſt. Ver— mehrung im Herbſt durch abgetrennte Brutzwiebeln ungemein leicht. Anzucht aus Samen geſchieht, wenn man neue Sorten erziehen möchte; die Pflanzen blühen aber erſt nach 2—3 Jahren. Ausſaat im März in Töpfe in Lauberde und mäßig warm halten, die Pflänzchen ſpäter auf ein hergerichtetes Beet in die Pflanzſchule verſtopfen, ſie im Herbſt wieder aufnehmen, in Töpfe pflanzen oder in Käſtchen einſchlagen und froſtfrei überwintern bei knapper Bewäſſerung. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Keimung nach 3—4 Wochen. 3078. Tritönia securigera Ter (syn. Mont- bretia securigera DC., Gladiolus securiger Al., Ixia gladiolaris Zam.), Beiltragende Tritonie. Am Kap. Blütezeit: April bis Juni? — Schaft etwa 20 —30 cm hoch, ſtielrund, zweijährig, an der Spitze gekrümmt, am Grunde beblättert. Blätter lanzettlich-ſchwertförmig, flach, ſpitz, geſtreift, zweizeilig, am Grunde ſcheidig, kürzer als der Schaft. Blütenſcheidenklappen gleich, krautig, geſtreift, an der Spitze brandig; äußere Klappe 3 zähnig, innere 2 zähnig. Blüten hellrotgelb, kurzhalſig, mit aufrechter, erweiterter Röhre; ihre Zipfel ſind gleich, ſtumpf, zolllang; Staubkölbchen ſo lang als die Staubfäden. Griffelnarben linealiſch, zuſammengefaltet, dichtgefranſt. P., Hava Ker (syn. Montbretia flava Alatt, Gladiolus flavus Alt., G. securiger f. flavus Pers., Ixia flabellularis Vahl), wie vorige, aber: Blüten ganz gelb, unregelmäßig- trichterförmig; Staubkölbchen doppelt ſo kurz als die 990 Staubfäden. — T. lineata Ter (syn. Montbretia lineata Bak., Gladiolus venosus Will., ixia squalida Thbg. ex p., I. reticulata TV., I. Thunbergii R. et Sch.), Schaft 20—45 cm hoch; Ahre vor dem Aufblühen überhängend, 5—7 blütig; Blätter weiß— Familie 204. Iridaceae, Lilienfhwerfelgewädhfe. G XXII 10. rippig und gerändert; Blüten ſtrohgelb, vrange- farbig-gefledt und -geadert, auch parallelnervig⸗ liniiert; Blütenſcheiden trockenhäutig, brandig; Staub⸗ kölbchen doppelt ſo kurz als die Staubfäden; Griffelnarben verbreitert, dichtfranſig. Gattung 1143. Freesia Bak., Klatt (Nymania O. Ktze.), Freeſie, OO XXII I0. Kronkelchröhre aus dünnem Grunde gekrümmt, in einen langglodigen Schlund erweitert; ihr Saum etwas ſchief, mit fait gleichen, eirunden, abſtehenden Lappen. eiförmig. Staubblätter zwiſchen dem Schlunde, frei, mit linealiſchen, pfeilförmigen Kölbchen. Fruchtknoten faſt Griffel die Staubblätter ſpäter überragend; ſeine 3 dünnen, 2ſpaltigen Aſte mit zurückgekrümmten Lappen. mit faſerſchaliger Zwiebel oder Zwiebelſtamm. Blätter flach, ſchmal, nicht ſteif, über dem Stengelgrunde gehäuft Pflanzen Blüten⸗ ſtand ährig, einfach, einſeitswendig, im oberen Teile meiſt abſtehend oder eingeknickt. Blütenſcheide Lblütig. — 2 Arten, in Südafrika. 3079. Freesia refräcta Klatt (syn. Gladiolus resupinatus Pers., G. refractus Jacg., Tritonia refracta Her), Eingeknickte Freeſie. Am Kap. Blütezeit: meiſt Frühling. — Faſern der Zwiebel— ſchalen dichtumſtellt und bei der Stammform mit länglichen Maſchen. Schaft ſtielrund, meiſt einfach, ſchlank, 15—30 cm hoch, faſt riſpig-ſpreizend, unter der Ahre umgeknickt. Blätter linealiſch-ſchwertförmig oder breit-lanzettlich, zweizeilig. Blüten einſeitswendig, trichterförmig, grünlichgelb, bei f. alba weiß. Blütenſcheiden brandig-weißlich, purpurſtrichelig und gekielt. Kronkelchröhre ſchlank, ſtielrund-3 ſeitig, kreiſel- förmig⸗glockig, innen gelblich und oben gelb-Z fleckig; die unteren Kronkelchzipfel mit 3 purpurroten, lanzett— lich⸗linealiſchen, ſenkrechten Mittelſtreifen gezeichnet. Staubfäden gekrümmt, doppelt ſo lang als die Kölbchen. Formen ſind: f. odorata Voss (Syn. Freesia odorata Klatt, nicht Eckl., Tritonia odorata Lodd., Gladiolus Sparrmannii Thbg.\, Faſern der Zwiebelſchalen entfernt Eingeknickte Freeſie. oder weitnetzig, mit verſchoben-Keckigen Maſchen; Schaft ſtielrund, meiſt 3—kährig, ſchlank, unter der oberen Ahre umgeknickt. Blüten in einſeitswendiger, zurückgeknickter und hin und her gebogener Ahre zu 3—7 gehäuft, trichterförmig, intenſiv gelb, die unteren Kronkelchzipfel lanzettlich, orangegelb— gefleckt. f. xanthospila Voss (syn. F. xanthospila Klatt, Gladiolus xanthospilus YC, Sparaxis Her- bertii), Faſern der Zwiebelſchalen dichtumſtellt und ohne Maſchen; Schaft einfach, aufrecht, an der Spitze hin und her gebogen und in eine Ahre endend; Blätter breit⸗lanzettlich, meiſt ſtumpf (6 — 10 mm breit). Blüten ährig, ſchwefelgelbviolett, faſt rachenförmig, glockig; Kronkelchröhre kurz, cylindriſch; Kronkelchzipfel verkehrt-eirund, die oberen breiter; Staubfäden Z mal ſo lang als die Kölbchen. 3080. Fréésia Leichtlinii F. V. Klatt (syn. Sparaxis Thoubertii hort.), Leichtlins Streefie. Am Kap. Blütezeit: meist Frühling. — Haut der Zwiebeln netzfaſerig, mit verſchoben-4 eckigen Maſchen. Schaft 15—25 em hoch oder lang, unten rundlich— Zeckig, oben zuſammengedrückt-flach, hin und her gedreht und tiefgefurcht, unter der Blütenähre umgeknickt oder umgebogen, einfach oder gabelig-geteilt, unten mit 4—5 breit-lanzettlichen, vielnervigen, zugeſpitzten, ungleich-längshälftigen Blättern, die bis 15 em Länge bei 1½ em Breite erreichen und unten in eine weiße häutige Scheide übergehen. Blüten glockenförmig, groß, ſtark und angenehm nach Maiglöckchen duftend, lebhaft-gelb, eine 3— 7 blütige, einſeitswendige Ahre bildend. Blütenſcheiden⸗ Klappen weiß⸗, ſpäter violettrandig. Kronkelchröhre etwa 1 em lang, die Erweiterung bis zur Teilung über 1 cm, die Zipfel etwas über 1½ 2 em lang, ungleichbreit, die unteren mit orangeroten Rändern und auch im Schlunde orangerot. Narbenäſte 3, jeder 2teilig und bewimpert; Staubfäden gekrümmt, faſt 3mal jo lang als die Kölbchen. — Verwendung. Blühende Freeſien ſind herrlich, ſowohl fürs Wohnzimmer, als auch als Werkſtoff für feinere Blumengewinde, dabei von köſt— lichem Wohlgeruch und obendrein von ſehr leichter Kultur, ſofern man blühbare, d. h. zwei- oder mehrjährige Zwiebelchen verwendet. Als Topf— pflanzen kann man fie ſchon im Dezember in Blüte haben, und die weißblühende F. refracta alba wird auch „Tap-Maiglöckchen“ genannt. Kultur nach Obergärtner H. F. Bordier in Königsberg am beſten folgende: Man legt vom Juli bis Oktober die zwei- oder mehrjährigen Knöllchen zu je 10—15 Stück in einen 10 em Topf in eine Miſchung von gleichen Teilen Laub- und ſandiger Raſenerde mit Zuſatz von mildem Lehm, ſtellt die Töpfe ſodann in einen ſog. kalten Kaſten oder ins (gut gelüftete) Kalthaus dem Glaſe möglichſt nahe, jedoch ſo, daß der Froſt ihnen im Herbſt oder Winter nichts anhaben kann. Nach dem Einpflanzen wird die Erde gut durchfeuchtet, in der Folge aber wird, bis ſich die Blätter zeigen, mit dem Begießen ſehr knapp verfahren. Darauf jedoch wird man bei fortſchreitendem, üppigem Wachstum gelegentlich mit Dungwaſſer nachhelfen, damit die Blütenſchäfte ſich möglichſt kräftig entwickeln. Wenn es die Witterung geſtattet, wird ſtets reichlich gelüftet. Hat man nun vom Juli ab bis Oktober in gewiſſen Zeiträumen (etwa alle 2—3 Wochen) Zwiebeln in Töpfe gepflanzt und wie oben behandelt, ſo kann man eine Folge-Blütezeit haben, die im Dezember beginnt und bis in den April ſich fortſetzt. Wenn die Ent- wickelung der Blütenſchäfte bereits vor ſich geht, kann Gattung 1143. Freesia und die Entfaltung der Blüten durch Aufſtellen der Töpfe in einem ſonniggelegenen Raum von + 10 bis 139 C. noch etwas verfrüht werden. Zur Maſſenge⸗ winnung von Schnittblumen pflanze man die Freeſien im Auguſt in einen mit obiger Erdmiſchung hergerichteten Miſtbeetkaſten, welcher bei Eintritt ſtärkerer Kälte mit einem ſich erwärmenden Miſt-Umſchlag umgeben wird, der nach dem Erkalten ſofort erneuert werden muß. Die Blütezeit tritt dann etwa im Februar ein. Nach dem Verblühen läßt man die Pflanzen durch allmählich verringerte Bewäſſerung nach und nach „einziehen“ Gattung 1144. Gladiolus. Nr. 3079 3082. 991 und ſtellt die Töpfe dann an einen ſonnigen trockenen Ort im Freien auf, bis die Zeit zum Verſand oder zum abermaligen Pflanzen heranrückt. Die in Käſtchen ausgepflanzten Knöllchen werden in der Ruhezeit durch Bedecken gegen Näſſe geſchützt; ſie können, ohne daß Verpflanzen nötig, mehrere Jahre an demſelben Orte kultiviert werden. Anzucht aus Samen, der auch bei uns leicht reift, iſt erfolgreich. Ausſaat am beſten gleich nach der Reife, und ſchon nach 18 Monaten kann man von der Ausſaat blühbare Knöllchen erhalten. — Keimkraft der Samen etwa 3 Jahre. Gattung 1144. Gladiolus L., Siegwurz, O XXII 10; (III II) (lat.: gladius Schwert, gladiolus — kleines Schwert; Form der Blätter). Kronkelch mehr oder weniger gekrümmt, mit kurzer oder verlängerter, ſchief— trichterförmiger Röhre und mehr oder weniger erweitertem oder ſehr kurzem Schlunde; die Lappen ſind un— gleich: der oberſte am größten, die unteren kleiner; alle oft am Grunde verſchmälert oder genagelt, meiſt ſo lang oder länger als die Kronkelchröhre. Staubblätter frei und nebſt dem Griffel, Schale umgeben iſt. deſſen 3 Aſte ungeteilt ſind, gebogen unter dem oberen Kronkelchlappen; Staubkölbchen linealiſch. Pflanzen, deren Zwiebel oder Knollenzwiebel mit häutiger oder faſeriger, Stengel oft, wohl bis 1 m und darüber hoch, beblättert. eine lockere, meiſt einſeitswendige Ahre, deren faſt ſtets lanzettlichen, meiſt brauner Blätter ſchwertförmig oder linealiſch. Blütenſtand krautigen, aufrechten Blütenſcheiden nur je 1 ſitzende, meiſt an— ſehnliche Blüte tragen. — 90 Arten, in Mitteleuropa, dem Mittelmeergebiet und dem tropiſchen und ſüdlichen Afrika. A. Kronkelchzipfel länglich- oder verkehrteirund-ſpatelförmig. 1. Samen kugelig, ungeflügelt; Staubfäden kürzer als die Staubkölbchen; keilförmig, von dem oberſten entfernt. 2. Samen ſcheibenförmig, geflügelt; Staubfaden länger als die Staubtolöchen. a) Europäiſche und kleinaſiatiſche Arten. die oberen 1 en . linealiſch⸗ ; G. segetum. 3081. * G. communis. 3082. G. byzantinus. 3083. * G. paluster. 3084. b) Afrikaniſche Arten, faſt alle vom Kap; die Knollenzwiebeln ſind alſo froftfrei zu überwintern. = Schmalblätterige Arten; r ui ate ee ſpitz, aber nicht ſehr fein zugeſpitzt * Schmalblätterige Arten; Kronkelchzipfel e eee ſtumpf oder ſehr fein zugeſpitzt: nicht Delar.; G. tristis Thbg. ex p., G. ambiguus Zam.), am Kap; die blühfähige Knollenzwiebel treibt keine folius Jacg. (syn. G. G. aphyllus Ker, carneus Andr., G. tristis. 3085. G. grandis. 3056. G. bre vi- G. hirsutus f. brevifolius Key, G. hirsutus f. aphyllus Ker, Blätter und entwickelt fleifchfarbige Blüten mit lanzettlichen Zipfeln, während die noch nicht blühbaren Zwiebeln einzelne weichhaarige, linealiſche Blätter treiben. ek Breitblätterige Arten, und zwar nur großblütige Arten vom Kap. lockerblütiger Ahre. kehrteirund, blaßpurpurn, am Grunde gelb; 2 untere Seitenzipfel in der Mitte blutrotpurpurn, f. atratus hort. blüht dunkelpurpurn. Papilio Hook., Pflanze hoch, mit fußlanger, Halbmond umgeben. Hook. fil. Griffelnarbe kurz-3ſpaltig. iſt an der Entſtehung des G. Lemoinei mit beteiligt geweſen. 90 120 om hoch, einfach oder verzweigt, 10—15 blütig; Blüten 2reihig, mit breitglockigem, [Von kleinblütigen ſind intereſſant: 6. Blüten glockig, rachenförmig; alle Zipfel breit⸗ver⸗ von einem goldgelben — G. purpureo- auratus Auguſt. Stengel ſehr dünn, faſt regelmäßigem, blaß⸗ Blütezeit: goldgelbem Saum, deſſen beide unteren Zipfel einen i nalen . en aufmweijen. | 7 Blüten meift weiß bis blaßroſenrot Blüten ſcharlach- oder hochrot 77T Blüten nicht wie F und Fr gefärbt, in allerlei Farben vorkommend, B. Kronkelchzipfel rundlich— r oder e eirund, alle 1 e grün und krautige. 3081. Gladiolus s6getum Ker or G. com- munis L. ex p., G. italicus Gaud., G. dubius Guss., G. infestus Bianca, Sphaerospora imbricata S.), Acker-SHiegwurz. Mittelmeergebiet, Kleinaſien, auf Adern unter der Saat. Staude, 30 - 50 em hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. — Blätter ſchwertförmig; mittlerer Blattnerv dicker als die übrigen und im unteren Blattteile plötzlich nach innen gebogen. Blüten zweizeilig ſtehend, meiſt rotviolett und ihre unteren Zipfel mit weißem Mittelſtreifen. kugelig, 3furchig, an der Spitze eingedrückt; die 3 Höcker derſelben abgerundet, nicht in einen Kiel zu⸗ ſammengedrückt. Eine gewöhnliche winterharte Art, die ſich in Parkgärten zum Verwildernlaſſen eignen dürfte. Formen find: f. commutatus Hehe. pr. Sp., f. Ludovicae Jan. pr. sp., f. inarimensis Guss. pr. Sp., f. caucasicus Herb. pr. sp. — G. alep- picus Boiss. (syn. G. atroviolaceus Bois, G. petraeus wenn trotzdem, dann ein und e aße oder die Blüten buntjchedig . 5 8 5 Kapſel G. blandus. 3087. G. hirsutus. 3088. G. cardinalis. 3089, G. eruentus. 3090. G. splendens. 3091. G. ramosus. 3092. G. Colvillei. 3093. G. psittacinus. 3094. G. Saundersii. 3095. G. dracocephalus. 3096. G. gandavensis (Tafel 54). 3097. G. Lemoinei (Tafel 54). 3098. G. nancyensis. 3099. SL Den On pen meift G. alatus. 3100, IB er Hut) Kleinasien, Paläſtina; Staude, 30 bis 50 em hoch; Blattnerven alle gleichmäßig ſtark, parallel und gleichmäßig voneinander abſtehend, meiſt 6. Blüten dunkelviolett, mit ſtark gekrümmter Röhre. 3082. Gladiolus commünis Le 5., Gemeine Siegwurz (fr. Glaieul commun, Victoriale ronde; e. Common Sword-Lily). Frankreich, Südeuropa, Perſien. Staude, 40—80 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Knollenzwiebel feſt, abgeplattet oder länglich; ihre Faſerhaut aus dichten, ſtarken, parallelen, nach oben zu ſchmalen Maſchen ineinander verlaufend. Blätter breit. Blütenähre einſeitig. Blütenſcheiden— klappen ungleich, lanzettlich. Kronkelchröhre einwärts— gekrümmt, mit wenig ungleichen, glockig-zuſammen— neigenden Zipfeln. Staubkölbchen kürzer als ihr Faden. Griffelnarben vom Grunde bis zur Spitze allmählich verbreitert, verkehrt-eirund. Kapſel verkehrt-eirund, mit ſtumpfgekielten Kanten. Samen flach, breit— 992 geflügelt. Blüten zart-rojenrotviolett oder hell- purpurrot, innen blaſſer. f. flore albo hat weiße, f. flore roseo roſenrote Blüten. Auch G. Notarisii Parl. iſt nur eine Abart. Verwendung. Winterharte Art, die in jedem friſchen, durchläſſigen, ſonſt guten Acker- oder Garten- boden gedeiht und zur Ausſchmückung größerer Gärten, namentlich der Landſchaftsgärten und Anlagen, mehr Verwendung finden ſollte. den folgenden Arten kleinere Blüten, iſt aber wenn truppweiſe kultiviert, überall ſehr gern geſehen, und bildet, wo man ſie einige Jahre an ihrem Platze läßt, ohne ſie aus der Erde zu nehmen, fräf- tige Büſche. Kul- tur. Die Pflan⸗ zung kräftiger Knollenzwiebeln geſchieht a m beſten im Herbſt (Oktober, Novem- ber), ſonſt ſehr zeitig im Frühling; Abſtand der Zwiebeln 12—15 cm; man bedeckt ſie 10 cm hoch mit Erde. Vermeh— rung durch die zahlreichen Brutzwiebeln. 3083. Gladiolus byzantinus Mill. (syn. G. grandiflorus hort.), Türkiſche Hiegwurz. Südeuropa, Orient, Nordafrika. Staude, 60—100 cm hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Knollenzwiebel mittelgroß, abgeplattet-kugelig; ihre Faſerhaut aus zarten, parallelen, dichten Längsfaſern beſtehend. Blätter breit. Stengel ſtark, mit vielblütiger, ziemlich lockerer, zweizeiliger, faſt einſeitiger Blütenähre. Blütenſcheidenklappen ungleich; Kronkelchröhre kurz, faſt einwärtsgekrümmt; die 3 oberen Kronkelchzipfel einander genähert und vorgeſtreckt; die unteren Seitenzipfel ſchmäler und ſchwach kürzer als ihr Mittelzipfel. Staubkölbchen faſt ſo lang als ihre Fäden. Griffelnarben faſt vom Grunde an verbreitert, verkehrt-eirund, ſtumpf. Kapſel länglich-verkehrteirund, ſtumpf-Z ſeitig. Samen breit- häutig. Blüten zahlreicher und größer als bei voriger Art, auch lebhafter gefärbt. Die Pflanzen ſind aber etwas empfindlicher und deshalb iſt im Winter mäßige Laubdecke nur ratſam. Verwendung und Kultur ſonſt wie Nr. 3082. 3084. Gladiolus palüster Gaud. (syn. G. Bouch6anus Schldl., G. pratensis A. Dietr.), Sumpf- liebende Siegwurz. Mitteleuropa, auf Sumpfwieſen. Staude, 30—60 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli, etwas ſpäter als bei G. communis. — Faſerhaut der Knollenzwiebeln ſtarknetzig, mit runden oder eirunden Maſchen. Blätter ſpitzer und meiſt ſchmäler als bei G. communis. Blütenähren 2—5⸗ blütig. förmig⸗eirund, alle purpurrot, die 3 unteren wie meiſt bei den vorhergehenden Arten mit einem weiß— lichen, purpurrot-eingefaßten Streifen. Staubkölbchen Gemeine Siegwurz. kürzer als ihre Fäden; die Ohrchen am Grunde der⸗ Die Zipfel der Griffel⸗ ſelben ſtumpf und parallel. narben find vom Grunde an allmählich verbreitert und auch faſt von da ab drüſig-bewimpert. Kapſel Sie hat zwar gegenüber Die oberen ſeitlichen Kronkelchzipfel rauten⸗ Familie 204. Iridaceae, Cilienſchwertelgewächſe. G XXII 10. länglich-verkeh rteirund, gleichmäßig-6furchig, an der Spitze abgerundet, nicht eingedrückt. Jüngere Blütenähren noch in der erſten Entwickelung find auf- fallend ſtark zickzack- (treppen ⸗förmig gekniet. Verwendung in Landſchaftsgärten und Anlagen mit genügend feuchtem Boden. Behandlung ſonſt in allen Teilen wie Nr. 3082. 3085. Gladiolus tristis Z. (syn. G. spiralis Pers., G. concolor Salisb.), Trübe Siegwurz. Am Kap, auf ſandigen Hügeln und Feldern. Blütezeit: Frühling. — Staude, 30 em und darüber hoch.“ Blätter lang, linealiſch, ſpitz, 3 nervig, 4furchig-4eckig. Blüten faſt rachenförmig, ſchmutzig-hellgelb, einfarbig, faſt 6 em lang; die Zipfel gleichartig, eirund, ſpitz, die Röhre viel länger als die Blütenſcheide. Es giebt einige Farbenſorten; außerdem iſt dieſe Art an der Erzeugung von G. Colvillei beteiligt geweſen. Verwendung und Kultur am beſten in einem ſog. „Kapzwiebel-Beete“; die Pflanze überwintert aber hier und da in Deutſchland oft auch unter einer guten Laubdecke noch im freien Lande mit leidlichem Erfolge, ſofern der Boden ſandig und ſehr durchläſſig iſt. Andernfalls ſind die Knollenzwiebeln ſchon im Herbſt in Töpfe zu pflanzen, hell und froſtfrei zu überwintern. 3086. Gladiolus grandis Thbg. (syn. G. tristis Jacg., auch L. ex p.; G. tristis f. grandis Th g., G. versicolor Andr., G. versicolor f. major Ter), Große Siegwurz. Am Kap. Blütezeit: Mai, Juni. — Blätter linealiſch-ſchwertförmig, auf beiden Flächen 3 nervig. Blüten ſchön; weißgelb, groß, die oberen Zipfel elliptiſch, mit doppelter purpurroter Linie gezeichnet, auswendig purpurrot-vielftreifig; die unteren ſeitlichen Zipfel ſchmäler, genagelt, einwärts mit einer gelblichen Furche, an der Spitze gerötet, alle faſt regelmäßig- gefleckt. Formen ſind: f. elongatus Thbg. pr. sp. (syn. G. pterophyllus Pers., G. versi- color f. longifolius Ker, G. tristis var. Jacq.); Blüten faſt violett, punktiert. f. suaveolens Ker (syn. G. versicolor f. tenuior Ter), Kronkelch— zipfel an der Spitze eingerollt. Ferner f. laevis Thbg. pr. sp. (syn. G. versicolor f. binervis Ter), Blätter zweifurchig, Blüten gelblichweiß. Kultur wie vorige Art. — G. recurvus TL. (syn. G. carinatus Soland., G. punctatus Jacg., G. ringens Andr., auch Red.; G. maculatus Sw., G. odorus Salisb., G. violaceus Pers., G. tristis f. punctatus Thbg., G. Brey nianus ler, Watsonia recurva Pers.), am Kap; Blütezeit: Frühling. Schaft 30—60 cm hoch, einfach, geſtreift, faſt ganz mit ſcheidigen Blättern beſetzt, die grund- ſtändigen Scheiden gefleckt. Blätter ſchwertförmig, geſtreift, ſchmal, kürzer als der Schaft; Blüten in einfacher Ahre. Blütenſcheiden ſo lang als die ver— längerte, faſt gekrümmte, erweiterte Kronkelchröhre, gelb, blau- und purpurn- punktiert; die Zipfel fait gleich, eirund, ausgerandet, an der Spitze zuſammen— gerollt, wellig, mit violettem Fleck gezeichnet, auch wohl gelb-gefleckt und der Mittellappen gelb-geftreift. Staub⸗ fäden faſt ſo lang als die Kölbchen. 3087. Gladiolus blandus Soland. (syn. G. an- gustus Z. e p.), Verlockende Siegwurz. Am Kap. Blütezeit: Juni. — Faſerhaut der Knollenzwiebel parallel, dichtgeſtellt, ineinander verlaufend, mit eirunden Maſchen. Schaft 45—60 cm hoch, ſtielrund, einfach, gerade, kahl, 4blätterig, am Grunde mit 1 Blattſcheide; Blätter lanzettlich-ſchwertförmig, geſtreift, gerändert; Blüten 6— 7, endſtändig, zweizeilig, groß, halbglockig⸗ rachenförmig. Blütenſcheiden ungleich: die äußere verlängert, eirund, ſpitz, die innere kürzer, die Kron— kelchröhre umgebend und an der Spitze 2ſpaltig, alle an der Spitze purpurn⸗ oder rot⸗gerändert. Blüten fleiſchfarbig-weiß lich. Oberſter Kronkelchzipfel elliptiſch, hohl, die Seitenzipfel länglich⸗lanzettlich; die 3 inneren abſtehend, purpurn- gefleckt. Formen find: f. campanulatus Andr. pr. sp. (syn. f. purpureo- albescens Hlalt), Blüten purpurn mit weiß. f. carneus Delar. pr. Sp., Blüten fleiſchfarbig. f. albidus Vahl, Jacg. pr. sp. (syn. G. blandus f. niveus Ter, G. blandus Andr., G. carneus var. Red.), Blätter 16 - 20 nervig; Blüten weißlich bis ſchneeweiß, Gattung 1144. Gladiolus, Siegwurz. 5 cm und darüber lang; Staubkölbchen meiſt Z mal ſo kurz als die Staubfäden. Ferner f. excelsus Sw. pr. sp. — G. floribundus Jacg. (syn. G. gran- diflorus Andr., nicht hort.). Am Kap. Blütezeit: Juli, Auguſt. Bis zu 1 m hoch; Ahre reichblütig (6—16blütig), einfach oder veräſtelt, ſehr ſchön. Blätter linealiſch-ſchwertförmig, gerändert, 16—20 mm | breit. blaßroſenrot, blaßfleiſchfarben oder rötlichweiß, mit faſt gleichem, kreiſelförmig-glockigem Saum; die unteren Zipfel dunkelpurpurrot-geſtreift. zahl Baſtardformen weicht in der Blütenfarbe ab. Kultur wie Nr. 3097. Gladiolus floribun— dus erzeugt ſo wenig Brutzwiebeln, daß man ihn meiſtens durch Ausſaat vermehrt. Aus dieſem Grunde erhält man im Handel Zwiebeln dieſer Art nur in gemiſchten Farben. Drei- oder vierjährige Zwiebeln ſind erſt blühfähig. 3088. Gladiolus hirsütus Jacg. (syn. G. hirsutus f. roseus Andr., G. roseus Andr., G. ambiguus H. et Sch., nicht Zam.,;, G. mucrona- tus Lam.), Kurzhaarige Siegwurz. Am Kap. Blütezeit: Mai, Juni. — Faſern der Zwiebel— ſchale parallel, ſehr dichtgeſtellt, mit undeutlichen Maſchen. Schaft aufrecht, 60—100 em hoch, ſtiel— rund, kahl, mit Blattſcheiden behaftet. Blätter breit— linealiſch-ſchwertförmig, unter der Lupe kurz-rauhhaarig, am Rande oft purpurlich, mit behaarten Blattſcheiden. Blüten 2— 5, ziem— lich groß (5 em lang), faſt regel- mäßig⸗glockig, ſehr wohlrie— chend. Kronkelch— röhre gekrümmt, grünlichgelb, Schlund purpurn, Saum roſenrot. Staubkölbchen 3 mal ſo kurz als die Staubfäden. f. roseus Andr. hat roſenrote Blüten. — 6. Mortonianus Herb., Natal; Blütezeit: Sommer; Blätter (8—9) ſchwertförmig, an der Spitze gedreht, etwa 2 em breit. Blüten groß, ſehr ſchön, weiß und blaßroſen rot. 3089. Gladiolus cardinälis Curt. (syn. G. speciosus Zckl.), Kardinals -Siegwurz. Am Kap. Blütezeit: Juni, Juli. — Schaft 60 — 100 em hoch, ſtielrund, meiſt 5 blätterig, an der Spitze wellenförmig. Blätter lanzettlich-ſchwertförmig (etwa 2 cm breit), ſpitz, bereift, reitend, vielſtreiftg. Blüten meiſt 6— 7, Vilmor in. Dritte Auflage. 72 \ / \ 6 \ | U \ * NN 1 \\ \ ö W U nl 7 \ 17% * N 15 2 | N Zr => Dr Kardinals-Siegwurz. Blüten groß (etwa 7—8 em lang), aufrecht, Eine Ans | mit dem Nr. 3083 — 3092. 993 einſeitswendig⸗ährig, groß, glockig, ſcharlachrot (etwa 5 cm lang), auf den 3 unteren Kronkelchzipfeln mit weißen, in einen rotviolett-geſäumten Streifen ver- ſchmelzenden Flecken. Blütenſcheidenklappen ungleich, lanzettlich, ſpitz, geſtreift. Kronkelchröhre aufrecht, faſt ſo lang als die Scheide, mit breit-lanzettlichen Zipfeln. Staubkölbchen Zmal ſo kurz als die Staubfäden. Narben dichtgefranſt. Verwendung. Eine der ſchönſten, aber empfind— lichſten Arten, die im freien Lande nicht gut gezogen werden kann. Sie iſt an der Erzeugung der beiden härteren Baſtardarten, Nr. 3092 u. 3093, beteiligt geweſen; die Baſtarde blühen mehrmals, die Stamm— art aber nur einmal und ihre Brutzwiebeln ſind erſt im zweiten oder dritten Jahre blühfähig. Kultur. Man pflanzt im September je 3 oder 4 Zwiebeln in Töpfe von 15 em Weite in eine Miſchung von ſandiger Garten- und Lauberde und ſucht während des Winters die Zwiebeln ſowohl gegen zu viel Feuchtigkeit, als auch gegen Froſt zu ſchützen. Im nächſten Sommer wird nach der Blütezeit wieder ſeltener, zuletzt gar nicht mehr begoſſen; man bewahrt dann die Zwiebeln trockenen Erdballen bis zur kommenden Pflanzzeit auf. 3090. Gladiolus eruentus Moore, Blutrote Siegwurz. Natal. Staude, 60—80 cm hoch. Blüte- zeit: Juni bis Auguſt. — Blätter zweizeilig, 30 bis 45 em lang bei etwa 2— 2 cm Breite, linealiſch— ſchwertförmig, allmählich zugeſpitzt, dunkelgrün mit grauem Anflug. Ahre zweizeilig, 15—30 cm lang, ſehr dichtblütig. Blütenſcheidenklappen ſchmal-lanzettlich, die unterſten an 15 cm lang, die oberen nach und nach kürzer, alle grün und krautig. Blüten 10 em breit, breitglockig, glänzend-blutrotſcharlach, am Grunde des Schlundes gelbweiß, rot-punktiert; Kron— kelchröhre 4 cm lang, außen weiß; die Zipfel ver— kehrt-eirund, gleichförmig, aber die 3 unteren um 17, ſchmäler; alle ſtumpf und abgerundet und vorn mit einer deutlichen Kerbe. Die beiden ſeitlichen unteren dunkler gefärbt, mit weißlichem oder blaßrot— geſprenkeltem Querbande (und 2 weißen Streifen). Staubfäden ſcharlach, Staubkölbchen purpurrot. Narben ſchlank, zurückgekrümmt. Verwendung und Kultur wie vorige Art; die Pflanze blüht prachtvoll und kann überall empfohlen werden. Die Blüten ſind viel größer als bei Nr. 3089. 3091. Gladiolus splendens Bak., Glänzende Siegwurz. Am Kap. Staude, etwa 60 cm hoch. Blütezeit: Sommer. — Untere Blätter ſchmal— ſchwertförmig, grün, kahl, eirund, ſteif-lederartig, 30 cm und mehr lang bei 12— 18 mm Breite, von 5 bis 7 ſtarken Nerven durchzogen. Stengelblätter mehrere, linealiſch und kleiner. Blütenähre ſehr locker 3—4 blütig. Blütenſcheidenklappen ganz, lanzettlich, grün, 3½ —5 em lang. Kronkelch glänzend— ſcharlachrot, faſt aufrecht, 7—8 cm lang, mit ge— rader, hinten cylindriſcher, vorn breit-trichterförmiger Röhre; Kronkelchzipfel ziemlich gleich, verkehrteirund— ſpatelförmig, lang- und dünnzugeſpitzt, ungefleckt, länger als die Röhre. Staubblätter und Griffel deutlich kürzer als der Kronkelch. Verwendung. Iſt nach Baker (1876) eine der ſchönſten von allen bekannten Gladiolus-„Arten“! Jedenfalls verdient ſie mehr Beachtung. 3092. Gladiolus (hybr.) ramösus Schneev. (syn. G. cardinalis & G. oppositiflorus; nach anderen G. cardinalis & G. floribundus), Aſtige Siegwur;. Gartenform. Blütezeit: Juni, Juli. — Knollen⸗ 63 994 zwiebeln abgeplattet, ihre Faſerſchale aus lockeren, parallelen Faſern gebildet. Die Pflanze iſt dem G. floribundus, unter Nr. 3087, ſehr ähnlich. Stengel hoch (90—130 cm), oben ſtets äſtig und die Aſte in einem Winkel von etwa 45“ abſtehend; Blüten früher erſcheinend, ſehr ſchön hellzinnoberrot; ihre unteren Zipfel mit einem ſchaufelförmigen purpurſcharlach— roten, in der Mitte weiß-geſtreiften Fleck ge— zeichnet. Die eigentlich zweireihig-ſtehenden Blüten werden durch die Drehung der Ahre einreihig-einſeits— wendig; ſie ſind groß, weitgeöffnet und kommen auch in verſchiedenen Abſtufungen von leuchtend-roſenrot vor. Die Blätter ſind ſchwertförmig, vielnervig. Verwendung ſowohl als hübſche Topfpflanzen in der Weiſe wie Nr. 3089 behandelt, als auch (wenigſtens die härteren Sorten) im freien Lande in der Weiſe wie Nr. 3097, jedoch, indem man die Knollenzwiebeln ſchon im März in Abſtänden von 20 em und 12 cm tief in das freie Land pflanzt und ſie, wenn nötig, gegen ſtärkere Spätfröſte mit etwas Laub deckt, welches ſpäter wieder zu entfernen iſt. Dieſe ſchönen Pflanzen erzeugen aber nur wenige Brutzwiebeln; deshalb iſt die Kultur nahezu aufgegeben. 3093. Gladiolus (hybr.) Colvillei Sw. (syn. G. tristis & G. cardinalis), Colvilles Siegwurz. Gartenform. Staude, etwa 60 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Schale der Knollenzwiebeln aus dicht— gedrängten, parallelen, ineinander verlaufenden Faſern mit undeutlichen Maſchen beſtehend. Schaft ſtielrund, oben faſt hin und her gebogen, meiſt 4blätterig, an ſeinem Grunde 1- oder 2ſcheidig, die Scheiden pur— purn. Blätter linealiſch-ſchwertförmig, etwa 6—10 mm breit, ſpitz, graugrünlich, 3Znervig, am Grunde lang— ſcheidig. Blüten nur 2—4, einſeitswendig, violett- flachsgrau, mit karminroten Linien und gelben Flecken auf den Zipfeln [bei f. albus („The Bride“) ſind die Blüten reinweiß, nur am Grunde eine gelbe Linie; vorzüglich für Topfkultur geeignet]. Blütenſcheiden⸗ klappen am Rande trockenhäutig, lan— zettlich, ſpitz. Blütenſcheide faſt gleichlang, faſt mit ungleichen ſtumpfen Zipfeln, deren oberſter größer, elliptiſch und an der Spitze einwärtsgekrümmt iſt, während die zwei ſeitlichen läng- lich ſind; die 3 un⸗ teren ſind ſchmäler und mit einem lanzettlich-eirun⸗ Staubkölbchen faſt nz RR — — Colvilles Siegwurz. den, gelbweißen Fleck gezeichnet. ſo lang als die Staubfäden. Verwendung. regelmäßig und reichlich und iſt auch eine recht nied- liche Topfpflanze, in erſter Linie natürlich die rein— weiße Form f. albus, die zu dieſem Behufe zeitig im ſcharlachrot oder roſarot, und der Schlund iſt gelb, bezw. weiß. Jedoch auch andere Farben und Zeich- Herbſt in Töpfe gepflanzt und in einem kühlen Raume, dem Tageslicht möglichſt nahe, überwintert wird. Sie iſt um ſo wertvoller, als ſie viel früher als die „Genter Gladiolen“ blüht. Da die Zwiebeln ſchon von Ende Kronkelchröhre der aufrecht, erweitert, Iſt leicht zu kultivieren, blüht 1 i } 2 Familie 204. Iridaceae, Cilienſchwertelgewächſe. Oo XXII 10. Sommer ab zu treiben anfangen, muß man ſie im Freien ſchon zeitig im Herbſt pflanzen und durch gute Winterdecke (Laub, Farnkraut, Fichtenzweige oder der— gleichen) gegen ſtrenge Kälte ſchützen. 3094. Gladiolus psittacinus Hool. (syn. G. natalensis Reinw., Watsonia natalensis Zekl.), Vapageien-Siegwurz (f. Glaieul perroquet; e. Parrot Sword-Lily). Natal, in Südafrika. Staude, bis 1 m hoch, auch drüber. Blütezeit: Auguſt bis Herbſt. — Netzſchale der Knollenzwiebeln aus parallelen, dicht- geſtellten, ineinander verlaufenden Faſern mit jchief- quadratiſchen Maſchen beſtehend. Stengel ſtielrund, einfach, beblättert. Blätter zweizeilig, ſchwertförmig, mit einem Mittelnerv, an 3 cm und drüber breit, gerändert. Blüten meiſt 10—12, endſtändig, einſeits⸗ wendig⸗ährig, groß, orangefarben mit ſcharlachrot oder vielmehr gelb, am Rande der Zipfel dunkel- ſcharlachrot— geſtrichelt und Punkte; kommt auch mit ganz gelben und heller oder dunkler gefärbten Blüten vor, je nach Sorte. Blü⸗ tenſcheidenklappen ungleich, breit— lanzettlich, lang— und fein⸗zugeſpitzt, geſtreift, die kan⸗ tig⸗bauchige Kron— kelchröhre über— ragend. Obere Kronkelchzipfel faſt gleich, breit-ellip⸗ ö tiſch, plötzlich fein-zugeſpitzt, zu einer Oberlippe zu⸗ ſammenneigend; die unteren ſind ſchmäler, länglich, zurückgeſchlagen und mit Weichſpitze. Verwendung. Dieſe ſchöne Art iſt eine der Eltern-Arten unſerer ſog. „Genter Gladiolen“, welche die Papageien-Siegwurz faſt aus den Gärten verdrängt haben; doch verdient ſie immer noch einen Platz, um ſo eher, als ſie ſich ausgezeichnet zur Topfkultur eignet. Kultur im übrigen wie Nr. 3097. 3095. Gladiolus Saundersii Hool. fil. (syn. G. Sandersii hort., G. Saundersonii hort.), Saunders’ Siegwurz. Am Kap. Blütezeit: Herbſt. — Steht den vorigen ſehr nahe. Blüten zu 6—12 auf einem Schafte, etwa 7—9 cm im Durchmeſſer haltend, eigentümlich glänzend- orangerot, die beiden Seitenzipfel bedeutend länger als die übrigen Zipfel; der obere kappenförmig übergebogen; die 3 unteren, kleineren, bilden herunterhängende, weiße Zungen mit gelborange Spitzen. Auf dem weiß ſieht man einige purpurrote Punkte und Spritzflecken. Verwendung als prächtige Art in derſelben Weiſe wie Nr. 3097. Leſemann in Wien hat durch Kreuzung des G. Saundersii mit G. gandavensis prächtige Baſtarde erzielt, deren Einzelblüten 12—15 em Breite aufweiſen. Da nun eine jede Ahre 15— 23 ſolcher Blüten zählt, jo kann man ſich die Wirkung ungefähr vorſtellen; ihre Farben ſind ſchön — — = — — — Papageien-Siegwurz. nungen kommen vor, ſo: reich kirſchrot, weißlila, geſtreift u. ſ. w. Dieſe herrlichen Baſtarde übertreffen an Größe alle G. gandavensis-Sorten (Nr. 3097), deren Kultur ſie teilen. 3096. Gladiolus dracocephalus Hook. fil., Drachenköpſige Hiegwurz. Natal. Staude, 50—90 cm hoch. Blütezeit: Sommer. — Blätter verlängert- ſchwertförmig, 2—4 em breit, ſpitz, mit ſtarker Mittel⸗ rippe. Ahre lockerblütig; Blüten einſeitswendig, ganz eigenartig gefärbt. Blütenſcheiden-Klappen länger als die Kronkelchröhre, ſchmal-länglich-lanzettlich zu- geſpitzt, grün. Kronkelch wagerecht oder etwas herab— gebogen, faſt 2 lippig, grünlichgelb mit purpurn ioßfert und geſtrichelt; die 3 oberen größeren Kronkelchblätter verkehrteirund-elliptiſch, ſchmutziggelb, ſehr dicht purpurrot-geſtrichelt; davon die beiden ſeitlichen aufrecht mit zurückgekrümmten Spitzen, während das obere helmförmig gewölbt und übergebogen iſt; die 3 unteren Kronkelchzipfel viel kleiner, herabgebogen, zurückgerollt, länglich-verkehrt— eirund, ſtumpf, grün und mit purpurnen Punkten beſäet; Griffelnarben kurz, linealiſch. Verwendung. Dieſe Art iſt durch die Form und Farbe ihrer Blüten von allen Arten ſo verſchieden und ebenſo auffallend als eigenartig ſchön, daß ſie in keiner Sammlung fehlen darf. Kultur etwa wie Nr. 3089. 3097. Gladioius (hybr.) gandavensis v. Holle, Tafel 54, 215 (syn. G. psittacinus & G. cardinalis v. Houtte), Genter Siegwurz (Genter Gladiolen; fr. Glaieul de Gand; e. Ghent Gladiolus). Gartenform. Staude, 90— 150 cm hoch. Blütezeit: Auguſt bis Oktober; je nach Sorte, Boden und Klima auch ſchon im Juli. — Zwiebel voll, in Größe und Form verſchieden, je nach den Sorten, gewöhnlich aber breit, jtarf ab- | geplattet, ziemlich dick, mit gelbem, etwas rötlichem Fleiſche. Wenn man recht ſtarke Zwiebeln hat, ſo geſchieht es nicht ſelten, daß mehrere Blütenſtengel ſich entwickeln. Blütenähren ſehr lang. Blüten groß und ſehr ſchön, geruchlos, ziemlich offen, bei der Stamm- form glänzend-zinnoberrot mit gelben Flecken und auf den unteren Kronkelchzipfeln amarantfarben- geſtreift. Indes, es giebt bereits Hunderte von in Farbe, Größe und Zeichnung der Blüten, in Bezug auf frühe oder ſpäte Blütezeit u. ſ. w. abweichende Sorten. Die fcharlach-, zinnober-, farmin-, rojen- roten, violettroſenroten Abſtufungen ſind am häufigſten; die violetten, gelben, weißgrundigen und weißen Farben— töne ſind weniger häufig. Sodann giebt es verſchieden— artig⸗geſcheckte, -geflammte, -gefleckte, -gebänderte und ⸗punktierte Sorten. — Von Belang iſt weiter die Zwergraſſe f. nanus (syn. G. nanus hort.), deren Sorten viel niedriger bleiben, ſich ſomit vortrefflich zur Gruppierung für ſich allein, ſowie zur Topfkultur und endlich zur Einfaſſung der gewöhnlichen hohen Raſſe eignen. In Größe der Blumen, in Mannig— faltigkeit der Färbung und der Zeichnungen ſind ſie den hohen Sorten völlig gleich. Eine der vorzüglichſten und durch die lange Dauer der Blütezeit, die ſich bis November hinzieht, ausgezeichnete Zwergſorte iſt „Surprise“, Blüten johannisbeeramarantrot. Infolge der immer noch im Zunehmen begriffenen Zahl der Sorten der Genter Gladiolen und der in immer größerem Umfange vorgenommenen Ausſaaten und Kreuzungen kann man kaum noch eine Auswahl der „beſten“ hohen Sorten treffen, denn auch dieſe zur Zeit ſchönſten können ſchon in den nächſten Jahren von anderen „noch ſchöneren“ übertroffen ſein. Gleichwohl muß dem Gartenfreunde ein leidlicher Gattung 1144. Gladiolus, Siegwurz. Nr. 30933097 995 Anhalt gegeben werden. Nachfolgende wirklich ſchöne hohe Sorten ſeien allgemein empfohlen: A. Weiß. „Imperatrice Eugenie“, weiß, roſa⸗ geflammt; „Astrée“, reinweiß, karminviolett⸗geſtreift; „Beatrix“, Grund weiß, farminlila-geflammt; „Blan- dina“, weiß, fleiſchfarbig-angehaucht; „Diamant“, weiß, fleiſchfarbigkarmin- gefleckt; „Isabelle“ reinweiß, karminviolett⸗-gefleckt; „La France“, reinweiß, mit großen amarantroten Punkten; „Shakespeare“, weiß, karminroſa⸗geflammt. B. Roja. „Eugene Scribe“, zart⸗roſa, farminrot- geflammt; „Ariane“, karminroſa, im Herzen weiß; „Carnation“, fleiſchfarbig mit karminroſa; „Elisabeth“, dunkelroſa, purpurkarmin-geflammt; „Esmeralda“, im Herzen weiß, Farminzgeftreift und -eingefaßt, mit gelben Tupfen; „Mad Furtado“, blaßroſa mit karminroſa. C. Rot. „Brenchleyensis“ (syn. G. brench- leyensis hort.), leuchtend-rot; „Meyerbeer“, zinnober⸗ rot, amarant- gefleckt; „Flamingo“, feuerrot mit purpurnen Flecken; „Achille“, johannisbeerrot, weiß— geſtreift; „Alexandre“, feurigrot; „Argus“, feuerrot, weiß⸗gefleckt; „Eelair“, hellſcharlachrot, weiß-gefleckt und ⸗geſtreift; „Meteor“, leuchtend-dunkelrot mit großen, weißen Flecken; „Phébus“, feuerrot, weiß— gefleckt; „Romulus“, braunrot, weiß-gefleckt; „Van Spandonck“, glänzend -feuerrot, extra; „Virgile“, prächtig feurigrot; „Celimène“, orangerot, feuerrot— geflammt. D. Gelb. „Canari“, hellgelb, roſa-geſtreift; „Nestor“, hellgelb, rot-geſtreift; „Pactole“, ſchön gelb, roſa⸗eingefaßt; „Rayon d'or“, ſtrohgelb, karmin-ge⸗ ſtrichelt; „Schiller“, ſchwefelgelb mit karminroten Flecken. Verwendung. Die Genter Gladiolen ſind für die Ausſchmückung der Gärten äußerſt wertvoll! Ihre Tracht iſt zwar etwas ſteif, aber ſie entſchädigen dafür durch die Schönheit und die Dauer ihrer Blumen. Man bereitet aus ihnen reizende Gruppen, beſonders auf Raſenplätzen. Außerdem eignen ſie ſich zur Ausſchmückung der Rabatten. In Töpfen kultiviert, gedeihen ſie ſehr gut auch in Wohnzimmern. Man ſetzt mehrere Zwiebeln in denſelben Topf, und wenn man ſie frühzeitig pflanzt und in ein geheiztes Zimmer ſtellt, ſo kann man die Blütezeit verfrühen. Ab— geſchnittene Blütenſchäfte blühen ſehr gut im Waſſer, die ſchon etwas vorgerückten Knoſpen entfalten ſich nacheinander und verlängern ſo die Blütezeit. Kultur: Recht kräftiger, reichlich mit Kompoſt— (Miſchdünger-) Erde oder mit Miſterde durchſetzter, durchläſſiger Boden, am beſten ſolcher von ſandig— lehmiger Natur iſt am geeignetſten und, wenn nicht vorhanden, entſprechend herzuſtellen. Der Standort ſei ſonnig und frei; an halbſchattigen Orten, ja ſelbſt ſchattig ſtehend, blühen ſie zwar auch, jedoch bei weitem nicht ſo ſchön und ſo reich; auch werden im Schatten die Pflanzen weniger kräftig, dagegen höher und ſchlanker. Die Knollenzwiebeln werden gewöhnlich im März, April gepflanzt, und zwar je nach der Größe derſelben 6—7 cm tief (höchſtens 10 cm tief, wobei die Knollen-Höhe ſchon mit inbegriffen iſt). Bisweilen kommt es vor, daß erwachſene Zwiebeln beim Herausnehmen überſehen und bei den herbſtlichen Erdarbeiten oft 20— 25 cm tief in die Erde geſcharrt werden. In dieſer Tiefe erfrieren ſie gemeiniglich nicht und treiben im Frühjahr ſehr kräftig. Meiſtens aber geben ſie dann nur Blätter, ohne zu blühen, oder ſie faulen mitten im Wachstum vom Grunde der Stengel an. Um das Austrocknen und Feſtwerden des Bodens zu verhindern, bedeckt man denſelben mit 5 633 996 einer dünnen Schicht von verrottetem, kurzſtrohigem Stalldünger, in Ermangelung desſelben auch mit ab- gefallenen Fichtennadeln. Wenn man ſich eine faſt ununterbrochene Blütenfolge von Juli bis Oktober verſchaffen will, ſo kann man zwei andere Pflanzungen anlegen, die eine in der erſten Hälfte des Mai und die andere zu Ende desſelben Monats, indem man für die letztere die größten Zwiebeln oder diejenigen auswählt, welche im Austreiben am weiteſten zurück ſind. Im Sommer bei trockener Witterung begießt man fleißig. Wenn der Herbſt trocken und warm iſt, ſo hat man nicht ſelten Blumen bis zum Eintritt der Fröſte. Wenn der Flor vorüber und man keine Samen erziehen will, ſo ſchneidet man die Stengel ab, ohne die Blätter zu verletzen, was ſehr weſentlich iſt. Ge— wöhnlich hebt man die Zwiebeln im Oktober, vorzugs- weiſe an einem hellen Tage, aus. Man läßt ſie an der Luft abtrocknen und bewahrt ſie an einem trockenen und gegen Froſt geſchützten Orte bis zum Augenblick des Auspflanzens auf. Vermehrung. Die Mehrzahl der Sorten er— zeugt eine große Anzahl von Brutzwiebeln, doch giebt es auch ſolche, welche ſo gut wie gar keine hervor— bringen wollen und aus dieſem Grunde nur langſam und ſchwierig zu vermehren ſind. Die Größe der Brutzwiebeln ſchwankt zwiſchen der einer Erbſe und einer kleinen Haſelnuß. Intereſſant (aber keineswegs ſonderbar und merkwürdig) iſt es, daß dieſe Brut— zwiebeln, welche im März, April 3—5 cm tief ge— legt werden, wenig oder gar nicht die Winterkälte fürchten und nötigenfalls im Winter draußen und ſogar außerhalb der Erde bleiben können, ohne dadurch zu leiden; deshalb ſäen einige Gärtner, die ſich ſpeziell mit der Kultur dieſer Pflanzen beſchäftigen, dieſelben ſchon im Herbſt auf Gartenbeete mit leichtem und durchlaſſendem Boden, entweder breitwürfig oder in Reihen, als ob es ſich um Erbſen handelte. Andere Züchter bewahren dieſe Brutzwiebeln außerhalb der Erde und an einem trockenen Orte ein Jahr lang auf, ehe ſie ſolche wieder auspflanzen. Wenn aber dieſe Brutzwiebeln größer geworden ſind, ſo werden ſie empfindlicher und erfrieren bei 2 oder 3 Grad unter Null. Anzucht aus Samen geſchieht nur dann, wenn man neue Sorten zu erzielen oder auf billige Weiſe in den Beſitz einer großen Menge von Knollenzwiebeln zu kommen wünſcht. Ausſaat erfolgt im April entweder in Schalen oder ins freie Land; die Pflänzchen werden ebenſo behandelt wie die Brut— zwiebeln. — Keimkraft der Samen meiſt 3 Jahre; Keimung gewöhnlich in knapp 3 Wochen. 3098. Gladiolus (hybr.) Lemoinei Aort., Tafel 54, 214 (syn. G. Lemoinei hybridus hort., G. perennis Hort., G. purpureo-auratus (oder G. Papilio?) & G. gandavensis), Ce- moines Siegwurz. Gartenform. Blütezeit: Auguſt bis Herbſt. — Lemoine in Nancy erhielt durch obige Kreuzung Baſtardformen, welche haupt— ſächlich dadurch ausgezeichnet ſind, daß ſie aus dem Grunde der Knollenzwiebel ausläuferähnliche Sproſſe treiben, an welchen ſich Brutzwiebeln von der Größe einer Haſelnuß entwickeln. Trennt man dieſe ab und pflanzt ſie für ſich, ſo ſind ſie ſchon im nächſten Jahre blühfähig. Ja, aus einer Ausſaat ſehr zeitig im Frühling und genügend warm kann man Pflanzen erzielen, die zum Teil ſchon im Herbſt, beſtimmt aber im folgenden Jahre in Blüte treten. geöffnet, indem ſie einen geſchloſſen-abſtehenden Saum Familie 204. Iridaceae, Cilienſchwertelgewächſe. O XXII 10. beſitzen, und auf weißem oder anders gefärbtem Grunde um den Schlund der Blume eine ſchöne (meiſt karmin⸗ purpurne) ſternförmige Zeichnung ſich findet. Bei der erſten Sorte (f. typica) dieſer Baſtardart ſind die Blüten rahmweiß, ſalmroſa-überhaucht, nahe dem Schlunde auf den unteren Zipfeln mit purpurblutrotem Fleck und mit goldgelb eingefaßt. Sodann „Marie Lemoine“, obere Kronkelchzipfel rahmweiß, lilalachs⸗ farben-übergoſſen, die unteren mit einem violettpur⸗ purnen Fleck und mit goldgelb eingefaßt. „Adele“, fupferig-farmin, Flecken purpurn, Einfaſſung gelb. „Ada“, hellſchieferblau, Flecken braunpurpurn, Ein⸗ faſſung hellgelb. „Wilhelm J.“, karmeſinviolett, Flecken hellgelb mit Mittelſtrich. „Vesta“, reinweiß, Flecken groß, braunpurpurn. „Venus de Milo“, reinweiß, im Verblühen roſa-angehaucht, mit hellbraunen Flecken. „M. Leveque“, fammetig-leuchtend-farmelin, innen mit Lemoines Siegwurz. goldgelben Linien. „Scepter d'Or“, leuchtend-chrom⸗ gelb, mit großen, ſchwarzen Flecken. „Turenne‘“, ziegelrot, mit blutroten, leuchtendgelb eingefaßten Flecken. „Etoile“, blaßgelb, mit karminroten Flecken 2c. Ver wendung. Die Lemoine-Gladiolen eignen ſich wegen ihrer mehr geöffneten Blüten zu Binderei- zwecken weit beſſer als die Genter. Überdies ſind ſie, und das iſt eben ihr Hauptverdienſt, in nicht zu rauhen Lagen winterhart, erfordern jedoch im Winter hier eine geringere, dort eine ſtärkere Laub— decke, zumal wenn man noch nicht aus Erfahrung weiß, wie die einzelnen Sorten ſich verhalten, oder ob dieſe nicht etwa vorher verzärtelt worden ſind. 3099. Gladiolus (hybr.) nancyensis (syn. G. hybridus Nanceianus ort., G. Saundersii & G. Lemoinei), Nancyer Siegwurz. Gartenform. — Eine prachtvolle neue Raſſe, die nicht nur alle die guten Eigenschaften des G. Lemoinei in vollem Maße beſitzt, ſondern den letzteren noch weit übertrifft; indem neben der gleichen Winterhärte der Knollen— zwiebeln die Blüten eine bisher unerreichte Größe (14—20 cm im Durchmeſſer) erreichen, dabei weit geöffnet, ſchön gefärbt ſind und eine gute Haltung zeigen. Die weit geöffneten Blumen erinnern fajt mehr an gewiſſe großblumige Orchideen oder an ſonderbar gezeichnete Ritterſterne (Hippeastrum) als Die Ahren ſind dicht mit Blüten beſetzt, und letztere ſind ziemlich weit an Gladiolus. Die größtblumige Sorte und zugleich eine der ſchönſten iſt „Président Carnot“, Blüten 15—19 em Gattung 1145. Antholyza und Gattung 1146. Crocus. Fr. 30983103. 997 Breite erreichend; ihre Grundfarbe iſt ſammetig-kirſchrot, Gladiolus pudibundus Herb. (= G. blandus & car- außen karmin⸗geſtreift, mit feurig⸗ſcharlachroten, ſtroh-⸗ dinalis); G. Spofforthianus Herb. (= G. blandus gelb eingefaßten Flecken. Ferner ſeien empfohlen: | x cardinalis); G. candidus Herb. (= G. cardinalis „De Candolle“, Blütenähre ſehr lang; 5—6 Blüten >< blandus); G. incarnatus hort. (= G. cardinalis zu gleicher Zeit aufgeblüht, groß, hellziegelrot, mennig- | >< Spofforthianus) : „Ch. Baltet“, Blüten blauviolett, kaſtanienbraun⸗ G odoratus Herb (= G. hirsutus & Spofforthianus) ; gefleckt und -punftiert, Schlund weiß. „Comte Horace G. delicatus Herb. (= G. recurvus & blandus); & de Choiseul“, ziegelrot, orange-ſchattiert, die Flecken propinquus Herb. (= G. floribundus x blandus); purpurn, mit breit⸗ſchwefelgelbem Rand. G. Haylockianus Herb. (= G. versicolor x blandus); Verwendung ganz wie Nr. 3098. Die über G. Willmoreanus v. Houtte (= G. floribundus x Winter in der Erde belaſſenen Knollenzwiebeln gandavensis). — 3100. Gladiolus alätus Z. (syn. G. speciosus Thbg., G. papilionaceus Licht., Hebea alata Zeckl., H. galeata Zekl.), Geflügelte Siegwurz. Am Kap. Staude, 16—40 em hoch. Blütezeit: Juni. — Knollenzwiebel kurz, flach, glänzend-weiß, denn die braunen parallelen Faſern der Schale ſind hinfällig. Schaft zuſammengedrückt, aufrecht, hin und her gebogen. Blätter faſt lederig, ſteif, faſt ſo lang als der Schaft, faltig-vielnervig, etwa 4—8 mm breit, flaumhaarig. Blüten ſpreizend, an gedrehter Spindel in kurzer Ahre einander genähert. Kronkelchröhre kreiſelförmig, kurz; ihre oberſten Zipfel keilförmig⸗- lanzettlich, die ſeitlichen ſehr breit-rautenförmig-eirund, abſtehend und vorn zurückgekrümmt, alle fleiſchfarben bis ſchar— lachrot, die unteren an den Nägeln gelblichgrün. f. namaquensis Ter pr. sp. (syn. G. galeatus Andr. , G. equitans Thbg.) iſt wenig verſchieden. Blätter rot⸗gerändert, ſtumpf. Blüten ſcharlachrot; untere Kronkelchzipfel ſpatelförmig, herabhängend, ſtumpf, 3 mit base — G. orchidiflorus Andr. (syn. G. ; viperatus Zer, G. virescens Thbg.) hat wohl- . riechende, grüne und aſchgraue, purpurn-gefleckte werden durch eine gute Schicht ſtrohigen Miſtes und -geſtrichelte Blumen. oder trockenen Laubes gegen ſtarke Kälte geſchützt. | Verwendung als in Form und Farbe der Zum Schluß ſeien noch einige frühere „Arten“ Blüten abweichende, aber mehr intereſſante als ſchöne aufgezählt, welche ſich als Baſtarde erwieſen haben: Arten. Kultur als Topfpflanzen, wie Nr. 3089. Gattung 1145. Antholyza L., Rachenſchwertel (Rachenlilie), & XXII 10 (griechiſch: anthos — Blume, Iyssa — Wut; Kronkelch eng Kronkelchröhre aus dünnem Grunde in einen gekrümmten, langröhrigen Schlund erweitert; die Lappen des ſchiefen Saumes länglich oder ſchmal, meiſt ungleich: der oberſte nämlich wenig oder viel länger als die übrigen, ſtets kürzer als die Röhre. Blütenſcheiden meiſt viel kürzer als bei Gladiolus und zu einer lockeren oder dichten, einſeitswendigen oder 2zeiligen Ahre angeordnet. Zwiebelpflanzen. Alles übrige wie Gla- diolus. — 14 Arten, im ſüdlichen und tropiſchen Afrika. A. Samen gedunfen, aber in feiner Weise San „ ES SEFAE AR ee era aden, B. Samen 3edig, ſchmalgeflügelt g i mE ki N RR ERSIEN 2148 eee e C. Samen ſcheibenförmig, breitgeflügelt N en .. A4. Cunonia. 3103. 3101. Antholyza aethiöpica IL. (syn. A. er | 3103. Antholyza Cunönia IL. (syn. A. coccinea bunda Salisb., A. praealta Red.), Athiopiſcher ı Spr., Cunonia Antholyza Mill., Gladiolus Cunonia Aachenſchwertel. Am Kap. Blütezeit: Mai, Juni. Gauer in., Anisanthus Cunonia Sp.), Cunonien- — Blätter ſchwertförmig. Schaft 60—120 em hoch, RNachenſchwertel. Am Kap. Blütezeit: Mai, ſtielrund, ungegliedert, mit zweizeiliger Ahre. Blüten Juni. — Blätter linealiſch-ſchwertförmig, lang- und orangeſcharlachrot; ihr oberer Zipfel ſehr lang, feinzugeſpitzt, kürzer als der Schaft, gerippt-geſtreift. gerade, die übrigen zurückgeſchlagen. Zwiebel groß, Blüten in einer Ahre mit ſcheidenartigen, lanzett— platt zuſammengedrückt. Formen ſind: f. ringens förmigen, langgeſpitzten Deckblättern, ſcharlachrot, Andr. pr. sp., nicht Thbg.; f. bicolor Gasp. pr. sp. an 5 cm lang, 2lippig; Unterlippe tief-3teilig, ſehr (syn. A. aethiopica f. minor Bol. Reg.). — Art und kurz, zurückgeſchlagen; ſeitliche Zipfel der Oberlippe Formen ſind hübſch. ſchief⸗-abſtehend, der mittlere gerade vorgeſtreckt, faſt 3102. Antholyza caffra Aer (syn. A. splendens von der Länge der Staubblätter und Griffel. — Steud., A. rupestris und brevifolia Zc/l., Anisanthus Verwendung und Kultur wie Nr. 3075. splendens Sw.), Kaffern- Aachenſchwertel. Am Kap. Blüten ſehr ſchön, glänzend-ſcharlachrot. | Gattung 1146. Crocus L., Safran, G III II; XXII 10 (griechiſch: krokos, der altgriechiſche Name dieſer Pflanzen). Kronkelch trichterförmig, mit langer, dünner, oben in einen Schlund er— weiterter Röhre, mit gleichen, aufrecht-abſtehenden Lappen. Staubblätter kürzer als der Kronkelch, mit kurzen, freien Staubfäden und 998 11 Familie 204. Iridaceae, Cilienſchwertelgewächſe. Oi XXII 10. aufrechten, linealiſchen, am Grunde meiſt kurz⸗pfeilförmigen Kölbchen, welche länger ſind als ihre Fäden. Griffel lang, faden⸗ förmig, oben mit 3 linealiſch-keilförmigen, an der Spitze meiſt gezähnten, gelappten oder vielſpaltigen Aſten. linealiſchen, nicht echt 2zeilig-geſtellten Blättern. unterirdiſch. — 70 Arten, vorzugsweiſe im Mittelmeergebiet. Pflanzen ohne Stengel mit außen netz- oder parallelfaſeriger Knollenzwiebel und grundſtändigen, lang⸗ Fruchtknoten länglich, unten über der Knolle eine Strecke weit ſich hinziehend, oft NB. Bei der äußerlich gleichförmigen Tracht und Färbung der Cxocus-Arten kann ſich der Gärtner wie der Gartenfreund auf wenige Arten beſchränken. Es iſt ſchwierig, die einzelnen aus der Geſamtheit empfohlenen Arten ſicher zu beſtimmen. Alle Arten zu beſchreiben, iſt aber wegen Raummangels leider unmöglich. Es ſoll jedoch eine vollſtändige Überſicht derſelben hier folgen: A. Blütenſchaft an ſeinem Grunde zwiſchen den Blättern mit einer von der Spitze der Knollen— zwiebel ausgehenden Grundſcheide umgeben. 1. Das häutige Faſergewebe der Knollenzwiebel mit faſt parallel verlaufenden Faſern. a) Im Herbſt blühende Arten. * Blüten entweder vor den neuen oder mit den vom vorigen Jahre überdauernden Blättern erſcheinend. 3104. Crocus iridiflorus Hef. (syn. C. byzantinus Park., Crociris iridiflora Schur). — 3105. C. vallicola Herb, als Form: C. Suwarowianus C. Koch. — 3106. C. Scharojani Rupr. — 3107. C. zonatus Gay. — 3108. C. karduchorum Kotschy. — 3109. C. nudiflorus Sm. (syn. C. multifidus Raymond, C. pyrenaeus Park., C. fimbriatus Zapeyr.). ze Blätter mit den Blüten zugleich erſcheinend. 3110. C. asturicus Herb. — 3111. C. serotinus Salisb. — 3112. C Salzmannii Gay (syn. C. tingitanus Herb, C. Salzmannianus Herb.) 3113. C. Clusii Gay (syn. C Clusianus Herb, C. montanus CHs). — 3114. C. ochroleucus Boiss. ei Blanche. — 3115. C. lazicus Boiss. — 3116. C. Cambessedesii Gay (syn. C. magontanus Rodr.). p) Im Frühling blühende Arten. 3117. C. Imperati Ten. (syn. C. Impera- torius Herb.) 3118. C. suaveolens Dertol. (syn. C. minimus f. italicus Gay). — 3119. C. versi color Gamwl. (syn. C. fragrans Ham). 3120. C. Biliottii Maw. — 3121. C. Malyi Vis. 3122. C. minimus DC. (syn. C. insularis Gay). 3123. C. Boissieri Mam. 2. Schale oder Haut der Knollenzwiebeln deut— | lich-netzfaſerig. a) Im Frühling blühende Arten. 3124. C. corsicus Maw. — 3125. C. etruscus Parlat. — 3126. C. montenegrinus Lern. (syn. C. appendiculatus Kern.). — 3127. *C. banaticus Heuff. (syn. C. Heuffelii Koern., C. Heuffelianus Herb., C. veluchensis hort., C. vittatus Schlosse, C. exiguus Schur). — 3128. C. Tommasinianus Herb. (syn. C. serbicus Kern., C. crestensis Zug.?). 3129. C. vernus 4%, nicht , nicht Curt, Tafel 53, 211; Formen: f. albiflorus Gay pr. Sp., f. siculus Tineo pr. sp. und zahlreiche Gartenſorten in allerlei Farben, aber nicht gelb! b) Im Herbſt blühende Arten. 3130. C. medius Balb. — 3131. C. longiflorus Raf. (syn. C. odorus Biv. Bernardi, C. visianicus Herb.?). — 3132. C. sativus Z. (syn. oder wenig abweichende Sorten: C. Cartwrightianus Herb., C. graecus Heldr., C. Orsinii Parlat., C. casheme- reanus Royb., C. Elwesii Mam, C. Pallasii M. B., C. autumnalis M. B., C. hybernus Fridw., C. cam- pester Herb, C. Thomasii Ten.). — 3133. C. Hauss- knechtii Boiss. et Reut. (syn. C. sativus f. Hauss- knechtii Mam). 3134. C. hadriaticus Herb. (syn. C. Cartwrightianus f. leucadensis Zerb.), als Abart: var. peloponnesiacus Orph. pr. sp. B. Eine aus der Spitze der Knollenzwiebel ent- ſpringende und den Blütenſchaft am Grunde umgebende Grund-Blattſcheide fehlt. 1. Schale der Knollenzwiebel ein deutlich-netz⸗ faſeriges Gewebe erkennen laſſend. a) Im Herbſt blühende Art. 3135. C. cancellatus Herb. (syn. C. Schimperi Gay, C. Spruneri Boiss. et Heldr., C. nudiflorus Sibi. el Sm., C. dianthus C Koch, C. mazziaricus Herb.), als Formen: f. damascenus Herb. pr. sp. (syn. C. edulis Boiss. et Hl.); f cilieicus LHotsch pr. sp. (syn. C. Pylarum Gay, C. Kotschyanus Zerb.), bei letzterer ſind die Blüten roſen rot. b) Im Frühling blühende Arten. * Blüten purpurn oder violett, oder bunt, nicht gelb (vergl. auch ***). 3136. C. veluchensis Herb. (syn. C. balka- nensis Janka). — 3137. C. Sieberi Gay (syn. C. nivalis Bor et Chaub., C. Sieberianus Herb., C. Sibthorpianus Herb, C. sublimis Herb., C. thessalus Boss. et S., C. atticus Orph.), als Form noch: f. vernus Sm. ex p., nicht? ISIS III IS ——— Ks 7 Crocus sativus. age) Ar (Nr 3132.) dalmaticus Vs., nicht Herb. (syn. C. reticulatus f. dalmaticus Bak.). — 3139. C. variegatus Hoppe ei Hornsch. (syn. C. reticulatus Mam, C. reticu- latus f. variegatus Herb.), als Form: f. micranthus Bols. pr. sp. == Blüten gelb oder orangefarben. 3140. C. Susianus Äer (syn. C. reticulatus Herb. ex p., C. reflexus Herb., C. revolutus Ha., C. „Cloth of Gold“), beliebte Art. — 3141. C. stel- laris Sabine. — 3142. C. ancyrensis Mam (syn. C. reticulatus f. ancyrensis Bak... — 3143. C. garganicus Herb. (syn. C. Thirkeanus C. Koch). e Blüten weiß oder lila. (Zwiebelſchale ſcheinbar parallelfaſerig.). 3144. C. Gaillardotii Boiss. (syn. C. hiemalis f. Gaillardotii Boiss., C. aleppicus Bak.). — 3145. C. carpetanus Boiss et Reut. (syn. C. lusitanicus Brot.?). 2. Die häutige Schale der Knollenzwiebel beſteht aus parallelen Faſern, die unten zuletzt in ſenk— rechte Faſern und Zipfel getrennt ſind. Nur Nr. 3152, C. Boryi, hat eine lederige, nicht faſerige und am Grunde in dreieckige Zipfel geſpaltene Schale. f a) Im Frühling blühende Arten; Blüten lila oder weiß (vergl. auch Nr. 3160, O. candidus, als weißblühend). ’ 3146. C. nevadensis Amo et Campo (syn. C. atlanticus Pomel, C. algeriensis Bak.). — 3147. C. hiemalis Boiss. et Bl. — 3148. C. hermoneus Kotschy. — 3149. C. alatavicus Rgl. ei Semenom. b) Im Herbſt blühende Arten; Blüten lila, violett oder weiß. 3150. C. caspius Fisch. et Mey. — 3151. C. Tournefortii Gay (syn. C. Orphanidis Aook., C. pholegandrus Orph., C. Boryi f. Tournefortii Bak.). — 3152. C. Boryi Gay (syn. C. Boryanus Herb., C. jonicus Herb). — 3153. C. Veneris Tappeiner (syn. C. cretensis Äoern.). — 3154. C. laevigatus Bor et Chaub. (syn. C. Boryi f. laevigatus Bak.). c) Im Frühling blühende Arten; Blüten gelb, bei Nr. 3158 u. 3160 auch weiß. 3155. C. vitellinus Wahlenbg. (syn. C. syriacus Boiss. et Bl., C. lagenaeflorus f. syriacus Herb.). — 3156. C. graveolens Dosss. et Reuter (syn. C. vitellinus var. Mam). — 3157. C. Balansae Gay (syn. C. vitellinus f. Balansae Bak.). — 3158. C. Suterianus Herb. — 3159. C. Olivieri Gay (syn. C. lagenaeflorus f. Oliverianus Zerb., C. sulphureus Klatt, nicht Ker; C. chrysanthus Herb., nicht Bot. Mag.). — 3160. C. candidus Clarke (syn. C. lagenaeflorus f candidus Herb., C. Kirkii Mas), Blüten weiß mit gelb. — 3161. C. maesiacus Ker (syn. C. aureus Sibth. et. Sm., auch Lam.; C. lagenaeflorus Aamw., auch Herb.; C. luteus Lam., C. vernus Bot. Mag., auch I., nicht 4 , Blüten der Sammform f. aureus Lam. pr. sp., Tafel 53, 211, goldgelb; Formen find f. sul- phureus ler pr. sp. (syn. C. flavus Blüten ſchwefelgelb; f. lacteus Sabine pr. Sp., Blüten gelblichweiß. Außerdem ſtammen zahlreiche Farben- ſorten von dieſer harten und ſehr beliebten Art ab, die meiſt Baſtarde find. — 3162. C. Korolkowii Rgl. et Maw, orangegelb, außen braun-übergofjen. C. Schale der Knollenzwiebel häutig oder knorpelig, unten wagerecht umſchnitten in zuletzt abteil— bare Ringe ſich trennend. 1. Im Frühling blühende Arten, deren Blätter mit den Blüten zugleich erſcheinen; Griffelnarben ungeteilt. a) Blüten nicht gelb (ſ. auch Nr. 3168). 3163. C. cyprius Boiss. et Ky. — 3164. C. a&rius Herb. (syn. C. Sibthorpianus Herb.). — 3165. C. biflorus Mill. (syn. C. pusillus Ten., C. annulatus f. biflorus Herb., C. circumscissus Ha.), Blüten violett bis weiß; als Formen: f. Adami Gay pr. sp. (syn. C. vernus M. B., nicht I., nicht Al.“; C. annulatus f. Adamicus Herb.), violett, ge— ſtreift; k. nubigenus Herb. pr. sp., Blüten kleiner; f. Weldenii Gay pr. sp., außen hellpurpurn-geſprenkelt. — 3166. C. Crewei Hook. (syn. C. melantherus Boiss. et Orph.). — 3167. C. Tauri Maw, Blüten blaßpurpurn mit gelbem Schlunde. b) Blüten gelb: 3168. C. chrysanthus Herb. (syn. C. annu- latus f. chrysanthus Herb., C. sulphureus Griseb. et Heldr., nicht Ker!; C. croceus C. Koch, Blüten ſchön orangegelb, bei k. albidus weiß mit gelbem Schlunde, bei k. coerulescens weiß, außen bläulich. Auch ſonſt noch eine Anzahl Farbenſorten. — 3169. C. Danfordiae Mam, blaßſchwefelgelb. 2. Im Herbſt blühende Arten mit vielſpaltigen Narben und meiſt violetten Blüten, die früher als die Blätter da ſind. Hamm.), Gattung 1146. Crocus, Safran. nensis Nr. 3104 3173. 999 3170. C. speciosus N. B., nicht Griseb. (syn. C. multifidus Rc, nicht Sm., nicht Ram.), Blüten weiß und violettpurpurn; beliebte Art. — 3171. C. pulchellus Herb. (syn C. speciosus Griseb., nicht NM. B.; C. constantinopolis Hertodi). D. Schale der Knollenzwiebel aus dünnen, ſenkrecht-ſchiefen Faſern beſtehend, welche in einem ſpitzen Winkel ineinander verwoben ſind; Frühlingsblüher; Blätter etwas vor oder mit den Blüten erſcheinend. 3172. C. Fleischeri Gay (syn. C. Fleischerianus Herb., C. candidus Boiss., nicht Clarke, C. smyr— Poech, C. minimus f. major Presl, C. penicillatus Steud.), Blüten weiß mit Streifen. — 3173. C. parviflorus Bac, Blüten blaßlila bis violett; iſt die kleinſte aller Crocus-Arten. In den Gärtnereien hat man leider von jeher auf die Arten keine Rückſicht genommen, ſondern nur Frühlings- und Herbſt-Crocus unterſchieden, deren verſchiedenen Vertretern dann Trivial-Namen beigelegt wurden. Manche gute, aber vergeſſene alte Art iſt dann ſpäter als Neuzüchtung hingeſtellt worden. So z. B. wird der Crocus maesiacus (Nr. 3161) hier „Grosser gelber Früh-Crocus“, dort „Drap d'Or“, anderswo wieder „Cloth of Gold“ und endlich auch wohl „Goldlack-Crocus“ genannt, und der ſogen. „Frühlings-Crocus“ der Gärten iſt keineswegs nur Crocus vernus All., ſondern ein Gemiſch von allerlei Arten. Es herrſcht eben darin große Unſicherheit. Als Herbſtblüher ſeien beſonders empfohlen: Nr. 3132 C. sativus nebſt Formen; 3170 C. speciosus; 3104 C. iridiflorus; 3112 C. Salzmannii und 3115 C. lazicus. Als gute Frühlingsblüher: Nr. 3161 C. maesiacus, beſonders f. aureus; 3140 C. Susianus; 3158 C. Suterianus; 3168 C. chrysanthus; welche ſämtlich gelb blühen. Ferner: Nr. 3160 C. candidus, weiß; 3129 C. vernus nebſt den bunten Gartenſorten; 3117 CImperati? 3107 C2Tauri; 3137 C Siebert; 3119 C. versicolor; 3139 C. variegatus; 3165 C. biflorus; 3164 C. aérius; welche alle bunt oder doch nicht gelb ſind. Als Treibſorten, mithin für Topfkultur, verwendet man die nur unter folgenden Garten- namen bekannten Pflanzen. Auch in obigem Arten— Verzeichnis mag noch manche ſehr früh blühende Art vorhanden ſein, die erſt ſpäter, wenn man ihre Vorzüge erkannt hat, gerechte Würdigung finden wird. Sehr früh, und ihre Knollenzwiebeln deshalb ſchon Anfang September einzupflanzen, ſind: „La Majestueuse“, roſaviolett, oben weiß mit blauviolett verwaſchen. „Eecossais“, weiß, außen violett⸗-geſtreift. „Albertine“, weiß, purpurviolett-geſtreift. „Drap d'Or“, goldgelb. „Cloth of Gold ‘, orangegelb. „Laurette“, violettweiß, atlas- glänzend und bläulich. C. sul- Phureus, Nr. 3161, ſchwefelgelb. Mittelfrüh, und ihre Knollenzwiebeln deshalb Mitte September oder Anfang bis Mitte Oktober einzupflanzen, ſind: „Grande Vedette“, azurblau, dunkler ſchattiert. „David Rizzio“, atlas-glänzend, hellviolett, oben und unten dunkler. „Nee plus ultra“, lilablau mit weißen Punkten. „Queen Victoria“, perlmutterweiß. „Grootvorst“, weiß. „Lilaceus“, „azur“ blau. „Grande jaune“, dunkelgelb. „Virgin Queen“, perlmutterweiß, roſaviolett-geadert. „Vulcain“, dunkelviolett. — Verwendung der Crocus-Arten und Sorten als reizende, höchſt wertvolle Zierpflanzen 1000 unſerer Gärten und Wohnräume, ja, die Frühlingsblüher ſind als die erſten Vorboten des Frühlings um ſo weniger zu entbehren, als ſie in ſchönen, lebhaften Farben ſtrahlen und dabei ſehr anſpruchslos ſind. Die Einzelblüten ſind zwar von kurzer Dauer, erſcheinen aber, da man immer mehrere Knollen einpflanzt, in ununterbrochener Folge fait einen Monat hindurch, und bei Topfkultur kann man ſie bei verſtändiger Auswahl der Arten und Sorten vom Herbſt bis zum Mai in Blüte ſehen! Im freien Lande bildet man aus Crocus- Arten oder -Sorten Gruppen und Blumenteppiche von großer Schönheit, und zwar die Farben für ſich geſondert oder im Gemiſch; auch bringt man ſie in Landſchaftsgärten gern in Verbindung mit Galanthus, Eranthis, der blaublühenden Scilla cernua, Leucojum vernum u. |. w. Crocus-Formen (Frühlingsblüher). in den Raſen mit Schneeglöckchen zuſammen eingeſprengten Zwiebeln, wenn ſie, wo alles noch im Winterſchlafe liegt, ihre Blüten über den grünen Teppich emportreiben. Kultur. Die Pflanzen gedeihen faſt in jedem durchläſſigen, nur etwas friſchen, aber nicht feuchten, namentlich auch nicht üppigen Boden, der jedoch ziemlich ſandig ſein ſollte. Düngung mit unzerſetztem Miſt unterbleibe ganz, dagegen iſt für mageren oder ſehr ſandigen Boden ziemlich reich— liche Beimiſchung von guter (völlig erdiger) Laub-, Miſt⸗ oder Kompoſterde ſehr vorteilhaft Übrigens ſind die Crocus-Pflanzen ſehr genügſam. Man legt die Knollenzwiebeln (ſei es auf Beeten oder im Gartenraſen zerſtreut) derart, daß ſie in ſehr leichtem (d. h. ſehr ſandigem, gut durchläſſigem) Boden 6—7 em, in mehr friſchem nur 4—5 cm mit Erde bedeckt ſind. Die Pflanzung geſchieht von Anfang September bis Ende November, am beſten im Sep- tember, Oktober, da ſehr ſpäte Pflanzungen immerhin etwas zurückbleiben, weniger kräftige und auch etwas ſpätere Blüten geben, zudem hat man wegen der dann ſchon mehr oder weniger lang vorgeſchobenen Stengel— ſpitzen beim Pflanzen größere Vorſicht anzuwenden. Unerfahrenen möge auch noch geſagt werden, daß ſie die Knollenzwiebeln nicht etwa mit dem Kopfende nach Sodann geben ſie vortreffliche, zierende Einfaſſungen, und wirklich reizend ſind die Jahren leicht die Alleinherrſcher werden, während die Farben noch vertreten ſind. ſofort wieder zu pflanzen. 8 Familie 204. Iridaceae, Lilienſchwertelgewächſe. O XXII 10. unten in den Boden ſtecken. In ſehr ſtrengen Wintern wird man Ende Dezember, Januar und Anfang Februar die bepflanzten Beete (auf dem Raſen oder zwiſchen Bosketts iſt es nicht nötig, oft auch nicht durchführbar) mit einer Decke trockenen Laubes oder grüner Fichten⸗ zweige ſchützen, nicht ſo ſehr gegen die Kälte als ſolche, ſondern mehr gegen ſchroffe Witterungswechſel (am Tage Sonnenſchein und Auftauen, nachts darauf wieder grimmige Kälte). Solche Decke iſt deshalb ratſam, weil eine Anzahl Sorten, namentlich die bunten, weniger widerſtandsfähig ſind, als z. B. der große gelbe (Nr. 3161). Die Knollen werden nur 6—9 cm voneinander entfernt gelegt. Auf dem Raſen und im Boskett läßt man die Knollen auch nach der Blüte im Erdboden; aus den Beeten nimmt man ſie alljährlich, wenn das Kraut abzuſterben beginnt, auf, ſchon deshalb, weil die härteren, gelbblühenden ſonſt nach ein paar zarteren bunten teils zurückbleiben, teils verdrängt werden, ſodaß Lücken entſtehen oder nur ein paar Muß man die Crocus- Knollen aufnehmen, bevor das Kraut abgeſtorben iſt, jo ſind fie bis zum völligen Einziehen reihenweiſe dicht beiſammen an irgend einem geeigneten Orte, etwa zwiſchen lichtem Boskett, „einzuſchlagen“, um ſie ſpäter aufzunehmen, die kleinen Brutzwiebeln abzu- ſondern und letztere an irgend einen geeigneten Platz mit 5 em Abſtand und 3—4 cm tief für ſich geſondert zu pflanzen, etwa auf ein Anzuchtbeet oder am Rande von Gehölzgruppen; während die ſtarken, blühbaren Knollen an einem trockenen, ſchattigen, luftigen, gegen Mäuſe, Ratten u. dergl. geſchützten Orte aus- gebreitet und — wenn völlig trocken — bis zur kommenden Pflanzzeit aufbewahrt werden. Beim Reinigen von den abgeſtorbenen Blättern und ver— trockneten Wurzeln trennt man gleichzeitig auch die eingeſchrumpften und unbrauchbaren Mutterknollen ab. Die im Herbſt blühenden Arten werden entweder für ſich allein oder in Verbindung mit Col- chicum-Arten oder anderen im Herbſt blühenden Zwiebelgewächſen verwendet. Bodenbeſchaffenheit wie oben angegeben. Die Knollenzwiebeln werden im Frühlinge, ſobald das Laub abgeſtorben oder gelb geworden, oder ſobald man ſie im Sommer erhält, nur ſo tief eingepflanzt, daß ſie 6—8 cm mit Erde bedeckt werden, mit einem Abſtande von 10 cm. Gewöhnlich geſchieht das im Mai, Juni. Alle 3 oder 4 Jahre pflegt man die Knollen aus dem Boden zu nehmen, die Brutzwiebeln ſind abzutrennen und die ſtarken Nach Vilmorins Angabe ſoll man vorzugsweiſe diejenigen Knollenzwiebeln aus— wählen, welche groß und nicht platt, ſondern ziemlich kugelig ſind; ſolche ſollen reicher blühen. Wir können das jetzt nicht beurteilen, meinen jedoch, daß die Form der Knollenzwiebeln weniger in Betracht kommt als die geeigneten Arten oder Sorten, die ja auch oft durch die Form, Farbe und Größe der Knollenzwiebeln Unterſcheidungsmerkmale bieten. Der Herb Crocus iſt eins der ſeltenen Gewächſe, deren Zwiebeln trocken und in freier Luft gehalten faſt ebenſogut blühen, als wenn ſie in der Erde ſtehen; indeſſen leuchtet es ein, daß ſie durch einen ſolchen Flor gänzlich erſchöpft und wertlos werden müſſen. Wegen dieſer Eigenſchaft aber kann man ſie auch zur Zimmerkultur benutzen, indem man ſie in Töpfen in trockenem oder feuchtem Mooſe ihren Flor entwickeln läßt. Die Topfkultur des im Frühling blühenden Crocus. Die mit „ſehr früh“ bezeichneten werden Gattung 1147. Lapeyröüsea, Fapeyronfie. ſchon zu Anfang September, alle übrigen erſt Mitte September bis Mitte Oktober (im Not- fall auch mal ſpäter) eingepflanzt, und zwar je 4—6 Knollen in einen 10 em-Topf. Man verfährt dabei, wie in Gtg. 1238 beim Einpflanzen der Treib- Hyacinthen angegeben iſt, nur mit dem Unterſchiede, daß die Knollen 4 oder 5 cm tief liegen müſſen, und „nach erfolgtem Einpflanzen die Töpfe im Freien nur 20—25 em tief eingegraben werden, alſo nur 10 bis 15 em hoch mit Erde bedeckt zu ſein brauchen. Die Töpfe bleiben 6, beſſer jedoch 8 Wochen in der Erde. Das Treiben. Sind die Töpfe nach der angegebenen Zeit aus der Erde genommen, ſo bringt man ſie in ein helles und kühles, jedoch froſtfreies Zimmer, deſſen Temperatur nicht unter + 20°C. fällt, aber auch nicht über . 10% C. ſteigen darf; auch bedürfen ſie während dieſer Zeit nur mäßiger Be— wäſſerung. In höhere Wärme dürfen ſie erſt dann kommen, wenn die Blütenknoſpen ſich zeigen, ſonſt läuft man immer Gefahr, ſtatt der Blüten nichts als Blätter zu erhalten. Erſcheinen der Knoſpen geſichert iſt, können die Pflanzen vor das Fenſter eines geheizten, möglichſt nach Süden, jedenfalls aber noch ſonnig gelegenen Zimmers geſetzt werden, wo ſie dann nach Einwirkung des Sonnen— lichts etwa innerhalb 8 Tage aufblühen. Während dieſes Zeitraumes läßt man den Pflanzen entſprechend Erſt wenn das Blühen mit dem Nr. 3174. 1001 muß eine Pflanze um ſo mehr Waſſer erhalten, je ſchneller dasſelbe von ihr verbraucht oder die Erde durch höhere Wärme oder Luftzug ausgetrocknet wird. Hat man ziemlich viele bepflanzte Töpfe, und man ſetzt, wenn die Knoſpen ausgebildet ſind, immer nur wenige ins wärmere Zimmer, während die übrigen an ihrem früheren kühlen Standorte bleiben, ſo kann man nach Belieben das Aufblühen der Crocuspflanzen beſchleunigen oder zurückhalten. Selbſt ziemlich weit entfaltete Knoſpen kann man vom Aufblühen zurück- halten, wenn man die Pflanzen in ein ſchattiges Zimmer ſtellt, deſſen Wärme + 10°C. nicht erreicht. Wiſſenſchaftliche Unterfuchungen haben nämlich gezeigt, daß die niedrigſte Temperatur, bei welcher der Crocus noch aufblühen kann, nahe an 4 10% C. beträgt. Auch reicht die Wärme allein noch nicht aus, es bedarf auch der Beihilfe des Sonnenlichts, um die Blüten voll— ſtändig zu entfalten. Ein einziger ſonniger Tag be— wirkt in der Blumentreiberei mehr als mehrtägiges Heizen. Sind die Pflanzen verblüht, ſo ſtellt man ſie in irgend einen froſtfreien Winkel, begießt ſie anfangs noch ein wenig, ſpäter aber gar nicht mehr. Im Herbſt kann man ſie dann zur Kräftigung ins freie Land pflanzen, denn beim nochmaligen Treiben würde der Erfolg nicht befriedigen. Anzucht aus Samen iſt nur Sache der Handels— AS gärtner oder vielmehr der Blumenzwiebel-Züchter. reichlicher Waſſer zukommen; denn im allgemeinen 0 5 f Züch Gattung 1147. Lapeyröüsea Pourr., Lapeyrouſie, G XXII 10 (nach dem Botaniker La Peyrouſe benannt), Kronkelch trichter- oder faſt präſentiertellerförmig, mit dünner, bisweilen ſehr langer, gerader oder oben leicht gekrümmter und meiſt in einen kurzen Schlund verbreiterter Röhre, deren Lappen faſt gleich und abſtehend ſind (bisweilen 2 davon ein wenig länger). noch verlängert, mit 3 fadenförmigen, 2ſpaltigen Aſten. Stauhblätter frei, kurz, mit länglich-linealiſchen Kölbchen. Verſchiedengeſtaltete Zwiebelpflanzen, deren Zwiebelſchale faſerig oder Griffel fadenförmig, ſpäter oft ſtarrſtreifig und am Grunde rundumſchnitten iſt. Blütenſcheiden mehrere, bisweilen gedrängtſtehend, krautig; jede mit 1 ſitzenden Blüte. — 18 Arten, im ſüdlichen und tropiſchen Afrika. . Grundſtändige Blätter gehäuft, fächerartig-geſtellt. angeordnet. Blütenſcheiden klein, zweizeilig-ſtehend. 3174. Lapeyröusea eruenta Benth. (syn. Ano- matheca ceruenta Zindl.), Blutrotgeflechte Capey- rouſte. Kap. Blütezeit: April bis Juni. — Zwiebelgewächs. Blätter aufrecht, zweizeilig, linealiſch— NH WM % n 9 4 40 N | 188 A| > 1 | 7 N 0 JN 0ů ö N 5 9 == = — — Blutrotgefleckte Lapeyrouſie. ſchwertförmig, lang- und feinzugeſpitzt, am Grunde ſcheidig, mit einer auf beiden Flächen hervorſtehenden Mittelrippe, glatt, 15—20 em lang bei etwa 6 bis 10 mm Breite. Blüten haus oder Kapzwiebelkaſten. ſetzt im September eine Anzahl (6—10) Zwiebeln in Anzucht auch aus Samen. in Töpfe mit leichter, ſandiger Erde; die Töpfe ziemlich Stengel aufrecht, äſtig, höher als die zu einer einzigen oder einer tief-gabelteiligen, verlängerten Ahre Blätter, kahl; Aſte am Grunde mit einer Scheide verſehen. Blüten in einfachen, einſeitswendigen Ahren, mit zolllanger, fadenförmiger Röhre; Kronkelchzipfel 1—1½ em lang, leuchtend-zinnober- oder roſa— farbenmennigrot; 3 Zipfel mit einem blut— roten Fleck geziert. Verwendung. Eine wirklich ſchöne und dankbare Stubenpflanzel, anderenfalls im Kalt— Kultur leicht. Man einen Topf von 12 oder 15 em oberer Weite, der mit ſandig⸗lehmiger Garten- und Lauberde gefüllt iſt, jo zwar, daß die Zwiebeln etwa zollhoch mit Erde bedeckt ſind. Nach dem Einpflanzen gründlich, hernach aber nur ſehr mäßig, und erſt nach dem Erſcheinen der Blätter wieder mehr begießen und die Pflanzen hell ſtellen, bis ſie blühen. Nach dem Abblühen läßt man die Pflanzen allmählich „einziehen“ und bewahrt die Töpfe an einem trockenen Orte auf. Über Winter bedürfen ſie nur + 5 bis 80 C. Vermehrung durch die zahlreich erſcheinenden Brutzwiebelchen ſehr leicht. Ausſaat im März, April warm ſtellen, die jungen Pflanzen verſtopfen, ſie ſodann in Töpfchen weiter pflegen, in denen man das erſte Jahr hindurch die ſich bildenden Zwiebelchen beläßt, froſtfrei durchwintert und fie zur Kräftigung im Früh- ling auch in einen kalten Kaſten oder ins Freie pflanzen kann, wo ſie oft ſchon im Juni blühen. — Keim⸗ kraft der Samen 3 Jahre; Keimung unbeſtimmt. 1 . * N 5 N * 5 1002 Familie 204. Iridaceae und Familie 205. Amaryllidaceae, O XXII 11. Gattung 1148. Ixia L., Klebſchwertel, O XXII 10 (griechiſch: ixein — kleben; Zwiebeln einen klebrigen Saft enthaltend). Kronkelch trichter- oder tellerförmig, mit dünner, kurzer oder ziemlich langer, oben gleicher oder wenig erweiterter Röhre, mit faſt gleichen, mehr oder weniger abſtehenden, meiſt faſt radförmigen Lappen. Staubblätter mit kurzen, aufrechten, freien oder am Grunde verwachſenen Fäden und linealiſchen, mehr oder weniger pfeil⸗ förmigen, aufrechten oder zurückgekrümmten Kölbchen die nahe ihrem Grunde befeſtigt ſind. Griffel fadenförmig, mit 3 linea⸗ liſchen kürzeren, zurückgekrümmten, ungeteilten Aſten. Kapſel ſtumpf. Pflanzen mit glatt⸗ oder faſerſchaliger Zwiebel oder Zwiebelſtamm. Stengel einfach oder kaum verzweigt. Blätter am Stengelgrunde gehäuft, ſchmal, ſchwertförmig, aufrecht, ziemlich ſteifnervig, am Stengel wenige und klein. Blütenſcheiden längs des Blütenſtengels oder an deſſen kurzen, aufrechten Zweigen figend, oft einſeitswendig, kurz, breit, häutig-trocken (rauſchend, die unteren nicht krautig), gekielt oder hohl, oft Z zähnig; jede 1blütig. — 25 Arten, in Südafrika. A. Röhre des Kronkelches gewöhnlich kurz, oberwärts nicht verbreitert. Staubfäden nur an ihrem Grunde vereinigt. Blüten kleennnnnnn er le ee A: I. polystachya. 3175. 2. Blüten anſehnlich, mit meift 1½ em langen Kronkelchzipfeln, ungefledt -. . . 2 2 22 . I. aristata. 3176. I. Speciosd. 3177. IJ. patens. 3178. 3. Blüten anſehnlich, mit mindeſtens 1½ cm langen Kronkelchzipfeln, gefleckt. I. maculata. 3179. I. columellaris. 3180. I. viridiflora. 3181. B. Röhre des Kronkelches oben verbreitert, dick und ſehr lang; Staubfäden völlig frei. .. .I. paniculata. 3182. 3175. Ixia polystächya L. (syn. I. erecta linealiſch-ſchwertförmig, ſpitz, kürzer als der Schaft, Berg, I. serotina Salisb.), Vielähriger Klebſchwertel. etwa 2—5 mm breit. Blüten 2—5, glockig, intenſiv⸗ Am Kap. Blütezeit: Mai, Juni. — Schaft 50 bis karmeſin, aufrecht. Blütenſcheiden 2 klappig; die 80 cm hoch, ſtielrund, gerade, dünn, aufrecht, vielährig. Klappen häutig, purpurrot; Kronkelchröhre cylindriſch, Blätter ſchmal, linealiſch-ſchwertförmig, etwa / em die Scheiden überragend, mit ovalen, ziemlich feſten breit. Blütenſcheiden-Klappen weiß, am Grunde oft Zipfeln. Narben die Staubkölbchen überragend. braun; Blüten endſtändig einander genähert zweizeilig, 8178. Ixia patens Soland. (syn. I. filiformis klein, weiß, ungefleckt. Kronkelchröhre fadenförmig, Yonz., I. aristata Schneer, I. flaceida Salisb, I. kurz; Kronkelchzipfel ſehr abſtehend, länglich ⸗ oval, polystachya M. B., nicht L., nicht Red.; I. coceinea weiß. Griffelnarben bis zur Röhre getrennt, gefranſt. Thbg. ex 9), Aöſtehendölütiger Klebſchwertel. f. flavescens Kckl. pr. sp. tt eine Form. Am Kap. Blütezeit: Mai, Juni. — Schaft 30 bis 3176. Ixia aristäta 7, 0 Segrannter Aleb- 45 cm hoch, ſtielrund, einfach, vielblütig, am Grunde ſchwertel. Kap. Blütezeit: Mai, Juni. — Schaft beblättert. Blätter linealiſch⸗ ſchwertförmig, ſpitz, einfach oder äftig, ſtielrund, meiſt 4—Sblätterig, fußhoch. geſtreift, kürzer als der Schaft. Blüten 8, glodig- Blätter (1 em breit) lanzettlich⸗ſchwertförmig, knorpel⸗ abſtehend, aufrecht, granatrot, zu einer zweizeiligen randig, in der Mitte gerippt, geſtreift, vorn grannig- Ahre zuſammengedrängt. Blütenſcheiden⸗Klappen am zugeſpitzt. Blüten roſaweiß, zweizeilig⸗ährig! Grunde grün, an der Spitze purpurn. Kronkelch⸗ Scheidenklappen an der Spitze violett; Kronkelchröhre röhre faſt gekrümmt, ſchmal, gelblichgrün, mit verlängert, 3—4 Scheiden überragend. Kronkelchzipfel länglichen Zipfeln. b 3 radförmig⸗flach, länglich, von Länge der Röhre (letztere 2 5 £ ana etwa 12 mm, erſtere 14 mm lang). Griffelnarben 3179. Ixia maculäta L. (syn. I. Milleri Berg, die Staubkölbchen überragend. I. abbreviata Houtt ‚I. conica Salisb., I. dubia Vent., 3177. Ixia speeiösa Andr. (syn. I. ceratodes 1 50 en a SE ö 58 4 ] 8 5 . 2 8 . „ r Ken, eee, an Schaft 30—50 cm hoch, einfach oder äſtig, beblättert. Blätter dicklich, linealiſch-ſchwertförmig, ſpitz, gerändert, gerippt, geſtreift, kürzer als der Schaft. Blüten zwei⸗ zeilig-ährig, kopfig, gelb, am Grunde braunrot. Blütenſcheiden-Klappen trockenhäutig, weiß. Kronkelch— röhre cylindriſch, verlängert; Kronkelchzipfel oval— länglich, ſtumpf. Griffelnarben kürzer als die Staub- kölbchen, gefranſt. Formen ſind: f. ochroleuca Sw. pr. sp. (syn. I. capitata var. Andr., I. albo- flavens Zckl.), heller gefärbt. f. dubia Vent. pr. sp. (syn. I. lutea Westerm.), Blüten goldgelb und SO m N i WANN braunrot⸗gefleckt. Es giebt jedoch auch anders gefärbte S 14 a Farbenſorten, ſo: weiß, blaßblau, blau, purpurrot, n N A violett, roſenrot und die Flecken dunkel oder blaß. 3180. Ixia columelläris Xer (syn. I. maculata L. var. Andr., I. rapunculodes Red., I. retusa Salisb., Wuerthia elegans Hg.), Weißlichpurpurner Klebſchwertel. Am Kap. Blütezeit: Juni. — Schaft 40—60 cm hoch, ſtielrund, beblättert. Blätter linealiſch-ſchwertförmig, ſehr lang- und feingeſpitzt, ge⸗ rändert, kürzer als der Schaft. Blüten weißlich⸗pur⸗ purn, in dichter zweizeiliger Ahre gehäuft. Blüten- Klebſchwertel-Arten. ſcheiden häutig, weiß. Kronkelchröhre fadenförmig, verlängert, die Zipfel radförmig ausgebreitet, zungen⸗ Willd. f. kermesina Hl., I. pulcherrima el, förmig⸗länglich, am Grunde violett-gefleckt. Griffel⸗ I. aulica Ait., I. phlogiflora Red., I. purpurea Mundt, narben kürzer als die Staubkölbchen. Formen I. campanulata Her), Anſehnlicher Klebſchwertel. find: f. rhodolarynx Bak. (syn. I. columnaris var. Kap. Blütezeit: Mai, Juni. — Schaft (15—30 cm | angustifolia Andr.), f. rubro-coerulea Bak. und f. hoch) ſtielrund, einfach, gedreht, beblättert; Blätter rubro-lilacina Bak. Außerdem noch einige andere. 3181. Ixia viridiflöra Zam. (syn. I. spectabilis Salisb., I. pulchra Salisb., I. prasina sSoland., | I. viridis Thbg., I. maculata Thbg. ex p., I. spicata f. viridi-nigra Andr.), Grünblütiger Klebſchwertel. Am Kap. Blütezeit: Mai, Juni. — Schaft 50 bis 80 em hoch, ſtielrund, einfach oder äſtig, beblättert. Blätter (etwa 2—3 mm breit) kürzer als der Schaft, lang- und feinzugeſpitzt. förmig, verlängert (1 em lang), mit ſtumpflichen, zolllangen Kronkelchzipfeln. Eine hübſche intereſſante Art, deren Form f cana Bak. (syn. I. maculata f. coerulea hort., I. macul. f. amethystina Blüten hat. Eine andere Form iſt f. caesia Bak. (syn. I. maculata f. caesia hort.). 3182. Ixia paniculäta Delar. (syn. I longiflora Berg, Tritonia longiflora Heir, T. pallida er?, Gladiolus longiflorus Thby., G. ixiodes T’hbg., Hyalis longiflora Salisb., Freesea longiflora Zekl., Morphixia paniculata Bak.), Riſpen- (oder lang-) blütiger Kleb- ſchwertel. Am Kap. Blütezeit: Mai, Juni. — Blätter linealiſch-ſchwertförmig, kürzer als der ſchlanke, äſtige Schaft. Blütenſcheiden-Klappen kurz, die äußere oft 3zähnig. Blüten ſchön, mit ſehr langer, gerader, faſt keulenförmiger, rötlicher Röhre und linealiſch— langen ockergelben, außen geröteten oder Gattung 1148. Ixia, Klebſchwertel. Blüten kupferig-grün, am Grunde ſammetig⸗ſchwarzagefleckt, zwei⸗ zeilig zu einer verlängerten, aufrechten Ahre angeordnet. empfehlenswerte Topfpflanzen des Kalt⸗ und trockenen Scheidenklappen 2 und 3 nervig; Kronkelchröhre haar⸗ Lauwarmhauſes, insbeſondere auch des Wohnzimmers, und Nr. 3175 — 3182. 1003 ſchwefelgelben Zipfeln. Formen find: k. tenuiflora Vahl pr. sp. (syn. Tritonia concolor Sw., T. tenui- flora Ker, Gladiolus longiflorus Jacg., nicht Thbg.), Blüten größer, auf beiden Seiten gleichfarbig, ocker— oder ſchwefelgelb, f. rochensis Bak. (syn. Tritonia rochensis Ker), Uhren vielblütig, ſchlaff; Blüten himmelblau, mit langer keulenförmiger Röhre und ausgebreiteten Zipfeln. — Verwendung. Alle genannten Ixia-Arten find in erſter Linie Nia maculata, I. speciosa, I. viridi- flora und I. paniculata. Kultur. Man pflanzt die Zwiebeln in Töpfe mit der gewöhnlichen Scherbeneinlage, . Ei auf dieſe kommt zwei Finger hoch Kies, und dann füllt Ker) blaßblane, am Grunde dunkelblau⸗gefleckte man ſandige, mit ein wenig ſandigem Lehm vermiſchte Heideerde ein. Man bringt in einen Topf immer mehrere Zwiebeln derſelben Art und pflanzt ſie flach. Die Pflan— zung nimmt man im Oktober vor, unterhält die Pflanzen in einem temperierten Zimmer, begießt ſie ſehr mäßig und ſtellt ſie, wenn ſie treiben, recht ſonnig; doch muß man auch für Zuführung reichlicher Luft ſorgen. Nach der Blüte ſtellt man die Töpfe an einem thunlichſt gegen Regen geſchützten Orte auf, da Feuchtigkeit ein zu frühes Austreiben (auf Koſten des Flors) herbei— führen würde. Alle zwei Jahre hebt man, während der Zwiebel-Ruhezeit, die Zwiebeln und die Brut aus länglichen, fternförmig-ausgebreiteten, über 1½ 2 cm und bewahrt jede Sorte für ſich an einem trockenen Orte bis zur Zeit des Wiedereinpflanzens auf. Fam. 205. AMARYLLIDACEAE, Amaryllengewächſe. = XXIII. (Nr. 3183-3300 aus einunddreißig Gattungen.) I. Zwiebelpflanzen. ſtamm oder auch Knollenzwiebel). 1. Kronkelch ſtets ohne Nebenkrone. (Pflanzen mit mehr oder weniger vollkommen entwickelten Zwiebeln, mit Zwiebel— a) Blüten an einem Schaft, nicht an einem mehrblätterigen Stengel. * Jedes Fruchtknotenfach nur 2—6eiig. Gattung 1149 Griffinia. 1150 Clivia. 1151 Haemänthus. ** Jedes Fruchtknotenfach vieleiig. + Kronkelchröhre fehlend oder ſehr kurz. 0 Blüten regelmäßig, einzeln oder zu nur wenigen am Blütenſchaft, weiß, ſelten roſa, oft grün⸗gefleckt. Gattung 1152 Galänthus. 1155 Leucöjum. 00 Blüten unregelmäßig, ſeltener (ſiehe Nerine) regelmäßig, in reichblütigen Scheindolden. Gattung 1154 Nerine. Tr Kronfelchröhre verlängert. 0 Schaft 1-, jelten 2blütig. 1155 Brunsvigia. Blüten meiſt regelmäßig. Gattung 1158 Sternbergia. 1156 Amaryllis. 1157 Vallöta. 1159 Zephyränthes. 00 Schaft eine mehrblütige Dolde tragend. N Blütenſchaft nicht hohl (nicht röhrig). Gattung 1160 Crinum. 1161 Chlidänthus. W Blütenſchaft hohl (röhrig). Gattung 1162 Cyrtänthus. b) Blüten an mehrblätterigem Stengel. (Vergl. nötigenfalls auch Bomarea und Alstroemera.) Gattung 1163 Poliänthes. 1164 Brävoa. 1165 Ixiolirion. 2. Kronkelch mit Nebenkrone, die entweder als ein mit den Staubblättern verbundener blumenblattartiger Hautbecher oder Schlundkrone, oder nur als Schüppchen am Grunde und zwiſchen den Staubfäden erſcheint. a) Fruchtknotenfächer 3 oder 1, jedes wenigeiig. * Blätter breit, herzförmig oder mit herzförmigem Grunde, oder breit- länglich. Calostemma.) Gattung 1166 Eucharis. (Calliphrüria.) * Blätter lin ealiſch oder riemenförmig, höchſtens ſchmal-länglich. Gattung 1167 Hymenocaällis. b) Fruchtknotenfächer mit zahlreichen Eierchen. Blätter nie (auch am Grunde nicht) breit-herzförmig. *Nebenkrone häutig, deutlich, oft becherförmig. Gattung 1168 Narcissus. 1169 Pancrätium. ** Nebenkrone nur als kleine Schuppen oder Zähne zwiſchen den Staubblättern oder um den Grund derſelben. Gattung 1170 Sprekelia. 1171 Hippeästrum. z Nebenkrone als ein unſcheinbarer Ring, aus deſſen Rande die Staubblätter entſpringen. Gattung 1122 Leperhiza. (Vergl. auch 1004 Familie 205. Amaryllidaceae, Amaryllengewächſe. O XXII II. II. Grundſtammpflanzen. (Pflanzen mit kurzem oder kriechendem Grundſtamm, knollig verdickten oder faſerigen Wurzeln u. ſ. w., jedoch ohne Zwiebeln oder rundliche Einzelknollen, deshalb wohl Grund⸗ ſproſſe treibend aber ſtets ohne Zwiebel- beziehungsweiſe Knollenbrut.) 1. Blätter ſchopf- oder grundſtändig, ſtets dicht gedrängt-xoſettig, meiſt lang oder groß, am Rande dornig, ſeltener ganzrandig. Blüten auf hohem, reichblütigem Schaft. Gattung 1173 Agäve. 1174 Fourcöya. 1175 Beschörnera. 1176 Doryänthes. 2. Blätter grundſtändig, nie fleiſchig-verdickt, oft ziemlich breit und mit Längsfalten oder ſchmäler und linealiſch bis lanzettlich, bisweilen grasartig, bisweilen palmenartig. Blüten in Ahren oder Trauben, ſeltener einzeln, oft ziemlich unſcheinbar. Gattung 1122 Curcüligo. 3. Pflanzen mit beblättertem Stengel. Blüten doldig oder unregelmäßig⸗traubig. Gattung 1128 Alstroemera. 1179 Bomärea. Gattung 1149. Griffinia Ker, Griffinie, O III II; XXII II (nach dem Reiſenden W. Griffin benannt). Kronkelch trichterförmig, herabgeneigt, mit ſehr kurzer oder fehlender Röhre; Kron⸗ kelchteile am Grunde lang-verſchmälert, wenig ungleich, oben oder ſpäter faſt von Grund auf abſtehend. Staubblätter am Grunde der Teile eingefügt, eins davon meiſt aufſtrebend oder auch fehlend, die übrigen 5 (ſeltener alle 6) herabgeneigt. Staubkölbchen länglich, mit der Rückenmitte aufſitzend, ſpäter oft gekrümmt. Griffel verlängert, mit ungeteilter, ſelten deutlich-Z3 ſpaltiger Narbe. Frucht⸗ knotenfächer 2eiig. Kapſel eiförmig oder fait kugelig. Blätter meiſt breit, in einen bisweilen langen Blattſtiel zuſammen⸗ gezogen, vielnervig (ſelten ſchmal und bei G. Liboniana kaum oder nicht geſtielt). Blütenſchaft ſolide (nicht hohl), eine ziemlich reichblütige Dolde tragend. — 7 bis 8 Arten, in Braſilien. f 3183. Griffinia hyacinthina Ter, Hyacinthen⸗- Verwendung. Dieſe reizenden Zwiebelgewächſe Griſſinie. Blütezeit: Sommer. — Blätter geſtielt, verlangen eine ſtark ſandige, mit etwas guter Garten⸗ länglich-oval, dick, glatt, dunkelgrün, zurückgebogen. erde gemiſchte Heideerde. Sie werden im Frühjahr Schaft bis 45 em hoch, mit ſchönen violettblauen umgepflanzt, 4—5 Zwiebeln in einen Topf, und bis Blumen. f. maxima iſt in allen Teilen ſtärker aus- zum Herbſt an einer recht ſonnigen Stelle des Wohn— gebildet und hat weiße, blau-geränderte Blumen. zimmers gehalten. In dieſer Zeit erhalten ſie reich- — G. Liboriana Morr. hat 5 Staubblätter, liches Waſſer, im Spätherbſt und Winter dagegen amethyſtblaue Blumen und kaum oder nicht geſtielte werden ſie, falls die Blätter abſterben, gar nicht, im Blätter. — G. Blumenavia Carr., Blüte meiſt weiß, anderen Falle nur mäßig begoſſen. Vermehrung roſenrot-gezeichnet; alle 6 Staubblätter herabgebogen. durch Brutzwiebeln, deren ſie viele hervorbringen. — G. intermedia Lindl., Blüten amethyſtblau. | Gattung 1150. Clivia Lind, Clivie, O’ XXII II (nach der Herzogin von Northumberland aus dem Haufe Clive benannt). Kronkelch röhrig⸗-trichterig oder faſt glockig, aufrecht oder zurückgekrümmt, mit getrennten oder (beſonders während des Aufblühens) am Grunde in eine kurze Röhre vereinigten Kronkelchteilen, über deren Grunde die meiſt herausragenden Staubblätter eingefügt ſind. Kölbchen länglich, mit der Rückenmitte aufſitzend, nicht gekrümmt. Griffel verlängert Narbe kurz-Zteilig oder klein. Fruchtknotenfächer meiſt 6eiig. Beere kugelig. Ausdauernde Pflanzen mit unvollkommener Zwiebel, d. h. mit einem von dicken Blattſcheiden eingehüllten ſog. Zwiebelſtamm. Blätter meiſt linealiſch. Blütenſchaft zuſammengedrückt, ſolide, eine ziemlich reichblütige Dolde roter oder orangefarbener Blüten tragend. — 3 Arten, in Südafrika. A. Blüten mehr oder weniger gekrümmt, herabgebogen oder hängend und ſchmal-trichterförmig . . C. nobilis. 3184. B;. Blüten aufrecht oder faſt jo, mehr breit- trichterförmig, mehr wie eine Vallota geformt . . . C. miniata (Tafel 56). 3185. 3184. Clivia nöbilis Lindl. (syn. Himanto- ziegelrot, nach oben zu in gelb übergehend und [Imanto-|phyllum Aitonii Hoolc.), Edle Clivie. Am an der Spitze grün. A Sun 1 11 Se 9 0 3185. Clivia miniäta Bosse 18591, Benth., Juni, Juli; an kühlerem Standort au äter. — 2 Be Teen Wurzeln gebüſchelt, fleiſchig⸗dickfaſerig. Blätter riemen- | Tafel 56, er (syn. Himanto- |Imanto-|phyllum förmig, 2½ —4 cm breit, mit ſcharfer Ede, ſehr ſtumpf, d lebhaft⸗ oder dunkelgrün. Blütenſtengel (Schaft) 30 bis 45 cm hoch, mit ſchöner, vielblumiger Dolde. Blüten 40—60; Blütenſtielchen bis zolllang, Blütenſcheiden— klappen mehrere, ungleich, grünlich. Kronkelch ge— krümmt, mit ſchmal⸗trichterförmiger, 6—10 mm langer Röhre und verkehrt-lanzettlichen, grün-ſpitzigen, gegen zolllangen Zipfeln. Staubblätter ſolang als die Kron— kelchzipfel. Griffel herausragend. Blüten denen von Cyrtanthus obliquus ähnlich, faſt ſcharlachrot. — C. Gardneri Hoolc., Natal, Transvaal. Staude, 30 bis 50 em hoch. Blütezeit: meiſt Winter. Blätter gedrängt beiſammen, ſchwertförmig, ſchön grün, 2½ bis 4 cm breit, nach der Spitze hin allmählich verſchmälert. Blütenſchaft bis 45 em hoch, mit einer 12—20blütigen Dolde. Blütenſtielchen 2½ —4 em lang. Blüten- ſcheidenklappen mehrere, lanzettlich, grünlich, 3½ bis 4 cm lang. Kronkelch gekrümmt, mit ſchmal⸗-trichter⸗ Mennigrote Clivie. förmiger, 8—15 mm langer Röhre und zuſammen— neigenden, verkehrt-lanzettlichen, ſtumpfen, Zem langen miniatum Hook.), Mennigrote Clivie. Port⸗Natal. Zipfeln, die jo lang find als die Blätter. Griffel Staude, bis 45 cm hoch. Blütezeit: meiſt Juni, weit herausragend. Blüten dunkelorange- oder Juli; aber auch im Winter. — Wurzeln gebüſchelt, Gattung 1149. Griffinia bis Gattung 1152. Galänthus. Fr. 3183-3185. 1005 fleiſchig⸗ dickfaſerig. Blätter grundſtändig, ſchwert⸗ | und ziemlich großen, tief zinnoberroten Blumen. Iſt förmig, ſchön grün, am Grunde breit und umfaſſend, beſſer als alle übrigen für Stubenkultur geeignet. nach der Spitze hin aber verſchmälert, 3½ —6 cm „Parkinsonii“, ſehr breitblätterig, mit ſehr großen, breit. Blütenſtengel (Schaft) robuſt, zmweiichneidig- | brennend -feuerroten, oben und unten durchſichtig⸗ plattgedrückt, breit, bis 45 em lang, mit einer großen, weißen und mit goldgelben Mittelſtreifen verzierten meiſt 12 — 20 blütigen Dolde; Blütenſcheidenklappen Blumen. „Reine des Belges“, außergewöhnlich kräftig; mehrere, lanzettlich oder linealiſch, welkend, gefärbt. die vom mehr als 1 m hohen Schafte getragenen Kronkelch groß, bei der Stammform glänzend-ſcharlach- Blumen find zart-mennigrot, in der Mitte goldgelb. oder mennigroſenrot, mit gelbem Schlunde, auch am „Roi Leopold II.“, Blätter breit, bis 1 m hoch; Grunde ins gelbe ſpielend, abſtehend-glockig, mit breit: Schaft mit einer 35 cm breiten Blütendolde; Blüten- trichterförmiger, 816 mm langer Röhre und gegen blätter an 4 cm breit, ſchön ſalmrot, weiß-geftreift, 5 cm langen Zipfeln, deren 3 innere breiter find als Mitte goldgelb-gefledt. die äußeren. Staubblätter kürzer als die Kronkelch— 1 8 . bo zur Spitze der Zipfel reichend. Verwendung. Der ſchönen C. miniata und Beeren eiförmig, leuchtend-rot, bis zolllang. — Eine ihren Formen ſoll ganz beſondere Empfehlung Baſtardform zwiſchen C. miniata und C. nobilis zu teil werden. Sie ſind herrliche Gewächshaus— iſt C. eyrtanthiflora (syn. Imantophyllum cyrtanthi- pflanzen und auch im Wohnzimmer ſehr dank— florum v. Houtte). bare Blüher; ſofern man die Pflanzen nicht hungern Es iſt im Laufe der Zeit eine Anzahl ſchöner, läßt, ihnen aber nach der Hauptblütezeit oder der in Farbe und Größe der Blüten, ſowie auch in der Samenreife eine gewiſſe Scheinruhe von einigen Wochen Anzahl (12—60!) abweichender Gartenſorten gezüchtet gönnt, indem man ſehr mäßig begießt, ſie alſo eine worden, von denen nachfolgende beſonders empfohlen halbe Trockenzeit durchmachen läßt. Die Gefäße ſeien werden: k. splendens, mit viel dunkleren Blättern und verhältnismäßig geräumig, die Erde ſei kräftig, dichteren Bouquets leuchtend⸗dunkelorangeroter Blumen. humos und locker (3. B. Waldhumus oder Laub⸗ f. Vanhoutteae („Madame Vanhoutte‘‘). mit großen, erde, Miſterde und mürber Acker- oder Wieſenlehm glänzend⸗dunkelgrünen Blättern und einer Dolde von und entſprechend Sandzuſatz). Nach der Trockenzeit 16—17 großen zinnoberroten, im Grunde dunkelgelben wird das Wachstum wieder beſchleunigt und, ſobald Blumen. „Ami Delrue“, Blume ſehr groß, von der Blütenſchaft ſich zeigt, auch gelegentlich ein Dung⸗ feuchtend-magentaroter Farbe, ungemein reichblühende waſſerguß hen wie denn während des Wachstums Sorte. „B. S. Williams“, das helle ſcharlachrot der reichliche Bewäſſerung durchaus erforderlich iſt. Im gegen 10 cm breiten Blumen geht nach dem Schlunde Sommer kann man die Pflanzen an einem warmen, hin in ein orangefarben-nuanciertes goldgelb über. jedoch gegen die mittäglichen heißen Sonnenſtrahlen „Mme. Ed. Pynaert“, mit langen, breiten, ſpiral- geſchützten Platz im Freien aufſtellen. Im Winter förmig⸗geſtellten Blättern und auf ſtarkem Schafte mit giebt man je nach dem zeitigen Zuſtand der Pflanze ſehr großen, lebhaft⸗ſcharlachroten, im Grunde weißen (ob gerade Ruhezeit oder ob kommende Blütezeit) Blumen in einer Dolde von faſt 30 em Durchmeſſer. + 5 bis 150 C. Je kühler der Standort, deſto „Mme. Goutier“, der kräftige Schaft geht nicht über weniger Waſſer natürlich. Das Umpflanzen erfolgt, die Schönen dunkelgrünen Blätter hinaus und trägt wenn äußere Erſcheinung: ſaure Erde, ſtarke Be— etwa ein Dutzend großer karminorangeroter, in der wurzelung, Nahrungsmangel oder ungenügender Mitte weißer, hellorange-geaderter Blumen. „Mme. Waſſerabzug dies erfordern. Die Wurzeln werden Julie van der Noot“, Blumen bis 12 em breit, reich- dabei ſo wenig als möglich beſchädigt. Vermehrung ſcharlachrot, nach dem Rande hin glänzend-goldgelb. durch abgetrennte Grund- oder Seitenſproſſe (Brut) „Mme. Legrelle d'Hanis“, Blumen 9—10 em im im Warmbeete. Auch werden junge Pflanzen, damit Durchmeſſer, auf beiden nach außen zierlich umge- ſie raſcher wachſen, wärmer (auf — 10 bis 18° C.) ſchlagenen, feurig-karmeſinroten Blumenblättern, deren | gehalten als ältere. Anzucht aus Samen im Warm⸗ Kolorit von der Mitte nach dem Schlunde hin allmählich beete oder geheizten Wohnzimmer leicht. Ausſaat in in weiß verläuft, mit goldgelbem Streifen. „M. J. de Töpfe in Lauberde, welche feucht zu halten. — Keim⸗ Vénoge“, mit ſehr großen, lebhaft-karmeſinroten, kraft der Samen nur kurze Zeit, weshalb bald weiß⸗, roſaweiß⸗ und gelb⸗nuancierten Blumen. „Mr. nach der Ernte geſäet werden muß; Keimung inner— Léon Duval“, mit breiten, ſubſtanzreichen Blättern halb 1¼ —2 Monate. Gattung 1151. Haemänthus L., Blutblume, G = III 11; VI; XXII II (griechiſch: halima — Blut, anthos — Blüte; manche blühen tiefrot oder haben blutrot-fleckige Blätter. Krontelch gerade, aufrecht, mit cylindriſcher, bald dünner und kurzer, bald ſehr kurzer Röhre und längeren, ſchmalen, gleichförmigen Lappen. Staubblätter dem Schlunde gleichmäßig angeheftet, fadenförmig, meiſt länger als die Kronkelchlappen. Staubkölbchen klein, länglich, mit der Rücken- mitte aufſitzend, nicht gekrümmt. Fruchtknoten 3- oder 1fächerig; Fächer 1—2eiig. Griffel mit kleiner oder kurz⸗3 ſpaltiger Narbe. Früchte beerenartig. Zwiebelpflanzen mit 2 oder nur wenigen, meiſt lederartigen Blättern. Blüten weiß, rot oder orange, zahlreich, in dichter Dolde auf ziemlich kurzem, ſolidem, meiſt zuſammengedrücktem Schaft. Hüllblätter meiſt zahlreich und gefärbt. — 30 Arten, im ſüdlichen, einzelne auch im tropiſchen Afrika. Z. B.: H. coccineus L., 2 breite Laubblätter, Blüten ſchaft gefleckt, Blüten ſcharlachrot. — H. cinnabarinus Desne., mehr als 50 zinnoberrote Blüten in einer Dolde, 2 Laubblätter. — H. tigrinus Jacg., Blätter unterſeits gefleckt, Blüten rot. — H. puniceus L., Hüllblätter grün, mehrere Laubblätter. — H. mul- tiflorus L., Blüten hochrot; Hüllblätter 4, ſehr abſtehend, Blätter langſtielig. — H. albiflos Jacq., mit weißen Blüten. — Kultur der ſehr ſchönen Blutblumen in nahr- ſprochene Ruhezeit und find während derſelben trocken hafter, mit altem Lehm durchſetzter Erde im Kap⸗ zu halten. Arten mit bleibenden Blättern, wie H. hauſe oder im froſtfreien Zimmer. Vermehrung albiflos, ſind auch nach dem Blühen mäßig zu be— durch Teilung. Faſt alle Arten haben eine ausge- gießen. Gattung 1152. Galänthus L., Schneeglöckchen, = XXII 11 (griechiſch: gala — Milch, anthos — Blume; Andeutung der Blütenfarbe). Kronkelchblätter ohne Röhre, nur ganz am Grunde zu einem Ring verwachſen: die 3 äußeren meiſt eirund-länglich und mehr oder weniger abſtehend, die 3 inneren aufrecht, viel kürzer, 1006 verkehrt-eiruud, ausgerandet oder 2lappig. neger zugeſpitzt. Griffel pfriemlich, mit kleiner Narbe. iegend. Blätter wenige, linealiſch oder lanzettlich, bisweilen gefaltet. Familie 205. Amaryllidaceae, Amaryllengewächſe. GO XXII II. Staubblätter 6, kurz, den Grübchen des Kronkelchringes eingefügt; Kölbchen aufrecht, Reife Kapſel auf ſpäter abwärtsgekrümmten Stielen oft der Erde auf⸗ Blütenſchaft ſolide. Blüten weiß, zwiſchen einem ſchmalen, ſcheidigen Deckblatte einzeln, ſelten 2. — 5 Arten, in Europa und Weſtaſien. A. Blätter mit nur einer Längsrinne. 1. Meiſt Frühlingsblüher (Winterblüher) . 2. Herbſtblüher (ſiehe auch 6. nivalis f. octobrinus) . B. Blätter mit mehr als einer Längsrinne, weil ihre Kanten zurückgefaltet find 0 3186. * Galänthus nivälis L., Tafel 55, 218. Gemeines Schneeglöckchen (fr. Galantine Perce-neige, Niveole; e. Common Snowdrop). Mittel- und Süd— europa, Kaukaſus; in Deutſchland ſelten wild in Hainen, Gebüſchen, auf Wieſen. Staude, 10 —20 cm hoch. Blütezeit: Februar (bis April). — Zwiebel kugelig, 1½—3 em im Durchmeſſer. Grundſtändige Blattſcheiden abge- ſtutzt, 5—8 em lang, auf einer Seite ge— ſpalten. Blätter linealiſch, blaugrau— grün, zuletzt 15—24 em lang bei 6—9 mm Breite, mit einer Längsrinne. Blütenſtiel 8-30 cm lang; Blütenſcheide grün, mit Durch- ſcheinender Kante. Außere Kronkelchzipfel bei der Stammform f. typicus länglich, 1 —2/⁰ em lang, die 3 inneren etwa halb jo lang, verkehrteirund- keilförmig, tief ausgerandet, nur um die Bucht herum mit grünem Fleck. Staubfölb- chen lanzettlich, etwa 6 mm lang, allmählich zugeſpitzt. Formen ſind: f. reflexus Herb. pr. sp., Blüten viel kleiner, und die inneren 3 Zipfel an der Spitze zurückgeſchlagen. k. lutescens Bak., Fruchtknoten gelblich, die 3 inneren Zipfel mit gelber, anſtatt mit grüner Spitze. k. poculiformis Bak., die 3 inneren Zipfel reinweiß und faſt ſo lang als die 3 äußeren. f. Scharlockii Caspary pr. sp. hat 2 lange krautige Blütenſcheiden-Klappen, bisweilen 2 Blüten und auf jedem äußeren Zipfel einen grünen Fleck. f. cor- cyrensis Dak. (syn. f. praecox hort.), Inſel Korfu, blüht (in Töpfen) ſchon im Dezember. k. oetobrinus Voss (syn. G. octobrensis hort.), von Albanien, bisher nur in England kultiviert und blüht daſelbſt Ende Oktober; k. flore pleno iſt eine hübſche Form mit gefüllten, weißen Blüten, in denen ſich die zahlreichen, grünen Spitzenflecke gut ausnehmen. 2 Abarten des Gemeinen Schneeglöckchens ſind: a) Imperati Bertol. pr. sp. (syn. G. plicatus Ten., nicht NM. B.; G. Clusii Fisch.), Neapel, Genua; Blätter breiter als bei der Stammart; Blüten größer; äußere Kronkelchzipfel 2 —3 cm lang, mehr ſpatel— förmig und ſchmäler am Grunde als bei der Stamm— form. G. Melvillei Aorf. iſt hiervon nicht oder nicht genügend verſchieden und deshalb einzuziehen. b) caucäsicus Bak. olim pr. sp. (syn. G. Re- doutei Rupr., G. nivalis f. major und f. caspius Rupr.), Blätter breiter als beim Gemeinen Schnee- glöckchen, zuletzt 20—24 em lang bei faſt 2 cm Breite; Kronkelchblätter kleiner bis ebenſogroß als bei G. nivalis f. typieus, 1½—2½ em lang, länglich— Gemeines Schneeglöckchen. 3186, 3187, 3188. 3189. 3190. * @. nivalis (Tafel 55). G. Elwesü (Tafel 55). G. latifolius. G. Olgae. . plicatus (Tafel 55). „ % ja „ „„ d „ ſpatelförmig, mit ſehr ſchmalem Nagel, blüht zudem etwa 1 Woche ſpäter. Eine wahrſcheinlich hierherge— hörende Form iſt f. caucasicus virescens, deren äußere Kronkelchblätter grün⸗überlaufen ſind. 3187. Galänthus Elwésii 700%. fil., Tafel 55, 218. Elwes' Schneeglöckchen. Gebirge Kleinaſiens. Staude, 15—20 cm hoch. Blütezeit: Februar, meiſt etwas früher als bei G. nivalis typicus. — Zwiebel gewöhnlich etwas größer als bei G. nivalis; Blattſcheiden 2 —8 cm lang. Blätter ſtark grau⸗ blaugrün, breiter als bei G. nivalis, etwa 2 cm breit bei 15—20 cm Länge, mit einfacher Rinne. Blüten mehr kugelig, auch größer als bei G. nivalis, etwa 4 cm breit; die äußeren 3 Zipfel weiß, länglich— ſpatelförmig, 2—3 cm lang, bei 12—20 mm Breite, die 3 inneren ſind in der unteren Hälfte und auch um die Bucht grün; die Lappen find faſt Ledig, ziemlich ſpreizend und kraus. Staubkölbchen meiſt 6—7 mm lang, vom Grunde bis zur Spitze allmählich verſchmälert. Kapſel ziemlich kreiſelförmig. Eine Form mit häufig 2 blütigem Schaft, kugeligem Kron— kelchſaum und ſehr breiten äußeren Kronkelchzipfeln iſt: f. globosus Wilks pr. sp., aus Smyrna. — G. graecus Orph., Inſel Chios, in 1200 m Höhe; Blütezeit: März, April; hat etwas kleinere Blüten mit ſchmäleren äußeren Kronkelchzipfeln, Spitzenlappen der 3 inneren Zipfel weder ſpreizend noch kraus. 3188. Galänthus latifölius Aupr., Breit⸗ blätteriges Schneeglöckchen. Kaukaſus, in 2000 m Höhe. Staude. Blütezeit: Februar, März, im Gebirge der Heimat im Mai. — Zwiebel zollbreit; grundſtändige Blattſcheiden kurz, abgeſtutzt. Blätter riemenförmig, freudig-grün, 2—2½ cm breit, mit einfacher Längsrinne. Außere Kronkelchzipfel länglich— ſpatelförmig, 12—20 mm lang, die inneren 3 nur (aber außen und innen) mit einem grünen Fleck um die Bucht. Staubkölbchen plötzlich zugeſpitzt. 3189. Galänthus Olgae Orph., Olgas Schnee- glöckchen. Griechenland, Taygetus-Gebirge. Staude, Blütezeit: Oktober. — Blätter 15—20 em lang bei 6—8 mm Breite, mit einfacher Rinne, graugrün, beſonders unterſeits. Außere Kronkelchzipfel länglich— genagelt, gegen zolllang, etwa 6—9 mm breit, die 3 inneren halb ſo lang, ganz weiß, mit gerundeten Lappen. Staubkölbchen lanzettlich, zugeſpitzt. 3190. Galänthus plieätus M. B., nicht Ten., Tafel 55, 218 (syn. G. latifolius Salish., nicht Rupr.), FJaltenblätteriges Schneeglöckchen. Gebirge der Krim und Dobrudſcha. Staude. Blütezeit: März. — Zwiebel größer als bei G. nivalis. Blätter ſtark graugrün, zuletzt an fußlang und zoͤllbreit, mit breiter Längsrinne und entlang dem Rande mit je einer Längsfalte. Blüten größer. Außere 3 Kron— kelchzipfel aus ſehr ſchmalem Grunde länglich, rückſeitig ſtark gewölbt, 2—2¼ em lang, weitſpreizend oder ſelbſt zurückgebogen, weiß; die 2 inneren tief ausge- randet, in der oberen Hälfte grün mit weißer Kante. Staubkölbchen lanzettlich-zugeſpitzt, etwa 6 mm lang. Verwendung. Am befanntejten iſt das Ge⸗ meine Schneeglöckchen und einzelne ſeiner Formen. Alle Frühlingsblüher ſind in Bezug auf Verwendung und Kultur ziemlich gleich. Sie ſind von hohem Wert, weil ſie zu einer Zeit blühen, in welcher Blumen in den Gärten noch ſehr ſelten find! Am beſten eignen ſie ſich im fogen. wilden Garten an ſolchen Stellen, welche ihren natürlichen Standorten entſprechen, d. h. zwiſchen lichtem Gebüſch. Aber auch truppweiſe in Gruppen und auf den Rabatten angepflanzt, bringen ſie eine recht gute Wirkung hervor. Wird der Gartenraſen truppweiſe mit Schneeglöckchen bepflanzt, ſo wird der Erfolg jeden befriedigen, welcher das junge, wie mit blendendem Blütenſchnee überſtreute Grün geſehen. Die Senſe wird dem Schneeglöckchen nicht verderblich werden; denn die Blätter haben, ehe noch das Gras gemäht wird, ihre Ernährungsaufgabe verrichtet und die Zwiebeln ſchon den für das nächſte Jahr notwendigen Vorrat an Nahrungsſtoffen auf- geſpeichert. Unter der Grasdecke ruhen ſie bis zum Gattung 1153. Leucöjum, Knotenblume. Nr. 3186— 3192. 1007 Frühjahre. m ſchönſten nimmt ſich das Schnee— glöckchen in Einfaſſungen aus, entweder für ſich oder in Verbindung mit frühblühenden blauen Scillen und mit Crocus. Die Zwiebeln kann man im Juli und Auguſt aufnehmen, von ihren Brutzwiebeln befreien und entweder ſogleich oder auch erſt anfangs Oktober wieder einpflanzen; man kann ſie aber auch mehrere Jahre lang ungeſtört gewähren laſſen. Will man das Schneeglöckchen treiben, ſo trennt man, wenn man es im Garten hält, im Januar kleine Zwiebelgruppen vom Buſche ab, pflanzt ſie in Töpfe und ſtellt ſie, wie den Crocus, im kühlen Zimmer in ein ſonniges Fenſter, wo ſich die Blumen in kurzer Zeit entwickeln. Bezieht man die Zwiebeln aus einer Handlung, ſo pflanzt man ſie im September, hält die Töpfe bis Ende Januar wie die Hyacinthen in der Erde eingegraben und behandelt ſie dann, wie oben angegeben. Vermehrung durch Teilung der Büſche. Anzucht aus Samen wenig üblich. Gattung 1153. Leucöjum L., Knotenblume, O = XXII 11 (griechiſch: leukos — weiß, ion — Veilchen). linealiſch, aufrecht, mit ihrem Grunde aufſitzend. birnförmig oder faſt kugelig. Zwiebelpflanzen. Kronkelch ohne Röhre, breitglockig; oder länglich, nur ganz am Grunde in einen Ring verwachſen, dem die 6 kurzen Staubblätter eingefügt ſind. Griffel aufrecht, verdickt und Zeckig oder dünn, mit kleiner Narbe. Blätter wenige, haft röhrig; Blüten weiß oder roſa, mit grünen oder gelben Spitzen, einzeln oder zu wenigen doldig, meiſt hängend. ſeine 6 Blätter gleich oder faſt gleich, eirund Staubkölbchen länglich— Kapſel meiſt Blüten⸗ ſehr ſchmal-linealiſch oder flach und riemenförmig. Hüllblatt W — 9 Arten, in Mitteleuropa und im Mittelmeergebiet. a aller riemenförmig. Griffel nahe der Spitze kropfig. . Samen mit ſchwarzer, kruſtiger Schale und öhne Nabelſchwiele 2 2 Samen mit häutiger, blaſſer Schale und deutlicher Nabelſchwiele. Geiler fadenförmig. B. a fadenförmig oder . ee 1. Frühlingsblüher . 8 2. Herbſtblüher 3191. * Leucöjum Westie L. (syn. Nivaria aestivalis Mnch.), Sommer-Knotenblume (fr. Nive- ole d’et&; e. Summer-Snowflake). Oſterreich, Ungarn, Orient. Staude, 30 — 50 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Zwiebel eiförmig, 2½ —4 cm im Durchmeſſer. Blätter riemenförmig, 30—45 em lang, grün, ſtumpf, gegen 1½ em breit. Blütenſtengel zweiſchneidig, hohl, mit 4—8blütiger Dolde. Blüten- ſcheide lanzettlich, 1 klappig, 4—6 cm lang; Blütenſtiel⸗ 1 chen ungleichlang, | nidend. Blüten weiß, die breit- länglichen Kron— kelchzipfel (12— 20 mm lang) mit grünem Spitzen- fleck. Staubblätter halb ſo lang als der Kronkelch— ſaum; Staubkölb— chen länger als ihre Fäden. Griffel grün, gegen die Spitze ſchwach⸗ kropfig; Kapſel faſt kugelig, faſt 2 em im Durch⸗ meſſer. Samen mit ſchwarzer, glänzender, kruſtiger Schale. Verwendung und Kultur. Recht hübſche Pflanze, die ſich in größeren Ziergärten zur Bildung von Einfaſſungen, aber auch zur Ausſtattung der Rabatten, der Blumengruppen u. ſ. w. eignet. Sie erfordert tiefen, nahrhaften, mehr friſchen als trockenen 4 N / e J f a 2 5 2 — . 4 Er — — —— = — mb N Sommer-Knotenblume. Fruchtknotenſcheibe nicht e Boden und warme Lage. * L. aestivum. 3191. Blütezeit: Februar, März. F. vernum (Tafel 55). 3192, L. trichophyllum. 3193. IL. autumnale. 3194. Die Zwiebeln müſſen 20 bis 25 cm weit voneinander entfernt und 10--20 cm tief gepflanzt werden; für den Winter iſt leichte Laubdecke ratſam. Nur alle 3 oder 4 Jahre darf man ſie verpflanzen, wenn der Flor nicht beeinträchtigt werden ſoll; es geſchieht immer Ende Sommers oder im Herbſt. 3192. * Leucöjum vernum I., Tafel 55, 219 (syn. Erinosma vernum Herb.), Frühlings-Knoten⸗ blume (fr. Grelot blanc, Perse neige; e. Spring-Snow- flake). Mittel⸗ und Südeuropa, in ſchattigen Laub— wäldern und Hainen. Staude, 10—30 cm hoch. Blütezeit: März, April, oft ſchon im Februar. — Zwiebel kugelig, bis zollbreit werdend, ihre äußeren Schalen dünn, blaßgrünlich. Blätter 3—4, riemen— förmig, bis 1½ em breit und zuletzt bis 24 cm lang werdend. Blütenſtengel 2 kantig, hohl, bis fußlang, gewöhnlich Iblütig Blütenſcheide einfach, lanzettlich; Blütenſtielchen nickend, ungefähr ſo lang als der kreiſelförmige Fruchtknoten. Kronkelchzipfel weiß mit grünem Spitzenfleck, breitlänglich, faſt 2 em lang. Staubblätter halb ſo lang als der Kronkelchſaum; Staubkölbchen viel länger als ihre Fäden; Griffel unter der Spitze keulenförmig. Kapſel grün, kreiſel⸗ förmig, gegen 1½ em im Durchmeſſer. Samen mit dünner Schale und kleiner, aber deutlicher Nabelſchwiele. Formen ſind: f. carpaticum Herb. pr. sp., Kron⸗ kelchzipfel mit gelbem anſtatt mit grünem Spitzenfleck. f. Wagneri (Vagneri?) Stapf, eine höhere, robuſte Form mit 2blütigem Blütenſchaft. Verwendung und Kultur. Dauerhafte, wirklich e ee Zierpflanze, doppelt wertvoll wegen ihrer ſehr frühzeitigen Blüte. Sie ſollte in keinem größeren Ziergarten fehlen; ſie dient in Landſchafts- und Parkgärten oder in Anlagen 1008 Familie 205. Amaryllidaceae, Amaryllengewächſe. Oi XXI II. vortrefflich zur Schmückung von Abhängen mit etwas ſchlankem Schaft, weiß; die Zipfel 1½ —2 em lang friſchem Boden, ferner der Boskets und zur Bildung | [bei f. grandiflorum DC. pr. sp. (syn. Acis grandi- von Einfaſſungen. Um den Gartenraſen herum, ent- flora 8.) 2—2½% cm lang]. Blütenſtielchen lang, weder für ſich oder mit den Scillen und dem Crocus, nickend. Staubfäden ſehr kurz. iſt ſie von vorzüglicher Wirkung. Auch auf dem Raſen ER x z ae un mane Kae utummäle 7, Gay (pn. As lich aus. Sie liebt Schatten und leichten, geſunden Jord. et Four.) Herbſt-Knotenblume. Portugal Boden. Die Zwiebeln müſſen ungefähr 10 em weit Marokko bis Joliſche Inseln. Staude 8. 25 cm 10 . a Wan ann Die BEaun Blütezeit: Herbſt. — Blätter fadenförmig; Blüten Zeit Ende Juli und Auguſt bis Oktober iſt. auf ſchlankem Schaft zu 1—3 en, nickend weiß rot⸗ 3198. Leucöjum trichophylium l gezeichnet. L. roseum Martin (syn. Acis rosea Sv.) 1 5268519 1 . att 1 en 61 ! Gebirge Korſikas; Staude, 5— 12 cm hoch; Blütezeit: S. , SR. September, Oktober. Blüten auf ſehr ſchlankem Schaft panien, Portugal, Nordafrika. Staude, 15 —30 cm ewöhnlich einzeln, roſenrot, nickend hoch. Blütezeit: April. — Blüten 2—4 auf ſehr 9 1 . f Gattung 1154. Nerine (Imhöfia) Herd, Nerine, = III II; XXII 11 (griechiſch: vermutlich nach Nereine, der Tochter des Nereus, benannt). Kronkelchteile ſchmal, mehr oder weniger abſtehend oder zu= rückgerollt, am Grunde kaum in einen Ring oder eine ſehr kurze Röhre verwachſen. Staubblätter oft ſo lang als die Kronkelchteile, gerade oder herabgebogen; Staubfäden fadeuförmig, ganz am Grunde verdickt oder unter ihrer Einfügungs⸗ ſtelle noch hervortretend fortgeführt, nicht ſelten auch untereinander verwachſen. Griffel mit kleiner, faſt 3 knöpfiger oder kurz⸗Z lappiger Narbe. Kapſel faſt kugelig oder plattrund, bisweilen 3knöpfig oder Z lappig. Samen grünlich. Zwiebelpflanzen mit riemenförmigen, bisweilen ziemlich breiten, mit dem Blütenſchaft zugleich oder erſt ſpäter erſcheinenden Blättern. Blütenſchaft ſtark, ſolide. Blüten in mehrblütiger Dolde, aufrecht oder wenig herabgebogen. — 9 Arten, in Südafrika. A. Blütenſchaft lang und ſchlank. Kronkelchſaum faſt aufrecht. Staubblätter und Griffel faſt gerade . . N. sarniensis. 3195. B. Blütenſchaft lang und ſchlank; Kronkelchſaum ſchwach-unregelmäßig; Staubblätter und Griffel herabgebogen. [Bei N. lucida Herb. (syn. Amaryllis lucida Burch., A. laticoma Ker, Brunsvigia lucida Herb.), mit blaß- oder lebhaft-roten Blüten zu 20-40 in von außen nach innen blühender Dolde, und bei N. marginata Herb. (syn. Amaryllis marginata Jucq., Brunsvigia marginata Ait., Imhofia marginata Herb., Elisena marginata Roem.), mit 10—12 blütiger, lebhaft-ſcharlachroter Dolde und mit Blättern, die am Rande gekräuſelt und daſelbſt rötlich-knorpelig find, ſind die Blütenſchäfte kurz und ſtämmig.)] 1. Blütendolde von außen nach innen aufblühend: N. flexuosa Herb. (syn. A. flexuosa Jacg.), Blüten in 10—20blütiger Dolde, blaßrot. — N. pudica Hook. Hl., Blätter graugrün; Dolde 4—6blütig, weiß mit rotem Kiel; bei f. Elwesii Leichtlin die Blätter lebhaft-grün, die Blüten blaßroſenrot, dunkler gekielt. — N. filifolia Bak., Blätter 6—10, mit den Blüten zugleich erſcheinend, ſehr ſchlank; Dolde S-IOblütig. Blüten lebhaft-rot, zolllang. 2. Blütendolde von innen nach außen aufblühend. .. 8 5 . N. undulata. 3196. 3195. Nerine sarniensis Herb. (syn. N. insignis | wöhnlich; Blüten dunkler-kirſchrot bis glänzend- hort., Amaryllis sarniensis L., A. dubia Houll., braunrot; Kronkelchzipfel deutlicher genagelt. f. A. Jacquinii Traft., Haemanthus sarniensis TAbg., | venusta Herb. pr. sp., Blätter blaßgrün; Blüten Lilium sarniense Dougl., Imhofia sarniensis C. Kize.!), lebhaft-ſcharlach, ſpät im September. Stronfelch- Guernſey-Nerine; Guernſeylilie. Am Kap, Japan. zipfel ziemlich Staude, 30—50 em hoch. Blütezeit: meiſt Sep— wellenförmig tember, Oktober. — Zwiebel eiförmig, 3½ —5 cm und ſtark ſiche— im Durchmeſſer, mit blaß-braunen Schalen. Blätter lig⸗-gebogen. f. ſchön grün (meiſt jo gegen 6), faſt aufrecht, jeitlih | profusa Dak. nicht gekrümmt, erſt nach der Blütenentwickelung (syn. N. pro— erſcheinend, linea— fusa Hort.), liſch, ſtumpf, Blätter dunkel⸗ ſchließlich bis fuß⸗ grün; Blüten lang, 1½ 2 cm um Ende breit. Blütenſchaft Auguſt erſchei— ſchlank, etwas zu— nend; die ſammengedrückt, Kronkelchzipfel mit 10—20blüti⸗ ſchmäler und ger Dolde, die ſpitzer, imeni- von außen nach ger wellig und innen aufblüht. weniger ſichel⸗ Blütenſtielchen 2 bogig als bei f. bis 5 em lang; venusta. f. rosea Herb. pr. sp., Blätter dunkler grün Blütenſcheiden⸗ als bei der Stammform; Blüten roſenrot; die Samen klappen eirund⸗ find länglich. f. corusca Bak. (syn. Amaryllis corusca 7 lanzettlich, 31/, bis Gaml., A. humilis var. Gawl.), Blätter breiter als 5 4 em lang. Kron- bei der Stammform, lebhaft-grün, mit deutlichen W kelch aufrecht, 3—5 Quernerven zwiſchen den Hauptnerven; Blüten groß, em lang, bei der lebhaft-ſcharlach; f. corusca major hat noch etwas Stammform kirſchrot oder lebhaft-bräunlichrot; größere Blüten und in der Mitte ſich erweiternde Blätter. die Zipfel verkehrt⸗lanzettlich, 6—9 mm breit, gleich— 3196. Nerine unduläta Herb. (syn. N. crispa mäßig ſichelig-gebogen, kaum etwas kraus. Staub- | hort., Amaryllis undulata Z., Haemanthus undulatus fäden aufrecht, lebhaft- rot, etwa 1½ cm länger als Thbg.), Krausblütige Nerine. Südafrika. Staude, der Kronkelch. Staubkölbchen länglich; Griffel ſtraff, 30 — 45 em hoch. Blütezeit: Herbſt. — Blätter faſt 5 em lang. Formen ſind: f. Plantii Bak. linealiſch, lebhaft-grün, 30 —45 cm lang bei 6—15 mm (syn. Nerine Plantii hort.), Schaft länger als ge- Breite. Blüten 8—10, doldig, blaßrot mit ſehr Krausblütige Nerine. Ze Guernſey-Nerine; | Guernſey Gattung 1154. Nerine bis Gattung 1157. Vallöta. Fr. 3193 3198. 1009 krauſen Zipfeln; Staubblätter und Griffel ungefähr Hals eingepflanzt, in einen Miſtbeetkaſten und hält ſo lang als der Kronkelch. f. major Tralt. (syn. ſie hier mäßig-feucht und dicht unter dem Glaſe. Sit NN. aucta Roem., Amaryllis aucta Tratt.), Kronkelch- der Blütenſchaft entwickelt, bringt man fie in das zipfel größer und die Zipfel weniger kraus. — Zimmer in ein ſonniges Fenſter, wo man ſie auch Verwendung. Am bekannteſten und beliebteſten während des Winters hält und mäßig begießt, damit iſt die „Guernſeylilie“, jo genannt, weil fie ſich die Blätter nicht vor dem Monat Mai abſterben, um auf der Inſel Guernſey eingebürgert hat, an deren welche Zeit die Zwiebeln bis in den Auguſt hinein Küſte ſie durch ein geſtrandetes Schiff gekommen ſein ſchattig und trocken gehalten werden. Man braucht ſoll. Kultur. Anfang Auguſt reinigt man die aus⸗ | fie auch wohl nur alle 2 Jahre zu verpflanzen. Zur geruhten blühſtarken Zwiebeln von ihrer Brut, ſtellt Kultur im freien Lande ſind ſie nicht geeignet. ſie, in Töpfe mit ſandiger Heideerde nur bis an den Gattung 1155. Brunsvigia Heist, Braunſchweigie, O III II; XXII II (nach der engliſchen Dynaſtie von Braunſchweig benannt). Staubfäden am Grunde kaum verdickt, ſondern von Grund auf fadenförmig und frei. Griffel mit kleiner, verbreiterter, ſeltener abſtehend-Zlappiger Narbe. Kapſel verkehrt-ei- oder kreiſelförmig, oft groß und durch vortretende Rippen Zkantig. Blätter ſpäter erſcheinend, breit, oft dem Boden angedrückt, bisweilen rauh. Schaft ſolide. Blüten in ae Dolde auf ſtarken Stielen, anfenntic, rot oder roſa. — 9 Arten, in Südafrika. A. Blätter riemenförmig . B. Josephinae. 3197. B. Blätter zungenförmig: B. giganten Heist. (syn. B. multitlora Ait., 3. orientalis Eokl., B. rubricaulis Roem., Amaryllis orien- talis L., Haemanthus orientalis Thbg.), etwa fußhoch. Blütezeit: Spätſommer, Herbſt; Zwiebel ſehr groß; Blütenſchaft rot oder grün, wie ein großer Finger dick; Blüten 20—30, doldig, lebhaft-rot, gekrümmt. 3197. Brunsvigia Josephinae Gaml. (syn. 20-30, ſelten 50—60blütiger ſchöner Dolde; Blüten- Amaryllis Josephinae Red., A. Josephiniana Aerb., ſcheidenklappen mit großer Feinſpitze. Kronkelch A. Griffiniana Herb.), Soſephinens Braunſchweigie. lebhaft-rot (bei f. grandiflora Linden pr. sp. Staude, etwa 45 em hoch, mit zolldickem Schaft. blaßrot und Stielchen nur 7—16 cm lang), 5—8 em Blütezeit: Spätſommer oder Herbſt. — Zwiebel lang, mit lanzettlichen Zipfeln. Staubblätter jo lang 12—16 em im Durchmeſſer. Blätter meiſt 8— 10, als die Kronkelchzipfel. Kapſel kleiner, weniger kegel— riemenförmig, graugrün oder grünlich, faſt aufrecht, förmig und nicht ſo ſtark gekantet als bei B. gigantea. dick, dichtgerippt, 60— 90 cm lang, 3½ —6 cm breit, Verwendung wie Clivia, und Vallota. Kultur ganzrandig. Blütenſchaft faſt ſtielrund, oben mit desgl. Im Winter genügen + 6 bis 129 C. Gattung 1156. Amaryllis Z., Amaryllis, O III II; XXII II (Name einer von Virgil gefeierten Schäferin). Kronkelch trichterförmig, herabgebogen, leicht gekrümmt, mit kurzer Röhre; ſeine Lappen lang, länglich-lanzettlich, unterhalb der Mitte oder höher zuſammenneigend, an der Spitze abſtehend. Staubblätter meiſt wenig kürzer als die Kronkelchlappen, frei und herabgebogen; Kölbchen linealiſch, ſpäter gekrümmt. Griffel mit ſehr kleiner, faſt kopfiger Narbe. Kapſel unregelmäßig, faſt kugelig, ſpäter unregelmäßig aufreißend, wenigſamig. Zwiebelpflanzen. Blätter gleich— zeitig mit dem Schaft oder ſpäter erſcheinend, riemenförmig oder ziemlich breit. Schaft ſolide. Blüten groß, in mehrblütiger Dolde, herabgebogen, roſa bis weiß, ſeltener purpurn. Hüllblätter 2. — Einzige Art, in Südafrika: 3198. Amaryllis Belladonna L. (syn. Bella- Blätter länglich-linienförmig, ſtumpf, aufrecht, die donna purpurascens 8., Coburgia Belladonna #erb.), unteren länger. Schaft ſehr ſtark, gegen 1 m hoch. Belladonnen - Amaryllis. Blütezeit: Herbſt. — Blumen geſtielt, geſpreizt; Scheide zweiklappig; die . Fauſtgroße, birn- weißen Blumen im Verblühen roſenrot, ohne Wohl— N förmige Zwiebel geruch. f. mutabilis hort. (syn. f. spectabilis bi- 8 Ser. mit vielen außen | color Ft.), Schaft ſehr ſtark; Blumen größer als . >. Sr ee braunen, innen bei der Stammart, mit weißer Röhre, karminroſa, BE Zr flaumigen Schalen. an der Spitze der Kronkelchblätter ſpäter amarantrot. Blätter lang, rin- k. purpurea hort. (syn f. spectabilis purpurea hort.), nig, ſehr glatt, Schaft weniger ſtark, als bei den beiden vorigen, an kürzer als der der Spitze mit 6—8 längeren purpurnen Blumen Schaft. Letzterer mit hellerer, innen gelblicher Röhre. wird 50 bis 70 cm Verwendung und Kultur. Dieſe ſchöne Art hoch und trägt vom mit ihren Abarten hält in milden Gegenden Deutſch— Auguſt an auf lands unter guter Bedeckung und in nicht naſſem ſeiner Spitze 8 bis Boden ganz gut aus. Die Zwiebeln müſſen 25 cm 12 große, roſen- tief gepflanzt und dürfen nur alle 5—6 Jahre umge— rote, hängende, pflanzt werden. In Töpfen blüht ſie weniger reich. glockig-trichter— Man giebt ihr eine mit Sand gemiſchte, recht nahrhafte förmige, ange— Erde und während des Wachstums dann und wann nehm duftende einen Dungguß. Jährliches Umpflanzen der Zwiebel Blumen. Die iſt dann nicht erforderlich. Vermehrung durch Blätter treiben erſt längere Zeit nach den Blumen aus. Brutzwiebeln, welche im 3. oder 4. Jahre zu blühen Gartenformen find: f. blanda Gawl. pr. sp. (syn. beginnen. Ausſaat iſt ungebräuchlich, da die Belladonna blanda Sv., Coburgia blanda Herb.), Zwiebelchen erſt nach einigen Jahren blühbar werden. Belladonnen-Amaryllis. Gattung 1157. Vallöta erb, Vallote, G XXII II Nach P. Vallot, der 1623 eine Beſchreibung der Gärten Ludwigs Schi herausgab, benannt). Kronkelch trichterförmig, gerade, aufrecht, mit kurzer Röhre und erweitertem Schlunde; ſeine Lappen länglich⸗eirund und am Grunde durch eine kleine Schwiele ver⸗ bunden. Staubblätter kürzer als die Lappen, aufrecht, gleich, am Schlund herablaufend; Kölbchen länglich, ſpäter nicht gekrümmt. Vilmorin. Dritte Auflage. 64 1010 Familie 205. Amaryllidaceae, Amaryllengewächſe. G XXII II. Griffel etwas herabgeneigt, mit kleiner Narbe. Fruchtknoten vieleiig. Kapſel länglich-eiförmig, vom Grunde an aufſpringend. Samen an der Spitze zuſammengedrückt. Zwiebelpflanze. Blütenſchaft robuſt, röhrig. Blüten groß, ſitzend oder kurzgeſtielt, in mehrblütiger Dolde, ſcharlachrot bis tiefrot. Hüllblätter 2 bis 3. — Einzige Art, in Südafrika: 3199. Vallötaspeciösa Voss, früher V. purpurea langwierig, wenngleich die in Töpfe a und Herb., Tafel 56, 222 (syn. Amaryllis purpurea warmgeſtellten Samen in ganz kurzer Zeit keimen. Ait., A. speciosa Here Crinum speciosum L., Raſcher führt die Vermehrung durch Brutzwiebeln Cyrtanthus purpureus Herb.), Prächtige oder Bur- zum Ziel. purrote Vallote. Zwiebel braun, länglich-eiförmig. Dieſe Brut Blätter linealiſch, fächerartig geſtellt, gegen 40 em lang trennt man ſo und 3 cm breit, dunkelgrün. Aus ihrer Mitte erhebt ſich früh als mög⸗ ein kräftiger, bis 20 em hoher Schaft mit einer ſchönen lich von der Blütendolde. Blumen prächtig-ponceaurot, 8cm | Mutterzwiebel breit, mit goldgelben Staubbeuteln, von ziemlich langer und pflanzt ſie Dauer und von Ende Juni an erſcheinend. Sind die in entſprechend Zwiebeln ſtark, ſo erzeugen ſie gewöhnlich mehrere kleine Töpfe, Blütenſchäfte nacheinander. ſodaß die Wur⸗ Verwendung als eins der prächtig ſten zeln den Erb- Topfgewächſe für die Stubenkultur. Man ballen bald kultiviert fie in lockerer und recht nahrhafter Damm- ausfüllen und erde mit Zuſatz von Laub- und Moorerde und mildem, eine häufige mürbem Ackerlehm. Wenn ſie ſich kräftig entwickeln Zufuhr von und reich blühen ſoll, giebt man von Zeit zu Zeit Waſſer not⸗ Düngerwaſſer. Beim Einpflanzen im Frühjahr trage wendig wird. man Sorge, daß der Hals der Zwiebel frei über der Bei dem oft Erde ſtehe. Im Winter halte man ſie in einem kühlen ſich wieder⸗ S Zimmer faſt trocken, im Sommer dagegen gebe man holenden Ver— Prächtige oder Purpurrote Vallote. ihr reichlich Waſſer und einen hellen, luftigen Platz. pflanzen Anzucht blühfähiger Pflanzen aus Samen ziemlich ſind immer nur wenig größere Töpfe zu nehmen. Gattung 1158. Sternbérgia J. et Kit., Sterubergie, O III II; XXII II (nach dem Botaniker Kaspar Graf von Sternberg, + 1838, benannt). Kronkelch trichterförmig, gerade, mit kurzer oder ziemlich langer Röhre; ſeine Lappen linealiſch oder lanzettlich, gleich, aufrecht abſtehend. Staubblätter fadenförmig, kürzer als der Kronkelch, frei; Kölbchen länglich, aufrecht, nahe ihrem Grunde dem Faden aufſitzend. Griffel mit kleiner oder kurz-Z lappiger Narbe. Schaft kurz bis ſehr kurz, ſolide, Ublütig, ſelten 2blütig. Blüten meiſt gelb oder rötlich. — 4 Arten, Oſteuropa, Mittelmeergebiet. A. Blütenſchaft kurz (unterirdiſch). Blüten im Herbſt, Blätter im Frühling. Kronkelchröhre lang, cylindriſch. S. colchiciflora. 3200. B. Blütenſchaft länger (über der Erde) hervortretend, bisweilen 15—23 em lang. Blüten und Blätter gleichzeitig erſcheinend. Kron- kelchröhre kurz, trichterfbr mig Um ] LE re 3200. Sternbérgia colchieiflfora V. et Kit. 2 mm breit; Kronkelchzipfel verfehrt-lanzettlih. — (syn. S. aetnensis Schult., S. Schubertii Schenk, | S. Fischeriana Roem. (syn. Oporanthus Fischerianus Amaryllis colchiciflora Len, A. citrina Sb. ei Sm.), | Herb.) blüht im Frühling und Kapſel oder Frucht⸗ Zeitloſenblütige Sternbergie. Südeuropa, Kleinaſien. knoten find auf eigenem Stielchen. | Staude crocusartig erſcheinend. Blütezeit: Herbſt. 1 1 ne . e ee 5 1 1 5 lutea wird bisher in größeren Gärten als Einfaſſung ; a f e oder in Gruppen verwendet, vielleicht mit Crocus alten . mit 3 e ed nde Jen deen oben dabei mi Den gerf-geiioln, et Blanche find nach Baker nur Abarten. welche alle in derſelben Zeit ihren Flor entwickeln. 3201. Sternbergia lütea R. et Sch. (syn. Auch im Gartenraſen nimmt fie ſich vortrefflich ans Amaryllis lutea Z., Oporanthus luteus Herb.) Sie iſt wenig empfindlich und gedeiht in jedem leich⸗ Gelbe Sternbergie. Südeuropa, Orient. Staude. . Boden. Man darf ſie nur alle drei oder pier Blütezeit: September, Oktober. — Zwiebel rundlich⸗ Jahre umpflanzen, da ſie dann weit reichlicher blüht, birnförmig, 2½ —5 em im Durchmeſſer, ſchwärzlich. als wenn dies alljährlich geſchieht. Vermehrung Blätter riemenförmig, faſt 1½ em breit, fußlang. durch Teilung im Juni, Juli und gleich wieder Blüten einzeln, ſelten paarweis, ſchön goldgelb, pflanzen, da ſonſt der beborjtehende Br gern bei f. flore pleno gefüllt. Formen find: f. sicula ausfallen würde. Die Zwiebeln 19 i 19 1 Tineo pr. sp., Blätter und Kronkelchzipfel ſchmäler. mit Erde bedeckt fein. Gute Laubdecks ist im Wiuß f. eracca Aechb., Gebirge Griechenlands; Blätter notwendig. Gattung 1159. Zephyränthes Herb, Zephyrblume, Oe = XXII II (griechiſch: zephyros — Zephyr, Abend- oder Weſtwind, anthos — Blüte). Kronkelch trichterförmig, gerade oder leicht herabgebogen, mit bald ſehr kurzer, bald mehr oder weniger verlängerter, oben in einen Schlund erweiterter Röhre; Kronkelchlappen gleich oder wenig ungleich, am Grunde verſchmälert und bisweilen faſt bis zum Grunde der Röhre ſich trennend, oben aufrecht-abſtehend. Staub⸗ blätter 6, dem Schlunde angeheftet, gleich oder 3 etwas kürzer. Kölbchen linealiſch, lang oder kurz, mit dem Rücken aufſitzend. Griffel fadenförmig, bisweilen verlängert, meiſt herabgebogen, mit mehr oder weniger 3ſpaltiger Narbe. Kapſel faſt kugelig oder plattrund, ſpäter Zlappig. Zwiebelpflanzen. Blätter linealiſch oder riemenförmig. Schaft verlängert, röhrig, 1blütig. Blütenſcheide unten röhrig. Blüten roſa, weiß, purpurn, gelb oder miſchfarbig. — 30 Arten, im wärmeren Amerika. A. Blüten aufrecht, mit kurzer Kronkelchröhre; Staubblätter nahe dem Röhrenſchlunde eingefügt. 1. Griffelnarbe deutlich-3 ſpaltig. Fruchtknoten auf eigenem Stielchen. [Nur bei Zephyranthes verecunda Herb. (syn. Z. sessilis Herb, Z. striata Herb., Z. Grahamiana Herb, Amaryllis verecunda und A. striatula Schult. fl.), einer bis 25 cm hohen Pflanze mit weißen, außen meiſt rötlichen Blüten, iſt der Fruchtknoten ſitzend.)] Verwendung und Kultur. Nur Sternbergia | 8 Amaryllis Atamasco Z.), Südliche Vereinigte Staaten. Blütezeit: zolldick, mit kurzem Hals. Blätter lebhaft⸗grün, ſchmal⸗ x a) Kronkelch 5-8 em lang bp) Kronkelch 2½ —5 em lang c) Kronkelch nur bis 3 cm lang 2. Griffelnarbe kopfig, nur ſchwach⸗ 3 lappig B. Blüten ſchwach eingebogen, mit kurzer Röhre. den Arten von A und C Gattung 1158. Sternbergia bis Gattung 1160. Crinum. ß ee ER) Staubblätter nahe dem Schlunde eingefügt. Nr. 3199 3208. 1011 3202. 3203. 3204. Z. Atamasco. Z. carinata. Z. tubispatha. Ei. rosea. 3205. Z. candida. 3206. Griffel mehr herabgebogen als bei Z. versicolor. 3207. en aufrecht; Kronkelchröhre länger, ihre obere Hälfte verbreitert; Staubblätter der Mitte der Röhre eingefügt. Z. aurea. 3208. 3202. Zephyränthes Atamäsco Herb. (syn. Virginiſche Zephyrblume. Staude, 15—30 cm hoch. Blütezeit: meiſt Frühling. Zwiebel eiförmig, unter zolldick, mit kurzem Hals. Blätter meiſt 4—6, mit den Blüten zugleich, lebhaft-grün, ſchmal⸗linealiſch. Blütenſcheidenklappen 21/,—4 cm lang, lanzettlich; Blütenſtielchen viel kürzer als die Scheide. Kronkelch reinweiß, ungefähr 8 em lang, mit faſt 1½ em langer, grün⸗-gezeichneter Röhre und genagelten, ſpitzen, faſt 1½ cm breiten Zipfeln. Staub— blätter über halb ſo lang als der Saum; Staubkölbchen 6—9 mm lang. Griffel dreiſpaltig. Verwendung und Kultur dieſer niedlichen Art nur als Topfpflanze. Man pflanzt ſie im März in lockere, zum fünften Teile mit Flußſand ge— miſchte Erde, mehrere in einen 15 em weiten Topf 5 cm weit voneinander und nur ſo tief, daß N = Waſſer nach Ver- hältnis des zu— nehmenden Wachs- tums. Im Winter begießt man ſie faſt gar nicht und hält ſie nur froſtfrei. Alle 3 oder 4 Jahre muß die Brut abgenommen werden. 3203. Zephyränthes carinäta Herb. (syn. Z. grandiflora Lindl., Amaryllis carinata Syr.), Gekielte Zephyrblume Jamaika, Mexiko. Staude, 15—25 em hoch. Blütezeit: Frühling oder Sommer. — Zwiebel eiförmig, zolldick, mit kurzem Hals. Blätter meiſt 3—6, mit den Blüten zugleich erſcheinend, linealiſch, 15-30 em lang, 6—9 mm breit, mit ſeichter Längsrinne. Blütenſcheide 3½ —5 cm lang, in der unteren Hälfte röhrig, die Klappen lanzettlich; das Blütenſtielchen kürzer als die Scheide. Kronkelchſaum lebhaft-roſenrot, 6—8 cm lang; die Röhre 12 bis 20 mm lang; die Zipfel 12— 20 mm breit. Griffel die Staubblätter überragend, mit tief-3 ſpaltiger Narbe. Eine der bekannteſten Arten. Verwendung und Kultur wie Nr. 3201. Virginiſche Zephyrblume. 3204. Zephyränthes tubispatha Herb. (syn. | Z. nervosa Herb., Amaryllis nervosa H. B. et Kin., A.tubispatha Gaw/.), Röhrenſcheidige Zephyrblume. Weſtindien, Venezuela. Staude, etwa 15 cm hoch. Frühling oder Sommer. Zwiebel linealiſch, ſchlaff. Blütenſcheide nur an ihrer Spitze Gattung 1160. Crinum Z., N 1 noch der Zwiebel- 7% , hals frei bleibt „* e „ „ 5 160 1 ſtellt ſie in das 9 %%% // Fenſter eines \ 0 Wohnzimmers N 10 und giebt ihr 2 | | | faſt ſo lang als der Kronkelchſaum. lange Blätter und lebhaft⸗gelbe, rötliche, bis zolllange Blüten; Blütenſcheide viel länger als das Blütenſtielchen. ı 15—24 cm hoch. zugleich erſcheinend, den Winter überdauernd, aufgeſchlitzt. Kronkelch bis 5 em lang, weiß, ſchwach grün⸗gezeichnet, nie mit rot. Kronkelchröhre kaum vorhanden, mit verkehrt-eirunden, gegen 1!/, cm langen Zipfeln. — Eine der bekannteren Arten. 3205. Zephyränthes rosea Zindl. (syn. Ama- ryllis rosea Spr., A. carnea Schult. fil.), Roſen rote Zephyrblume. Cuba. Staude, 10—20 cm hoch. Blütezeit: meiſt Herbſt (Oktober). — Zwiebel gegen 2 cm dick, faſt ohne vorgezogenen Hals, mit dünnen, braunen, glänzenden Schalen. Blätter gegen ½ cm breit, linealiſch. Blütenſchaft ſchlank, nur an der Spitze 2 ſpaltig; Blütenſtielchen viel länger als die Scheide. Kronkelch lebhaft- rot, gegen zolllang, mit kurzer grünlicher Röhre und verkehrt-eirunden, 6 bis I mm langen Zipfeln. Griffel oben 3 ſpaltig, — Z. longi- folia Hemsle, (syn. J. aurea S. Wats., nicht Bak. N), Neu⸗Mexiko, blüht im Sommer, bekommt 15—24 em außen fupfer- 3206. Zephyränthes cändida Herb. (syn. Z. nivea D. Dietr., Amaryllis candida Lindl., A. nivea Schult. fil.), Reinweitze Zephyrblume (fr. Amaryllis blanche; e. White Amaryllis). Peru. Staude, Blütezeit: Juli bis Oktober. — Zwiebel klein, zolldick, rund, ſchwärzlich, mit bis 5 em langem Hals. Blätter faſt ſtielrund, mit den Blüten über klang, rinnig. Blütenſcheide zolllang, bis zur Hälfte 2 ſpaltig; ihr Blütenſtielchen kürzer. Kronkelchſaum 3¼ —6 em lang, reinweiß, oder außen ſchwach— rötlich; keine Röhre; die Zipfel gegen 1½ em breit. Staubblätter kaum halb jo lang als die Zipfel. Griffel— narbe ſehr klein, Zlappig. — Z. eitrina Bak. blüht lebhaft-gelb; Z. macrosiphon Bak. 1 0 rot. Verwendung und Kultur wie Nr. 3202; die Überwinterung muß jedoch im Zimmer bei + 5 5 bis 8 C. geſchehen. 3207. Zephyränthes versicolor Bac. (syn. Habranthus versicolor Herb., Amaryllis versicolor Spr.), Bunte Zephyrblume. Aus Maldonado (Süd— amerika). Staude, 15—20 em hoch. Blütezeit: Januar. — Zwiebel länglich, einen Zoll im Durch— meſſer, mit ſchwarzen Schalen. Blätter grün, linealiſch, fußlang, erſt nach der Blüte erſcheinend. Blütenſchaft ſchlank. Blütenſcheide im unteren Teile röhrig. Kron— kelch faſt aufrecht, 5—7 cm lang, weiß, außen rot- und grün⸗ angelaufen; die Röhre ſehr kurz, mit fein⸗ geſpitzten Zipfeln. Griffel oben tief-3ſpaltig. 3208. Zephyränthes äürea Bak. (syn. Ama- ryllis aurea Ruiz et Pav., A. tubiflora Z’Herit., Pyrolirion aureum Zerb.), Goldgelbe Zephyrblume. Peru, auf Getreidefeldern. Staude, 15—30 cm hoch. Blütezeit: Winter (Dezember, Januar). Blüten lebhaft-gelb; Saum aufrecht, Röhre trichterförmig, länger als die Zipfel, in der Mitte plötzlich erweitert, am Schlunde mit ſehr kleinen gezähnten Schuppen. Liliendolde (Hakenlilie), & (III II); XXII 11 griechiſch: krinon, iſt einer der Namen für , eilte“; wegen der Blütenähnlichkeit). gerader oder gekrümmter, cylindriſcher oder in einen Schlund erweiterter Röhre; Kronkelch trichter- oder faſt tellerförmig, mit langer, Lappen linealiſch, lanzettlich oder ſchmal-länglich, 64* 1012 zurückgekrümmt, abſtehend oder zuſammenneigend. Staubkölbchen linealiſch-länglich, ſpäter meiſt gekrümmt. mäßig aufreißend, faſt kugelig. Blätter meiſt zahlreich, lang, ſchmal oder ziemlich breit. Familie 205. Amaryllidaceae, Amaryllengewächſe. Of XXII II. Staubblätter dem Schlunde eingefügt, frei, herabgeneigt oder auseinandergehend. Griffel fadenförmig, mit ſehr kleiner, faſt kopfiger Narbe. e mit meiſt großer Zwiebel oder ſolchem „Zwiebelſtamm“. Blüten groß, Kapſel unregel⸗ Blütenſchaft ſolide. ſitzend oder ſeltener kurzgeſtielt, in mehrblütiger Dolde. e 2. — 60 Arten, in den tropiſchen und ſubtropiſchen Gegenden, beſonders Küſtenländern. A. Kronkelch aufrecht, präſentiertellerförmig, mit linealiſchen Zipfeln. Staubblätter ſpreizend. Tropiſches Aſien. C. asiaticum. 3209. B. Kronkelch aufrecht, präſentiertellerförmig, mit lanzettlichen Zipfeln; Staubblätter ſpreizend. Tropiſch. . C. Kronkelch trichterförmig, mit beſtändig gekrümmter Röhre und länglichen, aufſtrebenden Zipfeln. zuſammenneigend, herabgebogen. 1. Arten des tropiſchen Aſiens 2. Arten des tropiſchen Afrikas 3. Arten vom Kap, im Sommer fürs Freie geeignet . 4. Arten des tropiſchen Amerikas 3209. Crinum asiäticum L. ex p. (syn. C. toxi- carium Roxb., C. asiaticum f. toxicarium Herb.), Aſtatiſche Liliendolde. Tropiſches Aſien. Staude, 45—60 cm hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. — Wurzeln und die 10—14 cm breite Zwiebel, deren Hals 15—25 em lang tft (ſogen. „Zwiebelſtamm“), ſind giftig. Blätter meiſt 20-30, riemenförmig, vielreihig angeordnet, dünn, lebhaft-grün, 90-125 cm lang, 7—11 em breit, allmählich zu einer ſpitzen Spitze verſchmälert. Blütenſchaft 2ſchneidig, zolldick, oben mit 20—50blütiger Dolde; Blütenſcheidenklappen 5—10 em lang; Blütenſtielchen bis zolllang. Kron— kelch der Stammform (f. typicum) weiß; feine Röhre aufrecht, mit grün gezeichnet, 7—11 em lang, die Zipfel linealiſch, 6—9 cm lang. Staubblätter gerötet, 5 em lang, Staubkölbchen faſt 1½ —2 cm lang. Eierchen in jedem Fache einzeln. Frucht faſt kugelig, 3½ —5 cm breit, gewöhnlich 1ſamig. Formen ſind: f. declinatum Herb. pr. sp., Blütenſchaft aufſtrebend und faltig. Blütenknoſpen ſchwach nickend; Röhre und Kronkelchſaum länger als bei f. typicum und nit rot gezeichnet zue e mp. Blätter 12—14 cm breit, mit ſehr welligem Rande; Kronkelchröhre und die Zipfel lange als bei f. typicum. f. procerum Carey pr. Sp., Blätter an 1½ em lang bei etwa 15 em Breite; Kronkelchröhre und der Saum, jeder etwa 12 em lang, der Saum außenſeitig rot- gezeichnet; iſt Sehr ſchön. kf. anomalum Herb. pr. sp. (syn. C. plicatum Zivingst.), Blätter in einiger Entfernung über ihrem Grunde plötzlich in einen breiten, häutigen, faltigen, geſcheckten Flügel ausgebreitet. f. japonicum Bak., Blätter von feſterer Beſchaffenheit, 5—7 cm breit; Blütenſtielchen länger als bei f. typicum; Kronkelchröhre 5—7 em lang, der Saum ein wenig kürzer. So an den Küſten Japans. — Verwendung wie Nr. 3210. 3210. Criuum amäbile Donn (syn. C. super- bum Rob.), CTiebliche Liliendofde. Sumatra. Staude, 60 —100 em hoch. Blütezeit: Winter, auch zu anderer Zeit. — Zwiebel an ſich klein, aber mit dem Hals (als „Zwiebelſtamm“) fußlang und ſelbſt darüber. Blätter meiſt 25— 30, riemenförmig, 90 bis 125 em lang bei 7—12 cm Breite, lebhaft⸗grün, all⸗ mählich in eine Spitze auslaufend, die äußeren ſpreizend, die inneren faſt aufrecht; ihr Rand ſchmal und ganz⸗ randig. Blütenſchaft zweiſchneidig, mit 20—30blütiger Dolde. Blütenſcheidenklappen lanzettlich-dreieckig, rot— gezeichnet, 10—14 em lang; Blütenſtielchen bis zoll— lang. Blüten ſehr wohlriechend, ſehr groß, leb— haft-rot, purpurn- und weißlich-gefärbt; die Röhre C. amabile. 3210. C. pratense. 3211. C. Hildebrandt. 3212. C. ougustum. 3213. Staubblätter und Griffel mehr C. zeylanicum. 3214. C. latifolium. 3215. C. Broussonetü. 3216. C. scabrum. 3217. C. giganteum. 3218. C. hydrophilum. 3219. C. Moorei. 3220. C. variabile. 3221. C. longifolium. 3222. C. longiflorum. 3223. C. virgineum. 3224. nämlich dunkelpurpurn, 8—12 cm lang, die Zipfel innen weiß oder rötlich, 10—15 cm lang, 1-2 ½ cm breit, außen purpurrot, in der Mitte inwendig mit purpurrötlichen Längsſtreifen, zurückgebogen. Staub⸗ blätter faſt doppelt oder doch 5 em kürzer als die Zipfel purpurrot. Eierchen jedes Faches wenige. Verwendung. Nr. 3209 und 3210, namentlich letztere, ſind prächtige Blütenpflanzen für größere Warmhäuſer, blühen aber erſt willig, wenn ſie bei guter Kultur ein gewiſſes Alter erreicht haben und ſtark geworden ſind. 3211. Crinum praténse Herb. (syn. C. longi- folium Hoch., nicht Thbg.!), Wieſenbewohnende CLiliendolde. Oſtindien, auf trockenen, aber zu einer gewiſſen Zeit den Überſchwemmungen ausgeſetzten Wieſen. Staude, 30— 50 em hoch. Blütezeit: Sommer (Juli). — Zwiebel eiförmig, 10—14 em im Durch⸗ meſſer, mit kurzem Hals (Zwiebelſtamm). Blätter aus einer Zwiebel meiſt 6—8, linealiſch, faſt aufrecht, 45—65 cm lang bei 3½ —5 em Breite, rinnig, nach oben allmählich ſpitz zulaufend, ganzrandig. Blüten— ſchaft ſeitenſtändig, zuſammengedrückt, einen Fuß (30 em) oder darüber lang, jo gegen 1½ cm Did, bei der Stammform (f. typicum) mit 6—12blütiger Dolde. Blütenſcheidenklappen 5—8 em lang; Blüten ſtielchen keine oder ſehr kurz. Blüten weiß, mit grünlicher, 7—11 em langer, anfangs gekrümmter Röhre und lanzettlichen, 1½ em breiten Zipfeln, die faſt oder ganz ſo lang ſind als die Röhre. Staub— fäden lebhaft-rot. Eierchen in jedem Fache 3—4. Formen find: f. lorifolium Roxb. pr. sp., Blätter ſchwach, niederliegend, über 1-1 cm lang; Blüten gegen 20, regelmäßig. f. elegans (Carey yr. Sp., Zwiebel mit längerem Hals, etwa 15 em lang, Blätter kurz, kaum 5 cm breit, Blütenſchaft niedergebeugt, grün, 10—15blütig. Kronkelchröhre | grün, etwa 6—7 cm lang, mit jchmalen, weißen, 8—9 cm langen Zipfeln; Staubfäden weiß, Griffel oben rot, kaum länger als die Staubblätter. k. ve- nustum Carey pr. sp., Blütendolde gegen 3Oblütig; Blüten groß, ganz weiß; Staubfäden und Griffel meiſt rot; Blätter ſtumpfer als bei f. elegans. f. canalicu- latum Carey pr. sp., nicht Roxb.! (syn. C. canali- folium Herb.), Blätter zollbreit, mehr rinnenförmig als bei den vorigen und mehr graugrün; Blüten ungefähr 10, weiß, auswendig blaßrot. 3212. Crinum Hildebrändtii Valle, Hilde- brandts Liliendolde. Tropiſches Afrika (Gebirge der Johanna-⸗Inſel, in faſt 1000 m Höhe). Staude, etwa fußhoch. Blütezeit: September (Herbſt). — Zwiebel 5—8 cm breit, mit 10—14 cm langem Hals (Zwiebel⸗ ſtamm). Blätter etwa 10 aus einer Zwiebel, riemen- förmig, lebhaft⸗grün, von mäßig feſter Beſchaffenheit, 45—65 cm lang, 3½ —6 cm breit, ganzrandig. Blüten⸗ ſchaft ſchlank, zuſammengedrückt, mit 4— — 8 blütiger (bei f multiflorum Aort. reichblütiger) Dolde. Blüten⸗ ſcheidenklappen ſehr lang, lanzettlich; Blütenſtielchen ſehr kurz. Kronkelchröhre aufrecht, 15—20 cm lang, mit lanzettlichen, ſpreizenden, reinweißen, 5—8 em langen Zipfeln. Staubfäden eher kürzer als die Zipfel, Staubkölbchen linealiſch, faſt 1½% cm lang. Griffel die Spitze der Zipfel erreichend. — Dieſe ſchöne Pflanze wurde erſt 1875 von Dr. Hildebrandt entdeckt. 3213. Crinum augüstum Roxb. (syn. C. ama- bile f. augustum Gaml.), Majeſtätiſche Liliendolde. Inſel Mauritius. Staude, 60 — 100 cm hoch. Blüte— zeit: meiſt Frühling bis Sommer; übrigens zu ver— ſchiedenen Zeiten im Jahre. — Scheint eine kleinere Form des prächtigen C. amabile zu ſein, dem es in allen Teilen ſehr gleicht. förmig, gegen 15 cm breit und als bisweilen fußlang werdend. etwa 20—30, riemenförmig, 60—90 em lang, 7 bis Zzwiebelſtamm“ PA 11 cm breit, lebhaft-grün, mäßig feſt, nach oben ſpitz zulaufend, dichtnervig, ganzrandig. Blütenſchaft ſeiten— ſtändig, ſtark zuſammengedrückt, nach oben tiefweinrot— gefärbt. Blüten 12 —30, doldig, wohlriechend. Scheidenklappen breit, 7— 11 cm lang, rot-gezeichnet; Blütenſtielchen bisweilen zolllang. Kronkelchröhre robuſt, lebhaft-rot, gerade oder mehr gekrümmt, 7—12 cm lang, die Zipfel lanzettlich, aufrecht-abſtehend, 10—14 cm lang, faſt 1½ —2 cm breit, außen leb- haft⸗rot. Staubfäden rot, Zipfel; Staubkölbchen linealiſch, zolllang; Griffel bis zu den Kölbchen reichend. Samen einzeln in jedem Fache. — C. crassicaule Bak., aus Südoſtafrika, iſt ſehr ähnlich, aber nicht in Kultur; Blütenſchaft ſtark zuſammengedrückt, oben über zolldick. Sehr ſchön 3214. Crinum zeylänicum Z. (syn. C. Her- bertianum Wall., C. Wallichianum Roem., C. orna- tum Herb. ex p., nämlich var. zeylanicum Herbh., Amaryllis zeylanica L., A. ormata Bot. Ceyloniſche CLiliendolde. Tropiſches Aſien und Afrika. Zwiebel kugelig, 12— 16 em breit, mit kurzem Zwiebel- ſtamm (Hals). Blätter aus einer Zwiebel 6—12, dünn, riemenförmig, lebhaft-grün, 60—90 em lang, 7—12 em breit, ſchwach-ſcharfrandig. Blütenſchaft robuſt, ungefähr fo lang als die Blätter, rot-gezeichnet. Blüten 10 — 12, doldig, wohlriechend. Blütenſcheiden— klappen lanzettlich, dreieckig, rötlich, 7— 11 cm lang; Blütenſtielchen ſehr kurz. Kronkelchröhre gekrümmt, 7—12 (—15) em lang, rot- oder grün- gezeichnet und mit wagerechtem, 7—10 cm langem Saum mit länglich⸗lanzettlichen, ſpitzen, zollbreiten Zipfeln, die dunkelpurpurn, nach den Rändern zu ins weiße übergehend, außenſeitig aber geſtreift ſind. Staub— blätter herabgebogen, ungefähr einen Zoll kürzer als die Zipfel. Griffel die Staubblätter überragend. Eierchen 5-6 in jedem Fache. Frucht faſt kugelig, 3 / —5 cm dick. — Es giebt in den Gärten mehrere in der Blüten— farbe abweichende Gartenformen, die aber zum Teil wohl zu Nr. 3215 zu ziehen ſein werden. 3215. Crinum latifölium T. (syn. C. ornatum f. latifolium Herb, blätterige Liliendolde. Tropiſches Aſien. Staude, 30—60 em hoch. Blütezeit: meiſt Auguſt, Sep⸗ tember. — Zwiebel faſt kugelig, 15—20 cm breit, mit kurzem Hals (Zwiebelſtamm). Blätter zahlreich, Zwiebel regelmäßig⸗kegel⸗ | Blätter aus einer Zwiebel halb ſo lang als die Mac.), C. Linnaei Roem.), Breit⸗ Gattung 1160. Crinum, Ciliendolde. (syn. C. yuccaeflorum Salis b., Amaryllis ornata 47“. 1806, A. spectabilis Andr. Nr. 3209 — 3217. 1013 dünn, riemenförmig, lebhaft-grün, 60—100 em lang bei 7—11 em Breite, mit ſchwach⸗ ſcharfem Rande. Blüten zu 10— 20, doldig. Scheidenklappen grünlich, 7—9 cm lang; Blütenſtielchen ſehr kurz. Kronfelch- röhre gekrümmt, grünlich, ”—11 em lang, mit wage— rechtem Saum, der ungefähr ſo lang als die Röhre; die Zipfel länglich-lanzettlich in der Mitte zollbreit, außen mit ſchwach- roter Mitte. Eierchen 5—6 in jedem Fruchtknotenfache und übereinander befindlich. Formen ſind: f. longistylum Roem. pr. Sp., Blüten weiß, roſa-geſtreift, die Zipfel ſtark wellenförmig, Griffel rot. k. speciosum Herb. pr. sp. (syn. C. ' speciosissimum Herb.), Blätter nur etwa 4 cm breit; Blüten 15—20, wohlriechend, fleiſchfarbig, geftreift, ſpäter faſt weiß. k. moluccanum Roxb. pr. sp. (syn. Amaryllis moluccana Gaml.), Blütezeit: Juli, Auguſt; Pflanze kleiner; Blätter knorpelig-ſcharfrandig, am Grunde wellig; Blüten 5—6 auf 45—80 em hohem grünen Schaft, rötlichweiß. k. insigne Schult. pr. sp. (syn. Amaryllis insignis Gamwl., A. torsata Lk.), Blätter 90—130 cm lang, ”—11 cm breit, ſcharfrandig: Schaft 90 cm hoch, purpurn, zart-bereift. Blüten etwa 10, roſaweiß, nachmittags aufblühend, etwa 23 em lang, wohlriechend, oft weiß und dann aus— wendig rot- oder grün-geſtreift. Verwendung. Nr. 3214 und 3215 mit ihren Formen ſind in unſern Warmhäuſern ſeit langem bekannt und geſchätzt. 3216. Crinum Broussonetii Herb., Lodd. C. yuccodes Herb., A. Broussonetii Red. 1804), Brouſſonets ilien- dolde. Sierra Leone. Staude, fußhoch. Blüte- zeit: Sommer. — Zwiebel ziemlich klein, kugelig, purpurn, ohne deutlichen Hals. Blätter mehr— reihig-geſtellt, linealiſch, von feſter Beſchaffenheit, dichtnervig, 30—45 em lang, etwa zollbreit, ſcharf— randig. Blütenſchaft ſchlank, mit 1—2 ſitzenden Blüten; Blütenſcheidenklappen grün, lanzettlich, 5—8 cm lang. Kronkelchröhre grünlich, gekrümmt, 10—14 em lang, mit wagerechtem, 7— 10 cm langem Saum und läng— lichen, ſpitzen, etwas zuſammenneigenden, weißen bis zollbreiten Zipfeln, die innen mit bräunlich-purpurnen Längsſtreifen, außen grün- und purpurnsgeftreift, an der Spitze purpurrot und hakenförmig ſind. Staub— fäden gekrümmt, weiß, ungefähr einen Zoll kürzer als die Kronkelchzipfel. — C. Sanderianum Balc. (syn. C. ornatum Bury, C. Broussonetianum f. pluriflorum Herb.), fußhoch; Zwiebel kugelig, mit 5—8 cm langem Hals. Blätter bis 60 em lang, bis 4 cm breit, von der Mitte ab in eine Spitze auslaufend, an dem gezähnelten Rande ſehr gekräuſelt. Blüten zu 3—6 doldig, ſitzend. Kronkelchröhre gekrümmt, 12—16 cm lang; die Zipfel länglich-lanzettlich, ſpitz, zuſammen— neigend, 7—11 em lang, unter zollbreit, mit lebhaft— rotem Kiel. Staubblätter faſt ſo lang als der Saum; Staubkölbchen linealiſch, 8-9 mm lang. Steht der vorigen und der folgenden Art ſehr nahe. 3217. Crinum scabrum Herb. (syn. C. sca- berrimum Herb., C. undulaefolium Herb.), Scharfe Tiliendolde. Tropiſches Afrika. Staude, 30—60 cm hoch. Blütezeit: meiſt Juni, Juli, auch zu anderer Jahreszeit. — Zwiebel groß, kugelig-eiförmig, ”—10 cm im Durchmeſſer, gelbbraun oder rotbraun, mit kurzem Hals. Blätter lebhaft-grün, riemen- oder breit- zungenförmig, rinnig, nach dem Grunde zu wellig, am Rande knorpelig-ſcharf, 60 — 150 em lang, 4— 7 cm breit, von feſter Beſchaffenheit, dichtnervig, glänzend, 1014 Blütenſchaft robust, hellgrün, mit 4—8blütiger Dolde. Blüten prächtig, ſitzend, oder ſehr kurz geſtielt, ſehr wohlriechend; Kronkelchröhre gekrümmt, hell— grün, 8-13 cm lang, mit weit ausgebreitetem, 6—8 cm langem Saum; deſſen längliche 2½ —3½ cm breite, ſpitze Zipfel reinweiß und mit einem breiten, lebhaft-karminroten Mittelſtreifen deutlich gekielt ſind. Staubkölbchen linealiſch, 1-1 ½ cm lang. Eierchen 5—6 in C. Ruppellianum Fresen., von A. Richard für Hip- S 2 Q - 2 D ER G NIIIII— Va FRI MN mn Ae 2 — * U \ . , 4 N Scharfe Liliendolde. peastrum vittatum gehalten, iſt nur eine Sorte von C. scabrum, welches eine der ſchönſten Arten iſt. 3218. Crinum gigantéum Andr. (syn. C. peti- latum f. spectabile Herb., C. vanillodorum Welm., Amaryllis gigantea Al., A. latifolia Zam., A. ornata Gaml., A. candida Tratt.), Rieſige Liliendolde. Tropiſches Afrika, an ſtehenden Gewäſſern. Staude, 60—90 cm hoch. Blütezeit: meiſt Sommer. — Zwiebel ſehr groß, 12 —18 em dick werdend, mit kurzem Hals. Blätter ziemlich dünn, grün, nach beiden Enden verſchmälert, wellenförmig, furchig-geſtreift, mit deut- lichen Quernerven, 60—90 em lang, in der Mitte 7-11 em breit. Schaft robuſt, grün, zuſammengedrückt, ½ m, bisweilen faſt 1 m hoch, mit 3—12-, meiſt aber 4—7blütiger Dolde. Blüten prächtig, meiſt ſitzend, wohlriechend, 18 —20 em und drüber lang! Kronkelchröhre ſchlank, gekrümmt, 10—17 em lang, mit glockigem, 7—11 em langem Saum, deſſen rein- weiße Zipfel länglich, ſtumpf, etwa zollbreit, ſtark dachigdeckend und (wie ſchon angedeutet) kürzer als die grünliche Röhre ſind. Staubfäden reinweiß, etwa 1 Zoll kürzer als die Zipfel. 3219. Crinum hydröphilum Voss (syn. C. campanulatum Herb., C. aquaticum Burch., C. caffrum Herb., Haemanthus hydrophilus TAbg. “), Waſſerliebende Ciliendolde. Am Kap, Kaffernland, in Teichen. Staude, fußhoch oder höher. Blütezeit: Sommer. — Zwiebel ziemlich klein, eiförmig. Blätter linealiſch, grün, etwas gedreht, mit tiefer Längsrinne, eine Länge von 90— 120 cm erreichend, ſcharfrandig. Blütenſchaft ſchlank, grün, mit 4—8 blütiger Dolde. Blütenſcheidenklappen lanzettlich- dreieckig, rötlich braun, 3—5 em lang; Blütenſtielchen 1 —2 cm lang. Kronkelchröhre ſchlank, gekrümmt, eylindriſch, 4—6 cm lang, rot, grün-geſtreift, mit glodigem, | faſt ebenſo langem Saum, deſſen längliche, ſtumpfe jedem Fruchtknotenfache. Familie 205. Amaryllidaceae, Amaryllen gewächſe. Gu XXII II. < zuſammenneigende Zipfel erſt weiß, rot-geſtreift find, bald aber ſich dunkelroſenrot färben. Staubblätter zolllang. Griffel ſo lang als der Kronkelch. Frucht⸗ knotenfächer je 6—8eiig. 3220. Crinum Möörei Hook. fil. (syn. C. Makoyanum Carr., C. Colensoi, C. Mackenii und C. natalense hort.), Moores Liliendolde. Natal, Kaffernland. Staude, 60—150 cm hoch. Blütezeit: Mitte Sommers. Zwiebel ſehr groß, bis faſt 15 cm dick, und mit bis zu 45 cm langem Hals (Zwiebelſtamm), reichlich Seitenzwiebeln (Grundſproſſe) entwickelnd, die aber ſo eng mit der Mutterzwiebel verbunden ſind, daß ſie, wenn etwa eine Abtrennung erfolgen ſoll, nur unter Verletzungen zu bekommen ſind. Blätter etwa 12 — 15 aus einer Zwiebel, ſpreizend, | ziemlich dünn, riemenförmig, lebhaft-grün, 60 — 90 cm lang, 7—11 em breit, locker-, aber deutlich-genervt, mit ganzrandigem, weißlichem Rande. Blütenſchaft grün, kräftig, mit 6—10blütiger Dolde. Blütenſcheiden⸗ klappen groß, dünn; Blütenſtielchen 3½ —8 em lang. Blüten hübſch roſa [bei f. Schmidtii E. pr. sp. reinweiß, rückſeitig fleiſchfarbig-grünlich-geſtreift!. Kronkelch mit gekrümmter, 7— 12 em langer Röhre und einem trichterförmigen Saum von annähernd gleicher Länge und mit länglichen, faſt ſpitzen, 2½ bis 4 cm breiten Zipfeln. Staubfäden blaßrot (bei f. Schmidtii weiß), etwa einen Zoll kürzer als die Zipfel. Griffel bis zur Spitze des Kronkelchs reichend. Verwendung. Die Art, wie auch die weiß— | blühende Form find prächtige, allgemein zu empfehlende Blütenpflanzen des Kalthauſes, die allerdings für Handelsgärtner weniger als für Lieb— haber geeignet ſind und in größeren herrſchaftlichen Gärten gewiß nicht fehlen ſollten. Die Pflanzen blühen allerdings erſt, wenn ſie mehrere Jahre alt geworden ſind und die erforderliche Zwiebelſtärke erreicht haben. Kultur. Garteninſpektor W. Mönke⸗ meyer in Leipzig ſchreibt darüber: „Nach der von Anfang Winters bis in das Frühjahr dauernden Ruhezeit, die dem C. Moorei unbedingt zu geben iſt, und während welcher man dasſelbe an einem trockenen Orte bei + 4 bis 89 C. aufbewahrt, ver- pflanzt man es in nahrhafte, reichlich mit mürbem Lehm gemiſchte Erde. Sobald die erſten Blätter faſt entwickelt find, bringt man die Pflanze an einen halb⸗ ſonnigen, luftigen Ort ins Freie, begießt tüchtig, düngt auch öfters mit gelöſtem Miſt, bis ſich die Blütenſchäfte entwickelt haben. Nach der Blütezeit (oder Samen⸗ reife) läßt man die Blätter nach und nach infolge verringerten Begießens wieder einziehen. Dieſe Be⸗ handlungsweiſe iſt für unſere Verhältniſſe die paſſendſte“. Auch Herr Präſident Meyer in Celle ſchreibt, daß er ſeit Jahren die Pflanze über Winter völlig trocken in einem ungeheizten Zimmer gehalten und Mitte Mai ins Freie gebracht habe, wo ſie dann im Sommer ſehr reichlich blühte, auch keimfähigen Samen brachte. Die Pflanze im Berliner Bot. Garten iſt zur Blüte⸗ zeit ſtets von den Beſuchern bewundert worden. Vermehrung durch Ausſaat der durch Befruchtung der Blüten gewonnenen Samen. Die Sämlinge, welche vor denen anderer Arten beſonders groß ſind, blühen ſchon nach wenigen Jahren. 3221. Crinum variäbile Herb. (syn. C. crassi- folium Herb., C. variabile f. roseum Herb., Ama- ryllis variabilis Jacg., A. revoluta f. robustior Gamwl.), Veränderliche Liliendolde. Am Kap, Kaffern⸗ land. Staude, 30—60 em hoch. Blütezeit: Sommer. — Zwiebel eiförmig, etwa 7—11 em dick, mit kurzem * nen Fr r Hals. Blätter meiſt 10—12 aus einer Zwiebel treibend, linealiſch, ſchön grün, aufrecht⸗bogig, ſchlaff, rinnig, 45— 70 em lang, bis 5 cm breit. Blütenſchaft auf- recht, zuſammengedrückt. Blüten bis zu 12 in einer Dolde, auf bis zolllangen Stielchen, wohlriechend, erſt weiß, auswendig roſenrot⸗-ſchattiert, zuletzt hochroſenrot, mit gekrümmter, grünlicher 3½ bis 5 em langer Röhre; die Zipfel länglich, ſpitz, 6 bis 9 em lang; Staubfäden rot, etwa einen Zoll kürzer, der Griffel aber ſo lang als die Zipfel. Eierchen 3 oder mehr in jedem Fruchtknotenfache. Verwendung und Kultur ganz wie Nr. 3220. Iſt ſchön und empfehlenswert. Vermehrung durch Samen, da Brutzwiebeln kaum erzeugt werden. 3222. Crinum longifölium Thbg. (syn. C. capense Herb., C. riparium Herb., C. longiflorum Vilmor., nicht Herb.!,; Amaryllis longifolia Z., Gamwl., A. bulbisperma Burm.), CTangöblätterige Lilien- dolde. Blütezeit: Juli, Auguſt, bisweilen ſchon im Juni. Gattung 1160. Crinum, Ciliendolde. Am Kap. Staude, 40—60 (—100) em hoch. — Zwiebel flaſchenförmig, allmählich in einen langen cylindriſchen Hals verengt. Blätter graugrün, rinnig, aufrecht oder (bei f. majus) ſchlaff und dann ausgebreitet, 60—90 cm lang, bandartig-ſchmal, ſchmal— und verlängert-zugeipigt, teils ſchmal, teils breit, mit ſcharfen Rändern. Blütenſchaft 40 em und darüber lang, faſt ſtielrund, mit (bei der Stammform f. typicum) 3—12 großen wohlriechenden Blüten. Blütenſtielchen und Blütenſcheidenklappen 3—8 cm lang. Kronkelch— röhre ſchwach gekrümmt, 7—11 em lang, mit trichter- förmigem weißen Saum, deſſen 3 äußere Zipfel außen pur purroſa-ſchattiert, ſelten reinweiß ſind. Kronkelchblätter kürzer bis faſt ſo lang als die Röhre. Griffel etwa bis zur Kronkelchſpitze reichend. Seltenere Formen ſind: f. album Voss (syn. Amaryllis longifolia flore albo Lindl.), Blüten reinweiß. k. pur- purea Voss, Blüten purpurrot. f. majus Voss (syn. Amaryllis longifolia f. major Z’Aerit., A. longif. f. maxima Bot. Reg., Crinum capense f. majus Bosse), Blätter länger und ſchlaffer als bei f. typicum; Blütenſchaft gegen 1 in hoch, mit 12 bis 20blütiger Dolde; Blü- tenfarbe wie bei der Stamm⸗ form. f. Fari- nianum Bak. hat eine Zwie— bel mit ſehr langem Hals, ſehr lange Blätter und blaßrote, Ichmal-trichter- förmige Blü- ten. f.striatum Voss (syn. C. | capense f. al- bescens Herb.), Blüten weißlich, bleifarben-geſtreift. Verwendung. C. longifolium iſt eine der ſchönſten Arten, welche aus der Familie der Amaryllideen unſere Winter in milden Gegenden Deutſchlands unter guter Schutzdecke aushält und ſich im Freien bei feuchtem Standort beſſer hält, auch reicher blüht als z. B. der Agapanthus, wovon der Heraus- geber ſich bei Herrn Univerſitätsgärtner Maſſias in Blütenſtielchen bis 4 em lang. Ir. 3218— 3224. 1015 Heidelberg überzeugen konnte. Man kann mit dieſer Pflanze die Ufer der Teiche und Bäche in landſchaft— lichen Gärten ſchmücken, wird aber in Nord- und Mitteldeutſchland Topf- und Kübelkultur anwenden müſſen. Kultur dann ähnlich wie Nr. 3220. Der Verſuch einer Überwinterung im Freien (etwa in der Weiſe wie für Gunnera, Nr. 1195, angegeben) möge immerhin angeſtellt werden; man muß jedoch im Herbſt die alten Blätter ſchonen und zunächſt mit trockenen, luftigen, nicht leicht faulenden Stoffen (friſchen Fichten— zweigen) umgeben und die alten Blätter erſt im April, Mai ausziehen. Übrigens kann man dieſe Art mit ihren Formen, aber auch noch andere, z. B. C. Moorei, C. giganteum, C. hydrophilum, C. amabile in der Weiſe im freien Lande verwenden, daß man ſie an einer warmen Stelle des Gartens mit dem Topfe in einen Kübel mit Waſſer ſtellt, in dem ſie ſich aufs üppigſte ent— wickeln und reichlich blühen. Im Herbſt und Winter ſtellt man ſie trocken in einem temperierten Raume auf. Crinum Powellii hori. (syn. C. longifolium & C. Moorei), Blütezeit: Sommer, hat eine kugelige Zwiebel mit kurzem Hals, ſpreizende, ſchwertförmige, zugeſpitzte, lebhaft-grüne, 1 m und drüber lange, glatt- randige Blätter, zuſammengedrückte, graugrüne, 60 em lange Blütenſchäfte und ungefähr Shlütige Dolden. Kronkelchröhre ge— krümmt, grünlich, etwa 8 cm lang, mit länglich— lanzettlichen, ſpitzen, rötlichen Zipfeln, die 10 em lang und in der Mitte zollbreit ſind. Staubblätter viel kürzer als die Kronkelchzipfel. Griffel oben lebhaft-rot. — Kultur wie Nr. 3220. 3223. Crinum longiflörum Herb. (syn. Ama- ryllis longifolia f. longiflora Ter), Tangblütige TCiliendolde. Jamaika. Zwiebel eiförmig, 7— 10 cm dick, mit deutlichem Hals (Zwiebelſtamm). Blätter riemenförmig, 120—150 em lang, 5—6 cm breit, dichtnervig, ſpitz zulaufend, nicht graugrün, ſchwach— ſcharfrandig. Blüten doldig zu 6—8, auf kurzen Stielchen. Blütenſcheidenklappen 7—10 cm lang. Kronkelchröhre grünlich, gekrümmt, 7—11 em lang, mit trichterförmigem, ebenſo langem Saum, deſſen längliche, ſpitze Zipfel zuſammenneigen und in der Mitte rot⸗überlaufen, aber nicht deutlich bandſtreifig ſind. Staubfäden viel kürzer als der Kronkelchſaum. Eierchen jedes Fruchtknotenfaches 6 bis 8. — Steht dem C. longifolium ſehr nahe und könnte, wenn es nicht aus Jamaika ſtammte, für eine größere Form desſelben gehalten werden. C. longiflorum iſt jedoch eine Warm hauspflanze, verlangt alſo mehr Wärme, ſcheint aber nicht oder nicht echt in Kultur zu ſein. 3224. Crinum virgineum Mart. (syn. C. petio- latum f. virgineum Herb.), Jungfräuliche Lilien- dolde. Südbraſilien. Staude, ſcheint zwiſchen C. | erubescens und C. giganteum die Mitte zu halten. Blütezeit: meiſt Herbſt. — Zwiebel groß, braun. Blätter riemenförmig, dünn, 60— 90 cm lang, 7—10 cm breit in der Mitte, nach unten wie nach oben ver— ſchmälert, vorn ſpitz zulaufend; die Nerven locker angeordnet, wie bei Nr. 3218, und mit deutlichen Queradern. Blütendolde etwa 6blütig; Blüten ſitzend oder ſehr kurz geſtielt, mit grünlicher, gekrümmter, 7—11 cm langer Röhre und dieſer gleichlangen, reinweißen, zuſammenneigenden, ſpitzen Zipfeln. Staubfäden viel kürzer als der Saum und von dem Griffel überragt. — Kultur als Warmhauspflanze. Kultur der Crinum-Arfen. Die meiſten der ge— nannten Arten ſind ſtattliche Pflanzen, welche zwar 1016 Familie 205. Amaryllidaceae, Amarillengewächſe. Or XXII 11. erſt zu blühen beginnen, wenn ſie mehrere Jahre alt | um die Pflanzen nunmehr nach und nach in den geworden und die Zwiebeln hinreichend erſtarkt ſind; Ruheſtand überzuführen. Während der ganzen Wachs⸗ dann aber blühen ſie bei zweckmäßiger Kultur auch tumszeit hat das Begießen reichlich zu geſchehen, alljährlich willig und reich. Die Behandlung der und eine wöchentliche Dungwaſſer-Gabe trägt weſent⸗ ſüdafrikaniſchen (kapiſchen) Arten iſt gleich derjenigen lich zur Kräftigung der Zwiebel bei. Um Mitte von C. Moorei, Nr. 3220. Über die Behandlung September Einräumen ins Winterquartier, ins Warm⸗ der tropiſchen, fürs Warm- und Lauwarmhaus haus mit 4 14 bis 20° C. und die Pflanzen dem beſtimmten Arten giebt Obergärtner J. Biemüller vollen Tageslicht ausſetzen. Bei gutem Wetter wird in Groß-Tabarz folgende ſehr zweckmäßige Anleitung: gelüftet und wenigſtens einmal täglich geſpritzt, bis „Nach dem Abblühen werden die Crinum-Arten unter die Blüten erſcheinen. Starke Pflanzen entwickeln möglichſter Schonung der Wurzeln, welche nicht mehrere Blütenſchäfte, die aber nicht gleichzeitig blühen, beſchnitten, ſondern (wie bei allen Amaryllideen) nur ſodaß die Blütezeit dann mehrere Wochen bis monate- von etwaigen faulen Teilen durch ſcharfen Schnitt lang anhält, ſich zwar auch durch einen kühleren geſäubert werden, verpflanzt, und zwar in gleiche Standort noch mehr verlängern läßt; allein es leidet Teile Laub- und Kompoſterde mit reichlichem Zuſatz die Belaubung leicht, wenn die Pflanzen längere Zeit von reinem Sand (Flußſand). Da dieſe Zwiebel- einer niedrigeren Wärme als + 13° C. ausgeſetzt gewächſe während der Wachstumszeit viel Waſſer bleiben. Vermehrung durch Abnehmen der Brut- beanſpruchen, ſo iſt ſelbſtredend durch gute Scherben- zwiebeln beim Verpflanzen. Die entſtandenen Wunden ꝛc. -Einlage für regelmäßigen Waſſerabzug zu ſorgen. ſowohl an der Mutterpflanze wie an den jungen find, Die Zwiebeln kommen zu etwa ½ ihrer Höhe in der um Fäulnis zu verhüten, mit Holzkohlenpulver einzu⸗ Erde zu ſtehen. Anfangs Mai bringt man ſie auf reiben und abzutrocknen.“ einen warmen Kaſten (4 300 C. Bodenwärme), füttert 95 ; ; 4 . 5 die Töpfe bis zum Rande in Sägeſpäne oder auch ( 1 5 Kulte wohl in Fichtennadeln, Lohe oder Kohlenaſche ein, dag; \ e em Kultur verfahren eine ber- beſchattet anfangs reichlich und beſpritzt an hellen ſchiedene fit; die obigen eee ſind n auch Tagen mehrmals mit lauwarmem Waſſer. Gelüftet 1 bindend, ſondern nur die Reihen wird bis zum Auguſt nur, wenn die Witterung es ae a Nach ben Jin 101 Pflanzen geſtattet, d. h. wenn die Wärme im Freien mindeſtens 12 8 blühen a die bl = an — 15°C. beträgt; von Auguſt ab aber wird reichlicher 1110 910 Ruhezeit ber al nase üben, jo mu unter gleichzeitiger Entziehung des Schattens gelüftet, 1 hez ee Gattung 1161. Chlidänthus He., Weichblume, G XXII 11 (griechiſch: chligs — Prunk, Weichlichkeit, anthos — Blume). Kronkelch trichterförmig, mit langer cylindriſcher, kaum in einen Schlund erweiterter Röhre; Lappen faſt gleich, oben zurückgekrümmt-abſtehend. Staubblätter dem Schlunde eingefügt, viel kürzer als die Lappen, am Grunde häutig-verbreitert, abwechſelnd kürzer. Kölbchen nahe ihrem Grunde rückſeitig dem Faden aufſitzend. Griffel mit kurz-linealiſchen, zurückgekrümmten Narben. Kapſel länglich. Zwiebelpflanzen. Blätter lang, linealiſch oder riemenförmig. Schaft ſolide. Blüten gelb, zu wenigen, faſt ſitzend oder kurzgeſtielt. Hüllblätter 2, lang zugeſpitzt. — 1 bis 2 Arten, in Südamerika. 3225. Chlidänthus luteus Voss (syn. C. fra- | 7—10 cm lange, ſchön gelbe, am Grunde von einer grans Herb., Clinanthus luteus Herb., Coburgia häutigen Scheide umgebene Blumen, welche langröhriger lutea Heyb., Pancratium luteum Ruiz et Pav.), ſind, aber ſonſt in Bildung und Farbe an Hemero- Gelbe S Peru. S516 1 em callis flava, Tafel, 57, 227, erinnern und einen hoch. Blütezeit: Sommer. — Zwiebel etwa von ſehr angenehmen Duft aushauchen, den man mit Größe einer kleinen Walnuß, mit häutiger Hülle. d Ns; Er a a ENTER 5 em des Weihrauchs verglichen hat. — C. Ehrenbergii Blätter meergrün, flach-bandartig, 12—20 em lang, Kth. iſt nur Gebirgsform dieſer Art an der Spitze abgerundet, nach zwei Seiten hin ge— f 3 richtet. Der Schaft treibt vor den Blättern, wird Kultur wie Nr. 3182 oder 3075; die Pflanze 16— 20 cm hoch und trägt 2—3, ſelten mehr, ſitzende, im Winter trocken halten. Gattung 1162. Cyrtänthus Ai, Krummblume (Bogenlilie), G XXII II (griechiſch: kyrtos — krumm, anthos — Blüte). Kronkelch ſchmal-trichterförmig, am Grunde oder oben zurückgekrümmt, mit langer oder abgekürzter Röhre und langem, weitem Schlunde; Kronkelchlappen viel kürzer, aufrecht-abſtehend. Staubblätter dem Schlunde oder tiefer angeheftet, gerade oder herabgebogen, kürzer als der Kronkelch; Kölbchen länglich, mit der Rückenmitte aufſitzend, nicht gekrümmt. Griffelnarbe meiſt 3ſpaltig (bei C. obliquus ganz), ſeine Aſte ſchmal. Kapſel aufreißend oder aufſpringend. Zwiebel- pflanzen. Blätter verlängert, ſchmal, bisweilen hin und her gebogen. Schaft röhrig, mehrere (ſelten nur 1) hängende oder kaum nickende Blüten tragend. — 20 Arten, in Südafrika. A. Blüten in vielblütiger Dolde, hängend; Blätter riemen förmig B. Blüten in vielblütiger Dolde, gewöhnlich hängend. Blätter linealiſch. (Monella.) I,,, f Re a C. Macowanü. 3227. Blüten wei ́ em œf ? ñßfs˙ Eure a 3. Blüten gelb: C. lutescens Herb. (syn. Monella ochroleuca Herb.), Blüten zu 2—3 en doldig: Röhre ſchwachgekrümmt, in der unteren Hälfte ſehr ſchlauk. k. Cooperi Bak. (syn. C. lutescens Hook.) hat mehrblütige Dolde; Kronzipfel eirund, mehr ſpreizend. Blüten lebhaft:rot, einzeln (oder nur wenige und doldig), aufrecht oder ſchwach herabgebogen, mit weiter geöffneter und weniger gekrümmter Röhre. Blätter lanzettlich: C. sanguineus Hook. (syn. Gastronema sanguineum Lindl.), Natal, 15 bis 25 em hoch. Iſt ſchön. 3226. Cyrtänthus obliquus Ast. (syn. Crinum Blüten 10 12 in der Dolde, ſtark hängend, geruchlos, obliquum L., Agapanthus Umbrella Z’Aerit.), Schiefe lebhaft-rot mit gelblichem Grunde, 5—8 cm Krummblume. Staude, 30—60 em hoch. Blüte- lang. Kronkelchröhre gekrümmt, 2 mal jo lang als zeit: Mai, Juni. — Zwiebel 7—10 em im Durch- die Zipfel. Staubfäden zolllang; Griffelnarbe kopfig. meſſer. Blätter zweizeilig, nach den Blüten erſcheinend, — C. carneus Lindl. blüht mehr fleiſchfarbig-rot. 40 60 em lang. Blütenſchaft ſtämmig, faſt ſtielrund. Kultur. Boſſe ſagt: „Da die Blätter nach C. obliquus. 3226. 2 1 R der Blütezeit nicht abſterben, jo müſſen dieſe Pflanzen auch nach der Blütezeit begoſſen werden, bis zum Herbſt und einige Zeit nach dem zu Anfang Herbſtes geſchehenen Umpflanzen aber ſehr ſparſam. Damit ſich ſpäter die Blüten beſſer entwickeln, ſtellt man die Pflanzen im Februar, März nahe unter die Fenſter eines Warmhauſes oder vor ein ſonnenreiches Zimmer- fenſter und begießt reichlich. Zur Blütezeit und für den Sommer bringt man ſie ins Kalthaus“. 3227. Cyrtänthus Macowänii Bak., Macowans Krummblume. Staude, fußhoch. Blütezeit: Juni. — Zwiebel eiförmig, zolldick. Blätter 1—3, mit den Blüten zugleich vorhanden, grün, nicht gedreht, 15 bis 35 em lang. Blütenſchaft ſtielrund, Dolde 6—8 blütig; Blüten lebhaft-ſcharlachrot, 3—4 cm lang. Blüten- ſcheidenklappen 2, lanzettlich. Kronkelchröhre krumm, ſchmal⸗trichterförmig, an der Mündung etwa / cm im Durchmeſſer, mit zurückgebogen-abſtehenden Zipfeln. Staubfäden kurz; Griffelnarbe Zſpitzig. Verwendung der leuchtenden Blumen wegen, die eine gute Wirkung hervorbringen. Kultur im Kaphauſe. Vermehrung durch ſeitliche Grundſproſſe. 3228. Cyrtänthus Mackenii Mackens Krummblume. Natal (Südafrika). Staude, , fill, im Lauwarmhauſe oder Zimmer bei + 8 bis 120 C. Gattung 1161. Chlidänthus bis Gattung 1163. Poliänthes. Nr. 3225-3229. 1017 fußhoch. Blütezeit: den ganzen Winter hindurch!, auch Frühling. — Zwiebel 3—4 cm dick. Blätter mit den Blüten zugleich, linealiſch, grün, ſtraff. Dolde 4—10blütig; Blütenſcheidenklappen grünlich. Blüten reinweiß, 5 em lang, mit jchmal-trichterförmiger, an der Mündung etwa ½ cm breiter Röhre und länglichen, 6—9 mm langen Zipfeln. Griffel heraus- ragend; Narbe Zſpitzig. Verwendung. Wird in England bereits häufig kultiviert und verdient als Winterblüher Beachtung. — Kultur der Cyrtanthus- Arten nach Boſſe: Man pflanzt ſie in ein Gemiſch von Raſenerde, Torf— und Heideerde mit entſprechend Sand, giebt auch gute Scherbeneinlage. Das Umpflanzen geſchieht vor dem Austreiben der Zwiebeln und richtet ſich nach der Blütezeit. Wenn die Blätter einziehen (bei Gruppe Monella), werden die Pflanzen trocken gehalten; auch nach dem Umpflanzen begießt man anfangs ſehr mäßig. Man kann ſie im Frühling auch in einem nur mäßig warmen Miſtbeete etwas ſchneller anregen (antreiben); beſonders dann geht dies, wenn die Pflanzen ihre gehörige Ruhezeit gehabt haben. Überwinterung Gattung 1163. Poliänthes L., Tuberoſe, G XXII II; XXXII (griechiſch: polios — weißlich, hell, klar, heiter; antnos — Blume; die Blüten find wachsartig weiß). Kronkelch trichterförmig, mit ziemlich langer, meiſt gekrümmter und oben erweiterter Röhre, deren innere (aufrecht-abſtehende) Lappen etwas kürzer als die äußeren ſind. ſitzend Griffel mit 3 Narben. untere ſtengelſtändige Blätter breit-linealiſch. Erdſtamm kurz, eine Staubblätter dem Schlunde gleichmäßig angeheftet, kürzer als die Kronkelchlappen. Knolle; Stengel einfach, aufrecht, beblättert. Blüten in ziemlich langer, einfacher, endſtändiger Traube, rein weiß oder außen Kölbchen linealiſch, mit der Rückenmitte auf— Grundſtändige und etwas rötlich, meiſt gepaart ſtehend, anſehnlich und von kräftigem Wohlgeruch. — Einzige Art: 3229. Poliänthes tuberösa Z., Tafel 56, 224. Tuberoſe (tr. Jacinthe des Indes: e. Tuberose) Mexiko. Staude, 50—100 em hoch. Blütezeit: meiſt Sommer herrlichen, für viele Perſonen allerdings zu kräftigen oder Herbſt. — Knolle fleiſchig, feſt, außen fahlbraun, mit gelblichem Fleiſche. Abart gracilis Zk. et Otto pr. sp. hat ſchlankeren Wuchs, ſchmälere Blätter, die Kronkelchröhre iſt lang und ſchlank, die Zipfel ſind linealiſch, anſtatt wie bei der Stammform lanzettlich. Schöne Gartenſorten ſind: „Pearl“, eine ameri⸗ kaniſche gefülltblühende, die ſich von der gewöhn— f lichen gefüllten Sorte f. flore pleno durch viel größere, 2 reinweiße Blu— men, längere Kronkelchblät— ter und eine ver⸗ hältnismäßig kurze Röhre unterſcheidet; auch iſt die Blütenähre kür— zer und dichter. Die Blüten⸗ ſtengel ſind Tuberoſe. „Diamond“ bleibt niedriger als „Pearl“, wird nur 35 em hoch, blüht 4 Wochen ſpäter, hat noch viel größere, leichter ſich öffnende Blumen und übertrifft fie durch außerordentliche Reichblütigkeit. k. variegata hat lange, ſchön gebogene, goldgelb-bandierte Blätter. nicht über 75 bis 80 em hoch. Endlich blüht „Pearl“ mindeſtens 14 Tage ſpäter. ſie mit f Zeitweiliger Dungguß fördert die Schönheit des Flors. dichter gefüllte, un ’ 1 man ſo oft und ſo reichlich Luft geben, wie nur mög— lich. Man kann alte Miſtbeete benutzen, die im Februar Verwendung. Die „Tuberoſen“ ſind über— allals Zimmerpflanzen geſchätzt, und zwar des Wohlgeruchs der Blüten wegen, die ein Werkſtoff für feinere Blumengewinde, während die abge— ſchnittenen Blütenſtengel für Vaſen vortrefflich geeignet ſind. Kultur. In Deutſchland kann man bei der Kultur der Tuberoſe nur dann auf Erfolg rechnen, wenn man ſich in jedem Jahre Zwiebeln allererſter Größe verſchafft, die noch nicht geblüht haben, ſie im März in kleine Töpfe von 12—15 em Durchmeſſer in leichte, aber nahrhafte Erde pflanzt und in ein Beet mit Glasfenſtern einſenkt, das nur wenig oder gar nicht erwärmt zu ſein braucht, wenn es nur hin— reichend gegen Spätfröſte geſchützt wird; nur muß oder anfangs März zur Ausſaat benutzt wurden. Die Fenſter läßt man drüber, jo lange noch kalte Regen- güſſe oder ein ſchroffer Temperaturwechſel zu befürchten, alſo bis Ende Mai oder anfangs Juni. Zeit, oder auch wohl ſchon früher, bilden ſich die jungen Um dieſe Blütenſtengel und die Fenſter können dann abgenommen werden; doch läßt man die Töpfe immer noch in der Erde des Beetes ſtehen, falls man die Pflanzen nicht etwa austopfen und in das freie Land an einer warmen und luftigen Stelle pflanzen will. Eine Verpflanzung in größere Töpfe iſt, wenn der Blütenſtengel ſich zu entwickeln beginnt, von ausgezeichnetem Erfolg, wenn ſie mit möglichſter Schonung der Wurzeln geſchieht. Die Blütezeit der Tuberoſe variiert je nach Kultur, Temperatur und anderen Umſtänden, die man nicht in der Gewalt hat. Bisweilen beginnt ſie im Juni und im Juli, und der volle Flor tritt gegen den 1018 September hin oder im Herbſt ein. Die Zwiebeln bringen gewöhnlich nur einen Blütenſtengel, doch ſind zwei, ja ſogar drei Stengel nichts Seltenes; nie— mals aber blüht dieſelbe Zwiebel mehr als einmal. Gattung 1164. Brävoa Llav Familie 205. Amaryllidaceae, Amaryllengewächſe. Or XXI 113 Vermehrung durch Brutzwiebeln; ſie iſt aber in Deutſchland, da die Brut nicht in das freie Land ge⸗ pflanzt werden kann, nicht von Erfolg. et Lex., Bravoa, Or XXII II. Kronkelch röhrig-cylindriſch, bleibend, unterhalb der Mitte einwärtsgekrümmt, an der Spitze nicht erweitert, mit kurzen, eirunden, ziemlich gleichen Lappen. Kölbchen wie Polianthes. Griffel mit kleiner Narbe. Pflanze mit knollentragenden Wurzelfaſern. Stengel am Grunde zwiebelig, ſonſt aufrecht und einfach. Grundſtändige Blätter wenige, zungenförmig, lang⸗ lanzettlich oder -linealiſch, Stengelblätter viel kleiner. Deckblätter häutig-trocken. — 4 Arten, in Mexiko. 3230. Brävoa geminiflöra Llav. et Lex. (syn. Caetocapnia [Zetocapnia] geminiflora Lx. et Otto), Paarblütige Bravoa. Staude, 30—60 cm hoch. Blütezeit: Sommer. — Grundblätter 4—6, etwa 30 —45 cm lang bei 12—20 mm Breite. Blütentraube 8—35 cm lang, mit entferntſtehenden Blütenpaaren, die lebhaft-rot und orangegelb-gefärbt ſind. Die übrigen Arten blühen weißlich. Blüten an der langen Traubenſpindel paarweis; die Paare ſehr entfernt. Verwendung in größeren Ziergärten. Kultur in ſandigem Boden. Wo ſie im Winter unter guter Laubdecke nicht mehr ausdauern, muß man die Zwiebeln herausnehmen, wenn das Kraut abgeſtorben iſt, und froſtfrei überwintern, um ſie im Frühling wieder auszupflanzen. Gattung 1165. Ixiolirion Herb., Ixlilie, G XXII 11 (griechiſch: Gattungsname 1 815 und leirion — Lilie; Pflanze von der Tracht einer Ixia und mit lilienähnlichen Blüten). Kronkelch faſt trichterförmig, ohne Röhre; ſeine Blätter ſind ſchmal und oben nur wenig breiter, aufrecht-abſtehend, am Grunde oft zuſammen⸗ hängend, ſpäter aber faſt immer ſich löſend. als letztere; Kölbchen länglich, aufrecht, gerade oder gekrümmt. zurückgekrümmt. Kapſel länglich, geſtutzt. ſtengelſtändige zerſtreut. 3231. Ixiolirion montänum Herb. (syn. I. Pallasii Fisch. et Mey., Amaryllis montana Zabill., Alstroemera montana Ter, A. triflora Grif.), Gebirgs - Salilie. Südrußland, Orient. Staude, 30 — 50 em hoch. Blütezeit: April, Mai. — Zwiebel Gebirgs-Ixlilie. mehr eiförmig⸗oval, nach unten und oben dünner, bis zolldick; ihr Hals 5—7 cm unter dem Schopf grundſtändiger Blätter befindlich. Stengel an ſeinem Grunde mit gegen 4 linealiſchen, dauernden, auf- ſtrebenden Blättern und höher hinauf mit mehreren viel kleineren beſetzt. Blüten gegen 4, ſeltener mehr, in endſtändiger Dolde, auf langen ungleichen Blüten- ſtielchen, und unter der Dolde häufig noch 1 oder 2 Einzelblüten. Kronkelch lebhaft-violettblau, roſa— ſchimmernd, 3—4 cm lang; die Zipfel verfehrt- lanzettlich, ſpitz, mit 3—5 deutlichen Rippen. Staub⸗ Zwiebelpflanzen mit beblättertem Stengel. Blüten in endſtändiger, unregelmäßiger, oft ſproſſender Dolde, bisweilen auch einzeln. — 2 Staubblätter dem Grunde der Kronkelchblätter oder höher eingefügt und wenig kürzer Griffel verlängert, an der Spitze Zſpaltig, feine Lappen linealiſch und Grundſtändige Blätter linealiſch, Arten. fäden fadenförmig, dem Grunde der Kronkelchröhre angeheftet. k. macranthum Baſc. (syn. I. macranthum hort.) trägt auf dem Stengel eine ungewöhnlich große Blüte. f. tataricum Herb. pr. sp, Rgl. ex p. (syn. I. Ledebourii Fisch. et Mey.) hat ſchlankere Stengel, pfriemliche Blätter; Blüten alle in endſtändiger Dolde und kleiner als die der Stammform. 3232. Ixiolirion Kolpakowskyänum Agl. (syn. Kolpakowskya ixioliriodes H.), Kolpakowkys Ixlilie. Turkeſtan, in 1000—1600 m Höhe. Blüte- zeit: April, Mai. — Zwiebel gegen 1½ em dick. Blätter aufſtrebend, am Grunde gegen 4, gehäuft und noch 1—2 höher hinauf. Blüten gewöhnlich 2— 4 und gewöhnlich alle in endſtändiger Dolde beiſammen. Kronkelchzipfel 18 —26 mm lang, weißlich- violett, ſehr ſchmal, in der unteren Hälfte loſe zuſammen⸗ hängend. Staubfäden ſehr kurz, 3 davon aber länger und mit viel breiteren Fäden, alle aber den Zipfeln. etwas bis zur Hälfte angewachſen. Dieſe letztere Art, deren Zwiebel einer Tulpen- zwiebel gleicht, bildet am Grunde auf kurzen Stielen ſtehende einzelne Brutzwiebeln, überwinterte ſelbſt in Petersburg ohne beſonderen Schutz und blühte dort nach Mitte Mai. — ö Verwendung und Kultur. I. montanum und ſeine Formen iſt am ſchönſten und vorzugsweiſe für Blumenbeete und Rabatten zu benutzen. Es verdient die Aufmerkſamkeit aller Blumenfreunde. Die Blumen ſind auch ein ausgezeichnetes Bou— quet material. Die Zwiebeln werden etwas tief an einer ſonnigen und warmen Stelle gepflanzt. Im Juli, nach dem Welken der Blätter nimmt man die Zwiebeln auf, läßt ſie an einem ſchattigen, gegen Regen geſchützten Orte abtrocknen, nimmt die Brutzwiebeln ab, ſchichtet fie in Sand ein und pflanzt fie im Oktober. Anzucht, aus Samen, den man unmittelbar nach der Reife, etwa Ende Juli oder Anfang Auguſt in Schalen ſäet, die man im kalten Kaſten in die Erde einſenkt. Ein Jahr nach der Keimung ſind die Pflanzen blühreif. Gattung 1164. Brävoa bis Gattung 1166. Eucharis. Nr. 3230—3237. 1019 Gattung 1166. Eucharis Planch., Herzenkelch, = XXII 11 (griechiſch: 8üchäris — angenehm, lieb; wegen der herrlichen, e Blüten). oben kurz in einen Schlund trichterig erweitert, mit faſt gleichen, ziemlich breiten, abſtehenden Lappen. gleichmäßig angeheftet, kürzer als die Lappen, beiderſeits in eine blumenblattartige Haut verbreitert: einem am Rande gezähnten oder abgeſtutzten Becher verwachſen, oder getrenntbleibend, oder auch weniger entwickelt. linealiſch, mit der Rückenmitte oder nahe ihrem 2lappigen Grunde aufſitzend. Frucht eiförmig, plattrund oder 3knöpfig, unregelmäßig-aufreißend. knorenfächer 2⸗ bis mehreiig. geſtielt, breit, mit herzförmigem Grunde; Rippen durch Quernerven verbunden. Hüllblätter 23 breitere. — 5 Arten, in den Anden Kolumbiens. [Calliphrüria Hartwegiana Herb., Grunde zwar blumenblattartig— verbreiterten, 1 8 trichterförmig, reinweiß, zu 6-8, doldig. Kronkelchröhre cylindriſch, gerade oder gekrümmt, Staubblätter dem Schlunde dieſe Häute ſind entweder zu Staubkölbchen Griffel fadenförmig, kurz- und ſtumpf-Z lappig. Frucht- Zwiebelpflanzen. Blätter Blüten anſehnlich, weiß, doldig. Hartwegs Schönſaum, von den Anden Bogotas, fußhoch, iſt verſchieden durch die am aber unter ſich getrennten Staubfäden und die Zlappige, nicht Zteilige Narbe. Blätter dichter geadert. Kultur wie Eucharis.] 1 0 quadratiſche Anhängſel der Staubfäden 1 aus der e . 1. Eierchen in jedem Fruchtknotenfache viele . 2. Nur 2 Eierchen in jedem Fache B. Anhängſel der Staubfäden faſt völlig d der Kronfelcräbre angewachſen. 1. Kronkelchzipfel groß, ſpreizend 2. Kronkelchzipfel klein, aufftrebend . 3233. Eucharis grandiflöra Planch 6 10 H. amazonica hort.), Großblütiger Herzenkelch. Anden von Neugranada. Staude, 40 60 cm hoch. Blüte— zeit: Winter, oft im Mai nochmals. — Zwiebeln kugelig, etwa 5 em dick oder von Größe eines Hühnereies, mit braunen Häuten. Blätter zu jedem Schaft meiſt 2—4, länglich, lebhaft-grün, fußlang oder länger, meiſt 12— 16 cm breit, mit ungefähr fußlangem, rückſeitig halbkreisrundem Blattſtiel. Blütenſchaft ſtielrund, mit 3—6blütiger Dolde. Blüten reinweiß, bis zu 12 em im Durchmeſſer haltend, ſehr angenehm duftend. Kronkelchröhre gekrümmt, cylindriſch, etwa 4—7 cm lang, nach oben verbreitert, die Zipfel länglich, ſtumpf, ſpreizend, 31/,—5 em lang. Staubblätter- becher aus 6 viereckigen verwachſenen Zipfeln beſtehend, gegen 1½ em lang, aus der Mitte eines jeden ein kurzer, am Grunde lanzettlicher Staubfaden. Eierchen in jedem Fruchtknotenfach gegen 20. Die bekannteſte und beliebteſte Art, welche einige Blumenfreunde wie Amaryllen, d. h. etwa wie Hippe- astrum Tettaui, behandelt und ſo im Wohnzimmer zur Blüte gebracht haben wollen. Ein glücklicher Erfolg ſcheint aber dadurch bedingt zu ſein, daß man dieſe Pflanzen kräftig ernährt und Zwiebelbrut (Neben- triebe) nicht aufkommen läßt. Im Winter müſſen ſie dicht hinter dem Glaſe gehalten und, da ſie nicht ganz einziehen, mäßig begoſſen werden. Man verpflanzt ſie Ende Oktober in lockeren, aus lehmiger Garten— und Lauberde gemiſchten Boden und löſt dann alle Brutzwiebeln ab. 3234. Eucharis Mastersii Dak., Maſters' Herzenkelch. Anden Neugranadas. Staude, fußhoch. Blütezeit: Winter, Frühling. — Blattfläche länglich, lebhaft⸗grün, am Grunde gerundet, 20—25 cm lang bei 10—14 em Breite; Blattſtiel kürzer als die Fläche. Blütenſchaft ſtielrund. Blüten meiſt zu 2 en doldig, faſt ſitzend. Kronkelchröhre ſchwachgekrümmt, 5 em lang, im oberen Drittel verbreitert; die Zipfel eirund, ſpreizend, mehr als zolllang. Nebenkrone der Kronkelchröhre angeheftet, frei; die verwachſene Kante zwiſchen den Staubfäden deutlich gezähnt; die Stielchen gelblichgrün. Aus— gebreiteter Blütenſaum 7—9 em im Durchmeſſer. Griffel bis zur Spitze der Zipfel reichend, mit deutlich— 3 lappiger Narbe. Eierchen in jedem Fache zahlreich. 3235. Eucharis cändida Planch., Reinweißer Herzenkelch. Anden Neugranadas. Staude, über fußhoch. Blütezeit: Winter, Frühling (März). — Zwiebel ausläufertreibend. Blattfläche länglich, 23 bis 40 em lang bei 10—14 cm Breite in der Mitte, vorn ſpitz, nach dem Grunde allmählich verſchmälert. Blütenſchaft faſt zuſammengedrückt, blaugrün, mit nur ein ſchmaler Saum wärme erhält, üppiger, blühen auch dankbarer, 610 blütiger, Calliphruria 3233. 3234, 3235. E. grandiflora. E. Mastersü. E. candida. .. E. Sanderi. 3236. Be E. subedentata. 3237, 991 en nach innen aufblühender, reinweißer Dolde. Fruchtknoten kugelig, tiefgelappt, jedes Fach Zetig. Kronkelchröhre gekrümmt, 31/,—5 cm lang, oben verbreitert, mit länglichen, 2½ —4 em langen Zipfeln. Staubblätter mit quadratiſchen, 8—15 mm langen Anhängſeln, die nur am Grunde verwachſen ſind; freier Teil der Staubfäden lanzettlich, etwa 5—7 mm lang. Griffel die Spitze der Kronkelchzipfel nicht erreichend; Narbe klein, ganz. 3236. Eucharis Sänderi Bak., Sanders Herzenkelch. Neugranada. Staude, fußhoch. Blüte— zeit: meiſt Februar bis April. — Blattfläche lebhaft— grün, länglich, 25— 35 em lang, 12—17 cm breit, am Grunde herzförmig; Blattſtiel halb ſo lang. Blütenſchaft ſtielrund, mit 2—3 blütiger Dolde (bei f. multiflora Bak. 4—6 Blüten, die aber kleiner und zudem grün-geſtreift find). Blüten faſt ſitzend, rein- weiß; Kronkelchröhre gekrümmt, etwa 5 em lang, im oberen Drittel verbreitert; die Zipfel über zolllang. Nebenkrone mit ſehr ſchmalem, kragenähnlichem Rande, die Streifen primelgelb; freier Teil der Staubfäden 8— 10 mm lang. Griffel mit deutlich— Zlappiger Narbe. Fruchtknotenfächer je etwa 20eiig. 3237. Eucharis subedentäta Denth. (syn. subedentata Dak.), Jaſt-zahnloſer Herzenkelch. Anden Neugranadas. Staude, fußhoch. Blütezeit: Winter (Dezember). — Meiſt 4 Blätter aus einer Zwiebel entſpringend, aus dreieckigem Grunde länglich, ſpitz, lebhaft-grün, 15—23 em lang, 8 bis 11 cm breit, mit eben ſo langem, oberſeits rinnigem Blattſtiel. Blütenſchaft ſchlank, mit 6—8blütiger Dolde. Blüten weiß, auf 1 —2½ cm langen Stielchen. Fruchtknoten kugelig, jedes Fach etwa 6—8eiig. Kronkelchröhre zolllang, nach oben trichter— förmig; die Zipfel länglich, aufſtrebend, gegen 1½ cm lang. Staubblätter halb ſo lang als die Zipfel; Staubfäden lanzettlich, am Grunde gelegentlich gezähnt. Griffel jo lang als die Zipfel, mit 3 lappiger Narbe. Verwendung. Von allen Arten iſt Eucharis grandiflora die bekannteſte und beliebteſte; es find herrliche Warmhauspflanzen oder eigentlich mehr Lauwarmhauspflanzen. Sie gedeihen im Gewächshauſe in einem Grundbeete ausgepflanzt, welches milde Boden— als wenn in Töpfen kultiviert. Kultur (nach Walter Allendorffs „Kulturpraxis“ abgekürzt): Man pflanzt ſie im Warmhauf je in eine 15—20 cm ſtarke Erdſchicht, beſtehend aus einem Gemiſch von / Laub-, ¼ Heide— erde mit etwas Kompoſt- und Raſenerde und ziemlich reichlichem Sand, auf einem Stellagenbeete aus, welches gute Scherbeneinlage erhalten hat und bis + 230 C. erwärmt werden kann. Im März oder im Auguſt, 1020 den beſten Ruhezeiten, pflanzt man die Zwiebeln unter Schonung der Wurzeln und Blätter 3—6 cm tief unter die Erde, an und hält ſie nur mäßig feucht. treiben begonnen haben, giebt man nach und nach mehr, während kräftigen Wachstums aber reichlich Waſſer, hält ſie ſchattig und ſpritzt, um Thrips zu verhüten, ziemlich oft. Gut kultiviert, blühen ſie 2 mal, im Herbſt und im Mai. Etwa alle 3 oder 4 Jahre, ſobald die Büſche ſich bedrängen, findet das Verpflanzen Gattung 1167. (griechiſch: Kronkelchröhre gleichmäßig angeheftet, oder ausgebreitete Haut verbunden (Nebenkrone). knotenfächer 1— 2eiig. ftamm“. Schaft ſolide. drückt letztere um die Zwiebel leicht Sobald ſie zu | Familie 205. Amaryllidaceac, Amaryllengewächſe. GO uf XXII II. Vor dem Aufblühen der Blüten unter Belaſſung genügender Erde ausgehobene und in Töpfe mit guter Scherben⸗ einlage gepflanzte Exemplare kann man, nachdem ſie etwas abgehärtet ſind, als Schmuckpflanzen verſchiedent⸗ ſtatt, bei gleichzeitiger Erneuerung der Erde. lich verwenden. Topfpflanzen hält man im Winter im Warmhauſe bei 13 bis 15° C.; ſollen fie früh⸗ zeitiger blühen, erhöht man die Temperatur tags auf —- 15 bis 230 C.; im Sommer iſt Topfkultur im Miſt⸗ beete zweckmäßig. Vermehrung durch Brutzwiebeln. Hymenoeällis Salisb., Schönhäutchen, O XXII II hymen, Genet. hyménos — Haut, kallos — ſchön; hönhäntine Nebenkrone). langer, an der Spitze kaum oder nicht erweiterter Röhre, mit linealiſchen, ſpäter abſtehenden Zipfeln Kronkelch faſt präſentiertellerförmig, mit Staubblätter an der Spitze der am Grunde oder hoch hinauf durch eine blumenblattartige, breit-becher- oder trichterförmige Staubkölbchen linealiſch, mit ihrem Rücken aufſitzend, meiſt etwas gekrümmt. Kapſel eiförmig oder kugelig, fleiſchig, ſpäter von der Seite geſchlitzt. Pflanzen mit Zwiebel oder „Zwiebel⸗ Blätter riemenförmig oder ziemlich breit und in einen Blattſtiel zuſammengezogen Frucht⸗ Hüllblätter (äußere) zwei, faſt trockenhäutig. Nebenkrone zwiſchen den Staubfäden meiſt gezähnt oder wellig. — 30 Arten, im tropiſchen Amerika, bis Mexiko. No Staubblätterbecher verhältnismäßig klein, der freie Teil der ee 1 5 1. Blätter geſtielt; Kronkelchröhre lang 2. Blätter geſtielt; Kronkelchröhre kurz. 3. Blätter ſitzend; Kronkelchröhre lang 4. Blätter ſitzend; Kronkelchröhre kurz B. Staubblätterbecher groß: die rs Enden der 5 u einwärts N (jede 1 H. macrostephana). 1. Blüten weiß 2. Blüten gelb . 3238. Hymenocällis e 1 H. Borskiana de Vriese, H. Boschiana Äth., Pan- cratium undulatum A. B et Kth.), Welliges Schön- häutchen. Venezuela. Staude, 60 cm hoch. Blüte— zeit: Frühling oder Herbſt. Zwiebel eiförmig, 7—11 em im Durchmeſſer. Blätter mit dünner länglicher, ſpitzer Fläche, fußlang, 12— 16 cm breit, nach unten allmählich in einen langen Blattſtiel ver— Anſehnliches Schönhäutchen. ſchmälert; ihre Nerven ſind locker und durch dicht— ſtehende, ſchiefe Querſtriche verbunden. Blütenſchaft zuſammengedrückt; Blütendolde mit 7—10 ſitzenden, weißen, wohlriechenden Blüten. Blütenſcheidenklappen 4—5, lanzettlich. Kronkelchröhre 15— 18 em lang; die Zipfel linealiſch, 7—9 cm lang. Staubblätter- becher trichterförmig, zolllang, zwiſchen dem etwa 4 cm langen, freien Teil der Staubfäden gezähnt [bei H. tubiflora Salis b. nicht gezähnt], meiſt rötlich-gezeichnet. m. Anſehnliches Schönhäutchen. H. undulala 3238. H speciosa. 3239. H. ovata. 3240, H. americana. 3241, . H. caribaea. 3242, H. macrostephana. 3243. (Ismene.) H. calathina (Tafel 56). 3244. . . H. Amancdèés. 3245. Staubkölbchen kinealiſch, Haft 17 em lang; Griffel die Kölbchen weit überragend. 3239. Hymenocällis speciösa Salisb. (syn. Pancratium speciosum Salisb., P. formosum hort.), Weſtindien. Staude, etwa 45 em hoch. Blütezeit: meiſt Herbſt, aber auch zu anderer Jahreszeit. — Zwiebel kugelig, 7 bis 12 em dick. Blätter meiſt 12— 20, verfehrtlanzettlich- länglich, ſpitz, lebhaft⸗grün, dichtnervig, 45 70 cm lang, ganz allmählich in einen kurzen, breiten, rinnigen Blattſtiel verſchmälert. Blütenſchaft graugrün, zu⸗ ſammengedrückt. Blüten meiſt 9—15, groß, prächtig, ſchneeweiß, nach Vanille duftend, zu einer Dolde angeordnet, deren äußere Blüten zuerſt, deren innerſte zuletzt ſich entfalten. Blütenſtielchen kurz; Blütenſcheidenklappen 5—6, lanzettlich, grün, 7 bis 10 em lang. Kronkelchröhre grünlich, ſo etwa 7 cm lang, die Zipfel linealiſch, etwa jo lang als die Röhre. Staubblätterbecher trichterförmig, 3 bis 4 em lang, mit 3 em Durchmeſſer an der Mündung, zwiſchen den freien Enden der Staubfäden, welche ein wenig länger find als der Becher, gezähnt. Staub—⸗ kölbchen linealiſch, faſt 1½ em lang. Griffel faſt jo lang als die Zipfel. Eierchen 2 in jedem Fache. Verwendung. Prächtige Art, welche neben H. calathina vielleicht die dankbarſte dieſer Gat— tung für die Kultur im Wohnzimmer iſt. Man giebt ihr mit lehmiger Raſenerde gemiſchte Heideerde oder Waldhumus und verpflanzt ſie im Frühjahr bei ſorg— fältiger Schonung der Wurzeln. Bei dieſer Gelegen- heit nimmt man die zur Vermehrung dienenden Brut- zwiebeln ab. 3240. Hymenocällis oväta Roem. (syn. H. amoena Herb., Pancratium amoenum Ter, nicht Salisb.!; P. fragrans Salisb., P. ovatum Mill.), Eiförmiges Schönhäutchen. Weſtindien. Staude, 30—50 em hoch. Blütezeit: wie vorige Art, mit der fie oft verwechſelt wird. — Zwiebel 7—12 cm dick. Blattfläche länglich, ſpitz, fußlang oder länger, 10—16 cm breit, allmählich in einen kurzen, breiten Blattſtiel verſchmälert. Blütenſchaft zuſammengedrückt, ungefähr ſo lang als die Blätter, Blüten ſitzend, zu 6—10 in einer Dolde, ſehr ſchön, wohlriechend, reinweiß, mit grünlicher Röhre. Blütenſcheiden— klappen eirund. Kronkelchröhre 5—7 em lang, faſt ſtielrund, mit linealiſchen Zipfeln, die nur wenig länger als die Röhre. Staubblätterbecher regelmäßig— trichterförmig, zolllang, zwiſchen den 3½ —4 cm langen freien Enden der Staubfäden gezähnt oder ganzrandig. Griffel die faſt 1½ em langen Staubkölbchen weit überragend. Eierchen 2 in jedem Fruchtknotenfache. 3241. Hymenocällis americana Voss (syn. H. littoralis Zerb., H. adnata Aerb., Pancratium americanum Madl. , P. littorale Jacq.), Amerikanifdies Schönhäutchen. Tropiſches Amerika. Staude, 40 bis 70 em hoch. Blütezeit: meiſt Frühling. — Zwiebel 7-11 em dick. Blätter meiſt 10—12 aus einer Zwiebel, ſchwertförmig, ſpitz, ſitzend, mehrreihig an— geordnet, faſt aufrecht, lebhaft-grün, 60—80 em lang, in der Mitte etwa 4 cm breit, am Grunde auf Zoll— breite verſchmälert. Blütenſchaft zweiſchneidig; Blüten 4—8, ſitzend, doldig, reinweiß, mit grünlich-gezeich— neter Röhre, ſtark nach peruaniſchem Balſam duftend. Außere Blütenſcheidenklappen dreieckig (deltoidiſch), 5—8 cm lang. Kronkelchröhre bei der Stammform (f. typica) 15— 18 em lang, mit linealiſchen, zurück— gekrümmten, etwa 10 em langen Zipfeln, die dem Grunde des Staubblätterbechers angewachſen ſind. Staubblätterbecher breit-trichterförmig, ungefähr zoll— lang, am Schlunde gegen 4 em im Durchmeſſer, am Rande zwiſchen den 5 em langen freien Enden der Staubfäden gezähnt. Griffel meiſt bis an die Kölbchen reichend. Eierchen 4—6 in jedem Fruchtknotenfache. Formen find: f. Dryandri Roem. pr. sp. (syn. Pancratium littorale Dot. May.), Kronkelchröhre und Zipfel viel kleiner als bei f. typica, aber die Röhre länger als ihre Zipfel. f. disticha Herb. f (syn. Pancratium distichum Dot. Mag.), Blätter eher breiter und deutlicher gerippt, Kronkelchröhre und Zipfel gleichlang (10—13 cm lang). f. acutifolia Herb. pr. sp. (syn. Pancratium acutifolium Sw.), Blätter ſchmal, Kronkelchzipfel etwa 1 Zoll länger als die unter 8 em lange Röhre. f. Staplesiana Hoem. yr. Sp., Blätter zollbreit, Staubblätterbecher klein, Kron— kelchzipfel 1 Zoll kürzer als die 7—11 em lange Röhre. 3242. Hymenocällis caribäen Herb. (syn. Pancratium caribaeum L., P. declinatum Jacg., P. amoenum Salisb.), Caribäiſches Schönhäutchen. Weſtindien. Staude, etwa 60 em hoch. Blütezeit: meiſt Sommer; blüht zu verſchiedenen Jahreszeiten. — Zwiebel kugelig, 7—11 cm dick. Blätter ein Dutzend oder mehr aus einer Zwiebel, mehrreihig geſtellt, riemenförmig, ſpitz, 60 —90 em lang, über der Mitte 5—8 cm breit, am Grunde verſchmälert, dünner und mehr ſpreizend als bei H. americana. Blütenſchaft ſpitztantig, wenig kürzer als die Blätter. Blüten 6—12, groß, weiß, ſehr wohlriechend. Blüten- ſcheidenklappen lanzettlich- dreieckig. Kronkelchröhre 5—8 cm lang, mit linealiſchen, 7—9 em langen Zipfeln. Staubblätterbecher regelmäßig-verkehrt-kegel— förmig, zolllang, zwiſchen den freien Enden der Staub— fäden (welche 3½—5 em lang?) ſchwach-2zähnig. Eierchen jedes Fruchtknotenfaches 2. Formen ſind: f. patens Bac. (syn. Pancratium patens Red., P. latifolium Mill.? Kronkelchröhre einen Zoll kürzer als die 10 em langen Zipfel. f. angustifolia Herb. pr. sp. (syn. Pancratium angustum Ter), Blätter ſchmäler, mehr lanzettlich, langzugeſpitzt. Gattung 1167. Hymenocällis, Schön häutchen. Nr. 3238-3244. 1021 3243. Hymenocällis macrostéphana Bal. (syn. H. speciosa > H. calathina?), Großkroniges Schönhäutchen. Vermutlich nur Gartenform. Staude, etwa 40 — 70 cm hoch. Blütezeit: meiſt Frühling. — Zwiebel eiförmig, etwa 5 em breit, mit braunen Häuten und vorgezogenem Hals. Blätter meiſt 8—9, mehrreihig geſtellt, verkehrt- lanzettlich, lebhaft⸗grün, an der Spitze dreieckig (deltoidiſch), 75 —90 em lang, über der Mitte 5—8 cm breit, über dem Grunde etwa zollbreit. Blütenſchaft kürzer als die Blätter. Blüten doldig, weiß, zu 6—10, die äußeren zuerſt, die innerſten der Dolde zuletzt aufblühend. Blütenſtielchen ſehr kurz; Blütenſcheidenklappen lanzettlich. Kronkelch— röhre grünlich, etwa 7—8 em lang; die Zipfel linealiſch— lanzettlich, länger als die Röhre; Staubblätterbecher breit⸗trichterförmig [bei H. rotata Herb. (syn. H. lacera Salisb., Pancratium rotatum Ley) ſtark rad förmig - ausgebreitet], etwa 5 cm lang, am Schlunde 5 em Durchmeſſer, zwiſchen den bogig— einwärtsgekrümmten, freien, zolllangen Staub— faden-Enden meiſt undeutlich-3zähnig. Griffel die Staubkölbchen überragend. Eine ſehr ſchöne Pflanze, die neben H. speciosa und H. calathina zu empfehlen iſt. 3244. Hymenoeällis caläthina Nicholson (Herb. ), Tafel 56, 223 (syn. Ismene calathina Her b., I. cyathiformis, I. nareissiflora, I. Tagliabuei Roem., Pancratium calathinum er, P. narcissiflorum Jacq., P. calathiforme Hed.), Zzecherförmiges Schönhäut⸗ chen (Hautnarziſſe). Peru und Bolivia. Staude, 45—60 (bis 100) em hoch. Blütezeit: meiſt Juni, Juli. — Zwiebel kugelig, mit cylindriſchem Hals (Zwiebelſtamm). Blätter meiſt 6—8, faſt zweizeilig übereinanderſtehend, aufrecht-abſtehend, lebhaft-grün, riemenförmig, 45 bis 60 cm lang bei etwa 4—5 cm Breite. Blütenſchaft zweikantig, bis 60 cm, bisweilen an 100 em hoch werdend. Blüten ſitzend, zu 2—6, doldig, weiß, ſchön geformt und ſehr angenehm duftend. Außere Blütenſcheidenklappen groß und eirund. Kronkelchröhre grün, an der Spitze trichterförmig, 7—11 em lang; die Zipfel ſo lang als die Röhre und faſt 1½ cm breit; Staubblätterbecher verkehrt-kegelförmig, weiß, grün⸗-geſtreift, etwa 5 cm lang, am Schlunde über 5 em im Durchmeſſer, zwiſchen den faſt 1½ em langen, freien Staubfäden-Enden mit abgerundeten, ſpreizenden, gezähnten Fortſätzen. Griffel aus dem Becher herausragend. Verwendung. Eine prächtige und überall beliebte Art, die in derſelben Weiſe wie Vallota, Tafel 56, 222, auch zur Ausſchmückung des Gartens geeignet iſt, vorzugsweiſe aber als Topfpflanze in Gewächshäuſern und Wohnräumen ver— wendet wird. Bei Freilandkultur werden die Zwiebeln im Herbſt, ſobald der Froſt die Blätter beſchädigt hat, ausgehoben und in einem genügend trockenen, froſtfreien Raum überwintert, um ſie Ende Mai, nachdem man ſie im April durch mäßige Wärme am ſonnigen Fenſter ſchon etwas angeregt, wieder in ſtark ſandigen und humoſen, alſo recht leichten aber doch nicht armen Boden auszupflanzen; gelegentliche ſchwache Dungwaſſer-Gaben ſind nur nützlich. Sind die Zwiebeln erſt ſtark geworden, ſo erzeugen ſie reichliche Brut. Um dieſe möglichſt raſch blühfähig zu machen, bereitet man im Herbſt in warmer Lage ein Stück Land durch 40 cm tiefes Rigolen vor, wobei man es möglichſt gleichmäßig mit Laub— und Düngererde miſcht, und läßt den Boden den Winter hindurch in rauher Scholle 1022 liegen. Im Frühjahr bearbeitet man den Boden nochmals ordnungsmäßig und pflanzt die Brutzwiebeln in einer Tiefe von 2½ em und je nach ihre Stärke bis 15 cm auseinander. Um blühbare Zwiebeln in Kraft zu erhalten und die Kraftzunahme der jüngern zu befördern, iſt es notwendig, den Brutanſatz wieder— holt zu beſeitigen. 3245. Hymenocällis Amäncaes Nicholson (syn. Narcissus Amancaës Ruiz et Pav., Pancratium Amancaës Ter, Ismene Amancaös Herb., I. crini- folia Salisb.), Amancaes Schönhäutchen. Peru, auf den Hügeln von Amancaes. Staude, 30—60 (—80) em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Blätter meiſt 4—5, locker übereinanderſtehend, ſchwert- oder riemenförmig, zugeſpitzt, lebhaft-grün, faſt aufrecht. Blütenſchaft Familie 205. Amaryllidaceae, Amaryllengewächſe. Ou XXII II. zweiſchneidig; Blüten 3—6, ſitzend oder kurzgeſtielt, überhängend, groß, prächtig, lebhaft-gelb, wohl— riechend. Blütenſcheidenklappen lanzettlich, rauſchend. Kronkelchröhre grünlichgelb, 6—9 cm lang, die Zipfel linealiſch, 5— 7 cm lang. Staubblätterbecher 5 cm lang, 5 em im Durchmeſſer, lebhaft-gelb, grün- geſtreift, zwiſchen den einwärts-gebogenen freien Staubfäden-Enden mit eingebogenen, zweiſpaltigen, gezähnten, dreieckigen Fortſätzen. Griffel bisweilen herausragend. Eierchen jedes Faches 2. f. sulphurea Bot. Reg. hat ſchwefelgelbe, weniger angenehm duftende Flütten und iſt ein Baſtard zwiſchen H. calathina und H. Amancaés. Verwendung und Kultur dieſer ſchönen gelbblühenden Art wie für Nr. 3244 angegeben. Gattung 1168. Narcissus Z., Narziſſe, O XXII II; XXXII (nach Narziß, einem ſchönen griechiſchen Jüngling, benannt, welcher der Sage nach in dieſe Blume verwandelt wurde). Kronkelch tellerförmig, mit cylindriſcher, kaum in einen Schlund erweiterter oder ſeltener mit ſchmal-glockiger Röhre; Kronkelchlappen gleich oder etwas ungleich, eirund bis länglich oder ſeltener ſchmal. Nebenkrone an der Spitze der Kronkelchröhre aufrecht, bald groß, röhrig oder glockig, bald kürzer und breit-becherförmig, bisweilen auch zu einem wenig hervortretenden Ring verkümmert, immer aber ungeteilt, am Rande ganz, gezähnelt oder ſeltener gefranſt. Staubblätter 6, zwiſchen der Kronkelchröhre eingefügt, gleich- oder ungleich— geſtellt, meiſt nicht herausragend. Grunde dem Faden aufſitzend. oder ſpäter erſcheinenden Blättern. nende. A. Großkronige. einmal deutlich kürzer). 1. Kronkelchzipfel lanzettlich: B. Mittelkronige. von Abteilung A und B Seite 1025 u. 1026!) 1. Kronkelchzipfel zurückgeſchlagen oder ad ben 2. Kronkelchzipfel ausgebreitet oder ſpreizend C. Kleinkronige. ) Frühlingsblüher (Winterblüher) b) Herbſtblüher (Oktober, November) . 2. Nebenkrone am Rande trockenhäutig 3. Nebenkrone faſt fehlend (vergl. N. elegans und N. serotinus): Broussonetii Haw., Aurelia J. Gay), Marroffo, Blüten reinweiß; 3246. Narcissus Bulbocödium I. (syn. N. turgidus Haw., Corbularia serotina Ha.), Reif— rock-⸗Narziſſe. Südfrankreich, Spanien, Portugal, Algier. Staude, 10—25 cm hoch. Blütezeit: von Ende April ab. — Zwiebeln 1—2 cm im Durchmeſſer. Blätter zu jeder Zwiebel gewöhnlich 3—4, faſt ftiel- rund, aufſtrebend, mit Längsrinne, 10—30 cm lang. Blütenſchaft ſchlank, ſtielrund, kürzer bis etwa ſo lang als die Blätter. Blüten einzelnſtehend, aufſtrebend. Blütenſcheide 2½ —4 cm lang, nur in der oberen Hälfte aufgeſchlitzt. Kronkelch 2½.—4 em lang, gold⸗ gelb, mit verfehrt- kegelförmiger Röhre, die etwa fo lang als die Nebenkrone iſt; Kronkelchzipfel lanzettlich, ſpitz, aufſtrebend, 1—2 cm lang, breit-grünfielig, ins bräunliche ſpielend; Nebenkrone verkehrt- kegelförmig, ſich krinolinenartig erweiternd, oben ganzrandig oder gekerbelt, ſtets von der Farbe wie der Kronkelch ſie hat. Staubblätter lang, herabgebogen, unten in der Röhre eingefügt und faſt bis zum Schlunde der Nebenkrone reichend. Griffel lang, nicht herausragend. Formen ſind: f. lobulatus Bac. (syn Corbularia lobulata Hamm.), Nebenkrone ausgeſchweift; Pflanze ſchon im April blühend. k. obesus Salis h. pr. sp., frühblühend, Blätter flach auf dem Boden liegend. f. conspicuus Haw. und f. aureus DC. pr. sp. ſind Formen mit nur mäßig großen, gelben Blüten und herausragendem Staubblätter lang und herabgebogen . 2. Kronkelchzipfel länglich; Staubblätter kürzer und aufrecht (gerade) . Nebenkrone eee ungefähr halb ſo lang als die Kronkelchzipfel. Staubkölbchen am Grunde meiſt mehr oder weniger 2 lappig, mit der Rückenmitte oder nahe ihrem Zwiebelpflanzen mit linealiſchen oder riemenförmigen, gleichzeitig mit dem Blütenſchaft Blüten meiſt zu wenigen doldig, bisweilen einzeln, bisweilen auch mehrere faſt traubig-geſtellt erſchei— Hüllblatt (Blütenſcheide) 1, am Grunde mehr oder weniger röhrig. — 25 Arten, in Mitteleuropa und dem Mittelmeergebiet. Nebenkrone trichterförmig oder cylindriſch, ſo lang oder länger als die Kronkelchzipfel (nur ausnahmsweiſe VN. Bulbocodium. 3246. N. Pseudo- Narcissus (Tafel 55). 3247. (Vergleiche auch die Baſtardarten . N. triandrus. 3248. N. incomparabilis. 3249. N. odorus. 3250. Nebenkrone klein, d. h. kurz, verkehrtkegel- oder ſchalenförmig (bei N. Broussonetii faſt fehlend). 1 9 8 von gleichmäßiger Beichafienheit, d. EN am 1 e . . N. Tazetta. 3251. N. intermedius. 3252. N. yracilis. 3253. N. Jonquilla. 3254. N. viridiflorus. 3255. N. serotinus. 3256. . N biflorus (Tafel 54). 3257. N. poeticus. 3258. N. Broussonetii Lag. (syn. N. obliteratus Willd., Hermione iſt ſehr ſelten. Blütezeit: April. Griffel. k. tenuifolius Salis). pr. Sp., mit ſchlanken, aufrechten Blättern, frühblühend, einer 6lappigen Reifrock-Narziſſe. \ Nebenkrone und herausragendem Griffel. k. Haworthii Voss (syn. Corbularia Bulbocodinm Ha., C. Schul- 1 2 tesii Roem.), wie f. tenuifolius, aber mit ganz— randiger Nebenkrone. — Botaniſch mehr ausgeprägte Abarten ſind: a) Graellsii Webb pr. sp., Blätter gewöhnlich 2, ziemlich robuſt; Blütenſtielchen ſehr kurz; Kronkelch ungefähr zolllang, primelgelb; Nebenkrone etwa 1/ cm lang und breit; Griffel und oft auch die Staubblätter herausragend. Gebirge Caſtiliens. b) nivalis Graells pr. sp., Gebirge Mittel— ſpaniens und Auſtriens; Blütenſchaft 5—12 cm lang, Kronkelch 12— 20 mm lang, orangegelb; Griffel und Staubblätter herausragend. c) hedraeänthus Bak. (syn. Corbularia hedrae- antha Webb et Held.), nur 1 Blatt zu jeder Zwiebel; Blüten ſitzend, klein, gelb; Nebenkrone gelappt; Griffel herausragend. d) citrinus Bak., Blüten 31,—5 em lang, blaß⸗citronengelb; Nebenkrone an der Mündung zollbreit, undeutlich-gekerbt; Staubblätter und Griffel eingeſchloſſen. e) monophyllus Bak. (syn. N. Clusii Dun. , Corbularia monophylla Dur.), gewöhnlich nur ein Narcissus Bulbocodium monophyllus. ſehr ſchlankes Blatt; Blüten in der Scheide faſt ſitzend, weiß, 3½ —5 em lang; Nebenkrone gekerbt; Blütezeit: Dezember, Februar; ſtammt aus Algier. Verwendung. Am bekannteſten iſt die gewöhn— liche Reifrock-Narziſſe, und dieſe iſt, wie auch die großblumigen Formen, eine recht hübſche und durch ihre Blütenform auch auffallende Zierpflanze, die man in größeren Pflanzenſammlungen nicht gern miſſen möchte. In rauheren Gegenden wird man ſie in Töpfen kultivieren und an irgend einem froſtfreien Orte überwintern; ſonſt aber verlangt ſie im Freien ſtehend einen recht warmen, geſchützten Standort, lockeren, ſandigen, jedoch etwas friſchen Boden und im Winter gute Schutzdecke. 3247. * Narcissus Psendo-Nareissus Z., Tafel 55, 217, allwo die gefüllte „Dr. E. v. Regel“ ift, (syn. N. vestalis Salisb., N. bicolor hort., nicht L.; Ajax bicolor hort.), Gemeine (oder Trompeten-) Narziſſe (fr. Narcisse faux-Narcisse, N. Aiault, N. des pres; e. Bastard - Narcissus). Schweden, England bis Portugal und Spanien; in Deutſchland in der Rhein— provinz häufiger. Staude, 20 —40 em hoch. Blütezeit: gewöhnlich Ende März oder im April. — Zwiebel eiförmig, 2½—4 cm breit. Blätter dazu meiſt 4---6, linealiſch, graugrün, aufrecht, nach oben abgeflacht, 8—15 mm breit und etwa jo lang als der zwei— Gattung 1168. Narcissus, Narziſſe. kelchzipfel blaß, länger Nr. 32415 — 3247. 1023 ſchneidige Schaft; Blütenſtielchen in der bis 5 em langen Blütenſcheide 1½ —2 cm lang. Blüten auf⸗ ſtrebend, wohlriechend, 3½ —6 cm lang, mit ver» kehrt⸗kegelförmiger, 12— 16 mm langer Röhre; die Zipfel länglich, aufſtrebend, bei der Stammform (f. typicus) blaß-ſchwefelgelb, 2½ 3 cm lang, 1½—2 em breit. Nebenkrone citronengelb, jo lang als die Zipfel, an der Mündung gewöhnlich 1 Zoll Durchmeſſer; ihre Kanten aufrecht, faltig, un— regelmäßig eingeſchnitten-gekerbt. Staubblätter auf⸗ recht, tief unten in der Röhre eingefügt, die Neben— krone halbwegs hinaufreichend. Griffel ein wenig länger als die Staubblätter. Wenig abweichende Formen find: f. serratus Bak. (syn. Ajax serratus Ham.), Kronkelchzipfel kürzer als die Nebenkrone; f. nobilis Da%k. (syn. Ajax nobilis Ha.), Kronkelch— zipfel ſpreizend, ebenſo der Schlund der Nebenkrone. f. lobularis, f. cambricus und f. obvallaris (ſämtlich bei Jaworih unter Ajax) ſtehen zwiſchen der Stamm— form f. typicus und der Unterart N. Pseudo-N. major und haben kürzere, mehr dachig ſich überdeckende Zipfel und eine Neben- krone mit ſpreizender, tief— lappiger Mündung. f. rugilobus Ba. (syn. Ajax rugilobus Hamw.), Kron⸗ als die tief-6lappige Ne— benfrone, deren Lappen ſtark gefaltet ſind. k. pal- lidus praecox hort. (unter Ajax) ift eine früh (An⸗ fang März) blühende Form aus den Pyrenäen, mit ſehr blaſſen Blüten, wie die auf Tafel 55, 217 abgebildete Sorte mit weißlichen oder hell- gelben Kronkelchblättern und gelber Nebenkrone zeigt. — Ferner folgende 5 Unterarten: a) cyclamineus Dak. (syn. Ajax cyclamineus Ham.) iſt in neuerer Zeit bei Oporto wieder aufgefunden. Blätter ſchmal⸗linealiſch, mit tiefgrubigem Kiel; Blüten⸗ ſchaft ſchlank, faſt ſtieltrund. Blüten ſtark nickend, mit verkehrt-kegelförmiger, nur 2—3 mm langer Röhre; die Zipfel plötzlich zurückgeſchlagen, citronengelb, etwa 6 mm breit; die Krone fo lang als die Zipfel, orang e— gelb, an der Mündung gekerbt, unter 1½ em im Durchmeſſer. b) major Curt. pr. sp. (syn. N. hispanicus Gouan), robuster und in allen Teilen größer als bei der Stammart. Blätter 1½ —2 em breit. Blüten 5—7 cm lang, mit verkehrt-kegelförmiger, faſt 2 cm langer und breiter Röhre; die Zipfel ſpreizend, nicht dachig ſich überdeckend, citronengelb, gegen 4 cm lang und faſt 1½ em breit, dieſelbe Länge und faſt dieſelbe Geſtalt als bei der Nebenkrone, welche einen . tiefgelappten, aufſtrebenden, ſtark gekräuſelten Rand hat, und deren Schlund ungefähr zollbreit iſt. f. major propinquus (syn. Ajax propinquus Ham.) hat nur mehr aufſtrebende Kronkelchzipfel. k. major maximus (syn. Ajax maximus Ha.) hat größere Blüten, blüht etwas ſpäter und hat einen ſtärker ſpreizenden Nebenkronrand. f. major spurius (syn. Ajax spurius Ham.) hat breite, dachziegelig ſich deckende Kronkelch— zipfel und einen ſtark ſpreizenden Nebenkronrand— 1024 f. major Telamonius (syn. Ajax Telamonius Ha.) hat die ſchwefelgelben Kronkelchzipfel der Stamm- form f. typicus, aber die großen Blüten der Unterart major, und ſeine gefüllte Sorte (f. major Tela- monius flore pleno) iſt in den Gärten eine häufige Erſcheinung. Unterarten b) major und d) bicolor nehmen die früher als Arten bekannten Formen Ajax tubiflorus Herb. und A. lorifolius Ha. ein. fülltblühende Gartenſorten mit bejonderen Namen. c) minor IL. pr. sp., in allen Teilen viel kleiner (nur 10—15 em hoch). Blätter bis 10 cm lang bei etwa ½ em Breite. Blüten 2½ —3 em lang; Röhre verkehrt-kegelförmig, faſt 1½¼ em lang und breit; die Kronkelchzipfel ſchwefelgelb, länglich, 1½ —2 cm lang; die Nebenkrone dunkler gefärbt (orangegelb), mit tief-6lappiger, ſpreizender, gefnitterter, krauſer und Mündung. Abänderungen ſind: f. minor pumilus (syn. Ajax pumi- lus Jaw.), Pflanze etwas robuſter und die Kronkelchzipfel an ihrem Grunde keilförmig. f. minor nanus (syn. Ajax nanus Ha.), die dachig ſich deckenden Kron⸗ kelchzipfel ſind länger als die Nebenkrone, deren Schlund weniger und faſt aufrecht- gelappt iſt. f. minor minimus (syn. Ajax mini- mus Ham. ), Pflanze nur 8—10 em hoch, vor dem Aufblühen der Blüte nickend; Blätter nur 4 mm breit; Blüten kleiner. Unterart minor iſt zwar recht hübſch, will aber aus der Nähe betrachtet ſein, und Einfaſſungen, welche wirkungsvoll ſein ſollen, müſſen ſchon einige Breite beſitzen. Blütezeit: März, April. d) bicolor L. pr. sp, in Tracht und Höhe (15—40 cm) der gewöhnlichen Ge— meinen Narziſſe bewimperter N. Pseudo- Narcissus f. maximus. art major gleich- kommend. Kron—⸗ kelchzipfel rein- weiß, ſpreizend, ſtark dachziegelig liegend, 2½ bis 4 cm lang; Neben⸗ krone von derſel— ben Länge und lebhaft-citro- nengelb, mit ſchnitten-gekerbter, gekrauſter Mün⸗ dung, die 2½—4 em im Durchmeſſer hat, bei Garten- J ſorten auch doppelt ſo breit wird. Andert in Bezug auf die Größe der N. Pseudo- Narcissus f. ILorsfieldii. Eine Mittelſtellung zwiſchen den Es giebt gegen 50 ge- und deren Unter⸗ ſpreizender, einge- Vermehrung durch Teilung der Büſche; dies kann Familie 205. Amaryllidaceae, Amaryllengewächſe. O XXII II. Blüten ab: von dem kleinblumigen f. bicolor brevi- flos (syn. Ajax breviflos Ha.), Kronkelchblätter ſchwefelgelbweiß, Nebenkrone gelb, bis zu den riejen- blumigen Gartenſorten „Horsfieldii“ und „Em- press“, welch letztere ſehr wirkungsvoll iſt und von welcher die Sorte „Emperor“ hauptſächlich durch die ganz gelben, 8—9 cm breiten Blüten (Kronkelch ſchön gelb, Nebenkrone dunkler) verſchieden iſt. Es giebt übrigens gegen 30 mit beſonderem Namen belegte Gartenſorten, jo auch k. bicolor maximus, der „Em- press“ in der Färbung und Größe der Blüten ähnlich, aber die ganze Pflanze iſt höher. Bemerkenswert iſt auch, daß dieſe Sorten geruchlos ſind; die abge— ſchnittenen Blumen halten ſich im Waſſer lange friſch, wodurch ſie für Blumenſträuße wertvoll ſind. e) moschätus L. pr. sp. (syn. N. candidissimus Red.), Kronkelchröhre verfehrt-fegelfürmig, faſt jo breit als lang; die Zipfel 21/,—3 cm lang, mehr oder weniger aufſtrebend, gedreht, anfangs ſchwefelgelb— überlaufen, zuletzt reinweiß, ſo lang als die Nebenkrone, welche eine eingeſchnitten-gekerbte, gefaltete Mündung von etwa Zollbreite hat. f. moschatus albicans (syn. Ajax albicans Hav.) hat eine größere Blume mit mehr dachziegelig liegenden weißen Kron— kelchzipfeln und primelgelber Nebenkrone. f. moschatus cernuus (syn. Ajax cernuus Ham.) hat mehr hängende reinweiße Blüten, deren Röhre deutlich länger iſt als breit, und die Zipfel ſind bisweilen länger als die Nebenkrone. f. moschatus tortuosus und f. moschatus longiflorus (syn. N. longiflorus Salis h.) haben ge= drehte Kronkelchzipfel, die kürzer ſind als die Nebenkrone. Von dieſen 5 Unterarten ſind major, minor und moschatus auf die Pyrenäen und die Pyrenäiſche Halb- inſel (Spanien, Portugal) beſchränkt; von Unterart bicolor weiß man nicht, ob ſie wild vorkommt. Im ganzen hat man von Narcissus Pseudo-Nareissus 150 —200 benannte Gartenſorten, von denen die ge— fülltblühenden am meiſten kultiviert werden. Verwendung. Man verwendet ſie mit Vorteil zu Einfaſſungen größerer oder kleinerer Gruppen oder auch zur Ausſchmückung von Böſchungen, Hügeln oder anderen abſchüſſigen Partien. Es giebt einen wirklich herrlichen Anblick, wenn man im Frühling mitten auf Raſenplätzen oder in Gehölzgruppen, beſonders an den Rändern derſelben, Gruppen ſolcher Garten-Narziſſen findet, deren Blüten weithin wirken. Kultur. Die beſte Pflanzzeit für Narziſſen iſt September, Oktober. Man legt die Zwiebeln im Freien ſo tief, daß ſie 10 em hoch mit Erde bedeckt ſind, in Abſtänden von 10—12 cm. Im Winter, nach dem Eintritt ſtärkeren Froſtes, iſt eine mäßige Laubdecke oder ſolche von ſtrohigem Stallmiſt angezeigt; die Decke muß aber ſehr zeitig im Frühling wieder entfernt werden. Die Narziſſen gedeihen in allerlei durchläſſigem Boden, verlangen aber während der Wachstumszeit einen ge— legentlichen Dungguß, etwa allwöchentlich einmal einen ſolchen von aufgelöſtem Geflügelmiſt, denn in magerem Boden verhungern ſie geradezu und blühen dann oft gar nicht. Dasſelbe kommt vor, wenn man ſie tiefer als angegeben pflanzt, lieber etwas flacher als tiefer, und je ſchwerer der Boden, deſto flacher pflanzen. alljährlich vom Juli bis Oktober geſchehen, beſſer aber erſt alle 4—5 Jahre einmal. Wollte man ſpäter, im Winter oder gar erſt im Frühling pflanzen, ſo iſt's mit der Blüte des erſten Jahres nichts. Anzucht aus Samen iſt langwierig und nur Sache des Sorten— züchters. Die Samen keimen oft erſt 2 Jahre nach der Ausſaat und geben dann Zwiebelchen, die erſt nach mehreren Jahren blühfähig werden, bei ungeſchickter Behandlung gar erſt nach 7—10 Jahren. — In Abteilung A (Großkronige) gehören folgende Saftardformen: Narcissus Macleai Lindl. (syn. Diomedes minor Ham., Panza bicolor Salisb.), Blütenſchaft ſchwach⸗2 kantig, 1blütig (bei f. tridymus hort. pr. sp. 2—3blütig). Blüten geruchlos, weiß, Nebenkrone lebhaft⸗gelb. — N. Backhousei hort., ſchwefelgelb, Nebenkrone citronengelb. — N. Humei hort. (syn. N. poculiformis f. luteus Herb.), Blüten einzeln, nickend; die Zipfel länglich, läſſig aufſtrebend, ſchwefelgelb, 3½ —4 cm lang, faſt 1 cm breit; die Nebenkrone citronengelb, faſt zolllang und bei der aufrechten, feingekerbelten Mündung zollbreit. f. Humei albidus („Hume's Sulphur“) hat milchweiße, auf— ſtrebende Zipfel und eine citronengelbe Nebenkrone. 