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Be Ignatz von Felbiger N robſtens des Kollegiatſtiſts zu Preßburg, Oberdirektors des deutſchen Schulweſens in den Faif. koͤnigl. . und Kurators der katechetiſchen Anſialten zu Wien

Vorlefang

von der 775

Pchuldigteit der Geiſtlichen

in Abſicht auf die Pfarrſchulen

gehalt am 9. —— un

bu = 8 SR 5 eee scholas abeant: er CY C=

. 1782.

RG erlagsgewölbe der deutſchen Schulanſtalt bei | St. Anna in der Johannuesgaſſe.

Vorerinnerung.

0 atechetiſche Vorleſungen ſind ſeit dem An⸗ fange des Septembers 1774. von dem Ver⸗ | faſſer in der Wiener Normalſchule gehalten worden, da derſelbe von der in Gott ruhenden Kaiſerinn, der unvergeßlichen Maria Thereſta, den Auftrag erhielt, die Einrichtung des Schulweſens zu beſorgen.

*

Vielfältig, und in den erſten Jahren auch vier bis fuͤnfmal, letztlich aber nur zweymal in jedem Schuljahre ſind dergleichen Vorle⸗ ſungen angefangen und vollendet worden. Die Zahl der Zuhoͤrer war dabei oft ſehr groß, und unter dieſen befanden ſich nicht ſelten Leute, welche die Humanitaͤtsſtudien entwe⸗ der noch gar nicht, oder erſt kurzlich vollen⸗ det hatten. Dieſen fehlten immer die noͤ⸗ thigen Vorerkenntniſſe, auch mußten ſie noch ſehr lange warten, eh ſie das Erlernte zu brauchen Gelegenheit haben konnten; der e fruchtete daher bei ſolchen Per! onen

A 2 wenig

R * 4 5 ji 8 N 8 EA ia. j er De SE. 2 17 8. . . * een, f N 5 Voreem 5 28 C

| wenig 1 75 nicht 18. Da DR. 1 0 | ſtellet wurde, erfolgte endlich unter dem laten September Bun nachſtehende Ver⸗ ordnung.

„Nachdem are kaiſerl. e Ch

u ſtolichen Majeſtät al unterthaͤnigſt vor⸗ geftellet worden iſt, daß der bisherige Unterricht der dem ordensgeiſtlichen Stan de ſich widmenden Kandidaten ſowohl in „der Normalſchulmethode, als in der Kate⸗ 5 1 chiſationslehrart größtentheils ohne Nu⸗ zen ſey, weil dieſe Kandidaten insge⸗ mein ſehr jung, und zu Faſſung dieſe 31 terrichtes zu wenig geeignet find, dieſel⸗ ben auch das Erlernte erſt nach mehreren 1 Jahren, bis ſie ordinirt worden, in Aus⸗ 11 übung bringen können, mi itt. a. olches wieder vergeſſen; haben lerhöchſt Ihre Majeſtät um si fern vorzu⸗ n beugen, und dieſen Unterricht der jungen n. Geiſtlichen gemeinnuͤtzlicher zu machen, auf 1 einen anAllerpöchſtdieſelben erſtatteten aller⸗

% gehorſamſten Bericht unterm 26. vorigen n Monats Auguſt zu reſolviren geruhet / daß

die Kandidaten in die Kloſter hinfuͤro ohne N 7 vor⸗

Vorerinnerung. " vorhergegangenen Unterricht und Pruͤfung * in der Normal und Katechiſationslehrart zwar aufgenommen werden mögen, jedoch ſol⸗ i len ſie ſich dieſe Kenntniſſe waͤhrend der Zeit ihrer Kloſterſtudien beilegen und nicht „m eber zu Prieſtern geweihet werden, als bis ſie darüber eine Pruͤfung, und zwar bei der Normalſchule allhier vor geſchehen⸗ der Ordinirung ausgeſtanden „und ſo⸗ „denn ein gutes Zeugniß erhalten haben. Dieſer Unterricht ſey aber den jun⸗ gen Geiſtlichen von einem Ordensprie⸗ fter im Kloſter ſelbſt, und zwar, wo Kloſterhauptſchulen find, von dem ohne⸗ hin vorhandenem Direktor derſelben, oder „einem andern ſchon hierzu abgeri tem und gepruͤften Prieſter zu ertheilen; 3 diejenigen Kloͤſter aber, bei welchen keine Hauptſchulen ſind, und welche unter ihren Ordensgeiſtlichen noch kein zu ſolchem Lehr⸗ amte taugliches und approbirtes Subjekt haben, ſollen einen geſchickten Prieſter ih⸗ res Ordens hieher zur Normalſchule zu beftimmter Zeit, und zwar in gegenwaͤr⸗ ö tigem Jahre den ıten December zur Er⸗ 70 * dieſes Unterrichts abſchicken, da⸗ A 8 77 mit

3

N

" Geller anten kü.

Dieſer Verördnung gemäß je⸗ ne Kloſter, welche noch keine abgerichtete, Perſonen hatten, Geiſtliche nach Wien, um das, was zum zweckmaͤſſigen Katechiſiren, und zur Aufſicht der Schulen zu wiſſen nothig iſt, zu erlernen. Sie wurden dazu nebſt ‚vers ſchiedenen Weltgeiſtlichen, und Kandidaten zu dieſem Stande im erſten Kurſe des Schul⸗ jahres 178 1. welches mit dem rten Novem⸗ ber des bürgerlichen Jahres anfaͤngt, unter eich dieſe ni ed an welche erg

Yin T einer Feen Zühkrer beser aue Orde sei lichen, welche beim fi ſind, hier zu leren wie fie ihre jungen Bruder unterweiſen ſollen, nicht nur wohl zu Eatechifiren , ſondern auch gehoͤrige zu. Dun die an in den er in tragen. A Nach der Beim der TIER Säulen nung $, 20. follte kein Kandi dat in einen geiſtlichen Orden eher aufgenommen werden, als nachdem er in einer Normalſchule bei der angeſtellten Pruͤfung bewie⸗ „fe, daß er von beiden oben amine 9 hin⸗ "Tängliche Kenntniß ſich erworben hahe. n N

Die Zabl derjenigen war nicht geringe, welche bisher die unterricht hier erhielten. Unter die⸗ ſen kamen . auch ſehr viele vor, welche allzu jung waren, um den Unterricht gehoͤrig zu fafen Wenn nun ſolche Perſonen von fünfsehn bis ſechszehn Jahren in den Orden eintraten, ſo hatten fie wenigstens acht, auch wohl neun Jahre zu warten, bis 1 ihre Oberen

aA 4 zur

DIE MEI N Gegenſtänd u m Gedaͤ ichen e g Mn und es 55 fo viel 1 als Hätten. fie. davon nichts gehoͤret.

Dieſem abzuhelſen hat die niederöfterreichifche Regierung unter dem 12. September 1780. verordnet, daß die Unterweiſung in dieſen Stuͤcken erſt dann, und zwar von einem ihrer aͤlteren Bruͤder geſchehen ſolle wann fie an dem ſind die Prieſterweihe zu empfangen. Wie nun dieſe Weihung nicht gegeben wird, als nachdem das ſchriftli⸗ che Zeugniß uͤber die erlangten Kenntniſſe von dem Ka⸗ techeten der Normalſchule erhalten, und beym Examen vorgezeiget iſt, ſo ſolget, daß dergleichen Unterwieſene ſich zuvor dieſer Prüfung unterwerfen, und deß halb zei⸗ tig genug ſich in der Normalſchule melden muͤſſen.

So ungern als man von Seiten der Normalſchule die Zeugniſſe verſaget, ſo wenig kann und fol man auch dergleichen jenen ertheilen, welche die gehörigen Kennts niſſe nicht erlanget haben. |

Ant mm dergleichen Schwachen keinen Aufenthalt zu machen, oder fie ohne dergleichen Zeugniß zuruͤckzu⸗ weiſen, möchten wohl die Vorſteher der Stiſter, Kloͤ⸗ ſier und Orden die Anſtalt machen, damit die Ordinan- dl! alles Vorgeſchriebene ſich bekannt gemacht hätten , und ſich zur Prüfung melden, wenn fie zu Diakonen ger weihet werden wollen; geſchieht dieß, und beſteht ſo ein Ordinandus nicht, fo kann er doch zum Diakon gewei⸗ het werden; er hat noch Zeit ſich alles beſſer bekannt zu machen, und feine Tüchtigkeit in einer zweyten Pruͤ⸗ ſung zu zeigen, wenn er kommt um Peer z wer⸗

den. N D. 6

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irh iſt es, was is wegen der Veranlaſſung der Abünder ung dieſes Abſatzes der Schulordnung, und zu gleich habe anführen wollen, um die Fünftigen Unterwei⸗ fer zu vermoͤzen, allen Fleiß auf ihre jungen Brüder zu wenden, und es fd einzurichten, damit man dieſel⸗ ben nicht lurückzuſchicken und an Erhaltung der Prie⸗ | eren su hindern genöthiget werde. .

Es iſt bekannt, wie noch viele Gellche der Wei 8 nung ſi ſind, daß ſie die Schulen gar nichts angehen, und daß die Sorgfalt, welche man nun von ihnen hieruͤber fodert, elne ungebührliche Zumuthung ſey. Haͤtten aber jene, welche dieſer Meinung beipflichten, ſich in der Geſchichte umgeſehen, oder wollten ſie uͤber die Urſachen diefer Zumuthungen nachdenken, ſo wuͤrden ſie gar bald erkennen, daß ihre Meinung irrig ſey. Es iſt meine Pflicht fie hierüber aufzuklären ; zwar werde ich nichts neues vorbringen, ich habe das naͤmliche bei manchen | Gelegenheiten bereits vorgebracht, man wird mir aber dieſe Wiederholung uͤbel zu nehmen nicht Urſache haben, | da Be | zu hoffen ft, . jeder ‚meiner Br.

igter r zu e, die Wee an für 10 iger zu halten, als wohl ſonſt geſchehen duͤrfte z ja ich hoffe, daß die anweſenden Ordensgeiſtlichen eben dieſe Gründe ihren jnngen Brüdern bekannt machen, einpraͤgen, und dadurch bewogen Geiſtliche ziehen wer⸗ den, welche ſich als Lahn Schulfreunde wu Nan walt ſeyn dürften,

Vor allen Übrigen il er PIE die ei: an⸗ bu rum ba a welchen die Seelſorge ob⸗ 5 lie et,

10 m———

lieget, ſich der niedrigſten oder der Ferne A es: ſchulen anzunehmen haben. . 15

Die Pflicht der Sbelprger iſt: 5 Sbiſen in der Wiſſenſchaft des Heils zu unterweiſen, ihnen Be⸗ griffe von ber Religion beizubringen, fi ſie geneigt und wil⸗ lig zu machen, die Pflichten zu e welche ſie uns auferleget.

Was für Schwierigkeiten empfindet nicht ein Seel ſorger, wenn er Perſonen vor ſich hat, die keine ihrer Seelenkraͤſte geuͤbet ha ren, deren Gedaͤchtniß etwas zu behalten, und deren Verſtand die Beſchaffenheit einer Sache einzuſehen nicht gewohnt iſt 2 So find alle Kinder gemeiner Leute, beſonders des Landvolks, ja der groͤßte Theil der Erwachſenen dieſer Klaſſe von Menſchen iſt alfo beſchaffen, wenn ſie niemals einigen Unterricht in N erhalten haben. N f a

Es iſt hoͤchſt muͤhſam ſolchen Leuten einigen 1 85 griff von den Hauptwahrheiten der Religion beizubrin⸗ gen. Es hat die groͤßten Schwierigkeiten ihnen einige Sätze ins Gedaͤchtniß zu bringen, und darin zu erhalten. Unfaͤglich ſchwerer aber iſt es zu machen, daß ſie das ins Ge Häͤchtniß gebrachte verſtehen, und doch hilft alles l Aus swendiggelernte nichts, wenn es nicht verſtanden wird, und die Religion, dergleichen die Schuldigkeit eines Christen iſt, beſteht weder in wortlich auswendig ger le. uten, noch auch in richtig er annten Lehrſatzen, lern in dem er Beifalle, bu man ron Gott geoffenbarten Wahrheiten gibt, und Gal mlich in der willigen Befolgung der .

chen Wehe und der Gebote hen MR 575

Wird aber ein Meuſch, der fo roh iſt, daß er von 175 Pflicht und von dem Nutzen der Befolgung goͤtt⸗ licher Gebote keinen Begriff hat, ſich zur Befolgung entſchlieſſen? er wird immer nach ſeinen Neigungen, nach ſeinem Eigenduͤnkel, nach Vorurtheilen handeln, fo ſehr cuch dieſe Handlungen den Pflichten der Religion zuwi⸗ der ſind. Wenn man bedenket, daß in der Schule, be⸗ ſonders wo die Lehrer vernünftig bei allen Gegenſtaͤn⸗ den u verſahren angeleitet, und verhalten ſind, (wie es nun uͤberall geſchehen ſoll,) wenn man bedenket, ſag ich, daß in der Schule die Seelenkraͤfte der Kinder thätig gemacht, das iſt: etwas im Gedaͤchtniſſe zu be⸗ halten es einzuſchen, „darüber zu urtheilen, und da⸗ von zu reden angehalten werden, ſo ſieht man leicht, daß es den Seelſorgern nicht ſo ſchwer ſey, ſolchen Per⸗ ſonen richtige Begriffe von der Religion beizu⸗

ringen, als andern, welche deraleichen Vorbereitung nicht haben, und wie wird die Muͤhe den Geiſtlichen nicht ſchon dadurch erleichtert, da unſere Schulmeiſter angewieſen fi ſind, ihren Schuͤlern die Religionslehren nach dem Inhalte des vorgeſchriebenen e ins . m bringen. g

Der celſorger iſt durch Ibtermäßnte Anpatt der | Pe Arbeit bei der Jugend, welche die Schule beſuchet, uͤberhoben : er hat nur zu erforſchen, ob und wie das Noͤthige gefaſſet worden; er hat nur das Nicht⸗ verfiandene zu erklaren, das Ulibelbegriffene zu berichtigen, das Mangelhafte zu ergaͤnzen, anſtatt daß er bei jenen, welche in der Schule nicht ſind unterwieſen worden, alle Arbeit des Schulmeiſters ſelbſt auf ſich nehmen, mit der groͤßten Mühe die Säge dem r e ſeiner Ka⸗ techumenen ſelbſt einprägen muß. Kann der Seelſor⸗

A ger

ger alsdann wohl Zeit genug darauf verwenden, ge ſetzt; daß er auch Geduld genug haͤtte, durch noch weit groͤſſere Mühe es dahin zu bringen, damit das Erlern⸗ te richtig verſtanden, und was das Wicheigße iſt, das Herz dadurch geruͤhret „der Menſch zur Folgſamkeit geneigt werde ? und koͤmmt er endlich mit einem oder iweyen Katechumenen zu rechte, ſo iſt es nicht zu hoffen, daß er mit einer ganzen Schaar ſo roher Kinder, und auch bei denen, die alſo 1 0 6 a es weit brin⸗ gen werde. .

| Was folgt Daraus 3 4 8 die ehe faffen aufs hoͤchſte einige Säge oder Formeln ins Ger daͤchtniß, dieſe, wenn es noch gut iſt, verſtehen fie et⸗ wa halb: aber geruͤhrt werden ſie davon ſchwerlich ſeyn, ſie dürften endlich wohl das Aeußerliche der Gebrauche unſerer heiligen Religion mitmachen, aber ohne davon richtige Begriffe zu haben; ſie zeigen alsdann einigen Schein der Religion, aber gewiß ohne in der That Religion zu haben, wie fie ein Chriſt haben 1

Prüfen Sie meine Herren ihre kuͤnſtigen Pfarr kinder, welche die Schule nicht beſuchet, oder darin ſchlechten Unterricht erhalten haben, und die Erfahrung wird das, was ich hier ſage, beſtaͤttigen. Glauben Sie nicht, daß es bei Erwachſenen ſchon beſſer gehen, daß Ihre Predigten, Ihre Ermahnungen in und auſer dem Beichtſtuhl bei Uibelunterrichteten viel Nutzen ſchaf⸗ ſeu werden; wo der Grund fehlet oder nz il führe man immer nur hinfaͤllige Gebäude auf. Seelſor⸗ ger, der ſeinen Schaͤflein recht nuͤtzlich Pink und ſie leicht auf den Weg des Heils leiten will, muß deß halb

auf den heranwachſenden Theil feiner Heerde, auf die

Jugend

Jugend groſſe Sorge verwenden; hier arbeitet er mit en Hoffnung eines guten Erfolgs; er wird dit

due in den folgenden Jabra an Pr weit 9 Am sfuͤhrung ‚eindendten. ug |

2 Diese Gründe en 1 die Seelfger

e N es Me e l Vortheil erfodere, bei dem gemeinen ſonders den Landleuten da⸗ hin fid) zu aa ieh daß die Jugend die Schulen be⸗ ſuche, en daß fie Bat borfhriftmäßig unterwieſen werde; dieſe Gruͤnde ſollten den Geiſtlichen die Augen nen, um zu ſehen, daß es keine ungebuͤhrliche Zumu⸗ eh wenn nun geſodert wird, daß fie über igften Schulen die Auſſcht führen ſlen 15 10

Ga se Oben gelichen wird wan, mander data, beben doch nicht eben dieſe Urſachen ? .

Ich räume es ein, daß die gelobten Grube ie diejenigen verbinden, welche ein blos beſchauliches | Leben führen , oder auf andere Art dem Naͤchſten nuͤz⸗ lich zu ſeyn dur Gelübde fh anpeiſchn gemacht 1 ben. 5

Lade denn ober 10016 viele ER 91 farre in, welche zu ihren Stiſtern oder Klöfterm find geſchlagen worden 2 geben ſich nicht viele andere da⸗ mit ab, den ordentlichen Seelſorgern hilfreiche Hand zu leiſten, deren Stelle lu vertreten, bei denſelben Vika⸗ rien, Kapläne, oder wie man dergleichen geiſtliche Ges hilfen ſonſt immer nennen mag, zu machen; dieſe we⸗ nigſtens haben eben die Verbindlichkeit auf fi 9 welche jene baben „deren Stelle ſie vertreten. 1 5

14.

der E daß alle junge Drdensperfu ſich zu dem geſchickt machen, was bb ennſens iu a can 5 > len rege sale e e e Nachdem ich di; . Erber dene ab 1 warun Geiſliche ſich der Obforge m Schulen annehmen, und dazu ſich geſchickt machen ſollen, fo muß ich auch aus der Geſchichte darthun, was in vorigen Zeiten deßbald verflget worden, und wirklich geſchehen Mir: Die aller⸗ aͤlteſte Verordnung, „welche mir hieruͤber bekaunt iſt, hat die ſechſte allgemeine Kirchenverſammlung im J Jahre 680 gemacht. Presbyteri per villas 5 vicos fcholas ha. beant, verordnet das dritte konſtan inopo polifhe Coneili

Hier fehen wir Stadt - und Laddſchulen, wir fehen, daß die Pfarrer Schulen haben sollen 3 Jr 1 hieß. man in damaligen Zeiten (wo es noch keine bloſſe Ne ſter, wie heutiges ae 2 die | Seeliger, weiße Seneinden are nden. Da die

75 5 2 Heiige RR contra vi. ilantium dienet ſich ſolcher Ausdrucke, daraus dieß erhel⸗ let, da er ſagt: Auctores ſunt huſus dicti. a unculæ mex ſancti Preslyteri .. ‚Riparius BE?