3248. Nareissus triändrus Z. (syn. Illus tri— andrus Ham., Ganymedes albus Hav. ), Dreimännige Narziſſe. Spanien, Portugal. Staude, 15 - 35 cm hoch. Blütezeit: April, Mai. — Zwiebel 12 bis 20 mm dick. Blätter meiſt 2— 4, ſehr ſchlank, fait ſtielrund, mit Längsrinne. Blü⸗ tenſchaft ſehr rund; Blüten 1 bis 6, hängend; Blü- tenſcheide 2½—4 em lang und die Blütenſtielchen kür⸗ zer oder länger als die Scheide. Kron— kelch etwa zolllang, mit cylindriſcher, 1½—2 cm langer Röhre; die Zipfel lanzettlich bis läng— lich, ſcharf-zurück— gekrümmt, ſpitz, ſo lang als die Kron— kelchröhre, bei der Stammform (f. typicus) reinweiß; Nebenkrone taſſenförmig, an der Mündung abgeſtutzt, bei der Stammform halb ſo lang als die Zipfel und von mehr rahmweißer N. triandrus calathinus. Gattung 1168. Narcissus, Narziſſe. ſchlank, faſt ſtiel-⸗ Farbe (bei Abart calathinus (Z.) Red. pr. sp. | (syn. Assaracus capax Ham.) iſt die Nebenkrone etwa jo lang als die Zipfel, und beide ſind blaß-ſchwefel— gelb). Formen ſind: k. concolor (syn. Ganymedes concolor Ha.), Blütenteile alle gleich, blaßgelb-gefärbt. f. pulchellus (syn. Ganymedes pulchellus Hap.), Nebenkrone weiß, die Zipfel gelb. f. nutans (syn. N. trilobus Bot. Mag., Ganymedes nutans Ha.), Nebenkrone gekerbelt und dunkler gelb-gefärbt als die Kronkelchzipfel. f. cernuus (syn. Ganymedes cernuus Salisb.), robuſte Form mit vielblütigem Schaft (4 bis 6blütig?); Blütenfarbe wie bei k. nutans. Intereſſant iſt auch f. calathinus (capax) flore pleno, der in den Gärten auch als N. eystettensis oder „Queen Ann's double Daffodill“ vorkommt und fternförmig-aus- gebreitete, dichtgefüllte Blüten hat, deren Blättchen in 6 Reihen neben- und übereinander liegen. Verwendung. N. triandrus nebſt Formen ge- hören ihrer zurückgeſchlagenen Kronkelchblätter wegen mit zu den ſogen. „Cyclamenblütigen Narziſſen“ der Gärten und zu den niedlichſten der Gattung. Man muß ſie in dränierten Töpfen und ausſchließlich in ſan— Vilmorin. Dritte Auflage. Nr. 3248 — 3249. 1025 diger Heideerde kultivieren. In Gegenden, wo die Ta— zetten⸗Narziſſen (Nr. 3251) den Winter im Freien über⸗ dauern, kann man auch dieſe Art im Garten unter- halten, aber immer in ſandiger Heideerde. Bei uns muß man fie Hell und froſtfrei überwintern. Ver— mehrung durch Brutzwiebeln. Anzucht aus Samen. Ausſaat unmittelbar nach der Samenreife in Töpfe, welche man den Winter über unter Glas hält und im Sommer ins Freie ſtellt. Die durch Ausſaat erzielten Zwiebeln blühen im dritten oder vierten Jahre. 3249. Narcissus incomparäbilis Mill. (syn. N. Gouanii Red., Queltia foetida Herb.), Anver- gleichliche Narziſſe. Spanien, Südweſtfrankreich, Tirol. Staude, 30—45 em hoch. Blütezeit: April, bis⸗ weilen Ende März. — Zwiebeln 2% —4 cm dick. Blätter meiſt etwa 4, linealiſch, graugrün, ſtumpf— gekielt, faſt 1½ em breit. Blütenſchaft deutlich-zwei— kantig, Iblütig. Blüte geruchlos, aufſtrebend oder wagerecht; Blütenſtielchen kürzer als die Scheide. Kronkelchröhre faſt cylindriſch, grün, faſt 2 em lang, an der Mündung verbreitert; die Zipfel ſpreizend, eirund⸗länglich, dachziegelig ſich überdeckend, 2½ bis 3 cm lang, bei der Stammform (kf. typicus) blaß- gelb; Nebenkrone verkehrt-kegelförmig, gegen 1½ em lang, citronengelb, an der 6lappigen, gekerbelten, faltigen Mündung faſt 2 cm breit (bei der groß— blumigen Garten— - form „Sir Wat- kin“ haben die Blüten gegen 10 em Breite !); Staubblätter und Griffel nicht her— ausragend. For- men find k. concolor Bak. (syn. Queltia con- color Ham. ), ſo⸗ wohl die Kronkelch— zipfel als auch die Nebenkrone gleich— farbig-eitronengelb. f semipartitus Bak. (syn. Queltia semipartita Ham.) hat eine tiefer gelappte Nebenkrone, Blütenfarbe wie f. typicus. Kommt auch gefülltblühend vor, und die Kronkelchblätter ſtehen dann ähnlich wie bei N. triandrus calathinus fl. pl. ſternförmig ausgebreitet in 6 Reihen neben- und übereinander. f. aurantius Bak. (syn. Queltia aurantia Ham., Queltia Gouanii Hamw.), Kronkelch blaßgelb, Nebenkrone an ihrem Grunde blaßgelb, an der ſpreizenden, ge— lappten, ſtark faltigen Mündung orangegelb; eine ſehr ſchöne, in engliſchen Gärten häufige, gefüllte Sorte hiervon heißt „Butter and Eggs“. f. Leedsii hort. iſt von f. aurantius nur durch einen orangeroten Saum der Nebenkrone verſchieden. k. albus Dak. (syn. Queltia alba Haw.) hat weißen Kronkelch und citronen— gelbe Nebenkrone und iſt, wenn gefülltblühend, mit der nicht mehr ſeltenen Sorte „Orange- Phoenix“ gleichbedeutend, die wohlriechend ſein ſoll. f. niveus Bak. (syn. Queltia nivea Ham.) hat niedrigere Ge— ſtalt und ſchmälere, gedrehte Kronkelchzipfel. Es giebt übrigens von N. incomparabilis faſt 100 in Wuchs, Tracht, Blütezeit, Größe, Geſtalt und Färbung der Blüten mehr oder weniger abweichende, beſonders benannte Gartenſorten, von denen wir oben 65 N. incomparabilis „Orange-Phönix“. 1026 nur einige erwähnt haben. Sie find wie Nr. 3247 zu behandeln. Im Winter gute Laubdecke. 3250. Narcissus odörus T. (syn. N. calathinus Bot. Mag., nicht (L.) Red.; Philogyne odora und P. Campernelli Ham.), Wohlriechende Narziſſe (fr. Campernelle, Grande Jonquille; e. Sweet-scented Narcissus). Südeuropa. Staude, 30—45 cm hoch. Blütezeit: April, bisweilen Mai. — Zwiebel groß, unregelmäßig, 2½ —4 cm dick, meiſt länglich, mit dunkelbraunen Häuten. Blätter ſchmal⸗linealiſch, lebhaft-grün, tief-längsrinnig, etwas über ½ cm breit. Blütenſchaft faſt ſtielrund. Blüten zu 2—4en bei- ſammen, lebhaft-gelb, zwar wohlriechend, aber doch viel ſchwächer als bei den Jonquillen-Narziſſen. Blütenſtielchen kürzer als ihre Blütenſcheide. Kron— kelchröhre faſt cylindriſch, grünlich, faſt 2 em lang, mit verkehrt-eirundlänglichen, in der unteren Hälfte keilförmigen, ſpreizenden Zipfeln, die mit den Rändern ſich nicht dachig überdecken und 2½ —4 em lang find; Nebenkrone von gleicher gelber Färbung, verfehrt- | kegelförmig, faſt 11’, cm lang, mit ſpreizender, faſt 2 cm breiter Mündung, die 6 kurzgekerbte Lappen hat. Griffel die Staubkölbchen überragend und bis halbwegs in die Nebenkrone hinaufreichend. Formen ſind: f. rugulosus, calathinus und inter— jectus (alle 3 unter dem Gattungsnamen Philogyne) Ham.), mit etwas kürzeren, länglichen, dachziegelig ſich deckenden Kronkelchzipfeln. f. trilobus L. pr. sp. (syn. N. laetus Salis b.) hat kleinere Blüten, deren dachziegelig deckende ungefähr 1½ —2 cm lange Kronkelchzipfel nicht mehr als halb ſo lang als die gelappte Nebenkrone ſind. k. Curtisii Dak. und f. heminalis Bak. (syn. Philogyne Curtisii und P. heminalis Haw.) ſind gleichfalls kleinblumig und mit ſchmaler, weniger gelappter Nebenkrone. f. minor Burbidge (syn. N. Assoanus Dufour?), Blüten zoll— breit; Nebenkrone viel kleiner als bei anderen Formen. Verwendung wie Nr. 3247 eine recht ange— nehme Art. Die Formen ſind jedoch entbehrlich. — Zaſtardarten, die „mittelkronig“ ſind: Nar— cissus poculiformis Salisb. (syn. N. montanus Ter), Pyrenäen; Blütenſchaft kantig, 1—2blütig. Blüten- ſcheide 2½ —4 cm lang; Blütenſtielchen nickend, kürzer als die Scheide. Blüten wohlriechend, reinweiß, mit grüner, faſt cylindriſcher, fafſt 2 em langer Röhre und ſpreizenden, länglichen, zolllangen, etwas dachig deckenden Zipfeln; Nebenkrone taſſenförmig, halb jo lang als die Zipfel, an der Mündung fein-geferbelt, — N. Leedsii ort. (nicht zu verwechſeln mit N. incomparabilis f. aurantius Leedsii); Blatt gedreht, rinnig; Blütenſchaft eckig, länger als das Blatt. Blüte einzeln, wagerecht oder nickend. Kronkelchröhre faſt cylindriſch, faſt 2 cm lang; die Zipfel ſpreizend, ſpitz, milchweiß, 2½ —3 cm lang, faſt 1½ — 2 cm breit. Nebenkrone taſſenförmig, ſchwefelgelb, faſt 1½ em lang und breit. Es giebt hiervon eine Anzahl mit beſonderen Namen belegte Gartenſorten. — N. Barrii Mort. (syn. N. incomparabilis & N. poëticus), Blüten einzeln, wagerecht oder aufſtrebend. Kronkelchzipfel ſpreizend, ſpitz, ſchwefelgelb, ſchwach⸗dachziegelig, 2½—3)⁰ cm lang bei 1½ bis 2 cm Breite; Nebenkrone verkehrt- kegelförmig, faſt 1 cm lang, am Grunde citronengelb, nach oben in orangegelb übergehend. Griffel die Staub— kölbchen eben überragend. Es giebt hiervon ein paar Dutzend mit Gartennamen belegte Sorten. — N. orientalis L. (syn. Queltia orientalis Zerb., Hermione ambigua Salisb., Schizanthes orientalis Dirient, China, Japan. ſchaft deutlich-zuſam⸗ ſtielchen ſo lang oder länger als die Blüten- Kronkelchſaum 2½ bis Familie 205. Amaryllidaceae, Amaryllengewächſe. O XXII 11. Ha.), Blätter grün, faſt 1 cm breit; Blütenſchaft ſtark-zuſammengedrückt, mit 3—4blütiger Dolde. Kronkelchröhre faſt cylindriſch, grün, faſt 1½ em lang; Zipfel ſpreizend, ſchwefelgelb, zolllang, gegen 1½ cm breit. Nebenkrone taſſenförmig, ½ ſolang als die Zipfel, orangegelb, tief-unregelmäßig⸗3 lappig. 3251. Narcissus Tazétta Z. (syn. N. orientalis hort., nicht L.; Hermione Tazetta Ham.), Tazetten- (oder Bougquet-) Narziſſe (fr. Narcisse à bouquets, Narcisse de Constantinople; e. Tazetta). Südeuropa, Staude, 30—50 em hoch. Blütezeit: als Topfpflanze von Januar ab bis Mai. — Zwiebel 3½ —5 cm im Durchmeſſer. Blätter meiſt 4—6, linealiſch, graugrünlich, 30—45 em lang, etwa 1½ —2 cm breit, ſtumpfgekielt. Blüten⸗ mengedrückt, mit mehr⸗ blütiger, bei der Stammform f. ty- picus gewöhnlich nur 4—8blütiger Dolde; die längeren Blüten- ſcheide. Kronkelchröhre cylindriſch, grünlich, gegen 2 em lang; 3½ em breit; die Zipfel reinweiß, ver- kehrt-eirund, dach- ziegelig ſich deckend, gegen 1 cm breit; Ne- benkrone taſſenförmig, citronengelb, ganzrandig, gegen , cm lang bei 6—10 mm Breite. Staub- kölbchen und Griffel eben aus der Röhre herausragend. Von dieſer vielgeſtaltigen Art haben früher gegen 100 Formen Artnamen erhalten, die zumeiſt Jordaniche „Arten“ find. Nachfolgend die von Baker angegebenen 14 Formenkreiſe (Unterarten). A. Zweifarbige: Kronkelch weiß, Neben- krone gelb. a) lacticolor, Gewöhnliche T. N., Beſchreibung die obige für f. typicus angegebene. Nachſtehende Namen ſind Synonyme, oder die Pflanzen weichen von der Stammform nur unbedeutend ab: N. elatus, N. varians, N. canaliculatus Guss.; N. neglectus Ten.; N. Tenorei, N. spiralis, N. Bicchianus Parl.,;, N. syriacus Boiss., N. Biancae Tod.; N. Aschersonii Bolle; Hermione Cypri, H. eitrina, H. floribunda Zaw.; H. monspeliensis, H. pratensis, H. formosa Jord.; H. decora, H. aurantiicorona Hamw.;, H. neglecta, H. antipolensis, H. litto- ralis, H. lobata Jord.; H. Trewiana, H. flexiflora, H. suberenata, H. crenulata Ha.; letztere 3 haben einen Kronkelchſaum von 3½ —5 cm, Nebenkrone faſt 1½ cm breit. Narcissus grandicrenatus Parl. hat eine große, tiefgelappte Nebenkrone. Her- mione crispicorona Ham. und H. corrugata Jord. Tazetten-Narziſſe. haben eine gekrauſte, orangegelbe Nebenkrone. — 4 * Die gefüllte Sorte f. lacticolor flore pleno (Mar- seiller Tazette, Narcisse double de Constantinople) hat ſehr wohlriechende Blumen; die Blumenblätter in der Mitte find orangegelb, die des Umkreiſes gelb- lichweiß. Dieſe iſt faſt die einzige gefüllte, die man heute noch kultiviert. (syn. Hermione corcyrensis b) corcyrensis Herb.), Korfu ſche T.-R., Blütenfarbe wie kf. typi- eus; die Blüten ſind kleiner, mit ſchmäleren, ſpitzeren und nicht dachig überdeckenden Kronkelchzipfeln. Hierher als faſt gleichbedeutende Synonyme: Hermione aequilimba Herb.; H. mediterranea, H. insolita Jord. ; H. remopolensis Parl.; H. sulcicaulis Zaw.; H. debilis, H. discreta, H. contorta Jord. H. ganymedodes Jord. iſt durch zurückgeſchlagene, lanzettliche Zipfel und eine gelappte, orangegelbe Nebenkrone verſchieden. c) pätulus (syn. N. patulus Zoisel.), Abſtehende T.⸗N., niedrig und ſchlanker als t. typicus, Stronfelch- ſaum rein weiß, 18—23 mm im Durchmeſſer; Neben⸗ krone klein, citronengelb. Hierher als ſehr ähnlich: N. etruscus, N. Ricasolianus, N. vergellensis, N. siculus Parl.; Hermione fistulosa, H. cerina, H. breviflora Haw.; H. jucunda, H. molesta rd. d) ochrolẽucus Loisel. pr. sp. (syn. Hermione tereticaulis Ham. ), verbindet N. Tazetta mit N. inter- medius Loisel. und N. gracilis Sabine durch feine grünen tiefrinnigen Blätter und die faſt ſtielrunden Blütenſchäfte. Ausgebreiteter Kronkelchſaum 2½ —3 cm Durchmeſſer, die Zipfel dachziegelig; citronengelb, 6—7 mm lang, an der aufrechten, ganz— randigen Mündung etwa 1½ em breit. Ten., N. niveus Zoisel.), Papierartige T.-N., Blüten- ſchaft ſpitzkantig; aus— gebreiteter Kronkelch— ſaum 3½ —4 cm im wenig dachziegelig ſich deckend; krone reinweiß, 3—4 mm lang, an der auf- rechten, ganzrandigen Mündung 6—8 mm breit. reicher (meiſt 8-10) und von ſtärkerem Wohlgeruch als bei f. typicus. (Sehr ähn- liche Sorten ſind: N. Gennarii Parl., Her- mione jasminea Ham, H. virginea Jord.) — Dieſe Abart iſt für die Bouquet— binderei ſehr geſucht und geht in den Gärten als „N. Tazetta totus albus“. f) Panizziänus Parl pr. sp., Pan izz ſche T. N., Blüten an Zahl weniger als bei Abart papyraceus. Ausgebreiteter Kronkelchſaum 18 —23 mm im Durch— meſſer; die Zipfel länglich, ſpitz, wenig dachziegelig ſich deckend; Nebenkrone reinweiß, halb ſo lang als die Kronkelchzipfel. Hierher auch als Sorten: Hermione virginea Jord., H. Sequentiae Tod. g) dübius Gouan pr. sp., Angezweifelte T.-N., Südoſt⸗Frankreich; Blätter 6-7 mm breit. Blüten wenige. Ausgebreiteter Kronkelchſaum 12 — 20 mm breit; die Zipfel eirund, dachziegelig ſich deckend; Nebenkrone reinweiß, halb ſo lang als die Kronzipfel. h) canariensis Herb. pr. sp., Kanariſche T. N., ausgebreiteter Kronkelchſaum faſt 1½ em im Durch— meſſer; die Zipfel ſchmal, ſpitz; Nebenkrone klein. Als Sorte hierher: Hermione micrantha Jord. — Papierartige Tazetten-Narziſſe. i) pachybölbos Dur. pr. sp., Dickzwiebelige T.⸗N., Algier; Zwiebel ſehr groß; Blüten zahlreich; Nebenkrone Blüten zahl⸗ Gattung 1168. Narcissus, Narziſſe. Durchmeſſer, die Zipfel länglich, ſpitz und nur H. Neben⸗ Nr. 3250— 3251. 1027 ausgebreiteter Kronkelchſaum 1½ —2 em im Durch- meſſer; die Zipfel eirund⸗länglich, ſtumpf, ſtark dachig ſich überdeckend; Nebenkrone klein. k) polyänthos ZLoisel. pr. sp., Vielblütige T.⸗N., Blätter grün; Blüten 10—20; Kronkelchſaum 2½ —3½/ em im Durchmeſſer; die Zipfel breit, dach— ziegelig ſich deckend; Nebenkrone 8—10 mm im Durch- meſſer, anfangs ſchwach-ſchwefelgelb-gefärbt, zuletzt milchweiß. Etwas kleinere Blüten haben, aber ſonſt ähnlich und nur Sorten ſind: Hermione Luna Ha., H. Barlae Parl., H. hololeuca Jord. C. Gelbe: Kronkelch und Nebenkrone gelb. I) itälicus (syn. N. italicus Sims, N. T. f. con- color hort.!, N. praecox Ten., N. subalbidus Zoisel.), Italieniſche T.-N., Blätter grün, fast flach; Blüten- ſchaft ſcharf-2 kantig; Blüten oft 10— 12; ausgebrei- teter Kronkelchſaum 31/,—5 em im Durchmeſſer, faſt weiß, die Zipfel länglich, ſpitz, wenig dachziegelig ſich deckend; Nebenkrone citronengelb, 6— 7 mm lang, etwa 1½ em im Durchmeſſer, oft deutlich-6 lappig. Hierher als Sorten: Hermione stylosa Salis b., H. tenuiflora Ham., Narcissus obliquus Guss. m) Bertolönii Moggr. pr. sp. (syn. N. chry— santhus Moggr., Hermione Bertolonii Jord.), Ber- tolonis T.-N., Blütenzahl weniger als bei voriger, B. Weiße: Kronkelch und Nebenkrone weiß. e) papyräceus Ker pr. sp. (syn. N. unicolor | und ſowohl die Nebenkrone, als auch die länglichen, ſpitzen, nicht dachigen Kronkelchzipfel lebhaft-gelb. n) äüreus Lolsel. pr. Sp., Gold farbige T. N., ausgebreiteter Kronkelchſaum 2½ —4 em im Durch— meſſer, citronengelb, die Zipfel eirund und ſtark dachziegelig ſich deckend; Nebenkrone ganzrandig, dicklich, etwas dunkler gelb als die Zipfel. Hierher als Sorten die früheren „Arten“: Hermione xanthea, H. luteola, chlorotica, H. cheiranthea, H. calliopsis, H. amoena, H. sertulosa Jord.; H. sublutea, H. flaveola, H. trifida, H. reflexicaulis Ham. 0) cupuläris (syn. Hermione cupularis Salisb.), Goldbecher-T.⸗N., Kronkelchzipfel ſehr breitdachig ſich deckend, citronengelb; Nebenkrone dick, orange— gelb, meiſt halb ſo groß als die Kronkelchzipfel. Blüten 5—12 auf jedem Schaft, ſehr wohlriechend. Hierher als Sorten: Hermione multiflora, H. solaris, H. latifolia, H. perlutea und H. aperticorona Jamw., H. nobilis, H. splendens, H. callichroa, H. eriodora und H. fulgida Jord. Verwendung der Tazetten im freien Lande iſt im nord- und mitteldeutſchen Klima nicht angezeigt, weil die Pflanzen gegen ſtarke Kälte zu empfindlich ſind. Als Topfpflanzen aber ſind ſie allbeliebt, ſodann auch als Werkſtoff für Blumengewinde in den Winter und Frühlingsmonaten ſehr geſucht! Kultur. Die Tazetten werden entweder anfangs oder Mitte September gepflanzt, ſpäteſtens noch Ende Oktober, je 2—3 Stück in einen etwa 12—15 cm weiten Topf, tiefer als die Hyacinthen und Tulpen. Im übrigen iſt die Behandlung wie bei Hyacin— thus. Das Treiben. Nach Herausnahme der Töpfe aus der Erde werden die Pflanzen bis Anfang Januar kühl und hell gehalten und nur ſehr wenig begoſſen. Erſt von Januar ab laſſen ſie ſich treiben. Man bringe ſie dann in ein geheiztes Zimmer und halte ſie von jetzt ab immer mäßig feucht. Stehen die Pflanzen dann zu ſchattig, ſo werden ſie leicht über— mäßig lang, was das gute Ausſehen ſtört. Haben ſich einige Blüten geöffnet, ſo können ſie, um ſie länger blühend zu erhalten, wieder kühler gehalten werden. In den Verzeichniſſen tragen faſt alle oben— genannten und noch eine Anzahl wenig abweichender 65 * 1028 Sorten ſog. Handelsnamen, wie „Grand Monarque“, weiß; „Grand Soleil d'Or“, goldgelb; „Witte Parel“ (weiße Perle), weiß; u. ſ. w. Es dürfte ſich aber empfehlen, diejenigen Sorten, welche zu einem der obigen Formenkreiſe gehören, auf den richtigen Namen zurückzuführen. 3252. Narcissus intermédius zZossel. (syn. Hermione intermedia Herb.), Mittlere Narziſſe. Spanien, Baleariſche Inſeln, Südfrankreich. Staude, fußhoch und drüber. Blütezeit: Frühling. Zwiebel 2½ —4 em im Durchmeſſer. Blätter etwa 4, faſt ſtielrund, lebhaft-grün, oberſeits tiefrinnig, etwas über ½ cm breit. Blütenſchaft faſt ſtielrund, mit 4—10blütiger Dolde. Längere Blütenſtielchen ſolang als die Blütenſcheide. Kronkelchröhre faſt cylindriſch, grünlich, 1½— 2 em lang; die Zipfel länglich, ſchwach-dachziegelig ſich deckend, ſpreizend, lebhaft-citronengelb, faſt 2 em lang; Nebenkrone taſſenförmig, orangegelb, 3—4 mm lang und an der ſchwach-gelappten Mündung über ½ em breit. Staub— blätter und Griffel eben aus der Kronkelchröhre heraus— ragend. Formen ſind: k. bifrons Balc. (syn. Hermione bifrons Haw.), mit ſchmäleren Kronkelchzipfeln und einer etwas größeren Nebenkrone, iſt die „Etoile d'Or“ der Gärten. f. primulinus Bac. (syn. Herm. primu- lina Ham.), Kronkelchzipfel dachziegelig ſich deckend, Nebenkrone mit ſpreizendem, 6lappigem Rande. k. bis- crenatus Bak. (syn. Herm. biscrenata Hamw.), robuſte vielblütige Form, Nebenkrone mit 6 zweiſpaltigen und faltigen Lappen. f. radiatus Red. pr. sp. (syn. Herm. compressa Ha.), Nebenkrone flach, groß, 6lappig. Verwendung und Kultur wie Nr. 3251, von deſſen gelbblühenden Formen dieſe Art durch die faſt ſtielrunden, grünen Blätter verſchieden iſt. 3253. Narcissus gräcilis Sabine (syn. Helena gracilis Haw.), Schlanke Narziſſe. Südfrankreich. Staude, gegen fußhoch. Blütezeit: Frühling. — Zwiebel zolldick. Blätter ſchmal-linealiſch, grün, fuß— lang, 3—5 mm breit. Blütenſchaft ſchwach, ſchlank, faſt ſtielrund, mit 1— 3 blütiger Dolde. Blütenſtielchen lang. Kronkelchröhre cylindriſch, gelblichgrün, faſt 2— 2 cm lang; die Zipfel lebhaft-gelb, ſpreizend, dachig ſich deckend, länglich, ſpitz, zolllang; Nebenkrone verkehrt-kegelförmig, dunkler gelb, 4—6 mm lang, an der aufrechten, ſchwachfaltigen, gekerbelten Mündung gegen 1 em breit. Staubblätter und Griffel aus der Nebenkrone nicht herausragend. 3254. Narcissus Jonquilla L. (syn. N. junci- folius Salisb., nicht Zagasca), Jonquillen-Narziſſe. Südeuropa, Al⸗ gier. Staude, 30 bis 35 cm hoch. Blütezeit: Früh⸗ ling; angetriebene blühen ſchon im Februar. — Zwie⸗ bel 2½ —4 cm dick. Blätter je 2—4 bei einem Schaft, faſt ſtielrund, 20—30 em lang, ſeits tiefrinnig. Blütenſchaft Jonquillen-Narziſſe. ſchlank, faſt ſtiel⸗ rund, mit 2—6 blütiger Dolde. Längere Blüten— ſtielchen ſo lang als die Blütenſcheide. ſehr wohlriechend, nach Orangen duftend. Kron— lebhaft-grün, ober⸗ Blüten September, Oktober. Blätter mit den Blüten erſcheinend, Familie 205. Amaryllidaceae, Amaryllengewächſe. O XXII 11. kelchröhre cylindriſch, grünlich, faſt 2 21 em lang; die Zipfel lebhaft-gelb, verfehrt-eirund, ſpreizend, kaum dachziegelig ſich deckend; Nebenkrone ebenſo gefärbt, taſſenförmig, 3—4 mm lang, an der gekerbten Mündung faſt 1 cm breit. Die beiden Formen: f. major und f. medius (syn. Jonquilla major und J. media Ham.) ſind nur in der Höhe und Tracht ein wenig voneinander verſchieden. Sehr ſchön und beliebt iſt aber f. flore pleno, mit gefüllten, gold— gelben, ſehr wohl— riechenden Blüten. f. minor Bak. (syn. Jon- quilla minor Aamw., Narcissus Webbii Parl.) iſt eine Zwerg—⸗ form mit ſehr jchlan- ken Blättern, und der Kronkelchſaum iſt nur 1 cm breit. f. stel- laris Bak., Kronkelch- =: zipfel lanzettlich, zu⸗ rückgebogen, Neben— krone deutlich-6 lappig. f. Willkommii Voss (syn. Narcissus jonquillodes Willk.), Kronkelchröhre beinahe 1½ em lang, ihr Saum faſt 2 em im Durchmeſſer; deſſen Zipfel ver⸗ fehrt=eirund, dachziegelig; Nebenkrone mehr als halb ſo lang als die Zipfel, mit aufrechter, flacher, ge— ſtutzter Mündung. Verwendung. Die Jonquillen, insbeſondere die gefülltblühende Gartenform, ſind ebenſo beliebt als die Tazetten und werden wie dieſe verwendet. Man findet ſie in Deutſchland in den Gärten nur ſehr ſelten, weil ſie ziemlich empfindlich gegen Kälte und Näſſe ſind. Sowohl die einfache, als auch die gefüllte ſind zum Treiben vorzüglich geeignet. Weil aber die einzelne Pflanze ziemlich kahl iſt, ſo pflanze man die Zwiebeln, um einen beſſeren Effekt zu erhalten, zu 4—5 dicht zuſammen in einen ca. 12—15 cm weiten Topf. Das Treiben iſt dem der Tazette ganz gleich. Die Blüten entwickeln ſich ſchon bei einer Treibwärme von 4 12 bis 15° C. ſehr willig. 3255. Narcissus viridiflörus Schousb. (syn. Gefüllte Jonquillen-Narziſſe. Hermione viridiflora Ha., Chloraster fissus AJamw.), Grünblütige Narziſſe. Marokko, Gibraltar. Staude, 30 — 45 cm hoch. Blütezeit: November. — Zwiebel- ſchalen weit über den Zwiebelhals hinaufragend. Blätter faſt ſtielrund, nicht mit den Blüten zugleich erſcheinend. Blütenſchaft brüchig, 2—4blütig. Blüten grün. 3256. Narcissus serötinus Z. (syn. Hermione serotina Ham.), Späte Narziſſe. Mittelmeergebiet. Staude. Blütezeit: Oktober, November. — Blätter ſehr ſchlank, faſt ſtielrund, erſt nach der Blütezeit erſcheinend. Blütenſchaft am Grunde mit zwei ge— ſchwollenen Gliedern, die oft von den verlängerten Zwiebelſchalen verborgen werden. Blüten zu 1— 2. Kronkelchzipfel ſpreizend, reinweiß, verkehrt⸗lanzettlich, ſtumpf, mit feinem Spitzchen, gegen 1½ cm lang; Nebenkrone noch kaum 2 mm lang, citronengelb, 6lappig; bei f. deficiens Herb. pr. sp. iſt die Neben⸗ krone auf einen ſchwachen Reſt verkümmert. — N. elegans Spach (syn. N. oxypetalus Boiss., N. Cupanianus Guss., N. autumnalis Z%., Hermione elegans Spach), Italien, Algier; Staude; Blütezeit: faſt ſtielrund, grün, ſehr ſchmal. Blütenſchaft ſteif⸗ aufrecht, am Grunde nicht angeſchwollen-gliederig. Blüten zu 2—6en; Kronkelchzipfel reinweiß, lanzett⸗ lich, ſpitz, nicht dachziegelig deckend; Nebenkrone ſchalen⸗ förmig, gelb, nur wenig über 1 mm hoch oder tief. f. obsoleta Bac. (syn. Hermione obsoleta Ham.), Nebenkrone faſt fehlend, aber die Kronkelchzipfel breiter. 3257. Nareissus biflörus Curt., Tafel 54 216 (syn. N. medio-luteus Mill., N. poöticus f. bi- florus), Zweiblütige Narziſſe. Frankreich, Schweiz, Italien, Tirol. Staude, 30—45 em hoch. Blüte— zeit: Mai, bisweilen Ende April. — Zwiebel kugelig bis länglich⸗birnförmig, 3½ —6 em im Durchmeſſer. Blätter zu jedem Schaft etwa 4, linealiſch, ſchwach— graugrün, oberſeits breitrinnig, 30 —60 cm lang, gegen 1½ em breit. Blütenſchaft ſcharf-2 kantig, gewöhnlich 2 blütig, ſelten 1- oder Zblütig. Kronkelchröhre cylindriſch, grünlichweiß, zolllang; die Zipfel milch— weiß, verkehrt-eirund, dachziegelig ſich deckend, ſtumpf, mit ſehr kleiner Feinſpitze, 18 —26 mm lang. Neben- krone verkehrt-kegelförmig, 3—4 mm lang, bei der Stammform f. typicus blaßgelb, an der trocken— häutigen, ſehr gekrauſten, aufrechten Kante 6—8 mm im Durchmeſſer. Gartenformen, welche zwiſchen dieſer und der folgenden Art die Mitte halten, ſind: f. dianthos Ham. pr. sp., Kronkelchzipfel reinweiß, nicht dachig deckend, Nebenkrone orangegelb. f. Ha- worthii Voss (syn. N. biflorus Ha.), Blütenſchaft 2—3blütig; Kronkelchzipfel reinweiß, dachig ſich deckend; Nebenkrone orangegelb. f. albus Mill. pr. Sp., Blüten ſchneeweiß, die Zipfel dachig ſich deckend; Nebenkrone mehr ſpreizend und rot- gezeichnet. Schön und empfehlenswert ijt auch f. flore pleno, mit gefüllten Blüten. Die Blüten find faſt rein- weiß, wohlriechend und für Bouquets gut verwendbar. Verwendung. N. biflorus iſt durch Übergangs- formen mit der folgenden Art verbunden, blüht auch zur ſelben Zeit, weshalb man ihn wohl damit vereinigen könnte. Es ſind Freilandpflanzen, die in Gruppen von guter Wirkung ſind und zudem auch im Schatten ſehr gut gedeihen. Die abge— ſchnittenen Blumen eignen ſich für Vaſen. 3258. Nareissus poéticus L., Dichter ⸗Narziſſe (fr. Claudinette, Vachette; e. Poet’s Narcissus). Mittelmeergebiet, von Frankreich bis Griechenland. nicht dachig ſich deckend, reinweiß, etwa 3 em lang Zwiebel 2½ —4 cm im Durchmeſſer. Blätter linealiſch, graublaugrün, fußlang oder länger, 6—9 mm Staude 25—45 cm hoch. Blütezeit: April, Mai. — breit. Blütenſchaft 2kantig, meiſt ſo lang als die Blätter. Blüten ſtets einzeln, aufſtrebend oder wagerecht, wohlriechend, bei der Stammform im Mai ſich entfaltend. Kronkelchröhre zolllang, grünlich; die Zipfel ſpreizend, reinweiß, verkehrt-eirund, dach- ziegelig ſich deckend, zolllang; die Nebenkrone 3—5 mm lang, mit trockenhäutigem, rotem, ſehr gekräuſeltem Rande, faſt 1 cm im Durchmeſſer. Formen find: f. flore pleno, mit gefüllten, ganz weißen oder milchweißen Blüten, die meiſt 3—4 Reihen Blättchen enthalten. Die Zwiebel iſt ziemlich unregelmäßig, länglich-birnförmig und fahlbraun. f. patellaris Haw. pr. sp., robuſt, ſpätblühend, mit dachziegeligen Kronkelchzipfeln. f. spathulatus Ham. pr. sp. hat Gattung 1169. Pancrätium, Kraftzwiebel. ſind ebenſo empfehlenswert. Nr. 3252 3258. 1029 kleinere, aber frühzeitig erſcheinende Blüten. k. stellaris Ham. pr. sp. und f. recurvus Ham. pr. sp. ſind ſpätblühende Formen mit kaum dachig ſich deckenden Kronkelch— zipfeln; die letztere Form auch mit ſchwachen, ſich zurück— krümmenden Blättern. f. pobtarum Ha. pr. sp. blüht im April, hat große Blüten mit dachig ſich deckenden Zipfeln und eine bis zum Grunde bräun— lichrote Nebenkrone. f. tripodalis Salisb. pr. Sp. (syn. N. or- natus Ham.) iſt früh⸗ blühend und hat ziemlich zurückgebogene, ſchmälere Kronkelchzipfel. Unterart: radiiflöorus Salis b. pr. sp. (syn. N. angustifolius und N. majalis Curt.), Strahlenblütige D.-W., Mittelmeergebiet, hat 3—5 mm breite Blätter, die kürzer ſind als der ſchlanke Blütenſchaft; Kronkelch— zipfel in der unteren Hälfte keilförmig-verſchmälert und nicht dachig ſich deckend. f. radiiflorus verba- nensis (syn. N. verbanensis Ha.), Zwergform mit ſchmalen Blättern und lanzettlichen Kronkelchzipfeln. Verwendung. Die Dichter-Narziſſe iſt eine allbekannte, ſchöne Gartenpflanze und, wenn ſie nur ein wenig gepflegt wird, d. h. wenn man ſie nicht zu tief pflanzt und nicht verhungern läßt, ſamt ihren Formen auch willig blühend. Sie iſt ſowohl zur Bildung von Gruppen, als namentlich zu prächtigen Einfaſſungen geeignet; während die abgeſchnittenen Blumen zu Sträußen und für Blumenvaſen beliebt ſind. Die Gartenformen, beſonders die gefülltblühende, Kultur wie Nr. 3247. Zaſtardarten in der Abteilung der „Klein— kronigen“ und dem N. poöticus nahe kommend find: Narcissus Burbidgei hort., Staude, über fußhoch. Blütezeit: Frühling. Blätter linealiſch, grau— blaugrün, gedreht, über fußlang, 8—15 mm breit. Blütenſchaft 2kantig; Blüten einzeln, wagerecht oder hängend. Kronkelchröhre grün, zolllang, mit wagerecht ſpreizenden Zipfeln, die verkehrtlanzettlich-länglich, ſpitz, Dichter-Narziſſe. und faſt 1½ em breit ſind. Nebenkrone verkehrt— kegelförmig, 3—4 mm lang, 8—10 mm breit, am Grunde gelb, an der ſehr fein gekerbelten, faltigen Mündung aber rot. Staubblätter und Griffel— narbe nicht aus der Nebenkrone herausragend. Es giebt eine Anzahl beſonders benannter Gartenſorten, unter denen hier „Pearl“, „Mercy Foster“, „Con- stance“ und „Ellen Bar“ hervorgehoben werden mögen. Verwendung und Kultur wie Nr. 3258. N. Tazetto-poëticus Gren. et Godr. (syn. N. biflorus hybridus DC), Südfrankreich, auf Wieſen; Blüte- zeit: Frühling. Steht dem N. biflorus jehr nahe, hat aber 2—5 Blüten auf einem Schaft. Blüten auch kleiner und mit weniger dachziegelig ſich deckenden Zipfeln. Nebenkrone an der Mündung kaum troden- häutig, gelappt und faltig, mit rot gezeichnet. Gattung 1169. Pancrätium L., Kraftzwiebel (Gilgen), Or XXII II (griechiſch: pen kratos — ganze Kraft; Anſpielung auf Heilkräfte). Kronkelch trichterförmig, mit mittellanger bis ziemlich langer, oben in einen Schlund erweiterter Röhre. Kronkelchlappen ſchmal, aufrecht-abſtehend, faſt gleich. Staubblätter dem Schlunde gleichmäßig 1030. - Familie 205. Amaryllidaceae, Amaryllengewächſe. Oi XXII 11. angeheftet, kürzer als der Kronkelch, am Grunde beiderſeits durch eine blumenblattartige becherförmige oder abſtehende Haut (Neben⸗ krone) verwachſen, welch letztere am Rande zwiſchen den Staubblättern meiſt mit je 2 Zähnen oder Lappen verſehen iſt. Staubkölbchen ihrem Faden mit der Rückenmitte aufſitzend und gekrümmt. Griffel lang, mit kleiner kopfiger Narbe. Kapſel oft groß, faſt kugelig⸗ 3 kantig. Pflanzen mit Zwiebel oder Zwiebelſtamm. Blätter linealiſch oder riemenförmig. Schaft ſolide oder hohl. Blüten in Dolden, ſelten nur zu 1—2, groß, weiß, wohlriechend, ſitzend oder deutlich-geſtielt. Hüllblätter (Blütenſcheide) 2, häutig⸗ rauſchend, getrennt. — 12 Arten, im Mittelmeergebiet, den Kanaren und Oſtindien. Z. B.: P. zeylanicum L., Ceylon, Oſtindien; Blütenſcheiden nur 1blütig. Ferner beſonders folgende: . A. Staubblätterbecher klein; Kronkelchröhre kurz B. Staubblätterbecher groß; Kronkelchröhre dünn . . 98 P. maritimum. 3260. 3259. Panerätium illyrieum T. (syn. P. bel | deckt man Es cm 1 hoch trockenes Laub darüber, welches lare Salisb., Halmyra stellaris Pars), Illyriſche liegen bleibt, bis keine Fröſte mehr zu fürchten ſind. Kraſtzwiebel. Südeuropa. Staude, 30— 40 em hoch. Die Zwiebel wird nur alle 3 Jahre (anfangs Sep⸗ Blütezeit: Mai, Juni oder Sommer. Zwiebel ſehr tember) herausgenommen, auf 4 Wochen trocken gelegt groß, birnförmig, und im Oktober in friſch bereiteten Boden wieder mit ſehr langem eingepflanzt. Hauptſache iſt, daß die Bodenkrume vom Halſe, mit vielen Grundwaſſer nicht erreicht wird. Vermehrung im zuſammenhängen- September durch Brutzwiebeln, die man ſofort an den, geſtreiften, einer in der angegebenen Weiſe vorbereiteten Stelle glänzend-ſchwarz- einpflanzt und hier ungeſtört wachſen läßt, bis fie die braunen Häuten. zum Blühen nötige Stärke erreicht haben. Aus Schaft graugrün, Samen erzogene Zwiebeln werden erſt nach 7 bis zuſammengedrückt. 10 Jahren blühbar. ene 3260. Pancrätium maritimum L., Meer- 58 1 Blüten. ſrands-Kraſtzwiebel (Meernarziſſe; kr. Lis de Mat- ei 2 klappi ı thiole; e. Sea-side Pancratium Lily). Mittelmeer⸗ Binnen au gebiet, von Spanien bis Syrien. Staude, 30 —45 cm weiß ſehr wohl⸗ hoch. Blütezeit: Juni, Juli bis Auguſt, September. / — Zbwiebel groß, länglich-birnförmig, mit dichten, 5 en untereinander zuſammenhängenden, rotbraunen Häuten. ö BL Röhre 5 er Blätter ſteif, lineal-lanzettförmig, graugrün. Schaft Sunrise Kraftzwiebel 055 dee Zipfel graugrün, zuſammengedrückt, mit 4—10 großen, kaum des Saumes viel länger als die Schlundkrone, aus— gestielten, aufrechten, weißen und wohlriechenden gebreitet; Krone 11 775 innen gelblich. Blumen. Nebenkronzihne 12, ſtumpflich. Kultur. An einer warmen, ſonnenreichen Stelle Einen befriedigenden Flor erhält man gewöhnlich wird der Boden 30 em tief ausgeworfen und durch nur von ſtarken Zwiebeln, die man direkt aus dem eine Miſchung aus 2 Teilen Laub-, 2 T. Heide-, 1 T. Süden bezogen hat. Aber auch dieſe blühen ſehr Miſtbeeterde und 2 T. ſcharfem Flußſande erſetzt. Die ſelten zum zweitenmal. P. maritimum wächſt wild Zwiebel wird nur jo tief eingepflanzt, daß der Hals im Uferſande des Meeres, ſoweit derſelbe vom Wellen- aus der Erde hervorſteht. Beim Eintritt des Winters ſchlage des Meeres beeinflußt wird. Gattung 1170. Sprekélia Heist, Sprekelie, G III 11; XXII II (nach H. von Sprekelſen in Hamburg, T 1764, benannt). 550 1 unregelmäßig, ſehr herabgebogen, ohne Röhre, die einzelnen Blätter etwas verſchieden, nach unten faſt in Nägel zuſammengezogen, vom Grunde an getrennt; das obere (hintere) aufſtrebend, das unterſte hohl und die wenig kürzeren Staubblätter nebſt dem Griffel aufnehmend. Am Grunde zwiſchen den Staubfäden kleine Schüppchen. Staubkölbchen länglich-linealiſch, mit der Rückenmitte aufſitzend, ſpäter zurückgekrümmt. Griffel mit linealiſchen, zurück⸗ gekrümmten Narben. Kapſel kugelig⸗Z eckig. Zwiebelpflanzen mit röhrigem Schaft. Blätter mit den Blüten zuſammen oder wenig ſpäter erſcheinend, riemenförmig⸗-linealiſch. Blütenſcheide am Grunde röhrig, an der Spitze 2ſpaltig, mit nur 1 geſtielten, großen, anſehnlichen Blüte. — Einzige Art, in Mexiko und Guatemala: 3261. Sprekélia formosissima Herb., Tafel Calatrava verglichen. Formen find: f. glauca 55, 220 (syn. S. Heisteri Prem Ehrhet, Amaryllis | Zindl. pr. sp.,; Blätter graugrün; Blüten etwas formosissima J.), Schönſte Sprekelie ( Jakobslilie; fr. kleiner und blafjer. k. Karwinskii H. et Sch. pr. op., Lis de Saint-Jacques, Croix de Saint-Jacques). Staude, Kronkelch weniger lebhaft gefärbt, ſeine Zipfel gekielt 15—35 em hoch. Blütezeit: Frühling. — Zwiebel und mit weißem Rande. f. ringens Morr. pr. Sp., etwa 5 em im Durchmeſſer, ſchwärzlich, mit einzelnen Blätter graugrün, Blüten überhängend, der oberſte blutroten Strichen bezeichnet. Blätter meiſt 3—6, Zipfel in der Mitte gelb⸗gebändert. meiſt mit den Blüten zuſammen erſcheinend oder wenig Verwendung. Die Sprekelie iſt unter dem ſpäter (meiſt im April), flach, zuſammengedrückt, faſt Namen „Amaryllis“ oder Jakobslilie eine ‚alte linialiſch, grün, ſchließlich 30—45 em lang bei etwa bekannte ſchöne Blütenpflanze fürs Gewächs⸗ 1½ 2 em Breite. Blütenſchaft rötlich, hohl, ſchwach⸗ haus wie fürs Zimmer; aber doch ſeltener als zuſammengedrückt. Blüte einzeln auf dem Schaft die Vallota, Tafel 56, 222, zu finden, welch letztere (ſehr ſelten zwei), purpurrot oder vielmehr meiſt williger blüht. Gleichwohl verdient die Sprekelie ſammetig⸗dunkelſcharlachrot, 8—12 cm lang, wieder mehr geſchätzt zu werden. Kultur. Damit mit ſehr kurzer Röhre. Blütenſcheide rötlichbraun, an die Zwiebeln recht ſtark und blühbar werden, pflanzt 5 em lang und an der Spitze 2ſpaltig. Obere Aron- man fie im Mai auf ein recht locker bereitetes Beet kelchzipfel deutlich- genagelt, der oberſte in der Mitte in fonniger Lage. Wenn die erſten Herbſtfröſte nahen, etwa zollbreit, die ſeitlichen gegen 1½ em breit, hebt man ſie mit dem Ballen aus und bewahrt ſie zurückgekrümmt, die 3 unteren Zipfel in ihrer unteren in einem froſtſicheren, trockenen Keller auf, bis die Hälfte zuſammenneigend. Die Blütenform und -farbe Blätter vollkommen abgewelkt ſind. Man pflanzt ſie wird mit dem roten Kreuz der Ritter St. Jakobs von dann in Töpfe mit lockerer Erde (leichtes Erdreich mit N i t [4 x + Gattung 1170. Sprekelia und Gattung 1171. Hippeästrum. Fr. 3259 3265. 1031 7 dem vierten Teile Lauberde) und hält fie in einem | begießt fie mäßig, worauf Blätter und Blumen zu froſtfreien Nebenzimmer trocken. Erſt gegen das Ende | gleicher Zeit erſcheinen. Vergleiche ferner die des Februar bringt man fie in das Wohnzimmer und gärtneriſche Kulturanweiſung für Hippeastrum! Gattung 1171. Hippeästrum Herb, Ritterſtern, O III II; XXII 11 (griechiſch: hippeus, Genet. hipp&os — Ritter, Astron Stern; en ſternförmig ausgebreitet). Kronkelch weniger unregel⸗ äßig, mehr oder weniger herabgebogen, trichterförmig, mit fehr kurzer oder auch mit etwas verlängerter Röhre, oben in einen chlund erweitert. Kronkelchteile etwas ungleich, am Grunde verſchmälert und bisweilen faſt bis zum Grunde ſich trennend, oben auf⸗ echt⸗abſtehend. Schüppchen am Schlunde zwiſchen den oder um den Grund der Staubfäden meiſt vorhanden. Staubblätter dem chlunde ungleichmäßig eingefügt, herabgebogen oder aufſtrebend, meiſt kürzer als der Kronkelch Staubkölbchen rückſeitig aufſitzend, chwebend, ſpäter nicht ſelten gekrümmt. Griffel mit linealiſchen oder mit ſehr kurzen, ſtumpfen Narben. Kapſel kugelig oder eiförmig, 3 furchig oder Zknöpfig. Zwiebelpflanzen mit röhrigem Schaft. Blüten zu 2 bis mehreren [einzeln nur bei: H. modestum Bak.; H. Rhodolirion Bak.; H. uniflorum Bak. H. roseum Bak.; II. brachyandrum Bak., wovon kaum eins in Kultur], gefickt, meiſt groß. Hüllblätter getrennt, immer sn Über 50 Arten, im tropiſchen und ſubtropiſchen Amerika. A. Blüten breit⸗ trichterförmig, mit kurzer Röhre. Griffel mit Zſpaltiger Narbe. Laubblätter linealiſch, (meiſt) ſchmal. Dolden 3- oder mehrblütig. [H. roseum Bak. (syn. Habranthus roseus Herb, Sw.; H. pumilus Lodd., Zephyr- anthes purpurea Phil.), Schaft niedrig, 1—2blütig, Blüten lebhaft-roſenrot mit grü ner Röhre, iſt kaum ner in den Gärten zu finden!)! H. bifidum. 3262. B. un breit- (oder bei 140 bicolor ſchmal— ) trichterförmig. Griffel mit kopfiger Narbe. Dolden 2- bis vielblütig. Laubblätter linealiſch; Kronkelchröhre kurz .. Et ns H. bicolor. 3263. H. pratense. 3264, 2. Laubblätter riemenfürmig, Kronkelchröhre lang. H. solundriflorum. 3265. E. 10 mit kurzer Röhre, welche . eine e Schlund Nebenkrone e fait gefchloffen it. Laubblätter riemenförmig. 1. Griffelnarbe 3 ſpaltgg . . H. aulicum. 3266, H. organense. 3267. H psittacinum. 3268. 2. Griffelnarbe kopfig . H pardinum. 3269. D. N mit furzer Röhre und im Schlünde nicht durch eine e Schlundfrone eingeengt ı oder © geichtoffen. Blatter riemenförmig. . Griffel mit kopfiger Narbe.. H. reginae. 3270. Br Leopoldi. 3271. H. puniceum. 3272. 7 H. reticulatum, 3273. nne are 8 H. rutilum. 3274. ER, E. vittatum (Tafel 55). 3275. 3262. Hippeästrum bifidum Dak. (syn. Ha- etwa 7—9 mm breit. Staubblätter ungleich, herab— branthus bifidus Herb.), Zweiſpaltiger Ritterſtern. gebogen, faſt ſolang als die Zipfel. Griffel heraus— Ebenen um Buenos Ayres. Staude, fußhoch. Blüte- ragend, mit kopfiger Narbe. Die ſchönſte der Sorten zeit: März (oder Frühling). — Zwiebel kugelig, etwa | ift k. magnificum Bac. (syn. Amaryllis magnifica 3—4 cm im Durchmeſſer, mit dunkelbraunen Schalen hort., Phycella magnifica Herb), mit 7—8 cm und 5—8 em langem Hals (ſog. „Zwiebelſtamm“). langem Kronkelchſaum. Blätter 2—3, linealiſch, ſchwach-graugrün, fußlang, nach den Blüten erzeugt. Blütenſchaft ſchwachzzu:- Habranthus pratensis Herb., H. speciosus Aerb., ſammengedrückt, mit 3-6blütiger Dolde; Scheiden klappen lanzettlich, 5—8 em lang; Blütenſtielchen res, 1 0 cee ke amaryllodes f iin lebhafte rot, Piel ſind neue Formen; Stephanoma elegans Le.), aufrecht oder faſt aufrecht, etwa 5 em lang; Röhre Wieſen-Ritterſtern. Chile, auf Hüge ee f A 0 5 „auf Hügeln und Ebenen. ſehr kurz, im Schlunde mit Nebenkrönchen; Kronkelch— Staude, 45— 70 cm hoch. Blütezeit: Frühling. — zipfel verkehrtlanzettlich-nagelig, ſtumpf, feingeſpitzt, : de n 0 f 25 6-9 mm breit. Staubblätter herabgebogen, ungleich- Wg e ee a lang, ungefähr halb fo lang als der Saum. Griffel e 2 = länger als die Staubblätter, mit 3 ſpaltiger Narbe. — e a u nenn an m 175 5 f lang. Blüten breit-trichterförmig, lebhaft-rot, oder 1 Her ber iſche Habranthus Arten find nach gelb mit zinnoberrot, aufſtrebend oder wagerecht, aker nur Formen von Hippeastrum bifidum: e a f 28 11 5 5 : FE mit ſehr kurzer Röhre; im Schlunde kleine linealiſche abranthus kermesinus, H. intermedius, H. nobilis, Sch Kronkelchzipfel 6— 7 kehrt H. nemoralis, H. spathaceus, H. angustus, H. pulcher e, null chzipfe e , Ep ET ehr 5 } lanzettlich, über der Mitte fait 1½ em breit, faſt d H. pedunculosus Herb.“ 5 5 2 ö un p erb. 3963. Hi ZN > ſtumpf. Staubblätter herabgebogen, über halb jo lang . Hippeästrum bicolor Bak. (syn. Ama- 5 a lis bi 2 2 als der Saum. Griffel jo lang als der Saum mit yllis bicolor Ruiz et Pav., A. cyrtanthodes Sims, . 2 70 855 . . 1 e kopfiger Narbe. k. quadriflorum iſt eine 4blütige, A. ignea Lindl.; Phycella ignea, graciliflora, atte- im Mai blühende Form mit ſchön roten Blüten. — nuata, brevituba, bicolor und biflora Herb. als f 9 g Sorten; ferner Phycella angustifolia Philippi), 3265. Hippeästrum solandriflöürum Herb. Zweifarbiger Nitterſtern. Chile. Staude, 30—50 cm | (syn. Amaryllis solandriflora Zindl.), Solandra- hoch. Blütezeit: meiſt Oktober. — Zwiebel kugelig, blütiger Nitterſtern. Nordbraſilien. Staude, 45 bis etwa 5 em dick, mit dunkelbraunen Schalen; ihr Hals 70 em hoch. Blütezeit: meiſt Januar; auch Mai, 3—6 em lang. Blätter ungefähr 4, gleichzeitig mit Juni. — Zwiebel eiförmig, 7—11 em im Durchmeſſer, den Blüten erſcheinend, linealiſch, ſtumpf, 45 60 oem mit kurzem Hals. Blätter riemenförmig, etwa 45 em lang, jo gegen 1½ cm breit, nach dem Grunde hin lang, über zollbreit. Blütenſchaft ſchwach-2 kantig, verſchmälert. Blütenſchaft ſchlank, ſtielrund, mit 4 bis | mit 2—4blütiger Dolde. Blütenſcheidenklappen lanzett— göliger Dolde. Blüten aufſtrebend, jchmal-trichter- lich, 5 —8 em lang; Blütenſtielchen 2½ —5 cm lang. förmig, 3½ —6 em lang, lebhaft-rot, nach dem Kronkelch trichterförmig, 18—25 em lang!, weißgelb Grunde hin in gelblichgrün übergehend; Röhre oder grünlichweiß, mit 9—12 cm langer, cylindriſcher kurz, trichterförmig, am Schlunde mit 6 kleinen Zähnen | grünlicher, bisweilen purpurrot⸗gefleckter oder -ge— (Nebenkronreſten); Kronkelchzipfel verkehrt-lanzettlich, ſtreifter Röhre; auch die verkehrt-eirunden, 10—13 cm mit langem Nagel zuſammenneigend, nahe ihrer Spitze langen, 2½ — 4 cm breiten Zipfel bisweilen rot=ge- 3264. Hippeästrum pratense Bak. (syn. 4 1032 ſtreift. Staubblätter kürzer, Griffel ſolang als die Zipfel und mit kopfiger Narbe. Aus dieſer ſchönen Art, gekreuzt mit H. vittatum, Tafel 55, 220, gingen hervor die Baſtardarten: H. ambiguum Dot. Mag. t. 3542; ferner H. solandri- florum f. conspicuum, eine prächtige Form, deren Zipfel rot⸗geſtreift ſind und in der Mitte ein helles Längsband tragen. Sodann k. pictum (syn. A. picta Bury), hervorgegangen aus einer Kreuzung mit der dem H. reginae naheſtehenden Baſtardart H. Johnsonii. Endlich die in den Gärten unter „Amaryllis“ mar- ginata, A. Cronii, A. Haylockii, A. Herbertii und A. Carnarvonii gehenden Baſtardarten. Alle für Kultur im Wohnzimmer geeignet. 3266. Hippeästrum äülicum Herb. Amaryllis aulica Gawl.), Gekrönter Ritterſtern. Mittelbraſilien. Staude, etwa 45 em hoch. Blütezeit: Winter, meiſt Januar bis März. — Zwiebel etwa 6—9 cm dick, mit kurzem Hals. Blätter etwa 6—8, riemenförmig, lebhaft-grün, etwa 45 em lang bei Blütenſchaft ſtark, ſtielrund, mit gewöhnlich 2blütiger Dolde; Scheidenklappen rotbraun, 7-10 em lang; Blütenſtielchen gegen 4--5 cm lang. Kronkelchſaum 12—16 em lang, mit nur kurzer Röhre, 3½—5 cm Breite. mit deutlicher, einwärtsgebogener, grüner Nebenkrone am Schlunde; die Zipfel ſind lebhaft-karmeſinrot bis ſcharlachrot; am Grunde, bisweilen auch die Spitzen grün; die äußeren Zipfel wie der unterſte innere über der Mitte ungefähr zollbreit; die beiden oberen inneren viel breiter. Staubblätter kürzer als die Zipfel; Staubfäden lebhaft-rot. Griffel ſolang als die Zipfel mit tief- Zteiliger Narbe. Formen ſind: f. stenopetalum Roem., mit ſchmäleren, dünn— und langgeſpitzten Zipfeln. die Zipfel ſind breit, der Schlund iſt weniger deutlich gekrönt, im Grunde ein grüner Stern. Ferner f robustum Voss (syn. H. robustum A. Dieir., Amaryllis robusta Otio et Dielr., A. Tettaui A. Topf, A. Bougieri Carr.), Robuſter G. R., Blütezeit: Herbſt oder Winter; Blätter über 60 em lang, riemenförmig, nach oben 5—7 cm breit, unbereift, länger als der 2 blumige bereifte, meiſt daumendicke Schaft. Blüten aufrecht, glockig-trichterförmig, etwa 12 —14 em lang; die faſt bis zum Grunde getrennten Zipfel dunkel- karmin, etwas ins ſcharlachrote ſpielend, würfelig— netzaderig, am Grunde ins grünliche übergehend, flach; Schlund mit ſehr kurzer krugförmiger Nebenkrone. Empfehlenswerte, auch im Zimmer dankbare Form. In den Gärten unter „Amaryllis“ gehende, dem Hippeastrum aulicum am nächſten ſtehende Baftard- arten find: „Amaryllis“ Ackermannii hort., A. Ackermannii pulcherrima Moore, A. Chelsonii Flor. Mag. und A. Mendelii Flor. Mag. 3267. Hippeästrum organense Hook. (syn. Amaryllis aulica f. glaucophylla Bot. Mag., A. Gardneri Seub., A. correiensis Bury), Organberg- Ritterſtern. Südbraſilien, in 1000 m Höhe. Staude, etwa 45 em hoch. Blütezeit: wie vorige Art, welcher ſie ſehr nahe ſteht. — Zwiebel groß, mit kurzem Hals. Blätter riemenförmig, graugrün, 30 —50 cm lang, 2½ —4 cm breit, ſpitz. Blütenſchaft robuſt, mit gewöhnlich 2 Blüten. Kronkelchſaum 12 16 cm lang, mit nur gegen 1½ cm langer Röhre, trichterförmig, mit nur kleiner oder undeutlicher ein- gebogener, grüner Nebenkrone im Schlunde. Kron— kelchzipfel lebhaft⸗⸗karmeſinſcharlach, in der unteren „Amaryllis“ gehend) ſind: „Amaryllis“ brasiliensis Hälfte mit grünem Kiel, länglich, ſpitz, die äußeren Familie 205. Amaryllidaceae, Amaryllengewächſe. G XXII 11. f. platypetalum Roem., Zipfel in der Mitte 3½ —4½ cm breit, die inneren unteren viel ſchmäler. Staubblätter faſt ſo lang als die Zipfel. Griffelnarbe tief-3jpaltig. a 3268. Hippeästrum psittacinum Herb. (syn. Amaryllis psittacina Gaml.), Papageien-Nitterſtern. Südbraſilien. Staude, 60—90 cm hoch. Blütezeit: meiſt Frühling. — Zwiebel 7—11 em im Durchmeſſer, mit vorgezogenem Hals. Blätter meiſt 6—8, riemen⸗ förmig, graugrünlich, 30—50 em lang, 2½ 4 em breit. Blütenſchaft robuſt, mit 2—4blütiger Dolde. Scheidenklappen lanzettlich, länger als die Blüten⸗ ſtielchen. Kronkelch (ſaum) 10—14 cm lang, die Röhre ſehr kurz, breit-trichterförmig, mit deutlicher, einwärts⸗ gebogener, grünlichroter, gezähnelter Nebenkrone im 68055 Schlunde; die Zipfel ſind länglich, ſpitz, wellig, 2½ —3 em breit, mit hochrotem Rande, grünem oder grünlichgelbem Kiel und hoch- oder kirſchroten, vom Kiel ſtrahlig ausgehenden Streifen, mit kurzen Strichen nach der Mitte hin. Staubblätter viel kürzer, auch der Griffel kürzer als der Saum. Narbe Zſpaltig. Eine ſehr ſchöne Baſtardform zwiſchen dieſer Art und der dem H. reginae nahe kommenden Baſtardform H. Johnsonii iſt H. Griffinii Herb., mit mehreren in Farbenzeichnung verſchiedenen Sorten. 3269. Hippeästrum pardinum Dombrain (syn. Amaryllis pardina Hook. fl.), Pantherfleckiger Ritterſtern. Anden Perus. Staude, 40—60 cm hoch. Blütezeit: Winter, Frühling. — Blätter erſt nach der Blütezeit völlig entwickelt, riemenförmig, lebhaft-grün, zuletzt 60 em lang und in der Mitte 5 em breit, am Grunde nur zollbreit. Blütenſchaft graugrün, faſt ſtielrund, gewöhnlich 2blütig. Blütenſtielchen 3½ bis 5 em lang, Scheidenklappen lanzettlich, 5 em lang. Kronkelch 10—12 cm lang, mit trichterförmiger unter 1½ em langer Röhre und im Schlunde mit deutlicher eingebogener, grünlichgelber, gefranſter Schlund— krone. Kronkelchzipfel länglich-nagelig, ſpitz, über der Mitte 3½ — 4½ cm breit, grünlich, mehr oder weniger rot⸗übergoſſen und mit zahlreichen, ſehr kleinen roten Flecken beſtreut, nicht bandſtreifig; oberer Zipfel breiter und der unterſte innere ſchmäler als die übrigen. Staubblätter herabgebogen, ein wenig kürzer, der Griffel aber ebenſolang als die Zipfel. Griffelnarbe ſchwach-Z lappig. Dieſe Art hat die gefleckten Blüten der neueren von Veitch gezüchteten Baſtardſorten ergeben. 3270. Hippeästrum reginae Herb. (syn. H. regium Herb., Amaryllis reginae L.), Königin- Ritterſtern. Mexiko und Weſtindien bis Braſilien und Peru. Staude, 30—50 em hoch. Blütezeit: Winter bis Frühling. — Zwiebel kugelig, 5—8 em dick. Blätter erſt nach der Blüte völlig entwickelt, 60 em lang, in der Mitte etwa 3½ —4 em breit, nahe dem Grunde allmählich auf 1½ em Breite verſchmälert. Dolde 2—4blütig; Blütenſcheide jo lang als die Blütenſtielchen. Kronkelch lebhaft-rot, 10—14 cm lang, mit trichterförmiger, 815 mm langer Röhre; im Schlunde ein großer, grünlichweißer Stern; die Kronkelchzipfel verkehrt-eirund, ſpitz, in der Mitte 2½—3 cm breit, der unterſte innere ſchmäler. Staubblätter kürzer als der Kronkelch, Griffel ſo lang als derſelbe und mit kopfiger, ſchwach-Z lappiger Narbe. Es giebt viele ſchöne Baſtardformen von dieſer Art, welche ſehr leicht blühen, wenn man den Zwiebeln nur alljährlich eine hinreichende Ruhezeit gönnt und ſie während dieſer Zeit trocken hält. Solche Baſtardformen (in den Gärten immer noch als Red. (syn. A. Gravinae Melazzo, A. Carnarvonia A. DC), Hippeastrum spectabile Zodd. und beſonders H. Johnsonii Herb. (syn. Amaryllis Johnsonii Smw.), Blätter und Blütenform des letzteren wie bei H. vittatum; Blätter bis 4½ cm breit, flach, ſtumpf, unten etwas hohl und geſchmälert, grün; Schaft rötlichgraugrün, meiſtens 6blumig; Blüten wohlriechend, die Zipfel faſt gleich, etwas zurückgebogen, dunkelrot oder kirſchrot, in der Mitte mit weißem, am Grunde grünlichem Saftſtreifen, ſtumpf, am Rande abwechſelnd wellenförmig. 3271. Hippeästrum Leopöldi Dombrain (syn. Amaryllis Leopoldi Moore), Leopolds Ritterſtern. In den Anden Perus. Staude. Blütezeit: Herbſt? — Zwiebel kugelig, 5—8 em dick, mit kurzem Hals. Blätter riemenförmig, zuletzt 45—60 em lang [bei H. procerum Lem. (syn. Amaryllis procera Duchartre) bis 90 cm lang, bis 5 cm breit und knorpelrandig; Blüten rötlichblau]. Blütenſchaft robuſt, fast ſtiel— rund. Kronkelch am regelmäßigſten von allen Arten, 11—14 cm lang, wenn völlig ausgebreitet 15—18 em im Durchmeſſer; Röhre ſehr kurz, ohne irgendwelche deutliche eingebogene Nebenkronhaut im Schlunde; Kronkelchzipfel verkehrt-eirund, etwa 5 em breit, nach den Spitzen hin weiß, in der Mitte lebhaft-rot und mit 2ſpaltigem, weißem Kiel in der unteren Hälfte des Rot; Schlund groß, grün— lichweiß. Staubblätter herabgebogen, eher kürzer als die Zipfel; Staubfäden weiß, Staubkölbchen purpurlich, reichlich 1½ em lang. Griffel länger als die Staubblätter und mit kopfiger Narbe. Als Baſtardform ſteht der Stammform H. Leo- poldi am nächſten: H. [Amaryllis] Hendersonii Flor. Mag. Die ſchönſten neueren Sorten der Züch⸗ tung des Engländers Mr. Heal (für die Firma Veitch) durch Kreuzung des H. Leopoldi mit H. reginae oder deſſen Baſtard Johnsonii haben große offene, regelmäßige Blüten, faſt ohne eine Röhre, mit ſehr dachig ſich deckenden Zipfeln und von prächtiger ſcharlachroter Farbe. 3272. Hippeästrum puniceum Voss (syn. H. purpureum 0. Le., H. equestre Herb., H. occi— Wld 2 Granatroter Ritterſtern. dentale Roem., Amaryllis equestris Att., Jacq.; A. punicea Lam. 1783, A. Belladonna Swartz, nicht L.), Granatroter Nitterſtern. Tropiſches Amerika, von Mexiko durch Weſtindien bis Chile und Gattung 1171. Hippeästrum, Ritterſtern. Nr. 3266-3273. 1033 Braſilien. Staude, 45 —70 cm hoch. Blütezeit: Frühling bis Sommer. — Zwiebel Ausläuferbrut treibend, ziemlich klein, mit braunen Schalen und kurzem Hals. Blätter erſt nach den Blüten völlig entwickelt, meiſt 6—8, riemenförmig, lebhaft-grün, etwa 45 em lang bei 3½ —4½½ em Breite, nach der Spitze hin allmählich verſchmälert. Blütenſchaft ftiel- rund, ziemlich graugrün, mit 2— 4 blütiger Dolde und grünen Scheidenklappen. Blütenſtielchen 5—8 cm lang. Kronkelchſaum 10 —14 cm lang, oben (wenn völlig aufgeblüht) 10 em breit, hochſcharlachrot, im Schlunde gelb und meiſt behaart oder mit undeutlichem Krönchenſaum; Röhre grün, zolllang; die 3 äußeren Zipfel ſind 3—4 cm breit, die 3 inneren (beſonders der unterſte) ſchmäler. Staubblätter kürzer als die Zipfel, mit kleinen, länglichen Kölbchen. Narbe kopfig, undeutlich-3lappig. Formen dieſer dankbaren Art find: f. majus Voss, mit größeren Blüten. k. Roezlii Voss (syn. Amaryllis Roezlii Agl.), mit 4 Blüten⸗ ſcheidenklappen, wovon die 2 äußeren ſchmal-lanzettlich, die 2 inneren aber fadenförmig ſind (wahrſcheinlich nur dann, wenn der Schaft nur 2 Blüten trägt), auch die Kronkelchzipfel ſind meiſt etwas ſchmäler. k. bar- batum Voss (syn. H. barbatum Herb., Crinum barbatum Z. Herb.), mit weißen Blüten; fcheint aber nicht mehr in Kultur zu fein. f pyrochroum Voss (syn. H. pyrochroum Lem.) und f. spathaceum Voss (syn. H. spathaceum Sims f. plenum), Blüten mehr oder weniger gefüllt. 3273. Hippeästrum reticulätum Herb. (syn. Amaryllis reticulata L'Herit., Coburgia reticulata Herb., Leopoldia reticulata Herb.), Netzaderiger Ritterſtern. Südbraſilien. Staude, 30 —50 cm hoch. Netzaderiger Ritterſtern. Blütezeit: Frühling. — Zwiebel mit kurzem Hals. Blätter meiſt 4—6, dünn, verkehrt- lanzettlich, lebhaft— grün, über der Mitte etwa 5 em breit, nach dem Grunde hin allmählich verſchmälert. Blütenſchaft faſt ſtielrund, fußlang, mit 3 — 5iblütiger Dolde; Scheiden— 1034 klappen lanzettlich, etwas länger als die Blütenſtielchen. Kronkelchſaum 8—11 em lang, mit 1½ —2½/ cm langer Röhre, die im Schlunde ohne Nebenkrönchen iſt. Kronkelchzipfel verkehrteirund-nagelig, in der unteren Hälfte zuſammenbleibend, in der Mitte zollbreit, lebhaft— malvenfarbenrot, mit zahlreichen dunkleren Adern netzartig durchzogen. Staubblätter kürzer als der Kronkelch; Griffelnarbe kopfig, ſchwach-Z lappig; Samen weniger, auch weniger zuſammengedrückt als bei den anderen Arten. t. striatifolium Herb. (syn. Amaryllis reticulata f. striatifolia Herb., A. retie. f. major Bot. Reg., A. retic. f. striata Lodd., Co- burgia striatifolia Herb., Leopoldia striatifolia Herb., Amaryllis principis Nees), Blütezeit: Sommer oder Frühling; Blätter mit einem deutlichen weißen Längs— ſtreifen in der Mitte. Blumen größer, weniger netz- aderig, roſenrot, ſehr wohlriechend; die Kronkelchzipfel mit weißem Saftſtreifen. Art und Form ſind recht empfehlenswert. Überwinterung im Kalthauſe. am nächſten ſtehen, ſind unter der alten Benennung „Amaryllis““: A. Sweetii, A. Colvillei, A. praeclara, A. formosa, A. gloriosa und A. Gowenii. Ferner die neueren Formen in Flore des Serres t. 2427; in Floral Magazine t. 383; ebenda neue Serie t. 22 und 153. 3274. Hippeästrum rütilum Herb. (syn. H. bulbulosum f. rutilum Herb., Amaryllis rutila Gamw!.), Gelbroter RNitterſtern. Südbraſilien. Staude, 30—60 em hoch. Blütezeit: Winter oder meiſt Frühling. — Zwiebel faſt kugelig, Ausläuferbrut treibend, 5—9 cm dick, mit kurzem Hals und blaſſen Schalen. Blätter riemenförmig, lebhaft-grün, ſeltener beſtäubt, bei der Stammform nur 30 —40 cm lang (bei f. acuminatum aber bis 60 cm lang, blaßgrau— grünlich und 4—5 cm breit). Blütenſchaft graugrün, ſchwach-zuſammengedrückt, meiſt fußhoch (bei f. acumi— natum auch 60—90 em hoch). Dolde 2—6blütig. Kronkelchſaum 7—12 cm lang, mit grüner, cylind- riſcher, 1½ —2 cm langer Röhre, die am Schlunde ein undeutliches Nebenkrönchen zeigt. Kronkelchzipfel der Stammform (f. typicum) länglich, ſpitz, lebhaft— karmeſin oder hochrot, mit bis zur halben Länge hinaufreichendem, grünem Kiel, in der Mitte faſt 2—2½½ cm breit, der untere innere Zipfel ſchmäler. Staubfäden rot; Griffel ſo lang als der Saum, mit 3 ſpaltiger Narbe. Abarten ſind: a) fülgidum Herb. pr. sp. (syn. H bulbulosum Herb. mit den Gartenſorten: subbarbatum, ungui- culatum, fulgidum, Simsianum und equestriforme Herb., Amaryllis fulgida Gawl., A. brasiliensis Tratt., A. miniata Sims), Pflanzen robuſter; Zwiebel 7—11 em dick; Blätter breiter als bei f. typicum; Kronkelchſaum 10—14 em lang, mit zolllanger Röhre; die Zipfel lebhaft-ſcharlach- oder mennigrot, in der unteren Hälfte mit grünem Kiel und auch am Grunde grün oder grüngelb, mehr eirund, 8—11 cm lang, die äußeren Zipfel 2½ —3 cm breit, der innere untere 1½ —2 cm breit. b) crocätum Herb. pr. sp. (syn. Callicore cro- cata Le., Amaryllis crocata Gaml), wie Abart a, aber die Blüten kleiner, dunkelſafrangelb, meift zu 4 en, die Zipfel mehr wellenförmig. nicht Cam.). Blüten lebhaft-citronengelb. d) acuminätum Hoem. pr. sp. pulverulentum Herb., Amaryllis acuminata Gawl., A. pulverulenta Zodd.), Blätter lanzettlich-riemen⸗ in, Mr | beſitzt. 2½—4 em breit, bei der Stammform (f. typicum) nach dem Rande hin weiß, auch in der Mitte mit etwas lehmiger Raſenerde und Sand. c) citrinum Dak. (syn. Amaryllis crocata Bury, Familie 205. Amaryllidaceae, Amaryllengewächſe. O XXII II. förmig, 30--60 em lang, nach der Spitze zu 3½ bis 5 cm breit, am Grunde meiſt ſchwärzlichrot oder gerötet, weißpulverig-beſtäubt, daher oberſeits meiſt blaßgraugrünlich; Schaft 50—90 em hoch, ſtielrund, 4—6 blumig, aus ſtarken Zwiebeln oft 2 Schäfte zugleich. Blüten ſehr groß, gelblichrot oder hell- mennigrot, in blaßziegelrot und hellroſenrot übergehend, im Grunde mit gelblichgrünem Stern; mit langgeſpitzten, ſehr abſtehenden an ihrer Spitze welligen Zipfeln. 3275. Hippeästrum vittätum Herb., Tafel 55, 220 (syn. Amaryllis vittata Att.), Band- ſtreiſiger Ritterſtern. Anden Perus. Staude, ½ bis Im hoch. Blütezeit: Frühling (April, Mai), auch Sommer. — Zwiebeln kugelig, 5—8 em dick. Blätter riemenförmig, lebhaft-grün, meiſt 6—8, 40 - 70 cm lang. Blütenſchaft 2—6blütig; Blütenſtielchen jo lang als die 5—8 cm langen Scheidenklappen. Kronkelch 10-17 cm lang, mit trichterförmiger, zolllanger Baſtardformen, welche dem H. reticulatum | 9 chterf g ö g Röhre, welche im Schlunde ein deutliches Krönchen Kronkelchzipfel verkehrteirund-länglich, ſpitz, deutlichem, weißem Längskiel, zwiſchen dem Rande und dem Mittelkiel malvenfarbig-rot⸗-geſtreift. Der ausgebreitete Saum 7—14 cm im Durchmeſſer. Staubblätter kürzer, der Griffel jo lang als der Kron— kelch. Narbe tiefſpaltig. k. minus hat einen nur gegen 10 mm langen Kronkelch. Dieſe Art ändert je nach den Sorten in Größe der Blumen und in der deutlichen oder undeutlichen Streifung der Blüten vielfach ab. So ſind nament- lich durch Kreu— zung mit H. re- ginae, H. aulicum, H. reticulatum und H. solandri- florum zahl- reiche ſchöne Gartenſorten entſtanden, die gleichfalls wohl- riechende Blumen beſitzen. Auch H. Bandſtreifiger Ritterſtern. vpvittatum f. Harrisoniae Zindl. dürfte ein Baſtard und zwar H. vittatum & H. solandriflorum jein. — Die verwendung der prächtigen (als „Ama— ryllis“ bekannteren) Hippeastrum-Arten und Formen als Topfblumen für Gewächshaus und Wohn— zimmer iſt bekannt. Daß viele Arten erſt nach mehreren Jahren (wenn die Zwiebeln gehörig erſtarkt ſind) blühbar werden, ſchreckt den Liebhaber nicht zurück. Wird ſeine Geduld doch hernach durch die dann alljährlich erſcheinenden überaus farbenprächtigen großen Blumen vollauf belohnt! Auch iſt ja niemand behindert, gleich blühſtarke Pflanzen oder Zwiebeln zu kaufen. Zur Kultur eignet ſich eine aus Buchen⸗ laub entſtandene Lauberde oder auch Waldhumus mit Die Größe der Töpfe richtet ſich nach den Zwiebeln; man giebt ihnen immer um etwas größere, ſobald der Ballen durchgewurzelt iſt. Bei der Verpflanzung werden nur die braun gewordenen, augenſcheinlich erkrankten Wurzeln weggeſchnitten. Wie bei den meiſten I * 2 2 Gattung 1172. Leperhiza, Krugdolde. Nr. 3274 3276. 1035 Zwiebelgewächſen, müſſen die Zwiebeln bei dieſer der Witterung. Von Mitte bis Ende Oktober nehme Gelegenheit von der mehr oder weniger reich angeſetzten man die Pflanzen heraus, ſchneide das Laub über Brut gereinigt werden. Wenn die Zwiebeln zu treiben jeder Zwiebel ab, ſodaß noch ein Blattſtumpf von beginnen und bis zur vollkommenen Entwickelung der 1½ cm bleibt, ebenſo die Wurzeln, ſchlage ſie in kleine Blätter hält man die Amaryllis im Wohnzimmer Kaſten in trockene, ſandige Heide- oder Lauberde ein, und begießt ſie reichlich, wozu man ſich ſtets erwärmten ſtelle ſie an einen trockenen Ort in der Nähe einer Waſſers bedient. Iſt jener Zeitpunkt eingetreten, jo | Heizung hin, damit die Schnittfläche der Blätter ab- verringert man allmählich die Waſſergaben und trocknet und nicht fault. Da auf dieſe Weiſe die Erde ſtellt die Töpfe, wenn die Blätter abzuſterben beginnen, im Einſchlag den ganzen Winter hindurch trocken in das kühlere Nebenzimmer auf einen recht ſonnigen bleibt, halten ſich die Zwiebeln um jo geſunder. In Platz. Nur alle zwei oder drei Jahre iſt ein Ver- ſolchem Zuſtande fangen die blühbaren Zwiebeln bald pflanzen erforderlich. Will man die Zwiebeln im an, die Blumenſchäfte hervorzutreiben. Sind letztere ruhenden Zuſtande, alſo im Winter, verpflanzen, jo ca. 2—3 cm aus der Zwiebel herausgewachſen, fo ſteht dem nichts entgegen, nur muß man alsdann ſetzt man die Pflanzen in ca. 10 cm weite Töpfe in das Austreiben des Blütenſchaftes durch Bodenwärme ſandige Heide- oder Lauberde, ſodaß die Zwiebel zu befördern ſuchen; es geſchieht dies dadurch, daß zur guten Hälfte außerhalb der Erde ſteht, ſtelle ſie man die Töpfe auf einer Unterlage, einem Brettſtücke, in den Wintermonaten an einen hellen Ort des Warm— einem umgekehrten Blumentopfe u. ſ. w., auf den hauſes ca. 30— 40 cm vom Glaſe entfernt und halte warmen Ofen ſtellt. ſie bis zur Ausbildung der Blumen mäßig feucht. Als gärtneriſche Behandlung des Hippe Blühend kann man ſie in ein temperiertes Haus ſtellen, astrum vittatum, H. aulicum, deren Abkömmlinge um die Blüte längere Zeit zu erhalten. Erſt im April und in ihrer Wachstumsweiſe damit verwandten Arten, Blüten treibende Zwiebeln können im Herbſt nach dem ſowie für Sprekelia formosissima giebt Walter Einpflanzen gleich ins Kalthaus an einen hellen, luftigen Allendorff in feiner „Kulturpraxis der beiten Kalt- Ort gejtellt werden. Die nur Blätter treibenden Zwiebeln und Warmhauspflanzen“ die folgende an: „Damit pflanzt man ebenfalls, und zwar in verhältnismäßig die Zwiebeln oder Pflanzen bis zum Herbſt möglichſt kleine Töpfe, lüfte ſie von Mitte März an im kräftig werden und vollkommene Blüten bringen, wird temperierten Hauſe, verfahre, wie oben angegeben, von Mitte bis Ende April ein lauwarmes Miſtbeet damit ſie gedrungene Blätter bilden, die Topferde hergerichtet. Man bringt ca. ½ m hoch friſchen gut durchwurzeln und bereite ſie bis Mitte April Pferdemiſt mit ¼ Laub oder älterem, verrottetem wieder zum Auspflanzen vor. Nach dieſer Methode Dünger gut untereinander gemiſcht hinein, bedeckt ihn nehmen die Ritterſterne im Winter wenig Platz ein, bis zur Erwärmung erſt ſchwach, ca. 2 Finger hoch die blühbaren kommen früh zur Geltung, auch ſind mit verrotteter, nahrhafter Erde; ſobald er lauwarm die Zwiebeln im allgemeinen ferniger und bilden ſich geworden, mit ca. 15— 20 cm guter Kompoft-, Miftbeet- kräftiger aus als bei Topfkultur“. 5 oder Lauberde und pflanzt darin die Ritterſterne Bei den nicht zu H. vittatum und deſſen 8—15 em weit aus, ſodaß der untere Teil () jeder Verwandtſchaft gehörenden Arten ſchneidet man Zwiebel in Erde ſteht. Man laſſe jedoch den Kaſten jedoch im Herbſt die Wurzeln nicht ab, ſondern ſich erſt auf + 25 bis 30% C. untere Bodenwärme | hebt fie, ohne ſie zu verletzen, jo ſorgfältig als möglich abkühlen, weil die Wurzeln bei höherer Wärme ver- in ziemlich geräumige Töpfe. Die beim Verpflanzen brennen könnten. Nach dem Pflanzen begießt man abgenommenen Brutzwiebeln pflanzt man zu mehreren mäßig und legt Fenſter darüber. In den erſten in einen Topf in ſehr ſandige Lauberde, ſtellt die 124 Tagen lege man leichten Schatten und lüfte mäßig. Töpfe in ein lauwarmes Miſtbeet und behandelt ſie, Nach Weglaſſung des Schattens lüfte man höher, wie oben angegeben; jedoch ſo, daß man das „Ein— nehme von Anfang Juli bis Ende Auguſt oder Mitte ziehen“ möglichſt lange hinausſchiebt. Überwinterung September die Fenſter ab, ſetze die Pflanzen der freien bei 4 8 bis 129 C. Anzucht aus Samen. Ausſaat Luft und Sonne vollſtändig aus und lockere alle im Frühling in recht ſandige Heideerde, die Sämlinge 14 Tage die Oberfläche der Erde. Während der zu mehreren in Töpfe verſtopfen und ins Lauwarmbeet warmen Monate gebe man reichlich Waſſer, von Mitte ſtellen. Man läßt fie überhaupt erſt nach dem zweiten September lege man wieder Fenſter auf, laſſe mit oder dritten Jahre einziehen. — Keimkraft der Samen dem Begießen nach und lüfte hoch, je nach der Wärme 2—3 Jahre; Keimung in 1—2 Monaten. Gattung 1172, Leperhiza (Leperiza) Herb., Krugdolde, Or XXII II (griechiſch: lepos — Schuppe, rhizeE — Wurzel; die Wurzeln kommen aus einer Schupyenzwießeh, Kronkelch gerade, ſpäter zurück— gekrümmt oder hängend, mit über dem Fruchtknoten zuſammengezogener und alsdann in einen länglich-röhrigen oder krugigen Schlund erweiterter Röhre. Kronkelchlappen faſt gleich, zuſammenneigend oder verwachſen, nur an der Spitze kurz abſtehend. Staubblätter dem Schlunde gleichmäßig angeheftet, über den Kronkelch meiſt hinausragend, am Grunde häutig⸗-verbreitert und ſo in einen mehr oder weniger hervortretenden häutigen Ring oder Hautſtreifen verwachſen, ſelten getrennt. Staubkölbchen länglich, unterhalb der Rückenmitte dem Faden aufſitzend, nicht gekrümmt. Griffel mit kleiner Narbe. Kapſel 3knöpfig oder faſt 3 lappig. Zwiebelpflanzen mit ſolidem Schaft. Blätter flach, eiförmig⸗länglich oder ſchmal, in den Blattſtiel zuſammen— gezogen. Blüten ziemlich, langgeſtielt, zu mehreren in einer Dolde; N 2, e — 3 Arten, in den Anden Südamerikas. A. Blüten gelb mit grünen Spitzen; Kronkelchzipfel lang . . 5 l L. urceolata. 3276. B. Blüten lebhaft-rot ohne grüne Spitzen; Kronkelchzipfel kurz en: I. miniata. 3277. 3276. Leperhiza urceoläta C. Kize. (syn. zolllang, in 5 oberen Drittel plötzlich verbreitert, Urceolina pendula Zerb., U. aurea Lindl., Urceo- mit länglich-lanzettlichen, 3—4 em langen, nur an laria pendula Herb., Collania urceolata Schult., ihrer Spitze ſpreizenden Zipfeln. k. fulva Voss (syn: Crinum urceolatum Ruiz et Pap), Gemeine Krug- | Urceolina fulva Herb.) hat kürzere, an ihrem Grunde dolde. Anden Perus. Staude, etwa fußhoch. Blüte- mehr abgerundete Blätter und die Blüten find viel zeit: Spätſommer, Her bſt. — Blätter 1—2 zu kleiner, ihr Saum zolllang. — L. latifolia Herb. einem Schaft gehörig, nach der Blüte erſcheinend. (syn. Urceolina latifolia Benlhi., Pancratium lati- Blüten hängend, lebhaft-gelb, mit grünen folium Ruiz et Pav., Chrysiphiala latifolia Spitzen in einer 4—6blütigen Dolde. Kronkelchröhre | Zindl.), Blätter 2—4 zu einem Schaft gehörig, mit 1036 Familie 205. Amaryllidaceae, Amaryllengewächſe. Or XXII 11. länglicher Fläche. Blüten hängend, 6—8 in einer Kronkelch in der oberen Hälfte krugig, mit läng⸗ Dolde, lebhaft-gelb mit grünen Spitzen; Kron⸗ lichen, nur an der Spitze ſpreizenden Zipfeln. Ahnelt kelchröhre unter zolllang, im oberen Drittel plötzlich in der Blüte ſehr dem Stenomesson eroceum zu einem Trichter erweitert; die Zipfel verfehrt- Herb. (syn. S. Ruizianum Kuh., Pancratium croceum lanzettlich, zolllang. Savigny, P. flavum Ruiz et Pav.), welches aber fuß⸗ 3277. Leperhiza miniäta O. Ktze. (syn. Urceo- lange, noch nicht 1 cm breite Blätter hat, und die lina miniata Benth,, Pentlandia miniata Herb., Staubblätter ſind nur jo lang oder wenig länger als Sphaerotele coccinea LE, Olto et Kl., S. miniata die Kronkelchzipfel. Klotzsch), Mennigrote Krugdolde. Anden Perus. Verwendung in größeren Pflanzenſammlungen. Staude, 30—45 em hoch. Blütezeit: Winter, Kultur und Überwinterung bei + 6 bis 120 C. Die Februar. — Blätter nach den Blüten erſcheinend, in Topfgröße iſt der Zwiebelſtärke anzupaſſen. der Mitte 2½ —4 em breit. Blüten 2—6, hängend; Gattung 1173. Agäve I., Agave, O VI; XXII II (griechiſch: Agave — die Herrliche, Erlauchte; in der Sage die Tochter des Kadmos von Theben). Kronkelch faſt trichterförmig, mit kurzer, ſeltener längerer Röhre, die in einen kurzen oder länglichen Schlund erweitert iſt und linealiſche aufrechte oder abſtehende Lappen trägt. Staubblätter länger als die Kronkelchlappen. Griffel fadenförmig, mit 3 knöpfiger oder furz=3lappiger Narbe. inen en en hoch, bisweilen rieſig! Blüten an der einfachen Spindel zerſtreut, oder in Büſcheln oder Trugdolden gehäuft und einen anſehnlichen Strauß bildend. — 130 Arten, in Südamerika und den ſüdlichen Staaten Nordamerikas. 5 Die unten behandelten bekannteren Arten find nach Geſtalt und Beſchaffenheit ders Blätter eingeteilt und unterſchieden. Die botaniſche Einteilung auf Grundlage der Anordnung der Blüten geſchieht (nach Baker) in 3 Gruppen I. Euagäve. Blüten in Büſcheln, die am Ende der Aſte einer Zeckig- (deltoidiſch-) ſtraußförmigen Riiſpe ſich befinden. II. Littaea. Blüten gepaartſtehend, einen dichten, cylindriſchen, faſt ährenförmigen Blütenſtand bildend. III. Manfrédia. Blüten einzelnſtehend, insgeſamt eine lockere, einfache, faſt ährige Traube oder eine Ahre bildend. Bei jeder Art iſt die Gruppe, zu welcher dieſelbe gehört, in Klammern geſetzt. 4. Blätter ſteif und dick, durchaus nicht biegſam; b) Blätter größer, über 50 em lang. ihr Endſtachel groß und ſtechend-ſteif. 3281. Agäve (Euagave) atrövirens Larm. 1. Der Blattrand ſpaltet deutliche Fäden ab. (syn. A. tehuacensis Karw., A. Salmiana Otto), 3278. Agäve (Littaea) filifera S.-Dyck, | Blätter 60—120 cm lang, über der Mitte 10—24 cm Blätter 15—25 cm lang, zollbreit, zahlreich; ihr | breit, trüb-, faſt graulichdunkelgrün, die Seiten des ununterbrochener Rand löſt graue drahtartige Enddorns 15—30 cm weit am Blattrande herablaufend. Fäden ab. — A. (Littaea) schidigera Zem., von voriger durch weiße abgeflachte (nicht pfriemliche) Randfäden verſchieden. k. Ortgiesiana hort pr. sp. it eine Zwergform, Blätter mit blaſſem Mittelband. 2. Rand der Blätter von der Spitze bis zum Grunde mit einem ununterbrochenen, gezähnten, hornig— knorpeligen Saum verſehen. a) Blätter ſchwertförmig, groß. 3279. Agäve (Littaea) lophäntha Schiede, Blätter bei f. typica trübgrün, Mittelfläche gut ½ cm | dick. f. coerulescens S.-Dyck pr. sp. hat ſtark grau- grüne Blätter. — A. (Littaea) univittata Ha., Blattoberſeite ſehr ſchwach gehöhlt, in der Mitte mit breitem, blaſſem Längsbande; Rand braun, entfernt⸗ ſichelſtachelig. — A. splendens Jacobi, Blätter jehr | ſteif, über 60 cm lang, matt⸗olivengrün, nicht bandſtreifig, in der Mitte etwa 5 em breit. — A. (Littaea) xylonacantha S.-Dyck, Blätter 45 —90 em lang, in der Mitte 5—10 cm breit; Rand breit- und ununterbrochen-hornigknorpelig mit wenigen, ſehr großen, unregelmäßigen, hakigen, oft gepaarten Zähnen. b) Blätter länglich- oder verkehrt- lanzettlich, ſpatelförmig, kleiner. Nicht artlich verſchieden ſind: A. latissima Jacobi, 3280. Agave (Littaea) hörrida Zem. (syn. | A. Jacobiana S-Dyck, A. Carnartiana, A. Schlechten- A. Desmetiana hori., A. Regeliana Hort.), Blätter dalii, A. deflexispina, A. Ottonis und A. gracilis 22 —32 cm lang, in der Mitte 3½ —5 em breit, Jacobi. — A. (Euagave) spectabilis Tod., Blätter lebhaft-grün, nicht bandſtreifig; Rand mit ununter- | ftarf blaugraugrün, 1½ 2 / m lang; Enddornſeiten brochenem Saum und zahlreichen großen, fein- gegen 15 em weit am Rande herablaufend. ſpitzigen bis 1½ cm langen Zähnen. 4. Der Rand der Blätter unterhalb der Spitze 3. Der Rand der oberen Hälfte oder des oberen ohne irgend welchen ununterbrochen-hornigknorpeligen Drittels des Blattes iſt ununterbrochen-hornig-knorpelig Saum; die Randzähne ſind groß und der zwiſchen 3 N 15— . 110 wer Mitte 1 legende Man eil (Sum) Eu 7—9 em breit, über dem Grunde auf 5—6!/, cm a) Blätter länglich-ſpatelförmig. verſchmälert, bleibend⸗blaugraulich: A. (Euagave) 3282. Agave (Euaga ve) ferox C. Koch, Blätter 45 applanata Lem. — A. Gilbeyi (s. Abbild.), Blätter bis 60 cm lang, über der Mitte 15 —24 cm breit, trüb⸗ zolldick, mit Mittelband. ſchwachgraugrün; die dreieckig-langſpitzigen braunen Agave Gilbeyi. Randzähne 8 — 14 mm lang. Hierher auch: A. Bonnetiana hort. belg. — A. Euagave) Scolymus Karmw., Blätter f 22 - 48 cm lang, über der Mitte” — 16cm breit, ſtark blaugraugrün. Hierzu auch: A. Schnittspahnii Jacobi, A. amoena Lem., A.Verschaf- feltii Zem., A. Saundersii Lem., A. cre- nata Jacobi, A. Mescal C. Koch und A. auricantha hort. b) Blätter verkehrtlanzettlich-ſpatelförmig, groß. 3283. Agäve (Euagave) mexicana Lam,, Mexikaniſche Agave. Mexiko. Stammlos. Blätter meiſt 20—30 in einer Roſette, verkehrtlanzettlich— ſpatelförmig, 60 —90 em lang, 12— 16 cm breit über der Mitte, über dem Grunde auf 7— 10 cm Breite verſchmälert, ſtark blaugraugrün; die braune ſtechende Spitze zolllang, die etwas entfernt-ſtehenden dreieckig— feinſpitzigen Randſtacheln 3—5 mm lang. Blüten— ſchaft an 5 m hoch werdend, einſchließlich der 2 bis 2½ m hohen, ſtraußförmigen Riſpe. Blüten 6—8 cm lang, mit gegen 1½—2 cm langer Röhre und unter 1 Zoll langen, grünlichgelben Zipfeln. Kapſel an 5 cm lang. A. cyanophylla Jacobi iſt nicht artlich verſchieden. A. mexicana findet ſich neben der folgenden Art auch in Deutſchland häufiger kultiviert. 3284. Agave (Euagave) americana I., Ameri- Ranifhe Agave. Tropiſches und ſubtropiſches Amerika. Stammlos. Blätter gewöhnlich 30—40, bisweilen 50-60 in einer Roſette, verkehrtlanzettlich-ſpatelförmig, 90-180 cm lang, 15— 24 cm breit über der Mitte, über dem Grunde aber auf 10—13 cm Breite ver— ſchmälert, graugrün, der ſtechende braune Enddorn 3 / —5 em lang, der Blattrand zwiſchen den entfernt— ſtehenden, ungleichen, mittelgroßen, dreieckig-feinſpitzigen Stacheln ausgeſchweift. Blütenſchaft ſamt Riſpe über 7—10 m hoch, die Riſpe mit 20—40 Aſten, deren untere fußlang ſind. Blüten die Länge von 7—9 em erreichend, mit trichterförmiger, faſt 1½ em langer Röhre und gelblichen, 2½ 3½ em langen Zipfeln. Staubblätter doppelt ſo lang als die Zipfel. Kapſel länglich, etwa 5 cm lang. Formen: f. virginica Mill. pr. sp., nicht L. (syn. A. Milleri Ha.), eine zwergige Form. f. picta S.-Dyck pr. sp., Blätter bunt⸗geſtreift. f. aureo-marginata, Blätter ſchön gelb— randig. f. argenteo-marginata, Blätter ſchön wei ß— randig. (A. Fuerstenbergii und A. expansa Jacobi ſind nach der Beſchreibung von A. americana nicht ſicher zu unterſcheiden.) 5. Der Rand der Blätter unterhalb der Spitze ohne irgend welchen ununterbrochen ſich hinziehenden hornig=fnorpeligen Saum; die Randzähne ſind klein und ihre Zwiſchenräume nicht ausgeſchweift. Blätter verkehrt-lanzettlich oder ſchwertförmig, nicht länglich⸗ſpatelförmig. 3285. Agave (Euagave) lürida 47. (syn. A. vera- cruz Mill., A. vera-crucis Ha.), Schmutzigbraune Agave. Mexiko. Stammlos oder kurzen Stamm bil— dend. Blätter 30 — 40 in einer Roſette, verkehrt-lanzettlich, 60 —90 cm lang, über der Mitte 6—8 cm breit, über dem Grunde auf 5 em Breite verſchmälert, ſtark blau— Agave Verschaffeltii. Gattung 1173. Agave, Agave. Nr. 3277 — 3287. 1057 graugrün, der ſtechende Enddorn zolllang; die ziemlich entferntſtehenden dreieckigen Stacheln 4—5 mm lang, anfangs rotbraun, zuletzt faſt ſchwarz. Blütenſchaft einschließlich der 90— 180 em langen ſtraußförmigen Riſpe 3½—5 m hoch. Blüten 7—8 em lang, mit breit⸗trichterförmiger, gegen 1½ em langer Röhre und grünlichgelben, ſchmalen, zolllangen Zipfeln. Staub— blätter doppelt ſo lang als die Zipfel. Kapſel 4½ bis 5 em lang. f. Jacquiniana Bak. (syn. A. Jacqui- niana Schult., A. lurida Jacg.) hat 30—45 cm hohen Stamm, 75—95 cem lange Blätter und kleinere Blüten. Iſt neben A. americana eine der häufigsten Arten. 3286. Agäve (Euagave) Morrisii Bac., Mor— risſche Agave. Jamaika. — Stammlos. Blätter 20—30 in einer Roſette, verkehrtlanzettlich-ſpatel— förmig, 120 —180 em lang, über der Mitte 15 —30 cm breit, grün, kaum ein wenig graulich, bei f. varie- gata ſchön bunt. Kultur lauwarm! 6. Rand der Blätter ſehr fein- und ſcharfſägig, ihre Oberfläche ſtark gerippt: A. (Littaea) striata Agave striata f. recurva, Zucc., Blätter 60—80 cm, bei f. recurva Zucc. pr. sp. bis 120 cm lang, über dem Grunde nur 6—15 mm breit. Bei f. stricta S.-Dyck pr. sp. (syn. A. Hys- trix Mort.) die Blätter ſehr ſteif, etwa fußlang. f. echinodes Jacobe (syn. A. ensiformis hort., A. Richardsii hort.), Pflanze zwergiger und jteifer, Blätter nur etwa 15 em lang, Mitte kaum 1 cm breit. 7. Blätter ganzrandig, ihre Flächen nicht gerippt: A. integrifolia Bak., A. Newberryi Zngelm. und A. Houlletii Jacobi. B. Blätter dauernd, mehr fleiſchig und weniger ſtarr als bei A. Enddorn kleiner, weniger ſtechend. 8. Der Rand der Blätter Fäden abſpaltend, die ſehr zahlreichen Blätter ſchmal-linealiſch (binſenartig). 3287. Agäve (Littaea) geminiflöra Gaw!. (syn. Littaea geminiflora Brign., Bonapartea juncea hort., ' Yucca Boscii hort. nonn., Dracaena Boscii hort. nonn.), Gepaartblütige Agave. Mexiko. Stammlos. Blätter an 200— 300 in dichter Roſette, zurückgekrümmt, linealiſch, 45—60 cm lang, in der Mitte 4—6 mm breit, lebhaft-grün, auf beiden Flächen gewölbt, nicht geſtreift; ihr blaſſer Rand in feine Fäden ſich ablöſend, ihre Spitze ſchwach⸗ſtechend. Blütenſchaft einſchließlich der dichten Ahre 5—7 m hoch werdend. Blüten 41/,—5 em lang, mit faſt cylindriſcher, ”—10 mm langer Röhre und doppelt ſo langen, linealiſchen, 1038 Familie 205. Amaryllidaceae, Amaryllengewächſe. O XXII 11. grünlichbraunen Zipfeln. Eine Baſtardform (wahr- | 30—40 cm lang, mit tiefer Längsrinne, auf grünem ſcheinlich A. geminiflora & A. filamentosa) iſt A. Tay- Grunde mit zahlreichen braunen Flecken, feinjägig- lorii hort. knorpelrandig. — 9. Rand der Blätter mit deutlichen, Heinen, hornig- | . Verwendung der Agaven. Dieſelben find wegen knorpeligen Zähnen beſetzt. Blätter groß, verkehrt⸗ ihrer eigenartigen und überall auffallen⸗ lanzettlich oder ſchwertförmig, nicht länglich-ſpatel-⸗ den Tracht auch im nichtblühenden Zuſtande förmig: A. (Littaea) Sartorii C Koch (syn. A. Noackii Schmuckpflanzen erſten Ranges. Mit ihren und A. rufocincta Jacobi, A. pendula Schmitt, A. großen bis ſehr großen, roſettig⸗ſchopfig⸗ſtehenden caespitosa Tod.), Blätter lebhaft⸗grün, Mitte mit Blättern eignen ſie ſich vortrefflich zur Aufſtellung auf blaſſem Längsſtreifen. Iſt ausgeſprochen mehr- Thorpfeilern, Freitreppen, auf Raſenflächen, freien malblühend! | 1 1 5 i 80 10 f u ae 5 1 8 x erborragend und wirkungsvoll find fie, wenn auf ſäg 1975 e I an ee, hügeligem Boden zwiſchen Geſtein oder Tuffſtein⸗ 5 . e | trupp⸗ oder gruppenweiſe angeordnet. Am A. Kelloggii Jacobi, A. Ghiesbreghtii hort., A. den- Nee f 5 s 5 tata hort.), Blätter 45—60 em lang, 1013 cm bekannteſten ſind von den härteren Arten die A. ameri- bbeit Krank unt cana (Nr. 3284) und ihre buntblätterigen Sorten. 9 9 . 8 Viele Agaven, beſonders diejenigen, deren Blütenſchaft „II. Blätter völlig ganzrandig. Pflanzen ſtamm⸗ im Herzen der Pflanze ſteht (alſo endſtändig iſt), blühen bildend [nur A. (Littaea) Elemeetiana Jacobi ſtamm⸗ nur ein einziges Mal in ihrem Leben, tragen Samen los]: A. (Littaea) attennata S.-Dyck (syn. A. glau- und gehen dann aus Erſchöpfung zu Grunde. Dieſer cescens Hook., A. spectabilis hort., nicht Tod.), Zeitpunkt tritt je nach der Pflanzenart, der Ernährung Stamm 1—1½ m hoch; Blätter bleibend-blaugrau- und Wuchskraft nach wenigen oder erſt nach vielen grün, 20—24 cm breit, am Grunde nur 6—8 cm breit. Jahren, bisweilen erſt nach mehr als 60 Jahren ein, C. Blätter dauernd, aber dünner und biegſamer je ſtärker die Pflanzen von Natur werden, deſto ſpäter. als bei den Gruppen A und B; ihr Enddorn klein Kultur. Die härteren Arten, wie A. americana und und kaum ſtechend. andere, werden im Herbſt ins Kalthaus oder froſtfreie 12. Blätter deutlich-gezähnt. Pflanzen mit Zimmer gebracht (+ 4 bis 5% C. reichen ſchon hin, kurzem Stamm: A. (Euagave) vivipara Z., nicht ein paar Grade mehr ſind jedoch nur nützlich); die S.-Dyck. — A. (Euagave) sobolifera S.-Dyclc, Blätter meiſten aber werden bei + 6 bis 109 C. überwintert ſehr lebhaft-grün, Oberfläche hohl. — A. Todaroi werden müſſen, und zwar an einem luftigen, trockenen Bak., Blattrand ſtark wellig. (und ſonnigen) Standort. Bewäſſerung um die Winter- 13. Blätter faſt ganzrandig oder undeutlich zeit ſelten, im Sommer bei geſunden Pflanzen und fein- und ſcharfſägig: A. (Littaea) yuccaefolia ſonnigem, warmem Standort reichlich. Kränkelnde DC. (syn. A. Cohniana Jacobi), kurzen Stamm bildend; Pflanzen werden auch im Sommer an ſonniger, luftiger Blätter linealiſch, ſtark zurückgebogen, in der Mitte Stelle im Kalthauſe gepflegt und mäßig (nur nach bis zollbreit, braunrandig. zweifelloſem Bedarf) begoſſen. Die feineren Arten D. Blätter alljährlich abſterbend, faſt vertragen keinen anhaltenden Regen. Nr. 3283 —3285 krautig, mit gar nicht ſtechender Spitze. und andere der härteren Arten werden im Frühjahr 14. Staubblätter kurz, kaum länger als die Kron⸗ in kräftige, mit grobem Flußſande untermiſchte Erde kelchzipfel: A. (Manfredia) maculata Agl. (syn. A. (Laub-, Raſen- und Miſtbeeterde) in mäßig große Ge⸗ maculosa Hook.), Blätter ober- und unterſeits un- fäße, die gute Scherbeneinlage erhalten, gepflanzt. regelmäßig bräunlich-gefledt. Vermehrung durch Grundſproſſe, die man nur ab- 15. Staubblätter viel länger als die Kronkelch- zutrennen und in mit ſehr ſandiger Erde gefüllte zipfel, wenigſtens ſo lang als die Kronkelchröhre: A. Töpfe zu pflanzen braucht, nachdem die Wundſtelle (Manfredia) variegata Jacobi, ſtammlos; Blätter gehörig eingetrocknet iſt. Anzucht aus Samen. Gattung 1174. Fourceröya Schult., Fourcroya, G XXII 11 (nach Fr. bon Fourcroy, 7 1809, benannt). Kronkelch kaum mit einer Röhre, ſondern faſt bis zum Grunde 6teilig; Teile faſt gleich, eirund⸗länglich, abſtehend. Staubblätter kürzer als die Kronkelchteile, unterhalb der Mitte kropfig⸗ verbreitert, verdickt, ober⸗ wärts kurz⸗pfriemenförmig. Griffel ſäulenförmig, gleichfalls kropfig⸗verdickt und ſtark⸗Z kantig. Kapſel Zkantig. Stamm unter dem Blätterſchopf einfach, ſehr kurz oder kurz, bisweilen auch ſehr hoch. Blätter auf dem Stamme dichtgedrängt, roſettig, lang, meiſt herabgebogen, am Rande dornig oder ganz. Blütenſtand eine ſehr große, endſtändige, pyramidale Riſpe mit abſtehenden Seitenzweigen. Blüten an den Zweigen einzeln oder zu 2—3 in den Deckblätterachſeln, nicht ſelten aber ſtatt der Blüten und Deckblätter kleine Brutknöllchen. — 15 Arten des wärmeren Amerikas. A. Blätter von feſter Beſchaffenheit, gewöhnlich am Rande mit Sedigen Dornen bewehrt und zwiſchen dieſen ganzrandig. a 1. Pflanzen mit langem Stamm (30—1C0 em) unter der Blätterroſette, Blütenſchaft 5-15 m hoch.. F. foetida. 3288. 2. Unter dem Blätterſchopf kein oder nur ein ſehr kurzer Stamm; Blätter faſt aufrecht, die Randſtacheln größer. F. cubensis. 3289. B. Blätter etwas biegſam, dicht- und ſehr klein gezähnelt, aber nicht dornig am Rande; Stamm vorhanden . F. longaeva. 3290. 3288. Foureröyaföetida Ham. (syn. F. giganted werdend. Blütenſchaft in der Heimat 10 m Höhe Vent., Furcraea gigantea Vent., Funium pitiferum erreichend, einſchließlich der rieſigen Blütenriſpe. — Willem., Agave foetida L.), Stinkende Jourcroya. F. Bedinghausii C. Koch. (syn. Yucca Parmen- Blüten grünlichweiß, von durchdringendem Geruch. tieri Roezl, V. argyrophylla und V. Toneliana hort., 3289. Foureröya cubensis Ham. (syn. Agave Roezlia bulbifera hort., R. regia ort.), Mexiko; cubensis Jacg., Agave odorata Pers.), Cubaiſche Stamm nur 11/,—13/, m Höhe erreichend; Blütenſtand Fourcroya. Blütenſchaft etwa 1½ m lang, die Blüten- ſamt Riſpe 5—6 m hoch; Blätter beſtändig graugrün. riſpe ebenſolang; Blüten milchweiß, außen grün. Blüten außen grün. 3290. Foureröya longäeva Karw. et Zuce., Verwendung nur in großen Gewächshäuſern. Altersgraue Jourcroya. Mexiko, in 3000 m Höhe! Nr. 3288 und 3289 find Warmhauspflanzen, Nr. 3290 Blätter mattgrün, aber nicht graugrün. Stamm hoch Lauwarmhauspflanzen. | * n r « “ * . “ Nr 1} u 2 * en 4 Gattung 1174. Foureröya bis Gattung 1177. Curcüligo. Nr. 3288 3293. 1039 Gattung 1175. Beschörnera K., Beſchornerie, O XXII II. Von Foureroya zu unterſcheiden durch: Kronkelch ſchmal, faſt bis zum Grunde Gteilig; Teile ſchmal, aufrecht, zuſammenneigend Staubblätter faſt ſo lang als die Kronkelchteile, nicht oder kaum verdickt. Staubkölbchen linealiſch-länglich, mit dem Rücken dem Faden aufſitzend. Blätter roſettig⸗gehäuft, linealiſch oder lanzettlich, dornig-gezähnt oder ganzrandig. Blütenſchaft hoch, einfach oder oben locker⸗riſpig. Blüten in den oft gefärbten Deckblättern büſchelig, rot oder grün, hängend. — 3 Arten, in Mexiko: B. yuceodes Hook., Schaft 1 m und darüber hoch. — B. bracteata Bak., Schaft 1 1½ m hoch. — B. tubiflora Kth., Schaft nur 60—90 cm hoch. — Baker führt außerdem noch 2 Arten an: B. Tonelliana Jacobi und B. Decosteriana Bak. (Schaft 2 m und da— rüber hoch), ſagt aber von allen, daß ſie einander ſehr nahe ſtehen. — Verwendung und Kultur ungefähr wie unter Nr. 3292; fie find aber nicht jo ſchön als letztere. Blütezeit gewöhnlich in den Monaten Februar bis April. Gattung 1176. Doryänthes Correa, Speerblume, = XXII 11 (griechiſch: dory — Speer, anthos — Blüte; Blütenſchaft lang lanzenförmig). Kronkelchröhre kurz, mit faſt gleichen, faſt vom Grunde an abſtehenden Lappen. Staubblätter kürzer als die Lappen, nicht oder nur am Grunde wenig verdickt. Kölbchen länglich⸗-linealiſch oder verlängert, aufrecht, mit ihrem eingeſtoßenen Grunde dem Faden aufſitzend. Griffel Zfurchig. Starke Pflanzen mit büſcheligen Wurzeln und rieſigem Blütenſtengel. Die unteren Blätter gehäuft, zahlreich, ſehr lang, ſchwert— förmig, die am Stengel kleiner und zerſtreut. Blüten anſehnlich, granatrot, in kurzen Ahren, jede einzelne von einem großen, hohlen, gefärbten Deckblatte faſt eingehüllt. Die Ahren entweder zu einem großen Köpfchen oder zu einem langen Strauß zuſammengeſtellt. — 3 Arten, in Auſtralien. 3291. Doryänthes excelsa Correa, Hervor- rot, im Grunde weiß. Kronkelchzipfel nicht länger ragende Speerblume. Neu⸗Südwales. Staudig, mit als der Fruchtknoten; Staubblätter ein wenig kürzer 3—5 m langem Blütenſtengel. Blütezeit: Frühling als die Zipfel. (Vor einigen Jahren wurde die dritte oder Sommer. — Blätter zahlreich, 50 — 100 zu einer Art: Doryanthes Larkinii Moore aufgefunden.) — Roſette angeordnet, lederartig, immergrün, ſchwert⸗ Verwendung dieſer in gutem Ernährungs— förmig, ſichelig-gebogen, 1½— 13) m lang, in der zuſtande auch ohne Blütenſchaft zierenden Pflanzen Mitte 7—11 em breit, unten allmählich zu einem nur in großen Gewächshäuſern, wo ſeltenere Pflanzen zollbreiten geflügelten Blattſtiel verſchmälert, oben mit gepflegt werden. Sie bedürfen erſt einer 12 bis cylindriſcher, 5—8 cm langer Spitze. Stengel zwiſchen 16 jährigen Pflege, ehe ſie blühbar werden oder den Blättern ſich erhebend und mit zahlreichen, das blühfähige Alter erreichen. Die alte Pflanze kürzeren Blättern beſetzt. Blütenſtand ein endſtändiger, ſtirbt dann nach der Blüte ab, aber wenn ſie etwa fußlanger Blütenkopf, deſſen Deckblätter länglich- gut ernährt geweſen, ſproſſen aus ihrem Grunde rund lanzettlich, faſt lederartig und lebhaftrot-gefärbt ſind. herum junge Erſatzſproſſe, die man abtrennt und im Blüten prachtvoll, groß, hochkarminrot, mit Warmbeete zur Bewurzelung bringt. Kultur im linealiſch⸗lanzettlichen, über 15 em langen, etwa zoll- Lauwarmhauſe bei 4- 8 bis 15 C. in einem Gemiſch breiten, zurückgebogenen Zipfeln. Staubfäden und von Wieſenmoor-, Lauberde und mürbem Lehm. Gute Griffel rot; Staubkölbchen grünlich. („Gigantie Lily“ Scherbeneinlage iſt erforderlich, und die Wurzeln dürfen der Eingeborenen.) beim Pflanzen nicht beſchädigt werden. Im Sommer 3292. Doryänthes Pälmeri V. Hill, Valmers die Pflanzen recht luftig halten, reichlich bewäſſern Speerblume. Queensland. Staudig, mit bis 1 —3 m und an warmen Tagen beſpritzen. Im Winter mäßig hohem Blütenſtengel. Blütezeit: Frühling (blühte begießen. Junge Pflanzen wollen etwas wärmer in Kew bei London im April 1882). — Blätter etwa gehalten ſein als ältere. Bei zu warmem Standort 100 oder mehr, ſchwertförmig, ſtarkgerippt, 1 bis oder mangelhafter Lüftung werden ſie leicht vom 2½ m lang, 10—15 cm breit, unten zu einem zoll- Blaſenfuß (Thrips) heimgeſucht. Alſo aufpaſſen! — breiten, flügeligen Blattſtiel verſchmälert, oben mit Anzucht aus Samen. Da aber die Blüten ungemein cylindriſcher 10—15 em langer Spitze. Blütenſtengel [honigreich ſind, jo thut man wohl, den vielen Honig, mit zahlreichen kurzen Blättern; Blütenſtand eine welcher Fäulnis veranlaßt, durch ein Röhrchen aufzu— dichte, ſtraußförmige, an 90 em lange Riſpe, deren ſaugen und, um ſicherer guten Samen zu erzielen, die Deckblätter lebhaft-rot ſind. Blüten prachtvoll, Blüten künſtlich zu befruchten. Gattung 1177. Curcüligo Gaertn., Lilienrüſſel, = XIV 4; XXII II (lat.: curculio — Rüſſelkäfer; die Samen mit ihrem Nabel haben eine entfernte Ahnlichkeit mit einem Rüſſelkäfer). Kronkelch über dem Fruchtknoten oder über dem röhrenförmigen Fruchtknotenſchnabel 6teilig, mit abſtehenden Teilen. Staubblätter kurz, aufrecht. Griffel kurz, ſäulenförmig, mit 3 länglichen, aufrechten, angedrückten Narben. Frucht mehr oder weniger fleiſchig. Pflanzen mit kurzem, entweder dickem und mehr oder weniger fleiſchig-knolligem Erdſtamm, oder einen kurzen, mit netzfaſeriger Haut oder Schale bedeckten Stengel bildend. Blätter meiſt lang- lanzettlich und faltig-genervt (pal menähnlich), bisweilen klein und linealiſch, bis— weilen mehrere Fuß lang. Blüten ährig oder traubig und zwiſchen den Blättern ſitzend oder langgeſtielt, nicht ſelten zottig-behaart. — 12 Arten, im tropiſchen Aſien, Afrika, Auſtralien und Amerika. 3293. Curcüligo capituläta 0. Kize. (syn. | Stammform und wird in fetter Erde und an ſchattigem C. recurvata Dryand., Leucojum capitulatum Zam.), Standort leicht wieder grün. Kopfiger (oder zurückgebogener) Tilienrüſſel. Java. Verwendung. Sehr gute Pflanze für das Staudig, mit bis 1 m hohen Blättern. Blütezeit: (im Winter + 15 bis 200 C. warme) Wohnzimmer, Sommer. — Blätter alle grundſtändig, auf 30—90 cm die alle Unbilden desſelben verträgt, doch darf ſie weder langen, gehöhlten Blattſtielen, geſtreckt-lanzettförmig, kalter Zugluft, noch ſchroffen und bedeutenden Temperatur— in den Blattſtiel verſchmälert, oben lang zugeſpitzt, veränderungen ausgeſetzt, muß auch regelmäßig bewäſſert längsgefaltet, glänzend-grün, 30 em bis 1 m lang und häufig überſpritzt werden. Auch iſt darauf zu und darüber, je nach der Kraft der Individuen, und achten, daß der Blaſenfuß (Thrips) ſich auf dieſer Pflanze 15—18 em breit. Blumen gelb, in dichten, nickenden nicht anſiedelt; es find alſo zeitweilig Abwaſchungen Köpfen auf achſelſtändigen Stielen, jede von einem vorzunehmen. Kultur in jeder kräftigen, humoſen, behaarten Deckblatte geſtützt, das mit der Blume gleiche lockeren Erde, am beſten in Waldhumus, Miſterde und Länge hat. f. foliis variegatis hat ſchön weiß⸗ etwas mildem Lehm mit reichlich Sand. Ver— gebänderte Blätter, iſt aber empfindlicher als die mehrung durch Grundſproſſe oder Erdſtämme. 1040 Familie 205. Amaryllidaceae, Amaryllengewächſe. O XXII II. Gattung 1178. Alströemera L., Alſtrömerie, = XXII 11 (nach dem ſchwediſchen Botaniker und Landwirt Baron A. Alſtrömer benannt). Kronkelch trichterförmig, mehr oder weniger un⸗ regelmäßig, ohne Röhre; Kronkelchteile ſchmal oder am Grunde lang zuſammengezogen, 3 äußere und 3 innere (alſo 2 Kreiſe) unterſcheidbar, in denen je 1 der je 3 Blätter von den übrigen je 2 verſchieden iſt; alle ſind einem auf dem Fruchtknoten befindlichen ſchwachgelappten Ring eingefügt und nach der Blüte abfallend. Staubblätter dem Drüſenringe angeheftet, fadenförmig. Kölbchen eiförmig oder länglich, mit ihrem eingeſtoßenen Grunde aufſitzend. Fruchtknoten 3fächerig. Griffel mit 3 kurzen fadenförmigen Aſten. Kapſel vom drüſigen Ring und dem zugeſpitzten Griffelgrunde gekrönt, von unten nach oben Zklappig⸗aufſpringend. Pflanzen mit knollig-büſchelwurzeligem Erdſtamm. Stengel aufrecht oder aufſtrebend, ziemlich hoch oder niedrig, einfach, beblättert. Blätter ſchmal oder breit, ſitzend oder geſtielt, meiſt durch Drehung die Unterſeite nach oben kehrend. Blüten an⸗ ſehnlich, in Dolden oder unregelmäßigen Trauben Deckblätter ſtützblattartig. — 40 Arten, im tropiſchen und außertropiſchen Südamerika. A. Blätter der blühenden Stengel linealiſch. Chileniſche Arten . A. revoluta. 3294. A. versicolor. 3295. A. Ligtu. 3296. B. Blätter der blühenden Stengel lanzettlich (bei A. pulchella L. l., nicht kort., dünn, groß und länglich oder länglich-lanzettlich). A. pelegrina, 3297. A. aurantiaca. 3298. A. pulchella. 3299. C. Blätter der blühenden Stengel länglich oder verkehrteirund-ſpatelförmig; z. B.: A. spathulata Presl, mit rötlichen Blüten, von welcher A. sericantha Schauer (syn. A. umbellata Meyen) wahrſcheinlich nur eine Zwergform iſt. 3294. Alströémera revolüta Ri et Pav., Zurückgerollte Alftrömerie. Chile. Staude, fußhoch oder höher. Blütezeit: Sommer (Juni bis Auguſt). — Blätter gedrängtſtehend, aufſtrebend, linealiſch, die längſten 2½ —4 em lang. Dolde aus 6—12 oder mehr einfachen oder gabelteiligen, kurzen Strahlen gebildet; Deckblätter zahlreich, klein, linealiſch. Kron— kelch purpurlich, gegen 1½ oder 2 em lang, mit verkehrtlanzettlich-genagelten, 2—3 mm breiten, zur Blütezeit von der Mitte an zurückgebogenen oder ſpreizenden Zipfeln, deren innere gelb-gezeichnet und ⸗-gefleckt ſind. Staubblätter kürzer als die Zipfel; Staubkölbchen ſehr klein. 3295. Alströémera versicolor Ruiz et Pav. (syn. A. pulchella Art. nonn.), Verſchiedenfarbige Alſtrömerie. Chile. Staude, 15—50 cm (die Stamm- form 15—20 cm) hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Blätter zahlreich, linealiſch, aufſtrebend, die unteren etwa zoll— lang. Blütendolde aus wenigen (bei Garten- ſorten aber bis 10) einfachen Gabeläſten beſtehend; Deckblätter linealiſch. Kronkelch ungefähr zolllang, alle Zipfel verkehrtlanzett— lich-nagelig, ſpitz, bei der Stammform (f.ty- pica) gelb, pur⸗ purn⸗gefleckt und -geitreift, bei Garten- ſorten vom roſigen weiß über roſavio— lett, rot bis orange- und ſafrangelb; die 3 äußeren Zipfel etwa 6—8 mm breit, die inneren ſchmäler. Staubblätter ungefähr ſo lang als die Zipfel. Formen ſind: f. recumbens Herb. pr. sp., Stengel nur wenig über die Bodenoberfläche ragend, oben mit vielſtrahliger Dolde; einige Strahlen (Aſte) derſelben gegabelt. k. Cumingiana Herb. pr. sp., Stengel 15—35 em hoch, Blätter zerſtreutſtehend, linealiſch, etwa 1½ cm lang; Dolde 4—6ſtrahlig; einige oder alle Blütenſtiele gegabelt; Kronkelch 21/,—3!/, cm lang. Zu Alstroemera versicolor gehören nach Baker ferner als Formen die ſogen. Arten: A. nivalis Me en, nicht Phil.]; A. Kingii, A. xanthina, A. puberula, A. tigrina und A. eitrina Phil. — Anzucht aus Samen giebt in der Regel gemiſchte Farben. 3296. Alströémera Ligtu L. (syn. A. Curti- siana Meyen; auch folgende gehören teils als Formen Verſchiedenfarbige Alſtrömerie. Vergl. auch Nr. 3299. hierher, teils ſind fie ſehr na heſtehende Arten: A. angustifolia Herb, A. Presliana Kih., A. pallida Grah., A. Hookeriana R. et Sch., A. rosea Hook., A. Hookeri Zodd., A. exserens Meyen, A. flava, A. hirtella, A. Diazii, A. pallens, A. inaequalis, A. chiloönsis PH.), BRadenförmige Alftrömerie. Chile Staude, 45—60 cm hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Blätter etwa 20-30, dünn, aufſtrebend, linealiſch oder lanzettlich, die größten 5—8 em lang, 6—15 mm breit. Blütendolde 3-10 ſtrahlig, die Strahlen (Aſte) oft auch gabelig und 5—8 em lang. Deckblätter mehrere, linealiſch, 2½ —5 em lang. Kron⸗ kelch ungefähr 4 cm lang; äußere Zipfel verfehrt- eirund⸗nagelig, ſtumpf oder mit Langſpitze, jo gegen 1!', cm breit, meiſt weißlich, blaßlila oder blaßrot. ſchief-purpurſtreifig; die inneren ſchmäler und ſpitzer; Staubblätter kürzer als die Kronkelchzipfel. f. pulchra Sims pr. sp. (syn. A. bicolor Hoolc., A. Flos Martini Ker), Blätter ſchmäler und länger als bei der Stammform; Blüten ebenſogroß, verſchiedengefärbt, ſowohl die äußeren, als auch die inneren Zipfel feinſpitzig oder ſpitz. 3297. Alströémera pelegrina L. (syn. A. pere- grina Pers., Schult.; A. quillotensis Herb. als robuſte Kulturform), Fremde Alftrömerie. Chile, bei Val⸗ paraiſo. Staude, 20—50 em hoch. Blütezeit: Sommer. — Blätter ungefähr 30, dünn, lanzettlich, aufſtrebend, gegen 5 em lang, bis 1½ cm breit. Dolde wenigſtrahlig und bei der wilden Pflanze einfach, bei Kulturpflanzen aber vielſtrahlig und zuſammengeſetzt. Deckblätter in Form und Beſchaffenheit den Laubblättern mehr ähnelnd. Kronkelch lilablau [bei f. alba (syn. A. alba hort.) weiß und umgefledt], 3½ —5 em lang, die äußeren Zipfel zollbreit, länglich-verkehrt⸗ herzförmig, mit großer Feinſpitze; die inneren länglich- ſpatelförmig, mit Feinſpitze, nur gegen 1½ em breit und mit zahlreichen rotpurpurnen Flecken. Staubblätter herabgebogen, viel kürzer als die Zipfel. — A. haemantha Ruiz et Pav. (syn. A. pulchella Sims, A. Simsii Spr.), Blutrote Alſtrömerie. Chile. Staude, 60—90 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. Blätter gedrängtſtehend, dünn, lanzettlich, faſt geſtielt, unterſeits graugrün, die unteren ”—10 cm lang, 12—20 mm breit, die oberen linealiſch. Blüten⸗ dolde ſehr zuſammengeſetzt, vielblütig, mit 10—15 cm langen Aſten. Deckblätter dünn, lanzettlich. Kron⸗ kelch 3½—5 em lang; die äußeren Zipfel länglich⸗ ſpatelförmig, ſpitz, lebhaft-rot, mit grünen Spitzen (kf. albida Herb. hat weißliche Blüten); die 3 inneren Zipfel verkehrtlanzettlich-nagelig, auf rotgelbem Grunde rotpurpurn- gefleckt. Staub⸗ blätter herabgebogen, viel kürzer als die Zipfel. 3298. Alströamera aurantiaca D. Don (syn. A. aurea Meyen), Orangefarbene Alftrömerie. Chile. Staude, 60—120 cm hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Blätter zahlreich, dünn, lanzettlich, ſchwach⸗ geſtielt, unterſeits ziemlich graugrün, die unteren 7—10 em lang, gegen 1½ cm breit. Blüten 10—30 in einer Dolde, mit langen, zuſammengeſetzten Strahlen. Deckblätter in Größe und Geſtalt den Laubblättern ähnlich. Kronkelch lebhaft-gelb oder orangegelb, 3½—5 em lang; die äußeren Zipfel länglich-nagelig, faſt ſtumpf, mit grünen Spitzen, etwa 1 cm breit; die inneren ſchmäler, dunkler gefärbt, ſpitz, mit zahl- reichen, purpur⸗ oder weinroten Flecken oder Strichen. Staubblätter herabgebogen, viel kürzer als die Zipfel. f. concolor Steud. pr. sp. hat blaſſe, un⸗ gefleckte Blumen. (A. mutabilis Ke. iſt wahr- ſcheinlich nur eine Form dieſer Art oder von A. hae- mantha, welche einander ja ſehr nahe ſtehen.) 3299. Alströ&mera pulchella Z. fil. (syn. A. psittacina Lehm., A. Banksiana Roem.), Garſchö ne Alſtrömerie. Nord-Brafilien. Staude, 50—90 cm hoch. Blütezeit: Sommer. — Nichtblühende Stengel unter fußhoch, mit einer Anzahl dünner, länglicher, geſtielter, 5—8 cm langer, 1½ —2 cm breiter, an der Stengelſpitze gehäuftſtehender Blätter. Blühende Stengel mit zerſtreuten, lanzettlichen oder länglich-ſpatelförmigen Blättern. Dolde meiſt einfach; 5—8blütig; Blüten- ſtielchen 2½ —4 em lang. Deckblätter zahlreich, groß, blattartig, lanzettlich. Kronkelchzipfel etwa 1½ —2 cm lang, dunkelrot, mit grünen Spitzen, alle innen mit ſehr ungleichen bräunlichen Flecken geziert, die oberen mit verkehrteirund-keilförmigem, 8—15 mm breitem Saum. Staubblätter faſt ſo lang als der Saum. Verwendung. Dieſe iſt die einzige in Kultur befindliche braſilianiſche Art und verlangt froſt— freie Überwinterung im trockenen Lauwarmhauſe, tt deshalb auch nur Topfpflanze, während A. Neillii Hook. eine robuſte Kulturform iſt. Sehr naheſtehend iſt ferner A. crocea Phil., mit gelben Blüten. — Verwendung. Die Alſtrömerien ſind wirklich ſchöne und, wenn nicht gleich bei der Anpflanzung grobe Fehler gemacht werden, auch ſehr dankbare, reichblühende Pflanzen, die im Juni, Juli, Auguſt Gattung 1178. Alströömera und Gattung 1179. Bomärea. Nr.3294—3300. 1041 und zuweilen auch noch im September blühen. Eine Gruppe verſchieden gefärbter Arten oder Gartenformen, beſonders von A. versicolor, gleicht einer Menge bunt- ſchillernder Schmetterlinge und bietet mannigfaltige Abwechslung. Sodann ſind die abgeſchnittenen Blüten ein ſehr ſchätzbarer Werkſtoff für Blumengewinde. Am bekannteſten find A. versicolor, A. aurantiaca, A. haemantha und A. Ligtu. Kultur. Dieje Pflanzen verlangen ein durchaus durchläſſiges Erd- reich und ſind gegen ſtauende oder anhaltende Näſſe empfindlich; ſie lieben einen halbſonnigen Standort, gedeihen aber in geeignetem Boden auch an ganz ſonnigem ſehr gut. Ihre meiſt büſcheligen, fleiſchig- knolligen Wurzeln müſſen im freien Lande etwa 30 em tief liegen. Wenn die Erde zu kräftig, zu fett oder zu feucht fein ſollte, jo müßte man fie zu verbeſſern ſuchen. Zu dieſem Zwecke muß man eine 75 cm tiefe Grube auswerfen, ſie 25 em hoch mit Kies, trockenem Sand und Scherben ausfüllen und dann wieder mit Erde bedecken. Man kann die Wurzeln 3—4 Jahre an ihrer Stelle laſſen, ohne ſie herauszunehmen; die Blumen werden dadurch nur um ſo ſchöner; überhaupt werden dieſe Pflanzen erſt dann ihre volle Blüten— pracht zeigen, wenn ſie ſich an ihrem Standort ange— ſiedelt haben. Alſo, nicht etwa im erſten Jahre der Pflanzung ſchon das Beſte erwarten, ſondern ſich ein wenig gedulden, auch nicht vorſchnell urteilen! Im Winter bei eintretender ſtarker Kälte gute Laubdecke! Für Topfkultur müſſen die Töpfe nach Verhält- nis der Knollen ziemlich tief und weit ſein. Man hält die Pflanzen während des Winters in einem erwärmten Nebenzimmer und ſtellt ſie gegen das Frühjahr hin, wenn ſie treiben, etwas wärmer. Blütezeit im Sommer. Vermehrung durch Teilung der Wurzelſtöcke im Februar, ſpäteſtens im Laufe des März. Die Wurzeln ſind fleiſchig und zerbrechlich; deshalb iſt jede unnötige Verletzung beim Teilen zu vermeiden. Anzucht aus Samen. Ausſaat von April bis Juni in Näpfe mit Heideerde, welche man bei früher Saat unter Glas, bei ſpäter halbſchattig hält. Haben ſich die Pflänzchen hinreichend entwickelt, ſo verſtopft man ſie und pflanzt ſie Ende Auguſt an Ort und Stelle (Abſtand 20 cm). — Keimkraft der Samen 3—4 Jahre; Keimung in etwa 3 Wochen. Gattung 1179. Bomärea Mirb, Bomarie, O XXII 11 (nach dem Botaniker Jacg. Chriſtophe Valmont de Bomare, 4 1807 zu Paris, benannt). Die 3 Blätter des äußeren und die 3 des inneren Kreiſes unter ſich gleich, förmig, regelmäßig oder kaum etwas unregelmäßig. aber die äußeren von den inneren in Größe oder Farbe deutlich verſchieden. Pflanzen mit meiſt windendem, beblättertem Stengel, nur wenige faſt aufrecht. verſchiedenen) Kronkelchteile angeheftet. Kronkelch röhrig-keulig oder trichter— Staubblätter dem Grunde der (je nach der Art oft ſehr Erdſtamm oder Wurzeln mehr oder weniger knollig. — 50 Arten, in Südamerika, beſonders in den Anden und Mexiko. Z. B.: B Carderi Masters, roſenrot, braun-punktiert. roſenrot, innen gelbgrün und rot-gefleckt. Ferner: 3300. Bomärea acutifölia Herb. (syn. Alstroe- mera acutifolia ZA. et Otto), Spitzblätterige Bo- marie. Mexiko. Windende Staude, bis 2 m hoch. Blütezeit: Auguſt bis Herbſt. — Stengel glatt; Blätter lanzettlich (10—12 cm lang), langzugeſpitzt, ſchmal, in den gedrehten Stiel verſchmälert, oberſeits glatt, unterſeits 7rippig und auf den Rippen zottig. Blumen zu 4—8 in Enddolden, welche ſchwarz— violette Hüllblättchen haben, gegen 4 em lang, die drei äußeren Abſchnitte feurig-ſcharlachrot, die drei inneren grünlichgelbrot, ſpäter goldgelb oder pomeranzenfarbig, an der Spitze gelblichgrün und feuerrot. Samen glänzend-ſcharlachrot. B. Caldasiana Herb., gelb, innere 3 Teile purpurn-punktiert. B. Salsilla Mirb., außen Verwendung und Kultur. Eine vorzüglich ſchöne Pflanze für den Topf wie für das freie Land. Im zweiten Falle pflanzt man die über Winter in trockener Erde aufbewahrte Knollenwurzel im Mai gegen eine Mauer. Bei Topfkultur überwintert man die Knolle, nachdem die Blätter vollkommen abgewelkt, bei 4 8 bis 120 C. trocken im Topfe und pflanzt ſie im März, nachdem man alles Abgeſtorbene weg— genommen, in friſche Erde. Man hält ſie dann im warmen, wenn ſie ausgetrieben hat, im kühlen Zimmer und ſpäter im Freien. Anzucht aus Samen. Vilmorin. Dritte Auflage. 66 1042 Familie 206. Taccaceae bis Familie 209. Liliaceae, = XXXI 10. Familie 206. TACCACEAE. 10 tropiſche Arten; z. B.: Tacca cristata Jack., Frucht eine Beere. Fam. 207. DIOSCOREACEAE, Namswurzelgewächſe. = XXIII. I. Stengel ſtets rechtswindend (in der Richtung des Uhrzeigers). . Gattung 1180 Tamus. 1181 Testudinäria. II. Stengel meiſt links- (alſo gegen den Gang des Uhrzeigers) oder bald links-, bald rechts windend. Gattung 1182 Dioscörea. Gattung 1180. Tamus L., Schmerwurz, Gr VIII 3; XXII 13 (lat.: tamus, tamnus, griechiſch: thamos, thamnos; bei den Alten eine kletternde Pflanze mit weinbeerenartigen Früchten). Blüten 2häuſig. Männliche Pflanze: Kronkelch krugig⸗glockig, ſpäter fait radförmig, 6ſpaltig, mit faſt gleichen Lappen. Staubblätter 6, am Grunde des Kronkelches um den plattgedrückten oder kurz-Zſpaltigen Griffelreſt ſtehend, wenig oder viel kürzer als der Kronkelch. Kölbchen klein, eiförmig. Weibliche Pflanze: Kronkelchteile 6, getrennt, klein und ſchmal. Staubblätterreſte vorhanden oder fehlend. Griffel kurz-ſäulenförmig, mit 3 zurückgekrümmten, ausgerandeten Narben. Beere faſt kugelig, ſaftig, wenigſamig. Windende Kräuter mit großem, fleiſchig-knolligem Erdſtamm. Blätter wechſelſtändig, herzförmig, ganz oder Zlappig, ſchön- und glänzend-grün. Blütentrauben achſelſtändig. Männliche oft ziemlich lang; weibliche ſehr kurz und wenigblütig, bis⸗ weilen büſchelig. — 2 Arten, in Europa, Nordafrika, gemäßigtem Aſien. 3301. * Tamus commünis Z., Gemeine Schmerwurz (fr. Herbe aux femmes battues, Racine vierge; e. Common Black Bindweed, Lady's Seal). Europa. Staude, 2—4 m hoch windend. Blütezeit: Mai. Blüten grün oder grünlichgelb. Früchte (Beeren) korallenrot. Verwendung wie andere Schlingpflanzen, z. B. wie Boussingaultia. Ein beſonderer Vorzug iſt jedoch, daß die Pflanze ziemlich ſchattige und friſche Standorte verträgt, z. B. in Bosketts und ſonſtigen Gehölzanlagen vortrefflich verwendbar iſt. Sodann eignet ſie ſich für Zäune, niedrige Wände und zu lebenden Guirlanden (Fadenkränzen) zwiſchen Baum— ſtämmen oder Pfählen, da die hübſch grüne Belaubung überall angenehm iſt. Kultur in allerlei gutem und etwas friſchem Gartenboden. Vermehrung durch Erdſtamm-(„Wurzel“-) ſtücke, welche mit einer Knoſpe verſehen ſind, leicht. Anzucht aus Samen. Ausſaat vom Frühling bis Sommersanfang in lockere, friſche Erde an halbſchattigem Standort im Freien, oder auch in Käſtchen. Die Pflänzchen dann in die Pflanzſchule verſtopfen und ſpäter, wenn ſie genügend erſtarkt ſind, an den beſtimmten Platz pflanzen. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung unbeſtimmt, bisweilen erſt 1 Jahr nach der Ausſaat. Gattung 1181. Testudinaria Salisb., Schildkrötenpflanze, Or VIII 3; XXII 13 (lat.: testüdo — Schildkröte; der Stamm einem Schildkrötenpanzer ähnelnd). Pflanzen mit über der Erde befindlichem, k flügelige Kapſel. Blüten 2häuſig, wie Tamus. Frucht eine 3kantig⸗ urzem, dickem (15—830—80 em breitem), im Umriß hal b⸗ kugeligem Grundſtamm bezw. Stamm, der außen mehr oder weniger holzig iſt und von einer aus großen, eckigen, holzigen Feldern (Borkenſtücken) beſtehenden Borke völlig umgeben iſt. wechſelſtändig, faſt Zeckig oder geſchwänzt. 3302. Testudinäria Elephäntipes Burch. (syn. T. Elephantopus Durch., Tamus Elephantipes L’Herit., Dioscorea Elephantipes Spr.), Gemeine Um Kap. | Schildkrötenpflanze;s Elefantenfuß. Staudig⸗halbſtrauchig, 11/,—5(— 10) m hoch windend, je nach dem Alter der Pflanze, welches aus Größe und Umfang des Knollenſtammes ſich annähernd angeben läßt. Blütezeit: Oktober. — Blätter geſtielt, meiſt nieren-herzförmig, mit abgerundeten Grundlappen, vorn ſtumpf, ſtachelſpitzig, ſehr glänzend, 7—Irippig. Blüten grünlichgelb, unanſehnlich. Verwendung als hochintereſſante Pflanze in botaniſchen und großen herrſchaftlichen Gärten mit geräumigen Gewächshäuſern und wo auf ſeltenere, merkwürdige Pflanzen Wert gelegt wird, und ſolche unter guter Pflege ſich befinden. Kultur als Kalt— hauspflanze. Die Pflanze hat ihre Ruhezeit ge— wöhnlich vom April an (wann die Stengel abſterben) bis zum Auguſt (wann ſich neue Sproſſe aus dem holzigen, innen aber fleiſchigen Knollenſtamm ent- wickeln). Die Gefäße (Töpfe oder Kübel) werden Stengel zierlich- und ſtets rechts windend. Blätter Blüten grünlich, klein, in Trauben. — 2 Arten, in Südafrika. wenig größer genommen als des Stammes wegen notwendig iſt, und mit einer guten Scherben-Einlage verſehen. Geeigneter Nährboden iſt ein Gemiſch von Lauberde, mildem, mürbem Acker- oder Wieſenlehm und reinem Sand (Quarzſand, Flußſand). Das Be⸗ gießen geſchieht nur nach Bedarf, während der Ruhe- zeit ſehr ſelten (nur jo, daß die Wurzeln nicht ver⸗ trocknen). Im Sommer ſonniger, luftiger Standort im Freien, im Winter trockener, luftiger Stand im Kalt⸗ oder trockenem Lauwarmhauſe (+ 5 bis 10° .). Das Verpflanzen geſchieht am beſten im Juni, und zwar ſo, daß der Knollenſtamm über der Erde bleibt. Die alte Erde wird beim Verpflanzen von den Wurzeln größtenteils entfernt und durch friſche erſetzt, die aber nicht ſehr feſt geſtopft werden darf. Bemerkt ſei noch, daß der Umfang des Knollenſtammes an Größe nur langſam zunimmt, alſo viele Jahre vergehen müſſen, bevor man wirklich ſtattliche Pflanzen erhält. — Anzucht nur aus Samen. Ausſaat ins Warmbeet oder doch in Töpfe, die warm zu ſtellen ſind. Im erſten Wachstumsjahre wird keine Ruhezeit eingehalten. Gattung 1182. Dioscörea L., Yamswurzel, . XXII 13 (nach Dioskorides aus Cilicien, zu Neros Zeiten ein berühmter Arzt). Blüten 1- oder 2häuſig; bei den 1häuſigen meiſt ganze Blütentrauben hier durchweg männlich, dort durchweg weiblich. Staubblätter der männlichen Blüten 6, von denen aber 3 oft mehr oder weniger verkümmert ſind. Fruchtknotenreſt dick, fleiſchig oder ganz fehlend. Weibliche Blüten mit ſcharf-Zkantigem Frucht⸗ 1 knoten und mit 3 ſehr kurzen Griffeln, mit ganzen oder 2ſpaltigen, über dem Griffel zurückgekrümmten Narben. Frucht eine flügelig⸗ 3kantige Kapſel. Z., Nordamerika. ſilberweißen Streifen, unterſeits purpurviolett. kan > Erd ſtamm oft mächtig entwickelt, dick-rübenförmig oder knollig, oft tief in den Boden dringend und häufig unten viel dicker als oben. — 150 Arten der wärmeren Gegenden der Erde. Z. B.: D. japonica Thbg., Japan. D. villosa D. Batatas Desne., China. — D. discolor hort., Centralamerika; Blätter grün und blaßbräunlich mit hellen bis Letztere iſt Warmhauspflanze; während die 3 erſteren, namentlich D. japonica Gattung 1180. Tamus bis Gattung 1182. Dioscörea. Fr. 3301 3302. 1043 Thbg. und D. Batatas Desne. (syn. D. japonica kort.) im deutſchen Klima im Freien kultiviert werden können, meiſt 3-5 m hoch winden, an aufgeſtellten 1 oder 3 entſprechend hohen Stangen die letzteren mit ihrem bis zum Spätherbſtglänzend⸗grünem Laube ſchön bekleiden und in großen Gärten eine ſehr angenehme Erſcheinung ſind. Kultur in jedem guten, hin⸗ reichend tiefgründigen und durchläſſigen Gartenboden. Vermehrung durch Erbſtammſtücke, auch durch die ſich im Herbſt in den Blattachſeln hier und da findenden Brutzwiebelchen leicht. Familie 208. STEMONACEAE. 7 tropiſche Arten; z. B.: Stemona Zour., kletterndes Kraut. Familie 209. LILIACEAE, Liliengewächſe. G XXXI 10. (Nr. 3303 —3558 aus vierundſechzig Gattungen.) I. Blattblütler und Nadelblätterige, zumeiſt Gliederſtielige. Blüten klein, meiſt grünlich, und II. III. IV. die Blüten ihrem Stielchen oft angegliedert. Frucht eine Beere. Stengel mehr oder weniger holzig-hart, aufrecht oder windend. Gattung 1183 Ruscus. (Sémele, Dänae.) 1184 Asparagus. Kletternde oder windende Pflanzen, die nicht wie I beſchaffen. Gattung 1185 Smilax. 1186 Lapageria. 1187 Luzuriäga. 1188 Bowiea. 1189 Gloriösa. Aufrechte Pflanzen mit (wenigſtens unten) holzigen Stengeln oder Stämmen, nicht wie I beſchaffen; 155 aber fleiſchige Dickblattpflanzen. (Vergl. Danas, Luzuriaga und Calectasia.) 1. Blüten klein und teilweiſe oder ganz häutig— trocken, in dichten Büſcheln, Köpfchen oder Ahren. Gattung 1190 Xanthorrhoea. 2. Blüten mehr oder weniger anſehnlich. Kronkelch zuſammenneigend oder in eine Röhre verwachſen. Blätter meiſt dick und fleiſchig oder dick-lederig. Staubkölbchen mit eingeſtoßenem Grübchen rückſeitig oder nahe dem Grunde dem Staubfaden aufſitzend. a) elch an der Spitze nicht abſtehend, auch nicht lippig. Gattung 1191 Philésia. 1192 Aloe. 1195 Gästera. b) Kronkelch oben mit ſternförmig-abſtehendem oder mit faſt 2 lippigem Saum. Gattung 119% Hawörthia. 3. Blüten meiſt ziemlich anſehnlich. Kronkelchblätter röhrig vereinigt oder ſeltener faſt radförmig-abſtehend. Blätter nicht dickfleiſchig, ſelten mal lederig-fleiſchig Dracaena fragrans 2c.). Staubkölbchen nicht mit einem eingeſtoßenen Grübchen, ſondern direkt ihrem Faden aufſitzend. a) Fruchtknoten vieleiig (12 bis ca. 45 eiig). * Staubkölbchen am Grunde pfeilförmig oder 2ſpaltig. Gattung 1195 Yucca. (Hesperälo£.) ** Staubkölbchen ſchmal-länglich. Gattung 1196 Cordyline. (Cöhnia.) b) Fruchtknoten wenigeiig (3 —6, ſelten 9 Eierchen). Gattung 1197 Dasylirion. 1198 Nolina. 1199 Dracaena. Krautige Grundſtamm- oder Erdſtammpflanzen. Pflanzen mit kurzem oder mit kriechendem Grund— oder Erdſtamm, oder mit büſcheligen Wurzeln, aber keine Zwiebel, Knollenzwiebel oder Zwiebelſtamm. 1. Röhrenblütler. Kronkelch ziemlich weit röhrig-verwachſen und von kugeliger, glockiger, cylindriſcher, trichter- und präſentiertellerförmiger Geſtalt. a) Stengel auch oben beblättert (vergl. auch Gtg. 1195 Yucca, 1199 Dracaena, 1207 Hostia, Gtg. Astelia). Gattung 1200 Calectäsia. (Blandfördia.) 1201 Polygönatum. b) Stengel nur ſehr dürftig oder gar nicht beblättert oder fehlend, oder nur Stützblätter tragend (bei Aspidistra z. B. unterirdiſch bleibend und nur die Blüten heraustretend). * Kronkelch faſt kugelig oder glodig (nur bei Phormium mit kurzer, kreiſelförmiger Röhre und einwärtsgekrümmt). Gattung 1202 Convallaria. 1205 Aspidistra. 1204 Phörmium. ** Kronkelch ecylindriſch, trichter- oder präſentiertellerförmig. Gattung 1205 Reineckea. 1206 Heme- rocallis. 1207 Hoöstia. 1208 Kniphöfia. 1209 Agapänthus. 2. Tiefgeteilte. Kronkelch mit völlig oder doch fast bis zum Grunde getrennten Blättern, die abſtehend oder zuſammenneigend geſtellt ſein können. a) Pflanzen mit beblättertem Stengel. * Blüten 2 häuſig oder vielehig. (Siehe ev. Gtg. 1184 und 1185.) Gattung 1210 Verätrum. * Blüten zwitterig. F Kronkelch nicht welk haften bleibend, ſondern früher oder ſpäter abfallend. (Vergl. ev. auch Gtg. Arthropodium unter oo). 0 Kronkelch meiſt glockig oder ſeine Teile doch nur aufrecht-abſtehend. Gattung 1211 Uvuläria. 1212 Cömpsoa. 00 Kronkelch radförmig- ausgebreitet, abſtehend oder zurückgekrümmt⸗abſtehend. Gattung 1215 Smiläcina. 1214 Majänthemum. 1215 Dianella. 77 Kronkelch bleibend (nicht abfallend), abſtehend und nur bei Arthropodium und - Astelia aufrecht-abſtehend. 0 Blüten einzeln, endſtändig. Gattung 1216 Trillium. 00 Blüten am Stengel oder an den Blütenzweigen büſchelig; Blütenſtielchen oberhalb der Mitte gegliedert: Gtg. Arthröpodium HR. Br., z. B. A. cirrhatum E. Br., Neuſeeland; Blütezeit: Juni, Juli. Blüten riſpig. Kultur als Zimmerpflanze bei im Winter 1 12 bis 200 C. — A. fimbriatum ER. Br., Neuſeeland, Blüten in ein- facher Traube, weiß. 66 * 1044 | Familie 209. Liliaceae, Ciliengewächſe Gu XXXI 10. 000 Blüten in einfacher Endtraube, zwitterig: Gtg. Helönias L., einzige Art in Nord⸗ amerika: H. bullata L. (syn. H. latifolia Micha. ), Staude, 20—30 em hoch, mit kurzem, knolligem Erdſtamm; Blüten zierlich, hellrot, glockig, zahlreich. — Ferner: Gattung 1217 Asphodeline. 0000 Blüten klein, in Riſpen, zweihäuſig oder vielehig; Stengel, Blütenſtand und Blatt⸗ unterſeite ſeidenhaarig⸗ wollig oder ſchilferſchuppig. Gtg. Astelia Banks, 9 Arten, zumeiſt in Neuſeeland und Auſtralien; z. B.: A. Banksii 4. Cunn., Fruchtknoten 3fächerig, Blüten bräunlich. A. Cunninghamii Hook. fil., Fruchtknoten. 1fächerig Kalthauspflanzen, der Gtg. 1215 in der Tracht ähnlich und ebenſo zu verwenden. b) Pflanzen mit blattloſem Stengel, oder derſelbe höchſtens mit Stützblättern. * Kronkelchblätter trichterförmig-, kugelig- oder glockig-zuſammenneigend. Gattung 1218 Paradisea. 1219 Eremürus. ** Kronkelchblätter radförmig-abſtehend oder doch ausgebreitet (vergl. auch Gtg. 1219). Gattung 1220 Asphödelus. 1221 Anthericum. 1222 Chloröphytum. V. Krautige Zwiebelpflanze n; Pflanzen mit mehr oder weniger vollkommen ausgebildeter Zwiebel, mit en oder mit einer Knolle (ſ. auch Gtg. Helonias unter IV 2 f 000). 1. Pflanzen mit beblättertem Stengel. Griffel 1 (oder bisweilen faſt fehlend und dann nur 3 Narben); Staubkölbchen mit meiſt eingeſtoßenem Grunde aufſitzend (bei Lilium) ſchwebend). Kapſel fachſpaltig— aufſpringend, nur bei Calochortus ſcheidewandſpaltig. Gattung 1223 Lilium. 1224 Fritilläria. 1225 Tülipa. 1226 Erythrönium. (Gägea.) 1227 Calochörtus. 2. Pflanzen mit blattloſem Stengel (vergl. auch Gagea unter Gtg. 1226). a) Blüten in Dolden oder zu 1—3. * Kronkelch mehr oder weniger hoch verwachſen (vergl. auch Gtg. 1232, No ee 7 Kronkelch präſentiertellerförmig oder krugig, regelmäßig: Gtg. Millasa (Milla) Cav., einzige Art, in Mexiko: M biflora Cap., Kronkelch präſentiertellerförmig, Röhrenmündung durch Ring zuſammengeſchnürt; Staubblätter 6, vollkommen, der Röhrenmündung ein⸗ gefügt und herausragend. Zwiebelſtamm ziemlich klein; Wurzeln büſchelig; Blüten anſehnlich, zu 1—4en auf dem Schaft. Kultur wie Gtg. 1227. — Gtg. Brevõörtia Wood, einzige Art: B. coccinea Wood, in Kalifornien; Kronkelch breit ⸗cylindriſch, am Grunde 6 kurze Ausſackungen; 3 Staubblätter im Schlunde vollkommen, 3 blumenblattartig, gelb und als häutige Schein-Nebenkrone; Blüten doldig, nickend, ſcharlachrot, mit gelbgrüner Spitze. Kultur wie Gtg. 1227. 5 Kronkelch trichterförmig oder glockig (oder gleichröhrig und mit ſehr unregelmäßigem Schlunde). Gattung 1228 Höokera. (Béssera.) 1229 Cölchicum. ** Kronkelchblätter getrennt, ſehr ſelten mal am Grunde oder bis zur Mitte verwachſen. Gattung 1250 Bulbocödium. 1231 Merendera. 1232 Nothoscöordum. 1233 Allium. b) Blüten in Trauben oder Ahren, bei Gtg. Chlorögalum in Riſpen (ſ. auch Gtg. 1237). * Kronkelch mehr oder weniger hoch verwachſen. N + Fruchtknoten vieleiig, ſelten nur 18eiig. Laubblätter 2—5, ſeltener mehr. 0 Nur 2 grundſtändige Blätter. Gattung 1254 Lachenälia. 00 3 bis 5 (6) grundſtändige Blätter (vergl. auch Lachenalia). Gattung 1255 Galtönia. Fruchtknoten wenigeiig (höchſtens 18 Eierchen); Blätter meiſt mehr als 5. 0 Kronkelchlappen kürzer als die Röhre; bei Hyacinthus auch gefüllte Blüten. Gattung 1256 Veltheimia. 1237 Müscari. 1238 Hyacinthus. 00 Kronkelchlappen länger als die Röhre. (Blüten bisher nur einfach.) Gatlung 1239 Puschkinia. 1240 Chionodöxa. ** Kronkelchblätter bis zum Grunde getrennt. + Fruchtknotenfächer vieleiig (vergl. auch Gtg. 1246, Scilla ). 0 Samen kugelig, eiförmig oder verkehrt-eiförmig, nicht oder kaum zuſammengedrückt. Gattung 1241 Ornithögalum. 1242 Eucomis. 1245 Camässia. 00 Samen ſehr zuſammengedrückt. Gattung 1244 Urginea. 1245 Albüca. 1+Fruchtknotenfächer 2- oder wenigeiig, ſelten 810 eing. Blüten in Trauben. Gattung 1246 Scilla. Gattung 1183. Ruscus L., Mäuſedorn, O XV 4; XXXI 10 (lat.: rus = Land, scopa — Beſen; nach Plinius N man in Italien die Zweige als Beſen). Blüten 2häuſig. Kronkelch klein, 2 kreiſig: äußere 3 Kronkelchteile eiförmig, faſt klappig, ſpäter abſtehend; innere 3 vor dem Aufblühen eingeſchloſſen, viel kleiner. Männliche Pflanze: Staubblätter 3, zu einem kleinen, kugeligen oder eiförmigen, etwas fleiſchigen Krug verwachſen. Weibliche Pflanze: Staubblätterkrug ohne Kölbchen. Fruchtknoten eiförmig-kugelig oder länglich, ſtets 1fächerig. Beere kugelig, breiig, 1—2 ſamig. Buſchig wachſende, immergrüne Pflanzen mit halbholzigen Stengeln. „Blätter“ (richtiger blattartig verbreiterte Zweige) wechſelſtändig oder zerſtreut, ganz, eirund oder eirund-lanzettlich, ſtumpf, ſpitz oder ſtechend, lederig, netz⸗ oder zerſtreutaderig. Blüten klein, auf der Oberſeite, ſeltener Unterſeite des „Blattes“ an der Mittelrippe büſchelig. — 3 Arten, in Europa und dem ganzen Mittelmeergebiet. [Gtg. Semele Kth., einzige Art: S. androgyna Kth. (syn. Ruscus androgynus L.), auf den Kanaren, iſt eine kletternde, ver- zweigte Pflanze. Blattzweige („Blätter“) wechſel— oder zerſtreutſtändig, einzeln in den Achſeln braunroter Schüppchen, eirund bis lanzettlich, zugeſpitzt, lederig, ſchwach-vielnervig. Blüten klein, gebüſchelt, am Rande (ſelten auf der Fläche) der „Blätter“. — Gtg. Däna® Medic, einzige Art: D. racemosa Much. (syn. Ruscus racemosns L.), Orient, ſtaudig-halbſtrauchig „Blätter“ immergrün, meiſt lanzettlich, parallel- und gitterfenſter-nervig. Blüten in kurzen Endtrauben, grünlichweiß. Hübſche Pflanze für Wintergärten.) 3303. Ruscus aculeätus Z., Stacheliger zeit: März, April. — Buſchige, ſteife, immergrüne, Mäuſedorn. Südeuropa, Nordafrika, Orient. Blüte- 30—70 cm hohe Pflanze. „Blätter“ (d. h. blatt⸗ n — ja N 1 ae Gattung 1183. Ruscus und Gattung 1184. Aspäragus. Nr.3308—3305. 1045 förmige Zweiglein) ſteif⸗lederig und ſtechend, klein, Blüten 2—5, geſtielt, in der Achſel eines mit den eirund bis lanzettlich, ſteif- nervig. Blüten auf der Stielen etwa gleichlangen oder mindeſtens halb Mittelrippe dieſer ſogen., meiſt drehſtieligen Blätter, ſo langen, elliptiſchen, zungenförmigen, krautigen in der Achſel eines kleinen, trockenhäutigen Stützblattes Deck⸗ oder Stützblattes, weißlich. Staubfädenröhre meiſt zu 2en, faſt ſitzend. Kronkelch grünlichweiß. cylindriſch; Staubkölbchen verwachſen, mit einem ge— Staubfädenröhre ſchwärzlichviolett, kugelig; Staub- meinſamen ringsum verlaufenden Querſpalt auf- kölbchen getrennt, mit je 2 Längshälften aufipringend. | jpringend. — R. Hypophyllum L., Großblätteriger M., | Verwendung als unempfindliche Pflanze, die | Blätter lederig, nicht ſteif, nicht ſtechend, eirund— auf Standorten der Wohnräume aushält, wo viele lanzettlich, zugeſpitzt, ganzrandig, glänzend. Blüten andere nicht mehr fortkommen. So verträgt dieſe wie bei voriger Art, meiſt 5—6, das Deck- oder Stütz— Art einen Standort im Halbdunkel; und nur im blatt jedoch kleiner, auch krautig und nicht dem Frühjahr, wenn der neue Jahreswuchs ſich entwickeln „Blatte“ gleichförmig. will, iſt heller Standort ſo lange erforderlich, bis der Verwendung der beiden letzten Arten ihrer neue Sproß völlig ausgebildet iſt. Die Pflanze hält Belaubung wegen als niedrige, buſchige, immergrüne, unter Laubdecke und Umhüllung mit Fichtenzweigen dichtbelaubte Kalthausſträuchlein oder auch wie für an vielen Orten im Freien aus. R. aculeatus angegeben. Kultur in jeder guten, lehm— 3304. Ruscus Hypoglössum ., Zungenblatt- haltigen Gartenerde. Vermehrung durch Ablieger Mäuſedorn. Südeuropa (Ungarn, Italien), Orient. und Grundſproſſe. Anzucht aus Samen. Ausſaat Blütezeit: April, Mai. — Die Stengel 30— 70 cm ſchon im Herbſt in Käſtchen, da die Samen ſchwer hoch. „Blätter“ eirund- lanzettlich oder elliptiſch, keimen. — Keimkraft der Samen 2 Jahre. ſtumpf, nicht ſtechend, lederartig, aber nicht fteif. | Gattung 1184. Asparagus L., Spargel, O III 11; XXXI 10 (griechiſch: asparagos — Spargel). Kronkelch klein, bleibend; ſeine 6 Teile getrennt oder faſt getrennt. Staubblätter 6, frei. Frucht— knoten ſitzend, Z fächerig. Griffel 1, mit 3 Narbenlappen oder ſeltener 3 getrennte Griffel. Beere kugelig, breiig, 1= bis wenigſamig. Pflanzen mit kurzem oder kriechendem Er dſtamm und meiſt dicklichen Wurzeln. Stengel krautig bis holzig, meiſt ſehr verzweigt, aufrecht oder kletternd. Eigentliche Blätter ſehr klein und nur deckblatt- oder ſchuppen förmig, häutig an ihrem Grunde geſpornt. „Blätter“ (richtiger „Scheinblätter“, blatt- oder nadelförmige Zweiglein) bald nadelförmig, ſtielrun oder kantig, bald blattförmig und linealiſch, ſichelig, lanzettförmig, ſeltener eirund, einzeln oder gebüſchelt, ſeltener faſt quirlſtändig. Blüten klein, grünlich, am Grunde der „Blätter“ oder „Blatt“büſchel, einzeln, gebüſchelt, faſt doldig oder kurztraubig, mit kurzen oder zierlichen, unter jeder Blüte gegliederten Stielen. — 100 Arten der wärmeren und gemäßigten Gegenden der Erde. A. ee richtiger Scheinblätter, ſehr ſchmal, pfriemförmig oder linealiſch. Blüten vielehig. 1. Echte, aufrechte Staude; Stengel mit abſtehenden oder aufrechten, ſehr zierlichen 1 Blätter kaum etwas ſtachelig— ſpornartig; Scheinblätter (Nadeln) pfriemförmig. Blütenſtielchen achſelſtändig, zu 12 en,. * A. officinalis. 3305. 2. Halbſträucher oder hohe Kräuter mit hin und her gebogenen Süden, die unteren Aſte und Zweige oft zurückgeſchlagen. Sonſt wie 1 A. verticillatus. 3306. B. ln zwitterig. Blätter, richtiger Scheinblätter, ſehr ſchmal (ſelten 3 mm Breite erreichend), pfriemförmig oder linealiſch. 1. Scheinblätter (Nadeln) pfriemlich, zu 1—3en. Echte Blätter unſcheinbar, am Grunde kaum geſpornt. Blütenſtielchen achſelſtändig, zu 1—4 en. Staudig-krautige Pflanze. A. crispus. 3307. 2. Holzige Halbſträucher mit pfriemlichen Scheinblättern und achſelſtändigen, einzeln oder paarweis ‚fehenden Blütenſtielchen. Die jüngſten Aſte gedrängtsftehend; die echten Blätter in ſtechende Dornen verwandelt .. A. plumosus. 3308. A. comorensis. 3309. 3. Holzige Halbſträucher mit pfriemlichen, verlängerten Sceinblättern und achſelſtändigen, doldigen Blütenſtielchen. Die echten Blätter in ſtechende Dornen ausgehend, die jüngſten Aſte nicht büſchelig geſtellt: A. retrofractus L. (syn. A. declinatus Seb., nicht L.; Asparagopsis retrofracta Kth.), am Kap. Kultur wie Nr. 3308. 4. Scheinblätter (Nadeln) e 1 blattartig. Blütenſtielchen achſelſtändig, . oder doldig. Pflanzen krautig— halbſtrauchig, kletternd . A. scandens. 3310, 5. Blüten in achſelſtändigen, 2¹.—5 c cm langen Trauben, ſeltener ſtraußartig⸗ rifpig. Kletternder Halbſtrauch mit Zeckigen Zweigen und Zeckigen, ſicheligen, ſpreizenden, 12—20 mm langen Scheinblättern. Blütenſtielchen ſehr ſchlank, abſtehend, 4-6 mm lang, in der Mitte gegliedert; Beeren 4—6 mm dick: A. racemosus Willd. (syn. A. volubilis Ham., A. acerosus Wall., nicht Rob.; A. sarmentosus Heyne, A. dubius Desne., A. Hohenackeri Kth., Asparagopsis Brownei Kth., A. flori- bunda Kth., A. abyssinica Kth.), in den Tropen der alten Welt, mit einer Anzahl Formen, 3. B.: f. zeylanicus Bak., © javanicus Bak., f. subacerosus Bak., f. tetragonus Bal, die früher als Arten galten. — Kultur im Warmhauſe. f 6. Blüten in Trauben; Scheinblätter deutlich⸗ abgeflacht (blattförmig), linealiſch A. Sprenger. 3311. C. Blüten zwitterig. Blätter, richtiger Scheinblätter, lanzettlich oder eirund, ziemlich gleihmäßig- vielnervig [bei A. volubilis i Thbg. (syn. Dracaena volubilis TL. za 2 der ng u Lrippig, e . c und am Rande ver⸗ didt]. Kletterpflanzen A. medeolodes. 3312. 3305. Aspäragus offieinalis 5 (ram. AN der Spitze eigenartig zußpitzt EN tenuifolius Zam. altilis Aschers., A. hortensis Mill., auch A. poly- (syn. A. silvaticus V. et Hit., A. officinalis var. L), phyllus Stev.), Gebräuchlicher Spargel. Überall in Stengel 60—90 cm hoch, mit zahlreichen, ſehr ſchlanken, den gemäßigten Zonen kultiviert und verwildert. aufſtrebenden, glatten, kantigen Aſten. Stengelglieder Staude, 60 —150 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. der Zweige 2—7 mm lang. Scheinblätter (Nadeln) — Hauptſtengel kräftig, gerade, glatt; Aſte zahlreich, zu 10—30, borſtenförmig, ſehr dünn, die aufrecht⸗abſtehend, ſehr reich verzweigt und mit auf- ſchlankſten von allen Arten, 12 —20 mm lang. Blüten- ſtrebenden Zweigen. Die Zwiſchenglieder (Internodien) ſtielchen 18 —25 mm lang, an ihrer Spitze gegliedert. 3—7 mm lang. Blätter am Grunde undeutlich und Beeren kugelig, glänzend-rot, 10—13 mm dick. ſehr kurz geſpornt. Scheinblätter (Nadeln) zu 3—6en Verwendung. Der Gebräuchliche Spargel beiſammen, pfriemlich, ſchlank, kurz, aufſtrebend, gerade, iſt zwar an ſich keine Zierpflanze; ſeine Belaubung 6—25 mm lang. Blüten ausgeſprochen-vielehig. Blüten⸗ iſt jedoch eine jo zierliche, daß man an gar vielen ſtielchen einzeln oder gepaart, ſehr ſchlank, gebogen, Orten das dunkelgrüne Spargelkraut zu mancherlei 6—14 mm lang, nahe der Mitte gegliedert. Blüten Blumengewinden, z. B. zu Sträußen, Guirlanden, grünlichweiß. Beeren ſcharlachrot, 6—9 mm dick. gern verwendet. Gelegentlich find in Landſchafts⸗ Formen find: f. serotinus Wierzb., ichlanfere Pflanze, gärten auch die faſt unverwüſtlichen Pflanzen vorteil— Scheinblätter (Nadeln) nur 3— 4 mm lang. f. oxy- haft zu verwenden, namentlich an Ufern und Gehölz⸗ carpus Stev. pr. sp., Kaukaſus, Taurien; Beeren an rändern, wo der Boden genügende Friſche beſitzt. 1046 3306. Aspäragus verticillätus L. (syn. A. verticillaris Zam., A. tricarinatus PC.), Quirliger Spargel. Kaukaſus, Orient, Sibirien. Halbſtrauchig, faſt kletternd, 1—2 m hoch, ſehr äſtig; die Stengel ſind glatt, faſt hin und her gebogen; Aſte und untere Zweige ſpreizend oder herabgeſchlagen. Unterſte Blätter am Grunde dreieckig-geſpornt. Die oberſten Zwiſchen— glieder der Zweige 4—7 mm lang. Scheinblätter (Nadeln) der Zweige zu 3—6en, die der Aſte bisweilen dicht gehäuft (20—30 in einem Büſchel), feſt, mäßig dick, kantig oder undeutlich- zuſammengedrückt, oft ſpreizend, 12— 25 mm lang. Blütenſtielchen zu 1—2 (jelten 3 oder 4), 1—4 mm lang, in oder über der Mitte gegliedert. Beeren 4—6 mm dick. f. floribundus Bak. iſt eine äußerſt reichblütige Form; Blüten- ſtielchen oft zu 3—4en; Scheinblätter (Nadeln) der Zweige oft einzeln, dreiſchneidig, 10—13 mm lang. — A. acutifolius Z. (syn. A. Corruda Scopy.), Südeuropa, Orient; hoher ſehr äſtiger Halbſtrauch, mit ſtraffen, feſten, deutlich-geſtreiften Zweigen, kahl oder flaumig; die unteren Zweige abſtehend oder leicht herabgebogen. Scheinblätter (Nadeln) ſtraff, pfriemförmig, mit Weichſpitze, ſpreizend, 37 mm lang, deutlich-rinnig, an den Knoten zu 4—12 en. Blütenſtielchen zu 1— 2 en, 4—7 mm lang, über der Mitte gegliedert. Beeren 1ſamig, 4—6 mm dick. Formen find: f. gracilis Auch., Scheinblätter ſchlanker, weniger geſtreift, 4—5 mm lang. Scheinblätter zu 6—12 en, 6—8 mm lang, ½ mm dick, lang- und feinzugeſpitzt. f. orientalis Dak., Scheinblätter zu 2—6en, an ihrer Spitze deutlich— dornig, 6—11 mm lang, / mm dick. — A. tricho- phyllus Buge., Sibirien, Nordaſien; die Stengel krautig, oben deutlich hin und her gebogen, Schein— blätter zu 4—8, bisweilen zu 20—30, 6—25 mm lang; Blütenſtielchen paarweis, nahe der Spitze gegliedert. Verwendung. Asparagus verticillatus und ſeine reichblütige Form ſind, wenn ſie erſt ſtarke Büſche geworden, in großen Landſchaftsgärten und in An— lagen ſehr ſchön, zudem winterhart. Sie verlangen tiefgründigen Boden. 3307. Asparagus crispus Lam. (syn. A. decumbens Jacq., A. flexuosus Thbg., A. sinensis hort., Asparagopsis decumbens Au., Medeola tri- phylla Thibaud), Krauſer Spargel. Am Kap. Staude. Blütezeit: Winter. — Windendes Kraut mit ſchlanken, glatten, kahlen Stengeln; Afte und Zweige über⸗ oder herabgebogen, ſtark hin und her gebogen, die jungen Sproſſe ohne Scheinblätter. Oberſte Stengel- glieder nur 1—2 mm lang. Scheinblätter zu 2—3 en, meiſt 4—7 mm lang, kantig oder undeutlich-zu⸗ ſammengedrückt, etwa 1½ mm breit, ſchlaff, gerade oder ſichelig. Blüten wechſelſtändig, einzeln, gelb— lichweiß, wohlriechend; Blütenſtielchen nickend, 6—11 mm lang. Staubkölbchen kugelig. Beeren 8-14 mm dick, oft 3—4ſamig, vom Griffel gekrönt. Verwendung nur der wohlriechenden Blüten wegen im Lauwarmhauſe oder Wohnzimmer. Kultur im übrigen wie Nr. 3308. 3308. Asparagus plumösus Bak., Federiger Spargel. Am Kap. Kletternder, ſehr äſtiger Halb- ſtrauch. Die Hauptſtengel ſehr ſchlank, ſtielrund, kahl, grün; Aſte und Zweige zahlreich, ſehr ſchlank, abſtehend. Stengelblätter am Grunde in kleine, ſtechende, gerade, nach unten herabgeſchlagene Dornen ausgezogen. Oberſte Stengelglieder der Zweige nur 1—2 mm lang. Scheinblätter (Nadeln) borſtenförmig, zu 6—12 en, äußerſt dünn, gebogen, 3—5 mm lang, aufſtrebend f. Hookeri Bak., | Lehmboden (nicht in SHeideerde!). Familie 209. Liliaceae, Ciliengewächſe. G XXXI10. oder ſpreizend. Blüten zwitterig, am Ende der Aſte einzeln. Blütenſtielchen ſehr kurz, etwa 1 mm lang. Kronkelch 2—3 mm lang, mit an der aufgeblühten Blüte abſtehenden Zipfeln. Staubkölbchen äußerſt klein, vielmal kürzer als die Fäden. — (Formen ſind: f. nanus, mit niedrigeren, gedrungenen Stengeln. f. tenuissimus (syn. A. tenuissimus hort.), mit etwas längeren (5—6 mm) langen Scheinblättern. Asparagus plumosus nanus. Verwendung. Asparagus plumosus nebſt Formen ſind in neuerer Zeit als Zier- wie auch als Schnittgrün-Pflanzen des Lauwarm- und Warmhauſes ſehr beliebt geworden, denn ſie liefern durch ihre zierlichen Zweige eine ſolche Fülle von feinem und doch dauerhaftem Werkſtoff für feinere Blumengewinde, wie man ihn von andern Pflanzen in dem Maße kaum erhalten dürfte. Als Zierpflanzen unſerer Gewächshäuſer ſind ſie — wenn im guten Kulturzuſtande — ſehr wertvoll; ſchlecht kultivierte, faſt verhungerte Pflanzen verdienen dagegen den Platz nicht einmal. Kultur wie bei allen Spargelarten am beſten in reichlich mit gut verrotteter Laub-, auch Miſterde und Sand vermiſchtem Vermehrung vorteilhaft durch Langzweige, wenn man nicht lieber bei der Anzucht aus Samen (im Warmbeete) bleiben will, die ſtets den Vorzug haben dürfte. Kunſtgärtner K. Bauer in Karlsruhe ſagt über die Vermehrung: „Man ſchneidet im Monat Januar oder Februar die um die Zeit zum großen Teil ihres grünen Schmuckes beraubten Zweige ab, legt ſie der Länge nach auf ein mit Sand vorgerichtetes Vermehrungsbeet und überdeckt ſie alsdann mit einer Schicht Sand. Das Beet muß mäßig feucht und zugleich auf eine Tem⸗ peratur von + 22 bis 25 C. gehalten werden. Nach Verlauf von etwa 14 Tagen wird man wahr⸗ nehmen, daß ſich an allen Stellen des eingelegten Zweiges, wo ſich Seitenſproſſe befanden, Verdickungen zeigen, die nach 4—6 Wochen Wurzeln und Sproſſe treiben. Eine einzige im Frühjahr abgeſchnittene Ranke liefert oft 15—20 Pflanzen, welche im Sommer zu kräftigen, buſchigen Exemplaren heranwachſen.“ 3309. Asparagus comorensis ort. (= A. Petersianus KI.), Comoriſcher Spargel. Dieſe Art offerierte vor einigen Jahren die Firma Wilh. Pfitzer in Stuttgart. Vielleicht iſt es der aus, Mozambique ſtammende, noch wenig bekannte A. Petersianus, oder doch nahe verwandt mit dieſem. Letzterer hat nämlich zu 10—20 en dicht büſchelig⸗geſtellte, borſtenförmige, ſteife, aufſtrebende, ſehr ſchlanke, ſichelförmige, 6—9 mm lange Scheinblätter, ſtielrunde, holzige, ſchlanke, feſte Hauptſtengel und verlängerte, ſehr ſchlanke, ſtraffe oder gekrümmte Zweige. Blütenſtielchen achſelſtändig, einzeln, über dem Grunde gegliedert, 3—4 mm lang. Beeren 1 ſamig, 4 mm lang. Verwendung. wertvolle Schlingpflanze für Lauwarmhäuſer, auch für Zimmerkultur. Die Laubzweige ſind ſmaragd— grün, ſehr zierlich und dauerhaft, deshalb als Werkſtoff Gattung 1185. Smilax, Stechwinde. I wie Nr. 3308 eine ſehr für Blumengewinde vortrefflich verwendbar. Üppigeres Wachstum zeichnet dieſe Art beſonders aus. Eine einzige ſtarke Pflanze ſoll bei Pfitzer in einem Jahre über 50 m Ranken getrieben haben. Nr. 3308. 3310. Asparagus scandens Kultur wie Thbg. (syn. A. pectinatus Red., A. aethiopicus Z.?, Asparagopsis | scandens Aih.), Kletternder Spargel. Pflanze krautig, langkletternd, mit ſehr ſchlanken, ſtielrunden, kahlen Aſten und ſchwachen, gekrümmten Zweigen. Scheinblätter | faſt immer zu Zen, linealiſch, ſichelförmig, ſpitz, auf; ſtrebend, 6—13 mm lang, 1 mm breit, deutlich Blüten zwitterig; Blütenſtielchen einzeln oder gepaart, 6— 13 mm lang, nickend, hängend, über Beeren ſcharlachrot, meiſt 6m Blätter am Grunde nicht geſpornt. 1rippig. der Mitte gegliedert. dick. f. deflexus Bak. iſt eine ſchöne Form; die Zweige dichtſtehend, herabgeſchlagen, ausgeſprochen hin und her gebogen; Scheinblätter etwas feſter, auch etwas kleiner. Kultur wie Nr. 3308. 3311. Asparagus Spréngeri RL., Sprengers Spargel. Weſtafrika, Natal. Sehr äſtiger Halbſtrauch; die Stengel holzig, ſtielrund, vielfurchig, hin und her gebogen; Zweige über Kreuz gegenſtändig, 3—5 furchig, kantig. Echte Blätter der Zweige in zurückgekrümmte, ſtechende, 1—3 mm lange Dornen verwandelt. Stengelglieder länger, die oberſten 2 mm lang. Scheinblätter einzeln, zu 2en (ſeltener zu an der Spitze in einen Weichſtachel zugeſpitzt, 12 bis 32 mm lang, 1—2 mm breit. Blüten traubig, einzeln oder zu Zen, 2— 2 ½ cm lang; Blütenſtielchen ungefähr 2 mm lang, in der Mitte gegliedert, am Grunde von einem lanzettlichen Deckblättchen von halber Stielchenlänge geſtützt. Blüten klein, weich, duftend. — A. sarmentosus Z. (syn. Asparagopsis sarmentosa HI.), Südafrika, Scheinblätter (Nadeln) einzelnſtehend [nur bei f. comatus Bak. (syn. A. sarmentosus Red., A. aculeatus ort., A. maximus hort., A. zeylanicus Hort.) oft gepaart oder zu Zen ſtehend und oberhalb des blütentragenden Teiles mit ſchopfig vorherlaufenden Scheinblättern]. Scheinblätter flach, deutlich-lrippig, kahl, 12—20 mm lang, etwa 1 mm breit. Verwendung. Asparagus Sprengeri eignet ſich beſonders als Ampelpflanze für Lauwarm⸗ Untere l 5 förmig, von der Mitte an ſichelig. 3—4en) ſtehend, linealiſch, flach, kahl, Lrippig, | Nr. 3306— 3312. 1047 häuſer, im Sommer im gut gelüfteten Kalthauſe. Kultur im übrigen wie Nr. 3308. 3312. Asparagus medeolödes Thbg. (syn. Medeola asparagodes L., Dracaena medeolodes L. id., Myrsiphyllum asparagodes Willd., Ruscus volubilis Tnbg., Glanzblätteriger Spargel. Am Kap. Windende Staude, 1—2 m hoch oder lang. — Die Stengel hin und her gebogen, hellgrün, ſtielrund, kahl; Aſte und Zweige ſehr ſchlank, hin und her gebogen, gekrümmt. Stengelglieder (Internodien) 6—14 mm lang. Schein— blätter einzeln, eirund, ſpitz, aufſtrebend, faſt lederig, Glanzblätteriger Spargel. glänzend, am Grunde breit-abgerundet oder herzförmig, gleichmäßig- und deutlich-vielſtreifig, 2 em bis faſt 4 em lang, unter der Mitte 8—20 mm breit. Blüten zwitterig, klein, grünlichweiß, achſelſtändig, zu 1—4en, meiſt gepaart, orangeduftend; Blütenſtielchen 1—1!’, em lang, über der Mitte gegliedert; Blütenzipfel zungen— Beeren kugelig, 4-7 mm dick. Formen ſind: f. angustifolius Bak. (syn. Medeola angustifolia Mill., Myrsiphyllum an- gustifolium Ath., Dracaena volubilis L.), Scheinblätter nur 11/,—2 cm lang, doppelt jo lang als breit. f. falci— formis Bak. (syn. Myrsiphyllum falciforme IIIA. ), Scheinblätter langzugeſpitzt, faſt 4 em lang, aber 3 mal ſo lang als breit; Blütenſtielchen einzeln. — A. Krausii Bak. (syn. Myrsiphyllum Krausianum und M. gra- mineum A.), am Kap; Scheinblätter einzeln, linealiſch— lanzettlich, 18—32 mm lang, unter der Mitte 3—5 mm breit, zugeſpitzt, gleichmäßig-7— 9 nervig. Blüten achſel— ſtändig, einzeln; Blütenſtielchen nickend, 4—7 mm lang, unter der Mitte gegliedert; Blütenzipfel ſichelig. Verwendung des Asparagus medeolodes und ſeiner Formen als Ampelpflanzen und auch um kleines Gitterwerk oder dergl. damit zu ſchmücken. Kultur wie Nr. 3308. Überwinterung im Kalthauſe oder Zimmer bei + 6 bis 10 (bis 15) C. Gattung 1185. Smilax L., Stechwinde, Or VI 4; XXXI 10 (griechiſch: smilax — Stechwinde). Blüten 2häuſig; Kronkelch Gblätterig. Beere kugelig, meiſt nur 1—2 ſamig. Windende, ſtrauchartige Pflanzen, ſelten niedrig und faſt krautig, oft mit ſtarkem Grundſtamm. Blätter wechſel-, ſeltener gegenſtändig, zwei— zeilig, meiſt 3=, ſeltener 5- bis mehrnervig, von Seitennerven abgeſehen. Blattſtielgrund meiſt wagerecht abſtehend, härter und bleibend, außerdem (meiſt) mit 2 Ranken verſehen, während der übrige Teil ſamt dem Blatte ſpäter abfällt. Blüten ziemlich klein, in achſelſtändigen Döldchen, oder in endſtändigen, aus Döldchen zuſammengeſetzten Trauben. — 190 Arten, in den tro⸗ piſchen und außertropiſchen Gegenden der Erde. Z. B.: S aspera L.; S. grandifolia Rgl.; S. mauritanica Poir., Beeren rot, Blüten bräunlich. — Im Freien, an Mauern kultiviert, trifft man bisweilen, aber ſelten, einmal an: | * 1048 Familie 209. Liliaceae, Lifiengewädhfe. G XXXI10. S. Sarsaparilla L. (syn. S. glauca Walt., S. spinu- losa Muehlbg.), Nordamerika; Blätter graugrün und Blütenſtiele bedeutend länger als die Blattſtiele. Dieſe beiden Arten verlangen im Winter nur Schutzdecke; alle übrigen ſind Gewächshauspflanzen. 3313. Smilax rotundifôlia Z. (syn. S. virgi- niana Mill., S. quadrangularis Muehlbg.), Rund- blätterige Stechwinde. Von Kanada bis Virginien.“ Dolden geſtielt, einzeln, achſelſtändig. Blütenſtiele kürzer oder kaum länger als die Blattſtiele. Staub- kölbchen ſo lang als die Staubfäden oder länger. — Gattung 1186. Lapagéria Ruiz et Pav., Lapagerie, O. XXXI 10 (nach dem Familiennamen Taſcher de la Pagerie oder nach einem Botaniker Joſ. Lapagerie benannt). Kronkelchteile aufrecht, getrennt, glockig-zuſammenneigend, faſt gleich (die 3 äußeren etwas ſchmäler), am Grunde außen meiſt höckerig, innen mit Honig⸗ grübchen. Staubblätter 6, grundſtändig oder ganz am Grunde der inneren Kronkelchteile angeheftet, aufrecht, kürzer als der Kron⸗ kelch; Kölbchen nahe ihrem Grunde dem Faden auſfſitzend. Fruchtknoten ſitzend, 1fächerig; Griffel verlängert, mit unvollkommen 3lappiger Narbe. Beere eiförmig⸗länglich, faſt Z kantig, vielſamig. Kletterſtrauch mit abwechſelnden, lanzettlichen, eirunden oder faſt herzförmigen, zugeſpitzten, lederigen, 3—5 nervigen, netzaderigen Blättern, deren kurzer Blattſtiel bleibend und oft gedreht iſt. Blüten anſehnlich, wachsartig, einzeln oder zu wenigen, in den oberſten Achſeln oder an den Zweig-Enden. Blütenſtiel mit kleinen Deckblättern. — Einzige Art: 3314. Lapagéria rosen Ruiz et Pav. (syn. Philesia rosea), Roſenrote £apagerie. Chile. Halb- ſtrauchig, windend und einige Ahnlichkeit mit Smilax erkennen laſſend. Blütezeit: Sommer. — Pflanze äſtig, kahl. Wurzeln gebüſchelt und verlängert, brüchig. Blüten prächtig, lilienförmig, an 7 cm lang werdend, von wachsartiger Be⸗ ſchaffenheit, rojen- oder karminrot, innen weiß-gefledt, bei der zarteren und empfindlicheren Sorte f. alba v. Houlte (syn. f. albiflora hort.), weiß, am Grunde mit ſchwach-roſenrotem An— fluge. Dieſelben er— ſcheinen an den Enden der jüngeren Zweige und bilden, obſchon ſie \ einzeln in den Achſeln von Stützblättern ſtehen, doch prächtige Trauben, die bei der ſchönſten der Sorten: f. nasheourtensis (fälſchlich f. Nasheourtiana hort. angl.), mit größeren, dunkler roſaroten Blüten, bis zu ½ m Länge erreichen können und hängend ſind. Verwendung als herrliche Schlingpflanze für Wintergärten und Kalthäuſer. Die Blüten ſind ſehr geſucht und werden à Stück mit etwa 30 Pfennigen, die weißen auch mit 50 —60 Pfennigen bezahlt. Kultur in recht lockerer, humoſer Erde, am beſten in einem Gemiſch von Torferde, Ackerlehm und Sand. Durch entſprechende Scherbenunterlage iſt für guten Waſſer— 2 N N J N NN N N \ „ 0 V \ \ Roſenrote Lapagerie. abzug Sorge zu tragen, denn während der Wachs— tumszeit iſt reichlich zu bewäſſern; nach der Blüten⸗ entwickelung und im Winter wird immer ſeltener begoſſen, damit die Zweige gut aus- und nachreifen. Überwinterung hell und trocken bei etwa 59 C. an einem hellen und trockenen Standorte. Man hüte ſich, während der Wachstumszeit die Erde einmal zu ſehr trocken werden zu laſſen, das baldige Abfallen zahl- reicher Blätter würde die regelmäßige Folge und Strafe ſein. Anzucht am beſten aus möglichſt friſchem Samen. Ausſaat etwa ſelbſt geernteter Samen thun- lichſt gleich nach der vollen Reife, indem man ſie in lauwarmem Waſſer ordentlich abwäſcht und in Töpfe in ein Gemiſch von Torf, Lauberde und Sand ſäet, ſie leicht mit Sand oder Erde bedeckt und genügend feucht hält. Die Töpfe kommen in ein Warmbeet oder in einen Raum, wo ihnen 15 bis 20% C. Boden⸗ wärme gegeben werden kann. Sind die Pflänzchen, welche innerhalb 3 Wochen erſcheinen werden, 5—8 cm hoch geworden, jo werden je 3 in einen kleinen (7 em⸗ Topf gepflanzt und, nachdem ſie einige Tage hindurch geſchloſſen gehalten, in ein helles, luftiges Kalthaus dicht unter Glas gebracht, nach Mitte Mai dann in den Halbſchatten eines Baumes oder einer Gehölz— gruppe ins Freie. Ende Juli in kräftigere Erde einzeln in Töpfe gepflanzt, ohne die Wurzeln zu be⸗ ſchädigen, können die Pflanzen im Herbſt ſchon 20 bis 30 em Höhe erreicht haben. Dies Verfahren des Verpflanzens und Aufſtellens im Freien wird auch das folgende Jahr oder ſo lange wiederholt bis man die Pflanzen im Kalthauſe dauernd behalten will. Im Sommer iſt bei warmer, trockener Witterung täglich mehrmals zu beſpritzen, um dadurch teils das Wachstum der Pflanzen zu fördern, teils etwaiges Ungeziefer ab- zuhalten oder ihm den Aufenthalt zu verleiden. — Keimkraft der Samen nur kurze Zeit dauernd; Keimung im Warmbeete meiſt innerhalb 3 Wochen. Gattung 1187. Luzuriaga Ruiz et Pav., Luzuriaga, O XXXI 10 (Namensableitung unbekannt). Kronkelch abfallend; ſeine Blätter nicht oder nicht deutlich erhaben⸗genervt, dabei dünn und gefleckt. Samen hellfarbig. Aufrechte oder mittelſt Haftwurzeln kletternde, ſtrauchige, kahle Pflanzen mit abſtehenden, am Grunde von braunrcten häutigen Schuppen geſtützten Zweigen. Blätter wechſelſtändig, faſt ſitzend, ziemlich klein, länglich oder elliptiſch, erhaben⸗3⸗ bis mehrnervig. Blüten in den Blattachſeln, einzeln oder wenige, an zierlichen Stielen und von braunroten Deckblättern geſtützt, weiß. — 3 Arten: L. radicans Ruiz et Pav., Peru, Chile: an Baumſtämmen wurzelnd; Blüten duftend, weiß, fein-punktiert und ⸗liniiert. IL. erecta Kth. (syn. Callixene polyphylla Hook. ), Chile; aufrecht, 40—60 em hoch, an⸗ geblich an Baumſtämmen. Blüten weiß, nicht punktiert, einzelnſtehend, aber ſehr zahlreich, duftend. L. marginata Benth. et Hook., Feuerland; Blüten weiß. — Kalthauspflanzen. Kultur in Waldhumus mit etwas ſandig-lehmiger Raſenerde; im Sommer ein etwas ſchattiger Standort; die Pflanzen etwa an rauhborkigen, abgeſtorbenen Baumſtämmen oder an einer mit Borke bekleideten Wand ziehen. Gattung 1188. Bowiea Harv., Bowiea, G XXXI 10 (nach J. Bowie, einem Pflanzenſammler für die botaniſchen Gärten in Kew, benannt). Blüten vielehig. Kronkelch welk noch haften bleibend. Hochwindende Pflanze mit großer, kugeliger Zwiebel oder Knollenzwiebel. Blätter frühzeitig er⸗ ſcheinend und ſchnell wieder abfallend, wenige oder einzeln, kurz-linealiſch, aufrecht. Stengel (oder Schaft) blattlos, verworren ver⸗ Gattung 1186. Lapageria bis Gattung 1191. Philesia. Fr. 3313-3316. 1049 | zweigt; blütenloſe Zweige mit hornförmigen Auszweigungen; blütentragende lockerer verzweigt und langgeſtielte, grünliche, am Rande bisweilen weißliche Blüten tragend. — Einzige Art, in Südafrika: B. volubilis Harv., ſehr intereſſant, aber nicht ſchön. Kultur im trockenen Lauwarmhauſe. N Gattung 1189. Gloriosa L., Ruhmkrone, Or XXXI 10 (lat.: gloriosus — ruhmvoll; wegen der Blütenform und -Farbe bei G. superba). Kronkelch welk noch haften bleibend; feine 6 Blätter ſchmal, faſt gleich, ſehr abſtehend oder umgerollt, oben oder faſt vom Grunde an gewellt oder kraus, ſelten faſt flach. Staub⸗ blätter 6, mit linealiſchen, ſchwebenden Kölbchen. Fruchtknoten ſitzend, länglich, Zfächerig, vieleiig. Griffel verlängert, meiſt knieförmig herabgebogen, mit 3 Narbenäſten. Kapſel länglich oder verkehrt-eiförmig, lederig bis ziemlich fleiſchig. Pflanze mit knolligem Erdſtamm. Stengel hoch, kletternd, beblättert, oben oft verzweigt. Blätter zerſtreut, bisweilen gegen- oder zu Zen quirl⸗ ſtändig, ſitzend, mit in eine Ranke ausgezogener Spitze. Blüten anſehnlich, auf langen, 1blütigen Stielen in den Achſeln der oberen Blätter. — 3 Arten, in Afrika und dem tropiſchen Aſien. ' 3315. Gloriösa superba Z. (syn. Methonica | artiger und auffallender Schönheit. Die superba Red.), Stolze Auhmkrone. Kronkelch- Pflanzen eignen ſich indeſſen nur für Warmhäuſer blätter ſchmal, ſtark-krausrandig, erſt grün, und große, recht ſonnige Wohnräume, da der hohe dann gelb, zuletzt feuer- oder ſcharlachrot. — Stengel wie der geräumige Topf viel Platz erfordern. G. Leopoldi v. Houtie et Nob., Blüte groß, ihre — Kultur. Die Knollen, welche nicht verletzt werden Blätter diademartig geſtellt (ſtark zurückgeſchlagen und dürfen, da ſie ſonſt leicht faulen, haben ihren Keim wieder zuſammenneigend), ziemlich breit, eirund- gewöhnlich an der Stelle, wo die äußere winkelförmige lanzettlich, nur faltig-wellig, erſt gelb, dann rot- Biegung iſt; dieſer kaum ſichtbare Keim wird beim b Pflanzen natürlich nach oben gerichtet ſein müſſen, und die Knolle wird nur zollhoch (2¼ cm) mit Erde bedeckt. Die Pflanzung geſchieht im Februar oder März in verhältnismäßig geräumige aber doch nicht ſehr große Töpfe in ein Gemiſch von Kuhmiſt, Lauberde, etwas Lehm und ½ Sand. Die Pflanzen kommen auf ein Warmbeet, die erſcheinenden Sproſſe werden an Stäben angeheftet, und wenn die Erde des Topfes durchwurzelt iſt, findet vorſichtiges Verpflanzen in einen etwas größeren Topf ſtatt. Bald darauf kann man die Pflanzen in einen hohen Sommerkaſten, ins Warmhaus oder in ein ſonniges, warmes Zimmer ſtellen und gelegentlich auch einen Dungguß geben, wie denn während der Wachstums- und Blütezeit reichliche Bewäſſerung ſtatthaben muß. Nach der Blütezeit, meiſt im Oktober, beginnt das Kraut gelb zu werden und abzuſterben; die Stengel werden dann 0 abgeſchnitten, die Erde völlig trocken gehalten und dann entweder die Töpfe, wie ſie ſind, an irgend einem trockenen Platz im Warmhauſe oder einem durchaus froſtfreien, trockenen Raum, bis zur nächſten Pflanzzeit aufbewahrt, oder man nimmt die Knollen heraus und ſchlägt ſie bis dahin in trockenem Sand geſtreift. — G. virescens Lindl. (syn. Methonica | ein. Vermehrung durch Nebenknollen. Anzucht virescens), Kronkelchblätter faſt flach, nur faltig-wellig, aus Samen etwas langwierig, da nur genügend erſtarkte lanzettlich, grünlichgelb; bei k. Plantii Bort. Knollen blühfähig find. Ausſaat in ſandige Torf— orangebraun bis goldgelb. und Raſenerde, die Töpfe in ein Warmbeet ſenken 5 Verwendung. Die Ruhmkrone, insbe- und feucht halten; beim Erſcheinen der Pflänzchen aber ſondere die Stolze R., ſind durch ihre Blüten mit mit dem Begießen vorſichtig verfahren. — Keimkraft wechſelnder Farbe und anſehnlicher Größe von eigen- der Samen etwa 2—3 Jahre. Gattung 1190. Xanthorrhöea Sm, Gummilackpflanze, O XXXI 10 (griechiſch: xanthos — gelb, rhoia oder rhoe — Fluß; der Stamm enthält fogen. Erdſchellack'z. Blüten zwitterig. Kronkelchteile 6, getrennt; äußere 3 ſpelzenartig, hohl und an der Spitze faſt kappenförmig, 3—5 nervig, faſt trodenrandig; innere 3 dünner, meiſt 5nervig, über die äußeren hinausragend und mit abſtehenden, durchſcheinenden oder kronblattartigen Flächen. Staubblätter 6, länger als der Kronkelch; Kölbchen länglich, ſeltener eiförmig, mit der Rückenmitte ihrem Faden aufſitzend. Fruchtknoten Zfächerig, in einen pfriemlichen Griffel mit kleiner, einfacher oder Zfurchiger Narbe auslaufend. Kapſel eiförmig oder zugeſpitzt, vom bleibenden Kronkelch geſtützt. Pflanzen mit ſehr kurzem Grundſtamm, meiſt jedoch einen aufrechten, holzigen Stamm bildend. Blätter faſt grundſtändig oder auf dem Stamme ſchopfig-gedrängt, lang-linealiſch, ſteif, brüchig, mit ihren lange bleibenden Grundteilen den Stamm dachig⸗-ſchuppig bedeckend. Blüten klein, zahlreich, gedrängt, in langer, cylindriſcher, endſtändiger Ahre; jede Blüte zwiſchen einem Deckblatt und von mehreren Deckblättchen geſtützt. Stamm oft gelbes oder braunrotes Gummi aus— ſchwitzend. — 11 Arten, in Auſtralien. a 3316. Xanthorrhösa hastilis Sn. und X. austra- Überwinterung bei + 5 bis 10 0. Kultur in mit lis R. Br.; letztere, in Auſtralien große Strecken an Fluß⸗ ¼ ͤLauberde und etwas Lehm gemiſchter Wieſenmoor— ufern bedeckend, iſt ſchön. X. arborea R. Br. iſt der oder Heideerde. Anzucht aus Samen. Ausſaat im ſog. „Grasbaum“. Ferner X. Preissii Endl. — Ber- Frühjahr in ſandige Wieſenmoor- oder Heideerde in wendung in großen Gewächshäuſern als Schmuck- Töpfe und mäßig warm ſtellen. — Keimkraft der pflanzen, ähnlich wie Dracaena oder Dasylirion. Samen 2—3 Jahre; Keimung innerhalb 4 Wochen. Gattung 1191. Philésia Comm., Kußblume, Gr XXXI 10 (griechiſch: philesis — das Küſſen; Blüten zum Küſſen einladend). Kronkelchteile 6, nur zuſammenneigend. Die 3 äußeren etwas ſpitz und aufrecht, die 3 inneren doppelt bis Z mal länger, verkehrteirund-länglich, oben ſchwach-abſtehend. Staubblätter 6, kürzer als der Stolze Ruhmkrone. 1050 Familie 209. Liliaceae, Sifiengewädfe. Oe XXVXI 10. Kronkelch, mehr oder weniger zu einer Röhre verwachſen, ſelten frei. zwiſchen dem eingeſtoßenen (grubigen) Grunde aufſitzend. Fruchtknoten 1fächerig, vieleiig. Sn verlängert, mit kopfiger, undeutlich⸗ 3 lappiger Narbe. Frucht eine Beere. Kahler, äſtiger, immergrüner, ½ —1 m hoher Strauch. Blätter wechſelſtändig, ſehr kurz geſtielt, länglich lederig, mit umgerolltem Rande, Inervig. Blüten anſehnlich (von Tulpengröße), einzeln oder zu wenigen an den Zweig-Enden. — Einzige Art, in Chile und dem Feuerlande: 3317. Philesia buxifölia Zam. (syn. P. magellanica Haensch), Buchsbaumblätterige Kuß- blume. Blüten prächtig, hängend, oft 6—7 em lang, karminroſenrot oder dunkelroſa-gefärbt. Blüten⸗ ſtielchen von ſchuppigen Deckblättern geſtützt. Aſte kantig, nach unten mit trockenhäutigen Schuppen beſetzt. Kölbchen nahe dem Grunde oder (bei verwachſenen Grundlappen) — Verwendung als Kalthauspflanze oder in größerer Zahl in Wintergärten. In milden Gegenden Deutſch⸗ lands unter guter Decke auch wohl Überwinterung im Freien. Kultur in Torf> und Lauberde mit Sand; während des Sommers gelegentlich einen Dungguß. | | Ä Vermehrung durch Teilung, auch durch Stecklinge. Gattung 1192. 4106 L., Bitterſchopf, O. V2; XXXI 10 (griechiſch: alos, wohl vom arabiſchen alloeh — glänzend und bitter). wachſen, aufrecht oder oben an der Spitze kaum ein wenig abſtehend. Grübchen auf dem Staubfaden ſitzend. Frucht eine Kapſel. Oberirdiſcher Stamm fehlend oder kurz, oder hoch und baum⸗ artig, oder ſtrauchig-verzweigt. Blätter dick, fleiſchig, roſettig, ſeltener zweizeilig oder zerſtreut-ſtehend, am Rande oft dornig⸗gezähnt, knorpelig oder bisweilen fädig, faſt ausnahmslos mit ſehr bitterem Saft. Blütenſtengel achſel- oder ſcheinbar endſtändig, meiſt verlängert, einfach oder ſeltener verzweigt. Blüten am Stengel oder deſſen Zweigen dicht⸗ oder lockertraubig, meiſt nickend, kurz- oder langgeſtielt. — 85 Arten, faſt alle in Südafrika und auf den Maskarenen, eine Art (A. vera L.) im Mittelmeergebiet. A. Kronkelch gerade; Staubblätter und Griffel ſo lang oder länger als der Kronkelch. Blätter mehrreihig, ſehr ſelten (3. B. bei der Ae Art A. Cooperi und bei A. plicatilis) 2reihig geſtellt. Kronkelch zuſammenneigend oder meiſt mehr oder weniger ver- Staubblätter 6, nahe ihrem Grunde mit eingeſtoßenem . Stammloſe (oder faſt ſtammloſe) Pflanzen. a) Staubblätter und Griffel ſo lang als der Kronkelch. dichtroſettig. Blätter lanzettlich, gezähnt b) Staubblätter und Griffel deutlich herausragend: A. Bowiea Schult. fil. (syn. Sn A. aristata. 3318. Bowiea africana Haw. ), am Kap; ſtammlos, Blätter 30—40, alle aufſtrebend, aus Zeckigem Grunde lanzettlich-zugeſpitzt, 10—13 em lang, am Grunde 12—17 mm breit, fleiſchig, oberſeits ohne Höcker, rückſeitig mit kleinen weißen Flecken geſchmückt, am Grunde braun⸗geſtreift; Randſtacheln klein, 2. Kurzſtämmige Pflanzen. a) Blätter dichtroſettig, ungefleckt. weißlich, Zeckig. * Blätter linealiſch und gezähnelt, etwa 15—20; Blüten rot, micracantha Haw., am Kap. Sehr kurzſtämmig. ** Blätter lanzettlich, gezähnt, nicht oder kaum geſtreift. Blütenſtielchen ſehr kurz. Kronkelch keulig, weiß grünlich, rot- gezeichnet. cylindriſch, mit grünen Spitzen, 3½ —4 em lang: A. [Deutlich⸗geſtreift nur bei: A. Schimperi Todaro, mit hohem, ſehr äſtigem Blütenſchaft, dicht-doldentraubig ſtehenden Blütentrauben und leuchtend-roten, gegen 4—4½ em langen Blüten; ferner bei A. lineata Haw., mit einfacher, halbfußlanger, e e ae und > röllichen, NE: 3-4 cm langen Blüten.] . *** Blätter ganzrandig, länglich⸗ lanzettlich A. brevifolia. 3319. . A. striata. 3320. b) Blätter dicht oder Men dicht ſtehend, mit vielen weißen Flecken behaftet, lanzettlich und mit großen Zähnen. [Sehr kleinzähnig iſt z. geſchnürten Blüten in tier ene * Blüten kopfig⸗doldig 5 g ** Blüten traubig 3. Langſtämmige Pflanzen mit locker geſtellten, ungefledten Blättern. a) Blätter eirund⸗ lanzettlih, nicht ſchwertförmig b) Blätter ſchwertfö rmig (25—38 em lang, unten 2½ bis reichlich 31, em breit): : A. serrulata Huzo., mit rötlichen, cylindriſchen, über dem Fruchtknoten kaum zuſammen⸗ | . A. Saponaria. 3321. VVV» P . A. obscura. 3322. Stämme ziemlich aufrecht. . A. mitriformis. 3323. A. arborescens f. frutescens Bak., Nr. 3324. 4. Langſtämmige Pflanzen mit dichtroſettigen, ungefleckten Blättern (bisweilen die jüngeren ſchwach- und unregelmäßig gefleckt). a) Staubblätter und Griffel faſt ſo lang als der . * Blätter ſchwertförmig. ** Blätter lanzettlich: A. caesia S. -Dyck, am Kap. Blütezeit: hoch werdend. b) Staubblätter und Griffel deutlich herausragend. B. Kronkelch gerade. weißen Flecken. Pflanze ohne eigentlichen Stengel . C. Kronkelch leicht zurückgekrümmt. geſtellten, ungefleckten Blättern D. Baumartige Pflanze mit ſehr äſtigem Stamme und 2zeilig ſtehenden Blättern. inneren Zipfeln: A. plicatilis Mill. Staubkölbchen lang herausragend, deutlich⸗ herabgebagen. f A. arborescens. 3324. meiſt März. Stamm einfach, nach Cooper bis 4 m Blätter intenſiv graubläulich. Kronkelch ſehr ſchön, hoch ſcharlachrot, 33 ½ em lang, mit lanzett⸗ lichen grünen Zipfeln, die zuletzt violett werden. Blätter ſchwertförmig . Staubblätter und Griffel ſo lang als der Kronkelch. Blätter ſpiralig⸗ zreihig geſtellt und mit vielen 4. Salmdyckiana. 3325. A. variegata. 3326. Langſtämmige e mit vielreihig SA, ferox. 3327. Kronkelch rotgelb, gerade, mit freien, (syn. A. disticha f. plicatilis L., A. tripetala Medic., Rhipidendron distichum Willd., R. plicatile Haw., Kumara disticha Medic.), am Kap; Stamm bis 3 m und darüber hoch; Blätter ſehr dicht 2zeilig, zungen⸗ förmig, 15—23 em lang, 3—4 cm breit, intenſiv graublau, ungefleckt, ſehr ſchmal⸗weißrandig. und darüber, etwa 5 om breit. 3318. Alo aristäta Ham. (syn. A. longiaristata R. et Sch.). Begrannter Vitterſchopf. Am Kap. — Faſt ſtammlos. Blätter⸗Roſette ”—11 em im Durch⸗ meſſer. Blätter etwa 50, ſehr dichtroſettig, alle auf- ſtrebend, 7—11 cm lang bei 12—18 mm Breite, grün, ungefleckt, nicht geſtreift, oberſeits flach und oben wenig ſtachelig-höckerig, in der Mitte 3 mm dick, rückſeitig auf der oberen Hälfte reichlich knotig⸗ ſtachelig und an der Spitze in eine durchſcheinende, 10—13 mm lange Granne verſchmälert; Randſtacheln zahlreich, weißlich, dreieckig, 1 mm lang. Blütenſchaft fußhoch, mit einfacher, lockerer, 10—15 em langer Traube, die ausgebreitet 7— 10 cm breit iſt. Deckblätter lanzettlich, zugeſpitzt, 8—13. mm lang. Kronkelch rot, cylindriſch, faſt 3—4 em lang, feine Zipfel rückſeitig grünlich und länger als die Röhre. — A. humilis Mill. (syn. A. perfoliata f. humilis L., A. prolifera Hamw., A. perfoliata Lam.), f. major S.-Dyck, Blätter fußlang A. echinata Willd.), am Kap. Blütezeit: März bis Juni. Stengellos. Blätter 30—40, dichtroſettig, alle aufſtrebend, graugrün, undeutlich-geſtreift, oberſeits unten flach, nach oben leicht hohl, wenig höckerig⸗ ſtachelig, in der Mitte 6 mm dick, rückſeitig gewölbt, mehr geſtreift, in unregelmäßigen Reihen mit blaſſen Knötchen, deren obere langzugeſpitzt find, beſetzt. Rand⸗ ſtacheln dreieckig-langzugeſpitzt, blaß, 2 mm lang. Blütenſtengel einfach, faſt fußhoch, mit vielen lanzett⸗ lichen Deckblättern behaftet. Blütentraube locker, ein⸗ fach, etwa 15 em lang, ausgebreitet 5—7 cm breit; Blütenſtielchen 18 —25 mm lang, jo lang als die Deckblättchen. Kronkelch une rot, cylindriſch, gegen 4 cm lang; feine Röhre 6—9 mm Tang, Zipfel an der Spitze grünlich. 3319. A106 brevifölia Mill., nicht Ham. 4 urz- blätteriger Bitterſchopf. Am Kap. — Stamm kurz, einfach. Blätterroſette 15—18 cm breit. Blätter 30—40, ſehr dicht, lanzettlich, 7-11 cm lang, am Grunde zollbreit, graugrün, ungefleckt, nicht geſtreift, oberſeits ohne Höcker und unten gedunſen oder flach, nach oben hohl, in der Mitte 6—9 mm dick, rückſeitig gewölbt und oben wenig knotig-ſtachelig. Randſtacheln lanzettlich, dreieckig, weißlich, 2—3 mm lang. Blüten- ſtengel einfach, faſt fußhoch, mit vielen Deckblättern beſetzt; Blütentraube dicht, etwa 15 cm lang, ausge— breitet bis 8 em breit. Blütenſtielchen an der Spitze nickend, 12—25 mm lang. Kronkelch rot, eylindriſch, 30 —38 mm lang, mit lanzettlichen Zipfeln, die länger W Begrannter Bitterſchopf. als ihre Röhre. und unten 3—4 cm breit. f. depressa Ha., Blätter etwa 15 cm lang und unten gegen 4—5 cm breit; Blütenſtengel 45 — 60 em lang und die Blüten etwas größer. — A. Serra DC., faſt ſtammlos oder kurz— ſtämmig, iſt durch die purpurn-gezeichneten älteren Blätter verſchieden, deren Randſtacheln ſehr dicht ſtehen, dreieckig, weißlich, 2— 3 mm lang find und am Grunde in einen weißlichen, hornartigen Streifen zuſammen- fließen; Blüten leuchtend-rot. 3320. Aloë striäta Haw. (syn. A. albo-cincta Hamw., A. Hanburyana Naud.), Geſtreifter Bitter- ſchopf. Blütezeit: Sommer. — Stengel 30—60 cm hoch. Blätter 12— 20, dichtroſettig; die äußeren zurück— gekrümmt, lanzettlich, 45—60 cm lang, 10—15 cm breit, graugrün, undeutlich-gefleckt und -geſtreift, ober- ſeits faſt flach, in der Mitte 6—9 mm dick, ihr Rand blaß, knorpelig, weißlich oder rötlich, ganzrandig, kräuſelig, 2 mm breit, die Fläche ſonſt überall ohne Höcker. Blütenſchaft ſehr äſtig, mit 20 oder mehr kurzen, kopfigen Trauben. Kronkelch leuchtend-rot, 2—2½ cm lang. f. rhodocincta (syn. A. rhodo- eincta hort.), Blätter mit blaßrötlichem Knorpelrande. 3321. Alo& Saponäria Haw. (syn. A. disticha Mill., A. maculosa Lam. ex p., A. umbellata $.-Dyck, A. perfolia f. Saponaria Soland., A. picta f. minor Willd.), Seifenkrant-Bitterfhopf. Am Kap. Stamm kurz, einfach, 3½—5 em dick. Blätter 12— 20, dicht- roſettig, lanzettlich, 22—30 em lang, 36—50 mm breit, von unter der Mitte bis zur Spitze verſchmälert, in der Mitte 6—9 mm dick, oberſeits unten flach, rückſeitig gedunſen, grün, mit zahlreichen länglichen, weißlichen, unregelmäßig-gereihten Flecken, oft mehr bits , ae f 1 55 (syn. A. prolifera f. major), Blätter 10—13 cm lang Blütezeit: Juni, Juli. Stamm immer einfach, fußhoch Gattung 1192. Aloe, Vitterſchopf. rotbraun. | Thbg. ex p.), Dunkler Vitterſchopf. blättern. 4 cm lang, mit lanzettlichen, außen grünlichen Nr. 3317 3328. 1051 oder weniger deutlich geſtreift. Randſtacheln ununter- brochen, dreieckig, feinzugeſpitzt, hornartig, an der Spitze rotbraun, 3—5 mm lang. Kronkelch leuchten d- rotgelb, faſt 4—4½ cm lang, die Zipfel rückſeitig grünlich, doppelt kürzer als die Röhre. k. luteo- striata Haw. hat deutlich-gelbweiß-geſtreifte Blätter. — A. latifolia Ham. (syn. A. Saponaria f. latifolia Ha.), am Kap. Blätter 12—20, dichtroſettig, eirund⸗- lanzettlich, faſt fußlang und unten 6—9 cm breit, von unter der Mitte bis zur Spitze allmählich verſchmälert, oberſeits unterhalb der Spitze flach, in der Mitte 6—9 mm dick, grün, nicht geſtreift, aber mit zahlreichen, großen, linealiſch-länglichen, unregelmäßig-gereihten Flecken. Randſtacheln Zeckig, fein zugeſpitzt, 3—5 mm lang, an der Spitze hornig, Kronkelch leuchtend-orangeſcharlach, 3—4 cm lang, die Zipfel außen grünlich, doppelt kürzer als die Röhre. k. leptophylla N. £ Brown pr. sp. hat nur dünnere Blätter. 3322. Alo& obseura Mill (syn. A. perfoliata f. obscura Soland., A. maculosa Lam., A. picta Am Kap. Stamm einfach, bis fußhoch werdend, 3½ — 5 cm dick. Blätter 15—30, dichtroſettig, faſt fußlang und unten 5—8 em breit, oberſeits unterhalb der Spitze flach, in der Mitte 6—9 mm dick, grün, anfangs leicht graugrünlich, undeutlich = geftreift, mit zahlreichen kleinen, weißlichen, länglichen, unregelmäßig-gereihten Flecken. Randſtacheln dreieckig, feinzugeſpitzt, 2—3 mm lang, an der Spitze hornartig, braun. Schaft am Grunde zweiſchneidig, oben mit vielen Zeckigen Deck— Kronkelch leuchtend-ſcharlachrot, 3 bis Zipfeln. — A. grandidentata S.-Dyck.,; am Kap. werdend. Blätter 12— 20, dichtroſettig, lanzettlich, 30—50 cm lang und unten 6—8 cm breit, lanzettlich, von unter der Mitte bis zur Spitze allmählich ver— ſchmälert, oberſeits unter dem oberen Drittel flach, in der Mitte 6—9 mm dick, grün, undeutlich-geſtreift, mit vielen länglichen, weißlichen, ineinanderfließenden, unregelmäßig-gereihten Flecken. Randſtacheln dicht— ſtehend, Zeckig, feinzugeſpitzt, 4 mm lang, an der Spitze hornig, rotbraun. Blütenſtengel purpurrot, mit 5—7 Aſten. Kronkelch keulenförmig, 21/5 bis faſt 3 em lang, blaß-rotgelb; die Zipfel von Röhren— länge und rückſeitig grünlich. — A. tricolor Ball., Stamm ſehr kurz, immer einfach. Blätter 12—16, dichtroſettig, lanzettlich, 12—16 em lang, unten 3½ 5 cm breit, von unter der Mitte bis zur Spitze allmählich verſchmälert, in der Mitte 10—13 mm dick, rückſeitig abgerundet, oberſeits leicht gedunſen, grün, nicht geſtreift, mit vielen kleinen, länglichen unregel— mäßig ⸗ gereihten Flecken. Randſtacheln abſtehend, dicht, feingeſpitzt-dreieckig, etwa 2 mm lang, oben horn— artig, rotbraun; äußere Blätter ſtark zurückgekrümmt. Blütenſchaft graugrünpurpurn, mit Zeckiger Riſpe. Kronkelch ſcharlachrot, cylindriih, faſt zolllang, die Zipfel länglich, kürzer als die Röhre. 3323. Älo& mitriförmis Mill. (syn. A. xantha- cantha S.-Dyck), Kappenſörmiger Bitterſchopf. Am Kap. Blütezeit: Sommer. — Stengel einfach, mit undeutlich-grün⸗geſtreiften Stengelgliedern. Blätter roſette 25—30 em im Durchmeſſer; Blätter ziemlich locker geſtellt, alle aufſtrebend, lanzettlich, gegen 15 em lang bei 5—8 em Breite, dunkelgrün, graugrünsange- haucht, ungefleckt, nicht geſtreift, oberſeits hohl, in der 1052 Mitte 6—9 mm dick, rückſeitig gewölbt, wenig ſtachel— knotig, mit kurzer, ſtechender Spitze. Randſtacheln mäßig dicht, blaß, hornartig, abſtehend, 2 —3 mm lang. Kronkelch glänzend-rot, cylindriſch, 3½ —4½ cm lang, mit kurzer, glockiger Röhre und lanzettlichen, grün⸗ſpitzigen Zipfeln. Formen ſind: f. Commelynii Bak. (syn. A. Commelynii Willd., A. mitriformis f. humilior Haw.), Blätter nur 10—13 cm lang, mehr graugrünlich, rückſeitig wenig ſtachelknotig; Rand- ſtacheln weißlich, dreieckig. k. spinulosa 8.-Dyck pr. Sp., Blätter rückſeitig mit zahlreichen Stachelhöckerchen. f. flavispina Haw. pr. sp., Blätter ſchmäler, mehr lanzettlich, die Stacheln gelb- gezeichnet. f. xantha- cantha Willd. pr. sp. (syn. A. mitriformis f. patula hort.), Blätter dicker, (über der Mitte 10—13 mm dich), mehr abſtehend, oberſeits weniger hohl; die Stacheln kleiner, gelblich. k. pachyphylla Bac., Blätter dick, abſtehend, etwa 15 em lang, unten über 4½ 5 cm breit, beiderſeits etwas purpurlich, oberſeits faſt flach, rückſeitig unter der Spitze faſt immer mit 1—2 kleineren Stacheln bewaffnet; Randſtacheln ſehr klein, purpurlich. 3324. Aloë arborescens Mill. (syn. A. per- foliata f. arborescens Soland., A. arborea Medic., A. fruticosa Lam., Catevala arborescens Medic.), Sanmarfiger Vitterſchopf. Am Kap. Schon vor 200 Jahren eingeführt und eine der häufigſten Arten. Stamm einfach, bis 3 m hoch werdend bei 5—8 cm Dicke. Blätterroſette bis 1 m im Durchmeſſer er- reichend. Blätter dicht-gehäuft, ſchwertförmig, 45 bis 60 em lang und unten 5 cm breit, vom Grunde bis zur zugeſpitzten Spitze verdünnt, dunkelgrün, faſt grau— grün, ungefleckt, nicht geſtreift, in der Mitte 6—9 mm, am Grunde 10—13 mm dick, oberſeits über dem Grunde rinnig. Randſtacheln dicht, dreieckig, fein— geſpitzt, 3—5 mm lang, an der Spitze hornartig, blaß, NY x f 0 AR 1 8 „ F A] I RN h Alo& arborescens f. frutescens. mit grünem Grunde. Stengelglieder (Internodien) blaß, undeutlich-grün⸗geſtreift. Kronkelch rot, gerade, cylindriſch, 3 —4 cm lang, mit ſehr kurzer Röhre, die Zipfel außen grün⸗ſpitzig. k. frutescens &-Dyck pr. sp., eine allbekannte Form; Pflanze niedriger bleibend, gern Ausläufer oder Grundſproſſe treibend; Stengel ſchlanker, bisweilen äſtig; Blätter oft lockerer, ſtehend, kleiner, ausgeſprochen-graublaugrün; Stengel— glieder deutlich-grün⸗geſtreift. — A. succotrina Lam. (syn. A. soccotrina, A. sinuata Thbg. ex p., A. vera Mill., nicht L.“; A perfoliata f. succotrina Dot. Mag.), Familie 209. Liliaceae, Liliengewächſe. Oi XXXI 10. Südafrika; „Inſel Socotra“. Blütezeit: Winter. Stamm 1—1!/, m hoch werdend, nicht ſelten gabel- teilig. Blätter 30 —40, roſettig, ſchwertförmig, zuge⸗ ſpitzt, ſichelförmig, 45—60 cm lang, am Grunde 5 em, in der Mitte 2½ em breit, dunkelgrün, graublau⸗ angehaucht, ſchmal-⸗weißhornig⸗gerändert, mit Zeckigen, dichtſtehenden, blaſſen, 2 mm langen Randzähnen. Kronkelch rötlich, cylindriſch, gut 3 em lang, mit ſehr kurzer Röhre und verlängerten Zipfeln. 3325. Alo& Salmdyckiäna Schult. fil. (syn. A. afıicana S.-Dyck, Pachydendron principis Haw.), Salm-Dycks Witterſchopf. Am Kap. Stengel einfach, bis 3 m hoch werdend. Blätter Ddicht- roſettig, ſchwertförmig, 45—60 cm lang, 7—8 cm breit, vom Grunde bis zur Spitze allmählich ver⸗ ſchmälert, dunkelgrün, faſt graugrün, ungefleckt, nicht geſtreift, über dem Grunde ſeichtrinnig, in der Mitte 6—9 mm dick; Randſtacheln dreieckig— feinzugeſpitzt, 3—5 mm lang, an der Spitze hornartig, braun. Blütenſtengel einfach, faſt fußhoch; Blüten⸗ traube dicht, faſt fußlang, völlig ausgebreitet bis 10 em breit. Blütenſtielchen nickend, 2½ —3 cm lang, mit rot⸗geſtreiften Deckblättchen. Kronkelch faſt cylindriſch, rot, gerade, 3—4 em lang, mit kurzer, glockiger Röhre und lanzettlichen, außen grün-ſpitzigen Zipfeln. Staubblätter und Griffel 6—9 mm heraus⸗ ragend. — Nahe verwandt, aber nicht ſo ſchön iſt A. vera L. (syn A. perfoliata f. vera L., A. barbadensis Mill., A. vulgaris Lam., A. vacillans Forsk.), Echter B., Mittelmeergebiet und alle wärmeren Gegenden. Stamm 30—60 em hoch, 5—8 em dick, ſelten äſtig; Blätter blaßgrün, graublau- angehaucht, in der Mitte 10—13 mm dick [bei f. officinalis Forsk. pr. sp. (syn. A. rubescens DC.) purpurn-gefärbt und die Blüten leuchtend-rotgelb]; Kronkelch cylind- riſch, 15-25 mm lang, gelb; die Zipfel find grün⸗geſtreift und Zmal jo lang als die Röhre. f. littoralis Koenig pr. sp. hat nur 30—40 cm lange, am Grunde 3½ —4 cm breite Blätter. 3326. Aloë variegata L. (syn. A. punctata Haw.), Buntſcheckiger Bitterfhopf. Am Kap. Blütezeit: Sommer. — Pflanze inſofern ſtengellos, als ſie 15— 20 cm hoch wird und vom Grunde an roſettenartig-Zreihig- und dachig-geſtellte Blätter trägt, alſo keinen Stengel erkennen läßt. Blätter dicht-geitellt, er * r ee W ö N N ud: Sr 4 aufrecht - abjtehend, etwa Zollbreite, oberſeits hohl, rückſeitig gekielt, beider⸗ ſeits grün und mit vielen länglichen, ineinander— fließenden, unregelmäßig ⸗ gereihten, weißen Flecken geziert und mit weißlichem, gezähneltem Rand. Kronkelch rot, cylindriſch, 3—3 / cm lang, mit verlängerter Röhre und länglichen Zipfeln. 3327. A106 ferox Mill. (syn. A. perfoliata f. ferox Soland., A. muricata und A. horrida Ha., Pachydendron ferox Hamw.), Gefährlicher Bitterſchopf. Am Kap. Blütezeit: meiſt Juni. — Stamm einfach, 3—4 m hoch werdend, von den Reſten der abgefallenen Blätter runzlig. Blätter 30— 50, dicht-gehäuft, lan- zettlich, 45—60 cm lang, 10—15 cm breit, grau- grünlich, in der Mitte 10—13 mm dick, ungefleckt, nicht geſtreift, beiderſeits mit vielen Horn— ſtacheln; Randſtacheln dicht, braun, die unteren 4 bis 5 mm lang. Blütenſtengel ſtark, nahe dem Grunde äſtig; Blütentrauben ſehr dicht. Kronkelch . rot, etwa 3 em lang. f. subferox Spr. (syn. pseudo- ferox S.-Dyche, Pachydendron pseudo- 14705 Ham. ) Oberſeite der Sie kaum beſtachelt. — lanzettlich, 10—15 em lang bei Gattung 1193. Gästera und Gattung 1194. Hawörthia. Ar.3324—3330. 1053 Verwendung. Alle dieſe und noch manche andere Arten eignen ſich vortrefflich zur Kultur in Wohn— räumen; andernfalls im Kalt- oder Kaphauſe. Sie ſind beſonders a ihrer eigenartigen Tracht intereſſant (3. B.: A. variegata, A. aristata, A. caesia A. arborescens f. frutescens, A. ferox). Stärkere Pflanzen erfreuen das Auge auch durch recht hübſche, zum Teil wirklich ſchöne Blüten (3. B.: A. Saponaria, iſt ſehr dankbar, A. latifolia, A. caesia, A. mitri- formis. Kultur in recht nahrhafter, mit Flußſand gemiſchter Laub- und Wieſenerde. Vor allem auch gute Scherbeneinlage. Man kann ſie kühl, aber auch im geheizten Wohnzimmer überwintern. Im Winter ſparſam begießen, und weder Stengel noch Blätter dürfen benetzt werden. Im Sommer kann man ſie zur Ausſchmückung entweder des Blumenfenſters oder einer Tuffſteingruppe des Gartens verwenden. Man vermehrt ſie am leichteſten aus Nebenſproſſen. Ausſaat in leichte, ſandige Erde und die Saatnäpfe warm ſtellen. — Keimkraft der Samen 3, auch wohl 4 Jahre; Keimung innerhalb 1 Monate. Gattung 1193. Gästera (Gasteria) Duwval, Bitterbauch, O V2; XXXI 10 (griechiſch: gaster, gastèros — Bauch; Kronkelch unten bauchig). knoten zuſammengezogen, oben einwärtsgekrümmt; vorſtehend. kurz oder fehlend. gefleckt oder warzig. A. Blätter in 2 geraden Zeilen angeordnet . B. Blätter in 2 ungleichmäßigen oder . Zeilen angeordnet Br C. Blätter in mehreren Reihen ſtehend 3328. Gästera verrucösa Ham. (sn, Alos verrucosa L., A. disticha Tg., A. carinata DC.), Warzenblätteriger Bitterbaud. Blätter ſchwert— förmig, zugeſpitzt, überall von dichten, weißen Warzen rauh. Blüten in langer Traube, ſchön rot mit grüner Spitze. — G. nigricans Ham. (syn. Aloe nigricans Haw., A. obliqua Jacq., nicht Haw.); Stengel einfach; Blätter genau zweizeilig, zungenförmig, abgekürzt⸗ſteif, am Rande knorpelig, ganzrandig, nicht Blüten ſchön rot, an der Spitze grün, traubig. warzig, undeutlich-gefleckt. Blüten hängend, gekrümmt, mennigrot, mit grüner Spitze, in langen Trauben. — G. disticha Aamw. (syn. Alo& disticha L.), Blätter zungenförmig, dichtgedrängt, zweizeilig, krümmt, unregelmäßig-weißfleckig, Ränder weiß⸗-ge⸗ Lkr „norpofig-gegäfnelt Blüten rotgrünsipißig. Gästera colubrina N. Z. Brown, Ge- ſolangelter Bitterbauch. Pflanze 35 em hoch; Blätter bei jungen Pflanzen zweireihig oder faſt ſpiralig⸗ zweireihig ſtehend, dunkelgrün, unregelmäßig mit ovalen, mehr oder weniger zuſammenfließenden Flecken bedeckt, oberſeits flach oder leicht gewölbt, unterſeits hohl, auf der einen Seite keilförmig. Blütenſchaft 1 m und drüber hoch werdend, ſehr armblütig. Blüten unten korallenrot, oben graugrün. — G. pulchra Haw. (syn. Aloe pulchra Jacq., A. obliqua DC., nicht Ha., nicht Jacg.), Pflanze etwa 20—30 cm Hoch, dichtbe⸗ blättert; Blätter faſt zweizeilig, linealiſch, ſchwert— zurückge⸗ darſtellend, abſtehend, lanzettlich, ungleichſeitig-3 kantig, Staubblätter 6, kürzer oder kaum länger als der Kronkelch. Staubkölbchen und Kapſel wie bei Aloe. Blätter meiſt 2 reihig, ſeltener roſettig geſtellt, fleiſchig, kurz-zungenförmig oder e nie gezähnt, Blüten lockertraubig oder riſpig, auf verlängertem N — 35 Arten, in e Kronkelch röhrig, am Grunde meiſt bauchig, über dem Frucht— ſeine 6 Blätter eng verwachſen, nur an der Spitze frei, aber gerade Stamm ſehr oft weiß⸗ . G. verrucosa. 3328. 6. colubrina. 3329. 0 G. subcarinata. 3330. förmig, ungleichſeitig⸗ 3fantig, lang- und feingeſpitzt, glatt, dunkelgrün, mit dichtſtehenden, zahlreichen, weißen Flecken. Blüten zahlreich, in langen einfachen oder verzweigten Trauben, hellrot, meiſt grün-geſtreift. — G. maculata Ham. (syn. Alo& obliqua Ha., nicht DC., nicht Jacg.; A. maculata Willd., non alior.), Blätter faſt zweizeilig, linealiſch oder zungenförmig, ungleichſeitig-3 kantig, ſtumpf, ganzrandig, mit knor— peligem Endſtachel und mit großen Flecken; 3330. Gästera subcarinäta Haw. (syn. Aloë subcarinata 8.-Dyck), Schwachgekielter Bitterbauch. Blätter in mehreren Zeilen ſtehend, eine kurze Roſette mit weißen Blattern (niedrigen Warzen) beſtreut, an den Kanten dicht-knorpelig-geſägt, oberſeits etwas hohl, unterſeits gewölbt, an der Spitze ſchief-gebogen, ſtumpf. Blüten hellſcharlach mit grüner Spitze. — G. nitida Haw. (syn. Aloe nitida S.-Dyclc), Blätter in kurzer Roſette ſpiralig-mehrreihig-ſtehend, breit— lanzettlich, rinnig, gekielt, zugeſpitzt, glatt, undeutlich weiß⸗fleckig, glänzend, am Rande knorpelig, ganzrandig. Blüten ſchön, ſcharlachrot, in langen, einfachen Trauben. Verwendung und Kultur aller Arten wie Aloe. Überwinterung bei + 6 bis 120 C. und im Winter ſelten begießen. Im Sommer kann man ſie im Freien an einen ſonnigen Ort, auf Steingruppen, ſtellen. Gattung 1194. Hawörthia Duval, Haworthie, O V2; XXXI 10 (nach dem engl. Botaniker Adr. Hardy Haworth, T 1833, benannt). an der Spitze ſtets frei und zurückgekrümmt, faſt 2lippig: Staubblätter 6, ziemlich jo lang als der Kronkelch. Staubkölbchen wie bei Aloe. Niedrige oder halbſtrauchige Pflanzen mit kurzem oder faſt fehlendem Stengel oder Stamm. Blätter roſettig ſammenneigend oder leicht zuſammen hängend, nämlich aufrecht (gerade), 3 untere herabgebogen. Kapſel Zeckig. oder dicht dachziegelig geſtellt, Z- bis mehrreihig; kurz, dick, fleiſchig. Kronkelch cylindriſch, oben eingebogen; ſeine 6 Teile zu— 3 obere Teile Blüten in langer Traube zerſtreut oder oft entfernt ſtehend. Blütenſtengel einfach oder kaum verzweigt. — 59 Arten, in Südafrika. [Gtg. Apiera Willd., vom Kap; freie Zipfel des Kronkelchs ſternförmig⸗ ausgebreitet und faſt gleichlang; Laubblätter nie dorniggezähnt; z. B.: _ — A. foliosa Willd., Blätter in 4 undeutlichen oder in vielen Reihen. A. pentagona wind. (syn. A. spiralis hort., nicht Bak.), Blätter in 5 geraden oder wenig gewundenen Reihen. Kultur wie Nr. 3327. 1054 Familie 209. Liliaceae, Ciliengewächſe. O XXX110. A. Blätter dichtgedrängt übereinanderſtehend und eine nach oben hin verlängerte Stengelroſette darſtellend. K. viscosa,. 3331. B. Blätter echte, flache oder ſehr kurzſtengelige e bildend. 1. Blätter ganzrandig.. 2. Blätter gezähnt (aber nicht borſig dear 3. Blätter borſtig gezähnt. 3331. Hawörthia viscösa Man (5 Aloë viscosa L.), Klebrige Haworthie. Stengelroſette 12—25 cm hoch; Blätter in 3 Zeilen ſtehend, weder warzig noch mit Flecken beſtreut, aufrecht-abſtehend, 3kantiggekielt; Blüten purpurrot; Zipfel weiß. Formen ſind: f. torquata Ham. pr. sp., Blätter etwas größer und an der Stengelroſette gleichſam ſchiefgedreht-ſtehend. f. pseudo-tortuosa (syn. Alo& subtortuosa 8 -Dyck) — H. Reinwardtii Haw. (syn. Alo& Reinwardtii S.-Dyck), Stengelroſette 10—15 cm hoch, am Grunde Nebenſproſſe treibend; Blätter in mehreren Reihen, dicht dachig⸗-geſtellt, eirund-lanzettlich, mit hervor— tretenden, in Längs- und Querreihen geord— neten Warzen geziert; Blütenähre ſchlaff; Blüten weißlichroſa, grün-geſtreift. 3332. Hawörthia attenuäta Ham. (syn. Apicra attenuata Willd., Aloe attenuata Ham.), Berdünnte Haworthie. Blütezeit: Mai, Juni. — Blätter zahlreich, aufwärts-gekrümmt, lanzettlich, langgeſpitzt, Haworthia tessellata f. parva. dunkelgrün, oberſeits flachlich, mit zahlreichen weißen Warzen beſetzt. Blüten klein, grünlichweiß bis blaßroſa. f. clariperla Ham. pr. sp. iſt ſchöner; Perlenwarzen der Blätter blendend-weiß aber wenig deutlich quer- gereiht. — H. margaritifera Ham. (syn. Alo& mar- garitifera L., Kpicra margar. Milld., A. Granata FFP H. attenuata. 3332. H. tessellata. 3333. I. pilifera. 3334. wild, 7), Blätter zahlreich, u an der Spitze 3kantig, etwas aufrecht, eirund, langgeſpitzt, mit knorpeligem Endſtachel, oberſeits flachlich, beiderſeits mit mäßig⸗ großen weißen, perlenähnlichen Höckerchen beſetzt, die nicht in Querreihen ſtehen. — H. Radula Ham. (syn. Alo& Radula Jacg., Apiera Radula Willd.) iſt wegen der auf beiden Seiten zahlreichen, glänzend-weißen Perlenhöckerchen ſehr ſchön. — H altilinea Ham. (syn. Alo& altilinea Schuld.), Blätter roſettig, blaßgrün, zugeſpitzt-verkehrt-eirund und in eine ziemlich lange 5 auslaufend, glatt (nicht warzig), unterſeits von 7 dunkleren Längsſtreifen durchzogen. 45955 Hawörthia tesselläta Ham. (syn. Aloe tessellata Schult.), Gefelderte (oder Mojaif-) Ha- worthie. Blätter der Roſette nur etwa 12—15, noch nicht doppelt ſo lang als breit, mit deutlichen rückwärts⸗ gerichteten Zähnen am Rande, oberſeits aber durch 5—7 helle Längs- und Querſtreifen in Felder abge⸗ grenzt. f. parva Ham. pr. sp. hat kleinere Blätter, alſo auch kleinere Roſetten. H. tessellata iſt eine der ſchönſten der Gattung! — H. venosa Ham. (syn. H. distincta M. H. Brown, Aloe venosa Hamm., A. tricolor Ham., Apicra tricolor Willd.), Blätter der Roſetten etwa 12—15, etwa 4mal ſo lang als breit, lanzettlich-dreiſeitig, etwas ſtechend, an den Rändern gezähnelt, oberſeits dunkelgrün, zuweilen rötlich - angehaucht, durch Längs- und Querlinien felderig-geadert. — H. vittata Bak., Blätter der Roſette nicht gefeldert, bleich-grün, oberſeits von 3—5 grünen durchſcheinenden Längslinien durchzogen, länglich-lanzettlich, mit durchſcheinender Endgranne. 3334. Hawörthia pilifera Bal c, Haartragende Haworthie. Blätter an beiden Enden verſchmälert, vorn in eine durchſcheinende Borſte auslaufend, blaß— grün, oberſeits am Kiel und an den Rändern mit durchſcheinenden Börſtchen; Blüten weiß. — H. Cooperi Bbak., Blätter der Roſette 3—4 em lang, länglich- lanzettlich, ſpitz, vorn mit durchſcheinender Borſte, blaßgrün, oberſeits von 7-9 durchſcheinenden, weißen eee durchzogen und mit lanzett⸗ lichen, mm langen Borſten. — H. setosa [setata] Ban. (syn. Alo& setosa Schult.), Blätter der Roſetten länglich-lanzettlich, in eine Borſte zugeſpitzt, ſatt⸗grün, mit knorpeligen, 2—3 mm langen, ſchneeweißen Borſten. — Verwendung der Haworthien nicht der Blüten ſondern der fleiſchigen Blätter wegen, die durch ihre Anordnung wie Da ihre Zeichnungen ſchön und intereſſant ſind. Kultur wie Gastera. Gattung 1195. Lucca L., Palmlilie, = XIV 6; XXXI 10 (Name dieſer Pflanzen bei den Eingeborenen Domingos). weniger fugelig-glodig ien Faden ſitzend und meiſt pfeilförmig. fleiſchig oder trocken. routen lange haften bleibend; Staubblätter 6, viel kürzer als der Kronkelch. Kölbchen klein, Griffel ſäulenförmig, dick, Staubfäden pfriemlich, kahl, hoch— umjtändig, kaum keulig und Griffel ſchlank mit kleiner kopfiger, einfacher Narbe]. Blätter am Stamm⸗Ende ſchopfig-gedrängt, ſeine 6 Blätter dicklich und mehr oder auf keulenförmigem kurz und mit Zlappiger Narbe [nur bei V. Whipplei Torr. die Frucht entweder lederig und ſteif, ſeltener ſchlaff, mit meiſt ſtechender Spitze. Blüten in großer vielblütiger Riſpe und ziemlich groß. — 12 Arten, im ſüdlichen Nord- und in Mittelamerika. [Gtg. Hesperälo@ Engelm., einzige Art: H yuccaefolia Engeln. (syn. Alo& yuccaefolia A. Gr.), Staubfäden und Griffel fadenförmig; Narbe linealiſch. Stamm 90—120 em hoch; Blätter ſchopfig, linealiſch, rinnig, am Rande fädig, 45—60 cm lang, am Grunde 10—13 mm breit. A. Blätter am Rande fein- und ſcharfgeſägt. von allen übrigen abweicht. 1. Stammbildende Pflanzen; Blütenſtengel kurz 2. Stammloſe Pflanzen; Blütenſtengel verlängert . f. Engelmannii Krausk. pr. sp. iſt durch nicht herausragenden Griffel verſchieden. (Y. Whipplei iſt die einzige Art, Wo aber Blüten fehlen, nr man die ER Nr. 3338 sure wee welche in der Gattungsbeſchreibung F. aloifolia 3335. Y. brevifolia. 3336. Y. guatemalensis. 3337. F. Whipplei. 3338. B. Blätter am Rande ganzrandig (im Alter bisweilen ſpärlich fadentragend, die jungen unten undeutlich⸗ ⸗feinſägig). 4 err rn W . re, 1. Stammloſe Pflanzen. Gattung 1195. Yucca, Palmlilie. (Vergl. aber auch Y. Peacockii, V. flexilis f. falcata und fünf Y. gloriosa-Formen!) Ar. 33313338. 1 055 F. glauca. 3339. 2. Stammbildende Pflanzen; aber der Stamm bei Nr. 3340 faſt fehlend. a) Schmalblätterige Arten; Blätter Atlas e em, nie ganz 4 em breit. f. minor, f. Ellacombei, f. acuminata, f. b) Breitblätterige Arten; Blätter 4½ — 9 cm breit . Blätter am Rande mit zahlreichen, ſich Ben Senn Nee 1. Stammloſe oder faſt ſtammloſe Pflanzen ; 2. Stammbildende Pflanzen . tortulata und f. pruinosa!) . (Siehe h . e 8 F. Peacockii. F. flexilis. Y. gigantea. Y. gloriosa. V. Treculeana. 3340. 3341. 3342. 3343. 3344. 3345. 3346. 3347. 3348. .F. angustifolia. 52 filamentosa (Tafel 58). 9. 688 . FV. Sehottii. F. baccata. NB. Diejenigen der obigen Arten, von welchen die Frucht bekannt iſt, teilte Engelmann danach wie folgt ein: 1. Frucht beerenartig, mit dicken Samen und zerklüftetem Samen-Nährgewebe: eata, Y. Schottii. Y. aloifolia, Y. Treculeana, Y. bac- 2. Frucht nicht aufſpringend und ſpäter ausgetrocknet, mit dünnen Samen und ganzbleibenden Samen: Nährgemwebe: V. gloriosa, Y. brevifolia. 3. Frucht kapſelartig, ſcheidewandſpaltig-Zklappig-aufſpringend, mit an der Spitze ſpäter offenen Fächern und dünnen Samen mit ganzbleibendem Nährgewebe: Y. rupicola, V. 5 V. constrieta, V. fila mentosa. 3335. Yucca aloifölia Z. (syn. V. serrulata Ham.), Aloeblätterige Palmfilie (e. Adam's Needle). Mexiko. Baumartig, 4—6 m hoch werdend. Blüte— zeit: Auguſt, September. — Stamm ſchlank, ver- längert, faſt immer einfach. Blätterſchopf 6090 cm im Durchmeſſer; der beblätterte Teil des Stammes etwa 15—30 cm lang. Blätter 50—100, ſteif, ſchwertförmig, 30—45 em lang, in der Mitte 21/, bis über 3 cm breit, über dem Grunde 16 - 20 mm breit, gerade, tiefgrün, mit graublauem Anflug, an der Spitze ſtechend, hornartig, rotbraun; am Rande weißlich und feingeſägt. Blütenſtengel ſehr kurz; Blütenriſpe rautenförmig, dicht, 30 —60 em | codes, D. ensifolia hort.), Guatemaliſche Valmlilie. lang, mit aufſtrebenden Aſten, die mittleren etwa 15 cm | untere Blüten⸗ lang. Deckblätter klein, lanzettlich; ſtielchen 2½—4 em lang. Kronkelch weiß, 3½ —5 em lang, mit länglichen oder länglich-lanzettlichen, in der Mitte 12—25 mm breiten Zipfeln. artig, länglich, kantig, Dicke, mit 3 mm dicken Samen. Formen ſind: f. tricolor Bak. (syn. Yucca tricolor, V. lineata lutea Hort.), f. quadricolor Bak. V. quadricolor hort.), Blätter grün, aber gelb-, weiß- und rot-ſteifig. f. purpurea (syn. Yucca purpurea r.) und f. Atkinsii (syn. V. Atkinsii Bort.) find niedrige Formen mit purpurlichen Blättern. f. crenulata Ham. pr. Sp., f. arcuata Haw. pr. sp. und f. tenuifolia Ham. pr. sp. find kleine Formen mit ſchmalen, weniger ſteifen und mehr oder weniger bogig gekrümmten Blättern. f. Draconis L. pr. sp. beſitzt etwas ſchlaffere und längere, zurückgebogene Blätter. k. conspicua Ham. pr. sp. hat ſchlaffere, breitere, zurückgekrümmte, in der Mitte 3½ —4 cm breite Blätter. 3336. Yucca brevifölia Engelm. (syn. X. Dra- conis f. arborescens Torr.), Kurzblätterige Valm- lilie. Südoſt⸗Kalifornien, Utah, in 1000 m Höhe. (syn. Baumartig, 4—9 m hoch werdend; der Stamm 30 bis 60 em Durchmeſſer erreichend und oben ſehr äſtig. Blätter dichtſtehend, ſehr ſteif, dick, etwa 15 cm lang (bei jüngeren Pflanzen bisweilen fußlang), in der Mitte 6—10 mm breit, über dem dreieckigen ver— breiterten Grunde rinnig, an der Spitze braun, ſtechend; die Ränder blaß, Deutlich - fein- und ſcharfgeſägt. Blütenſtengel kurz; Blütenriſpe dicht; Blüten auf- recht, weißlichgrün. Kronkelch 3½ —5 em lang, mit lanzettlichen Zipfeln. Staubblätter faſt doppelt kürzer als der Fruchtknoten. Griffel faſt fehlend. Frucht nicht aufſpringend, länglich, zuletzt ausgetrocknet, 5 bis 8 em lang, mit brauner, brüchiger Schale. — V. Des- metiana Dak., Mexiko; Stamm einfach, ſchlank, mit 30-45 cm langer, beblätterter Spitze. Blätter 100 Frucht beeren- locker angeordnet, ſchwertförmig, 60 — 90 em lang, in 7-10 em lang bei 3—4½ cm | weiß, bis 200, ziemlich locker angeordnet, linealiſch, faſt fuß— lang, in der Mitte 12 — 20 mm breit, über dem Grunde 6—9 mm breit, mäßig feſt und alle zurückgekrümmt, die jüngeren purpurgraugrün, die älteren grün, in der Mitte flach und nur am Grunde und an der Spitze ſeicht hohl, mit nicht ſtechender Spitze; ihr Rand blaß, ſchmal, im oberen Teile ganzrandig, unten fein— geſägt, am Grunde verbreitert, nach Art der X. aloi- folia deutlich-geſtreift. Blüten bisher unbekannt. 3337. Yucca guatemalensis Bak. (syn. Y. Roezlii hort., V Ghiesbreehtii hort., Dracaena Ehrenbergii, D. Fintelmannii, D. Lennei, D. yuc- Mexiko, Guatemala. Von Tracht der V. aloifolia. Stamm hoch (bisweilen 4-6 m hoch werdend), faſt immer einfach und am Grunde knollig. Beblätterter Stammteil 30—60 cm lang; Blätter 50 oder mehr, dem Grunde nur glatt, mit kaum der Mitte 5—8 cm breit, über 2—2½½ cm breit, glänzend-grün, techender Spitze; Ränder undeutlich-feingeſägt, weißlich; Blätter grün, weiß⸗ und gelbſtreifig. 1) bis . 9efeingeſäg ßlich; die oberen Blätter aufſtrebend und ſehr zurückgekrümmt. Blütenſtengel ſehr kurz; Blütenriſpe dicht, faſt rauten— förmig, 60— 90 cm lang, Mittelſtengel an 15 cm lang. Blütenſtielchen 18 — 40 mm lang; Deckblätter trockenhäutig, kürzer als das Blütenſtielchen. Kronkelch weiß, 6—8 cm lang, mit ſpitzen, 18 — 25 mm breiten Zipfeln, deren äußere die breiteren ſind. Griffel dick, 2 mm lang, mit ebenſolangen viereckigen, ab— ſtehenden Narben. f. Mooreana hort. (syn. V. Mooreana hort.) hat viel kleinere Blüten und eirund⸗lanzettliche, etwa 4 em lange Kronkelchzipfel. 3338. Yucca Whipplei Torr. (syn. X. aloi- folia Torr., nicht L.“; V. californica Zem.), Whipples Valmlilie. Kalifornien, Arizona. Stammlos oder faſt ſtammlos, Ausläufer treibend. Blätter 150 bis 200, dichtſtehend, ſteif, ſtraff, linealiſch, 30—45 em lang, in der Mitte 8—13 mm breit, unten nicht ver— dünnt, grün, graublau-angehaucht, mit verbreitertem dreieckigen Grunde, oberſeits unten flach, rückſeits aber rinnig, faſt dreieckig, mit rinniger, ſtechender Spitze, die Ränder ſind blaß und ſehr klein geſägt. Blüten— ſtand 1—3 m hoch. Blütenſtengel verlängert, mit mehreren Deckblättern behaftet. Riſpe dicht, länglich— lanzettlich, mit ſchlanken, an 15 em langen Üften. Kronkelch weiß, außen grünlich, 3—4½ cm lang, mit lanzettlichen, in der Mitte 6—13 mm breiten Zipfeln. Staubfäden pfriemlich, nicht papillendrüſig; Griffel ſchlank, 2—3 mm lang, mit kleiner, Fopfiger, un— deutlich— Zlappiger Narbe. (Siehe auch die Gattungs— beſchreibung.) f. graminifolia Wood pr. sp. hat an 60 em lange, 6-9 mm breite, weniger ſteife, zurück— 1056 gekrümmte Blätter. — V. rupicola Scheele (syn. V. lutescens Carr., V. tortifolia Lindheim., V. tortilis Nord., V. contorta hort.) hat oft gedrehte, in der Mitte faſt 2—4 cm breite Blätter. 3339. Yucca glauca Sims, Graugrüne Valm- kilie. Südliches Nordamerika. Blätter 25—30, dicht- ſtehend, ſchwertförmig, 45 em lang, in der Mitte 3—4 cm, über dem Grunde 10—13 mm breit, in der Beſchaffenheit, denen der V. filamentosa ähnlich, ober⸗ ſeits in der Mitte faſt flach, Spitze faſt ſtechend, die Ränder ſehr ſchmal rotbraun-ganzrandig oder ſpärlich fadentragend; die äußeren Blätter zurückgekrümmt, die jüngeren leicht graubläulich. Blütenſtengel doppelt länger als die Blätter; die Riſpe faſt rautenförmig, 60-90 em lang, mit aufſtrebenden, kahlen Aſten; Ded- blätter klein, lanzettlich. Kronkelch weißlich, breit— glockig, mit länglichen, 3½ —4 em langen Zipfeln. Staubblätter ſo lang als der cylindriſche Fruchtknoten, nach der Blüte ſpreizend. Iſt vielleicht nur Abart von V. filamentosa. — X. exigua Bak. hält die Mitte zwiſchen V. filamentosa und X. gloriosa; die Blätter erinnern an letztere, die Blüten und Deck— blätter an erſtere Art. 3340. Yucca Peacöckii Ba. (syn. V. laevi- gata Hort.), Peacocks Valmlilie. Mexiko? Faſt ſtammlos. Blätterſchopf an 90 em im Durchmeſſer; Blätter etwa 100, dicht, ſtraff, linealiſch, etwa 36 bis 46 cm lang, in der Mitte zollbreit (21/, cm), über dem Grunde 9 mm breit, dunkelgrün, oberſeits glatt und rinnig, mit ſtechender Spitze, rückſeitig abgerundet, ſchärflich; die Ränder ganzrandig, rotbraun. — V. Boerhaavei Bak., Mexiko? Kurzſtämmig, mit ſchlankem, etwa 60 em hohem, beblättertem Stamm. Blätter 200, linealiſch, ſtraff (nur die unteren zurückgekrümmt), 60 em und mehr lang, in der Mitte 18 —26 mm breit, zugeſpitzt, im unteren Teile ſehr verbreitert und am Grunde kaum verſchmälert, ſattgrün (die jüngeren leicht⸗graugrün), überall ſehr glatt, oberſeits in der Mitte flach, die Spitze kaum ſtechend; die Ränder ganzrandig, ſehr ſchmal rotbraun oder blaß. 3341. Yucca flexilis Carr. (syn. V. mexicana hort., Y. stenophylla, Y. acuminata, Y. angusti- folia, V. longifolia Hort.), Biegſame Jalmfilie. Mexiko. Kurzſtämmig, mit einfachem Stamm. Blätter dichtſtehend, linealiſch, 60—80 em lang, in der Mitte 2½ bis höchſtens 4 cm breit, am Grunde 10—13 mm breit, mäßig feſt, glänzend— -grün (die jüngeren leicht graugrün), undeutlich-gefaltet, in der Mitte flach, an der Spitze ſtechend; die Ränder ſind hornartig, rot— braun, ganzrandig oder ganz unten bisweilen undeut— lich⸗ feinſägig. Geſamtblütenſtand etwa 120 em hoch; Blütenſtengel faſt fußhoch, Mitteläſte der Riſpe an 15 cm lang und 6—9blütig; Blütenſtielchen 12 bis 20 mm lang. Kronkelch weiß, 7—8 em lang, mit länglichen, ſpitzen Zipfeln. Fruchtknoten cylindrifch. Formen find: f. ensifolia Dak. olim pr. sp. (syn. V. Eylesii ort. Peac.), Stamm ſchlank, bisweilen 120—150 cm hoch; Blätter 40— 80, faſt ſtraff, blaß— grün, 60—80 em lang, aber in der Mitte 3 bis faſt 4 cm breit; Blütenſtengel wenig kürzer als die Blätter, Kronkelch 5 em lang, außen leicht gerötet. f falcata hort. (syn. V. gloriosa f. planifolia Eugelm. ?), faſt ſtammlos; Blätter 100 — 150, ſtraff, grün, etwa 60 cm lang, in der Mitte 3 bis faſt 4 em breit; Blütenſtengel doppelt kürzer als die Blätter; Blütenriſpe faſt rauten⸗ Blüten weiß, förmig, an 60 em lang, faſt locker; f. nobilis (syn. außen leicht grün, 5—61/, cm lang. Familie 209. Liliaceae, Ciliengewächſe. Ou XXXI 10. V. nobilis Fort.), kurzſtämmig; Blätter 60 — 80, faſt ſtraff, 30—38 em lang, in der Mitte 3 bis faſt 4 cm breit, oberſeits hohl, die jüngeren ſtark blaugrau⸗ grünlich; die Ränder hornartig, blaß- oder rotbraun. f. semicylindrica Bak., kurzſtämmig; Blätter 40—50, meiſt 45—60 cm lang, in der Mitte 18—22 mm breit, über dem Grunde 6—9 mm breit, blaßgrün (anfangs leicht graugrün), äußere zurückgekrümmt, ober⸗ ſeits vom Grunde bis zur Spitze rinnig, Rand rotbraun. 3342. Yucca gigantea Lem., Rieſenblätterige Valmlilie. Mexiko. Stamm einfach, 90—130 cm hoch. Blätter ſchwertförmig, ſtraff, abſtehend, glänzend-grün, 120—150 cm lang, in der Mitte 71/½ —9 cm breit, die Spitze ſtechend; die Ränder ſehr dünn⸗weißlich; untere Blätter kaum eee Kronkelch weiß, 7 —9 cm lang. 3343. neck, glorlösa J., Nühmliche Salm lilie. Nordkarolina bis Florida, an ſandigen Ufern. Blütezeit: Juli bis September. — Stamm kurz (derjenige älterer Pflanzen aber doch 150—180 em hoch werdend; einzelne Formen hinwiederum bleiben faſt ſtammlos; ſiehe unten), einfach oder äſtig. Blätter an 100 oder mehr, dichtroſettig angeordnet, ſchwert⸗ förmig, 45—90 cm lang, in der Mitte 5—8 cm breit (ſiehe aber die Formen !), über dem Grunde zollbreit, ſteik und gerade, oder nur die unteren zu⸗ rück⸗(d. h. mit den Enden über⸗) gebogen, dunkelgrün, leicht graugrün, oberſeits glatt, ſeicht hohl, rückſeitig aber | ed ; die Spitze ſtechend; die Ränder ſchmal⸗ rotbraun, ganzrandig oder bei der jugendlichen Form unten am Grunde undeutlich-fein⸗ ſägig. Geſamtblütenſtand faſt 1m (bis zu 2 m) hoch; Blüten- ſtengel meiſt verlängert, mit vielen abſtehenden, kleinen Deckblättern beſetzt; Blüten⸗ riſpe faſt rautenförmig, ziem- lich dicht, 37½4—13—Xů m lang, i mit aufrecht-abſtehenden, kah⸗ len oder behaarten Aſten, deren untere 30 — 45 cm lang werden. Untere Blütenſtiel⸗ chen 18—26 mm, obere 8—13 mm lang. Die ſehr zahlreichen Blüten ſind hängend, anſehnlich; Kronkelch glockig, weiß, außen rötlich oder purpurn-geſtreift, 3/670 em lang, mit länglichen, ſpitzen Zipfeln. Staubblätter ſo lang oder länger als der Fruchtknoten. Frucht trocken, nicht auf⸗ ſpringend, länglich, 5-6 em lang, 2 em breit. — Formen find: f. superba Ham. pr. Sp., Stamm höher, zuletzt ziemlich 3 m hoch; Blätter breit, ſtraff⸗ ſtehend; Blüten groß; die Riſpenäſte mehr abſtehend. f. recurvifolia Salisb. (syn. V. recurva Ha., Rühmliche Palmlilie. auch Salisb.; V. pendula Sieb., auch Carr.; V. japo- nica hort., V. recurvata pendula et.), wohl die beliebteſte und auch empfehlenswerteſte Form; Stamm meiſt kurz, einfach oder oft auch äſtig. Blätter⸗ ſchopf mit 100—150 Blättern, die etwas ſchlaffer als bei der Stammform ſind, 60-90 cm lang, die äußeren Kreiſe ſehr zurückgebogen; die jüngeren. meiſt graugrün, an der Spitze etwas weniger ſtechend, auf der Mittelfläche flach, undeutlich-faltig, nur unter⸗ halb der Spitze und über dem Grunde hohl. k. pli- cata Carr., Blätter dünner, aber ſtraff und ſehr faltig, 4570 cm lang bei 5— 6 em Breite, rückſeitig ſchärflich; Blüten groß, etwa 5 cm lang. f. obliqua Ham. pr. Sp., Pflanze ſtammbildend, Blätter grau⸗ grün, reichlich 3½ cm breit. f. rufocincta Haw. pr. Sp., faſt ſtammlos; Blätter leicht zurückgekrümmt, ſchwach⸗graugrünlich, etwa 5 cm breit und überall glatt, die Ränder rotbraun und anſehnlicher; Kronkelchzipfel an der Spitze mehr verſchmälert. f. Ella- combei Bak. pr. sp., faſt ſtammlos; Blätter 40 —50, ziemlich ſtraff, 60—80 em lang, in der Mitte 38 bis 44 mm breit, oberſeits hohl und lange graugrünlich bleibend, beiderſeits glatt; Kronkelchzipfel zugeſpitzt, 6—7½½ cm lang, untere Blütenſtielchen 25—38 mm lang. f. acuminata 8 w. pr. sp., faſt ſtammlos; Blätter 50—60, bis 60 cm lang, grün, geſtreift, zu— geſpitzt, in der Mitte 38—44 mm breit; Blüten⸗ ſtengel doppelt ſo kurz als die Blätter; Riſpe kleiner als bei der Stammform; Blüten weniger zahlreich, 3½—5 em lang; bei f. acuminata patens (syn. V. patens Andre) ſind die Blätter nur zahlreicher, breiter und mehr graugrünlich. f. tortulata Balc. pr. sp., ſtammlos; Blätter etwa 40, ſtraff, graugrünlich, 45—55 em lang, in der Mitte 28—31 mm breit, oft ſchiefgebogen. f. pruinosa Baſc. pr. sp., ſtammlos, Blätter 70— 80, ſtraff, 60—80 cm lang, in der Mitte faſt flach, 3—3½ em breit, graugrünlich. 3344. Lucca Treculeäna Carr. (syn. V. aspera Rgl., V. canaliculata Hoolc., letztere iſt die kleinblütige Form mit faſt 60 em langen Blättern; V. longifolia Engelm., V. undulata, V. agavodes, V. cornuta, V. concava, V. contorta, V. revoluta hort.), Trecules Valmlilie. Texas, Mexiko. — Stamm 5—7 m Höhe erreichend und dann 30—60 cm dick, reich veräſtelt. Blätter dichtſtehend, ſchwertförmig, 60— 140 cm lang, in der Mitte 7½ 9 cm, über dem Grunde etwa | 2½ cm breit, lederartig, dunkelgrün, beiderſeits ſcharf, oberſeits tief-hohl, rückſeitig abgerundet, die Spitze ſtechend; die Ränder find breit-rotbraun, ihr Saum blaß, anfangs unten am Blatte undeutlich— feinſägig, im Alter bisweilen ſpärlich fadentragend. Blütenſtengel kurz; Riſpe dicht, 60—120 cm lang, mit kahlen, oft fußlangen Aſten; untere Blütenſtielchen 3—4 em lang, mit ebenſolangen, weißen Deckblättchen. Kronkelch weißlich, glockig, 3 —6 em lang, mit läng— lichen, ſpitzen, 10—13 mm breiten Zipfeln. Frucht beerenartig, geſchnäbelt, 7— 10 cm lang, zollbreit. 3345. Yucca angustifölia Pursh, nicht Carr. (syn. V. angustifolia genuina Zngelm.), Shmal- blätterige Valmlilie. Nordamerika. Blütezeit: Herbſt. — Faſt ſtammlos; Blätter 100 oder mehr, dichtgeſtellt, ſteif, linealiſch, 45—60 cm lang [bei f. nana nur etwa 15 cm lang, 3—5 mm breit und vom Grunde bis zur Spitze rinnig|, über dem dreieckigen, ver— breiterten Grunde 6—10 mm breit, am Grunde der Oberſeite flach, oben rinnig, von der Mitte bis zur ſtechenden Spitze allmählich verſchmälert, rückſeitig faſt dreieckig, die Ränder blaß-rötlichbraun, mit zahlreichen, weißlichen, dünnen, abgelöſten Fäden. Geſamtblüten— ſtand 90—120 cm lang, der Blütenſtengel faſt fußhoch; die Endtraube 30—40blütig, bisweilen einfach und am Grunde mit wenigen kahlen, 6— 12 blütigen hinzu— gekommenen Aſten. Kronkelch glockig, weiß, außen grün— lich, mit länglichen, ſpitzen, 5—6!/, em langen, in ihrer Mitte 18—31 mm breiten Zipfeln. Griffelnarben groß, grün. Kapſel lederig, länglich, 3furchig, kurz— geſchnäbelt, 5—8 em lang, 2½ 3 cm dick. Samen ſchwarz. f. stricta Sims pr. sp. (syn. V. angustifolia f. mollis Zngelm.), Blätter weniger ſteif, an der Spitze weniger ſtechend, in der Mitte 12—20 mm breit, gegen Vilmorin. Dritte Auflage. Gattung 1195. Yucca, Palmlilie. Nr. 3339 3346. 1057 den Grund hin ſchmäler, Blütenſtand mehr zuſammen⸗ geſetzt und die Blütenſtengel 60—90 em hoch. 3346. Yucca filamentosa L., Tafel 58, 230 (syn. Y. angustifolia hort. nonn.), Jadentragende oder Virginiſche Valmlilie. Maryland bis Florida. Blütezeit: Spätſommer oder Herbſt. — Stammlos oder faſt ſtammlos, indem der Grundſtamm faſt ganz unterirdiſch, ſchwarz und holzig iſt. Blätter 30—50, dichtroſettig, ſchwertförmig, 45—60 em lang, in der Mitte 3½—5 cm breit, ziemlich feſt, ſchilfrohrartig— zähe, gerade, dunkelgrün, blaugrau-angehaucht, die Spitze nicht ſtechend; die Ränder weißlich, mit vielen ſchlanken, weißlichen, ſich ablöſenden Fäden. Geſamtblütenſtand 120—240 cm hoch; der Blütenſtengel verlängert, mit Deckblättern behaftet; die Riſpe faſt rautenförmig, mit hin und her gebogenen, kahlen oder flaumigen, aufſtrebenden Aſten von etwa 15 em Länge; Blüten⸗ ſtielchen nickend, 6—13 mm lang, mit großen trocken häutigen, lanzett- lichen Deckblätt⸗ chen. Kronkelch weiß, außen grünlich-gezeich— net, 3½ —5 cm lang, mit läng- lichen oder läng— lich-lanzettlichen, 12—20 mm breiten Zipfeln. Griffel- narben klein. Frucht kapſelartig— länglich, geſchnä— belt, 3½ —5 em lang. — Formen find: f. maxima Bak., Blüten 6—8 cm lang, mit mehr zugeſpitzten Zipfeln; t. maxima foliis albo variegatis iſt eine weißbuntblätterige Sorte dieſer Form. k. concava Ham. pr. sp., von der Stammform durch breitere (7— 10 cm breite), aufrecht- einwärtsgekrümmte, etwa 45e m lange, oberſeits hohle Blätter verſchieden. k. glaucescens Ham. pr. sp. (syn. V. flaccida ort. nonn., nicht Ham. ), Blätter mehr graublaugrün und ſchmäler (zollbreit) als bei der Stammform; Randfäden der Blätter weniger häufig und dünner; Spindeln der Riſpen dicht grau— weichhaarig; Kronkelchzipfel 30—33 mm lang. f. puberula Ham. pr. sp., Blätter ſchlaffer, mehr zurück— gekrümmt als bei der Stammform; Riſpenäſte weich— haarig; Kronkelchzipfel länglich-lanzettlich, 36-44 mm lang. f. flaccida Ham. pr. sp., Blätter dünner und ſchlaffer als die Stammform, ſtark zurückgekrümmt, die Randfäden ſtärker; Riſpenäſte weichhaarig; Kron— kelchzipfel breit, 3½ —4 em lang, außen grünlich. f. bracteata Zngelm., Blätter 50 — 100, gewöhnlich 45—60 cm lang, 2½ 4 cm breit, mit vielen dünnen Randfäden; Blütenſtengel 1—1°/, m hoch, mit zahl— reichen großen Deckblättern beſetzt, deren untere 22— 30 cm, deren obere 10—15 em lang find; die Riſpe doppelt ſo kurz als der Blütenſtengel; Kronkelch 7—8 cm lang, außen grünlich. f. laevigata Zngelm., Blätter 25— 50, feſter und länger, 85— 100 cm lang, 20—33 mm breit, glatt, ſattgrün, mit ſtechender Spitze, a Fadentragende Palmlilie. am Grunde ſehr verſchmälert; Blütenſtengel 2—3 m hoch, mit wenigblütiger, 1—1!/; m langer Riſpe; Blüten oft gepaart; Kronkelch 3—4 em lang, faſt ſtinkend, außen purpurn- gezeichnet. f. antwerpensis 67 1058 Bak. (syn. V. antwerpensis Aort., X. orchiodes f. major Bak.), Blätter 12—20, aufrecht-abſtehend, bis zu 40 cm lang, zollbreit, mit wenigen, ſehr dünnen und ſehr kurzen Randfäden. Geſamtblütenſtand bis zu 100 em hoch; die Riſpe 30—45 cm, mit 4—6 kurzen flaumhaarigen Aſten. Kronkelchzipfel etwa 4—5 cm lang. f. orchidiodes [orchiodes] Carr. pr. sp. Blätter 10—12, nur 15—25 cm lang bei 16—21 mm Breite, mit faſt gar keinen Randfäden. Verwendung. Yucca filamentosa kann als eine überall gern geſehene Freiland-Staude angeſehen werden, doch verhalten ſich die einzelnen Formen derſelben in Bezug auf Winterhärte, Schönheit und Blühwilligkeit verſchieden, ſodaß ein jeder hier nur durch eigene Prüfung die geeignetſte Form heraus— finden kann. Außer der Stammform ſind am be— kannteſten f. flaccida, f. maxima, f. glaucescens. 3347. Yucca Schöttii Zngelm. (syn. V. brevi- folia Schott, nicht Engelm.; . puberula Torr., nicht Haw.), Schotts Valmlilie. Süd⸗Arizona. Stamm 60—150 cm hoch, meiſt vom Grunde an äſtig. Blätter dick, ſteif, gerade, linealiſch, 22 — 26 cm lang, 12—18 mm breit, oberſeits hohl, rückſeitig ge⸗ wölbt, beiderſeits ſehr glatt, gegen den Grund hin wenig verſchmälert, am Rande mit ſehr dünnen, geraden Fäden. Blütenriſpe hoch, lockerblütig, Blüten- ſtengel und deſſen Aſte hin und her gebogen, oft flaumig. Kronkelch im Verhältnis zu andern Arten klein zu nennen. Griffel kurz, dick. Frucht beeren— artig, eiförmig, etwa 5 em lang, kurzgeſchnäbelt, nicht gefurcht, mit dicken Samen. — V. constricta Buckley (syn. V. angustifolia Carr., nicht Purs; V. an- gustifolia f. radiosa Zingelm., X. angustifolia f. elata Engelm., V. albospica v. Houtte, V. polyphylla Balc.), Utah bis Mexiko. Stamm einfach, gegen 1—1!/, m Höhe erreichend. Blätter 100—200, dicht, ſteif, linealiſch, 45—60 em lang, in der Mitte 13— 18 mm breit, am Grunde ſchwach-verſchmälert, oberſeits daſelbſt (d. h. unten) flach, oben aber rinnig und mit ſtechender Spitze; die Ränder ſchmal, rotbraun, mit vielen dünnen Fäden; Geſamtblütenſtand 1½ —2 m und drüber; der Blütenſtengel verlängert; die Riſpe faſt Zeckig, 80—120 cm lang und mit Riſpenäſte aufſtrebend, 15—25 cm lang, 10 —15blütig; Blütenſtielchen 9— 13 mm lang. Kronkelch 5 em lang mit länglichen, ſpitzen Zipfeln. Frucht kapſelartig, lederig, 5—8 em lang, mit dünnen Samen. 