Deſiderius, qui paroei ia fuas vicinia iſtius a5, Jeribune ee infectas; ein gleiches erſcheinet aus den Worten Sulpitii Severi Dial. 2. c. 4. ceeocleſiam loci- illius presbyter regit, nam | parochia elt epiſcopi, qui Hieroſolymam

ie

Kircherverſanmlung den Selorgern Schulen zu haben auftrug, wer wird zweifeln daß fie nicht auch verlang⸗ te, die schörige 4282 und Auſſecht darüber zn tia⸗ | ER:

1 Ba ben ek Schulen N aber 15 ih l allein die Auſſicht, fie unterwieſen ſo gar ſelbſt, und zwar unentgeltlich, wie aus dem Beiſatze des Biſchofs e von Orleans ng „der an die Geiſt⸗

N.

dene, | Die Bere gen ed | hießen

| Im Concilio Neocz- ſorienſi Sue: man hierüber im 13. Kapitel den ee in folgenden Worten: miniſtrantes in ceccleſſis ruralibus . presbyteri vocan- tur. Die Seelforger 1 Flecken hießen presbyte- a ri vicani, auch dies bezeuget das 13. Kapitel des Concilii zu Neochfaren : Vicani presbyte- ri non poſſunt in dominico urbis offerre ee epiſcopo, vel urbis presbyteris. Die Seelſorger in aroſſen Staͤdten, wo wegen der Menge der Gläubigen auſer der biſchoͤffichen Hauptkirche noch mehrere waren, hießen entwe⸗ der blos presbyteri, oder presbyteri urbani. Hier iſt eine Stelle aus dem heiligen Epiphant) hæres. 69. Arian. c. 1. Quotquot Alexan- driæ catholicz eccleſiæ ſunt, uni Archiep'- 5 4070 ſubj octæ, ſuus cuique præpoſitus eſt prebbpter, qui ecclefiaftica munera iis ad- mimiſtrat, qui cirea eceleſias illas habitant,

6

I ET FR

das tiftech dv eos aa 2 & ce- ve non renuant, cum ergo eos docene, nihil ab eig prerii pro hac re exigant. Wenn es ja etwann ſchie⸗ ne, die zu Orleans gemachten Anordnungen giengen Deutſchland nicht an, ſo veroffenbaret ſich das Gegen⸗ theil aus nachſtehendem Geſetze Kaiſer Karls des Stoffen: Notum igitur fit Deo placitæ devotioni veſtræ, quia nos una cum fidelibus noſtris confideravimus . utile eſſe, ut Epifeopia & Monaſteria nobis Chrifto propi- tio ad gubernandum commiſſa præter regularis vitæ ordinem, atque ſanctæ religionis converſationem, etiam in iterarum meditationibus eis, qui donante Domino diſcere poſſunt, ſecundum uniuscujusque capacitatem dugengi ſiudium debeant ar 8.

Wer bemerkt hier nicht eine doppelte Erweiterung des zuerſt angeführten Kanons, erſtlich zwar auf die Domkirchen, zweytens auf die Kloͤſter, ut epiſcopia & monaſteria etiam in literarum meditationibus —docendi ftudium debeant impendere. In den zuletzt angeführten Worten docendi ſtudium jdebeant impendere iſt der N e a re er lehren fie, Where PILZE ee 2

Die Schulen, pr 5 7 he bei al⸗ ik BR und Kollegiatſtiſtern, wie auch bei den Pfarretheyen ſich befinden find dieſer Anordnung des Kaiſer Karls des Groſſen ihr Daſeyn ſchuldig. Selbſt in den Laͤndern, wo das Chriſtenthum ſpaͤter iſt eingeluͤhret worden, hat man bei Errichtung der Kirchen auch auf

das

das Anlegen der Schulen immer Bedacht genommen, wie durch unzaͤhlige Zeugniſſe koͤnnte erwieſen werden 5 aber wozu waͤre es noͤthig, dergleichen anzufuͤhren, da viele dieſer S Schulen noch heutiges Tages beſtehen.

| In 5 bekannten Achner Regel für. die Kanoni⸗ cos findet ſich folgende den Unterricht der Jugend, durch Geiſtliche ſelbſt, betreffende Stelle: Quapropter in ejusmodi ( pueris & adolefcentibus ) talis a prælatis conftituendus eſt vitæ probabilis frarer, qui curam eorum ſumma gerat induſtria eportet, ut probatiſſimo feniori pueri ad cuſtodiendum licet, ab alio erudiantur, deputentur, frater vero, cui hæc cura (nämlich eura erudiendi) committitur, fi eo- rum curam paryi penderit, & aliud, quam opor« tet, docuerit, ab officio amoveatur, & fratri alteri committatur.

Aus den Worten ; oportet, ut probatiſſi imo fe niori &c. erſcheinet deutlich, daß man ſchon damals Schulaufſeher, das iſt: ſolche Perſonen, und zwar aus dem geiſtlichen Stande, ſo gar Kanonicos beſtellet habe, welche auf Lehrer und Schuͤler ſorgfaͤltig zu Dan ver⸗ | bunden wurden.

Dieſe Auſſeher haben nach der Zeit den N 6 Scholaſticus, caput Schola, oder einen andern dhnlir chen erhalten; dieſe Auffi cht erhob den, welcher ſie fuͤhr⸗ te, über andere Kanonicos; es ward eine Würde: digni⸗ tas, bei Kathedral⸗ und Kollegiatſtiftern; es wurden ei⸗ gene Praͤbenden, ſie zu beſolden, geſtiftet, welche noch heu⸗ tiges Tages boſtehen, obgleich ſeit Jahrhunderten kaum irgend einer der Scholafticorum ſich um die Untere weiſung der Jugend mehr bekuͤmmert,

B N Daß

Daß aber die Seiftihen ſelbſt mit der . ſung der Jugend ſich befchäftiget haben, ſehen wir nicht nur aus oben erwaͤhuter Stelle der Achner Regel, ſon⸗ dern die Geſchichte lehret uns auch, was in ſpaͤteren Zeiten geſchehen iſt. Es wird der Muͤhe DON on hierüber ein N Beiſpiele anzufuͤhren.

In des Katona kritiſchen Geſchichte des Koönig⸗ reichs Hungarn iſt S. 420. folgendes zu leſen: Non ſufficiente Canonico Cſanadienſi nomine Waltero ad inſtruendum;j juvenes in cantu ſimul & in grama- tica, Alba regali cum conſenſu S. Stephani regis fuiſ- fe evocatum quendam Henricum theutonicum, qui Albz regali erat vicemagifter in gramatica 8 Wale. ro Canonico juventutem e in cantu tantum- modo inſtruente. | |

Hier iſt zu merken z wi man in Do geiten, 80 von die Rede iſt, unter der Gramatika auch die Kunſt die Buchſtaben zu erkennen, dieſelben einzeln, wie auch in Sylben und Wörtern, verbunden, recht auszuſpre⸗ chen, welcher Theil der Sprachlehre noch heutiges Ta⸗ ges Orthoepia die Rechtſprechung heißt, 0 wie auch das Leſen, verfianden habe.

In den kaiſerlichen Staaten und zwar zu Karle⸗ burg in dem Großfuͤrſtenthum Siebenbürgen iſt noch ein Gymnaſſum „deſſen Lehrer Kanoniei ſind; * in Tyrol und in den Niederlanden gibt es viele Weltprieſter, wel⸗

e d die ER in den öffentlichen Schulen, jo wie 1 WE es

5 Sich den seen Theil der Erdbeſchreibung zum Ge⸗ brauche der ſtudirenden Jugend in den k. k. Staa⸗ ken. Seite 48. |

*

es anderwaͤrts die Schulmeiſter thun, unterweiſen. In den älteren Zeiten und noch im Anfange des vorigen Jahrhunderts, waren aber die niedrigſten Schu⸗ len von den lateiniſchen, oder Gymnaſtalklaſſen 8 gu trennet, fondera damit verbunden. | Si ie haben nun, wertheſte Anweſende, öberkeugende Beweiſe gehoͤret, daß die Geiſtlichen vor vielen Jahr⸗ hunderten in Schulen gelehret, und daruͤber Auſſicht getragen haben, aber auch die Ordensgeiſtlichen haben gethan, was Kaiſer Karl zuerſt angeordnet hat. Der beruͤhmte Launoy hat daruͤber ein eigenes Buch unter dem Titel: de celebrioribusGermaniz aliarumque na- tionum ſcholis geſchrieben; man kann daraus vor⸗ naͤmlich die Bemuͤhungen des Benediktinerordens erſey hen; denn es war in den Zeiten, von denen Launo⸗ redet, in den Abendlaͤndern kein anderer als der Bene⸗ diktinerorden. Von ſpaͤteren Zeiten bezeuget der in Deutſchlands Geſchichten fo ſehr erfahrne Couring pra- ter monachorum Scholas nulla cathedra fut... In dem fuͤnften Bande des Magazins fuͤr Schud len S. 404 iſt zu leſen, daß die Dominikaner un Franziskaner ſich den Unterricht der Jugend beſonder⸗ haben angelegen ſeyn laſſen, und daß die alten Stadts en 1 Ae man EN Urfprung 9555 eben zu de⸗ | den

Das Viertel an der Etſch ond um Eiſack hat Aren 6 allein fuͤnzehn, und in den ſogenannten waͤlſchen Confinien hat man in gegenwaͤrtigem Jahre dazu die Fruͤhmeßnern, das iſt, Geiſtliche beſtellet, welche nur angenommen find an Sonn und Feyertagen Fruͤhmeßen fuͤr die welche der Pfarrmeße nicht beiwohnen koͤnnen, zu leſen. * In antiquitatibus academicis. 1674. S. 64.

26 me

Zeit, oder kurz darauf entſtanden find, da einer oder der andere dieſer Orden in einem Ort eingefuͤhret wurde. Ich muß nochmals auf die Schulen bei den Dom⸗ fiftern zuräckfommen., und zur Beflättigung deſſen, was ich ſchon oben erwieſen habe, noch zwey ſehr mer run ge Dekrete der dritten und vierten allgemeinen latera⸗ nenſiſchen Kirchenverſammlungen anfuͤhren; das erſte

lautet alſo: Per unamquamque eccleſiam cathedra-

lem magiſtro, qui clericos ejusdem eccleſiæ & ſcho-

lares pauperes gratis docear, competens aliquod bene-

ficium adfıgnetur quo dogentis neceflitas ſublevetur, & difcentibus via pateat ad doctrinam. In aliis quo- que reſtituatur eccleſus ſeu monaſteriis, fi retroactis temporibus aliquid in eis ad hoc fuerit, 1 tum.

Das zweyte Dekret iſt in folgenden Worten 41

ge faſſet: Dan

Quia Honnullis propter inopiam & gens ſtudium opportunitas proficiendi ſubtrahitur in late- ranenſi concilio pia fuit inſtitutione proviſum, ut per unamquamque eccleſiam cathedralem magiſtro, qui clericos ejusdem eecleſiæ aliosque Scholares pauperes gratis inſtruet, aliquod competens be-

neficium. pr&beretur 5 quod & docentis relevaretur necefli itas, & via pateret diſcentibus ad doctrinam.

Man kann nicht zweifeln, daß hier von zweyerlei Schulen die Rede ſey, naͤmlich von Schulen für kuͤnf⸗ tige Geiſtliche, und für arme Schüler, welchen man das Leſen, das iſt den Hauptgegenſtand der niedrigſten Schulen beizubringen befliſſen ſeyn ſollte. Die Worte, qui clericos aliosque Scholares pauperes gratis inftruet , und auch die Worte: : quia nonnullis pro-

pter

pter inopiam & legendi ſtudium oportunitas pro- ficiendi ſubtrahitur; bezeugen, was ich angemerket ha⸗ be. Kann man aber aus den angeführten Dekreten gleich nicht deutlich abnehmen, ob die zum Lehren zu beſtellenden Perſonen juſt aus dem geiſtlichen Stande ſeyn follen , wie fie es hoͤchſt wahrſcheinlicher Weiſe ge⸗ weſen ſind, denn unter den Layen fand man damals taugliche Leute uicht: * fo ſieht man doch, daß die Kirche kein Bedenken trage, einen Theil der für Kirchendiener beſtimmten Kinkuͤnfte zur Bez | ſoldung der Lehrer der Jugend eien .

Man darf ſich hieruͤber gar nicht wundern, und etwa meinen, daß der zum Unterricht beſtimmte Theil des Kirchenvermoͤgens zweckwiedrig verwendet werde. Nach dem Ausſpruche des Apoſtels find ja die Glaͤubi⸗ gen lebendige Tempel Gottes; und wie viel finden wir

nicht in den Kirchengeſchichten von den heiligſten Biſchooͤ - ſen Beiſpiele, daß ſie die Schaͤtze der Kirche Armen ausgetheilet , und fie davon unterhalten haben.

| Soll es dann unrecht ſeyn, aus dem Vermögen

der ſteinernen Tempel den lebendigen Tempeln Gottes,

den Armen dem Geiſte nach, das iſt, den unterrichts⸗

beduͤrftigen zu Hilfe zu kommen 2 2 Kein Vernuͤnftiger

wird dieß für unrecht halten. Zu allen Zeiten hat A die

* Non alibi fere nifi intra cœnobiorum pome- ria, id tunc latebat, quod eruditionis ſuper- biebat eitulo ſagt piſansky in hiſtoria literaria - Pontif, und eben dieß ſagen unzählige andere.

22 |

die Kirche, oder daß ich mich beſtimmter ausdruͤcke, die Vorſteher der Kirche haben die Unterweiſung der Jugend in oͤffentlichen Schulen für nothwendig, ja hoͤchſt wichtig, und den Mangel dieſes Unterrichts für höchſt ſchaͤdlich und für die Kirche gefährlich gehalten. Man höre hieruͤber die Worte der im Jahre 858. gehaltenen Kirchen verſammlung zu Valentia. Can. 18.

wo es heißt: Ut de ſcholis zam_divine , quam buma.. ne literaturæ, nec non & eccleſiaſticæ cantilenz juxta

exemplar prædeceſſorum aliquid inter nos tractetur, & fi poteſt fieri, ſtatuatur atque ordinetur, quia ex hujus ſtudii longa intermiſſione, pleraque ec. eleſiarum Dei loca ignorantia fidei & totius W tie inopia invaſit.

Eben dieß ſagt die Mainzer ee ee vom Jahre 1349. : Prudentes facile perſpiciunt, bo-

ni ac pii jam diu queruntur interitum Andiorum , quæ in hac mifera perturbatione rerum faltem in locis catholieis in univerſum perierunt, imprimis ſacroſanctæ Religionis ac totius reipublicæ chriltia- nz ruinam ſecuturam eſſe.

Dem die A ugen n bieburch noch nicht geoͤffnet wer⸗ den, der laſſe ſich die Erfahrung belehren. Was hat anders ſo viele tauſende, welche ſich im 16. Jahrhun- derte von der katholiſchen Kirche unſeliger Weiſe getren⸗ net haben , bei ihren Irrlehren erhalten, und die Be⸗ muͤhungen derjenigen vereitelt, welche fie mit der Kir⸗ che wieder vereinigen wollten, als die Sorgfalt, wel⸗ che die Abtruͤnnigen auf die Schulen * die Unter⸗ weiſung der Jugend verwendeten. |

Der

# 1

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Der Erfolg dieſer Sorgfalt bewog die deutſchen ſwohl, als die hun gariſchen Biſchoͤfe eben dieſes Mit⸗ tel zur Erhaltung der katholiſchen Religion zu brauchen; ind in der That hat man feit- dieſer Zeit, nämlich um und nach der letzten Hälfte des 16ten und im Ans ſinge des 17ten Jahrhunderts ſich auch unter den Ka⸗ tholiken eifrigſt bemuͤhet, Schulen zu errichten, wies der herzuſtellen , und auf die Unterweiſung der Jugend aufmerkſamer zu ſeyn: weit entfernt zu beſorgen, daß die Aufklaͤrung der Landjugend der Ketzereyen halber ge⸗ fährlich, dem Staate, oder dem Grundherrn nachtheis lig werden koͤnnte, machte man auf den verſchiedenen zu dieſer Zeit gehaltenen Kirchenverſammlungen zum Beß⸗ ten der Unterweiſung der Landjugend die heilſamſten Verordnungen, und dieſe wurden, wie wir bald ſehen werden, beſonders in den Niederlanden von der Obrig⸗ keit nachdrücklich unterſtuͤtzet.“ Es iſt der Muͤhe werth Ihnen dieſe Verordnungen bekannt zu machen, weil TE A ea

* Die Urkunde, gegeben zu Brüffel den ıten Ju⸗ ni 1587. dadurch der ſpaniſche Koͤnig Philipp II.

die Vollſtreckung der Dekrete der Kammericher

Kirchenverſammlung befiehlt, iſt zu merkwuͤrdig, als daß man unterlaſſen koͤnnte, fie hier anzufuͤh⸗ ren: Et pour ce, qu'en ce tems prefent il eſt plus necefläire de faire par tout dreſſer des eco- les pour P'inſtruction de la pauvre jeuneſſe, nous en chargeons bien expreflement a tous offieiers , magiſtrats & gens de loix des villes & plat pays refpe&tivement d’aflifter les eve - ques ou leur deputes tant a Teréction q ioelles

| €CO-

Sie alsdann deutlich if werden, daß fo allet, was man in den faiſerlichen Staaten fuͤr die niedrigster Schulen vorgeſchrieben hat, den Verordnungen dieſet

Kirchenverſammlungen gemäß , und folglich für Seifli 1 che deſto annehmlicher ſey.

Dieſe Verordnungen betreffen ſtebnerlei a 4 ne Gegenſtaͤnde , namlich:

1. Geſetze wegen Anlegung, Etbauung, Wiederher⸗ ſtellung und Erhaltung der Schulen. 2. Geſetze, die beſtimmen, welche Perſonen die Schu⸗ | Sen befuchen ſollen.

3. Verordnungen, welche die Schulmeiſter ae bes en,

4. Wie Schulmeiſter lehren ſollen. 3. Geſetze über das, was in Schulen zu lehren iſt. 6. Verordnungen, dadurch den Pfarrern die Auf⸗ ſicht uͤber die Schulen zur Pflicht gemacht wird. 7. Verordnungen, dadurch die Schulen zu uuterſu⸗ chen auch noch anderen aufgetragen wird. 5078 5 a 5 We⸗

Ecoles &a ce, que les dites écoles foient bien frequentdes auront à faire contraindre les en- fants, ſerviteurs & ſervantes d' aller aux dites èco- les en puniflant les parents, maitres ou maitreſſes, qui ne feront devoir d'y envoyer leurs dites enfans, ſerviteurs, & ſervantes ayant beſoin de Tinſtruction. Dieſe Urkunde iſt in der Sammlung der Concilien, deren wir uns bedie⸗ nen, den Actis Concilii beigedruckt.