3348. Yucca baccata Jorr. (syn. V. californica Mit.), Beerentragende Valmlilie. Nordamerika, Nordmexiko. Ohne oder mit Stamm, der bisweilen 2—3 m. bei f. australis gar über 10 m Höhe erreichen kann. Blätter ſchwertförmig, dick, ſehr ſteif, 45—90 cm lang, in der Mitte 2¼ —5 cm breit, über dem Grunde 18—25 mm breit, oberjeit3 ſeicht hohl, beiderſeits ſcharf, vorn mit ſtechender Spitze; die Ränder rotbraun, von einer Menge ſehr ſtarker, ſparriger Fäden ein- geriſſen. Geſamtblütenſtand 1½—1́ m hoch; Blüten⸗ ſtengel verlängert, mit etwa 15 em langen, faſt immer kahlen Aſten und großen lanzettlichen Deckblättern. Kronkelch 5—8 cm lang, mit länglich-lanzettlichen, 12—20 mm breiten Zipfeln. Frucht eiförmig oder länglich, beerenartig, purpurrot, eßbar, 7—13 cm lang, 3½/ —4 em breit, mit dicken Samen. — Formen find: f. australis Zngelm. (syn. X. filifera Chabaud), baum- artig; Blätter 40 —50 cm lang, dunkelgrün, in der Mitte ſeichtrinnig, 2½—3 em breit; die Randfäden dünner; Geſamtblütenſtand 1½ —2 m hoch; Blütenſtengel kurz die Aſte bisweilen 60 em Länge erreichend. k. peri- kräftiger Endtraube; Familie 209. Liliaceae, Ciliengewächſe. O XXXI 10. culosa Balc. pr. sp., Blätter ſtraff, 75 - 90 em lang, in der Mitte 16— 20 mm breit, vom Grunde bis zur Spitze rinnig und in der oberen Blatthälfte mit zahl⸗ reichen, ſparrigen, gewundenen oder gerollten Rand⸗ fäden. f. circinnata Balc. pr. sp., Blätter 60—80 em lang, weniger ſtraff, in der Mitte 10—13 mm breit, mit zahlreichen ſpiralig⸗gerollten Randfäden. f. Hystrix Bak. pr. Sp., Blätter hart und ſehr ſtraff, faſt fußlang, in der Mitte 12—15 mm breit, vom Grunde bis zur Spitze hohl, mit zahlreichen ſpiralig-gerollten Randfäden. f. saccharifolia Balc. pr. sp., Stamm niedrig und ſchlank; Blätter weniger ſtraff und brüchiger, die äußeren zurückgekrümmt, 45 —60 cm lang, in der Mitte 8-11 mm breit, oberſeits rinnig, glatt, glänzend⸗ ſattgrün, in der Mitte blaſſer, rückſeitig vom Grunde bis zur abgerundeten Spitze ſcharf, die Randfäden ſind dünner, gebogen, aber nicht ſchneckenlinig⸗gerollt. f. fragilifolia Bak. pr. sp., Stamm kurz, ſchlank; Blätter weniger ſtraff, aber brüchiger, die äußeren zurückgekrümmt, etwa 45 em lang, in der Mitte 12—15 mm breit, an den Rändern nur oben mit wenigen kurzen, dünnen, bogigen Fäden verſehen. — Verwendung der Palmlilien. Die meiſten der ge⸗ nannten Arten und Formen ſind ſehr ſchöne Schmuckpflanzen von herrlicher Wirkung. Man kann ſie praktiſch in ſolche für das freie Land geeignete und in Topf- oder Kübelpflanzen einteilen. Für das freie Land eignen ſich in unſerem Klima nur ſtammloſe Arten und Formen, vor allem Yucca filamentosa; an geſchützten Standorten und in milderen Gegenden ſieht man gelegentlich noch kurzſtämmige Yucca gloriosa f. recurvifolia im freien Lande unter Schutzhülle ausdauern, und Verfaſſer hat beobachtet, daß über Winter im Freien gelaſſene junge Topf- pflanzen der eben genannten Art ohne Schutz, aber in nördlicher Lage, — 120 C., ohne zu erfrieren, ertragen haben. Sonſt aber müſſen wir ſie wie alle ſtamm⸗ bildenden Arten als Topf- oder Kübelpflanzen be- handeln, alſo völlig froſtfrei überwintern, wenn auf dauernde Schönheit der Geſtalt und tadelloſe Blätter- krone Wert gelegt wird. Am bekannteſten und belieb⸗ teſten für die Topf- und Kübelkultur ſind Yucca gloriosa und V. aloifolia nebſt ihren verſchiedenen Formen, unter welchen V. gloriosa f. recurvifolia wegen ihrer Härte, ihrer zierenden und gefälligen Tracht und ihres lebhaften Wuchſes als Kübelpflanze beſondere Empfehlung verdient. Die Palmlilien eignen ſich zur Beſetzung von großen, etwa auf Thor— pfeiler oder Säulen oder ſonſt wohin zu ſtellende Vaſen, ferner für Terraſſen und Balkons, zur Aus⸗ ſtattung der Kalthäuſer und (wenn man nicht ſehr ſtechende Formen wählt) auch für Wohnräume; im Sommer bis Herbſt Aufſtellung im Freien auf Raſen⸗ plätzen, Rabatten u. ſ. w. Da die Vucca-Arten gern dicke, knollige Erdſtämme bilden, welche durch ihre Ausdehnung über kurz oder lang leicht die Töpfe ſprengen, ſo gebrauche man bei Vaſen die Vorſicht, nur Topfpflanzen hinein zu ſtellen, anſtatt ſie un⸗ mittelbar zu bepflanzen. Die Freilandarten, wie V. filamentosa, find truppweiſe auf Raſen, einzeln auf Stein⸗ gruppen, auch auf Rabatten verwendbar, wo blühfähige Pflanzen durch Belaubung und beſonders durch ihre Blütenſchäfte zieren. Kultur aller Arten leicht. Alle gedeihen in jedem guten, etwas kalkhaltigen, aber friſchen und durchläſſigen Gartenboden, Topfpflanzen in einem Gemiſch von lehmiger Wieſen- oder Ackererde, ı Mifterde, Gartenerde und Sand. Im Sommer ge— legentlich einen ſchwachen Dungguß geben. Über⸗ winterung der Freilandformen von V. filamentosa unter guter Fichtenzweigdecke, die der Topfpflanzen an jedem froſtfreien Orte, die buntblätterigen lieber im Kalthauſe oder hellen, kühlen Zimmer; die grün⸗ blätterigen auch in einem genügend trockenen Keller. Vermehrung der ſtammloſen Arten durch Teilung, die der ſtammbildenden Arten durch abzutrennende Erdſtämme, die jederzeit in Töpfe gepflanzt werden Gattung 1196. Cordyline, Keulen baum. Nr. 3347 3349. 1059 können, nötigenfalls in ein kaltes Miſtbeet unter Glas geſtellt werden, um die Wurzelbildung zu beſchleunigen. Anzucht aus Samen. Ausſaat am beſten bald nach der Samenreife oder bald nach der Ankunft der Samen in lockere, ſandige, humoſe Erde; die Saat— näpfchen bis zum Erſcheinen der Pflänzchen warm ſtellen; die Pflänzchen verſtopfen und nach und nach abhärten. — Keimkraft der Samen etwa 3 Jahre; Keimung meiſt innerhalb 1 Monats, bisweilen ſpäter. | (griechiſch: kordyle — Keule oder Kolben; dicke Erdſtämmel). Gattung 1196. Cordyline CO, Keulenbaum, O XIV 6; XXXI 10 oder Koll 0 Kronkelch cylindriſch oder ſchmalglockig, mit kurzer Röhre; jeine Lappen länglich oder ſichelförmig⸗gekrümmt, aufrecht oder fait abſtehend. Staubblätter 6, der Kronkelchröhre am Grunde der Lappen angeheftet, fadenförmig oder abgeflacht. Kölbchen ſchmal-länglich, mit dem Rücken dem Faden aufſitzend. Fruchtknoten ſitzend, kurz, 3Zfächerig, 18- bis ca. 50eiig. Frucht kugelig oder 3knöpfig, fleiſchig, viel- bis Iſamig. Stamm holzig, nicht ſelten baumartig und von dem ſcheidigen Grunde der abgefallenen Blätter ringelnarbig, am Grunde oder in der Erde ſpäter Ausläufer oder dicke Erdſtämme entwickelnd; die Wurzeln ſind weiß (nicht orangegelb). Blätter am Stamm-Ende meiſt ſchopfig, ſitzend oder ziemlich lang geſtielt, entweder bandförmig- verlängert oder lanzettlich, faſt lederig. Blüten in großen Riſpen; in den Deckblattachſeln einzeln oder zu wenigen, geſtielt. Deckblätter klein und jedes Blütenſtielchen am Grunde meiſt von 2—3 ſehr kleinen Deckblättchen eingehüllt. — 10 Arten der wärmeren Gegenden der alten Welt, auch in Auſtralien, Neu— ſeeland. Nur C. dracaenodes Kth. in Braſilien. [Gtg. Cöhnia Kth., z. B.: zettlich. Warmhauspflanze; von den Maskarenen-Inſeln.)] A. Kronkelchzipfel faſt gleichlang. Blätter geſtielt, verkehrt-lanzettlich oder länglich. C. floribunda Kth., Fruchtknoten nur 12—18eiig; Staubfäden ſtets flach; Blätter ſtets lan— 1. Blätter verkehrt⸗lanzettlich C. ter minalis. 3349. C. Banksi. 3350. ß ee C. Haageana. 3351. B. Kronkelchzipfel fait gleichlang. Blätter ſitzend, band- oder ſchwertförmig. ihre ürz, glockkee C. pumilio. 3352. C. calocoma. 3353. C. obtecta. 3354. 2. Kronkelchröhre verlängert, cylindrijd 2 C. Innere Kronkelchzipfel deutlich länger als die äußeren. De 1. Blätter ſitzend, band- oder [Hmwertfürmig . 2 2. Blätter geſtielt, verkehrt-⸗ lanzettlich h 3349. Cordyline terminälis Kth. (syn. C. cannaefolia F. v. Muell.), Begrenzter Keulenbaum. Oſt⸗Hima⸗ laja, China, Malacca, Nordauſtra— lien. Halbſtrauchig-ſtrauchig. — Pflanze ſchlank; Stamm 6—15 mm dick, ein- fach oder veräſtelt. Blätter ununter⸗ brochen, aufſtrebend, lanzettlich, grün oder verſchiedenartig bunt-gefärbt, 30 bis 50 cm lang, bei 7—10 cm Breite, ſpitz, ſchilfartig-lederig, deutlich-gerippt und mit dichtſtehenden, ungleichen, ſehr ſchiefen Adern; Blattſtiele 10—16 em lang, tiefrinnig. Blütenriſpe faſt drei— eckig, 30 em und drüber lang, kurzgeſtielt, mit ſchwach⸗locker-traubigen, ausgebreitet 16—22 mm breiten Aſten. Blütenftiel- chen ſehr kurz oder fast fehlend, an der Spitze gegliedert. Kronkelch 1—1!/, cm lang, weißlich oder lila-, oder rot-ge— zeichnet, mit gleichen Zipfeln, welche die cylindriſche Röhre wenig überragen. Staubkölbchen eingeſchloſſen, doppelt kürzer als die Fäden. Zu dieſer echten Stammform dürften nach Baker folgende Gartenſorten gehören; die ſämtlich unter dem Gat— tungs -Namen „Dracaena“ ſich in den Gärten befinden: f. albo-rosea; f. Cooperi; f. excelsa; f. gloriosa; f. me- tallica; f. Mooreana; f. porphyro- phylla; f. siamensis; f. Shepherdii; f. spectabilis und f. utilis, alle mit verſchiedenartig-gefärbten oder bunten 3355. 3356, C. indivisa. C. dracaenodes, 3357, 3358. C. stricta. C. rubra. Blättern. — Botaniſche Formen ſind folgende 8: 8 4 a) ferrea Baker (Syn. Cordyline Cordyline terminalis f. Mooreana. Jacquinii Kth., Dracaena ferrea L., * 1060 D. terminalis Jacg., auch Red.), Blätter ſchmäler, mehr verkehrt- lanzettlich, über der Mitte 5 — 7 em breit, jchmußig =» purpurn = gefärbt oder bunt; Blattſtiele etwas kürzer. Blüten meiſt mehr rot⸗ gefärbt und oft kleiner als die der Stammform. Gartenſorten ind (unter dem Namen „Dracaena“): f. albicans; f. angusta; f. bellula; f. concinna; f. Flemingii; f. Gibsonii; f. Guilfoylei; f. formosa; f. limbata; f. nigro-rubra; f. inscripta; f. nigrescens; f. Porteana; f. pulchella und f. pulcherrima, alle mit verſchiedenartig-gefärbten Blättern. b) Ti Schott pr. sp. (syn. C. Eschscholtziana Mart., C. heliconiaefolia Otto et Dietr., Dracaena brasiliensis Schult. fil., auch Nort.; D. terminalis Lindl., nicht Jacq.), Pflanze robuſter, Blätter mehr länglich, 10—16 cm breit; Riſpen größer, mit zu⸗ ſammengeſetzten unterſten Aſten; Blütenftielchen ſehr kurz, Kronkelch meiſt lilafarben. Gartenſorten mit leuchtend-gefärbten oder bunten Blättern (gleichfalls meiſt unter dem Namen „Dracaena“) ſind: f. compacta; f. Dennisonii; f. esculenta; f. Fraseri; f. gloriosa; f. illustris; f. imperialis; f. magnifica; f. nobilis (syn. Calodracon nobilis B.. ); f. regalis; f. robusta; f. reginae; f. Sieboldii; f. splendens; f. sulcata 2c. 0) Sieberi Kih. pm. sp., Blätter verkehrt⸗ lanzettlich, 30—45 cm lang, über der Mitte 5—8 em breit; Blütentrauben, wenn ausgebreitet, zollbreit; Blüten⸗ ſtielchen abſtehend, 3—5 mm lang, die Deckblättchen überragend; Kronkelch 9—11 mm lang, ſeine Zipfel die cylindriſche Röhre wenig überragend. d) Sepiäria Sem. pr. sp., Blätter verkehrt— lanzettlich, über der Mitte 4—8 cm breit; Blüten- ſtielchen ſehr kurz; Deckblätter ſehr klein; Kronkelch nur 6—8 mm lang; ſeine Zipfel die glockige Röhre doppelt überragend. e) cannaefölia R. Br. pr. sp. (syn. Dracaena cannaefolia hort.), Blätter verkehrt-lanzettlich, 30 bis 40 cm lang bei 5—7 cm Breite; Blütenſtielchen ſehr kurz; Kronkelch nur 4 mm lang, ſeine Zipfel die Röhre doppelt überragend. f) Böryi Bak., Blätter verkehrtlanzettlich-länglich, 7—8 cm breit; Kronkelch 6 mm lang, die Zipfel die Röhre überragend; Blütenſtielchen 3—4 mm lang. g) hedychiodes F. v. Muell. pr. sp., Blätter verkehrtlanzettlich-länglich, 5—8 cm breit; Blüten⸗ ſtielchen 1—2 mm lang; Kronkelch S—11 mm lang, tiefgeteilt; Beere „kapſelartig“, 8-11 mm dick. h) Manners -Suttöniae F. v. Muell. pr. sp., Blätter bei 45 em Länge faſt 4 cm breit; Blüten⸗ ſtielchen S—13 mm lang; Kronkelch 1 em lang, ſeine Zipfel mit der Röhre faſt gleichlang; Beere trocken, rötlich, 8-11 mm dick. Außerdem giebt es noch eine große Anzahl prächtig⸗buntbelaubter Gartenſorten mit beſonderen Gartennamen. Wir müſſen bezüglich derſelben auf die handelsgärtneriſchen Verzeichniſſe verweiſen. Verwendung. Dieſe Cordylinen, wie überhaupt alle Cordylinen und die Dracänen, find von außer- ordentlichem Zierwerte und mit Recht die all— gemeinen Lieblinge des großen Publikums; durch ihren palmenartigen Bau, in Verbindung mit ſchöner, oft prachtvoll gefärbter Belaubung, ſind ſie ſo auffallend und wirkungsvoll, daß man ſich im Gewächshauſe wie im Zimmer kaum einen ſchöneren Schmuck denken kann als eine gutgebaute, reichbelaubte Cordyline oder Dracaena. Nr. 3349 nebſt ihren Abarten und Formen ſind ſämtlich Warmhauspflanzen. Kultur ſiehe unter Nr. 3388 bei Dracaena. zugeſpitzt, Familie 209. Liliaceae, Ciliengewächſe. O XXXI 10. 3350. Cordyline Bänksii Hook. fil. (syn. C. Beuckelaerii C. Koch), Banks’ Keulenbaum. Neu⸗ Seeland. — Stamm ſchlank, 1½—3 m hoch, einfach oder gabeläſtig. Blätter ununterbrochen, aufſteigend, verkehrt⸗lanzettlich, 60— 120 cm lang, in der Mitte 5—8 cm breit, zugeſpitzt, am Grunde allmählich in den rinnigen fuß- oder halbfußlangen Blattſtiel ver⸗ ſchmälert, ſchilfartig-lederig (wenn getrocknet: zuſammen⸗ gerollt), oberſeits grün, unterſeits graugrünlich, deutlich- gerippt und mit vielen dichten, ſtrohfarbigen, ſchiefen, anſehnlichen, ſehr ungleichen Nerven (Adern). Blüten⸗ riſpe ſehr groß, oft 1-1 m lang, mit lockerblütigen, wenn ausgebreitet 16— 20 mm breiten Trauben. Blütenſtielchen ſehr kurz oder faſt fehlend; Deckblätter 1—2 mm lang. Kronkelch weiß, 8--10 mm lang, mit glockiger Röhre; die Zipfel bei der ausgebreiteten Blüte von der Mitte ab ſichelig-gebogen. Staub⸗ kölbchen 4—5 mal kürzer als ihre Fäden. Griffel 6 mm lang; Beere 4—6 mm dick, ſchwärzlich, mit trockener Außenſchicht und in jedem Fache 2—3 Samen. f. erythrorrhachis Dak. (syn. Dracaena erythror- rhachis Nori.) hat rote Blattrippen. 3351. Cordyline Haageäna C. Koch (syn. C. Murchisoniae F. v. Muell.) Haages Keulen baum. Tropiſches Auſtralien. Halbſtrauchig-ſtrauchig; die Stengel ſchlank, 6— 13 mm dick, einfach oder gabel- äſtig. Blätter ununterbrochen, aufſtrebend, länglich, ſichelig-gebogen, 10— 20 em lang, in der Mitte 5 bis 7 em breit, ſpitz, am Grunde dreieckig oder gerundet, im übrigen ſchilfartig-lederig, dunkelgrün, einfarbig, deutlich-gerippt und mit dünnen eingeſenkten, ſchiefen Nerven; Blattſtiele 7— 10 cm lang, tiefrinnig. Blüten⸗ riſpe ſeitenſtändig, fußlang und drüber, kurzgeſtielt, mit lockertraubigen Aſten; Blütenſtielchen 3 oder 4 mm lang; Kronkelch 8—10 mm lang, lila-gezeichnet, ſeine Zipfel faſt gleich, bei aufgeblühter Blüte abſtehend und ſolang als die Röhre, welche 2 mm dick iſt. Staubkölbchen gelb; Griffel an der Spitze nicht lang⸗ 3 ſpitzig. Eierchen in jedem Fruchtknotenfache 6—8. Beere 6—9 mm dick, außen trocken. Iſt oft in Kultur. 3352. Cordyline pumilio Hook. fil. (syn. C. stricta Hoof. fil., nicht Endl.!), Niedriger Keulen- baum. Nördliches Neuſeeland. — Faſt ſtammlos. Blätter 30 60, dichtroſettig ſtehend, aufſtrebend, ſchmal⸗ſchwertförmig, 45 — 100 cm lang, in der Mitte nur 6—9 mm breit, ſchilfartig-lederig, deutlich-gerippt, wenn getrocknet: wenig zurückgerollt, beiderſeits der Rippe mit 6—10 geraden Nerven verſehen. Blüten⸗ riſpe 30— 150 cm lang, deutlich-geſtielt, mit locker⸗ blütigen, ſehr ſchlanken Aſten und Zweigen. Kronkelch weißlich, 3 oder 4 mm lang, faſt ſitzend oder geſtielt; ſeine Zipfel 3—4 mal länger als die glockige Röhre, bei ausgebreiteter Blüte unter der Mitte ſichelig-ge⸗ bogen. Griffel 2—4 mm Yang, mit deutlich-3 ſpitziger Narbe. Beere trocken, 3—5 mm dick; Samen in jedem der Fächer oft einzeln. 3353. Cordyline calöcoma Agl., auch hort., (syn. C. australis Zook. fil., nicht Bot. Mag. t. 28351; C. superbiens C. Koch, C. indivisa Rgl., auch hort., nicht KI.“; Dracaena indivisa hort.!, D. lineata. Hort., D. australis Forst., nicht ort.“; Dracaenopsis calocoma MWendl.), Schön ſchopfiger Keulen baum. Neuſeeland. — Stamm baumartig, in der Heimat 6—9 m hoch werdend und im Alter oft gabeläſtig. Blätter 100 und mehr, dichtroſettig-ſchopfig, ſchwert⸗ förmig, ſitzend, 80 —120 em lang, in ihrer Mitte 2438 mm breit, über dem Grunde 12—20 mm breit, beiderſeits grün, von feſter, derber Be⸗ ſchaffenheit, wenn vertrocknet: nicht zuſammengerollt, vom Grunde bis zur Spitze deutlich-gerippt, jederſeits der Rippe 12—20 erhabene, kaum ſchiefe Nerven. Blütenriſpe aufrecht, endſtändig, kurzgeſtielt, bis 60 cm und drüber lang; ihre unteren Aſte ſpreizend, reichrijpig- verzweigt, mit lockeren oder etwas dichten 16—20 mm breiten Trauben. Blütenſtielchen ſehr kurz, abſtehend, Jan der Spitze gegliedert. Kronkelch weißlich, 6—99 mm lang, mit glockiger Röhre, ſeine Zipfel bei der aufge— blühten Blüte von der Mitte an ſichelig- gebogen. Staubkölbchen länglich, 3—4 mal kürzer als die Staub- fäden. Griffel 3—4 mm lang; Beere 4—5 mm dick, Samen in jedem Fache oft einzeln. Formen ſind: f. nutans Voss (syn. C. nutans C. Koch, Dra- caena nutans ort.), eine neuſeeländiſche Form mit breiteren Blättern, und dieſe in zierlichem Bogen überhängend, lebhaft- und friſch-grün, viel weniger lederartig, zwar mit auf der unteren Seite deutlich-hervortretender Mittelrippe aber mit nur ſchwachen, ſeitlichen Längsnerven. Die Blätter fallen bei dieſer Form weniger leicht ab, weshalb man dieſe Pflanze häufiger von unten bis oben be— blättert ſieht als die Stammform. kf. lineata Dak. (Syn. Dracaena lineata latifolia hort.), mit breiteren, mehr graul ich grünen und ſchilfartigen Blättern, deren Adern etwas weniger vortreten, als bei der Stammform. f. lentiginosa Bak. (syn. Dracaena lentiginosa Lind. et Andre), Blätter hart, ſteif und braun. k. Veitchii (syn. Dracaena Veitchii hort.), Blätter mit ſchön roter Mittelrippe. Verwendung. Der Schönſchopfige Keulenbaum iſt eine prächtige und ſehr wertvolle Schmuck— pflanze für Gewächshäuſer, Wohnräume, Vorzimmer; im Sommer bis Herbſt auch im Freien; dabei ſehr widerſtandsfähig und leicht gedeihend. Überwinterung an einem hellen, 4 4 bis 8 C. haltenden Orte, ſelbſt noch in einem halbhellen Keller, und, wie der Heraus- Gattung 1196. Cordyline, Keulen baum. Nr. 3350 — 3355. 1061 geber aus mehrjähriger Erfahrung beſtätigen kann, mit ſehr gutem Erfolge. Kultur in kräftiger, lehm- und humushaltiger Erde in angemeſſen geräumigen Töpfen oder Kübeln. Dungwaſſerguß iſt im Sommer mwieder- holt anzuwenden und nur vorteilhaft. Im Winter nur nach Bedarf begießen. 3354. Cordyline obtécta Bak. (syn. C. Baueri Hook. fil., C. australis /ndl., Dracaena obtecta Grah., D. australis Hook. in Bot. Mag. t. 2835, auch hort., nicht Forst.), Bedeckter (oder Südlicher) Keulenbaum. Norfolkinſeln. — Stamm baumartig, 3 —6 m hoch, einfach oder im Alter gabeläftig. Blätter 100 oder mehr, dicht-roſettigſchopfig, aufſtrebend, ſitzend, ſchwertförmig, 50—120 em lang, in ihrer Mitte 5 bis 10 cm breit, über dem Grunde 2½ —6 cm breit, lang— zugeſpitzt, beiderſeits grün, wenn vertrocknet: zuſammen⸗ gerollt, jederſeits der deutlichen Mittelrippe mit 30—40 S a ET = Bedeckter Keulenbaum. gleichen, ſehr ſchiefen Nerven. Blütenriſpe groß, aufrecht, ihre unteren Aſte reichriſpig; Blütentrauben faſt locker, wenn ausgebildet 12—18 mm breit. Blütenſtielchen abſtehend, ſehr kurz, an der Spitze gegliedert; unterſte Deckblättchen häutig, 6—9 mm lang. Kronkelch weiß, 6—9 mm lang, mit kurzglockiger Röhre, die Zipfel der erblühten Blüte von der Mitte an ſichelig. Staub- kölbchen 3—4 mal kürzer als ihre Fäden. Eierchen in jedem Fruchtknotenfache 6—10. Verwendung. Sehr ſchöne, allgemein be— kannte Art, die etwas zarter iſt als C. calocoma und deshalb im Sommer im Freien lieber einen halb— ſchattigen Standort, im Winter aber einen ſonnigen Platz im Kalthauſe oder Nebenzimmer haben muß, das durch angrenzende geheizte Räume genügend (+ 5 bis 10 C.) erwärmt wird. 3355. Cordyline indivisa T., nicht Agl., nicht hort., Angeteilter Keulenbaum. Neuſeeland. Stamm baumartig, 3—6 m hoch, einfach, ſeltener gabelig veräſtelt. Blätter ſitzend, dichtgedrängt-ſtehend, riemenförmig, 60— 120 em lang, in der Mitte 10 bis 13 em breit, über dem Grunde 31/,—5. em breit, 1062 ſteiflederartig, unterſeits graublaugrün, mit 40—50 und mehr, dicken, ſehr ſchiefen Nerven jederſeits der Mittel- rippe. Blütenriſpe nickend, 90—120 cm lang, mit einfachen, dichttraubigen, cylindriſchen Aſten, die bei ausgebreiteter Blüte 14— 18 mm breit ſind, die unteren fußlang; die Spindel iſt dick und tiefgefurcht. Blüten- ſtielchen aufſtrebend, 1—2 mm lang; unterſtes Deck— blättchen häutig, 6—9 mm lang, die oberen ſehr klein. jedem Fruchtknotenfache 6-10. f. Kronkelch 6—9 mm lang, weiß, mit ſehr kurzer, glockiger Röhre, und bei ausgebreiteter Blüte von ihrer Mitte ab ſicheligen Zipfeln. Eierchen in jedem Fruchtknoten- fache 5 bis 6. — C. Hook eri Kirk, mit etwas kleineren Blüten, wird nur als eine Form betrachtet. 3356. Cordyline dracaenödes 57. (syn. C. spectabilis Lin. et Bche., C. Sellowiana Kın., C. odorata Koch el Bche., Charlwoodia fragrantissima | Lem.), Drachenblutbaumartiger Keulenbaum. Bra ſilien, Franzöſiſch-Guiana. Stamm baumartig, 3—6 m hoch. Blätter ſitzend, ſchwertförmig, dichtroſettig, auf- ſtrebend, 60—90 em lang, in ihrer Mitte 3½ —5 em breit, über ihrem Grunde 12—20 mm breit, lang— zugeſpitzt, lederartig, mit Ausnahme der Spitze deutlich— gerippt, oberſeits grün, unterſeits blaſſer, faſt grau— blaugrün, mit vielen, dichtſtehenden, deutlichen, un- gleichen, wenig ſchiefen Nerven. Blütenriſpe aufrecht, deutlich-geſtielt, 30—60 cm lang, mit vielen auf— ſtrebenden Aſten, von denen die unteren zuſammen— geſetzt, traubig, dichtblütig; Blütenſtielchen 2—3 mm lang; Deckblättchen ſehr klein. Kronkelch 8 mm lang, wohlriechend, röhrig, lila-gezeichnet; die Zipfel ſind faſt gleich, 3—4mal kürzer als die Röhre und bei ausgebreiteter Blüte abſtehend. Griffel mit undeutlich— gelappter Narbenſpitze; Eierchen in jedem Fache 10-15. 3357. Cordyline stricta Ndl. (syn. C. con- gesta Zndl., auch hort.; C. angustifolia Ath., C. rigidifolia C. Koch et Bche., Dracaena stricta ort., Charlwoodia congesta Sw.), Straffer Keulenbaum. Subtropiſches Auſtralien. Stamm ſchlank, 1½ bis 3 m hoch, einfach oder gabeläſtig. Blätter ununter- brochen folgend, aber weniger gehäuftſtehend als bei C. calocoma und C. obtecta, ſitzend, ſchwertförmig, zugeſpitzt, 30—60 em lang, in ihrer Mitte 18-32 mm breit, über dem Grunde 6—13 mm breit, mit Aus— nahme der Spitze ſchlankgerippt, ſchilfartig-lederig, beiderſeits grün, mit dichten, eingeſenkten, wenig ſchiefen Familie 209. Liliaceae, Ciliengewächſe. O XXXI 10. Nerven und an den Rändern undeutlich-gezähnelt. Blütenriſpe end- oder ſeitenſtändig, aufrecht oder nickend, deutlich⸗geſtielt, 30— 60 cm lang; ihre Aſte ſpreizend, die unteren oft gabelteilig, mit lockeren oder ziemlich dichten, zur Blütezeit 16—20 mm breiten Trauben. Blütenſtielchen 1—2 mm lang. Kronkelch lilafarben, 6—9 mm lang, mit glockiger Röhre; die inneren Zipfel die übrigen deutlich überragend. Eierchen in congesta (syn. Dracaena congesta hort.) iſt die Form mit breiten und dichter ſtehenden Blättern. f. angustior (syn. f. strieta) die mit ſchmalen Blättern (nur 40—50 em lang bei unter 2½ cm Breite). f. rigidifolia eine Form mit kurzen, kleinen, nicht zurückgebogenen Blättern von feſter Beſchaffenheit. weicht. Verwendung. Art und Formen ſind be— kannte und geſchätzte Zimmer- und Warm- hauspflanzen. 3358. Cordyline rubra Auegel (syn. Dracaena rubra hort., D. zeelandica hort., Charlwoodia rubra Planch.), Roter Keulenbaum. Vaterland unbekannt. Mehr ſtrauchig, bisweilen aber 3— 4½½ m hoch werdend, der oder die Stengel 6—25 mm dick, einfach oder gabeläſtig. Blätter ununterbrochen, aufſtrebend, ver— kehrt⸗ lanzettlich, 30—40 cm lang, über der Mitte 3 / —4½½ cm breit, ſchilfartig-lederig, feſter als die von C. terminalis, beiderſeits dunkelgrün, deutlich⸗ gerippt, mit dünnen, eingeſenkten, ſchiefen Nerven; Blattſtiele breit, rinnig, 10—15 em lang. Blütenriſpe ſeitenſtändig, übergeneigt, deutlich-geſtielt, fußlang und länger, mit lockerblütigen, 7—15 cm langen, 2—3 em breiten Trauben; Blütenſtielchen ſehr kurz. Kronkelch lilafarben, 9—11 mm lang, ſeine Zipfel die cylindriſche Röhre wenig überragend, und die inneren Zipfel deutlich länger als die übrigen. Griffel an der Spitze nicht 3ſpitzig. Dieſe Art hält die Mitte zwiſchen C. terminalis und C. stricta; eine Form f. violascens Agl. pr. sp. (syn. Dracaena vio- lascens hort.) hat wenig größere, anfangs leicht violett- gefärbte Blätter, die meiſt 45 cm lang und 5—6 cm breit ſind. Verwendung wie Nr. 3357, der ſie an Schün- heit gleichkommt, von der fie aber in der Tracht ab— Kultur wie Dracaena unter Nr. 3388. Gattung 1197. Dasylirion Zucc., Rauhſchopf, O XIV 6; XXXI 10 (griechiſch: dasys — rauh, leirion — Lilie; Blüten behaart). Blättern. Grunde ſitzend, Ifächerig, 3—6eiig. wandteilig⸗aufſpaltend, ſamig. Staubblätter ohne Kölbchen. ſteif, flach oder hohl, am Rande dorniggeſägt. 3359. Dasylirion glaucophyllum Hoolc., Graublaublätteriger RNauhſchopf. Blütezeit: Sommer. Stamm mit Blätterſchopf; Blätter line⸗ aliſch, bläulichgraugrün, bis 120 cm lang. Blüten- ſchaft mit zahlreichen, grünlichgelben, rot-gefleckten Blüten. — D. graminifolium Zucc., Stamm oben dichtbeblättert, unten mit Blattſcheiden. Blätter Yine- aliſch, ſehr lang pfriemförmig-geſchmälert, ſchwach— rinnenförmig, entfernt-dornig und zwiſchen den Dornen feindornig-gezähnelt. — D. longifolium Zucc. (syn. D. filiforme hort. nonn., Yucca longifolia Karw., Roulinia Karwinskyana Brongn.), Blätter gegen 130 cm lang, am Grunde 2½ cm und drüber breit, linealiſch-ſchwertförmig, flach, ſehr lang zugeſpitzt, ge— Kronkelch glockig, mit getrennten, faſt gleichen, zur Blütezeit abſtehenden Männliche Pflanzen: Staubblätter 6, die Kronkelchblätter nicht oder kaum überragend; Staubfäden dicklich-linealiſch, mit eiförmigen oder länglichen, ihnen mit dem Rücken aufſitzenden Kölbchen. . Griffel ſehr kurz, mit 3 Narben. Frucht trocken, 3kantig-flügelig, ſelten ſtumpf, ſpäter ſcheide⸗ Stamm aufrecht, Holzig. Blüten in gedrängten Riſpen. — 10 Arten, in Texas und Mexiko. Weibliche Pflanzen: Fruchtknoten mit breitem Blätter ſchopfig⸗gehäuft, lang, geſtreift, oben graugrünlich, am Rande ſehr fein geſägt. — D. serratifolium Zucc. (syn. Yucca serratifolia Karm., Roulinia serratifolia Brongn.), Blätter ſchwert⸗ förmig, langzugeſpitzt, flach, geſtreift, unterſeits jchärf- lich, am Rande mit ſtarken, nach vorn gerichteten, gekrümmten, gelben Dornen und dazwiſchen feingeſägt. — D. Hartwegianum Zucc. (syn. Cordyline longi- folia Benth., Roulinia longifolia Drongn ). Blätter ſchmal⸗linealiſch, oben ſchmal-⸗fadenförmig, rinnig, ſcharf⸗ randig, die Blütenriſpe lang überragend, 60 em und drüber lang. — D. acrotrichum Zucc. (syn. D. gra- cile hort., Yucca acrotricha Schiede, Roulinia acro- tricha Brongn.), Blätter jehr zahlreich (gegen 200), faft meterlang bei 6—9 mm Breite, glänzend, linealiſch, Kung res Gattung 1197. Dasylirion bis Gattung 1199. Dracaena. Nr.3356—-3361. 1063 erſter Linie des D. glaucophyllum) wie Nr. 3353 als Schmuckpflanzen für Wintergärten, große Kalthäuſe er und im Sommer als Kübelpflanzen im Freien. In | herrſchaftlichen Gärten fehlt dieſe Gattung ſelten. flach, geſtreift, am Ende mit einem trockenen Faſer⸗ büſchel, am Rande durch gekrümmte Dornen ſcharf— geſägt, zwiſchen den Dornen feinſägezähnig. Verwendung und Kultur dieſer Arten (in Gattung 1198. Nolina Michz., Nolina, O XIV 6; XXXI 10. Blüten 2häuſig bis vielehig. Fruchtknoten 3fächerig, 6eiig. Griffel fehlend oder ſehr kurz, mit 3 Narben. Frucht 3kantig⸗-flügelig, zur Reifezeit unregelmäßig⸗aufreißend, 1— 2 ſamig. Stamm oft mit dick angeſchwollenem Grunde. Blätter ſchopfig⸗gedrängt, lang⸗linealiſch, ziemlich ſteif, ganzrandig oder ſehr klein kerbſägig. Blüten in großen lockeren Endriſpen. Einzelblüten ziemlich klein, büſchelig und kurzgeſtielt in den Deckblätterachſeln. — 10 Arten, in Texas, Kalifornien und Mexiko. 3360. Nolina recurväta Zngl. (syn. Beau- cCarnea recurvata Lem., Pincenectitia tuberculata hort.), Zurückgebogene Nolina. Mexiko. Stamm bis zu 2 m Höhe a, am Grunde ſehr ſtark— und knollig-verdickt, am Gipfel mit einer ſchönen Krone langer, glatter, ſchlank übergebogener Blätter. — N. glauca (mit graugrünen Blättern) und die „Gartenformen“ N. gracilis, N. purpurascens, N. stricta und N. linifolia ſind ähnlich. — N. longifolia Zngl. iſt wenig bekannt. | Verwendung in großen Kalt- und trockenen Lauwarmhäuſern ähnlich wie Nr. 3353. Kultur in lockerer, lehmiger, mit Humus (Waldhumus oder Torf- | erde) verſetzter Raſenerde an lichtem Standort. Immerhin iſt dieſe Pflanze anſpruchsvoller als z. B. Nr. 3353, weshalb man ſie ſeltener ſieht. Anzucht nur aus Samen, der vom Vaterlande eingeführt werden muß; ſie iſt etwas langwierig. Zur geen Nolina. Gattung 1199. Dracaena L., Drachenblutbaum, O XIV 6; XXXI 10 (griechiſch: drakainos — drachenartig; Dracaena Draco liefert das Drachenblut). Blüten zwitterig. Kronkelch trichterförmig oder ſchmalglockig, mit kurzer oder ziemlich langer Röhre. Kronkelchlappen ſchmal, zurückgebogen-abſtehend. Staubblätter 6, der Röhre am Grunde der Lappen angeheftet; Staubkölbchen 6, länglich (ſeltener linealiſch und tief-2 lappig), mit der Rückenmitte aufſitzend. Fruchtknoten ſitzend oder fast ſitzend, 3Zfächerig, meiſt Zeiig (ſehr ſelten Geiig); Griffel fadenförmig: Narbe kopfig oder fait jo. Beere kugelig, glatt oder 2—3 furchig, Iſamig, ſeltener 2—3 ſamig. Stamm holzig, bisweilen nur halbholzig, außen von den abgefallenen Blättern ringnarbig oder verſchiedenartig würfelfelderig, bald hoch, bald kurz, bald dünn und verzweigt oder ſproſſend, aber ohne Ausläufer oder kriechende Erdſtämme; die Wurzeln ſind meiſt orangegelb. Blätter lederig oder häutig, ſeltener lederig⸗fleiſchig. Blüten meiſt dichtbüſchelig, an einer einfachen Spindel oder an den Zweigen einer Riſpe (bei wenigen Arten als dichtes Köpfchen oder längliche Ahre zwiſchen den Blättern ſitzend). — 38 Arten der wärmeren al der alten Welt. A, Blätter dicht gedrängtſtehend, ſitzend, band- oder ſchwertförmig, aufitrebend . .. . D. Finlay s oni. 3361, D. marginata. 3362. D. Kirkii. 3363. D. aurea. 3364. D. Mannii. 3365. D. angustifolia. 3366. D. Draco. 3367, D. Rumphii. 3368. D. umbraculifera. 3369. D. Saposchnikowii. 3370. D. arborea. 3371. Glitter gehäuftſtehend, ſitzend, verfehrtslanzettlich, aufftrebend © - » >» 2 nn. D. latifolia. 3372. D. Perottetii. 3373. D. Porteri. 3374. D. timorensis. 3375. D. fragrans. 3376. . D. concinna. 3377. C. Blätter ziemlich locker ſtehend, ſitzend, abſtehend und ſchwertförmig oder lanzettlich... D. cincta. 3378. 8 D. reflexa. 3379. t D. Kochiana. 3380. D. we geſtielt oder in einen Blattſtiel verſchmälert, e . — u traubig oder eifrig. f 1. Blattſtiele kurz (1½ —8 em). Aſiatiſche Arten .. k D. spicata. 3381. a D. atro purpurea. 3382. 2. Blattſtiele lang, ſelten einmal weniger als 10 em lang. Afrikaniſche Arteenns . D. humilis. 3383. ier geſtielt, ununterbrochen, länglich; Blüten traubig oder riſppiei g D. elliptica. 3384. D. Fontanesiana. 3385. F. Blätter geftielt, ununterbrochen, lanzettlich oder länglich; Blüten dicht kopfig, in endſtändiger Ahre. D. cylindrica. 3386, D. phryniodes. 3387. G. Die Stengel find ſchlank, Horftbildend. Blätter entferntſtehend, geſtielt, länglich, ſchein-gegen- oder zu Zen quirlſtändig. D. surculosa. 3388, 3361. Dracaena Finlaysönii Ba. (syn. D. grami- | ſtrebend, ſitzend, mäßig dichtſtehend, ſchwertförmig, nifolia Wall. nicht L.), Sinfayfons Drachenblutbaum. 38 —50 cm lang, in der Mitte 12—18 mm breit, an Auf Malakka und Borneo. Stamm baumartig, ſeine der Spitze langverdünnt, über ihrem Grunde kaum jüngeren Blütenäſte etwa 6 mm dick. Blätter auf- | verſchmälert, fteifer als bei D. angustifolia, tiefgrün 1064 und an den Rändern ebenſo gefärbt, mit dünnen Adern; die Blattrippe auf der Unterſeite der unteren Blatthälfte ſehr deutlich. Kronkelch weißlich, 16 bis 20 mm lang. Warmhauspflanze. 3362. Dracäöna marginäta Lam. (syn. D. tessellata Willd., D. Mauritiana hort. Berol., nicht Lam.), Geränderter Drachenblutbaum. Madagaskar. Stamm 120—150 em hoch werdend, äſtig, etwa zolldick. Blätter ſchwertförmig, dichtroſettig, 30—40 cm lang, in der Mitte 1½—2 cm breit, abſtehend, ſteif, flach oder oberſeits rinnig, bisweilen der Länge nach gefaltet, grün, deutlich-rot-gerändert. Blattadern eingeſenkt, Blattrippe auf der Unterſeite ſehr deutlich. Eine hübſche Art. Warmhauspflanze. 3363. Dracaena Kirkii Bac., Kirks Drachen- blutbaum. Stamm baumartig; die jüngeren blüten- tragenden Zweige etwa 6 mm dick. Blätter dicht, aufſtrebend, ſchwertförmig, 38 —48 cm lang, in ihrer Mitte 18—26 mm breit, von der Mitte bis zur Spitze, wie auch nach dem Grunde hin verſchmälert, über dem Grunde 6—9 mm breit, ſchilfartig-lederig, in der unteren Hälfte deutlich-gerippt, mit dünnen, einge— ſenkten Nerven; Fläche und Ränder gleichfarbig. Kronkelch faſt 2 em lang, weißlich, ſeine Zipfel die Röhre doppelt überragend. Iſt wenig verbreitet. 3364. Dracaena äurea H. Mann, Goldgelber Drachenblutbaum. Sandwichsinſeln. Stamm baum— artig, in der Heimat bis 9 m hoch und bei bisher geſehenen Pflanzen etwa zolldick. Blätter dichtgehäuft, ſchwertförmig, 30—60 em lang, in ihrer Mitte 18 bis 26 mm breit, ſteiflederig, gleichmäßig-vielnervig, an der Spitze allmählich verſchmälert, über dem Zeckigen Grunde nicht verſchmälert, ohne Rippe, am Rande nicht anders gefärbt. Kronkelch rot-gezeichnet, 6 mm dick, 30—40 mm lang, mit zungenförmigen Zipfeln, die Zmal kürzer ſind als die Kronkelchröhre. 3365. Dracaena Männii Bak., Manns Drachen- blutbaum. Nord⸗Guinea. Stamm baumartig, in der Heimat der Pflanze bis 9 m hoch. Jüngere, blüten— tragende Zweige 4—7 mm dick. Blätter aufſtrebend, mäßig zuſammengedrängt-ſtehend, ſchwertförmig, ſteif, einfarbig-ſchmutzig-grün, 30—46 em lang, in der Mitte 18—26 mm breit, über dem Grunde 8—14 mm breit, gegen die Spitze verdünnt, zart-vielnervig; die Rippe bis zur unteren Hälfte auf der Blattunterſeite deutlich. Deckblätter ſehr klein und verſchwindend. Kronkelch grünlich, 11—14 mm lang, die Zipfel die Röhre doppelt überragend. Warmhauspflanze. 3366. Dracaena angustifölia Roxb. (syn. D. ensifolia Wall,, nicht I., nicht Ryl.; D. Rumphii Hook., Terminalia angustifolia Rumph, Terminalis angustifolia Medic., Sanseviera fruticosa Bl.), Schmalblätteriger DPradenblutbaum. Oſtlicher Hima⸗ laja, Borneo, Tropiſches Auſtralien. Jüngere, blüten- tragende Zweige 6— 14 mm dick; Blätter dichtroſettig, ſitzend, aufſtrebend, ſchwertförmig, 30 —46 cm lang, in der Mitte 21/,—4 cm breit, gegen die Spitze allmäh- lich verdünnt, über dem Grunde 8—13 mm breit und (ausgenommen die Spitze) deutlich-gerippt, ſattgrün, mäßig feſt, mit dichten, eingeſenkten Adern und auch am Rande gleichfarbig. Deckblätter weißlich, 2—4 mm lang. lang. Beere gelb oder rot, breiig, 1—z3 lappig. f. Greigii Bak. (syn. D. ensifolia f. Greigii Agl.) hat weiß-bunte Blätter. — Warmhauspflanze. 3367. Dracaena Draco Z. (syn. D. Ombet Kotschy et Peyritsch?), Echter Drachenblutbaum. die Rippe auch auf der Blattunterſeite, mit Ausnahme Kanariſche Inſeln, Inſel Socotra. — Stamm baum— Kronkelch weiß, grün-gezeichnet, 16—23 mm | äußeren zurückgekrümmt, 45 —100 cm lang, in der Familie 209. Liliaceae, Ciliengewächſe. O XXXI 10. artig hoch werdend. Blätter ſehr zahlreich, dicht⸗ ſchopfig, ſitzend, ſchwertförmig, alle ſtraff oder die unteren zurückgebogen [bei f. Boerhaavei Ten. pr. sp. verlängert und alle zurüdgebogen], 45—65 cm lang, in der Mitte 3—4½ cm breit, über dem dreieckigen Grunde kaum verſchmälert, gegen die Spitze hin lang verdünnt, feſt, graugrün, deutlich-vielnervig, gerippt, am Rande nicht anders gefärbt. Blüten⸗ ſtielchen zu 3—6en, in der Mitte gegliedert; Ded- blätter ſehr klein. Kronkelch grünlich, 8-10 mm lang, die Zipfel 4 mal länger als die glockige Röhre. Beere orangefarben, wenn einſamig von der Größe einer Kirſche. — Iſt eine der bekannteſten Arten für Kalt⸗ und Warmhäuſer. 5 3368. Dracäna Rümphii Agl. (syn. D. Hookeriana C. Koch, Cordyline Rumphii Hool. ), Aumphs Drachenblutbaum. Am Kap. Stamm 60—150 cm hoch, bisweilen gabeläſtig, 3½ —5 cm dick. Blätter 40— 100, dichtroſettig, mit ihrem Grunde die Stengelglieder gänzlich verdeckend, ſchwert— förmig, mäßig feſt, die äußeren zurückgebogen, 40 bis 75 cm lang, in der Mitte 3—5 cm breit, über dem Grunde kaum verſchmälert, gegen die Spitze lang verdünnt, völlig grün, die Ränder deutlich weiß- durchſcheinend, und unten hohl; Blattrippe auf der unteren Fläche (mit Ausnahme der Spitze) ſehr deutlich. Blütenſtielchen an der Spitze gegliedert, die unteren zu 3—4 en. Deckblätter 3—6 mm lang, weißlich. Kronkelch außen grün, 21/,—3!/, cm lang, die Zipfel ſo lang als die Röhre. Beere orangefarben, 12—20 mm dick. Kalt- und Lauwarmhaus. 3369. Dracaena umbraculifera g. (syn. D. pumila hort.), Schirm ſchopſiger Drachenblutbaum. Inſel Mauritius. Stamm baumartig, einfach, 90 bis 180 em hoch werdend, 5—8 cm dick. Blätter 100 bis 200, dichtroſettig-gedrängt, ein oben abgeflachtes Schirmdach darſtellend, ſitzend, ſchwertförmig, 60 bis 100 cm lang, in der Mitte 3½ —6 em breit, mäßig feſt, die äußeren zurückgekrümmt, glänzend-grün, gegen die Spitze lang-verſchmälert, über dem Grunde kaum verdünnt, unten deutlich-wellig; die Rippe, abgeſehen von der Spitze, auf beiden Seiten deutlich erkennbar. Blütenſtielchen der Riſpe einzeln oder paarweis; Ded- blätter ſehr klein. Kronkelch 5 em lang, weiß, rot- gezeichnet, die Zipfel 2—3 mal kürzer als die Röhre. In den Warmhäuſern häufiger zu findende Art von eigenartiger Tracht. 3370. Dracaena Saposchniköwii Rgl., Sapoſch- nikows Drachenblutbaum. Vaterland unbekannt. Stamm baumartig, zuletzt äſtig. Blätter dichtroſettig— gehäuft, ſitzend, ſchwertförmig, 45—80 em lang, in der Mitte 3½ —7 cm breit, flach, ſattgrün, mit dünnen eingeſenkten Nerven und gleichfarbigem Rande; Blattrippe auf der Unterſeite, mit Ausnahme der Spitze, ſehr deutlich. Blütenſtielchen zu 3—6 en; Kronkelch grünlich, geruchlos, ſeine Zipfel länger als die Röhre. 3371. Dracaena arbörea LX. (syn. D. Knercki- ana C. Koch, Aletris arborea Willd.), Baumartiger Drachen blutbaum. Nord-Guinea (Afrika). Stamm baumartig, in der Heimat bis zu 12 m hoch werdend. Blätter dichtſtehend, ſitzend, riemenförmig, feſt, die Mitte 6—8 cm breit, über dem Grunde zollbreit, mit 5 cm breitem, den Stamm umfaſſendem Grunde, nach der Spitze hin lang verſchmälert, voll-grün, auch am Rande gleichfarbig, mit zarten, eingeſenkten Nerven; 7 * über der Mitte gegliedert. der Spitze, ſehr deutlich erhaben; Blattgrund wellig. Blütenſtielchen 8—11 mm lang, die unteren zu 3—4en, Kronkelch weißlich, 11/, bis 2½ em lang, die Zipfel doppelt länger als die Röhre. D. excelsa Ten. iſt wohl nur eine Form mit breiteren Blättern. — Warmhauspflanzen. 3372. Dracaena latifölia Agl. (syn. D. Hookeriana f. latifolia Balc., D. Rumphii var. Bak.), Sreitblätteriger Drachenblutbaum. Tropiſches Afrika. Wie Nr. 3368, indem die Blätter mit ihrem umfaſſenden Grunde die Stengelglieder gänzlich verdecken und einen ſchmalen durchſichtigen Rand haben. Die Blätter find jedoch 6—9 cm breit bei 35—55 cm Länge, alſo breit-lanzettlich, am Rande 110 Dracaena latifolia f. Rothiana. c etwas wellig; ihr Mittelnerv nur auf der Unter— | Blüten riſpig-ſtraußig. ſeite gewölbt hervortretend. Gattung 1199. Dracaena, Drachen blutbaum. farbig; Nerven zart, eingeſenkt. f. Schmidtiana Ryl. hat prächtige weiß-gebän⸗ derte Blätter und paßt ſich unſeren Kulturen beſſer an als die im trockenen Warmhauſe zu kulti— vierende, andernfalls leicht fleckig werdende Stammart. f. Rothiana (syn. D. Rothiana hort.) hat ſaftig— dunkelgrüne, ziemlich fleiſchige Blätter und iſt eine ausgezeichnete Zimmerpflanze. 3373. Dracaena Perottétii Bak., Verottets Drachenblutbaum. Nigritien, Senegambien. Stamm baumartig, bis 3½ m hoch; die jüngeren blüten— tragenden Aſte 4—7 mm dick. Blätter zuſammen— gedrängt, aufſtrebend, ſitzend, verkehrt-lanzettlich, 15 bis 30 em lang, über der Mitte 18—26 mm breit, über dem Grunde 4—8 mm breit, ſpitz, mäßig feſt, purpurn⸗ gezeichnet, mit Ausnahme der Spitze deutlich-gerippt und mit dünnen, eingeſenkten Nerven, am Rande gleich— farbig. Blütenſtielchen an der Spitze gegliedert, die unteren gebüſchelt. Kronkelch weiß, zolllang, die Zipfel die Röhre doppelt überragend. — Warmhaus. 3374. Dracaena Pörteri Bac. (syn. D. ma- eulata Wall., nicht Rob.), Vorters Drachenblut⸗ baum. Stamm baumartig, jüngere blütentragende Aſte 4— 7 mm dick. Blätter mäßig gedrängt-ſtehend, verkehrt⸗lanzettlich, 15—30 cm lang, über der Mitte 23—38 mm breit, über dem Grunde 6—10 mm breit, Ar. 3362 — 3376. 1065 zugeſpitzt, insgeſamt mit ihrem Grunde den ganzen Aſt umhüllend, grün, weiß-gefleckt, an den Rändern gleichfarbig, mit dichtſtehenden, eingeſenkten Nerven; die Rippe, ausgenommen am Grunde der Blattunter— ſeite, nicht deutlich. Blütenſtielchen zu 2—5en, in der Mitte gegliedert; Deckblätter klein, weiß. Kron- kelch weiß, grün⸗ gezeichnet, die Zipfel ſolang als die Röhre. Iſt von D. spicata, Nr. 3381, nur durch die Blattform verſchieden. 3375. Dracaéna timorensis n. (syn. D. reflexa Desne., nicht Lam. “), Timoriſcher Drachen- blutbaum. Inſel Timor. Stamm baumartig; die jüngeren blütentragenden Aſte 4 mm dick. Blätter aufſtrebend, etwas locker, ſitzend, verkehrt-lanzettlich, 10 —23 cm lang, in der Mitte 2½—3½ cm breit, über dem Grunde 6—10 mm breit, raſch ſpitz zulaufend, purpurn⸗gezeichnet, mäßig feſt; ihre Rippe, ausge- nommen an der Spitze, deutlich; Blattrand gleich— Blütenſtielchen an der Spitze gegliedert, die unteren zu 2—3 en. Kron— kelch weißlich, die Zipfel ſo lang als die Röhre. 3376. Dracaeum frägrans Gaml. (syn. Aletris fragrans L., Pleomele fragrans Salisb., Sanseviera fragrans Jacgq.), Wohlriechender Pradendfutbanm. Wohlriechender Drachenblutbaum. Guinea bis Sierra-Leone, Abeſſinien, Tropiſches Süd— oſtafrika. — Stamm baumartig, bis 6 m und drüber hoch werdend und dann veräſtelt. Blätter ziemlich locker, die mittelſtändigen aufſteigend, die unteren ab— ſtehend, ſitzend, verkehrt-lanzettlich, 45 — 90 em lang, in der Mitte 7—11 em breit, über dem Grunde 2½—3½ em breit, ſchlaff, glänzend-grün, ſpitz, die Ränder gleichfarbig, die Nerven ſind dünn und ein— geſenkt, die Mittelrippe auf der Ober- und Unter⸗ ſeite (ausgenommen an der Spitze) deutlich. [f. Wa- cheana (syn. f. Massangeana), Blätter mit breitem 1066 gelben Mittelband, bei f. Lindenii mit breiten gelben Randſtreifen.] Blütenſtielchen in der Mitte gegliedert. Kronkelch wohlriechend, gelblich, reichlich Honig liefernd, die Zipfel ſo lang als die Röhre. Beere orangerot. Warmhauspflanzen. 3377. Dracaena concinna XKth. (syn. D. Betschleriana C. Koch, D. marginata Hort. nonn., nicht Zam.!; Cordyline Betschlerina Goepp.), An- mutiger Drachenblutbaum. Inſel Mauritius. — Stamm bisweilen 160 —210 em hoch, an der Spitze äſtig, 5—8 cm dick werdend. Blätter dichtroſettig— gehäuft, ſitzend, verkehrtlanzettlich-ſchwertförmig, 60 bis 100 em lang, in der Mitte 6) —8 cm breit, ſchilf— artig- faſt ⸗lederig, feſt, oberſeits hohl, der Länge nach gefaltet, mit dichtſtehenden, eingeſenkten Nerven, deutlich-gerippt, grün und deutlich-rotrandig. Mittelrippe ſtark. Warmhaus. 3378. Dracaena eincta Dak. (syn. D. gracilis ort., D. marginata rt. plur.!), Geſäumter Drachenblutbaum. Heimat unbekannt. — Stamm ſchlank, kurz, einfach. Blätter locker, abſtehend, ſchwertförmig, 30—40 em lang, in der Mitte 10 bis 16 mm breit, flach, der Länge nach gefaltet, ausge— ſprochen grün, mit rotbraunen, etwa 1 mm breiten Rändern, krautig-ſchilfartig, mit eingeſenkten Nerven, deutlich-gerippt und über dem Grunde kaum verſchmälert. Schöne und jetzt in den deutſchen Gärten in Warmhäuſern gar nicht ſeltene Art, auch für Zimmerkultur. — D. stenophylla C. Koch (syn. D. punctata hort.), Stamm ſehr ſchlank und niedrig, bisweilen äſtig. Blätter ziemlich locker— ſtehend, aber die Stengelglieder noch verdeckend, krautig— ſchilfartig, zurückgekrümmt-abſtehend, ſitzend, ſchwert— förmig, 23—40 cm lang, 12—16 mm breit, nach der Spitze hin verſchmälert, über dem Grunde kaum ver— ſchmälert, glänzend-grün, gelb-punktiert, die Ränder gleichfarbig (d. h. grün); die Nerven eingeſenkt; die Rippe unterſeits auf der unteren Blatthälfte ſehr deutlich, oberſeits kaum erkennbar. 3379. Dracaena reflexa Lam. (syn. D. cernua Roxb., D. lancea Thbg., D. Candelaria ort.), Zurückgeſchlagener Drachen blutbaum. Inſel Mau⸗ ritius. — Stamm 3—4 m hoch werdend, bis— weilen äſtig; die jüngeren, blütentragenden Aſte 4 mm dick, Deutlich = gewürfelt. Blätter locker angeordnet, abſtehend, verkehrt-lanzettlich, 12 — 16 em lang, über der Mitte 18—26 mm breit, über dem Grunde 4—7 mm breit, grün, ſchilfartig-lederig und (außer an der Spitze) deutlich-gerippt, die Nerven dünn und eingeſenkt, die Blattränder gleichfarbig. Blütenſtielchen einzeln oder gepaart, an der Spitze gegliedert. Kronkelch weißlich, 12—20 mm lang, die Zipfel 4 mal länger als die Röhre. Beere orangerot. Formen ſind: f. cernua Jacg. pr. Sp., nur ver⸗ ſchieden durch: Blütenriſpe herabgebogen, Blätter rot⸗gerändert. f. brevifolia Bak., Blätter etwa 10 em lang, feſter, verkehrt⸗lanzettlich, über der Mitte 16 —20 mm breit, kaum gerippt, an den Rändern durchſcheinend. f. angustifolia Balc., mehr baumartig, Blütentrauben dichter; Blätter ſchmäler und gedrängter ſtehend, 20—24 cm lang, von der 8—11 mm breiten Mitte aus beiderends langverſchmälert, deutlich-gerippt; f. angustifolia purpurea hat purpurrote Blätter. f. linearifolia Ayres pr. sp., blütentragende Aſte 4 mm dick; Blätter linealiſch, 15 — 20 cm lang, in der Mitte 6—9 mm breit, ſehr deutlich gerippt und lang⸗zugeſpitzt; Blütenriſpe herabgekrümmt. k. salicifolia Rg. pr. sp. (syn. D. flexuosa Agl., Cor- Familie 209. Liliaceae, Liliengewächſe. O XXXI 10. dyline salicifolia Coepp.), blütentragende Zweige 2 mm dick; Blätter linealiſch, 7—11 em lang, in der Mitte 6—9 mm breit, ungerippt. Warmhaus. 3380. Dracaena Kochiäna gl. arborea C. Koch, nicht Le. /), Kochs Drachenblut- baum. Heimat unbekannt. Stamm niedrig, ſchlank, einfach oder äſtig. Blätter ſitzend, ſchwertförmig, abſtehend-zurückgekrümmt, ſchilfartig⸗krautig, an ihrem Grunde leicht- und auch nach der Spitze hin verſchmälert, 30—48 cm lang, in der Mitte 18—32 mm breit, auf der Unterſeite undeutlich-rotbraun⸗gerändert; die Nerven ſind eingeſenkt; die Rippe mit Ausnahme der Spitze mindeſtens auf der Unterſeite der Blätter ſehr deutlich. Deckblättchen violett. — D. fruticosa C. Koch (syn. D. ensifolia Rgl., nicht Wall.; D. excelsa hort., nicht Ten.; D. quitensis Hort., D. [Aletris] cochinchinensis %.), Stamm baumartig, oft äſtig; Blätter faſt abſtehend, locker angeordnet, ſitzend, ſchmal⸗ lanzettlich, 30 —48 cm lang, in der Mitte 24—40 mm breit, über dem Grunde 12—20 mm breit, ſchilfartig⸗ lederig, völlig grün, ſpitz, mit Ausnahme der Spitze deutlich-gerippt; die Nerven find dünn und eingeſenkt; Blätterränder grün. Deckblättchen weiß; Kronkelch weiß, ſeine Zipfel der Röhre wenig überragend. 3381. Dracaena spicäta Aoxb. (syn. D. Wallichii KM., D. terniflora Roxb., nicht Wall.; D. Heyneana Wall., D. terminalis Wight, nicht Lam.; Cordyline spicata Planch.), Ahriger Drachen- blutbaum. Oſtlicher Himalaja, Bombay. — Schlanker, einfacher Halbſtrauch. Blätter aufſtrebend, verfehrt- lanzettlich, 15—23 cm lang, über der Mitte 3½ bis 5 cm breit, ſpitz, am Grunde allmählich verſchmälert, ſchilfartig-lederig, grün, beiderſeits gleichfarbig, in der unteren Hälfte unterſeits gerippt; die dünnen Nerven dichtſtehend, eingeſenkt, wenig ſchief. Blattſtiele 2½—5 em lang, rinnig, breit, am Grunde den ganzen Aſt umfaſſend. Blütentraube einfach, locker ſitzend oder kurzgeſtielt, Blütenſtielchen in der Mitte ge— gliedert, die unteren zu 2—3 en. Kronkelch weiß— grünlich, 12—20 mm lang, nur ſeine Zipfel jo lang als die cylindriſche (1 mm breite), fädliche Röhre. Beeren orangefarben-rot. f. aurantiaca Wall. pr. sp. (syn. D. Jackiana Wall. ex p., D. terniflora Rgl., nicht Roxb.), Pflanze robuſter; Blattſtiele 7 bis 10 cm lang; Blätter mehr lederartig, mehr länglich, in der Mitte oft 7—8 em breit; Blüten riſpig. Beere über 1 em dick. — D. Thwaitesii Agl. (syn. D. elliptica Thbg. et Dallm.), Ceylon. Schlanker, äſtiger Halbſtrauch. Blätter aufſtrebend, faſt ununter- brochen, länglich-lanzettlich, 15 — 20 em lang, in der Mitte 36—50 mm breit, an der Spitze und am Grunde verſchmälert, ſchilfartig-lederig, grün, unterſeits auf der unteren Hälfte mit Rippe und mit dünnen, eingeſenkten, wenig ſchiefen Nerven. Blattſtiele rinnig, 1½—5½ em lang, mit dem Grunde den ganzen Stengel umfaſſend. Blüten in Traube oder Riſpe; Blütenſtielchen, zu 1—3 en, an der Spitze gegliedert. Kronkelchzipfel die Röhre wenig überragend. Warmhaus. 3382. Dracäena atropurpürea Rob., Dunkel- purpurner Drachen blutbaum. Oſtindien (Himalaja). — Aſtiger Halbſtrauch, ſchlank, 3—6 m hoch werdend. Blätter aufſtrebend, faſt ununterbrochen, die kleineren länglich-lanzettlich, 10—16 em lang, in der Mitte 2½—4½½ em breit, und von da ab nach beiden Enden verſchmälert; die größeren verkehrt- lanzettlich, 23 bis 32 cm lang, über der Mitte 5—8 cm breit, ſpitz, von der Mitte bis zum Grunde allmählich verſchmälert, ſchilfartig-lederig, grün oder dunkelpurpurrot, (S7 e. unterſeits mit deutlicher Rippe und mit dünnen, eingeſenkten, wenig ſchiefen Nerven; Blattſtiele 12 bis 26 mm lang, rinnig. Blütenſtielchen in der Mitte gegliedert. Kronkelch weiß, ſeine Zipfel die cylin⸗ driſche Röhre wenig überragend. f. Griffithii Rgl. pr. Sp. (syn. D. terniflora V all., nicht Roxb.), Blätter grün, verkehrt⸗ lanzettlich, die kleineren 10-16 em lang, in der Mitte 2½ —3 cm breit; die Zweige jehr ſchlank. f. Kurzii Bal, 90—120 em hoch; Blätter lanzettlich, grün, die größten 15—20 cm lang, 18 bis 26 mm breit, an beiden Enden lang verſchmälert. f. gracilis Bak. (syn. D. gracilis all.), Blätter grün, verkehrt⸗ lanzettlich, 7-11 em lang, in der Mitte 12—20 mm breit, nach beiden Enden allmählich verſchmälert. Lauwarmhaus. 3383. Dracaena humilis B., Niedriger Drachen blutbaum. Weſtafrika. Stamm kurz, einfach. Blätter aufſtrebend, lanzettlich, 15—32 cm lang, unter der Mitte 4— 6 mm breit, zugeſpitzt, am Grunde dreieckig, ſchilfartig-lederig, in der unteren Hälfte auf der Unterſeite mit Rippe und mit dünnen, eingeſenkten, faſt geraden Nerven. Blattſtiele faſt aufrecht, 23 bis 32 em lang, in der Mitte ſchlank, feſt, am Grunde ſehr verbreitert, geſtreift und den ganzen Stengel um— faſſend. Blütentraube einfach, endſtändig, kurzgeſtielt, 7-11 em lang. Kronkelchzipfel jo lang als die Röhre. Beeren, wenn trocken, ſchwarz. Warmhaus. — D. thaliodes Morr. (syn. D. Aubryana A. BDrongn.), Weſtafrika. Stamm niedrig, einfach. Blätter auf- ſtrebend, ununterbrochen, lanzettlich, ſchilfartig-lederig, 20—45 cm lang, 2½ 8 cm breit, zugeſpitzt, Grunde in einen 8— 24 cm langen, unten ſehr ver— breiterten, den Stengel dreieckig-umfaſſenden Blattſtiel verſchmälert, mit Ausnahme der Blattſpitze deutlich— gerippt und mit dünnen, eingeſenkten Nerven. Kron— kelch weißlich, 2— kürzer als die ſehr ſchlanke Röhre. Warmhaus. 3384. Dracaena elliptica Thbg. et Dallm. (syn. D. javanica Kth., D. terniflora Wall,, nicht Rob.; Cordyline Sieboldii Planch., Sanseviera javanica DI), Elliptiſcher Drachenblutbaum. Sumatra, Java. — Schlanker, äſtiger Halbſtrauch. oder länglich-lanzettlich, 7—16 em lang, in der Mitte 3½ — 5 cm breit, ſpitz, mit faſt dreieckigem Grunde, ſchilfartig-lederig, grün, unterſeits die untere Hälfte haus. Blätter gerippt; die Nerven dünn, eingeſenkt, wenig gekrümmt. Blattſtiele rinnig, 6—14 mm lang. Blütenſtielchen in der Mitte gegliedert. Kronkelch weißlich, 12—26 mm lang, die Zipfel die (nur 1 mm dicke!) Röhre wenig überragend. k. maculata Roxb. pr. sp. (syn. Cordyline maculata Planch.) hat weiß-ge- fledte Blätter. Warmhaus. — D. densiflora Dak., tropiſches Weſtafrika. ſtrebend, mäßig gedrängt, länglich, 10—16 em lang, in der Mitte 5—8 cm breit, farbig, deutlich-gerippt, die Nerven dünn, einge— ſenkt und ſchief; Blattſpitze dreieckig; Blattgrund ſpatelförmig⸗verſchmälert. Blattſtiele 7— 16 em lang, oberſeits flach, mit dem Grunde den ganzen Stengel umfaſſend. Kronkelch 2½ —3 em lang, die Zipfel kürzer als die ſehr ſchlanke Röhre. Warmhaus. 3385. Dracaena Fontanesiäna Schult. fil. (syn. D. nigra hort., D. elliptica Desf., nicht Thodg.; Cordyline Fontanesiana Goepp.), Desfontaines Drachenblutbaum. Madagaskar. — Stamm baum-= artig, kurz, einfach oder äſtig. Blätter aufſtrebend, 2 em lang, die Zipfel Amal Stamm einfach; Blätter auf- ſchilfartig-lederig, ein- Gattung 1199. Dracaena, Drachen blutbaum. am 27/6 em lang, den ganzen Stengel umfaſſend; übrigen ſchilfartig-lederig, einfarbig, mit dünnen, ge— krümmten Nerven und auf der Unterſeite deutlich- über der Mitte 3½% —6 cm breit, ſpitz, deutlich-gerippt, | eingeſenkten Nerven, Jüngere, blütentragende Aſte der Spitze 47 mm dick. Blätter aufſtrebend, mäßig dichtgedrängt, länglich Nr. 3377 3387 1067 ununterbrochen, länglich, 10—20 em lang, in der Mitte 5—8 em breit, an der Spitze und am Grunde dreieckig, bisweilen ſind fie verkehrtlanzettlich-länglich, mäßig feſt, einfarbig-grün oder (f. maculata) weiß⸗ gefleckt; Rippe auf der Unterſeite (ausgenommen die Spitze) ſehr deutlich; die Nerven dünn, einge— ſenkt und gekrümmt; Blattſtiele 2½ 6 em lang, breit, rinnig, den ganzen Stamm umfaſſend. Blüten⸗ ſtielchen in der Mitte gegliedert, Kronkelch weißlich, 18—22 mm lang, die Zipfel jo lang als die Röhre. Warmhaus. — D. Goldieana hort. Bull., tropiſches Weſtafrika. Stamm einfach, ſchlank. Blätter ziemlich locker, abſtehend, länglich, 18—22 cm lang, in der Mitte 10—13 cm breit, lang- und feingejpißt, fleiſchig— ſchilfartig, am Grunde breit abgerundet, glänzend— grün, reichlich- und deutlich-weiß-gebändert und gefleckt, mit eingeſenkten Nerven, die Ränder gleich— farbig; die Rippe auf der Unterſeite ſehr deutlich; jüngere Blätter rückſeitig gerötet; Blattſtiele aufrecht— abſtehend, 5—8 em lang, tiefrinnig. Warmhaus. — D. glomerata Bak., tropiſches Weſtafrika. Stamm einfach, 2m hoch werdend. Blätter mäßig gedrängt, aufſtrebend, länglich, die größten 15—25 em lang, in der Mitte 7—11 cm breit, am Grunde dreieckig und die Blattſtiele 10—13 cm lang; oberſte Blätter kürzer, 8—16 em lang, in der Mitte 5—8 cm breit, an ihrem Grunde mehr abgerundet und die breiten Blattſtiele im gerippt. Blüten an der Riſpe zu 30—40 oder mehr zu kugeligen, 3—4 cm breiten Knäueln ver— einigt. Kronkelchzipfel Zmal kürzer als die ſehr ſchlanke, am Grunde verdickte Röhre. u 3386. Dracäena cylindrica Hook. fl., Cylin- driſcher Drachenblutbaum. Tropiſches Weſtafrika. — Stamm einfach, 3—4 m hoch werdend; die blüten— tragende Spitze 6 mm dick. Blätter ununterbrochen, faſt abſtehend, verkehrt-lanzettlich, 15—24 em lang, ſchilfartig-lederig, einfarbig-grün, mit dünnen, am Grunde in einen breiten, 2½.—8 em langen, den ganzen Stengel umfaſſenden Blattſtiel allmählich verſchmälert. Blüten in einer kugeligen, 5—8 em langen und breiten Ahre ſehr dicht. Deckblätter groß, lederartig, bleibend. Kronkelchzipfel doppelt ſo kurz als die ſehr ſchlanke Röhre. Warm— — D. Afzelii Dak., reichveräſtelter Strauch. ſchilfartig-lederig, kurzgeſtielt, lanzettlich, 12-16 cm lang, in der Mitte 3 em breit, nach beiden ſammengedrängt. Enden verſchmälert, einfarbig-grün, unterſeits mit Aus⸗ nahme der Spitze gerippt; Blattſtiele 6—13 mm lang. Blüten zu einer faſt ſitzenden, endſtändigen Ahre zu— Deckblätter 4—7 mm lang. Kron— kelchzipfel kürzer als die ſehr ſchlanke Röhre. Warm— haus. — D. o vat a Caml. (syn. Aletris pumila G. Don), Stamm kurz, äſtig. Blätter roſettig⸗gehäuft, länglich, 711 em lang, in der Mitte 5 em breit, an der Spitze wie am Grunde dreieckig, undeutlich gerippt, intenſiv einfarbig-grün, mit wenigen, deutlichen, bogigen Hauptnerven und dünnen, eingeſenkten Zwiſchennerven; Blattſtiele 2½—5 cm lang, aufſtrebend. Blüten zu einer faſt ſitzenden, endſtändigen Ahre gehäuft. Deck— blätter groß. Kronkelch weiß, rot-gezeichnet, die Zipfel ſo lang als die Röhre. Warmhaus. 3387. Dracäena phryniödes Aook., Sumpf- maranten-Drachenblutbaum. Halbſtrauch, mit ein- fachem, ſehr kurzem Stamm. Blätter wenige, roſettig— 1068 gedrängt, ununterbrochen; Blattſtiele feſt, aufſtrebend, ſehr ungleichlang, 4— 25 em lang, in der Mitte kantig, nur 1 mm dick, am Grunde ſehr verbreitert, geſtreift und den ganzen Stamm umfaſſend; Blattfläche eirund oder länglich, 7—20 cm lang, 5—10 cm breit, fein- und langgeſpitzt, am Grunde abgerundet, faſt ſteif— lederig, einfarbig oder weiß-gefleckt und (aus- genommen die Spitze) deutlich-gerippt; jederſeits der Rippe 3—4 deutliche gekrümmte Nerven, dazwiſchen viele dünne, eingeſenkte. Blüten in kugeliger, kurz⸗ geſtielter, 3½—4 cm breiter Ahre. Deckblätter groß, feinzugeſpitzt, faſt lederig. Kronkelch weiß, die Zipfel 3mal kürzer als die (nur 1 mm dicke!) Röhre. Warm- haus. — D. bicolor Hoolc., Stamm 1½, m hoch, einfach. Blätter ununterbrochen, die oberen wenig aufſtrebend, länglich, 10—16 em lang, in der Mitte 5—8 cm breit, an der Spitze dreieckig, fein zugeſpitzt, am Grunde in den 2½ —8 cm langen, den ganzen Stengel umfaſſenden Blattſtiel verſchmälert; die unteren Blätter groß, länglich-lanzettlich, faſt abſtehend, 30 bis 40 cm lang, 10—13 em breit; alle ſchilfartig-lederig, einfarbig, ſehr deutlich gerippt und mit dünnen, wenig ſchiefen Nerven. Deckblätter groß, feſt, braun. Kronkelch faſt ſitzend, weiß, rot-gezeichnet, die Zipfel ſo lang als die Röhre. Warmhaus. 3388. Dracaena surculösa Lindl., Grund- ſproſſetreibender Drachenblutbaum. Sierra-Leone, Nigritien. Die Stengel ſind holzig, horſtbildend, rutenförmig, 1½—3 m lang, mit zahlreichen, ſprei— zenden oder aufſtrebenden Aſten. Blätter entfernt, abſtehend, gegen- oder zu Zen quirlſtändig (die Stengel— glieder find 5—8 cm lang), länglich, 7—16 em lang, in der Mitte 3½ —6 / em breit, am Grunde drei— eckig, an der Spitze ſpitz oder langfeinſpitzig, ſchilf— artigslederig, einfarbig-grün oder weiß-gefleckt, auf der Unterſeite deutlich-gerippt, mit deutlichen, wenig gekrümmten Nerven; Blattſtiele rinnig, 3 bis 5 mm lang. Blütendolde einfach, endſtändig. Blüten- ſtielchen ſchlank, unter der Mitte gegliedert. Kronkelch weiß, die Zipfel kürzer als die ſehr ſchlanke, an ihrem Grunde verbreiterte Röhre. Beere rot. Warmhaus. — D. camerooniana Bak., Cameroon— Berge, in 1000 m Höhe. Halbſtrauch, bis 5 m hoch werdend, in der Tracht der vorigen Art völlig gleich. Zweige holzig, ſpreizend, die blütentragenden 2 mm dick. Blätter abſtehend, zu 2—4 en ſcheinquirlig, länglich-verkehrtlanzettlich, 10—20 em lang, in der Mitte 3½—5 cm breit, ſpitz, am Grunde in den ſehr kurzen Blattſtiel allmählich verſchmälert, ſchilfartig— lederig, einfarbig-grün, auf der Unterſeite gerippt; die Nerven eingeſenkt, wenig gekrümmt. Blütentrauben 8—24 cm lang, mit hin und her gebogener Spindel. Blütenſtielchen 3—5 mm lang, in der Mitte ge- gliedert. Kronkelch weißgrün, die Zipfel wenig kürzer als die Röhre. Lauwarmhaus. Verwen dung der Dracaenen wie für Nr. 3349 angegeben. Folgende Kulturanweiſung verdankt der Heraus⸗ geber dem Herrn Obergärtner Fr. Weber in Spind⸗ lersfeld bei Berlin. Man gebe den Warmhaus-Dracaenen und ⸗Cordylinen nahrhafte Laub- oder Miſtbeeterde, etwa zur Hälfte mit Heideerde und mit etwas grobem Sand vermiſcht und ſorge für gute Drainage im Topf. Cordylinen pflanze man nicht aus, ſondern be⸗ handle ſie lieber im Topf, ſie werden dann einen viel ſchöneren Wuchs bekommen und ſich ganz anders charakteriſieren als ausgepflanzt geweſene; auch ſind Familie 209. Liliaceae, Ciliengewächſe. G XXXI 10. ſie im Winter nicht ſo empfindlich und leichter zu be⸗ handeln. Dracaenen laſſen ſich indeſſen das Aus⸗ pflanzen ſehr gut gefallen, werden bedeutend ſtärker, ſchöner in der Färbung, und vertragen das Wieder- einpflanzen in Töpfe ſehr gut; etwa 10—14 Tage im Gewächshauſe in geſchloſſener Luft gehalten, wird für ſie zum Einwurzeln genügen. Es empfiehlt ſich, die Dracaenen in durchlöcherte Töpfe zu pflanzen und in den Grund eines Warmbeetes zu ſenken; die Wurzeln werden bald durchgehen und ſich Nahrung ſuchen, während beim Herausnehmen immer noch ein feſter Ballen vorhanden iſt. Bei im freien Grunde ſtehenden Exemplaren iſt es ratſam, etwa 8 Tage vor dem Einpflanzen die Pflanzen zu umſtechen; es werden ſich vom Stamme aus bald junge Wurzeln bilden, die das Einwurzeln ſpäter ſehr erleichtern. Während des Sommers iſt die Kultur im Kaſten bei gleich⸗ mäßiger Bodenwärme derjenigen im Hauſe vorzuziehen. Beſchatten der Pflanzen iſt durchaus zu empfehlen, und zwar während der Zeit von etwa morgens 9 Uhr bis nachmittags 4 Uhr in den Sommermonaten. Sie werden dann bedeutend ſchöner, die Farbe der Blätter wird dunkler und das Ausſehen der Pflanzen ein geſunderes. Man ſorge für gleichmäßig feuchte Luft, verſäume bei warmem Wetter das Lüften nicht, ſtelle die Pflanzen nicht zu eng, damit ſie recht ge— drungen wachſen und verabreiche öfter einen Dünger— guß. Etwa im Monat Auguſt, wenn ſich die Cor⸗ dylinen zu färben beginnen, kann man in warmen, ruhigen Nächten die Fenſter abnehmen, lege dieſelben edes Morgens aber wieder auf, und jorge dafür, daß der Kaſten ſich wieder gut durchwärmt; es begünſtigt dieſe Manipulation eine baldige gute Färbung der jungen Blätter. Mit dem Einräumen beginne man ja nicht zu ſpät; bei mir geſchieht dies in der Regel bis ſpäteſtens Mitte September. Das Haus, in welchem man fie überwintern will, muß, ſofern es nicht Doppel- fenſter hat, gut mit Deckvorrichtung verſehen ſein, um kalte, feuchte Niederſchläge, die ein Fleckigwerden der Blätter verurſachen, fern zu halten. Iſt der Erdballen im Topf ſtark durchwurzelt, ſo iſt es gut, die Pflanzen in nur einigermaßen größere Töpfe zu verpflanzen, ohne jedoch den Ballen zu verletzen. Nur wenig Erde genügt ſchon, die Pflanzen neue Wurzeln treiben zu laſſen, und letztere werden nicht ſo leicht faulen als wenn ſie, verfilzt, unmittelbar der Topfwand anliegen. Vermehrung bei den Cordylinen aus Rhizomen, oder bei dieſen ſowohl, als auch bei den Dracaenen aus Stammſtücken, Kopfſtecklingen oder Samen. Bevor man zur Vermehrung ſchreitet (die man das ganze Jahr über vornehmen kann), ſäubere man das Ver— mehrungsbeet, verwende gebrauchtes Material an Sand, Erde u. ſ. w. nicht wieder, entferne alles alte, vom Pilz durchzogene Holz aus demſelben und erſetze dies durch gutes Material. Ob man im ſcharfen, gut aus- gewaſchenen Sande, oder in ſandiger Heideerde ver— mehrt, bleibt ſich gleich; ebenſogut laſſen ſich mit Vorteil friſche Sägeſpäne dazu verwenden. Die kahlen, zur Vermehrung kommenden Stammſtücke trennt man entweder der Länge nach auf, oder beläßt ſie ganz, drückt ſie etwas in das Vermehrungsbeet ein, bedeckt das Beet ganz leicht mit Moos und ſorgt für gleich— mäßige, aber nicht übermäßige Feuchtigkeit und eine Bodenwärme von — 30 bis 350 C. Mit den Rhi⸗ zomen der Cordylinen verfahre man in gleicher Weiſe. Bald werden die verborgenen Augen austreiben und man wird eine Menge Pflänzchen erhalten, die man jedoch nicht zu früh abſchneiden und einpflanzen darf, Gattung 1200. Caleetäsia und Gattung 1201. Polygönatum. %r.3388—3390. 1069 da zu zarte leicht faulen. Eine andere Methode der handhoch Sägeſpäne, Erde, oder ein ſonſt zum Ein- Vermehrung beſteht darin, daß man die Stämme in füttern der Töpfe geeignetes Material und beginne Stücke von Länge zweier Ringe oder Knoten durch- dann mit dem Abſchneiden der Köpfe, die ich in ſchneidet und die Stücke ſenkrecht ins Vermehrungs⸗ Töpfe ſtecke. Um das Umfallen des Stecklings zu beet einſteckt. Aus Rhizomen oder Stämmen gezogen, verhüten, ſtecke ich zwiſchen die Blätter nach Bedarf brauchen die Pflanzen 2 Jahre, um zu ſtarken Schau- 3—6 Holz⸗ oder Rohrſtäbchen in den Topf ein. Iſt pflanzen heranzuwachſen. Von unten kahl gewordene der Kaſten noch zu heiß, ſo wartet man mit dem Pflanzen verjüngt man dadurch, daß man den Stamm Einſenken der Töpfe bis die Bodenwärme etwa auf dicht unter der Krone mit einem Ballen Moos um⸗ + 35 bis 40% C. geſunken iſt; die Stecklinge werden wickelt, darunter den Stamm etwas einſchneidet, oder, gegen heiße Sonnenſtrahlen geſchützt, auch wird für beſſer noch, einen der Stärke desſelben angemeſſenen genügende Feuchtigkeit und feuchte Luft geſorgt. Sehr Draht darum legt und letzteren mit der Zange ſo große Köpfe zu ſtecken, hat keinen Zweck; ich belaſſe ſcharf anzieht, daß er in die Rinde einſchneidet; das denſelben höchſtens 8— 10 Blätter; was mehr daran Moos halte man gut feucht und warte mit dem Ab— bleib, fällt doch bald ab. Überall da, wo der Dünger ſchneiden des Kopfes ſo lange, bis der Moosballen von billig zu haben, kann ich dieſe Art der Vermehrung den jungen Wurzeln gut durchzogen iſt. nur empfehlen; man erhält gleich zu Anfang viel Ich will noch kurz meine Methode, wie ich ſeit kräftigere Pflanzen. Anzucht aus Samen. Der Jahren ſchon die Kopfſtecklinge behandle und zur Be- Same der Dracaenen ſowohl als auch derjenige der wurzelung bringe, angeben. Etwa Mitte bis Ausgang Cordylinen keimt ſehr ungleich; während ein Teil des Monats März, je nach der Witterung, packe ich ſchon nach ganz kurzer Zeit aufgeht, liegt der andere einen tiefen Kaſten, der unter Umſtänden noch einen gar ein volles Jahr in der Erde; ich habe dies ſogar Aufſatz erhält, mit gutem, warmem Dünger; der Kaſten mehrmals, an ſelbſtgebauten und gleichzeitig geernteten erhält einen guten Umſchlag, und nachdem der Samen von ein und derſelben Pflanze erfahren. Dünger ſich gut erhitzt hat, bringe ich darauf gut Gattung 1200. Calectäsia R. B.., Schönſtrahl, = XXXI 10 (griechiſch: kalos — ſchön, exstasis — das Ausreden; Kronkelchblätter ausgebreitet). Kronkelch präſentiertellerförmig, mit cylindriſcher oder oben ein wenig erweiterter Röhre und faſt gleichen, lanzettlichen, ziemlich ſteifen, ſternförmig abſtehenden Lappen. Staubblätter 6, dem Lappengrunde eingefügt und kürzer als die Lappen. Fruchtknoten ſchmal, 1fächerig, Zeiig. Griffel mit kleiner Narbe. Frucht trocken, ljamig. Pflanzen 30-50 em hoch, mit meiſt mehreren, faſt holzigen und veräſtelten, faſt von unten auf beblätterten Stengeln. Blätter linealiſch, ſteif, kurz, abſtehend, mit ihren Scheiden die Stengel bedeckend. Blüten blau, an den Zweigſpitzen, einzeln, ſitzend. — 1 Art, in Süd- und Weſtauſtralien. [Gtg. Blandfordia Sm., Kronkelchröhre oben oder ſchon von Grund auf trichterig oder glockig ſehr erweitert. Fruchtknoten langgeſtielt, vieleiig. Kapſel verlängert, ſcheidewandſpaltig-Zklappig-aufſpringend. Pflanzen mit dicklichen Büſchelwurzeln. Die Stengel einfach, ½ —1 m hoch, mit wenigen Blättern. Blüten meiſt rot oder orangefarben, in einfacher Traube und hängend. 4 Arten, in Auſtralien; z. B.: B. flammea Lindl. nebſt der ſchönen f. princeps Bak.; B. nobilis m.; B. aurea Lind. — Kultur im Kaphauſe in Heideerde, im Winter knapp halten und vorſichtig begießen.] 3389. Caleetäsia ceyänea R. Br., Azurblauer a ent Beachtung verdient. Kultur im Schönſtrahl. Süd⸗ und Weſtauſtralien. Blüten Kalthauſe, im Sommer im Freien an jonnigem leuchtend⸗azurblau, ſehr ſchön, von fern geſehen Standort aufgeſtellt oder ausgepflanzt, in einem Ge— große Ahnlichkeit mit einer Solanaceen-Blüte zeigend; | miſch von reichlicher Torf- oder Wieſenmporerde, etwas die äußeren Zipfel ſind oben weichhaarig, auswendig Lehmerde und ziemlich vielem Sand. Überwinterung aber grünlich. — Verwendung. Eine in unſeren hell, bei 4 5 bis 10 C. Vermehrung durch Ab— Gärten ſeltene aber reizende Topfpflanze, die lieger. Anzucht aus Samen. im Sommer lange Zeit hindurch blüht und auch als Gattung 1201. Polygönatum Adans., Gelenkwurz, O XXXI 10 (griechiſch: polys — viel, göny — Knie, Knoten; Stengel vielknotig). Kronkelch mit cylindrifcher Röhre, welk noch haftend, aber ſpäter abfallend. Kronkelchlappen kurz. Staubblätter 6, der Röhre angeheftet, nicht herausragend. Fruchtknoten Zfächerig, 9- bis mehreiig. Griffel faden- oder ſäulenförmig, mit meiſt kleiner Narbe. Frucht eine meiſt wenigſamige Beere. Die Stengel aus kriechendem Erdſtamme einfach, oben beblättert. Blätter wechſel-, gegen- oder quirlſtändig, eirund, lanzettlich oder linealiſch. Blüten achſelſtändig, nickend oder hängend, einzeln oder 2 bis mehrere. — 23 Arten der gemäßigten Gegenden der nördlichen Halbkugel. A. Alle Blätter immer wechſelſtändig. Blüten auf gemeinſamen kurzen Stielen zu wenigen doldentraubig oder einzeln. [Bei P. um- bellatum Bak. (syn. Convallaria umbellata Bnge.), Nordchina, Blüten zahlreich, in kurzgeſtielten e ] * P. Polygonatum. 3390. P._multiflorum (Tafel 57). 3391. . Alle oder doch die oberſten Blätter quirlftändig . .. e F roseum. 3392. 3390. * Polygönatum Polygönatum Voss Gee ſeits graugrün. Blüten achſ e einſeitswendig, P. officinale Al., P. vulgare Des., P. anceps hängend, paarweiſe, weiß, am Schlunde grün— er . uniflorum Jaume, P. glaberrimum gefleckt. Beeren kugelig, ſchwarzblau. Außer f. flore C. Koch, Convallaria Polygonatum I., C. odorata | roseo, der rojenrot=-blühenden, kultiviert man vor— Mill., Evallaria polygonata Neck. N Gemeine zugsweiſe die mandelduftige gefüllte Form, welche Gelenkwur; (Weißwurz; fr. Muguet Sceau de Salomon; bisweilen unter dem Namen P. „latifolium“ flore pleno Genouillet; e. Salomon’s Seal). Europa, Sibirien, vorkommt. Letztere läßt ſich nur durch Teilung des Himalaja; bei uns in Laubwäldern. Staude, 30 bis Wurzelſtockes vermehren. Eine Zwergform, k. humile 60 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Erdſtämme Fisch. pr. sp., wächſt in Taurien und im Amurland; wagerecht, dickfleiſchig, knotig. Stengel einfach, eckig, Stengel nicht über 20 em hoch; Blätter klein, unterſeits aufrecht, an der Spitze ſtark gebogen, unten mit Blatt- grün, flaumig; Blüten einzelnſtehend, bis 1½ em ſcheiden, in der oberen Hälfte mit Blättern. Blätter lang; Staubfäden papillendrüſig. — P. latifolium abwechſelnd, ſitzend, zweireihig, elliptiſch, feſter als bei Desf. (syn. P. hirtum Pursh, Convallaria hirta i P. multiflorum, deutlich⸗ gerippt, oberſeits grün, unter⸗ Bosc, C. latifolia Jacq.), Oſterreich, Italien, Taurien, 1070 Nordamerika; Stengel 60—120 cm hoch, im oberen Teile flaumig; Blätter 7— 16 cm lang, oberſeits grün, unterſeits blaſſer und flaumig, länglich, an ihrem Grunde raſch verſchmälert; Blüten zu 1—5en achſelſtändig, die Röhre weiß, die Zipfel grün. f. commutatum Dieir. pr. sp. (syn. P. Thunbergii Morr. el Desne., P. canaliculatum Mi., nicht Pursh; Convallaria commutatum Schult. fü.) hat kahle Stengel und Blätter. 8 3391. * Polygönatum multiflorum Al., Tafel 57, 225 (syn. Convallaria multiflora Z., C. Go- vaniana Wall.), Vielblumige Gelenkwurz. Europa, Aſien; bei uns häufig in Wäldern. Staude 50—90 cm hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Stengel kahl, ſtielrund, die untere Hälfte blattlos. Blätter wechſel— ſtändig, länglich, ſpitz, am Grunde raſch verſchmälert (716 cm lang), oberſeits grün, unterſeits graugrün, deutlich-gerippt, ungleichgenervt. Blüten zu 1— 5 en, nickend, aus zahlreichen Achſeln; Kronkelch 12 bis 18 mm lang und nur 2-4 mm dick, mit weißer, in der Mitte eingeſchnürter Röhre und mit grünen, länglichen, 2— 3 mm langen Zipfeln. Beeren kugelig 6—8 mm dick, meiſt blauſchwarz. Staubfäden dicht behaart. For- en | tor . bracteatum Dieir. „. Sp. (syn. Con- N A 15 ls bracteata Thomas), Blüten- — — 69 0 ſtielchen am OH Grunde mit gro- MON g 0 m N ßen, lanzettlichen . Wal 0 Deckblättern ver⸗ G7 4 ſehen. k. inter- medium Boreau — n Sos ana officinale f. inter- medium Syme, P. ambiguum L.“) hat den 6 mm dicken Kronkelch von P. Polygona- tum und den ſtielrunden Stengel, die zu 2—3 ftehen- den Blüten und die Staubfäden von P. multiflorum. 3392. Polygönatum röseum Kth. (syn. Con- vallaria rosea Ledeb.), Noſenrote Gelenkwurz. ARE A 1) | UN on Gemeine Gelenkwurz. Familie 209. Liliaceae, Ciliengewächſe. OS XXXI 10. Altaigebirge, Songarei. Staude, 60—100 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Pflanze völlig kahl; Stengel im unteren Drittel blattlos, gefurcht. Blätter linealiſch oder lanzettlich, zugeſpitzt, nur die oberſten quirlig, die unteren zerſtreut; Blüten aus den Achſeln gepaart, nickend, roſenrot, 1—1!/, em lang, mit cylindriſcher 2 mm dicker Röhre und kurzen, lanzett⸗ lichen Zähnen. Staubfäden papillendrüſig. — * P. verticillatum All. (syn. P. Jacquemontianum Kth., Con- vallaria verticillata L., Evallaria verticillata Neck.), Europa, Aſien; in jchattigen Gebirgswäldern. Staude, 40—80—100 cm hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Stengel kahl, kantig, gefurcht. Blätter ſehr zahlreich, abſtehend, zu 4—8 en quirlig beiſammen, linealiſch, zugeſpitzt, 7— 16 cm lang, unter der Mitte 11/,—2 cm breit, oberſeits grün und kahl, unterſeits graugrün und flaumig, mit gerader, nicht rankiger Spitze, gerippt. Blüten aus den Quirlachſeln in 2—3 blütigen Doldentrauben, weiß mit grünen Zipfeln. Kronkelch 6—12 mm lang mit 3 mm dicker Röhre. Beeren violett. f. leptophyllum Role pr. sp. (syn. Con- vallaria leptophylla D. Don) hat ſchmälere, bisweilen nicht über 3 mm breite Blätter. — P. sibiricum Red. (syn. P. cirrhifolium Re, P. chinense Xth., Con- vallaria cirrifolia Wall. C. sibirica Schult. fil.), Pflanze völlig kahl, bis 120 em hoch, hat 3—6 zählige Blätterquirle, deren Blätter an ihrer Spitze ſpiralig⸗ zurückgerollt ſind. Blüten kaum 1 em lang. — Verwendung. Dieſe Gelenkwurz-Arten ſind wegen ihrer Tracht, ihres friſchen Ausſehens, der zierlichen Blüten und endlich ihrer Frühzeitigkeit wegen ſehr empfehlenswerte Stauden; ja, ſie ſollten in Anlagen wie in Parks vertreten ſein, da ſie an allerlei Standorten zu verwenden ſind, am beſten im Halbſchatten. Sie lieben ſandigen Boden und friſche, aber nicht ſehr feuchte Lagen. Die ab— geſchnittenen Blütenſtengel halten ſich, in Waſſer geſtellt, lange friſch, und die belaubten Stengel eignen ſich zur Benutzung für Vaſen. Vermehrung durch Teilung ſehr leicht entweder Ende Sommer oder im Frühling (Abſtand der Pflanzen 25—30 em). Anzucht aus Samen wenig üblich. Ausſaat im Herbſt und froſtfrei überwintern, oder im zeitigen Frühling in Töpfe, die nur mäßig warm geſtellt zu werden brauchen; die Pflänzchen alsbald abhärten und auf ein Beet in die Pflanzſchule verſetzen. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung langſam. Gattung 1202. Convallaria Z. ex p., Maiglöckchen, O XXXI 10; XXXII (lat.: convallis — das Thal; in Bezug auf das Vorkommen der Pflanze). Kronkelch faſt kugelig-glockig, nach der Blüte abfallend, mit kurzen, zurückgekrümmt⸗abſtehenden Lappen. Kölbchen aufrecht, mit dem Grunde aufſitzend. meiſt wenigſamig. Niedrige Pflanzen mit krie Staubblätter 6, nahe dem Röhrengrunde eingefügt und kürzer als die Röhre. Griffel ſäulenförmig, Zfurchig, mit wenig verbreiterter Narbe. Beere eiförmig⸗ kugelig, chendem oder Ausläufer treibendem Erdſtamm und mit nur 2 eirunden bis lanzettlichen Blättern, die durch ihre einander dicht umſchließenden Blattſcheiden einen Scheinſtengel darſtellen, der Blütenſchaft iſt jedoch blattlos und trägt eine einfache Traube nickender, weißer, ſelten roſafarbener, wohlriechender Blüten. — Einzige Art, in Europa und dem gemäßigten Aſien. 3393. Convalläria majälis L., Tafel 57, 226 (syn. Polygonatum majale All.), Maiglöckchen (fr. Muguet de mai, Lis de vallée; e. Lily of the valley, May-Lily). Europa, gemäßigtes Aſien; in lichten Laub wäldern. Staude, 15—25 em hoch. Blütezeit: im Freien meiſt im Mai; getrieben ſchon vom Dezember ab und, wenn bis zum Sommer im Eiskeller am Blühen ver- hindert und dann getrieben, auch im Sommer. — Sorten ſind: f. flore pleno, Blüten gefüllt, weiß; f. flore roseo, Blüten hellroſenrot; f. flore roseo pleno, Blüten gefüllt, roſenrot; f. albo-marginata, Blätter weiß— randig; f. albo-striata, Blätter weiß- oder gelblich— weiß⸗geſtreift. f. robusta hort., Pflanze niedrig, aber kräftig, ſehr reichblütig; Blätter kurz, breit-oval, ſehr dunkelgrün; Blütenglöckchen milchweiß, kurz und breit. Unterſcheidet ſich angeblich von den holländiſchen und Berliner Maiglöckchen durch violettroſenrote Winter- knoſpen und ſoll auch in ſonniger Lage gut blühen. f. prolificans Witimack, die Pflanze bildet anſtatt einer einfachen Blütentraube eine einſeitswendige Riſpe; die Deckblätter, welche beim gewöhnlichen Mai- glöckchen nur klein und lanzettlich, find hier viel größer; auch die Blüten ſind nicht ganz normal, zudem oft nur 4 Staubblätter vorhanden. Fruchtknoten überall + 9 4 6 1 verkümmert. Die kräftigeren Blütenriſpen laſſen dieſe Form recht empfehlenswert erſcheinen, aber das zier- lichere, gewöhnliche Maiglöckchen wird dadurch doch nie verdrängt werden. Verwendung. Köſtlicher Duft und die reizen— den weißen Blüten haben den Maiglöckchen Eingang in die Gärten verſchafft. Sie lieben ſandig-lehmige, milde und friſche, mit Pflanzenreſten gemiſchte Bodenarten und mäßig ſchattigen Standort. Einfaſſung der Gehölzgruppen, zwiſchen lichten Laub⸗ gehölz und an etwas ſchattigen Partien der Abhänge u. ſ. w. verwenden. 4 Jahre im Herbſt ſehr leicht durch Stockteilung. Kultur und Treiberei. und Warmhauspflanzen“ (Berlin, Verlagsbuchhandlung Paul Parey) mit: Die im Herbſt aus der Erde genommenen Erdſtämme (Rhizome oder meiſt „Keime“ genannt) Deutſchlands maſſenhaft zum Export herangezogen, da die Waldkeime erſt ſpät, im März, entwickeln, ſich nicht früher treiben laſſen und durch die geringere Glockenzahl und Kleinblumigkeit nachſtehen. Die Maiglöckchen ge— deihen vorzugs- weiſe und am Maiglöckchen. reinem Boden. Man pflanzt in Reihen, deren Abſtand 22—30 cm, und die beim Putzen der aufgenommenen Maiglöckchen gewonnenen Pflanzkeime in den Reihen 4—6 cm auseinander in Rillen, ſodaß die Keimſpitzen nach dem Zuſchütten noch 1—2 cm mit Erde bedeckt find. Man kann ſie zur Man vermehrt ſie alle 3 oder Wir teilen hier die Anleitung aus „Allendorffs Kulturpraxis der Kalt Gattung 1202. Convalläria, Maiglöckchen. Nr. 33913393. 1071 vogelſchnabels etwas bauchig-gekrümmt hervorſteht. Die nur Blätter erzeugenden Knoſpen haben eine ſpitz kegelförmige Geſtalt. Beim Abputzen der blüh⸗ baren oder Treibkeime müſſen die Wurzeln mindeſtens 8—9 cm lang bleiben, wodurch das frühe Treiben erleichtert wird; auch muß der Stumpf unter der Blütenknoſpe noch verhältnismäßige Länge mit ge— nügender Anzahl Saugwurzeln haben. Zum früheſten Treiben ſucht man daher die Treibkeime mit gutem Wurzelvermögen und langem Stumpf aus, weil dieſe am erfolgreichſten ſich im November, Dezember und Januar treiben laſſen. In ſandigem Boden gewachſene „Keime“ laſſen ſich ebenfalls früher treiben, als in ſchwerem gezogene. Auch treiben jegliche Keime ſich um ſo leichter, nachdem ſie etwas Froſt erhalten haben! Man pflanzt die vollkommenſten „Keime“ zum erſten oder Frühtreiben von Anfang bis Mitte November in kleine Holzkaſten oder Töpfe (Abſtand 3—4 cm), be— haben im Handel bedeutenden Wert erlangt und werden in Berlin, Hamburg, Wittenberg und anderen Gegenden mäßig feucht und die Keime durch Bedecken der decke ſie mit halbfeuchtem Moos, ſtelle fie 8— 12 Tage auf Bodenwärme von + 20 bis 230 C., halte fie nur Fenſter ziemlich dunkel, da Dunkelheit beim frühen Treiben notwendig iſt. April ihre Blüten Sobald man ſieht, daß ſich die Spitzen der Keime etwas regen, giebt man + 25 bis 28° C. Bodenwärme. Wenn ſich die Häute 5 em ge— hoben haben, entfernt man die Beſchattung von den Fenſtern, ſtellt eine Bodenwärme von + 30 bis 350 C. her und entfernt das Moos, ſobald die Triebe 8-9 cm lang ſind, namentlich wo es zu dicht und feſt liegt. Sollten die Maiglöckchen anfangen zu ſpindeln, ſo lüfte man etwas oder ſtelle ſie bei warmer Haus— temperatur dicht unter Glas, um Gedrungenheit zu erzielen, bis die Blumen genügend ausgebildet ſind. Wenn ziemlich vollſtändig aufgeblüht, pflanzt man ſie üppigſten in feuch⸗ tem, reichlich ge- düngtem, tief ges grabenem, queden- | nach Belieben in Töpfen, Schalen 2c. zuſammen und ſchlägt die zurückgebliebenen, unvollkommen aufge— blühten bis zur gehörigen Ausbildung wieder im Warmbeete ein. Das Warmbeet darf nicht zu weit vom Glaſe, die Baſis der Keimknoſpen nur ca. 40—60 cm ie 6—7 Reihen bilden jedesmal ein Beet; die Wege ſind 30 em breit. Nach der Pflanzung bedeckt man die Beete mit verrottetem Dünger und hält ſie ſtets unkrautrein. Anpflanzungen läßt man die Wege auch fehlen. Zur Bei größeren Kopfdüngung bedeckt man die Beete alljährlich im Herbſt mit kurzem Dünger; ſteht ſolcher nicht zur Ver- fügung, ſo muß man mit Jauche jeglicher Art bes gießen, da die Blütentrauben nur durch reichliches Düngen groß⸗ und vielblumig werden. Nach 3 Vegetations- plötzliche Erkältung ſtattfindet. ſommern nimmt man die Pflanzen nach Abwelken des Krautes auf, in der Regel in den erſten Tagen des November, in trockenen Sommern etwas früher, und trennt die „Treibkeime“ von den „Pflanzkeimen“. Das Ausheben geſchieht an einem trockenen Tage durch aAb⸗ ſchütteln des anhängenden Erdreiches mittels einer Miſtgabel, wonach ſie an einem froſtfreien Ort, 50 bis 60 em hoch übereinandergelegt, aufbewahrt, leicht zu— gedeckt und bei trockenem Wetter öfters überſpritzt werden, damit die Erdſtämme (Keime) nicht durch Trockenwerden der feinen Wurzeln leiden. Die blüh- baren (Treib-) „Keime“ erkennt man leicht an der dicken, ſtumpfkegeligen Endknoſpe, deren eine Seite etwas höckerig angeſchwollen iſt und in Form eines Raub— vom Glaſe entfernt liegen. Um den ganzen Winter hindurch ununterbrochen blühende Maiglöckchen zu haben, bepflanzt man, wie oben angegeben, gleich eine größere Anzahl ſogen. Saatkäſtchen oder Töpfe mit Erdſtämmen („Keimen“), die kalt gehalten werden, und ſetzt nach Belieben und Bedarf in Zwiſchenräumen von 10 zu 10 Tagen einige in das Treibbeet. Von Mitte Dezember laſſen ſie ſich leichter treiben, das An— treiben kann dann gleich mit — 25° C. beginnen. Als Grundregeln beim Treiben können gelten, daß Feuchtig— keit nie fehlen darf und die Wärme ſtufenweiſe zu ſteigern iſt und dann auch gleichmäßig andauert. Zum Begießen iſt lauwarmes Waſſer von + 25 bis 3000. während der Treiberei ſehr weſentlich, damit keine Um bei ſtarker Kälte die angegebenen Wärmegrade gleichmäßig innehalten zu können, iſt ein niedrig gebautes Gewächshaus mit guter Heizvorrichtung erforderlich. Ein erfahrener Blumenfreund wird eine geringere Anzahl mit Mai— glöckchen⸗Erdſtämmen bepflanzter Töpfe auch im Zimmer zu treiben verſtehen, wenn er die obigen Grundſätze ſorgfältig berückſichtigt. Vom Beginn des Treibens bis zur Blütezeit erfordern die im November ange— ſetzten 4 Wochen, die vom Dezember, Januar 3 Wochen und die vom Februar ab nur 16 Tage Zeit. Sobald die Maiglöckchen nur ſoweit erblüht ſind, daß man ſie ſchon verwenden kann, muß man ſie abhärten, ſie kühler (von + 10 bis herab zu + 5.) und thunlichſt auch hell genug ſtellen. 1072 Familie 209. Liliaceae, Ciliengewächſe. Or XXXI 10. Gattung 1203. Aspidistra Ker, Sternſchild, Or XXXI 10 (griechiſch: aspis — Schild, astron — Abbild, Stern; Griffelnarbe ſchildähnlich). Kronkelch glodig, mit breiter, am Schlunde kaum zuſammengezogener Röhre und 8 abftehenden, faſt gleichen oder abwechſelnd kleineren Lappen. Staubblätter 8, nicht herausragend. Kölbchen eiförmig-länglich, zurückgekrümmt. Fruchtknoten dick und kurz, nicht gefurcht, 4fächerig; Fächer 2—6eiig. Griffel dick, mit ſehr großer, kreisrund-ſchildförmiger, den Schlund des Kronkelches faſt ſchließender Narbe. Beere 1ſamig. Pflanzen mit dickem, kurzem oder kriechendem Erdſtamm. Blätter grundſtändig, lang, groß, in einen aufrechten Blattſtiel zuſammen⸗ gezogen. Blüten einzeln, auf unterirdiſchem, ſchuppigem Blütenſchaft nicht oder kaum über die Erdoberfläche tretend, ſchmutzig⸗braunrot, gelbgrün, innen oft punktiert. — 3 Arten, im Himalaja, China und Japan. 3394. Aspidistra elätior Bl. (syn. Plectogyne langgeſtielt, länglich, bei f. variegata hort. bunt- elatior hort.), Höheres Sternſchild. Japan. Staude. geſtreift. Blüten punktiert, Sipaltig. — Blätter mit dem Stiele meiſt 40—65 cm lang und Verwendung. Dieſe Pflanzen, beſonders Nr. 3394, in der Mitte etwa 10 em breit. Blüten kaum aus ſind, wie wenige andere, wegen ihrer faſt unverwüſt⸗ der Erde hervorragend, purpurbraun; die 8 Lappen lichen Lebenskraft als hübſche Blattpflanzen für der oben tief-achtfurchigen Narbe in den Kronkelchkeſſen Wohnräume aller Art zu empfehlen und auch allgemein zurückgebogen. Bei f. foliis variegatis (syn. Plecto- beliebt. Trotz trockener Zimmerluft, trotz Staub und gyne variegata Lo.) ſind die Blätter der Länge nachläſſiger Pflege erfreuen fie uns dennoch mit friſch⸗ nach von ſchönen weißen oder gelblichweißen grünen Blättern. Als Schattenpflanzen ſind ſie Bändern und Streifen durchzogen. Art und Form vortreffliche Lückenbüßer an Standorten, wo die meiſten ſind überall bekannte, ungemein dauerhafte Blatt- anderen Pflanzen wegen Lichtmangels bald zu Grunde pflanzen für Wohnräume. gehen würden. Kultur in allerlei guter Erde, z. B. 5 3 l in lehmiger Garten- oder Raſenerde mit ſehr viel Wald⸗ alleged ea a ee humus oder Torferde vermiſcht, mit Zuſatz von Miſterde Sternſchild. China. Blü tezei t? Februar, März. und etwas Sand. Gelegentlicher Dungguß fördert die — Blätter ſamt den Stielen 20—25 cm lang bei Appige Entwickaing, und Bernlaitien ß etwa 4 cm Breite, zugeſpitzt. Blüten braunpurpurn, lang unnötig. Vermehrnuß ua ß 2 , die Pflanzen aber in ihrer Entwickelung merklich geſtört mit 8 Zipfeln. A. punctata Lindl., China; Blätter werden; alſo lieber nur dann teilen, wenn's nötig iſt. Gattung 1204. Phörmium L., Lilienflachs (Flachslilie), GG XXXI 10 (griechiſch: phormion — Körbchen, Matte; die zähen Baſtfaſern dienen zum Flechten). Kronkelch einwärtsgekrümmt; feine Teile am Grunde zu einer kurzen kreiſelförmigen Röhre verwachſen, ſonſt frei; locker zuſammenneigend: die 3 äußeren, lanzettlichen bis zur Spitze aufrecht, die 3 inneren bisweilen etwas länger und an der Spitze kurz abſtehend. Staubblätter 6, kaum länger als die Kronkelchteile. Kölbchen nahe ihrem Grunde rückſeitig mit einem eingeſtoßenen Grübchen aufſitzend. Fruchtknoten länglich, 3Zkantig, vieleiig. Griffel fadenförmig, mit kleiner Narbe. Kapſel cylindriſch Z kantig, bisweilen ſehr gedreht. Pflanzen mit kurzem, verdicktem Grund⸗ ſtamm und dicken, faſerig-büſcheligen, langen Wurzeln. Blätter grundſtändig, ſehr lang, linealiſch-ſchwertförmig, 2zeilig, ſehr zählederig. Blüten groß, auf hohem, oben verzweigtem Schaft büſchelig, in großer Riſpe, verſchiedenfarbig, meiſt ſchmutzig-gelb oder gelb. Blütenſtielchen unter der Blüte gegliedert. — 2 Arten, in Neufeeland. 3396. Phörmium tenax Forst., Zäher Lilien- | Gartenformen find: f. variegatum, Blätter grün, flachs („Neuſeeländer Flachs“; fr. Lin de la Nouvelle- wie von einem roten Faden am Rande eingefaßt und die Fläche von blaßgelben oder weißlichen Bändern der Länge nach durchzogen. f. Veitchii hort. pr. sp. iſt zwar noch hübſcher als vorige Form, aber auch empfindlicher, außerdem gedrungener und ſtraffer im Wuchs. Beide aber ſind wegen der etwas ſchwierigen oder wenig ausgiebigen Vermehrung immer noch ver— hältnismäßig ſelten. k. atropurpureum Aort. (syn. P. atropurpureum hort.) iſt dunkel-, und zwar mehr oder weniger violettrot-blätterig. — P. Cookianum Lejolis (syn. P. Colensoi Hook. fil., P. Cookii hort.), Pflanze in allen Teilen kleiner; Blätter ſchmäler, kaum 5 cm breit, mehr zugeſpitzt, unterſeits ausge= ſprochen graublaugrün; untere Aſte der Blüten⸗ riſpe nur etwa 7blütig; Blüten meiſt braunpurpurn, ſelten grünlichgelb-gefärbt. f. foliis variegatis hort. iſt weiß⸗geſtreift und ſchöner als die Form von P. tenax. Dieſe Art und ihre Form ſcheinen auch leichter zur Blüte zu gelangen und laſſen ſich an— ſcheinend durch Teilung williger vermehren. Verwendung. Allgemein verbreitet iſt P. tenax. Dieſe Pflanzen werden gewöhnlich in Kübeln unter- - . halten und froſtfrei durchwintert; doch halten ſie in e den mildeſten Gegenden . a unter Pchuß⸗ i 1 8 umhüllung den Winter wohl im Freien aus, und in e dieſem Fade iſt P. tenaz eine der one Zelande; e. Tough Flax-Lily). Neuſeeland. Staude, pflanzen für den Gartenraſen, für die Ufer der Seen 1—2 m hoch mit einem 1 bis über 2m hohen Blüten- und Waſſerläufe in Landſchaftsgärten, wo es in ſchaft. Blätter 1—1 ½ m lang bei über 6 em Breite. ſonniger wie ſchattiger Lage gleichgut fortkommt, über- Untere Blütenäſte der Riſpe vielblütig, bis 30 blütig. haupt als dauerhafte Schattenpflanze ſich bewährt. Blüten gelbrötlich. Samenkapſel 6-10 em lang. Gewöhnlich aber hält man den Lilienflachs in Kübeln Te art n N oder ben Töpfen und verwendet ihn im Winter zur Ausſchmückung der Wohnräume, Hausflure und Winter⸗ gärten, im Sommer aber im Freien aufgeſtellt oder auch in den Boden eingeſenkt. Sie eignen ſich weiter zur Beſetzung großer Vaſen für Thorpfeiler, Rampen, Balkone u. ſ. w. Starke Exemplare bilden umfang- reiche Blätterbüſche, deren Blätter, obſchon aus den Grundſtämmen zweizeilig hervorgehend, ſich doch nach allen Seiten gefällig überbiegen und einen ſehr ange— nehmen Eindruck machen. Kultur in allerlei guter und kräftiger Erde, in gut ausreichenden, aber doch nicht zu geräumigen Gefäßen mit guter Scherbenein⸗ | lage oder groben Torf- und Holzkohlenſtücken. Im Sommer nach Maßgabe des Geſundheitszuſtandes der Pflanzen häufiger reichlich bewäſſern, zeitweilig auch mit Dungwaſſer, im Winter aber ſelten und nur nach Bedarf. Gattung 1203. Aspidistra bis Gattung 1206. Hemerocällis. Bei wärmerem und luftigem Standort Nr. 3394 — 3398. 1073 wird man auch im Winter früher wieder durchdringend begießen müſſen als in einem bloß zur eben froſtfreien Überwinterung geeigneten kalten Keller. Vermehrung durch Teilung der Pflanzen im Frühling oder Sommer. Jede einzelne, ſchon mit Wurzeln verſehene Teilpflanze wird in einen verhältnismäßig kleinen Topf gepflanzt und in ein Miſtbeet eingeſenkt, weil nur dann eine ſchnelle Einwurzelung erreicht wird, wonach dann die gewöhnliche Kultur ſtatt hat. Anzucht aus Samen inſofern ſchwierig, als der letztere bald nach der Reife geſäet werden muß, ſodaß man mit in Europa ge— erntetem Samen meiſt beſſere Ergebniſſe erzielt. Die Ausſaat wird etwas warm geſtellt und genügend feucht gehalten, wenn man nicht lieber die Samen im Keim- apparat (ſiehe Grundzüge der Gartenkultur von A. Voß) ankeimen laſſen will. Keimung nach 1 Monat, bis— weilen ſpäter. Gattung 1205. Reinéckea K /., Reineckie, © XXXI 10 (nach dem Schriftſteller J. C. Reinecke benannt). unter ſich wie im Verhältnis zur Röhre ziemlich gleichförmig, zur Blütezeit zurückgekrümmt⸗abſtehend. länglich, rückſeitig aufſitzend, am Grunde und an der Spitze getrenntfächerig. Griffel mit kleiner, kaum Z lappiger Narbe. Samen mit ſaftiger Schale. fallenen Blätter meiſt zu Tage tretendem ringelnarbigen Grundſtamm, im übrigen ohne Stengel. Grundſtamm faſt 2zeilig⸗gebüſchelt oder zerſtreut, linealiſch oder ziemlich breit-grasartig, Blütenſchaft ſeitlich von einem Blätterbüſchel aus dem Grundſtamm entſpringend, als einfache Ahre ſchon unterhalb der wenigeiig. Beere kugelig. 3 nervig. Kronkelch mit ee ziemlich gleicher Röhre; ſeine 6 Lappen Staubblätter 6; Staubkölbchen Fruchtknoten Niedrige Pflanze mit kriechendem, durch die abge- Blätter auf dem ſchwach-gefaltet, unterſeits Mitte oder faſt von Grund auf fleifchfarbene Blüten tragend. — Einzige Art, in China und Japan: 3397. Reinéckea cärnea . (syn. Liriope carnea Sali sb., Sanseviella carnea Rchb., Sanseviera carnea Andr., S. rosea Dietr., S. sarmentosa Jacq., S. sessiliflora Gawl.), Fleiſchfarbige Reineckie; f. foliis variegatis, die häufig kultivierte Form, hat weiß⸗ oder gelbſtreifige Blätter. Verwendung in größeren Pflanzenbeſtänden als Topfpflanze oder in großen Kalt- und Lauwarm— häuſern zu Einfaſſungen. Kultur am beiten in einem Gemiſch von Laub-, Miſt- und lehmiger Ackererde mit entſprechendem Sandzuſatz. Überwinterung bei + 4 bis 100 C. und alsdann in Bewäſſerung knapp halten. Gattung 1206. Hemerocällis L., Tagſchöne (Taglilie), G XXXI 10; XXXII (griechiſch: hemera — Tag, kallos — Schönheit). kelchlappen viel länger als die Röhre, vielnervig. e mit eingeſtoßenem Grübchen ihrem Faden aufſitzend. runzlig Blätter grundſtändig, lang, ſchmal, oft faſt grasartig. recht. — 5 Arten, in Mitteleuropa und dem gemäßigten Aſien. A. Blüten wohlriechend, reingelb bis dottergelb. 1. Innere 3 Kronzipfel von feſter Beſchaffenheit, die Adern ſind nicht miteinander verbunden 2. Innere e an ihrem Rande häutig; wenige Nerven verlaufen ineinander. Blütenſtielchen und Kronkelchröhre aan } a) Blätter 4—7 mm breit; b) Blätter 11/,—8 cm breit; Blütenſtielchen ſehr kurz Kronkelch trichterförmig, mit cylindriſcher, kürzerer oder längerer Röhre; Staubblätter 6, kürzer als der Kronkelch, etwas herabgebogen. Fruchtknoten länglich, ſtumpf⸗3 kantig, vieleiig. Pflanzen mit ſehr kurzem Erdſtamm und zahlreichen, mehr oder weniger fleiſchig- verdickten Büſchelwurzeln. Blüten groß, am Ende eines hohen Schaftes, zu wenigen und meiſt auf— Kron⸗ Kölbchen länglich⸗ Kapſel meiſt quer⸗ H. flava (Tafel 57). 3398. H. minor. 3399. Em, Middendorffii. 3400. B. Blüten geruchlos, gelbrot oder orzunlichorangerot! die 3 3 inneren Bipfel am Rande häutig- welt 15 mit vielen ineinander ver- laufenden Adern . 3398. calls fla va L., Tafel 57, 227 Neingelbe Tagſchöne (fr. Lis 0e Lis jaune; e. Yellow Day-Lily). Südeuropa, Weſtſibirien. Staude, bis 80 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Wurzeln gebüſchelt. Schaft die Blätter überragend, oben äſtig. Blätter zahlreich, glänzend-grün, gekielt, ſchmal, 40—65 cm lang bei 12—19 mm Breite. Blüten trichterförmig, glänzend - reingelb oder orangegelb, ſehr wohlriechend, in oft 6—9blü⸗ tigen Doldentrauben; Blütenſtielchen 26 em lang, mit kleinen lanzettlichen Deckblättern. Kronkelch 7 bis 10 em lang, mit cylindriſcher, 12—32 mm langer Röhre; ihre Kronkelchzipfel ſind alle von feſter Be— ſchaffenheit, und die Adern verlaufen nicht ineinander; äußere Zipfel 12—18 mm breit, die inneren nur wenig breiter und an der Spitze mehr oder weniger verſchmälert. Verwendung. Eine prächtige Art, die einzeln- ſtehend oder gruppenweis auf Raſenplätzen oder in den Vorderreihen großer Blumengruppen oder zwiſchen recht licht gepflanztem Gehölz, vereinzelt auch auf Vilmo rin. Dritte Auflage. H. fulva (Tafel 57). 3401. et Rabatten von vortrefflicher Wirkung iſt. Kultur in gllerlei Gartenboden. Die Pflanze liebt am meiſten ein kräftiges, tiefgründiges, friſches / Erdreich und ſonnigen | Standort; es iſt ihr! aber eine geſchützte, etwas ſchattige Lage nicht ſehr nachteilig. Vermehrung durch Teilung älterer Stau- den, entweder im Spät⸗ ſommer oder zeitig im Frühling. An⸗ zucht auch aus Sa⸗ men. Ausſaat im Herbſt oder bald nach der Samenreife in Töpfe in ſandgemiſchte Erde, die mäßig feucht zu halten; 68 Reingelbe Tagſchöne. 1074 die Saatgefäße ſpäter nur froſtfrei durchwintern. Kei— mung dann im Frühling; während im Frühling geſäete Samen erſt im nächſten Jahre keimen. 3399. Hemerocällis minor Mill. (syn. H. graminea Andr., H. graminifolia Schlal., H. pumila Salisb.), Kleine Tagſchöne. Oſtſibirien, Nordchina, Japan. Staude, etwa 35—45 cm hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Blätter etwa 35—50 cm lang bei nur 5—8 mm Breite, ſatt-grün. Schäfte faſt jo lang als die Blätter, mit 3—6blütiger Doldentraube. Deck— blätter klein, lanzettlich. Blütenſtielchen von 8 bis 50 mm lang; Blüten wohlriechend, dottergelb, 6—11 cm lang, ihre cylindriſche Röhre 12—26 mm lang, die äußeren 3 Zipfel von feſter Beſchaffenheit und 8—11 mm breit, die 3 inneren breiter, ſtumpfer, am Rande häutig, wenige Adern ineinander mündend. Dieſe ſchöne Art liebt Waldhumus oder mit Heide— Middendorffs Tagſchöne. erde durchſetzten Boden und Halbſchatten. — H. Du- mortieri Morr. (syn. H. graminea f. humilior Maæim., H. Sieboldii und H. rutilans ort., H. graminea Schldl.), Staude, 30—50 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni, bisweilen Ende Sommers nochmals. Blätter 30—45 cm lang bei 12— 18 mm Breite, grün. Schaft kaum jo lang als die Blätter, unver- zweigt, mit 2—3 blütiger Doldentraube, auch wohl mal 1blütig. Blütenſtielchen meiſt 6—15 mm lang; Deckblätter breit⸗lanzettlich, faſt jo lang als die Blüten⸗ ſtielchen. Blüten wohlriechend, dottergelb oder rötlichorange, außen meiſt etwas braunrot, 5 bis 7 em lang, mit ſehr kurzer (nur 4—7 mm langer) oder faſt fehlender Röhre; die 3 äußeren Zipfel ſind feſt, 8-11 mm breit, die inneren 10—14 mm breit, ſtumpfer, am Rande häutig, mit nur wenigen ineinander laufenden Adern. 3400. Hemerocällis Middendörffii Tyaulv. et Me., Middendorffs Tagſchöne. Amurland. Staude, 30 - 50 cm hoch. Blütezeit: Mai, Juni (ein paar Wochen vor H. flava) und meiſt im Sep⸗ Familie 209. Liliaceae, Ciliengewächſe. GO XXXI 10. tember nochmals. — Blätter lang ausgezogen, gefaltet, ſichelförmig nach unten gebogen, 36 —50 em lang bei 16 —28 mm Breite, grün. Schaft faſt jo lang als die Blätter, dünn, blattlos. Blüten doldentraubig, zu 2—5 (ſelbſt 10) auf ſehr kurzen Stielchen und von einem großen, dreieckigen, bisweilen zolllangen, ſcheidigen Deckblatt geſtützt. Blüten wohlriechend, dottergelb oder dunkelgelb, 7—11 em lang, mit cylindriſcher, 11 ½ cm langer Röhre; die drei äußeren, fait ſpitzen Zipfel 12 —20 mm breit; die 3 inneren 18 —28 mm breit, ſtumpf, am Rande häutig; wenige Adern ineinander verlaufend. Verwendung. Eine prächtige Art, die faſt regelmäßig zweimal im Jahre blüht und ſich zudem vortrefflich auch zur Ausſchmückung der Grasflächen in der Nähe der Ufer von Teichen, Seen u. ſ. w. eignet. Aber auch in mittleren und größeren Zier- gärten iſt ſie, wenn hier und da vereinzelt angebracht, ſehr ſchön. Vermehrung durch Teilung ſtarker Büſche, am beſten zeitig im Frühling. Anzucht aus Samen wie Nr. 3398. 3401. Hemerocällis fulva L., Tafel 57, 227 (syn. H. crocea ort., auch Zam.), Brannrofe Tag- ſchöne (fr. Hémérocalle fauve; e. Fulvid Day-Lily). Südeuropa, Japan, China. Staude, 60 —120 cm hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Blätter 45--75 cm lang bei 18-35 mm Breite, unten anfangs graugrün, oben mehr hellgrün, ſtark gebogen, etwas gefaltet und. gekielt, zweizeilig. Blütenſchäfte 60 —120 em hoch, oben mit 6—12blütiger, verzweigter Doldentraube. Blütenſtielchen kurz; Deckblätter klein, lanzettlich. Blüten geruchlos, außen eigenartig gelb, innen bräunlichorangerot, 7—11 em lang, mit 18 bis 28 mm langer Röhre; die Z äußeren Zipfel von feſter Beſchaffenheit, flach, 12 — 20 mm breit, faſt ſpitz; die 3 inneren oft zollbreit, am Rande häutig-wellig und mit vielen ineinander verlaufenden Adern. Formen ſind: f. disticha Voss (syn. H. disticha Don, H. fulva var. longituba Maxim., H. longituba Mag., H. fulva f. angustifolia Bak.), nur etwa 40 60 cm hoch; Blätter ſchmal, zweizeilig, Blüten 5—10 cm lang; Röhre etwa doppelt kürzer als die Zipfel, außen hellgelb, innen rotgelb, alle Zipfel etwas wellig gerändert; f. disticha flore pleno hat gefüllte Blüten. f. flore pleno, Blüten halb- und ganzgefüllt, im Grunde orangegelb, in der Mitte der Blumenblätter purpurblutrot. f Kwanso Sieh. (syn. H. Kwanso hori.), große Gartenform, deren Blätter von jilber- weißen Längsſtreifen durchzogen ſind; Blüten gefüllt, im Grunde grünlichgelb, im übrigen von friſcherer Färbung als die der Stammart, die ganze Pflanze jedoch nicht ſo widerſtandsfähig. Verwendung. Eine jener guten Pflanzen, die man früher in allen Gärten fand. In Landſchafts⸗ gärten ſollten die einfachblühenden Formen, welche die ſchöneren ſind, um ſo mehr wieder beachtet werden, zumal dieſe Pflanzen in allerlei Gartenboden, in ziemlich trockenem wie in feuchtem, an ſonnigem wie an mäßig ſchattigem Standort, freiſtehend oder zwiſchen Gehölz, oder an Teichufern gut gedeihen. Vermehrung durch Teilung der Büſche. Anzucht aus Samen wie Nr. 3398. Gattung 1207. Höstia (Hosta) Tratt, Hoſtie, O XXXI 10 (nach dem Arzt und Botaniker Hoſt zu Wien, 7 1834, benannt). Schlund erweiterter Röhre; ſeine 6 Lappen wenig kürzer oder länger als die Röhre. Kronkelch trichterförmig, mit kurzer oder ziemlich langer, in einen Staubblätter 6, der Röhre angeheftet oder Gattung 1207. Höstia, Hoſtie. Nr. 33993404. 1075 4 grundſtändig, herabgebogen, fadenförmig; Kölbchen länglich, ihrem Faden ſchwebend und mit eingeſtoßenem Grübchen aufſitzend. Frucht⸗ knoten vieleiig; Griffel fadenförmig, mit wenig verdickter Narbe. holzigem Erdſtamm und dicklichen Büſchelwurzeln. groß, bogennervig, mit Queradern. unter dem Schlunde angeheftet. Blätter grund⸗, Blüten anſehnlich, blau oder weiß, auf einfachem, ziemlich hohem Schaft, hängend oder herab⸗ gebogen, in faſt einſeitiger Traube. — 4 Arten, in Japan und China. A. Kronkelch groß (9—11 em lang), vom Grunde nach oben nur allmählich ſich erweiternd. Blütenſtielchen an ihrem Grunde zwiſchen dem Deckblatte noch mit einem kleinen Deckblättchen. Kapſel ſchmal⸗-länglich bis faſt linealiſch. Pflanzen mit kurzem, faſt ſelten auch ſtengelſtändig, geſtielt, meiſt breit oder ziemlich Staubblätter der Mitte der Kronröhre . plantaginea. 3402. B. Kronkelch nach oben hin plötzlich erweitert, am Schlunde oft fait Auuckig; e eee Blütenſtielchen an ſeinem Grunde ohne ein Deckblättchen, nur von einem Deckblatte geſtützt . 3402. Höstia plantaginea Aschers. (syn. H. japonica Tratt., Saussurea plantaginea 0. Hlze., H. Sieboldiana (Tafel 57). 3403. 5 coerulea. 3404. H. japonica. 3405. förmig⸗-eirund, beiderſeits blaugrün (mit einem bläulichweißen Reif belegt), von feſter, faſt lederartiger Hemerocallis plantaginea Lam., H. japonica Thbg., H. alba Andr., H. cordata Cap., Funkea [Funkia] subcordata Spr., F. alba Hort., F. cordata alba hort., Niobe cordifolia Salisb.), Wegerichblätterige Hoſtie. Japan. Staude, 30—45—60 cm Blütezeit: Juli, Auguſt, auch ſpäter. — Blätter faſt alle grundſtändig, hellgrün oder gelblichgrün, glänzend, beſonders unterſeits, groß, herzförmig-eirund, 15 bis 25 cm lang bei 8—15 cm Breite, ſeits der Mittelrippe mit deutlichen Parallelnerven. Blütenſchäfte 30—45 em hoch, mit einer ſchönen, hoch. langgeſtielt, jeder⸗ Beſchaffenheit, groß, die größeren 25—30 em und mehr lang bei 17—23 cm Breite, langgeſtielt; beider— ſeits von der Mittelrippe des Blattes 8-13 parallele Nebennerven. Blüten in etwa 10—15blütigen Trauben, welch letztere ſamt dem Schaft kaum viel länger ſind als die Blätter ſamt Blattſtiel. Beſteht aus 2 Formen: f. typica Voss (syn. Funkia Sieboldii hort., F. grandi- flora hort. nonn., nicht Salisb.; F. glauca hort.), Blüten hellviolett, 5— 7 cm lang, Kronkelchröhre jo lang als der Saum; Blätter breitherzförmig-oval oder nach einer Seite hin hängenden, meiſt 9—15blütigen Traube faſt 10 em langer, milchweißer, ſehr wohlriechender Blumen, mit langer, gebogener, trichterförmig = erweiterter Röhre. blätter der Blüten ge⸗ paart, das größere 2½ bis 6 em lang. Kronkelchzipfel 12—20 mm diflora Voss (syn. Funkia grandiflora Sieb., auch hort.) treibt höhere, gegen 60 cm hohe Blütenſchäfte, = Wegerichblätterige Hoſtie. die Blätter find groß und die Blüten 10 em und da- rüber lang. Verwendung. Wirklich ſchöne, aber nicht für rauhere Lagen geeignete, in herrſchaftlichen Gärten gern geſehene Pflanze, die unter zuſagenden Verhältniſſen, d. h. wenn man ſie in einem geſunden, aber etwas friſchen Boden und im Halbſchatten kultiviert und die Blätter zugleich vor Schneckenfraß ſchützt, dichte breite Büſche mit 5—6, ja bisweilen 10—12 Blüten- ſchäften bilden können und dann prächtig ausſehen. In Landſchaftsgärten geben ſie um große Gruppen ſchöne Einfaſſungen, oder man verwendet ſie in Klumps an etwas feuchten, halbſchattigen Standorten. Wo dieſe Pflanze im Freien nicht gut überwintert, möge man ſie in großen Töpfen oder in Kübeln kultivieren und im Kalthauſe oder ſonſt irgendwo froſtfrei überwintern. 3403. Höstia Sieboldiäna Zngl., Tafel 57, 228 (syn. Saussurea Sieboldiana O. Ätze., Funkea [Funkia] Sieboldiana Hoolc., F. cordata f. coerulea hort., Hemerocallis Sieboldiana Zodd.), Siebolds Hoſtie. Japan. Staude, 30—40 cm hoch. Blüte- zeit; Juni⸗Juli bis Auguſt. — Blätter breit-herz- an ihrem Grunde abgerundet, unterſeits an den Nerven kahl oder ſchärflich. fk. Fortunei Voss (syn. Funkia Fortunei Halt., F. Sieboldiana f. Fortunei ARgl.), Blüten weiß, 34 em lang; Kronkelchröhre kürzer Deck⸗ Fläche, als der Saum. Blätter kleiner, mit nur 10—14 cm langer, 7—9 em breiter rundlich-herzförmiger, kurz⸗ zugeſpitzter, oder mit herzförmig-eirunder, zugeſpitzter ſehr ſtark mit blauweißem Reif belegt. Verwendung. Eine unſerer ſchönſten Stauden, wenn man ſie, beſonders k. typica, im freien Lande kultiviert, wo die mit blauweißem Reif bedeckten Blätter eine bedeutende Größe annehmen, eine herrliche Laubmaſſe bilden, und die Pflanze zu ſchmuckvollen großen Einfaſſungen allgemein empfohlen breit. f. gran- werden kann, am beſten in nur halbſonniger Lage; bei ganz ſonnigem Standort muß der Boden friſch genug oder ſchon mehr feucht erhalten werden können. 3404. Höstia coerülea Tratt. (syn. Saussurea Funkia coerulea Aort., coerulea 0. Kize., | Hemerocallis coe- rulea Willd., Bry- . von grüner Grund— Andr.; F. ovata Spr., ocles ventricosa Salisb.), Himmel- blaue Hoſtie. Japan. Staude, 30 —50 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Blätter farbe, nicht be⸗ reift, aus abgerun— detem oder faſt herzförmigem Grunde eirund oder breit-eirund, un ehr Himmelblaue Hoftie. krautiger, nicht lederartiger Beſchaffenheit, die größeren 12—25 em lang bei 7—14 cm Breite, langgeſtielt. Blütentraube locker; Blüten lila oder blau, 3½ —5 em lang. Beſteht aus folgenden Formen: f. typica Voss, Blätter grün, aus abgerundetem Grunde oval, beiderſeits neben der Mittelrippe 5- bis 6nervig. Blüten blau oder violettblau. f. latifolia Voss, Blätter grün, aus ſchwach-herzförmigem oder 68 * 1076 Familie 209. Liliaceae, Liliengewädhfe. GO XXXI 10. abgerundeten Grunde breit-oval, beiderſeits der Mittel- [Blattſtiel 10—15 em lang bei etwa 5—7 cm Breite, ſehr rippe 7—9 nervig und meiſt wellig. k. aureo-varie- wellig, mit breitem milchweißen, faſt durchſichtigem gata Voss, Blätter wie bei k. latifolia, aber un⸗ Mittelbande; oft bleibt nur ein ſchmaler, grüner Rand regelmäßig gelb- oder gelbgrünlich-gezeichnet, oft ganz übrig; bisweilen iſt der grüne Saum noch von einem gelbgrün und nur mit dunkelgrünen Streifen. f. albo- weißen Streifen durchbrochen. k. angustifolia Voss, marginata Voss (syn. Funkia marginata Seb., nicht Blätter grün, ſchmal-lanzettlich, bis zum Grunde des Hook.), Blätter wie bei f. latifolia, aber mit ſchmalem Blattſtiels allmählich verſchmälert, faſt flach. ſilberweißen Rande. f. latemarginata Voss, Blätter Verwendung. Hostia japonica eignet ſich vor⸗ ſehr groß, aus abgerundetem Grunde oval, ſtark trefflich für kleine Gärten, als einzelne Büſche oder wellig, beiderſeits der Mittelrippe ynervig in kleinen Trupps beiſammen auf dem Raſen, auf und mit breitem ſilberweißen Rande; iſt ſehr Steingruppen, ſchön. f. discolor Voss, Blätter groß, oval-lanzett- oder auch als Ein- lich, ſchwach-wellig, beiderſeits der Mittelrippe faſſung (hierzu be⸗ 9—10 nervig und auf graugrünem Grunde dunkel- ſonders f. albo- f grün⸗gefleckt. marginata und f. f ; typica). Die Verwendung und Kultur ganz wie Nr. 3403. bin eofattesigen 3405. Höstia japonica Voss (syn. Saussurea Formen ſind zarter japonica O. Ktze., Hosta lancifolia /ngl., Hemero- und werden als callis lancifolia Th., Funkia lancifolia Spr., Aletris Topfpflanzen des japonica Houtt. 1761!), Japaniſche (oder Lanzett- Kalthauſes behan- blätterige) Hoſtie. Japan. Staude, mit 15—30 cm delt oder doch hohem Schaft. Blütezeit: meiſt Juli, Auguſt. — froſtfrei überwin— DIN NZ Blätter grün-grundig, nicht bereift, von dünner, mehr tert. Wenn man S SD, EN krautiger Beſchaffenheit, lanzettlich, breit- oder eirund— ſie im Februar, GI NL lanzettlich, ſpitz, gegen ihren Grund hin allmählich in März hell und = den Blattſtiel verſchmälert, beiderſeits der Mittelrippe mäßig warm ſtellt, = 3--Snervig. Blüten weiß oder bläulich, bisweilen erſcheinen die hüb— violett, weiß⸗ und rot⸗verwaſchen. In folgenden ſchen Blätter ſehr Formen: f. typica Voss, Blätter glänzend-grün, bald, und deshalb haben dieſe Pflanzen in neuerer eirund⸗lanzettlich, kaum wellig. k. lutescens Voss, Zeit wieder vielen Anklang gefunden. — Blätter kaum wellig, breit-lanzettlich, mattgrün, mit Alle Hoſtien lieben tiefgründigen, etwas friſchen gelbgrün geſcheckt. k. albo - marginata Voss (syn. und lehmig-ſandigen Boden. Für Topfpflanzen kann Funkia albo-marginata Hook., nicht Seb.; F. man zweckmäßig Wieſenmoor- oder Torferde zuſetzen; cucullata f. albo-marginata hort., Hostia albo- geſunde Pflanzen find auch für etwas Miſterde dank— marginata), Blätter breiteirund- lanzettlich, etwas bar. Nr. 3402 und 3405 find für Freilandkultur nicht löffelförmig oder an den Rändern nur wenig wellig, überall geeignet. Vermehrung aller Arten durch und, wie auch die Deckblätter am Stengel, mit ſchmalem Teilung, die überhaupt nach je 4 oder mehr Jahren ſilberweißen Rande eingefaßt; Blüten meiſt hellblau, einmal vorgenommen werden ſollte. Anzucht aus violett-, weiß⸗ und rot⸗verwaſchen, gegen 4 cm lang Samen langwierig. Ausſaat im Herbſt nach der Ernte in etwa 12—15 em langen Trauben. k. undulata lerſt im kommenden Frühling geſäete Samen liegen Voss (syn. Funkia undulata Otto et Dieir., Hemero- meiſt ein Jahr) in Töpfe und kühl überwintern. — callis undulata Seb.), Blätter breit- oder eirund- Keimkraft der Samen meiſt nur 2 Jahre; Keimung lanzettlich, ſamt dem verkürzten, wellig-geflügelten innerhalb mehrerer Monate bis 1 Jahres. Gattung 1208. Kniphöfia Muc, Kuiphofie, Gr XXXI 10 (nach dem Botaniker Joh. Jerem. Kniphof, 7 1765 zu Erfurt, benannt). Kronkelch ſchmalröhrig, gleichmäßig-cylindriſch (oder bei einigen tropiſchen Arten oben erweitert); ſeine Teile hoch hinauf verwachſen, nervig, nur die eirunden oder Zeckigen Spitzen find frei. Staubblätter 6, grundſtändig, meiſt herausragend, ſeltener eingeſchloſſen. Kölbchen länglich bis linealiſch, mit eingeſtoßenem Grübchen rückſeitig aufſitzend. Fruchtknoten vieleiig; Griffel mit kleiner Narbe. Kapſel kugelig oder kurz⸗eiförmig. Pflanzen mit kurzem Erdſtamm und zahlreichen, dicklichen Büſchelwurzeln. Blätter grundſtändig, lang, ſchmal und feſt, lederig bis ſteif. Blüten anſehnlich, auf hohem, einfachem Schaft, in dichten Trauben oder Ahren, gelb, gelb mit rot oder ſcharlach, dicht herab— gebogen. — 16 Arten, im ſüdlichen und tropiſchen Afrika und auf Madagaskar. A. Kronkelch 16—22 mm lang, über dem Fruchtknoten kaum eingeſchnürt. 1. Staubblätter eingeſchloſſen; Blätter nur 2 mm breit: K. triangularis Kth., am Kap. 2. Staubblätter länger, zuletzt herausragend: K. abyssinica Schweinf. (syn. Veltheimia abyssinica Red.), Abeſſinien; Blätter nur 4—7 mm breit, jederſeits der Rippe mit 2—3 Nerven. Blütentraube 2½ — 5 em lang. — K. sarmentosa Kth. (syn. Aletris sarmentosa Andr., Veltheimia repens Andr., V. media Don, Tritoma media Gawl., Tritomanthe media Lk.), am Kap; been 11 8—14 mm breit, mit 6—8 Nerven; Kronkelch cylindriſch-keulenförmig, am Grunde gelblichſcharlach⸗ rot, oben gelb. B. Kronkelch 3—4 em lang, über dem Fruchtknoten ſehr eingeſchnürt: K. isoetifolia A. Rich. (syn. Rudolphoroemera isoetifolia Steud.), Abeſſinien. C. Kronkelch nur 12—18 mm lang, aber über dem Fruchtknoten ſtark zuſammengeſchnürt, wenn trocken noch 4—5 mm breit. 1. Deckblätter eirund⸗lanzettlich, 3-5 mm lang ñ , ING: 2. Deckblötter linegliſch, 8 14 mm lag Me ee Se .. Grantii. 3407. D. Kronkelch 3—4 cm lang, über dem Fruchtknoten ſeicht eingeſchnürt, wenn getrocknet nur 4—6 mm dick. 1. Blätter grün; die längeren Staubblätter kaum herausragend. ——ů— = = S Japaniſche oder Lanzettblätterige Hoſtie. a) Deckblätter länglich- lanzettlich, kaum länger als die Blütenſtiel chen K. Burchellii. 3408. b) Deckblätter lanzettlich, 2—3mal länger als die Blütenſtielchee ns K. praecox. 3409. 2. Blätter graugrün, die längeren Staubblätter zuletzt herausragend .... XK. uvaria (K. aloodes, Tafel 58). 3410. K. Mac-Owanii. 3411. 3406. Kniphöfia Quartiniäana A. Rich., lang, unten 16—50 mm breit, am Rande ſcharf; Quartins Kniphoſie. Abeſſinien. Blätter bis 50 cm jederſeits der Rippe 12—15 Nerven. Blütentrauben ER Rippe 10—15 Nerven. 12.18 em lang, dichtblütig; Deckblätter an der ſpitzen Spitze ſchnell verſchmälert; Blütenſtielchen 3—4 mm lang; Kronkelch 14—20 mm lang, Blüht auch im Winter in Töpfen. orangefarben. 3407. Kniphöfia Gräntii Dak., Grants Knip- | hoſtie. Tropiſches Afrika, in 1100 m Höhe. Blätter bis 45 cm lang bei 1—1!/, cm Breite, nach der Spitze allmählich verſchmälert, am Rande glatt, jederſeits der Blütentraube 5—9 em lang; Blütenſtielchen kaum 2 mm lang; Kronkelch 18 bis 22 mm lang; Griffel herausragend, die Staubfäden eingeſchloſſen oder kaum herausragend. — K. pumila Kin. (syn. Tritoma pumila Ter, Aletris pumila At., Veltheimia pumila Willd., Tritomanthe pumila L.), Kap; Blätter bis 50 cm lang bei 12—20 mm Breite, jederjeit3 der Rippe 10—12 Nerven, graugrün, am Rande ſcharf; Blütentraube 8—15 cm lang; Deck— blätter linealiſch, zugeſpitzt, S—14 mm lang; Blüten- ſtielchen 2 mm lang; Kronkelch gelb, am Grunde gerötet, 12— 20 mm lang. Griffel und alle Staub- blätter zuletzt herausragend, die längeren den Kronkelch 1½, mal überragend. Bekanntere niedrige Art. 3408. Kniphöfia Burchellii . (syn. K. laxi- | Gattung 1208. Kniphöfia, Kniphoſie. flora An., Tritoma Burchellii S., Tritomanthe | Burchellii Zerb., Veltheimia Burchellia hort. nonn.), Burdells Kniphoſie. Am Kap. Blütezeit: Sep— Kniphofia uvaria nobilis. Nr. 3405 — 3410. 1077 herausragend. Als Topfpflanze zu empfehlen, um im Frühling ſchon Blüten zu erhalten. — K. Rooperi Lem. (syn. Tritoma Rooperi Moore), Kaffernland; Blätter 60—80 cm lang, unten 3—4 cm breit, blaß⸗ grün, am Rande ſcharf, jederjeitS der Rippe etwa 20 Nerven, nach oben allmählich verſchmälert. Blüten- traube dicht, 7— 14 cm lang. Deckblätter lanzettlich, 6—9 mm lang, die Blütenſtielchen vielfach überragend. Kronkelch 3½ —4 em lang, über dem Fruchtknoten ſeicht zuſammengeſchnürt, wenn getrocknet 4—6 mm breit. Staubblätter nicht herausragend. 3410. Kniphöfia uväria Hool., früher K. alo- ödes Mnch., Tafel 58, 229 (syn. Tritoma uvaria Gml., Alo& uvaria L., Aletris uvaria Z., Tritomanthe uvaria Z%., Veltheimia uvaria Wüld., V. speciosa Rih.), Traubige oder Aloeblätterige Kniphoſie (fr. Tritome faux Aloes, Aletris a grap- pes; e. Clustered Tritoma). Südafrika. Staude, 80 bis 120 em hoch. Blütezeit: meiſt von Auguſt ab bis Herbſt. — Wurzeln gebüſchelt, ſehr lang, gelb— lich, bisweilen aufgetrieben. Blätter alle grund— ſtändig, 80 — 130 em lang, graugrün, aufrecht, lang, rinnig, gekielt, flach, ſchwertförmig, an den Rändern und am Kiel mit ſehr feinen Zähnen beſetzt oder nicht ſelten völlig glatt, ſchöne Büſche bildend. Schaft kräftig, cylindriſch, ſteif, über Im hoch, eine prächtige, ſſehr dichte, länglich-ovale oder eylindriſche, bis 18 cm lange Blütenähre tragend. Blumen in der Achſel rötlicher Deckblättchen, anfangs aufrecht, korallen— tember, Oktober. — Blätter 60 —90 em lang, grün, am Rande und am Kiel nie ſcharf, jederſeits der Rippe mit 15—20 Nerven. Blütentraube 7—12 cm lang. Deckblätter ſpitz oder ſtumpf. Kronkelch über dem Fruchtknoten nur ſeicht eingeſchnürt, wenn getrocknet nur 3—4 mm breit. längeren Staubfäden kaum herausragend. Grunde ſcharlachrot, in karmin, ſodann in blaß— gelb übergehend. f. foliis variegatis iſt gegen unſer Klima ſehr empfindlich; Blätter grünmeiß-itreifig. 3409. Kniphöfia praecox Bak. (syn. Tritoma | Am Kap. praecox hort.), Frühreife Kniphoſie. Blütezeit: ſchon im Mai. — Blätter 60 —80 cm lang, unter zollbreit, am Rande ſcharf, am Kiel glatt, blaßgrün, nicht blaugrün, jederſeits der Rippe 12 bis 15 Nerven. Blütentraube 7—14 cm lang, ſehr dicht; Deckblätter lanzettlich, ſpitz, 814 mm lang. Kron⸗ kelch 3½—4 em lang, über dem Fruchtknoten ſeicht eingeſchnürt, wenn getrocknet 5—6!/, mm breit. Längere Staubblätter den Schlund erreichend; Griffel ſchwach Griffel zuletzt herausragend, die Blüten am September, Oktober. 2 m hohe Form mit mächtigen Trauben ſcharlach— orangeroter Blumen, von Anfang September Dezember. rot, ſpäter hängend, orangerot, endlich grünlich— gelb, beſonders an der Spitze. Es giebt von dieſer Art und Verwandten eine Anzahl in Höhe, Wuchs und Form und in Farbe der Blütentrauben verſchiedene Gartenformen, z. B.: f. grandis, hohe Sorte, Blütentrauben lang und ſchön, Blüten karmeſinrot und orangegelb, im Auguſt, Sep— tember. k. grandiflora, Pflanze über 1 m hoch; die einzelnen Blüten noch größer als bei voriger, im f. nobilis, eine prächtige, 1½ bis bis f. Saundersii, Blütentrauben 35 —45 cm lang, früher erſcheinend als bei der Stammart; Blüten rot, gelb-punktiert. f. glauca (syn. Tritoma glauca ort.), Pflanze niedriger, graugrün, Schaft 80 cm hoch und darüber; Blütenähre von mehr kegelförmiger, als länglicher Form und von 15—20 em Länge. Blütenknoſpen von den graugrünen, weiß-geitreiften Deckblättchen weit überragt; ſpäter ſind die Blumen abſtehend, zinnoberrot, nach und nach hängend und dann die Zipfel der Blütenhülle grünlich. f. flori- bunda, früh- und reichblühende Sorte von leuch— tender Färbung. „Chloris“, Blüten ockergelb. „Solfatare“, Blüten gelb. Neue, von Wilhelm Pfitzer in Stuttgart ge— züchtete Gartenſorten, die unter dem Namen Kniphofia uvaria hybrida, Garten-Kniphofien, zuſammenge— faßt werden, ſind folgende: f. Pfitzeri (syn. Tritoma Pfitzeri hort.), Blütentrauben ſehr groß, dunkelkarmin mit orangeſcharlach, nach innen goldgelb; Schlund lachs-roſa. „H. Cannell“, Trauben groß, mennig- zinnober und orangegelb, mit weit geöffneten Kron— kelchen, auch im Verblühen die ſchöne Färbung noch behaltend. „Max Leichtlin“, niedrige Sorte, Trauben groß, leuchtend-mennigrot; iſt leicht- und wiederholt— blühend. „Franz Buchner“, Blütentrauben a m größten von allen, ſchön orangegelb, im Aufblühen 1078 grünlichgelb. „V. Lemoine“, Trauben groß, dunfel- korallenrot, aufblühend feurig-zinnober. „Otto Mann“, Blütentrauben mennig-orange, beim Aufblühen in rötlichorange übergehend. „Okonomierat Spaeth“, Blütentrauben groß und mehrere, leuchtend-kupferig— zinnoberorange, auch im Verblühen die Farbe noch behaltend. „Th. 8. Ware“, leuchtend-korallenrot, Staubblätter goldgelb und ſchwarz. „Augustin Wilhelm“, Blütentrauben groß, kupferrot mit zinnober und blutrot, dunkler und feuriger als f. Pfitzeri, Belaubung grasgrün. „Hofgärtner Fiesser“, Blüten ſcharlachorangerot, im Verblühen gelb, ſpät erſcheinend; eine Vervollkommnung der K. Rooperi, zu der fie auch wohl zu ziehen iſt. „Hofgärtner Ehmann“, Blüten lackfarbig-korallenrot, im Verblühen heller. „Heinrich Henkel“, Blüten orangerot, ſpät erſcheinend aber mit ſehr großen, ſchönen Trauben. 3411. Kniphöfia Mac-Owänii Bac. (syn. Tri- toma Mac-Owanii Hort.), Mac-Owans Kniphoſie. Südafrika (Boſchbergeß. Staude, 60—80 em hoch. Blütezeit: Ende Juli bis Herbſt. — Wurzeln aus ſtarken Faſern beſtehend. Blätter breit, grasartig, grün, 30—50 cm lang, faſt aufrecht, ſchmal-pfriem- förmig, ſtarkgekielt. Schaft ſtielrund, mehrere, ſo lang oder länger als die Blätter, mit dichten ſtraußförmigen, 6—13 em langen Ahren. Blüten lebhaft-hellorange— rot, vollkommen geöffnet mehr orangegelb. f. coral— lina hat größere, hellkorallenrote Blütentrauben. Wenn letztgenannte reich und lange blühende Art auch in großen Gärten weniger wirkungsvoll iſt als K. uvaria, ſo hat ſie doch als Schnittblume höheren Wert; auch auf Raſenplätzen iſt ſie ſchön. — Verwendung der Kniphofien. Die meiſten Arten ſind herrliche Blütenpflanzen für den Hochſommer und Herbſt zur Ausſchmückung Familie 209. Liliaceae, Ciliengewächſe. Gu XXXI I0. des Gartenraſens, entweder in kleinen Trupps bei⸗ ſammen oder einzeln, ferner für Rabatten, ſodann auch zerſtreut in der Nähe der Waſſerläufe. Die Ent⸗ wickelung der prächtigen Trauben ſchreitet von unten nach oben hin fort, und die alten Blütenſchäfte werden von neu gebildeten abgelöſt. Kultur am vorteil⸗ hafteſten in warmer Lage, an ſonnigem Standort und in gut durchlaſſendem, aber doch friſch ſich erhaltendem, humusreichem und kräftigem Boden. Recht geeignet iſt reichlich mit Waldhumus oder Wieſenmoorerde durchſetzter ſandig-lehmiger Gartenboden, dem man nötigenfalls noch etwas Miſterde und Sand beimiſcht. Im Sommer muß bei anhaltender Trockenheit öfters ſtark und durchdringend begoſſen, gelegentlich auch ein Dungguß gegeben werden. Im Spätherbſt, wenn Fröſte eintreten, iſt entweder eine ſehr gute Schutz⸗ decke anzubringen (ähnlich wie für Gunnera, Nr. 1195, angegeben), oder man nimmt vorſichtshalber die Pflanzen mit gutem Erdballen aus dem Boden und überwintert ſie in einem Winkel der Orangerie des Kalthauſes oder in einem froſtfreien, hinreichend trockenen Keller uud pflanzt ſie im Frühling wieder aus. Vermehrung durch abzutrennende Grundſproſſe (Ausläufer), welche bisweilen ziemlich weit von der Mutterpflanze zum Vorſchein kommen, iſt ſehr leicht. Anzucht aus Samen. Ausſaat im März in Moor⸗ erde in Töpfe, die ziemlich warm zu ſtellen ſind. Die Saat mäßig feucht halten, und, ſobald die Keim— pflänzchen erſcheinen, ſorgfältiger und immer nur nach Bedarf bewäſſern; die jungen Pflanzen verſtopfen und ſie ſpäter, Ende Mai, auf ein warm und friſch gelegenes Beet ins freie Land oder in einen kalten Miſtbeetkaſten pflanzen, ſie im Herbſt zeitig in Töpfe ſetzen und im Kalthauſe oder kühlen Zimmer über- wintern. — Keimkraft der Samen 2 Jahre? Kei⸗ mung in 3 Wochen. Gattung 1209. Agapänthus L., Liebesblume (Schmucklilie), O XXXI 10 (griechiſch: agape — Liebe, anthos — Blume). Kronkelch trichterförmig, mit cylindriſcher, meiſt kurzer Röhre, faſt gleich; Kronkelch⸗ lappen 5, länger als die Röhre und aufrecht-abſtehend. Staubblätter 6, dem Schlunde angeheftet; Staubkölbchen länglich oder länglich⸗ linealiſch, am Grunde 2lappig. erhöhten Kanten faſt Zlappig. ſtändig, breit-linealiſch oder riemenförmig, weichlederig. ſtets einfachem Schaft. 3412. Agapänthus africänus Voss, früher A. umbellatus L'Herit., Tafel 58, 232 (syn. Crinum africanum Z., Mauhlia linearis Th., Tulbaghia africana O. Ktze.), Afrikaniſche oder Doldenblütige Liebesbfume (fr. Tubereuse bleue; e. Blue African Lily). Am Kap. Staude, 40 bis 80 em hoch. Blütezeit: Sommer; meiſt vom Juli ab, oft auch noch im Herbſt. — Erdſtamm ſchief, knollenartig, mit zahlreichen, fleiſchig-dicken Wurzeln. Blätter alle grundſtändig, bei der gewöhnlichen Pflanze (Stammform) nur 20—35 cm lang, bei 12—18 mm Breite. Blütenſchäfte doppelt jo lang als die Blätter oder noch länger. Blütendolden 9—30blütig, Blütenſtielchen 18—36 mm lang. Blüten prächtig⸗ blau, ſehr ſchön, aber geruchlos, 3—4 cm lang, unten röhrig, nach oben glockig-trichterig erweitert; die 6 Zipfel länglich⸗ ſpatelförmig, 6—8 mm breit und 2—3 mal ſo lang. Gartenformen find: f. multiflorus Voss (syn. f. maximus ort., A. multiflorus Wild.), durch langjährige Kultur entſtandene Raſſe, deren Schäfte robuſter und meiſt höher find und 30—50, auch noch mehr Blüten auf einmal tragen; die Blätter ſind aftiger und etwas breiter, lebhaft-grün. Blüten Fruchtknoten vieleiig; Griffel fadenförmig, mit kleiner Narbe. Pflanzen mit kurzem, ſchuppigem Erdſtamm und fleiſchigen Büſchelwurzeln. Blätter grund⸗ Blüten anſehnlich, blau, ſeltener weiß, zahlreich, in Enddolden auf faſt Hüllblätter der Dolde 2, ziemlich breit, ſehr hinfällig. — 3 Arten, in Südafrika. Kapſel länglich, ſtumpf, durch die ſehr 41/,—6 cm lang, leb⸗ haft- (heller oder dunkler) blau, ſehr ſchön. k. latifolius Voss, der vorigen S ähnlich, mit auffallend breiten, ſchön grünen Blättern, aber im allgemeinen viel weniger dankbar im Blühen. k. albiflorus Voss, Blüten weiß, meiſt aber mit etwas grün vermiſcht, bis⸗ weilen lilafarben. 92 f. foliis variegatis, e 5 hat gelblichweig.ge- An ſtreifte Blätter und Afrikaniſche Liebesblume. blaue Blüten; iſt ſehr N hübſch aber im allgemeinen zarter als die übrigen, deshalb ſeltener zu ſehen. 3413. Agapänthus praecox Willd. (syn. A. umbellatus f. minimus Lindl.), Frühblühende Liebesblume. Natal, Kaffernland. Staude, 50— 70 . As Bra a N n em hoch. Blütezeit: meiſt gegen Ende Juni be⸗ ginnend. — Blätter fußlang und darüber, an der wilden Pflanze 6—8 und nur 10—13 mm breit, bei Kulturpflanzen aber bis 20 und 2½ 3 cm breit. Blütenſchaft 60 em und drüber hoch. Dolden 30 bis 40blütig, auch wohl mehr, auf verlängerten, 5 bis 7 em langen Blütenſtielchen. Kronkelch blaßblau, 2½—3 em lang (bei Kulturpflanzen auch 5 em, und die Zipfel dann 8—10 mm breit); die Röhre und die Zipfel ſind ſchmäler als bei A. africanus, von dem er hauptſächlich durch die verlängerten Blütenſtielchen und durch die etwas frühere Blütezeit verſchieden iſt. — A. minor Lodd. (syn. A. umbellatus f. minor Red.), am Kap; Staude, 30—50 cm hoch. Blätter 12-35 cm lang, bei 8—15 mm Breite. 12—30blütig; Blütenſtielchen 6—20 mm lang. Kron⸗ kelch blaßblau, 12—20 mm oder bei Kulturpflanzen bis faſt 4 em lang die Zipfel länglich-ſpatelförmig, 3—4mal fo lang als die Kronkelchröhre (bei Kulturpflanzen bis zu 8 mm breit). Dieſe Pflanze iſt in der Tracht ſowohl als in allen ihren Teilen unter gleichen Verhältniſſen immer kleiner als eine der beiden vorigen Arten, obgleich die Merkmale der Beſchreibung, wie erſichtlich, einander ſehr nahe Mona te „Aa he ſc 3 8 100 11 Häufigeres Verpflanzen iſt der Blühwilligkeit nachteilig, man giebt daher ein für allemal recht geräumige Ge— fäße, gute Scherbeneinlage und recht kräftige Erde Die Liebe sen end | (gleiche Teile Miſterde und mürblehmige Raſen— prächtige Pflanzen, die man vom Mai bis Herbſt kommen. Eine reichblühende Kulturform iſt f. Mooreanus mit zahlreichen bis 4 em langen, blauen Blüten in einer Dolde. — Verwendung. als Einzelpflanzen in ſtarken Vaſen, Töpfen oder beſſer in Kübeln auf Balkonbrüſtungen, Treppenrampen, in Blumengründen (Parterres) vor den Wohnungen u. ſ. w. aufſtellt, oder ſie mit ihren Gefäßen auf Raſenplätzen einſenkt, wo einzelne oder mehrere ſtarke Pflanzen beiſammen zur Blütezeit einen herrlichen Eindruck hinterlaſſen. Vor der Blütezeit ſind auch die ſchönen, lebhaft-grünen Blätter ſehr zierend. End— lich ſind ſie auf Rabatten gut verwendbar, wo man ſie zwar auspflanzen kann, beſſer aber in geräumigen Gefäßen unterhält und in den Boden einſenkt; denn durch alljährliches Verpflanzen, welches nie ohne Be— ſchädigung der fleiſchigen Wurzeln zu bewerkſtelligen iſt, leiden dieſe hübſchen Gewächſe. Beſonders betont jet der hohe Wert der Blumen als Werkſtoff für Blumengewinde. Kultur. Die Überwinterung Dolde Gattung 1209. Agapänthus und Gattung 1210. Verätrum. Ar. 31IL--1II. 1079 geſchieht im Kalthauſe (G 1 bis 89 C.) an einem hin- reichend trockenen Platze, z. B. unter der Tablette oder auch mit gutem Erfolge in einem trockenen, froſtfreien Keller. Begoſſen wird während des Winters ſehr ſelten, die Pflanzen werden vielmehr faſt trocken gehalten; ſie haben ja dicke, ſaftige Wurzeln und leiden ſo leicht nicht Not; es ſchadet auch nicht, wenn über Winter eine größere Anzahl Blätter alsdann abſtirbt, wenn man nur die faulenden, ſo oft als nötig, entfernt und bei jeder froſtfreien Witterung reichlich lüftet. Gegen Frühling, um Mitte April, auch früher, bringe man die Pflanzen an einen recht hellen, ſonnigen Platz, in ein Gewächshaus oder Zimmer, wo ſie ſich alsbald erholen und zahlreiche neue, die alten Stumpfe bald verdeckende Blätter treiben, ſodaß ſie Mitte Mai, wenn ſie ins Freie kommen, recht friſch daſtehen. Vom Frühling ab wird natürlich nach Bedarf öfter und ſtets gründlich begoſſen und im Sommer iſt überaus reichlich Waſſer und zudem öfterer Dungwaſſerguß (wäſſerige Stalljauche oder aufgelöſter Schaf- oder Geflügelmiſt) erforderlich. Reiches Blühen bleibt dann nicht aus. Sind die Gefäße ſtark mit Wurzeln angefüllt, ſo können ſie während der heißen Sommer— monate auch in Unterſätzen mit Waſſer ſtehen. oder Ackererde mit reichlichem Zuſatz feinen Flußſandes oder Quarzſandes) und verpflanzt nur dann, wenn die Wurzeln das Gefäß zu ſprengen drohen oder durch ihren Druck die ganze Pflanze emporheben. Bis dahin muß man (von kranken Pflanzen abgeſehen) durch flüſſigen Dünger den „Erdmangel“ erſetzen. Muß ſchon verpflanzt werden, ſo geſchehe es unter vor— ſichtiger Lockerung der Wurzeln aber ohne Beſchneiden derſelben, nur der Wurzelfilz iſt mit ſcharfem Meſſer zu beſeitigen. Vermehrung durch Teilung, vorzugs- weiſe im Herbſt, gleich nach der Blüte. Jede mit Blatt- knoſpe und Wurzeln verſehene Grundſproß wird in einen Topf gepflanzt. Im folgenden Jahre giebt man größeren Topf; die jungen Pflanzen blühen nach ein oder zwei Jahren. Anzucht aus Samen giebt erſt nach 5 oder 6 Jahren blühſtarke Pflanzen. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Keimung ſehr unregelmäßig, und die Samen liegen oft lange. Gattung 1210. Verätrum L., Germer, G XIV 5; XXXI 10 (lat.: vero — wahr, echt, atrum — ſchwarz; Farbe der Blüte oder Wurzel einzelner Arten). Blüten vielehig. Kronkelch bleibend, breitglockig oder ausgebreitet; ſeine Teile (beſonders bei Zwitterblüten) am Grunde in eine ſehr kurz kreiſelförmige Röhre verwachſen, im übrigen länglich, abſtehend, mehrnervig. Erdſtamm und Büſchelwurzeln. zwiebelartig verdickt. Staubblätter 6; Fruchtknoten unten zuſammengeſchnürt; Griffel 3. Pflanzen mit dickem Stengel aufrecht, kräftig, lm und darüber hoch, beblättert, am Grunde bisweilen Blätter meiſt recht breit (10—25 cm breit), faltig-genervt (faſt palmenblätterig), in eine breite Blatt⸗ ſcheide zuſammengezogen, nicht jedoch deutlich-geſtielt, die oberen ſchmal. Blüten zahlreich, ſchwarzpurpurn, grün oder weiß, in endſtändiger, aus Trauben zuſammengeſetzter, anſehnlicher Riſpe. — 9 Arten, in Europa, Ruſſiſch-Aſien und Nordamerika. 3414. Verätrum nigrum I., Tafel 62, 245. Schwarzer Germer. Südeuropa. Staude, 60—150 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Blüten dunkel- oder ſchwarzpurpurn; ihre Zipfel ſo lang als die Blütenſtielchen. — * V. album I., Blüten gelblich— weiß; bei f. Lobelianum Bernt. (syn. f. viridiflorum M. et K., V. viride Roehl.) innen hellgrün. Verwendung. Dieſe Gewächſe, beſonders der Schwarze Germer, zeichnen ſich durch edle Tracht aus und haben deshalb beſonderen Wert zur Mit- wirkung auf Raſenflächen und an Ausſichtspunkten, ferner in der Nähe von Seen und Bächen, endlich auch auf Parkwieſen, jedoch ſei auf die Giftigkeit des Krautes und noch mehr der Wurzeln aufmerkſam gemacht. Sie lieben Halbſchatten, gedeihen aber in geeignetem, hinreichend feuchtem Boden auch an ſonnigem Standort recht gut. Kultur in allerlei humoſem, kräftigem Boden, am beſten in lehmigem Moor- oder Torfboden, jedoch auch in fettem Garten— boden, wenn ſein Gefüge nicht zu bindig iſt. Ver— mehrung durch Teilung, vorzugsweiſe im Herbſt. Abſtand der Pflanzen 40—80 em. Anzucht aus Samen langwierig. Ausſaat thunlichſt gleich nach der Ernte der Samen (Oktober); ſonſt muß ſie vom April bis Juli in Töpfe oder auch gleich auf ein mäßig feuchtes Saatbeet im Freien erfolgen, am beſten 1080 Familie 209. Liliaceae, Ciliengewächſe. Of XXXI10. in ſchwachlehmige Moorerde. Die Samen keimen zweiten Jahre; blühbar werden erſt mehrjährige Pflanzen. langſam und unregelmäßig, bisweilen gar erſt im — Keimkraft der Samen nur 1 Jahr. Gattung 1211. Uvuläria L., Zäpfchenkraut, O III 11; XXXI 10 (lat.: uvula — Träubchen; wegen des Blütenſtandes). Kronkelch glockig, abfallend, mit getrennten Blättern, die 3 äußeren am Grunde mit Grube. Staubblätter 6; Kölbchen linealiſch, aufrecht, mit darüber kurz hinwegragender Mittelbandſpitze. Fruchtknoten meiſt kurzgeſtielt, 3 kantig, 3 fächerig. Griffel mit 3 linealiſchen Narbenäſten. Kapſel ei- oder verkehrt⸗eiförmig, 3 kantig oder faſt 3 flügelig. Samen mit Anhängſel. Aufrechte, 30—45 em hohe Pflanzen mit kriechendem oder wagerechtem, dickem Erdſtamm. Stengel am Grunde nackt (d. h. blattlos) oder in der Jugend mit einigen Blattſcheiden, oben aber beblättert. Blätter wechſelſtändig, ſitzend oder durchwachſen, eirund oder lanzettlich. Blüten im April, Mai, an den Zweigſpitzen einzeln oder gepaart, an ziemlich langen Stielen hängend, meiſt hellgelb. — 4 Arten, in Nordamerika. 3415. Uvuläria grandiflüra Sm. (syn. U. mehrung durch Grundſproſſe am beſten im Spät⸗ lanceolata Ait.) Großblumiges Zäpſchenkraut. ſommer. Blätter durchwachſen, länglich-ſpitz; Blüten 3 cm lang. — U. perfoliata Sm., Blätter durchwachſen, elliptiich- ſtumpf, kurzſpitzig; Blüten kürzer. — U. flava Sm., Blüten 2½ em; Blätter ſtengelumfaſſend. — U. sessili- folia Mich., Blüten 2½ em lang, Blätter faſt an- ſitzend, lanzett-oval. | Verwendung. Uvularia grandiflora iſt am empfehlenswerteſten. Sie gedeihen nur gut in mooriger, torfiger oder reichlich mit Waldhumus durchſetzter Gartenerde, die ſich genügend friſch erhält; zudem lieben ſie halbſchattige bis ſchattige Standorte, und das iſt gerade ein Vorteil für die Verwendung in Landſchaftsgärten und Anlagen, wo Frühlings- blüher von eigenartiger Tracht immer angenehm ſind. Sie eignen ſich für Felſen, Steingruppen, Grotten, zwiſchen oder unter lichtem Gehölz, auch zur Belebung und Schmückung des Bodens. Ver— Gattung 1212. Cömpsoa Don, Dreihöckerblume, O XXXI 10 (griechiſch: kompsos — geputzt, geſchmiegelt). Kronkelch glockig; ſeine Blätter von Grund auf getrennt, lanzettlich: die 3 äußeren am Grunde ausgeſackt, die 3 inneren flach, im übrigen alle gleich. Staubblätter 6, grundſtändig, zu einer Röhre lang zuſammenneigend oder vereinigt, oben aber abſtehend. Fruchtknoten länglich, 3 kantig, vieleiig. Griffel mit 3 zweiſpaltigen Narbenäſten. Kapſel ſchmal⸗ länglich, ſtark-s kantig. Pflanzen mit kurz-kriechendem Erdſtamm. Die Stengel aufrecht, beblättert, unterhalb des Blüten⸗ ſtandes einfach. Blätter wechſelſtändig, eirund oder länglich, faſt ſitzend oder am Grunde herzförmig-ſtengelumfaſſend. Blüten wenige, end- oder achſelſtändig, ziemlich groß, innen oft zierlich gefleckt. — 5 Arten, im Himalaja, Japan und China. A. Blätter mit ihrem Grunde tief-herzförmig-ſtengelumfaſſend. 1. Stengel mit abſtehenden Haaren bekleidet: C. hirta 0. Ktze., ſiehe Nr. 3418. 2. Stengel flaumhaarig. a) Kronkelch weißlichpurpurrot, punktiert ß b) Kronkelch gelb, nicht punktiert: C. flava O. Ktze. (syn. Tricyrtis flava Maxim.), Japan; Pflanze niedrig. B. Blätter mit ihrem Grunde ſitzend, nicht ſtengelumfaſſend ‚·jq JJ... ũ ꝶßò¹i.: el C. hirta. 3418. 3416. Cömpsoa maculäta Don (syn. Trieyrtis | traubig, weißlich, ſehr fein purpurrot-punktiert und pilosa Wall., T. elegans Wall., Compsanthus macu- ſonſtwie geziert. x. latus Spr.), Gefleckte Dreihöckerblume. Himalaja. 3417. Cömpsoa macröpoda 0. Kize. (syn. Trieyrtis macropoda Miq.), Großſtielige Dreihöder- blume. Japan, China, in Wäl⸗ dern. Stengel oben flaumig, 60— 100 em hoch. Blätter länglich, ſpitz, am Grunde abge— rundet. Blüten weißlichpur—⸗ purn, fein pur⸗ purn⸗punktiert. — C. formosana O. Kize. (syn. Trieyrtis formo- Su sana Dak.), Inſel „S Formoſa; Blätter Kurzrauhhaarige Dreihöckerblume. wenige, ver⸗ £ fehrt-lanzett- Dreihöderblume. Pflanze / —1¼ m hoch. — C. latifolia O. Ke. lich, am Grunde (syn. Trieyrtis latifolia Maxim.), Japan. Pflanze keilförmig. Blüten weißlichpurpurn, kaum ½½—1 m hoch; Blätter kahl, Blüten wenige, dolden- punktiert. J a E ae | 3418. Compsoa hirta O. Ktze. (syn. Trieyrtis ; t Hook., T. japonica Miq., Uvularia hirta T’hbg.), 4 Kurzraußhhaarige Dreihöckerblume. Japan, in ſchattigen Wäldern. Staude, ½ —1 m hoch. Blüte⸗ zeit: Auguſt bis Herbſt. — Blätter abwechſelnd, ſitzend, ſtengelumfaſſend, lanzettlich, regelmäßig-blaſig⸗ genervt. Blumen ziemlich groß, geſtielt, weiß oder weißlich, innen mit vielen violetten, purpurnen oder bräunlichen Flecken verziert, in end⸗ und achſelſtändigen Trauben. Färbung und Zeichnung der Blüten ſind ſehr intereſſant. Entwickelung der Blumen von oben nach unten. — Gattung 1211. Uvuläria bis Gattung 1215. Dianella. Nr. 3415 — 3420. 1081 Kultur in einer gegen heftigen Wind geſchützten, ſonnigen oder halbſchattigen Lage, in leichter, friſcher, aber durchlaſſender Erde, beſonders in reiner und ſelbſt mooriger oder in mit Lauberde gemiſchter Heideerde. Wenn man die Pflanze zeitig entſpitzt, ſo veräſtelt ſie ſich, und man erhält dann niedliche Büſche. In rauhen Gegenden ſind ſie als Topfpflanzen zu behandeln und froſtfrei zu überwintern. Vermehrung durch Grund— ſproſſe und Teilung, am beſten im Frühlinge. Gattung 1213. Smiläcina Desf, Schattenblume, O? XXXI 10 (griechiſch: verwachſen, faſt gleich, abſtehend. Fächer 2eiig. oder knotigen Erdſtamm. Stengel aufrecht, ziemlich klein bis ſehr klein, grünlichweiß oder weiß, smilax — Stechwinde, smilak Inos — der Stechwinde ähnlich). einfach, am Grunde ſchuppig, ſonſt aber bis oben hin beblättert. Kronkelchblätter 6, getrennt oder ganz am Grunde kurz Staubblätter 6, faſt völlig grundſtändig; Kölbchen eiförmig. Fruchtknoten faſt kugelig, 3 fächerig; Beerenfrüchte meiſt rot, ſeltener blau, kugelig. Pflanzen mit kriechendem dünnen, oder kurzem dicken, Blüten einzeln oder 2—3 an einer endſtändigen Traube oder einer einmal-ver— zweigten Riſpe, bisweilen faſt doldig. — 20 Arten, in Nord⸗ und Mittelamerika und dem gemäßigten Aſien. 3419. Smiläcina racemösa Desf. (syn. Con- vallaria racemosa L.), Traubige Schattenblume. Nordamerika. Staude, 50—90 cm hoch. Blätter länglich oder lanzettlich, Blütenriſpe dichtblütig; Beeren erbſengroß, bläulichrot. — S. stellata Desf. (syn. Convallaria stellata Willd., Majanthemum stellatum Z%.), Nordamerika; Staude, 30—60 em hoch; Blütezeit: Mai; Blätter länglich oder lanzett⸗ lich, ſitzend; Trauben 10—20blütig: Beeren dunkel- rot; wird häufig der ſchön gefärbten Beeren wegen als Zierpflanze kultiviert. Verwendung und Kultur wie Nr. 3415. Smilacina stellata möge in Landſchaftsgärten und Parkanlagen an halbſchattigen bis ſchattigen Stellen mit friſchem, humoſem Boden häufiger verwendet werden. Vermehrung durch Teilung. Anzucht aus Samen. — Keimkraft der Samen etwa 2 bis 3 Jahre; Keimung langſam und unregelmäßig. in landſchaftlichen Gärten Gattung 1214. Majänthemum Wigg., Maiträubchen O XXXI 10 (lat.: majus — Monat Mai, anthémön — faſt kugelig. Pflanzen mit dünnem, kriechendem Erdſtamm. (ſelten 3) Laubblättern, die nichtblühenden nur Iblätterig. Blümchen; im Mai blühend). abſtehenden Blättern. Stau bblätter 4; Kölbchen ſchwebend. Fruchtknoten 2fächerig: Fächer 2eiig. Griffel mit kleiner Narbe. Blätter meift geſtielt, eirund-herzförmig: Blüten klein, Kronkelch ausgebreitet, ſpäter abfallend, mit 4 getrennten, Beere Stengel aufrecht, die blühenden über oder in der Mitte mit 2 weiß, mit abftehenden, handförmigen Blütenſtielen, in zierlicher, einfacher Endtraube. — Einzige Art der gemäßigten Gegenden der nördlichen Halbkugel: * M. bifolium DC. (syn. M. Convallaria Webb, Convallaria bifolia L., Smilacina bifolia Desf.), Staude, in ſchattigen Laubwäldern, nur 8—15 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. Gattung 1215. Dianélla Lam., Dianelle, © XXXI 10 (lat.: Diana — Göttin der Jagd, dianella, gekrümmt, am Grunde zwiſchen ihren Grundlappen aufſitzend. Frucht ſaftig, 8 Verkleinerungswort; welkend, aber doch gewöhnlich abfallend, faſt gleich, während der Blütezeit abſtehend, länglich, 3 — Fäden an der Spitze, in der Mitte oder faſt von Grund auf fleiſchig-verdickt. kugelig-Z3knöpfig oder eiförmig- länglich. mit verzweigtem oder ausläufertreibendem Erdſtamm. Stengel aufrecht, ſteif. Pflanzen in Wäldern wachſend). Kronkelchblätter nicht gedreht, 7 nervig. Staubblätter 6; ihre Kölbchen linealiſch, aufrecht oder ſpäter zurück- Fruchtknoten ſitzend oder kurzgeſtielt, Zfächerig; Fächer 4—Beiig. Pflanzen wie hohe langblätterige Grasbüſche immergrün, Grundblätter nebſt den unteren zwei— zeiligen Stengelblättern langlinealiſch oder ſchwertförmig, gehäuft; Stengelblätter kleiner. Blüten blau, zu einer großen, lockeren, endſtändigen Riſpe angeordnet; land und dem tropiſchen Aſien. 3420. Dianella coerülea Sims, Blaue Dia- nelle. Auſtralien. Staudig, 1—-1'/; m hoch. Blüte- zeit: Frühling bis Sommer. Blätter unterſeits grau— grün, linealiſch-ſchwertförmig, 45— 75 em lang bei Rückenkiele ſcharf, am Grunde zuſammengefaltet. Blüten zierlich, blau, mit goldgelben Staubkölbchen, zahlreich, 5 in langen lockeren Riſpen. — D. revoluta E. Br. (syn. D. longifolia Lindl., nicht R. Br.; ler), Neu⸗Südwales. Staudig, in der Tracht der vorigen, jedoch die Blätter etwa 2 em breit, an den Rändern und am Rückenkiel glatt. Blüten him mel⸗ blau, in ſchlaffer, zuſammengeſetzter Riſpe; Kronkelch— blätter zurückgeſchlagen, 5 nervig, bleibend; Staubfäden oben mit dunkelgelbem Kropfe, auf welchem die Staub⸗ kölbchen ſitzen. — Dieſe beiden einander ähnlichen Arten ſind am bekannteſten. Im Berliner Botaniſchen Garten ſah der Herausgeber eine D. aspera F. v. Muell., welche williger blüht und im Auguſt, Sep- nr BR kaum 1½ em Breite, kahl, am Rande und auf dem D. strumosa Blütenſtielchen unter der Blüte gegliedert. — 11 Arten, auf den Maskarenen, in Auſtralien, Neuſee— tember die ſchönſten blauen Früchte hatte, wodurch ſie ſofort auffiel. — D. tasmanica 400%. hat blaue Blüten und längliche violette Beeren. Verwendung vorzugsweiſe dort, wo Winter— gärten und große Gewächshäuſer zu ſchmücken ſind. Der ſchöneren Belaubung wegen verdienen D. coerulea und D. revoluta Beachtung, der wirklich ſchönen blauen Beeren wegen aber iſt D. aspera eine Herbſt⸗ zierde. Kultur. Dieſe Pflanzen vertragen bedeutende Trockenheit ohne ſehr zu leiden, und im Winter hält man ſie überhaupt knapp und an irgend einem hellen, — 6 bis 10° C. haltenden Orte. Die Erde beſtehe aus Moorerde mit Lehmzuſatz und hinreichend Sand; für guten Waſſerabzug muß geſorgt werden. Im Sommer wird man reichlicher bewäſſern müſſen, ge= legentlich auch durch einen ſchwachen Dungguß von aufgelöſtem Miſt nachhelfen. Die Töpfe ſind nicht größer als nötig zu nehmen. . durch Teilung. Anzucht aus Samen. 1082 Familie 209. Liliaceae, Liliengewächſe. Or XXXI 10. N r4 [} U 9 5 - Gattung 1216. Trillium L., Drillingspflanze, O XXXI 10 (lat.: trilix — dreifädig; hier 3zählig, weil fait alle Teile in der Dreizahl vorhanden find). Außere 3 Kronkelchblätter dünn⸗krautig, grün oder ſeltener gefärbt; innere 3 gefärbt, meiſt größer und weniger abſtehend, bisweilen zurückgekrümmt. Staubblätter 6; Kölbchen linealiſch, aufrecht, mit ihrem Grunde aufſitzend. Griffel tief- ſpaltig oder von Grund auf Zteilig. Beere kugelig bis eiförmig, oft Zrippig, vielſamig. Pflanzen (15—30 em hoch) mit kurzem, knollig⸗dickem, kriechendem oder abwärtswachſendem, ringelnarbigem Erdſtamm. Stengel einfach, aufrecht, krautig, am Ende mit 3 quirlig⸗geſtellten, breiten, ſitzenden oder geſtielten, 3Z—5 nervigen und netzig-federnervigen Blättern. Blüten im April, Mai, einzeln, weiß, violett, ſchmutzig⸗ gelb oder grün. — 12 Arten, in Nordamerika und im außertropiſchen Aſien. Z. B.: T. sessile L., Blüten violettpurpurbraun; Beere violett. — T. erythrocarpum Michæ., Blüten weiß mit purpurn; Beeren rot. — Ferner beſonders: 3421. Trillium grandiflörum Salisb., Groß- Pflanzen zur Dekoration feuchter Stellen, z. B. blumige Drillingspflanze. Nordamerika. Staude, in den Lichtungen 25—30 cm hoch. Blütezeit: April, Mai. — Knollen der Bosketts ſchwärzlich. Blätter kaum geſtielt, ſpitz-rautenförmig. oder an mit Ge— Blumen nickend, groß, mit länglich-eirunden, ſpitzen, büſch bepflanz⸗ weißen, im Alter roſenroten Blättern. Kelch- ten Waſſerrändern blätter abſtehend, grün. Beere dunkelpurpurn. benutzen. Ver- Verwendung. Sie ſind mehr intereſſante als mehrung durch ſchöne Pflanzen. Sie lieben friſche, etwas moorige Teilung der Wur— Heide⸗ oder Lauberde und halbſchattige Lage. Die zelknollen. Samen Erde darf man nicht austrocknen laſſen, man muß dieſer Arten ſind . ſie deshalb mit Moos bedecken. Man kann dieſe ziemlich ſelten. Großblumige Drillingspflanze. Gattung 1217. Asphodeline R., Peitſchenaffodill, = XXXI 10; XXXII (nach Gattung Asphodelus abgeändert, um die Verwandtſchaft anzudeuten). Kronkelch lange bleibend; ſeine 6 Blätter ganz am Grunde um den Fruchtknoten kurz verwachſen, während der Blütezeit radförmig-abſtehend, ziemlich gleich, nervig. Staubblätter 6, faſt völlig grundſtändig, ungleich, herabgebogen, alle vollkommen oder 3 taub; Staubfäden am Grunde verbreitert, hohl, den Fruchtknoten ein⸗ hüllend; Kölbchen ſchwebend, mit eingeſtoßenem Grübchen aufſitzend. Fruchtknoten faſt kugelig, Zfächerig; Fächer Zeiig. Griffel 1, fadenförmig. Kapſel querrunzelig. Pflanzen mit kleinem oder ziemlich langem Erdſtamm und büſcheligen, oft fleiſchigen Wurzeln. Stengel aufrecht, am Grunde oder bis zum Blütenſtand hinauf beblättert, einfach (bei A. prolifera Kth. verzweigt) Blätter linealiſch. Blüten gelb oder weiß, kurzgeſtielt, in langer, dichter Traube. — 14 Arten, Mittelmeergebiet, Orient. A. Blüten gelb. Stauden . A. liburnica: 3423, B. Blüten weiß (zweijährige Pflanzen). Innere 3 Staubblätter doppelt jo lang als die übrigen: A. taurica Kth. (syn. A. Mori- siana Clem., Asphodelus tauricus Pall., nicht Lodd.), Stengel der ganzen Länge nach beblättert. — A. globifera J. Gay, Stengel nur im unteren Drittel beblättert. — A. damascena Boiss., Stengel nur ganz am Grunde beblättert oder blattlos; Pflanze mit der 30 em und darüber langen Blütentraube gegen 1 m hoch; Kronkelchblätter 22 2½ em lang; Blätter kaum ſcharfrandig, bei A. Balansae J. Gay ſcharfgezähnelt und Kronkelchblätter kürzer. 5 3422. Asphodeline lutea Rchb., Tafel 58, Stöcke, deren Schönheit mit dem Alter zunimmt, 231 (syn. Asphodelus luteus L.), Gelber Veitſchen-⸗ können längere Jahre auf ein und demſelben Platze affodill (fr. Bäton ſtehen. In der Jugend wächſt der Stengel ſo ſtark, de Jacob). Süd⸗ daß man Tag für Tag die Verlängerung wahrnehmen europa, Orient. kann. Vermehrung im Frühling durch Teilung der Staude, Im hoch. Stöcke, jo ſtets bei der gefüllten Form, weil dieſe Blütezeit: Mai, keinen Samen liefert. Anzucht aus Samen. Aus⸗ Juni. — Wurzeln ſaat vom April bis Juli, am beſten in Töpfe mit faſerig, geld; ſandiger Erde. — Keimkraft der Samen 3—4 Jahre; Stengel ſtark be- Keimung in ein paar Wochen, oft aber auch langſamer blättert, 1m hoch. und unregelmäßig. Samenpflanzen blühen erſt vom Blätter an der dritten Jahre an kräftig. Spitze zurückge- 3423. Asphodeline libürnica Reh. (syn. bogen, binjen- Asphodelus liburnicus Scop., A. creticus Zam., A. förmig, dreieckig, capillaris Red.), Liburniſcher Veitſchenaffodill. Süd⸗ gefurcht, am europa. Staude, 60—100 em hoch. Blütezeit: Grunde ſtengelum⸗ Juni. — Stengel nur im unteren Drittel oder der faſſend, die wur⸗ unteren Hälfte beblättert, oben blattlos. Blätter faden⸗ zelſtändigen einen förmig, geſtreift, am Rande ſcharfzähnig-bewimpert. Buſch bildend. Blüten groß, gelb, in 30—60 cm langen Trauben. Blumen gelb, — A. tenuior Ledeb. (syn. Asphodelus tauricus paarig in den Lodd., A. tenuiflorus C. Koch, A. Szowitzii C. Koch, Achſeln wachsgelber Dedblätter, zuſammen eine ziemlich | A. persicus Fisch. et Mey., nicht Jaub. et Sp.; A. dichte Ahre bildend. f. flore pleno ift gefülltblühend. tenuior Fisch.), Taurien. Staude, fußhoch. Blätter Verwendung und Kultur. Sie iſt für große Zſeitig, pfriemförmig, geſtreift; Blüten gelbweiß, Gärten und Parks eine ganz vortreffliche Pflanze. Sie traubig; Deckblätter fo lang oder länger als die gedeiht ohne Pflege in faſt allen Bodenarten, und ihre | Blüten, breit⸗ lanzettlich. Gattung 1218. Paradisea Mazzuc., Paradieſie, © XXXI IO; XXXII. Kronkelch trichterförmig, lange bleibend; ſeine 6 Blätter getrennt, aus ſchmalem Grunde aufrecht, oben länglich-ſpatelförmig, aufrecht⸗ abſtehend, Z nervig. Staubblätter 6, grundſtändig, herabgebogen; Kölbchen länglich-linealiſch, am Grunde tief-2fpaltig, ſchwebend, mit eingeſtoßenem Grübchen ihrem Faden aufſitzend. Fruchtknoten eiförmig, zugeſpitzt, vieleiig. Griffel mit 2knöpfiger Narbe. Kapſel lederig. Pflanzen mit ſehr kurzem Erdſtamm und dicklichen Büſchelwurzeln. Blätter grundſtändig, linealiſch, ziemlich lang. Schaft einfach (bisweilen mit einem kurzen Blatte). Blüten wenige, anſehnlich, weiß, in faſt einſeitiger Traube abſtehend oder etwas nickend. — Einzige Art: Ser ö f Gattung 1216. Trillium bis Gattung 1219. Eremürus. FNr. 3421 3427. 1083 3424. Paradisea Liliästrum Bertol. (syn. da erſt im näch- Phalangium Liliastrum Zam., Czackia Liliastrum ſten Frühjahr Andr., Hemerocallis Liliastrum .), Lilienarfige geſäete Samen Saradiefie (fr. Lis de Saint Bruno, Lis de Allo- oft ſehr lange broges; e. Spurious Spiderwort). Auf Alpenwieſen liegen, ehe ſie der Schweiz, Oberitaliens, Pyrenäen. — Staude, 30 bis keimen. Die 50 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. Blüten groß, jungen Pflanzen weiß, meiſt grünſpitzig, trichterig-lilienförmig, wohl⸗ | find zu verſtopfen riechend; bei f. flore pleno gefüllt. und ſpäter in Verwendung als wirklich ſchöne, auch noch die Pflanzſchule für kleinere Ziergärten zerſtreut auf Rabatten zu em⸗ zu verſetzen, wo pfehlende Zierpflanze, die am beſten in kleinen Trupps ſie bis zur auftritt. Kultur in tiefgründigem, lockerem, fettem Blühfähigkeit Sandboden oder in kräftigem, ſandigem Moorboden bleiben. — Keim— an ſonnigem Standort, auch auf Steingruppen, ſofern kraft der Sa⸗ der Boden die nötige Friſche bewahrt. Die Pflanzen men 2—3 Jahre; find völlig winterhart. Anzucht aus Samen. Aus— Keimung un⸗ > ſaat am beſten gleich nach der Samenernte in Töpfe, regelmäßig. Lilienartige Paradieſie. Gattung 1219. Eremürus M. B., Lilienſchweif, O XXXI 10; XXXII (griechiſch: Eremds — einſam, einzeln, öüra — Schwanz, Schweif; jede Pflanze treibt meiſt nur eine Blütentraube alljährlich). Kron⸗ kelch glockig oder ausgebreitet, welkend, bleibend oder ſpäter abfallend; ſeine 6 Blätter getrennt oder kaum ſehr kurz verbunden, von Grund auf abſtehend, nervig oder am Grunde 3—5nervig. Staubblätter 6, grundſtändig, ſpäter meiſt länger als der Kronkelch. Staubkölbchen länglich, nahe ihrem Grunde rückſeitig mit eingeſtoßenem Grübchen dem Faden aufſitzend. Griffel mit kleiner Narbe. Fruchtknotenfächer 2—6 eiig. Kapſel faſt kugelig, querrunzelig oder glatt. Pflanzen mit kurzem, oft von den Reſten der alten Blätter gekröntem Erdſtamm und mit dünnen oder fleiſchigen Büſchelwurzeln. Blätter grundſtändig, ziemlich zahlreich, langlinealiſch. Blüten in langer, reichblütiger Traube, auf hohem, bisweilen ſehr hohem, einfachem Schaft, weiß oder gelb; Blüten— ſtielchen meiſt gegliedert. — 18 Arten, in Weſt- und Mittelaſien. A. Staubblätter vor dem Aufblühen einwärtsgefaltet, nachher aber ausgebreitet und 2—3 mal fo lang als der trichterig-glockige Kron— kelch, deſſen äußere Zipfel unten Znervig, oben 1 nervig find. Blütenſtielchen ungegliedert [nur bei E. altaicus Stev. (syn. E. spectabilis Ledeb. ex p., Asphodelus altaicus Pall.) an der Spitze deutlich-gegliederrr 77. E. spectabilis. 3425. B. een 9 dem Aufblühen nicht einwärtsgefaltet, zur Blütezeit ſo lang oder kürzer als der glockige Kronkelch, deſſen ipfel Inervig find. 1. Staubblätter ziemlich ſo lang als der Kronkelch. a) Deckblätter pfriemlich, 2—3 mal fo kurz als die Blütenſtielchtt eee E. Olgae. 3426. b) Deckblätter linealiſch-pfriemlich, ſo lang als die Blütenſtielchen: E. Kaufmannii Rgl. und E. Aucherianus Boiss. (syn. Henningia Aucheriana Boiss.), Perſien; 50—80 em hoch; Deckblätter 6—9 mm lang. Blüten verwaſchen-roſenrot, rückſeitig braunrot-gebändert, 1—1!/, cm lang. e)r Dedblätter linealiſch⸗pfriemlich, kürzer als die Blütenftielhen . . „u... 0 0 002.0 FZ. robustus. 3427, 2. Staubblätter meiſt deutlich-kürzer als der glodige Kronkelch und vor dem Aufblühen nicht einwärtsgefaltet. Hierher: E. per- sicus Boiss. (syn. E. velutinus Boiss. et Buhse, Asphodelus persicus Jaub, et Spach, Henningia persica Rgl.), Perſien; Blüten weiß. — E. Bungei Bak., Afghaniſtan, Perſien; Blüten intenſiv gelb, mit abſtehend-zurückgebogenen Bipfeln. f. steno- phyllus Boiss. (syn. E, aurantiacus Bak., Ammolirion stenophyllum Boiss. et Buse) hat ſchmälere (2 mm breite) Blätter. 3425. Eremürus spectäbilis M. B. (syn. E. oder ockergelb, ihre Zipfel ſind zungenförmig, ſtumpf, caucasicus Siev., E. libanoticus Bosss., E. spect. 2 oder 3 mm breit. Staubfäden purpurn. Kapſel von Querfalten runzlig. — E. turkestanicus Agl., Turkeſtan; bis 2 m hoch; Blütentrauben 40—60 cm lang, dicht; Blüten zimtbraun, weiß-gerändert, ihre Zipfel nach der Blütezeit über der Mitte ausge— ſprochen-eingerollt; die 3 äußeren an ihrem Grunde 5nervig, die 3 inneren 1 nervig. Kapſeln glatt, Staubfäden lang herausragend. — E. tauricus Sdev. (syn. E. spectabilis f. tauricus et variegatus Zall.). nur ½ — 1 m hoch, hat freudig-grüne Blätter, weiße Blütentrauben und runzlige Kapſeln. 3426. Eremürus Olgae ARgl., Olgas Lilien- ſchweiſ. Turkeſtan. Staude, 20 — 40 em hoch. Blüte⸗ zeit: von Juni an. — Blätter kahl, ſchmal⸗linealiſch, am Rande ſcharf, bis 30 em lang und etwa 1½ cm breit. Blütentraube 20—40 cm lang, dicht. Ded- blätter kahl, fadenförmig, kurz, nur am Grunde trocken— häutig; Blütenſtielchen abſtehend, nicht gegliedert, 2—3 mal jo lang als die Deckblätter. Blütenknoſpen rötlichbraun; Kronkelch weißlich, leicht roſa— überhaucht, die Zipfel von einem bräunlichen Mittel- 5 - nerv durchzogen, eirund-ſpitz, eingebogen-abſtehend. Robuſter Lilienſchweif. Schöne, großblumige Art. EN 3427. Eremürus robustus HE. (syn. Henningia f. typicus Rgl.), Anſehnlicher Lilienſchweif. Kaukaſus, robusta ARgl.), Robuſter Silienfhweif. Turkeſtan. Kleinaſien. Staude, bis 3 m hoch! Blütezeit: Juni, Staude, 1—2 m hoch. Blütezeit: von Juni, Juli Juli. — Stengel ſtielrund, 6—10 mm dick, oben mit an. — Sit wohl die ſchönſte Art der ganzen Gattung. 30—50 em langer Blütentraube. Blüten weißgelb Blätter lineal-lanzettförmig, gekielt, am Rande rauh, 9 1084 bis 60 em lang und 6 em breit. Schaft mit einer dichten, 40 —60 cm langen Blütentraube. Blumen ſchön roſenrot, auf fadenförmigen, abſtehenden Stielen, welche viel länger ſind, als die häutigen, lineal-⸗fadenförmigen, bewimperten Bracteen. Blüten- blätter von einem kräftigen Mittelnerv durchzogen, abſtehend, nach dem Verblühen aufrecht. Kapſeln glatt. Verwendung. Vorzugsweiſe die hohen Arten, wie E. robustus, E. spectabilis 2c. laſſen ſich in Landſchaftsgärten mit geeignetem Boden mit beſtem Erfolg verwenden, da ſie in ihrer ganzen Erſcheinung etwas Eigenartiges an ſich haben. Man pflanzt ſie ſowohl einzeln als truppweis an einen freien Standort. Die kleineren Arten ſind für Rabatten geeignet. Kultur. Man pflanzt die Knollen in ſonniger, warmer Lage auf ein hoch aufgeworfenes Beet mit 45 cm tief gelockerter, ſandiger, doch nahr— hafter Lehmerde. Sind nach der Blüte die Stengel abgeſtorben, ſo hebt man die Knollenbüſchel aus, läßt Familie 209. Liliaceae, Ciliengewächſe. GG XXXI 10. ſie an einem ſchattigen, luftigen Orte gut abtrocknen und überwintert ſie gleich den Dahlia-Knollenwurzeln oder, beſſer, pflanzt ſie im Oktober wieder ein und deckt ſie beim Eintritt ſtärkerer Fröſte gut mit trockenem Laub und Fichtenzweigen. Immer aber ſollte man nach dem Abblühen oder der Samenreife der Pflanzen die Knollen aus dem Boden nehmen und ſolche an einem warmen, trockenen Orte in Sand einſchlagen und vor dem Wiedereinpflanzen im Herbſt tüchtig abtrocknen. Auf dieſe Weiſe, d. h. durch eine Wärm⸗ und Trockenzeit muß der volle Abſchluß des Wachstums, nämlich die Knollenreife, erzielt werden. Unterläßt man das, ſo werden die Pflanzen nicht blühen, ſondern immer mehr zurückgehen, und die Knollenwurzeln faulen zuletzt im Lande. Die Knollenbüſchel ſind denen der Dahlie ähnlich, nur kleiner, und beſitzen nur eine einzige Knoſpe an der Spitze, laſſen ſich alſo nicht wie Dahlien teilen. Anzucht aus Samen. Gattung 1220. Asphödelus L., Affodill, = XXXI 10 (griechiſch: Asphödélos, der Name dieſer Pflanze). Kronkelch welkend, lange bleibend oder ſpäter abfallend; ſeine 6 Blätter getrennt oder kurz verwachſen, vor dem Aufblühen am Grunde um den Fruchtknoten zu einer Röhre zuſammenneigend, während der Blütezeit abſtehend, in der Mitte 1nervig oder gebändert. Fruchtknoten umhüllend. Z3fächerig; Fächer Zeiig. Kapſel kugelig-3 kantig, meiſt runzlig. Staubblätter 6, grundſtändig; Staubfäden am Grunde verbreitert, hohl und den Kölbchen länglich bis linealiſch, ſchwebend, mit eingeſtoßenem Grunde ihrem Faden aufſitzend. Fruchtknoten Pflanzen einjährig (nur A. ramosus L. und A. acaulis Desf. ſind Staudei!). Blätter grundſtändig, linealiſch, riemenförmig, faſt 3 kantig oder röhrig-ſtielrund. Blüten traubig oder riſpig, meiſt weiß mit braunrot-nerviger Mitte. Ausdauernde, robuſte, ſtengelbildende Art: 3428. Asphödelus ramösus Z. (syn. A. race- mosus L.), Aſtiger Affodill (fr. Bäton blanc, B. royal). Süd⸗ europa. Staude, bis 1 m hoch. Blütezeit: Mai, büſchelig, knollig— verdickt⸗ſpindel⸗ förmig. Blätter dunkelgrün, ſchwertförmig, ge— kielt, ausgebreitet. Stengel einzeln wenig verzweigt. Blüten in dichten, Aſtiger Affodill. pigen Trauben, Weiß, 1½ bis 2½ em lang; die Zipfel meiſt mit bräunlichem Mittelnerv. — 3 Unterarten: a) ceräsifer J. Gau pr. sp. (syn. A. ramosus Gouan, A. racemosus L., A. albus Willd., Boiss.), Blütentrauben einfach oder wenig verzweigt. Deck— blätter blaßbräunlich. Staubfäden an ihrem Grunde ſchnell in einen Pfriemen zugekeilt. Kapſeln groß, abgeflacht-kugelig, genabelt, 1½ —2 em dick oder dicker. — Hierher gehören als wenig abweichende Formen die Schein-Arten: A. proterophyllus Jord., A. comosus Jord., A. grandiflorus Jord., A. Rouxii Jord., A. procerus Jord. et Four; A. australis Jord., A. virgatus Jord., A. corsicus Jord., A. glaucescens Jord.; A. validus Jord. Juni. — Wurzeln oder mehrere, auf- recht, einfach oder einfachen oder rij- | | A. aestivus Drot., A. | Blütenſtiele zwiſchen jedem Deckblatt einzeln, gegliedert. — 7 Arten, im Mittelmeergebiet. b) albus Mill. pr. sp., Blütentrauben einfach oder wenig verzweigt. Junge Deckblätter braun. Staubfäden am Grunde Zeckig (deltaförmig!). Kapſeln von mittlerer Größe oder länglichrund, 1-1 ⁰ cm lang. — Hierher als leichte Formen die Schein- Arten: A. neglectus Schult. fil., A. sphaerocarpus Gren., A. occidentalis Jord., A. pyrenaicus Jord., A. macrocarpus Parl., A. delphinensis Gren., A. subalpinus Gren., A. monticola Jord., A. Ozanoni Jord., A. Deseglisei Jord. c) microcärpus Viv. pr. sp., nicht Rehb. (syn. ramosus Sibi. et Sm., A. Audibertii Req uien), Blütentrauben reichlich riſpig— veräſtelt. Junge Deckblätter blaßbräunlich. Staub⸗ fäden an ihrem Grunde quadratiſch. Kapſeln klein, verkehrteiförmig-kugelig, 6— 10 mm lang. Hierher als Formen die Schein-Arten: A. crinipes Jord., A. littoralis Jord., A. affinis Parl., A. africanus Jord. Außerdem hat man auch noch Baſtarde zwiſchen dieſen 3 Unterarten mit Namen belegt. Verwendung. Die Pflanze liebt vorzugsweiſe Kalkboden, wächſt jedoch auch in ſandigem Erdreich, wie in jedem anderen guten Gartenboden. Eignet ſich wegen ihrer Blumen und ihrer anſehnlichen Figur zur Ausſchmückung der Raſenparterres und der Rabatten. Vermehrung am ſchnellſten durch abgetrennte, be— wurzelte Grundſproſſe. Anzucht aus Samen. Ausſaat vom April bis Juni in Töpfe; die Pflänzchen in Töpfe verſtopfen und ſie ſpäter auspflanzen, zunächſt wohl beſſer in die Pflanzſchule. — Keimkraft der Samen 3—4 Jahre; Keimungszeit unbeſtimmt; bald tritt ſie ſchon frühzeitig ein, bald laſſen die Pflänzchen lange auf ſich warten und erſcheinen ſehr unregelmäßig. Gattung 1221. Anthéricum L., Graslilie (Spinnenblume), O XXXI 10 (griechiſch: anthEricos, womit man den Stengel einer traubigen Asphodelus-Art bezeichnete). Kronkelch bleibend oder ſpäter von der Frucht abfallend, nach der Blüte nicht oder nur ſchwach gedreht; feine 6 Blätter radförmig-abſtehend, 3—5 nervig. Staubblätter 6, meiſt völlig grundſtändig, kürzer als der Kronkelch; Kölbchen linealiſch, aufrecht. Fruchtknoten 3fächerig; Fächer 4 bis mehreiig. | ölätteriges Liliengrün. Südafrika (am Kap). Staudig. ſind. Blütendeckblätter lanzettlich, bis 1 cm lang. Blütenſchaft 30—80 em lang, ſchlank, mit wenigen locker⸗deutlich⸗3Z—5 nervig. Staubfäden papillendrüſig, Staubkölbchen klein, nach der Blütezeit gedreht. Kapſel | ÄRN breiter als lang (etwa 6 mm breit). Büſchelblätteriges Liliengrün Gattung 1220. Asphödelus bis Gattung 1222. Chloröphytum. Nr. 3428 3431. 1085 1 Kapſel ſtumpf, kugelig oder 3knöpfig, kaum Zlappig. Pflanzen mit bisweilen ſehr kurzem Erdſtamm und büſcheligen, oft fleiſchigen Wurzeln. Blätter grundſtändig, linealiſch, allſeitswendig. Blüten in jedem Deckblatt einzeln oder büſchelig, dünngeſtielt, am Schaft oder deſſen Zweigen locker -traubig. — 50 Arten, in Europa, Afrika und Amerika. Eierchen in jedem Fruchtknotenfache mehrere und übereinanderſtehend. Blüten in Trauben oder Traubenriſpen. Blütenſtielchen gegliedert. Staubfäden kahl: 3429. Anthéricum Liliägo Z. (syn Phalangium auf jonnigen, bewaldeten Hügeln und trockenen Ab— Liliago Schreb., Ornithogalum gramineum Zam.), | hängen. Staude, 40—80 cm hoch, auch höher. Gemeine Graslilie. Mittel- und Südeuropa, Rußland. Blütezeit: Juni⸗Juli und Auguſt. — Stengel mit Staude, 30—60 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. äſtiger Blüten⸗ — Blütenſchaft traube. Blätter . ganz einfach, mit linealiſch, flach, \ * einfacher Bliü- ſchwachrinnig. tentraube. Blütenſtielchen faſt Blätter linealiſch, an ihrem Grunde rinnig, Blütenſtiel- gegliedert und das chen unter ihrer untere Glied viel— Mitte gegliedert, mals kürzer als und das untere das obere. Blüten Glied / oder / etwas kleiner aber ſo lang als das zahlreicher als bei obere. Blüten klein voriger Art, in (2—3 em lang), riſpigen Trauben, zahlreich, weiß, weiß; Kronkelch— mit 6 durchſichtig blätter mit er— N genervten Kron⸗ habenen Nerven. Aſtige Graslilie. 5 — — lelchblättern. Grif> | Griffel gerade; Gemeine Graslilie. fel abwärts ge- Kapſel rundlich. k. Dorsetii Dak. (syn. A. Dorsetii : neigt. Kapſel ei- Aort.) iſt robuſter und hat etwas größere Blüten. — förmig. f. majus (syn. Phalangium Liliastrum Verwendung und Kultur. Die beiden Arten f. majus Ruempl.-Vilm.) wird 1m und darüber hoch, find zur Ausſchmückung des Gartenraſens oder der wovon die ährige Blütentraube bis zu 50 em Länge trockenen Abhänge maleriſcher Gärten wohl geeignet; in Anſpruch nimmt. Blüten zahlreich, angenehm fie lieben Sonne und leichten Boden. Man vermehrt duftend, reinweiß und anſehnlicher. ſie gewöhnlich aus Wurzelſchößlingen im Frühjahr Sehr wirkungsvolle Rabatten-Staude, die voll- oder im Herbſt und bisweilen durch Ausſaat. Säm— kommen winterhart und in allerlei Kulturboden gedeiht. linge werden erſt nach vier oder fünf Jahren blühbar. 3430. * Anthéricum ramösum T. (syn. Pha- Dieſe Pflanzen find von Natur etwas mager und müſſen langium ramosum Lam., Ornithogalum ramosum recht buſchig ſein, wenn fie gut wirken ſollen; man Lam.), Aſtige Graslilie. Mittel- und Südeuropa; | darf fie deshalb nur alle vier oder fünf Jahre teilen. Gattung 1222. Chloröphytum Ker, Liliengrün, O XXXI 10 (griechiſch: chlorös — grün, phyton — Pflanze; ſchöne grüne Belaubung einiger Arten). Staubfäden gegen die Mitte hin mehr oder weniger deutlich verbreitert. Kapſel abgeſtutzt, ſcharf-Zkantig, meiſt deutlich-Z lappig. Samen breit, meiſt flachgedrückt, nicht eckig. Pflanzen mit kurzem, hartem (oft Ausläufer entſendendem) Erdſtamm und fleiſchig- oder knollig-verdickten Büſchelwurzeln. Blätter grundſtändig, oft breit, bisweilen langgeſtielt, ſeltener riemenförmig oder linealiſch. Schaft kurz oder hoch, einfach oder ver— zweigt. Blüten dicht- oder lockertraubig; zwiſchen jeder Deckblattachſel meiſt mehrere. — 50 Arten, im tropiſchen Alien, Afrika, Amerika. Blätter linealiſch oder riemenförmig, nicht geſtielt, am Rande wie auf der Fläche kahl. Blütenſtand lockertraubig— riſpig. Blüten ziemlich anſehnlich. 3431. Chloröphytum comösum Bac. (syn. | Verwendung. Dieſe altbewährte und über- C. Sternbergianum Stfeud., Anthericum comosum all gern geſehene Pflanze eignet ſich in ausgezeich— Thbg., A. Sternbergianum Schult. fil., Phalangium comosum Poir., Hartwegia comosa Mes, Caesia comosa Spr., Cordyline vivipara hort.), Büfdel- Blütezeit: verſchieden. — Wurzeln fleiſchig, büſchelig, mit haarförmigen Faſern gemiſcht. Ihnen entſpringen grasartig⸗linienförmige, zugeſpitzte, lebhaft-grüne Blätter, die 20—40 cm lang und in der Mitte 12— 25 mm breit ſind, zwiſchen denen ſich cylindriſche Stengel entwickeln, welche ſich allmählich bis zu 1 m verlängern und (wie bei Erdbeeren) wieder Büſchel von Blättern mit Luftwurzeln erzeugen und graziös abwärts geneigt kleinen Blättern; Blütentrauben 1—6, 15—30 em lang. Blütenſtielchen über der Mitte gegliedert. Blüten 8—12 mm lang, weiß, außen grün; ihre Zipfel zurückgebogen, zungenförmig, 2—4 mm breit, rückſeitig 1086 neter Weiſe für die Stubenkultur, da ſie gegen die ungünſtigen Einflüſſe bewohnter Zimmer faſt unem⸗ pfindlich iſt. Sie erfordert eine lockere, recht nahrhafte Erde und weite Töpfe, und kann vortrefflich als Ampel— pflanze oder auch zur Beſetzung von Konſolen Verwendung finden. Zur Vermehrung benutzt man die jungen bewurzelten Ausläufer-Büſchel. 3432. Chloröphytum capense Voss (syn. C. elatum H. Br., Phalangium lineare hort., P. elatum Red., P. fastigiatum Poir., Anthericum elatum At., Asphodelus capensis I.), Kapiſches Liliengrün. Am Kap. Staudig, oft Sproſſe mit Brutpflänzchen treibend. Wurzeln ſchlank; Wurzelhals nicht borſtig. Blätter meiſt 9— 20, riemenförmig, 30—60 em lang, 2½—4 cm breit, häutig, kahl, nach dem Grunde ver— ſchmälert, mit (20 —30) gleichmäßigen, deutlichen Nerven. Blütenſchaft ſtielrund, kahl, etwa fußlang, mit 2—3 Familie 209. Liliaceae, Liliengewächſe. O XXXI 10. linealiſchen Blättern als großen Stützblättern. Blüten⸗ trauben ſehr locker ausgebreitet, reichriſpig, ziemlich ſtraff aufſtrebend. Deckblätter ſehr klein, trockenhäutig. Blütenſtielchen in der Mitte gegliedert. Kronkelch weiß, 1—1!/, em lang, ſeine Zipfel zurückgerollt⸗verkehrtlan⸗ zettlich, rückſeitig undeutlich- und locker⸗Z nervig. Staub⸗ fäden ſcharf, Staubkölbchen länglich. Griffel herabge⸗ bogen. Kapſel kugelig, tieffantig. k. variegatum Voss (syn. Anthericum variegatum Flor. Mag., Phalangium variegatum hort.) hat ſehr ſchön weiß- oder gelb⸗ gebänderte oder -geſtreifte Blätter; iſt ſehr beliebt. — Verwendung der buntblätterigen Form wie Nr. 3431; ſie iſt jedoch etwas empfindlicher und will mehr Wärme und Feuchtigkeit haben, erreicht deshalb ihre ganze Schönheit nur im Warm- und feuchten Lauwarmhauſe. Vermehrung durch abge- trennte Brutpflanzen ſehr leicht. Gattung 1223. Lilium L., Lilie, © XXXI 10; XXXII (lat.: IIllum S Lilie). gekrümmt⸗abſtehend, Grunde. ſchmal, Z fächerig; Fächer vieleiig. Gruppe C der Griffel fein- und lang— 3 ſpitzig l). zwiebeln mit wenigen lockeren Häuten bekleidet). ſitzend oder kaum in den Blattſtiel zuſammengezogen [nur bei L. oder zurückgerollt; Stengel A einfach, ſeltener oben verzweigt. giganteum Wall: und L. cordifolium Tuybg. die Blätter deutlich⸗ Kronkelch trichterförmig oder faſt glockig; feine 6 Teile von der Mitte oder nur von der Spitze an zurück⸗ wenn frei, ſind ſie am Grunde oft genagelt und die Nägel meiſt mit einer Honigfurche am Staubblätter 6; Kölbchen linealiſch oder länglich-linealiſch, rückſeitig n ſchwebend, ſpäter oft gekrümmt. Fruchtknoten Griffel 1, verlängert, mit dick Kapſel länglich. Zwiebelpflanzen (nur in Gruppe C ſchuppenloſe Knollen⸗ er, kopfig-3knöpfiger, ſeltener Zlappiger Narbe (nur in Blätter ſchmal, ſeltener eirund, geſtielt und breit-herzförmig-eirund!], zerſtreutſtehend oder faſt quirlig. — 48 Arten der gemäßigten Gegenden der nördlichen Halbkugel. A. Laubblätter groß und breit, herzförmig-eirund, geſtielt. B. Laubblätter ſchmal oder doch nicht wie unter A beſchaffen, ohne echten Blattſtiel. L. cordifolium. 3433. Blüten groß, trichterförmig L. giganteum. 3434. Blütenform verſchieden. und fein⸗Zſpitzig, auch die Zwiebeln nicht wie unter C beſchaffen. 1. Kronkelch trichterförmig, mit verkehrt-lanzettlichen, nur an ihrer Spitze ſichelig-gebogenen Zipfeln. linealiſch oder lanzettlich, ſitzend oder faſt ſitzend. a) Kronkelchröhre vom Grunde bis zur Mitte kaum erweitert Blätter 3435. 3436. 3437, 3438. IL. philippinense. L. Wuallichianum. L. neilgherriense. L. longiflorum. b) Kronkelchröhre vom Grunde an bis . e . erweitert. * Blätter zerſtreutſtehend ** Blätter quirlſtändig, entweder alle zu Quirlen ien oder N im ee 8 teile einen oder mehrere Quirle 3439. 3440. 3441. L. japonicum. L. Brownü,. L. candidum (Tafel 60). 3442. 3443. IL. Washingtonianum. L. Parryi. 2. Kronkelch offen, breit-tridterföürmig oder glodig; die Zipfel unter der Mitte am breiteſten, eirund⸗ oder länglich⸗ lanzettlich, tief herab ſichelig-gebogen, auf der Oberfläche punktiert, unten papillendrüſig, von einer Kielfurche tief aus⸗ gehöhlt. a) Blätter kurzgeſtielt b) Blätter deutlich-figend Die Staubblätter vom herabgebagenen SEN! la, L. speciosum (Tafel 60). 3444. L. auratum (Tafel 59). 3445. L. tigrinum. 3446. 3. Kronkelch breit-trichterig, ſehr lange aufrecht bleibend (meiſtens leuchtend rot oder gelb); Kronkelchzipfel an der erblühten Blume ſichelig-gebogen, aber nicht zurückgerollt, Längskielgrübchen. Griffel gerade. a) Blätter wenigſtens auch an einer Stelle des „ i m . oder 0 Se quirl ftehend, nicht nur unter der Blüte b) Blätter alle zerſtreutſtehend. * Griffel kürzer als der Fruchtknoten. Einzige Art ** Griffel länger als der Fruchtknoten 4. Kronkelch (d. h. die Blüte) nickend, ſeine Zipfel zurückgerollt oder ſtark ſichelig- gekrümmt. Blüten gewöhnlich traubig, faſt immer glänzend (meiſt rot oder orangefarben) und punktiert. a) Blätter (wenn auch oft nur einige) in Quirlen ſtehend. einanderweichend. * Amerikaniſche Arten. 7 Zwiebeln einjährig, ausläufertreibend Tr Zwiebeln ausdauernd und feine e treibend, wenn an 5. u er L. Hum- boldtii ſchief-abwärts verlängert . ** Europäiſch⸗aſiatiſche Arten 5 b) Blätter alle zerſtreutſtehend. * Blätter lanzettlich, vielnervig. über der Mitte ſichelig-gekrümmt e unter, nur bei L. Da un me ST oberjeit3 punftiert und papillendrüſig, mit tief ausgehöhltem L. philadelphicum.. 3447. 3448. 3449. 3450. 3451. 3452. 3453. aus⸗ I.. concolor. . *L. bulbiferum. L. croceum. L. davuricum. L. Catesbaei. L. elegans (L. Thunbergianum, Tafel 60). Staubblätter I. canadense. L. parvum. L. nitidum. L. superbum. L. pardalinum. .I. Humboldtü. L. Martagon (Tafel 60). L. Hansonü. L. avenaceum. L. monadelphum. L. carniolicum. n. Dei - ..n N er Griffel nicht lang= Gattung 1223. Lilium, Lilie. Nr. 31323484. 1087 ; ** Blätter ſchmal⸗linealiſch, 1⸗ oder wenig⸗ (3—5=) nervig. ü + Kronkelchzipfel in der Mitte 6-14 mm brei. [. chalcedonicum. 3465. ; L. pomponicum. 3466. L. tenuifolium. 3467. ++ Kronkelchzipfel in der Mitte 14—80 mm brei. F. testaceum. 3468. L. Maximowiezü. 3469. L. Leichtlinii. 3470. C. Zwiebeln lang und ſchmal, außen nur von ein paar (meijt 4) häutigen oder dicken Schuppen locker bedeckt, innen fleiſchig. Griffel lang⸗3ſpitzig (L. polyphyllum etwa ausgenommen d:: L. polyphyllum. 3471. | L. mucrophyllum. 3472. 3433. Lilium cordifölium Thbg. (syn. Hemero- 3434. Lilium giganteum Wall. (syn. L. cordi- callis cordata Thbg.), Herzblätterige Lilie. Nörd⸗ | folium D. Don, nicht Thbg.!), Rieſige Lilie. Nepal, liches Japan. Staude, 90—150 cm hoch. Blüte- Sikkim- und Khaſia-Himalaja. Staude, 1½ —3 m zeit: Juli. — Zwiebel derjenigen von Nr. 3434 hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt; bei Topfkultur auch ähnlich, eiförmig, aber kleiner und mit wenigen dicken, viel früher. — Zwiebel ſehr groß, lugelig, horſtig, weißlichen, ſpitzen Schuppen. Stengel an ſeinem unteren 7¼ —13 cm dick, ihre Schuppen eirund, faſt abſtehend Ende nicht beblättert; die Blätter anfangs in eine und (wie nur allein noch bei L. cordifolium) aus den Roſette zuſammengedrängt, die erſten find eirund, tief- verdickten Enden der Blattſtiele entſtanden. Stengel herzförmig, langgeſtielt, glänzend-grün, die Adern ſtielrund, kahl, grün, am Grunde 3½—7 em dick. blutrot⸗gezeichnet. Blütentraube 4— 10 blütig, kaum Die erſten Blätter grün; Stengelblätter 10—20, nach fußlang, ausgebreitet 22—36 em breit. Blütenſtielchen dem Stengelgrunde hin größer werdend, zerſtreutſtehend, rn eo. MFH RU Z Herzblätterige Lilie. zur Blütezeit abſtehend, 6—17 mm lang; die Ded- blätter eirund, ſpitz, hinfällig. Kronkelch ſchmal, trichter- förmig, 10—16 cm lang, ſeine Röhre aus 6—9 mm breitem Grunde bis zum 25—32 mm breiten Halſe allmählich erweitert; die Zipfel vom Grunde ihres oberen Viertels an 12—-20 mm breit, nach dem Grunde hin aber verſchmälert. Staubblätter um ½ ͤ kürzer als der Kronkelch; Staubkölbchen gelb, 8-13 mm lang. Kapſel der von L. giganteum ähnlich, aber kleiner. eirund, ſpitz, mit tief-herzförmigem Grunde, dunkelgrün, Eine Form, die Chineſiſche Herzblätterige L., iſt netzaderig, die unteren 30 —45 em lang und breit. Obere größer, blütenreicher und auch ſonſt ſchöner als die Blätter kleiner. Blütentraube 6 —24blütig, 30—50 cm gewöhnliche, unterſcheidet ſich auch dadurch, daß die lang. Blüten wohlriechend, trichterförmig, 12 bis Blätter nicht deutlich-quirlig (roſettig), ſondern häufig 16 cm lang, weiß, innen purpurn-, außen grün— zerſtreut ſtehen. s gezeichnet. Kapſel 5—8 em lang, ſtumpfkantig, oben Verwendung. Dieſe Art hat ſich bisher nicht genabelt, mit kreiſelförmigem Halſe. ſo recht einbürgern wollen, weil ſie nicht gerade dankbar Verwendung. Dieſer Rieſe unter den Lilien iſt, zudem verlangt die Zwiebel ausreichenden Winter- hat zwar ſchon öfters bewieſen, daß er bei Freiland— ſchutz ſowohl gegen ſtrenge Kälte, als auch gegen viel kultur zur vollen Blüte gelangen kann, allein die Näſſe. Die Blätter erſcheinen ſchon ſehr frühzeitig im Kultur im Topfe iſt doch ſicherer. Dieſe Art hat eine Frühling und leiden leicht durch Fröſte, gegen welche unter den Lilien ungewöhnliche Tracht, die breiten ſſie unbedingt geſchützt werden müſſen; auch Schutz Blätter, die Größe und der herrliche Duft der Blumen, gegen heftigen Wind iſt erforderlich. Kultur an halb⸗ ſowie die Schönheit derſelben ſind Eigenſchaften, die ſchattigem, gegen ſtarken Sonnenſchein geſchütztem dieſer Pflanze für maleriſche Gärten und zur Schmückung Standort, am beſten in Waldhumusboden, dem des Gartenraſens hohen Wert verleihen. Kultur in entſprechend Sand und etwas mürber Wieſenlehm bei- reichlich mit ſandiger Wieſenmoor-, Lauberde oder gemiſcht worden. Behandlung ſonſt wie Nr. 3434. Waldhumus vermiſchter Gartenerde, die durchläſſig iſt, 1088. im Sommer aber doch Friſche bewahrt; anderenfalls reichlich und oft begießen, die Pflanzen an warmen Abenden auch beſpritzen. Gelegentlicher Dungwaſſerguß iſt im Sommer nur nützlich, aber nicht an die Stengel gießen. Iſt der Gartenboden an ſich feucht, ſo iſt 50—60 cm tief und 1 m breit die Erde auszuheben und der Grund der Grube durch eine Schicht Baditein- brocken, außerdem grobſtückiges Torfmüll, Kalkſteinſtücke u. ſ. w. für durchläſſigen Untergrund zu ſorgen, dann die genannte Erdmiſchung einzufüllen, ſie nur ſchwach einzutreten und die Pflanzſtelle etwas erhöht über der umgebenden Bodenfläche herzuſtellen. Die Pflan- zung iſt vorzugsweiſe im Mai, Juni vorzunehmen, deshalb nämlich, weil die Zwiebel nicht vollſtändig mit Erde bedeckt werden darf, nur der Boden der Zwiebel (Zwiebelkuchen) und der Grund der Schuppen darf in der Erde ſein, der obere Teil der Schuppen muß frei bleiben. [Da aber auch dieſe Lilie, wie die meiſten Pflanzen vom Himalaja, gern frühzeitig treiben, ſo wird es beſſer ſein, die Zwiebeln ſchon im Februar in mäßig große Töpfe zu pflanzen, die Pflanzen anfangs im Kalthauſe oder hellen, kühlen Zimmer zu behandeln und ſie nach Mitte Mai auszupflanzen.] Während des Winters iſt ausreichender, d. h. recht guter Schutz zu bieten, entweder wie dies für Gunnera (Nr. 1195) an⸗ gegeben iſt, oder man ſtülpt einen mit trockenem Laub oder Moos gefüllten Zuber (Bottich) oder eine Kiſte über die Pflanze und umgiebt das Ganze noch mit Laub oder ſtrohigem Miſt. Dadurch wird zugleich übermäßige Feuchtigkeit von den Zwiebeln abgehalten. Vermehrung durch die Brutzwiebeln, welche reichlich erzeugt werden, die übrigens ſtets alsbald abgetrennt werden ſollten, ſobald fie ſtark oder groß genug ges worden ſind. Die Brutzwiebeln werden gewöhnlich ſchon im zweiten oder dritten Jahre blühfähig; man kann ſie zwar nach der Abtrennung noch einige Zeit trocken liegen laſſen, ratſamer iſt es jedoch immer, ſie ſofort wieder, und zwar einzeln einzupflanzen. Bei Anzucht aus Samen gehen Jahre darüber hin, bis man blühfähige Zwiebeln erhält. Reifer, keimfähiger Samen wird in unſerem Klima meiſt nur dann er- halten, wenn vorher künſtliche Befruchtung ſtattgehabt hat. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung (wenn Ausſaat noch im ſelben Herbſt gleich nach der Samenernte in Töpfe erfolgt iſt) ſchon im kommenden Frühling; ältere Samen können 1—2 Jahre liegen. 3435. Lilium philippinense Bak., Philip- piniſche Lilie. Inſel Luzon, im Gebirge von Benguet. Staude 30—60 cm hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Zwiebel eiförmig, derjenigen von Nr. 3438 ähnlich, aber kleiner und mehr ſpitz. Stengel an der Spitze Iblütig, ſchlank, ſtielrund, kahl, grün oder purpurfleckig. Blätter an 30—40, zerſtreut⸗ſtehend, ſitzend, ſicheliggebogen-abſtehend, ſchmal⸗linealiſch, 7½— 13 em lang, nur 3—6 mm breit, kahl, glänzend⸗ grün, 3 nervig. Kronkelch (Blüte) faſt wagerecht⸗ſtehend, rein⸗ weiß, außenſeitig nahe dem Grunde grünlich, ſchmal⸗trichterförmig, 16—25 cm lang, die Röhre nahe der Mitte etwa 1½ cm dick (breit), nach oben breiter, die Zipfel find verkehrt⸗lanzettlich, nur an ihrer Spitze ſichelig-gebogen, langnagelig⸗herablaufend, am Grunde des oberen Viertels 30—38 mm breit, ihre Oberſeite flach, ohne Punkte; Kiel undeutlich, grün. Staubblätter wenig kürzer als der Kronkelch. Staubfäden grünlich, 12 —16 cm lang. Staubkölbchen 5—6 mm lang, mit gelbem Blütenſtaub. Verwendung als prächtige, allerdings etwas zarte Topflilie fürs Warm- oder Lauwarmhaus. Kultur Familie 209. Liliaceae, Lilien gewächſe. GO XXXI 10. in verhältnismäßig kleinen Töpfen, die am beſten in ein Erd⸗ oder Torfmüll-Beet eingeſenkt werden. Die Erde ſei vollkommen durchläſſig und ſehr ſandig, etwa mit ſandiger Wieſenmoorerde vermiſchter lehmiger Sandboden. Während der Wachstumszeit iſt reichliche Bewäſſerung nötig. Mit Beginn der Ruhezeit ſind die Zwiebeltöpfe recht kühl unterzubringen, etwa in einem Keller (aber gegen Mäuſe geſchützt); man be⸗ gießt dann nicht, gleichwohl aber darf die Erde im Topfe nie ganz und gar austrocknen. Im Februar werden die Zwiebeln wieder zu treiben beginnen, wenn man ſie in eine Wärme von 4 13 bis 20° C. bringt. 3436. Lilium Wallichiänum Schult. fil. (syn. L. japonicum Don, nicht Thbg.!; L. longiflorum Wall., nicht Thbg.!; L. Batisua Ham.), Wallich⸗ Lilie. Himalaja, von Kumaon bis Nepal. Staude, 100-200 em hoch. Blütezeit: meiſt September, Oktober (November). Zwiebel breit-eiförmig, 5—8 cm dick, mit (roten oder) mehr weißen, ſpitzen, an den Rändern trockenhäutigen Schuppen. Stengel, grün, ſtraff, ſtielrund, kahl. Blätter zahlreich, oft ſehr ge- drängtſtehend, zerſtreut, linealiſch, kahl, Znervig, 12— 23 cm lang bei 13—20 mm Breite, die oberen kürzer, breiter und oft undeutlich-5 nervig. Blüten einzeln oder zu 2—6en endſtändig, wohlriechend, wagerecht-abſtehend oder nickend. Kronkelch weiß, außenſeitig am Grunde grünlich, 17—23 em lang, mit herabgebogenen äußeren oder unteren Zipfeln. Staubblätter um etwa 5 em kürzer bleibend als der Kronkelch; Staubkölbchen gelb, 2½ bis faſt 3 cm lang, mit gelbem Blütenſtaub. Fruchtknoten 3½—5 cm lang. Man unterſcheidet: f. minor Leichll., Pflanze ſchlanker; Blätter etwa 25, entferntſtehend, die unteren kleiner; Blüten meiſt einzeln, Staubkölbchen nur 13 mm lang. f. multiflora Leichil., mit 1/2 m hohem Stengel und bis zu 200 dichtſtehenden Blättern; Blüten mehrere. Verwendung. Wegen des in den Gärten betreffs L. Wallichianum, L. neilgherriense, L. longi- florum etc. beſtehenden Wirrwarrs jet es dahingeſtellt, ob das echte L. Wallichianum unter Schutzdecke im Freien ausdauert oder nicht. Wegen der ſpäten Blütezeit wird man es doch nur im Topfe kultivieren. Die Zwiebeln müſſen dann 15 em (im Freien 20 bis 23 cm) tief liegen, einſchließlich der Zwiebellänge. Da die Pflanze ſelten oder nie Samen liefert, ſo iſt man auf die etwaigen Schößlinge oder Brutzwiebeln für die Vermehrung angewieſen; doch ſoll man es bei dieſer Art mit dem Abtrennen nicht ſo eilig haben. 3437. Lilium neilgherriense Wight (syn. L. neilgherricum Hort., L. nilgiriense, L. Wal- lichianum Wight, nicht Schudt. ſil.; L. Metzii Steud., L. tubiflorum Wight), Ailgiri-Lilie Gebirge Oſtindiens. Staude, ½ —1 m hoch. Blütezeit: Ende September oder erſt Oktober, November; Samen⸗ reife: Januar, Februar. — Zwiebel rundlich, 21 bis 8 em lang, weißlich oder purpurlich, die Schuppen dick und lanzettlich. Stengel über der Erde aufrecht und kahl, in der Erde aber von der Zwiebelſpitze aus noch ſeitwärts lang kriechend, oft auf eine Entfernung von 30—60 em und dann viele Brutzwiebelchen anſetzend. Blätter 30—40, kahl, glänzend, grün, 7 zerſtreutſtehend, aufſtrebend, deutlich⸗Z—5 nervig, die unteren 7—10 em lang, in der Mitte 16—25 mm breit, die oberen kürzer, aber nicht ſchmäler. Blüten am Ende 1—3, auch mehr, weiß oder gelb, wohl- | riechend, anfangs nidend, zur Blütezeit wagerecht. Kronkelch ſchmal- trichterförmig, 15-31 em lang; — die Röhre 5—13 em lang, bis zur halben Länge kaum verbreitert, dagegen mit weit ausgebreiteter Mündung; Kronkelchzipfel breit, deutlich-gekielt, ver- kehrtlanzettlich-nagelig, bei der voll erblühten Blume nur an ihrer Spitze ſichelig-gekrümmt, langzugeſpitzt, mit ſchwieliger Spitze. Staubblätter kürzer als der Griffel, wenig kürzer als der Kronkelch, Staubkölbchen ſchmal, 18—25 mm lang, mit gelbem Blütenſtaub. Fruchtknoten mit ſchlankem, 7— 13 em langem Griffel. Kapſel 3½ —5 em lang, an der Spitze nabelig. f. tubiflorum Wight pr. sp., hat etwas kleinere und ſchmälere, in der Mitte 12— 20 mm breite Blätter, auch die Kronkelchzipfel find ſchmäler (25 —32 mm breit). Verwendung. Prächtige Lilie, die willig blüht, wenn man auf die Eigenart der Pflanze Rückſicht nimmt; ſie hat unter allen Lilien die größten Blumen! Fürs freie Land iſt ſie nicht geeignet, Kronkelchzipfel mit ſtärker umgebogener Spitze. Zwiebel mittelgroß, mit fleiſchigen, länglich-lanzettlichen, ſpitzen dagegen wird ſie, in den freien Grund eines Kalthauſes (etwa eines Kamellien-Hauſes) ausgepflanzt, ſich zu voller Schönheit entwickeln und nach Belieben ſich ausbreiten können. Da die Pflanze das Beſtreben hat, die jungen Sproſſe erſt eine Strecke wagerecht unter der Erde hinlaufen zu laſſen, bevor ſelbige auf— wärts wachſen, ſo würde man, wenn dieſer Gewohnheit nicht Rechnung getragen wird, den Verluſt oder die Schwächung vieler Zwiebeln zu verantworten haben. Man nimmt große Töpfe, die man nur halb mit Erde füllt, pflanzt dann die Zwiebel und leitet den jungen Sproß, ſobald er erſcheint, nach oben, indem man zugleich immer mehr Erde nachfüllt, bis der Sproß über der Erde bleibt. Verfährt man nicht ſo, ſo wird der Sproß in der Erde nach der Topfwand hin wachſen, im Kreiſe ſich der Wandung anlegen, Kraft und Stoff vergeuden und ſchließlich wohl gar durch das Abzugs— loch hervordringen, oder er kommt nach mehreren Windungen ſo ſpät oder ſo erſchöpft an der Erdober— fläche an, daß auf Blüten kaum noch zu hoffen iſt. Bei entſprechendem Kulturverfahren (Folge-Kultur) kann man jedoch vom Juli bis November Pflanzen in Blüte haben, ſie übertrifft darin faſt das L. auratum, Tafel 59, und wird wohl nur dem L. speciosum, Tafel 60, nachſtehen. Vermehrung durch Brut— zwiebeln. Anzucht aus Samen; in 5 Jahren werden Sämlinge wohl blühfähig ſein. 8 3438. Lilium longifloörum Thbg., nicht Wall., Cangöblütige Lilie. Japan, China. Staude, 30 bis 100 em hoch. Blüte⸗ zeit: Juni, Juli; ange⸗ trieben ſchon früher. — Zwiebel gelblich, mäßig groß, oben gewöhnlich etwas abgeflacht, ihre Schuppen lanzettlich und die unteren meiſt kleiner. Dicht über der Zwiebel oder am Stengelgrunde entſtehen oft kleine Brut- zwiebeln. Stengel auf— recht, ſtraff, kahl. Blätter (der Stammart) 20 bis 40, zerſtreutſtehend, aufſtrebend, glänzend— grün, kahl, 3 —5 nervig, 7-13 em lang, in Lilium longiflorum normale. der Mitte 8—14 mm breit. Blüten zur; Blütezeit wagerechtſtehend, einzeln, oft aber auch 2—4 (ſelten mehr), reinweiß, ſehr wohlriechend. Kronkelch ſchmal— Vilmorin. Dritte Auflage. Gattung 1223. Lilium, Lilie. Nr. 3435 3438. 1089 trichterförmig, 12—21 em lang; die Röhre auf 5 bis 7 em Länge vom Grunde kaum erweitert; die Zipfel ſind verkehrt⸗lanzettlich, ſtumpf, bei der ausgebreiteten (d. h. voll aufgeblühten) Blume im oberen Viertel ſichelig- gebogen, am Grunde des oberen Drittels 25—38 mm breit, die 3 inneren Zipfel breiter als die äußeren. Staubfäden weiß, 10—13 em lang, Staubkölbchen gelb, ſchmal, 12—20 mm lang, mit gelbem Blütenſtaub. Fruchtknoten 2¼ —4 em lang; Griffel leicht herabgebogen, die Staubblätter kaum überragend. k. foliis albo marginatis hort. hat weiß⸗ geſtreifte Blätter. 6 Abarten oder Formen: a) normale (syn. L. longiflorum Thbg.), Stengel nur 30—50 cm hoch, ziemlich regelmäßig- und dicht- belaubt; Blätter gekrümmt, dick, dunkelgrün. Blüten duftend, weiß, ſehr ſtoffreich, am Ende des Stengels meiſt 2, ſeltener 1, höchſtens aber 4; die 3 äußeren Schuppen, deren äußere kürzer als die inneren ſind. Blütezeit im Freien Juni, Juli. Dieſe Stammform wurde ſchon lange, bevor Abart d: Wilsonii („Harrisii“ bekannt wurde, getrieben. b) Takésima, Pflanze höher als f. normale, ſonſt im Bau des Stengels, der Blätter und der Blüten ganz gleich; jedoch der Stengel und die Außenſeite des Kronkelches purpurgrün oder purpurn-angelaufen; Belaubung mehr gelblichgrün. Dieſe Form remontiert mehr als normale. * c) Sieböldiae, („Mad. von Siebold‘), blüht am früheſten; Zwiebeln ſpitz, ſchmal; Stengel dünn; Blätter ſehr ſchmal, ſteif; Blüten meiſtens platzend, von derſelben poſaunenartigen Form wie bei Wilsonii, aber kleiner, zur Blütezeit faſt wagerecht. d) Wilsönii Zeichtl., nicht L. Wilsonii Leichil., Lilium longiflorum Wilsonii cultum. (syn. L. longiflorum floribundum Art.), Stengel hell— grün, glatt, bei im Freien kultivierten Pflanzen kaum 69 1090 höher als bei normale; wenn getrieben aber bis 2 m Höhe erreichend. Blätter breiter als bei normale, hellgrün. Blüten in größerer Anzahl (meiſt 6—8) an einem Stengel, auch größer und ebenmäßig pojaunen- förmig gebaut, weniger ſtoffreich, auch von geringerer Widerſtandsfähigkeit, zur Blütezeit wagerecht-abſtehend. Die Zwiebeln ſind weniger abgeflacht. Wie alle Lang— blütigen Lilien iſt auch dieſe nicht ganz winterhart und verlangt deshalb guten Schutz. Die als Treib- | pflanze ſehr geſchätzte ſogen. „Bermuda-Lilie“ (syn. L. Harrisii Aort.) weicht botaniſch von Wilsonii in keinem Punkte ab, gleichwohl iſt ſie zum Treiben geeigneter als die in Japan und China wildwachſende Abart Wilsoni, was daher rührt, daß die aus Japan nach den Bermuda-IJnſeln eingeführten und daſelbſt kultivierten Pflanzen infolge Einwirkung günſtigerer klimatiſcher und Bodenverhältniſſe ſich innerlich vorteilhaft verändern, üppiger gedeihen und ſich zum Treiben viel willfähriger zeigen. Dies müßte ſich aber auch durch ein ſachgemäßes Zuchtverfahren erreichen laſſen. Dieſe kultivierten Pflanzen nennen wir f. Wilsonii cultum, indem wir den zweideutigen Namen „Harrisii“ beſeitigen. e) eximium Coumntois pr. sp. (syn. L. Jama- juri Sieb.; Ramſay-Lilie), iſt die ſchönſte von allen Formen und bringt die meiſten Blüten, welche 20 bis 23 em Länge erreichen, auch von feſterer Beſchaffenheit ſind. Zwiebel mittelgroß, birnförmig, mit blaßgelben Schuppen. Blüten zur Blütezeit nicht in wagerechter, ſondern um 5—6 Grad unter der wagerechten befind— licher Stellung, durchſichtig- weiß, faſt jeiden- artig; die Zipfel find zwar breiter als bei der Stamm— art, aber etwas weniger ausgebreitet. Die Blätter find in der Mitte etwa 2½—3 0 em breit. Blüte⸗ zeit: Juni, Juli. Bei Freilandkultur bringt dieſe Abart ihre Blumen in ſchöner, regelmäßiger Stellung auf 60 — 70 em hohem Schaft und iſt auch dadurch auf Gruppen von beſonderer Schönheit, weil hier nicht wie bei Abart normale ein Mißverhältnis zwiſchen der großen langen Blume und dem kurzen Schaft beſteht. Auch im Winter, wenn man es neben f. Wilsonii cultum in Töpfen kultiviert, zeigt Abart eximium weit weniger als die ebengenannte die Neigung, übermäßig in die Länge zu wachſen. ) f. formosänum Bak., von der Inſel Formoſa eingeführt und von den vorgenannten Abarten mehr abweichend. Stengel 70—100 cm hoch, ſchlank, grün, purpurn⸗angelaufen, mit zahlreichen langen, linealiſchen, grasartigen Blättern. Blüten am Ende des Stengels 1—3, etwa 14—18 cm lang, die Kronkelchblätter innen ſchneeweiß, außen mit einem rötlichen Mittelnerv. Dieſe ſchöne Form ſoll in England winterhart ſein, dürfte aber in Deutſchland wohl nur für Topfkultur ſich eignen und froſtfrei überwintert werden müſſen. Verwendung bei Freilandkultur zu Gruppen oder zerſtreut auf Rabatten und im Winter gute Schutzdecke ſowohl gegen Kälte, als gegen übermäßige Feuchtigkeit. Sodann dient L. longiflorum und noch mehr ſeine Abarten, welche die Eigenſchaften beſitzen, bald nach dem Abblühen wieder auszutreiben, vorzüg⸗ lich zur Topfkultur und Treiberei. Abgeſchnittene, mit etwas vorgerückten Blütenknoſpen verſehene Stengel in Waſſer geſtellt, bringen die Knoſpen zur vollen Ent- faltung, und die Blüten können 8—10 Tage dauern. Kultur ſonſt wie Nr. 3434 oder 3440. 3439. Lilium japönicum 7/9. (syn. L. odorum Planch.), Japaniſche Lilie. Japan. Staude, 30 bis 90 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Zwiebeln Familie 209. Liliaceae, Ciliengewächſe. Gr XXXI 10. ziemlich klein, gedrückt⸗birnförmig, 2½—5 em dick“ weißlich, mit wenigen breitgrundigen, von der Mitte ab ſehr zugeſpitzten Schuppen. Stengel ſchlank, ſtiel⸗ rund, kahl. Blätter entfernt- und zerſtreutſtehend, linealiſch-lanzettlich, lang-zugeſpitzt, ſehr kurz geſtielt, von feſter Beſchaffenheit, grün, 3—5 nervig, 7—15 cm lang, 13—20 mm breit. Blüten 1—5, wohlriechend, wagerecht, breit-trichterförmig, 10—18 em lang, weiß⸗ lich [bei f. roseum (syn. L. Krameri Hook. fil., L. Elisabethae Leichil.) ſchön roſenrot], vom Grunde bis zum Schlunde allmählich erweitert; die Zipfel ſind verkehrtlanzettlich-länglich, in der vollerblühten Blume im oberen Drittel ſichelig gebogen, über der Mitte oder am Grunde des oberen Drittels bei den 3 äußeren Zipfeln 20—32 mm, bei den 3 inneren 30—42 mm breit. Staubfäden faſt kürzer als der Kronkelch; Staubkölbchen 16—20 mm lang, mit rotem Blüten⸗ ſtaub. Fruchtknoten meiſt zolllang, doppelt kürzer als der leicht gebogene Griffel. Kapſel verkehrt-eirund, ſtumpfkantig, etwa 4 cm lang. Im freien Lande kultivierte Pflanzen bleiben meiſt niedrig; ſie entſprechen mehr der Form f. Barrianum Bak., deren Stengel kleiner, ſchlanker, die Blätter mehr gedrängt, zahlreicher, 5—7 mm breit, 3 nervig find. Kronkelch weiß, 10 em lang, äußere 3 Zipfel in der Mitte 18—21 mm, die inneren 30—38 mm breit; Fruchtknoten zolllang, Griffel etwa 4 em, Staubkölbchen an 1½ em lang. — Sehr nahe ſteht L. Belladonna Dak (L. speci- osum & L. candidum?), Belladonna-Lilie; 30 bis 50 em hoch. Stengel ſchlank, ſtielrund, grün; Blätter etwa 20, lanzettlich, ſehr kurz geſtielt, entferntſtehend, grün, zugeſpitzt, kahl, 4—6 cm lang, in der Mitte 6—9 mm breit. Blüten 1—3, endſtändig, die erſte aufrecht, die ſeitlichen, aufgeblühten wagerecht. Kron— kelch 7—9 cm lang, überall ſatt-rötlich, außen am Grunde grünlich, die Zipfel am Grunde des oberen Drittel 16—25 mm breit, die inneren breiter; Staub- blätter ¼ kürzer als der Kronkelch, Staubkölbchen ſchmal, rötlich, 6—9 mm lang. \ Verwendung. Lilium japonicum und jeine Formen find herrliche Pflanzen. Wenn fie gleich- wohl ziemlich ſelten find, jo liegt dies einmal daran, daß ſich nur wenige Brutzwiebeln entwickeln, ſodann auch, daß der etwa erhältliche Samen meiſt 1 Jahr im Boden liegt, ehe er keimt. Bei Freilandkultur wird man, wie für Nr. 3440 angegeben, verfahren und im Winter für gute Decke Sorge tragen. Der Boden ſoll kräftig, tiefgelockert und recht durchläſſig ſein. Im Sommer bei anhaltender Trockenheit öfters reichlich begießen und gelegentlich mit Dungwaſſer nachhelfen. Bei Topfkultur verfährt man am beſten wie für Nr. 3445 angegeben. 3440. Lilium Brownii Miellez (syn. L. japo- nicum Bot. Mag., L. japonicum verum Fort., L. japonicum Colchesteri Fl. des S., L. odorum Planch.), Bromwns Cilie. China, Koreaniſche Inſeln. Staude, 40 — 120 cm hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Zwiebel kugelig oder gedrückt⸗kugelig, weißlich. Stengel ſtraff, kahl, purpurn⸗angelaufen oder purpur⸗fleckig, beſonders am Grunde. Blätter zerſtreutſtehend, aufſtrebend, ge⸗ bogen, purpurlichgrün, die oberen größer und mehr lanzettlich. Blüten gewöhnlich 1, bisweilen aber 2—4, wohlriechend, hängend oder ſchiefſtehend, jehr groß und lang, innen reinweiß, außen ſtark weinrot⸗ purpurn⸗überlaufen oder mit purpurnen Strichen gezeichnet. Kronkelch 12—17 cm lang, breit-trichterr⸗ förmig, vom Grunde an bis zum 30—38 mm breiten Schlunde allmählich erweitert; die Zipfel ſind ſtumpf, > Gattung 1223 bei der vollerblühten Blume im oberen Drittel ſichelig gebogen. Staubfäden weiß, um ½ kürzer als der Kronkelch; Staubkölbchen länglich, 10—13 mm lang, mit rotbraunem Blütenſtaub. Fruchtknoten 2½ em und noch darüber lang; Griffel die Staub⸗ blätter wenig überragend. Kapſel verkehrt-eiförmig, etwa 5 cm lang, tief- und ſtumpf⸗6 kantig. Verwendung. Sehr ſchöne großblumige, aber reichlich empfindliche Lilie. Im freien Lande hält ſie in Deutſchland unter Schutzdecke zwar aus, zeigt aber bisweilen die unange- nehme Eigenſchaft, plötz— lich im vollen Wachstum zurückzugehen. Um dieſem Ubel vorzubeugen, muß man ſie in lockere, leichte durchlaſſende Erde pflanzen, vor- zugsweiſe in Heide— erde mit Sand oder Kohlenſtaub, oder einzeln zwiſchen Gehölzgruppen in Heideerde 15—25 em tief. Vermehrung durch abzutrennende Brut- zwiebeln und, wenn ſich etwa in den Achſeln der unteren Blätter mal Luft- zwiebeln (Bulbillen) zeigen, auch durch dieſe. An- zucht aus Samen läßt im 4. oder 5. Jahre blüh— fähige Zwiebeln erwarten. Lilium nepalense D. Don (syn. L. ochroleucum Wall.), Gebirge Nepals; Staude, 60— 90 cm hoch; Blütezeit Juli. Blüten hängend, nicht oder ſchwach duftend, 10—13 cm lang, breit⸗ trichterförmig, ocker⸗ gelb oder gelblich, innen oft mit roten zerſtreuten Punkten verſehen oder mehr oder weniger weinrot— gezeichnet. Iſt noch nicht in Kultur. Vielleicht wie Nr. 3445 zu behandeln. 3441. Lilium cändidum Z., Tafel 60, 239. Weiße Lilie. Südeuropa, Orient. Staude, 90 bis 150 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Zwiebeln breit⸗eiförmig, weißlich oder gelblich, ſchon im Herbſt die erſten, ſitzenden, (12—18 cm lang, 3½ —5 cm breit) entwickelnd und eine Art Roſette bildend, während die größeren Blätter und der Stengel erſt im Frühjahr entſtehen. Stengel ſtraff, kahl, dunkel- oder ſchwärzlichgrün. Blätter gegen 100 und mehr, zerſtreutſtändig, aufſtrebend, grün, ſpitz, 3Z—5 nervig, am Rande fein-papillendrüſig; die mittleren Blätter linealiſch, 7—13 cm lang, die unteren verkehrt⸗lanzettlich, ſtumpf, die oberen all— mählich kleiner, die oberſten lanzettlich, 2½ —4 cm lang und dem Stengel angedrückt. Blütentraube anſehnlich, meiſt kurz, 6—20 blütig, ausgebreitet 15—20 cm breit; die unteren Blüten nickend. Blüten⸗ ſtielchen aufſtrebend, die unteren 5—8 cm lang, oft mit Deckblättchen beſetzt. Kronkelch blendend-weiß, ſehr wohlriechend, breit-trichterförmig, 5—8 cm lang, vom Grunde an bis zum 4 em weiten Schlunde allmählich erweitert; die Zipfel der vollerblühten Blume im oberen Drittel ſichelförmig-gebogen, ſtumpf, an der Spitze flaumhaarig, über der Mitte 12 — 20 mm breit, ſelten gar 25 mm. Staubblätter ¼ kürzer als der Kronkelch; Staubkölbchen gelb, 10—14 mm lang; Griffel die Staubblätter weit überragend, ungefähr | jo lang als der Kronkelch. — Formen find: f. foliis Browns Lilie. Lilium, Cilie. weniger purpurn⸗ oder -angelaufent. tern, und ſchmäle— verkehrt-lanzettlichen Blätter Nr. 3439-3441. 1091 variegatis hort., mit gelblichweiß⸗ oder reinweiß— geſtreiften Laubblättern. f. foliis aureo-marginatis, mit goldgelb-geränderten Blättern. f. spicatum Bort. (Syn. f. flore pleno hort., f. monstruosum Fort.), Ahrige W. L., intereſſante, aber nicht ſchöne Form, bei welcher die Blüten fehlgeſchlagen und ſtatt derſelben eine große Anzahl ährenförmig angeordneter, verbreiterter Deckblätter grünlichweiß- aljo blumen- blattartig⸗gefärbt ſind. k. striatum Bak. (syn. f. rubro-lineatum r, f. purpureo-variegatum hort.), die Pflanze und die weißen, purpurn- punktierten Zwiebeln in allen Teilen kleiner, auch viel weniger ſchön als die Stammform; Stengel, Blätter und die Außenſeite der Kronkelchblät— ter mehr oder punktiert, =geftreift f. peregrinum Mill. pr. Sp., mit ſchlankeren, pur— purnen Stengeln, ſchmäleren Blät- ren, längeren, ſpitzeren und mehr ſpatelförmigen Kronkelchzipfeln; wurde früher häu- fig, kultiviert, k⸗ eximium Zeichtl., mit breiteren und vollkommenen, in jeder Beziehung ſchöneren Blumen; iſt aber viel— leicht nur eine durch gute Kultur verbeſſerte Stand— ortsform. Verwendung. Die Verwendung der prächtigen, ſchon ſeit dem 16. Jahrhundert geſchätzten Weißen Lilie, des Sinnbildes der Unſchuld und Reinheit, iſt allgemein bekannt. Sie eignet ſich für kleine wie für große Gärten, für Freiland- wie für Topfkultur. Einzelnſtehend oder in kleinen Trupps auf Rabatten, oder im Landſchaftsgarten zu Gruppen vereinigt, überall find fie hochgeſchätzt, und das mit Recht. Ab— geſchnittene Stengel mit ziemlich weit vorgerückten Blütenknoſpen, in Vaſen mit Waſſer geſtellt, bringen die Knoſpen nach und nach zum Aufblühen, und die Blüten bleiben noch lange friſch. Kultur in allerlei gutem Garten- oder Ackerboden und am beſten an halbſonnigem Standort; wenn der Boden kräftig und etwas friſch iſt, auch an ganz ſonniger, nicht aber an ſtark ſchattiger Stelle. Wie die meiſten Lilien, ſo liebt auch dieſe gut durchläſſigen, aber doch hinreichend friſchen und etwas lehmig-humoſen Boden, doch braucht man dieſerhalb nicht ſo ängſtlich zu ſein. Die geeignetſte Zeit zum Pflanzen und dem etwa alle 4—5 Jahre vorzunehmenden Verpflanzen iſt Ende Juli und im Auguſt, wenn die Stengel gelb werden und für die Zwiebeln eine kurze Ruhezeit eintritt. Pflanzt man erſt, wenn ſchon neue Blätter hervor— geſproßt ſind, ſo wird die Blütenbildung für den kommenden Vorſommer ſtark beeinträchtigt, wenn nicht ganz verhindert; es iſt alſo ſtets beſſer, die Zwiebeln alsbald nach der ſtattgehabten Teilung der Stauden oder Abtrennung der Brutzwiebeln wieder zu pflanzen, N 69* Weiße Lilie. 1092 wobei ſie 12 em hoch mit Erde bedeckt werden; ſtarke Zwiebeln in Abſtänden von 30—50 cm, je nach der Art der Gruppierung. Für die Kultur im Topfe ſind am beſten Gefäße zu nehmen, die 25 bis 30 cm tief und etwa 22—25 cm weit find, in welchen die Zwiebeln die obige Tieflage erhalten müſſen. Die Töpfe ſind hell und nur eben froſtfrei zu überwintern, und nur ſehr mäßig, nur nach Bedarf, zu begießen; auch vom Januar ab erhalten ſie keine Heizwärme, ſondern man ſtellt ſie in ein recht ſonniges, nur froſtfreies Zimmer, wo die Pflanzen mit zunehmendem Wachstum entſprechend häufiger, gelegentlich auch mit aufgelöſtem Kuhdung begoſſen werden. Die Blütezeit wird dann bald nach Oſtern eintreten. Vermehrung durch Brutzwiebeln zur oben angegebenen Pflanzzeit. Schutz den Lilien gegen das Lilienhähnchen oder den Lilienblatt-Käfer (Lema [Crioceris] merdigera), | welcher die Blätter und Blüten der Lilie angreift, fie zerſtört und mit ſeinem Kote beſchmutzt. Bei günſtiger Witterung können in einem Jahre mehrere Generationen auftreten. Man muß früh im Jahre die erſcheinenden Käfer und die ſich bald darauf zeigenden Larven abſuchen und töten; andere wirk— ſame Mittel kennen wir nicht. Nicht minder gefährlich iſt die ſogen. „Lilienbräune“, die ſcheinbar ohne irgend welche Vorboten plötzlich an den Pflanzen auftritt, indem die Blätter und Blütenſtiele im Sommer erſt gelb, dann braun werden, ja, bisweilen fallen die Stengel um; in anderen Fällen entwickeln ſich noch Blüten, während die Blätter abſterben. In den meiſten Fällen liegt die Urſache darin, daß die Zwiebeln nicht tief genug gepflanzt ſind, ein Fehler der ſich um ſo ſtärker rächt, je trockener der Boden und die Witterung, je ſonniger gleichzeitig der Standort iſt. Die Stengel dieſer wie mancher anderen Lilie, z. B. L. auratum, L. longiflorum, L. japonicum, müſſen, um ſich kräftig ernähren zu können, an ihrem Grunde über der Zwiebel ſogen. „Notwurzeln“ treiben, welche ſie ernähren, damit die Zwiebel ſelbſt Kraft behalte. Wird nun zu hoch gepflanzt, oder iſt der Boden während der Wachstumszeit zu trocken, ſo kann eben dieſe Wurzelbildung nicht ſtattfinden, oder die etwa entwickelten Wurzeln gehen wieder zu Grunde. Alſo während der Wachstumszeit für ausreichende Bewäſſerung Sorge tragen! 3442. Lilium Washingtönianum Tellogq, Waſhingtons Lilie Gebirgswälder Kaliforniens. Staude, 90— 180 cm hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Zwiebel ſchief, faſt erdſtammartig, weiß, mit langen, ſchmalen, zugeſpitzten Schuppen. Stengel ſtielrund, kahl, grün, an der Spitze traubig, unter der Traube zunächſt blattlos. Blätter in 6—12blätterigen Quirlen, oder die oberſten zerſtreutſtehend, verkehrt— lanzettlich, abſtehend, ſitzend, kahl, 7-10 em lang, über der Mitte 16—25 mm breit, ſpitz, grün, von der Mitte bis zum Grunde allmählich verſchmälert, mit ſchiefen und undeutlichen Seitennerven. Blütentraube 15—30 cm lang, 12—30blütig, ausgebreitet 20 bis 23 cm breit; Blütenſtielchen aufſtrebend, die unteren 5—10 em lang, mit kleinen Deckblättern. Blüten wohlriechend, trichterförmig, weißlich, 3½ bis 7/ em lang, innen leicht gerötet oder purpurn⸗ gezeichnet und mit wenigen kleinen, lilafarbenen Punkten beſtreut. Kronkelchzipfel verfehrt-lanzettlich, von dem 12—18 mm breiten Grunde des oberen Drittels bis zum Grunde allmählich verſchmälert, an An Familie 209. Liliaceae, Ciliengewächſe. Or XXXI 10. der vollerblühten Blume im oberen Drittel oder Viertel ſichelig-gebogen. Staubblätter ¼ kürzer als der Kronkelch, Staubkölbchen gelb, 10—13 mm lang. Fruchtknoten 16—20 mm lang, faſt Zmal kürzer als der gekrümmte Griffel. Eine Abart oder vielleicht eine ſelbſtändige Art iſt: purpüreum Dak. (syn. Lilium rubescens Wats.), Rote W.⸗L., Pflanze kleiner, 30—45 em hoch, auch ſchlanker. Blätter 2½ —5½ cm lang. Blüten 4—9, doldig oder ſpäter traubig-verlängert; die Kronkelch— zipfel ſtärker ſichelig-gebogen, 10—15 mm breit, ge- ſättigt-weinrotpurpurn, faſt auf der ganzen Oberfläche mit kleinen dunkleren Punkten beſtreut (bei f. purpureum roseum Blüten roſa mit weiß und punktiert, ſchöner und etwas größer; bei f. pur- pureum albidum Blüten weiß oder weißlich, rot- oder lila-punktiert). Griffel 18--25 mm lang. Staub- kölbchen 4—7 mm lang. Verwendung. Art und Formen ſind wirklich ſchön, zudem in unſerem Klima wohl winterhart. Man wird ſie beſonders zur Schmückung der Waſſer⸗ ränder verwenden oder ſie in tiefgründigem, nicht zu feuchtem Boden zwiſchen lichtſtehendem, nicht zu ſtarken Schatten ſpendendem Gebüſch anpflanzen. Kultur. Die blühſtarken Zwiebeln müſſen in lockeren, tief- gründigen, etwas kieſigen, jedoch durch— läſſigen Boden 20—30 cm tief gelegt werden; nur dann werden ſie kräftig treiben und reichlich Blüten entwickeln. Am ſchönſten ſind die Stammform und f. purpureum roseum. 3443. Lilium Pärryi Vals., Parrys Lilie. Südkalifornien. Staude, 60— 150 cm hoch. Blüte⸗ zeit: Juli. — Zwiebel ſchief-, faſt erdſtammartig gebaut, aus zahlreichen, fleiſchigen, zugeſpitzten Schuppen beſtehend. Stengel ſtielrund, kahl. Untere Blätter quirlig-geſtellt, ſeltener alle zerſtreutſtehend, linealiſch-lanzettlich, zugeſpitzt, 10— 15 em lang, 12 bis 21 mm breit. Blütentraube 2— 10blütig, gedrungen; Blüten zur Blütezeit wagerechtſtehend, Blütenſtielchen aufſtrebend, 2½ —7 cm lang. Kronkelch trichter förmig, 5—8 cm lang, blaßgelb, innen leicht purpurn⸗ punktiert, die Zipfel 10—13 mm breit. Staubblätter mit dem Griffel ziemlich gleichlang, wenig kürzer als der Kronkelch. Kapſel länglich, ſtumpfkantig, oben ſpitz. Verwendung. Dieje noch jeltene Lilie zeichnet fi) vor allen anderen durch ihre reingelbe Blüten- farbe aus und iſt zu mehreren in Trupps oder als Topfpflanze gruppenweis beiſammen von vortrefflicher Wirkung. Kultur am beſten als Kalthauspflanze und in fiefigemoorigem Wieſenboden. 3444. Lilium speciösum Thbg., Tafel 60, 237 (syn. L. superbum 7%bg., L. lancifolium Mussche), BVracht⸗CLilie (fr. Lis brillant; e. Japanese Lily). Korea, Japan. Staude, ½ —1½ m hoch. Blüte- zeit: Auguſt, September, bisweilen auch früher. — Zwiebel kugelig, ziemlich groß (5—10 em breit), braun oder braunrot, mit lanzettlichen, zolllangen, dicken Schuppen. Stengel ſtraff, ſtielrund, kahl, grün oder rötlich-gefleckt. Blätter 20—30, zerſtreutſtehend, ent⸗ fernt, ſehr kurz geſtielt, mit meiſt dem Stengel ange⸗ drücktem Blattſtiel, länglich-lanzettlich, ſpitz oder zu⸗ geſpitzt, glänzend-grün, kahl, am Grunde abgerundet; die unteren Blätter 12 —20 em lang, in der Mitte 30—39 mm breit, deutlich-5— 7 nervig. Blütentraube im Umriß faſt dreieckig, 3 —12—20blütig, gewöhnlich etwa 6blütig. Blütenſtielchen ſpreizend, meiſt mit Gattung 1223 Deckblättchen, die unteren 7—18 cm lang, die mittel- ſtändigen an der Stengelſpitze faſt aufrecht, die ſeiten⸗ a ſtändigen übergebogen. Kronkelch 7—15 cm lang; die Zipfel eirund⸗ lanzettlich, tief herab (nicht bloß im oberen Drittel) fichelig-gebogen, 2¼ — 4 cm breit, die inneren breiter als die äußeren, bei der Stamm- form weiß und mehr oder weniger rot-verwaſchen, auf der Oberſeite rot-punktiert, mit zahlreichen Papillendrüſen und tiefer kahler Kielfurche; bei Gartenformen auch anders gefärbt. Staubblätter weitſpreizend, 6 bis 10 cm lang; Staubkölbchen ſchmal, 18— 25 mm lang, mit dunkelſafrangel— bem oder rotem Blütenſtaub. lang, Griffel ſchlank, ſtark her- abgebogen, bis 6½ cm lang; Kapſel groß, ver— kehrteiförmig⸗läng⸗ lich, ſtumpfkantig, oben nabelig-ver- tieft. — Es giebt eine größere An— zahl Garten- ſorten, welche mit Ausnahme der folgenden gut Pracht-Lilie. unterſchiedenen Formen kaum einen beſonderen Namen verdient haben. Dieſe Formen ſind: Die Stengel ſind nicht gebändert, d. h. nicht abgeplattet-verbreitert. 1. Stengel grün: f. verum Mast. (syn. f. Kaempferi Zucc., f. atrosanguineum Hort), in der Tracht etwas niedriger, als es die Formen dieſer Lilie durchſchnittlich ſind; die Blütenknoſpen ſind zwar kürzer, aber die Kronkelchzipfel ſind breiter, gleichmäßiger zurückgekrümmt, tiefroſenrot-gefärbt, nur mit ſchmalem weißen Rande und im übrigen mit leuchtenden, purpurroten Flecken reich geſchmückt. f. verum grandiflorum (syn. f. grandiflorum rubrum hort.) weicht nur durch noch größere (15 em und mehr breite) Blüten ab und iſt wohl lediglich eine Folge üppiger Kultur. leicht die ſchönſte aller. f. roseum Pat. iſt nur durch die blaſſere, roſenrote Farbe der Blüten verſchieden. f. punctatum Fat. (syn. f. albiflorum Bol. Mag.), Blüten lilaweiß oder reinweiß, mit zahlreichen zart— roſenroten Flecken und Papillendrüſen beſetzt, die großen Zipfel ſind zierlich umgerollt. f. vestale Mast. (syn. Lilium Broussartii Morr., L. Tametomo Zuce.), hervorragende Form! Blüten reinweiß, auch die Papillendrüſen weiß, mit langen, ſtark zurückgekrümmten, welligen Kronkelchzipfeln. Hiervon iſt f. Kraetzeri Duchartre nur durch die auf der Rückſeite ſtark grün⸗ gezeichneten Kronkelchzipfel abweichend. 2. Stengel purpurbräunlich: f. rubrum Pat., Blüten roſenrot, mit karmin verwaſchen und mit purpurnen Flecken und Papillendrüſen; iſt die in holländiſchen Gärtnereien gewöhnliche Form; f. rubrum multiflorum Ahort. hat größere, vollkommener gebaute und leuchtender gefärbte Blüten. Auch f. Schrymakersii hort., mit purpurroſenroten, dunkler papillendrüſigen Kronkelchzipfeln und bräunlichen Staubkölbchen auf roſenroten Fäden, gehört hierher, falls die Stengel Fruchtknoten zoll Die Form f. verum iſt viel⸗ Lilium, Cilie. Nr. 3442 — 3445. 1093 purpurlich⸗ angelaufen ſind. kf. album Mast., die gewöhnliche weißblühende oder unterſeits violett— angehauchte Form, welche von ſchwächerem Wuchs, auch etwas kleiner, und lange nicht ſo ſchön iſt, als f. vestale und f. punctatum. B. Die Stengel ſind gebändert, d. h. abgeflacht- verbreitert; Blüten in mehr doldentraubigen Riſpen beiſammen: f. fasciatum, und zwar f. fasciatum rubrum Mast. (syn. f. corymbiflorum rubrum Aort., f. monstruosum rubrum ..), auf bandartig-ver⸗ breitertem (bräunlichem) Stengel die Blüten zu dichtem Strauß vereinigt, weiß mit karmin verwaſchen und dunkler gefleckt. f. fasciatum roseum (syn. f. corymbiflorum roseum Hort.), Blüten weißgrundig, mit roſa verwaſchen und punktiert, die Papillendrüſen karmin; ſonſt wie vorige. k. fasciatum album (syn. f. corymbiflorum album At.), auf grünem, band— artig⸗verbreitertem Stengel eine doldentraubige bis kandelaberförmige Riſpe weißer und mit weißen Papillendrüſen beſetzter Blüten, die bisweilen nur 4 Kronkelchblätter haben. Verwendung. Art und Formen ſind herr— | liche Blütenpflanzen; ſie find als Topfpflanzen die beliebteſten unter allen Lilien. Kultur und Pflanzweiſe von Nr. 3445 nicht verſchieden. In milderen Gegenden kann man ſie unter den für Nr. 3434 an⸗ gegebenen Schutzmaßregeln auch im freien Lande kultivieren. Sie ſind dann als kleine Gruppen oder eingeſtreut zwiſchen Heideerdeſträuchern von ausgezeich— neter Wirkung; man braucht die Zwiebeln nur alle drei oder vier Jahre, im Oktober-November, aufzu— nehmen, um ſie von ihrer Brut zu befreien, ihnen einen anderen Standort aufzuweiſen oder den erſchöpften Boden zu erneuern. Die Zwiebeln ſollten ſobald wie möglich, andernfalls mit Sand zuſammengeſchichtet und erſt im Frühjahr gepflanzt werden. 3445. Lilium aurätum Lindl., Tafel 59, 236 (syn. L. Dexteri ZJovey, L. Wittei Suring, L. spe- ciosum f. imperiale Sie.), Goldband-Lilie (f. Lis Golden rayed Lily). doré du Japon; e. Korea. Staude, 60 bis 180 cm hoch, je nach der Kultur. Blüte- zeit: Juni, Juli, bis⸗ weilen ſchon im Mai, häufig auch (nament⸗ lich im freien Lande) erſt im Auguſt. — Zwiebel kugelig oder bisweilen gedrückt— kugelig, 5—10 cm breit, außen bräunlich & oder gelbbraun, innen — gelblichweiß oder weiß, aus vielen dicken, ge— krümmten, dicht an- gedrückten, fleiſchigen, en ſpitz⸗lanzettlichen Schuppen zuſammen⸗ geſetzt. Stengel grün oder purpurn-angelaufen, ſchlank, ſtielrund, kahl. Blätter 20-100, zerſtreut- und entferntſtehend, ſehr kurz ge— ſtielt, mit dem Stengel angedrücktem Blattſtiel, lan— zettlich, zugeſpitzt, ſatt-grün, kahl, feſt, 5 nervig, die unteren 15—23 cm lang, unter der Mitte 18-32 mm breit. Blütentraube faſt Zeckig, 1— 30 blütig, Blüten⸗ ſtielchen ſpreizend, mit Deckblättchen behaftet. Blüten Japan, Goldband-Lilie. 1094 an wilden Exemplaren, d. h. aus eingeführten Zwiebeln, 1—10, bei kultivierten aber bisweilen ſelbſt 20—30 an einem Stengel, kräftige Kultur natürlich voraus- geſetzt. Kronkelch 12 — 20 em lang; die Zipfel 10 bis 18 em lang, breit-fichelförmig, in der Mitte 2 bis 5 em breit, die inneren breiter als die 3 äußeren, alle weiß, in der Mitte faſt immer mit einem gold— gelben Längsbande, auf der Fläche mit zahlreichen, hellroten oder purpur- oder karmeſinroten Punkten oder Flecken und weiter unten mit Papillendrüſen; die Mittellinie iſt eine deutliche Kielfurche, die Ränder der Kronkelchzipfel ſind kahl, rückſeitig iſt der Kiel meiſt Staubblätter 7— 13 em lang, mit ſchmalen, grünlich. 18-26 mm langen Kölbchen mit purpurnem Blüten- ſtaub. Fruchtknoten 2½¼ —3⁰ em lang; Griffel ſchlank, ſehr gebogen, 6—12 cm lang. Kapſel 5—8 em lang, länglich, länger und ſchmäler als bei L. speciosum, an der Spitze ausgerandet. knappen, dort übertriebenen Kultur iſt eine große Anzahl von Gartenſorten entſtanden, ſodaß kaum 3 von 50 Pflanzen in allen Teilen völlig überein- ſtimmen werden; gleichwohl ſind die Abweichungen nicht der Art, daß man ſie als beſondere Formen gut trennen könnte. Nur die folgenden ſind ſchärfer aus— geprägt: f rubro-vittatum Bull, ſehr ſelten und ſchön; Kronkelchzipfel ein rotes Mittelband (anſtatt des gelben) tragend; die Punkte oder Flecke ſind ſehr groß und meiſt leuchtend-karmin, verblaſſen aber wie das Mittel- band nicht ſelten nach wenigen Tagen. f. cruentum Floral Mag., von voriger durch das ſchön karmeſin- rote Mittelband der Kronkelchblätter verſchieden und faſt noch ſchöner, indem die Bänder in der Mitte ungewöhnlich dunkel gefärbt ſind und bis zum Grunde hinab ſich erſtrecken. auf der ganzen inneren Fläche dicht mit dunkelgelben Flecken beſetzt, die Bänder aber vom reinſten gelb. f. virginale Bull (syn. L. Wittei Suring), Blüten reinweiß, mit Ausnahme der lebhaft-gelben Bänder und einiger citronengelber Fleckchen, die aber bei manchen Exemplaren auch noch fehlen. Ein prächtiger, ſehr großblumiger und in der Blütenfärbung ganz an L. speciosum f. verum grandiflorum ſich anlehnender Baſtard (L. speciosum x L. auratum), der vielleicht mit ebengenannter Form gleichbedeutend, iſt L. Parkmannii T. Moore (syn. irrtümlich L. Packmannii hort.), Blätter eirund, zugeſpitzt, ſehr kurz geſtielt, 5nervig. Blüten ſehr groß, 20—32 cm breit, in der Form des L. auratum, aber gefärbt, wie eben angegeben; die Kronkelchzipfel an ihrem Grunde grünlich; Griffel grün mit pur— purner Narbe; Staubkölbchen rot. Verwendung. Die Goldband-Lilie iſt eine prächtige Erſcheinung und überall beliebt; ſie ſtreitet ſich mit L. longiflorum und L. speciosum um den erſten Rang; ſchließlich aber möchte man keine von den dreien miſſen! Ihre größte Schönheit erreichen dieſe Pflanzen bei ſachgemäßer Kultur in Töpfen, ob- wohl man ſie hier und da auch im Freien überwintern laſſen kann, wenn die Zwiebel tief genug gepflanzt und der Boden im Winter, wie bei Nr. 3434 angegeben, bedeckt wird. Immer aber muß die Lage eine den heißen Sonnenſtrahlen entzogene, auch gegen ſtarken Wind geſchützte ſein. Pflanzt man nun die Zwiebeln zu tief (die Tieflage muß ſich unter allen Umſtänden nach der Größe und Kraft der Zwiebeln richten), etwa ſo, daß ſie 20 em oder gar darüber mit Erde be— deckt ſind, ſo ſind ſie zwar gegen Froſt ſicherer ge— f. ochroleucum Bull, Blüten | Familie 209. Liliaceae, Ciliengewächſe. (gr XXXI 10. ſchützt, allein die Pflanzen ſelbſt werden dadurch um jo mehr geſchwächt, je weniger ſandig und durchläſſig der Boden iſt. Beſſer wäre es dann, dieſe Lilien auf Rhododendron-Gruppen zu pflanzen, ſodaß ſie nur 10—12 cm mit Erde bedeckt find, und dann eine ge- nügende Schutzdecke von trockenem Laub, Moos, Farnkraut oder grünen Fichtenzweigen anzubringen. Vorteilhaft iſt es, die Zwiebeln in 17 — 20 em weite Töpfe zu pflanzen und ſpäter die Pflanzen mit ihren Töpfen im freien Lande einzuſenken und nach Belieben zu gruppieren. Die Überwinterung kann ſo geſchehen, daß man die mit Zwiebeln bepflanzten Töpfe vor Winter jo tief in den (durchläſſigen!) Gartenboden eingräbt, daß ſie 30 em hoch mit Erde bedeckt ſind und dann die Erdoberfläche noch eine Schicht trockenen Laubes erhält. Im Frühjahr holt man dann die Töpfe wieder heraus. Da nun am Grunde des Stengels 8 5 ſich Wurzeln entwickeln müſſen, welche die Blütenſtengel Infolge der vielfachen Ausſaaten und der hier iſt ſelbſtverſtändlich, daß bei Topfkultur die Zwiebeln. ſtets tief genug (10—12 cm mit Erde bedeckt) gepflanzt mit ernähren ſollen, und zwar vom Frühling ab, ſo ſein müſſen, während man die für Freilandgruppen beſtimmten, alſo bis nach der Blüte daſelbſt verbleibenden, demnach ſowieſo mit den Zwiebeln einzuſenkenden Töpfe ſo bepflanzen kann, daß die Zwiebel nur 2 em hoch mit Erde bedeckt iſt. Dieſe Töpfe müſſen dann im Frühling ſo tief in den Gartenboden eingeſenkt werden, daß ſie 10 em hoch mit Erde bedeckt ſind. Wo es ſich lediglich um Topfkultur handelt, wird man am beſten wie folgt verfahren: Die Erde beſtehe aus einem Gemiſch von mildem, mürbem Wieſenlehm (oder lehmiger Raſenerde), gut verrotteter Miſterde (oder alter Kompoſterde), grobem, faſerigem Waldhumus (oder grobſtückiger Heideerde) und grobem Silberſand (oder feinem Flußkies). Wo man es haben kann, wird auch eine Anzahl Holzkohlenſtückchen untergemiſcht. Die Töpfe ſeien 16— 21 em weit und erhalten eine gute Scherbeneinlage, über welche eine dünne Schicht Moos gebreitet wird (um das Ein— ſchlämmen von Erde zwiſchen die Scherben zu ver— hindern). Die Pflanzung geſchieht nach dem Eintreffen der Zwiebeln, andernfalls im Spätherbſt oder Winter. Die Töpfe werden nur halb mit Erde gefüllt und die Zwiebeln (unter welchen man beim Pflanzen eine dünne Schicht reinen Sandes anbringen kann) ſo eingepflanzt, daß ſie nur 2 cm hoch mit Erde bedeckt ſind, während der übrige, bis zum Topfrande noch 5—8 em Höhe betragende Raum frei bleibt. Bis Kälte eintritt, bleiben die ſo bepflanzten Töpfe im Freien, wo ſie nur bei äußerſtem Bedarf und nur entlang der Topfwandung begoſſen werden. Beim Eintritt der Kälte kommen die Töpfe in einen tiefen Miſtbeetkaſten und werden 30—40 em hoch mit Torfmüll überſchüttet, zudem wird der Kaſten mit Fenſtern und ſogen. „Läden“ oder auch Strohdecken ſo zugedeckt, daß ſtarke Kälte nicht durchdringen kann. Oder aber man bringt die Töpfe in ein Kalthaus oder irgend einen kühlen, hellen, mindeſtens froſtfreien Raum und ſchichtet ſie zwiſchen Sand oder Torfmüll ein, ſchützt ſie aber auch gegen Mäuſe. Sobald die Zwiebeln nach ein paar Monaten zu treiben beginnen, müſſen ſie von ihrer etwaigen Decke befreit werden; die Töpfe werden hell, luftig, aber immer noch kühl (etwa + 5° C.) gehalten und gegen die unmittelbare Einwirkung ſtarken Sonnen- ſcheins ein wenig geſchützt. Die Bewäſſerung wird mit der fortſchreitenden Entwicklung des Stengels geſteigert, und die Erde darf während des Wachstums der Pflanzen von Anfang bis zu Ende nie ganz trocken 8 niuügend vorgeſchritten iſt und am Grunde Wurzeln zu oder gar heißtrocken werden. Wenn der Stengel ge— treiben ſich anſchickt, wird der noch leere obere Raum des Topfes bis zum Rande mit Erde gefüllt; und wenn die Pflanzen gut bewurzelt ſind und fröhliches Wachstum zeigen, wird während der Wachstumszeit gelegentlich ein Dungwaſſerguß, der hinreichend ſchwach iſt, gegeben. Nach der Blütezeit dürfen die Pflanzen durchaus nicht vernachläſſigt, auch ſollen ſie nicht ganz trocken gehalten werden, denn der gute Erfolg der Blütenbildung in den künftigen Jahren hängt gerade hiervon zum großen Teile mit ab, wenn die Wurzeln ſo lange als möglich auch nach der Blütezeit lebensthätig bleiben, was natürlich nur durch entſprechendes Begießen (aber nur nach Maß— gabe des Bedarfs) zu erreichen iſt. Wenn die Pflanzen, wie es Regel iſt, alljährlich friſch verpflanzt werden, ſo ſollte dies geſchehen, ſobald die Stengel völlig gelb geworden ſind; die Wurzeln ſind dabei ſo wenig wie möglich zu verletzen. Natürlich muß der alte Stengel zuvor immer dicht über der Zwiebel abgeſchnitten, und damit zugleich die für ſeine Entwicklung erforderlich geweſene, jetzt aber nutzlos gewordene Wurzelmaſſe beſeitigt werden. Die weitere Behandlung vom Einpflanzen ab iſt dann, wie ſie an- gegeben iſt; nur ſei beſonders wiederholt, daß vom Einpflanzen ab bis zum freiwilligen Austreiben der Zwiebeln die Topferde nur ſtets etwas friſch, auf die Dauer weder trocken noch feucht ſein ſoll. Vermehrung durch Brutzwiebeln, auch durch die gelegentlich ſich in den Blattachſeln bildenden Luft- zwiebeln. Bisweilen teilen ſich wohl auch ſtarke Zwiebeln. Anzucht aus Samen wie für andere vor— genannte Lilien angegeben. 3446. Lilium tigrinum Gaml. (syn. S. speci- osum Andr., nicht Thbg.!; L. pomponium var. Zour.), Tigerfleckige Lilie; Tiger-Lilie. China, Japan. Staude, 60—150 em hoch. Blütezeit: Juli und Auguſt. — Zwiebel weißlich, rundlich, 5—8 cm breit, aus dichtangedrückten, länglich-lanzettlichen, zugeſpitzten Schuppen beſtehend. Stengel ſchwärzlich oder bräun— lichpurpurn, bisweilen grün⸗gefleckt oder weiß⸗ ſpinnwebig bekleidet. 4 Y J N Fun 9 7 . N 8 7 7, \ — — N A . S NS 4 = A / | Ak 2 2 2 N) NEN, CP 0 ? 2 Y . 2 8 NIE 7 / 40 2 — 3 a a AR 4 7 \ N f fe 5 r Blätter ſatt⸗grün, zer- INN ſtreutſtehend, 105 Q iemlich feſt, linealiſch, DS 5 cm lang, in der S Mitte 6—13 (ſelten 19) K mm breit, 5—7nervig, Tigerfleckige Lilie. die oberen kürzer als die übrigen und in den Achſeln meiſt mit rotbraunen Brutzwiebelchen verſehen. Blütentraube ſchwächerer Pflanzen nur 3—5—7blütig, bei ſtarken aber 20—30blütig, breit, faſt dreieckig, aus- gebreitet, bisweilen 30—45 cm lang und breit. Blüten- nickend (bei f. erectum faſt aufrecht), oft mit Ded- blättchen behaftet; Kronkelch leuchtend- rot oder orangerot⸗gezeichnet, mit purpurſchwärzlichen Flecken beſtreut und an den Nägeln mit vielen ſchwarz— 0 köpfigen Papillendrüſen; die Kronkelchzipfel ſind breit und tiefherab ſicheliggebogen, an der Spitze ſchwielig, 3 Gattung 1223. Lilium, Cilie. Nr. 3446. 1095 flaumig, unter der Mitte 18—38 mm breit, die 3 inneren viel breiter als die 3 äußeren, von einer. tiefen Kielgrube durchzogen. Staubfäden gelb oder rot; Staubkölbchen dunkelgefärbt und mit ſcharlach- oder orangerotem Blütenſtaub, 12—20 mm lang. Frucht- knoten 1½ —-2½ em lang, grün; Griffelnarbe tief- purpurn. — Die hauptſächlichſten Gartenformen ſind: f. Fortunei Bac. (syn. f. angustifolium und f. laciniatum hort. nonn.), N. 4 erreicht 1½ Ivy bis 2 m Höhe; 4 Stengel dicht weiß⸗-ſpinn⸗ webigfilzig be⸗ kleidet, deſſen Blütentraube bisweilen 50—60 cm Länge erreicht und dann 20 bis 30 oder noch mehr große Blumen mit breiten Kron⸗ kelchblättern trägt; die un⸗ teren Blüten⸗ zweige find 35 bis Ablütig, und die oberen Knoſpen öffnen ſich meiſt nicht eher, als bis die unteren Blumen ver— welkt find, ſodaß die Blütezeit 5—6 Wochen dauern kann. Blütenfarbe reich- dunkelſcharlach mit orange, ſchwarz⸗-gefleckt; eine ausgezeichnete Form für größere Gruppen oder zu wenigen in Trupps bei— ſammen auf Rabatten. k. splendens v. Houtte (syn. f. Leopoldi Aort.), ſehr ſpätblühend, ſchön, von kräftigem Wuchs . — Lilium tigrinum splendens. und mit weniger ſpinnwebig-wolli— gem, aber von unten auf dicht mit brei- teren Blättern be- ſetztem Stengel. Blüten groß, leuchtend-oran⸗ ge⸗ſcharlach— farbig und mit größeren dunkel— braunen, dicht-⸗ ſtehenden Flecken geziert, zahlreich, oft mehr als 2 Du- tzend; dieſe Form iſt faſt noch ſchöner als vorige, auch a leuchtender gefärbt. Lilium tigrinum flore pleno. f. flore pleno hort., ; Blumen gefüllt, leuchtend-orangeſcharlach und mit ſtielchen gewöhnlich ſpreizend, ſtraff, an der Spitze Ausnahme der zurückgekrümmten Spitzen dicht mit dunkelbraunen Flecken beſetzt. k. erectum Bak. (syn. f. praecox Sieb.), hat mehr aufrechtſtehende Blumen und blüht eben fo früh, oft noch früher als die ge— wöhnliche Tigerfleckige Lilie. k. Lishmanii Moore iſt eigenartig, trägt in den oberen Blattachſeln keine Brutzwiebelchen; Kronkelchblätter bis auf die punk— 1096 tierte halbe Mittelfläche am Grunde wie im oberen Teile ungefleckt, auch kleiner. Verwendung. Die Tigerfleckige Lilie nebſt ihren Formen iſt durchaus hart, für Gruppen wie für Rabatten in freier, etwas ſchattiger, nur halb— ſonniger Lage vortrefflich geeignet und als wirklich ſchön allgemein beachtenswert. Kultur in durch— läſſigem, thunlichſt ſandig-lehmigem, nach Bedarf durch Beimiſchung von Miſterde zu kräftigendem, etwas friſchem Boden. gelegt, in Abſtänden von 30 cm. VBermehrungs- und Pflanzzeit Ende Sommers, ſpäteſtens im Herbſt. Die etwa geernteten Luft- und Brutzwiebelchen werden natürlich nur mäßig tief in den Boden gebracht, auf ein beſonderes Beet in die Pflanzſchule gepflanzt, wo ſie nach 4 Jahren blühfähig geworden ſein werden. 447. Lilium philadelphicum Z., Phila- delphia-Lilie. Nordoſt-Amerika von Kanada bis Karolina. Staude, aber mit jährlich wechſelnder Zwiebel, 30— 90 em hoch. Blütezeit: Juli. — Zwiebel ziemlich klein, einjährig, bruttreibend, aus brüchigen, dicken, faſt keulenförmigen Schuppen zu⸗ ſammengeſetzt. Stengel grün oder etwas rötlich-an— gelaufen, ſchlank, Die Zwiebeln werden 20 em tief ſtielrund, kahl. SEN IK ar Blätter 20 bis 30, X A lanzettlich oder . 14 linealiſch, ab⸗ dſeuend, dünn, kahl, 7 ſitzend, zartge— N nervt, in meiſt IR 4—56 ſechs- bis X No Se achtblätterigen , Quirlen, oder ei- A nige bis viele auch N zerſtreutſtehend, die „ unteren 7—10 cm e lang, in der Mitte 613 mm breit. aa Blüten endſtändig, aufrecht, einzeln oder zu wenigen doldig, auf 5—8 cm langen, aufſtrebenden Blü— tenſtielchen, Funterhalb von einem Blätterquirl ge— ſtützt. Kronkelch 5—8 em lang, leuchtend-rotgelb, mit großen purpurroten Punkten beſtreut; Kron— kelchzipfel länglich-lanzettlich, in der Mitte 13 —22 mm breit, am Grunde mit einem deutlichen, 12 bis fi 1 7 langen Nagel, deſſen Ränder umgerollt ind. Staubkölbchen mit rotem Blütenſtaub. Fruchtknoten etwa 2 em lang; Kapſel ſchmal-verkehrteiförmig. — Formen find: k. perfectum Voss (syn. L. Cates- baei Vilm., nicht Walt.!; L Catesbaei Hort. ex p., L. umbellatum Hort. plur.), Blütezeit: Juni, Juli; Stengel gegen 50 em hoch, graugrün, etwas rötlich angelaufen, am Grunde mit ſchuppigen, weiterhin mit 2 oder mehr normalen, wechſelſtändigen und von der Mitte bis zur Spitze mit quirlſtänd igen Blättern. Blüten zu 2—6 oder mehr am Gtengel- ende doldig, in ein und derſelben Höhe in der Stellung der Arme eines Kandelabers (Armleuchters), orange— ſcharlachrot, in der Mitte und am Grunde (wo ſie purpurfleckig ſind) weniger leuchtend. Staubfäden gelblich, Staubkölbchen gelb. Iſt die bevorzugte und häufiger kultivierte Form. f. andinum Nuit. pr. sp. (syn. L. umbellatum Pursh, nicht ort.), Blüten zu 2—6, doldig; die Stengelblätter faſt alle oder alle (bis Philadelphia-Lilie. Staubblätter / kürzer als der Kronkelch; ı e. Chinese Lily). ſſeits ſchwachflaumig. aufrecht, auf 4—6 cm langen Stielchen. punktiert. Familie 209. Liliaceae, Ciliengewächſe. G XXXI 10. auf den oberſten Quirl unter den Blüten) zerſtreut⸗ ſtehend. f. angustifolium Duchartre (syn. L. wansha- raicum Leichil.), von voriger kaum anders als durch die längeren Griffel verſchieden, zumal bei allen die mehr oder weniger leuchtende Färbung der Blüten von gelb bis leuchtend-rot ſchwanken kann. Iſt widerſtandsfähiger als viele andere Lilien⸗ Arten und gedeiht auch in voller Sonne. Lilium medeolodes A. Gr. (syn. L. maculatum Thbg., L. canadense Thbg., nicht L.“), Genagelte Lilie. Japan, Halbinſel Korea. Staude, 30—60 em hoch. Blütezeit: Juni. Zwiebel klein, weißlich. Blüten aufrecht, einzeln oder zu 2—3en doldig; Kronkelch 2½ —3¼ em lang, offen⸗ trichterförmig, leuchtend-orangerot, oberſeits mit wenigen dunkler weinroten Punkten geſchmückt; die Zipfel ſchon am Grunde leicht- und nach oben nur allmählich⸗ ſichelig ſich biegend. Staubfäden doppelt kürzer als der Kronkelch, mit 9—13 mm langen Kölbchen. Verlangt durchaus feuchten, ſchattigen, bodenkühlen, aber luftwarmen Standort; iſt ſchwierig zu kultivieren. 3448. Lilium concolor Salis h. (syn. L. sinicum Lindl.), Gleichfarbige Lilie (fr. Lis de la Chine; China. Staude, 30—50—90 em hoch. Blütezeit: Ende Juni, Juli. — Zwiebeln gern Brut treibend oder einzeln, ungefähr zollbreit. Stengel häufig purpurn-angelaufen oder grün und flaumhaarig, gelegentlich in den Blattachſeln kleine Brutzwiebelchen tragend. Blätter 20—30, zerſtreut, ſparrig, lanzettlich, 5— 10 cm lang, 8—12 mm breit, an beiden Enden verſchmälert, 3Z—5— 7 nervig, unter- Blüten 1—6, doldentraubig, Kronkelch 3½ 6 em hoch (lang), glänzend-ſcharlachrot oder gelb, bisweilen mehr oder weniger reich ſchwarz— gefleckt, ausgebreitet, 12— 18 mm breit, am Grunde kaum ſpatelförmig zuſammengezogen, auch nicht papillendrüſig, die Kielfurche ſchwach flaumhaarig. Staubblätter 2½—3 em lang, mit 6— 9 mm langen Kölbchen. Griffel halb ſo lang als der Fruchtknoten. Formen ſind: f. typicum gl., Kronkelchblätter innen dunkelſcharlachrot-gefleckt, außen blaſſer, unge- fleckt, an der Spitze wenig gekrümmt. f. pulchellum Fisch. et Lallem. pr. sp. (syn. L. Buschianum Zodd.; f. Buschianum Bac.), Blätter 5—8 mm breit, 3 nervig; Kronkelchblätter ſcharlachrot, innen punktiert, an der Spitze frei und kaum zurückgekrümmt. f. sinicum Zindl. pr. sp., Stengel behaart, purpurſchwärzlich: Blüten nicht papillendrüſig. k. Partheneion Sieb. et de Vries pr. sp., Blätter 5—7 nervig; Kronkelch⸗ blätter blaßſcharlach oder gelb-bunt, oberſeits f. Coridion Sieb. et de Vriese pr. sp., Kronkelchblätter zugeſpitzt, ſchwefelgelb, purpurn- punktiert. k. luteum Agl., Blätter Znervig; Kron⸗ kelchblätter ſtumpf, ſchwach-ausgerandet, gelb, innen purpurn-gefleckt. b Verwendung. Art und Formen ſind durchaus winterhart; man könnte ſie in großen Gärten zur Schnittblumen-Kultur heranziehen. 3449. * Lilium bulbiferum L., Zwiebelchen⸗ Cilie (Feuer⸗Lilie; fr. Lis bulbifere,; e. Common Orange-Lily). Mitteleuropa. Staude, ½ —1¼ m hoch. Blütezeit: Ende Mai oder Juni bis Anfang Juli, immer 2—3 Wochen früher als die beiden folgenden Arten. — Zwiebeln breit-eiförmig bis ge⸗ drückt⸗kugelig, aus ſitzenden, weißlichen, innen roſigen, breiten, fleiſchigen und ſpitzen Schuppen gebildet. Stengel ſtraff, gefurcht, purpurfleckig, nach oben weiß einzelt. rn Gattung 1223 ſpinnwebig. als bei L. croceum, die unteren 7— 10 em lang, in der Mitte 8—16 mm breit, die oberen kleiner und, ausgenommen f. phoeniceum, Brutzwiebelchen in ihren Blätter zerſtreut, zahlreich, aber weniger Achſeln entwickelnd. Blüten aufrecht, an wilden Pflanzen meiſt 1—3, an kultivierten bis 12 und doppelt jo viele, doldenförmig⸗gruppiert oder einen faſt dreieckig⸗traubigen Blütenſtand darſtellend. Blüten⸗ ſtielchen dick, kurz, purpurfleckig, weiß-ſpinnwebig. Kronkelch 5—8 em lang, geruchlos, leuchtend-rot, oft im Grunde orangefarben⸗- gezeichnet; die Zipfel länglich⸗ſpatelförmig, in der Mitte 18 —32 mm breit, die 3 inneren weniger genagelt als bei L. cro- ceum, alle aber oberſeits ſchwarz-punktiert und nach unten hin reich mit Papillendrüſen und Warzen beſetzt; Mittelfurche etwa 1½ em lang, tief ausgehöhlt, an den Rändern behaart. Staubfäden 36—44 mm lang; Staubkölbchen 6—10 mm lang, mit rotem Blütenſtaub; Fruchtknoten 15— 18 mm lang, doppelt kürzer als der Griffel. Kapſel 3½ —4 cm lang, verkehrt-eiförmig, ſtumpfkantig, an der Spitze nabelig. — Formen ſind: f. humile Mell. yr. sp., Zwergform mit ſchmäleren Blättern und kleineren Blüten; ſteht aber der Hauptform weit nach. f. pubescens Berni. pr. sp., eine ſchar— lachorange-blütige, ſchwärzlich-gefleckte, außen behaarte Form mit ſtärker ſpinnwebigen Blütenſtielchen. f. latifolium Lc. pr. sp., Kulturform mit breiten Blättern, im Gegenſatz zu den wilden Pflanzen. f. phoeniceum Bau., iſt durch die Größe, Anzahl und das lebhafte Feuer der Blumen vor der Stamm- form ausgezeichnet und wohl gleichbedeutend mit f. umbellatum ert., welches meiſt keine Luft- zwiebelchen in den Achſeln trägt. Verwendung. Die Zwiebelchen- oder Feuer- Lilie iſt allgemein verbreitet und bekannt als weithin leuchtende, ſehr anſpruchsloſe und in allerlei guten Garten- und Ackerboden, ſonnig wie ſchattig, willig gedeihende Zierpflanze. Die Brutzwiebelchen werden meiſt ſchon nach 3 Jahren blühfähig; überhaupt ver— mehrt ſich dieſe Art ſo reichlich und leicht, daß man ſie in größeren Ziergärten häufiger benutzen könnte. 3450. Lilium eröceum Chaix (syn. L. Chaixii Moggr., L. bulbiferum f. croceum Pers., L, aureum Par eins.), Safranfarbige Lilie. Frankreich, Oſterreich, Italien. Staude, 1 ½ m hoch. Blütezeit: im Juni, Juli, 2—3 Wochen ſpäter als L. bulbiferum. — Zwiebeln ziemlich groß, rundlich, breiter als hoch, weiß oder rötlich— angehaucht, mit ſitzenden Schup— pen und (nament- lich in der Ju⸗ gend oder wenn wildwachſend) | unterirdiſche Aus- äufer treibend, die wie der in der Erde be— findliche Stengelteil meiſt Brutzwiebelchen anſetzen, der oberirdiſche aber nicht oder ſehr ver— Stengel robuſt, gerippt. Blätter 50—100, zerſtreut, abſtehend, lanzettlich, die unteren ”—10 cm lang, 6—10 mm breit, 3—5 nervig, kahl. Blüten aufrecht oder faſt aufrecht, an wilden Pflanzen oft Safranfarbige Lilie. Lilium, Cilie. Nr. 3447 3452. 1097 einzeln, gewöhnlich aber doldig, orangegelb bis rotorange, nie ſcharlachrot oder karmeſin; Kron— kelchzipfel an ihrem Grunde ſtark verſchmälert, außen ſchwachwollig, oberſeits von zahlreichen Längsſtreifen durchzogen. Kapſel verkehrt-eiförmig, ziemlich ſpitz⸗6kantig-geflügelt, an der Spitze nabelig. — Als Gartenformen können betrachtet werden: f. umbellatum (syn. L. umbellatum rt. nonn., f. aurantiacum et.), eine der früheſten und ſchönſten, an einem Stengel in der Regel 7—12, bei guter Kultur auch gegen 30 bis ſelbſt 40 Blüten erzeugend, deren Zipfel mehr napfförmig-ausgebreitet, auch die breiteſten und kaum purpurn-punktiert find. k. ful- gidum hort., Blüten dunkelorangerot, etwas weniger mit Punkten und Papillendrüſen beſetzt als die Stammart, ſonſt wie f. umbellatum. f. tenuifolium Bak., nur bis zu 60 cm hoch, mit leuchtenden gelbroten, aber viel kleineren Blüten, auch kleineren Blättern. Verwendung und Kultur wie Nr. 3449 und ebenſo empfehlenswert. Die Zwiebeln werden beim Pflanzen 15 em hoch mit Erde bedeckt. 3451. Lilium davüricum Gamwl. (syn. L. Cates- baei ort. Holland., L. pensylvanicum Gapl., L. spectabile L., nicht Salisb.), Tauriſche (oder ſibiriſche) Lilie. Oſt⸗Sibirien, Nord-Japan. Staude, 60— 100 cm hoch. Blütezeit: Juni, Juli; nach L. bulbiferum. — Zwiebel rundlich, kleiner, brüchiger und zarter im Bau als bei L. croceum und L. bulbiferum, aus locker vereinigten, faſt geigenförmig-eingedrückten, bis— weilen unter der Mitte deutlich-gliederig-abgeſetzten, ſpitzen Schuppen. Gewöhnlich ein unterirdiſcher Stengelteil vorhanden, der meiſt etwas kriecht und an einigen Stellen Brutzwiebeln bildet. Stengel gegenüber verwandten Arten recht ſchlank zu nennen, grün, ſtark gerippt, ſchwachflaumig, oben ſpinnwebig— weiß, in den Blattachſeln nie Luftzwiebeln. Blätter 20—30, aufſtrebend, ſitzend, linealiſch, ſpitz, 3 nervig, 10—14 em lang, in der Mitte 6—9 mm breit. Blüten faſt immer einzeln, mit nackten, leicht ſpinnwebigen Blütenſtielchen. Kronkelch feuerrot, 5—7 em lang, ausgebreitet 7— 12 cm breit; die Zipfel elliptiſch-rautenförmig bis länglich- lanzettlich, unter ihrer Mitte 18—26 mm breit, bei ausgebreiteter Blüte am Rande kaum dachig, am Grunde deut— lich-ſpatelförmig-nagelig, mit tief ausgehöhlter, 16—24 mm langer, an den Rändern behaarter Furche. Staubfäden rot, 36—44 mm lang; Staubkölbchen 10—13 mm lang, meiſt gelb mit rotem Blütenſtaub. Griffel faſt doppelt ſo lang als der Fruchtknoten. Kapſel ſtumpfkantig, bis 6 cm lang, mit tafel- förmiger, alſo flacher Spitze, was (wenn es immer zutrifft?) ein wichtiger Unterſchied von L. bul- biferum und L. croceum wäre. f. pluriflorum (syn. L. bulbiferum f. umbellatum rt. ex p.), mit 2—3—7 Blüten an einem Stengel, wird gewöhnlich mit L. bulbiferum verwechſelt. Verwendung und Kultur wie Nr. 3449 und 3450; iſt der leuchtenden Blütenfarbe wegen auch eben ſo ſchön, freilich nicht ſo reichblütig. Die Zwiebeln ſind 15 em tief zu legen. 3452. Lilium Catesbaéei Walt., nicht hort.! (syn. L. spectabile Salisb., nicht Lic.]; L. carolinianum Catesby, nicht Michx.!), Catesbys Lilie. Carolina bis Louiſiana. Staude, 30—60 cm hoch. Zwiebeln klein, weiß, mit ſchmalen, brüchigen, linealiſch-lanzett— lichen Schuppen, die in linealiſche Blätter 7—10 cm lang auslaufen und die erſt kurze Zeit vor der Blüten- entwicklung der Pflanzen abfallen. Stengel ſchlank. 1098 ſtielrund, kahl, grün. Blätter 15—30, linealiſch, 5—10 em lang, 4—7 mm breit. Blüte einzeln, auf- recht, endſtändig, breit- trichterförmig, 7—11 cm lang, leuchtend-orangerot oder mennigrot; die Zipfel länglich-lanzettlich, am Rande wellig, vorn ſcharf- und langzugeſpitzt, in der Mitte 18 —25 mm breit, unten mit einem bis 3 em langen rinnigen, an den Rändern zurückgerollten Nagel, oberſeits auf der Fläche mit purpurnen Punkten beſtreut. Staubblätter 6—8 cm lang; Staubkölbchen ſchmal, mit gelbem Blütenſtaub. Fruchtknoten 2— 2% em lang, von dem Griffel an Länge doppelt überragt. Verwendung. Kommt in unſeren Gärten ſelten echt vor! Die echte Catesby-Lilie iſt nicht winter- hart, iſt ſomit in Töpfen zu kultivieren, und die Zwiebeln werden nur flach mit Erde bedeckt. Die Töpfe werden nur ſehr mäßig groß, und als Erde ein Gemiſch von ſandiger Wieſenmoor- und lehmiger Raſenerde genommen. 3453. Lilium elegans 7%. (syn. L. bulbi- ferum Thbg., nicht L.; L. philadelphicum 7½ g., nicht Z.), Zierliche Lilie. Japan. Staude, 30 bis 60 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Zwiebel weiß, derjenigen von L. croceum und L. bulbiferum ähnlich, aber kleiner. Stengel meiſt grün, kahl Lilium elegans bicolor. oder ſchwach-ſpinnwebig oder behaart, robuſt, ge— furcht. Blätter ſowohl in Zahl, als auch in Größe und Geſtalt ſehr verſchieden, gewöhnlich 20—40, un- gefähr 6—12 cm lang, in der Mitte 12—26 mm breit, in den Achſeln keine Luftzwiebelchen tragend. Blüten groß, einzeln oder zu 2—6, bisweilen bis 12 und noch mehr, doldig, in Größe und Farbe je nach der Gartenform verſchieden, von blaßorangegelb bis dünelrötlichkarmeſin, braun; dor oder ſchwarz-gefleckt, ſeltener ohne Flecken, meiſt 7—10 cm lang, ausgebreitet 12 —18 em breit; die Zipfel vom Grunde an ſpreizend, länglich-ſpatel⸗ förmig, bis ſpatelförmig-eirund, ſtumpf oder ſtumpf— ſpitz, bei der Stammform kaum punktiert und mit viel kleineren Warzen und Papillendrüſen als bei L. davuricum, etwa 7—10 cm lang, bei 2 —5 em — Hor. , fälſchlich R. et Sch., Tafel 60, 240, L. Wil- sonii Hort., Leichtl.), Pantherfleckige Z. L., die Breite, rückſeitig mehr oder weniger flaumig, oberſeits mit deutlich-ausgehöhlter Längsfurche, die 1 —2 em lang und an den Rändern behaart iſt; die 3 äußeren W Familie 209. Liliaceae, Ciliengewächſe. G XXXI 10. Zipfel ſind in der Mitte faſt 21/,—3'/, em, die 3 inneren 3—5 cm breit. Staubblätter 4—8 cm lang, die Kölbchen 8—13 mm lang, mit gelbem oder rotem Blütenſtaub. Fruchtknoten zolllang, mit faſt 3 mal längerem Griffel; Kapſel faſt ſpitz⸗6 kantig, um die Hälfte länger als breit, an der Spitze gewöhn⸗ lich flach, anſtatt nabelig-vertieft. — Die empfehlens⸗ werten Formen ſind: a) typicum (syn. L. bulbiferum Red., L. Thun- bergianum R. et Sch.); Ungefleckte Z. L., 30 bis 60 em hoch, Stengel nebſt den Blütenſtielen oben behaart. Blätter breit, länglich-lanzettlich, die unteren wechſelſtändig, die oberſten quirlig. Blüten unge⸗ fleckt und mit nur kleinen Warzen, gejättigt- rötlichorangefarben bis orangerot. b) bicolor Moore (syn. L. pietum hort. Sieb., L. pubescens v. Houtte, L. aurantiacum hort. Krel.), Zweifarbige Z. L., Stengel nur 25—30 em hoch werdend, Blätter gedrängt ſtehend, etwa 40, ſchmäler, die unteren 8—13 mm breit; Kronkelch groß, mit ſehr breiten Zipfeln, die 3 inneren 36—44 mm breit, mit am breiteſten von allen, am Grunde und an der Spitze blutrot bezw. blaſſer rot, in der Mitte aber orangegelb; Punkte nur wenige nahe dem Grunde. c) alutãceum Hale. et Dyer (syn. L. Thun- bergianum aureum nigro-maculatum, L. auran- tiacum Paxt.?), Geſchminkte Z. L., Stengel noch nicht 30 cm Höhe erreichend; Blätter etwa 30; Blüten einzeln oder an kräftigen Pflanzen 2—3 (—5); die Zipfel ſchön aprikoſenfarbig bis hellorange, auf der unteren Hälfte ihrer Oberſeite mit zahlreichen ſchwarzpurpurnen Punkten geſchmückt; viel begehrte und prächtige Form. k. Aliceae Wilson, Blüten erheblich größer und noch leuchtender hellorange— gelb-gefärbt als bei voriger, auch mit weniger und purpurnen Flecken; iſt ſehr ſchön, aber noch ſehr ſelten. d) sanguineum Lind. (syn. L. biligulosum hort., L. umbellatum v. Houlte, L. fulgens Morr. ex p.), Blutrote Z. L., Stengel 30-45 em hoch; Blätter etwa 40, lanzettlich; Blüten 1 oder mehrere, die Zipfel breit, blutrot und mit wenig orange ge— miſcht und nur wenigen kleinen Punkten nahe ihrem Grunde, während Papillendrüſen und Warzen faſt fehlen. fk. sanguineum grandiflorum (syn. L. um- bellato-atrosanguineum v. Houftte, L. atrosanguineum hort., L. haematochroum Lem.) hat größere, 15 bis 17 cm breite, und dunkler gefärbte, feurig-dunkel⸗ blutrote Blüten ohne Beimiſchung von orange oder karmeſin; iſt ſehr ſchön, aber ſelten echt zu bekommen. e) atrosanguineum Dak. (syn. L. Thunber- gianum grandiflorum hort., L. coruscans hort., L. fulgens Morr. ex p., L. fulgens f. atrosanguineum maculatum hort.), Dunkelblutrote Z. L., Stengel ' 30—50 em hoch; Blüten 12—15 em breit, ſehr dunkel⸗karmeſinblutrot, im Innern mit zahl- reichen ſchwarzen Flecken und Punkten und nur wenig erhabenen Papillendrüſen. f) venüstum Nh. pr. sp., Reizende Z. L., Stengel 30—45 em hoch, rauhbehaart oder kahl; Blüten 2 Wochen ſpäter als bei den übrigen Formen erblühend, einzeln oder zu wenigen endjtändig, leuchtend-orangemennigrot, bisweilen dunkel- zinnoberrot, ohne Flecken, ſehr ſchön. g) pardinum Moore (syn. L. Thunbergianum „Thunbergs Lilie“ vieler Gärten, von allen vorigen im u. Fe 87 Verhalten und der allgemeinen Tracht abweichend. Stengel — wie bei Lilium Leichtlinii (Nr. 3470) gern erſt eine Strecke in der Erde emporwachſend; Blütenfarbe wie die Tafel ſie zeigt. Iſt prächtig und vielleicht Baſtardform zwiſchen L. elegans & L. speciosum. h) incomparäbile (syn. L. umbellatum f. in- comparabile hort., L. bulbiferum f. incomparabile hort., L. incomparabile hort.), Un vergleichliche Z. L., prächtige, ſehr großblumige Form, die ganz beſondere Beachtung verdient; Stengel 30—60 cm hoch, robuſt, grün; Blätter dicht-zahlreich, ziemlich ſchmal⸗lanzettlich, langzugeſpitzt, Znervig, S—10 cm lang, in der Mitte meiſt 12—16 mm breit. Blüten aufrecht, einzeln oder 2—3, groß, an 15 cm breit, lebhaft-ſcharlach, mit orangegelben Kielfurchen und mit zahlreichen dunkleren, purpurnen Flecken, außenſeitig orangegelb mit rot verwaſchen; die Zipfel aus ſpatelförmig⸗verſchmälertem und an den Rändern einwärtsgebogenem Grunde breit⸗länglich, ſtumpflich, die 3 inneren 3½ — 4½ em breit, die 3 äußeren ſchmäler. L. bulbiferum. i) stamineum Voss (syn. L. fulgens stamino- sum Zem., L. Thunbergianum stamineum Agl., L. Thunberg. flore pleno Aort.), Fadenblumige 3. L., Stengel 30—45 cm hoch, meiſt 2blütig; Blüten meiſt dunkelfeuerrot, teilweiſe mit ſchwarzen Flecken geziert, an 15 cm breit, in der Mitte, an der Stelle der 6 Staubblätter aber 6 tief-zweiteilige, blumen— blattartige Gebilde, in deren Spalt das Staubkölbchen angeheftet iſt, hier und da auch wohl ganz fehlt. Verwendung. Formen ſind wirklich ſchöne, ſehr dankbare und genügſame, für kleine, wie für große Ziergärten allgemein empfehlenswerte Lilien; auch für Topf— kultur ganz vortrefflich. In kleinen Trupps zerſtreut auf Rabatten oder im Landſchaftsgarten zu Gruppen vereinigt u. ſ. w., bilden ſie prächtige Büſche, wenn man die Zwiebeln nicht öfter aufnimmt als alle 3 oder beſſer 4 Jahre einmal. Sie lieben ſandig-lehmigen, mit etwas Mift- oder Kompoſterde vermiſchten, durch— läſſigen, aber doch etwas friſchen Boden und halb— ſonnigen Standort, gedeihen bei günſtigem (friſchem) Boden aber auch ſonnig ſtehend recht gut. Die während der Ruhezeit etwa aufgenommenen Zwiebeln ſollen immer ſogleich wieder eingepflanzt werden (Erddecke 10—12 cm); anderenfalls find fie bis zum Gepflanzt— werden, in Sand oder trockene Erde eingeſchichtet, im Keller aufzubewahren. Vermehrung durch Brut- zwiebeln alle 3—5 Jahre, im Notfalle auch alljährlich. 3454. Lilium canadense Z. (syn. L. pendulum Space, L. penduliflorum DC), Kanadiſche Lilie. Oſtliches Nordamerika, auf Grasflächen und friſch— gelegenen, ſandigen Wieſen. Staude, 45—120 cm hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Zwiebel weiß, ein- jährig, Ausläufer treibend, an deren Ende ſich dann die neue Zwiebel bildet; die ſtumpfen Schuppen ſind klein, dick, brüchig. Stengel ſchlank, kahl, ſtielrund, grün. Blätter in regelmäßigen, 5— 12 blätterigen Quirlen, welche aber bisweilen wie auseinandergeriſſen ſind, an beiden Enden verſchmälert, verkehrt-lanzettlich, 7-10 em lang, über der Mitte 12— 20 mm breit, 3 „ kahl, dünn, grün, 5— 7 nervig, auf den Nerven bis- weilen bewimpert. Blüten entweder nur wenige und doldig, oder mehrere doldentraubig, auf 6—24 cm langen Blütenſtielchen, die an der Spitze ſtark nicken Kronkelch B—-7 em und bisweilen Deckblätter tragen. lang, breit⸗ trichterförmig, glänzend-rot bis rein- Gattung 1223. Wahrſcheinlich ein Baſtard L. elegans & L. elegans und ſeine genannten Lilium, Cilie. | Nr.3453—3455. 1099 gelb und mit zahlreichen purpurlichen Flecken geziert; die Zipfel ſind mehr oder weniger ſpreizend, nur zurückgekrümmt oder gerollt, verkehrt-lanzettlich, ſpitz, 12— 16 mm breit, erſt über der Mitte ſichelig— gebogen, oberſeits am Grunde mit Warzen, mit deutlich— eingedrückter Kielgrube, deren Ränder kahl ſind. Staub— fäden ¼ kürzer als der Kronkelch, Staubkölbchen 8 bis 13 mm lang; Fruchtknoten 16—20 mm lang; Kapſel kreiſelförmig, ſtumpfkantig, gegen 4 em lang, an der Spitze nicht nabelig-grubig. Es giebt einige Formen, die in Größe und Schönheit der Blüten merklich verſchieden find: k. typicum, die gewöhnliche, mit langgeſtielten, großen, hellorangegelben, in der Mitte gelb- und dunkelpurpurn-gefleckten Blüten iſt eine der ſchönſten. k. superbum Ziwes, ſehr ſchön und blütenreich (die Stengel 3 Sblütig), mit ſcharlach— orangefarbenen oder zinnoberroten, in der Mitte gelb— geflammten und zahlreich-punktier— ten großen Blu— men, die an L. su- perbum IL. erin- nern, aber nie den bezeichnenden grü— nen Fleck des letz— teren am Grunde 4 der Kronkelchblät⸗ 8 ter tragen. f£ iR: rubrum Ziwes hat viel kleinere Blu— men mit auffal- lend ſchmalen Zipfeln, die pur= purroſenrot, am Grunde gelb und dunkler purpurn⸗ gefleckt find. k. fla- vum Zlwes, eine kleine und kleinblumige Form mit gelben, dunkelpurpurn-gefleckten Blüten und roten Staubkölbchen. Verwendung und Kultur. Dieſe Lilie iſt ziemlich hart, wenn man ſie mit Laub, Moos u. dergl. deckt. Man muß fie 20 cm tief in eine ſandige Wieſenmoor— oder Heideerde und in halbſchattiger Lage pflanzen, wo ſie genügende Friſche bekommt, z. B. auf Heide— erde-Beeten, und läßt ſie jahrelang ungeſtört. Die Brutzwiebeln ſitzen immer auf einem Ausläufer der alten Zwiebel. Man hüte ſich, ſie abzutrennen, viel— mehr verpflanze man ſie, ohne die alte Zwiebel oder den Ausläufer zu verletzten, da beide zum Gedeihen der jungen Zwiebel unerläßlich ſind. 3455. Lilium parvum Tellog (syn. L. cana- dense f. parvum Bak.), Kleine Lilie. Kalifornien, Sierra Nevada. Staude, ½ — 1 m hoch. Blüte— zeit: Juli. — Zwiebel im Vergleich zur Höhe der Pflanze recht klein, kurz-ausläufertreibend, d. h. es bilden ſich nahe aneinander und hintereinander gleich wieder Zwiebeln in der gleichen Bodentiefe; die Schuppen ſind weißlich, zahlreich, locker liegend, gegliedert; Stengel grün, kahl, unterhalb der Blütentraube eine Strecke blattlos. Blätter meiſt zu 8— 10 beiſammen, quirlig ſtehend, einige auch zerſtreut, 5— 7 em lang, 8—13 mm breit. Blütentraube locker, 2—30blütig (bisweilen ſogar bis 50blütig). Die Blüten auf aufſtrebenden, 5—14 em langen Blütenſtielchen, die von Deckblättern geſtützt ſind, zur Blütezeit nie hängen, ſondern wagerecht oder faſt aufrecht ſich halten, orangegelb bis orangerot, fait immer punktiert (es giebt aber I Kanadiſche Lilie. 1100 in Farbe und Zeichnung abweichende Sorten), etwa 3—4 cm lang, trichterig-glockig; die Zipfel ſpitz, 6 bis 13 mm breit, erſt über ihrer Mitte ſichelig-gekrümmt. Fruchtknoten 6—10 mm lang, halb jo lang als der faſt gerade Griffel; Kapſel abgeſtutzt, 8-14 mm lang, 6—9 mm breit, ſtumpfkantig. Verwendung. Die Kleine, nämlich Flein- blumige, aber doch hohe Lilie iſt ihrer Reichblütigkeit wegen für Landſchaftsgärten von Bedeutung, wo man ſie an den Ufern von Seen oder an ſchattigen, hin— reichend feuchten Gehölzſtellen anbringen kann. Die Pflanzen wuchern ziemlich leicht, bilden mit der Zeit ſtarke Büſche, indem immer mehr Stengel dem Boden entſprießen. Sie verlangen aber friſchen, ſandigen Wieſenmoorboden, laſſen kann. Die Zwiebeln ſind etwa 12—15 cm tief zu legen. Kultur ſonſt wie Nr. 3454. 3456. Lilium nitidum Bac., Blinkende Lilie. Weſtliches Nordamerika. 60— 70 cm hoch. Zwiebel faſt erdſtammartig, quer- oder wagerecht-verlängert, mit dichtangedrückten, lanzettlichen, etwa 3 cm ‚angen, weißen, ſpitzen Schuppen. Stengel ſtielrund, glatt, im unteren Teile purpurrot, nach oben grün; mit etwa 4 Blattquirlen, die gegen 20blätterig ſind. Blätter lanzettlich, hellgrün, kahl, 4—5 em lang, in Blüten 10—20 (etwas der Mitte 7—9 mm breit. größer als bei L. Martagon), in 15—30 em langer, faſt dreieckiger Riſpe, gegen 4 em lang, hellgelb, mit becherförmiger unterer und zurückgeſchlagener oberer Hälfte; die Zipfel lanzettlich, rotbraun-getupft. ſchöne Freilandſtaude ſein. 3457. Lilium superbum Z., Stolze Zifie (e. Swamp Lily). Nordamerika, von Kanada bis Karolina, an ſumpfigen Orten. Staude, 90-180 cm hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — dick, mit zahlreichen fertreibend-ein- hie d h ie ſchuppigen Aus⸗ die neue Zwiebel bildet; während die alte, welche den Blütenſtengel ge⸗ trieben hat, ab- ſtirbt. Stengel ro— buſt, kahl, purpurn— e a ter in 3—4=, meiſt 8 —10blätterigen Quirlen, dunkelgrün, 3—8 nervig, lan- zettlich, zugeſpitzt, auch nach dem Grunde hin verſchmälert, die unteren meiſt 10—14 cm lang, in der Mitte 13 bis 20 mm breit. Blüten zu 6—30, ſelbſt 40, in breit- pyramidaler Riſpe, 7—10 cm lang, auf langen, oben nickenden Stielchen, leuchtend-rotorangefarben mit purpurnen Flecken und am Grunde jedes der 3 inneren Zipfel mit einem Zeckigen, grünen Fleck; die Zipfel ſind ſpitz, lanzettlich, in der Mitte 12—20 mm breit, tief herab zurückgerollt. Staub- fäden gelblich, ſehr auseinanderweichend, mit rötlichen Kölbchen. Fruchtknoten 18—26 mm lang, wenig kürzer als der gebogene, gelbe und rötliche Griffel. wo man ſie jahrelang ungeſtört Schuppen, ausläu-⸗ hüten, treibt einen kurzen, | iſt gute Schutzdecke anzuraten. läufer, deram Ende angelaufen. Blät⸗ Zwiebel weiß oder weißlich, ziemlich hölzpflanzungen, ſofern der Boden geeignet tft. Familie 209. Liliaceae, Liliengewächſe. OA XXXI 10. Kapſel verkehrt-eiförmig, ftumpf-6 kantig. Die Garten⸗ ſorten weichen in der Färbung etwas ab, ſo giebt es ockerfarbige oder hellmahagoniebraune Blüten, auch ſolche, welche außen ſcharlach- oder kapuzinerrot und in gelb übergehend ſind; alle aber ſind innen pur⸗ purn⸗gefleckt und zeigen den grünen Stern. L. super- bum f. pyramidale Aort. iſt nur eine üppige Kultur⸗ und Standortsform. Eine in der Tracht abweichende ſpät⸗ und wenigblütige Abart iſt caroliniänum Mich. pr. sp. (syn. L. Michauxii Poir., L. Michauxianum Schult. fil., L. autumnale Lodd., L. Martagon Walt., nicht L. “), Karoliniſche St. L., Blütezeit: Auguſt, September. Zwiebel der der Stammart ähnlich, zweijährig, ausläufertreibend; Stengel 60 — 90 cm hoch, grün; Blätter weniger, kürzer und viel breiter, breitzugeſpitzt, gewöhnlich 21/,—8 cm lang, in der Mitte 2—4 cm breit, über der Stengel- mitte in unregelmäßigen Ouirlen angeordnet, die übrigen zerſtreutſtehend. Blüten denen des L. super- bum ähnelnd, aber doch eigenartig erſcheinend, leuchtend— orangeſcharlach-gefärbt, dunkler punktiert, innen gelb, am Grunde mit grünem Stern, ſehr groß, aber nur einzeln bis höchſtens zu Zen am Ende des Stengels; die Zipfel ſind lang herabgebogen, aber nicht oder nur wenig gerollt. Dieſe Abart blüht zwar ſehr ſchön, aber nicht reich, verlangt etwas feuchten Wiejen- moorboden mit ſehr ſandigem Lehm und im Winter gute Fichtenzweigdecke. Verwendung der Stolzen Lilie in günſtig ge- Steht der Nr. 3455 ſehr nahe und ſoll eine ſehr legenen Landſchaftsgärten in der Nähe von Teichen, auf Raſen-Niederungen, auf Moorbeeten und vor 5 Au Moor- und friſchbleibenden Heideerdebeeten gedeiht ſie vortrefflich. Die Zwiebeln werden 15 em tief gelegt, in Abſtänden von 30 em. Da ſie aber Ausläufer treiben, alſo im Laufe der Zeit ihren Platz ändern, ſo iſt beim Ausheben der Zwiebeln entſprechende Vor— ſicht zu gebrauchen. Wo die Pflanzen ihre Schuldig- keit thun, d. h. gut blühen, da ſollte man die Zwiebeln ruhig in der Erde wuchern laſſen. Man muß ſich die Zwiebeln von ihren Erdſtämmen zu trennen, denn beide ſind ganz und gar aufeinander angewieſen, müſſen alſo zuſammenbleiben. Im Winter 3458. Lilium pardalinum Kellogg (syn. f. cali- fornicum Lindl., L. Robinsonii hort.), Vantherfleckige Lilie (e. The Californian Lily). Kalifornien, Utah. Staude, 90—180 em hoch. Blütezeit: Juli. — Zwiebel groß, weiß, kurz⸗ausläufertreibend, jährlich 1—5 Zwiebeln erzeugend; die Schuppen ſind zahl— reich, faſt ſtets gegliedert, aus breitem Grunde lan⸗ zettlich, ſpitz, dick. Stengel ſtielrund, grün, kahl. Blätter 10—18 em lang, 21/,—5 em breit, länglich⸗ lanzettlich, gewöhnlich in regelmäßigen, 6—12 blätterigen Quirlen ſtehend, an jungen Pflanzen aber oft zerſtreut, dünn, 3—7 nervig. Blüten 3—30, in offener Traube oder faſt doldig, auf ſehr langen, an der Spitze nickenden Stielchen, leuchtend-ſcharlach- oder karmeſinrot, in der Mitte bis zum Grunde plötzlich orangegelb und zu 2 Dritteln der unteren Länge reich rot- gefleckt; die Zipfel ſtark zurückgerollt, lanzettlich, am Grunde nur wenig warzendrüſig, mit ausgehöhlter Kielgrube, deren Ränder kahl find. Staubblätter ½ kürzer als der Kronkelch, mit gelb- oder braunroten Kölbchen. Griffel gekrümmt, doppelt ſo lang als der Fruchtknoten. Kapſel länglich, an der Spitze nabelig, etwa zolllang. — Wir unterſcheiden folgende Formen: a) califörnicum Lindl. (syn. L. Robinsonii hort.), Echte oder Kaliforniſche P. L., Blüten am Gtengel- ende gewöhnlich in gleicher Höhe, aus ein und dem— ſelben Punkte entſtehend, einzeln oder meiſt zu 2—3 (ſelten 5!) beiſammen, durch Größe und lebhafte prächtige Färbung beſonders ausgezeichnet und ſich denen von Nr. 3459 nähernd, 7—10 em lang, mit ftumpf- ſpitzen, 18—26 mm breiten Zipfeln; Staubblätter und Griffel 2½ — 5 em lang. Die Blätter ſind breit und die Quirle oft weniger regelmäßig (ſ. Abbildung) und in geringerer Zahl. b) angustifölium Kellogg, Schmalblätterige P. L., 90—120 cm hoch; Blüten zahlreich, 5—30, traubig-angeordnet; Blätter von etwa Zollbreite und gewöhnlich in 8— 12 blätterigen oft aber gebrochenen Quirlen; ein Teil der Blätter meiſt zerſtreut. Dieſe iſt vielleicht die in den Gärten häufigſte Form; ſie hat etwas kleinere und weniger leuchtend— gefärbte, freilich zahlreichere Blüten. c) occidentäle Klwes, Abendländiſche P. L., die Blätter noch ſchmäler, zu 12—15 quirlig; die Kronkelchzipfel breiter, länger und mehr offen als bei Abart b. d) Ellacömbei Zlwes, Doppelquirlige P. L., die Blätterquirle doppelt, 12—24 Blätter in zwei Kaliforniſche Pantherfleckige Lilie. Umkreiſen zeigend. Blüht 2—3 Wochen ſpäter als vorige und findet ſich bisweilen unter dem falſchen Namen Lilium Michauxii in den Gärten. e) pallidifölium BaX. (syn. L. puberulum hort., nicht Torre), Hellblätterige P. L., 1½ —2 / m hoch, mit 50—80 hellgrünen, etwas feſteren Blättern, welche deutlich-5— 7 nervig, die oberen regelmäßig— quirlig, die unteren bis zum Grunde (zur Blütezeit) zerſtreutſtehend. Blüten meiſt zahlreich, gegen 20—30 und lockertraubig, oder weniger und dann mehr doldig; bei der größeren Anzahl ſind ſie aber auch meiſt etwas kleiner (5—7 em lang), die Zipfel ſpitzer, in der Mitte etwa 10—14 mm breit, und blaſſer gefärbt, ſchon unterhalb der Mitte ſtark zurückgeſchlagen. — L. Roezlii Agl. (syn. L. canadense f. Hartwegii Balc.), Rözls Lilie. Gebirge Kaliforniens. 60-100 cm hoch. Blätter etwa 20—30, wenige obere oder untere Gattung 1223. Lilium, Cilie. der Zwiebel auswächſt. Nr. 34563460. 1101 quirlig geordnet, die übrigen oder bisweilen alle zerſtreut⸗ſtehend, ſchmal-linealiſch, feſt, ſpitz, un— deutlich⸗3Z—5 nervig, die unteren 1013 cm lang und in der Mitte 6—9 mm breit. Blüten 1—10, wenn mehrere beiſammen, dann doldentraubig oder doldig, 5—8 em lang; Kronkelchzipfel langzugeſpitzt, in der Mitte 10—13 mm breit, rotorange- farben, untere Hälfte gelb mit purpurnen Punkten. Verwendung. L. pardalinum und ſeine Formen ſind vortreffliche Gartenlilien, die im Gegenſatz zu vielen anderen, welche trotz angewandter Pflege von Jahr zu Jahr ſchwächer werden und weniger Blüten erzeugen, ſich in jedem tiefgründigen etwas feuchten, gewöhnlichen Gartenboden mit den Jahren an Kraftfülle oder an Umfang zunehmen und nur deshalb alle 3 Jahre einmal umgelegt werden müſſen, weil ſie ſonſt wegen Raummangels Einbuße erleiden. Anzucht aus Samen (welche reichlich gewonnen werden) giebt nach etwa 4 Jahren blühfähige Exemplare. 3459. Lilium Humböldtii Roezl et Leichil. (syn. L. Bloomerianum Xellogg, L. canadense f. Hum- boldtii Bak. in Gard. Chron.), Humboldts Lilie. Gebirge Kaliforniens, Sierra Nevada. Staude, 1¼ bis 2 m hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Zwiebel groß, 5- 10 cm dick, purpurlich-gefärbt, aus großen (5—8 cm langen), dicken, fleiſchigen, faſt dachig-zwei— reihig verlaufenden Schuppen beſtehend, welche auf einer ſeitlichen und ſchief-abwärts verlaufenden Achſe ſitzen, und deren Stengel deshalb nicht in der Mitte Stengel ſtielrund, robuſt, kahl oder flaumig, grün, rötlich-gefleckt oder -angelaufen. Blätter faſt ſtets regelmäßig-quirlig in 4—6 etwa 10—15blätterigen Quirlen, lanzettlich, an beiden Enden verſchmälert, ſpitz, die unteren 10—13 em lang, über der Mitte 18—26 mm breit, 5 nervig, ſattgrün, wellig. Blüten 6—10, bisweilen bis 30 in einer großen, oft 30 em breiten, offenen Riſpe angeordnet. Blüten— ſtielchen ſpreizend oder aufſtrebend, an der Spitze nickend; 7—15 em lang. Kronkelch 7—10 cm lang, leuchtend-rotorangefarben, mit zahlreichen kleineren (k. typicum), oder größeren breit-ovalen (f. Bloomerianum), oder karmeſinpurpurnen Flecken geſchmückt, die bei f. ocellatum Kellogg mit hellerem Rande umgeben, alſo geäugelt ſind; außenſeitig am Grunde die Färbung grünlich. Die Kronkelchzipfel ſind ſpitz, in der Mitte 18—26 mm breit, über dem Grunde ſchon ſtark zurückgekrümmt, oberſeits am Grunde mit deutlich ausgehöhlter Kielgrube. Staub— fäden 31/—5 cm lang, die Kölbchen 12— 17 mm lang, mit rotem Blütenſtaub. Kapſel verkehrt-eiförmig, ſpitz⸗6kantig, oben nabelig. k. puberulum Dak. (syn. L. canadense f. puberulum Torre), Stengel und Blattunterſeite flaumhaarig. Verwendung. Iſt prächtig und dauer— haft, aber noch ziemlich ſelten! Wer es wünſcht, kann ſie auch in großen Töpfen kultivieren. Kultur am beſten in halbſchattiger oder doch gegen die heiße Mittagsſonne geſchützter Lage in tiefem, humoſem (Waldhumus), ſandigem Lehmboden. Die Zwiebeln ſind 10—12 em hoch mit Erde zu bedecken. Im Winter Fichtenzweigdecke. 3460. * Lilium Märtagon T., Tafel 60, 238, Türkenbund-Lilie. Europa, Sibirien. Staude, meiſt 50 - 90 em, in der Kultur auch bis 180 cm hoch. Blüte— zeit: Mai, Juni. — Zwiebel eiförmig, ſpitz, gelblich, 2½—7 em dick, ausdauernd, mit lanzettlichen, ſpitzen Schuppen. Stengel aufrecht, ſtielrund, kahl (syn. 1102 L. glabrum Spr.) oder flaumhaarig (syn. L. hirsutum Mill., L. Milleri Schult.), grün oder purpurn-gefleckt. Blätter in 6—9blätterigen Quirlen, und unter dem Blütenſtande einige zerſtreut-ſtehend, wagerecht-ab⸗ ſtehend, elliptiſch- lanzettlich, an beiden Enden ver— ſchmälert, ſitzend, dünn, die unteren 10—15 cm lang, über der Mitte 2 —3½ em breit, außer der Mittel- rippe mit je 2—5 Längsnerven jederſeits. Blüten 3 — 20, bei Kulturpflanzen ſelbſt bis 50, in ſchmal— pyramidaler Traube angeordnet; die unteren Blüten- ſtielchen 2½ —8 cm lang, mit nickender Spitze, am Grunde mit ein paar Stützblättern. Kronkelch meiſt duftend, 3—4 em lang, außen flaumig, gewöhnlich weinrotpurpurn-gefärbt, reich-punktiert; bei Gartenformen auch anders gefärbt. Die Zipfel ſind lanzettlich, ſtarkzurückgerollt. Staubblätter etwa ſo lang als der gekrümmte Griffel, mit meiſt rotem Blütenſtaub. Fruchtknoten 1— 1 cm lang, breit— kreiſelförmig, kantig, oben nabelig. — Formen ſind: f. Cattaniae Vis. (syn. L. dalmaticum . des S.), Kronkelchzipfel ſehr dick, die Blütenfarbe eigenartig— und ſehr ſchön ſchwärzlich-weinrotpurpurn, die Flecken undeutlich; eine herrliche, ihrer Blüten— farbe wegen ſehr geſuchte Form! f. album, Blüten weiß, Blütenſtaub gelb, Belaubung glänzend-grün; iſt ſehr anſprechend, aber etwas empfindlich und deshalb im Handel jeltener. f. purpureum, Blüten purpurviolett. f. flore pleno, Blüten bald mehr, bald weniger gefüllt. Verwendung dieſer ſchönen Pflanzen, die völlig winterhart ſind in kleineren Gärten zerſtreut auf Rabatten, auch zwiſchen lichtem Boskett, ſofern der Boden zuvor mit Waldhumus durchſetzt wird, in größeren Gärten an halbſchattigen Orten truppweiſe oder zu ganzen Gruppen vereinigt. Reizend ſind z. B. die hier und da an etwas ſchattigen, friſchen Stellen in Anlagen eingeſprengten Klumps der Türken— bund-Lilie. Kultur in allerlei etwas friſchem, humoſem Boden (für Topfkultur in Waldhumus, Lehm, Miſterde und Sand). Im Freien ſind die Zwiebeln 15 em hoch mit Erde zu bedecken. Abſtand der Pflanzen 20—30 em. Vermehrung durch abge— trennte Brutzwiebeln während der Ruhezeit der Zwiebeln (etwa im Auguſt). Übrigens laſſen ſich die Zwiebeln ¼ Jahr lang, im Keller oder in Sand eingeſchichtet, bis zur Pflanzzeit im Spätſommer oder Herbſt trocken aufbewahren. Anzucht aus Samen giebt erſt in 4. oder 5. Jahre blühende Pflanzen. 3461. Lilium Hansönii Bac. (syn. L. macu- latum Moore, L. avenaceum Moore, L. maculatum Bot. Mag. t. 6126; L. avenaceum Maxim. ex p.), Hanſons Lilie. Japan. Staude, 90—125 cm hoch. Blütezeit: Juni, etwa 2 Wochen früher als L. can- didum. — Zwiebel groß, rund, dicht, weißlich, der— jenigen von Nr. 3446 ähnlich, mit breiten, kurz- ſpitzen Schuppen. Stengel robuſt, ſtielrund, kahl, grün. Blätter dunkelgrün, dünn, kahl, lanzettlich, bis elliptiſch, an beiden Enden verſchmälert, vorn ſpitz, in 2—4 je 8—12 blätterigen Quirlen, die beträchtlich entfernt ſind, abſtehend, ſitzend, einige auch zerſtreut, 7—15 cm lang bei 1½ —4 cm Breite, 3—5 nervig. Blüten 4— 10, auch mehr, unregelmäßig⸗traubig oder mehr doldig-gehäuft, mit aufrecht-abſtehenden, an der Spitze nickenden, 5—8 em langen Stielchen. Kronkelch 3—4 em lang, glänzend- orange oder ſafrangelb, mit rötlichem Schimmer; die Zipfel ſpreizend, dick, lanzettlich, in der Mitte 8—12 mm dick, tief hinab ſichelig-zurückgekrümmt, auf der unteren Hälfte der Familie 209. Liliaceae, Ciliengewächſe. G XXXI 10. . Oberſeite purpurn- punktiert, und mit langer, kahler, tiefer Kielfurche. Staubfäden 2—21/, cm lang, Staubkölbchen ſchmal, 8-12 mm lang, mit gelbem Blütenſtaub. Fruchtknoten keulenförmig, tiefgefurcht, 1—1!/, em lang, wenig kürzer als der Griffel. Ein hervorſtechendes Merkmal iſt noch, daß die Blüten- knoſpen an der Spitze verdickt ſind, ovale Form und noch nicht die doppelte Länge der Breite haben. Verwendung. Dieſer ſchönen Schweſter der Türkenbund-Lilie ſoll allgemeine Empfehlung zu teil werden. Zu bedauern iſt, daß dieſe Art in unſeren Anlagen und Landſchaftsgärten noch ſo wenig verbreitet iſt. Die Vermehrung durch Brutzwiebeln iſt nur ſpärlich, und Samen hat man bisher nicht ernten \ . AN IN D SI S Hanſons Lilie. können, daher die geringe Verbreitung. Abgeſchnittene Blütenſtengel halten ſich auffallend lange friſch. Kultur wie Nr. 3460. 3462. Lilium avenäcenm Fisch., nicht Rgl. Gartenflora t. 485, (syn. L. Martagon Ledeb. ex p., nicht L.; L. medeolodes Franch. et Sav., nicht A Er.; L. maculatum Mokou), Haferſchuppige Lilie. Kamtſchatka, Japan. Staude, 45 —60 cm hoch. Viel weniger ſchön als vorige, und auch anſpruchsvoll betr. der Kultur. Zwiebel klein, aus ſchmalen, langen, linealiſchen, in der Mitte gliederigen, zuge— ſpitzten, brüchigen, weißen Schuppen zuſammen⸗ geſetzt, deren Hälften an die Form von Haferfrüchtchen erinnern. blätterigen) Quirl, bisweilen noch ein zweiter, ſonſt aber zerſtreut. mit oder ohne dunkle Punkte. Iſt entbehrlich, weil anſpruchsvoller und weniger ſchön als Nr. 3460 u. 3461. 3463. Lilium monadelphum M. B. (syn. L. colchicum Aort., L. Einbrüderige Lilie. Loddigesianum Schult. fil.), Oſtlicher Kaukaſus. Staude, 60—150 em hoch. Blütezeit: Ende Mai, Juni. — 1 Zwiebel ziemlich groß, gelblich, breit-eiförmig oder rundlich-eiförmig bis länglich-oval, mit lanzettlichen, Blüten 1—12, unregelmäßig-dolden⸗ traubig oder faſt doldig, ſcharlach oder rotgelb, Blätter faſt immer in nur einem (6—9- zugeſpitzten Schuppen. Stengel hoch, faſt der ganzen Länge nach dichtbeblättert. Blätter aufrecht, Tanzett- lich, ſpitz, vielnervig, unterſeits auf den Nerven und am Rande papillendrüſig, die oberen allmählich kürzer. Blüten in eine ſtraußförmige, 2— 10, auch mehrblütige Traube vereinigt, ſelten ein- zeln; Blütenſtielchen von lan zettlichen Deckblättern geſtützt, , We N an ihrer Spitze nickend. Kron- N 1 kelch glockig, ſchwefel gelb . bis tief-gold gelb, mit ver⸗ 90 kehrt⸗lanzettlichen Zipfeln, die \ endlich in oder über ihrer Punkte treten bald ſpärlich, (| bald zahlreicher auf, auch find \Y Grund und Spitze der Zipfel bisweilen purpurn-gezeichnet. Die Staubkölbchen ſind gelb und tragen gelben Blüten- ſtaub; die Staubfäden ſind bei der Stammform am Grunde zu einer kurzen Einbrüderige Lilie. Röhre verwachſen, ſeltener frei. Kapſel ſcharf- oder ſtumpf-6 kantig. — Formen find: f. Szowitzia num (syn. L. colchicum Ser., L. Pflanze robuſter, die Blätter mehr abſtehend, die Blüten ſchwefel⸗ oder hellgelb, die Staubfäden meiſt völlig frei und mit bräunlich-ſcharlachroten Kölbchen oder ebenſo gefärbtem Blütenſtaub; Griffel nach dem Abblühen ſich zurückbeugend und die Kapſel ſtumpf⸗G kantig; dieſe iſt die häufi⸗ rend die ſchöne goldgelbe ten geworden tft. (syn. L. pyrenai- Breite, außer dem faſt umgerollten pa- pillendrüſigen Lilium monadelphum Szowitzianum, Rande kahl, 3 ner⸗ vig, mit Nebenadern, nach oben kleiner. Blüten 1—3, gelb, mit am Grunde lang verſchmälerten, ſchwarz⸗ punktierten, nicht papillendrüſigen, von ihrer Mitte an ſtark-zurückgekrümmten Zipfeln und gelben Staubkölbchen. [L. pyrenaicum Gouan trägt auf der Oberfläche der Kronkelchzipfel zahl— reiche Papillendrüſen, außerdem Punkte und hat 3—5 nervige, ſchmale, verlängerte Blätter.) L. ponticum C. Koch, Pontusgebiet; Stengel vom unteren Drittel ab dicht mit aufrechten, lanzettlich— linealiſchen, zugeſpitzten, vielnervigen Blättern beſetzt, die unterſeits an den Nerven und am Rande papillen— drüſig find. Blütentraube 1— 7 (auch mehr-) blütig. Kronkelch glockig, gelb; die Zipfel ſichelig-zurückge⸗ ſchlagen, auf der Oberfläche zerſtreut-papillendrüſig; Mitteſichelig-zurückgekrümmt, dabei völlig kahl ſind; ſchwarze Fisch. et Lallem. pr. sp. | caucasicum hort.), gere Form, wäh | > Stammart jehr jel- f. Ledebourii Bak. cum Ledeb., nicht an den von den Blättern herablaufenden Streifen papillendrüſig; SSR ſehr ſchmal⸗ llinealiſch, auf- N recht, die mittleren A etwa 7 oder 8 em Bias lang bei 3—5mm | Gattung 1223. Lilium, Sifie. Nr. 3461—3465. 1103 Kapſel länglich, faſt keulenförmig. Sit wohl kaum in Kultur, oder wird mit Nr. 3463 immer verwechſelt. Verwendung. L. monadelphum und ſeine Form f. Szowitzianum mögen als ſchöne gelbe Gartenlilien fürs freie Land wie auch für Topf— kultur empfohlen werden. Kultur an halbſchattigem oder an einem den ganzen Tag von Bäumen nur leicht beſchatteten Standort in lehmigem Wieſenboden, der nötigenfalls durch Beimiſchung von Sand, Wald— humus oder Heideerde etwas zu lockern iſt; jedoch genügt jeder nicht zu fette, etwas friſche Gartenboden wohl auch. Die Zwiebeln ſind 15 cm tief zu pflanzen (in Töpfen 8 em mit Erde zu bedecken). Friſche, nicht hinreichend verrottete Miſterde ſollte man lieber fort— laſſen. Die Pflanzen werden im Freien um ſo ſchöner und blühen um ſo reicher, je länger man ſie an ihrem Platze ungeſtört läßt, und ein Verpflanzen nur nach mehreren Jahren einmal ſtatthat. Topfpflanzen blühen im Kalthauſe ſchon im April, Mai und bleiben nach der Blüte vom Juli bis September im Freien an einem trockenen Standorte ziemlich trocken ſtehen, um Ende September in friſche Erde gepflanzt zu werden. 3464. Lilium carniölieum Dernh. (syn. IL. chalcedonicum Jacg., L. ex p.), Krainer Lilie. Norditalien, Krain, Dalmatien. Staude, 50--90 cm hoch. Blütezeit: Juli? — Zwiebel eiförmig, weiß, ausdauernd; Schuppen mehrere, lanzettlich, ſpitz. Stengel kahl, reichbeblättert. Blätter etwa 30—40, gleichmäßig am Stengel zerſtreutſtehend, lanzettlich— linealiſch, ſo gegen die Spitze hin allmählich etwas kleiner werdend, flach, in der Mitte etwa 12 —20 mm breit, deutlich-5—9 nervig, an den Nerven der Unterſeite und an den Rändern deutlich-ſchärflich-fein- wimperig, alle aufrecht-abſtehend. Blüten einzeln, ſeltener 2—3 oder gar 5, auf nickenden Stielchen. Kronkelch 3½—5 cm lang, zinnoberrot oder tief— orangerot, mit verkehrt-lanzettlichen, an beiden Enden verſchmälerten, ſtark zurückgerollten Zipfeln, die unten auf der Innen- oder Oberſeite mit kurzen, er— habenen, braunrotpurpurnen Linien gezeichnet ſind. Kapſel verkehrt-eiförmig, ſtumpfkantig, oben nabelig. — L. Heldreichii Yen (syn. L. carniolicum Heldr. es.), Griechenland; Stengel mäßig hoch, vielblätterig, Blätter lanzettlich— linealiſch, vom Grunde bis faſt zur Stengelmitte ſo ziemlich gleichförmig, dann plötzlich kleiner, mehr zerſtreut und wie die unteren aufrecht-abſtehend, unterſeits an den Nerven und Rändern ſchärflich— papillendrüſig. Blüte einzeln, nickend, intenſiv zinnoberrot, an ihrem Grunde ebenſo gefärbt, die Zipfel am Grunde mit verlängerten, zinnoberroten Papillendrüſen. 3465. Lilium chalcedönicum Z. ex p. (syn. L. rubrum byzantinum hort., L. byzantinum minia- tum Bauh., Martagon constantinopolitanum Park.), Brennende Lilie (Scharlach-Türkenbund; fr. Lis turban, Lis de Constantinople; e. Scarlet Martagon- Lily). Griechenland, Joniſche Inſeln. Staude, 80 bis 120 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Zwiebel groß, eiförmig-rundlich, gelb, mit breit⸗lanzettlichen Schuppen. Stengel hoch, ſtraff, kahl oder leicht flaumig, dicht-vielblätterig, an den von den Blättern herab— laufenden Linien papillendrüſig. Blätter 100 und mehr, ſchmal⸗lanzettlich-linealiſch, unterſeits an den Nerven und Rändern weiß⸗papillendrüſig-ſcharf; die unteren Blätter vom Grunde bis zur Mitte des Stengels faſt gleichförmig oder nur allmählich kleiner 1104 und bis dahin aufrecht-abſtehend, verfehrt- lanzettlich, an beiden Enden verſchmälert, 3—5 nervig, die oberen Blätter plötzlich kleiner, dachziegelig— liegend und ganz dem Stengel angedrückt. Blüten meiſt 2—3, aber bis 10 (ſelten nur eine), faſt doldentraubig, hängend (geruchlos), 3 —-5 em lang, leuchtend-lackrot oder feurig-zinnober⸗ bis korallenrot; die Zipfel verkehrt-lanzettlich, zurück— gerollt, oberſeits im unteren Teile mit braunen Wärzchen behaftet. f. majus Mort. iſt nur eine kul⸗ tivierte, üppige Pflanze. Verwendung als eine der leuchtendſten und am leichteſten von allen zu kultivierenden Arten! Sie muß in den Landſchaftsgärten und An— lagen, auch im Park wieder zu Ehren kommen. Auf Rabatten, truppweiſe zwiſchen lichtem Gehölz, am Rande von Bosketts und ſelbſt an unkultivierten Orten, wo wenige andere Pflanzen wachſen, geſchweige denn zur Blüte gelangen, wird dieſe Art gut fortkommen, ja, ſie ſcheint etwas ſchweren Boden dem leichten vor— zuziehen und gedeiht in derartigem Gartenboden vor— trefflich. Im tiefen Schatten kommt natürlich auch dieſe Pflanze nicht zur Blüte. Unnötiges Verpflangen, eingewurzelter Büſche ſollte man vermeiden, da dieſe Art dann meiſt 2 Jahre hindurch weniger Blüten und weniger Kraft zeigt. Man laſſe ſie, wo ſie ihre Schuldigkeit thun, auf Jahre hinaus gewähren. 3466. Lilium pompönium Z. (syn. L. ru- brum Lam. et DC, L. angustifolium Mill.), Vom- poniſche Lilie (fr. Martagone de Pompone; e. Scar- let Lily). See-Alpen, Südoſt-Frankreich. Staude, 45—75 em hoch. Blütezeit: Juni. — Zwiebel meiſt gelblichweiß, mit lan⸗ gen, lanzettlichen Schup— pen. Stengel ſchwach-ge— furcht, vielblätterig. Blät— ter ſchmal⸗linealiſch, die mittleren etwa 6—10 cm lang bei 3Z—4 mm Breite, 1—3 nervig. Blüten nickend, in 1—6⸗ (auch mehr-) blütiger Traube, an aufgerichteten Stielchen. Kronkelch 3½ bis 5 cm lang, leuch— tend-mennigrot, oberſeits am Grunde pa- . pillenwarzig und fein 8 ſchwarz-punktiert; Pomponiſche Lilie. Zipfel ſtark zurückgerollt, 6—9 mm breit; Kielfurche kahl, ausgehöhlt. Staubkölbchen 6—9 mm lang, mit rotem Blütenſtaub. Fruchtknoten 1—1 em lang, Kapſel gegen 4 cm lang, 6 kantig, an der Spitze nabelig. — L. pyrenaicum Gouan (syn. L. pom- ponium Willk. et Lange, L. pomponicum 6 Bot. Mag., auch ort; L. flavum Zam., L. albanicum Schur), Pyrenäen, Süd-Frankreich. Staude, 60 bis 120 em hoch. Stengel feinfurchig, faſt bis zum Blütenſtande beblättert. Blätter dichtſtehend, zahlreich, zerſtreut, aufrecht-abſtehend bis abſtehend, Yinealijch- lanzettlich, die unteren 7—13 cm lang, und in ihrer Mitte 6—17 mm breit, zugeſpitzt, deutlich -3-, auch 5nervig. Blüten 1—6, bei Kulturpflanzen bis 12 oder noch mehr, mit mehr abſtehenden Blütenſtielchen, deren untere 7—10 cm lang ſind, feine jo aufrechte, regelmäßige, verlängerte Traube bildend als das echte JL. pomponium; Kronkelch hängend, 2 —5 cm lang, Familie 209. Liliaceae, Ciliengewächſe. G XXXI I0. gewöhnlich kleiner als bei L. pomponium, gelb, im Grunde und gegen den Schlund grünlich-ge- zeichnet, mit zahlreichen Papillendrüſen und faſt auf der ganzen Fläche mit ſchwarzroten Punkten beſtreut. Kapſel kreiſelförmig, ſtumpf-3 ſeitig, an der Spitze nabelig. Verwendung. Beide Arten ſind von geringerer Bedeutung. L. pomponium eignet ſich auch für Topf- kultur. L. pyrenaicum, welches weniger ſchön iſt, auch für Steingruppen. Sie gedeihen in jedem geſunden Boden, am beſten in ſandigem, humoſem Lehmboden, und wenn man ſich am wenigſten drum kümmert. Die Zwiebeln ſind 15—20 cm tief zu legen. 3467. Lilium tenuifölium Fisch. (syn. L. pu- milum YC, L. linifolium Zornem., L. pumiceum Sieb. et de Vries), Jeinblätterige Lilie. Altai⸗ gebirge bis Amurland und Nordchina. Staude, 30—% cm hoch. Blütezeit: Mai, Juni? — Zwiebel birnförmig, von der Größe einer Walnuß, in der Kultur oft größer und mehr gedrückt-kugelig. Stengel ſehr ſchlank, ſtielrund, kahl. Blätter 30—50,ſehrſchmal, zerſtreut, meiſt aufſtrebend, die mittelſtändigen 4— 7 cm lang, nur 1—4 mm breit, 1Inervig. Blütenſtengel auf 5—7 em Länge unter der Traube blattlos. Blüten 2— 20, locker; die Blüten⸗ ſtielchen 5—8 em lang, von ein paar Deckblättern geſtützt, an der Spitze nickend. Kron⸗ kelch 3—4 cm lang, leuch— tend⸗-ſcharlachrot, die Zipfel verkehrt-lanzettlich, in der Mitte 6—9 mm breit, ſtark zurückgerollt, nicht punktiert, ſelten mit wenigen kleinen Punkten beſprengt, mit kahler, deutlich-einge⸗ drückter Kielfurche. Staubfäden blaßrot, 16— 20 mm lang, doppelt ſo lang als die Kölbchen, welche ſcharlach— roten Blütenſtaub tragen. Fruchtknoten 6-9 mm, der Griffel 1—1!/, em lang. Kapſel etwa 2—3 cm lang, feulenförmig-3feitig, 10—13 mm dick, an der Spitze nabelig. — L. callosum S. et Z. (syn. L. pomponium Tg., nicht L.), Japan, Mandſchurei. Blätter 3—5 nervig, linealiſch, bei 7—10 em Länge 2—5 mm breit, am Rande ſchwach-umgerollt. Blüten 2—9, traubig, auf aufgerichteten, langen Stielchen, nickend. Deckblätter meiſt an der Spitze ſchwielig ver- dickt. Blüten tief-mennigrot, innen mit undeutlichen ſchwarzen Flecken. Fruchtknoten zolllang; Griffel nur etwa halb jo lang bis faſt jo lang. Sit zwar winter- hart, aber weniger ſchön und deshalb entbehrlich. Verwendung. Gut gedeihend oder gut kulti— viert iſt L. tenuifolium für Freiland bezw. für Topf⸗ kultur eine reizende Erſcheinung. Als Einfaſſung auf Heideerde-Gruppen gedeiht es vortrefflich, denn es liebt leichten, ſandigen, kühlen und genügend feuchten Boden. Nicht ſelten ſterben Pflanzen nach der Blüte ſamt der Zwiebel ab; man ſehe ſich deshalb durch regelmäßige Anzucht aus Samen rechtzeitig vor. Bei Topfkultur kann man mehrere Zwiebeln in einen größeren Topf pflanzen. L. tenuifolium wird in durch⸗ läſſigen Boden, wenn die Zwiebeln ſo gepflanzt werden, daß fie 10 em hoch mit Erde bedeckt ſind, und außer⸗ dem der Boden nach Eintritt ſtärkerer Fröſte mit einer Laubdecke verſehen wird, unſer Winterklima überſtehen Feinblätterige Lilie. Gattung 1223 Starke Pflanzen mit mehreren Blüten erhält man nur von aus Samen erzogenen ſtarken Zwiebeln. Friſcher Same keimt gut und ziemlich ſchnell, ſodaß man nach 3 Jahren blühbare Zwiebeln haben kann. 3468. Lilium testäceum Lindl. (syn. L. pere- grinum hort., L. excelsum Zndl., L. isabellinum Kze., L. candidum & L. chalcedonicum?), Bräun- lichgelbe (oder Nanking⸗) Lilie. Gartenform. Staude, 1—1?/, m hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Zwiebel groß, rund, ausdauernd, 7— 10 cm dick, weißlich, mit a breiten, ſpitzen Schuppen. Stengel gefurcht, ſchwach— flaumig, braun-angelaufen oder ⸗gefleckt. Blätter ge= drängt⸗ſtehend (etwa 60 bis 100), nach oben lockerer und mehr aufrecht, auf— recht-abſtehend, linealiſch bis lanzettlich, an beiden Enden verſchmälert, glän- zend, meiſt etwas wellig, die unteren 7-10 cm lang, breit, an den Rändern weiß— flaumig; die oberen allmäh- lich kleiner, 2½ —5 cm lang, dem Stengel mehr an— gedrückt und deutlicher weißrandig. Blüten 3— 12, doldig oder ſtraußförmig— traubig angeordnet, wohlriechend, auf aufgerichteten, 10—15 em langen Blütenſtielchen nickend, 6—9 cm lang, Nanking-⸗Lilie. nankinggelb (iſabellenfarben); die Zipfel tief-zurück⸗ gerollt, in der Mitte 18—28 mm breit, nahe dem Grunde mit wenigen kleinen, rötlichen Punkten geſchmückt. Staub⸗ fäden doppelt kürzer als der Kronkelch, die Kölbchen 1—2 em lang, mit rötlichem Blütenſtaub. Frucht- knoten faſt 1½—2 cm; Griffel 2½ —3 cm lang. Verwendung. Iſt eigenartig-ſchön; die Blütenform erinnert auffallend an die der „Weißen Lilie“, Nr. 3441; auch das Verhalten der Zwiebeln, die ſchon zeitig im Herbſt von neuem treiben, ſtimmt damit überein. Kultur ganz wie Nr. 3441. 3469. Lilium Maximowiezii Agl., Maxi- mowicz' Lilie. Japan. Staude, 60— 120 cm hoch. Blütezeit: Juli. — Zwiebel derjenigen von Nr. 3446 ähnlich, aber kleiner, und die Schuppen ſtärker zugeſpitzt. Stengel grün oder undeutlich-gefleckt, meiſt flügel— kantig, ſchlank, kahl oder ſchwach-behaart, keine Luftzwiebelchen tragend. Blätter linealiſch, meiſtens 1—3 nervig, am Grunde oft mit einer Flocke, 7—13 cm lang und 6—14 mm breit. Blüten 1— 7-8, in einer offenen Traube, denjenigen von Nr. 3446 ähnlich, aber kleiner, auch meiſt etwas blaſſer gefärbt und weniger kräftig gefleckt. Griffel ſchlank, gekrümmt, ungefähr gleichlang mit den Staubfäden; die Kölbchen ſind rot. ſind: f. pseudo-tigrinum Carr. pr. sp. (syn. L. tigrinum f. Lishmanii Florist, L. jucundum Aort.), Stengel robuſt, aufrecht, mit ſeinem Grunde nicht erſt in der Erde kriechend. matt⸗ſcharlachrot mit gelb, dunkelbraun-gefleckt und punktiert, am Grunde warzig. f. Bakeri Emes (syn. L. Maximowieziif. typica), Stengel aufrecht, am Grunde nicht kriechend, behaart, ſchlank; Blätter linealiſch, am Grunde kahl. k. Regelii Zlwes (syn. f. tigrinum Rgl.), Stengel niedriger, mit etwas kriechendem Grunde, kahl, oft 1blütig; Blätter ſteifer, aufrechtſtehend und Vilmorin. Dritte Auflage. in der Mitte 6—10 mm Kapſel am Scheitel nabelig. — Formen Blätter lang⸗linealiſch, am Grunde faſt zu Punktdicke verſchmälert, nur Inervig. Blüten Lilium, Lilie. Kronkelch 6—9 ſind ſehr dick, fleiſchig und runzlig. Nr. 3466 — 3472. 1105 nur an ihrer Spitze zurückgebogen; Blüten 4—6 Wochen frühzeitiger, lebhaft⸗ſcharlach mit orange, faſt auf der ganzen Fläche dicht-ſchwarzpurpurn⸗punktiert. Verwendung und Kultur wie Nr. 3446 oder 3453. Sie find, namentlich k. pseudo-tigrinum und f. Regelii, ſehr hübſch und hart. 3470. Lilium Leichtlinii Hool. Hl., Ceichtlins Cilie. Japan. Staude, 60—120 em hoch. Blüte⸗ zeit: Juli, Auguſt. — Zwiebel klein, weiß, aus— dauernd, kugelig, mit wenigen dicken, breiten Schuppen. Die Stengel von der Zwiebel aus anfangs mehr wage— recht unter der Erde kriechend, dann aufwärtsſtrebend, Wurzeln oder Stengel Zwiebeln entwickelnd; letzterer aufrecht-emporwachſend, ſtielrund, dunkelbraun, ſchlank, undeutlich-flaumig. Blätter zerſtreut, linealiſch (etwa 30—40), 7—15 cm lang, 6—10 mm breit, lang⸗zugeſpitzt, auch an ihrem Grunde verſchmälert. Blüten 1—3 (—5), lang⸗geſtielt; der Stiel meiſt länger als die Blüte, aufgerichtet, oben nickend. em lang, Hella ehr ode citronengelb, außen purpurn-angelaufen, innen mit kräftigen weinroten Punkten vom Grunde bis zur Mitte und darüber hinaus beſtreut; die Zipfel ſind ausgebreitet, lanzettlich, in der Mitte 1½ —2⁰ cm breit, tief-zurückgekrümmt oder gerollt, an der Spitze ſchwielig, rinnig; Kielfurche ausgehöhlt und mit undeutlich-behaarten Randleiſten. Staub- fäden gelb, 5—8 em lang, mit rötlichbraunen, 12 bis 20 mm langen Kölbchen. Griffel lang-keulenförmig verdickt. Kapſel groß, 6kantig, an der Spitze flach. Verwendung. Die Pflanze iſt in leichtem Boden an halbſchattigem Standort zu kultivieren, und bei Topfkultur iſt, wie für L. Washingtonianum an⸗ gegeben, auf den kriechenden unteren Stengelteil Rück— ſicht zu nehmen. Ob ſie in unſerem Klima gut über— wintert, iſt unbekannt. Kultur etwa wie Nr. 3453. 3471. Lilium polyphyllum D. Don (syn. L. punctatum Jacg., L. stylosum Kloizsch), Viel- blätterige Lilie. Himalaja. 60—120 cm hoch. Zwiebel 5—8 cm lang bei bis 2½ cm Breite, mit wenigen zu— ſammengedrückten, ſehr ſpitzen Schuppen; die Wurzeln Stengel ſtielrund, kahl. Blätter zahlreich, zerſtreut, oder unten bisweilen quirlig, grün, ſitzend, ſpitz, am Rande fein-papillen- drüſig, die unteren verkehrt-lanzettlich, 10—13 cm lang, über der Mitte 12—20 mm breit, die oberen ſchmäler und linealiſch. Blüten 4— 10, nickend, in lockerer, breiter Traube; die Blütenſtielchen aufſtrebend, 5—10 em lang. Kronkelchzipfel 3½ —4½ em lang, bleichgelblich, mit weinrot-purpurnen Punkten beſtreut und von der Mitte ab zurückgerollt, außen nach dem Grunde hin grünlich. Verwendung. Seltene, bei uns wohl nur unter guter Laubdecke über Winter aushaltende Art, die lieber im Topfe kultiviert und froſtfrei überwintert wird. Kultur in lehmiger Raſenerde, untermiſcht mit Waldhumus, guter Miſterde und Holzkohlenſtückchen. 3472. Lilium macrophyllum Voss (syn. L. roseum Wall., L. Thomsonianum Lind. 1845, L. longiflorum Griff., nicht T’hbg.; Notholirion macro- phyllum Bolss., Fritillaria macrophylla D. Don 1825!, F. Thomsoniana Don 1839), Langblätterige Lilie. Himalaja, Afghaniſtan. Staude, 45—80 cm hoch. Blütezeit: von Ende März bis zum Mai. — Pflanze von einer unter den Lilien ungewöhnlichen Tracht. Zwiebel eiförmig-cylindriſch, 5—8 em lang, bis zoll- dick, mit mehreren (4) trockenhäutigen Häuten, deren äußere geſtreift ſind, umgeben, die in ihren Achſeln 70 1106 Zwiebelchen entwickeln; innere Schuppen 6—7 und fleiſchig. Blätter breit ⸗linealiſch, die unteren bis 40 em lang, rinnig, weich, die oberen, ſtengelſtändigen allmählich abgekürzt und verſchmälert. Blütentrauben vielblütig (ein ſtarker Stengel kann bis 40 Blüten er— zeugen), ziemlich locker, mit zugeſpitzten Deckblättern, welche ihre Blütenſtielchen überragen. Blüten meiſt aufrecht-abſtehend, trichterförmig, blaß-fleiſchfarbig— roſa, der Länge nach geſtreift, bisweilen an den Rändern etwas geſchlitzt. Staubfäden roſtrot, mit braunroten, ſchaukelnden Staubkölbchen. — L. Hookeri Bak. (syn. Notholirion Hookeri Dak., Fritillaria Hookeri Bak.) wird nur 30—50 cm hoch, hat nur bis zu 2 cm dicke Zwiebeln, einen an der Spitze ver— äſtelten Stengel, weniger und kürzere Blätter und einſeitswendige, 3—10blütige Trauben roſalilafar— bener Blumen. Verwendung. L. macrophyllum verdient wegen ſeiner eigenartigen Tracht, auch wegen der Blüten— färbung, in herrſchaftlichen Gärten einen Platz. Im Freien kultiviert man es in ſandigem, mit Waldhumus oder Laub- und Heideerde gemiſchtem Boden, und zwar in ſüdlicher Lage entlang einer Mauer. Im Winter Familie 209. Liliaceae, Ciliengewächſe. O XXXI I0. dürfte Laubdecke nicht fehlen. Vorteilhafter iſt es, dieſe ſchon ſo ſehr zeitig im Frühling blühende Art Sangblätterige Lilie. als Topfpflanze im Kalthauſe oder kühlem, hellem Zimmer zur Blüte zu bringen. Gattung 1224. Fritilläria L., Schachbrettblume, G? XXXI 10; XXXXII (lat.: gleich, mit Honiggrübchen. zwiſchen ihren Grundlappen aufſitzend. oder Zlappiger Narbe. Kapſel. Zwiebelpflanzen. quirlig. fritillus - Würfelbecher; Anſpielung auf die Form der Blumen). länglich oder faſt eirund, aufrecht, oben zuſammenneigend oder auch abſtehend, innenſeitig über dem Grunde oft gefleckt oder Staubblätter 6; Kölbchen linealiſch oder länglich, aufrecht, mit dem (bisweilen eingeſtoßenen) Grunde oder Fruchtknoten Zfächerig, vieleiig. Die Stengel ſind einfach, beblättert. Blüten anſehnlich, nickend oder hängend, einzeln oder zu mehreren, bisweilen unter einem Blätterſchopf am Stengel— Kronkelch glockig, abfallend; ſeine 6 Teile ziemlich Griffel 1, faden- oder ſäulenförmig, mit ganzer Blätter am Stengel zerſtreut oder faſt ende. — 40 Arten der gemäßigten Gegenden der nördlichen Halbkugel. A. Zwiebel häutig-beſchalt. Stengel faſt ſtets 1 blürig. würfeligen Kronkelchzipfel ſind breit (länglich oder eirund) Griffel an der Spitze wenigſtens ¼ der a deutlich-3 ſpitzig. zipfel über ihrem Grunde mit einem linealiſchen oder lanzettlichen Honiggrübchen . B. Griffel an ſeiner Spitze wie unter & deutlich in 3 Narbenſpitzen e Kronkelch⸗ F. Meleagris (Tafel 61). 3473. un = rü b u en über dem e der mehr oder weniger . F. lutea. 3474. F. pyrenaica, 3475. C. Zwiebelſtamm beſchalt, aber erſt auf der Spitze die ſonſt den Stengelgrund umgebenden Schuppen tragend und Erdſproſſe treibend, die an ihrem Grunde mit weitläufig-geſtellten, an der Spitze aber mit ſchopfig-gedrängten Schuppen beſetzt ſind; Griffel unge⸗ teilt; Honiggrübchen verlängert, ungleich. F. Sewerzowii Kgl. (syn. Korolkowia Sewerzowii Kgl.), Gebirge Turkeſtans; Staude, 3045 cm hoch; Blütezeit: Mai, Juni; Blüten wagerecht-abſtehend oder faſt nickend, grünlichgelb, im Schlunde bräunlich⸗ purpurn⸗angehaucht und mit grünlichpurpurn⸗ angelaufener Röhre. f. tricolor Rgl. hat größere, grünlichgelbe Blüten, die außen und innen im Grunde ſchön rotbraun-gezeichnet find. Art und Form find winterhart. D. Knollenzwiebel mit häutiger Schale. Blüten traubig, nicht würfelfledig, lilafarben; Griffel oben ungeteilt. Honiggrübchen klein (kurz) und tief, auf der Außenſeite der Zipfel alſo höckerig und am oberen Zipfel mehr ſackig: F. Karelinii Bak. (syn. F. gib- bosa Boiss., F. pterocarpa Stocks, Rhinopetalum Karelinii Fisch., R. Boissieri Klatt), Perſien; nur 8—20 cm hoch. E. Erdſtamm eine Schuppenzwiebel. Griffel ungeteilt. mäßig, leicht⸗-ausgeſackt F. Erdſtamm eine Schuppenzwiebel, aus mehreren dicken Schuppen beſtehend. Kapſel ſtumpfkantig: F. recurva Benth., Kalifornien; 30—70 cm hoch. Blüten ſcharlachrot, nach und nach gelb, Iſt noch ſehr ſelten. Ferner: x Blüten zahlreich, groß, doldig, unter einem Blätterſchopf hängend. eee am Grunde dick, bertenartid, Feuchtigkeit ausſchwitzend. traubig. im Innern zahlreiche rote Flecken. G. Erdſtamm eine große Schuppenzwiebel. Griffel mit 3 ee Jlügeltanten 3473.*Fritilläria Meléagris . Tafel 61: 242. Gemeine Schachbrett⸗ blume (syn. Kiebitz⸗ blume; f. Fritillaire Pintade, Damier, Oeuf de vanneau; e. Guinea hen- flower, Snake's head). Von England und Nor⸗ wegen durch Mittel- europa zum Kaukaſus. Staude, 20—40 (bis 60) em hoch. Blüte⸗ zeit: April, Mai. — Zwiebel kugelig oder etwas platt, klein (8 bis 15 mm dich), mit häutiger Schale, weiß⸗ lich, meiſt übelriechend. Gemeine Schachbrettbnme, Blüten faſt immer mehrere und traubig. Honiggrübchen klein und gleich⸗ F. ; persica. 3476. Griffel an der Spitze mit Ey Narbenäſten. Blüten F. camtschatcensis. 3477. Kapſel mit 6 ſpitzen F. imperialis (f. inodora purpurea, Tafel 61). 3478. Stengel aufrecht, braungrün, beblättert, faſt ſtets 1 blütig, ſeltener 2blütig. Blätter graugrünlich (4—6—8), ſchmal⸗linealiſch, rinnig, faſt ſtets zerſtreut⸗ſtehend. Blüte groß, breitglockig, am Grunde faſt abgeſtutzt, bei der Stammartweinrotpurpurn, weißlich-gewürfelt, hauptſächlich auf der lebhafter gefärbten Innenſeite. Kronkelchblätter länglich-elliptiſch, an der Spitze ſtumpf, weißlich, über dem Grunde von einer (1 em und drüber langen) linealiſchen, außen als ein Höcker vorragenden Furche grubig. Staubfäden kahl, 1½ mal länger als die Kölbchen. Griffel bis zu ½ der Länge 3 ſpaltig. Kapſel kugelig, plötzlich- und kurz⸗geſtielt. Eine wilde Form hat gelbliche oder weißliche, oft einfarbige Blüten (syn. F. lutea Rchb., nicht M. B.). Außerdem giebt es viele Gartenformen, ſo z. B. mit reinweißen, weißen mit violett⸗ge⸗ fleckten, rötlichbraunen, roten oder violetten und in verſchiedener Weiſe mit grün oder einer anderen Farbe gefleckten Blüten. Einige beſonders 4 4 benannte Formen find: f. major Beh. pr. Sp., mit hohem Stengel und größeren, über 3½ em langen Blüten und mehr abſtehenden Zipfeln. kf. alba Bak. pr. sp., Blüten reinweiß. f. flore duplici albicante, Blüten gefüllt, weißlichpurpurn, leicht-gewürfelt. f. praecox C. Koch pr. sp., Stengel grün, mit 6—8 breiteren Blättern und an der Spitze 2—3 weißen Blüten. kf. brachypoda Bak., Kronkelch ausgebreitet, faſt trichterförmig, die Zipfel grünlich⸗gewürfelt, die Staubfäden 3 mal jo kurz als die Kölbchen. k. flavida Bac., Kronkelchzipfel gelblich, mit wenigen rotpur- purnen Würfelflecken. Verwendung. Es iſt eine ganz eigenartige, einzelnſtehend zwar etwas magere, aber in Trupps beiſammen am rechten Platze, vornehmlich in Land- ſchaftsgärten und im Stauden-Garten, eine um ſo wirkungsvollere Art, als man ihr in den letzten Jahr- zehnten nur ſelten in den Gärten begegnet. Einen beſonderen Reiz hat dieſe Pflanze in den Uferraſen an Bächen und Teichen! Sie iſt überhaupt nicht ſo bekannt, wie ſie es verdient. auch vorzüglich zum langſamen Treiben, zu welchem Zwecke man ſchon im Auguſt 5—6 blüh— ſtarke Zwiebeln in einen ziemlich geräumigen Topf pflanzt. Kultur nur in friſchem bis etwas feuchtem, kräftigem, aber nicht in Boden, der mit noch nicht in halbſchattiger Man pflanzt die Zwiebeln vom Juli bis vererdeten Miſt durchſetzt iſt, Lage. Oktober 5—10 cm tief und auch eben jo dicht. mehrung durch Brutzwiebeln. Ver- 3474. Fritilläria lütea M. B., Gelbe Schach- brettblume. Alpenwieſen des Kaukaſus. niedrig. Blätter grün, linealiſch-lanzettlich, zu aller meiſt zerſtreut. Blüten an ihrem Grunde abgerundet, ſchwefelgelb, violett-gewürfelt, innen eitronen- gelb; Kronkelchblätter über dem Grunde mit läng— lichem Grübchen. Griffel bis / oben dreiſpaltig. Kapſel faſt Z mal kleiner, abgekürzt, ei-keulenförmig, ſtumpf mit dieſem Stiele doch nur 1½ em oder ſchwach darüber lang. — F. aurea Schott, Taurien, auf Wieſen; Pflanze nur 10—25 cm hoch; Blätter linien- lanzettförmig, quirlig, gegenſtändig oder abwechſelnd. Blumen einzeln, breit-glockenförmig, goldgelb, mit braunroter Schachbrettzeichnung; die äußeren Blüten- hüllblätter keilförmig-verkehrteirund, ſiebennervig; die inneren verkehrt-eirund, neunnervig; jedes am Grunde mit einer Nektargrube. — F. pallidiflora Schrenck ; Altai, Songarei; blaßgelb, etwas grünlich, innen mit wenigen braunroten oder ſchokoladefarbigen Flecken und Punkten und mit dunkelgrüner Zeichnung. — F. latifolia Milld., Kaukaſus; gegen fußhoch; Blüten groß, nickend, breit— glockig, am Grunde geſtutzt, gelbgrünlich, purpurn— überlaufen, oft auch geſättigt-weinrotpurpurn, bei f. Kotschyana Herb. pr. sp. intenſiver weinrotpurpurn und deutlicher gewürfelt. | Verwendung dieſer für den Liebhaber inter- eſſanten Arten wie Nr. 3473. 3475. Fritillaria pyrenäica Z. (syn. F. pyre- naea Parkins., F. Meleagris var. Z., F. Meleagris Lap., F. nervosa Willd., F. racemosa Kth. ex p.), en. -Schachbrettbkume. Pyrenäen. Staude, 30—50 em hoch. Blütezeit: Anfang Mai, gewöhn⸗ er nach F. Meleagris. — Stengel meiſt 1blütig. Blätter zerſtreut-ſtehend, meiſt 6—10, aufſtrebend, Die Formen eignen ſich Anzucht aus Samen giebt erſt im 3. oder 4. Jahre blühfähige Zwiebeln. -3jeitig, am Grunde plötzlich verſchmälert und Blüten breitglockig, 3—4 em lang, Gattung 1224. Fritilläria, Schachbrettblume. — Pflanze drſſch, reich beblät⸗ einer Traube, weit— bezeichneten Blättern. blätterig. Nr. 3473 3477. 1107 5—8 em lang, graugrün, faſt flach, die oberen linealiſch, 2—4 mm breit, die unter der Stengelmitte zungenförmig, 6—12 — 18 mm breit. Kronkelch nickend, ſchwach⸗ſtinkend, 3—4 em lang, außen tief⸗ weinrot⸗ purpurn mit wenigen undeutlichen, grünen Flecken, innen glänzend⸗grünlich, mit wenigen weinroten Würfelflecken; die Zipfel verkehrteirund⸗ länglich, 1 cm oder bisweilen 1½ —2 cm breit, in der erblühten Blume mit gerade vorſtehender Spitze; die 3 inneren Zipfel ſind die breiteren und am Grunde Zeckig, alle aber nahe dem Grunde mit länglichem, grünem, 6 mm langem Honiggrübchen. Staubkölbchen meiſt 6 mm lang, mit grünen, 1½ mal jo langen Fäden. Kapſel breit⸗länglich, ſtumpfkantig, 2—2 / cm lang, mit deut- licher, kreiſelförmiger Schwiele. f nigra Mill. pr. sp., eine Gartenform mit 3—4blütigem Stengel und 12—20 mm breiten Blättern. f. lutescens Lindl., äußere Kronkelchzipfel rückſeitig breit-gelblich, grün— gekielt. k. umbellata Mill. pr. sp. iſt nur eine üppige, mehrblütige Gartenform. — F. graeca Boiss. et Sprun. (syn. F. pyrenaica Sebth., nicht L.) wird nur 8 bis 24 cm hoch. Blüten 1½ —2½½ cm lang, bleich-wein- rotpurpurn oder braunrot. 3476. Fritilläria persica Z. (syn. Theresia persica C. Koch), Verſiſche Schachbrettblume. Orient. Staude, ½ —1 m hoch. Blütezeit: Ende April, Anfang Mai. — Zwiebel als ſolche für Fritillaria ziemlich groß, rund, geruchlos, mit dichten weiß— lichen Schuppen. Stengel cylin=- 7 5 \ 9 AN tert; Blätter grau- 25 W 8 TR grün, ſitzend, läng- 25 Nr 7 6 lich-lanzettlich. e Blumen geſtielt, 7 NS S a We hängend, bläu- MY! Sa 2 lich violett, NN De: 8 etwas bräunlich NV N 8 oder bleigrau, in 9 ü NIS glockenförmig, mit länglich-eirunden, innen am Grunde mit einer grün- lichen Nektargrube Perſiſche Sec bin f. foliis variegatis iſt bunt⸗ Kultur wie Nr. 3477. 3477. Fritilläria camtschateensis Gawl. (syn. Lilium camtschatcense L., L. affine Schult. excl. Syn., L. quadrifoliatum Z. Me., Amblirion camt- schatcense Sw., Sarana edulis Fisch., S. camt- schatica Hort.), Kamtſchatka - Schachbrettblume. Nordweſtamerika, Kamtſchatka, Oſtſibirien. Staude, 20—45 em hoch. Blütezeit: Juni. — Zwiebel klein, kugelig, von dicken Schuppen, auch mehreren brutzwiebelchenförmigen umgeben. Stengel an der Spitze 1—3blütig. Untere Stengelblätter meiſt in 1—3 je 3—6blätterigen Quirlen, lanzettlich (5—12 cm lang, in der Mitte 12—28 mm breit), die oberen kleiner und zerſtreutſtehend; die unterſten opal-lanzett- lich, in den Blattſtiel verſchmälert. Blütenſtielchen nickend, von linealiſchen Blättern geſtützt. Kronkelch glockig / 2½ 3% em lang, ſchwarzpurpurn oder fahl⸗ und dunkelweinrot-purpurn, nicht gewürfelt; die Zipfel find länglich-verkehrtlanzettlich, ſtumpf, 6 bis 10 mm breit, mit kielgrubigen, ſchwarz-punktierten, 20% 1108 ſchwach-papillenwarzigen Nägeln. Staubblätter um die Hälfte kürzer als der Kronkelch. Griffel doppelt ſo kurz als die breit-ſichelig-gebogenen Narben. Kapſel verkehrt-eiförmig, 2—2½ em lang, ſtumpfkantig. Verwendung. Sie ſei wegen ihrer Tracht und ſehr dunklen Blütenfärbung nachd rück— lich empfohlen, denn dieſe jedem Gartenfreunde ſofort auffallende Pflanze iſt wirklich ſchön, auch intereſſant! Truppweiſe auf Rabatten ſtehend, wird ſie nie ihre Wirkung verfehlen. Kultur vorteilhaft in nicht üppigem oder gar mit grobem Miſt durch— ſetztem, ſondern lieber in ziemlich kräftigem, lehmig— ſandigem Boden an ſonnigem oder halbſchattigem Standorte. 3478. Fritilläriaimperiälis L. (syn. Imperialis comosa Mnch., F. corona-imperialis Gaertn., Petilium imperiale Sf. Hil.), Kaiſerliche Schachbrettblume, Kaiſerkrone (fr. Couronne imperiale, Herbe aux sonnettes; e. Imperial Crown-Fritillary). Perſien, Türkei. Staude, bis 1m und drüber hoch. Blüte— zeit: Ende März bis in den Mai. — Zwiebel mit gelblichen lockeren Schuppen, von widrigem Geruch. Stengel fleiſchig. Die unteren Blätter zahlreich, ſpitz— eirund, die oberen ſchmäler, alle dicht beiſammen, faſt quirlig, glänzend— grün. Zwiſchen den oberen Blät⸗ tern und den Blu⸗ men iſt der Stengel nackt. An ſeiner Spitze trägt er einen Blätter- ſchopf; unter dem- ſelben und aus den Achſeln der Blät- ter entſpringen die hängenden Blumen in veränderlicher Zahl; ſie ſind zie- gelrot oder hoch— rot, am Grunde 5 5 bisweilen ocker⸗ Kaiſerliche Schachbrettblume s farbig oder bräun— (Kaiſerkrone). lich, am Grunde jedes Blumen- blattes mit einer perlmutterweißen Honiggrube. Kapſeln groß, mit 6 Längsflügeln. Familie 209. Liliaceae, Ciliengewächſe. G XXXI 10. oder ockerfarbig-hochrot; Wir unterſcheiden zwei Gruppen: 1. Pflanzen, deren Blüten einen mehr oder weniger betäubenden oder widrigen Geruch aushauchen; hierher die meiſten Sorten: f. rubra maxima, Blüten ſehr groß, braun⸗ rot; f. lutea maxima, Blüten, gelb; f. prolifera, doppelkronig, indem ein Kronkelch in dem andern ſteckt, iſt mehr intereſſant als hübſch; k. flore rubro pleno, Blüten gefüllt, rot, und f. flore luteo pleno, Blüten gefüllt, gelb; beide mehr ſonderbar als ſchön und zudem empfindlich. f. fasciata („Slagzward“ der Holländer), mit bandförmig⸗verbreiterten (flachen) Stengeln und bräunlichroten Blüten; f. sulphurea, Blüten ſchwefelgelb; „Aurora“, Blüten ſchön gelb. f. rubra foliis albo variegatis, Blüten ziegelrot die Laubblätter ſilber—⸗ weiß⸗geſtreift; eine ſeltenere, aber ſehr geſuchte Form. f. rubra foliis aureo variegatis, wie vorige, aber mit ſchönen gelbbunten Blättern, iſt gleich— falls ſehr ſchön und auch häufig in unſeren Gärten zu finden. 2. Geruchloſe Formen: f. inodora Ag., aus den Gebirgen Bucharas ſtammend; die Zwiebeln und Blumen beſitzen nicht den betäubenden Geruch, wegen deſſen die gewöhnlichen Kaiſerkronen aus den Gärten verbannt werden. f. inodora purpurea Agl., Tafel 61, 241, Blüten ſchön braunpurpurn, anfangs aufrecht; eine vortreffliche Sorte. Dieſen Formen iſt ſowohl wegen ihrer ziemlichen Geruchloſigkeit, als auch wegen der Blütenfärbung ein Platz in den Blumengärten ſicher; ſie ſind zudem für Topf⸗ kultur und zum Treiben brauchbar. Verwendung. Dieſe ausgezeichneten Pflan- zen bilden von Ende März bis in den Mai hinein den ſchönſten Schmuck der Gartenbeete. Sie verlangen einen freien und der vollen Sonne zugänglichen Standort und leichten, nahrhaften und tiefen, nicht friſch oder doch nur mit vererdetem Miſt oder mit Kompoſterde gedüngten Boden. Sie eignen ſich hauptſächlich für die Mitte großer und kleiner Gruppen und für die Mittellinien der Rabatten. Ver⸗ mehrung alle 3 oder 4 Jahre durch Brutzwiebeln. Sowie die Stengel gelb geworden ſind, nimmt man die Zwiebeln auf, reinigt ſie, löſt die Brut ab und pflanzt fie ſofort wieder ein, und zwar 30 cm tief und faſt ebenſoweit auseinander; das iſt eine weſent⸗ liche Bedingung eines guten Flors im nächſten Jahre. Anzucht aus Samen ergiebt erſt nach mehreren Jahren blühſtarke Zwiebeln. Ausſaat im April, Mai oder beſſer bald nach der Samenreife. Gattung 1225. Tülipa L., Tulpe, Or XXXI 10; XXXII (dem perſiſchen Namen toliban nachgebildet, welches ſeinerſeits vom perſiſchen dolbend — Turban abgeleitet iſt). Kronkelch glockig oder faſt trichterförmig, abfallend; ſeine Blätter getrennt, aufrecht oder aufrecht-abſtehend, ſpäter oft ſehr abſtehend, innenſeitig nahe dem Grunde oft gefleckt, aber ohne Grübchen. Faden aufſitzend. Fruchtknoten länglich, Zfächerig, vieleiig. Staubblätter 6; Kölbchen länglich-linealiſch, aufrecht, mit eingeſtoßenem Grunde ihrem Griffel ſehr kurz oder faſt fehlend (nur bei den ſeltenen: T. uniflora Bess. Blüten innen gelb], T. heterophylla Bak. [innen weiß! und bei T. edulis Bak. [Zwiebel wollig] jo lang als der Fruchtknoten !), mit 3 zurückgekrümmten Narben. wollig. Kapſel. Zwiebelpflanzen. Stengel einfach, wenigblätterig (bisweilen nur Iblätterig), 1- oder ſeltener 2—3blütig. Zwiebelſchuppen innenſeitig nur bisweilen Blätter linealiſch oder ziemlich breit. Blüten anſehnlich, aufrecht, ſehr ſelten nickend. — 50 Arten, in Oſt- und Centralaſien bis Japan, Nordafrika und Europa. A. Staubfäden auch am Grunde völlig kahl. 1. Zwiebelſchuppen innen kahl oder nur leicht angedrückt-behaart. a) Blütenſtengel kahl und glatt. * Kronkelchzipfel alle langzugeſpitzet „„ ** Kronkelchzipfel alle ſpitz oder die inneren 3 lang- und feinzugeſpitzt: T. campsopetala Delaun. (syn. T. Gesneriana bp) Blütenſtiel weichbehaart und ſchärflich. .. T. Gesneriana. 3480. T. Kolpakowskyana. 3481 Gattung 1225. Tülipa, Tulpe. Nr. 3478 3480. 1109 * Alle Kronkelchzipfel langzugeſpitzt: T. elegans hort. (syn. T. acuminata & T. suaveolens?), 30—45 em hoch. Blütezeit: gegen Ende April; Kronkelch 7—9 cm lang, leuchtend-ſcharlachrot, zugeſpitzt. im Grunde gelb; die Zipfel alle geſchwänzt⸗ = Kronkelchzipfel alle nür ſpitz oder die 3 inneren an der abgerundeten Spitze feinſpitzig T. suaveolens (Tafel 61). 3482, ** Kronkelchzipfel alle an der abgerundeten Spitze feinſpitzig . 2. Zwiebelſchuppen immer dichtwollig. a) Kronkelchzipfel alle ſpitz: T. Oculus solis St. Amand (syn. T. Oculus solis f. typica Rgl., T. pubescens. 3483. T. Greigii. 3484. T. Eichler. 3485. T. acutiflora Poir., T. age- nensis Red.), Südfrankreich, Schweiz; blüht 9—10 Tage ſpäter als T. praecox (Nr. 3486); Blüten je nach Sorte verſchieden⸗ gefärbt, gewöhnlich glänzend⸗ ſcharlachrot, innen am Grunde mit ſchwarzpurpurnem, gelb-umſäumtem Fleck. Sie blüht ſogar im Freien noch vor der „Duc van Thol“-Zulpe (Nr. 3482). b) Die äußeren 3 Kronkelchzipfel ſpitz, die 3 inneren an der abgerundeten Spitze feinſpitzig (bei T. stellata Hook. alle Zipfel ſtumpf). * Die unteren Blätter riemenförmig-lanzettlich ** Alle Blätter ſchmallinealiſch- riemenförmig B. 15 Staubfäden ſind am Grunde 1 5 bis höher hinauf noch) bärtig. Pe weißlichgelb, außen gem. Ae; 9 ane 1. Kronkelch innen gelb oder (z. B an der Spitze oft behaart . . 2. Kronkelch beiderſeits granatrot. 3479. Tülipa acuminäta Vahl (syn. T. steno- petala Mord. Del., T. cornuta DC., T. tureica T.,; auch Ath.?), Zugeſpitzte Tulpe. Gartenform, viel- leicht aus T. bithynica hervorgegangen. Blütezeit: April hindurch. — Zwiebel eiförmig, 2 —3 cm dick, mit kaſtanienbraunen, innen kahlen Schuppen. 30 —40 cm hoch, meiſt hin und her gebogen. kelch geruchlos, aufrecht, 7—11 cm lang, granatrot, bunt; die Zipfel ſind gleichförmig, lanzettlich, lang geſchwänzt⸗zugeſpitzt, in ihrer oberen Hälfte ſehr wellig und an der Spitze des unteren Viertels 10—14 mm breit. Staubblätter 5—6 mal jo kurz als der Kron— kelch, mit hellgelben nur 1 em langen Kölbchen. f. media Agardh pr. sp. hat granatrote, weiß— geſcheckte Blüten mit an der Spitze kahlen Zipfeln. Vergl. auch T. Gesneriana f. turcica. — T. retro- reich- flexa hort., Gartenform, wahrſcheinlich T. acuminata | * T. Gesneriana. Staude, 15 —25 cm hoch. Blütezeit: Anfang Mai. Zwiebel, Tracht und Blätter wie T. Gesneriana. Kronkelch leuchtend-gelb, gleichfarbig (d. h. einfarbig), glockig, 6—8 em lang; die Zipfel länglich, in der Mitte 2½ —3 cm breit, zugeſpitzt, in der oberen Hälfte ſpreizend-ſichelig-gebogen und ſehr wellig. Kronkelchblätter; Kölbchen gelb, 12—20 mm lang, länger als die gelblichen Fäden. Verwendung und Kultur wie Nr. 3480. 3480. Tülipa Gesneriäna L. ex p., Gesners (oder Garten-) Tulpe. Rußland, Altai, Armenien. Staude, 15—30 cm hoch. Blütezeit: teils im April, zumeiſt Mai, je nach den Sorten. — Zwiebel eiförmig, 2 —3½ em dick, mit kaſtanienbraunen, innen kahlen oder leicht angedrückt- behaarten Schuppen; die neuen Brutzwiebeln ſind ſitzend. Stengel ſtraff; Blätter 3 —4, aufſtrebend, graugrün, kahl, 2½ —5 em breit. Kron— kelch aufrecht, geruchlos, 21, 1 em lang, glockig; die Zipfel der Stammform nn. ſcharlachrot, am Grunde breit— ⸗purpurſchwärzlich-gefleckt, oder mit gelben, hellgelben, ſeltener weiß— lichen Nägeln, alle verkehrteirund⸗ länglich, ſtumpf oder leicht zugeſpitzt, über der Mitte 18 —28 mm breit, ſelten ſchmäler; die 3 äußeren meiſt ſpitzlich. Staubfäden kahl, abgeflacht, meiſt ſchwarzpurpurn oder gelb. Fruchtknoten cylindriſch, 1-1 cm lang, mit großen, tiefen, gelben Narben, bedeutend länger als die Staubfäden und faſt ſo lang als die ganzen Staubblätter. f. minor Boiss. (syn. T. armena Boiss., T. Schrenkii Rgl., T. spathulata Bert.), eine wild— wachſende Pflanze mit kleinen, nur 2½ —3 em langen Blüten und meiſt ſchmäleren Blättern. — J. fulgens fort., Gartenform, vielleicht Baſtard T. Gesneriana > Staubblätter Zmal ſo kurz als die Staubfäden am Grunde gebärtet . der Mitte 2—2/ em breit, Stengel Kron⸗ breite die Fruchtknotendicke nicht doppelt überragend. je nach Sorte auch gelb, weiß oder mehr Blüten tragen, T. praecox. 3486. T. Clusiana. 3487, le He eunse Zwiebelſchuppen * T. silvestris. 3488. 5 T. pulchella. 3489. T. suaveolens. Blütezeit: Anfang Mai. Zwiebel, Tracht und Blätter wie T. Gesneriana. Kronkelch glockig, leuchtend-ſcharlachrot, im Grunde gelb, 5—7 cm lang; die Zipfel gleichförmig, länglich, in am Grunde keilförmig, an der Spitze abgerundet und deutlich feinſpitzig. Fruchtknoten cylindriſch über 1½ —2 em lang; Narben- Die Gesners- oder Garten-Tulpen find in ungemein zahlreichen, höchſt mannigfaltig gefärbten Gartenſorten vorhanden, die man in Früh- und Spät⸗Tulpen, in einfache und in gefülltblühende ein- teilt. Gar nicht ſelten kommt es in Sammlungen vor, daß ganz gegen die Regel die Schäfte einiger Tulpen ſich verzweigen und zwei, drei oder gar noch oder daß die Stengel in verſchiedener Höhe deckblattartige Blätter tragen, welche in Ge— ſtalt und Färbung den Blumenblättern gleichen. Die Blüten ſind bald einfarbig gelb, rot, weiß, käürſchvöt, darmin, Toa, bio lett, pur⸗ purn, holz farbig, feuerrot oder braun gefärbt, bald mit dunkleren Farben in verſchiedener Weiſe gezeichnet. Blau im eigentlichen Sinne des Wortes giebt es bei den Tulpen nicht; doch zeigen einige Sorten in ihren Zeichnungen bläulichviolette und purpurne Tinten, welche dem Blau ſehr nahe kommen. Gesners oder Garten-Tulpe. I. Einfache ſpäte Garten-Tulpen. a) Weißgrundige oder Flam länder. Dieſe Sorten ſind immer am meiſten geſucht geweſen. Von einer Tulpe dieſer Abteilung wird verlangt, daß der Stengel (Schaft) gerade und feſt ſei, oben nackt und glatt, die Stärke im Verhältnis zur Höhe, wie zur Größe der Blume. Die Blätter ſollen groß ſein, eine gute Haltung haben und zu den übrigen Teilen 710 im Verhältnis ſtehen. Die Blume ſtehe ſenkrecht auf dem Stengel und ſei etwa um den fünften Teil länger als breit. Die Blumenblätter müſſen konkav, oval, von derber Subſtanz, aufrecht, von gleicher Höhe ſein und an der Spitze ſauber abgerundet und ohne irgend welche Auszackung, Ein- oder Ausbiegung, eine auf— rechte, nicht ausgebreitete Glocke bilden. Die Grun d— farbe ſoll ein leuchtendes, reines Weiß ſein, ohne ein gefärbtes Auge am Nagel; auf dieſem Grunde ſollen ſich recht ſauber eine oder zwei, beſſer aber drei lebhafte und abſtechende Zeichnungsfarben ausbreiten. Wenn die Zeichnungsfarben auf den Blumenblättern von oben nach unten laufen und ebenſogut innen wie außen ſichtbar ſind, ſo ſind ſolche Blumen anderen vorzuziehen. Was diejenigen Spiel- arten betrifft, die ſpitze Blumenblät— ter (ſogenannte Hundszungen) haben und deren Zeichnungsfarben ſich über den ganzen Grund ver— / breiten (verlaufen), s ſo werden fie von ſſtrengen Samm— lern verworfen. Die Zeichnungs— farben, welche die Flamländer Tul- pen auf ihrem weißen Grunde annehmen können, ſind: violett, violett- oder purpur⸗blau, amarant, lila, karmin, kirſchrot, rot, karmeſin, blutrot, flachsgrau, braun, ſchwarzbraun u. ſ. w. b) Gelbgrundige Garten-Tulpen oder Bi- zarden. Die Spielarten dieſer Abteilung ſind zahl— reicher und gewöhnlich kräftiger und härter, als die der vorigen, im allgemeinen aber weniger geſchätzt, als die Flamländer; ſie ſind durch die gelbe Grundfarbe gekennzeichnet, auf welcher eine bis drei andere, ab— ſtechende Nuancen, Bänder, Striche, Streifen, Flammen, Marmorflecken, Augen, Einfaſſungen oder ſonſtige Formen die Zeichnung bilden. Auf der gelben Grund— farbe ſind die Zeichnungsfarben ziemlich verſchieden von denen, die wir in der erſten Abteilung kennen ge— lernt haben. Die hauptſächlichſten Nuancen find fol— gende: holzfarben, mahagonibraun, zimmetbraun, braun, violettpurpurn, ſchwarzbraun, aprikoſengelb, kirſchrot, karmin, rot, karmeſin, mordoré, feuerrot, blutrot, olivenbraun, ſchiefergrau, agath, rauchgrau u. a. m. Alle dieſe mehr oder weniger dunklen und verſchieden— artig gemiſchten Tinten liegen auf ſtets einem hell- gelben, lebhaft-gelben, gelben oder graulich— gelben Grunde. c) Darwin-Tulpen. Unter dieſem Namen haben die bekannten Blumen- zwiebelzüchter E. H. Krelage & Sohn in Haarlem eine Raſſe von Spättulpen in den Handel gebracht, welche flämiſchen Urſprungs ſind, im Mai blühen und alle anderen Garten-Tulpen in der Pracht der Farben übertreffen ſollen, ſodaß ſie beſtimmt zu ſein ſcheinen, ein Hauptfrühlingsſchmuck unſerer Gärten für die zweite Hälfte des Monats Mai zu werden, da um dieſe Zeit die Hyazinthen und die frühen einfachen und gefüllten Garten⸗Tulpen ſchon verblüht, die feineren V li HP Ab mL 0 , ON 1 IR NT N / "> N Weißgrundige Garten-Tulpe. Familie 209. Liliaceae, Ciliengewächſe. G XXXI 10. Sommerpflanzen aber noch kaum ausgeſetzt ſind. Die Sorten, welche bereits zahlreich vorhanden, find ein- farbig, zeigen aber ſchon alle denkbaren Farben⸗ abſtufungen und Schattierungen, von blaßporzellan- blau bis zum dunkelſten violett, von ſanft roſa big zum leuchtendſten rot, von blaßbraun bis zu einem dem ſchwarz ſo nahe kommenden Farbentone, daß man hier wohl die bis jetzt ſchwärzeſte Blüte in der „Schwarzen Darwin-Tulpe“ bewundern kann, und Alexander Dumas hat, als er ſeine Erzählung von der ſchwarzen Tulpe (La Tulipe noire) jchrieb, wohl nicht geträumt, daß eines Tages, und in gar nicht ſo ferner Zeit, eine „ſchwarze Tulpe“ ein „fait accompli“ ſein würde. Die Darwin-Tulpen be- ſitzen ſtarke, oft faſt 60 cm Höhe erreichende Stengel, auch die Blätter ſind anderen Garten-Tulpen gegen⸗ über verhältnismäßig groß und ſtark, die Blüten ſind ſehr groß und gutgebaut. Ihre Kultur iſt von der⸗ jenigen der gewöhnlichen Garten-Tulpen nicht verſchieden. d) Papagei-Tulpen (Monſtröſe Tulpen, Tur⸗ ban- oder türkiſche Tulpen), T. Gesneriana f. turcica Voss (syn. T. turcica Velmor., nicht Rih., nicht Kin. ). Die Papagei-Tulpen bilden eine formbeſtändige, monſtröſe Raſſe der T. Gesneriana und ſind ihrer eigentümlichen, ſehr zierlichen und fremdartig erſcheinen— den Blütenblätter, jo- wie ihrer lebhaften und phantaſtiſchen Farben wegen noch vielfach geſchätzt und et kommen namentlich auch als moderner Zimmerſchmuck wieder mehr in Aufnahme. Die Pflanzen werden 20—30 em hoch, ſie beſitzen einen bieg— ſamen Stengel, oder derſelbe wird vielmehr durch das Gewicht der großen Blumen über- gebogen. Die Blätter ſind graugrün und mehr oder weniger ſtark wellig. Die Kron⸗ kelchblätter breiten ſich ſtark aus, ſind unregelmäßig und mehr oder weniger wellig, 8— 12 cm lang, etwas dick, bald in ungleichen Riemen tief eingeſchnitten, bald an den Rändern einfach eingeriſſen oder gefranſt. Ihre Farbe variiert vom lebhafteſten rot zum reinen dunklen gelb. Bald ſind ſie einfarbig, bald mit einer dieſer Nuancen, oder auch papagei— grün-, gelblichgrün- oder orange-geſtreift⸗, ⸗ge⸗ rändert oder geflammt. Die Papagei-Tulpen haben das Unangenehme, daß ſie nicht regelmäßig alljährlich beſtimmt blühen, und man wird deshalb gut thun, die Zwiebeln dieſer Raſſe direkt aus Holland von E. H. Krelage & Sohn in Haarlem zu beziehen. Die Firma ver— pflichtet ſich in ihrem Preis-Verzeichnis, folgende Sorten in Zwiebeln abzugeben, deren Blühwilligkeit erprobt iſt: f. rubra major, dunkelrot, ſehr monſtrös; „Admiral von Constantinopel“, rot; „Café“, bräunlich⸗ gelb; „Couleur de café“, hellbräunlichgelb; „Cra- moisi“ (Feu brillant), dunkelkarmeſin; f. Iutea major, gelb; „Markgraf“, gelb, rot-geflammt; f. perfecta gelb, ſcharlach-geſtreift. Bapagei-Tulpe. Gattung 1225. Verwendung für Topf- und Freilandfultur. Behandlung wie die gewöhnlichen Garten-Tulpen. Zum Treiben eignen ſie ſich nicht. II. Einfache frühe Garten-Tulpen. Dieſe Abteilung umfaßt ohne Unterſchied alle frühblühenden Sorten, gleichviel, ob ſie weiß- oder gelbgrundig, ein- oder mehrfarbig ſind, und ohne ängſtliche Rückſicht auf die Form der Blumen oder auf die An⸗ und dieſelbe, und es iſt, da jedermann Tulpen kennt und auch weiß, daß es prächtige Frühlings- weiſe jedoch werden diejenigen Sorten geſchätzt, welche 9 5 B wi e e ee ordnung und Verteilung der Nebenfarben. Vorzugs— die beſten der oben aufgeführten Eigenſchaften in ſich vereinigen. Für die Bouquetbin⸗ weiße, fleiſch— farbige, gelbe, roſenrote, rote oder ſcharlach— rote, ſowie weiße, roſen⸗ ohe und minrote mit ge- ränderten Blumen- blättern geſucht. Man hat unter den frühen Tul— pen ganz niedrige Sorten, welche s in betreff des früheren Flors der T. suaveolens nahe kommen, und dann andere mit mehr oder weniger entwickeltem Schafte. Da die frühen Tulpen im allgemeinen mit leb— haften und auffallenden Farben ausgeſtattet ſind, ſo werden ſie bei der Anlage von Teppichbeeten und Gruppen, wie bei der Ausſtattung von Rabatten und Einfache frühe Garten-Tulpe. überall da, wo man Farbeneffekte beabſichtigt, allen anderen vorgezogen. III. Gefüllte Garten-Tulpen. Dieſe Abteilung umfaßt die halb- und ganz ge⸗ füllten Sorten. Manche dieſer Sorten ſind einfarbig und leuchtend, andere haben ein mehr düſte⸗ res Kolorit; unterſcheidet man weißgrun⸗ dige und rein⸗ weiße, gelb⸗ grundige und reingelbe, wein— rote und ſchar⸗ lachrote u. |. w.; dann giebt es unter ihnen pa⸗ naſchierte, ge— flammte, ge⸗ ſtreifte, ge⸗ ſäumte, gerän⸗ derte und in ver⸗ ſchiedenerWeiſe ſchattierte Blu— men, niedrige und hohe, frühe, mittelfrühe und ſpäte Sorten. Im allgemeinen ſind dieſe Pflanzen ſehr wir- derei werden haupt⸗ „ 77 2 4 1 72 N N ſächlich die ein- farbigen Sorten, oder engliſchen Gartenſtil, welcher die alten ſtreng auch bei ihnen Tülipa, Tulpe. beſonders hinzuweiſen. man eine etwas gewölbte Form giebt. Nr. 3480. 111 kungsvoll, um ſo mehr, als die Blumen eine längere Dauer haben als die der einfachen Garten-Tulpen. Sie ſind hauptſächlich zur Bildung von Gruppen, Teppichbeeten u. ſ. w. geeignet. Durch geſchickte Verbindung der Sorten nach Farbe und Höhe laſſen ſich die herrlichſten Blumenbeete herſtellen. — Die verwendung der Garten-Tulpe und der anderen bisher erwähnten Arten iſt ziemlich ein blüher ſind, wohl nur noch nötig, auf folgende Punkte Die Tulpen werden gewöhn— lich auf beſondere Beete gepflanzt, welche etwas gegen den Weg geneigt ſind, oder in großen Gruppen, denen Der mehr und mehr ſich ausbreitende Geſchmack an dem natürlichen regelmäßigen Parterres und die franzöſiſch ſtiliſierten Gärten verdrängt, für welche die Tulpen ſo häufig und mit ſo großem Vorteil angewendet wurden, hat die frühere hohe Bedeutung der Tulpen weſentlich ver— mindert. Gleichwohl find ſie in Blumengründen f (d. h. im gemiſchten Parterre, wie z. B. im Palmen— ar⸗ garten zu Frankfurt am Main) auch in Zukunft immer ſehr wertvoll. Eine Maſſenpflanzung von zweckmäßig verteilten Farbenſorten, eine Gruppe, eine Einfaſſung wird ſich auch in Landſchaftsgärten immer ſehr gut ausnehmen. Auch folgendes Verfahren iſt geeignet, den Tulpen eine häufigere und geeignetere Verwendung in den Gärten zu ſichern: Wenn die Tulpenzwiebeln ausreifen ſollen, erfordern ſie nach der Blüte noch mindeſtens 2—3 Wochen Zeit und können während dieſer Zeit die bauſtoffeſammelnden geſunden Blätter nicht entbehren; die Pflanzen dürfen mithin nach der Blüte nicht gleich aus der Erde genommen werden; die Beete aber gewähren während der 3 Wochen ein unſchönes Ausſehen. Hier hilft man ſich auf die Weiſe, daß man zeitig im Frühjahr Silene pendula, Tafel 13, 50, oder Myosotis silvatica culta zwiſchen die Tulpen pflanzt, oder Nemophila insignis, Tafel 41, 163, dazwiſchen ſäet. Dieſe Pflanzen beeinträchtigen die Tulpen nicht, entwickeln aber ihren Flor um die Zeit, wenn die Tulpen im Verblühen und allmählichen Abwelken ſind, und die Blütezeit hält auch ſo lange an, bis die Zwiebeln entfernt werden können. Manche nehmen die Zwiebeln bald nach der Blüte aus der Erde, ſchneiden die Stengel ab und jchonen nur die Blätter, ſchlagen die Zwiebeln auf einem Gartenbeete ein, laſſen ſie hier reif werden und nehmen ſie erſt dann heraus, wenn alle Blätter vertrocknet ſind. Die Blütenſchäfte (aber nicht die Blätter!) darf man ſofort nach dem Abblühen abſchneiden. Die Zwiſchenpflanzung darf ſelbſtverſtändlich nicht jo dicht fein, daß die Tulpen— blätter dem Tageslichte entzogen werden, oder die Tulpen gar ganz unterdrückt werden. Zum Treiben eignen ſich die Sorten zumeiſt nicht; die T. suaveolens- Sorten ſind hierzu beſſer. Kultur. Die Tulpen ſind ſehr genügſam und gedeihen in allerlei Garten- und Ackerboden, welcher an ſich für Kulturpflanzen geeignet iſt. Übrigens gilt in Bezug auf Pflanzzeit, Pflanztiefe, Behandlung vor und nach der Blütezeit alles, was über die Freiland— kultur der Hyazinthen (Gtg. 1238) geſagt wird. Die blühſtarken Tulpenzwiebeln, wie man nur ſolche in den Samen- und Pflanzenhandlungen kauft, werden ſo gepflanzt, daß ſie in feuchterem Boden 5—7 em, in trockenerem oder ſehr lockerem 10 em hoch mit 1112 Erde bedeckt ſind. Die Vermehrung geſchieht durch Brutzwiebeln, welche an der Mutterzwiebel ſich ent— wickeln. Der ganze Lebenslauf iſt in der Regel ein dreijähriger, indem man an oder in einer ausge— wachſenen Zwiebel unterſcheiden kann: 1. die Blüten- zwiebel, in deren Mitte die demnächſt zur Entwicke— lung kommenden Blüten ſchon vorgebildet ſind; dieſe Zwiebel trocknet nach der Blüte ein und ver— ſchwindet nach und nach ganz; 2. Erſatzzwiebel, welche aus fleiſchigen, einander umfaſſenden Schalen (Schuppen) gebildet iſt, in deren Mitte die Blätter und Blüten- knoſpen veranlagt werden, welche erſt im nächſten Jahre ſich entfalten ſollen; dieſe Zwiebel ſitzt neben der Blüten- zwiebel und iſt in der Achſel einer der Häute derſelben entſprungen; 3. zeigt ſich auch neben der Erſatzzwiebel (wiederum in der Achſel einer der Häute) ſchon die anfänglich kleine, aber im Laufe des Sommers ſich vergrößernde, alſo die dritte Generation darſtellende Sproßzwiebel; ſie wird im nächſten Jahre Erſatzzwiebel und iſt im dritten Jahre die Blütenzwiebel, welche hernach abſtirbt und dem abermaligen Kreislauf Platz macht. Anzucht aus Samen und Dauer der Keim— kraft derſelben wie bei Gtg. Hyacinthus und Iris. 3481. Tülipa Kolpakowskyäna gl., Kolpa- kRowskys Tulpe. Turkeſtan. Staude, 15—20 cm hoch. Blütezeit: Frühling. — Zwiebeln braun oder ſchwärz— lich; ihre Schalen innen gegen die Spitze hin ſtriegelig— behaart. Stengel Zblätterig; die Blätter wellig, ſchmäler als bei T. Gesneriana, denn die breiteſten unteren find kaum 2 cm breit, ſodann find fie undeut— lich⸗knorpelrandig, bei T. Gesneriana aber gar nicht durchſichtig gerändert. Blüten aufrecht, glockig, auch im wilden Zuſtande der Pflanzen ſchon hellgelb, dotter— gelb, gelb mit außen roter Zeichnung und gänzlich rot vorkommend. Kronkelchblätter anfangs aufrecht— abſtehend, zuletzt mehr abſtehend, elliptiſch— lanzettlich oder lanzettlich, alle ſpitz, an der Spitze, wie am Grunde kahl. Fruchtknoten faſt ſo lang als die Staubfäden ohne die Kölbchen; Narben Slappig, ſchmäler als der Durchmeſſer des Stengels. Verwendung als ſchöne winterharte Freiland— Tulpe, die ihrer leuchtenden Blüten wegen zur An- pflanzung zerſtreut im Gartenraſen vortrefflich geeignet iſt, wo ſie ohne weitere Pflege gedeiht und das Auge erfreut. 3482. Tulipa suavéolens Rth., Tafel 61, 243 (syn. T. praecox Parkins., T. odoratissima Vis., T. hortulanorum Wender., T. Bonarotiana Sv.), Wohl- riechende (oder Duc van Thol-) Tulpe. Südeuropa, Kaſpiſches Meer. Staude, 10 bis 30 cm hoch. Blüte- zeit: März, April. — Zwiebel eiförmig, 2½ bis 4 cm dick, mit kaſtanienbraunen, innen an der Spitze leicht haarten oder kahlen Schuppen; die jungen Brutzwiebeln an⸗ Wohlriechende Tulpe (Due van Thol). ſitzend. Stengel ſtraff, weichhaarig; die Blätter nicht knorpelrandig, 3—6, ziemlich flach, die unteren elliptiſch-lanzettlich. Blüten aufrecht, abſtehend-glockig, meiſt wohlriechend; Kronkelch— angedrückt-be⸗ Familie 209. Liliaceae, CLiliengewächſe. G XXXI 10. blätter von der verkehrt-ovalen bis zur lanzettlichen Geſtalt übergehend, ſtumpf oder kurzgeſpitzt, 3½ bis 7 em lang, in der Mitte 12 —20 mm breit, leuchten d⸗ ſcharlachrot, oft purpurn- oder goldgelb-gerändert, oder bunt, ſeltener ganz gelb. Fruchtknoten 12 bis 15 mm lang, cylindriſch. Staubkölbchen (gewöhnlich) gelb. Vorzugsweiſe der Tulipa suaveolens entſtammen die zahlreichen Früh- oder Treib-Tulpen unſerer Gärten, fo auch die Formen „Tournesol“ und vielleicht auch „Pottebakker“. Die Tournesol-Tulpe, hell⸗ und ganzgefüllt, iſt in allen ihren Teilen etwas kräftiger, hat rote, gelb-geränderte Blumen, wird gern zum Treiben gewählt und von manchem ſogar der halbgefüllten „Duc van Thol“, die indes einige Tage früher blüht, vorgezogen; die ganz gelb blühende Tournesol iſt jedoch eben ſo früh. Es giebt eine Anzahl einfach- und gefülltblühender Sorten der Tulipa suaveolens. Die Einfachen ſind immer früher als die Gefüllten. Alle find vortreffliche Treib- tulpen, deren Frühzeitigkeit ſich ungefähr nach der Farbe beurteilen läßt, nämlich in folgender Reihenfolge: Einfachblühende Sorten. Due van Thol rot mit gelb iſt die früheſte!, dann gelb, goldbunt, roſa, dunkelſcharlachrot, zinnober (vermillon) und zuletzt weiß. Ferner: „Duc de Berlin“, gelb und rot, früh. „Duc de Neukirch (syn. Duc major)“, von Mitte Januar an blühend, iſt ſchöner und größer als „Due van Thol“ und lebhaft-rot. „Proserpine“, violettrot. Spätere, niedrige Sorten zum langſamen Treiben ſind z. B.: „Pottebakker“, in reinrot, reinweiß, reingelb und panachiert. „Comte Mirabeau“, weiß. „Thomas Moore“, gelbbraun. „Vermillon brillante“, dunkelkarmeſin. „Artus“, dunkelrot. Gefülltblühende Sorten. Frühe (zum Treiben ſehr beliebt): „Duc van Thol“, gefüllte Sorten; „Tour- nesol“, gefüllt rot mit gelb, gefüllt gelb. Spätere: „Van Roos“ (syn. Gelbe Rose), reingelb; rubrorum“, feuerrot; „Imperator rubrorum“, ſchar⸗ lachrot; „La candeur“, weiß; „Duke of York“, rot, weiß⸗gerändert, und „Bonaparte“, braunviolett. Letztere beiden ſind für Gartenbeete geeignet. Endlich ſei noch auf die buntblätterigen Sorten aufmerkſam gemacht, die deshalb von Wert ſind, weil bei ihnen ſchon vor und dann auch wieder nach der Blüte die buntrandigen Blätter recht an⸗ genehm wirken; ſo z. B.: „Duc van Thol“, einfach⸗ blühend, Blätter goldrandig; dieſelbe gefülltblühend, Blätter ſilberbunt. „Pottebakker“, gelbbunt-blätterig. „La Candeur“ kommt mit ſilberrandigen, goldrandigen und mit goldgelb-geſtreiften Blättern vor. „Rex rubrorum“, filberbunt-blätterig. Verwendung. Der hohe Wert der Sorten der T. suaveolens als Treibtulpen iſt allgemein bekannt. Sie eignen ſich zwar auch fürs freie Land, haben aber in dieſem Betracht nicht den Wert und auch nicht den Sorten-Reichtum der Gesners oder Garten⸗Tulpe aufzuweiſen, mit welchen ſie ſonſt die gleiche Kultur teilen. Die Treibkultur ſtimmt mit derjenigen der Hyazinthen, ſiehe Gtg. 1238, überein. Man pflanzt die einfachen Tulpen Ende Auguſt oder Anfang September mit den erſten Hyazinthen zu gleicher Zeit; die frühen gefüllten am 15. September mit der zweiten Hyazinthen-Pflanzung. In einen 8—10 em weiten Topf pflanzt man 2—3 Zwiebeln, da dies von beſſerer Wirkung, als wenn die Zwiebeln einzeln ſtehen. | der Töpfe ganz wie bei den Hyazinthen. Die Tulpen haben leider den Fehler, daß ſie ziemlich ſchnell wieder Das Pflanzverfahren und Einſenken verblühen. wenn man die Blumen, bevor ſie ſich ganz öffnen, mit einem dünnen, gleichfarbigen Seidenfaden einfach Man kann ſie aber etwas länger erhalten, umwickelt und ſo die Blätter geſchloſſen hält. Es iſt nicht notwendig, alle Zwiebeln ein und derſelben Pflanzung auf einmal zu treiben, ſondern man kann, wenn man mehrere beſitzt, immer nach und nach wie bei den Hyazinthen ein paar Töpfe in die Wärme bringen, und zwar immer die am weiteſten vorgerückten zuerſt. Zwiebeln, welche einmal getrieben worden ſind, nochmals zum Treiben zu verwenden, iſt von ſehr zweifelhaftem Werte, in der Regel ganz erfolglos. 3483. Tülipa pubéscens Willd. (syn. T. suaveolens f. pubescens Äth., T. suaveolens f. lati- folia Bot. Mag.; iſt vielleicht Baſtard T. Gesneriana T. suaveolens), Weichhaarige Tulpe. Gartenform. Staude, 20—40 em hoch. Blütezeit: April, bei Topfkultur früher. — Zwiebel 2½—3 0 em dick. Stengel ſtraff, behaart. Kronkelch glockig, ſchwach— wohlriechend, 5—7 cm lang, rot, gelb, weiß oder bunt, je nach der Sorte; die äußeren Zipfel länglich, ſpitz oder zugeſpitzt, in der Mitte 2½ —3 cm breit, die inneren 3 verkehrt-eirund, an der abgerundeten Spitze leicht feinſpitzig. Fruchtknoten cylindriſch, 16 bis 20 mm lang, die Narben die doppelte Fruchtknotendicke an Breite überragend. Die Pflanze weicht hauptſächlich durch die Kron— kelchzipfel von T. suaveolens ab und geht auch in die— ſelbe über, ſodaß man die Gartenſorten: „Pottebakker“, „Tournesol“, „Bride of Haarlem“, Claramond“ und andere bald zu dieſer, bald zu jener ziehen kann. Tulipa maculata Mort. (syn. T. Gesneriana T. suaveolens?), Gefleckte Tulpe. Gartenform. Blütezeit: Ende Mai. Zwiebel, Stengel und Blätter wie bei T. pubescens. Kronkelch glockig, 5—7 cm lang, die Zipfel gleichförmig, verkehrt-eirund, mit Feinſpitze, über der Mitte 2½ cm und darüber breit, leuchtend-ſcharlachrot, die Nägel bläulich— ſchwärzlich, oben mit einer gelben Querzone. Staubkölbchen purpurrot. Die Narben klein, 1½ mal ſo breit als der Fruchtknoten dick iſt. — Dieſe Pflanze hat die Kronblätter und ſpätere Blütezeit der T. Ges- neriana und die kleineren Narben wie den behaarten Blütenſtengel von T. suaveolens. Fürs freie Land. Kultur wie Nr. 3480. 3484. Tülipa Greigii Agl., Greigs Tulpe. Turkeſtan. Staude, 8-25 cm hoch. Blütezeit: Anfang Mai? Zwiebelſchuppen innen an der Spitze angedrückt⸗ſtriegelhaarig. Stengel flaumhaarig. Blätter wellig, ſtark knorpelrandig, kahl oder am Rande fein bewimpert, auf der Fläche feinflaumig, an der lebenden Pflanze mit länglichen, braunen Flecken ver— ſehen; die unteren Blätter eirund⸗lanzettlich, die oberen kchmäler. Blütenſtiel weichhaarig-ſchärflich. Kronkelch offenglockig, die Zipfel eirund oder verkehrteirund— ſeilförmig, 3½ —6 em lang, 2½ —4 em breit, ſtumpf, feinſpitzig, purpur⸗ oder ſcharlachrot, am Grunde mit länglichem ſchwärzlichen, gelb-geſäumten Fleck, oder ſeltener gelb und am Grunde mit ſchwärzlichem Fleck. Staubfäden faſt ſo lang als die Kölbchen; Narbe ſeicht⸗3 lappig. Cine prächtige Art!, welche Regel als die Königin der Freiland-Tulpen bezeichnet hat. Kultur wie Nr. 3480. 3485. Tülipa Eichleri Agl. (syn. T. Julia Haage et Schm.), Eichlers Tulpe. Transkaukaſien, bei Baku. Staude, 45 cm und darüber hoch. Blüte— zeit: Frühling. — Zwiebel ziemlich groß; die äußeren Gattung 1225. Tülipa, Tulpe. Nr. 34813486. 1113 Schuppen innen kahl, nur an der Spitze etwas ange— drückt⸗ſtriegelhaarig. Stengel (unter der Lupe) ſamt dem Blütenſtiele dicht flaumhaarig, bis zur Mitte beblättert. Blätter riemenförmig⸗ lanzettlich, verſchmälert⸗ zugeſpitzt, oberſeits dicht- und ſehr kleinflaumig, den Stengel an Länge überragend, graugrün. Blüten mit ſehr abſtehenden, elliptiſch-lanzettlichen, an der Spitze eingerollt-ſpitzigen Kronkelchblättern; die inneren verfehrt-eirund, aus faſt abgeſtutzter Spitze kaum ſpitzig, alle ſchön purpurrot, an ihrem Grunde gleich den purpurnen Staubfäden ganz kahl und daſelbſt mit (meiſt rautenförmigem) ſchwar zem gelb⸗umſäumten Fleck. Staubkölbchen linealiſch, ungefähr ſo lang als ihre Fäden. Fruchtknoten cylindriſch. Narben Zlappig, breiter als der Frucht- knoten dick iſt. Es giebt eine Sorte, die mehr kar— minrot iſt und einen weiß-umſäumten Grundfleck Greigs Tulpe. hat; eine andere von Farbe der Stammform aber mit gelbem Streifen in der Achſe der Blumenblätter. Verwendung als harte, ſehr ſchöne, hohe Freiland-Tul pe für landſchaftliche Gärten. Kultur ſonſt wie Nr. 3480. 3486. Tülipa praecox Ten. (syn. T. Gesne- riana Bot. Reg. t. 380, nicht L.; T. Oculus solis Bot. Reg., nicht Amans; T. bombycina flore rubro Park., T. Oculus solis f. praecox Hl.), Frühzeitige Tulpe. Südfrankreich, Italien. Staude, 30—40 cm hoch. Blütezeit: Ende März, Anfang April; in Töpfen früher. — Stengel hin und her gebogen, kahl. Untere Blätter riemenförmig- lanzettlich, 22 —38 em lang, unter der Mitte 5—8 cm breit, ſpitz, am Rande wellig, die oberen kleiner, lanzettlich. Kronkelch geruchlos, aufrecht, glockig-rundlich, 5—8 cm lang; die Zipfel ſind breitdachig-deckend, rückſeitig ſehr gewölbt, oberſeits leuchtend-ſcharlachrot, über dem Grunde mit breitem, länglichem oder verkehrt-lanzettlichem, ſchwarzpurpurnem, gelb-geſäumtem, an ſeiner Spitze ausgefreſſenem, 18 —26 mm langem Fleck; die 3 äußeren Kronkelchblätter wenig länger, eirund— länglich, ſpitz, 2½—3 cm breit, rückſeitig blaſſer, faſt gelblich, an der Spitze flaumhaarig; die 3 inneren ſchmäler, länglich, wenig kürzer, an der ſtumpflichen Spitze feinſpitzig. Staubkölbchen gelblich, die dunkel- purpurnen Fäden an Länge doppelt überragend. Frucht- 1114 Familie 209. Liliaceae, Ciliengewächſe. Oi XXXI 10. knoten cylindriſch, mit weichhaarigen, rötlichen, 4 bis 1½ —2 cm dick, Ausläuferbrut treibend, mit braunen, 6 mm breiten Narben. — T. chrysantha Boiss., Be- innen an der Spitze braunſeidigen Schuppen. Stengel ludſchiſtan, 10—15 cm hoch, hat reingelbe oder hin und her gebogen, kahl. Blätter flach, rinnig, ſpitz, gold gelbe oder außen rötlich-gezeichnete Blüten. die unteren ſchmal-riemenförmig. Kronkelch gelb, Verwendung. T. praecox tft eine gern zum geruchlos, glockig, 3½ —6 em lang, außen grün⸗ Treiben benutzte Tulpe, deren Farbe ſich in der Kultur lich, alle Zipfel ſpitz, die äußeren verkehrtlanzettlich⸗ ziemlich beſtändig erhält. länglich, die e und mehr verkehrt⸗eirund. 12880 BR: Staubkölbchen gelb, die Fäden gleichfarbig, am Grunde 3487. Tülipa Clusiäna Vent. (syn. T. praecox kurz⸗abgeflacht, dicht⸗gebärtet, fo lang oder kürzer als Car., nicht Ten. “; T. rubro-alba Brot., T. persica 0 Ä ae Park., nicht Willd., T. persica f. praecox Clus.), die Kölbchen. Fruchtknoten flaſchenförmig, 12—16 mm 5 e e lang, mit verſchmälertem Hals. [T. Biebersteiniana 8 - . bis Türkei i - : : : 11 0 Wine e Zwiebel 116 20 Schult. fil. (syn. T. silvestris Pall., nicht L.) hat dick, Ausläuferbrut treibend, mit innen dicht braun 1 15 1 Ahle 1 Feen und ei Form jeidig-behaartenSchuppen. | Aurantıaca hat 2'/,—3 cm lange, außen und innen Stengel ſchlank, hin und gelborangefarbene, gar nicht grünliche Blüten her gebogen, k ahl 30—40 mit ſtumpflichen Zipfeln.] Die Narben ſind nicht breiter em hoch Blätter grau⸗ als die Fruchtknotendecke. Wenig abweichende Formen lichgrün er mit größeren Blüten find: f. florentina (syn. T. 5 h florentina hort.) und f. Marshalliana Andrz. pr. sp. DR > Verwendung und Kultur der Nr. 3488 in 1 1 i großen Landſchaftsgärten, wo man ſie an geeigneten 15. 32 eln lang 12—20 Standorten (3. B. im Vordergrunde lichter Gehölz- 1111 beit die beten pflanzungen) mehrere Jahre ungeſtört gewähren laſſen beiten 1d ſchmäler kann. Die Zwiebeln werden gegen 20 em tief gelegt, Kronkelch trichterförmig⸗ weil ſie ſo den Beſchädigungen durch Bodenbearbeitung, glockig, 2¼—4 em lang wie auch durch ſehr ſtrengen Froſt mehr entzogen ſind. net eißlich 99 Ob die angegebene Tieflage auch ſonſt der Natur dieſer Grun de bläulich Pflanzen entſpricht, muß erſt unterſucht werden. > außen violett⸗ oder r 3489. Tülipa pulchella Zenz! (syn. T. sil- Cluſius⸗Tulpe. gezeichnet; die 3 äußeren vestris f. pulchella 470“. T. alpina J. Gay), Gar- Zipfel aus ſpatelförmigem ſchöne Tulpe. Gebirge Kleinaſiens, in 2000 m Höhe. Grunde lanzettlich, ſpitz, 8—13 mm breit; die 3 Pflanze nur gegen 10 em hoch. Blütezeit: Juni. inneren wenig kürzer, ſtumpflich. Staubkölbchen pur— 1 11 0 15 1 Ba gr 155 0 purlich, ſo lang als die Fäden. nicht gefleckt. — T. Lownei Hall. iſt nur durch die Verwendung. Die Cluſius-Tulpe iſt wegen UA weißen, am Grunde gelbfleckigen, außen aber der Zartheit und Anordnung der Blütenfarbe ſehr roſenrot⸗weinfarbigen Blüten verſchieden. Beide ſind hübſch. Sie iſt vielleicht gegen Froſt etwas empfind⸗ 0 und eignen ſich nur für Alpen- lich, aber wenn man die Zwiebeln 15 em tief in einen BR 0 . leichten, ſandigen Boden in guter Lage pflanzt, ſo haben . Se 135 11 55 e 1 und Wühl⸗ ſie im Winter nichts zu leiden. Die Zwiebeln haben mäuſe eee a 99 7 en 5 i IR e e in der Jugend Neigung, tiefer in den Boden zu gehen, 9 ee een ee 1 1 5 u u worauf beim Herausnehmen Rückſicht zu nehmen iſt. ernichten ſie in einem einzigen Winter ganze Tulpen⸗ zwiebelbeete, ſodaß im Frühling gar nicht mal eine 3488. * Tülipa silvestris Z., nicht M. B., nicht Pflanze zum Vorſchein kommt. Oft auch mag es vor- Desf., nicht Gouan (syn. T. repens Hisch.), Wald- kommen, daß man die Zwiebeln vom Froſt getötet Tulpe. Europa, in Deutſchland ſtellenweiſe wild. Staude, wähnt, während fie den Mäuſen als Leibgericht ge— 30—50 em hoch. Blütezeit: April, Mai. — Zwiebel dient hatten. ſchmallinealiſch-riemen⸗ Gattung 1226. Erythrönium Z., Rötling, Gr XXXI 10 (griechiſch: ers thron — rot; rote Blumen und dunkelrot-gefleckte Blätter einzelner Arten). Kronkelchblätter abfallend, ſchmal, am Grunde zu einer Röhre zuſammenneigend, von der Mitte oder faſt vom Grunde an zurückgekrümmt oder zurückgebogen, dicht am Grunde oft mit 2 Schwielen oder Ohrchen. Staubblätter 6; Kölbchen aufrecht, mit eingeſtoßenem Grunde ihrem Faden aufſitzend. Fruchtknoten Sfächerig, vieleiig. Griffel 1, fadenförmig oder oben keulig; Narbe ganz oder 3 kurze, ſelten längere Narbenſpitzen. Kapſel fait kugelig⸗kantig oder lang⸗ länglich. Stengel einfach, unterhalb der Mitte mit 2 geftielten, eirunden oder ſchmalen Blättern. Blüten nickend, einzeln oder zu 2 bis mehreren ſehr lockertraubig, langgeſtielt. — 7 Arten, 6 in Nordamerika, 1 in Europa. f [Gtg. Gägen Salisb., Kronkelchblätter bleibend, getrennt, gleichförmig, 3 —5 nervig, ohne Grübchen oder Schwiele. Griffel jäulen= oder pfriemförmig, mit einfacher Narbe. Zwiebeln ſehr klein. Blüten meiſt gelb, rückſeits oft grünlich oder gerötet, im März bis Mai. Ganz niedrige Kräuter, in trockenem oder ſandigem Boden in Landſchaftsgärten zum Verwildern geeignet, auch im Raſen zerſtreut. Z. B.: G. arvensis Schult. und * G. pratensis Schult., beide gelbblühend. Anzucht aus Samen im Saatbeete.) A. Griffel faſt immer oder immer mit 3 Narbenſpitzen. Blüten roſapurpurn, roſenrot, fleiſchfarben oder weiß. * F. Dens canis. 3490. E. grandiflorum 3491. B. Griffel mit ganzer Narbe (ſ. auch E. grandiflforumm )) . americanum. 3492. 3490. * Erythrönium Dens canis I. (syn. E. eiförmig-cylindriſch, mit häutiger Schale und anſitzen⸗ maculatum Zam., E. ovatifolium Poir.), Hunds- den Zwiebelchen. Blätter 2, gegenüberſtehend, grund⸗ zahn-⸗Nötling (Hundszahn; e. Dog’s-Tooth-Violet). ſtändig, eirund- oder länglich- lanzettlich, 2—5 em Südeuropa, Sibirien, Virginien; in Süddeutſchland breit, etwa 5--15 em lang, auf graulichgrünem Grunde an gebirgigen, waldigen Orten. Staude, 10—20 em dunkelpurpurn⸗-gefleckt und in einen rinnigen, 2½ bis hoch. Blütezeit: April, Mai. — Zwiebeln einem | 6 cm langen Blattſtiel verſchmälert. Blütenſtiel gegen Hundszahn ähnlich, büſchelig, weiß, die Hauptzwiebel 12 cm lang, ohne Deckblätter, einblütig. Blüten * R nickend, purpurrofenrot oder lilafarbigpur— purn (bei f. album weiß; bei f. roseum roſenrot, bei f. carneum fleiſchfarbig). Kronkelch 2½ 3 cm lang, mit lanzettlichen, über ihrem Grunde ſchon ſtark zurückgebogenen, in der Mitte 6—12 mm breiten, nahe dem Grunde braun⸗gefleckten Zipfeln, deren 3 innere dicht am Grunde mit 4 ſchwieligen Knötchen geöhrt ſind. Staubblätter doppelt kürzer als der Kron— kelch, die Staubkölbchen wenig kürzer als ihre Fäden. Griffel an ſeiner Spitze leicht-3 ſpitzig. Kapſel mit eigenem Stielchen, verkehrteiförmig-ſtumpfkantig. f. lon- gifolium Mill. pr. sp. iſt nur eine kräftige Kultur- form mit größerem Kronkelch (5—6 em), längeren und ſpitzeren Blättern u. ſ. w. k. sibiricum Fisch. et Mey. (syn. E. altai- 15—25 cm hoch; Blüten 4—6 em lang. f. japonicum Balc., Kronkelch violettpurpurn, 2% —3½ em am Grunde mit ſchwärz⸗ lichem, deut— lich-3zähni⸗ Hundszahn-Rötling. fell 1½ em lang, 3—4 mal ſo lang als der Fruchtknoten. — Iſt die ver— breitetſte Art. 3491. Erythrönium grandiflorum Pursh, Groß- blütiger Rötling. Nordamerika. Staude, 10—20 cm hoch. Blütezeit: April, Mai. — Zwiebeln ver— längert-eiförmig, 12— 24 mm dick, mit nach oben noch länglich-verkehrt⸗ lanzettlich, ſpitz oder ſtumpflich, unten in den kurzen Blattſtiel verſchmälert, weder gefleckt noch punktiert. vorgezogenen Schalen. Blätter Blütenſtiel 1blütig, an der Spitze nickend. Kron— kelch gelb, 21/,—4 cm lang, mit lanzettlichen, ſpitzen, durch Zwiebelbrut. von der Spitze des Fruchtknotens an zurückgeſchlagenen, cum Besser), Pflanze robuſt, lang, die Zipfel breiten, über dem Grunde faſt immer braun-gefleckten Gattung 1226. Erythrönium und Gattung 1227. Calochörtus. Fr. 34873493. 1115 ungefleckten Zipfeln, deren 3 innere an ihrem Grunde undeutlich-geöhrt find. Griffel an der Spitze ungeteilt oder deutlich-3 ſpitzig. Formen find: f. giganteum Lindl. pr. sp. (syn. E. maximum Dougl., E. spe- ciosum Mit.), höher; Blätter breiter; Blüten größer, zu 1—6en auf dem Schaft, hellgelb oder gelblich— weiß, am Schlunde mit hellorangefarbenem Ringe. f. revolutum Sm. pr. Sp., faſt fußhoch; Blüten einzeln— ſtehend, roſapurpurn, 3—4 cm lang; Griffel kurz- 3 ſpitzig. f. multiflorum Torr., Blüten klein, 12 bis 16 mm lang, 1—15 auf einem Schaft; Griffel 5 bis 8 mm lang, an der Spitze umdeutlich-3lappig. — . albidum Nutt., Nordamerika, hat weißliche oder leicht bläulich- oder rötlich-angehauchte Blüten, deren innere Zipfel ohne Höcker und Ohrchen ſind. 3492. Erythrönium americänum Sm. (syn. E. Dens canis var. L., E. aquatile Salisb., E. lan- ceolatum Pursh), Amerikaniſcher Rötling. Nord⸗ amerika. Staude, 10—20 em hoch. Blütezeit: April, Mai. — Zwiebel eiförmig, ausläufertreibend. Blätter länglich-lanzettlich, ſpitz, am Grunde in den Blattſtiel verſchmälert, blaßgrün, purpurn- und weiß- pounktiert und gefleckt. Blütenſchäfte 1blütig. Blüten gelb, außen bisweilen purpurlich, 2½ 4 em und mehr lang, mit lanzettlichen, ſtumpfen, 5—10 mm Zipfeln, deren innere geöhrt. Griffel (etwa 12 mm lang) keulenförmig, vom Grunde bis zu ſeiner faſt ganzen Spitze allmählich verdickt. gem Fleck be⸗ zeichnet; Grif- | mit kaum gegenſtändigen Blättern, die hellgrün und ungefleckt ſein ſollen. Kapſeln verkehrt— eiförmig, faſt kugelig, mit ſehr kurzem eigenen Stielchen. — Formen find: f. carolinianum Wall. pr. sp., f. Nuttallianum Schult. fil. | pr. sp., innere Kronkelchzipfel am Grunde nicht geöhrt. Verwendung in Landſchaftsgärten. Dieſe ſchönen Frühlingsblüher ſind leider noch allzuwenig ver— breitet. Am beſten behagt ihnen ein freier, aber halb— ſchattiger Standort. Die amerikaniſchen Arten ſind im Winter mit trockenem Laube zu decken, das aber beim Beginne der Vegetation ſofort wieder abgeräumt werden muß. Man pflanzt die Zwiebeln im Auguſt, ſpäteſtens im September, truppweiſe und etwa 5 em tief in nahrhaften, mäßig feuchten, mit etwas Laub— oder Walderde gemiſchten Sandboden. Vermehrung Gattung 1227. Calochörtus Bus, Grasſchöne, 0=r XXXI 10 (griechiſch: Kalos — ſchön, chortos Gras, Futter; Blätter oft grasartig). Kronkelchblätter abfallend, getrennt, faſt kugelig zu— ſammenneigend oder abſtehend, die äußeren 3 meiſt ſchmal, faſt kelchartig und mehr oder weniger grün, ſeltener den 3 inneren gleich; die 3 inneren blumenblattartig, innenſeitig oft gebärtet und nahe dem Grunde mit einem kaum vertieften Honiggrübchen oder =fled. Staubblätter 6; Kölbchen aufrecht, länglich oder linealiſch, mit lang eingeſtoßenem Grunde ihrem Faden aufſitzend. Fruchtknoten 3fächerig, vieleiig, kaum in einen ſehr kurzen Griffel ausgezogen; 3 endſtändige Narben. Kapſel länglich oder verlängert, 3kantig oder ſchwielig⸗gerändert, ſcheidewandſpaltig⸗aufſpringend oder in 3 Teile ſich trennend, deren Klappen quer=geftreift ſind. pflanzen mit wenigblätterigem, oft verzweigtem und wenigblütigem Stengel. Zwiebel- Blätter ſchmal; Blüten langgeſtielt, anſehnlich, auf— recht oder hängend, in verſchiedenen Farben. — 32 Arten, im weſtlichen Nordamerika. 3493. Calochörtus venüstus Benth., Weizende Grasſchöne; „Mormonentulpe“. Blüten weiß, rot- gefleckt. — C. Leichtlinii Zook., weiß, rot- gefleckt, über 7½ cm breit. — C. splendens Dougl., lila. — C. Bonplandianus Schult., purpurn, gefranſt. — C. pulchellus Dougl. (syn. Cyclobothra pulchella Benih.), Blüten gelb! — Verwendung dieſer immer ziemlich ſelten gebliebenen aber ſchönen Zwiebelgewächſe ſowohl als Topfpflanzen, als auch im Freien. Blütezeit: Sommer. Kultur in einem Gemiſch von lehmiger Raſenerde mit ſandiger Moor- oder Lauberde und entſprechendem Sandzuſatz. Man pflanzt die kleinen Zwiebeln entweder im Herbſt in einen ſog. Kap-Kaſten, 1 oder zeitig im Frühjahr ins freie Land an ſonnigem Standort. Für die Freilandkultur thut man gut, die im Herbſt aus der Erde genommenen Zwiebeln bis in Dezember oder Januar (wo ſie wieder zu treiben be— ginnen), trocken aufzubewahren, ſie dann in Töpfe zu pflanzen, an einem hellen, froſtfreien Orte weiter zu pflegen und dann im Frühlinge truppweiſe an den beſtimmten Platz im Freien zu pflanzen. Außer C. pulchellus, welcher der härteſte und am beſten ver— wendbare, iſt C. venustus mit ſeinen Gartenformen beſonders zu empfehlen. Vermehrung durch ab— getrennte Zwiebeln oder Brutzwiebelchen. Anzucht aus Samen. Ausſaat gleich nach der Samenreife; dann keimt der Same noch im ſelben Jahre, und die Zwiebeln werden nach 2—3 Jahren blühbar. 1116 Gattung 1228. Hoökera Salisb., Hooferie, O XXXI 10 (nach dem engl. Maler und Zeichner William Hooker benannt). oder abgerundeter, aber nicht ausgeſackter Röhre; Familie 209. Liliaceae, Ciliengewächſe. G XXXI 10. rät trichterförmig-glockig, mit am Grunde verſchmälerter ſeine 6 Lappen unter ſich faſt gleich, länger als die Röhre oder ziemlich ebenſo⸗ lang, aufrecht oder ſchwach-abſtehend. Staubblätter 6, alle vollkommen oder 3 davon taub, dem Schlunde angeheftet. Kölbchen länglich oder ſchmal, mit dem Rücken aufſitzend. mit 3furchiger oder kurz- ſpaltiger Narbe. ſpaltig-⸗aufſpringend. Blätter grundſtändig, ſchmal. [Gtg. Bössera Schult. Feen oben erweitert. Röhre verwachſen. nur 2—3, breit. die Zipfel außen karmeſin, mennigrot, innen weiß, mit 3 mennigroten Streifen. blaue Blüten.) Fruchtknoten 3fächerig, vieleiig. Kapſel vom welken Kronkelch eingehüllt, fachſ ſpaltig⸗, Blüten auf einfachem Schaft doldig, ſelten einzeln. Brodiaea volubilis Bak., Stropholirion californicum Torr., Dichelostemma californicum Wood.) iſt 1—3 m hoch windend.] 2 oder 3. — 30 Arten, im weſtlichen Nord- und außertropiſchen Südamerika. Kronkelch glockig und nur am Grunde kurzröhrig-verwachſen, oder mit trichteriger Röhre und Staubfäden verbreitert und bis zur Mitte oder höher zu einer zwiſchen den Fäden abgeſtutzten oder gelappten Blätter grundſtändig, ſchmal— linealiſch, wohl auch röhrig. 3 Arten, in Mexiko und Texas: z. B.: B. elegans Schult. fil. (syn. Pharium elegans Herb.), Blütenröhre grünlich, innen weiß, mit 3 roten Längsſtreifen. Griffel 1, fadenförmig, kurz oder ziemlich lang, bisweilen nebenher auch ſcheidewand⸗ LH. volubilis J. Britt. (syn. Hüllblätter Blüten auf einfachem Schafte doldig. Hüllblätter f. miniata Voss (syn. B. miniata Lem.), Blüten lebhaft⸗ Die 2 anderen Arten, als frühere Gtg. Androstephium Torr., haben A. Staubblätter bis zum Schlund mit dem Kronkelch verwachſen; Staubfäden verbreitert oder blumenblattartig, ungeteilt oder mit ſeitlichen Auszweigungen, bisweilen 3 davon ohne Staubkölbchen. 1. Dolden locker; Blütenſtielchen verlängert; Fruchtknoten geſtielt .. : 2. Dolden dicht; Blütenſtielchen kurz oder faſt fehlend; Fruchtknoten ſitzend eh 8 B. 1215 Staubblätter in verſchiedener Höhe eingefügt und mit fadenförmigen Staubfäden. Staubblätter aus dem Grunde und der Mitte der Zipfel Lreihig. 1. Kronkelchröhre breit-trichterförmig, länger als ihre Zipfel. 2. Kronkelchröhre trichterig, ſo lang oder kürzer als die Zipfel. 3494. Ho kera coronäria Salis. (syn. Brodiea [Brodiaea] grandiflora & n., B. coronaria Hort.), Kronenblütige Hookerie (Großblumige Brodiea der Gärten). Nordamerika; Oregon, Columbia. Staude, 15—20 em hoch. Blütezeit: Juni. — Zwiebel, von der Größe der Crocus-Zwiebeln. Blätter meiſt nur zwei, ſchmal-linealiſch. Schaft aufrecht, cylindriſch, 15—20 cm hoch; Blumen glockig, mit 6 gegen ihre | Mitte hin freien, länglich-lanzettförmigen, ausge— breiteten Zipfeln, glänzend-blauviolett, am Grunde grünlich, in einer unregelmäßigen Dolde. k. major (syn. Brodiaea californica Lindl.), höher und robuſter; Blüten 3½ — lang. — H. macropoda O. Atze. grandiflora f. macropoda Torr., B. terrestris Kellogg) hat ſehr kurzen, faſt gar keinen Schaft, aber die Blütenſtielchen find 7—15 em lang. 3495. Höökera pulchella Salis b. (syn. Brodiaea congesta Sm., Dichelostemma congestum L.), Garſchöne Hookerie. Britiſch-Kolumbien bis Nord- kalifornien. Staude, etwa 30 —50 em hoch. Blüte- zeit: meiſt Juni, Juli. — Zwiebel kugelig, braun— häutig, 16—20 mm dick. Blätter ſchon vor dem Blütenſchaft ausgereift, fleiſchig-krautig, verſchwindend, fußlang und länger. Blütenſchaft brüchig, röhrig. Scheidenklappen 3 —4, lanzettlich. Dolden 6—12 blütig, gedrungen. Blüten faſt ſitzend, gegen 2 em lang, bläulich oder violettblau. Fruchtbare Staub— blätter 3, nebſt 3 kappenförmigen, tief ausgerandeten, unfruchtbaren. — FH. parviflora 0. Ktze. (syn. H. multiflora J. Dritt., Brodiaea multiflora Denth, B. parviflora Torr. et Gray), Kalifornien; Dolden 6—20blütig; Blüten blau. Die 3 unfruchtbaren Staubblätter lanzettlich und ganz. Verwendung und Kultur am ſicherſten als Topfpflanzen. und durchlaſſenden Boden. Vermehrung durch Brutzwiebeln im Auguſt und September. Froſtfrei und bei ſehr mäßiger Bewäſſerung durchwintert, während der Wachstumsperiode aber reichlich begoſſen und im Sommer auf das Blumenbrett geſtellt, entwickeln ſie in kleinen Töpfen einen ſehr angenehmen Flor. 3496. Hoökera grandiflöra 0. Atze. (syn. Triteleia grandiflora Lindl., Brodiaea Douglasii Wais.), Großblumige Hookerie. Oregon, Britiſch— Kolumbien. Staude, 45—60 em hoch. Blütezeit: Sommer. — Zwiebel kugelig, zolldick, mit faſeriger Schale, eßbar. Blätter zugleich mit den Blüten 4½ em lang; Blütenſtielchen 12—25 hm (syn. Brodiaea Sie verlangen einen ſandigen, friſchen H. coronaria. 3494, H. pulchella. 3495. H. grandiflora. 3496. Staubblätter in 2 deutlichen Reihen der Röhre eingefügt. H. uniflora. 3497. erſcheinend, fußlang oder darüber, linealiſch, graugrün. Blütenſcheidenklappen viele; Dolden 6— — 20 blütig; Blütenſtielchen an der Spitze gegliedert. Kronkelch tiefblau, 16—22 mm lang, mit aufrechten, länglich⸗ ſpatelförmigen, ſtumpfen Zipfeln. Fruchtknoten (in der Blüte) deutlich⸗ geſtielt. f 3497. Höökera uniflöra O. Ktze. (syn. Trite- leia uniflora Lindl., Milla uniflora Grah., Milla bonariensis Gill.) Einblütige Hookerie. Bei Buenos Aires. Staude. Blütezeit: (im Topfe) im Winter. — Zwiebel eiförmig, ſproſſend, hautſchalig, 12 — 20 mm dick, mit fleiſchigen Faſern; die Außenſchalen nach oben lang vorgezogen. Blätter flach, graugrün, 15—30 cm lang bei 3—8 mm Breite. Blütenſchäfte 1 blütig, ſehr ſelten bei Kulturpflanzen 2blü- tig. Blütenſtielchen an der Spitze nicht ge— gliedert. Kronkelch bei der Stammform weiß, lilablau⸗-angehaucht, außen grünlich, 1½ bis 4 cm lang, die lanzettlichen oder läng— lichen Zipfel faſt ſo lang oder nur wenig länger als die trichte— rige Röhre. Frucht- knoten ſitzend. k. viola- cea Voss (syn. Trite- Einblütige Hookerie. leia uniflora f. violacea Leichtl.), Blüten friſch-porzellanblau, mit ſpitzeren Zipfeln. Blüht etwas ſpäter und weniger reich als die Stammart, trägt reichlich Samen, erzeugt aber weniger Brutzwiebeln. Verwendung und Kultur am beſten als Topf⸗ pflanzen. Man muß ſie möglichſt früh, ſchon im Juli, in Töpfe pflanzen, in jeden 8—10 Zwiebeln, ſie in die Erde einſenken und ſie hier, ohne zu begießen, bis zum Oktober konſervieren, worauf man ſie in einem nur ſchwach erwärmten Zimmer im Fenſter aufſtellt, wo ſie im März zur Blüte kommen. Ge⸗ eignet iſt eine Miſchung aus Miſtbeet⸗ und guter Lauberde zu gleichen Teilen mit Zuſatz von etwas Lehm und Sand. Kurz vor der Blüte iſt ſchwacher Dungguß nützlich. Nach dem Abblühen entzieht man den Pflanzen das Waſſer allmählich und läßt die Zwiebeln ruhen, bis man die Töpfe wieder in die Gattung 1228. Hoökera und Gattung 1229. Cölchieum. %r.3494—3501. 1117 Erde ſenkt. Verpflanzen iſt nur behufs Vermehrung | zum Grunde der Zwiebeln abräumt und durch friſche, durch Brutzwiebeln erforderlich. Der Flor wird ſchöner kräftige erſetzt. Anzucht aus Samen. Sämlinge und reicher ausfallen, wenn man die Erde bis nahe ſind ſchon im zweiten oder dritten Jahre blühfähig. Gattung 1229. Cölchicum L., Zeitloſe, = III II; XXXI IO; XXXII (nach Colchis, einem Lande, in dem einzelne Arten häufig vorkommen, benannt). Kronkelch trichterförmig, mit langer, dünner Röhre; ſeine 6 Lappen länglich, aufrecht-abſtehend, faſt gleich. Staubblätter 6. Kölbchen linealiſch oder länglich, mit dem Rücken aufſitzend, ſchwebend. Fruchtknoten tief unten, 3fächerig, vieleiig; Griffel 3, fadenförmig, von Grund auf getrennt oder in der Mitte bisweilen leicht vereinigt. Kapſel eiförmig, 3Zfurchig, oben ſcheidewandſpaltig⸗aufſpringend. Pflanzen mit Knollenzwiebel (nur C. Boissieri Orph., roſenrot-blühend, mit kriechendem, cylindriſchem Erdſtamm). Blätter grundſtändig, zugleich mit den Blüten oder gewöhnlich ſpäter, bei den Herbſtblühern meiſt erſt im kommenden Frühling erſcheinend, länglich oder linealiſch. Schaft zwiſchen den unterirdiſchen Blattſcheiden ſehr kurz, 1—3-, ſeltener mehrblütig. Blüten anſehnlich, lila, roſenrot, violettrot, ſelten weiß, nur bei C. luteum Ba. gelb. — 30 Arten, in Europa, Weſt- und Mittelaſien und Nordafrika. A. Herbſtblüher, deren Blätter erſt im folgenden Frühling erſcheinen. 1. Die Griffel an der Spitze ſichelig-gebogen und meiſt verdickt, einſeitig-benarbt (nicht mit punktförmiger Narbe). a) Kronkelch nicht würfelig⸗geſcheckt 0 ĩͤ C. autumnale (Tafel 61). 3498. C. speciosum: 3499. C. candidum. 3500. C. byzantinum. 3501. Beoentelciemizselig-geimedt u. ee 0. variegatum. 3502. C. latifolium. 3503. 2. Die Griffel find ziemlich gerade, die Narben nur punktförmig. Blüten nie würfelihedig g.. . C. Haussknechtü. 3504. B. Frühlingsblüher; vergl. Nr. 3498 f. vernum und f. praecox. 3498. * Cölehicum autumnäle Z., Tafel 61, breitlänglich-zungenförmig, flach, ſtumpf, in eine lange 244 (syn. C. crociflorum Anders., C. multiflorum | Blattſcheide verſchmälert. Blüten 1—4 aus einer Brot., C. patens Schultz), Gemeine (oder Herbst) Zwiebel, ſehr groß, lebhaft-rojapurpurn, am Zeitloſe (fr. Dame nue, Dame sans chemise, Safran Grunde innen gelbfleckig, die Zipfel (6—7 em lang) des pres; e. Autumnal Meadow-Saffron). Europa, elliptiſch, 4—5 mal kürzer als die dicke, 15—25 cm bei uns auf Wieſen wild; Nordafrika. Staude, lange Röhre. Staubblätter bis ½ kürzer als der 15—20 em hoch. Blütezeit: Auguſt bis Oktober. — Kronkelch; Staubkölbchen linealiſch, gelb. Die Griffel Zwiebel eiförmig, 3—4 cm dick, mit ſchwarzbraunen, die Staubblätter faſt überragend, an der Spitze ſchwach⸗ noch weit über den Zwiebelhals verlängerten Schalen. einwärtsgekrümmt, kurz- und einſeitig-benarbt. Blättertragender Sproß 7—12 em lang; Blätter im Die größtblumige von allen Arten und ſehr Frühjahr erſcheinend, 3—4, ſelten 5—6, faſt aufrecht, ſchön; ihre Blattfläche zuletzt faſt fußlang bei 6 bis riemenförmig, bis fußlang bei | 9 em Breite. a 3%. 6 em Breite, glänzend⸗ 3500. Colchicum cändidum Schott et Ky. u grün, an den Rändern nicht | (syn. C. Balansae Planch.), Weiße Zeitloſe. Gebirge wellig. Blüten im Herbſt aber Tauriens und Kleinaſiens, in 1100 m Höhe. Staude. ohne Blätter (daher der Lame Blütezeit: Auguſt, September. — Zwiebeln ei-fegel- Nackte Jungfer“) zu ! bis förmig. Blüten 3—8, weiß oder äußerſt blaß Len, jeltener ein paar mehr, roſenrot. Kronkelchröhre 4—5 mal fo lang als die mit blaſſer, 10—16 em langer ſchmallanzettlich-linealiſchen, wenignervigen Zipfel. . Röhre. Kronkelchſaum bei der Staubblätter faſt 3 mal fo kurz als der Kronkelch; ee Stammform roſalila⸗ Staubkölbchen linealiſch, beiderſeits der Länge nach e b farben oder lilapurpur⸗ häutig⸗gerändert, fo lang oder ſchwach kürzer als ihr rot, nicht würfelfleckig, bis Faden. Griffel länger als die Staubblätter, an der 5 cm, ſelten bis 7 cm lang, mit verkehrtlanzettlich— f : f infeiti länglichen Zipfeln. Staubblätter 2—3 mal kürzer als der I U Saum. Staubkölbchen gelb, 6—10 mm lang. Die Griffel ‚3501. Cölchicum byzantinum Park. (syn. C. die Kölbchen oft überragend, an der Spitze fichelig- | persicum „erl., C. Szowitzianum hort.), Zöyzan- gekrümmt und einſeitig⸗ 6—9 mm lang benarbt. | fifhe Zeitloſe (fr. Colchique à feuilles de Veratrum, Kapſeln länglich⸗bauchig, 3½—5 em lang. k. vernum | Colchique d'Orient; e. Oriental Meadow -Saffron). Schrank pr. sp. (syn. G. vernale Hoffm.) find | Orient. Staude. Blütezeit: September. — Zwiebel Pflanzen, die im Frühlinge blühen; oft aber nur infolge ſehr groß, unregelmäßig, mit fahlbraunen Häuten, an früher erlittener Beſchädigungen. k. praecox Senner 12—15 Blüten entwickelnd, die um vieles größer als pr. sp. iſt dagegen eine echte Frühlingsform, bei der Gemeinen oder Herbſt⸗Zeitloſe. Blätter meiſt mit kleineren Blüten, deren Staubblätter und Frucht etwa 5, groß, länglich oder länglich⸗lanzettlich, nach knoten faſt immer mehr oder weniger unvollkommen Art des Veratrum- Blattes mit Längsfalten. Blüten find. f. patens Schultz pr. sp., langgriffelige Form zahlreich aus einer Scheide, mit weißlicher, 15—25 cm mit mehr abſtechenden Saumzipfeln. — Garten- langer Röhre, die 5—6mal ſo lang iſt als die ver⸗ formen find: k. album, Blüten weiß; f. purpureum, kehrteirund⸗länglichen, ſehr ſtumpfen, blaßroſenroten Blüten purpurn; t. flore pleno, Blüten gefüllt, lila- Zipfel, welche innenſeitig unten etwas kurz⸗behaart roſenrot, iſt nicht ſchön; k. variegatum plenum, Blüten und purpurſtreifig find. Staubblätter den Zten Teil geſtreift und gefüllt. Es giebt noch einige andere, die kürzer als der Kronkelch; Staubkölbchen gelb, kurz⸗ aber von den genannten nur wenig e linealiſch. Die Griffel von Länge des Kronkelches, oben Verwendung und Kultur wie unter Nr. 3504. ſchwach⸗ verdickt, kurz⸗zurückgekrümmt und daſelbſt be⸗ 3499. Colchicum speeiösum Stev., Prächtige narbt. k. cilieicum hat noch größere, denen des C. Zeitloſe. Kaukaſus, Orient. Staude, an 30 em hoch. latifolium faſt gleichkommende Blüten, mit 5 em langen, Blütezeit: Herbit. — Zwiebel verlängert, mit dicken, elliptiſch⸗länglichen, unten behaarten Zipfelflächen. über den Zwiebelhals hinaus verlängerten Schalen be— Dieſe Art und ihre Form iſt eine der ſchönſten kleidet. Blättertragender Stengel oft fußhoch; Blätter und am reichſten blühenden der ganzen Gattung N 4 DIA . W 5 2 — 7 = n EG, 5 — Ae 7 — 1118 3502. Cölchieum variegätum Z. (syn. C. Agrippinum hort.), Bunte Zeitloſe (fr. Colchique à damier; e. Variegated Meadow-Saffron). Griechen— land, Kreta, auf Wieſen. Staude, etwa 30 em hoch werdend. Blütezeit: Ende Auguſt. — Zwiebel eiförmig, von Nußgröße, mit ſchwarzen, die ganze Blütenſcheide entlang ſich erſtreckenden Schalen bekleidet. Blätter 4—5, breitlänglich-lanzettlich, aufrecht, 20 bis 35 em lang bei 21/,—3!/, cm Breite (wellenförmig 7). Blüten 3—6, mit weißlicher Kronkelchröhre, die 3—4 mal jo lang iſt als der Saum, deſſen elliptiſch— längliche, ſtumpfe (faſt 5 em lange) Zipfel weißlich oder blaßroſa und ſehr ſchön purpurn- gewürfelt ſind (in der Form der Felder eines Damenbrettes). Staub- kölbchen halb jo lang als ihr Faden, linealiſch, ½ kürzer als der Kronkelch; die Griffel die Staubblätter über— ragend, an der Spitze einwärtsgekrümmt und auf der gewölbten Seite lang-benarbt. — C. Parkinsonii J. D. Hook., Gebirgswälder Kleinaſiens. Staude. Blütezeit: Ende Auguſt. Zwiebel kaum größer als eine Haſelnuß. Blätter verlängert- lanzettlich, zuge— ſpitzt, am Rande wellig, abſtehend, dem Boden ange— drückt. Blüten 1 bis 3; die Kron— kelchzipfel 3 —Amal kürzer als die weiß— liche Röhre, auf weißlichem Grunde regelmäßi— ger und ſchöner purpurn⸗gewür⸗ felt als vorige Art. Staubkölbchen bläulich, linealiſch, auf 4 mal ſo langen Fäden. Die Griffel ſo lang als die Staubblätter, an der ſchwach eingekrümmten, ſchwach verdickten Spitze benarbt. — C. amabile Heldr., Orient; Staude; Blütezeit: September. Zwiebel klein, mit dünnhäutigen, nach oben nicht vorgezogenen Schuppen. Blüten einzeln, ſeltener 2, ziemlich klein, mit ihren Saum 3mal überragender Röhre; die elliptiſchen Zipfel ſind roſenrot, ſchön purpurn⸗gewürfelt, innenſeitig am Grunde 2 reihig-behaart. Staubblätter faſt 3 mal kürzer als der Kronkelch; Staubfäden 1½ mal jo lang als die Fäden. Griffel an ſeiner Spitze ſchwach ver— dickt, ſichelig-gekrümmt und einſeitig-benarbt. 3503. Cölchieum latifölium Sibth. et Sm. (syn. C. Bivonae Dot. Graec.; nicht Guss.; C. Sib- thorpii Bak.), Breitblätterige Zeitlofe. Gebirge Griechenlands und Kleinaſiens. Staude. Blütezeit: Auguſt, September. — Zwiebel oft größer als eine Nuß, mit dicken Schalen. Blätter breiteirund⸗länglich, ſtumpf, flachlich (15—25 cm lang bei 5—9 cm Breite). Blüten groß, 1—7; Kronkelchröhre (12 —24 cm Bunte Zeitloſe. Familie 209. Liliaceae, CLiliengewächſe. O XXXI 10. lang) 4—5mal fo lang als die breiteelliptiſchen, ſpitz⸗ lichen Zipfel, welche lilapurpurrot und undeutlich- gewürfelt ſind. Staubblätter um den Zten Teil kürzer als der Kronkelch; Staubkölbchen gelb, linealiſch, faſt gekrümmt. Die Griffel die Staubkölbchen überragend, oben gekrümmt und auf der gewölbten Seite lang⸗ benarbt. f. Eubaeum Orph. pr. sp. trägt einzeln⸗ ſtehende, ſelten gepaarte Blüten mit ein wenig ſchmäleren, elliptiſch⸗linealiſchen Zipfeln. 3504. Cölehicum Haussknéchtii Boiss., Sauß- kinechts Zeitloſe. In Felſenſpalten der Gebirge Perſiens. Staude. Blütezeit: Oktober. — Zwiebel 5—8 cm dick, verlängert-länglich, mit häutigen, in einen langen, dicken Hals vorgezogenen (”—10 cm langen) Scheiden. Blätter ..? Blüten zu 2—6en, mit ſehr langer Röhre; Kronkelchzipfel roſenrot, abſtehend, elliptiſch oder verkehrt- lanzettlich, ſtumpf, am Grunde verſchmälert, die Nerven in dem unteren, und zwar kahlen Teile ſtark buchtig hin und her ge— bogen. Staubblätter ½ kürzer als der Kronkelchſaum; Staubkölbchen kurz-linealiſch, gelb, 3 mal ſo kurz als ihr verbreiterter Faden. Die Griffel ſchwach kürzer als der Kronkelch, gerade und oben mit punktförmiger Narbe. — C. laetum Ster. (syn. C. autumnale M. B., nicht I.), Kaukaſus; Blüten 1—3; Kron⸗ kelchzipfel blaßlila, nicht gewürfelt. — C. De- caisnei Boiss. (syn. C. laetum Desne., nicht Stev.), Kleinaſien; Blüten faſt doppelt jo groß, mit 3½ bis 5 cm langen, innen über dem Schlunde kurzhaarigen Zipfeln, zu 4—6, blaßroſenrot. C. Haussknechtii iſt eine ſehr ſchöne Art, die vielleicht in Alpenanlagen von großer Wirkung; ſonſt für Topfkultur, da ſie ſehr ſpät blüht. — f Verwendung und Kultur. Alle Zeitloſen find giftig, verdienen aber einen Platz im Zier- garten, um für ſich oder in Verbindung mit anderen im Herbſt blühenden Zwiebelgewächſen, z. B. Crocus sativus (Herbit-Safran), Einfaſſungen zu bilden. Man pflanzt ſie auch bisweilen in den Bloßſtellen und an den Rändern der Gehölzgruppen und oft auf dem Gartenraſen an, wo ſie von angenehmer Wirkung ſind. Im allgemeinen erfordern ſie tiefen, ſandig-lehmigen und etwas feuchten Boden. Die Zwiebeln werden im Juli aus der Erde genommen, von der Brut befreit und nebſt den jungen Zwiebeln anfangs Auguſt wieder einpflanzt (Abſtand 20 em). Man kann die Zeitloſen auch auf Karaffen (Hyazinthengläſern) oder in mit feuchtem Mooſe gefüllten Näpfen kultivieren. Nimmt man im Sommer kurz vor dem Hervor— treiben der Blüten ſtarke Zwiebeln aus dem freien Lande und ſetzt ſie auf einen mit nur mäßig feuchtem Moos belegten Teller, jo wird man die Freude haben, zu ſehen, wie ſich nach und nach vollkommene Blüten entwickeln. Statt des Mooſes kann man auch Säge⸗ mehl (Sägeſpäne) nehmen, in welchem aufbewahrt, zur Herbſtzeit ſogar die ganz trocken liegenden Zwiebeln ſich regen und leidliche Blüten hervortreiben. Gattung 1230. Bulbocödium L., Lichtblume (Uchtblume), Oe III 11; XXXI 10 (griechiſch: bolbos = Zwiebel, kod on — Pließ; rauhe oder wollige Zwiebelhülle). Kronkelch trichterförmig; feine 6 Blätter getrennt, mit langen, aufrechten Nägeln zu einer dünnen Röhre zuſammenneigend und mit faft gleichen, länglichen oder linealiſchen, aufrecht⸗ abſtehenden Lappen. fadenförmig, oben Zſpaltig. teils unterirdiſch, 1—3blütig. 3505. Bulbocödium vernum T. (syn. Colchi- cum vernum Hort.), Frühlings-Lichtblume. Süd⸗ Staubblätter 6; Kölbchen linealiſch, am Grunde tief-2 lappig, ſchwebend. . Kapſel ſchmal⸗eiförmig, Zkantig, ſcheidewandſpaltig⸗aufſpringend Zwiebel oder Zwiebelſtamm. Blätter grundſtändig, linealiſch, ziemlich zugleich mit den Blüten erſcheinend. Blüten anſehnlich. — Einzige Art: Fruchtknoten vieleiig. Griffel 1, lang, Pflanzen mit ſchwarzer europa, Orient, auf Wieſen. Staudig, etwa 15 cm hoch. Blütezeit: Februar bis April, je nach Witte Blütenſchaft ſehr kurz Gattung 1230. Bulbocödium bis Gattung 1233. Allium. Fr. 35023507. 1119 rung. Blüten purpurviolett, im Grunde weiß. Rabatten oder auch als Einfaſſung, für ſich allein Formen find: f. Plantii (syn. Bulbocodium Plantii oder am beiten in Gemeinſchaft mit anderen, faſt hort.), mit ge- gleichzeitig blühenden Arten, wie Eranthis hiemalis, ſtreiften Blät⸗ Galanthus, Leucojum vernum, Crocus u. ſ. w. So tern. f. 55555 auch zerſtreut auf Raſenflächen, und endlich noch als e Topfpflanze. Am ſchönſten iſt noch die gewöhnliche P 5 ze oder Stammform. Die Blüten find derjenigen der M B., Blätter Herbſt⸗Zeitloſe (Colchicum autumnale, Tafel 61, 244) ſchmäler, Blü- ziemlich ähnlich, und es kommt auch nicht felten vor, ten roſenrot, daß die Frühlings ⸗Lichtblume ſchon im Herbſt blüht, kleiner; Kapſel wodurch die Täuſchung noch größer wird. Kultur um die Hälfte in jedem etwas friſchen Gartenboden, am beſten freilich kleiner und in ſandig-lehmigem Wieſenboden. Vermehrung länger zuge⸗ während der Ruhezeit der Zwiebeln meiſt vom Juli ſpitzt; bei f. ru- | bis September durch Abtrennung der Brutzwiebeln, thenicum ver- 6 en 1 tief 1 in 1 em Abſtand Weg 1 f ic syn. B. werden. Für die Topffultur legt man im Auguſt je . an 46 Zwiebeln in einen Topf, jenft die Töpfe wie für ſind die älteren Blätter zuſammengerollt. Crocus, Seite 1001, angegeben bis Neujahr in den Verwendung als eine unſerer erſten Früh- Boden ein und behandelt ſie von da ab wie Crocus. lingsblumen in kleinen Gruppen beiſammen auf Anzucht aus Samen. Gattung 1231. Meréndera Ram., Irrlichtblume, O III II; XXXI 10 (nach dem ſpaniſchen Namen unferer „Herbſt-Zeitloſe“, Quita meriendas, gebildet). Wie Bulbocodium, nur: 3 lange, faden— förmige, getrennte Griffel mit ſehr kleinen Narben. Kapſel verkehrt⸗eiförmig, Zfurchig, faſt Z lappig, ſcheidewand⸗ ſpaltig⸗aufſpringend, vielſamig. Pflanzen mit Zwiebeln oder (zum Teil unterirdiſchem) Zwiebelſtamm. Blätter grundſtändig, linealiſch, mit den Blüten ziemlich gleichzeitig erſcheinend und den Winter über bleibend. — 10 Arten, im Mittelmeergebiet. 3506. Merendera Bulbocödium Ram. (syn. und dann über die Erde hervortretend. — Reizende, Bulbocodium autumnale hort.), Gemeine Irrlicht. freilich etwas raſch vergängliche kleine Pflanze, blume. Arragonien, Pyrenäen. Blütezeit: Herbſt. die man gern zerſtreut im Gartenraſen, auch — Eine Herbſt⸗Zeitloſe im kleinen: die 1—2 roſa- als Einfaſſung oder auf Steingruppen und Felſen ver— bis violettpurpurnen Blüten entwickeln ſich dicht wendet. Vermehrung und Verpflanzen im Juli, über dem Boden; bald darauf kommen einzelne (meiſt 3) Auguſt, zur Ruhezeit der Zwiebeln. linealiſche Blätter. Kapſeln erſt im Frühjahr reifend Gattung 1232. Nothoscördum Ki., Lauchſchön, G XXXI 10 (griechiſch: nöthös — unecht, skördön oder skorodon — Knoblauch). Kronkelch bleibend und als 6 am Grunde oder bis zur Mitte verwachſene, im übrigen abſtehende oder glockig-zuſammenneigende, gleiche, nervige Blätter. Staubblätter 6, mehr oder weniger häutig⸗verbreitert, an der Spitze aber pfriemlich und ganz (alſo meiſt lanzettlich); Kölbchen länglich. Griffel fadenförmig, meiſt bleibend, mit kleiner Narbe. Kapſel 3knöpfig oder Zlappig, fachſpaltig-aufſpringend. Zwiebelpflanzen ohne Lauchgeruch. Blätter linealiſch, flach. Blüten mit nicht gegliederten Blütenſtielen in endſtändiger Dolde. Hüllblätter 2, am Grunde verwachſen. — 10 Arten, im außertropiſchen oder andinen Amerika, 1 Art in China. 3507. Nothoscördum fragrans T. (syn. ſtielchen verlängert. Blüten zierlich, weiß, meiſt rot-ge— Allium fragrans Vent.), Wohlriechendes Lauchſchön ſtreift und außen grünlich, mehr oder weniger nach (fr. Ail odorant; Vanille duftend. Kronkelchzipfel anfangs ausgebreitet, e. Strong-scented dann mehr aufrecht. Staubkölbchen lanzettlich, purpurrot. Garlie). Nord⸗ Verwendung dieſer Pflanze in unſerem Klima amerika. Blüte- am beſten als Topfblume des Kalthauſes, und zeit: Mai, Juni. zwar ihres Vanilleduftes wegen. In milden Gegenden — Pflanze grau- können ſie an ſüdwärts geneigten Böſchungen oder auf grün; Stengel an günſtig gelegenen Rabatten gepflanzt werden, ſind in 60 em hoch, unten ſtrengen Wintern aber noch mit Laubdecke zu verſehen. beblättert, ſtiel⸗ Kultur in ſandigem, tiefgründigem, durchläſſigem rund. Zwiebel Boden an ſonnigem Standort. Man pflanzt die rund, weißlich, Zwiebeln während ihrer Ruhezeit vom Juli bis zum ziemlich dick. Blät- Herbſt und legt fie an 15—20 cm tief in den Boden ter breit-linealiſch, (Abſtand gegen 15 cm). Vermehrung durch Teilung ſtumpf, gefalzt, oder Brutzwiebeln. Anzucht aus Samen; Ausſaat ſchlaff, übergebo- vom April bis Juli in Töpfe, die genügend feucht zu gen, kahl. Dolde halten. — Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; aufrecht; Blüten⸗ Keimung nach ein paar Wochen. Gattung 1233. Allium L., Lauch, O (X); XXXI 10 (ekeltiſch: all — warm oder brennend; in Bezug auf den Geſchmack der Zwiebeln und des Krautes). Kronkelch bleibend, ſeine 6 Blätter von Grund auf frei oder ganz am Grunde kaum zuſammenhängend. Staubblätter 6, alle frei und fadenförmig, oder am Grunde verbreitert und bisweilen kurz-verwachſen; Kölbchen länglich, meiſt mit der Rückenmitte aufſitzend, Griffel 1, meiſt ab⸗ fallend, mit kleiner oder ſchmal- und kurz-3 ſpaltiger Narbe. Fruchtknoten 1—3fächerig, faſt ſtets nur bis 6eiig (ſehr wenige 1120), Arten bis 18eiig). Familie 209. Liliaceae, Lilfiengewädfe. O XXXI 10. Kapſel häutig, vom bleibenden Kronkelch umgeben, fachſpaltig-, bisweilen aber kaum aufſpringend. Pflanzen mit Zwiebeln oder Zwiebelſtamm. Blätter grundſtändig, ſehr verſchieden: flach, gefaltet, ſtielrund, ſolide oder röhrig. Blüten in end⸗ ſtändiger Dolde, aufrecht, ſehr ſelten hängend, meiſt zahlreich, ziemlich klein oder mittelgroß, mit nicht gegliederten Blüten⸗ ſtielen (bisweilen ſind mehrere oder gar alle Blüten in Brutknöllchen oder Brutzwiebelchen umgewandelt). Pflanzen mit ſog. Lauchgeruch. — 250 Arten, in Europa, Nordafrika, ſelten 3), gewöhnlich in eins verwachſen. A. Blüten weiß e 3 Hüllblätter 2 (ſehr Aſien, Nordamerika. .* A. ursinum. 3508, A. nigrum. 3509. A. neapolitanum. 3510. B. Blüten rot oder roſenrot [bei A. stipitatum rofalila, bei A. acuminatum violettrot und auch weiß!. C. Blüten lila oder blau (ſ. auch Nr. 3513 und 3514) D Blüten gald geg, 8 3508. * Allium ursinum Z., Bären-Lauch (fr. Ail des ours; e. Bear's Garlic). Europa, geſellig in feuchten Wäldern. Staude, 15—40 em hoch. Blütezeit: Mai. — Zwiebel länglich⸗linealiſch, weiß. Am Grunde des Schaftes 2 oval-lanzettliche friſch— grüne Blätter. Aus einer ein- oder mehrblätterigen Scheide kommen zahlreiche weiße, ſternförmige Blüten hervor, die eine Dolde bilden. Iſt trotz ſeines Zwiebelgeruches gar keine üble Pflanze für feuchte und ſchattige Partien des Par- kes, für welche es oft an geeigneten Gewächſen man⸗ gelt. Vermehrung durch Zwiebelbrut im Herbſt. Pflanz⸗ weite etwa 15 cm. Wie Crocus ge— trieben, blüht dieſer Lauch im Früh⸗ jahr. Man tränkt ihn durch Unter⸗ ſätze, welche immer Waſſer enthalten müſſen. Im Som⸗ mer trocken halten. Man kann ihn mehrere Jahre lang in Töpfen halten, ohne zu verpflanzen. 3509. Allium nigrum I., nicht Al. (syn. A. multibulbosum Jacg., A. monspessulanum Gouan, A. magicum Fl. Pelop.), Schwarzer Sand). Süd⸗ franfreich, Südeuropa, Orient. Staude, bis 1 m hoch. Blüte⸗ zeit: Mai, Juni. — Starke, eiförmige Zwiebel; Blätter dick, breit⸗lanzettlich, zuge⸗ ſpitzt, anfangs grau- grün, aufrecht, ſpäter dunkelgrün, ausge- breitet. Schaft bis 1m hoch, cylindriſch, mit einblätteriger Scheide. Blütendolde groß; Blüten ſternförmig, weiß, ihre Blättchen viel länger als die Staubfäden. Die Pflanze verlangt einen Verwendung. — —— Bären-Laud). SZ BE ID TEN — ASTA Er Schwarzer Lauch. leichten, durchläſſigen Boden und etwas trockene Lage. Pflanzweite 15—20 em. 3511. 3512. 3513. 3514. 3515. 3516. A. narcissiflorum. A. roseum. A. stipitatum. * A. Schoenoprasum. A. coerulescens. „„ „% e el a ee Me Moly. 3510. Allium neapolitänum Cyr. (syn. A. lacteum Sm., A. album Sauti, A. candidissimum Cav., A. Sieberianum H. et Sch., A. amblyopetalum Lk., A. subhirsutum Del., nicht L.), Neapler Tauch. Spanien, Südfrankreich, Italien. Staude, 20—30 cm hoch. Blütezeit: Frühling. Zwiebel klein. Blätter wenig zahlreich, graulichblaßgrün, gedreht- rinnenförmig, halb aufrecht. Blütenſchaft 20—25 cm hoch, dreikantig, zwei Kanten ſcharf und eine etwas Neapler Lac i abgerundet. Blumen zu 15—30 in einer Dolde mit 6 ovalen ſchneeweißen Blumenblättern. Staub⸗ gefäße 6, braun oder ſchwärzlich. Die Blumen ſind von verſchiedenartigem Anſehen, bald weit ausgebreitet, bald glocken⸗, bald ſchellenförmig. Verwendung für Winterbouquets; zu dieſem Zwecke werden die Blumen, welche ohne allen Lauch⸗ geruch ſind, in den Monaten Februar und März in Menge aus Italien eingeführt. An der Küſte der Provence ſoll es keinen lieblicheren Anblick geben, als einen Teppich dieſes Neapler Lauchs in Olivenhainen. Kultur wie Ixia, Nr. 3182. ; 3511. Allium nareissiflörum Vill. (syn. A. i grandiflorum Chaix, A. pedemontanum Willd., A. nigrum All., nicht L.; A. roseum Z. herb.) Nar- ziſſenblütiger Lauch. Südfrankreich, Nordweſt⸗Italien. Staude etwa 30 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni; im Topfe früher. — Blätter 5 oder 6, am Grunde ſcheidenförmig, fleiſchig, ſchmal-linealiſch, 12— 24 em Schaft fait jtielrund, die Blätter lang, graugrün. überragend. Blüten zu 2— 10 in einer Dolde, welche vor dem Offnen der Blumen überhängt. Blüten glodig, tief⸗purpurrot, 12—20 mm breit. Eine der ſchönſten Arten!, iſt aber ſeltener echt zu erhalten. Gewöhnlich bekommt man Allium senescens oder ſogar den „Schnittlauch“, Nr. 3514. 3512. Allium röseum I., Noſenroter Tauch. Südeuropa. Staude, etwa 60 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Zwiebel eiförmig, die äußeren Schalen mit dichten faſt rundlichen Maſchen durchlöchert. Schaft ſtielrund, unten beblättert. breit⸗linealiſch, flach, langzugeſpitzt am Rande fein gezähnelt, kürzer als der Schaft. Dolde vielblütig, gleichhoch-äſtig; Blütenſtielchen 2—3 mal länger als ihr Blütchen. Kronkelch glockig, roſenrot, mit elliptiſch⸗ länglichen, ſtumpfen, an der Spitze bisweilen gezähnelten freien Zipfeln. Staubfäden ſchmal-lanzett⸗ lich⸗pfriemlich, ½ kürzer als der Kronkelch; Griffel die Staubkölbchen faſt überragend. — A. Ostrowskianum Rgl., weſtliches Turkeſtan, hat einen bloß 20—30 cm hohen Schaft mit 2—3 breiteren, bläulichgrünen, flachen, ſchlaffen Blättern, welche länger ſind als jener. Drei äußere Staubfäden am Grunde ſehr breit und bis zur Spitze ſich lanzettlich verſchmälernd, während die inneren linienförmig ſind. Die großen tief— roſenroten Blumen in reicher Dolde duften ſehr angenehm. Verlangt lockeren, humusreichen Boden und recht ſonnige Lage. — A. acuminatum Hook., Kaliforniſches Felſengebirge; Blätter lang, pfriemförmig. Zwiſchen ihnen erheben ſich zu Anfang des Sommers die 30 em hohen Schäfte mit je einer lockeren Dolde von 10 — 20 ziemlich großen, violettroten, bei f. lacteum reinweißen Blumen. — A. Mac-Nabianum Hort., Nordamerika?; Blütenſchaft dick, ſtielrund, am Grunde mit wenigen linealiſchen, ſpitz zulaufenden Blättern, welche kürzer ſind als der Schaft. Blumen zahlreich, in ſchönen Dolden, roſenrot; die drei äußeren Blätter eirund, zugeſpitzt, die drei inneren kleiner, mehr länglich. den Winter gut, wenn man ihnen einen lockeren, ſandigen, tief-durchlaſſenden Boden geben kann; gegen dauernde Feuchtigkeit ſind ſie empfindlich. 3513. Allium stipitätum Rgl., Stiel- Lauch. Turkeſtan. Zwiſchen ſchmallineal-lanzettförmigen, grünen Blättern erhebt ſich ein bis 90 em hoher Stengel mit einer faſt kugeligen Dolde zahlreicher, ſehr lang geſtielter, duftender, roſalilafarbiger Blumen. Ausnehmend ſchöne Art, in allerlei Boden gedeihend und vollkommen hart. Nachſtehend iſt A. Suworowii Rgl., roſaviolett, wohlriechend, und beide ſind mit A. atropurpureum W. et Kit. verwandt, aber ſchon in der Tracht abweichend; ſie find Freilandpflanzen. 3514. * Allium Schoenöprasum L., Schnitt- lauch. Staude, 15—30 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Erdſtämme zwiebelig. Blätter röhrig, grün, linealiſch-pfriemlich, gleichmäßig- (d. h. nicht an⸗ geſchwollen-) ſtielrund. Blütendolden kapſeltragend; Blüten hell⸗purpurrot (bei f. flore albo weiß). Kronkelchblätter lanzettlich, ſpitz, länger als die zahnloſen Staubfäden. f. sibiricum Z. pr. sp. Blätter ziemlich — Dieſe Arten vertragen Gattung 1233. Allium, Tauch. Einfaſſung ein ſchönes iſt größer und hat breitere und ſtärkere, auch ſchmäler zulaufende Kronkelchblätter. Verwendung. Wird in großen Gärten gern zu | gleichmäßigen Einfaſſungen benutzt und des friſchen Vilmorin. Dritte Auflage. farbig, in abge- 30 —40blütig. Blüten Nr. 3508 — 3516. 1121 Grüns wegen zur Zierde oder zum Nutzen häufig fürs Zimmer in Töpfe gepflanzt. Die zierlichen Blütendolden ſind im Freien recht angenehm. Ver- mehrung durch Teilung. Anzucht aus Samen. 3515. Allium coerulescens Don (syn. A. azureum Zedeb., A. coeruleum Pall.), Blauwerdender Fand. Aſiatiſches Rußland. Staude, etwa 60 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Blätter alle grund— ſtändig, zur Blütezeit oft vertrocknet, ſchmal, linealiſch. Blüten geſtielt, ſchön himmelblau, in einer faſt kugeligen Dolde. Kronkelchblätter eirund-lanzettlich, ſpitz, länger als die an ihrem Grunde durch eine Haut verbundenen blauen Staubblätter. — A. Mur- rayanum Hort., Nordamerika?; Schaft ſtielrund, 30 em hoch und darüber; am Grunde mit 2 oder 3 Blättern. Letztere flach, linienförmig, ſpitz zulaufend. Blumen groß, mit eirunden, zugeſpitzten, außen grün⸗genervten Blättern, lila— flachter, vielblu- miger Dolden- traube. — A. ur- ceolatum Agl., Songarei, Turke— ſtan. Blüten himmelblau, ſpäter faſt weiß⸗ lich in halbkuge— liger Dolde; Kronkelchblätter mit grünem Mit⸗ telnerv. Staub⸗ blätter bis zur Mitte ſtark verbreitert und hier urnenartig zu— ſammengeneigt, am Grunde mit den Blumenblättern verwachſen. Verwendung. Dieſe Arten erfordern einen warmen und, wie alle Allium Arten, gut durchläſſigen Boden. Im Winter Schutzdecke. Man legt die Zwiebeln im Sommer nur 5—10 cm voneinander entfernt und entweder truppweiſe oder in mehreren Reihen. 3516. Allium Moly I., Goldfarbiger Lauch. Südeuropa. Staude, gegen 30 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Zwiebel faſt rund, weißhäutig. Schaft ſtielrund. Blätter breit lanzett- lich, blaugraugrün, unten ſcheidenförmig. Blütenſcheiden eine oder zwei, häutig. Dolde gleichhoch-äſtig, Blauwerdender Lauch. goldgelb, die äuße— ren Zipfel außenſeitig mit grünlicher Mittel- linie. Giebt in Trupps beiſammen oder als Ausſehen, wenn es dicht genug gepflanzt wird (etwa 12 em Ab⸗ ſtand). Übrige Behandlung wie Nr. 3515. Goldfarbiger Lauch. . 1122 Familie 209. Liliaceae, Liliengewädfe. Our XXXI10. Gattung 1234. Lachenälia Jacg., Lachenalie, = XXXI 10 (nach Werner von Lachenal, f 1800 als Profeſſor der Botanik in Baſel). Kronkelch bleibend, röhrig oder faſt glockig, kurz⸗ oder hoch-verwachſen; ſeine Zipfel aufrecht, zuſammenneigend oder oben abſtehend: die 3 äußeren bisweilen faſt frei, rück⸗ ſeitig unter der Spitze oft mit einem Höckerchen verſehen; die 3 inneren länger, meiſt höher verwachſen und oben mehr abſtehend. Staubblätter 6; Kölbchen klein, eiförmig bis länglich. Fruchtknoten Zfächerig, vieleiig; Griffel fadenförmig, mit kleiner oder polſter⸗ förmiger Narbe. Samen verkehrt- eiförmig oder kugelig. Zwiebelpflanzen. Blätter 2 [bei L. unifolia Jacg. (syn. Monoèstes unifolia Salisb.) weißlich-blühend, immer nur eins, bei einigen Arten 3—5], dicklich, länglich, riemenförmig, linealiſch oder fait ſtielrund, nicht ſelten gefleckt oder warzig. 30 Arten, in Südafrika. B. Kronkelch röhrig, 2—3 mal ſo lang als breit. Blüten faſt ährenförmig. orthopetala Jacg. mehrere und faſt ſtielrunde Blätter und weißliche, 1 cm lange Blüten) . . C. Kronkelch röhrig⸗glockig oder glockig, jo lang oder bis Amal fo lang als breit. Blüten in einfacher Ahre oder Traube, aufrecht bis hängend; Deckblätter klein. — A. Kronkelch gleichmäßig-röhrig, Amal fo lang als breit, am Grunde abgerundet . IL. pendula. 3517. L. rubida. 3518. L. tricolor. 3519. Blätter 2, ſelten 3, lanzettlich (nur bei L. 2 . L. orchiodes. 3520. Blüten traubig. [Faſt ährig blüht und zugleich mehrere, faſt ſtielrunde Blätter hat nur: L. contaminata A4“. (syn. L. hyacinthodes Jacg., L. angustifolia Jacg., L. albida Tratt., Himas hyacinthodes und H. angustifolia Salisb.), Blüten glockig, weißlich, meiſt an der Spitze rot- und grün⸗gefleckt, die inneren ganz weiß.] 1. Blätter 2, ſelten 3. Staubblätter herausragend, um die Hälfte oder doppelt länger als der Kronkelch. Blätter lanzettlich. a) Kronkelch glockig, die inneren Zipfel ſicheliggebogen-abſtehend. Blüten purpurblau, kaum an 1 cm lang, in 30—40 blütiger Traube: L. purpureo-coerulea Jacg. (syn. L. botryodes Tratt.), Blütezeit: Frühling. b) Kronkelch röhrig-glockig, mit leicht abſtehenden inneren Zipfeln; Blütenſtielchen 2—3 mm lang . L. versicolor. 3521. 2. Nur ein einziges Blatt haben: L. Zeyheri Bak., L. convallariodes Bak., L. hirta Tybg. und 5 anguinea Sw., welche ſämtlich für uns ohne Belang ſind. 3517. Lachenälia pendula 4:f., Hängeblumige Lahenalie. Am Kap. Staude, 10—25 cm hoch. Blütezeit: Dezember, Januar. — Zwiebel weiß. Blätter 2, fleiſchig-krautig, riemenförmig- lanzettlich, 15 —25 cm lang, unten etwa 4—5 cm breit, bisweilen leicht gefleckt. Blütentrauben 5—12 cm lang, meiſt 6—1öblütig. Blüten 21/,—31/, cm lang, 6—9 mm breit, gleichmäßig -röhrig, gelbſcharlachpurpurn; die äußeren Zipfel mit den inneren ziemlich gleichlang; die 3 äußeren zungenförmig, ſchön rot, ſtumpf und ſehr wenig kürzer als die 3 inneren, welche gekerbt und an der Spitze gelbgrün und purpur⸗ violett⸗gefärbt find. Kronkelchzipfel. Wohl die ſchönſte Art!) 3518. Lachenälia rübida Jacq., Geröstete Tachenalie. Afrika (Namaqua⸗Land). Staude, 15 bis 25 em hoch. Blütezeit: Frühling. — Blätter länglich-lanzettlich (12—16 cm lang bei Zollbreite), At., Kronkelch 15—22 mm lang, die äußeren Zipfel Schaft 15—25 em lang, gefleckt; Blütentraube 5—8 em lang, 6—15 blütig; Blüten⸗ ſtielchen gegen 2 mm lang. Kronkelch 21/,—3 cm lang, ſpitz, am Grunde verſchmälert, mehr oder weniger deutlich-gefleckt. 6—8 mm breit, gleichmäßig-röhrig, rötlich; die 3 äußeren Zipfel (etwa 14—17 mm lang) deutlich⸗ kürzer als die 3 inneren. Staubfäden mit den längeren Zipfeln faſt gleichlang. — Formen ſind: f. tigrina Jacq. pr. Sp., äußere Kronkelchblätter blaß— gefärbt, rückſeitig mit Streifen und außerdem mit ſehr dichtſtehenden Punkten gefleckt. f. punctata Jacg. pr. sp., äußere Kronkelchblätter fleiſchfarbig, mit dicht ſtehenden blutroten Fecken gezeichnet. 3519. Lachenälia tricolor Thbg. (syn. Phor- mium aloodes L.), Dreifarbige Lachenalie. Am Kap. Staude, 10—35 em hoch. Blütezeit: Frühling. — Blätter 2, fleiſchig-krautig, riemenförmig-lanzettlich, 15—25 em lang, 11/o—4 em breit, nach oben all- mählich verſchmälert, bisweilen gefleckt. Blütentrauben 5—12 em lang. Untere Blütenſtielchen 4—8 mm lang. Kronkelch 18 —26 mm lang, 5—8 mm breit, gleichmäßig röhrig, intenſiv gelbſcharlachrot und grün. Außere Kronkelchzipfel lanzettlich (8—10 mm lang, etwa 4 mm breit), die inneren faſt doppelt jo lang, zungen⸗ſpatelförmig, 14—20 mm lang bei etwa 6 mm Breite. Formen find: f. quadricolor Jacq. Br. Sp., Blüten mehr verſchiedenfarbig: die äußeren Zipfel hochrot, grün und gelb, die inneren gelblich— grün, an der Spitze purpur rot. f. Iuteola Jacg. pr. sp. (syn. L. quadricolor f. lutea Bot. Mag.), äußere Staubblätter faſt ſo lang als die 5-12 cm lang, 30—60blütig. Kronkelchblätter gelb mit grünem Rande, um ½ bis ½ kürzer als die inneren, welche grünlich und nur am Saum gelb ſind. Art und Formen ſind beliebt. 3520. Lachenälia orchiödes 47“. (syn. L. mu- tabilis 8 w., L. pulchella T.), Knabenkrautartige Lachenalie. Am Kap. Staude, 10—25 em hoch. Blütezeit: Frühling. — Blätter 2, ſelten 3, fleiſchig⸗ krautig, lanzettlich, 7—23 cm lang, oft gefleckt, mit knorpeligem Rande. Schaft oft gefleckt. Blüten 12—50, faſt ährig, und die Ahre 10—15 cm lang. Kronkelch weißlich oder gelblich, oder mehr oder weniger rot- oder blau-gezeichnet, kurzröhrig, 812 mm lang, nur 4—5 mm breit, die äußeren Zipfel kürzer. Staubblätter eingeſchloſſen oder zuletzt ſchwach vor⸗ ragend. — L. glaucina Jacg. (syn. L. sessilifolia Andr. ), Ahren nur 6—30blütig; Blüten größer, 12 bis 16 mm lang!, außen blaugraugrünlich, innen weißlich, mehr oder weniger rot- oder gelb-gezeichnet. — L. pallida grünlich, braunfilzig, die inneren grünlichweiß oder weiß. 3521. Lachenälia versicolor Bak., Wechſelnde Lachenalie. Am Kap. Staude, 10—25 cm hoch. Blütezeit: Frühling. — 3 Abarten: a) unicolor Jacg. pr. sp., Blätter lanzettlich, glatt, ſelten von Puſteln etwa rauh. Blütentraube Kronkelch 6—9 mm lang, tiefrot, die inneren Zipfel ſchwach abſtehend und wenig länger. Staubblätter faſt gerade, 1½ mal ſo lang als der Kronkelch. b) purpurea Jacg. pr. Sp., äußere Stronfelch- zipfel weißlich, an der Spitze grün, innere purpurn. Staubblätter blau. c) fragrans Jacg. pr. Sp., Pflanze ſchlanker, Blüten weißlich, wohlriechend, die äußeren Zipfel an der Spitze rot. — Verwendung der Lachenalien als ſchöne und dankbare Frühlingsblüher für helle Kalt- häuſer und mäßig erwärmte helle, ſonnige Wohn⸗ räume. Kultur. Nach der Blütezeit, wenn die Blätter abgeſtorben ſind, werden die Töpfe mit den Zwiebeln in irgend einen trockenen Winkel gebracht, ohne ſie zu begießen. Im Spätherbſt (Oktober), ſobald die Zwiebeln wieder zu treiben beginnen, werden ſie (je 3—5 in einen Topf von 10—15 em Weite) in friſche Erde gepflanzt (gleiche Teile Heide- und Laub⸗ erde mit etwas Lehm und reichlich Sand). Man ſtellt die Pflanzen nahe zum Fenſter eines ſonnig ge⸗ legenen, mäßig warmen Zimmers oder ins Kalthaus Gattung 1234. Lachenälia bis Gattung 1236. Veltheimia. Fr. 35173333. 1123 und gönnt ihnen nur mäßige Durchfeuchtung, bis fie | Die Zwiebeln müſſen 2—3 em hoch mit Erde bedeckt ſtärker wachſen und mehr verlangen. Die im Sommer ſein. Vermehrung durch Brutzwiebeln. und Herbſt blühenden Arten pflanzt man im März. | Gattung 1235. Galtönia Desne., Galtonie, O XXXI 10 (nach Francois Galton, Erforſcher der ſüdafrikaniſchen Flora, benannt). Kronkelch groß, mit ziemlich breiter, am Grunde ab— gerundeter Röhre; Lappen 6, ziemlich fo lang als die Röhre, fait gleich oder die 3 inneren etwas breiter, abſtehend. Staubblätter 6, dem Schlunde oder der Röhre eingefügt, pfriemlich, aufrecht; Kölbchen eiförmig oder länglich, mit der Rückenmitte aufſitzend. Frucht- knoten vieleiig; Griffel 1, mit 3knöpfiger Narbe. Kapſel länglich, vom welken Kronkelch eingehüllt. Zwiebelpflanzen. Blätter grundſtändig, wenige (meiſt 3—6), lang und ziemlich breit. Blüten in langer, lockerer Traube, anſehnlich, weiß, hängend, mit ge— gliederten Blütenſtielchen. Deckblätter lanzettlich. — 2 Arten, in Südafrika. In Kultur nur: 3522. Galtönia cändicans Desne. (syn. Hya- fallenden und ſehr dankbaren Art in mittleren einthus candicans Bak.), Weiße Galtonie, Kap⸗Hya⸗ und größeren Ziergärten auf mancherlei Art und Weiſe; zinthe. Port⸗Natal. Staude, 60 cm bis gegen Im und in kleinen Gärten auch einzeln oder zu Zen beiſammen darüber hoch. Blütezeit: Ende Juli bis September. auf dem Raſen oder auf Rabatten; endlich auch in — Zwiebel mittelgroß, bisweilen klein, rund oder Blumengründen (Parterres). Im Topfe kultiviert leicht gedrückt, mit dicken, fleiſchigen, gelblichweißen und im Kalthauſe oder kühlem, hellem Zimmer unter- Häuten. Blätter am Grund etwa 4—6, riemenförmig- halten, blüht ſie früher, und die Blüten find meiſt lanzettlich, 40 —60 cm lang, faſt aufrecht, etwa 6—8 cm reiner weiß; man kann fie, in mäßig großen Töpfen be- breit, oben gebogen, ziemlich fleiſchig, graugrün findlich, dann in voller Blüte zwiſchen weniger hohen Blattpflanzen einſchalten, ſodaß die Blütenähren über letztere hinausragen. Die Freilandkultur iſt jedoch die einfachſte und ſehr vorteilhaft. Kultur. Pflanzung der Zwiebeln am beſten ſchon im Herbſt, ſonſt zeitig im Frühjahr. Jeder genügend durchläſſige, nicht ſehr fette, aber auch nicht magere Gartenboden, am beſten wohl ſandiger, humoſer Lehmboden, genügt. Bei bindigem Boden wird man Laub-, ſandige Moor— oder Waldhumuserde oder auch Sand beimiſchen. Wenn man die Zwiebeln über Winter im Boden läßt, ſo blühen die Pflanzen im kommenden Sommer ſchon vom Juli an; nimmt man fie dagegen im Herbſt aus der Erde, überwintert ſie wie die Dahlien (Georginen) ßfroſtfrei, etwa in einem luftigen Keller, und pflanzt ſie im April, Anfang Mai wieder ins Freie, ſo wird die Blütezeit im Auguſt, September fallen. Im Winter iſt mäßige Schutzdecke (Laub- oder Fichtenzweige) nütz— lich, bei ſtrenger ſchneeloſer Kälte notwendig. Anzucht aus Samen leicht. Ausſaat im Frühling in Töpfe oder Käſtchen, die mit ſandiger Laub- und Miſterde, im Notfall auch mit gewöhnlicher guter Garten- oder Kompoſterde gefüllt ſind, und die Gefäße anfangs warm ſtellen; die erſcheinenden Pflänzchen aber zeitig verſtopfen und rechtzeitig abhärten (ſonſt lieber Mitte April in ein kaltes Miſtbeet unter Glas ſäen). Wenn kein Froſt mehr zu befürchten, alſo etwa Mitte Mai, die Pflanzen im Freien auf ein Pflanzbeet verſetzen (bei f. foliis variegatis weißgelb⸗-geſtreift) ·. Blüten⸗Q((Abſtand 10 em), die Zwiebelchen im erſten Winter ſchaft ſolide, aufrecht, ſtielrund, graugrün, meiſt 60 cm ſchon in der Erde laſſen und ſchützen. Wer im Februar, D Weiße Galtonie. hoch, mit großer, prächtiger Blütentraube. Blüten März ſäet, wird ſchon im zweiten Jahre kräftige etwa 15—30, hängend, reinweiß, glockig, etwa 3 bis Blütenſtengel erhalten, ſonſt aber beſtimmt im Zten 5 em lang bei 1½ em Breite, nach und nach auf- Jahre. Vom Zten Jahre an nehmen die Zwiebeln blühend. Im freien Lande entwickelt ſich (ſtarke Zwiebeln an Leiſtungsfähigkeit ab, und es empfiehlt ſich deshalb, vorausgeſetzt) oft noch ein zweiter Blütenſchaft. alle 2 oder 3 Jahre neue Ausſaaten vorzunehmen. — Verwendung dieſer durch ihre Tracht, wie durch Keimkraft der Samen etwa 3 Jahre; Keimung die großen weißen Glockenblüten überall auf- ziemlich ſchnell. Gattung 1236. Veltheimia Ged., Veltheimie, = III 11; XXXI 10 (nach dem Botaniker Graf von Veltheim, f 1801, benannt). Kronkelch bleibend, chlindrifch, gleich oder oben etwas er⸗ weitert; ſeine 6 Zipfel ſehr kurz, zahnförmig. Staubblätter 6, über der Kronkelchmitte gleichmäßig angeheftet. Fruchtknoten länglich, 3 fächerig; Fächer 2—3 eiig. Kapſel Häutigstroden, flügelig-Zkantig, wenigſamig. Samen verkehrt⸗ei⸗ oder birnförmig. Zwiebelpflanzen. Blätter grundſtändig, mehrere, länglich oder riemenförmig, dick⸗krautig, unten ſcheidig. Blüten anſehnlich, hängend oder nickend, kurz- bis ſehr kurz geſtielt, in dichter, endſtändiger Ahre oder Traube. Deckblätter kurz, die oberſten oft ohne Blüten und dann einen Schopf bildend. — 3 Arten, in Südafrika: V. glauca Jacq., Blätter graugrün, am Rande etwas gekräuſelt, 5—7 em breit und ca. 30 cm lang, V. intermedia Sw. und: 3523. Veltheimia capensis Red. (syn. V. viridi- | Januar bis März. — Aus der häutigen violetten folia Jaeg., V. viridiflora 4. [irrtümlich Jacg.], Zwiebel kommen breit⸗lanzettliche, glatte, gefaltete, Aletris capensis L.), Kapiſche Veltheimie. Am wellige, dunkelgrüne, gefleckte, 20—30 em lange, Kap. Staude, Schaft bis 1 m hoch. Blütezeit: 10—13 em breite Blätter. Der hohe braunrot-punktierte N 1124 Familie 209. Liliaceae, Lifiengewädhfe. O XXXI 10. Schaft trägt eine Traube zahlreicher hängender, im dauernden Ruhezeit völlig trocken gehalten) im Sep⸗ oberen Teile gelblichgrüner, unten hellroter, tember. Man pflanzt in eine Erdmiſchung von Laub⸗, punktierter Blüten mit geraden, kurzen, abgerundeten, Miſterde und Sand. Wenn die Blätter auszutreiben grünen Zipfeln. beginnen, begießt man ſparſam, ſpäter reichlicher. Im Verwendung. Eine früher ſehr beliebte Sommer kann man ſie ins Freie ſtellen. Vermehrung Zimmerpflanze. Kultur. Die beim Einpflanzen durch Seitenzwiebeln, die erſt abgetrennt werden, zu reinigenden Zwiebeln müſſen je nach ihrer Stärke wenn ſie 2—3 Jahre alt ſind. Aus Samen erzogene Töpfe von 15—18 em Weite haben. Pflanzzeit Pflanzen blühen erſt im 5. oder 6. Lebensjahre. (nachdem die Zwiebeln in der vom Juli bis September Gattung 1237. Müscari Min., Musk, O XXXI 10 (griechiſch: moschos — Moſchus; Blüten einiger Arten moſchusduftend). Kronkelch krugig-kugelig oder länglich, am Schlunde mehr zuſammengeſchnürt, welkend und jpäter von der Frucht abfallend; feine 6 Zipfel ſehr kurz, zahnförmig, aufrecht oder ſpäter zurückgekrümmt⸗ abſtehend. Staubblätter 6, nicht herausragend, faſt 2 reihig angeheftet. Griffel kurz, 3furchig oder faſt in 3 teilbar, mit 3 Narben. Fruchtknoten 3fächerig; Fächer 2eiig. Kapſel kurz, breit, 3kantig, faſt Sflügelig. Samen faſt kugelig. Zwiebel⸗ pflanzen. Blätter grundſtändig, wenige, linealiſch, etwas fleiſchig. Blüten meiſt in einfacher, endſtändiger Traube, hängend oder nickend; die oberſten (ſelten alle) bisweilen unfruchtbar, länger geſtielt und einen Schopf, eine Riſpe oder einen Federbuſch bildend. — 40 Arten, im Mittelmeergebiet, Nordafrika und Weſtaſien. A. Kronkelch röhrig⸗krugförmig, vorn mit kleinen, eirunden, zahnartigen, ſternförmig— 1 auf der Rückſeite verdickten Zipfeln. Blüten gelblich, ſehr wohlriechend . M. Muscari. 3524. B. Pflanzen mit einem mehr oder weniger ſtark ausgebildeten Endſchopf unfruchtbarer, oft ziemlich lang geftiefter oder ſelbſt faden⸗ förmiger Blüten auf der Traube oder Riſpe. Kronkelch fruchtbarer Blüten violett, ſpäter olivenfarbig, cylindriſch-krugförmig, höchſtens 2½ mal ſo lang als breit, u vn ana: und mit En DL ‚Saumzäßnen; die unfruchtbaren Blüten lang⸗ geſtielt oder fadenfürmig . . A. comosum (f. plumosum, Tafel 59). 35 25. C. Kronkelch länglich, Deren on ober faſt kug en Erugförmig, Staubblätter einreihig oder unbeutlic=zimei- reihig ſtehend. Fruchtknoten Zſeitig. Blütentrauben ährenförmig, an der Spitze keine oder doch nicht ſehr verlängerte unfrucht— bare Blüten tragend. Kronkelch an der Spitze e eee chnürt. 1. Kronkelch länglich oder länglich-cylindriſch . r SW 332B8 2. Kronkelch eiförmig-kugelig (vergl. auch M. racemosum f. Strang waysli) anne nn Arie, MEEDOtLNOBEST 2. M. Aucheri. 3528, M. Heldreichii. 3529, 3524. Müscari Muüscari Voss (syn. M. mo- Die Blüten dieſer 3 Arten find zwar wenig in schatum Willd., M. ambrosiacum Much., Hyacinthus die Augen fallend, duften aber jo lieblich, daß man Muscari L., Botryanthus Sauli Jaub. et Spach), | fie (beſonders M. Muscari) mit Vorliebe in der Nähe Echter Musk (Moſchus⸗Hyazinthe). Orient. Staude, der Wohnungen auf Rabatten, in Gruppen und in bis 25 em hoch. Blütezeit: März, April. — Mittel- Töpfen kultiviert. 5 große, längliche, gelbe Zwiebel. Blätter 5—6, lang— n Re 5 5 linealiſch, riemenförmig, kurz-zugeſpitzt, faſt länger 3525. _Müscari comosum Al zo 2 79,233 als der niedrige Schaft, mattgrün, meift über dem (syn. Hyacinthus comosus L., Leopoldia comosa Bod sgebreitet. Blütentraube vielblütig, dicht- | Farlat.), Schopfblütiger Musk. Europa, bei uns Wein Anda ee ae, 115 e in Mittel- und Süddeutſchland; Nordafrika. Staude, driſch; Blüten ſehr 30 em und darüber hoch werdend. Blütezeit: Mai, kurz geſtielt oder Juni. — Blätter linealiſch, rinnig, aufrecht⸗abſtehend, faſt ſitzend, wage- ſo lang als der Schaft oder länger. Blütentraube recht und mit Aus- verlängert, kegelförmig bis eylindriſch, ziemlich locker; nahme der wenigen Blütenſtielchen wagerecht-abſtehend. Fruchtbare Blüten oberſten, ſehr klei⸗ fahlbraun, am verſchmälerten Grunde und an der nen, fehlgeſchlage- Spitze trüb⸗gelbgrünlich, oben faſt glockig, doppelt⸗ nen ſämtlich frucht- länger als breit. Der Schopf unfruchtbarer (fehlge⸗ bar, von ſehran⸗ ſchlagener) Blüten kurz, hell⸗amethyſtfarben, genehmem Ge- doldentraubig⸗- ausgebreitet, mit gebogenen Blüten⸗ ruch, grünlich- ſtielchen und ſehr kleiner Blüte, die elliptiſch⸗keulen⸗ gelb mit Anflug förmig und 3—4 mal länger als breit iſt. von violett | Kultiviert werden hiervon nur die beiden röhrig⸗krugförmig, Formen mit lauter fehlgeſchlagenen und zu Riſpen an der Spitze höcke- vereinigten Blüten, von denen faſt nur noch die ſchmalen, Echter Musk. rig und in einen langen amethyſtfarbigen Blütenſtielchen vorhanden ſind, kurzen Hals zu⸗ nämlich: f. monstruosum Mill. pr. Sp., Monſtröſer ſammengezogen, mit fleiſchigen, ſpäter ſternfoͤrmig-ab⸗ Sch. M. (fr. Lilas de terre, Jacinthe de Sienne; ſtehenden Zähnen. Staubblätter wenig oberhalb der e. Monstrous-flowered Hyaeinth); Zwiebel mittelgroß, Röhrenmitte eingefügt. Kapſel ſpitz⸗ ſeitig, mit freis- mit außen fleiſchfarbiger oder rötlicher Haut. Blüten⸗ runden, eingedrückten Klappen. — M. aestivale Bak., ſchaft 30—40 em hoch. Blütenſtand aus unregelmäßig Orient; Blätter fußlang bei 4—7 mm Breite, lebhaft⸗ hin und her gebogenen Verzweigungen beſtehend und grün; Blütentraube verlängert-vielblütig (30 —40blü- einer violettblauen oder amethyſtfarbenen Riſpe tig), unten ziemlich locker; Blüten gelb, ſehr kurz geſtielt, ähnlich. k. plumosum Tafel 59, 233 (syn. Hya- abſtehend, die oberen ſitzend und purpur lich. Kron⸗ einthus plumosus Fort.), Federbuſchiger Sch. M kelch nur 5—6 mm lang, eirund⸗länglich, vorn mit Federbuſch-Musk, iſt von k. monstruosum durch die ſehr kleinen Zähnen. — M. macrocarpum 8. (syn. noch größeren, leuchtend-amethyſtfarbigenRiſpen, M. moschatum f. flavum Dot. Mag.), Griechenland; welche noch reicher veräſtelt find, verſchieden; indem Kronkelch gelb mit ſchwarzer Mündung, etwas die feinzerteilten Riſpenäſte nur noch aus faden= länger und am Grunde faſt verſchmälert, unter der förmigen Stielchen beſtehen, und das Ganze einem Mündung nicht eingeſchnürt. Federbuſche gleicht. Verwendung. Der „Federbuſch-Musk“ iſt ſehr ſchön und zugleich intereſſant durch die Bildung ſeiner Blütenriſpen, die jo umfangreich und ſchwer ſind, daß der Schaft oft umknickt, den man deshalb auf- binden ſollte. Wenn man Sorge trägt, die Zwiebeln gruppenweiſe zu pflanzen, und wenn der Boden ihnen gefällt, ſo ſind die Pflanzen eine ſehr hübſche Er— ſcheinung. Die Blütentrauben eignen ſich ganz beſonders zur Anfertigung von Bouquets und für Vaſen, indem ſie, wenn abge— ſchnitten, ſich lange friſch erhalten. 3526. * Müscari racemösum Mill. (syn. M. ne- glectum Guss., Hyacinthus racemosus L., Botryanthus odorus KI.), Gemeiner Musk (Traubenhyazinthe; IT. Muscari a grappe; e. Clus- tered Grape-Hyacinth, Starch-Hyacinth). Feberbnſchiger Schopfblütiger Musk. gen, auf Ackern und Wieſen. Staude, 10 —20 cm hoch. Blütezeit: April, Mai. — Zwiebel eiförmig, mittelgroß, weißlich. Blätter ſchmal-linealiſch, binſenartig, ſchlaff, aus— gebreitet, deutlich-rinnig, bis 25 em lang, länger als Gattung 1237. Müscari, Musk. Nr. 3524 3529. 1125 Zwiebeln ähnlich wie bei M racemosum. Blätter freudig-grün, aufrecht, unten lang⸗-verſchmälert, lanzettlich, rinnig, an der Spitze kurz ſpitz, faſt ſo lang als der Schaft. Blütentraube kurz, länglich, zuletzt cylindriſch, vielblütig, die oberiten Blüten unfruchtbar; Blütenſtielchen dünn, ½ — )⁰ kürzer als die Blüte, abſtehend, faſt zurückgekrümmt. Blüten alſo länger geſtielt als bei M. racemosum, faſt kugelig, geruchlos, himmelblau oder violektblau, meiſt weißlich⸗ bereift, mit kurzen, faſt zurückgebogenen, weißlichen Saumzähnen. Kapſeln wagerecht, mit verkehrt-eirunden Klappen. f. candidum Voss, Blüten reinweiß, iſt eine wirklich ſchöne und allerliebſte Form und be— ſonders für Topfkultur zu empfehlen! f. sordidum Voss, Blüten perlgrau. 3528. Müscari Aucheri Boiss. (syn. Botry- anthus Aucheri Boiss.),, Auders Musk. Nord- Anatolien, an waldigen Orten. Staude, 5-12 cm hoch. Blütezeit: Ende März, April. — Zwiebeln klein, eiförmig. Blätter 2—3, etwa 5—8 em lang bei 4—5 mm Breite, lanzettlich-zungenförmig, rinnig, ſpitz, zurückgekrümmt, kürzer als der Schaft. Blüten- traube wenigblütig (6—10blütig), faſt kugelig, dicht. ſchwach-zurückgebogenen Zähnen. Blütenſtielchen Zmal ſo kurz als die Blüte. Blüten ſehr klein, himmelblau, kurz-eiförmig, an der Spitze ſchwach-zuſammengezogen, mit Zeckigen, weißlichen, f. azureum Voss (syn. Muscari azureum Zenzl, Hyacinthus azureus Eu- ropa; bei uns in Weinber- Blätter und eiförmige, Zähnen, Fenz!?, Muscari lingulatum Bac., M. Aucheri f. lin- gulatum Doiss.) iſt durch breitere (6—8 mm breite) 3—6 em lange, reichblütige Trauben verſchieden. Blüten tief-himmelblau, mit bräunlicher Mündung und weißlichblauen Saum— ſehr ſchön! Max Leichtlin in Baden-Baden ſagt: „Sie iſt eine der wertvollſten Frühlingspflanzen, ſteht jetzt eben (21. Februar 1885) in voller Blüte, dem Schnee und Eis trotzend, frierend und ſich ſonnend“. 3529. Müscari Heldreichii Boiss. (syn. M. hymenophorum Heldr.), Heldreichs Musk. Gebirge Griechenlands. Staude, 10—20 em hoch. Blüte— zeit: Ende März, April. — Zwiebel mittelgroß, von der Schaft. Blütenſchaft — blaßgrün, braunviolett— Gemeine Traubenhyazinthe. punktiert. Blütentraube kurz, ei-walzenförmig, ſehr dichtblütig; die oberſten paar Blüten unfruchtbar und aufrecht. Blütenſtielchen ſehr kurz, abſtehend-zurück— gekrümmt, kürzer als die Blüte Blüten dunkelblau, nickend, eiförmig-länglich, röhrig— krugig, mit weißlichen, Kapſelklappen faſt kreisrund, drückt. nach Pflaumen. f. brachy- anthum Boiss. (syn. Muscari Strangwaysii Griseb., nicht Ten.,;, M. Szowitzianum Rupr.) hat abgekürzte, eiför— mig⸗krugige Blüten, iſt alſo Steiſblätt⸗ riger Must. ähnlich, aber durch die Blätter und Kapſeln deutlich verſchieden. 3527. * Müscari botryödes Mill. (syn. Hya- einthus botryodes Z., Muscari Strangwaysii Ten., nicht Griseb., Botryanthus vulgaris T.), Steif- blätteriger Musk an nase. Europa, Orient; bei uns in Weinbergen u. ſ. w. jehr zerſtreut. Staude, 10—20 em hoch. Blütezeit: März, April. oder ebenſolang. zuletzt blauen, Zeckigen, zu rückgebogenen Saumzähnen. nickende Haltung der letzteren und die großen, zurück— an der Spitze breit-einge⸗ Die Blüten duften dem M. botryodes (Nr. 3527) pflanzen. graubraunen Häuten umgeben. Blätter breit⸗linealiſch, rinnenförmig, zugeſpitzt, länger als der Schaft, dunkel- grün. Blüten zu 8—12 und mehr in eiförmiger, lockerer Traube, die oberen faſt ſitzend, die unteren kurz⸗abſtehend, faſt geſtielt, etwas nickend, eiförmig— kugelig, ultramarinblau, an den ſtark zurückge— krümmten, Zeckigen Zähnen weiß. Kapſel ziemlich groß, mit faſt kreisrunden Fächern. Von M. botryodes weicht dieſe ſchöne Art durch die Form der Blätter und Blüten, durch die wagerechte oder doch weniger gekrümmten Kronſaumzähne ab. Man hat nur nötig, die Zwiebel 3—5 cm tief in einen nahrhaften Gartenboden in ſonniger Lage zu Vermehrung durch Brutzwiebeln. — Kultur der Muscari-Arten. Sie bilden ſehr niedliche Einfaſſungen, an denen nur ihre kurze Dauer auszuſetzen iſt. Jeder nicht zu feuchte Boden iſt ihnen angenehm. Man vermehrt ſie von Juli bis September durch die Brutzwiebeln. Man erhält ſogar einen üppigeren Flor, wenn man fie nur alle 3—4 Jahre aufhebt. Man pflanzt dann die größten Zwiebeln ſogleich wieder oder, wenn man ſie, was angängig iſt, in trockenem Sande aufbewahren mußte, ſpäteſtens im Oktober, November (Abſtand 15 cm). Man pflanzt ſie gruppenweiſe. Die Brutzwiebeln werden, bis ſie ſtark genug ſind, um Blumen zu treiben, auf ein eigenes Beet gepflanzt. 1126 Familie 209. Liliaceae, Liliengewädhfe. Or XXXI 10. Gattung 1238. Hyacinthus L., Hyazinthe, = XXXI 10; XXXII (nach Hyakinthos, dem Lieblinge des Apollo und Sohn des Amyklos, benannt). Kronkelchtrichterförmig-glockig, mit gleich⸗ mäßiger oder über dem Fruchtknoten zuſammengezogener, aber nicht am Schlunde zuſammengeſchnürter Röhre, welkend und ſpäter von der Frucht abfallend; feine Lappen find faſt gleich, kürzer, ſeltener länger als die Röhre, abſtehend oder zurück- gekrümmt. Fächer meiſt 2—6eiig. pflanzen. bis hängend. Staubblätter der Röhre oder dem Schlunde gleichmäßig angeheftet, nicht herausragend. Fruchtknoten oft 3 kantig, 3 fächerig; - Kapſel faſt kugelig, Zfurchig, Zknöpfig oder Zlappig. Samen verkehrt⸗eiförmig oder kugelig. Zwiebel⸗ Blätter grundſtändig, linealiſch oder riemenförmig. Blüten in einfacher, lockerer oder dichter Traube, geſtielt, aufrecht Deckblätter ſchmal. — 30 Arten, faſt alle im Mittelmeergebiet und Orient. A. Kronkelchröhre trichterförmig, ſeltener faſt glockig, meiſt über dem Fruchtknoten zuſammengezogen, die Zipfel (meiſt) etwas B. kürzer als die Röhre und zurückgekrümmt oder abſtehend; Staubblätter der Röhre eingefügt und eingeſchloſſen bleibend; auch gefüllte Blü teen o œ f ⁵¹ . Kronkelch glockig; die Zipfel viel (2—3 mal) kürzer als die Röhre, aufrecht-abſtehend; Staubblätter in di ö i loſſen. Se 2 eig 3 0 frecht⸗-abſtehend; Staubblätter in die Kronröhre eingeſchloſſen 1. Staubkölbchen faſt ſitzend I i kn e ge BL PL RL H. amethystinus. 3531. 2. Staubfäden deutlich erkennbar vorhanden und nahe dem Grunde der Röhre eingefügt 3 H. azureus. 3532. . Kronfelchzipfel die Röhre wenig überragend, an der offenen Blüte ſichelig-gekrümmt; Staubblätter aus dem Schlunde der Röhre einreihig und die Staubfäden Zeckig, blumenblattartig, 2 ſpaltig, in der Mitte das Kölbchen, am Grunde kurz verwachſen, jo lang als die noch nicht 2 mm langen Kölbchen; Samen in jedem Fache 5—6: H. spicatus Sm. (syn. Bellevalia spicata Boiss., Foxia spicata Parl., Strangeveia hyacinthodes .Bertol., Puschkinia dubia Kth.), Griechenland; Schaft nur bis 9 em lang; Blüten 6—12, faſt ährig, dunkelblau. Kultur wie Nr. 3531. „Kronkelchzipfel in voller Blüte faſt aufrecht; Staubblätter aus dem Schlunde einreihig, d. h. gleichmäßig⸗hoch angeheftet, kurz, mehr oder weniger abgeflacht, aber ganz. Blätter fleiſchig-krautig (nicht lederig-ſteif), flach; die unterſten Blütenſtielchen H. romanus. 3533. kürzer oder faſt jo lang als die Kapſeln; der Kronkelch 8—15 mm lang, feine Zipfel fait ſo lang als die Röhre. 3530. Hyacinthus orientälis L., Tafel 59, 234. Garten- oder Morgenkändiſche Hyazinthe (fr. Jacinthe; e. Hyacinth). Orient. Staude, 20—40 cm hoch. Blütezeit: im Freien im April, Mai, bei Topf- kultur von Dezember ab. — Zwiebel meiſt rund, aus Ringſchuppen gebildet, die mit einer glänzenden Haut — > 8 1 ä — 2 N N = = 1 IN 2 N Dr, Weißliche Morgenländiſche Hyazinthe („Romaine blanche“). bedeckt find. Blätter (4 —8) etwas fleiſchig-krautig, grün, glänzend, linealiſch oder linealiſch-lanzettlich, 20—35 em lang bei 8—15 mm Breite, flach oder rinnenförmig. Schaft gerade, einfach, jaftig-fleijchig. Blüten ſehr wohlriechend, in den mannigfaltigſten Farbenabſtufungen, meiſt 5—15 an der Zahl, aber auch noch mehr (je nach der Stärke der Zwiebel und der kräftigeren Ernährung), zu einer Traube angeordnet. Blütenſtielchen nickend, kurz, mit ſehr kleinen, dreieckigen Deckblättern. Staubblätter meiſt noch unter der Kronröhrenmitte einreihig eingefügt, mit ſehr kurzen Fäden. Kapſel gedrückt-kugelig, ſtumpf-3kantig. — Botaniſch noch 3 Abarten, die etwas kleinere Blüten haben als die Stammart, aber durch ſehr frühzeitige Blüte (vom November ab!) entſchädigen: f. provin- cialis Jord. pr. sp. (syn. H. orientalis Achb. u. Auct. plur.), Provencer M. H. („Blanche de Mon- tagne“), Südfrankreich, Schweiz, Italien; Pflanze ſchlanker, Blätter grüner, ſtärker rinnenförmig; Blüten lockerer ſtehend, in geringerer Zahl, wenig kleiner; Kronkelchröhre zuletzt bauchig mit zungenförmigen, 3 mm breiten Zipfeln. f. albulus Jord. pr. sp., Weißliche Morgenl. H. („Romaine blanche“), Südfrankreich; Pflanze ſchlank, Blätter mehr auf- recht, rinnenförmig. Blüten auf nickköpfigem Schaft, weiß oder weiß— lich, mit cylindriſcher, nicht bauchiger Kron— kelchröhre und länglichen Zipfeln; jede Zwiebel treibt gewöhnlich mehrere Blütenſchäfte. f. praecox Jord. pr. sp. Früh- zeitige Morgenl. H. („Italienne“), Italien; ſie hat violette Zwiebeln und mit der vorigen große Ahnlichkeit, aber eine zu- letzt bauchige Röhre; iſt auch etwas kräftiger. — Pflanzt man dieſe 3 Abarten Ende Auguſt oder Anfang September in kleine Töpfe oder mehrere in einen größeren Topf, ſo kann man Anfang Oktober mit dem Treiben beginnen und ſie in der zweiten Hälfte des November in Blüte haben. Pflanzt man nun nach und nach, d. h. in gewiſſen Zeiträumen Zwiebeln in Töpfe und behandelt ſie, wie weiter unten für Topfkultur und Treiberei angegeben iſt, ſo kann man den ganzen Winter hindurch blühende Pflanzen haben. Von dieſen Abarten wird in den Gärten bald die eine, bald die andere als Hyazinthe „Romaine blanche“ bezeichnet, da fie alle 3 als Früh⸗Hyazinthen dem gleichen Zwecke dienen; aber doch wohl nicht ganz gleichwertig ſind. Nachdem wir dieſe 3 Abarten ausgeſchieden haben, teilen wir den großen übrigen Teil der Sorten in 3 Gruppen: Frühzeitige Morgenländiſche Hyazinthe („Italienne*). ran Holländiſche Hyazinthen. Dieſe ſind die ſchöneren, und von ihnen hat man auch die weitaus meiſten Farbenſorten. Dieſe Sorten find zwar etwas weniger robuſt gebaut, im allge- meinen auch wohl weniger widerſtandsfähig als die Pariſer Hyazinthen, allein ſie ſind reichblütiger, ſchöner und regelmäßiger gebaut. Die ganze Form und Haltung iſt aus nebenſtehenden beiden Figuren erficht- lich, von denen die erſte eine einfachblühende, die Einfache und gefüllte holländiſche Hyazinthe. zweite eine gefülltblühende holländiſche Sorte zeigt. Da man nur dann recht vollkommene und die ſchönſten Blütentrauben erhält, wenn die Zwiebeln ſachgemäß und ſorgfältig zu dieſem Zwecke kultiviert werden, wie das z. B. in Holland, in den letzten Jahrzehnten auch in der Nähe Berlins geſchieht, wobei Boden und Einfache und gefüllte Pariſer Hyazinthe. Klima nicht gleichgültig ſind, ſo iſt erklärlich, daß die in unſeren Gärten durch Brutzwiebeln bewirkte Nach— zucht keine ſo vollkommene Blütentrauben wieder giebt. Berliner Hyazinthen. Dieſe unterſcheiden ſich äußerlich nicht von den holländiſchen Sorten, haben aber den ſehr beachtens— werten Vorzug, daß die im Berliner Boden kultivierten Zwiebeln ſich beſonders leicht und gut treiben laſſen, leichter als die holländiſchen und ebenſo kräftig, oft noch kräftiger blühen. Außer der am früheſten blühenden „Romaine blanche“ ſeien als beſonders früh empfohlen die einfachblühenden Sorten: „Henri le Grand“, hellblau; „L'amie du coeur“, dunkelblau; „L'amie du coeur“, dunkelrot; „La jolie blanche“, weiß. — Bei Berlin kultiviert man aber auch ſchon Gattung 1238. Hyacinthus, Hyazinthe. Nr. 3550. 1127 ſeit Jahren die gangbarſten holländiſchen Sorten, ſodaß die Auswahl eine größere geworden iſt. Variſer Hyazinthen. Die unter dieſem Namen bekannten Hyazinthen ſind nicht mit der oft ebenſo bezeichneten „Romaine blanche“ zu verwechſeln! Sie ſind von den holländiſchen wenig verſchieden, aber wahrſcheinlich in Frankreich aus Samen erzogen worden. Die Pflanzen ſind robuſter (ſiehe die beiden Figuren), aber die kräftigen Blütenſtengel tragen eine geringere Anzahl Blüten, die weitläufiger geſtellt, und wenn ſie auch oft etwas größer ſind, ſo ſind ſie doch weniger ſchön als die holländiſchen und Berliner. Dagegen ſind ſie aber wieder— ſtandsfähiger, gedeihen faſt ohne Pflege in faſt jedem Boden und bewahren in den Gärten ihre guten Eigenſchaften, auch wenn ſie nicht alljährlich aus dem Boden ge— nommen werden. Deshalb ſind die Pariſer Hyazinthen, die einfach- und gefülltblühend und blau, roſenrot und weiß vorkommen, für die Maſſenkultur im freien Lande zum Schneiden und für Landſchaftsgärten gewiß recht wertvoll, während für Topfkultur und Treiberei die Holländer und Berliner ſtets vor— zuziehen ſind. — Die Hyazinthen-Sorten haben entweder einfache oder gefüllte, bald kleinere, bald größere Blumen, je nach Sorte in allen Schattierungen vom reinſten weiß bis zum lebhafteſten karminrot oder bis zum dunkelſten blau und faſt ſchwarz oder bis reingelb. Gelb mit rot verbunden hat einige auffallende ſalmrote und kupferige Schattierungen hervorgebracht; die blaue Farbe ebenfalls mit rot oder vielmehr mit roſa verbunden, hat violette, weinrote und ſchieferige Färbungen; die blaue oder violette Farbe mit weiß hat ausnehmend ſchöne hell-, porzellan- und amethyſtblaue Abſtufungen her— vorgebracht. Man achte beim Einkauf der Zwiebeln weniger auf die Größe, als vielmehr auf die Feſtigkeit und Geſundheit (namentlich ſollen ſie am Zwiebelfuß und zwiſchen den Schuppen ohne grünen Schimmel ſein); denn von der guten Beſchaffenheit der Zwiebeln hängt viel ab. Einige Hyazinthen bilden von Natur immer nur kleine Zwiebeln, während andere wiederum verhältnismäßig ſehr groß werden. Die einfach blühenden Hyazinthen ſind den gefüllten meiſt vorzuziehen, und haben viele Blumenliebhaber ein unbegründetes Vorur— teil dagegen; denn einerſeits haben die einfachen doppelt, ja dreimal ſo viele Blüten, und der ganze Blütenſtand iſt daher gedrängter; andererſeits aber blühen ſie nicht nur leichter, ſondern auch früher als die gefüllten, was immerhin Beachtung verdient. Als Anhalt bei der Wahl der Sorten diene dem Gartenfreunde folgendes Verzeichnis. Dieſe Sorten eignen ſich ſowohl zum Treiben, als auch für das freie Land. A. Sehr frühe Sorten. * Einfachblühende: „Romaine blanche“, weiß, die früheſte von allen; „Blanchard“, weiß; „La jolie blanche“, weiß, ſehr gute Treibſorte; „Homerus“, dunkelroſenrot, die früheſte rote; „L'amie du coeur“, dunkelroſenrot; „Emilius“, roſa, davon auch eine 1128 dunkelblaue Sorte; „Henri“, hellblau, frühe Flein- blumige, gute Schnittblume. ** Gefülltblühende: „Alida Catharina“, hell⸗ roſa; „Bouquet tendre“, dunkelrot; „La Tour d’Au- vergne“, weiß; „Goethe“, gelb. B. Frühe Sorten: * Einfachblühen de: „Grande Vedette“, weiß; „La Pucelle d' Orléans“, weiß; „Queen Victoria“, weiß; „La Dame du Lac“, roſa; „Gellert“ (syn. Paix d' Amiens, Hergestellter Friede), rot; „Marie Catharina“ (syn. Robert Steiger), dunkelrot, ſehr ſchön; „Veronica“, ſchön dunkelkarminrot; „Pax purpurea“ (syn. L'unique), violett; „Wilhelm 1.“ dunkelblau; „ König von Holland“, cham oisgelb; „La pluie dor“ „gelb. er Gefülltblühende: „Panorama“, lebhaft⸗ rot; „Lord Wellington“, roſa; „Anna Maria“, weiß; „Roi des Pays-Bas“ (syn. König der Niederlande), dunkelblau; „Laurens Koster“, dunkelblau; „Bouquet d' Orange“, gelb. C. Spätblühende Sorten. * Einfachblühende: „Grandeur à merveille“, weiß; „Grand Vainqueur“, weiß; La grandesse“, weiß, großblumig; „Tubiflora“, zart-roſa; „L’ornement de la nature“, roſa; „La Reine des jacinthes“, dunkelrot; „Diebitsch Sabalkansky“, dunkelrot, ſchön; „Mars“, ſehr dunkelrot; „Roi des Belges“, ſchön dunkelkarmin; „Charles Dickens“, ſchön violett; „Baron van Thuyll“, dunkelblau; „Bleu mourant“, dunkel- blau; „La nuit“, ſchwarzblau; „Mimosa“ (syn. Tom- beau de Napoléon) ſchwarzblau; „Grand lilas“, hell- blau; „Regulus“, hellblau; „Fleur d'or“, reingelb; „Amalie Werther“, gelb. = Gefülltblühende: »Acteur “, roſa, Herz rot; „Sir Joseph Paxton“, rot, mit grünen Spitzen; „Bouquet royal“, fleiſchfarbig, großblumig; „La vir- ginite“, weiß; „Grand vainqueur double“, weiß; „Othello“, dunkelblau; „Sphaera mundi“, weiß, mit blauem Herzen, ſonderbare Blume; „Blocksberg “, hellblau; „Croesus“, hellorange; „L'or vegetal“, ſchön gelb. D. Für Waſſerkultur (auf Karaffen) ſind vor anderen beſonders geeignet. * Einfachblühende: „La dame du lac“, hell⸗ roſa; „Cavignac“, rot; „Montblanc“, weiß; „Alba superbissima“ (syn. Theba), weiß; „Prince Albert“, blau; „Grand lilas“, blau; ** Gefülltblühende: „Victoria regina plena“, ira Pour d' Auvergne“, weiß; „Anna Maria“, weißt „Blocksberg“, hellblau; „Othello“, ſchwarzblau. E. Ausſtellungs⸗ oder Napf-Hyazinthen. Hierzu eignen ſich beſonders ſchöne großblumige, einfachblühende Sorten, welche dann am beſten zu etwa 10 Stück in eine hohe Saatſchale (Napf) zu- ſammengepflanzt werden. Paſſende Sorten ſind: „von Schiller“, dunkelrot; „Gigantea“, roſa; „Baron van Thuyll“, reinweiß; „La grandesse“, reinweiß, Czar Peter“, porzellanblau; „King of the blues“, dunkel⸗ blau; „Pienemann“, ſchön hellblau; „Masterpiece“, faſt ſchwarz. Verwendung. Die Morgenländiſche Hyazinthe, oder vielmehr ihre Gartenſorten, ſind für den Winter und Frühling gar prächtige Pflanzen mit köſt⸗ lichem Wohlgeruch, dabei von leichter Kultur. Ihre Verwendung im Freien zur Bildung kleinerer oder größerer Gruppen oder in Verbindung mit anderen Zwiebelgewächſen, wie Tulpen, Scilla, ſpäte Crocus u. ſ. w., oder als Einfaſſungen am Rande von nied— Familie 209. Liliaceae, Ciliengewächſe. GG XXXI 10. rigeren Boskettgruppen, oder endlich in Lichtſtellen der Bosketts in kleinen Trupps zerſtreut; weiter die Eignung für die Kultur im Zimmer oder Kalthauſe in Töpfen oder auf waſſergefüllten Karaffen, ja, ſogar nur zwiſchen feuchtes Moos geſtopft, ſind ſie zum Blühen zu bringen, — dies alles iſt ſchon ſo bekannt, daß nur noch einige Worte über die Kultur und weiter über die Treiberei nötig ſein werden. Die Hyazinthen gedeihen in jedem guten, durchläſſigen, zwar kräftigen Boden, der aber nicht mit noch nicht völlig zu Erde gewordenem Miſt durchſetzt ſein darf, weil die Zwiebeln in ſehr humus⸗ reichem, üppigem Boden nicht nur leicht faulen können, ſondern auch auf Koſten des Blütenertrages zu üppige Krautbildung die Folge ſein würde. Am beſten iſt mit ½ Miſt⸗ oder Lauberde vermiſchter ſandiger Garten- oder Ackerboden. Für Topfkultur möge man 1 Teil gute Garten- oder Ackererde, 1 Teil völlig verrottete Miſt- oder Miſtbeeterde und ½—1 Teil reinen Sand nehmen; im Notfalle thut's auch reich- lich mit Sand vermiſchte gute, fette Gartenerde oder beſſer noch, ſolche von Maulwurfshügeln auf Wieſen mit kräftigem Blüten- und Graswuchs. Iſt kein reiner Flußſand vorhanden, ſodaß man Grubenſand nehmen muß, dann iſt letzterer durch vorheriges Auswaſchen von allen löslichen Beſtandteilen zu reinigen. Vielfach iſt noch die Meinung unter den Blumenfreunden ver- breitet, daß man die Zwiebelgewächſe während ihrer Entwickelungszeit tüchtig düngen müſſe. Dieſes Düngen iſt aber nicht nur überflüſſig, ſondern es kann leicht Fäulnis verurſachen und dadurch, anſtatt zu nützen, geradezu ſchädlich werden. Alle Zwiebel- und Knollen⸗ gewächſe ſammeln ſchon im vorhergehenden Jahre die zur Blätter- und Blütenentwickelung für das kommende Jahr nötigen Stoffe in den Zwiebeln oder Knollen an, und es bedarf, wenn ſich an den Zwiebeln erſt Wurzeln gebildet haben, nur der Einwirkung von genügender Wärme und Feuchtigkeit, um die Blüten, deren Anlage ſchon vollſtändig in der Hyazinthen-Zwiebel vorhanden iſt, zum Vorſchein zu bringen. So lange aber eine Zwiebel keine Wurzeln hat, kann ſie weder durch hohe Wärme, noch durch Feuchtigkeit zur Blüte gelangen. Die Freilandkultur. Zunächſt über die Pflanzzeit einige Worte. Man pflanzt vom Monat September an, meiſtens aber, und auch vorteilhaft, im Oktober, im Notfalle im November und ſelbſt noch im Dezember; aber man wird ſich ſelbſt ſagen, daß nach ſo ſpäter Pflanzzeit nur ſelten ein vollkommener Flor noch zu ſtande kommen kann, denn die Bewurzelung würde eine mangelhafte ſein. Iſt der Boden reichlich mager, und ſteht gut verrottete Mift- oder Kompoſterde nicht zur Verfügung, ſo darf man auch Stalljauche nehmen, ſofern dieſe ſchon ein paar Wochen vor der Pflanzzeit auf das Beet gegoſſen werden kann, andernfalls verdünne man ſie und hüte ſich vor dem „Zuviel“. Bei größeren Pflanzungen, zumal wenn Farben⸗ Zuſammenſtellungen beabſichtigt find, hebt man (nach- dem die richtige Höhe und Form der Beete hergeſtellt iſt) gewöhnlich gleich die ganze obere Erdſchicht in Tiefe von 20 cm, bei feuchtem Boden nur 15—17 em ab, lockert und ebnet den Grund (bringt auch wohl bei feuchtem Boden eine geringe Schicht Kies auf), überzieht die Fläche 10 em hoch mit guter, ſandiger Hyazinthenerde, ebnet wieder, drückt dann die Zwiebeln in 12—15 cm Entfernung voneinander ſanft etwas ein und füllt nun das Beet mit guter Erde ſo hoch wieder an, daß die Zwiebeln in mehr feuchtem Boden nur 5—7 cm hoch, in trockenem Boden aber 8 bis 10 cm hoch mit Erde bedeckt find. Man hat zwar auch mit tieferer Zwiebellage noch gute Erfolge erzielt, allein die Zwiebeln werden immer dadurch geſchwächt; auch iſt dies ein Punkt, der genau nur von Sach— verſtändigen an Ort und Stelle beurteilt werden kann. Bei kleineren Pflanzungen legt man die Zwiebeln in entſprechend tiefe Grübchen, oder man zieht mit einer Hacke geeignete Furchen. Nach Eintritt ſtärkeren Froſtes wird das Beet am zweckmäßigſten durch eine den Tulpenzwiebeln, ſehr nachſtellen und ſich in Stroh und Laub gern einniſten. Sobald jedoch im Frühjahr die Blätter hervorzudringen beginnen oder froſtfreies Wetter eintritt, muß die Decke wieder entfernt werden! Im Herbſt beim Pflanzen war kein Begießen nötig; wohl aber hat dies bei trockenem, warmem Frühlings wetter gelegentlich zu geſchehen, zwar ſelten, aber durchdringend! Zur Blütezeit kann während der mittäglichen Sonnenwärme zweckmäßig etwas beſchattet ee eo Da ae an werden, etwa durch Leinewand oder Reiſig, um dadurch die Blütezeit um 1—2 Wochen zu verlängern. Um unnütze Samenbildung zu verhindern, werden die ab— geblühten Blütenſchäfte alsbald abgeſchnitten. Pflanzen gewähren laſſen kann) erſt, wenn ſie trocken geworden ſind, hebt man die Zwiebeln aus und läßt 1 ! { ! | ſie an der Luft (aber nicht in der vollen Sonne!) nach e e ee eee nn. anfüllt, dieſelbe ein wenig andrückt und ebnet. Schließ— lich ſteckt man noch, um die Sorten wieder zu erkennen, und nach trocken werden. Im Park- und Landſchafts- garten oder zwiſchen Boskett gepflanzte Hyazinthen kann man ganz in der Erde belaſſen. Dieſe Zwiebeln gehen zwar mit den Jahren mehr zurück, indem ihre Brut ſchwächer wird; es gehen in ſtrengen Wintern wohl auch einige zu Grunde, aber dann pflanzt man Dieſe | eben zur Auffriſchung neue, kräftige Zwiebeln. blühen faſt immer mehreremal, bevor ſie Brutzwiebeln erzeugen und ſo für Nachkommenſchaft ſorgen. Zwiebeln, welche im freien Lande überwintern, wozu ſich in erſter Linie die Pariſer, dann auch die Berliner eignen, müſſen 10—12 cm hoch mit Erde bedeckt ſein. völlig trocken geworden, putzt man ſie ab, d. h. befreit ſie von trockenen Blättern, Erde und Brutzwiebeln und bewahrt ſie, an einem luftigen, dunklen Orte aus— gebreitet, bis zur nächſten Pflanzzeit trocken auf, ent- Sägemehl oder Buchweizenſpreu eingeſchichtet, Stoffe, welche durchaus trocken ſein müſſen. behandelt, aber auf beſonderen Anzuchtbeeten flacher durch den Wind abgebrochen werden. In jedem Jahre pflanzt man die Brut weitläufiger und tiefer in dem Maße, in welchem die Zwiebeln an Größe zunehmen. So kann man hoffen, nach 3 oder 4 Jahren ſchöne Anzucht Zwiebeln und gute Blumen zu erhalten. aus Samen führt höchſt langſam zum Ziele und iſt nur für Spezialiſten von Intereſſe. Man ſüet bald nach der Reife in mit ſandiger Garten- und Torferde gefüllte Käſtchen, überwintert die Saat froſtfrei und hält ſie im Frühjahr mäßig warm (+ 12 bis 18 .); die Pflänzchen werden dann ins freie Land verſtopft. Säet man erſt im folgenden Frühjahr, jo liegen die Samen meiſt ein ganzes Jahr, ehe ſie keimen. — Keimkraft der Samen 3 Jahre. Gattung 1238. Hyacinthus, Hyazinthe. dem die aufgenommenen Zwiebeln ſamt dem Kraut hinein und begieße ſelbige mit einer Brauſe. und auch dichter gepflanzt werden; letzteres, weil ſich dann die Blätter gegenſeitig ſtützen und nicht ſo leicht Nr. 3550. 