25

Wegen Anlegung, Wiederherſtellung, Er⸗ bauung und Erhaltung der Schulen

Faden. wir folgendes durch Kirchenverſammlungen des 16ten und auch 1710 Jahrhunderts verordnet:

2. In allen Pfarretheyen, beſonders an volkreichen Orten ſollen Lehrer, und zwar zu Ertheilung des erſten Unterrichts für die Jugend vorhanden ſeyn: Præcipimus, ut in qualiber parochia noſtræ diccelis ludi literarii moderatores habeantur. Synod. Tyrnav. Statuimus itaque, ut in fingulis , omnibusque noſtræ provinciæ ci-

vitatibus, oppidis & caftellis juxta eujusque Joci neceſſitatem Scholæ publicz , feu ludi literarii habeantur. Synod. Salisburgenfi de ao 1568. conſtituit 59. c. 1 . In omnibus parochiis fint , qui doceant primam juventu- tem. Conc. Camerac. III. c. 2%

b. Der öffeutl iche Unterricht if A häuslichen oder dem beſonderen vorzuziehen, cenſentes publicas ((ccholas) magis habendas, atque fovendas, in quibus unacum bonis moribus bonæ do- ceantur liter. Lieet enim inter parietes adoleſcentes poſſint educari & erudiri, con- ſultius tamen fuerit, id in publico fieri, ut qui olim publicis præficiendi ſunt fundio- nibus, ji quoque in publico diſcant. Synod, Be Conſtitut. 59.

B 5 E. Dia

c. Die e und andere geiſtliche Stifter ſl⸗

d.

ar beſonders die Erbauung und Wiederherſtellung der Schulen beſorgen: Concilii quoque late- ranenſis decretum amplexi præcipimus, ut

. guxcumque, aut qualiacumque eanonicorum

collegia ſcholas erigant, aut reſtituant. Cone.

Auguftan,

Die nachlaͤſſigen Stifter und Klöfter ſollen dazu durch Strafen und andere Zwangsmittel ange⸗ halten werden Mandamus noſtræ metropo- litieæ, cæterisque cathedralium & collegia- tarum ecclefiis, & monaſteriorum præpoſi- tis, Abbatibus Decanis, atque Capitulis, ut qui penes ſuas eccleſias & monafteria ſcholas habent, easdem ſuſtentare non deſi- ſtant, ſed omni diligentia confervent, & augeant : : non habentes autem fub pœna di- minutionis fructuum & proventuum pro ar- bitrio ordinariorum taxandæ, in ſpatio ſex menſium ſcholas pro loci mo atque neceſſitate inſtituant. Synod. Salisb. c. 2.

Verum enim vero, cum omnis meree-⸗ narius fua mercede dignus fit, prælatis ac eæteris Magiſtratibus omnino curandum ef, ut ludimagiſtris digna decernantur, & ho- neſta ſtipendia, ut egenos gratis nulloque penitus accepto pretio inftituere poſſint. Quo- circa Innocentii tertii decreta ac reliqua in eoncilio lateranenfi promulgata hac de re edi- ta prorfus obfervari volumus. Siquidem vero monafteriorum vel aliarum ccclefia-

rum

een 27 rum prælati, five capitula in hifce curandis fuerint negligentes , in eo ordinarii dignis penis , vel tempeſtive animadvertanußynod. Salisburg. C. GU c. Wo Stifter nicht vorhanden ſind, ſollen Obrig⸗ keiten und Gemeinden fir Anlegung der Schu⸗ len und deren Unterhalt ſorgen. Curandum itaque, ut ſingula collegia ludos literarios diligenter inſtituant, eisque de idoneis ludi- magiſtris ac ſumptibus proſpiciant, ubi col- legia non ſunt, ſenatus & reſpublica provi- deat. Conc, Colon. I. §. 4. Magiſtros idoneos honeſto ſtipendio adſciſcant, & puerorum ingenia ad reipublicæ chriſtianæ uſum pie in- formari curent. Synod. Salisb. c. 2. Quo vero ſtudioſa juventus, & bona ingenia ,, quorum virtutibus obſtat res anguſta domi, paupertas ſcilicet, alantur, emergant; atque ad bonam frugem perveniant : nos quidem animati ſumus in hunc tam pium ac neceſ- ſarium uſum ſubſidia quædam præbere, haud ambigentes , quin etiam nobis ſenatus no- ſtri Capituli, prælati, atque hujus noſtræ cCivitatis Salisburgenfis Decurionatus auxilia- res ſint adhibituri manus, ut exemplo noſtro cæteri quoque Coèpiſcopi, Prælati, civitates & idem faciant, & hac quoque in parte la- boranti reipublicz ſuccurrant. Quod ut om- nino agant ferio hortamur, atque præcipi- mus. Svynod. Salisburg. c. 3.

f. Der eifrige Erzbiſchof von Gran Ohlaus verordnet auf dem zu Tyrnau im Jahr 1560 gehaltenen Synodo

\

28

2

‚Synodo + Der Unterhalt ſoll von der Gemein: de und den Pfarrkindern, ja von dem Vermoͤgen der Kirche ſo, wie es geſchehen kann, genom⸗ men werden: Præcipimus, ut in qualibet pa- rochia noſtræ diecefis, ubi communitas vel parochiani ipſi id ſuſtinere ſua, vel vicina- rum ecclefiarum pecunia & ſumptibus poſ- ſint, catholici ludi literarii moderatores ha- beantur. eee Mer

g. An Sonntagen ſoll fuͤr die Armen und jene,

welche in Wochentagen die Schulen nicht beſu⸗ chen koͤnnen , Schule gehalten werden: Quia vero Scholæ quotidianæ chriſtianæ juventutis inſtitutioni non fufheiunt , cum maxima pars puerorum diebus ferialibus opificium aliquod exerceat, neque ob parentum inopiam ſcho- - las

* Diefe Anordnung des Tyrnauer Synodus haben

ſich jene Geiſtlichen anderer Diocoͤſen wohl zu mer⸗

fen, die es ziemlich laut als unrecht ausſchreyen,

wenn in dem Nothfalle, vom Kirchenvermoͤgen zur Erhaltung der Schulen etwas herzugeben verlan⸗

get wird. Es gibt leider noch manche Geiſtliche,

welche lieber die lebendigen Tempel Gottes an noͤthigen Kenntniſſen wuͤſte und ode laſſen, als zugeben wollen, daß bei ermangelnden andern Mitteln etwas aus dem Kirchenvermoͤgen auf Schulen verwendet werde, da ſie doch auf Fahnen, Bilder, und andern gar nicht nothwendigen Kir⸗ chenputz ohne Bedenken vieles zum Uiberfſuß ver⸗ wenden. 5

1.

las frequentare poſſunt erigantur tam in omnibus urbibus quam pagis celebrioribus Scholæ dominicales. Conc. Camerac. II. e. 3. Camerac. III. c. 2. idem.

h. In den Sonntagsſchulen iſt nebſt dem Chriſten⸗ thume das Leſen und Schreiben zu lehren: Scho-

las dominicales frequentantes non tantum do- ceantur legere & ſcribere, verum etiam, & quidem præcipue inſtituantur in rudimentis fidei. Conę. Mechlin, c. 5.

Die Schulen ſollen durch Taͤnze oder ſonſt etwas

nicht geſtoͤhret werden. Eo tempore; quo.

juventus in ſcholis (dominicalibus) inſtrui-

tur a tripudiis & aliis infolentiis, quibus ju-

venes ſcholis avocantur, omnino abſtineatur.

Conc. Mechlin.

K. Winkelſchulen ſollen nicht geſtattet werden , weil

mehrentheils in denſelben der Jugend verderb- liche und irrige Lehren beigebracht werden. Re- periuntur enim alicubi clancularià Scholæ, in quibus aliqui, ſed non optimi plebis, li- beros ſuos malunt inſtitui, ut juxta huma-

niorum literarum prineipia etiam recentioris

doctrinæ venena imbibant, quibus ita a te- neris imbuti tanquam in herba inficiuntur & enecantur, ut ad nullius frugem veræ ec · cleſiæ pervenire queant: quæ ſcholæ penitus extirpandæ & nullo in loco chriftiani nomi-

Vis tolerandæ fünt, Sy nod. Salisb, citat.

We⸗

1

go

Wegen denen, welche in die Schule ge⸗ hen ſollen, iſt folgendes verordnet:

a. Kinder des zarteſten Alters follen die Schule be⸗ ſuchen: In omnibus parochiis ſint, qui do- ceant primam juventutem,conc, Cam. III. c. 5.

Dienende Kirder beiderlei Geſchlechts in die Schule zu bringen, ſollen die Aeltern und Wir⸗ the, wenn es noͤthig iſt, ja auch die Armen ſol⸗ len durch Entziehung des Allmoſens gezwungen werden. Parentes & heros non mittences pueros ſuos ac miniſtros propoſitis penis coerceant. Pauperes per ſubtractionem ele- moſinarum menſæ pauperum ad ſcholas do- minicales compellantur. Conc. Mechlin W IE ap N

b

*

c. Die Knaben find von den Maͤgdlein ab uſondern: ut etiam in ſcholis theutonicæ linguæ ordo, atque decorum ſervetur, jubemus, ut earum moderarores puellas ſeorſim a pueris maſcu-

lis inſtituant, neque confuſe mixtos, ut pe-

cora quædam teneant , feduloque curent,

ne quid commercii cum puellis fit. Synod.