1129 Die Topf- und Treibkultur. Pflanzzeit: Um ſchon um Weihnachten Hya— zinthen in Blüte zu haben, pflanze man die mit „ſehr früh“ bezeichneten Sorten in den letzten Tagen des Auguſt oder Anfang September; die zweite Pflanzung, nämlich die der mit „Früh“ bezeichneten Sorten, nehme man Mitte September vor; die dritte und letzte, nämlich die der „ſpäteren“ Sorten, Anfang oder Mitte Oktober. Später als Mitte Oktober zu pflanzen iſt, wenn auch zuläſſi d icht len. gute Lage grüner Fichtenzweige oder durch eine 10 bis V 15 em hohe Schicht von Tannen- oder Fichtennadeln geſchützt; Stroh oder trockenes Laub find nur da rat⸗ ſam, wo keine Mäuſe ſind, die den Zwiebeln, beſonders Pflanzen in kleineren Töpfen früher und auch im all⸗ Das Pflanzen. Die Töpfe dürfen nicht zu groß ſein; denn die Erfahrung hat gelehrt, daß die gemeinen beſſer blühen, als in größeren, und zwar deshalb, weil die Zwiebeln raſcher die Erde durch— wurzeln können. nehme man Töpfe mit 10—12 cm oberer Weite und Je nach der Größe der Zwiebel 11—13 em Tiefe und pflanze nur je eine Zwiebel in jeden Topf. Auf den Boden des Topfes lege man behufs guten Waſſerabzuges eine etwa 1½ em hohe Schicht Moos. In Ermangelung desſelben kann man auch Topfſcherben, Torf- oder Holzkohlenſtücke ver— geben. Hierauf fülle man den Topf ſo mit Erde an, daß, nachdem dieſelbe durch Aufſtoßen des Topfes ſich gehörig geſetzt hat, noch ein Raum von 2 cm bleibt. Später, wenn die Blätter gelb oder (wo man die Dann ſtreue man, um das etwaige Faulen der Zwiebel möglichſt zu verhüten, ca. ½ cm hoch reinen Sand auf, drücke die Zwiebel ſanft hinein, ſodaß die Spitze derſelben mit dem Topfrande in gleicher Höhe ſich be— an jeden Topf ein ca. 15 em langes, flaches, unten zugeſpitztes Hölzchen (ſog. Etikett), welches man mit weißer Olfarbe oder mit in Leinöl zerriebenem Chrom— gelb dünn beſtreicht, und ſchreibt, bevor noch die Farbe ganz trocken iſt, den Namen und die Farbe der Hya— zinthe darauf. Sind nun auf dieſe Weiſe alle Zwiebeln gepflanzt, ſo iſt es unſere nächſte Aufgabe, eine gute Bewurzelung zu erzielen. Möglichſt gleichmäßige Feuchtigkeit und nur mäßige Wärme ſind die Hauptbedingungen. Beiden Bedingungen genügen wir durch Einſenken der Töpfe in die Erde. Zu dieſem Behufe grabe man an einer geſchützten und nicht zu feuchten Stelle des Gartens, je nach der Anzahl der Töpfe, eine mehr oder weniger weder auf Brettern, oder in Düten zwiſchen Häckſel, große viereckige Fläche 25 em tief aus und ſtecke an die 4 Ecken Pfähle, um ſpäter die Töpfe genau wieder Vermehrung durch Brutzwiebeln, welche wie die Mutterzwiebeln finden zu können. Hierauf ebne man den Grund der Grube, ſtelle die Töpfe reihenweiſe dicht zuſammen Dann wirft man die Grube wieder zu, macht ſie beetartig zurecht, in der Mitte etwas erhöht und nach den Seiten zu ſich abdachend. Bis zur Herausnahme der Töpfe (in ca. 6—8 Wochen) hat man nicht nötig, ſich weiter um die Zwiebeln zu kümmern. Nur bei ſtrenger ſchneeloſer Kälte bringe man noch eine Schicht Laub oder ſtrohigen Miſt auf das Beet. Die Schicht darf jedoch nicht zu ſtark werden; etwa 6 em hoch Miſt, oder 20 em hoch Laub genügen vollkommen. Können die Töpfe wegen Mangels an Platz oder aus ſonſtigen Gründen nicht in die Erde geſenkt werden, ſo können ſie auch in ein ſchattiges, kühles, je— doch froſtfreies Zimmer oder auch in den Keller ge— bracht und ca. 15 em hoch mit Sand bedeckt werden, 19 aber immer mäßig feucht gehalten werden muß. 1130 Das Treiben. Nach 7—8 Wochen haben ſich die Hyazinthen vollſtändig bewurzelt, wovon man ſich aber zuvor durch Austopfen einer Pflanze überzeugen muß. Dies wird in der Weiſe ausgeführt, daß man die linke Hand flach auf den Topf legt, denſelben dann mit der Rechten umkehrt und in dieſer Stellung mit dem Rande des Topfes gegen einen feſten Gegenſtand ſtößt, wodurch ſich der Erdballen vom Topfe löſt, und der letztere mit der rechten Hand bequem abgenommen werden kann, während man den Ballen mit der Zwiebel nach unten in der linken Hand hält. Hat man ſich nun von der Bewurzelung überzeugt, ſo wird der Topf behutſam wieder darüber geſetzt, derſelbe mitſamt dem Ballen wieder in aufrechte Stellung ge— bracht und, damit der Ballen gut anliegt, ein paar Mal aufgeſtoßen. Um nicht jede Pflanze austopfen zu müſſen, läßt man das desfallſige Ergebnis der Unterſuchung zweier Töpfe als Regel für die übrigen gelten. Wenn die Pflanzen gut bewurzelt, ſo nimmt man alle, welche zu gleicher Zeit gepflanzt waren, heraus. Die Pflanzen dürfen nicht ſogleich in hohe Wärme gebracht werden, ſondern man ſtelle dieſelben anfangs an einen etwas luftigen, ſchattigen, froſtfreien Ort, deſſen Temperatur ungefähr 5 bis 10 C. beträgt, und ſtülpt über jede Zwiebel einen leeren Blumentopf, oder bedeckt ſie, wenn man viele Pflanzen hat, mit Moos. In einigen Tagen bringe man die— jenigen Pflanzen, welche ſchon 1½ em oder mehr getrieben haben, in ein geheiztes Zimmer und ſtelle ſie in die Nähe des Ofens. Auch hier ſtülpe man über jede Pflanze wieder einen 10—12 cm hohen leeren Topf, oder in Ermangelung desſelben eine dunkle Papierdüte. Dies Bedecken geſchieht aus dreifachem Grunde: einesteils, und dies iſt der Hauptgrund, um das Wachstum der Pflanzen zu beſchleunigen, dadurch zugleich andererſeits dem ſogen. Steckenbleiben der Blüten in den Laubblättern vorzubeugen, und ſchließ⸗ lich, um die gleichmäßige Feuchtigkeit möglichſt zu erhalten. Das Längenwachstum der Pflanzenteile wird im Schatten und im Dunkeln ſehr beſchleunigt. Dahingegen werden durch Einwirkung des Sonnenlichts alle Teile einer Pflanze feſter, ſie reifen früher und beſſer, die Blütenentwickelung wird begünſtigt und die Farbe des Laubes und der Blüten intenſiver. Wir haben alſo zunächſt durch Überſtülpen eines Topfes das Wachstum zu beſchleunigen; dabei entwickelt ſich der Blütenſchaft beſſer, ſodaß dem gefürchteten Sitzen— bleiben vorgebeugt wird. Dieſes Sitzenbleiben der Blüten kann jedoch auch ſeinen Grund in der ſchlechten Bewurzelung der Zwiebeln, oder in der Wahl un— paſſender, zum Treiben nicht geeigneter Sorten haben. Auch plötzliche Temperatur-Differenzen, wie z. B. das Begießen mit kaltem Waſſer, können das Sitzenbleiben verurſachen. Wenn wir die Pflanzen unbedeckt ans Licht ſetzen, ſo entfalten ſich die Blütenknoſpen, wenn ſie eben in den Laubblättern zu ſehen ſind, ſo raſch, daß ſie infolge des beſchränkten Raumes ſchon zu faulen anfangen, bevor der Blütenſchaft ſich auch nur verlängern kann. Erſt wenn der Blütenſchaft ca. 10 em hoch aus der Zwiebel ſich entwickelt hat, kann man denn leeren Topf abnehmen und die Pflanzen vor das Fenſter eines auf + 15 bis 23. geheizten, hellen, womöglich nach Süden gelegenen Zimmers ſtellen und das Sonnenlicht zulaſſen. Während der Treibperiode hat man ſehr darauf zu achten, daß die Erde in den Töpfen nie ganz austrocknet, ſondern immer mäßig feucht bleibe. Austrocknen hat oft den Verluſt der Pflanze zur Folge. Ein einmaliges zu ſtarkes Familie 209. Liliaceae, Ciliengewächſe. O XXXI 10. | Zum Begießen verwende man ſtets lauwarmes Waſſer. Haben ſich die Blüten entfaltet, ſo können die Pflanzen wieder in ein kühleres Zimmer geſtellt werden, wo ſie ſich dann länger halten. Nach der Blüte werden ſie in irgend einen froſtfreien Winkel gebracht, hin und wieder noch ein wenig begoſſen und, wenn das Laub gelb wird, gar nicht mehr. Sobald das Laub abge- ſtorben iſt, werden die Zwiebeln aus den Töpfen ge⸗ nommen nnd trocken aufbewahrt. Zum Treiben können ſie nicht wieder benutzt werden; wohl aber kann man — ec Me ee fie im Spätherbſt ins Freie pflanzen, wo fie nach und nach wieder kräftiger werden. Die Kultur auf Karaffen. Die Hyazinthen laſſen ſich auch ſehr gut auf Karaffen (Hyazinthengläſern) treiben. Die (weißen oder blauen) Gläſer werden ſpeziell zu dieſem Zwecke angefertigt, und ſind außer in Handelsgärtnereien größerer Städte auch in vielen Glaswarenhand— lungen käuflich zu haben. Die Karaffenkultur er- fordert ziemlich viel Auf— merkſamkeit in der Be— handlung; dafür aber bietet ſie uns auch das Intereſſante, daß wir die Wurzelbildung und die ganze Entwickelung der Pflanze täglich, ja ſtünd⸗ lich beobachten und ver- folgen können. Die Zwiebel muß bezüglich der Größe, der Offnung des Glaſes gut angepaßt ſein. In das noch leere Glas werfe man eine kleine Quantität Holz- kohlenſtückchen und darauf etwa 1 cm hoch reinen Kies oder Flußſand. Durchaus notwendig iſt dies zwar nicht, jedenfalls aber ſehr zweckmäßig, denn einesteils verhin- dert die Kohle durch Auf- ſaugen und hartnäckiges Zurückhalten der Gaſe faulender Körper, alſo auch des möglicherweiſe faulenden Waſſers, das ſchnelle Ver⸗ —— Hyazinthen-Karaffe. derben desſelben und damit zugleich das Faulen der Wurzeln, andernteils gewährt der Kies den Wurzeln, wenn dieſe ſoweit gewachſen ſind, einen Anhalt, ſodaß die Pflanze vor dem etwaigen Umfallen bewahrt bleibt. Hierauf füllt man die Karaffe mit reinem Regen- oder Flußwaſſer, ſodaß, wenn die Zwiebel aufgelegt wird, das Waſſer den Zwiebelkuchen (Zwiebelſtuhl, den unteren Teil der Zwiebel) kaum berührt. Nun ver⸗ fertige man ſich einen oben geſchloſſenen Pappcylinder und ſtecke dieſen über die Zwiebel. Um die Wurzel⸗ bildung durch das Verdunſten des Waſſers zu befördern, muß man die Karaffen ſogleich in ein erwärmtes, 1 zwar ſo eher doch nicht ſehr warmes Zimmer ſtellen, ſchattig, weil das Sonnenlicht das Waſſer verderben oder doch die Entwickelung grüner Algen bewirken würde. Das verdunſtete Waſſer muß durch lauwarmes friſches Regen- oder Flußwaſſer erſetzt werden. Bis zur Zeit der Wurzelbildung kann man * X N ! — 5 2 es auch alle vier Tage zum größten Teil erneuern. | Haben ſich Wurzeln gebildet, jo dürfen nur dieſe, nicht aber der Boden der Zwiebel vom Waſſer berührt werden, und ſobald die Zwiebeln oben etwas getrieben haben, werden die Pflanzen wärmer geſtellt. Wenn der Blütenſchaft ca. 8— 10 em aus der Zwiebel hervorgetrieben iſt, wird der Pappcylinder abgenommen und die Karaffen vor ein recht ſonniges Fenſter ge- bracht. Bei ſtrenger Kälte nehme man die Karaffen abends vom Fenſter fort. Die Pflanzen ſtreben immer dem Lichte zu; es empfiehlt ſich daher, dieſelben öfter zu drehen, damit nicht durch ein⸗ ſeitiges Wachstum der gute Habitus, die gleichmäßige Entwickelung der Blüten, beeinträch- tigt wird. Vor einigen Jahren ſind Hya— zinthengläſer mit Einſatz herge— ſtellt worden, welche aus 2 Teilen beſtehen: an den oberen für die Aufnahme der Zwiebel be- ſtimmten Teil ſchließt ſich ein nach unten bis auf den Grund des zweiten Glaſes (des Auf— nahmeglaſes für Waſſer) reichender Glascylinder an, welcher ſpäter die Wurzeln mehr zu— ſammen hält, und es ermöglicht, daß „ man dieſelben Doppelkaraffe. nach der Heraus— nahme aus dem Glaſe ohne alle Mühe und ohne jede Beſchädigung ſchnell wieder einſetzen kann. Sodann giebt es ſogen. Doppelkaraffen, in welche man zwei Zwiebeln zugleich, einander mit dem Zwiebelgrunde entgegengeſetzt [antipodijch], jo einſetzt, daß die eine mit der Spitze nach unten ihre Blätter und Blumenſträuße nach unten hin, im Waſſer, entwickelt und dieſelben im vollen Farben— ſchmuck zeigt; während die andere, mit der Spitze nach oben gerichtete Zwiebel wie gewöhnlich in der Luft emporwächſt. Man wählt hierzu gewöhnlich zwei Hyazinthen von lebhafter und ganz verſchiedener Farbe; auch füllt man ein ſolches Gefäß meiſtens erſt dann mit Waſſer, wenn die Blumen aufzublühen beginnen. Das Ganze iſt freilich nur eine Spielerei, oft ohne recht befriedigenden Erfolg. Die Kultur in Moos. Für dieſe Kultur wählt man friſch geſammeltes, trockenes (aber nicht etwa künſtlich gefärbtes) Moos oder Torfmoos, bringt es, ohne es zu ſehr zuſammen zu drücken, in einen Topf oder in Reine Vaſe und ſetzt je nach der Größe des Gefäßes eine oder zwei Zwiebeln von verſchiedenen Farben ein. Man hält letztere etwa ſechs Wochen an einer Gattung 1238. Hyacinthus, Syazinthe. Deckblätter linealiſch, violett, 8—14 mm lang. kelch lebhaft-azuramethyſtblau, 8—11 mm lang, mit eirunden, faſt aufrechten Zipfeln, die Zmal jo maählich länglich- verbreitert. Nr. 35313533. 1131 dunklen Stelle des Treibraumes und das Moss feucht und giebt den Zwiebeln, wenn ſie zu treiben beginnen, Luft und Licht. Wenn ſich die Zwiebeln entwickelt haben, ſo kann man ſie ſamt dem Mooſe, in dem ſich die Wurzeln ausgebreitet haben, aus den Töpfen nehmen und in verzierte Vaſen oder Ampeln ſtellen, wo ſie, wenn das Moos immer hinreichend feucht erhalten wird, fortfahren werden, zu wachſen und zu blühen. In derſelben Weiſe, wie die Hyazinthen, können Crocus, Kibitzeier (Fritillaria Maleagris), Iris persica, Bouquet-Narziſſen, frühe Seillen, frühe Tulpen, die Arabiſche Vogelmilch (Ornithogalum arabicum), die Sprekelie und noch andere Zwiebelgewächſe getrieben werden. 3531. Hyacinthus amethystinus Z., nicht Lam. (syn. H. hispanicus Zam., H. angustifolius Medic., Brimeura amethystina Salsb.), Amethyſtblaue Hyazinthe. Spanien (Pyrenäen), Südfrankreich, Croatien ꝛc. Staude, 10—20 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Blätter 6—8, aufrecht, grün, ſchmal— linealiſch, 10—20 cm lang, 4—7 mm breit; Schaft 10—30 em hoch, mit lockerer, 4— 12 blütiger Traube. Kron⸗ kurz als die Kronkelchröhre mit ihrer 2—4 mm dicken Mündung ſind. Staubkölbchen nahe der Mitte der Röhre zweireihig, faſt ſitzend. Verwendung. Reizende kleine, vollkommen harte Art für lehmig-ſandigen Boden. Es empfiehlt ſich, mehrere Exemplare zuſammen zu pflanzen oder ſie zu ſtarken Büſchen werden zu laſſen. Vermehrung durch Brutzwiebeln von Juli bis September; man kann dieſelben entweder ſofort nach ihrer Abtrennung wieder einpflanzen oder ſie in trockenem Sande oder gleich den Hyazinthen freiliegend aufbewahren, um ſie erſt im September oder Oktober zu pflanzen. 3532. Hyacinthus azüreus Dak., auch Fenzi?, Azurblaue Hyazinthe. Kleinaſien, Cilicien. Staude, 10—20 em hoch. Blätter einwärts-gebogen-abſtehend, nachenförmig, breit-linealiſch, im oberen Drittel all— Blütentraube dicht, bis Blütenſtielchen zur Blütezeit nickend, ſpäter aufrecht. Blüten glockig, azurblau, mit erweitertem Schlunde. (Vergl. Nr. 3528.) 3533. Hyacinthus romänus T. (syn. Bellevalia romana Abch., B. appendiculata und B. operculata Lap., Scilla romana Gaml.). Romaniſche Hyazinthe, nicht zu verwechſeln mit der ſogenannten „Römiſchen Hyazinthe“ (Romaine blanche). Südeuropa. Staude, mit 15—35 em hohem Schaft. Blütezeit: April, Mai. — Blätter 4 —5, aufrecht-abftehend, ſchwertförmig— rinnig, grün, kahl, fleiſchig-krautig, etwa 30— 38 cm lang bei 8—14 mm Breite von der Mitte aus nach beiden Seiten allmählich verſchmälert. Schaft 15 bis 35 em hoch mit 20—30blütiger Traube, die etwa 5—10 cm lang und 2½ 7 cm breit iſt. Blüten weiß oder blaßblau, 8—10 mm lang mit lanzett- lichen, faſt ſpitzen Zipfeln, die ſo lang als die Kron— kelchröhre. Kapſel kugelig, ſtumpf-3ſeitig, 3— 9 ſamig. Iſt zierlich, im freien Lande ausdauernd und in ſandigem, kräftigem und etwas friſchem Boden gut gedeihend. Man pflanzt ſie zu kleinen Trupps beiſammen. Etwa alle 3 Jahre nimmt man ſie nach dem Abwelken der Blätter einmal heraus und pflanzt die kräftigen Zwiebeln von neuem. 2½ cm lang. Gattung 1239. Puschkinia Adams, Puſchkinie, = XXXI 10 (nach dem Botaniker und Reiſenden Muſſin Puſchkin, 7 1805, benannt). förmig⸗abſtehenden Lappen, die länger ſind als die Röhre. Fächer bis ca. 6eiig. Griffel kurz, einfach. Kapſel häutig. 3534. Puschkinia seillödes Adams (syn. Adamsia scillodes Willd.), Blauſternartige Puſch- kinie. Kaukaſus. Staude, faſt 15 em hoch. Blütezeit: April, Mai. — Zwiebel eiförmig, 2—3 lanzettliche (etwa 15 em lange, fait 1½ em breite) Blätter treibend. Blütenſchäfte mit einer etwa 12 blütigen, dichten Traube porzellanblauer Blüten von reichlich 1½ —2 em Durchmeſſer; jeder der 6 Zipfel mit dunkelblauem Mittelnerv; Kronkelchröhre glockig, 2—3mal fo kurz als die Zipfel. „Nebenkrone“ bis zur Mitte 6ſpaltig und mit abgeſtutzten oder eingedrückten Zipfeln; bei f. libanotica Zucc. pr. sp. die Nebenkronzähne ſpitzer, zweiſpaltig, die Blüten auch ein wenig größer. hyacinthodes Bak. iſt kleiner, die Familie 209. Liliaceae, Silien gewächſe. O XXXI 10. Staubblätter 6, dem Schlunde eingefügt, mit abgeflachten, verbreiterten, zu einem gelappten Becher (Nebenkrone) verwachſenen Fäden, deſſen Lappen über den Staubkölbchen zu einem Kegel zuſammenneigen oder verwachſen find; Kölbchen daher zwiſchen dem Becher völlig eingeſchloſſen. Fruchtknoten Zfächerig, Samen kugelig bis eiförmig. Zwiebelpflanzen. Blätter wenige, das erſte oft länglich, die übrigen linealiſch. Blüten wenige, lockertraubig, oft einzeln am Schaft. — 2 Arten, in Kleinaſien, Kaukaſus. Kronkelch mit kurzer, glockiger Röhre und 6 faſt rad⸗ Blätter 6—7 mm breit, der Kronkelch kleiner (8 bis 9 mm lang), weißlich bis blaßblau; alle Blütenſtielchen, r auch die unteren, kürzer als die Blüte; Kronkelchröhre trichterförmig, wenig kürzer als die Zipfel; „Neben⸗ krone“ nur doppelt ſo kurz als der Kronkelch, und 2 ihre Zipfel an der Spitze eingedrückt. } Verwendung, beſonders der erſten Art, als liebliche, vollkommen winterharte Zwiebelgewächſe für das Frühlinsgärtchen. Kultur. Man pflanzt die Zwiebeln im Auguſt in etwas kräftigen und friſchen aber doch gut durchläſſigen Boden an ſonnigem Standort. Vermehrung durch abgetrennte Brutzwiebeln. Anzucht aus Samen. ö Gattung 1240. Chionodöxa Boiss., Schneeſtolz, G XXXI 10 (griechiſch: Schnee). chion — Schnee, doxa — Ruhm, Stolz; Boiſſier fand die eine Art im Gebirge 2000 m im Juni bei ſchmelzendem 0 Kronkelch rad- bis ſtieltellerförmig, mit kurzer, glodiger Röhre und 6teiligem Saum. Staubfäden dem Schlunde ein⸗ gefügt, erweitert, zu einer kegeligen Säule zuſammenneigend, untereinander getrennt. Staubkölbchen über ihrer Mitte rückſeitig be⸗ feſtigt, hängend, nach der Blüte ſternförmig ſpreizend. Fruchtknoten ſitzend, in einen gleichlangen Stiel auslaufend, mit kopfiger, zwiſchen den Staubfäden eingeſchloſſener Narbe, nach der Blüte ſtark gedunſen, von der ſehr dünnen häutigen Kronkelchröhre dann dicht eingehüllt und von dem welkenden Saum gekrönt, ſcheinbar unterſtändig. Kapſel häutig, 3fächerig, mit kugeligen, wagerecht-abſtehenden, ſitzenden Samen. ſtändig, wenige (meiſt 2), linealiſch, mit langer Blattſcheide. meiſt blau mit weißem Auge, jedoch auch weiß. A. Staubblätter abwechſelnd länger und kürzer B. Staubblätter alle gleichlang 7 3535. Chionodöxa Luciliae Boiss., Luciliens Schneeſtolz. Kleinaſien. Staude, 12—15 em hoch. Blütezeit: zeitig im Frühling, mit Scilla bifolia Luciliens Schneeſtolz. zugleich. — Zwiebel weiß, etwa haſelnußgroß, birn— förmig, von Häuten umgeben. Blätter meiſt 2 (ſehr ſelten 3), rinnig. Blütenſchäfte wenigblütig. Kron- kelch über der Röhre kurzglockig, ſternförmig ausge— breitet, der Saum die Röhre 3 —4mal an Länge überragend. Staubblätter in eine kegelig-pyramidale Säule zuſammenneigend. Die 3 äußeren Staubfäden verbreitert, und viel kürzer als die 3 inneren; Staub- kölbchen lang hängend. Eierchen in den Fruchtknoten— fächern meiſt 4. Blüten prächtig-blau, nach dem Eierchen in den Fächern meiſt 4—6, faſt kugelig. Niedrige Zwiebelpflanzen. Blätter grund⸗ Blüten in meiſt einſeitswendigen, 2—6=, ſeltener 1blütigen Trauben, — 4 Arten, im Orient. e C. Luciliae. 3535. C. sardensis. 3536. C. cretica. 3537. Inneren hin ſich allmählich zu reinweiß abſtufend, etwa 1½ em breit. f. alba, Blüten ganz weiß. f. Forbesii Bak. pr. sp., wird etwas höher, 15—25 cm hoch, hat einen mehrblütigen Schaft, und die Staub- blätter ſind weniger ungleich lang. Dieſe Art iſt die robuſtere und wohl auch die ſchönſte. Die ſteifaufgerichteten Blütenſtiele tragen große Sterne, und das Blau derſelben iſt ein geſättigtes. Fruchtknoten bläulichviolett-gefärbt. 3536. Chionodöxa sardensis Drude, Sar- diniſcher Schneeſtolz. Gebirge Sardiniens. Staude. Blätter zuſammengerollt-rinnig. Blütenſchäfte 2= bis 6blütig; Blütenſtielchen nickend. Kronkelch über der ſcharf-6 nervigen Röhre trichterig-ſternförmig, ſein Saum die Röhre an Länge doppelt überragend. Staub- blätter in eine dreiſeitig-ſtumpfe Säule zuſammen⸗ neigend; die 3 äußeren Fäden ſehr breit und wenig kürzer als die 3 inneren. Staubkölbchen kurz. Frucht- knotenfächer meiſt 6eiig. Fruchtknoten dunkelolivengrün, Griffel aber bläulich. Blüten geſättigt-himmelblau, nur am Grunde der Zipfel weißlich, ſodaß ſich ein ſchmaler Ring um den Staubblätterkegel vom Blau abhebt und auch dieſe ſchlaffere Art etwas weißäugig macht. 3537. Chionodöxa ceretica Boiss. et Heldr., Kretiſcher Schneeſtolz. Gebirge Kretas. Staude, 15—25 cm hoch. Blütezeit: Frühling. — Blätter breit⸗linealiſch, flach, ſchlaff (15—23—30 em lang bei 6—15 mm Breite). Blütenſchäfte ſchlank, aufrecht, meiſt 1blütig, ſeltener 2blütig. Kronkelchzipfel zungen⸗ ſpatelförmig, 3—4 mm breit. Staubblätter gleichlang. Kronkelch 1½ —2 cm lang, ſeine Zipfel die Röhre an Länge wenig überragend. — C. nana Doiss. et Heldr. (syn. Hyacinthus nanus H. et Sch., Pusch- kinia scillodes Sieber, nicht Adams!), etwa 10 em hoch. Blätter ſchmal (7”—12 cm lang, bei 2—4 mm Breite). Kronkelch 11 ͤ cm lang, blaßlila; Zipfel die Röhre 2—3 mal an Länge überragend. — Verwendung. Am ſchönſten iſt wohl C. Luciliae, ſodann C. sardensis. Sie find reizende Früh⸗ lingsblüher, die überall, in kleinen wie in großen Gärten gepflegt werden ſollten, zumal ſie ganz winter— | Gattung 1239. Puschkinia bis Gattung 1241. Ornithögalum. FNr. 3534-3541. 1133 hart ſind und ſich widerſtandsfähiger zeigen als die herrlichen, ſo ſehr ähnlichen Scilla bifolia und andere Arten. Auch zur Ausſchmückung des Gartenraſens (Anſiedelung im Raſen!) und kleiner Böſchungen, ferner zur Kultur in Wohnräumen (ganz wie Nr. 3552) ſind ſie vortrefflich geeignet. Gattung 1241. Ornithögalum L., Vogelmilch, Or III II; XXXI 10 (griechiſch: Vogelmiere, Stellaria). ſeitig) breit grün⸗gebändert, undeutlich-mehrnervig. geflachten (ſehr ſelten von Grund auf fadenſörmigen) Fäden; lang, einfach, mit Zfurchiger Narbe. Blätter grundſtändig, linealiſch oder riemenförmig. ornithos = Vogel, gala — Milch; die milchweiße Farbe und die Sternform der Blüten mancher Arten erinnern an die Kronkelchblätter bleibend, getrennt, während oder nach der Blüte abſtehend, Staubblätter 6, faſt ſtets grundſtändig und mit am Grunde oder hoch hinauf ab— Kölbchen länglich. Fruchtknoten Zfächerig, vieleiig. Kapſel kugelig, 3knöpfig oder Zlappig, bisweilen erhaben-6rippig. einfarbig oder rückſeitig (außen— Griffel kurz oder Zwiebelpflanzen. Blüten in endſtändigen Trauben, die entweder lang, eylindriſch und reich— blütig, oder aber abgekürzt und wegen der verlängerten unteren Blütenſtiele faſt doldentraubig ſind, weiß, gelb oder orange— gelb, auch grünlich, nicht blau oder purpurn. — 70 Arten, in Europa, Afrika und Weſtaſien. A. Außere 3 Kronkelchzipfel mit ſchmalen weißen Rändern. doldentraubig⸗4ſeitig, die unteren, fruchttragenden Blütenſtielchen abſtehend . B. Kronkelchzipfel einfarbig (alſo ohne anders gefärbten Rand) oder an ihrer Spitze braunfleckig. kurz. Blütentrauben faſt doldentraubig oder breit-Zeckig. 1. Kronkelch einfarbig. 2ſpitzig. Blätter lanzettlich, nicht unter 2½ 2. Kronkelch einfarbig. förmig. Blüten überall ſchneeweiß, C. Kronkelch weißlich (nur bei O. pyrenaicum auch anſehnlich ſchwefelgelb), rückfeitig ſchmal⸗ aber deutlich grün- gebändert. Griffel fadenförmig, 2—5 mm lang. Blütentrauben faſt * O. umbellatum. 3538. Griffel faſt fehlend oder ſehr Staubfäden abwechſelnd langer und kürzer, am Grunde 4kantig und undeutlich- oder deutlich fein —5 em breit. Staubfäden abwechſelnd länger. und fürzer, am Grunde lanzettlich, nicht feingeſpitzt. 0. thyrsoideum. 3539. Blätter riemen-= O. arabicum. 3540, Blüten⸗ trauben länglich⸗-cylindriſch. Deckblätter einzelnſtehend (nicht gepaart). 1. Blätter kahl, fleiſchig⸗krautig, 30—60 em lang und bis zum Schluß der Blütezeit bleibend, riemenförmig, 6—15 mm breit. 2. Blätter ſchon vor Beendigung der Blütezeit vertrocknend und vergehend Unterſte Blütenſtielchen 2 cm oder darüber lang. Staubfäden an ihrem Grunde linealiſch oder lanzettlich (nicht 4 kantig). . narbonnense. 3541. O. pyrenaicum. 3542, D. Kronkelchzipfel weißlich, einfarbig, rückſeitig nicht oder kaum grünftreifig; Blütentrauben lanzettlich oder cylindriſch; Blätter auf— ſteigend, kahl, Form f. concinna Salisb, pr. Schutzdecke! . 3538. * Ornithögalum le 25 . O. hortense Jord. et Fourr.), Doldenblütige Vogel- milch (Bethlehem-Stern; fr. Belle d'onze heures; e. Umbelled Star of Bethlehem). Europa, Orient; zerſtreut auf Wieſen und Äckern. Staude, 10—30 em hoch. Blütezeit: April, Mai. Zwiebel weiß, birnförmig. Blätter mit weißem Hauptnerv. Blüten unterſeits grün, weiß⸗geſtreift, oberſeits atlas-weiß, ſich morgens gegen 11 Uhr öffnend und ſich gegen 3 Uhr wieder ſchließend. Kapſel keulenförmig, am Scheitel geſtutzt und wenig vertieft. Verwendung hauptſächlich auf Abhängen und an trockenen Stellen. Vermehrung gegen Herbſt durch abgetrennte Brutzwiebeln (20 em Abſtand). 3539. Ornithögalum thyrsoideum Jacg. (syn. O. arabicum L. ex p., O. Grimaldiae Nocca, Aspasia thyrsodes Salisb.), Straußblütige Vogel- milch. Am Kap. Staude, 20—50 cm hoch. Zwiebel kugelig, 4 —6 cm dick. Blätter fleiſchig-krautig, grün, aufſtrebend, lanzett— lich, 15—35 em lang, breit⸗ſichelig, in eine ſpitze Spitze allmäh- lich verſchmälert und an den Rändern un- deutlich-bewimpert. Schaft ſtark, ſtielrund. Blütentraube 12—40⸗ blütig, dicht, dreieckig (deltoidiſchj; Blüten- ſtielchen lange auf— ſtrebend bleibend, die unteren etwa 31/,—6 cm lang. Kronkelch bis zu zolllang, mit eirunden (ſtark⸗dachig überdeckenden), faſt ſtumpfen, weißen Zipfeln, die nur an den Nägeln gelblichbräunlich ſind. Staubfäden über ihrem fleiſchig-krautig, mehrere. Arabiſche ne [Nur bei O. unifolium Gawl. (syn. Seilla unifolia L.) nur 1 Blatt, . nur 2 en 1 Blätter. und bei deſſen Beide ro Bühl bi . aber im Winter gute .. O. lacteum. 3543, Grunde verbreitert 2ſpitzig; Griffel cylindriſch, ſehr kurz. f. aureum Curt. pr. sp. (syn. O. dubium Houtt., O. bicolor Ham.) hat goldgelbe Blüten; f. flavissimum Jacg. pr. sp. ſattreingelbe; f. flave- scens Jacg. pr. sp. hellſafranfarbene; f. miniatum Jacg. pr. sp. mennigrote Blüten. 3540. Ornithögalum aräbicum Z. corymbosum R- et Pav., O. ari- dum Poepp., Caruelia arabica Parl., Myanthe arabica Salisb.), Arabiſche Vogel- milch (e. Star of Arabia). Portu⸗ gal, Griechenland, Arabien. Staude, 30—60 cm hoch. Blütezeit: Mai, bei Topfkultur ſchon vom Januar, Februar ab. — Zwiebeln groß. Blätter etwas dick, lineal, rinnig, die oberen ſchmäler. Blumen zahlreich, weiß, mit ſchön ovalen Kronkelch— blättern. Dieſe wirklich ſchöne Pflanze iſt fürs freie (syn. O. Ornithogalum narbonnense pyramidale. Land nicht hart genug, ſie eignet ſich aber vortreff— lich zur Kultur in Karaffen und zur Topfkultur für das Wohnzimmer. Kultur wie Nr. 3543. 3541. Ornithögalum narbönnense T. (syn. O. stachyodes Ait., O. lacteum Vell., nicht Lam.; O. pyrenaicum .Desf., nicht L.; Beryllis stachyodes Salisb.), Narbonner Vogelmilch. Frankreich, Süd— europa, Kaukaſus. Staude, 40 —80 em hoch. Blüte— zeit: Juni, Juli. — Eine robuſte, großblumige Abart 1134 Familie 209. Liliaceae, Liliengewädhfe. Or XXXI 10. iſt var. pyramidale I. pr. sp, Schaft 50—60 cm dann die Zwiebeln während ihrer Ruhezeit an den hoch. Blätter flach, lineal, hellgrün. Blumen zahlreich, beſtimmten Platz pflanzen (Abſtand 20 cm). in einer kegelförmigen, 20 em langen Traube, rein- 3543. Ornithögalum läcteum Jacg. (syn. weiß, auf der Rückſeite grüns=gejtreift. Aspasia lactea Salisb.), Milchweiße Vogelmilch. Man kann dieſe hübſche Pflanze truppweiſe Am Kap. Staude, 30-60 cm hoch. Blütezeit: auf den Rabatten anpflanzen; ſie gedeiht auch im Juni, Juli. — Zwiebel faſt kugelig, weißlich, 2½ bis Schatten und unter licht gepflanztem Gehölz ziemlich 4 em dick. Blätter am Grunde den Stengel umfaſſend, gut. Abſtand 25 em. riemenförmig⸗- lanzettlich, breit, ſpitz, kurz-bewimpert. 3542. Ornithögalum pyrenäicum L., nicht Blüten ſehr ſchön, geruchlos, groß, milchweiß, in Desf. (syn. O. latifolium L.), Vyrenäen-Vogelmilch. langer (15—30 cm), dicht-20—60blütiger Traube. Europa. Staude, gegen 70 cm hoch. Blüten im Blütenſtielchen aufrecht-abſtehend, die unterſten 18 bis Juni, Juli, grünlichweiß, zahlreich, zuſammen eine 28 mm lang. Kronkelchzipfel 6— 10 mm breit, höchſtens 30 —40 cm lange Ahre bildend. f. flavescens Tam. am Grunde etwas grünlich. f. conicum Jacgq. pr. sp. pr. sp. (syn. O. sulphureum Schult. fü.), hat grün- iſt ſchlanker, die Blätter und Deckblätter find ſchmäler, lichgelbe bis ſchwefelgelbe Blüten, deren Zipfel außen die Kronkelchzipfel haben ihre geringſte Breite, die mit grünem Mittelſtreifen. Blütentraube iſt lockerer. Verwendung. Dieſe Art beſitzt kein anderes Verwendung wie Nr. 3540. Topfkultur Verdienſt, als daß ſie im Schatten wächſt und für beide: Man legt die große Zwiebel im Auguſt bis zur Schmückung und Belebung weitläufig gepflanzter September in einen 12 cm weiten Topf, der mit Gehölze, Bosquets, ferner der Waldränder und von leichter lehmiger Erde gefüllt wird, ſodaß die Zwiebel Teilen großer Gärten, welche tiefen, friſchen oder gar | 3 cem bedeckt iſt, ſtellt die Pflanze ins Freie, bewäſſert feuchten Boden haben. Vermehrung durch Zwiebel- ſehr mäßig, nimmt fie bei Eintritt des Froſtes ins brut. Anzucht auch aus Samen. Ausſaat von Kalthaus oder ſonſtigen froſtfreien Raum und ſtellt April bis Juni in Töpfe, die man feucht und halb- | fie ſpäter (im Januar) wärmer, ins Warmhaus oder ſchattig hält. Wenn ſpäter die Blätter der jungen Wohnzimmer, wo ſich dann der Blütenſchaft binnen Pflänzchen vertrocknet ſind, hebt man die Zwiebelchen 4—5 Wochen entwickeln wird. Übrigens kann man aus und pflanzt ſie auf ein Beet der Pflanzſchule, dieſe Pflanzen auch in einem ſogen. Kapkaſten im wo fie bleiben, bis ſie blühfähig geworden find. Als- Freien kultivieren. Gattung 1242. Eucomis Z’Herit.,, Lilienſchopf, Gr XXXI 10 (griechiſch: eu == gut, echt, köms — Schopf; Schaft-Ende mit Blätterſchopf). Kronkelchblätter 6, bleibend, gleich, abſtehend, nur ganz am Grunde ſehr kurz zuſammenhängend. Staubblätter 6, dem Grunde der Kronkelchteile eingefügt und kaum kürzer als letztere; Staubfäden pfriemlich, unterhalb der Mitte mehr oder weniger verbreitert, unter ſich frei. Fruchtknoten mit breitem Grunde ſitzend, ſtumpf⸗3 kantig, vieleiig. Griffel 1, ſäulenförmig, ganz oder in teilbar. Kapſel plattgedrückt-kugelig, 3furchig, 3 knöpfig oder 3 lappig. Samen verkehrt⸗-eiförmig. Zwiebelpflanzen mit oft großer Zwiebel. Blätter grundſtändig, länglich bis lang. Blüten meiſt grün mit purpur oder braun, im Frühling (März bis Mai), in dichter oder verlängerter Traube. Deckblätter unten an den Blüten⸗ ſtielen trocken oder faſt krautig; die oberſten dagegen leer, vergrößert, grün oder gefärbt und einen Endſchopf bildend. — 5 Arten, in Südafrika. 3544. Eucomis punctäta Z’Herit. (syn. Orni- gemiſchter Miſterde. Einpflanzen der Zwiebeln im thogalum punctatum Thbg.), Vunktierter Lilien- Herbſt oder im Februar in friſche Erde; im erſten ſchopf. Blüten lockertraubig, Blätter flach. — E. un- Falle unter knapper Bewäſſerung im kühlen Zimmer dulata Ait. (syn. E. regia Red., Ornithogalum undu- oder Orangeriehauſe froſtfrei überwintern, im Sommer latum Thbg.), dichttraubig, Grundblätter wellig. — reichlich bewäſſern. Im Mai kann man ſie ſämtlich E. purpureocaulis Dryand., Schopfblätter purpurrot, aus den Töpfen nehmen und auf eine Rabatte im grün⸗gerändert, Blätter ſpatelförmig. Freien pflanzen, wo dann die Zwiebeln viel ſtärker Verwendung als intereſſante und auf- werden. Vermehrung durch Nebenzwiebeln. An⸗ fallende Topfpflanzen für Kalthäuſer und Wohn- zucht aus Samen langwierig, bis man blühende räume. Wo größere Pflanzenbeſtände ſind, ſollten auch Pflanzen erhält; auch liegen die Samen lange, ehe dieſe Pflanzen nicht fehlen. Kultur in mit Sand ſie keimen. Gattung 1243. Camässia Lind, Camaſſie, © XXXI 10 (Quamash oder Camass iſt der nordamerikaniſche Volksname dieſer Pflanze). Kronkelchblätter bleibend, getrennt, von Grund auf ab⸗ ſtehend, dünn 3- bis mehrnervig. Staubblätter 6, kürzer als die Kronkelchblätter: Staubfäden fadenförmig; Kölbchen länglich oder länglich-linealiſch. Fruchtknoten 3fächerig, vieleiig; Griffel fadenförmig, mit kurz- ſpaltiger Narbe. Kapſel eiförmig⸗ länglich, ſtumpf. Samen verkehrt⸗eiförmig. Pflanzen mit eßbarer Zwiebel. Blätter grundſtändig, linealiſch oder riemenförmig. Blüten an gegliederten Blütenſtielen in lockerer Traube, blau, purpurn oder weiß. Deckblätter linealiſch. — 2 Arten, in Nordamerika. 3545. Camässia esculenta Lindl. (syn. Anthe- Verwendung und Kultur. Die Pflanze iſt in ricum esculentum Sr., Scilla esculenta Hook., milderen Gegenden Deutſchlands vollkommen winter⸗ Phalangium eseulentum Nutt., P. Quamash Pursh, hart, im Norden oder in rauhen Lagen aber durch Cyanotis Raf.), Eßbare Camaſſte. Staudig, mit gute Laubdecke im Winter gegen Froſt und wohl noch 40—80 em hohem Schaft. Blütezeit: Mai, Juni. mehr gegen viele Näſſe zu ſchützen. Gut durchläſſiger, — Zwiebel eiförmig oder kugelig, bis 5 em dick. leichter, womöglich nach Süden geneigter Boden iſt Schaft ſtielrund. Blätter linealiſch-rinnenförmig, grün am geeignetſten. Die Pflanzung geſchieht z. B. auf oder graugrün. Blüten aſchblau (bei k. purpureo- Rabatten am beſten truppweiſe, während der Ruhezeit coerulea violettblau; bei f. alba weiß). Kronkelch-⸗ | der Zwiebeln, alſo vom Juli bis September, aber nie blätter 5—9 nervig, 2—3 cm lang. — C. Fraseri | ſpäter als Oktober. Vermehrung alsdann durch Torrey iſt durch 3 nervige, nur 6—12 mm lange abgetrennte Nebenzwiebeln. Anzucht aus Samen. Kronkelchblätter, alſo durch kleinere Blüten verſchieden. Gattung 1242. Eucomis bis Gattung 1246. Scilla. Fr. 3542-3547. 1135 Gattung 1244. Urginea Steinh., Meerzwiebel, & III II; XXXI 10 (ſoll nach dem Araberſtamm Ben Urgin benannt fein). Kronkelchblätter 6, ſpäter abfallend, getrennt, glockig⸗zuſammen⸗ neigend oder zur Blütezeit abſtehend, meiſt 1— 3nervig. Staubblätter 6, kürzer als der Kronkelch; Staubfäden ſelten verbreitert. Fruchtknoten meiſt 3 kantig, vieleiig; Griffel 1, kurz oder etwas länger als der Fruchtknoten. Kapſel zwiſchen den Kanten gefurcht oder eingeſtoßen; Samen ſehr zuſammengedrückt, zahlreich, ſehr ſelten 1-2. Zwiebelpflanzen. Blätter grundſtändig, entweder ſehr ſchmal⸗linealiſch, oder breit⸗-riemenförmig oder faſt länglich, zur Blütezeit oft ſchon abgeſtorben. Blüten an gegliederten Blütenſtielen in endſtändiger Traube, zahlreich, weißlich, ſeltener blaßgelb oder roſa. Deckblätter klein. — 24 Arten, im Mittelmeergebiet, dem ſüdlichen und tropiſchen Afrika und Oſtindien. 3546. Urginea maritima Halt. (syn. Scilla brett nahe unter die oberen Fenſter des Warmhauſes, maritima L., Ornithogalum Squilla Bot. Mag., Ur- woſelbſt im Juni oder Juli der Blütenſchaft erſcheinen ginea Scilla Steinh.), Gemeine Meerzwiebel. Süd⸗ wird. Sobald ſich die Spitze der Traube im Herzen europa, an ſandigen Meeresufern. Blütezeit: Juli, der Zwiebel zeigt, muß man die trockene Erde mäßig Auguſt. — Pflanze mit 1—1½ m hohem Blütenſchaft. begießen und zugleich durch Einſtiche mittels eines Zwiebel fleiſchig, auswendig dunkel- oder hellrot oder ſpitzen Holzes am weiß, länglichrund, bis zur Größe eines Kindskopfes. Rande des Topfes Blütentraube bis meterlang. Blätter lanzettlich, groß, hinab das Waſſer ſteif, dunkelgrün, zur Blütezeit fehlend. Blüten weiß nach unten zu leiten oder blaßrötlich; Deckblätter zurückgeſchlagen. ſuchen. Stößt die Verwendung dort, wo größere Pflanzenbeſtände Blütentraube an die unterhalten werden, als eine ebenſo intereſſante Fenſter, ſo ſtellt man als nützliche Topfpflanze, deren Zwiebeln die natürlich den Topf echten, häufig zum Vergiften von Ratten und Mäuſen niedriger, damit der empfohlenen „Meerzwiebeln“ ſind. Kultur nach Schaft ungehindert J. F. W. Boſſe wie folgt: „Blühbare (d. h. ſchon emporwachſen kann. 10—12 em dicke) Zwiebeln pflanzt man in 22— 25 cm Die zierlichen Blüten weite Töpfe, ſodaß die halbe Zwiebel über der Erd- | erjcheinen dann eine oberfläche hervorragt, in lehmige, mit / Kiesſand lange Zeit hindurch, (Flußkies) vermiſchte Raſenerde. Hat die Zwiebel und es bildet ſich im 'w feine gute Wurzelbildung, jo wird ſie im Juli ein- Warmhauſe auch reifer | —= gepflanzt und bei anfangs ſehr knapper Be- Same. Während dern — wäſſerung im Warmbeete angetrieben; denn da die Entwickelung der a Blätter ſpäter, erſt im Spätſommer oder Herbit, nach Blätter muß die Gemeine Meerzwiebel. der Blüte erſcheinen, ſo darf man ſie auch durch Zwiebel viel Waſſer öfteres Begießen nicht früher künſtlich hervortreiben. und mehr friſche Luft haben, auch wieder nahe unter Nach dem Welken der Blätter hält man die Zwiebel Glas ſtehen.“ faſt ganz trocken und ſtellt den Topf auf ein Hinter- Gattung 1245. Albuca L., Weißzwiebel, = XXXI 10 (lat.: albücus, eine Affodillpflanze; von albus — weiß; Zwiebeln und Blüten meiſt weiß). Kronkelchblätter bleibend, getrennt: die 3Z äußeren während der Blütezeit von Grund auf mehr oder weniger abſtehend, gelblich oder weißlich, am Rücken breit-grün— gebändert; die 3 inneren wenig kürzer, aufrecht, parallel, an der Spitze mützenförmig zuſammenneigend, verſchiedenartig kamm- oder kappenförmig. Staubblätter 6, die 3 äußeren bisweilen taub; Kölbchen länglich. Fruchtknoten länglich, 3furchig, Sfächerig, vieleiig. Griffel 1, 3furchig, bisweilen in 3 teilbar. Kapſel 3Zkantig. Samen zuſammengedrückt oder kantig. Zwiebelpflanzen. Blätter linealiſch. Blüten in lockerer Traube auf einfachem Schaft, grünlichweiß ober gelb. — 30 Arten, im ſüdlichen und tropiſchen Afrika. 3547. Albüca Nelsönii N. Z. Brown, Nelſons mit guter Scherbeneinlage verſehen; die Erde ſei ein Weißzwiebel. Die ſchönſte und größte Art, mit Gemiſch von ſandiger Laub- oder Heideerde mit Zuſatz 1½ m hohem Blütenſchaft, Blüten weiß. — A. major von etwas Miſterde und mürbem Wieſenlehm; Standort Dryand., gelb mit grünen Spitzen, Schaft etwa 40 cm ſonnig oder halbſonnig; Bewäſſerung mäßig, nur nach hoch. — A. altissima Z., weiß, grüngelb-gerändert. Bedarf; während der Ruhezeit der Pflanzen (Herbſt, Verwendung. Obſchon dieſe Arten erſt zur Winter) dieſelben trocken halten; Überwinterung im Blüte gelangen, wenn fie mehrere Jahre alt und ſtark Kalthauſe oder Zimmer bei + 4 bis 10 C.; zeit— genug geworden ſind, ſo ſieht man ſie (beſonders weilige höhere Wärme im Winter iſt zwar noch zu— A. major) häufig im Zimmer kultiviert, denn im ääſſig, aber nicht vorteilhaft, weil die Pflanzen dadurch Volke ſchreibt man ihnen Heilkräfte zu. Kultur. Im zu ſehr zum Treiben gereizt werden und nicht ſo Februar, März (wenn nötig) verpflanzen; die Töpfe leicht blühen werden. Gattung 1246. Scilla L., Blauſtern, O III II; XXXI 10 (griechiſch: skilla, der Name, welchen die alten Griechen der gebräuchlichen Meerzwiebel gaben). Kronkelch lange bleibend, ges trenntblätterig oder ganz am Grunde kaum etwas verwachſen; ſeine Blätter abſtehend oder unten, ſelten höher hinauf glockig— zuſammenneigend, Inervig. Staubblätter 6, am Grunde oder unterhalb der Mitte der Kronblätter angeheftet, kürzer, ſelten ebenſolang als letztere; Staubkölbchen eiförmig oder länglich. Fruchtknoten Zfächerig; Fächer 2- oder wenigeiig (ſeltener 3—10eiig). Griffel 1, kurz oder ziemlich lang, mit kleiner kopfiger Narbe. Kapſel kugelig, 3 knöpfig oder faſt Zlappig, vom welken Kronkelch um— geben oder ſpäterhin nackt. Samen wenige, meiſt 3—6, ſeltener mehr, verkehrt-eiförmig oder faſt kugelig, bisweilen undeutlich-eckig, aber nicht zuſammengedrückt. Zwiebelpflanzen. Blätter grundſtändig, linealiſch, riemenförmig, länglich oder fait eiförmig. Blüten blau, roſa oder purpurn, ſeltener weiß, an gegliederten Blütenſtielen. Blütentraube bald verlängert und reichblütig, bald wieder nur 2—3blütig, bisweilen durch die während oder nach der Blüte verlängerten Blütenſtiele fait doldentraubig (S. peru- viana L.). — 80 Arten, in Europa, dem gemäßigten Aſien und in Afrika; 8. biflora Ruiz et Pav., Blüten weißlich, in Chile und Peru. A. Kronkelchblätter vom Grunde an ſchon abſtehend. Staubfäden ganz am Grunde der Zipfel eingefügt, einreihig. 4 1. Eierchen in jedem Fruchtknotenfache paarweis. Blütendeckblätter fehlen. Blütenſtielchen nur bis zu 1 cm lang. Blätter erſt nach dem Eintritt der Blüte entwickelt, fait ſtielrund und nur 1-2 mm bre ie * S. autumnalis. 3548. 1136 Familie 209. Liliaceae, Ciliengewächſe. Or XXXI 10. 2. Eierchen in jedem Fruchtknotenfache je 3 beiſammen. Blütendeckblätter 2; Deckblättchen trockenhäutig-durchſichtig. Blütenſtielchen und Blüten aufrecht. Laubblätter breit-linealiſch, ſtumpf . S. puschkiniodes. 3549. 3. Eierchen in jedem Fruchtknotenfache 2; Blütendeckblätter einzeln; Laubblätter mit den Blüten erſcheinend. S. hyacinthodes. 3550. 4. Eierchen in jedem Fache 2; Blütendeckblätter paarweis ſtehend. Laubblätter 4—9, ee verlängert, mit den Blüten zugleich erſcheinend 5 * S. italica. 3551. 5. Eierchen in jedem Fruchtknotenfache wenige, 3 oder mehr, und darin übereinanderftehend. a) Deckblätter ſehr klein, Zeckig, bisweilen fehlend. * Blüten 1—3, ſelten mehr an jedem Schaft, an nickenden Stielchen . S. cernua (Tafel 59). 3552. ** Blütenſtiele ae oder doch nicht nickend, die Schäfte mehr- bis vielblütig, mindeſtens 3blütig. * S. amoena. 3553. * 8. bifolia. 3554. b) Deckblätter linealiſch- verlängert und einzelnſtehend. faſt doldentraubig, 50—100 blütig. Fruchtknoten ſitzend . c) Deckblätter gepaart, klein, weißlich, am Grunde gefpornt. Fruchtknoten auf eigenem, aber ſehr kurzem Stielchen; Fruchtknotenfächer 3—4eiig. Blüten blau . .S. Hohenackeri. 3556. Blütentrauben breit-Zeckig oder V. peruviand. 3555. zweireihig und ungleich 3548. Seilla antumnälis Z., Serbft6lühender lauftern (e. Autumnal Squill). Nordafrika, Süd— europa. Staude, 10—15 em hoch. Blütezeit: Herbſt. — Blätter ſchmal, linealiſch. Blumen hell- purpurrötlich, in einer Traube auf bis 10 em hohem Schafte. Empfehlen ſich hauptſächlich wegen ihrer ſpäten Blütezeit, in der es den Gärten jchon ſehr an Blumen mangelt. zuſammen und bedeckt ſie gegen den Froſt mit Laub. 3549. Seilla puschkiniödes Rgl., Puſchkinien⸗ artiger Blauſtern. Gebirge Turkeſtans. Staude, 15—30 cm hoch. Blütezeit: Frühling. — Blätter 2— 4, breit-lineal, ſtumpf, glatt, mit 15— 20 Nerven, 6—7 em lang, 12 mm breit. Schaft 6—12 cm hoch, glatt, mit aufrechter Traube aufrechter blaßblauer Blumen, deren Zipfel mit dunkler Mittellinie. Dieſes reizende winterharte Zwiebelgewächs blüht scillodes zugleich und iſt eine der beſten Zierden des Frühlingsgärtchens. 3550. Seilla hyacinthödes Z. (syn. S. erio- phora Mill., Nectaroscilla hyacinthodes Par!.), Hya— zinthenartiger Blauſtern. Mittelmeergebiet. Staude, 40—80 cm hoch. Blütezeit: April, Mai. — Zwiebel mit weißlichen Häuten. Blätter lineal- lanzettlich, 30 bis 40 cm lang. Blumen an 50—150, blau, in 10 bis 20 cm langen cylindriſchen Trauben. 6 mm lang, etwas glockig, mit ausgebreiteten, an der Spitze etwas behaarten Zipfeln. Deckblätter drei— eckig. — 8. Lilio-hyaeinthus L. (syn. Ornithogalum sq uamosum Lam.), 30 em hoch, hat nur 6—20blütige Trauben; Blüten- deckblätter linealiſch, bleibend, 12 — 20 mm lang. Dieſe 2 Arten ſind wenig verbreitet, freilich auch weniger hübſch, als die vorigen, und von geringer Dauer. Man muß ſie im Winter mit Laub bedecken. 3551. * Seilla itälica L. e p. (syn. S. purpurea Mill., S. Bertolonii Dub, Somera italica Salisb.), Italieniſcher Blau- ſtern (fr. Lis-Jacinthe des jardiniers). Ita⸗ frankreich, Baden. Staude, 15 —25 cm hoch. Blütezeit: förmig. Blumen klein, ausgebreitet, kurzgeſtielt, gedrängter Traube, blaßblau; die Staub- gefäße dunkelblau. Italieniſcher Blauſtern. Man pflanzt ſie zu kleinen Gruppen Blüten 4 bis Südfrankreich, Spanien, 15 bis lien, Schweiz, Süd⸗ Mai. — Zwiebel weiß⸗ lich. Blätter rinnen⸗ | in läng⸗ | lich⸗kegelförmiger und nor t., . Kronkelchzipfel in der unteren We u BORN ee bleibend. namentlich Nr. friſchen Boden zu geben und ſie zu vermehren. aber kurze Zeit außerhalb der Erde aufbewahrt werden können, wenn man ſie nicht ſchichtweiſe in Sand ver⸗ mit S. bifolia und der ſehr ähnlichen Puschkinia | e über Denn Grunde ı der Bipfez eingefügt, deutlich⸗ S. hispanica. 3557. * S. nonscripta. 3558. f. purpurea Bac., Mill., hat dunklere, purpurblaue Blüten. Verwendung zur Ausſtattung der Rabatten, ganz beſonders aber zu Einfaſſungen und kleinen Gruppen für ſich. Kultur. Sie iſt hart und gedeiht faſt in jedem geſunden Boden, zieht jedoch leichten und ſandigen vor. Sonnige, warme, dabei luftige Lage iſt allen gedeihlich, dennoch gedeihen einige, 3550 und 3554, ſehr gut im Halb- ſchatten und unter Bäumen, die das Licht nicht allzu⸗ ſehr abſperren. Da dieſe Pflanzen einzeln etwas mager ſind und nur gruppenweiſe Effekt machen, ſo nimmt man ſie nur alle 3 oder 4 Jahre auf, um ihnen Da die Zwiebeln der meiſten Arten nur ſehr packt und im Keller oder an einem ſonſtigen kühlen Orte aufbewahrt, ſo ſind ſie ſofort wieder einzupflanzen (Abſtand 15 em), mit Ausnahme der Arten, deren Zwiebeln von trockenen Häuten eingehüllt ſind, wie Nr. 3552 und 3553, die wie die Hyazinthen aufbe- wahrt und kultiviert werden können. 3552. Seilla cernua Red., nicht Rchb., nicht Hoffm. et Lk., Tafel 59, 235 (syn. S. amoena Red., nicht L.“ 5 8. uniflora Willd., S. amoenula Hornem., S. sibirica Andr., aud) hort.: S. amoena e Blauſtern. f. sibirica Bot. Mag., S. azurea Goldm., auch Hort.; S. Rosenii C Koch, S. monanthos C. Koch, S. praecox nicht Sv.), Nickſtieliger Blauſtern. Bosnien, Serbien, Mittel- und Südrußland, nicht in Sibirien! Staude, 1020 cm hoch, bisweilen auch höher. Blüte- 1 3 1 1 ſtellend. Blütenſtielchen an der Spitze nickend, die Deckblätter Blüten prächtig- und tief- zeit: März, April, in Töpfen ſchon von Januar an. — Zwiebel kugelig-eiförmig. Blätter 2—4, mit ihrem unteren Teile die Blütenſchäfte ſcheidig um- gebend und kürzer oder jo lang als die letzteren, auf⸗ recht oder aufrecht-abjtehend, breit-linealiſch, oben nur kurz⸗verſchmälert. Blütenſchäfte 1—3, halb-ſtiel⸗ rund⸗kantig, dünn, ſelten mehr als 1—3 blütig, anfangs oben überhängende, ſpäter aber mehr aufrechte und nach der Blütezeit niederliegende Trauben dar— ſeitlichen meiſt kürzer als die Blüte ſelbſt. ſehr klein, dreieckig. himmelblau oder amethyſtfarben, zur vollen Blütezeit mit abſtehenden, langelliptiſch-linealiſchen, ſtumpfen, rückſeits dunkleren Kronkelchblättern. Staub- fäden lanzettlich, allmählich ſchwach-verſchmälert, um den dritten Teil kürzer als der Kronkelch; Staub- kölbchen blau. Griffel faſt 3kantig, länger als der Fruchtknoten, deſſen Fächer je 8—10 Eierchen tragen. Kapſel eiförmig; Samen an ihrem Grunde ohne Mantel, d. h. ohne Nabelverbreiterung. — Iſt von S. amoena verſchieden durch meiſt ſchmälere, mehr aufrechte Blätter und die geringe Anzahl überge— neigter, nicht aufrechtſtieliger Blüten. Verwendung. Die Nickſtieligen Blau- ſterne ſind niedliche kleine Pflanzen, denen von ſeiten der Blumenfreunde mehr Beachtung geſchenkt werden ſollte, als dies bisher geſchehen iſt. Es giebt kaum ſo frühe, mit denſelben gleichzeitig blühende Pflanzen, welche ihnen, was Schönheit und zierliche Anordnung der Blumen anbelangt, den Rang ſtreitig machen könnten. Sowohl im freien Lande, wo ſie ſchon im März, April blühen, wie auch in Töpfen getrieben, gewähren die Pflanzen mit ihren tief⸗himmelblauen Blumen einen reizenden An- blick. Kultur. Bezüglich der Kultur im freien Lande, der Vermehrung u. ſ. w. verhält ſich dieſe Art wie Nr. 3551. In das freie Land müſſen die Zwiebeln im Oktober und November 10—12 cm von- einander und 8 em tief in geſunde und lockere Erde gelegt, der Boden aber während ſtrenger Winterkälte mit trockenem Laub oder Fichtenzweigen bedeckt, und dadurch die Schneedecke erſetzt werden, unter deren Schutz die Zwiebeln in ihrem Heimatlande überwintern. Die Kultur in kleinen Töpfen, kleinen Schalen und in feuchtem Moos oder auf ganz kleinen Blumen- zwiebelgläſern (Karaffen) bietet gar keine Schwierigkeit. Die Zwiebeln werden bei Topfkultur zum langſamen Treiben Mitte September zu 3, 4 oder 5 Stück in einen etwa 10—12 em weiten Topf gepflanzt. Die Erde muß etwas mehr Sand enthalten, als bei den Hyazinthen (Seite 1128) angegeben. Im übrigen be— handelt man ſie ganz wie die Crocus, Seite 1001. Ein Umſtand iſt bei der Frühkultur in Töpfen noch als ſehr wichtig wohl zu beachten: Wenn z. B. (ſogar in einem dunklen Raume) die Pflanzen ſchon blühen müßten, jo bleiben häufig dennoch die Laub⸗ 7-10 em hoch cylindriſch emporgewachſen ſind und blätter ſo geſchloſſen und feſt ſtehen, daß die zarten 4 Blütenſtengel ſich gar nicht durcharbeiten können und, mindeſtens ſich krümmen, und um die ſchöne Haltung iſt es geſchehen. eigneten Gegenſtandes, z. B. wenn dieſer Zuſtand andauert, einfach verkrüppeln oder Wenn man dann mittels eines ge— eines Buchbinder-Falz⸗ beines oder einer ſtumpfen Meſſerklinge die Blätter, ohne ſie abzubrechen, vorſichtig voneinander löſt, ſo Vilmorin. Dritte Auflage. Gattung 1246. Seilla, Blauſtern. kommen alsbald die ſchon ſchön blau-gefärbten Blüten Nr. 3548 — 3554. 1137 zum Vorſchein und wachſen nun, von dem läſtigen Zwange befreit, am Tageslicht im Zimmer luſtig weiter. 3553. * Seilla amöena IL. (syn. Othocallis amoena Salisb., Hyacinthus stellaris Jacq.?), Angenehmer Blauftern. Süddeutſchland, Oſter⸗ reich, Italien. Staude, höchſtens 20—25 em hoch. Blüsezeit: Mitte April und Mai, etwas ſpäter als Nr. 3552. — Zwiebel faſt kugelig. Blätter ſtets 4—5, ſchlaff,f riemenförmig- lanzettlich, mit dem Grunde die Schäfte umfaſſend, aufſtrebend, kahl (15 — 25 em lang bei etwa 8—18 mm Breite), an der Spitze ſchnell verſchmälert, nach unten hin langſam, mit 20 bis 30 ſchlanken, eingeſenkten Nerven. Schaft ſchwankend, gefärbt, mit 3—6-, auch mehrblütiger Traube. Deckblätter ſehr klein. Blüten⸗ ſtielchen ſehr kurz, aufrecht oder auf- ſtrebend, aber nicht mit der Spitze über— hängend, die unterſten 1—2 cm lang. Blüten ſatt-blau, ſeltener weißlich, mit lanzett— lichen Zipfeln. Staub- fäden am Grunde ab— geflacht. Eierchen in jedem Fruchtknoten— fache 6—8; Griffel blau. Kapſel rundlich, ſtumpf-3 ſeitig, mit wenig tiefen Furchen. Verwendung und Kultur wie Nr. 3552 als reizende, allgemein zu empfehlende Pflanze, jedoch zur Frühkultur in Töpfen nicht ganz ſo gut geeignet. 3554. Scilla bifolia Z. (syn. S. dubia C. Loch, Adenoscilla bifolia Gren. et Godr.), Zweiblätteriger Blauftern. Spanien, Frankreich, Orient. Staude, 10—30 cm hoch. Blütezeit: März, April. — Zwiebel eiförmig, dicklich. Blätter faſt ausnahmslos 2, den jungen Schaft faſt bis zur Mitte hinauf umgebend, linealiſch-lanzettlich, rinnig, an der Spitze ſtumpf, faſt eingerollt, abſtehend oder ſchwach-zurückgekrümmt. Blütentraube mehr-(3- oder mehr- blütig, fait ei- förmig; Blütenſtielchen aufrecht, die unteren 3—4 mal jo lang als die Blütchen; Deckblätter ſehr klein, oft fehlend. Blüten tief- himmelblau, mit abſtehenden, länglich-lanzettlichen, ſtumpflichen Zipfeln. Staubfäden aus lanzettlichem Grunde allmählich ver— ſchmälert, ½ é kürzer als der Kronkelch; Staubkölbchen blau; jedes der 3 Fruchtknotenfächer 5—6eiig. Kapſeln kugelig, ſtumpf-3 ſeitig. Samen an ihrem Grunde mit einer Nabelverbreiterung (Samenmantel). f. praecox Sw. pr. sp., Mast., eine ſehr ſchöne Form, iſt robuſter, 20 —30 cm hoch; Zwiebel an zolldick; Blüten am Schaft 10—15, frühzeitiger, ein wenig größer, unterſte Blütenſtielchen 2½¼ —4 em lang; Blätter breiter und dicker; k. praecox rosea Bak. (syn. S. rosea Lehm.) hat rötliche Blüten. f. taurica Agl. (syn. S. bifolia f. polyphylla Boiss., Hyacinthus stellaris Jacg.?), Kleinaſien. Blütezeit: April, bisweilen März, iſt ſchöner als die Stammform, die ganze Pflanze iſt robuſter und von leichterer Kultur; Blätter 2—4; der Schaft iſt ſtämmiger, rötlich, 20—30 cm hoch, mit einer Traube von 10—15 jtern- förmigen Blumen von 2 em Durchmeſſer und von lebhafter Färbung, etwas violett-ſchimmernd. 72 1138 Verwendung zu reizenden Einfaſſungen und truppweiſe in Lichtungen der Bosketts, auf Raſenplätzen u. ſ. w., aber auch zur Topfkultur und zum Treiben. Sie zieht eine halbſchattige Lage vor. Kultur im übrigen wie Nr. 3551 und 3552. 3555. Seilla peruviäna L. (syn. S. comata Hoffmsgg., S. hemisphaerica Boiss., S. sicula Zöneo, S. candida Guss., S. elongata Parl., S. Viviani Berl., S. Clusiana Hort., Hyacinthus peruvianus ort., Caloscilla elegans, C. grandiflora, C. venusta, C. subcarnea, C. pallidiflora ꝛc. Jordan et Fourr.), Veruaniſcher Blauſtern. Mittelmeergebiet; nicht in Peru! Staude, 15—30 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Zwiebel groß, birnförmig verlängert. Schaft kräftig; Blätter länger als der Schaft, glänzend— dunkelgrün, mit feinbewimpertem Rande, in großen Roſetten. Blumen ſternförmig, dunkelblau (bei f. albida, blaßblau, bei k. flore albo weiß, weniger hübſch!), zahlreich, auf fadenförmigen, ausgebreiteten, an ihrem Grunde von linealiſchen, ſpitzen Dedblätt- chen begleiteten Stielchen. Dieſe Blütenſtielchen nehmen vom Grunde bis zur Spitze des Blüten- ſtandes an Länge ab, ſodaß die Blumen in ihrer Geſamtheit eine gedrängte, pyra⸗ midal⸗doldenför⸗ mige, regelmäßige Traube bilden, die ſich während der Blüte verlängert. Die weißen Staubgefäße bilden mit dem Blau der Blütenhülle einen angenehmen Kontraſt. Verwendung. Dieſe von allen anderen ab- weichende und eigenartig ſchöne Art, eignet ſich fürs freie Land, für Topfkultur, wie zum lang- ſamen Treiben. Auf Zwiebelgläſern (Karaffen) ent- wickelt ſie bisweilen ſchon von Ende März bis zum April zwei und ſogar drei Blumenſchäfte; die Blüten⸗ farbe iſt um ſo lebhafter, je luftiger und heller die Zwiebeln gehalten werden. Freilandkultur. Die Zwiebel leidet in ſtrengen Wintern. Dem läßt ſich nur dadurch abhelfen, daß man fie unter 25 cm Abſtand 15 em tief in geſunden Boden in warmer Lage pflanzt und im Winter mit Laub deckt. Dieſe Art erreicht ihre volle Schönheit nur in ſüdlichen Gegenden. Ver- mehrung durch Brutzwiebeln, die man von den Mutterzwiebeln ablöſt. Gewöhnlich hebt man letztere nur alle drei Jahre aus, aber man kann ſie auch länger in Ruhe laſſen, wodurch die Pflanzen um ſo ſchöner werden. 3556. Scilla Hohenäckeri Fisch. et Mey. (syn. S. cernua f. pluriflora Zedeb.), Sohenakers Blauſtern. Transkaukaſien. Staude, 10—20 cm hoch. Blütezeit: wohl am früheſten von allen, mit Iris reticulata und Crocus zu gleicher Zeit. — Sit der Nr. 3552 ähnlich, aber die Blätter liegen auf der Erde und die Pflanze blüht weit früher. Blätter flach, lineal⸗lanzettlich. Blüten in lockeren, armblütigen Trauben, radförmig⸗-glockig, lilafarbig, geſtützt durch abwärts gerichtete, borſtig-geſchwänzte Deckblätter. Peruaniſcher Blauſtern. Familie 209. Liliaceae und Familie 210. Pontederiaceae, Or XXXI 7. in einer kegelförmigen, 8—10 em langen, nickenden, Dieſe Art verdient weiteſte Verbreitung wegen ihrer frühen Blütezeit, welche ihr für das Frühlingsgärtchen hohen Wert verleiht, und wegen ihrer Winterhärte! 3557. Scilla hispänica Mill. (syn. S. campa- nulata Alt., S. hyacinthodes Jacg., Hyaeinthus campanulatus hort., Agraphis campanulata Rchb.), Spaniſcher Blauſtern. Spanien, Portugal. Staude, 20 —30 cm hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Blätter breit, ſpitz- lanzettlich, ebenſolang als der Schaft und in Roſetten. Blumen rundlich- glockenförmig, zahl- reich, in Größe wie in der Farbe ver- änderlich, gewöhnlich LK weit geöffnet, hell- IR: a blau, hängend, kurz⸗ SM IE geftielt, in der Achſel N ar weißlicher Deck— A l blätter und in pyra⸗ 7 midenförmigen Trau⸗ 1 | wer ben. f. patula DC. SU GG pr. sp. (syn. S. cam- Nu A ı panulata Bot. Mag., N = Hyacinthus patulus Desf., Agraphis pa- tula Rchb., Endy- mion patulus Godr.), iſt eine ausgeprägtere Form; Blüten mehr länglich⸗ glockig, abſtehend, blau, etwas hängend, in lockerer, aufrechter Traube. Verwendung dieſer Art und ihrer ziemlich veränderlichen Formen zur Ausſchmückung von Rabatten und Raſenplätzen, zu Einfaſſungen, zur Verzierung des Randes lichter Gehölze u. ſ. w. Kultur wie Nr. 3551. 3558. * Scilla nonscripta Hoffm. et Lk. (syn. S. nutans Smith, S. festalis Salısb., Endymion nonscriptus Garcke, E. nutans Dumort, Hyacinthus nonscriptus Z., Agraphis nutans Achb.), Anbe- zeichneter Blau- ſtern. Von Eng⸗ land bis Spanien und Italien; in | Deutſchland in Spaniſcher Blauſtern. Oſtfriesland, ee Schleſien. Staude, N STR 20—30 cm hoch. a RUFT As Blütezeit: Mai, 9 | * auch wohl April. \ ö — Blätter ſchmal, \ | Den ’ 22 4 3 ! D rinnenförmig, a AN ZZ glatt, dunkelgrün, etwas kürzer als der Schaft. Blumen röhrig- glockig (d. h. cylindriſch-⸗ glockig), zahlreich, wohlriechend, himmelblau oder blauviolett, in einſeitswendigen, überhängenden Trauben. Zipfel der Blüten an der Spitze zurück⸗ gebogen. Deckblättchen violett. — Es giebt Sorten mit weißen, fleiſchfarbigen und roſenroten Blüten. Eine ausgeprägtere Form iſt f. cernua Rchb. pr. Sp., nicht Red.“ (syn. Hyacinthus cernuus L., H. belgicus hort.), Blätter etwas breiter, Blumen kurzgeſtielt, in den Achſeln kleiner blaßblauer Deckblättchen, aufrecht Gattung 1247. Eichhornia, Eichhornie. Nir.3555 8561. 1139 aber nicht einſeitswendigen Traube. Auch hiervon k. cernua iſt geeignet zur Ausſchmückung der Bosquets Sorten mit weißen und mit roſenroten Blumen. und Raſenplätze in landſchaftlichen Gärten. Sie ge- Eine andere Gartenform, f. bracteata Dak., iſt eigen- | deiht aber auch recht gut in vollem Sonnenſchein. tümlich durch 5 em und darüber lange Deckblätter. | Kultur und Vermehrung wie Nr. 3551. Verwendung. Die Art ſowohl als ihre Form Fam. 210. PONTEDERIACEAE, Pontederengewächſe. == XXXI 7. (Nr. 3559 — 3564 aus drei Gattungen.) Bearbeitet von W. Mönkemeyer, Königl. Garteninſpektor zu Leipzig. I. Staubblätter 6, ſchwebend. Gattung 1247 Eichhörnia. 1248 Pontederia. II. Staubblätter 3, jelten 4 oder 1. Gattung 1249 Heteranthera. Gattung 1247. Eichhörnia X)., Eichhornie, O 15; XXXI 7 (nach dem Profeſſor Eichhorn in Berlin benannt). Kronkelch trichterförmig, mit kürzerer oder ee dünner Röhre und mit 6 Lappen, faſt regelmäßig oder mehr oder weniger ſchief bis 2 lippig; im letzteren Falle je 3 Lappen 1 Lippe bildend. Staubblätter 6, der Röhre ungleich angeheftet, herabgeneigt: die oberen völlig eingeſchloſſen, die unteren mehr hervortretend. Fruchtknoten 3fächerig, Fächer vieleiig; Griffel 1, mit einfacher oder ſehr kurz-Z3- oder 6ſpaltiger Narbe. Kapſel vom welken Kronkelch eingehüllt, eiförmig— länglich bis linealiſch. Waſſerpflanzen mit an den Knoten wurzelndem, flutendem en oder mit Grundſtamm, der von lockeren Blattſcheiden bedeckt iſt. Blätter mit oder ohne Blattfläche, oft gedunſen. Blüten anſehnlich, meiſt ährig (bei E. paniculata Spr. eine deutliche Riſpe). Blütenſcheide bald unter dem Blütenſtande zuſammengefaltet, bald in der Mitte des Blütenſtiels Du: zwiſchen der Scheide des Blütenſtengelblattes verborgen. — 5 Arten, in Südamerika. A. Pflanze ſchwimmend, ausläufertreibend; Blätter roſettenartig angeordnet, Blattſtiele ſtark angeſchwollen. E. crassipes. 3559. B. Pflanze ſchwimmend, an den Gelenken wurzeln, meiſt nur 1 m 8 . 1 . . oder nur ſehr ſchwach an den Blattſtielen geſchwollen 0 .. E. azurea. 3560. C. Pflanze nicht ſchwimmend, aufrecht, 125 1410 Fuß hoch 8 8 ... paniculata. 3561. 3559. Eichhörnia erässipes Solms (syn. E. den 1 W öfters Seitenſproſſe bildend. speciosa Äth., Pontederia crassipes Marl.), Dick- Blätter langgeſtielt, rundlich⸗ -oval, nicht herzförmig, füßige Eichhornie. Tropiſches und ſubtropiſches allmählich in die nicht oder nur ſehr ſchwach verdickten Amerika. Sehr ſchön und intereſſant für warme Blattſtiele auslaufend. Blüten in Ahren, azurblau Aquarien, beſonders für Victoria-Häuſer. Gewöhnlich mit gelbem Fleck, am Rande drüſenhaarig. ganz frei ſchwimmend, mit bläulichen, reichfaſerigen 8 . Rt Wurzeln, oder ſchwach eingewurzelt, reichlich Ausläufer E Mane 8 nn 11 5 13 treibend. Blätter roſettig angeordnet, langgeſtielt, paniculata Spr.), Niſpenblütige Eichhornie. Tro⸗ piſches Amerika. Pflanze 30—50 em hoch werdend, aufrecht, nicht ſchwimmend, nur am Grunde im Schlamme wurzelnd. Blätter langgeſtielt, herzförmig, zugeſpitzt; Blattſtiele nicht aufgeblaſen. Blüten ährig- riſpig, violett, gelb-gefleckt, kleiner als bei den vorhergehenden, auch nicht ſo ſchön. | Kultur. Während der Wachstumszeit ſoll die Waſſerwärme — 18 bis 230 C. betragen. Man gönnt den Pflanzen viel Licht. E. crassipes läßt man frei ſchwimmen; ſie blüht nur bei geeignetem Stande dicht unter Glas, der vollen Sonne ausgeſetzt und im Schlamme eingewurzelt. E. azurea läßt man in den Schlamm einwurzeln, ſie wächſt und blüht ſehr dank— bar, während man E. paniculata als einjährige Pflanze behandelt. Man ſäet die ſehr feinen Samen in leichte, ſandige Erde, bedeckt dieſelben nicht und hält ſie nahe . am Lichte feucht und warm. Nach einmaligem Ver— f — == ſtopfen pflanzt man die Sämlinge zu mehreren in Daa Sihhornie entſprechende Töpfe in ſandig ſchlammige Erde und | 1 a f . 1 ſenkt die Töpfe flach ins Waſſer ein In den erzförmig oder eirund-nierenförmig, zugeſpitzt; Blatt— ſen fiele ſtark blaſig aufgetrieben und als Schwimmblaſen 1 0 55 . an d. A e ee dienend. Blüten bläulich mit gelbem Fleck, in der Für 968 Wine f 19 10 115 ln Farbe ſehr veränderlich, ſcheinbar in Ahren ſtehend. flanzen male nicht ee wählen find Man Blüht im allgemeinen ſchwerer als folgende. Ver— laßt dieſelben int \ h ‚5 Schalen zu nie N durch Ausläufer. It: 0 5 e e LLORET mehrung einwurzeln, härtet ſie etwas ab, bringt dieſelben bei 4 3560. Eichhörnia azürea A. (syn. Ponte- + 12 bis 19 C. dicht unter Glas und entzieht ihnen deria azurea 8 ., P. aquatica Vell.), Azurblaue allmählich das Waſſer, ohne fie ganz austrocknen zu Eichhornie. Tropiſches und ſubtropiſches Amerika. laſſen. Die Überwinterung iſt oft ſchwierig, beſonders Sehr dekorativ für größere warme Aquarien, auch bei E. crassipes. Im Frühjahre gießt man wieder ſehr blühwillig. Pflanze 1--2 m lang werdend, an mehr Waſſer zu. 72 * 1140 Familie 210. Pöntederiaceae bis Familie 214. Commelynaceae, G XXXI3. Gattung 1248. Pontederia L., Pontederie, = 15; XXXI 7 (nach dem Prof. Jul. Pontedera in Padua, 7 1757, benannt). 2lippig, und zwar iſt die Ober- wie die Unterlippe je 3zipfelig. eingeſchloſſen oder frei, länger oder kürzer als der Kronkelch. Fruchtknoten 1Ifächerig, leiig. Grunde verdickten, furchig-rippigen oder weichſtacheligen Kronkelch eingehüllt. oder mit flutendem, von langen Blattſcheiden bedecktem Stengel. Zweige aufrecht, einfach, I blätterig. Kronkelch mit deutlicher Röhre mehr oder weniger ausgeprägt Staubblätter 6, der Röhre ungleich- angeheftet, herabgeneigt, Frucht häutig, länglich, von dem am Waſſerpflanzen mit kurzem, im Schlamme kriechendem Grundblätter langgeſtielt. Blütenſtand eine zuſammengeſetzte, ſeltener traubige Ahre; Blüten zahlreich, blau, gelb- gefleckt. — 2 Arten, in Nordamerika. 3562. Pontederia cordäta L., Herzblätterige Vontederie. Staude. Sie iſt winterhart und eine ſchöne Pflanze für feuchte Sümpfe; jedoch iſt es ratſam, ſtets einige Reſervepflanzen in Töpfen im kalten Kaſten oder im Kalthauſe zu überwintern. Blütezeit: Hochſommer. Vermehrung durch Teilung. Anzucht aus Samen. Kultur in ſandig-ſchlammiger Erde; in der Triebzeit reichliche Bewäſſerung und im Winter allmähliches Entziehen des Waſſers, ſie jedoch nicht ganz austrocknen laſſen. Gattung 1249. Heteranthera Ruiz et Pav., Trugkölbchen, O 15; XXXI 7 (griechiſch: heteros — verſchieden, anthdra — Staubkölbchen; Staubkölbchenzahl verſchieden). Staubblätter 3, ſeltener 4 oder 1, das mittlere zuweilen größer als die andern. Blütenſtand ährig, häufig nur 1—3 Blüten. Zipfeln. mit vielen, ſehr feinen Samen. ſchwimmend. — 8 Arten, in Amerika. 3563. Heteranthéra zosteraefölia Mart., Seegrasblätteriges Trugkölbchen. Braſilien. Hübſche Waſſerpflanze, beſonders wertvoll für Zimmer-Aquarien, etwa ſpannhoch, dunkelgrün. Blätter dichtgeſtellt, zweizeilig, linealiſch-lanzettlich, kurzzugeſpitzt, bei trockenem Stande oft an den Rändern wellig. Blüten zu zweien, hellblau mit hellem Fleck, unſcheinbar. Sie wächſt ebenſogut ganz untergetaucht als teilweiſe über dem Waſſer und liebt ſandige Schlamm- erde. Im Winter bei + 10 bis 140%. Im Sommer wächſt ſie auch an geeigneten Plätzen im Freien. Vermehrung durch Sproſſe. Anzucht aus Samen, warm. Kronkelch trichterförmig, mit 6 ſchmalen Frucht eine längliche, fachſpaltige Kapſel Blätter nierenförmig oder linealiſch, untergetaucht oder 3564. Heteranthéra reniförmis Ruiz et Pav., Nierenſörmiges Trugkölbchen. Temperiertes Amerika. Schwimmpflanze für Aquarien, ca. fußlang, ſich reich verzweigend, überall an den Knoten wurzelnd. Blätter langgeſtielt herz- oder nieren förmig, zugeſpitzt, glänzend. Blüten klein, in armblütigen Ahren, weiß oder bläulich, unſcheinbar. Kultur wie Nr. 3563; während ſie in warmen Aquarien mit gewöhnlich + 20 bis 23% C. Waſſer⸗ temperatur viel ſchlechte Blätter bildet. Vermehrt ſich leicht durch Sproſſe. Anzucht aus Samen leicht; Ausſaat warm. Im Winter hellen Stand, weniger Waſſer und + 10 bis 140 C. Familie 211. Familie 212. XYRIDACEAE. PHILYDRACEAE. 3 Gattungen mit 4 Arten; z. B.: Philydrum Banks. 2 Gattungen mit 50 Arten der wärmeren Gegenden. Familie 213. MAYACACEAE. Gattung. Mayaca Aubl., mit 7 amerikaniſchen Arten. Fam. 214. COMMELYNACEAE, Commelynengewächfe. d= XXXIꝭ᷑. (Nr. 3565-3579 aus ſieben Gattungen.) I. Vollkommene Staubblätter 2—3 und unvollkommene 4 bis fehlend. Gattung 1250 Palisötia. II. Vollkommene Staubblätter 6, ſelten nur 5. 1251 Commelyna. 1252 Cochliostẽma. 1. Alle 6 Kronkelchblätter getrennt (nicht zu einer Röhre verwachſen). a) Jedes Fruchtknotenfach 3- oder mehreiig. b) Jedes Fruchtknotenfach Zeiig. c) Jedes der 3 Fruchtknotenfächer Leiig. Gattung 1255 Dichorisändra. (Vergl. auch Gtg. 1253.) Aufrechte Pflanzen. Gattung 1254 Tradescäntia. Blütenblätter alle faſt frei. Gattung 1255 Rhoeo. 2. Alle 6 oder doch 3 Kronkelchblätter mehr oder weniger weit zu einer Röhre verwachſen. Gattung 1256 Zebrina. (Cyanötis.) Gattung 1250. Palisötia Rh., Paliſotie, O XXXI 7 (nach dem franzöſiſchen Akademiker und Reiſenden Paliſot de Beauvois benannt) Die 3 äußeren und die 3 inneren Kronkelch⸗ blätter gleichfarbig, getrennt, abſtehend. 3 vollkommene und 2—3 unvollkommene Staubblätter, letztere 3 langbehaart. Frucht eiförmig, fleiſchig oder beerig, nicht glänzend, rot oder blau. Blätter grundſtändig oder am Stamm-Ende gehäuft, mit oft lang- behaarten Blattſcheiden und großen Blattflächen. Blütenſtengel 1-2; Blüten riſpig, zahlreich, ziemlich klein, trug⸗ doldig-gruppiert; aber unter den Trugdolden nur eiförmige oder ſehr winzige, nicht aber ſcheidig umſchließende Stützblätter tragend. — 8 Arten, im tropiſchen Weſtafrika; z. B.: P. Baxteri Hook. fl. Alle find Warmhauspflanzen. Gattung 1251. Commelyna TL. (Ktn.), Commelyne, d= X 5; XXXI 32 (nach den holländiſchen Botanikern Iſaak und Johann Commelyn (1698 —1751] benannt). 3 Kronkelchblätter, von denen 1 meiſt kleiner; 3 größere oder breitere Kronblätter, deren unpaariges kürzer und meiſt genagelt iſt. Vollkommene Staubblätter 3; Kölbchen länglich, parallel, faſt gerade, nicht ſpiralig gewunden, das eine meiſt größer; unfruchtbare Staubblätter 2—3, ſelten fehlend, mit kreuzſtändigen oder verſchieden geſtalteten Scheinkölbchen. Fruchtkuoten meiſt 3fächerig (bisweilen aber 1—2 taub oder fehlend). Kapſelfrucht. Kräuter. Blätter eirund, lanzettlich oder linealiſch, mit lockeren Blattſcheiden (Tutenſcheiden) ſitzend, oder ſehr kurz geſtielt. Blütenſtiele mit je einer Blütenſcheide und der ganze Blütenſtand eine von einer großen Scheide umgebene 2ſpaltige Trug⸗ dolde, deren einer oder auch beide Aſte wickelig-mehrblütig ſind. Blüten ziemlich klein, blau, gelb oder ſeltener weiß, die oberen des mehrblütigen Teiles oft nur männlich und abfallend. — 88 Arten der wärmeren Gegenden. a F wi j Gattung 1248. Pontederia bis Gattung 1253. Dichorisäandra. Nr. 3562 3568. 1141 3565. Commelyna coelestis Willd. (syn. C. ſtreift; beide Gartenſorten find aber weniger hübſch tuberosa Hort., nicht L.), Himmelblaue Commelyne. als die Stammart. — C. tuberosa L., nicht Mexiko. Staude, bis 60 cm hoch. Blütezeit: Juli ort., Knollenwurzelige C., Mexiko; Staude, bis September. — Wurzeln faſerig oder von linealiſch— weitſchweifig, faſt niederliegend, äſtig. Wurzel von ſpindelförmigen länglichen Knollen 1 6 Aſte ſcharfflaumig. Knollen büſchelig. Blätter ſchmal-lanzettlich, 6—8 em lang bei 1—2 cm Die Stengel flei⸗ Breite. Obere Glätentraube 6—10blütig. Blüten ſchig, ſtraff, auf; blau, bei f. flore albo weiß. Samen mit Grübchen recht, äſtig, oben und grober gerunzelt. Iſt weniger beliebt als * ſcharf-flaumig. C. coelestis. Blätter lanzettlich⸗ Verwendung auf Rabatten und gruppenweiſe. & länglich, 8—10cm Ihre Blumen, obſchon leicht vergänglich und klein, lang, 3—4 em ſind dennoch recht hübſch. Kultur in allerlei gutem, breit, die unteren nicht ſehr feuchtem Gartenboden. Die Knollen nimmt an ihrem Grunde man im Oktober oder nach den erſten Fröſten aus oft abgerundet; bei der Erde, bewahrt ſie mit Sand oder trockener Erde f. Bourgaei ſind zuſammengeſchichtet im Keller oder an einem trockenen, die Blätter faſt gegen Froſt geſchützten Orte auf und pflanzt ſie im linealiſch und an nächſten Frühling (Anfang Mai) wieder aus. An— ihrem Grunde ver- zucht aus Samen. Ausſaat im März, April in das 5 ſchmälert. Blüten | Miſtbeet; die Sämlinge in Schalen verſtopfen, die Himmelblaue Commelyne. ſchön himmel⸗ man ins Miſtbeet ſtellt; ſie ſpäter mit 20 cm Abſtand blau; f. flore albo, an den Platz pflanzen. — Keimkraft der Samen Blüten weiß; f. variegata, Blüten weiß, blau-ge- 4 Jahre; Keimung in etwa 2 Wochen. Gattung 1252. Cochliostema Len, Schueckenkölbchen, O XXXI 3 (griechiſch: kochlion — kleine Schnecke, oder kochlos — Schneckenhaus, Muſchel, stema — Staubkölbchen: Staubkölbchen ſpiralig ge— wunden). Kronkelch faſt ſichelförmig-länglich: äußere 3 Blätter dicklich-blumenblattartig; innere 3 zarter und franſig-bewimpert, ver— kehrteirund⸗länglich. 3 vollkommene, blumenblattartige, am Grunde breit-verwachſene Staubblätter: mittleres Staubkölbchen ſpäter mit wagerechten, dicht ſpiralig-gedrehten Hälften; die 2 ſeitlichen blumenblattartig und löffel-⸗, horn⸗ oder kappenförmig-⸗ verlängert, längs des Randes der Innenſeite eine ſpiralig-gedrehte Kölbchenhälfte tragend. Un— fruchtbare Staubblätter 2, dichtbehaart. Fruchtknoten 3fächerig, vieleiig. Kapſel ſchmal, fachſpaltig. — Einzige Art, Anden Ecuadors: 3566. Cochliostema odoratissimum Lem. Blüten in kurz-wickeligen Trugdolden, welche zu (syn. C. Jacobinianum C. Koch et Lind.), Duftigftes | großen, achſelſtändigen, purpurrot- gefärbten Schneckenkölbchen. Robuſte, jtattliche, faſt ſtengel- Riſpen angeordnet find. Außere Kronkelchblätter loſe Pflanze. Blätter ſchopfig-gehäuft, bis Im roſa-purpurn, innere blau. — Kultur in großen lang, länglich-lanzettlich, mit breitem ſcheidigen Grunde. Lauwarmhäuſern. Gattung 1253. Dichorisändra Mikan, Doppeldrilling, Or X 5; XXXI3 (griechiſch: dis — doppelt, chorizo — ich trenne, aner, Genet. andros — Mann, Staubkölbchen; 23 Kölbchen beiſammen). Außere 3 Kronkelch- (oder Kelch-) blätter eirund oder länglich, grün oder gefärbt; innere 3 (Kron-) Blätter gefärbt, breiter. Staubblätter 6 oder ſeltener 5, mit nackten, kurzen Fäden; Kölbchen ſchmal-länglich, aufrecht, meiſt länger als ihr Faden, mit Endpore ſich öffnend. Fruchtknoten Zfächerig; Fächer 4—5-, ſeltener 2—3 eiig. Kapſel fachſpaltig. Samen von fleiſchigem Samenmantel um— geben. Ausdauernde, aufrechte oder kletternde Kräuter oder Halbſträucher. Blätter ſcheidig-ſitzend oder geſtielt. Blüten in kurz⸗ſtraußförmiger Riſpe end- oder ſeitenſtändig oder auf grundſtändigem Schaft. — 28 Arten, im tropiſchen Amerika, beſonders in Braſilien. A. tener meiſt 6, eins davon 0 a en 1 aber GR Ks 1. Blütenſtand endſtändig (ſ. auch B %% DVD ̃ &ò!C!C̃ ̃ 356 D. mosaica. 3568. 2. Blütenſtand auf ſeitenſtändigen Aſten; oder faſt grundſtändig und dann Sans beblättert und endſtändig; die oberſten Haupt— äſte ſeltener Blüten tragend . D. leucophthalmos. 3569. B. Staubblätter 5, das ſechſte gänzlich fehlend (vergl. jedoch die Form f. marginata). Blütenftand endſtändig: D. albo-mar- ginata Lind. (syn. Stickmannia albo-marginata O. Ktze.), meterhoch; Blätter lanzettlich, zugeſpitzt, ſilberweiß, nur in der Mitte ein breiter grüner Streifen. k. marginata Voss (syn. D. marginata Schldl.) hat 6 Staubblätter. 3567. Dichorisäandra oxypetala Hook. (syn. 3568. Dichorisändra mosäica Lind. (syn. D. latifolia Xth., Stickmannia oxypetala C. Ktze), D. musaica Fl. des S., D. undata Lindl., Stick- Spitzkroniger Doppeldrilling. Blätter elliptiih, | mannia mosaica O. Ktze), Moſaikblätteriger an beiden Enden zugeſpitzt, geſtielt, fait kahl. — Doppeldrilling. Neu⸗Granada. — Stengel faſt 1 m D. thyrsiflora Mill. (syn. D. procera Mart., Stick- hoch, aufrecht, einfach. Blätter groß, länglich-eirund 1 mannia thyrsiflora O. Ktze.), ſtaudig-halbſtrauchig, oder breit-elliptiſch, am Grunde gerundet, ſitzend, kahl, 1 mund drüber hoch. Blütezeit: Oktober, November. etwa 15 em lang bei 8—9 cm Breite, unterſeits Stengel robuſt, kahl, gegliedert. Blätter lanzettlich violettrot, oben lebhaft-grün, mit weißen Längs- oder länglich⸗ lanzettlich, 15—25 em lang bei etwa ſtreifen und mit Querſtreifen, oder mit weißen, faſt 5 em Breite. Blüten ſchön blau, in pyramidalen, moſaik⸗- oder ſchachbrettartig geordneten Flecken. Blüten- 4 dichten, ſtraußförmigen Endtrauben. — D. Gaudi- ſtengel endſtändig, dick; Blütenſtrauß dicht, 4—5 cm Chaudiana L. (syn. D. ovata Pers., nicht Mart.; breit. Blüten azurblau, am Grunde weißfleckig. Stickmannia Gaudichaudiana 0. Ktze.), Aſte 30 bis Verwendung als eine durch die Schönheit 40 em lang; Blätter 15—25 em lang bei 6—7 cm des Laubwerks ausgezeichnete Pflanze, die aber, Breite, verkehrteirund⸗ lanzettlich, unterſeits mollig- | wenn im Wohnzimmer gehalten, eigentlich nur in der zottig; Blütentraube ſchmal. Kultur wie Nr. 3568. Jugend ſchön iſt. Sie verlangt als Warmhauspflanze 1142 wie alle anderen Arten viel Wärme und eignet ſich deshalb ganz beſonders für ein nach innen erweitertes Doppelfenſter. Kultur in Heide- und Torferde mit Zuſatz von Miſterde und ein wenig Lehm. Während des Sommers reichliche Bewäſſerung. Vermehrung durch abgetrennte Sproſſe und durch Stecklinge. 3569. Dichorisändra leucophthälmos Hook. (syn. Stickmannia leucophthalmos O. Ätze.), Weiß- äugiger Doppeldrilling. Braſilien. Blütezeit: Juni. — Stengel über eine Spanne hoch, gegliedert, kahl. Blätter lanzettförmig, 10—15 cm lang. Blüten- Familie 214. Commelynaceae, Commelynengewächſe. O NXXXI 3. ſtände grundſtändig oder faſt grundſtändig, mit ihrer Riſpe auf der Erde niedergeſtreckt, blattlos, kahl, an den Gelenken braunſchuppig. Blüten anſehnlich, ober⸗ ſeits ſchön blau, unterſeits weiß. — D. picta Lodd., Hook. (syn. Stickmannia picta O. Ktze.), ſtaudig⸗ halbſtrauchig, etwa fußhoch; Blütezeit: September, Oktober. Blätter oval, kurzzugeſpitzt, in ihrer Jugend braun⸗bemalt. Blütenzweige ſeitenſtändig; wenig beblättert, oben ſamt ihrer Endriſpe weichhaarig. Außere Kronkelchblätter weiß, innere ſchön blau. Verwendung und Kultur wie Nr. 3568. Gattung 1254. Tradescäntia L., Tradescantie, O. X 5; XXXI 3 (nach dem Engländer John Tradescant, Gärtner König Karls J., benannt). Außere 3 Kronkelchblätter hohl, grün oder gefärbt; innere 3 verkehrt-ei- oder kreisrund. Staubblätter 6, alle gleichlang oder die abwechſelnden kürzer, gewöhnlich alle vollkom men; Staubfäden gebärtet oder nackt. Kölbchenhälften meiſt durch ein ziemlich breites Mittelband getrennt, ſchief an den Rändern desſelben, ſpäter bisweilen durch Zuſammenfaltung des Mittelbandes einander parallel genähert; die Staubkölbchen der kürzeren Fäden bisweilen anders geformt. Fruchtknoten Z fächerig; Fächer Zeiig. Reife Kapſel frei, nicht von fleiſchigen Kronkelchblättern eingeſchloſſen. Aus⸗ dauernde, kriechende oder ziemlich aufrechte Kräuter. — 32 Arten, im tropiſchen und nördlichen Amerika. [Gtg. Spiron&ma Lindl., einzige Art: S. fragrans Lindl., Staubfäden faſt haarförmig und in der Knoſpe ſtark hin und her gebogen, ſpäter lang; Mittelband der Staubkölbchen breit, herzförmig, nahezu quadratiſch, flach, faſt durchſichtig. Robuſtes Kraut mit kriechendem Erdſtamm oder mit Stammausläufern: Stengel kurz, dick, beblättert, ſchmutzig-ſchwarzpurpurn, grünftrichelig. Blütenriſpe hoch, mit langen, ſpreizenden oder zurückgekrümmten Zweigen. Kultur im Lauwarmhauſe, im Sommer an warmer Stelle im Freien.) im Sommer. Blüten klein, weiß, ſehr wohlriechend, A. Staubblätter alle gleich oder 3 davon kaum kürzer; Staubkölbchen einander ähnlich. f 5 f 1. Blütendolden ſitzend; das Deckblatt am Grunde der Dolde iſt breitlich und länger als die Blütenſtielchen. a) Dolden meiſt endſtändig, ohne Deckblätter .. b) Dolden deutlich mit 2 Deckblättern T. virginica (Tafel 62). 3570. T. navicularis. 3571. T. fluminensis. 3572. T. subaspera. 3573. 2. Dolden geftielt; das Deckblatt am Grunde der Dolde ift ſchmal (linealiſch und nicht den Laubblättern ähnlich) oder klein. a) Blätter nicht linealiſch; Mittelband der Staubkölbchen verlängert und gebogen; Kölbchenhälften dadurch getrennt: T. pulchella Kth. (syn. T. pellucida Martens et Gal., Heterachtia pulchella Kze.), Blätter 5 cm lang bei 1—2 cm Breite. — T. gracilis H. B. et Kth. (syn. T. debilis H. B. et Kth., T. floridana Wats.), Blätter 1—1½ em lang bei 1 cm Breite, eirund. b) Blätter linealiſch .. c) Blätter eirund⸗lanzettlich; Blütenriſpe gabeläſtig, mit dünnen Aſten . B. Drei deutlich längere und 3 kürzere Staubblätter und die Kölbchen mehr oder weniger unähnlich, ſelten nur 3 1. Blütenſtielchen robuſt, gebüſchelt, fait kahl . 2. Blütenſtiele endſtändig, lang; Blütenſtielchen drüfig-behaart . . . 3570. Tradescäntia virginica L., Tafel 62, 246. Virginiſche Tradescantie (fr. Ephémère de Virginie; e. Virginian Spiderwort). Nordamerika. Staude, 50—80 em hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. Wurzeln fleiſchig-faſerig. Die Stengel f krautig-weich, oben äſtig, knotig, büſche⸗ lig. Blätter wechſel⸗ Grunde ſcheiden— artig, lang-linea⸗ liſch⸗ lanzettlich (30 bis 60 cm lang), faſt grasartig, rinnen- ten geſtielt, als ſitzende Enddolden, anſehnlich, ſchön, bei der Stamm⸗ form f. typica in⸗ tenſiv-violett-⸗ blau; die Staub⸗ fäden violett mit goldgelben Staub- kölbchen. Gartenformen ſind: f. lilacina, Blüten lilafarben; f. rosea, roſenrot; f. rubra, purpurrot; f. alba, weiß; f. typica duplex hat blaue doppelte, f. lilacina duplex hat lilarote doppelte Blüten. Verwendung. Wirklich ſchöne, reichblühende Virginiſche Tradescantie. ſtändig, an ihrem förmig, kahl. Blü⸗ und kräftige Pflanzen, die für allerlei Ziergärten ſich eignen, weil ſie ſehr genügſam ſind und in allen Kulturböden und Lagen gedeihen, auf Rabatten wie zur Schmückung der Gehölzgruppen. Abſtand der iſt wenig üblich. T. rosea. 3574. geniculata. 3575. Staubblätter. T. elongata. 3576. een e eee 35774 Pflanzen 30—40 em. Vermehrung durch Teilung oder abgetrennte Grundſproſſe. Anzucht aus Samen Ausſaat im April, Mai in Töpfe oder ins Miſtbeet; ſpäter die Pflänzchen an ſonniger Stelle ins freie Land ſetzen. — Keimkraft der Samen 3—4 Jahre; Keimung in 2 Wochen. 3571. Tradescäntia naviculäris Origies, Nachenblätterige Tradescantie. Nord⸗Peru. Staude. Blütezeit: verſchieden. — Die Stengel kriechend, gekniet-aufſtrebend, kahl, Ausläufer entwickelnd, einreihig-flaumigbehaart und purpurn-⸗geſtreift. Stengelblätter ſitzend, eirund, nachenförmig, beiderſeits kahl, am Rande bewimpert, fleiſchig, unterſeits ſehr dicht fein⸗punktiert; die Stengelglieder ſind verlängert; Blätter der Ausläufer dichtdachig, zweizeilig. Dolden endſtändig, ſcheinbar ſitzend, vielblütig; Blüten ſchön roſenrot. Kelchblätter abſtehend-nachenförmig, faſt doppelt ſo kurz als die breit-eirunden Kronblätter. Staubblätter ziemlich gleichlang, roſenrot-gebärtet. Verwendung vornehmlich als Ampel— pflanze für Zimmer und Gewächshaus. Iſt in Bezug auf Erde und Standort nicht wähleriſch; nur anhaltende Näſſe verträgt ſie nicht. Sie gedeiht ſogar in reinem Torfmoos ebenſogut als in Torf, Laub⸗ oder Heideerde, kann volles Sonnenlicht und auch Trockenheit vertragen. Pflanzt man ſie für den Sommer ins freie Land, ſo gedeiht und blüht ſie auch dort. Überwinterung nur lauwarm, aber hell. 3572. Tradescäntia fluminénsis Arrab., Vell. (syn. T. Mundola AN., T. albiflora TI., T. guianensis Hort., nicht Miq.; T. prostrata, T. procumbens, T. viridis und T. repens hort.), Braſtlianiſche Tradescantie. Braſilien. Staude. Blütezeit: meiſt Sommer. ; (Namensableitung unbekannt). Stengel niederliegend, an den Knoten wurzelnd, da— neben auch 10—40 cm lange, faſt aufrechte Alte ent- ſendend, kahl oder weichhaarig. Blätter länglich oder eirund⸗länglich, ſpitz, kahl (bei f. pubescens unterſeits weichhaarig), lebhaft⸗grün, an ihrem Grunde jchief- hälftig, faſt geſtielt. Blüten weiß, in endſtändigen Braſilianiſche Tradescantie. Dolden. Kelchblätter behaart oder kahl. Staubfäden gebärtet. Samen 1½ —2 mm lang, netzig⸗xunzlig. f. tenella A. pr. sp., iſt etwas zarter und hat ungebärtete Staubfäden. Buntblätterige Garten- üppiger Ernährung meiſt wieder in die grüne Stamm— form zurückgehen, find: f. albo-vittata Voss (syn. T. albo-vittata L. Pyn., T. zebrina hort. ex p.), Blätter mit weißen Streifen durchzogen oder gerändert. f. aureo-vittata Voss, Blätter goldgelb-geſtreift. f. bicolor Voss, Blätter unterſeits purpurviolett-über⸗ laufen, oberſeits grün. Zeit ergrünten, buntblätterigen Sorten wieder einen hellen, ſonnigen Standort im Zimmer anweiſt, dann die langen Sproſſe ſtark einſtutzt, ſo werden ſich am Grunde der Sproſſe (alſo nahe dem Erdboden) und auch anderswo jchon bald wieder bunte Sproſſe entwickeln, die man zur Vermehrung benutzen kann. Die Buntblätterigkeit iſt hier alſo erblich geworden, aber unter „ungünſtigen“ Ernährungsverhältniſſen ver— ſchwindet ſie zeitweilig. f Verwendung. Art und Formen ſind überall beliebte und ſchöne Stubenpflanzen, welche ſich, wie kaum eine andere, zur Beſetzung der Ampeln eignen, ſowie zur Bepflanzung von Terrarien, Tuffſteinfelſen, für Konſolen u. ſ. w., und im hohen Grade genügſam ſind, wenn ſie nur immer reichliches Waſſer erhalten. Sie nehmen ſogar einige Kältegrade, wie einen lichtarmen Standort nicht übel. Vermehrung unglaublich raſch; man erzieht deshalb, ſtatt alte und unſchöne Pflanzen zu dulden, immer junge Individuen, indem man eine Anzahl 15 em langer Zweige in einen mit Sägeſpänen oder Erde gefüllten Topf von 15 em Durchmeſſer ſteckt. Anzucht aus Samen in Töpfen im Warmbeet. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung in 3 Wochen. 3573. Tradescäntia subäspera Gaul, Ker (syn. T. cristata Walt.?, nicht Bl.), Faſl. ſcharfe als der Stengel. Gattung 1254. Tradeseäntia und Gattung 1255. Rhoeo. Nr. 35693577. 1143 Tradescanfie. Nordamerika. Staude, 50—80 cm hoch. Blütezeit: Sommer, Herbſt. — Stengel auf- recht; Blätter eirund- lanzettlich, zurückgebogen, ge— faltet, lang⸗zugeſpitzt, wellig, etwas zottig, bewimpert. Blüten in Enddolden ſchön violett oder rotblau. Kelch behaart. Verwendung als eine wirklich ſchöne Frei— landpflanze, ähnlich wie Nr. 3570. Doch ſcheint ſie im Winter Schutzdecke zu beanſpruchen. 3574. Tradescäntia rösea Vent. (syn. T. virgi- nica Walt., nicht J.), Noſenrote Tradescantie. Nordamerika. Staude, etwa fußhoch. Blütezeit: Sommer. — Wurzeln faſerig. Die Stengel faſt auf- recht, kahl. Blätter linealiſch, grasartig, faſt ſo lang Blütenſtiele lang, die einfachen Dolden ſtützend, welche länger als ihre 2 Deckblätter ſind. Blütenſtielchen und Kelche kahl. Blüten hübſch roſenrot. Samen 1 mm lang, runzlig. Verwendung und Kultur wie Nr. 3573. 3575. Tradeseäntia geniculäta Jacg. (syn. T. effusa Mart., T. floribunda L., T. triflora Martens et Gal., Aneilema filipes Mart.), Gekniete Tradescantie. Tropiſches Amerika. Staude. Die Stengel ſind gekniet, an den Knoten wurzelnd, daneben ſpäter 10—50 em lange, faſt aufrechte Sproſſe, die kaum geteilt und wenigſtens an einer Seite zottig find. Blätter eirund-lanzettlich, entweder 8 em lang bei 3 cm Breite, oder auch 3 em lang bei etwa 1½ cm Breite und länglich-lanzettlich oder faſt eirund, unter— ſeits zottig. Blütenriſpe endſtändig, zuſammengeſetzt, e die aber an ſchattigen Standorten und bei weitſchweifig, die unteren Deckblätter bisweilen blatt- artig. f. Schiedeana A. (syn. T. consanguinea II.) hat mehr abgeflachte Riſpen, weichhaarige Blüten— ſtielchen und kleine Blüten. 3576. Tradescäntia elongäta G. F. W. Mey. (syn. T. Commelyna Vell., T. Sellowiana It., T. Gaudichaudiana ι¹t., T. Schomburgkiana Xth., Wenn man im Laufe der T. guianensis Mig., nicht Hort.“; T. Warmingiana ı Seub., T. congesta Martens et Gal.), Verlängerte Tradescantie. Mittelamerika. Staude. Stengel am Grunde niederliegend und an den Knoten wurzelnd, ſpäter daneben faſt aufrechte, 30—60 cm lange, wenig— äſtige Sproſſe, die kahl oder ſchwach-flaumig ſind. Blätter lanzettlich oder länglich-lanzettlich, etwa 8 em lang, 2 cm breit, zugeſpitzt, unterſeits kahl oder kaum flaumig. Blütenſtiele zu 1—5en; Döldchen ziemlich dicht, mit ziemlich kahlen Blütenſtielchen. f. triandra Kth., die 3 kleineren Staubblätter find verkümmert oder fehlend. 3577. Tradescäntia cumanensis . (syn. Commelyna floribunda H. B. et Kth.), Cumaniſche Tradescantie. Mittelamerika. Staude. — Die Stengel niederliegend, kriechend und dann an den Knoten wurzelnd, kahl. Blätter 7—8 cm lang bei etwa 2 cm Breite, ſitzend, lanzettlich, ſpitz, kahl; die Blatt- ſcheiden an der Mündung behaart. Blütenſtiele 1—3, endſtändig, 1—6 cm lang (bisweilen auch einzelne aus den oberſten Blattachſeln entſtehend), zottig oder wenigſtens auf einer Seite weichhaarig. Blüten- ſtielchen und Kelche drüſig-behaart. Die 3 kürzeren Staubblätter ſind nackt. Sehr ähnlich oder wohl ganz gleich iſt: T. procumbens Willd., nicht hort. Verwendung und Kultur wie Nr. 3572, welcher ſie ſehr ähnlich iſt. Gattung 1255. Rhoeo Hance, Rhöopflanze, Or XXXI 32 Staubblätter 6, fadenförmig, die Fäden gebärtet. i el vo aber nicht nachträglich vergrößerten Kronkelch geſtützt. Pflanze mit ſehr kurzem, robuſtem Stengel. Blätter fleiſchig, lang- Fruchtknotenfächer Leiig. Kapſel vom welken 1144 Familie 214. Commelynaceae bis Familie 218. Palmae, Or XIV1 und XVIII 4. lanzettlich, ſpitz, gedrängtſtehend, oberſeits glänzend⸗dunkelgrün, unterſeits meiſt violett. Blütenſtengel einzeln, aus den Achſeln der unteren Blätter oder deren blattloſen Scheiden. Blütenſcheiden wagerecht, gefaltet, die zahlreichen weißen, ſehr dicht trugdoldigen Blüten einhüllend. — Nur 1 Art, in Mittelamerika und Mexiko. 3578. Rhoeo discolor Hance (syn. Trade- Verwendung. Sie ſind kulturwürdig und ge⸗ scantia discolor Z’Herit., T. spathacea S. ), Zwei- deihen in jedem Warmhauſe, in einem Gemiſch von farbige Rhöopflanze. Mittelamerika, Mexiko. f. Laub-, Miſt⸗ und lehmiger Raſenerde mit Sand. concolor hat beiderſeits grüne, f. vittata (syn. Anzucht aus Samen im Warmbeet. — Keimkraft f. striata) ſehr ſchöne gelblich-geſtreifte Blätter. der Samen 2 Jahre; Keimung innerhalb 3—4 Wochen. Gattung 1256. Zebrina Schnitzel, Zebratute, O X 5; XXXI 3 (lat.: zebrinus zebraſtreifig; Blätter buntſtreifig). Außere 3 Kronkecchblätter zu einer häutigen, oben 3= oder 2ſpaltigen Röhre verwachſen; Röhre der 3 inneren länger als die der äußeren; Zipfel eirund, abſtehend. Staubblätter 6, dem Schlunde angeheftet, nackt oder gebärtet; Kölbchenhälften an den Enden der ſchmalen und kurzen Lappen ihres ſpreizenden 2lappigen Mittelbandes. Frucht⸗ knoten Z fächerig; Fächer 1—2eiig. Kapſel faſt kugelig⸗Zkantig. Niederliegende, kletternde oder hängende, ſich ver⸗ zweigende, ausdauernde Kräuter. Blätter eirund⸗ lanzettlich. Blütenſcheiden mit ſitzenden, büſcheligen, wenig- oder vielblütigen Trugdolden. — 2 Arten, in Mexiko und Texas. [Gtg. Cyanotis Don (Tonningia Neck.), innere 3 Kronkelchblätter mit in der Mitte zu einer Röhre verwachſenen Nägeln, ſelten getrennt. Staubblätter unter der Spitze meiſt verdickt, die Kölbchenhälften parallel. Schlaffe, verzweigte Kräuter. Blüten meiſt in einfachen Scheinähren (Trugdolden). 35 Arten der wärmeren Gegenden der alten Welt. Z. B.: C. cristata R. et Sch. (syn. Tradescantia eristata Bl.), einjährig bis ausdauernd, kriechend; Blüten blau. Anzucht aus Samen im Warmbeete, im Warmhauſe faſt trocken überwintern, im April in friſche Erde pflanzen und antreiben. Während der Blütezeit an ein ſonniges Zimmerfenſter ftellen.] 3579. Zebrina pendula Schnitzl. (syn. Trade- unterſeits purpurrot. Dieſe Form verlangt zwar scantia zebrina hort., Commelyna zebrina hort., höhere, feuchtwarme Temperatur, eignet ſich aber Cyanotis vittata Lindl., C. zebrina Nees), Hängende außer für Warmhäuſer gleichwohl für zeitweilige Aus⸗ Zebratute. Mit glatten, hängenden, niederliegenden ſchmückung der Wintergärten und Wohnzimmer, ſodann Stengeln, die leicht Wurzeln ſchlagen. Blätter oben auch der warmen Terrarien recht gut, wächſt jedoch grün, mit (meiſt 2) weißlichen, atlasartig-glänzenden nicht ſo üppig als die Stammform. Vermehrung Längsſtreifen, unterſeits purpurlich. Blüten klein, durch Stecklinge und Ablieger ſehr leicht. Gedeiht purpurrot oder violettpurpurn. Iſt reizend. in allerlei kräftigem, humoſem, lockerem Erdreich ohne Sehr beliebt iſt f. quadricolor Voss (syn. Tradescantia ſonderliche Pflege. Altere Pflanzen wachſen nicht mehr zebrina multicolor, T. quadricolor hort., T. zebrina üppig und büßen viel von ihrer Schönheit ein; deshalb „Mad. Lequesne“, Cyanotis quadricolor hort. Bull), alle paar Jahre für jugendkräftige Nachzucht ſorgen. Blätter mit metalliſch-grünem Grundton, dunkler⸗ Der Standort ſei halbſchattig bis halbſonnig. grün⸗, rot⸗ (oder roja-) und weiß⸗geſtreift, Familie 215. RAPATEACEAE. Meiſt tropiſche Sumpfkräuter. Familie 216. FLAGELLARIACEAE. 3 Gattungen mit 6—7 Arten; z. B.: Joinvillea plicata Hook. Fl von palmenartigem nn ſiehe or NIV 2 Familie 2177. JUNCACEAE, Binſengewächſe. G XXXI I. I. Krautige Pflanzen. Blüten gebüſchelt, kopfig oder riſpig. Gattung 1257 Juncus. 1258 Lüzula. II. Holzige Pflanzen: Gtg. Priönium L. Mey., einzige Art: P. serratum Droge, Binſenſäge, Palmen⸗ ihilf; an Flußrändern Südafrikas. Stamm oder Stämme auf kriechendem Erdſtamm aufrecht, holzig, 1—2 m hoch, einfach oder teilig, mit Schwarzen Faſergewebe und den Blattſcheidenreſten der abgeſtorbenen Blätter bedeckt. Blätter am Stamm-Ende ſchopfig— 970 0 etwa ½ m lang, linealiſch, an den Rändern und auf dem Rücken ſcharfgeſägt. Blütenriſpen aufrecht, groß, endſtändig, reichblütig. Blüten klein. Kalthauspflanze. Gattung 1257. Juncus L., Binſe, O III G; XXXI I (lat.: jungo — ich vereinige; dient zum Flechten und Binden). Kronkelchblätter 6, am Rande bisweilen trockenhäutig. Staubblätter 6 nicht ſelten 1—3 fehlend, kürzer als der Kronkelch. Fruchtknoten 1- oder 3fächerig, vieleiig; die Eierchen an den Rändern längs⸗ laufender Samenleiſten. Griffel 1, fadenförmig, und zwar meiſt bis zur Mitte in 3 fadenförmige, oft ſpiralig-gedrehte Aſte ge⸗ teilt. Kapſelfrucht klappig⸗ aufſpringend. Stauden (ſeltener einjährige Kräuter). Blätter faſt ſtets mit gerollten Scheiden, welche oben oft in vorſtehende Ohrchen enden, flach, rinnig, röhrig oder innen mit Querwänden. — 150 Arten, über den Erdkreis ver⸗ breitet. Z. B. fürs freie Land: * J. glaucus Ehrh., an Gräben, auf feuchten Triften; alle Teile blaugrün. — * J. effusus f. spiralis, Gedrehte flatterige Binſe, intereſſante Gartenform dieſer an Gräben gemeinen Stammart. Beide ſind für Landſchaftsgärten brauchbar, da ſie durch ihre Tracht von anderen Pflanzen auffallend abweichen. Gattung 1258. Lüzula DG, Marbel (nicht Simſe), & XXXI I (wohl vom lat.: lucus, luculus — Hain, wegen des Standorts). Staubblätter 6 (ſehr ſelten nur 3). Fruchtknoten ſtets 1fächerig, Zeiig. Kapſel etwas glänzend, 3flappig, Zſamig. Stauden. Blätter grasartig, mit geſchloſſenen Blattſcheiden; Blattfläche flach, ſeltener rinnig, am Rande meiſt weichhaarig-bewimpert. Blüten klein, meiſt zu einem unregelmäßig-doldigen, ⸗trug⸗ doldigen oder -riſpigen Blütenſtand geordnet. — 40 Arten meiſt der kälteren Gegenden der nördlichen Halbkugel. 3580. * Lüzula silvätica Gaud. (syn. L. mehrmal zuſammengeſetzt, länger als die Hüllblätter. maxima DC., Juncus silvaticus Huds., J. maximus — * L. nivea DC. (syn. Juncus niveus Z.), in den Reichard), Wald- Marbel. Staude, 30 — 100 cm hoch; Bapyriſchen Alpen; Staude, 30 — 50 cm hoch. Blütezeit: Blütezeit: April bis Juni. Blätter breit⸗linealiſch-⸗ Juli, Auguſt. Blütenſpirre zuſammengeſetzt, dicht lanzettlich, am Rande behaart. Blütenſpirre zuſammengezogen, kürzer als die Hüllblätter, glänzend Gattung 1256. Zebrina bis Gattung 1258. Lüzula. Fr. 35783580. 1145 reinweiß; Staubfäden ſo lang als die Kölbchen. iſt ganz vortrefflich für Trocken-Bouquets; Samen ohne Anhängſel; Blätter linealiſch, am Rande da die Blumen zur ſchönſten Entwickelungszeit nur behaart. abgeſchnitten und im Schatten getrocknet zu werden Erſtere Art leiſtet oft in Parkgärten zwiſchen brauchen. Kultur in ſandig-moorigem, etwas friſchem lichtem Gehölz, auf Steingruppen u. ſ. w. gute Dienſte Boden oder auch in friſchem Waldhumus an halb— zur Bedeckung des ſandig-humoſen Bodens. Letztere ſonnigem Standort im Freien. Familie 248. PALMAE, Palmen. G XIV I und XVIII A. (Nr. 3581—3617 aus achtunddreißig Gattungen.) I. Schirm- oder Fächerpalmen. (Auf Grundlage von H. Wendlands 1879er Einteilung.) 1. Fächerſtrahlen vor oder auch nach der Entfaltung des Blattes rinnig-einwärtsgefaltet (nach der Blatt— oberſeite hin gefaltet). Hierher gehören bis auf 2 Gattungen (ſ. unter 2) alle Fächerpalmen. a) Blattſtielränder ohne Dornen (vergl. auch Gtg. 1268, Licuala). * Das Fächerblatt mehr oder weniger tief hälftig-geſpalten. Gattung 1259 Acanthorrhiza. 1260 Sabal. 1261 Colpothrinax. * Blattfläche in unregelmäßige, am Rande kleingeſägte Strahlen geteilt. Dieſe Teilung findet nicht innerhalb der Hauptnerven, ſondern zwiſchen Haupt- und Nahtnerv ſtatt. (Hauptnerven find die auf der Blattober-, Nahtnerven die auf der Blattunterſeite hervortretenden Rippen.) Gattung 1262 Rhapis. u Blattfläche regelmäßig in den Hauptnerven oder in der Fortſetzung der Hauptnerven geteilt. T Blattſpindel fehlend oder faſt fehlend. Gattung 1263 Trithrinax. 1264 Thrinax. 1265 Bismärckia. 7 Blattipindel kurz in die Blattfläche hineinragend; Blattzunge fehlend; Blattſtiel kurz, oberſeits hohl: Gtg. Nännorhops Wend!., Strauchpalme; Blattſtrahlen am Rande ohne Stacheln. Unbewehrte ſtrauchige Palme. Einzige Art der oſtindiſchen Gebirge und Südoſt-Perſiens: N. Ritchieana Wendl. et Hook. (syn. Chamaerops Ritchieana Griff., C. Griffithiana Lodd.). Wie Fr, jedoch: Blattzunge muſchelförmig; Blattſtiel länger. Gattung 1266 Latänia. hh Blattſpindel lang in die Blattfläche hineinragend und verlaufend. Gattung 1262 Pritchärdia. b) Blattſtielränder bedornt. * Teilung der Blattfläche in den Nahtnerven oder in der Fortſetzung der Nahtnerven ſtattfindend. T Die um reicht mehrfach bis an die Blattſpindel. Gattung 1268 Licüala. Tr Die Teilung der Blattfläche reicht niemals bis an die Blattſpindel hinab. 0 Blattfläche verlängert-rautenförmig: Gtg. Teysmännia Yan et Rehb. Hl.; einzige Art, auf Sumatra: T. altifrons Zoll. et Reh. fl., niedrige, faſt ſtammloſe, unbewehrte Palme. 00 Blattfläche mehr oder weniger kreisförmig. /\ Blattſpindel fehlend. Gattung 1269 Chamäerops. 1270 Trachycärpus. 1271 Cörypha. N Blattſpindel kurz in die Blattfläche hineinragend. Blattſtielränder mit Dornen, bei Gtg. Brahea nur ſchwachgezähnt. [ Fächerſtrahlen an den Rändern ohne herabhängende, freie Fäden: Gtg. Brähea Marl., untere Blattränder und die Hauptnerven nicht bedornt. Blattränder und Blattwinkel braunwollig; zwiſchen den Blattſtrahlen Fäden. Blattzunge ſich in Faſern trennend 2 Arten, in Texas und Mexiko; z. B.: B. dulcis Mart. (syn. Corypha dulcis Humb. et Bonpl., C. frioida hort., Thrinax tunicata Lodd.), wird 4—8 m hoch. — Gtg. Borässus L., einzige Art: B. flabelliformis Z. (syn. Lontarus domestica Gaertn.), Balmyra= Palme, im tropiſchen Afrika. Blätter groß, vielſpaltig; Fächerſtrahlen an ihrer Spitze 2ſpaltig, ihre Ränder glatt; Blattzunge abgekürzt, ſteif; Blattſtiel ſtachelig. Liefert den Palmwein, auch Zucker. Warmhaus. Ferner: Gattung 1272 Copernicia. IL) Fächerftrahlen an den Rändern mit freiwerdenden, herabhängenden Fäden. Gattung 1225 Washingtönia. V, Blattſpindel lang in die Blattfläche hineinragend. Blattſtielränder groß— bedornt, ſelten faſt dornenlos. Gattung 1274 Livistönea. (Pholidocärpus.) u Teilung der Blattfläche zwiſchen Haupt- und Nahtnerven. Fächerſtrahlen von einem Haupt- und und von einem Nahtnerven durchzogen. Gattung 1225 Rhapidophyllum. 2. Fächerſtrahlen bei oder vor der Entfaltung der Blätter zurückgeſchlagen- (nach der Rückſeite hin) gefaltet, Gtg. Mauritia L. fl., elegante Palmen; fiederartig-fächerförmig, halbkreisrund oder kreisrund oder keilförmig, vielſpaltig. Blattſtrahlen lanzettlich; Rippen und Ränder glatt oder bedornt. 9 Arten, im tropiſchen Südamerika; z. B.: M. vinifera Mart. „Weinliefernde Moritzpalme. Gtg. Lepidocäryum Mart., mit rohrartigem Stamme; Blätter in 2 Halbfächer oder handfürmig- geteilt; Fächerſtrahlen linealiſch, zugeſpitzt, am Rande und auf den Hauptnerven Stacheln tragend; Blattſcheiden aufgeblaſen, zuſammengerollt. 5 Arten, in Nordbraſilien und Guiana. Warmhauspalmen. 0 f N w a ’ NB. Vergl. auch die unter die Fiederpalmen gehörenden Gattungen Verschaffeltia und Chamaedorea, bei denen auch wohl einfache, zwei- oder fiederſpaltige Blätter (Wedel) vorkommen, die bisweilen für Fächer gehalten werden, die aber in der Jugend (ſpäter nur an ihrem Grunde) ſtets zurückgeſchlagen-, nicht einwärts-⸗gefaltet find. II. Fiederpalmen. 1. Die längs der Blattſpindel des Blattes ſitzenden „Fiedern“ (Fiederblättchen) ſind ein wärts-gefaltet, nach oben hin gefaltet. um die Faltenlage ſtets richtig zu erkennen, ſind junge Fiedern in Betracht zu ziehen, die ſich noch nicht völlig ausgebreitet haben. Bei Phoenix und bei Cocos iſt die Faltenlage auch bei alten Blättern meiſt ſehr deutlich erkennbar. a) Fiedern gegen die Spitze hin nicht breiter, nicht gelappt, nicht ausgebuchtet, nicht ungleichgezähnt, ſondern ganzrandig. Gattung 1276 Phoenix. b) Fiedern gegen ihre Spitze hin verbreitert, oder nicht ganzrandig, ſondern ausgefreſſen-gezähnt. * Blätter doppelt-gefiedert. Gattung 1277 Caryota. * Blätter einmal⸗-gefiedert. Gattung 1228 Arenga. 2. Fiedern des Blattes vor ihrer Ausbreitung nach unten Hin gefaltet, zurückgeſchlagen-gefaltet. a) Palmen mit dornigem Stamm oder dornigen Blütenſcheiden, oder dornigem Blattſtiel, oder dorniger Blattſpindelverlängerung. f *Kletternde, ſchlaffe, meiſt rohrartige bewehrte Palmen: Gtg. Calamus Z., Rotangpalme, Stämme ſehr lang, entferntgeringelt. Blätter entferntſtehend, gleichmäßig-gefiedert. 200 tropiſche und ſubtropiſche Arten, z. B.: C. Rotang L. — C. minor Mill. iſt ſtrauchig, Blattſpindel unterſeits. gefleckt. — C. adspersus Bl., lange Geißeln. — C. ciliaris Bl., Fiederränder weißhaarig. — C. palem- banicus Linden (syn. Daemonorops palembanicus B..), iſt aufrecht. * Aufrechte Pflanzen (ſiehe auch Gtg. Calamus!). Gattung 1279 Verschaffeltia. 1280 Räphia. 1281 Astrocäryum. 1282 Metröxylon. 1283 Zaläcca. b) Fiederpalmen ohne Dornen. * Gefleckte oder ſchilferige Palmen. Blattſcheiden oder Blattſtiele oder Blätter gefleckt, punktiert, ſchilferig, weiß- oder gefärbt-bepudert oder geſtreift, oder auch die Blätter nur unterſeits weiß. Da es bis jetzt nicht gelungen iſt, die Fiederpalmen ohne Dornen durch andere als Blütenmerkmale zu unterſcheiden, ſo werden auch die Beſchreibungen der Gattungen in manchen Fällen nicht ausreichen, immerhin aber geben ſie einen leidlichen Anhalt. Gattung 1284 Hyophörbe. 1285 Chrysallidocärpus. 1286 Dictyosperma. 1287 Kentia. 1288 Ptychosperma. 1289 Attälea. 1290 Ceröxylon. (Diplothemium.) 1291 Archonto- phöenix. 1292 Höwea. *: Grüne Palmen. Alle Teile jind grün oder doch nicht wie unter! beichaffen; bei Chamaedorea Arembergiana hat der Blattſtiel unterſeits einen gelben Mittelſtreifen. (Siehe auch Cocos australis und Jubaea chilensis). Gattung 1295 Chamaedörea. 1294 Geönoma. (Syne- chänthus.) 1295 Cocos. 1296 Jubäea. 1297 Phytelephas. Gattung 1259. Acanthorrhiza Wendl,, Stechwurzelpalme, d= XIV 1; XVIII 4 (griechiſch: akanthos — Stachel und rhize — Wurzel). Die Teilung der Blattfläche erſtreckt ſich bis auf den Blattſtiel. Blattſtiel oberwärts flach oder ſchwach-gewölbt. Blätter mit keilförmigen, gefalteten, an der Spitze 3= bis mehrſpaltigen, tiefgeſpaltenen, unter⸗ ſeits graugrünen Fächerſtrahlen, ohne eine Blattſpindel. Blattſtielſcheide kurz, faſerig. Aus den über der Erde befindlichen Stamm⸗ ringen entſtehen meiſt dornige Wurzeln. — 4 Arten, im tropiſchen Amerika, von den boliviſchen Anden bis nach Mexiko. 3581. Acanthorrhiza aculeäta H. Pendl. dichtgedrängt zu ſchönem Blätterſchopf; Blattſtiele (syn. A. stauracantha Mak., Trithrinax aculeata | 1—2 m lang. — A. Warscewiczii Wendl. (syn. Liebm., Chamaerops stauracantha hort.), Mexiko. — | Thrinax argentea Seem., nicht Lodd.!), Weſtindien, A. Chuco Wendl. et Dr. (syn. Thrinax (Trithrinax) Südamerika; Blattfläche unregelmäßig⸗geteilt, unterſeits Chuco Mart.); Bolivien, Braſilien; Blätter zu 10—20 | filberweiß. Kultur ſiehe am Schluſſe der Familie. 1146 Familie 218. Palmae, Palmen. Or XIV1 und XVIII 4. Gattung 1260. Sabal Adans., Sabal, O XIV I; XVIII 4 (ſüdamerikaniſcher Name). Die Teilung der Blattfläche reicht nur bis an die in die Fläche hineinragende Blattſpindel. Blattſtiel ober⸗ ſeits hohl. Hauptnerven zwiſchen den Strahlen in Fäden endigend. Fächerſtrahlen linealiſch-2 ſpaltig. Blattſpindel mehr oder weniger in den Fächer hineinragend, mit kurzer, ihr angewachſener Zunge (ligula). Blattſtiel oberſeits mit ſpitzen, glatten Rändern und unten. mit ziemlich kurzer Scheide. — 7 Arten, von Venezuela bis zu den Antillen und ſüdlichen Vereinigten Staaten. 3582. Sabal Adansönii Guers. (syn. S. acaulis hort., S. carolinianum Hort., S. minus Pers., S. pumilum Al., Corypha minor Murr., C. pumila Fall., Rhapis acaulis Willd., Chamaerops acaulis Michæ.), Adanfons Sabal. Carolina, Florida; ift faſt ſtammlos. — 8. mauritiaeforme Griseb. et Wendl. (syn. S. glaucescens Lodd., Trithrinax mauritiaeformis Karst.), Venezuela; 16—24 m hoch; Blätter bläulichgrün, 3 m im Durchmeſſer, bis zur Mitte geteilt; Blattſtiele über 2 m lang; Beeren erbſengroß. — S. Palmetto R. et Sch. (syn. S. Mocinii Hort., Chamaerops Mocinii Mart., C. Palmetto Michæ., Corypha Palmetto Walt., C. glabra Mill.), Carolina, Florida, an feuchten Ufern, wird 2 m hoch. — S. umbraculiferum Mart. (syn. S. Blackburnianum Mart., S. carolinianum Rollis., S. giganteum Aort., Gattung 1259. Acanthorrhiza bis Gattung 1265. Bismärckia. Nr. 3581-3585. 1147 Corypha umbraculifera Jacg., nicht Z.), Weſtindien; im Durchmeſſer, kreisrund; Blattſtiele gegen 2 m und 20—28 m hoch; Blätter graugrün, 1 bis faſt 2 m darüber lang. Gattung 1261. Colpothrinax Gr. et Wendl., Krummzackpalme, O XIV 1; XVIII 4 (griechiſch: kolpos — krumm, thrinax — Dreizack; betrifft wohl die halbkreisförmige Blattzunge). auf die Blattſpindel gehend. Blattſtiel oberſeits flach; Hauptnerven des Blattes nicht in Fäden endigend. Die Teilung der Blattfläche bis Fächer hart⸗-lederig; feine Strahlen ſehr zahlreich, ſteif, langzugeſpitzt, 2ſpaltig; Blattſpindel verlängert, mit halbkreisförmiger, freier Zunge (ligula). — Einzige Art, auf Kuba: C. Wightii Griseb. et Wendl. (syn. Copernicia Wightii van Houtte), Kolbenſcheiden lederartig-dick, groß, kaſtanien— braun, ſchilferig. Warmhaus. Gattung 1262. Rhäpis L. l., Rutenpalme, O XIVI; XVIII A (griechiſch: rhapis — Rute; die Stämme find rutenförmig-geſtreckt). Blätter wechſel⸗- und endſtändig, faſt häutig; Blattſpindel fehlend; Blattzunge ſehr kurz, halbkreisförmig. Niedrige Palmen mit faſerig- bekleideten Stämmen. Blattſtiel doppelſeitig⸗ gewölbt, mit glatten, ſeltener geſägten Rändern und am Grunde mit verlängerter, in ein lockeres Gewebe ſich löſender Scheide. — 5 Arten, von Japan und China bis zu den Sunda-Inſeln. 3583. Rhapis flabelliförmis L. fl., Jächer- förmige Nutenpalme. China, Japan. Mehrere 1—1!/, m hoch werdende, dünne Stämme. Blätter (Wedel) handförmig-fächerförmig geteilt, ihre Teile 4— 7, der Länge nach gefaltet, erhaben- und jchärflich-ge- | rändert, gleichbreit, etwa 30 cm lang, an der Spitze tief⸗gezähnt, am Rande feindornig-geſägt. Blattſtiele ſchlank, zuſammengedrückt. Blüten gelb, in riſpigen Kolben, welche zwiſchen den Wedeln hervorbrechen. f. variegata hat ſchön goldgelb-geſtreifte Blätter. — Ferner: ſei R. humilis 5B“. erwähnt. Verwendung. Sie gehören zu den härteſten Stubenpflanzen, welche mit einem nur mäßig erhellten Standorte fürlieb nehmen, auch für einen Sommer— aufenthalt im Freien dankbar ſind. Man giebt ihnen geräumige Töpfe mit einer Miſchung aus Miſt- und lehmhaltiger Dammerde und Sand. Gattung 1263. Trithrinax Mart., Doppeldreizackpalme, Or XIV 1; XVIII 4 (griechiſch: tris — drei, thrinax — Dreizack). ſcheiden bedeckt iſt. Dr Blattſtiel oberſeits flach. Niedrige Palmen, deren Stamm mit dornig⸗⸗ſtechenden Blatt⸗ Blätter endſtändig, kreisrund-eirund, vielſpaltig, kahl; Fächerſtrahlen lanzettlich, zugeſpitzt, 2 ſpaltig; Blattſtiel oberſeits flach, ganzrandig; Blattzunge hart, herzförmig; Blattſcheide faſerig, netz- oder gitterartig- geflochten und durch auf— rechte oder zurückgebogene Dornen ſtechend. — 4 Arten, in Südamerika; z. B.: T. brasiliensis Mart., nicht Kerch. (syn. Sabal bra- siliensis Karst., Copernicia Caranda Lind., Corypha Caranda ort.), 2—3½ m hoch; Blätter ſehr ſteif, ihre Strahlen in 2 geteilte, dornige Spitzen auslaufend. Gattung 1264. Thrinax L. V., Dreizackpalme, O XIV I; XVIII 4 (griechiſch: thrinax — Dreizack; mit Bezug auf die Blattzunge ?). Blattſtiel oberſeits gewölbt. Unbewehrte niedere oder mittelhoh— Palmen mit einfachen oder mit mehreren Stämmen, welch letztere unten geringelt, nach oben aber mit langen Blattſcheidenfaſern bee deckt ſind. Blätter endſtändig, kreisrund oder am Grunde abgeſtutzt, vielſtrahlig; Strahlen 2ſpaltig. Blattzunge frei, aufrecht, hohl. 9 Arten, auf den Antillen. 3584. Thrinax argentea Lodd., Silberweiße Dreizackpalme. Antillen. 3— 4 m hoch. Blätter ½ m lang, geteilt und am Grunde zuſammenfließend, kürzer als der Blattſtiel, unterſeits ſeidenhaarig-ſilber⸗ farbig. — T. parviflora Sw. (syn. T. elegans Blattſpindel kurz oder fehlend. Blattſtiel mit glatten Rändern und meiſt verlängerten, ein ſchönes Netz bildenden Blattſcheiden. — Rollis., Corypha palmacea H. Br.), 33 ½¼ m hoch; Blätter ½ m lang, handförmig⸗-geteilt; kahl oder ſchwachbehaart, unterſeits grün. Thrinax argentea iſt eine ſehr zierliche Zimmer— palme. Gattung 1265. Bismärckia Hildebr. et Wendl, Bismarckpalme, XIV 1; XVIII 4 (nach dem Fürſten Bismarck, * 1. April 1815, benannt). Blatt⸗ ſtiel weiß⸗geſtreift oder weiß⸗-gefleckt, oberſeits hohl, etwa ½ m lang. Unbewehrte Palmen mit einfachem Stamm und großen, tief⸗ und regelmäßig⸗geteilten, dicht bläulichgrün-bereiften Blättern; zwiſchen den 15-16 Fächerſtrahlen wenige ſtarke Fäden, die aber, wie auch die weißen Flecken oder Streifen, an den Blatt— ſtielen erſt etwa vom 4. Lebensjahre an auftreten. Blattſpindel fehlend oder ſehr kurz. Blattzunge fehlend oder ſchwach-halbkreis— förmig. ſich verzweigenden Leiſten. — Einzige Art, auf Weſt-Madagaskar: 3585. Bismärckia nöbilis Hildebr. et Wendl. (syn. Medemia nobilis Drude), Edle Bismarckpalme. Stamm kräftig, gerade; Blattfläche gegen 3 m im Durchmeſſer erreichend. Frucht faſt oval, pflaumen— groß, braun. — Eine prächtige, aber noch ſeltene Palme des Warmhauſes, die nur bei reichlicher Er— nährung (viel Rindermiſt) kräftiges Gedeihen zeigt. Sonſtige Behandlung wie am Schluſſe der Familie ngegeben iſt. N Steinſchale der Frucht dick und mit einem vorſpringenden, Edle Bismarckie. 1148 Familie 218. Palmae, Valmen. G XIV1 und XVIII 4. Gattung 1266. Latänia Comm., Latanie, © XIVI; XVIII 4 (vaterländiſcher Name). Fächerſtrahlen an den Rändern glatt oder dornig-gezähnt. Unbewehrte, zierliche, Hohe Palmen mit einfachem, geringeltem Stamm. Blätter groß, endſtändig, langgeſtielt, faſt kreisrund, vielſtrahlig; Blattſpindel kurz; Blattſtiel 3 kantig, oben hohl; Zunge muſchelförmig; Blattſcheide kurz. — 3 Arten, auf den Maskarenen und an der oſtafrikaniſchen Küſte. 3586. Latänia Commersönii Mart., Gmel. Loddigesii Mart. (syn. L. glaucophylla Zodd., (syn. L. vera hort., L. plagaeocoma Comm., L. rubra Cleophora dendriformis Lodd.), Blätter graubläulich⸗ Jacq., Cleophora lontariodes Gaertn.), Commerſons grün. — L. Verschaffeltii Lem. (syn. L. aurea Catanie. Inſel Mauritius, Seychellen. Blattſtrahlen Dunc.), Blattſtiele und Ränder quittengelb; iſt jehr rot-gerändert und -bedornt; Blattſtiele violettrot und hübſch. — Verwendung aller nur als zartere unbewehrt; iſt ſehr zierlich und ſchön! — L. Warmhaus-Palmen. Gattung 1267. Pritchärdia Seem. et Wendl., Pritchardie, O’ XIV 1; XVIII 4 (nach dem Botaniker Steph. F. Pritchard, der 1836 über Pflanzen von St. Helena ſchrieb, benannt). Unbewehrte, hohe Palmen mit einfachem, unten geringeltem, oben von den Blattſcheidenreſten bekleidetem Stamm. Blätter endſtändig, groß, oft weißkleiig, kreisrund oder am Grunde keilförmig, nicht tief-vielſpaltig. Fächerſtrahlen ſchmal, an der Spitze 2ſpaltig, mit meiſt fadentragenden Rändern. Blattſpindel verlängert. Blattzunge kurz. Blattſtiel oberſeits hohl, am Grunde mit kurzer Blattſcheide. — 5 Arten, auf den Fidji⸗ und Sandwichs -Inſeln; z. B.: P. pacifica Seem. et Wendl. (syn. Corypha umbraculifera Forst. ex p.). Gattung 1268. Licüala T., Licualapalme, O XIV 1; XVIII 4 (wohl vaterländiſcher Name). Niedrige, buſchartig wachſende Palmen, deren Stamm oder Stämme unten geringelt, oben aber mit Blattſcheiden bedeckt iſt. Blätter endſtändig, in verlängert keilförmige, abgeſtutzte, an der Spitze gelappte oder zerſchlitzte, faſt ſtets tiefgeteilte Strahlen unregelmäßig geſpalten. Blatt— ſpindel ſehr kurz; Blattzunge kurz; Blattſtiel bedornt, ſelten un— | bewehrt; Blattſcheide faſerig. — 36 Arten, im tropischen Oſtaſien und Nordauſtralien. 3587. Licüala paludösa /. (syn. L. grandis Mendl., Pritchardia grandis Bull., Teysmannia Bulliana ARgl.), Sumpfliebende Cicualapalme. Malayiſcher Archipel. — L. acutifida Mart. (syn. L. spinosa Rob., nicht Wurmb), Malakka; 1—1 / m hoch; Blattlänge 1 m, in der Mitte 3—4 ſpaltig. — Kultur wie am Schluſſe der Familie angegeben. Sumpfliebende Licualapalme. Gattung 1269. Chamaérops L., Zwergpalme, == XIVI; XVIII 4 (griechiſch: chamai — niedrig, rhöps, rhöpos — Geſträuch). Blattſtiel oberſeits gewölbt, an den Rändern mit großen Dornen. Niedrige, buſchig ſich verzweigende und nur ziemlich kurze Stämme bildende Palmen, deren Stammteile von den Blattſcheiden oder Blattſcheidenreſten bedeckt ſind. Blätter endſtändig, ſteif, halbkreisrund oder keil-fächerförmig, tiefgeſchlitzt; Blattſtrahlen ſchmal, 2 ſpaltig; Blattſpindel fehlend; Blattzunge ſehr kurz. Blattſtiel dornentragend und mit geſpaltener, netzfaſeriger Blattſcheide. — 2 Arten, im Mittelmeergebiet: C. macrocarpa Guss., Großfrüchtige Zwergpalme, und: 3588. Chamäerops hümilis Z., Tafel 100, 400. Gemeine (oder Europäiſche) Zwergpalme. Sit häufig faſt ohne Stamm und wird gewöhnlich kaum mehr als Im hoch. Blätter etwas bläulichgrün, auf langen, dornigen Stielen. Blüten gelblich. Früchte rötlich. f. arborescens Pers. pr. sp. (syn. C. elata und C. tomentosa hort.), Nordafrika, mit 4—6 m hoch werdendem Stamm, der unten ohne Grundſproſſe; Blätter bis 1 m und darüber im Durchmeſſer er- reichend. Verwendung als eine vortreffliche Kalt— haus⸗, Salon- und Zimmer⸗Palme, die im Winter mit jedem nicht ſehr dunklen, nur froſtfreien Raum fürlieb nimmt, ſofern friſche Luft genug zu— geführt wird. Im Sommer kann man ſie im Freien mit ihren Töpfen in den Boden ſenken, oder ſie aus- pflanzen, oder ſtarke Kübelpflanzen zur Dekoration aufſtellen. Gemeine Zwergpalme. Gattung 1270. Trachycarpus Wendl,, Hanfpalme, O XIVI; XVIII 4 (griechiſch: trachys = rauh, karpos — Frucht). Blattſtiel oberſeits flach, an den Rändern mit nur kleinen Dornen. Bäume mit einfachem und hohem Stamm oder niedrig und am Grunde mehrſtämmig, oben mit einem Faſernetz und mit Blattſcheiden dicht bedeckt 2 03 De l Gattung 1266. Latänia bis Gattung 1274. Livistonea. Nr. 35863593. 1149 Blätter endſtändig, kreis⸗ oder halbkreisrund, tief-vielſtrahlig; Blattſtrahlen ſchmal, 2ſpaltig; Blattſpindel fehlend; Blattzunge ſehr kurz; Blattſcheide ganz, auf der Innenſeite mit einer Faſerſchicht verſehen. — 4 Arten, vom weſtlichen Himalaja bis China u. Japan. 3589. Trachycärpus excelsa Wendl. (syn. | Wall., C. nepalensis L. Mey., C. Martiana Wall., Chamaerops excelsa Thbg.), Erhabene Hanfpalme. C. tomentosa ‚Fulch., Corypha Martiana hort., Lou- 21, — 31/5 m Hoch, bisweilen höher. Blätter mit ſchmalen donia excelsa Zodd.), Himalaja, in bis 2000 m Höhe; Fächerſtrahlen in veränderlicher Zahl, glänzend-grün; wird 10—12 m hoch. — T. Khasyana Wendl. (syn. Blattſtiele feſt, an den Rändern feingezähnt und am | Chamaerops Khasyana Gr.), Khaſyagebirge. Grunde ein äußerſt zähes Faſergewebe tragend, aus Verwendung. Am bekannteſten iſt T. excelsa, welchem man in China Matten, Tauwerk u. ſ. w. welche gleich den übrigen Arten der Gattung, eine verfertigt; daher „Hanfpalme“. — T. Fortunei Wendl. ſehr harte Zimmerpalme iſt und im Winter bei Knapp— (syn. Chamaerops Fortunei Hoolc., C. excelsa und haltung im Begießen mit nur 4 bis 80 C. Wärme C. chinensis hort.), China; iſt der vorigen ſehr ähnlich. ſchon zufrieden iſt. Im Sommer kann man ſie ins — T. Martiana Vendl. (syn. Chamaerops excelsa Freie ſtellen. Gattung 1271. Cörypha I., Schopfpalme, © XIV 1; XVIII A (griechiſch: koryphe — Schopf, Gipfel; Blütenſtände und große Fächerblätter am Gipfel des Stammes). Blattſtiel oberſeits hohl, an den Rändern kleinbedornt. Hohe Palmen mit geringeltem Stamm. Blätter endſtändig, ſehr groß, kreisrund, bis etwa zur Mitte in zahlreiche, linealiſch-lanzettliche Strahlen geſpalten. Blattſpindel fehlend; Blattzunge klein. Blattſtiel lang, robuſt, bedornt, ober— ſeits hohl, am Grunde mit geſpaltener Blattſcheide. — 6 Arten, im tropiſchen Aſien und dem Malahiſchen Archipel. 3590. Cörypha umbraculifera L., Schirm: Höhe. Nach der Fruchtreife aber ſtirbt die blätterige Shopfpalme. Malayiſcher Archipel. 18 bis Pflanze, wie alle Arten dieſer Gattung, ab. — 20 m hoch werdend und, wenn erwachſen, mit bis 2 m C. Gebanga Marl. (syn. C. macrophylla hort., langen und 4 m breiten Blättern auf 2 m langen, Gebanga rotundifolia Bl., Taliera Gebanga Schult. ), armdicken Blattſtielen; der endſtändige Blütenſchaft Malahyiſcher Archipel; wird 15— 18 m hoch. — C. elata bildet dann einen rieſigen Armleuchter von 8—9 m Koæh., Bengalen, wird bis 20 m hoch. Gattung 1272. Copernicia Wendl., Copernicie, O XIV 1; XVIII 4 (nach dem Aſtronomen Nicolaus Copernicus, f 1543, benannt). Untere Blattränder ſowie ſehr häufig die Hauptnerven ober— ſeits kleinbedornt. Blattzunge hart, lederartig. Hohe Palmen mit einfachem, unten geringeltem, oben mit Blattſcheiden bedecktem Stamm. Blätter endſtändig, kreisrund; Fächerſtrahlen an der Spitze ganz oder zerſchlitzt. Blattſpindel und Blattzunge kurz; Blattſtiel ſtark; Blattſcheide oberwärts beiderſeits breit-abſtehend-2 öhrig. — 6 amerikaniſche Arten, wovon 3 auf den Antillen. 3591. Copernicia cerifera Mart. (syn. Corypha | Guanaco „ort., Licuala brevipes Art., Thrinax cerifera Arrab.), Wachs - Copernicie. Braſilien. robusta hort.), Kuba. — Palmen des Lauwarmhauſes, 10—13 m hoch. — C. robusta Wendl. (syn. Corypha im Sommer an geſchützter Stelle im Freien aufſtellen. Gattung 1273. Washingtönia Wendl., Waſhingtonie, O XIVI; XVIII 4 (nach George Waſhington, dem Befreier Nordamerikas, benannt). Hohe Palmen mit ſtarkem Stamm und nach oben hin von Blattſcheiden und Blattſtielreſten bedeckt. Blätter endſtändig, groß, abſtehend, kreisrund, faſt bis zur Mitte vielſpaltig; Fächerſtrahlen am Rande fadentragend; Blattſpindel kurz; Blattzunge groß, angedrückt [bei Gtg. Hyphaena Gaertn. kurz und rundlich]; Blattſtiel verlängert, ſtark, flachgewölbt, an den Rändern ſtarkdornig. — 1 bis 2 Arten, in Süd-Kalifornien und Arizona. 3592. Washingtönia filamentösa Wendl., Lauwarm- und Kalthauſes, die raſch wächſt, ſodaß O. Kize. (syn. W. filifera I end., W. robusta hort. man aus Samen erzogene Pflanzen nach 2 Jahren als Form; Pritchardia filifera Fenzl, P. filamentosa | jchon an 60 em hoch haben kann. Sie iſt durch die hort., Brahea filamentosa Marl., B. filifera ao., langen haarartigen Fäden und die mit bräunlichgelben B. robusta hort., Corypha filifera Y), Saden- Stacheln beſetzten Blattſtiele ſehr auffallend. Vor— tragende Waſhingtonie. Bekannte Palme des treffliche Zimmerpalme. Gattung 1274. Livistönea R. Br., Liviſtonie, G XIV I; XVIII 4 (nach Patrik Murray Baron von Liviſtone bei Edinburgh benannt). Blattſtiel ſcharfkantig, gleichfarbig. Meiſt robuſte und hohe Palmen, deren Stamm nach oben hin mit Blattſcheidenreſten bedeckt iſt. Blätter endſtändig, groß, abſtehend, kreisrund, bis zur Mitte oder tiefer vielſpaltig: Fächerſtrahlen 2ſpaltig, am Rande nackt oder fädig; Blattſpindel kurz; Blattzunge klein, herzförmig, frei; Blattſtiel robuſt, flach-gewölbt oder doppelt-gewölbt, an den Rändern meiſt dornig. Blattſcheiden in netzige Faſern ſich trennend. — 14 Arten, im tropiſchen Oſtaſien, dem Malayiſchen Archipel, Neu-Guinea und Oſt-Auſtralien. [Gtg. Pholidocärpus Bl. hat ſtumpfkantige, hell- und dunkelgrün⸗geſtreifte Blattſtiele und lange und ſcharfe Blatt⸗ ſtieldornen. Z. B.: P. Ihur Bl. (syn. Livistonea Diepenhorstii Hassk., Borassus Ihur G@iseke, Teysmannia Ihur Zoll.), im Malayiſchen Archipel. Warmhaus.] 3593. Livistönea austrälis Mart. (syn. Corypha kreiſes etwas verlängert; Blattſtiele lang und kräftig, australis R. Br., auch hort.), Südliche Liviſtonie. meiſt an den Seiten bedornt; Fächerſtrahlen ganzrandig Neuholland. 10—18 m hoch werdend. Stamm ſäulen- und glatt, an der Mittelrippe ſchwachfilzig. — L. rotundi- förmig, glattlich, im Alter am Grunde angeſchwollen. folia Mart. (syn. L. spectabilis CH., L. umbra- Blätter 1½ —2 m im Durchmeſſer; Blattſtiele dick culifera , Corypha rotundifolia Zam., Saribus und kräftig. Blüten 2häuſig, ſehr klein, grünlichgelb. rotundifolia .), Malayiſcher Archipel; wird 10 bis — L. chinensis (sinensis) Mart. (syn. Latania 14 m hoch; tft ſehr ſchön. — L. oliviformis Mart. cChinensis Jacq., L. borbonica Zam., auch Hort.; L. (syn. L. Hoogendorpii hort.?), Java; wird 30—36 m mauritiana Wall., Saribus chinensis 5¾.), Südchina, hoch. — L. humilis ER. Dr., Tropiſches Auſtralien; Mauritius, Inſel Bourbon. Wird über 10 m hoch, nur 1½ —2 m hoch; Blätter ſteif, graugrün; Blüten⸗ mit 7—8 m Kronendurchmeſſer. Blätter ſchön glänzend» kolben weich-ſeidenhaarig-glänzend; Frucht eiförmig, grün, fächerförmig, ausgebreitet, in der Mitte des Um- violett. — 1150 Familie 218. Palmae, Palmen. 057 XIVI und XVIII 4. Verwendung. L. australis iſt vielleicht die | Raſenerde, Mifterde und grobem Flußſand und einer dankbarſte Fächer-Palme fürs Zimmer; L. chi- recht guten Scherbeneinlage erhalten, da die Wurzeln nensis dagegen dankbar und eine der ſchönſten, leicht von ſtauender Näſſe leiden. Im Sommer reich⸗ welche, wie alle übrigen Palmen, in hohen und hellen, liche Bewäſſerung, im Winter hält man ſie knapp. d TEN | Chineſiſche Liviſtonie. Südliche Liviſtonie. bis auf 4 12 bis 20° C. erwärmten Zimmern ge- Dieſe Palmen laſſen ſich zwar ohne große Schwierig- deihen. Sie müſſen etwas geräumige Töpfe mit einer keit aus Samen erziehen, doch kauft man lieber ſchon Erdmiſchung aus gleichen Teilen Lauberde, lehmiger etwas entwickelte Pflanzen in Handelsgärtnereien. Gattung 1275. Rhapidophyllum Dr. et Wendl,, Stachelrutenpalme, XIV 1; XVIII 4 (griechiſch: rhapis [ſiehe Gtg. 1262], phyllon — Blatt; Blätter wie bei Rhapis geteilt). Niedrige, buſchige Palme; Stamm von Blatt⸗ ſcheidenreſten, die mit verlängerten Dornen untermiſcht ſind, bedeckt. Blattfläche tiefgeteilt, unterſeits ſilberweiß. Blattſtrahlen ganz oder 2—4ſpaltig. Blattſtiel 3kantig, unterſeits flockig, ſeine Ränder bei jungen Pflanzen ſtets bedornt. Blattſcheide aus krauſen und aus ſteifen Faſern beſtehend. — Einzige Art, in Florida und Süd-Karolina: R. Hystrix Wendl. (syn. Chamaerops Hystrix Fras., C. arundinacea Sm., Sabal Hystrix Nutt., Rhapis arundinacea Ait., Corypha repens Bertr.). Verwendung und Kultur wie Nr. 3588. Gattung 1276. Phöenix L., Dattelpalme, ©&r XIV 1; XVIII 4 (griechiſch: Phoinix, wohl nach Phönizien benannt, wo die Griechen die Dattelpalme kennen lernten). Niedrige oder hohe Palmen, ohne oder mit Stamm, der dann nach oben hin von den Blattſcheiden oder unteren Blattſtielteilen bedeckt bleibt. Blätter endſtändig, abſtehend-zurückgekrümmt, ungleichfiederig; Fiedern an der Blattſpindel faſt büſchelig oder ziemlich gleichweit voneinander ſitzend, ver— längert⸗lanzettlich oder ſchwertförmig, zugeſpitzt, fteif, ganzrandig, am Grunde oder der ganzen Länge nad) einwärts⸗ gefaltet. Blattſpindel ſeitlich zuſammengedrückt-2 flächig, unterſeits (d. h. rückſeitig) gewölbt. Blattſtiel flach-gewölbt, meiſt mit kurzen, meiſt ſtarr und dornig gewordenen Fiedern behaftet. Blattſcheide kurz, in Faſern ſich trennend. — 11 Arten, im tropiſchen und ſubtropiſchen Afrika und Aſien. [Phoenix iſt masculinum!] 3594. Phoenix dactylifer Z. (syn. P. excelsus Cap.), Echte Dattelpalme (fr. Dattier; e. Date- Palm). Orient, Nordafrika, Canariſche Inſeln. Baum, 20 —22 m hoch, und der Stamm ½ —1 m dick werdend. „Wedel“ (d. h. die großen Fiederblätter) bei ſtarken Pflanzen ziemlich aufrecht und 2—3 m lang, bei jüngeren mehr abſtehend, überhängend; Fiederblättchen ſchmal⸗linealiſch, ſteif, metalliſch-graulichgrün— glänzend, an der Spitze teilig. Blütenkolben oft von bedeutendem Umfange, die männlichen ſtark veräſtelt, aus den Blattachſeln hervorragend. Beeren (Datteln) a 3—5 cm lang, cylindriſch-elliptiſch bis eiförmig oder Fr fait kugelig, ſtumpfkantig, ſtumpf oder zugeſpitzt, grün Als oder braun. — P. farinifer Roxb. (syn. P. pusillus 7 Lour., P. humilis Cup.), Hinterindien; 1m hoch oder . faſt ſtammlos, mehlig-bereift. 70 3595. Phöenix Jubäe Webb (syn. P. cana- FAN N riensis Hort.), Königs- Dattelpalme. Canariſche ? N NS Inſeln. Wird bis 20 m hoch; Stamm bis I m did; / N 8 Belaubung ſehr zierlich, glänzend-grün; Blätter AN \ dicht, im Halbkreis ſich herabneigend; iſt ſehr zu em- pfehlen! — P. reclinatus Jacg., Südafrika; buſchig, Felsbewohnende Dattelpalme. r etwa 1—1½½ m hoch; Blätter (Wedel) im oberen Teile in einem zierlichen Bogen übergeneigt; Fiederblättchen ſteif, einander genähert, 30 cm lang bei 2½ cm Breite, lanzettförmig, lang⸗zugeſpitzt, ſtechend, bisweilen am Rande mit einigen abgelöſten Fäden. 3596. Phoenix rupicolus 7. Anders., Fels- bewohnender Dattelbaum. Nepal (Bhootan). Sehr zierlich und ſehr empfehlenswert. Blätter (Wedel) lang, elegant überhängend; Fiederblättchen linealiſch— ſchwertförmig, zugeſpitzt, wechjel- oder faſt gegenſtändig. — P. spinosus Thonn. (syn. P. senegalensis v. Houtte, P. leonensis Lodd., Fulchironia senegalensis Lesch), Sierra Leone, Kapland; buſchig, bis 6 m hoch werdend; Fiedern linealiſch-lanzettlich, langgeſpitzt, ſtechend, Gattung 1275. Rhapidophyllum bis Gattung 1280. Räphia. Nr. 3591 3599. 1151 in ungleicher Entfernung gehäuft; häufig kultiviert. — P. silvester Rob. (syn. Elate silvestris L.), Oſtindien; etwa 1 m hoch, buſchig und ſchön, am Grunde des Stockes gern Sproſſe treibend; Yieder- blättchen mit feinen, ſich leicht ablöſenden Fäden beſetzt, welche der Pflanze noch zur Zierde gereichen. — Verwendung. Alle genannten Arten ſind Zimmerpflanzen. Im Winter nehmen fie im Wohn⸗ zimmer mit + 10 bis 15 C. nicht bloß fürlieb, ſondern befinden ſich recht wohl dabei; im Sommer kann man ſie während der wärmeren Monate an einer ſonnigen, geſchützten Stelle im Freien aufſtellen. Alle erhalten „verhältnismäßig“ geräumige Töpfe, ältere Pflanzen Kübel. Kultur wie am Schluſſe der Familie. Gattung 1277. Caryöta L., Nußpalme (Brennpalme), OS XIVI; XVIII 4 (griechiſch: haryotos — wie eine Nuß geſtaltet). Palmen mit unbewehrtem, hohem, robuſtem, geringeltem, bisweilen am Grunde Stockſproſſe treibendem Stamm. Blätter faſt ſtets zu einem verlängerten Endſchopf angeordnet, groß, doppelt-fiederſchnittig; die Teile hälftig⸗fächer⸗ oder keilförmig (fiſchfloſſenähnlich), ganz oder geſpalten, vorn ausgefreſſen-gezähnt; Rippen oder Hauptnerven fächer— förmig⸗ verlaufend. Blattſtiel nach unten hin ziemlich ſtielrund; Blattſcheide mit gekieltem Rücken und faſerigen Rändern. — 9 Arten, im tropiſchen Aſien, dem Malayiſchen Archipel, Neu-Guinea und dem tropiſchen Auſtralien. 3597. Caryöta Rumphiäna Mart., Rumphs Nußpalme. Malayiicher Archipel. Iſt die ſchönſte von allen und prächtig belaubt. — C. sobolifera Wall. (syn. C. urens Jacq., nicht L.; Drymophloeus Zippelii Hassk.), Ausläufertreibende N., auf Malakka; iſt ſchön. — C. urens Z., nicht Jacq., Brennende N., Malayiſcher Archipel; wird 12 bis 18 m hoch, hat 5—6 m lange und 3—3½ m breite Blätter, iſt aber doch nicht ſo ſchön als die vorher— gehenden. — Warmhaus-Palmen. Gattung 1278. Arénga Labill., Zuckerpalme, Our’ XIV 1; XVIII 4 (areng, der vaterländiſche Name). Sproſſe treibendem Stamm. Blätter verlängert, mit ungleichen Fiedern. Palmen mit dickem, oben von Blattſcheidenreſten (Faſern ꝛc.) bedecktem, bisweilen am Grunde Fiedern ſelten linealiſch, meiſt keilförmig, ſchwachgeſtielt, abgebiſſen⸗gezackt oder an der Spitze ſchief-geſpalten, mit ſtarker Rippe und parallelen Nerven; Fiederränder oberhalb der Mitte aus— gefreſſen⸗gezähnelt, am Grunde zurückgebogen, geöhrt, unterſeits blaß oder weiß. Blattſtiel flachgewölbt (bei 1 Art mit ſtacheligen Rändern); Blattſcheide netzfaſerig, mit Randhaaren. — 7 Arten, im tropiſchen Aſien, in Neu-Guinea und dem tropiſchen Auſtralien. 3598. Arenga saccharifera Zabill. (syn. Gomutus saccharifera Sr., G. Rumphi Correa, Saguerus saccharifera Bl., Lontarus Gomutus Rumph, Borassus Gomutus Zour., Caryota onusta Blanco, Pholidocarpus Gomutus Rolks.), Echte Zuckerpalme. Gattung 1279. Verschaffeltia Wen (nach Ch. Verſchaffelt, Beſitzer eines Gartenbau-Etabliſſements in Genf). Hohe, überall bewehrte oder im ſpäteren Alter un— bewehrte Palme mit zierlichem, geringeltem Stamm, aus welchem über der Erde etwa 5—6 ſtarke Stützwurzeln entſpringen. Blätter mit hell- und dunkelgrün-marmorierter, zurück- gekrümmter, länglicher oder keilförmig-verkehrteirunder, 2ſpaltiger, faltennerviger, bisweilen tief-fiederig-geſchlitzter Fläche, deren Teile dann eingeſchnitten ſind; ferner mit ſchmalem, orangerotem Blattſaum. Rippe und Nerven ſtark, unterſeits ſpreuſchilferig. Blattſtiel halbſtielrund, mit verlängerter, tiefgeſpaltener, klein— ſchuppiger Blattſcheide, beide dichtbeſtachelt. — Einzige Art, auf den Seychellen-Inſeln. 3599. Verschaffeltia splendida Wendl. (syn. Stevensonia viridifolia Dunc., Phoenicophorium viridifolium hort., Regelia magnifica Rollis., R. maje- stica und R. princeps Versch.), Glänzende Ver- ſchaffeltie. Eine prächtige Palme, welche aber nur in der wärmſten Abteilung des Warmhauſes gut gedeiht. 7 1 Blätter 6—7 m lang; Früchte von Größe einer Miſpel. Aus dem Saft der angeſchnittenen jungen Blütenkolben wird Zucker, Sirup, Palmwein und der ſogen. Bata— viſche Arrak bereitet. — Warmhaus-Palme. al., Verſchaffeltie, © XIV 1; XVIII 4 NIS NN A \ a Na £ GES, ah N il N N DRG 7% In: N N RN N IR REN III N N) \ | N 92 55 5 Glänzende Verſchaffeltie. Gattung 1280. Räphia Beaw., Nadelpalme, O XIVI; XVIII 4 faſt aufrecht. orſtigen oder ſtacheligen Rändern. (griechiſch: raphis — Nähnadel; die Frucht mit deutlicher Spitze endigend). Mittelhohe oder hohe Palmen mit einfachem oder gabelig— geteiltem, dichtgeringeltem, unbewehrtem Stamm, aber meiſt mit bewehrten Blattſcheiden. Blätter endſtändig, ſehr lang, Fiedern gleichmäßig, linealiſch-lanzettlich, zugeſpitzt, dicklederig, mit ſtarker Rippe und mit am Grunde zurückgekrümmten, Blattſpindel oberſeits 2flächig, ſpitz; Blattſtiel cylindriſch oder unterſeits gewölbt, oberſeits ziemlich flach; Blattſcheide kurz, an den Rändern langfaſerig. — 6 Arten, im tropiſchen, feucht-heißen Afrika. 1152 Familie 218. Palmae, Palmen. Oi XIV I und XVIII 4. 3600. Räphia Rüffia Mart. (syn. R. pedun- | Metroxylon taedigerum Spr., Phytelephas micro- culata Beauv., Sagus Ruffia Jacg., Sagus pedun- carpus Hollis.), Brautfackel⸗Palme, Brafilien, Peru; culata Poir., Metroxylon Ruffia Spr.), Rufſia- Stamm 2—3 m hoch; Blätter ſehr groß, 12—14 m Nadelpalme. Madagaskar; 15—18 m hoch; liefert lang werdend, faſt jenfrecht über dem Stamm auf- den bekannten „Raphia-Baſt“. — R. vinifera ſteigend. Eine ſchöne, auch für Zimmer und Beauv. (syn. Sagus Raphia Poir., S. vinifera Poir., | Salon geeignete Palme, die fetten Boden, im Metroxylon viniferum Spr.), Tropiſches Weſtafrika. Sommer reichlich Waſſer und häufiges Beſpritzen Form: f. taedigera Drude (syn. R. taedigera hort., verlangt; im Winter im geheizten Zimmer knapp R. nicaraguensis Oerst., Sagus taedigera Marl., halten, aber vor allem trockene Luft vermeiden. Gattung 1281. Astrocäryum Me, Sternnußpalme, Or XIV 1; XVIII 4 (griechiſch: aster — Stern, karyon — Nuß). Hohe, niedrige oder ſtammloſe, ſtarkbewehrte Palmen. Blätter endſtändig, gefiedert; Fiedern einander genähert, gleichweit-abſtehend oder büſchelig, lanzettlich, zugeſpitzt oder mit verſchmälerter, ſchief⸗abgeſtutzter Spitze, faltig, unterſeits weißlich; mit freien oder zu einer großen Endfieder verwachſenen Fiedern; Fiederränder ſtachelig, am Grunde zurück⸗ gekrümmt; Blattſtiel ziemlich kurz; Blattſcheide kurz und offen. — 29 Arten, von Mexiko bis Südbraſilien verbreitet. 3601. Astrocäryum acäüle Mart., Stammloſe Braſilien; 6—10 m hoch; ſchöne Stämme mit ſtarken Sternnußpalme. Braſilien, in Wäldern. Faſt Stacheln; Blätter unterſeits ſilberfarbig⸗filzig. — A. ſtammlos; Frucht genießbar; Steinkern kugelig. — Tucuma Marl., Braſilien; 10—15 m hoch werdend. A. aureum Griseb. et Wendl., Trinidad. — A. Ayri | A. vulgare Marl. (syn. A. Awarra hort.), Braſilien, Mart. (syn. Toxophoenix aculeatissimus Schott), | Bahia, Peru; 10 — 15 m hoch. — Warmhaus. Gattung 1282. Metröxylon Rottd., Sagopalme, O XIVI; XVIII 4 (griechiſch: meter = Mutter (Mark), xylon — Holz). Aufrechte, Grundſproſſe treibende Palmen mit robuſten, mittelhohen oder hohen Stämmen. Blätter endſtändig, faſt aufrecht, mit gleichen Fiedern; Fiedern gegenſtändig, linealiſch-lanzettlich, zugeſpitzt, mit unterſeits borſtiger Rippe und am Grunde zurückgebogenen Rändern. Blattſpindel im unteren Teile gewölbt, im oberen ſtumpf oder ſpitz; Blatt⸗ ſtiel unterſeits gewölbt, oberſeits gefurcht und lang- und dichtbewehrt. Blattſcheide lederig, offen. — 7 Arten, im Malahyiſchen Archipel, auf Neu⸗Guinea und den Fidji-Inſeln. 3602. Metröxylon Rümphii Mart. (syn. M. kentiaeformis Lind., Coelococcus vitiensis Sem.), Sagus Koen, Sagus farinifera Gaertn., S. Rumphii Fidji⸗Inſeln; von der Tracht der Howea Belmoreana; Willd.), Echte Sagopalme. Malayiſcher Archipel. Blattſtiele in der Jugend hellgrün, mit in Büſcheln 6—8 m hoch. Blätter gegen 6 m lang; Stiel und ſtehenden langen, ſchwarzen Stacheln beſetzt; ſpäter Mittelrippe beſtachelt, die Stacheln getrennt oder mit werden die Blattftiele dunkler und verleihen der Pflanze ihrem Grunde zuſammenfließend. — M. vitiense ein ſchönes Ausſehen. Eignet ſich für Zimmerkultur. Hook. fl. (syn. Sagus vitiensis Wendl., Calamus Gattung 1283. Zaläcca Reinw., Zalaccapalme, © XIV 1; XVIII4 (vaterländiſcher Name). Buſchpalmen. Blätter lang, mit gleichen Fiedern; Fiedern wechſelſtändig, gebüſchelt oder gleichweit abſtehend, lanzettlich oder verkehrt-lanzettlich, zugeſpitzt, gerade oder ſichelförmig, an den Rändern borſtig. Blattſpindel ſtumpf-3 kantig, ſtachelig; Blattſtiel ſtark, faſt ſtielrund, mit oft ſpiralig-geſtellten oder handförmigen Stacheln. Blattſcheide mit zuſammengedrückten Stacheln ſtarkbewehrt. — 10 Arten, von Aſſam bis Malacca und im Malayiſchen Archipel. Z. B.: Z. Zalacca Voss (syn. Z. edulis Reinw., Calanus Zalacca Gaertn.). — Z. Wageneri Karst. (syn. Calamus Wageneri hort.), Malayiſcher Archipel. — Z. Wallichiana Mart. (syn. Z. edulis Wall., nicht Reinw.), Warmhauspalmen. Gattung 1284. Hyophörbe Gaertn., Viehfutterpalme, Or XIV 1; XVIII 4 griechiſch: hys, hyos — Schwein, phorbe — Futter). Robuſte Palmen mit cylindriſchem oder unterhalb der Mitte oder auch unterbrochen-verdicktem, geringeltem Stamm. Blätter endſtändig, gleichmäßig⸗gefiedert; Fiedern faſt gegenſtändig, linealiſch-lanzett⸗ lich, zugeſpitzt, faltennervig, mit verdickten, am Grunde zurückge— krümmten Rändern. Blattſtiel faſt cylindriſch, oberſeits ſeicht— rinnig oder mit Mittelleiſte. Blattſcheide groß, bauchig, ganz. — 3 Arten, auf den Maskarenen. 3603. Hyophörbe Verschaffeltii Wendl. (syn. Areca Verschaffeltii hort.), Verſchaffelts Bieh- futterpalme. Stamm 6—8 m hoch; Blätter 2-3 m lang, ſehr breit, zierlich gebogen; Blattſtiel und Blatt- ſpindel etwas rötlich, unterſeits mit einem breiten, goldgelben Streifen; Fiederblättchen lang; Blatt- ſcheiden braun. — H. indica Gaerin., nicht hort., Inſeln Mauritius und Bourbon; 12—14 m hoch. — H. amaricaulis Mart. (syn. Sublimia amaricaulis Comm., Hyospathe amaricaulis Ar, Areca speciosa Versch., A. purpurea Makoy), Inſel Mauritius; wird 16—18 m hoch. — Alle dieſe Arten ſind hochelegante Palmen unſerer Warmhäuſexr; ſie können zeitweilig, aber nicht für die Dauer, auch im Wohnzimmer und Salon kultiviert werden; ſie verlangen neben reichlicher Feuchtigkeit und ziemlich hoher Wärme auch feuchte und friſche Luft. Am ſchönſten iſt wohl H. Ver- schaffeltii, welche auch am häufigſten in größeren Palmenhäuſern bei uns kultiviert wird. g i Gattung 1285. Chrysallidocärpus Wendt, Goldfruchtpalme, XIV I; XVIII 4 (griechiſch: chrysallis, Genet. chrysallidos — goldfarbige Puppe der Schmetterlinge, karpos — Frucht). Gattung 1281. Astrocäryum bis Gattung 1287. Kentia. Nr. 3600 — 3608. 1153 Von Hyophorbe durch die auffallend bunten (gelb, braun, weiß⸗bereiften) Blattſcheiden äußerlich leicht zu unterſcheiden. Stamm unbewehrt, ſproſſenbildend, cylindriſch, geringelt; Blätter mit 40—60 Fiederblättchen-Paaren; dieſe Blättchen lanzettlich, an der Spitze 2ſpaltig. — Einzige Art: 3604. Chrysallidocärpus lutescens Wendl. (syn. Areca lutescens Borg, A. flavescens hort., Hyophorbe Commersoniana Mart., H. indica hort.!, nicht Gaerin.; Sublimia villicaulis Commers.), Gelbliche Goldfruchtpalme. Madagaskar. Frucht eine oliven-ähnliche, einſamige Beere von elliptiſch— kreiſelförmiger Geſtalt. — Auffallend ſchöne Palme fürs Warmhaus. Gattung 1286. Dietyosperma Wendl. et Dr., Netzſamenpalme, O XIV I; XVIII 4 (griechiſch: diktys, dietyon — Netz, sperma — Game). Zierliche Palmen mit geringeltem Stamm. Blätter gleichmäßig-gefiedert; Fiedern linealiſch-lanzettlich, langzugeſpitzt oder 2ſpaltig, die oberſten zu einer Fläche verwachſen, mit verdickten Rändern und zurück- gekrümmtem Grunde; die ſtarke Rippe ſamt den Nerven unterſeits mit zerſtreuten, bleibenden Schilferſchuppen, oder nackt, bisweilen rötlich oder gelb. Blattſpindel 3Zkantig und ſamt dem oberſeits rinnigen Blattſtiel klein-ſchilferig; Blattſcheide verlängert, ganz. — 3 Arten, auf den Maskarenen. 3605. Dietyosperma rubrum Dak. (syn. Areca rubra Bor, Acanthophoenix rubra Wendl., Calamus Verschaffeltii hort., C. dealbatus hort.), Rote Nebfamenpalme. 16—18 m hoch werdend. Wedel lang, in der Jugend glänzend-rot, nach und nach aber tiefgrün werdend; Fiederblättchen linealiſch— lanzettlich, langgeſpitzt, unterſeits graugrün, am Rande etwas feinborſtig; Blattſtiel und Spindel bisweilen ſtachelig. — D. aureum Dalf. fil. (syn. Areca aurea Hort.), Goldfarbige N., Seychellen-Inſeln; 6—8 m hoch, von ſchöner Tracht, mit goldgelben Blattſtielen und langen überhängenden Fiederblättern. — D. album Wendl. (syn. Areca alba Bory, A. borbonica Hort., Hyophorbe borbonica e., Ptychosperma album Scheff., Sublimia palmicaulis Commers.), Weiße N., 8—14 m hoch werdend; Blattſcheiden der Stiele und die Nerven rötlich; Blätter (Wedel) 2½ —4 m lang; Fiederblättchen ſchmal-lanzettlich, in eine lange Spitze zulaufend und dann ungleich-2ſpaltig. Verwendung. Alle 3 ſind äußerſt elegante Palmen fürs Warmhaus und bei ſachverſtändiger Pflege auch fürs Zimmer trefflich geeignet. D. rubrum iſt am bekannteſten; D. aureum aber iſt durch ſeine Färbung noch mehr auffallend. Gattung 1287. Kentia BI., Kentie, O XIVI; XVIII 4 (nach der Engländerin Miß Kent, Verf. der „Sylvan Sketches“, benannt). Kräftige Palmen mit mittelhohem, geringeltem Stamm. Blätter endſtändig, gleichmäßig-gefiedert. oder dunkel-punktiert. gegenſtändig, linealiſch-lanzettlich, zugeſpitzt oder 2zähnig, am Grunde (meift) ſchwielig und mit zurückgekrümmten Rändern. Blattſtiele, Rippen oder jüngere Teile mit bräunlicher, ſchilferiger oder flaumiger Bekleidung Fiedern meiſt gleichweit-abſtehend, zahlreich, mit ſtarker Rippe, ſchmal-ſchwertförmig und zugeſpitzt, oder faſt Blatt⸗ ſpindel oberſeits ſpitz oder gewölbt (bei K. Canterburyana bogig herabgekrümmt); Blattſtiel unterſeits gewölbt, oberſeits hohl. Blatt— ſcheide verlängert, cylindriſch. — 10 Arten, Molukken, Neu-Guinea, Norfolk-Inſeln und Neuſeeland. Es werden 3 Untergattungen unterſchieden: Kentia Wendl. et Dr., Staubblätter 6, eingeſchloſſen; Griffelreſt kurz . . K. procera. 3606. Rhopalostylis Wendl. et Dr., Staubblätter 6, lang herausragend; Griffelreſt lang⸗cylindriſch oder jeulenförmig. K. Baueri. 3607. Hedyscepe Wendl. et Dr., Staubblätter 9-12 . . 3606. Kentia procera B. (syn. Areca procera Zipp.), Hohe Kentie. Neu-Guinea. 20—26 m hod) werdend. Blätter an 3 m lang, mit rotbraun geichilferten Rippen; Fiederblättchen linealiſch-lanzett— lich, kammförmig, an der Spitze 2ſpaltig. 3607. Kentia Bäueri Seem. (syn. Rhopa- lostylis Baueri Wendl et Dr., Areca Paueri Hook., A. sa- — pida Zndl., —D nicht Forst.; 7 . b „, robusta Rol- —= , lis.), Baners FE 0 : Kentie. Neu⸗ kaledonien, Norfolk-In⸗ 2½ m lang; Fiederblättchen ſchmal-ſchwert⸗ förmig, zu— geſpitzt, mit ſtarken Rippen, ſpindel und Blattſtiel unten blutrot⸗ ſchilferig ſind. — K. sapida Bauers Kentie. Vilmorin. Dritte Auflage. ſeln. 56 m hoch; Blätter die wie Blatt- | 0 0 3 8 . K. Canterburyana. 3608. Mart. (syn. Areca sapida Forst., A. Banksii Cunn., Rhopalostylis sapida Wendl. et Dr.), Blätter nur gegen 2 m lang, aufrecht, zierlich gebogen, mit lang— herabhängenden, glänzend-grünen Fiederblättchen. 3608. Kéntia Canterburyäna V. v. Muell. (syn. Veitchia Canterburyana Wendl., Howea Canterburys Kentie. Canterburyana Becc., Hedyscepe Canterburyana Wendi. et Dr.), Canterburys Kentie. Lord Howe— Inſel. Blätter endſtändig, eine dichte, ſchöne Krone bildend, von ovalem Umriß, mit meiſt 7 Paaren bis 20 cm langen Fiederblättchen, welche ſichelförmig— 1105 1154 Familie 218. Palmae, Palmen. O XIV1 und XVIII 4. lanzettlich und zugeſpitzt find; Blattſtiele di, glatt, | im Winter Warmhaus⸗Temperatur verlangen, gedeihen ſtielrundlich, ſanft-gebogen, rötlich. Sit von Howea die beiden letzteren im Zimmer auch noch bei + 10 bis (Kentia) Forsteriana durch den weniger ſchlanken 12 C. recht gut und können im Sommer an geſchützter Wuchs und die nicht grünen Blattſtiele verſchieden. | Stelle im Freien ſtehen, etwa auf dem Raſen. Sie Verwendung. Während die erſten beiden Arten ſind elegant und empfehlenswert. N Gattung 1288. Ptychosperma TLabidl., Faltenſamenpalme, G XIVI; XVIII 4 (griechiſch: ptyx, ptychos — Falte, Runzel, sperma — Same). Palmen mit meiſt hohem, geringeltem Stamm. Blätter end— ſtändig, gleichmäßig-gefiedert; Fiedern linealiſch oder vom Grunde nach der Spitze hin verbreitert, ausgebiſſen oder geſchwänzt und mit 1 Zahn oder Abſatz, häutig, meiſt mehrnervig, mit ver— dickten, am Grunde zurückgekrümmten Rändern; Endfiedern ver— wachſen. Blattſpindel 3 kantig, dünn. Blattſcheide verlängert. Blattſtiel meiſt punktiert oder gefleckt. — 13 Arten, im Malayiſchen Archipel, Neu-Guinea und dem tropiſchen Auſtralien. 3609. Ptychospérma elegans Bl. (syn. P. Sea- forthii Mi., Seaforthia elegans. Br. nicht Hook.). Zierliche Faltenſamenpalme. Nordauſtralien. 4—12 m hoch; Blätter 1 —3 m lang, in zierlichem Bogen abſtehend; Fiederblättchen 40 —50 em lang, 3—4 cm breit, ſchmal⸗lanzettförmig, ſchief-abgeſtutzt, kurz-2ſpaltig, das Endblättchen länger und ausgenagt-gezähnt, auf der Unterſeite des Mittelnervs ſchilferſchuppig. Ein Kleinod unter den Palmen; iſt auch fürs Zimmer geeignet. — P. Beatricae F. v. Muell., Nordauſtralien; 10—12 m hoch werdend; gerader Stamm mit ſchöner Blätterkrone; Fiederblättchen nach der Spitze zu all— 5 A a mählich verſchmälert, unterſeits graulich; die oberen er = zuſammenneigend, die unterſten rückwärtsſtehend; eine 9 5 ; ſehr ſchöne Palme. Beide find auch noch für Zimmer— Bierlichs Falken kultur geeignet. Gattung 1289. Attälea M. B. et Ktn., Attaluspalme, d XIVI; XVIII 4 (nach Attälus I., König von Pergamus, regierte von 242—198 v. Chr., benannt). Hohe, niedrige oder ſtammloſe Palmen mit — wo vorhanden — einfachem, dicklichem, geringeltem oder benarbtem Stamm. Blätter endſtändig, gefiedert; Fiedern regelmäßig, reihenweiſe oder ſeltener gehäuft, linealiſch oder linealiſch-lanzettlich, zugeſpitzt oder bei jüngeren Pflanzen ſtumpf, faſt rechtwinkelig-abſtehend, mit am Grunde zurückgekrümmten Rändern. Blattſpindel 2 flächig, von der Seite ſehr zuſammengedrückt; Blattſtiel oberſeits ziemlich flach, mit ſpitzen, erhabenen Rändern; Blattſcheide offen und meiſt dickfaſerig. — 23 Arten, im tropiſchen Amerika; z. B.: A. funifera Mart. (syn. Cocos lapidea Gaertn.), „Piaçaba-Faſern“ liefernd. — A. insignis Drude (syn. Scheelea insignis Karst., Maximi- liana insignis Mart.), 14—20 m hoch. Warmhauspalmen. Gattung 1290. Ceröxylon E. B. et Kth, Wachspalme, G XIV 1; XVIII4 (griechiſch: keros — Wachs, xylon — Holz; liefert Wachs). Hohe Palmen mit robuſtem, ſäulenförmigem, geringeltem und mit heller Wachsſchicht bekleideiem Stamm. Blätter zahlreich, endſtändig, gleichmäßig -gefiedert; Fiedern ſchwertförmig, zugeſpitzt, ziemlich ſteif⸗ und dicklederig, unterſeits nebſt den noch unentwickelten Blättern zartflaumig, roſtfarbig oder ſilberweiß, bisweilen auch fein⸗ punktiert. Fiedernränder am Grunde zurückgekrümmt; Rippe unterſeits mehr hervortretend. Blattſcheide faſerig. — 5 Arten, in den Anden von Kolumbien und Ecuador. [Gtg. Diplothemium Mart., ſtammloſe oder bis mittelhohe Palmen; Blattfiedern am Blatte gleichſam gehäuftzu 5—7 (jeder⸗ ſeits meiſt 2—3 oder 3—4 genähert), unterſeits graugrün oder ſilberfarben, mit deutlicher Rippe. 5 Arten, in Braſilien und Bolivien. Stammlos find: D. maritimum Mart., D. leucocalyx Dr., D. campestre Mart. (syn. Cocos Bonnetii kort.?). — Mit Stamm z. B.: D. Torallyi Mart. (syn. Cocos Torallyi Wallis, Jubaea Torallyi hort.), mit grüner Blattunterſeite. Sie eignen ſich fürs Zimmer.] 3610. Ceröxylon andicolum H. B. et Kth. (syn. Wachspalme. Bis 60 m hoch! Blattlänge dann gegen C. alpinum Humb., Iriartea andicola Spr.), Andiniſche 7 m! Liefert reichlich Wachs. — Lauwarmhaus. Gattung 1291. Archontophöenix Wendl. et Dy, Herrſcherpalme, XIV 1; XVIII (griechiſch: Archon, archöntös — Herrſcher, Anführer, und Gtg. Phoenix). Hohe, ſchlanke Palmen mit einfachem, robuſtem, ſtark ge⸗ ringeltem Stamm. Blätter gleichmäßig⸗gefiedert; Fiedern (40—80 em lang bei 2½ —7 em Breite) linealiſch⸗lanzettlich, zugeſpitzt oder an der Spitze 2zähnig, mit am Grunde zurückgekrümmten Rändern, unterſeits zerſtreut⸗ſpreu⸗ſchilferig, mit hervortretender Rippe und dünnen Nerven. Blattſpindel unterſeits gewölbt, oberſeits hochgekielt und ſamt dem oberſeits rinnigen Blattſtiel etwas kleiig-filzig. Blattſcheide verlängert, cylindriſch, tiefgeſpalten. — 3 Arten, im tropiſchen und ſubtropiſchen Oſtauſtralien. 3611. Archontophöenix Cunninghamiänus elegans verwechſelt wird. — A. Alexandrae Wendl. Wendl. et Dr. (syn. Seaforthia elegans Hool, nicht el Dr. (syn. Ptychosperma Alexandrae F. v. Muell. R. Br.; Ptychosperma Cunninghamianum H. Wendl.), Acanthophoenix Alexandrae Zind.?). — A. Veitchü Cunninghams Herrſcherpalme. 15—18 m hoch, Wendl. et Dr., 12—14 m hoch. — Kultur im herrliche Art, die in den Gärten oft mit Ptychosperma Warmhauſe erfolgreich. Gattung 1292. H wea Beco, Howepalme, O XIVI; XVIII 4. Hohe Palmen mit robuſtem, ſtarkgeringeltem Stamm. Blätter ſchlankgeſtielt, zahlreich, dicht, gleichmäßig-gefiedert; Fiedern ſchmal, zu⸗ geſpitzt, mit ſtarken Nerven. — 2 Arten, auf den Lord Howe-Inſeln im ſtillen Ozean. 3612. Höwea Belmoreäna Becc. (syn. Kentia Belmoreana Moore et F. v. Muell., Kentiopsis Bel- moreana Drongn. et Gris., Grisebachia Belmoreana Wendl. et Dr., Euterpe speciosa hort.), Belmores Howepalme. Blätter bläulichgrün. — H. Forsteriana Gattung 1288. Ptychosperma bis Gattung 1293. Chamaedörea. Nr. 3609 3615. 1155 Becc. (syn. Kentia Forsteriana C. Moore et F. v. Muell., Kentiopsis Forsteriana BDrongn. et Gris., Grisebachia Forsteriana Wendl. et Dr.), Blätter und Blattſtiele lebhaft- grün. — Beide find ſchön und em— pfehlenswert fürs Warmhaus. Gattung 1293. Chamaedörea id., Bergpalme, Or XIV 1; XVIII 4 (griechiſch: chamai — niedrig, klein, döry Holz, Lanze; kleinere Palmen mit ſchlankem, rohrartigem Stamm). Aufrechte oder nieder— liegende, ſeltener mit Hilfe der Fiedern kletternde Palmen. und zierlich oder rohrartig. ſchief, zugeſpitzt, mit oft ſchwielig- und doppeltgefaltetem oder zurückgekrümmtem Grunde. Stamm einfach, oder zu mehreren raſig ſich verbreitend, geringelt, ſchlank Blätter einfach oder an der Spitze 2ſpaltig oder meiſtens gefiedert; Fiedern breit oder ſchmal, gerade oder Blattſtiel oft cylindriſch und oberſeits meiſt mit ſchmaler Rinne; Blattſcheide röhrig, kurz oder lang, mit ſchiefer Mündung. — 60 Arten, in den Gebirgswäldern des tropiſchen Weſtamerikas, von Mexiko bis Panama. (Syn. Nunnezharia.) 3613. Chamaedörea Arembergiäna Wendl. (syn. C. latifrons Art.), Arembergs Vergpalme. Guatemala. Blätter 2 m lang, aufrecht-abſtehend, an der Spitze zurückgekrümmt, gefiedert; Fiederblättchen an 60 em lang bei 12—14 cm Breite, ſichelförmig, ſehr langgeſpitzt, die oberen ſchmäler, die oberſten zu— ſammenfließend; Blattſcheide cylindriſch, an ihrer Spitze 7 ſchief⸗geöffnet, geöhrt, in den Blattſtiel verdünnt; Blattſtiel ſtumpf-3 kantig, 36—45 cm lang. — C. coral- lina Karst. (syn. Morenia coral locarpa hort., Morenia corallina Karst.), Korallenfrüchtige B., Kolumbien, Peru; bis 6 m hoch. — C. fragrans Mart. (syn. Morenia fragrans Ruiz et Pav., Nunnezharia fra- grans Ruiz et Pav.), Peru, Bolivien; 1—2 m hoch; Blüten ſehr wohlriechend. — C. montana Voss (syn. C. Lindeniana H. Wendl., Kunthia montana H. et B., Morenia Lindenia H. Wendl. ?), Nord⸗ weſt⸗Braſilien; Stamm etwa fingerdick, rohrartig, geringelt, 6—8 m hoch; Blätter gefiedert, 1 m lang, mit lanzettlichen, langzugeſpitzten Blättchen; Beeren rund, grün, ſchlehpflaumengroß, 1 ſamig. 3614. Chamaedorea élegans Mart. (syn. Kunthia Dep- pei hort., Collinia ele- gans Liebm.), Zierliche Vergpalme. Mexiko. Stamm 1 bis 1½ m hoch, mit dicht⸗ ſtehenden Ringen. Blät⸗ ter gefiedert, 1—1!/, m lang; Blätt- chen an 60cm lang, ſchmal— lanzettlich, an beiden Enden langgeſpitzt; | Blattſcheide eee , kurz, eirund⸗ Zierliche Bergpalme. lanzettförmig, an der Spitze leicht geöhrt; Blattſtiel oberſeits gefurcht, unterſeits mit hellem Streifen; Blattſpindel oberſeits ſcharf. — C. Er— nesti Augusti H. Wendl. (syn. C. simplicifrons hort., Eleutheropetalum Ernesti Augusti Wendl., Morenia Corallifera E. A. Wendl.), Guatemala; 1—1½ m hoch; Blätter anſtatt gefiedert nur 2ſpaltig, bis 60 cm lang und etwa 25 em breit; Früchte färben ſich rot. — C. elatior Mart., nicht Bort. (syn. C. scandens Ziebm., ©. desmoncodes Wendl., C. resivi- fera Wendl.), Mexiko, Kolumbien; 2—3 m hoher Stamm; Scheiden der Blätter ſtielrund, lang-abge— ſtutzt; Blattſtiele unten nackt, ſtielrundlich; Blätter bis 2 m lang, verlängert-oval, gefiedert; Fiederblättchen jederſeits 15— 18, verlängert- lanzettlich, zugeſpitzt; Beeren ſchwarz. 3615. Chamaedörea glaueifölia H. Wendl. (syn. C. glaucophylla Vet.), Graugrünblätterige Wergpalme. Tropiſches Amerika. Stamm 3—4 m hoch bei 2½—4 em Dicke, entfernt-geringelt; Blätter gefiedert, graugrünlich; Blättchen jederſeits 70—80, unregelmäßig⸗verteilt, linealiſch-lanzettlich, 36—44 cm lang bei 6—9 mm Breite, ſehr langgeſpitzt; Blattſtiele halbſtielrund, oberſeits ausgehöhlt-rinnig; Blattſpindel Geonoma Brongniartii. oberſeits fcharffantig. Eine ſchönbelaubte Art. — C. graminifolia Wendl., Mexiko, Guatemala; Stamm rohrartig-dünn; Blätter gefiedert, 1 m lang; Blättchen dunkelgrün, etwa 25 em lang; eine zierlich belaubte Art und eben ſo ſchön als vorige. — C. Kar— winskiana Wendl. (syn. C. elatior hort.!, nicht Mart. ; C. robusta hort.), Mexiko; mit kriechendem Erd— ſtamm und robuſtem Stamm. — C. Martiana Wendl. (syn. C. flexuosa hort., Stephanostachys Martiana Kl), Martius' B., Mittelamerika; ſtammloſe, ſehr buſchige Palme mit ſehr zierlichen, ſchön grünen, über— hängenden, gefiederten Blättern; Blättchen zahlreich und ſchmal; eine vortreffliche, ganz niedrige, viel- ſeitig verwendbare Art. Verwendung. Alle genannten Arten ſind gute Zimmerpalmen; in erſter Linie ſeien C. glaucifolia als ſtammbildende, und C. Martiana als buſchige Pflanze empfohlen. C. Karwinskiana eignet ſich auch für den Wintergarten. Faſt alle bedürfen nur — 12 bis 160 C., um gut zu gedeihen. Im Sommer Schuß gegen heiße Sonnenſtrahlen durch Beſchatten oder auf andere Weiſe, zudem reichlich friſche Luft und Waſſer. 13 1156 Familie 218. Palmae und Familie 219. Pandanaceae, O XVIII 2. Gattung 1294. Geönoma Wild., Erdpalme, Or XIV I; XVIII 4 (griechiſch: gs nömös — Landverteiler, Ackerkundiger; Seitenſproſſe bewurzeln ſich, wenn der Erde anliegend und werden ſelbſtändige Pflanzen). Zierliche Palmen mit rohrartigem, geringeltem Stamm, häufiger jedoch ſtammlos und verzweigt. Blätter end- oder wechſel⸗ ſtändig, mit wenigen, ungleichbreiten oder gleichbreit-flügelartigen, vielnervigen Fiedern, ſeltener gleichmäßig⸗gefiedert oder nur mit an der Spitze 2ſpaltiger Blattfläche. Blattſpindel oberſeits ſpitz, unterſeits gewölbt. Blattſtiel ſtielrundlich, am Grunde oberſeits hohl. Blattſcheide röhrig, kurz oder verlängert. — 80 Arten, im tropiſchen Amerika; z. B.: G. Brongniartii Mart., Bolivien; Stamm ſehr kurz und dick. — G. paniculigera Mart. — G. rubescens Wendt. — G. magnifica Lind. et Wendl. — G. elegans Mart. — G. Porteana Pendl. Verwendung. Faſt alle Geonoma-Arten gedeihen auch im Zimmer. Kultur wie Nr. 3615. [Gtg. Synechänthus Wendl., Blätter gleichmäßig⸗-gefiedert; Blattſpindel unterſeits gewölbt, oberſeits hochgekielt; Blattſtiel oberſeits tiefrinnig (tief-hohl); Blattſcheide kurz, offen. 3 Arten, in Mittelamerika und Kolumbien; z. B.: S. fibrosus Wendl. (syn. Chamaedorea flbrosa hort.), 2—3 m hoch; Blätter über meterlang, hellgrün, Blättchen über 30 em lang. — S. an- gustifolia Wendl., Fiederblättchen ſchmal-lanzettlich. — S. Warscewiczii Wendl., ganzes Blatt breit-oval, jederſeits mit 5 Fiederblättchen. Warmhauspalmen von leichter Kultur.! Gattung 1295. Cocos L., Kokospalme, G = XIVI; XVIII A (griechiſch: köüki, verwandt mit kokkos Kern). Niedrige oder hohe Palmen mit zierlichem oder robuſtem, tief geringeltem, oft von den unteren Blattſtielreſten bedecktem Stamm. Blätter endſtändig, gefiedert; Fiedern gleichmäßig, ſchwertförmig oder lanzettlich, gleichweit voneinander oder gehäuft-ſitzend, an der Spitze ganz oder an der einen Seite gezähnt oder mehr oder weniger tief geſpalten, mit glatten, am Grunde ſtark zurückgekrümmten Rändern. Blattſpindel faſt Zeckig, oberſeits ſpitz, unterſeits gewölbt; Blattſtiel oberſeits hohl, mit glatten oder dornigen Rändern. Blattſcheide kurz, offen und faſerig⸗häutig bis dornig. — 30 Arten, im tropiſchen und ſubtropiſchen Amerika. 3616. Cocos nueifera L., Echte Kokospalme. lang werdend. Liefert die Kokosnüſſe, welche die ſog. In tropiſchen Gegenden kultiviert. Stamm 20—30 m Kokosmilch enthalten; der harte Steinkern giebt in hoch werdend, ſchlank, etwas gebogen, durch Blatt- der Heimat der Pflanze Trinkſchalen, die Blütenkolben | > einen Palmwein ꝛc. — C. australis Mart., Süd- 7 liche K., Braſilien, Argentinien; Stamm 10—14 m Ss) Ve 72 hoch werdend, gerade, ſäulenförmig und von gleicher SEN ML > Stärke; Blätter älterer Pflanzen 3—4 m lang, end- ſtändig, abſtehend, dicht mit linealiſchen, blaugrau⸗ grünen, ziemlich ſteifen und derben Fiederblättchen beſetzt, welche in ſpitzem Winkel nach oben gerichtet ſind, während die Blattſpindel ſelbſt ſtark nach unten gebogen iſt, ſodaß dadurch die Pflanze ein eigenartig ſchönes Ausſehen gewinnt. Eine ſehr ſchöne und harte Palme fürs Kalthaus und Wohnzimmer, die allgemeine Beachtung verdient. — C. insignis Drude (syn. Glazioua insignis Drude), Braſilien, 1-2 m hoch. — C. Martiana (syn. C. Weddelliana Wendl. et v. Houtte, auch hort.; C. elegantissima Wall., auch | N Hort.; Glaziova Martiana Drude et Glaz.), Hoch⸗ . elegante K., Braſilien, 1½— 2 m hoch. — C. Syagrus Drude (syn. Syagrus cocodes Mat., S. cocodes: ei) 2 reg a 8 C. Weddellii Drude, nicht Hort. “, Gebirge Mittel- f 5 braſiliens; 2—5 m hoch; Blätter 1½ m lang. Hochelegante Kokospalme. 2 En Verwendung. Alle genannten Arten können narben unregelmäßig-geringelt, an ſeinem Grunde als Zimmer-Palmen betrachtet werden; in erſter Linie etwas verdickt; Fiederblättchen lang, ſchmal, faſt line- ſeien C. australis und C. Martiana (elegantissima) aliſch, lanzettlich, zugeſpitzt. Blütenkolben 11/—2 m empfohlen. Gattung 1296. Jubäta E. B. et Ktn, Jubäe, Or XIV I; XVIII 4 (nach Juba, einem gelehrten numidiſchen Könige, benannt). Sehr langſam wachſende und nur mäßig hoch werdende, in jüngeren Jahren ſehr gedrungene Palmen, mit dickem, von Blattſcheiden bedecktem Stamm, der am Grunde zwiebelig⸗ ver⸗ dickt iſt. Blätter endſtändig, gefiedert; Fiederblättchen zahlreich, abſtehend, meiſt beiderends linealiſch-lanzettlich-zugeſpitzt, ſteif, kahl oder mehlig-beſtäubt; Blattſpindel an der Seite zuſammengedrückt, unterſeits gewölbt, oberſeits ſpitz, im vorderen Teile übergebogen; Blattſtiele ziemlich flach, mit überſtehenden Rändern und etwas gewölbtem Mittel-Längsſtreifen oder mit gewölbter Mittelfläche; Blattſcheiden meiſt ziemlich kurz, offen, an den Rändern häutig oder faſerhäutig bis faſt dornig. — 2 Arten, in Chile und Braſilien. 3617. Jubaéa spectäbilis H. B. et Hl., An- zwar auch gedrungen und langſam wachſend, aber ſehnliche Jubäe. Chile. Blätter beiderſeits viel ſchöner als vorige Art, und wird in den Gärten. grün. Iſt wegen ihres ungemein langſamen Wachs- gewöhnlich mit Cocos australis Mart. verwechſelt, tums und ihrer keineswegs dankbaren Kultur nicht welch letztere ſchon durch den ſchlankeren Wuchs, die beſonders empfehlenswert, wennſchon als Kalt haus⸗ längeren Blätter, und durch die Stammbildung ab⸗ Palme für den Wintergarten angenehm. — Jubaea(?) weicht. Mangels unzweifelhaft echten Blüten⸗ und chilensis Voss (syn. Cocos australis hort., nicht Fruchtmaterials ſei dahingeſtellt, ob dieſe Jubaeg Mart.; C. chilensis Mol.“), Chile, Argentinien; Pflanze einen Übergang zu Cocos bildet oder vielleicht eine gedrungen, am Grunde zwiebelig-verdickt, viele Jahre bisher nicht beſchriebene wirkliche Cocos-Art iſt. Sie lang ſtammlos bleibend und ſchon bei 2 m iſt eine vortreffliche Kalthaus-Palme und ſehr Höhe blühend; Blätter 1½ —2½ m lang bei 80 bis zu empfehlen. 3 100 em Breite, blaugrau-mehligbeſtäubt. Sit | * | Romanzoffiana Cam., Braſilien, 9—12 m hoch. — C. f. linearifolia B. Rodr.), Braſilien; 3 m hoch. — Gattung 1294. Geönoma bis Gattung 1298. Pändanus. Fr. 3016-3618. 1157 Gattung 1297. Phytélephas Ruiz et Pav., Elfenbeinpalme, G XIV I; XVIII 4 (griechiſch: phyton— Pflanze, El&phas (mas. ]) = Elefant; Pflege Elfenbein liefernd). Niedrige oder faſt re mit robuſtem aufrechten, oder niedergeſtrecktem und wurzelndem Stamm. Blätter endſtändig, gefiedert; Fiedern ſehr zahlreich: die oberen gegen⸗, die unteren wechſelſtändig oder gebüſchelt, linealiſch oder lanzettlich, zugeſpitzt, ſtarkrippig und mit am Grunde zurückgekrümmten Rändern. Blattſtiel kurz. — 3 Arten, im tropiſchen Amerika: P. microcarpus Ruiz et Pav. (syn. Elephantusia microcarpa Milld.), bleibt ſtammlos. — P. macrocarpus Ruiz et Pav. (syn. Elephantusia macrocarpa Willd.), mit bis 2 m hohem Stamm. Sie liefern vegetabiliſches Elfenbein. Warmhauspalmen, viel Wärme und Feuchtigkeit verlangend und ſchwierig zu kultivieren. — Die verwendung der palmen als ein herrlicher Altere Pflanzen brauchen keine Bodenwärme. Sehr Schmuck unſerer Gewächshäuſer und Wohnräume iſt wichtig iſt für die Palmen die Erhaltung ausreichender bekannt. Eine Anzahl der härteren Arten kann auch Feuchtigkeit; ſie dürfen nie dürſten und müſſen häufig während der Sommermonate an einem geſchützten Ort überſpritzt werden, namentlich im Sommer; im Winter im Freien aufgeſtellt werden, z. B.: Ceroxylon andi- beſſer nur des Vormittags, damit die Pflanzen ſich colum, Chamaerops humilis; Geonoma elegans, Jubaea abends und nachts nicht zu ſtark abkühlen. Die meiſten chilensis, J. spectabilis; Kentia Canterburyana, K. Palmen erfordern im Winter tags nur + 15 bis 180 C., sapida; Livistonea australis, L. chinensis, L. humilis; nachts 12 bis 15° C.; die härteren Arten kann Phoenix dactylifer, P. Jubae, P. reclinatus, P. man im Kaphauſe oder Zimmer bei + 5 bis 10 . rupicolus, P. silvester; Ptychosperma elegans; Rhapis überwintern, und ſei der Standort ein heller. Die flabelliformis; Sabal Adansonii, S. Palmetto, 8. Töpfe oder Kübel müſſen der Größe der Pflanzen serrulata; Trachycarpus excelsa und T. Martiana, oder richtiger dem Umfange der Wurzelmenge angepaßt deren Überwinterung in einem Zimmer von nur werden und gute Scherben-Einlage erhalten. Das + 6 bis 10“ C. ſtatthaben kann. In naſſen, kalten Verpflanzen geſchieht erſt, wenn die Wurzeln die Sommern bringt man ſie lieber nicht ins Freie. Hat Gefäße angefüllt haben, oder wenn die Erde etwa man etwa einige Arten, z. B. von Chamaerops, Jubaea „ſauer“ geworden fein ſollte. Im allgemeinen ſind oder Phoenix, im Sommer im Raſen ausgepflanzt, dabei alle geſunden Wurzeln zu ſchonen, und nur die wo ſie ſehr wirkungsvoll ſind, ſo muß man dieſelben kranken Teile werden weggeſchnitten. Starke Pflanzen ſchon gegen Mitte einher, ſorgfältig wieder in mit reicher Wurzelverzweigung darf man im Notfalle, verhältnismäßig knapp an paßte Töpfe ſetzen, ſie oder wenn ſie durchaus in kleineren Gefäßen ſtehen zur beſſeren Einwurzelung alsbald ins Warmhaus ſollen, an den Wurzeln kürzen; man muß dann aber bringen und im Begießen mäßig ſein. den Pflanzen eine Zeitlang höhere Wärme, geſchloſſene Kultur in kräftiger Wieſenerde (von üppigen Luft und genügenden Schatten bieten, damit ſie ſchneller Wieſen), Miſterde, Kuhfladenerde, Wald- oder Lauberde, wieder einwurzeln. Vermehrung. Manche Palmen mit Zuſatz von mürbem Acker- oder Wieſenlehm und laſſen ſich durch abgetrennte Grundſproſſe vermehren. hinreichendem Sand. Für härtere Palmen iſt übrigens Anzucht aus Samen, die aus der Heimat der Palmen jede kräftige, mit Lehm und Sand gemiſchte, aber nicht eingeführt werden und am beſten in feuchten Säge— allzu ſchwere Düngererde geeignet. Junge Palmen ſpänen keimen, welche man recht warm hält, etwa im erhalten leichtere Erde, und die Töpfe werden in ein Warmhauſe über den Heizröhren anbringt, andernfalls warmes Miſtbeet eingeſenkt, da die Pflanzen zu raſchmm im Warmbeete; man kann auch bereits angekeimten Wachstum Bodenwärme bedürfen. Geſunden Pflanzen Samen kaufen. Schutz den Palmenblätter gegen die giebt man gelegentlich auch noch einen Dungwaſſerguß. läſtigen Schildläuſe durch häufigeres Nachſehen und Bei warmer Witterung iſt reichlich Luft zuzulaſſen Abwaſchen. und gegen die Strahlen der Mittagsſonne zu beſchatten. Fam. 219. PANDANACEAE, Schraubenbaumgewächſe. G XVIII 2. (Nr. 3618-3627 aus einer Gattung.) Gattung 1298. Pändanus L., Schraubenbaum, O VIII 3; XIV 2; XVIII 2 (vom malayiſchen Namen „pandang“ gebildet). Blüten 2häuſig. Männliche Pflanzen: Blüten gehäuft, zu ſtraußförmigen Kolben angeordnet. Staubblätter zahlreich, ſitzend, oder einer bisweilen ſchildförmigen Säule eingefügt und mit freien oder verwachſenen Fäden. Weibliche Pflanzen: Blüten dichtgedrängt an einfachen Kolben. Unfruchtbare Staubblätter fehlend. Fruchtknoten frei, 1fächerig, oder mehrere Fruchtknoten in mehrfächeriges Bündel verwachſen; jedes Fach Leiig. Frucht eine Sammelfrucht. Aufrechte Sträucher oder Bäume mit einfachem oder abſtehend-verzweigtem Stamm, welcher beſonders von ſeinen Zweigen aus ſtarke Luftwurzeln herabſendet. Blätter ſehr lang oder mittellang, meiſt ſchwertförmig, ſchraubenförmig-3zeilig-geſtellt. — 50 Arten, in den Tropen, namentlich im Malayiſchen Archipel, auf den Maskarenen- und Seychellen-Inſeln. [Pandanus enthält Bäume, iſt mithin femininum!] A. Stamm an jüngeren Pflanzen ſtets einfach und erſt nach der erſten Blüte ſich veräſtelnd. (Die erſte Blüte läßt aber bei uns lange auf ſich warten.) 1. Unterſeite der Blätter mit einem Kiel, die beiden Blatthälften aber ſind oberſeits flach P. utilis. 3618. 2. Unterſeite der Blätter ſcharfgekielt; zudem 2 1 5 ee . wo ein i deutlicher oder undeutlicher Kiel. Luft⸗ wurzeln ſehr dick; Stamm dünn. RI P. furcata. 3619. P. candelabrum. 3620. B. Faſt ſtammloſe, nicht veräftelte Pflanzen. Blätter unterjeit3 nur mit dem Mittelkiel, die beiden Blatthälften oberſeits flach. I P. reflexa. 3621. C. ann ſchon früh von Grund auf ſich veräſtelnd. Blätter nis, e mit einem ee Kup, e a Ja e eo ein ler oder weniger deut— 2 licher Kiel . P. nitida. 3622. £ P. humilis, 3623. P. javanica. 3624. ; P. pedunculata. 3625. 2. Blätter unterſeits mit einem Mittelfiel, die Blatthälften oberſeits aber ohne einen Kii. F. pygmaea. 3626. 3. Blattkiel und Blattränder ohne Stachelzähne, oder nur an der Spitze mit wenigen Zähnen .. P. laewvis. 3627. 1 3618. Pändanus ütilis Z. (syn. P. odoratissima Madagaskar. Blattränder purpurrot, ſehr beſtachelt. lacq.,P.sativaThouars), Nützlicher Schraubenbaum. Formen ſind: f. tenuifolia Lind., Blätter am 1158 Grunde weißkleiig. k. madagascarensis van Houtie pr. sp. (syn. P. van der Meeschii Bal,.), Blätter beiderſeits dünn⸗, am Grunde aber dicht mweiß-beitäubt. Art und Formen ſind ſehr beliebt. — P. Forsteri Moore, Lord Howe-Inſel; Blätter oberſeits glänzend— hellgrün, unterſeits blaugrün; Stachelzähne gelbgrün. 3619. Pändanus furcäta Roxb. (syn. P. spuria ort., P. caricosa hort., P. glauca hort.), Gabeliger Schraubenbaum. Oſtindien. Wächſt am ſchnellſten; größere Exemplare blühen bei uns bisweilen und veräſteln ſich dann. Blätter 1½—2)⁰ͤ m lang bei Nützlicher Schraubenbaum. 7—11 em Breite, vorn mehr allmählich in eine dünne Spitze verſchmälert, hellgrün, mit hellerer Stachelzähnung; nur die unterſten Kielſtacheln zurück— gebogen, alle anderen aufrecht. — P. Lais Kurz (syn. P. horridus Reinw., P. latifolia, P. latissima und P. cuspidata hort.), Blätter vorn plötzlich in eine dünne Spitze verlängert; Stachelzähne braunrötlich. 3620. Pändanus candeläbrum Beauv., Arm- leuchter-Schraubenbaum. Tropiſches Afrika. Stamm dünn, ſehr dicke, ihn ſtelzenartig ſtützende Luftwurzeln entſendend. Blätter lang, ziemlich ſchmal, blaugrün, mit hellerer, braunſpitziger Stachelzähnung. — P. Porteanus hort., Philippinen; Blätter bis 1 m lang bei Zollbreite; Stachelzähne etwas heller, im unteren Kielteile zurückgebogen, ſonſt aufrecht. — P. ceramica Rumph. (syn. P. conoidea Zam.), Molukken; Blätter nur 50—65 cm lang bei etwa 6 cm Breite; mittlerer Teil des unteren Kiels unbeſtachelt, ſonſt wie vorige. 3621. Pändanus reflexa de Vriese, Zurück- gebogener Schraubenbaum. Madagaskar. Blätter ſtark⸗zurückgebogen; Stachelzähne am Kiel und Blatt- rande ſtark. — P. ornata Lem., Gaudich.; Stachel- zähne im unteren Teile des Kieles fehlend, ſonſt wie vorige Art. 3622. Pändanus nitida Kurz (syn. P. steno- phylla Kurz, P. graminifolia hort., Freycinetia nitida Mi.), Glänzender Schraubenbaum. Java. Strauchig, bis 2½ m hoch; Blätter ober- und unter⸗ Familie 219. Pandanaceae und Familie 220. Cyelanthaceae, O XVIII 3. javanica. ſeits mit ſtarkem Fettglanz; Stachelzähne 1½ mm lang, aber im unteren und mittleren Teile des Kiels fehlend. — P. Pancheri Bronqn. (syn. P. Linnaei Veitch?), Neu-Kaledonien; Blätter blaugrün, nicht glänzend, am unteren Kiel einige zurückgebogene Stachelzähne. — P. labyrinthica Kurz, Sumatra; Blätter glänzend⸗dunkelgrün, unterſeits graugrün; unterer Teil des Kiels mit rückwärts⸗gekrümmten Stachelzähnen. 3623. Pändanus hümilis Jacg. (syn. P. glau- cescens hort., P. glauca hort. ex p.), Niedriger Schraubenbaum. Molukken. Buſchig; Blätter oft bis meterlang und dann bis 3 em breit, oberſeits matt- hellgrün, unterſeits blaugrün; Stachelzähne hellgrün, am Blattrande und oberen Kielteile aufrecht, im mittleren Kielteile faſt fehlend, im unteren zurück⸗ gekrümmt. Iſt ſehr verbreitet. 3624. Pändanus javänica hort. (syn. P. cari- cosa var.?), Javaniſcher Schraubenbaum. Java. Buſchig; Blätter 45— 125 em lang, 3—4½ cm breit, oberſeits dunkelgrün, nur ſchwach-glänzend, ſchön weiß-gerändert und -geſtreift. Stachelzähne 3—5 mm lang, gerade, im unteren Kielteile zurückgekrümmt. — P. Veitchii Zem., Blätter beiderſeits glänzend, gelblichweiß-geſtreift, bisweilen völlig gelblich- weiß; Stachelzähne kaum halb ſo lang als bei P. Beide gehören zu den ſchönſten Arten! 3625. Pändanus pedunculäta ER. Br., Stiel- blütiger Schraubenbaum. Nordauſtralien. Blätter etwa 40 —50 cm lang bei etwa 2 cm Breite, glänzend⸗ grün, unterſeits weißgrün. Stachelzähne 1—2 mm lang, nur im unteren Kielteile zurückgebogen, ſonſt aufrecht, d. h. gerade. — P. Bagea v. Houtte (syn. P. spuria Haage et Schm., Marquartia globosa Aort.), Blätter blaugrün, bis zu meterlang bei 3 em Breite; Stachelzähne ſtark, weißlich, 4—5 mm lang, ſchon vom mittleren Kielteile an zurückgebogen. 3626. Pändanus pygmäta Thouars (syn. P. graminifolia hort., P. leucacantha hort., Freycinetia graminifolia hort., F. leucacantha hort.), Zwergiger Schraubenbaum. Inſel Mauritius. Zwergig und dichtbuſchig, mit vielen Luftwurzeln. Blätter dunkel⸗ grün, 45—60 em lang, bei 5—7 mm Breite; Rand⸗ ſtacheln weißlich. Iſt ſehr verbreitet. 3627. Pändanus laevis Roxb. (syn. P. moschata Rob., P. inermis Roxb., P. odoratissima Noronha), Glatter Schraubenbaum. Molukken. Blattränder und Kiel nicht ſtachelzähnig, bei k. amaryllidifolia Rob. pr. sp. aber gegen die Blattſpitze hin mit ſtacheligen kleinen Sägezähnen. — 5 Über die Verwendung und Kultur der Pan- danus-Arten ſagt Kgl. Garteninſpektor W. Mönke⸗ meyer zu Leipzig folgendes: Seit langer Zeit ſind die Pandanus beliebte Dekorationspflanzen unſerer Gewächshäuſer, wo ſie, beſonders die größeren Arten, im Gemiſch mit Palmen, Muſen und Aroideen zu Kontraſtwirkungen geeignet ſind. Zur Dekoration nie⸗ driger Warmhäuſer find z. B. P. inermis, P. reflexa, P. humilis, P. pygmaea, P. Veitchii und P. java- nica geeignet. Paſſend für Zimmerdekoration ſind beſonders P. utilis, P. Veitchii und P. javanica. Kultur als Warmhauspflanzen. In der Wachstums⸗ zeit verlangen ſie viel Boden- und Luftfeuchtigkeit; nach vollendetem Triebe etwas trockenere Luft und allgemein viel Licht. Sie ſind aber gegen ſtarkes Sonnen⸗ licht empfindlich; man gebe alſo leichten Schatten. Sie lieben geräumige Töpfe oder Kübel, und als Erd⸗ miſchung nehme man 1 Teil grobe Torfbrocken, 1 Teil Gattung 1299. Carludovica und Gattung 1300. Cyelänthus. Heideerde und 1 Teil halbverrottete Lauberde mit altem Lehm oder Raſenerde, Holzkohle und reichlich Sand; alles nur zerrieben und nicht geſiebt. Man verpflanzt im zeitigen Frühjahre unter möglichſter Schonung der Wurzeln. Nach dem Verpflanzen iſt ihnen erhöhte Luftwärme und Bodenwärme ſehr dien— lich. Junge Pflanzen und kleinere Arten pflegt man im Sommer gern im Miſtbeetkaſten und giebt Halb- ſchatten. Je nach der Witterung iſt reichlich zu be— ſpritzen. Während der Triebzeit iſt Düngung mit aufgelöſtem Kuhmiſt ſehr nützlich. Zugluft und plötz— licher Temperaturwechſel ſind zu vermeiden. Ver— mehrung der buſchigen Arten durch Stecklinge, welche, im Frühjahre und Sommer geſchnitten und geſteckt, Ar. 3619 3029. 1159 bei + 25 bis 30% C. ſchnell und willig ſich bewurzeln. Nur darf man ſie bei reichlichem Spritzen nicht zu geſchloſſen halten, da die ſchöneren Arten, wie P. Veitchii, ſonſt leicht durch Fäulnis zu Grunde gehen. Anzucht aus (eingeführten) Samen. Die Samen legt man in Schalen oder Näpfe in leichte ſandige Erde, auch in Sägeſpäne, bringt ſie auf Bodenwärme von 25 bis 30% C. und hält ſie hinreichend feucht. Die jungen Pflänzchen pflanzt man, ſobald ſie genügend erſtarkt ſind und ſich leicht vom Samen löſen, in kleine Töpfe und zieht ſie entweder dicht unter Glas im Warmhauſe oder im Miſtbeete weiter, wenn möglich bei Bodenwärme. Familie 220. CYCLANTHACEAE, Scheibenblumengewächſe. XVIIIs. Bearbeitet von W. Mönkemeyer, Königl. Garteninſpektor zu Leipzig. Gattung 1299. Carludovica Ruiz et Pav., Carludowike, G XIV 3; XVIII 3 (nach dem ſpaniſchen König Karl IV. und deſſen Gemahlin Luiſe benannt). Blüten 1häuſig; männliche Blüten fleiſchig, zu 4en in Gruppen; jede einzelne Blüte geſtielt; weibliche Blüten mit 4 ſehr langen, fadenförmigen, unfruchtbaren Staubblättern, mit ganz in die Kolbenfläche eingeſenktem Fruchtknoten und mit wenig über die Oberfläche des Kolbens hervorragendem Kronkelch. artige Blätter tragende Pflanzen mit kriechendem Erdſtamm oder mit kurzem verholzenden Stamm, Luft⸗ oder Klammerwurzeln treibend. Rippen oder Rippen-Sammelleiſten erkennen laſſend. 34 Arten, im tropiſchen Amerika. Blätter 2= bis 4ſpaltig-palmenſchnittig, ſehr ſelten ganz, wenigſtens am Grunde 2— Blattſtiel kurz oder lang. Buſchige, palmen= aufrecht oder kletternd, häufig 3 dickere Blütenkolben einfach, länglich oder cylindriſch. — [Gtg. Lud via Brongn., Kletterpflanzen mit ungeteilten, ungefalteten, von ſtarker Rippe und ſchwachen Seitennerven durchzogenen, am Rande gekerbten Blättern. kletternd und Luftwurzeln treibend. A. Blätter fächerförmig-geteilt, mit meiſt 4 Hauptteilen . B. Blätter 2 ſpaltig, zwiſchen den Nerven ſtark-gefaltet . 3628. Carludovica palmäta Ruiz et Pav. (syn. Ludovia palmata Pers., Salmia palmata Milld.), Valmenartige Carkludowike. lumbien. Stammlos, buſchig. Blattſtiele 1— 145 m lang, faſt ſtielrund, auf der oberen Seite abgeplattet. Blätter fächerförmig⸗geteilt, ſtarkfaltig, in der Jugend gelblichgrün, ſpäter 1 dunkelgrün, 3—4teilig, der mittlere Teil breiter, faſt ) ä geteilt, die einzelnen Blattlappen einnervig, langzugeſpitzt, übergebogen, Blüten auf etwa 45—50 cm langem Stiele; Staub⸗ fäden nicht ſteif abſtehend. — C. Drudei Mast., Kolumbien; Blätter handförmig-dreiteilig, die Teile faltig, am Rande tief⸗ und unregelmäßig-eingeſchnitten, mit tief⸗zweiſpaltigem Mittellappen, 30—40 cm lang, glatt, dunkelgrün. Blattſtiel 1-1 / m lang. Blütenſtiele halb ſo lang als die 0 Kolben 10—12 cm lang, fleiſchig. Staubfäden ſehr lang, ſteif-abſtehend. — C. incisa Wendl. fil., Kolumbien; 2 Arten, in Guiana; in Kultur nur: Blätter bis 50 cm lang, deiii, e Warm hauspflanze. Peru, Ecuador, Ko- von feſtem Bau L. crenifolia Drude, in der Jugend buſchig, ſpäter C. palmata. 3628. . C. plicata. 3629. Pflanze gewöhnlich etwas niedriger; Blattſtiele 80 cm bis 1 m lang; Blätter graugrün; die Teile faltig. 3629. Carludovica plieäta Klotzsch, Jaltige Carludowike. Guiana. Faſt ſtammlos. Blattſtiel 1—1/⁰ m lang. — C. latifolia Ruiz et Pav., Peru; Blattſtiel nur 30—60 em lang. — C. atrovirens Mendl, Peru; Blattſtiel 15—22 cm lang; Blätter an 60 cm lang, ſchwarzgrün. — C. Wallisii %., mit kurzem Stamme; Blätter keilförmig-eirund, oben 1 zweiſpaltig; Blattſtiel anfangs kürzer, ſpäter länger als das Blatt; Blütenſtengel ſehr kurz, Blütenſcheiden— blätter zurückgeſchlagen. — C. imperialis Lind. et Andre, Ecuador; ſtammlos; Blattſtiel lang, rötlich— violett; Blätter bis zur Mitte 2teilig, etwa 65 em lang bei 12—15 cm Breite, glänzend-grün, unterſeits lachsfarben. — C. ensiformis D. Hook., Blätter faſt bis zum Grunde in 2 ſchwertförmige Hälften geteilt; die Nerven ſehr hervortretend. Kultur ſ. unten. Gattung 1300. Cyelänthus Poit., Scheibenblume, O XIV 3; XVIII 3 (griechiſch: kyklos — Kreis, anthos — Blume). Blüten um den Kolben deutlich ringförmig- oder ſpiralig-geſtellt. mit 6 Staubblättern; weibliche mit dem Kolben eingeſenktem Fruchtknoten. — Stammloſe, milchſaftführende Kräuter. Männliche Blüten Blätter gehäuft, langgeſtielt, bei jungen Pflanzen breiteirund-lanzettlich, mit 2 ſtarken, am Grunde und an der Spitze zuſammenlaufenden Rippen, bei älteren Pflanzen bis zum Blattſtiel 2teilig, jeder Teil mit einer Rippe. — 4 Arten, im tropiſchen Amerika, z. B ya m hoch; Blätter bis zum Grunde 2teilig, die Teile linealiſch-lanzettlich. — C. Plumieri Poit., Verwendung und Kultur wie folgt. — Guiana; 1—13 Blätter bis zur Hälfte 2teilig, eirund, gefaltet. Verwendung und Kultur der Cyclanthaceen. Sie ſind als Blattpflanzen durchweg ſehr dekorativ, eignen ſich aber nur zur Ausſchmückung von Warm- und Palmenhäuſern. Carludovica palmata iſt die ſchönſte. Eine feuchte Luftwärme von + 18 bis 239 C. im Sommer, und — 15 bis 18° C. im Winter ſagt ihnen zu. Im Sommer iſt auch reichliche Beſchattung notwendig. Für Bodenwärme ſind ſie ſehr dankbar, aber man vermeide Trockenheit der Erde, welche aus gleichen Teilen ungeſiebter Laub- und Heideerde, 1 Teil groben Torfbrocken, Zuſatz von altem Lehm oder Raſen— .: C. bipartitus Poit., Inſel Martinique; erde und entſprechend Sand beſteht. Das Umpflanzen geſchieht zeitig im Frühjahre, wobei man Arten wie Carludovica palmata, C. Drudei, C. incisa, C. atro- virens und andere durch Teilen der Pflanzen oder durch Loslöſen von Trieben vermehren kann. Andere Arten, wie C. plicata und C. humilis vermehrt man leicht durch Seitenſproſſe. Luftwurzeln bildende Arten können unterhalb derſelben abgeſchnitten werden. Um reichlich Material zur Vermehrung zu haben, köpft man die alten Triebe, beſonders der unſchönen Pflanzen; es werden ſich dann viele junge Sproſſe entwickeln. Familie 221. Araceae, Aronsſtabgewächſe. O XVIII 6. Familie 221. ARACEAE, Aronsſtabgewächſe. == XVIII 6. (Nr. 3650— 3701 aus achtundzwanzig Gattungen.) I. Knollenpflanzen. Krautige Pflanzen mit geteilten, gelappten oder fußförmigen Blättern, ſeltener mit einfacher Blattfläche. Erdſtamm eine Knolle; bei Gtg. 1316 auch knollig, aber mit Ausläufern. (Ver⸗ gleiche auch Gtg. 1313, Xanthosoma.) 1. Blätter einfach und ungelappt. Gattung 1501 Arum. 1504 Remusätia. 1305 Spathicärpa. 2. Blätter gelappt, geteilt oder fußförmig-eingeſchnitten. a) Pflanzen mit meiſt nur einem einzigen, ſehr lang geſtielten (hohen), vielmal-geteilten Blatte. Gattung 1306 Saurömatum. 1307 Amorphophällus. 1508 Hydrösme. 1309 Dracöntium. b) Krautige Pflanzen mit 1 oder mehreren Zteiligen, quirlig- oder fußförmig-geteilten, weniger hohen Blättern, deren Blattteile am Rande ganz, feingekerbt, wellig oder um ihre Rippe gerollt ſind. Gattung 1310 Arisema. 1511 Helicodiceros. 1312 Dracünculus. Stammloſe, aufrechte Pflanzen, jelten ein Dichtgeringelter oder Zwiebelſtamm; Blätter grund- oder „ſchopf“-ſtändig, faſt ſtets ungeteilt, meiſt ausdauernd, unterhalb der Blattfläche nie mit einem von dem übrigen Blattſtiel durch Dicke, Farbe oder Form ſichtbar oder fühlbar abgegrenzten, kürzeren oder längeren „Blattpolſter“-Stück, auch ohne eine die jüngſten Blätter einſchließende, ſpäter zerreißende oder abfallende „Spitzentute“. 1. Ausländiſche Pflanzen. Blätter nicht gras- oder ſchwertförmig. falls Gtg. 1320, Homalomena!) Gattung 1515 Xanthosoma. 1516 Schismatoglöttis. 2. Einheimiſche (Acorus gramineus ausgenommen) Sumpf- oder Waſſerpflanzen. Blätter eirund- oder rundlich-herzförmig, oder ſchwertförmig bis grasartig. Gattung 1512 Calla. 1518 Acorus. Stammpflanzen, aufrecht oder kletternd (kein Zwiebelſtamm). Junge, etwa noch ſtammloſe Pflanzen dieſer Abteilung ſind größtenteils entweder mit einem unterhalb der Blattfläche deutlich abgegrenzten oder fühlbar angeſchwollenen „Blattpolſter“ verſehen, oder die Stengelſpitze iſt von einer tutenförmigen Blattſcheide („Spitzentute“) eingeſchloſſen. 1. Stengelſpitze ohne Spitzentute, Blätter auch ohne Blattpolſter. Aufrechte Pflanzen. (Vergl. auch Colocasia indica; ferner Gtg. 1313, 1314 und 13161) Gattung 1319 Aglaonema. 1320 Homalomena. 1321 Dieffenbächia. 2. Stengelſpitze ohne Spitzentute. Blätter mit einem Blattſtielpolſter. Pflanzen mit zwitterigen (nur bei Culcasia 1 häuſigen) Blüten. Gattung 1525 Anthürium. 1524 Spathiphyllum. 1325 Culcäsia. 3. Stengelſpitze von einer Blattſcheide („Spitzentute“) eingeſchloſſen. Blätter meiſt ohne, ſelten mit Blattpolſter. (Spitzentuten kommen auch bei einigen Anthurium- Arten vor, dann aber iſt ſtets ein Blattpolſter vorhanden und zudem der Nervenverlauf maßgebend.) f Gattung 1526 Philodendron. 1327 Mönstera. 1328 Scindäpsus. Beſchreibung der Arten und die Kulturangaben von E. Wocke, Obergärtner des Botanischen Gartens in Zürich. Gattung 1301. Arum L., Aronsſtab (Zehrwurz), Or XVIII 6 (griechiſch: aron, Name dieſer Pflanzen). Blüten an einem oben mit Fortſatz verſehenen Kolben nackt, d. h. ohne Kronkelch, einhäuſig. An ein und demſelben Kolben die unteren Blüten mit den 1fächerigen Fruchtknoten weiblich, die darüber befindlichen mit je 3—4 Staubblättern männlich; oberhalb der letzteren noch ungeſchlechtliche, am Grunde meiſt zwiebelig-verdickte Teile (verkümmerte Blüten). Früchtchen beerenartig, vielſamig. Knollenpflanzen mit kugeliger oder eiförmiger Knolle. Blätter pfeil- oder ſpießförmig, mit am Grunde ſcheidigem Blattſtiel. Blütenſcheide mit zuſammengerollter Röhre und eirunder oder eirund-lanzettlicher Fläche. Kölbchen ſitzend, kürzer als die Scheide, nach oben mit einem geſtielten, cylindriſchen oder keulenförmigen Fortſatz. — 20 Arten, in Europa, Mittelmeergebiet, Weſtaſien bis Afghaniſtan. 3630. * Arum maculätum Z. (syn. A. vulgare Teilung im Herbſt. Anzucht aus Samen. Ausſaat Lam.), Gefleckter Aronsſtab (fr. Chou poivre, Gouet im Herbſt in Töpfe. Keimung im nächſten Frühjahr. Keimkraft der Samen 2—3 Jahre. à feuilles maculees; e. Wake Robin, Calf's Foot). N Mittel⸗ und Südeuropa. Knollenpflanze, bis 60 em 3631. Arum itälicum Mill. (syn. A. albispathum 1160 1502 Caladium. 1303 Colocäsia. II. Blüten lhäuſig. (Vergl. nötigen- 131% Alocäsia. 1515 Zantedeschia. III. Blüten 1häuſig. 1522 Porphyröspatha. Aufrechte oder kletternde hoch. Blütezeit: Mai. — Erdſtamm knollig, oft hort. plur., nicht Stev.; A. numidicum Schott, A. weit verzweigt und tief eindringend. Die grund- maculatum Adl., nicht L.), Italieniſcher Aronsſtab. ſtändigen pfeilförmigen, oft dunkelbraun -gefleckten Mittelmeergebiet. Blütezeit: Frühjahr; Fruchtreife Blätter erſcheinen frühzeitig im Jahre. Blütenſcheide erſt im Sommer. — Knollenpflanze, der vorigen recht etwa 15 em lang, hellgrünlich, oft bräunlich-angehaucht, am Grunde bauchig erweitert, dann leicht eingeſchnürt und oberhalb der Einſchnürungsſtelle ziemlich flach ausgebreitet. Der von ihr umſchloſſene Kolben iſt meiſt etwas kürzer, ſich oben verdünnend und ſchließ— lich keulenförmig auslaufend. Ende Juli erſcheinen dann auf ſtraffen Stielen die zinnoberroten Beeren. Verwendung. Iſt in großen Gärten in lichtem Gebüſch an humoſen Stellen mit nahrhaftem Boden angenehm, auch wegen der leuchtenden Fruchtſtände. Die Erdſtämme ſind giftig, getrocknet und dann ge— röſtet werden ſie genießbar. Vermehrung durch ähnlich, jedoch hell-gefleckt und-marmoriert; Pflanze robuſt; Blätter vom Herbſt an erſcheinend, breit-pfeil⸗ förmig mit geſpreizten Lappen. Kolben hellgelb mit fadenähnlichen Kränzen (rudimentären Blütenanlagen) über und unter den männlichen Blütchen. Verwendung und Vermehrung wie Nr. 3630. | Hält unſere Winter unter Laubdecke gut aus. 3632. Arum palaestinum Doiss. var. sanc- tum hort. (syn. A. sanctum Art.), Heiliger Arons- Knollenpflanze, vom Habitus der ſtab. Paläſtina. Nen bekannten Zantedeschia (Calla) aethiopica, mit grund⸗ ſtändigen, derben, breit-pfeilförmigen, langgeſtielten Y £ Gattung 1301. Arum und Gattung 1302. Calädium. Fr. 3630 — 30635. 1161 Blättern. Blütenſcheide dunkel⸗purpurſchwarz, ſammetglänzend, an 35—45 em lang, den walzen— förmigen, kürzeren, ſchwarzen Kolben im Anfang leicht umgebend, dann nach rückwärts neigend. — Dieſe Art erregte auf der Internationalen Gartenbau-Ausſtellung in Berlin im Jahre 1890 Aufſehen. Kultur im Kalt⸗ hauſe, wo man ſie im Frühjahr leicht antreiben kann, um ſie dann im Zimmer, Wintergarten oder tempe— rierten Gewächshauſe aufzuſtellen. Vermehrung durch Teilung. Anzucht aus Samen. 3633. Arum Dioscöridis Sibth. et Sm. var. spectabile (syn. A. spectabile Schott, A. Diosco- ridis Schott), Stattlicher Aronsſtab. Kleinaſien. Knollenpflanze. Blätter grundſtändig, breit-ſpieß— pfeilförmig, langzugeſpitzt. Blütenſcheide langzuge— ſpitzt, außen grün, oben rötlich, innen dunkelbraunrot, oft am Rande heller und gefleckt. Kolben blaugrün, wenig kürzer. Verwendung und Kultur wie Nr. 3632. An geſchützten warmen Stellen kann man ſie auch während des Winters unter gutem Laubſchutz im Garten be— laſſen, doch empfiehlt es ſich, einige Reſervepflanzen im Kalthauſe zu durchwintern. — Biarum Russellianum Schott (syn. Arum syria- cum Spr.), Ruſſells Doppelaronsſtab. Syrien. Knollenpflanze. Blütezeit: Herbſt. — Blätter ſehr zahlreich, länglich-oval bis lanzettlich, von der ſtatt— lichen geruchloſen Blüte weit überragt; Blütenſcheide ſehr groß, faſt ſchwarz, außen olivenfarben und ge— ſtreift; Kolben ſchwarz. — B aristatum Hook. fil. (syn. B. syriacum) iſt gleichfalls ſchön. — Kultur als prächtige Schmuckpflanze für Kalthäuſer; in geſchützten Lagen hält ſie in milden Wintern bei guter Deckung auch im Freien aus, etwa vor Gebüſchgruppen, am Fuße von Felspartien. Liebt leichten Lehmboden und ſonnige Lage. Vermehrung durch Teilung. An- zucht aus Samen. Gattung 1302. Calädium Vent., Buntwurz, O XVIII 6 (Ableitung vermutlich von einem weſtindiſchen Worte). Blüten an einem Kolben ohne Fortſatz, 1häuſig und ohne Kronkelch. Männliche Blüten mit 3—8 verwachſenen Staubblättern, weibliche mit an der Spitze leicht zuſammenhängenden, verkehrt-eiförmigen oder läng— lichen Fruchtknoten ohne Griffel. Beeren von der Blütenſcheidenröhre eingeſchloſſen, birn- oder keulenförmig, vielſamig. Knollen⸗ pflanzen, oft Milchſaft führend. Blätter nur ſommergrün, langgeſtielt, meiſt ſchild- oder pfeilförmig, ſeltener länglich, am Grunde geöhrt, häutig, genervt, oder netzaderig. Blütenſcheidenröhre zuſammengerollt, fortwachſend, bleibend, zur Fruchtzeit unregelmäßig-auf⸗ reißend, am Schlunde zuſammengeſchnürt und mit kahnförmiger, aufrechter, weißer Fläche. Blütenkolben kürzer, geſtielt, aufrecht: der männliche Teil faſt keulig, dichtblütig, länger als der cylindriſche oder kegelförmige, vielblütige weibliche Teil. — 10 Arten, im tro— piſchen Südamerika. 3634. Calädium Humböldtii Schott (syn. C. argyrites Zem.), Humboldts Buntwurz. Braſilien. Knollenpflanze, zierliche, ſtets niedrige Büſche bildend. Blattſtiele etwa 10—15 cm lang; Blattfläche pfeil- förmig⸗eirund, etwa 5— 7 cm lang, dunkelgrün, zwiſchen den Nerven mit bald größeren, bald kleineren, weißen Flecken geziert. Blüten unſcheinbar und in der Kultur zu unterdrücken. Verwendung im Warmhauſe oder warmem Zimmer als Rand - Deforationspflanze Kultur während des Sommers in nahrhafter Lauberde bei reichlicher Bewäſſerung. Die während des Winters ruhende Knolle will trocken und warm ſtehen. Ver— mehrung durch Teilung im Frühjahr beim Ver⸗ pflanzen. Im übrigen ſiehe folgende Nr. 3635. Calädium bicolor Vent. (syn. Arum bicolor At.), Farbige Buntwurz. Gebiet des Amazonenſtroms. Knolle flachgedrückt, rund. Blätter Farbige Buntwurz. zahlreich, ſtattlich; Blattſtiele oft 35 mal länger als die Blattſpreite. Letztere iſt pfeilförmig-eirund, oder herzförmig⸗eirund, im Umriß dreieckig, dunkelbläu— lichgrün und zwiſchen den Nerven mit unregelmäßigen, weißen oder rötlichen Flecken. Blütenſcheide außen trübgrün, innen weißlichgrün, am Grunde violett, den etwa gleichlangen Kolben umſchließend, deſſen cylindriſcher, kurzer, weiblicher Blütenſtand gelblich— bis orangegelb- gefärbt iſt; der taube männliche Blütenſtand zeigt etwa die gleiche Länge, der frucht— bare männliche Blütenſtand iſt etwa doppelt ſo lang. Wegen der oft eigentümlich rötlich-gefärbten Blatt- flecken, zwiſchen denen ſich oft wieder hellere, weiß erſcheinende Stellen zeigen, hat dieſe Art ſchnell Eingang in die gärtneriſchen Kulturſtätten gefunden. Sie iſt die Stammart unſerer heutigen farbenprächtigen Caladien und iſt erheblich ſeltener in den Kulturen anzutreffen, als die Anzahl jener viel bewunderten Gartenformen, welche durch künſtliche Ausleſe und Zuchtwahl durch die Gärtner gewonnen wurden und an Zartheit und Schmelz der Farben ſowie an eleganter Haltung von kaum einer anderen tropiſchen Pflanzen- gattung übertroffen werden dürften. Bezüglich der zahlreichen, prächtigen Sorten, welche alle beſondere Gartennamen tragen, ſei auf die Handelskataloge verwieſen. Kultur. Die Caladium-Knollen werden Ende Februar bis Mitte März aus ihrem Winterquartier genommen und in verhältnismäßig kleine Töpfe in lockere Heide- und Lauberde, der ein guter Zuſatz gewaſchenen ſcharfen Sandes nebſt Holzkohlenſtückchen und Sphagnumbrocken beigemiſcht ſind, gepflanzt und in ein warmes Beet im Vermehrungshauſe ge— bracht. Man begieße anfangs nur mäßig und achte auf guten Waſſerabzug. Nachdem die Wurzeln die Topferde völlig durchzogen haben, verpflanze man in obige Erdmiſchung, der man nun etwas alten, verotteten Baulehm zuſetzen kann, und belaſſe ſie im Warmhauſe oder bringe ſie, wenn es die Witterung geſtattet, auf einen warmen Miſtbeetkaſten. Gleichmäßige Beſchattung und fleißiges Spritzen ſind anfänglich Hauptſache. Je nach Bedarf können die Caladien im Laufe des Sommers nochmals verpflanzt oder auch mit verdünnter Kuh- 1162 jauche gedüngt werden. Sobald fie kräftig geworden ſind, härtet man ſie allmählich ab, giebt je nach dem Wetter Luft und Licht, um ſie für Dekorationszwecke in Warmhäuſern oder warmen Zimmern geeignet zu machen. Gegen Ende September, ſobald man bemerkt, daß ein Stillſtand im Treiben der Blätter eintritt, läßt man mit dem Begießen allmählich nach und führt die Pflanzen ganz allmählich in den Ruheſtand über. Nach völligem Eintrocknen des Laubes kann man die Zwiebeln entweder in den Töpfen laſſen oder ſie herausnehmen, ſie ausputzen und in trockenem Sand, der mit Holzkohlenſtaub vermengt ſein kann, einſchlagen; auf jeden Fall muß man ſie aber ſehr warm, ſogar in der Nähe der Heizröhren des Warmhauſes über— wintern, wo ſie ſich vorzüglich halten. Selbſtredend Familie 221. Araceae, Aronsſtabgewächſe. O XVIII 6. darf man ſie unter den Pflanzengeſtellen auch nicht derartig aufſtellen, daß ſie von dem herabtropfenden Waſſer getroffen werden. Nach dieſer völlig trockenen, warmen Durchwinterung zeigen die Ende Februar, Anfang März erſcheinenden Sproſſe dem Gärtner den Zeitpunkt des Verpflanzens und Antreibens an. Vermehrung durch Teilung der Knollen, bezw. durch Ausſchneiden von Nebenaugen mittelſt ſcharfen Meſſers. Auch kann man die jungen Sproſſe, wenn ſie etwa 10—15 em hoch ausgetrieben find und ſoeben die oberen Wurzeln zu treiben beginnen, ſamt den letzteren ſcharf ausſchneiden und ſie in Stecklingstöpfchen in ſehr ſandige Heideerde verpflanzen. Auf ſolche Weiſe vermehrt man beſonders wertvolle, neue Züchtungen. Gattung 1303. Colocäsia Schott, Blattwurz, O XVIII 6 (griechiſch: Kolokäsia, eine Art Aronsſtabgewächſe). Blüten an einem Kolben mit Fortſatz (ſelten an einem fortſatzloſen), einhäuſig, ohne Kronkelch. Männliche mit 3—5 in einen dicken, verkehrt-pyramidaliſchen Körper verwachſenen Staubblättern; weibliche mit Narbe flach-kopfförmig, 3—5furchig. Beeren von der Blütenſcheide verkehrt-eiförmigen oder länglichen Fruchtknoten. Griffel fehlend. eingeſchloſſen, länglich oder verkehrt-kegelförmig. Hohe Knollenkräuter, bisweilen Ausläufer entſendend, ſehr ſelten einen kleinen Stamm bildend. Blätter langgeſtielt, ſchild-, eirund-herz- oder pfeilförmig. Blütenſcheidenröhre eiförmig oder länglich, dick, fortwachſend und bleibend, ſpäter aufreißend, am Schlunde zuſammengeſchnürt, mit aufrechter, länglicher oder lanzettlicher, ſpäter getrennter Fläche. in Oſtindien und Coo inchina. A. Erdſtamm knollenartig. 1. Ohne Ausläufer 3 2. Zahlreiche verlängerte Ausläufer B. Pflanze allmählich einen aufrechten Stamm bildend 5 3636. Colocäsia Colocäsia Voss (syn. C. antiquorum Schott, C. esculenta Schott, Arum Colocasia L., A. peltatum var. Lam., Caladium antiquorum hort., C. esculentum Vent.), Gemeine oder Eßbare Blattwurz (fr. Chou caraibe; e. Eatable Cole). Oſtindien, aber in den tropiſchen und ſub— tropiſchen Gebieten überall als Gemüſepflanze kultiviert. Gemeine Blattwurz. Knollenpflanze. Erdſtamm knollig, gewöhnlich ſenkrecht, bisweilen ſchief in der Erde, äſtig, mit ſchuppiger, kegelförmiger Endknoſpe, welcher ſchildförmige, anfangs aufrechte, endlich abwärts⸗gerichtete Blätter entſpringen. Die Blattſtiele können 1 m hoch werden. Blattſpreite breit⸗eirund, ſpitz, am Grunde ausgerandet, an den Rändern wellig, graugrün oder hellgrün, oft bräunlich— gefleckt, bisweilen lebhaft⸗grün⸗moiriert oder ſchattiert, bis 50 em breit und bis 60 und 70 cm lang. —— Kolben kürzer als die Scheide, mit aufrechtem, lang-kegel-, pfriem- oder nur ſtachelförmigem Anhang (Fortſatz). — 6 Arten, 3636. 3637, C. Colocasia. C. affinis. Wendlandiü. 3638. ee Se Tara a ne re Her C. indica. 3639. Von dieſer Art giebt es eine Anzahl mehr oder weniger gut unterſchiedener Formen, z. B. f. euchlora C. Koch pr. sp., f. Fontanesii Schott pr. sp., f. nymphaeifolia . pr. sp. ꝛc. C. Dussii hort. iſt eine neue Sorte mit olivengrünen Blättern. Verwendung. Soll dieſe Pflanze ihre ganze Schönheit entwickeln, jo tft ſie auf einer Stelle anzu⸗ pflanzen, wo ſie nicht nur in die Augen fällt, ſondern auch des vollen Einfluſſes der Sonne teilhaftig, jedoch gegen heftigen Wind geſchützt iſt. Am beſten würde ſie ſich in gewölbter Gruppierung oder auch wohl einzeln oder truppweiſe im Gartenraſen ausnehmen. Kultur in friſchem ſandig-lehmigen Erdreich oder in Raſenerde mit einem Drittel Flußſand, oder aber in alter, aus den Töpfen geworfener Heideerde mit einem kräftigen Dünger. Der Boden muß tief gelockert und mit einer Lage kurzſtrohigen Miſtes bedeckt werden, wodurch ihm Friſche und Feuchtigkeit geſichert wird. In der wärmeren Jahreszeit begießt man reichlich, von Zeit zu Zeit auch mit flüſſigem Dünger. Aus⸗ pflanzen Ende Mai, etwa mit 60—80 em Abſtand. Nach 1½ oder 2 Monaten werden die Stöcke ſich ziemlich kräftig entwickelt haben und bis zum Herbſt hin an Schönheit zunehmen. Gewöhnlich prangt im Auguſt und September das Laub in ſeiner vollen Schönheit. Hat man über ein Gewächshaus oder über Miſtbeete zu verfügen, ſo thut man wohl, im März die Knollen hier einzuſetzen, um ſie anzu⸗ treiben, damit die Blätter beim Auspflanzen ſchon einigermaßen entwickelt ſind. Mit dem Eintritt der kühleren Herbſttage ſchneidet man alle Blätter etwas über dem Boden ab, oder läßt nur das mittelſte ſtehen, und hebt einige Tage ſpäter die Knollen aus. Man läßt ſie an der Sonne während einiger Stunden ab— trocknen und ſtellt ſie dann auf der Tablette eines Gewächshauſes, in einem trockenen Keller oder in irgend einem gegen Froſt und Näſſe geſchützten Raume auf, gleich den Canna- und Dahlienknollen. Beſitzt man ein Gewächshaus, jo kann man nach dem Aus⸗ heben die alte Knolle teilen, d. h. die jungen, welche ſich um die alte Knolle herum angeſetzt haben, abtrennen 7655 ee er B worauf man die Wunden an einer luftigen und ſonnigen Stelle ſich vernarben läßt. Man pflanzt dann die jungen einzeln oder zu zwei oder drei in einen Topf und ſtellt ſie in das Gewächshaus, aber ohne ſie bis zum März zu begießen. Beim Auspflanzen iſt ohnehin die Abtrennung der jungen Knollen unerläßlich. 3637. Colocäsia affinis Schott var. Jenningsii Engl. (syn. Alocasia Jenningsii Veitch), Jennings' Verwandte Blattwurz. Oſtindien. Knollenpflanze. Endknoſpe des knolligen Erdſtammes kegelförmig, ſchuppig. Blätter zart, ſchildförmig; Stiele etwa 20—30 em hoch, dünn, hellgrün. Blattfläche hellgrün etwa 10—15 cm lang und etwa 8— 10 cm breit werdend, zwiſchen den Nerven mit großen tief-ſchwarz— blauen Flecken verſehen. Blütenſcheide gelblich un— ſcheinbar; Kolben weiß, etwa ebenſolang. Verwendung. Die prächtige Färbung des eleganten Blattes haben dieſer Pflanze zu großer Beliebtheit verholfen. Kultur und Überwinterung wie Nr. 3635. Vermehrung durch Teilung des Erdſtammes. 3638. Colocäsia Wendländii Zngl., Wend- lands Blattwurz. Oſtindien. Knollenpflanze, im Gewächshauſe ausdauernd. Dieſe Art grünt auch während der Wintermonate. Ihr knolliger Erdſtamm treibt eine Menge peitſchenförmige, ab und zu mit blattähnlichen Schuppen verſehene, ſchließlich in einer Knoſpe endende Ausläufer direkt über dem Wurzel— halſe, derart, daß dieſelben oberirdiſch am Boden entlangkriechen, da und dort Wurzeln ſchlagen, nach oben einen Sproß entwickeln und ſomit reichliche Nach— kommenſchaft erzeugen. ſchwachen, etwa 30—50 em hohen Stielen, ſchildförmig, etwa 20—30 cm lang und an 15—20 cm breit, äußerſt zart und weich, oberſeits freudig-grün, ſammetig, um die Mittelrippe bläulichgrau. Das ganze Blatt zeigt, namentlich in der Jugend, einen wundervollen, leuchtend-blauen Metallglanz. Blütenſtände mit gelb- Blattſpreite auf zierlichen, Gattung 1303. Colocäsia bis Gattung 1305. Spathicärpa. Fr. 36363611. 1163 licher, etwa 10 em langer, ſchmutzig-gelber Scheide und etwas kürzerem Kolben, eigenartig ſcharf riechend. Verwendung. Eine noch ſeltene Prachtpflanze, die bei guter Behandlung außerordentlich wirkungsvoll iſt. Kultur im Warmhauſe, ausgepflanzt oder in Töpfen, bei ſehr reichlicher Waſſerzufuhr, da im anderen Falle die Blattränder vorzeitig gelb und trocken werden. Nach allmählicher Abhärtung iſt ſie an ſchattiger Stelle im Garten während der Sommermonate eine vorzüg— liche Dekorationspflanze; denn in nahrhafter Kompoſt— erde entwickelt ſie ſich üppig. 3639. Colocasia indica Kth. (syn. C. pruinipes C. Koch, Arum indicum Zour., Cala- dium giganteum .., Leucocasia gigantea Schott), Indiſche Blattwurz. Java. — Im Warmhauſe ſtrauchig werdend. Häufig in Kultur befindliche Prachtpflanze, die bei guter Kultur ſchon in Kürze rieſige Dimenſionen erreicht. Dem mit reichlichen fleiſchigen Wurzeln verſehenen Erdſtamm entſteigt der kräftige Schopf derber, fleiſchiger, bläulich-ange— hauchter, faſt ſchildartiger, oval-herzförmiger Blätter, die am Rande ſchwach-welliggebuchtet ſind. Blattſtiel oft erheblich über 1 m lang; Blattfläche oft ebenſo— lang, an 70—80 cm breit, mit kräftiger Nervatur. Blütenſtand gärtneriſch wertlos, bis 50 em hoch werdend, ſichelförmig. Iſt in den Gärten ſelten echt! Verwendung. Wiewohl dieſe Art ihren eigent- lichen Platz im Warmhauſe hat, wo man ſie am beſten auf einen möglichſt freien Platz auspflanzen muß, kann ſie auch nach allmählicher Abhärtung während des Sommers mit gutem Erfolg im Freien in halb— ſchattiger, geſchützter Lage, am beſten auf einem gut gedüngten Beet, als Einzelpflanze ausgepflanzt werden, wo ſie ſehr wirkungsvoll iſt. Vermehrung durch Stamm- oder Wurzelſtücke, oder durch Samen, die, bald nach der Reife ausgeſäet, ſchnell keimen und in Kürze große Pflanzen liefern. Gattung 1304. Remusätia Schott, Remuſatie, O XVIII 6 (nach dem Arzt und Orientaliſt 3. P. Remuſat, * 1785 zu Paris, 7 1835, benannt). Blüten an einem fortſatzloſen Kolben einhäuſig, ohne Kronkelch. Männliche mit 2—3 zu einem kiel- bis keulenförmigen Körper verwachſenen Staubblättern; weibliche mit ei- oder verkehrt⸗eiförmigen Fruchtknoten. Beeren von der Blütenſcheidenröhre eingeſchloſſen, klein, kugel- oder verkehrt-eiförmig, vielſamig. Aufrechte Knollenpflanzen, welche in den Achſeln der unteren Schuppenblätter Knöllchen entwickeln. Blätter lang- und zierlichgeſtielt, ſchildförmig, im Umfange herzförmig-eirund. Blütenſcheide mit länglicher Röhre, zuſammengeſchnürtem Schlunde und mit ausgebreiteter, zurückgebogener, gelber Fläche. Weiblicher Kolbenteil halb ſo lang als die Blütenſcheidenröhre; der männliche unfruchtbare etwa ebenſolang und dünn, der fruchtbare dagegen dicker und länglich. — 2 Arten, in den Gebirgen Oſtindiens. 3640. Remusätia vivipara Schott (syn. R. teilweis bräunlich- angehauchte Blätter, deren Spreite bulbifera ort., Caladium viviparum Lodd., Arum viviparum Roxb.), Brutänoſpen-Remuſatie. Von den Colocaſien nur durch die reichlichen aufrecht-ge— ſtellten (Ausläufern ähnlichen) Seitenſproſſen, welche in den Achſeln kleiner Niederblätter Knöllchen tragen, auffallend verſchieden. Dem knolligen Erdſtamm ent— ſteigt nach der winterlichen Ruhe zunächſt der auf kurzem Schaft ſitzende Blütenſtand, deſſen kurzer walzenförmiger Kolben frei in die Luft ragt, da ſich die ſchmutzig⸗gelbe Blütenſcheide bald nach der Entfaltung rückwärts rollt. Hierauf entwickeln ſich nur wenige, im Umriß herzförmig⸗eirunde, ſchildartige, grüne, oft etwa ebenſolang wie der ſaftreiche, kräftige Stiel wird. Verwendung als zierende Pflanze für das Warmhaus, in dem ſie dauernd verbleiben muß. Sie liebt nahrhafte Erde und reichliche Bewäſſerung, ſtete Beſchattung und, wenn nötig, auch öfteren Dung— guß. Gegen den Herbſt hin zieht ſie allmählich ein, und muß dann trockener gehalten werden. Über— winterung im temperierten Hauſe trocken. Ver— mehrung durch Teilung oder durch Ablöſung der Brutknöſpchen aus den Ausläufern, welche, in ein warmes Beet gelegt, leicht austreiben. Gattung 1305. Spathicärpa Hook., Blattbeere, © XV 5; XVIII 6 (griechiſch: spatbe — Blütenjcheide, karpos — Frucht; der ganze Kolben ift der Blütenſcheide angeheftet). Von allen Gattungen ver⸗ ſchieden durch: Blütenkolben der länglich-lanzettlichen, zugeſpitzten, häutigen, ſpäter offenen Blütenſcheide feiner ganzen Länge nach angewachſen, ſodaß die Blüten direkt der Blütenſcheide angeheftet erſcheinen. Kräuter mit knolligem Erdſtamm. Blätter häutig, lanzettlich, ſpießförmig, pfeil-herzförmig oder ſpießförmig-3 ſchnittig, mit langſcheidigem Blattſtiel. — 4 Arten, in Südamerika. 3641. Spathicärpa sagittifôlia Schott var. platyspatha Zngl. (syn. S. platyspatha Schott), Staude. Blätter büſchelig, etwa 20 cm lang; Stiel im unteren Drittel ſcheidig-gefurcht, etwa doppelt ſo lang als Breitſcheidige Pſeilblätterige Blattbeere. Braſilien. die pfeil-herzförmige, freudig-grüne Blattſpreite. Blüten⸗ 1164 Familie 221. Araceae, Aronsſtabgewächſe. O XVIII 6. kolben zart, der hellgrünen, an der Spitze leicht rück- unterbrochen. Kultur in lockerer, nahrhafter Erde; wärtsgerollten, ſpäter ſich einwärtsrollenden Blüten- im Sommer ab und zu ein Dungguß und ſchattige ſcheide angewachſen. Blütchen in 4—5 Reihen, die Lage, im Winter hellerer Standort und nicht ſehr beiden äußeren weiblich, die drei inneren männlich | viel Feuchtigkeit. Vermehrung durch Teilung. oder am Grunde teilweiſe auch weiblich. Frucht eine | Anzucht aus Samen, die bald ausgeſäet werden länglichrunde Beere. müſſen, da ſie nicht lange keimfähig bleiben. Verwendung. Blüht im Warmhauſe faſt un— ; Gattung 1306. Saurömatum Schott, Eidechſenwurz, O XVIII 6 (griechiſch: sauros — Eidechſe, matos — das Suchen; wegen der oft geſprenkelten Blütenſcheiden oder Blattſtiele, neben denen man Eidechſen erſt ſuchen muß). Blüten an einem mit langem Fortſatz verſehenen Kolben, einhäuſig, ohne Kronkelch. Männliche mit ſitzenden, Alappigen Staubkölbchen; weibliche mit länglichen Fruchtknoten und kurzem (ſpäter wieder in den Fruchtknotenſcheitel zurüd- gezogenem) Griffel, deſſen Narbe polſterförmig. Beeren verkehrt-pyramidaliſch, Iſamig. Knollenpflanzen. Blätter einzeln, langgeſtielt, fußförmig-zerſchnitten. Blütenſcheide mit langer geſchloſſener Röhre und lang- lanzettlicher Fläche, innenſeitig dunkelpurpurn, verſchiedenartig-gefleckt. Kolben cylindriſch, kürzer als die Scheide und mit verlängertem, ftiel- rundem Fortſatz. — 5 Arten; 2 im tropiſchen Afrika, 3 im Himalaja. g 3642. Saurömatum pedätum Schott (syn. Arum pedatum Willd., A. clavatum Desf.), Juß- förmige Eidechſenwurz. Oſtindien. Knollenpflanze. Knollen flachgedrückt-kugelig; Blattſtiel glatt, ſaftreich, unterlage und darauf mit einer leichten, lockeren, mit Holzkohlenſtückchen vermengten Erde gefüllt ſind, und bringt ſie in ein nur mäßig warmes Beet eines Ver⸗ mehrungshauſes oder in einen warmen Miſtbeetkaſten. ungefleckt, wenig länger als die fußförmig zerſchnittene Sobald ſie ſtark zu treiben beginnen, halte man ſie Blattfläche, deren 7, 9 oder 11 Teile länglich-eirund etwas kühler, achte überhaupt darauf, daß ſie nicht zu und zugeſpitzt ſind. Bevor noch das (gewöhnlich einzige) warm ſtehen, da ſie dann leicht vergeilen und allerlei Blatt erſcheint, entwickelt die Knolle nach winterlicher Ungeziefer bekommen, übrigens dann auch im Sommer Ruhezeit den Blütenſtand, deſſen bis 50 em lange, ihren Trieb vorzeitig beſchließen. Man härte ſie innen dunkelpurpurne, außen grünlichgelbe Scheide vielmehr allmählich ab, um fie mit den anderen Blatt- über dem unteren Drittel ſchwach-zuſammengeſchnürt pflanzen etwa Ende Mai ins Freie bringen zu können. iſt, darunter eine Röhre bildet und den wenig kürzeren Nach Vollendung des Entwickelungsganges hebt man Kolben am Grunde leicht umſchließt, im oberen Teil die Knollen aus dem Boden, putzt ſie ſauber ab, läßt ſich aber von ihm befreit. Dem Blütenkolben ent- ſie an der Luft abtrocknen, legt fie alsdann in ſtrömt widerlicher Geruch. Käſten oder Töpfe in eine ſandige, mit Holzkohlen⸗ Verwendung während der Sommermonate ſehr ſtückchen vermengte Erde und bringt ſie ſchließlich in gut zu Blattpflanzengruppen im freien Lande in halb- ihr Winterquartier. ſchattiger Lage und gutem, nahrhaftem Boden, wo die Pflanze ſich vortrefflich entwickelt; oder auch in kühlen, Arum guttatnm Wal., A. venosum Bot. Reg.), tonnen i ig nd er A che e an e ne: a A koR 180 ind erhe mäler als be 5 eide völlig ruhende Knolle muß in einem nur mäßig warmen etwa ½ 15 lang, glei 9 995 borgen ch Feber, A e e | der röhrige untere Teil äußerlich grün, der 9 75 Knoſpenkegels den geeigneten Zeitpunkt zum Verpflanzen fi e e ee, äußerlich tief ⸗dun 5 und damit gleichzeitig zum Vermehren, d. h. Abnehmen e eee grünlichgelb, mit bielen uuregel⸗ der ſeitlichen Brutknollen an. Man bringt die Knollen mäßigen, oft ineinanderlaufenden purpurbraunen Flecken. in nicht zu große Töpfe, die mit reichlicher Scherben— Wer wen dien ain eee e 3643. Saurömatum guttätum Schott (syn. Gattung 1307. Amorphophällus I., Dickkolben, O XVII 6 (griechiſch: a = ohne, morph® — Geſtalt, phallos — Kolben). Blüten an einem mit dickem, oft ſchwammigem Fortſatz verſehenen Kolben, einhäuſig, ohne Kronkelch. Männliche Blüten mit 2—4 ſitzenden Staubkölbchen, weibliche mit kugeligen Fruchtknoten, kurzem oder verlängertem Griffel, deſſen Narbe ganz oder 3—Alappig. Beeren fast kugelig, wenigſamig. Knollenpflanzen. Meiſt nur 1 großes, nach der Blüte ſich entwickelndes Blatt; Blattſtiel lang, oft gefleckt; Blattfläche groß, tief-3ſchnittig, die Abſchnitte verſchiedenartig-eingeſchnitten und einmal- oder doppelfiederig; Fiedern länglich, ſpitz. Blattſtiel bisweilen an der Spitze Knöllchen tragend. Blütenſcheide aufrecht, am Grunde zuſammengerollt, glockig, breit-trichterförmig oder ſtarkgewölbt, welkend. Kölbchen aufrecht, dick, die Blütenſcheide lang überragend, mit ſpindelförmigem oder verdicktem und ſchwammförmigem Fort⸗ ſatz. — 15 Arten, in Oſtindien. Z. B.: A. campanulatus BI., Griffel ſehr lang, bei A. dubius Bl. ebenſo, die Pflanze aber kleiner und der Kolbenanhang glatt. — A. Titanum Becc., Griffel kürzer als der Fruchtknoten. — A. giganteus Bl., Griffel faſt fehlend. 3644. Amorphophällus campanulätus Bl. oben und trägt an ſeiner Spitze einen runzligen, (syn. A. [Tacca] phallifera Rumphii Bl., Arum cam- ſchwammigen, vielfach mit Furchen durchzogenen panulatum Rob., A. Rumphii Gaud., Dracontium Fortſatz von etwa 10—20 cm Länge. Blume jehr polyphyllum Forst.), Glockiger Dickkolben. Von intereſſant, aber von ekelhaftem Geruch. Blattſtiele der Koromandelküſte und Ceylon bis nach den Fidji- oft armdick, oben mit dreigeteilten Blattſpreiten, deren Inſeln. Prächtige, nur im Sommer vegetierende 3 Teile wiederum mehrmal-geteilt ſind. Knollenpflanze, deren breit-kugelige Knolle 20—30 cm Verwendung. Eine ganz prächtige Pflanze, und mehr im Durchmeſſer erreicht. Blattſtiel höher die an Größe nur noch von dem mächtigen A. Tita- als 1½ m werdend und oft 5—6 cm dick. Die Wachs- num Becc., von Sumatra, übertroffen wird. Kultur tumszeit beginnt mit der Blütenentwickelung. An dem während des Sommers wie Nr. 3642. Überwinterung nur etwa 10—20 cm hohen Schaft erſcheint die meiſt | der Knolle trocken und im Warmhauſe. Vermehrung 3—4 mal längere, dunkelpurpurviolett-gefärbte Blüten- wie Nr. 3642. s ſcheide. Der etwas kürzere Kolben verdickt ſich nach W Gattung 1306. Saurdmatum bis Gattung 1310. Ariséma. Nr. 3642 3647. 1165 Gattung 1308. Hydrösme Schott, Pfahlwurz, O XVIIIé. Wie Amorphophallus, nur: Die Hülle der Eierchen mit dem Nabelſtrang verwachſen. — 13 Arten, im tropiſchen Afrika, Oſtindien, Cochinchina und auf Madagaskar. 3645. Hydrösme Rivieri Zngl. (syn. Amor- phophallus Rivieri Dur., A. palmaeformis Riviere Mss., Proteinophallus Rivieri Hook. fil.), Riviers Pfaflwurz. Cochinchina? Knollenpflanze. Knolle breitgedrückt, kugelig, bis zu 30 em im Durchmeſſer. Blütenſtand ſehr ſtattlich, bis 1 m Höhe erreichend. Blütenſcheide etwa 30 em lang, glänzend-dunkel-⸗ purpurn, am Grunde röhrig; Kolben am Grunde umſchloſſen, dann frei überſtehend, mit ſchwarz— violettem Fortſatz von 20—30 cm Länge. Blattſtiel bald gelblichgrün-, bald braun- gefleckt, 60 — 100 em hoch, breit⸗ſchirmförmig das dreiteilige Blatt tragend, deſſen Teile fiederſchnittig ſind. Im Sommer prächtige Gruppenpflanze fürs Freie. Kultur wie Nr 3642. Soll auch im kalten Kaſten aushalten. H. Eichleri Zngl., Eichlers Pfahlwurz, blüht ſchon im November, Dezember, iſt aber kleiner; Blüten— ſcheide hellgrauroſa, am Grunde heller. | N Fr 7 n e a, Riviera Pfahlwurz. Gattung 1309. Dracöntium L., Drachenwurz, O XVIII 6 (griechiſch: draköu, Genetiv drakontos — Drache; weil der Blattitiel gefleckt ift). Blüten an einem mit Fortſatz verſehenen Kolben zwitterig; alle fruchtbar. Kronkelchteile 4— 8, keil⸗ oder ſpatelförmig, an den Spitzen gewölbt. Staubblätter 4—8 oder 9—12. Fruchtknoten eiförmig oder kugelig, 2—4eiig. Griffel kurz oder lang. Beere faſt 2—3 lappig, 2—3 ſamig. Knollenpflanzen mit nur 1 großen bis rieſenhaften Zteiligen Blatte, deſſen Teile wieder 2—3ſchnittig und fiederteilig ſind; Blattſtiel ſehr lang, warzig⸗rauh und meiſt gefleckt. Blütenſcheide aufrecht, länglich, am Grunde zuſammengerollt, weiterhin offen, ſtarkgewölbt, bleibend. Kolben 3—5 mal kürzer als die Scheide, cylindriſch, dichtblütig, unten blühend. — 6 Arten, im tropiſchen Amerika; z. B.: D. gigas Engl. (syn. Godwinia gigas Seem.), Nicaragua, Blattſtiel 3 m und darüber 1 Blattſchirm 1—2 m breit werdend; mehr Stau b⸗ blätter als Kronkelchblätter. — D. polyphyllum TL. und D. asperum 3646. Dracöntium äsperum C. Koch (syn. Amorphophallus nidotus Zem., Chersydrium Jura- raca Schott), Rauhe Drachenwurz. Nordbraſilien. Knolle rundlich, nach der winterlichen Ruhe nur 1, höchſtens 2 Blätter im Jahre hervorbringend. ſtiel oft über 1 m hoch, warzig und rauh, vielfach unregelmäßig heller und dunkler braun-gefleckt. Blatt- ſpreite tief-dreiteilig, jeder Teil wiederum in 3 Teile geteilt, welche unregelmäßig-fiederteilig ſind. Blüten- Blatt- C. Koch, ebenſoviele Staubblätter wie Kronkelchblätter. ſtand erſcheint am Schluß der Wachstumszeit. Schaft etwa 10— 15 cm lang, die 15—30 cm lange, an der Spitze einwärtsgebogene, lederig-derbe, äußerlich bräunliche, innen ſchwärzliche Scheide tragend, welche locker den erheblich kürzeren, cylindriſchen Kolben um— giebt. Beſitzt ſcharfen Aasgeruch. Verwendung. Eine ſtattliche, vornehme Er— ſcheinung, welche dauernd im Warmhauſe verbleiben muß. Kultur ſonſt wie Nr. 3642. Gattung 1310. Arisema Mart, Zeichenwurz, O XVIII o (griechiſch: ssmä, semätos — Zeichen, aron — Aronsſtab). Kolben mit 2—5 Staubblättern; kurz oder faſt fehlend. Blüten 2häuſig, ſeltener 1häuſig, ohne Kronkelch. weibliche Kolben mit eiförmigen, länglichen oder kugeligen, 1- bis mehreiigen Fruchtknoten, Griffel Beeren kreiſel-⸗, verkehrt-ei- oder kugelförmig, 1- oder wenigſamig. Knollenpflanzen. Blüten der männlichen Blätter 1—3, z3ſchnittig oder fußförmig- oder quirlig-5⸗ bis 11 ihre Abſchnitte breit oder ſchmal, zugeſpitzt, mit ganzen oder feingekerbten Rändern; Blattſtiel zierlich oder robuſt. offenem oder zuſammengezogenem Schlunde und faſt ſtets großer und gewölbter, zugeſpitzter oder geſchwänzter Fläche. Blütenſcheide abfallend, mit länglicher oder bauchiger, e e nicht ſelten vielrippiger Röhre, Kolben einge— ſchloſſen oder hervorragend, meiſt kegelförmig, nach oben mit einem am Grunde verbreiterten, ſtumpfen oder ſpitzen, oft in einen langen Faden verlängerten Fortſatz. — 50 Arten, zumeiſt im temperierten und ſubtropiſchen Aſien. 3647. Arisema ringens Schott (syn. Arum ringens Thbg., A. triphyllum Thbg.), Rachen- förmige Zeichenwurz. Japan. Erdſtamm knollig. Blätter am Grunde den Blütenſtiel ſcheidig umfaſſend, dreiſchnittig, mit länglich-eirunden, lang-zugeſpitzten, oberſeits freudig-grünen, unterſeits graugrünen Teil— blättchen. Der im Frühjahr erſcheinende, etwa 20 em hohe Blütenſchaft trägt eine helmartige, braungraue, mit weißen Längsſtreifen verſehene Blütenſcheide, welche den nach oben dünner werdenden Kolben umſchließt. Blütendauer mehrere Wochen. f. praecox und f. Sie- boldii de Vries ſind nur durch Färbung etwas ver— ſchieden. Verwendung der abſonderlich geformten Blüten— hülle wegen zur Schmückung der Kalthäuſer; im üb— rigen aber kann man ſie auch an halbſchattigen, feuchten Stellen im Garten verwenden; nur muß man ſie, ehe die erſten Herbſtfröſte eintreten, in ſicheren Schutz bringen. Überwinterung im Kalthauſe trocken. Im März kann man mit dem Antreiben im lauwarmen Kaſten beginnen. Vermehrung durch Ablöſung junger Triebe vom Erdſtamm. 1166 Familie 221. Araceae, Aronsſtabgewächſe. O XVIII 6. . = Gattung 1311. Helicodiceros Schott, Hornwurz, O XVIII 6 (griechiſch: helix — Spirale, dis — doppelt, kéras — Horn; ſpiraliggerollte Blattzipfel). Blüten an einem, mit langem borſten⸗ 7 förmigen Fortſatz verſehenen Kolben, 1häuſig, ohne Kronkelch. Männliche Blüten mit 2—3 ſitzenden oder faſt ſitzenden, faſt kugeligen Staubkölbchen; weibliche mit verkehrt-eiförmigen, am Scheitel faſt 3lappigen Fruchtknoten mit ſitzender, polſterförmiger Narbe. Beeren. Knollenpflanze. Blätter langgeſtielt, fußförmig⸗geteilt, mit lanzettlichen, ſeitlich fiederſpaltigen, ſpiralig um ihre Blattrippen gerollten, nach oben vorgeſtreckten Teilen und langſcheidigem Blattſtiel. Blütenſcheide dick, bleibend, mit würfelfleckiger, zuſammengerollter Röhre, zuſammengeſchnürtem Schlunde und eiförmig⸗länglicher oder lanzettlicher, rückwärtsgerichteter Fläche, innen mit borſtiger Scheibe. Kolben dick, kürzer als die Scheide; ſein Fortſatz der letzteren aufliegend, grob wurmförmig und mähnenhaarig. — Einzige Art, auf Korſika und Sardinien: 3648. Helicodieeros museivorns Zngl. (syn. | milden Wintern halten die Knollen bei guter Be- H. crinitus Schott, Arum crinitum Aet., A. musci- deckung auch im vorum L. Al., Dracunculus crinitus Schott, D. minor Freien aus. Ver⸗ Bl., D. muscivorus Parlat.), Fliegenfangende mehrung im Hornwurz. Knollenpflanze. Blütezeit: März, Frühjahr oder April. — Erdſtamm breitknollig, plattgedrückt. Stengel Herbſt durch Tei- und Blattſtiele ſchwarzpurpurn-gefleckt und- marmoriert. lung, durch welche Blattteile lanzettlich. Blütenſcheide 30—40 cm lang, man ſchneller zu ſchmutzig-lilafarben, mit borſtigen, abwärtsgerichteten kräftigen Exempla⸗ Haaren. Blüten übelriechend. ren gelangt als bei Verwendung während des Sommers an ge- der Anzucht aus ſchützter, jchattiger Stelle um Gehölzgruppen oder ähn- | Samen, die nur lich, in humoſer, nahrhafter Erde. Die Pflanze iſt kurze Zeit keim— durch ihre abſonderliche Blüten- und Blattform durch- fähig bleiben, da— aus wirkungsvoll. Gegen den Herbſt hin muß man her bald nach der die Knollen herausnehmen und froſtfrei und trocken Reife geſäet werden im Kalthauſe oder trockenen Keller überwintern. In | müjjen. Fliegenfangende Hornwurz. Gattung 1312. Dracünculus Schott, Schlangenwurz, O XVIII 6 (lat.: dracuneulus, Verkleinerung von draco — Drache, alſo kleiner Drache). Wie Helicodiceros, nur: Männliche Blüten mit 3—4 kurzgeſtielten, nierenförmigen Kölbchen; weibliche mit länglichem Fruchtknoten, der in einen kegeligen Griffel mit halbkugeliger Narbe ausläuft. Beeren verkehrt-eiförmig, wenigſamig. Blüten die Blätter überragend. Blütenſcheide bleibend, mit aufrechter, zuſammen⸗ gerollter Röhre und eirund⸗lanzettlicher, offener, oben zurückgekrümmter Fläche. Kolben mit aufrechtem, verlängertem, kegeligem, ſpäter ſchwammigem (nicht bemähntem) Fortſatz. — 2 Arten. : 3649. Draeüneulus Dracünenlus Voss (syn. des Sommers im Garten ſehr wirkungsvoll. Behandlung D. vulgaris Schott, D. polyphyllus C. Bauh., Arum | und Vermehrung wie Nr. 3648. Dracunculus Z.), Gemeine Schlangenwurz (fr. Gouet Sg N NN Serpentaire; e. Snake Haremint). Mittelmeergebiet. Erdſtamm flachfnollig, 5—8 em breit. Blätter mit ſtarken, ein Scheinſtämmchen bildenden, marmorierten Stielen von 50— 100 em Höhe, fußförmig-eingeſchnitten, 13-15 teilig. Blütenſcheide etwa 25—30 em lang, tutenförmig, am Grunde bauchig-xöhrig, bleifarbig— dunkelpurpurrot. Kolben tief am Grunde die Blüten tragend, mit ſeinem kegelförmigen, etwa 20 bis 25 em langem Fortſatz frei herausragend. Blüte aas— artig ſtinkend. k. orientalis iſt neu und noch ſchöner („Oſtindiſcher Purpur-Aron“). — Der ſehr ähnliche D. canariensis Schott (syn. Anarmodium canariense Schott), von Makaroneſien, iſt jeltener in Kultur, ift s aber ebenſoſchön, wenn auch etwas empfindlicher; 85 er iſt durch das ſpäter nicht verlängerte Mittelband E der Kölbchenhälften verſchieden. : Verwendung. Die Schlangenwurz iſt während Gemeine Schlangenwurz. Gattung 1313. Xanthosöma Schott, Goldnarbe, G XVIII 6 (griechiſch: xanthos — gelb, soma — Leib). Blüten an fortſatzloſem Kolben, 1häuſig, ohne Kronkelch. Männliche Blüten mit 4—6, zu einem ſitzenden, umgekehrt-pyramidaliſchen, 6kantigen Körper verwachſenen Staubblättern. Weibliche Blüten mit verkehrt-eiförmigen oder länglichen, am Scheitel über dem kurzen Halſe mit einem ſcheibenförmigen Griffel bedeckten Fruchtknoten, und die Griffel aller weiblichen Blüten durch die Scheiben untereinander zuſammenhängend, unterwärts aber getrennt. Beeren von der Blütenſcheide ein— geſchloſſen, walzenförmig, oben verwachſen, von den Narben gekrönt, vielſamig. Aufrechte Pflanzen mit Grundſtamm oder dickem oberirdiſchen Stamm [nur X. Lindenii Engl. und X. helleborifolium haben Knolle]. Blätter ausdauernd, lang- und dickgeſtielt, pfeil⸗ förmig, ſpießförmig oder (meiſt bei den Knollenpflanzen) fußförmig-eingeſchnitten. Blütenſtiele 1 oder mehrere. Blütenſcheide mit länglicher oder eiförmiger, zuſammengerollter, bleibender, ſpäter unregelmäßig aufreißender Röhre, mit zuſammengeſchnürtem Schlund und kahnförmiger Fläche. Kolben am Grunde mit der Blütenſcheide verwachſen: männlicher Kolbenteil länger, weiblicher kürzer. — 25 Arten, im tropiſchen Amerika. 5 3650. Xanthosöma sagittifölium Schott (syn. ſtamm groß, einen knolligen, bis 1m hoch werdenden X. utile C. Koch, X. xanthorrhizon C. Koch, Arum | Stamm bildend. Blattſtiele am Grunde breitſcheidig, sagittifolium L, A. xanthorrhizon Jacgq.. Caladium etwa 1 m hoch und höher werdend, ſehr kräftig; die xanthorrhizon Willd., C. sagittifolium Spr., C. utile breit⸗-pfeilförmige, zugeſpitzte, freudig-grüne Blattfläche ort.), Pfeilförmige Goldnarbe. Weſtindien. Grund- etwa 50—75 em lang; Blütenſtand auf etwa nur 20 em langem, 1 cm dickem Schaft; Blütenſcheide am Grunde eine 6—8 cm lange, etwa 3—4 cm weite Röhre bildend, dann etwa 10 em lang und 5—6 cm breit, flach abſtehend, gelblichgrün; Kolben etwa 15 cm lang. Verwendung. Iſt der Colocasia Colocasia recht ähnlich, aber viel kräftiger. Kann während des Sommers im Freien ausgepflanzt werden, muß aber im Winter im Warmhauſe verbleiben und trocken ſtehen, alſo eine Ruhezeit durchmachen. Vermehrung durch Teilung oder durch Stammſtücke. 3651. Xanthosöma violäceum Schott (syn. X. janthinum C. Koch, Arum nigrum Vell.), Violett- ſtielige Goldnarbe. Mutmaßlich aus Weſtindien. Staude. Grund⸗ 2 ſtamm kurz. Die am Grunde lang- ſcheidigen Blatt- ſtiele faſt doppelt ſo lang als die Blattſpreite, welche oft 50 em lang bei einer Breite von 35-50 cm, eirund⸗pfeilförmig, und oberſeits dunkelgrün, unter- ſeits mattgrün iſt. Blätter und Stiele mehr oder weniger lila-gefärbt und blaugrau-be⸗ reift. Blüte ähnlich der vorigen, unſcheinbar. Verwendung als prächtige Blattpflanze im Violettſtielige Goldnarbe. und länger wird Sommer für das freie Land oder zum Auspflanzen im größeren Gewächshauſe. Kultur und Vermehrung wie Nr. 3650. 3652. Xanthosöma Maximiliäni Schott, Maximilians Goldnarbe. Braſilien. Staude. Grund⸗ ſtamm und Blattſtiele ſind kräftig entwickelt; letztere etwa 1 m lang und länger, im unteren Teile ſcheidig; Blattſpreite zart, im Umriß dreieckig, breit— pfeilförmig, oft 1 m lang und ¾ m breit werdend, von helleren Nerven durchzogen. Scheide pflanze für das Warmhaus. Gattung 1311. Helicodiceros bis Gattung 1314. Alocäsia. Fr. 3648 — 365. 1167 Blätter und Stiele bläulichgrau-bereift. Blütenſtand auf niedrigem Schaft; äußerlich grünlich, im röhrigen Grunde purpurn, oben flach-ausgebreitet und ſich umrollend, weißlichgelb⸗-gefärbt mit rotem Saum. Kolben eben⸗ ſolang, weißlich. Verwendung als prächtige Blattpflanze, die aber mehr zum freien Auspflanzen in einem geräumigen Gewächshauſe ſich eignet, wo ſie in Kürze rieſigen Umfang erreicht und eine prächtige Zierde bildet. Sie liebt eine nahrhafte, mit altem Lehm vermengte Erde und öfteren Dungguß. Im Winter zieht ſie nicht völlig ein; es tritt nur ein Stillſtand im Wachstum ein, während deſſen ſie nur mäßig begoſſen werden darf. Vermehrung durch Erdſtammſtücke. Anzucht aus Samen, der bald nach der Reife auszuſäen iſt. Erwähnung verdient noch das eigenartige, mit, tief⸗dunkelgrünen Blättern geſchmückte X. atrovirens C. Koch et Bche., Braſilien; nicht minder auch ſeine Form f. appendiculatum, an deſſen Blattflächen auf der Unterſeite ein zweites, häufig tutenförmiges Blätt— chen angewachſen iſt. 3653. Xanthosöma Lindénii Zngl. (syn. Phyllotaenium Lindenii Andre), Lindens Goldnarbe. Kolumbien. Staude. Erdſtamm vielverzweigt, fleiſchig— knollig, in der Regel mehrere Sproſſe treibend, die zuſammen ſchnell einen reichbeblätterten Buſch bilden. Blattſtiel im unteren Drittel ſcheidig, übrigens zierlich, etwa 50 — 75 em hoch werdend. Blattſpreite pfeilförmig, etwa 25—45 em lang werdend, prächtig freudig-grün (bei f. superba Ahort. noch ſchöner dunkelgrün), an Stelle der ſeitlichen Hauptnerven mit breiten, weißen Querſtreifen. Blütenſtand ohne Zierwert, auf etwa 6—8 em hohem Schafte mit zart rahmweißer Scheide und wenig kürzerem, cylindriſchem Kolben. Verwendung. Eine überaus prächtige Blatt— Kultur in lockerer, gut durchläſſiger, aber nahrhafter Erde. Reichliche Waſſer— zufuhr und in der regſten Wachstumszeit ab und zu ein Dungguß ſind erforderlich. Standort etwas ſchattig. Vermehrung durch Teilung im Frühjahr beim Verpflanzen. Jüngere Pflanzen beanſpruchen zu gutem Wachstum warmen Fuß. Gattung 1314. Alocäsia Schott, Tropenwurz, O XVIII 6 Name aus Colocasia, welche ähnlich ift, abgeändert). Blüten an mit Fortſatz verſehenem Kolben, 1häuſig, ohne Kronkelch. Männliche Blüten mit 3—8 zu einem umgekehrt-pyramidaliſchen, am Scheitel 6 kantigen Körper verwachſenen Staubblättern. mit verkehrt⸗eiförmigen oder länglichen Fruchtknoten; Griffel lang, kurz oder fehlend; Narbe polſterförmig, 3—6lappig. Weibliche Blüten Beeren einge— ſchloſſen, wenigſamig. Kräuter mit unterirdiſchem, oder mit dickem, benarbtem, oberirdiſchem Stamm. Jüngere Blätter oder alle ſchild— förmig, ältere pfeil-herzförmig, mit verlängertem und langſcheidigem Blattſtiele. gerollt, bleibend, ſpäter dick und zerſchlitzt, mit länglicher, kahn- oder kappenförmiger Blattfläche. Blütenſtiele mehrere; Blütenſcheidenröhre zuſammen— Kolben dick, aufrecht, mit dickem, cylindriſchem oder kegelförmigem, buchtig-runzeligem Fortſatz. — 20 Arten, im tropiſchen Amerika und dem Malahyiſchen Archipel. 3654. Alocäsia macrorrhiza Schott (syn. A. indica C. Koch ex p., Arum macrorrhizum I., A. indi- cum sativum Rumpf, A. mucronatum Zam., A. pere- grinum I., Colocasia mucronata Äth., C. odora Brongn., C. macrorrhiza Schott, Philodendron (?) peregrinum Kth., Caladium odoratum Lodd., C. odorum Bot. Reg., C. glycyrrhizum Fraser), Groß- ſtämmige Tropenwurz. Oſtindien. Erdſtamm weit⸗ verzweigt, fleiſchig, in einen kräftigen, dicken Stamm ſich verlängernd. Blattflächen an oft 1 m langen, ſtarken, breitſcheidigen Blattſtielen und von derber, faſt lederiger, aber doch fleiſchiger Beſchaffenheit, oval- pfeilförmig, freudig-grün und 50—80 em lang, auch wohl länger. Die hinteren Blattlappen ſind frei von— einander und vereinigen fi) nicht am Blattſtiel. Blütenſchaft kurz; Blütenſcheide am Grunde bis zur Höhe von etwa 6 em röhrig, ſich dann nach außen erweiternd, ſich flach ausbreitend, in einer Länge von etwa 15—20 cm, Der grünlichweißliche Kolben bis etwa 15 em lang, Beeren / —1 cm dick. f. foliis variegatis iſt eine beſonders ſchöne buntblätterige Form. Verwendung. Dieſe Art iſt die größte der Gat— tung und eine hervorragende Zierde der Warmhäuſer. Kultur in ſehr kräftigem, durch häufige Dunggüſſe immer wieder bereichertem Boden aus Lauberde, Miſterde und Lehm. Auch muß ſtets reichlich bewäſſert werden. Vermehrung durch Ablöſung ſeitlicher Sproſſe und durch Stamm- und Erdſtammſtücke. Anzucht aus Samen. In allen Fällen iſt Anzucht im warmen Kaſten oder Vermehrungshauſe nötig. 1168 3655. Alocäsia indica Schott, C. Koch (syn. Arum indicum Roxb. Indiſche Tropenwurz. Oſt⸗ indien. Dem kräftigen, fleiſchigen Erdſtamm ent- ſteigt ein ſtarker Stamm, der an ſeinem Grunde Knöllchen tragende Seitenſproſſe bildet. Die kräftigen, pfeilförmigen Blattſpreiten auf etwa 50 bis 100 cm hohen, kräftigen Stielen ſind im Umriß dreieckig, freudig⸗grün, aber nur etwa 50—70 cm lang; Blatt- zipfel bis zum Blattſtiel faſt völlig getrennt. Blüten- ſcheide am Grunde röhrig, dann flach- ausgebreitet, etwa 25 em lang, den kürzeren Kolben umſchließend. Schöne Pflanze, wenn auch bei weitem nicht ſo ſtark und ſo wertvoll wie Nr. 3654. Sehr ſchön iſt aber ihre glänzend-ſtahlblau angehauchte Form f. metallica Schott pr. Sp. (syn. Caladium metal- licum Nort., Colocasia odorata 6 purpurascens Hassk.), von Java und Borneo, die ebenfalls dauernd im Warmhauſe gehalten werden muß. Gegen den Herbſt hin tritt ſie in ihre Ruheperiode ein, während welcher ſie trocken und warm gehalten werden muß, um im Frühjahr mit den Caladien gleichzeitig verpflanzt und angetrieben zu werden. Kultur wie Nr. 3654. 3656. Alocäsia odöra C. Koch (syn. A. com- mutata Schott, Arum odoratum Rob., Colocasia odora Brongn.), Duftende Tropenwurz. Oſtindien? Am Grunde des !/,—3/;, m hoch werdenden dicken Stammes Stammknoſpen entwickelnd. Blätter ſehr lang geſtielt, kräftig, oft über 1 m Länge erreichend, 60—80 cm breit, derbfleiſchig. Blattlappen am Stiel deutlich miteinander verwachſen. Blüten- ſchaft etwa 20 em hoch; Blütenſcheide unſcheinbar, nahe an 20 em Länge erreichend, bläulichgrün, zu— geſpitzt, in ihrem eiförmig-röhrigen unteren Viertel die weiblichen Blüten des etwa 15 em langen Kolbens umſchließend. Verwendung und Kultur wie Nr. 3654. 3657. Alocäsia zebrina C. Koch et Veitch (syn. Colocasia zebrina ort.), Zebra-Tropenwurz. Philippinen. Stämmchen kurz. Die ſehr fleiſchigen Blattſtiele mindeſtens doppelt ſo lang als die pfeil— herzförmige, einfarbig-grüne, lederig-feſte Blattfläche, welche prächtig hell- und dunkelgraugrün-marmoriert und 40—75 cm lang iſt. Die Blattfläche erreicht eine Länge von 20—50 cm; die Blattlappen find faſt bis zum Blattſtiel frei (d. h. ſie ſind nicht verwachſen), Familie 221. Araceae, Aronsſtabgewächſe. O XVIII 6. ſie laufen zuweilen ein Stück an ihm herab. Die weißliche Blütenſcheide iſt am 10—20 cm langen Schaft etwa 10—20 cm lang; Kolben mattroſa. Eine prächtige Pflanze fürs Warmhaus, auch während des Winters ohne eigentliche Ruhezeit. Kultur in lockerer, mit Sumpfmoos und altem Baulehm ver⸗ mengter Erde. Etwa erſcheinende Blüten bricht man ebenſo wie bei anderen blattſchönen Araceen aus. Ver⸗ mehrung durch Teilung oder durch Stammſtücke. ſchäfte zu mehreren, etwa 10—20 em hoch; Blüten⸗ 3658. Alocäsia cüprea C Koch (syn. A. metal- lica Hoof. fil., Caladium metallicum Hort., C. Veit- chii Lindl., C. cupreum C. Koch, Gonatanthus cupreus Hort. angl.), Kupferfarbige Tropenwurz. Borneo. Erdſtamm fleiſchig-knollig; Blattſtiele ver⸗ hältnismäßig dünn, hellgrün, etwa 25—50 em lang. Blättfläche derb, ſaftreich, oberſeits metalliſch-grau mit lebhaftem kupferroten Schimmer, beſonders um die tiefliegenden Nerven, unterſeits lebhaft-purpurn, ſchild⸗ förmig, im Umriß herzförmig-eirund, bis 50 em lang. Blütenſchäfte zu mehreren, ſich oft rückwärts biegend, etwa 10 cm lang; Blütenſcheide in der unteren Hälfte röhrig, innen purpurn, oberwärts grünlich, ſchmal; Kolben kurz, cylindriſch, gelblichweiß. Verwendung. Wegen des wunderbaren Farben- ſpiels der Blätter wird dieſe Art ebenſo wie die unten erwähnten ſeit langem als Warmhauspflanze überaus geſchätzt. Kultur in nicht zu großen Gefäßen mit ſehr guter Scherbeneinlage in faſeriger, durch Holz kohlenſtückchen und Sumpfmoosbrocken gut gelockerter Erde. Dieſe, wie die unten erwähnten Arten ruhen im Winter völlig; ſie müſſen bei ihrem allmählichen Abſterben mit größter Aufmerkſamkeit behandelt werden, ebenſo auch beim Antreiben im Frühjahr. Sind die Knollen infolge mangelhafter Kultur nicht gut aus⸗ gereift, oder werden ſie zu kühl oder zu feucht über- wintert, ſo vermehlen oder verfaulen ſie leicht. Man belaſſe ſie in ihren Töpfen und überwintere ſie wie Caladien trocken und durchaus warm. Nahe verwandte prächtige Arten mit dunkelgrünem Laube und lebhaft-ſilberfarbiger Zeichnung ſind: Alocasia Lowii, A. Sanderiana, A. Watsoniana, A. Thibaudiana, A. Puccei, A. Sedenii, A. Veitchii. Mit einfarbigen, aber ſehr ſchönen Blättern: A. reginae, A. imperialis, A. Leopoldi, A. Vanhouttei u. ſ, w. Faſt alljährlich werden noch neue farben- prächtige Formen eingeführt oder Baſtarde gezüchtet. Gattung 1315. Zantedéschia Se., Zautedeſchie (fälſchlich „Calla“), O XVIII 6 (nach dem italieniſchen Botaniker Franc. Zantedeſchi benannt). Blüten an fortſatzloſem Kolben 1häuſig, ohne Kronkelch, alle vollkommen; männliche und weibliche dicht aneinander grenzend. Männliche Blüten mit 2—3 Staubblättern; weibliche mit 3 ſpateligen unfruchtbaren Staubblättern und eiförmigem Fruchtknoten; Griffel kurz oder fehlend, mit kleiner polſter- oder kopfförmiger Narbe. Beeren von der Blütenſcheidenröhre eingeſchloſſen, verkehrt-eiförmig oder faſt kugelig, wenigſamig. Sumpfpflanzen mit dickem, fleiſchigem Erdſtamm. Blätter ſpieß- oder pfeilförmig, bisweilen weiß-gefleckt, mit ſtarker Mittelrippe und mit den Rand berührenden Nerven; Blattſtiel verlängert, dick, am Grunde ſcheidig. Blütenſtiele 1 oder mehrere, ſtark und lang. Blüten⸗ ſcheide aufrecht, mit kurzer, zuſammengerollter, trichterförmiger, bleibender Röhre und mit offenem Schlunde; Fläche ſchief-ausgebreitet, mit langgeſpitzter, zurückgekrümmter Spitze. Calla aethiopica L., Uolocasia aethiopica SHr., Richardia aethiopica LA.), Athiopiſche Zantedeſchie. Kapland. Erdſtamm fleiſchig. Blätter langgeſtielt; Stiele doppelt ſo lang oder länger als die derbe, fleiſchige, nur pfeilförmige Blattſpreite. Blätter oft noch überragend, zuweilen bis 1 m hoch. Blütenſcheide am Grunde kurzröhrig, trichterförmig, dann ſich flach ausbreitend und in eine Spitze aus— laufend, weiß, bisweilen gelblichgrün; Blütenkolben gelb, faſt von Länge der Scheide. ſind: f. compacta (syn. Calla aethiopica f. compacta Blütenſchaft die Gartenformen | l Kolben kürzer als die Scheide, aufrecht, cylindriſch. — 5 Arten, in Südafrika. 3659. Zantedeschia aethiöpieca Spr. (syn. nana Aort.), iſt niedriger und gedrungener, blüht zwar dankbarer als die gewöhnliche, höhere Stammform, iſt aber doch nicht jo ſchön. k. candidissima hat ſchönere, mehr reinweiße Blütenſcheiden. Verwendung. Art und Formen ſind als „Calla“ allgemein bekannte und beliebte Zimmer⸗ und Gewächs hauspflanzen. Kultur mit vorzüg⸗ lichem Erfolge nur in fetter, ſehr kräftiger Erde (Miſt⸗ und Lauberde mit Lehmzuſatz und reinem, grobem Sand). Sie verlangen ziemlich geräumige Gefäße und im Sommer (an warmem Standorte auch im Winter) reichliche Bewäſſerung. Der Standort joll aber für gewöhnlich im Winter nicht warm fein, ſondern die Überwinterung geſchieht bei nur + 5 bis — 12 C. und ziemlich dürftig, d. h. trockener. Je kühler der Standort im Winter, deſto ſeltener wird begoſſen. Warmer Standort im Winter iſt nur dann ratſam, wenn die Pflanzen im Winter blühen ſollen; ſolche müſſen aber zuvor immer erſt eine halbe Ruhe— zeit durchgemacht haben, und nur derartige Pflanzen werden, wenn Anfang November warmgeſtellt, ſchon zu Weihnachten oder Neujahr gut blühen. Ganz beſonders gedrungen, kräftig und blühfähig werden die Zantedeſchien, wenn ſie von Ende Mai ab in gut gedüngten und feuchtgelegenen Boden im Garten ausgepflanzt und gegen Mitte September wieder ein- gepflanzt werden. Sie blühen dann, kühl überwintert, im nächſten Frühling ſicherer, als die in Töpfen kultivierten. Vermehrung durch Teilung oder durch Ablöſen der ſeitlichen Grundſproſſe. — Schutz dieſen Pflanzen gegen die oft in großer Menge auf der Unterſeite der Blätter ſich anſiedelnden, winzig kleinen, roten Milben (ſogen. Rote Spinne), welche auf der Blattfläche ein fein marmoriertes, grauliches Ausſehen hervorrufen und gemeiniglich dann überhand nehmen, wenn die Pflanzen mangelhaft ernährt, im Sommer zu trocken oder auch in zu trockener Luft gehalten, oder die Räume ungenügend gelüftet werden. 3660. Zantedéschia hastäta Spr. (syn. Ri- chardia hastata Hoolc. fil.), Spießblätterige Zante- deſchie. Blätter echt ſpießförmig, ſchlaffer und ſchmäler als bei voriger, lang zugeſpitzt, grün, die Spießlappen ſpreizend und langzugeſ h meiſt die untere Blattſtielhälfte drüſig. Blütenſcheide grünlichgelb oder weißlich, im Grunde dunkel. f. albo-lineata hat weiß-geſtrichelte und-gefleckte Blätter. Iſt nicht ſo wertvoll als Nr. 3659, aber doch kulturwürdig. 3661. Zantedeschia albo-maculäta Spr. (syn. Richardia albo-maculata Hook. fil.) Weißfleckige Zantedeſchie. Blätter ohne glashell-durchſcheinende Adern, am Grunde etwas ſpießförmig, aber dann länglich und nur allmählich ſich verſchmälernd, 0 fg 1315. Zantedéschia und Gattung 1316. Schismatoglöttis. Nr.3655— 3663. 1169 oberſeits ſcharfbegrenzte, ſilberweiße Flecke tragend. Blütenſcheide aufrecht, weiß, im Grunde purpurn, fait den ganzen Kolben röhrig umgebend. — Z. melanoleuca (syn. Richardia melanoleuca D. Hook. ), 40—60 cm hoch, Blätter ebenfalls weiß-gefleckt, aber aus breitem herz⸗ pfeilförmigen Grunde länglich oder eirund, ſpitz und mit Fadenſpitze; die Grundlappen ſind ſtumpf. Blumen lebhafter gelb; Blütenſcheide 7—9 em lang, bis an den Grund offen, den Kolben und den ſchwarzen Grundfleck freilegend. Verwendung der Nrn. 3660 u. 3661 wie Z. aethiopica. Kultur desgleichen, jedoch darin abweichend, daß dieſe beiden Arten nach der Blüte allmählich ein- ziehen und vom Herbſt bis in den Winter völlig ruhen, „SEI. indem das Laub ee abſtirbt. Im ER Winter oder ſehr 6 \ zeitig im Frühling AILE werden die Knollen in Töpfe in eine mit Lehm ver- miſchte, kräftige Laub- und Miſt⸗ erde gepflanzt, im Zimmer bei + 8 fl 0 \ VD N. a \ NN N 7 bis 10° C. unter- I halten und an— 2 N fangs nur ſehr 9 EN IM mäßig, jpäter % Nu) reichlich begoſſen. Die Blumen er⸗ ſcheinen dann im Juni und Juli. Während der Ruhezeit ſie in einem Raume von + 8 5 0 c 9 N e e Zantedeſchie. bis 12 C. trocken halten. (V.) Gattung 1316. Schismatoglöttis Zoll. et Morr., Spaltzunge, G XVIII 6 (griechiſch: schisma, Genetiv schismatos — Spaltung, glötta — Zunge; Blütenſcheide ſpäter abſpaltend). Blüten an fortſatzloſem oder ſeltener mit Fortſatz verſehenem Kolben einhäuſig, ohne Kronkelch. Männliche Blüten mit 1—3 Staubblättern, die oberen männlichen aber unvollkommen. Weibliche Blüten mit oder ohne keulenförmige, oder bei 2 Arten eiförmig und durchſcheinend, mit ſitzender, ſcheibenförmiger Narbe. unfruchtbare Staubblätter. Beeren länglich, vielſamig. Fruchtknoten länglich Kräuter mit ausläufer- treibendem, fleiſchig-knolligem Erdſtamm, bisweilen mit kurzem Stamm. Blätter meiſt dünn, länglich- oder eirund-herz⸗, ſeltener pfeil- förmig oder lanzettlich, oft marmoriert oder gefleckt; ihre Nerven den Rand faſt erreichend; Blattſtiel am Grunde ſcheidig. Blütenſcheide cylindriſch, mit 1 ec oe am Schlunde kaum ne bleibender Röhre Kolben eingeſchloſſen, ſtiele 1 oder mehrere. und ſpäter rundumſchnitten⸗-abfallender Fläche. Malayiſchen Archipel. A. Pflanzen deutliche Stämmchen bildend; Wurzeln faſerig, kein e W B . Pflanzen krautig, . knollige Erdſtämme bildend 3662. Schismatoglöttis Lavalleei Zind., Ca- vallées Spaltzunge. Borneo? Blätter breit-lanzettlich; Blattſtiel etwa ſo lang wie die Blattſpreite; letztere oberſeits grün mit vielen unregelmäßigen, rundlichen, weißlichgrauen und hellgrünen Flecken, unterſeits matter gefärbt [Blätter bei f. Lansbereiana Lind. oberſeits dunkelgrün, unterſeits dunkelpurpurrot!. Blütenſchäfte zahlreich; Blütenſcheiden grünlich, etwa 5 em lang, die weißlichen, etwas kürzeren Kolben locker umgebend. Man thut gut, die zahlreich erſchei— nenden Knoſpen auszubrechen, um die volle Kraft den Blättern zukommen zu laſſen. Verwendung. Die Pflanze verdient wegen hres eleganten Baues (man könnte fie für eine Miniatur— Dritte Auflage. Vilmorin. Blüten⸗ in oder unter der Mitte eingeſchnürt. — 12 Arten, im 2 S. Lavallei. .S. calyptrata. S. neo-guineensis, 3664, S. pulchra. 3665. Dieffenbachie anſehen), wegen ihres leichten Wachstums und ihrer prächtigen Blätter weiteſte Verbreitung. Kultur im Warmhauſe in lockerer, durch Sumpfmoos, Holzkohlen- und Ziegelbrocken durchlüfteter Heideerde; ſie muß dauernd in der feuchtwarmen Luft des Warm— hauſes verbleiben. Alteren, unten kahl werdenden Pflanzen ſchneidet man den Hauptſproß („Kopf“) an der Spitze ab und behandelt ihn im Warmbeet als Steckling, wo er ſchnell Wurzeln bildet, während gleichzeitig eine Anzahl junger Sproſſe aus der Mutter⸗ pflanze hervorbricht und ſchnell wieder einen ſchönen Buſch bildet oder auch als Stecklinge dient. 3663. Schismatoglöttis calypträta Zoll. et Morr. (syn. S. longipes Mig., S. riparia Schott, 74 3662. 3663, + Ba = 1170 Familie 221. Araceae, Aronsſtabgewächſe. O XVIII 6. Calla calyptrata Roxb., Homalomena calyptrata als die vorige und durch lebhafte Blattfärbung Lih., Zantedeschia calyptrata C. Koch), Mützen- wirkungsvoll. Kultur wie Nr. 3662. i Ei Spalfzunge. Amboing, Java Ciwa bis 60 cm 3665. Schismatoglöttis pulchra M E. Brown, hoch; ſchöne, reichblätterige Büſche bildend. Erdſtamm 5 f ſich flach verzweigend; Blattſtiel ziemlich dünn, im Schöne Spaltzunge. Borneo. Erdſtamm vielmal f 18 1 14% (an ich knollig-verzweigt, flach. Blätter länglich-eirund, am 2 idig⸗gerieft. lattſpreite längli f f 4 Hehe. i i gangen 10 Grunde ſeicht⸗herzbuchtig, allmählich zugeſpitzt, oberſeits 2% mal ſolang als der Stiel. Blütenſcheide grünlich⸗ Rraugrün, mit zahlreichen, unregelmäßigen, ſilberweißen weiß, leicht abfallend. Kolben ebenſolang, weißlich. Tupfen und Strichen, unterſeits hellgrün. Blütenſcheide Verwendung und Kultur wie Nr. 3662. ziemlich lang, zugespitzt, grünlich, den ebenſolangen 3664. Schismatoglöttis neo-guineensis N. E. a 95 e = 8. ie Engl., Brown (syn. Alocasia neo-guinensis hort. plur.), orneo, hat leuchtend⸗ſmaragdgrüne Blätter mit filber- Neuguineiſche Spaltzunge. Neu⸗Guinea. Blätter weißen Längsſtreifen längs des Hauptnervens. : mit zierlichem Stiel von etwa 30—50 em Länge; | „. Ste lieben dauernd warmen Untergrund und Blattſpreite herzförmig, etwa von halber Länge des leichten, humoſen Nährboden. Während des Winters Stiels, friſch⸗grün mit helleren, gelblichen, unregelmäßig- ſind ſie trockener zu halten. Vermehrung leicht verteilten Flecken. Eine gleichfalls prächtige Art, derber durch Teilung. Gattung 1317. Calla L., Schweinewurz, O XVIII G (griechiſch: kallos — ſchön; betraf aber die von Linns hierher gezählte Zantedeschia). Blüten an fortſatzloſem Kolben alle zwitterig, oder die oberſten männlich. Staubblätter 3 zählig (etwa 6). Fruchtknoten eiförmig. Griffel kurz, mit kleiner polſterförmiger Narbe. Beeren plattgedrückt-verkehrtkegelförmig oder prismatiſch, an der Spitze gefurcht, vielſamig. Waſſerkräuter, mit kriechendem, verlängertem Grundſtamm. Blätter 2zeilig, eirund-herzförmig oder rundlich-herzförmig, lang⸗zugeſpitzt, mit zahlreichen, ſehr dünnen Bogennerven; Blattſtiel verlängert, am Grunde langſcheidig. Blütenſcheide eirund-lanzettlich oder elliptiſch, völlig offen, bleibend. Kolben kurz, lang:geitielt, länglich oder cylindriſch. — Einzige Art, in Mittel- und Nordeuropa: * C. palustris ., Blütenſcheide innen weiß, außen grün. Beeren rot. Verwendung zur Ausſchmückung von Teichen und zur Randpflanzung an Waſſerbehältern, wo ſie ſich ſelbſt überlaſſen bleibt. Gattung 1318. Acorus L., Kalmus, O XV 5; XVIII (griechiſch: Akoros — ungeſchmückt; Blütenkolben nacktſtehend). Blüten an fortſatzloſem Kolben zwitterig, alle fruchtbar. Kronkelch⸗ teile 6, abgerundet, hohl, an den Spitzen gewölbt, die 3 äußeren die 3 inneren bedeckend. Staubblätter 6. Fruchtknoten länglich- kegelförmig, ſtumpf, mit ſitzender, punktförmiger Narbe. Beeren länglich oder eiförmig, rötlich. Gewürzhafte Sumpf- oder Waſſerkräuter mit kriechendem, verzweigtem Grundſtamm und 2zeiligen, ſchwertförmigen (oder grasartigen Blättern. Blütenſtiel blattförmig. Kolben ohne Blütenſcheide, oder von einer den Kolben überragenden ſchwert förmigen, völlig blattartigen geſtützt. — 2 Arten. 3666. * Acorus Cälamus Z. (syn. A. commu- zierende, freilich etwas zartere weiß-gebänderte tatus Schott, A. triqueter Turcz., A. Commersonii Gartenform. Scholl,), Gewürz-Kalmus (Deutſcher Ingwer; fr. Verwendung an Teichen und Waſſerläufen in Roseau aroma- Parks und Landſchaftsgärten. Kultur in lehmig⸗ tique; e. Common ſchlammigem Boden mühelos. Vermehrung durch Sweet-flag; Spice- Teilung der Pflanzen im Herbſt oder Frühling. wort). Europa, 3667. Acorus gramineus Ait., Grasblätteriger Aſien, Amerika. Kalmus. Japan. Grasartige Staude, ſehr niedrige Waſſerſtaude, 80 Büſche bildend, mit zahlreichen grasähnlichen, 15 bis bis 125 cm hoch. 20 cm hoch werdenden dunkelgrünen Blättern aus Blütezeit: Juni, kriechendem Erdſtamme. Blütenſchaft ebenſohoch, Juli. — Erdſtamm zart, in ſeiner ganzen Länge mit der unſcheinbaren kriechend, mweitver- Scheide zuſammengewachſen; Kolben zart, gelblichgrün. zweigt, ſtark wür⸗ f. pusillus Seh. iſt noch zierlicher und kleiner. zig, mit zwei⸗ f. albo-variegatus hat ſchön weiß-ſtreifige, k. aureo- reihig geſtellten, variegatus gelb-itreifige Blätter. f oft 1m und drüber Verwendung. Dieſe Zwergſtaude verlangt zu langen ſchwert⸗ gutem Gedeihen halbſchattige bis ſchattige Lage und förmigen Blättern. friſchen, nahrhaften Boden. Sie eignet ſich ausgezeichnet Blütenſchaft blatt- zu Einfaſſungen im Garten, da ſie völlig winterhart - Er = förmig⸗verbreitert; iſt; aber auch zu demſelben Zweck in größeren Kalt Gewürz⸗Kalmus. Kolben 10—20 cm häuſern, während ihre Formen zarter ſind und nur lang, frei hervor- unter ſehr guter Deckung mit trockenem Laub oder ragend, von einer grünen, völlig blattartigen Blüten- dergl. unſere Winter im Freien überdauern, ſicherer ſcheide geſtützt. k. foliis variegatis iſt eine ſehr alſo froſtfrei überwintert werden. Gattung 1319. Aglaonéma Schott, Kolbenfaden, &—r XVIII 6 (griechiſch: Aglaos — herrlich, nema — Faden; bezüglich der verkümmerten Staubfäden). Blüten an fortſatzloſem Kolben, einhäuſig, ohne Kronkelch; männliche und weibliche dicht aneinander gerückt, alle vollkommen. Männliche mit 2 getrennten, kurzen Staub⸗ blättern. Weibliche ſehr dicht ſtehend, mit dickem, kurzem oder ganz fehlendem Griffel und 1—2 eiigem Fruchtknoten; Narbe groß, trichterförmig. Beeren wenige, oft groß, eiförmig oder länglich, rot, nicht von der Blütenſcheide eingeſchloſſen, Iſamig. Pflanzen mit aufrechtem Stamm. Blätter mit ziemlich langem, langſcheidigem Blattſtiel und eirund-lanzettlicher oder länglich⸗lanzettlicher Blattfläche mit ziemlich dicker, auf der Blattoberſeite ebener (nicht rinniger) Rippe. Blütenſtiele kurz, gebüſchelt. Blütenſcheide gerade, kurz-zuſammengerollt, oben in eine eiförmige bis lanzettliche, offene Röhre verbreitert. Kolben meiſt ziemlich jo lang als die Scheide. — 10 Arten, im Malahyiſchen Archipel und Oſtindien. 3668. Aglaonema pictum K.. (syn. A. gra- cile Schott, Calla pieta Roxb.), Bemalter Kolben- faden. Oſtindien. Dem reichverzweigten, flachliegenden Grundſtamme entſprießen zahlreiche, allmählich Stämm⸗ chen bildende, Blätter tragende Sproſſe, die zuſammen einen Buſch bilden. Blattſtiele mit kurzer Scheide, etwa 3—5 em lang; Blattſpreite zart, dunkelgrün, mit hellgrünlichgrauen, unregelmäßig -verſtreuten Flecken, länglich⸗elliptiſch, zugeſpitzt, etwa 10—20 cm lang. Blütenſchaft 2—5 em lang; Blütenſcheide bauchig⸗aufgeblaſen, grünlich, etwa 3—4 cm lang, keinerlei Einſchnürung zeigend, den weißlichen Kolben, deſſen männlicher Blütenſtand etwa 3—4 mal länger als der weibliche iſt, umhüllend. Beeren erbſengroß. f. tricolor, Blätter auf dem dunkelgrünen Untergrunde neben hellgrünen noch ſilberweiße Flecke zeigend; iſt ſehr ſchön. f. gracile iſt matter gefärbt und nicht jo ſchön. Verwendung vorzüglich zur Ausſchmückung der Warmhäuſer, in denen ſie dauernd verbleiben muß. Man erzielt prächtige Pflanzen in ſehr lockerer, reich— lich mit Sumpfmoosbrocken und Mauerſteinſtückchen verſetzter Erde in mehr breiten wie tiefen Gefäßen. Vermehrung durch Stecklinge, als welche man am beſten die Spitzen älterer Sproſſe benutzt. Gattung 1317. Calla bis Gattung 1321. Dieffenbächia. Fr. 36643672. 1171 3669. Aglaonema Robelinii Zend. (syn. Schis- matoglottis Robelinii Mt.), Robelins Kolben faden. Java? Strauchig. Bis 1 m hoch werdende und bei guter Kultur auch nahezu 1 m Breitendurchmeſſer erlangende Pflanze, deren einzelne Stämmchen dicht mit kurz ⸗geſtielten, breit-eirunden, lederig-derben Blättern von prächtig-dunkelgrüner Farbe mit eigen- artiger, ſilbergrauer Zeichnung beſetzt ſind. Blattſtiel bis 10 cm, Blattſpreite 15—25 cm lang, etwa 10 bis 12 cm breit. Blütenſchaft ähnlich wie bei voriger, nur größer und zahlreiche ſchöne, feurigrote, bohnengroße Beeren erzeugend, die einen ſchönen Schmuck bilden oder zur Vermehrung verwendet werden. — A. com- mutatum Schott (syn. A. marantaefolium Bl. var.) hat ſchmälere und dunkler grüne Blätter mit nicht jo leuchtender ſilbergrauer Zeichnung. — A. simplex Bl. (syn. A. fallax Schott, A. princeps Äth., Caladium | häuſer, simplex 5ʃ), mit einfarbig-grünen, etwa 15—20 cm langen, 10 em breiten, eirunden, zugeſpitzten Blättern, bildet dichte Büſche, ſteht aber den vorgenannten nach. Verwendung als Blattpflanzen größerer Warm— in denen ſie frei und unbeengt ſtehen wollen. Kultur wie Nr. 3668. Gattung 1320. Homalomena Schott, Gleichkolben, = XVIII 6 (griechiſch: homalos — gleichmäßig; Blüten am Kolben alle gleichmäßig). Männliche Blüten mit 3—4, ſeltener 5—6 prismatiſchen Staubblättern; weibliche Blüten mit ſpiralig-geſtellten, Fruchtknoten am Scheitel zuſammengezogen, mit ſitzender Narbe, Robuſte Kräuter mit dickem Erdſtamm und kurzem oder fehlendem Blätter eirund-herzförmig, dreieckig-herzförmig oder lanzettlich, bisweilen flaumhaarig, mit den Rand berührenden Nerven: alle vollkommen. keuligen oder kopfigen, unfruchtbaren Staubblättern. Beeren von der Blütenſcheide völlig eingeſchloſſen. Stamme. Blattſtiel meiſt verlängert und langſcheidig. zuſammengerollte oder klaffende, zugeſpitzte Fläche ſich erſtreckend. — 20 Arten, zumeiſt im tropiſchen Aſien, einige in Südamerika. A. Pflanzen mit kriechendem Erdſtämmchen, daher ſtets niedrig bleibend. Blütenſcheide mit Einſchnürung .. F B. Pflanze mit oberirdiſchem Stamm, Denen werdend. ſcheide ohne Einſchnürung .. 3 3670. Homalomena Wallisii Reg. (syn. Cur- meria Wallisii Mart.), Wallis’ Gleichkolben. Ko⸗ lumbien. Strauchig; niedrige, reichbeblätterte Büſche bildend. Blattſtiel langſcheidig, etwa 5 em lang; Blattſpreite derblederig, mit abgerundetem Grunde; etwa 15—20 cm lang, oberſeits dunkelolivengrün mit unregelmäßigen, bald goldgelben, bald dunkleren Flecken und weißem Rand; unterſeits blaß-bläulichgrün. Blütenſchaft kurz, Scheide ſcheidigen, etwa 30—40 em langen Blattſtielen gekrönt, die eine edelgeſtaltete, herzförmige, zugeſpitzte Spreite lang; Kolben weiß etwa ebenjolang. — H. pieturata von glänzend⸗grüner Farbe und rahmweißen Haupt⸗ blaßgrünlich, rötlich-angehaucht, bauchig, etwa 6—7 em Rgl. (syn. Curmeria picturata Lind. et Andre), Blätter größer, aus herzförmigem Grunde breit-oval, etwa 30 em lang, leuchtend-ſmaragdgrün, längs des Hauptnervs mit breitem weißen Streifen. Eine reizende die Ränder der Pflanzengeſtelle in Warmhäuſern. Sie liebt gleich den anderen blattſchönen Araceen eirund oder länglich-eirund niedrige Dekorationspflanze für Blütenſcheide bleibend, gerade, Blütenkolben eingeſchloſſen, Blattttele mindestens doppel 1 (ang als 11 berztörmtge Spreite. Blüten an fortſatzloſem Kolben, einhäuſig, ohne Kronkelch, vieleiig. cylindriſch oder unten zuſammengerollt, oben in eine ſeine untere Hälfte oder ½ iſt weiblich. Blattſtiel höchſtens ſo lang wie die ſchön gefärbte Blattſpreite. H. Wallisii. 3670. Blüten⸗ H. Lindenii. 3671, Serben ee im 1 19 breiten als tiefen Topf. Nach dem Verpflanzen im Februar, März liebt ſie warmen Fuß und entwickelt dann ununterbrochen ihre farbenprächtigen Blätter. Vermehrung durch Teilung. 3671. Homaloména Lindenii Wocke (syn. Alocasia Lindenii Hort.), Tindens Gleichkolben. Stämmchen kurz, von zahlreichen zierlichen, weißen, (faſt blattgrünloſen), im unteren Drittel breit— nerven tragen, die etwa 15—20 cm lang und an der breiteſten Stelle etwa 8—10 em breit iſt. Blüte? Iſt ohne Frage die ſchönſte der höheren Homalomena-Arten, die erſt vor wenigen Jahren als „Alocasia“ in den Handel gegeben wurde. Kultur wie die zarteſten Araceen im Warmhauſe bei womöglich lockeren mit Sumpfmoos durchſetzten Boden und gute | dauernd warmem Untergrunde in guter, lockerer Erde. Gattung 1321. weibliche nicht dicht aneinandergereiht, aufreißenden) Blütenſcheide eingeſchloſſen dickrippigen Blättern, die grün, gefleckt, Hauptrippe haben. verlängerter, leicht eingeſchnürter, bleibender Röhre und offener, die Scheide. — 8 Arten, im tropiſchen Amerika. 3672. Dieffenbächia pieta Schott (syn. Cala- dium pictum Zodd.), Bemalte Dieffenbadie. Nord— Blattſtiele dick, bis über die halbe Länge hinaus ſcheidig. ſchmal⸗kahnförmiger, Dieffenbächia Schott, Dieffenbachie, Gr XIV 9; XVIII o ([nach dem deutſchen Reiſenden Prof. E. Dieffenbach in Gießen benannt). fondern hocker verteilt, Blüten mit 4—5 zu einem dicken, ſitzenden, am Scheitel abgeplatteten Körper verwachſen einwärtsgebogenen Staubblättern und kugeligem oder 2—3 lappigem, 1— 3 eiigem Fruchtknoten; Narbe ſitzend. Pflanzen mit kräftigem, geradem Stamm, mit länglichen bis eirunden, geſtreift oder marmoriert ſind und meiſt eine auf der Blattoberſeite rinnige Blüten an fortſatzloſem Kolben, 1 häuſig, ohne Kronkelch, auch mit unfruchtbaren Staubblättern untermiſcht. Männliche Weibliche Blüten mit 4—5 unfruchtbaren, Beeren von der (ſpäter Blütenſcheide ſchmal, mit Blütenſtiele mehrere. Kolben aufrecht, kürzer als zugeſpitzter Fläche. Stämmchen derb, kräftig, an der Spitze Blattſtiel bei den unteren 74 * braſilien. den Blattſchopf tragend. en 1172 Familie 221. Araceae, Aronsſtabgewächſe. Or XVIII 6. Blättern etwa bis zur Hälfte, bei den oberen noch höher hinauf ſcheidig, etwa 10—15 em lang. Blatt- et Hehe. pr. Sp., mit grünem, weiß⸗geſtricheltem fläche aus herzförmigem Grunde breit-elliptijch, drei» Stamm und ebenſolchen Blattſtielen. k. irrorata bis viermal länger als der Stiel; freudig-grün mit Schott pr. sp., mit kurzgeſtielten, ſehr derben, durch vielerlei unregelmäßigen, weißen Flecken oder Strichen. eine ſehr breite und kräftige Mittelrippe gehaltene Blütenſchaft kurz; Blütenſcheide länglich, oval, grünlich, etwa 8—10 cm lang mit ebenjolangem, hellem Kolben. Schöner noch ſind die zahlreichen Gartenformen, 3. B. f. Jenmanni; f. magnifica; f. Weyrii (syn. D. Baumanni hort.); f. splendens; f. Bausei ugl. u. ſ. w. D. imperialis Lind. et Andre und D. illustris hort. ſind zwei ſich ſehr nahe ſtehende, offenbar auch zu D. picta gehörige Formen, deren langzugeſpitzte, olivengrüne Blätter längs des Mittelnervs zart ſilber— grau⸗geſtrichelt, ſonſt aber durch große helle, ver— einzelte Flecke geziert ſind und ſich durch ſehr eleganten Wuchs auszeichnen. D. memoria Corsi zeichnet ſich durch zarte filber- graue, ſtrichförmige Zeichnung auf den dunkelgrünen Blättern aus. — Verwendung. Arten und Formen ſind bereits ſehr beliebte Marktpflanzen, da ſie nicht nur für Ge⸗ wächshaus⸗, ſondern auch für Zimmerkultur ſich vor⸗ trefflich eignen. Kultur im Warmhauſe an einem E etwas ſchattigen Orte. Sie lieben nahrhaften Boden, Dieffenbachia Seguine f. Baraquiniana. im Sommer reichlich Waſſer und ab und zu | Dunggüſſe. Da ältere Pflanzen in der Regel unten Blattſpreite von hellgrüner Färbung mit vielen breiten, daher wie marmoriert erſcheinen. f. lineata C. Koch kahl werden, ſchneidet man auch hier, wie bei ſo vielen gelblichen Flecken. f anderen Araceen, die Spitze des Sproſſes (gärtneriſch Verwendung und Kultur wie Nr. 3672. | den „Kopf“) ab, pflanzt ihn in ein Töpfchen und ſtellt 3674. Dieffenbächia Leopöldi Zind., Ceopolds 5 ihn ins Vermehrungsbeet, wo er bald den Topf mit Dieffenbachie. Kolumbien. Stamm kräftig, ſchwach⸗ Wurzeln ausfüllt. Der rückſtändige Stammteil kann gerieft (jedenfalls nicht glatt), dunkelgrün mit zahl- in Stücken beliebiger Länge gleichfalls ins Warmbeet reichen kleinen, hellen Streifen. Blattſtiel ähnlich gelegt werden; aus ihm entwickelt ſich bald eine Anzahl gefärbt, etwa ¼ jo lang als das prachtvoll ſammet⸗ junger Sproſſe, die wiederum abgelöſt und wie Steck- artig -tiefdunkelgrüne, breit-eirunde Blatt, deſſen linge behandelt werden. Anfänglich iſt die junge elfenbeinweiße Mittelrippe eine brillante Wirkung Anzucht im warmen Kaſten oder Vermehrungshauſe hervorbringt. Blütenſcheide und Kolben grünlich, zu halten; nach mehrmaligem Verpflanzen während etwa 10 em lang. f. maculata „ort., Blätter mit des Sommers härtet man ſie etwas ab, falls man ſie leichten gelben Tupfen. für Zimmerkultur geeignet machen will. | Eine der prachtvollſten Arten, welche beſonders 3673. Dieffenbächia Seguine Schott (syn. Arum ſchön wird, wenn man ſie im Warmhauſe an ſchattiger Seguine Jacg., A. Seguinum I., Caladium Seguinum Stelle auspflanzt. Kultur wie Nr. 3672. . Vent.), Seguine-Dieffen bachie. Weſtindien. Stamm 3675. Dieffenbächia macrophylla Poeyp. grün, kräftig; Blattſtiele der unteren Blätter kaum (syn. D. costata Klotzschh D. robusta Schott), bis zur Mitte ſcheidig, die oberen faſt in ihrer ganzen Großblätterige Dieffenbachie. Peru, Kolumbien. Länge ſcheidig, grünlich, weiß-gefleckt oder -geſtrichelt. Stamm ſehr kräftig, wie die ganze Pflanze, dunkelgrün. Blattſpreite eirund, am Grunde abgerundet oder ſchwach- Blätter einfarbig dunkelgrün, feſt, länglich- bis breit⸗ herzförmig, nach der Spitze hin ſchnell verſchmälert. eirund, aus ſeicht-herzförmigem oder abgerundetemm Blütenſcheide ziemlich lang, blaßgrün, Kolben weiß⸗ Grunde allmählich zugeſpitzt. Kolben etwas kürzer lich. Eine in der Form und Färbung der Blätter als die blaßgrüne, zugeſpitzte Scheide. Saft des ſehr veränderliche Art, deren Gartenformen beliebter Stammes ſehr unangenehm und durchdringend riechend. ſind als die Stammart. Zu den ſchönſten gehören Eine ſehr ſchnell wachſende, etwas „klobige“ Art, 1 die als ſelbſtändige Arten in den Handel gegebenen: welche im tiefem Schatten im Warmhauſe überaus f. Baraquiniana Versch. et Lem. pr. sp., mit üppig und maſſig wird und der grellſte Gegenſatz zu prächtigen, dunkelgrünen, an rahmweißen Stielen der zierlichen D. humilis Poepp. (syn. D. alliodora ſitzenden Blattſpreiten. f. conspurcata Schott pr. sp., | Rgl.), aus Braſilien, iſt, deren breit-lanzettliche, zier⸗ deren Stiele bald heller, bald dunkler gefleckt ſind und liche Blätter ſtark nach Knoblauch riechen. . Ar? I Gattung 1322. Porphyröspatha Engl, Purpurtute, G XVIII 6 (griechiſch: porphyra — Purpur, spathe — Scheide; purpurrote Blütenſcheide). Blüten an fortſatzloſem Kolben, 1häufig, ohne Kronkelch. Männliche Blüten mit 4 zu einem 4eckigen Körper verwachſenen Staubblättern; weibliche mit verkehrt-eiförmigen, abge⸗ ſtutzten oder 2hörnigen, getrennten, 2— 4eiigen Fruchtknoten und ſitzenden, quer-länglichen, 2lappigen Narben. Kletternde, an den Stengelknoten wurzelnde Pflanzen. Jüngere Blätter länglich, am Grunde abgerundet und kurzgeöhrt, ältere pfeilförmig oder Z ſchnittig. Blattſtiel ſtielrund, mit verlängerter, oben nicht getrennter Scheide. Blütenſcheidenröhre wenig kürzer als die eirunde, ſpitze, purpurrote Fläche. Kolben roſafarben, viel kürzer als die Scheide. — 2 Arten, auf Coſtarica. 3676. Porphyröspatha Schottiäna Eugl. (syn. förmigen, glanzloſen, mattgrünen Blättern reich Syngonium Schottianum Wendl.), Schotts Yurpur- geſchmückt; Blattſtiel 20 —30 cm, Blattſpreite 30 bis Me fufe. Centralamerika. Stengel mit großen, pfeil- 60 cm, Schaft etwa 10 cm, Blütenſcheide 20 cm lang. Gattung 1322. Porphyröspatha und Gattung 1323. Anthürium. Fr. 36733677. 1173 | Verwendung als ſchöne Blattpflanze, die fich | feſtklammert. Kultur in nahrhaftem, kräftigem Boden, zur Bekleidung von Mauern und Wänden in Warm⸗ bei reichlicher Bewäſſerung; am beſten wird die Pflanze häuſern vorzüglich eignet, zumal ſie ſich durch zahl⸗ an ſchattiger Stelle ausgepflanzt. Vermehrung durch reiche, immer wieder neu erſcheinende Luftwurzeln | Stecklinge oder Stammſtücke iſt leicht. Gattung 1323. Anthürium Schott, Schwanzblume, O XVIII 6 (griechiſch: anthos — Blume, oura — Schwanz; Blütenſcheiden meiſt mit Schwanzzipfeln). Blüten an fortſatzloſem Kolben zwitterig, alle fruchtbar. Kronkelchteile 4, keilförmig oder länglich. Staubblätter 4. Fruchtknoten länglich, eiförmig oder verkehrt-eiförmig, 2fächerig und 2—4eiig. Beeren von verſchiedener Form. Aufrechte Pflanzen mit oder ohne Stamm, oder wurzelnde, ſehr ſelten aber kletternde Gewächſe. Blätter immergrün, lederig, ganz, gelappt oder geteilt; Blattrippen häufig 3 (bei herz— und pfeilförmigen Blättern mehr), in der Regel ſo verlaufend, daß ſie den Blattrand nicht erreichen, ſondern ſich gegen den Rand hin vereinigen und ineinanderlaufen, ſodaß meiſt ein mehr oder weniger deutlich markierter rippen— loſer Blattſaum bemerkbar iſt. Blattſtiel kurz oder verlängert, ſtielrund oder gefurcht, am Grunde kurz- ſcheidig. Blütenſcheide eirund, elliptiſch oder lanzettlich, dicklederig, ausgebreitet, zungenförmig oder gedreht, meiſt in den Blütenſtiel auslaufend, bleibend. Kolben cylindriſch oder kegelig, gerade oder gewunden, bisweilen ſehr verlängert, zur Fruchtzeit nicht vergrößert, aufwärts-blühend. — 200 Arten, im tropiſchen Amerika. A. Blätter nicht einfarbig⸗grün. 1. Blüten unſcheinbar. lanzen ſtets niedrig bleibend; Blätter faſt grundſtändi ggg 4. erystallinum. 3677. A. regale. 3678. A. magnificum. 3679. A. Veitchii. 3680. b) Pflanzen von deutlich (wenn auch langſam) kletterndem Wuchs; Blätter am aufſteigenden Stamm C//%/%/%%%%/ ᷑⁰m ²mt ß 8ʃ¹a arenen 3681: 2. Auch die Blüten zugleich farbenprächtig. Hierher gehören jene prächtigen Kreuzungsprodukte der ſchönblätterigen Arten mit den nachfolgenden ſchönblütigen Anthurien, die ſchon ſeit Jahren, beſonders in Belgien und England, künſtlich gezogen wurden. Beſonders bekannt find die Baſtarde zwiſchen A. Veitchii und A. Andreanum: A. Chelseiense und A. Leodinense, B. Blätter einfarbig⸗grün; Blütenſcheiden auffallend ſchön-gefärbt. 1. Pflanzen von niedrigem Wuchs; Blätter faſt grun dſtändti˖n gg. A. Scherzerianum (Tafel 62) 3682. 2. Pflanzen von kletterndem oder doch langſam aufſteigendem Wuchs. A. Andreanum. 3683. C. Blätter einfarbig⸗grün. Blütenſcheide auch grünlich oder weißlich, gärtneriſch wertlos, wenn auch zuweilen duftreich. 1. Pflanzen von niedrigem Wuchs oder nur nach längerer Zeit allmähliches Anſteigen zeigend. ere 6 10 mal länger als breit, lanzett liche 4. Harrisii. 3684. b) Blätter elliptiſch; Blattſtiele etwa ebenſolang oder kürzer als die Spreite: A. Miquelianum C. Koch et Augustin (syn. Pothos parasiticus Fell.), Stamm kurz und dick; Blattſtiele etwa 20—30 cm lang, kräftig, mit ſtarkem Knie am Übergange zur freudig- und glänzend-grünen, dicklederigen Blattſpreite. Blütenſcheide grünlich; Kolben lila. ſtartig Blattspreite länger als der Stie 4. Hookeri. 3685. d) Blattſpreite herzförmig; Stiel fo lang oder länger als dieſe: A. Laucheanum C. Koch, Braſilien; nur ganz allmählich einen grünen Stamm bildend. Blattfläche dunkelgrün; Blütenſcheide breit-lanzettlich, grünlich; Kolben bräunlich. In dieſe Gruppe gehören die ähnlichen A. nymphaeifolium C. Koch, A. bellum Schott, mit kriechenden Stämmchen; A. Augustinum C. Koch et Lauche, A. cordatum C. Koch et Sello u. a. m., welche ein Schmuck größerer Warmhäuſer ſind. A. hybridum ort. zeichnet ſich durch rieſige, ſpießförmige Blätter aus. e) Pflanzen mit meiſt 13 mal geteilten, herzförmigen, grünen Blättern. A. pedato-radiatum Schott (syn. A. pedatifidum Rgl. et Lind.), Mexiko. A. membranuliferum Schott et Ohlendorf hat ſchmälere und dunklere Blattteile. 2. Pflanzen mit deutlich-klimmendem Sproß. a) Blattſpreite ungeteilt und ungelappt: A. scandens Engl., Mexiko bis Braſilien; Blätter oval, etwa 10 cm lang. b) Blattſpreite Zlappig: A. signatum C. Koch et Mathieu (syn. A. trifidum Oliver, A. trilobum Lind.), Neu-Granada; Blattſpreite 30—40 em lang. breit-Zlappig, dunkelgrün. Sehr zierend. Warmhaus. — A. obtusilobum Schott, Blätter nicht ſo tief gelappt, Zeckig, faſt ſchildförmig. c) Blattſpreite 5-7 lappig: A. fissum C. Koch, Blattſpreiten etwa 30 —50 cm lang, 30—40 cm breit, tiefgeſpalten. d) Blätter fingerförmig⸗- geteilt: A. digitatum Kth. (syn. Pothos digitata Jacq.), Java; Blattteile glanzlos, etwa 20—30 em lang, 5—10 em breit. Eignet ſich für Säulen in Warmhäuſern. Ahnlich iſt A. variabile Kth. und feine ſchmal— blätterige Form f. Ottonianum Kth. 3677. Anthürium eryställinum Lind. et Andre, die Blätter eng-genähert find. Blattſtiel dünn, wenig Silbernervige Schwanzblume. Neugranada. Pflanze länger als die Blattſpreite. Letztere groß, breit-herz- | förmig, mit übereinandergreifenden Herzlappen, tief- dunkelgrün mit ſammetartigem Glanz; Nervatur breit ſilberweiß-geſäumt. Blütenſchaft die Blätter erheblich überragend; Scheide unſcheinbar bräunlich, ſchmal; Kolben grünlich, walzig, ebenſolang. Man thut gut, die Blütenſchäfte bei allen ſchönblätterigen Arten zu Gunſten beſſerer Blattentwickelung zu entfernen, ſofern man nicht etwa Befruchtungen vornehmen will. Verwendung. Eine der zierendſten Blatt- Araceen für das Warmhaus und geheizte Zimmer. Sie gedeiht am beſten in grober Laub- und Heideerde mit ſchwachem Lehmzuſatz und reichlicher Menge zer— ſchnittenen Sumpfmooſes nebſt Holzkohlen- und Ziegel- ſteinbrocken in mehr breiten als tiefen Gefäßen. Beim Verpflanzen im Februar, März gebe man recht gute Scherbeneinlage und entferne die unterſten, zuweilen angefaulten Stamm- und Wurzelteile, ſodaß die Pflanze eine förmliche Verjüngung erfährt und etwas tiefer in den Topf gepflanzt wird. Während des Sommers müſſen ſie reichlich bewäſſert und ab und zu f n mit Jauche gedüngt werden. Vermehrung durch dichte, reichbeblätterte Büſche bildend, nur langſam ein Stecklinge bezw. „Köpfen“ des Hauptſproſſes und Ein— ganz kurzes dickes Stämmchen erzeugend, an welchem legen der übrigen Stammteile in ein warmes Beet. 1174 Die zahlreich ſich daraus entwickelnden Sproſſe werden wie Stecklinge behandelt, in kleine Töpfe gepflanzt, ſpäter mehrmals verpflanzt und auf warmen Fuß ge— bracht. Anzucht aus Samen leicht. Ausſaat bald nach der Reife. 3678. Anthürium regale Zind., Königliche Schwanzblume. Tropiſches Amerika. Blattſpreiten lang, an ſtielrunden, 60— 100 cm langen Stielen, herzförmig-eirund, an / m lang und länger, im oberſten Drittel 30 em breit, dunkelolivengrün, mit ſchmaler weißer Aderung, rückſeitig matt-graugrün. Blütenſcheide nebſt Kolben grünlich, unſcheinbar, daher zu unterdrücken. Eine ſehr vornehme, edle Erſcheinung, die dauernd im Warmhauſe zu behandeln iſt. Vermehrung wie Nr. 3677. 3679. Anthurium magnificum Lind., Pracht- volle Schwanzblume. Kolumbien. In der Tracht der Nr. 3677 ſehr ähnlich; jedoch: Blätter heller grün; Silberaderung unregelmäßig - verlaufend; Blattfläche ſehr breit herzförmig, 60 em lang, im oberen Drittel 40 —50 cm breit; Blattſtiel deutlich-4kantig-geflügelt. Verwendung und Kultur wie Nr. 3677. Reich- beblätterte Exemplare ſind ſehr wirkungsvoll. 3680. Anthürium Veitchii Mast., Veitchs Schwanzblume. Neugranada. Die aus herzförmigem Grunde langgeſtreckten Blätter ſind bei einer Länge von 1 m und mehr knapp 20 cm breit, jung metalliſch— braunrot, ſpäter dunkelolivengrün mit metalliſchem Glanze. Zwiſchen den vom Hauptnerd unter faſt rechtem Winkel abgehenden parallelen Seitennerven zeigt ſich die Blattfläche ſchwach- gewölbt, wodurch die ganze Blattfläche wellig erſcheint. Blattſtiele nahezu ebenſo— lang, ſtielrund, zierlich. Blütenſchaft kurz, die un— ſcheinbare hellgrüne Scheide tragend; Kolben ſtark, cylindriſch, hellgrün, etwa 10 em lang. Verwendung. Reichbeblätterte Exemplare dieſes ſchönſten der Blatt-Anthurien bilden in großen Schau— häuſern eine hervorragende Zierde. Kultur. Wiewohl im allgemeinen die Behandlung wie bei Nr. 3677 iſt, ſei man bei der Vermehrung durch „Köpfen“ des Hauptſproſſes vorſichtig und halte Mutterpflanze und Stecklinge um dieſe Zeit auf warmem Fuß und gut geſchloſſen. A. splendidum Hull, mit großen herz— förmigen Blätter, iſt noch vorſichtiger zu behandeln. 3681. Anthürium Warocqueänum Moore, Warocques Schwanzblume. Neugranada. Blätter länglich-eirund, aus herzförmigem Grunde allmählich zugeſpitzt, auf etwas kürzeren oder gleichlangen, ſtiel— runden, hellgrünen Stielen. Blattſpreite oft 1 m lang und länger, an der breiteſten Stelle im oberen Drittel höchſtens 25 cm breit, tief-dunkelgrün, jammetartig- glänzend, mit ſilberweißer Nervatur. Blütenſcheide grünlich, etwa 10—15 cm lang. Verwendung. In größeren Schauhäuſern nimmt ſich dieſe Art beſonders ſchön als Einzelpflanze an Tuffſteingrotten oder-wänden aus. Altere Exemplare ſind oft unſchön; man ſchneidet dann den reichlich mit Luftwurzeln verſehenen Hauptſproß („Kopf“) ab und behandelt ihn, in ein warmes Beet geſtellt, als ſelb— ſtändige Pflanze. 3682. Anthürium Scherzeriänum Schott, Tafel 62, 247. Scherzers Schwanzökume. Süd⸗ amerika. Staude. Blätter in dichtem Kranz eng zuſammenſtehend, tief dunkelgrün, lang- lanzettlich; Blattſtiel nur etwa 10 em lang; Blattfläche etwa 15-30 em lang, 6 cm breit, auch breiter. Blüten Warmhäuſer und Zimmer bildet. Familie 221. Araceae, Aronsſtabgewächſe. G XVIII 6. auf zierlichen, etwa 25—30 em langen Stielen, meiſt zahlreich, faſt während des ganzen Jahres erſcheinend. Blütenſcheide feurigrot, Blütenkolben rot oder orangefarben, zart, etwa 10 em lang, oft ſpiralig⸗ gedreht, frei ſtehend. — Schöne und dankbare, rot- blühende Gartenformen ſind: k. grandiflorum; f. maximum; f. Devansayanum; f. Massangeanum; f. Wardii; f. Williamsii; f. giganteum; f. splendens; f. rotundiflorum; f. Bertrandii; f. nigricans ac. Formen mit verſchiedenartig weiß-gezeichneter Blüten⸗ ſcheide, ebenfalls recht wirkungsvoll, find: k. Waroc- queanum und f. Rothschildianum. Auch reinweiß blühende Sorten („Mad. Emilie Bertrand“) und ſolche, bei denen eine doppelte Blütenſcheide (k. grandi- florum) oder ein doppelter Kolben auftreten, haben ſich im Laufe der Zeit eingefunden. Verwendung. Dieſe iſt die am längſten in Kultur befindliche, schön Anthurium-Art, welche ſich infolge ihres leichten Blühens größter Beliebtheit erfreut und einen prächtigen Schmuck für Die Blumen ſind für feine Blumenarbeiten ſehr wertvoll. Kultur im allgemeinen wie Nr. 3677. Hier und da zieht man dieſe Art gar nur in Sumpfmoos in Körben nach Art der tropiſchen Orchideen, und erzielt hiermit auch gute Erfolge. Auf jeden Fall ſind die Wurzeln beim Verpflanzen peinlich zu ſäubern, da hiervon Haupt- ſächlich ein guter Erfolg abhängt. 3683. Anthürium Andreänum Zind., Andrés Schwanzölume. Neu⸗Granada. Strauchig. Blätter länglich-herzförmig, etwa 30—40 em lang, 10—12 cm im oberen Drittel (der breiteſten Stelle) breit, lebhaft⸗ grün; Stiele etwa ebenſolang, zierlich. Stämmchen anſteigend, hellgrün. Blütenſchaft die Blätter über- ragend, oft 50—75 cm lang, zierlich. Blütenſcheide leuchtend⸗-zinnoberrot, breit-herzförmig, den cylin⸗ driſchen, etwa 6 em langen Kolben nicht umſchließend. Auch von dieſer Art ſind zahlreiche Formen und Baſtarde in Kultur, die ſämtlich hervorragende Zierpflanzen für warme Räume ſind und in ihren Blütenformen und farben miteinander wetteifern. Die bekannteſten find Anthurium ferrierense, A. car- neum, A. Froebelii; alle drei find Baſtarde aus A. Andreanum und A. nymphaeifolium C. Koch mit breit⸗herzförmigen, karminroſa bis dunkelroten Blüten- ſcheiden, welche die ſehr kräftigen, ſchön belaubten Stöcke reichlich zieren. Auch A. Poscharskyanum, A. Grusonii, A. Kolbianum, A. Wittmackii und A. Ortgiesii ſind prächtige Formen. Verwendung. Iſt neben Nr. 3682 wohl die bekannteſte und beliebteſte der ſchönblumigen Arten, die an Blühwilligkeit kaum von einer anderen übertroffen wird. Sie iſt demgemäß eine ebenſo vorzügliche Handels⸗ pflanze für Schnittblumengewinnung wie Zierpflanze für Warmhäuſer und geheizte Zimmer. Sie liebt lockeren, mit Sphagnum vermengten Erdboden, der mit altem Baulehm verſetzt ſein kann, halbſchattige Lage und dauernd feuchtwarme Atmoſphäre. Vermehrung durch Stammſtücke. Samen ſind bald nach der Reife auszuſäen und gleich den Stecklingen im Warmbeete unterzubringen. 2 3684. Anthürium Harrisii Zndl. (syn. Pothos Harrisii Grah.), Harris“ Schwanzblume. Braſilien. Strauchig. Blattſtiel etwa 3—5 em lang, ebenſo wie das etwa 30—60 em lang werdende Blatt dunkelgrün; Blattſpreite derb, ſaftig, glänzend; Blätter zahlreich. Blütenſchaft zierlich, mit lineal⸗lanzettlicher, hell⸗ bräunlicher Blütenſcheide und dünnem Kolben. Es Gattung 1324. Spathiphyllum, Blattfahne. Nr.3678—3688. 1175 giebt folgende, früher als beſondere Arten angejehene 3685. Anthürium Hoöökeri IM. (syn. A. Formen: f. Grahamianum Zngl., f. intermedium | Huegelii Schott, A. amplum Xth., A. neglectum und f. Beyrichianum ILA. pr. sp.; f. assimile Schott | Mig., Pothos acaulis 700X%.), SooRers Schwanzblume. hellgrüne, glanzloſe, weit nach außen gebogene Blätter mehrung durch Samen, den ſie nach künſtlicher Be— fruchtung reichlich bringt. Ausſaat bald nach der Reife. 5 — m. ® 1 pr. sp. — A. Bakeri Hook. fil., Coſta Rica, Hat Antillen. Strauchig. Blattſpreite an etwa 10 cm langem, ſtielrundem Stiel eirund, etwa 60—80 cm und breite grüne Blütenſcheiden, ſowie ſtärkeren, lang, in der Mitte etwa 20— 25 em breit, freudig— cylindriſchen Kolben. grün, ſaftreich. Scheide an etwa 50 em langem, Verwendung. Während erſtere Art namentlich dünnem, ſchwankendem Schaft, hellgrün, etwa 10 cm durch ihr ſchönes, dunkles Grün ziert, wird der lang; Kolben ſtahlblau. Wert der letzteren Art noch durch die ſtets reichlich Verwendung. Dieſe Art ſowie ihre Verwandten: erſcheinenden feuerroten Beerenfrüchte, die den etwa lem A. ellipticum C. Koch et Bche. und A. crassinervium dicken, cylindriſchen, etwa 8 —10 em langen Kolben | Schott. ſind durch ihren höchſt ſonderbaren Bau neben dicht umgeben, erhöht. Kultur im Warmhauſe. den anderen völlig verſchieden geſtalteten Arten ſehr Nicht unähnlich iſt auch das durch die ſchmalſten wirkungsvoll. Kultur im Warmhauſe. Blätter der ganzen Gattung ausgezeichnete A. Ga— leottianum Koch. Gattung 1324. Spathiphyllum Schott, Blattfahne, G XVIII 6 (griechiſch: sphathe — Blütenſcheide, phyllon — Blatt; Blütenſcheide oft grünlich und blattförmig-flach). Blüten an fortſatzloſem Kolben, alle zwitterig. Kronkelchteile 4, 6 oder 8, getrennt oder zu einem Becher verbunden oder verwachſen. Staubblätter 4, 6 oder 8. Fruchtknoten länglich, mehreiig; Griffel kurz oder lang, mit 3—6lappiger Narbe. Beeren kugelig oder länglich-kegelförmig, wenig— ſamig. Pflanzen mit etwas oder gar nicht über die Erde hervortretendem Stamme. Blätter länglich oder lanzettlich, kurz⸗ oder lang⸗zugeſpitzt, mit ſtarker Mittelrippe und dünnen, bogig⸗parallel⸗ verlaufenden Seitennerven, die von der Mittelrippe meiſt rechtwinkelig abſetzen und ſich meiſt nicht in die Mittelrippe hinein verfolgen laſſen. Blattſtiel mit Blattpolſter, verlängert bis ſehr lang und auch langſcheidig. Blütenſcheide am Kolbenſtiel mehr oder weniger herablaufend, meiſt grün, ſeltener weiß, blattartig, dünn, länglich oder lanzettlich, anfangs den Kolben umhüllend, ſpäter aber ausge— breitet, bleibend. Kolben kürzer als die Scheide, dichtblütig. — 18 Arten, im tropiſchen Amerika, von Mexiko bis Braſilien. 3686. Spathiphyllum floribundum M. Brom Engl. (syn. S. Liebmannii Schott, S. heliconiae- (syn. Anthurium floribundum Lind. et Andre, folium Schott, Hydnostachyon cochlearispathum Amomophyllum floribundum u.), Reichblumige Liebm.), Löffelfheidige Blattfahne. Mexiko. An Blattfahne. Neu⸗Granada. Blattſtiel und Spreite langen verhältnismäßig dünnen Stielen hängen die etwa gleich lang. Blattſtiel tiefſcheidig, etwa 12 bis ſchmalen, langen Blattſpreiten, die an AnthuriumVeitchii 20 em lang; ſeitliche Scheidenlappen häutig, dünn, erinnern, jedoch viel dünner und zarter als jene ſind. hellgrün. Blattfläche länglich, oval, zugeſpitzt, am Blattſtiel oft 1 m Länge erreichend, breitſcheidig mit Grunde in ein Knie zuſammengezogen, oberſeits 5—8 cm langer, knieartiger Verdickung. Blattſpreite glänzend⸗grün, unterſeits matter. Blütenſcheide am ſehr lang, etwa 25— 30 cm breit. Blütenſcheide grün zierlichen, etwa 20 — 30 cm langen Schaft ſchneeweiß, weit von dem kürzeren, grünlichen Kolben abſtehend, 40 BZ etwa 6—8 cm lang und 2—5 cm breit. — 8. Patini | Ru N. L. Brown (syn. S. candidum N. LZ. Bromn, | > Nr Anthurium candidum Bull, Massowia Gardneri C. I ss Koch) iſt in Wuchs und Haltung zierlicher; Blütenſcheide 8 ſchmäler, reinweiß. | Verwendung. Sehr dankbar, auch in den Wintermonaten reichlich blühend und für Bindearbeiten wertvoll, im Warmhauſe ſehr zierend. Kultur in leichter, nahrhafter Erde; nach dem Verpflanzen wünſcht ſie gut warmen Fuß zu haben; im übrigen liebt ſie ſchattigen Platz und ſtets ſehr feuchte Luft. Ver— 3687. Spathiphyllum cannaefölium Schott (syn. S. Bonplandii Schott, S. candicans Poepp., Anthurium Dechardii Andre, P. cannaeformis (urt., P. odorata Anders., P. leucophaeus Poepp., Monstera | cannaefolia L., Leucochlamys callacea Poepp., Massowia cannaefolia C. Koch), Blumenrohr⸗- etwa 15 cm lang, zugeſpitzt, 10 cm breit, am Klolben- blätterige Blattfahne. Südamerika. Blattſtiel und ſtiel herablaufend. Kolben weißlich, ſpäter ſchwarz Spreite etwa gleichlang (20—50 cm lang), letztere werdend, etwa 8-10 em lang. f. longirostre Engl. eirund, am Grunde allmählich in ein längliches Knie (syn. S. longirostre Schott) hat erheblich ſchmälere verlaufend, freudig-grün, mit ſtark hervortretender Blätter und eine ſchmälere, ſehr weit am Kolbenſchaft Nervatur. Blütenſchaft meiſt über den Blattbuſch herablaufende Blütenſcheide. — Erwähnt ſeien noch: ragend; Blütenſcheide breit-eirund, etwa 10—15 cm S. blandum Schott und S. Ortgiesii Agl. lang, außen grünlich, innen ſchneeweiß. Kolben Verwendung. Eine wertvolle buſchige gelb etwa 8— 10 cm lang. Blattpflanze, die ſelbſt an kühleren Stellen größerer Verwendung. Durch den herrlichen Duft und Warmhäuſer ausgepflanzt zu prächtiger Entwickelung den eleganten Wuchs iſt dieſe Pflanze ſehr beliebt gelangt, zudem auch viel Schatten verträgt. Liebt geworden. Kultur wie Nr. 3686. nahrhaften Boden, reichliche Luft- und Bodenfeuchtigkeit 3688. Spathiphyllum cochlearispathum und ſchattigen Platz. 1076 Familie 221. Aracene, Aronsſtabgewächſe. OS XVIII 6. Gattung 1325. Culeäsia Beaw., Culcaſie, O XVIII E 4 (vom arabiſchen kulkas oder kolkas abgeleitet). Blüten an fortſazloſen Kolben, 1häuſig, ohne Kronkelch. Männliche Blüten mit 3—4 getrennten Staubblättern; weibliche zerſtreut, mit plattkugeligem, 1—2 eiigem Fruchtknoten und ſitzenden, polſterförmigen, 4furchigen, mit dem Fruchtknoten gleichbreiten Narben. Beeren kugelig, 1ſamig. Blattſtiel, eirund-lanzettlich, netznervig, anſehnlich, ſpiralig-ſtehend. Kolben lang, keulenförmig, im unteren Drittel mit lockerſte weiblichen, nach oben mit dichtſtehenden männlichen Blüten, welch letztere über die röhrig⸗zuſammengerollte, ſpäter abfallende Pflanzen aufrecht oder kletternd. Blätter mit langſcheidigem nen lüten⸗ ſcheide hinausragen. — 2 Arten, im tropiſchen Weſt- und Mittelafrika: C. scandens Beauv., kletternd, und: 3689. Culcäsia Männii Zngl. (syn. C. reti- culata hort., Aglaonema Mannii Hook. fil.), Manns Culcaſie. Kamerungebirge. Blattſtiel kurz, 3—5 cm lang; Blattſpreite etwa 15—20 cm lang, etwa 8 bis 10 cm breit, breit-eirund, zuweilen durch tiefliegende Nervatur runzlig erſcheinend, dunkelgrün, derb⸗leder— artig. Blütenſcheide an kurzem Schaft grünlich, un- Des Kolben kurz darüber hinausragend, keulen⸗ örmig Verwendung. Recht wirkungsvolle Blattpflanze für das Warmhaus. Kultur in mehr breiten wie tiefen Gefäßen in ſehr nahrhafter Erde. Die Pflanze ſtets ſchattig und durchaus feucht halten. Ber- mehrung durch Teilung. nn. Gattung 1326. Philodöndron Schott, Baumlieb, G VII 7; XIV XVIII E (griechiſch: philos — Freund, dendron — Baum; Pflanzen, die gern an Bäume ſich anſchmiegen). 1 häuſig, mit kompakten, unfruchtbaren männlichen untermiſcht, ohne Kronkelch. pyramidalen, eingehüllt, dichtgedrängt, 1-10 ſamig. Stengel meiſt Luftwurzeln entſendend. 4 kantigen oder 4furchigen Körper verwachſenen Staubblättern; weibliche mit eiförmigen, eiförmigen, 2—10 fächerigen, mehreiigen Fruchtknoten und ſitzenden, ganzen oder gelappten Narben. Blüten an fortſatzloſem Kolben, Männliche Blüten mit 4—6 zu einem umgekehrt⸗ länglichen oder verkehrt⸗ Beeren von der Blütenſcheidenröhre Strauchige, baumartige oder kletternde Pflanzen (ſeltener faſt ſtammloſe Kräuter); Blätter oft groß, ſehr verſchieden, ganz, gelappt, geteilt, fiederſchnittig ꝛc.: ihre Seiten- rippen bis an den Blattrand laufend (oder doch nicht wie bei Anthurium durch eine Längsrippe in der Nähe des Blatt⸗ randes abgelenkt). Blütenſtiele end- und achſelſtändig gerollter, ſpäter aufreißender, kahnförmiger und ſaftiger Röhre. im tropiſchen Amerika. Blütenſcheide dick, weiß, rot oder gelb, „ganz“ haften bleibend, mit zuſammen⸗ Kolben jo lang oder kürzer als die Scheide, dichtblütig. — 120 Arten, A. Stämmchen kurz, nur ganz langſam im Laufe der Jahre ſich als Kletterer erweiſend; ul niebrig ODE 1. Blätter ſehr fleiſchig, mit kurzem, etwas aufgeblaſenem Blattſtiel; Wuchs neſtartig . 2. Blattſtiele erheblich länger als die Spreite; Stamm nur ganz langſam kletternd, großen Blättern. a) Blätter meiſt herzförmig, ganz. b) Blätter fiederförmig-geſpalten B. Stamm aufrecht, deutlich die Anſatzſtellen früherer Blätter erkennen taffend, jonft statt. 1. Blattfläche ungeteilt, am Rande zuweilen leicht i 8 2. Blattfläche im Umriß herzförmig, aber fiederteilig . C. Pflanzen mit kletternden ſtammartigen e 1. Stammſproß aufrecht-wachſend : 5 2. Stämmchen am Boden friehend . D. Sa und ſchnell rankende, mit Luftwurzeln verſehene Arten; Sproſſe oft zart und zerbrechlich. Blätter herzförmig oder wenigſtens mit berzförmigem Grunde. a) Blätter nicht rein grün, ſondern bunt . b) Blätter ſtets grün, meiſt ſehr jaftreidh . . Blätter fiederteilig oder geſchlitzt .. a Philodendron Wendländii Wendlands Baumlieb. Centralamerika. Schott, Blattſtiele etwa 10 em lang, in der Mitte 7½ mm dick; Spreite etwa 40—50 cm lang, breit⸗lanzettlich, zugeſpitzt, dunkelgrün, glänzend, ſaftreich; Blütenſchaft ſehr kurz. Scheide etwa 15 cm lang, 5 cm breit, weiß, Grunde purpurn, den Kolben locker umgebend. — Nahe verwandt iſt das bekannte P. cannaefolium ſtielen und breiterer, faſt herzförmiger Spreite. Verwendung. Eine ſehr ſchöne Blattpflanze, die ſich auch für grottenartige Wände im Warmhauſe oder auch in Körben nach Art der Epiphyten kultivieren läßt. Kultur ſtets in mehr breiten als tiefen Ge— fäßen. Die Erde muß reichlich mit Sumpfmoos unter- mengt ſein und ſtets feucht gehalten werden. Ver- mehrung durch Erdſtammſtücke und Seitenſproſſe. 3691. Philodendron Simsii Kth. (syn. P. Fontanesii L. ex p., P. linguaeforme Schott, Caladium grandifolium Bot. M. * Sims’ Baumlieb. Guiana. Strauchig. Grundſtamm ziemlich kräftig, von einem reichlichen Blattſchopf gekrönt. Blattſtiele oft 1 m lang und länger, die große, derb⸗lederige, pfeil⸗herzförmige Blattſpreite tragend, die gleichfalls nahezu 1 m Länge und bis 50 cm Breite erreicht. Blütenſcheiden zahlreich, an kurzem Schaft, an 60 em lang, weißlich, am Grunde purpurn, locker den 1 cm dicken, wenig kürzeren Kolben umſchließend. Schmuck— pflanze der Palmen- und großen Warmhäuſer. Ahnlich und ebenſo wirkungsvoll iſt P. fragran- tissimum Ath., Guiana. lanzettlich. Blütenſchaft kurz; Schott, aus Braſilien, mit dicken, aufgeblaſenen Blatt- dick; Blattfläche im Umriß 3 edig-pfeilförmig, von feſter, P. Wendlandi. 3690. daher kaum ſichtbar. Pflanzen mit P. Simsii. 0 s 3691. 8 P. pinnatifidum. 3692, P. Eichleri. P. Selloum. 3693. 3694. 3695. 3696. P. asperatum. P. gloriosum. P. verrucosum. 8 P. cuspidatum. 3698, P. panduraeforme. 3699. 3692. Philodendron pinnatifidum Kth. (syn. Arum pinnatifidum Jacg., Caladium pinnatifidum Villd.), Fiederteiliges Waumlieb. Venezuela. Blätter zahlreich und dicht zuſammenſtehend. Blattſtiel kräftig, bis 1 m Länge erreichend, hellgrün mit roten Punkten. Blattſpreite mattgrün, lederig, etwa 50 — 75 cm lang, etwa 40 —50 cm breit, tief eingeſchnitten, die Teile Blütenſcheide etwa 20 cm lang, etwas in der Mitte abgeſchnürt, unterhalb bauchig-röhrig, oberhalb flach, ſchmutzig-grünlich; Kolben etwa 15 em lang, am Grunde rot. Verwendung. Iſt durch die Fülle der kräftigen Blätter ſehr zierend. Warmhauspflanze. ö 3693. Philodendron Eichleri Engl., Eichlers Baumlieb. Braſilien. Stamm kräftig, oft von jehr derben Luftwurzeln geſtützt, von zahlreichen, ſehr kräftigen, langgeſtielten Blättern gekrönt. Blattſtiel 1 m lang und länger werdend, feſt und kräftig, 2 em 3697, — derber, nicht ſaftreicher Beſchaffenheit, mit ſehr derber Nervatur, oft ¾—1 m lang, 60 -80 em im oberen Drittel breit, dunkelgrün, am Rande ſchwach⸗ gebuchtet. Blütenſtand nur im höheren Alter erſcheinend, an kräftigem, kurzem Schaft. Blütenſcheide grünlich, derb, lederig, den etwas kürzeren Kolben locker um⸗ ſchließend. — P. speciosum Schott, Südbraſilien, iſt ſehr ähnlich; Blätter von guter Haltung, dunkel⸗ grün, derb. Vorzügliche Dekorationspflanzen für große Warm: häuſer, wo fie, frei ausgepflanzt, in Kürze große Umfang erreichen und dann von bedeutender Wirkun D ſind. Sie lieben ſchattige Lage und verlangen kräftigen, ſtets feuchten Boden. 3694. Philodendron Selloum C. Koch, S ellos Hanmlieb. Braſilien. Blattſpreite tief⸗fiederförmig⸗ eingeſchnitten; Fiederlappen ſchmalllanzettlich; glänzend: dunkelgrün. An dem kurzen Blütenſchaft iſt der bräunliche Kolben der etwa 15 em langen, äußerlich grünlichen, innen hellen Scheide im unteren Teile an⸗ gewachſen, das Hauptunterſcheidungsmerkmal von dem . Sellos Baumlieb. ſehr ähnlichen P. bipinnatifidum Schott., aus Braſilien. Eine ſehr ſtattliche und ebenſo ſchöne Dekorations— pflanze für größere Warmhäuſer wie die vorerwähnten. 3695. Philodendron asperätum Koch (syn. P. imperiale Schott, auch Hort.; Zantedeschia asperata C. Koch), Rauhes Baumlieb. Kletterſtrauch. Stämmchen kräftig, etwa 2—3 cm dick; locker mit den großen herzförmigen Blättern beſetzt. Blattſtiel etwa 30 —50 cm lang, auffallend rauh durch zahlreiche kleine Warzen, oft (namentlich in der Jugend) rot⸗angehaucht; Blattſpreite herzfkörmig, etwa 60 cm lang und 30—40 cm breit, zart, dunkelgrün, mit unregelmäßiger, weißlicher Zeichnung. Blüten- ſcheide freudig-grün, auf der Rückſeite rötlich, leicht den etwas kürzeren Kolben umhüllend. Eine durch die ſchöne Form und Zeichnung des Blattes beliebte Warmhauspflanze. In der Jugend zeigen die Blätter nicht jene Herzform, ſondern fie | ſind eirund, erheblich kleiner, zeigen die ſilberweiße Färbung lebhafter und ſcheinen auch durch die lebhaft— roten Blattſtiele charakteriſtiſch abzuweichen; es ſtellt dann das P. imperiale der Gärtner vor. Pflanzt man dieſes im Warmhauſe aus und läßt ihm reichlich Nahrung zukommen, ſo zeigt es bald ſeine Zugehörig— keit zu P. asperatum — P. Wallisii A9. iſt ſehr ähnlich; Blätter dunkelgrün, durch tiefe parallele Nervatur ſehr wirkungsvoll. — P. Mamei hat ſchöne, mit ſilberweißen Flecken gezeichnete Blätter. 3696. Philodendron gloriõsum Andre, Rühm- liches Baumlieb. Kolumbien. Stämmchen kräftig, dunkelgrün. Blattſtiel etwa 30—50 em hoch; Blatt- fläche herzförmig, etwa 40 cm lang, 30 cm breit, zart, diunkelolivengrün, ſammetartig, mit rahmweißem breiten Mittelnerv und zarten, weißen Seitennerven. Blüten- ſchaft kurz die über dem unteren Drittel eingeſchnürte grünliche Scheide mit weißlichem Kolben tragend. Braſilien, Gattung 1325. Culeäsia und Gattung 1326. Philodendron. Fr. 36893699. 1177 Verwendung. Iſt unter den niedrig bleibenden Arten eine wahre Perle; der Farbenkontraſt der weißen Aderung auf dem dunklen Untergrund wirkt vorzüglich. 3697. Philodendron verrucösum Matthieu (syn. P. Daguense Lind., P. Lindenii hort., P. Car- deri ort., P. Philipsii hort.), Warziges Baumlieb. Neugranada. Kletterſtrauch. Sproſſe zart und dünn; Blattſtiel mit warzenähnlichen kleinen Borſten beſetzt, etwa 10—15 em lang. Blattſpreite ſchön herzförmig, mit derber Nervatur, ſehr zart, oberſeits um die Nerven dunkelolivengrün, broncebraun-ſchattiert, am Rande ſmaragdgrün, ſammetartig-ſchimmernd, unterſeits rötlichbraun. Blütenſchaft kurz und nur an ſſehr kräftigen, älteren Exemplaren; Blütenſcheide gelb- lich, etwa 15—20 cm lang, Kolben ebenſolang. — P. Andreanum Devans, Sproſſe glatt; Blattfläche verlängert-herzförmig, etwa 50— 70 em lang bei nur 20—30 em Breite, tief-dunkel- bis ſchwarzgrün, zart— weißnervig. — P. melanochrysum hort., Blätter viel kürzer, herzförmig, mit kupferrotem Anfluge. Verwendung. P. verrucosum iſt die ſchönſte und wirkungsvollſte aller rankenden Arten und eignet ſich zur Bekleidung von Warmhauswänden vor— züglich. Kultur dauernd im Warmhauſe, wo man ſie in nahrhaften Boden auspflanzt. Vermehrung ſehr leicht durch Ranken oder Kopfſproſſe im Warmbeete. 3698. Philodendron cuspidätum C. Koch (syn. P. micans Äl. et C. Koch, P. microphyllum C. Koch), Zugeſpitztes Baumlieb. Mexiko. Blätter herzförmig, glänzend-grün, jung rötlich, 10—15 cm lang. — P. eximium Schott (syn. P. Sauerianum C. Koch, P. cardiophyllum C. Koch et Sello ex p.), Braſilien, Sproſſe derb, oft / —1 em dick; Blätter breit-herzförmig, 12— 20 cm lang und ebenſobreit; Ff. eardiophyllum tt etwas zarter. — P. ornatum Scholl, Braſilien, Blätter herzförmig, dünn und ſaftlos; Sproſſe feſter. — P. cordatum Kth., Blätter ſchild— herzförmig, dunkelgrün. Von den mit mehr pfeilförmigen oder ver— längert-herzförmigen Blättern ſind die ſchöneren: P. Imbe Schott, Braſilien; P. sagittifolium Liehm., Mexiko; P. erubescens C. Loch, Caracas; P. san— guineum Agl., Mexiko. Länglich-elliptiſche oder lanzettliche Blätter haben: P. modestum, P. longilaminatum und P. lon— gifolium Schott, aus Braſilien. 3699. Philodendron panduraeförme Kih. (syn. P. violinifolium Aort.), Geigenförmiges Baumlieb. Braſilien. Kletterſtrauch. Sproſſe dünn; Blätter glänzend-dunkelgrün, dünn, 3—5 lappig. — P. radiatum Schott (syn. P. impolitum Schott), Südliches Mexiko; Blätter im Umriß herzförmig, fiederig-gelappt, etwa 20—40 em lang bei 25 em Breite. — P. elegans hort., weit zierlicher in Wuchs und Haltung, hat jchmal-lanzettliche Blattzipfel. Verwendung der kletternden Arten Nr. 3697 bis 3699 zur Begrünung von Säulen und Wänden in Gewächshäuſern, deren Wärme nicht unter + 15. ſinkt. Alle gedeihen, im Warmhauſe ausgepflanzt, vor— trefflich. Vermehrung durch abgelegte Rankenſproſſe. (Allgemeine Kultur. Alle Philodendron-Arten ver— langen auch im Winter eine Wärme von — 12 bis 200 C. Bei andauernd niedrigerer Wärme werden die Blätter gelb oder die Pflanzen nehmen ſonſtwie Schaden. Alle verlangen recht kräftige Erde, die vor— wiegend aus Miſt- und Lauberde mit Zuſatz von etwas Ackerlehm und reichlich Sand beſteht, und etwas ge— räumige Töpfe. Lehmige Wieſenmoorerde von kräftigen 1178 Familie 221. Araceae bis Familie 226. Alismaceae, (=> XXXI 5. Wieſen und Waldhumus find auch ſehr brauchbar. | halbſchattigen Standort und feuchte Luft. Vermehrung Für Zimmerkultur eignen ſich beſonders P. Andre- durch Stammſtücke oder Seitenſproſſe im Warmbeete anum, P. Selloanum und P. gloriosum. Sie lieben | iſt leicht. V.) Gattung 1327. Mönstera 11 Kolbenrieſe, = VII 7; XIV 9; XVIII 6 (vielleicht vom lat. monstrum — ungeheuerliche Geſtalt, z. B. die Größe der Blütenſcheiden und Blätter betreffend). Blüten an ge⸗ ſtieltem, fortſatzloſem Kolben, zwitterig, ohne Kronkelch. Staubblätter 4—6. Fruchtknoten verkehrt-kegelförmig oder prismatiſch, 4—6kantig, 2fächerig, 4eiig; Narbe ſitzend, klein. Beeren zu einer Sammelfrucht verbunden, die verſchmolzenen Oberflächen ſich von ſelbſt trennend. Mehr oder weniger kletternde oder Luftwurzeln entſendende Pflanzen. Blätter meiſt 2 reihig, im Umfange lanzettlich, länglich oder eirund-herzförmig, meiſt ungleichſeitig, ganz, durchlöchert oder ſeltener fiederſpaltig. Seitennerven zweiten und dritten Grades netzförmig-verbunden, denen erſten Grades nicht parallel. Blattſtiel ſcheidig, mit bleibender und ſich vergrößernder oder mit abfallender Blattſtielſcheide. Blütenſtiele endſtändig, einzeln oder gebüſchelt. Blütenſcheide eirund oder länglich, kahnförmig, anfangs zuſammengerollt, ſpäter offen und abfallend, meiſt geſchnäbelt. Kolben dick-eylindriſch. — 15 Arten, im tropiſchen Amerika. 3700. Mönstera deliciösa Ziebm. (syn. M. legt; die jungen Pflanzen find dann allmählich abzu⸗ Lennea C. Koch, Tornelia fragrans Gutierez, Philo- härten. Reichliche Bewäſſerung und Düngung während dendron pertusum C. Koch et Bche.), Köſtlicher des Sommers befördern die Blattentwickelung ungemein. Kolbenrieſe. Kletterſtrauch, Mexiko. Stamm ſtark Im Winter ſoll die Wärme nicht unter 4 100 C. und verholzend, zahlreiche Luftwurzeln nach dem | finfen, ſondern + 12 bis 20° C. betragen. Boden ſendend. Blätter in der Jugend herzförmig und ganzrandig, ſpäter bei zunehmender Größe mehrmal Adansonii Schott S. lat., Dracontium pertusum L., durchlöchert und fiederig-gelappt. Blattſtiel etwa | Galla Drac ont Meer ; a e a ee er), Durchſtoßenes Baumlieb. Da em lang; Drattipreite im umi hirzförmig. Weſtindien bis Braſtlien. Klefterſtrauch. Raſchklimmende und etwa 40—70 en breit werdend Blütenſchaft 5 Fariſtengeligs Pflanze nut eie e 15 l lane cee en 25 Ci Hanni tte ſtiele 15 — 40 cm lang, bis etwa zur Hälfte breitſcheidig; breitet 1520 em breit, lederi elblich Kolben Blattspreite eirund wer ili e etwas kürzer, faſt cyli deriſch 15 der Spitze violett dunkelgrün, ledenig, Dei fn en u 1 eee e ganzrandig, bei älteren unregelmäßig-durchlöchert, etwa Verwendung. Dieſe Art erfreut ſich als 2 : Zimmerpflanze unter den Araceen der weiteſten 300 end lang und eie a Verbreitung und iſt neben der Zantedeſchie wohl Dieſe Art iſt ſehr veränderlich; ſie tritt in zahl— auch die einzige, die ſo recht eigentlich Marktpflanze reichen Formen auf, die man als neue, ſelbſtändige geworden iſt. In großen Warm- und Palmenhäuſern Arten beſchrieben hatte. Die bekannteſten ſind folgende: ſieht man ſie bisweilen mehr als 10 m hoch die f. Klotzschiana Schott pr. sp., f. modesta Schott pr. Wände zieren; ihre peitſchenförmigen Luftwurzeln Sp., f. Jacquinii Schott pr. sp. (syn. M. Velloziana, ſaugen ſich an ihren Halt- oder Stützpunkten feſt und M. Adansonii, M. fenestrata und M. Poeppigii Schott), dringen, am Boden angelangt, in denſelben ein. u. ſ. w. Sie gehen in der Kultur zuweilen ineinander Früchte eßbar. Vermehrung am leichteſten durch über, ſodaß fie eben kaum noch unterſcheidbar find. Kopfſtecklinge oder Stammſtücke, die man ins Warmbeet Kultur wie Nr. 3700. 3701. Mönstera pertüsa de Vriese (syn. M. Gattung 1328. Seindäpsus Schott, Epheutute, & XVIII 6 (griechiſch: skindapsos, bei Ap. Rhodius ein epheuartiges Gewächs). Wie Monstera, nur: Fruchtknoten 1fächerig, Leiig. Blätter ſtets ohne Löcher: Seitennerven zweiten und dritten Grades denen erſten Grades nahezu bogig-parallel. — 10 Arten, im tropiſchen Aſien, dem Indiſchen Archipel, Neu-Guinea ꝛc. 3702. Seindäpsus argyreus Zngl. (syn. Pothos Blattes. Scheide und Kolben unſcheinbar gelblich. — argyrea fort.), Silberweißfleckige Epheutute. 8. aureus Engl. (syn. Pothos aurea hort.), Blattfläche Philippinen. Schnell kletternde, reichbelaubte Pflanze mit goldgelben unregelmäßigen Strichen und Flecken. mit dünnen, zierlichen Sproſſen. Blätter etwa 5—8 cm Verwendung im Warmhauſe wegen der ſchönen lang; ihr Stiel kurz; ihre Spreite derb, fleiſchig, Blattfärbung vorzüglich zur Berankung niedrigerer ſchief⸗herzförmig, lebhaft-grün, ganzrandig, mit vielen Mauern, Tuffwände, Grottenfelſen, Stämme u. ſ. w. unregelmäßigen, ſilberweißen Flecken in der Mitte des Vermehrung durch Rankenſtücke im Warmbeet. Familie 222. LEMNACEAE, Waſſerlinſengewächſe. Familie 223. SPARGANIACEAE, Zgelkolbengewächſe. 1 Gattung, *Sparganium L., mit 6—8 Arten, Sumpfpflanzen der gemäßigten und kalten Gegenden. Familie 224. TYPHACEAE, Rohrkolbengewächſe. d= XVIII. (Nr. 3703 u. 3704 aus einer Gattung.) Gattung 1329. Typha, Rohrkolben, © XVIII I end): typhos — Dampf, Rauch; die braunen Blütenkolben ſehen wie angeräuchert aus). Gattungsbeſchreibung ſ. Or xvmi. 5 der blühenden Stengel io lang oder meiſt länger als der Stengel. 1. Männliche und weibliche Ahren (Kolben) dicht r die männliche iſt die obere. Narben A ſpatelförmig, ſpitz; die weiblichen Blütchen ohne Deckblatt .. T. latifolia. 3703. 2. Männliche und weibliche Ahren (Kolben) durch einen 2—5 cm weiten Zwischenraum voneinander getrennt. * T. angustifolia. 3704. g 7 Gattung 1327. Mönstera bis Gattung 1331. Elisma. Fr. 3700-3705. 1179 B. Blätter der blühenden Stengel lanzettlich, mehrmals kürzer als der Stengel oder höchſtens bis an den Blütenſtand reichend, die— jenigen der unfruchtbaren Büſchel ſchmal⸗linealiſch: T. minima Funk (syn. T. Saxmannii Lepech.), Süddeutſchland, am Rheinufer, auf den Rhein⸗Inſeln, in Bayern an Gebirgsſtrömen, auf feuchtem, thonigem Sande. Staude, 40—80 cm hoch. Blütezeit: Mai, Juni. Früchtchen ohne Längsfurche. 3703. Typha latifölia L., Breitblätteriger 3704. * Typha angustifolia L. (syn. T. elatior Rohrkolben (fr. Massette à feuilles larges, Quenouille; Boenngh., T. gracilis Suhr), Schmalblätteriger Roseau de la Passion; Rohrkolben. Einheimiſch, aber ſeltener als vorige e. Great Cat's Tail). Art. Staude, 1—2!/, m hoch. Blütezeit: Juli, Europa, in ſtehenden Auguſt. — Blätter 4—9 mm breit; die weiblichen, Gewäſſern, Sümpfen. kaſtanienbraunen Kolben etwa 1½ em dick; die weib— Staude, 1—21/, m lichen Blütchen meiſt von einem Deckblättchen geſtützt; hoch. Blütezeit: Narbe verlängert, ſchmal-linealiſch, über die Borſten Juli, Auguſt. — Erd⸗ hinausragend. — ſtamm kriechend. Verwendung. Die Rohrkolben ſind Sumpf— Blätter flach, grau- und Wafjerpflanzen, ſehr kräftig, von großer Dauer— lichgrün, jchwert- haftigkeit und bilden ſchöne Büſche. Wegen ihrer förmig, über 1m Tracht und ihrer dicken braunen, ſammetartigen Kolben lang werdend, bei 2½ ſind dieſe Pflanzen wertvoll, um Waſſerſpiegel und bis 4 cm Breite. Der naſſe Stellen maleriſcher Gärten von Anfang Juni männliche Kolben ver- bis zum Spätherbſt auszuſchmücken. Vermehrung ſchwindet nach den im Frühjahr durch Teilung. Anzucht aus Samen. Blüte, ſodaß nur der Ausſaat von April bis Juni in Töpfe oder Schalen, E (zulest ſchwarzbraune) oder auch auf ein Gartenbeet ſäen, im Schatten weibliche bleibt. Nar- in eine kompakte und naßgehaltene Erde und die Breitblätteriger Rohrkolben. ben länger als die Pflänzchen ſobald als möglich an den beſtimmten Kronkelchborſten. Platz pflanzen. Familie 225. TRIURIDACEAE. Blattloſe weiße, gelbe oder rötliche tropiſche Kräutlein. Familie 226. ALISMACEAE, Froſchlöffelgewächſe. D XXXI5ũ. I. Blütenboden flach; Staubblätter 6 (ſelten 9); die Fruchtknoten zur Blütezeit mehr kreisförmigZgeſtellt. 1. Aufrechte Pflanzen. Gattung 1550 Alisma. 2. Flutende Pflanzen. Gattung 1551 Elisma. II. Blütenboden gewölbt; Staubblätter zahlreich; Früchtchen kopfig. Gattung 1532 Sagittäria. Gattung 1330. Alisma L., Froſchlöffel, = 1 10; XII 21; XXXI5 (ſoll vom keltiſchen Worte alis — Waſſer abgeleitet ſein; Waſſerpflanzen). Blüten zwitterig. Kronkelch aus 3 äußeren, krautigen, bleibenden, nach der Blütezeit abſtehenden, zurückgekrümmten oder aufrechten und aus 3 inneren, größeren, gefärbten, abfallenden Blättern beſtehend. Staubblätter 6, ſelten 9. Griffel über dem inneren Rande (der wirklichen Bauchſeite) der Früchtchen. Früchtchen am Rücken (ſcheinbare Bauchſeite) meiſt Z rippig, 1ſamig, lederig oder verhärtend, von der Seite her ſehr zuſammengedrückt. Auf— rechte Sumpf- oder Waſſerſtauden. Blätter grundſtändig, aufrecht, geſtielt, elliptiſch, lanzettlich oder pfeilförmig, bisweilen durchſcheinend-punktiert oder liniiert (bei einer Form auch grasartige und dann flutende Blätter). Blütenſchaft kurz oder lang; Blüten doldig oder in großen quirlig- und meiſt Zzählig- verzweigten Riſpen, an deren Knoten je 3 Stützblätter. Blüten weiß oder roſa. — Etwa 10 Arten, in Europa, dem gemäßigten und tropiſchen Aſien, Afrika, Amerika, Auſtralien. 3705. * Alisma Plantägo L., Gemeiner Froſch⸗ löffel (fr. Pain de grenouille; e. Water-Plantain). Europa, an ſtehenden Gewäſſern und Gräben. Staude, 30—100 em hoch. Blütezeit: Juni bis September Oktober. — Knolliger Erdſtamm mit langgeſtielten, herzförmig- oder eirund⸗lanzettlichen, roſettig-ſtehenden Grundblättern. Stengel mit dreizählig- quirligen Blütenäſten, pyramidaliſch. Blüten langgeſtielt, quirl— ſtändig, weiß oder hellroſenrot. Verwendung. Der Froſchlöffel iſt in Land— ſchaftsgärten und Anlagen dicht an Gewäſſern von guter Wirkung. Man vermehrt ihn durch Grundſproſſe im Herbſt und Frühling. Anzucht aus Samen, die man im Frühjahr in Töpfe ſäet, welche zwar im Waſſer, aber nicht überſchwemmt ſtehen. Die Pflänzchen verſtopft man in Schalen, welche mit ihrem unteren Teile im Waſſer ſtehen, und verſetzt ſie nach einiger Zeit an den für ſie beſtimmten Platz. 90 Gattung 1331. Elisma Buchenau, Schwimmlöffel, O 117; XII 2I; XXXI 5 (Name aus Alisma geändert, um die Verwandtſchaft anzudeuten). Wie Alisma, nur: Pflanze mit flutendem, beblättertem Stengel, Ausläufer entſendend, an den Knoten wurzelnd, bisweilen auch am Ufer kriechend, 1060 em lang. Unterſte Blätter 1180 Familie 226. Alismaceae bis Familie 229. Aponogetaceae, Or 112. meift pfriemlid und Inervig; ſtengelſtändige geſtielt, ſchwimmend, oval oder länglich, durchſcheinend⸗punktiert, Z3Znervig. Blüten im Juni, Juli, an den Knoten des Stengels zu 1, 3 oder 5, langgeſtielt, weiß, mit 3 Deckblättchen. Früchtchen zugeſpitzt⸗geſchnäbelt, 12—15 furchig. — Einzige Art: E. natans Buchenau (syn. Alisma natans L., Echinodorus natans Engelm.). Gattung 1332. Sagittäria L., Pfeilkraut, Or XXXI S; XXXII (lat.: sagitta — Pfeil; Form der Blätter). Blüten 1 häuſig, 2 häuſig oder vielehig. Außere 3 Kronkelchblätter krautig, bleibend, innere 3 größer, gefärbt und abfallend. Staubblätter 9 bis zahlreich. Fruchtknoten ſehr zahlreich, getrennt, an einem großen, kugeligen oder länglichen Fruchtboden dicht-kopfig. Früchtchen gerippt oder geflügelt. Sumpf- oder Waſſerkräuter, faſt ſtets aufrecht, ausdauernd, ſehr ſelten 1jährig. Blätter grundſtändig, lang- und meiſt dickgeſtielt, elliptiſch- lanzettlich oder pfeilförmig, oft durch⸗ ſcheinend-punktiert oder liniiert. Blütenſchaft aufrecht. Blüten meiſt 3zählig-quirlig, ährig oder riſpig, weiß, mit 3 Deckblättern an den Knoten und mit Deckblättchen; bei 1 Art nur je 1 Deckblatt. — 14 Arten der gemäßigten und tropiſchen Gegenden der Erde. 3706. *Sagittäria sagittifölia L., Gemeines 3707. Sagittäria montevidensis Cham. et Sfeilkrant (fr. Flechiere commune; e. Common Schldi., Montevidiſches Pfeilkraut. Südbrafilien, Arrow-head). Einheimiſch, in ſtehenden Gewäſſern, Montevideo. Staude, deren Schaft bis 1½ m hoch a an Flußufern. werden kann. Die Blätter erreichten im Botanischen Staude, 40—125 Garten zu Kew an 2 m Höhe. Blüten weiß, mit em hoch. Blüte⸗ violettem, gelblichweiß-geſäumtem Nagelfleck im zeit: Juni, Juli. Grunde. Tracht und Wuchs erinnert an Nr. 3706. — Erditamm | Verwendung als eine unſerer ſtattlichſten nußgroß, fleiſchig. und ſchönſten Pflanzen für größere Aquarien! Die unteren, unte⸗ 3708. Sagittäria chinensis Sims (syn. S. getauchten oder gigantea Ahort.,. 8. ſchwimmenden lancifolia hort.), Blätter ſind band- Fhineſiſches Pfeil förmig, andere er⸗ traut. China, 90 bis heben ſich auf lan- 160 em hoch. Blüte- gen Blattſtielen zeit: Juni, Juli. — über das Waſſer Blätter ſehr lang ge— und ſind oval; die ſtielt, in günſtigem oberſten endlich Nährboden über 1 m Gefülltes Gemeines Pfeilkraut. ſind in ihrer Form ſich erhebend, länglich⸗ . einer Pfeilſpitze lanzettlich oder ſpatel⸗ ähnlich und haben am Grunde zwei ſpitze, auseinander förmig. Schaft oben laufende Lappen. Blütenſchaft eine lange aufrechte mit 6—8 Blüten- Traube weißer, etwas rötlich-angehauchter Blumen quirlen, die aus je 3 tragend. f. flore pleno (syn. S. japonica Hort.) (bisweilen mehr) Blü⸗ Blüten gefüllt, von einiger Ahnlichkeit mit denen von ten beſtehen. Kelch— Ranunculus aconitifolius, Tafel 3, 10. blätter grünlich, rot⸗ Verwendung mit guter Wirkung an den Ufern verwaſchen; Kronblät— von Bächen, in Teichen und Waſſerbehältern. Ver- ter reinweiß, durch— Chineſiſches Pfeilkraut. mehrung durch Teilung der Erdſtämme im Früh- ſcheinend. Für Aquarien. — jahr; die gefülltblühende Form giebt übrigens auch Kultur. Die Pfeilkräuter befinden ſich keinen Samen. Anzucht aus Samen, welche man unmittelbar nach der Reife auf Beete oder in Schalen ſäet, wobei die Töpfe mit ihrem Fuße im Waſſer bei nur einem gewiſſen Tiefſtande des Wurzelhalſes unter Waſſer (höchſtens 50 em tief bei ſtarken Pflanzen) am wohlſten. Dieſer günſtigſte Tiefſtand iſt in jedem ſtehen und ſo von unten getränkt werden. Im Frühjahr Einzelfalle durch Verſuche feſtzuſtellen, weil er abhängt iſt beim Auspflanzen der Sämlinge Sorge zu tragen, von Stärke und Wuchskraft der Pflanzen, von der daß der Wurzelhals etwas untergetaucht ſei. Wärme und von der Waſſerbeſchaffenheit. Fam. 227. BUTOMACEAE, Schwanenblumengewächſe. == XXXLE6. I. 9 vollkommene Staubblätter. Blüten roſa bis rot. Gattung 1555 Bütomus. II. Staubblätter zahlreich, die inneren vollkommen, die äußeren unvollkommen. Gattung 1554 Hydröcleis. 1555 Limnöcharis. Gattung 1333. Bütomus L., Schwanenblume, = 116; XXXI6 (griechiſch: böütömôs, Name dieſer Pflanze). Blüten zwitterig. Außere 3 und innere 3 Kronkelchblätter gefärbt, bleibend, hohl, nach der Blüte gerade. Fruchtknoten 6, auf flachem Fruchtboden. Früchtchen lederig, geſchnäbelt, vielſamig. Kahles Sumpfkraut, ohne Milchſaft, mit kriechendem, dichtbeblättertem Erdſtamm. Blätter linealiſch⸗ länglich, Zeckig, allmählich ver⸗ ſchmälert, ſchlaff. Blütenſchaft aufrecht, ſtielrund. Blüten ſehr zahlreich, anſehnlich, roſenrot, in einer von kurzen, faſt ſpatel⸗ förmigen Hüllblättern geſtützten Dolde. Blütenſtiele ungleichlang. — Einzige Art, in Europa und dem gemäßigten Aſien: 3709. * Bütomus umbellätus L., Dolden- in Waſſerpflanzen⸗Anlagen nicht fehlen darf. blütige Schwanenblume. In Gräben, Sümpfen, k. foliis variegatis iſt buntblätterig, etwas zart Teichen. ½ —1¼ m hoch. Blütezeit: Juni bis und deshalb ſelten. Anzucht aus Samen. Ausſaat im Auguſt. Iſt an geeigneten Standorten, in Landſchafts⸗ Frühling in ein Gemiſch von ſandiger Wieſenmoorerde gärten, an Waſſerläufen oder niedrig vom Waſſer be- mit etwas Lehm, in Töpfe, die mit dem Fuße im Waſſer deckten Bodenflächen eine ſehr hübſche Pflanze, die ſtehen müſſen. Vermehrung durch Teilung. n ß TI Eee 8 a A 12 9 FR: Gattung 1332. Sagittäria bis Gattung 1337. Aponogeton. Fr. 37063712. 1181 Gattung 1334. Hydröcleis L. C. Rich., Waſſerſchlüſſel, 116; IV 11; XII2n; XXXI6 (griechiſch: hydor; hydros — Waſſer, kléis — Schlüſſel; ſchließt Milchſaft ein). Blüten zwitterig. Außere 3 Kronkelchblätter krautig, nach der Blüte aufrecht und bleibend, innere 3 gelb, ſehr dünn, abfallend; Staubblätter zahlreich. Fruchtknoten wenige, meiſt 6, auf ziemlich flachem Blütenboden quirlig-ſtehend. Früchtchen getrennt, ſchmal, geſchnäbelt, vielſamig. Kahle, ausläufer⸗ treibende, milchſaftführende Waſſerpflanzen; Stengel ſchwimmend, an den Knoten wurzelnd, von langen Blatt⸗ ſcheiden eingehüllt. Blätter büſchelig, ſchwimmend, ei- oder kreisrund oder herzförmig-kreisrund, mit an der Spitze zuſam menlaufenden Nerven. Blüten einzeln, lang⸗ und dickgeſtielt, groß. — 3 Arten, im tropiſchen Südamerika. 3710. Hydröcleis nymphödes Duchenau (syn. pflanze aus der Familie der Gentianeen. Nichtblühende Limnocharis Humboldtii Rich., Stratiotes nymphodes Pflanzen ſind aber ſofort an der Blattnervatur ſchon Willd., H. et B.), Seeroſenähnlicher Waſſerſchlüſſel. zu unterſcheiden. Caracas. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Die Pflanze Verwendung als Waſſerpflanze des Warm- als ſolche hat eine auffallende Ahnlichkeit mit klein- hauſes oder in Aquarien, oder man pflanzt fie in blätterigen Nymphaea-Arten und beſonders mit Lim; tiefe Schalen in fetten, reichlich mit Kies gemiſchten nanthemum nymphaeodes Z., letztere eine Waſſer- Lehmboden und ſtellt fie in einen Waſſerbehälter. Gattung 1335. Limnöcharis EH. B. et Kt., Sumpflieb, O 116; XXXI 6 (griechiſch: limns — Teich, Sumpf, charis — Freude, Reiz; Sumpfpflanzen). Wie Hydrocleis, nur: Fruchtknoten zahlreich (1520), ohne Griffel. Früchtchen in ein kugeliges Köpfchen zuſammengedrängt. Kahle Sumpfkräuter mit knolligem Erdſtamm. Blätter lang- und dickgeſtielt, elliptiſch- lanzettlich oder eirund-herzförmig, mit wenigen, an der Spitze zuſammenlaufenden Nerven. Blütenſchaft kurz oder lang, aufrecht, Zkantig oder Zflügelig, am Grunde ſcheidig. Blüten gelb, an ungleichlangen Blüten- ſtielen in von ſcheidigen Hüllblättern umgebenen Scheindolden. — 3 Arten, im tropiſchen Amerika; z. B.: L. fla va Buchenau (syn. L. Plumieri Rich., L. emarginata H. et B., Alisma flava L., Damasonium maximum Burm.), Neu-Granada; Blütezeit: Juli, Auguſt. Sumpf⸗ oder Waſſerpflanze des Warmhauſes. Verwendung und Kultur wie Nr. 3710; iſt aber nicht ſo ſchön. Fam. 228. POTAMOGETACEAE, Caichkrautgewächſe. = 119. Gattung 1336. Potamogeton L., Laichkraut, G 119; XXVII 4 (griechiſch: potamos — Fluß, gelton — Nachbar; immer in oder in ber Nähe von Flüſſen). Blüten in einer ſtets einfachen Ahre, zwitterig, mit ſtielrunder Spindel, welche rundum mit Blüten beſetzt iſt. Kronkelchblätter und Früchtchen 4. Waſſerpflanzen mit flutenden Stengeln. Blätter ganzrandig, meiſt mit gitterartiger Nervatur, meiſt untergetaucht. Am Grunde zwiſchen Blatt und Stengel mehrere, für dieſe Familie charakteriſtiſche zungenförmige Achſelſchüppchen. Blüten klein, grün oder braun— rötlich. — 50 Arten: * P. natans L., * P. nitens Web., * P. rutilus Wolfg., * P. crispus L. find einige der bemerkenswerteren der 24 einheimiſchen Arten und für große Aquarien mit verwendbar. Fam. 229. APONOGETACEAE, Waſſerährengewächſe. 112. Gattung 1337. Aponogeton T., Waſſerähre, = 112 (aus obigem Worte potamogeton gebildet). Blüten in Ahren. Kronkelchteile 2, ſeltener 3, 1 oder fehlend, blumenblattartig, gleich oder ungleich, mit breitem Grunde aufſitzend, bleibend oder erſt ſpät abfallend. Staubblätter 6 oder mehr; ihre Fäden ungleich, bleibend. Fruchtknoten 3—6; Früchtchen 3 oder mehr, 2- oder mehrſamig. Waſſerpflanzen mit knolligem Erdſtamm. Blätter grundſtändig, langgeſtielt, ſchwimmend, ſeltener völlig unter Waſſer und dann bisweilen gitterartig-durchlöchert, länglich oder linealiſch. Blütenähren einzeln, oder 2—3 auf 28, ſelten Zſchenkeligem Schaft ſitzende Teilähren. Blüten an der Ahrenſpindel entweder einſeitig und 2reihig, oder allſeitig und mehrreihig, weiß, roſa oder violett. — 15 Arten, in Afrika, Madagaskar, dem tropiſchen Aſien und Auſtralien. 3711. Aponogöton distächyus Z. l., Zwei- bis 20 em hoher Waſſerſtand genügen für dieſen ährige Waſſerähre. Am Kap. Ausdauernde Waſſer- Zweck. Die Gefäße werden im Sommer im Freien pflanze; ſiehe Abbildung, wodurch die Beſchreibung in voller Sonne aufgeſtellt und die weißen, duf— überflüſſig. tenden Blütenähren werden bis zum Herbſt Verwendung als willig blühende Waſſerpflanze, hin nacheinander erſcheinen. Im Herbſt, wenn die die im Klima Mitteleuropas noch im Freien gedeiht Kalthauspflanzen eingeräumt werden, gießt man und zur Belebung von Baſſins vorteilhafte Verwendung das Waſſer ab und die fleiſchigen Erdſtämme läßt findet. Kul⸗ man im Schlamm in einem Winkel des Kalthauſes tur. Die überwintern. So hat man im Winter nicht die Pflanze breitet geringſte Mühe damit und auch im Sommer keine ſich nicht ſehr andere, als daß man das von der Pflanze verbrauchte aus und kann oder verdunſtete Waſſer zeitweilig erſetzt und die Ge⸗ gut in Gefäßen fäße beſtändig mit Waſſer gefüllt hält. [Ahnlich kann kultiviert wer⸗ A. monostachyus L. fl., Oſtindien, mit einfacher den. Eine 10 Blütenähre und rundlich-eirunden Blättern, verwendet bis 15cm hohe werden.] Anzucht aus Samen. Ausſaat unmittelbar Schicht lehmi- nach der Samenreife in lehmig-ſandige Erde unter ger Wieſen⸗ Waſſer und warm halten; die jungen Pflanzen dann moorerde, mit allmählich an niedrigere Wärmegrade gewöhnen. Torf- und 3712. Aponogeton fenesträlis Hoof. fil. (syn. etwas Miſterde Ouvirandra fenestralis Poir.), Gitterfenſterige Waffer- und Sand ähre, „Gitterfenſterpflanze“. Madagaskar. Blüte- (alles gut ge- zeit: Sommer. — Waſſerpflanze, deren ſtets unter = — — mengt), und Waſſer befindliche große, längliche Blätter gitterfenſterig— Zwelührige Waſeerähre. darüber ein 10 durchlöchert ſind, weil ſie nur aus den grünen 1182 Familie 229. Aponogetaceae bis Familie 235. Cyperaceae, Or XIX 2. Rippen und Nerven beſtehen. Blütenähren 2teilig. | unter Waſſer. Als Nährboden dient lehmige Erde Kultur als Warmhauspflanze, entweder im mit Moorerde und Kies, bei kräftigeren Pflanzen auch Waſſerbehälter eines Viktoria- oder eines Warmhauſes, Miſterde-Zuſatz. oder in geräumigen Gefäßen, und zwar ziemlich tief Familie 230. JUNCAGINACEAE, Blumenbinſengewächſe. Familie 231. NAJADACEAE, Nixkräutergewächſe. Süßwaſſerpflanzen. Familie 232. ERIOCAULACEAE. Außereuropäiſche Sumpfkräuter wärmerer Gegenden. Familie 233. CENTROLEPIDACEAE. Winzige Kräuter Auſtraliens. Familie 234. RESTIACEAE. Südoſtafrikaniſche und auſtraliſche Arten. Kräuter. Familie 255. CVPERACEAE, Sauergräfer. d XIX 2. (Nr. 3713-3719 aus drei Gattungen.) 1. Grasährchen mehr-, meiſt vielblütig; Blüten alle zwitterig und fruchtbar, ſeltener die oberſte eines Ahrchens männlich. Alle Blütenſpelzen blütentragend, oder die 1 bis 2 unterſten leer. Am Grunde des Fruchtknotens 3 bis mehr oder auch keine Borſten oder Schüppchen. 1. Spelzen an den Grasährchen 2zeilig-geſtellt. Gattung 1558 Cypérus. 2. Spelzen an den Ahrchen allſeitig dachziegelig-ſtehend. Gattung 1559 Scirpus. II. Blüten ſtreng eingeſchlechtig. Männliche Ahrchen vielblütig, in endſtändigen Ahren und getrennt, oder ſich an die mit Iblütigen Ahrchen beſetzten weiblichen Ahren oben, ſeltener unten anſchließend (mannweibige Ahren); oder der Geſamtblütenſtand zuſammengeſetzt, traubig oder ährig, und die end— ſtändige Ahre männlich, die ſeitenſtändigen weiblich. Gattung 1340 Carex. Gattung 1338. Cyperus L., Cypergras, G XIX 2 (griechiſch: kypélros, kypélris, von Kypris — Venus; wegen der Geilheit erregenden Eigenſchaften der Knollen von Cyperus escu- lentus). Kräuter mit bis zum Blütenſtande einfachen, meiſt 3fantigen Stengeln. Blätter am Stengelgrunde wenige, oft lang, die unteren nicht ſelten, bisweilen auch alle Blätter zu Blattſcheiden verkümmert. Oben am Stengel die mehr- oder meiſt viel⸗ blütigen Grasährchen faſt ſtets zu dichten, büſchel-köpfchenförmigen oder verlängerten Ahren gehäuft; die Ahren oder ſeltener die einzelnen Ahrchen wieder zu einer endſtändigen, unregelmäßigen, einfachen oder zuſammengeſetzten Dolde ge⸗ ordnet, deren Mittelähre ſitzend; während die übrigen an den Spitzen der Zweige oder ſehr ungleichen Strahlen in Dolden oder Döldchen, bisweilen auch als Köpfchen ſitzen. Die Hauptſpindel des ganzen Blütenſtandes ragt ſehr ſelten zwiſchen den Strahlen kurz hervor. Unter jedem Strahl meiſt ein bleibendes ſchmales Stützblatt, welche insgeſamt eine Blätterhülle um den Blütenſtand bilden. — 500 Arten, in den tropiſchen, ſubtropiſchen und gemäßigten Gegenden der Erde. 3713. Cypérus alternifölius Z., Wechſel- zucht aus Samen tft indes das einfachſte Bermehrungs- blätteriges Cypergras (fr. Souchet à feuilles alternes). verfahren. Man ſäet in Töpfe in Erde, die feucht Madagaskar. Staude, 40—90 cm hoch. Blütezeit: gehalten werden muß. meiſt Juni, Juli. — Halme faft 3ſeitig, am Ende 3714. Cypérus Papyrus Z. (syn. Papyrus anti- eine Laubkrone tragend. Blätter linealiſch-ſchwert- quorum MWilld.), Vapier-Cypergras; Papyrusſtaude. förmig, langzugeſpitzt, bis 23 em lang, 2—10 mm Südeuropa, Nordafrika, Agypten. Staude, 2—3 m breit, wechſelſtändig, kahl. Grasährchen linealiſch, in hoch! Halm aufrecht, 3 ſeitig, oben mit einem Schopf achſelſtändigen, zuſammengeſetzten Dolden angeordnet. feiner Blätter und mit einer großen Blütendolde, f. foliis variegatis hat weiß-geſtreifte Blätter und deren Hülle Sblätterig iſt. Ahrchen zu Zen bei- Stengel; ſie iſt etwas zarter und ſchlägt auch leicht ſammenſitzend. wieder in die grüne Stammform zurück, weshalb man Verwendung. Eine ſehr ſtattliche und durch dieſe Form in kleineren Töpfen und in etwas magerer ihre eigenartige Tracht allgemein auffallende Erde (Wieſenmoorerde mit etwas Lehm und Sand) Pflanze, die über Winter im Warmhauſe kultiviert pflanzt, ſie aber mit Beginn des Austreibens durch wird, ſich aber auch in Stuben unterhalten läßt, wenn Unterſätze tränkt. man die Pflanzen in einen weiten Topf in humoſe, Verwendung. Eine ſehr beliebte und, gut kräftige Erde pflanzt und den Topf jo in ein Wafjer- kultiviert, auch ſehr ſchöne Grasart zur Ausſtattung gefäß ſtellt, daß die Erdoberfläche desſelben noch 15 cm von Zimmer-Aquarien oder auch von nur feucht ge- tief unter Waſſer ſich befindet. Im Sommer kann haltenen Terrarien oder endlich der Warmhäuſer. Die das Papier-Cypergras auch ins Freie gepflanzt werden, Pflanze verträgt aber auch den Aufenthalt im Wohn- etwa an den Rand von Teichen an recht warmer zimmer noch ziemlich gut, wird deshalb nicht ſelten Stelle. Die Durchwinterung ſolcher aus dem Freien in Töpfen kultiviert und durch waſſergefüllte Unter wieder in Töpfe oder Kübel geſetzten Pflanzen gelingt ſätze getränkt. Kultur in kräftiger und humoſer nach Angabe Bouchés nur dann, wenn dieſelben in Erde, z. B. in ſandigem Torf-, Mift- und Lehmerde- ein Baſſin mit warmem Waſſer (am Tage = 30% ., gemiſch. Vermehrung durch Teilung und durch nicht unter + 220 C.) mit ihrem Grunde etwa 3 abgeſchnittene Blätterſchöpfe im Waſſer; gewöhnlich bis 6 em tief unter Waſſer ſtehen. Anzucht aus aber in der Weiſe, daß man den oberen Teil der Samen wie Nr. 3713. Stengel in ein Gefäß mit Waſſer bringt, ſodaß die Auch Cyperus pannonicus Z., Ungarn, und C. Blätter untergetaucht find. Nach einigen Wochen | pulchellus R. Br., Neuſeeland, find zu empfehlen. bildet ſich hinter jedem Blatte ein Pflänzchen. An- Erſterer fürs freie Land, letzterer fürs Kalthaus. * 2 Gattung 1338. Cyperus bis Gattung 1340. Carex. Fr. 37133718. 1183 Gattung 1339. Seirpus L., Simſe (nicht Binſe), G XIX 2 Staubblätter bis 3. (lat.: seirpus, keltiſch: sirs — Simſe). Kräuter. mit 2—3 fadenförmigen Narbenäſten. Griffel nur am Grunde oder gar nicht verdickt, abfallend, Blütenſtand entweder ſeitenſtändig, mit einzelnen oder wenigen, büſcheligen oder doldigen Ahrchen, und das unterſte Stützblatt aufrecht und den Stengel über den Blütenſtand hinaus fortſetzend; oder der Blüten— ſtand endſtändig, zuſammengeſetzt und von den ungleich verlängerten, blattförmigen, kahlen, unteren Stützblättern einge- hüllt; oder endlich ſeltener ein einzelnes, endſtändiges, das Stützblatt überragendes Ahrchen. — 200 Arten, überall verbreitet. 3715. Scirpus (Isölepis) gräcilis, Schlanke Simſe. Oſtindien. Staude, 20 —30 em hoch. Blüte— zeit: Juni, Juli. — Eine zierliche Grasart, welche leichte, friſchgrüne Büſche bildet und aus zahlreichen ſehr zarten friſch-grünen, fadenförmigen, 3kantig⸗ zuſammengedrückten Stengeln oder Halmen beſteht, welche borſtenförmige Blätter beſitzen, und an ihrer Spitze die Blütenährchen tragen. Ahrchen länglich, eckig, zu 2— 3 en in Köpfchen, welche eine zuſammen⸗ ein ſehr dankbarer Pflegling iſt. Die Blütenſtände geſetzte Dolde bilden oder einfach nur gehäuft ſind. Die kahlen Schuppen ſind Zreihig geſtellt, eirund, ſtark⸗gekielt, ſtachelſpitzig, rotbraun, 1männig. Verwendung. Dieſes höchſt zierliche Gras wird ſehr häufig im Wohnzimmer kultiviert und zur Beſetzung von Ampeln, Konſolen, Terrarien, Tuff- ſteingruppen u. ſ. w. benutzt. Es gedeiht in jeder kräftigen, lehmig-humoſen, hinreichend lockeren Erde und erfordert beſtändige Tränkung aus Unterſätzen. Im Winter iſt es gegen ſehr trockene Zimmerluft empfindlich, es iſt dann täglich ein paar Mal mittelſt eines ſog. Erfriſchers (Refraichiſſeurs) durch einen Sprüh— regen zu erfriſchen oder in einem faſt geſchloſſenen Glasraum, einer gedeckten Ampel oder in einem nach innen erweiterten Doppelfenſter zu unterhalten. Sogar in einer Vaſe mit bloßem Waſſer entwickelt ſich das Gras üppig. Vermehrung durch Teilung der Büſche. 3716. Scirpus (Iso lepis) pygmäeus (syn. S. brevis Urv., Isolepis pygmaea AA., I. brevis Brongn., I. pumila, I. brevifolia, I. brachyphylla, I. Meyeniana; Fimbristylis pygmaea Vahl), Zwerg— artige Simſe. Südeuropa, Chili, Peru ꝛc Staude. Halme (Stengel) zahlreich, zart, raſenbildend, faden— förmig, glatt, faſt 1blätterig. Blätter fadenförmig, kurz. Ahre endſtändig, einzeln, eiförmigselliptiſch, ſtumpf, vielblütig; ihre Schuppen breit⸗eirund, grün, gekielt, ſtumpf, an der Spitze durchſcheinend— weißlich. — 8. (Isolepis) tenellus Willd. (syn. Fim- bristylis tenella Schult.), Braſilien; Staudig. Halme raſenbildend, kurz, borſtenförmig, gefurcht-eckig, unten faſt 1blätterig, kahl. Blätter borſtenförmig, rinnig, kurz, auf dem Rücken gefurcht, an der Spitze ſchärflich. Blütenährchen in faſt 8 ſtrahliger Dolde, mit braunen, grün⸗gekielten Schuppen. — S. (Isolepis) prolifer Rottb. (syn. Cyperus prolifer hort. berol., C. punc- tatus Zam.), am Kap, Neuholland. Staude, treibt Ausläufer. Die Halme ſind raſenbildend, ſtielrund, blattlos, aber unten mit Scheide, kahl, an der Spitze mit einigen doldenförmig- gehäuften Köpfchen, deren natalensis Aort.), Schuppen elliptiſch, ſtumpf, fein-ſtachelſpitzig, bräunlich, purpurn- oder roſtfarben⸗-liniiert find. Verwendung und Kultur wie Nr. 3715. 3717. Seirpus natalénsis Bche. (syn. Cyperus Nataliſche Himſe. Südafrika (Natal). — Dieſes aufrecht-wachſende 30 —80 cm hohe Gras bildet ſo ſchöne Büſche von glänzend— friſch-grünen, Z3ſeitig-ſcharfkantigen Blättern, daß es ſelbſt eine Zierde fürs Wohnzimmer und zudem erſcheinen im zweiten Jahre nach der Ausſaat und überragen dann die gleichmäßig nach allen Seiten übergeneigten Blätter. Verwendung. Scirpus natalensis hat in den letzten Jahren vielen Anklang gefunden. Man hat ihn in kleinen Trupps auf dem Raſen, ferner zur Einfaſſung von Gruppen mit Vorteil ver— wendet. Aus Samen erzogene Pflanzen werden ſchon im zweiten Sommer recht kräftige Büſche, welche dann eine Zierde der See-, Teich-, oder Bachufer find. Im Zimmer kultiviert, verlangt er, wie alle Scirpus— Arten, viel Waſſer und kräftige Erde, am beſten Tränkung aus Unterſätzen. Die abgeſchnittenen Sproſſe ſind ein vortrefflicher Werkſtoff für Bindereien. Kultur über Winter am beſten im Kalthauſe an einem recht hellen Standorte. Vermehrung durch Teilung; beſſer aber Anzucht aus Samen. Ausſaat im Februar, März und die Näpfe lauwarm halten. Sobald die Pflänzchen erſcheinen, die Näpfe dicht unter Glas, d. h. dem Tageslichte möglichſt nahe ſtellen, wo die Pflänzchen bald groß genug zum Verſtopfen ſein werden. Wenn dies geſchehen, werden ſie nach und nach mehr abgehärtet, damit ſie nach Mitte Mai auf ſonnige aber doch gegen die Strahlen der mittäglichen Sonne geſchützte Beete gepflanzt werden können. Wurden die Beete zuvor gut gedüngt und wird im Laufe des Sommers reichlich bewäſſert, ſo kann man bis zum Herbſt recht hübſche Pflanzen haben, die, damit ſie noch genügend Zeit haben, gut einzuwurzeln, ſchon Anfang September in Töpfe gepflanzt werden; denn ſchlecht eingewurzelte kommen ſelten gut erhalten durch den Winter. Die alſo recht— zeitig eingetopften Pflanzen kommen zunächſt an einem ſchattigen Ort im Freien zur Aufſtellung, nach etwa 1 Woche an einen freieren und helleren Standort und nach kurzer Zeit an einen ſonnigen Standort, wo ſie höchſtens gegen die brennende Mittagsſonne noch etwas geſchützt werden. — Keimkraft der Samen etwa 2 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. Gattung 1340. Carex L., Segge, G XIX 2 (lat.: carex, wohl von car&o — ich entbehre). Weibliche Ahrchen 1blütig und nur mit einer einzigen bis zur ſchiefen oder 2zähnigen Mündung geſchloſſenen, bisweilen aufgeſchlitzten ſchlauchförmigen Spelze verſehen. Borſten am Grunde des Fruchtknotens fehlend. Griffel am Grunde des Fruchtknotens nicht verdickt, aus dem Blütenſchlauch hervorgeſtoßen und mit 2—3 Narbenäſten. — 500 Arten der gemäßigten und kälteren Gegenden. A. Ahrchen mannweibig, in einer von einem Deckblatte geſtützten Ahre oder Riſpe ſtehend, und zwar oberwärts meiſt männlich. Narben 2. Fruchtſchläuche ſparrig-abſtehend B. Endährchen männlich, die ſeitenſtändigen weiblich. Narben 3, bei C. strieta nur 2 u: 3718. * Carex vulpina L., Sudsbraune Hegge. In Gräben, Sümpfen. Staude, 30—60 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. Ahrchen mannweibig; Narben 2; Fruchtſchläuche ſparrig-abſtehend. Halm C. vulpina. 3718. „ * C. strieta. 3719. ſcharf-3 kantig mit vertieften Seitenflächen. Schläuche 6—7 nervig. f. nemorosa Rebent., Deckſchuppen weißlich, am Rande bräunlich, Rückenſtreifen grünlich. — C. virens Lam. (syn. C. divulsa Good.), Wälder, 1184 Wieſen; ½ —1 m Hoch; bildet hohe, dauerhaft-freudig⸗ grüne Raſen und iſt nur deshalb von Wert. 3719. Carex strieta Good. (syn. C. gracilis Wimm.), Straffe Hegge. Das endſtändige Ahrchen männlich, die ſeitenſtändigen weiblich (oder auch mehrere männliche vorhanden). Narben 2. Große dichte Raſen bildend, ohne Ausläufer; Halme ſteif-aufrecht, ſcharf— kantig. Fruchtſchläuche flach, etwa 6nervig. — *C. pendula Auds. (syn. C. maxima Scop., C aga- stachys Zhrh.), bis 11), m hoch; Ahrchen gekrümmt, zuletzt hängend, weibliche meiſt 4; Narben 3; Frucht- ſchläuche kahl, mit kurzem Z3ſeitigen Schnabel. — * C. silvatica Huds. (syn. C. Drymeia Erf.), 20—60 cm hoch, in ſchattigen Wäldern; weibliche Ahrchen 4, langgeſtielt, hängend, entfernt; Familie 235. Cyperaceae und Familie 236. Gramineae, Or XIX I. Narben 3. Schläuche 3 ſeitig, ganz glatt, mit linealiſchem 2ſpaltigen Schnabel und geraden Zähnen. — *. riparia Curt., 60 — 125 cm hoch; Spelzen alle haar⸗ ſpitzig; Narben 3; Fruchtſchläuche kahl, mit zwei ab- ſtehenden Spitzen, beiderſeits gewölbt. k. foliis variegatis hat ſchöne weiß-geſtreifte Laubblätter. Verwendung. Die genannten Carex-Arten können in landſchaftlichen Gärten vortreffliche Wirkung ausüben, namentlich bei Ausſchmückung halbſchattiger, friſcher Standorte, ferner am Ufer der Teiche und Seen. Ihr Zierwert liegt vorzugsweiſe in ihren hohen, mit eigentümlich angeordneten Blütenährchen geſchmückten Halmen. Sie dürfen zu recht häufiger Verwendung beſtens empfohlen werden. Familie 256. GRAMINEAE, Süßgräſer. G XIX I. (Nr. 3720—3833 aus zweiundfünfzig Gattungen.) Zur Erleichterung des Beſtimmens von Gattungen der Gräſer-Abteilung II „Krautartige Pflanzen“ diene nachſtehendes Sonderverzeichnis. Es ſei jedoch bemerkt, daß es nur einen oberflächlichen Anhalt bieten kann, da keineswegs immer alle Arten der genannten Gattungen den angegebenen Blütenſtand beſitzen. 0 Blütenſtand eine einfache Ahre, an deren Spindel die Grasährchen unmittelbar oder auf äußerſt kurzen Stielchen ſitzen. Agropyrum (Gtg. 1385), Asprella (1388), Ctenium, Cenchrus, Desma- zierea (1379), Elymus (1388), Hordeum (1387), Lolium (1386), Nardus, Secale, Stenotaphrum (1351), Triticum (1384). Blütenſtand eine Ahrenriſpe, die gemeinhin, obſchon irrtümlich, als Ahre betrachtet wird: Gtg. Alopecurus (1360), Cynosurus (1374), Lagurus (1362), Phalaris (1357), Phleum, Pennisetum (1356), Sesleria, Setaria (1355, ährig⸗kolbig). Blütenſtand an den Stengelenden als fingerig- oder büſchelig-beiſammenſtehende einfache Ahren oder einfache Trauben ſich darſtellend: Chloris (1389), Coix (1345), Eleusine, Eu- chlaena (1344), (1390), Tripsacum (1346). Miscanthus (1347), Panicum sanguinale (1352), Themeda (1350), Trichloris Blütenſtand am Stengelende eine (verlängerte) Riſpe, an deren Hauptſpindel entlang nur einfache Ahren oder nur einfache Trauben ſich abzweigen: Andropogon R. (1350), Dinebra (1392), Paspalum, Zea (1344, letztere auch noch mit ſeitenſtändigen weiblichen Blütenkolben). Blütenſtand eine einſeitswendige, oder eine allſeitswendige ſtark-zuſammengezogene und dann faſt ährenförmige Riſpe: Anthoxanthum (1358), Avena R (1369), Calamagrostis R, Eragrostis R (1376), Lagurus (1362), Lamarckia (1373), Melica R, Molinia (1375), Oryza, Panicum R (1352), Phalaris R (1357), Phleum, Polypogon (1361). Blütenſtand (zur Blütezeit) zumeiſt eine ausgebreitete Riſpe. Hierher faſt alle übrigen Gattungen, welche in dieſem Werke noch Aufnahme gefunden haben; außerdem aber ſind auch die obigen mit „R“ bezeichneten Gattungen zu beachten! I. Hohe Pflanzen mit ausdauernden, oder wenigſtens am Grunde verholzenden Stämmen. Blattflächen am Grunde gliederig ſich ablöſend, oft auch mit kurzem Blattſtielchen: Bambusgräſer. 1371, Arundo, 1372, Phragmites, und 1349, Saccharum!) Gattung 1541 Arundinäria. löstachys. 1545 Bambũsa. II. Krautige Pflanzen. (Vergl. auch Gtg. 1542 Phyl- Blätter meiſt nicht geſtielt, auch nicht gliederig von ihrer Blattſcheide ſich trennend. 1. Grasährchen Iblütig [jelten 2blütig, dann aber das unter dem zwitterigen und ſtets fruchtbaren Endblütchen befindliche zweite Blütchen männlich oder taub, und der Raum zwiſchen den einzelnen Spelzen oder Blütchen eines Grasährchens ſo kurz, daß derſelbe nicht mehr meßbar tft]. Hüllſpelzen, d. h. die leeren Spelzen am Grunde eines jeden Ahrchens, mehr als 2. Grasährchen zur Reifezeit als Ganzes, d. h. ſamt ſeinen Hüllſpelzen vom Ahrchenſtiel, bisweilen ſamt einem Spindelſtück, abfallend. (Vergl. auch Gtg. 1361, Polypogon; Gtg. 1364, Holcus; Gtg. 1360, Alopecurus, ferner einige Ahrengräſer mit brüchiger Spindel; alle dieſe ſind aber durch ihre nur 2 Hüllſpelzen ſoſort zu unterſcheiden). NB. Mehr als 2 Hüllſpelzen, nämlich 4, haben auch Phalaris und Anthoxanthum, welche dann nur durch die zur Zeit der Fruchtreife zurückbleibenden, nicht gliederig ſich ablöſenden Hüllſpelzen (wenigſtens 2 derſelben) ſich unterſcheiden. Bei Panicum bleibt nicht ſelten die eine (und zwar unterſte und kleinſte) Hüllſpelze an der Pflanze zurück. a) Grasährchen vom Rücken her zuſammengedrückt oder ſtielrund; Staubblätter nie mehr als 3. (Ausnahme nur Gtg. Oryza, ſiehe b!) * Außere und innere Blütenſpelze (letztere fehlt oft) zarthäutig. Die Hüllſpelzen da⸗ gegen derbhäutig bis lederig oder knorpelig; die unterſte am größten und mit den Rändern alle anderen umſchließend. ſich bei der Reife oft gliedern.) (Die Grasährchen meiſt in Trauben oder Ahren angeordnet, welche 14 * | Gattungsüberſicht: Gattung 1341 bis Gattung 1361. — Ar. 3719. 1185 5 Pflanzen 1häuſig: die männlichen Blütchen wie auch die weiblichen getrennt, aber auf derſelben Pflanze; oder männliche und weibliche Blütchen abgegrenzt auf demſelben Blütenſtande. Gattung 1344 Zea. (Euchlaena.) 1545 Coix. 1546 Tripsacum. 1 Grasährchen alle zwitterig; oder männliche und zwitterige an demſelben Blütenzweige fo gemiſcht, daß ein männliches Ahrchen neben einem zwitterigen ſich befindet (1 ſitzend und 1 geſtielt oder an den Enden aber oft ſcheinbar zu Zen beiſammen). 0 Grasährchen alle gleichartig, zwitterig. (Spindelglieder der einzelnen Blütentrauben nicht erheblich verdickt und keine Aushöhlung zur Aufnahme der Ahrchen bildend.) N Spindel der Blütentrauben völlig ungegliedert. Gattung 1542 Miscänthus. I Spindel der einzelnen Blütentrauben gegliedert. [I Blütentrauben zu 2 bis vielen fingerförmig am Ende des Blütenftengels (Halmes) beiſammen: Gtg. Ischaemum, ſiehe unten. [ Blütentrauben an verlängerter Hauptſpindel eine endſtändige Riſpe bildend; ſeitliche Blütentrauben ungeſtielt. Gattung 1348 Eriänthus. 1349 Säccharum. 00 Grasährchen ungleichartig: die ſitzenden zwitterig (ſelten weiblich), die geſtielten männlich, leer oder fehlend (ſehr ſelten alle Ahrchen zwitterig oder alle geſtielt). Sitzende Ahrchen 2blütig: Gtg. Ischaemum I., Blütenähren am Stengelende zu 2 bis vielen fingerig beiſammen; z. B. I. speciosum, I. latifolium U. NN Sitzende Ahrchen Iblütig. Gattung 1550 Andropögon. (Themeda.) * Außere und innere Blüten ſpelze meiſt knorpelig, leder- oder papierartig; Hüllſpelzen zarter, meiſt krautig, die erſte (unterſte) meiſt kleiner. Grasährchen ſich einzeln von den Zweig— lein einer Riſpe (oder Kolbenriſpe) oder von einer ungegliederten (höchſt ſelten gegliederten) Ahren— ſpindel ablöſend. + Ahrchen Lblütig (ſehr ſelten 2 blütig), zwitterig, am Grunde nicht von Borſten, Grannen oder Stacheln geſtützt. 0 Grasährchen in den Ausbuchtungen einer einfachen, kantigen oder flachen, ſpäter nicht ſelten gliederig ſich trennenden Ahrenſpindel. Gattung 1551 Stenötaphrum. 00 Grasährchen nicht in den Ausbuchtungen einer einfachen Ahre. & Ahrchen mit einer einzigen, zwitterigen Blüte und nur 2 Hüllſpelzen: Gtg. Pa- spalum I., Ahrchen 2—4Freihig an einſeitswendigen Trauben oder Ahren, welche fingerig oder riſpig beiſammen ſtehen, ſelten einzeln. Z. B. P. dilatatum. NN Ahrchen mit einer einzigen Zwitterblüte und 3 Hüllſpelzen, oder ſtatt der dritten Hüllſpelze eine äußere Blütenſpelze mit einer männlichen Blüte. Gattung 1552 Pänicum. 1555 Tricholaä&na. 1554 Oplismenus. 1 Je 1—2 Ührchen am Grunde von 1 bis vielen Borſten oder Stacheln geſtützt, die zuweilen verwachſen ſind und eine Art Hülle bilden. Gattung 1555 Setäria. 1556 Pennisätum. b) Grasährchen ſtets von der Seite zuſammengedrückt (vergl. auch Gtg. 13541); Staubblätter 6; Samennabel linealiſch: Gtg. Oryza L., aufrechte, tropiſche Sumpf- und Waſſergräſer, z. B. 0. sa— tiva L., Reispflanze, einjährig. Kultur im Warm- oder Waſſerpflanzenhauſe. Ausſaat zeitig im Frühling in Töpfe, deren untere Hälfte im Waſſer ſteht. Grasährchen 1- bis vielblütig. Hüllſpelzen 2 (ſeltener nur 1 oder fehlend; bei Phalaris und Anthoxanthum 4). Grasährchenſtielchen unterhalb der 2 (unterſten) Hall pelzen dieſen nicht angegliedert, wohl aber meiſt oberhalb derſelben, ſodaß beim Abfallen der Früchtchen die 2 (1) Hüllſpelzen ſtehen bleiben. 2= oder mehrblütige Grasährchen laſſen zwiſchen ihren einzelnen Spelzen oder Blütchen auch deutliche Zwiſchenſtücke (Zwiſchenräume) erkenen. a) Hüllſpelzen 1 Grasährchen mit nur 1 fruchtbaren, und zwar endſtändigen Blütchen. Innere Blütenſpelze 1—2 nervig. Gattung 1357 Phaläris. 1358 Anthoxänthum. b) Hüllſpelzen 2, ſehr ſelten nur 1 oder fehlend. (Auch bei Paspalum und ev. auch bei Panicum und Saccharum wohl 2 Hüllſpelzen, aber bei dieſen iſt der Ahrchenſtiel auch unterhalb der Hüllſpelzen Sauer, und gleichzeitig iſt das einzige fruchtbare Blütchen der Ahrchen endſtändig.) * Blütenſtand nicht wie bei ** und * 7 Grasährchen Iblütig, ſämtlich zwitterig. (Hüllſpelzen meiſt etwas ungleich, meiſt ſo lang oder länger als die äußere Blütenſpelze.) Vergl. auch Gtg. 1373, Lamarckia!; auch einzelne Poa-Arten find bisweilen Iblütig. 0 Die äußere Blütenſpelze zur Reifezeit verhärtet (wenigſtens härter als die Hüll— ſpelzen) und das Früchtchen eng umſchließend. Die äußeren Blüten- oder Fruchtſpelze mit einfacher, nicht 3ſpaltiger Granne. Gattung 1359 Stipa. NN Die äußere Blütenſpelze unbegrannt: Gtg. Milium I., z. B.: *M. effusum I.,; Gemeines Flattergras; Staude, 1½ — 1 m hoch, mit großer Riſpe, im Juni, Juli, und kleinen, zierlichen Ahrchen. Für ſchattige und friſche Standorte in Parks. Ausſaat an Ort und Stelle. 00 Die äußere Blütenſpelze meiſt zarthäutig (wenigſtens zarter als die Hüllſpelzen). /\ Grasährchen bei der Reife ſich leicht als Ganzes (ſamt den 2 Hüllſpelzen) vom Ahrchenſtiele löſend. Gattung 1560 Alopecürus. 1561 Polypogon. e Die 2 Hüllſpelzen der Grasährchen bei der Fruchtreife am Ahrchenſtiel zurück— bleibend, da letzterer nicht angegliedert iſt. Vilmorin. Dritte Auflage. 75 1186 Familie 236. Gramineae, Süßgräſer. O XIX1. J Blütenſtand zur Blütezeit eine dichte cylindriſche Scheinähre: Gtg. Phleum L. 3. B. das hohe Wieſengras P. pratense I., Blütenſpelzen unbegrannt, viel kürzer als die beiden kurz- grannenſpitzigen Hüllſpelzen. — Blüten⸗ ſtand aber eine dichte, eiförmig-cylindriſche, ährige, weich- und lang⸗ behaarte Riſpe in: Gattung 1562 Lagürus. Blütenſtand zur Blütezeit eine mehr oder weniger ſtark ausgebreitete Riſpe: Gtg. Apera Adans., Windhalm; Hüllſpelzen ungleichgroß; die 2 Blüten⸗ ſpelzen faſt waſſerhell, an der Spitze 2ſpaltig oder 2zähnig, die äußere unterhalb ihrer Spitze mit einer mehrmal längeren Granne. 2 Arten; 3. B.: A. Spica venti Beauv. (syn. Agrostis Spica venti Z.), auf ſandigem Boden, 30—100 cm hoch; blüht im Juni, Juli; Riſpe weitſchweifig. Staubkölbchen linealiſch. Für Sträuße gut verwendbar. — Ferner: Gattung 1363 Agröstis. I Grasährchen 2 bis vielblütig. 0 Die äußere Blütenſpelze meiſt kürzer als die Hüllſpelzen, auf dem Rücken mit einer geknieten oder gedrehten Granne (ſelten aus der Spitze begrannt oder unbe⸗ grannt, dann aber das Ahrchen ſtets nur mit 2 Blütchen und ohne einen über die An⸗ ſatzſtelle der oberſten inneren Blütenſpelze hinausragenden Fortſatz der Ahrchenſpindel). | Die Grasährchen als Ganzes (d. h. ſamt ihren 2 Hüllſpelzen) leicht vom Ahrchenſtiel ſich abgliedernd. Gattung 1364 Holcus. | NN Die 2 Hüllſpelzen jedes Ahrchens bei der Fruchtreife am Ahrchenſtiel zurückbleibend. [J Grasährchen ſtreng 2blütig und die Ahrchenſpindel nicht über die Anſatz⸗ ſtelle des oberen Blütchens hinaus verlängert. Gattung 1565 Aira. 2 Grasährchen 2 bis vielblütig; Ahrchenſpindel über die Anſatzſtelle des oberſten Blütchens hinaus verlängert. § Grasfrüchtchen ohne Längsfurche, frei (d. h. ihren Spelzen nicht an- gewachſen). Gattung 1566 Deschämpsia. 1367 Trisẽtum. 1368 Arrhenätherum. SS Grasfrüchtchen mit einer deutlichen Längsfurche, frei oder den Spelzen anhaftend. (Vergl auch noch Gtg. 1383, Bromus.) Gattung 1369 Avena. 00 Die äußere Blütenſpelze meiſt länger als die Hüllſpelzen und unbe⸗ grannt oder aus der Spitze (ſelten unterhalb derjelben) begrannt. Die Grannen nicht gekniet. f Beſondere Merkmale: . Zweihäuſige Gräjer! (Die eine Pflanze trägt männliche, die andere nur weibliche und ſchönere Blütenriſpen). Gattung 1370 Gynerium. . Die äußeren Blütenſpelzen oder die Grasährchenſpindel unterhalb der äußeren Blütenſpelzen mit langen, die Spelzen verhüllenden Haaren. Hohe Rohrgräſer. (Blüten nicht 2 häuſig.) Gattung 1571 Aründo. (Ampelodésmos.) 1572 Phragmites. 1 Grasährchen find ährig, kopfig oder in kurzer dicht-zuſammengedrängter Riſpe angeordnet; die fruchtbaren, 1—3 blütigen Ahrchen mit unfrucht— baren, verlängerten, nur aus fiederig-geſtellten Spelzen be⸗ ſtehenden leeren Ahrchen untermiſcht oder von ſolchen geſtützt. Gattung 1575 Lamärckia. 1374 Cynosürus. I Obige Merkmale [| bis treffen nicht zu. I Außere Blütenſpelze 1—3 nervig, nicht Zlappig, 3zähnig oder 3grannig. Riſpenäſte nicht 2 zeiligſtehend. Gattung 1375 Molinia. 1576 Eragröstis. I Außere Blütenſpelze mit mehr als 3 Nerven. N § Grasährchen in kleinen dichten Knäueln beiſammen und die Knäuel zu einer lockeren Riſpe vereinigt. Gattung 1377 Däctylis. ss Grasährchen breit, am Grunde herzförmig oder mit herzförmig— ausgebuchteten äußeren Blütenſpelzen. Gattung 1378 Briza. §§s Die einzelnen Grasährchen dicht dachziegelig-angeordnet, ſodaß ſie eine linealiſche Scheinähre bilden. Gattung 1379 Desmaziérea. Ssss Die Grasährchen entweder: an ihrer Spitze mit 2 oder mehr ein⸗ ander umſchließenden und zu einer keulenförmig-verdickten, ſpäter oft verhärtenden Maſſe verbundenen leeren Spelzen: Gtg. Melica LE Perlgras, aufrechte Staudengräſer; z. B.: M. nutans L., M. £ picta C. Koch, * M. uniflora Reiz, „M. ciliata 1.2 UM altissima L. H — oder: die Grasährchen an ihrem Grunde oberhalb der u 3 1 5 Hüllſpelzen noch 2—6 (ſelten nur 1) leere See enthaltend: Gattung 1580 Uniola. 35555 Die Grasährchen nicht wie bei $ bis 8888. Die 2 federigen Griffelnarben der Spitze des Fruchtknotens (oder doch ganz nahe derſelben) eingefügt. Außere Blütenſpelzen auf dem Rücken ſtark gekielt. Gras⸗ ährchen meiſt eiförmig. Samennabel punktförmig, nicht linealiſch! Gattung 1581 Poa. t 4 1 pr eh Gattungsüberſicht: Gtg. 1362—1392. — Gattung 1341. Arundinäria. — 30, _ 3750 — 1187 || Außere Blütenſpelzen auf dem Rücken (wenigſtens unten) abgerundet. Samennabel linealiſch, nicht punktförmig. Die Seitennerven der äußeren Blütenſpelzen parallel (nicht bogig) verlaufend und nach oben nicht dem Mittelnerv ſich zuneigend. Gtg. Glyceria R. Br. Die Seitennerven der äußeren Blütenſpelzen bogig-ver— | laufend oder nach oben hin gegen den Mittelnerv zu— N jammenneigend. Gtg. 1582 Festüca. (Brachypödium.) | Die 2 federigen Griffelnarben an der Bauchjeite des Fruchtknotens beträchtlich unterhalb der Fruchtknotenſpitze entiprin- gend. Samennabel punktförmig. Gattung 1585 Bromus. * Blütenſtand eine faſt ſtets einfache Ahre mit kantiger oder abgeflachter Spindel, welche an zwei einander gegenüber befindlichen Seiten (bei Nardus 1jeitig) mit ſtarken Ein⸗ ſchnitten verſehen iſt, in welchen die Grasährchen einzeln oder zu 2—6 auf gleicher Höhe ſitzen oder faſt ſitzen, und ſo eine zwei- oder mehrzeilige Ahre bilden. Grasährchen 2 bis mehrblütig (nur bei Hordeum und Nardus 1blütig). Beiſpiele: Roggen, Weizen, Gerſte. T Die Ahre iſt Ljeitig und mit Iblütigen Ahrchen beſetzt, die keine Hüllſpelzen ſondern nur 2 Blütenſpelzen haben: * Nardus stricta L. ++ Seder Ausschnitt (Aushöhlung) der 2ſeitigen Ahrenſpindel trägt nur ein einziges, ſitzendes, 2- bis mehrblütiges Ährchen. Spindel der Ahre ziemlich ſtark, zähe oder in Glieder trennbar. (Vergl. auch Brachypodium unter Gtg. 1382.) 0 Ahrchen mit ihrer Breitſeite der Spindel zugekehrt, ſodaß die 2 Hüllſpelzen links und rechts befindlich. Hüllſpelzen mehrnervig, bauchig-gedunſen, wenigſtens in ihrem oberen Teile deutlich-gekielt. Seitennerven der äußeren Blütenſpelzen ſich oben verlaufend, an der Spelzenſpitze alſo nicht in den Mittelnerv zuſammen— fließend. Gattung 1584 Triticum. AN Hüllſpelzen mehrnervig, nicht bauchig-gedunſen, nicht oder nur ſchwach-gekielt, oben nie ſchief-abgeſtutzt. Seitennerven der äußeren Blütenſpelzen deutlich und an der Spelzenſpitze in den Mittelnerv zuſammenfließend. Gattung 1585 Agropyrum. , Hüllſpelzen ſchmal, pfriemlich, zugeſpitzt und ſtets nervig; Grasährchen 2—3blütig, gewöhnlich nur 2 fruchtbare Blütchen: Gtg. Secäle, Roggen 00 Ahrchen mehr- bis vielblütig mit ihrer ſchmalen Seite der Ahrenſpindel a6 und am Grunde mit nur einer an der f Außenſeite befindlichen Hüllſpelze. Gattung 1386 Lölium. +++ Jeder Ausſchnitt an den 2 Seiten der Ahrenſpindel trägt mehrere (2—6, am häufigſten 3) 1, 2- oder mehrblütige, nebeneinander befindliche Ahrchen, deren je 2 Hüll⸗ ſpelzen meiſt borſtenförmig und am Grunde mehr vor ihre Ahrchen geſtellt ſind, bei Asprella auch wohl fehlen. Gattung 1587 Hördeum. 1388 Elymus. (Asprella. ) ze Blütenſtand bald eine Ahre, bald eine aus einfachen Ahren beſtehende Büſchel— oder Fingerähre, oder aber eine aus einfachen Seitenähren gebildete Riſpe. (Solche Ahren kommen auch noch vor in II 1a bei Gtg. Ischaemum, Andropogon, Panicum, Pa- spalum, Stenotaphrum!) Die Ahrenſpindeln ſind nicht mit tiefen Einſchnitten verſehen, ſondern die ſitzenden oder etwas geſtielten Grasährchen befinden ſich an denſelben ſtets einſeitig in 2 nahe nebeneinanderliegenden Reihen. Grasährchen 1- bis mehrblütig, und alle oder wenigſtens ſein unteres Blütchen ſind zwitterig und fruchtbar. (Vergl. auch Gtg. 1374, Cynosurus, welcher jedoch kamm- oder fiederſpelzige, unfruchtbare Deckährchen beſitzt.) Jedes Grasährchen mit nur 1 (ſeltener 2) zwitterigen, fruchtbaren Blütchen. Gattung 1589 Chloris. 1590 Trichlöris. Tr Jedes Grasährchen mit 2 oder mehr Zwitterblütchen. [Gtg. Eleusine Gaer/n., Blütenähren am Stengel zu mehreren fingerig oder büſchelig beiſammen, und die Ahren ſtets mit einem Spitzenährchen abſchließend; hohe tropiſche Kulturgräſer, z. B.: E. indica Gaerin., E. coracana Gaertn.| Gattung 1591 Dactyloctenium. 1592 Dinebra. Gattung 1341. Arundinäria Mich., Halbrohr, O XIX I (lat.: arundo, Genet. arundinis — Rohr; rohrartige Stengel). Ahrchen wehbln zuſammengedrückt; Blütchen zwitterig oder die oberſten unvollkommen. Hüllſpelzen 1—2, ungleichgroß. Innere Blütenſpelze 2kielig. Staubblätter 3. Am Fruchtknotengrunde 3 kleine Schüppchen. Hohe, halbſtrauchig⸗, ſelten baumartig-wachſende Pflanzen; Zweige an den Knoten bisweilen gebüſchelt, faſt quirlig; Blätter kurzgeſtielt, mit der Blattſcheide ee verbunden. — 24 Arten, in Amerika und Aſien; z. B. A. japonica Sieb., Blätter mit ftarfen Quernerven; ferner: (p 119 * Li u 3720. Arundinäria falcäta Mes (syn. Bam- ſehr kurz geſtielt, ſpitz-linien-lanzettlich, zart-grün, busa falcata hort.), Sichelblätteriges Halbrohr. 10—15 cm lang; Blatthäutchen angedrückt, ſehr kurz, Nepal. Halbſtrauchig, 2—3 m hoch. Halme holzig, abgeſtutzt. einen Buſch bildend, gebogen, glatt, gelblichgrün Verwendung. Dieſe Pflanze hat die Tracht oder ſtrohgelb, knotig, an jedem Knoten mit einem der Bambusrohre; ſie wird in Kübeln unterhalten, Büſchel kleiner Zweige. Blätter 2 zeilig, bandförmig, froſtfrei und hell überwintert und im Mai an die für 19% 1188 | Familie 236. Gramineae, Süßgräſer. Or XIX I. fie geeigneten Stellen im Garten eingeſenkt, z. B. in der Luft und der Sonne ausgeſetzt iſt. Vermehrung Landſchaftsgärten in Einzel ſtellung auf Raſenplätzen durch Abtrennung der jungen Schößlinge im Herbſt, und Bodenerhebungen. Die Stengel ſterben nach indem man ſie in Töpfe mit Heideerde pflanzt, in ein 3—5 Jahren ab; aber alljährlich ſprießen neue und Warmbeet oder in die Vermehrung bringt und hier größere Halme hervor. Kultur in nahrhaftem, mürbem für Bodenwärme ſorgt; ſie wurzeln dann ziemlich und etwas ſandigem Boden, der tief und friſch, und leicht und raſch. + Gattung 1342. Phyllöstachys &. et Z,, Blattähre, O XIX I (griechiſch: phyllon — Blatt, stachys — Ahre; Ahrchen von einem Stützblatte eingehüllt). Ahrchen wenig- (meiſt 1—4-) blütig; je 1 oder 2 von einem großen ſcheidenförmigen Stützblatt eingehüllt. Hüllſpelzen 2—3. Innere Blütenſpelze ſchmal, 2kielig. Schüppchen 3. Staubblätter 3. Fruchtknoten kahl, langgeſtielt. Griffel 1, mit 3 Narben. Strauchig-wachſende Pflanzen; Stengel halbſtielrund, mit vorragenden Knoten und büſchelig- oder faſt quirlig-geſtellten Zweigen. Blätter kurzgeſtielt, am Grunde gliederig, mit würfeligem Adernetz. Blütenähren zu einer lockeren Riſpe vereinigt. — 4 Arten, in Japan und China. 3721. Phyllöstachys bambusödes S. et Z., läufer umherwuchernd, ſtarke, anſehnliche Büſche WBambusähnliche Blattähre. Hochwüchſiges Gras bildend, bambusrohrartig, entfernt an Arundo Donax erinnernd. Erfordert ſehr gute Schutzdecke! — P. e (Bambusa) niger Munro, Schwarzhalmige B., Mal, China; Staudig⸗halbſtrauchig, bis 2 m hoch. Halme 6 zahlreich, knotig, hart, veräſtelt (bisweilen ſchon vom Grunde an), hellgrün und in der Jugend ſchwarz⸗ punktiert, ſpäter glänzend-ſchwarz. Blätter läng⸗ MA lich⸗-lanzettförmig, zugeſpitzt, 12 cm lang, 15 mm breit N mit trockenem, in fadenartige Grannen ausgehendem Ne Blatthäutchen und mit ſchwach geſtielter Blattſpreite. f. luteus (syn. Bambusa nigra f. lutea hort.) iſt durch 0 die gelbliche Färbung der Halme und das hellere Grün AN der Blätter verſchieden. ö , Verwendung. P. niger bildet kompakte Büſche, . DEN U ZEN und ihre ſchön ſchwarzen, mit dem zarten Grün der Blätter 2 5 kontraſtierenden Halme ſind von guter Wirkung. Ver- a ee wendung und Kultur ſonſt ganz wie Nr. 3720. Vermehrung im Frühling durch abgetrennte Schöß— Schwarzhalmige Blattähre. linge. Sollen dieſe ſich bald und gut bewurzeln, ſo muß man ſie in mit Heideerde gefüllte Töpfe ſetzen für große landſchaftliche Gärten, namentlich in milderen und letztere in ein Warmbeet eingeſenkt halten, bis Gegenden Deutſchlands, gut verwendbar, mittels Aus- hinreichende Bewurzelung ſtattgefunden hat. Gattung 1343. Bambusa N Bambusrohr, Oe XIX 1 (bambos, der indiſche Name dieſer Pflanzengattung). Ahrchen 2= bis mehrblütig, knäuelig an den Riſpenäſten. Hüllſpelzen 2—6, meiſt 3—4. Staubblätter 6, frei. Fruchtknoten rauhhaarig. Griffel 2—3, am Grunde oder höher hinauf verwachſen. Hohe, baum- artige Sträucher, ſeltener halbſtrauchig oder kletternd, bisweilen dornig. Blätter kurzgeſtielt, am Grunde gliederig mit der Scheide verbunden und mit deutlichen oder undeutlichen Quernerven. — 50 Arten, im tropiſchen und ſubtrop. Aſien, 1 auch im trop. Amerika. 3722. Bambüsa äürea hort., Gelbes Bambus 3724. Bambüsa viridi-glaucéscens Carr., rohr. China. Staudig-halbſtrauchig. Wurzelſtock Graugrünliches Vambusrohr. Nordchina. Staudig- weitkriechend. Halme und Aſte in der Jugend hell- halbſtrauchig. Wurzelſtock wenig kriechend, wenn die grün, ſpäter gelblichgrün und endlich ſtrohgelb. Pflanze im freien Lande kultiviert wird. Stämme im Blätter geſtielt, von denen der folgenden Art nur Freien 3—4 m hoch, hell-gelblichgrün, mit auf⸗ durch die weniger graublaue Färbung der unteren rechten oder abſtehenden, verzweigten, ſchwachen Aſten, Fläche, hauptſächlich aber durch die Blattſcheiden, welche | welche einen dichtbelaubten Buſch bilden. Die Blätter ſtets ohne Borſten ſind, verſchieden. haben lange Blattſcheiden und find zahlreich, haupt- Dieſe Bambusart ſcheint ganz eben jo hart zu ſächlich an der Spitze der Aſte; Blatthäutchen bei den ſein, wie Phyllostachys niger und kann gleich dieſem jungen Trieben mit 2—5 langen borſtenartigen Grannen. zur Dekoration der Raſenflächen u. ſ. w. in großen Blätter geſtielt, wagerecht oder etwas geneigt, ſpitz— Gärten dienen. Kultur wie Nr. 3720. lanzettlich, 10—15 em lang und 1 cm breit und 3723. Bambüsa Metäke Sieb. (syn. B. Mete darüber, oben freudig-grün, unten blaſſer, weißlich-⸗ hort.), Metake Bambusrohr. Japan. Staudig⸗ blaugrün. halbſtrauchig. Halme gerade, bis 3 m hoch, äſtig, von Verwendung. Dieſe Art dürfte, wenn man ſie trockenen Blattſcheiden umgeben, wodurch ihre grün- nicht froſtfrei überwintern will, unter einer Laub- oder lichgelbe Farbe verdeckt wird. Blätter ſpitzlänglich⸗ Strohdecke aushalten. Sie iſt zugleich eine der ele— lanzettförmig, 25 em lang, 3 em breit, an den Rändern ganteſten und an dem rechten Platze von großer etwas gezähnelt und bewimpert, am Grunde in einen Wirkung. Die Halme dauern an froſtfrei über⸗ kurzen Blattſtiel verſchmälert, der gedreht und an ſeinem winterten Pflanzen mehrere Jahre und behalten ihre Anheftungspunkte mit einer Schwiele verſehen iſt. Blätter vollſtändig. Die neuen Halme erſcheinen im Verwendung. Dieſe Art hat bisweilen den Frühjahre und überkleiden ſich ziemlich raſch mit Fehler, ſo reich zu blühen, daß die Stöcke mit ihren Blättern. Ein nahrhafter, tiefer, aber lockerer und vertrockneten Blütenſtänden ein häßliches Ausſehen er- friſcher Boden ſagt dieſer Art am meiſten zu. erhalten. Dieſes Übelſtandes wegen ſteht ſie an Wert 3725. Bambüsa Fortünei van Houtie (syn. den übrigen Arten nach. B. picta Hort., B. variegata Sieb.) Fortunes n nicht ſo leicht deſſen Höhe. nebſt den Hüllblättern der Kolben mit violetten Streifen. dh, * Ne. "a N Zi ET En * * ar Be * van: g * Bambusrohr. Japan. Sit zwergartig, hat weiß- geſtreifte Blätter und durchſichtige Queradern. Iſt in Weſteuropa winterhart. — B. nana Roxb. (syn. B. glaucescens Sieb.), Japan, China; bis 2 m hoch werdend; Blätter unterſeits graublau. Verwendung und Kultur wie Nr. 3720. 3726. Bambüsa vulgaris Wendl. 1809 (syn. B. arundinacea Ait. 1789?, nicht Relz., nicht Willd.; B. Thouarsii Ath., B. latifolia H. et Kth., Guadea latifolia Kth.), Gemeines oder Echtes Bambusrohr. Die höchſte Tropiſche Gegenden beider Halbkugeln. und ſtärkſte Art von allen. dinacea Helz., Stamm oder Stämme, im freien Grunde des Palmenhauſes ausgepflanzt, bis zu 10 em Dicke, bisweilen noch mehr, und bis zu 15 m | Höhe erreichend. Blätter ſehr deutlich netzaderig. — R. strieta RO. (syn. B. arundinacea hort. nonn., | nicht Reiz., nicht Alt.), Oſtindien, entwickelt im Warm hauſe ausgepflanzt, nur Stämme von etwa Zolldicke und bis 7 m Höhe und hat ſtraffe Haltung. — B. Gattung 1342. Phyllöstachys bis Gattung 1344. Zen. Fr. 3721 3728. 1189 verticillata Milld., von den Molukken, bildet nur Büſche von ungefähr 4—5 m Höhe, veräſtelt ſich von unten aus und hat breite, ſchöne Blätter. Stämme kaum zolldick werdend. 3727. Bambüsa Bambos Voss (syn. B. arun- Willd., auch hort., nicht Alt.; B. spinosa Roxb., Arundo Bambos I.), Tinnöſches Bambusrofr. Oſtindien. Strauchig und meiſt mit Dornen. Stämme aufrecht, äſtig, 3—5 m Hoch, knotig, mit glatter, glänzender Rinde. Blätter linealiſch— lanzettlich, langzugeſpitzt, geſtreift, am Grunde eine Scheide bildend. Ahrchen 2—öblütig, quirlſtändig, in ausgebreiteter Riſpe. Verwendung der Nr. 3726 und 3727 als eine Zierde der Palmen- und großen Warmhäuſer. Am bekannteſten ſind B. Bambos und B. stricta. Kultur in einem Gemiſch von Laub-, Torf- und mildlehmiger Wieſenerde mit Sandzuſatz. Vermehrung durch Stecklinge im Warmbeete. Gattung 1344. Zea L., Mais, O XVIII S; XIX I (griechiſch: 28a oder zela — von zaein — leben, alſo Lebensmittel). Blüten 1häuſig. Männliche Grasährchen zahlreich, in großer, endſtändiger Riſpe, paarweis an den wechſelſtändigen Zähnen der Riſpenzweige (Ahren), 2blütig. Weibliche Ahrchen ſehr dicht ge— drängt beiſammen und mehrreihig an in den Blattachſeln befindlichen und von, großen häutigen Deckblättern eingehüllten, nicht gliederig zerfallenden Kolben. Männliche Ahrchenpaare ungleichgeſtielt: ein Ahrchen ſitzend, eins geſtielt; Staubblätter 3. Weib— liche Ahrchen mit langem, fadenförmigem, aus dem Kolben hervorragendem Griffel, dem Kolben dicht angedrückt; Spelzen insgeſamt 6 (4 Hüll⸗ und 2 Blütenſpelzen), oberſte nur 1 Blütchen tragend. Die Früchtchen kugelig oder abgeplattet, am Grunde von den welken Hüll⸗ und Blütenſpelzen bedeckt oder geſtützt. Hohe Gräſer mit langen, bandförmigen, anſehnlichen Blättern. — Nur 1 Art. [Gtg. Euchlaena Schrad., einzige Art: E. mexicana Schrad. mit der Kulturform f. luxurians (syn. E. luxurians nt. , Reana luxurians Brign.), die ſogen. „Teoſinte“, wird in feuchten, warmen Gegenden 2—7 m hoch und iſt ſehr blattreich, eignet ſich aber nur für warme Länder.] 3728. Zea Mays L. Mais Welſchkorn; fr. Mais; | e. Maize; von den Amerikanern „Corn“ genannt). | Im tropiſchen Amerika einheimiſch, aber jetzt überall kultiviert; es giebt über 150 Sorten in 70 botaniſchen Formen. A. 2 m und darüber hohe Sorten (kräftigen Boden vorausgeſetzt). 1. Früchte auffallend groß, 1½—2 0 cm lang bei 12— 15 mm Breite. Abart: a) macrosperma Kl, Weißer Cuzko-M., Peru. Stengel (Halm) 3 m hoch, bei 8—21 cm im Umfang. Kolben kegelförmig, verhältnismäßig breit, Sreihig, mit weißer Spindel und weißen Spelzen. Frucht (Samen) in Europa nicht reifend, mattweiß, noch ſtärker als beim „Pferdezahn-M.“, zuſammen— gedrückt, unregelmäßiger, aber auch länger und breiter (2 em lang bei 1½ em Breite und 6 mm Dicke; 11 Körner wiegen 10 Gramm), oval; Bruch mehlig. f. cuzeoënsis Koern. hat rote Spelzen. 2. Früchte groß, weiß, platt und lang, breit, gewölbt, in der Mitte eingedrückt. Abarten: b) leücodon Alef., Weißer (amerikaniſcher) Pferdezahn -M. In Mitteleuropa werden die Früchte nur ſelten reif. Die Stengel 170—350 cm hoch, je nach Bodenkraft und Witterung, blattreich. Kolben weiß, kegelförmig, ſehr groß, 18 —26 em lang, 5-6 ½ em dick, 12— 18 reihig (jede Reihe mit etwa 36 Früchten), ſehr unregelmäßig; die Kolbenſpindel und die Spelzen weiß. Frucht weiß, perimutterartig- | glänzend, platt, an der Krone oft etwas ausgehöhlt, mit einem ſcharfen Zahn, meiſt 12 mm lang bei 7—10 mm Breite und 3½ mm Dicke; 28½ Früchte wiegen 10 Gramm. | c) Carägua, Karagua=(oder Niefen-)M. Chile. Pflanze buſchiger und üppiger in Stengel und Blatt entwickelt als der Weiße Pferdezahn-M., erreicht aber Stengel 2—3 m hoch Pflanze mit großen Blättern. hoch. Kolben cylindriſch, 20 — 36 cm lang, 5 em dick, lareihig; die Reihen mit 45— 50 Früchten; Kolben- ſpindel und Spelze weiß. Frucht ſehr weiß, durch— Blätter an den Rändern gekerbt-geſägt. Reift im Südweſten Frankreichs. Kolben weiß, ſich wenig ver— jüngend, meiſt 16 cm lang, 16—20reihig; jede Reihe mit 30 —35 Früchten; Spindel und Spelzen weiß. Frucht weiß, perlmutterartig, wenig durchſcheinend, in der Form mit f. leucodon gleich, meiſt 12 mm lang bei 8—12 mm Breite und 4 mm Dicke; 29 bis 30 Früchte wiegen 10 Gramm; ihr Mehl iſt ſehr weiß. Wo für Ziergärten Maisſorten zu rechter Zeit (d. h. nicht zu ſpät) erzogen werden, iſt dem Caragua— Mais der Vorzug zu geben. Sodann käme der Vir— giniſche Rieſen-Mais und endlich der Weiße Pferde— zahn⸗Mais, welche beide etwas ſchneller und höher wachſen, aber auch weniger Stengel treiben. d) virginica Donafous (syn. J. gigantea Hort.), Virginiſcher Rieſen-M. (Großer weißer Flintforn- M.). Uppige, in Spanien, Südfrankreich, Italien und Ungarn noch Samen reifende, hochwüchſige Stengel 2—3 em ſcheinend, abgeplattet, groß (10 mm lang bei 13 mm Breite und 5 mm Dicke; 29 Früchte wiegen 10 Gramm. — Eine vortrefflich verwendbare Sorte, namentlich da, wo es ſich um ganze Gruppen oder ſonſtige geſchloſſene oder Reihen-Pflanzung handelt. B. Pflanzen 70 —150 cm hoch. 1. Pflanzen 1-1 m hoch. Kolben nie 5 cm Dicke überſchreitend, überall ziemlich gleichdick; Körner rundlich, gelb. e) japönica Koern. (syn. Zea japonica foliis variegatis hort., Z. vittata Hort.), Japaniſcher (oder Band-) M. (fr. Mais & feuilles rubanees; e. Striped Japan Maize). Pflanze ziemlich kräftig, mit dicken, vollen Stengeln (Halmen) und langen, „flachen, meiſt etwas welligen und gedrehten, an den Rändern rauhen, auf grünem Grunde in ſehr zierlicher 1190 Weiſe ſilberweiß-gebänderten und geſtreiften Blättern. Frucht (Samen) gelb oder gelblich, an der Spitze faſt rund, meiſt 5ſeitig-zuſammengedrückt, hart und hornig. Wird ſeiner Buntblätterigkeit wegen in den Ziergärten mit Vorliebe für Blattpflanzen-Gruppen verwendet. Kräftige Einzelpflanzen oder je 3—5 truppweiſe (mit 40 em Abſtand) bei⸗ ſammen ſind auch auf Raſenplätzen von ſehr guter Wirkung, welche ſich dadurch noch verſtärken läßt, daß man ſie mit rot- oder purpur⸗ blätterigen Pflan- zen umgiebt, z. B. mit Amarantus melancholicus nensis, oder mit violetten oder leb— haft-roſenroten Blumen (violetten Petunien, „Petunia Countess of Ellesmere“), oder mit ſcharlachroten Blumen ꝛc. Es ſei hier beſonders darauf hingewieſen, daß die Bandmais. ruber oder Perilla ocymodes nanki- Familie 236. Gramineae, Süßgräſer. O XIX I. aus einer Ausſaat hervorgehenden Pflanzen des „Ja- paniſchen Mais“ anfänglich (gewöhnlich die 4 erſten Blätter) grün ſind; das fünfte junge Blatt iſt meiſt ichon etwas weiß-gezeichnet und mit jedem folgenden nimmt die Streifung an Schönheit zu. — Die Kultur aller genannten Maisſorten iſt die gleiche und höchſt einfach. oder reich mit Kompoſt-(Miſchdünger-) erde durchſetzter Boden iſt durchaus erforderlich, wenn man ſchöne, ſtarke Pflanzen erziehen will. Samen wird gleich der des gewöhnlichen Hühnermais („Türkiſchen Weizens“) bewerkſtelligt, d. h. man legt in den letzten Tagen des Aprils in Abſtänden von 30 em je 3 Maiskörner unmittelbar an den be— ſtimmten Platz ins Land in kleine Grübchen, ſodaß die Körner 3—4 cm hoch mit Erde bedeckt werden. Nach dem Erſcheinen der Pflänzchen (nach 2—3 Wochen) wird man bald erkennen, welche am kräftigſten ſind und dann ſpäter nur je eine, auch wohl 2 Pflanzen Die Anzucht aus e mäßige Reihen; jede Reihe 30—45 Früchte. Kräftiger, gut gedüngter die Hauptſache. ſtehen laſſen, die 3te aber beſeitigen. Man achte auch darauf, nur geſunde Körner zu legen, ſonſt entſtehen leicht Fehlſtellen, die durch Nachſäen oder durch Aus⸗ beſſern mit vorhandenen Pflanzen ausgeglichen werden müſſen. Im Sommer hat man ſo oft als nötig, tüchtig zu begießen. Gewöhnlich ſäet man aber, um ſchon Mitte Mai kräftige Pflanzen zu haben, in den letzten Tagen des März oder in den erſten des April entweder in Abſtänden von je 5 em je 2 Körner in ein halbwarmes Miſtbeet oder auch in einen „kalten Kaſten“ unter Glas, welcher dann nachts durch Stroh- decken gegen Froſt zu ſchützen iſt; oder man legt je 3 Körner, jedes einzeln für ſich, in einen Topf von 10 em Weite und hält die Saat im hellen erwärmten Zimmer nur mäßig feucht. Zeigen ſpäter die Pflänzchen infolge eines Kulturfehlers die Gelbſucht, ſo ſtopfe man in die Erde jedes Topfes etwa z erbſengroße Stückchen Eiſenvitriol und begieße die Pflanzen nach Bedarf. Solche Topfpflanzen kann man ſpäter im Mai zu jeder Zeit herausnehmen, jede mit Erdballen ablöſen und ſo das Gedeihen nach dem Auspflanzen ſichern, während die Miſtbeet-Pflanzen meiſt wenig Erdballen halten und deshalb, ſo lange ſie noch nicht über 15—20 em hoch geworden, ſicherer einzeln in kleine (7—8 em) Töpfe gepflanzt und wieder hell und warm geſtellt werden, bis die Wurzeln Erde gefaßt haben. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung im Miſtbeete ſchon nach 1 Woche, im Freien innerhalb 2—3 Wochen. 2. Pflanze buſchig, 70—90 em hoch. Kolben faſt cylindriſch. Körner gelb, meißelförmig, ſehr klein, glatt. f) gracillima Koern. (syn. Z. gracillima hort., Z. minima Aori.), Sehr ſchlanker M., Nordamerika. — Die Pflanze wird nur 70— 90 em hoch, bildet aber einen umfangreichen, grünen Buſch; ſie iſt ſehr ſpät⸗ reifend, ſodaß ſie in unſerem Klima in manchen Jahren gar nicht einmal zur Blüte kommt; die Belaubung iſt Die Kolben ſind klein, faſt cylindriſch, 9—14 cm lang, 2½ em dick und beſitzen meiſt 16 regel- Frucht blaßgelb, durchſcheinend, meißelförmig glatt, ſehr klein: 6 mm lang, 2½ —4 mm breit, 2½ mm dick; 194 Früchte wiegen 10 Gramm. Kommt auch mit bunten Blättern vor. Verwendung als Einfaſſung großer Gruppen und zur Mitwirkung auf Blattpflanzen-Gruppen. Kultur wie unter e, jedoch werden die Körner nur 2 cm hoch mit Erde bedeckt. Pflanzen-Abſtand 40 cm. Gattung 1345. Coix L., Thränengras, O XIX I (griechiſch: k Six, Kokos, ein Palmenname, von Lin ns für dieſe Grasgattung gewählt). Blüten an mehreren, bisweilen dichtgebüſchelten, geſtielten, in den Scheiden der oberen Blätter befindlichen Ähren. Die Ahren in ihrem oberen Teile mit mehreren männlichen, im unteren mit 1—2 weiblichen Ahrchen; Ahrenſpindel oberhalb der letzteren gliederig, ſodaß der männliche Teil ſpäter abfällt. Männ⸗ liche Ahrchen zu 1—3 (wovon 1 geſtielt) an den Zähnen der Ahrenſpindel, 5ſpelzig (3 Hüllſpelzen und 2 Blütenſpelzen). Weibliche Ahrchen mit langen Griffeln, kugelig oder länglich, einzeln oder ſeltener 2 übereinander; zwiſchen einer kugeligen oder länglichen, geſchloſſenen, ſteinharten, nur oben mit einer kleinen Offnung verſehenen krugigen Scheide. — 3 bis 4 Arten, in Oſtindien und China. 3729. Coix Läeryma I., Hiobs-Thränengras (fr. Larmes de Job, Herbe à chapelets; e. Job's Tears). Oſtindien. Einjährig bis ſtaudig, etwa 80 em hoch. Blütezeit: Spätſommer. — Pflanze buſchig. Blätter bandartig. Die Früchte (Karyopſen) ſind kreiſel- oder birnförmig und hängend, nach Glanz und Härte den Perlen ähnlich, von verſchiedener Farbe, am häufigſten aber flachs-grau oder graulichweiß. Verwendung. Die Eigentümlichkeit der Früchte hat der Hiobsthräne Eingang in die Gärten verſchafft; auch iſt ſie wegen ihrer Tracht zur Ausſchmückung des Gartenraſens geeignet. Sie liebt eine warme Lage und leichten Boden und erfordert im Sommer reichliches Begießen. Ausſaat im Frühjahr in das Miſtbeet und die Pflanzen im Mai mit 40 —50 cm Abſtand in das freie Land pflanzen. Aus den Früchten wurden in katholiſchen Ländern früher Roſenkränze verfertigt, und es können zierliche Halsbänder daraus hergeſtellt werden. Gattung 1345. Coix bis Gattung 1348. Eriänthus. Fr. 3729 3732. 1191 Gattung 1346. Tripsacum L., Löchergras, O XIX I (Namensableitung unſicher). Blütenſtiele in den oberen Blattachſeln einzeln oder paarweis, an ihrer Spitze meiſt 2—3, ſeltener 4 oder mehr (oder gar nur 1), aufrechte, ſtraffe, dicht aneinander gedrückte Ahren tragend. Ahren in ihrem oberen Teile mit zahlreichen männlichen Ahrchen an ungegliederter zähniger Spindel; im unteren Teile aber ſpäter in einzelne 1ſamige Glieder ſich trennende weib— liche Ahrchen. Männliche Ahrchen 2 blütig; weibliche 1blütig, mit fadenförmigen, ſehr lang herausragendem Griffel. Früchtchen zwiſchen der äußeren, verhärteten, elfenbeinharten Spelze und dem dicken Spindelſtückchen eng eingeſchloſſen, aber frei (nicht angewachſen). Kräftige, ausdauernde, ziemlich hohe Gräſer mit langen, pfriemförmig-zugeſpitzten Blättern. — 2 bis 3 Arten, im tropiſchen und ſubtropiſchen Amerika; z. B.: T. dactylodes L., Ahren zu 2—4 en beiſammen. T. monostachya V., Uhren einzeln. Erſteres als Ziergras („Seſam⸗Gras“) hin und wieder kultiviert. Kultur wie Nr. 3729. Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung in 2 Wochen. Gattung 1347. Miscänthus Anders, Stielblütengras, G XIX I (griechiſch: miskos — Stiel, anthos — Blüte; die Ahrchen ungleichgeitielt). Blüten in großer, endftändiger, von langen Haaren ſeidiger, ſeltener faſt kahler, breiter, oft fächerförmiger Riſpe, mit abſtehenden, einfachen oder kaum geteilten ährigen Trauben. Ahrchen an den Zweigen paarweis, ungleichgeſtielt und jedes mit nur 1 Zwitterblütchen. Hüllſpelzen 3; ſodann 1 (bisweilen fehlende) äußere und ferner die innere Blütenſpelze. Außere Blütenſpelze zart-durchſichtig, kurz- oder tief-2 ſpaltig und zwiſchen den Lappen meiſt mit einer dünnen Granne. Staubblätter 3. Hohe Gräſer mit ſchmalen, meiſt flachen Blättern. — 6 Arten, in Süd- und Oſtaſien. 3730. Miscänthus polydäctylos Voss (syn. Samen von bunten Formen ergiebt oft wieder grüne M. sinensis Anders., Eulalia japonica Trin., An- Pflanzen. — Keimkraft der gelblichweißen, behaarten, dropogon polydactylos L., Erianthus japonicus kurzbegrannten Samen 2—3 Jahre; Keimung in Beauv., Saccharum polydactylon Thbg.), Viel- 2—3 Wochen. fingeriges Stielblütengras. China, Oſtaſien. Staudig— 3731. Miscänthus saechariflörus Hack. (syn. halbſtrauchig, 1—1!/; m hoch. Blütezeit: Ende | Imperata sacchariflora Maxim.), Zuckerrohrblütig es Sommers, Anfang Herbſt. — Wurzelſtock faſerig. Stielblütengras. Halme einfach, ſtielrund, mit ſehr glatten Knoten und Amurgebiet. einer breiten dolden- oder fächerförmigen Riſpe zahl- Staude, 90—120 reicher, zurückgebogener, ſeidenartig-behaarter, 20 bis em hoch. Blüte— 30 em langer Ahren. Blütenährchen begrannt. zeit: Auguſt. — Blätter mit dicker Rippe, etwa 70—85 cm lang, bei Ein ſchönes 20—22 mm Breite, linealiſch, fein-gezähnt, zierlich Ziergras, wel— zurückgebogen, von friſchem Grün. Schönere Garten- ches dichte Büſche formen ſind: f. vittatus Voss, die Blätter regelmäßig bildet und den mit weißen Längslinien geziert. f. zebrinus Voss, Vorzug beſitzt, in die Blätter mit ziemlich gleichmäßig abwechſelnden allerlei gutem weißen und grünen Querbändern verſehen. k. gra- Gartenboden zu cillimus Voss (syn. Eulalia japonica gracillima gedeihen; dabei univittata hort.) hat ſchmale Blätter mit feinem ſcheint es durchaus weißen Mittelſtreifen, und iſt die zierlichſte von allen! | hart zu ſein. Von Verwendung. Eine für Raſenplätze ſehr voriger Art bota— wertvolle Grasart. Der Form f. zebrinus iſt es niſch durch die un— eigentümlich, daß im Frühjahre anfangs nur grüne beg rannten und erſt, wenn die Pflanzen kräftig entwickelt ſind, Blütenährchen bunte Blätter auftreten. Die eigenartige Schönheit verſchieden. Aus kommt am beſten in gemiſchten Blumengründen (ſog. den großen ſich im Raſen⸗Parterres) zur Geltung. Kultur. Obſchon Auguſt entwickeln— die grünblätterige Stammform in vielen Gegenden den Blütenſtänden Deutſchlands unter guter Laub- oder Erddecke den treten im Septem- Winter gut überſtanden hat, ſo ſollte man daneben ber, Oktober die doch einzelne im Kalthauſe überwintern und fie erſt langen Haare her— im Mai auspflanzen oder ſie in Kübeln unterhalten vor und geben denſelben ein federiges Ausſehen. und letztere einſenken. Zur erfolgreichen Kultur iſt Verwendung wie andere hohe Ziergräſer, am ein humoſer, lockerer, kräftiger, etwa reich mit beſten an freien Standorten z. B. auf Raſenflächen, Lauberde durchſetzter Gartenboden, erforderlich. Ver- in der Nähe von Bächen u. ſ. w. Die Pflanze iſt mehrung durch Stockteilung. Anzucht aus Samen; winterhart; immerhin wird aber eine Laub- oder Ausſaat in Töpfe, die in ein Warmbeet geſtellt und Fichtenzweigdecke nützlich ſein. Anzucht aus Samen genügend feucht und etwas ſchattig gehalten werden. wie Nr. 3730. > — 2 J = 2 „ SE Gp > al: ST / \ ZN . D — X) he: m — 7; IE Zuckerrohrblütiges Stielblütengras. Gattung 1348. Eriänthus Mic., Seidengras (Wollblume), G XIX I (griechiſch: Erion — Wolle, anthos — Blüte; Blütenriſpe lang ſeidenhaarig). Blütenriſpe endſtändig, bald ſchmal und ſehr dicht, bald locker und abſtehend oder bisweilen einſeitig, meiſt dichtbedeckt von langen ſeidigen Haaren; die Hauptauszweigungen meiſt verzweigt; die letzten Zweige (die Ahren) an jedem Ahrchenpaar gegliedert. Ahrchen paarweis beiſammen (1 ſitzend, 1 geſtielt), meiſt ſeidig-behaart. Hüllſpelzen 3. Außere Blütenſpelze entweder borſtig-zugeſpitzt oder mit einer geraden oder kaum etwas geknieten Granne verſehen. Staubblätter 3. Früchtchen länglich, von den Spelzen eingeſchloſſen, aber frei. Meiſt hohe Gräſer mit flachen oder ſchmalen (wenn trocken: zuſammengerollten) Blättern. — 17 Arten, in den wärmeren Gegenden der Erde. 3732. Eriänthus Ravennae Deauv. (syn. ſchmalslinealiſch, ſehr lang, zugeſpitzt, bandartig, bis— Saccharum Ravennae Murr., Andropogon Ravennae weilen etwas violett, durch eine ſtarke weiße Rippe L., Ripidium Ravennae 7 in.), RNavenna-Seiden- verziert, unter- wie oberſeits und am Rande rauh; gras. Mittelmeergebiet. Staude, 1—2 m hoch. Blattfläche am Grunde bewimpert; an der Stelle des Blütezeit: tritt in Deutſchland ſelten ein. — Wurzel Blatthäutchens befindet ſich ein Haarbüſchel. Die dick, faſt holzig. Stengel (Halm) feſt, kahl. Blätter Halme, welche ſich nur in ſüdlichen Gegenden 1192 Familie 236. Gramineae, Süßgräſer. Or XIX I. vollſtändig entwickeln, tragen an ihrer Spitze lange, zum Einwurzeln etwas geſchloſſen halten, nach und ſehr gedrängte und veräſtelte, pyramidenförmige Riſpen, nach abhärten und fie dann froſtfrei im Kalthauſe die recht zierend, anfangs violett find, ſich ſpäter oder an ſonſtigen hellen Orten überwintern. — zuſammenziehen und dann ſeidenartig grauweiß⸗ Keimkraft der Samen 2—3 Jahre; Keimung meiſt lich erſcheinen. nach 2 Wochen. Verwendung. Dieſe Pflanze iſt auch ohne 3733. Eriänth 1 2 7 E nn Töne Salbe | ua eis mananus alopecurades Foss Gym. es noch ſehr zierend und von maleriſchem Saccharum giganteum Pers.), Fuchs ſchwanzartige⸗ Ausſehen, wenn man ſie in der Weise wie das übrigens Seidengras. Südliches Nordamerika. Staude, 2 bis meiſt vorgezogene Silberweiße e Nr. 3777, 3 mn hoch. Blattſcheiden an ihrem Halſe von sehr „Ahnlichkeit 11 1 dichter Wolle gebärtet; Blätter mit angedrückten kurzen Filder id auf Haaren, ſchmal⸗linealiſch, am Rande geſägt⸗ſcharf. Blütenriſpe ſtraff. Blütenährchen begrannt, die Granne ene gerade, doppelt ſo lang als das Ahrchen. am beſten in mit 3734. Eriänthus strietus Boiss. (syn. E. etwas Waldhumus Hostii Grzseb., Saccharum strictum Spr., Andropogon durchſetztem, leich- | strietus Ros), Straffaufrechtes Heidengras. Orient, tem (ſandigem) Donaugebiet, Dalmatien. Staude, bis 2 m hoch werdend. Gartenboden, der Blütezeit: Sommer. — Pflanze ſtraffaufrecht; die ziemlich kalkhaltig Halme hoch, ſtielrund, nicht hohl, an den Knoten ring- it, und in ſüd⸗ förmig⸗- behaart. Blätter alle ſtengelſtändig, verlängert, winterung wie weißen Mittelnerv und kahlen Blattſcheiden. Die Gyneriumftoftfrei, , Ahrchen begrannt, am Grunde mit einem Ringe fuchs- oder wie Gun. roter langer Haare umgeben; die Hüllſpelzen ſind ie nera, Nr. 1195, rötlich oder bräunlich, an der Spitze blaß-trockenhäutig, Ravenna-Seidengras. ſehr gut geſchützt. stumpf, faſt zweizähnig, die äußere am Rande lang Vermehrung bewimpert, rückſeitig kahl; die obere Hüllſpelze iſt kahl. im Frühling durch Sproſſe. Anzucht aus Samen; Verwendung als ein hohes, in Deutſchland Ausſaat im März, April in Töpfe, die warm ge- winterhartes, für Landſchaftsgärten vortrefflich geeig— ſtellt und feucht gehalten werden; die Pflänzchen netes Staudengras, da es überall ohne ſonderliche ſpäter auf ein günſtig gelegenes Beet im Freien ver- Pflege gedeiht, wenn man ihm kräftigen Boden ſtopfen, ſie im Auguſt jchon eintopfen; anfangs bis gönnt. Starke Büſche find von guter Wirkung. Gattung 1349. Säccharum L., Zuckerrohr, O XIX I (griechiſch: sakchäröon — Zuckerrohr! Blütenriſpe endſtändig, überall von langen Seidenhaaren dichtbedeckt, bald groß und dicht⸗ reichblütig, mit ſehr zahlreichen dünnen, ährenförmigen, bei jedem Ahrchenpaar gegliederten Zweigchen, bald dicht-ährenförmig— zuſammengezogen und mit weniger leicht ſich abtrennenden Gliedern. Ahrchen ſehr klein, von langen Haaren eingehüllt, paarweis beiſammen, nur die endſtändigen eines Zweigleins oft zu Zen (2 ſeitliche geſtielt, mittleres figend). Hüllſpelzen 3 (bisweilen die dritte fehlend); die beiden Blütenſpelzen zarthäutig und davon die äußere unbegrannt. Staubblätter 3. Früchtchen länglich. Hohe Gräſer (bisweilen holzig) mit flachen oder ſchmalen, im trockenen Zuſtande zuſammengerollten Blättern. — 12 Arten, in den tropiſchen und ſubtropiſchen Gegenden der alten Welt, nur 3 in Südamerika. ä 3735. Säccharum offiecinärum L., Echtes | Wird in allen tropiſchen Ländern kultiviert. Bei uns Zuckerrohr. Mit 2—4 m hohen, 2—5 em dicken Warmhauspflanze, die durch flach ins Warmbeet Halmen und in dieſen ein ſaftreiches, zuckerſüßes gelegte Stengelſtücke, an denen ſich 1—3 Knoten be— Mark. Blütenriſpe 30—80 em lang, pyramidal. finden, leicht zu vermehren iſt. Gattung 1350. Andropögon L., Mannsbart (Bartgras), G XIX I (griechiſch: aner, andrös — Mann, pogon — Bart; Hüllſpelzen meiſt behaart). Blütenähren oder -trauben einzeln, zu zweien oder zu mehreren fingerig oder riſpig angeordnet. Am Grunde der einzelnen Ahren fein ausgeſprochener, aus männlichen oder leeren Ahrchen beſtehender Scheinquirl; wo etwa ein ſolcher angedeutet, werden je 2 Ahren von ein em Scheidenblatt geſtützt. [Gtg. Themela Forsk. hat am Grunde jeder einzelnen Ahre einen Scheinquirl von 4 einblütigen, männlichen oder leeren Ahrchen; die Fruchtährchen mit ſpitzer Schwiele ſich leicht vom Scheinquirl ‚löjfend.] Spindelglieder und die erſte Hüllſpelze meiſt behaart. Ahrchen meiſt ſchmal, die geſtielten männlich, leer oder bis auf den Ahrchenſtiel verkümmert; die ſitzenden, fruchtbaren Ahrchen find 1blütig. Blütenſpelzen unbegrannt, oder die äußere Blütenſpelze aus der Spitze oder einem Einſchnitt begrannt; bis⸗ weilen auch die erſte Hüllſpelze begrannt. Die eine (innere) Blütenſpelze oft klein oder fehlend. Staubblätter 3. Früchtchen von den (bisweilen verhärteten) Spelzen eingeſchloſſen, frei. Einjährige oder ausdauernde, oft hohe Gräſer von verſchiedener Geſtalt. Blätter meiſt ſchmal und flach (ſeltener, z. B. bei A. Sorghum Brot., breit und lang), am Grunde nicht herzförmig. — 190 Arten der wärmeren Gegenden der Erde. Z. B.: A. argyraeus Schult., Halm weiß- und purpurn-geſcheckt. — A. argenteus DC., Riſpenſtrahlen zu 2en oder einzeln, zuſammengeſetzt. — A. giganteus Hochst., nicht Edgew., Halm hoch, blaugrün bis weißlich. — A. avenaceus Mich., Halm bis 2 m hoch, blaugrün; Riſpe ſpäter nickend, zottig. — A. Schimperi Hochst., Riſpe über fußlang. 3736. Andropögon formösus hort., Schön- elaſtiſch. Sogar das hochgeprieſene Pampasgras geſtalteter Mannsbart (fr. Barbou élégant; e. (Gynerium argenteum) macht kaum einen beſſeren Beautiful Beard-grass). Mittelamerika. Staudig⸗ Effekt, als dieſe Grasart. halbſtrauchig, 1½—3(—5) m hoch werdend. Ein prächtiger Grasbuſch mit zahlreichen hohen und faſt hältniſſe werden nur in einem reichen, gut- und tief⸗ fingerdicken Halmen. Die Blätter erreichen eine Länge bearbeiteten Boden erreicht. Am beſten wird es ſein, von 1 m und darüber bei einer Breite von noch nicht der Pflanze durch eine 40—60 cm hohe Miſt-Unter⸗ 1 cm, find lebhaft-grün, weiß⸗-geſtreift, feſt und lage einen warmen Fuß zu geben; dann wird ſie auf Verwendung. Die angegebenen Größenver⸗ | 1 licher Lage. Über- breit⸗linealiſch, ſpitz, am Rande ſchärflich, mit ſtarkem Gattung 1349. Saccharum bis Gattung 1352. Pänicum. Fr. 37333739. 1193 a Raſen ſich als Einzelpflanze beſonders 3738. Andropögon Sorghum Hyol. (syn. Hol- gut ausnehmen. Sie iſt, wie auch die übrigen ge- cus Sorghum Z., Sorghum vulgare Pers.), Sorgho- nannten Arten, nicht winterhart, läßt ſich aber leicht Mannsbart (Mohrhirſe). Oſtindien. Einjährig, von einem Jahre zum anderen kräftig erhalten, wenn 11/—4 m hoch. Blütezeit: Juli bis September. man fie im Herbſt, ſobald Froſt eintritt, etwa 30 bis — Stengel innen markig, nicht hohl, ſehr zuckerhaltig. 40 cm hoch über dem Boden abſchneidet, mit gutem Blätter 30—65 em lang bei 1½ —10 em Breite. Blatt- Erdballen heraushebt, ſie in einen Kübel oder Korb ſcheiden und Blätter meiſt kahl, am Rande feinſägig— pflanzt, in einem warmen Keller, oder in ſonſtigem ſcharf. Blütentrauben zu ausgebreiteten oder zuſammen— etwas erwärmten Raum durchwintert und im Mai gezogenen Riſpen geordnet. Männliche Ahrchen 4—5 mal wieder auspflanzt. Vermehrung durch Teilung ſtarker ſo lang als ihr Stielchen, fruchtbare Ahrchen glänzend, Pflanzen. Anzucht aus Samen. Sehr zeitige Ausſaat an der Spitze ſeidig, mit einer 6—15 mm langen ins warme Miſtbeet giebt oft ſchon im erſten Jahre Granne. Früchtchen rundlich, glatt. — Die bekannteren Pflanzen von ziemlich anſehnlicher Größe. Kulturformen dieſer unter dem Namen „Durra“ Auch folgen de Pflanzen aus der Gruppe Sorghum in ganz Afrika kultivierten Pflanze find: f. vulgare oder Mohrhirſe verdienen für große Landſchafts- Hack. (syn. Sorghum vulgare Pers.), mit dichter gärten und für ausgedehnte Anlagen Beachtung. Riſpe und verkehrt eiförmigen hellfarbigen Ahrchen und 3737. Andropögon halepensis Sibih. (syn. Früchtchen. k. niger AHack., wie vorige Form, aber A. arundinaceus Scop., A. giganteum Zdgem., die Ahrchen ſchwarz werdend. f. cernnus Hack. (syn. Sorghum halepense hort., Holcus halepensis Z.), | Sorghum cernuum Host), wie f. vulgaris, aber der Aleppiſcher Mannsbart. Orient, Südeuropa, Süd- Halm unter der Riſpe umgebogen. f Durrha Hack., amerika, Australien. Staude, 2 m hoch. Blüte- mit klumpiger Riſpe und Zeckigen (deltoidiſchen) ) Ahrchen. zeit: Sommer. — Pflanze mit kriechenden Erdſtämmen. f. saccharatus Alef. (syn. Sorghum saccharatum Die Stengel faſt einfach, an den Knoten weichhaarig, Pers., Holcus saccharatus Z.), ſog. Zuckerhirſe oder oben mit einer großen, aus 2- bis 5gliederigen Trauben Zucker-Mohrhirſe; Riſpe locker, weit abſtehend, mit zuſammengeſetzten Riſpe. Blattſcheiden und Blätter überhängenden Aſten und rotbraunen Ahrchen. k. kahl; letztere lanzettlich, langzugeſpitzt, ſteif, an der | technicus Hack., wie vorige, aber die Riſpenäſte Blatthäutchen⸗Mündung zottig, unterſeits mit erhabenen ſehr lang und die verkürzte Hauptachſe weit über— weißlichen Nerven, am Rande ſcharf; die unteren ragend. g Blätter bis zu 60 em lang. Blütenriſpe etwa 45 cm Verwendung der Formen des Sorgho— lang, mit quirligen, am Grunde ſeidig⸗behaarten, ſamt Mannsbartes ganz wie für den Mais angegeben, der Spindel ſchärflichen Aſten. auch die Kultur iſt dieſelbe. Die Pflanzen werden Verwendung. Iſt in nicht zu rauhen Lagen am höchſten, wenn man fie in recht kräftigem winterhart und blüht, wenn Ende April oder Anfang humoſen Boden (z. B. in humoſem, ſandigem Lehm- . 9 Be vo g a ‚ ; 0 . ; „ Mai ins Freie geſäet, im folgenden Jahre. Wird im boden, der kräftig gedüngt worden) reihenweis oder erſten Sommer nur gegen 60 em, in den folgenden doch ziemlich gedrängt ſäet, um ſie ſpalier-, trupp- meiſt 2 m hoch. Eignet ſich für jeden kräftigen Boden, oder maſſenweiſe zu verwenden. Ausſaat gegen % gif i 5 ſſenweiſe z geg nen find zu großen Trockenbouquets Ende April ins Freie an den beſtimmten Platz. erwendbar. ; Gattung 1351. Stenötaphrum Trin., Grabenſpelze, © XIX 1 (griechiſch: stenos — eng, täphros, täphre — Graben; Blütenſpelzen hohl). Grasährchen ſpitz oder zugeſpitzt, zu 2—4en büſchelig oder, ſehr kurzährig an der abgeflachten Ahrenſpindel, welch letztere bei den einzelnen Bündeln einen kurz-weichſpitzigen, ſeltener über die Ahrchen hinausragenden, ſpelzenförmigen Fortſatz (Spindelglieder-Verlängerung) hat. Uhrchen meiſt 2blütig (die oberſte Blüte zwitterig, die zweite männlich oder unvollkommen). Die erſte (unterſte) Hüllſpelze klein. Staubblätter 3. Früchtchen länglich, von den Spelzen eingehüllt, frei. Kriechende, wurzelſchlagende Gräſer mit kurzen, aufſtrebenden, meiſt flachge⸗ drückten Zweigen und flachen oder zuſammengerollten, abſtehenden Blättern. — 3 Arten, in tropiſchen und ſubtropiſchen Gegenden; B.: S. americanum Schrank, deren buntblätteriger Form, k. foliis variegatis, man nicht ſelten in großen Warm- und Lau⸗ warmhäuſern begegnet. Kultur leicht. Gattung 1352. Pänicum L., Hirſe, © XIX I (lat.: panis — Brot, alſo brotartig; Samen eßbar). Grasährchen in Ahren, Trauben, Fingerähren oder Riſpen, eiförmig, zugeſpitzt oder ſtumpf, ſeltener kugelig, 1—2blütig. Die erſte und zweite Hüllſpelze unbegrannt und ohne deutliche Schwiele; die erſte Hüllſpelze meiſt kleiner als die zweite, letztere ſo groß als die dritte; die dritte enthält oft ein männliches Blütchen. Die beiden Blütenſpelzen des einen fruchtbaren Blütchens verhärten und ſchließen das Früchtchen völlig ein. Staubblätter 3. Einjährige oder ausdauernde Gräſer von verſchiedenem Ausſehen. — 300 Arten, in allen wärmeren Gegenden, nur wenige in den gemäßigten. A. Blütenſtand eine aus fingerförmig-geſtellten, einſeitig mit Blüten (Ahrchen) beſetzten Scheinähren beſtehend, die zuſammen eine Art Dolde oder Riſpe bilden; z. B.:: P. sanguinale L. (syn. Digitaria sanguinalis Beduv., Syntherisma vulgare Schrad), Blut⸗Fingerhirſe. Einjährig, 30—60 cm hoch; Blütezeit: Juli bis September. Ahrchen meiſt zu den beiſammen und wie die ganze Pflanze oft blutrot⸗angelaufen. Iſt zwar ein Unkraut, aber ſeine Fingerähren ſind für Trocken-Bouquets verwendbar. Ausſaat im April an den Platz. B. Die Blütenährchen zunächſt in 3—4zeiligen Trauben angeordnet, und dieſe Trauben dann wieder traubig oder riſpig geſtellt. Die unterſte une eines DENE gen nur halb jo lang als die obere, zweite, welche nebſt der dritten mit rauher Granne oder Stachelſpitze verſehen iſt 0 * P. Crus galli. 3739. C. Alle Blütenährchen langgeſtielt, kahl oder kurzhaarig und ſtets zu großen Riſpen angeordnet „ P. virgatum. 3741. P. capillare. 3742. P. plicatum. 3743. P. altissimum. 3744. Auguſt. Halm nebſt den Blattſcheiden glatt und kahl, Blatthäutchen. fehlend; Ahren wechſel- oder gegen— ſtändig; die Ahrchen blaßgrün bis ſchmutzig-braunrot. f. frumentaceum Hoh. pr. sp. wird in Oſt indien 3739. Pänicum Crus galli Z. (syn. Echino- chloa Crus galli Deauv., Oplismenus Crus, galli Kth.), Hühnerſchenkel-Hirſe. Europa, auf Ackern. Einjährig, 30—100 em hoch. Blütezeit: Juli, 1194 vielfach kultiviert und hat zahlreiche, einwärts— gekrümmte, wechſel- oder gegenſtändige, zolllange Blütentrauben (Scheinährchen). — P. spectabile Nees, Braſilien, hat borſtig-behaarte Halmknoten und deutliches Blatthäutchen. 3740. Pänicum miliäceum I., Gebaute (oder Riſpen⸗) Hirſe. Oſtindien. Einjährig, ½ — 1 m hoch; Blütezeit: Juli, Auguſt. — Blätter kurz, lanzettlich, nebſt den Blattſcheiden rauh-behaart. Blatthäutchen fein⸗zerſchlitzt. Ahrchen eiförmig, ihre Hüllchen zuge— ſpitzt⸗ſtachelſpitzig, davon die untere Hüllſpelze ſehr klein und nur halb ſo lang als die obere, etwas länger als das halbe Ahrchen, 5— 7 nervig. Die Früchtchen von verhärteten, glatten und ſehr glänzenden Blütenſpelzen eingeſchloſſen. Blütenſtand eine ſehr ausgebreitete oder eine zuſammengezogene große, vorn überhängende Riſpe, deren Aſte deutlich-kantig. Wir unterſcheiden: ſtehenden Aſten: Riſpenhirſe; k. effusum Alef., und zwar f. effusum nigrum Alef., nur fußhoch werdend; Früchte glänzend-ſchwarzgrau. f. effusum einereum Alef., 60 —90 cm hoch; Früchte glänzend-grau. B. Riſpe zuſammengezogen, einſeitig-überhängend: Klumphirſe, f. contractum Alef., und zwar: f. con- tractum album 4/ /., mit glänzenden weißen Früchten. f. contractum aureum Alef., mit faſt goldgelben glänzenden Früchten. f. contractum sanguineum Alef., mit glänzenden, faſt blutroten Früchten und purpurlich-angelaufenen Riſpen; iſt ſchön. Verwendung. abgeſchnitten und getrocknet oder gefärbt. Kultur. wenn dieſes eingezogen iſt, die Samen aus und bedeckt fie nur 1—2 cm hoch mit Erde. Zu dicht ſtehende Pflanzen werden auf 10 em Abſtand ausgelichtet. 3741. Pänicum virgätum I., Autenhalmige Hirſe. Nordamerika. Staude, 60—100 em hoch. Blütezeit: Juli bis Herbſt. — Die Halme ſind ein- fach und haben kahle oder feinbärtige Kno— ten; ſie bilden zuſam⸗ men einen zierlichen, mit flachen, 20—30 cm langen, 4—8 mm brei- ten Blättern bekleideten Buſch von heiterem Grün. Blattſcheiden ſtielrund, kahl; Blatt- häutchen häutig, ſehr kurz, nackt oder rück- ſeitig zottig. Blüten- riſpe anfangs ſchlank, ſich ſpäter aber mächtig ausbreitend, 20—30 em lang, mit ruten⸗ förmigen, abſtehenden, 5 mehrmal-zuſammenge— etzten Aſten. Blütenſtielchen mit den Ahrchen faſt gleichlang; die Ahrchen ſind ſehr klein, oval, zuge— ſpitzt, kahl.. Die untere Hüllſpelze länger als das halbe Ahrchen oder faſt ſo lang als die Blütchen, 3—ö nervig, die obere Hüllſpelze 5—7 nervig; das Die jungen Riſpen werden bis- | 0 weilen in großen Trocken-(oder Makart-) Bouquets Punkt, an welchem » 1 2 1 1 verwendet und zu dieſem Zwecke zu geeigneter Zeit schaftlichen Stiele Man ſäet die Samen erſt Anfang Mai dünn in ſtehen, bildet ein 30 em entfernte flache Rillen, welche man kurz vor der Saat vorteilhaft mit Waſſer ſättigen kann, ſtreut, Polſter. Grazähr⸗ Familie 236. Gramineae, Süßgräſer. Or NIX I. behaart. recht, 2½ em Breite), in zierlicher Weiſe in der Längs⸗ von ſpärlichen, zerſtreuten, kurzen Haaren rauh. Aſte ziemlich einfach, mähnenartig, zerſtreutſtehend und abſtehend. eee Zwitterblütchen jedes Ahrchens wenig kürzer als das taube, mehr oder weniger ſtumpf und glatt. Verwendung zu Gruppen im Gartenraſen und zur Dekoration der Wohnzimmer. Man ſollte deshalb immer einige Stöcke unterhalten, um Halme zum Schneiden vorrätig zu haben. Vermehrung im Frühling durch Grundſproſſe. Anzucht aus Samen; Ausſaat im März-April auf ein gut gelegenes Garten⸗ beet oder auch in ein halbwarmes Miſtbeet, oder in Töpfe; die Pflanzen verſtopft man entweder erſt auf ein Reſervebeet, bis ſie ſtark geworden ſind, oder man pflanzt ſie gleich an Ort und Stelle. 3742. Pänicum capilläre L. (syn. Eragrostis elegans i.), Haarſtielige Hirſe. Nordamerika. Einjährig (bis ſtaudig?), 30—60 em hoch. Blüte⸗ zeit: Juli bis September. — Pflanze ſchon von unten auf mit riſpig⸗-veräſteltem Stengel und mit zuſammen⸗ gedrückten, ſehr rauh behaarten Blattſcheiden. Blätter e e eee . faſt linealiſch, 18-—45 em lang, bei 5—12 mm Breite, A. Riſpe ſehr ausgebreitet und locker, mit ab— ziemlich ſtraff und Blüten⸗ riſpen groß, auf— pyramida— liſch, 15 0 lang. Blüten- äſtchen ſchwach, fadenförmig aber ſteif, faſt kantig und zeigen meiſt keine regelmäßige Anordnung; der N N N SS 2, N Ne * \ NIT 5 N ſie am gemein- kleines behaartes chen ſehr klein, Haarſtielige Hirſe. linealiſch-oval, zu⸗ geſpitzt, kahl; die untere Hüllſpelze doppelt kürzer als die Blütchen und 3—5 nervig, die obere faſt 7nervig; das Zwitterblütchen jedes Ahrchens faſt ½ kleiner als das taube und glatt. a Verwendung in erſter Linie wegen der jehr feinen Blütchen auf haardünnen Stielchen als aus— gezeichneten Werkſtoff für Blumengewinde, zur Ausſtattung von Vaſen und Ampeln, insbeſondere für Dauerbouquets. Im Ziergarten an ſonnigem Stand— ort wächſt die Pflanze ohne beſondere Pflege zwar kräftig, blüht auch reich, iſt aber an und für ſich be⸗ trachtet nicht ſehr zierend. Ausſaat im April, Mai an den beſtimmten Platz, oder auch Anfang April in einen kalten Kaſten und die Pflänzchen hernach aus⸗ ; pflanzen (Abſtand 30 em). Häufig erjcheint dies Gras infolge Samenausfalls wieder. E 3743. Pänicum plicätum Lam., Ztalfen- i blätterige Hirſe. Oſtindien, Maskarenen-Inſeln. Staudig, 60— 120 em hoch. Pflanze oder Halm am Grunde oft ſich veräſtelnd, knotig⸗gegliedert, kahl. Blätter groß, lanzettlich (22—40 cm lang bei 1 bis richtung faltenrippig, faſt ſmaragdartig, grün und des Blütenſtandes traubenförmig (5—8 em lang), Blütenſtielchen ſehr kurz. Die Ahrchen ſind klein, linealiſch, oval, ſpitz, kahl; die untere Hüll⸗ ſpelze iſt 3 nervig, Amal jo kurz als die Blütchen Gattung 1353. Triecholäena und Gattung 1354. Oplismenus. Nr. 37403746. 1195 obere Hüllſpelze nur / kürzer als dieſelben. Das anſammelnde Staub muß, wenn die Pflanze ſchön Z3witterblütchen jedes Ahrchens ſpitzlich (ohne oder bleiben ſoll, zeitweilig mit einem weichen Pinſel ab- mit feinem Spitzchen), zuletzt feinrunglig. k. palmi- gekehrt werden. Dann bewahrt die Pflanze auch das folium Voss (syn. P. palmifolium Poir.) iſt eine ganze Jahr hindurch ihr ſchönes Ausſehen. Kultur ſchöne breitblätterige Form mit 5—8 em breiten in einem Gemiſch von Torferde, ſandigem Lehm, etwas Blättern und weniger dicht gedrängt-ftehenden Blüten- Miſterde und / Sand. Vermehrung durch Schöß⸗ trauben; f. palmifolium vittatum (syn. P. plic. albo- linge leicht, die anfangs im Warmhauſe, ſpäter im Lauwarmhauſe, allenfalls auch im Kalthauſe zu unter- halten ſind. Im Sommer kann man die Pflanzen im freien Lande auspflanzen, wo man ihnen tief— gründigen, kräftigen Boden geben, oder beſſer ſie wie Nr. 3736 kultivieren muß. Anzucht aus | Samen; Ausſaat warm oder doch ziemlich warm halten. — Keimkraft der Samen etwa 2 Jahre; Keimung in etwa 2 Wochen. N 3744. Pänicum altissimum Jacg., (syn. P. AIR NEN maximum Jacq., P. laeve Zam., P. jumentorum SA A N Pers.), Höchſte Hirſe; „Guineagras“. Tropiſches Afrika, Oſtindien, trop. Amerika. Staudig, ½ 2 m hoch. Halme aufrecht, je nach Klima und Boden höher oder niedriger, an den Knoten ſeidig-behaart, ſonſt glatt. Blätter verlängert, breit-linealiſch, zuge— ſpitzt, flach, an den Rändern feingezähnt; Blattſcheiden— Mündung behaart. Blütenriſpen verlängert, einfach oder zuſammengeſetzt, mit quirligen, dünnen, etwas ſtarren, aufrecht-abſtehenden Aſten; die Ahrchen meiſt gepaart, in langen, dünnen, lockeren Trauben ange— ordnet, das eine kurz-, das andere länger und ſtraff— geſtielt, länglich-elliptiſch, ſtumpflich, glatt; die untere Hüllſpelze Amal jo kurz als die Blütchen, eirund, ſtumpf; die obere Hüllſpelze und die des männlichen oder tauben Blütchens ſitzend, länglich, ſtumpflich, mit wenig erhabenen Nerven; das Zwitterblütchen faſt ebenſolang, lederig-runzlig, elliptiſch-ſpitzlich, im striatum) hat von ſchneeweißen Bändern und büſcheligen Alter dunkelrot, faſt kaſtanienbraun. f. hirtula Streifen durchzogene Blätter und iſt zwiſchen grün- hat kurz- und angedrückt-behaarte Blütenährchen. laubigen Topfpflanzen von guter Wirkung. | Verwendung und Kultur wie Nr. 3743; es Verwendung. Dieſe Art iſt eine durch ihre iſt aber noch eleganter. Will man dieſe beiden Arten Tracht und Belaubung wirklich hübſche Stubenpflanze, zu ihrer ganzen Vollkommenheit ſich entwickeln ſehen, da ſie gegen alle Unbilden bewohnter Zimmer ziemlich ſo muß man ſie in einem guten, tiefen Boden und unempfindlich iſt; nur der ſich in den Falten leicht an ſonnigem Standort, wie oben angegeben, kultivieren. NG fa 2 Panicum plicatum f. palmifolium vittatum. Gattung 1353. Tricholaena Schrad., Haarſpelze, G XIX 1 (griechiſch: thrix, Genet. trichos — Haar, chlaina — Oberkleid; die Grasährchen ſtark behaart, beſonders am Grunde). Grasährchen in lockeren Riſpen, breit, etwas von der Seite her zuſammengedrückt, ſtarkbehaart, beſonders die Anſchwellung unter der zweiten Hüll— ſpelze. Die erſte Hüllſpelze ſehr klein, unbegrannt, die zweite durch die kegel- oder ſtielförmige Anſchwellung von der erſten ſcheinbar weggerückt; die 2 Hüllſpelzen nebſt der ſtachelſpitzigen oder grannigen Blütenſpelze des männlichen Blütchens oft derbhäutig. Die beiden Blütenſpelzen des Zwitterblütchens papierartig, glänzend. — 10 Arten, durch ganz Afrika verbreitet. 3745. Tricholäéna rösea Nees (syn. Panicum purpurea Fort.), mit dunkelpurpurner und f. violacea roseum Steud.), Roſenrote Haarſpelze. Südafrika. | (syn. T. violacea Vorl.), mit violetter Behaarung. Staude. Die Ahrchen mit rötlicher, ſeidiger Verwendung als ſehr hübſche, zu Troden- Behaarung und kurzen oder fehlenden Grannen. Bougquets vortrefflich geeignete zierliche Gräſer. Kultur Gartenformen ſind: f. atropurpurea (syn. T. atro- wie für Hordeum jubatum angegeben, ſehr leicht. Gattung 1354. Oplismenus Beaw., Stachelſpelze, = XIX I (griechiſch: hoplism&nos — bewaffnet; Spelzen ſtachelgrannig oder verhärtend). Blüten in einſeitswendiger Riſpe mit entfernt— ſtehenden Zweigen; Riſpenzweige entweder lang und dünn und auf der unteren Seite mit mehreren Büſcheln von wenigen Ahrchen beſetzt, oder nur einen einzigen ungeſtielten Büſchel (Büſchelriſpe) bildend. Hüllſpelzen 3, häutig; die erſte und zweite mehr oder weniger begrannt; erſtere ohne deutlichen Schwielenſtiel, nicht oder nur wenig kürzer als die übrigen und meiſt länger begrannt. Die dritte Spelze bisweilen mit einer inneren Blütenſpelze. Fruchtbares, zwitteriges Blütchen endſtändig und ſeine 2 Blütenſpelzen kürzer als die übrigen Spelzen, ſtumpf, unbegrannt, ſpäter verhärtend. Staubblätter 3. Früchtchen eingeſchloſſen, aber frei. Spindel der Ahren bisweilen langbehaart, ſonſt kahl. — 4 Arten der tropiſchen und ſubtropiſchen Gegenden, 1 bis Südeuropa. | 3746. Oplismenus imbecillis LIV. (syn. Pani- linealiſch, ſamt den Blattſcheiden kahl. Blütentrauben cum imbecille Trin., Orthopogon imbecillis R. Br.), ſehr kurz, etwas entfernt-ſtehend, dichtblütig; ihre Schwächliche Stachelſpelze. Auſtralien. Staudig, gemeinſchaftliche Achſe kahl, die beſonderen Spindeln 30-45 em lang. Halme dünn, niedergeſtreckt oder fein-kurzhaarig. Blütenährchen kahl oder fein-wimperig; aufſtrebend. Die Blätter nach oben hin länger (die die untere Hüllſpelze borſtentragend; die Borſte meiſt 2b—3 unteren etwa zolllang), ſchmal- lanzettlich von Länge des Ahrchens oder wenig länger. Sehr 0 1196 Familie 236. Gramineae, Süßgräfer. Of XIX I. ſchön und in Warmhäuſern ſehr beliebt iſt f. varie- iſt fie für die Kultur im Zimmer verwendbar; aber gatus (syn. Panicum variegatum Hort.), mit drei- nur junge, kräftige Pflanzen zeigen die ſchönſte Färbung. farbigen, weiß, roſa-, grün-ſtreifigen oder geſcheckten | Wo die Stengel dem Boden aufliegen, bewurzeln ſie Blättern. ſich raſch; man kann alſo zu allen Zeiten kräftigen Verwendung der buntblätterigen Form vor Nachwuchs haben. Kultur in kräftiger Erde, etwa allem in warmen Gewächshäuſern, wo ſie ſehr üppig im Gemiſch von Torf-, Lehm- und Miſterde mit wächſt und ſich ſowohl zur Einfaſſung der Tabletten Sand; gute Gartenerde wird's auch thun. Über⸗ als auch für Ampeln vorzüglich eignet. Ferner winterung bei — 10 bis 20° C. an hellem Standorte. Gattung 1355. Setäria Beauv., Fennich (Borſtenhirſe), O XIX I (lat.: seta — Borſte; Blütchen mit Borſten untermiſcht). Blüten in endſtändiger, meiſt walzen- oder ährenförmiger, kolbiger oder ſchmal-ſtraußförmiger Riſpe zuſammengedrängt, welche faſt ſtets von zahlreichen, die Grasährchen mehr oder weniger lang über— ragenden Borſten rauh oder fait igelitachelig iſt. Dieſe Borſten find unfruchtbare Zweiglein, und es kommt z. B. bei Setaria nicht ſelten vor, daß ſolche Borſten an ihrer Spitze ein vollkommenes Früchtchen bilden. Grasährchen unbegrannt, 1— 2 blütig: ein frucht bares, oberſtes Zwitterblütchen und darunter oft noch ein taubes männliches hinter der dritten Hüllſpelze. Die erſte (unterſte) Hüll⸗ ſpelze kurz; die beiden Blütenſpelzen der Endblütchen ſtumpf, zuletzt hart und glänzend oder zart-querrunzlig werdend und das Früchtchen einſchließend. Früchtchen zur Reifezeit von der zurückbleibenden Hülle ſich löfend. Einjährige, bisweilen hohe Gräjer mit flachen Blättern. — 10 Arten, in den tropiſchen und gemäßigten Gegenden. S. glauca und S. verticillata ſind Unkräuter. 3747. Setäria itälica Deauv. (syn. Panicum longiseta, deren Samenfarbe die Körner haben. t. italicum L.), Stalieniſcher (oder gebauter) Fennich; breviseta, Kurzborſtiger J. F., Kolbenriſpen dick, Kolbenhirſe. Oſtindien. Einjährig, 80—150 em bisweilen etwas keulenförmig, bis 19 em lang, dicht, hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Aufrechte Pflanzen. mit zahlreicheren Samen, zwiſchen denen die Hüll- Blütenſtand eine ährenförmige, lappig-gedrungene oder | borjten nicht oder nur wenig hervorragen; die Körner dicht⸗cylindriſche, faſt kolbenartige, dicke Riſpe. Unter ſind ſchmutzig-hellgelb, mattglänzend, die Borſten grün. dem Grunde der Ahrchenſtielchen aufwärtsrauhe B. Di g ; i 3 4 ; 0 i 0 Alles Die Kolbenriſpe iſt ährenförmig, nicht oder Hüllborſten. Spelzen der Zwitterblütchen ziemlich glatt. kaum 1 5 able 9955 a RR, meift A. Die Kolbenriſpen über 10—30 cm lang, fait zuaf; 1 z 11 5 13.9 TIER ae oe ER ; u länglich-oval oder länglich (Gruppe Moharia-Mohar). gleichbreit, ſpäter überhängend, unten meiſt mehr oder fk. germanica Bedub. pr. sp. (syn. Panicum ger- weniger Tappig; Pflanzen 11 m hoch (Gruppe manicum Zih.), Deutſch⸗italieniſcher F., Mohar; maxima). f. longiseta, Langborſtiger J. F., Kolben die Kolbenähren ſind 610 cm lang und 11 em riſpe ſehr lang, cylindriſch, unten lappenährig, überall dick. Die Farbe der Samen, wie auch die hellere oder au Seal A N 1180 Hüllborſten; dunklere der Ahren und der Belaubung iſt nicht be⸗ die Samen hellgelb, mattglänzen die Borſten grün. ſtändig. Samen gemiſcht: gelb, grau und ſchwarz. f. erythrosperma, Rotſamiger J. F., alles wie i 5 vorige, aber die Samen mehr orangefarbenblutrot; Verwendung. Alle Formen ſind für große iſt ſchöner. k. macrochaeta R. et Sch. pr. sp. (syn. Dauer- Mafart-) Bouquets gut verwendbar: liefern Panicum italicum f. macrochaetum Doell, P. macro- auch ein vorzügliches Vogelfutter. Kultur wie Nr. 3740. chaetum L., Pennisetum macrochaetum Jacq.), Die wilde Stammform, * Setaria viridis Deauv. Langgranniger J. F., die Kolbenriſpe iſt dicker, (syn. Panicum viride L.), ein 15—60 cm hohes mehr regelmäßig cylindriich, äußerlich nicht deutlich- Unkraut auf Adern, mit auch zur Reifezeit noch grüner lappenährig, die Hüllborſten ſind weicher, mehr violett- oder violettgrüner Kolbenähre, läßt die Früchtchen bräunlich, auch wohl länger und dichter als bei k. (Samen) ausfallen, ſobald fie reif ſind. Gattung 1356. Pennisétum Pers., Gefiederähre, = XIX I (lat.: penna — Feder, seta — Borſte; Grasährchen von Federborſten umhüllt). Grasährchen eiförmig oder ſchmal, einzeln oder zu 2—3, von einfachen, fiederſpaltigen oder bärtig⸗federigen Borſten umgeben, gleichſam eingehüllt und, da der Blüten⸗ ſtiel unter dieſer Borſtenhülle gegliedert iſt, die reifen Ahrchen ſamt ihren meiſt zahlreichen, ſcheinquirlig⸗ſtehenden und am Grunde nicht verdickten Borſten abfallend. Borſten ſelten nur einzeln oder wenige um ein Ahrchen, auch ſelten am Grunde etwas verwachſen. Blütenſtand eine lange und dichte, allſeitig beſetzte Ahre; ſeltener mehrere zierlichere geſtielte Ahren in einem verzweigten Blütenſtand. Grasährchen mit einem einzigen zwitterigen (ſelten weiblichen) Endblütchen und darunter als dritte Hüllſpelze bisweilen 1 männliches; ſelten nur 2 Hüllſpelzen vorhanden, von denen die erſte (unterſte) ſtets klein oder ſehr klein iſt. Blütenſpelzen 2, härter oder ſteifer als die übrigen Spelzen. Staubblätter 83. Einjährige oder ausdauernde, oft verzweigte Gräſer von verſchiedener Geſtalt. — 40 Arten, größtenteils im tropiſchen und außertropiſchen Afrika. g 1 A. Borſten zahlreich, alle oder nur die mittleren um jedes Ahrchen gebärtet und die Ahrchen lang überragend . P. villosum. 3748. B. Blütenährchen zwiſchen der bleibenden Hülle, welche die Ahrchen nicht überragt, geſtielt, am Grunde nackt, am Grunde ſeines 4 Stielchens aber mit einem Hüllchen: P. spicatum Delile (syn. P. typhoideum Rich., Penicillaria spicata Welld., Holcus spicatus L., Panicum eoeruleum Mitl.), Agypten, Oſtindien; einjährig, 80-150 em hoch. Blütenſtrauß 8—20 om lang, 2—4 cm dick, cylindriſch. C. Die Hüllborſten dünn und alle kahl und ſcharf, keine federig-bärtig, die äußeren kürzer, eine immer länger und ſtärker als die übrigen N RE ne GEN. Bo Na SR a P. latifolium. 3749, P. japonicum. 3750. P. giganteum. 3751. 3748. Pennisetum villösum Dr. (syn. P. lon- | cylindrifchen, ſehr dichten, gewöhnlich geneigten Sträußen. gistylum hort.!, nicht Hochst.; P. angustifolium ort.), Hüllborſten ungleich, ihr Ahrchen 2—3 mal an Länge Zottige Geſiederähre. Abeſſinien. Einjährig, 50 bis überragend, am Grunde zottig und dichtfederig. 75 cm hoch. Blütezeit: Anfang Auguſt bis Herbſt. Ahrchen einzeln, ſelten zu zweien, lanzettlich, ſpitz; — Pflanze buſchig; aus dem Blätterbuſche zahlreiche, die untere Hüllſpelze ſehr klein, abgeſtutzt, gezähnelt, am Grunde verzweigte, gekniete Halme mit zottigen die obere eirund⸗lanzettlich, ſehr ſpitz, halb jo lang Blattſcheiden (deren unterſte bald welken) und ſamt als das Ahrchen. Das taube Blütchen überragt das den Blättern graugrünlich. Blätter linealiſch, ver- fruchtbare und iſt an der Spitze 3—5 nervig. Griffel längert, übergebogen und mit der Spitze zurückfallend, ſehr lang herausragend. Die Hüllborſten ſind a zerſtreut-zottelhaarig. Blüten in einförmigen oder Grunde weißlich und in der Jugend an der Spitze roſenrot. Wird oft mit Hordeum jubatum ver- wechſelt. 1 Verwendung. Eines unſerer ſchönſten ein- jährigen Ziergräſer, das für Ziergärten jeder Art empfohlen werden kann. Die zahlreichen Blütenſträuße erheben ſich in anmutiger Bogenlinie über dem Blätter— buſche; die Pflanze eignet ſich deshalb ſowohl zur Einzelſtellung als zu ganzen Gruppen. Die abge— ſchnittenen Ahren laſſen ſich friſch oder getrocknet als Werkſtoff für Blu⸗ mengewinde oder zur Schmückung von Vaſen im Wohnzimmer ver— wenden. Kultur. Die Pflanze gedeiht in allerlei gutem boden kräftig, am beſten in leichter, humus— reicher Erde an ſonnigem Stand— ort und liebt im Sommer reichliche Bewäſſerung. Zottige Gefiederähre. März oder Anfang April ins halbwarme oder kalte Miſtbeet und die Pflänzchen im April, Mai mit 40 em Abſtand aus— pflanzen. Seine volle Schönheit erreicht das Gras im Auguſt und bewahrt ſein gutes Ausſehen bis zum | Eintritt des Froſtes. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung in 2 Wochen. 3749. Pennisetum latifölium Spr. (syn. Gym- nothrix latifolia Schudt., nicht Presl), Breitblätterige | Geſiederähre. Montevideo. Staude, 11/—2!/, m und noch darüber hoch werdend. — Die Pflanze bildet im Laufe des Sommers prächtige grüne, hohe Büſche; die einfachen, etwa kleinfingerdicken, biegſamen, feſten Halme ſind von unten bis oben mit Blättern beſetzt; Halmknoten ſtriegelhaarig-bärtig; die oberen Blatt- ſcheiden ſind kahl. Blätter groß, breit-lanzettlich, in den Blattſtiel verſchmälert, 30 —60 cm lang bei 2½ bis 6 em Breite, kahl. Blütenriſpen ſeidig, einige aus den oberen Blattſcheiden büſchelig-geſtielt, dicht; die Hüllchen ſitzend; ihre Borſten ſteifhaarig, ungleich (oben purpur— lich), ſo lang als die Ahrchen, nur die eine mehr als doppelt ſo lang. blütchen jedes Ahrchens ſpitz, kürzer als das 1 klappige, langzugeſpitzte taube; die Griffel ſind frei. Verwendung. Prächtige und majeſtätiſche Grasart!, deren Belaubung dunkelgrün, metalliſch— ſchimmernd und ungemein zierend iſt. Sie ſteht zwar an leichter Tracht den Bambusarten nach, iſt aber viel genügſamer und auf dem Gartenraſen oder an ſonſtigen hervorragenden Standorten in Einzelſtellung oder zu 2—3 gruppiert von überraſchender Wir- kung. Kultur in kräftigem, mit Kompoſt- oder halbſonnigem Standort. bei trockener Witterung häufigere und durchdringende Bewäſſerung durchaus nötig. Im Herbſt, wenn Froſt eintritt, ſchneidet man die Stengel 30 em hoch über dem Erdboden ab, hebt die Pflanzen unter thunlichſter Schonung des Wurzelballens aus, pflanzt ſie ziemlich Garten- und Acker⸗ | Ausſaat Ende Untere Hüllſpelze ſehr klein, die obere faſt 3 mal jo kurz als die Blütchen; das Zwitter⸗ Miſterde durchſetztem Gartenboden an ſonnigem oder Im Sommer iſt namentlich etwas und Umfang bedeutend zu. Gattung 1355. Setäria und Gattung 1356. Pennisetum. Fr. 3773751. 1197 locker in einen alten Korb oder Kübel und überwintert ſie bis Anfang Mai in einem froſtfreien Keller. Im Notfalle kann man die mit gutem Erdballen ausge— hobenen Pflanzen, auch ohne ſie einzupflanzen, einfach in eine Kellerecke ſetzen. Anfang Mai pflanzt man ſie dann wieder aus und gießt ſie tüchtig ein. Sie nehmen dann in den folgenden Sommern an Höhe Breitblätterige Gefiederähre. Vermehrung durch Teilung. Anzucht aus Samen im Februar im Warm— hauſe oder Miſtbeete; die Pflänzchen in kleine Töpfe ſetzen und im Mai auspflanzen; ſie treiben dann im erſten Sommer noch einige bis 1½ m hohe Stengel. 3750. Pennisötum japönicum Trin. (syn. P. alopecurodes Steud. f. hordeiforme; Panicum alo- pecurodes Z.?, Gymnothrix japonica, Setaria atro- seta Steud., Cenchrus purpurascens Thbg.), Sapa- niſche Geſiederähre. Japan, China. Staude, 45 bis 90 em hoch, mit verholzenden Erdſtämmen, hat ſchmälere, linealiſche, zuſammengedrückte, kahle Blätter, deren grundſtändige ſehr lang ſind. Blütenſträuße größer, 15—25 cm lang, aus dunkelpurpurn, graulich— bunt oder grün wechſelnd. Blütenſtielchen an der Spitze verdickt, borſtentragend. Ahrchen linealiſch— länglich, ſpitz. — Hübſches Ziergras. Kultur wie Nr. 3749. 3751. Pennisötum giganteum 9“. (syn. An- droscepia gigantea hort., nicht Brongn.!), Rieſige Geſiederähre. Die Stengel 1½ —2 m hoch. Erd— ſtämme kriechend, mit kurzen dicken, 1—3 em hohen, ausdauernden Gliedern, die an den Knoten ringförmig verdickt find. Blätter kahl, ſchmallinealiſch-lanzettlich; Blütenähren end- und achſelſtändig, nickend. [Durch 1198 dieſe Merkmale iſt es von P. Alopecuros Steud. (syn. Gymnothrix Alopecuros Mees, G. cenchrodes Wight, Cenchrus hordeiformis Rottl. Herb.) verſchieden.] Halme kahl, unten an den Knoten ſtark verdickt. Blätter lang, überhängend, 3—4 cm breit. Blüten- Familie 236. Gramineae, Süßgräſer. O XIX I. ähren in den oberſten Blattachſeln einzeln oder ge⸗ paart, cylindriſch, etwa 5 em lang. Verwendung als ſchönes Schmuckgras fürs Warmhaus; kann aber A für die Sommermonate im Garten ausgepflanzt werden. Gattung 1357. Phaläris L., Glanzgras, Or XIX I (griechiſch: phaläris, von phalaros — 0 nämlich glänzende N, ährenförmiger Riſpe. Fruchtbares (End-) Blütchen zwitterig. Blütenſpelzen. ſchloſſen. brochen-dichtſtraußig. — 10 Arten, meiſt im ſüdlichen Europa. Staubblätter 3. Griffel getrennt. Grasährchen 1blütig, zuſammengedrückt, dichtgedrängt in Spelzen insgeſamt 6: die 2 unterſten Hüllſpelzen (unterhalb der Gliederungsſtelle) größer als die übrigen, gekielt⸗gefaltet (kahnförmig), dünn ſpreublattartig, unbegrannt; klein, ſehr zart, ſchmal-lanzettlich oder borſtig, ſeltener eine fehlend. dritte und vierte Hüllſpelze Sodann die 2 dünnen oder durchſcheinenden, gekielten, ſtumpfen Früchtchen länglich, von den oft glänzenden und verhärtenden Hüllſpelzen einge- Einjährige oder ausdauernde Gräſer mit flachen Blättern. Riſpen endſtändig, kopfig, ährenförmig oder unter⸗ A. Staudengräſer; ieee der Ahrchen auf dem Rücken mich geflügelt, alſo nicht zuſammengedrückt-ſcharfkielig, auf beiden Seiten gewölbt B. Einjährige Gräſer mit eiförmigen oder länglichen dichten Ahren. auf der Innenſeite ſchwach-hohl; die Hüllſpelzen auf dem Rücken ſpitzgeflügelt . 3752. * Phaläris arundinäcea Z. (syn. Arundo colorata Willd., Calamagrostis colorata YC, Digra- phis arundinacea Trin., Baldingera arundinacea Europa, an Staude, 90— 180 cm hoch. Juli. — Pflanze mit kriechenden Erdſtämmen und kräf— tigen, hohen, beblätter- ten Halmen. Blüten⸗ riſpe verlängert, zur Blütezeit mit abjtehen- = den, ſpäter mehr zu— Fl. Wett.), Rohrartiges Glanzgras. Ufern und Teichrändern. Juni, Blütezeit: N ſammengezogenen NIN Aſten; die Ahrchen RUN N büſchelweis zuſammen⸗ INN 65 0 ſtehend. Hüllſpelzen NN l 0 lanzettlich, beiderſeits N . —zugeſpitzt. Das Zwitter⸗ N 0% IA 1A blütchen des Ahrchens - — NV 205 2 ſchwach⸗-kurzhaarig, um | N N ½ kürzer als die Hüll⸗ IA = ſpelzen; die 2 unteren tauben Blütchen, d. h. die Zte und 4te Hüllſpelze, ſehr klein, ſchuppenförmig, ſchmallinealiſch. Hr. Sp., Buntes R.⸗G. (Bandgras; fr. Roseau a rubans, Roseau panaché; e. Various-leaved Canary- grass) hat 15—30 cm lange Blätter, die in der Jugend roſaweiß- oder weiß⸗, ſpäter mehr gelblichweiß- oder reinweiß-gebändert, und an den Rändern rauh find. f. luteo-picta Voss hat lebhaft-gelb-gebänderte Blätter. Verwendung. Die bunten Formen find all— bekannt und beliebt. Auf Rabatten, Raſenplätzen, Steingruppen, an Grotten, Ruinen, Waſſerrändern, überall gedeiht es und thut es ſeine Schuldigkeit; die abgeſchnittenen und beblätterten Stengel nehmen ſich in Vaſen vorzüglich gut aus, entweder für ſich allein oder mit Blumenzweigen, wie Gladiolus und andere. Am ſchönſten iſt es im Juni bis Auguſt. Mäht man dann das ganze Gras ab, ſo treiben in kurzer Zeit neue, ſchöngefärbte Sproſſe und Blätter. Kultur in Rohrartiges Slang ds Gattung 1358. Anthoxänthum L., Ruchgras, O XIX I (griechiſch: anthos — Blüte, xanthos — gelb; die Riſpenähre meiſt gelbgrün). locker⸗-ährenförmiger, endſtändiger, chlindriſcher Riſpe, deren Zweigchen ſehr kurz und mit zahlreichen Ahrchen beſetzt ſind. ährche n ſpindel meiſt behaart. bleibend, ſpitz, ſtachelſpitzig oder kurzbegrannt; gras. Ein bekanntes, ausdauerndes Gras, welches f. pieta 2. | Spelzen 6: 2 davon als echte aber ſehr ungleichlange Hüllſpelzen unterhalb der Gliederungsſtelle dritte und vierte Hüllſpelze viel kürzer, ſchmal, gekielt, behaart und auf dem Rücken oder nahe dem Grunde begrannt; die 2 Blütenſpelzen ebenfalls kurz, unbegrannt und ſtumpf. länglich, von den inneren, nicht verhärtenden Spelzen eingeſchloſſen, frei. — 4 Arten. 3754. * Anthoxänthum odorätum Z., Aud- | plätze) mit vertreten iſt, weil es dem gemäheten Graf * P. arundinacea. 3752. Ahrchen zuſammengedruct, auf der a ſchwachgewölbt, 1 P. canariensis. 3753. allerlei Gartenboden, am beſten in kräftigem, etwas halbſchattigem Boden, der ziemlich feucht ſein darf, ſelbſt noch in nördlicher Lage. Vermehrung durch Teilung und Grundſproſſe leicht. Abſtand 30 —50 cm. 3753. Phaläris canariensis Z. (syn. P. aqua- tica Del., nicht Willd.), afrika, Südeuropa, Orient. Pflanze aufrecht, 15—60 cm hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — Halme beblättert; die Blätter ſind ſcharf, ihre ee Blattſcheiden faſt aufgeblaſen. Blütenſtand kurz- und dichtährig, eiförmig oder länglich; die Ahrchen zuſammengedrückt; ihre 2 Hüllſpelzen halb-eirund, nahe dem Rande I nervig, weißlich, oben entlang den grünen Kiel mit ganz⸗ F ei ee. se ee see see Kanariſches Glanzgras; Kanariengras, „Spitzſamen“ Kanariſche Inſeln, Nord⸗ randigem, höckerigem, an beiden Enden verſchmälertem und unter der Spitze allmählich verſchwindendem Flügel; das Zwitterblütchen iſt zottig, die beiden tauben (d. h. die 3. und 4. Hüllſpelze) ſind ſehr klein, lanzettlich, zuſammengedrückt-gekielt und um die Hälfte kürzer als das fruchtbare, obere Blütchen jedes Ahrchens. f. brachystachys Loss (syn. P. canariensis Brot., nicht L.; P. quadrivalvis Zag., P. nitida Presl, P. brachystachys Z/.), iſt kurzährig und durch 2 dreieckig— lanzettliche (3. und 4.) Hüllſpelzen verſchieden, welche mehrmals kürzer ſind als ihr fruchtbares Blütchen. Verwendung. Das „Kanariengras“, deſſen glänzende glatte Samen ein geſchätztes Futter für Kanarienvögel ſind, hat reizende grün- und weiß— geſcheckte Blütenähren, die, wenn vor der Gelbreife abgeſchnitten, für Vaſen und Sträuße, auch für Trocken-Bouquets überall ſehr gern geſehen werden. Kultur ſehr leicht. Man ſäet es von Anfang April an in kräftigen Boden an ſonniger Stelle ins freie Land, am beiten in 25 cm voneinander entfernten Reihen und in den Reihen die Körner nicht zu dicht ſtreuen! Saattiefe 2— 3 em. im Sommer kaum noch um die Pflanzen zu kümmern, darf aber den geeigneten Zeitpunkt zum Schneiden nicht verſäumen. kraft der Samen 3 — 2 Wochen. 4 Jahre; Ahrchen ÜUblütig, ſchmal, wenig zuſammengedrückt, in Gras⸗ in allen Grasgemiſchen (für Wieſen wie für Raſen⸗ Staubblätter nur 2. Früchtchen Man braucht ſich dann Zu Saatgut fürs nächſte Jahr läßt man einige Ahren gelb und reif werden. — Keim⸗ Keimung innerhalb den angenehmen, würzigen Duft (von dem Cumarin- Bitterſtoff herrührend) verleiht, während es ſonſt ziemlich belanglos iſt. Zuſatz zu Grasſamen-Miſchungen 3—5 „ des Gewichts. Die Saat wird aber nicht Gattung 1357. Phaläris bis Gattung 1359. Stipa. Nr. 37523758. 1199 ſelten durch Beimiſchung des wertloſen, einjährigen Unkrauts * A. Puelii Zec. et Lam., Puels Ruchgras, verfälſcht, weil letzteres viel billiger und reichlicher zu haben iſt. Gattung 1359. Stipa L., Pfriemengras, O XIX I (lat.: stipo ausſtopfen; wegen der langen Grannenfedern). Blüten ie endſtändig, meiſt dünn, wenig verzweigt und die Gras— ährchen ſchmal, ziemlich lang, riſpig⸗zerſtreut⸗ſtehend, mit langer oder bisweilen ſehr langer (am Grunde meiſt gedrehter) Granne, ſeltener eine ausgebreitete Riſpe mit zahlreichen kleineren Grasährchen, bisweilen auch eine lange und dichte, faſt ährenförmige Riſpe. Grasährchen 1 blütig, ſchmal, zwitterig. Am Grunde des Fruchtknotens 3 winzige Schüppchen. hohe oder ſeltener niedrige Gräſer. Die 2 Hüllſpelzen ſpitz und ſchmal, ſeltener dünn⸗begrannt. Staubblätter 3, ſelten weniger. Früchtchen ſchmal, faſt ſtielrund. Raſenbildende Blätter zuſammengerollt— ſtielrund, ſeltener flach. — 100 Arten a und Ne er Gegenden. A. Granne ſehr lang, über dem Knie oder ganz und gar federig-behaart. ; Die 2 Blütenſpelzen verhärtend. S. pennata. 3755. B. a über dem Knie ae oder ſehr kurz- und angedrückt-weichhaarig. nd ein jährig: . Stauden. a) Grannen der Blütenſpelzen nur bis 8 cm lang werdend . 5 b) Grannen der Blütenſpelzen 12—30 cm lang, glatt oder kurz⸗ und angedrückt⸗ behaart 8 3755. Stipa pennäta Z. (syn. S. Tirsa Stev.), Hoderiges Pfriemengras, „Federgras“. Europa, Orient, Nordafrika. Staude, 40 60 em hoch. Blüte— zeit: Mai, I sun. — Horſtbildendes Gras mit faſerigen Wurzeln. e und Blattſcheiden glatt oder ſchärflich. Blätter zahlreich, ſtarr, zuſammengerollt, verlängert, mit länglichem Blatthäutchen. Blütenriſpen dünn, an ihrem Grunde meiſt von der oberſten Blattſcheide eingeſchloſſen, wenigblütig und gedrungen, mit kurzen Alten. Hüllſpelzen (etwa 3½—5 cm lang) durch- ſcheinend, ziemlich gleichlang, 3mal jo lang als das Blütchen, in eine ſehr dünne Langſpitze, die Z mal länger als die Hüllſpelzen iſt, verſchmälert. Außere Blütenſpelze in ihrem unteren Teile reihenweis— und angedrückt⸗kurzrauhhaarig, an ihrer Spitze kahl, am Grunde in eine kahle Schwiele ver— dünnt, ihre Granne 18—24 em lang, . im unteren Drittel gekniet, unter dem Knie gedreht und kahl, über dem⸗ ſelben von langen abſtehenden Haaren federig. Frücht⸗ chen etwa 1½ bis 2% em fang 7. minor Doiss. (syn. S. Hohenackeri- ana Trin.) hat dünnere Blätter, abgekürzte, zoll- Federiges Pfriemengras. lange Hüllſpelzen und die Früchtchen ſind kürzer, etwa 1—1½ cm lang. — 8. Grafiana Ster. (syn. S. pulcherrima C. Koch), Südoſt-Europa; hat 1-1 m hohe Halme, dickere Blätter und breitere, faſt 7—8 cm lange, häutig⸗knorpelige, ſtrohfarbene, nicht durch⸗ ſcheinende Hüllſpelzen; äußere Blütenſpelze unten überall, oben reihenweis behaart; ihre Granne faſt fußlang, im unteren Drittel gekniet, ſtarkgedreht und nackt, über dem Knie federig behaart. Dieſe Pflanzen mit ihren langen, vom leichteſten Lüftchen in Bewegung geſetzten Grannen nehmen ſich allerliebſt aus. Man benutzt ſie häufig zur Ausſchmückung der Vaſen, zu Dauerbouquets, zur Garnierung der Damenhüte u. ſ. w. Damit die Grannen nicht ausfallen, müſſen die Stengel geſchnitten werden, wenn jene kaum voll entwickelt ſind. Abgeſehen von dieſen Grannen, welche roh, gebleicht oder gefärbt einen Handelsgegenſtand bilden, verwendet man die Pflanzen . viridula Trin. (syn. S. parviflora Matt., Si hl., S. gigantea Ledeb., nicht Lag.) nicht Desf.; S. Nuttalliana Steud.), Nordamerika, ½ —1 m hoch. S. tenacissima. 3756. S. gigantea, 3757. * S, capillata. 3758. zur Ausſchmückung des Gartenraſens oder zur Bildung von hohen Einfaſſungen. 3756. Stipa tenacissima Z. (syn. Macrochloa tenuissima Kth.), Zäheſtes Pfriemengras; Eſparto— gras. Spanien, Portugal, Nordafrika. Staude, 60 bis 100 em hoch. Blütezeit: Sommer. — Wurzelſtock faſt kriechend, dickfaſerig; Halme ſchärflich, am Grunde ſich verzweigend, mit weichhaarigen Knoten; Blatt— häutchen kurz, dichtzottig bewimpert, beiderſeits in eine Pfriemenſpitze auslaufend. Blätter faſt faden— förmig (20—35 em lang), kahl. Blütenriſpe ſehr gedrungen, 18—30 em lang; ihre Strahlen 3—5zählig und faſt vom Grunde an blütentragend Hüll pelzen pfriemlich, wenig ungleich; äußere Blütenſpelze 7 bis 10 mm lang, zottig, 2ſpaltig, die Granne ſpäter abfallend, deutlich - gedreht und gekniet, im unteren Teile bis zum Knie federig-behaart, faſt 5 em lang. Staubkölbchen gebärtet. — 8. splendens Tyin. (syn. S. altaica Tren.) hat kahle Halmknoten und Blatt— ſcheiden und wird höher. 3757. Stipa gigantea Lagasca, Biefiges Pfriemengras. Spanien. Staude, ',—1 m hoch. — Wurzeln fajerig; Halme aufrecht, ganz am Grunde äſtig, ziemlich kahl, mit ſchärflichen Blattſcheiden, von welchen die oberſte die Blütenriſpe einhüllt. Blätter eingerollt (15—25 cm lang), ſchmal, oberſeits (innen) weichhaarig. Blütenriſpe locker (30—60 cm lang), mit 3—4zähligen Strahlen, die unten oder oben Blüten tragen. Hüllſpelzen pfriemlich, etwas ungleich, grün, oben glänzend, faſt 5 cm lang. Außere Blüten— ſpelze 14—18 mm lang, unten reihenweis behaart, an der Spitze äußerſt kurz feinſtachelig; Granne hin— fällig, gedreht, gekrümmt, 20 — 32 em lang und ſcharf. Eine Abart iſt: pellita Trin. pr. sp. (syn. Sch., S pubescens Zagasca, nicht R. Br.; S. holo- sericea Trin., S. Kotschyana Hochst., S. juncea Del., nicht L.“; S. Sibthorpii Doiss. et Reut., Bepelztes R. P., die Blütchen oder die äußere Blütenſpelze im unteren Teile nicht reihenweis-, ſondern überall dicht weich— ſeidenhaarig; die Grannen im unteren, faſt 5 em langen Teile gedreht, im oberen 15—20 cm, ſelbſt 30 cm lang, ſcharf oder (unter der Lupe) weichhaarig, oben bogig— gekrümmt, ſonſt auch hin und her gebogen, aber nicht wie bei folgender Art verſchiedenartig verſchlungen. 3758. * Stipa capilläta L., Haarförmiges Vfriemengras. Südeuropa, Deutihland, Rußland. Staude, 50 —100 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Wurzeln faſerig. Halme ſteif, der ganzen Länge nach beblättert. Blätter graugrün, ſtarr, zuſammen— S. Lagascae R. et 1200 Familie 236. Gramineae, Süßgräfer. Or XIX I. gerollt, dünn (die unteren 30—45 cm lang). Blatt- rabatten, oder je etwa 3—5 Büſche beiſammen an Ab⸗ häutchen lanzettlich, ſpaltbar, kahl. Blütenriſpe von hängen und Ruinen; da ſie alle trockenen, durch- der oberſten Blattſcheide geſtützt, aufrecht-abſtehend, läſſigen und kalkhaltigen, ſelbſt ſteinigen oder locker, äſtig; die Aſte ſehr dünn, aufrecht, verlängert, ſandigen Boden und ſonnigen Standort verlangen. ſehr ungleich. Hüllſpelzen etwas ungleich, Frautig- Kultur auf geeignetem Boden mühelos. Im Winter häutig, ſchmal-lanzettlich, allmählich lang- und fein- iſt für alle (ausgenommen Nr. 3755 und 3758) Fichten⸗ zugeſpitzt, oben rückſeitig feinſtachelig, weiß-glänzend. zweigdecke anzuraten, obſchon nicht überall erforderlich. Außere Blütenſpelze reihenweis-ſeidenhaarig, oben Vermehrung durch Teilung iſt zuläſſig, gerät aber aber kahl; ihre Granne nackt, gegen 12 cm lang, im bei älteren Pflanzen oft gar nicht, und es wird gut unteren Teile ſcharf, über dem Knie glatt, verſchieden- ſein, die im Frühjahr geteilten Pflanzen erſt in Töpfen artig-gekrümmt und hin und her gebogen oder ver- zu kultivieren und die Außenluft, bis die Wurzeln ſchlungen. — 8 Boden gefaßt haben, mehr abzuſchließen. Beſſer iſt Verwendung. Die Stipa-Arten unſerer Gärten Anzucht aus Samen; Ausſaat im April bis Juni, ſind ſelten richtig benannt; deshalb iſt ihre Wert- Juli in ziemlich trockenen und ſandigen Boden ent— beurteilung ſchwierig, zumal auch die Widerſtands- weder an den Platz oder auf ein Saatbeet und die fähigkeit der einzelnen Arten gegen unſere Winter eine Saat mäßig feucht halten. Im zweiten Falle verſtopft verſchiedene iſt. S. pennata iſt allbekannt und wird man das aufgegangene Gras auf ein anderes Beet und hier und da im großen Maßſtabe kultiviert. Von den pflanzt es im Frühjahre zum Bleiben. Die Samen hohen Arten möge zunächſt 8. gigantea nebſt Abart ſind im Keimen etwas unzuverläſſig und laufen bis- pellita, S. Grafiana und S. tenacissima vorgeſchlagen weilen erſt im nächſten Jahre auf; in dieſem Falle werden; alle ſind durch ihre langen Schweif-Riſpen darf man ſie nicht ſtören und nicht einmal begießen. intereſſant und von eigenartiger Tracht. Verwendung Keimung gewöhnlich aber in 2 oder 3 Wochen. am beſten im Staudengarten, auch zerſtreut auf Stauden a Gattung 1360. Alopecürus L., Fuchsſchwanzgras, G XIX 1 (griechiſch: alöpex — Fuchs, öüra — Schwanz; Blüten in cylindrifchen Ahren). Blütenſtand eine langgeſtielte Ahre oder eylindriſche Riſpenähre. Grasährchen Üblütig, abgeflacht, ſich von dem an der Spitze ſchwieligen Ahrchenſtiel gliederig trennend. Die 2 Hüll- ſpelzen zuſammengefaltet-gekielt. Außere Blütenſpelze ſtumpf, waſſerhell, am Grunde bisweilen röhrig-verwachſen, die Blütchenteile einſchließend; innere Hüllſpelze vorhanden, waſſerhell und ſpitz, oder fehlend. Staubblätter 3. Griffelnarben pinſelförmig (d. h. rundum papillenhaarig), zur Blütezeit aus der Spitze der nur wenig ſich öffnenden Spelzen hervortretend. Einjährige oder ausdauernde Gräſer, deren Ahrchen ſich leicht von oben nach unten von der Spindel ſtreifen laſſen. — 20 Arten, in Europa und Aſien. 