Salisb. |

d. Jede Gattung, Knaben und Mägdlein ſind von Lehrmeiſtern ihres Geſchlechts zu unterweiſen , wenigſtens ſollen ſie, wenn ſie in einer Schule Unterricht erhalten, abgeſondert ſitzen. Optat hæc Synodus, ut tam in dominicalibus, ac N f aliis

alis quibuscumque fcholis & puelle a mu-

lieribus tantum inſtruantur, ubi tamen id obtineri non poterit , ſaltem locis & inter- ſtitiis maſculi a puellis Ariane conc. Mechl. C. 3

e. Die Schüler find nd in Klasen abzutheilen: Dia, cali pueros in claſſes Mee. Couc. Co- lon, I. c. 2. |

f. Bei dem Abtheilen in Klaſſen iſt ſowohl auf das Alter , als auf die Faͤhigkeiten zu fehen : Ea- que juventus in claſſes, fi ætatis, & ingeniorum ratio id poſtulare wen dividatur. Conc, Ae

8 · Die nicht erſcheinenden Kinder ſollen zur Schule gezwungen werden: Pueros autem magiſtratus, ballivi, majores, ſeu alii locorum præfecti,

tum ad dictas ſcholas, tum ad dictam pa-

rochi lectionem compellent, parentes etiam & heros non mittentes pueros ſuos ae mi- niſtros propofitis pœnis coerceant, & rebel- les etiam ſuis urbibus aut pagis gisian Cone. Camerac. II. cap. 4.

Wegen der Schulmeiſter if verordnet

à. Sitkſame, ehrbare Leute katholiſcher Religion ſollen zu Schulmeiſtern beſtellet werden; Leute, die im Stande ſind zur Froͤmmigkeit, in den An⸗ ſangsgruͤnden nuͤtzlicher Kenntniſſe zu unterrich⸗

i ten:

32

ten : Catholici , main & honeſti ludi

literarii moderatores conftituantur , qui cum

ſancta romana & noſtra Strigonienſi eccleſia

in rebus atque dogmatibus fidei doctrinaque

eceleſiæ conſentiant. Synod. Tyrnav. Pre- heiantur magiſtri, & pædagogi incorruptæ vitæ, a quibus tam pietatis chriſtianæ pri- ma principia , quam rudimenta literarum juventus hauriat, N Auguſt.

b. Nur ſolche Perſonen ſind zu Schulmeister anzu⸗

e. Die, welche Schulmeiſter anzunehmen haben,

mus magiſtratibus qui ſcholas ſuis impen-

nehmen , die bei angeſtellter Unterſuchung uͤber

ihren Glaubens- und Lebenswandel find untadel⸗

70 haft befunden worden. Dieſe Unterſuchung wird

für einen Theil der biſchoͤflichen Sorgfalt erklaͤ⸗ ret. Die Vorſteher der Kirchen und auf dem

Lande, die Dechante ſollen die Unterſuchung anſtellen: Statuimus & ordinavimus neminem

præceptioni trivialium admittendum eſſe, ni- fi qui ſit de fide item & moribus probe examinatus, pertinebit autem examen præ- cipue ad ordinarium , qui ordinet per diœ- ceſim viros idoneos, quibus hoc negotium committat. Nec ahs re fuerit, ſi examinen- tur quoque in civitatibus a prælatis & re- ctoribus eceleſiarum, qui ſcholæ præſunt, ruri autem a paſtoribus & decanis ruralibus idoneis, & eruditis, Coneil, Mogunt.

ſollen die Perſonen, welche ſie annehmen wollen, dieſer Unterſuchung nicht entziehen: Precipi-

ſis

—— ů a 1990 | 33 ſis erexerunt , ne propterea examen hujus. modi impediant, alioquin cenſura ecclefia- ſtica ene Cone. Colon. II.

l Nicht nur die Schulmeiſter, ſondern . die Gehilfen, oͤffentliche und Privatlehrer alter Art, und jeden Geſchlechtes, ſollen dem biſchoͤffichen

Generalvikario vorgeſtellet, von ihm gepruͤfet und zum Lehren nicht eher zugelaſſen werden: Cum autem in delectu ludimoderatorum, magiſtrorum, Præceptorum, atque Pæda- g Sogorum haud vulgaris adhibenda ſit diligen- tia, nos ſuperioris Synodi Salisburgenſis re- e e conſtitutionem, ordinamus & ſtatui- mus, ne a quoquam, cujuscunque ſit ſtatus, dignitatis, gradus vel conditionis quispiam ſcholæ rector, præceptor, magiſter, didaſ- calus, vel e ſive publicus, ſive pPrivatus, qui diſcentes eujuscumque ſexus, vel ætatis, etiamſi unus tantum fuerit, in ſcholis vel domi, aut alibi publice, vel privatim, quascumque lectiones triviales, cujuscumque artis, vel linguæ etiam ger- manicæ, tametſi gratuito legeret, interpre- taretur, 8 repeferet, conſtituatur, niſi prius ſuo ordinario, vel ejus offieiali, Vi- cario generali, aut Commiſſario ad hoc de- putato fuerit præſentatus, ut de cujusque religione, fide, moribus, vita, converſa- tione atque eruditione periculo facto pueri ſub illorum ferula eo ſecurius & utilius mi- litare poſſint. BER Salisb, . *

it: C 5 e. Di je

*

* Die n. ſowohl Äber die Wiſſeuſchaft 4

als die Sitten und die Rechtglaͤubigkeit 0 Kandidaten zu Schuldienſten behaͤlt das Mayn

zer Conzilium dem erzbiſchoͤflichen Vikarius

und deſſen Kommiſſarien vor, auch uͤber das,

was der Schulmeiſter die Jugend lehren, und

was er zur Bildung ihrer Sitten vortragen

ya will, iſt die Unterſuchung anzuſtellen. Es iſt

. verordnet ihnen Darüber ein ſchriftliches Zeugniß

zu geben, und ohne ſolches keinen zum Antritt

des Amtes zu laſſen: Proinde ſerio injungi-

mus, ut in poſterum ſcholis ſibi commiſſis

dldaſcalos præfecturi eosdem ad vicarios no-

ſtros in ſpiritualibus ſeu locorum Commiſſa-

. % Ki ablegent, qui eruditionem, mores, & fidei

© Iinceritatem in eis accurato examine explo-

tent, eosque, quid in ſcholis tam ad eru-

ditionemn -, quam ad mores juventutis exco-

% e Hendos condueibile potiſſimum prælegant, pro

cujusque loei ratione admoneant, fine quo-

tum teftimonio, quod (eripto his, quos

dignos judicaverint, exhibeant, ne quem-

quam ſcholæ preficiänt, Cone, Mogunt, an,

1549

. Schulmeiſer ſollen alle Jahre das e niß ablegen: : Sancta Synodus hortatur magiftra- tus, & alios , quorum intereſt, ut in ſingu- los armos, fidei ex formula concilii trĩdenti- ni profeſſionem, obedientiam ſanctæ ſedi apo- : ſtolieæ cum abnegatione hæreſium a Ludima- giltche recipiant. Conc. Camerac, III. Ante-

quam

SITE 7 r 37

65

dum (Ludimagiſtri 9 admittantur ad do-

dbeendum, fidei profeſſionem edant, Syn. Tyr- nav. Qui Pædotribæ etiam neque ab ordi-

“mars admittantur, niſi primo catholicæ fi- \s dei fecerint profeſſioneft , fuperius in titulo de tridentini aliorumque conciliorum conſti-

tutionibus inſertam, atque deſeriptam. Sy- nod. Salisd.

8. Winkelſchulmeiſter fi nd nicht zu a Fake a miniſtelli, qui in conventiunculis vicatim | docent A prohibeantur, Conc. Colon. 5

ns Wie die Schulneiſter ehren blen

2. Die Salzburger Synode im Abſchuitte de me- thodo docendi verweiſet die Schulmeiſter auf das Leſen guter Schriften, um daraus die Art wohl zu lehren, insbeſondere zu lernen. Id, duod ipſi ex politiorum authorum lectione | potius quam noſtra inſtructione petent.

Iudeſſen wird ihnen uͤberhaupt eingeſchaͤrfet, ſo eine Lehrart zu brauchen, welche ihnen ruͤhm⸗ lich, und der Jugend nuͤtzlich iſt. Præceptores atque informatores omnes exhortatos eupi- mus, ut eum modum, feu methodum in i erudiendo quæ fibi ipfis laudi, diſcipu- | lis vero, ſeu ſcholaſtieis ſuis commodo fus ara fit, obſervent. 'Syned, Salisb

_.. 6 2 a Die

#7 Die Schulmeister werden erinnert, ſch⸗ nach der

4

Fahigkeit ihrer Schuͤler zu richten, 10 dieſelben

5 aufmerkſam, lehrbegierig und lernluſtig zu ma⸗

chen: hoe interim animadvertant, ut ad in- geniorum diverſitatem ſe accommodent, quod enim in omni genere cauſarum - id quoque

in hoc didalealis neceſſe eſt, benevolum, attentum atque docilem faciant auditorem,

ur a c. 8.

A „Sie werden e fähige Köpfe 10 Bela⸗

bungen, weniger faͤhige aber durch Vorhalten

der Beiſpiele der Beſſeren anzutreiben, id bei Strafen ſanſtmuͤthig zu bezeigen, von Zorn,

Grimm, Schreyen, Laͤrmen, und Schimpfwoͤr⸗

tern fc zu enthalten, nicht faul und träge ,

weder ruͤckhaltend, ſondern fleißig und treu

im Lehren zu ſeyn: Benevolos autem facient, i eos pueros, qui & morum & literarum

doctrinam prompto, atque facili. accipiunt

1 ingenio, laudis & gloria triumpho vehant,

quo liberalia ingenia, ſeu calcari exeitantur, ac ſubinde promptiores efficiuntur: duriores

vero ac tardiores, diligentiorum juvenum

exemplis fi ſtimularint, & juxta ferulam

etiam cum manſuetudine tractaverint. Ni-

hil enim fœdius elt ‚pr&ceptore .. furiofo , ut teſtatur ſanctus, & æque doctus vir Hie-

ronymus, qui cum debeat eſſe manfnetus &

u * * 2 oh

humilis ad omnes, ex diverſo torvo vultu, trementihus labiis, rugata fronte effrenatis sonvitis facie inter pallorem & ruborem va- 2 75 ria-

klata clamiore perſtrepidat, & erkaßtes non

285

3

Vase ae 5

tam a bono retrahit, quam ad malum fua,

13 feveritate Pracipitat. ‚Synod, Salisb.