3759. * Alopecurus pratensis L., Wieſen- Kanten grünlich. Hüllſpelzen lanzettlich, ſpitz, lang- Juchsſchwanzgras. Europa, auf fruchtbaren Wieſen. zottig⸗bewimpert. Ausgezeichnetes Futtergras für Staude, 60— 100 em hoch, aufrecht. Blütezeit: kräftigen Boden, auch für Parkwieſen trefflich mit Mai, Juni. Ahrchen weich, länglich-oval, blaß, geeignet. Gattung 1361. Polypögon Des, Tauſendbart, O XIX I (griechiſch: pölys — viel, pogon — Bart; Grannen fo zahlreich, daß die Grasährchen oft verſteckt find). Blütenſtand eine endſtändige, ſehr dichte, ährenförmige, cylindriſche Riſpe mit zahlreichen, unter den Grannen faſt verſteckten Grasährchen, oder die Riſpe größer, unregelmäßig und lockerer. Grasährchen 1blütig, meiſt von einem Ringe kurzer Haare umgeben und als Ganzes vom Ahrchenſtiel ab— fallend. Die 2 Hüllſpelzen mit dünner, gerader Granne. Die äußere Blütenſpelze mit gedrehter oder gerader Granne oder nur Borſte; innere Blütenſpelze kleiner. Staubblätter 1—3. Griffelnarben federig (2zeilig-papillenhaarig). Früchtchen von waſſerhellen, kaum ſtarren Spelzen eingeſchloſſen, frei. Meiſt einjährige Gräſer mit niederliegenden, ſeltener aufrechten Stengeln und flachen Blättern. — 10 Arten der gemäßigten und ſubtropiſchen Gegenden. f 3760. Polypögon monspeliensis Desf., Mont- 10—14 em lang bei 4—8 mm Breite; Blütenriſpe pellier-Tauſendbart. Südeuropa, Aſien. Einjährig, dicht länglich oder linealiſch-länglich (2—12 em lang), 15—30 em hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. — faſt graugrünlich oder mit purpurn gemiſcht. Ahnlich, Wurzel faſerig, nicht kriechend. Hüllſpelzen länglich, aber einjährig, iſt P. affinis Drongn., mit blaß⸗ kurzhaarig-rauh; Granne 3 mal jo lang als ihre Spelze. grünlichpurpurnen dichten Riſpen. Blütenriſpe linealiſch-länglich, dicht, 3—12 em lang, Dieſe Arten können Anfang Mai an den be⸗ grünlich-, weißlich- oder ſeltener purpurgelblich. — ſtimmten Platz geſäet werden; ihre Blütenriſpen ſind P. crinitus Trin. (syn. P. australis Brongn.), Chile; für Bouquets ſehr zierend, die Pflanzen ſelbſt aber Staude, 10—60 cm lang; Halme niederliegend oder ohne ſonderlichen Zierwert. Keimung der Samen in aufſtrebend, äſtig; Blätter rückwärts⸗ſcharf, die größeren 2 Wochen. Gattung 1362. Lagürus L., Haſenſchwanzgras, O XIX I (griechiſch: lagos Haſe, Oüra — Schwanz; weiche dichte Scheinähre). Blütenſtand eine langgeſtielte, kopfige, kurz-eiförmige oder länglich⸗cylindriſche dichte Scheinähre (Riſpenähre), ausgezeichnet durch die ſehr weichen, langen Haare der Hüllſpelzen. Grasährchen 1blütig; Ahrchenſpindel unterhalb des Blütchens behaart und über deſſen Anſatzſtelle hinaus in ein Stielchen verlängert. Die 2 Hüllſpelzen linealiſch, langfederig-wollig; die 2 Blütenſpelzen ſchmal, kahl; die äußere häutig, mit 1 aus der Hüllſpelzenwolle herausragenden Rückengranne und mit 2 dünnen, aufrechten, ſeitlichen Grannen; die innere waſſerhell. Staubblätter 3. Griffel⸗ narben federig. Einjähriges, weichbehaartes, niedriges Gras mit flachen Blättern. — Einzige Art, im Mittelmeergebiet: 3761. Lagürus ovatus L., Haſenſchwanzgras. | find friſch oder getrocknet ein vorzüglicher Werkſtoff Ein⸗ und zweijährig, 20 — 40 em hoch. Blütezeit: für Bouquets, denen ſie ein leichtes Ausſehen geben. nach Herbſtſaat im Mai, Juni; nach Frühlingsſaat Ausſaat in der Regel Ende März oder Anfang April vom Juli ab. — Verwendung als wirklich ins halbwarme Miſtbeet oder auch Anfang April in hübſches und beliebtes Ziergras, auch zu zier- einen kalten Kaſten unter Glas, und zwar ziemlich lichen Einfaſſungen oder Trupps. Die Ahren dünn. Die Pflänzchen werden, ſobald ſie leidlich er ; ö ſtarkt ſind, zu wenigen verſtopft und ſpäter (im April, V Mai) an den beſtimmten Platz gepflanzt; Abſtand 20 em. Man kann auch noch Ende April unmittelbar an den Platz ſäen, erhält dann aber erſt ſpät (etwa Ende Juli) Blüten; die Pflanzen dauern dann aber behaart, 3 1 x bisweilen über Winter im Freien aus. g O der man Gattung 1360. Alopecürus bis Gattung 1363. Agröstis. Nr. 3759 3763. 1201 ſäet Ende Auguſt, verſtopft die Pflänzchen in Käſtchen, überwintert ſie im Kalthauſe oder doch hell und froſt— frei und pflanzt ſie Mitte April aus. Solche Pflanzen werden ſehr kräftig und blühen ſchon im Mai. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen, im Miſtbeete meiſt nach 8 Tagen. Gattung 1363. Agröstis L., Straußgras, O XIX I agrostis, der Name dieſer Grasarten). (griechiſch: Blütenſtand eine a meiſt zierliche, ſehr verzweigte, pyramidale oder ovale und wenigſtens kurz vor der Fruchtzeit ausgebreitete Riſpe mit fadenförmigen Zweigen und ſehr zahlreichen Ahrchen, ſeltener eine ſtraffe, dichtgedrängte Riſpe. Blütchens hinaus (d. h. weniger. Griffelnarben federig. oberhalb der inneren Blütenſpelze) nicht (oder nicht deutlich) verlängert. kielt, ſpitz, unbegrannt, länger als die Blütenſpelzen! (bei A. trichoclada und A. elegans faſt ebenſolang). ſpelzen zart waſſerhell: die äußere breit, unbegrannt oder meiſt unterhalb der Mitte mit einer zarten, kurzen Rückengranne; innere kurz, ſelten die halbe Länge der andern überſchreitend, bisweilen ſehr klein, bei einigen auch fehlend. Früchtchen von der häutigen Spelze eingehüllt, frei. Grasährchen 1blütig; Ahrchenſpindel kahl oder kaum behaart, über die Anſatzſtelle des Die 2 Hüllſpelzen ge⸗ Die 2 Blüten⸗ die Staubblätter 3 oder Einjährige oder ausdauernde Gräſer mit flachen oder borſtenförmigen Blättern. — 100 Arten, überall auf der Erde verbreitet. A. Außer den beiden Hüllſpelzen an jedem Blütenährchen eine äußere und innere Blütenſpelze vorhanden. B. Außer den beiden Hüllſpelzen jedes Ahrchens nur noch die eine, 14 oder nur ganz undeutlich zu erkennen. Die Ahrchen ſind unbegrannt . 2. Die Ahrchen ſind begrannt: Wieſen und in Wäldern. kaum ausläufertreibend. 3762. Agröstis capilläris Z., Saarförmiges Straußgras. Portugal, Spanien. Ein jährig, 30 bis 50 em hoch. Blütezeit: Juli bis September. — Pflanze horſt⸗ N . bildend, mit faſe— . 0 u) 2 rigen Wurzeln. N N , Halme am Grunde VER, iſig beblättert, i, aufrecht oder auf- RENNER IR „T fteebend, ſamt den IE SIERT NER 5 7 I N 875 . Knoten und Blatt- ZI ZEN . (N LEINE ſcheiden kahl; IN EN 165 N Blatthäutchen 1 TER NA N 1 . bis 2 mm lang, ER 85 2 ſtumpf oder ge— — SS 5 n IR zähnelt. Blätter 7 7 Sr Wr ihm flach oder ANY | [| etwas zuſammen⸗ = N gerollt (5—8 cm, 9 ſelten bis 15 cm lang, bei 1—3 mm Breite). Blüten⸗ riſpen aufrecht, länglich, offen, glänzend (”—18 cm lang), die 1 3—6— 10 zÄhlig, im Halbquirl bei- ſammenſtehend, ſehr dünn-haarförmig, ſtraff, abſtehend, im unteren Teile nackt, unter ihrer Mitte äſtig und die Aſtchen in 1 blütige Blütenſtielchen ausgehend, welche die millimeterlangen, ſtumpfen (grünlich- purpurlichen) Ahrchen an Länge 3 bis vielmal überragen. Hüll- ſpelzen beide gleichlang, ſtumpf oder kurz-ſpitz, kahl; Blütenſpelzen ſehr ungleich: die äußere ab- geſtutzt, Stumpf und um die Hälfte oder Doppelt kürzer als die Hüllſpelzen, aber wieder faſt doppelt länger als ihre innere Blütenſpelze. f. nebulosa Voss (syn. A. nebu- losa Boiss. et Reut., A. capillaris hort.), Nebel-S., Spanien; Halme zahlreich, fadenförmig; Blätter un— Nebel-Straußgras. die Blattſcheiden verlängert, etwas rauh, Blatthäutchen bewimpert. Mehrere Riſpen vereint bilden federartige Büſche, welche ſo leicht ſind, daß 5 geringſte Windeshauch genügt, um ſie in Bewegung u ſetzen. Die ſehr kleinen Ahrchen ſind länglich— eiförmig, erſt rötlichgrün, gegen die Zeit der Reife an Vilmor in. Dritte Auflage. A. capillaris. 3762. * A. vulgaris. 3763. * A, alba. 3764. äußere Blütenſpelze vorhanden, die zweite, innere Blütenſpelze . A. elegans. 3765, A. pulchella. 3766. * A. canina L. (syn. Trichodium caninum Schrad.), Hunds-Straußgras, auf feuchten Staude, 30-60 cm hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. Blatthäutchen eirund⸗-länglich. Blütenriſpe rötlich. Horſtbildend, mit faſerigen Wurzeln oder ihrem oberen Teile hellrot und unten dunkelgrün; ſie werden von äußerſt zarten Stielchen getragen. A. trichoclada Griseh. (syn. A. capillaris Hall., nicht J.; A. Biebersteiniana Claus), Ebenen des Kaukaſus; einjährig, 15—35 em hoch. Die beiden gleichlangen Blütenſpelzen ſind ebenſolang als die Hüll- ſpelzen, länglich, ſtumpf, unbegrannt, unter der Lupe ſtark angedrückt-kurzrauhhaarig. Verwendung. Dieſe Arten ſind gleich ſchön und werden auch oft genug verwechſelt, indem jede unter dem Namen Agrostis nebulosa geht. Sie ſind wirklich reizend und wohl die kleinblütigſten von allen Ziergräſern. Sie eignen ſich ganz vorzüglich zu zierlichen Einfaſſungen und zur Ausſchmückung von Beeten und kleinen Blumengruppen, insbeſondere auch die abgeſchnittenen Blütenſtengel für Vaſen und Bouquets. Ausſaat der feinen Samen wegen, die kaum bedeckt und doch mäßig feucht ſein ſollen, am beiten Anfang April recht dünn in einen kalten Mift- beetkaſten unter Glas und die Pflanzen, wenn etwas erſtarkt, alsbald auspflanzen (Abſtand 10 cm). Man kann aber auch im April, Mai gleich an den be— ſtimmten Platz ſäen und die Pflänzchen dann auf 10 em Abſtand auslichten. Der Standort ſei ſonnig bis halbſchattig. Der Boden iſt vor dem Säen mit einem glatten Brette feſtzudrücken, auch die am beſten in ganz ſeichten Rillen geſäeten Samen ſind anzu— drücken, ganz dünn mit Sand zu überſtreuen und ſtets mäßig feucht zu erhalten. 3763. Agröstis vulgaris Wilhering (syn. A. stolonifera L. ex p., A. hispida Willd., A. capillaris Leers. und mancher Samenhandlungen, nicht J.“), Gemeines Straußgras. Europa, auf Wieſen, Triften, Grasplätzen gemein. Staude, 30—80 cm hoch. Blütezeit: meiſt Juni, Juli. — Pflanze mehr oder weniger Ausläufer treibend; die Halme aufrecht oder aufſtrebend; die Blätter alle flach, linealiſch, ſcharf; Blatthäutchen ſehr kurz, abgeſtutzt, namentlich bei den unteren Blättern. Blütenriſpe (zur Blütezeit) eiförmig oder länglich, purpurlich oder etwas violett— ſchimmernd, mit abſtehenden oder ſpreizenden rauhen Aſten, zur Fruchtzeit wenig zuſammengezogen. Die 76 1202 Familie 236. Gramineae, Süßgräfer. Or XIX I. 2 Hüllſpelzen ziemlich gleichlang, länglich-lanzettlich, breit, fonſt wie f. varia. f. gigantea Gaud. pr. sp. ſpitz, oben am Kiel ſcharf, ſonſt glatt; äußere Blüten⸗ (syn. A. stolonifera f. gigantea Koch), mit 80 bis ſpelze ſchwach-kürzer als die Hüllſpelzen, an der Spitze 125 em hohen Halmen und ſehr reichblütigen Riſpen, gezähnelt, die innere faſt ums doppelte überragend. aber die Blütenſpelzen unbegrannt. f. prorepens Verwendung. In erſter Linie als Raſengras Voss (syn. A. stolonifera f. prorepens Koch, A. für trockenen Boden und ſonnigen Standort, in alba f. stolonifera E. Me., die echte Agrostis Verbindung mit Festuca rubra (Nr. 3801) und Poa | stolonifera, echtes „Fioringras“), Pflanze in allen pratensis (Nr. 3794), außerdem natürlich Lolium Teilen etwas kleiner als bei f. alba, aber mit viel perenne (Nr. 3822). Agrostis vulgaris iſt jedoch reichlicheren und weit kriechenden Ausläufern. f. mari- ſelten echt zu erhalten, oder die Samen find unge | tima E. W. F. Men. (syn. A. stolonifera f. arenaria wöhnlich ſtark mit Spreu vermiſcht, oder endlich ſie Z. H. suec.), die Stengel aufſtrebend; Blätter ſteif, keimen nur in ganz mäßigem Prozentſatz, und ſchließ⸗ graubläulich; Blütenriſpe ſehr gedrungen; wichtig für lich ſind die Samen ſo fein, daß man ſie nicht mit Befeſtigung des Sandes am Strande. Erde bedecken, ſondern ſie nur gut andrücken darf; Verwendung. A. alba und ſeine Formen ſind ſie dürfen alſo nicht gleichzeitig mit grobkörnigen und vorzügliche Wieſen- und Raſen-Gräſer, welche aber einzuharkenden Samen (wie Lolium perenne) geſäet, kräftigen, etwas feuchten Boden lieben. Für den ſondern ſie müſſen zuletzt und für ſich allein ausge- Raſen eignet ſich beſonders k. prorepens, ſodann f. ſtreut werden. Endlich iſt zum gleichmäßigen | normalis; während als Futtergras k. gigantea den. Keimen, bis die Pflänzchen gut Boden gefaßt haben, meiſten Wert beſitzt. häufiges Beſpritzen der Saatfläche erforderlich, die, 3765. Agröstis elegans Thore, nicht hort. (syn. wenn man einmal mit Spritzen angefangen hat, ſo A. tenerrima Tren., A. nebulosa ort. nonn.!), lange nicht trocken werden darf, bis die Wurzeln gut Zierliches Straußgras. Frankreich, Italien, Portugal. Boden gefaßt haben. Das find Punkte, die viel zu | Einjährig, 12—40 em hoch. Blütezeit: Sommer. wenig beachtet werden, und die natürliche Folge iſt — Die Wurzeln dünn, faſerig. Halme mehrere, dünn, dann, daß alle anderen Gräſer vertreten ſind, von undeutlich-flaumig, mit kahlen Knoten. Blattſcheiden Agrostis vulgaris aber, welches auf dem trockenen kürzer als das Stengelglied, gleichfalls kahl; Blatt⸗ Boden vorherrſchen ſollte, wenig zu ſehen iſt. häutchen ſtumpflich, häufig geſpalten. Blätter äußerſt Blütenriſpen für Trocken-Bouquets geeignet. ſchmal, flach (kaum 1 mm breit), faſt zolllang oder 3764. * Agröstis alba Z. (syn. A. stolonifera zuſammengerollt-borſtenförmig. Blütenriſpe offen, IL. ex p., A. polymorpha Auds. ex p.), Weißes zuletzt ſehr abſtehend und ſehr dünn; die Strahlen Straußgras, „Fioringras“. Europa; in Deutſchland 2—6zählig, faſt quirlig-ſtehend und ungefähr in der auf etwas feuchten Wieſen und an Gräben. Staude, Mitte reichſtrahlig Blütchen tragend; Blütenſtielchen 30—60 cm, bei einer Form bis 120 cm hoch. Blüte- ÜIblütig. Hüllſpelzen kaum 1 mm lang, beide gleich⸗ zeit: Ende Juni, Juli. — Pflanze meiſt ausläufer- lang, ſtumpflich; die eine vorhandene (äußere) Blüten⸗ treibend; die Halme aufſtrebend oder mit ihrem Grunde ſpelze kahl und faſt ebenſolang. niederliegend und an den Knoten wurzelnd. Blätter Verwendung und Kultur wie Nr. 3762. alle linealiſch, flach; Blatthäutchen anſehnlich, 3766. Agröstis pulchella Kr., nicht Bort.“ länglich. Blütenriſpe grün oder purpurlich, zur (syn. Vilfa elegans H. et B.), Garſchönes Strauß⸗ Blütezeit im Umriß kegelförmig oder länglich-lanzett- | gras. Quito. Staude, 30—90 em hoch. — Wurzeln lich, ziemlich locker, die Aſte ſind ſcharf und ungleich, faſerig; die Halme aufrecht oder aufſtrebend, einfach, zur Blütezeit abſtehend, zur Fruchtzeit aber zuſammen- | jamt den Knoten und Blattſcheiden kahl. Blätter flach, gezogen. Die 2 Hüllſpelzen lanzettlich, ſpitz, ziemlich linealiſch, zugeſpitzt. Blütenriſpe ſchwach⸗-zuſammen⸗ gleichlang, mit ſcharfem Kiel. Außere Blütenſpelze gezogen (10—20 em lang), grün oder rötlich-geſcheckt; kürzer als die Hüllſpelzen, an der Spitze gezähnelt ihre Strahlen 3—6zählig, im halben Quirl ſtehend, und bei der gewöhnlichen Form unbegrannt, doppelt über ihrer Mitte blütentragend; Blütenſtielchen jo lang jo lang als die innere Blütenſpelze. — Wir unter- oder 2—3 mal länger als die Ahrchen; die einzige ſcheiden: k. normalis (syn. A. alba Schrad., A. (äußere) Blütenſpelze 1/,—!/, kürzer als die etwa 3 mm capillaris Pollich, nicht L.“), Gewöhnliches W. S. langen Hüllſpelzen. Die Blütenährchen find grün und unbegrannt. k. varia Verwendung wie Aira elegans (Nr. 3768) Voss (syn. A. varia Host), Blütenährchen farbig und A. capillaris (Nr. 3762). Ausſaat Ende März und begrannt. f. aristata Boiss., Pflanze in allen oder Anfang April ins Miſtbeet oder kalten Kaſten Teilen höher, 80—120 em hoch, die Blätter ziemlich unter Glas; im Mai die Pflänzchen auspflanzen. u tr A Gattung 1364. Holcus L., Honiggras, © XIX I (griechiſch: holkos — an ſich ziehend; ſollte ſchlechte Säfte dem Körper entziehen). Ahrchen 2blütig. 18 Arten. In Deutſchland ſind gemein: H. lanatus L., Staude, 30-60 cm hoch; Blütezeit: Juni bis Auguſt; Pflanze horſtbildend, d. h. mit faſerigen Wurzeln; Blätter beiderſeits weichhaarig-graulich; Granne des männlichen Blütchens nicht oder kaum über die Spelzen hinausragend, endlich hakig⸗zurückgekrümmt. — H. mollis L., 30—100 cm hoch; Pflanze mit weithin kriechenden Erdſtämmen; obere Blätter und Blatt- 4 ſcheiden kahl; Granne des männlichen Blütchens jedes Ahrchens knieförmig-gebogen, weit über die Spelzen hinausragend. Gattung 1365. Aira L., Schmiele, = XIX I (ſprich „eira“ oder auch „ära“; griechiſch: Aro — ich töte; die Griechen bezogen das aber auf den Taumel-Lolch, Lolium temulentum), Blütenſtand eine lockere Riſpe mit dünnen, faſt haarförmigen, verzweigten, ausgebreiteten, ſelten zuſammengedrängten und ſteifen Riſpen⸗ äſten. Grasährchen klein, mit 2 zwitterigen Blütchen. Die Grasährchenſpindel nicht über die Anſatzſtelle des oberſten Blütchens hinaus verlängert; alſo mit End blütchen. Spelzen zarthäutig; die 2 Hüllſpelzen überragen die Blütenſpelzen be⸗ trächtlich und ſind ſpitz, unbegrannt und ziemlich gleichlang; die 2 Blütenſpelzen waſſerhell und kahl: die äußere meiſt an der Spitze mehr⸗ zähnig⸗weichſtachelig oder fein-2 borſtig und unterhalb oder über der Mitte mit dünner, am Grunde meiſt gedrehter, jelten fehlender Granne; die innere wenig kürzer und 2 nervig. Früchtchen von den nicht verhärtenden Blütenſpelzen eingeſchloſſen und denſelben oft anhaftend. Zierliche, meiſt einjährige Gräſer mit ſchmalen Blättern. — 6 Arten, in Europa und Nordafrika. : Gattung 1364. Holeus bis Gattung 1366. Deschämpsia. Nr. 3764-3770 1203 A. Blütenährchen begrannt. 1. Äußere Blütenſpelze an ihrer Spitze abgeſtutzt, faſt ganz oder daſelbſt unregelmäßig-3—4 zähnig (nicht mit 2 Lang⸗ ſpitzen), über der Mitte kurzbegrannt und die Grannen am Grunde kaum gedreht, auch kaum eingebogen. A. pulchella. 3767. 2. Außere Blütenſpelze mit 2 feinen Langſpitzen, rückſeitig mit eingebogener, am Grunde gedrehter Granne. A. elegans. 3768. B. Blütenährchen unbegrannt. Äußere Blütenſpelze abgeſtutzt und gezähnelt, nicht 2zähnig oder 2 borſtig 3767. Aira pulchella Willd., Trin. (syn. Des- champsia pulchella Trın.), Garſchöne Schmiele. Südeuropa. Einjährig, 10—30 em hoch. — Halme aufrecht, ſehr dünn; die Blattſcheiden kahl; Blatt- häutchen ſtumpf und kurz; Blätter linealiſch, borjten- förmig, glatt. Blütenriſpe anfangs zuſammengezogen, dann mehr oder weniger abſtehend⸗äſtig, mehrmal- gabelig⸗veräſtelt und die Aſte zunächſt 2 teilig oder ſchon gleich wieder mehrmal-gabelteilig. Blütenährchen 2blütig, ſehr klein, etwa 2—3 mm lang (bei der Stammform metalliſchkupferig-gefärbt), ihre Spindel undeutlich-behaart oder kahl. Die Hüllſpelzen fait nervenlos; äußere Blütenſpelze korkig, an der abge— ſtutzten Spitze faſt ganz, über ihrer Mitte mit zarter, gerader, die Hüllſpelzen um / überragender Granne. f. lendigera Voss (syn. A. lendigera Zagasca), Ahrchen je nach Ausſaatzeit: Mai bis Juli, auch Herbſt. — ſehr klein, weißglänzend, äußere Blütenſpelzen an der abgeſtutzten Spitze unregelmäßig-gezähnelt. 3768. Aira élegans Willd., Gaud. (syn. Aira capillaris Host, Agrostis elegans und A. pulchella hort., Avena capillaris Mert. et Koch), Zierliche Schmiele. Südeuropa. Einjährig, bis 30 cm hoch. Blütezeit: je nach Ausſaatzeit: Mai-Juni Zierliche Schmiele. oder Juni⸗Juli. — Pflanze weniger zart gebaut als vorige. Halme ſchlank, aufrecht, am Grunde oft etwas gekniet, einzeln oder mehrere. Blätter kurz, borſten— förmig, rinnig; Blatthäutchen lanzettlich. Blütenriſpe aufrecht, mehrmal-gabelig- verzweigt, ſehr ausge— breitet, abſtehend⸗ſpreizend, mit verlängerten, haar— förmigen Aſten; Blütenſtielchen mehrmals länger als ihr Ahrchen und alle ſcharf. Die 2blütigen Ahrchen A. caryophyllea; 3769. A. agrostidea. 3770. entferntſtehend, mit weißlichen, länglichen, ſchärflichen, an der Spitze ausgenagten und mit Weichſpitze ver- ſehenen Hüllſpelzen; das untere der beiden Blütchen meiſt unbegrannt, ſelten begrannt, die Blütenſpelzen bräunlich, ſcharf und am Grunde kurz-pinſel⸗ haarig, an der Spitze aber lang-2borſtig, und das obere Blütchen unterhalb der Mitte ſtets mit ge— knieter Granne, welche meiſt doppelt ſo lang iſt als die Hüllſpelzen. Verwendung und Kultur dieſes ſehr hübſchen Graſes wie Nr. 3762. 3769. Aira caryophyllea Z. (syn. Avena caryo- phyllea Wigg., Agrostis elegans u. A. pulchella hort. nonn.), Gipskranf- (oder Velfen-) Schmiele. Europa, Aſien, Afrika, Amerika; bei uns auf Sandfeldern und Heiden. Einjährig, 10—30 em hoch. Blütezeit: Halme dünn, aufrecht, einzeln oder mehrere (bei f. multiculmis Dun., welche ſpäter blüht, mit zahl- reicheren und höheren Stengeln, auch die Blütenährchen kleiner als faſt 3 mm, mehr gedunſen und einander mehr genähert). Blätter kurz, borſtenförmig; Blatthäutchen lanzettlich. Blütenriſpe aufrecht, mehrmal-gabelteilig, mehr oder weniger ausgebreitet, mit haardünnen, kurzen Aſten; Blütenſtielchen 1—2 mal ſolang als ihr Ahrchen. Die Ahrchen ſind einander mehr genähert (namentlich an der Spitze der Aſtchen mehr gedrängt— ſtehend) und ihre beiden Blütchen meiſt begrannt, ſeltener das untere wehrlos. Hüllſpelzen weißlich, länglich-lanzettlich, ſpitz, am Kiel oben ſcharf; die Blütchen und die Blütenſpelzen berühren ſich, ſind untereinander ununterbrochen: äußere Blüten— ſpelze bräunlich, ſcharf, am Grunde ſehr kurz pinſel— haarig, an der Spitze 2grannig; die Granne unterhalb der Mitte rückſeitig eingefügt, gekniet und die Hüllſpelzen lang überragend. 3770. Aira agrostidea Zoisel. (syn. Poa agro- stidea DC., Aira pulchella hort. plur., Antinoria Parl.), Straußgrasartige Schmiele. Südfrankreich, Italien. Einjährig bis ſtaudig. Wurzeln faſerig.“ Halme bald (in der Jugend) aufrecht und einfach, bald am Grunde gekniet, dann wurzelnd und oben äſtig. Blätter flach, glatt, lanzettlich oder linealiſch. Blatthäutchen herausragend, lanzettlich, ſpitz. Blüten- riſpe locker, eiförmig; ihre Strahlen ausgebreitet oder aufrecht-abſtehend, meiſt gezweit, haarförmig, am Grunde nackt, weiter oben äſtig. Blütenährchen einzeln auf den Stielchen, eiförmig, ſtumpf, 2blütig; die Blütchen und Blütenſpelzen durch ein Stückchen Ahrchenſpindel deutlich-getrennt. Hüllſpelzen eirund, hohl, die kleinen abgeſtutzten Blütchen weit überragend. Blütenſpelzen durchſcheinend-häutig, die äußere an der Spitze faſt Zlappig. Iſt der Nr. 3767 ſehr ähnlich, aber grannenlos. Verwendung und Kultur wie Nr. 3762. Gattung 1366. Deschämpsia Beawv., Deſchampſie, Or XIX I (nach dem franzöſiſchen Botaniker Loiſeleur Des-Longchamps, 7 1849, benannt). Grasährchen unter 1 cm lang, mit 2 Zwitterblütchen, aber die abſeiten des oberen Zwitterblütchens in ein ſeltener ſchmal und dicht. Riſpe endſtändig, meiſt locker ausgebreitet, nacktes oder pinſelhaariges Stielchen verlängerte Ahrchenſpindel bisweilen an ihrer Spitze noch eine taube Spelze oder ein männ- liches Blütchen tragend. Die 2 Hüllſpelzen gekielt, ſpitz, etwas glänzend, ſeltener ſchwachflaumig, ziemlich gleichlang. Die äußere Blütenſpelze jedes Blütchens häutig, faſt waſſerhell, 2- bis mehrzähnig, auf dem Rücken mit dünner, nicht gegliederter Granne; die ünnere Blütenſpelze ſchmal, nervig. Staubblätter 3. Früchtchen länglich. Ausdauernde Gräſer mit ſchmalen, zuſammen— 8 1204 gerollt-ſtielrunden oder flachen Blättern. — 20 Arten der gemäßigten und kalten Gegenden. Familie 236. Gramineae, Süßgräſer. O XIX I. Grannen D. fiexuosa Trin., deutlich-gekniet und an ihrem Grunde gedreht. — D. juncea Beauv., Riſpe bräunlich. 3771. Deschämpsia caespitösa Beauv. (syn. Aira caespitosa L.), Grashorſt-Deſchampſte, „Raſen⸗ Schmiele“. gemein. Staude, Sa e Wurzeln und dichtem Blätterbuſch. Blätter flach, Auf Wieſen, in Wäldern, an Gräben 4 m hoch. Blütezeit: breitet, breit⸗-pyramidal. Blütenſtielchen 0 Granne der äußeren Blütenſpelze borſtlich, meiſt ſo lang als die Hüllſpelzen, gerade oder nur ein wenig wärtsgebogen, unten nicht oder kaum gedreht. Formen für Raſenplätze unbrauchbar, ſpelzen gelblichweiß, auf dem Rücken grün; Blüten⸗ ſpelzen grüngelblich, an der Spitze weiß; iſt ſehr ſchön. f. uliginosa Voss (syn. A. uliginosa Weihe), Grund⸗ blätter weich, fein-haarförmig; Blütenriſpen ſchmal; — Horſtbildendes Gras mit faſerigen Blatthäutchen langzugeſpitzt; Grannen die Blütenſpelze überragend, etwas gekniet; ſo auf norddeutſchen Mooren. oberſeits ſehr rauh oder ſcharf; Blatthäutchen hervorragend und ſpitz. Blütenriſpen groß, ausge Verwendung. Dieſe Grasart und ihre Formen ſind wegen ihrer ſteifen runden Blätterbüſche auch ſollten alſo aus Gras⸗ ſamen-⸗Miſchungen ausgeſchloſſen werden! Dagegen ein⸗ pallida, als Ziergräſer für landſchaftliche Gärten ſind: f. vulgaris Voss, Blütenährchen 2 blütig, grün oder gelblichgrün und ſtets begrannt. k. alpina Voss, Blütenährchen noch einmal ſo groß als bei f. vulgaris und unbegrannt; ſo auf den Alpen. Voss, Blütenährchen 3blütig, das 3. Blütchen zwitterig oder männlich; Hochalpen. ährchen anſtatt Samen zu bilden, gleich durchwachſend (lebendig gebärend). kf. setifolia Voss (syn. Aira alpina R., A. juncea Vill., A. caespitosa f. juncea Doell, A. media Gouan.), die Stengel ſind ſehr niedrig; Blätter gefalzt und endlich eingerollt, jo an trockenen Orten der Alpen. f. pallida Voss (syn. A. altissima Zam., A. parviflora Thuell.), die Stengel f. Hoppeana f. vivipara Voss, Blüten⸗ werden hoch; Blütenriſpen ſehr reichblütig, die Hüll- | Wirkung iſt. ſind ſie, beſonders die Formen f. vulgaris und f. von nicht zu unterſchätzendem Werte. Wenige oder auch eine große Anzahl dieſer Grasbüſche bei- ſammenſtehend, gleichen zur Blütezeit einem kleinen Grasblütenwald, der an allerlei Standorten auf Raſen, am Fuße von Felsanlagen, vor Gehölzgruppen, am Ufer von Teichen und Seen, u. ſ. w. von vortrefflicher Sodann ſind die zu rechter Zeit ge— ſchnittenen und im Schatten getrockneten Riſpen für Bouquets und Sträuße, friſch auch für Vaſen ver⸗ wendbar. Kultur mühelos. Ausſaat an den be⸗ ſtimmten Platz recht dünn und die Pflanzen gehörig auslichten, damit ſich kräftige Einzelbüſche bilden können (Abſtand 30 em). Der Same iſt ſehr billig und keimt leicht. Gattung 1367. Trisetum Pers, Grannendrilling, O XIX 1 (lat, tres, tri drei, eis Borſte Blütchen meiſt 1 Blütenriſpe meiſt locker. Grasährchen meiſt etwas glänzend, 2, ſeltener 3— —öblütig; Ahrchenſpindel über dem oberſten Zwitterblütchen in ein Stielchen verlängert oder ein taubes Endblütchen tragend. Die 2 Hüllſpelzen ungleichlang, ſpitz, unbegrannt, häutig bis faſt trocken. Die Blütenſpelze jedes Blütchens kürzer, ſeltener länger als die Hüllſpelzen, an der Spitze 2ſpaltig, 2 zähnig oder 2grannig, außerdem zwiſchen dem Spalt, rückſeitig unter der Spitze, eine meiſt gedrehte, herausragende Granne. eingeſchloſſen, aber frei. 3772. Trisetum flavéscens 2 1 5 (syn. T. pratense Pers., Avena flavescens L.), Gelblicher Grannendrilling, „Goldhafer“. Einheimiſch auf guten Wieſen. Staude, zeit: Juni, Juli. — Riſpen glänzend-grüngelb, Gattung 1368. (griechiſch: oder meiſt locker ausgebreitet, bis faſt einſeitswendig. | arrhen — männlich, ather, Genet. athéros — Hachel; untere, männliche Blüte begrannt). Grasährchen 2blütig: Staubblätter 3. Früchtchen meift kahl, ſtets ohne Längsfurche, von den Spelzen Meiſt ausdauernde Gräſer mit flachen Blättern. — 50 Arten der gemäßigten und gebirgigen Gegenden. bronzeartig⸗-ſchimmernd; die längeren Riſpenäſte 5—6 Ahrchen tragend, Ahrchenachſe behaart; Haare am Grunde des einzelnen abgetrennten Blütchens 30—80 cm hoch. Blüte— | viel kürzer als das Blütchen ſelbſt. Arrhenätherum Beaw., Franzoſengras, G XIX 1 Blütenriſpe verzweigt, ſtraff ein oberes, zwitteriges oder weibliches und ein unteres, männliches Blütchen; Ahrchenſpindel zwiſchen den Blütchen deutlich- entwickelt und behaart, über dem oberen Blütchen in ein Stielchen verlängert. unbegrannt. Staubblätter 3. Die 2 Hüllſpelzen häutig bis faſt trocken, ungleich, gekielt, kurz⸗ſtachelſpitzig. unteren Blütchens ſtärker und nahe dem Grunde begrannt; Die äußere Blütenſpelze des diejenige des oberen unterhalb der Spitze kurzgrannig oder Früchtchen eiförmig, eingeſchloſſen, aber nicht den Spelzen angewachſen, ohne Längsfurde. Ausdauernde, ziemlich hohe Gräſer mit flachen Blättern. — 3 Arten, in Europa, Nordafrika und Weſtaſien. 3773. * Arrhenätherum elätius M. ei K. (syn. | A. avenaceum Beauv., Avena elatior L., Holcus avenaceus Scop.), Hohes Franzoſengras, „Franz. Raigras“. Auf Wieſen häufig. hoch. lanzettlich; Blütenriſpe zur Blütezeit ausgebreitet, ſpäter mehr zuſammengezogen. k. bulbosum Schldl. pr. sp. hat Halme, die an ihrem Grunde 2—3 mal übereinander fnollig- ⸗verdickt find. Staude, 60—125 cm | Blütezeit: Juni, Juli. — Blätter linealiſch⸗ Dieſe Art iſt ein vortreffliches Wieſengras, namentlich für Parkwieſen. Gattung 1369. Avena L., Hafer, Or XIX I (lat.: avena Hafer). blütig (äußerſt ſelten einzelne 1 blütig). oder 2ſpaltig. von den Spelzen eingeſchloſſen, ihnen anhaftend, ſelten frei. der gemäßigten Gegenden. A. Einjährige Arten. Nr. 3776!) 2. Die äußeren Blütenfpeigen aller fruchtbaren Blütchen eines Ahrchens ſind begrannt. d. h. nicht von Spelzen feſt eingeſchloſſen, ſie ſind zudem klein und braun.] nuda L. nackt, B. Staudengräſer; Rifpe mit ale Ahrchen; Hüllſpelzen nur 1—3 nervig; Fruchtknoten an der Spitze behaart; z. B.: pubescens Huds. und * A. pratensis L (Vergl. nötigenfalls auch Gtg. 1365, Kira.) Die Grasährchen wenigſtens nach der Blüte hängend. Hüllſpelzen 5—11 nervig. 1. Die äußeren Blütenſpelzen entweder grannenlos oder doch nie alle fruchtbaren Blütchen eines Ahrchens oa, (ſ. auch 0 4 h Einjährige oder ausdauernde, meiſt anſehnliche Gräſer. — 40 Arten t 2 A. sativa. 3774. | (Srücteien (Samen nur bei *A. 5 A. fatua. 3775. Blütenriſpe ausgebreitet oder einleiten aufrecht oder überhängend. Grasährchen 2- bis mehr⸗ Alle Blütchen zwitterig, oder das oberſte männlich oder verkümmert. ziemlich gleich; jede äußere Blütenſpelze der Zwitterblütchen am Rücken abgerundet, oben ſpitz und oft kurz⸗2 ſpaltig, auf dem Rücken mit gedrehter oder geknieter Granne (bei Kulturformen wohl auch grannenlos); jede der inneren Blütenſpelzen ſchmal, 2zähnig Staubblätter 3. Früchtchen länglich oder verlängert⸗ſpindelförmig, am Gipfel meiſt haarig, ſtets mit Längsfurche, Die 2 Hüllſpelzen häutig, A. sterilis. Ir * = 5 Gattung 1367. Trisetum bis Gattung 1370. Gynerium. Nr. 3771 3776. 1205 3774. Avena sativa I. 5. lat., Saat- Hafer. (zwiſchen den Blütchen) behaart. Die 7—9-, ſelten Kulturpflanze. Einjährig, 60—120 em hoch. Blüte⸗ I1 nervigen Hüllſpelzen find wenig länger als die zeit: Juli. — Die Stengel ſind knotig. Blüten⸗ unterſte Frucht. Außere Blütenſpelze an ihrer und Fruchtſtand eine offene oder einſeitig⸗zuſammen⸗ Spitze ohne feine Grannen, höchſtens 2ſpitzig. Alle gezogene Riſpe. Die Ahrchen ſind groß, 2—3blütig, Blütchen eines Ahrchens find mit ihrer ſeltener (beim chineſiſchen Nackthafer) 4= oder mehrblütig. Spindel gliederig verbunden, löſen ſich alſo Hüllſpelzen gewöhnlich 2 em und darüber und nie unter ab, wenn fie reif find. Die Körner find beſchalt und 1½ em lang; bei den beſchaltfrüchtigen Sorten ſind ihre Blütenſpelzen ſind vom Grunde bis zur Mitte fie jo lang oder länger als das Ahrchen, und nur bei langbehaart, bei f. glabrescens Coss. (syn. A. hybrida den paar nacktfrüchtigen Sorten ſind die Ahrchen ver⸗ Koch, auch Peterm.; A. byzantina C. Koch, A. inter- längert und ihre Hüllſpelzen kürzer. Die Blütchen media Lindgren, A. ambigua Schoenh.) iſt die äußere unbegrannt oder die äußere Blütenſpelze auf dem Blütenſpelze mit Ausnahme des Grundes kahl oder Rücken mit häufig knieförmig⸗gebogener Granne; nie ziemlich kahl. — * A. strigosa Schreb., Rauh- oder aber ſind in einem Ahrchen alle fruchtbaren Sand-Hafer, äußere Blütenſpelze ſtets mit 2 Blütchen begrannt. Die meiſt beſchalten Früchte feinen (etwa 1 cm langen) Grannen. Früchte beſchalt, ſind außen kahl, und die nackten Körner ſind an der die Fruchtſpelzen kahl oder faſt kahl. Blütenriſpen Spitze oder auch ſonſt behaart. 3 Unterarten: von gefälliger Haltung. a) pätula Alef., Riſpiger S.-H., „Riſpenhafer“; Verwendung mit Vorteil für Trockenbouquets; die Riſpe iſt locker, ausgebreitet, nicht oder nicht deutlich? von A. fatua müſſen die Riſpen aber zeitig genug, einſeitswendig-zuſammengezogen. Früchte beſchalt. ſchon im grünen Zuſtande abgeſchnitten werden, Es giebt dann begrannte und unbegrannte, gelb- oder da ſogar halbreife abgeſchnittene und zum Trocknen braunkörnige Sorten. aufgehängte Riſpen oft noch ihre Blüten ausfallen b) orientälis Schreb. pr. Sp., Orientaliſcher laſſen, ſodaß nur die leeren Hüllſpelzen bleiben. S.⸗H., „Fahnenhafer“; Blütenriſpe ſchmal, einjeitswen- Ausſaat im April oder auch ſchon im Herbſt an dig⸗zuſammengezogen, die Aſtchen aufrecht oder von der den beſtimmten Platz. Spindel wenig abſtehend. Auch hier werden begrannte | 3776. Avena stérilis Z. (syn. A. macrocarpa und unbegrannte, hell- und dunkelfrüchtige Sorten Mnch., A. sensitiva hort., A. syriaca Boiss. et Bl.), unterſchieden. HGenügſamer Hafer. Mittelmeergebiet. Einjährig, c) chinensis Fisch. pr. sp. (syn. A. nuda Ard., 80—150 em hoch. Blütezeit: Juli, Auguſt. — nicht L.; A. nuda elegantissima hort.), Chineſiſcher Pflanze kahl, mit kräftigen Stengeln. Blüten- und oder Nackter S.⸗H.; die Ahrchen find 3- bis vielblütig, Fruchtriſpe ſehr groß, überhängend, daher fait großſpelzig, ſehr verlängert und locker, meiſt länger einſeitswendig. Die ſehr großen Ahrchen in als ihre Hüllſpelzen, Igrannig, indem nur das unterſte der Regel Ablütig (ſeltener Zblütig), Hüllſpelzen Blütchen begrannt iſt, oder grannenlos; die Granne groß, zugeſpitzt, 7— 9 nervig; die Ahrchenſpindel unter dem Knie (meiſt) gedreht. Die nackten (unbe- innerhalb des Ahrchens kahl; die beiden unteren ſchalten) Samen ſind anſehnlich und hell-gefärbt. (am vollkommenſten entwickelten) Blütchen jedes Kommt mit ausgebreiteten und mehr oder weniger Ahrchens vom Grunde bis zur Mitte langborſtig— zuſammengezogenen Riſpen und am häufigſten mit und ſtark- behaart, und auf dem Rücken mit unbegrannten Ahrchen vor. ſtarker und ſehr langer (5—8 cm langer!), unten Verwendung. Die Riſpen des Saat-Hafers werden gedrehter Granne, während die 1—2 oberen Blütchen nicht ſelten für Makart-Bouquets mit verwendet; in faſt immer unbegrannt ſind. neuerer Zeit hat beſonders die Abart chinensis viele Verwendung als ſehr intereſſante, für Anerkennung gefunden. Kultur leicht. Ausſaat große Sträuße und Trocken-Bouquets ſehr ge— Anfang April in kräftigen Gartenboden an ſonnigem ſuchte Art, die in kräftigem, gutem Gartenboden freien Standort in Reihen und ziemlich dünn; die Blütenriſpen von 50 em Länge und noch drüber ent— Körner 2—3 cm hoch mit Erde bedecken. wickelt. Die Riſpen müſſen für Bouquets geſchnitten 3775. Avena fätua IL. (syn. A. trichophylla werden, bevor die Ahrchen reifen, ſonſt fallen die C. Koch, A. sterilis Del., nicht L.“), Flug- oder Grannenfrüchtchen aus und die Spelzen verfärben ſich. Wind⸗Hafer. Auf Adern nicht ſelten als läſtiges Die Früchte mit ſehr langen Grannen kann man auch Unkraut zwiſchen Saathafer und dieſem ſehr ähnlich, zu Feuchtigkeitsmeſſern, ſog. Hygrometern, benutzen. aber ſchon dadurch verſchieden, daß die 2—3 frucht⸗ Will man A. sterilis im Landſchaftsgarten verwenden, baren Blütchen wie bei der folgenden Art ſtets alle ſo muß man kleine Trupps anſäen. Kultur in allerlei begrannt find. Ein jährig, 60—150 cm hoch. gutem Boden an ſonnigem Standort. Da die Samen Blütezeit: Juni⸗Juli, Auguſt. — Blüten⸗ und zur Reifezeit ausfallen, muß man ſie von der Erde Fruchtſtand eine ausgebreitete Riſpe. Die Ahrchen in aufleſen. Ausſaat Anfang (bis Ende) April an den der Regel 3blütig; alle fruchtbaren Blütchen beſtimmten Platz. — Keimkraft der Samen 2 bis begrannt und die Spindelſtielchen im Ahrchen 3 Jahre; Keimung in etwa 2 Wochen. Gattung 1370. Gynérium Hub. et Bonpl., Pampasgras, G XIX I (griechiſch: gyne — Weib, Erion — Wolle; weibliche Blütenriſpen mit langen Haaren verſehen, die bei den männlichen Pflanzen meiſt fehlen). Blütenriſpe ſehr groß, dicht und aufrecht oder ſpäter lockerer und nickend, ſilberweiß oder rötlichbraun, oft ſehr ſchön. Grasährchen locker⸗2- bis vielblütig. Ahrchenſpindel zwiſchen den Blütchen meiſt verlängert und gegliedert (oft behaart). Die 2 Hüll— ſpelzen häutig⸗trocken, ſchmal, oft ziemlich ſo lang als das Ahrchen, nur wenig ungleich, 1—3 nervig oder faſt nervenlos, ſpitz-zugeſpitzt. Von den Blütenſpelzen die äußeren zugeſpitzt oder mehr oder weniger grannig. Männliche Pflanze: Grasährchen mit meiſt kahler Spindel und ohne lange Haare am Grunde, am Rücken und am Rande der äußeren Blütenſpelzen. Die innere Blütenſpelze durchſcheinend bis waſſerhell und wenig kürzer als die derbere äußere (wenn dieſe ohne Granne). Staubblätter 3, ſeltener 2. Weib⸗ liche Pflanze: Grasährchen mit behaarter Spindel und am Grunde, an dem Rücken und dem Rande der äußeren Blütenſpelzen mit langen Haaren bewimpert. Die innere Blütenſpelze waſſerhell und viel kürzer als die äußere. Griffelnarben federig. Früchtchen ſchmal⸗länglich, von den dünnen Spelzen dicht eingeſchloſſen, aber frei, faſt ſtielrund und ohne Längsfurche. Ausdauernde, hohe (am Grunde bisweilen faſt holzige) Gräſer. Blätter ſehr lang und ſchmal, am Stengelgrunde dichtgedrängt. — 3 Arten, im tropiſchen und ſubtropiſchen Amerika. 1206 3777. Gynerium argenteum Mees, Silber- weißes Vampasgras (fr. Roseau à plumes). Süd⸗ braſilien, Argentinien. Staude, 2—3 (—4) m hoch werdend. Blütezeit: September, Oktober. — Bildet ſtarke Büſche. Blätter ſehr lang und ſchmal, mit ſehr feinen und ſcharfen Zähnchen gerändert, etwas grau— weißlichgrün, etwa 1 m lang (in der Heimat ſelbſt 3 m lang) werdend und in ſehr zierlicher Weiſe wieder zur Erde gebogen. Halme je nach der Stärke der Pflanzen von ſehr verſchiedener Höhe, unten beblättert und oben eine ſehr große, 40—80 cm lange, ſtark veräſtelte, ſilberweiße (bisweilen roſenrot-über—⸗ e ug. e Silberweißes Pampasgras. laufene), ſeidenartig-glänzende Blütenriſpe tragend. Die Riſpe der männlichen Pflanze iſt breit⸗pyramidal und, ſobald der Blütenſtaub ausge— ſtreut iſt, weit weniger ſchön als die ſchmäleren, line⸗ aliſch- länglichen, längeren Riſpen der weiblichen Pflanzen, deren prächtige großen Federbüſche lange Zeit ihre Form, ihren Seidenglanz und ihre eigentüm— liche Färbung behalten, ſelbſt wenn die Stengel ſchon abgeſtorben ſind. Verwendung. Es giebt wohl wenige Pflanzen, welche, wo es Raſenplätze und Ausſichtspunkte auszuſchmücken giebt, mit dem Pampasgras zu wett— eifern imſtande ſind. Die prächtigen Federbüſche halten ſich an der Pflanze bisweilen bis November und ſogar bis Dezember. Will man ſie aber zur Ausſchmückung von Wohnräumen, zu Makart-Bouquets u. ſ. w. benutzen, ſo iſt es beſſer, ſie zeitig genug, ehe fie durch regneriſches Wetter an gutem Ausſehen ver- loren haben, abzuſchneiden. Man pflanzt ſie meiſt einzeln, aber auch in Trupps von 3—6 Pflanzen, zwiſchen denen ein Abſtand von 1½ m bleiben müßte. Im Freien überdauern ſie aber nur in ſehr milden Lagen unter ſehr guter Schutzdecke, etwa wie ſolche für Nr. 1195 angegeben iſt. In Nord- und Mitteldeutich- land hält man das Pampasgras in großen Kübeln, Familie 236. Gramineae, Süßgräſer. Or XIX I. um die Bewurzelung thunlichſt zu fördern. Standort. die für den Winter in den Keller gebracht werden. Kultur. Bei Freilandkultur dürfen die Blätter nicht, wie es vielfach geſchieht, im Herbſt beſchnitten oder eingeſtutzt werden, ſondern immer erſt im Frühling. Die gekürzten Blätter trocknen über Winter faſt immer ein und machen glauben, die Pflanze ſei tot; obſchon ſie gewöhnlich Ende April oder im Mai von neuem zu treiben beginnen wird und erſt, wenn dies ſtatt⸗ findet, werden die abgeſtorbenen Blätter jo vollſtändig wie möglich und ohne die grünen zu beſchädigen, fort- genommen. Das Pampasgras liebt zwar trockenes oder doch gut durchläſſiges Erdreich, verlangt aber gleichwohl im Sommer reichliche und häufige Be⸗ wäſſerung und gelegentlich (alle 2 Wochen) einen Dungwaſſerguß, damit es ſich kräftig entwickeln kann. Übrigens gedeiht es in jedem geſunden Boden, an freiem Standort. Schatten und nördliche Lage ſind ihm aber während der Wachstumszeit nachteilig. Während des Winters wird bezüglich der Kübelpflanzen. die Zahl der Bewäſſerungstage auf das geringſte Maß beſchränkt, d. h. es wird nur ſelten, nur nach Bedarf, dann aber gründlich begoſſen. Vermehrung am beſten im Frühjahr durch vom Umfange abgetrennte Grundſproſſe, die in kleine Töpfe gepflanzt und vorteilhaft während einiger Zeit in einem Miſtbeete gehalten werden, was bei Ver- mehrung im Spätſommer oder Herbſt geſchehen muß, Die Über⸗ winterung geſchieht dann im Kalthauſe an hellem Anzucht aus Samen, der jetzt in größeren Samenhandlungen leicht zu erhalten iſt. Da aber aus der Ausſaat ſowohl männliche als weibliche Pflanzen her- vorgehen, letztere als die ſchöneren aber nur an den Blüten zu erkennen ſind, ſo muß man eine Anzahl Pflanzen ſo lange in Töpfen kultivieren, bis ſie blühen, und man ihr Geſchlecht erkennen kann. Darauf braucht man, wenn man als weiblich bekannte Pflanzen durch Grundſproſſe vermehrt, aber nicht erſt zu warten. Ausſaat entweder im Februar, März ins Miſtbeet, die Pflänzchen verſtopfen und im Mai auspflanzen, was bisweilen ſchon einige Pflanzen giebt, die im Herbſt des erſten Jahres bereits blühen; oder Aus— ſaat im April und Mai, ſelbſt noch bis in den Juli hinein in Schalen mit feiner durchgeſiebter Heideerde. Sobald die Pflänzchen einige Blätter entwickelt haben, werden ſie in Töpfe gepflanzt, welche man am beiten im kalten Kaſten oder in der Orangerie überwintert. Wenn ſie dort hinreichend ſtark geworden ſind, kann man ſie im April, Mai auspflanzen. 3778. Gynerium saccharödes H. B. et Kth. (syn. G. procerum Beauv., G. sagittatum Aubl.), Zuckerrohrartiges Vampasgras, „Uva⸗Gras“! Bra⸗ ſilien, Guiana, aber nicht in Afrika! Staude, 3 bis 4 m hoch werdend. — Horſtbildendes buſchiges Gras mit 1—1½ m langen und gegen 5 cm breiten, leder⸗ artigen, geſtreiften, kahlen Blättern, die einen dicken, oberſeits hohlrinnigen, behaarten Mittelnerv beſitzen und am Rande fein- und ſcharfgeſägt⸗dornig ſind; Blatthäutchenrand bewimpert. Blütenriſpe ſehr groß, gegen 1½— 2 m lang, einſeitswendig-reichäſtig und locker. Blüten ährchen geſtielt, 2blütig; das eine Blütchen ſitzend, das andere geſtielt. Verwendung für große Trockenbouquets. Gattung 1371. Aründo L., Pfahlrohr, = XIX I (lat.: arundo — Rohrgras). Blütenſtand eine dichte, oft ſehr lange, ſtraffe oder ſpäter ausgebreitete Riſpe. Grasährchen 2= bis viel⸗ blütig, ſeine Spindel kahl oder kurz-pinſelhaarig, während die längeren Haare den Spelzen entſpringen! Blütchen alle zwitterig oder das oberſte eines Ahrchens oder die unteren Ahrchen der Riſpe männlich. Die 2 Hüllſpelzen ſchmal, wenig un⸗ D 1 nern Gattung 1371. Aründe und Gattung 1372. Phragmites. Nr. 3777— 3782. 1207 gleich, kahl, kaum oder nicht kürzer als ihr Ahrchen, ſpitz oder zugeſpitzt, 3 nervig. Äußere Blütenſpelze breiter, 3nervig zarthäutig [bei Gtg. Ampelodesmos derbhäutig und 5 nervig,, auf dem Rücken behaart; die innere Blütenſpelze kürzer, waſſer⸗ hell. Staubblätter 3. Griffelnarben federig. Früchtchen länglich, von den Spelzen eingeſchloſſen, aber frei und kahl. Ausd auernde hohe Gräſer mit am Grum de bisweilen holzigen Stengeln und flachen, meiſt ziemlich breiten Blättern. — 6 Arten der wärmeren Gegenden, auch im Mittelmeergebiet. 8 3779. Aründo Donax L. (syn. A. sativa Lam,, 3780. Arundo Pliniäna Turr. (syn. A. mauri- Donax arundinaceus Beawv.), Gemeines (oder italie- | tamica Desf., A. collina Ten.), Plinius-Pfahlrohr niſches) Pfahlrohr (fr. Canne de Provence, Roseau (fr. Roseau d’Algerie; e. Mauritanian Reed). Süd⸗ des jardins; e. Longleaved Reed). Südeuropa. europa, Nordafrika. Staude, 2—3 m hoch. Blüte— Staude, 3—4 m hoch. Blütezeit: tritt in Mittel⸗ zeit: September, Oktober. — Pflanze mit kriechenden, europa nicht mehr ein. — Pflanze mit fleiſchigem, faſt knollentragenden Erdſtämmen und hohen, ſchlanken, knolligem, kriechendem Erdſtamm, der im Alter beblätterten Halmen, welche ſchwächer ſind als bei holzig iſt, und mit zähen, tiefgehenden Wurzeln. Die voriger Art. Blätter breit⸗linealiſch, langzugeſpitzt, Halme bilden einen Buſch von majeſtätiſcher Tracht flach; Blatthäutchen ſehr kurz, fein bewimpert. Blüten- und find am Grunde oft 4—6 em ſtark, faſt holzig, riſpe ſehr äſtig, ſchmal, länglich, ſtraff, über 30 em von unten bis oben beblättert. Blätter wechſelſtändig, lang, roſaweiß oder rötlich. Die Ahrchen 1—2blütig, bandförmig, flach, grau⸗ das oberſte Blütchen zu einem kahlen Blütenſtielchen grün, lanzettlich (30 bis verkümmert. Hüllſpelzen lanzettlich, zugeſpitzt, am Kiel 70 em lang bei 5—8 cm glatt. Blütenſpelze dünnzugeſpitzt-grannig und ihre Breite), glatt, am Rande Haare kürzer als die Hüllſpelzen. ſcharf; Blatthäutchen kurz. Verwendung wie Nr. 3779; dieſe Art hat einige Blütenährchen in einer Ahnlichkeit mit dem Gemeinen Teichrohre (Phragmites), rieſigen, gedrungenen, an⸗ iſt aber ſchöner und blattreicher, blüht auch reichlich in fangs rötlichen, dann weiß⸗ ſandigem, friſchem Boden und ſüdlicher Lage. lichen Riſpe von 30— 40cm | 3781. Aründo conspicua Forst. (syn. Calama- Länge (kommt bei uns nicht grostis conspieua Gmel.), Anſehnliches Pfahlrofr. zur Entwicklung). Eine Neuſeeland. Staudig-halbſtrauchig. Auch dieſe Gras— zartere, buntblätterige art eignet ſich vortrefflich zur Sommerkultur im freien Form iſt f. variegata (zyn. Lande. Manche ziehen ſie dem jo ornamentalen f. versicolor hort.), Halme Pampasgras vor, und fie hat in der That manches etwas niedriger bleibend, vor dieſem voraus, ſie iſt nicht ſo blattreich und 2 m oder etwas darüber deshalb graziöſer; auch kommen die Blütenriſpen früher hoch; Blätter ſchön weiß- als beim Pampasgraſe. Überwinterung froſtfrei. Ver— ; geſtreift. Dieſe Form mehrung durch Schößlinge iſt ziemlich ſchwierig. Gemeines Pfahlrohr. . wird im Herbſt beifer in | Anzucht aus Samen führt ficherer zum Ziele. Aus- Körbe oder Kübel gepflanzt, ſaat der Arundo-Arten am beſten im Herbſt nach der die Stengel 30 cm über der Erde abgeſchnitten, die Pflanze | Reife der Samen, andernfalls zeitig im Frühling in froſtfrei, etwa im Keller, überwintert und im April Samennäpfe mit guter Laub- und Raſenerde. Die wieder ausgepflanzt, wenn man nicht vorzieht, ſie in Samen werden bloß angedrückt und feucht gehalten. großen Töpfen zu kultivieren und die Töpfe einzu- Die Näpfe ſtellt man in ein Kaltbeet dicht unter Glas. ſenken; die Pflanzen bleiben dann weniger zurück. Überwinterung froſtfrei. Im zeitigen Frühjahre ſetzt Verwendung. Dieſer Rieſe unter den europäiſchen man die Pflanzen einzeln in Töpfe und pflanzt ſie Gräſern kommt bei uns nicht zur Blüte; ſein Haupt- ein Jahr ſpäter im Mai aus. — verdienſt ſind die ſtattlichen, ſchön beblätterten Halme.“ Ampelodesmos tenax LI. (syn. Arundo tenax Einzeln auf Raſenplätze geftellt, in der Nähe Val, A. Ampelodesmos r., A. festucodes Desf.), des Waſſers oder gruppiert iſt dieſe Art von vor- | Zähes Rebenrohr. Mittelmeergebiet, an jonnigen, züglicher Wirkung. Sie liebt ſehr nahrhaften und unbebauten Orten. Staude, dichtraſig, mit ziemlich feuchten Boden, kann lange Zeit an ein und demſelben hohen Halmen. Blätter ſehr lang, linealiſch, rinnig Platze ſtehen und nimmt von Jahr zu Jahr an und zuletzt zuſammengerollt, ſcharf, ſehr zähe (dienen Schönheit zu. Die Halme ſind alljährlich im Herbſt in Italien zum Rebenanheften). Blatthäutchen ver— 15—20 em über der Erde abzuſchneiden; die neuen längert. Riſpe locker, faſt einſeitswendig, nickend, mit werden dann um jo größer und entwickeln ſich um fo halbquirligen Aften., Ahrchen 2—6blütig, grün- und ſchneller. Nach Eintritt ſtärkeren Froſtes wird eine rötlich-geſcheckt. Außere Blütenſpelzen derb— gute Laubdecke darüber ausgebreitet. Vermehrung häutig und Hnervig, kurz-2zähnig, mit Stachelſpitze leicht durch Teilung der Pflanzen. zwiſchen den Zähnen. Gattung 1372. Phragmites 7rin., Rohrſchilf (Teichrohr), O XIX I (griechiſch: phragmites — zu Zäunen oder zu Wänden dienlich; nämlich die Rohrſtengel). Blütenriſpe groß, dicht und aufrecht, oder ausgebreitet und meiſt nickend. Grasährchen 2⸗ bis vielblütig, das unterſte davon männlich, die übrigen zwitterig; nur die Ahrchen⸗ ſpindel mit langen, ſeidigen, die zwitterigen Blütchen rundum einhüllenden Haaren. Spelzen alle dünn und ſchmal, gekielt: Die beiden unterſten (die Hüllſpelzen) ſpitz oder zugeſpitzt, von ihnen die unterſte meiſt nervig, die andere 3= oder ſehr ſelten ſchwach⸗ö nervig. Die nächſt höhere, dritte Spelze länger zugeſpitzt, leer oder als ein männliches Blütchen entwickelt. Die übrigen, fruchtbaren (Zwitter⸗) Blütchen länger und ſchmäler, mit Znerviger Blütenſpelze, oft grannig und nur das oberſte des Ahrchens oft leer; alle kahl und nicht bewimpert; innere Blütenſpelze viel kürzer und waſſerhell. Staubblätter 3. Griffel⸗ narben federig. Früchtchen ohne Längsfurche. Ausdauernde, hohe Gräſer mit ziemlich breiten, flachen Blättern. — 2 Arten. 3782. Phragmites Phragmites Karst. (syn. hoch. Blütezeit: Auguſt, September. Giebt Werk— P. communis 7rin., P. vulnerans Aschers., Arundo | ſtoff für Schattendecken und dergl. f. isiacus Cosson Phragmites L.), Gemeines Rohrſchilf. Europa, (syn. P. isiacus KT., P. giganteus J. Gay, Arundo Aſien, am Ufer ſtehender Gewäſſer. Staude, bis 2 m | isiaca Del., A. maxima Forsk.), Iſis-R., in Sümpfen 1208 Familie 236. Gramineae, Süßgräſer. Or XIX1. Syriens und Paläſtinas (bei Nazareth), wird 4—6 m weitſchweifig, faſt nickend. — P. mauritiana Kth. gehört hoch; Blätter oft ſehr breit, die Riſpe größer, mehr dem tropiſchen Aſien an. i Gattung 1373. Lamärckia Mnch., Lamarckie, O XIX I (nach dem franzöſiſchen Prof. der Botanik J. B. de Lamarck, 7 1829 zu Paris, benannt). Blütenſtand eine kurze, geſtielte, zu⸗ ſammengezogene, einſeitswendige, ſehr zierliche Riſpe mit dichtgedrängten, nickenden Ahrchen von zweierlei Geſtalt: An den aufrechten Aſtchen der Riſpe befinden ſich nickende Büſchel, die je 2—4 Grasährchen tragen. Von dieſen Grasährchen find 1—3 (meiſtens 3) in Form winziger Ahren verlängert und mit ſehr kleinen, ziemlich zahlreichen, 2zeilig⸗ und entferntſtehenden, leeren, waſſerhellen Spelzen (tauben Blütchen) beſetzt, während das einzige fruchtbare (witterige) Grasährchen zwiſchen den ver⸗ längerten tauben Grasährchen auf dem kurzen Endſtielchen des Ahrchenbüſchels ſitzt, 1blütig, auch größer und — weil nicht taub — dunkler gefärbt iſt, als die leeren Spelzen der langen tauben Ahrchen. Fruchtbares Ahrchen mit 2 ſchmalen, ziemlich gleichen Hüll⸗ ſpelzen; äußere Blütenſpelze unterhalb ihrer Spitze mit gerader Rückengranne; innere Blütenſpelze ſchmal, waſſerhell. Staubblätter 3. Früchtchen länglich-elliptiſch, eingeſchloſſen, frei. Einjähriges, niedriges, 20—30 em hohes, mehrſtengeliges Gras mit flachen Blättern und ſeidig-grüngelbweiß-ſchimmernden kurzen Riſpen. 3783. Lamärckia äurea Much. (syn. Chry- surus cynosurodes Pers., C. aureus Auct.), Gold- ſchimmernde Camarckie. Mittelmeergebiet. Blüte- zeit: Juli, Auguſt. Verwendung. Dieſe reizende kleine Gras— art liebt trockenen und leichten Boden; man kann ſie zur Bildung von Einfaſſungen benutzen. Ausſaat im A AN April oder Mai an den beſtimmten Platz oder erſt 4 e auf ein Saatbeet. — Keimkraft der Samen etwa i VA 2 Jahre; Keimung im kalten Kaſten unter Glas nad) 1 1 Woche, im Freien in etwa 2 Wochen. 1 2 mu = Goldſchimmernde Lamarckie. Gattung 1374. Cynosürus L., Kammgras, Or XIX I (griechiſch: kyon, kynos — Hund, Oura — Schwanz). Blütenſtand eine geſtielte, ſtets dichte und einſeitswendige Ahre (Riſpenähre), an deren Aſten die Ahrchen büſchelig angeordnet und von zweierlei Geſtalt ſind: Jeder aus 2—3 Ahrchen beſtehende Büſchel enthält ein fruchtbares (zwitteriges), 2—3 blütiges Ahrchen, welches von 1—2 leeren, zierlichen, fiederigen oder kammförmigen unteren Ahrchen mit grannenſpitzigen Spelzen geſtützt wird. Fruchtbares Ahrchen mit 2 linealiſchen oder faſt lanzettlichen, ge⸗ kielten, ſpitzen Hüllſpelzen. Blütenſpelzen jedes Blütchens 2, die äußere breiter, an oder unterhalb der Spitze weichſtachelig oder be- grannt, häutig, 1—3 nervig; die innere ſchmal, 2 zähnig. Das Endblütchen jedes Ahrchens ſchmäler, männlich oder leer, bisweilen ver- kümmert. Einjährige oder ausdauernde Gräſer mit flachen Blättern. — 5 Arten der gemäßigten Zone. 3784. Cynosürus cristätus L., Gemeine Kammgras. Europa, auf Wieſen. 50 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Halm ſteif aufrecht; Blütenſtand eine ährenförmige, gedrungene, kurze Riſpe; jedes Ahrchen am Grunde von einem fiederteiligen Deckblatt geſtützt; Blatthäutchen kurz, ſtumpf, ausgenagt. Iſt ein horſtbildendes, gutes Untergras, welches für alle Grasſamen-Miſchungen, Staude, 30 bis auch für feinen Raſen, mit verwendet wird. — C. echi- natus Z., Südeuropa, Orient. Einjährig, etwa fußhoch; Halme aufrecht; Blätter breit-linealiſch oder linealiſch-lanzettlich; Blatthäutchen lanzettlich, häutig; Blütenſtand knäuelig-eiförmig; die Fiederdeckblätter ſehr lang begrannt. Ziergras. Ausſaat Mitte April an den beſtimmten Platz. Gattung 1375. Molinia Schrank, Molinie, O XIX 1 (nach dem ſpaniſchen Botaniker Molina benannt). Blütenriſpe verlängert, ziemlich locker, mit ſtraffen Aſten. Grasährchen koniſch, 2—4blütig, ſchmal, aufrecht, zahlreich. Alle Blütchen zwitterig oder das oberſte männlich. Ahrchenſpindel brüchig, kahl. Die 2 Hüll⸗ ſpelzen unbegrannt und nur mit den Kielnerven verſehen, ungleichlang; die äußeren Blütenſpelzen wenig größer, unbegrannt, am Rücken gewölbt, 3nervig; innere Blütenſpelzen kaum kürzer als die äußeren. (Bauchſeite) breitsgefurcht, von Spelzen eingeſchloſſen, aber frei. und zwar nur nahe dem Stengelgrunde; Blätter flach. — Einzige 3785. * Molinia coerülea Mnch. (syn. Aira coerulea Z., Melica coerulea L. mant.), Blaue Molinie („Pfeifengras“; fr. Canche bleuätre). Ein- heimisch, in Wäldern und Wieſen, auf Torfboden und in Sümpfen. Staude, 30—150 em hoch. Blüte- zeit: Juli oder Auguſt-September, je nach dem Standort. — Wurzeln faſerig, zahlreich, ſehr zähe. Blüten in dünnen, langen, meiſt dichten Riſpen, grün-, gelblich- und violett-geſcheckt. k. foliis variegatis, 30 —60 cm hoch, hat 15—25 cm lange Blätter, die ſchön grün- und blaßgelb-geftreift find. Staubblätter 3. Früchtchen länglich, ziemlich ſtielrund, oberſeits Ausdauerndes, ziemlich hohes Gras mit nur wenigen Knoten Art: Verwendung. Boden, bleibt aber in trockenem und magerem viel niedriger und dürftiger, als in feuchtem und üppigem oder moorigem. In den Gärten iſt nur die bunt⸗ blätterige Form, die eins unſerer zierlichſten und ſchönſten bunten Gräſer für Einfaſſungen in Landſchaftsgärten, zerſtreut in kleineren Ziergärten oder für Steingruppen iſt. Kultur ſowohl an ganz ſonnigen, aber etwas frischen, als auch an halb— ſchattigen Standorten. Gattung 1376. Eragröstis Beduv., Liebesgras, Or XIX I (griechiſch: Eros oder Erös — Liebe, agröstis — Gras). bald lang und ſchmal und 20—30blütig, bald breit und flach. v Grasährchen bald ungemein zahlreich und wenig- (ſogar nur 2>) blütig, Ahrchenſpindel kahl, ſehr ſelten behaart. Die Molinie gedeiht in allerlei, Blütchen eines Ahrchens alle 1 A * Gattung 1373. Lamärckia bis Gattung 1378. Briza. FNr. 37833789. 1209 N zwitterig oder zum Teil eingeſchlechtig (mäunlich oder weiblich); das oberſte oft, das unterſte bisweilen verkümmert. Hüllſpelzen 2, n ungleichlang, gefielt, 1⸗ oder 3nervig. Außere Blütenſpelze größer, gefielt, Znervig, unbegrannt; die innere erhaben-2 nervig und nach dem Abfallen der übrigen Spelzen meiſt an der Spindel bleibend. Staubblätter 2—3. Früchtchen ohne Längsfurche, ſeltener bauchſeitig breit⸗hohl, locker eingeſchloſſen, aber frei. Einjährige, ſeltener ausdauernde Gräſer, aufrecht oder nieder- liegend. — 100 Arten der wärmeren und gemäßigten Gegenden. ö 3786. * Eragröstis Eragröstis Karst. (syn. E. ‚plumosa Boiss. (syn. E. pulchella Parlat., E. E. megastachya L., E. major Host, E. multi- lepida Hochst., Poa tenella Z. ex p., P. plumosa flora Aschers., E. vulgaris f. megastachya Coss. et Retz.), Ahrchen 5—7blütig; innere Blütenſpelzen Germ., Briza Eragrostis L., Poa Eragrostis Fl. gr., am Kiel la ng⸗bewimp ert (bei der vorgenannten Art nicht L.); Gemeines Liebesgras. Blütenährchen nur ſchärflich); Riſpen zuſammengeſetzt, länglich oder linealiſch⸗länglich, 15—20blütig, ihre Stielchen viel länglich⸗pyramidal. Kultur wie Nr. 3742. kürzer als die Ahrchen; Riſpe eiförmig⸗fänglich. — Gattung 1377. Däctylis L., Knaulgras, O XIX I (griechiſch: dactylos — Finger; gefingerte Blütenknäuel oder Riſpenäſte!. Grasährchenbüſchel köpfchenförmig, aber einſeitig, bald an der Spitze des Blütenſtengels dichtgedrängt, bald an der Spindel entlang faſt ſitzend und dann eine unterbrochene Ahre bildend, oder an den Enden der Riſpenzweige gehäuft. Einzelährchen wenighlütig und alle Blütchen zwitterig oder das obere taub. Hüll⸗ ſpelzen 2, ziemlich ſteif, meiſt waſſerhell, gekielt, weichſpitzig, ungleichlang. Außere Blütenſpelzen größer als die Hüllſpelzen, ſteifer und 5 nervig; ihr bewimperter Kiel in einer kurzen Granne endend. Innere Blütenſpelzen kaum kürzer. Staubblätter 3. Früchtchen bauch— ſeitig hohl oder breitfurchig, von den Spelzen umſchloſſen, aber frei. Ausdauerndes, bisweilen hohes Gras mit flachen Blättern. Blatthäutchen lang, meiſt zerſchlitzt. — Einzige Art, in Europa, Aſien, Nordafrika: 3787. * Däctylis glomeräta L., Knaulgras Voss, Blätter wie vorige Form, aber reinweiß— (e. Couch-grass). Auf Wieſen in Wäldern, an Gräben. geſtreift. b Staude, 40— 100 em hoch. Blütezeit: Mai bis Verwendung. Die beiden letztgenannten bunten September. — Vorzügliches, überall gedeihendes Futter? Sorten laſſen ſich auch für Ampeln benutzen; außerdem gras, welches das meiſte Futter giebt, aber etwas früh ſind ſie wie die erſten beiden für Steingruppen und hart wird. Iſt für Wieſen, Parks und Parkwieſen Einfaſſungen in ſonniger bis halbſchattiger Lage ge— ſehr geeignet, für feine Raſenplätze aber nicht. — eignet und recht hübſch; nur muß man die hervor— Schöne buntblätterige Gartenſorten ſind f. foliis ſproſſenden Blütenſtengel immer unterdrücken; auch aureo-variegatis, Blätter breit⸗-linealiſch, gelblich-ge- darf man die Büſche nicht gar zu ſtark werden laſſen, ſtreift. f. foliis albo-variegatis, Blätter breit⸗linealiſch, weil fie dann im Winter leicht ausfaulen. Die reinweiß⸗geſtreift. k. Sibthorpii aureo-lineata Voss Pflanzen find alſo nach Jahr und Tag mal zu teilen (syn. D. glomerata aurea pendula hort., D. glom. und neu zu pflanzen; auch find im Spätſommer die f. longissima aurea Hort.), Blätter ſehr ſchmal und Büſche mit der Sichel mal zu köpfen, um neues, kürzeres ſehr lang, gelb-geſtreift. f. Sibthorpii albo-lineata Laub zu erhalten. Gattung 1378. Briza L., Zittergras, O = XIX I (griechiſch: britho, brizo — ich nicke; nickende Grasährchen). Blütenriſpe ausgebreitet und mit haarförmigen Zweigen, oder ſchmal, ſtraff und faſt ährenförmig. Grasährchen geſtielt, vielblütig; alle ſeine Blütchen zwitterig und fruchtbar oder das obere taub. Spelzen ziemlich trockenhäutig, ſtark ausgehöhlt oder faſt blaſig-aufgetrieben. Hüllſpelzen 2, wenig ungleich, 3—5 nervig. Außere Blütenſpelzen dachziegelig, breiter als die Hüllſpelzen, 5- bis mehrnervig. Innere Blütenſpelzen breit, oft viel kleiner, waſſerhell, flach. Staub— blätter 3. Früchtchen eiförmig, von den Spelzen eng eingeſchloſſen, aber meiſt frei. Einjährige oder ausdauernde Gräſer. Blätter flach oder ſchmal-zuſammengerollt, bisweilen borſtenförmig. — 12 Arten, in Europa, Nordafrika, Aſien und Südamerika. A. Die äußeren Blütenſpelzen ſtumpf, auch ohne ſeitliche Vorſprünge, mit getrennt-verlaufenden und an der Spitze getrennt— bleibenden Längsnerven. r ⁰⁰d RE ) 8 marima. 37188: B. minor. 3789. /// T y y y d . media. 90. B. Außere Blütenſpelze unbegrannt oder doch nur ganz kurz ſtachelſpitzig; ihre Nerven an der Spitze e 3795 C. Außere Blütenſpelze begrannt und mit vorſpringenden Seitenteilen: B. elegans Doell, Zierliches Zittergras; Uruguay. 3788. Briza mäxima Z. (syn. B. rubra Zam.), gelblichweiß ſind. Blütenſpelze am Rande breit— Größtblütiges Zittergras (fr. Tremblette, Amourette häutig, eirund, mit herzförmigem Grunde. Früchtchen à gros 6pillets; der inneren Blütenſpelze angewachſen und mit linea— e. Large-eared liſchem Nabelfleck. Quaking- grass). 3789. Briza minor Z. (syn. B. gracilis hort., Mittelmeergebiet; B. virens Z., nicht Trin.), Kleineres Zittergras. bei uns bisweilen Ungarn, Südeuropa, Nordafrika. Einjährig, bis verwildert. Ein⸗ zu 30 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli; bei Herbit- jährig, gegen ſaat in Töpfe ſchon im Mai. — Halme oft gekniet; 40cm hoch. Blüte⸗ Blätter flach; Blatthäutchen verlängert, lanzettlich, zeit: Mai, Juni. ſpitz. Blütenriſpe aufrecht, zuſammengeſetzt, locker, mit — Blatthäutchen haardünnen, aufrechtſtehenden, 2—3 teiligen Aſten; länglich, ſpitz. Blü- Blütenährchen klein, hängend, mehr Zeckig, 5— 7blütig. tenriſpe faſt einfach, Außere Blütenſpelze etwas kurzhaarig, kreisrund-herz⸗ faſt einſeitswen⸗ förmig, ſehr ſtumpf, quer breiter, rückſeitig ſtarkhöckerig. f dig, an der Spitze Früchtchen zwiſchen äußerer und innerer Blütenſpelze es nickend, mit weni⸗ frei, mit punktförmigem Nabelfleck. 8 gen, aber großen Verwendung der Nrn. 3788 u. 3789 vorzugs- Größtblütiges Zittergras. (11/,—3 cm weile truppweis auf Gruppen und Rabatten langen), gedunje- zwiſchen anderen Pflanzen, wodurch eine angenehme Ve A N RN | N NI N N er KV — — , NRZ NEE NG nr | nen, eirunden oder eirund-länglichen, 7—17blütigen Mannigfaltigkeit und Unterbrechung erzielt wird. So— Ahrchen, die glänzend, anfangs grün, zur Reifezeit dann bilden die Riſpen einen vortrefflichen Werk— 1210 ſtoff für Blumengewinde, inſonderheit für Trocken— Bouquets. Die Riſpen halten ſich, wenn ſamt den Stengeln vor der Reife abgeſchnitten und mit den Ahren nach unten gerichtet an einem dunklen, luftigen Ort aufgehangen, lange Zeit. Kultur in allerlei nicht ſehr feuchtem Gartenboden leicht. Ausſaat ge— wöhnlich im April, Mai an den beſtimmten Platz und die Pflänzchen dann auf 15— 20cm Abſtand auslichten. Kräfti- gere und reicher, auch früher blühende Pflan- zen ergiebt die Aus- ſaat um Mitte Sep⸗ tember auf ein Garten— beet, die Pflänzchen in Saatkäſtchen unter 5 6—8 cm Abſtand ver— ſtopfen und bei Ein- tritt der Kälte froſtfrei unter Glas oder in einem kühlen, hellen Raume, der reichlich und häufig zu lüften iſt, überwintern. Im März kann man ſie nochmals verſtopfen und endlich Ende April mit Erd— ballen an den beſtimmten Platz pflanzen (Abſtand 20 cm). — Keimkraft der Samen etwa 2—3 Jahre; Keimung innerhalb 1—2 Wochen. 3790. * Briza media L., Mittleres Zittergras. Mittel- und Südeuropa; auf Wieſen und Triften. Staude, 30—50 em hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Pflanze mit faſerigen Wurzeln und meiſt kurze Ausläufer treibend. kniet; die Blätter kurz, flach, mit ſehr kurzem, ab— Fe 3 Kleineres Zittergras. — — — Halme ſchlank, aufrecht, oft ges | Familie 236. Gramineae, Süßgräſer. O XIX I. geſtutztem Blatthäutchen. zuſammengeſetzt, ihre Aſte und Blütenſtielchen haar⸗ förmig, zuletzt wagerecht abſtehend. Die Ährchen ſind herz-eiförmig oder eiförmig-rundlich, von der Seite etwas zuſammengedrückt, 5— 9 —12blütig. Außere Blütenſpelze herzförmig, rückſeitig gewölbt. Früchtchen zwiſchen beiden Blütenſpelzen frei, mit linealiſch⸗läng⸗ lichem Nabel. Verwendung im Landſchafts- und in Park⸗ gärten, wo es auch noch auf trockenem Boden fort- kommt. Die Riſpen find recht gut verwendbar. Aus- ſaat im Frühling an den beſtimmten Platz. 3791. Briza erécta Lam. (syn. B. rotundata Steud., Chascolytrum rotundatum T., Bromus rotundatus H. et B.), Aufrechtes Zittergras. Bra⸗ ſilien, Mexiko. Ein jährig (bis ſtaudig?), 40 bis 80 em hoch. Blütezeit: Sommer. — Pflanze horſt⸗ bildend, mit faſerigen Wurzeln. Halme aufrecht, ge= ſtreift, einfach und ſamt den Blättern ſcharf oder kahl. Blätter linealiſch oder zuſammengerollt, die Stengel- blätter (etwa 15 cm lang bei 2—5 mm Breite) ab⸗ ſtehend, linealiſch, zugeſpitzt, zuſammengefaltet; Blatt- häutchen kurz oder ſehr kurz, abgeſtutzt, bewimpert oder kahl. Blütentrauben gedrungen, oder faſt ährenförmig, aufrecht (7—12, em lang), mit fait quirlig-aufrechtſtehenden Aſten. Blütenährchen pyramidaliſch bis rundlich, 6— 12 blütig, grün oder grünweißlich; Hüllſpelzen kürzer als die unterſten Blütchen. Außere Blütenſpelzen kreisrundlich, nahe an der ſehr kurz geſchnäbelten Spitze beiderſeits aus⸗ gerandet. f. subaristata Lam. hat Blütenſpelzen, die unter ihrer Spitze kurzgrannig ſind; Ahrchen meiſt 6blütig. . Verwendung und Kultur wie Nr. 3789. Iſt durch aufrechte Haltung und Reichblütigkeit ausge zeichnet. Gattung 1379. Desmazierea Dumort., Desmazierie, &—r XIX I (nach dem franzöſiſchen Botaniker Desmazidres, 7 1862, benannt). Grasährchen vielblütig, zuſammengedrückt, eine 2zeilige Ahre bildend oder die unteren etwas büſchelig. Alle Blütchen zwitterig, nur das obere der Ahrchen bisweilen taub. Hüllſpelzen 2, lederig, gekielt, oben ſtumpf⸗ſpitz oder weichſpitzig, unbegrannt, 3—5 nervig, kleiner als die Blütenſpelzen. Außere Blütenſpelzen breit⸗ eirund⸗ lanzettlich, lederig, dachziegelig, ſtark gekielt, 5-7 nervig, am Rückengrunde oder an den Rändern drüſig-flaumhaarig-wimperig. Staubblätter 3. aber frei. 3792. Desmazierea sicula Dum. (syn. Brizo- pyrum siculum L., Desmazeria sicula Auct., Cy- nosurus siculus Jacg., Poa sicula Jacg., Briza cyno- surodes Scop., Festuca uniolodes Xth.), Sizilianiſche Desmazierie. Italien, Sizilien. Ein jährig, bis 30 em hoch. Halme aufrecht, einfach oder am Grunde Früchtchen länglich, etwas vom Rücken her zuſammengedrückt, vorn (bauchſeitig) hohl, von den Spelzen eingeſchloſſen, Einjährige oder ausdauernde Gräſer mit ſchmalen, oft zuſammengerollten Blättern. — 3 Arten. äſtig; Blätter flach; Blatthäutchen herausragend. Riſpe ährenförmig, einfach, mit lanzettlich-länglichen, zwei⸗ zeiligen, zuſammengedrückten, ſitzenden, 15— 25 blütigen Ahrchen und meiſt 5nervigen Blütenſpelzen. — Be⸗ kanntes Ziergras. ſtimmten Platz. Gattung 1380. Umiola Z., Sondergras, Or XIX I (lat.: unus — eins, uniola, etwa — einzige; wegen der ſehr breiten Grasährchen und deren Beſchaffenheit). Blütenriſpe bald ver⸗ längert, ſtraff und faſt einfach, bald groß; Grasährchen ſehr breit und flach, bisweilen groß, 3—20 blütig. Hüllſpelzen 2, aber über dieſen ſtets noch 1 oder mehrere leere Blütenſpelzen (Hüllſpelzen). Alle Blütchen (bis auf das oft taube obere eines Ahrchens) zwitterig und fruchtbar. Hüll⸗ und Blütenſpelzen zuſammengefaltet-gekielt, ſteif, zart-vielnervig, ſpitz oder ſeltener ſtumpflich, unbegrannt. Staubblätter 3. Aufrechte, oft hohe Gräſer mit flachen oder gerollten Blättern. — 5 Arten, in Amerika; davon 3 in Nordamerika. 3793. Uniola latifölia Z., Breitblätteriges Sondergras. Nordamerika. Staude, bis 120 em hoch. Halme ſtielrund, kahl, faſt veräſtelt; Blätter lanzettlich, verbreitert (30—60 cm lang bei faſt 2½ cm Breite); Blatthäutchen ſehr kurz. Blütenriſpe locker (oft fuß- lang) nickend, ihre Strahlen im unteren Teile nackt, einzeln oder gepaart, ungleichlang, die Ährchen an— ſehnlich, langgeſtielt, eirund, zuſammengedrückt, 8 bis 12 blütig. Hüllſpelzen ungleichlang; äußere Blüten- ſpelze am Kiel ſehr ſcharf, an ihrem Grunde behaart, 9nervig, die inneren lanzettlich, am Rande bewimpert. — U. paniculata L. (syn. Briza caroliniana Lam., Uniola maritima Miche. ), Nordamerika; Riſpe groß, mähnenartig, nickend, ihre unteren Strahlen nicht lang hinauf nackt bleibend; Ahrchen faſt 16 blütig; die Blütchen weichſtachelig⸗feinſpitzig. — Vornehmlich erſtere Art wird als Ziergras angebaut; die Riſpen dienen als Werkſtoff für Bouquets. Gattung 1381. Poa L., Riſpengras, O XIX I (griechiſch: pöä, pös; von p56 — ich weide ab; Weidegras). Blütenriſpe während der Blütezeit meiſt ausgebreitet, ſeltener zuſammen⸗ gezogen. Grasährchen 2—6blütig (ſehr ſelten 1- oder 7—8blütig). Ahrchenſpindel kahl, ſeltener behaart. Blütenriſpe aufrecht, Ausſaat im April an den be⸗ Blütchen alle oder bis R n N A. Ausdauernde Gräſer. kurzhaarig. Gattung 1379. Desmazierea bis Gattung 1381. Poa. Fr. 37903797. 1211 auf das oberſte eines Ahrchens zwitterig (bei wenigen ſüdamerikaniſchen Arten vielehig-2 häuſig). Spelzen unbegrannt. Hüll⸗ ſpelzen 2, gekielt, an der Spitze ſpitz oder ſtumpf, 1—3 nervig, meiſt kürzer als die äußeren Blütenſpelzen. gekielt, 5= bis mehrnervig, mit bogig verlaufenden oder gegen den Mittelnerv zuſammenneigenden Seitennerven, am Grunde häutig⸗krautig. Innere Blütenſpelzen 2 nervig oder 2kielig. haftend. Samennabel am Grunde der Bauchſeite des Samens punktförmigl, nicht linealiſch. Einjährige oder aus- dauernde Gräſer mit flachen oder zuſammengerollten Blättern. — 100 Arten der gemäßigten und kalten Gegenden. N Außere Blütenſpelze 5 nervig (nur bei P. tatarica 3 nervig). 1. Außere Blütenſpelzen mit deutlich⸗ erhabenen Seitennerven und an ihrem Kiel, meiſt auch an den Rändern, feidig- [Nur bei der in Bergwäldern häufigen * P. Chaixii Vill. (syn. P. sudetica Haenke, P. quadripedalis Ehrh., Außere Blütenſpelzen ſtark⸗ Staubblätter 3. Früchtchen frei oder den Spelzen ans P. silvatica Chaix, nicht Poll.), mit dicken, 60—150 em hohen Halmen, breit⸗linealiſchen, kurzen, an der Spitze plötzlich 2 ſchneidig, Blatthäutchen kurz.) | zugeſpitzten und mützenförmig⸗zuſammengezogenen, friſch-grünen Blättern und ſehr äftiger Blütenriſpe, find fie kahl; Blattſcheiden 3794. 3795. P. pratensis. P. trivialis. | 2. Äußere Blütenſpelzen mit undeutlichen (nicht erhabenen) Seitennerven. a) Pflanzen mit weitkriechenden Ausläufern. b) Pflanzen nur mit Faſerwurzeln, aber ſo gut wie ohne kriechende Ausläufer { B. Einjährige Gräſer. Außere Blütenſpelze 3- oder 5 nervig; Riſpenäſte einzeln oder zu Zen beifammen . 3794. Poa pratensis L., Wieſen-Niſpengras. Auf Wieſen, Triften, Grasplätzen gemein. 20—100 em hoch. Blütezeit: Mai⸗Juni, Juli. — Pflanze Staude, mit weitkriechenden unterirdiſchen Ausläufern; Halme aufrecht, ſtielrund (bei f. anceps | faſt 2ſchneidig), nebſt den Blattſcheiden glatt und kahl; Blatthäutchen kurz, wie abgeſchnitten oder geſtutzt. Blütenriſpen meiſt länglich; ihre Aſte abſtehend, ſchärflich, die unteren etwa zu 5e n; Ahrchen eirund, mit 3—5, nach der Trennung durch lange Wolle zuſammenhängenden Blütchen. Außere Blütenjpelzen ſpitz, am Rande trockenhäutig, rückſeitig und am Rande ſeidig; alle ihre Nerven deutlich-erhaben und ſeidig⸗weichhaarig. alle Teile lauch-grün, Halme ſtielrund; Blätter flach, mittellang. Sm., P. depressa Presl, P. humilis Zhrh.), alles bläulichgrün; aber die Grundblätter kürzer und breiter; ſo auf magerem Boden. f. angustifolia Smith (syn. P. angustifolia L., P. prat. f. setacea Doell), grundſtändige Blätter, öfters auch die Stengelblätter, gefaltet oder zuſammengerollt; auf magerem Boden. f. anceps Gaud. (syn. f. attica Boiss., P. attica Boiss. et Heldr.), Pflanze in allen Teilen größer; Halme im unteren Teile zuſammengedrückt, fait 2 ſchneidig; Blütenſpelzen am Kiel und an den Nerven oft ziemlich kahl; ſo auf feuchtem, fettem Boden. Formen find: k. vulgaris Alef., f. latifolia Koch (syn. P. subcoerulea | Verwendung. Poa pratensis iſt ein ganz vor⸗ zügliches Wieſen- und Raſengras, welches ſich allerlei Boden, feucht oder trocken, anpaßt, und, da es zudem Ausläufer treibt, in keiner Grasſamen— Miſchung für Raſenflächen fehlen darf, ſondern ſtets 1/0— 7 der Miſchung ausmachen ſollte. 3795. Poa triviälis Z. (syn. P. Hohenackeri Trin., P. scabra Zhrh.), Gemeines Riſpengras. Auf feuchten Wieſen, an Gräben und in feuchten Wäldern gemein. Staude, 40— 100 em hoch. Blüte— zeit: Juni, Juli. — Pflanze meiſt ganz und gar mehr grün als graugrün, ohne oder doch nur mit oberirdiſchen Ausläufern; die Halme meiſt ver- | längert, ſtielrundlich oder etwas zuſammengedrückt, im oberen Teile (ausgenommen bei f. glabra) ſcharf oder rauh, am Grunde oft bogig⸗aufſteigend und daſelbſt wurzelnd; Blattſcheiden ſcharf oder rauh, die oberen Blatthäutchen anſehnlich, länglich, ſpitz. Blütenriſpe groß, aufrecht oder an der Spitze nickend; ihre Aſte ſcharf, die unteren meiſt zu 4— ben. Ahrchen klein, eirund, grün oder rötlich— grün, 3—4- (meift 3-)blütig; zwiſchen den Blütchen wenig oder keine Wolle. Außere Blütenſpelze mit deutlich⸗ erhabenen Seitennerven. Formen: f. genuina lef., alle Teile grasgrün; Halme hoch, ſchlaff; Riſpen iförmig, ihre unteren Aſte mit 4 grundſtändigen ebenäſten. f. stricta Doell, Pflanze bläulichgrün; 2—-3zählig ſind. In Wäldern und Gebüſchen. 2zähligen Aſten. P. compressa. P. nemoralis. PF. alpind. 3798. P. annua. 3799. Halme niedriger, ſtärker und ſteifer; Riſpe zuſammen— gezogen, ihre Aſte kurz, die unteren mit 5—6 grund— ſtändigen Nebenzweigen. f. glabra Doell, Halme und Blattſcheiden völlig glatt; Blätter unterſeits glatt, oberſeits ein wenig rückwärts ſchärflich. f. foliis variegatis, Buntblätteriges G. R., Blätter ſehr ſchön weiß⸗geſtreift; iſt ein reizendes, buntblätteriges Gras für Einfaſſungen, wenn man für gute Farben— gegenſätze ſorgt, es alſo mit Raſen, mit dunkelgrünen 3796. 3797, und mit rotblätterigen Blattpflanzen in Verbindung bringt. Es eignet ſich aber nur für kräftigen Boden. Wo es in Töpfen unterhalten wird, muß man es jährlich teilen und dadurch ſozuſagen „verjüngen“, auch die Pflanzen hinreichend feucht halten. Verwendung. Poa trivialis iſt ein ganz vor- zügliches Wieſen- und Raſengras für friſche und feuchte Bodenarten, oder für ſolche Raſen— plätze, welche regelmäßig beſprengt werden können. Bei gutem Boden verträgt es mäßigen Schatten. 3796. * Poa compréssa Z., Zuſammenge— drücktes Riſpengras. Auf Wieſen und Triften und an ſonſtigen trockenen Orten, 15—60 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Halme zweiſchneidig— zuſammengedrückt, mit niederliegendem oder ge— knietem Grunde; Blätter graugrün, glatt; Blatt- häutchen kurz, abgeſtutzt. Riſpe aufrecht, länglich, gedrungen, vor und nach der Blütezeit zuſammen— gezogen, mit ſehr kurzen, ſcharfen Aſten, deren untere Ahrchen eirund-länglich, grünlich oder geſcheckt. Verwendung. Eignet ſich für trockene Boden— arten, iſt aber im allgemeinen für Raſenplätze entbehr— lich und wird durch die nur wenig anſpruchsvolleren Poa pratensis und Festuca rubra meiſt nicht bloß erſetzt, ſondern im Werte übertroffen. 3797. Poa nemorälis L., Sain-Rifpengras. Staude, 40—100 cm hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Pflanze nur mit Faſerwurzeln, ſelten kurz-ausläufertreibend. Halme ſchlank, alſo ziemlich dünn, hoch, beblättert; die Halmknoten entblößt, die Blattſcheiden alſo kürzer als die Stengelglieder, und die oberſte kürzer als ihr Blatt; Blatthäutchen ſehr kurz oder faſt fehlend; Blätter ſchmal-linealiſch-ſpitz. Blütenriſpe ver- längert, zur Blütezeit abſtehend-äſtig, dann zuſammen— gezogen, mit ſcharfen, halbquirlig-ſtehenden, 5- bis Zwiſchen den Blütchen ſehr ſpärliche oder keine, Wolle; Hüllſpelzen ſehr ſpitz, am Kiele ſcharf. Außere Blütenſpelze an der Spitze trocken— häutig, ſtumpflich, unten am Kiel und den Rändern weichſeidenhaarig. — * P. serotina Gaud. (syn. P. fertilis Host, P. palustris Rth., P. angustifolia Wahlenbg., nicht J.), Spätblühendes R.; auf feuchten Wieſen, an Teich- und Grabenrändern, auch 1212 in Wäldern; Staude, 30—60 cm hoch; Blütezeit: Juni, Juli. Iſt von voriger nur verſchieden durch: Blatthäutchen anſehnlich, länglich, ſpitz; Riſpe ſehr äſtig, weitſchweifig, abſtehend, an der Spitze faſt nickend, nach der Blütezeit zuſammengezogen, mit ver- längerten, dünnen Aſten. Ahrchen klein, grünlich, 3 —öblütig, die Blütchen am Grunde zuſammenhängend. Verwendung. Poa nemoralis iſt unſer beſtes Gras für ſchattiggelegene Raſenſtellen. Leider erhält man es in ſeltenen Fällen echt und gar häufig als geringwertige Ware, ſodaß nur wenige Prozente der Körner keimen. Saatware dieſes Graſes, welche mit 30—40 „% keimt iſt ſchon eine gute zu nennen. Wer alſo Nutzen von dieſem wichtigen Graſe haben will, prüfe lieber zuvor im Keim-Apparat die Keimfähigkeit, laſſe ſpäter auch eine kleine Fläche blühen, ſtelle die Echtheit feſt und ernte dann ſpäter womöglich ſelbſt Samen davon. Andere, aber gröbere Schattengräſer ſind: Festuca gigantea!, Brachypodium silvaticum. 3798. *Poa alpina L., Alpen-Niſpengras. Auf Alpenwieſen Europas und des Orients. Staude, 20—50 cm hoch. Blütezeit: Mai bis Juli. — Ein dichter Büſchel von Grundblättern bildet mit den weißen, kurzen und lockeren Scheiden unten einen ver— dickten Grund. Blatthäutchen der oberen Blätter länglich und ſpitz, die der unteren kurz und ſtumpf oder geſtutzt. Blütenriſpe aufrecht, zur Blüte⸗ zeit weit⸗ausgebreitet, mit 4—10blütigen Ahrchen; Blütchen dichtflaumig. Blätter ziemlich breit-linealiſch, plötzlich in eine Spitze zuſammengezogen. f. vivipara iſt intereſſant durch in Blattknoſpen-Brut verwan— delte Blüten. — P. bulbosa L. trägt wie P. alpina Familie 236. Gramineae, SHüßgräſer. Or XIX I. f. vivipara blattige Knoſpen ſtatt der Blütenährchen, hat aber aufrecht-abſtehende Riſpenäſte, 4—6blütige Ahrchen, deren normalen Blütchen mit ſich lang hervorziehender Wolle zuſammenhängen, und oben wie unten längliche Blatthäutchen. Verwendung der Poa alpina, die in jedem guten Gartenboden leicht und kräftig gedeiht, mit Vorteil in Landſchaftsgärten. Die Form f. vivipara und P. bulbosa ſind für Gartenfreunde intereſſant. 3799. Poa ännua I., Einjähriges Hifpen- gras. Überall an Wegen, auf Ackern und unbebauten Stellen gemein. Ein- bis zweijährig, 5—25 em hoch. Blütezeit: faſt das ganze Jahr ſind blühende Pflanzen zu finden. — Krautig-weiches, friſchgrünes Gras. Die Stengel ſind etwas zuſammengedrückt, am Grunde oft liegend und an den Knoten dann wurzelnd. Riſpe meiſt einſeitswendig, mit kahlen, ſpreizenden, zuletzt herabgebogenen Aſten und länglich-eirunden, 3—7blütigen Ahrchen, deren Blütchen kahl oder an Kiel und Rändern flaumig ſind. Verwendung. Wer Gelegenheit hatte, eine unbebaute ziemlich große Bodenfläche, die viel begangen wurde, und auf welcher ſich ausſchließlich P. annua zu einem Grasteppich von ſelbſt angeſiedelt hatte, häufig in Augenſchein zu nehmen, gewinnt die Überzeugung, daß dieſes „gemeine Unkraut“, welches auf trockenem, lehmigem Boden an ſonnigem Standort ſo niedrig bleibt, daß man es nicht zu mähen braucht, ſich in einzelnen Fällen ſehr gut zur ſchnellen Belebung des Bodens eignet. Wo einmal ein P. annua- Teppich ſich gebildet hat, braucht man ſich darum nicht weiter zu kümmern. Gattung 1382. Festüca L., Schwingel, O XIX I (nach dem keltiſchen fest — Futter gebend). Grasährchen meiſt lanzettlich, 2- bis mehrblütig; alle Blütchen zwitterig oder das obere (ſelten mehrere) der Ahrchen unvollkommen. Hüllſpelzen 2, wenig oder ſtark ungleich, ſpitz, gekielt. Außere Blütenſpelzen ſchmal, oben ſpitz oder mit gerader, aus der Spitze, ſeltener etwas unterhalb derſelben entſpringender Granne, auf dem Rücken am Grunde abgerundet, nach oben hin aber oft gekielt, faſt ſtets 5nervig; innere Blütenſpelzen wenig kürzer, Ränder nur rauh oder ſehr feinwimperig. Staubblätter 1—3. Früchtchen auf der Innenſeite meiſt gefurcht, gewöhnlich der inneren Blütenſpelze angewachſen. Samennabel am Grunde der Bauchſeite des Samens linealiſch, nicht punktförmig! Faſt ſämtlich ausdauernde Gräſer mit flachen oder zuſammengerollten, bisweilen borſtenförmigen Blättern. — 80 Arten, über die Erde verbreitet. £ [Gtg. Brachypodium Beauv. hat ſteif-kammförmig-bewimperte innere Blütenſpelzen und wegen der nur kurgzgeſtielten Ahrchen einen faſt ährigen Blütenſtand. Z. B.: *B. silvaticum R. et Sch., Blütenſtand überhängend; Wurzeln faſerig, keine Erdſtämme. Staude, in ſchattigen Wäldern.) A. Grasährchen zu Riſpen, ſeltener zu Trauben angeordnet, geſtielt. tretend. Stauden. 1. Blattſcheiden an ihrem Grunde (wie auch bei Punkt 2—4) nicht verdickt. Blatthäutchen abgeſtutzt, zweiöhrig (beiderſeits ohr⸗ lappig). Blattflächen alle zuſammengefaltet oder die der Stengelblätter mehr oder weniger flach, in der Jugend doppelt zu⸗ ſammengefaltet (was durch den Querſchnitt erkennbar wird). Außere Blütenſpelze ſchmal und trockenhäutig. Früchtchen bauchſeitig tiefrinnig, den 2 Blütenſpelzen dicht anhaftend und der Nabelfleck ebenſolang. a) Die beblätterten jungen Sproſſe aus über der Erde, und zwar aus den in den Achſeln der unteren Blattſcheiden entſtehenden Laubknoſpen hervorgehend und zwiſchen der lange bleibenden Blattſcheide aufrecht wachſend, das erſte junge, linealiſche, den Blattſcheiden ziemlich gleich— lange Blatt entwickelnd und in der Entwicklung alsbald zu vollkommenen Blättern fortſchreitend . b) Die beblätterten jungen Sproſſe aus in der Erde, und zwar aus den in den Achſeln der unteren Blattſcheiden entſtehenden Knoſpen hervorgehend, den Grund der Blattſcheiden durch— brechend oder (falls letztere ſchon getrennt ſind) frei, oder wagerecht-verlängert (kriechender Erdſtamm), oder in kurzen Zwiſchenräumen dann aufwärts ſich krümmend und ſo Raſen bildend. Die erſten Blätter nach dem unterſten, ſehr kurzen Blatte allmählich größer und länger werdend Staubblätter und Narben zur Blütezeit aus den Spelzen hervor— .F. rubra. 3801. 2. Blatthäutchen abgeſtutzt und ohne Ohrchen, aber die Blattſcheidenmündung oft in ſichelförmige Ohrchen ausgezogen. Blatt⸗ flächen meiſt flach, in der Jugend zuſammengerollt. Außere Blütenſpelze oben trockenhäutig, zur Fruchtzeit ſtark eingeroll Früchtchen bauchſeitig breitrinnig, den beiden Blütenſpelzen dicht anhaftend und mit linealiſchem, gleichlangem Nabelfled. * F, elatior. „ F. gigantea. 3803 3. Blatthäutchen nicht ohrlappig. Blattflächen meiſt zuſammengefaltet, in der Jugend doppeltgefaltet oder zuſammengerollt. Blüten⸗ ſpelze an der Spitze und am Rande breit⸗-trockenhäutig, zur Fruchtzeit an den Rändern locker einwärtsgerollt. Früchtchen länglich, bauchſeitig rinnig, in den Blütenſpelzen frei (ihnen nicht anhaftend); Nabelfleck linealiſch, ſo lang oder wenig kürzer. Die jungen Sproſſe aus über der Erde, und zwar aus den in den Achſeln der unteren Blattſcheiden entſtehenden Knoſpen hervorgehend und innerhalb der Scheide ſenkrecht aufwachſe n. d ⁵m( 4. Blattſcheiden am Grunde nicht verdickt. Blatthäutchen nicht ohrlappig. Blattflächen flach, in der Jugend zuſammengerollt. Außere Blütenſpelze ſehr ſchmal trockenhäutig-Zgerändert, locker einwärtsgerollt. Früchtchen faſt frei in den Spelzen, bauchſeitig „ſchwachgefurcht; Nabelfleck linealiſch, doppelt kürzer als das Früchtchen F. silvatica. 3805, B. Ahrchen in Riſpen oder Trauben, ihre Stielchen nach oben oft knotig-verdickt. Staubblätter und Narben während der Blütezeit meiſt zwiſchen den Spelzen bleibend. Einjährige Pflanzen. Vulpia. 7 .. F. pectinella. 3806. 3800. * Festüca ovina L. s. lal., Schaf- trockenen Wäldern. Staude, 30—60 em hoch. Blüt Schwingel. Überall gemein, auf Wieſen, Triften, in zeit: Mai, Juni. — Horſtbildendes Gras mit faſerig F. ovina. 3800. u“ N J tief geſpalten, am ganzen Teile nicht gefurcht. Wurzeln. Blattſcheiden ganz, oder mehr oder ie lle Blattflächen gleichförmig, mehr oder weniger ſtark zuſammengefaltet, 3— 9 nervig, ihre Faſerſtränge (auf dem Querſchnitt erkennbar) ungleich, oft zu einer gemeinſamen Strecke zuſammenfließend. Blatthäutchen deutlich doppel⸗ohrlappig (2 öhrig). Blütenriſpe zur Blütezeit abſtehend⸗äſtig; Ahrchen 4—8blütig; Blütchen 2 lanzettlich, unbe- grannt oder kurz- grannig. Frucht- knoten völlig kahl. — Wir unterſchei— den von den ſehr zahlreichen Formen nur fol- gende, bei welchen die Blatt⸗ ihrem Grunde un geteilt, ſonſt aber offen, verwelkend ſind. Die ſtumpfen 5— 9 nervigen Blattflächen, die, wenn trocken, faſt cylindriſch find, Festuca ovina gla uca. ununterbrochenen Wegen. ſcheiden nur an (nicht geöhrt), das der Stengelblätter ungleich-2öhrig. und nicht faſerig Gattung 1382. Festüca, Schwingel. a) vulgaris Koch, Blätter grasgrün oder nur wenig lauchgrün, ſehr dünn, etwas rauh; Ahrchen klein, grannenlos (syn. F. tenuifolia Sbih.), oder ſehr kurz begrannt (syn. F. capillata Lam.). b) duriüscula Hacht. (syn. F. duriuscula Z. spec. pl., nicht syst.), Pflanze robuſter; Halme höher; Blattflächen grasgrün oder bläulichgrün, aber nicht bereift, ziemlich ſteif, dicker, grob-borſtenförmig oder faſt binſenartig; äußere Blütenſpelzen begrannt. Dieſe Form wird irrtümlich oft für Raſen auf trockenem Boden mit empfohlen; es iſt aber nicht dieſe, ſondern F. rubra heterophylla, Nr. 3801 a, dazu geeignet und meiſt auch damit gemeint. c) glauca Schrad. pr. sp., auch hort.!, Halme ziemlich hoch, Blattflächen binjenartig ſteif, ſehr blau— graugrün⸗- bereift; äußere Blütenſpelzen bereift, begrannt oder weichſpitzig; ſonſt der vorigen Form ſehr ähnlich, iſt aber viel ſchöner. d) psammöphila Hack. (syn. F. amethystina Host, nicht L.“; F. vaginata V. et Hit.), Halme und Blattſcheiden bisweilen amethyſtfarbig; Blätter oft dünner und lang, blaugrün; Riſpe wenig⸗äſtig, nach dem Verblühen ſchmal; Blütenſpelzen kurz be— grannt oder ſeltener grannenlos. [F. amethystina L., nicht Host (syn. F. austriaca Aack.), Alpen- pflanze; Blätter erhaben-Z rippig, ihr Querſchnitt mit 7 ſtarken Faſerſträngen; Riſpen groß, oft violett⸗ geſcheckt. Blattſcheiden meiſt violett⸗überlaufen.] Verwendung. f. glauca, auch f. psammophila ſind für trockene Bodenarten an ſonnigem Standort ſehr angenehme Ziergräſer, nament- lich für Landſchaftsgärten zur Bildung von Ein— faſſungen, die nur alle 3—5 Jahre einmal umgelegt zu werden brauchen, indem man die im Alter weniger ſchön gefärbten Büſche in zahlreiche Teilpflanzen teilt (am beſten Ende Sommers an trüben Tagen) und ſie wieder pflanzt. bis Juli, auch ſpäter, auf ein ſonnig gelegenes Saat— Anzucht aus Samen. Ausſaat vom März und kriechend (kriechende Erdſtämme). Nr. 3798 — 3802. 1213 beet; die Pflänzchen verſtopfen und im März-April an den Platz pflanzen (Abſtand 15 em). Schon vom nächſten Frühjahr ab hat man eine dichte und ſchöne dauerhafte, jeder Trockenzeit widerſtehende Einfaſſung. Wenn die entſtehenden Blütenhalme alsbald unter- drückt werden, halten ſich die Blätter noch friſcher. — Keimkraft der Samen 3 Jahre; Keimung innerhalb 2 Wochen. 3801.* Festũca rubra Z. S. lat., Roter Schwingel. In trockenen Wäldern, an Waldrändern und ſandigen Orten. Staude, 30—90 cm hoch. Blütezeit: Mai, Juni. — Jüngſte Sproſſe aus kurz-bogigem Grunde aufrecht-wachſend oder mehr oder weniger verlängert Blattſcheiden ganz, nicht gefurcht, verwelkend und meiſt in Faſern ſich auflöſend. Blattflächen grün, meiſt zweigeſtaltig, die der nichtblühenden Sproſſe zuſammengefaltet, borſtenförmg, die des Stengels aber flach. Blatt— häutchen der nichtblühenden Sproſſe nicht ohrlappig Faſerſtränge mit den einzelnen Nerven zuſammen— laufend. Blütenriſpe meiſt abſtehend-äſtig, die Ahrchen 4—öblütig, die Blütchen lanzettlich und begrannt. Fruchtknoten an ſeiner Spitze ſchwach-ſteifhaarig oder kahl. — 3 Formen: a) heterophylla Haclc. (syn. F. heterophylla Lam... F auriuscula e nicht Z. pee. ), 50-100 em hoch; dichtraſig, die jungen Sproſſe tragen (auf dem Querſchnitt) die Faſerſtränge in 1-4 ſcheiden heranwachſend und nicht kriechend-verlängert; gemiſcht, nämlich zum größeren Teile in den Blatt- die Halme ſind hoch; Blätter ſehr deutlich 2geſtaltig, die der nichtblühenden Sproſſe haarförmig, Zſeitig, dicht zuſammengefaltet, 3 nervig und lang, die halm— ſtändigen aber viel breiter, flach und auf der Oberſeite erhaben-5— 7 rippig; dieſe Form gedeiht noch gut auf trockenem Boden. Siehe auch Nr. 3800 b. b) violäcea Hack. (syn. F. nigrescens Auct., F. violacea Schleich., F. ovina var. sardica Griseb.), Pflanze dicht raſenbildend; die jungen Sproſſe faſt alle aus den Blattſcheiden hervorbrechend, nicht kriechend. Blätter ſtumpf, ziemlich gleich geſtaltet, die der jungen, nichtblühenden Sproſſe haarförmig, zuſammengefaltet, kantig, 5— nervig, die der Stengel breiter, lockerer zuſammengefaltet, 5— 9 nervig. Ahrchen elliptiſch— lanzettlich, ſtets violett-gefärbt. c) normãlis (syn. f. eurubra Hacſc., F. rubra L.“), 30-60 cm hoch; lockerer raſenbildend, faſt ebenſoviele junge Sproſſe innerhalb der Blattſcheiden heran— wachſend als aus denſelben hervorbrechend und letztere dann mehr oder weniger ſtark kriechend (kriechende Erdſtämme). Blätter ſtumpf, meiſt zweigeſtaltig: die der nichtblühenden, jungen Sproſſe zuſammengefaltet, borſtenförmig, ſtumpfkantig, 5— 7 nervig, die der Stengel breiter und ziemlich flach. Ahrchen oft rot— angelaufen. Verwendung. Festuca rubra iſt eins unſerer wichtigſten Gräſer zu Grasſamen-Miſchungen für trockenen Boden, und da iſt vor allem f. normalis ein ſehr wertvolles Untergras und wegen ihrer Aus— läufer für trockene Raſenplätze, auch im Halbſchatten, vortrefflich geeignet. Allenfalls thut's auch die robuſtere aber nicht ausläufertreibende f. heterophylla. 3802. * Festüca elätior L. s. lal., Hoher Schwingel. Auf Wieſen. Staude, 40—150 cm hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Horſtbildendes Gras. Junge Sproſſe meiſt die Blattſcheide durchbrechend und am Grunde bogiggekrümmt, bisweilen auch kurz— kriechend, wenigblätterig. Halme hoch, ſtielrund; 1214 Blattſcheiden kahl, faſt bis zu ihrem Grunde geſpalten; Blatthäutchen ſehr kurz, abgeſtutzt-zerſchlitzt. Blatt⸗ flächen gleichförmig, linealiſch-lanzettlich, flach, wenn trocken etwas zuſammengerollt, lang-ſpitz, vielnervig, oberſeits ſcharf, vielrippig. Blütenriſpe zuſammen⸗ geſetzt oder einfach; Ahrchen länglich oder elliptiſch; Hüllſpelzen faſt ungleich; äußere Blütenſpelze unbewehrt oder kurzgrannig. 2 Abarten: f a) pratensis Hack. (syn. F. elatior Z.“, F. pratensis Auds., Schedonorus pratensis Beauv.), 40—100 cm hoch; Blattſcheiden verwelkend, ſchnell in braune Faſern ſich auflöſend; Blattflächen ſchlaff, am Grunde ſelten ohrlappig. Die oberen Faſerſtränge alle und mit allen Nerven, die unteren aber nur durch die Hauptnerven korreſpondierend. Blütenriſpe faſt einfach oder wenig zuſammengeſetzt, länglich oder linealiſch, zur Blütezeit abſtehend⸗ äſtig, die unteren Aſte paarweis und mit nur wenigen Ahrchen; letztere ſind lanzettlich oder linealiſch-lanzettlich, ziemlich locker⸗ 7—8blütig. Früchtchen verkehrteirund⸗ länglich. b) arundinäcea L., Hack. (syn F. arundinacea Schreb.), 60—160 em hoch; Blattſcheiden verwelkend und ganzbleibend, oder kaum zu Faſern ſich trennend; Blattflächen härtlich, am Grunde ohrlappig. Faſer— ſtränge alle, die unteren wie die oberen, mit allen Nerven forreipondierend. Blütenriſpe zuſammengeſetzt, die unteren Aſte verzweigt und mit mehreren Ahrchen; letztere elliptiſch, 4—ö5blütig. Verwendung auf Wieſen mit kräftigem Boden; aber nur f. pratensis iſt ein hervorragendes Futtergras. 3803. * Festüca gigantea V. (syn. F. aristata C. Koch, Bromus giganteus L.), Rieſiger Schwingel. In f ſchattigen Wäldern. Staude, 60—150 cm hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Pflanze lockerraſig, die jungen Sproſſe alle die Blattſcheiden durchbrechend, am Grunde gekrümmt, aufſtrebend. Halme hoch, be— blättert, ſtielrund; Blattſcheiden völlig geſpalten, die verwelkten zuletzt faſt faſerig. linealiſch-lanzettlich, ſtehenden Rippen. Blütenriſpe groß, weit-ausgebreitet, mit verlängerten, ſchlaff-nickenden Aſten. ziemlich langgeſtielt, faſt ſpitzenſtändigen Granne, ſchlängelig iſt. Verwendung in Parks und Landſchaftsgärten als ein ganz hervorragendes Schattengras, welches unter hohen Bäumen noch gut fortkommt, und es mag für ſchattige Orte, wo andere Gräſer nur kurz— lebig ſind, empfohlen werden. 3804. * Festũca varia Haenke (syn. F. acuminata Gau, , Bunter Schwingel. In Gebirgsgegenden, an trockenen Orten. — Pflanze ſchön grün, dichte Gattung 1383. Bromus L., Treſpe, 6 NIX I (griechiſch: bromos, bei den Alten die Bezeichnung für Hafer). männlich. Hüllſpelzen 2, ſchmal, ſpitz oder grannig. gekrümmt⸗ſpreizend. Staubblätter 3, ſelten weniger. wenn reif, der inneren Blütenſpelze angewachſen. Hüllſpelze 3 nervig Blätter flach, breit- | ſehr ſpitz, am zuſammengezogenen Grunde zweiöhrig, vielnervig, mit zahlreichen entfernt Ahrchen linealiſch- lanzettlich; Hüllſpelzen ſehr ſpitz; äußere Blütenſpelzen lanzettlich, mit einer die wenigſtens doppelt | jo lang als die Spelze und mehr oder weniger | Familie 236. Gramineae, Süßgräſer. G XIXI. | | Blütenriſpe bald dicht und faſt ährenförmig-zuſammengezogen, bald locker, bisweilen auch ſehr locker und mit langen hängenden Zweigen. aufrecht oder hängend, linealiſch, 15 oder faſt eiförmig, meiſt begrannt. Außere Blütenſpelzen krautig, länger, 5—9 nervig, abgerundet, an der Spitze meiſt 2ſpaltig oder 2 zähnig und unterhalb der Spitze 1—3 grannig, ſelten unbegrannt; Grannen oft zurück⸗ Fruchtknotenſpitze mit zottigem, ganzem oder kurz⸗2—3 ſpaltigem Schopf, an oder unter deſſen Grunde die 2 kurzen, federigen Griffel eingefügt ſind. Samennabel punktförmig, nicht linealiſch. Einjährige, 2jährige oder ausdauernde Gräſer mit flachen Blättern. — 40 Arten der gemäßigten Zone. - A. Echte Stauden (mehr als en und nere, Hachwüchſis. la Feinſtacheln. förmig, länglich, lederig, eingerollt, kaum gekielt, mit einem Weichſtachel. Raſen bildend mit faſerigen Wurzeln; Halme aufrecht oder aufſtrebend. Blätter borſten⸗ oder faſt binſen⸗ förmig, zuſammengerollt, ziemlich ſteif, ſpitz, faſt ſtechend, auf dem Querſchnitt eirund, 7 nervig, innen 5—7rippig. Blatthäutchen länglich. Blüten⸗ riſpe länglich, zuſammengeſetzt, an der Spitze faſt nickend, ihr unterer Aſt verlängert, mit mehreren kurz⸗ geſtielten, länglich⸗-lanzettlichen, 4— 7 blütigen, bunt⸗ geſcheckten, ſeltener (bei f. flavescens) blaſſen Ahrchen und ſcharfer Spindel. Außere Blütenſpelze breit⸗lan⸗ zettlich, ſpitz, ſtumpf oder kurzbegrannt; innere Blüten⸗ ſpelze an den Kielen etwas ſcharf. Fruchtknoten an der Spitze kurz-rauhhaarig. ö Verwendung. Bildet auf trockenem Boden auch in den heißen Sommermonaten ein dichtes, ſaftig-grünes Polſter und dürfte ſich zu Gras⸗ ſamen⸗Miſchungen für Raſenplätze mit eignen; ſcheint aber nur ſpärlich zu blühen, mithin wenig Samen zu liefern. 3805. * Festüca silvätica Vidl., nicht Host (syn. F. calamaria &., F. latifolia Host, Poa silvatica Poll.), Waldbewohnender Schwingel. Ein⸗ heimiſch, in ſchattigen Bergwäldern und Hainen. Staude, 60—125 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. — Dichtraſig, mit faſerigen Wurzeln; alle Ausläufer innerhalb der Blattſcheiden. Halme aufrecht, ſchlank; alle Blattſcheiden geſpalten, die unterſten ſchuppenförmig, ſehr zahlreich, breit, hart, verdickt; Blatthäutchen kurz, länglich, abgeſtutzt, am Rande feinwimperig; Blatt- flächen lang, breit⸗lanzettlich, flach, langgeſpitzt, viel⸗ nervig, vielrippig, am Rande mit vorwärtsgerichteten Riſpe groß, ſehr äſtig, weitſchweifig, übergebogen. Ahrchen 3—5blütig, mit ſehr ſcharfer, hin und her gebogener Spindel; Hüllſpelzen ungleich, pfriemlich-lanzettlich, ſehr ſpitz, der ganzen Länge nach gekielt, beiderſeits nahe dem Rande Lrippig, überall ſcharf. 3806. Festüca pectinélla Del. (syn. cynosurodes Del., nicht Desf.; Vulpia c . Boiss., V. patens Boiss., Ctenopsis pectinella Not.), Kamm-Schwingel. Paläſtina, Egypten, auf Sand⸗ boden. Einjährig, 8—18 em hoch. Blütezeit: Sommer. — Halme meiſt mehrere, dünn, im unteren Teile gekniet. Blätter ſehr ſchmal linealiſch, 11 eingerollt. Blatthäutchen länglich, ſpitz. Riſpe ähren— einſeitswendig, einfach oder ame Grunde mit einem abſtehenden Aſt. Ahrchen zweiteilig, 11 länglich, 5—6blütig. Untere (äußere) „Hül⸗ 4 4 2 “ ipelze ſehr klein, ſchuppenförmig, eirund-dreiedig, die obere (innere) lederig, hohl, linealiſch, rückſeitig gewölbt, halb ſo lang als die Blütchen. Außere Blütenſpelze Verwendung als niedliches Kultur wie unter Nr. 3762 angegeben. Ziergras. Grasährchen mehr- bis vielblütig, meiſt groß oder ziemlich groß, Alle Blütchen zwitterig oder das oberſte der Ahrchen gekielt oder auf dem Rücken Früchtchen länglich oder linealiſch, breitgefurcht oder faſt eben; untere är Spee Ae die obere (innere) B. inermis. 3507. | Gattung 1383. Bromus, Treſpe. Nr. 38033811. 1215 B. Einjährige Pflanzen. Ahrchen nach der Blüte von ihrem Grunde nach der Spitze hin e ee indem dann die H- Blütchen daſelbſt ſpreizen. Untere (äußere) Hüllſpelze Imervig, obere (innere) Znervig .. B. sterilis. 3808. 5 B. madritensis. 3809. B. rigidus. 3810. C. Ein= (oder ſelten zmwei>) jährige Pflanzen. Ahrchen auch nach der Blüte gegen die Spitze hin ſchmäler bleibend, eirund oder lanzettlich, mit oft ſpreizenden, ſelten fehlenden Grannen. Untere (äußere) Hüllſpelze ſchmäler, 3—5 nervig, die obere (innere) 5—7 nervig; äußere Blütenſpelzen meiſt 7—9 nervig. 1. Die Blütchen, auch wenn fruchttragend, mit ihrem Rande ſich gegenſeitig 5 N Die e Blütenſpelzen an den Rändern in oder über ihrer Mitte einen ſtumpfen Winkel erkennen laſſend . B. squarrosus. 3811. B. macrostachys. 3812. 2. Die fruchttragenden Blütchen der Ahrchen etwas voneinander entfernt und ſo ſich nicht gegenſeitig mit dem Rande überdeckend. B. patulus. 3813. D. Pflanzen 1= bis mehrjährig, mit . breiten, . Mach en, Sehnen; 6— gen Ahrchen and ee ee viel⸗ nervigen Hüll- und Blütenſpelzen . . uniolodes. 3814. 3807. * Bromus inermis Leyss. ne. 125 gi- | Sehen Einjährig, ine fußhoch, grün. Blütezeit: ganteus hort. nonn., Festuca inermis PC.), Wehr: Sommer. — Halme aufrecht, ſchlank, kahl; Blätter loſe Treſpe. 40 — 130 em hoch; durch zahlreiche flaumig, linealiſch, flach, ſpitz; Blatthäutchen eirund— kriechende Erdſtämme queckenartig wuchernd. Riſpen länglich, zerſchlitzt. Blütenriſpe aufrecht, faſt einfach, grün, länglich, ſchlaff, faſt einfach, mit langen, dünnen, länglich, unten verſchmälert; ihre Aſte kurz oder von ſcharfen, aufrecht⸗abſtehenden, halbquirlig-geſtellten, un⸗ Ahrchenlänge, aufrecht, ſcharf, die unteren zu 3— Hen, er Aſten, die 1—2 Ahrchen tragen; Ahrchen faſt nidend; Ahrchen kahl oder weichhaarig, 5- bis 5—7blütig; äußere 1 unbegrannt oder 12 blütig. Hüllſpelzen ſchmal- lanzettlich, ſpitz, die mit Weichſpitzchen. Sit für ſehr trockenen Boden ein äußere (untere) ſchmäler und faſt um die Hälfte kürzer; wichtiges Weidegras. — * B. erectus Huds. (syn. B. die einzelnen Blütchen entferntſtehend. Nußere Blüten⸗ glaberrimus C Koch, B. angustifolius M. B., Festuca ſpelze lanzettlich-pfriemlich, gekielt, mit faſt fehlenden erecta Wallr.), auf ſonnigen Hügeln; Staude, 30 bis Seitennerven, unter der lang- und jehr ſpitz-2 ſpaltigen 100 cm hoch; Blütezeit: Juni bis Auguſt; horſt⸗ Spitze begrannt; die Grannen gerade oder auswärts— bildendes Gras ohne kriechende Erdſtämme, mit eingebogen, faſt ſo lang als die Blütenſpelze. ſtraff⸗aufrechten Halmen und linealiſchen Blättern, von 3810. Bromus rigidus K. (syn. B. maximus denen die unteren ſchmäler ſind als die ſtengelſtändigen; Desf., B. madritensis Del., nicht L.), Starre Treſpe. Blatthäutchen kurz. Blütenriſpen aufrecht, allſeits⸗ England, Südeuropa. Einjährig, etwa fußhoch. — wendig, ſpäter meiſt rot-angelaufen, mit dünnen, Halme feſt, oben weichhaarig; Blätter linealiſch, flach, ſcharfen Aſten, die unteren zu 3—6 halbquirlſtändig; ſamt den Blattſcheiden behaart; Blatthäutchen länglich, Ahrchen 4—Sblütig, zuſammengedrückt, linealiſch— zerſchlitzt. Riſpe länglich, aufrecht, einfach, mit jaınmet- lanzettlich, kahl oder flaumig; äußere Blütenſpelzen haarigen, kurzen, aufrechten Aſten; Ahrchen 6—8blütig, aus 2zähniger Spitze mit gerader Granne. — B. asper kahl, ſeltener weichhaarig, ſehr groß. Hüllſpelzen zu— Murr., in Gebirgswäldern; 60 — 150 cm hoch; horſt- geſpitzt, breithäutig, am Kiel ſcharf; äußere Blüten- bildendes Gras ohne langkriechende Erdſtämme; Halme ſpelze lanzettlich, breithäutig, gekielt und mit meiſt mit äſtiger, etwas ſchlaff überhängender, graulichgrüner 5 erhabenen Nerven, unter ihrer Spitze pfriemlich— oder grüner Riſpe, deren untere Aſte zu 2—6 halb- 2zähnig und mit einer ſtarken, gekielten, ſehr ſcharfen, quirlſtändig find; alle Blätter gleichförmig, breit- aufrechten Granne, welche doppelt jo lang als die linealiſch, flach, am Rande ſehr ſcharf; Ahrchen 7- bis Spelze. k. Gussonei Harl. pr. sp. iſt durch eine 9blütig, zuſammengedrückt. lockere, an der Spitze etwas nickende Riſpe mit ver— 3808. * Bromus sterilis Z. (syn. B. jubatus längerten Aſten verſchieden. f Ten., B. amplus C. Koch), Genügſame Treſpe. An Verwendung der Nrn. 3809/10 wie Nr. 3789. ſonnigen unbebauten Orten. Einjährig, 15—60 cm 3811. Bromus squarrösus Z. (syn. B. wolgensis hoch. Blütezeit: bei Folgepflanzen von Mai bis Sr., B. Noëanus Boiss.), Sparrige Treſpe. Süd— Auguſt. — Halme aufrecht, kahl; Blätter ziemlich breit- europa, Orient, Nordafrika. Einjährig, etwa fußhoch. linealiſch, zugeſpitzt, flaumig; untere Blattſcheiden oft zottig; Blatthäutchen eirund⸗länglich, zerſchlitzt. Riſpe locker, faſt einfach, mit verlängerten, allſeitig nickenden oder hängenden, halbquirlſtändigen Aſten, die länger find als ihre Ahrchen. Ahrchen kahl oder weichhaarig- | ſcharf, 6—10blütig, begrannt; die Grannen länger als ihre Spelze. Pflanze im Gegenſatz zu Bromus | tectorum viel länger ſchön grün bleibend und ſpäter an ſonnigem, trockenem Standort ſich meiſt dunkel- violettbräunlich färbend. — * B. tectorum Z., Pflanze bald zur Blüte gelangend und dann zeitig gelb werdend; | KEN Blatthäutchen kurz und ſtumpf; Riſpe kurz, faſt ein⸗ 77 ER ſeitig; mehrere oberſte Blütchen der Ahrchen find taub. L ER Grannen jo lang oder etwas länger als ihre Spelze. Verwendung des Bromus sterilis, welcher ſich 222 ohne weitere Pflege an ſonnigen trockenen Orten, am Se beiten in ſandigem Lehmboden bald anfiedelt, recht zweckmäßig zu Trocken-Bouquets. Man hat Sorge zu tragen, daß das Gras zu rechter Zeit geſchnitten Blütezeit: Sommer. — Halme ſchlank, kurz, kahl; und im Schatten an luftigem Orte e wird. Blätter ſchmal⸗linealiſch, die unteren ſamt den Scheiden b 3809. Bromus madritensis Z. (syn. B. poly- flaumig; Blatthäutchen kurz, abgeſtutzt. Riſpe locker, ein— ‚stachyus DC., B. diandrus Curt. , B. scaberrimus fach, ſchlaff, nickend, faſt einſeitswendig, mit dünnen ge⸗ Ten.), Madrider Trefpe. Südeuropa, an bebauten krümmten Blütenſtielchen, die kürzer als ihr Ahrchen. 7 7 N Yan 15 7 Wee 0 0 059 Bromus brizaeformis. 1216 Ahrchen kahl und glänzend, ſeltener weichzottig, eiförmig⸗ länglich oder elliptiſch, ſtumpf, ſtark zuſammengedrückt, dachig-S— 20 blütig; äußere Blütenſpelzen breitlänglich- rautenförmig, undeutlich-genervt, breit-trockenhäutig gerändert, ſtumpflich, kurz-2 ſpaltig, ihre von der Spitze entfernte Granne zuletzt ſpreizend-abſtehend, faſt ge- dreht und länger als ihre Spelze. — B. brizae for mis Fisch. et Mey. (syn. B. squarrosus f. muticus C. A. Mey.), Georgien, Kaukaſus, Orient. Einjährig, fußhoch und höher. Blütezeit: Sommer. Halme ſchlank, kahl; Blätter linealiſch, ſamt den Scheiden weichhaarig. Blütenriſpe locker, einfach, einſeitswendig, nickend, mit wenigen Ahrchen, die von ebenſolangen oder etwas längeren, ſehr dünnen, nickenden Stielchen getragen werden, zuſammengedrückt, breit-länglich, dachig-10—20 blütig, kahl und zur Fruchtzeit auf— gedunſen ſind. Hüllſpelzen ſtumpf, die äußere (untere) länglich-linealiſch, die innere (obere) länglich und ſchwach länger. Außere Blütenſpelzen länglich-⸗ rautenförmig, rückſeitig gewölbt, ſpitzlich, mit ſehr kurzer oder auch fehlender, faſt endſtändiger, weichſtachelförmiger Granne. Verwendung. Beide gehören zu den ſchönſten Gräſern, die in der Bouquetbinderei zur Ver— wendung kommen. Sie ähneln in der Tracht wie in den Ahrchen ſehr der Briza maxima; die Ahrchen find aber größer (18 —28 mm lang bei 8-10 mm Breite) und ſtehen in einer zierlich-gebogenen Riſpe. Aus- ſaat im zeitigen Frühling, entweder an den be— ſtimmten Platz oder in einen kalten Kaſten, wo die Pflänzchen, bevor ſie ihren Platz im Freien erhalten, wohl beſſer verſtopft werden. Sie lieben Halbſchatten. 3812. Bromus macrôstachys Desf. (syn. B. lanceolatus R., B. divaricatus Rohde), Groß- ährige Treſpe. Mittelmeergebiet, Sibirien. Ein— jährig. Halme aufrecht, kahl. Blätter ſamt den Scheiden weichhaarig; Blatthäutchen kurz, zerſchlitzt. Blütenriſpe aufrecht, ſtraff, lanzettlich, zuſammenge— zogen, faſt einfach, mit ſtraffen Aſten, die alle ſehr kurz ſind oder die unteren ziemlich lang. Blüten— ährchen kahl oder kahl werdend [bei f. lanuginosus Poir. pr. sp. (syn. B. oxyphlaeus Payne), mit etwas lockerer Riſpe und ſchwach längeren unteren Riſpen⸗ äſten, ſind die Ahrchen kurzwollig]), groß, lanzett— lich, ſtielrundlich, 10—16blütig. Hüllſpelzen un⸗ gleich, länglich- lanzettlich, ſtumpflich, unbegrannt; äußere Blütenſpelzen länglich-elliptiſch, unterhalb der in 2 lanzettliche Lappen lang- vorgezogenen Spitze begrannt. f. triaristatus Hacht. (syn. B. Dan- thoniae Trin., Boissiera Danthoniae A. Br., Triniusa Danthoniae Steud.), die Blütenſpelzen der oberen Blütchen der Ahrchen faſt regelmäßig unter der ipig-2teiligen Spitze 3 grannig; dieſe Grannen find meiſt ſchwarz, die mittlere ſtärker und abſtehend oder ſpreizend. — Folgende einheimiſche zweijährige Arten haben dünne, gerade (aufrechte) Grannen, die ſo lang oder etwas kürzer als ihre Blütenſpelze ſind; innere Blütenſpelze ſtets kürzer als die äußere: B. mollis L., 15—50 em hoch; Mai, Juni; Blätter und Blatt- ſcheiden oder wenigſtens die 6—10blütigen, länglichen oder länglich-lanzettlichen, ſchwach zuſammengedrückten Ahrchen ſind weichbehaart, (nur bei k. glome- ratus Tausch pr. sp. ſind die Ahrchen kahl, dann ſind aber die Blätter und Blattſcheiden behaart, die Riſpe faſt ährenförmig, die Blütenſtielchen nur 2 bis 4 mm lang, und die Granne kaum die Hälfte ihrer Familie 236. Gramineae, Süßgräſer. Of XIX I. erhabennervigen Spelze erreichend). — * B. commu- 9 tatus Schrad. (syn. B. pratensis Zhrh.), Ahrchen ſtets kahl und die Blütenſpelzen nicht erhaben⸗ nervig; Blütenriſpe locker, mit verlängerten Aſten und Blütenſtielchen, aufrecht oder zuletzt mit nickender Spitze. Hiervon iſt * B. racemosus L. nur durch die nie ſtraff⸗ aufrechte, weitſchweifige, ſelten einfache Blütenriſpe und die in der Mitte der Ränder bogig-abgerundeten äußeren Blütenſpelzen verſchieden. — B. brachystachys Hornung (syn. B. strictus Schwabe, B. aegyptiacus Tausch, B. Tigridis Boiss. et Noe, B. leptostachys Ehrenbg.), ſelten bei uns wildwachſend, Halme ſchlank, Blütenriſpe kurz⸗pyramidal, mit faſt halbquirlſtändigen, aufrecht-abſtehenden Aſten, die auch nach der Blüte jo bleiben; Ahrchen klein, (12—22 mm lang, etwa 5—7 mm breit, faſt nur halb jo breit als bei B. com- mutatus), eirund oder eirund⸗ lanzettlich, 10—15blütig, kahl oder kurzrauhhaarig; Blütenſpelzen erhaben- 7nervig und breit-weißrandig, länglich-rauten⸗ förmig. — * Bromus arvensis L., Acker-Treſpe. Einjährig, 30 —50 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli. Sit von allen vorgenannten zweijährigen verſchieden durch: Innere Blütenſpelze mit der äußeren faſt gleichlang. Im übrigen: Blütenriſpe groß, ſehr locker, abſtehend-äſtig; Ahrchen elliptiſch, kahl, grün⸗ lich oder geſcheckt, 5—10blütig; äußere Blütenſpelze elliptiſch⸗ länglich, undeutlich-nervig, weißrandig, Grannen dünn, aufrecht, von Spelzenlänge. 3813. * Bromus pätulus M. et H. (syn. B. com- mutatus M. B., nicht Schrad.!; B. multiflorus Host, nicht & m.; B. polymorphus Hoſlen.), Abftehend- grannige Treſpe. Südeuropa, Orient, auf Ackern. Zweijährig, 30—60 em hoch. Blütezeit: gewöhn⸗ lich Mai, Juni. — Halme aufrecht, kahl; Blätter und Blattſcheiden weichhaarig; Blatthäutchen abgeſtutzt, zerſchlitzt. zuletzt einſeitig-nickend und meiſt mehr zuſammenge⸗ zogen; Aſte halbquirlſtändig, dünn, hin und her ge⸗ bogen, länger als ihre Ahrchen. Ahrchen kahl oder angedrückt⸗zottig, lanzettlich, ſpitz, S—12blütig. Außere Blütenſpelze die innere deutlich überragend, elliptiſch⸗ länglich, am Rande über der Mitte (bisweilen aber undeutlich-) ſtumpfkantig, mit undeutlichen oder deutlichen Nerven und unter der Zeckigen, ſpitzlichen, Riſpe locker, pyramidal, abſtehend⸗äſtig, nee ö 2 ſpaltigen Spitze begrannt; dieſe Grannen find ſehrn dünn, etwa ſo lang als ihre Spelze, aufrechtabſtehend, aber bei voller Reife meiſt jpreizend-zurüd- gebogen. — Formen ſind: f. anatolicus Dosss. (Syn. B. anatolicus Dosss. et Heldr.), Blütenährchen angedrüct-jammethaarig und die Ränder der äußeren Blütenſpelzen undeutlich-kantig. f. phrygius Boiss. (syn. B. phrygius Bolss.), äußere Blütenſpelzen tiefer und ſpitzer 2ſpaltig, mit ſtärkerer und mehr ſpreizender Granne. |*B. secalinus Z. (syn. B. grossus DC), Roggen-⸗Treſpe, auf Adern, 30— 100 em hoch; Ahrchen kahl oder flaumig, eirund⸗länglich, ſehr zuſammen⸗ gedrückt, 6— 12 blütig; die fruchttragenden Blüt⸗ chen ſtielrundlich. Iſt kein Ziergras.)] Verwendung. Formen find durch ihre reifen Riſpen mit den zahl⸗ reichen ſpreizenden, feinen Grannen ein ſehr gut verwendbarer Werkſtoff für Trockenbouquets. leicht. Ausſaat, weil dies Gras zweijährig iſt, am Bromus patulus und ſeine Kultur AN s * ſicherſten im Mai, Juni an den beſtimmten Platz (kan ſonnigem Standort und auf durchläſſigem Boden), damit die bis zum Mai folgenden Jahres ſtarken Büſche reichliche Riſpen⸗Ernte geben können. Ausſaat im Auguſt, September giebt ſchwächere Pflanzen und ſpätere, aber doch noch ziemlich reichliche Blüten. unbegrannt (Bingel- oder Keulenweizen). * 4 1 * 3814. Bromus uniolödes Willd., Kih. (syn. Gattung 1384. Triticum, Weizen. | | | B. Schraderi KH., B. australis R. Br., Ceratochloa | pendula Schrad., C. australis hort.), Aniolaartige (oder ſüdliche) Treſpe. Amerika, Auſtralien. Ein⸗ oder oft mehrjährig, 50— 100 em hoch. Blütezeit: Sommer. — Pflanze grün und üppig und dann meiſt mit größerer weitſchweifiger, überhängender Blütenriſpe, oder graugrünlich und mit mehr aufrechten oder ſchwach-nickenden, 2—3zählig und ſcharf ſind. lich (faſt zolllang oder noch länger), ſcharf. Ahrchen länglich-lanzett⸗ knoten deutlich-3 höckerig. großen Riſpen, deren Strahlen | | Frucht⸗ der Samen 3 Jahre; Keimung in 2—3 Wochen. | Nr. 3812— 3815. 1217 Verwendung. Ein von allen Bromus-Arten durch ſeine flachen, ſcharf-gekielten Ahrchen und feine Tracht abweichendes Ziergras, welches, wenn im April an den beſtimmten Platz geſäet, noch im Herbſt für Bouquets brauchbare Riſpen liefert, im Winter dann aber meiſt bei uns zu Grunde geht. Säet man da⸗ gegen im Mai, Juni, ſo blüht es im Herbſt kaum noch, kommt aber weit beſſer durch den Winter und giebt im kommenden Sommer ſtarke und ziemlich viele Riſpen. Der Standort ſei ſonnig und frei, der Boden am beſten ſandiger, etwas humoſer Lehmboden, alſo kräftig und durchläſſig, aber nicht üppig. Will man es im Winter etwas ſchützen, ſo genügen ein paar Fichtenzweige; Laub iſt ungeeignet. — Keimkraft Gattung 1384. Triticum L., Weizen, O XIX I (lat.: triticſum — Weizen; von tritus — zerrieben, gemahlen; nämlich die Körner zu Mehl). Grasährchen wenig- (meift 2—5⸗) blütig, etwas zuſammengedrückt, ſitzend, mehr oder weniger bauchig, die unterſten an der Spindel meiſt taub. Hüllſpelzen 2, ziemlich ſteif, breit, oft kahnförmig, mehrnervig. Außere Blütenſpelze am Grunde ohne eine deutliche, durch eine Furche abgegrenzte Verdickung, mehrnervig, in 1 oder mehrere Zähne oder Grannen endigend, ihre ſeitlichen Nerven an der Spelzenſpitze nicht in den Mittelnerv zuſammenlaufend, die Spitze alſo nicht erreichend, an den Seiten der Spelze meiſt als zahn— förmige Vorſprünge endend. Frucht (Korn) eiförmig oder länglich und vorn. Bauchjeite) ſchmalgefurcht. Einjährige oder doch nur einen Winter überlebende, aufrechte Pflanzen mit flachen Blättern. — 14 Arten, im Mittelmeergebiet und Weſtaſien. A. Hüllſpelzen bauchig, der ganzen Länge nach oder wenigſtens im oberen Teile gekielt. T. sativum. T. polonicum. 3815. 3816, B. Hüllſpelzen abgerundet, flachgewölbt, nicht oder nur undeutlich-gekielt. 1. Alle Hüllſpelzen der Ahre begrannt 2. Untere Hüllſpelzen unbegrannt oder ſehr ku 13 gr a n ni g 5 die des Endährchens aber ſehr langbegrannt. 7. eylindricum. 3817, 3818, T. ovatum, 3815. Triticum sativum Lam. s. lat., Saat- mäßiger Rundung verlaufend. Die Körner find weizen. Einjährig, 70—150 em hoch. Blütezeit: Juni, Juli., — Blüten- und Fruchtſtand eine faſt ſtets einfache Ahre, (nur bei f. turgidum compositum. eine kurzäſtige Ahre). Ahrchen einzeln in den Ausſchnitten der Spindel ſitzend, 2 bis mehrblütig. Blütenſpelzen bauchig-gedunſen, die äußere ſo lang oder kaum länger als die zu ihr gehörige innere. ſehr ungleichhälftig- gefaltet, ſtets kürzer als das ganze Ahrchen und die mittleren Blütchen des letzteren alſo nie überragend. — 7 Unterarten: A. Die Ahre mit zäher, zur Reifezeit nicht (wenn zwiſchen den Händen gerieben) die Körner leicht freigebend. | a) vulgäre Pill. pr. Sp., Gemeiner S., Hüll⸗ ſpelzen nach oben hin mit gekieltem, nach unten hin aber mit deutlich-buckeligem und von da bis zum Grunde eingedrückt-abgeplattetem Rücken. Ahren begrannt (Grannenweizen) oder unbegrannt (Kolbenweizen), meiſt locker, die Vorder— flächen deutlich-breiter als die Seitenflächen. Halm ein paar em unter dem Ahrenknoten ſchon hohl, ſelten Von beiden giebt es im Frühjahr zu etwas markig. ſäende, im ſelben Sommer reifende Sommerweizen— Sorten und im Herbſt zu ſäende, erſt im folgenden Sommer reifende Winterweizen-Sorten. b) compäctum Host pr. sp., Dichtähriger S.; wie bei Unterart a, nur: die Ahren ſtets kurz, in der Regel unter 8 cm, ſelten 8—10 cm lang, mehr quadratiſch, und die Ahrchen dicht-gedrängt über- einander ſitzend. Sommer- und Winterſorten. c) türgidum IL. pr. sp., Gedunſener (oder engliſcher) S.; Hüllſpelzen in der Regel im Verhältnis zur Länge breit (nicht länglich); ihr Kiel bis zum Grunde deutlich-hervortretend und bis zum Grunde der Spelze in gleich— Vilmorin. Dritte Auflage. Die Spelzen find mehr häutig-ſpreuig. Länge in der Regel länglich (nicht breit); ihr Kiel Ahren begrannt (Igelweizen) oder Es giebt Hüllſpelzen mehrnervig, durch den Kiel meiſt dick, kurz und mehlig. Die Ahren ſind mittel— lang bis lang, dicht und dick, im Umfange qua— dratiſch ‚und kräftig begrannt; die Grannen über- ragen die Ahre bis zu Ahrenlänge. Halme ein paar Centimeter unter dem Ahrenknoten halbmarkig bis vollmarkig. Faſt ausnahmslos Winterſorten, alſo im Herbſt zu ſäen. f. compositum Z. pr. sp., Wunder- weizen, hat kurzveräſtelte dicke Ahren. In 2 Sorten: Winter-Wunderweizen, mit dickeren und ſchöneren Ahren, im Oktober zu ſäen; und Sommer-Wunder— weizen, der Anfang April zu ſäen iſt. Beide werden für Trocken- (Mafart-) Bouquets verwendet, weil gliederweis leicht zerbrechlicher Spindel aber ſie ſehr intereſſant ſind. d) durum Desf. pr. sp., Harter S. (Hart⸗ weizen, Gerſtenweizen); Hüllſpelzen im Verhältnis zur wie bei Unterart c, jedoch am Grunde der Hüllſpelze noch ſchärfer hervortretend, auch hier in gleich— mäßiger Rundung über den Spelzenrücken verlaufend. Die Körner ſind mehr lang und, wenn quer durch— ſchnitten, im Innern meiſt hornartig-glänzend und hart. Ahren ſehr ſelten länger als 10 cm, ziemlich dicht, im Umfange ſelten ausgeprägt-quadratiſch, ſtets und gewöhnlich ſehr lang begrannt. Die Grannen überragen, die Ahre von einfacher bis zu doppelter Ahrenlänge. Halm mehrere Centimeter tief unter dem Ahrenknoten noch vollmarkig, ſeltener daſelbſt nur halbmarkig. Faſt ohne Ausnahme Sommerſorten, alſo im Frühling zu ſäen. B. Die Ahre iſt zur Reifezeit mehr oder weniger ſpröde und brüchig; ſie entläßt, wenn zwiſchen den Händen gerieben, die Körner nicht oder nur ſchwer und vereinzelt aus den Spelzen; ſie iſt (mit ſeltenen Ausnahmen) leicht in jo viele einzelne Glieder zerbrechlich, als Ahrchen daran ſitzen. Die Spelzen ſind ſtets mehr ſteif-lederig als ſpreuig. e) Spelta L. pr. sp., Spelz-Weizen, Dinkel; Ahre locker, ſchmal und lang, annähernd quadratiſch; die normal ausgebildeten mindeſtens 10 mal jo N 18 lang als breit, entweder begrannt (Örannen-Spelz), aber dann die Grannen die Ahre nie um Ahren— längeüberragend, oder unbegrannt (Kolben-Spelz). f) dicõccum Schrank pr. sp. (syn. T. amyleum Ser), Emmer- Weizen; Ahre dicht, mit meiſt ſehr platt-gedrüdten, ſelten annähernd quadratiſchen Seiten; die normalen Ahren nie 10 mal jo lang als die breitere Fläche breit iſt, faſt ausnahmslos begrannt und von den Grannen gewöhnlich um Ahrenlänge überragt. Ahrchen 2—3körnig, und zur Reifezeit ihre innere zarte Blütenſpelze nicht in 2 Teile geſpalten. Winter-Sorten find z. B.: „Schwarzer ſammetiger“, „Glatter roter“ und „Weißer kahler“. Sommer- ſorte: „Amelkorn“ (auch weißer Reisdinkel genannt) Die Winterſorten ſind recht intereſſant. g) monocöccum I. pr. Sp., Einkorn-Weizen, Einkorn; Ahre kurz, ſehr dicht, mit ſehr platt- gedrückten Seiten, nie 10 mal ſo lang als breit und ſtets begrannt, von den Grannen um Ahrenlänge oder mehr überragt. Ahrchen 1—2 körnig; die innere, zarte Blütenſpelze zur Zeit der Körnerreife bis zum Grunde in 2 Teile geſpalten. „Winter⸗Einkorn“, mit ſchöneren, rotbraunen auch in Trockenbouquets gern geſehenen Ahren; „Sommer— Einkorn“, mit dürftigeren, heller gefärbten Ahren. Das Einkorn iſt die Stammform unſerer Weizenſorten. 3816. Triticum polönicum L., Polniſcher Weizen [ſog. „Riefen-Sommerroggen“). Ahre einfach, locker; Ahrchen 2 bis mehrblütig. Blüten- Einjährig. Familie 236. Gramineae, Süßgräſer. Or XIX I. ſpelzen bauchig-gedunſen, die längſte äußere Gattung 1385. Agropyrum (griechiſch: agros — Acker, pyros — Weizen, Korn; weizenähnliche Pflanzen). innere. Hüllſpelzen lang, mehr papierartig, mehrnervig, durch den Kiel ungleichhälftig und (im Gegenſatz zu T. sativum!) ſtets das mittlere (höchſte) Blütchen des Ahrchens noch über- ragend. Körner ziemlich lang. Ausſaat im April. 3817. Triticum ovätum DAHgp., (syn. Aegi- lops ovata L.), Eiförmiger Weizen. Ahre eiförmig, dicht, mit 3—5 Ahrchen, deren untere 3—4blütig ſind. f. triaristatum (syn. Aegilops triaristata Willd.), Hüllſpelzen meiſt 2 —3 grannig. — T. triun- ciale DAgp. (syn. Aegilops triuncialis L.), Ahre linealiſch-verlängert, ſchlank, cylindriſch, mit 5—7 Ahrchen, deren fruchtbare 2—3blütig ſind. 5 3818. Triticum cylindrieum DAgp. Aegilops eylindrica Host, nicht Fl. gr.; A. caudata Griseb., nicht L.), Walzenförmiger Weizen. Ein⸗ jährig; Ahre lang, eylindriſch, mit mehreren bis vielen, 3—4 blütigen, länglich-walzlichen Ahrchen; auch die Blütenſpelzen des Endährchens in eine ſehr lange Granne auslaufend und ſo einen Schopf bildend. Sorten ſind: Iſt Ziergras und wird im April ins Freie geſäet. — T. caudatum PAgp. (syn. Aegilops caudata L., nicht Eriseb.; A. cylindrica Fl. gr., nicht Host), Ahre lang, Schlank, cylindriſch, mit 4—7 Ahrchen, die 4—2blütig find. Die beiden Hüllſpelzen des End⸗ ährchens in eine ſehr lange, aus dickem, lanzettlichem Grunde pfriemförmige Granne auslaufend; während die Blütenſpelzen an der Spitze nur 2—3zähnig, ſonſt unbegrannt ſind. Ziergräſer fürs freie Land. Gaertn., Ackerkorn, = XIX I Hüllſpelzen nicht bauchig-gedunſen, an ihrer Spitze auch nie ſchief-abgeſtutzt, nicht oder nur ſchwach-gekielt. Außere Blütenſpelze am Grunde mit deutlichem, durch eine Furche ab⸗ (syn. eines Ahrchens doppelt jo lang als die zu ihr gehörige gegrenztem Höcker, zur Reifezeit mit je einem Korn abfallend, welches meiſtens auch mit der inneren Blütenſpelze verwachſen iſt. Seitliche Nerven der äußeren Blütenſpelzen deutlich an der Spelzenſpitze zuſammenlaufend, oder in eine end⸗ ſtändige Granne zuſammenfließend. Frucht ſchmal-länglich, an der Bauchſeite etwas hohl, an der Spitze mehr oder weniger zottig. Ausdauernde oder einjährige Kräuter mit flachen oder zuſammengerollt-ſtielrunden Blättern. — 32 Arten der ge⸗ mäßigten Gegenden der Erde. A. Die Ahrchen an verlängerter Spindel mehr oder weniger voneinander entfernt und aufrecht. Außere Blütenſpelzen nicht oder ſehr kurz begrannt. nicht gekielt. B. Die Ahrchen an abgekürzter Spindel 2zeilig-dachziegelig und abſtehend. Hüllſpelzen lanzettlich, gekielt, Stauden . 3819. * Agropyrum littoräle Boiss. (syn. A. repens f. maritimum Äoch?, Triticum littorale Host, T. pungens Auct.), Meeresküften - Ackerkorn. Staude, 40—90 cm hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Ganze Pflanze ſtark blaugraugrün, mit kriechenden Erdſtämmen. Halme hoch, bis zu / der deutlichen Seitennerven. Länge beblättert; Blätter ſteif, aufrecht, zugeſpitzt, flach oder ſpäter zuſammengerollt, oberſeits mit dicken un- unterbrochenen Nerven, ſcharf oder glattlich. Ahren ziemlich dicht, mit großen eiförmig⸗länglichen, zuſammengedrückten, 5—7 blütigen Ahrchen. Hüllſpelzen länglich⸗lanzettlich, ſtumpflich, erhaben-5—7 nervig, die Blütchen um ½ kürzer. Außere Blütenſpelzen läng⸗ lich⸗linealiſch, 5nervig, ſtumpf oder abgeſtutzt, aber durch den auslaufenden Rückennerv bisweilen mit ſehr kurzer und dicker Weichſtachelſpitze, bei f. pungens (syn. Triticum pungens Pers.) furzbegrannt. f. glaucum (syn. Triticum glaucum Host, Desf., T. intermedium ſtumpferen Hüll- und Blütenſpelzen. Verwendung. von guter Wirkung und bilden ſtarke Büſche. Sonniger Standort und etwas feuchter oder doch friſcher Boden find angezeigt. Die Pflanzen find nicht mit der un- förmiges Ackerkorn. Host) iſt eine ſtark blaugraugrüne Pflanze mit noch zeit: Sommer. — Wurzeln faſerig. f Art und Formen ſind wegen ihrer graublauen Laubfärbung in Landſchaftsgärten Hüllſpelzen mehrnervig, hohl und Pflanze mit kriechenden Grundſtämmen. * A. littorale. 3819. A. elongatum. 3820. ohne oder mit un⸗ . cristatum. 3821. brauchbaren graugrünen Form k. glaucum (syn. Tri- ticum glaucum Presl) der Gemeinen Ouecke (Agro- pyrum oder Triticum repens) zu verwechſeln; letztere hat dünne, oft durch Blattſubſtanz unterbrochene Blatt nerven, dünnere und ſchmälere Ahrchen, meiſt ſpitze Hüllſpelzen und auch andere Tracht. 1 3820. Agropyrum elongätum Host (syn. A. scirpeum Presl, Triticum rigidum Schrad., T. gigan- teum ARetz.), Verlängertes Aderkorn. Mittel meergebiet, an ſandigen, feuchten Meeresküſten. Blau⸗ graugrüne hohe Staude, der vorigen Art ſehr ähnlich und ebenſogut verwendbar; ſtarkes Horſtgras, aljo ohne kriechende Erdſtämme; Ahren ſehr lang, dünn, mit vielen lockerſtehenden, 5— 13 blütigen Ahrchen. N 3821. Agropyrum cristätum Bess. (syn. Tri- ticum cristatum Schreb., T. pectinatum M. B., Brachypodium brachystachyum Nort. nonn.), Kamm-⸗ Südeuropa, Sibirien, Son⸗ Staude, 30—60 em hoch werdend. Blüte— Halme aufrecht, an den Knoten bisweilen eingeknickt, beblättert. Blätter graugrünlich, linealiſch, die oberen zuſammengedrückt⸗ 2 zeilig, dicht, mit hin und her gebogener ſcharfer Spindel; Ahrchen kammförmig⸗abſtehend, 3—5⸗, jeltener Sblütig, linealiſch-lanzettlich. Hüllſpelzen dick, 1 nervig, garei. langpfriemlich⸗verſchmälert, am Rande nicht ver- härtet. Außere Blütenſpelzen lanzettlich, oben 3 nervig in eine kürzere Granne auslaufend. — A. sibiricum Eichw. (syn. Triticum sibiricum Willd.), Rußland, Kleinaſien. Staude, 50—80 cm hoch. Wie vorige Art, aber die Ahren länger, linealiſch, ziemlich dicht, mit ſtraffer, glatter Spindel; Ahrchen 2- bis Gattung 1385. Agropyrum, und Gattung 1386. Lölium. Fr. 38163828. 1219 4 blütig, kurz, aufrecht-abſtehend. Hüllſpelzen eirund⸗ lanzettlich, gekielt und nebſt den Blütenſpelzen unbe⸗ grannt; bei f. desertorum Schult. pr. sp. (syn. Triticum desertorum Fisch.) ſind die Hüll- und Blütenſpelzen kurz⸗begrannt. Verwendung der Nrn. 3820 und 3821 wegen der Ahrenform als Ziergräſer in größeren Gärten. Gattung 1386. Lölium L., Lolch, O XIX I (lat.: lolium — old). Ahrchen zuſammengedrückt bis platt, mit ihrer ſchmalen Seite der Spindel anliegend, vielblütig. Nur das Endährchen der 2zeiligen, (meiſt) einfachen, nicht gegliederten Ahre, am Grunde mit 2 Hüllſpelzen, alle übrigen mit nur einer. Hüllſpelzen mehrnervig. Frucht mit den Blütenſpelzen verwachſen, länglich, kahl. Einjährige oder zumeiſt ausdauernde Gräſer mit faſerigen Wurzeln und flachen Blättern. Ahre endſtändig, meiſt verlängert, mit aufrechten oder etwas abſtehenden Ahrchen 2zeilig-beſetzt. — 6 Arten, in Europa, Nordafrika und dem gemäßigten Aſien. Ausdauernde Arten. Die Pflanzen treiben außer blühenden Stengeln immer auch noch eine Anzahl nichtblühende. 3822. Lölium perénne I., Dauernder Colch; ſogen. „Engliſches Raigras“. Überall auf Wieſen, Triften, an Wegrändern gemein. 3⸗ oder mehrjährig, 30—60 em hoch. Blütezeit: Juni bis Auguſt. — Die Pflanze treibt viele, aber ſehr kurze nichtblühende Grundſproſſe und beſtaudet ſich, wenn abgemäht, ſtark wieder. Blätter ziemlich dunkelgrün, die jüngſten (ſpitzenſtändigen) ſind der Länge nach (und zwar meiſt einmal zuſammengefaltet. Ahrchen 3—10—14- blütig, zur Blütezeit nicht abſtehend und, wenn reif, nicht ſogleich zerfallend, 1½ mal ſo lang als die Hüllſpelzen. Blütchen lanzettlich, unbegrannt oder kurz⸗ſtachelſpitzig. Formen: f. tenue Alef. (syn. Lolium tenue L., nicht Guss. (e. Pacey’s rye-grass), Halme nur fußhoch; alle Teile zierlich; Ahrchen nur 3—4blütig; iſt das feinſte Raſengras. f. com- mune 4%, Halme 30—60 cm hoch; alle Teile kräftiger; Ahrchen 3—10blütig (nur auf trockenem Kalkboden auch 2—4blütig); iſt die gemeine Form, die als k. commune compositum Alef. (syn. Lolium compositum Thuillier) „gelegentlich auf kräftigem Boden mit veräſtelten Ahren auftritt. k. orgyale Doell, Ahren ſehr lang, mit oft 24 —26 Ahrchen, die zum Teil 12— 14 blütig ſind, und die unteren Ahrchen mit der Spitze den Grund der nächſt oberen derſelben Ahrenſeite überragend. k. cristatum Hoell., Ahre ziemlich kurz und demnach breit; die Ahrchen dicht zuſammengedrängt und daher ſehr abſtehend. Verwendung. Es iſt eins der beſten Futter— gräſer, da es früh treibt und auf jedem Boden, ob trocken, ob feucht, gedeiht; ſodann iſt es für Weiden von Bedeutung, weil kaum ein anderes Gras in gleichem Maße das häufige Niedergetretenwerden aushalten kann. Endlich iſt es ein ſehr wertvolles Gras für feine Raſenflächen in Gärten und Parkanlagen, wie auch um ſchnell Bleichplätze zu erhalten. Lolium perenne darf in keiner Grasmiſchung fehlen; ja, man verwendet davon zu Raſenanlagen ſelten weniger als 50 % des Grasſamen-Gemiſches. Ganz aus Lolium perenne tenue hergeſtellte Raſenflächen ſind zwar ſehr ſchön, auch ſchneller grün und dicht werdend, müſſen aber fleißiger gemäht und alle Jahre im Spät- herbſt gegraben, gedüngt und im Frühling neu an— geſäet werden, verurſachen alſo mehr Mühe und Koſten, ſind aber gleichwohl für kleine Ziergärten durchaus zu empfehlen, ſchon deshalb, weil dann nicht, wie dies bei weniger gepflegtem Dauerraſen der Fall iſt, im Laufe der Jahre die Unkräuter (wie Maßliebe, Löwenzahn, Kriechender Hahnenfuß, Wegerich u. ſ. w.) # ſich ſtark anſiedeln können. Ein ſchöner Dauerraſen muß aus mehreren geeigneten nur feinen Dauergräſern 1 beſtehen und gehörig gepflegt werden. N In den meiſten Lagen wird man nach folgendem, vom Herausgeber ſeit Jahren vielfach em— pfohlenem Miſchungs-Verhältnis einen vorzüglichen und feinen Dauerraſen erziehen, wenn man von den im Handel zu habenden Gräſern folgende Arten be— beſtellt und dieſe dann ſelbſt ſorgfältig miſcht. Als ſelbſtverſtändlich wird vorausgeſetzt, daß die Samen echt und keimfähig, zudem nicht mit viel tauber Spreu untermiſcht find, alſo auch für die durchſchnittliche Reinheit der Saat vom Händler Gewähr geleiſtet wird. Das Gemiſch beſtehe in 100 Teilen aus: Lolium perenne (für feine Raſen f. tenue) 50 Teile Poa praten sii 20 Festuca rubra f. normalis (echter Roter Schwingel) / 10 5 Cynosurus cri status 10 Agrostis alba (am beſten f. prorepens) . 5 „ . . 100 Teile. Bei feuchtem Boden läßt man Festuca rubra weg und nimmt dafür Poa trivialis, außerdem kann man die doppelte Menge von Agrostis alba nehmen und von Poa pratensis 5 Teile weglaſſen. In mäßigem Schatten unter Bäumen läßt man Poa pratensis und Festuca rubra fort, nimmt dafür Poa nemoralis 30 Teile, und anſtatt Anthoxanthum odo— ratum nehme man 5 Teile Festuca gigantea. Für Gartenraſen rechnet man auf 25 Ar (1 Morgen) etwa 50 Kilogramm. — Für große Flächen, welche zugleich Futter liefern ſollen, ſei folgende gröbere Miſchung empfohlen. Anthoxanthum odoratum Poa prate ns 20 Teile Alopecurus pratensi sss 10 Lolium perenne ee 1 Cynosurus crista tuns 1 Dactylis glomerattttt - «0. . 10, Trisetum flavesceng?s 1 Agrostis alba f. prorepensg?.s 5. Festuca elatior f. pratensiss - 5 Poa trivia lings . Arrhenatherum elatiuhnun s 5 Anthoxanthum odoratuimmm . 5 Hiervon würden auf 25 Ar (= 1 Morgen) Fläche etwa 10 Kilo zu jäen fein. — 3823. * Lölium multiflörum Lam. (syn. L. italicum AR. Br., L. Boucheanum AL.), Vielblütiger (oder italienischer) Lolch, „Italieniſches Raigras“. Italien, Schweiz, in Deutſchland ſeltener, indes häufig angebauet. Staude (oder auch 2 jährig), 40—90 cm hoch. Blütezeit: Juni. — Pflanze mit faſerigen Wurzeln, einen dichten, büſcheligen Horſt bildend und am Grunde auch eine Anzahl nichtblühender r 1220 Sproſſe entwickelnd. Blätter hell- und friſchgrün, die jüngſten, ſpitzenſtändigen tutenförmig - gerollt (auf dem Querſchnitt leicht zu erſehen). Ahrchen 3—20- (meiſt 10—20-) blütig, zur Blütezeit faſt wagerecht-abſtehend, etwa 2—3 mal ſo lang als ihre Hüllſpelzen, zur Reifezeit ſehr zerbrechlich. Die Blütchen find lanzettlich und begrannt, ſelten (f. muticum DC.) unbegrannt. Verwendung vorwiegend als Futtergras zur Familie 236. Gramineae, Süßgräſer. Or XIX I. Aushilfe. Keine Grasart entwickelt ſich von der Ausſaat an ſo ſchnell und liefert einen ſchnelleren Ertrag als dieſe. Sie liefert ſchon Ende Juli reifen Samen in Menge und pflanzt ſich ſchnell durch Samen⸗ ausfall fort. Dagegen läßt dieſe Art im zweiten Jahre im Wuchs bedeutend nach, ſodaß ſie ſchon oft für ein⸗ oder zweijährig gehalten wurde, auch meiſt als ein⸗ oder zweijährig kultiviert wird. Gattung 1387. Hördeum L., Gerſte, G XIX I (lat.: — Gerſte, von horridus — abſchreckend; wegen der Grannen). ſchließend: die Ahrchen Üblütig, Drillinge männlich oder bis auf einzelne Spelzen verkümmert. zu je Zen (ſelten zu je Zen) beiſammen, alle fruchtbar, oder die 2 ſeitlichen Blütchen der Hüllſpelzen 2, ſchmal, pfriemlich-borſtenförmig, ſeltener (bei einigen Saatgerſten-Sorten) auch breit⸗lanzettlich, fait ſtets grannenſpitzig oder begrannt. langbegrannt, ſeltener (bei einigen Saatgerſten-Sorten) mit kapuzenförmigen, Blütenſpelzen angewachſen (beſchalt) oder bisweilen nackt (frei), eiförmig-länglich oder ſchmal, meiſt gefurcht. ſtrebende, einjährige, ſeltener ausdauernde Gräſer mit flachen Blättern. Außere Blütenſpelze der fruchtbaren Blüten meiſt Reife Frucht (Korn) den Aufrechte oder auf⸗ Ahre endſtändig, cylindriſch, zuſammengedrückt 1—3 gabeligen Fortſätzen. oder kantig. — 15 Arten, in Europa, dem gemäßigten Aſien, Nordafrika, Nord- und Südamerika. A. Ahrchen an jedem Spindelausſchnitt zu Zen beiſammen, jedes mit ſeinen 2 Hüllſpelzen, und alle ſitz end!, gleichviel, ob alle fruchtbar oder ob die Seitenährchen der Drillinge unfruchtbar ſind. [Unfruchtbare Seitenährchen ſind oft ſcheinbar geſtielt; ihre Hüllſpelzen entſpringen aber doch am Grunde des Spindelausſchnittes; ſie ſind nur, und zwar in ungleicher Höhe, dem kurzen, über ihnen ſtehenden Stielchen des Blütchens etwas angewachſen und bis zum Grunde abziehbar.] E. sativum. 3824. B. Ahrchen an jedem Spindelausſchnitt zu Zen beiſammen; nur die Mittelährchen fruchtbar und ſtets begrannt. Die beiden Seitenährchen ſind unfruchtbar (meiſt männlich) und unterhalb der beiden in faſt gleicher Höhe gegenſtändigen e deutlich⸗geſtielt, und ihre Blütenſpelze iſt (mit Ausnahme von H. bulbosum) ſtets begrannt. 1. Außere Blütenſpelze der unfruchtbaren, aber von dem Mittelährchen ſonſt kaum verſchiedenen Seitenährchen unbegrannt. Die Halme ganz am Grunde meiſt zwiebelig verdickt, 1—2 m hoch werdend. und ziemlich dichte Horſte bildend; Blütezeit: Mai bis Juli: 2. Außere Blütenſpelze der Seitenährchen ſtets begrannt . 3824. Hördeum (syn. H. vulgare XÄoern., Angebaut. Ein jährig (Sommer-, ſeltener Winter- frucht), 60—120 em hoch. Blütezeit: Ende Mai bis Juli, je nach Sorte. — Auf gleicher Höhe in den an der Ahre zweireihigen, Spindelausſchnitten ſind immer je 3 einblütige Ahrchen. Alle Ahrchen ſind ſitzend und die Ahrenſpindel zerfällt nicht gliederweiſe, ſobald die Körner reifen. [Nur bei H. spontaneum C. Koch (syn. H. ithaburense Bolss.), der verwilderten Form von Abart nutans, zerfällt die Ahre zur Zeit der Körnerreife, oft ſchon früher, in eine Anzahl Gliederſtücke.] Körner beſchalt, ſeltener nackt wie beim Weizen. — Entweder ſind nun alle Ahrchen auf den beiden Spindelſeiten fruchtbar, dann entſtehen 2mal 3, alſo 6 Körnerreihen, oder nur die Mittelährchen der Drillinge auf jeder Seite ſind fruchtbar, und es giebt dann nur 2 einander— gegenüberſtehende Körnerreihen. Die Blütenſpelzen fruchtbarer Ahrchen ſind bei allen Abarten langbegrannt, ausnahmsweiſe nur mit Löffelfort- ſätzen verſehen; diejenigen unfruchtbarer Seiten- Ahrchen der zweizeiligen Gerſten ſind nur in ſehr ſeltenen Fällen (Baſtardformen) begrannt, ſonſt immer unbegrannt. Hüllſpelzen normal nur etwa 1 mm breit, ausnahmsweiſe 1½ —3 m breit. Über nachſtehende vom Herausgeber 1885 veröffent- lichte Einteilung hat ſich Herr Prof. Dr. Ed. Hackel brieflich dahin ausgeſprochen, daß ſie ſehr praktiſch iſt und das phylogenetiſche (entwickelungsgeſchichtliche) Verhältnis bisher am beſten zum Ausdruck bringt. — 3 Gruppen oder 12 Abarten (a bis m): 1. Mehrzeilige Saat-Gerſten. Mittel- und Seiten- blütchen aller Drillinge fruchtbar (H. polystichon Doell). a) hexästichon L. pr. Sp., Sechszeilige S. -G. Körner beſchalt (d. h. den Blütenſpelzen angewachſen). satıvum Jess., Pers. erw. L. ex p.), Saat-Gerſte. Ahre ſehr dicht, aufrecht, ſchon oder wenigſtens im grünkörnigen Zuſtande breitſeits deutlich— pyramidal. 6 Körnerreihen, jede derſelben von ihren Nachbarreihen deutlich getrennt. Die Körner | die Seitenreihen haben, wie man an den ſchmäleren 1 e b | nn Ahrenſpindel nicht mit einem En dährchen 455 | 3 * Pflanze ausdauernd, mit faſerigen Wurzeln * H. bulbosum L. on H. strictum 1 Desf,) E. murinum. 3825. H. jubatum. 3826, einer jeden Reihe liegen ſo regelmäßig übereinander, daß jedes Korn (nach Entfernung feiner Granne!)— immer das in ſeiner eigenen Reihe befind- liche nächſt höhere Korn °/, bis (namentlich die unteren) ¼ deckt, in vereinzelten Fällen nur ½. Die Mittelkörner der Drillinge treten ſämtlich oder nur die unteren weiter hervor, wodurch die beiden (pyra= midalen) Seitenflächen etwas breiter werden als die beiden parallelen Vorder- oder Drillingsflächen. Die Grannen ſind ſchon vor der Körnerreife ſehr ſpreizend. [Unter ½ decken ſich die Körner nur in der oberen Hälfte mehr verlängerter Ahren, die den Übergang zu Abart 3 bilden und nur ganz ausnahmsweiſe (bei einer Sorte) vorkommen.) b) parallllum Voss (syn. H. vulgare var. paral- lelum KXoern., H. hexastichon und vulgare L. e p.), Gleichmäßige S. „G. Körner beſchalt. Ahre dicht, aufrecht und ſchon im grünkörnigen Zuſtande deutlich⸗ parallel. 6 Körnerreihen, jede von der andern noch allſeits ziemlich regelmäßig-getrennt, und ihre Körner liegen noch ſo regelmäßig übereinander, daß die Seiten-Ahrchen der je 2 einander⸗gegenüberliegenden Drillinge gar nicht oder nur wenig ineinandergreifen. Die Körner decken ſich ½ bis ſeltener /, aber nicht unter ½., Die Mittelkörner treten weniger ſtark hervor, die Ahren ſind deshalb nahezu quadratiſch, zeigen bisweilen auch wohl eine abgeplattete Vorder- oder Drillingsfläche. c) inaequäle Voss (syn. H. vulgare L. pro max. parte, H. hexastichon Auct. und vieler Land⸗ wirte), Ungleichzeilige S.-G. (fälſchlich „4zeilige“, oft auch „6 zeilige“ genannt. Körner beſchalt. Ahre parallel, aufrecht oder nickend, mehr oder weniger locker. 6 Körnerreihen; aber nur die Mittelreihen der beiden breiteren Ahrenſeiten ſind ganz regelmäßig; Ahrenſeiten ſehen kann, abwechſelnd ineinandergreifende Körner. Die Körner der Mittelreihen (auch die Seitenkörner in ihren eigenen Reihen) decken ſich ſtets deutlich unter /. Die Mittelreihen der “ Drillinge treten meiſt weniger hervor als die Seiten⸗ reihen, die Ahren find deshalb meiſt abgeplattet-, ſelten ganz quadratiſch, ihre Vorder- oder Drillings⸗ flächen alſo breiter als die Seitenflächen. Es giebt Winter- und Sommerſorten. Wegen der ſchon ein Jahr⸗ hundert hindurch () vorkommenden Verwechslungen und Zweideutigkeiten mußte der Name Hordeum vulgare L. auf Grund des Tit. I, Abſatz 3, der Nomenklatur— Geſetze beſeitigt werden.) d) coeleste L. pr. sp. (syn. H. nudum Auct. nonn., nicht L.), Himmels⸗S.⸗G. Körner nackt (den Spelzen nicht angewachſen). Ahren mit 6 ungleichen, ſeltener regelmäßigen Körnerreihen. Form der Ahren meiſt parallel. Körner gelbbraun, ſeltener bläulich oder purpurviolett bis ſchwärzlich. Nur Sommerſorten. Hierher als Abänderung oder Form die häufig in Makartbouquets verwendete älteſte von allen „Löffelgerſten“ nämlich f. coeleste furcatum (syn. H. vulgare var. trifurcatum Schldl., H. himalayense var. trifurcatum misch, H. Aegiceras Royle, H. trifurcatum „ort., Critho Aegiceras, E. Meyer), Gabelige H.-S.⸗G., bei welcher alle Ahrchen der 6 Körnerreihen ſtatt normalbegrannter nur Blütenſpelzen mit je 3 kurzen löffel- oder kapuzenförmigen Fortſätzen tragen, wodurch die Ahre ein ganz ſonderbares Aus— ſehen erhält. a 2. Zueizeilige Saat-Gerſten. der Drillinge fruchtbar, die beiden ſeitlichen männ- lich und mit verkümmertem Fruchtknoten, aber mit normalen oder mannbaren, d. h. Blütenſtaub ent- haltenden Staubkölbchen. Einzelne verkümmerte Blütchen oben und unten bei faſt jeder Gerſtenähre kommen nicht in Betracht. Nebenkennzeichen zu jeder Zeit ſind: die Blütenſpelzen der Seitenährchen letzteren Grannen. (H. distichon (syn. H. distichon L. S. lat., H. vulgare distichon Koern.) e) Zeocrithon, L. pr. sp., Pfauen-S.⸗G. Körner beſchalt. Ahre kurz und breit, ſehr dicht, aufrecht, ſchon im grünkörnigen Reifezuſtande breitſeits deutlich-pyramidal, in der Regel nur bis 4mal ſolang als unten breit. Körner ſehr abſtehend, ſie decken einander meiſt ¼ bis (namentlich die unteren) /, ſelten nur /2. Grannen ſchon frühzeitig ſpreizend. Verwendung. Die gewöhnliche weiße Pfauen- gerſte, welche ſowohl im Herbſt (Anfang September oder ſchon Ende Auguſt), als auch im Frühjahr (Anfang bis Ende April) geſäet werden kann, liefert, wenn in kräftigem Boden erzogen, ſehr ſchöne, für Makart⸗ Bouquets ausgezeichnet verwendbare Ahren mit fächerartig⸗ſpreizenden langen Grannen. Es giebt auch eine vom Herausgeber durch künſtliche Kreuzung vor 10 Jahren erzielte, ganz ſchwarze Pfauengerſte; ſodann auch eine von demſelben gezüchtete ſchwarze Sorte der Abarten a, b und k, welche aber nur im Frühling geſäet werden dürfen. ersetum Voss (syn. H. vulgare var. erectum Hoern., H. Pseudo-Zeocrithon Metzg., H. distichon var. densum Ser., H. distichon erectum Schuebl.), Aufrechte S.-G. Körner beſchalt. Ahre | dicht, breit, gewöhnlich aufrecht, ſchon oder wenigſtens im grünkörnigen Reifezuſtande breitſeits deutlich-parallel. i ſeltener /, nie unter ½. Die Ahren find gewöhn— lich 1 em breit oder breiter und nur 6-10 mal ſolang als breit; kümmerliche Ahren ſind auch wohl mal kürzer. Die Körner decken ſich ½, Gattung 1387. Hördeum, Gerfte. Nur die Mittelährchen Nr. 3824. 1221 Grannen anfangs anliegend, erſt ſpäter abſtehend bis ſpreizend oder auch anliegend bleibend. Eine ſchöne Abart, die für Trockenbouquets ver- wendbar iſt, auch ſchwarz vorkommt. g) nutans Voss (syn. H. distichon nutans Schuebl., H. vulgare var. nutans Koern., H. dist. vulgatum Lle., H. distichon laxum Ser.), Nickende S.⸗G. Körner beſchalt. Ahre locker, häufig nickend, und parallel. Körner ſich ſtets deutlich unter 2 deckend. Reife Ahren nur bis 10 mm breit, die gut entwickelten 10mal ſolang als breit oder meiſt länger. Grannen meiſt anliegend, an überhängen- den Ahren die oberen natürlich ſpreizend. k. nutans ramosum iſt durch eine veräſtelte Ahre intereſſant. h) nudum IL. pr. sp., Ard. (syn. H. coelestodes Ser.), Nackte oder Kaffee-S.-G. Körner nackt (un⸗ beſchalt), alſo nicht den Spelzen angewachſen. Form der Ahren meiſt parallel. 3. Fehl-Saat-Gerſten. Nur die Mittelährchen der Drillinge ſind fruchtbar; die Seitenährchen un— fruchtbar und, wenn nicht noch weiter, ſo doch immer geſchlechtlich verkümmert, ſodaß ihre Staubkölbchen, wenn ſolche überhaupt vorhanden, ſtets kümmerlich und ohne Blütenſtaub ſind. Neben— kennzeichen zu jeder Zeit: Mindeſtens eine der 1—2 Blüt enſpelzen der Seitenährchen deutlich- (oft um die Hälfte und mehr!) kürzer als ihre Hüll— ſpelzen ohne der letzteren Granne. (H. deficiens (syn. H. deficiens Steud. 5. lat.) i) deltödes Voss, Delta-S.⸗G. Körner beſchalt; auch alles übrige wie Abart e, deren Seitenſtück ſie iſt. Iſt nicht in Kultur. k) densum Voss, Dichte S.-⸗G. Körner 5 beſchalt; auch alles übrige wie Abart t, deren, Seiten- ſind ſolang oder länger als ihre Hüllſpelzen ohne der ſtück ſie iſt. k. ramosum hat eine veräſtelte Ahre. f. densum macrolepis (syn. H. macrolepis 4. Br.), hat breit⸗lanzettliche 1 —3 mm breite Hüllſpelzen. I) laxum Voss (syn. H. deficiens Steud.), Lockere S-G. Körner beſchalt; auch alles übrige wie Abart g, deren Seitenſtück ſie iſt. Auch hiervon Sorten mit breiten Hüllſpelzen (f. laxum macrolepis). m) liberum Voss (syn. H. sat. var. Rimpaui Voss, nicht Wittmack), Freie S.-G. Körner nackt, alſo nicht beſchalt; Seitenſtück zu Abart h. Iſt in einer durchaus beſtändigen weißen Sorte die ſchönſte der Fehl-Saat-Gerſten. In dieſe 12 Abarten laſſen ſich alle unſere Saatgerſten zwanglos einordnen. Jede dieſer Abarten hat zunächſt 2 Spielarten, eine weißährige (album) und eine ſchwarzährige (nigrum). Alle ſonſtigen vor— kommenden Abänderungen, gleichviel, ob beſtändig oder nicht, werden, wo es nötig iſt, durch ein ent— ſprechendes Zuſatzwort bezeichnet. So ſind z. B. die Ahren der Regel nach einfach, kommen ſie bei einer oder der anderen Abart veräſtelt vor, ſo erhält der Name den Zuſatz ramosum oder beſſer spica ramosa; die fruchtbaren Blüten ſind der Regel nach begrannt, ſehr ſelten unbegrannt (muticum), oder ſie haben 3gabelige, ſogen. Löffel- oder Kapuzenfortſätze (fur- catum), und ſind für Makart-Bouquets intereſſant. Die Hüllſpelzen find in der Regel ſchmal⸗linealiſch, nur gegen 1mm breit, gelegentlich aber breit-lanzett⸗ lich, 1½—3 mm breit (macrolepis); Grannen in der Regel rückwärts rauh, ſelten mal glatt (leiorrhynchum oder arista laevi). Wo es alſo darauf ankommt, ſolche Abänderungen zu bezeichnen, da fügt man eben den betreffenden Zuſatz an. — 1222 Verwendung der Saat-Gerſten in der Zier— gärtnerei nur als reife Ahren für Troden- Mafart-) Bouquets. Kultur leicht. Ausſaat im April auf ein Beet ins Freie. Ausſaat Ende Auguſt, Anfang September bei der ſehr ſchönen Sorte f. hexastichon album, der „Echten Sechszeiligen Wintergerſte“, bei einer Sorte von Abart parallelum und bei wenigen Sorten von Abart inaequale; zuläſſig iſt fie auch bei der prächtigen Pfauengerſte (Abart e). 3825. * Hördeum murinum Z., Mäuſe- (beſſer Mauer-) Gerſte. An Wegen und Mauern, auf Schutt gemein. Einjährig, 15—40—60 em hoch. Blüte— zeit: Mai bis Auguſt. — Hüllſpelzen des mittleren, Familie 236. Gramineae, Süßgräſer. O XIX I. NN Blattſcheiden find etwa 6 mal länger als die Blütchen. Außere (untere) Blütenſpelze lanzettlich, ſtumpf-Z3 nervig und mit Grannenborſte. Die Grannen ſind an ihrem Grunde grün und nach der Spitze hin ſchwachroſa- bis roſa⸗ violett-gefärbt. — H. chilense Brongn. hat cylind- riſche, ſchlanke Ahren; die Grannen find jo lang als die Hüllſpelzen, und die ſeitlichen Blütchen ſind un⸗ begrannt. Verwendung. Hordeum jubatum iſt eins unſerer beliebteſten Ziergräſer für kleinere Gärten, auch in Landſchaftsgärten an den höher gelegenen und freien Stellen mit Vorteil zu Einfaſſungen zu ver⸗ wenden. Ein⸗ meergebiet, Orient. Einjährig, 20—45 cm hoch. fruchtbaren Ahrchens der Drillinge linealiſch-lanzettlich, Busch N al beiderſeits bewimpert; die äußere Hüllſpelze der Seiten- dem Raſen wir⸗ ährchen nur borſtlich-rauh, die innere aber etwas Funes oll \ breiter und nahe ihrem Grunde an einer Seite Werden die NS 4 bewimpert. k. leporinum LI. hat dieſe innere Hüll— Ahren zur rech⸗ N ; ſpelze der Seitenährchen beiderſeits bewimpert. — elt geit ſo a SUN 0 ß H. secalinum Schreb. (syn. H. pratense Auds., lange ſie n och NUN NV # H. nodosum Auct.), Staude, 40—100 em hoch, hat ſchön I efärbt IN NN 0 1 alle Hüllſpelzen aller Ahrchen borſtlich-rauh, ſind 115 8 a N 10 A 4 aber nicht bewimpert; die ſeitlichen Ahrchen ſelbſt ſind ſchnitten ſoſind . 5 : kahl oder mit einigen Haaren behaftet. ſie friſch N r N j) | 3826. Hördeum jubätum L., Mähnen-Gerſte. auch getrocknet Be 7 Nordamerika. Einjährig (bisweilen 2—3 jährig), für Bou⸗ — S 40 — 70 em hoch. Blütezeit: Sommer. — Pflanze quets und Mähnen-Gerite. buſchig, aufrecht; Halme bis oben hin beblättert, ſchlank, Garnituren einfach. Blätter linealiſch, weich (10 —18 cm lang bei recht angenehm. Ausſaat im April und Mai an 5—9 mm Breite), meiſt ſamt den Blattſcheiden kahl. den beſtimmten Platz und die Pflänzchen hernach Ahre 5 bis zu 12 cm lang, meiſt anmutig überneigend, auf 15—20 cm nach und nach auslichten. Man mit ziemlich brüchiger, bewimperter Spindel, 2zeilig- | kann auch Ende März oder Anfang April in einen fruchtbar. Ahrchen zu je Zen beiſammen; die ſeitlichen, kalten Kaſten unter Glas ſäen und die Pflanzen her— unfruchtbaren find kurz-geſtielt, begrannt; die Grannen nach auspflanzen. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; der fruchtbaren Blütchen und auch die der Hüllſpelzen Keimung in 1—2 Wochen, je nach Witterung. Gattung 1388. Elymus L., Haargras, G XIX I (griechiſch: &lymos, von &lyo — ich hülle ein). Die Spitze der Ahrenſpindel mit einem Endährchen abſchließend! Ahrchen 2= bis mehrblütig, oder 1blütig und dann ſtets mit dem, Anſatz zu einem zweiten Blütchen, in den Ausſchnitten einer einfachen Ahre zu 2—6 nebeneinander ſitzend. Hüllſpelzen jedes Ahrchens 2, ſchmal-linealiſch und kurzbegrannt oder grannenförmig, am Grunde vor ihre Ahrchen geſtellt. [In Gtg. Asprella Wild., Stachelgras, find die Hüllſpelzen ſehr klein oder ganz fehlend.] Außere Blütenſpelze auf dem Rücken abgerundet, mit oder ohne Granne an der Spitze. Frucht länglich, zur Reifezeit den Blütenſpelzen an⸗ haftend. Hohe, ausdauernde Gräſer mit flachen oder ſteif zuſammengerollten Blättern. Ahre endſtändig, dicht oder verlängert, mit zäher oder brüchiger Spindel. — 30 Arten der gemäßigten Gegenden, nicht in Auſtralien und Südafrika. Z. B.: E. arenarius L., Blätter blaugrün; E. giganteus Vahl und E. virginicus L., Blätter grün. ; = 3827. * Elymus arenärius L., Sand-Haargras. Zblütig, weichhaarig, in der Mitte der Ahre zu Zen, An der Nord- und Oſtſee. Staude, 1—1½ m hoch. | fo lang oder länger als die auf dem Kiele bewimperten Blütezeit; und ſamt den Blütenſpelzen unbegrannten Hüllſpelzen. N 5 Juli, Auguſt. Verwendung als hartes, wertvolles Ziergras, J. . — Pflanze in welches auch für die Befeſtigung des Dünenſandes N 2 . allen Teilen wichtig iſt, zur Ausſchmückung von Raſenplätzen, S * 0 ſtark⸗blau⸗ Se aber = en En SE ſind INN / graugrün, eingruppen. edeiht ohne ege. amen find N \ N, 6 7 ſtarke Büſche ſelten, weshalb man dieſe Pflanze im Herbſt oder NN) \ \ 05 | ne Frühling gewöhnlich Su W ern. ? IN \INVI/LYT, weitkriechenden 3828. Elymus Caput Medüsae Z. (syn. E. e Erdſtämmen crinitus Schreb., E. intermedius M. B., E. platya- N) N ſich ausbrei⸗ therus Z%k., Hordeum jubatum DC, nicht L.“; H. \\,7 VS \ tend. Halmund | crinitum Desf.), Meduſenhaupt-Haargras. Mittel- N Sand⸗Haargras. kahl. Blätter bandartig, graublau⸗-be⸗ reift; wenn ver⸗ trocknend, ſich zuſammen⸗ rollend und ſtarr. Ahre groß, aufrecht, gedrungen, mit zäher (nicht leicht zerbrechlicher) Spindel. Ahrchen meiſt Blütezeit: Mai bis Juli. — Wurzeln faſerig; Halme ſchlank, etwas ſtarr, Blätter ſchmal⸗linealiſch, ſpitz, flach. Ahre faſt nickend, länglich, mit ſehr langen, mehr oder weniger ſpreizenden, bewehrten Grannen und zäher, kahler Spindel. Ahrchen paarweis, im unteren Ahrenteile bisweilen einzeln, ſitzend, 1 blütig, mit Anſatz zum zweiten Blütchen, zwitterig und fruchtbar. Hüllſpelzen ihr Blütchen weit überragend, E . “ 7 ſehr schwach gezähnelt. Ahren einfach, weißlich, wollig. Gattung 1388. Elymus bis Gattung 1390. Trichlöris. Nr. 3825 3831. 1223 aufrecht⸗abſtehend oder ſtark-abſtehend. Außere Blüten⸗ ſpelze linealiſch, ſchärflich, meiſt 3Znervig; ihre Granne / unten abgeflacht und nach außen bogig abgehend, ER N . ſtärker und länger als die der Hüllſpelzen. — * E. ö europaeus L. (syn. Hordeum europaeum A.), in AN 2 a Y 2 N | 70 EU S 9 = Ku 22 — 7 Laubwäldern, Staude, 60 — 120 em hoch, hat Grannen, EIS 320 die nur etwa Zmal jo lang find als die untere ES EI = Blütenſpelze, rückwärts zottelhaarige Blattſcheiden und S die Ahrchen in der Ahrenmitte (meiſt) zu Zen bei- sel INSEL ſammen. Iſt kein Biergras.' il 5 Verwendung des Meduſenhaupt-Haar— | 90 re — graſes als intereſſantes Ziergras für größere Gärten. 2 2 , 2/7 GG 7 Kultur wie Nr. 3826. — Asprella Hystrix (av. (syn. Elymus Hystrix Z., SV DEIASE Gymnostichum Hystrix Schreb., Hystrix patula | . N N Mnch.!), Gemeines Stachelgras. Nordamerika. b 8 N Staude, 50—60 em hoch., Blätter etwas ſchärflich und 16% 0 Ahrchen gepaart, zur Reifezeit ſpreizend; jedes 2 blütig, lang⸗ und ſtarr⸗begrannt. — Sehr hübſches Gras für den Staudengarten und die Rabatten, ganz beſonders auch für Sträuße und Trockenbouquets, für welche Zwecke man es erſt kurz vor der völligen Reife abſchneidet. Ausſaat entweder im März in ein Miſtbeet, oder im April, Mai auf ein Saatbeet im Freien. Gemeines Stachelgras. £ EZ x FT N I IM SEN x Gattung 1389. Chlöris Swartz, Gilbähre, d XIX I (griechiſch: chlöros gelbgrün). Ahren dicht übereinander, an der Spitze des Stengels (Halmes) fingerig, quirlig oder gehäuft⸗ſtehend, ſelten auf nur 1 oder 2 verringert. Ahrchen Iblütig, an der einen Seite der Ahrchenſpindeln in 2 gedrängten Reihen ſitzend. Hüllſpelzen 2, unterhalb der Gliederung und bleibend, ungleich, ſchmal, ſpitz bis begrannt. Außere Blütenſpelze der einzigen Zwitterblüte, grannenlos oder mit nur 1 Granne, oft langbewimpert. Oberhalb der Zwitterblüte noch einzelne taube, an der Spitze des Ahrchens zuſammenneigende, bisweilen nur noch als Borſten vorhandene Blütchen. Griffelnarben 2, getrennt, federig. Grasfrucht von den Spelzen eingehüllt, aber frei, länglich-ſpindelförmig oder faſt linealiſch. Ausdauernde Gräſer mit flachen Blättern. — 40 Arten der wärmeren Gegenden, nicht in Europa. A. Drei oder mehr Blütenähren beiſammen; Granne ſo lang oder länger als die bewimperten oder völlig behaarten Blütchen. C. polydactylos. 3829. B. Die Blütchen nicht bewimpert; ſonſt wie A e , Ne RE ei Er C. gracilis. 3830. 3829. Chloris polydäctylos Swartz, Viel- zu 12, dichtgefingert-büſchelig, abſtehend und aufrecht, i Gilbähre. Südamerika. Einjährig, 50 bis von Grund auf einſeitsblütig, En cm 9 0 die 0 cm hoch. Blütenähren 6—20, büſchelig-gedrängt, Grannen ihre Blütchen 2—3 mal überragend. ſitzend, 7— 16 em lang, die Blütenſpelzen rückſeitig ; ar und am Rande lang-bewimpert. — C. barbata Swartz, 8 8 ren men 2 re Südamerika; einjährig, etwa fußhoch; Halm gegliedert, mit etwa fußhohen aufſtrebenden main d zuſammengedrückt; Blütenähren gefingert (4—15, etwa Völlig kahlen Sahnen di G 15 wurzeln Bite 4 cm lang). — C. elegans H. et B., Mexiko; ein- | , e , 5 jähri f 0 1 ähren mehrere, faſt quirlig-gefingert, ziemlich kahl: jährig, Halme aufrecht oder niederliegend, etwa ½ mz 5 s 5 „ ; äußere Blütenſpelze Znervig, ausgerandet-abgeſtutzt, hoch, kahl; Blütenähren meiſt 910, ſitzend, doldig⸗ unter der Spitze ſamt dem lan eſtielten tauben gebüſchelt (etwa 5—8 cm lang); Granne 2—3 mal jo 0 ö p RE augg lang als ihre Blütenſpelze. — C. truncata K. Dis, Blütchen begrannt; wird oft kultiviert. Auſtralien; Staude, mit gefniet-aufftrebenden, an Verwendung. Alle genannten Arten ſind durch ihrem Grunde kriechenden, ſamt den Scheiden zu- ihre Ahrenbildung und Tracht intereſſant. Aus— ſammengedrückten Stengeln; erſtere mit behaarter ſaat entweder Anfang April ins Miſtbeet oder in Mündung. Blütenähren mehrere, gefingert-ſpreizend; | Käftchen und ſpäter die Pflänzchen im Mai auspflanzen; die Ahrchen 2blütig und jedes Blütchen ſehr lang oder auch Ende April an den beſtimmten Platz in begrannt. — C. dolichostachya Zagasca, 1 jährig, mit warmer, ſonniger Lage in durchläſſigen Boden Über fußhohen, am Grunde wurzelnden Stengeln un den. — Keimkraft der Samen etwa 2 Jahre; Kei⸗ über fußhoh Grund zelnden Stengeln und ſä Keimkraft der S 2 Jahre; K langen, ſehr ſchmalen Blättern; Blütenähren bis mung etwas langſam, meiſt erſt in 3 Wochen. Gattung 1390. Trichlöris Tournef., Gilbdrilling, G XIX I (griechiſch: tris — drei, chlöris [fiehe vorige Gattung]; wegen der 3grannigen Blütenſpelze). Die Ahren in Scheinquirlen oder dicht übereinander in länglicher Riſpe, dünn, dichtgedrängt, in zahlreiche feine Grannen gehüllt. Grasährchen dünn, 1, ſeltener 2blütig. Unterſte Hüllſpelze meiſt äußerſt ſchmal, die andere kurz⸗1grannig. Außere Blütenſpelze mit 3 langen, geraden Grannen; innere Blütenſpelze von der äußeren eingeſchloſſen, waſſerhell. Über dem Zwitterblütchen noch 5 grannenförmige oder verkümmerte Blütenſpelzen, die ſelten ein männliches Blütchen tragen. Früchtchen ſchmal⸗länglich, faſt ſtielrund. Ziemlich hohe Gräſer mit flachen Blättern. — 4 Arten, 2 in Mexiko, Texas, Arizona, 2 in China. 3831. Trichlöris Blanchardiäna Hackel (syn. licher Riſpe dicht⸗gedrängt übereinanderſtehenden Ahren Chloropsis Blanchardiana Hort., Chloridopsis Blan- | find von zahlreichen, feinen Grannen bekleidet. — chardiana hort.), Blanchards Gilbdrilling. Argen⸗ Sehr hübſches Ziergras. tinien. Einjährig. Die dünnen, in aufrechter läng⸗ Familie 236. Gramineae bis Familie 1224 Gattung 1391. Dactylocténium (griechiſch: dactylos — Finger, kténlon [von kteis] — kleiner Kamm; fingerig angeordnete kammför mige Ahren). ohne Endährchen, nur in eine Spitze auslaufend. reife verſchwindend.) Blütenähren meiſt zu 3—4, ſelten zu 5—8, am faſt kugelig, querrunzlig. Niedriges, einjähriges Gras mit aufſtrebe der alten Welt zerſtreut: 3832. Dactyloctenium aegyptiacum WMilld. (syn. oder wenig verſchiedene Sorten find: D. mucro- natum Milld., D. prostratum Willd., D. Figarei Notaris, Eleusine cruciata Lam., Cynosurus aegyp- tiacus m Agyyptiſcher Fingerkamm. Afrika, Süd⸗ europa, Orient. Einjährig, 15—35 em hoch, mit unten meiſt geknieten und niedergeſtreckten, oft aus— läuferartig ſich veräſtelnden und an den Knoten wurzeln— den Halmen; Blätter ziemlich breit-linealiſch, kurz, flach. Die Blütenährchen zu 3— 5 en fingerig beiſammen, 238. Co niferae, M XVII 3. Willd., Fingerkamm, O XIX I Die Ahren (Außenſchicht [Schale] des Früchtchens ſchon vor der Frucht⸗ Stengelende fingerig beiſammen, kurz und ziemlich dick. Samen nden Stengeln. — Einzige Art, in den wärmeren ee Cryptopyrum Richardsonii ort. dieſer Art iſt, wiſſen wir nicht. Verwendung als ein ſehr intereſſantes, in vielen Formen vorkommendes und wegen jeiner eigenartig ſchönen Blütenähren kulturwürdiges Ziergras für kleinere wie für größere Gärten. Ausſaat Ende April an den Platz, oder Anfang April ins Miſtbeet und die Pflanzen ſpäter an ſonnigem Standort auspflanzen, was vielleicht vorteilhafter iſt. Abſtand 30 em. Keimung der Samen in 2—3 Wochen. nur eine Form ſehr abſtehend, kurz, dicklich. Ob auch das neue Gattung 1392. Dinebra Jacq., Schlagbaumähre, Or XIX 1 (ein arabiſcher Name). Blütenähren meiſt einſeitig am Stengel entlang befindlich, zahlreich, kurz, anfangs aufrecht, ſpäter aber zurückgeſchlagen. Grasährchen 2—3blütig, an einſeitiger Ahre in 2 Reihen dicht beiſammen. Alle Blütchen zwitterig oder das Endblütchen verkümmert. Die 2 Hüllſpelzen ſchmal, gekielt, zugeſpitzt bis grannig, die Blütenſpelzen überragend. Blüten⸗ ſpelzen viel kürzer, waſſerhell, ſtumpflich, unbegrannt. Staubblätter 3. Früchtchen eiförmig, faſt Zeckig, glatt, von den zarten Spelzen eingeſchloſſen, frei. Niedriges, einjähriges, aufrechtes, vielſtengeliges Gras mit flachen Blättern. — Einzige Art, im nördlichen und tropiſchen Afrika und in Oſtindien: 3833. Dinebra retroflexa Panz. (syn. D. arabica Deauv., D. aegyptiaca Jacg., Leptochloa arabica L., Cynosurus retroflexus Vahl), Schlag- baumähre. Pflanze 15—45 cm hoch, mit bisweilen fußlanger, einfacher, traubenförmiger, lockerer Blüten— riſpe, die aus ſpäter abſtehenden oder zurückgeſchlagenen, ſitzenden, linealiſchen Ahren beſteht; Ahrenlänge ſehr ſchwankend, von 1—5 cm. — Sehr intereſſantes Ziergras. Kultur wie Nr. 3832. Familie 237. Gnetaceae. 2 Gattungen (Ephedra und Gnetum) mit etwa 45 Arten. Fam. 258. CONIFERAE, Sapfenträger oder Nadelhölzer, = XVIIs. (Nr. 3834-3896 aus dreißig Gattungen.) Im nachſtehenden iſt zum erſtenmal verſucht worden, alle Koniferen-Gattungen (mit Ausnahme von 5, die für uns ohne Belang und ſehr ſelten find) nach Stengel- und Blattmerkmalen zu beſtimmen. Der Verſuch iſt leidlich geglückt; jedoch ſind für etwaige Zweifelfälle die botaniſchen Unterſcheidungsmerkmale nach Blüte und Frucht überall beigefügt worden. Solche Zweifelfälle bietet beſonders die Gattung Chamae- cyparis gegenüber Thuya und der Cupressus funebris; ferner Gattung Cupressus gegenüber der Gattung Juniperus. — Zu beachten iſt, daß ganz junge Pflanzen und die kräftig und raſch in die Länge ge— wachſenen Endſproſſe älterer Pflanzen zum richtigen Beſtimmen ſelten geeignet ſind. I. Blätter kleinſchuppig oder nadelförmig (bei Gtg. Torreya und Sciadopitys ſchon faſt ſchmal⸗blatt⸗ förmig), ſtets gegen- oder quirlſtändig. (Auch Gtg. Agathis und einige Podocarpus-Arten haben bisweilen gegenſtändige, dann aber breite laubblattförmige Blätter.) 1. Laubzweige flach. a) Pflanzen mit Schuppenblättchen. 0 Gattung 1393 Cällitris. 1594 Liböcedrus. 1595 Thuyöpsis. 1596 Thüya. 1397 Biota. 1398 Chamaecyparis. (Vergl. auch Cupressus funebris.) b) Pflanzen mit langen Nadelblättern. Gattung 1399 Torreya. Laubzweige büſchelig oder zerſtreut, ſchuppenblätterig oder mit quirl- oder über Kreuz gegenſtändigen Nadeln. (Vergl. auch Chamaecyparis d, Thuya b und Biota b.) Gattung 1400 Juniperus. 1401 Cupre&ssus. [Frenela, Microcachrys.] 1402 Sciadöpitys. II. Blätter wechſel⸗, zerſtreut⸗ oder büſchelſtändig, nadel- ſeltener laubblattförmig. Bei Araucaria imbricata, in Gtg. 1410, ſind die ſteifen Blätter ſehr großſchuppig und dachziegelig-angeordnet. 1. Blätter laubblattartig, breit und meiſt ohne Mittelrippe, auch nicht dachziegelig-ſchuppig angeordnet. Gattung 1403 Ägathis. 1404 Phyliöcladus. 1405 Ginkgo. Blätter ſchmal, nadel- oder faſt nadelförmig, bisweilen ſchuppig. a) Nadeln auch büſchelig aus ſchuppenbedecktem Knoten, oder am Grunde von einer Hautſchuppenſcheide umgeben und zu 201) —5 beiſammen. Gattung 1406 Larix. 140? Pseudölarix. 1408 Cedrus. 1409 Pinus. h b) Nadeln oder Schuppen nicht büſchelig, ſondern zerſtreutſtehend. ] * Nadeln, blattförmige Nadeln oder Schuppen im unteren Teile nicht verſchmälert, jondern breiter und mit breitem, ſei es flachem oder verdicktem Grunde dem Stengel anſitzend. Feier ‚Seil der ausgemacht enen Nadeln der letztjährigen Zweige länger als ihr herablaufen- der (angewachſener) Teil. (Vergl. auch Gtg. Sequoia b!) Gattung 1410 Araucäria. 1411 Cryptoméria. [Arthrotaxis, Dacrydium.] 1412 Cunninghämia. 1415 Taxödium. [Widdringtonia.] NH LEN N 2. 7 1 x e Gattung 1391. Daetyloetenium bis Gattung 1396. Thüya. Nr. 38323836. 1225 Freier Teil der kurzen Nadeln an den letztjährigen Zweigen kürzer oder höchſtens jo lang als ihr herablaufender Teil. Gattung 1414 Sequöia. ** Blätter nadelig, an oder über dem Grunde etwas zuſammengeſchnürt und nach dem Abfallen eine flache, kreisrunde oder rundliche Narbe am Zweige zurücklaſſend; oder aber die Nadeln am Grunde mit gliederig-abgegrenztem Blattſtielchen, welches beim Abfallen der Nadeln am Zweige bleibt. + Nadeln nicht herablaufend, mithin nach dem Abfallen nur flache kreisrunde oder kleine rundliche, nicht oder kaum hervorragende Narben zurücklaſſend. Gattung 1415 Keteleeria. 1416 Abies. 1417 Pseudotsüga. Tr Nadeln herablaufend oder (bei Picea, Tsuga) durch Abgliederung der Blattfläche von einem ſtehenbleibenden Blattſtielchen einen deutlichen Vorſprung, nicht aber eine flache, kreisrunde Narbe zurücklaſſend. (Vergl. auch Sequoia b!) Gattung 1418 Tsuga. (Saxegothäea.) 1419 Picea. 1420 Podocärpus. 1421 Cephalotäxus. 1422 Taxus. Gattung 1393. Cällitris Vent, Schmuckzapfen, © XVII 3 (griechiſch: kallos — ſchön, thrix, Genetiv trichos — Haar; dünne grüne Zweige). Flachzweige beiderſeits hellgrün; ihre kleinen Zweigchen leicht in einzelne Glieder oder Schuppenſproſſe trennbar. Ausgewachſene Schuppenſproſſe lang, meiſt 4—10 mal ſo lang (oder bisweilen noch länger) als die winzigen, kaum 1 mm langen, zu den abgeflacht-quirlig in gleicher Höhe dicht bei- ſammenſitzenden, angedrückten Schuppenblättchen, die abgerundet oder an den beiden ſeitenſtändigen ſehr kurz zugeſpitzt ſind. Anordnung der Zweigchen locker. Mittelhoher, immergrüner Baum. Einhäuſig. Zapfen kugelig. Zapfenſchuppen 4, einander gegenüberſtehend, auf dem Rücken gekielt, unterhalb der Spitze kurz⸗ſtachelſpitzig. — Einzige Art, in Nordafrika: 3834. Cällitris articuläta Voss (syn. C. quadri- | valvis Vent., Thuya articulata Vahl1791, Frenela Fon- tanesii Mirb.), Gegliederter Schmuckzapfen. Pyra⸗ midaliſcher Baum mit ſtielrunden, weitſchweifigen Aſten. Sproſſe gegliedert, ſchachtelhalmähnlich. Kultur in Kübeln. Überwinterung in der Orangerie bei 1 bis 5. Gattung 1394. Liböcedrus Endı., Spitzſchuppe, O XVII 3 (griechiſch: leibo — tröpfele, libos — Tropfen und kédros — Ceder; nämlich harzreiche Zapfenbäume). Immergrüne, ſchmale, dem Lebensbaum ähnliche Bäume. Flachzweige auch unterſeits faſt ſtets grün (d. h. meiſt ohne weiße Streifen). Die flachen, noch un— verzweigten jungen Schuppenſproſſe ſind in Glieder trennbar; jedes Glied läßt eine kurze oder eine ausgeſchweift-ſpitze, breit⸗ grundige Mittelſchuppe und 2 gegenſtändige (an jeder Seite eine), außen ſcharfgekielte, die Mittelſchuppe überragende (oder doch mindeſtens ebenſolange und dann ſehr ſpitze) Seitenſchuppen erkennen. Geruch der geriebenen Zweige ſtrenge. Einhäuſig. Zapfen rund oder länglich. Zapfenſchuppen gegenſtändig: 2 fruchtbar, 2 äußere und zuweilen 2 innere un— fruchtbar. Samen unter den Schuppen je 2, oben groß- und ſchiefgeflügelt, flügelfruchtartig, im erſten Jahre reifend. — 8 Arten, aber nur 1 in Kultur befindlich. 3835. Liböcedrus decürrens Torr. (syn. L. Craigiana Lams., Thuya Craigiana Murr., Thuya gigantea Carr., nicht Mut.; Heydera decurrens C. Koch, Calocedrus californica Kurz), Kaliforniſche Spitzſchuppe (e. Californian White Cedar). Kali⸗ fornien. Hoher ſchmal-pyramidaler Baum mit ſtark— abblätternder Rinde. Blütezeit: Ende April. — Zapfen 2—3 em lang. Formen ſind: f. columnaris Beissn., Wuchs auffallend-ſäulenförmig. k. glauca Beissn., Belaubung auffallend graugrün. f. compacta Beissn., ganz gedrungen, dichtverzweigt, von rund— lichem Wuchs und wie Lebensbaum Kugelformen zu verwenden. Verwendung als ſchöner Zierbaum, der bei uns hinreichend hart iſt und auch im Winter ſein friſches Grün bewahrt. Anzucht aus Samen. Gattung 1395. Thuyöpsis S. % Z., Beilſchuppe, Gr XVII 3 (pon Thuya [ſ. die Gattung] und opsis — Geſicht; Ahnlichkeit mit dem Lebensbaum). Immergrüner Baum mit meiſt quirlſtändigen Aſten. Die Flachzweige unterſeits ſtets kräftig weiß, namentlich die Seitenſchuppen. Die jungen, noch unverzweigten Schuppen= ſproſſe in Glieder trennbar, überall 2 gegenſtändige, ſcharfgekielte, mehr kurz- und bogenſpitzige Seitenſchuppen erkennen laſſend, die ſo lang oder meiſtens kürzer ſind, als die oben breit-abgerundeten Mittelſchuppen. Einhäuſig. Reife Zapfen kugelig, faſt aufrecht. Schuppen 6—10, gegenſtändig, hart; 4—6 oder ſelten 8 davon fruchtbar. Samen ſchmal, 2flügelig, unter jeder Schuppe meiſt 4 oder 5. — Einzige Art, in Japan. 3836. Thuyöpsis dolabräta S. et Z. (syn. Thuya dolabrata L., Platycladus dolabrata Spach), Silberige oder Gemeine Veilſchuppe. Baum mit lang⸗ausgebreiteten, wagerechten oder überhängenden verzweigten Aſten; Laubzweige 2zeilig. eigenartiger Erſcheinung, an dem man aber den Mittel- ſproß durch Unterdrückung der etwaigen gleichſtarken Seitenknoſpen noch beſonders begünſtigen muß, um eine regelmäßige Krone zu erhalten. Kult ur am beſten frei auf dem Raſen in mehr feuchtem Boden Verwendung als prächtiger Zierbaum von und womöglich halbſchattig; auch als Kübelpflanze. Gattung 1396. Thüya L., Lebensbaum, Or XVII 3 (griechiſch: thyia, von thyo — ich opfere; beim Opferfeſt verwendet?). Immergrüne, aufrechte Sträucher oder Bäume mit kleinen Schuppenblättern, nur in der Jugend (bei der beſtändig gewordenen Jugendform: T. ericoides und bei der Übergangsform T. El- wangeriana) auch nadelblätterig. a) Flachzweigige. Die Laubzweige (ſtark gerieben) laſſen einen ſehr durchdringenden Geruch erkennen. Die Flachzweige ſind unterſeits grün, ſeltener bläulichgrün, oder beiderſeits gleichgefärbt, dagegen nicht oder nicht gleichmäßig weißſtreifig unterſeits. (Buntblätterige Gartenformen ſind faſt ſtets unregelmäßig bunt.) In Bezug auf die Geſtalt der ganzen Pflanze ſind die Flachzweige durchweg oder doch völlig überwiegend wagerecht zum Stamm geſtellt, alſo mit den Flachſeiten nach unten reſp. nach oben gerichtet. Die noch unverzweigten jungen Schuppenſproſſe ſind gliederig trennbar und ziemlich ſchmal: ihre 2 Seitenſchuppen überragen die kurz— ſpitzige Mittelſchuppe nicht. p) Nadelblätterige. Zweige nicht flach, ſondern — wie beim Wacholder — büſchelig. Nadeln zu Zen, gegenſtändig, flach, mit breitem Grunde anſitzend, oberſeits nicht weißſtreifig, ſondern unterſeits ſtets heller gefärbt als oberſeits. Ein etwa herablaufender Nadelteil iſt ohne Mittelrippe. Einhäuſig. Zapfen frühzeitig trocken werdend, eiförmig oder länglich: Schuppen mit wagerechter bis aufrechter, aber nicht mit hakig⸗herabgebogener Rückenſpitze gegenſtändig, 6—8, ſelten 12; davon 2—6 (d. h. 1—3 Paare) fruchtbar und 2 (ſeltener 4) äußere nebſt 2 inneren leer. Jede Schuppe mit 1—3, ſehr ſelten 5, beiderſeits geflügelten Samen. — 4 Arten. 1226 3837. Thüya oceidentälis ZL. (syn. T. Theo- phrastii Bauh., T. obtusa Mnch., Cupressus Arbor vitae Tarq., Arbor vitae Clus.), Abendländiſcher Tebensbaum. Nordamerika. Ziemlich großer Baum. Blütezeit: April, Mai. — Belaubung im Winter ſich bräunend; Laubzweige unterſeits gelblichgrün bis bläulichgrün, ihre ſeitlichen Schuppenblättchen ſind nicht gekielt. Nur 1 Paar Fruchtſchuppen des Zapfens ſind Samen tragend. Die Jugendform: T. ericodes (syn. T. Devriesiana Hort., Retinispora dubia Carr., R. glaucescens Hochst., R. ericodes hort , nicht Zucc.) iſt nadelblätterig, ſiehe Gattungs— merkmale unter d. Die UÜbergangsform T. Ell- wangeriana (syn. Retinispora Elwangeriana Hort.) hat Nadel- und Schuppenblätter an derjelben Pflanze. Eine intereſſante, mehr eigentümliche als ſchöne Form iſt f. Ohlendorffii Bort. (syn. f. Spaethii P. Smith, T. tetragona Hort.). Es giebt zahlreiche, darunter auch weiß- und gelb-buntblätterige Garten- formen, wovon f. Wareana Beissn. (syn. f. robusta Carr., T. Wareana „ort., T. sibirica hort., T. cau- casica hort., T. plicata Wareana ort.) als dicht— bezweigte, gedrungene Pyramide mit breit = fächer- förmigen, ſteifen Zweigen und kurzen, dicken, zuſammen— gedrückten Zweigchen, die wertvollſte iſt. Sehr ſchön Familie 238. Coniferae, Zapfenträger (Nadelhölzer). O XVII 3 iſt auch f. Vervaeneana Deissn. (syn. T. Vervaeneana hort.; f. aurescens Hort.), Wuchs breit-pyramidal mit feiner, leichter Bezweigung; Belaubung gelblich, auch im Winter goldbronzeartig. niedrige, ſchöne, regelmäßige Kugelform mit feinen, dichtgedrängten Zweigen. — T. plicata Don (syn. T. Wareana Booth, nicht ort.; T. odorata Marsh.), Belaubung im Winter grün bleibend, unterſeits bläulichgrün; Blattflächen vertieft, mit rundlichem, ſtarkhervortretendem Drüſenhöcker; ſeitliche Schuppenblättchen gekielt. 3838. Thüya gigantéa Nuit. (syn. T. plicata Lamb., nicht Don; T. Menziesii Dougl., T. Dou- glasii Mull, T. Lobbii hort.), Rieſen⸗Lebensbaum. Nordamerika. „Majeſtätiſcher Baum. Wuchs ſpitz⸗ pyramidal; Aſte zerſtreut und ausgebreitet. Laub⸗ zweige oberſeits glänzend-grün (auch im Winter), unterſeits mit weißlichen Längsflecken gezeichnet. 2—3 Paar Fruchtſchuppen des Zapfens tragen Samen, die um ½ kürzer [bei T. Standishii Carr. (syn. T. japonica Maxim., nicht hort. angl., nicht Sieb., Thuyopsis Standishii Gord.) aber ebenſolang! als die Fruchtſchuppen ſind. — Die Verwendung dieſer Lebensbäume iſt all⸗ gemein bekannt. Gattung 1397. Biota, Fächerlebensbaum, O XVII 3 (griechiſch: biote — Leben; ſteht der allgemein „Lebensbaum“ genannten Thuya ſehr nahe). Sehr verzweigter, buſchiger Baum von dicht-pyramidalem oder kegelförmigem Wuchs und meiſt hellgrüner Belaubung, welche, wenn ſtark gerieben, von nur ſchwachem, nicht von durchdringendem Geruche. a) Flachzweigige. Einige Gartenformen haben auch abweichenden Wuchs. Die flachen, fächerartigen Laubzweige ſind durchweg oder ganz überwiegend ſenkrecht zum Stamme angeordnet, ſodaß ihre Flächen nach ſeitwärts gerichtet ſind, alſo zwiſchen den Aſten ſenkrechte Zwiſchenräume rund um den Baum ſich zeigen. Sonſt wie Thuya a. b) Nadelzweigige. licher Rinne, aber nicht wie kälte bräunlichviolette bis ſtahlblaue Färbung annehmen. Ein häuſig. ſchuppen mit hakig-zurückgekrümmter Spitze, meiſt 6-8, davon oft 4 fruchtbar. ungeflügelten Samen. — Einzige Art, in Japan und China: 3839. Biota orientälis Zndl. (syn. Thuya orientalis Z., T. acuta Mnch., Cupressus Thuya Targ., Platycladus stricta Spach), Gemeiner (oder Morgenländiſcher) Jächerlebensbaum. Dichtäſtiger Baum oder mehr rundbuſchig, bis 7 m hoch. Blüte— zeit: April, Mai. — Nadelblätterig (wie oben unter b beſchrieben) ſind nur die Jugendform: B. decussata Beissn. et Hochst. (syn. Retinispora juniperodes Carr., R. rigida Carr., R. squarrosa ort., Zucc., R. flavescens not., Chamaecyparis decussata hort., Juniperus glauca hort., Frenela glauca hort., nicht Mirb): ferner dielibergangsformB. meldensis Laws. (syn. Thuya meldensis Ahort., T. hybrida hort., Retinispora meldensis Hort.), welch letztere Nadel- und Schuppenblätter an derſelben Pflanze trägt. — Sonſt unterſcheidet man 2 Hauptformen: a) normälis (syn. Biota oder Thuya macro— carpa Hort., Thuya orientalis L.“), welche ſich em⸗ pfindlicher zeigt, einen mehr gedrungenen Wuchs mit breit⸗fächerförmigen, ſteifen Zweigen von gelblich— grüner Belaubung beſitzt und größere Zapfen mit kleiner bedornten Schuppen trägt. b) pyramidälis And. (syn. B. orient. tatarica Endl., B. tatarica Lindl. et Gord., Thuya australis ort., T. tatarica Forb., T. orientalis cupressodes hort.), welche für rauhere Lagen vorzuziehen iſt, auf— ſtrebenden, pyramidalen Wuchs leichtere, friſch— grüne Bezweigung und etwas kleinere Zapfen mit größer bedornten Schuppen hat. Junge Zapfen kugelig, faſt fleiſchig und ſehr ſpät trocken werdend, wenn reif, faſt eirund und härter. nicht Dieſe find von Thuya b kaum anders als durch ſtarre oder ſteife, oberſeits hohle und mit weiß— bei Juniperus mit auffallend vorſtehender Stachelſpitze verſehene Nadeln verſchieden, die bei Winter— Zapfen⸗ Jede fruchtbare Schuppe mit 2 (ſeltener nur 1) Von den zahlreichen Gartenformen, darunter auch gelb- und buntlaubige, gemein empfohlen: k. compacta Beissn. (syn. f. nana. Carr., B. japonica Sieb., nicht Maxim., nicht hort.; B. Zuccariniana Sieb., Thuya nana „ort., T. Zuc- cariniana hort., T. compacta hort.), vom Boden an verzweigte, dichte friſch-grüne, niedrige Form; Wuchs breitrundlich; Belaubung zierlich und fein. Iſt winterhart und viel widerſtandsfähiger als folgende. f. aurea Beissn. (syn. f. aurea nana hort., Thuya aurea hort., T. nana aurea Hort., T. nana compacta aurea hort.), prächtige gelbgrün- bis goldig-be⸗ laubte, kugelig⸗buſchige Zwergform mit ſteifen Fächer⸗ zweigen; iſt nur für halbſchattigen, etwas geſchützten Standort geeignet; auch als Kübelpflanze für Winter⸗ gärten vortrefflich. Ahnlich, aber mehr ſchmal-pyra⸗ midaliſch und im Frühling mehr goldgelb -gefärbt iſt f. elegantissima Gord. (syn. B. elegantissima nor t., Thuya elegantissima ort.). Mehr rundlich -dicht⸗ gebaut und andauernd goldgelb -ſchimmernd iſt f. semperaurescens Beissn. (syn. B. semperaurea hort., Thuya semperaurea Hort.). Nur der Eigen⸗ tümlichkeit un ſei noch f. filiformis Henk. et Hochst. (syn. f. pendula Parlat., Cupressus pendu- lata hort., C. filiformis hort., Thuya flagelliformis hort.), mit wenig verzweigten cylindriſch⸗ faden 5 Zweigen, erwähnt. f. globosa iſt eine ſeien nur folgende all⸗ ——— ra | DP Gattung 1397. Biota und Gattung 1398. Chamaecyparis. Nr. 3837 3842. 1227 Gattung 1398. Chamaecyparis Spach, Miſchcypreſſe, . XVII 3 (griechiſch: chamäi — niedrig, kyparissos — Cypreſſe). Immergrüne (bisweilen ſtrauchige, aber aufrechte) Bäume, deren Geitalt meiſt doppeldeutig ift: gleichzeitig Thuya mit Biota, oder Thuya mit Cupressus, oder endlich nadelzweigig wie Juniperus. a) Flachzweigige, deren Flachzweige unterſeits deutlich⸗weißfleckig oder ⸗ſtrichelig find. Seitenſchuppen der noch unverzweigten jungen Schuppenſproſſe die ſpitze oder Zeckig⸗ſpitze Mittelſchuppe nicht überragend, ſondern meiſt kürzer. b) Flachzweigige, deren Flachzweige unterſeits grün oder beiderſeits gleichgefärbt ſind. Dieſe zeigen meiſt eine deutliche Mittelſtellung zwiſchen Thuya und Biota, indem die Laubzweige an derſelben Pflanze und abgeſehen von den fortwachſenden End⸗ trieben teils deutlich⸗wagerecht geſtellt ſind wie bei Thuya, teils aber ſenkrecht wie bei Biota. Mittelſchuppen gleichmäßig und allmählich in ihre Spitze verlaufend, nicht aus breitem Grunde ausgeſchweift-⸗ſpitz. c) Miſchzweigige Pflanzen, deren Ausſehen an Thuya und zugleich auch an Cupressus erinnert; indes, die im Umfange der Pflanzen befindlichen, wagerechten, ſenkrechten oder ſchräggeſtellten und an Thuya und Biota erinnernden Flachzweige find nur kurze End⸗ und Seitenzweige eines etwas größeren Büſchelzweiges. Schuppen wie bei a gegenſtändig oder kurze Nadeln, unterſeits nicht ſelten weiß⸗geſtrichelt und ſchon dadurch von Thuya, Bjota und Cupressus verſchieden. d) Nadelblätterige, aber die Laubzweige mehr weich als ſtechend, Nadeln dicht-allſeits- und auch gegenſtändig, ſeltener zu Zen quirlig; außerdem ſind die Nadeln faſt ſtets unterſeits weißer als oberſeits und nicht ſteif oder ſtarr. Einhäuſig. Die Zapfen ſchon im erſten Jahre reifend! Reife Zapfen kugelig, hart, viel kleiner als bei Cu- pressus, mit 4—12 oben dicklich- verbreiterten, gegenſtändigen Schuppen, von denen 4—8 fruchtbar find. Jede fruchtbare Schuppe mit nur 2—3 (bei C. Lawsoniana auch 4—5) breit- oder ſchmalflügeligen Samen. — 5 Arten, in Nordamerika u. Japan. 3840. Chamaecyparis thyödes Voss (syn. ©. | Gartenformen, welche in Wuchs und Belaubung sphaeroidea Spach, Beissn.!; Cupressus thyodes L., ſehr weit abweichen; darunter auch gelb-, gelbbunt— Thuya sphaeroidalis Rich.), Duftende Miſchcypreſſe und filberbunt-belaubte. f. erecta alba Hees iſt nach (e. White Cedar). Oſtliches Nordamerika. Baum, Heissner von den ſilberbunten die wertvollſte. f. glauca bis 25 m hoch werdend. Wuchs pyramidaliſch; Aſte Beissn. ſchimmert zu Zeiten prächtig ſtahlblau und aufrecht-abſtehend. Laubzweige graugrün, ihre iſt ſehr widerſtandsfähig. k. pendula vera Hesse iſt Mittelſchuppen mit ſtarkem, hervortretendem eine ſchmal-pyramidale echte Hängeform, die als Drüſenhöcker. Zapfen kugelig, 4—6 mm dick, mit „Trauer-Cypreſſe“ von wirklichem Werte iſt. f. 6—8 Schuppen; die Schuppen mit je 2 Samen, die Weisseana Beissn. trägt als ſtarke Pflanze von etwa ohne Harzbläschen find und 2 viel ſchmälere 1m Höhe eine ſchirmförmige Krone von 2% m Durch— Flügel beſitzen. Die Jugendform C. ericodes meſſer. f. nana glauca iſt eine hübſche blaugrüne, Carr. (syn. Cupressus ericodes hort., Retinispora kugelige Zwergform. — C. nutkaönsis Spach, ericodes Zucc., nicht hort.!; Juniperus ericodes DBeissn. (syn. C. excelsa Fisch. herb., Cupressus Nois., Frenela ericodes hort., Widdringtonia ericodes | nootkatensis Zamb., C. nutkaönsis Zook., C. ameri- Knigkt) hat ſäulenförmigen Wuchs und Nadelblätter, cana Trautv., Thuya excelsa Bonq., Thuyopsis borealis wie oben unter d beſchrieben. Die Ubergangsform hort., T. Tschugatskoy Hort.), Nutka-M., Weſt— C. andelyensis Carr. (syn. C. leptoclada Hochst., liches Nordamerika. Baum, bis 40 m Höhe erreichend. Retinispora leptoclada hort., nicht Zucc.) trägt teils Blütezeit: Ende April, Anfang Mai. Wuchs ſchlank, nadel⸗, teils ſchuppenblätterige Laubzweige. Außerdem pyramidal; Aſte dichtſtehend, aufwärtsgebogen und mit giebt es eine Anzahl Gartenformen, deren Laubfärbung überhängenden Spitzen; Laubzweige zuletzt herab— dunkelgrün, blaugrün bis ſtahlblau, ſodann gelb und hängend, dunkelgrün, unterſeits heller bis bläulich. gelbbunt ſein kann. fk. nana iſt eine rundliche, dichte, Mittelſchuppen der Sproſſe mit einer Drüſen— blaugrüne Zwergform; f. pygmaea (syn. C. pumila) furche. Zapfen mit 2—3 Paar nur 2-(ſeltener 30) iſt noch niedriger, aber unregelmäßig. — C. obtusa ſamiger Fruchtſchuppen. Samen ohne Harzbläschen; S. et Z. (syn. C. acuta Hort., Cupressus obtusa ihre beiden Flügel ebenſobreit als der Same. C. Koch, Retinispora obtusa S. et Z., Thuya obtusa Hiervon etwa 1 Dutzend Gartenformen, darunter gelb— BHogp.), Japan; Baum mit wagerecht-abſtehenden bunt- und ſilberbunt-belaubte. f. viridis Beis sn. (syn. Alten; Laubzweige mit überhängenden Spitzen, Thuyopsis borealis f. viridis % f.) iſt als ſchmale oberſeits meiſt hellgrün, unterſeits eine Reihe feiner friſch-grüne Säulenform auffallend und zierend. weißer, zuſammenhängender Streifen; die Mittel- f. gracilis Beissn. (syn. f. compressa hort.), eine ſchuppen mit nur flacher Drüſe, alle Schuppen kleine dichtbezweigte, kugelige Zwergform, die in ſind dicklich und feſt anliegend. Zapfen etwa 1 cm rauhen Lagen ein trefflicher Erſatz für Biota-Kugel— dick. Die Samen zu 2en, mit Harzbläschen; ihre formen iſt. Flügel nur ½ ſo breit als der Same. Es giebt 3842. Chamaecyparis pisifera S. et Z., zahlreiche, in Wuchs und Laubfärbung verſchiedene Beissn. (syn. Cupressus pisifera C Koch, Thuya Gartenformen, auch buntblätterige, oder mit weißen pisifera BAgp., Retinispora pisifera S. et Z.), Erbſen- Laubſpitzen. Beſonders zierend iſt f. pendula Beissn. früchtige Miſchcypreſſe. Japan. Baum, bis 20 m (syn. C. robusta pendula hort., C. pendula Maxim.?), Höhe erreichend. Aſte wagerecht-abſtehend; Laubzweige mit langen, ſchwer überhängenden, oft an den Spitzen mit den Spitzen leicht überhängend, oberſeits meiſt lang fadenförmig herabhängenden, dicklichen Zweigen; hellgrün, unterſeits die Sproſſe mit 2 Reihen die ſchönſte winterharte „Trauer-Cypreſſe“. länglicher, ſilberweißer Streifen; Mittel— 3841. Chamaecyparis Lawsoniäna Parl., ſchuppen mit nur flacher Drüſe. Die Zapfen nur Beissn. (syn. C. Bursieri Carr., nicht Desne.; Cu- etwa 6 mm dick, mit 4—6 Paar 2ſamiger Frucht- pressus Lawsoniana Murr.), Cawſons Miſchcypreſſe. ſchuppen. Samen mit Harzbläschen, breiter als lang, Kalifornien. Blütezeit: Anfang Mai. — Baum und ihr Flügel 1½ mal ſo breit als der Same. mit pyramidaler Krone, abſtehenden Aſten und ſtets Die Jugendform C. squarrosa &. et Z. (syn. überhängendem Gipfeltrieb. Belaubung grün, f. squarrosa Veitchii hort., Retinispora squarrosa bläulichweiß bis ſilberig⸗ſchimmernd. Laubzweige flach, hort., R. squarrosa glauca Hort., R. leptoclada unterſeits mit verſchwommenen, zuſammenmündenden Zuce., nicht ort.; Cupressus Laws.) iſt ſehr zier— weißen Streifen. Zapfen etwa 1 em dick, die meiſt 4 Paar lich, buſchig, pyramidal; Laubzweige an den Spitzen Fruchtſchuppen find je 3—4⸗(ſelten 2- oder 5 )hſamig. überhängend; Blätter nadelförmig, aber weich, dicht— Die Samen mit Harzbläschen und ihre Flügel nur ringsumſtehend, oben blaugrün- unten ſilberweiß—ſtreifig. wenig ſchmäler als der Same. Es giebt zahlreiche | k. squarrosa dumosa iſt dichtbuſchig-rundlich, nie pyra— 1228 midal. Die Übergangsform C. plumosa Beissn. (syn. Retinispora plumosa Veitch) hat außer längeren Nadeln zumeiſt nur 2—3 mm lange, aufrecht-abſtehende, lang⸗zugeſpitzte Schuppen. (syn. Retinispora plumosa aurea nana ort.) iſt eine dichtbuſchige, leuchtend-gelbe Kugelform. In hohem Grade zierend iſt f. filifera Beissn. (syn. f. fili- formis hort., Retinispora filifera and.), die Laub— Gattung 1399. (nach dem amerikaniſchen Botaniker J. Torrey benannt). Familie 238. Coniferae, Zapfenträger (Nadelhölzer). Of XVII 3. f. plumosa aurea nana Immergrüne Bäume. quirlig, am mehrſtämmigen Baume mindeſtens im oberen Teile quirlig-geſtellt. zweige nach allen Seiten hin mit fadenförmigen, lang⸗ überhängenden Endſproſſen mit mehr nadelförmigen Blättern; f. filifera aureo-variegata iſt davon eine gelbbunte, f. filifera argenteo-variegata eine jilber- bunte Sorte. Die Stammform iſt hart. — Verwendung der genannten Miſcheypreſſen als hervorragende Schaupflanzen unſerer Gärten und Anlagen. Die buntblätterigen erfordern Schutz. Torreya Arn., Torreya, &=@ XVII 3 Aſte am einfachen (normalen) Stamm ſtreng⸗ Zweijähriges Holz braun. Nadeln groß, herablaufend⸗ 2zeilig und (wenn auch mit ſchief- oder verſchoben-anſitzendem Grunde) augenſcheinlich paarweis gegenüber befindlich, ziemlich lang, flach, ſteif-lederig und mit ſtarrer, deutlich-abgeſetzter, brauner Stachelſpitze, ferner unterſeits oft mit 2 weißen Streifen, oberſeits mit 2 Seitenfurchen oder Rinnen. Zweihäuſig! Weibliche Pflanze: Kätzchen ſpiralig-mehrſchuppig, nur die Endſchuppe mit 1 Blüte. Samenſchuppe anfangs becherförmig, bald aber das Eichen einſchließend und ſpäter dem Samen dicht angewachſen. Pflanze: Wacholderduft haben; nur J. Sameneiweiß zerklüftet. Männliche Staubkölbchen in einen Halbkreis verwachſen. — 4 Arten, deren geriebene Blätter und Früchte übel riechen oder ſtarken grandis Fort. (syn. Caryotaxus grandis Henk. et Hochst.), aus Nordchina, iſt faſt geruchlos, hat graubraune Rinde und lanzettlich⸗ linealiſche, bis 3 cm lange glänzende Blätter. — T. nucifera S. et Z. (syn. Taxus nucifera Kaempf., Caryotaxus nucifera Zucc., Podocarpus coriacea hort., 2—3 cm lang, glänzend:dunfelgrün. — T. Rinde rotbraun; Blätter linealiſch, 2—31/, cm lang. Henk. et Hochst.), Kalifornien; Wuchs mehr pyramidal; winterung, im Sommer halbſchattiger Stand. P. coreana v. Houtte), Japan; Rinde braun; Blätter lanzettlich-linealiſch, taxifolia Arn. (syn. T. montana hort., — T. californica Torr. Caryotaxus taxifolia Henk. et Hochst.), Florida; (syn. T. Myristica Hook, fil., Caryotaxus Myristica Rinde graubraun: Blätter linealiſch, 3½ —6 cm lang, bis 3½ mm breit. Alle Arten find ſehr ſchön, aber nur für wärmere Gegenden geeignet. Im allgemeinen alſo Kübelkultur und froſtfreie, helle Über- Gattung 1400. Juniperus L., Wacholder, d= XVII 3 (vom keltiſchen jeneprus — rauh, ſteif, wegen der Belaubung; oder lat.: grüne Sträucher oder Bäume mit zerſtreut-, a) Schuppenblätterige. ſchuppen jederſeits. aufrechter, niedriger oder ſäulenförmiger Strauch ſei, ſelten quirlig-ſtehenden, meiſt mehr r aufrechten Aſten. glanzrindig (rötlichbraun) oder doch nur mit häutigen Reſten bedeckt, nicht aber ſtachelig. juvenis — jung, pario — gehäre; Abortivmittel). Immer⸗ Altere Zweige glatt und meiſt Frucht beerenartig. Schuppenſproſſe büſchelig, mit 2 gegenſtändigen kleinen Seiten- und 2 gegenſtändigen Mittel⸗ Von Cupressus äußerlich nicht zu unterſcheiden, es ſei denn, daß die fragliche Pflanze ein niedergeſtreckter oder oder aber ein Strauch oder Baum, der außer ſeinen Schuppenzweigen auch Zweiglein mit meiſt zu Zen quirlſtändigen, ſeltener mit 2 gegenſtändigen und dann oberſeits ſtets weißſtreifigen Nadeln beſitzt, oder es ſei endlich eine Pflanze, die zufällig ihre Beerenfrüchte trägt. b) Nadelblätterige. Nadeln meift zu Zen und ſtets quirlig-geſtellt, ſeltener zu Zen und über Kreuz gegenſtändig, ober- ſeits weißſtreifig, namentlich an jüngeren Nadeln, oder doch oberſeits ſtets weißer als unterſeits, mit auffallend vorſtehender Stachelſpitze, von 1 oder 2 Mittelrippen längs durchzogen. Zwei-, ſeltener ein häuſig. 25 Arten der gemäßigten Gegenden der nördlichen Halbkugel. A. Laubknoſpen beſchuppt: Blätter ſtets nadelförmig und zu Zen quirlig-beiſammen . B. Laubknoſpen nackt; Blätter teils nadel-, teils ſchuppenförmig, ganzrandig oder nur ſehr ſöwach dezabnelt Beeren auf übergebogenen Stielen hängend. Beeren aufrecht oder nur nickend . 1. Hauptſtamm ſchräg oder niederliegend. 2. Hauptſtamm meiſt aufrecht und hoch werdend. 3843. * Juniperus commünis Z., Tafel 99, 395. Gemeiner Wacholder. Europa, Nordaſien, Nordafrika, Nordamerika. Baum- oder ſtrauch— artig, aufrecht, ſäulenförmig bis ausgebreitet— äſtig. Blütezeit: April, Mai. — Blätter zu 3 en quirlig, abſtehend, ſtechend, gerade, oberſeits mit nur einem weißen Längsſtreifen, der breiter iſt, als die beiden grünen Nadelränder. Beere oder Beerenzapfen ſchwarzblau-bereift. — J. nana Willa. (syn. J. alpina Auct., J. saxatilis hort., J. montana hort., J. davurica Hort., nicht Pall.; J. prostrata hort., J. communis f. nana Loud.), Zwerg-W., Europa; niederliegender, ausgebreiteter Strauch mit dichtſtehenden Aſten. Nadeln bis 2½½ mm breit, faſt kahnförmig-gebogen. — J. rigida S. et Z., Japan; aufrechtwachſend, hat kaum 1 mm breite Nadeln, deren weißer Längsſtreifen ſehr ſchmal, ſchmäler als die grünen Seitenränder iſt. — J. Oxycedrus I., mit glänzenden Beeren, und J. macro- carpa Sibth., mit bereiften Beeren, haben abweichend von vorigen Arten auf der Nadel-Oberſeite zwei weiße Längsſtreifen. Es giebt vom Gemeinen Wacholder mannig⸗ faltige Kulturformen (auch bunte), die in Geſtalt ſehr verſchieden ſein können; ſogar als niederliegender, dicht⸗ und kurzzweigiger Buſch (f. prostrata), deſſen Nadeln dann aber gerade ſind, nicht wie bei J. nana gebogen. f. hibernica Zodd. pr. sp. (syn. J. pyra- am Grunde breit anſitzend und oft drüſig-verdickt. Frucht der weiblichen Pflanzen fleiſchig, kugelig, Wo ein herablaufender Nadelteil vorhanden, da iſt derſelbe nicht ſteinfrucht- oder beerenartig. — * J. communis. 3843. * J. Sabina. 3844. 0 J. virginiana. 3845. midalis hort., J. strieta hork), der ſogen. „Irländiſche W.“, bildet dichte, ſchmale Säulen, deren Zweige ſteif aufſtreben und keine nidenden Spitzen haben, wie ſolche die breit-ſäulenförmige oder länglich-eirunde f. suecica Mill. pr. sp. (syn. J. hispanica Booth, nicht Mill., nicht Presl) beſitzt. 3844. * Juniperus Sabina Z. (syn. J. foetida Sabina Spach, J. lusitanica Mill., Sabina officinalis Garcke, S. vulgaris Anloine), Sade - Wacholder; Sadebaum. Süd⸗ und Mitteleuropa, Aſien. Strauchig bis baumartig, bis 3 m hoch, entweder mit ſchräge aufſtrebendem Stamme und unregelmäßiger Krone, oder faſt kriechend und mit mehr oder weniger nieder⸗ liegenden, aber mit ihren Spitzen wieder aufſtrebenden Aſten. Blütezeit: April, Mai. Laubzweige dunkel-, ſeltener blaugrün, von ſtrengem Geruch; Blätter zum Teil kurz⸗nadelförmig und aufrecht⸗ab⸗ ſtehend, zum Teil anliegend- und dachziegelig⸗ſchuppig, faſt ganzrandig. Beeren blauſchwarz, auf über⸗ gebogenen Stielen hängend, meiſt bereift. Von dieſer im Wuchs veränderlichen Art giebt es ſogar in kf. fastigiata Beis sn. (syn. f. pyrami- dalis ort.) eine ſchöne, winterharte, dunkelgrüne Säulenform, die allgemein zu empfehlen iſt. f. pro- strata Loud. (syn. J. prostrata Pers., J. repens Nutt., J. horizontalis hort. nonn., J. hudsonica Forb., 9 repanda hort., Sabina prostrata Antoine), Kriechen⸗ der S.⸗W., Nordamerika, iſt niederliegend, den Erd- 4 K Gattung 1399. Torreya bis Gattung 1402. Seiadöpitys. Nr. 3843 3847 1229 boden mit ſeinen langen, weithin⸗kriechenden Aſten der Sade-Wacholder find ganz vorzüglich geeignet, »teppichartig⸗bedeckend und namentlich im Frühjahr von um trockene Abhänge zu begrünen, ja ſelbſt als Unter— ſchöner blaugrüner bis ſtahlblauer Färbung. k. humilis holz zu dienen, da ſie in allerlei, ſogar in ſandigem, Endl. (syn. f. elegans und f. femina ort.) iſt mit ziemlich magerem Boden gedeihen, in Baum- oder ausgebreiteten Zweigen niederliegend, dann aber auf- Säulenform freilich weniger dürftigen Boden vorziehen ſtrebend. f. tamariscifolia Act. (syn. f. mas hort.) und dann natürlich auch freieren Stand verlangen. hat nur zu Zen quirlig⸗ſtehende oberſeits mweiß-ftreifige | Der Sade-Wacholder iſt für Felſen-Anlagen faſt un⸗ Nadelblätter. erſetzlich; leider muß man ihn wegen des mediziniſchen 3845. Juniperus virginiäna Z. (syn. J. foetida Mißbrauchs mit feinen Zweigen aus dieſem Grunde virginiana Spach, J. arborescens Mnch., J. caro- | aus öffentlichen Anlagen mehr verbannen. In liniana Dur., Sabina virginiana Antoine), Birginifher | der Nähe von Birnbäumen ſollte man den Ge— Wacholder, „Rote Ceder.“ Nordamerika. Aufrechter meinen Wacholder jedoch nicht dulden, weil von ihm Baum oder hoher Strauch, in der Jugend meiſt aus der jog. „Gitterroſt“ der Birnbäume auf letztere pyramidal, ſpäter oft mit wagerechten oder ſogar übertragen wird. Der Virginiſche Wacholder, welcher überhängenden Aſten. Blütezeit: April, Mai. — wie der Lebensbaum verwendet wird und in mittleren Blätter an jungen Pflanzen nadelförmig, und zu 362) und größeren Gärten ſelten fehlt, weil er ein vortreff— quirlig und abſtehend, an älteren zumeiſt dachziegelig- licher Zierbaum tft, deſſen Zweige häufig und mit ſchuppig und die Schuppenſproſſe 4 ſeitig. Beeren- Vorteil zu Guirlanden und Kränzen benutzt werden, zapfen klein, zahlreich, aufrecht oder nickend, dicht⸗ verlangt jedoch feuchten, mindeſtens friſchen Boden, blauweiß⸗bereift. Es giebt eine Anzahl im Wuchs wenn er kräftig gedeihen ſoll. Obſchon ihm humoſer, und in der Laubfärbung verſchiedene Gartenformen, friſcher Boden angenehmer iſt, gedeiht er auch noch auch buntlaubige. f. Schottii Beissn. (syn. f. viridis in ſonſt gutem, feuchtem Sandboden. Er verträgt Hort., J. Schottii [Schollii] hort.), buſchige, pyramidale, Schatten, kann als waldartige Beſtände oder auch zu ſchön- und friſch-grüne Form auch für kleine Gärten. Schutzpflanzungen angepflanzt werden und iſt, dem f. Bedfordiana und f. tripartita haben meiſt nur Schnitt unterworfen, nicht empfindlich. Alles das Nadelblätter. — ſind Vorteile, welche Gartenfreunde auch jchon vieler— Verwendung. Der Gemeine Wacholder und orts zu würdigen wiſſen. Gattung 1401. Cupréssus L., Cypreſſe, Or XVII 3 (lat.: cupressus — Cypreſſe). Immergrüne Bäume (ſehr ſelten Sträucher) mit ziemlich unregelmäßig⸗-geſtellten Aſten. a) Mit büſcheligen Schuppenzweigen. Schuppenſproſſe dünn oder ſchmal, ſtets mit 2 gegenſtändigen kleinen Seitenſchuppen und 2 kreuzweis darüber ſitzenden kleinen Mittelſchuppen jederſeits aufgebaut, bisweilen die Schuppen der kräftig wachſenden Zweige teilweiſe kurz-nadelförmig, dann aber — wie überhaupt in der ganzen Gattung — ober- und unterſeits ziemlich gleichfarbig oder doch oberſeits nie deutlich mit 2 weißen Streifen belegt. (Siehe Juniperus a!) b) Mit flachen Schuppenzweigen. Die hierher gehörende Art C. funebris Endl. iſt von Chamaecyparis b nur durch die 2 jährige Zapfen reife und die Anzahl der Samen, nämlich mehr als 3 unter jeder Schuppe, verſchieden. Die Zahl der Schuppen der mehr kugeligen Zapfen beträgt 6-8. Von Thuya auch noch durch den Mangel eines durchdringenden Geruchs unterſcheidbar. Einhäuſig. Die Zapfen erſt im zweiten Jahre reifend! Fruchtſtand ein kugeliger, holziger Zapfen mit ſehr verdickten, außen ſchildförmig verbreiterten, am Rücken oft weichſtacheligen Schuppen, die vor der Reife geſchloſſen, ſpäter aber klaffend ſind. Samen unter jeder der meiſt 4 oder 6 fruchtbaren Schuppen ſtets mehr als 3, meiſt zahlreich, ſchmal-, ſelten breitgeflügelt. — 12 Arten, im gemäßigten Aſien, Südoſteuropa, Nordamerika und Mexiko. Nee Füchtſchuppen der Zapfen vielſami ggg 0, sempervirens. 3846, B. Baum mit hängenden Zweigen. Fruchtſchuppen der erſt im zweiten Jahre reifenden Zapfen nur meiſt 4ſamig. C. funebris. 3847. C. Hoher, pyramidaler Strauch mit aufrechten Aſten. Die Fruchtſchuppen 4—5ſamig. Blätter aus angewachſenem Grunde mit frei abſtehender, etwa 1½ mm langer, weißlich-geränderter Spitze: C. Macnabiana Murr. (syn. C. glandulosa Hook., Juniperus Macnabiana Laws.), Kalifornien; Belaubung auffallend blaugrün, angenehm balſamiſch duftend. Im Winter gute Fichtenzweighülle. 3846. Cupréssus sempervirens ., Echte oder die unterſten etwas hängend. Belaubung graugrün. Immergrüne Cypreſſe. Kreta, Orient. Baum, bis Zapfenſchuppen ſtachelſpitzig. 25 m hoch. Belaubung dunkelgrün; Blätter Verwendung beider Arten als Kübelpflanzen ſchuppenförmig, angedrückt; nur oben etwas abſtehend, des Kalthauſes oder der Orangerie, im Sommer im ſtumpflich [bei C. macrocarpa zugeſpitzt und die Freien. Kultur in kräftiger, ſandig-lehmiger Wieſen— ausgebreitet-pyramidale Krone mit faſt wagerecht- oder Miſtbeeterde. Im Winter luftiger Standort bei abſtehenden Aſten; Kalifornien.“ 2 Hauptformen: + 1 bis 50 C. f. fastigiata DC. pr. sp. (syn. C. pyramidalis Targ., 3847. Cupressus fünebris Zndl. (syn. C. C. femina Caesalp.), Säulen-E., mit ſteif-aufrechten, pendula Staunt., nicht Z’Herit.), Trauer-Cypreſſe. dem Stamme anliegenden Aſten. k. horizontalis Mill. China, Tatarei. Auffallender Baum, mit weitſchweifiger (syn. C. mas (aesalp., C. expansa Targ., C. orien- Krone, wagerecht-abſtehenden bis nickenden Aſten und talis hort., C, Tournefortii hort.), Wuchs ausgebreitet- hängenden, zweiſchneidig-zuſammengedrückten, lebhaft— pyramidal; Aſte wagerecht-abſtehend oder etwas über grünen Laubzweigen. Blätter angedrückt, zugeſpitzt, hängend. — O. glauca Lam. (syn. C. lusitanica gekielt. Zapfen etwa 12—18 mm lang und breit, Mill., C. pendula Z’Herst., nicht Tubg., nicht Staunt.), kugelig; Fruchtſchuppen mit je 4 (ſelten 3) Samen. Graugrüne C., Oſtindien, Portugal; Wuchs ſehr Schöner Trauerbaum für Kalthäuſer. Kultur ausgebreitet; Aſte abſtehend, hin und her gebogen, wie Nr. 3846. Gattung 1402. Seiadöpitys S. et Z., Nadelſchirm, = XVII (griechiſch: skias, Genetiv skiados — Schirm, pitys — Fichte; Blätter oder Nadeln quirlſtändig). Immergrüner Baum oder baum— artiger Strauch mit langen und ſchmalen (6—10 em langen und ca. 2½ —3 mm breiten), zu 5 bis vielen in entfernten Quirlen um den Zweig beiſammenſtehenden Nadeln, unter deren Anſatzſtelle der Zweig meiſt verdickt iſt. Die Oberfläche der Zweige iſt mit zer— ſtreuten Höckern und meiſt auch mit Schüppchen beſetzt. Einhäuſig. Zapfen dick, hart, eiförmig-länglich oder kurz-walzenförmig. Schuppen holzig, dicht-dachziegelig, ſpäter aus einanderklaffend, bleibend. Samen zuſammengedrückt, geflügelt. — Einzige Art, in Japan: \ l 1230 3848. Seiadöpitys verticilläta S. et Z. (syn. Taxus verticillata Thbg., Pinus verticillata Sieb.), Japaniſcher Nadelſchirm, Schirmtanne. Japan. In der Heimat 1—40 m hoher, ſchöner, pyramidal-kroniger Baum, der in der Jugend äußerſt langſam wächſt Familie 238. Coniferae, Zapfenträger (Nadelhölzer). O XVII 3. und bei uns oft zu mehr auffallenden als ſchönen Büſchen verkrüppelt; ſie ſind deshalb erſt in Töpfen zu kräftigen Pflanzen heranzubilden. Im Freien gegen ſtarke Kälte Fichtenzweighülle. Überwinterung in Töpfen in der Orangerie bei nur + 1 bis 50 C. Gattung 1403. Agathis Salisb., Dammarabaum, G XVII 3 (griechiſch: agathos — gut; Nutzen der Bäume; oder agathis — Knäul). Immergrüne, harzreiche, hohe Bäume, deren graue, gegen- oder zerſtreutſtändige Alte nach dem Abſterben am Stamme eine anſehnliche, ſich muldenförmig geſtaltende Vertiefung zurücklaſſen. Blätter gegen- und wechſelſtändig, groß, immergrün, breit, eirund oder länglich, lederig, ſtets ganzrandig und ungeteilt, auch ohne ſtärkere Rippen, ſondern nur zart-längsnervig: Nerven in den Stiel verlaufend. (Auch die 5 ſelten vorkommenden Arten der Podocarpus-Abteilung Nageia haben Agathis-Blätter!) Ein⸗ oder zweihäuſig. Zapfen kugelig, mit breiten, dicht angedrückten, ſpäter klaffenden, bleibenden, harten Schuppen. Jede Schuppe mit meiſt 1, ſelten mit 2 geflügelten Samen. — 8 bis 10 Arten, im Malayifchen Archipel, in Neuſeeland, Oſtauſtralien ꝛc. 3849. Agathis Dämmara Rich. (syn. A. loranthi- folia Salisb., Dammara orientalis Zamb., D. alba Rumph., Abies Dammara /oir., Pinus Dammara Lamb.), Gemeiner Dammarabaum. Gebirge Oſt⸗ indiens, Javas, Borneos. Baum. Blätter wechſel— und gegenſtändig, geſtielt, länglich-lanzettlich, ſteif— lederig, ganzrandig. — A. australis Salisb. (syn. Dammara australis Zamb., Podocarpus zamiaefolia A. Rich.), Neuſeeland; Blätter zahlreich, gegen- oder wechſelſtändig, ſitzend, linealiſch-länglich oder elliptiſch, ſtumpf, 1½ —4½ cm lang bei 6—15 mm Breite, ſteif⸗lederartig, ganzrandig. Verwendung und Kultur dieſer Arten als Kübel⸗ pflanzen großer Orangerien wie Nr. 3846. Der Erde wird jedoch Heideerde beigemiſcht. Gattung 1404. Phyllöcladus 8. C. Rich., Blattaſtbaum, O XVII 3 (griechiſch: phyllon Blatt, klädos — Aſt, Zweig; hat blattartige Zweige!l). Immergrüne Bäume oder Sträucher mit am Grunde an⸗ geſchwollenen, vom Stamme gliederig-abgeſetzten, ſtreng quirlig geſtellten Aſten. „Blätter“ lederig, immergrün, meiſt zwei⸗ zeilig, fächerig- oder fiederig-durchſcheinend-geadert, gezähnt, gelappt oder verſchiedenartig- verbreitert. Ein häuſig und mehrſamig. 3850. Phyllöcladus trichomanödes D. Don (syn. P. rhomboidalis A. Rich.), Dünnfarnblätteriger Blattaſtbaum. Neuſeeland. „Blätter“ ſchief-keil— förmig, fiedernervig, lappig-halbgefiedert; Lappen ab- geſtutzt und gezähnt. Die erſten Aſte und Zweige halbſtielrund und quirlig-ſtehend, die folgenden als Zapfen fleiſchig, bald nur etwa A mm im Durchmeſſer und 1—2ſamig, bald eiförmig-kugelig, etwa 10 mm lang Die wahren Blätter ſind nur klein und ſchuppenförmig. — 3 Arten, in Tasmanien, Neuſeeland und Borneo. auch Ahort., Thalamia asplenifolia Sr.), Rauten⸗ fürmiger B. Van Diemensland. Baum; „Blätter“ wechſelſtändig, die oberen rautenförmig, eingejchnitten- geſägt, bis 3 em lang, fächerförmig-geadert; die unteren vereinigt, herablaufend oder fiederig-eingeſchnitten. Verwendung als Kübelpflanzen der Orangerie, 2 zeilig-abwechſelnde Blattzweige („Blätter“). — P im Sommer im Freien. Kultur wie Nr. 3849. rhomboidalis Rech. (syn. P. asplenifolia Labill., 8 Gattung 1405. Ginkgo L., Ginkgo (nicht Gingko⸗y baum, O XVII 3 (japaniſcher Name des Baumes). Sommergrüner Baum mit hellgrauer Rinde und unregelmäßig⸗-ſtehenden, am Grunde nicht angeſchwollen-gliederigen Aſten und mit meiſt hängenden jungen Spitzenſproſſen. Blätter an den Langſproſſen wechſelſtändig, an den mit kleinen Schuppen bedeckten Kurzzweigen aber büfchelig hervortreibend, flach, häutig, ganz oder gelappt, fächerförmig-ver⸗ breitert und in den ziemlich langen Blattſtiel verſchmälert, aber ohne Hauptrippe, ſondern nur mit zahlreichen, zarten, parallelen (oder, durch die Lupe betrachtet, gabelteiligen), aus dem Blattſtiel fächerförmig-verlaufenden Nerven, zwiſchen denen noch kurze helle (Harz-) Streifen und Punkte befindlich. a Zweihäuſig. innen hart. — Einzige Art, in Japan und China: 3851. Ginkgo biloba Z. (syn. Salisburya Weibliche Blüten einzeln in einer Schuppenknoſpe, Leiig. Samen ſteinfruchtartig, außen fleiſchig-breiig, adiantifolia Salisb.) Ginkgodbaum. Baum mit 5 N geradem Stamme, über 30 m. Höhe erreichend. N Je . = Blütezeit: meiſt Juli. — Formen find: f. pendula, NS 22 — 2 5 = mit überhängenden Aſten. f. laciniata Beissn. (syn. 2. N £ ES ER > Salisburya macrophylla Renter; f. dissecta hort.), N Blätter größer als die der Stammart, in 2—5 Haupt⸗ lappen geteilt und oft außerdem noch geſchlitzt. k. variegata Beissn. hat goldgelb-geſtreifte Blätter, iſt aber für unſer Klima etwas zart. Verwendung. Der Ginkgobaum iſt unter allen Koniferen, wie unter allen unſeren Freilandgehölzen eine auffallende und eigenartige Erſcheinung. Frei— ſtehende Bäume ſind eine wertvolle Zierde der Parks und Anlagen; dabei iſt er bezüglich des Bodens nicht wähleriſch. Schöngewachſene Bäume wird man jedoch nur durch Anzucht aus Samen erhalten. Ginkgobaum. 2 a 5 Gattung 1403. Ägathis bis Gattung 1408. Cedrus. Nr. 3848 — 3855. 1231 Gattung 1406. Larix L., Lärchenbaum, O XVII 3 (lat.: lärix, larleis — Lärche). Sommergrüne Bäume. Nadeln an den wachſenden Endſproſſen zerſtreutſtehend, an den ſchuppigen, ſeitlichen Kurzſproſſen aber zu vielen büſchelig beiſammen, im Herbſt abfallend. Endknoſpen der Büſchelſproſſe glattlich-kugelig und ihre Schuppen abgerundet. Einhäuſig. Männliche Blüten einzeln in blattloſen, ſchuppigen Knoſpen. Weibliche Blüten in faſt kugeligen bis eiförmig— länglichen „Zapfen“ mit ſpiralig⸗geſtellten Schuppen, welche am Zapfen bleiben; jede Schuppe 2eiig oder ſpäter 2ſamig. — 7 Arten der gemäßigten Gegenden der nördlichen Halbkugel. 3852. * Larix Larix Karst., Tafel 100, 399 Aſte zierlich abwärtshängend. k. fastigiata hat (syn. L. decidua Mill., L. europaea DU, Beissn!; ſchlanken, mehr ſäulenförmigen Wuchs. — L. dahu- L. excelsa Le., L. pyramidalis Salisb., Pinus Larix | rica Turcz (syn. L. camtschatica Carr., L. amu- L., Abies Larix Lam.), Gemeiner Tärchenbaum. rensis hort., Abies Gmelinii Rupr., Pinus Larix, Nordeuropa. Baum, 25—30 m hoch. Blütezeit: americana Hall., P. dahurica Fisch., P. camtschatica April, Mai. — Stamm meiſt gerade, Krone meiſt Indi.) hat bis 2½ em lange, nur gegen 20 ſchuppige pyramidal; beide aber auch unregelmäßig vorkommend. Zapfen. — L. americana Michæ. hat nur gegen Rinde graubraun, nach innen rotbraun. Blätter hell- 10 ſchuppige Zapfen. — L. leptolepis Murr. (syn. L. grün und ohne weiße Streifen. Fruchtſchuppen der Japonica Carr., L. Sieboldii Zucc., Abies leptolepis bis zu 4 cm langen Zapfen mit gerade vorgeſtreckter S. et Z., Pinus leptolepis EZudl, P. Larix Thbg., Spitze und etwas dickem Rande; die Deckſchuppen find nicht L.), Blätter unterſeits mit 2 bläulichweißen kürzer als die Fruchtſchuppen. Blühende Zapfen Streifen. — I. occidentalis NIC. (syn. L. ameri- eit, bei L. sibirica Zedeb. (syn. Abies Lans brevifolia Carr., Pinus Nuttallii Parlat.) iſt Ledebourii Rupr., Pinus Ledebourii Zndl., P. inter- von allen obigen dadurch verſchieden, daß die Deck⸗ media Fisch.), aus Sibirien, aber bleichgrün; auch ſchuppen jo lang oder länger find als die Fruchtſchuppen. treibt dieſe Art etwa 1 Woche früher aus und wirft Verwendung. Die Lärchenbäume ſind raſch— die Nadeln 1 Woche früher ab als unſer Gemeiner wüchſig und zierlich; ſie dürfen in keinem größeren Lärchenbaum. f. pendula Salisb. pr. sp. (syn. L. inter- Landſchaftsgarten, wie viel weniger in öffentlichen media Lodd., L. americana pendula Loud., Pinus Anlagen fehlen. Zumal im friſchen Blätterſchmucke laricina Dur., P. Larix nigra Marsh.), Hängender | find fie eine reizende Erſcheinung. Dieſe Bäume müſſen Gem. L., mittelhoher Baum mit niederliegenden und aber einzeln oder in Trupps beiſammen ſtets ganz wieder aufſtrebenden Stämmen, oder die Stämme frei ſtehen, wenn ſie geſund, ſchön und frei von Un— wachſen erſt gerade, um ſpäter den Wipfel überhängen geziefer bleiben ſollen. Kultur in allerlei Garten— zu laſſen und mit der Spitze wieder aufzuſtreben; oder Ackerboden. Gattung 1407. Pseudölarix Gora., Schein oder Goldlärche, = XVII 3 (griechiſch: pseudos unecht, larix — Lärchenbaum). Wie Larix, nur: Die Endknoſpen der Blätterbüſchelzweige haben feinzugeſpitzte Knoſpenſchuppen. Männliche Blüten an der Spitze kurzer Sproſſe in laubblattloſen Dolden. Zapfenſchuppen groß, dick, ſpitz und vom Zapfen abfallend. — Einzige Art, in China: 3853. Pseudölarix Käempferi Gordon (syn. | und wie Nr. 3852 zu verwenden. Sowohl einzeln— Larix Kaempferi Fort., Abies Kaempferi Lind, ſtehend als auch truppweis oder hainartig iſt die Pinus Kaempferi Lamb.), Kämpfers Goldlärche. hohe Stammform von vorzüglicher Wirkung. Deissner Hoher Baum, bis 40 m hoch werdend; während f. nana betont, daß man, um ſchöne Goldlärchen, d. h. Pracht— Beissn. eine nur ½ —1 m hohe Zwergform iſt. Die bäume, zu erhalten, nur Samen von normalge— Belaubung dieſer Art iſt im Frühjahr hellgrün, im wachſenen Mutterbäumen ſäen oder aus dem Vater— Herbſt dagegen herrlich-goldgelb, woher der Name lande einführen müſſe. Kultur in jedem kräftigen, „Goldlärche“. gleichmäßig-friſchen Boden an freiem, ſonnigem Verwendung. Art und Form ſind winterhart Standorte. Gattung 1408. Cedrus L., Ceder, G XVII 3 (lat.: csdrüs — Leder, urſprünglich von einem Standorte am Bach Kidron oder Kedron in Judäa). Wie Larix, nur: Nadeln immergrün, faſt 4kantig, ſteif. Zapfenſchuppen nach dem Samenausfall ſpäter abfallend. — 3 Arten. 3854. Cedrus atläntica Manelli (syn. C afri- de Chambr., Abies Deodara Lindl., Pinus Deodara cana Gordon, C. argentea Loud., C. elegans Anighit, Rob.), Himalaja-C., iſt der Zapfen oben nicht ein— C. Libani var. atlantica 700%., Abies atlantica Zind!. gedrückt; Schuppen kahl, in der Jugend bereift. et Gord., Pinus atlantica Eudl., P. Cedrus f. at- 3855. Cedrus Cedrus Voss (syn. C. Libani lantica Parlat.), Atlas-Ceder. Nordafrika, auf dem Zoud., Beissn.!; Pinus Cedrus L., Larix Cedrus Mill., Atlas dichte Wälder bildend. Baum, 30—40 m hoch L. patula Salisb., Abies Cedrus Poir.), Echte oder werdend, auch im Alter mit pyramidaler Krone Cibanon-Ceder. Südanatolien, Taurus, Libanon. und aufrechtem Wipfel. Aſte kürzer als bei C. Baum, 20—40 m hoch werdend, aber ſehr langſam Cedrus. Belaubung meiſt blaugrün oder ſilber- wachſend, in der Jugend breit-pyramidal, im Alter grau, jelten hell- oder dunkelgrün. Neue Blätter mit flacher oder ſchirmförmiger Krone, der Wipfel treiben etwas ſpäter hervor als bei C. Cedrus, der überhängend; Aſte mehr wagerecht-ausgebreitet, ſtark; Wuchs iſt aber raſcher und die ganze Pflanze von Zweige zahlreich, kurz. Belaubung meiſt dunkel- größerem Zierwert. Zapfen an der Spitze oder rund grün, bei f. glauca (syn. f. argentea Ant. et Ky.) um dieſelbe nabelig eingedrückt, und die Schuppen auf blaugrün bis ſilbergrau, bei k. viridis friſch-grün und dem Rücken feinfilzig. f. glauca Beissn (syn. f. ar- glänzend. f. decidua iſt eine unſchöne Form mit im gentea, f. nivea und f. coerulea Hort.), Belaubung Winter abfallenden Blättern, gleichſam einen Über— beſonders auffallend⸗blaugrün bis ausgeprägt-ſilber- gang von Cedrus zu Larix andeutend. — grau. — Bei C. Deodara Loud. (syn. C. indica Verwendung. Die Cedern ſind im allgemeinen 1232 nicht widerſtandsfähig gegen unſere ſtrengen Winter, obſchon C. atlantica und C. Cedrus an manchen Orten Deutſchlands unter günſtigen Boden- und Standortsverhältniſſen ſich bereits zu anſehnlicher Stärke entwickelt haben. C. Deodara iſt die empfind⸗ lichere, jedoch findet ſich ſogar in der Mark Branden- burg (im Park zu Wieſenburg) ein bereits 5 m hohes Familie 238. Coniferae, Zapfenträger (Nadelhölzer). Or XVII 3. trefflich gedeihendes Exemplar, welches aus Samen von hohen, rauhen Lagen des Himalaja gezogen wurde. Kultur ſonſt am ſicherſten als Kübelpflanzen des Kalthauſes oder der Orangerie. Alle verlangen gleich- mäßig friſchen und durchläſſigen Boden. Anzucht aus Samen; Ausſaat in Töpfe und die Sämlinge in Töpfen froſtfrei überwintern. Gattung 1409. Pinus L, Kiefer (Föhre), Or XVII 3 (lat.: pinus Kiefer). Immergrüne Bäume, ſeltener 1 wachſend. Nadeln lang und ſehr ſchmal zu 2 (1) bis 5en beiſammen in einer an ihrem Grunde befindlichen, aus trockenhäutigen Schuppen beſtehenden Scheide, welch letztere als Ganzes abfällt. Ein häuſig. wachſenden Sproſſe. Männliche Blüten zahlreich, in ſchuppigen Ahren an den Spitzen der Zweige oder am Grunde der jungen, fort⸗ Weibliche Kätzchen (Zapfen) einzeln oder zu wenigen an den Zweig-Enden. Zapfen eiförmig, kegelförmig oder länglich, bis zu 25 em, ſehr ſelten nur 3 cm lang. Zapfenſchuppen bleibend, mit je 2 Samen. — 70 Arten der nördlichen Halbkugel. A. Bin ae: nach oben verdickt, ſtumpf genabelt, B. Ternae: Nr. 3861 und Verwandten flugfähig! 1. Blätter feingeſaͤgt oder rauh, ſtets zu Zen. 2. Blätter ganzrandig und glatt, meiſt einzeln, bisweilen mit gepaarten oder mit Drillingen untermiſcht. @ oe Blätter (Nadeln) zu fünfen in der Scheide. 1. Zapfen eiförmig oder verkürzt⸗cylindriſch, Aan Fruchtſ e holzig-korkig, nach der Mitte zu 1 verdickt; adeln meiſt ſteif . 2. Zapfen verlängert-cylindriſch, die n e e ſcupbenſchüd dünn⸗ gerändert; Zeckig, unbewehrt; Samen meiſt ungeflügelt flügelt. Nadeln ſchlaff . 3856. Pinus contörta Dougl. (syn. P. inops nicht Mac-Intoshiana | Bong., P. Bolanderi Parlat., P. Lamws.), Gedrehte Kiefer. Nordamerika. Baum 2—5 m, ſelten 6—8 m hoch, Krone und eingedrücktem Wipfel. Aſte quirlſtändig und kurz. Rinde dünn und glatt. Junge Sproſſe grün bis braun, aber unbereift. Blätter 3—5 cm lang. Zapfen kegelförmig oft ſchief (bei P. pungens Mich. eiförmig). Samen 3 mm lang mit 1 bis 1½ em langem Flügel. f. Murrayana Eigelm. (syn. P. contorta Newb., auch hort. ex B; P. inops Benth., nicht Bong.; P. Murrayana Baif., P iſt ein bis zu 40 m hoher Baum. Die echte Gedrehte Kiefer ſollte, weil ſie nicht ſo hoch wird und auch wegen ihres gedrungenen, mehr pyramidaliſchen Wuchſes häufiger angepflanzt werden, zumal ſie durchaus hart iſt. 3857. Pinus leucodermis Ant. (syn. P. Held- reichii Chrest?), Weißrindige Kiefer. Dalmatien, Montenegro bis Serbien. Baum, bis 25 m hoch werdend. Stamm aufrecht oder aufſteigend; Krone ſtets ſtumpf⸗pyramidaliſch. Rinde älterer Pflanzen aſchgrau, in eckige, 5—16 cm lange, 4—9 cm breite Felder zerſpringend. Blätter 4—9 cm, meiſt 5—6 cm lang, ſteif, dunkelgrün. Zapfen 7—8 cm lang, eiförmig. 3858. Pinus Laricio Poir. (syn. f. corsicana und f. corsica hort.; f. Poiretiana Ant., P. maritima Ait., nicht Lam., nicht Lamb.; P. silvestris f. mari- tima Alt.), Schwarz-Kieſer. Gebirge Süd- und Oſt⸗ Europas, Weſt⸗Aſiens. Baum, 20—40 m hoch; Krone pyramidal, im Alter ſchirmförmig⸗ gewölbt; Rinde ſchwarzgrau, tiefriſſig. Junge Sproſſe grüngelb, un⸗ bereift. Blätter dunkelgrün mit gelblicher Spitze, 815 em lang. Zapfen 4—8—10 em lang, bei 3 em Dicke, ei- bis ei-fegelfürmig. Samen 5—7 mm lang, mit 4—5mal ſo langem Flügel. 2 Unterarten: a) nigricans Hos pr. sp. (syn. P. Laricio f. austriaca /ndl., P. austriaca Hoess, P. nigra Par lal., P. Pinaster Bess., nicht Sol.; P. maritima Koch, nicht Alt.; P. dalmatica Vis., P. silvestris Baumg., Niedriger mit gerundeter Blätter (Nadeln) z u zweien in der Scheide an ihrem Grunde. ſeltener hakig-gekrümmt oder bewehrt. Blätter (Nadeln) zu dreien (bei P. monophylla zumeiſt einzeln) in der Scheide an ihrem Grunde. rundlich oder kegelförmig; Fruchtſchuppenſchild pyramidenförmig, oft mit bedorntem Nabel. . Boursieri Carr. ?) | Fruchtzapfen rundlich oder cee ſeine Schuppen Samen geflügelt . P. contorta. 3856. P. leucodermis. 3857. P. Laricio. 3858. * P. silvestris. 3859. * P. montana. 3860. Zapfen Samen geflügelt, aber nur bei P. Bungeana. 3861. P. Jeffreyi. 3862. P. monophylla. 3863. Nabel Cembra. 3864. Nabel uindewet; Samen ge= re Strobus. 3865. P. excelsa. 3866. J.), Oſterreichiſche Schwarz-K., Baumkrone breit-eiförmig; junge Zweige graubraun; Blätter dick und ſteif, ſchwarzgrün. k. nigricans calabrica (syn. P. calabrica Delamarre, P. romana hort., P. Laricio stricta Carr., P. Laricio italica hort. ), Wuchs üppig; Aſte aufftrebend, kurz; Rinde junger Zweige lichtbraun; Blätter weniger ſchwarzgrün. k. nigricans Pallasiana (syn. P. Pallasiana Lamb., P. maritima Pall., P. taurica hort., P. halepensis M. B., nicht Mill; P. caramanica O.), Wuchs üppig; Aſte lang und ſtark; Rinde junger Zweige fahlgelb bis graubraun; Blätter dick und ſteif, glänzend-dunkelgrün. Zapfen bis 10 em und darüber lang, eiförmig. Verwendung als ſchöne Parkbäume, Kalkboden lieben. b) monspeliensis Salzmann pr. sp. (syn. Salz- mannii Dunal, P. Laricio f. leptophylla Christ), Pyrenäen-Schwarz-K., Pyrenäen, Cevennen; ſchlank aufſtrebende Bäume; Rinde junger Zweige orangegelb oder rötlich; Blätter 10—15 em lang, dünn (etwa 1 mm breit) und weniger ſteif. Zapfen gerade, 4- 5 cm lang; Samen 5 mm lang, graubraun. 3859. * Pinus silvéstris L., Tafel 99, 396 (syn. P. rubra Mill., P. rigensis Desf.), Gemeine oder Wald-Kiefer (Föhre, Fohre, Fuhre, Forle; ſie wird in manchen Gegenden ſogar „Tanne“ oder auch „Fichte“ genannt). Europa, Aſien. Blüte zeit: Mai oder Anfang Juni. — Baum, 20—40 m hoch, mit ſchlankem, ſich bis hoch hinauf nach und nach entäſtendem Stamme und dann mit länglicher oder breit⸗ſchirmförmiger Krone. Auf zu magerem Boden oft nur Buſchbaum. Rinde der Aſte und Zweige fuchsrot und in dünnen Streifen, an älteren Bäumen graubraun, riſſiger und in Stücken ſich ablöſend. Blätter 4—5 cm, ſeltener 3 cm oder bis 7 cm lang, bläulichgrün bis ſilbergrau. Zapfen glanzlos, die heurigen auf einem hakenförmigen Stiele (der von Länge des Zapfens iſt), zu rückgekrümmt, kegelförmig. Zapfen 3—7 cm lang, 2—3½ em dick. welche | ei Nabel der Schuppenfläche ohne (Ger { lang, hellgrün, fteif. } 8 4 20—25 m hoch werdend. Ring; Samen mit 3—4mal jo langem Flügel. — 2 Es giebt zahlreiche Standorts- und Kulturformen, darunter auch buſchige bis breit-kugelige Zwerg formen, von denen f. Beuvronnensis Beissn. als 25 jährige Pflanze noch kaum ½ m hoch iſt und zierende rötliche Knoſpen beſitzt. k. pygmaea Beissn. (syn. f. globosa nana hort.) iſt eine gedrungene, kugelige Zwergform mit ſtarren blaugrünen Blättern. Verwendung. Die Wald⸗-Kiefer iſt ein für Sandboden geradezu unſchätzbarer Baum, der freilich als Zierbaum nur in großen Parkgärten und Anlagen in geringerer Zahl, in Trupps oder einzelnſtehend, gut verwendbar iſt; es ſei denn, daß man Zwergformen verwende. 3860. * Pinus montana Mill., Berg- oder Krummholz-⸗Kiefer. Gebirge Mitteleuropas, vor— wiegend auf Kalkboden. Kommt als Baum (bis zu 20 m hoch), aber häufiger als Strauch vor, je nach Abart. Blütezeit: Juni, Juli. — Aſte bogig-auf- ſteigend und meiſt biegſam. Blätter 2—5 cm lang, friſch⸗grün oder grasgrün. Zapfen 2—5⁰ cm lang, glänzend, die heurigen auf einem Stiele von etwa halber Zapfenlänge, wagerecht- oder ſchief-abſtehend. Nabel der Fruchtſchuppenfläche hellgrau, mit vortreten- der Falte und mit einem ſchwärzlichen Ringe. Samenflügel 2=, ſeltener 3 mal jo lang als der Same. — 3 Abarten: a) uncinäta Rehb. pr. sp. (syn. P. rotundata Lk., P. obliqua Saut., P. uliginosa Neum.), Moor- kiefer, Legföhre; niederliegender oder aufrechter Strauch, ſeltener hoher Baum; Zapfen am Grunde ſchief, nämlich die Schuppen der Lichtſeite viel ſtärker ent— wickelt und mehr oder weniger gewölbt. b) Pumilio Haenke pr. sp. (syn. Pinus montana Walth., P. Mughus Wahlbg., nicht Scop.; P. magel- lensis Schouw), Krumm- oder Knieholz-Kiefer; Zwerg— Kiefer; Zapfen am Grunde nicht ſchief, ſondern ringsum faſt völlig gleichmäßig⸗ausgebildet, faſt kugelig bis eiförmig, im erſten Jahre meiſt noch violettblau, im oder knieholzartig, ſelten baumartig. Nabel der unteren Fruchtſchuppen unterhalb der Mitte. 6) Mughus Scop. pr. Sp., Mugo-Kiefer; nieder- liegender Strauch; Zapfen faſt gleichmäßig, im erſten Herbſt hellbraun, ei-kegel- bis kegelförmig, im reifen Zuſtande hell- bis dunkelzimtbraun, nie mit bläulichem Duft, meiſt wagerecht oder ſchief nach unten gerichtet, meiſt länger als die Blätter. Nabel der unteren Fruchtſchuppen in der Mitte des Schildes und ge— wöhnlich einen ſtechenden Dorn tragend. Verwendung, namentlich der Abarten b und c, als ganz vorzügliche Nadelhölzer in Berggärten, auf Felſen, an Abhängen; aber auch an mancherlei Stellen in Landſchaftsgärten. Abart a eignet ſich dagegen trefflich für feuchte, torfige Plätze. Kultur in allerlei Boden. 3861. Pinus Bungeäna Zucc. (syn. P. excorti- cata ort.), Bunges Kiefer. Nordchina. Baum, Aſte lang, ſchlank und graugrün. Rinde jüngerer Stämme weich, dunkelgrün, diejenige älterer aſchgrau, alljährlich in dünnen Platten ſich ablöſend, ſodaß dann der Stamm von großen kalkweißen Platten buntſcheckig iſt. Blätter 5—9 em Scheiden der Blattdrillinge ganz abfallend. Zapfen 5—6 cm lang; Samen 8—10 mm lang mit ſehr kleinem Flügel. — P. Gerardiana Wall. hat gleichfalls ablöſende Rinde, aber 12—20 cm lange Zapfen und 2—21/, cm lange Samen. Vilmorin. Dritte Auflage. reifen Zuſtande dunkelbraun bis ſcherben-gelb, anfangs noch mit bläulichem Duft überzogen. Strauchig Gattung 1409. Pinus, Kiefer. Nr. 3856—3865. 1233 Verwendung beider Arten, insbeſondere der P. Bungeana als höchſt auffallende und intereſſante, noch ſeltene Kiefern. P. Bungeana iſt winterhart und ſoll die ſchönere ſein. 3862. Pinus Jeffréyi Murr., Jeffreys Kiefer. Kalifornien bis Oregon. Schöner Baum, 30--60 m hoch werdend. Stamm mit feiner geſpaltener Rinde; Krone rundlich mit ſtarken ausgebreiteten Aſten; Zweige ſtark; junge Sproſſe weißblau- bereift; Nadelſcheiden bleibend; Knoſpen harzlos [bei P. Coulteri Don (syn. P. macrocarpa Lindl.) harzig und die Nadel— ſcheiden anfangs 4 em lang; Nadeln 20—25 cm lang. Bei P. ponderosa Dougl. junge Sproſſe bräunlich bis gelblich, unbereift; P. pond. scopulorum iſt wichtiger harter Forſtbaum]. Zapfen 13—18 cm lang. Eine prächtige und üppige Kiefer, welche ſich an einigermaßen geſchütztem Standorte winterhart ge— zeigt hat. 3863. Pinus monophylla Torr. et Frem. (syn. P. Fremontiana Zndl.), Einnadelige Kiefer. Kalifornien. Kleiner Baum, 6—8 m Höhe erreichen. Aſte unregelmäßig- ausgebreitet; Zweige dichtſtehend; Rinde aſchgrau, glatt, ſpäter zerſpalten. Sproſſe kahl. Blätter 4— 7 cm lang, graugrün, ganzrandig und glatt, einzeln und ſtielrundlich, bisweilen gepaart und dann halbſtielrund, ſelten auch zu Zen. Nadelſcheiden kurz, in zurückgerollte Schuppen ſich auflöſend. 3864. Pinus Cembra L. (syn. P. montana Lam., nicht Mill., nicht Dur.), Zirbel-Kiefer. Mittel- europa. Baum, 10—20 m hoch. Rinde anfangs glatt und graugrün, ſpäter graubraun und etwas warzig, erſt ſpät riſſig werdend. Junge Sproſſe roſtgelb— filzig. Nadeln ſteif, 5—8 cm lang, feingeſägt, auf der Innenſeite weißlich. Zapfen 6—8 em lang, 5 em dick, ſpäter hellbraun. Endfläche der Schuppen ge— rade; Samen 12 mm lang. — P. koraiensis S. et Z. (syn. P. Strobus Thbg., nicht L.“; P. mandschurica | Rupr.), Japan, Korea, hat 10—15 em lange Zapfen und die Endfläche der Schuppen iſt ſtark auswärts gebogen. Nadeln 7—9(—12) em lang. Verwendung der Zirbel-Kiefer auch für rauhere Lagen als wirklich ſchöner Nadelbaum von freudigem Grün. Man pflanze ſie vorzugsweiſe an nördliche Abhänge und gebe ihr freien Stand. Kultur am beſten in thonigem oder lehmigem, nicht zu ſchwerem, aber genügend feuchtem Boden. 3865. Pinus Strobus Z., Quirl- oder Wey- mouths- Kiefer. Nordamerika; bei uns auch in Wäldern angepflanzt. Baum, 18—50 m hoch. Blüte— zeit: Mai, Juni. — Krone in der Jugend ſchlank— pyramidal, im Alter breit, mit wagerecht-abſtehenden Aſten. Rinde lange glatt bleibend, glänzend-graugrün, ſpäter runzlig, längsriſſig und dunkel. Knoſpen ei— förmig, zugeſpitzt, rotgelb, harzig. Nadeln zu 5, ſchlaff, dünn, gefielt-3 eckig, feingeſägt, 6— 10 cm lang. Zapfen ſehr kurz geſtielt, 10—15 cm lang, in geſchloſſenem Zuſtande meiſt 4—5mal ſolang als dick. Samen breit geflügelt. k. nana Beissn. (syn. f. pygmaea hort, f. compressa Booth, f. brevifolia Loud.) iſt eine buſchige rundliche Zwergform mit etwas kürzeren Blättern und dichteren Zweigen und zu Vorpflanzungen gut geeignet. Andere Formen laſſen wir unerwähnt. Verwendung. Die Quirl-Kiefer iſt ein bekannter, allgemein beliebter Parkbaum, ſowohl einzelnſtehend, als auch in Trupps; ſie iſt recht anſpruchslos, namentlich in den Städten gegen Rauch und ſonſtige ſchädliche Dünſte ziemlich unempfindlich. Dabei wächſt ſie ſehr raſch, wird aber meiſt nicht alt. 78 1234 Familie 238. Coniferae, Zapfenträger (Nadelhölzer). GC VII 3. Kultur in allerlei Garten- und Ackerboden, am beſten Peuce Griseb. hy. Sh. (syn. P. Cembra f. fruticosa in tiefgründigem und friſchem, ſogar in feuchtem. Griseb., P. excelsa Parlat., auch Hook.), Rumeliſche 3866. Pinus excelsa Wall. (syn. P. Strobus A. K., Montenegro, Balkan, Macedonien. Baum von Hamilt., nicht L., nicht Thbg.; P. pendula Griff., nur 8—14 m Höhe und ſchmal-kegelförmigem oder P. Chylla Lodd., P. nepalensis de Chambr., P. gedrängtem ſpitz-pyramidalen Wuchs. Winterknoſpe Dicksonii hort., P. Strobus f. excelsa Zoud., P. faſt kugelig, mit kurzem Spitzchen. Blätter nur 7 oder Strobus f. argentea or., P. Strobus f. pendula 8 cm lang; Zapfen 8—13 em lang bei 3—4 cm ort.), Ausgezeichnete oder Thränen-Kiefer. Im Breite. Zapfenſchuppen mit grünlichgelbem Schilde. Himalaja Wälder bildend. Baum 30—50 m hoch, Hat, oberflächlich betrachtet, einige Ahnlichkeit mit P. mit pyramidaler Krone und dunkel-aſchgrauer, glatter, Cembra und iſt härter als die herrliche Stammart. ſpäter riſſiger und in dünnen Streifen ſich löſender Verwendung. Die Stammart, die „Thränen⸗ Rinde. Aſte quirlig, wagerecht oder oft aufwärtsge- Kiefer“, iſt die ſchönſte und zierlichſte aller bogen. Knoſpen kurz-keulenförmig, von hellbraunen Kiefern! Sie ſei für Einzelſtellung angelegentlichſt abfallenden Schuppen umgeben. Nadeln zu Hen, ſehr empfohlen, da ſie hinreichend winterhart iſt, und auch dünn, 12—18 em lang, ſehr ſchlaff, deshalb in Norddeutſchland ſich ſchöne Exemplare finden. hängend, von bläulich-ſilberartigem Schimmer, an Kultur in allerlei Gartenboden, vorſichtshalber aber den 3 Ecken rauh. Zapfen etwas gebogen, 15—27 cm | an etwas geſchütztem Standorte; denn junge Pflanzen lang, im geſchloſſenen Zuſtande etwa Zmal ſolang leiden in rauhen Lagen in harten Wintern oft, als dick. Samen 8—9 mm lang, breitgeflügelt. — namentlich in zu trockenem Boden. Eine Abart iſt: Gattung 1410. Araucäria s., Araukarie, = XVII 3 (nach dem Lande Arauca im ſüdlichen Chile benannt). Hohe, immergrüne, dichtbeblätterte Bäume, mit oft ſtreng quirlig⸗-geſtellten Aſten. Blätter, Schuppen oder Nadeln ſpiralig-geſtellt, meiſt ſtechend-ſpitz. a) Aſte ſtreng quirlig-geſtellt und nebſt den Zweigen, teilweiſe auch dem Stamme, von breit-ſchuppenförmigen, dicklederigen, ſtechenden Blättern bedeckt. Narben der abgeſtorbenen oder abgefallenen Blätter kurz, aber wagerecht-verlängert. A. imbricata. b) Aſte meiſtens quirlig-geſtellt. Blätter flach, länglich-lanzettlich (breit-nadelförmig), dicht-ſtehend, mit breitem Grunde an⸗ ſitzend. Narben der abgeſtorbenen oder abgefallenen Blätter breit und ſehr kurz. A. brasiliensis, A. Bidwillii. c) Aſte quirlig, gegenſtändig oder unregelmäßig. Nadeln pfriemförmig, ſteif, kurz, mit verdicktem, meiſt 3—5 kantigem Grunde anſitzend, nicht herablaufend, die Blattnarben daher rundlich-zitzenförmig, oder breit, oder kurz-länglich, bisweilen etwas eckig (nicht aber linealiſch oder ſchmal-länglich). A. excelsa, A. Cunninghamii. Zwei-, ſeltener einhäuſig. Männliche Blüten einzeln oder an den Enden abgekürzter Zweige büſchelig. Weibliche Kätzchen eiförmig oder kugelig. Schuppen mit 1 Eichen. Zapfen oft groß. Samenleiſte kaum kürzer als die Schuppe. Samen der Schuppe angewachſen. — 10 Arten, in Südamerika, Auſtralien und den Inſeln des Stillen Oceans. 3867. Araucäria imbrieäta Pap. (syn. A. hat ſehr dicht gedrängtſtehende, ſchmallinealiſch-lanzett⸗ chilensis Mirb., A. Dombeyi Rech., Dombeya chilensis liche, graugrünliche Blätter von etwa 22—40 mm Lamb., D. Araucana Raeusch., Abies Araucana Poir., Länge und 1½ —4 mm Breite. — A. Bidwillii Hook. A. Columbaria Desf., Columbea quadrifaria Salisb., (syn. A. Bidwilliana hort., Colymbea Bidwillii Carr.), Colymbea imbricata Carr., Pinus Araucana Molina), Neuholland; Aſte wagerecht; Zweige gegenſtändig, ab- Dachziegelige (Chileniſche) Araukarie. Südchile. ſtehend, faſt hängend. Blätter genähert, lederig, faſt Baum mit geradem Stamme und ftumpf-fegelförmiger | 2zeilig-abſtehend, eirund-lanzettlich, zugeſpitzt, mit Krone. Aſte und zum Teil der Stamm von den Reſten Spitzchen, rötlichgrün und mit kaum bemerkbarem der Schuppenblätter bekleidet bleibend. Blätter eirund- Längsnerv, am Grunde ſchief-angeheftet, herablaufend, lanzettlich, ſteif-lederartig, ſcharf-ſtachelſpitzig, Dad» 4—5 cm lang, 9—12 mm breit, die oberſten 17 bis ziegelig-angeordnet, 3—5 em lang und bis 2 cm breit. 18 mm lang, 9—18 mm breit. Verwendung. Dieſe herrliche und eigenartig Beide Arten ſind bekannte Kalthaus- und Orangerie⸗ ſchöne, auch überall auffallende Pflanze verlangt See- pflanzen; aber doch weniger ſchön als folgende Arten. klima und ſtets friſchen bis feuchten Boden, hält des— alb nur an wenigen Orten Deutſchlands unter leichter ; le aus. 1 wir ſie 9 5 ie biete a Forst. ex p., Eutacta excelsa hell und nur froſtfrei überwintern, da fie ein ſchöner h 113 1 9 Schmuck des Wintergartens ift, jo kann fie auch bei ID, Lamb. Altingia uns im Sommer den Garten zieren. 3—5 m hohe 1 nos 601 nes Pflanzen find am ſchönſten. Kultur in humoſem, | excelsa Sp. Bus = aber kalkarmem Boden, etwa in einem Gemisch von sa Sp) Ausge- Moorerde, Waldhumus und mildlehmiger Wieſenerde. en a i 3868. Araucäria brasiliensis A. Rich. (syn. pyramidaliſcher Krone und A. Ridolfiana Savi fil,, A. Lindleyana v. Houtte, entfernt⸗quirlſtändigen, Columbea angustifolia Dert., C. brasiliensis Carr.), wagerechten Aſten, deren Braſtlianiſche Araukarie. Braſilien. Baum. Aſte wechſelſtändige Zweige faſt wagerecht oder aufſtrebend, verlängert, nackt; Zweige 2zeilig ſtehen, einander kurz, an den Enden der Aſte gehäuft, faſt doldentraubig. genähert, wagerecht oder Blätter jüngerer Pflanzen 3—5 cm lang, 5—9 mm etwas hängend. Blätter breit, an älteren Zweigen 1½—4 cm lang, 4-7 mm (Nadeln) grün, klein, breit, abſtehend, lang⸗zugeſpitzt, ſtechend, die der Zweige ſteif, die der nichtblühen⸗ ſchief, länglich- oder eirund⸗lanzettlich, unterſeits ge- den Zweige pfriemlich, zu⸗ kielt, die jüngeren unterſeits graugrün; die ſtengel- ſammengedrückt⸗4 kantig, ſichelig, mit Weichſpitzchen, aber Ausgezeichnete Araukarie. 3869. Araucäria excelsa R. Br. (syn. Cu- 12 * * X ſtändigen zuletzt rückwärts-dachziegelig. k. gracilis nicht ſtechend, 8— 12 mm, ſelten 20 mm lang, 11/, bis Carr. (syn. A. elegans Hort., A. gracilis v. Houtte) 2 mm breit; Blätter der Blütenzapfen tragenden 3 2 ir GE PER r 3 * i midaliſcher Krone; Aſte in entfernten Quirlen, die Gattung 1410. Araueäria bis Gattung 1412. Cunninghämia. Fr. 38663872. 1235 Zweige rundum dachziegelig, eingebogen, eirund, ſtumpf, Verwendung der Nr. 3869/70. Am empfehlens⸗ rückſeitig gekielt, am Rande feingejägt-iharf. — A. werteſten iſt wohl A. excelsa, welche, wie alle Arau— CO Ok II R. Br. (syn. A. columnaris Hoolc., A. sub- karien, wegen ihres ſchönen Wuchſes und der herrlichen alata intermedia Vieillard, Hutacta Cookii, minor, immergrünen Belaubung im Gewächshauſe wie im Pancheri und humilis Carr., Cupressus columnaris Salon oder Wintergarten ſtets gern geſehen wird. Forst. ex p.), Cooks A., Neu-Kaledonien. Baum Die Kultur iſt keineswegs ſchwierig; Gartenfreunde mit ſäulenförmiger Krone und kurzen, entfernt⸗quirl⸗ verfallen aber leicht in den Fehler, die Pflanzen im ſtändigen, wagerechten Aſten, deren Zweige wechſel- Herbſt und Winter zu warm zu halten, ihnen zu wenig oder faſt gegenſtändig, 2zeilig ſtehen, einander genähert, friſche Luft zu gönnen und auch wohl zu kalkhaltige wagerecht oder etwas hängend. Blätter (Nadeln) grün, Erde und zu große Töpfe zu nehmen. Ein grober wie bei A. excelsa, aber dünner, 8—12 mm lang Fehler tft das Zutiefpflanzen, wobei ein Teil des Stammes und 1ſ½ mm breit, die der blütentragenden Zweige in die Erde kommt, was nie geſchehen ſollte. Ein ei⸗kreisrund und am Rande kaum ſchärflich. Gemiſch von ſandiger Wieſenmoor-(oder Heide-) erde A. excelsa iſt eine herrliche Kalthaus- und mit Waldhumus und mildem, ziemlich kalkarmem Zimmerpflanze. Wieſenlehm nebſt Zuſatz von reinem Quarzſand oder 3870. Araucäria Cunninghämii 4. (syn. feinem Flußkies iſt zuſagend. Die Überwinterung Eutacta Cunninghamii Z%., Altingia Cunninghamii geſchehe an einem hellen, gut zu lüftenden Standorte Don, Eutassa Cunningh. Sach), Cunninghams mit + 3 bis höchſtens + 10% C. bei mäßiger Be- Araukarie. Oſtliches Auſtralien. Baum mit pyra- wäſſerung. Im Sommer ſtellt man die Pflanzen an einen halbſchattigen Ort ins Freie oder behält ſie auch unteren wagerecht oder etwas hängend, die oberen wohl im oft und reichlich gelüfteten Zimmer; reichliche abſtehend und an der Spitze aufſtrebend. Zweige Bewäſſerung iſt dann erforderlich; bei magerer Erde 2zeilig, wechſelſtändig, genähert, mehr oder weniger auch Düngung mit Rindermiſt. Das Verpflanzen hängend. Blätter bräunlichgrün, pfriemförmig, die geſchieht unter möglichſter Schonung des Wurzelballens, der nichtblühenden Zweige ein wenig entfernt, abſtehend, nur der Filz wird an den Seiten und am Grunde zuſammengedrückt, kaum 4 kantig, gerade oder faſt mittels ſcharfen Meſſers fortgenommen. Die Töpfe gerade, mit Stachelſpitze und ſtechend, 1½ —2 cm müſſen gute Scherbeneinlage erhalten. Vermehrung lang bei 11/,—2 mm Breite; die der Blüten tragenden durch Stecklinge. Anzucht aus vom Vaterlande ein- Zweige rundum dachziegelig, eingekrümmt, lanzettlich geführten Samen, die meiſtens im Sommer eintreffen. und ziemlich glattrandig, 5—8 mm lang, 1½ —3 mm Ausſaat nach Eingang der Samen in ſandige, mit breit. Formen find: f. longifolia Parl., Blätter etwas Wieſenlehm vermiſchte Heideerde. Keimung länger, ſehr abſtehend. k. glauca. Antoine pr. sp., im mäßig warmen Beete meiſt nach 3—4 Wochen. Blätter der jüngeren Zweige graublaugrün. | Gattung 1411. Cryptomeria Don, Nadelkleid, = XVII 3 (griechiſch: kryptos — undeutlich, verborgen; merion — Lende; Zweigſtiele von den Blättern [Nadeln] verdedt). Immergrüne Bäume, bisweilen ſtrauchig, von mancherlei Geſtalt. Alles wie Araucaria c, jedoch: die zerſtreutſtehenden, mit ihrem verdickten oder 3kantigen Grunde dem Stengel oder Zweige anſitzenden Nadeln an den älteren Zweigen mit von oben nach unten linealiſch-länglichen, lan— zettlichen, oben ſpitzen oder abgeſtutzten, herablaufenden Teilen. Einhäuſig. Männliche Blüten in unterbrochenen Ahren in den oberen Nadelachſeln. Weibliche Kätzchen faſt kugelig, zwiſchen den oberen Blättern ſitzend. Zapfenſchuppen ſpiralig angeordnet; jede Schuppe mit 3—6 zwei- bis Z flügeligen Samen. — Einzige, aber vielgeſtaltige Art, in Japan und China: 3871. Cryptomeria japônica Don (syn. C. wachſend, lebhaft-grün, Belaubung im Winter grün Fortunei Aooibrenk, Cupressus japonica L. „l., bleibend und auffallend glänzend, ſeien beſonders em— Taxodium japonicum Brongn. ex p.), Japaniſches pfohlen; die letztere wird als beſonders widerſtands— Nadelkleid. Es giebt von dieſer Art jo zahlreiche fähig gerühmt. f. compacta Beissn. iſt hart und ſchön. in Wuchs, Belaubung und Laubfärbung verſchiedene Verwendung. Dieſe Pflanzen verlangen in Formen, daß eine allgemeine Beſchreibung hier nutzlos unſerem Klima gute Winterhülle, leiden aber trotzdem iſt. Eine Jugendform iſt C. elegans Veitch, ein oft genug jo ſehr, daß fie unſchön werden. Deshalb kleiner zierlicher Baum oder Strauch; Aſte zahl- | find nur jüngere, leicht zu ſchützende Pflanzen ſchön reich, wagerecht-ausgebreitet; Zweige ſehr dichtgeſtellt; belaubt und wirkungsvoll. Topf- und Kübelkultur, Blätter länger, weicher und entfernter ſtehend, im welche froſtfreie Überwinterung ermöglichen, ſind gewiß Winter bis Frühling ſich rotbraun färbend; Endſproſſe am lohnendſten. Kultur in ſandigem Lehm mit oft ſpiralig⸗gedreht. Die Formen k. Lobbii Beissn. | Waldhumus. Anzucht aus Samen; Ausſaat mäßig (Syn. C. Lobbii hort.), von ſchönem, gedrungenem | warm. — Keimkraft der Samen 2 Jahre; Keimung Wuchs und friſch-grün, auch für Topfkultur beliebt, in 3—4 Wochen. und f. viridis Beissn. (syn. C. viridis hort.), kräftig Gattung 1412. Cunninghämia R. Br., Cunninghamie, Gr XVII 3 (nach dem Pflanzenſammler für die Kew-Gärten, A. Cunningham, benannt). Immergrüner Baum mit faft gegenſtändigen oberen Aſten. Blätter wie Araucaria b, dicht- und zerſtreutſtehend oder faſt 2zeilig⸗ſtehend, ſchiefangeheftet, linealiſch-lanzettlich, flach, oft etwas gekrümmt und ſehr ſpitz, außerdem mit 2 deutlichen Seiten-Längsrippen und ſchwach-gezähntem Rande, breitgrundig anſitzend und herablaufend, unterſeits meiſt 2ſtreifig, oberſeits glänzend-grün. 5 Eeinhäuſig. Männliche Blüten an den Zweig-Enden zu vielen in einem Köpfchen beiſammen. Weibliche Kätzchen fait kugelig; Schuppen ſpiralig⸗geordnet, die fruchtbaren mit je 3 Eierchen. Fruchtblatt mit ſchmalem Hautrande quer oberhalb des Samens. — Einzige Art, im ſüdlichen China und in Cochinchina: 3872. Cunninghämia sinensis R. Br. (syn. | A. lanceolata Desf., Araucaria lanceolata hort., C. lanceolata Zamb., Pinus Abies Zour., nicht L.]; | Belis jaculifolia Salisb., B. lanceolata S.), Ehine- P. lanceolata Zamb., Abies major sinensis Plulten., ſiſche Cunninghamie. China, Japan. Baum, 10 bis 785 1236 Familie 238. Coniferae, Zapfenträger (Nadelhölzer). Oer XVII 3. 15 m hoch, einer Araucaria brasiliensis äußerlich Verwendung am beſten nur als Topf⸗ und ähnelnd. Blätter 3—7 em lang, 5—7 mm breit. Kübelpflanzen bei froſtfreier Überwinterung. Nur aus f. glauca hat mehr blaugrüne Färbung, auch auffallend Samen erzogene Pflanzen werden ſchön. Kultur ſilberweiße Blattunterſeiten und iſt dadurch ſchöner. ſonſt wie Nr. 3871, an beſchattetem Standorte. Gattung 1413. Tax dium L. C. Rich, Sumpfeibe (Sumpfcypreſſe), XVII 3 (griechiſch: taxos = Eibenbaum, eidömai — gleichen; wegen der Form und Stellung der Nadeln). Bäume mit zerſtreutſtehenden Aſten und beſchuppten Laubknoſpen. Die jungen beblätterten Seitenſproſſe des Sommers fallen zum Winter allemal als Ganzes ab. Blätter nadelförmig-flach, ca. 1 em lang und ſchwach- 1 mm breit, gerade, meiſt 2zeilig⸗abſtehend und gewöhnlich ſehr dicht geſtellt, beiderſeits gleichgefärbt, mit breitem Grunde anſitzend, auch nicht herablaufend, ſommergrün [nur bei dem für unſer Klima zu zarten T. mexicanum Carr. 2 Vegetationsjahre dauernd, alſo faſt immergrün]; oder die Blätter 2geſtaltig: die der abfallenden Zweiglein lineal-pfriemfürmig, faſt 3- oder 4eckig, abſtehend, 6—10 mm lang und ½ mm breit, ſommergrün; die der bleibenden Teile ſchuppenförmig, dunkelgrün. Einhäuſig. Männliche Blüten zahlreich, traubig-ährig an heurigen, faſt blattloſen, beſchuppten Sproſſen. Weibliche Kätzchen am einjährigen Holze zerſtreut, ſitzend, kugelig; Schuppen dachziegelig, jede mit 2 Eierchen. Samen ziemlich groß, glänzend. — 3 Arten. 3873. Taxödium distichum Rich. (syn. Cu- pressus disticha L., C. americana Catesby, Schubertia disticha Mirb. e p.), Zweizeilige Sumpfeibe. Nordamerika, in Sümpfen und an Flußufern. Baum, 30—46 m hoch werdend. Blütezeit: Mai. — Stamm braunrot, mit ausgebreiteter bis breitpyrami— daler Krone und wagerecht-abſtehenden Aſten. Die Blätter ſind an den ausdauernden Zweigen allſeitig— geſtellt, an den abfallenden Sommertrieben zwei— zeilig ſtehend. Blätter (Nadeln) ſehr flach, 10 bis, 17 mm lang, kaum 1 mm breit. f. pendulum Carr. (syn. f. sinense Hort., T. sinense pendulum Forb., Glyptostrobus pendula Zndl.), China; Strauch oder kleiner Baum von 4—8 m Höhe, mit ausgebreiteten und übergebogenen Aſten; Zweige verlängert, oft peitſchenförmig-cylindriſch, hängend. Blätter nur 6—12 mm lang, an den Sproß-Enden kleinſchuppig und angedrückt. f. pendulum elegans, mit zierlich überhängender Bezweigung, iſt noch zierender. f. fasti- giatum Anight (syn. T. ascendens Brongn., Cupressus disticha fastigiata Hort., Schubertia disticha excelsa Booth u. f. imbricaria Spach) hat lange, rutenförmige, aufſtrebende Aſte und fällt ſofort auf. — T. hetero- phyllum DBrongn. (syn. T. sinense Forb., T. japo- nicum Hronqn., T. Horsfieldii Anight, Cupressus Gattung 1414. Sequöia End, Mammutbaum, O XVII 3 Immergrüne, hohe Bäume mit dichtſtehenden Zweigen und ſpiralig- oder zerſtreut⸗ (kaliforniſcher Name des Baumes). ſtehenden Nadeln. a) Blätter nadelförmig bis faſt ſchuppig, kurz, pfriemförmig, aufrecht-abſtehend, Zeckig-ſpitz, mit dickem, breitem Grunde herab- laufend, meiſt bläulichgrün; der freie Teil höchſtens ſo lang als der herablaufende. geſtorbenen Nadeln noch ſtechend-rauh. (1 Art: S. gigantea.) b) Blätter flach-nadelförmig, am jungen Sproß meiſt 2zeilig-abſtehend⸗geſtellt, etwa 1—2 cm lang und ca. 2 mm nucifera u. C. sinensis hort., Taxus nucifera ort., nicht Thbg.; Schubertia japonica Spach, S. nucifera Denhardt, Thuya lineata Poir., T. pensilis Staunt.), China; Strauch, 2—3 m hoch; Blätter 2geſtaltig: die der ausdauernden Zweige ſchuppenförmig und angedrückt, die der abfallenden Sommertriebe mit allſeitig-geſtellten nadelförmigen Blättern, welche ſtumpf⸗ 4kantig find. Iſt in den Gärten ſelten; wird meiſt mit Formen von T. distichum verwechſelt. Verwendung. Die Sumpfeibe oder Sumpf- cypreſſe iſt ein prächtiger Zierbaum, der aber nur auf moorigem Boden, oder am Waſſer, oder auf Boden mit hohem Grundwaſſerſtande gut gedeiht, beſonders auf feuchtem, ſandigem Lehmboden. Nur junge Pflanzen ſind gegen ſtärkeren Froſt empfindlich; ältere bedürfen keinen Schutz. Auf naſſem Boden bilden ſich auf den unter der Oberfläche hinlaufenden Wurzeln alter Bäume oft bis meterhohe knieförmige Auswüchſe, welche als eine Folge der in ſtarken Not⸗ wurzeln (ſ. „Grundzüge der Gartenkultur“ von A. Voß, Seite 170) allgemein beobachteten abnorm ver- mehrten Anſammlung von Baumaterial (plaftiihder Subſtanz) zu betrachten ſind und ſo eine natürliche Erklärung finden. Anzucht aus eingeführtem Samen, der 1 Jahr keimfähig bleibt. Keimung in 1-1 ́ Monaten. Auch ältere Zweigteile ſtets von grünen oder ab— breit, meiſt linealiſch-lanzettlich, zugeſpitzt, unterſeits bei jüngeren Blättern mehr, bei älteren weniger weißſtreifig, oberſeits dunkel- grün, am Grunde dem Zweige etwas gedreht-anſitzend, herablaufend, aber ohne oder ohne deutlichen Blattſtiel; der herab⸗ laufende Teil an ausgereiften Zweigen braun, mit weißen Rändern. Blattnarben nach dem Abfallen von Blättern kurz (bis⸗ weilen kreisrund, dann aber der untere Narbenrand ſtets höckerig über die Rindenfläche hervortretend, alſo dicker als der obere Rand. (1 Art: S. sempervirens.) Ein häuſig. 3874. Sequöia gigantea Torr. (syn. S. Welling- tonia Sem., Wellingtonia gigantea Lindl., Washing- tonia californica Winsl., Taxodium Washingtonianum Winsl.), Echter Mammutbaum, Wellingtonie, ſogen. Kaliforniſche Rieſentanne. Kalifornien. Rieſiger Baum mit pyramidaler Krone, in der Heimat 120 m Höhe und 16 m Stamm- „Durchmeſſer“ erreichend. Rinde riſſig, hellrotbraun, in feinen Blättchen ſich löſend. Belaubung ſiehe oben unter a. Es giebt mehrere in der Laubfärbung verſchiedene, jo auch einzelne unſchöne gelb- und weißbunte, ſodann ein paar in Wuchs ab- weichende Formen. Verwendung. Dieſer berühmte und herrliche und, wo er in ſtrengen Wintern nicht vom Froſte gelitten hat, von unten auf beäſtete, eine regelmäßige Männliche Blüten einzeln in den oberſten Schuppenachſeln der Zweig-Enden. eiförmig oder länglich, mit ſpiralig- angeordneten Schuppen, die meiſt je 5 Eierchen tragen. mit dicker, breiter, kreisrunder oder querlänglicher und in der Mitte plattgedrückter Scheibe. über den jeweiligen Umkreis der Baumkrone (Kronen⸗ Weibliche Kätzchen endſtändig, Zapfen holzig; Schuppen an der Spitze Pyramide bildende Baum iſt frei auf großer Raſen⸗ fläche der hervorragendſte Schmuck; er iſt aber leider bei uns nicht ganz winterfeſt und geht bei andauernder hoher Kälte hier und da mal zu Grunde. Gleichwohl pflanzt man ihn immer wieder an und läßt es darauf ankommen. Wenn man mehrjährige, bis 15 em dicke, ſtark vom Froſt beſchädigte, aber noch lebensfähige Stämme abſchneidet, ſo erſetzen ſie oft den Schaden ſchon nach einigen Jahren durch kräftigen Nachwuchs. Kultur nur in einem Boden mit durchläſſigem Untergrunde erfolgreich; der Boden darf ferner nicht kalkreich ſein. Sandiger Lehm- oder lehmiger Sandboden, deſſen obere, etwa fußhohe Schicht bis traufe) hinaus reichlich mit ſandiger Wieſenmoorerde Gattung 1413. Taxödium bis Gattung 1416. Abies. Ar. 3873 3877. 1237 oder auch Waldhumus vermiſcht wird, iſt ſehr geeignet. gigantea Zndl., nicht Torr. ]; Schubertia semper- Vor allem ſuche man dem Boden, jo tief und jo weit virens Hach, Taxodium sempervirens Lamb., T wie die Wurzeln des Baumes gehen, nicht nur im | nutkaönse Zamb.), Immergrüner Mammutbaum. Sommer, ſondern auch im Winter eine mäßige Weſtliches Nordamerika. Rieſiger Baum, 60 Feuchtigkeit oder richtiger reichliche Friſche zu be- Höhe und 6—9 m Stamm-„Umfang“ erreichend. Rinde wahren. Nicht die hohe Kälte als ſolche, ſondern die rot, riſſig. Belaubung wie oben unter b. durch dieſelbe bewirkte ungewöhnlich ſtarke Waſſerent— Verwendung als Topf⸗ oder Kübelpflanze in ziehung bringt älteren Pflanzen den größten Schaden; Orangerien und Wintergärten, im Frühling bis Herbſt denn erfahrungsgemäß leiden nicht ſo ſehr die oberen im Freien. Überwinterung bei + 0 bis + 50 C. Teile der Krone, als die waſſerärmeren mittleren und auch im Keller. Nach einem Abhieb über dem Boden unteren Aſte. An zucht aus Samen. Ausſaat in entſtehen Büſche. Liebt friſchen, mehr humoſen Saatkäſtchen mäßig warm; hernach aber die Sämlinge Boden, namentlich Moorerde, und halbſchattigen Stand— nicht verzärteln. ort. Anzucht aus eingeführtem Samen, der gleich 3875. Sequöia sempervirens Zndl. (syn. S. nach der Reife zu ſäen iſt. Gattung 1415. Keteleeria Cue, Keteleerie, or XVIL3 (nach Keteleer benannt). Immergrüner Baum mit im Alter breiter Krone und abſtehenden, quirlſtändigen Aſten. Nadeln weitläufig ſtehend, ſtets flach, linealiſch, ſteif, faſt 2zeilig, abſtehend, gerade, unterſeits hellgrün oder kaum etwas weißſtreifig, am Grunde ſchwach blattſtielartig-zuſammengezogen und meiſt gedreht, nicht herablaufend, aber doch ziemlich feſt am Zweige haftend und nicht leicht glatt abtrennbar. Blattnarben rund, flach, nur im unteren Teile etwas hervortretend. Einhäuſig. Männliche Blüten etwa 1 em lang, zu 9—10 in einer Dolde. Zapfen einzeln an den Zweigen, cylindriſch bis länglich⸗eiförmig, aufrecht; Zapfenſchuppen zahlreich, groß, lederig-holzig, bleibend, je 2 Samen tragend. — Einzige Art, in China: K. Fortunei Carr. (syn. Abies Fortunei Murr., A. jezoensis Lindl., nicht S. et ., nicht Maxim.; Picea Fortunei Mur., P. jezoënsis Carr. ex p., Pinus Fortunei Parlat., Pseudotsuga jezoënsis Bertrand). Iſt in unſerem Klima empfindlich und bleibt infolge Froſt⸗ beſchädigung ſtrauchig. Gattung 1416. Abies L., Tanne, O XVII 3 (lat.: abies, abietis — Tanne). Immergrüne Bäume, meiſt pyramidaliſch wachſend. Blätter nadelförmig bis ſchmal-linealiſch, zer— a ſtreut⸗ oder bisweilen 2zeilig⸗ſtehend, 2 oder mehr em lang und 2—3 mm breit, ſteif oder lederig, flach oder dick, unterſeits meiſt mit 2 ſilberweißen Längsſtreifen, über dem Grunde etwas zuſammengezogen, dann wieder in ein kreisrundes, dem Zweige an- ſitzendes Polſter verbreitert und deshalb ſtets kreisrunde, gleichmäßig⸗ flache Blattnarben und glatte Aſte und Zweige zurücklaſſend. Einhäuſig. Männliche Blüten einzeln in den Achſeln der oberen Blätter, von ſchuppigen Deckblättchen geſtützt. Blütenſtaub mit Flugblaſen. Weibliche Kätzchen einzeln, endſtändig, kugelig, eiförmig oder länglich, mit mehrreihigen und ſpiralig-dachziegelig— ſtehenden Doppelſchuppen, die je 2 Eierchen tragen. Zapfen aufrecht. Zapfenſchuppen zur Zeit der Samenreife mit den Samen von bh 86 Spindel abfallend. — 25 Arten der außertropiſchen, beſonders der gebirgigen Gegenden der nörd— ichen Halbkuge Blätter nur unterſeits mit 2 weißen (Spaltöffnungs-) Streifen, deshalb oberſeits meiſt dunkelgrün. Laubknoſpen kürzer als 14 mm [nur bei A. venusta C. Koch (syn. A. bracteata Hook. et Arn., Pinus venusta Dougl.) beinahe 1½ cm lang und die Deckſchuppen der Zapfen mit 21,—4 cm augen en hate 1. Laubknoſpen nicht mit Harz überzogen .. e , € Arvalba-(Dafel2100)2.33168 A. Nordmanniana. 3877. 2 Laubknoſpen mit Harz überzogen. a) Blätter ausgeſprochen-2zeilig⸗ oder doppelt-2zeilig-geftellt und mit Längsfurche; die Sproſſe oder Zweige ſind alſo flach-beblättert .. A. grandis. 3878. b) Blätter am Sproſſe oder Zweige weder auffallend 2 beiti, noch vegelmähig rundum ftehend, fes mit Längsfurche. * Zapfen vor der Reife grün oder grünlichbraun . . A. cephalonica. 3879. A. balsamea. 3880. A. Momi. 3881. * Zapfen vor der ur ee oder — bis . mit dunkel⸗ violettem Saft . . 0 ne .. 4. amabilis. 3882. A. Veitchiü. 3883, c) Blätter am Sproſſe oder Zweige ziemlich regelmäßig rundum ftehend und ohne Längsfurche .. A. Pinsapo. 3884. B. Blätter ſowohl auf der Oberſeite (ſ. auch Nr. 3884 und 38821), als auch auf der Unterſeite mit bläulichen oder weißen (Spalt- öffnungs-) Streifen, deshalb oberſeits mehr mattgrün oder bläulichgrün. 1. Laubknoſpen mit Harz überzogen . IC 2. Laubknoſpen faſt ganz harzlos; Blätter auf dem Querſchnitt ſtets flach! %%% AR N0D3LIS. 3880: 3876. * Abies alba Mill., Tafel 100, 398 abfallend. k. pyramidalis (syn. A. pectinata fasti- (syn. A. pectinata PC, Beissn.!; A. vulgaris Poir., | giata hort.) hat den Wuchs und die aufrechten Aſte A. taxifolia Desf., A. Picea Lindl., nicht Mill.“; der bekannten Chauſſeepappel, und die Blätter ſtehen A. excelsa L., nicht DC.!; A. candicans Fisch., | nicht 2zeilig, ſondern rings um die Zweige zer— A. argentea de Chambr., Picea pectinata Loud., ſtreut, ſind auch z kürzer. 5 Pinus Picea L., nicht Dur.“; P. Abies Dur., nicht Verwendung der Weiß-Tanne in Anlagen L.!; P. pectinata Zam.), Weiß-Tanne, fälſchlich Edel- vorwiegend als hainartige Gruppen; ſodann auch zu oder Silbertanne genannt. Mittel⸗ und Südeuropa. hohen Hecken, da ſie das Beſchneiden ziemlich leicht Baum (bisweilen ſtrauchig), bis 56 m hoch werdend. verſchmerzt. Kultur nur in friſchem und ſandigem Blütezeit: Mai. — Baumkrone meift kegelförmig, Boden und vorteilhaft in nördlichen Lagen. Anzucht im Alter oben abgeplattet; Rinde weißgrau und lange aus Samen. glatt bleibend. Aſte quirlſtändig, wagerecht-ausgebreitet. 3877. Abies Nordmanniäna Spach, Lk. (syn. Blätter ſchon zeitig hervortreibend, flach, 1-3 cm Picea Nordmanniana Zoud., Pinus Nordmanniana lang, 2—3 mm breit, meiſt ausgeiprochen-2zeilig- | Stev.), Nordmanns Tanne. Weſtlicher Kaukaſus. ſtehend (Zweige alſo flach), gleichbreit, zumeiſt an der Baum bis zu 30 m Höhe erreichend. Stamm gerade, Spitze ſtumpf⸗ oder ſpitz⸗ausgerandet, unterſeits mit mit ſchwärzlichgrauer Rinde; Aſte in dichtſtehenden 2 e Zapfen aufrecht, cylindriſch⸗ ſtumpf, regelmäßigen Quirlen. Blätter ſpät hervortreibend, bis zu ½ Fuß lang, auch länger; die e an jungen, üppigen Sproſſen mehrzeilig, auch in 1238 die Höhe gerichtet (ſolche Sproſſe ſind halbſtielrund), an älteren Zweigen unregelmäßig-2zeilig; die wage— rechtſtehenden Blätter länger als die aufgerichteten; unterſeits 2 weißliche Streifen. Zapfen bis 16 cm lang bei 5 em Dicke, braun, meiſt ſtark mit Harz be— deckt. k. glauca Beissn. hat ſchön blaugrüne, aber viel kürzere Blätter. 2 Baſtarde ſind: A. insignis Carr. (syn. A. Nordmanniana & A. Pinsapo?) und X. speciosa horf. (syn. A. Nordmanniana & A. Pinsapo), beide ſind ſchon als Sämlinge von üppigem Wuchſe. Verwendung. Die Nordmann-Tanne iſt allgemein beliebt und überall verbreitet, in unſeren gewöhnlichen Wintern auch völlig hart; in ſehr ſtrengen Wintern oder an ungünſtigem Standorte leidet ſie dagegen, ſo auch im Nachwinter an freiem Standorte an der Südſeite durch die Sonne oder durch ſcharfe Winde, weshalb für ſolche rauhe Lagen wohl die Picea pungens ein leidlicher Erſatz ſein könnte, wenn ſie auch nie den hohen Zierwert einer üppig belaubten Nordmann— Tanne erreichen kann. Kultur in allerlei kräftigem, etwas friſchem Garten- und Ackerboden leicht. Anzucht aus Samen. k. coerulescens Beissn., mit auffallend weißen Blattunterſeiten wird fälſchlich oft „Abies Eichleri“ (ſ. Nr. 3883) genannt. 3878. Abies grandis Zindl. (syn. A. Gordoniana Carr, A. amabilis Murr , nicht Auct.; A. oregona hort., Picea grandis Zoud., Pinus grandis Dougl.), Große Tanne. Britiſch-Kolumbien, Kalifornien, Van— Couver-Inſel. Baum von 30 m bis über 90 m Höhe, mit glatter bräunlicher Rinde. Krone länglich-pyra— midal, mit ſchlanken Aſten. Junge Sproſſe gelbbraun; Knoſpen länglich-eirund, harzig, glänzend. Blätter aus- geſprochen-2zeilig oder doppelt-2zeilig, flach, ge- rade, mit Längsrinne, glänzend-dunkelgrün, unterſeits mit 2 blaſſen oder weißen Streifen, an der Spitze gekerbt oder ſtumpf, 2—51/, cm lang, 1½ —2 mm breit. Zapfen cylindriſch, vor der Reife grünlich; mit nicht oder kaum hervorragenden Deckſchuppen. Verwendung als eine wertvolle Tanne von ſehr zierlicher Geſtalt und raſchem Wachstum; iſt auch in rauheren Lagen wenig empfindlich und verdient weite Verbreitung. Kultur in allerlei Gartenboden, der genügende Feuchtigkeit beſitzt. 3879. Abies cephalönica LX. (syn. A. pana- chaica Heldr., A. Luscombeana Loud., A. pectinata f. cephalonica, Picea cephalonica Zoud., P. Kuku- naria Wender., Pinus cephalonica Zndl., P. Abies f. cephalonica Parl.), Griechiſche Tanne. Gebirge Griechenlands und der Joniſchen Inſeln. Baum, 15—20 m hoch, mit ſchlankem Stamm, wagerecht— abſtehenden Aſten und ſehr dichten Zweigen. Knoſpen zugeſpitzt, harzig. Junge Sproſſe kahl. Blätter faſt 2zeilig- oder meiſt ziemlich allſeitig— ſtehend, wenig ungleich, glänzend-dunkelgrün, flach, langzugeſpitzt, dolchſpitzig-ſtechend, 1½ —3 em lang, 2 mm breit, unterſeits bläulichweiß-ſtreifig. Zapfen 12—20 cm lang, 3—6 cm breit, grünlid- braun, mit Harz überfloſſen. Verwendung. Eine wirklich ſchöne Tanne von ſtreng⸗pyramidalem Wuchs und mit regelmäßigen Aſtquirlen; aber, weil ſie im Frühling zeitig treibt, nicht für rauhe und ſcharfen Winden ausgeſetzte Standorte geeignet. Kultur wie Nr. 3876. 3880. Abies balsämea Mill. (syn. A. balsami- fera Michx., A. Fraseri Hort. plur., nicht Lindl.; Picea balsamea Loud., Pinus balsamea I.), Balſam- Tanne. Nordamerika. Familie 238. Coniferae, Zapfenträger (Nadelhölzer). Of XVII 3. Baum, 15—25 m hoch; über 2000 m Höhe über dem Meeresſpiegel. Stamm mit glatter, ſchwarzer Rinde, aber mit zahl⸗ reichen Harzbeulen (Kanada-Balſam). Baumkrone pyramidal; junge Sproſſe gelblichgrau, kurz-rauhhaarig. Laubknoſpen rundlich, dicht mit Harz überzogen und wie lackiert glänzend. Blätter, wenn gerieben, ſtark würzig duftend, 1—3 cm lang, kaum 1'/, mm breit, unregelmäßig -2zeilig, oder doch die obere Zweigſeite meiſt flachbleibend [während bei A. si- birica Ledeb. (syn. A. Pichta Forb., Picea Pichta Loud., Pinus Pichta Fisch., P. sibirica Turecz., P. Picea Pall., nicht Auct.) von den ſehr dichten, dunkel⸗ grünen, ſchmalen, weichen Blättern und bei der ſchönen A. subalpina Zngelm. (syn. A. lasiocarpa Nutt., Hook.), mit bläulichen Blättern, die kürzeren der Zweig-Oberſeite ſich decken oder aufrecht-abſtehen!. Zapfen vor der Reife olivengrün bis violettgrün, 6—10 cm lang. f. hudsonica Carr. pr sp. iſt eine ſchwarzgrüne Buſchform. n Verwendung in kleineren wie in größeren Gärten, aber nur in freier, friſcher Lage. 5 3881. Abies Momi Sieb. (syn. A. firma S. et Z., Beissn.!, A. bifida S. et Z., Picea firma Gord., P. firma Antoine), Momi-Tanne. Japan. Baum, bis 50 m hoch,, mit ſtarken, wagerecht-abſtehenden, hell- braunen Aſten. Junge Sproſſe hellgraubräunlich. Blätter faſt 2 zeilig-ſtehend, vorn zumeiſt tief- 2ſpitzig, ſteif, derblederig, 1½—3½⁰ em lang bei 21½—3½/ mm Breite, die der Fruchtzweige vorn ab— gerundet oder ausgerandet. grün. — A. homolepis S. et Z. (syn. A. brachy- phylla Maxim., A. Tschonoskiana Agl., A. Finhon- noskiana Rob. Neum., A. firma f. tardiva hort., A. Veitchii Not., nicht Carr.; Pinus Harryana Macnab., P. brachyphylla Parlat., P. homolepis Antoine, Picea brachyphylla Gord., P. pinnosa Hort., P. firma hort., nicht Gord.), junge Zapfen dunkelblau; junge Laubſproſſe glänzend-hellockergelb, während die Oberſeite der belaubten Sproſſe einem Graben gleicht. 3882. Abies amäbilis Forbes (syn. A. gran- dis f. densiflora Zngelm., Pinus amabilis Dougl., P. grandis Zamb., nicht Dougl.; Picea amabilis Loud.), Liebliche oder Vurpur⸗Tanne. Kaskaden⸗ gebirge im Oregon- und Waſhington-Territorium. Baum, bis über 60 m hoch, vom Boden an beäſtet und herrliche Kegel oder Pyramiden bildend, äußerlich auch an A. Nordmanniana erinnernd. Be⸗ laubung dunkelgrün. Rinde dünn, hellgrau bis faſt weiß, im Alter aber rotgrau, dick und gefurcht. Jüngſte Sproſſe behaart und die zurückbleibenden Blatt- narben am Sproſſe mehr rautenförmig. Blätter dichtgedrängt-ftehend, die der Zweig-Oberſeite meiſt ihre weiß⸗geſtreiften Unterſeiten dem Himmel zukehrend, meiſt 2--3—31/, em lang, die wagerechten ſind die längeren, die freiere Zweig-Unterſeite erſcheint daher 2zeilig. Zapfen 11—14 em lang, 5½ —7 em dick, vor der Reife dunkelpurpurn und mit purpurviolettem Saft; Zapfenſchuppen kaum breiter als hoch. | Eine wirklich prächtige Tanne, die in den Gärten unter ſehr verſchiedenen Namen ſich findet; jugendliche Pflanzen wurden bisher für eine Form von A. con- color angeſehen. Sie ſei für alle wenig rauhen Lagen allgemein empfohlen, obſchon fie weniger widerſtands⸗ fähig iſt als A. concolor. J 3883. Abies Veitchii Carr. (syn. A. Eichleri Lauche, A. brachyphylla hort. nonn., nicht Maxim.!; Picea Veitchii Lindl., Pinus Veitchii Macnab., P. selenolepis Parlat.), Veitchs Tanne. Japan, in Baum, Zapfen vor der Reife 30—40 m hoch werdend, dicht mit quirlſtändigen, verhältnismäßig kurzen, wagerecht-abſtehenden Aſten be- kleidet. Rinde weißlich oder bleibend hellgrau. Junge Sproſſe bläulichgrün bis bräunlich, kurz-rauhhaarig, ſehr dicht beblättert, aber nicht auf der Unterſeite und, von letzterer betrachtet, mehr 2zeilig-beblättert. Blätter 1 —3 em lang, 1½—2 mm breit, die auf- wärtsgerichteten kürzer, alle glänzend-grün, unterſeits mit ſtark⸗weißen Streifen und vortretender Mittelrippe. Zapfen vor der Reife ſchwarzbraun bis dunkelblau mit dunkelviolettem Saft, etwa 6 oder 7 em lang; Frucht- ſchuppen breit⸗nierenförmig. f.sachalinensis H. Schmidt (syn. A. sachalinensis Mast.), Sachalin-Inſel, iſt durch ſtets vorſtehende Deckſchuppen, durch kleinere nicht ohr— lappige, eingebogene Schuppen und durch nicht ſichelige Samenflügel verſchieden; iſt gleichfalls ſehr ſchön. Verwendung. Eine reizende, aber noch ſeltene Tanne, die ſich, wie Deissner mitteilt, bei uns bisher ganz hart gezeigt hat und mit ihrer ſilberweißen Blatt- Unterſeite ein auserleſener Schmuck iſt, weshalb ſie allgemein warm empfohlen werden ſoll. 3884. Abies Pinsäpo Boiss. (syn. A. hispanica de Chambr., Pinus Pinsapo Boiss., Picea Pinsapo Loud.), Spanifhe oder Walzen- Tanne. Gebirge von Malaga in Spanien. Baum, bis zu 25 m hoch werdend, meiſt von Grund auf dichtbeäſtet, eine breit-pyramidale Krone darſtellend. Aſte in Quirlen beiſammen, wagerecht-abſtehend, ihre Zweige gegen- oder quirlſtändig, ſeltener zerſtreut; junge Sproſſe gelblich, glatt (kahl), durch ihre gleichmäßig— rundumſtehenden Nadeln im Umkreis cylinder: förmig. auch oberſeits gewölbt und auf beiden Flächen mit wenig auffallenden weißen Streifen, am ſitzenden Grunde auffallend verbreitert. Zapfen aufrecht, 10 bis 15 em lang, 4—5 cm breit. f. glauca Beissn. hat prächtige auffallend blaugrüne, f. argentea Beissn. blaugraue bis ſilberfarbige Belaubung; beide ſind herrlich. k. pendula Beissn. hat herabhängende te. Verwendung. Eine der ſchönſten und eigen— artigſten, einzeln auf Raſen ſich herrlich ausnehmenden Tannen von etwas langſamem Wuchs; leider aber iſt ſie nicht nur in der Jugend ſchutzbedürftig, ſondern ſie verlangt auch als alte Pflanze eine Schutzpflanzung gegen eiſigen Wind und gegen Sonnenbrand im Winter, wenn ſie nicht leiden ſoll. Indes nur in ſehr ſtrengen Wintern mit vielen ſonnigen Tagen erfrieren bei uns auch ſtarke Bäume. Die Pflanze nimmt ſonſt mit allerlei durchläſſigem, ziemlich kräftigem Boden fürlieb. 3885. Abies concolor Lindl. et Gord. (syn. A. Lowiana Murr., nicht Hort.; A. grandis Auct. nonn., Pinus concolor Zngelm., Picea concolor Gord.), Gleichfarbige Tanne. Gebirge Kaliforniens. Baum, 25—50 m Höhe erreichend, mit quirlſtändigen, wage— rechten bis ſchwach-hängenden Aſten. Rinde hellgrau und rauh. Junge Sproſſe gelblich, kahl oder mit ſehr kurzen, zerjtreuten Härchen. Knoſpen rundlich, Gattung 1417. Pseudotsuga, Scheintanne. Blätter bis 1½ cm lang, ſteif, dunkelgrün, iſt aber noch ſehr ſelten. L Nr. 3878 — 3887 1239 harzig. Blätter lederig, meiſt ſtumpf, blaßgrün und auf beiden Flächen mit bläulichweißen (Spalt- öffnungs⸗) Streifen, 3—8 cm (meiſt 5—7 cm) lang, an jüngeren Bäumen oberſeits oft mit Längsrinne, an älteren aber flach bis ſchwach-gekielt [bei A. magnifica Murr. (syn. A. amabilis Auct. nonn., nicht hort.; A. nobilis robusta Carr., A. nobilis magnifica Mast., A. campylocarpa Murr., Picea amabilis Zodd., nicht Zoud.!; P. magnifica hort., Pinus amabilis Parlat. ex p., nicht Dougl.) ſtets plattgedrückt-3—4kantig, höchſtens 4 cm lang, aber die Zapfen 15—22 cm lang bei 7—9 cm Dickel. Zapfen vor der Reife grünlich, oft purpurlich-ver— waſchen, 8—14 cm lang, bis 5 em dick. Fruchtſchuppen nicht oder kaum vorragend]. f. violacea Beissn. (syn. Picea concolor violacea Roezl), mit weißblauer Belaubung, iſt eine herrliche Form und für Kontraſte in der Landſchaft die ſchönſte aller Tannen. f. fastigiata hat aufſtrebende Aſte. k. lasiocarpa Zindl. et Gord. Hr. Sp., nicht Null. J, nicht Hook. (syn. A. amabilis hort. plur., A. concolor f. lasiocarpa Zngelm. et Sarg., A. Parsonsiana hort., A. Lowiana Macnab., A. grandis f. Lowiana Mast., A. californica vera hort., Pinus Lowiana Macnab., P. lasiocarpa hort., nicht Nuft.; P. Parsonsiana Barron, P. Lowiana Gord.) iſt empfind- licher; Wuchs ſteifer, regelmäßiger ſpitz pyramidal. Verwendung. A. concolor iſt eine äußerſt zierende und harte, zudem in betreff des Bodens nicht wähleriſche und bereits vielfach angepflanzte Tanne. 3886. Abies nöbilis Lindl. (syn. Picea nobilis Loud., Pinus nobilis Dougl., Pseudotsuga nobilis Bertrand), Edle Tanne, Echte Edeltanne. Oregon. Baum, bis 60 m und drüber hoch, vom Boden an mit Aſten beſetzt. Aſte abſtehend, dichtbezweigt, die unteren überhängend. Rinde dick, zimmetbraun, innen rot. Junge Sproſſe rötlichbraun, dicht-weichhaarig, mit in die Höhe gekrümmten, oberſeits längsrinnigen, dunkelblaugrünen, 1—3½ —4 cm langen, dicklichen Blättern dichtbekleidet. Knoſpen harzlos oder nur in der Mitte harzig. Blätter auf beiden Flächen mit weißlichen (Spaltöffnungs-) Streifen verſehen, auf dem Querſchnitt flach, nicht 4eckig. Zapfen 16—25 cm lang, 7—8 cm dick; ſeine Fruchtſchuppen vor der Reife ſchiefergrau und purpurſaftig, aber von den weit vor— ragenden grünen, bläulich-überlaufenen Deckſchuppen faſt ganz verdeckt. f. glauca Beissn. hat ſtärker dunkel— blaugrüne Belaubung. f. argentea Beissn. hat prächtig blauweiße Färbung mit Silberſchimmer, f. robusta Beissn., nicht Carr., iſt eine üppige Form mit ſtärkeren Blättern. Verwendung. Die Edle Tanne und noch mehr ihre Formen ſind prächtige Nadelbäume, die zwar hinreichend winterhart ſind, aber leider nur an einem günſtigen Standorte ſich ſchön entwickeln, wie dies auch von unſerer oft fälſchlich „Edeltanne“ ge— nanten Weiß⸗Tanne (Nr. 3876) und mehreren anderen Arten ſchon geſagt worden iſt. Gattung 1417. Pseudotsüga Carr., Scheintanne, Or XVII 3 (griechiſch: pseudos — Trug, Schein; Tsuga, ſiehe die Gattung). immergrüner Baum mit pyramidaler Krone, quirl— Hoher, ſtändigen, wagerecht⸗abſtehenden Aſten und etwas hängenden Zweigen. Knoſpen eirund-ſpitz, harzlos, glänzend⸗braun⸗beſchuppt. Blätter nadelförmig, flach, gedrängt- und zerſtreutſtehend, bisweilen faſt 2zeilig, 18—36 mm lang und bis 2 mm, die längſten Nadeln kräftiger Pflanzen bisweilen auch 3 mm breit, unterſeits weißſtreifig, am Grunde mit rundem Polſter dem Stengel aufſitzend. Blatt— narben klein und rund, oder mehr punktförmig und dann etwas gewölbt. Einhäuſig. Schuppen an den hängenden, als Ganzes abfallenden, bis 9 em langen Zapfen bleibend und von den 3 ſpitzigen Deckblättern überragt. 3887. Pseudotsüga taxifölia Sargent (syn. P. Douglasii Carr., Beissn.!; Abies Douglasii Lindl., Blütenſtaub ohne Flugblaſen. — Einzige Art: A. californica Mort. nonn., Tsuga Douglasii Carr., Picea Douglasii LX., Pinus taxifolia Zamb.), Eiben- 1240 blätterige Scheintanne, „Douglas⸗Tanne“. liches Nordamerika. Baum, bis 100 m hoch werdend, in der Jugend mit pyramidaler, fichtenähnlicher, im Alter oft mehr ausgebreiteter Krone. Rinde braun, ſehr dick und ſpäter tiefgeſpalten. braun. Junge Sproſſe braun, glatt, mit ſehr kurzen Härchen. Zapfen 5—10 cm (bei der empfindlichen f. macrocarpa H. Mayr pr. sp. 1418 em) lang. f. glauca Beissn. (syn. Abies Douglasii glauca Hort., Tsuga Douglasii glauca hort., Pinus Douglasii vort.) hat, Weſt⸗ Knoſpen glänzend⸗ 9 Familie 238. Coniferae, Bapfenträger (Nadelhölzer). Of XVII 3. zumal zur Frühjahrszeit, prächtige blaugrüne Be⸗ laubung und iſt eine harte, aber langſamer wachſende Gebirgsform; während k. glauca pendula eine Kultur⸗ form mit ſtark herabhängenden Aſten iſt. Verwendung. Die Scheintanne iſt ein ſchnell⸗ wüchſiger, in ſeiner Tracht von allen Tannen ab- weichender, als ſchön entwickelte Pflanze ungemein zierender Baum, der ſich namentlich in Küſten- und Gebirgsgegenden gut entwickelt, da ſtets genügende Luftfeuchtigkeit zum Gedeihen erforderlich zu ſein ſcheint. Gattung 1418. Tsuga Carr., Hemlocktanne, O XVII 3 (heimatlicher Name des Baumes). Immergrüne Bäume mit meiſt überhängenden, dünnen Zweig-Enden. Blätter nadelförmig oder ſchmal-linealiſch, oberſeits flach und mit Rinne (bei T. l’attoniana Engelm. ohne Rinne, dick, gewölbt und 4kantig), unterſeits (bei T. Pattoniana auch noch oberſeits) mit 2 ſilberweißen Streifen, zerſtreut- oder auch faſt 2zeilig-ſtehend, an der Spitze oft ausgerandet oder am Rande feingeſägt, am Grunde in ein kurzes Blattſtielchen verſchmälert, welches ſich von feinem am Zweige nur mäßig hervor— ſtehenden, herablaufenden Teile leicht gliederig abtrennen läßt und dann ein kleiner, ſchief hervortretender Rückſtand zurückbleibt; dieſe Rückſtände ſind an den 2—4 jährigen Zweigen mehr verwiſcht und leicht glatt abreibbar. Ein häuſig. Zapfenſchuppen. — 7 Arten; 3 in Aſien, 4 in Nordamerika. Zapfen meiſt herabgebogen, faſt kugelig (bei T. Pattoniana länglich-cylindriſch) und mit bleibenden faſt lederigen Freilandpflanzen. [Saxegothäea conspicua Lindl., einzige Art, in Chile, Kalthauspflanze, hat an dem 2- und mehrjährigen Holze vor⸗ ſpringende rauhe Nadelrückſtände, die durch Abwiſchen nicht leicht glatt zu beſeitigen ſind. 3888. Tsuga canadensis Carr. (syn. Abies canadensis Michæ., Picea canadensis LXc., Pinus canadensis L., P. Abies f. americana Marsh., P. americana Dur.), Kanadiſche Hemlocktanne. Kälteres Nordamerika. Baum, bis über 30 m Hoc), mit ſchlankem Stamme, pyramidaler Krone und wagerechten, mit den Spitzen überhängenden Aſten. Junge Zweige zahlreich, meiſt roſtfarben; jüngſte Sproſſe dichtzottig, ſpäter kurzhaarig [bei T. caroliniana Zngelm. (syn. Abies caroliniana Chapm.) kahl oder mit jpärlichen kurzen Härchen, auch die Blätter über 1½ cm lang]. Blätter nur bis 1½ em lang und bis 2 mm breit, dunkelgrün, unterſeits mit 2 weißen Streifen, am Rande feingeſägt. Stiel der männlichen Blüten in den Schüppchen verſteckt, bei T. Mertensiana Carr. (syn. T. canadensis Mertensiana Newb., Abies Mer- tensiana Lindl. et Gord., A. taxifolia fr., A. Bridgesii Kellogg, A. Albertiana Murr., Pinus Mer- tensiana Hook., P. canadensis Hook. ex p.) die Schüppchen weit überragend und auch die Samenflügel über doppelt ſo lang als der Same. — T. Araragi Koehne (syn. T. Sieboldii Carr., Bei s Su.; Abies Tsuga Zapfen dickfleiſchig. S. et Z., A. Araragi Loud., Pinus Araragi Seb., P. Tsuga Ant.) und T. diversifolia Maxim. haben beide ganzrandige und zumeiſt ſtark ausgerandete Blätter und weichen jo von allen ab. — Von T. Pat- toniana Zngelm., mit ſehr gewölbten, oberſeits ge- kielten, ſpitzlichen Blättern, die beiderſeits helle Streifen haben, ſei k. argentea Deissn. (syn. T. Hookeriana hort.), mit ſchöner weißblauer oder filber- grauer Belaubung, hervorgehoben. Von allen dieſen Arten iſt nur Tsuga canadensis allgemein bekannt, und es giebt von derſelben über ein Dutzend im Wuchs und in der Laubfärbung ab— weichende Gartenformen, jo: k. globosa Beissn., hübſche, runde, regelmäßige Kugelform. f. colum- naris Bolle, eine ſchöne Säulenform. k. microphylla Beissn., mit nur 5 mm langen, 1 mm breiten Blättern. Verwendung. Die Kanadiſche Hemlocktanne iſt ſeit langem bekannt und wird überall ſehr geſchätzt; ſie gehört zu den zierlichſten Nadelhölzern; dazu kommt, daß ihr allerlei Boden zuſagt, wenn ſie auch ſandig-lehmigen und reichlich friſchen Boden am meiſten liebt und darin am ſchnellſten wächſt. Gattung 1419. Picea IX., Fichte (fälſchlich „Rottanne“), O XVII 3 (lat.: pix, picis — Pech, Harz, alfo Pechtanne). Immergrüne Bäume oder Sträucher mit nadelförmigen, auf dem Querſchnitt ſchief⸗ 4 kantigen, ſeltener faſt ſtielrunden (in Gruppe B: Omorica flachen und dann oberſeits weißſtreifigen), herablaufenden Blättern, deren Fläche ſich am Grunde deutlich von einem kurzen, meiſt dunkelgefärbten, am Zweige zurückbleibenden Stielchen abgliedert. Mit Hilfe einer Lupe wird man ſchon an den jungen grünen Nadeln einen die Nadelfläche von dem Nadelſtiel trennenden hellen Harzſtreifen erkennen. Dieſe Stielchen ſowie die herablaufenden Nadelteile geben den Zweigen oft eine ſehr rauhe Bekleidung. f 5 Einhäuſig. Männliche Blüten einzeln in den Achſeln der oberen Blätter, von dachigen, ſchuppenförmigen Deckblättern ge⸗ fügt. Weibliche Kätzchen endſtändig, eiförmig oder länglich; Schuppen doppelt, in mehreren Reihen ſpiralig⸗angeordnet. Zapfen eiförmig oder länglich-cylindriſch, hängend; Zapfenſchuppen an der Spindel bleibend, jede mit 2 ausfallenden Samen. — 19 Arten, wovon 4 zur Abteilung Omorica gehören. A. Blätter (Nadeln) 4flächig und 4kantig, auf allen Flächen mit Spaltöffnungslinien, auf dem Querſchnitt entweder ein faſt rechtwinkeliges oder ein ſchiefwinkeliges Viereck darſtellend, im letzteren Falle iſt aber das Blatt von oben nach unten zuſammen⸗ gedrückt. Alle reifen und reifenden Zapfen find hängend. (Vergl. auch P. Glahnii und P. Alcockiana unter Nr. 38941) * P. ecelsd (Tafel 100). 3889. P. laxa. 3890. P. Mariana. 3891. P. pungens. 3892. P. Engelmannii. 3893. B. Blätter (Nadeln) 2flächig, tannenähnlich oder wenigſtens breiter als dick und ſtets auf beiden Flächen ſtarkgekielt, aber nur auf der Oberſeite weiße Streifen: jedoch iſt an den Seitenſproſſen die eigentliche Oberſeite oft durch Drehung dem Erd⸗ boden zugekehrt, worauf zu achten iſt. Die Unterſeite iſt glänzend-grün. Alle oder nur die unteren Zapfen hängend, und im letzteren Falle die übrigen abſtehend oder etwas aufwärtsgerichtet . ee eee ee P. Omorica. 3894. 3889. * Picea excelsa ZL%k., Tafel 100, 397 | mon or Norway Spruce). In Nord- und Mittel- (syn. P. vulgaris LX., P. Abies O. XÄtze., Abies Europa Wälder bildend. Baum, 30—50 m hoch, Picea Mill,, nicht Lindl.; A. excelsa DC, Poir.; Pinus mit ſpitzpyramidaler Krone und wagerechten oder leicht Abies Z., P. Picea Dur., P. excelsa Lam., P.cinerea abwärtsſtehenden Aſten. Junge Rinde glatt, hellbraun, Roehl.), Gemeine oder Vortreffliche Fichte, fälſchlich ältere in dünnen Schuppen ſich ablöſend und rotgrau t 4 (fr ; 50 bis J S kahl od ärlich kurz⸗ „Rottanne“ (fr. Pesse, Sapin de Norwége; e. Com- is grau. Junge Sproſſe kahl oder ſpär ö haarig [bei Unterart medioxima Nylander beſonders in den Furchen dicht⸗kurzhaarig und die Zweig-Ober⸗ jeite dicht bedeckend, mindeſtens 12—18 mm lang; bei P. orientalis ZA. nur ½ 1 em]. Knoſpen⸗ ſchuppen meiſt ohne Harzüberzug, trockenhäutig, hell— braun. Zapfen (8) 10—16 cm lang bei 3—4 cm Dicke; die Schuppen bis zur Reife feſt zuſammenſchließend. Samen ſamt dem Zmal ſo langen Flügel etwa 16 mm lang. Die Zapfen ſind vor der Reife entweder violett (f. erythrocarpa Purkine), oder fie find, etwa im Auguſt, hellgrün (f. chlorocarpa Purſcinéè).— P. orien- t alis LK. et Carr. (syn. P. Wittmanniana Carr., Abies Wittmanniana Aort., Pinus orientalis L.), Kaukaſus, Taurien, mit ſehr dichtſtehenden, nur 5 bis 10 mm langen, glänzen d⸗ -grünen Blättern und 5—81/, cm langen Zapfen, iſt zierlich-pyramidal und wächſt langſam; ſie iſt auch für kleine Gärten in Einzelſtellung durch ihre dichte, feine Bezweigung und ſchöne Belaubung ſehr zu empfehlen. Es giebt von unſerer Gemeinen Fichte ſehr zahlreiche, in Wuchs und Farbe der Belaubung ver— ſchiedene Formen, darunter wohl auch lediglich durch den Standort bedingte, ferner auch monſtröſe und Zwergformen. Hervorheben wollen wir nur: f. nigra Loud., eine üppige Form mit langen, dunkel— grünen Blättern, großen Zapfen und rötlicher Rinde. f. virgata Jacg. (syn. f. denudata Carr., Abies ex- celsa denudata hort.), „Schlangenfichte“, Wuchs aufſtrebend; Aſte meiſt einzeln, ſelten in unregelmäßigen Quirlen, lang⸗wagerecht-ausgeſtreckt, die unteren ab— wärtsgerichtet, die oberen in ſchräger Richtung nach oben ſtehend, deren Verzweigung ſehr gering iſt; denn alle Triebe breiten ſich ſchlangen- oder peitſchenförmig aus. f. viminalis Casp. (syn. P. viminalis hort., Abies viminalis ort., A. excelsa viminalis hort.) „Gertenfichte“, bildet gleichſam einen Übergang von der Schlangen- zur Hängefichte; Aſte zahlreich, quirl- ſtändig, aber die Nebenäſte oft mehrere Meter lang, unverzweigt, dünn, ſtrickförmig, ſchlaff- und jenfrecht- herabhängend. Bekannter iſt die dichtbelaubte Trauer— fichte f. pendula Carr., mit lang- und ſchlaffhängenden Zweigen; ſehr ähnlich iſt f. inversa Beis sn. (syn. Abies inverta hort.). f. echiniformis Beissn. iſt eine kugelige Zwergform, die ſo kurzzweigig iſt, daß ſie einem Igel gleicht; auf Stämmchen gepfropft, ein Kugelbäumchen darſtellend. f. pumila Beissn. (syn. Abies pumila Hort., A. excelsa pumila hort.), bekanntere platt- runde, gedrungene dichte Zwergform, die blau— grün (pumila glauca) oder ſchwarzgrün (pumila nigra) belaubt iſt. Verwendung. Die niedrigen Formen eignen ſich auch für kleine Gärten, alle anderen gehören in die Anlagen und Lands ſchaftsgärten. Ganz vorzüglich eignen ſich die gewöhnlichen Fichten zu Schutz— pflanzungen und dichten hohen Hecken. Kultur in allerlei, nur nicht zu magerem Boden. 3890. Picea laxa Sargent (syn. P. alba Le., Beissn.!; Abies canadensis Mill., nicht Mich,; A. alba lich., nicht Mill.; A. americana alba und curvifolia hort., Pinus canadensis Dur., P. laxa Ehrh.!, P. glauca Mnch., P. tetragona Mnch., P. alba u) Schlaffe oder Weiß⸗ „Fichte (5 White Spruce). Otlliches Nordamerika. Baum, 15—25 m hoch, pyramidal. Junge Sproſſe kahl, gerieben würzig⸗ duftend, hellgrau⸗grünlichweiß, oft mit ſchwach-violettem Anhauche. Blätter 8—20—25 mm lang, mehr oder weniger bläulichweiß, auf dem Querſchnitt quadratiſch. Männliche Blüten überhängend, vor dem Aufblühen Gattung 1418. Tsuga und Gattung 1419. Picea. Nr. 38883892. 1241 lebhaft⸗rot und ſehr zierend. Zapfen 2—5 / cm lang, vor der Reife grün (bei P. nigra dunkelviolett), ſpäter hellbraun; die Schuppen bis zur Reife feſt zuſammen⸗ ſchließend und ſchwach-geſtreift. f. coerulea Beissn. (syn. f. glauca Hort., f. argentea hort., P. coerulea Lk., P. glauca hort., P. rubra f. violacea Eudl., Abies alba coerulea ort., A. coerulea hort., A. glauca Hort., A. rubra violacea Zoud., Lindl.; A. alba glauca Gord., A. alba argentea Hort., A. ameri- cana coerulea ont.) iſt eine prächtige blaugrüne bis ſilbergraue Form. f. aurea Beissn. (syn. Abies alba aurea hort.), von kräftigem Wuchs und gold— gelber Belaubung. f. compacta gracilis Breinig (syn. f. compacta pyramidalis hort.) wirklich wertvolle, gedrungene, regelmäßig ei- oder gedrungen-fegelfürmige Zwergform, die für kleinere Gärten ſehr empfohlen ſei. Art und Formen ſind vortreffliche Bäume, nament- lich auch an Seeküſten, wo fie, nach Beissner, den Winden ausgeſetzt, noch gut an den nördlichen Seiten der Dünen gedeiht. 3891. Picea Mariana O. Kize. (syn. P. nigra Lic., Beissn.!; Abies Mariana Mill., A. nigra Michæ., A. denticulata Poir., Pinus nigra AD Mariana NR marylandica hort., P. americana nigra Hort.), Marien oder Schwarz -Jichte (e. Black Spruce). Oſtliches Nordamerika. Baum, bis 25 m hoch, von ſchlankem, pyramidalem Wuchs; Aſte quirl- ſtändig, wagerecht oder etwas abwärtsgerichtet. Rinde ſchwärzlich. Sproſſe kurzhaarig, gelb- bis rot- braun. Blätter 7—12 mm lang, ſehr dichtſtehend, dünn, zuſammengedrückt-4 kantig. Männliche Blüten aufrecht. Der noch geſchloſſene Zapfen iſt vor der Reife dunkelviolett, eiförmig-länglich, etwa 2—31/, cm lang, der offene eiförmig-rundlich; Schuppen bis zur Reife feſt zuſammenſchließend. Samen ſamt Flügel nur 6 mm lang. — P. rubra IIc. (syn. Abies rubra Poir., A. americana rubra hort., A. arctica Cunn., Pinus rubra Lam., P. americana rubra Wangenh., P. americana Gaerin.), Rotholzige Fichte (e. Red Spruce). Oſtliches Nordamerika. Baum, bis 20 m hoch werdend, von ſchlankaufſtreben— dem, pyramidalem Wuchs und rötlichem Holze, der auf den erſten Blick viel Ahnlichkeit mit Nr. 3889 hat, aber in allen Teilen kleiner iſt, treibt auch ſpäter aus, die Sproſſe ſind kurzhaarig-filzig, und die Be— laubung iſt glänzend-friſchgrün, nicht bläulichgrün. Blätter 1—1½ cm lang. Zapfen vor der Reife rötlichviolett, ſpäter rotbraun-glänzend, 3—4 cm lang; die Schuppen bis zur Reife feſt⸗zuſammenſchließend. Samen ſamt ihrem Flügel 1 cm lang. Verwendung. Beide Arten find recht empfehlens- wert; jedoch iſt die Rotholzige Fichte bei uns noch ziemlich ſelten; ſie iſt eben ſelten echt, was bei dem früheren Namen-Wirrwarr nicht zu verwundern iſt. 3892. Picea pungens Zngelm. (syn. P. Parryana Barron, P. commuta hort., nicht Parlat.; P. Engel- mannii Hort. nonn., Abies pungens Zngelm., A. Parryana hort.), Stechende Fichte. Felſengebirge Kaliforniens. Wächſt ziemlich ſchnell und jüngere Bäume zeigen ſehr ſchönen regelmäßig-pyramidalen Wuchs, während alte Bäume nach Engelmann unſchön find und lange kahle, unregelmäßige Aſte beſitzen. Die Sproſſe ſind kahl und ſchön gelbbraun; ihre Endknoſpen ſind groß und bid, mit breiten zurück⸗ geſchlagenen Schuppen. Die Blätter (Nadeln) ſind rings um die Zweige geſtellt, an den Zweigſpitzen ſehr abſtehend, ſtark, dornig-ſpitz und ſtechend, an jungen Pflanzen zuſammengedrückt, 4 kantig, an alten 1242 mehr flach-gedrückt, 1½ —3 em lang, bei 1 mm Breite, matt- dunkelgrün (bis ſilberweiß). Zapfen 8—10 cm lang, etwa 3 cm dick, hellbraun, die Schuppen von Anfang an locker geſtellt, wellig— ausgerandet oder ausgefreſſen-gezähnelt. Samen größer als bei folgender Art. Wirklich prächtige Formen find: f. glauca Beissn. (syn. Picea oder Abies Parryana glauca ort.) von ſtark-metalliſch⸗ blaugrüner Laubfärbung. f. coerulea hat ausge- prägt weißblaue Färbung. f. argentea Beissn. (syn. Picea oder Abies Parryana argentea hort., P. Menziesii argentea hort., P. Engelmannii glauca hort. holl., Abies Engelmannii glauca hort Holl.) hat eine herrliche ſilberweiße Laubfärbung; folche Pflanzen find aber bei uns ſelten. k. glauca pendula Koster, iſt eine glauca-Form mit ſtark hängenden Aſten. — P. Thunbergii Voss, Koehne (syn. P. polita Carr., Beiss n., P. bicolor hort., nicht Maxim.; P. [Abies] Morinda Auct. nonn., Abies Torano Sieb., A. polita S. ei Z., A. bicolor Ao., A. Thunbergii Lamb.!, Pinus polita Ant., P. Abies Tab.“), Thun- bergs („Tigerſchwanz“ /F. Japan. Genügend winter- hart. Knoſpen glänzendbraun, nicht harzig; Blätter bis 2½ em lang, bis 2 mm breit und 1½ mal ſo dick als breit, unregelmäßig- 2zeilig-geftellt, großen teils alſo wagerecht-abſtehend, ſehr ſtarr und dolchſpitzig-ſtechend (die ſtarrſten von allen), bei alten Pflanzen mehr anliegend. Zapfen 6—12 cm lang mit bis zur Reife feſt zuſammenſchließenden Schuppen. Samen ſamt Flügel über 2 cm lang. — P. Smithiana Bedf (syn. P. Morinda Lx. , Beissn.!; P. Khutrow Carr., Abies Smithiana Forb., A. Khutrow Loud., A. spinulosa Grif., A. pendula Griff., A. Morinda Aort., Pinus Morinda ort., P. Khutrow Royle, P. Smithiana Lamb.) iſt zu empfindlich!, hat ſtets hängende Zweige, 2!/,—5 em lange und meiſt 1½ mm breite, ſcharfgeſpitzte, rund um die Zweige aufrecht-abjtehende Blätter. Zapfen 12—15 cm lang; Schuppen bis zur Reife geſchloſſen. Samen ſamt Flügel gegen 2 cm lang. Verwendung. In der Stechenden Fichte mit ihren Formen beſitzen wir eine Prachtpflanze, welche durchaus winterhart iſt und in den rauheſten Lagen gedeiht, ſodaß ſie, wie Beissner mit vollſtem Recht ſagen konnte, „die Freude eines jeden Koniferen— freundes iſt“. Man kann aber jagen „jedes Garten— und Pflanzenfreundes“! 3893. Picea Engelmännii Zngelm. (syn. Abies nigra Engelm., nicht Poir.; A. Engelmannii Parry, Familie 238. Coniferae, Zapfenträger (Nadelhölzer). OS XVII 3. Wuchs und mit wagerecht-abſtehenden Aſten. Rinde hellzimtbraun, dünn. Sproſſe hellgraugrünlichweiß bis hellbraungelblichweiß, fein-kurzhaarig. Laub- knoſpen mit gelben, dichtanliegenden Schuppen. Blätter (Nadeln) ziemlich weich, zuſammengedrückt-4kantig, 1% —2 cm lang und bis 2 mm breit, weniger ſtechend als bei Nr. 3892, aufrecht-abſtehend, matt⸗dunkel⸗ grün bis ſilbergrau. Zapfen 4—6 cm lang; ſeine Schuppen von Anfang an ſchon lockerſtehend. Samen ſamt dem Flügel meiſt 1 cm lang. f. glauca Beissn. (syn. Abies Engelmannii glauca hort.) hat ausgeprägt blaugrüne, zeitweilig auch ſtahlblaue Belaubung und ift ſehr wertvoll. k. argentea von mehr ſilbergrauer Färbung. f. microphylla Hesse iſt eine kugelige Zwergform mit kleineren Blättern. | Verwendung. Engelmanns Fichte iſt durchaus hart und ſehr zierend und, wenn auch nicht ſo be— liebt wie P. pungens, ſo doch entſchieden ſehr wertvoll für unſere Gärten und Anlagen. Wuchs etwas langſam. 3894. Picea Omörica Pancic. (syn. Pinus Omorica Pancic.), Omorika-Jichte. Gebirge Serbiens, in Bosnien und Montenegro. Hoher, ſchlanker Baum, im Wuchs faſt einer Säulen-Cypreſſe vergleichbar. Krone alſo ſchmal-pyramidal, mit nur / —2 m langen Alten. Rinde dünn, kaffeebraun, ſich in Platten ab- löſend. Zweige feinfilzig, ſehr höckerig. Blätter 8 bis 14 mm lang, 1½ 2 ½ù mm breit, etwa doppelt jo breit als dick, kurzzugeſpitzt [bei P. Glehnii Mast. nur 6—7 mm lang, fo breit als dick und meiſt ſtumpflich!, oberſeits mit weißen Streifen, unterſeits glänzend- dunkelgrün; jedoch iſt infolge Drehung die Oberſeite oft dem Erdboden zugekehrt, worauf alſo zu achten iſt. Zapfen 3—6 em lang. — Bei P. Alcockiana Carr. (syn. P. bicolor Mayr, A. Alcoquiana Veiich) Zapfen 8—10 cm lang; Blätter ſchwach-4 kantig, 12—18 mm lang, bis 1½ mm breit, Stammrinde graubraun, junge Sproſſe meiſt kahl. — P. ajanensis Fisch. (syn. P. jezoensis Carr., Abies ajanensis Lindl. et Gord., Tsuga ajanensis Agl.), Rinde in kleinen Schuppen ſich ablöſend, glatt; die am Zweige zurückbleibenden Stielchen der abgefallenen Blätter ſind bleibend, außerdem rückwärtsgerichtet und die oberſeitigen find rinnen⸗ los; bei P. hondoënsis Mayr ſind die Stielchen vor⸗ wärtsgerichtet und verſchwinden ſpäter gänzlich, außer⸗ dem ſind die oberſeitigen breitgeſchwollen und 2 rinnig. — P. sitchensis Traulv. (syn. Abies und Pinus sitchensis) hat in den Blättern keinen Harzgang und iſt dadurch von allen vorigen verſchieden. Verwendung. Die Omorika-Fichte wird in kleineren wie in größeren Gärten gern geſehen; ebenſo ihre Verwandten. Pinus commutata Parlat., nicht hort.); Engelmanns Fichte. Weſtliches Nordamerika, in 2800 bis 3800 m Höhe. Baum, 20—40 m hoch, von pyramidalem Gattung 1420. Podocärpus Z’Herit,, Fußfruchtbaum, Or XVII 3 (griechiſch: pous, podos — Fuß, karpos — Frucht). Immergrüne Bäume (ſehr ſelten Sträucher). Aſte meiſt unregelmäßig oder auch ſtellenweiſe genähert und über Kreuz gegenſtändig, ſelten ſtreng quirlig. Blätter ſehr verſchieden, meiſt breit-nadelförmig oder ſchmal⸗ blattförmig, meiſt zerſtreutſtändig und herablaufend, kurz oder oft ſehr lang, ſchmal oder breit, gerade oder ſichelförmig⸗ gebogen, unterſeits häufig weißſtreifig. Der herablaufende Teil der ausgereiften oder abgefallenen Nadeln iſt meiſt nur wenig erhaben und färbt ſich gleichzeitig mit der Zweigrinde ziemlich gleichmäßig braun, oder es finden ſich nur vereinzelt noch grüne Reſte. Ein- oder zweihäuſig. Männliche Blüten einzeln, zu 2—5 büſchelig, oder zu vielen lockerährig. Weibliche Kätzchen nur 1—2blütig, mit wenigen, ſpiralig⸗gedrängtſtehenden, dem Blütenſtiel angewachſenen und ſamt dem letzteren fleiſchigen Schuppen. Frucht über dem ſog. „Fruchtboden“ meiſt kurzgeſtielt, kugelig oder eiförmig, ſteinfrucht- oder nußartig, mit ziemlich fleiſchiger Außenſchicht Samen 1. — 40 Arten, in außertropiſchen Gegenden der ſüdlichen Halbkugel, auch im gebirgigen tropiſchen und öſtlichen Aſien. 8 E P. macrophylla Don (syn. Taxus macrophylla Thbg.), Japan. — P. cupressina R. Br. Kalthauspflanzen, die im Sommer ins Freie geſtellt werden. Kultur in mit mildem Wieſenlehm gemiſchter Heide- oder Wieſenmoorerde. Vermehrung durch Stecklinge. . . Gattung 1421. Cephalotäxus S. et Z., Kopfeibe, © XVII 3 (griechiſch: kephale — Kopf, taxos Eibe; verwandt mit dem Eibenbaum, Blüten in Köpfchen). Bäume oder Sträucher. Aſte und Zweige in überwiegendem Maße ſtreng quirlig-geſtellt und abſtehend (nur bei von Grund auf mehrſtämmigen Pflanzen 5 = & > 8 * * Gattung 1420. Podocärpus bis Gattung 1422. Taxus. Ar. 3893896. 1243 auch wohl aufrecht⸗rutenförmig). Blätter ſtets mit Harzgang, breit-nadelförmig, ziemlich lang (20—80 mm), zerſtreut- oder 2zeilig⸗ ſtehend, am Grunde ſehr kurz ſtielartig zuſammengezogen und ſtark herablaufend, unterſeits mit 2 weißen Streifen, die meiſt breiter ſind als ihre grünen Nachbarteile. Der herablaufende Teil iſt lang und auch an dem 2- bis mehrjährigen Holze ſamt dem Holze noch vorwiegend gleichmäßig-grün bis gelbgrün, auch an Stellen, die ſchon blattlos ſind. Zweihäuſig. Männliche Blüten in achſelſtändigen, kugeligen Köpfchen zu mehreren (6—9). Weibliche Kätzchen eiförmig, meiſt zu Zen an den Zweig⸗Enden, mit mehreren ſpiralig-gedrängtſtehenden, ſpäter verdickten oder etwas fleiſchigen, fruchtbaren Schuppen, welche je 2 Eierchen tragen. Samen groß, ſteinfruchtartig, außen fleiſchig. — 3 Arten, in Japan und China. 3895. Cephalotäxus Harringtönia C. Koch (syn. | coriacea Knight, Taxus coriacea Knight, T. japonica C. pedunculata S. e Z., Beissn.!; Taxus Harring- | Hook., Podocarpus drupacea hort.), Blätter 2 bis tonia Loud., Forbes; T. Inukaja Knight), Sarring- | 4½ cm lang, 2—31/, mm breit, ift auch wohl nur fonien-Kopfeibe. Rinde bräunlich; Blätter 3 bis eine Abart von P. Harringtonia. — C. Fortunei 5 em lang, 4 mm breit. f. koraiana Koehne (syn. Hook. (syn. C. Fort. mas Art.), Nordchina; Rinde C. koraiana Hort., C. Buergeri Miqg., C. pedun- grau; Blätter 6—10 cm lang bei 6—8 mm Breite, culata fastigiata Carr., Podocarpus koraiana Se., an alten Pflanzen aber kürzer und ſchmäler. Sit P. coriacea hort., P. Sciadopitys hort., Taxus japo- am ſchönſten. nica Lodd.) iſt eine Säulenform mit aufrechten, ruten- Verwendung nur für warme Lagen milderer förmigen Aſten und am Sproß nach allen Seiten ab- Gegenden; im allgemeinen beſſer als zierende Grün— ſtehenden Blättern. — C. drupacea S. et Z. (syn. C. pflanzen der Orangerie und des Wintergartens. Gattung 1422. Taxus I., Eibenbaum, Or XVII 3 (griechiſch: taxos — Eibe). Immergrüne Bäume oder häufiger Sträucher. Aſte und zumeiſt auch die Zweige ganz überwiegend un— regelmäßig-geſtellt und öfter aufrecht-abſtehend als wagerecht. Blätter ſtets ohne Harzgang, nadelförmig, flach, 8—42 mm lang und 2½ —3½ mm breit, unterſeits hell- oder bläulichgrün, ohne bleibende deutlich-weiße Streifen, an älteren Pflanzen meiſt 2zeilig-, ſeltener e e am Grunde blattſtielartig verſchmälert und deutlich herablaufend. Die 2- oder mehrjährigen Zweige bräunen ſich meiſt ſchon, wenn zahlreiche herablaufende Teile der Nadeln noch ganz oder zum Teil grün oder gelblichgrün find, dieſes Holz iſt alfo meiſt grün- und braun⸗geſcheckt, was aber für die unmittelbar den Sonnenſtrahlen ausgeſetzten Zweige ſeltener zutrifft. Zweihäuſig. Männliche Blüten einzeln, achſelſtändig, faſt ſitzend. Weibliche Kätzchen achſelſtändig, ſitzend, Ublütig, alſo leiig, von mehreren leeren, dicht dachziegeligen, breiten Schuppen geſtützt, von denen die oberen größer find und faſt einen Becher bilden, der fleiſchig und ſpäter beerenförmig wird, den eiförmig-kugeligen, nicht angewachſenen Samen einſchließt und oben am Scheitel offen bleibt. — 3 Arten oder nur Formen einer einzigen Art, die gemäßigten Gegenden der nördlichen Halbkugel bewohnend. 3396. * Taxus baceäta Z. (syn. T. nucifera ſteif-aufrecht, ſehr dicht, wenig verzweigt; Blätter Wall., T. virgata Wall,, T. nepalensis Jacquem., ſchwarzgrün, dicklich, zerſtreut rings um die Sproſſe T. Wallichiana Zucc.), Beerentragender Eibenbaum ſtehend, lang⸗zurückgerollt, oben abgeſtumpft; ift ſehr Europa, Aſien, Nordafrika. Baum, bis zu 20 m hoch, wirkungsvoll, aber in rauhen Lagen empfindlich (die oder bei uns oft nur Strauch. Blütezeit: April. — | buntblätterigen noch mehr!) und verlangt geſchützten, Beſchreibung die obige für die Gattung angegebene. halbſchattigen Standort. f. vulgaris pyramidalis (syn. Es giebt zahlreiche, in Wuchs, Blattgröße und in TJ. pyramidalis hort.) iſt eine ſchöne und harte, dicht— Laubfärbung abweichende Formen. — 4 Unterarten: bezweigte, breit-pyramidale Form. a) brevifölia Mitt. (syn. T. Lindleyana Murr., | d) tardiva Laws. pr. sp. (syn. T. parvifolia T. Boursieri Carr., T. occidentalis Nutt.), Kalifornien; Wender., T. brevifolia hort., nicht Mill.; T. adpressa 1020 m hoch werdend. Krone breit⸗kegelförmig; Aſte Gord., T. cuspidata var. C. Koch, T. baccata mi- aufrecht oder aufrecht-abſtehend. Blätter 12 — 20 mm crophylla Jacg., T. baccata adpressa Carr., Beissn.; lang. Stiel der männlichen Blüten die Schuppen Cephalotaxus tardiva Sieh, C. adpressa hort., deutlich überragend. „ breyifolia ert), Kleinblätteriger B. E. b) minor Michæ. (syn. T. canadensis Willd., ſtrauchig; Blätter klein und breit, 5—12 mm lang Beissn.; T. procumbens Lodd.), ein verzweigter, oft bei 21/,—4 mm Breite, glänzend, elliptiſch-linealiſch, niedriger und dem Boden aufliegender Strauch; Aſte ſtumpf, aber mit einem Spitzchen. Eine recht empfehlens- aufrecht⸗abſtehend. Blätter 11—20 mm lang, 1½ bis werte Pflanze. Schöner aber iſt die Säulenform 2 mm breit, im Sommer gelblichgrün, im Winter faſt f. tardiva strieta (syn. T. baccata verticillata Art., feuerrot. Stiel der männlichen Blüten die Schuppen T. adpressa fastigiata hort.). nicht oder wenig überragend. Kanada bis Virginien. Verwendung. Der Eibenbaum iſt als Baum c) vulgaris (syn. T. baccata Z. sensu str.), wie als Strauch überall willkommen und beliebt. Gemeiner B. E., breitwüchſig, ſtrauchig, als Baum Dieſe Pflanzen wachſen zwar ziemlich langſam, aber bis 20 m hoch werdend; Aſte aufſtrebend, abſtehend ſie entſchädigen uns durch ihr ſchönes Laubwerk und oder überhängend. Blätter im Sommer und Winter ſind, wenn dem Schnitt unterworfen, ſogar zu Hecken jo gut wie gleichfarbig-dunkelgrün, bei Gartenformen ganz vorzüglich verwendbar. Sie ſind auch vortreff— aber auch blaugrün, gelbgrün, goldgelb, goldbunt und liche Lückenbüßer an ziemlich ſchattigen Stellen in weißbunt. Stiel der männlichen Blüten die Schuppen Hausgärten; ſie lieben ſogar Schatten. In voller nicht oder kaum überragend. Samenhülle rot, ſelten Sonne iſt die Belaubung weder im Sommer noch im orangegelb. f. vulgaris cuspidata hat gedrungenen Winter ſehr friſch oder ſehr grün Die Zweige geben Wuchs, aufſtrebende Aſte, viele kurze Zweige und Werkſtoff für Guirlanden und Kränze. Wenn auch plötzlich in eine Stachelſpitze ausgezogene Blätter. Einzel- und Freiſtellung am vorteilhafteſten erſcheint, f. vulgaris Dovastonii, oft ein breit- ausgedehnter ſo find fie doch auch gruppenweis recht wirkſam. Buſch, hat quirlige, überhängende Aſte. f. vulgaris Kultur in allerlei Gartenboden. Bedarf, einmal fastigiata (syn. T. hibernica Mackay, T. pyramidalis richtig-gepflanzt, keiner ſonderlichen Pflege. Anzucht hort. nonn.), Wuchs ſäulenförmig, Aſte zahlreich, aus Samen iſt am vorteilhafteſten. 1244 Familie 239. Cycadaccae, Valmfarngewächſe. O XIV 10 und XVII I. Fam. 250. CYCADACEAE, Palmfarngewächſe. G XIV 10 und XVII I. (Nr. 3897-3930 aus ſechs Gattungen.) I. en (Wedel) einmal-gefiedert. . Seitenblätter (Blättchen, Fiedern) nur mit einer ſtärkeren Mittelrippe und ganz ohne Seitennerven. Gattung 1425 Cycas. 2. Fiederblättchen von einer ſtarken Mittelrippe und fiederig von derſelben ausgehenden Seitennerven durchzogen: Gtg. Stängera Th. Moore, einzige Art, in Port Natal: S. paradoxa Th. Moore. 3. Seitenblätter (Fiedern) ohne Mittelrippe, nur mit Längsnerven. a) Mehrere faſt quirlig-geſtellte Blätter (Wedel) gleichzeitig hervortreibend (vergl. auch Lepidozamia!). * Wedel (Blätter) nur tief-fiederſpaltig. Gattung 1424 Didon. * Wedel (Blätter) völlig gefiedert. Gattung 1425 Encephalärtos. 1426 Ceratozämia. (Micröcycas.) ’ b) Blätter eins nach dem anderen hervortreibend. Gattung 1422 Macrozämia. 1428 Zämia. II. Blätter (Wedel) doppelt⸗gefiedert (vergl. auch Macrozamia heteromera in Gtg. 1427): Gtg. Bowenia Hook. fil., einzige Art B. spectabilis Zook. fl., in Nordoſt-Auſtralien und ſelten in Kultur. Kennzeichnung der Arten und alle Kulturangaben von W. Mönkemeyer, Kgl. Garteninſpektor in Leipzig. Gattung 1423. Cycas L., Sago⸗Palmfarn, O XIV 10; XVII I (griechiſch: kyk&on —= ein Miſchtrank, deſſen Hauptbeſtandteil eine Mehlart war; liefert Sagomehl). Bäume mit kurzem, dickem, ein⸗ fachem, ſelten gabelig⸗geteiltem Stamm, der mit Schuppen und bleibenden Blattſtielreſten dicht bedeckt iſt. Blätter (Wedel) groß, in der Jugend ſchneckenlinig gerollt und zu mehreren gleichzeitig und faſt quirligſtehend hervortreibend, untermiſcht mit verlängert⸗ pfriemförmigen Schuppen, im übrigen abſtehend, geſtielt, kahl oder kaum etwas kleiig überzogen, im ganzen Umfange linealiſch— länglich. Fiederblättchen faſt herablaufend, linealiſch-verlängert, ein rippig, ganzrandig, die unterſten bisweilen zu Dornen verkümmert. Blüten 2häuſig. Zapfen groß, endſtändig: der weibliche unter jeder Schuppe mit 4—8 Eierchen, fpäter vom Stamm durchwachſen. — 15 Arten, im tropiſchen Alien, Afrika, Auſtralien und Polyneſien. A. Blättchen am Rande ſtark zurückgerollt, die unterſten allmählich in Dornen übergehend . C. revoluta. 3897. B. Blättchen am Rande ſtark zurückgerollt, die unterſten nicht dornig: C. inermis Lour. (syn. 0. revoluta f. inermis Mig.) C. Blättchen am Rande flach oder undeutlich-zurückgerollt, die unterſten plötzlich dornig. 1. Blattſtiel am Grunde oder ſelbſt bis zur Mitte dornenlos, weiter hinauf bedornt . C. siamensis Mig. 2. Blattſtiel meiſt bis zum Grunde mit Dornen beſetzt: 0 circinalis. 3898. (syn. C. aurea hort.), Biatiſtiel und Blattſpindel gelblich, Belaubung graugrün. — C. Riuminia Kgl., Stamm kahl, d. h. ohne Blattſchuppenreſte. 3. Blattſtiel unbewehrt: 3897. Cycas revolüta Thbg., Zurückgerollter Sago-Valmfarn. Südößſtliches Alien. Allgemein be— kannte Pflanze unſerer Gewächshäuſer. Stamm walzen— förmig bis 2 m hoch, dick. Blätter (Wedel) ½ bis 2 m lang, dunkelgrün. Blättchen ſchmal⸗linealiſch, am Rande zurückgerollt, ſehr dicht geſtellt, nach dem Grunde zu kleiner werdend, zuletzt dornig. 3898. Cycas eir einälis L., Eingerollter Sago- Palmfarn. Oſtindien, Madagaskar. Stamm walzig, in der Kultur 2—3 m hoch. Blätter (Wedel) 2 m lang und länger, die jüngeren aufrecht, die älteren zurückgebogen. Blattſtiel unterſeits halbſtielrund, ober— ſeits faſt dreieckig, am Grunde oder faſt bis zur Mitte C. celebica Mig. (syn. C. neo-caledonica hort., C. catappoides Rumpf). dornenlos, nach oben zu zweireihig bedornt, mehr als nochmal ſo kurz als der Durchmeſſer des Blattſtiels. Fiederblättchen beiderſeits 50 —60, ſchmal⸗lanzettlich, gerade oder ſichelförmig, in die kaum ſtechende Spitze verſchmälert, flach oder etwas umgerollt, herablaufend, ca. 25 em lang, 1½ cm breit, ziemlich dicht geſtellt. f. glauca Mig. pr. sp. (syn. C. glaucophylla hort.), Belaubung graugrün; Fiederblättchen breiter. — C. gracilis Mig. mit den Formen f. glauca Agl. (syn. C. Boddami hort.) und f. viridis Rgl. (syn. C. gracilis hort.), ſowie C. media R. Br. find naheſtehende Arten. Verwendung und Kultur ſiehe am Schluſſe der Familie. Gattung 1424. Dioon Lindl., Doppel⸗Palmfarn, O XIV 10; XVII I (griechiſch: dis oder di — zwei, 656 — Ei: driſch, von wollig bekleideten, bleibenden Schuppen dicht bedeckt. Fruchtblätter ſtets mit 2 Eierchen). Blätter (Wedel) zahlreich, aufrecht-abſtehend, kurzgeſtielt, im Umfange Stamm kurz, anfangs eiförmig, ſpäter dick, cylin⸗ verlängert- lanzettlich, ſteif, flach, lief⸗fiederſpaltig, die jüngeren behaart; Fiederſchnitte ſchmal, einander genähert, ſtraff, flach, ſtechend⸗ zugeſpitzt, bisweilen gezähnt, die unteren zu Dornen verkümmert. wolligen Schuppen geſtützt. — 2 Arten, in Mexiko. 3899. Diöon edüle Zindl., Eßbarer Doppel- Valmfarn. Dyer, Fiedern dornig-gezähnt. Verwendung. Fiedern ganzrandig. — D. spinulosum Beide Arten ſind anſehnliche Zweihäuſige Pflanzen. Zapfen groß, faſt ſitzend, am Grunde von Pflanzen größerer Warmhäuſer. Allgemeine Kultur wie am Schluſſe der Familie angegeben. Anzucht aus Samen; letztere müſſen bald nach ihrem Eintreffen aus der Heimat der Pflanzen geſäet werden. Gattung 1425. Encephalärtos Lehm., Brot⸗Palmfarn, G XIV 10; XVII I (griechiſch: En — in, képhäls — Kopf, artos — Brot, nämlich San in den Zapfen). Bäume mit 2—3 m hohem, in der Mitte angeſchwollenem oder ſpäter cylindriſchem, von Schuppen und Blattſtielreſten dicht bedecktem Stamm. Blätter (Wedel) in der Jugend gerade, zu mehreren gleichzeitig faſt quirlig⸗ geſtellt hervortreibend, abſtehend-zurückgekrümmt, geſtielt, im Umfange linealiſch-länglich, kahl oder zottig, grün oder graugrün: Blattſtiel am Grunde ohne Ohrchen. ganz, dornig oder dornig-gezähnt, dicklederig, in der Jugend gerade, die unteren oft zu Dornen verkümmert. Zapfenſchuppen ſchildförmig. — 12 Arten, im tropiſchen und ſüdlichen Afrika. Zapfen groß, männliche bisweilen zu 2—3 en. A. Blättchen linealiſch, ſtechend-⸗ſpitz. 3900. Encephalärtos cycadifolia Lem. (syn. E. Friederici-Guilielmi Lehm., Jacq.), Südafrika. ſämtlich ganzrandig, Zamia cycadifolia Fiedern ſtarr, vielpaarig, mit breitem Grunde ſitzend, Zweihäuſige Pflanzen. B. Blättchen ganzrandig oder an dem unteren Blattrande 1—-3 zähnig, alle ſtechend⸗ pie: 1. Blättchen grün, ungefähr 5—8 mal länger als breit. 3901. E. brachyphylla Lehm. (syn. E. Ver- ENT Gattung 1423. Cycas bis Gattung 1427. Macrozämia. Fr. 3897 3918. 1245 Verwendung und Kultur dieſer Arten ſiehe schaffeltii Rgl., Zamia cycadifolia Lodd.). — 3902. am Schluſſe der Familie. E. caffra Mig. (syn. Cycas caffra Thbg., Lamia Cycadis L. fil.). — E. longifolia Lem. (syn. E. caffra Hook., nicht Mic.; Lamia longifolia Jacq.). | mn, 2. Blättchen blaugrün, ungefähr 10—14mal jo N, N, ZN = lang als breit. 5 N 3), > \ = 3903. E. Lehmannii Zehm. (syn. Zamia Leh- 3 = , SE u 7 manniana Eckl. et Zeyh.). C. Blättchen fcehmal-lanzettlich oder lanzettlich, alle ſtechend⸗ſpitz, beiderſeits dornig-gezähnt und die Zähne aufrecht. 3904. E. villosa Lehm., Blättchen 14 mal ſo lang als breit, lebhaft-grün; Stamm nach der Spitze zu dicht graufilzig; mit der Abart var. Hildebrandtii A. Br. et Bche. pr. sp., Blätter nur 5—6mal jo lang als breit. — 3905. E. Altensteinii Leim. (syn. Zamia spinosa Lodd.), Stamm meiſt kahl, ſeltener oben filzig. Kommt in mehreren Formen vor. D. Blättchen lanzettlich oder elliptiſch-lanzettlich, alle ſtechend-ſpitz und am unteren Blattrande mit 1—4lappenförmigen, großen, ſpitzen Zähnen. 3906. E. lannginosa Lehm. (syn. Zamia lanu- ginosa Jacq.), Stamm mehr oder weniger mit lockerem Filz bekleidet. — 3907. E. horrida Lehm. (syn. Zamia horrida Jacg.), Stamm kahl. Sit vor allen Arten durch die blaugrüne, weiß-bereifte Färbung und die auffallend ſtarke Bezahnung ausgezeichnet. Gattung 1426. Ceratozämia Brongn., Horu-Palmfarn, O XIV 10; XVIII (griechiſch: keras = Horn, zamia [jiehe Gtg. Zamia). Stamm cylindriſch, einfach oder am Grunde gabelteilig oder ſproſſend, von Schuppen und den bleibenden Blattſtielreſten bedeckt. Blätter (Wedel) zu mehreren gleichzeitig und faſt quirlig-geſtellt hervortreibend, in der Jugend ſtraff, ſpäter mit langem, am Grunde faſt ſcheidigem und mit 2 nebenblattartigen Zähnen verſehenem Blattſtiel. Fiedern (Seitenblätter) verlängert, linealiſch-lanzettlich, mit breitem Grunde ſitzend, ganzrandig oder gegen die Spitze hin gezähnelt, parallel— vielnervig, in der Jugend dachig ſich deckend, ſonſt gerade. [Micröcycas calocoma Mid. (syn. Zamia calocoma Mig.), von Kuba, hat mit breitem, gegliedertem Grunde anſitzende Blättchen ohne Längsfurche.] Zweihäuſig. Zapfen glatt; Zapfenſchuppen ſchild— foͤrmig, faſt quadratiſch, 2höckerig. — 6 Arten, in Mexiko. A. Blättchen 2—5 em breit, lanzettlich oder der C. mexicana ähnlich. — 3912. C. Miqueliana linealiſch-lanzettlich, lebend nicht durchſichtig, nervige H. Wendl. (syn. C. latifolia Mig, C. mexicana geſtreift: hort. nonn., C. Ghiesbreghtii hort.), Blattſtiele un- 3908. Ceratozämia mexicana BDrongn. (syn. bewehrt oder mit wenigen zerſtreuten Stacheln. C. brevifrons Mig., C. longifolia hort.); iſt häufig C. Blättchen ſchmalllinealiſch-lanzettlich, ungefähr in Kultur. — 3909. C. Katzeriana ARgl., Blättchen Fr lanzettlich, von der Mitte bis zur Spitze mit ſtechenden en 85 N De Zähnen; ift ſelten in Kultur. — 3910. C. longifolia 3913. C. Kuesteriana Reg“. — Mig. (syn. C. intermedia Miq., C. mexicana Hort., Die Ceratozamien ſind ſchöne Dekorationspflanzen C. robusta hort., nicht Miq.). ı aunjerer Warmhäuſer; auch eignen fie fich, beſonders B. Blättchen lanzettlich, 3—5 mm breit, im die jüngeren, zur Zimmerkultur. Sie lieben während lebenden Zuſtande durchſichtig-nervig⸗geſtreift. der Treibzeit + 15 bis 180 C., nehmen im Ruhezu— 3911. C. robusta Miq., nicht hort., Blattſtiel ſtande (im Winter) mit +4 10 bis 12. fürlieb. Kultur nach unten zu dicht beſtachelt; iſt in Tracht und Form ſonſt wie am Schluſſe der Familie angegeben. Gattung 1427. Macrozämia Mig, Keulen⸗Palmfarn, O XVIII (griechiſch: makros — groß, lang; zamia, Gtg. Zamia). Stamm aufrecht, eiförmig oder cylindriſch, meift von Schuppen oder Blatt— ſtielreſten, die ſpäter faſerig zerſchlitzt, bedeckt (bei Gruppe Lepidozamia nie zerſchlitzt). Blätter (Wedel) gefiedert; Fiedern ſchmal, ganzrandig oder gegen die Spitze hin wenigzähnig [bei M. beteromera Ih. Moore find die Fiedern gabelſpaltig!, am Grunde oft ſchwielig⸗ verdickt. Junge Wedel (Blätter) vor der Entfaltung ſtraff⸗aufrecht und die Fiederchen dachziegelig. Zweihäuſig. Zapfen eiförmig oder faſt kugelig: Zapfenſchuppen ſchildförmig, aber nach oben hin ſpitz oder in einen Dorn endend. — 14 Arten, in Auſtralien, in 2 Gruppen oder Untergattungen: Macrozämia, Wedel nacheinander hervortreibend. Schuppen am Stamme ſpäter faſerig⸗zerſchlitzt; Stamm meiſt eiförmig. g Lepidozämia, Wedel zu mehreren gleichzeitig und faſt quirlig-geſtellt hervortreibend. Stammſchuppen nie geſchlitzt. Stamm meiſt cylindriſch. M. Denisonii Moore et Muell. (syn. M. Peroffskyana Mig., M. gigas A. Brongn, M. eriolepis A. Brongn., Lepido- zamia minor Kgl., L. Peroffskyana Kgl.) iſt die ſchönſte Art! Verwendung. Die Macrozamien intereſſieren | amabilis hort., Encephalartos spiralis Zehm., E. beſonders den Liebhaber und find meiſt nur in größeren pungens Lehm., Lamia pungens Ail., Z. spiralis Sammlungen anzutreffen. Verbreiteter in den Kulturen | Salisb.); ferner M. Pauli-Guilielmi und M. tri- ſind M. spiralis (syn. M. Oldfieldii Miq., M. Mac- dentata. Alle find Dekorationspflanzen unſerer Warm- donellii F. Muell., M. Fraseri, M. Hillii, M. eximia, häuſer. Kultur wie am Schluſſe der Familie an- M. pulchra, M. cylindrica, M. elegantissima und M. | gegeben. 1246 Gattung 1428. Zämia L., Zapfen⸗Palmfarn, Gr XVIII Plinius ſoll gewiſſe Tannenzapfen, die ſchon auf dem Baume verderben, ſo genannt haben. Richtiger Stamm meiſt niedrig, einfach oder mehrköpfig, glatt oder benarbt, zuletzt nackt, oberirdiſch Wedel (Blätter) wenige, eins nach dem andern erſcheinend, einmal-gefiedert; Blattſtiel glatt oder (griechiſch: zamia — Schaden. wohl von zam@nes — grimmig, feindjelig). oder zum Teil unterirdiſch Familie 239. Cycadaceae bis Familie 241. Lycopodiaceae, = XVI 4. dornig; Fiedern an ihrem Grunde gegliedert, breit oder ſchmal, aus breitem Grunde ſchwielig-verengert oder gliederig⸗angeheftet, ganzrandig oder geſägt, ihre Nerven bei einigen Arten (Aulacophyllum Rgl.) eingeſenkt und deshalb auf der Unterſeite ſtark her⸗ vortretend. klein, kahl oder ſeltener kleinſchilferig, einzeln oder zu 2 bis mehreren. 30 Arten, im tropiſchen und nördlichen ſubtropiſchen Amerika. A. Längsnerven auf der Oberſeite der Fieder— blättchen eingeſenkt, auf der Unterſeite aber rippen— artig vorragend. 1. Blattfläche länglich- lanzettlich oder ſchmal— lanzettlich. a) Blattſpindel kahl; Blättchen aufrecht-ab⸗ ſtehend: 3914. Zamia Roezlii Rgl. (syn. Aulacophyllum Roezlii Rgl.), Neu-Granada. b) Blattſpindel anfangs braunfilzig oder rauh— haarig; Blättchen wagerecht-abſtehend: 3915. Z. Lindenii RH (syn. Aulacophyllum Lindenii ARgl.), Ecuador. c) Blattſpindel kahl; abſtehend: 3916. Z. montana A. Br. (syn. Aulacophyllum montanum gl.), Neu-Granada. — 3917. Z. Ort- Blättchen wagerecht— RR, SWR Fo — IN \ 2 Zamia furfuracea. giesii Moenkem. (syn. Aulacophyllum Ortgiesii Rgl.), Neu⸗Granada. 2. Blättchen elliptiſch oder elliptiſch-lanzettlich. 3918. Z. Skinneri Warsc. (syn. Aulaco- phyllum Skinneri Agl.), Guatemala. — 3919. Z. Wallisii A. Dr. (syn. Aulacophyllum Wallisii Agl.), Neu⸗Granada. B. Längsnerven auf der Unterſeite der Blättchen nicht rippenartig vorragend. 1. Blattſtiel mit zerſtreuten Stacheln beſetzt. a) Blättchen linealiſch-lanzettlich, gegen die Spitze hin gezähnelt. 39920. Z. Loddigesii Mig. (syn. Z. serrulata Lodd., J. caracasana Lodd., Ceratozamia Miquelii hort.), Mexiko. — 3921. Z. Leiboldii Mig. (syn. Z. Lodigesii f. Leiboldii DC.), Oſtindien. z bp) Blätter länglich-lanzettlich, zugeſpitzt am Grunde nadt. 3922. Z. muricata Willd., mit der weiß-gefledten Form f. pieta Mig., tropiſches Amerika. — 3923. Z. Baraquiniana hort., tropiſches Amerika. e) Blättchen länglich-verkehrtoval oder verfehrt- Arten der Gattung Zamia. Junge Wedel vor der Entfaltung faſt ſtraff (nicht eingerollt) und die Fiederchen gerade. Zweihäuſig. Zapfen ziemlich Zapfenſchuppen abgeſtutzt-ſchildförmig, in nur 2 Umläufen. — lanzettlich, ſtumpf oder ſpitzlich, am Grunde nackt, nach der Spitze zu gezähnelt: 3924. Z. furfuracea Ait., Mexiko. — 3925. 2. latifolia Zodd. (syn. Z. muricata f. obtusifolia Mig. Encephalartos latifolia Steud.), Mexiko. 2. Blattſtiele ſtachellos. Blättchen von mehr als 10 Nerven durchzogen [nur bei Z. angustifolia Jacg. (syn. Z. angustissima Miq., Z. linifolia hort., Z. floridana DC., Z. stricta Mig.), in Weſtindien und Florida, mit nur 3—10 Nerven durchzogen! . 3926. Z. media Jacq. (syn. Z. integrifolia Richi.) Weſtindien; Blätter ſchmal-linealiſch-lanzettlich. — 3927. Z. pumila L. (syn. Z. cylindrica hort., Z. integrifolia A., Encephalartos pumila Steud.), Weſtindien; Blättchen länglich-verkehrtoval oder läng⸗ lich, ſtumpf. — 3928. Z. Ottonis Mig., Guatemala; wie vorige, aber: Blätter nur 3—6 jochig. — 3929. Z. pygmaea Sims, Weſtindien; Blättchen länglich⸗ lanzettlich, ſtumpf; Blätter nur 10—20 cm lang und 3—10 jochig. — 3930. Z. obliqua A. Br., Neu⸗ Granada; Blättchen lanzettlich oder elliptiſch-lanzett⸗ lich, ſpitz oder zugeſpitzt, 2— 6 jochig. — Verwendung und Kultur der Cycadeen. Die Cycadeen ſind beliebte Dekorationspflanzen Hunſerer Warmhäuſer und namentlich zu Kontraſt⸗ wirkungen geeignet; in erſter Linie die Arten der Gattung Cycas, ſodann Dioon, Encephalartos, Cera- tozamia, Macrozamia Denisonii und die größeren Die ſüdafrikaniſchen Cycadeen, und beſonders Cycas, eignen ſich auch im Sommer für halbſchattige Stellen im Freien. Die Blätter (Wedel) von Cycas revoluta und C. eircinalis finden großen Abſatz bei Trauer-Fällen, und zwar ſowohl grün abgeſchnitten als gebleicht. Auch zur Zimmerkultur eignen ſich die Cycadeen. Anzucht und Vermehrung. Die Cycadeen⸗ ſamen müſſen bald nach der Reife ausgeſäet werden. Sie werden gewöhnlich aus dem Vaterlande importiert. Die Samen legt man in Sägeſpäne, in feuchtes Moos oder faſerige, ſandige Torfſtücke und hält ſie bis zum Aufgehen feucht, ſchattig und bei einer Bodenwärme von + 25 bis 30% C. Die Sämlinge pflanzt man einzeln in kleine Töpfchen in leichte, poröſe Erde und kultiviert ſie im niedrigen Miſtbeetkaſten bei Bodenwärme, Halbſchatten und an ſonnigen Tagen reichlichem Spritzen weiter. Die Anzucht aus Samen findet jedoch meiſt nur für ſeltenere Arten ſtatt; die meiſten pflegt man jetzt direkt als Stämme zu importieren, da bei dem maſſenhaften Verbrauch von ſogenannten „Palmwedeln“ die Anzucht aus Samen zu langwierig, auch nicht gewinnbringend genug iſt. Die in der Heimat von Blättern und Wurzeln ent- blößten Stämme (beſonders von Cycas revoluta und C. eircinalis) kommen in ungeheuren Mengen nach Europa, um von neuem angetrieben zu werden. Friſch importierte Cycadeenſtämme- oder ⸗ſtrunke läßt man in einem feucht - warmen Hauſe allmählich wieder Feuchtigkeit anziehen, ſchwellen. Man ſchneidet verletzte oder angefaulte Stellen aus, trocknet dieſelben, brennt n Gattung 1428. Zämia und Gattung 1429. Selaginélla. Fr. 39113930. 1247 ſie ſchwach aus oder überſtreut ſie mit pulveriſierter Holzkohle. Iſt der Fuß des Stammes ſchlecht, ſo ſchneide man ihn ab und laſſe die Schnittfläche ge— nügend trocknen. Mit dem Einpflanzen der Stämme in Töpfe oder Kübel warte man, bis ſich neue Wurzeln in der feucht-warmen Luft gebildet haben. Man nehme beim erſten Einpflanzen eine poröſe Erde, beſtehend aus 1 Teil Heideerde, 1 Teil Lauberde mit Holzkohle und reichlich Sand. Derartig behandelte Cycadeen— ſtämme werden ſich gut weiter entwickeln. Manche Cycadeen zieht man aus Stammknollen (Kindeln), die ſich, beſonders bei Cycas revoluta, reich- lich an alten Stämmen bilden. Man trennt dieſelben ab und läßt ſie ſich in leichter Erde bewurzeln. Viele Cycadeen, wie Cycas revoluta, Encephalartos-Arten, Macrozamia, Stangera und andere, bilden oft aus dem Grunde des Stammes Seitentriebe, die ſich ver— dicken und ſpäter abgetrennt werden können. Auch kann man die Cycadeen aus Stammſchuppen, mit etwas altem Holze ausgeſchnitten, vermehren. Man legt ſolche Schuppen auf feuchten Sand und hält ſie warm, worauf ſich alsdann Nebenknoſpen entwickeln. Dieſe Art Vermehrung wird aber wenig angewandt. Stämme mit ſchlechter oder verletzter Krone ſchneide man ab und behandele den Kopf als Steckling, aus dem alten Strunke werden ſich, beſonders an der Schnittfläche, zahlreiche junge Pflänzchen entwickeln. Die Erdmiſchung etablierter Cycadeen beſteht aus gleichen Teilen Laub-, Heide- und Raſenerde nebit | Sand⸗Zuſatz. Lockere Erde ſagt ihnen mehr zu als bindige, auch lieben ſie, im Verhältnis zur Pflanze, eher kleinere Kübel oder Töpfe als große. Gut einge- wurzelte Pflanzen ſind in der Triebzeit für milde aber nachhaltige Düngung ſehr dankbar. Gewöhnlich düngt man mit aufgelöſtem Kuhmiſt. Überwinterung im Warmhauſe. Da ſie im Winter gewöhnlich ruhen, ſo genügt eine Tages— temperatur von — 12½ bis 180 C., welche nachts auf + 80 C. fallen kann, wenn das Haus trocken iſt. Es gilt auch hier die allgemeine Regel: Feucht und warm verträgt ſich, feucht und kalt iſt ſtets nachteilig. Cycas revoluta iſt ſogar gegen Reif oder leichten Froſt ziemlich unempfindlich. Gegen Frühjahr hin, ſobald die Cycadeen in Trieb kommen, erhöht man die Temperatur im Haufe auf 4 23 bis 250 C.; die Wedel bilden ſich dann größer und ſchöner aus. Bodenwärme iſt nicht durchaus notwendig, obgleich ſehr zuträglich. Kleine, junge Pflanzen hält man im Sommer vorteilhaft in Miſtbeetkaſten; ältere, trieb— fertige Pflanzen kann man auch an ſchattiger Stelle im Sommer im Freien pflegen. Während der Wedelaus— bildung ſind alle Cycadeen gegen Zugluft, kalte Nieder— ſchläge und plötzliche Temperaturveränderungen ſehr empfindlich und bringen unter ſolchen Umſtänden nur kümmerliche oder vergilbte Wedel hervor. Gegen die die Cycadeen oft befallenden Schild— und Schmierläuſe hilft nur öfteres Waſchen und ſtete Reinlichkeit. Familie 240. ISOETACEAE, Brachſenkräuter. = 17. Einzige Gattung Isöetes L., Brachſenkraut (griechiſch: isos = gleich, etos = Jahr; Pflanze das ganze Jahr hindurch gleichförmig bleibend). — 2 deutſche Arten, die auf dem Grunde der Gewäſſer wachſen und einen kurzen, knollenförmigen Stengelgrund haben. Blätter linealiſch, aufrecht, in ihrem ſcheidigen Grunde die Sporen enthaltend. Z. B.: * I. lacustris Z., für Aquarien geeignet. Familie 24]. LYCOPODIACEAE, Bärlappgewächſe. == XI 4. Gattung 1429. Selaginélla L., Schuppengrün, O XVI 4. Stengel gabeligsverzweigt, flachgedrückt und mit kleinen, ſchuppenförmigen, 2geſtaltigen (d. h. kleineren und größeren, angedrückten und abſtehenden) Blättern Areihigs, oft ſcheinbar 2reihig-bedeckt (ſehr behälter in den Winkeln der oberen Stengelblättchen ſich ent— wickelnd, welche oft kleiner bleiben und einen 4 kantigen, ähren— förmigen Fruchtſtand bilden. zweierlei Art, kleinere und größere. — 200 Arten. Sporen in den Sporenbehältern von ſelten die Blättchen alle gleichmäßig und vielreihig). Sehr empfehlenswerte Arten find: Selaginella | apus Spring., tropiſches Amerika. — S. cuspidata Lk., tropiſches Amerika. — 8. denticulata Lc. (syn. S. hortensis Meit., S. depressa Spr.), Südeuropa. — S. inaequalifolia Spring., Oſtindien, Java. — S. Mar- tensii Spring., Mexiko, in verſchiedenen Formen. — S. serpens Spring., Antillen, Mexiko. — S. uncinata Spring., China. — S. viticulosa “., Venezuela. — S. erythropus Spring., trop. Amerika. In Deutſchland und dem mittleren Europa kommen nur *S. spinosa Beauv. (syn. S. spinulosa A. Br.) und *S. helvetica LX. vor. Am bekannteſten ift dagegen die ſüdeuropäiſche S. denticulata Z%., welche in Wintergärten, Palmen- und Warmhäuſern zur Bildung von Raſen mit benutzt wird. Im übrigen verwendet man die Selaginellen gern zur Bepflanzung von ſog. Jardinieren und auch zu Blumengewinden. Kultur. Sie verlangen im allgemeinen dieſelbe meiſten Arten tiefe Näpfe. Die Die Sporen⸗ Kultur wie die 5 2 95 8 REN, N Farne. Sie lie⸗ EIN N U e fi ® III SUN UN ben viel Schat- IT SU . SEIEN — 2 ER DAN \ \ EEE FF x SINN UV SZ Zar e 8 ten und Feuch⸗ tigkeit, die mehr breite als Vermehrung geſchieht aus Sporen, durch Teilung und bei den meiſten Arten ER durch Steck- I linge. Um ſchöne Pflanzen zu ha⸗ ben, müſſen die Selaginellen öfters verjüngt werden. (W. Mönkemeyer.) 1248 Familie 241. Lycopodiaceae bis Familie 243. Filices, Or XVI2b und 3. Gattung 1430. Lycopödium Z., Bärlapp, Or xVI4 (griechiſch: Iykos — Wolf und pous, podos = Fuß; Ahnlichkeit der jungen Zweige mit einem behaarten Tierfuße). Stengel gabelig⸗ verzweigt. Blättchen gleichgeſtaltet, ſehr ſelten 2 geſtaltig, zahlreich, klein, einfach, ganz, 8—16 reihig, ſelten Areihig. Sporenbehälter in den Achſeln der Blätter, entweder zerſtreut oder in cylindriſchen, allſeitig dachziegelig-ſchuppenblätterigen Ahren angeordnet. Sporen von einerlei Geſtalt. — 100 Arten. In Mitteleuropa kommen Lycopodium cla- vatum L., * L. inundatum L und *L. annotinum in der Ebene vor. *L alpinum Z. und L. Selago L. finden ſich ſeltener und auf höheren Gebirgen. Ihre Kultur bietet große Schwierigkeiten und intereſſiert nur den Liebhaber. L. clavatum und L. annotinum werden vielfach als Kranzgrün verwendet. Tropiſche Lycopodium-Arten find ſelten in Kultur, z. B.: L. Phlegmaria L., aus Java; L. laxum Presl, Oſt-Indien; L. Hippuris Desv., Java. Man kultiviert dieſe als Epiphyten nach Art der Orchideen + 15 bis 1980. im Winter und einen Platz dicht unter Glas. Sie wollen auch nicht zu häufig verpflanzt ſein. Als Erdmiſchung nehme man angefaulte gerb⸗ ſäurefreie Holzſtückchen, Torfbrocken, etwas alten Lehm, Ziegelſteinſtückchen und Holzkohle in Nußgröße, ſodann Sand und pflanze die Lycopodien hügelig. Ver⸗ mehrung, wenn auch ſchwierig, durch Stecklinge. Dieſelbe Kultur verlangt das zur Familie Psilo- taceae gehörige Psilotum triquetrum Smwartz, aus den Tropen der alten und neuen Welt; während P. flaccidum, aus Java, unter ſonſt gleichen Bedingungen an Klötzen oder in Korkkörben hängend. Sie lieben Feuchtigkeit und reichlich Schatten, eine Wärme von hängend an mit Farnwurzeln bedeckten Holzklötzen zu kultivieren iſt. (W. Mönkemeyer, Leipzig.) Familie 242. EQUISETACEAE. Einzige Gattung: * Equisetum Z., Schachtelhalm, mit 25 Arten, wovon 14 auch in Deutſchland wild wachſen. Familie 245. FILICES, Farne. = XI 2b und 3. (Nr. 3931—4050 aus vierundvierzig Gattungen.) Die folgende Hilfsüberſicht der Gattungen wird dem Nichtbotaniker das Beſtimmen der Gattungen weſentlich erleichtern, wenn ſie auch einige Zweifelfälle in ſich ſchließt. Es wird eben vorausgeſetzt, daß die ſich anſchließende botaniſche Gattungsüberſicht ſtets gleichzeitig mit berückſichtigt wird. 1. Waſſerfarne: Gtg. 1448 Ceratopteris. 2. Kletterfarne: Gtg. 1469 Lygodium. 3. Baumfarne oder ſolche mit dickem (oberirdiſchen) knolligen Stamme: Gtg. 1432 Cyathea, 1433 Hemitelia, 1434 Alsophila, 1435 Dicksonia, 1470 Angiopteris (Knollenſtamm), 1471 Ma- rattia (Knollenſtamm). Vergl. auch Gtg. 1449, 1450, 1455 und 1458. 4. Krautige Farne, alſo nicht wie 1—3 beſchaffen. a) Geweihfarne: Gtg. 1464 Platycerium (Warmhaus). b) Knoſpende oder an der Laubſpindel Brutpflänzchen treibende Farne: Gtg. 1431 Gleichenia; ferner in Gtg. 1451 Woodwardia radicans, in Gtg. 1453 Asplenum bulbiferum, in Gtg. 1456 Aspidium proliferum und auch der ſeltene, winzige Farn Fadyenia prolifera. c) Wechſelfarne, d. h. ſolche, deren fruchtbarer Teil in Form und Geſtalt von dem unfrucht⸗ baren Laube auffallend verſchieden iſt, und welche in andere Gruppen dieſer Überſicht nicht ſofort ſich einordnen laſſen: Gtg. 1436 Onoclea, 1449 Lemaria, 1446 Pteris- Arten, 1465 Osmunda!, 1463 Acrostichum, 1466 Schizaea, 1467 Aneimia, 1472 Ophioglossum und Botrychium. d) Hautfarne, nur in beſtändig feuchtgehaltener Luft gedeihend, weil fie durchſcheinendes, ſehr dünnes Laub haben: Gtg. 1437 Hymenophyllum, 1438 Trichomanes. e) Randfarne, bei denen die Sporenbehälter-Häufchen nur am Laub rande ſich befinden, und zwar entweder vereinzelt und vom Laubrande überdeckt, oder in einen mit dem Laub⸗ rande parallelen Saum zuſammenfließend oder ſeltener aus dem Laubrande hervorſtehend: Gtg. 1439 Davallia, 1440 Cystopteris, 1441 Adiantum!, 1442 Hypolepis, 1443 Cheilanthes, 1445 Pellaea, 1447 Pteridium, 1446 Pteris-Wrten, 1461 Nothochlaena, 1468 Mohria, 1460 Phegopteris. f) Streifen- und Rippenfarne, die Sporenbehälter-Häufchen nicht (oder nicht ausſchließlich) am Rande entlang, ſondern in ſchmalen oder länglichen Streifen zwiſchen Laub⸗ rand und Laubrippe, oder parallel mit einer Rippe befindlich: Gtg. 1444 Onychium, 1450 Blechnum, 1451 Woodwardia, 1452 Doodya, 1453 Asplenum!, 1454 Scolopendrium, 1462 Gymnogramme. g) Schildfarne, d. h. ſolche, deren rundliche oder längliche Sporenbehälter-Häufchen in ihrer Jugend ſtets von einer runden bis nierenförmigen oder breit-länglichen Hülle (Schleierchen)über⸗ deckt ſind: Gtg. 1455 Didymochlaena, 1456 Aspidium, 1457 Nephrodium, 1458 Nephrolepis. h) Tüpfelfarne, deren Sporenbehälter-Häufchen auf der unteren Fläche des Laubes in mancherlei Geſtalt und Anordnung zerſtreut ſich finden, alſo nicht ausſchließlich am Rande, in keinem Falle aber, auch nicht in der Jugend, von einer Hülle (Schleierchen) überdeckt find: Gtg. 1459 Polypodium, 1460 Phegopteris, 1462 Gymnogramme!, Todea. Anterfamilie a: Gleicheniaceae. Die Sporenbehälter-Häufchen auf der Unterfläche der Wedel, nicht randſtändig, mit nur 2—10 nicht durch eine Haut (Schleier) verdeckten Sporenbehältern, welche ſich ſenkrecht ore 9 E rene Gattung 1430. Lycopödium, Bärlapp. — Gattungsüberſicht der Farne. 1249 öffnen und von einem breiten Querring rundum umgeben ſind. Grundſtamm meiſt kriechend; Wedelſtiele oft gabelteilig; das Laub (Wedel) ſteif, gewöhnlich groß und gabelig-verzweigt, in den Gabelungen oft mit Laub⸗ knoſpen oder ⸗ſproſſen, in der Jugend ſchneckenlinig-gerollt. Gattung 1451 Gleichénia. Anterfamilie b: Polypodiaceae. Die Sporenbehälter⸗Häufchen auf der Unterfläche oder am Rande des Laubes, anfangs durch eine Haut verdeckt oder ganz freiliegend, mit zahlreichen Sporenbehältern (Kapſelchen), welche gewöhnlich geſtielt ſind und (ausgenommen bei den Hautfarnen, Gtg. 1437 und 1438) ſtets der Quere nach aufreißen oder aufſpringen. Junge Wedel ſchneckenlinig-eingerollt. I. Verdeckte, d. h. die Sporenbehälter-Häufchen ſind anfangs durch eine meiſt häutige Hülle („Schleier“) verdeckt oder von einer ſolchen auch ſpäter ſeitlich oder von unten geſtützt. (Ausnahme Gtg. 1434, Alsophila.) 1. Die Sporenbehälter-Häufchen find kugelig, oft auf einem Seitennerv oder nahe der Gabelung des- ſelben, meiſt von einer ſchalen- oder taſſenförmigen Hülle geſtützt, welche ſich oben öffnet oder von oben einreißt. Faſt ſämtlich baumartige tropiſche oder ſubtropiſche Farne. Gattung 1452 Cyäthea. 1455 Hemitelia. 1434 Alsöphila. 2. Die Sporenbehälter-Häufchen ſind kugelig und befinden ſich auf dem Rücken oder auf der Spitze eines Nervs, von einer faſt kugeligen, bisweilen das ganze Häufchen bedeckenden Schale oder Becher um— geben, welche zuletzt unregelmäßig- oder 2ſpaltig aufreißt oder rundum ganzrandig bleibt, als wenn ein Deckel fehlte. Krautige Farne, nur Gtg. Dicksonia iſt zumeiſt baumartig. Gattung 1455 Dicksönia. 1436 Onöclea. 3. Die Sporenbehälter-Häufchen find an den Laubteilen endſtändig oder doch auf der Spitze eines ſtärkeren Nervs, ſtets hervorſtehend und von einer anfangs geſchloſſenen, verlängerten oder fadendünnen Becherhülle, deren zahlreiche übereinander befindliche Sporenbehälter (Kapſelchen) mehr ſenkrecht aufſpringen, umgeben. Krautige, auffallend dünnhäutige Farne mit meiſt langkriechenden und fadenförmigen Grundſtämmen. Gattung 14537 Hymenophyllum. 1458 Trichömanes. 4. Die Sporenbehälter ſind an den Laubteilen rand- oder faſt randſtändig, rundlich oder länglich, von einer nieren-, halbkreisförmigen bis länglichen, ſchuppenförmigen und mit breitem Grunde befeſtigten Hülle (Schleier) bedeckt, welche an der Spitze und auch an den Seiten offen oder frei iſt. Gattung 1459 Davällia. 1440 Cystöpteris. 5. Die Sporenbehälter-Häufchen ſind randſtändig und daſelbſt oder nur in einer Bucht ununterbrochen— verlaufend, von einer aus dem zurückgeſchlagenen, aber oft etwas veränderten Blattrande gebildeten Hülle umgeben, die von der Innenſeite (alſo nicht an der Blattrandſeite) ſich abhebt oder öffnet. Gattung 1441 Adiäntum. 1442 Hypölepis. (Lonchitis.) 1445 Cheilänthes. 1444 Onychium. 1445 Pellaea. 1446 Pteris. 1447 Pteridium. 1448 Ceratöpteris. 1449 Lomäfria. 6. Die Sporenbehälter-Häufchen find linealiſch oder länglich, und zwar auf der Unterſeite des Laubes an der Mittelrippe entlang und mit dieſer parallel, aber vom Laubrande weiter entfernt, bedeckt von einer Hülle (Schleier), welche ſich nach der Rippenſeite hin öffnet. Gattung 1450 Blechnum. 1451 Woodwärdia. 1452 Dõõdya. 7. Die Sporenbehälter-Häufchen ſind linealiſch oder länglich, und zwar an den Seitennerven ent— lang, ſodaß ſie von der Mittelrippe ſchief bis wagerecht abſtehen (nur vereinzelt mal faſt parallel mit der Rippe), bedeckt von einer nur oberſeitigen und dann nach der Mittelrippe zu ſich öffnenden Hülle (Schleier), oder ſie ſind von beiden Seiten umhüllt und die offenen Seiten einander zugekehrt. Gattung 1455 Asplenum. 1454 Scolopendrium. 8. Die Sporenbehälter-Häufchen find kreisrund bis fast elliptiſch oder rundlich-ſchwachnieren- förmig, auf der Unterſeite des Laubes und nur von einer oberſeitigen, der Form der Häufchen an— gepaßten Hülle (Schleier) bedeckt, die entweder rundum oder von einer Seite aus ſich öffnet oder ab— hebt. Gattung 1455 Didymochlaena. 1456 Aspidium. 1457 Nephrödium. 1458 Nephrölepis. II. Freiliegende, d. h. die Sporenbehälter-Häufchen, welche in mancherlei Formen vorkommen, ſind von Anfang an nackt, alſo nie von einer Hülle (Schleier) bedeckt. (Vergl. auch die Baumfarn-Gtg. 14341) 9. Die unverhüllten Sporenbehälter-Häufchen ſind kreisrund oder ſelten länglich, nicht über doppelt ſo lang als breit; ſie befinden ſich auf der Rückſeite des Laubes. Gattung 1459 Polypödium. 1460 Phegöpteris. 10. Die unverhüllten Sporenbehälter-Häufchen find gewöhnlich linealiſch und länger als doppelt ſo lang als breit; ſie befinden ſich auf der Rückſeite des Laubes, je nach den Gattungen ver— ſchiedenartig-angeordnet: überall zerſtreut, oder entlang den Adern, oder entlang der Mittelrippe, oder am Rande entlang, oder ineinanderverlaufend. 5 Gattung 1461 Nothochlä&na. 1462 Gymnogrämme. 11. Die unverhüllten Sporenbehälter-Häufchen ſind als eine zuſammenhängende Schicht auf der Unterſeite oder ſeltener auf beiden Flächen des Laubes ausgebreitet und nicht ausſchließlich an die Adern des Laubes gebunden. Gattung 1465 Acröstichum. 1464 Platycerium. Unterfamilie e: Osmundaceae Die Sporenbehälter (Kapſelchen) klaffen an der Spitze oder am Scheitel auf. Die jungen Blätter (Wedel) ſind oben ſtets ſchneckenlinig-gerollt; das Fruchtlaub iſt bei Gtg. Osmunda vom unfruchtbaren ganz verſchieden; bei Gtg. Todea iſt es dem unfruchtbaren gleich. Gattung 1465 Osmünda. (Tödea.) Anterfamilie d: Schizaeaceae. Die Sporenbehälter (Kapſelchen) klaffen an der Seite herab auf; ihr Scheitel dagegen iſt von dem deckelförmigen Ringe gekrönt. Die jungen Blätter (Wedel) ſind oben ſtets ſchneckenlinig-gerollt. Fruchtbares Laub von unfruchtbarem meiſt verſchieden. Gattung 1466 Schizäea. 1467 Aneimia. 1468 Möhria 1469 Lygödium. Anterfamilie e: Marattiaceae. Die Sporenbehälter (Kapſelchen) öffnen ſich ſeitlich oder an der Spitze; ſie ſind aber ohne Ring und gewöhnlich zu bootförmigen Maſſen zuſammengeſchloſſen. Vilmorin. Dritte Auflage. 79 1250 Familie 243. Filices, Farne. Or XVI2b und 3. Die am Grunde ohrlappigen Laubſtengel entſpringen aus einer oberirdiſchen fleiſchigen, unregelmäßig⸗ geſtalteten knolligen Maſſe (Knollenſtamm), mit welcher ſie nur gliederig verbunden ſind. Junge Wedel oben ſtets ſchneckenlinig-gerollt. Gattung 1470 Angiöpteris. 141 Marättia. 6 Anterfamilie f: Ophioglossaceae, Oi XVI 3. Die Sporenbehälter find zu einer beſonderen langgeſtielten, einfachen, vom Laube ganz verſchiedenen Fruchtähre oder zu Fruchttrauben vereinigt. Krautige Farne mit verdicktem oder fleiſchigem Erdſtamm. Junge Wedel aufrecht, von Anfang an nicht ſchneckenlinig-gerollt. Gattung 1472 Botrychium. (Ophioglössum.) Alle Kulturangaben vom Kgl. Garteninſpektor W. Mönkemeyer in Leipzig. Gattung 1431. Gleichénia Br., Gleichenie, = XVI 2b (nach dem Deutſchen Wilh. Friedr. von Gleichen, 7 1783, benannt). Sporenbehälter-Häufchen als 2—4 (ſelten gegen 10) dicht bei⸗ ſammen befindliche Sporenbehälter (Kapſelchen), welche auf Laubblattadern ſitzen, die im unteren Teile der von ihrem Mittelnerv ſich abzweigenden Seitenadern befindlich. Laubfiederchen mit etwas kapuzenartig umgerollten Rändern. — Etwa 300 Arten, von denen folgende in Kultur ſind: 3931. Gleichénia eircinäta Sp. (syn. G. Spe- luncae Br., G. microphylla Pr., G. semivestita Lab.), Auſtralien, Neuſeeland. — 3932. G. rupestris Dr., ebendaher und der vorigen auch ſehr naheſtehend. — 3933. G. flabellata Br., Auſtralien, Tasmanien. — 3934. G. dichotoma Mild. (syn. G. Hermannii Br., nicht Hook. et Gr.; G. Klotzschii Hook., G. ferruginea Bl., nicht Desv.; Mertensia dichotoma, M. pteridifolia Pr. Epim.; M. rufinervis Mart., M. revoluta Al, nicht H. B. et Kth., M. crassifolia Pr. Epim.; M. emarginata Brack.), tropiſche und ſubtropiſche Gegenden der alten und neuen Welt. Kultur als Kalt- oder beſſer Lauwarmhaus⸗ pflanzen in lockerer, mit Ziegelſtückchen durchſetzter Farn⸗Erde in mehr flachen als tiefen Töpfen oder in Schalen. Im Winter + 5 bis 8 bis 12 C. je nach der Heimat der Art und nicht zu feuchte Luft. Vorſicht beim Verpflanzen. Gattung 1432. Cyäthea Sm., Becherfarn, O XIV 11; XVI 2b (griechiſch: kyäthos — Becher; in Bezug auf die Fruchthäufchen-Hülle). Sporenbehälter-Häufchen auf einer Fiederblättchen⸗Ader oder in der Gabelung einer ſolchen, unter ſich mit erhöhter Hülle, welche das Häufchen einſchließt, ſpäter aber platzt und eine regel- oder unregelmäßige Schale darſtellt. wert ſind: 3935. Cyathea arbörea Sm., Wedelſtiele und Spindel blaßbraun, purpurn bis ſchwarz; k. pallida (syn. C. elegans Hew., C. Grevilliana Marl., C. minor Zat.), Weſtindien, Braſilien, iſt hellgefärbt. — 3936. C. mexicana Schldl. (syn. C. denudans Krze., C. hexagona Fee), Mexiko; unbewehrt, Laubſpindel und Rippen-Oberſeite flaumig-ſcharf. — 3937. C. Dregei Äze. (syn. C. Burkei Hook.), Südoſt-Afrika; unbewehrt oder der Stielgrund mit kleinen Höckern und Roſtſchuppen. — 3938. C. excelsa S., Inſel Bourbon und Mauritius; unbewehrt. — 3939. C. Tropiſche oder ſubtropiſche Baumfarne mit oft ſtacheligen Stämmen. Hook. et Gr. ungeteilt, bei C. Hookeri Thw. einmal-gefiedert, ſonſt aber immer zuſammengeſetzt-gefiedert. — 55 Arten. Wedel nur bei C. sinuata Empfehlens⸗ medullaris 8%., Neuſeeland; Stiele blaugrünſchwärzlich und die Laubſpindeln mit kurzen, ſtacheligen Knoten. — 3940. C. dealbata Sw., Neuſeeland; unbewehrt oder ſchwach- rauh; Blattſpindeln und Rippen mit blaſſem, roſtfarbenem, abfallendem Filz bekleidet; Laub unterſeits weiß-puderig, bei f. subglauca nur blaugraulich. Verwendung. Es ſind Baumfarne von edler Geſtalt und mit zum Teil ſtarken Stämmen. Sie eignen ſich vorzüglich zur Schmückung der Palmen⸗ häuſer, großer Warmhäuſer und Wintergärten. Gattung 1433. Hemitelia B.., Grunddeckelfarn, O XIV II; XVI 20 (griechiſch: hemi — halb, télia — erhöhter Rand; Hülle der Sporenbehälter-Häufchen unter den letzteren halbkugelig und bleibend). Sporenbehälter-Häufchen rund, auf einer Ader oder einem Aderchen; unter ihnen iſt die Hülle in Schalenform, aber in Größe und Ge⸗ ſtalt ſonſt verſchieden. 3941. Hemitelia Karsteniäna II., Caracas; Wedel nur einmal-gefiedert, unten am Stengel weich— ſtachelig und mit weißen, in der Mitte dunkelbraunen Schuppen. Die Adern der Blattflächen ineinander mündend. — 3942. H. horrida Br. (syn. H. Imrayana Hook.), Weſtindien, Neugranada; ſtark-beſtachelt und mit abfälligen Schuppen, am Grunde die Stengel auch oft wollig; Laubeinmal⸗gefiedert; Aderverlauf wie bei voriger Art. — 3943. H. speciosa Hook. nicht Griseb. (syn. H. integrifolia A. et Auct. nonn.), junge Wedel mit glänzenden kaſtanienbraunen Schuppen be⸗ kleidet, welche ſchmal- und blaß⸗gefranſt find; Wedel Baumfarne, zumeiſt tropiſche, vom Ausſehen der Cyathea-Arten. — Etwa 20 Arten. Kulturwürdig ſind: einmal⸗gefiedert; Adern alle frei verlaufend. — 3944. H. bella Rchb. fil. (syn. Amphicosmia bella), Caracas; Laub faſt lederig, kahl, einmal-gefiedert, aber die Fiedern tieflappig-fiederipaltig; Adern alle frei. — 3945. H. capensis Dr. (syn. Amphicosmia riparia Gardn.), Südafrika, Braſilien; Laubſtengel unbewehrt, am Grunde ſchuppig; Wedel doppelt— bis Zmal⸗gefiedert. Verwendung wie alle Baumfarne als prächtige Zierpflanzen für größere Gewächshäuſer und Winter⸗ gärten. Kultur warm oder lauwarm. Gattung 1434. Alsöphila B.., Hainfarn, O? XIV 11; XVI 25 (griechiſch: alsos S Hain, philos — Freund). Sporenbehälter-Häufchen kugelrund, auf der Unterſeite der Blätter auf einer Ader oder in der Gabelung einer Ader, weder unter ſich noch über ſich mit einer Hülle, ſondern völlig frei- und meiſt erhöht liegend. Tropiſche Baumfarne von der Tracht der beiden vorigen Gattungen. Häufiger in Kultur ſind: 3946. Alsöphila Taenitis Hool. (syn. A. ex- celsa Mari, nicht Br.; Trichopteris Taenitis Hr.), Braſilien; Wedel doppelt⸗gefiedert; die Fiederchen ent- fernt, 7—14 cm lang, lanzettlich, zugeſpitzt, kahl, Adern der Blättchen einfach oder gabelig. — 65 Arten. faſt ganzrandig, geſtielt. — 3947. A. aspera Br. (syn. A. nitens J. Sm., A. gibbosa TI., Cyathea muricata Sieb.), Weſtindien; Laubſtiele und Spindel ſtark beſtachelt; Wedel doppelt-gefiedert; die Fiedern — halb- oder /⸗fiederſpaltig. — 3948. A. atrovirens Pr. (syn. A. radens L., A. compta Mart., Polypodium atrovirens Langsd. et F.), Braſilien bis Mexiko; Wedel zuſammengeſetzt⸗gefiedert; Fiederchen grobfieder⸗ ſpaltig⸗gezähnt⸗geſägt; Wedelſtiel kurzſtachelig. — 3949. A. radens Kze., Braſilien: Stamm bis meter⸗ hoch; die Stiele 60—100 cm lang, mit eirunden, blaßbraunen Schuppen, unterſeits ſamt den Zweigen ſtachelig, oberſeits ziemlich dicht ſpreuig-faſt⸗zottig. — 3950. A. australis Br., Auſtralien; Wedelſtiele 45 bis 60 em lang, mit ſehr langen, feſten, pfriemlichen Schuppen und ſamt den Hauptſpindeln weichſtachelig— * BR. ; Gattung 1431. Gleichenia bis Gattung 1436. Onöclea. Fr. 3051 3963 1251 rauh, wie beſtroht; Laub unterſeits faſt blaugrün, die Rippenoberſeite mehr oder weniger zottig. — 3951. A. excelsa Br. (syn. A. Cooperi Veitch), Auſtralien, Norfolk-Inſel; Wedelſtiele und die Haupt⸗ ſpindeln weichſtachelig; Wedel oberſeits dunkelgrün, unterſeits blaſſer und in der Jugend mehr roſtfarbig⸗ filzig, auf den Rippen mit vielen kleinen, blaſigen Schuppen untermiſcht. Verwendung. Prächtige Baumfarne unſerer Warm⸗ und Palmenhäuſer. Nr. 3950 iſt am be⸗ kannteſten. Gattung 1435. Dicksönia 2’Herit,, Dickſonie, G XIV II; XVI 2b (nach dem Londoner Samenhändler James Dickſon, F 1822, benannt). Sporenbehälter-Häufchen auf der Spitze einer Ader und nahe dem Laubrande befindlich, von einer halbkugeligen, taſſenförmigen und ganzrandigen, oder von einer oben mehr oder weniger deutlich— 2 klappigen Hülle umgeben. Entweder Baumfarne mit großen, fiederig-zuſammengeſetzten, lederigen Wedeln, oder zur anderen Hälfte krautige Arten mit kriechenden Erdſtämmen und mindeſtens vollkommen doppelt-gefiederten Wedeln. — 30 Arten, im tropiſchen Amerika und Polpyneſien. A. Baumfarne. 3952. Dicksönia Bärometz LI. (syn. Cibo- tium glaucescens Hook., Kze.; C. assamicum Hoof. ), China, Malayiſche Halbinſel; Wedel doppelt-gefiedert, die Lappen der linealiſch-zugeſpitzten Fiederchen ſind ſpitz, faſt ſichelförmig; Oberſeite des Laubes nackt, glänzend, die Unterſeite blaugrün und manchmal kleiig. Hülle der Sporenbehälter-Häufchen deutlich-2 klappig⸗ aufſpringend und die eine am Laubrande befindliche Klappe lederig und deutlich vom Laube verſchieden. — Beſonders kulturwürdig ſind: 3953. D. glauca Sm. (syn. Cibotium glaucum), Laub auf beiden Seiten nackt, unterſeits blaugrün; die ſeitlichen Adern aber ein- oder zweimal-gabel— teilig. — 3954. D. Schiedei 700%. (syn. Cibotium dicht mit glänzend⸗roſtfarbigen Haaren wollig⸗bekleidet. Schiedei Cham. et Schldl.), Mexiko; Laub oberſeits glänzend-dunfelgrün, unterſeits graugrün oder ſpinn— webig; ſeitliche Adern der Fiederchen gewöhnlich ein— mal=gabelteilig. Hülle der Sporenbehälter-Häufchen r 3952. 3955. Dieksönia arboréscens Z’Herit., Inſel St. Helena; Wedel doppelt-gefiedert, ihre Spindeln überall filzig, die Hauptſpindel außerdem am Grunde dicht mit linealiſchen, roſtfarbenen Schuppen bekleidet. Laubbeſchaffenheit ſehr lederig. Hülle der Sporen— behälter-Häufchen deutlich-2 klappig-aufſpringend, aber Colenso, D. lanata Colenso), Oſtauſtralien, Neu— ſeeland; Wedelſtiele am Grunde dicht mit ſeidigen, gelblichbraunen Faſern bekleidet. Wedel Doppelt-ge- fiedert, oberſeits nackt, unterſeits mehr oder weniger behaart und nicht graugrün. Hülle der Sporenhäufchen wie Nr. 3955. — 3957. D. Sellowiana AJook. (syn. Balantium Karstenianum II.), tropiſches Amerika; Wedelſtiele ſehr dicht mit langen fuchsroten, in braun oder ſchwärzlich übergehenden Haaren bekleidet; Wedel Doppelt=gefiedert, ihre Hauptſpindel oberſeits gewöhnlich glatt, unterſeits dichtfilzig und rauhlich. Hülle der Sporenhäufchen wie Nr. 3955. — 3958. D. squarrosa Swartz, Neuſeeland; Wedel doppelt-gefiedert; Spindel von erhabenen Punkten rauh, unterſeits mit langen, glänzend- hellbraunen Haaren dicht bekleidet. Hülle der Sporenbehälter-Häufchen wie Nr. 3955. B. Krautige Pflanzen mit kriechenden Erdſtämmen. 3959. Dicksonia Cülcita Z’Her:it. (syn. D. thyr- sopterodes Mett.), Madeira, Azoren; Erdſtämme dick, Wedel dreimal-gefiedert, auf beiden Flächen nackt, auch ihre Spindeln faſt nackt. Hülle der Sporen— häufchen wie Nr. 3955. — 3960. D. rubiginosa KLV. (syn. D. dissecta Hook., Patania, Dennstaedtia), tropiſches Amerika; Wedel groß, dreimal-gefiedert, unterſeits wie auch die Spindeln feinfilzig-behaart; Laub krautig. Hülle der Sporenbehälter-Häufchen taſſen- oder ſchüſſelförmig und gar nicht oder ſehr undeutlich-2klappig. — 3961. D. apii- folia Swarlz, Anden Ecuadors und Perus, iſt nahe— ) ſtehend, ſchöner als vorige; die Laubflächen find beider- die Klappe am Laubrande iſt ein Teil des Laub ⸗ zipfels. — 3956. D. antarctica Zabill. (syn. D. fibrosa ſeits nackt oder faſt jo, glänzend- hellgrün. — 3962. D. punctiloba Hoolc., wärmeres Nordamerika; ganzer Wedel nur 30—50 cm lang, bei 15—25 cm Breite, doppelt-gefiedert; Unterſeite ſamt der Spindel mehr oder weniger drüſig-behaart. — Verwendung. Sowohl die Baumfarne, als auch die krautigen Arten ſind ſehr kulturwürdige und ſehr zierende Gewächshauspflanzen. Gattung 1436. Onöclea L., Straußfarn, Our XVI 20 (griechiſch: onocheiles — Eſelsmaul; alſo Futter für Eſel). Sporenbehälter-Häufchen unterſeits der Blätter kugelig, auf den Adern der veränderten, weil zuſammengezogenen Fiederchen des fruchtbaren Laubes, und dur ch die zurückgerollten Ränder der Fiederchen ganz ver— borgen. Hülle der Häufchen nur von deren Unterſeite ausgehend und ſchüſſelförmig, oder fehlend. Wedel 2geſtaltig, einmal-gefiedert oder nur fiederſpaltig. 3963. On clea Struthiöpteris Hom. (syn. Osmunda Struthiopteris Z., Struthiopteris germanica Willd.),, Gemeiner Straußfarn. Europa, Aſien, Nordamerika. Staude, 30—80 em hoch. Frucht— zeit: Juli, Auguſt. — Fruchtbarer Wedel einmal— gefiedert; und die Fiedern linealiſch, ſtark- und faſt ſtiel⸗ rund⸗zuſammengezogen. Unfruchtbarer Wedel breit— lanzettlich, am Grunde lang verſchmälert, doppelt— fiederteilig. Adern der Fiederchen alle frei und Große Krautfarne gemäßigter oder kalter Gegenden. — 3 Arten. gefiedert. Erdſtamm der Pflanze kurz, aufrecht, ſchwärzlich; Wedel aufrecht, oben etwas ausgebreitet und ſo eine in der Mitte hohle, hohe Roſette dar— ſtellend. Verwendung zur Ausſchmückung von Raſen—⸗ plätzen, Felſengruppen, Grotten, Waſſerfällen, Waſſer— rändern 2c., wo die Pflanze ſehr zierend iſt. Sit auch für Topfkultur geeignet. Kultur ſonnig oder ſchattig in jedem ſandig-lehmigen, etwas feuchten es 1252 Familie 243. Filices, Farne. GO XVI2b um 3. Boden. Vermehrung durch kriechende Erd- ſeite bedecken, dabei purpurbraun, glänzend, zuletzt ſtämme leicht. ſpreizend und am Rande zerriſſen. 3964. Onöclea orientälis Hook. (syn. Stru- Verwendung wie vorige Art. thiopteris orientalis), Morgenländiſcher Straußfarn. 3965. Onöclea sensibilis Z., Empfindlicher Sikkim⸗Himalaja, in 3000 m Höhe. — Unfruchtbare Straußfarn. Nordamerika, Aſien. Staude. Frucht⸗ Wedel eirund-länglich, nach unten hin nicht ver- bare Wedel doppelt-gefiedert; die Fiederchen zurück⸗ ſchmälert; fruchtbare länglich und zuſammengezogen; gekrümmt⸗kugelig; Adern zahlreich ineinander mündend, Fiedern linealiſch-länglich, abgeflacht-zweieckig, indem alſo nach dem Rande hin nicht frei verlaufend. die breiten zurückgeſchlagenen Ränder die ganze Rück- Gattung 1437. Hymenophyllum L., Hautfarn, O = XVI 2b (griechiſch: hymen — Haut, phyllon — Blatt; Laub dünnhäutig). Sporenbehälter-Häufchen randſtändig oder etwas eingeſenkt oder auch hervorſtehend, von unten her von einer mehr oder weniger 2lippigen oder 2klappigen und gezähnten, gefranſten oder ganzrandigen Hülle umgeben, die faſt von der Beſchaffenheit des Laubes iſt, alſo nicht lederig. Kleine, nur in ſtets feuchter Luft lebende zarthäutige Farne tropiſcher und gemäßigter Gegenden. — 71 Arten. In Deutſchland nur und zwar ſelten: H. tunbridgense Sm. im Uttewalder Grunde der Sächſiſchen Schweiz; eine Form davon iſt k. Wilsonii Hook. pr. sp. 3966. Hymenophyllum polyänthos Swartz reichliches Spritzen mit kalkfreiem Waſſer, eine lockere (syn. H. protrusum Hool.) und 3967. H. hirsutum aus Torfmoos, Torfbrocken, halb verweſtem Holz, Swartz (syn. H. elatum und H. angustum J. D. B., Holzkohle und Ziegelſtückchen zuſammengeſetzte Erde, H. Raddianum Mueller) nebſt Form f. latifrons flache Näpfe oder Schalen, reichlich Schatten und V. VD. B. ſind tropiſche Arten. Kultur im Warm- keine zu hohe Temperatur. Die Vermehrung geſchieht hauſe. Sie verlangen ſtets feuchte Atmoſphäre, alſo gewöhnlich durch Teilung. Gattung 1438. Trichömanes Sn., Dünnfarn, Or XVI 2b (griechiſch: thrix, Genet. trichos — Haar, mänos — dünn, locker; zarte Stiele und Blattmaſſe). Wie vorige Gattung, jedoch: Hülle der randſtändigen, aber mehr oder weniger in das Laub eingeſenkten Sporenbehälter-Häufchen röhrig, in Beſchaffenheit dem Laube ſehr nahekommend, ihre Mündung abgeſtutzt oder geflügelt, oder ſchwach-2 lippig. — 90 Arten wärmerer und gemäßigter Länder. In Kultur folgende Arten, deren fruchtbare und unfruchtbare Wedel ziemlich gleichförmig ſind. 3968. Trichömanes radieans Swartz (syn. | T. hymenophyllodes, T. borbonica, T. Milnei, T. T. speciosa Willd.\, Südeuropa, Aſien, Afrika, Vieillardii, T. eximia und T. Schmidtiana van den Amerika; Erdſtämme drahtförmig, weitkriechend; Bosch); Formen find: f. emarginata Presl pr. sp. Wedelſtiele drahtdünn, nackt oder faſt nackt, bisweilen (syn. T. carvifolia C. Mueller) und f. olivacea Äze. oben auch ein wenig geflügelt. Formen find: k. pr. sp. — 3970. T. reptans Swartz (syn. Crepi- Kunzeana Hook. (syn. T. antillarum JV. D. B., T. domanes Presl), Neuſeeland. — 3971. T. cuspidata umbrosa Wall.); f. Luschnathiana Pres! pr. sp. | Willd. (syn. T. Bojeri Hook., Microgonium cuspi- (syn. Hymenophyllum rupestre Raddi). — 3969. datum J. P. B.), Inſel Mauritius und Bourbon. T. pyxidifera Z. (syn. T. Lechleri, T. brasiliensis, | Verwendung und Kultur ähnlich wie Nr. 3966. Gattung 1439. Davällia Sm, Davallie, G XVI 2b (nach dem Botaniker Edmund Davall, im vorigen Jahrhundert im Kanton Bern, benannt). Sporenbehälter-Häufchen rand- oder buchtrandſtändig, kugelig oder verlängert, und zwar entweder nach der Seite oder ſenkrecht; ihre Hülle auf der Spitze einer Ader und oben immer offen. Belaubung ſehr verſchieden, aber die Adern immer frei, d. h. nach außen frei verlaufend. Erdſtämme gewöhnlich weitkriechend und ſchuppig. — 80 Arten. Hervorzuheben find folgende Arten, deren Sporenhäufchen-Hülle lederig und halbeylindriſch oder halbſchüſſelförmig und ſowohl, mit dem Grunde, als auch mit den Seiten dem Laube angewachſen find. Wedel 3- oder Amal-gefiedert, lederig. 3972. Davällia élegans Swartz (syn. denti- | 10—20 cm Breite, viermal-gefiedert. — 3976. D. culata Mett., Adiantum denticulatum Dnrm.). | tenuifolia Swartz, tropiſches Aſien; Wedelſtiele nackt, Zierliche Davallie. Ceylon, Malayiſcher Archipel; | geglättet, dunkelbraun, bis fußlang; Laub 30—50 cm Wedel aufrecht, dreimal - gefiedert, deltaförmig, lang, eirund, viermal-gefiedert, auf beiden Flächen Hauptſpindel gegen die Spitze hin ſchwach- ge- kahl, oberſeits glänzend. k. chinensis Fisch. pr. sp. flügelt; Aderung dicht, erhaben, unregelmäßig. k. hat kleineres Laub. flaccida Sm. pr. sp. iſt zarter und feiner zerſchnitten. Verwendung. Die Davallien gehören zu den f. elata Swartz pr. sp. (syn. D. Vogelii Hool.) ſchönſten Farnen; die Wedel liefern, da ſie widerſtands⸗ hat größeres, weniger lederiges Laub. — 3973. D. fähig ſind, feines Bouquetgrün. Auch für Ampeln pyxidata Cav., Neu-⸗Südwales; Wedel drei- oder geeignet. Kultur. Sie gedeihen am beiten in Schalen, viermal⸗gefiedert, ohne den Stiel 23— 50 em lang, da ihre Erdſtämme weit kriechen, doch müſſen 15—25 em breit. — 3974. D. canariensis Sm., letztere beim Pflanzen frei bleiben. Manche Arten, Südeuropa, Nordafrika, Kanaren; Laub 30—50 em wie die faſt winterharte D. bullata Wall., wachſen lang bei 23—35 em Breite, viermal-gefiedert. Steht gut als Ampeln und ſind als ſolche ſehr zierlich. voriger ſehr nahe. — 3975. D. bullata Wall, Verſchiedene Davallien werfen zum Herbſt die Wedel Hinduſtan, Japan, Java; Erdſtamm mit hellbraun- ab und müſſen dann trockner gehalten werden. weißlichen Faſerſchuppen; Laub 20—30 cm lang bei Gattung 1440. Cystöpteris Bernh., Blaſenfarn, O XVI 2b (griechiſch: kysta — Blaſe, pteris — Farn; Sporenhäufchen-Hülle wie ein Bläschen). Sporenbehälter-Häufchen kugelig, auf dem Rücken der Adern befindlich; ihre Hülle (Schleier) dünnhäutig, faſt kreisrund, mit breitem Grunde unten am Häufchen und diejes anfangs wie eine Haube bedeckend. Wedel klein, dünn, doppelt- oder dreimal-geteilt; Adern nach dem Rande frei verlaufend. — 5 Arten. | — u Gattung 1437. Hymenophyllum bis Gattung 1441. Adiäntum. 3977. * Cystöpteris frägilis Dernh. (syn. Aspidium fragile Swartz, Cyathea fragilis Sm.), Brüchiger Blaſenfarn. Europa. Wedel zart, länglich, ziemlich ſpitz, doppelt-gefiedert; Fiederchen meiſt eirund, ſtumpf⸗fiederig-eingeſchnitten, mit kerbig— gezähnten Zipfeln; Spindel geflügelt, kahl. Verwendung. Dieſer Farn bildet ſehr elegante Büſche, gedeiht in ſandigem, feuchtem Boden und kann zur Ausſchmückung ſteiniger Stellen benutzt werden; doch iſt er auch zu Einfaſſungen von Gruppen in Heideerde und in nördlicher Lage geeignet. Er wird aus Stockſproſſen im Frühjahre vermehrt. 3978. * Cystöpteris sudetica A. Br. et Milde (syn. C. alpina und C. montana W’imm., nicht L.), Gattung 1441. leucospora und C. leucosoria Schur, C. Sudeten- Qr.3964—3985. 1253 Blafenfarn. Mitteleuropa. Wedel langgeſtielt, dreieckig⸗eirund, dreimal⸗-gefiedert; Fiederchen länglich— eirund⸗ verzogen, viereckig-gelappt; Lappen verfehrt- eirund, geſtutzt, ausgerandet⸗zweizähnig; Endläppchen 3— 4zähnig. — C. montana LX. Berg-Blajenfarn. Wedel kahl, im Umriß deltoidiſch, gedreiet-dreimal- gefiedert; Fiederchen fiederſpaltig, die unteren fieder- teilig; Zipfel gezähnt, die meiſten Zähne an der Spitze ausgerandet-zweizähnig. Dieſe beiden Arten ſind ſubalpin, ſchwieriger in Kultur als vorige und am beſten im kalten Kaſten zu überwintern. C. bulbifera Bernh., Zwiebeltragender Blaſenfarn; Nordamerika; iſt winterhart und für Sammlungen intereſſant. Adiäntum L., Krullfarn, © XVI 2 b (griechiſch: adiantos — unbenetzt; ins Waſſer getauchte Blätter nehmen nicht leicht Waſſer an, ſondern laſſen es abperlen). Sporen= behälter⸗Häufchen randſtändig, in Form kugelrund, länglich oder linealiſch, gewöhnlich zahlreich, aber gut abgegrenzt, nur bisweilen zuſammenfließend und ununterbrochen. = Freiland-Arten. . Warmhaus-Farne. 1. Wurzelnde. 2. Vielhäufler. Laublappen halbiert: Wie 2, dach die Wedelſtiele weichhaarig Wedel ſchirmartig-fußfiederig . Ihre Hülle (Schleier) von Form der Häufchen, aus den zurückgeſchlagenen Rändern des Laubes gebildet und darunter die Sporenbehälter (Kapſelchen) tragend. uns nicht intereſſierenden Arten ſind ſie ineinandermündend. — 62 . i im En Amerika. Die Adern des Laubes verlaufen frei; nur bei 4 A. pedatum. 3979. Wedel nur einmalsgefiedert; ihre Spindel oft verlängert und an der Spitze wurzelſchlagend. A. dolabriforme. 3980. Die Sporenbehälter— Häufchen als zahlreiche n oder e oder e Randflecken; Wedelſtiele nackt und geglättet . letzte . A. trapeziforme. 3981. .A. formosum. 3982. 3 9 4. Sporenbehälter⸗ Häufchen in ununterbrochenen oder nur ſchwach unterbrochenen Streifen am Blattrande. Pa macrophyllum. 3983. 5 Laub (Wedel) 8 e nierenförmig 5 6. Laub (Wedel) nicht fiederig-, ſondern gabelig-verzweigt (ſ. auch Nr. 3979) . 3979. Adiäntum pedätum L., FJußſiederiger Krullfarn (fr. Adiante de Canada; e. Pedate Maiden- Hair). Nordamerika, Japan, Mandſchurei. Erdſtamm kriechend, ſchwärzlich. Wedelſtiele 15—40 cm hoch, mit ſchwärzlichen, geglätteten, kahlen Spindeln oder Nebenſtielen. Wedel hellgrün, kahl, beſchirmend. Verwendung. Diejer Farn iſt unſtreitig einer der zierlichſten Freilandfarne. Er gedeiht beſſer als irgend ein anderer in leichtem, friſchem Boden und in halbſchattiger Lage und kommt beſonders gut in mooriger, brockiger Heideerde mit einer Moosdecke fort, die den Boden friſch erhält. Er eignet ſich be— ſonders für die ſchattigen Partien von Steingruppen, wie zur Ausſchmückung von Beeten und Heideerde— Gruppen, die gegen Norden liegen oder gegen die volle Sonne geſchützt ſind. Vermehrung im Frühling durch abgetrennte Grundſproſſe und durch Teilung. 3980. Adiäntum dolabriförme Aook. (syn. A. lunulatum Durm., A. deflectens Mart.), Beil- förmiger Krullfarn. Oſtindien, tropiſches Amerika, Auſtralien. Wedelſtiele dunkel-kaſtanienbraun, geglättet; Laub bis fußlang, einmal-gefiedert, papierartig-krautig, beiderſeits ſamt der Spindel kahl. k. tremulum Kze. pr. sp. (syn. A. filiforme Gardn.) iſt ſchlanker und zarter. — A. caudatum I., Glückliches Arabien, Himalaja, Java; Wedelſtiele dunkelkaſtanienbraun, filzig; Laub einmal-gefiedert, lederig, auf beiden Flächen ſamt der Spindel zottig. f rhizophorum Swartz pr. sp. (syn. A. Edgeworthii Hook.) hat faſt oder ganz kahle Fiederchen und Spindel. 3981. Adiäntum trapeziföorme I., Trapez- förmiger Krullfarn. Tropiſches Amerika. Wedel— ſtiele bis fußlang, ſchwärzlich, nackt, geglättet; Laub (Wedel) mit einer Mittelfieder und an jeder Seite 2 bis 4 große ſpreizende Seitenfiedern, deren unterſte oft nochmals geteilt ſind; Teilblättchen bis 5 em lang und 1½ 2 cm breit, halbiert, die Seiten faſt parallel, die äußere Kante ſchief (trapezförmig), papierartig— autig, ſamt Spindel auf beiden Flächen kahl. I Blättchen oder Lappen F er Pseudo-capillus Fee), a DL verkehrt⸗ A. Capillus Veneris. 3984. A. tenerum. 3985. A. cuneatum. 3986. 3 . A. patens. 3987. f. pentadactylon 75 et F pr. sp., unterer Rand der Blättchen etwas ſchief vom Stiel herabgekrümmt. f. cultratum J. Sm. pr. Sp., äußere Kante der Blätt— chen ſtumpf abgerundet. f. Catherinae ort. pr. sp. ſcheint nicht ſonderlich abzuweichen. 3982. Adiäntum formösum . Br., Schön- geſtalteter Krullfarn. Gemäßigtes Auſtralien, Neu⸗ Seeland. Wedelſtiele 30 —50 em lang, aufrecht, ſcharf. Laub 45—65 em lang, 30—50 cm breit, 3- oder ſelbſt 4mal⸗gefiedert, faſt lederig, mit ſchärflicher Spindel. Sporenbehälter-Häufchen zwiſchen verkehrt— nierenförmig bis quer-länglich. — A. ful vum Raoul, Neuſeeland, Neu-Südwales; Wedelſtiele 15—95 em lang, dunkelkaſtanienbraun, geglättet, unten von ſtarken Haaren rauh. Laub zuſammengeſetzt, 23 —35 em lang, 15— 23 cm breit, im Umriß deltoidiſch; die Spindel ſchimmernd, aber ſcharf und eher haarig. Sporen- häufchen in kleinen Eindrücken rund um die obere und äußere Kante. 3983. Adiäntum macrophyllum Swartz, Großblätteriger Krullfarn. Mexiko, Weſtindien. Wedelſtiele bis fußlang, nackt, geglättet, faſt ſchwarz; Laub 23—40 cm lang, einmal⸗-gefiedert (A—6 Paar Fiedern), im unteren Teile bisweilen doppelt-gefiedert, häutig⸗krautig. Sporenhäufchen in langen Randlinien. 3984. Adiäntum Capillus Véneris Z. (syn. Venushaar⸗Krullfarn, „Frauenhaar“. Südeuropa, Aſien, Afrika, Nord— amerika. Wedelſtiele ſchwärzlich, nackt, geglättet, mit kurzem Endzweige und zahlreichen aufrecht⸗abſtehen⸗ den Seitenzweigen jederſeits. Blättchen oder Lappen 1½—21½ em breit, am Grunde keilförmig, die äußere Kante abgerundet, tiefgelappt; dieſe Läppchen gekerbt, von helldurchſcheinend-krautiger Beſchaffenheit, auf beiden Flächen ſamt der Spindel kahl. 3985. Adiäntum tenerum Swartz, Zarter Krullfarn. Mexiko, Weſtindien. Wedelſtiele fußhoch, nackt. Laub 30—100 em lang, 23—50 cm breit, 35 oder 4 mal-gefiedert; Blättchen oder Teile keil- bis zu 1254 Familie 243. Filices, Farne. Or XVI2b und 3. halbiert-rautenförmig, von ſehr dünner Bejchaffenheit, | ſchwach-filzig. Sporenhäufchen in getrennten, gerundeten ſamt der Spindel kahl. Sporenhäufchen als zahlreiche Höhlungen um den oberen und äußeren Rand. — Flecken an den Lappen der oberen Hälfte. f. farlayense Verwendung. A. dolabriforme und A. cau- Moore pr. sp. iſt eine ſchöne, allgemein kultivierte datum eignen ſich zu Ampeln; A. tenerum f. far- abnorme Gartenform. layense liefert prachtvolle Schaupflanzen; A. Capillus 5 3 g Veneris und A. cuneatum liefern ein wertvolles Binde⸗ . 3986. Adiäntum cuneätum Langsd. et Fisch., grün, was fo geſchätzt ift, daß ſich dieſe Arten als Keilblätteriger Krullfarn. Braſilien. Wedelſtiele Marktpflanzen einen Platz erobert haben. Alle Adi- 992 15 11 Run an an e anten ſind ſehr dekorative Farne und im allgemeinen Lappen zahlrei 0 dann nur f i n e ee leichter Kultur, nur dürfen ſie nicht geſpritzt 175 ˖ 55 11 tief ela ihre 46 © orenhä ufchen werden, da die Wedel ſich ſonſt leicht bräunen; auch gegen. örmig, oben kiefgelappt; 5 kalte Niederſchläge ſind ſie empfindlich. Alte Exemplare e e ang, in getrennten Höhlungen der mit ſchlechten Wedeln ſchneidet man kurz ab, verpflanzt Lappen der Außenkante. dieſelben und hält fie feucht und warm, worauf binnen 3987. Adiäntum patens MWilld., Abſtehender kurzer Zeit eine Fülle neuer Wedel hervorſprießen Krullfarn. Mexiko. Wedelſtiele bis 25 cm lang, wird. Für Düngung ſind fie ſehr dankbar. Ver— dunkelkaſtanienbraun. Laub gabelig-verzweigt, ſeine mehrung durch Teilung und Sporen, manche Arten Zweige wieder 1- oder 2mal-gabelig; Flächen papier (A. dolabriforme, A. Edgeworthii) noch durch Ab- artig⸗krautig, unterſeits ſchwach-behaart, die Spindeln nahme der jungen Pflänzchen an den Wedel-Enden. Gattung 1442. Hypölepis Berni, Buchtenfarn, = XVI 2b (griechiſch: hypo — unterſeits, l&pis = Schuppe; Sporenbehälter-Häufchen wie Schuppen unter dem Laubrande). Sporenbehälter⸗ Häufchen randſtändig, klein, faſt kugelrund, getrennt, und zwar gewöhnlich in den Ausbuchtungen des Laubrandes, von einer rundlichen, dünnhäutigen Hülle bedeckt, welche aus den zurückgeſchlagenen Stellen des Laubrandes gebildet iſt. — 11 Arten, von denen folgende häufiger in Kultur. [Gtg. Lonchitis L. iſt durch die mehr oder weniger deutlich-nierenförmigen, aber oft bedeutend verlängerten Sporen— behälter-Häufchen zu unterſcheiden; Laub dreimal-gefiedert. Z. B.: L. pubescens Willd., Wedelſtiele mit dichtem, wolligem Flaum be= kleidet. f. glabra Bory pr. sp. (syn. L. natalensis Hook), Laub dünner und unterſeits weniger behaart.! 3988. Hypôlepis tenuifölia Bern. (syn. H. dick- tropiſches Amerika; Wedelſtiele 30 —60 cm lang, ſtark, soniodes 700%., H. pallida Hoolc.), Neuſeeland, Java; ſtrohfarben und wie die Hauptſpindel mehr oder Erdſtämme weitkriechend, flaumig. Wedelſtiele ſtark, auf- weniger dicht beſtachelt (bei fk. inermis Hool, aber recht, ſchwach-ſchärflich, kahl oder flaumig, fußlang. unbewehrt). Laub 90-125 em lang, viermal-gefiedert, Laub 1½ —1 / m lang, viermal-gefiedert, krautig, krautig. unterſeits bisweilen ſchwach-behaart und drüſig, die Verwendung als ſchöne, feinlaubige Warm— Spindeln ſind filzig. — 3989. H. repens Presl, hauspflanzen. Kultur in breiten Näpfen. Gattung 1443. Cheilänthes Swartz, Lippenfarn, Or XVI 2b (griechiſch: cheilos — Lippe, anthe — Blüte; Sporenhäufchen mit dem Laubrande lippenartig). Sporenbehälter-Häufchen am Laub⸗ rande, anfangs klein, faſt kugelrund, ſpäter aber mehr oder weniger zuſammenfließend; auch ihre von dem zurückgeſchlagenen, veränderten Laubrande gebildete Hülle iſt rundlich und getrennt, oder, wenn etwas zuſammenfließend, doch nicht völlig ununterbrochen. Laub kaum bis fußlang werdend, drei- oder viermal-fiederſpaltig, ſchwachlederig; Adern alle frei, nicht ineinander mündend. — 53 Arten, z. B.: C. fragrans Webb et Berth., nicht Swartz (syn. C. odora und suaveolens Swartz, C. maderensis Lowc, Polypodium fragrans L. mant.), Südeuropa, Madeira. — C. hirta Swartz (syn. C. olivacea Fee, Myriopteris contracta und intermedia Fee), Südafrika. — C. tomentosa Lk. (syn. C. Bradburyi Hook.), Nord-Karolina. — C. lendigera Swartz, Mexiko. — Kultur im Gewächshauſe bei —+ 6 bis 10° C. Gattung 1444. Onychium XV, Klauenfarn, © XVI2b (griechiſch: von Onyx — Gabel, Klaue abgeleitet; die Hüllen der Sporenbehälter-Häufchen find gabelſpaltig und klauenartig angeordnet). Hüllen der Sporenhäufchen linealiſch, parallel mit dem Rande der Laubzipfel, einander gegenüber, über die Häufchen gedrückt und ihr Rand faſt oder ganz der Mittelrippe anliegend. — 5 Arten, die von Gtg. Pteris hauptſächlich in der Laubteilung verſchieden ſind. 3990. Onychium japönicum Äze. (syn. O0. etwa 15 cm breit, eirund, 4mal-fiederſpaltig; Zipfel zahl⸗ lueidum Spr.), Japaniſcher Klauenfarn. Japan, reich, meiſt deltoidiſch, beiderſeits ſamt der Spindel nackt. China. Wedelſtiele bis fußlang, aufrecht, kahl, ſtroh— Verwendung. Wird als Kalthausfarn viel farben oder blaßbraun. Laub fußlang oder länger, kultiviert. Gattung 1445. Pellä&a L., Pellefarn, Ou XVI 2b (griechiſch: pella — Haut, Fell; Rand der fruchtbaren Laubfiedern häutig-trockenß. Sporenbehälter-Häufchen anfangs tupfenariig oder auf den Adern herablaufend, ſehr bald aber unter dem Laubrande zu einer Linie (Streifen) zuſammenfließend; ihre (im Gegenſatz. zu Gtg. Cheilanthes) ununterbrochene, manchmal ſehr ſchmale Hülle wird aus dem mehr oder weniger häutig⸗-trocken gewordenen Saum des Laubes gebildet. Adern voneinander frei. — 42 Arten. Nachſtehende Arten der Gruppe Platyloma J. Sm. haben lederiges Laub, deſſen Nerven gewöhnlich verborgen ſind; die ne r ſind breit und flach, der Hüllrand der Sporenhäufchen aber ſo ſchmal, daß er bald durch die Fruchtreihe ver— orgen wird. 3991. Pellaea rotundifölia Hool. (syn. Platy- 1020 Blättchen lanzettlich oder lanzettlich-länglich, loma rotundifolium, Allosorus rotundifolius Kze.), oft ſchwach-ſichelig, keilförmig oder verbreitert und am Neuſeeland, Nordfolk-Inſel; Erdſtamm kriechend, be- Grunde herzförmig. — 3993. P. viridis Bac. (syn. ſchuppt; Wedelſtiele 15—30 cm lang, robuſt, weich- P. hastata L., Allosorus hastatus Äze., Pteris haarig oder ſpreuig-bekleidet. Laub 15—30cm lang, ein⸗ | viridis Forsk.), Südafrika; Wedelſtiele bis fußlang, mal⸗gefiedert, jederſeits 10—20 kurzgeſtielte, längliche drahtartig, dunkelkaſtanienbraun, geglättet, kahl; Laub oder rundliche, ganzrandige Blättchen. — 3992. P. fal- | 16—65 cm lang, 15—30 em breit, doppelt- oder cata Fee (syn. Allosorus falcatus Le.), Auſtralien, dreimal-gefiedert; die Blättchen eirund oder lan⸗ Malayiſcher Archipel; Erdſtamm kriechend; Wedelſtiele zettlich, nicht gezähnt, faſt lederig. — Verwendung 816 cm lang; Laub einmal-gefiedert; die jederſeits als Kalthausfarne mit dauerhaftem Laube. 2 7 | ; 1 | ** ene * Gattung 1442. Hypölepis bis Gattung 1447. Pteridium. r.3986—4002. 1255 Gattung 1446. Pteris Z., Flügelfarn, © XVI 20 (griechiſch: pteryx — Flügel; viele Arten erinnern durch ihr fein 1 ausgebreitetes Laub an die Flügel der Vögel). behälter⸗Häufchen randſtändig, linealiſch, ununterbrochen, eine ſchlanke, fadenförmige Leiſte in der Achſel der Hülle einnehmend. Sporen⸗ Hülle ſchmal, vom Laubrande aus anfangs die Sporenhäufchen ganz überdeckend, zuletzt aber mehr oder weniger ſpreizend. — 90 Arten, 9 Laubteilung und Aderung ſehr verſchiedenartig iſt. Adern alle frei verlaufend. 1. Die unteren Fiedern ſind linealiſch und ungeteilt 2. Die unteren Fiedern ſind gabelteilig oder unten ſchwach⸗ gefiedert, mit langer, ganzrandiger Spitze 15 3. Die unteren Fiedern wenigſtens doppelt-fiederſpaltig Wedelſtiele horſtbildend. Hülle der e eee einfach. 3994. 3995. 3996. 3997. 3998. P. longifolia. P. ceretica. P. serrulata. P. flabellata. P. tremula. B. Adern alle frei verlaufend; nur jene der letzten Laubzipfel bis auf einen un ganz an ihrem Grunde durch bogige Adern mehr oder weniger verbunden C. Adern zahlreich ineinander mündend und ohne freie eingeſchloſſene Aderchen. P. biaurita. 3999. Laub (Wedel) klein, pfeil⸗ oder faſt fußförmig. P. sagittifolia. 4000. F. palmata. 4001. 3994. Pteris longifölia I., Langblätteriger | und Sich faſt in der ganzen Länge der Laubblättchen Slügelfarn. Tropiſche und gemäßigte Länder. Wedel⸗ ſtiel aufrecht, robuſt, 15—30 cm hoch, unten mit blaß— braunen, linealiſchen Schuppen. Laub 30—65 cm lang, 10—25 cm breit, nach unten verſchmälert, ſchwach— lederig, beiderſeits kahl, jederſeits 20—30 linealiſche ganzrandige, 8—16 em lange Blättchen. 3995. Pteris erética I., Kretiſcher Flügelfarn. Italien, Kreta, Himalaja ꝛc. aufrecht, drahtartig, kahl, ſtrohfarben oder blaßbraun, geglättet. Laub bis fußlang, 10—23 cm breit, lederig, auf beiden Flächen ſamt Spindel kahl. Seitenfiedern gewöhnlich in 2—6 ſitzenden, gegenſtändigen Paaren. f. albo lineata hat weiß⸗geſtreifte Blätter. f. steno- phylla Hook. pr. sp. (syn. P. digitata Wall.) hat nur an der Stengelſpitze 3—5 gehäufte Fiedern. f. melanocaulis Fee pr. sp. (syn. P. scabripes Wall.) hat dunkelgefärbte Stiele — P. umbrosa AR. Br., tropiſches und gemäßigtes Auſtralien; Wedelſtiele 30—50 em lang, ſtark, aufrecht, glänzend-xötlichbraun, ſcharf. Laub 30—65 cm lang, 15—35 em breit, mit Endblatt und 6—9 herablaufenden ſeitlichen Blättchen, feing beiderſeits ſamt Spindel kahl. 3996. Pteris serruläta L. fl., Flügelfarn. China, Japan. Wedelſtiele 15—25 cm lang, drahtförmig, kahl, blaß oder braun. Laub 2350 cm lang, 15—25 cm breit, eirund, doppelt— fiederſpaltig; Fiedern in 6 oder mehr entfernten Paaren gegenſtändig, die oberen einzeln, dornig-feinſägig, kaum lederig, beiderſeits ſamt Spindel kahl. Kze. pr. Sp., eine Gartenform, hat längere und ſchmälere Wedel, geflügelte Blattſtiele und iſt weniger verzweigt. f. erispa hort. hat krauſes Laub. 3997. Pteris flabelläta 7½09., Slügelfarn. Südafrika. Wedelſtiele ſchimmernd, kahl, fußlang oder länger. ſtrohfarben, Laub 30 bis 90 em lang, 30 cm oder mehr breit, am Rande fein- Endfieder 15—30 em lang, 5—8 cm breit, linealiſchen, aufrecht-abſtehenden geſägt; f aus zahlreichen 2½—6 em langen Lappen gebildet, krautig, auf beiden Flächen ſamt der Spindel kahl. Spornbehälter ſchmäler Wedelſtiele bis fußlang, FJeinſägiger f. Iuxuriosa Tropiſches Amerika. fortſetzend und dadurch von P. arguta Alt., Südeuropa, verſchieden, deren Fruchtrand auch nur etwa 1 mm breit iſt. f. Ascensionis Spartz pr. sp. iſt viel kleiner, untere Fiedern jederſeits bisweilen mit mehreren kleinen zuſammengeſetzten Fiederblättchen. 3998. Pteris tremula ER. Br., Zitternder Flügelfarn. Auſtralien, Neuseeland. Wedelſtiele fußlang oder länger, glänzend-kaſtanienbraun. Laub 60—125 em lang, 15—60 em breit, an der Spitze aus mit wenigen dichten, linealiſchen, ganzrandigen Lappen. 3999. Pteris biaurita Z. (syn. Campteria Presl) Zweiohriger Flügelfarn. Tropiſche Gegenden. Wedelſtiele 30—60 cm lang, kahl, ſtrohfarben. Laub mit einem 15—30 em langen, 4—6 cm breiten, an jeder Seite mit zahlreichen ſpreizenden, linealiſch— länglichen Läppchen verſehenen Endblatte; Seiten— Fiedern mehrere an jeder Seite der gleich dem Laube kahlen Spindel. Adern erhaben. k. argyraea Moore iſt eine ſchöne ſilberbunte Gartenform. 4000. Pteris sagittifölia Raddı (syn. Doryo- pteris J. Sm.), Pfeilblätteriger Flügelſarn. Sid- amerika. Wedelſtiele 10—16 cm lang, ſchwärzlich, ſchimmernd; Laub 10—18 cm lang, pfeilförmig— lanzettlich oder faſt Zeckig, mit Zeckigen, zugeſpitzten, abwärts⸗gerichteten Grundlappen und kahl; Mittelrippe ſchwärzlich. Sporenhäufchen um den ganzen Rand herum. 4001. Pteris palmäta Willd. (syn. P. pedata Hook. ex p., P. collina Raddi, Doryopteris euchlora . nobilis hort.), Handförmiger Flügelfarn. Wedelſtiele kaſtanienbraun, Laub überall 10—25 cm lang, das unfruchtbare mit unge— teilter Mitte und 5- oder mehr Zeckigen Lappen, deren FJächerförmiger mittlerer der größte iſt, deren unterſte zurückgeſchlagen ſind, dick und lederig, ſamt der Spindel kahl; Rippen ſchwarz und ſchimmernd. — Verwendung. Es ſind teils Kalthaus-, teils Warmhauspflanzen von leichter Kultur. P. longifolia, P. eretica, P. tremula, P. serrulata und P. flabel- lata gedeihen auch ſehr gut im Wohnzimmer und ſind ſehr zierend. Gattung 1447. Pteridium Gleditsch, Adlerfarn, = XVI 2b (iſt mit Gtg. Pteris nahe verwandt). und einer äußeren; die vom Laubrande ausgehende äußere iſt ſcheinbar der umgeſchlagene Blattrand. Sporenbehälter-Häufchen wie bei Pteris, aber mit 2 ſchmalen, häutigen Längshüllen, einer inneren Erdſtamm kriechend, mit ge— gliederten Haaren, und die Wedelſtiele nicht horſtartig beiſammen, ſondern mehr oder weniger voneinander entferntſtehend. — Einzige Art: 4002. Pteridium aquilinum Kuhn (syn. Pteris aquilina Z., Paesia aquilina Sf. Hi.), Gemeiner Adlerfarn. Europa in Wäldern, auf Heiden. Frucht— zeit: Juli bis September. — Pflanze 60—125 cm hoch. Iſt der größte und auffallendſte der deutſchen Farne. Der Name Adlerfarn bezieht ſich auf eine bräunliche Figur, welche zu Tage tritt, wenn man das untere Ende des Wedelſtiels ziemlich ſchräg und dieſelbe erinnert an den deutſchen Reichs- oder eher an den öſterreichiſchen glatt quer⸗durchſchneidet; Doppel-Adler. Erdſtämme weit und tief unter dem Boden hinkriechend. Stengel oben meiſt Zteilig, und die Aſte doppelt-gefiedert. Laub kahl oder behaart. Verwendung. Dieſer prächtige, leider allzuſtark wucherde Farn wird im Garten ſehr bald läſtig. Er eignet ſich deshalb nur für den Parkgarten, um den Boden unter hohen Bäumen mit buſchigem Grün zu überkleiden, wo Gras nicht recht gedeihen will. Hier aber bildet er eine ganz ausgezeichnete Dekoration. Vermehrung durch Erdſtämme, im Frühling. 1256 Familie 243. Filices, Farne. XVI 2 b und 3. Gattung 1448. Ceratöpteris Brongn., Hornfarn, O XVI 20 (griechiſch: köras — Horn, ptöryx — Flügel; wegen der Teilung des Fruchtlaubes). Sporenbehälter⸗Häufchen jederſeits der Laubteil⸗ Mittelrippe auf 2 längs herablaufenden Adern und faſt parallel mit der Mittelrippe wie mit dem Laubrande befindlich. Als Hülle legen ſich beide Seiten des Laubrandes nach der Mittelrippe zu um. Aufrechter, buſchiger, faſt an eine Umbellifere erinnernder Farn in ſtehenden Gewäſſern tropiſcher Gegenden. — Einzige Art: 4003. Ceratöpteris thalietrödes Drongn., Viktoriahauſe am Rande des Baſſins, in Töpfen Wieſenrautenartiger Hornfarn. Einjährig. Wedel⸗ kultiviert, die etwa bis zur Hälfte im Waſſer ſtehen, ſtiele aufgeblaſen, innen mit großen Lufträumen. welches anfangs — 18 bis 22° C. warm ſein muß; Laub ſaftig, in der Jugend einfach oder ſchwach-geteilt, ſpäter darf es kühler ſein. Anzucht durch Ausſaat im Alter doppelt- oder dreimal-gefiedert und mit der Sporen im Januar oder Februar; die Sämlinge ſchmalen Zipfeln, jeder letzte Zipfel wie eine Hülſe. pikieren und, wenn erſtarkt, in kleine Töpfe in mit Verwendung in Aquarien, namentlich im Lehm- oder Raſenerde gemiſchte Farnerde pflanzen. Gattung 1449. Lomäria mM, Saumfarn, Or XVI 2b (griechiſch: lõma — Saum; wegen des Laubrandes der Fruchtwedel). Sporenbehälter-Häufchen linealiſch und ununterbrochen parallel mit der Mittelrippe des Laubteiles verlaufend, ſo zwar, daß ſie den ganzen oder faſt den ganzen Raum zwiſchen der Mittelrippe und der Laubteilkante einnehmen, von einer aus dem Laubrande gebildeten Hülle überdeckt. Laub 2geſtaltig: das fruchtbare vom unfruchtbaren verſchieden, gewöhnlich einmal-fiederſpaltig oder einmal-gefiedert, ſelten ganz einfach oder doppelt-gefiedert. — 40 Arten, meiſt der ſüdlichen gemäßigten Zone. 4004. Lomäria gibba Zabill., Höckeriger abſtehenden, 10—16 cm langen, 6—12 mm breiten, Saumfarn. Neu⸗Kaledonien. Grund-Stanım 60 bis lederigen Blättchen. 90 em hoch; Wedelſtiele kurz, ſtark, unten dicht mit Verwendung und Kultur als Schmuckpflanze langen, linealiſch-pfriemlichen, ſchwarzen Schüppchen erſten Ranges ſowohl fürs Lauwarmhaus, als auch bekleidet. Laub 60 — 100 cm lang, etwa 15 cm breit, fürs Zimmer. Zu warm gehalten leiden ſie leicht jederſeits der Spindel mit ſehr zahlreichen, aufrecht- durch Läuſe. Anzucht aus Sporen iſt leicht. Gattung 1450. Blechnum L., Rippenfarn, O XVI 2 b (griechiſch: blechnon, ein Farnkraut). Sporenbehälter-Häufchen linealiſch, ununterbrochen oder faſt fo, beiderſeits parallel der Mittelrippe des Laubteiles und gewöhnlich an dieſelbe ſich anlehnend, der Länge nach einſeitig überdeckt von einer häutigen Hülle, die nicht vom Laubrande ausgeht, ſondern entfernt davon entſteht. Laub Igeſtaltig oder kaum 2geſtaltig, gefiedert oder fiederſpaltig, bei B. Lanceola Swartz ganz einfach und lanzettlich, und bei deſſen Form k. trifoliatum Klf. am Grunde noch 1 bis 2 Paar Seitenblättchen; bei dem kletternden B. volubile Kl. (syn. Salpichlaena scandens Presl) iſt das Laub doppelt-gefiedert. — 18 Arten, in den Tropen und ſüdlichen gemäßigten Gegenden. A. Laub nur einmal-tieffiederjpaltig . . * B. Spicant. 4005. B. brasiliense. 4006. B. Laub einmal⸗gefiedert B. orientale L, China, Himalaja. — B. occidentale L., Mexiko. Kultur im Lauwarmhauſe. 4005. * Blechnum Spicant With. (syn. B. Verwendung. Der Gemeine Rippenfarn iſt boreale Swartz, Osmunda Spicant L., Lomaria wintergrün und gedeiht noch gut an feuchten Stellen Spicant Desv., L borealis Zk.), Gemeiner Rippen-⸗ des Gartens, deſſen Boden man Waldhumus oder farn. Europa, in feuchten, ſchattigen Wäldern. Staude, Torferde beimiſcht. 30550 em hoch. Fruchtzeit: Juli bis September — 4006. Blechnum brasiliense Desv. (syn. B. Laub im Umriſſe länglich-lanzettlich, tief-fiederſpaltig; f e x fruchtbarer Wedel faſt doppelt jo lang als der unfrucht- Braſlien, Pern. Grind Seam i e die N 1 1 1 1 fußhoch oder höher, am Schopfe dicht mit dunkelbraunen eh enähert 15 9105 5 ice 5. 2 An 1 ch Faſerſchuppen bekleidet. Wedelſtiele kurz, dichtſchuppig. f ,,, EN Laub länglich-lanzettlich, 60—100 em lang, fußbreit iſt Lomaria alpina Spr., vom gemäßigten Südamerika, oder breiter, nach unten allmählich ſchmäler, feine aber die Erdſtämme find meit-friechend und an der 0 a . Krone mit lanzettlichen, roſtfarbigen Schuppen bekleidet. Fiedern 10—16 em lang, nach unten kürzer, feingezshnk, Zierlicher Kalthausfarn, auch im Freien auf feuchten Iſt fürs Warmhaus wie fürs Zimmer ſehr zierend Steingruppen-Seiten, wo er im Winter unter Fichten- und leicht aus Sporen zu erziehen. zweigdecke aushält.) Gattung 1451. Woodwärdia Sm, Woodwardie, Or XVI 2b (nach dem engliſchen Algenkenner Thom. J. Woodward benannt). Sporenbehälter-Häufchen linealiſch oder linealiſch-länglich, von⸗ einander etwas getrennt, in einfacher Reihe jederſeits parallel und nahe der Mittelrippe ihres Laubteiles angeordnet, und zwar die Häufchen ſelbſt in Höhlungen des Laubes eingeſenkt, mit einer faſt lederigen gleichförmigen Hülle, welche die Höhlung wie ein Augenlid das Auge überdeckt. Pflanzen der nördlichen gemäßigten Zone, mit gewöhnlich großen und doppelt-fiederſpaltigen Wedeln. — 6 Arten. 4007. Woodwärdia radicans Sm., Wurzelnde | und nicht 2geſtaltig, doppelt-gefiedert, die kleinen Woodwardie. Madeira, Kanaren, Südeuropa, Aſien ꝛc. Fiederchen lanzettlich und feingezähnt; die Endfiedern Wedelſtiele ſtark, kahl, am Grunde ſchuppig. Laub oberſeits knoſpend und ſproſſend. 90180 cm lang bei 30 —50 cm Breite, gleichförmig Schöner dauerhaft-belaubter Kalthausfarn. Gattung 1452. DOOdya R. Br, Doodye, O XVI 2b (nach dem Londoner Apotheker Samuel Doody benannt). Sporenbehälter-Häufchen länglich, gerade oder nur ſchwachgekrümmt, nicht eingeſenkt, in 1 oder mehreren Reihen zwiſchen Mittelrippe und den Laubrändern, und zwar parallel mit beiden. Ihre Hülle von gleicher Geſtalt, häutig und nach der Mittelrippe hin offen. Von Längsadern wird jederſeits der Rippe eine oder 2 Reihen Felder gebildet, und die Sporenhäufchen liegen an ſolchen Adern. Laub 15—50 cm lang, fiederſpaltig oder einmal-gefiedert. — 5 Arten: D. aspera R. Br., D. dives Kze., D. media R. Br. und D. caudata R. Br. Überwinterung bei +8 bis 10°C. hi a H 1 Gattung 1448. Ceratöpteris bis Gattung 1453. Asplenum. Nr.4003—4013. 1257 Gattung 1453. Asplenum (nicht Asplenium) Z., Streifenfarn, G XVI 2b (griechiſch: a — nicht, splen — Milz; ſollte Stiche der Milz lindern). Streifen auf der Unterfläche oder faſt bis an den Rand des Laubteiles befindlich, bezw. ſich erſtreckend; ihre Hülle (Schleier) e Häufchen als ſchmal⸗-linealiſche bis längliche 1 geformt, gerade, nur gelegentlich auch gekrümmt, einfach oder doppelt, flach oder gedunſen, ſich entlang ihrer äußeren Seite öffnend [bei * A. alpestre Mett. (syn. Athyrium alpestre Vl.) ſehr klein und ſchnell verſchwindend; Häufchen kreisrund]. — 280 Arten. A. n oder Freilandfarne. 1. Spreuſchuppen ſtarr, gegittert, dunkel; Wedelſtiel meiſt nur 1 . IT a) Laub einmal⸗gefiedert oder handförmig⸗ -2—5teilig b) Laub doppelt: oder mehrmal-⸗gefiedert 2. Spreuſchuppen weich, dünnwandig, hellbraun; Wedelſtiele mit 2 Faſerbündelſträngen B. Fremde oder Gewächshausfarne. 1. Laub ganz einfach, alſo ungeteilt; ſeine Adern an der Spitze durch eine querlaufende Linie verbunden Adern frei verlaufend, einfach oder verzweigt. 2. Laub ein⸗ oder mehrmal- gefiedert. förmig⸗flach, nicht eingeſenkt. * A. Trichomanes. * A, septentrionale. * A, Ruta muraria. * A. Adiantum nigrum. * A. Filix femina. 4008. 4009. 4010. 4011. 4012. . 4. Nidus. 4013. Sporenbehälter-Häufchen gerade, ſcheiben— a) Laub nur einmal⸗gefiedert, lederig oder faſt fo, blaßgrün, mit zahlreichen linealiſchen oder linealiſch-länglichen, ſpitzen oder zugeſpitzten, am Grunde der oberen Seite plötzlich verſchmälerten Fiederchen, deren innere Kante faſt parallel mit der Hauptſpindel, abgeſtutzt. Nr. 4008, 4009.) b) Laub doppelt- bis viermal⸗-gefiedert. 9 W der e in 2 „ IN die untere Seite ſchief— Ken auch * „ A. nitens. 4014. A. Serra. 4015. A. obtusatum. 4016. * derung fait fächerförmig; Laubzipfel linealiſch oder eirund-keilförmig, . oft glänzend, 51 Nr. 4010 und 4011. * Aderung fiederig; Laub fußlang oder länger; die Zipfel groß, krautig . letzte Zipfel der 7 0 N ee Laub 30-100 em lang. 3. Adern einfach; Rande linealiſch bis linealiſch-länglich . 4. Adern frei, die Sporenbehälter-Häufchen ſich nach beiden Seiten der Adern hin erſtreckend. A. bulbiferum. 4017. Sporenhaufchen am oder nahe dem A. Belangeri. 4018, "A, viviparum. 4019. A. dimorphum. 4020. (Diplacium). a) Laub linealiſch-lanzettlich, an feinem Grunde bis zur Spindel eingeſchnitten: A. zeylanicum Hook. (syn. Dipl. zeyl.). b) Untere Hälfte oder ¼ des Laubes gefiedert. * Federn ganzrandig oder nur ſehr ſchwach gelappt; A. celtidifolium Kze. *t Fiedern ziemlich tief- (½ oder ) gelappt c) Laub reichlich- und doppelt-gefiedert: A. arborescens Mett., 5. Adern frei verlaufend; Sporenbehälter-Häufchen mehr oder weniger gekrümmt, bisweilen hufeiſenförmig. a) Laub im Umriß deltaförmig, doppelt- oder mehrmal-gefiedert: A. erenulatum), Nordeuropa, Himalaja. b) Laub im Umriß lanzettlich oder eirund-lanzettlich: A. thelypterodes Hook, (syn. amerika; Laub 30-60 cm lang, 15—32 cm breit, im Umriß lanzettlich. — A. umbrosum J. Sm. Athyrium umbrosum), Kanaren, Himalaja, Auſtralien; Laub 90—160 em lang, 30—50 cm breit. gleiche auch Nr. 4012!) 4008. * Asplénum Trichömanes L., Braun- flieliger Streiſenfarn. Europa, in Felsritzen, auf Baumwurzeln und alten beſchatteten Mauern. Staude, 8—15 em hoch Fruchtzeit: Juli, Auguſt Pflanze dichtbuſchig; Wedelſtiele und Spindel bis zur Spitze glänzend-ſchwarzbraun, horn— artig; Laub 15—30 em lang. Spindel rinnig, ge— flügelt; Spreuſchuppen meiſt mit Scheinnerv. Fiedern aus keilförmigem Grunde rundlich-eirund, feingekerbt. 4009. Asplénum septentrionäle H. (syn. Acrostichum septentrionale Z., Acropteris septen- trionalis ZX.), Nördlicher Streifenfarn. Europa, an Orten wie Nr. 4014. Staude, 8—16 cm hoch. Fruchtzeit: Juli, Auguſt. — Wedelſtiele kaum vom Laubteil abgegrenzt, fadenförmig. Blättchen linealiſch oder linealiſch-lanzettlich, an ihrem Grunde ganzrandig an der Spitze ungleich-eingeſchnitten-1—3zähnig. Sporenhäufchen zuſammenfließend. 4010. * Asplenum Ruta muräria Z., Mauern- Htreifenfarn, „Mauerraute“. Europa, an beſchatteten Mauern und in Felsſpalten. Staude, 3—15 cm hoch. Fruchtzeit: Juli bis September. — Wedel— ſtiele grün. Laub im Umriß dreieckig-eirund, zwei⸗ bis dreimal-gefiedert; Fiedern länglich-verkehrt— eirund oder halbmondförmig. Hülle (Schleier) der Spornhäufchen bewimpert. 4011. * Asplenum Adiäntum nigrum L., Schwarzer Streifenfarn. Europa, in Felsſpalten oder an ſteinigen, ſchattigen Orten. 15—40 cm hoch. Wedelſtiele und Unterſeite der Spindel meiſtglänzend— ſchwarzbraun; Laub derb, im Umriß länglich— dreieckig, mit meiſt langvorgezogener Spitze, zwei⸗ bis faſt dreimal-gefiedert; Fiedern vom Grunde bis zur Spitze kürzer werdend; Fiederchen aus keil— förmigem Grunde eirund, ſcharfgeſägt. Hülle der A. Shepherdii. 4021. A. lasiopteris. 4022. Mauritius. (Athyrium.) crenatum Rupr. (syn. A. crenulatum Fries, Athyrium Athyrium thelypterodes Michæ.), Nord: (syn. A. australe Brack., Kalthausfarne. (Ver⸗ Spornhäufchen ganzrandig. *f Serpentini Tausch pr. sp. (syn. A. fissum Wimm., nicht Kit.) hat krautig-weiches, nicht überwinterndes glanzloſes Laub. 4012. * Asplénum Filix fémina Bernh. (syn. Polypodium Filix femina L., Aspidium Filix femina Smwariz, Athyrium Filix femina Rth.), Weiblicher Streifenfarn, „Farnweibchen“. Europa, in ſchattigen Laub- und Nadelwäldern. 30— 100 cm Hoch, iſt aber in Höhe und Form ſehr veränderlich. Dichte Büſche bildend. Laub im Umriſſe elliptiſch-länglich, von der Mitte ſowohl nach dem Grunde, als nach der Spitze hin an Breite abnehmend. Fiedern länglich— linealiſch oder linealiſch-lanzettlich; Fiederchen länglich, eingeſchnitten-geſägt; die letzten Zipfel überall länglich, 2—3zähnig. Schleier lange bleibend. Es giebt eine Menge Gartenformen, die ſich durch Eleganz oder durch ſonderbare Bildung der Wedel unterſcheiden. Die bemerkenswerteſten ſind: f. coronatum, f. corym- biferum, f. cristatum, f daedaleum, f. monstrosum, f. multifidum, f. multiceps und f. Elworthii hort., welche ſich von der Art durch geteilte Wedel, gekräu— ſelte Fiederſpitzen und dergl. unterſcheiden. f. prui- nosum (syn. Athyrium pruinosum Moore) hat eine roſenrote, mit kleinen Drüſen dichtbeſetzte Laubſpindel. Verwendung. Das „Farnweibchen“ bildet hochelegante Büſche für ſchattige oder halbſchattige Plätze. Es liebt Waldhumus und reichliche Bewäſſe— rung im Sommer. A. alpestre ſteht nahe; ſ. oben! 4013. Asplénum Nidus Z., Neſt-Streifenfarn, Neſtfarn. Oſtindien, Neuholland. Laub einfach, lederig, 60—125 cm lang, 8—23 cm breit, lanzettlich, ſpitz oder zugeſpitzt, nach unten allmählich in einen kurzen Stiel verſchmälert, ganzrandig; Mittelrippe auf der Rückſeite abgerundet; Adern dünn, parallel, etwa 1 mm entfernt. Spornhäufchen ungefähr die halbe Länge 1258 bis zum Rande erreichend. k. musaefolium Mellen. pr. Sp., Blätter größer, bisweilen 180 cm lang, bis 30 cm breit; Sporenhäufchen faſt den Laubrand er- reichend. f. australasicum Hool. pr. Sp., Mittelrippe auf der Rückſeite gekielt, oft ſchwarz. 8 Verwendung im Warmhauſe als eine durchaus abweichende Art; beſonders f. australasicum iſt, wenn ſchön entwickelt, ſehr wirkungsvoll. 4014. Asplénum nitens Swartz, Glänzender Htreifenfarn. Inſel Mauritius und Bourbon. Wedel- ſtiele zerſtreutſtehend, 15—25 cm lang, kaſtanienbraun, geglättet, kahl. Laub 45—65 cm lang, 15—25 cm breit, ſchwachlederig, jederſeits der glänzenden Spindel mit 12— 20 aufſtrebenden oder faſt ſicheligen Fiedern, feingezähnt und 12—26 mm breit. Sporenhäufchen von der Mittelrippe höchſtens bis halb zum Rande entfernt. 4015. Asplénum Serra Langsd. et Fisch., Säge-Streifenfarn. Tropiſches Amerika. Wedelſtiele entferntſtehend, 15— 30 em lang, braun, unten ſchuppig. Laub 60—125 em lang, 15—30 cm breit, einmal- gefiedert, mit ſpreizenden, 2—4 cm breiten, jcharf-einge- ſchnitten-geſägten Fiedern; Spindel braun; Adern jehr ſchief. Sporenhäufchen in 2 Reihen nahe der Mittelrippe. 4016. Asplenum obtusätum Forst., Abge- ſtumpfter Streifenfarn. Peru, Chile, Auſtralien. Wedelſtiele graulich, dichtbeſchuppt. Laub 15—30 cm lang, 8—11 cm breit, einmal-gefiedert, im Umriß länglich oder eirund-dreieckig; Endfieder nicht viel größer als die übrigen, kahl, blaßgrün; Spindel breit, oft zuſammengedrückt und rinnig. Formen: f. ob— liquum Forst. pr. sp., Laub oft über fußlang bei 16 em Breite. f. lucidum Forst. pr. sp., Laub noch länger, mit 15— 20 Fiederpaaren, dunkler grün. 4017. Asplenum bulbiferum Forst., Zwiebel- hen- Htreifenfarn. Australien, Mexiko. Buſchig. Hauptfiedern jederſeits der (oft hängenden) Spindel, auf der Oberſeite oft knoſpend oder bruttreibend. Sporenhäufchen länglich, zur Reifezeit oft die ganze Formen: f. laxum | Breite der Laubzipfel füllend. R. Br. pr. sp., Tracht ſchlanker; Zipfel ſchmäler. f. Fabianum Aomb. et Jacg., untere Zipfel tief- fiederſpaltig. k. Mertensianum e. pr. sp. und f. Shuttleworthianum Ee. pr. sp. haben großes, viermal-gefiedertes Laub. 4018. Asplenum Belangeri Kze., Belangers Streifenfarn. Malayiſcher Archipel. Wedelſtiele Familie 243. Filices, Farne. Oi XVI 2 b und 3. Streifenfarn. 75 5 . ur, a 2 F 3 N A 7 ‚T 4 0 x x u? * grünlich, kahl. Laub lederig, blaßgrün, 30 —50 lang, 5—8 em breit; wagerechte Fiedern und etwa 1 mm breite Fiederchen; Spindel zuſammengedrückt. 4019. Asplenum viviparum Presl, Brut- Hfreifenfarn. Inſel Mauritius, Bourbon. Wedel- ſtiele grünlich, mit abfälligen Faſern. Laub krautig, 30—65 em lang, 15—20 cm breit, mit dichtſtehenden, aufrecht -abſtehenden, 10—16 em langen, 4—6 cm breiten Fiedern und zahlreichen fiederſpaltigen Fiederchen; an der Spindel oft knoſpend oder bruttreibend. 4020. Asplénum dimörphum Xze., Zwei- geſtaltiger Hfreifenfarn. Norfolf-Snief. Laub krautig, 60—90 em lang, 30—40 cm breit, im Umriß eirund⸗ dreieckig. Unfruchtbares und fruchtbares Laub ver- ſchiedengeſtaltet oder miteinander verbunden. Untere Hauptfiedern eirund-deltoidiſch, 15—20 cm lang, etwa 5—6 em breit. Unfruchtbare Fiederchen | eirund⸗rautenförmig, zolllang oder länger, 12—15 mm breit, ſtumpf⸗gezähnt und am Grunde der unteren Seite ſchief⸗abgeſtutzt; fruchtbare Fiederchen von derſelben Größe, aber bis zu ihrer Spindel in ſchmal⸗ linealiſche einfache oder gabelteilige Fiederchen geteilt. — Iſt durch das zweigeſtaltige Laub ſofort auffallend. 4021. Asplenuum Shepherdii Spr. (syn. A. striatum I., Diplacium Shepherdii), Shepherds Kuba bis Braſilien. Wedelſtiele horſt⸗ artig beiſammen, grünlich, unten ſchuppig. Laub 30—50 cm lang, 15—24 cm breit, mit zahlreichen gelappten, 10—16 cm langen, 2½ 4 em breiten Fiedern jederſeits, krautig, friſch-grün. Spindel grün⸗ lich, kahl. der Fiedern tiefer, mehr einförmig und ſichelig-ungleich. f. caracasanum PNilld. pr. sp. (syn. Diplacium chlororhachis Xze.) iſt ſchlanker, Lappen der Fiedern ſtumpf⸗gezähnt. — Wedelſtiele graulich. Laub 30—65 em lang, 20 bis 32 cm breit, mit zahlreichen wagerechten, krautigen 4022. Asplenum lasiöpteris Mett. (syn. A. tomentosum Mett., nicht Hook.; Diplacium lasiopteris Kze., D. decussatum hort.), Rauhflügeliger Htreifen- farn. Wedelſtiele dunkelgefärbt, zottig; Laub 40 bis 50 cm lang, 15—22 cm breit, dunkelgrün, auf beiden Flächen ſamt der Spindel zottig, jederſeits unter der fiederſpaltigen Spitze mit 8—10, höchſtens 10 cm langen Fiedern. — Verwendung dieſer Arten. Alle ſind kultur- würdig und viele ſchon ſeit langer Zeit Bürger unſerer Gewächshäuſer. Kultur nicht ſchwierig. A. austral- asicum darf man, beſonders junge Wedel, nicht ſpritzen, es wird ſonſt leicht fleckig. Gattung 1454. Scolopendrium Sm., Hirſchzunge, = XVI 2b (griechiſch: skolopendra — Tauſendfuß; Ahnlichkeit der Fruchthäufchen damit). Sporenbehälter-Häufchen linealiſch, ſchief⸗ oder ſchräg⸗ zur Mittelrippe geſtellt; die Häufchen aber mit 2 Häufchen zugekehrten Seite öffnen. teiligen und lrauſen) Blättern. — 9 Arten. 4023. *Scolopendrium Scolopendrium Karst. (syn. S. vulgare Sm., S. officinarum Swartz, Asple- nium Scolopendrium .), Gemeine Hirſchzunge. Europa, in ſchattigen Gebirgswäldern ꝛc. 15—60 cm hoch. Fruchtzeit: Juli, Auguſt. — Laub ohne den Stiel 15—50 cm lang, 4—8 cm breit, zungenförmig-länglich, ganzrandig; Adern in Gruppen von 2— 4 und ſelten oben mal ineinander mün⸗ dend. Es giebt eine Anzahl Gartenformen, auch eine, welche hüllenloſe Sporenhäufchen auf der Oberſeite Ferner: f. undu- und am Rande des Laubes trägt. Staude, Hüllen (je eine rechts und links der Längsſeite), die ſich beide auf der dem Farne mit einfachen, ungeteilten (nur bei einer Gartenform an der Spitze mehr— latum, Rand des Laubes mehr oder weniger wellig— kraus. f. crispum, das Laub ſchmäler und mit ſtark gekrauſtem Rande. k. macrosporum, Laub 10—15 cm lang, 2—3 cm breit, etwas fleiſchig, Rand wellig und ſchwach-gezähnt. f. digitatum, Laubſpitze fingerig⸗ veräſtelt. Verwendung. Die Hirſchzungen gefallen ſich in Felſenritzen und werden demgemäß mit Vorteil zur Ausſchmückung ſchattiger Partien der Felſen, Grotten u. ſ. w. benutzt. Sie bedürfen Schatten und Feuchtigkeit. Gattung 1455. Didymochläöna Desv., Doppelfarn, O = XVI 2b (griechiſch: didymos — doppelt, chlaina — Kleid, Hülle; gleichſam 2 Hüllenhälften über den Häufchen). Sporenbehälter-Häufchen elliptiſch, auf der Spitze eines Aderchens, aber deutlich zwiſchen Laubrand und Mittelrippe befindlich; ihre Hülle (Schleier) gleichfalls f. inaequilaterum Melt. pr. Sp., Lappen > | F 1 E | ffen. — 2 Arten, z. B.: 3: 5 * a : = 2 3 PEN, mn — fi * * 1454. Scolopéndrium bis Gattung 1456. Aspidium. Nr. 1014 — 4028. 1259 elliptiſch, am Wunde ausgerandet, daſelbſt dem linealiſchen „Fruchtboden“ anhaftend, ſonſt aber überall rundum am Rande D. lunulata Desv. (syn. Aspidium truncatulum Swartz), Trop. Amerika; faſt baumartig. Warmhaus. Gattung 1456. Aspidium Swartz ex p., Schildfarn, O XVI 2b (griechiſch: aspidion kleiner Schild; ſchildförmige Hülle (Schleier) über den Sporenhäufchen). Sporenbehälter⸗Häufchen faſt kugel⸗ rund, auf dem Rücken oder an der Spitze eines Aderchens; ihre Hülle (Schleier) kreisrund und im Mittelpunkte angeheftet, am Rande ringsum frei. Wedelſtiele gewöhnlich 4 Faſerbündelſtränge enthaltend. [Bei Untergattung Polystichum Rth., Punktfarn, haben die Wedelſtiele 2, 5 oder 7 Faſerbündelſtränge und die Sporenhäufchen-Hülle iſt etwas nierenförmig, zwar im Mittelpunkt, aber mit einer niedergedrückten Falte angeheftet.] — 55 Arten. A. Deutſche oder Freilandfarne. 1. Untergattung Polystichum. a) Laub gefiedert und die Fiedern fiederſpaltig. * Wedelſtiele mit nur 2 Faſerbündelſträngen * Wedelſtiele mit meiſt 7 Faſerbündelſträngen . k Wedelſtiele mit 5 Faſerbündelſträngen . b) Laub doppelt⸗gefiedert . 2. Untergattung Aspidium. .* A. Thelypteris. * A. Filix mas. * A. cristatum. .A. spinulosum. 4024, 4025. 4026. 4027. Laub doppelt⸗ gefiedert nur bei dem ſeltenen * A. Lonchitis Swartz (syn. Polypodium Lonchitis L., Polystichum Lonchitis Rth.), 15—50 cm hoch, das Laub einmal-gefiedert und die Fiedern ungeteilt, aber am Rande dornig— gefägt]. B. Ausländiſche oder Kalthausfarne: A. pungens KIf., Südafrika; untere Fiedern des Laubes einmal-geftedert. Willd. (syn. Polypodium capense L., untere Fiedern des Laubes mehr als einmal-gefiedert. * A. aculeatum. 4028. — A. capense — A. falcatum Swartz, China, Japan; Laub nur einmalsgefiedert und Fiedern ganz, ſichelförmig. 4024. Aspidium Thelypteris Swartz (syn. Polystichum Thelypteris R.., Acrostichum Thely- pteris Z. spec., Polypodium Thelypteris Z. mant., Nephrodium Thelypteris Desv., Lastrea Thelypteris Bory), Sumpf-HSdildfarn. Staude, 30—60 cm hoch, in torfigen, ſumpfigen Wieſen, in feuchten Wäldern. Erdſtamm kriechend; Wedelſtiele ohne Spreuſchuppen. Laub länglich bis lanzettlich, am Grunde kaum verſchmälert, unterſeits ſpäter drüſenlos. Fiedern faſt kammförmig-fiederteilig, die Zipfel ſpitzlich, die fruchttragenden am Rande zurückgerollt und ſichelförmig. — A. montanum Aschers. (syn. A. Oreopteris Swartz, Polystichum montanum EA., P. Oreopteris HC, Polypodium montanum Vogler, P. Oreopteris £hrh., Lastrea montana Moore, Nephrodium montanum DBak.), 30—80 em hoch, an jonnigen Orten oder in etwas jchattigen Bergwäldern. Laub oben wie unten ſtarkverſchmälert, unterſeits drüſig; Spindel mit kleinen, braunen Spreuſchuppen; Laubzipfel ſtumpf, flach. 4025. * Aspidium Filix mas Swartz (syn. A. Mildeanum Goeppert, Polystichum Filix mas Rth., Polypodium Filix mas L., Nephrodium Filix | mas ARich., Lastrea Filix mas Presl), Männlicher Schildfarn, „Farnmännchen“, Wurmfarn. Europa, in Wäldern, Gebüſchen, an ſteinigen Orten. Staude, 50—100 cm hoch. Fruchtzeit: Auguſt, September. — Wedelſtiele ſamt Spindel ſpreublätterig, meiſt mit 7 Faſerbündelſträngen. länglich, mit lang vorgezogener Endſpitze; Fiedern gedrängtſtehend, lanzettlich, zugeſpitzt; Fiederchen mit breitem Grunde, ſtumpflich, am Rande gekerbt⸗gezähnt. Es giebt mancherfei Formen, z. B.: f. affine fisch. et Mey. pr. sp., Fiederchen nicht jo Laub im Umriß elliptiſch⸗ feuchten, Polypodium dilatatum Hoſfn) eirund und drei- bis viermal-gefiedert]; Fiedern länglich— ſtumpf und mit Raum chen ihnen, ihr Rand auch tiefer gezähnt. k. elongatum (syn. Nephrodium elon- gatum Hook. et Gr.), Laub bisweilen 90—125 cm lang, bei gegen 60 cm Breite, viermal - fiederjpaltig. f. cochleatum (syn. Nephrodium cochleatum Don), ſchieden. Gartenformen find noch: k. daedaleum, f. furcatum, f. monstrosum. Art und Formen ſind hübſche Freilandfarne. 4026. * Aspidium eristätum Swartz (syn. A. Callipteris Zhrh., Polystichum cristatum Rih., Polypodium cristatum L., Nephrodium cristatum Michæ., Lastrea cristata Presl, Kammförmiger Schildfarn. Europa, in Waldſümpfen und Torfmooren. Staude, 30—60 em hoch. Fruchtzeit: Juli, Auguſt. „anſpruchsloſe — Wedelſtiele mit 5 Faſerbündelſträngen. Laub im Umriſſe verlängert-lanzettlich; Fiedern ſtumpflich, die unteren fiederteilig, mit ſehr genäherten, länglichen, ſcharf-geſägten Zipfeln. Fruchtbare Wedel länger und ſchmäler; ihre unterſten Fiederpaare ſenkrecht zur Blattfläche geſtellt; Spindel kahl. 4027. * Aspidium spinulösum Swartz (syn. Polystichum spinulosum C., Nephrodium spinu- losum Sirempel), Dorniger Schildfarn. Europa, in ſumpfigen Wäldern. Laub doppelt-ge— fiedert, im Umriß eirund oder länglich [bei f. dila- tatum (syn. Polystichum dilatatum DC. pr. sh., im Umriß dreieckig— lanzettlich, eingeſchnitten oder fiederſpaltig und dann die Fiederchen zugeſpitzt und ſcharf-dorniggeſägt— Spindel und Wedelſtiele ſpärlich-ſpreublätterig. A. rigidum Swartz (syn. Polystichum rigidum DC, Nephrodium rigidum Desv.), Alpenpflanze, Laub unter— ſeits drüſig; Stiele und Spindel dicht-ſpreuſchuppig. 4028. * Aspidium aculeätum Swartz sensu lat. (syn. A. hastulatum Ten., A. angulatum Äit., Polypodium aculeatum Z., Polystichum aculeatum Rth., P. aculeatum f. Swartzianum Zoch), Stacheliger Schildfarn. Europa, an ſchattigen Gebirgslehnen. 30—100 em hoch. Laub doppelt⸗gefiedert, lanzettlich, lang- oder kurz⸗zugeſpitzt, faſt häutig, am Grunde wenig verſchmälert; Fiederchen kurzgeſtielt, ſpreuartig, das unterſte obere mit den übrigen faſt gleichgroß oder wenig größer, zurückgekrümmt. t. angulare Kit. ex p. (syn. A. Braunii Denner), Laub am Grunde allmählich lang⸗verſchmälert, häutig, etwas ſchlaff. Fiederchen ziemlich groß, faſt ſitzend, angewachſen-herablaufend; das unterſte obere wenig größer. k. lobatum Swartz pr. Sp., Laub am Grunde ſehr verſchmälert, lederig, ſteif, verſchiedenfarbig. Fiederchen herablaufend, das unterſte obere meiſt doppelt ſo groß als die übrigen, aufgerichtet. — Ausländiſche und im Kalthauſe zu das unfruchtbare vom fruchtbaren Laub etwas ver⸗ A. rufo-barbatum Wall.), kultivierende Formen find: f. squarrosum Don (syn. Laubſpindel dicht mit rötlich⸗ braunen faſerigen Schuppen bekleidet. k. proliferum Br. pr. sp. iſt eine intereſſante knoſpende oder ſproſſende auſtraliſche Form. k. vestitum Swartz pr. sp., Spindel bis zur Spitze ſowohl mit rötlichbraunen, faſerigen, als auch mit dunkelbraunen, großen, lanzettlichen Schuppen bekleidet. Verwendung. Die Art und ihre deutſchen oder europäiſchen Formen ſind in dem Garten an ſchattigen, feuchten Stellen eine große Zierde. 1260 Familie 243. Filices, Farne. Or XVI2b und 3. Gattung 1457. Nephrödium Rich., Nierenfarn, e XVI2b (griechiſch: nephrodes — nierenartig, Form der Hülle auf den Sporenhäufchen). Sporenbehälter-Häufchen faſt kugelrund, auf dem Rücken oder der Spitze eines Aderchens; ihre Hülle herz nierenförmig, in der Ausbuchtung (Falte) angeheftet. (Vergl. nötigen⸗ falls auch die Arten der Untergattung bolystichum in Gtg. 14571) — 224 Arten. A. Adern alle frei verlaufend, alſo oben nicht ineinander inden (Lastrea Presl. 1. Die Fiedern find in Bezug auf ihre Spindel tiefer als bis zur Hälfte in dichtſtehende, regelmäßige, ganzrandige oder fait ganzrandige Lappen geſpalten: die Adern find gabelteilig: Aspidium Filix mas, ſiehe unter Gtg. 1456 unter Nr. 4025. . Die Fiedern find in Bezug auf ihre Spindel ganz oder faſt bis zur Spindel in gezähnte oder fiederſpaltige Lappen geteilt. N. Goldieanum. 4029. . Grundftamm aufrecht; Laub klein oder mittelgroß, im Umriß länglich⸗lanzettlich oder länglich⸗Z eckig, drei- oder viermal⸗fieder⸗ ſpaltig. Hülle des Sporenhäufchen feſt und bleibend: N. fragrans Rich. (syn. Lastrea fragrans). 0 Weitkriechende Erdſtämme. Laub wie unter 3: N. decompositum R. By Laub groß, über 30 em lang und breit, krautig. Hülle der Sporenhäufchen klein und ſehr hinfällig. Erdſtämme kriechend. N. setigerum. 4030. se D DD B. Untere Adern naheſtehender Gruppen vereinigt. J. Laub groß, einmal-gefiedert; die unteren Fiedern kaum oder gar nicht verkleinert. Erdſtämme weitkriechend: N. sophorodes Desv. 2. Laub groß, einmal⸗gefiedert; die Fiedern / —)⁰ tief geſpalten. Grundſtamm aufrecht . ; N. molle. 4031. C. Adern zahlreich ineinander mündend und gewöhnlich auch noch 1 Sngeiätjiene e Sporenpäufcen groß, nicht zerſtreut, ſondern jederſeits der Hauptadern in beſtimmter Reihe .. N. cieutarium. 4032. 4029. Nephrödium Goldieänum Zook., Goldies 4031. Nephrödinm molle Desv. (syn. Aspi- Nierenfarn. Nordamerika. Wedelſtiele horſtartig dium molle Hook. ex p.), Weicher Nierenfarn. beiſammen, fußlang, unten mit großen dunklen Schuppen. Mexiko bis Braſilien, Himalaja. Wedelſtiele hinfällig⸗ Laub krautig, 60—100 em lang, 30 em breit oder behaart. Laub 30—65 cm lang, 20—30 em breit; breiter, im Umriß eirund=dreiedig, beiderſeits ſamt Fiedern ſpreizend, etwa 2 cm breit, bis halb zur Spindel nackt. Untere Fiedern 15—25 em lang, 5 bis Mittelrippe in kaum ſichelige ſtumpfe Lappen geteilt; 6 em breit, mit faſt ſicheligen, ſchwachgezähnten untere Fiedern entferntſtehend und ziemlich kürzer als Lappen. — N. marginale Michx., Wedelſtiele 15 bis die übrigen; alle beiderſeits ſamt Spindel feinzottig, 32 em lang, mit lanzettlichen gleichfarbigen Schuppen. bei f. violascens (syn. Aspidium violascens LX.) die Laub krautig, doppeltgefiedert, im Umriß länglich- Spindel oft friſch-purpurlich-gefärbt. lanzettlich, 45—65 em lang, 15—23 cm breit; Fiedern 4032. Nephrödium cientärium Dak. (syn. 8—11 em lang, bis 4 cm breit, faſt nackt. Polypodium cicutarium .), Schierlings-Nierenfarn. 4030. Nephrödium setigerum Dak. (syn. N. Mexiko bis Peru, Himalaja. Wedelſtiele fußlang oder tenericaule 7oo%k., Cheilanthes setigera Bl., Aspi- länger, bräunlich oder ebenholzſchwarz. Laub 30 bis dium uliginosum Aze.), Borftiger Nierenfarn. Erd⸗ 60 cm lang, papierartig-frautig oder ſchwach⸗lederig, ſtamm kriechend. Wedelſtiele 30—60 cm lang, oben die Spitze tief-gefiedert und mit gebuchteten Yanzett- nackt oder überall jchuppig Laub 30—100 em lang, lichen Lappen; unterhalb derſelben jederſeits 3 bis krautig; Hauptſpindel ſtrohfarben, die Seitenſpindeln 6 Fiedern, deren unterſte unten tief-fiederſpaltig bis und Laub⸗Unterſeite feinzottig. — N. effusum Dak. gefiedert find. k. apiifolium Hook. et Arn. pr. sp. (syn. N. amplissimum Bae, Polypodium divergens | (syn. Aspidium latifolium Pres!, A. dilaceratum Hook.), Mexiko bis Brafilien. Erdſtamm kurzkriechend. Aze.) iſt größer und mehr zuſammengeſetzt, untere Wedelſtiele 60 em oder drüber lang; Laub 90—125 cm Fiedern fußlang oder länger. Spindel oben breit- lang, vier- bis fünfmal-fiederſpaltig, beiderſeits blaß⸗ geflügelt. grün, glänzend, nackt, faſt lederig; die Spindeln ge— Verwendung als beſonders zierende Farne des wöhnlich ſchuppig. kf. excultum Hook. pr. sp. iſt oft Kalthauſes, die leicht zu kultivieren ſind. Kultur ſiehe nur dreimal⸗-gefiedert. am Schluſſe der Familie. Gattung 1458. Nephrölepis Schott, Nierenhüllfarn, O XVI 2b (griechiſch: n&phros — Niere, lépis — Schuppe; Hülle der Häufchen meiſt nierenförmig). Sporenbehälter-Häufchen rund, gebe nahe dem Laubrande befindlich und von der Spitze des oberen Zweiges einer Ader ausgehend; ihre Hülle nierenförmig oder rundlich. Adern alle frei verlaufend. Laub einmal-gefiedert; die Fiedern mit ihrem Grunde der Spindel angegliedert (deshalb an getrockneten Wedeln oft hinfällig) und mit weißen, kreideartigen Tupfen auf der Oberfläche. — Etwa 10 Arten. 4033. Nephrölepis cordifölia Bak. (syn. N. 4034. Nephrölepis davalliödes Ke. (syn. tuberosa Aook., Polypodium cordifolium Z.), Herz Dryopteris dav. O. Kize., Ophioglossum acuminatum grundiger Nierenhüllfarn. Mexiko bis Braſilien. Hut.), Zugeſpitzter Nierenhüllfarn. Java. Grund⸗ Grund ſtamm faſt aufrecht oder ſchief, die drahtartigen Stamm kurz, ausläufertreibend; Wedelſtiele horſtartig Faſern oft Knöllchen tragend. Wedelſtiele 2 —10 em beiſammen, fußlang oder länger, unten ſchuppig. Laub lang; Laub 4—6 em breit; Fiedern etwa zolllang, hängend, 60—100 cm lang, 30 cm breit oder breiter; die oberen an ihrem Grunde deutlich-ohrlappig; Spindel untere Fiedern unfruchtbar, 10-23 em lang, 1 bis ſchwach-beſchuppt. k. pectinata Schott pr. sp. hat 2½ cm breit, am Rande kerbig⸗ eingeſchnitten; frucht⸗ weder Knöllchen noch beſchuppte Stiele oder Spindeln; bare Fiedern ſchmäler und fiederſpaltig, jeder Zipfel Fiedern weniger deutlich-ohrlappig. N. exaltata Schott, | an der Spitze ein einziges Sporenbehälter-Häufchen Wedelſtiele horſtartig-beiſammen; Laub 8—16 cm tragend. Laubſpindel kleiig. | breit; Fiedern 4—8 cm lang, 8—15 mm breit, faſt Sehr zierende Warmhausfarne. lederig, gewöhnlich ſpitz. Gattung 1459. Polypödium L., Tüpfelfarn, Or XVI 2b (griechiſch: polys — viel, pöüs, Genetiv pödös — Fuß; in Bezug auf die vielen Erdſtammnarben). Die von Anfang an unver⸗ hüllten Sporenbehälter⸗ Häufchen ſind kreisrund oder ſelten länglich und dann nicht über doppelt ſo lang als breit; ſie befinden ſich auf der Rückſeite des Laubes, und zwar auf der Spitze der den Laubrand nicht erreichenden Aderäſte als zerſtreute oder reihenweis ſtehende Häufchen. Wedelſriele mit ihrem Grunde dem Erdſtamm angegliedert, ſich alfo ſpäter abgliedernd; Laub mehrjährig dauernd. — Etwa 200 Arten. Einheimiſch iſt nur P. vulgare L.; denn P. alpestre Hoppe iſt * Asplenum alpestre' e “= dba a Gattung 1457. Nephrödium bis Gattung 1462. Gymnogrämme. Fr. 4029 4040. 1261 4035. * Polypödium vulgäre L., Gemeiner Verwendung der Art und Formen in Gärten Tüpfelfarn, „Engelſüß“. Europa, Nordamerika, am an ſolchen Stellen, welche die Pflanzen in der Natur Fuße von Bäumen, an alten Mauern und an Felſen. bewohnen. Die Gartenformen ſind auch als Topf- Staude, 15 bis 40 em hoch. Fruchtzeit: im Winter! pflanzen im Winter im Kalthauſe angenehm. — Laub einmal-fiederipaltig, im Umriß lanzettlich; Fie— Schöne ausländiſche Arten fürs Warmhaus ſind dern meiſt länglich-lanzettlich, ſtumpflich, gegen die z. B.: P. aureum I., zeichnet ſich durch eine intenſiv— Spitze hin gekerbt-geſägt. Sporenbehälter-Häufchen in 5 Wedelfärbung aus; P. Reinwardtii, iſt als einer einfachen Reihe jederſeits der Mittelrippe. Ampelpflanze effektvoll. P. Heracleum Kze. und P. Es giebt eine Anzahl Formen, z. B.: f. cristatum, | morbillosum erreichen, beſonders wenn fie ausgepflanzt Wedel an der Spitze kraus, kammförmig, oft gabelig- | find, großen Umfang. Die meiſten Arten zieht man geteilt. f. cambricum Willd., Wedel meiſt eirund, in Schalen, da die Erdſtämme (Rhizome) ſich weithin bis 17 cm breit, unterſeits häufig blaugrün. ausdehnen. Vermehrung durch Teilung. Gattung 1460. Phegöpteris e, Buchenfarn, Or XVI 2b griechiſch: phegos — Buche, pteris — Farn; wächſt in Buchenwäldern). Wie Polypodium, jedoch: Sporenbehälter-Häufchen auf dem Rücken oder nahe der Spitze der bis zum Rande reichenden Aderäſte. Wedelſtiele mit ihrem Grunde dem Erdſtamm (Wurzelſtock) nicht angegliedert, alſo mit ihm vereinigt bleibend, wenn das wiederholt-geteilte Laub abſtirbt, was bei deutſchen Arten alljährlich geſchieht, da es nicht überwintert. — Pflanze vom Ausſehen der Schildfarne, aber ſtets ohne Schleier. Etwa 90 Arten: 4036. * Phegöpteris Phegöpteris Voss (syn. | Laub dreimal-zuſammengeſetzt, kahl; Sporen- P. polypodiodes Fee, Polypodium Phegopteris L.), | behälter-Häufchen randſtändig, ſtets getrennt. — Echter Buchenfarn. Europa, in jchattigen Laub- * P. Robertiana A. Dr. (syn. P. calcarea Fee, wäldern und Gebüſchen. Staude, 15—40 cm hoch. Polypodium Robertianum Hofm, P. calcareum Fruchtzeit: Juni bis Auguſt. — Laub flaum⸗ Sm.), „Storchſchnabelfarn“, Gebirgswälder, Kalkfelſen, haarig, im Umriß dreieckig-eirund, faſt pfeilförmig, Mauern; 30—60 em hoch; Laub unterſeits ſamt Stiel langzugeſpitzt, einmal-gefiedert, die Fiedern wieder und Spindel mit zahlreichen kurzen Drüſenhaaren; fiederſpaltig. Mittlere und untere Fiederſtücke in Form Fiederchen aufrecht; Sporenhäufchen ſpäter meiſt zu— eines unregelmäßigen Vierecks zuſammengewachſen. ſammenfließend. Sporenhäufchen faſt randſtändig. — *P. Dryopteris Verwendung im Garten und für Felsanlagen. Fee (syn. Polypodium Dryopteris Z.), 15--35 cm Eine tropiſche, leicht zu kultivierende Art iſt: hoch; Erdſtamm dünn, glänzend-ſchwarzbraun. P. difformis Melt. (syn. Polypodium difforme Bl.). Gattung 1461. Nothochlaena Kk. Br., Trugfarn, G XVI 2b (griechiſch: nothos — unecht, chlaina — Oberkleid; Sporenbehälter-Haufen durch den oft etwas umgebogenen, aber durchaus grünen und freien Laubrand ſcheinbar wie mit einer Hülle umrändert). Sporenbehälter-Häufchen randſtändig, anfangs rundlich oder länglich, aber bald zu einem ununterbrochenen Streifen längs des Laubrandes zuſammenfließend, ohne eine echte Hülle; aber der völlig grüne Laubrand iſt oft etwas übergebogen. Iſt ſonſt nahe verwandt mit Gtg. 1443, Cheilanthes. — 27 Arten. Schöne Gewächshausfarne mit unterſeits gelb- oder weiß-gepudertem Laube ſind: 4037. Nothochläéna sulphürea J. Sm. 4038. Nothochlä&na nivea Desv., Schneeweißer (syn. N. argentea Love, Pteris sulphurea Cav., FTrugfarn. In den Anden Mexikos bis Perus. Wedel— Cheilanthes pulveracea Aook.), Schwefelgelber ſtiele dichthorſtig, 10— 16 cm lang, kaſtanienbraun, Trugfarn. Kalifornien, Neu-Mexiko. Erdſtamm glänzend, die Schuppen lebhaft-roſtfarben. Laub kriechend; die Schuppen dicht, ſtarr, linealiſch, faſt 8—16 cm lang, 4—6 cm breit, eirund, dreimal-ge— ſchwarz. Wedelſtiele horſtartig-beiſammen, 10— 16 em fiedert; Hauptfiedern entferntſtehend, die Fiederchen lang, ebenholzfarben, kahl. Laub 5—8 cm lang und langgeſtielt, oberſeits blaßgrün, unterſeits reinweiß⸗ breit, das unterſte Fiederpaar mit den unterſten gepudert; Spindeln glänzend⸗kaſtanienbraun. k. Hookeri Fiederchen ſehr verlängert, oberſeits blaßgrün, unterſeits Lowe pr. sp. iſt eine Gartenform mit dichten, ver— gelb⸗gepudert (f. lutea), oder goldgelb-gepudert (f. aurea) breiterten Zipfeln und ſitzenden Fiederchen. — N. oder weiß⸗gepudert (f. cretacea Melt. pr. sp.). Bei | dealbata XÄze. iſt nur ſchlanker, hat dichtere und f. candida Aook. pr. sp. unterſeits weiß-puderig zahlreichere Hauptfiedern und ſchmälere (3 mm oder und bei f. monosticha Melt. pr. sp., unterſeits gelblich weniger lange und nur halb fo breite) Zipfel. gepudert, ſind die Fiedern nicht ſo dichtſtehend und Verwendung als zierliche Lauwarmhaus-Farne weniger ungleich. an hellem, mehr trockenem Standorte. Gattung 1462. eri Desv., Schriftfarn, Or XVI 2b (griechiſch: gymnos — nackt, gramma — Strich, Schrift; die unverhüllten, oft linienförmigen Häufchen gleichſam wie Schriftzeichen). Die Sporenbehälter⸗Häufchen entſtehen auf oder längs den Seitenadern des Mittelnervs; ſie ſind linealiſch oder linealiſch-länglich, einfach und getrennt, oder gabeläſtig und oft ineinander mündend. — 90 meiſt tropiſche Arten, die zum Teil wegen ihrer goldgelben oder ſilberigen Unterfläche als „Gold- oder Silberfarne“ kultiviert werden. A. Tracht und Wuchs nachſtehender Arten wie Gtg. 1443, Chailanthes. Sporenbehälter-Häufchen linealiſch und gewöhnlich gabelteilig— 1. Laub doppelt-fiederſpaltig oder doppelt-gefiedert, u nterfeits nun: geHu ert. Adern frei verlaufend: 05 tomentosa Desv. 2. Laub unterſeits gelb- oder weiß-gepudert. (Ceropteris Lk.) . „„ eee G. tartarea. 4040. G. calomelanos. 4041, G. sulphurea. 4042, B. Tracht und Wachstumsweiſe die der Tüpfelfarne (Gtg. 1459, Polypodium). Laub einmal- oder am Grunde doppelt-gefiedert; Adern verſchiedenartig ineinandermündend: G. japonica Desv. (syn. Dictyogramme japonica Presl). 4039. Gymnogrämme trifoliäta Desv. (syn. unterſeits gewöhnlich nackt, das fruchtbare weiß- oder Ceropteris trifoliata LX.), Dreiblätteriger Schrift- gelb⸗gepudert. Untere Fiedern dreizählig, die oberen farn. Kuba bis Peru und Braſilien. Wedelſtiele einfach, geſtielt, 5—12 cm lang, faſt ganzrandig— horſtartig-beiſammen, 20—32 cm lang, dunkelkaſtanien- —Iſt ſehr zu Abänderungen geneigt. braun, unten ſchuppig. Laub 60—100 cm lang, 4040. Gymnogrämme tartärea Desv. (syn. 15—23 cm breit, frautig, gefiedert, das unfruchtbare G. dealbata Willd., Ceropteris dealbata LA., — 1262 Familie 243. Filices, Farne. Oe XVI 2 b und 3. Hemionitis dealbata Willd.), Weißlicher Schriſtfarn. kaſtanienbraun; Laub kleiner, etwa 20—30 em lang: Tropiſches Amerika. Wedelſtiele dunkelkaſtanienbraun, untere Fiederchen deltoidiſch. k. chrysophylla K. unten ſchuppig. Laub 30—60 em lang, 15—32 cm pr. Sp. (syn. Ceropteris chrysophylla L., Acrostichum breit, doppelt⸗gefiedert; Fiedern lanzettlich, die unterſten chrysophyllum Swartz), Wedel etwa 20—25 em lang, am größten; Fiederchen länglich, ſtumpf, ganzrandig Spindel dunkel, Puder lebhaft-goldgelb. oder faſt ſo, verwachſen oder die unteren frei, ſchwach— 4042. Gymnogrämme sulphürea Desv. (syn. lederig, unterſeits dicht ſilberweiß-puderig. f. ochracea | Ceropteris sulphurea L.), Schwefelgelber Schrift- Presi pr. sp., Fiederchen ſehr regelmäßig und nur die farn. Weſtindien. Wedelſtiele nur 2½ —16 cm lang, unterſten gezähnt; Puder lebhaft-gelb. f. ornithopteris ſchlank, kaſtanienbraun, oft puderig. Laub 15—32 cm Kl. pr. sp., Laub mehr lederig, Rand der Laubteile lang, 7—11 cm breit, eirund⸗lanzettlich, dreimal⸗ einwärts⸗gebogen; Puder weiß oder gelb. f. Steltzneri fiederſpaltig; Fiedern lanzettlich, die unteren allmählich Koch pr. sp., Laub verlängert, ſchlaff, Puder gelb, kürzer werdend; Fiederchen fächerartig-eingeſchnitten, dünn; Wedelſtiele und Spindel weichhaarig. die Zipfel ganz oder geſpalten- keilförmig, krautig. 4041. Gymnogrämme calomélanos LF. (syn. Puder lebhaft-gelb. — G. pulchella Zind., Venezuela, als Mittelformen: G. L’Herminieri LX., G. Martensii robuſter, hat weißen Puder, Laub unten am breiteften. — Lk., G. Massonii LVc., G. intermedia Fee), Schön- Verwendung, namentlich der gepuderten Arten, ſchwarzer Schriftfarn. Weſtindien, Peru. Wedelſtiele als gern geſehene Gewächshaus- und Zimmerpflanzen. faſt ſchwarz, 15—30 em lang. Laub 30—90 cm Kultur. Sie lieben Humuserde und ziemlich trockene lang, 15—30 cm breit, dreimal-fiederſpaltig; Fiedern Luft, dürfen auch nicht beſpritzt werden, ſonſt bekommen dicht, lanzettlich, die unterſten am größten, bisweilen ſie bald braune Flecke auf den Wedeln. Standort 15 em lang; untere Fiederchen getrennt, lanzettlich im Winter hell und trocken, tags + 12 bis 15 C., oder ſchwach-dreieckg, oft bis zur Spindel eingeſchnitten, nachts + 10 bis 1300. Ofterer Erſatz durch Anzucht ſchwach-lederig oder krautig; Puder ſilberweiß. f. peru- aus Sporen iſt nicht zu umgehen, um ſtets kräftige viana Desv. pr. sp., Wedelſtiele und Spindel nur Pflanzen zu haben. Gattung 1463. Acrôstichum L., Vollfarn, O XVI 2b (griechiſch: akros — ſpitz, stIchos — Reihe, Vers; fruchtbare Laubteile oft ſpitz und ganz mit Sporenhäufchen bedeckt, deren Anordnung an Schriftzeilen erinnert). Die Sporenbehälter-Häufchen bilden eine Maſſe, welche über die ganze Unterſeite oder über die oberen Fiedern des Fruchtlaubes ſich ausbreitet, bisweilen ſogar auf beiden oder allen Seiten desſelben auftritt. — 132 tropiſche Arten. Sie ſind mehr intereſſant als Schön. Kultur im nicht tief gehen; manche können an hängenden Kork— Winter tags bei + 15 bis 190 C., nachts bei — 12 rindenſtücken kultiviert werden. bis 15° C., am beiten in Schalen, da die Wurzeln Gattung 1464. Platyeerium Desv., Breithorn- oder Geweihfarn, O XVI 2b (griechiſch: platys — breit, keras — Horn; Laubteile oft an Hörner erinnernd und zuſammen geweihartig). Die Sporenbehälter- Häufchen als zuſammenhängende große Maſſe am oberen Ende der Unterſeite des fruchtenden Laubteiles. Fruchtbares Laub gabelig— geteilt, ſodaß das Ganze mehr oder weniger an ein Hirſchgeweih erinnert. — 5 tropiſche Arten. 4043. Platycerium grande Sm., Großer Breif- gerade, zwei- bis dreimal⸗gabelteilig; die letzten hornfarn. Nordauſtralien, Philippinen. Unfrucht- Lappen zungenförmig, ſtumpflich. Sporenbehälter⸗ bares Laub ſehr groß, faſt kreisrund, gewölbt, oder Maſſen in den letzten Gabelungen und an deren die oberen Teile aufrecht, tiefgeſchlitzt und mit ſprei- Grunde in ſehr unregelmäßigen Flecken; Rückſeite des zenden oder eingebogenen Teilflächen. Fruchtbares Laubes mit dünnem weißen Wollflaum bedeckt. — Laub gegen 1—1?/, m lang werdend, paarweis hängend; Verwendung und Kultur. Hochintereſſante die Scheibe breit- keilförmig, bedeckt von der Sporen- Farne, welche ſich ſchon äußerlich durch die geweihartig häufchen-Maſſe, die gegen das obere Ende hin erſcheint; geteilten Wedel auszeichnen. Man kultiviert fie mit daneben in jeder Ecke mit einer verlängerten, zwei- Vorteil an abgeſtorbenen Baumſtämmen, oder an mit gabelig⸗geteilten Fläche. Beide Laubflächen ſind grün Torfboden überlegten Korkſtücken hängend, nach Art und glatt. — P. alcicorne Desv., wärmeres und der Orchideen. Sie lieben hellen Stand, 15 bis gemäßigtes Auſtralien; unfruchtbares Laub gerundet, 19“ C. Luftwärme, feuchte Luft, aber kein direktes mit ſpreizenden Lappen, in der Jugend flaumig. Spritzen. Am verbreiteſten iſt P. alcicorne, welches Fruchtbares Laub gegen 60—90 cm lang, gebüſchelt, auch in flachen Schalen willig wächſt. Gattung 1465. Osmünda L., Riſpenfarn, O XVI 2b. Das fruchttragende Laub der oberen Wedelhälfte iſt durch die alle Teile bedeckenden Sporenbehälter-Häufchen ſo völlig verändert, daß es eine aus vielen ſtraußförmigen Büſcheln gebildete große Fruchtriſpe darſtellt. — 6 Arten. 4044. * Osmünda regälis Z. (syn. O. palustris und der Eleganz feiner Haltung iſt der Königliche Sturm, O. vulgaris Buchenau 1894), Königlicher Riſpenfarn ſehr elegant und wertvoll. Will man Rifpenfarn, Königsfarn. Europa, Aſien, Südafrika, ihn ſchön haben, ſo muß man ihm einen Standort Kanada. Wedelſtiele horſtartig-beiſammen, feſt, nackt, anweiſen, der ſeinem natürlichen Vorkommen entſpricht, 30 —50 cm lang. Laub 60— 120 em lang, fußbreit einen moorigen, tiefen, feuchten Boden und eine halb⸗ oder breiter, doppelt⸗gefiedert, an der Spitze die Frucht- ſchattige Lage. Am beſten gedeiht er in feuchten, mit riſpe. Laubfiedern 15—30 em lang, 5—11 em breit; Büſchen beſetzten Thalſenkungen. Wir empfehlen ihn Fiederchen 2½ —6 em lang, länglich, ſtumpf, am zur Dekoration des Gartenraſens und der Waſſerläufe. Grunde oft ungleich, am Rande fein-ſcharfzähnig, faſt Er gedeiht ſehr gut vor einer nach Norden gelegenen lederig, beiderſeits ſamt Spindel kahl. Fruchtriſpe groß. Mauer ohne Oberſchatten, aber auch in voller Sonne, — O. einnamomea L., Nordamerika. Buſchig. Un- wenn nur die Wurzeln in einem beſtändig friſchen, fruchtbares und fruchtbares Laub getrennt. Junge lockeren und moosbedeckten Boden vegetieren. Ver— Pflanzen dicht mit roft- oder zimmetfarbigem Filz mehrung durch kleine Grundſproſſe. Ausſaat der bekleidet. Sporen, welche ſofort nach der Reife zu ſäen ſind, Verwendung. Wegen der Größe ſeiner Blätter erfordert Sachkenntnis und führt nur langſam zum Ziele. N D r e * R f 8 9 * a ws 2 3 En A Gattung 1463. Aerostichum bis Gattung 1472. Botrychium. Tr. 1041-1018. 1263 * Gattung 1466. Schizaéa Sm., Spaltfarn, &r XVI 2b (griechiſch: schizein — ſpalten; Laub gabelteilig oder fiederſchnittig, die Sporenbehälter an der Seite klaffend). Die Sporenbehälter Gapſelchen) ſitzen in 2—4 Reihen, die eine Seite der dicht⸗zweizeiligen Ahren bedeckend; dieſe Ahren bilden an der Spitze des Laubes (Wedels) beſondere Fruchtſtände (Fruchtfiedern). — 16 Arten, Mexiko bis Braſilien, Neuſeeland; z. B. S. bifida Swartz. Warmhaus. Gattung 1467. Aneimia Swartz, Nacktfarn, O XVI 2b (griechiſch: on —— deckenlos; Sporenbehälter-Häufchen ohne Hülle und zu nackten Fruchttrauben geordnet). Sporenbehälter (Kapſelchen) klein, ungemein zahlreich und zu einer vielmal-verzweigten, vom unfruchtbaren Laube ganz verſchiedenen Fruchtriſpe ange— ordnet; ſie öffnen ſich an der Seite in Längsſpalte und ſind am Scheitel von einem deckelförmigen Ring gekrönt. — 26 Arten, zumeiſt im tropiſchen Amerika. Schön und beſonders für größere Sammlungen zu empfehlen ſind: 4045. Aneimia collina Raddi (syn. A. vellea Aderung fächerförmig, Adern frei verlaufend. — Schrad., A. hirta Sm., nicht Swartz), Brafilien; | A. Phyllitidis Swartz, Mexiko bis Südbraſilien; Wedelſtiele dicht mit feinen ſpreizenden, roftfarbigen [Wedelſtiele ſtrohfarben, nackt oder mit Faſern. Adern Haaren bekleidet; Laubfiedern ganzrandig oder faſt jo; | ineinandermündend. — Warmhauspflanzen. Gattung 1468. Möhria Sve, Mohrie, &=r XVI 2b (nach dem Kryptogamenkenner Prof. D. F. H. Mohr, weiland in Kiel benannt). Die Sporenbehälter (Kapſelchen) ſitzen auf der Rück— ſeite, und zwar nahe dem Rande des Laubes, welches dreimal-gefiedert und vom unfruchtbaren nicht verſchieden iſt. Sporenbehälter (Kapſelchen) mit ſenkrechtem Seitenſpalt ſich öffnend, auf dem Scheitel mit Deckelring. — Einzige Art: M. caffrorum Desv. (syn. M. thurifraga Swartz, Polypodium caffrorum L.), Südafrika; Laub dreimal-fiederſpaltig, gequetſcht wohlriechend. k. achilleaefolia Hook., hort. pr. Sp., iſt feinzerteilt, faſt viermal-fiederſpaltig. Kalt- oder Kaphaus. Gattung 1469. Lygödium Swartz, Schlingfarn, O XVI 2b (griechiſch: Iygodes — ſchlank, zähe, von lygos — Weide; zum Flechten geeignet). Kletterfarn; Sporenbehälter (Kapſelchen) einzeln oder gepaart in den Achſeln großer, ſich dachziegelig deckender Schuppen, die zu kleinen grünlichen Ahren vereinigt ſind; dieſe Ahren ſind entweder umgewandelte Laubfiedern, oder ſie ſitzen in lockerer Reihe entlang dem Laubrande. — 16 Arten. Kultur dieſer bis über 3m lang werdenden Kletter- pflanzt. Sie lieben eine recht poröſe Farnerde, feuchte farne im Lauwarmhauſe oder Zimmer an Stäben, Luft. Manche Arten ziehen im Winter etwas ein, man Reiſig oder Drähten in Formen oder frei wachſend. halte ſie dann kühler und trockener. Vermehrung Am ſchönſten entwickeln ſie ſich, wenn man fie aus⸗ durch Teilung und Sporen. Gattung 1470. Angiöpteris Hoh, Bootfarn, G XVI 2b (griechiſch: angeion — Gefäß, ptͤris — Farn; Sporenhäufchen in Bootform vereinigt). Die Sporenbehälter (Kapſelchen) ſitzen dicht aneinander, ſind aber nicht verwachſen, ſo zwar, daß ſie in der Nähe des Laubrandes linealiſch-längliche oder bootförmige Häufchen darſtellen; ſie öffnen ſich längsſpaltig. — Einzige Art, im Himalaja, in Japan, Queensland ꝛc.: A. evecta Hoffm., Stamm 45--65 em dick. Wedelſtiele an ihrem Grunde angeſchwollen und dem Stamme angegliedert, daſelbſt auch mit 2 großen lederigen Ohr— lappen, die am Stamm ſtets zurückbleiben. Laub doppelt-gefiedert, 11 —-4½ m lang. Mehrere Formen. Verwendung als impoſanten Farn für größere Warm- und Palmenhäuſer. Kultur ſ. unter Nr. 4046. Gattung 1471. Marättia Sm, Marattie, &—r XVI 2b (nach dem Abt Giov. Fr. Maratti benannt, welcher 1760 „De floribus Filicum“ ſchrieb). Sporenbehälter (Kapſelchen) ſitzend oder geſtielt, zu einem bootförmigen Häufchen völlig und allſeitig zuſammengewachſen, welches aus 2 einander gegenüber befind— lichen Kapſelchen-Reihen beſteht. Kapſelchen auf der Ober- oder der Innenſeite längs aufklaffend. — 7 tropiſche Arten. 4046. Marättia fraxinea Sm. Tropiſche Ge— Verwendung wie Gtg. 1470. Man muß, um genden Amerikas. Wedelſtiele 30—60 cm lang, mit geſunde Pflanzen zu haben, der Erde ungefähr ¼ alten hinfälligen Schuppen behaftet. Laub 1½—4½ m lang, poröſen Lehm zuſetzen. Man pflanze die Knollenſtämme doppelt= bis ſeltener dreimal-gefiedert, lederig, oberſeits nicht zu tief, ſpritze auch nicht hinein, da das Waſſer kahl. Die bootförmigen Sporenbehälter-Haufen am ſtagniert und beſonders im Winter Fäulnis verurſacht. Grunde von winzigen Franſen geſtützt oder Für Düngung ſind geſunde Pflanzen ſehr dankbar. umgeben. — 4047. M. cicutaefolia K. (syn. M. Man halte ſie im Winter am Tage bei — 12 bis fraxinea Raddi, nicht Sm.), die ſitzenden Boothaufen | 15 C., nachts etwas niedriger. Vermehrung durch ohne winzige Franſen; Fiederchen ganzrandig oder die abgetrennten Schuppen der Knollenſtämme, die, in feingeſägt. — 4048. M. laxa Xze. (syn. M. macro- ſandige Heideerde und etwas warm geſteckt, leicht phylla hort., Gymnotheca laxa Presl), Mexiko; wie M. Adventivknoſpen und jo junge Pflanzen bilden. cicutaefolia, aber die Fiederchen eingeſchnitten-gekerbt. Gattung 1472. Botrychium Swartz, Mondraute, O XVI 3 (griechiſch: botrychos — Traubenſtengel; wegen des Fruchtſtandes). Fruchtſtand des Stengels riſpenartig-verzweigt; an den Zweigen die Sporenbehälter 2zeilig-geſtellt, aber nicht verwachſen; das unfruchtbare (blattförmige) Laub iſt fiederig- geteilt. — 10 Arten; in Deutſchland 5, darunter: B. Lunaria Sw. (syn. Osmunda Lunaria L.), Gemeine Mondraute; B. virginianum So., Virginiſche Mondraute, welche alle nur 8—25 cm hoch ſind und auf Heiden und graſigen Stellen wachſen. [Gtg. Ophioglossum L., z. B.: * O. vulgatum L., 5—25 cm hoch; auf Wieſen. Fruchtzeit: Juni, Juli; das ‚einzige, am Grunde ſtengelumfaſſende Laubblatt iſt ungeteilt und ei- oder länglich-eirund; Fruchtſtand eine langgeſtielte einfache Ahre.] — liefern ein zartes, duftiges Bouquetgrün, und zu \) f = 8 2 7 ! 7 6, nee en Spritzarbeiten geben die gepreßten Farnwedel den Eine Farnpartie im Garten an halbſchattigen zarteſten Werkſtoff. Stellen, an Grotten, Waſſerfällen, auf Felspartien, Kultur und Anzucht. Man ſammelt die Sporen, oder an altem Mauerwerk oder künſtlichen Ruinen hat indem man das Fruchtlaub auf weißes Papier ſtets einen ganz beſonderen Reiz. Einige ſubtropiſche legt und trocknen läßt; ſie fallen dann leicht aus, ſchmücken unſere Kalthäuſer und Wintergärten. Die und man bewahrt ſie am beſten in Papierbeuteln Frauenhaarfarne (Adiantum), ſowie Pteris, Aspidiumꝛc. bis zur Ausſaat bei Zimmertemperatur auf. Manche Torfmoorfarnen zu verderben. 1264 Sporen haben nur eine tze, andere wieder jahre⸗ lange Keimdauer. bereitet man ſich am zweckmäßigſten Torfſoden vor, welche man am beſten in heißes Waſſer taucht, um alle etwa darin noch enthaltenen Sporen von In Ermangelung von Torfſoden nimmt man Heideerde oder Moorerde mit Sand und Sphagnum gemiſcht, und füllt Näpfe damit an. Man ſäe die Sporen nicht zu dick, entferne etwaige Laubteile, vermeiden, und bewäſſere nur von unten, um ein Fortſchwemmen der ſehr feinen Sporen zu verhüten. Die Töpfe oder Schalen bedecke man mit Glasſcheiben oder ſtelle ſie in ein Vermehrungsbeet unter Fenſter, bei nur mäßiger Lichtzufuhr, bis ſich die Oberfläche der Erde begrünt. Nunmehr gewöhne man die Sämlinge an ein mattes Licht, verſtopfe ſie in Schalen oder Töpfe auseinander, bis ſie ſo weit herangewachſen ſind, daß man ſie nach Ausbildung einzelner kleiner Wedel einzeln in kleine Töpfe pflanzen kann. Manche ältere Farne kann man durch abgetrennte Brutpflänzchen vermehren. Das Verpflanzen geſchieht am beſten im Frühjahr. Bei der Topfkultur lockert man beim Ver— pflanzen die Wurzelballen auf, und ſind die Arten mit feinem Wurzelvermögen gegen ein ſtärkeres Zurück— ſchneiden der Wurzeln nicht empfindlich; bei den Hymenophyllaceen mit ſpärlicherer Bewurzelung ver— bietet es ſich ſchon von ſelbſt. Starkfleiſchige Wurzeln, z. B. die von Marattia und Angiopteris, dürfen nicht geſchnitten werden. Man wähle beim Verpflanzen keine zu großen Töpfe oder Näpfe reſp. Kübel, gebe eine gute Scherben-Einlage, verpflanze nicht zu feſt und bringe die Farne nicht ſo tief, daß die Triebköpfe etwa mit Erde bedeckt ſind, da ſolche ſonſt leicht aus faulen. Im allgemeinen miſcht man eine Farn-Erde, in der die meiſten Arten willig wachſen, aus 1 Teil guter Lauberde, 1 Teil Moorerde oder Heideerde, ½ Teil alten verwitterten Lehm mit entſprechendem Will man Farnſporen anſäen, ſo um ein Stocken der Ausſaat zu dieſen allgemeinen Kulturbedingungen weichen manche Sandzuſatz und pulveriſierter ae 1 welche eine andere Erdmiſchung bedürfen, 95 angegeben. Das Verpflanzen kann im Laufe d Sommers öfters wiederholt werden, je nach der ſchnelleren Durchwurzelung der Erde, oder man hut . mit Düngen einer ſtärkeren Entwickelung nach. Zur Düngung empfiehlt ſich vorzugsweiſe flüſſiger Dünger, 3. B. aus Kuhfladen. Das Dungwaſſer muß frei ſein N von ſtrohigen Teilen. Faſt alle Farne lieben, be⸗ N ſonders bei der Entwicklung junger Wedel, Schatten, 25 feuchte Luft und öfteres Überſpritzen. Adianten, Gymno⸗ - grammen, Platycerien und andere dürfen jedoch nich geſpritzt werden, was bei den betreffenden Arten angegeben iſt. Im Sommer ſtellt man die ſubtropiſchen Arten an halbſchattigen Stellen im Freien auf, die tropiſchen Arten verteile man mit in die Kalthäufer als Sommerquartiere. Bei unſern langen und oft düſteren Wintern ſind die Farne lichtbedürftig. Tropiſche Arten halte man in den Wintermonaten tags bei + 15 bis 19° C., nachts bei + 10 bis 15% C. und ſorge dafür, daß ſie nicht durch übermäßiges Heizen zu früh in Trieb gebracht werden. Die meiſten ſub⸗ tropiſchen Arten hält man im Winter tags bei + 5 bis 8° C., nachts bei + 3 bis 50 C. Von Gattungen ab, jo die Hymenophyllum und Tricho- ° manes, manche Todea-Arten und Ceratopteris (ſiehe die Gattungen). Ir Friſch importierte Stämme von Baumfarnen ſpritze man tüchtig an, bringe dieſelben in kleine Gefäße in leichte Erde und halte ſtets die Luft feucht. Nach Ausbildung geſunder Wurzeln; gebe man ihnen kräftigere Erde. Stämme, welche nicht gut treiben, umwickle man mit Torfmoos und ſpritze dieſelben fleißig an, worauf ſich bald am ganzen Stamme reih- lich Wurzeln bilden werden. Im übrigen verlangen die Baumfarne dieſelbe Kultur wie die Gewächshaus⸗ farne im allgemeinen. 7 Familie 244. MARSILIACEAE. 2 Gattungen: *Marsilia und *Pilularia. O XVI 2 a Fam. 245. SALVINIACEAE, Salviniengewächſe. 0 11. Gattung 1473. Salvinia Mich, Salvinie, = 11 Freiſchwimmende Waser e (nach dem Profeſſor Salvinius benannt). 3 Stengel 3—16 cm lang. Blätter in 2 Reihen gegen? ſtändig, ſich mit den Rändern deckend, elliptiſch, ſtumpf; die ins Waſſer hinabragenden ſind wurzelähnlich in feine Zipfel geteilt, welche 1 auch die fehlenden Wurzeln vertreten. land nur: Gattung 1474. Azölla Lam., Azolla, 0 11 Pflänzchen mit verzweigtem Stengel, an deſſen irische die Wurzeln find. Blättchen ſehr klein, ein- 4 geſtellt, 2 lappig; die oberen Laubblättchen ſchwimmend, die unteren untergetaucht. Be (amerikaniſcher Name). 4049. Azölla caroliniäna Lam., Karoliniſche Azolla. Nordamerika; bei uns bisweilen verwildernd. — 4050. A. filiculodes Lam. iſt auch winterhart Sporenfrüchtchen gebüſchelt, am oberen Ende der „Wurzeln“, kugelig. — 6 Arten. In Deutihe S. natans All. (syn. Marsilia natans L.), einjährig, auf ſtehenden Gewäſſern. 3 Für Aquarien. Sporenkapſelchen zu 2 oder 4. — 4 Arten. und durch üppigen Wuchs und ſchnellere Ausbreitung verſchieden. — Verwendung als reizende Miniatur⸗ pflanzen in Aquarien und in Waſſerbehältern. Familie 246. MUS I, Caubmooſe. O XVI 5. — Familie 247. HEPATICAE, Lebermooſe. G K 25 Familie 248. ALGAE, Algen. Or XVI 7. — Familie 249. LICHENES, Flechten. Fr zz Familie 250. FUNGI, Pilze. Or XV19. ‘ 27 1 75 Kr AN U — TEN