.

Der Fleiß der Schulleute fett nicht allein darin

befichen ; daß fie unterrichten, ſondern ſie ſollen auch bemuͤhet ſeyn, daß die Schüler vom Unter⸗ richte Nutzen haben, und das Erlernte wohl be⸗ halten; deß halb ſollen ſie fleißig nachſorſchen 105

und die Schuͤler uͤber das Vorgetragene befragen:

Præterea ludimoderatores ſolicite, atque adeo aſſidui fi int, cum prelegendorum etiam

ſtudioſorum profectum ſollicitando; eos que

in moribus & bona diſeiplina, potiff imum vero in fide catholica frequenter inſtituendo,

ac as a | ‚Synod, ‚Salisb.

Aus 1 0 Stelle iſt zu ſchlieſſen, ab auch Biſchoͤſe es nicht unter ihrer Wuͤnde gehalten,

ir 101 ſelbſt uber die Lehrart Vorſchriften zu ertheilen;

ob uns gleich dieſe Vorſchriften entweder nicht

bekannt, oder wie es anfänglich der Vorſatz war,

nicht ſind ertheilet worden. Im Tyrnauer Sy-

nodo heißt es: caute autem parochi & om-

nibus modis curare debent, ne alia via aut

ratione a quoquam udimagiſtro ſcholæ pueri inſtituantur. Synod. Tyrn. Die zwey⸗ te Köllner Kirchenverſammlung ſagt: ea de cau-

14 krwis n eſſe ‚dandum: .

.

ML.

.

Mi Es wird für ma eder den niedr igſten

15

2

Schulen die Art vorzuſchreiben, wie zu lehren ſey: Que prelegent, pro ratione eujusque ec- cleſiæ trade nis, Colon. I. c. 2.

Was in S Schulen zu lehren iſt.

. In den Schulen 1 zu lehren, was dem Alter

und der Faͤhigkeit der Schüler angemeſſen ift :

Prælegant, quæ puerorum ætati conveniunt.

Con c. Treuir. Hoc tantum prælegant, do- ceantque , quod illius ætatis innocentiæ con-

venit, & ingeniorum capacitas fert. Synod. Salisb. c. VI. b

b. Ju Schulen muß! man aich allein lehren, was zur

Religion gehoͤret, ſondern auch andere nüßliche Dinge: Quamobrem ſummopere refert ut pueritia in simore domini ac bonic diſciplinis

‚erudiatur, Conc, Colon. 1. His præfician- tur pædagogi, a quibus tum pietatis chri-

ſtianæ prima principia, quam rudimema litera-

rum zjuventus bauriat. conc, Aug.

e. Die Schüler. f 1d auch zur Sittſumkeit aniufüh-

ren, und fo zu leiten, daß ſie nicht allein gute Chriſten, ſondern auch gute Buͤrger, gehorſame

und getreue Unterthanen, mit einem Worte, rechtſchaffene Leute werden: qua ex re (recta videlicet puerorum inftitutione ) fiet proeul

dubio, ut non modo dodi fed morigeri quo-

er ac Deo ecelefiegue pielatis , dominis ,

er

N X Da nee

2 ; 80

peorentibus & præceptoribus dals obedientes e TE fideles evadant, Synod, Tyrnav. In | quibus una cum bonis moribus bonæ do- oeantur liter. In cæteris omnibus juven» tutem inſtituant. nad. Salisb. 6 11.0

Die Schulmeiſter ſollen diejenigen, welche data geſchickt ſind, den Kirchengeſang und das Schreiben lehren: Cantum quoque ſciant ec- cleſiaſticum ad miniſterium eccleſiæ neceſſa rium, atque artem ſeribendi teneant ut bo-

nis diſciplinis eos, qui apti ‚ad, hujusmodi

ſtudia fuerint, . inftituere ig nt. 'Synod,

. ee e

2

Ee. In den Schulen ftten die von dem kandesherra viorgeſchriebenen Buͤcher, aber keine, als die, nelche von den Biſchoͤfen gebilliget fi nd, gebrau⸗ chet werden: Scholarum magiflri libros, au- thoresque legant, difeipulis ex præſcripto edicti Caroli V. Cæſaris Piæ memoriæ. Ca- „Were. II. c.

*

Verordnungen; dadurch den Pfarrern die W uͤber die Schulen zur * gemacht wird.

4. Die erer find die geillichen Väter der Jugend ihres Kirchſprengels, deb halb liegt ihnen auch die Unterweiſung der Jugend ob: Cum non minore cura parentes ‚proles. füas inſtituere,

8 quam nutrire ac fovere ae æquum elt

g C 4. eb⸗

* * = * de

bee eam EAN quos Chrifko’ pet ern

regenerationis peperit, omni diſciplina ac ſa-

n præceptis erudire. Conc. Trev.

1 we Als Borficher der Kirchen find die Pfarrer auch

Vorſteher der Schulen: Eraminentar 2 Prælatis 5 & rectoribus e darum 1700 qui Dr præſunt. ö

2 Die Pfarrer ſolen die Auſſcht ſber die Schulen |

+ je fleiſſig führen, weil die Unterweiſung der

Jugend von groſſer Wichtigkeit iſt: Parochi

diligenter incumbant teneræ ztatis’ inſtructio-

ni tenerioris ætatis inſtructio majoris eſt momenti, ua Fan ar a: u u Tyroav,

d. Dem Pfarrer leck e es ob, ſowohl auf das, was zur Unterweiſung in ültzlichen Kenntniſſen gehoͤ⸗

ret, als auf den Unterricht in der Religion Ob⸗

ih zu trägen: In quibus curent parochia- les ſacerdotes, ut diligenter eircumſpiciant,

ne quid in iis (ſcholis,) quæ ad eruditio- f

nem, aut ad pietatem, & cultum dei atti- nent, uegligatur: ke Trev. ; 5 A

e. . Pfarrer follen die Sohlen RR: 1 viſi⸗

ſitiren : Paſtores ſingulis menſibus diligenter eee quantum proficiat 5 e, e III. & 5. N

0 Wenn ſie Mängel ce find fie ſchuldig ſol⸗

e den Biſchoͤſen e Si in u

*

4 Da 1 2

defectus aut Wente füboriatur 5. rin‘

ER riss locorum enen

Betordnungen 05 dadurch die Schulen auch e Wach ee 105 cen hfoh⸗ ir

a. Die Prælati Scholaſtici ſollten went alle hal⸗

hy

be Jahre die Schulen, welche den Kapiteln un⸗

terworfen find, unterſuchen, und die Obern fol- len fuͤr die Schulen bei ihren Kloͤſtern Sorge

tragen: Erzprieſter aber und dazu vom Biſchof beſtellte, haben ein gleiches mit den uͤbrigen Schulen zu thun: Scholæ ſcholaſticis capitulo-

rum ſubjectæ ab iisdem ſcholaſticis, cæte-

r* omnes ab archipresbyteris, vel aliis ad id ab ordinario deputatis, ſingulis ſaltem fe-

N viſi tentur. Conc. Mechl.

Cajus rei rationem habebunt in civitatibus ee cathedralibus ſumini ſcholaſtici, aliis vero Archidiaconi & rurales 17 exceptis ſcholis, quæ ſingulis monaſteriis, five Prælatis a ſunt, quarum e gerent accuratam ipfi prælati. Synod, Sa- lisburg. c. 6. f e

in

b. Die Archidiakonen folen bei den Viſtattoren d. den

Zuſtand der Schulen unterfüchen , das zu ver⸗ beſſern Noͤthige bemerken, ſie ſollen die Pfarrer in dem Noͤthigen unterweiſen, und zur Sorg⸗ falt für die Verbeſſerung anfeuern.

C 3 Quia

at

Quia vero tenerioris ætatis inſtructio ma- joris eſt momenti, quam forte videri poſſit,

Archidiaconus tempore viſitationis diligen · tiſſime inveſtigare debet, & fi quid negli - gentius animadvertet ipfemet (inchoato per

ſe hoc bono opere) parochös ad id facien-

dum inftruet , e | ah

Tyrnav. . | RN

Ut autem ea omnia, quæ ſupra en

mus, rite ordinique, ſuccedant, & absque

fraude peragantur, ſancimus, ut cum in

0 qualibet diœceſi bil tationes celebrautıir ordi-

nariæ, ipfi ludimoderatores cujuslibet loei

viſfitandi, fe viſitatorum examini præſentent,

ut de fi conditione ac pr ofeffione rätionem reddant, & de interrogatis . Syn. Salisb. c. 12.

. Die Erprieſter aber und e 185 die

ſonſt von den Ordinarien dazu beſtimmet wer⸗

den, ſollen die Stadt und Landſchulen, und zwar

balbjahrig, oder wenigſtens einmal im Jahr un⸗ terſuchen. Decani autem rurales ſingulis fe- meſtribus aut faltem annis ſcholas minores

2 referant. Cone. Camer. III. c. 6.

a Sie follen dabei auch nach dem Zeugniſſe der

Schulmeiſter fragen: Vifitatores de facto exa- mine Ae Conc. Colon. Ah

e. Sie

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der Sie ſollen von der Art der Untermeifung an den Otrdinarium Bericht erſtatten: Referant dili-

U genter ordinario, quæ ſi ſit ratio inſtituendæ

juventutis, quam quisque præceptorum te- ! neat. Conc. Camerac. HI. e. 6.

ier wir villeicht manchem meiner b Sühörer einfal⸗

len, daß es uͤberfluͤſſig ſey, noch weltliche Auſſeher zu beſiellen, dergleichen, wie fie heutiges Tages beſtel⸗ let find , nirgends in den angeführten Verordnungen zu finden ſind. Sie werden wohl etwa glauben, die Landesregierungen hätten nicht noͤthig ſich der Schulen anzunehmen, und deßhalb Anordnungen zu machen, die Einſicht ihres Zustandes zu verlangen , weil man nicht ſieht, daß dieß in den vorigen Jahrhunderten ge⸗ ſchehen ſey. Allein unterſuchen Sie nur, ob alle dieſe herrlichen Verordnungen der deutſchen und hungariſchen Synoden von der Geiſtlichkeit, und wie fie find voll⸗ ſtrecket, und bis auf unſere Zeiten erhalten worden 2 nennen Sie „wenn Sie koͤnnen, die Laͤnder, die Orte, wo dieß geſchehen iſt; vermoͤgen Sie dieß nicht zu thun, ſo muͤſſen Sie einräumen : es haben Landes⸗ herrn, und deren Regierungen allerdings Urſache gehabt, zu verordnen, wie es geſchehen iſt. Sie muͤſſen geſtehen, daß dieſe neueren Verordnungen der Landesherren durch die Nachlaͤßigkeit der Geiſtlichen, in Befolgung den auheſue Kirchengeſetze ſind auchtwendig getwohben,

Die Sorgfalt der Regenten in dieſem Stüike

4 keine Neuerung. Es war ja Karl der Groſſe der⸗

jenige, welcher bei Bißthuͤmern und Kloͤſtern Schu⸗

len 2 00 te und vorſchrieb, was daſelbſt ſollte gelch tet

et,

ret werden. Es war K Kaiſer Karl der fünfte, wwel⸗

cher die Buͤcher beſtimmte, deren man ſich beim Un⸗

terrichte der Jugend bedienen ſollte, wie es das S. 29. angeführte dritte Concilium von Kammerich bezeuget. Es war Philipp der Zweyte, Koͤnig von Spanien, der ſeine Unterthanen in den Niederlanden befahl zu zwin⸗ gen, nicht nur ihre Kinder, ſondern auch ihre jungen Dienſtbothen beiderlei Geſchlechts, die des Unterrichts

bedurften, in die Schule zu ſchicken. Es war der roͤ⸗

miſche König Ferdinand der durch feinen. Hoftheo⸗ logen Kaniſius den Katechismus für „feine Staaten verfaſſen ließ , nachdem fo ein Lehrbuch uͤber die Nelis gion für feine Unterthauen von den zu Trient verſam⸗

melten Vaͤtern lange ie : aber vergeblich war r begeh⸗

ret worden. 0

Geiftiche , den die e Erfüllung 1 ihr ne Pflichten, beſonders des Lehramts am Herzen liegt

ſollten wohl froh ſeyn, daß Regenten die unterwei⸗

ſung der Jugend, und beſonders die Sorgfalt für oͤffentliche Schulen, als eine Angelegenheit des Staats behandeln; was wuͤrden wohl eifrige Geiſtliche ohne Unterſtuͤtzung des Landesherrn, und deſſen Regierung heut z Tage auszurichten vermoͤgen 2 ihre Bemuͤhun⸗ gen wuͤrden hoͤchſtens nur ſo lange nutzen, als ſie ſelbſt

im Orte ſich befinden, und ſo lange als ihr Eiſer an⸗

haͤlt. Einzelne Geiſtliche wurden weder die Koſten er⸗ ſchwingen, noch auch Widerſpenſtige bereden fuͤr Arme Schulen zu erbauen, zu unterhalten, fie zu beſuchen, beſ⸗ fere Bücher einzufuͤhren, zu brauchen, und fie Imst? sehe) in groſſer 1 a 7 u. 05 w.

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Wächst aber gleich Geiſtlichen bei Beſorgung der Schulen einige Muͤhe zu, die fie ſich in den letzteren Zeiten nicht mehr gaben, ſo iſt es doch ihre Pflicht, ſich ſolche zu geben, es iſt, wie ich bewieſen habe, eine von Kircheaverſammlungen, von den einſichtigſten Vi⸗ ſchoͤfen anerkannte Schuldigkeit dieß zu thun, was un⸗ ſere Schulordnung feſtgeſetzet. Die Auſſicht über die Schulen erleichtert, wie ich ſchon vorher in dieſer Rede gezeiget habe, e Arbeit, welche ſie bei dem Unterrichte in der Religion auf 0 Shäflein zu wen⸗ den verbunden ſind, 2 } Und endlich it die Auſſ ct, . nun Wee get wird, bei weitem fo muͤhſam, fo viel Zeit erſode⸗ rend nicht „als die Unterweiſung, welche doch in aͤl⸗ teren Ze iten die Seelſorger ſelbſt auf ſich batten. |

Nn haben fie hierin Stelbertreter an ihren Pr ulmeiſtern; heutiges Tages wird von den meiſten Geistlichen nur gefodert, Achtung zu geben, daß die Schulmeiſter ihre Stelle bei dem Unterrich te der Ju⸗ | 555 wohl vertreten. Ng

Vergeſſen Sie arne die Sghulmeiſer v vorange⸗ een als Ihre Stellvertreter zu betrachten; ſe⸗ hen Sie alſo ſolche nicht für Pfarrknechte, oder für Ihre 1 an, wie es wohl von, manchen ſchieht buͤrden Sie ihnen keine Geſchaͤſte auf, wel che

Fe am Unterrichten hindern. Dieß hieße den Vorwurf

IR unſerer Feinde rechtfertigen, die immer vorgeben, daß

5 Geiſtliche aus allen Kraͤſten beitragen, das Fi in der Dummheit zu erhalten,

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Es iſt ſonderbar, daß nicht wenige Seelſorger, ſogar jene, die Schulmeiſter zu ihren Dienſten eben nicht miß brauchen, dennoch dieſer ihrer Stellvertreter ſich ſelbſt berauben. Dieß geſchjeht wenn fie dieſel⸗ ben blos als Kirchendiener, als Meßmer, als Kohr⸗ und nicht als Schulrektoren betrachten, oder doch zugeben, daß dieſe Leute, um ſich der Schule zu ent⸗

ziehen, ſich fuͤr bloße Meßmer oder Kohrrektoren aus⸗

geben. Meßmer find Kirchendiener, wie jeder eins raͤumt, niemals dienen fie der Kirche eigentlicher als wenn ſie der lebendigen, der heranwachſenden Kirche, der Jugend mit Unterrichtertheilen dienen.

Kein Kanon iſt bekannt, der verordnete, daß in

jeder Pfarrethey ein Meßmer, wohl aber, daß in jez

der ein Schulmeiſter ſeyn ſolle, an einigen wenigen Or⸗ ten findet man dergleichen neben dem Schulmeiſter , an

den allermehrſten Orten aber bedienen die Schulmeiſter auch zugleich die Kirche, daraus iſt zu ſchlieſſen daß der Kirchen⸗oder Meßmer dienſt, wenn zum letzteren Fein eige⸗

ner Mann beſtellet iſt, dem Schulamte anklebe. Ha⸗

ben Meßmer bisher an manchen Orten, wo ſonſt kein 4

Schulmeiſter iſt, die Jugend nicht unterwieſen, und ſind

ſie dazu nicht verhalten worden, ſo iſt dieß ei ein 70

brauch, der billig Auel werden muß⸗ 5

Auch das Kohr, was die fogenannten Kelten ſeit Jahrhunderten zu regieren hatten, iſt kein ande⸗ res, als das Kohr der Schuͤler, welche ſie zum Kirchen⸗ geſauge ſonſt nicht nur abrichteten, ſondern dazu wirklich brauchten, ehe man in den letzten Zeiten anfieng durch Figuralmuſik den weit zweckmaͤßigeren Kirchengeſang des Volks zu verdrängen.

Alles

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Alles, was ich Ihnen in gegenwartigen Rede irgieiet Fund unwiderſprechlich fo wohl duch Gruͤn⸗ de und Zeugniſſe, als auch aus den Anordnungen all⸗ gemeiner und beſonderer Kirchenverſammlungen erwieſen habe, alles dieſes ſollte Sie von Rechtswegen ermun⸗ tern mit gedoppelter Aufmerkſamkeii ſich recht wohl ber kannt zu machen, was ich Ihnen theils ſelbſi vortragen, Heils vortragen laſſen werde.

Ich will aber Ihre ee nach eben der Ordnung einrichten, nach welcher ich Ihnen hier die Verfuͤgungen von den Arc neee bekannt ge⸗ macht habe.

Was die Schulorinung megen Anlegung, Wieder⸗ herſtellung und Erhalt ung der Schulen, ingleichen von denen, welche in die Schule gehen ſollen, beſtimmet, werden Sie zuerſt von mir hören.

Was die Schulmeiſter ſelbſt betrift, was, unn wie in Schulen zu lehren iſt, wird Ihnen der zur Un⸗ terweiſung beſtimmte Herr Direktor hieſiger Normal⸗ ſchule zeigen. Ich ſelbſt werde Sie, nachdem alles wird ſeyn gezeiget worden, was Schulmeiſter bei allen Theilen des Unterrichts zu thun haben, von dem noch unterrichten, was eigentlich Pfarrern bei der Auſſicht der Schulen oblieget, und euch was die Viſitatoren bei der Unterſuchung der ihnen anvertrauten Schulen zu thun haben, vornaͤmlich aber werde ich ſelbſt ihnen umſtaͤndlichen Unterricht uͤber das ertheilen, was zum eigentlichen Katechiſiren oder zur zweckmaͤßigen Unter⸗ weiſung der Jugend in der Religion gehoͤret.

E* une: wird Ihnen AR die 1 ent er Ding nicht fehlen , ‚welche zur guten Beſorgung der Landſchu len erforderlich. find. Wenn Sie alles dieſes beſolgen fo wird auch gewiß der Endzweck erreichet ee v

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